Rn 3 1 2 W K 9 N, 2 N San ll 0 3 . 40 N I + 725 N g 5 9 4 “ 8 n N 8 90 V. 5 * 5 \ — ” 5 SW BANN N = Er N .. FRA 2 48 A|: 1 N O 2E 8 5 << ud < — TEN er eng nenne hu are — 1 * Nn De — * 8 * — in — — r f — XXI n enn 1 ı } IN 5 —— Das entdeckte , 55 8 bei Friedrich KW eu. Ser f "Dr be r — Li n Dieſe FERN ift bloß für diejenigen Eefer beſimmt, welche e 9 2 e 8 hoffe, daß der Inhalt dieſes Buchs af für ſolche Heeſonen einiges Intereſſe haben wird, welche an der Be trachtung der Werke der Natur ein Vergnügen finden, wer chen es aber an Zeit oder Gelegenheit gefehlt hat, eine wif⸗ fenfpareliche Kenntniß von denſelben Überhaupt, und von den Pflanzen inſonderheit, ſich zu ve erſchaffen. Da dieſelben Hun, ohne einen Begriff von den Beſtandtheilen der Blu⸗ men zu haben, das Buch ſchwerlich verſtehen würden: fo habe ich es fuͤr meine Pflicht gehalten, für fie folgende kurze 1 Anweiſung aufzuſetzen, wobey ich die einem Jeden bekannte, dögleich in manchen Stücken von der gewöhnlichen Struktur der Blumen abweichende, Tulpe zum Grunde legen will. Wenn wir in eine Tulpe, welche ſich geoͤffnet hat, . hineinſehen, ſo erblicken wir in der Mitte derſelben einen 7 laͤnglichen verloren dreyſeitigen Koͤrper, welcher das Piſtill (der Stempel, piſtillum) genannt wird. Derſelbe beſteht aus zwey Theilen. Der unterſte laͤngere Theil heißt der Fruchtknoten (germen), und wird zuletzt die Samen⸗ kapſel. Da nun die eigentliche Abſicht der Natur, warum K x Blume hervorbringt, dahin geht, Samenkoͤrner, d. i., Pflanzenembryone hervorzubringen: fo iſt dieſer Theil der wichtigſte unter allen, und die übrigen ſind bloß ſeinet⸗ wegen da. Der oberſte kuͤrzere dreytheilige Theil heißt das Stigma, oder die Narbe. Wozu derſelbe diene, kann man nicht einſehen, bevor man nicht weiß was eine An there iſt. Um das Piſtill herum ſtehen ſechs Körper, welche man die Staubgefäße (Staubfaͤden, ſtamina) nennt. u; Ein jeder von denſelben beſteht aus zwey Theilen. Den unterſten nennt man das Filament (den Faden), den oberſten, welchen jener trägt, die Anthere (den Staub⸗ beutel). Saͤmumtliche Antheren ſind mit einem Staube N bedeckt, welchen fie ſelbſt bereitet haben. Dieſer Staub dient zur Befruchtung des Fruchtknotens „ oder vielmehr der in demſelben befindlichen jungen Samen, und wenn nicht ein hinlaͤnglicher Theil deſſelben auf das Stigm ebracht * ſo kann aus dem er, BAUR: mit ir aan und zur einher der Art tüchtigen Senke mern ange fuͤllte Samenkapfel werden. Wenn aber der Staub auf das Stigma gekommen iſt, ſo dringt zwar nicht er ſelbſt, als der viel zu grob dazu iſt, aber doch das feine befruch⸗ tende Weſen, welches er enthaͤlt, durch daſſelbe hindurch und in das Innere des Fruchtknotens hinein, und wirkt auf die Samenkeime fo, als im Thierreich der männliche Same auf den Eyerſtock des Weibchens. Wegen dieſer Aehnlichkeit der Befruchtungsart nennt man die Staubge⸗ faͤße die maͤnnlichen, das Piſtill hingegen den weibli⸗ chen Befruchtungstheil, und es iſt leicht einzuſehen, daß dieſes die weſentlichſten Theile der Blume ſind. Daß bey dieſer Blume das Stigma Abele auf dem Fruchtknoten ſitzt, iſt das erſte Stück, worin fie von der gewoͤhnlichen Struktur der Blumen abweicht. Denn gewohnlich befindet ſich zwiſchen dem Stigma und dem Fruchtknoten noch ein duͤnnerer und oftmals ziemlich langer Theil, welcher der Griffel (ſtylus) genannt wird. Da alſo der Griffel in manchen Blumen fehlt, fo iſt er nicht als ein ſchlechterdings nothwendiger Theil anzuſehen. Ein glei⸗ ches gilt von den e welche auch in einigen Blu⸗ : R men fehlen. Da nun die Tulpe ſowohl Wchumliche, als weibliche Beſruchtungstheile hat, ſo iſt ſte eine Zwitterblume. ‚Hätte fie bloß Staubgefaͤße, aber kein Piſtill, fo würde fie eine männliche, und umgekehrt, wenn fe zwar ein Piſtill, aber keine Staubgefaͤße haͤtte, eine weibliche Blume ſeyn. Und wenn ſte weder maͤnnliche, noch weib⸗ liche Befruchtungstheile hatte, ſo würde fie eine ge⸗ 5 ſchlechtsloſe Blume genannt werden. Eine Zwitter⸗ a blume iſt an und für ſich im Stande, eine Frucht anzu⸗ ſetzen, eine weibliche Blume kann ſchlechterdings keine Frucht anſetzen, wenn nicht auch eine männliche vorhanden iſt, von welcher ſte Staub erhaͤlt, und eine maͤnnliche kann zwar ſelbſt keine Frucht anſetzen, verurſacht aber, daß die weib⸗ liche ſolches thun kann. Eine geſchlechtsloſe Blume kann weder ſelbſt eine Sucht . noch zur Page: 2 FCC 1 En; ee VPVorbeteitang. tung einer anderen unmittelbar das geringſte beytragen. Hieraus folgt, daß es Pflanzen geben koͤnne, welche bloß i Zwitterblumen hervorbringen, aber keine, welche bloß männliche „oder bloß weibliche Blumen haben „ ſondern daß fie in jenem Fall ſchlechterdings auch weibliche, in dieſem auch männliche Blumen haben muͤſſen, daß es endlich noch viel weniger ſolche Pflanzen geben koͤnne, welche keine an⸗ dere als bloß geſchlechtsloſe Blumen haben. Welches alles die Erfahrung beſtaͤtigt. u Um die Geſchlechtstheile der Tulpe herum ſinden wir ſechs Blaͤtter, welche gefaͤrbt ſind, d. i., eine andere Farbe haben, als die gruͤne. Dieſelben machen zuſammen die Krone Ceorolla) aus. Staͤnden um dieſe herum noch ei⸗ nige Blätter, welche ſich ſowohl durch die Geſtalt, als durch ie Farbe von jenen unterſchieden, fo würde man dieſelben den Kelch (calys) nennen. Ein ſolcher Kelch iſt bey den mehreſten Blumen vorhanden, und die Abweſenheit deſſelben ift das zweyte Stuck, worin die Tulpe von der gewohnlichen Struktur abweicht. ſolches Blatt finden wir z. B. bey der Linde. Der oberſte Theil des langen Blumenſtiels, oder viel- mehr des Schafts, auf welchen alle dreyzehn Beſtandtheile der Tulpe angefügt find, heißt der Boden (reeeptaculum). Die Kayſerkrone hat viel Aehnlichkeit mit der 8 Tulpe, ſie unterſcheidet ſich aber von derſelben vorzüglich dadurch, daß ſie im Grunde ihrer Krone ſechs Hoͤhlen hat, welche mit einem ſuͤßen Saft (Honig, nectar) angefuͤllt ſind. Einen ſolchen Saft finden wir bey den mehreſten Blu⸗ men, und der Mangel deſſelben iſt das dritte Stuͤck ‚wor | durch ſich die Tulpe von andern auszeichnet. Denjenigen Theil, welcher dieſen Saft enthält, pflegt man das Nectarium (die Saftgrube, das Saftbehaͤltniß) zu nen⸗ nen. Daß viele Arten von Inſekten dieſem Saft nachge⸗ hen, und ſich davon ernähren, daß inſonderheit die Bienen den ganzen Sommer hindurch nicht nur mit demſelben ſich je punktirt iſt, iſt ein Stigma. Wenn am Stiel nicht weit von der Blume ein Blatt ſaͤße, welches in der Geſtalt und Farbe ſowohl von den Blaͤttern der Pflanze, als auch von den Kro⸗ nenblattern der Blume, und, wenn fie einen Kelch hätte, auch von ihren Kelchblaͤttern verſchieden wäre: ſo würde man daſſelbe ein Blumenblatt (bractea) nennen. Ein keime enthält, fo kann er doch nicht anders eine mit guten befruchtendes Weſen hierauf durch die Griffel in den Frucht? 1 knoten dringt. Auf welche Art dieſes nun geſchieht, wird d. 18. December 1792. a ernähren, ſondern auch ihre Winternahrung, den Honig, aus demſelben bereiten, iſt einem Jeden bekannt. 4 u. 3 Eriäuterung des Geſagten mag die auf der fünften | Kupfertafel abgebildete Paſſionsblume dienen. Der kleine runde Koͤrper, welchen man in der Mitte der 2. Figur ſieht, und welcher in Fig. 6. eyfoͤrmig erſcheint, iſt der Fruchtknoten. Auf demſelben ſitzen drey Griffel. Das breite Ende eines jeden Griffels, welches in beiden Figuren drey Griffel und dieſe drey Stigmate machen zuſammen das Piſtill aus. In Fig. 6. ſteht man, daß der Fruchtknoten auf einem Saͤulchen ſteht, aus welchem unmittelbar unter jenem fuͤnf lange Koͤrper entſtehen, welche man in Fig. 2. . noch deutlicher ſieht. Dies find die Filamente. Die an das Ende derſelden angefügten langen Körper find die An⸗ * theren. Die Blume hat alſo fuͤnf Staubgefaͤße. Der Staub der Antheren iſt durch Punkte angedentet. In Fig. 6, ſteht man denſelben auf der unteren Seite der drey vorderſten Autheren, und in Fig. 2. einen kleinen Theil deſſelben an den Raͤndern aller fünf Ant heren. 1 Da alſo die Paſſtonsdlume ſowohl männliche, als weib? liche Befruchtungstheile hat, fo iſt fie auch eine Zwitter⸗ blume. Ob aber gleich der Fruchtknoten ſchon die Samen⸗ Samenkoͤrnern verſehene Frucht werden, als wenn ein Theil des Antherenſtaubes auf die Stigmate gebracht wird, deſſen an ſeinem Ort gezeigt werden. ä Dieſe Blume hat ſowohl einen Kelch, als eine Krone. N 5 Jener beſteht aus den fünf Blättern bb ꝛc. Fig. 2., welche auf der unteren Seite gruͤn, auf der oberen aber weiß ſind; dieſe aus den fuͤnf Blättern aa ꝛc., welche auf beiden Seiten weiß ſind. . 1 Endlich hat dieſe Blume auch ein Nectarium; welches an feinem Ort beſchrieben werden wird. Ich glaube, daß dieſes für aufmerkſame Leſer hinrei⸗ chend ſeyn wird, um ſo viel mehr, da das mehreſte und wichtigſte durch Figuren erlaͤutert worden iſt. Spandow ? 3 C. K. Sprengel, Rektor. Einlei⸗ EG > Dieſer Fruchtknoten, dieſe Erklärung der ur Titelkupfers. Die bey dieſen und den uͤbrigen Figuren befindlichen i 0 zeigen die Vergroͤſſerung und Verkleinerung an. = be⸗ Zee die natürliche Gröſſe, = —— zweymal verzröſſert, 3 — — — zweymal e = etwas mehr als zweymal vergröſſert, — etwas weniger als zweymal vergroͤſſert, — etwas 15 als zweymal verkleinert de. Dieſe Ver⸗ ns und Verkleinerung aber bezieht ſich auf den Durchmeſſer des abgebildeten Körpers; man muß alſo den Wuͤrfel des Bruchs ſuchen, wenn man wiſſen will, 5 wie ſtark der Körper uͤberhaupt vergröͤſſert oder verklei⸗ nert worden iſt. Z. B. in Fig. II. iſt ſowohl die Blume, als das Inſekt dreymal im Durchmeſſer vergröffert ; folg⸗ lich ſind Hide überhaupt mal, ergröſſert. e 1 Eine Zwitterblume des Roßkaſtanlenbaums, Aeſeulus Hippocaftanum, wird von einer Hummel beſucht und befruchtet. XXVII. ‚Ophrys ouata, Zweyblatt. | x M. Eben dieſe Blume wird von einer Schlupfwespe befugt. | III. Epilobium anguſtifolium, welches mir ‚die erſte Gele⸗ 5 genheit gegeben hat, eine von den wichtigſten Entdeckungen zu machen, welche in dieſem Buche vorkommen. Dieſe Zwltter⸗ ; blume iſt anfänglich männlichen Geſchlechts, indem ſie zwar An⸗ , aber noch kein Stigma hat. In dieſem Zuſtande N wird ſie von einer Hummel beſucht, und ihres Staubes beraubt. XXVII. In der Folge iſt dieſelbe weiblichen Geſchlechts, g indem fie zwar ein Stigma „aber feinen Staub mehr hat. In 9 dleſem Zuſtande wird ſie von jener Hummel beſucht/ und durch den aus elner juͤngeren Blume mitgebrachten Staub befruchtet. IV. Der Wal dſtorchſchnabel, Geranium fyluaticum, Dieſe Blume hat die au ae zur Eng, e Werks gegeben. g V. Gundermann, Glecoma hederacca. Die ältere weiße Blatt befindliche Saftmaal beſſer ſehen koͤnne. liche Blume. 8 : X 2“ \ VI. Dieſelbe, junger und männlichen Gefechte Eine Scheinſaftblume. VIII. Die Blume des Berbertzenſtrauchs, 85 Berberis val- VII. Orchis militaris. . garis. 8 a er IX, Die gemeine Wol feng, Euphorbia Cypariias, Die jüngere Zwltterblume, welche weibli ichen Geſchlechts iſt. XVII. Dieſelbe, älter und maͤnnlichen Geſchlechts. Bey 0 dieſer Zwitterblume findet eine Einrichtung Statt, welche einer⸗ ſeits eben diejenige if, welche bey dem Epilobium bemerkt 8 * 5 andererſeits aber grade das Gegentheil derſelben if. | X. Orchis Morio. Eine Scheinſaftblume. ; 2 XI. Das Märzvellchen, Viola e wird von elner 5 Biene beſucht und befruchtet. z Re De = XII. Der gelbe Huflattig, Tuflilago Farfara. a | XIII. Die gemeine Schwerdtlilie, Iris Pfeudacorus, RW. Veronica triphyllos, Huͤnerraute. 8 XV. Die wilde Salbey, Saluia is 183 wied von n einer | Hummel befruchtet. te, a XVI. Das Sumpfvellchen R Viola baute Die 1 fe ohne Schatten gezeichnet, damit man das auf ihrem unterſten Se XVIII. Die gemeine Paſſionsblume, Pal dora coerulea. 8 XIX. Der weiße Steinbrech, Saxitraga granulata, wid. 5 von einer Fliege befruchtet. x XX. Kalmia poliifolia. XXI. Die: gemeine Oſterluzey, Ariſtolochia Clematis, n Eine Schelnſaftblume. Die auftechtſtehenden Blumen vor der Befruchtung. N En ex XXIII, Diefelbe. Die bash Blumen nac de 1 Befruchtung. 5 52:2 nenn eh nn un en I ET Erkloͤ ärung 555 Gone des Tlelkapfers. XXI. Verglß mein nicht, Myolatis paluſtris. XXIV. Pinguieula vulgaris. XXV. Die Braunwurz, 5 oe wird von einer Wespe befruchtet. = XXVI. Der wilde Schwarzkuͤmmel, Nigelle aruenfis, wird von einer Biene befruchtet. Aſelepias fruticoſa hätte mit allem Recht eine Stelle auf dem Titelblatt verdient; ich habe aber das Geheimniß ihrer Be⸗ feuchtung erſt, nachdem die Zeichnung ſchon vollendet war, ent⸗ deckt. In der Mitte ſind einige Inſekten abgebildet, welche die Blumen beſuchen, und ſich von dem Saft derſelben ernaͤhren. Muſca carnaria, welche die Schirmblumen beſucht. ſich nicht an einer verborgenen Stelle befindet, beſucht. Linker Hand elne umme und unter derſelben eine Biene, welche Thierchen, wie in der Natur, ſo auch in dieſen Bude) eine große Rolle fpielen, Unter der Biene eine Schmeißfliege, Hand eben dieſelbe Schlupfwespe, welche In Fig. II. abgebildet i iſt. Neben ihr eine kleinere Schlupfwespe, welche ebenfalls eine ſolche Blume beſucht, und, wie jene, ſich einen gewiſſen Kopf⸗ ſchmuck aus derſelben geholt hat. — In der Mitte ein Käfer, Cantharis fufca, welcher Schirmbl umen und andere, deren Saft Unten eine Fliege oder Schnacke, welche die Blumen des Berberitzen⸗ 8 ſtrauchs beſucht und befruchtet. ai Rechter 2 Daft: > ite Einleitung. Geranium fylvaticum) aufmerkſam betrachtete, fo fand ich, daß der unterſte Theil ihrer Kronenblätter auf der innern Seite und an den beiden Rändern mit feinen und weichen Haaren ver ſehen war. Ueberzeugt, daß der weiſe Urheber der Natur auch nicht ein einziges Haͤrchen ohne eine gewiſſe Abſicht hervorge⸗ ® bracht hat, dachte ich daruͤber nach, wozu denn wohl dieſe Haare dienen möchten. Und hier fiel mir bald ein, daß, wenn man vorausſetzte, i 105 fuͤnf Safttroͤpfchen, welche von eben ſo vie⸗ len Druͤſen abgeſondert werden, gewiſſen Inſekten zur Nahrung beſtimmt ſeyen, man es zugleich nicht unwahrſcheinlich finden muͤßte, daß dafür geſorgt ſey, daß dieſer Saft nicht vom Re⸗ gen verdorben werde, und daß zur Erreichung diefer Abſicht dieſe Haare hier angebracht ſeyen. Die vier erſten Figuren der 18. 4 Kupfertafel koͤnnen zur Erläuterung deſſen dienen, was ich fage, leicht zu demſelben gelangen innen, der Regen aber ihn nicht Sie ſtellen den Sumpfſtorchſchnabel (Geranium paluſtre) vor, welcher dem Waldſtorchſchnabel ſehr ähnlich iſt. Jedes Saft: troͤpſchen ſitzt auf feiner Druͤſe unmittelbar unter den Haaren, welche ſich an dem Rande der! zwey naͤchſten Kronenblaͤtter befin⸗ Da die Blume aufrecht ſteht, und zlemlich groß iſt: den. ſo müffen, wenn es regnet, Regentropfen in diefelbe hineinfallen. Es kann aber keiner von den hineingefallenen Regentropfen zu einem Saſttroͤpfchen gelangen, und ſich mit demſelben vermiſchen, indem er von den Haaren, welche ſich über dem Safttroͤpfchen Befinden, aufgehalten wird, fo wle ein Schweißtropfen, welcher an der Stirn des Menſchen berabgeſloſſen iſt, von den Augenbrau⸗ nen und Augenwimpern aufgehalten, und verhindert wird, in das Auge hinein zu fließen. Ein Inſekt hingegen wird durch dieſe Haare keinesweges verhindert, zu den Safttroͤpſchen zu gelangen. Ich unterſuchte hierauf andere Blumen, und fand, daß verſchiedene von denſelben etwas in Ihrer Struktur hatten, welches zu eben c dleſem Endzweck zu dlenen ſchlen. Je langer ich dieſe Unterſuchung fortſetzte, deſto mehr ſahe ich ein, daß Diejenigen Blumen, welche Saft enthalten, fo eingerichtet find, daß zwar die Inſekten ſehr 5 ke ar AR: 8 “ ah Pic e. E x A Ae ich im Sommer 1787 die Blume des Waldſtorchſchnabels * verderben kann. Ich ſchloß alſo Hieraus, daß der Saft bier. ſer Blumen, wenigſtens zunaͤchſt, um der Inſekten willen abge⸗ ſondert werde, und, damit fie denſelben rein und eee genleßen koͤnnen, gegen den Regen geſichert ſey. Im folgenden Sommer unterſuchte ich das Vergiß meln nicht = (Myofotis paluſtris). Ich fand nicht nur, daß dieſe Blume Saft hat, ſondern auch, daß dieſer Saft gegen den Regen voͤllig geſichert iſt. Zugleich aber fiel mir der gelbe Ring auf, welcher die Oeffnung der Kronenröͤhre umglebt, und gegen die himmel⸗ blaue Farbe des Kronenſaums ſo ſchon abſticht. Sollte wohl, dachte ich, dleſer Umſtand ſich auch auf die Inſekten beziehen? Sollte die Natur wohl diefen Ring zu dem Ende beſonders ger färbt. haben, damit derſelbe den Inſekten den Weg zum Safthal- ter zeige? Ich betrachtete in Nuͤckſicht auf dleſe Hypotheſe andere Blumen, und fand, daß die mehreſten fie beſtaͤtigten. Denn ich fahe, daß diejenigen Blumen, deren Krone an El⸗ ner Stelle anders gefärbt iſt, als ſie uͤberhaupt iſt, dleſe Flecken, Figuren, Linien oder Düpfel von beſonderer Farbe immer da haben, wo ſich der Eingang zum Safthalter befindet. Nun ſchloß ich vom Thell auf das Ganze. Wenn, dachte ich, die Krone der Inſekten wegen an einer beſonderen Stelle beſonders gefärbt if, - ſo iſt fie überhaupt der Inſekten wegen gefarbt; und wenn jene 3 beſondere Farbe eines Theils der Krone dazu dient, daß ein In⸗ * ſekt, welches ſich auf die Blume geſetzt hat, den rechten Weg zum Saft leicht finden koͤnne, fo dienet die Farbe der Krone 7 83 1 daß die mit einer ſolchen Krone verſehenen Blumen den ihrer i f Nahrung wegen in der Luft umherſchwaͤrmenden Inſekten, als f Saftbehäͤltniſſe, ſchon von weitem in die Augen fallen. Als ich im Sommer 1739 einige Arten der Iris unterſuchte, ſo fand ich bald, daß Linns ſich in Anſehung ſowohl des Stigma, ig als auch des Nectarii geirrt babe, daß der Saft gegen den Regen : voͤlltg geſichert fey, daß endlich eine beſonders gefärbte Stelle da ſey, welche die Inſekten gleichſam zum Saft hinfuͤhret. Aber ich fand noch mehr, nemlich daß dieſe Blumen ſchlechterdings nicht anders * werden anden als Du Sufetten, “un a a A 8 Bu 2 5 BZ 66644 1 3 { — nn — —— — 3 . Einleitung. 1 durch Inſekten von elner ziemlichen Groͤſſe. Ob lch nun gleich damals diefe Vorſtellung noch nicht durch die Erfahrung beſtaͤ⸗ tigt fand (denn dleſes geſchahe erſt im folgenden Sommer, da ich wirklich Hummeln in die Blumen hlneinkrlechen ſahe): fo über; zeugte mich doch ſchon der Augenſc cheln von der Mi ichtigkelt derſel⸗ ben. Ich unterſuchte alſo, ob auch andere Blumen ſo gebauet f ſeyen, daß ihre Befruchtung nicht anders, als durch dle Inſek⸗ ten, geſchehen könne, Melne Unterſuchungen uͤberzeugten mich immer mehr davon, daß viele, ja vielleicht alle Blumen, welche Saſt haben, von den Inſekten, die ſich von dleſem Saft er; naͤhren, befruchtet werden, und daß folglich dieſe Ernahrung der Inſekten zwar in Anse hung ihrer ſelbſt Endzweck, in Anſehung der 8 Blumen aber nur ein Mittel und zwar das einzige Mittel zu einem ge⸗ wiſſen Endzweck iſt, welcher in ihrer Befruchtung beſteht, und daß die ganze Struktur ſolcher Blumen ſich erklaren laßt, wenn man bey Unterſuchung derſelben folgende Punkte vor Augen hat: 1. Dieſe Blumen ſollen durch dieſe oder jene Art von In ſekten, oder durch mehrere Arten derſelben befruchtet werden. 2. Dieſes fol alſo geſchehen, daß die Inſekten, indem fie dem Saft der Blumen nachgehen, und deswegen ſich entweder auf den Blumen auf eine unbe ſtimmte Art aufhalten, oder auf eine beſtimmte Art entweder in diefelben hineinkriechen, oder auf den ſelben im Krelſe herumlaufen, nothwendig mit ihrem mehrenthells haarſchten Korper, oder nur mit einem Theil deſſelben, den Staub der Antheren abſtreifen, und denſelben auf das Stigma „ bringen, welches zu dem Ende entweder mit kurzen und feinen Haaren, oder mit einer gewiſſen, oft ge —n überzogen iſt. Im Fruͤhjahr 1790 bemerkte ich, daß Orchis aloe und ; Orchis Morio zwar völlig die Struktur einer Saftblume haben, daß fie aber keinen Saft enthalten. dachte ich anfänglich, meine bisher gemachte Entdeckungen, wenn nicht gaͤnzlich uͤber den Haufen werfen, doch wenigſtens ſehr zweifelhaft machen. Denn da dieſe Blumen z. B. ein Saſtmaal haben (ſo nenne ich den anders gefarbten Fleck auf der Krone), und doch dieſes nicht für die Inſekten ein Wegweiſer zum Saft ſeyn kann, da kein Saft vorhanden if: fo- fehlen hieraus zu fol gen, daß auch dieſes Saftmaal bey denen Blumen, welche wirk⸗ lich Saft enthalten, nicht zu dieſem Endzweck da ſey, und folg⸗ lich daſſelbe ein bloßes Hirngeſpinſt ſey. Ich muß alfo geſtehen, daß dleſe Entdeckung mir keinesweges angenehm war. Aber eben dieſes fporute mich an, dleſe Blumen deſto aufmerkſamer zu uns terſuchen, und auf dem Felde zu beobachten. ich endlich, daß dieſe Blumen von gewiſſen Fliegen befruchtet —n Re ans das e e n im E A fi rar“ 1 Dieſe Bemerkung muͤſte, Und da entdeckte Einleitung. aber dies thun, die Staubkoͤlbchen aus ihren Fächern herr ausziehen, und auf das klebrichte Stigma bringen. chen Blumen, welche voͤllig das Anſehen der Saftblumen haben, ohne Saft zu enthalten, nenne ich Scheinſaftblumen. Daß es mehr ſolche Blumen giebt, ſahe ich in eben demſelben Jahr an der gemeinen Oſterluzey (Ariſtolochia Clematitis). nemlich, daß auch dieſe Blume, welche keinen Saft enthält, voͤl⸗ aber ſahe ich vollkommen eln, daß diefe Blume ein wahres Wun⸗ der der Natur iſt, daß nemlich diefe Fliegen deswegen von dem Anſehen der Blume verleltet werden, hinelnzukrlechen, gen gehalten werden, bis ſie ſie befruchtet haben, ſo bald 3 werden. Im Sommer des vorher genannten DR AU HE meln und Bienen befruchtet wird, aber nicht ein jedes Indlol⸗ duum vermittelſt feinesielgenen Staubes, ſondern die älteren Blu⸗ men vermittelſt desjenigen Staubes, welchen dieſe N Inſekten aus den juͤngeren Blumen in dieſelben ſchleppen. Diefe Entdeckung verbreitete ein großes Licht über vlele von meinen fruͤheren Ent⸗ ich bey dem wilden Schwarzkuͤmmel (Nigella aruenſis) eben dleſe Befruchtungsart entdeckte. Im Sommer 1788 hatte ich die ſchoͤne Einrichtung! der Saftmaſchinen dieſer Blume entdeckt. Im den Blenen befruchtet wird. Ich glaubte damals auch voll⸗ kommen elnzuſehen, wie ſolches geſchleht. Nun aber fand ich, ihren eigenen Staub befruchtet werden. (Woſfenich (Euphorbia Cy pariſſias) unterſuchte, ſo fand ich, daß bey derſelben elne Einrichtung Statt findet, welche grade das Gegenthell von der ſo eben angezeigten iſt, daß nemlich dieſe Blume von Inſekten befruchtet wird, aber ſo, daß ſie den Staub der älteren Blumen auf die Stigmate der juͤngeren bringen. gründet ſich meine Theorle der Blumen. Che ich fie vortrage, muß ich zwey Vorſtellungen, welche man ſich bisher von e des ſüßen Safts der Blumen ff Ar £ FE f% ‚fe dA Ä dteſes aber geſchehen iſt, aus ihrem Gefaͤngniß wieder her⸗ deckungen. Beſonders empfand ich ein großes Vergnuͤgen, als Auf dleſe ſechs in fuͤnf Jahren gemachten Hauptentdeckungen 1 Dergleis | Ich fand N lig wie eine Saftblume gebildet If, und eben deswegen alferiey kleine Stiegen in dleſelbe hineinkrlechen. Im folgenden Sommer | damit ſie dleſelbe befruchten, und daß ſt fie fo lange darin gefan dem Epilobium anguſtifolium etwas, worauf ich von ſelbſt nie ' wuͤrde gefallen ſeyn, nemlich daß dieſe Zwitterblume von Hum⸗ | 1 . daß ich mich in Anſehung des letzten Punkts geirret hätte, 1 weil ich damals noch geglaubt, alle Zwitterblumen müßten durch Als ich endlich im letztvergangenen Sommer die gemelne Horn Saft vermuthen, und daher hinelukrlechen, indem ſie f folgenden Sommer lehrte mich die Erfahrung, daß ſie von = — 5 f | ele 1, j es Mn 8 N dle ey er 13 n 5 = Einleitung. gemacht hat, nicht unberhtt laſſen. elnander entgegen geſetzt find, eben ſo une fie beide meiner Theorie. Verſchiedene Botaniker haben 3 daß dieſer En mittelbar und zunaͤchſt den Blumen ſelbſt zu Statten komme, indem er entweder die Befruchtung des Fruchtknotens befoͤrdere, dadurch, daß er denſelben feucht und gefehmeidig erhalte, oder indem er den Samen, welchen er ſchwaͤngere, bey feiner Tüͤch⸗ lgkelt zu .. erhalte. Nach dieſer Vorſtellung würde der Lim: an lie s 1 3 f k⸗ a 8 3 en 4 1 0 ſtand, daß Inſekten dieſem Saft nachgehen „nicht nur fuͤr etwas dufaͤlliges 8 eine Nebenſache, ſondern ſogar für etwas den Blu⸗ an nachtheiliges angeſehen werden muͤſſen. a Nun iſt zwar in vielen Blumen dieſer Saft dem Fruchtkno⸗ % ten nahe genug, in manchen wird er ſogar von demſelben ſelbſt bereitet und abgeſondert; aber hieraus folgt noch nicht, daß er auch dem Fruchtknoten unmittelbar zu Statten komme. Sollte der Fruchtknoten durch den Saft geichmeidig erhalten werden, oder ſollten die in demſelben eingeſchloßnen Samenkoͤrner von ihm geſchwaͤngert werden: ſo wuͤrde es zweckmaͤßlger ſeyn, daß er denſelben behielte, als daß er ihn abſondert. Bey vlelen Blu⸗ men hingegen iſt der Saft ſo weit und auf eine ſolche Art vom 2 Fruchtknoten entfernt, daß man nicht begreifen kann, wie er follte zu demſelben gelangen koͤnnen. Dies hat auch der Verfaſſer der Diſ⸗ fertation de neetario florum, welche in Linfne's Amoenitatibus academicis- enthalten ift, eingeſehen. Er fagt, diefer Hypotheſe N ſtehe dieſes im Wege, daß männliche Blumen, welche von den welblichen oft weit entfernt ſind, ein nectarium haben. Roth hat ſeine Anmerkungen uͤber dieſen Gegenſtand in das Magazin für dle Botanik (1787. 2. Stuͤck. S. 31.) einruͤcken laſſen. Um dleſe Hypotheſe zu bewetſen, ſagt er unter andern, „ daß bey den Alffeikaniſchen Storchſchnaͤbeln der Saft ſich zwar in einer langen Röhre befinde, aber in derſelben hinauf bis zum Fruchtknoten ſteige. Alleln dieſer Fruchtknoten iſt mit den unterwärts zuſam⸗ mengewachſenen Fllamenten umgeben, kann folglich vom Saft nicht unmittelbar berührt werden. Eben das Antirrhinum Li- naria, welches er auch aufuͤhret, haͤtte ihn ſchon auf eine andere Vorstellung bringen ſollen. Denn er hat ganz richtig bemerkt, daß der Saft dieſer Blume nicht von dem Sporn, in welchem er enthalten if, abgeſondert wird, ſondern von einer unten am Fruchtknoten befindlichen Druͤſe, und daß er von derſelben in den porn hinabfließes Wie kann er nun wieder aus dem Sporn hinauf zum Fruchtknoten ſteigen? Und wenn diefes auch ge ſchaͤhe, welche unnuͤtze Weitlaͤuftigkett würde das ſeyn? Wle kann in der Paſſiflora, im Helleborus, in der Nigella, im n Aconitum der in Einem oder mehrern beſonderen und vom Frucht ee: P en U * * ——— Benn fo wle fie ſelbſt f niger Entfernung vom Fruchtknoten bleibt. Ein feitung: ee 6. knoten entfernten Behaͤlttulſſen eingeſchloßne Saft zum Fruchtkno⸗ ten gelangen? Vielleicht durch die Inſekten. Was haben aber die Inſekten, wann ſie den Saft verzehret haben, beym Frucht⸗ knoten zu ſchaffen? Die andere Hypotheſe hat Krünttz 10 feiner Oekonomiſchen 3 Encyclopaͤdie (4. Theil. S. 773.) vorgetragen. Er ſagt, daß die Bienen den Pflanzen einen dreifachen Nutzen verſchaffen. Er⸗ ſtens: „Der Saft, den die Blumen abſondern, wird denſelben yſchaͤdlich, wenn er nicht von den Bienen abgeholet wird. Denn vderſelbe if anfangs flüffig, veraͤndert ſich aber, ohne zu vers 5 „duͤnſten, haͤufet ſich zu bald an, wird endlich ganz verdeckt, ver⸗ „fopfet und uͤberzleht dort, wo er liegen bleibt, die feinſten Aus⸗ „ gaͤnge, und verhindert und vernichtet die folgende voͤllige Aus⸗ bildung und Wach sthum der hoͤchſt zarten Fruͤchte.“ Diefe Hy⸗ potheſe iſt der erſten grade entgegengeſetzt. Nach der erſten iſt der Saft dem Fruchtknoten nuͤtzlich, nach der andern ſchaͤdlich; nach der erſten iſt der Umſtand, daß der Saft von den Inſekten ver⸗ zehrt wird, etwas zufälliges und den Blumen ſchaͤdliches, nach der andern iſt derſelbe den Blumen nuͤtzli ch, und ſcheint eine Ver, 2 anſtaltung der Natur zu ſeyn. Um zu beweiſen, daß auch dieſe Hppötheſe ungegruͤndet iſt, habe ich nicht noͤthtg, mich nach irgend einer zu dleſer Abſicht vor⸗ theilhaften Blume umzuſehen, da ich eben diejenigen, deren ich ſo eben erwähnt habe, hiezu anwenden kann. Denn aus eben dem Grunde, woraus ich gefolgert habe, daß der Saft dem Fruchtknoten nicht nuͤtzlich ſeyn koͤnne, erglebt ſich auch, daß er demſelben nicht ſchädlich ſeyn koͤnne, weil er nemlich immer in es Der Saft mag ſich verändern, wie er will, fo hat dies auf den Fruchtknoten feinen Einfluß. Und wenn in andern Blumen der Saft dem Frucht⸗ knoten nahe iſt, ſo folgt hieraus eben ſo wenig, daß er demſelben ſchaͤdlich ſey, als, daß er ihm nuͤtzlich ſey. Was endlich dlejen⸗ gen Blumen betrifft, deren Fruchtknoten ſelbſt den Saft abſon⸗ dert: fo ſcheint zwar eben daraus, daß derſelbe den Saft abſon⸗ dert, zu folgen, daß dieſer ihm ſchaͤdlich ſey. Indeſſen kann man theils ſchon aus der Analogle das Gegenthell vermuthen, theils wird ſich auch in der Folge hinlänglich zeigen laſſen, daß der Fruchtknoten dieſer Blumen den Saft nicht als etwas ihm . ſchaͤdliches, ſondern zu elner gewiſſen Ab ſicht abſondert, und daß folglich die Inſekten zwar dem Fruchtknoten durch Abholung des Safts nuͤtzlich werden, aber nicht unmittelbar durch dieſe Abho⸗ lung ſelbſt, ſondern durch die bey derſelben neihwendig erfolgende 5 Befruchtung deſſelben. Zweitens ſagt er, daß dle Bienen, indem ſie den Staub ſammlen, denſelben . das Stigma bringen , ſowohl in Vina : r 43 : „ ko „ ef > Ft 52 + Fir EEE 7 a 7 2 K 2 ————— — — . — * Einleitung. 5 * men. In Ruͤckſicht auf die letztern ſagt er: „Wie oft wird durch „ganz gemeine und gewoͤhnliche Zufälle die natürliche Wirkung »dteſer Geſchlechtsthelle in einander vermindert, gehemmt, oder gar vereitelt, daß z. E. der Samenſtaub der einen Blume nicht vgut, der Staubweg aber noch wohl beſchaffen iſt, und umge⸗ „kehrt. „honigfaugende Inſekten, die zwar dem Staube nicht nachgehen, „jedoch denſelben fortſchleppen ꝛc.“ Hier iſt Wahres und Falſches mit einander vermei ugt. den Staub auf das Stigma bringen, iſt gewiß, daß aber die i id, PM er; f 1 de & 4 a 1 hen, ohne ſich um den Staub zu bekuͤmmern, den letztern, fie mögen wollen oder nicht, nothwendig auf das Stigma bringen muͤſſen, welches ich in der Folge auf die augenſcheinlichſte Art erwelſen werde. Daß die Bienen und andere Inſekten die Be⸗ fruchtung der Zwitterblumen nur in ſo fern befoͤrdern, als dleſe, welches oft geſchehe, gewiſſe zufälligerwelſe entſtandene Maͤn gel haben, welche die Befruchtung verhindern (woraus alſo fol; 3 gen wuͤrde, daß dleſe Blumen im unverdorbenen Zuſtande ohne Dazwiſchenkunft der Inſekten befruchtet werden), iſt auch un richtig. Denn erſtens gereicht dieſe Vorſtellung der Natur nicht ſonderlich zur Ehre. Die Natur bringt, nach derſelben, Zwit⸗ terblumen hervor, in der Abſicht, daß ſie ſich ſelbſt befruch⸗ koͤnnen, ſondern laͤßt es geſchehen, daß oftmals, ja gewohnlich Endzweck vereiteln wuͤrden, wenn nicht zu gutem Gluͤcke die In; ſekten die Blumen beſuchten und befruchteten. Wenn aber dieſes nicht zufälligerweiſe, ſondern nach der Abſicht und durch die Ver⸗ abhelfen will: fo verfährt die Natur, dieſer Vorſtellung zufolge, hierin eben ſo, wie ein Menſch, welcher, well er nicht im Stande brauchen koͤnne. Und eine Blume, deren Staubweg verdorben befruchtet werden. Alſo wuͤrde durch dleſes Mittel der geſuchte Endzweck nur zur Hälfte erreicht werden. Zweitens iſt der ver⸗ dorbene Zuſtand der Geſchlechtstheile in den Blumen keinesweges etwas gewoͤhnliches, ſondern vielmehr etwas eben ſo ſeltenes, als er es bey den Thleren iſt. Hlevon kann man ſich durch die tägliche Erfahrung N Und wenn dieſer verdorbene 1 2 . ; ch. 1 ber * C * I * — ats 0 8 4 3 11 1 Alle. Pr Er *. 2 von bald oder ganz getrennten Geſchlechtern, als in gwitteblu⸗ F Dieſen Nutzen leiſten auch, außer den Bienen, andere Daß dle Bienen und andere Juſekten rſtetn ſolches nur alsdenn thun, wann ſie den Staub ſammlen, Aſt unrichtig, da ſie, auch wenn ſie bloß dem Saft nachge⸗ ten ſollen, ſorgt aber nicht dafür, daß fie dieſes auch immer thun ſolche Veränderungen in ihnen vorgehen, welche dleſen wichtigen anſtaltung der Natur geſchleht , welche dadurch jenen Maͤngeln it, eln einziges ſicheres Mittel, um zu irgend einem Zweck zu a gelangen, zu erdenken, zwey Mittel erwaͤhlt, damit, wenn das | eine ihn nicht zu feinem Zweck führen follte, er das andere ges iſt, kann überhaupt nicht, und alſo auch nicht von einem Inſekt, > Einleitung: 2 a 3 3 405 der Seftetstheile etwas oͤfters des wäre, ſo müßte derſelbe eben ſowohl bey denjenigen Blumen, welche keis nen Saft haben, und vom Winde befruchtet werden, Statt fin den, als bey den Saftblumen. Hieraus wuͤrde, nach jener Vor⸗ ſtellung, folgen, daß die Befruchtung bey den erſtern Blumen öfter fehlſchlagen muͤſſe, als dey den letztern, da jene nicht, wie dieſe, von den Inſekten beſucht werden. Hievon aber lehrt die Erfahrung grade das Gegenthell Bey den ſaftleeren Blumen erfolgt die Befruchtung, wenn nicht ſicherer, doch allgemeiner, als bei den Saftblumen, wenigſtens bey verſchledenen Arten der⸗ ſelben. Die Urſach hievon iſt leicht einzuſehen. Denn wenn z. B. der Wind den Antherenſtaub maͤnnlicher Espen auf benachbarte weibliche Bäume führet, fo kann es bey der großen Menge Stau⸗ bes, welche als eine Wolke auf die weiblichen Baͤume zum oͤftern faͤllt, nicht leicht geſchehen, daß elne merkliche Anzahl von Frucht⸗ knoten nicht etwas von dieſem Staube erhalten, und dadurch be— fruchtet werden ſollte. Es kann aber manches Maͤrzvellchen ver⸗ . bluͤhen, ohne von einer Biene oder einem aͤhnlichen Inſekt einen Beſuch erhalten zu haben. Und alsdenn kann es keine Samen⸗ 1 kapſel anſetzen, weil es weder ſich ſelbſt befruchten, noch vom | Winde befruchtet werden kann. In die mehreſten Blumen der gemeinen Oſterluzey krlech en kleine Fliegen hinein, und befruch⸗ ten dieſelbe; in vlele aber nicht. Dieſe koͤnnen auf keine Weſſe befruchtet werden. Durch den Wind geſchieht die Befruchtung 5 der Blumen im Großen, durch die Inſekten Im Einzelnen. hin einziger Windſtoß, deſſen Direktion vom männlichen Baum nach dem weiblichen geht, kann in Einem Augenbl lick viel tauſend Blu ten befruchten; eine Biene hingegen kann auf einmal nur Eine Blume befruchten. Drittens haben die meiſten Zwitterblumen “eine ſolche Struktur, daß fie, auch im vollkommenſten Zuſtande ihrer Geſchlechtsthelle, ſchlechterdings nicht anders befruchtet wer / den koͤnnen, als von den Bienen und andern Inſekten. Dieſes . werde ich in der Folge durch ſo viel Beyſpiele, und auf eine ſolche | Art beweiſen, daß auch der . i nicht ferner 1 daran wird zwelfeln koͤnnen. =: Drtttens endlich fagt er, daß die Dienen die ſchaͤdlichen Wachs ⸗ und Honigausdünſtungen aus den Blumen der Wiefen und Welden ſaugen; daher man in verſchledenen Landern bemerkt habe, daß die Viehwel den an ſolchen Orten, wo viel Bienen ges . hal ten werden, weit geſunder und nahrhafter fuͤr das Vieh, be- ſonders die Schafe, ſind, auch das Heu an ſolchen Orten wohl⸗ riechender, kraͤftiger und geſunder ſey. Hier wird den Bienen ein Verdienſt um die Pflanzen zugeſchrleben, welches ihnen eben fo wenig, als andern Inſekten, zukommt. Sie befördern die ; ; 5 ! RB [9 5 2 = 475 „ ee H 1 Fr H Eu Fi e u: 3 gm > 1 1 — 8 1 1 + . fr * # 4 2 z Fa. 1 g 1 Bere . * * 3 7 er l RN . N . x Pr 5 3 vieler ae * ohne ihre Beyhuͤlſe x f Ba 4 Ir. \ dm); * + % 3 1 hr 2 7 E Einleitung. + ſchlechterdings unbefruchtet bleiben müßten, verurſachen alfo, 3 daß eben fo viele Pflanzenarten fi ſich vermehren, und kelne von denſelben untergeht. Zur Verbeſſerung aber und zur Veredelung der Pflanzen konnen fie nicht das geringſte beytragen. Wenn alſo die Bienen die Vlehweiden, beſonders die Schafweiden, verbeſ⸗ ſern, ſo kann dies nur alſo geſchehen, daß ſie die Blumen ſolcher Pflanzen, welche dem Vleh zutraͤglich ſind, vorzuͤglich beſuchen und befruchten. Und dleſes iſt, beſonders was die Schaſwelden betrifft, ſehr wahrſcheinlich. Denn unter denjenigen Pflanzen, welche Gleditſch (Vermiſchte Abhandl. 1. Th. S. 284. ꝛc.) als ſolche anführet, welche vorzüglich von den Schafen geſucht wer⸗ } den, tragen dle mehreſten ſolche Blumen, welche unmoͤglich ſich kelbſt befruchten, oder vom Winde befruchtet werden koͤnnen, ſondern bloß von den Bienen und andern Inſekten befruchtet wer⸗ den muͤſſen, und von welchen verſchtedene, wie ich aus der Er, fahrung weiß, von den Bienen wirklich beſucht werden. Bey allen denen Blumen, welche wirklich Saft 1 müſſen 3 fünf Stuͤcke bemerkt werden. 5 In Die Saſtdräſe. 5 Die Saftbrüfe iſt derjenige Theil einer Saftblume, welcher 0 den Saft bereitet und abſondert. Die Geſtalt derſelben, und der Drt, an welchem fie ſich befindet, iſt hoͤchſt mannigfaltig und ver⸗ ſchleden. Oft faͤllt dieſelbe, wenn man die Blume anſieht, ſo⸗ i gleich in die Augen; oft iſt fi ſie ziemlich verſteckt, ſo daß es, be⸗ ſonders wenn fie dabey ſehr klein iſt, einige Mühe koſtet, fie zu finden. Oft iſt fie der Fruchtknoten ſelbſt, oder ein Theil deſſel ben, oft aber von demſelben ganz verfchteden und entfernt. Sie iſt fleiſchicht, oder von einer gewiſſen Dicke. Denn waͤre ſie ſo duͤnne, als z. B. die Kronenblaͤtter der mehreſten Blumen ſi 0; fo Enntefl fie nicht eine gewiſſe, wenn auch ſehr kleine, Quantität Saft bereiten, Wenn alfo das Ende eines Horns oder Sporns flelſchicht iſt, ſo iſt ſolches die Saftdruͤſe; iſt es aber eben ſo duͤnne, als der übrige Theil, fo muß man die Saftdruͤſe anderswo ſuchen. { 5 Sie iſt ferner kahl und glatt. Denn fo wie ſich kein Grund an geben laͤßt, warum fie, wie andere Theile vieler Saftblumen, mit Haaren oder Wolle uͤberzogen ſeyn ſollte: ſo muß ſie ſchon aus der Urſache glatt ſeyn, weil ſie mehrentheils ein Thell des Soft: 8 f halters, oft der Safthalter ſelbſt iſt, von welchem ich bald zeigen a: Werde, daß er beſtaͤndig glatt iſt. Wenn alſo der Fruchtknoten mit Haaren uͤberzogen iſt, ſo kann er nicht dle Saftdruͤſe ſeyn. Iſt aber der oberſte Theil deſſelben haaricht, und der unterſte glatt, deer umgekehrt, fo iſt dieſer glatte Theil, beſonders wenn er ſich noch durch elne wultiörmige Geſtalt und durch eine befondere Farbe 0 8 die * Endlich 15 die ge mehren | A 3 Einfetunge gi 5 10 ! ge gefäibe, und, u tegen Die gewoͤhnlichſte Farbe iſt gelb, die ſeltnere weiß, pomeranzengelb, kirſchroth. ꝛc. Dieſe werſchle⸗ dene Farbe ruͤhrt vermuthlich mehrentheils bloß von der verſchie⸗ denen Beſchaffenheit und Miſchung ihrer Beſtandtheihe her; zur weilen aber ſcheint noch durch dieſelbe eine gewiſſe Abſicht erreicht werden zu ſollen, daß nemlich bie Saſtdruͤſe den ee; in * i erg falle. 5 5 es Der Safthelter. | Der Safthalter ift derjenige Theil einer Saſtblume ; welcher 22 — den von der Saftdruͤſe abgeſonderten Saft empfaͤngt und enthält, Seine innere Oberfläche, ift jederzeit glatt, und zwar aus zwey Urſachen. Denn ſo wie erſtens die innere Oberflaͤche derjenigen Gefäße, in welchen man fluͤſſige Körper aufbewahren will, glatt ſeyn muͤſſen, beſonders wenn die fluͤſſigen Körper edel und koſtbar N | And, damit bey Anelerrung derſelben nichts zurückblalbe, welches geſchehen würde, wenn ihre innere Oberflache rauch wäre: eben ſo muß auch der Safthalter inwendig glatt ſeyn, damit die Zus ſekten den Saft rein ausſaugen oder ablecken koͤnnen. Zweitens zteht ein Korper von glatter Oberfläche einen fluͤſſtgen Körper ſtaͤr⸗ ker an, als ein ſolcher, deſſen Oberfläche rauch, oder mit Haaren oder Wolle uͤberzogen iſt, weil jener mehr Berührungspunkte hat, als dleſer. Nun ſoll der Saft im Safthalter fo lange bleiben, 1 a bis er von den Inſekten abgeholet wird, kelnesweges aber von ſelbſt herausfallen, noch durch den die Blume hin und her ſchüt⸗ telnden Wind herausgeworfen werden. ee Safthalter muß ihn alſo ſtark anziehen, folglich glatt ſeyn. ie Geſtalt des Safts halters, „uad der Ort, wo er ſich he iſt ſehr mannigfaltig 5 und verſchleden. Mehrenthells iſt derſelbe unmittelbar bey der Saftdruͤſe befindlich, zuweilen von derſelben RE a iſt dle 4 Saftdeife reis zugleich der Safthalter. 3. Beſchitzung des Safts vor bene Degen. de | Saftdecke. 3 Die Saftzlumen ſind ſo eingerichtet, daß zu Ihrem Saft zwar die Inſekten leicht gelangen koͤnnen, die Regentropfen aber, welche auf oder in dleſelben gefallen find, immer in einiger Ent⸗ f fernung von ihm blelben, nicht vermiſchen, noch ihn verderben koͤnnen. So wie die Mens ſchen die Oeffnungen derjenigen Gefäße, in welchen ſie eöftliche Fluͤſſigkeiten aufbewahren, zuſtopfen, damit weder dleſe Fluͤſſigys keiten verdünſten, noch Staub, Regen und andere fremdartige Körper ſich mit denſelben vermiſchen: eben ſo hat auch der guͤtige und weiſe Urheber der Natur, . zufrleden anten daß er in und ſich folglich mit demſelben I | * vollig geſichert. 1 * Einleitung. 5 den Blumen einen koͤſtlichen Saft für die % Inſekten bereitet har, ; auch die zweckmaͤßigſten und vortrefflichſten Anſtalten getroffen, damit dleſer Saft vor aller Verderbung durch den Regen geſichert ſey. Daß auch die erſte angeführte Abſicht hiebey Statt finde, daß nemlich der Saft nicht verduͤnſte, g laube ich nicht. Der Verfaſſer der oben angeführten Diſſertatlon behauptet dleſes von der Campanula und einigen andern Gattungen. So wie ich, wenigſtens was die Campanula betrifft, an feinem Ort bewelfen werde, daß er ſich geirret hat: fo findet theils bey dieſen Gattun: | gen die zweyte Abſicht unfehlbar Statt, theils aber giebt es viele Gattungen, bey welchen man an die erſte Abſi icht ſchlechterdings nicht denken kann. Denn der Saft derſelben iſt der Luft ganz ausgeſetzt, ſo daß, wofern er anders ausduͤnſtet, dieſes durch nichts verhindert wird, zugleich aber gegen die Vermiſchung mit einem Regentropfen, ſollte derſelbe ſich auch ganz nahe befinden, tur und Stellung einer Blume ſchon hinlaͤnglich erreicht, oder es iſt noch etwas beſonderes irgendwo in derſelben vorhanden, welches 5 bloß zu Errelchung derſelben dienet. Dieſes nenne ich dle Saftdecke. So wie ſich die Weisheit eines Menſchen in ihrem ſtaͤrkſten Licht zeiget, wenn er zwey Abſichten zugleich zu erreichen weiß, deren elne die Erreichung der andern zu verhindern „oder wohl gar unnoͤglich zu machen ſcheint: eben ſo kann man ſich ſchon a priori vorſtellen, daß diejenige Veranſtaltung in den Blumen, durch welche zwey ſich einander aufzuheben ſcheinende Abſi chten 7 : nemlich daß der Zugang zum Saft den Inſekten offen ſtehe, den Regentropfen aber verſchloſſen ſey, zugleich voͤllig erreicht werden, dle Welsheit des Blumenſchoͤpfers aufs deutlichſte an den Tag legen muͤſſe, beſonders wenn man bedenkt, daß dieſelbe wegen der hoͤchſt mannigfaltigen Bildung der Blumen hoͤchſt mannig⸗ 5 . faltig ſeyn muß. Damit ich vorläufig einige öfters vorkommende Mittel anzelg ge, wech zu dieſem Endzweck dienen, ſo gehoͤrt dahin vornemlich, daß die Krone mehrentheils ſehr duͤnne iſt, und folglich, well ſie nur wenig koͤrperliche Maſſe hat, auch nur wentg Anziehungskraft beſitzt, daß ihre innere Oberfläche, zuweilen auch dle aͤußere, mit feinen Haaren, oder Wolle, oder Puder überzogen iſt, daß, wenn dieſe Oberfluͤche glatt iſt, die Krone eln ſubtiles Oel auszuſchwitzen ſcheint. In allen dieſen Fällen äußern die Theile eines auf die Krone gefallnen Regentropfens, weil fie von derſelben wenig angezogen werden, f s ihre Anziehungskraft mehr gegen einander ſelbſt, und der Regen⸗ 5 tropfen bekommt eine ſphaͤroldiſche Geſtalt, ſo daß die Flaͤche, mit welcher er die Krone beruͤhrt, kleiner iſt, als diejenige, welche jener parallel durch ſelnen Mittelpunkt geht. Auf ſolche Art kann er nicht lange in oder auf der Krone haften, ſondern muß, ſobald hen ſie ihn auch ſtaͤrker an. Dieſe Ab ſicht wird nun entweder durch die Struk⸗ Einleitung. 4 die ie vom n Winde geſchüttelt wird, Ferant oder herabfallen. 12 Wenn er aber auch ſitzen bleibt, fo kann er doch nicht bis zum Saft kommen. Er trifft, indem er hinabfließt, eine Reihe von Haaren an, welche über dem Safthalter angebracht ſind, und mehrenthetls nach oben zu mit der Oberfläche. der Krone einen ſpitzen Winkel machen, folglich ihm thre Spitzen zukehren, und ihn vom Safthalter abhalten; oder er geraͤth an einen Anſatz | Autheren. Weil nun dieſe dicker fi find, a Er bleibt alſo zwiſchen den Antheren und der Krone ſitzen, und kann nicht zu dem Safttroͤpfchen, wel⸗ lamente oben dicker, als unten. Faͤllt alſo ein Regentropfen auf den oberſten Theil derſelben, jo bleibt er aus gleicher Urſache ler * vor welchem er ſtehen bleiben muß. Zuwellen berührt er einige | _ als dle Filamente, fo zie⸗ | | ches unten an den Fllamenten ſitzt, gelangen. Oſt find die Fl⸗ ſitzen. Eine ähnliche Erſchelnung kann man nach einem Regen an den Nadeln! der Kiefer bemerken. ſelben. Denn wenn ein Regentropfen auf eine ſolche Nadel ge⸗ fallen iſt, ſo muß er wegen ſeiner Schwere an derſelben hinab⸗ fließen, und die Nadel kann dteſes nicht verhindern, weil fie nach ihrer ganzen Länge gleich dicke iſt. Iſt er aber bis dahin hinab⸗ gefloſſen, wo die Nadel anfängt ſich in eine kegelfoͤrmige Spitze zu endigen, ſo muß er hier ſtehen bleiben, well er von dieſem Theil der Nadel ſtaͤrker angezogen wird, als von ihrer Spitze. Viele roͤhrenfoͤrmige Blumen haben eine ziemlich weite Oeffnung. Weil aber dieſelbe durch fuͤnf oder mehr Filamente in eben ſo viel kleinere Oeffnungen getheilet wird, fo kann kel n Regentropfen durch | dleſelben in die Roͤhre hineinflleßen. Oder es ſitzen an der Oeff⸗ nung fünf oder mehr Antheren, welche den Raum derſelben beys nahe ausfüllen, Auch hier kann keln Regentropfen hineindrin⸗ gen. In beyden Fällen aber koͤnnen kleinere Inſekten leicht hineln⸗ kriechen, und größere ihren Saugeruͤſſel hineinſtecken. Oft hat ſich die Natur, um dieſen doppelten Endzweck zu erreichen, der LEE bedient. von einem Inſekt leicht in die Höhe gehoben, oder herabgedruͤckt Sie hat gewiſſe Deckel angebracht, welche werden koͤnnen, damit es zum Saft gelange, welche aber, wenn das Inſekt ſich wieder zuruͤckbeglebt, wieder zufallen, damit keln Regentropfen hindurchdringen könne. Die Elaſtleltaͤt findet nun freylich bey den Blumen nicht in dem Grade Statt, in welchen fie einige Samenbehaͤltnlſſe beſitzen. f lich, da eine Blume von viel weicherer Subſtanz if, als ein Sa | menbehaͤltniß, thells auch nicht noͤthig, da es hier nur darauf angeſehen iſt, daß ein von einem Inſekt aufgehobener Deckel wie⸗ 5 Beſiehet man ſolche Nas | deln, welche ihre Spiße der Erde zukehren, ſo findet man einen Regentropfen nicht unten an der Spitze, ſondern etwas uͤber der⸗ Dieſes ſt theils nicht möge |. der zufalle, kelnesweges aber, daß weiden fortgewor⸗ F fen werden, wle jene e Samenbehäbuiſſe ihre Samenkzener welt ſertwerfen. Endli ich bezieht fi ch auf dieſen Endzweck die Eigens Einteilung ſchaft, welche viele Blumen haben, ſich nur bey ſchoͤner Witte⸗ | rung zu oͤffnen, bey regnichtem und truͤbem Wetter Auen ver⸗ ſchloſſen zu bleiben. Die mehreſten Blumen haben eine 8 Stellung. Sol nun der in ihnen enthaltene Saft gegen den Regen geſt chert ſeyn, fo muß wegen der perpendikulaͤren Direktion der herabfallenden Regentropfen Ihr Bau verſchieden ſeyn, je en ihre Stel⸗ g verſchleden lſt. 5 Erſtens giebt es grade aufrecht ſtehende Blumen. Dee find eegulär „da die Natur jederzelt die Regularität der Irregularitäͤt vorzieht, und, wenigſtens in Ruͤckſicht auf den Regen, keine Ars 455 vorhanden iſt, weshalb fü ie bey dieſen Blumen von dleſem Geſetz abweichen ſollte. Da die innere Seite derſelben den herab⸗ fallenden Regentropfen entgegengeſetzt iſt, und die hineingefall⸗ 5 den Regentropfen vermoͤge ihrer Schwere zu dem unten im Grunde der Blumen befindlichen Saft hinabzudringen ſtreben: ſo muͤſſen ſie am meiſten durch beſondere Anſtalten gegen das Ein⸗ dringen derſelben verwahrt ſeyn. Ihre Kronenblaͤtter ſind oft in ſchmale Stuͤcke zertheilt. Denn da, wie ſich unten ergeben wird, eine jede Krone ſo groß als möglich ſeyn muß, fo würde die Krone dleſer Blumen, wenn ſie groß, und dabey ganz waͤre, zu viel Regentropfen empfangen und behalten, welche ſich leicht mit dem Saft vermiſchen koͤnnten. Von dieſen Blumen laͤßt fi ich vorzügs lech erwarten, daß fie 0 0 ie regnichter Witterung nicht oͤffnen werden. \ Ar Zweytens giebt es grade 5 Blumen. Auch dleſe ſind regulaͤr, und zwar aus eben der Urſache, aus welcher es dle erſten ſind. Sie kehren ihre aͤußere Seite den herabfallenden Re⸗ gentropfen zu; die innere iſt denſelben wenig, oder gar nicht bloß⸗ geſtellt, beſonders wenn ſie eine glockenfoͤrmige, oder walzenfdr⸗ mige, oder kugelfoͤrmige Geſtalt haben. ſich oben im Grunde der Blumen, zu welchem hinaufzuſteigen die Regentropfen durch ihre eigene Schwere verhindert werden. Man darf alſo bey ihnen am wenigſten beſondere Anſtalten zur ü Abhaltung der Regentropfen erwarten. Ihre Kronenblaͤtter muͤſ⸗ | fen ganz ſeyn, damit die Regentropfen auf der äußern Selte dev; ſelben fi itzen bleiben, da ſie im Gegentheil, wenn jene in ſchmale Stucke zerthellt wären, leicht auf die innere Selte derſelben und in den Saſthalter kommen koͤnnten. N noͤthig ſich bey regnichtem Wetter zu ſchlleßen. Da der Regen mehrenthells mit einem Winde vergeſellſchaf⸗ tet iſt, ſo iſt dieſer Umſtand zwar allen Blumen vortheilhaft, ſelbſt * denen, welche keinen e abſondern. Denn da der Wind die maͤßigen Winde erhalten. 3 rektion der Regentropfen vorthellhafter, indem nur hoͤch⸗ 8 Und der Saft befindet fetzt. grade aufrechtſtehenden Safeblumen dadurch nuͤtzlich, daß er fl 1 aus der nachtheillgſten Stellung, welche ſie haben, in eine weni⸗ ger nachtheilige, oder vortheilhafte Stellung bringt, und den Ellen 5 14 Blumen . ſcüͤttett fo verurſacht er, daß die meiſten auf z biefelben gefallnen Regentropfen wieder herabfallen, und weder den Saft, noch den Staub der Antheren verderben koͤnnen. Den grade aufrechtſtehenden und herabhangenden Blumen aber iſt dies ſer Umſtand noch auf eine andere Art vortheilhaft. Dieſes habe ich auf der 25. Kupfertafel vorgeſtellt. In Lig. 4. iſt Ranuncu- lus acris in ſeiner natuͤrlichen aufrechten Stellung abgebildet. Die fuͤnf punktirten Linien ſtellen die Direktlon ſo vleler Regen⸗ tropfen vor, we ſche dieſelben bey einer Windſtille haben. Dieſe x Stellung der Blume iſt bey dieſer Direktion der Regentropfen dle nachthelligſte; denn alle fuͤnf Regentropfen fallen in die Blume : hineln. In Fig. 5. ſieht man die Stellung der Blume und die Direktion der Regentropfen, welche jene und dieſe von einem Dleſe Stellung iſt bey diefer Die ſtens zwey Regentropfen in die Blume hineinfallen. Endlich iſt in Fig. 6. die Stellung der Blume und die Direktlon der Regen⸗ N tropfen bey dem heftigſten Winde vorgeſtellt. Hier fällt kein einzi⸗ ger von den fünf Regentropfen in die Blume hinein, ſondern ſie fal⸗ len alle auf ihre zußere Seite, und dleſes iſt die vortheilhafteſte Stellung, welche die Blume bey diefer Direktion der Neger tropfen haben kann. In Fig. 9. iſt Campanula rotundifolia in N ihrer natuͤrlichen Stellung abgebildet. Dies iſt die vorthel (Hafs teſte Stellung, welche dleſe Blume bey einer Windſtille in Anfehung der alsdenn perpendtculaͤr herabfallenden Regentropfen haben kann. Wehet aber ein Wind, fo giebt derſelbe, er ſey ſchwach oder ſtark „der Are der Blume und der Linie, in welcher die Re⸗ : gentropfen herabfallen, eine "ungefähr gleiche Richtung, und fie behält in Anſehung der Regentropfen immer dle vortheile &: hafteſte Stellung. In Pig. 6* iſt die Blume in derjenigen Stele lung abgebildet, welche ſie bey einem mäßigen Winde hat, und | in Fig. 10, in derjenigen, in welche ſie der heftigſte Wind ver⸗ Folglich iſt der Wind, welcher einen Regen begleitet, den grade herabhangenden lelſtet er den Dienft, daß er fie in der vor theilhafteſten Stellung welche ſie haben, beſtaͤndig erhalt. Endlich drittens giebt es horizontale Blumen. Die Heff⸗ nung ihrer Krone ifi dem Horizont zugekehrt, ihre Roͤhre mag SE Diefe Blumen haben nicht nun entweder auch horizontal ſeyn, oder ſich der Perpendikulär⸗ N linie mehr oder weniger naͤhern. Dieſe ſind mehrentheils irregue laͤr, und haben zwey Lippen. Soll ihr Saft gegen den Regen geſichert ſeyn, ſo muß die obere Lippe der Krone ganz anders ge ſtaltet und beſchaffen ſeyn, als die untere Denn die Negen⸗ 5 5 maͤßigſten Anſtalten getroffen. Einleitung 15 tropfen fallen auf die äußere Selte jener, hingegen auf die innere Seite dleſer. Jene muß folglich der Krone der grade herab hangenden, diefe der Krone der grade aufrecht ſtehenden „Blumen aͤhnlich ſeyn. Jene iſt alſo gewoͤlbt, unzerthellt, hat! inwendig keine Haare; dieſe iſt flach, oftmals zertheilt, und 7 vor der Oeffnung der Roͤhre hagricht. Dieſe Blumen find ent weder beſtaͤndig gefchloffen, als die Maskenblumen, oder ihr Saft ist auf eine andere Art vor dem Regen vollkommen verwahrt, Br daß fe ai nice weht haben, fi fe 6 Regenwetter zu ſoleßen. 8 Veranſtaltung, daß die Inſekten den Saft der Saftblumen leicht finden koͤnnen. Krone. Geruch. Saftmaal. 4. Daß die melſten Blumen Saft foren; Per daß dies | ſer Saft gegen den Regen geſichert tft, würde den Inſekten nichts helfen, wenn nicht zugleich dafür geſorgt wäre, daß fie dieſes ih⸗ nen beſtimmte Nahrungsmittel leicht finden koͤnnen. Die Natur, welche nichts halb thut, hat auch in dieſem Punkt die zweck⸗ Erſtlich hat fie dafür geſorgt, daß die Inſekten die Blumen ſchon von weitem gewahr werden, ent, 2 weder durch das Geſicht, oder durch den Geruch, oder durch 1 Sinnen zugleich. Alle Saftblumen find deswegen mit el⸗ ner Krone geziert, und ſehr viele duften einen’ Geruch aus, wel: 5 den Menfchen mehrentheile angenehm, oft unangenehm, 11 zuwellen unausſtehlich, denjenigen Inſekten aber, für welche ihr „Saft beſtinmt ift, jederzett angenehm iſt. Die Krone iſt (ſehr wenige Arten ausgenommen) gefärbt, d. 1. anders gefaͤrbt, als grün f damit ſie gegen die gruͤne Farbe der Pflanzen ſtark abſte⸗ che. Zuweilen iſt auch der Kelch gefärbt, und zwar, wenn eine a ge Krone da iſt, anders als dieſe, oder, wenn er mit derſelben Ein Ganzes ausmacht, auf der inneren Seite eben ſo, * als die Krone. Fehlt aber die Krone, ſo vertritt er ihre Stelle. Bey vlelen Arten ſſi ind auch die Blumenblaͤttlr (bracteae) zu eben dieſem Endzweck gefaͤrbt, jedoch mehrentheils anders, als die Krone. Wenn nun ein Inſekt, durch die Schoͤnheit der Krone, oder durch den angenehmen Geruch elner Blume gelockt, ſich auf die⸗ ſelbe begeben hat: ſo wird es entweder den Saft ſogleich gewahr, oder nicht, weil diefer ſich an einem verborgenen Ort befindet. Im letztern Fall koͤmmt ihm die Natur durch das Saftmaal zu Huͤlfe. Dieſes beſteht aus Einem oder mehrern Flecken, Linten, Duͤpfeln oder Figuren von einer andern Farbe „ als die Krone Überhaupt hat, und fiicht folglich gegen die Farbe der Krone ſchwaͤ cher oder ſtarker ab. Es befindet ſich jederzeit da, wo die Inſek. ten hinelnkrlechen möflen, wenn ſie zum Saft gelangen malen. E fallen, die Augen fallen, foisfih eben o nd ſeyn, als jenes, N 16 Reguläre Blumen en ein regulaͤres, Ieregufäre ein kregulöres Saftmaal. che die Inſekten hineinkriechen, entfernt iſt, Enetung- ſichern Wegweiſer. Hat eine Blume mehrere Eingaͤnge zum Saft⸗ halter, ſo hat ſie auch eben ſo viel Saftmäler. Wenn eine Blume mehrere Safthalter hat, welche ringsherum um den Fruchtknoten ze oder zwar nur Einen, welcher aber in der Geſtalt eines Ringes den Fruchtknoten umgiebt, und deſſen Saft das Inſekt herum laͤuft, und ſeinen Saugeruͤſſel öfters hinetnſteckt: fo hat das Saftmaal eine ringfoͤrmige Geſtalt, und fuͤhrt das Juſekt 0 im Kretſe herum. Wenn der Safthalter von der Oeffnung, durch weh ſo zleht ſich das Saftmaal, welches vor der Oeffnung anfaͤngt, durch dieſelbe hin durch bis zum Safthalter, dienet alſo den Inſekten zu einem * anders verzehren kann, als wenn es im Kreiſe um denſelben 14 9 Bey Gelegenheit des Saftmaals muß ich von n der Verſchleden 3 heit der Saftblumen reden, welche auf der Tageszeit, in welcher fie blühen, beruht. So wie es Inſekten giebt, die bloß bey Tage umherſchwaͤrmen, und ſolche, die bloß des Nachts ihrer Nahe rung nachgehen, 258 ſo * es auch Tagesblumen und Nacht, blumen. aufrecht ſtanden, oder es geht eine andere Veraͤnderung mit ihnen vor, woraus man ſchließen kann, daß ſie nur fuͤr Tagesinſekten | Manche ſchließen ſich am erſten Abend, und oͤff⸗ nen fi ch am folgenden Morgen nicht wieder, bluͤhen alſo nur Ei / nen Tag; die mehreſten bluͤhen mehrere Tage. Dte Tagesblumen find mit einem Saftmaal geziert, obgleich & beſtimmt find. nicht alle. Die Nachtblumen brechen des Abends auf. Bey Tage fi ind die mehreſten von denſelben geſchloſſen, oder welk und unanſehn⸗ lich, woraus erhellet, daß fie für Tages inſekten nicht beſtimmt ſind. Manche bluͤhen mehrere Naͤchte; die gemeine Nachtkerze 5 (Oenothera biennis) bluͤhet zwey Naͤchte. Die. e Machtblumeid haben eine große und hellgefaͤrbte gösel | damit fi ie in der Dunkelheit der Nacht den Inſekten in die Augen einen ihnen nicht Statt. Denn haͤtte z. B. die weiße Krone einer Nach blume ein Saſtmaal von einer andern, aber auch hellen . Farbe, ſo wiirde daſſelbe in der Dunkelheit der Nacht gegen die Farbe der Krone nicht abſtechen, folglich ohne Nutzen ſeyn. Hütte ſie aber ein dunkelgefaͤrbtes Saftmaal , fo würde dies nicht in ; Iſt ihre Krone unanſehnlich, fo wird diefer Mangel durch ſtarken Geruch erſetzt. Ein Saftmaal hingegen findet bey 1 Die Tagesblumen brechen des Morgens auf. Viele von den⸗ 5 g ſelben ſchließen ſich des Abends, oder ſenken ſich, da fie am Tage Sa ere 5. Be⸗ 8 Einleitung. 5. Befruchtung der Saftblumen durch die Inſekten. Dichogamie. Ich habe ſchon oben geſagt, daß alle diefe Anſtalten fich zwar zunaͤchſt und unmittelbar auf die Inſekten, vermittelſt der Dazwi⸗ ſchenkunft dieſer aber auf die Blumen ſelbſt beziehen, indem der letzte Endzweck derſelben dahin geht, daß die Blumen von den Inſekten befruchtet werden. Daß die Inſekten zur Befruchtung der Blumen das Ihrlge beytragen, tft an und fuͤr ſich ſchon von Andern bemerkt worden. Meines Wiſſens iſt Koͤlreuter hierin am weiteſten gekommen, welcher dieſes z. B. an der Iris und einigen andern Gattungen entdeckt, und ſehr wohl erwleſen hat. Es hat aber noch Niemand gezeigt, daß die ganze Struktur der Saftblumen auf dleſen End⸗ zweck abzielet, und ſich aus demſelben voliftändig erklären läßt, well Niemand dasjenige, was ich die Saftdecke und das Saft⸗ maal nenne, fuͤr das, was es iſt, erkannt hat, ob es gleich ein Jeder geſehen hat. Auf eine ſo vollſtaͤndige, befriedigende und kelnen Zweifel übrig laſſende Art, als ich z. B. die Struktur des wilden Schwarzkuͤmmels erklärt habe, hat noch Niemand die Struktur weder dieſer, noch einer andern Blume erklärt. Von dieſer Befruchtung der Blumen durch dle Inſekten iſt eln unlaͤugbarer Beweis die von mir zuerſt entdeckte Einrichtung ſehr vieler Zwitterblumen, vermoͤge welcher ein jedes Individuum derſelben nicht durch ſeinen eigenen, ſondern bloß durch eines an⸗ dern Staub befruchtet werden kann. Denn wenn dieſe Blumen auf eine mechaniſche Art befruchtet werden ſollten, d. i. ſo, daß entweder die Antheren das Stigma unmittelbar beruͤhrten, und demſelben ihren Staub mittheilten, oder daß der Staub der erſte⸗ ken auf das letztere herabfiele, oder daß derſelbe vom Winde auf daſſelbe gebracht würde: fo würde. diefe Einrichtung die Erret⸗ chung dieſer Abſicht im erſten Fall ſchlechterdings verelteln, und in den beyden letzten wenigſtens ſehr erſchweren, folglich im erſten Fall ungereimt, und in den letzten wenlgſtens zweckwidrlg ſeyn. Dieſe Einrichtung nenne ich das ungleichzeltige Bluͤhen der Geſchlechtstheile, oder eigentlich der Antheren und des Stigma, oder kürzer die Dichogamle. Dieſelbe beſteht aber darin. Nach dem dle Blume ſich geöffnet hat, fo haben oder erhalten die dr pr entweder alle zugleich, oder eines nach dem andern, eine Einleitung. nicht erifiet Dleſer Zuſtand waͤhret elne beſtimmte Zelt. Wann, nach Verfließung derſelben, die Antheren keinen Staub mehr haben, ſo gehen mit den Filamenten verſchledene Veraͤnderungen vor, deren Reſultat dleſes iſt, daß die Antheren nicht mehr die Stelle einnehmen, die ſie bisher eingenommen hatten. Unter⸗ deſſen hat ſich das Piſtill ſo veraͤndert, daß nun das Stigma grade an der Stelle ſich befindet, wo vorher die Antheren waren, und, da es ſich nun auch oͤffnet, oder die Theile, aus welchen es be⸗ ſteht, von einander breitet, nun oͤfters auch ungefähr eben den Raum einnimmt, welchen vorher die Antheren eingenommen ha⸗ a ben. Indeſſen kann es von den Antheren kelnen Staub erhalten, well diefelben keinen mehr haben. Nun tft aber diejenige Stelle, wo anfänglich die blühenden Antheren, und hernach das bluͤhende Stigma ſich befinden, in jeder Blume ſo gewaͤhlt, daß das In⸗ ſekt, für welches die Blume beſtimmt ft, nicht anders zum Saft gelangen kann, als daß es zugleich mit einem Theil feines Koͤr⸗ pers in der jüngeren Blume die Antheren, und in der alteren das Stigma beruͤhrt, den Staub von jenen abſtreift, und auf die⸗ ſes bringt, und auf ſolche Art die ältere Blume durch den Staub der juͤngeren befruchtet. Dieſe dichogamiſche Zwitterblumen ſi nd alſo, was dle Be⸗ fruchtung betrifft, den Blumen mit halbgetrennten Geſchlechtern aͤhnlich. Im Anfang find fie maͤnnliche, und zuletzt n Blumen. N Daß dieſe Einrichtung derſelben ſehr zweckmählg ift, laßt ſt ch leicht zeigen. Denn wenn die Antheren und das Stigma zu glei⸗ 1 — cher Zeit bluͤheten, fo würden jene verhindern, daß die Inſekten dieſes beruͤhrten, und umgekehrt, dieſes würde dieſelben verhins dern, jene zu beruͤhren. Nach dieſer Einrichtung aber finden dle Inſekten in der juͤngeren Blume bloß die Antheren in ihrem Wege, deren Staub fie folglich rein abſtreifen muͤſſen, und in e der älteren Blume bloß das Stigma, welches fie folglich mit dem an ihrem Körper haftenden Staub ganz uͤberſtrelchen muͤſen. Dieſe Einrichtung hatte ich im July 1790 an dem Epilobium anguſtifolium entdeckt. Von dleſer Zeit an bis zum May des fol⸗ genden Jahres bemerkte ich dieſelbe an verſchledenen Gattungen, ja an ganzen Familien, z. B. den Schlirmblumen, fo leicht und fo 7 2 N deutlich, daß ich mich daruͤber wundern mußte, ds dieſelbe nicht ſchon längft von Andern, und nicht weit eher von mir entdeckt veſtimmte Stellung, in welcher Ihre Antheren ſich öffnen, und 2 ihren Staub zur Befruchtung darbleten. Unterdeſſen aber befin⸗ ö 8 det ſich das Stigma an einer von den Antheren entfernten Stelle, | 4 F und. iſt noch klein und feſtgeſchloſſen. Es kann alſo der Staus ſeyn, ob es alſo Blumen gebe, deren Stigma anfangs bluͤhet, a der Antheren ſchlechterdings weder auf eine mechaniſche Art, noch | deren Staubgefaͤße aber erſt nach vollendeter Befruchtung des 32 bers ein Inſekt auf das Stigma N werden, weil es noch Fruchtknotens zu blühen anfangen. So natürlich es war, auf 2 f Be i worden war. ‚Während dleſes ganzen Zeitraums kam mir aber nlemals der Gedanke in den Sinn, ob wohl auch das Gegen⸗ theil dieſer Einrichtung von der Natur möchte bellebt worden A FA - } 4 / a: 8 5 vo. : | 4 N . N a * 5 A IF: ; Wr [de (Tr Pie — j 7 i 1 { verlaſſen „und ſich der Erde zugekehrt. “= Bam n Bades nun dieſe Inftten auf ä auf 19 Einleitung. ö diefe Vorſtellung v von ſalbſt zu fallen, ſo blieb mir doch biefelße ſo lange fremde, bis mich die Natur ſelbſt darauf brachte. Und dieſes geſchah, als ich im May des naͤchſtvergangenen Jahrs dle Euphorbia Cypariſſias unterſuchte. dald eine Blue aufgebrochen iſt, zuerſt dle Stigmate aus der⸗ ſelben hervorkommen, grade in die Hoͤhe ſtehen, und ſich von einander breiten. Nach einigen Tagen koͤmmt das ganze Piſtill, welches auf einem eigenen Stlelchen ſitzt, aus der Blume heraus, verliert nach und nach die aufrechte Stellung, und kehrt end⸗ lich die Stigmate der Erde zu. Alsdenn erſt kommen die Staub⸗ gefaͤße eines nach dem andern aus der Blume zum Vorſchein, und dle Antheren nehmen nun eben die Stelle ein, welche vorher dle Stigmate eingenommen hatten. Da ich nun ſchon lange vor⸗ her entdeckt hatte, daß diefe Blume eln Saftblume iſt, ſo ſahe ich ein, daß dieſelbe wegen dieſer Einrichtung nicht anders als von Inſekten befruchtet werden koͤnne, daß ſie aber auch wegen eben | derſelben von denſelben befruchtet werden muͤſſe. Denn wenn dieſel⸗ ben die aͤltere Blume beſuchen, ſo muͤſſen ſie nothwendig den Staub der Antheren abſtrelfen. Und eben deswegen, damit ſie dieſes ungehindert thun können, hat das Piſtill ſelne vorige Stelle Wenn fie aber hierauf die jüngere Blume beſuchen, To muͤſſen fie wieder nothwendig mit ihrem beftäubten Koͤr per die Stigmate berühren, dieſelben beſtaͤu⸗ ben, und auf ſolche Art dle juͤngere Blume mit dem Staube der altern befruchten. | Da es alſo zwey Arten von Och dgamte glebt, 0 wüſſen dieſel⸗ | ben durch verſchledene Beywoͤrter von einander unterfchleden wer⸗ den. Die zuerſt entdeckte nenne ich die männl! ch: welbliche, und die zuletzt entdeckte dle weiblich, männliche: Dichogamle (Dicho- gamia androgyna, Dichogamia gynandra). ash Teen der Dichogamie heißt Homogamie. Weil die letzten Blurnen einer dichogamiſchen Pflanze von der erſten Art ihren Staub den naͤchſt vorhergehenden Blumen ‚ah und ihr Stigma unbeſtaͤubt bleibt: fo koͤnnen fie keine Frucht anſetzen. Und weil die erſten Blumen eines welblich⸗maͤnn⸗ lichen Dichogamiſten Ihren Staub den zunächſt folgenden Blumen mittheilen, und ihr Stigma auch unbeftäube bleibt: fo können ‚zaud) fie keine Frucht anfesen. Daß diefes die Erfahrung beſtaͤtt⸗ 1 er werde ich in der Folge durch verfchledene Beyſpiele erwelſen. „Es ſſt gewiß, daß viele Blumen von mehrern Arten von In⸗ ſekten befruchtet werden, z. B. die Schirmblumen, die Euphor⸗ blen. Dieſe werden von allerley Inſekten beſucht, weil ihr Saft denſelben ſobald in die Augen fälle, als fi fie fi ſich den Blumen genaͤhert haben, fo daß denſelben auch die dümmſte Siege leicht uf 8 e. 7 Hd. Ich ſahe nemlich, daß, ſo 9 ſie hinelnkommen konne. . * 4 „ fg =; A a inet 8 ph ER Aer 1 ne Zee. Wirk a 3 ER It de AR * ui eine unefimmte Art umherlaufen, and bald die Älteren; bald die juͤngeren Blumen einer Umbelle ihres Safts berauben: ſo muͤſſen ſie nothwendig bald Antheren, bald Stigmate beruͤhren, und den Staub der erſteren auf die letzteren bringen, und zwar auf elne ganz unbeſtimmte Art. Es iſt aber auch gewiß, daß viele Blumen bloß von Einer Art von Inſekten, und zwar auf eine ſehr beſtimmte Art, befruchtet werden „ da die übrigen entwer der zu dumm find, um zu wiſſen, wo der Saft verſteckt iſt, und wie ſie zu demſelben gelangen koͤnnen, oder, wenn ſie es wiſſen, entweder zu groß ſind, um in die Blumen hineinkrlechen zu koͤn / nen, oder zu klein, als daß ſie beym Hineinkrlechen die Antheren und das Stigma berühren ſollten. So wird, wle ich an ſeinem Ort beweiſen werde, Ni Nigella aruenſis bloß von den Bienen be⸗ fruchtet, Iris Xiphium hingegen bloß von Hummeln 5 beide aber auf eine ſehr beſtimmte Art. Fuͤr die letztere Blume ſind dle Ble | nen zu klein und zu ſchwach, und koͤnnen ſich nicht in dieſelbe hineinarbeiten. Antixxhinum mains wird, und zwar auf eine beſtimmte Art, von einer großen Hummel befruchtet, Antirrhi- num Linaria eben ſo von einer kleinen Hummel. Dle große Hummel kann die letztere Blume nicht befruchten, weil dieſe klei ner iſt, als daß ſie ſollte in dieſelbe hineinkriechen koͤnnen. Daher gebraucht die Wanne dene beißt ein Loch in den i und verzehrt den Safe. Was nun ee Zufetten betrifft, von he ich aus 8 der Erfahrung bewelſen kann, daß ſie die Blumen befruchten, fo | ; find dieſes vorzüglich die Bienen und die Hummeln. Die Ge⸗ ſchickthelt diefer Thlerchen, „den Saft zu finden, wenn er auch 1 noch ſo ſehr verſteckt iſt, hat mich oft in Erſtaunen geſetzt. Wle klein ſind nicht die Saftmaſchinen des wilden Schwarzkuͤmmels? Und wee viel kleiner iſt nicht derjenige Thell derſelben, welcher als eine kleine Buͤchſe geſtaltet, und mit einem elaſtiſchen Deckel vers ſehen iſt, und den Saft enthaͤlt? Die Biene, vom ringfoͤrmt⸗ gen Saftmaal geleitet, laͤuft im Kreiſe herum, öffnet jedes Buͤchs chen, und holet den Saft heraus. Wer keine Kenntniß von den Blumen hat, wird vielleicht, wenn er das Antirrhinum maius zum erſtenmal ſieht, glauben, daß die Unterlippe deſſelben mit der Oberlippe eln einziges Stuͤck ausmacht, denn beide ſchlteßen dicht an einander; und aus dem gelben Fleck auf der nene wird er um ſo viel weniger das Gegentheil zu ſchlteßen im Stande ſeyn, da keinem einzigen Botaniker bisher der Endzweck deſſelben “ 4 bekannt geweſen iſt. Hat ſich aber eine: Hummel der Blume gi 8 nähert, „ ſo wird ſie nicht etwa erſt Verſuche anſtellen, ob und wien ® Da fie ſehr wohl weiß, was der gelbe! * bebauten ſo ſetzt fie ſich Togteich en dte FREE .: * 5 == RA ra 3 \ Einleitung. 5 debe von der Oberin, Blume hinein. Damit dleſe Thierchen die Blumen befruchten konnen, fo iſt ihr Körper überall haaricht, well ſie in diefer Blume mit dieſem, in jener mit einem andern Theil deſſelben den Staub der Antheren abwiſchen und auf das Stigma bringen ſollen. Daß dieſe Thierchen unter den Inſekten einen vorzuͤglichen Rang behaupten, erhellet nicht nur aus dieſer ihrer Geſchi teftheit, ſon⸗ dern auch aus der Vorſorge, welche die Natur für die Erhaltung ihres Lebens bey dieſem Geſchaͤfte getragen hat. Fllegen, welche einige Arten der Afclepias beſuchen und befruchten, bleiben oft in einem gewiſſen Theil dieſer Blumen, als in einem Fangeiſen, hangen, und müffen entweder eines jaͤmmerlichen Todes ſterben, ober wenigſtens ein Bein ſitzen laſſen, um ihr Leben zu behalten. | Leine Fliegen, „ welche einige Orchisblumen beftuchten „bleiben an dem klebrichten Stigma, wie die Voͤgel an den Leimruthen, ſitzen, und muͤſſen ſterben. Noch nie aber habe ich bemerkt, daß einer Hummel, und nur einigemal, daß elner Biene bey dem * Beſuch einer Blume ein Unfall begegnet fey. er: 2 Daß nun dleſe und andre Inſekten, indem fie in den Blu⸗ men ihrer Nahrung nachgehen, zugleich, ohne es zu wollen und Tu wiſſen, dieſelben befruchten, und dadurch den Grund zu ihrer und ihrer Nachkommen kuͤnftigen Erhaltung legen muͤſſen, ſcheint mir eine von den bewünderuswärdigſten Beranfialtüngen der mn ee e 3 J 2 © 2 * letzte Eudzweck iſt, auf welchen ſich die ganze Struktur der meh⸗ reſten, ja vermuthlich aller eigentlichen und mit einer Krone ver, ſehenen! Saftblumen bezieht: fo iſt dieſe Struktur alsdenn voll⸗ | ſtaͤndig erklärt, wenn man gezeigt hat, daß und wie alle Theile a De,rſelben zur Errelchung dieſes Endzwecks das Ihrige beytragen. Die erſte Frage, welche bey Unterſuchung irgend einer Blume beantwortet werden muß, iſt, ob ſie eine Saftblume ſey, oder a nicht. Denn wenn man eine Saſtblume für. ſaftleer hätt, fo wied man ſchle chterdings nicht im Stande ſeyn, elnen Grund an⸗ zugeben, warum ſie dieſe und nicht elne andere Struktur erhalten n den zahlreichen Arten der Centaurea für ſaftleer hält, der wird ni K 1 nie ergründen, zu welcher 3 die ebenen Randblu / men da ſind. 5 Hat man ſich nun davon ar daß eine Blume elne Saftblume iſt, fo iſt die zweyte Frage, ob dleſelbe von Jnſekten beſucht und befruchtet werde. Wer dieſe Frage nicht gehoͤrig zu 5 8 ’ . ER 185 die * an eine me⸗ eK } | —— * | 2 2 K 1 2 2 ur Mu Am und kriecht zwischen beiden in ble 4. & Einteitung. nung den Bau derſel ben, und die Veränderungen, welche er in tanſkern gegangen. Veraͤnderungen vorgingen. Ganz rlchtig urtheiften fie, daß diefes fruchtung der Blumen, erreichen wolle. Nur darin fehlten fie, daß fie ihre Aufmerkſamkelt bloß auf die Blumen richteten, den Umſtand aber, daß dieſelben von Inſekten beſucht werden, weh ner Aufmerkſamkelt wuͤrdiges hielten. Indem ſie nun jene Ver⸗ aͤnderungen immer aus einem unrichtigen Geſt chtspunkt betrachte⸗ ten, weil ſie glaubten, daß die Blumen auf eine mechaniſche Art befruchtet wuͤrden: ſo mußte auch natuͤrlicherweiſe die von ihnen gegebene Erklärung derſelben immer vielen Zwel feln und Einwen⸗ dungen ausgeſetzt ſey 7 Wahrheit zu thun iſt, vollkommen befrlediget, weil er das Uns gezwungene und Ungeſuchte derſelben mit Wohlgefallen bemerkt. Ganz unmoͤglich aber machte es ihnen dieſe Erklaͤrungsart, auch Krone? Wozu der beſonders gefaͤrbte Fleck auf derſelben? Wozu die Haare und Anſaͤtze an irgend einem Theil derſelben? In wel⸗ chem Zuſammenhange ſtehen alle Theile der Blume, welche Be⸗ ziehung haben fie auf die Frucht, welche aus derſelben entſtehen ſoll, und wie vereinigt ſich alles, was wir an ihr waͤhrend ihrer ganzen Bluͤhezeit ſehen und bemerken zu Fe 3 - Ganzen? FT laͤßt, und ſie auf ſeinem Studierzimmer unterſucht, der wird kei⸗ ſuchen „ und beſonders darauf Achtung geben, ob ſie von Inſek⸗ ten, und von weichen Inſekten ſie beſucht werden, wie ſich dieſe ver⸗ halten, indem ſie in die Blumen hineinkriechen, und ihren Saft verzehren „ob ſie die Antheren und das Stigma berühren, ob ſie irgend eine Veraͤnderung in Anſehung irgend eines Theils der Blumen hervorbringen ze. Kurz, man muß die Natur auf der i That zu ertappen ſuchen. Ich würde nie im Stande geweſen derſelben bemerkt, zu erklären ſucht , der wird in die größten Irr⸗ thuͤmer gerathen. So iſt es dem inne und andern großen Bo Sie bemerkten, daß mit den Geſchlechtsthel⸗ len verſchiedener Blumen waͤhrend ihrer Bluͤhezelt ver ſchledene ö chen ſte oft genug. bemerken mußten, fuͤr etwas sufälliges und kel⸗ nur den Verſuch zu machen, folgende Fragen zu beantworten: n re Wozu dienet der Saft diefer oder jener Blume? Wozu ihre Dia die Befruchtung des Fruchtknotens durch Inſekten der | Wer ſi ch alfe ee. aus den Gaͤrten En vom Felde holen nesweges den Plan der Natur im Bau derſelben entdecken. Man muß vielmehr die Blumen an ihrem natuͤrlichen Standort unter⸗ babe. Wer z. B. die Scheibenblumen im Viburnum Opulus, oder ſeyn, den vortrefflichen Bau der Nigella aruenfi 8 und das 8 © 2 N Art befruchtet werde, „ und nach dee bete Mei, 8 nicht etwas zufälliges, ſondern eine Einrichtung der Natur ſey, durch welche fie einen gewiſſen Endzweck, nemlich die Be⸗ hatte alſo niemals das Gepraͤge einen N turmaͤßigen Erklaͤrung der Naturerſcheinungen, welches darin be en ſteht, daß ſie den Leſer, dem es bloß um dle Erforſchung der 23 Einfitung. helmniß lhrer Beftucheung zu entdecken, wenn id fie u auf dem Felde beobachtet hätte. Die Bienen, welche ich auf der⸗ ſelben antraf, brachten mich auf die richtige Spur. Dle kleine zIllege, welche ich auf der Sera erapias lengifolia in ein Spinnenges || weobe verwickelt und mit den Staubkölbchen beladen antraf, übers zeugte mich voͤllig von der Richtigkeit der Vorſtellung, welche ich von ihrer Befruchtung hatte. Dieſe Vorſtellung gründete fich aber auf andere vorher auch auf dem Felde gehabte Erfahrungen. Man muß es ſich alſo nicht verdrleßen laſſen, lange bey einer bluͤhenden Pflanze ſich zu verweilen, und dergleichen Beobachtungen Einer Art von Blumen oͤfters zu wiederholen, well dieſelbe nicht jeder⸗ zelt ſogleich das erſtemal grade von demjenigen Inſekt beſucht wird, welches zu ihrer Befruchtung beſtimmt if. 8 Man muß die Blumen in verſchiedenen Tageszeiten beobach⸗ ten und unterſuchen, damit man erfahre, ob ſie Tages oder Nachtblumen find, und bey verſchiedener Witterung, z. B. wäh rend eines Regens und nach demſelben, damit man einſehe, auf welche Art ihr Saft gegen den Reg efi chert iſt. Beſonders aber ſind die? Mittagsſtunden, wenn die am unbewoͤlkten Himmel boch ſtehende Sonne warm, oder wohl gar heiß ſcheint, diejenige 2 Zeit, da man fleißig Beobachtungen anſtellen muß. Denn die Tagesblumen erſcheinen alsdenn in ihrer größten Schoͤnheit, und buhlen mit allen ihren Reizen um den Beſuch der Inſekten, und ihre Befruchtung kann alsdenn um ſo viel leichter von Statten gehen, weil der Staub auch ſolcher Antheren, welche an der freyen Luft llegen „ völlig trocken if; Die Inſekten aber, denen die größte Hitze grade am liebſten iſt „ find alsdenn in und auf den Blumen in der größten Thaͤtlgkeit, um, ihrer Abſicht nach, im Nektar derſelben zu ſchwelgen, nach der Abſicht der Natur aber, um ſie zugleich zu befruchten. Im Relch der Flora, deren Weisheit nicht minder bewundernswuͤrdig iſt, als ihre Schoͤnhelt, geſchehen alsdenn Wunderdinge, von welchen der Stubenbotaniker, welcher unterdeſſen ſich damit beſchaͤftiget, den Forderungen ſeines M agens ein Genüge zu BR RR: 1 eine Ahndung hat. . . Man muß bey der Aufſuchung der Saftoriſe einer Blume es an die oben angezeigten Eigenſchaften derſelben, nehmlich daß ſie flelſchicht, glatt und mehrenthells gefärbt iſt, um fo vlel mehr ger denken, da ſie oftmals ſehr klein und mit ungewaffneten Augen kaum zu ſehen iſt. Glaubt man wegen des Orts, der Geſtalt, oder andrer Umſtände einen gewiſſen Thell für die Saftdruͤſe hal⸗ ten zu muͤſſen, und es finden ſich dleſe drey Eigenſchaften an dem, ſelben: ſo iſt derſelbe gewiß die Saftdruͤſe. Zuweilen iſt fie, wenn fie dem Fruchtknoten nahe, oder gar ein Theil deſſelben iſt, zwar ein, aber heller oder dunkler gruͤn, als der Leuchtinoten, oder 7 Einleitung. 24 | der beige Theil deſſelben, daß man ſie ae auch in Fal et leicht erkennen kann. : Man muß ferner, wenn man die Saftdruͤſe due Blume aufſucht, bey dem Fruchtknoten ‚ als dem Mittelpunkt derſelben, 1 anfangen, und, wenn man fie da nicht findet, zu den von dem ſelben entfernten Theilen weiter gehen. Wer umgekehrt verfährt, I und von der Peripherle der Blume anfängt, und von da nach ® dem Mittelpunkt welter geht, wird leicht einen Theil für dle — druͤſe halten, der etwas ganz anders iſt. 82 Wenn der unterſte Theil einer Blume eine Röhre, oder, wenn die Krone mehrblaͤttricht if; roͤhrenfoͤrmig iſt, ſo muß man die Saftdruͤſe jederzeit im Grunde dieſes Theils, kelnesweges aber an der Oeffnung deſſelben ſuchen. Denn entweder gab die Natur deswegen der Blume diefe Geſtalt, damit der im Grunde der Roͤhre befindliche Saft gegen den Regen geſichert ſey; oder wenn | ſie ſolches aus einer andern Urſache that, fo mußte fie von diefer fuͤr die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen vortheilhaften Ge ſtalt Gebrauch machen, folglich die Saftdruͤſe im Grunde der Roͤhre anbringen, keinesweges aber in der Oeffnung —n | wo der Saft dem Regen ausgeſetzt ſeyn würde, Elne ſehr kleine Blume muß man nicht, ohne vorhergegan⸗ gene ſehr genaue Unterſuchung, bloß deswegen für ſaſtleer halten, 5 | weil fi fie ſehr klein iſt. Denn obgleich das Safttroͤpfchen, welches ſie abzuſondern im Stande iſt, uͤberaus klein ſeyn muß, ſo kann es doch irgend einem Inſekt Nahrung verſchaffen. Denn je kle | ner die Blumen einer Pflanze find, in deſto groͤſſerer Anzahl pfle⸗ gen ſie auch vorhanden zu ſeyn. Obgleich alſo eine jede nur ein ſehr kleines Safttroͤpfchen enthalt, ſo machen doch die Saſttroͤpf⸗ chen aller Blumen zuſammengenommen eine beträcheliche Quanti⸗ tät aus. Die Blumen der Schirmpſlanzen find ſehr klein, und haben dennoch eine Saftdruͤſe und Saft. Wle groß aber iſt nicht dle Anzahl der Blumen Einer ſolchen Pflanze? Der Saft, den fie insgeſammt enthalten, verſchafft elner Fliege elne überfläßige Mahlzeit. Da ich in vielen groͤſſeren Blumen aus der Synge- nefia Saft gefunden hab⸗/ ſo ſchlleße ich daraus nach der Analo⸗ gie, daß alle, auch die Heinften Blumen dleſer Klaſſe, als z. B. Achillea, Artemiſia, Saft enthalten, und nehme bloß die Rande blumen in der Syngeneſia truſtranea und in einigen Gattungen der Syngeneſia ſuperflua aus, als welche zu einem andern Ends zweck vorhanden find. Wer ſich darüber wundert, daß fo kleine Blumen eine Saftdruͤſe haben ſollen, der muß ſich auch daruͤber 9 2 wundern, daß ſie Befruchtungsthelle haben. So wie dieſe zu den weſentlichſten Theilen diefer Blumen gehören, fo gehört auch jene zu denſelben, und ſo wie dieſe überaus klein find, fo iſt es ’ er jene. 23 5 wie das Saſttröpſchen überaus fein if, io if 3 i RT . TEE ae 3 N en * wr Te pe} ® % Pr A, . — * A 2 * a y N Einfeitung. es auch für überaus kleine Inſekten beſtimmt. Denn man ber denke nur die Groͤſſe der Blaſenfuͤße, welche ſich faſt! in allen Blu⸗ men aufhalten, man bedenke die Groͤſſe der noch welt kleſneren Inſekten, welche man zuweilen in den Blumen findet, und man verſuche alsdenn genau zu beſtimmen, wle groß elne Blume zum wenigſten ſeyn muͤſſe, wenn fi fo viel Saft ſoll abſondern und enthalten koͤnnen, als zur Ernährung fo kleiner Thlerchen erfor⸗ derlich iſt. a Man muß einer Blume, beſonders wenn man wirklich Saft in derſelben findet, nicht deswegen die Saftdruͤſe abſprechen, weil dleſelbe nicht ein beſonderer und von den übrigen Theilen unters ſchledener Theil iſt. So urthellt der Verfaſſer der oben ange⸗ fuͤhrten Diſſertatlon de nectario florum ganz unrichtig, wann er fagt, daß man dem Lamium, der Anchuſa, der Galeopſis und einigen ausländifchen Gattungen, ob man gleich im Grunde ih⸗ ker Röhre Saft finde, ferner denjenigen Blumen, deren recep- tdeaculum oder Kelch Saft enthält, kein eigentliches Nectarium zuelgnen koͤnne, well in denſelben keine beſondere Saftdruͤſe bes } findlich ſey. Denn erſtens gehoͤren dle drey erſten Gattungen gar nicht hieher, indem ſie wirklich beſondere Theile haben, welche bloß zur Bereitung und Abſonderung des Safts beſtimmt find, welche er aber wegen ihrer Kleinheit nicht geſehen hat. Zweitens, wenn manche Blumen nicht ein eigentliches Nectarium haben, fo haben ſie eln unelgentliches. Ein uneigentliches Necta- rium aber iſt ein Ausdruck, wobey ſich nichts denken läßt. Drittens ſcheint derjenige, welcher alſo urthellt, die edle Simplleität und die große Sparſamkelt der Natur ganz zu verkennen. Nach die⸗ ſer Art zu ſchließen muͤßte man auch ſagen, daß die Natur zwar den Ochſen dadurch, daß fie ihm Hörner gegeben, wehrhaft ges macht habe, keinesweges aber das Pferd, well daſſelbe, ob es gleich ſich mit feinen Hinterbeinen zu wehren im Stande fey, dennoch Feine beſondere Waffen von derſelben erhalten habe. Wenn die Natur in einer Blume, ohne eine beſonders geſtaltete und von den uͤbrigen Theilen unterſchledene Saftdruͤſe, Saft be⸗ relten kann, fo würde es eine unnuͤtze Weltlaͤuftigkeit ſeyn, wenn ſie derſelben elne ſolche Saftdruͤſe gäbe. In dieſem Fall iſt alſo derjenige Theil der Blume, welcher den Saft abſondert, zugleich die Saftdruͤſe, er ſey nun entweder der Fruchtknoten, oder ein Theil deſſelben, oder der Boden, oder ein Theil der un oder der Filamente. Die Saftdruͤſe fallt, wann dle Blume RR entweder un mit der Krone ab, oder fie bleibt figen. Iſt letzteres, fo iſt ſie entweder vom Fruchtknoten abgeſondert, oder ein Theil deſſelben. J Im erſten Fall vertrocknet ſie, ſchrumpft zuſammen, und wird unanſehnlich. Im letztern vergroͤſſert ſie ſich zugleich man dleſes nicht jederzeit entſcheiden. Einleitung. mit dem Fruchtknoten, unterſcheldet ſich aber doch noch immer durch ihr aͤußeres Anſehen, durch ihre Glaͤtte ꝛc. von demſelben. In dieſem Fall kann man von ihrem Daſeyn gewiſſer werden, und von Ihrer vormaligen Geſtalt ſich einen beſſern Begriff mas chen, wenn ſie zur Bluͤhezelt ſehr klein, und kaum bemerkbar ge⸗ weſen iſt. So fiehet man an dem völlig erwachſenen Roggenkorn . die vormalige Saſtdruͤſe ſehr deutlich, welche man zur Bluͤhezelt mit bloßen Augen kaum fehen kann, weil der Fruchtknoten ſelbſt alsdenn ſehr klein iſt. Den im Kelch eingeſchloßnen Samenkap⸗ ſeln der Silenen ſieht man es ſchon von außen an, an welcher Stelle die vormalige Saftdruͤſe ſize. Well der Safthalter jederzeit glatt iſt, ſo iſt dieß ein gutes Huͤlfemittel, um ihn zu finden. Bey Blumen, welche mit einer Roͤhre verſehen find, wird man mehrentheils finden, daß der oberſte laͤngere Theil der Roͤhre inwendig mit Haaren oder Wolle uͤberzogen, der unterſte kuͤrzere aber glatt iſt. Der u iſt in dieſem Fall jederzelt der Safthalter. Wenn man in elner Blume Saft gefunden hat, fo hat man zugleich den Safthalter gefunden, und wird auch die Saftdruͤſe nicht weit von demſelben antreffen. Nur muß man davon ver⸗ ſichert ſeyn, daß die gefundene Fluͤſſigkeit auch wirklich Saft, und nicht ein Regentropfen iſt. Mehrenthells wird man zwar ſehen, daß dieſe Fluͤſſigkeit ſich an einem ſolchen Ort befindet, wo eln Regentropfen unmoͤglich, oder nicht leicht hinkommen kann. Oft aber wird man fie auf einem freyſtehenden und der Luft ausgefeßs ten Theil finden, da man denn oͤfters nicht willen wird, ob es Saft, oder ein Regentropfen ſey. Durch den Geſchmack kann Denn der Saft ſchmeckt zwar jederzelt ſuͤß; wer hat aber einen fo feinen Geſchmack, daß er dle Suͤßtgkeit eines Troͤpfchens, welches noch viel kleiner, als ein Nadelknopf iſt, ſollte empfinden können? Findet man, daß ö mehrere Troͤpſchen auf der Blume regelmäßig ſitzen, daß alle Blu⸗ men an eben derſelben Stelle entweder mit Einem oder mehrern Troͤpfchen verſehen ſind, findet man bey trockner Witterung der⸗ gleichen Troͤpſchen: fo kann man mit Grunde es für ſehr wahr⸗ ſcheinlich halten, daß dieſes Saft ſey. Zur völligen Gewißheit aber wird man kommen, wenn man dergleichen Blumen mit nach Hauſe nimmt, und ſolche, welche noch nicht aufgebrochen find, ins Waſſer ſtellt. Sobald ſie aufgebrochen ſind, werden fie, wenn fie Saftblumen find, anfangen, den Saft abzuſondern. Auf ſolche Art habe ich mich z. B. uͤberzeugt, daß die Tropfchen, welche ich in der Heide auf dem Anthericum ramoſum fand, wirklich Safttropfen waren. Sie ſaßen auf dem Fruchtknoten alfo, daß man leicht glauben konnte, fie ſeyen Regentropfen, wofür fie auch ein Botanſker hielt, dem “ fie in der Heide zeigte. 15 3 \ 257 Einleitung. Man findet zuweilen in Blumen, welche wirklich Saftblu⸗ men ſind, keinen Saft, entweder well er ſchon von Inſekten iſt 5 verzehret worden, welcher Fall um fo viel mehr moͤglich iſt, wenn man nur einige Exemplare hat und unterſuchen kann, oder weil die pate Jahres zelt daran Schuld He Manche Pflanzen brin⸗ gen zwar noch bey ſpaͤter Jahreszeit Blumen hervor, ſcheinen | aber nicht mehr fo viel Kraft zu haben, um in denſelben auch Saft a bereiten zu koͤnnen. man lin Winter aus einem Gewächs oder Trelbhauſe erhaͤlt · N ö Die erkuͤnſtelte Wärme ſcheint manche Blumen nicht zu einer ſol⸗ chen Vollkommenheit bringen zu konnen, daß fie auch wirklich x | : huͤlflich ſeyn. Eben dieſes gilt von ſolchen Blumen, welche Saft abſondern. Wer aber von dem Bau der Blumen einige Kenntniß hat, wird demungeachtet ſich oftmals in dergleichen Faͤllen davon uͤberzeugen koͤnnen, daß dergleichen Blumen Saft: blumen ſind. So unterſuchte ich im Spaͤtherbſt die Jafionemon- Saft fand ich in derſelben nicht; dennoch ſchloß ich aus c tana. einem Umſtand, welchen ich in ihrer Struktur bemerkte, daß ſie eine Saftblume ſey. Und daß ich richtig geſchloſſen hatte, lehrte mich im folgenden Sommer die Erfahrung. In der Coronilla Emerus, welche lch im Winter aus einem Gewaͤchshauſe erhalten hatte, fand ich keinen Saft. Aus ihrer ganzen Struktur aber ſahe ich ein, daß ſie eine Saftblume ſey. Als ich die Blume nach⸗ gehends im Sommer unterſuchte, fand ich wirklich Saft in derſel ben, Die Inſekten e uns * diefer Untersuchung ſehr be⸗ Eine Blume, welche von Einer oder mehrern Ar⸗ ten von Inſekten häufig beſucht wird, hat wahrſcheinlich Saft. Nur muß man hievon die Bienen ausnehmen, als welche auch fuaſtleere Blumen beſuchen, nehmlich des Staubes wegen, und 5 von den Hummeln wenigſtene Eine Art, welche gleichfalls Staub ſammelt. Von einzelnen Sfeicen | kann man jedoch leicht irre ge⸗ fuͤhrt werden, wenn man es an gehoͤriger Unterſuchung fehlen laͤßt. Denn zuwellen ſuchen fie in ſaftleeren Blumen, oder in ſolchen Theilen der Saftblumen Saft, welche den Saft nicht 43 enthalten, wovon ich unter andern bey der Lychais dioeca ein Beispiel anfuͤhren werde. Dies gilt aber nur von Fliegen, Blatt⸗ 2 lauen, Blumenkäfern und andern unedleren Inſekten, keineswe⸗ NZ ges aber von Bienen und Hummeln, als welche! ben eek jeder Blume ſehr leicht zu finden wiſſen. Wenn eine Blume eine ſolche Struktur hat, bo ermittelt N derſelben die Regentropfen von ihrem Innerſten abgehalten wer⸗ den, ſo kann man erwarten, daß ſie Saft habe. Dahin gehören | die roͤhrenſoͤrmigen Blumen, ferner diejenigen, welche herabhan⸗ gen, beſonders wenn ſie babey eine glockenfoͤemige, oder gar wal⸗ er Geſtalt haben. Daß ee be eine e Rohre 4 Einleitung. haben, Saft in derſelben enthalten, iſt ſo allgemein, daß bloß dle Scheinſaftblumen hievon eine Ausnahme machen; aber eben dieſes iſt zuglelch die urſache, warum die Scheinſaftblumen eine Roͤhre oder elnen roͤhrenfoͤrmigen Theil haben, welches wenig | ſtens von den vier mir bis jetzt bekaunt gewordenen Scheinfafte blumen gilt. Denn w wenn dle Natur ihre Abſicht erreichen wollte, welche dahin geht, die Inſekten zu taͤuſchen, und fie zu verleiten, in dieſe Blumen hineinzukriechen: fo mußte fie: denſelben eine ſolche Bildung geben, daß die Inſekten nothwendig fie für Saftblu⸗ men halten muͤſſen. Folglich mußte ſie dieſelben mit einer Roͤhre verſehen „ wetl die Inſekten aus der Erfahrung wiſſen, daß eine Roͤhre Saft enthält, Blumen, welche eine beſondere Saftdecke haben, wen | auch Saftblumen ſeyn, Wenn man alſo in einer Blume Haare findet, jo halte man dieſelben für die Saftdecke, und man wird a unterhalb derſelben den Saft bald finden. . Wer diefes u icht weiß, wird in vielen Mal venblumen die Saftdruͤſen lange und dennoch vielleicht vergebens ſuchen. Denn ſie befinden ſich an einer ztem⸗ lich verborgenen Stelle. Wem dieſes aber bekanntliſt, der ſchlie⸗ Bet aus den Haaren, welche er im Grunde der Krone ſieht, for gleich, daß unter denſelben der Saft befindlich ſeyn muͤſſe, und findet dleſen und die Saftdruͤſen bald. Wenn eine roͤhrenformige 3 Blume um die Oeffnung der Röhre herum gewiſſe Anſätze hat, fo | halte man dieſelben nicht, wie Linne zuweilen gethan hat, für Saftdruͤſen, ſondern fuͤr die Saftdecke, ſchlleße aus der Gegen⸗ wart derſelben, daß die Blume Saft haben muͤſſe, und ſuche die- ſen im Grunde der Rohre oder des röhrenförmigen Wells en : wird man denſelben daſelbſt leicht finden. | Blumen, welche ein Saftmaal haben, ſind 3 | Saftbl lumen. Und ſo wie daſſelbe den Inſekten behuͤlflich if, 8 den Saft zu finden, fo koͤnnen auch bir uns deſſelden zu g be . Endzweck bedienen. 80 | Nicht jede mit einer Krone verſehene Blume hat S Saft. Denn 9 um nicht der Scheinſaftblumen zu gedenken, ſo giebt es noch an⸗ | dere, welche eine anſehnliche Krone, und doch keinen Saft ha, ben. Die Krone dieſer Blumen iſt entweder etwas ganz unerklaͤr⸗ liches, oder ſie dienet dazu, daß dle Blumen den Blenen, welche 5 | den Staub derſelben ſammlen, von weitem in bie Augen fallen. und wenn dieſes richtig iſt, ſo folgt hieraus, daß auch dleſe Blu \ men, welches ich durch verfchtedene Beifpiele aus der Erfahrung ewe! {om werbe, von den Bienen befruchtet werden. Denn wenn ſie auf eine mechaniſche Art befruchtet werden ſollen, ſo iſt der | Umſtand, daß Bienen ihren Staub ſammlen, den Blumen nicht vortheilhaft, ſondern nachtheilig, well ihre Befruchtung eben ſo ſehr ch e u ihr 2 een wude — N Ne 3% N ER N Mi 1 8 has PR 441 . 2 TA 5 Ar AA. Würde Ihre Rece blog an RR daß Blenen, durch dieſelbe herbeygelockt, ihre Befruchtung erſchwerten, und ſie wuͤrde den⸗ ſelben den groͤßten Schaden, welcher durch keinen Vortheil aufs gewogen würde, verurſachen, welches ungerelmt iſt. Sind alle Blumen, welche riechen, Saftblumen? Dieſe Frage getraue ich mich n 100. zu bejahen. Denn die Blumen des Hollunders (Sambucus nigra) z. B. haben einen ſtarken Geruch; ich habe aber bisher weder Saft in, noch Inſekten auf denſelben | * > 7 Le ar & [A E , ͤ = > . 17 4 n Einleitung. angetroffen, ausgenommen Mayfäfer und eine ſeltene Fliege von i der Groͤße einer großen Hummel, welche aber, wie ich genau be⸗ merkt habe, den Antherenſtaub verzehrten. Alle Blumen, welche keine eigentliche Krone, noch an der Ar derſelben, einen anſehnlichen und gefärbten Kelch haben, noch riechen, und welche man Bluͤthen zu nennen pflegt, fi ind aſtleer, und werden nicht von den Inſekten, ſondern auf eine | mechaniſche Art, nemlich durch den Wind befruchtet, welcher ent⸗ weder den Staub von den Antheren abs, und an die Stigmate anwehet, oder dadurch, daß er die Pflanze oder die Blume ſchuͤt⸗ telt, verurſacht, daß der Staub von den Antheren herab und auf die S Stigmate faͤllt. Daß aber die mechaniſche Befruchtung, und zwar ſelbſt bey Saftblumen, auch auf dle Art geſchehe, daß die Antheren unmittelbar das Stigma berühren, und demſelben ih⸗ ten Staub mittheilen ; würde ich gar nicht glauben, wenn die 8 Befruchtung des Lilium Martagon ſich auf eine andere Art ers klaͤren ließe, Indeſſen werde ich durch mehrere Beiſpiele bewel⸗ ſen, daß die Beobachtungen „aus welchen man dieſe Befruch⸗ tungsart in Anſehung vieler anderen — hat folgern wollen, unrichtig find. Von dem erſten Theil dieſer Diba cm n jedoch die © Blumen der Graͤſer eine Ausnahme. Denn ſie haben keine eis} gentliche, anſehnliche, gefärbte und in die Augen fallende Krone, und dennoch Saft. Daß aber dleſelben, ob ſie gleich Saft ent⸗ \ * halten, nicht von Inſekten / ſondern durch den Wind befruchtet werden, werde ich beweifen, wann ich vorher den Unterſchled „ diulſchen ſolchen Blumen, welche vom Winde, und ſolchen, welche von den Inſekten befruchtet werden 2 ange eigt habe Br No a l fl tar jr Die Blumen von der erſten Art unterfe 751 ſi ch von den umen von der andern Art erſtens durch die größere Menge Staubes. Wenn z. B. die Blumen einer weiblichen Pappel durch den Staub elnes benachbarten maͤnnlichen Baums vom Winde ſollen befruchtet werden, ſo muß der maͤnnliche Baum bey weitem mehr Staub berelten, als grade zur Befruchtung aller Blumen des weiblichen Baums noͤthig iſt. Denn der Wind wehet nicht auch nicht ein jedes Staͤubchen grade auf eine ſolche Blume, welche noch nicht befruchtet iſt. Auch wäſchet der Regen nicht nur viel g geflogenen und in der Luft befindlichen Staub nieder. Staub der über ihnen befindlichen männlichen Aehren ſollen bes lich muß auch hier welt mehr Staub vorhanden ſeyn, als grade zur Befruchtung noͤthig If. Dieſes wird durch die Erfahrung bes ſtaͤkiget. Denn die beiden angeführten Gattungen bereiten ſehr viel Staub. Die Kiefer (Pinus fylueftris) hat ſo viel Staub, und verſtreuet denſelben in ſolcher Menge in die Luft, daß esmähr rend ihrer Bluͤhezeit, wie die gemeinen Leute ſagen, zuweilen Schwefel regnet. then und Kaͤtzchen? hält es ſich ganz anders. Blumen, und zwar maͤnnliche und weibliche, und dle letztern ſol⸗ len von Bienen durch den Staub der erſtern befruchtet werden, und zwar fo, daß diefe, indem fie in dle männlichen Blumen ya mit dem Ruͤcken den Staub von den Antheren ads reifen, und, wann fie hierauf in eine weibliche Blume hineins kriechen, mit dem beſtaͤubten Ruͤcken das Stigma beruͤhren, wel⸗ ches zu dem Ende grade da befindlich iſt, wo in der maͤnnlichen Blume die Antheren ſind: ſo ſiehet man ein, daß hler nicht viel Staub noͤthig iſt. Auch dieſes beſtaͤtigt die Erfahrung zur Genuͤge. Man ſchlage z. B. mit einem Stock auf einen blühenden Zweig einer Kiefer, einer Haſelſtaude, oder einer Elſe, ſo wird man eine große Staubwolke hervorbringen. Man ſchlage aber auf einen blühenden Johannis ⸗ oder Stachelbeeren ſtrauch, ‚ fo wird ſich keine ſolche Staubwolke zeigen. Die zweyllppichten Blumen haben nicht mehr als vier Antheren, einige nur zwey, koͤnnen alſo nur wenig Staub bereiten; dieſer iſt aber zur Befruchtung völlig 2 zurelchend, weil dieſelbe nicht durch den Wind, n durch die Juſekten geſchleht. Hlerbey iſt jedoch noch zu ae daß jener Verſuch, um ſich von der Menge des Staubes der Blumen von der erſten Art | zu uͤberzeugen, nur bey windſtillem Wetter geſchehen muß. Denn wenn der Wind wehet, wird ſich wenig oder gar kein Staub zel⸗ gen, well der Wind denſelben ſchon verwehet hat. Nemlich auch dadurch unterſcheiden ſich dieſe Blumen von den Blumen der andern Art, daß ihr Staub ſehr fluͤchtig iſt, und durch das ges ringſte Luͤftchen leicht fortgefuͤhrt wird, da der Staub der letztern Ku den Staub * auf den weiblichen Baum hin, bringt 7 3 in 1 4. x DR - 8 1 e a nes feſter ſitzt. Man breche im Fruͤhjahr von der Haſelſtaude, der PR 4 Staub von den Antheren ab, da dieſelben ihm bey dergleichen eee Blumen ſehr ausgeſetzt find, ſondern er ſchlͤgt auch den ſchon ab⸗ e Und wennn die weiblichen Aehren eines Riedgraſes durch den her abfallenden fruchtet werden, fo fällt der größte Theil deſſelben vorbey. Folg⸗ Pata 45 Wie viel großer find nicht beim Haſelſtrauch 4 3 und bey der Elſe die männlichen Kaͤtzchen, als die welblichen Bluͤ⸗ 7 8 5 Mit den Blumen von der andern Art ver- 1 1 Geſetzt, eine Pflanze hat dergleichen | | Ginfeitung. 5 Espe, der &ife Zweige ab, welche mit noch act Stügenden, a de yon Blühen-nicht mehr weit entfernten männlichen Kaͤtzchen ver; ſehen find, folglich von ihrem Staube noch nichts verloren ha— ben. Stellt man dieſelben in einem mit Waſſer angefüllten Gefäße auf ein Fenſter, durch welches dle Mittagsſonne ſcheint, ſo wird man nach einigen Tagen finden, daß die Kaͤtzchen ſich verlaͤngert, und die Antheren ſich geöffnet haben. Blaͤſet man alsdenn auf dieſe Zwelge, ſo wird ſich eine große Staubwolke zelgen. War⸗ tet man aber, ohne dleſen Verſuch zu machen, noch einige Tage, bis alle Antheren ſich geöffnet haben, und blaͤſet alsdenn: ſo wird man allen Staub rein wegblaſen, und wenn man nach einigen Tagen dleſen Verſuch wiederholt, wird man kelnen Staub mehr gewahr werden. Einen gleichen Erfolg wird man bemerken, wenn man die Zweige ſchuͤttelt. Von den Antheren einer Blume von der andern Art hingegen wird man den Staub keinesweges ſo leicht wegblaſen koͤnnen. Denn derſelbe ſitzt feſter, und gleicht mehr einem Mehl, welches etwas feucht iſt, und deswegen einl⸗ germaßen zuſammenhaͤngt, als einem trocknen Staube, welchen Man ſtelle mit einem Zweige das geringſte Lüftchen wegfaͤhrt. des männlichen Werfts (Salix capręa) dieſen Verſuch an, und man wird finden, daß man weder durch Blaſen noch durch Schuͤt⸗ 5 teln eine ſolche Staubwolke hervorbringen kann. Man blaſe die 4 * Antheren des Crocus, der Tuſſilago Farfara, der Cornus ma- ſeula, des Ornithogalum luteum an, ſo wird man zwar einzelne 2; Koͤrnchen, aber nicht den ganzen Vorrath des Staubes, in der 2 6 Geſtalt eines eigentlichen Staubes, wegblaſen koͤnnen. Ja ſelbſt „bey der Anemone Hepatica und dem Papauer dubium, welche keinen Saft, aber eine Krone haben, wird ſich ein gleiches zei⸗ gen. Hieraus und aus andern Umſtaͤnden, welche ich an feiner a Het anführen werde, ſchlleße ich, daß diefe und die ihnen ahn; chen Blumen von den Bienen befruchtet werden. bvberſchiedene Beſchaffenheit des Staubes ſehr zweckmaͤßig fey, fi ſieht An jeder von ſelbſt ein. Das Gegenthell dieſer Einrichtung würde Daß nun dtefe | die Abſichten der Natur gänzlich verelteln. Denn wenn ber Staub der Blumen von der erſten Art feſt fäße, fo würde. derfelbe nicht vom Winde auf die oftmals ſehr weit entfernten Stigmate gefuͤh⸗ 6 tet werden koͤnnen; und wenn der Staub der Blumen von der andern Art dom Winde leicht weggewehet werden koͤnnte, fo wür; den die Inſekten, wenn ſie die Blumen beſuchten, wenig oder gar keinen Staub afreifen, und o folglich dleſelben nicht, befruch⸗ ten koͤnnen. die Antheren, als die tigmäte ff freh ali Ir Luft flehen, damit 2 der Wind den Staub von jenen auf dieſe führen koͤnne, und dle ö muͤſſen von anf len Nack ſeyn, a „ wenn ſie AE 4 4e Endlich möffen sun Dünen von d der erſten Art ſowohl ir EN enten. chen Stelle ſich befinden, daß fie von dem zur Befruchtung ders 32 N fe tlein find, es nur ſelten geſchehen kann, daß = Staub 0 halten. Bey den Blumen von der andern Art hingegen iſt wedes jenes noch dieſes nöthig, ſondern es koͤmmt bey denſelben bloß darauf an, daß die Antheren und Stigmate grade an einer ſol⸗ ſelben beſtimmten Inſekt, indem daſſelbe hineinkriecht, nothwendig beruͤhrt werden muͤſſen, und wenn das Stigma in diefem Fall . f auch noch ſo klein lit, 0 wird es . jedesmal von dem Se 4 n. beſtaͤubt. Um nun wieder auf dle en der Geiser zu nn fo 5 bewelſe ich, daß fie niche von Inſekten, fondern vom Winde ber, * fruchtet werden, erſtens aus der Menge des Staubes, welchen ſie bereiten, zweltens aus der Fluͤchtigkelt deſſelben. Wenn man z. B. bey ſchoͤnem und zugleich windſtillem Wetter dle bluͤhende Rlspe der Dactylis glomerata klopfet oder anblaͤſet, fo bringt ho man eine Staubwolke hervor, welche in die Luft verfllegt. Drit- tens daraus, daß die Fllamente ſehr lang und dünne find, ſo daß dle Antheren in elner ziemlichen Entfernung unter den Blumen hangen. Dieſes dient offenbar dazu, daß der Wind die Antheren deſto beſſer ſchuͤtteln, und ihren Staub abwehen koͤnne. Vier⸗ tens aus der anſehnlichen Groͤße und der Geſtalt der Stigmate, | vermoͤge welcher dleſelben im Stande find, on vom Winde auf 1 5 fuͤnftens iſ angetroffen habe. Die Blumen der Graͤſer halten alſo das Mete zwiſchen den Blumen der Riedgraͤſer und aͤhnlicher Pflanzen und den 5 Jenen find fie darin ähnlich, daß fie vom Winde befruchtet werden, unaͤhnlich aber darin, daß fie Saft haben, Mit diefen kommen fie im letzten Stück überein, unterſchelden ſich aber von denſelben in Anſehung des erſten. ſie hingewehete Staubtheilchen zu empfangen. daraus, daß ich keine Inſekten auf diefen Blun Saftblumen. aber ihr Saft? Dieſe Frage bin Ich nicht. i worten. Ab. A; Hel. ann n fs 20 7 8 Er - Was Linné ſchon bemerkt hat, daß nemlich viele Blumen | deswegen eher zum Vorſchein kommen, als die Blätter, damit | Wer Wind von den letztern nicht verhindert werde, den Staub fortzufuͤhren, gilt bloß von Blumen von der erſten Art, als z. B von den Bluͤthen der Ulme, der Pappeln, des Haſelſtrauchs ꝛe . Die Blätter der Fichtenarten koͤnnen die Befruchtung durch den Wind nicht ſonderlich verhindern, da ſie ſehr ſchmal und glatt ſi nd. Bey der europaͤlſchen Linde hingegen würden dle Blätter hre Blumen Saftblumen ſind, und von Inſekten befruchtet wer | den. Zu dieſer Bemerkung Linné 's fuͤge ich noch dieſes hinzu / daß dergleichen Bäume, nicht nur eher bluͤhen muͤſſen, als ſie ſelbſt Dlaͤtter a ſondern auch eher, als die Bäume uͤberhaupt in Wü, f 4 f N 2 SR x 6. . 3. * is dia A 1 # 3 G We A 1 827 Wozu dienet Stande zu beant? 0 dleſes allerdings thun. Schon hieraus läßt ſich vermuthen „daß * Butter haben. a Denn wenn z. B. Espen, welche! in de Seite: Reben, erſt alsdann zu bluͤhen anfingen, wann andere Baͤume, welche zwiſchen Ihnen ſtehen, ſchon belaubt find: fo würden dleſe den Wind verhindern, den Staub der mannlichen BR 1 die | weiblichen Baͤume zu führen. Nun giebt es aber auch Saftblumen, Wache eher zum Vor, ſchein kommen, als die Blatter. Dahin gehören z. B. die Kor⸗ 1 1 helkirſche (Cornus mafeula), der Kellerhal (8 (Daphne Meze- * reum), der Huflattig (Tuſſilago Petaſites und Farfara) und die Zeitloſe (Colchicum autumnale). Bey biefen kann die vom Sinne angegebene Urſache nicht Statt finden, da fie nicht vom Winde, ſondern von Juſekten befruchtet werden. Die eigentliche Ueſache dleſer Einrichtung ſcheint mir in der Bluͤhezelt zu liegen. Die Zeltloſe lſt elne von den zuletzt, und die uͤbrigen Arten ge⸗ oͤren zu den zuerſt bluͤhenden Saftblumen. Da ſi ſie alſo insge⸗ mt in einer ſolchen Jahreszeit bluͤhen, in welcher es außer De) en fehr wenig Saftblumen giebt: ſo war es nöthig, es zu vers, anſtalten, daß die Blenen und andere Inſekten diefelben um ſo viel leichter finden koͤnnen, da fi e die einzigen * oder faſt die ein: r. digen find, welche thnen Nahrung verſchaffen konnen. Und zur ö 1 damit jene, nicht von dieſen verdeckt, deſto mehr kanne von wei⸗ | | ann dieſer Abſicht war es ſehr dienlich, die Blumen eher bluͤhen zu laſſen, als die Blaͤtter zum Vorſchein gekommen fi ind 7 tem den Inſekten in die Augen fallen. Da der Endzweck der Krone, welcher aleezeit Statt findet, dahin geht, daß die Blume den Inſekten von weitem in die Aus gen falle: ſo muß dieſelbe jederzelt fo groß ſeyn, als möglich iſt. Dieſe Möglichkeit aber beruhet vornehmlich auf ihrer Geſtalt. N Wen ſie flach iſt, ſo kann ſie ſehr groß ſeyn, und iſt wirklich ſo groß, als ihre Dicke es zulaͤßt. Dieß finden wir 3. B. bey den Malvenblumen, N dem Mohn, den Nelkenblumen, den Randblu⸗ men des Viburnum Opulus und der Syngeneſi ſten. aber z. B. eine kugelfoͤrmige Geſtalt, als bey der Heidelbeere Vaccinium Myrtillus), ſo kann ſie unmoͤglich groͤßer ſeyn, als f \ Re iſt, weil ſonſt die Blume ſelbſt größer feyn müßte. Da aber of = N zur Erreichung dieſes Endzwecks ihre Dicke unmittelbar nichts , fo iſt fie auch jederzeit, wenn bloß dleſe einzige 1 icht durch dieſelbe erreicht werden ſoll, ſehr duͤnne. So hat z. B. 8 tricolor eine ſehr dünne Krone, obgleich bey der: ſelben nicht einmal bloß jene Abſicht ſtatt ſindet, ſondern außer daß derſelben noch drey andere, nemlich daß fie ſich bey Tage in konol⸗ ber gu / ſicht dienet, daß fie ſich des Nachts ſchließe, und daß ein, ver⸗ diſcher Geſtalt ausſpanne 2 welches zur Erreichung der erſten Ab⸗ lbſt muthlich groͤßeres, Inſekt auf derſelben ſtehen koͤnne, um zum u sten | . zu gelangen. 0 dieſe Abſichten eine gewiſſe, wenn 925 5 I Hat ſie Eutin. 34 ch ſo a Die: der Kron noͤthig machen, ſo würde, wenn die! ſelben wegfielen, die Krone vermuthlich noch duͤnner ſeyn. So oft alſo di e Krone dicke oder fleiſchicht He, fo muß mit jener noch, eine andere Abſi icht verbunden ſeyn. So pflegt fie in ſolchen Blu⸗ men, welche keinen Kelch haben, flelſchicht zu ſeyn, ſowohl, well ſi e im Knospenzuſtand derſelben des Kelchs Stelle vertreten, und die noch zarten Geſchlechtstheile beſchuͤtzen muß, als auch, well ſie, wann dieſelben aufgebrochen find, von keinem Kelch unters Rüge, fi ſich ſelbſt in ihrer Stellung erhalten muß. 5 »Eine jede Blume muß zwar immer elne ſolche Geſtalt bach daß ſie bey der Stellung, welche ſie hat, den Inſekten am lelch⸗ teſten in die Augen fallen kann. Was aber di eſe Stellung ſelbſt betrifft, ſo muß dleſelbe, da die Blume nicht ihrer ſelbſt, ſondern der Frucht wegen da it, aus der Frucht hergeleitet werden. Und N man muß nicht fo ſchlleßen, die Frucht hat diefe oder jene Stel⸗ lung, weil die Blume dleſelbe haben mußte, ſondern umgekehrt, die Blume hat diefe oder jene — ae ll busen inne = Die Filamente und der Seife find bloß deswegen 60 damit 64 = 11 bie Antheren und das Stigma ſich grade an derjenigen Stelle ber \ finden, wo fie von dem zur Befruchtung der Blume beffimmten 5 5 Infekt, indem es in diefelbe hineinkriecht, nothwendig beruͤhrt 0 werden müͤſſen. Wenn alſo dieſe Stelle in Anſehung des Stigma unmittelbar uͤber dem Fruchtknoten, und in Anſehung der Ans theren unmittelbar über: dem Boden iſt: ſo hat die Blume in jenem Fall keinen Griffel, und in dleſem keine Filamente. Daß die Fi⸗ lamente und der Grlffel zu dieſem Ende wirklich vorhanden fi find, wird man faſt bey allen in der Abhandlung vorkommenden Blu⸗ 5 men ohne mein Erinnern von ſelbſt leicht einſehen. Daß die Fl⸗ lamente zu dieſem Ende fehlen, wird ſich bey den abgehandelten Orchisblumen von ſelbſt ergeben. Daß endlich der Griffel zu dies fem Ende fehlt, wird man bey der Parnaſſia paluſtris einſehen. Auf die Abweſenheit oder Gegenwart dieſer Theile muß man alſo bey Unterſuchung der Blumen ſehr aufmerkſam ſeyn⸗ vorzüglich aber darauf, wie ſich dieſelben, wenn fi te wirklich vorhanden find, während der ganzen Bluͤhezeit verhalten, wie fie nach und nach ſich verlängern, ſich kruͤmmen, ſich grade ſtrecken ꝛc. So wle dle⸗ ſes alles leicht bemerkt werden kann, ſo wird man auch, wenn man unterſucht, wozu es denn wohl seiebt, "oftmals bald auf 5 die richtige Spur kommen. Man kann nicht laugnen, daß die Natur die Auth und : das Stigma vieler Blumen vor dem Regen fehr wohl verwahrt a hat, weil derſelbe ſowohl jenen, als dieſem nachtheilig iſt. Je, nen, indem er ihren Staub zuſammenklebt, auch vielleicht zur Befruchtung untauglich macht; dieſem, es mag nun mit Haaren, ; : x — 1 33 Einleitung. : ER oder mit einer gewiſſen Feuchtigkeit übergogen kon indem er es in beiden Faͤllen verhindert, den Staub aufzunehmen. Indeſ⸗ fen giebt es doch auch nicht wentg Blumen, In welchen man eine ſolche Veranſtaltung nicht findet, deren Saft aber gegen den Re⸗ gen völlig geſichert iſt. Ja es giebt Blumen, deren Stigmate und Staubgefäße eben deswegen dem Regen ausgeſetzt find, das mit fie die Regentropfen auffangen, und dieſelben verhindern, zu dem hinter oder unter ihnen befindlichen Saft zu dringen. Das Hin gehören z. B. verſchledene Malvenblumen. Die Urſache, warum die Natur mehr Sorge fuͤr den Saſt, als fuͤr die Anthe⸗ ren und das Stigma in Anſehung des Regens getragen hat, läßt ſich leicht entdecken. Der Saft iſt in den Blumen das „ was in einer Uhr die Feder iſt. Nimmt man den Blumen den Saft, ſo macht man dadurch alle ihre Übrige Theile unnuͤtz, fo vernichtet man ihren letzten Endzweck, nemlich die Hervorbringung der Fruͤchte. Ein gleiches erfolgt, wenn Regenwaſſer ſich mit dem Saft vermifht, und denſelben verdirbt. Denn die Inſekten, welche treffliche Schmecker ſind, verſchmaͤhen die loſe Speiſe, und laſſen die Blumen unbeſucht, und folglich unbefruchtet. Wenn alſo gleich die Antheren und das Stigma einiger ſolcher Blumen N durch den Regen zur Befruchtung untuͤchtig gemacht worden ſind, ſo erſtreckt ſich dieſer Nachtheil doch nur auf ſi ſie, und das Inſekt, welches in denſelben eine unverdorbene Nahrung gefunden hat, ſetzt das ihm aufgetragene Befruchtungsgeſchaͤft mit Vergnuͤgen fort, und befoͤrdert dleſes doch wenigſtens wirklich in denjenigen Blumen, welche nichts vom Regen gelitten haben. Waͤre aber der Saft durch den Regen verdorben worden, fo koͤnnte das In, fekt leicht eine Abneigung gegen die ganze Art bekommen, folg⸗ lich ſich zu einer andern wenden, und jene unbefruchtet laſſen. Die Natur hat einer jeden Blume eine gewiſſe Lebensdauer deſtimmt, diefer eine kuͤrzere, eine laͤngere jener. Manche bluͤhen nur Einen Tag, als Hemerocallis fulua, andere mehrere Tage. Diejenige, welche nach meinen bisherigen Beobachtungen am laͤngſten bluͤhet, ift Vaccinium Oxycoccos, denn fie bluͤhet acht d 6 | zehn Tage lang. Auf die Dauer der Bluͤhezeit muß man ſehr auf⸗ Br merkſam ſeyn. Daß ich mich in meiner erſten Vorſtellung von der Art, wie Nigella aruenſis von den Blenen befruchtet wird, gelrrt hatte, Hätte mich ſchon der Umſtand lehren follen, daß dieſe Blume, nachdem dieſe vermeintliche Befruchtung vollzogen wor⸗ den, noch elne geraume Zeit zu bluͤhen fortfaͤhrt, und dann erſt die Kronenblaͤtter, die Staubgefäße und die Saftmaſchinen ver; llert. Ich uͤberſah aber damals diefen Umſtand. Ich ſah noch nocht ein, wie die Natur, immer nur ihren Hauptendzweck, nem⸗ lich die Hervorbringung der Frucht, vor Augen habend, eine jede Blume grade fo lange vegetiren läßt, als zur Befruchtung des eln ganz unnuͤtzer Staat ſeyn wuͤrde. entweder ab, oder fie wird, wenn fie figen bleibt, welk, unan⸗ ſehnlich und ganz unkenntlich. War der Kelch vorher gefärbt, ſo wird er nun grün, weil die junge Frucht bis zu ihrer Relfe nichts t weniger als in die Augen fallen fol, damit fie, von keinem Thlen f au L t 0 Einleitung. 36 Fruchtknotens erforderlich iſt, und wie fie, ſobald der Fruchtkno⸗ ten befruchtet iſt, die Blume ihres ganzen Schmucks, in welchem ſie bis dahin ſo herrlich prangte, beraubt, well derſelbe nunmehr bemerkt und beſchaͤblgt, fortwachſen und reifen koͤnne. Koͤlreuter und Medikus wollen an verſchiedenen Arten der Serophularia beobachtet haben, daß die Staubgefäße, welche anfangs in einer zirkelförmigen Krümmung im Grunde der Krone 4 liegen, und ſich in der Folge eins nach dem andern grade ſtrecken, N ihre alsdenn reife Antheren auf das Stigma legen, daß folglich | die Blumen auf diejenige mechaniſche Art befruchtet werden, von welcher ich oben geſagt habe, daß man das Daſeyn derſelben aus unrichtigen Beobachtungen hat folgern wollen. Wären nun dieſe Maͤnner auf die Dauer der Bluͤhezeit dieſer Blumen aufmerkſam geweſen, ſo wuͤrden ſie nicht nur gefunden haben ‚daß fie fü ich bey dleſer Beobachtung geirrt haͤtten, ſondern ſie wuͤrden auch die Dichogamie leicht haben entdecken konnen. Sie wuͤrden nemlich bemerkt haben, daß diefe Blumen ungefähr zwey Tage lang bluͤ⸗ T hen, ehe eine Anthere zum Vorſchein koͤmmt. alfo geurtheile: Die Natur kann unmoͤglich dieſe Zeit hindurch die Blumen vergebens blühen laſſen: fo wuͤrden fie leicht bemerkt ha / ben, daß das Stigma in den beiden erſten Tagen bluͤhet, daß folglich dieſe Zwitterblumen während diefer Zeit weibliche Blumen ſind. Sie wuͤrden ferner gefunden haben, daß bie erſte Anthere Haͤtten ſie nun Die Krone fällt alsdenn * nicht eher zum Vorſcheln kommt, als nachdem der oberſte Tel des Griffels nebſt dem Stigma verwelkt iſt, und fi ſich niederwaͤrts gekruͤmmt hat, daß folglich dieſe Zwitterblumen, ſo lange die An⸗ 2 theren blühen, welches auch ungefähr zwey Tage dauert, maͤnn⸗ liche Blumen ſind, und die Befruchtung keinesweges waͤhrend dleſer Zelt von den nach und nach zum Vorſchein kommenden Ans theren geſchehen kann, ſondern ſchon vorher, da die Antheren noch im Grunde der Blume ſteckten, geſchehen ſeyn muß. Aus dem allen hätte ſich nun der Schluß von ſelbſt ergeben, daß dieſe Blumen nicht im Stande ſind, ſich mit ihrem eigenen Staube zu befruchten, folglich ihre Befruchtung ſchlechterdings nicht anders als ſo geſchehen koͤnne, daß Inſekten den Staub der älteren Blu men auf das Stigma der jüngeren ſchleppen. Haͤtten ſie nun, | um die Nichtigkeit diefes Schluffes durch die Erfahrung beſtaͤttgt zu ſehen, die Blumen bey ſchoͤnem Wetter oͤfters beobachtet, ſo wuͤrden ſie gefunden haben, daß Wespen und andere Inſekten dleſelben beſuchen, und daß ge nicht des . e werden 8 Einleitung. koͤnnen, ohne zuglelch in den alteren Blumen die Antheren, und | in den jüngeren das Stigma mit ihrem Körper ſtark zu berühren, und folglich jene ihres Staubes zu berauben, und mit ee dieſes zu verſehen. Sollen die Blumen von den Inſekten beſucht und befruchtet werden, ſo muͤſſen ſie von denſelben, und zwar ſchon von wei⸗ tem, leicht bemerkt werden koͤnnen. Folglich muͤſſen ſie einen freyen Stand haben, und weder von den Blaͤttern ihrer Pflan⸗ zen, noch von andern benachbarten Pflanzen verdeckt werden. Laͤßt ſich aber dieſes aus anderweitigen erheblichen Urſachen nicht thun, fo muͤſſen fie einen defto ſtaͤrkern Geruch haben. Daß dle g Eſahrung dieſes beſtaͤtiget, werde * in der Abhandlung durch | einige Belſpiele beweiſen. Drey Umftände find es, aus welchen man, fo wle vieles an dere, was die Struktur der Blumen betrifft, alſo auch, warum fie regular „oder Irregulär find, erklaͤren kann. Der erſte iſt die Juflorescenz, oder die Art und Weiſe, wie die Blumen an den Stengel, oder an die Zwelge einer Pflanze angefügt find. Der zweite, deſſen ich ſchon oben erwähnt habe, iſt, daß die Regen⸗ tropfen, wenigſtens bey einer Windſtllle, perpendikulaͤr auf die Blumen herabfallen. Der dritte iſt die Abſicht der Natur, daß die Inſekten die Blumen befruchten ſollen, wenn man dabey zu⸗ gleich auf die natürliche Stellung der Inſekten Ruͤckſicht nimmt, welches im Fliegen allezeit, und im Gehen und Stehen gewoͤhn⸗ lich die aufrechte iſt. Denn ob ſie gleich auch in umgekehrter Stel⸗ lung gehen und ſtehen koͤnnen, fo werden fie es doch ohne drin⸗ gende Urſache nicht thun, weil es ihnen mehr Muͤhe verurſacht, indem ſie ſich, um nicht herabzufallen, anklammern muͤſſen. Zum Beiſpiel einer grade aufrecht ſtehenden Blume wähle ich den Dianthus ſuperbus, Tab. XIV. 15. 18., einer grade herabhan⸗ genden das Leucoium vernum, Tab. X. 42. 47., einer horizon⸗ talen ſtehenden das Lamium album, Tab. XVI. 8. 9., und einer bortzontalen hangenden die Digitalis pur purea, => XVII. en Was die erfte Blume betrifft, weder von Seiten des Regens, noch der Inſekten die gerlngſte Urſache vorhanden iſt, warum dieſelbe nicht regulaͤr ſeyn ſollte. Sie ſteht am Ende eines Zweiges, und zwar einzeln, aufrecht 1 und wird alſo durch nichts gehindert, ihre Krone, um den In⸗ ſekten von weitem in die Augen zu fallen, auf allen Seiten ſo weit auszubreiten, als zu dieſem Endzweck nöthig iſt. Sie wird alfo die Krone nach allen Seiten, und zwar auf eine gleiche Art, aus⸗ breiten, well ein Inſekt ſich bald auf dieſer, bald auf jener Seite befindet, und keine Urſache da iſt, warum fie in dem einen Fall nicht eben ſo wohl, als in dem andern, und in dem einen nicht chen ſollte. €: Einleitung. eben ſo ſehr, als in dem andern ſich den Inſekten bemerkbar ma⸗ Nun dient der oberſte aus dem Kelch hervorragende Theil der Kronenblaͤtter, oder das Plaͤttchen, auch dazu, daß das Inſekt auf demſelben bequem ſtehen koͤnne, um zum Saft zu gelangen, es mag hergeflogen kommen, von welcher Seite es will. Aus beiden Urſachen muͤſſen die Kronenblätter in Anſehung dleſes Plaͤttchens ſich elnander gleich, jedoch beſonders wegen der erſten Urſache, von anſehnlicher Groͤße ſeyn. Nachdem nun das Inſekt ſich auf die Blume geſetzt hat, ſo ſoll ein Fleck von beſon⸗ derer Farbe, als das Saftmaal, ihm den Weg zu dem im Grunde des Kelchs befindlichen Saft zeigen. Da nun das In⸗ ſekt ſich zufälligerweife bald auf diefes, bald auf jenes Plättchen gefegt hat, fo muß ein jedes Plaͤttchen fein Saftmaal in gleichen Entfernung von der Oeffnung der Roͤhre haben. Indem es nun in die Röhre hinelnkriecht, fo foll es die Blume befruchten, und zwar alſo, daß es in der juͤngeren den Staub der bluͤhenden An⸗ theren abſtreife, und in der aͤlteren denſelben wieder an die bluͤ⸗ henden Stigmate anſtreiche. Folglich muͤſſen die Stigmate ſo⸗ wohl, als die Antheren, nicht nur eine reguläre Stellung gegen die fünf Kronenblaͤtter, und alſo auch gegen die Axe der Blume haben, ſondern auch, wegen dleſer beſonderen Art der Befruch⸗ tung, dieſe ungefaͤhr eben den Raum einnehmen, welche jene eins nehmen. Alſo ſtehen diefe und jene in der Mitte. Auf diefe aufs rechtſtehende Blume fallen die Regentropfen grade herab, deren keiner in den Grund des Kelchs zum Saft kommen ſoll. Ob ſie nun gleich in die enge Roͤhre nicht leicht hineindringen koͤnnen, in welcher ſich noch dazu die Staubgefaͤße und Stigmate befinden, und den Raum derſelben zum Thell ausfuͤllen: ſo war es doch nicht uͤberfluͤßlg, es zu veranſtalten, daß kein Regentropfen, wel cher auf die Krone gefallen iſt, ſich der Oeffnung der Röhre naͤ⸗ hern koͤnne. Zu dem Ende ſind die Kronenblaͤtter erſtens in ſehr ſchmale Stücken ausgeſchnitten, damit fie fo wenig Regentropfen als möglich, auffangen, und es iſt keine Urſache vorhanden, | warum fie nicht alle, und warum fie nicht auf eine gleiche Art fs ſo ſieht man leicht ein, daß ausgeſchnitten ſeyn ſollten. Zweltens haben ſie nicht weit von der Oeffnung der Röhre auf eben der Stelle, wo das Saſtmaal iſt, Haare, welche auswärts gekehrt find, und es läßt ſich keine Urs ſache gedenken, warum ſie nicht alle, und nicht an eben ber Stelle diefe Haare haben ſollten. Die zweite Blume ſtimmt in manchen Stücken mit der erſten uͤberein, in andern iſt ſie derſelben grade entgegengeſetzt, weil ſie nemlich herabhaͤngt. Sie iſt an das Ende des umgebogenen Sten⸗ gels befeſtiget, kann ſich von allen Seiten gleich ausbreiten, kann von allen Seiten den Inſekten in die Augen fallen. Denn das erſtere wird von dem groͤßern aufrecht 9 Thell des Sten⸗ 39 Einfeitung, | gels gar nicht, und das letztere nur fehr wenlg ind Folg / lich muͤſſen ihre ſechs Kronenblaͤtter ſich einander völlig gleich ſeyn. Die Biene, welche die Blume beſucht, und vermuthlich auch be; fruchtet, fol, nachdem fie fh, auf welcher Seite fie will, auf die äußere Oberfläche der Krone geſetzt hat, ein Saftmaal finden, ö durch welches. fi fie gelockt werde, in die Blume hineinzukrt echen. Dieſes Saftmaal mußte folglich auf der aͤußern Oberflaͤche der Krone angebracht werden, und zwar auf eine regulaͤre Art. Folg⸗ lich mußte ein jedes Kronenblatt am Ende einen Fleck von anderer Farbe haben. Nachdem fie in die Blume hineingekrochen ift, fo ſoll fie, indem fi ſie den Saft verzehrt, zugleich die Blume befruch - ten. Und dieſes geſchieht wahrſcheinlich alſo, daß, indem ſie den am Griffel befindlichen Saft ableckt, ſie zugleich an einige Anthe⸗ ren ſtoͤßt, da denn der in denſelben enthaltene Staub aus den am Ende befindlichen Oeffnungen heraus, und auf den Koͤrper der Biene fällt, von welchem ein Theil auf das Stigma koͤmmt, weil die Biene mit dem beſtaͤubten Theil ihres Koͤrpers daſſelbe noth⸗ wendig beruͤhren muß. Da nun die Befruchtung auf dleſe Art f jedesmal geſchehen ſoll, von welcher Seite auch die Biene in die Blume hinelngekrochen ſeyn mag: fo iſt keine Urſache vorhanden, warum in Anſehung der Antheren und des Griffels nebſt ſeinem | Stigma eine Irregularltät Statt finden ſollte. Was den Regen betrifft, ſo mußte die Blume zwar in Ruͤckſicht auf denſelben eine an⸗ dere Struktur erhalten „ als die erſte, da die Regentropfen auf die äußere, nicht aber auf dle innere Oberflache ihrer Krone fallen. Die Kronenblaͤtter mußten z. B. ganz, und nicht in ſchmale Stuͤcken zerſchnitten feyn, wle bey der erſten. Und weil auf ſolche Art das Inwendige der Blume vor dem Regen hinlaͤngl ich ge⸗ ſichert iſt, fo war es nicht nöthig, hier eine beſondere Saftdecke, wie bey der erſten, anzubringen. Indeſſen iſt doch auch in Ruͤ 8 ſicht auf den Regen keine Urſache vorhanden, warum die Bla nicht regulaͤr ſeyn ſollte. Eine ganz andere Bewandniß hat es mit der dritten Blume. Silke ſitzt nicht am Ende des Stengels, oder eines Zwelges, ſon⸗ dern an der Seite des Stengels, und zwar nicht einzeln, ſondern nebſt mehrern, welche den Stengel umgeben, und einen Quirl bilden. Sie kann ſich nur von vorne gehörig ausbreiten, und zwar, wegen der benachbarten Blumen, mehr in die Laͤnge als in dle Queere, kelnesweges aber, des Stengels wegen, von hin⸗ ten. Sie faͤllt auch den Hummeln, welche ſie befruchten follen, nur von vorne in die Augen, obgleich der ganze Quirl von allen Seiten. Eben ſo koͤnnen zwar die Hummeln von allen Seiten zum Quirl, aber nur von Einer Seite, nemllch von vorne, zu einer Blume gelangen. So wie alſo keine Urſache da iſt, warum 4 98 unt nicht eue ſeyn Rar t fo ix nd Ras! von Selten der % 44 8 Ei. 6 2 K Sie., 4 3 ats denn in Anfehuina des Regens, ER Ursachen vorhanden, warum die Blume irregulär ſeyn, und diejenige Ges ſtalt haben mußte, welche ſie wirklich hat. Wenn eine Hummel, durch ſämmtliche Kronen des Qulets | gelockt, fich demfelben genaͤhert hat, ſo ſetzt ſie ſich auf denjenigen Theil einer Blume, welcher ihr wegen ihrer aufrechten Stellung ben am bequemſten iſt. Dieſer Theil iſt die Unterlippe der | Krone, welche alfo ſowohl wegen dieſer Urſache, als auch, welt 7 ſie, als ein Theil der Krone, zu dem ſo eben erwähnten Endzweck der Kronen, das Inſekt anzulocken, das Ihrige beitraͤgt, von be⸗ traͤchtlicher Groͤße ſeyn muß. Das auf der Unterlippe befindliche f und ſich bis an die Oeffnung der Rohre erſtreckende Saftmaal zeigt der Hummel den Weg zum Safthalter, welches der unterſte Theil | der Roͤhre iſt. fo kann man ſich diefelbe in Anſehung ihrer Unterllppe als ein Fuͤnftheil jener vorſtellen. Jene hat fünf Kronenblaͤtter und eben fo viel Saftmaͤler und Saftdecken, welche um die Axe derſelben regelmaͤßig ſtehen: dleſe hat nur Ein Kronenblatt (die Unterlippe) und Ein Saftmaal. Was aber die Saftdecke betrifft, ſo haben zwar andere mit ihr verwandte Blumen, z. B. Nepeta Cataria, | Glecoma hederacea, auf der Unterlippe Haare; bey dieſer hin⸗ gegen find dieſe Haare nicht auf ihrer Unterlippe, ſondern im Grunde der Roͤhre unmittelbar uber dem Safthalter angebracht worden. Dieß iſt Eine Irregularitaͤt. Nun ſoll die Hummel nicht umſonſt den Saft der Blume verzehren ‚ fondern zur Ver⸗ : geltung diefelbe befruchten, und zwar vermuthlich auf eben die Art, welche bey der erſten angezeigt worden iſt. Zu dieſem Ende 1 iſt es zwar noͤthlg, daß die blühenden Antheren in der juͤngeren . Blume eben diejenige: Stelle einnehmen, welche das blühende ı Stigma in der älteren erhält, damit die Hummel ſowohl jene, hals dieſes mit eben demſelben Theil ihres haarichten Koͤrpers be⸗ ruͤhre; well aber die Hummel nicht von verſchiedenen Seiten, ſondern nur von Einer Seite, und jedesmal auf die nemliche Art in die Blume hineinkrlecht: fo iſt es nicht noͤthig, daß die Anthe⸗ ren und das Stigma eine in Anſehung der Axe der Roͤhre regel mäßige Stellung haben, ſondern biejenige, welche die ſchicklichſte iſt. Daher biegen ſich die Filamente und der Griffel außerhalb der Roͤhre von der Axe ab, und nach der vorderſten Seite zu. Zweite Irregularitaͤt. Endlich follen ſowohl dle Antheren und das Stigma, als auch die Roͤhre/ welche den Saft enthält, durch die Oberlippe gegen den Regen geſchuͤtzt werden. Die Ober⸗ lippe mußte folglich wegen dieſes verfchledenen Endzwecks auch eine ganz andere Einrichtung erhalten, als die Unterlippe. Sie mußte gewoͤlbt ſeyn, da dieſe flach iſt, am Rande mit Haaren verſehen fenn, welche * . hat, N des Saftmaals ® 2 3 Vergleicht man alſo dieſe Blume mit der erſten, 2 ou. eo — 41 Cineitung. £ nicht, welches bey ddeſer nöthig war, mußte ganz fe, da diese IN einige Abſchnitte gethellet iſt. Dritte Irregularität. Bey die⸗ ſer Irregularität befigt die Blume indeſſen doch auch Regularität. . Man kann fü ie nemlich in Gedanken durch eine perpendikufäre Fläche in zwey vollkommen glelche Theile thellen. Denn fo wle ſie zwar von oben nach unten zu irregulaͤr ſeyn mußte, fo war keine Ur⸗ ſache da, warum fie von elner Selte zur andern nicht regulär ſeyn konnte, weder in Anſehung des Regens, noch der Hummel, de⸗ A ren Körper, ungeachtet feiner Seregufaritäf, gleichfalls fo weit regular gebauet if, daß er durch eine perpendikulaͤre Fläche in zwey völlig gleiche Theile getheilet werden kann. Dieſe Blume iſt alſo in Anſehung der Unterlippe, die Saftdecke ausgenommen, der erſten, und in Anſehung der Oberlippe, das e aus, i * benommen, der zweiten ähnlich. Endlich wollen wir die vierte Blume mit der zweiten verglei . chen. Dieſelbe ſitzt nicht, wie dieſe, am Ende des Stengels, oder, wle die erſte, am Ende eines Zweiges, ſondern vermittelſt elnes kurzen Stiels an der Seite eines Zweiges, und ihrer viele bllden eine einſeitige Traube (racemus ſecundus), welche von vorne geſehen am meiſten in die Augen ſaͤllt. So wle nun die ganze Traube, eben fo macht ſich auch eine jede Blume den zu ihrer Befruchtung beſtimmten Hummeln und Bienen von vorne hauptſaͤchlich bemerkbar, und iſt deswegen zu den. borigontalen Blumen zu rechnen. Folglich mußte auch fi ſie eine irregulaͤre Bils dung erhalten. Die Natur fand fuͤr gut, ihr eine ſolche Stellung zu geben, daß ſie zwiſchen den voͤllig horizontalen und den grade Hberabhangenden Blumen ungefaͤhr das Mittel haͤlt. Inſofern iſt = der ziveiten Blume ähnlich, mit welcher fie eben deswegen auch arin uͤbereinſtimmt, daß fie ſich mit der äußeren Oberfläche ihrer Krone „ kelnesweges aber, wie die erſte und dritte, mit der inne, ben vorzüglich bemerkbar macht. Sie weicht aber von der au larltät jener in folgenden Stücken ab. 1. Die Krone ift am Rande in vi ler Abſchnitte abe von regular ſeyn muͤſſen, damit das Inſekt, es mag ſi ſich ſetzen, auf i welche Seite es will, dieſelben befruchten konne, daß im Gegen⸗ welchen zwar dle an beiden Seiten ſich glelch ſind, der unterſte aber brelter und länger iſt, als der oberfte. Der Endzweck dieſer regularität iſt, damit dem Inſekt, nachdem es ſich der Blume * genaͤhert hat, die Oeffnung der Krone ſich beſſer zeige, und derje⸗ nige Theil der Krone, auf welchen es ſich nach ſeiner aufrechten N eng bequem ſetzen kann, wie auch das auf demſelben befind / uche Saftmaal fogleich in die Augen falle. 2. Das Saftmaal konnte nemlich nicht, wie bey der zweiten Blume, auf der äußeren Oberflache der Krone angebracht werden. Weder ſo, daß alle vier Abſchnitte einen Fleck von anderer Farbe erhalten hätten, = Denn diefe Flecken würden auf den beiden Sei⸗ Ss ko weng, — dem BEER oder unterſten e N C3 Enten nicht ber worden ſeyn. Noch ſo, daß nur der verderſte ode oberſte Abſchnitt einen ſolchen Fleck erhalten Hätte. Denn als⸗ denn hätte das Inſekt, nach Anleitung dieſes Saftmaals „ ſich auf den oberſten Theil der Krone ſetzen, ſich alsdenn umkehren, und in umgekehrter Stellung in die Blume hinein nkrlechen muͤſſen. So viel Muͤhe wuͤrde ſich das In ekt nicht gegeben haben, ſon— dern es wuͤrde vie! mehr, ohne ſich an das Saftmaal zu kehren, auf der unterſten Seite der Krone hineingekrochen ſeyn, und auf ſolche Art die Befruchtung, welche nach der erſten Art hineinzu kriechen kalkullrt war, keinesweges bewerkſtelligt haben. Da alſo das Inſekt natuͤrlicherweiſe auf der unterfien Seite hinein kriecht, ſo mußte auch das Saftmaal auf der inneren Oberfläche der eee Seite angebracht werden. 8. Indem das Inſekt alſo hineinkriecht, „um zu dem oben 1 Grunde der Kronenroͤhre befindlichen Saft zu gelangen, ſo ſoll es die Blume befruchten, und zwar auf eben dieſelbe . als bey der erſten gemeldet worden. Dieſer Urſache wegen ſtehen weder die Fllamente vegelmäßig um die Axe der Krone herum, kurze Roͤhre verlaſſen haben, dicht an die oberſte Seite der Krone, damit das Inſekt mit feinem haarlchten Ruͤcken in der jüngeren f 4 * Blume den Staub der Antheren abſtreife, und in er älteren den > ſelben auf das Stigma bringe. i 28 Endlich if die Krone, zur Abhaltung der Wonne, vom Saft, zwar auf dem unterſten Abschnitt, in Anſehung deſſen 1 die Blume der zweiten unaͤhnlich iſt, keinesweges aber auf den drey uͤbrigen, in Anſehung derer ff ſie datehen ali if, mit Haaren verſehen. 8 BET RE 3 Aus der Vergleichung aller vier Ane mit 3 ſich der allgemeine Satz, daß grade aufrechtſtehende und grade herabhangende Blumen, well bey ihnen keine untere und obere Selte ſtatt findet, ſondern alle Seiten von gleicher Hoͤhe find, thell horizontale Blumen, weil fie eine obere und untere Seite ha⸗ ben, und das Inſekt jedesmal ſich auf die unter fest, einer von beiden hineinkriecht (denn bey dem M 3 ſich zwar die Biene auf die untere Seite, kehrt ſich aber alsdenn um, und kriecht auf der obern hinein), irregulär feyn muͤſſen, ; indem die Art und Weife, wie die Befruchtung von demſelben ge⸗ ſchehen ſoll, nur nach dieſem einzigen Fall beſtimmt werden muß. a Es giebt verſchiedene Umſtaͤnde, aus welchen man ſchlleßen kann, daß ein Infekt, welches eine Blume beſucht, zur Befruch⸗ — die Bienen in tung derſelben | m oder - noch befindet ſich der Griffel in der Axe, wie bey der zwelten Blu⸗ me, ſondern jene ſowohl, als dleſer ſchmiegen ſich, ſobald fie die 43. ud 2 werden beim Beſuch derſelben ohnmaͤchtig. 43 Einleitung. Befruchtung sm gemeinen Salbey (Saluia ofeinalis) beſtimmt ſind, erkennt man daran, daß dieſelben diefe Blume überaus häufig beſuchen, folglich der Saft derſelben ihnen wohl bekoͤmmt, und daß ſie grade fo groß find, daß fie beim Hineinkrlechen nothwen⸗ dig die Antheren der jüngeren, und das Stigma der älteren Blu⸗ men beruͤhren muͤſſen. Ein gleiches gilt von der Linde, obgleich ihre Befruchtung auf eine andere Art gefhieht. Die Iris Germa- nica hingegen follen die Bienen nicht befruchten, denn ff fie e ſterben von ihrem Saft; eben fo wenig die Parnaflia paluftris, denn fie Iris Xiphium ſoll von einer großen Hummel befruchtet werden. Denn dieſe weiß den Saft ſehr leicht zu finden, kann auch in die Blume hineinkriechen, wel⸗ ches zu thun die Biene zu ſchwach iſt. Ein Inſekt, welches an elner Blume elnen Frevel veruͤbt, iſt zur Befruchtung derſelben : nicht beſtimmt. mächtiget, weil der natürliche Eingang für fie zu klein ift,, iſt zur 8 f I Hefruchtung dieſer Blume nicht beſtimmt. Die Ohewuͤrmer ſind br zur Befruchtung der Blumen ganz und gar nicht beſtimmt. Denn fie gehen nicht dem Saft derſelben nach, ſondern verzehren ihre zarte Geſclehtschele, N machen alſo die e sr uns moͤglich. Dia ſehr viele Siek getrennten Geſchlechte, und wahr; ſcheinlich wenigſtens eben fo viele Zwitterblumen Dichogamiſten ſind: ſo ſchelnt die Natur es nicht haben zu wollen, daft: gend: 1 | eine Blume durch ihren eigenen Staub befruchtet werden ſolle⸗ Einen einzigen Verſuch kann ich anführen, welcher dieſe Behaup⸗ tung in Anſehung der homogamiſchen Blumen beſtaͤtiget. Es | bluͤhete nemlich im letztvergangenen Sommer in meinem Garten eine Pflanze der Hemerocallis fulua. Einige von ihren Blumen habe ich mit ihren eigenen Staube (denn es bluͤhete jedesmal nur Eine) auf eine kuͤnſtliche Art zu befruchten geſucht. Es 8 aber keine einzige einen Saamenkapſel angeſetzt. N Da die Saftblumen entweder fuͤr mehrere Arten von Inſek⸗ ten, oder Eine Art beſtimmt ſind, ſo muß auch im erſten Fall die Befruchtung des Fruchtknotens und die Erzielung der Frucht leichter vor ſich gehen, als in dem letzten. Dieſes beſtaͤti⸗ Die Schirmblumen und die Euphorblen, get die Erfahrung. welche von allerley Inſekten beſucht werden, bringen Samen im u hervor. Verſchledene Irisarten hingegen, welche bloß von Hummeln beſucht werden, haben oftmals unvollkommne Kap, 1 und kelnen Samen in denſelben. Wäre der Regen, dadurch, dh er den Staub von den . abſpüͤlet, die . Urſache g 6 = r- 1 „ 4 Ks 7 X Ad we 5 3 fa, = 13 9 Werd 4 Aehre bluͤhet nicht auf einmal, Die kleinen Maykaͤfer, welche die Blumen des 4 Viburnum Opulus zerfreſſen, ſollen dieſelben nicht befruchten. Die große Hummel, welche, wie ich oben geſagt habe, ſich des 6 Saft des Antirrhinum Linaria von außen gewaltſamerweiſe be⸗ ſachen unbefruchtet bleiben. folglich in Gewaͤchs⸗ oder Treibhaͤuſern blühen, und alſo von den wühlen, as waheſcheinlich ein eben ſo Dr und an 4 4 Einleitung. der Unfruchtbarkeit der Blumen, ſo muͤßte die Erfahrung grabe das Gegentheil zeigen. Denn bey den Schirmblumen und den EW phorbien find die Antheren dem Regen voͤlllg ausgeſetzt, hingegen in der Iris find ſie gegen den Regen geſichert. In der Iris Xiphium | 3. B. kann ſchlechterdings kein Regentropfen zu den Antheren gelan gen. Auch habe ich zuweilen an ſolchen Blumen, welche aͤhrenwelſt am Stengel ſitzen, nachdem die ganze Aehre ſchon lange verblü het war, bemerkt, daß einige eine Frucht angeſetzt hatten, ander aber nicht. Dieſe Blumen waren aber zum Theil von einer fol chen Struktur, daß ihre Antheren und ihr Stlgma gegen den Regen völlig geſichert waren, z. B. Hyacinthus comoſus. Dh laͤßt ſich nicht anders erklaͤren, als fo, daß nur Eine Art von Zw ſekten zur Befruchtung ſolcher Blumen beſtimmt ik. Denn eint ſondern die unterſten Blumen fangen zuerſt an zu bluͤhen, und dann nach und nach die oberſten Die bluͤhenden Aehren waren alſo von dem zur Befruchtung det Blumen beſtimmten Inſekt zufaͤllgerwetſe zu einer Zeit beſucht worden, und zu einer andern nicht. — Nicht weniger, obgleich aus einer andern Urſache, muß die Befruchtung der Schelinſaſt blumen oftmals unterbleiben, welches die Erfahrung an der ge meinen Oſterluzey, und denjenigen Orchisarten, welche Schein / ſaftblumen ſind, lehret, indem die wenigſten Blumen eine Frucht anſetzen. Diefes werde ich in der nn an feinem Ort be⸗ welſen. 8 Ausländiſche Blumen nt in unſern Gärten a aus zwey un Erſtlich, wenn fie bloß im Winter / Inſekten nicht beſucht werden koͤnnen. Dieß gilt von vielen Pflanzen, welche man aus der ſuͤdlichen Hemiſphaͤre nach Europa gebracht hat, und welche nach dleſer Wanderung fortfahren, in dem dortigen Sommer, oder unſerm Winter zu blühen. Zwei tens, wenn ſie in ihrem Vaterlande von einem ſolchen Inſekt be. fruchtet werden, welches ſich in unſern Gegenden nicht aufhält: *. x = Er 18 * Es ſcheinet, daß gewiſſe Arten von Spinnen die Saftblumen von den ſaftleeren zu unterſchelden wiſſen, und daß ihnen das Be duͤrfniß der Inſekten jene zu beſuchen ſehr wohl bekannt iſt. Denn ſie halten ſich in der Nachbarſchaft ſolcher Blumen auf, oder krie / chen in dieſelben e und lauren im Grunde derſelben er je Alden, =, * 7 * * 5 * * FR Wer den Abſi chten 75 Natur in der Einrichtung der Sec | 2 £ — 4 7 1 a (‘9 „ 1a, } 1 5 4 72 NER (Ay Cina, Lu eisen E E. 7 - e Fe Non Einleitung. möglichen Entdeckungen eben fo reiches Feld vor ſich, als dasjenlge iR, auf welchem der Blumenforſcher umherſchwelſt. Jenes iſt | mir noch ſehr unbekannt; da aber beide zuſammengraͤnzen, ſo bin ich natuͤrlicherweiſe zuwellen veranlaßt worden, aus dieſem in je⸗ nes hinuͤber zu gehen. Die wenigen Bemerkungen, welche ich dort geſammelt habe, und welche ſich nur auf Eine Art von Fruͤch⸗ u beziehen, will ich der weiteren Prüfung des Lefers über: aſſen. So wie die Blumen entweder auf eine mechanlſche Art, oder durch die Inſekten befruchtet werden, ſo werden auch dle in den Fruͤchten enthaltenen Pflanzenkeime, welche man Samen nennet, entweder auf eine mechanifche Art, oder von Thleren in den müts terlichen Schooß der Erde gebracht. Und ſo wie diejenigen Blu⸗ men, welche von den Inſekten befruchtet werden, mehrentheils etwas genleßbares, nemlich den Saft, in ſich enthalten, durch 45 welches gelockt, die Inſekten jenes Gefchäfte verrichten: fo haben; > der Samenkoͤrner, welche fie erzeugen, ertheilt, daß fie in dieſem auch die Fruͤchte, deren Samen von Thleren auf den Erdboden ausgeſaͤet werden , zu dieſem Endzweck etwas genießbares an fi, nemlich das Fleiſch. Verfchledene Arten von Vögeln verzehren verſchledene Arten von Beeren, und verdauen zwar das Fleiſch derſelben, aber nicht ihre Samenkoͤrner, ſondern geben dieſe un⸗ verdaut und unbeſchaͤdigt wieder von ſich. Da unterdeſſen aber elne geraume Zeit verfloſſen iſt, und fie ſich folglich an einem von derjenigen Pflanze, welche ihnen die Beeren lleferte, entfernten Ort befinden: ſo befoͤrdern ſie dadurch die Abſicht der Natur, welche dahin geht, daß die Samenkoͤrner in weiten Entfernungen von der Mutterpflanze ausgefäet werden ſollen. In dem Koth, worin die Samenkoͤrner ſich befinden, finden dieſelben zugleich,’ wann fie hervorkelmen, ihre erſte Nahrung. So wie endlich die mehreſten ſaftleeren Blumen ſehr unanſehnlich ſind, die Saſtblu⸗ men hingegen durch ihre gefaͤrbte Krone ſich bemerkbar machen: Den ſo ſind die Fruͤchte, deren Samenkoͤrner auf eine —n rt auf den Erdboden gebracht werden, unanſehnlich und unge⸗ — diejenigen hingegen, welche durch den Leib der Thiere wan⸗ ern ſollen, um auf den Erdboden verſtreut zu werden, find ans Er und gefärbt, damit die Thiere fie von weitem bemerken, 10 x durch ihr einladendes Anſehen gerelzt, fie verzehren. Meine A x Abhandlung vorkommende Bemerkungen beziehen ſich bloß BR le erſte Art von Früchten. Ich beweiſe nemlich, daß dieſel⸗ = ſo eingerichtet find, daß die in ihnen befindlichen Samenkoͤr⸗ der ſo weit als möglich von der Mutterpflanze entfernt, und auf 8 Erdboden verſtreuet werden, wodurch die Natur ihren großen nzweck erreicht, nemlich die Erhaltung der Arten, und die Ver⸗ mehrung der Individuen jeder Art. U Einleitung. Die Natur hat ſich hiebey verſchledener Mittel bedient. Manche Samenkoͤrner hat fie mit einer Haarkrone, andere mit einem Fluͤgel verſehen, welche welt gröffer, zugleich aber weit leich⸗ ter ſind, als der Same, und vermittelſt welcher dieſer vom Winde oft meilenwelt fortgeführet wird. Andere find überall mit Haken uͤberzogen, und bleiben an der Wolle der voruͤbergehenden Thiere und an den Kleidungsſtuͤcken der Menſchen hängen, und werden von jenen und dleſen allenthalben verſchleppt. Manche Kapſeln find elaſtiſch, und werfen, wann fie, von der Sonnenhltze getrock⸗ net, aufplatzen, die in ihnen befindlichen Samenkoͤrner mit großer Kraft fort. Andere find fo eingerichtet, daß, wann fie ſich geoͤff⸗ net haben, der Same nicht von ſelbſt herausfallen, ſondern nur vom Winde herausgeworfen werden kann, und folglich weit ver⸗ ſtreuet wird. e Um eben diefen Endzweck zu erreichen, hat die Natur derglele chen Pflanzen eine ſo große Fruchtbarkeit in Anſehung der Menge Stuͤck verſchwenderiſch zu ſeyn ſcheint, welches ſie doch keineswe⸗ ges iſt. Zu demjenigen, was Buͤſch (Encyelopaͤdie S. 95.) hierüber ſagt, füge ich noch folgendes hinzu: Keinesweges, wie er richtig bemerkt, wachet eine beſondere Vorſehung uͤber jeden Pflanzenkeim, damit er nicht umkomme; aber auch keinesweges bringt der Schoͤpfer durch individuelle Veranſtaltungen einen jeden auf eine ſolche Stelle des Erdbodens, welche für ihn ſchicklich iſt, ſondern er uͤberlaͤßt die Ausſaͤung der Samenkoͤrner z. B. dem Winde. Dieſer fuͤhret aber die wenigſten grade dahin, wo ſie aufs gehen / und ſich in Pflanzen verwandeln koͤnnen. Zum Beiſpiele mag Chondrilla iuncea dienen. Dieſe Pflanze koͤmmt bloß auf ſchlechtem ſandichten und dabey etwas hohen und trocknen Boden fort. Ihre Samen ſind mit einer Haarkrone verſehen, und koͤn⸗ nen vom Winde welt fortgeführt werden. Wird derſelbe ſie nun wohl insgeſamt auf einen ſolchen Boden ausſaͤen, welchen fie vers langen? Wird er nicht den groͤßten Theil derſelben ins Waſſer, in Suͤmpfe, auf Wieſen, auf gutes Erdreich, in Waͤlder, in Gaͤrten führen, wo kein einziger aufgehen wird? Und ſelbſt von denjenigen, welche der Wind auf einen ihnen angemeſſenen Boden führt, mißra⸗ then doch die melſten. Viele fallen auf die kleinen Raſen der San? c ; gräfer und anderer Sandpflanzen, kommen alſo nicht einmal in die A * Erde. Viele gehen auf, werden aber von den benachbarten Pflanzen 1 A . * erſtickt. Die wenigſten fallen auf elne ſolche Stelle, wo ſie ſich wirkõx⸗ lich in Pflanzen verwandeln koͤnnen. Alſo geraͤth von hundert, ja 5 vielleicht von tauſend Samenkoͤrnern ein einziger, und es muß jahr lich eine fo große Menge von Samen erzeugt werden, damit die Artt nicht irgend einmal gaͤnzlich ausgehe. ö A Li u a * & a x VAN » 3 an 13 e len | syringa. 5 Jaſminum. 3 * Veronica. ER Zweyte Klaſſe. Diandria- Soitterblamen mit zwey Stutbgefißen, welche 1) von gleicher ginge, 2) nicht zuſammengewachſen ſind und 3) nicht auf b dem 988 Piſtill ſitzen. 8 er 7 nme. x 8 in eln nes Beſchreibung der Gattung vom Nectario nichts vorkoͤmmt, ſo ſind dennoch die zu derſelben gehörenden Ar⸗ | ten Saftblumen, welches ich durch die zwey folgenden emellen, Jaſminum FKüti gans 1. Die Saſtdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. 2. Der Safthalter iſt die unterſte inwendig glatte Haͤlfte der Kronenroͤhre. In derſelben 99 man eine ziemüche Auansikät Saft. vs, Zur Saſtdecke dienen dle Beiden 3 mit welchen die : oberſte Hälfte der Kronroͤhre inwendig überzogen iſt. Auch hal⸗ ten die Antheren, welche nicht welt unterhalb der Oefnung der Kronenroͤhre ſitzen, die Regentropfen vom Safthalter ab. 4. Die gelbe Krone hat kein Saftmaal. Jafminum officinale. Auch hat die weiße Krone, welche einen ſtarken und angenehmen Geruch ausduftet, kein Saftmaal. Was aber die Saftdecke be⸗ trifft, ſo iſt zwar dle oberſte Hälfte der Kronenroͤhre nicht inwen⸗ dig mit Haaren überzogen; ; demungeachtet kann kein Regentropfen in den Safthalter hineinflleßen, weil die großen Antheren und das Stigma ſolches verhindern. In Blumen, deren Krone ſchon abgefallen war, fand ich noch auf dem Fruchtknoten den klebricht gewordenen Saft, well derſelbe von keinem Inſekt hatte verzehrt werden Eönnen. Denn ich hatte die Blumen im Anfang des De⸗ eembers aus einem Gewäͤchshauſe erhalten. 2 Syringa. 8 Syringa Bir, Spanſſcher Flleder. Tab, 1 44 46. 8 44. Die vergröſſerte Blume. Die vorderſte Haͤlfte der 1 9 iſt weggeſchnitten. Im Grunde ihrer Roͤhre ſieht man den ober⸗ ſten Theil des Grlffels und das zweylapplchte Stigma, und oben an der Oeffnung derſelben Eine Anthere. | 45: Das PIE, a * i Dieſe Art iſt der vorhergehen, \ 990 in Anſehung der Saftdruͤſe und des Saſthalters aͤhnlich. | fübupe Wetter war. 5 ft Dieſe drey a gelten auch von den aächitfolgenden ei Kl aſſen. 46. Die von den tern verſchloßne Oeſfnang der Kro, ö nenroͤhre. Dieſe Blume iſt eine Saftblume. einne ſagt nichts vom Nectario; Gleditſch hingegen (Vermiſchte Abhandlungen. zr Th. ) S. 217.) hat in derſelben Saft gefunden. Ste 1 dem Jaſminum offieinale in ihrer Einrichtung ſehr aͤhnlich Auch | bey ihr find die‘ beiden Antheren, welche die Oeffaung der Kro⸗ nenroͤhre verſchlteßen, die Saftdecke. „ 5. Daß dieſe Blume keinesweges auf eine mechaniſche Art / B ſondern von Inſekten befruchtet werde, iſt keinem Zweifel unter worfen. Denn erſtens ſind die Antheren vom Stigma entfernt, Wenn die Befruchtung auf eine mechanifche Art geſchehen ſollte . fo müßten die Antheren das Stigma unmittelbar berühren. Denn daß der Wind den Staub jener auf dieſes nicht führen koͤnne, lehrt der Augenſchein. Zweytens, geſchaͤhe die Befruchtung auf eine mechaniſche Art, ſo muͤßte ſie auch nur in den wenigſten Blumen fehlſchlagen, da fie doch in den mehreſten fehlſchlaͤgt Denn ich habe oftmals zur Herbſtzeit den Strauch betrachtet und jedesmal nur ſehr wenig Samenkap pſeln auf demſelben ange troffen. Welches Inſekt die Blumen beſuche und befruchte, welß ich nicht, da ich den blühenden Strauch noch nicht beobachtet habe Auf der Syringa Perfica fand ich, als ich den im Freyen ſtehen⸗ den bluͤhenden Strauch beſahe, keine Snfeken „ob es 5 on Veronica. Ste zu dleſer Gattung gehörenden Arten ſind ſämmtlic f Saftblumen, welches weder Ltnné, noch Gleditſch, noch Pollich gewußt hat. Llnns erwähnt In feiner Beſchreibung Gleditſch führt der Gattung des Nectarii mit keinem Wort. (S. 152.) ztwey Arten als Bienengewaͤchſe an, ſagt aber nicht, was die Blenen aus den Blumen holen. Von der Veronich rn aber ſagt er (S. 157) daß fie den Bienen Wach ER] fer 1 ) Dieſen Theil dieſes Buchs meine ich jederzeit, wenn ich bio den Namen des e und die EN 3 i Pi 49 Veronica. . — leert Folglich hat er keinen Saft in derſelben gefunden. Pol, lich ſagt bey Beſchrelbung ſeiner Arten nicht einmal, daß er kein Nectarium gef ſehen habe, welches er doch ſonſt zu thun pflegt. Folglich muß er wegen der Kleinheit der Blumen nicht el einmal Doran gedacht haben, daß fle Saft enthalten konnen. Da dieſe Blumen nun Saftblumen ſind, ſo ſollen ſie nicht auf eine mechanlſche Art, (nnbeun von Inſekten befruchtet werden. Dieſelben ſind an ben voͤllig oder faſt sah ſtehenden Sten gel oder Zwelg entweder unmittelbar, oder vermittelft eines Stiels | angefuͤgt, und bilden alſo eine mehr oder weniger aufrecht beben dt bichte oder lockere Aehre oder Traube. 8 Sie mußten alſo eine hortzontale oder faſt 8 8 Stel lung haben. Denn wenn fie von Inſekten beſucht und befruchtet werden ſollen, fo muͤſſen fie auch denſelben vermittelſt ihrer Krone in dle Augen fallen. Nun fallt eine aufrecht ſtehende Blumen, aͤhre und Blumentraube welt beſſer in die Augen, wenn ſie von irgend einer Seite, als wenn ſie von oben geſehen wird. Denn im erſten Fall ſteht man dieſelbe nach ihrer ganzen Länge, 5 und erblickt folglich ſo viel Blumen auf Einmal, als man aus irgend | einem Geſi ichtspunkt erblicken kann; im letzten Fall hingegen er⸗ Scheine. diefelbe dem Auge in ihter möglich größten Verkürzung, und man ſieht nur die oberſten We; von weile die unters ‚fen verdeckt werden. Weil nun die Blumen eine borhontale Stellung 8 ſo müſſen fie irregulaͤr ſeyn. Dieſe Seregulavität beſteht vorzüglich darin, daß, da der Kronenſaum in vier Abſchnitte getheilt iſt, zwar die beiden Seitenabſchnitte ſich einander gleich ſind, der oberſte aber breiter iſt, als der unterſte. Denn da wegen der groͤſſern oder geringern Konkavitaͤt der Krone der oberſte Abſchnitt die Regentropfen auf ſeiner äußeren, der unterſte aber auf feiner inneren Oberflache erhaͤlt: fo iſt der in der Kronenroͤhre befind⸗ liche Saft durch dieſe Einrichtung gegen den Regen mehr gefichert, als nicht nur im umgekehrten Fall, ſondern fache wenn beide 5 Abſchnitt von glelcher Breite wären, 5 Veronica tolesta. Bergehrenpile, Tab. J. . 1. Die vergroͤſſerte Blume in natiriiche Stelung vonder | Seite, geſehen. | 2, Der Fruchtknoten nebſt der Cpuntenten) Serie o von. der Seite geſehen. | | 34 Derſelbe von vorne gefehen, 12.20 4. Die Kronenroͤhre von der Seite geſehen. | 9. Dieſelbe von vorne geſehen „ oder dle durch Haare vers bone Oeffnung derſelben. sion | Saftdecke dienen. cher die Baſis des gelblichgruͤnen Fruchtknotens umgiebt. veroniea . . so u Die RR er unterften Seite um ange nach ae 1 a b Die Hatte ; vo. sur ; tene und flach ausgebreitete Krone, 1. Die Saftdrüfe ift 1 wulſtige ae Körper, wal . waͤrts iſt derſelbe dicker, als oberwäͤrts. i 8 Der Safthalter iſt der unterſte Theil der Wehe h 5 Diefe tft am unterſten Ende enger, als in der Mitte, damit fie feſt ſitze, und die Krone nicht leicht abfalde. N 3. Die Kronenroͤhre ft 1) auch an ihrem ee Ende, : oder an ihrer Oeffnung enger als in der Mitte, und 2) daſelbſt mit langen Haaren überzogen. Regentropfen vom Saft. i 4. Dieſe Haare ſind weiß, da 5 Rronenfaum blau 1. Folglich fi ad fie ee das RE . Beides dlent zur ion der 2 ve roni ca m ar itim a. Strandehrnpris, Tab. „XXIII. . Die verhröſſerte nge en von vorne. 23. Dieſelbe von der Seite. Von der Krone iſt vorne et⸗ was weggeſchnitten worden, damit man den Griffel ſehen koͤnne. 24. Die aͤltere Blume von der Seite. 5 Daß dieſe Blume, welche von der vorhergehenden i uicht fon 5 derllch verſchieden iſt, nicht umſonſt, ſondern bloß zu dem Ende Saft enthaͤlt, damit ſie von den demſelben nachgehenden Inſek⸗ ten befruchtet werde, erhellet daraus, daß ſie eln Dichogamiſt ei und zwar von der männlich weiblichen Art iſt. Denn anfangs, wann die Antheren fi ch geöffnet haben, und voller Staub find, . iſt der Griffel abwaͤrts gebogen, und legt auf dem unterſten Ab ſchnitt der Krone. Alſo iſt alsdenn das Stigma, wenn es ſchn wirklich, woran ich doch zwetfle, vorhanden iſt, von den Anthe⸗ ren weit entfernt. In der Folge aber, wann dieſe den Staub ſchon verloren haben, richtet ſich der Griffel in die Hoͤhe, und erhält ungefähr eben bie Stellung / welche dle Fllamente haben. Alsdenn iſt das Stigma den Antheren weit naͤher, als vorher; f es kann aber von ihnen keinen Staub erhalten, da ſie denſelben a bereits verloren haben. Wenn nun dle Befruchtung auf eine me⸗ 5 chaniſche Art geſchehen ſollte, fo müßte der Griffel gleich anfangs eine ſolche Stellung haben, daß das Stigma den Antheren ſo nahe als moͤglich waͤre. Alſo wird die aͤltere Blume von einem Inſekt vermittelſt des Staubes einer juͤngeren Blume befruchtet. 8 Denn indem daſſelbe die juͤngere Blume beſucht, wiſchet es mit | irgend einem Theil feines Körpers den Staub von den Antheren ab, und wann es hierauf eine ältere Blume beſucht, beruͤhrt es mit eben dieſem Theil ſeines Koͤrpers das Stigma, und beſtaͤubt daſſelbe. Veronica. | Im Harmbuegiicen Mabel (7. Band, 2. Slick, S. Bi | wird gemeldet, daß in dem akademiſchen Garten zu Upſal aus der | fo wurde das Saftmaal überfluͤſſig ſeyn. Da er aber hinter der Vermiſchung der Veronica maritima mit der Verbena officina- lis eine Baſtardpflanze entſtanden ſey. ſich aus der von mir an der erſtern entdeckten Dichogamie ſehr leicht erklaͤren. Es beſuchte nemlich ein Inſekt die Verbena, und beliud ſich mit ihrem Staube, und begab ſich hierauf zu der Ve- Zufäaͤlligerwelſe ſetzte es ſich grade auf eine ältere Blume, und verſahe ihr Stigma mit dem mitgebrachten fremdartigen Und aus einem Samenkorn der Kapſel „ welche die auf ſolche Art befruchtete Blume angeſetzt hatte, erhielt dieſe Daß aber dle Befruchtung kei⸗ a ronica. Staube. Baſtardpflanze ihren Urſprung. nesweges durch den Wind geſchehen ſey, welches am angefuͤhrten Ort behauptet wird, erhellet daraus, daß die Antheren der Ver- bena in der Kronenroͤhre ſitzen, und die Oeffnung der Kronen⸗ rohre durch Haare verſchloſſen wird, folglich der Staub der An⸗ theren unmöglich vom Winde auf benachbarte Blumen geführt 5 werden kann. S. Verbena. ver onica Chamaedr ys. - 19. 20. 22. a 0. Die vergroͤſſerte Blume. 8 19. Der mittelſte Theil derſelben, noch ſtaͤrker nir 22. a ein Staubgefaͤß. b das Piſtlll. An der Baſis des 5 Fruchtknotens die (punktirte) Saftdruͤſe. Soweit das Fllament Wieſenehrenpreis. Tab. I. und der Griffel punktirt find, find fie blau, ſowelt fie ae * ſind, ſind ſie auch in der Natur weiß. 1. Die Saftdruͤſe iſt gelb. RR 3. Die Oeffnung der Kronenroͤhre iſt bloß auf der ade N . . hat ſie dennoch Saft, welchen man beym Senneaßchein an fur ı Seite mit Haaren beſetzt. Auch die Fllamente tragen zur Ab; 5 haltung der Regentropfen vom Saft das Ihrige bey. Denn da ſie oberwaͤrts dicker find, als unterroärts, fo wird ein Regen: | tropfen, welcher auf dieſelben gefallen if, von der flärferen An⸗ | zlehungskraft des dickeren Theils zurückgehalten, und kann ſich folglich dem Safthalter nicht nähern. 4. Das Saſtmaal fällt ſtark in die Augen. der Mitte zu laufen, und, je naͤher ſie derſelben kommen, deſto 5 ſtaͤrker werden. Zweytens iſt der mittelſte Theil deſſelben blaß⸗ gelb, macht alſo mit der blauen Farbe des uͤbrigen Theils einen ſtarken Kontraſt. und damit dleſer Kontraſt nicht durch die Fi⸗ lamente und den Griffel geſchwaͤcht werde, fo ſind dieſelben an der Baſis weiß, da fie übrigens blaßblau find, und infofern das Anſehen und die Bemerkbarkeit der Blume vergröffern. Diefes alles dient bloß dazu, dem Inſekt, welches ſich, durch die Krone angelockt, auf * Blume gerent 5 zu zeigen, daß in der N Diefe Erſchelnung läßt ER Erſtens iſt der i blaue Kronenſaum mit dunkelblauen Linien gezlert, welche nach > Veronica, 88605 Pr Saft befindet. Laͤge der Saft g ganz fen, fo 92 das | Inſekt, ſobald es ſich auf die Blume geſetzt hat, denſelben ſaͤhe? Saftdecke liegt, ſo iſt daſſelbe ſehr zweckmaͤßtg. Veronica triphyllos. Huͤnerraute. rettet Fig. XIV. Dieſe Art hat mit der nächft vorhergehenden eine faſt gleiche Einrichtung. Von der Veronica maritima unterſcheidet 8 \ ‚ fie ſich dadurch, daß bey ihr die Dlchogamie nicht Statt findel⸗ Bey truͤber Witterung iſt fie geſchloſſen, damit der Regen ihren Saft nicht verderbe. Von den Blenen wird ſie um ſo viel mehr beſucht, da fie eine von den erſten Fruͤhlingsblumen iſt, , en ihnen Saft liefern. | | Veronica officinalis. Gemeine Cremes Tab. 1. 1 7. Die vergroͤſſerte Blume. er re 8. Die oberwaͤrts der Lange nach aufgeſchnittene ı und flach ausgebreitete Krone. 1. Die Saftdruͤſe iſt gelb und er da der Lance . grun und mit Haaren uͤberzogen iſt. 8 3. Die 8 der eee ik mit en bebe DE Haaren beſetzt. DB Ver onica proftrata. Tab. I. 12. Die bergen Blume. Sie iſt den drey naͤchſt vorhergehenden Arten aͤhnlich. 4. Der Kronenſaum iſt violett, und mit dunkleren Linten geziert „ welche nach der Mitte zu immer ſtaͤrker werden. Gegen dleſe Farbe ſticht die weißliche Farbe des in der Mitte inden . und die Saftdecke umgebenden Ringes ſtark ab. x A Veronica verna. Obgleich dieſe Art ſehr klein iſt, o * nem Glanz deutlich erkennen kann. Veronica ferpyllifolia. Tab. I. 50. Bey diese Art iſt das Saftmaal ſehr kenntlich. Denn der Kronenſaum ze weiß; der oberſte Abſchnitt deſſelben aber iſt ganz, und die beiden mittelſten ſind auf der oberſten Hälfte mit violetten Adern geziert, welche gegen die weiße Farbe ſehr ſchoͤn abſtechen. Ver onica hederifo lia. Auch dieſe kleine Blume . eine Saſtblume, und in ihrer Struktur den naͤchſt vorhergehen⸗ den Arten aͤhnlich. Auch ſie iſt des Salt wegen bey ene ter geſchloſſen. Die Pflanze unterſcheldet fi ſich von den abrigen Arten 12 durch, daß ihre Blumenſtlele zwar, fo lange die Blumen bluͤhen, aufrecht ſtehen, wie bey den uͤbrigen Arten, nach dem Verbluͤhen derſelben aber ſich nlederwaͤrts ſtrecken, da bey den übrigen Arten die Fruchtſtiele auch aufrecht ſtehen. Die Urſache dieſes unter ſchledes iR daß 5 0 Arten 3 febente er oder IS x ab die Haare, welche die Saftdecke finde 33 8 Veronica. Walfeni. oki weniger ſtarke Stengel Haben, dagegen dieſe einen schwachen ei der Erde liegenden Stengel hat. Der. Samen jener ſoll durch 55 den Wind verſtreuet werden; daher muͤſſen die Kapſeln aufrecht = ſtehen, damit ſie ſich oberwaͤrts öffnen, und der Samen nicht berausfalle. Der Samen dleſer hingegen kann wegen der anges Lbelgten Beſchaffenheit und Stellung der Stengel nicht vom‘ Winde ausgeſaet wenden, ſondern muß ſich ſelbſt durch das Ausfallen ausſäen. Deswegen muͤſſen die Kapſeln der Erde zugekehrt ſeyn, damit fie ſich unterwaͤrts öffnen, und der Samen herausfalle. . © nun gleich der Wind den: Samen nicht fortfuͤhrt, fo vermehrt ſcch doch die Pflanze ungemein, und iſt auf allen Aeckern häufig anzutreffen. Dies koͤmmt daher, daß die Stengel ſehr lang, und der ganzen Länge nach mit Kapſeln verſehen find, folglich eine "einzige Pflanze einen ziemlich großen Fleck Landes mit Ihrem Sa; men beſäet, welcher hernach durch das Umpfluͤgen des Ackers noch weiter gebracht wird. Aus eben dieſer Urſache iſt es auch nicht nöͤthig, daß der Samen dleſer Art ſo klein und leicht ſey, als der Samen der uͤbrigen Arten, welchen er an Groͤſſe und Schwere a bey weitem übertrifft. Hierin, fo wie in- der Geſtalt, koͤmmt hm der Samen der Veronica triphyllos am naͤchſten. Wulfenia. Wultense Carin thiaca. Jaecqu. Mifeell. Arzt, P. II. p. 60. Tab. VIII. Fig. 1. Diefe neue Gattung und Art kenne ich bloß aus der von dem Herrn Verfaſſer gelieferten Des ſchrelbung und Abblldung derſelben (welches auch von den uͤbrigen 2 Dlamen gilt, welche ich aus feinen. Werken anführen werde). a Ob nun glelch derſelbe in jener vom Nectario nichts meldet, ſo * behaupte ich dennoch, daß dieſe Blume eine Saftölume ift, Ich beweiſe dieſes aus Ihrer nahen Verwandtſchaft mit der Veronica, beſonders aus dem Bau ihrer Krone, welche eine in der Mitte weite, am oberſten und unterſten Ende aber engere Roͤhre hat, A wie dle Krone der Veronica ſpicata, und aus der Saftdecke, welche aus einer Reihe von Haaren beſteht, mit welchen die Un⸗ terlippe vor der Oeffnung der Roͤhre beſetzt iſt. Die Saftdruͤſe muß alſo an der Baſis des Fruchtknotens ſitzen, wenn dleſer nicht etwa ſelbſt zugleich die Saftdruͤſe iſt, und der Mahler hat im er ſten Fall dieſelbe wegen ihrer Kleinheit uͤberſehen, und ſie nicht gebildet, weil er nicht dazu geg worden it. Sn 5 = Juſticta. Juſticia pulcherrima. Jaequ. Amer. p. 6. Obgleich der Herr Verfaſſer fo wenig, als Linne, bey dies fer Gattung vom Nectario etwas meldet, fo behaupte ich den. Regentropfen vom Saft. und ſich in die Roͤhre hinein erſtrecken. D 2 5 Gratiola. 52 Finguieula. . 54 noch, daß alle Arten Saftblumen fi fi nd, well die Krone eine Roͤhre hat. Bey dleſer Art iſt dieſe Roͤhre an der Baſi 8 weit, f hierauf wird fie enge, und alsdenn nach und nach wieder weit. Daß fie über der Baſis enge iſt, dient bloß zur Abhaltung der Vermuthlich iſt ſie auch daſelbſt inwen⸗ dig haarlcht. Die Saftdruͤſe iſt alſo entweder der Fruchtknoten ſelbſt, oder ſitzt unten an demſelben, und der Sa iſt die weite Baſi 8 der Bump, Gr 57% Gr 3 offieinalis, Snabentea St eine Saft blame RUN © | 3 Die Saftdruͤſe, RER einne wegen ihrer Keubel = nicht geſehen hat, umgiebt die Baſis des Fruchtknotens. er 2. Der Safthalter if der unterſte luwendig glatte Wel der Kronenroͤhre. 8 3. Da die Blume eine foft hortzontale Stellung 2 8 und 8 ſehr wenig in die Hoͤhe gerichtet iſt (daher ſie auch irregulär iD: ſo iſt merkwürdig, und mir unerklaͤrlich, daß die Saftdecke i nicht auf ihrer unteren Seite , wo man fie erwartet ‚ ſondern auf 8 der oberen angebracht iſt. Dieſelbe beſteht aber aus den weichen Haaren, welche ſich an der Oeffnung der Kronenroͤhre e, 4. Die Blume hat ein Saftmaal. ſten Seite braun, welche Farbe von außen ns durch⸗ ſchimmert. 8 a ER J. Sn der Blume halten fi ſich Blaſenfüße auf. ER Pin erg Tlelkupfer Fig. XIV. Die RUN vulgaris. vergroͤſſerte Blume von vorne geſehen. Tab. I. 9— r. 13. 9. Dieſelbe von der Seite geſehen. 10. Diefelbe von vorne geſehen, nachdem von ber ER vorne ſo viel weggeſchnitten worden, als bie eg ab in der vor hergehenden Figur anzeigt. BES 11. Das Piſtill und die end von der Sele. 13. Dieſelben von vorne. Die Pflanze gehört zu denjenigen, welche in e ſelten vorkommen. Auch habe ich dieſelbe in der hiefigen Gegend bisher nur auf einer elnzigen Wieſe, wo fie aber ſehr häufig ſteht, angetroffen. Dieſe Wieſe liegt nicht welt hinter Staaken am Fuß; * fteige, welcher von da nach Dalgow führt, 1. 2. Wenn eine Blume einen Sporn oder eln Horn hat, fo nennt Li nnd dieſen So iebesmal Nectarium. Re er Denn die Krone if wii, 2 jene Haare aber find. gelb, und die Kronenroͤhre iſt auf der ober⸗ 1 Pinguienla, Sie den Safthalter, ſo hat er, dle Scheinſaftblumen ausge, nommen, jederzeit Recht; verſteht er aber dadurch zugleich die Saftdruͤſe, fo hat er zuweilen Unrecht. druͤſe oben an der Oeffnung dleſes Theils am Fruchtknoten, und alsdenn iſt das Ende deſſelben eben ſo duͤnn, als der uͤbrige Theil. Bey der Pinguicula iſt das Ende des Sporns die Saftdruͤſe, ob es gleich nicht merklich dicker iſt, als der uͤbrige Thell deſſelben. 3. Die Saftdekke find. die Fäden, mit welchen die Unter, lippe der Krone vor der Oeffnung des Sporns beſetzt It, 4. Die Natur hat dafür geſorgt, daß die Inſekten, welche fie e zur Befruchtung der Blume beſtimmt hat, dleſelbe nicht nur von weitem leicht gewahr werden „ fondern auch, wenn ſie ſich auf dieſelbe geſetzt N den in derſelben enthaltenen Saft leicht finden können. Was das Erſtere betrifft, ſo fige zwar die Blume auf item | unmittelbar aus der Wurzel entſtehenden und nur eine Handbrelte langen Stengel, oder vielmehr Sttel; indeſſen habe ich doch ge⸗ = funden, daß fie über alle Pflanzen hervorragte, welche mit ihr auf der angefuͤhrten Wieſe ſtanden. Ste bluͤhet im May und a Juny. Dieſe Zeit hat die Natur weilslich er waͤhlt. Blaͤhete fie fpäter, fo würde fie, von den benachbarten Pflanzen, welche alsdenn in die Hoͤhe gewachſen ſeyn wuͤrden, verdeckt, von den > Inſekten nicht bemerkt und beſucht werden koͤnnen, und folglich unbefruchtet bleiben. Auch ihr Standort tſt von der Natur weislich erwählt. Derſelbe if nemlich nicht eine von den niedri⸗ gen Wieſen, welche im Winter und Frühjahr unter Waſſe er ſte⸗ hen, und auf welchen hohe Pflanzen wachſen, als der Katzenſterz ¶(Equiſetum Auviatile), das Schwadengras (Feftuca fluitans) und andere. Denn dergleichen Pflanzen find zu dieſer Jahres, zelt ſchon ſo hoch, daß ſie unſere Blume vor den Augen der In⸗ ſekten verbergen wuͤrden. Sondern es Ifi eine höhere Kiefe, welche an und zwiſchen Ackerfeldern liegt, und auf welcher nie⸗ drige Pflanzen ſtehen, als Pedicularis fyluatica, Carex . fera, Carex Leerſii Willdenowi, und andere, Was das Letztere betrifft, fo hat die Blume ein Saſtmaal. 5 Denn dle Krone iſt violett, auf derjenigen Stelle aber, wo die zur Saftdecke dienenden e fi ßen, weiß, und AR Süden ſind auch weiß. Well die Blume Pre Sortgontale Stellung hat, fo tft fie 8 RT Daß dle Befruchtung! erfeißen keinesweges auf eine wecha⸗ | a Art, ſondern durch irgend ein Inſekt geſchleht, erhelet aus der e e des Stigma. aus zwey Lappen. Der oberſte von denſelben iſt ſehr ſchmal, und ſchmiegt ſich an die Krone; der unterſte Hingegen iſt ſehr brett / Denn zuweilen iſt das Ende dieſes Theils zwar auch die Saftdruͤſe, und alsdenn pflegt 2 es flelſchicht oder knorplicht zu ſeyn; zumellen aber ſitzt die Saft⸗ hingegen kahl ſind. g mechaniſche Befruchtungsart Statt finden ſoll, ungereimt. Hoͤchſt ſo ſtreift es ſchon mit dem Ruͤcken Staub von den Antheren ab / I; Daſſelbe befieht Verbena | 0 : Pinguicula. und biegt ſich unterwaͤrts, fo daß er die Antheren zum Theil be“ die deckt. Wäre nun die unterſte Oberfläche dieſes Lappens, mit wel! 13 cher derſelbe die Antheren unmittelbar beruͤhrt, das eigentlich Stigma: ſo wuͤrde, wenn die mechaniſche Befruchtungsart het Statt finden ſollte, nichts zweckmäßiger ſeyn, als dieſe Einrichr! tung, und die Befruchtung wuͤrde in keiner Blume fehlſchlagen koͤnnen. Nun aber iſt nicht die unterſte, ſondern die oberſtt Oberflache des breiten Lappens, und die unterſte oder vorderſte Oberflaͤche des ſchmalen Lappens das eigentliche Sti gma. Dleſes ſchlleße ich aus der Analogie, indem, wenn ein Stigma aus zwey Lappen beſteht, jederzeit die beiden inneren Oberflaͤchen der ſelben, mit welchen ſie, ehe fie ſich von einander begaben, auf einander lagen, das eigentliche Stigma ſind. Und daß diefet Schluß richtig if, erhellet daraus, daß die beiden inneren Ober flächen der Lappen mit Haaren überzogen, die belden außeren 5 Dieſe Einrichtung nun iſt, wenn hier dle zweckmaͤßig aber iſt ſie, wenn die Befruchtung durch ein Inſekt . geſchehen ſoll. Denn indem daſſelbe in die Blume hineinkriecht, noch mehr aber, wenn es wieder herauskrlecht, well es alsdenn den unterſten Lappen des Stigma in die Hoͤhe hebt. Milt dieſem Staube beladen fllegt es hierauf auf eine andere Blume. In dem es nun in dieſelbe hineinkrlecht, ſo muß es nothwendig den auf ſeinem Ruͤcken sitzenden Staub auf das Stigma abſetzen / | fol glich dieſe Blume durch den Staub der erſten befruchten. Durch welches Inſekt die Befruchtung geſchleht, weiß id nicht. Ich habe mich im letzt vergangenen Jahr einigemal auf die angefuͤhrte Wieſe hinbegeben, und mich jedesmal lange genug daſelbſt aufgehalten „aber niemals ein Inſekt auf den Blumen angetroffen. Vermuthlich kam dies daher, weil ich niemals in | der Mittagsſtunde, ſondern jedesmal gegen Abend hinging. Ob⸗ gleich jedesmal das ſchoͤnſte Wetter war, ‚% wehete doch ein kal“ ter Oſtwind, welcher vielleicht das zur Befruchtung der Blume e At e hat, dieſelbe zu beſuchen. Ve er Eine: 2 ver ben offieinalis. Eiſenkraut. 15. Die vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung. 14. Die oberwaͤrts der s nach aufgefehnittene und flach ausgebreitete Krone. N 16. Die Frucht. Tab, I. 6 reit / be / wel lich 56 Verben. x 21. Dle Sei noch nicht voͤllig reif, aber ſchon völlig erwachſen, aus dem Kelch, welcher zu ihrem Behöͤltniß dient, herausgenommen. Die e Baſis eg ie die Saftoräfe. | 1. Die Saftdruͤſe if die Sal is des Seuchtknotens. So pie lange die Blume bluͤhet ‚ iſt der Fruchtknoten viel zu klein, als rich daß man die Saſtdruͤſe ſollte unterſcheiden koͤnnen. agen erfte ſerſtt leſes aus BR der auf pieſet Ober | Aus denſelben ollen die Samenkörner nicht von ſelbſt herausſal⸗ len, ſondern vom Winde heraus geworfen, und weit und breit Zu dieſem Ende muͤſſen dle Kelche eine auf echte Stellung haben. Die Samenkoͤrner ragen zwar ein wenig aus dem Kelch hervor, vermuthlich, damit fie, den Sonnenſtrah⸗ ben ausgeſetzt, deſto beſſer reifen; fie werden aber übrigens vom An denz; er⸗ wachſenen noch nicht völlig reifen Samenkoͤrnern hingegen kann man fie durch ein einfaches Vergroͤſſerungsglas ſehr deutlich er kennen. Sie iſt alsdenn glatt und weiß, da die Samenkoͤrner 3 runzlicht und gruͤn, oberwärts aber braun find. 2. Der Safthalter iſt der unterſte Theil der Kronenroͤhre. ; 5 3 Die Saftdecke iſt die Reihe von Haaren 7 welche no in der Oeffnung der Kronenröhre befindet Fig. 8 Die Blumen fi ſitzen an den aufrechtſtehenden Zweigen, und bilden eine Aehre. Die Kelche find zuletzt die Samenbehaͤltntſſe. verſtreuet werden. Kelch feft umſchloſſen, fo daß nur ein ſtarker Wind ſie heraus⸗ werfen kann. Nun follen die Blumen „ als Saftblumen, von Snftten befruchtet werden; ſie muͤſſen folglich, damit ſie denſel⸗ en in die Augen fallen, eine Krone haben. welche eine aufrechtſtehende Aehre bilden, muͤſſen, wie ich bey der Veronica geſagt habe, eine horizontale Stellung haben. | 1 nun dieſe Blumen nicht zugleich eine aufrechte und eine horizontale tellung haben koͤnnen, ſo mußten ſie eine ſolche erhalten, welche wichen der aufrechten und der horizontalen das Mittel Hält, Daher macht mit dem Zweige der Kelch einen kleinen, die Krone aber einen etwas groͤſſeren Winkel. Indeſſen gehoͤrt dle e du den horlzontalen, und iſt daher lrregulär. N | F. Die Blume wird von Blaſenfuͤßen und einem Bienen | ; oder wespenartigen Inſekt beſucht. - \ Verbena Aubletia. Tab. I. 23. Blume von vorne geſehen. n Anſehung der Saftdrüſe, des Safthalters und der Ei decke iſt diefe Art der vorhergehenden ähnlich. Zur letzten gehört | bier noch, daß der oberſte Theil der Kronenroͤhre mit Wolle üben | zogen ft, da der ı unterfte, a. den Saft enthält, ie und glatt ſſt. 4. Die Blume iſt gröffer . als die vorhergehende, und hat daher ein Saſtmaal. Denn der blutrothe Kronenſaum iſt mit i D . 2 EB z Blumen aber, „ Die aof | = Monarda. | SB ss fünf Einten von gefättigterer Farbe genlest, welche nach der Mitte / zu laufen. Die Haare aber, welche zur Saftdecke dienen, ſind > ‚we, und ſtechen gegen dle Farbe des Kronenſaums fü tark ab. N = ; \ Ä Solus Monarda. = = = 5 In der Monarda didyma hat G leditſch (S. 228.) Saft gefunden. In Anfehung der Saftdruͤſe und des Safthalters iſt dieſe Gattung der vorhergehenden ahnlich. In die lange und enge Kronenroͤhre koͤnnen zwar Inſekten hinelnkriechen, kelnes⸗ weges aber Regentropfen „ „weil der oberſte Theil = berfelben mit 3 überzogen ft. 5 Sulnia.. 2 -Saluia pretentie, Wilde Salbey. Tab. K 18.24—33. 755 39. 4 N 18 Die verhröſſerte Blume in batterie Stellung von der Seite. e das Stigma. d eine noch ſtärker vergroͤſſerte Anthere. 28.—Dief ſelbe von vorne geſehen. 8 30. Diefelbe von vorne, nachdem vorne ſo vil weggeſchnlt ten worden, als die Linie a b Fig. 18. anzeigt. In der Oeff⸗ nung der Kronenrohre fi ſieht man die Saſtdecke. = 24. Die Blume wird von elner e beſucht und Ger fee, 25. Die (punttirte) Saftoroſe von der Ser. 456. Diefelbe von vorne. - 92 27. Die Saftdecke von bunten. a Et 29, Dieſelbe von vorne. 5 5 2 31. Der unterſte Theil des einen blanc von der inneren Seite. 5 32. Der Koͤrper, welcher Base trägt. a die eule, wo es an denſelben angewachſen iſt. 233. Der unterſte Theil des andern duenne von der zuße⸗ = ven Seite. s 39. Der unterſte Thell der von vorne geſehenen Saftdede Fig. 29. So weit derſelbe Daten ſt, fi Nr eht er ſchwärziech, oder wie verbrannt aus. : = 42. Der unterſte Theil des 0 Fllaments Fig. 31. in der; 2 jenigen Stellung, welche ihm dle hinelnkriechende Hummel glebt. I. Die Safıdräfe iſt der Koͤrper, auf welchem der Frucht⸗ knoten ſitzt. Ste iſt pomeranzenfarben, da der e grün, und oberwärts braun ift. . = 2. Der Safthalter iſt der hinterſte Theil der Seen i 3. Die Anſtalt, welche die Natur getroffen hat, um den Zugang zum Saft den zur Befruchtung der Blume beſtimmten Hummeln offen zu halten. den N aber zu 8 = x ? n = 7 [4 Saluia. 2 Be in Folgende. An den Selten des vorderen Thel der Kronentöͤhre fi ſind zroey länglichte Körber angewachſen, welche dle | Dieſe belden Körper nebſt dem unterſten Thel f Fllamente tragen. der Filamente ſieht man in Fig. 30., Fig. 29. von vorne, und in Fig. 27. von hinten. ſieht man den auf der rechten Seite befindlichen Koͤrper nebſt feis nem Filament von innen, in Fig. 32, eben denſelben, nachdem das Fllament abgertſſen worden, in Fig, 33. den auf der linken Seite befindlichen Koͤtper nebſt feinen Filament von außen. Die Filamente find an Ihrer Baſis mit breiten Anſaͤtzen verſehen, und noch deutlicher in welche wie ein halbes Herz geſtaltet fi find, ſich vorwaͤrts umbiegen, und vorne, wo ſie am ſchmaͤlſten ſind, zuſammengewachſen ſind. Die Stelle, wo fie zuſammengewachſen find, ſieht wie verbrannt aus. Dleſe Farbe ſcheint in einem gewiſſen Zuſammenhange mit der Zaͤhlgkeit und Feſtigkeit zu ſtehen, welche die Anſaͤtze an dieſer Stelle haben. Denn man muß, um ſie von einander zu reißen, eine groͤſſere Kraft anwenden, als man bey einem fo duͤnnen Koͤr⸗ per fuͤr noͤthig halten ſollte. Theile mancher Blumen, welche beſonders ſeſt und ſtark find, dunkelfarbig oder ſchwarz ſind. Warum aber dle Anſaͤtze an die: fer Stelle beſonders zähe und feſt find, wird man bald einſehen. Vermittelſt dleſer Anſaͤtze nun füllen die Silamente die Oeffnung der Kronenroͤhre groͤßtentheils aus, und verhindern einen jeden = Regentropfen welcher ſich dleſer Oeffnung genaͤhert hat, in die Wenn aber elne Hummel die Kronenroͤhre hineinzudringen. Blume beſucht, ſo ſcheint es zwar, daß auch ihr das Eindringen in den Safthalter durch die Saftdecke verwehret werde; well ſie aber vor derſelben das Saftmaal fi ſieht, und wohl weiß, daß daſ⸗ ſelbe den rechten Weg zum Safthalter welſet: ſo kehrt fie ſich an jenen Schein nicht, ſondern folgt dieſem ſicheren Wegweiſer, krlecht hinein, und bemerkt mit Vergnügen, daß fie die Saftdecke vor ſich her und in die Hoͤhe ſtoͤßt. Dadurch erhäfe der unterſte Theil der Filamente, welcher vorher aufrecht ſtand, Fig. 3r., eine horizontale Stellung, Fig. 42. vorrath verzehrt hat, fo kriecht fie wieder ruͤckwaͤrts heraus. Als; denn ſpringt der unterſte Theil der Filamente in ſeine vorige Stellung zuruck, und die Saftdecke verſchlteßt die 1 der Kronenroͤhre, wie vorher. Da nun der vorderſte ſchmaͤlſte Theil der Saſtdecke dem An⸗ lauf der Hummel am meiſten ausgeſetzt iſt, ſo mußte er beſonders zaͤhe und feſt ſeyn, damit er nicht von derſelben zerriſſen werde. Nicht ſo feft, als hier mit einander, hangen dle Filamente mit den laͤnglichten Koͤrpern, auf welchen ſi fi e ruhen, zuſammen. Daher koͤmmt es, daß, wenn eine Blume von den Hummeln ſehr oft beſucht wird 2 die Fllamente endlich abreißen. In Fig. 5 31. Ueberhaupt finde ich, daß dlejenigen Nachdem ſie nun den Saftı | ER Die Pflanze treibt aufrschtftehende Stengel, welche iw Fuß bc und noch hoͤher find. Unterwäaͤrts haben dleſelben e Blätter und keine Blumen, oberwaͤrts aber Blumen und ſeht kleine Blatter. Die letztern ſind deswegen nicht groͤſſer j well fie ſonſt verurſachen würden, daß die Blumen von den Hummeln in der Ferne weniger bemerkt wuͤrden. Die anſehnllchen Blumen | ſchmuͤcken ungefähr die Hälfte des Stengels, und figen an dem ſelben vermittelſt ſehr kurzer Stlele in ungefaͤhr zwoͤlf Qulrlen, und bilden alſo eine qulrlfoͤrmige Aehre (Ipica verticillata). Da nun beynahe die Haͤlfte der Qulrle zu gleicher Zeit bluͤhet, fo fal len die blühenden Pflanzen den Hummeln ſchon in großer Ent | | fernung in die Augen. Zu dem Ende mußten die Blumen eine | horizontale Stellung haben. Die Krone ift dunkelblau, hat abet auf der Unterlippe vor der Saftdecke einen Wurkurfarbenen d welcher das Saftmaal Mass ; | Die gemölbte Oberlippe der bre if von der Seite gesehen 1 ſehr breit, Fig. 18., von vorne geſehen aber ſehr ſchmal, Fig. 28. | | Beides verurſacht, daß die innerhalb derſelben befindlichen An⸗ theren gegen den Regen völlig geſichert find, letzteres aber, daß ſie die Oeffnung der Kronenroͤhre nicht vor dem Regen ſchützen kann, welches fie bey andern Blumen zu thun pflegt. Dies job | fie aber auch hier nicht thun, weil die Saftdecke dieſe fr Def ſchon hinlaͤngl ich verſchließt. 5. Warum ſondert nun dieſe Blume Saft ab? Warum wird diefer Saft durch eine ſo kuͤnſtliche Einrichtung vor dem he gen geſchuͤtzt, damit er nicht von demſelben verdorben und für die ; Hummeln ungenießbar gemacht werde? Warum können dem ungeachtet dle Hummeln ſehr leicht zu demſelben gelangen? Warum iſt endlich dafür geſorgt, daß die Hummeln ſowohl die N Blumen von weitem leicht gewahr werden, als auch, wann fit ſich auf dleſelben geſetzt haben, ſoglelch merken „wo der Saft ſich N befindet? Bezieht ſich dieſes alles bloß auf die, e x und hat die Blume ſelbſt davon kelnen Nutzen? Wenn dle Blume auf eine mechaniſche Art niet wird / ſo hat ſie von dem allen feinen Nutzen. Es fraͤgt fi alle, 0b 8 ſie auf elne mechanifche Art befruchtet wird. Der Augenſcheln lehrt, daß hieran gar nicht zu denken ſey In Fig. 18. zeigt die punktirte Linie die Stellung der Staubge \ fäße an. Von dem Staube der Antheren kann nicht der kleinſt⸗ 1525 Theil auf das Stigma fallen, oder durch den Wind geführt wer den. Denn die Raͤnder der r Oberlippe ſchließen dicht an nende Sig. 28. Da alſo die Blume nicht auf eine mechanifge Art 18 5 werden e 15 muß ſie entweder unbefruchtet bleiben, welches 0 | 4. FR 1 a fi 3 denken läßt, er von den Hunnen, welch ſie beſu / | | Seh, befruchtet werden. Ich habe oben geſagt, daß dle a „indem fi fi ein die Blume hineinkrlecht, den unterſten Thell der Filamente in die Ooͤhe ſtoͤßt. Indem ſi ſie nun dieſes thut, ſo ſpringt zugleich der bberſte Theil der Filamente aus der Oberlippe der Krone heraus, umfaßt mit feinen Enden den haarichten Ruͤcken der Hummel, und ſtreift den Staub der an jenen ſitzenden Antheren an die; 1 Sobald aber die Hummel wieder herauskriecht, und. fen ab. der unterſte Thell der Fllamente wieder hinabſpringt, fo ſpringt der oberſte Theil derſelben wieder in die Höhe, und verbirgt ſich wleder in der Oberlippe. Mit dem Staube dieſer Blume beladen . fliegt hierauf die Hummel auf eine andere Blume. Indem ſie ſich auf die Unterlippe ihrer Krone ſetzen will, ſo beruͤhrt fie mit ihrem beftäußten Rücken das aus der Oberlippe weit herworra, N Auch iſt von dem unterſten Theil der Kronenroͤhre die vorderſte Haͤlfte wege geſchnitten worden, damit man die (punktlrte) Saft⸗ druͤſe, den glatten Safthalter und die. Saftdecke ſehen konne. Der von der Krone verdeckte Thell des Gelffels, der Fila 25 mente, und der länglichten Koͤrper, welche dieſe tragen, wird 5 2 Die Fllamente find in ihrer natür⸗ = | gende Stigma, ſtreift den mitgebrachten Staub an daſſelbe ab. unnd befruchtet auf ſolche Art die en Blume mit dem Staube der erſteren. — ö a Es iſt eben ſo auffallend, als unh anzuſehen, wie di Staub⸗ gefaͤße, ſobald die Hummel in die Blume hineinkriecht, aus der Oberlippe der Krone ſchnell herausſpringen, und die Hummel geleichſam peitſchen, ſobald fie aber wieder herauskrlecht, eben fo ſchnell wieder in dte Oberlippe Hineinfpringen; und es wundert mich, daß diefe Erſcheinung von den Botanikern nicht ſchon laͤngſt m dude bemerkt, oder, wenn fie dieſelbe bemerkt haben, beſſer benutzt worden iſt. Den gelben Staub kann man auf dem Ruͤcken der Hummeln, wenn man ſich nahe an dieſelben REES, ni ſehr deutlich ſehen. Auch der gemeine weiße Schmetterling beſucht die Blume, 3 ungt aber die Staubgefäße nicht aus Ihrer gewöhnlichen Stel, lung, indem er feinen dünnen Saugeruͤſſel durch die kleinen Zwi⸗ ſchenraume zı zwiſchen der Saſtdecke und der Kronenroͤhre hindurch⸗ eckt. Hieraus folgt, daß er die Blume nicht befruchten koͤnne. bebaut iſt es wahrſchelnlich, „ daß die Natur bloß die Hum⸗ meln, und zwar die größten Arten derſelben, zur Befruchtung der Blume beſtimmt, und im Bau der letzteren hierauf Ruͤckſicht genommen habe. Denn wenn ein kleineres Inſekt in die Blume hineinkröche , fo würden die Staubgefäße zwar aus der Oberlippe berausſpringen, aber den Körper deſſelben nicht berühren, folg⸗ ich auch nicht den Staub der Antheren an denſelben abſtreffen. 1 8 daß der vorderſte Theil der Unterlippe der Krone ſo weit if, N nd ſo herabhaͤngt, ſcheint bloß auf die größten Hummeln ſich zu ei ehen, damit nemlich dieſelben mit dem Hinterthell ihres Koͤr⸗ 5 bequem auf denſelben ruhen, und in dleſer Sielung den taub der e oa Re 7 6 Saluia. 5 We 1. wentz d Linné von der Einelchtung dleſer Blume ver ſtanden habe, erhellet daraus, daß er die eigentliche Saftdrüͤſe 2 nicht geſehen hat, und die Saftdecke eine Druͤſe nennt. Gle⸗ ditſch hat in derſelben Saft gefunden, S. 160. S. 664. ü . Saluia oftieinalis 1. 2. 4. 6. 7. s \ 15 Eine ältere Blume in natlihe Send und > Gräfe omen Sab 5 von n der Seite. . Eine jüngere Blume von vorne. Auf der Unterlirpe der e fi eht man den vorderſten Theil des Saftmaals. | 4. Die Krone, oberwaͤrts aufgeſchnitten und flach ausgebrel⸗ tet. a b die haarichte Saftdecke. Das ganze Saſtmaal. 6. Die juͤngere Blume, deren Kelch weggeſchnitten worden. durch Punkte angedeutet. lichen Stellung abgebildet. F. Die Filamente in derjenigen e welche ben eine in die Blume hineinkriechende Biene giebt. 2 TEE: I. 2. In Anſehung der Saftdruͤſe und des Saſthalters iſt dieſe Blume der vorhergehenden ahnlich. Die Soſcdrüſe = lt bunfelpurpurfarben, da der Fruchtknoten gruͤn iſt. 5 3. In Anſehung der Saftdecke unterſcheldet fie fih von ber vorhergehenden ſehr. Dieſelbe beſteht nemlich aus einer Reihe von Haaren, „ welche unmittelbar uͤber dem Safthalter befindlich if Die Filamente fi nd nicht unterwaͤrts vermittelſt eines breiten Anſatzes zuſammengewachſen, wle bey der vorher⸗ 1 gehenden, ſondern ihre unterſten Enden find von einander. ges trennt, sole die oberſten, und, wle diefe, mit Antheren verſe⸗ hen. Da nun die Oeffnung der Kronenroͤhre durch nichts ver⸗ ſchloſſen wird, fo mußte die Oberlippe ber Krone von vorne geſehen breit, und keinesweges ſo ſchmal ſeyn, als bey der vorhergehenden, damit fie der Kronenröhre zum Schirm ges gen den Regen diene, Weil aber dennoch Rege intropfen, welche auf die Unterlippe gefallen find, leicht in die Roͤhre hineln⸗ fließen koͤnnen, fo mußten, damit fie nicht in den Saſthalter binelndringen, über demfelben biefe Haare angebracht werden. ä ‚Diefer Theil dieſes 8 a Oekonomiſche Eneyclopädie. 4. Theil. Werks iſt jedesmal gemeint, wenn ich bloß den Naßmen des . Verfaſſers und die Seitenzahl anfuͤhre. Kruͤnlz ſagt bloß, daß die Bienen Kut von Ber Pflanze ſammlen, Tab. * . Saluia. I: = ten und weißlichen Streifen geziert, welche ſich in die Roͤhre hinein ziehen, und nebſt andern dergleichen Streifen ſich bis zur Saſtdecke erſtrecken. Dies Saftmaal führt alſo die We un⸗ mittelbar in den Safthalter. 1 F. Die Blume iſt ein männlich weiblicher Olchogamiſt 4. De Böse ie viölett (bey TER Pflanzen felſchfarben) Die Unterlippe iſt vor der Oeffnung der Roͤhre mit dunkelvlolet f Bey der jüngeren iſt das Stigma noch innerhalb der Oberlippe der Krone verborgen, und ſelne belde Lappen llegen d icht an ein: ander. Bey der älteren aber hat ſich der Griffel verlängert, fo daß das Stigma aus der Oberlippe der Krone hervorragt, und die beiden Lappen des Stigma ſtehen von einander. aus folgt, daß die Befruchtung nicht auf eine mechaniſche Art geſchehen koͤnne. Denn die juͤngere Blume hat zwar Staub, aber kein Stigma, und dle altere hat zwar ein Stigma, aber keinen Staub mehr, 25 e den Bi lenen ſchon laͤngſt abgeſtreift worden iſt. Die Bienen beſuchen die Blumen ehe aufg U | und es iſt ein Vergnuͤgen, dte groſſe Thaͤtigkeit/ mit welcher ſie Ste kriechen ſo tief in dieſelben hinein, es thun, zu beobachten. = 5 nur ein kleiner Theil ihres Hinterlelbes von außen zu ſehen iſt. Indem fie nun in eine jüngere Blume hineinkriechen, fo druͤcken ſie unmittelbar den unterſten Theil der Fllamente in die Hoͤhe, und folglich vermittelſt deſſelben den oberſten Thell derſelben herab. Die Antheren des letzteren ſchmiegen fi ſich alsdenn dicht an ihren Rüden, und ſtrelfen ihren Staub an den⸗ * Schon hler⸗ « Saluias > 64 ſelben en welches Ich deutlich gefehen habe. Auf 2 dieſe Arlt muͤſſen auch die unterſten Antheren ihren Staub an den Ruͤcken der Bienen abſtrelfen, welches man aber nicht ſehen kann, weill fie von denſelben in die Krone hineingeſchoben werden. nun die Bienen wieder herauskrlechen, ſpringen die Fllamente wleder in ihre vorige Stellung zurück, und die oberſten au ren befinden ſich wieder innerhalb der Oberlippe der Kro Wenn ſie ſi ch nun hierauf auf eine altere Blume begeben, ſo 9 ruͤhren ſie mit dem beftäubten Ruͤcken das Stigma, und befruch ten alſo die ältere Blume mit dem Staube der jüngeren. Saluia verticillata. Hat eben eine ſolche haarichtt Saftdecke, als die vorhergehende. Saluia glutinofa. In diefee Blume hat Gleditſch Saft gefunden, S. 228. 4 1. Die flelſchichte Hans iſt glatt und geb, da der Fruch! | knoten gruͤn iſt. | 3 1 | 2. Der unterſte Thel 5 Kroneniöfre 3 welcher den Saft o iſt glatt. i 7 3. Der oberſte Theil der Kronen ift mit Hauer über zogen. | Ber Die Filamente fi ind ee weder zuſammengewachſen / wie bey der erſten Art, noch mit, Antheren verſehen, wie beyd Sobald 4 Is | 2 | die $ beſetz Folgt ncht auch burp hart elnen dert fruc wa der 0 der j die 9 gen, hing umg Stile Ste | ſeft zweyten, ſondern haben an deren Stelle runde * gelblich Saß Koͤrper. \ 5. Die 8 werden von . damn beſucht. A 3 2 — ” | Dritte Klaſſe. Triandria. * Switterblumen mit Def NEN . 07 ae jan; — 27. 31. 24. Eine Jüngere Bam von oben geſehen. 23. Dleſelbe von der Seite. a 26. Eine aͤltere Blume von oben geſehen. 29. Dieſelbe von der Seite. 1 27. Dleſelbe, nachdem die e Hält der Krone weg: genen worden. 5” N uses offieinalin. Baldrian. Tab. XXIV. 33818 1 1. Dle buran aufgefiönittne und g ausgebveice Krone. knotens „oder derjenige Theil der Krone „ welcher den Saft en haͤlt. Beſtimmter dieſelbe auen anbndet mich die Kleſ heit der Blume. der Kronenroͤhre, Fig. 23. 2. | 3. Man follte kaum glauben, daß eine fo kleine Blume ell Saſtdece nöthig is und doch hat fi ſie elne Saftdecke. Eu 4 von Blu e Die Saſtdrüſe iſt entweder der 08 Shell des Fruch * 2. Der Safthalter iſt be vordere hörte Thel bah ‚Valeriama. bie ede IE über dem Safthalter mit einigen Haaren beſetzt. 5 4. Da der Saft im Grunde der Kronenroͤhre sen ift, folglch einem Inſekt, welches ſich auf die Blume geſetzt hat, te nicht ſogleich in die Augen faͤllt: ſo hat die Blume, ſo klein ſie he, auch iſt, ein Saftmaal. Die weiße Krone iſt nemlich mit fünf purpurfarbnen Linten gezlert, welche aber, wetl die Krone ſehr be bart iſt, in den älteren Blumen verblelchen. Auch hat die Blume 8 einen, obgleich ſchwachen, Geruch. a rt en ail ald pe bert, damit fie von den demſelben nachgehenden Inſekten ber fruchtet werde, erhellet daraus, daß fie ein Dichogamiſt, und war von der maͤnnlich weiblichen Art If. Die Staubfaͤden und der Griffel ſtehen an der hinteren Selte der Kronenroͤhre. In der jüngeren Blume find jene grade in die Höhe geſtreckt, und die Antheren haben Staub; der Griffel aber iſt ruͤckwaͤrts gebo⸗ den, und das Stlgma iſt noch geſchloſſen. In der älteren Blume hingegen haben ſich die Filamente mit ihren ſtaubloſen Antheren umgebogen, und der Griffel hat ſich grade geſtreckt, ſo daß das Stigma, welches ſich nun auch völlig geöffnet hat, an eben der * Stelle iſt, wo vorher die Antheren waren. ſeft auf der jüngeren Blume ſteht, und feinen Saugeruͤſſel in den hi Safthalter hineinſteckt: fo ſtrelft es mit dem Kopf den Staub von den Antheren ab. Und wenn es ſich hierauf auf eine aͤltere Su begiebt, fo muß es nothwendig mit feinem beſtaͤubten Kopf das Stigma berühren, daſſelbe beſtaͤuben, und alſo die Ältere : Blume durch den Staub der jüngeren befruchten. Wel⸗ ö . aber die Blume befruchte, weiß ich nicht. Valeriana dioeca. Tab. II. 22—24, 28. ’ a DR vergeöfferte. männliche Blume in 5 Stel⸗ ung. 22. Dieſelbe von oben geſehen. 23. Die eben ſo ſtark vergroͤſſerte weibliche Blume in natür⸗ licher Stellung. 24. Dieſelbe von oben geſehen. ſch chl⸗ haft | er. Anmerk. Die Pflanze unterſcheidet ſich von allen ihren Ne benarten dadurch, daß ſie nicht, wie dieſe, Zwitterblu⸗ men, fondern Blumen mit ganz getrennten Geſchlechts⸗ theilen hat, d. i., eine Pflanze hat bloß männliche, und die andere bloß weibliche Blumen. Jene iſt weit gröſſer/ und hat viel groͤſſere Blumen, als dieſe. Als ich vor einigen Jahren im Fruͤhjahr ih einer Wleſe die bluͤhenden männlichen und weiblichen Pflanzen Häufig antraf: fo warf ich bey mir ſelbſt die Frage auf, warum die maͤnnlichen anzen gröffer wären, und groͤſſere Blumen hätten, als die 9. Daß nun auch dieſe Blume bloß deswegen 8 SR Indem alfo ein In⸗ | € welblichen. . ͤ ͤ——. — ——— N Valeriana. Ich war aber nicht im Stande, dieſelbe zu beant⸗ worten; ſie ſchien mir vielmehr, wenn nicht fuͤr den menſchlichen Verſtand überhaupt, wenigſtens für meinen Verſtand zu hoch zu ; ſeyn. Als ich aber im folgenden Sommer an den Blumen der N Zaunruͤbe ( Brxonia alb alba) eben dieſen Unterſchied bemerkte, und entdeckte, daß ſowohl die maͤnnlichen, als die weiblichen Blumen 4 / rd, Saftblumen find: fo errieth ich foglelch die Abſicht, welche dle Natur bey dieſer Einrichtung vor Augen gehabt hat. 75 Die Blumen ſowohl der männlichen, als der weiblichen 8 Pflanze find Saftblumen. Nun ſollen die letzteren vermittelſt des Staubes der erſteren befruchtet werden, und zwar von In⸗ ſekten. Dieie fallen natuͤrllcherwelſe zuerſt auf die groͤſſeren und hoͤher ſtehenden Blumen der maͤnnlichen Pflanze. Nachdem ſie dieſe ausgeleeret, und den Staub der Antheren, welche fie unters fg 2 deſſen auf mannigfaltige Art beruͤhren mußten, an ihren haarlch⸗ 5 ten Koͤrper abgeſtrelft haben: ſo begeben ſie ſich von da auf eine benachbarte welbliche Pflanze. Indem ſie den Saft aus den Blumen derſelben holen, fo berühren fie mit ihrem beſtaͤubten Koͤrper das Stigma derſelben, und befruchten ſie. Stellt man ſich das Gegentheil dieſer Einrichtung vor, und denkt ſich die weibliche Pflanze groͤſſer, und mit groͤſſeren Blumen verſehen, als die maͤnnliche: ſo fliegen die Inſekten zuerſt auf die weibliche Pflanze, und hernach auf die maͤnnliche, und die Blumen der erſteren bleiben unbefruchtet, und bringen keinen Samen. Auch vom Cucubalus Otites ſagt Linné, daß die Blumen der maͤnnlichen Pflanze groͤſſer find, als die Blumen der weibll⸗ chen. Nun iſt aber Cucubalus, ſo wie Silene, mit welcher er im Grunde nur Eine Gattung ausmacht, elne Saftblume. Folg⸗ lich findet auch bey dieſem Cucubalus eben dieſelbe Einrichtung zu eben derſelben Abſicht Statt. Gelegentlich merke ich an, daß £ 2 7 . 3 N > * Let #2 2 Pollichs Cucubalus Otites Zwitterblumen hat, und daß der⸗ ſelbe auch in der hieſigen Gegend häufig anzutreffen iſt, keines weges aber der Linnélſche. Ich glaube daher, daß jener und diefer zwey verfchiedene Arten find. Demnach behaupte ich, daß bey allen Monseiften und Dis, eiften, welche Saftblumen von ungleicher Groͤſſe haben, die groͤſſeren Blumen maͤnnlichen, und die kleineren weiblichen Ge⸗ ſchlechts find. Und ſollte mir Jemand eine Pflanze nennen Ein: nen, deren weibliche Blumen groͤſſer, als die männlichen, jene aber ſowohl als diefe Saftblumen ſind: fo würde ich dieſe Er⸗ ſchelnung fuͤr ein dem menſchlichen Verſtande unauflösliches Raͤth⸗ ſel halten. Die von der weiblichen Pflanze hervorgebrachten Samen ſollen vom Winde welt fortgefuͤhrt und auf den Erdboden ver⸗ ſtreuet werden, zu welchem Ende ſie mit einer Haarkrone verſehen * s, * | 7 - Tamarindus. Casorum. A ind, en der letzter. Hälfte des Junius ſi ſind ſie relf, und zum Abfliegen tuͤchtig. Wenn nun alsdenn die Pflanze noch ſo nie⸗ drig wäre, als fie zur Bluͤhezeit war: ſo wuͤrde der Samen ſchwer⸗ lich vom Winde weggefuͤhrt werden koͤnnen, well dle benachbar⸗ ten Pflanzen, welche alsdenn eine anſehnliche Höhe erreicht das. ben, ſolches verhindern würden. Folglich mußte dleſelbe nach geendigter Bluͤhezelt zu wachſen fortfahren und iſt, wann der Same reif iſt, ungefahr REN Faß bach. 4 fi 1 Tamarindus. "Tamarindus Indica, Jaequ. Amer. p. 10. Der Herr Verfaſſer hat kein Nectarium in diefer Blume gefunden; Linné aber nennt zwey unter den Filamenten befindliche Bor, ſten das Nectarium. Daß die Blume eine Saftblume ſey, ſchließe ich daraus, daß ſie ein ſchoͤnes Saftmaal hat. dle drey Blätter, welche Beide die Krone nennen, welche ich aber nur für einen Thell der Krone halte. Die vier Blaͤtter, welche Jene fuͤr das Perianthium halten, ich aber zur Krone rechne, ſind blaßgelb; jene drey Blaͤtter aber ſind gelb und mit rothen Adern geziert. abſondern, noch enthalten, und dle Saftdruͤſe tiefer ſitzt, wird derjenige finden, welcher et sehe bat, die Blume zu unter; ſuchen. D a | \ 5 Wahls o m ſagt in ſeiner Dlſertoten: Sponſalia plan- tarum, der Griffel krumme ſich deswegen eben ſo, wie die Fila⸗ l mente, damit das Stigma den Antheren nahe ſey, und der Staub dieſer deſto fetchter auf jenes komme. Allein wenn die = Fllamente und der Griffel grade waͤren, ſo wuͤrde das Stigma den Antheren eben ſo nahe ſeyn. Warum kruͤmmen ſich alſo die Fllamente und der Griffel? Und warum krummen ſie ſich grade nach dem Saftmaal hin? Höͤchſt wahrſcheinlich, damit die In⸗ fetten, indem fie in den Saſthalter bineinteischen „ das Hagen ö . und die Blume befruchten. ä Encorum: Cneorum trieoccum. Ich habe nur eine einzige Blume zu unterſuchen Gelegenhelt gehabt. Ob ich nun gleich tn derſelben keinen Saft gefunden habe, ſo halte ich dennoch dieſe Blume für eine Saftblume. Denn der dunkelgruͤne und mit et⸗ nem weißen Puder überzogene Fruchtknoten ſitzt auf einem gelb⸗ - Acchgruͤnen und glatten Körper, Bee allem Anſehen nach die Saftoraſe ſt. Dies ſind Daß aber jene Borſten weder den Saft — Crocus. = \ x 1 68 0 abc, re | 1 89 cCrocus Satiuns, Saffran. Tab. 1. 34—38. 40. 41. 43. „ 43. Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. die Stelle an, wo ſich die e befindet. b zeig. f halter. 34. Dleſelbe, uch bend die 50 8 Hälfte des Kronen ſaums weggefchnitten worden, damit man den oberſten Theil den Grlffels und die Staubgefaͤße ſehen koͤnne. N 35. Ein Stuck der Krone von der inneren Seite nebl Einem Staubgefaͤß. a dle Stelle, wo das Filament ſich vol der Krone abſondert. b ein Theil der haarichten Saftdecke. 36. Eine Anthere von der äußeren Se eilte. 8 37. Dieſelbe von der inneren Seite. 28. Der oberſte Theil des Griffels. | 40. Eines von den drey Stücken, in welche fh der el | oberwaͤrts thellet, von der inneren Seite. 441, Daſſelbe von der äußeren Seite. 51. Der Griffel von oben geſehen. 52. Ein Stuͤck deſſelben von oben geſehen. = Dieſe Blume iſt eine Saftblume, obgleich weder Linne vom Nectario etwas erwähnt, noch Gleditſſch in derſelben Saft gefunden hat, da er (S. 210.) nur fagt, daß dle Bienel | Wachs aus derſelben holen. 1. Die Saftdruͤſe ift der Fruchtknoten ſelbſt. 2. Der Griffel nimmt den innern Raum der Kronenrzhn 8 en völfig ein, Folglich muß der Saft zwiſchen dieſer und jenem in die Hoͤhe ſteigen, bis zu ee wo dle Kronenröͤhre ſich 1 erweitern anfaͤngt. „ 3. Die Saftdecke iſt der Ring von Haaren, welche unmlt telbar uͤber dem Safthalter befindlich iſt. 5 a 4. Da die Blume eine von den erſten Fruͤhlingsblumen iſt / ſo wuͤrde der Fruchtknoten, wenn er der Luft ausgeſetzt waͤre / von der Kälte leicht beſchaͤdigt werden. Dies iſt wahrſcheinlich die Urſache, warum er nicht in einer Entfernung über der Ober fläche der Erde ſteht, und mit Blattſchelden umgeben iſt. Nun ſoll aber die Blume, als eine Saftblume, von Inſekten befruch / tet werden, und zu dieſem Ende denſelben von weitem in die Au / gen fallen. Daher mußte ſie weit hoͤher ſtehen, als der Frucht knoten, folglich vermittelſt einer langen Roͤhre mit demſelben ver einigt werden. Dieſe vom Fruchtknoten weit entfernte Blume mußte ferner bloß eine Krone, kelnesweges aber einen Kelch be ben, da ein Kelch nicht nur unnütz ſeyn würde, indem er den ö e ee Rau e auch nachthellig / a b der Sc . 6 69 dem er verurſachen wüede, daß dle Krone den e went ö hat, gefunden, ſondern auch entdeckt, daß die Blumen von In⸗ Auch habe ich ö in den Falten des Stigma ein ſehr kleines Inſekt angetroffen. \ 5 Crocs Gladichus. Iris. ger in die Augen fiele. 3 erhaͤlt, auf das Stigma fallen follte: ſo müßten die Antheren boͤher ſtehen, als das Stigma. Sie ſtehen aber nicht höher, | F. Die Blume wird von e beſucht. Daß die Befruchtung derſelben durch dieſe ode oder andere In ekten geſchehen muͤſſe, keinesweges aber auf eine mechänſſche Art vor ſich gehen koͤnne, davon wird man fi ich leicht Überzeugen, wenn man die 34. und die folgenden Figuren betrachtet, man mag nun entweder, wie Linné, das ganze aus drey Stuͤcken beſtehende e des Griffels, oder nur den Winkel zwiſchen dieſen Stuͤcken A für das Stigma halten, Denn erſtens hält der Kronenſaum den Wind von den Antheren ab. Zweytens, wenn der Staub der Antheren bey den Erſchuͤtterungen, welche die Blume vom Winde ſondern ihrem unterften Theil nach niedriger, als daſſelbe. Drit⸗ tens ſind die Antheren nicht auf der inneren, dem Stigma zuge⸗ kehrten, ſondern auf der äußeren, von demfelben abgewendeten Seite mit Staub verſehen. Dieſer Umſtand, welcher noch öfter vorkommen wird, tft. ein offenbarer Beweis, daß keine mechanls) = ſche Befruchtungsart Statt finden koͤnne. So widerſinnig nun ne dleſe Einrichtung ſeyn wuͤrde, wenn die mechantfche Befruch⸗ elben tungsart Statt finden ſollte, ‚fo zweckmäßig iſt fie, wenn die enen n n 5 m ich m iſt / 2 5 aͤre / Blume durch ein, und zwar groͤſſeres, Inſekt befruchtet werden ſoll. Denn indem daſſelbe in die} Blume hineinkriecht, um den Saft heraus zu holen, ſo muß es nothwendig dle aͤußere Selte zb. der 2 Antheren berühren, und den Staub derſelben abſtreifen. Wie es aber dieſen Staub auf das Stigma bringt, weiß ich nicht, da zubalkn, „ binlaͤnglich zu 22 noch nicht Gelegenheit ge⸗ RR Gladiolw. Gemeiner Soweit, Iſt Hladtolus communis. lich elne S Saftblume. ber un t ’ uch / Au / cht / ver! 0 6 „ | I. Die Saftdruͤſe At 85 um Sagt, und un den Griffel. 8 | 2. Die Kronenroͤhre iſt mit Saft angefält. 5 Se Es hat mir bisher an Gelegenheit gefehlt, PR Blume a. Nes zu re +/, = Pr Iris. * . In den vortrefflichen Bau und in das Gehelmniß der Be⸗ ftuchtung der zu dleſer Gattung gehörenden Blumen iſt bisher, ſo vſel ich weiß, K zlreuter am tiefften eingedrungen. Denn auf denſelben angetroffen hatte. die Blume, und wee ſich die Inſekten beym Beſuch derſelben ö er hat ncht nur die . Stmate, weiche ein n C gar nicht e 1 5 ſekten befruchtet werden. Daß aber die Natur die ganze Struk⸗ tur dieſer Blumen in Ruͤckſi. icht auf diefe Befruchtungsart einge⸗ richtet hat, iſt ihm weder eingefallen, noch war er im Stande, folches, wennes ihm eingefallen wäre, zu beweiſen, da er nichts von der Saftdecke und dem Saftmaal wußte. Ehe mir ſeine | Vorläufige Nachricht ꝛc. zu Geſichte kam, hatte ich nicht nur die eigentlichen Stigmate mit leichter Muͤhe entdeckt, ſon⸗ dern auch aus dem ganzen Bau der Blumen eingeſehen, daß fe ſchlechterdings auf keine andere Art, als durch Inſekten, be⸗ fruchtet werden koͤnnen „ob ich gleich damals voc keine ‚Snfetten ‚Iris Pfeudacorus. . Schwerdlle AR II. 14. 26. 27. 30 — 36. 2656. Die etwas vergroͤſſerte Blume * vatdrucher Stellung Gr Dieſelbe von oben geſehen. ZEN ven Eines von den drey großen angehogenen Kronenblettam von der inneren Seite. 2 = 31. Einer von den drey Theilen, in welche ſich die Blume 5 Ä bey e Fig. 26. theilet, von unten geſehen „ nachdem bey a das zu demſelben gehoͤrende große Kronenblatt weggeſchnitten worden. z a b das Grlffelblatt. a d das Staubgefaͤß. e das Stigma. Daſſelbe iſt ein dünnes Blaͤttchen, deſſen oberſte Oberfläche ſo⸗ wohl mit einer Feuchtigkeit, als auch mit kurzen und feinen Haa⸗ ren uͤberzogen iſt, da die unterſte trocken und kahl iſt. Alſo iſt eigentlich die oberſte Oberflaͤche diefes Blättchene das Stigma. 3 2 In dtefer Figur fi eht man die unterſte Oberflaͤche deſſelben. ee zwey von den drey kleinen aufrecht ſtehenden Kronenblaͤttern. 32. Ein Griffelblatt von vorne geſehen. Die (punktirte) oberſte Oberflaͤche des eee oder das eigentliche Stigma. 33. der Griffel b der d Theil der Sronemähe e der oberſte Theil des Fruchtknotens. 34 und 35. Das in Fig. 30, abgebildete Stuͤck von Sk Seite geſehen. In 35. iſt der vorderſte an der Baſis des Kronenblarte befindliche Anſatz weggefchnitten. 36. Der unterſte kleinere Theil der Blume, von welchen der oberſte gröffere Theil abgeſchnitten worden, von oben geſehen. | 1. Die Saftdruͤſe Ift dle fleiſchichte Kronenroͤhre von b bis c Fig. 26. Von a bis b iſt der Griffel mit derſelben ee gewachſen, bey b ſondert er i 5 Wau ae ar — * 30. Der unterſte Thel deſſelben nebſt 1220 unteren an 15 5 er | ſelbe angewachſenen Theil eines Filaments. 5 Er == Iris. | 2. Der n zwiſchen dem Griffel ieh der Kronen, ! | roͤhre von b bis c iſt mit Saft angefüllt. 3. Vergleicht man die 26. mit der 14. Figur, fo fi ieht man, daß der Saft gegen den Regen ziemlich geſichert if. Denn die drey Grlſfelblaͤtter woͤlben ſich Über die drey großen Kronenblaͤt, ter, ob ſie ſich gleich nicht dicht an diefelben ſchlleßen. Wegen des letzten Umſtandes kann freylich ein Regentropfen in den Raum zwiſchen den Griffelblaͤttern und den großen Kronenblaͤtteen hinein fließen; aber er kann dennoch nicht in den Safthalter hineindrin⸗ gen. Denn jedes große Kronenblatt hat an feiner Baſis zwey Anſaͤtze: dieſe kruͤmmen ſich, und berühren das Filament, wel, f ches zwar aus dem Kronenblatt entſteht, ſich aber an das Grif⸗ felblatt dicht anſchmiegt. Auf ſolche Art hat der Safthalter ſechs kleine Oeffnungen, durch welche der Regentropfen nicht hindurch, dringen kann. Jene beiden Anſaͤtze ſieht man in Fig. 30. und 1 8 34. und in Fig. 35. den terne ei von diefen Oeffnun⸗ gen ff ſieht man in Fig. 36. f 4. Die Natur hat ſehr weislich aste geſorgt, daß die Hum⸗ meln, welche ſie zur Befruchtung der Blumen beſtimmt hat, ſo⸗ wohl dieſelben von weitem leicht bemerken, als auch, wann fie un denſelben hingeflogen find, den Saft leicht finden konnen. Erſtens fihen die großen Blumen auf hohen Stengeln, und ra⸗ gen über die benachbarten Pflanzen hervor. Denkt man an den Standort der Pflanze, und an die verſchledenen Pflanzen, be⸗ ſonders die Rledgräſer, in deren Geſellſchaft fi fie waͤchſt, und welche während ihrer Bluͤhezeit ſchon ziemlich hoch find: fo ſieht man die Urſache ein, warum fie ſo hohe Stengel treiben muß. $ Hätte fie fo niedrige Stengel, als Iris pumila, fo würden ihre Blumen, von den benachbarten Pflanzen verdeckt, von den Hum meln nicht leicht von weitem bemerkt, beſucht und befruchtet wer den koͤnnen. Was das zweyte betrifft, fo iſt die Krone blaßgelb; die großen Kronenblätter aber haben in der Mitte einen großen ü geſaͤttigter gelben Fleck, welcher am Rande dunkelfarbige Linten hat. Dieſer Fleck welſet den Hummeln die Stelle, wo ſie hinein⸗ kriechen muͤſſen. Sind ſie hineingekrochen, ſo fuͤhrt ſie der Fort; ſatz dieſes Flecks vollends unmittelbar zum Safthalter. Denn diefer Fortſatz, welcher gruͤnlichgelb, und mit dunkelfarbigen Li nien durchzogen if, erſtreckt ſich hinab bis an die Oeffnungen des Saſthalters. Den vorderſten Theil des Saftmaals ſieht man in Fig. 26., das ganze Saftmaal in Fig. 27. 5 5. Auf welche Art vie Befruchtung durch dle Pe ge⸗ f hleht, werde ich bey der folgenden Art zeigen. Iris Xiphium. Tab. II. 3. 8. 9. 15. 3. Die etwas vergröfferte Blume in natürlicher Stellung. > der Fruchtknoten. a b die Saftdruͤſe, welche zugleich der A * = Aura } / 1 as; 3 N 7 üb pn E Fi $ Ä A 1 Safthalter it. h h die beiden vorderſten umgebogenen Kronen blaͤtter. g g g die Gelffelblaͤtter. ee e die aufrecht ſtehenden Kronenblaͤtter. e eine Hummel, welche in die Blume hinein kriecht. a eine Biene, welche den auf der aͤußerſten Oberflache der Saftdruͤſe befindlichen Saft ableckt. 8. Ein umgebogenes Kronenblatt von der inneren Seite Das (punktirte) Saftmaal. Unterwärts der unterſte Theil des Filaments, und dle beiden Anfäge, welche zwey von den je Oeffnungen des Safthalters hervorbringen. eben die Bewandniß, als bey der vorhergehenden Art. Safthalter erſtreckt. 9. Der oberſte Theil eines Griffelblatts. Das Stigma 5 | if- punktirt. f | 15. a der oberſte Thell eines Griffelblatts. b der oberſte an | jenen dicht anſchließende Theil eines umgebogenen Rronenblattd Auf demſelben der (punktirte) oberſte und unverdeckte Theil des Saſtmaals. 5 . Die Saſtdeabe iſt die Kronenröhre a b Fig. 3. Ste 0 nicht nur inwendig, ſondern auch auswendig gelb (dieſe Farbe wird durch Punkte angedeutet), und ſondert auch auswendig Saft aus. Dies geſchleht aber zu keiner beſonderen Abſicht / ſondern ruͤhrt bloß von dem Ueberfluß an Saft her, mit welchem die Saftdruͤſe verſehen iſt. Denn obgleich verſchiedene Inſekten | und ſogar Bienen fi) auf diefer Stelle einfinden, und den Saſt ablecken: ſo thun doch dieſes niemals die Hummeln, welche zut ® Befruchtung der Blume beſtimmt ſind. 2. Der Saft befindet fi 0 auch Bi wichen der aucun | und dem Griffel. 3. Mit den ſechs Oeffnungen des Safthalters hat es hien iſt hier noch mehr Vorſicht in Anſehung der Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen ſichtbar, als bey der vorhergehenden. Denn die umgebogenen Kronenblaͤtter ſchließen ſehr dicht an die Griffelblaͤtter, ſowohl von beiden Seiten, als von vorne ‚und | es tft unmöglich, daß eln Regentropfen in den een Raum derſelben hineindringe. a 4. Die aufrecht ſtehenden Kronenblaͤtter find Sunfefeofet, dle umgebogenen Kronenblaͤtter aber und die Griffelblaͤtter find, ſowelt fie an einander ſchlleßen, blaßviolett, oberwaͤrts aber, wo ſie von einander ſtehen, blau. Das Saftmaal iſt gelb, am | gelbſten ſein oberſter von außen in die Augen fallender Theil, welcher gegen die blaue Farbe vortrefflich abſticht, blaſſer aber ‚fein unterſter oder innerer Theil, welcher ſich auch hler bis an den Dieſes Saftmaal ſcheint durch die äußere Oberflache der Kronenblätter hindurch, welches in Fig. 3. duch Punkte RE wird. n Jedoch Iris, - 5. Daß nun die Befruchtung dieſer und der vorhergehenden Blume keinesweges auf elne mechaniſche Art geſchehen koͤnne, lehrt der Augenſchein. Denn wle kann der Staub der Antheren, welcher, um es gelegentlich zu bemerken, in beiden, beſonders aber in der zweyten, gegen den Regen voͤllig geſichert iſt, wie kann derſelbe entweder von ſelbſt auf das Stigma kommen, oder durch den Wind auf daſſelbe gebracht werden? Obgleich das Stigmablaͤttchen der Anthere zlemlich nahe iſt, ſo iſt doch die oberſte Oberflaͤche deſſelben, als das eigentliche Stigma, derſel⸗ ben nicht zugekehrt, ſondern von derſelben abgewendet. Da das Stigma, beſonders in der zweyten Art, über der Anthere ſteht, ſo kann der Staub diefer unmöglich auf jenes fallen. Der Wind kann zwar vielleicht bey der erſten, kelnesweges aber bey der zwey⸗ ten Art die Antheren berühren, und ihren Staub abwehen. f Folglich muͤſſen wir, wir moͤgen wollen oder nicht, zu den Hum⸗ meln, welche die Blumen beſuchen, uns wenden, und unterſu⸗ chen, ob ſie die Blumen befruchten. Geſetzt alſo, eine Hummel wird von weitem die hs Xi- Phium, welche fie, noch nie geſehen hat, gewahr: Überhaupt vtolett iſt, daß aber diejenigen drey Thetle derſelben, welche am meiſten vorwärts ſtehen, blau find, und in der Mitte einen ſchoͤnen gelben Fleck haben. ſo fliegt ſie, durch die vorzügliche Schoͤnheit derſelben angelockt, zu derſelben hin. Wann ſie derſelben nahe iſt, fo ſieht fie, daß diefelbe zwar a Diefe drey Theile ziehen alſo ſowohl wegen des ſo eben geſagten ihre beſondere Aufmerkſamkeit | auf ſich, als auch deswegen, weil fie findet, diejenigen Stellen ſind, auf welche ſie ſich ſetzen kann. ſich alſo auf denjenigen von dieſen Theilen, welcher ihr der naͤchſte ſt. Nun ſcheint zwar derſelbe nur ein einziges Stuͤck auszuma⸗ chen, indem das umgebogene Kronenblatt dicht an das Griffel⸗ blatt ſich anſchließt. Weil aber die Hummel weiß, was der gelbe Fleck bedeutet, nemllch daß er die Stelle anzeigt, wo ſie in die Blume hinelnkrlechen muͤſſe: ſo kehrt ſie ſich an jenen Schein nicht, ſondern arbeitet ſich zwiſchen das Griffelblatt und das Kro⸗ nenblatt hinein. Hier hat nun die Natur, welche es noͤthig fand, die Blume feſt zu verſchließen, damit kein Regentropfen in = Safthalter hineinfloͤſſe, es fo veranftalter, daß der Hummel die Mühe etwas erleichtert wird. Die Griffelblaͤtter find nemlich ſtelf und unbeweglich, die Kronenblätter aber laſſen ſich leicht herab drücken, fahren aber, ſobald man ſie loß läßt, mit elafti- ſcher Kraft wieder in die Hohe. Folglich koͤmmt der Hummel beym Hineinkriechen ihre eigene Schwere zu Hilfe, indem die⸗ — verurſacht, daß ſie das Kronenblatt leichter herabdruͤcken Stellt man ſich die Sache umgekehrt vor, daß nemlich die 8 ſich nicht sn die Griffelblätter aber in die Hohe daß dieſelben grade Sie ſetzt druͤcken laſſen: ſo wuͤrde die Hummel mehr Muͤhe haben. Denn alsdenn kaͤme ihr die Schwere ihres Körpers nicht zu Statten, ſondern ſie muͤßte bloß durch Anwendung ihrer ganzen Kraft das Griffelblatt in die Hoͤhe druͤcken. Wenn nun die Hummel durch den Eingang hindurch ge⸗ krochen iſt, fo fährt das Kronenblatt wieder in die Hoͤhe, und der innere Raum zwiſchen demſelben und dem Griffelblatt wird enger, als er war, indem die Hummel hinelnkroch. Indem fi ſie alſo nach Anleitung des inneren Theils des Saftmaals zum Saft halter hinabkriecht, fo. drückt das Kronenblatt fie dicht an das Griffelblatt an, folglich auch an die Anthere, welche an dleſem dicht anliegt, und fie ſtrelft alſo mit ihrem haarichten Ruͤcken den Staub derſelben rein ab. Nachdem ſie mit ihrem ausgeſtreckten Saugeruͤſſel denjenigen Theil des Safts, deſſen fie hier habhaft werden kann, herausgeholet hat: fo kriecht fie rückwärts wleder in die Hoͤhe, und aus der Blume hinaus. Hier wird ſie zwar von dem Kronenblatt an das Stigmablaͤttchen angedrückt (wel⸗ ches am Griffelblatt grade da befindlich iſt, wo das Kronenblatt ſich dicht an daſſelbe anſchließt), aber nicht an die oberſte, ſondern an die unterſte Selte deſſelben, welches alſo in Anſehung der Be⸗ fruchtung keine Folgen hat. Nachdem fie aus dieſem Dritthell der Blume hinausgekrochen iſt, ſo fllegt ſie auf elnes von den beiden übrigen. Indem fie hineinkriecht, wird ſie vom Kronen 7 blatt an das Griffelblatt angedrückt, To daß fie mit dem Ruͤ in Sie ſtreift alſo den am . das Stigmablaͤttchen ſtark berührt. Ruͤcken haftenden Staub an die oberſte Seite deſſelben, als das eigentliche Stigma, ab, und befruchtet alſo mit dem Staube des erſten Drittheils der Blume das zweyte Drittheil, oder dasje⸗ nige Fach des Fruchtknotens, welches zu dieſem Drittheil gehört. Auf ſolche Art fliegt ſie von einem Dritthell einer Blume auf das andere, und von einer Blume auf die andere, und befruchtet je⸗ nes und dieſe mit dem Staube, welchen fie aus dem naͤchſt vor⸗ her beſuchten Dritthetl einer Blume und aus der uächft vorher beſuchten Blume geholet hat. Fliegen, Bienen, Schmetterlinge und andere Juſckten ge⸗ nießen den Saft, welchen die Saftdrüfe von außen ausſchwitzt, und man findet bey ſchoͤnem Wetter diefelben: haͤufig auf dieſem Theil der Blume. Ste find aber nicht im Stande, zu dem Saft, welcher ſich im Safthalter befindet, zu gelangen. Von den Flle⸗ gen verſteht ſich dleſes von ſelbſt. Denn fie ſind vlel zu dumm, als daß fie den fo kuͤnſtlich verſteckten Saft ſollten ausfindig ma⸗ chen koͤunen. Aber ſelbſt dle klugen Bienen koͤnnen nicht zum Saſthalter gelangen, weil fie zu ſchwach ſind, das Kronenblatt herab zu drucken, und dadurch ſich einen Eingang in dle Blume zu verſchaſfen. Einige Inſekten mit roth und ſchwarz gefleckten E = lange in demſelben auf. = hinelnkommen. 75 I 2 Flageldecken traf lh unmittelbar vor dem m Eingang auf dem Saft. g maal ſilzend an. Sie ſchlenen alſo zu wiſſen, was das Saftmaal bedeute, waren aber zu W um ſi ch hinelnaebelten zu Können, z Daß Iris cb u von Seen beſucht wird, davon hatte ich mich auf folgende Art uͤberzeugt. Ich hatte mir einige 8 Blumen vom Felde geholet, und traf unterweges auf dem Lamium album eine Hummel an. Ich naͤherte derſelben meine Blumen, und ſie flog ſogleich auf eine von denſelben, und kroch in dieſelbe hinein. Weil ich nun hieraus den Schluß machte, daß auch Iris Xiphium von Hummeln beſucht werde: fo begab ich mich In den: jenigen Garten, in welchem dieſelbe in ztemlicher Anzahl ſich bes | fand. Ich wartete lange auf eine Hummel; es fand ſich aber keine ein. Die Blumen ſchlenen auch noch von feiner Hummel | beſucht worden zu ſeyn, denn das Stigma war in kelner mit Staube verſehen. Um nun meiner Sache gewiß zu werden, be⸗ gab ich mich mit Einer Blume auf das Feld, und zwar an einen Ort, wo viel wilde Salbey waͤchſt, welche damals bluͤhete, well ich wußte, daß ich dort gewiß Hummeln antreffen würde, Hier i : erreichte ich, zu meinem größten Vergnügen, meinen Zweck fehr bald. Ich fand nemlich eine große Hummel auf der Salbey, ich naͤherte derſelben meine Iris, und fi ie ſetzte ſich ſogleich auf ein Dritthell der Blume, und kroch in daſſelbe hinein, und hielt fi ch Als ſie aus demſelben wieder herausge⸗ kommen war, ſo begab ſie ſich auf das zweyte Dritthell, und kroch hinein. In das dritte Drittheil konnte fie anfänglich nicht N Sie verließ alſo die Blume, und flog wieder auf die Salbey. Ich wiederholte meinen Verſuch, und nun Wale fie ſich auch in das dritte Drittheil hinein. N Die Blume iſt eine Zwitterblume. Stellt man fü 0 nun ein jedes Dritthell derſelben als eine beſondere Blume vor, ſo iſt dieſelbe auch eine Zwitterblume. Es erhellet aber aus dem Ge⸗ ſagten, daß eine ſolche Partlalblume nicht durch ihren eigenen Staub, ſondern durch den Staub einer andern befruchtet wird. Hierin ſind alſo dieſe Blumen den dichogamiſchen Blumen ähn⸗ lich. Denn auch dieſe werden nicht durch ihren eigenen Staub befruchtet, ſondern die älteren Blumen durch den Staub der juͤn⸗ geren, oder umgekehrt, die jüngeren durch den Staub der älteren, Hieraus ſcheint fich zu ergeben, was ich in der Einleitung geſagt habe, nemlich daß die Natur nicht will, daß irgend eine Zwltter⸗ dlume durch ihren eigenen Staub befruchtet werden ſolle. Ferner iſt die ganze Blume eine aufrechtſtehende Blume, und daher re, gulaͤr. Denn daß ein Drltthell elne andere Struktur haben ſollte, als das andere, davon läßt fich kein Grund gedenken. Daß aber = ein jedes Dritthell, als eine ee und * ameplippichte, keis. N | 76 Blume beach, nicht regulaͤr ſeyn kaut, daß z. B. die untere Lippe nicht der oberen gleich ſeyn, nicht dieſe, ſondern jene mlt dem Saftmaal geziert ſeyn muß, wird man aus dem Geſagten 7 & fe von ſelbſt einſehen. Endlich ſiehet man, daß es der Hummel zem | lich ſchwer gemacht iſt, zum Saft zu gelangen, ſo daß fie zubeß/ len wohl gar die Mühe ſcheuet, die fie beym Hineinkriechen ſich geben muß, und deswegen lieber gar nicht hineinkrlecht; man be! grelft aber zugleich, daß dieſes nothwendig ſo ſeyn mußte, wenn der Endzweck der Natur, die Befruchtung, ſollte erreicht werden koͤnnen. Ein ähnlicher Umſtand wird bey der Nigella aruenſis vorkommen. Bey der Saluia pratenſis haben wir ſchon geſehen daß die hineinkriechende Hummel jedesmal von den Staubgefaͤßen gleichſam gepeltſcht wird, und ſich an dem Stigma ſtoͤßt, welches beides ihr eine kleine unangenehme Empfindung verurſachen muß Bey der Ophrys ouata werden wir ſehen, daß das Inſekt, wel ches die Blume beſucht, ſich aus derſelben einen Kopfſchmuck (dle Staubkoͤlbchen) holt, mit welchem ihm gar nicht gedienet iſt, da her es ſich, wiewohl vergebens, bemuͤht, denſelben wieder os zu werden. So oft nun ein ſolcher Umſtand vorkommt, fo iſt er / wenn man auf denſelben gehoͤrtg Achtung giebt ein vortreffliches Mittel, hinter das Gehelmniß der Befruchtung zu kommen. Steht man alſo, daß ein Inſekt, indem es in eine Blume hinein krlecht, um zum Saft zu gelangen, oder indem es den Saft ge⸗ nießt, von den Staubgefaͤßen oder dem Griffel auf allerley Art gleichſam geneckt wird, daß es den Kopf und die Augen voller Staub bekoͤmmt, und daher mit den Vorderfuͤßen denſelben wie / der abſtrelft, weil es durch denſelben verhindert wird „zu ſehen / daß es wohl gar von irgend einem Theil feſtgehalten wird, oder an demſelben kleben bleibt, ſo daß es entweder jaͤmmerlich ſter⸗ ben, oder mit Verluſt eines Beins ſich retten muß ‚ oder daß es wie in der Oſterluzey, in einer Blume, als in einem Gefängniß eingeſperrt wird: ſo halte man dieſes keinesweges fuͤr einen zweck loſen Zufall, ſondern vielmehr fuͤr einen weſentlichen Theil des Plans, welchen die Natur bey der Einrichtung der Blumen vor Augen hatte, und ſuche denſelben zu erforſchen, „und man wird die herrlichſten Entdeckungen machen. Noch einen Umſtand muß ich nicht anberägee laſſen. De Eingang in die Blume, welchen die Natur der Hummel ange / wleſen hat, und welchen diefe auch wirklich waͤhlet, iſt nicht nur / ungeachtet die Hummel ſich Mühe geben muß, um dane, men, der leichtefte, ſondern auch, wenn ſie nicht, wle zuweilen bey manchen Blumen geſchieht, Gewalt gebrauchen, und ih uͤber dem Safthalter ein Loch in die Krone beißen will, der einzige moͤgliche Eingang fuͤr dleſelbe. Denn geſetzt, ſie wollte ſich a das e acht kehren, ſondern von der Seite zwiſchen oa S an an ae e Geifflblatt m und das Sant hineinkriechen, z. B. da, wo g man in Fig. 3. Ihren Kopf ſieht: fo würde fie nicht im Stande 1 ſeyn, das Kronenblatt vom Griffelblatt zu entfernen, da dieſes ihr ſchon ſauer wird, wenn ſie den natuͤrlichen Eingang waͤhlt. Dies folgt aus mechaniſchen Gründen, wenn man ſich das Kro⸗ nenblatt als einen Hebel vorſtellt, deſſen Ruhepunkt bey b, und deſſen Laſt der Grad der Elaſtieitaͤt iſt, mit welchem derfelbe, wenn man ihn herabdruͤckt, aufwärts ſtrebt. Die Laſt iſt unge⸗ fbr groß, dle Hummel mag oben oder an der Seite hinein⸗ kriechen wollen. If, als in dleſem. Hleraus folgt alſo erſtens, daß die Natur den Inſekten das Hineinkriechen in die Blumen fo leicht als moͤg⸗ lich gemacht hat. Da aber dle Hummel, wenn fie, falls esmög- lich wäre, auf der Seite hineinkrlechen wollte, die Abſicht der atur, nemlich daß von ihr die Blume befruchtet werde, verei⸗ tan wuͤrde, indem fie, wenn fie auch den Staub der Anthere ab- ſtrelfte, dennoch denſelben nicht auf das Stigma bringen wuͤrde: ſo folgt hieraus zweytens, daß die Natur die Blumen fo elnge⸗ richtet hat, daß die Inſekten, wofern ſie anders nicht Gewalt gebrauchen wollen, ſchlechterdings nicht, oder wenigſtens ſehr ſchwer zum Saft gelangen koͤnnen, ohne zugleich die Blumen zu befruchten. Endlich drittens, da die Hummel beym Beſuch die⸗ ſer Blume den von der Natur gemachten Eingang waͤhlet, und es ihr nicht einmal einfällt, ſich durch die Krone durchzubeißen: ſo ik es wahrſcheinlich, daß, wenn ein Inſekt auf eine gewalt War Art ſich einen Eingang in eine Blume verſchafft, dieſe fuͤr daſſelbe nicht beſtimmt ſey, und von demſelben nicht befruchtet werden ſolle. Dieſer Satz it bey der Blumenforſchung nicht ohne utzen, indem er uns wenigſtens davor ſichert, daß wir nicht elne falſche Spur verfolgen. Weil eine große Hummel in die Krone des Antirrhinum Linaria ein Loch beißt, um zum Saft iu gelangen: fo ſchließe ich hieraus, daß dieſe Blume von dieſer ummel nicht befruchtet werden ſoll. Und daß dieſer Schluß 2 Ru iſt, lehrt der Augenſcheln, denn der natürliche Eingang in dieſelbe iſt für die Hummel viel zu klein. Eben ſo beißt ein In⸗ ekt, welches mir unbekannt iſt, in den unterſten kugelfoͤrmigen heil der Krone der gemeinen Oſterluzey ein Loch. Wer nun N vorausſetzen wollte, daß dieſes Inſekt zur Befruchtung die⸗ ‚fer Blume beſtimmt ſey, der wuͤrde niemals ihre Einrichtung und Befruchtungsart zu ergründen im Stande ſeyn. Denn die ume wird nicht von dieſem Inſekt, ſondern von ſehr kleinen Fliegen befruchtet, welche nicht * Stunde fi ind, ein Loch * die Fang zu beißen. Die anzuwendende Kraft aber iſt im letzten Fall gröſſer, als im erſten, weil fie in jenem dem Ruhepunkt naͤher mer zwar Blumen, aber keine Samenkapſeln angeſetzt. lernt hat. Da nun die Blume bloß von Hummeln, und zwar nur von den groͤßten Arten derſelben, befruchtet wlrd, indem die kleineren vermuthlich zu ſchwach ſind, um in dleſelbe hineinkriechen zu koͤnnen: ſo folgt hieraus „ daß ihre Befruchtung oftmals unter⸗ bleiben muß, indem viele Blumen verbluͤhen, ohne von einer ſolchen Hummel einen Beſuch erhalten zu haben, zumal da dieſe Hummeln nicht ſo haͤufig ſind, als Fliegen und andere Inſekten, ſelbſt Bienen. Dieſes wird durch die Erfahrung völlig beftätigt. Denn in dem oben erwähnten Garten fand ich im Oktober, daß alle Samenkapſeln ein ſchlechtes Anſehen und lauter tauben Sa⸗ men hatten. Eben ſo haben einige Pflanzen, welche ich in den botaniſchen Garten zu Berlin gebracht hatte, im folgenden Som⸗ Bey der Iris Germanica, Sibirica und Pfeudacorus geht die Befruchtung beſſer von Statten, wahrſcheinlich deswegen, weil in denſelben der Eingang nicht verſchloſſen iſt, ſondern offen ſteht, folglich auch die kleineren Hummeln und andere Jnſetten hineinkeiechen koͤnnen. Endlich ſcheint mir merkwuͤrdig zu ſeyn, daß Iris Xiphium vor dem Regen beſſer verwahrt iſt, als Iris Pfeudacorus, und zugleich weit ſchoͤner iſt, als dieſelbe. Das Erſtere iſt oben ge⸗ zeigt worden, und an dem Letzteren wird man nicht zweifeln, for bald man beide Blumen gegen einander hält. Jene iſt ungleich ſchoͤner gefaͤrbt, als dieſe. Die aufrecht ſtehenden Kronenblaͤtter ſind in jener weit groͤſſer, als in dieſer, und tragen ſowohl zur Schönheit, als zur Bemerkbarkelt der Blume nicht wenig bey, wozu fie denn auch allein da ſind; bey dleſer hingegen find diefel: ben ſehr klein und unanſehnlich. Das gelbe Saftmaal ſticht in jener gegen die blaue Farbe des oberſten Theils des Griffelblatts und des Kronenblatts unvergleichlich ab; in dieſer hingegen nimmt es ſich nicht ſonderlich aus. Da es nun wahrſcheinlich iſt, daß, je beſſer der Saft einer Blume vor dem Regen verwahrt iſt, deſto edler und fuͤr deſto edlere Inſekten derſelbe beſtimmt ſey: ſo ſcheint hieraus zu folgen, daß, je ſchoͤner eine Blume iſt', deſto edler ihr Saft, und für deſto edlere Inſekten derſelbe beſtlmmt ſey. Daß aber die Hummeln zu den edelſten Inſekten gehoͤren, daran wird niemand zweifeln, welcher das Gente derſelben, und die große Geſchicktheit, mit welcher fie den Saft der Blumen, wenn er auch noch ſo ſehr verſteckt iſt, zu finden wiſſen, kennen ge⸗ Der Saft dieſer Blume ſcheint fuͤr die Bienen ein auf der Stelle tödtendes Gift zu ſeyn. Ich fand eine todte Biene in dem Raum zwiſchen dem Griffelblatt und dem umgebogenen Kronenblatt, und zwar in elner ſolchen Stellung D Iris Germanica. * = 7 Iris. kriopb orum. Secale. > So welche zu erkennen gab, daß fe vom Saft genoſſen hatte, und 8 im Begriff geweſen war, aus der Blume wieder herauszukrlechen. Dio dle Blume fuͤr die Blenen nicht beftimme ſey, noch von den; ſelben befruchtet werden ſolle, erhellet auch daraus, daß dle Griffelblaͤtter von den umgebogenen Kronenblaͤttern ſo welt ab = ſtehen, daß dle Bienen auf den letztern hinabkrlechen koͤnnen, ohne weder die Antheren noch die Stig mate zu beruͤhren. Rinne hat in ſelner Beſchreibung der Gattung mehr als Einen Fehler begangen. Erſtens hat er den ganzen aus drey Blaͤttern beſtehenden Theil des Griffels fuͤr das Stigma gehal⸗ | ten. Zweytens hat er das Nectarium falſch angegeben. Daſſelbe ift feiner Meinung nach in einigen Arten der Streif von Haa⸗ ren, welcher ſich auf dem unterſten Theil der umgebogenen Kro⸗ nenblaͤtter befindet, in andern beſteht es aus drey Saftpunkten, = 3 welche auswendig an der Baſi s der Krone angetroffen werden. Jene Haare aber ſondern keinesweges Saft ab, ſondern ſie ſind 5 8 thells dle beſondere Saftdecke, theils gehoͤren ſie zum Saftmaal, — denn ſie find befonders. gefärbt. 8 man bey der Iris Pfeudacorus, welche doch keine Haare hat, | Und Überhaupt wird man nach demjenigen, was biss | 2 vergebens. her geſagt worden iſt, es gegründet finden, wenn ich behaupte, vorrath inwendig in der Kronenroͤhre enthalten ſollte. Nicht weniger trret Wahlbo om, wenn er in feiner Diſſer 5 tation: Sponſalia plantarum, ſagt, daß 1 88 der Iris vom \ Winde 5 eg Eriophorum. V polytachyon Soden. Be feinen here Be 2 . . ya TREE ES war 8 w—— u * en 44. Das Plſiill von vorne. J6. Der Fruchtknoten von der Seite. SE Der Fruchtknoten von vorne, nachdem die belden = Saftblaͤttchen abgeriffen worden. A dae die Cpuntiete) Saſtdrüſe. 5 2 47. Ein Saſtblättchen von innen. 53. Daſſelbe von außen. a 49. Das reife Samenkorn. b dle vormaligen * Re la. ke la * 8 % 5 3 rar. N E 3 5 u € e = \ Fe 1 2 a 5 6 4 . A . I er gi RE ; ln 5 Ar 0 1 „ — — BER ar 3% 8 1 F - — 2 N = 2 2 8 N Der: 4 a 5 & 9 = innen. genannt hat, ſind, wenigſtens beym Roggen, | ſen; ſondern der Fruchtknoten ſelbſt ſondert unterwärts auf der / jenigen Stelle, welche ſich durch ihre Glaͤtte und Farbe unter | ſcheldet, den Saft ab. | Stelle und den Saftblaͤttchen, welche mir inwendig etwas kon⸗ Inwendig ſind fie glatt, auswendig aber, beſonders oberwaͤrts, 5 Bey einem reifen Samenkorn ſiehr man noch oberwaͤrts die Dieſe Saftpunkte aber ſucht 1 druͤſe ſehr deutlich. mit Haaren überzogen if, welche auf dem oberſten Ende am N häuften . 8 ele eere % 9 Roggen. Tab. Le BER * . die vormalige Saſtdräſe. ge f e, HE 7 rn N Auena. Feftuca. Holoſteum. go 54. Die vom Samenkorn Saher Saringen n Sa 55. Dleſelben von . f Die beiden Saftblaͤttchen, welche ſch in den e Grasbluͤthen befinden, und welche man bisher das Nectarium a nicht Saftdruͤ⸗ Der Saft befindet ſich zwiſchen dleſer kav zu ſeyn ſchlenen. Alſo find dleſe elgentlich der Saſthalter. mit Haaren uͤberzogen, und der Fruchtknoten iſt oberwaͤrts auch | mit Haaren überzogen. Diefe Haare find alfo die Saftdeder Haare, und unterwaͤrts dle vormalige Saftbräfe, welche zugleich mit dem Fruchtknoten gröffer geworden iſt, und alſo nun über | die beiden Saftblaͤttchen, welche nach geendigter Bluͤhezeit ver trocknet find, hinwegragen. Durch dle Loupe geſehen, erſchei⸗ nen ſie alsdenn uͤberaus duͤnne und durchſichtig, zum Beweiſe/ daß fie nicht den Saft abgeſondert * weil ſie zo: nes F daß es keine Iris geben konne, welche, wie Xiphium, auswen⸗ \ dig Saft ausſchwitzen, aber nicht zugleich den eigentlichen Safts | ſeun mußten. 5 ee rc 8 Tab. = 17. reiſe Samenkorn. | : Auch am reifen Haſerkorn N chr man die vormalige Saft. Aue na fatiua. Hafer. Das vergeöfett Dieſelbe ift glatt, da das Korn uͤbrigens kak | ST | peſtuca dar Durch die Loupe habe (ch deullch ge | ſehen, daß auch bey diefer Blͤͤthe derjenige Thell des Frucht / knotens ‚ auf welchem die Saftblättchen liegen, die Saftdruͤe . iſt. Denn derſelbe machte ſich durch feine gelbliche Farbe und durch Je Anſehen ſehr kenntlch. £ — Holofteum. Holofeum IE ER Diele Blume gehztt % dem Ceraſtium und der Spergula zu Einer natuͤrllchen Gal 1 tung, und hat, wle dieſe, fünf Saftdruͤſen. Wenn ſie ſich u Br Mittagsſtunde bey ſchoͤnem Wetter geöffnet hat, fo kant man die funf RER an 8 Glanz deutlich erke N Fl . nen, Er Holofletim. Sebi = In. de Blume bey ſchlechtem Wetter jederze t geſchl oſſen. die Blume bluͤhet, ſtehet ſie aufrecht — er N be. Damit dieſelben nicht vom Regen RN werden N 0 iſt a So lange | Nachdem fie abgeblühet 5 be, N en: die junge Samenkapſel zur Erde. Waun . 5 _ Holofleum. Sead Be 82 Ar f er ER fie ſich BE in 85 Höhe, dainle dle Sa⸗ menkoͤrner nicht von ſel bſt herausfallen, Sondern. vom : 8 herausgeworfen und weit verſtreuet werden. A 7 En > . Seabife, # I& . columbari iA. * — 0. w 842. Ein jüngerer Blame deſſen Blumen noch nit. N fmtlich aufgebrochen fi find, von oben geſehen. 19. Eine Blume aus der Mute e eines BER: Blumen, knaufs. ES ; E 20. Eine Randblume eines 1 Blumenknaufe. 13. Der Fruchtknoten nebſt dem angewachſenen ei von der Seite, und . 12. von oben geſehen. Die (ounttktte Saſtdrüſe. die Saftdruͤſe iſt der ih? Krels in der N des ge un Kelchs. 2. Der Safthalter it ber Aue ona dla: Shall der Kronenroͤhre. N 3. Zur Beſchirmung des an vor dem Regen dlenen dle weichen Haare, mit welchen der e Theil der Keogenröbre luwendig überzogen iſt. 4.᷑. Der ganze Blumenknauf . welcher ſehr fach ft ‚ oder die Sofafe eines. kleinen Abſchnitt⸗ einer Kugel hat, it, als Eine Blume betrachtet, elne aufrecht ſtehende Blume. Die Blumen ES ſelbſt aber ſtehen in der Mitte aufrecht, je weiter ſie aber vom Mittelpunkt. abſtehen, deſto horizontal er iſt ihre Stellung. Nach eden dieſem Abſtande nimmt auch ſowohl ihre Groͤſſe, „ als auch ihre Irregularitaͤt zu, welche darin beſteht, daß die drey aus⸗ warts ſtehenden Abſchnitte des Kronenſaums groͤſſer fi fi nd, als die | . beiden einwaͤrts ſtehenden. Die Abſi cht der Natur bey dieſer Einrichtung geht dahin, daß die Blumenknaͤufe den uͤber denſel⸗ ben in der Luft umherfliegenden Inſekten deſto beſſer in die Au⸗ gen fallen. Dieſelben erſcheinen von oben geſehen als ganze Kreiſe, von irgend einer Seite geieben aber als kleine Abſchnitte eines \ * Berti. Tab. v. 12 * . 43. Vierte K . gwisterhlumen. mit vier Stausgefiten. = Seifen > 8 zu den Inſekten am ſtaͤrkſten in die Augen fallen. Anthere haben. Tetrandri ia. Weunſt fie nun ſeltwaͤrts ſich hauptſüchlich bemerkbar mas chen folften, fo muͤßten alle Blumen gleich groß ſeyn, weil fi ſich keln Grund angeben ließe, warum eine Blume gröffer ſeyn müßte, 5 als die andere. Da fie aber von oben gefehen ungleich groͤſſer er⸗ ſcheinen, als von irgend einer Seite: ſo ſollen ſie auch nach oben Und damit das Bild, welches ſie von oben geſehen in den Augen der Inſekten hervorbringen, noch groͤſſer werde, ſo mußte die Krone der Blu⸗ men, und folgl id) deſto irregulaͤrer ſeyn. trifft, fo würde es zur Vergroͤſſerung des Bildes eines Blumen: & Enaufs nichts beytragen, wenn die beiden einwärts ſtehenden Ab? ſchnitte des Kronenſaums eben ſo 22 waͤren, als die drey aus, waͤrts n e - Eine ähnliche Einrichtung finden wir 5 ſehr vielen, . fi x Blumen. In der Syngenefia fuperfiua haben die Randblumen eine welt groͤſſere Krone, als die in der Mitte ſtehenden. Alle Arten der weitlaͤuftie gen Gattung Centaurea haben Randblumen, welche groͤſſer find, als die in der Mitte ſtehenden, und welche bloß aus einer Krone beſtehen, und weder ein Piſtill noch eine Eben ſolche Nandblumen finden wir bey dem Viburnum Opulus. Verſchledene Gattungen der Schlemblu, N men haben am Rande der Dol lden Blumen, welche gröffer find, als die in der Mitte ſtehenden, und deren aus waͤrts ſtehende Kro⸗ 5 { Pe, nenblätter groͤſſer find, als die elnwaͤrts ſtehenden. Dahln ge⸗ hoͤrt Coriandrum, Caucalis. klafſelquiſtia, i Oenanthe, Heraeleum, 3 In allen Arten der Iberis find die beiden aus waͤrts ſtehenden Kronenblaͤtter groͤſſer, als die beiden einwärts ſtehen | den, und in der Iberis vmbellata haben auch überdies die Rand⸗ A blumen eine gröſſere Krone, als dle in der Mitte ſtehenden. Von N dieſer Einrichtung läßt ſich nun keln Grund angeben, wenn man 5 N i 1 weiß, daß dieſe Blumen insgeſamt Softdlumen ſi 52 und . dat ER ki. hei pr 3 . , a Fe 4 c * ® i Pa rn F RR 4 4 Ey * a R je weiter dieſelben vom Mittelpunkt abſtehen, deſto groͤſſe Denn was das Letztere Br 2 denſelben leicht bemerkt werden koͤnnen, Scabioſa. von Jnſekten befruchtet Wird ſollen, daher fie, damit fie von fo ſtark als moͤglich in die Augen fallen muͤſſen. bee die zuletzt genannte Iberis betrifft, ſo bllden die Blumen al⸗ ler Arten, fo lange fie blühen, einen Corymbus, dieſer aber vers wandelt ſich bey den mehreſten Arten, ſo wie die Blamen nach und nach verb! den „ in einen Racemus; bey der Iberis vmbel- lata hingegen behält er ſeine Geſtalt. Dieſer Corymbus ſoll bey allen Arten von oben geſehen ſtark in die Augen fallen. Daher mußten zwar bey dieſer Art, wie bey den uͤbrigen, die auswärts ſtehenden Kronenblätter groͤſſer ſeyn, als die einwaͤrts ſtehenden; die mittelſten Blumen hingegen durſten nicht eine ſo große Krone haben, als die Randblumen , weil dieſes zur Bergröfferung des Da aber bey den uͤbrigen Arten der Corymbus ſich nach und nach in einen Raeemus verwandelt, fo werden auch die ganze Bluͤhezelt hin⸗ Blldes des ganzen Corymbus nichts beytragen wuͤrde. durch die in der Mitte ſtehenden Blumen nach und nach Rand⸗ blumen. Da alſo alle Blumen, obgleich nicht zu gleicher Zeit, Randblumen find, fo muͤſſen fie auch alle eine gleich große Krone Er Jedoch muß ich noch anmerken, daß ich nur vermuthe, aber noch nicht weiß, daß die Blumen Saft enthalten. Alle Blumenknaͤufe, Umbellen, Corymbi und Cymae nun, bey welchen diefe Einrichtung fol Statt finden konnen, einen wirklichen Rand haben, d. t., fie müffen entweder ganz flach, oder dem Abſchnitt einer Kugel aͤhnlich ſeyn, welcher nicht groͤſſer iſt, „ als die halbe Kugel. Haben fie aber die Sefta! t einer ganzen Kugel, oder des größten Theils derſelben: fo fält diefe Einrichtung von ſelbſt weg. ein ganzer Kreis von eben derſelben Groͤſſe. Da nun keine Ur, ſache vorhanden iſt, warum ſte von den Inſekten aus einem Standpunkt leichter ſollen bemerkt werden muͤſſen, als aus einem andern: ſo muͤſſen ſie auch gleich große Blumen, oder vlelmehr alle ihre Blumen muͤſſen elne gleich große Krone haben. Dahin gehort z. B. Echinops Ritro und fphaerocephalus, Angelica, Gomphrens globofa, Statice Armeria,, Phyteuma montanum, | d. l., Jafione montana L. S. Phyteuma. ER BR . Die Blume wird von Bienen, Hummeln und Blumen⸗ kaͤfern beſucht. Daß ſie von dieſen und anderen Inſekten be⸗ fruchtet wird, erhellet daraus, daß nicht nur die einzelnen Blu; men, fondern ſogar dl dle ganzen Blumenknaͤufe Olchogam ften von der männlich weiblichen Art find. Denn wenn man einen juͤn⸗ gern Blumenkaauf, deſſen Blumen ſich ſämmtlich geoͤffnet ha, ben, beſteht, fo findet man, daß in den mehreſten die Ft tlamente ef - und Kantone RB Naben, daß aber in allen der . ihnen von oben gefehen - Was inſonder⸗ muͤſſen 2 N Sead. Rasur 1tia. Aperula, Galium. Seife noch nicht aus der Kronenroͤhre hervorraget, ig. „ N An einem älteren Blumenknauf hingegen bemerkt man, daß eier Griffel ſaͤmmtlicher Blumen eben ſo lang find, als in dem 1 e ren die Fi! amente, daß aber die Filamente nicht mehr fieif, ® dern welk ſind, und dle Antheren verloren haben, Fig. 20. Br lich werden dle älteren Blumenknaͤufe von den Inſekten durch a den Staub der jüngeren befruchtet. auf einem jüngeren Blumenknauf umherlaufen, und den Sl aus den Blumen holen, fo berühren fie mit dem Unterleibe DI Antheren, und ſtreifen den Staub derſelben an dieſen ab, um wann ſie hernach auf einem aͤlteren Blumenknauf ſtehen, ſo be rühren ſie mit ihrem Unterleibe die Stigmate, welche grade die Stelle einnehmen, in welcher ſich bey dem juͤngeren Blumen knauf die Antheren befinden, und 8; den mitgebrachten Staub an dleſelben ab. a ä 4 Scabiofa aruenfis, Ackerſtabloſe, und Scabiofs fuccifa, Teufelsabbiß, haben gleichfalls Saft, und eine Ahr liche Saftdecke. Auch ſie find maͤnnlich- weibliche ee Bon der erſten hat Gleditſch ſchon bemerkt, daß fie Saft enthält, S. 184., ſo wie auch von der Scabioſa columrbäfts, S. 196. f Knautia. Daß dleſe Blume eine Si Knuautia orientalis Denn indem die Inſekten ſuc un Rog del * blume ſey, erhellet theils aus ihrer nahen Verwandtſchaft mit del i Scabiofa, theils daraus, daß fie eben elne ſolche Saftdecke hat / als dieſe. Denn alsdenn iſt ihr Bild, man | mag ſie anfehen aus welchem Geſichtspunkt man will, jedesmal Denn der oberſte Theil der Kronenroͤhre iſt mit Haa ren überzogen, welche der Oeffnung derselben augpenet find. Alperula, A fperula odorata. Wabbmelſer blume. Die Saftdruͤſe ſitzt im Grunde der Krone auf dem Frucht knoten, und umgiebt die Baſis des Griffels. Y : St eine Saft Durch ein Ver 8 groͤſſerungsglas ſieht man, daß fie fleiſchicht, glatt und weiß if Sie iſt zugleich der Safthalter. möglich eln Regentropfen kommen, weil die Kronenroͤhre ſeht enge iſt, und ihre Oeffnung durch die Staubfaͤden verfchloffel Gleditſ ch gas ſchon in der Blume Saſt sefunben = * Aue der Verwandtſchaft dieſer Gattung mit der Aber wird. S 159. ä Galium. ſchleße ich, daß auch ihre Arten Saftblumen ſind. Gal ium verum und Galium paluftre verbreiten, wo fie Häufig | ſtehen, einen ſehr angenehmen TORE Auf dem Gallium 4 ER ge Zu dem Safttroͤpfchen kann un 95 8. Cormas- Hamameli, Galium. de Bla | Hinelnfootten,, 2 ſich ER auf denselben ver ballen, zum Bewetſe, daß ſie Saft in denſelben fanden. Ob f un gleich dieſe Art ard ſſer iſt, als dle übrigen, fo konnte Ich den⸗ ig noch, well fie demungeachtet ſehr klein iſt, durch die Loupe wer ud der eine Saft drüſe, noch Saft ſehen. Bey ſo kleinen Blumen ' (fer ſelbſt eine Loupe noch nicht dle achörfher | — muß fi fi e un ein gutes 0 betrachten. ei Cor nus. Cornus canguinea. Hattrlegel. Die Blumen ſind | \ Sasını Iumen, und werden daher von allerley Inſekten häufig be⸗ 6 ſucht. Die fleſſchichte Saftdrüſe ſitzt oben auf dem Fruchtknoten, 1 und umgiebe die Baſis des Grlffels. Wenn man beſonders elne doch geſchloſſene, „aber dem Aufbrechen nahe Blume öffnet, ſo 4 ht man den Saft deutlich. 5 Be hw Cornus mafcula. Rormtefhenrnd Tab. II. 1. el, d. 10. 13. aft . Die vergröfferte Blume in natheliher Sg % 0, Deeſelbe von oben geſehen. T. Die vergröfferte Frucht von oben gefehen. 2, Der mittelfte Theil derſelben, noch ſtärker vergröffert, gen fallen, ſo ſind die gelben Kronenblaͤtter nach Verhaͤltniß 17 rer Breite ſehr lang. Ein Saftmaal ft nicht nöthig, da die In⸗ ſekten auch ohne daſſelbe den Saft leicht finden koͤnnen. Die le Saſtdrüͤſe iſt in allen vier Figuren punkttrt. tung Gelegentlich nt e Im&leditics Eipleleuag n die Forſtwiſſenſchaft vorkommenden Widerſpruch, wel⸗ re Gattung betrifft. Im II. Bande S. 115. ſchreibt er, wel⸗ a ches er oͤfters thut, dem Linné nach, der Kelch falle ab; ©. 120, eichig, wie man in Fig. 1. und 2. ſieht. f Cornus florida. Am 12. May des letztvergangenen ahres hatte diefer Strauch in der Tegelſchen Plantage ſchon ab⸗ geblühet. Er hatte noch einige Ueberbleibſel der Blumen, welche aber Insgefamt unbefruchtet geblieben waren, und daher nach und nach abftelen, vermuthlich, 7 weil 2 von keinem Inſekt waren be⸗ a worden. Ilamamelir, n ti Vir BR Birgtnifßer Bauherrn, ib * 4-7. 12. 18. > “ lenſte, ſondern Kronenblaͤtter anliegen. Ri Dieſe Art hat mit der ee eine gleiche ein Kane Sagina. 5 18. Die Blame in natdeitcher Groͤſſe. 29. Diefe! be, vergröffet, En 4. Ein Staubgefäß von der Selte. F. Die Saftdruͤſe von innen. 6. Diefelbe von aufen. N . Dieſelbe von der Selte. 85 5 12. Diefelbe, an dem Kronenblatt anliegend. 3 I. Die Saftdruͤſen fi nd, wie Linne ſchon bemerkt hat, die vier laͤnglichten gebogenen Thelle, .. den Nägeln der — 2. Der Saft befindet ſich zwischen or und den Ri e geln der Kronenblätter. Diefe haben eine ſchwache Rinne, Ei | welche der Ziolihenraum etwas vergröffert wird. = 3. Die Saftdruͤſen ſind oberwaͤrts breiter, und am Ende g nach dem Abſchnltt eines Kreiſes ausgeſchnttten. Mit dieſem = Ende ſchließen ſie dicht an die Kronenblötter, und es kann keln Regentropfen, der auf ein Kronenblatt gefallen if, zum Saft dringen. Daß von der Seite ein Regentropfen zum Saft komme, ſcheinen die Filamente verhindern zu ſollen. Denn ſie ſind ober⸗ waͤrts breit, und von beiden Seiten hohl, koͤnnen alſo einen Re⸗ e lelcht anziehen, und ihn abhalten, weiter zu dringen. 4. Damit die Blumen den Inſekten von weitem In die Au⸗ Saſtdruͤſen ſcheinen auch zu verurſachen, daß die Kronenblätter, an welche ſie fi ſtemmen, ausgebreitet ſtehen, und nicht zuſam⸗ menfallen, als welches die Krone unanſehnlicher, und die Blume . weniger bemerkbar machen wuͤrde. | der fagt er, die Frucht habe noch den Kelch. Das Letzte ift ER 2 Sagina. Sagina procumbens. gegen die Sonne, fo wird man die vler glaͤnzenden Safttroͤpfchen deutlich ſehen. Dieſelben werden von eben ſo vielen Saftdruͤs⸗ [chen abgeſondert und getragen, welche an der Baſis des Frucht⸗ ee knotens zwlſchen den Kronenblättern befindlich find, und auf wel⸗ chen die Fllamente ſtehen, wie es bey dem Ceraſtium, der Stel- lern und andern a a gewöhnlich if. X x “ x Wer ſollte wohl lanßen; es 85 5 g dieſes kleine Bluͤmchen im Stande ſey, Saft abzuſondern? Man halte aber nur daſſelbe in der Mittagsſtunde bey ſchoͤnem Wetter 2 Heliotropium. Myoſotis. Lichoſpermum. 7 Fuͤnfte Klaſſe. 5 Zwitterblumen Beliotropium. net Per unianum. Tab. III. 8. 9. 8. Die vergroͤſſerte Blume von oben geſehen. 9. Dieſelbe in natürlicher Stellung, nachdem die vorderſte Haͤlfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten worden. Im Grunde derſelben die (punkttrte) Saftdrüſe. a 1. Die Saftdruͤſe iſt der ſleiſchichte Koͤrper, auf welch en die Fruchtknoten fü ſitzen, und um welchen die Sa 8 der Kronenrohre e er i : 2, Der Safthalter iſt der unterſte Thel der nei 5 Durch die Loupe kann man den in e enthaltenen Saft deutlich ſehen. 5 ö N 3. Die Antheren und der 1 behſelben befindliche e 5 ſehr breite Theil des Griffels halten einen Regentropfen, welcher auf dle Oeffnung der Kronenröhre gefallen ik vom Safthals | ter ab. 4. Die Blume hat 8 RER Denn der RE ift blaßvlolett, die Oeffnung der Kronenroͤhre aber gruͤnlichgelb. Auch hat die Blume einen ſtarken Geruch. ü 5. Das Stigma ſtimmt mit der Linneiſchen Beſchrelbung nicht überein. Der oberſte Theil des Griffels hat die in der 9. Fig. abgebildete Geſtalt. welches punktirt iſt, iſt das eigentliche Stigma. Denn es iſt mit einer Feuchtigkeit überzogen, und dunkelgruͤn, da das oberſte ſchmälere Stück blaßgrün iſt. Dieſes Stigma hat alſo eine große Ob nun gleich die An⸗ theren demſelben ziemlich nahe find, fo folgt hieraus doch nicht, daß der Staub jener von ſelbſt auf diefes komme. Der Augen, ſcheln aber lehrt, daß, wenn ein Inſekt die Blume beſucht, es Aehnlichkeit mit dem Stigma der Vinca. unmoͤg! ich in den Saſthalter, wenn es ſehr klein iſt, hineinkrle⸗ chen, oder, wenn es groͤſſer iſt, ſeinen Saugeruͤſſel hinelnſtecken kann, ohne zugleich den Staub von den Antheren abzuſtreifen, 5 a ba beßocht. und auf das Stigma w bringen, Sa ’ 27 mit fünf Staubgefäf „ Damit aber die Inſekten den Saft leicht finden, fo hat fie ell Das unterſte breitere Stuͤck dleſes Theils, Pentandria. Myofotis, er paluſtri is. 12 14. Vergiß mein nicht. 12. Die vergröfferte Blume, von oben geſehen. 14. Diefelbe, von unten geſehen. 13. Dleſelbe in natürlicher Stellung, unbe die Kron abgeloͤſet, und die vorderſte . des — we getan worden. 1. Dle Saftdräſe iſt der welße Aieper⸗ wache die gend! | knoten trägt. Der Safthalter if der Amer Theil der Krobenröhre i 3. Die Oeffnung der Kronenroͤhre wird durch fünf taſchen förmige Theile, welche auf der unteren Seite der Krone ih Oeffnungen haben, enger gemacht, uͤbrigens aber durch die A theren und das Stigma dem Regen verſchloſſen. Kleine Ine ten aber koͤnnen durch die Zwiſchenraͤume derſelben dacrhuduuh und in den Safthalter hineinkrlechen. 8 4. Damit die Blume den Inſekten von weitem in die 1 falle, ſo hat ſie einen anſehnlichen himmelblauen Kronenſaum Saftmaal. Denn jene tafchenförmige Theile find gelb, und ſte chen gegen die Farbe des Kronenſaums ſchoͤn und ſtark ab. 5. Im e habe ich ſehr kleine Inſekten angetroffen | * Lithofper mum. & Lithofper mum aruenſe. a. 1. Die glatten Fruchtknoten ſind zugleich die Saftdräfen. 1 | 2. Der unterfte iuwendig glatte Theil der Kronenröhre 12 der Safthalter. - | 3. Der Saft iſt vor dem Regen eilig geſchützt, well b Kronenroͤhre ſehr enge ’ = über den Antheren mit Haaren aber logen RE 3er 5. Die Blume wird von dem gemeinen ei Samen | x N 8 =. Anchufa. = Eynogloffum, = Anchufa. a Nb ffiein ali is. ofen Tab. III. . 16. * 10. Die Blume, von de geſehen. II. Die groͤſſere Hälfte der Krone. 5 8 16. Die Fruchtknoten al, den Counftirten), eagle ‚ von oben geſehen. 17. Dleſelben, von der Seite a 1. Dte Saftdruͤſe iſt die wulſtige gelblichweiße Baſis der ö 5 Fruchtknoten. ihre Baſis zwar nicht mehr wulſtig; fie unterſcheldet ſich aber Wenn dle Samenkoͤrner erwachſen find, fo ift dennoch von denſelben durch das äußere Anſehen. | 2. Der unterſte Theil der Kronenroͤhre iſt mit Saft aAngbfälr. f Damit derſelbe feſt um die Saftdrüſe Bin, iſt er am N mit Haaren dicht beſetzt. 3. Die Oeffnung der REN, wird dutch fuß uche förmige Theile, welche dicht an elnander ſchließen, und auf der unteren Seite haaricht fi ind, den Regentropfen geſperrt. dleſelben nicht eigentlich dazu dienen ſollen, die Antheren vor dem Regen zu beſchuͤtzen, erhellet daraus, daß ſie nicht denſelben ge⸗ 0 | 1 genuͤber ſtehen, ſondern mit denſelben abwechſeln. Dieſe tafchen, ſoͤrmige Theile laſſen fi) nun leicht von einander biegen, fallen aber, wenn man fie los läßt, wieder zuſammen. Folglich koͤn⸗ nen zwar Inſekten leicht zwiſchen dieſelben hindurchkriechen, oder ihren Saugeruͤſſel hindurchſtecken; wann ſie aber die Blume wies der verlaſſen haben, ſo iſt der Saft vor dem Bu eben po ger ſcchert, „als vor dem Beſuch. 5 4. Die Saftdecke iſt zugleich das Saftmaal. e da der Kronenſaum violett ſſt. 5. Die Blume wird von Blenen und Hummel haufig e, f Denn a it 5 Cynoglofum. | erg often officinale. Hundszunge. Tab. IV. 4. Ein Zwelg mit reifen Samenkoͤrnern, deren einige von voruͤber⸗ gehenden Menſchen oder Vieh berelts e und o meggefiheppt n ſind. = Die Saftdruͤſe iſt entweder der böckerichte Super, auf wachen die Fruchtknoten hr ben, oder dleſe 928 5 ſelbſt den a ab, 2. Der unterſte Theil der ner iſt der Soſthalter. 3. Die Oeffnung der Kronenroͤhre wird eben ſo, als bey der ae durch taſchenſrmige Thelle verſchloſſen, welche ſich aber Daß Cyno gloflum. Ot. 4. durch die Farbe vom Kr önenfauin nicht unterſchelden. i | Wenn man dle Infruktescenz dleſer Pflanze, d. l., die Art und Weiſe, wie ihre Fruͤchte an die Zweige befeſtigt ſind, mit der Infruktescenz des Echium vulgare, Tab. III. 39., vergleicht: ſo bemerkt man folgenden Unterſchled. 1. Bey dem Echium ſttzen die Früchte auf der Inneren, bey dem Cynogloſſum auf der | äußeren Selte der Zweige. 2. Bey jenem ſitzen ſie unmittelbar an den Zweigen, bey dieſem find fie durch einen Stiel mit denſel⸗ = ben vereinigt. 3. Bey jenem iſt der Kelch eben fo ſtark, oder diefem iſt er ganz unanſehnlich, und mehrentheils ſchon verwelkt : und abgefallen. 4. Bey jenem ſitzen die Samenkoͤrner mit ihrem unterſten Ende auf dem Grunde des Kelchs; bey diefem löͤſen fie ſich mit dem unterſten Ende vom Grunde des Kelchs ab, haben aber am oberſten Ende einen Fortſatz, vermittelſt deſſen fie an den daß die Samenförner beider Pflanzen auf elne ganz verſchledene Art von denſelben getrennt, und auf den Erdboden verſtreuet werden ſollen. Beym Echium ſoll dleſes durch den Wind ge⸗ ſchehen. Die Samenkörner ſollen nicht von ſelbſt aus dem Kelch, welcher die Stelle einer Kapſel vertritt, herausfallen, noch durch einen ſchwachen Wind aus demſelben heraus geworfen werden, well ſie in beiden Fällen ſich nicht weit von der Mutterpflanze ent⸗ fernen wuͤrden; ſondern fie ſollen von einem ſtarken Winde herausgeworſen, und weit und breit verſtreuet werden. Zu dem Ende mußte der Kelch eine aufrechte Stellung haben. Nun machen die Zweige mit dem aufrecht ſtehenden Stengel einen ziem⸗ lich großen Winkel, „ und haben alſo eine ſchiefe Stellung. Wäre nun der Kelch an die äußere Seite eines Zweiges befeſtigt, ſo muß, elne noch ſchlefere und beynahe hortzontale Stellung haben, und die Samenkoͤrner wuͤrden von ſelbſt, oder bey einer geringen von einem ſchwachen Winde hervorgebrachten Erſchuͤtterung der Pflanze herausfallen. Der Kelch mußte ferner auf der inneren Seite des Zweiges nicht vermittelſt eines Stiels, ſondern unmits telbar an denſelben befeſtigt ſeyn. Denn im erſten Fall würde er entweder von ſelbſt wegen ſeiner Sch were und wegen der Duͤnn⸗ helt des Sttels ſich herabnelgen, oder von einem ſchwachen Winde herabgebogen werden. Da er aber unmittelbar auf dem ſtarken Zwelge fist, 2 fo kann er zugleich mit diefem nur durch einen ſtar⸗ ken Wind aus feiner Stellung gebracht werden. Daß endlich der Kelch nicht abfallen, ſondern vielmehr noch groͤſſer und ſtaͤrker werden mußte, die Samenkoͤrner aber nicht oben am Griffel, ſondern unten am Grunde des Kelchs befeſtigt ſeyn mußten, ſieht ein jeder von ſelbſt ein. — dem Cynogloſſum hingegen hat == 8 3 vlelmehr noch ſtaͤrker und gröͤſſer, als er zur Bluͤhezeit war; den Griffel befeſtigt ſind. Die Urſache diefes Unterſchleds liegt darin, = wuͤrde er, da er mit demſelhen auch einen kleinen Winkel machen * Cynogloffum. * die Sache eine ganz andere Dewandnlß. 1 Die Samenkzener . oder vielmehr dle Behältulſſe derſelben ſind faſt uͤberall mit Haken beſetzt, und ſollen nicht durch den Wind fortgeführt, fondern von Vieh, an deſſen Wolle, und von M enſchen, an deren Kletdungss | ſtücke fie ſich anhäfeln, los gerlſſen, und allenthalben verſchleppt und verſtreuet werden. Denn diz Pflanze wächſt an ſolchen Dr: g ten, welche von Vieh und Menſchen öfters beſucht werden, nem: lich an Wegen, auf wuͤſten Stellen der Städte und Dörfer, an den Stadtmauern x. zu thun hat, bekommt die Rockſchoͤße bald voller Samen, und wenn er wollene Strümpfe anhat, ſo iſt's noch ſchlimmer, und 30 hat Muͤhe genug, ſich von dieſen ungebetenen Gaͤſten wieder los zu machen. ren, ſondern auf der aͤußeren Seite der Zweige befindlich ſeyn. Denn in jenem Fall würden die Zwelge verhindern, daß das Vieh oder die Menſchen fie beruͤhrten. Sie mußten ferner auf einem 5 Stiel ſitzen, nicht in einem ſtarken und großen Kelch eingeſchloſſen ſeyn, vermittelſt eines Fortſatzes an die Spitze des Grlffels ber feſtigt ſeyn, ſich vom Kelch und vom unterſten Theil des Griffels ablösen, und ſich vorwärts herumbiegen, um deſto leichter von : a vorübergehenden. Menſchen und Vieh beruͤhrt, abgeriſſen und fortgeſchleppt zu werden. 0 | ſatzes an der Spitze des Griffels grade fo feſt ſitzen, daß fie zwar vom Winde nicht abgeſchuͤttelt, von Menſchen und 50 aber leicht abgertſſen werden konnen. 255 8 Cynogloffum omphalodes. Tab Ul. 15. Diefe Blume iſt ungefähr fo eingerichtet, als Myofotis paluſtris. Sie | hat ‚wie dieſe, elne präſentirtellerfoͤrmige „ nicht aber eine trich⸗ terföcmige Krone, welche doch Linne der Gattung zuſchretbt. 3. Die nnen Theile fi ea mit kurzen vn übers zogen, und 4. weiß, da der nn binmelblan iſt. N 5. Gleditſch hat auf der Blume Bienen angetroffen, feine aber nicht bemerkt m Haben, daß 5 e Saft 188 ei 214. 5 5 Pulmonari, 70. 5 — — in officinalis. bungentaut, Tab. HE 8 18. 26— 31. = a 26 Die Blume in ler Stellung und Groͤſſe. 1 Bey a find die Antheren, und bey a An das S be⸗ findlich. a 5 | 2 27, Die vergrösserte Krone. Oberwäͤrte, ſo 55 ſie punk⸗ und wer im Herbſt an ſolchen Orten etwas Die Samen mußten folglich nicht auf der innes | Endlich mußte das Ende ihres Fort: 5 N Hinterbein desselben noch ſtaͤrker vergroͤſſert. iſt am ganzen Körper, ſelbſt an den Beiden, ſehr haarlcht; | die Haare des Kopfs und des mittelſten Thells aber ſind vor⸗ zuͤglich ſehr lang. Es krlecht fo tief in die Blume hinein, daß irt it, iſt fie deni der unterſte Theil berfelben : Din vom } Pulmonaria. Ein Beweis, daß die Natur mit ihren Farben keines weges verſchwenderiſch umgeht. 29. Ein Theil der Krone von innen. ueber den belden Staubgefaͤßen ein Theil der haarichten Saftdecke. 28. Das Pitti, von oben e punktirt. . Das Stuͤck der Krone a c b d 5 27., von oben geſehen. um dle Staubgefaͤße herum die ganze Saftdecke. 30. Die erwachſenen Samenkörner. Die beiden hinterſten heit von den vorderſten den Augen verdeckt. 31. Eines von denſelben. 1. Die gruͤnlichen Fruchtknoten Bahn, eine wulſtige welße Baſis, welche den Saft abſondert. Wann der Samen reif iſt, unterſcheldet er ſich noch von der vormaligen Saftdruͤſe, indem er zwar fo glatt, wie dieſe, aber mit weichen Haaren | überzogen und ſchwarz iſt, da dieſe kahl und weiß iſt. 2. Der unterſte Theil der Kronenroͤhre iſt der Safthalter. 3. Der Eingang in die Kronenroͤhre wird zwar theils durch die Staubgefäße, theils durch eine Reihe von aufwaͤrts gertchteten Haaren dem Regen geſperrt, den Inſekten aber offen gelaſſen, wenigſtens den Saugeruͤſſeln derſelben. Denn die Amelien, welche nach dem Saft ſehr beglerig ſind, koͤn⸗ ' nen nicht zu demſelben gelangen, weil fie ſich nicht zwiſchen die Saftdecke und dle Staubgefaͤße hindurch arbelten koͤnnen. Daher krlechen ſie in die Kelche der verbluͤheten Blumen, welche die Krone ſchon, verloren haben, hinein, um den auf den Saß drüſen etwa noch ‚befindlichen Saft abzulecken. . F. Die Blume wird von einem bienenartigen Inſekt, wel⸗ & ches kleſner iſt, als eine Biene, häufig beſucht. Daſſelbe iſt 92 Kelch verdeckt wird, if von unanfehnficher weißlicher Farbe. Se: de Saftöräfen find C ſind unbefruchtet geblieben, werden daher wegen ihrer Klein b in Fig. 5. vergroͤſſert abgebildet, und in Fig. 3. das rechte | nur ein kleiner Thell ſeines Koͤrpers uͤber den Saum der Krone hervorragt. Vergleicht man nun die 26. Fig. mit der 18. ſo ſieht man ein, daß es nothwendig den Staub von den Anthe⸗ R ren abſtrelfen, und auf das Stigma bringen muß. = Thierchen tft alſo, wie die Hummeln und Bienen, gleichſam 2 mit welchem die kunſtreiche Natur den 8 ein lebendiger Pinſel, Staub von den Antheren abnimmt, „und auf das Stigma aufträgt, i Diefes Infekt Diefes | ge Symphytum officinale. Tab. IV. 13. 7 — 20, l Tab. III. 19. Die Krone, von welcher dle came: Hälfte 1 ihres Saums weggeſchnttte n worden. Tab. IV. 17. Die etwas vergeöffte en in natuͤr⸗ cher Stellung. i 13. Der Kegel, welchen dle die Oeffnung der Kronenröhee 4 verſchlleßenden fuͤnf Schuppen bilden, von unten geſehen. 19. Die innere Seite der e und m aus, gebreiteten Kronenröͤhre. 20. Eine Schuppe nebſt einem Staußgefäg von der Aufe den Seite. 13. Der Grund des Kelchs, in welchem man die drag knoten und dle (punktirten) Saftdruͤſen ſieht. . 7 — * 1,2. Mit den Saftdruͤſen und dem Safthalter verhält es 10 hier eben fo, als bey der naͤchſt e Gattung. 4 Jene ſind weiß, da die Fruchtknoten grün find. N a ag = 2 mT. 5 a N S a mx 3. Die fünf Schuppen, welche die Oeffnung Nr Kronen⸗ rohre umgeben, verſchließen dieſelbe zwar den Regen, keines: weges aber den Inſekten. 4. Diefe Schuppen find weiß, an beiden Rändern bl | mit kegelfͤrmigen, gelben, wie Kryſtall glänzenden Zacken ver⸗ = ſehen. Dieſe zackichten Raͤnder erſcheinen den in die Blume lneinkriechenden Inſekten als ein fuͤnfſtrahlichter gelber glaͤn⸗ dender Stern, und zeigen denſelben, daß jener Kegel nicht Ein duſammenhangender Koͤrper iſt. Sie ſind folglich das Saft Daß ſie aber, außer der befonderen Farbe, einen fo. } U beſonderen Glanz haben, dergleichen ich noch bey kelner andern lume bemerkt habe, kommt vermuthlich daher, weil der e nicht dem Tageslicht ausgeſetzt HE, indem er von dem uͤbrenformigen Kronenſaum, deſſen Oeffnung der Erde zuge⸗ kehrt i, umgeben wird. Da alſo jener Stern ſich im Schat⸗ ten befindet, ſo wuͤrde er weniger bemerkt werden, wenn er nicht, 1 auger der beſonderen Farbe, einen Glanz hätte, . Die Blume wird von Hummeln haͤufig beſucht. Wem f f fe ſich auf dleſelbe geſetzt haben, ſo halten fi e ihren Kopf an die Oeffnung des Kronenſaums, weil biefelbe zu enge iſt, als daß ſie den Kopf ſollten hineinſtecken koͤnnen, und ſtecken Ihren Sauge⸗ RR N Üfer zwiſchen die Schuppen hindurch in den Safthalter. Indem N dieſes thun, muͤſſen fie, da die Staubgefäße mit den Schups | 4 08 abwechſeln, nothwendig die Antheren berühren, und den taub derſelben abſtreifen. Dieſer Staub fällt auf Ihren Kopf, und da fie mit demſelben eben io weihen das Sigma beruͤh⸗ Tab, * 19. Sn Php. 8 Eor: age. 94 * ren u müſſen: ſo verſehen ſie daſſelbe mit Stand. Daß die Blume auf ſolche Art von den Hummeln, keinesweges aber auf eine mechaniſche Art befruchtet werde, erhellet daraus, daß der Un die Blume vom Winde erſchuͤttert wird, herausfallen, und wenn + auch dies möglich wäre, doch nicht auf das Stigma fallen kann, ſondern vorben fallen muß, weil daſſelbe nicht e gerichtet, 5 ſondern der Erde zugekehrt iſt. * : Auf einer Wiefe, wo die Pflanze häufig fand, fand ich, daß faſt alle Blumen in der Kronenroͤhre ein Loch hatten. Die⸗ ſes Loch hatten aber nicht die Hummeln, welche ich auf den Blu⸗ men antraf, gemacht, denn ich ſahe, daß ſie ihren Saugeruͤſſel in die Oeffnung der Krone hineinſteckten; ſondern wahrſcheinlich 5 Blumentäfer, welche, wie ich ſonſt ſchon bemerkt hatte, auf eine ſo gewaltsame Art ſich des Safts bemaͤchtigen, weil ſie in den = von der Natur gemachten Eingang nicht hinein kommen koͤnnen. Eine große Menge von Amelſen hielt ſich auf den Blumen auf, kommen konnten, ſo krochen ſie . diefe eöcher hinein. = A \ Borago. \ RT ug E 2 2 5, Borago offieinalis. Tab. IH. 3 31—34. 27. Fab V. 3. 18. 9 5 Tab. III. 21. Eine altere Blume in natürlicher Stellung ® und Groͤſſe. Der Griffel raget aus der Rohre, welche die Staub gefäße bilden, heraus, und hat ein Stigma. 8 20. Der mittelfte Thell der Krone von außen. Ole om nungen der taſchenfoͤrmigen Thelle. a 42. Der Kelch, in deſſen Grunde die dance Br 8 | (punktirten ) Saftdrüfe fi ſitzen. IE Zwey Staubgeſaͤße, deren Antheren fi ch berelts ganz geoͤffnet haben, und keinen Staub mehr „ von re 24. Dieſelben von außen. 25. Ein Staubgefaͤß von der Seite. : \ 32. Eine Anthere einer vor kurzem aufgebrochen Bun, welche fich an der Spitze zu öffnen angefangen hat. nebſt dem Stück der Krone, auf welchem er ſitzt. 5 : 34. Eben derſelbe, nachdem das zu demſelben DR Ste | der Kronenröhre weggeſchnitten worden. | 37. Eine jüngere Blume, deren Griffel noch karte it, als die von den Antheren gebildete Roͤhre. a zeigt die Stelle an ‚ wo ſich das Ende deſſelben befindet, welches noch kein Sigma if. b iſt der oberſte Thell des Griffels in der r Kugs ven Blume, Er und e eben eertelbe in ” Alteren. * > Pu therenſtaub aus dem Schuppenkegel weder von ſelbſt, noch wenn 5 und weil ſi ie eben ſo wenig in den natürlichen Eingang hinein € 33. Einer. von den fünf tafhenförmigen Thellen von Innen, er Borage. Tab. IV. 3. Die vergeöfferte Blume von unten geſehen. 10. Der mittelſte Thell derſelben, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 1. Die Saftdruͤſe iſt der blaßgelbe Körper „ auf welchem die Fruchtknoten ſitzen. 2. Der Safthalter if dle kurze Röhre, welche die Filamente mit ihrer fleifchichten Baſts bilden, von welcher man zwey . thelle in Fig. 23. ſiehet. 5 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dlent erſtens 4 « die Stellung der Blume, da ſie der Erde zugekehrt ft. Denn die Regentropfen fallen auf dle aͤußere Seite des Kelchs und der Krone. Faͤllt aber zufaͤlligerwelſe ein Regentropfen auf den Kegel, welchen die Staubgefaͤße bilden, ſo kann derſelbe doch nicht durch die Zwiſchenraͤume jener kurzen Roͤhre, welche den Saft enthaͤlt, hindurch dringen. Dazu dienen zweytens die taſchenfoͤrmigen Theile, welche jenen Zwiſchenraͤumen gegenuͤber ſtehen, und auf der inneren Seite mit Haaren uͤberzogen ſind 5 Fig. 33. 34. Zwiſchen die Antheren aber kann keln Regentropfen hlndurchdringen „da dieſelben dicht an einander ſchließen. | 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn der Kronenſaum iſt himmelblau, die taſchenfoͤrmigen Theile aber find weiß, und auswärts in der Mitte blaßhimmelblau, und die Filamente ſind = auch weiß, haben aber eln dunkelvlolettes Ende. Diefe beſondere f Farbe iſt in Fig. 24. und 37. und Tab. IV. Fig. 10. durch Punkte angedentet. Dieſes Saftmaal zeigt den Bienen, daß in der Mitte der Blume der Saft verborgen iſt. Denn dle ganze Blume erſcheint ihnen von unten geſehen als eine regulaͤre himmelblaue Figur „ in deren Mitte fie eine veguläre weiße Figur erblicken, welche gegen jene ſtark abſticht; und in der Mitte dteſer welßen Figur ſehen fie einen dunkelvioletten Stern, welcher gegen dies ſelbe eben fo ſtark abſticht. d a F. Als ich, nach vielen vorher vergebens angeſtellten Unter ⸗ ö ſuchungen, im letztvergangenen Jahr endlich einmal dle eigentliche Befruchtungsart dieſer Blume entdeckte: ſo wurde ich zugleich von folgenden bey der Blumenforſchung ſehr wichtigen Wahrhei⸗ ten, welche ich ſchon lange vorher eingefehen BARS, wieder un neue ſehr lebhaft uͤberzeugt. 1. Man muß dle Blumen in ihrem verſchtedenen Alter unters ſuchen. So wie Kolreuter und Medlkus, wie ich in der Einleitung geſagt habe, nicht hinter die eigentliche Einrichtung und Befruchtung der Serophularia kommen konnten, weil ſie im⸗ mer aͤltere Blumen unterſuchten, oder vielmehr, weil fie ihre zweyten Zuſtand der Blumen mit ihrem erſten Zuſtande gehoͤrig zu vergleichen unterlleßen: eben fo konnte auch ich das in der Borago verborgene Geheimniß anfangs nicht entdecken, weil, ſo oft ich Er Aufmerkſamkeit bloß auf die älteren Blumen richteten, und den | der Blume beſtimmt hat, auf derſelben angetroffen hatte 96 dieſelbe Are r ich blerza jedesmal zufäligertoefe eine jünger Blume genommen hatte. x 1 2. So lange man nicht das zur Befruchtung einer Blum: beſtimmte Inſekt auf derſelben angetroffen hat, iſt es ſehr ſchwel, wenn nicht gar unmoͤglich, die eigentliche Einrichtung und Be⸗ fruchtungsart derſelben zu entdecken. Ich hatte vorher Blaſen Borago. fuͤße und noch eln anderes eben fo kleines Inſekt in der Blumk angetroffen, und hatte geglaubt, daß von dieſen Inſekten dieſelb befruchtet werde. Well aber dieſelben keinesweges zur Befruch | u tung derſelben beſtimmt find, fo konnte ich auch nicht auf ein“ n ungezwungene und befriedigende Art darthun, wie die Beſruch tung durch dieſelben geſchehe. Als ich aber im letztvergangenen Jahre die Bienen, welche die Natur eigentlich zur Befruchtung : ſo ſetzte mich diefe Erfahrung in den Stand, vollkommen einzuſehel wie dle Befruchtung derſelben von ihnen vollbracht wird. | 3. Wenn wir die Befruchtung zart irgend einer Blume ent deckt haben, ſo kann uns dies oft in den Stand ſetzen, die DU fruchtungsart einer andern, wenn dieſelbe auch in Anſehung det Struktur von jener noch ſo ſehr verſchieden iſt, zu entdecken, Welche zwey Blumen ſind einander wohl wenlger ahnlich, al! das Veilchen und die Borago? Nur einen einzigen Umſtand he | ben fie mit einander gemein, nemlich die Stellung, da beide del Erde zugekehrt ſind; und eben deswegen konnte die Natur in bel“ den ein und eben daſſelbe Kunſtſtuͤck anbringen. Nachdem ich daſſelbe nun im vorhergegangenen Frühjahr bey dem Veilchel * entdeckt hatte, fo ward es mir nicht ſchwer, daſſelbe auch bey den Borago, obgleich in Verbindung mit anderen Umſtaͤnden, zu br merken. Wenn gleich die ganze Einricht! ung einer jeden Blume / wie ich glaube, ein Original iſt, ſo iſt es doch nicht jeder Thel dieſer Einrichtung. Hat die Natur bey Entwerfung des Ideal legend einer Blume einen glücklichen Einfall gehabt, wenn mich dieſes Ausdrucks bedienen darf: ſo findet ſie an demſelbel ein zu großes Wohlgefallen, als daß fie denſelben nicht auch % 0 anderen Blumen, nut unter ganz andern Umſtaͤnden, wleder all N 0 bringen ſollte. Und damit koͤnnen wir ganz wohl zufrieden joy Er Denn wenn die Natur in jedem Theil der Einrichtung einer jede 1 5 Blume etwas neues und bey keiner andern vorkommendes ang bracht hätte: fo würde die Blumenwiſſenſchaft vielleicht ein SH dium für höhere Weſen, kelnesweges aber für uns Menſchl ſeyn. Denn alsdenn würden wir bey Unterſuchung einer jedi Blume von vorne zu unterſuchen und zu lernen anfangen mild und von alle demjenigen, was uns neun und neunzig Blum gelehrt blue, wuͤrde uns nichte bey Unterſuchung der une | 96 97 © | Bordgo: Ben helfen, und an Analogie N gar hicht zu denken ſeyn. ö Was vermag aber der menſchliche Verſtand ohne Analogie? Um nun auf die Befruchtung der Borago zu kommen, ſo peil, berhaͤlt es ſich mit derſelben folgendermaßen. Be, ſen⸗ me eine 16 aber dieſe Meinung fahren laſſen, ſobald man durch die Loupe ö nach fort, bis elbe ch Sobald die Blume aufgebrochen iſt, ſo fangen die Antheren an der Spitze an, ſich zu oͤffnen, und fahren damit nach und fie endlich der ganzen Fänge nach offen ſtehen. Ihr Staub iſt dem Staube des Veilchens vollkommen gleich. Er ik nemlich einem überaus feinen Streuſande ähnlich, und von weißer Farbe. Er unterſcheidet ſich alſo ſehr ſowohl von dem flͤchtigen Staube derjenigen Blumen, welche vom Winde bes ſruchtet werden, als auch von dem an den Antheren feſtſitzenden Staube der meiſten Saftblumen. So welt ſich alſo dle Antheren geöffnet haben, haben fie keinen Staub mehr, well derſelbe me gen dleſer feiner Eigenſchaft ſogleich aus belden Fächern heraus, faͤllt. ganz leer. In der 32. Fig. iſt eine Authere abgeblldet, welche Angefangen hat, ſich zu öffnen. Von der Spitze bis an dle Li⸗ ne a b hat fie keinen Staub mehr, und iſt braͤunlich; von dleſer Ante bis an das unterſte Ende iſt fie weiß, well der welße Staub durchſchimmert. In Fig. 23. ſieht man zwey Antheren abgeblldet, welche ſich gänzlich geöffnet E ‚und kein Staubköruchen mehr enthalten. Die Antheren bilden etre Kegel, deſſen Spitze der Erde | ſugekehrt tft. Der Staub fällt alſo vermoͤge feiner Schwere in den unterſten Theil dieſes Kegels, aus welchem er nicht von ſelbſt herausfallen kann) well die Antheren 8 e ſchließen. Unterſucht man nun eine jüngere Blume; ſo ſollte man ehm erſten Anblick glauben, daß die Befruchtung Hier auf eine mechani⸗ ſche Art geſchehe, nemlich alſo, daß der Staub das Stigma uns mittelbar beruͤhrt. Denn wenn man die 37. Fig. umkehrt, fo ſieht man, daß das bey a befindliche Ende des Griffels mitten in dem S Staube ſteckt, welcher ſich dort geſammlet hat. Man wird 1 das Ende des Griffels beſieht, well man nicht die geringſte Spur von einem Stigma findet, b. Folglich iſt bey der juͤngeren Blume an diefe mechaniſche Befruchtungsart nicht zu denken, well dieselbe zwar Staub, aber kein Stigma hat. In der alteren Blume hat ſich der Griffel verlaͤngert, und das Ende deſſelben, welches nun ein wirkliches Stigma iſt, raget aus dem Antheren⸗ kegel heraus, Fig. 21. und 37. c annehmen, daß die ältere Blume noch Staub im Antherenkegel alte da ſie doch bey dem oftmaligen Beſuch, welchen ſie bis⸗ von den Bienen e hat, denſelben rn laͤngſt verloren - * 2 — Haben fie ſich alſo gänzlich geöffnet, fo find fie von Staube | fie auf eine ältere hin. Wenn wir nun auch den Fall Borago. Lycopfi 8. Haben muß: fo begreifen wir doch nicht, wie dleſer Staub auf das Stigma ſollte fallen koͤnnen, da daſſelbe ſehr klein, und nicht aufwärts gerichtet, ſondern der Erde zugekehrt iſt. Folglich kann auch die ältere Blume auf keine mechanifhe Art befruchtet wer⸗ den, weil ſie zwar ein Stigma, aber keinen Staub hat, oder wenigſtens derſelbe, wenn er zufälligermeife noch vorhanden ſeyn ſollte, nicht auf das Stigma fallen kann. | 4 Der Saft muß den Blenen ſehr angenehm ſeyn. Wenn ſie 5 denſelben einmal gekoſtet haben, ſo halten ſie ſich bloß zu dieſer Blume, und verſchmaͤhen andere in der Nähe befindliche Blu⸗ men. So fand ich elnſtmals auf einigen blühenden Pflanzen el⸗ nige Bienen in voller Arbeit. Well nun neben denſelben eine bluͤhende Staude der Raute ſtand, und ich noch niemals auf der Raute ein Inſekt angetroffen hatte: ſo wartete ich lange, ob ſich eine Biene auf dleſelbe ſetzen würde, Ste ſchienen aber die Raute nicht einmal zu ſehen, ſondern blieben bey ihrer Borago. Nun kann eine Biene des Safts nicht anders theilhaftlg werden, als ſo, daß ſie ſich auf den Kegel, welchen die Staub⸗ gefäße bilden, ſetzt, auf demſelben ringsherum laͤuft, und unter⸗ deſſen ihren Saugeräffel zwiſchen die flelſchichte Baſis der Fila mente hindurch ſteckt. Hierdurch aber verurſacht ſie, daß die An⸗ \ theren ſich ein wenig von einander begeben. Auf ſolche Art be | koͤmmt der Kegel, welchen fie bilden, eine Oeffnung, und der Staub faͤllt aus demſelben heraus, und auf den unteren Theil f des Koͤrpers der Biene, mit welchem ſie die Spitze des Kegels wegen ihrer Stellung nothwendig beruͤhren muß. So beladet ſie ſich mit dem Staube einer juͤngeren Blume. Von dieſer fllegt Da das Stigma derſelben aus dem An⸗ therenkegel herausraget, fo berührt fie mit dem unteren Theil th⸗ res Körpers daſſelbe, ſtreift den an demſelben haftenden Staub auf daſſelbe ab, und befruchtet auf ſolche Art die ältere Blume mit dem Staube der juͤngeren. — Rn Lycopfis. Lycopfis aruenfis. I. Die Saftdruͤſe iſt der unterſte zei der Fruchtknoten, welcher ſich von dem oberſten durch die Farbe unterfcheider, indem er blaſſer grün iſt, als dleſer. Wann die Samenkoͤrner ihre voͤl⸗ lige Groͤſſe erreicht haben, ſo kann man die vormalige Saftdruͤſe noch deutlich an denſelben erkennen. 2. Der Saſthalter iſt der unterſte glatte Theil der Kro⸗ nenroͤhre. 5 3. Die Saftdecke fi nd die fünf Schäppchen welche die Oeffnung der 3 ver ſchleben, und ng . ſind. 99 Echiom. 4. Eben dieſe Schappchen find zugleich das ella denn ſie find weiß, da der Kronenſaum blau iſt. Echium. 25 Echium vulgare. Tab. a \ S Tab. IH. 39. Ein mit Slumsulnisgen; Blumen, und Kelchen, welche die Stelle der Samenkapſeln vertreten, verſehe⸗ ner Zweig in natürlicher Stellung und Groͤſſe. 41. Eine Blume, von welcher vorne ein Stuͤck weggeſchnit⸗ ten worden. 42. Eine ältere Blume. f Sn 43. Eine jüngere Blume, von welcher der St wegsefäönit: ten worden, von vorne. 45. Dieſelbe von hinten. 8 0 44. Die reifen Samenkoͤrner, an welchen man 55 die vor⸗ malige (punktirte) Saftdruͤſe bemerkt. 8 46. Die Krone, unterwärts aufgeſchnitten „ und flach aus; gebreltet. | | 47. Die Fuchtknoten nebſt der (punktirten) Saſtorüſe 48. Der unterſte Theil der Krone bis e b Fig. 43. und 4. von vorne geſehen. 49. Das Stuͤck der Krone e bd a von hinten sten. 5o. Der Griffel der älteren Blume. Tab. IV. I. Die Blume von vorne geſehen. I. Die Saftdruͤſe iſt die gelbliche Baſis der Fruchtknoten. An den reifen Samenkoͤrnern erkennet man diefelbe noch deutlich. Denn ſie unterſcheldet ſich durch Ihre Farbe und ebene Oberfläche von denſelben, da dleſe runzlicht find. 2. Der Safthalter iſt der Grund der Kronenroͤhre. Damit der Rand deſſelben die Saftdruͤſe dicht umſchließe, ſo iſt er mit Haaren beſetzt, Fig. 46. Die Krone ſitzt daher ſehr feſt. ö 3. Weil die Blume eine horizontale Stellung, und eine gilockenförmige Geſtalt hat, fo mußte fie irregulär ſeyn, wenn der Saft gegen den Regen geſichert ſeyn ſollte. Zu dleſer Irregula⸗ sität gehört, und zur Erreichung dleſes Endzwecks dient Folgendes. 1) Diel beiden Seitenabſchnitte des Kronenſaums find einander gleich; der oberſte aber, welcher wieder in zwey kleinere gethellt it, iſt gröffer, als der unterſte, weil jener dle Regentropfen auf feiner äußeren, dieſer aber auf feiner inneren Oberfläche erhält, 5 und jener diefem zum Obdach dient. 2) Die Kronenroͤhre, welche an und fuͤr ſich ſchon enger iſt, als der Kronenſaum, wird da; durch noch enger, daß die laͤngſt derſelben angewachſenen Flla⸗ mente diefelbe elnwaͤrts stehen, wodurch dieſelbe auswendig fuͤnf Unglichte Vertiefungen erhält, Fig, 43. 47. 3) Die Fllamente Otternkopf. Tab. III. 79. ge 8 Echium. find einander nicht gleich, ſondern das oberſte unterſcheldet ſcch von den uͤbrtgen dadurch, daß es nicht unmittelbar , ſondern ver / de mittelſt eines dünnen Fortſatzes an dle Röhre angewachſen, und / fo weit es angewachſen iſt, breiter iſt, als die übrigen, Fig. 4 { 46. 49. 4) Die Fllamente biegen ſich nicht auf eine reguläre All gegen die Axe der Krone, ſondern auf eine lrreguläre Art gegen ihre unterſte Seite. Dieſe beiden Umſtände verurſachen, daß die Kronenroͤhre in zwey kleinere Rohren getheile iſt, in welche ken Regentropfen hineindringen kann, Fig. 48. 49. Tab. IV. I. 9 Endlich hilft auch der Griffel dieſe Abſicht befoͤrdern, denn el iſt mit vorwaͤrts gerichteten Haaren überzogen, Fig. so. N 4. Ich habe oben beym Cynogloſſum officinale die Urſache angezeigt, warum die Kelche, welche die Samenbehaͤltniſſe fi nd / auf der innern Selte der Zweige ſitzen muͤſſen. Nun ſollen dle Blumen von Inſekten befruchtet werden, und zu dieſem Ende denſelben von weltem in die Augen fallen. Sollen fie dies kon nen, ſo muͤſſen ſie nicht an der inneren, ſondern an der äußere Seite der Zweige ſitzen; denn im erſten Fall befinden fie ſich pi ter den Zweigen, und werden von denſelben zum Theil verdeckt Hier ſollen alſo zwey Abſichten erreicht werden, welche ſich einan der grade entgegengeſetzt ſind „und deren eine die andere gan) unerreichbar zu machen ſcheint. Bey diefer Kolliſi ion hat ſich die Natur ſehr glücklich zu helfen gewußt. Ste hat es nemllch o veranſtaltet, daß der Zweig zwar, fo welt er mit Kelchen oder Samenbehättniffen beſetzt iſt, grade geſtreckt, fo welt er aber mil Blumenknospen verſehen iſt, ſplralfoͤrmig aus und abwärts | gekrümmt iſt, Fig. 39. Auf ſolche Art bekommen dle in der Mitte zwiſchen jenen und dieſen befindlichen Blumen einen freyen Stand, und werden von dem oberſten mit Blumenknospen verſehenen Thel des Zweiges nicht verdeckt, ſondern fallen ihrer ganzen Ge und Geſtalt nach den Inſekten in die Augen. | So wie nun die Inſekten die Blumen von weitem leicht be / merken koͤnnen, ſo zeigt thnen das Saftmaal „ daß dteſelben wir lich Soft enthalten, und wie fie zu demſelben gelangen ſollen - Daſſelbe beſteht thells aus fünf Linlen von hellerer Farbe, welch auf dem Kronenſaum nach der Kronenroͤhre zu laufen, theils aul den beiden Oeffnungen der Kronenroͤhre, durch welche man die weiße Farbe der Kronenroͤhre erblickt, da der Kronen ſaum pur purfarben oder blau if. Vetdes iſt in Tab. IV. I. durch Punt angedeutet. 5. Die Blumen werden von Bienen und Hummeln u beſucht. Daß ſie von dieſen Inſekten auch befruchtet werden / keinesweges aber elne mechanlſche Befruchtungsart bey ihnen Statt finden koͤnne, erhellet daraus, daß fie Dichogamiſten, und zwar von der männlich, weiblichen Art ſind. Denn die juͤngeren u * Echium. Nolana. Androface. Primula. I) Blumen haben ſtaubvolle Auzeren⸗ aber einen kurzen Griffel, ver deſſen Stigma ſich noch nicht geoͤffnet hat, Fig 43.; die älteren Blumen hingegen haben verwelkte und ſtaubloſe Antheren, aber einem langen Griffel mit einem offenſtehenden Stigma, Fig. 42. Au Noch iſt merkwürdig, daß die juͤngeren Blumen eine purpurfar⸗ egen bene, dle alteren aber eine blaue Krone haben. Dies halte ich . nicht für etwas zufall ges, ſondern, wie bey dem Aeſculus Hip- bDocaſtanum, für eine Einrichtung der Natur, deren Abſicht da; bin geht, daß dle Inſekten zuerſt die juͤngeren maͤnnlichen, und dann dle alteren welbllchen Blumen beſuchen 8 ©. Aefealan. Nolana.. Nolana pr ah ata. I. Die Saftdruͤſe iſt der flelſchichte gelbe gie, auf wel chem die gruͤnen Fruchtknoten ſitzen. 5 2. Der Safthalter iſt der glatte Grund der Kronenröhre. = 3. Die Filamente find, ſowelt fi e mit ber Krone zuſammen⸗ gewachſen find, und etwas weiter hinauf, mit Haaren uͤberzo⸗ gen. Folglich kann kein ee in den Soſthalter bineln dringen. J. Die Blume bat ein RER Krone ſplelt in der Mitte ins Gelbe, und it daſelbſt mit dunkel⸗ blauen Adern geziert, welche, je naͤher ſie dem Mittelpunkte kom j AR deſto ſtaͤrker werden. 5 Andr oface. Andr oface villofa,. Jaequ. Collect. Vol. I. p. 193. Daß dleſe Blume eine Saftblume ſey, ſchlleße ich daraus, daß ſie ſowohl eine Saftdede, als auch ein Saftmaal hat. Denn 3. Die Oeffnung der Kronenroͤhre wird durch fünf Druͤſen | (welche aber keinesweges Saftdruͤſen find), und durch die unters halb derſelben befindlichen Antheren und das * vor dem Regen verſchloſſen. : 4. Der RE iſt weiß, in der Mitte iin PER F und die Drüfen ſind dunkelroth oder gelb. Wer Gelegenheit hat, die Blume zu unterſuchen, wird im Grunde der Kronenroͤhre ſowohl den Saft, als auch die Saft⸗ deüſe, welche vermuthlich der Sruchttnaten rot ii, leicht finden. = Primula. | Primula veris. Schlüſſelblume. 35. 40. 35. Die etwas vergrössert Blume, von welcher die vorderfie m. des e weagefänirten worden. Denn die blaßblaue N blatt Tab. III. 35. 36. ö Primula. Menyanthes. 8 86. Der Be dagen bey b in der vorhegepenben Figur. 400. Die wibwachſent e Primel. 38. Eine Gartenprimel. ö 1. Dle Saftdrüfe iſt der Fruchtknoten est. 2. Der Safthalter 5 der e engere Thel der Kro⸗ nenroͤhre. 3. Der oberſte weltere Thell der Kronenröhee wird durch dle 5 Antheren, welche bey a Fig. 39. fi ch endigen, und durch das Stigma zwar dem Regen, aber nicht den Inſekten verſchloſſen. 4. Das Saftmaal ſind die fuͤnf pomeranzenfarbenen Flecken, womit der gelbe Kronenſaum um die Oeffnung der Kronenroͤhre | herum geziert iſt. Die Kultur hat zwar die Farbe der Blume fehr und auf mannigfaltige Art veraͤndert, dennoch aber das Saft⸗ maal nicht ganz vertllgen konnen, zum Bewelſe, daß daſſelbe in den Augen der Natur von großer Wichtigkeit If. Der Kronen⸗ ſaum des abgebildeten Exemplars war purpurfarben, und hatte einen ſchmalen welßen Rand, in der Mitte aber war er gelb. ; In den beiden letzten Figuren iſt das Saftmaal punktirt. Pr imula Aur icula. Gortenaurkke. — . Dieſe Art hat mlt der vorhergehenden eine gleich Elurich⸗ Aurel. Tab. IV. 5. Cine tung. Nur darin unterſcheidet fie ſich von derſelben, daß ihr | Saft noch durch eine beſondere Anſtalt gegen den Regen geſichert ft. Denn ihr gelbes Saftmaal tft mit weißem Puder beſtreut. Ein Regentropfen. ’ welcher auf daſſelbe gefallen If, kann daher nicht feſt haften, ſondern wird bey der geringften durch den Wind hervorgebrachten Erſchuͤtterung der Blume herabgeworſen. 7 U En ech RE Menyanthes trifoliata. Warder a „Tah. V. 9. 1. 11, 3 9. Die ein wenig vergroͤſſerte Blume in natheliche Ste f von . geſehen. 5 3% . 11. Dieſelbe, von der Seite geſehen. ; 5 21. Diefelbe, nachdem die vorderſte Hälfte der Pr und des Kelchs weggeſchultten worden. 1. Die Saftdruͤſe tft ber glatte geiölichgtäne Fruchtknoten | Sumpfklee. ſelbſt. 8 2 2. Der Sofhaiter iſt der unterſte Ren und oje Then der Kronenroͤhre. a 3. Der oberſte Theil der . und der hte Zoe des Kronenſaums fe mit langen Fäden dicht beſetzt, er welche N keln Regenervpfen hindurch . kann. 6 1 2 = 103 Menyanıhes, Hottonia. | 4 Die Blumen bilden eine aufrecht ſtehende Traude. her mußten fie eine hortzontale Ste ing haben, in welcher ſie durch die ſtipula *) erhalten werden, welche den Stiel, es noͤthig iſt, umglebt. dieſelben verurſachen wuͤrden, daß die Blumen den £ a niger in die Augen fielen. Die weiße Krone hat kein Saftmaal. . een und Bienen befuchen die Blüm Hostonze Hottonia paluftris. Waſservell. Tab. V. 15. 16. Seite. | 15, Dieſelbe, von vorne gesehen. N 1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. 2. Der Safthalter iſt der Grund der Kronenröͤhre. 3. 10 Die Blumen ſtehen beynahe horizontal, daher ment; ger Regentropfen auf den Kronenſaum fallen, als wenn ſie ganz 20 Die Kronenroͤhre iſt oberwaͤrts enger, als unterwaͤrts. 3) Auch die Staubgefaͤße und der Griffel tragen er aufrecht ſtaͤnden. Abhaltung der Regentropfen etwas bey. 4. Der außerhalb des Waſſers befindliche Schaft macht le dem im Waffer befindlichen faſt horizontalen Stengel einen rech⸗ ten Winkel, hat alſo eine aufrechte Stellung. Damit er in die⸗ ſer Stellung erhalten werde, ſo ſind in dem Winkel zehen Blat, we: angebracht, welche gröffer find, als die Blaͤtter des Sten⸗ > gels. Dleſelben liegen auf der Oberfläche des Waſſers ausgebrei⸗ tet, und bilden einen großen Kreis, und erhalten folglich eben ſo den Schaft in feiner. aufrechten Stellung, als ein Schiff den e gelbe Saftmaal ſich deſto beſſer ausnehme. Fig. 1. 5. Die Blume wird von Blumenkafern beſucht. Elnige Pflanzen haben lauter ſolche Blumen, deren Staub: ! gefäße innerhalb der Kronenröhre befindlich ſind, deren Griffel ö aber aus derſelben hervorraget, und andere lauter ſolche Blumen, deren Gilffel kürzer ift, deren Staubgefuͤße aber fänger find, als die Kronenröhre. Ich glaube nicht, daß dleſes etwas zufälliges, ſondern elne Einrichtung der Natur iſt, ob ich gleich nicht im i E bin, di ER icht 3 anzuzeigen. | » Das feine Blätten unter dem vun Se? Da⸗ ſowelt Der Stengel hat keine Blätter, weil Inſekten we⸗ 16. Die Blume in . ene und Groͤſſe von der ö plaren, welche ich zu unterſuchen Gelegenheit gehabt, kelnen Maſtbaum. Damit die Blumen den Inſekten von weltem in die Augen fallen, ſo iſt der Schaft blätterlos, und ſie ſelbſt haben eine faft horizontale Stellung, in welcher fie durch die ſtipula erhalten werden. Der Kronenſaum iſt blaßroſenfarben, in der a weiß, damit das die Oeffnung der Kronenroͤhre ums. Safthalter mit welchen Haaren uͤberzogen. Hydrophylum Lyfimächia.s Ans 0 H dr ophylism. Hydra Virginicum. “Tab. XIX. 5 4 46. Zwey Fuͤnftheile der Krone, flach ausgebreitet. 4 * 47. Der Fruchtknoten. Die (punktirte) Saftdrüſe. un ä In den bisher beſchriebenen Gattungen gegenwaͤrtiger Klaſſt hat Finn keln Nectarium geſehen; in dieſer Gattung nennt er denjenigen Theil Necrarium, welcher den Saft zwar enthaͤll aber nicht abſondert. Die Saftdruͤſe iſt nemlich der unterſt glatte Theil des haarichten Fruchtknotens. Der von derſelben abgeſonderte Saft tritt in die Falten oder Ritzen der Krone / welche Linne Nectarium nennt, und bleibt in denſelben. 225 mac hia. Lyfimachia quadr ifolia. Dieſe anſehnliche und mil einem Saftmaal gezterte Blume ſchelnt mir eine Saftblume 1 ſeyn, ob ich gleich in derſelben keinen Saft gefunden habe. Viel leicht iſt die Quantität deſſelben ſehr geringe, dennoch aber für Blaſenfuͤße und andere ſehr klelne Inſekten hinreichend. Die gelbe Krone hat in der Mitte einen breiten Ring von ſehr blaſſer roͤthlicher Farbe. Der Fruchtknoten ſchelnt die Saftdruͤſe zu ſeyn / | und dle Roͤhre, welche die an der Baſis eee, Fllamente bilden, der Safthalter. In der Lyfimachia- he is habe 10 auch inen Saft gefunden. i a > Azalea. . | — Azalea vifco fa. Ob ich gleich in den wenigen crem | Saft gefunden habe, fo en - dennoch, he dieſe Pla | eine Saltblame ift. . — | 1. Die Saftdruͤſe iſt dle hoͤckerichte und gene Safıs de Fruchtknotens n welcher oberwaͤrts mit Borſten überzogen ift. 2. Der Safchalter we der unterſte glatte Theil der Kronen“ roͤhre. ö 3. 1) Die Fllamente und der Griffel fuͤllen den Raum der Kronenröhre groͤßtentheils aus. 2) Jene ſind innerhalb der Kro! nenroͤhre haarlcht, da ſie außerhalb derſelben kahl ſind. 3). Da Kronenſaum tft in der Mitte, und die Kronenroͤhre bis an sen Dieſes alles dient | offenbar zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen 4. Die ſchoͤnen Blumen, der Anzahl nach ſechs oder ſieben, bilden eine einfache Umbelle, welche von weitem ſtark in die Au, gen faͤllt. Ihre Bemerkbarkelt wird durch keine Blätter 9e, Denn nie die Umbelle in dem Winkel zwischen 4 2105. : schälen Phlox. Ale, Slhstrngennen Zweigen fist, ſo ſind biefe doch zur Blͤhe⸗ delten noch ſehr klein, und nebſt ihren zarten Blättern kleiner, als 3 Die blaßroſenfarbene Krone hat kein Saftmaal, | 4 wenn man nicht etwa dle Filamente und den Griffel, welche g | 1 Ntige roſenfarben find, für daſſelbe halten will. * Eine Bl lume. 5 Elne Beſtaͤtlgung meiner Behauptung, daß dieſe Blume ane | it, habe ich in Krünitzens Oekonomiſcher Encyr ö duopädie (A. Theil, S 672.) gefunden. Er ſagt daſelbſt: Ke no⸗ phon erzaͤhle in ſeiner Beſchreibung des Ruͤckzugs der zehntauſend . Grlechen, daß viele von denſelben bey Trebiſonde an einem Ort, ö wo viel Blenſtöcke geweſen waͤren, Honig gegeſſen, und davon die ſchllmmſten Zufaͤlle bekommen hätten. Tournefort, als er auf feiner Levantlſchen Neife in diefe Gegend gekommen waͤre, I habe an dieſe Erzählung gedacht, und habe dle daſelbſt wachſende e zit Bieb für 22 e fer a 3 Bil | 5 er Tab. IV. 22—2 ms nen nen flanze, welche er Chamaerhododendros, Pontica maxima, elpili folio, flore luteo nennt, für diejenige gehalten „deren Blumenſaft jenen Lanig BE hätte, Dieſe ee 25 aber Azalea Rausica * N 317 44. 22. Dle vergroͤſſerte Blume, von oben rg 23. Dieſel be in natürlicher Stellung und Groͤſſe, Bu vorne von der Krone etwas weggeſchnitten worden. 24. Der Fruchtknoten u der (punfeieten) Saftdruͤſe. 25. Die Haͤlfte der Krone. 31. Das Stigma der jüngeren Blume. 32. Das Stigma der aͤlteren Blume. 1. Die Saftdruͤſe umgiedt die Bafı s des Fruchtknotene. Sie iſt hoͤckericht und e ; da der 5 blaß⸗ geuͤn ſſt. 8 2. Der Safthalter ift der unterfi etwas weitere glatte don 8 Kronenroͤhre. 3. Die Kronenroͤhre iſt oberhalb des Safthalters enger und mit feiner Wolle überzogen, Zerſchneidet man ſie hier in die Deere, fo fü ichet man, daß dleſe Wolle dleſelbe ganz verſchlleßt, 8 und nur eine kleine Oeffnung für den Griffel übrig läßt. Auch verhindern die Antheren und das Stigma, daß ein Regentropfen die Oeffnung der Kronenröhte leicht hineindringen könne. 4. Der blaßrothe Kronenſaum hat in der Mitte fünf e einten Von dunklerer Farbe. 5. Da die Blume ſehr lange, nemlich ungefähr eine Woche lang, bluͤhet, fo läßt ſich hieraus ſchon vermuthen, daß ſie ein coden ſey. Dies beſtaͤtigt die Erfahrung. Denn ſobald de Blume . ik, io Ind. die nn voller Staub, \ ihren Saugeruͤſſel hindurch ſtecken. 5 Phlox Conuoluulus. das eiae aber iſt noch geſchloſſen, Fund befndet ſich bey a 5 Fig. 25. Da aber der Griffel täglich länger wird, jo ſtelgt auch das Stigma immer hoͤher, bis es zuletzt ' bey b ſteht, und ſich völlig von einander gegeben hat. Hleraus folgt alſo, daß dle Blume keinesweges auf eine mechanifche Art, ſondern durch us, ; ſekten befruchtet wird, und zwar die aͤltere vermittelſt des Stau- a bes der juͤngeren. Denn ſo wie die Inſekten nicht in die Kro⸗ nenröhre der jüngeren Blume hineinkrlechen koͤnnen, ohne den Staub der Antheren abzuſtreifen, eben ſo koͤnnen ſie auch nicht Da in die Kronenroͤhre der alteren Blume hineinkriechen, ohne u en: Staub auf das Stigma abzusetzen. | BR ru Die Blume wird von 3 beßuche Y® _ Conmoluuhus. EN A Bee Conuoluulus fepium, Sole 8888 WW. 26. *. 33. 36. 3 256. Der unterſte Theil der Blume, von oben sehen. 27. Derſelbe im Durchſchnitt. . 33. Der in der vorhergehenden Figur abgebildete ng ber 1 ach ausgebreitet. 5 a 36. Der Feuchten bf der Gunkicen) Safe von der Seite, und 37. von oben ge ä : f N Die Saftdruͤſe iſt der ſtelchichte fünffltge e- Koͤrper } welcher die Baſis des weißen Fruchtknotens zwar umgiebt, aber nicht mit demſelben zuſammengewachſen iſt. , Der Safthalter iſt die Roͤhre, welche die Fllamente mlt ihrer breiten Baſis bilden. Ste find mit dem Grunde der Krone zuſammengewachſen, und umgeben die Seftöre ehr 8 und fe. | | 3. Die Filamente, nachdem fi ie ſich von der Bf agefons 5 dert haben, werden fehmäler, damit fie ſich an den Griffel an ſchmiegen können. Da ſie nun ſowohl dicht an einander ſchließen, 55 als auch an den Rändern und auf der inneren Selte mit kurzen Faͤden uͤberzogen find: fo kann kein Regentropfen in den Safthal⸗ ter hineindringen. Inſekten aber können die Fllamente leicht von einander biegen, und zwiſchen dleſelben hindurch kriechen, oder Damit auch im Grunde der Krone um die Fllamente herum kein hineingefallner Regentropfen f lange bleibe, ſo ſind die Fllamente in der Mitte weiter hinauf mit der Krone zuſammengewachſen, als an den Rändern, Fig. 27. 33. Ste ziehen alſo mit ihrer Mitte die Krone einwaͤrts, und es entſtehen dadurch um dieſelben herum fuͤnf Hoͤhlen, welche zu enge ſind, als daß ein Regentropfen in dieſelben ſollte hinein⸗ dringen koͤnnen. Die Regentropfen aber, an, uber Bm G 3 | 16% | € Coruolaulus. Hoͤhlen ſich päntes (welches oft geſchehen muß, da die Blume eine große meiſt aufrecht ſtehende Krone hat, welche fich betzm Re⸗ genwetter nicht zufchließt), werden durch den Wind leicht wleder herausgeworfen, welcher dle Blume ſowohl wegen der Groͤſſe ihrer Krone, als auch weil fie auf einem langen Sttel fist, tuch tig bin und her ſchuͤtteln kann. 4. Die Blume ſcheint eine Nachtblame, und für Rachtir⸗ ſekten beſtimmt zu ſeyn, und folglich des Abends aufzubrechen; obgleich abgepfluͤckte Blumen, welche ich ins Waſſer geſtellt hatte, mir hierüber nicht dle gehörige Auskunft gegeben haben, vermuth llch weil fie ſich nicht in Ihrem natuͤrlichen Zuſtande befanden. Denn fie ſchlleßt ſich eben fo wenig des Nachts, als bey ſchlechter Witterung am Tage zu. Auch die Krone ſcheint dieſes zu bewei⸗ ſen. Denn ſie iſt ſehr groß, ſchneeweiß, und hat keln Saftmaal. Der Geruch iſt wegen der Groͤſſe und im Dunkeln leuchtenden weißen Farbe der Krone - nöchig, und daher nicht vor⸗ = handen. menkaͤfer, im Safthalter aber überaus“ kleine gelbe den I 3 - ähnliche Inſekten angetroffen. | Conuoluulus — 28-30, 34. 35. Aken. 1 Tab. w. 35. Die Blume in vader end und Sr bey ſchoͤ, nem Wetter. 28. Dieſelbe * von oben geſehen. 29. Dieſelbe des Nachts, und bey dolce Wetter am Tage, von oben, und 30. von der Seite geſehen. 34. Die Staubgefäße und der Griffel. 123. In Anſehung der Saftdruͤſe, des Safthalters und der⸗ a jenigen Einrichtung, durch welche der Saft vor dem Regen geſchützt = diefe At den vorhergehenden aͤhnlich. Sie ift eine Togeeblum, h wied, iſt dleſe Art der vorhergehenden ähnlich. Well ſie aber eine Tagesblume iſt, ſo unterſcheidet ſie ſich von derſelben dadurch, daß fi ie ſich des Nachts, und, wenn es regnichtes Wetter iſt, bey Tage zuſchließt „ und ihre koniſche Geſtalt in eine cylindriſche ver⸗ wandelt. Die Krone iſt nemlich det Länge nach zehnmal gefalzt, bey a, e, ꝛc. einwaͤrts, bey b x. auswaͤrts. Wann die Blume geoͤffnet iſt, ſo iſt der Winkel eines jeden Falzes der Summe von zwey rechten Winkeln gleich; wann fie aber ſich ſchlteßen will, ſo werden diefe Winkel ſehr ſpitz, die Scheitel der Winkel a, e, ıc, kommen einander ji weit näher, und die Scheitel der Winkel b, ꝛc. vereinigen ſich im Mittelpunkt. Sonach kann nicht einmal in den oberſten Theil der Krone ein Regentropfen hineinkommen, ſondern die ganze Blume iſt als eine vor dem Regen wohl verwahrte Wohnung an⸗ zuſehen, in welcher Blaſenfuͤße. welche ich unter dieſen Umſtaͤn⸗ 1 keit dient auch ihr angenehmer Geruch. Die Kroge iſt entweder ganz weiß, oder blaßroth, und hat im letztern Fall einen weißen s. Im Grunde der Krone habe Ich klelne Fliegen und o le, welche ſich in daſſelbe verwickeln. 106 den in derſelben angetroffen habe, ſich ſehr wohl befinden, da ſie ihre reichliche Nahrung haben, und vor der Rift und Kälte ga | ſchuͤtzt find, N J,. An Pflanzen, welche auf der Erde liegen, ſtehen dle Blumen aufrecht, an folgen aber, welche ſich um Zäune und Sträucher ranken, fat horlzontal. In beiden Fällen I dleſe Stellung grade diejenige, In welcher fie den Inſekten ven weltem | am lelchteſten in die Augen fallen konnen. Zu three Bemerkbar⸗ | | Conuoluulus. Ipomoea. fünfktaplichten Stern a, e, e. Im Grunde iſt fie gelb. 5. Daß die Blume keinesweges auf elne mechanſſche Art, ſondern durch Inſekten befruchtet wird, folgt ſchon daraus, dag dle Antheren ihre beſtaͤubte Selte nicht dem Seigma, ſondern der Krone zukehren. Ste wird von kleinen Fllegen beſucht. Ge⸗ | wiſſe Spinnen wiſſen dies zu benutzen. Sle machen tu der Krone ein Gewebe, und lauren im Grunde derſelben auf die Fliegen / Kr Auch fand ſch dasjenige In, ren ſekt, deſſen unten beym Tropaeolum wird gedacht werden, auf abe der Blume. Auch hier gab es einen Beweis von feiner Dumm: bal heit. Denn es beleckte bloß die Antheren, verſuchte es aber nicht einmal, den Saft ausfindig zu machen. Folglich kann daſſelbe te nicht zur Befruchtung der Blume beſtimmt ſeyn. | die Conuoluulus tricolor. . ker. 1. Die Blume! von oben geſehen, ohne Schatten. Die Far ka ben find angedeutet. dat 2. Das Piſtill Die (punktirte) Sieb © m 8 2 Die Saftdrüſe iſt kahl, glatt und pomerangenfarben, da i der RN: haaricht und weiß iſt. f In Anſehung des Seschaleg und der Saftdecke 1 und oͤffnet ſich nur bey ſchoͤnem Wetter. 4. Die große und ſchoͤne Blume faͤllt den Inſekten ſchon von weitem in die Augen, und hat auch ein ſchoͤnes Saftmaal. Denn der Rand der Krone iſt hellblau, ihre Mitte zußerſt blaßgelb / und ihr Grund gelb. Die Blume hat keinen Geruch. = Se halten ſich in der Blume auf. Ipomoea. lIpomoea coceinea. 51. Die Saſtdruſe iſt der weiße napfförtige Körper, 4 | welchem der blaßgelbe Fruchtknoten ſi ſitzt. N 2. Der Safthalter iſt der glatte Grund der Kronenröhre bit an dle oe wo die Filamente f ch von der Krone trennen. 6 19 Ipomoea. Polemonium. Campanula. ſezt, beſonders an den Rändern. -Ipomoea repanda. Jacqu. Amer. p. 28. Aach diefe Blume iſt eine Saftblume, well fie eine Saftdecke 4) hat. Denn die fadenfoͤrmlgen Filamente haben elne breite haa⸗ 05 Dale ‚mit welcher fie die Kronenroͤhre ga 3 — Polemonium. & ne co er Ae 1. Die Saftdruͤſe iſt der ringfoͤrmige Koͤrper, welcher die f Baſis des Fruchtknotens umgiebt, und welchen bie Baſts der Kro⸗ genroͤhre enge umſchlteßt. ee 2. Der Safthalter iſt die glatte Kronenroͤhre. von Haaren. Dle Fllamente, welche ſich daſelbſt von der Krone ne Mfondern, find an der Baſis auch baaricht. Sonach hat die 1 N ren beſetzt, und vor dem Regen verſchloſſen fi ind, durch welche aber Inſekten ihren Saugeruͤſſel leicht hindurch und in den Saft⸗ 1 halter hineinſtecken Eönnen. 2 4. Der Stengel iſt unterwaͤrts mit 18e geſtederten Blat 3 tern verſehen. Oberwaͤrts, wo dle Zweige anfangen, werden dieſe Blätter kleiner. Die Zweige ſelbſt haben noch kleinere Blaͤt⸗ ker. Auf folche Art wird die Bemerkbarkeit der Blumen durch ar / bene Blatter geſchwächt. Die Blume Ift eine Tagesblume, und MR keinen Geruch, aber ein Saftmaal. Denn der blaßblaue Kronenſaum iſt in der Mitte wel). da 0 — 5 Campanula. Campanula rotundifolia. de. XI. 8. 9. Tab. VIII. 3. Die Blume in natürlicher Strang and „ ere. i 2 4. Dieſelbe, ehe ſie PA völlig aufgeſchloſſen ha. | F. Der Kelch nebſt dem Safthalter. f 5 6. Der Kelch nebſt dem Safthalter im Durchſchnitt. Die it Tab. vill. 3—15. 25. | 1, ‚ Üben vorderſten Valveln find weggeſchnſtten „ die drey hinterſten Br ſtehen geblieben. Der oberſte punktirte dn des Fruchtkno⸗ If die Saftdruͤſe. 1 der Grund der Krone nebſt dem Sola, von unten 15 . . Die Saftdräfe. Ä E 9. Der Griffel und dle Stanbgefähe der 18% 4. bal, den Blume. 3. Dle Filamente ſind an ** Baſt is mit Stacheln dicht be; Blume. 3. Um die Oeffnung der Kronenroͤhre herum ſteht elne Reihe a Kronenröhre, anſtatt Einer, fuͤnf Oeffnungen, welche mit Haas | Campanula 110 11. Ein Staubgefäß dteſer Blume nebſt der Balve 7 auf 5 welcher es fist, von der Äußeren Selte. 12. Daſſelbe von der inneren Seite. . 13. Der Griffel und bie ee der in 816. 3. ab⸗ gebildeten Blume. se 3 15. Der Griffel und die Staußgefäge einer etwas älteren = Der Grlffel fängt an, ſich am Ende in drey Stucke zu thellen, oder das Stigma fängt an, ſich zu zeigen. . 14. Der Griffel in n BER von unten geſehen, oder das Stigma. - & 25. Der Griffel, nachdem er dieſe . vollendet hat. = Tab. XI. 8. Die REDEN der Campanula rotun- i dißolis. a 9. Die Samenkapſel der S patula. | 1. Die Saftdruͤſe iſt der oberſte flache fuͤnfſettige gategee 8 Theil des Fruchtknotens. 2. Der Saft iſt in dem Raum zwiſchen der Saftdruͤſe und ; der, inwendlg glatten, Saftdecke befindlich. mit t ch Baſis die Saftdruͤſe umgeben, auf ihrer Spitze aber die Fllamente tragen. Sie ſchließen mit ihren haarichten Raͤn⸗ dern dicht an elnander, und mit der Spitze an den Griffel. Es kann alſo kein Regentropfen in den Safthalter hinelndringen; Inſekten aber koͤnnen die Valveln leicht zuruͤckblegen, und ſo zum Saft gelangen. Da uͤberdies die Blume herabhaͤngt, ſo kann kein Regentropfen in den Grund der Krone leicht kommen. 4. Die Krone ift blau, „die Saftdecke aber EM ; folglich zugleich das Saftmaal. 5. Daß dieſe Blume kelnesweges auf eine mechantſche Akt, ſondern durch Inſekten befruchtet wird, und zwar alſo, daß diefe ö 82 den Staub der jüngeren Blumen auf das Stigma der sn — bringen, erhellet aus Folgendem. Ehe die Blume ſich völlig ge Öffnet hat, liegen die Antheren mit ihrer inneren ſtaubichten Sette dicht an dem oberſten dickeren und mit kurzen Haaren oder Borſten dicht beſetzten Thell des Griffels. Sie find ſolglich, ſo wle der Griffel, grade, haben aber ſchon eine Neigung, ſich zu kruͤmmen. Denn wenn man fie ein wenig vom Griffel abftößt, fo kruͤmmen fie ſich wirklich. In dleſem Zuſtande hat die Blume noch keinen Saft. Nachdem ſich dieſelbe völlig geöffnet hat, ſo find die Antheren vom Griffel entfernt, krumm, ſtaublos und f welk; der oberſte haarichte Theil des Griffels hingegen iſt mit dem grauen Staube derſelben ganz bedeckt. Daß der Griffel den An⸗ 1 heren ihren Staud nimmt, und denſelben ſich zuelgnet, geſchleyt 10. Die Geſtalt der Antheren dieſer Blume, welche ſie = 4 erhalten, wenn man ein wenig an dieſelben ſtoͤßt. 3. Die Saftdecke ſind die fuͤnf dreheckichten Valveln, 5 N . muß. Nun fängt die Saftdruͤſe an, 111 i vermuthllch aso, daß in dem vorhergehenden aden der Blume der Griffel waͤchſt, oder die Fllamente ſchon anfangen einzuſchrumpfen und kürzer zu werden, oder daß beides geſchteht, da denn der wie eine Buͤrſte geſtaltete oberſte Theil des Grlf⸗ | fels den Staub der dicht anliegenden Antheren rein abbuͤrſten den Saft abzuf ſondern. Wenn groͤſſere Inſekten dleſen Saft abholen wollen, ſo muͤſſen ſie nothwendig den Staub voin Griffel abſtrelfen, koͤnnen aber denſelben nicht auf das Stigma bringen, weil noch kein Stigma da ſſt. Denn das Stigma iſt die Innere Sette der drey Stücke, Campanula. in welche ſich der Griffel erſt in der Folge thellet; jetzt liegen diefe Stuͤcke noch dicht an einander, und ſcheinen Ein Stück zu ſeyn. Wann die Blume noch Älter geworden iſt, ſo find die Staubgefäße vollends ganz eingeſchrumpft und verwelkt, und befinden ſich im Grunde der Krone; der Griffel aber hat ſich am Ende in e Theile gethellt, herumkruͤmmen. Die aͤußere Seite derſelben iſt, w Griffel, blaßblau, wle der ganze Inſekt, welches vorher eine juͤngere Blume beſucht hat, in eine ältere hinein, fo muß es nothwendig den aus jener mit⸗ gebrachten Staub auf das Stigma dieſer bringen, folglich die ältere mit dem Staube der jüngeren befruchten. welche ſich auswärts bineinkriechen. die innere aber weiß, aber auch, wie dle äußere mit kurzen Haaren dicht uͤberzogen. Kriecht nun eln machten Einrichtung aber verurſachen die Staubgefaͤße in Grunde der Krone kein Hindernif, da nicht der unterſte, ſon N Campanula. 112 zu zeigen pflegen: eben ſo mußte auch hler der oberſte Thell x des Griffels gleich nach der Oeffnung der Blume mit Staube bedeckt ſeyn. a Oeffnung ſich Öffnen, und ihren Staub demſelben mitthellen. Folglich mußten die Antheren ſchon vor biefet Warum die Staubgefäße, ſobald ſte ihren Staub den Griffel uͤberlaſſen haben, ſich von demſelben entfernen, ſich kruͤmmen, und zuletzt ganz verwelkt einen kleinen Raum IM Grunde der Krone einnehmen, iſt eben fo leicht zu begreifen, Blieben fie fo ſtehen, wie in Flg. 9., fo würde dle Beftuch⸗ tung nicht vor ſich gehen koͤnnen. Denn dle hineinkriechenden Inſekten würden alsdenn die Äußere, ſtaubloſe Seite der Au theren beruͤhren, und der am oberſten Theil des Gr! fel ſitzende Staub wuͤrde von ihnen nicht abgeſtreift werden koͤl nen. Entfernten fie ſich zwar vom Griffel, blieben aber elf fo koͤnnte ein Inſekt leicht zwiſchen ihnen und der Krone 8 Alsdenn wuͤrde es die Antheren an den Gel, ſel andruͤcken, und dadurch ſich ſelbſt verhindern, den Staub vom Griffel rein abzuſtreifen. Nach der von der Natur 9% dern der oberſte Theil des Griffels mit Staub bedeckt iſt, und N die hineinkriechenden Inſekten koͤnnen alſo den Staub von! f oberſten Theil des Griffels rein abjtreifen. h 1 Die eigentliche Saftdruͤſe hat Linne entweder nicht ger 1 ſehen, oder nicht dafuͤr gehalten, indem er die Valveln das Nectarium nennt. Er, oder einer von feinen Schülern, ſagt Ich habe bisher noch keine Inſekten in der Blume angetroffen ausgenommen Blaſenfuͤße. Dieſe aber konnen dieſelbe bb f lich befruchten, ſondern es muß vo einem grosseren Sack in der Diſſertatlon: | deswegen dicht zuſammenſchließen, damit der Saft nicht ver duͤnſte. Daß diefe Erklärung unrichtig fey, werde ich bey dem Phyteuma montanum bewelſen. In der Diſſertatlon: Spon- dalia plantarum fagt Er, oder Wahlboom, der Staub werde, von den Seiten des haarichten Griffels durch gewiſſe Kanäle auf das Stigma gebracht (folglich die Blume auf elne mechaniſche Art befruchtet). Allein . Kanaͤle * er nicht geſehen, ſondern erdacht. 2 Watum die Antheren ſich in dieſer Blume wog eher off | nen, als dleſelbe völlig aufgebrochen iſt, da fie gewöhnlſch ſol ches nach der volligen Entwickelung und Oeffnung der Blumen zu thun pflegen, iſt nicht ſchwer einzuſehen. Die Inſekten ſollen den Staub von dem oberſten Theil des Griffels abſtrel, So wle nun die Antheren in anderen Blumen, ſobald ſich dtieſelben geöffnet haben, ſich auch zu öffnen, und W De nectario florum, daß die Valveln mit langer Wolle uͤberzogen, damit die hineingefallenen N 3 ich viel Blaſenfüße, ige gelbe, angetroffen. geſchehen. 8 | Die Samenkapſel der u rotundifolia hat dle j Löcher, aus welchen die Samenkoͤrner herausfallen, an "| 9 Baſis; bey der Campanula patula hingegen fü find dleſe Loch am Gipfel der Samenkapſel befindlich. Die Abſicht diese | verſchledenen Einrichtung laͤßt ſich leicht entdecken. Aus beiden ſollen die Samenkoͤrner nicht von ſelbſt herausfallen, ſonder i durch den Wind herausgeworſen, und weit verſtreuet werden. Die Loͤcher mußten folglich nicht unterwärts, ſondern oben waͤrts angebracht werden, folglich bey der erſtern an der Bafl 1 : da fie eben 6, wie die Blume herabhaͤngt, bey der letzten aber am Gipfel, da fü ie aufrecht ſteht. | 2 Campanula patula, glomerata und latifoli“ 5 ; haben eine ähnliche Einrichtung, aber eine aufrechte Stellung 6 fen, und dieſer mit dem Staube der Antheren bedeckte Thell des Grlffels thut hier eben die Dienſte, welche in andern | ja x lumen die mit ihrem Staube verſehenen Antheren leiſten. ö Da nun dle Krone der letzten ſehr groß ik, ſo iſt fie wen gentropfen nur ſchwach an derſelben haften, und vom Winde leicht wleder herausgeworfen werden koͤnnen. In der erſte i Cam Phyteuma. e : Campan ula. 113 Er Campanula fpeeulum.: leich diefer Zwiſchenraum ſehr ſchmal iſt Ih auch daſelbſt kelnen Saft gefunden habe. Daß dieſelbe eine Saftblume ich thels aus der Analogie, ob fie gleich keine ſolche Saltdecke hat, als die vorhergehenden Arten, theils aus threm ſchoͤnen Saftmaal. Denn die vlolette Krone iſt in der Mitte blaßgelb. ir Fi, en Die Antheren fegen Ihren, Staub er den * ab, wle lu day vorhergehenden Arte en. I | & > Ä Ph hytenma. N B fpicatum. Waldrapunzel. 6—8. 1 7 6. Br Blume im erſten Zustande * Dieſelbe im zweyten Zuſtande. * 5 a 8. Dieſelbe im dritten Zuſtande. enten Figuren 8 ind gleich Rare vergroͤſſert. N | Die Blume von oben heſehen, vage der Gf weg⸗ van worden. 2. Die söht ern: gigue‘ Ne rent RR von den fünf Tab. W. 2. 12. Batsein, „ welche die Fllamente tragen, weggeſchnitten worden, wodurch der größte (punktirte) Thel der Ken zum BR gekommen if. Dieſe Blume hat in ihrer Ehrichtung viel münden mit der Campanula. N . 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der . ‚glatte grüne Theil des Fruchtknotens. 3. Der Saft iſt vor dem Regen vollig geſtchert. Die Val, b 5 veln oder Schuppen „ welche die Filamente tragen, liegen zwar weder dicht an einander, noch dicht am Griffel; aber ſie fi ind thells an den Rändern, thells auf dem oberſten Theil der inneren Seite mit Haaren verſehen. Selbſt die Kronenblätter, welche mit ihrer breiten Baſis die Zwiſchenraͤume zwlſchen den Rändern der Schuppen etwas ee tragen jut Erreichung dieſer Abſicht das Ihrige bey. se 4. Die Kronenblätter ft ind weiß, und oberwörts ganz ſchwach 1 5 gruͤnlich. Da fie nun zwar lang genug, aber außerordentlich ſchmal find, fo wuͤrden dle Blumen, wenn ſie elnzeln ſtuͤnden, von den Inſekten nicht ſonderlich wahrgenommen werden konnen. Da fie aber eine ſehr dichte Aehre bilden, ſo fallen ſie zuſammen⸗ 8 genommen dennoch den Inſekten ſchon in einiger Entfernung in die Augen. Eben dieſe Inflorescenz iſt auch dle Urſache der ab / d weichenden Struktur diefer an en man ſich dleſelbe als U ee Diefe Blume wird von 70 f ben Bla ſenfuͤßen beſucht, deren viele ich grade da fand, wo dle Saftdruͤſe e und zugleich der Safthalter ſeyn muß, nemſich im Grunde derſelben zwiſchen dem Griffel und den Sit amenten, ob ſchlteße Thyteuma. elne Campanula vorſelt Außer der er Anzahl von u Kd panulen, welche einzeln ſtehen, und eben deswegen elne anſehn⸗ liche und wenig getheilte Krone haben, wollte die Natur auch einige Arten bervorbringen, welche dicht bey einander ſtuͤnden. Diese konnten nun nicht eine ſolche Krone erhalten „ als jene ha hen, weil es dazu an Naum fehlt, ſondern eine ſolche, welche aus ö zwar langen, aber ſehr ſchmalen Blättern oder Einſchnitten ber ſteht. Dies gilt von dieſer und den uͤbrigen Arten des Phyteuma, wie auch von der Jafione montana, welche, wle ich bald bewel⸗ ſen werde, ein Phyteuma iſt. Das einzige Phyteuma pinnatum, welches ich nicht kenne, ſcheint, nach der Linn s iſchen Beſchrel⸗ bung zu urthetlen, hlevon eine Ausnahme zu machen. Wann dle Blume in dem erſten Zuſtande if, fo fheinen dle Kronendlätter eln einziges roͤhrenfoͤrmtges Blatt auszumachen, indem ſte dicht t zuſammenſchließen. Die Roͤhre umglebt die Staubgefäße ſehr enge, und druͤckt die Antheren, welche den oberſten Theil bes Griffels umgeben, dicht an denſelben. Iſt dle Blume noch ſehr jung, ſo ſind die Antheren noch geſchloſſen, und zeigen noch keinen Staub. Ste öffnen ſich aber, wann die Blume ſich dem zweyten Zuſtande naͤhert. Dieſer zweyte Zuſtand beginnet damit, daß die Kronenblaͤtter ſich an der Bafis von ein / ander begeben. Filamente abwärts, fo daß fie durch die Zwiſchenraͤume, welche die Kronenblätter erhalten haben, heraustreten. Sie ziehen folglich die Antheren aus dem oberſten noch zuſammenhangenden Theil der Krone heraus, aber ohne den geringſten Theil des Staubes, welcher vielmehr zwiſchen dem fo eben genannten Thel der Krone und dem oberſten Theil des Griffels zurück bleibt. Eben nach dem fi ſie ſich geoͤffnet haben, ungemein duͤnne, da fi ie vorher > welt dicker waren. Weil nun die Krone anfaͤngt ſich unterwaͤrts zu erweitern, fo muß fie auch anfangen ſich zu verkuͤrzen „da im Gegentheil der Griffel anfaͤngt ſich zu verlaͤngern. Folglich muß der Griffel das Ende des oberſten zuſammenhangenden Thells der Krone oͤffnen, und aus demſelben zum Vorſchein kommen, Er kommt aber mit Staub bedeckt zum Vorſchein. Weil er nemlich £ oberwärte ‚ fo weit er vorher von den Antheren umgeben wurde, mit kurzen Haaren dicht beſetzt iſt, ſo muß er den in dem oberſten zuſammenhangenden Theil der Krone befindl. chen Staub gleich⸗ ſam abbuͤrſten, und mit ſich nehmen. Auf ſolche Art faͤhrt dle Krone fort ſich immer mehr zu oͤffnen, der Griffel aber ſich im⸗ mer mehr zu verlängern, Indeſſen hat er noch keln Stigma. Wann nun eln groͤſſeres Inſekt die Blume in dieſem Zuſtande be⸗ ſucht, ſo kann es, obgleich dleſelbe fi ch noch nicht voͤllg geöffnet . bat, dennoch us as —— gelangen. Alsdenn berührt es mit 9 ; Sobald dies geſchleht, ſo kruͤmmen ſich auch die : 5 a deswegen, damtt dieſes deſto leichter geſchehe, ſind die Antheren, 23 1175 | Phyteuma. f einem Theil feines Körpers den oberſten Theil des, 6 Gelflle, „ und ſtreift den Staub von demſelben ab. Hlevon aber hat die Blume keinen Nutzen, weil ſie noch kein Stigma hat. Der dritte Zu ſtand der Blume faͤngt damit an, daß das zwey⸗ oder dreylap⸗ pichte Stigma anfängt ſich von einander zu begeben. ſucht, fo kann es zwar von dem oberſten Theil des Griffels keinen Staub abſtrelſen, weil derſelbe im zweyten Zuſtande der Blume ſchon von anderen Inſekten ſeines Staubes beraubt worden iſt; es berührt aber das Stigma mit eben demjenigen Theil ſeines Koͤrpers, mit welchem es vorher den Staub vom oberſten Thell des Griffels einer im zweyten Zuſtande befindlichen Blume abge⸗ fireift hat, fest einen Theil deſſelben auf daſſelbe ab, und bes fruchtet auf ſolche Art dleſe ältere Bluse mit dem Staube einer juͤngeren. . ihrem nathrlichen Standort die Blamen zu ER | habe ich bisher noch keine Gelegenheit gehabt. Zwey Pflanzen, welche ich in meinen Garten verſetzt hatte, bluͤheten im letzver⸗ gangenen Sommer; ich habe aber keine e auf Hees Blu⸗ ken angetroffen. Phyteuma montanum, d. 4 Ising montana L. Schafrapunzel. Tab. X. 18—24. 34. 18. Die Blume im erſten Zuſtande. a 19. Dieſelbe, nachdem die Krone weggeſchnitten worden. 20. Die Blume im Anfange des zweyten Zuſtandes. 8 23. Dtleſelbe im zweyten Zustande. Die Krone, welche fi 8 nun ſchon geöffnet hat, iſt weggeſchnitten worden. : 21. Die Blume im dritten Zuſtande. Sr 22. Diefelbe, nachdem die Krone weggeſchnitten worden. Der oberſte dickere Theil des Griffels iſt noch mit Staub bedeckt; das Stigma hingegen hat keinen Staub. Beldes koͤmmt daher, weil dieſe Blume von keinem Inſekt hat beſucht werden koͤnnen, | indem fie nicht auf dem Felde, ſondern in meinem Hauſe bluͤhete. 34. Der Griffel einer im dritten Zuftande befindfichen Blu: me, welche auf dem Felde geſtanden hatte, folglich von Inſekten beſucht worden war. Dieſe hatten, da dle Blume ſich im zwey⸗ ten Zuſtanbe befand, den Staub vom oberſten Theil des Griffels abgeſtreift, und nachher, als ſich die Blume im dritten Zuſtande befand, das Stigma mit dem aus Jüngeren Blumen gehalten Staube verſehen. re 24. Der Senad im Duröfgult, a b di eat, druͤſe. 5 nee fie ke e Holler, und andere i Alsdenn 8 pflegen auch die Kronenblaͤtter fi fü ch gaͤnzlich von einander zu tren⸗ nen. Wann nun ein Inſekt dle Blume in diefem Zuſtande ber Daß Linné Biefe Pflanze von 8 Gattung, f zu 116 ei Phyteuma. ſteller gerechnet haben, getrennet, und zu einer beſondern in e ner ganz andern Klaſſe vorkommenden Gattung gemacht hat, darin hat er ſich uͤbereilet. Denn 1) ſie gehoͤrt nicht in die Syn⸗ genefie, da ihre Antheren nicht der ganzen Länge nach zuſammen⸗ gewachſen ſind, ſondern die Staubgefäße in der Mitte zwlſchen den Filamenten und den Antheren nur einen ſchmalen Ring bil- den. Ein Anfänger wird alſo eben fo viel Grund zu haben glas ben, fie in der Monadelphie, als in der Syngeneſie, aufzuſu⸗ chen, oder vielmehr, er wird ſie in keiner von beiden Klaſſen auf“ ſuchen. 2) Das ganze äußere Anſehen der Pflanze zeigt, daß ſie ein Phyteuma iſt. Man vergleiche fie z. B. mit dem Phy- teuma hemifphaericum. Die Blumenblätter (bracteae), wel⸗ che bey belden unten am Blumenknauf ſitzen, hat Linné bey der Jaſione zum aͤußern Kelch gemacht, beym Phyteuma hinge⸗ | gen, als nicht zur Blume ſelbſt gehörig, welches auch ganz richt tig iſt, gar nicht angefuͤhrt. 3) Hätte Lin ns gewußt, warum die Staubgefaͤße in der Mitte zuſammengewachſen find, fo: wuͤrde es ihm nicht einmal eingefallen ſeyn, dieſes Umſtands wegen jene Aenderung vorzunehmen. 1. Die Saftdruͤſe iſt der oberſte Thel des Fruchtknotens. 2. Der Saft befindet ſich auf der Saftdruͤſe, welche von dem ſchmalen Rande des Keſchs umgeben wird, Fig. 24, damit er nicht herabfließe. Valveln oder Schuppen konnten hier nicht, wie bey dem Phyteuma ſpicatum, angebracht werden, well die Blume zu klein iſt. Well aber dleſe Valveln zugleich zur Saft? decke dienen, ſo mußte hier, in Ermangelung derſelben, zur Bu | ſchuͤtzung des Safts vor dem Regen eine andere Einrichtung ge⸗ troffen werden „ welche darin beſteht, daß a 5 3. die Staubgefaͤße in der Mitte zuſammengewachſen f nd. Auf ſol che Art dienen ſowohl die ſtaubloſen Antheren, als auch die Filamente zur Saftdecke. Denn wenn ein Regentropfen auf den Griffel faͤllt, und an demſelben hinabfließt, ſo muß er in dem | Winkel, welchen die Antheren bilden, ſtehen bleiben. Fällt er | aber auf die Fllamente, oder faͤllt er auf ein Kronenblatt, und | flleßt auf demfelben hinab bis zu den Filamenten, ſo kann er durch die ſehr kleinen Zwiſchenraͤume derſelben nicht hindurchdrin⸗ gen. Folglich iſt der Saft vor dem Regen wohl verwahrt. 4. Eine einzelne Blume iſt zwar ſehr klein, und würde, ob - gleich ihre Kronenblaͤtter lang ſind, ſich den Inſekten nicht fons derlich bemerkbar machen. Da aber ungefähr ſiebenzig Blumen Einen Knauf bilden, und viele von denſelben jederzeit zugleich iR blühen, dieſer Knauf auch auf einem langen und meiſt aufrecht ſtehenden Zweige oder Stiel ſitzt: fo fallen die Blumen den In⸗ ſekten ſchon in OR Entfernung in die Augen. > Fhyreuma. er Die Blume befindet ſich eben fo, tum, in drey verſchiedenen Zuſtaͤnden. Im erſten iſt die Krone noch geſchloſſen, und der oberſte mit kurzen Haaren dicht uͤber⸗ zogene Theil des Grlffels wird von den an ihm anltegenden An⸗ theren beſtaͤubt. Derſelbe iſt blaßblau; nachdem er aber beſtaͤubt worden iſt, fieht er flelſchfarben aus, well der Staub dteſe Farbe hat. Der Ring, in welchen dle Staubgefaͤße In der Mitte zu: ſammengewachſen ſind, befördert die Beſtaͤubung des oberften Theils des Griffels, indem er verurſacht, daß die Antheren dicht auf demſel ben anliegen, welches ohne feine Bephuͤlfe nicht ge⸗ ſchehen würde, da die Filamente ſehr duͤnne ſind. Antheren ihren Staub auf den oberſten Theil des Sriffels abge: feßt haben, fo werden fie weiß, fels, wenn er zwiſchen den Antheren bliebe, von einem in dem Winkel derſelben ſitzenden Regentropfen leicht ſelnes Staubes be⸗ raubt, oder der Staub verdorben werden würde. In den drits ten Zuſtand koͤmmt die Blume alsdenn, wann ſich der oberſte I Theil des Grlffels nach und nach in zwey Lappen theilet, deren innere Seite, als das eigentliche 0 weiß und ar .—_ uͤberzogen iſt. 5 Daß nun dle Befruchtung der Blume bloß durch Inſekten geſchieht, und zwar fo, daß deſelben den Staub der jüngeren oder im zweyten Zuſtande befindlichen Blumen auf das Stigma der älteren oder im dritten Zuſtande befindlichen Blumen ſchlep⸗ pen, davon kann man ſich durch die Erfahrung leicht uͤberzeugen. Man ſtelle nemlich einen vom Felde mitgebrachten mit Blumen⸗ knäufen verſehenen Stengel, nachdem man vorher alle aufge⸗ brochene Blumen weggeſchutten hat, in einem Zimmer, wo des Griffels noch ſeinen ganzen Staubvorrath hat, daß hingegen auf dem welßen Stigma kein Körnchen des fleiſchfarbnen Stau⸗ bes befindlich if. Beſieht man hingegen ältere Blumen, welche w man bey ſchoͤnem Wetter auf dem Felde gefunden hat: ſo wird man den oberſten Theil des Griffels Bun Staub, das Stigma hingegen beſtaͤubt finden. Was ich an ſolchen in meinem Haufe auſzebläheten Blumen | bemerkt habe, habe ich heute, da ich dieſes zum Druck abſchreibe, Cam 21. Oktober) auf dem Felde an der Campanula rotundifolia ; Ich ging nemlich ſpatzteren, und fand in der Heide h einige Blumen 2885 Art. Sie Waden ſch im dritten Zur - 2 25 bemerkt. wie Phyteuma ſpica- Nachdem die an relten ſich von einander. Hierauf fängt der zweyte Zuſtand der Blume an, indem die Krone ſich Öffnet, und der Griffel ſich anſehnlich verlängert. Letz⸗ teres ift ſchon deswegen noͤthig, weil der oberſte Theil des Grif⸗ hauptet habe, daß die Valveln der letzteren kelnesweges, wle Linn oder einer von ſelnen Schülern geglaubt hat, die * 8 sinfuns des Safts e ſollen. = — = \ Rondeletia. ERDE FPhyteuma. 118 ſtande, und hatten eln völlig geöffnetes Stigma. Der oberſte ö Thell des Griffels hatte noch ſeinen ganzen Staubvorrath, und f auf dem Stigma war nicht Ein Koͤrnchen Staubes. Die urſache = hievon ft leicht einzuſehen. Bey der jetzigen Jahreszeit fliegen keine Inſekten mehr, oder nur noch ſehr wenige auf Nahrung aus. 2 Folglich find diefe Blumen von keinem Infekt beſucht worden. Alſo konnte der oberſte Theil des Griffels feinen S lieren „ und das Stigma keinen Staub erhalten. aub nicht ver Da nun die bey dleſem Phyteuma getreffne Anſtalt, daß i de Staubgefäße in der Mitte zuſammengewachſen ſind, dazu dienet, daß der Saft vor dem Regen geſchützt werde, keineswe⸗ ges aber dazu, daß derſelbe nicht verduͤnſte, indem die Zwiſchen⸗ = räume der Filamente zwar klein genug find, um keinen Regen⸗ tropfen durchzulaſſen, aber nicht ſo klein, daß ſie das Verduͤnſten des Safts follten verhindern koͤnnen: fo folgt aus der nahen Ver⸗ wandtſchaft dieſer Blume mit der Campanula, was ich oben be⸗ Rondeletia. Jaequ. Kae. p. 59. =, | 8 Saftdrüͤſe muß man bey dem Fruchtknoten ſuchen. a 2. Den Saft wird man im Grunde der Kronenroͤhre finden. I ME Saſtdecke iſt der dicke Rand, welcher die Oe nung der Kronenroͤhre umgiebt. Derſelbe macht diefe Oeffnung enger, Rondeletia odorata. und verhindert, daß Regentropfen, welche an dem u haften in die Kronenroͤhre hineinflleßen. A 4. Der Kronenſaum iſt mennigfarben, die Saſtdecke aber „„ alſo zugleich das Saftmaal. Auch hatt die keine Juſekten ſind, ins Waſſer. Nach einigen Tagen wird man Blume einen ſehe ene Velchengeruch. ſtliaden, daß verſchledene von den hier aufgebrochenen Blumen ſich it dritten Zuſtande befinden, zugleich aber, daß der oberſte Theil N 5 Nor len ds Portlandia grandiflora. Jacqu. Amer. p. 2 > 1. Die Saftdruͤſe muß oben am Fruchtknoten befindlich gern, — woſelbſt, oder im Grunde der Kronenröͤhre n man auch | 2. den Saft finden wird. 3. Der Grund der Kronenroͤhre wird durch die an n ber Safls haarichten 3 und den Griffel gänzlich vor dem . ver⸗ ſchloſſen. 4. Die Blume nech bey Tage gar nicht, ben des dachte = duftet fie einen hoͤchſt angenehmen und erqulckenden Geruch aus. Sie iſt folglich eine Nachtblume. Damit fie nun von den Nacht inſekten ſchon von weitem leicht N — 0 iſt 8 1) - ' Ser 1 19 Portlandia. Chiococta. Hamelia. Muſſaenda. ordentlich lang, nemüch elne halben Fuß, und Sat 2) eine weiße 5 Krone. 8 Bortlandia: SEE hat eine lei Einrichtung, Die kugelförmige Baſis der Kronenroͤhre iſt der Safthalter. Ue⸗ 5 ber derſelben wird dle Kronenroͤhre enger, und von den Filamen⸗ ten und dem Griffel genau verſchloſſen. Die Saftdecke. ä Chiococca. Chiococea nocturna. Jacqu. Amer, p. 68. 8 Auch dieſe Blume iſt eine Nachtblume. Denn ſi e hat bey Tage keinen, des Nachts aber einen vortrefflichen Geeuch. ER her hat ſie u eine weiße ur Himel HFamelia Ages und H. Nasen Jean 9 7 p. 71 2 x i : 8 Die Saftdrüfe iſt der auf dem Fruchtknoten fi : u kegel⸗ - förmige Körper. Derſelbe bleibt, nachdem die Blume verbluͤhet iſt, ſt ſitzen, wirft aber den Griffel ab. Dieſes ſchließe ich aus dem Carduus, dem Silphium und andern Syngeneſiſten, bey welchen eben dieſe Einrichtung Statt findet. ä N 2. Der Saſthalter iſt der BE: weitere Theil ber Kro⸗ nenroͤhre. 5 & 3. Ueber dem Safthalter iſt dle Abreise enger, und muß daſelbſt von den Filamenten und dem Griffel ziemlich ausge, fluͤllt werden, ſo daß kein Regentropfen Sinnur ana kann. zur hinauf erweitert fie ſich wleder. ER x t e Mufaenda. et 5 Muffaenda Tora und Ni. pino fa. i Ager. p. 70. g = a Beide: Arten find Rochtbluwen, und haben in außer dem vortrefflichen Geruch, einen ſchneeweißen, aber mit keinem Saftmaal gezierten Kronenſaum. Der Herr Berfaffer ruͤhmt beſonders dle erſte. Er ſagt, der ſonſt unanſehnliche Strauch ge⸗ währe, wann er bluͤhet, zur Nachtzelt das ſchoͤnſte Schauſpiel. Er ſey alsdenn mit den Kronenſaͤumen, wle mit Sternen, bedeckt, 5 weill man die ſehr langen Kronenroͤhren, da ſie gruͤn find, nicht w ſehen koͤnne. Da aber dieſes Schauſplel ſelne naͤchſte Beziehung auf die Nachtinſekten hat, ſo ſind dle Blumen waheſcheu Saſtblumen. Jacqu. | junge Nußſchale gehalten. Lonicera. Mirabilis. Lonicera. LönisersKyloßsum. ee 1. 2. Die Kronenroͤhre hat vorne an der Baſis einen Hoͤcker. „ Derſelbe Ift fleiſchicht und inwendig glatt, und ſondert den So ab, welchen er auch enthaͤlt. 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen diente dle Haare, womit dle Kronenroͤhre, die er en und Ber Griffel uͤberzogen ſind. 8 Lonicera Caprifolium. Der Grund d der ae | roͤhre iſt die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter. Weil die Kronenroͤhre ſehr lang und enge iſt, ſo kann kein Regentropfen in den Grund derſelben in noͤthig ſind, ſo ſind 1 0 a z Mir abilis. Tab. VIII. 16—23. er en Der vergroͤſſerte Kelch in natürlicher Stellung. 17. a. Die junge Nuß, deren Schale oben offen, mit den 2% — — * 2 Mir 515 longiflora. Rande aber an die Kronenroͤhre angewachſen it, b. Der un terſte Theil der Kronenroͤhre⸗ 18. Die junge Nuß nebſt dem unterſten Theil der Er roͤhre, der Lane ge nach aufgeſchultten, und von einander gebreitet. In der einen Haͤlfte der Fruchtknoten nebſt dem unterſten Theil | des Griffels. X In belden Hälften dle (punktitte Haktbrüͤſe, welche die Filamente träge. 19. Die ha! be Saftdruͤſe von außen. | 20. Diefelbe von innen. | 21. Die junge befruchtete Nuß, nie: nacb ſie dle Krone, die Staubgefäße und den Griffel ent ſich oben \ geſchloſſen hat. : 22. Dieſelbe im Durchſchnitt. 1 23. Die reife Nuß im Durchſchnitt ohne den Kern. . 8 Grunde derſelben die vormalige Saftdruͤſe. N Linns ſchrelbt der Gattung einen fünfblätterichten Kelch zu; bey dleſer Art aber beſteht der Kelch aus Einem fuͤnfmal einge⸗ ſchnittenen Blatt. Fuͤr die Saftdruͤſe hat er irrigerwelſe dle Ferner ſagt er, die Fllamente ſeyen an die Kronenroͤhre angewachſen. Auch dies iſt unrichtig. Denn fie ſchintegen ſich zwar dicht an dleſelbe an; man kann ſie aber | von ee abzlehen, ohne fie zu zerreißen. Die Saftdruͤſe iſt der in der jungen Nuß befindliche N ſechcgr glatte Ring, aus welchem die Fllamente entſtehen. | Derſelbe iſt gelb, da der Sean und dle junge ee a S Weil alſo keine Haare 5 kennen. Mirabili + Verbafenm. $ # N tar 2. Der Naum zwwiſchen dem Saag moren und der Safer if voller Saft, 3. Daß durch die (pr lange und enge e in ‘ Welcher ſich überdies die Filamente und der Griffel befinden, kein Regentropfen hindurch dringen koͤnne, verſteht ſich von er Eben deswegen iſt dleſelbe auch nicht mit Haaren überzogen. 4. Der Kronenſaum iſt weiß, in der 3 Mitte aber mit einem violetten fuͤnfeckichten Stern geziert, welcher das Saftmaal iſt. Die Blume ſoll beſonders des Nachts einen vortrefflichen Geruch N verbreiten, woraus folgen wuͤrde, daß ſie eine Nachtblume iſt; aus dem Saftmaal aber ſchlleße ich, daß fi e eine Tagesblume if | "Ver bafı um. Verbafeum Thapfus. Tab. VIII. 24. 26. 27. 1. 24. Die Blume in ER Stellung und . von „iR Seite. 26. Diefelde von vorne. nr Diefe Blume hat eine anſehullche ER und einen ange: nehmen, obgleich ſchwachen, Geruch, und die drey oberſten Fi, lamente ſind mit Haaren, oder eigentlich keulenfoͤrmigen Fäden, Fig. 27., beſetzt. Diefe drey Umftände machen es wahrſchelnlich, Ä daß fie eine Saftblume ſey. Ich habe aber keine Saftdruͤſe in derſelben gefunden. Denn der Fruchtknoten iſt an der Baſis von keinem glatten Ring umgeben, und er ſelbſt kann die Saftdruͤſe nicht ſehn, weil er nicht kahl, ſondern mit Wolle uͤberzogen iſt. Eben ſo wenig habe ich eine der Groͤſſe der Blume angemeſſene i Quantität Saft in derſelben gefunden. Mehrenthells habe ich nicht die geringſte Spur von Saft, zuweilen in der Kronenroͤhre einige fe hr kleine Tröpfchen angetroffen. fletſchicht und glatt. Iſt ſie alſo die Saſtdrüſe? Und ift der Saft etwa für ſehr kleine Inſekten beſtimmt, welchen er, unge⸗ achtet feiner geringen Quantität, hinlängliche Nahrung zu liefern im Stande iſt? Die Blume wird von Bienen beſucht, welche ich Staub aus derſelben habe ſammlen ſehen. Die Unnobertrothen Staubballen auf hren Hinterbeinen waren W un zu er⸗ Verbafcum e Tab. vm * : Bey dleſer Art find nicht nur die drey oberſten, ſondern auch ö die beiden unterſten Fllamente mit Haaren beſetzt; auch dle Oeff⸗ nung der Kronentöhre IE mit Haaren überzogen, da ji fie bey der vorhergehenden kahl iſt. Beldes läßt ſich, wenn die Blume Saft enthalt, daher erklaͤren, daß die Krone welt flacher iſt, als bey der erſten Art. Dennoch habe ich auch in dieſer keinen Saft ge⸗ funden. Der Fruchtknoten iſt mit glänzenden Punkten oder Kü, Fix belchen überzogen. ind dieſe etwa der Saft? Dieſe Kronenröͤhre it. Filamente. 1 ſind purpurfarben. folglich eine Tagesblume, wie fie denn auch des Morgens auf⸗ ſitzende Fruchtknoten. a Verbaſeum. Dan ura. i Verbafeum nigrum. Tab. V. 2123. 5 N 21. Die vergröfferte Blume in e Stellung, von o vorne geſehen. 22. Der mittelſte Theil der Ei: Der unterſe ap der Das (panktirte) Saftmaal. 23. Zwey Fuͤnſtheile der Krone, der Srausgefäß und des Saftmaals. Die Krone iſt gelb, und bat u in der Mitte fünf Eoftanlen braune Flecken. Alle Filamente ſind mit Haaren überzogen, da 2 dle Krone, wie bey der zweyten Art, flach iſt; und dieſe Haare Die Blume hat alſo ein Saftmaal, und iſt bricht. Demungeachtet habe ich keinen Saft in derſelben gefun den. Auch hier ift der Fruchtknoten mit feiner Wolle Be | weswegen er nicht die Saftdruͤſe ſeyn kann. Verbafeum phoeniceum. Bey dleſer Art i der 5 Fruchtknoten an der Baſis mit einem dünnen welßen Ring ver- * ſehen, unter welchem ein anderer, brauner, Ring befindlich if, 5 welcher dle Krone trägt. Jener ſcheint die Saftdruͤſe zu ſeyn. EN In den wenigen Blumen, welche ich bey ſpaͤter Jahreszelt zu unterſuchen Gelegenhelt hatte, habe ich keinen Saft gefunden. Uebrigens haben dle Blumen aller vier Arten eine horlzontale . Stellung, „da ſie eine auffechiſehende ehre bilden, und en des. wegen regular. f © Auch Gleditſ ch hat im Verbafeum nigrum und Lychnitis feinen Saft gefunden, ©. 186.5 Kruͤnitz His N gegen ſagt, ©. 668. > daß das Verbaſeum den Denen Bens llefert. er \ x | en ee ! » Datura x Stramonium e 8 Tab. vn. : are, 3 Er : i 29. Der im sufgefntitenen und üngeſchlogenen Kelch An ſelner ki 8 die 3 e 25 druͤſe. 30. Die mit den Silamenten hufammengeivacfene Kronen, roͤhre y aufgeſchnitten und flach ausgebreltet. 31. Ein Filament nebſt dem 3 Stuͤck der 8 nenroͤhre von der Seite. f 32, Der e der Blume ohne den Su w a . 30. ee 33. Daelbe bey b, — 34. bey e = 5 es 5 1. Die Saſtdruͤſe umglebt dle Baſis des Fruchtknotens. Sie ! Ak glatt und weiß, da der Fruchtknoten mit zarten Stacheln ber Ex „„ 75 | . — 123 Datura. Hyoſeyamus. ſetzt und grün iR: um dieſel lbe herum ſitz bt die arama ö ſehr feſt. angewachſenen Fllamenten. woͤrts am engſten, Fig. 34., werden aber weiter hinauf allmaͤllg welter, Fig. 33. Sie haben eine roͤhrenfoͤrmige Geſtalt, well die Fllamente hinten, wo fi ie an die Kronenroͤhre angewach ſen find, ſchmaͤler fü ind, und alfo von einander abfiehen, vorne 1 breiter find, und einander berühren. 3. Weil die Blume eine nicht völlig aufrechte, Be et⸗ was ſchiefe Stellung, und eine lange, und nach. Verhaͤltniß der Länge ziemlich enge Krone hat: fo iſt die letztere hierdurch ſchon ziemlich vor dem Regen geſichert. Wenn aber demun geachtet el nige Regentropfen in die Krone hineinfallen, ſo koͤnnen ſie doch nicht bis zum Saft dringen. Denn die Röhren, in welchen der, ſelbe enthalten if, find fo enge, daß die Regentropfen oberwärts In der Oeffnung derſelben, wo ſich die Filamente von der Kro⸗ nenroͤhre trennen, ſtehen bleiben muͤſſen. mittelfte Roͤhre, welche die Fllamente mit Ihrer lnneren Seite bilden, Fig. 33. 34., keln Regentropfen komme, oder, wenn er in den oberſten Theil. derſelben gekommen iſt, nicht welter dringe, ſo iſt dieſe innere Selte der Filamente mit kurzen in die Hoͤhe ge⸗ richteten Haaren beſetzt, Fig. 31. 4. Die Blume ift, wenigſtens hauptsächlich, für Nachtin⸗ ſekten beſtimmt. Denn fie bricht! mehrenthells gegen Abend auf N und noch Abends um zehn Uhr fand ich die Krone geoͤffnet. Des wegen iſt die Krone ſehr groß, weiß, und ohne Saftmaal, und die Blume hat einen Geruch, welcher aber abſcheulich iſt, und welchen ich des Abends bey friſch aufgebrochnen Blumen ſtark, ſchwaͤcher aber am Tage bey ſolchen gefunden habe, welche ſchon Eine Nacht gebluͤhet hatten. 5. Ich habe Blumenkäfer und ſchwarze Blaſenfuͤße in den Blumen angetroffen. In einer Blume fand ich des Abends eine Spinne in einer ſolchen Stellung, aus welcher fich ſchlleßen ließ, daß ſie darauf laurete, daß eln Inſekt die Blume beſuchen ſollte, um ſi 0 a zu n Hyofeyamus. ri Hyofcyamus Scopolia. 35. Die etwas vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung. 36. 37. Der Fruchtknoten. Die (punktirte) Saftdruͤſe. 38. Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitete ERS Bei . en a der Stlamente, * * 2. Der anſehnliche Vorrath von Saft befindet ſich in den Zwiſchenräumen zwiſchen der Kronenroͤhre und den an dleſelbe i Diefe Zwiſchenraͤume find unters ben werden. Damit auch in die N blicher iſt, als Tab. VIII. 338. welche etwas gelblicher iſt, als die oberſte. 8 Hyofeyamus er a; Die Safträfe iſt der unterſte glatte und die Theil des Fruchtknotens, deſſen oberſter Theil grün iſt. tritt er in die fuͤnf Oeffnungen oder Loͤcher zwiſchen den Fllamen⸗ ten, wo man ihn, wenn man in die gegen das Sonnenlicht ge“ haltene Krone h he, in der Geſtalt von fünf vol erblickt. 3. Der Saft kann ſchlechterdings vom Regen nicht verbot Denn 1) die Blume haͤngt herab, und hat eine lange glocfenförmige und ganze Krone. 2) Da die Filamente ſich 33 an den Griffel ſchmlegen, und an der Baſis mit welchen Haaren beſetzt ſind, auch dle Kronenroͤhre unter dem Safthalter mit der | gleichen Haaren überzogen iſt: fo entſtehen dadurch fünf mit meh chen Haaren meiſt verſchloßne Oeffnungen, durch welche zwar ein Juſekt, aber keinesweges ein Regentropfen bindurchteingen kann. i | 4. Die Krone iſt mus went dunkelroth, und mit gelblichen 12 wel kan 2. Der Saft if zwiſchen der Saftdrüͤſe und der kurzen Kro⸗ N nenroͤhre, welche jene umgiebt, befindf ich. Haͤuft er ſich an, ſo ben fel. ken ie 7 ſolch zu, wen Le Ca Streifen geziert, inweudig aber ocherkarben. Al ir ihre wan | 8 e innere Seite das Saftmaal. Hyofcyamus niger. N Tab. IX. 1-3. Tab. VIII. 39. Der vergroͤſſerte Peaches deſſen un terſter (punktirter) Theil die Saftdruͤſe iſt. 1 40. Die Samenkapſel in natuͤrlicher Groͤſſe. 8 N Die Filamente in natuͤrlicher Stellung. ; 42. Dieſelben, nachdem die n anfgefänitten und Be b ausgebreitet worden. 5 N 43. Die Blume in acheter Stellung und Groͤſſe. | | Tab. IX. I. Die innere Seite eines Thells der Krone. Bilſenkraut. 8 — vin. Wa Reif Kap dem kon | 15 2. Die Blume, wenn man in dieſelbe diger Im | Grunde der Krone das Saftmaal. 3.5 Drey etwas vergroͤſſerte Samenkapſeln in natiefiher © Stellung. Die oberſte mit unverſehrtem Kelch; die beiden um Ba nachdem vom Kelch vorne ein Stuͤck weggeſchnitten wor Auf der mittelſten ſieht man den Deckel, auf der unterſten, | Er den Deckel ſchon aus dem 1 nee hat, die oberſten Samenkoͤrner. 1. Die Saſtdruͤſe iſt die unterſte Hälfte des Fruchtknotens / ! Aus jener wird zw letzt die Kapſel, aus dieſer derſelben Deckel. | 2. Der Safthalter iſt die glatte Kronenroͤhre. 3. I) Die Blume hält das Mittel zwiſchen horlzontalen und = herabhangenden Blumen, iſt alſo zu den erſteren zu rech b 5 und daher e da im * die Vorhergehende Hyofeyamıs ‚Nicotiana. i well ſie grade herabhaͤngt, regulär iſt. Wegen dleſer Stellung kann nicht leicht ein Regentropfen in die Krone kommen. 2) Die Filamente „ nachdem ſi ſie ſich von der Kronenroͤhre abgeſondert ha⸗ ben, ſind an der Baſis haaricht, und ſchmiegen ſich an den Grif⸗ fel. Da nun dleſer nicht mitten zwiſchen der oberſten und unter⸗ ſten Seite der Krone ſteht, ſondern der unterſten naͤher iſt: ſo | biegen ſich die oberſten Filamente ſtaͤrker, als dle unterſten. Auf pſolche Art entſtehen im Grunde der Krone, nach der oberſten Sette du, drey durch Haare verſchloſſene Oeffnungen und Eingaͤnge fuͤr die Inſekten, durch N kein Regentropfen Mann en ? kann. . ü 7 04 Die Blume hat ein Saftmsat; wendig blaßgelb, und mit purpurfarbenen Wee Adern Miert, ‚ im Grunde aber dunkelpurpurfarben. 5. Die Blume wird von Hummeln Bauches Uebrigens laͤßt ſi ch, was von der Stellung der Blumen au en Samenbehaͤltniſſe des Echium vulgare geſagt worden iR, auch je auf dieſe Pflanze anwenden, und die Abſicht, weshalb die Sa, — menkapſeln aufrecht ſtehen, fällt hier noch mehr in die Augen. I. Wann die Blume verblühet iſt, fo wird der Kelch groͤſſer und 5 Die oberſte Hälfte deſſelben umgiebt die Oeffnung der Kapſel in der Geſtalt eines Bechers. Weder der Deckel, nach, Finnen alfo anders als durch einen ſtarken Wind von und aus der Kapſel uͤber den hohen Rand hinweggeworfen werden, da 1 auf den Erdboden Fe Nicoriana. 1 ruftica. 8 1. Die Saftdruͤſe iſt der unterſte eee ae 10 Fruchtknotens, deſſen oberſter Thell gruͤn iſt. Wann die amenkapfel völlig erwachſen iſt, kann man noch die vormas | ge Saftdruͤſe an der gelben Farbe erkennen. 2. Der Saft iſt zwiſchen der e und der kurzen „ drenröhre enthalten. 2 fender habe egen ſich uͤber den Fruchtknoten hinuͤber und 12 den Pen: von welchem fie ſich weiter hinauf wieder ent⸗ enen. beſetzt. 1 „ urchlaſſen. u Nicotiana glutins 0 8 Des eine sig Einelchtung. * 8 Struktur bemerken, leicht erklaͤren. und in dieſelbe hineinkriechen. Denn die Pe m in⸗ d hinein. 4 bem er ſich abgeloͤſet hat, noch viel weniger die Samenkoͤrner ben dle letzteren in großen Entfernungen von der Mutterpflanze 3. Die e nachdem ſie ſich von der W abge n Ihre unterſte gröffere Hälfte if mit weichen Haaren Dadurch entſtehen fünf durch weiche Haare verſchloſ | er Eingänge 128 die Juſekten, a: keinen — Nicotiana. age 8 126 Wenn wir votausſeben, daß ſowohl Nicotiana rufliea, als Hyofeyamus niger von Inſekten befruchtet werden ſoll: fo können wir uns⸗ den Unterſchied, welchen wir in ihrer Well jene aufrecht ſteht, ſo kann ein Inſekt von allen Seiten ſich auf die Krone ſetzen, Folglich mußten der Griffel und die Staubgefäße elne ſolche Stellung haben, daß das Inſekt, es mag hineinkriechen, von welcher Seite es will, theils einen Eingang zum Safthalter finde, theils die Antheren und das Stigma nothwendig beruͤhren muͤſſe. Alſo mußte das Stigma in der Axe der Blume, die Antheren aber mußten regelmaͤßtg um dieselbe herum ſtehen, und die Filamente mußten durch ihre gleichförmige Biegung gegen die Axe, und folglich gegen den Griffel fünf Oeffnungen hervorbringen. Hyoſeyamus niger hingegen iſt eine horizontale Blume, und das Inſekt krtecht bloß auf der unterſten Seite der Krone in dieſelbe Folglich durfte auch nur auf dleſe einzige Art hinein⸗ zukriechen Ruͤckſicht genommen werden. Daher iſt das Stigma nicht in der Axe der Blume, ſondern unterhalb derſelben bes findlich, und die Filamente biegen ſich nicht regulär nach der Axe zu, ſondern irregulaͤr an den Griffel. Dadurch entſtehen nicht fünf, ſondern nur drey Eingänge zum Safthalter, nem, lich auf der oberſten Seite, weil das auf der unterſten Seite der Krone ſtehende Inſekt nur durch dieſe feinen Saugerüſſel bequem hindurchſtecken kann. Weil nun dieſes mit jener Vor⸗ ausſetzung ſehr wohl uͤbereinſtimmt, 2 Ws dieſelbe 8 ſehr RUN: x i 3 a. Arropa. N phyfaloides. | 1. Die Saftdruͤſe iſt der unterſte Theil des Fruchtknoten, 8 Sie iſt blaßgelb, da der oberſte Theil blaßblau iſt. 2. Der Safthalter iſt dle kurze Kronenroͤhre. ö 3. Dle Saftdecke fallt, wenn man in die Bl ume hinein, ſteht, ſogleich in die Augen. Denn die Fllamente bilden mit ihrer breiten Baſis, welche an beiden Raͤndern mit Haaren verſehen iſt, eln wohlverſchloſſenes Gewoͤlbe, deſſen in der Mitte befindliche Oeffnung durch den Griffel ausgefüllt wird. Es kann alſo ſchlechterdings kein Regentropfen in den Saft⸗ halter kommen, wohl aber ein 9 853 wei Hanse Hi elnſtecken. 8 4. Eben ſo auffallend iR das Saſtmaal. Daſſelbe beteht aus fuͤnf dunkelblauen Flecken, welche man im Grunde der Krone unmittelbar uber der Saſtdecke erblickt. Damit ſich | eee deſto beſſer 9 ſo iſt ne; Krone, welche ober⸗ 127 Phyfaus. wärts u ft, im Grunde mllchwelß. den Filamenten abwechſeln, ſo zeigen fie den Inſekten die Stel⸗ len, wo dieſe den Saugeruͤſſel hinelnſtecken muͤſſen. Phyſalis. a Phyfalis Alkekengi. 19—21. . 5 19. Die Blume in natürlicher Groͤſſe und Stellung. 20. Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitete Krone. 21. Der Fruchtknoten, nachdem der Kelch umgeſchlagen worden. Die (punktirte) Saftdruͤſe. 27. Die Blume, von unten geſehen, ohne Schatten. I. Der unterſte dickere und gelbe Thell des men Fruchtknotens iſt die Saftorüſe 2§᷑. Die glatte Kronenroͤhre ift der Saſthalter. 5 3. Die Blume hängt herab, und die Oeffnung der Kro⸗ nenröͤhre wird durch Wolle verſchloſſen, Fig. 20. 27. Der Saft iſt alſo vor dem Regen wohl verwahrt. 4. Die Blume hat ein, Saftmaal. Denn die weiße Krone Judenkieſche. | Tab. VI. Da ſie nun mit iſt mit fünf blaßgrünen Linien, und im Grunde um die Wolle herum mit fünf Paaren blaßgruͤner Flecken geziert. Hagen ſagt in feinem Lehrbuch der Apotheker, 0 | kunſt S. 177. „Die Judenkirſchen haben einen weinhaften, „etwas fäuerlichen Geſchmack, der aber ekelhaft und bitter ber „merkt wird, wenn man beym Ausnehmen derſelben aus der = „Hülle, die hoͤchſt bitter iſt, nicht vorſichtig genug geweſen, und „dieſe die Beere berührt hat.“ Eine wunderbare und hoͤchſt merkwürdige Eigenſchaft! Damit die Beere vom Kelch zwar ges. ſchuͤtzt, aber nicht beruͤhrt werde, fo iſt derſelbe ſehr aufgeblaſen, und der Fruchtknoten ſitzt nicht unmittelbar im Grunde des Kelchs „ ſondern zwiſchen jenem und dieſem befindet ſich der Körper ab Fig. 21., welcher zur Bluͤhezeit eylindriſch, wann aber die Beere Ihre völlige Groͤſſe erreicht hat, wulſtig, und glatt iſt, da der Kelch inwendig mit kurzen Haaren überzogen | iſt. Ich vermuthe, daß die Samenkörner nicht auf eine me⸗ chaniſche Art, ſondern durch irgend ein Thier, vlelleicht durch einen Vogel, ausgefäet werden ſollen, und daß jene beſondere Eigenſchaft damit im Zuſammenhange ſteht. Denn wann dle Beere reif iſt, ſo iſt der Kelch pomeranzenfarben, und macht | ſich durch dieſe Farbe ſehr bemerkbar, da er vorher, ſo lange die Frucht unreif, und er e war, weniger in die Augen Hl. Phyfalis 5 Tab, IX. RER ECH, 7. Die etwas vergroͤſſerte Dun noritihe Stellung von der Oele: FE 3 den. | . Solanum. =. Diefetbe von vorne, in Vothrlichee Gröſſe. Im Grunde | der Krone das (punktlrte) Saftmaal. 1 6. Der Fruchtknoten, nachdem der Kelch amgeſchlagen wen Die (punktirte) Saſtdtuͤſe. 9. Ein ns der Krone. Ein Theil der wollten 7 | decke. N In Anſehung der Saftdruͤſe, bet Saftdecke, des Saft maals, wle auch des Umſtandes, daß der Fruchtknoten nicht un mittelbar im Grunde des Kelchs ſitzt, iſt dieſe Art der vorherge⸗ henden ähnlich. Die Saftdruͤſe tft gelb, der er Theil des Fruchtknotens aber weiß, Die Zeh iſt gelb, d N 1 ecken find braun oder dunkelroth. „ f Solanum. Solanum nigrum Guineenfe. 12. I 16. 18. Tab. IX. Daß diefe Pflanze nicht eine Varſetaͤt des gemeinen ſchwar zen Nachtſchattens, ſondern eine beſondere Art iſt, erhellet aus Folgeudem. 1) Wenn ſie mit dem letztern an einer und ebender⸗ | ſelben Stelle waͤchſt, fo unterſcheidet ſie ſich von demſelben da N durch, daß fie überhaupt und nach allen Theilen zweymal ſo groß iſt, als daſſelbe. 2) Die Antheren ſind nicht gelb, ſondern braun⸗ 30 Die Blaͤtter ſind nicht gezaͤhnt, ſondern haben einen voͤlig ganzen Rand. 4) Sie blaͤhet ſpaͤter. Beide Arten hatten ſi ich in meinem Garten von ſelbſt ausgeſaͤet. Die im folgenden S Som / | mer aus diefen Samen entſtandenen Pflanzen von der erſtern Art | fiengen im Anfang. des Auguſts an zu blühen, da die von der letzteren Art ſchon völlig erwachſene Beeren hatten. | 12. Die vergroͤſſerte Dlume. 13. Das Piſttll. ses 16. Ein Staubgefäß von der Seite. 28. Zwey Staubgefäße von innen. 1. Die Saſtdruͤſe iſt der Fruchtknoten. > 2. In der kurzen glatten Kronenroͤhre, welche ziemlich 67 um den Fruchtknoten ſitzt, habe ich zwar mit bloßen Augen kel! nen Saft geſehen, durch die Loupe aber EI ih ag über kleine Tröpfchen zu bemerken. Si 3. Daß die Blume Saft enthalten wü bewe ft die Saft“ decke. Zu derſelben gehört 1), daß dle Staubgeföze um den Griffel herum eine Roͤhre bilden, 2) daß die kurzen Sitamen inwendig und an den Seiten haaricht find, 3) daß der Griffe B unterwaͤrts dicker, und gleichfalls mit Haaren beſetzt . 4. Die weiße Krone hat in der Mitte elnen Stern von eben dem düochten und grunlichgelben Anſehen, weihen die Kronen ie ’ g JR 7. N 4 nl, N Solana. ‚Cipfi cum. m dle Si (amente Haben. Laſtmaal. Solanum nigrum lea dae Gertainet ae Nachtſchatten. Die Blume iſt nur bey Tage geöffnet, des Nachts hingegen geſchloſſen. Sie Wird von ee und Bo be: lacht. Letzteres beweiſet, aber ſchelnen bloß u aus ehe zu Holen. Uhenlgen, welche ich auf den Blumen antraf, ſtießen mit Hef⸗ ülgkelt an die Antheren, damit der Staub derſelben (die Blumen 5 fund der Erde zugekehrt) herausfiele, hatten — an den Hinter, | beinen : weiße Staublkuͤgelchen ſitzen. Solanum tuberofum. Ertoffelſtaude. Tab. N. 14 Ob ich gleich in dieſer Art keinen Saft gefunden habe, ſo | Haube ich doch, daß fie Saft enthält, da fie von Blaſenfuͤßen de ſucht wird, welche ich noch Abends um fieben Uhr, da ſich die Be | Blume ſchon geſchloſſen hatte, in derſelben antraf, und da die dleſe Art hat ein Saftmaal. Abbildung der Pflanze aber ſieht man, daß die Krone fuͤnf 7 7 Üipeigichte Adern hat, welche von den Spitzen der Abſchnitte des 0 | Saums bis an dle Oeffnung der Roͤhre ſich erſtrecken. In der | Beſchrelbung wird dieſer Adern nicht gedacht. Vermuthlich find A llaßröthliche Krone in der Mitte einen großen gelblichgruͤnen wife Oel glänzenden Stern, alſo eln Saftmaal, hat. a Jacqu. Amer. p. 49. Auch N Solanum Hauanenfe Denn die Krone iſt blau; an der 4 fe, wenn nicht von einer andern Farbe, wenigſtens dunkelblau. +. Hatten. Tab. IX. 15. IJch habe auch in dieſer Art keinen Saft 1 seen ? | Gegenwart ſich jedoch aus ihrer ganzen Struktur vermuthen laͤßt. Die Antheren ſind zuſammengewachſen; deswegen bedurſte der Solanum Dulcamara. Griffel keiner Haare, wie bey der erſten Art. Und weil dle Fila, mente ſehr kurz, und daher ihre Zwiſchenraͤume ſehr klein fi nd, ſo haben ſie auch keine Haare noͤthig. Die Blume hat ein Saft, maal. Denn die Krone ift blaßviolett, und hat in der Mitte elnen dunfelvtoletten Stern, welcher mit fuͤnf Paaren gruͤner R Flecken gezlert ift, welche gegen die violette Farbe ſchoͤn abſtechen. Pollich fragt, ob dleſe Flecken Saftdruͤſen find. Diefe rage - Wade ich bey der ralsenben Gattung beantworten. 7 apſicum. Capficum groffum. Tab. IX. 175 19—21. 17. Die Blume in natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe. 19. Dleſelbe, von unten geſehen. 5 RT Dieſelbe in einer andern Stellung. 20. Ein ausgebreitetes Stück der Sronennähee dogglch bat bie Blume a ein Die em 4 Bitterſüß. e e Cupft eum. 5 cium. cChironia. e 130 . = ER Die Seſtdräſe it der galt; g grüne Fruchtknoten. 2% Die Kronenroͤhre, welche den Fruchtknoten feſt umſchlleßt, hat fünf breite Furchen, welche ſich, aber ſchmaͤler, zwiſchen die Filamente hindurchzliehen, und uͤber den Kronenſaum erſtrecken. 2 ü In dieſen Furchen ſteigt der Saft zwiſchen die Filamente hindurch in den Kronenſaum, und bleibt nicht welt vom ra in | der Geſtalt von fuͤnf Tropfen ſtehen. 5 3. Weil die Blume ſich herabneigt, und elne nicht ade, ſondern gewoͤlbte Krone hat, ſo iſt der Saft hierdurch gegen den 5 Regen Wade geſichert, und es if ve beſondere Saſtdecke noͤthig. = Die welße Krone hat kein Saftmaal, well dle Safttropfen d ſelbſt den Inſekten in die Augen fallen. RN, Hätte man, bevor man diefes geleſen hätte, die 19. Figur mit der 15. verglichen, ſo wuͤrde man vermuthlich geglaubt ha⸗ | ben, daß die fünf weißen Krelſe im Grunde des Kronenſaums das Saftmaal vorſtellen ſollen. Man wuͤrde ſich auch hierin in⸗ I fofern nicht gelrrt haben, als dieſe Safttropfen ſich ſelbſt durch 5 ihren Glanz den Inſekten zu erkennen geben, folglich gleichſam ihr eigenes Saftmaal find. Schließt man aber umgekehrt von der 19. Figur auf die 15. zuruck, ſo wird man ſich uͤberzeugen, a daß, ſo wle hier die fuͤnf weißen Flecke nicht die Saftdruͤſen find, fondern der Fruchtknoten den Saft abſondert, eben ſo auch bey a dem Solanum Dulcamara n icht die fuͤnf Paare gruͤner Flecken die a Saftdruͤſen ſi find, wie Pollich vermuthet hat, ſondern der Fruchtknoten die Saftdrüfe iſt, und daß der Saft, welcher nicht aus der Kronenröhre heraustritt, durch diefelben gleichſam ange⸗ kuͤndigt wird, da er ſich ſelbſt nicht zeigen kann. Auch rc = folgt, daß jene Blume = enthalten muß. . N 3 Lyeium 8 N Bas 5 I. Die Saftdruͤſe iſt der gelbe ing, welcher die Baſ 8 des blaßgruͤnen Fruchtknotens umglebt. | 2. Der Safthalter iſt die e satt Säle der Kronen, roͤhre . welche voller Saft iſt. ö 3 3. Die oberſte Hälfte der Krobeneibez ift haaricht, auch iſt N der unterſte Theil der Filamente ſehr haaricht. Es kann alſo en Regentropfen in den Safthalter hineindringen. \ gg Americanum. Jacqu. Amer. p.5o. 3. Auch Ae iſt der unterſte Thel der . baaricht. . Er a ER 5 Chirenia frutefcens. Der 3 ſeiſchiche glatte blaßgelbe Körper, abr man wegen dleſer W 280 5 Chir Sa Dh Phylica. Celaſtrus. 5 ſchaffenheit für die Saftdrüſe halten folfte, fi fist nicht da, wo eln 131 Chironia. jeder die Saftdruͤſe ſuchen würde, nemlich im Grunde der Kros Auf demſelben ſteht nenroͤhre, ſondern im Grunde des Kelchs. die Kronenroͤhre, welche aber am Ende zugewachſen iſt, folglich von dieſem Körper, wenn er die Saftdruͤſe iſt, keinen Saft er halten kann. Und dennoch hat es das Anſehen, als wenn die Kronenroͤhre Saft enthlelte. Denn die Fllamente ſind innerhalb der Oeffnung derſelben ziemlich dicke, und ſcheinen dieſelbe ver⸗ ſchlleßen zu ſollen, damit kein Regentropfen hineindringe. Folg⸗ lich muß der glatte Fruchtknoten ſelbſt die Saftdrüͤſe ſeyn, auf welchem ich auch ein Safttroͤpfchen gefunden habe. dieſe Blume nicht auf eine mechantſche Art, ſondern durch Sn ſekten befruchtet werde, erhellet ſchon daraus, daß der Griffel nlederwaͤrts gebogen, das Stigma alfo von den Autheren ent; fernt if, da es doch, wenn die Befruchtung auf eine mechanifche Art geſchehen ſollte, oder wenigſtens ſich kein Grund gedenken läßt, warum die Nas tur vn gefliſſentlich das Stigma von den Autheren entfernt = a" ö Phylica ericoides. derſelben aber gab mir zu erkennen, daß ſie Saftblumen ſind, und daß der Grund des Kelchs die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter iſt. Die Blumen bilden einen Knauf. Derſelbe ſieht weiß aus, weil die Kelche auf der aͤußeren Oberflaͤche mit weißer Wolle überzogen find, fällt alfo den Inſekten ſchon in ei⸗ | niger Entfernung in die Augen. Die innere Oberflache iſt gelb, und ſticht gegen die welße Farbe ſtark ab, tft folglich das Saft: maal. Die Schuͤppchen „welche Shen am > figen, find ver muthlich die Saftdecke. a 4 Uebrigens finde ich einen Widerſpruch in der Linn ei ſchen | Zuerſt heißt es, die Blume habe Beſchrelbung der Gattung. keine Krone, und hernach, der Fruchtknoten fige im Stunde der RR. Celaßr us. Celaſtr us n 1. 2. Die Saſtdruͤſe und zugleſch der Safthalter if bei Reifchichte gelbe Grund des Kelchs. 3. Die ziemlich ſtarken und aufrecht ſtehenden Fiament- machen mit den zurückgebogenen Kronenblaͤttern einen Winkel, Daß aber denſelben ſo nahe als möglich ſeyn müßte, Die Blumen, welche ich in No vember zu unterſuchen Gelegenheit hatte, waren ſchon vertrock⸗ net, und konnten daher keinen Saft enthalten. Die Struktur | 0 e Ribes. 1 und alen die auf den letzteren ſitz ER Ronen ab, 4 mit dem Saft zu vermiſchen. 4. Die Blumen bilden am Ende eines Zwelges elne zu Der 8 Zweig hat Blaͤtter; wo aber die Traube anfängt, verwan deln ſich dteſelben in ſchmale ſtipulas. Die Bemerkbarkeit del Traube wird alſo durch keine Blatter geſchwaͤcht. Die Krone K weiß und ein wenig gelblichgruͤn, der Grund des Kelchs abel gelb, folglich zugleich das Saftmaal. 1259 haben die Plume einen angenehmen Geruch. : F. en habe Blaſenfuͤße in denselben gefunden. Ribes. Ribes Groffularia. Cradle Tab. 1x 22. Das mit Einer Blume und⸗ lee Blättern versehen Ende eines Zweiges in natürlicher Stellung und Groͤſſe. 4 23. Die Blume, von unten geſehen. | 24. Diefelbe, von der Seite geſehen. In beiden Fgued iſt die Innere, Seite der Kelcheinſchnitte punktirt, wodurch ange ji zeigt wird, daß dieſelbe gefaͤrbt iſt. * Dleſelbe im doppelten Durchſchnitt, d. i., der größte 133 beſſe hau Role nack Ihr zur * Theil der vorderſten und hinterſten Haͤlfte iſt weggeſchnitten wo | 9 den, und nur das mittelſte Stück ſtehen geblieben. I. 2. Dle Saftdrüfe und zugleich der Saſthalter iſt den glatte Grund des Kelchs. N a 3. 1) Die Blume haͤngt herab. 2) Sie wird von den Blät tern, welche mit ihr aus eben demſelben Auge entſtehen, vor den; Regen geſchuͤtzt. Dies gilt auch von den beiden folgenden Arten, | 3) Der Griffel iſt in der Mitte und der Kelch an h der Oeffnung mit Haaren beſetzt, Fig. 2710 . = 5. Die Blumen werden von Bienen Häufig beſucht, welche | ſich an den umgebogenen Einſchnitten des Kelchs ſehr wohl fe zuhalten wiſſen. Auch Ameiſen gehen dem Saft nach. N Ribes rubrum. 26—28. es e Tab. IX. 28. Diefelbe, von der Seite geſehen. 26. Ein Theil der Blume, nemlich das Piſtill, eil des Kelchs, Ein Staubgefäß, und zwey Kronenblaͤttet, | | 1 27. Die vergeöffete Vue in raten Sulu, von — 4 vorne geſehen. 8 0 Ein 1 88% Die Saftdruͤſe iſt punktirt, und die Farbe der luneren Seite des Reichel inſchnitts angedeutet. Die Amerfen geben dem Saft dieſer Blume ſehr 7 Vergleicht man dieſe Blume mit der vorhergehenden, ſo 1 | det DAN es fie 9 von vorne, als von der Seite, jene aber 5 133 m beſſer von der r Sele, ais von unten in dle Augen fallt, 5 welches be. an Ribes. 4 ſchlleßen. Waͤren die Einſchnltte des Kelchs noch eben ſo ſehr |. lurückgebogen , als in der 24. Figur, fo wurde die Blume noch a kleiner und unanſehnlicher erſcheinen.) Die Urſache dleſer ver⸗ ſchledenen Einrichtung tft leicht einzuſehen. Jene iſt einzeln, und hangt herab, oder einige entſtehen aus Einem Auge „ und hangen jede fuͤr ſich an einem elgenen Stiel. Soll ſie nun von weltem bemerkt werden koͤnnen, ſo muß ſie von allen Seiten ſich am an⸗ ſchnlichſten zeigen. Waͤren die Einſchnitte des Kelchs flach, und Ründen fie alſo horizontal, fo twilrde die Blume von unten geſe⸗ hen am beſten in die Augen fallen. Dies würde nicht zweckwldrig = ſeyn, wenn ſie ſich an elnem hohen‘ Baum befaͤnde, wie denn die 1 Blume der Linde bey gleicher Stellung eine ſolche Geſtalt hat. Alsdenn wuͤrde ſie von den unter und neben der Krone des Baums in geringerer oder gröfferer Entfernung umherfllegenden Inſekten ® | leicht bemerkt werden. Nun aber ſitzt die Blume an einem nte⸗ delgen Strauch, unter welchem nicht, ſondern um welchen und Folglich mußte ſie ſo uͤber welchem die Inſekten umberfliegen- gebauet ſeyn, daß ſie beſſer von allen Seiten, als von unten, In die Augen ſiele. Die Blumen des Johanntobeerenſtrauchs hingegen ſtehen nicht einzeln, ſondern bilden eine herabhangende 1 Traube. Weil nun dieſe von irgend einer Seite geſehen beſſer, rd als von unten gefehen, in die Augen fällt; weswegen auch elne jede einzelne Blume nicht herabhaͤngt, ſondern eine hortzontale . 1 geſehen am anſehnlichſten erſcheinen. Man elle fi ſich dle Sache umgekehrt vor, und denke ſich an dem Blumenſtiel des Stachel; beerenſtrauchs die Blume des Johannisbeerenſtrauchs, und an 5 1 1 der Traube des letzteren die Blumen des erſteren: ſo erſcheint die erſtere den Inſekten in der in Fig. 28. abgebildeten Geſtalt, wenn K. man nemlich die linke Seite der Kupfertafel zur Grundſelte macht, und die letzteren in der in Fig. 23. abgebildeten Geſtalt. Beide 5 W * fallen, als bey der von der Natur gemachten Einrichtung ge ſchleht. | Ribesnigr um. FREE Tab. IX. 33—3$. 34. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung. Saftdruͤſe. 35. Dieſelbe, von unten geſehen. In allen drey Figu⸗ färbt iſt. hauptſächlich daher koͤmmt, daß bey dieſer die Einſchnitte des Kelchs flach, bey jener aber umgebogen find. (Die 23. Figur iſt nach einer alten Blume gezeichnet, welche anfing ſich wieder zu Stellung hat: fo mußte auch eine jede Blume für ſich von vorne Blumen wuͤrden alſo den Juſekten nicht ſo ſtark in die Augen 33. Dieſelbe im doppelten Wehen Die (punkte ren iſt die innere Seite des 8 en weil f e ge⸗ Ribes. Theſi um. ‘Carb era. 134 | Dle Saſtdruͤſe ift bier ansehnlicher. Sie iſt gruͤn, und falt ein wenig ins Gelbe. Die Kronenblaͤtter find groͤſſer, nei⸗ gen ſich auch mehr gegen einander, als bey der erſten Art. Sie verſchlleßen alſo nebſt den Filamenten die Oeffnung des Kelchs hinlaͤnglich, und der Griffel und der Kelch koͤnnen daher die i Haare entbehren, welche bey der erſten Art noͤthig ſind. a Die Einſchnitte des Kelchs fi ind bey allen drey Arten theils weit groͤſſer, theils auf der inneren, in die Augen fallenden Seite anſehultcher gefärbt, als die Kronenblatter, welche welßlich u oder gelblichgruͤn find. Nun haben die Saftblumen deswegen eine Krone, damit ſie durch dieſelbe ſich den Inſekten bemerkbar Einſchnitte des Kelchs, als durch die von Ltun é fo genannten Kronenblaͤtter geſchieht: ſo ſind jene, nicht aber dleſe für die ei⸗ gentllche Krone zu halten. Dieſe dienen bloß dazu, den Saft vor dem Regen zu ſchuͤtzen. Einen Kelch, welcher, wie bey die⸗ fer Gattung, „auf feiner inneren Seite gefärbt iſt, und dle Stelle der Krone vertritt, koͤnnte man einen Kronenkelch (Cal yx co- rollaceus), ſo wie im Gegentheil eine Krone, welche, bevor die 5 Blume zu bluͤhen anfaͤngt, dle Stelle des Kelchs vertritt „ nach⸗ her aber auf beiden Seiten gefaͤrbt iſt, als bey der Erg eine Kelchkrone (Corolla calyeina) nennen, Tefl dum. Thefium linophylium. Tab. XXII 8. 17. 4. 5 8. Die vergröfferte Blume, von oben geſehen. = 17. Diefelbe in natürlicher Stelung {m Durchſchnitt. a 42. Das Inſekt, welches die Blume beſucht. 85 a DE Saftdräfe und u der Saftfalter 1 der Grund des Kelchs. == = 3. Die Filamente find, da dle Blume ſehr klein iſt, im Stande, die Regentropfen, welche auf die Einſchnitte des Kelchs gefallen ſind „abzuhalten, in den Safthalter zu dringen. . 5. Die Blume wird von einer Fliege mit halb ſchwarzen und beſucht. Ich bemerkte, daß dleſelbe bloß dieſe Blume aufſuchte, 7 nicht einmal 8 bemerken Werse i Cer ber 4. i Cerbera Theuetia. Ned. Amer. p. 49. Der Har Verfaſſer ſagt: Nectarium quinquedentatum, ſtellatum, la- nuginoſum 1 conniuendo os tubi claudens. Dleſer Theil tft 3 aber keinesweges die Saftdruͤſe. Denn wenn eine Blume eine a | Roͤhre hat, ſo iſt die Saftdrüfe fee Grunde biefer BT, \ „„ machen. Da aber dleſes bey dieſer Gattung weit mehr durch die unducchfichtigen und halb durchſichtigen Fluͤgeln (Bibio Morio) 5 ; R hingegen die Afclepias Vincetoxicum, welche neben ze gate ER z | Antheren befindlich. Die dritte iſt bey e. RS En Vinca. 2 135 Cerbera. | kelnesweges . an ihrer Oeffnung befindlich. Ferber lt e eine : jede Saftdruͤſe kahl und glatt; dieſer Thell aber iſt mit weis cher Wolle oder Haaren überzogen. Er iſt vielmehr die Saft; decke, da er mit feinen fünf Strahlen dle Oeffnung der Kro nernroͤhre verſchlleßt, und, damit die Regentropfen deſto went ger auf ihm haften, mit weicher Wolle überzogen iſt. Biel: leicht iſt er von anderer Farbe, als der gelbe Kronenſaum, und alsdenn zugleich das Saſtmaal. Die Saftdruͤſe iſt alſo entweder der Fruchtknoten fab, oder 13 5 bey OR be⸗ findlich. . } | | Vinca. vines rofes Tab. IX. 29—32. 30. 31. Die beiden Fruchtknoten nebſt der Got) our von verſchiedenen Selten, 2 4 Der oberſte Theil der Kronenröhre ie Durchſchutt, a EN dem oberſten . des Ariffele. = punktirt. 29. Der oberſte Theil des Griffels. Das Stlgma iſt Das (punktirte) Stigma iſt hier noch deutlicher zu ſehen. Die vorderſte Hälfte 5 des unter demſelben befindlichen Theils ſt weggeſchnitten. = I. Die Saftdruͤſe iſt der glatte blaßgelbe Körper, welcher unterwaͤrts die Baſis der beiden mit kurzen Haaren uͤberzoge⸗ nen und gruͤnen Fruchtknoten umgtebt, dann aber ſich in zwey f Theile theilet, welche an den Seiten der Fruchtknoten ſtehen, und mit ihnen von gleicher Länge fi ind. Diefen Körper hat Linné zwar geſehen, er hat aber nicht gewußt, was er aus demſelben machen ſollte. f 5 2. Der Safthalter iſt der unterſte glatte Thel der Kro⸗ nenröhre, : 3. Die Blume hat eine Saftdecke, RE aus dreh ring⸗ foͤrmigen Reihen von Haaren beſteht. Die erſte umgtebt die Oeffnung der Kronenroͤhre bey a Fig. 32. Der Zwiſchenraum von a bis b iſt kahl. Bey b, wo die Kronenroͤhre ſehr enge iſt, iſt die zweyte Reihe von Haaren unmittelbar über den Der Zwiſchenraum zwiſchen d und c iſt mit einzeln ſtehenden Haaren RR Unterhalb e iſt die Kronenroͤhre kahl und glatt. = 4. Die innere Seite des Kronenfaums iſt ſchoͤn toſenfar⸗ ben, die äußere hingegen weiß. Jene Farbe wird nach der Mitte zu immer gefättigter, bis an die erſte Rethe von Haa⸗ ten. Dieſe Haare ſehen von oben geſehen dunkelroth, von 5 der Seite geſehen weiß aus. von a bis b iſt gelb, folglich das ee, Die Blume hat keinen Geruch. 25-27. 2935. 41. Der kahle Theil der Kronenroͤhre viaea. 25 136 * Der oberſte Thel des Griffels besteht aus zwey Theilen. 1: röh ai oberſte derſelben ab cd Fig. 29, tft dicht, und hat eine eyllndriſche Geſtalt. Die oberſte Grundfläche deſſelben iſt mit kurzen Haaren beſetzt, ſeine Seltenflaͤche aber iſt mit einer Feuchtigkeit überzogen. fläche das-eigentliche Stigma if. Der unterſte Thell e d e ift: hohl „und hat bie Geſtalt eines geſtutzten Kegels. In der Mitte deſſelben ſteht das Ende des duͤnnern Theile des Sc | fels, und iſt an die unterſte eee des nn Koͤr⸗ pers loſe angefuͤgt. Vinca maior und Vinca minor. Hieraus erhellet, daß dieſe Seiten Tab, XXII. u 0 . 3 a He ſch 5 Vinca maior. 23. Die Blume in bauch Groͤſſe von " 14 oben geſehen. 25. Dieſelbe, vergeöffent, — a 26. Dle Oeffnung der Kronenrohre, en von der Seite geſehen. 29. Ein Staubgefäß von außen. 30. Der oberſte Theil des Griffels, von oben geſehen. 31. Ein Staubgefäß von der Seite. 32. Die Krone, von welcher vorne ein Stuͤck weggeſchntt⸗ | ten worden, damit man die Haare, womit dieſelbe inwendig beſetzt iſt, und, wie die Staubgefäße um den oberſten Teil des Griffels herum ſtehen, ‚ ſehen koͤnne. 33. Ein Staubgefaͤß von innen. 34. Der oberſte Zeil des Griffels. Stigma. e Bezieht ſich auf Sig, a Das vorderſte Staubgefaß ift wege ſchnitten. Vinca minor. Das (punktirte) 27. Die vergröͤſerte Blume, rachdem die au at q t d. vorderſte Haͤlfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten wor⸗ | 80 den. Vorne am Fruchtknoten fi N eht man die umnEite) Hälfte der Saftdruͤſe. N ; 41. Der Griffel. f 1. Die Saftdruͤſe iſt glatt ER grün, da der Bruce knoten weißlich gruͤn iſt. = 2. Der Saft iſt im Grunde der Kronenröhre enthalten. / 3. Der Saft iſt gegen den Regen völlig geſichert. Denn bey der groͤſſeren Art ſind an der Oeffaung der Kronenroͤhre fuͤnf Fortſaͤtze angebracht, welche mit den Einſchnitten des Kro⸗ nenſaums abwechſeln, und dazu dienen, daß, wenn auf den Kronenſaum Regentropfen gefallen ſind, dieſelben nicht in die Roͤhre hinelnflleßen, ſondern in den Winkeln, welche die Fort / | läge mit dem Kronenſaum machen, ſtehen bleiben. lleneren Art iſt zu gleicher ER cht die Oeffnung der Kronen 5 5 1 In der t r „ | r f 4 | | 5 2 | k K Vinca. 5 u been mie W Reihe von Haaren beſetzt. Wenn Indefen mtl, getweiſe ein Regeutropfen in die Kronenroͤhre fallt, fo kann er doch nicht in den Safthalter h tnelndringen. Die Aatheren, welche den unterſten Theil der Kronenroͤhre verſchlleßen, ſind auf der äußeren, und die Filamente (welches man faſt für uͤberfluͤſſig halten ſollte) auf der inneren Seite mit Haaren beſetzt. Auch iſt in der groͤſſeren Art die Kronenroͤhre uͤber den Antheren mit Haaren uͤberzogen. Endlich beſteht der oberſte uͤber dem cyllndri⸗ ſchen Körper beine Theil des 8 e aus Haaren. Linne —— ſeine Beſchreibung der Gattung bloh nach dies | | S fm beiden Arten gemacht, die Vinca roſea aber nicht unterſucht haben, welches aus feiner Beſchreibung des Stigma erhellt. Vom Stigma ſelbſt hat er ſich einen wunderlichen Begriff ge⸗ macht, da er geglaubt hat, daß die Blumen zwey Stigmate ha⸗ ben, von welchen das eine uͤber dem andern ſitze, und ganz an, ders geſtaltet ſey, als das andere. Auch bey dieſen Arten iſt dag eigentliche Stigma die Seitenfläche des acta Abrpers, N . welche mit einer Feuchtigkeit uͤberzogen iſt. . Daß nun die Befruchtung aller drey Arten keleeweges | Auf eine mechaniſche Art, ſondern durch Inſekten geſchieht, iſt augenſcheinlich. Daß der Wind den Staub der Antheren af das Stigma ſoll bringen können, läßt fi ch nicht gedenken. Folg⸗ lich muͤßten, wran die mechaniſche Befruchtungsart Statt finden ſollte, die Antheren unmittelbar ihren Staub dem Stigma mit⸗ Wellen. Nun aber ſtehen dleſelben in der erſten Art hoͤher, als das Stigma, ſo wie auch in den beiden letzteren, in welchen fi e nicht um das Stigma „ ſondern um den über demſelben befindlis chen haarichten Koͤrper herumſtehen. In der Vinca maior hal⸗ ten ſi ſich Blaſenfuͤße auf. Einige von denſelben fand ich im Saft⸗ balter. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Thierchen zur Be⸗ 1 vor dem Regen geſchuͤtzt. Fluchtung der Blume beſtimmt find. Denn ſie koͤnnen nicht leicht in den Saſthalter hineinfriechen, ohne dowohl die Antheren, als auch das Stigma zu beruͤhren, und einen Theil des Staubes je ner auf dleſes zu ſchleppen. Groͤſſere Inſekten hingegen, der⸗ gleichen ich auch niemals auf den Blumen angetroffen habe, koͤn⸗ nen ſchwerlich ihren Saugeruͤſſel in den zn Wegen | 8 dielwentger hineinkriechen. Uebrigens ſcheint die Befruchtung al FOREN 3 uch, weil es mit derſelben etwas kuͤnſtlich zugeht, ſelten von Statten; zu gehen. Denn an der Vinca maior habe lch > “| mals Wan bender, = een \ 17 . 2 £ © Ro Nerium. Echites. 5 Noerium. ae Werk ce und N. Zeilanieum. Linne i hat ſich bey dieſer Gattung 9, fo wie bey der Silene, geirret, da er die Anfäße der Kronenblaͤtter, welche um die Oeffnung der Kronenroͤhre einen Kranz bilden, fuͤr das Nectarium gehalten hat. Dieſelben dienen bloß zur Abhaltung der Regentropfen vom Safthalter, wie ich bey der Silene zeigen werde. Zu gleichem Endzweck dienen auch die fadenfoͤrmigen und mit Haaren dicht beſetzten Fortſaͤtze der Antheren, wie auch die Haare, mit welchen die Kronenroͤhre unterhalb der Antheren überzogen tft, da ihr Grund kahl und glatt iſt. Hieraus folgt, daß die Blumen Saft⸗ i blumen find, und es muß der Fruchtknoten, oder vielmehr nur der unterſte Theil deſſelben, (denn der oberſte Theil if etwas haa⸗ richt) die Saftdrüſe, der Grund der Kronenroͤhre aber der Saft⸗ halter ſeyn; ob ich gleich in den wenigen Blumen, welche ich zu unterſuchen Gelegenhelt gehabt habe, keinen Saft angetroffen bebe Im Oleander fand 5 Blaſenſabe 5 3 Echites. . . Daß nicht etwa der Fruchtknoten, ſondern die um denſel⸗ ben herumſtehenden fünf Druͤſen, welche L inne und Jacgt uin das Nectarium nennen, dle Saftdruͤſen ſind, ſchlleße ich daraus, daß der Fruchtknoten in der Echites fpicara mit langen Sauren. überzogen iſt. F > 2. Der Safer muß der nee za der Kronenehher, : Jaequ. Amer. p. 29. ſeyn. die Filamente ſind (wenigſtens bey einigen Arten) an der inneren Selte haaricht oder wollicht. Hierdurch wird alſo der Safthalter Bey den zwey letzten Arten it zur Er⸗ reichung dieſes Endzwecks elne andere Einrichtung getroffen, da ihre Staubgefaͤße außerhalb der kurzen Kronenroͤhre ſtehen. Von =, | der neunten fagt der Herr Verfaſſer, daß die Oeffnung der Kro, nenroͤhre durch viele lange Haare, welche mit ihren Spitzen ein- ander berühren, verſchloſſen ſey. Vasall hat die . eine ähnliche Saftdecke. 4. Der Kronenſaum der Echites biflora ift weiß, die Def nung der — aber gelb. Echites quinquangularis hat einen gelblichen Kronenfaum; der dicke Rand um die Oeffnung der Kronenroͤhre aber ift weiß. In Anfehung der übrigen Arten finde ich nichts angemerkt, woraus ich 92 8 das Daſehn — | = RT Be. könnte, 1 re 3. In den = erſten Arten find die Staubgefäße In der | SE Mitte der Kronenroͤhre angebracht, und bilden einen Kegel, und Saſtblume if. 3 gröfferte Blume. BG ee 1. 2. Die fünf (punktirten) Höhlen ſondern den Saft ab, 3 Plumeria. Cameraria, Aſclepias. | Plumeria. Jacqu. Amer. p. 36. Flümera alba. Dieſe Diume iſt wahrjcheintich eine Saftblume, da fie einen vortrefflichen Geruch, und ein Saſt⸗ maal hat. Denn der Kronenſaum iſt weiß, die Oeffnung der Kronenroͤhre aber gelblich. Plumeria pudica. Dieſe Blume hat einen ganz vor⸗ trefflichen Geruch, welcher dem Herrn Verfaſſer den Geruch al⸗ ter ihm bekannten Blumen zu übertreffen ſchten. Sowohl hier; aus, als auch daraus, daß der Kronenſaum allezeit geſchloſſen | iſt, nemlich zur Beſchuͤtzung des Safts, ſchließe ich, daß ſie eine Cameraria. : 23 Cameraria latifolia, Jacqu. Amer. p. 37. Aus = der Befchreibung der Staubgefaͤße ſchließe ich, daß dteſelben die Saftdecke ſind, folglich die Blume eine Saftblume iſt. Aſclepias. Afeleplas Vincetoxicum. Tab. IX. 40, Diever: und enthalten denſelben. 3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht, halten, zu klein ſind, als daß ein Regentropfen in dteſelben ſollte hineindringen koͤnnen. Des Nachts aber ſcheint die Blume ge ſchloſſen zu ſeyn; denn des Morgens habe ich die Krone weit we⸗ niger ausgebreitet gefunden, als bey Tage. Wenn es hiermit ſeine Richtigkeit hat, ſo iſt die Blume elne Tagesblume, welches auch daraus erhellt, daß ſie ein Saftmaal hat; denn 5 4. die Krone iſt weiß, derjenige Theil aber, in welchem | ſich die Safthoͤhlen befinden, iſt blaßgelb. 8 2 F. Die Blume wird von allerley Fliegen, wie auch von den | großen Waldamelſen (Formica rufa) beſucht. Afelepias Curaffaulea. Daß diefe Blume, welche auch aufrecht ſteht, eine Tagesblume ſey, erhellt aus ihren zwey Farben, deren Unterſchled welt groͤſſer iſt, als bey der vorherge⸗ henden. Denn die zuruͤckgebogene Krone 1 zinnoberroth, der übrige Theil der Blume aber gelb. BR. = A Afelepias fruticofa. Tab. IX. 4 F. 10, ı1, 38. we es el 4. Die vergröfferte Blume, von unten geſehen. ſehen. | 8 g Fruchtknotens, mit welchem jene ſchwach zuſammenhaͤngt. groͤſſert. ö | fo hat fie doch keine Saftdecke, vermuthlich, weil die Hoͤhlen, welche den Saft ent habe bemerken konnen, da ich keln fo gutes Vergroͤſſerungsglas zur Hand gehabt habe, als Koͤlreuter, thells einige Anmer⸗ elne ſchwarze Farbe haben. ; ; Die Koͤlbchen, welche Jaequin zuerſt, und nach ihm hat, welches ſie auch in der That ſind, 10. Dieſelbe in natürlicher Stellung, von der Seite ge⸗ | “rn Meinung geschieht die Befruchtung anfdiejenige mechaniſche Act, . Aſclepias. 140 5. Ein Theil der 10. Figur, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. a if das ſchwarze Kaͤppchen, an welchem ein Paar Köldchen hängt | a b die Falte, an deren Ende ſich daſſelbe befindet. rr. Der Theil a bee Fig. 10, von oben geſehen. 38. Die Haͤlſte des Stigma nebſt dem oberſten Theil elnes 39. Ein Paar Koͤlbchen nebſt Ihrem Kaͤppchen, ſtark ver, 41. Das Stigma. * auch die Krone zwar, wle bey der zweyten, zuruͤckgebogen, aber fe N. A| ta Ei me : de Dieſe Art unterſcheldet ſich von den beiden vorhergehenden un durch ihre Stellung, indem ſie herabhaͤngt. Eben deswegen iſt A ſo dabey etwas gewoͤlbt, damit ſie nemlich den uͤbrigen Theil det x Blume vor dem Regen ſchuͤtze. Zu eben dieſer Abſicht ſind auch die Einſchnitte derſelben an dem einen Rande mit Haaren beſetzt; fel warum nicht an beiden Rändern, ſehe ich nicht ein. 5. Die Blume wird von allerley großen und kleinen und von zwey Wespenarten beſucht. 3 Der Bau und die Befruchtung der zur Gattung Aſclepias | und den mit derſelben verwandten Gattungen geh | Fliegen, renden Blu⸗ men iſt bisher. für die Kraͤuterkundigen ein wahrer Goroiſcher Knoten geweſen. Der einzige Kölreuter, fo viel ich weiß / hat ſich an die Auflöſung deffelben gewagt; mit welchem Gluck, wird ſich bald zeigen laſſen. Man findet feine hieher gehörige Abhandlung in den Actis Academiae Theodoro - Palatinae | T. III. p. 41. ete. Ich will theils aus derſelben dasjenige aus | heben, was zu meiner Abſicht dienlich iſt, und was ich ſelbſt nicht | kungen über dieſelbe machen. > Die ſchwarzen Kaͤppchen, an deren jedem ein Paar Koͤlbchen haͤngt, hat Koͤlreuter ſehr hart und faſt hornartig befunden. Gelegentlich erinnere ich, daß man hier dasjenige beſtüttgt findet, was ich oben bey der Saluia pratenſis geſagt habe, daß nemlich diejenigen Theile einiger Blumen, welche fehr hart und feſt find, | Koͤlreuter für die männlichen Befruchtungsthelle gehalten | ſondern, wie Koͤlren / ter bemerkt hat, ein Oel aus. i s i Fr Koͤlreuter hält für das Stigma dle Innere Oberfläche der Beutelchen, in welchen die Koͤlbchen ſtecken, und nach feinet u 4.ᷓ. Die Krone iſt weiß, die Saftmaſchinen ſind blaß grüm 8 llchgelb. 8 e ET | tende Weſen der Koͤlbchen abſpuͤlen oder verderben kann. J. men hervor, hat aber noch niemals eine Frucht angeſetzt. N Vbtung Statt finde. flüuͤr eine große Kunſt in denſelben angebracht ſey. die Blumen elne Krone? Warum enthalten fie Saft? Warum Asfepias. da die Antheren das Stigma unmittelbar he an demſel⸗ ben ihr befruchtendes Weſen mitthellen. Hierin hat er ſich nun ſehr gelrrt. Denn hleraus wuͤrde fuͤrs erſte folgen, daß die Be⸗ fruchtung jederzeit von Statten gehen müffe, beſonders da kein Regentropfen in die Beutelchen hineindringen, und das befruch⸗ Erfahrung lehrt aber grade das Gegentheil, Die mehreſten Blu⸗ men des Vincetoxicum ſetzen keine Früchte an, welches ich in der Het de oft bemerkt habe, und dasjenige Exemplar, welches ich | in meinen Garten verpflanzt habe, bringt alle Jahre viel Blu Eben ſo habe ich geſehen, daß verſchiedene Dolden der Alelepias fru ticofa gar keine, die uͤbrigen aber nicht mehr als Eine oder zwey Truͤchte angeſetzt hatten. Zweytens ſagt Koͤlreuter am Ende feiner Abhandlung, daß bey den Orchtsblumen eine ähnliche Eins So wie er nun, wle ich vermuthe, von der Aſelepias auf die Orchisblumen geſchloſſen hat, ſo habe ich im Gegenthell von den Orchlsblumen auf die Aſclepias geſchloſ⸗ ſen. Da ich nemlich entdeckt hatte, daß jene auf eine ganz be, ſondere und bewundernswuͤrdige Art von Fllegen befruchtet wer⸗ den: ſo vermuthete ich, daß auch die Befruchtung der Aſelepias durch Fliegen auf eine ähnliche, wenn gleich nicht eben dieſelbe, Art geſchehe, und die Erfahrung hat in der Folge gezeigt, daß „ ich richtig gefchloffen hatte. Drittens läßt ſich nach der Koͤl— reuterſchen Erklaͤrung kein Grund von dem Daſeyn der uͤbri⸗ gen Theile dleſer Blumen angeben, noch ſich zeigen, was denn bangt jedes Paar Koͤlbchen an einem ſchwarzen Kaͤppchen? Warum iſt das Kaͤppchen fo beſonders hart? Warum ſind zwar die Koͤlbchen, aber nicht das Kaͤppchen verdeckt? Warum laͤßt ſich das Käppchen leicht abloͤſen, und zleht, wenn man es in die Höhe hebt (bey den aufrecht ſtehenden oder geſtellten Blumen), nugleich die Koͤlbchen mit heraus? Eine einzige von diefen Fra, gen beantworten zu wollen, konnte Kslreutern nicht Ane b elnfallen. Dieſe Abhandlung, welche K Kölreuter nach 9955 Bor lau figen Na chrichten ꝛc. herausgegeben hat, beweiſet, daß er von ſeinen Entdeckungen, die Befruchtung der Blumen durch dle Insekten betreffend, keinen gehörigen Gebrauch zu machen ge; wußt hat, und daß er dieſe Befruchtungsart mehr fuͤr etwas Zu⸗ faͤlliges, als fuͤr einen Plan der Natur gehalten haben muͤſſe. Denn ob er gleich vorher eingeſehen hatte, daß Iris und einige andere Blumen von Inſekten befruchtet werden: ſo fiel ihm doch bey Unterſuchung der * und * verwandten . ee.» Die | Warum haben Alte nicht einmal der Gwante ein, ob dleſelben etwa 7 von den Inſekten, welche er Häufig genug auf denſelben angetroffen haben muß, befruchtet werden, ſondern er glaubte, daß diefelben auf eine mechaniſche Art befruchtet werden, und meinte, wer weiß was entdeckt zu haben, da er doch im Grunde nichts entdeckt hat. Der walzenfoͤrmige Körper, welchen Sacquin für das Stigma hält, iſt allerdings das Stigma, Koͤlreuter mag da⸗ gegen einwenden, was er will. Den oberſten Theil deſſelben . habe ich von der Aſelepias fruticoſa abgeſchnitten, und durch 3 einfaches Vergroͤſſerungsglas beſehen, welches ich ſo geſtellt hatte, daß die Sonnenſtrahlen auf denſelben fielen. Hier erblickte ich auf der oberſten Oberfläche deſſelben, Sig. 41., viel glänzende Punkte, welche nichts anders als die Feuchtigkeit find, mit wel⸗ cher die Stigmate verſehen zu ſeyn pflegen. Andere Stigmate ſind mit dieſer Feuchtigkeit ganz überzogen; hier aber hat dieſelbe die Geſtalt hoͤchſt kleiner von einander abgeſonderter Tropfen, welche auch ſelbſt durch das ei: e geſehen als Punkte erſcheinen. Daß die Fruchtknoten mit dem walzenſzemigen Koͤrper Air ſammenhangen, hat ſchon Koͤlreuter bemerkt. Das aber hat er nicht geſehen „ daß dieſer Körper (bey der -Afclepias fruticofa wenigſtens) in der Mitte feiner oberſten Oberflaͤche eine ſchwache 2 Spalte hat, Fig. 41. Wenn man denſelben mit einem Feder⸗ meſſer der Länge nach dergeſtalt in zwey gleiche Theile zerſchnei⸗ det, daß man ſich beym Schnitt nach dieſer Spalte richtet, und die von der Natur gleichſam angefangene Thellung fortſetzt und vollendet: ſo koͤmmt man endlich mit dem Federmeſſer mitten zwi⸗ ſchen die beiden Fruchtknoten, ohne einen derſelben zu verletzen, 5 und eine jede Hälfte des walzenfoͤrmigen Koͤrpers bleibt auf einem von den beiden Fruchtknoten fügen, Fig. 28. Hieraus folgt, daß > dieſer Körper eigentlich aus zwey zuſammengewachſenen Körpern beſteht, deren jeder das befruchtende Weſen, welches er empfan⸗ gen hat, dem Fruchtknoten, an welchen er, obgleich nur loſe/ angewachſen iſt, zufuͤhret. = Da wir nun die eigentlichen Antheren und das eigentliche: Stigma kennen, fo fragt es ſich, wie das Oel, welches jene ab⸗ ſondern, auf dle oberſte frey liegende Oberfläche dieſes gebracht wird. Diefe Frage bin Ih, nach vielen in verſchledenen Jahren gehabten Erfahrungen und angeſtellten Unterſuchungen endlich im Stande zu beantworten. Die Befruchtung geſchieht durch Fliegen und Wespen auf eine ſolche Art, von welcher h . kein Kraͤuterkenner bisher etwas hat träumen laſſen. 5 Dileſe Blumen fangen Fliegen. In verſchiedenen Blumen 19 des Vincetoxieum fand ich Fliegen, welche ſchon geſtorben wa⸗ 3 mit dem Saugerüſſel in den Seſchodlen fe hingen. * "Alpin In einer anderen fand ich eine Eleine gefangen; 5 ſich ſchon lange alle Mühe gegeben zu haben ſchien, ſich wleder los zu machen, und ſchon ganz entkraͤftet war. Das Ende ihres Saugeruͤſſels ſteckte in einer Saſthoͤhle, aber nicht im Grunde derſelben, ſondern an der Seite des walzenförmigen Körpers, und zwar an dem überaus klelnen ſchwarzen Kaͤppchen, welches man ! daſelbſt findet. Ich riß die Fliege ab, und zog zugleich jenes | Runden, welches am Saugerüͤſſel feſt ſaß, und die an e ben hangenden Koͤlbchen mit heraus. Auf der Alelepias Syriaca fand lch eine Fliege, welche mit einem Fuß in einem ſchwarzen Koͤppchen feft ſaß. Als ich das Bein ein wenig zupfte, fo zog ich mit demſelben das Kaͤppchen . und die belden Koͤlbchen heraus. In einer andern Blume fand \ ich mehrere Fllegenbeine, deren vormalige Beſi tzer ſich mit Ber, | luſt derſelben in Freyheit geſetzt hatten. 5 5 = Ein andermal fand ich auf dem Vincetoxicum sus kleine Stiege, welche am Saugeruͤſſel war gefangen worden. Ste gab ſich alle Mühe, ſich wieder in Freyhelt zu ſetzen, welches ihr auch endlich gelang. Nachdem ich dieſelbe erhaſcht hatte, ſo ! fand ich, daß drey Koͤlbchen an ihrem Saugeruſſel hingen. Dieſe Erfahrungen überzeugten mich, daß dle Natur fi ch der Fllegen bedtenet, um diefe Blumen zu befruchten. Wie aber dies zuginge, war mir immer noch ein Geheimniß, well ich damals fttzheils noch nicht das eigentliche Stigma kannte, theils immer nur, als bey der Hauptſache, dabey ſtehen blleb, daß di die Br von den Blumen gefangen werden. | Alllrterdeſſen hatte ich meine Entdeckungen an den Orchlsblu⸗ men gemacht, welche mich gelehrt hatten, daß es nicht eigentlich dle Abſicht der Natur tft, daß Inſekten, um eine Blume zu be, fruchten, ſterben ſollen, ſondern daß, wenn dleſes geſchieht, es ein bloßer Zufall iſt, der aber freyllch wegen der Art und Welſe y wie die Befruchtung durch dieſelben geſchehen ſoll, oͤfters vorkom⸗ men muß. Auch hatte ich an der gemeinen Oſterluzey die Ent; deckung gemacht „ daß die kleinen Fliegen, welche dteſelbe beſu⸗ chen, zwar eine Zeitlang in derſelben eingeſperrt find, doch aber nicht in dieſem Gefangniß ſterben, ſondern, nachdem fie die Ber fruchtung vollendet haben, aus e e uber herausgelaſſen werden. Heraus machte ich nun den Schluß, daß auch ii det N Aſelepias es nicht eigentlich darauf angeſehen ſey, daß die Flle gen gefangen werden, und jämmerlich ſterben ſollen, ſondern daß fr, „wenn fie mit einem Fuß ein Käppchen berühren, und diefes | jenen ergrelft und feſthaͤlt, das Kaͤppchen abloͤſen, und die an demſelben hangenden Koͤlbchen aus hren Be ae I und auf das En bringen ſollen. n lage, welche | legenheit, das wahre Stigma kennen zu lernen, und verſchaffte ſchlen mir wichtiger zu ſeyn; Ich ſtoͤrte fie daher nicht. anfangs bemerkt hatte. ßſolche Fliege dieſe Blume beſucht, und ſich fo lange auf derſelben aufhält, und auf allen Theilen derſelben umherlaͤuft, es lelcht mit den Süßen die Koͤlbchen aus den Beutelchen herausziehen , durch die Erfahrung belehren zu laſſen, begab ich mich am 22. Au⸗ guſt nach dem Schloßgarten in Charlottenburg, aus welchem ich hatte es, beym Weſtwinde, anhaltend geregnet, doch ohne Dow es nicht zuſammenhangend, wle vorher, ſondern abgebrochen / 144 lep | 85 bebt szenen Jahr gab mir Afelepias EN Ge⸗ 5 mir zugleich eine Erfahrung, welche mich dem Ziel meiner Unter ſuchungen näher brachte. Ich hatte nemlich einige Blumen in ein mit Waſſer angefuͤlltes Glas geſetzt, und das Glas an die | freye Luft geſtellt. In der Mi ſttagsſtunde eines ſehr ſchoͤnen Ta⸗ | ges fand ich auf einer von denſelben eine ſehr kleine Fliege in der größten Thaͤtigkelt. Bald ſchlupfte Me in elne Saftmaſchine / welches ſehr artig ausſahe, und hielt ſich eine ziemliche Weile in derſelben auf. Bald lief fie auf allen Thellen der Blume umher, Jetzt war ſie auf der Krone, dann auf dem ſchmalen Zwiſchen⸗ raum zwiſchen den Saftmaſchinen, wo die Falte iſt, an deren Ende das ſchwarze Kaͤppchen ſitzt, dann auf dem Stigma, dann wieder in einer Saftmaſchine. Nachdem ich Ihr eine Zeitlang zu geſehen hatte, ſo war ich unentſchloſſen, ob ich ſie fangen ſollte, ne um fie abzeichnen zu koͤnnen, oder ob ich es abwarten ſollte, wie lange ſie ſich auf diefer Blume aufhalten würde. Das letztere Es waͤhrte ungefaͤhr eine halbe Stunde, daß ſie ſich auf dieſer Einen Blume auſhtelt, und zwar immer mit derjenigen ungemeinen Thaͤtigkelt, de Munterkeit, und, möchte ich ſagen, Luſtigkelt, welche ich gleich Hier ſahe ich nun ein, daß wenn eine geſchehen kann, „ daß ſie mit einem Fuß eines von den Kaͤppchen | berührt, und, well daſſelbe fogleich an demſelben feſtſitt, daſſelbe | abloͤſet, und mit demſelben die beiden Kölbchen herauszieht, daß 1 f fie diefeiben, indem fie fortfähre auf allen Theilen der Blume umherzulaufen, auch auf das Stigma ſchleppen muß, da denn die Koͤlbchen das Oel, welches fie abfondern, auf demſelben ſitzen laſſen, welches ſich hierauf mit der Feuchtigkelt oder dem Oel des | Stigma vermiſcht, und fo durch den walzenfoͤrmigen Körper in 8 die Fruchtknoten geführt wird, won alſo die letzteren Seren | tet werden. 4 Nun kam es bloß noch et an, ob wirklich die Stiegen welches ich an dieſer Fliege nicht bemerkt hatte. Um mich hieruͤbet | die Blumen erhalten hatte. Diefen Tag wählte ich mit guten Vorbedacht. Denn es war an demſelben das ſchoͤnſte und fur einen Blumenforſcher erwuͤnſchteſte Wetter. Am 19. und 20 | ner und Blitz. Am 21. hatte der Oſtwind dieſes Regengewoͤlke / und alles. * und mit Bonnet und Blitz, wieder! 1280 Weſten ne ſo daß nun am ganzen Himmel keln Woͤlkchen zu ſehen war. Ob nun gleich die Sonne ziemlich heiß fehlen, fo wurde doch die H. tze durch den friſchen Oſtwind gemäßigt. Die Pflanzen, durch den Regen der vorhergehenden Tage erquickt, bluͤheten herrlich, und die Juſekten j durch eben dleſen Regen verhindert, die Blumen au beſuchen, fielen nun mit deſto groͤſſerer Begierde über dieſelben | her. Unterweges machte ich eine Beobachtung, die mir um ſo vlel angenehmer war, da ich ſchon lange, wiewohl vergebens, dieſelbe zu machen gewuͤnſcht hatte. Ich hatte nemlich eingeſehen, I daß Antirrhinum Linaria von einem etwas großen Juſekt, wel⸗ ches jedoch kleiner wäre „ als die groͤßten Hummeln, befruchtet werden muͤſſe. Ich hoͤrte jetzt das Summen einer Hummel, ging demſelben nach, und fand dieſelbe auf den Blumen der Li- Aaria in voller Arbeit. Da fie nicht gröffer war, als eine Biene, ſo hatte ſie um zum Saft zu gelangen, nicht noͤthi 9, ein Loch \ In das Horn, welches denſelben enthält, zu beißen, wle die | groͤßten Hummeln thun, ſondern ſte kroch durch den von der Nas | tur gemachten Eingang hinein, woraus erhellet, daß ſie dle Blume In der Mittagsſtunde kam ich in dem Garten anf ir | befruchtet. und fand auf den daſelbſt befindlichen Stauden der Aſelepias Kuricoſa eine Menge Fliegen und Wespen. Ich bemerkte ſo⸗ gleich, daß eine Fliege an einem Vorderfuß ein Koͤlbchen ſitzen hatte. Sie mußte daſſelbe erſt kurz vorher herausgezogen haben, denn fie bemühete ſich, daſſelbe wieder los zu werden, indem ſie beide Vorderbelne umeinander ſchlang, wie die Fliegen zu thun pflegen, wenn ſie mit denſelben Staub von den Antheren abge⸗ ſtreift haben, und denſelben wieder los werden wollen. Indeſſen war ihre Bemuͤhung vergebens, „das Koͤlbchen blieb hangen, und ward von ihr allenthalben mitgeſchleppt. Auf den Blumen einer andern Staude fand ich eine kleine Wespe, welche auch an einem 5 Fuß eln Koͤlbchen hangen hatte, und mit demſelben threr Nah: ö rung nachging. Auf ſolche Art hatte ich zu meinem groͤßten Ver: guuͤgen dle Abſt cht meiner Reife völlig erreicht, indem die Erfah⸗ rung meine Vorſtellung von der Art und Weiſe, wie die Juſekten dieſe Blume befruchten, beſtaͤtigt hatte. ih Es hat alſo mit der Einrichtung der Aſelepias fruticofa und mit ihrer Befruchtung folgende Bewandniß. Weil dieſe Blume von Fliegen und Wespen „welche abe, wle die Bienen, Staub ſammlen, befruchtet werden ſoll: fo iſt * fie eine Saftblume. Damit ſie von dieſen Juſekten leicht bemerkt werden könne, ‚fo hat fie eine Krone. Zu gleichem Endzweck ha, ben einige Arten einen Geruch, welcher bey der Aſelepias Sy- riaca ſehr angenehm, bey der Stapelia hirſuta aber ſehr unange⸗ nehm iſt; bey dieſer Art habe ic keinen Gang wahrgenommen 7 — 5 Aldepias. = a 5 > | 446 = Die SEN Hasen eine. andere Farbe, als dle Krone wel⸗ 7 cher Unterſchted bey andern Arten ſtaͤrker in die Augen fälle, als 5 bey dieſer, damit die Inſekten, nachdem ſie ſich auf die Blume geſetzt haben, durch dieſe beſondere Farbe angewieſen werden, in den Saftmaſchlnen den Saft zu ſuchen. Die männlichen Koͤlb⸗ = chen ſtecken, ſo lange ſie nicht zur Befruchtung angewandt wer⸗ den, in beſonderen Beutelchen oder Faͤchern, damit das befruch werde. Das ſchwarze Kaͤppchen hingegen, an welchem ſie han⸗ gen, ſitzt frey, damit ein Inſekt daſſelbe leicht mit einem Fuß br rühren koͤnne. Es tft ſehr hart, und hat vermuthlich die Geſtalt \ und Elaſticitaͤt eines Fangeiſens (das einfache Mikroſkopii m gab mir hieruͤber nicht die gehörige Auskunft), damit, ſobald eln Flle⸗ 8 genfuß zwiſchen die beiden Theile deſſelben geraͤth, ſie zufammen: fahren, und denſelben feſthalten. Ich ſchließe dies aus demjenſ⸗ 5 Die Kaͤppchen, ſagt er, : haben eine gewiſſe Aehnlichkeit mit einem zweyfdcherichten verhaͤr⸗ gen, was Koͤlreuter bemerkt hat. teten, oder vertrockneten Staubkoͤlbchen. Wenn nun dieſe Kaͤpp⸗ chen an die Falten, an deren Ende ſie ſitzen, angewachſen wären, wie Kölreuter fagt: fo wuͤrde dieſes ſehr zweckwidrtg ſeyn , weil es dadurch den Inſekten ſchwer, wenn nicht gar unmoͤglich gemacht ſeyn würde, diejelben abzulöfen, Er hat ſich aber hierin getrrt. Denn wenn man die Spitze einer Nadel in eine Falte ö ſteckt, und die Nadel abwärts zieht, io daß die Spitze in der Falte bleibt: ſo loͤſet man das Köpochen mit einer ſolchen Leich⸗ | tigkeit ab, daß man wohl merken kann, daß daſſelbe keinesweges angewachſen it. Warum das Kaͤppchen an dem Ende einer ſol⸗ x chen Falte ſitzt 7 iſt nicht ſchwer einzuſehen. | chen überaus klein ſind, ſo wuͤrde 0 ſelten geſchehen, daß elne Fllege mit einem Fuß eines derſelben beruͤprte; da aber die Fal⸗ ten ziemlich lang find, fo geraͤth der Fliegenfuß leichter in eine Falte, als an ein‘ Käppchen. Und daß derſelbe noch leichter in eine Falte gerathe, dazu dtent folgende Anſtalt, Fig. 5. Erſens iſt der kurze und dicke Stiel e f, auf welchem die Saftmaſchinen befeſtigt ſi nd, ſehr glatt. Er hat fuͤnf Selten, welche mit den Saftmaſchinen abwechſeln, und ein wenig ausgehöͤhlt ſind. Der oberſte Rand der Saftmaſchinen b! und bm macht mit dem . Stiele einen ſpitzen Winkel, doch ſo, daß der Scheitel des Win⸗ kels nicht ſpitz, ſondern bogenfoͤrmig gekruͤmmt iſt/ folglich der Rand ſich in den Stiel nach und nach verlteret. Dabey iſt dieſer Rand eben ſo glatt, als der Stiel, ſo wie er denn auch eben ſo d gefaͤrbt iſt, nemlich blaßvtolett. Die ſer glatte Theil der Blume, welchen jener Stiel und jene Ränder ausmachen, iſt in Fig 11. von oben geſehen abgebildet. Eine von den fünf Seiten deſſelben | it Fig. 5. bl i K mb. Nun muß eine Fllege oder eine Wespe, tende Oel, welches ſie abſondern, nicht vom Regen verdorben $ Denn da die Kaͤpp⸗ 5 147 2 Aſclepiss. welche fh auf die Blume geſetzt hat, und zwar in umgekehrter Stellung, weil ſie in dieſer am bequemſten ihren Saugeruͤſſel in die Saftmaſchinen hineinſtecken kann, oftmals, um ſich feſt zu 5 halten, einen Fuß auf dieſen Theil ſetzen. Wegen der Glaͤtte deſſelben kann der Fuß auf demjenigen Punkt, auf welchen er zufälligerwelſe geſetzt worden iſt, nicht haften, ſondern gleitet herab bis an den Winkel b. Sobald er bis dahin gekommen iſt, geräth er in den oberſten etwas weiteren Theil der Falte a b. Zweytens haben die Saftmaſchinen an beiden Seiten einen ſehr duͤnnen, aber ziemlich breiten Anſatz e d und g h, welcher uns mittelbar uͤber jener Falte befindlich iſt. Sobald nun das Inſekt einen Fuß auf einen von dieſen Anſaͤtzen geſetzt hat, welches oft⸗ mals geſchehen muß, blegt ſich diefer, weil er ſehr dünne iſt, um, und der Fuß gleitet von ihm herab, und geraͤth in die Falte a b. Wenn nun das Infekt feine Stellung ein wenig ändert, ſo ruͤckt auch der Fuß fort. aus derſelben herauskomme, well das Letztere dem Inſekt einige Muͤhe verurſachen würde. denſelben ſogleich feſthaͤlt. einem Fuß feſt ſitzt, ſo faͤngt es an zu ziehen, um denſelben wie⸗ der los zu machen. Hat es nun grade eine ſolche Stellung, daß es das Kaͤppchen niederwaͤrts zteht, ſo loͤſet es daſſelbe ab, und ziehe die an demſelben hangenden Koͤlbchen aus ihren Beutelchen heraus. Hat es aber eine ſolche Stellung, daß es das Kaͤppchen in die Höhe zieht, fo kann es daſſelbe mit den Koͤlbchen nicht ö herausziehen, ſondern es relßt entweder das Kaͤppchen von den Koͤlbchen ab, wenn es.flark iſt, oder bleibt, wenn es klein und fangen. Wenn es im erſten Fall ein Paar Koͤlbchen herausge⸗ zogen hat, ſo bemuͤhet es ſich, wiewohl vergebens, daſſelbe los⸗ zumachen. Es faͤhrt alſo in ſeinem, durch dieſen kleinen Zufall | halben mit umher, folglich auch auf das Stigma, welches eben = deswegen von anſehnlicher Groͤſſe iſt, damit dieſes deſto leichten Auf ſolche Art erhält das Stigma etwas von dem Oel der Koͤlbchen, worauf die Befruchtung der und unausbleiblicher geſchehe. 1 Gendhtfunten fo vor ſich geht, als ich oben gefaat habe. 8 Aus dleſer Vorſtellung von der Befruchtungsart diefer Blume laͤßt ſich der oben beruͤhrte Umſtand leicht erklären, daß nemlich die wenigſten Blumen Früchte anſetzen. Manche Blume ver 5 bluͤhet, ohne von einem Inſekt beſucht worden zu ſeyn, beſon⸗ ders wenn es, ſo lange ſie geblühet hat, ſchlechtes Wetter gewe⸗ ſen iſt. Andere Blumen koͤnnen von einem Inſekt beſucht wer⸗ 5 Aſclepias. er den, 8 daß es ſich jedesmal fo trifft, daß daſſelbe ” Paar Koͤlbchen herauszieht, oder, wenn dies geſchehen iſt, daß es die ſelben über das Stigma hinüber fchleift. Ob nun gleich die meh? reſten Blumen unbeftuchtet bleiben, fo erreicht dennoch die Naß tur ihre Abſicht, nemlich die Erhaltung und Fortpflanzung der | Art. Um elnzuſehen, wle ſehr ſich Koͤlreuter ent hat, bh 1 man nur mit ſelner Erklärung den Umſtand vergleichen, daß die Inſekten die Kolhchen aus den Beutelchen herausziehen Aus feiner Erklärung würde folgen, daß die Natur dieſe und die übrigen hieher gehörigen Blumen nur darum ſo kuͤnſtlich gebauet, ſo ſchoͤn gezieret, mit einem ſo angenehmen oder um Sobald er nun auf ſolche Art an das Ende der Falte koͤmmt, ſo beruͤhrt er das Kaͤppchen a, welches Wann das Inſekt merkt, daß es mit den Fllegen dieſelbe haͤufig beſuchen. Auch dleſes läßt ſich aus meiner Vorſtellung von der Befruchtung ſehr leicht erklären. Denn fo wie die melſten Blumen einen den Menſchen ange- rs angenehmen Geruch begabt, und mit Saft verfehen habe, dw mit Inſekten diefelben beſuchen, die Koͤlbchen aus den Beutel“ A chen herausziehen, und dadurch die Befruchtung derſelben um j Es ift aber natürlicher, daß derſelbe in der Falte bleibe, und ſich innerhalb derſelben fortbewege, als daß er moglich machen. denken? Was den ſo eben beruͤhrten Wende Geruch betrifft, # fo gehört hleher Stapelia hirſuta. Wahlbo om ſagt in feiner ' Laͤßt ſich wohl etwas ungereimteres ge. oben angefuͤhrten Diſſertatton, daß dieſe Blume wie Luder ſtinkt, und daß, durch dieſen Geſtank gelockt, die flelſchfreſſen⸗ | nehmen Geruch haben, damit Bienen, Hummeln und andere Inſekten, denen dieſer Geruch auch angenehm iſt, durch den⸗ ſelben gereizt werden, dleſelben zu beſuchen: eben fo haben an | _ dere einen den Menſchen unangenehmen, oder wohl gar hoͤchſt | widrigen und unausſtehlichen Geruch, damit andere Inſekten/ i ſchwach iſt, an demſelben hangen, und wird auf ſolche Art ge- welche einen ſolchen Geruch lieben, dteſelben beſuchen. Stape- lia hirſuta ſtinkt alſo bloß deswegen wie Luder, damit die | Fleiſch und Euderfliegen, denen diefer Geruch höͤchſt lieblich ‚Ak, dieſelbe beſuchen und befruchten. unterbrochenen, Geſchoͤft fort, und ſchleppt die Koͤlbchen allent, | Bienen und Hummeln werden dieſelbe gew Ache beſuchen, PEN fie einen ſolchen Su ſtank verabſcheuen. : x die Bienen tödten, welche Ihre Blumen beſuchen. 0 Ih In Gleditſchs vermiſchten Abhandlungen finde ich eine Stelle, welche mir ſehr merkwuͤrdig zu ſeyn ſcheint. Er ſagt nemlich (Th. 3. S. 1520, daß gewiſſe Pflanzen, welche nebſt einer ausnehmenden Schärfe, zugleich in ihrer 15 Grundmtſchung etwas betaͤubendes und fluͤchtiges enthalten / | Als ein Beyſpiel ſolcher Pflanzen fuͤhrt er die Arten der Aſelepias /und des Cynanchum an. Hieraus folgt alſo erſtens, daß die Bienen zur Befruchtung dieſer Blumen keinesweges beftimmt |» ges Die wird noch wa BERGE, wenn man BR | | Afclepias. duf welche Art ſie PER, Blumen, für welche 5 wirklich 8 ſind, befruchten, welches ſo geſchteht, daß ſie den Staub der Antheren mit ihrem haarichten Körper abftreifen, und denſelben auf das Stigma bringen, kelnesweges aber ſo, wie die Fliegen dle aſelepias und dle Orchishlumen befruchten. Wenn alſo junge Bienen, die noch unerfahren und dabey vorwltzig ſind, dennoch Seide Blumen beſuchen, fo muͤſſen ſie ihre unzeitige Neugterde IX. 44. 4. \ und Luͤſternheit mit dem Tode buͤßen. Zweytens faͤllt mir bey dleſer Stelle die kleine Fliege ein, welche ich, wie ich oben er⸗ Bible habe, eine halbe Stunde lang auf einer einzigen Blume der Alelepias fruticofa beobachtet habe. g zu erkennen, daß ſie etwas fluͤchtiges und berauſchendes mußte genoſſen haben. Ich kann mich nicht erinnern, daß ich jemals an | einer. Fliege oder einem andern Inſekt etwas ähnliches bemerkt habe. Sie glich, um es kurz zu ſagen, einem Menſchen, der ſich in einem herrlichen Wein elnen ‚mäßigen Rauſch getrunken hat, und dadurch in den hoͤchſten Grad der Lebhaftigkeit, Mun, terkeit und Luſtigkelt verſetzt worden iſt. Wenn der Saft dieſer Blume wirklich eine berauſchende Eigenſchaft hat, ſo kann nichts zweckmäßiger ſeyn. Denn die durch denſelben in dte groͤßte Thaͤ⸗ | Sigkeit verſetzten Fliegen laufen auf allen Theilen der Blume um⸗ her, und muͤſſen deſto unausbletblicher die Koͤlbchen aus den Fächern herausziehen, und auf das Stigma ſchleppen. Afcle- Pias Syriaca ſcheint fuͤr die Hummeln eine betaͤubende Wirkung = haben. Denn ich fand zwey große bunte Hummeln auf der, | ſelben, welche ungemein traͤge waren, ſich willig fangen ließen, und, wann ich ſie ie wieder los ließ, nicht einmal davon flogen, und jenen trägen Fliegen vollkommen glichen, welche die Berberis vulgaris befruchten; da ſi ſie doch gewohnlich ſich ganz anders vers. halten, und, fobald fie merken, daß man ihnen nachſtellt, ſo⸗ gleich die Blumen verlaſſen, und davon fliegen. Schließlich bemerke ich noch, daß die Erſchelnung $ daß die Fllegen und Wespen Koͤlbchen an ihren Füßen figen haben, bey ſchoͤnem Wetter nicht etwas ſeltenes, ſondern etwas gewoͤhn liches iſt. Denn ich habe in der Folge noch einigemal in dem Charlottenburgſſchen Schloßgarten die Blumen beobachtet, und i jedesmal verſchledene Inſekten, beſonders Wespen, auf denfel: ben angetroffen, welche ein, zwey oder drey Kölbchen an einem, Elntge von dens | NS zuwellen auch an mehrern Füßen ſitzen hatten. ſielben habe ich gefangen, und bewahre ſie noch auf. Man wird ſich alſo von der Wahrheit desjenigen, was ich geſagt habe, durch dle Erfahrung leicht uͤberzeugen koͤnnen, wenn man die Blumen bey ſchoͤnem Wetter, beſonders in den Mittagsfiunden, beobachtet; denn bey ſchlechtem Wetter wird man wenig oder gar keine Inſekten auf Ace antreffen. Man wird auch an vle⸗ es Ihr ganzes Betragen gab man Saft. umu. Heuchera. RT 156 len Blumen „wenn man fie genau beſieht, . y daß Ein oder mehrere Paare Koͤlbchen fehlen. Nun koͤnnen aber dieſelben nicht von ſelbſt herausfallen; ſolgl 0 er Re; ie von Jnſekten berausgezogen worden ſeyn ene Plus, 5 88 er Vlmus effufa Wildenow. (Fl. Berol.) Rüter Tab. 45. Die vergroͤſſerte Bluͤthe. f i 44. Der noch ſtaͤrker vergroͤſſerte Fruchtknoten. Da diefe Blume von den Bienen häufig befucht wird, fe : koͤnnte man daraus ſchließen, daß ſie Saft enthalte, und daß der a mittelſte dickere glatte und etwas gelblichere Theil des Fruchtkno⸗ tens die Saftdruͤſe, der Kelch aber der Safthalter ſey. Da ſie aber weder einen Geruch, noch eine Krone hat, ihr Kelch auch weder ſo groß, noch ſo anſehnlich gefärbt iſt, daß man annehmen koͤnnte, er ſolle die Stelle der Krone vertreten: ſo kann ſi ſie keine Saftblume ſeyn; wie ich denn auch niemals Saft in derſelben N gefunden Babe: Folglich Ben fie die Bienen 2 des Stau⸗ bes wegen. a Heucher BE Heuchera Niefern Dieſe Pflanze gehört mit 75 Saxifraga zu Einer natürlichen Gattung, und unterſcheldet ſich = von den übrigen Arten bloß dadurch, daß fie nicht zehn, ſondern a fünf Staubgefaͤße hat. Ihr ganzes Anſehen bewelſet dieſes, 4 wenn man fie z. B. mit der Saxifraga Geum oder vmbrofa ver gleicht. Sie gehört zu eben der Abtheilung, zu welcher Saxifraga 5 granulata gehört. Ich meine aber nicht die vier Abthellungen, welche Linne nach dem ‚äußeren Anſehen der Pflanzen gemacht hat, ſondern die zwey Abthellungen, welche man nach der Struk⸗ tur der Blumen machen koͤnnte. Im Grunde des Kelchs findet Die Blumen ſind an dem oberſten Theil des langen blätterlofen Stengels befindlich, und fallen daher, obgleich elne jede klein iſt, zuſammengenommen den Inſekten ſchon von weitem in die Augen. Die zinnoberfarbenen Antheren tragen hierzu nicht wenig bey. Die langen Filamente und Griffel ſchelnen sur Ar NE der Regentropfen vom Saft zu dienen. 8 Genziana. Gentiana Pneumonanthe, ‚Tab. X. ED 36. 9 x 8. Die die Nacht hindurch sefälofen u. Blume, = welche des Morgens anfängt fich wieder zu N in e 2 Stellung und Gräfe, K 4 Gentiana. 3 | 9. Dieſelbe, nachdem ſie ſich vollig geöffnet hat. 5 10, Eine jüngere Blume, von welcher das oberſte Sm der Krone weggeſchnitten worden. 5 Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitet Krone, ee . dem die Antheren von einander getrennt worden. 13. a der unterſte Theil des Seushefnatene, b die Saſtbräſe, a e dle umgeſchlagene Krone. i 12. Die Saſtdruͤſe im Onsuturäfänitt, ; 14. Ein Staubgefäß von der Sette, nebſt dem Stuͤck der = Krone, 7 welches es angewachſen If. ER 15. Ein Stuͤck des oberſten Theils der Krone. 16. Der Queerdurchſchnitt der Blume bey a Fig. 8. 1 Die Blume, in 1 man von oben bineinſieht / ohne 5 Schatten. 36. Der oberſte Theil des ER m der Fate Be, Sig. 10,, welches noch kein Stigma hat, da die * Staub haben. N 37. Der oberſte Theil des Piel in der älteren Blume, "pi welches ein Er haben. Stigma hat, da die e Autheren keinen Staub mehr 5 1. Die Saſtdrüſe ff ber Korper, Be das ai 53 und dunkelgrün iſt, da dieſes blaß oder gelblichgran iſt. Er hat die in Fig. 13. und 12. abgebildete Geſtalt. ren Winkeln deſſelben liegt die Baſis der mit der Kronenroͤhre zuſammengewachſenen Fllamente, und auf den fünf kleineren lle⸗ gen die dickeren ber der Heeger wolter a den Bier menten. 2. In den eubeneemen Be tft dem unterſten Theil des Fruchtknotens und der „ 92 der 8 Saft In die Höhe, 3. Da die Blume te aufrechte Stellung und eine wette i Oeffnung hat, ſo muͤſſen, wenn es 5 net, Regentropfen in die⸗ 5 ſelbe hineinfallen. Dieſe koͤnnen aber n icht zum Saft gelangen, well die Antheren, da fie zuſammengewachſen fi ſind, verurſachen, daß die Filamente am Fruchtknoten dicht anliegen, und folglich die Roͤhre der Krone in fuͤnf kleinere Röhren e if, welche keinen Regentropfen durchlaſſen. * Die Blume hat ein Saftmaat. iſt mit vielen ſehr kleinen weißlichen Kreiſen, welche einen braͤun lichen Mittelpunkt haben, geztert, Fig. 11. 15. Im Grunde derſelben wechſeln welßliche Streifen mit blauen ab, Fig. 11. 17. und führen die Inſekten unmittelbar zum Saft. Da nun die : Blame eln Sahl hat, ſo muß ſie ug WER ſeyn. nicht gethellt, Fig. 36., Auf den fünf groͤſſe⸗ D = Ne geren Blume die Antheren ſind. \ 8 Gentiana. a — Dies bestatigt dle Erfahrung. Ste iſt nemlich, Fig. 15., oberwärts zehnmal ge menkommen. e . 5. Ich fand in der Plume ſchwarle und gelbe Blaſenfuͤße, desgleichen ein kleines gelbes Inſekt, welches die Geſtalt einer Spinne hat, habe. tigkeit in den Blumen umherlaufen. Indeſſen glaube ich nicht / daß diefe Blume von dleſen kleinen Inſekten, ſondern von einen gröfferen befruchtet wird. Daß ſie aber von irgend einem In! ſekt, kelnesweges aber auf eine mechaniſche Art befruchtet wird, erhellet daraus, daß ſie ein Dichogamiſt von der maͤnnlich-weib⸗ ; lichen Art iſt. Denn wann die Antheren bluͤhen, oder voller | Staub ſind, Fig. 10. jo iſt der oberſte Theil des Piſtills noch und befindet ſich nach innerhalb der Roͤhre, welche die Antheren bilden, ölg. 10. Da alſo das Stigmg | fo kann es von den Antheren keinen Staub erhalten. Und wenn es auch ſchon vorhanden wäre, ſo | koͤnnte es doch nicht beftäubt werden, da der Staub nicht auf der 4 inneren, ſondern auf der aͤußeren Seite der Antherenroͤhre be fiudlich if. So lange aber die Antheren blühen, fährt das Piſtill fort zu wachſen, und nachdem jene ihren Staub verloren haben, RB e raget der oberſte Theil dteſes ſo weit uͤber jene hinweg, daß feine | beide Haͤlften, deren innere Seite das eigentliche Stigma iſt, ſich von einander begeben und ſpiralfoͤrmig krummen koͤnnen, „Fig. 37. 8 Dieſes Stigma aber kann von den Antheren keinen Staub erhal noch nicht vorhanden iſt, Denn des Nachts ſchlleßt ſich dle Krone dicht zu, ſo daß der oberſte Theil derſelben die Geſtalt eines =; Kegels hat. falzt, bey e einwaͤrts und bey k auswärts, und ihr Rand if in fünf Abſchnſtte gethell et, deren jeder in der Mitte eingefchnitten iſt. Wenn ſie ſich nun ſchließen will, fo werden die Winkel der | Falze immer ſpitzer, bis die 8 85 der Abſchnitte a alle zuſam. und welches ich in mehrern Blumen angetroffen Dieſes Thierchen ſiehet man immer mit großer Geſchaͤf⸗ d 5 ten, da diefelben feinen mehr haben, und ſchon ganz vertrocknet 8 find. So wie aber ein etwas großes Inſekt nicht in die juͤngere Blume hineinkriechen kann, ohne mit irgend einem Theil ſeines Koͤrpers den Staub von den Antheren abzuſtreifen: eben ſo kann | es hernach auch nicht in elne ältere Blume hineinkriechen, ohne . mit dieſem beftäubten Theil feines Körpers das Stigma zu beruͤh a: ren, well ſich dieſes an eben der Stelle befindet, wo in der juͤn⸗ Folglich wird die ältere Blame | von einem Juſekt durch den ant der ie Blume be/ | ſruchtet. | | Gentiana Centaurium. Tauſendgüldenkraut 9 dieſer Blume habe ich keinen Saft gefunden, ob ich fie gleich oft A \ mals und zu N Sapresgeiten 8 habe. -: 0 1 32. 33. Die Schirmblumen. Die Schirmblumen. Conium maculatum. Schierling. Tab. IX 42. 43. a 442. Die Haͤlfte des Piſtllls, e bie Blume verbluͤhet iſt, von der Seite, und 2 43. von oben geſehen. Die (punktirte) Safra. 16. 47. 49. | 4456. Die erwachſene Frucht. 47. Das Scheinpiſtill einer männlichen Vlume einer von den ſpaͤteſten Dolden. N 49. Das aku Piſtil einer Sultane. einer nen Dolde. 8 Heracleum Sphondylium. Viral. 5 1—4. 8 S 1. Die vergröfferte PR Blume, von oben ee 2, Diefelbe in natürlicher Stellung, von der Seite e 3. Das Piſtill zur Bluͤhezelt. a 4. Die erwachſene Frucht. Aethufa Cynapium. Gleiße. Tab. X. sr. F. Die vergröfferte Ältere Blume von oben geſehen. Unter dieſer Figur a ein Kronenblatt, von oben, b, von der e ‚ge Men re ERDE 6. 7. Die junge Frucht. W Imperateria Oftr m. Meifterwurg. Tab. IV. i 1 „ 40. Das Piſtll zur gel der Stithe, 42. Daſſelbe nach derſelben. 1 DAR | 41. Das Schelnplſtill einer männlichen Blume aus kur ; | * den letzten Dolden, nr foft — . ee ER ö Aegopodium Podagraria, kraut. Tab. V. 14. Die junge Frucht. Tab. X. Giersch. Biopenein i Er ‚ Ligufticum. Leuiſticum. * 35 N 5 38. Die Blume, nachdem fi fi e die Suunto und Kronen; 4 ä blaͤtter verloren hat. 5 39. Dieſelbe, nachdem ſie noch älter bewerben ff. Laferpitium Prutenicum. Tab. IV. 43. Tab. VI. Tab. IV. 43. Das Piſeil ar Blume. Bie Fruchtknoten iſt haaricht und grün, da die (punktirte) Saftdruͤſe glatt und weiß iſt. Nach einiger Zelt bekoͤmmt ſi ſie e eine FERN Spa da der . gen 5 blelbt Tab. . I 3 Die Schirmblumen. i 154 3 VI. 32. hen, deren Gufel aber se wer klein ſi ind, en dicht an 2 85 der ſtehen. 33. Eine aͤltere Blume, welche dle Staubgefäße ſchon abge⸗ worfen hat, deren Griffel aber ihre völlige Länge erreicht, und . ſich von einander begeben haben. Chaerophyllum ene Külbertropf. Tab. . 1-3. Obgleich Lin n bey keiner Gattung der N ein Nectarium bemerkt hat, ſo ſind doch dieſelben insgeſamt Saft⸗ 2 blumen. Die Saftdruͤſe iſt der oberſte Theil des Fruchtknotens, ö welcher ſi fi ch innerhalb der Krone befindet. Ste unterſcheldet ſich durch ihre mehrenthells weiße, zuweilen gelbe Farbe von dem ei- gentlichen Fruchtknoten, welcher gruͤn iſt, wie auch durch ihre Glaͤtte, da der Fruchtknoten in manchen Arten haaricht iſt. Eben dieſe Saftdruͤſe iſt zugletch der Safthalter. Da nun der auf der⸗ ſelben befindliche Saft an der freyen Luft llegt, und durch nichts gedeckt wird, ſo ſcheint derſelbe vor dem Regen keines weges ge⸗ a ſchuͤtzt zu ſeyn. Allein erſtens iſt derſelbe nicht eigentlich für Bie⸗ . nen und Hummeln beſtimmt, welche in Anſehung des Safts ſehr ekel fi fi nd, und einen mit Regenwaſſer vermiſchten Saft verſchmaͤ⸗ hen, da ſie ſich aus andern Blumen elnen ſolchen Saft zu ver⸗ ſchaffen wiſſen, der ſchlechterdings nicht vom Regen verdorben werden kann. Sondern derſelbe iſt hauptſächlich fuͤr Flleg gen und andere unedlere Inſekten beſtimmt. Weil dleſe zu dumm ſind, um den in andern Blumen tief verſteckten und vor dem Regen 55 völlig geſicherten Saft ausfindig zu machen: ſo haben fie keinen fo feinen Geſchmack, als die Bienen und Hummeln, ſind in der Wahl deſſelben nicht fo ekel, ſondern nehmen auch mit einem durch e den Regen verdorbenen Saft vorlieb. Manche von denſelben ſind ſogar ſo dumm, und haben einen fo wenig feinen Geſchmack, daß fie oft einen Regentropfen, welchen ſie auf einem von den aͤußeren Theilen der Blumen antreffen, fuͤr Saft halten, und ſich den ſelben wohlſchmecken laſſen, unterdeſſen Bienen und Hum⸗ meln den tief verſteckten Saft aus dieſen Blumen herausholen. Zweytens, eben der Umſtand, der dleſen Blumen in Anſehung des Regens nachtheilig iſt, iſt ihnen auch in Anſehung deſſelben vorthellhaft. Weil nemlich der auf eine Saftdruͤſe gefallene Regen ⸗ tropfen eben ſo an der freyen Luft liegt, als der Saft, und eben ſo den Sonnenſtrahlen, wann der Regen vorüber Ift, ausgeſetzt iſt, als dieſer dem Regen ausgeſetzt war: ſo muß derſelbe bald verduͤnſten und abtrocknen. Dies muß um fo viel leichter und geſchwinder geſchehen, da die Blumen mehrentheils auf ſehr hohen Stengeln und Zweigen ſich befinden, welche der Wind tüchtig hin und her ſchüttelt, und folglich nicht nur viel Regen⸗ tropfen herabwirft/ ſondern auch verurſacht, daß die uͤbrig blei⸗ benden deſto eher 3 well fi j e immer von neuen Lufttheil⸗ a 3 ; SEEN —— ‚Eine jüngere Blume, deren Antheren „ 7 — Te Die e S | chen beruͤhrt werden. Wann nun auf ſolche Art dle Kegentropfen fortgeſchafft worden find, fo fahren die Saftdruͤſen fort, Saft ab⸗ zuſondern, und die Inſekten treffen auf denſelben einen reinen und un verdorbenen Saft an. Endlich drittens finde ich auch bey den mehrſten Arten eine Anſtalt, welche ſich bloß auf die Abhal⸗ tung der Regentropfen vom Saft zu bezlehen ſcheint. waͤrts gebogen find, Tab. X. I. 2. F. a. b. Wenn ein Regen⸗ tropfen auf ein ſolches Kronenblatt gefallen iſt, ſo muß er da, wo daſſelbe einwaͤrts umgebogen iſt, haften, weil er hier von mehrern Seiten, folglich am ſtaͤrkſten, angezogen wird. Ob nun gleich alſo die Kronenblätter den Saft vor dem Regen nicht ſchuͤtzen koͤnnen, wie in andern Blumen, gerichtet, daß wenigſtens diejenigen Regentropfen, welche ſie ſelbſt empfangen haben, den Saft nicht beruͤhren und verder⸗ = koͤnnen, ſondern immer in einer gewiſſen, obgleich lum, ntfernung von demſelben ſtehen bleiben. 4. Die Blumen, wenn ſte eln zeln ſtůnden, würden we ih rer Kleinheit den Inſekten nicht ſonderlich in die Augen fallen. Da ihrer aber ſehr viele in der Geſtalt einer Dolde, welche oft eine anſehullche Groͤſſe hat, auf hohen Stengeln und derſelben Zweigen ſitzen: fo koͤnnen fie ſchoͤn von weitem von den Inſekten bemerkt werden. Die mehreſten Arten haben keinen Geruch, als Imperatoria Oſtruthium, Angelica Archangelica, Chaero- phyllum ſylueſtre; Aegopodium Podagräria aber hat einen f angenehmen ſuͤßen Geruch. Ein Saftmaal Finnen fie nicht ha⸗ ben, da der Saft ganz frey liegt, und den Inſekten bey Er⸗ blickung der Blume ſogleich in die Augen faͤllt. Die Urſache, warum manche Arten gleiche und regulaͤre, andere aber ungleiche und irregulaͤre Kronen haben, iſt ſchon bey der Scabioſa colum- baria angezeigt worden. F. Die Blumen aller derer Arten, welche ich bisher beobachtet 8 werden von allerley Inſekten haͤufig beſucht. Inſonderheit finden ſich allerley Fliegen in Menge auf denſelben ein. Bey ſchoͤnem Wetter, beſonders in den Mittagsſtunden, ſieht man dle i Dolden voller Inſekten, welche ſich aber nicht lange auf elner jes den Blume aufhalten, well ſie mit dem Saft derſelben bald fertig werden, ſondern von einer Blume zur andern laufen, und von elner Dolde auf die andere fliegen, und dabey den Saft der Blu⸗ men, über welche fie hinweglaufen, ſchnell ablecken. Die großen Dolden der Angelica Arehangelica und fylueftris, und des Heracleum Sphondylium fi find ein wahrer Tummelpla der In⸗ fetten. Auch Ameiſen gehen dem Saft nach, welche ich z. B. auf dem Koͤrbel (Scandix Cerefolium) gefunden habe. Tab. VI. 32. 33. Dies iſt die beſondere Geſtalt der Kronenblaͤtter, welche herzſoͤrmig eins beym Liebſtock, Tab. IV. 38. 39. Staubgefaͤße und Kronenblaͤtter hat, find die Griffel noch feht ſo ſind ſie doch ſo ein⸗ vor ſich gehe, 156 Die Schenken 5 Daß u nun dteſe Blumen insgeſamt von den Inſekten befruch⸗ tet werden, folgt unwiderf ſprechlich daraus, daß bey ihnen dle Die chogamie, und zwar die maͤnnlich⸗ weibliche, Statt findet, Denn die juͤngere Blume hat zwar Antheren, aber noch keine Stigmate, und die ältere hat zwar Stigmate / aber keine Antheren mehr. Noch aaffallender iſt dieſe Einrichtung Denn folange die Blune kurz. Erſt nachdem fie ſowohl dieſe als jene abgeworfen hat, \ verlängern ſich die Griffel, und begeben ſich von einander. Als denn aber fährt die Saftdruͤſe noch immer fort, Saft abzuſon⸗ dern, fo daß die älteren Dolden, welche keine einzige mit Staub⸗ gefäßen und Kronenblaͤttern noch verſehene Blume mehr haben 7 dennoch eben fo häufig von den Inſekten beſucht werden, als die juͤngeren. Die Befruchtung geſchteht alfo hier, wie bey allen männlich weiblichen Dichogamiſten fo, daß die Inſekten die Stigmate der aͤlteren Blumen mit bem Staube der jüngeren ver⸗ ſehen. Denn da die Griffel der erſteren ungefaͤhr eben ſo lang ſind, als die Filamente der letzteren, ſo muß ein Inſekt, welches mit irgend einem Theil feines: Körpers die Antheren der jüngeren ö f Blumen berührt, mit eben dleſem Theil die Stigmate der alteren | berühren. nen. Man kann dies aber ſchon aus der verſchiedenen Länge der riffel in belderley Blumen ſchließen. Denn wenn dle juͤngeren | Blumen ſchon Stigmate haben, und vermittelft derfelben befruch⸗ tet werden: warum verlängern ſich denn nach geſchehener Bu | fruchtung die Griffel? Dieſe Frage läßt ſich ſchlechterdings nicht beantworten. Denn wenn die Befruchtung vollendet ift, fol der Griffel nebſt dem Stigma unnuͤtz, und fallt daher in andern Blumen entweder ab, oder wird welk und ige . verlaͤn ? gert ſich aber niemals. Damit nun die Befruchtung auf dleſe Welſe deſto gewiſſer ſo bluͤhen die Blumen, ſowohl wann fie männl / chen Geſchlechts ſind, als auch nachher, wann ſie weiblichen Ge⸗ | ſchlechts find, ziemlich lange. Am 15. May bezeichnete ich einige Umbellen des Chaerophyllum fylueftre, welche nur wenig ſchon wirklich aufgebrochene Blumen hatten. Am 20. hatten elnige von diefen Umbellen gar keine, andere noch eintge mit Staubge⸗ | faͤßen verſehene Blumen. Am 26. hatten die Randblumen dieſet 0 Umbellen nur noch hie und da ein einzelnes Kronenblatt; die übel gen Blumen hatten ihre Kronenblaͤtter bereits verloren. Folglich | dauret der erſte Zuſtand dieſer Blumen ungefähr ſechs Tage, und | der andere eben fo lange, 3 nun, wie oft dle Blume N 5 Daß aber bloß die Älteren Blumen, keinesweges aber | wi die juͤngeren Stigmate haben, davon wird man ſich durch eln | gutes zuſammengeſetztes Vergroͤſſerungsglas leicht überzeugen koͤn / gen von Einer Art. wieſen. ſaßen voll guter Samenkoͤrner, die letzten ausgenommen, 157 Die Schrnblumen. . un dleſer Zelt von einem Juſekt befucht werden möffen: fo be⸗ grelſt man, daß ſowohl die jüngeren Blumen alles ihres Stau des von einem Inſekt beraubt, als auch die älteren. von eben | demſelben mit dem Staube der erſteren befruchtet werden muͤſ⸗ ſen, und man ſieht ein, woher es koͤmmt, daß bey den Schirm; blumen die Befruchtung fo wohl von Statten geht, und die a Umbellen mit Samenkoͤrnern reichlich verſehen ſind. | zu lang wird man aber dieſe Dauer der Bluͤhezeit nicht hal⸗ ten, wenn man bedenkt, daß während derſelben Tage vorkom⸗ men, an welchen es ſchlechtes Wetter iſt, folglich die Inſekten dle Blumen nicht beſuchen. Im vergangenen Sommer bluͤhete in weinem Garten ein Dieſe Pflanze ſtand unge⸗ Exemplar der Pimpinella magna. fähr zwey Schritte von der Angelica Archangelica, und noch weiter vom Liguſticum Leuiſticum, welche beide mit ihr zu e eben wurden, beſonders bey | gleicher Zeit bluͤheten. ſchoͤnem Wetter, von einer großen Anzahl verfchledener In, ſekten beſucht, die Pimpinella hingegen nur von einigen Flie⸗ | Hleraus machte ich den Schluß, daß ſie auch nur wenig Samenkoͤrner anſetzen würde, Die Richtigkeit dleſes Schluſſes wurde in der Folge durch die Erfahrung er⸗ Die Umbellen der Angelica und des‘ Ligufticum welche lauter männliche Blumen hervorgebracht hatten; bey der Pimpinella hingegen hatten ſelbſt die erſten Umbellen ſehr | wenig guten Samen, und die . 1 waren nn ſtuchtet geblieben. Die letzten Umbellen dieser Pfamen Haben Wie 10 1 eben erwaͤhnt habe, bloß maͤnnliche Blumen, welche voll⸗ kommne Staubgefaͤße, aber ein unvollkommnes pi haben, indem daſſelbe keine Griffel hat, Tab. XI. 47. gt, was ich in der Einleitung von den männlich: weiblichen Dichogamiſten geſagt habe, daß nemlich ihre letzte Blumen Er keine Fruͤchte anſetzen koͤnnen, well ſie zwar den fruͤheren Blur | men ihren Staub liefern, aber, wann fie alter geworden find, Weil alſo ein | von feinen fpäteren Blumen Staub erhalten. Vollkommnes Piſtil hier N ſeyn würde, fo 0 auch kelnes vorhanden. . x Eine geraume gelt nachher, als 10 an dem Laferpitium Fütenicum zuerſt die Dichogamle dieſer Blumen entdeckt hatte, 8 ich Wahlbooms Differtation: Sponſalia plantarum, und zwar dle Deutſche Ueberſetzung derſelben, welche in dem Ügemelnen Magazin der Natur, Kunſt und Wiſ⸗ Loſchaften * ee S. 172, fi ) I wieder durch, 2 Für gar | fel ſich noch verlaͤngerte. 8 Sexualismus eben fo ſchlecht vertheldigt, als Pontedera #1 Folglich wird durch dieſe anſehnliche Anzahl von ‚Pflanzen dasjenige beftäs 2 158 2 Die Scirnblunen am 32 Es machte mir vlel Vergnügen, % ich 4825 der ſelben erführ, daß ſchon Pontedera bemerkt hat, daß die Schirmblumen, ſo lange fie Antheren haben, ſehr kurze Griffel haben, und daß derſelbe dadurch die Sexualiſten hat widerlegen wollen. Nachdem der Verfaſſer dleſes erzaͤhlt hat, fährt er alſo fort: „Allein das Waͤrzchen (Stigma) iſt der zur Zeugung dienende ä „Theil, nicht das Saͤulchen (der Griffel). Denn diefes kann bey vielen wegblelben, weil es nicht zum Weſen der Blume „gehört, Es iſt alfo genug, daß die Waͤrzchen in den Umbel⸗ „len zu gleicher Zeit mit den Staubbeutelchen friſch ſind (bluͤ⸗ „hen), obgleich das Saͤulchen ſich erſt nach der Empfaͤngniß „verlaͤngert, wie man auch beym Ahornbaum fieht.“ Beide, er ſowohl Pontedera, als auch Wahlboom, haben ſich ge⸗ irrt. Denn was den letztern betrifft, fo hätte er bewelſen i müſſen, daß das Stigma wirklich bluͤhet, wann die Antheren bluͤhen. Ferner iſt der Griffel allerdings ein zur Zeugung dle⸗ nender Theil, nicht nur, weil darch denſelben das befeuchtende Weſen des auf das Stigma gebrachten Autherenſtaubes dem Fruchtknoten zugeführt wird, ſondern auch, well er verurſacht, daß das Stigma ſich grade an derjenigen Stelle befindet, wo es von den Inſekten nothwendig beſtaͤubt werden muß. Wenn dieſe Stelle unmittelbar über dem Fruchtknoten iſt, ſo fehlt auch der Griffel, und feine Abweſenheit iſt in dieſem Fall eben ſo nothwendig, weſentlich und zweckmaͤßig, als bey anderen Blumen fein Dafeyn und feine beſtimmte Länge iſt. Wann der Griffel feine größte Länge erreicht hat, alsdenn erſt bluͤhet das Stigma. Es waͤre ungereimt, daß, wann das Stigma beſtaͤubt, und der Fruchtknoten befruchtet worden iſt, der Grif⸗ Wahlboom hat alſo hier den denſelben angegriffen hatte. Auf beiden Seiten aber war der Irrthum faſt unvermeidlich, theils, well belde entweder nicht gewußt haben, daß die Schlrmblumen Saftblumen ſind, oder, wenn ſie es gewußt haben „nicht eingeſehen haben, daß hier⸗ aus folgt, oder wenigstens ſich die größte Wahrſcheinlichkeit ergiebt, daß dieſelben von Inſekten befruchtet werden, ſondern den Umſtand, daß dieſelben von Inſekten beſucht werden, wel⸗ chen ſie oft genug werden bemerkt haben, fuͤr etwas zufälliges und zweckloſes gehalten haben, theils aber und vornehmlich, weil ihnen die von mir zuerſt entdeckte Diehoganı ganz e kannt geweſen iſt. Gleditſch muß am Kümmel 0 Carum Carat) keinen Saft bemerkt haben; denn er ſagt S. 163. bloß, daß die Bie⸗ nen Wachs aus den Blumen ſammlen. Man beſehe ſie aber nur beym Sonnenſchem genau, ſo wird man N der Saſt⸗ 2 a 1 3 4 159 Die Schirmblumen. Viburnum. druͤſe ur glänzenden Safttropfen deutlich ſehen. Von der An- gelica ſylueſtris ſagt er S. 184. zwar, daß ſie von den Blenen fleißig beſucht wird, fügt aber nicht hinzu, ob des Staubes, oder des Saſts wegen. Hingegen das Laferpitium Prutenicum lobt er des Honigs wegen S. 193. In diefer Blume muß er alſo den Saft geſehen haben. 9 ollich muß den Saft derjenigen Arten, welche er beſchrleben hat, gar nicht geſehen, auch nicht einmal vermuthet haben, daß dieſelben Saft enthalten, indem er nicht einmal der Abweſenhelt des Nectarii erwähnt, welches er ſonſt zu thun pflegt. Bey einigen Arten, als dem Peucedanum Silaus und der Angelica ylueſtris, hat er die Saftdruͤſe, welche er thalamus nennt, zwar geſehen, aber nicht für das gehalten, was ſie wirklich TR i Viburnum. | | SE Vibur num Opulus. RE Tab. 5 XI. 3. 35.31, 2: : 2. En vergroͤſſerte Zwitterblume, von oben geſehen. Dieſelbe, von der Seite geſehen. s a 11. Die ge eſchlechtsl oſe Randblume in natürlicher Groͤſſe. 8 1. Das ſtark vergroͤſſerte Piſtill, von oben geſehen. 10. Daſſelbe, von der Selte geſehen. In beiden Figuren 5 if die Saftorüfe punktirt. ! 1 Ein Fuͤnftheil der Krone, etwas von der Site ge⸗ ſehen. Die Zwitterblumen ie eat, welches föon Ste | a ditſch bemerkt hat, S. 162. . Saftdruͤſe iſt der oberſte Thell des Feuchtkuotens, welcher glatt und weiß iſt, da der uͤbrige Theil deſſelben gruͤn 80 2. Die Saſtdruͤſe iſt zugleich der Safthalter. . Krone iſt im Grunde mit Haaren beſetzt, Fig. 18., auch bie Filamente bienen zur Abhaltung der Vögentropfen vom | oh ® ER © Die Zwltterblumen fi ſind ſehr klein uni unanſehnlich. Sie den alſo, ob ſie gleich nicht einzeln ſtehen, ſondern ihrer viele eine Cyma bilden , dennoch den Inſekten nicht ſonderlich in die Augen fallen, wenn nicht der Umkreis dieſer Cyma mit anſehn⸗ lichen geſchlechtsloſen Blumen geziert wäre, So wie dieſe nun ſelbſt keine Früchte hervorbringen koͤnnen, ſo befoͤrdern ſie doch die Befruchtung der Zwitterblumen, welche ohne Zweifel durch Jnſekten geſchteht, und fie find hierin den geſchlechtsloſen Rand⸗ blumen der Centaurea ähnlich. Folglich muß auch hler Statt finden, was ich unten von der Centaurea ſagen werde, daß nem. lich die geſchlechtsloſen Blumen zuerſt zu blühen anfangen und ſo lange zu bluͤhen fortfahren, als noch Zwitterblumen bluͤhen. Viburnum. Alfine, Paſſiflora. 160 1 6 Das erſtere habe ich oftmals bemerkt; das letztere zu bemerken, haben mich im vergangenen Jahre die kleinen Maykaͤfer verhin- dert, welche die Randbl umen, ſo wie größtentheils die Zwitter⸗ blumen, verwuͤſtet hatten. Dieſe Käfer fin? vielen Blumen ſeht e da ſie nicht dem Sek deri elben Bachgehen wie die — 2 Die Stela werden von 1 Snfetten, . beſonders a | ‚Heinen: EHEN, häufig beſucht. b | Alſue. FF Alfine media. Vogelmeyer. Miere. Diteſe Blume gehort mit dem Ceraſtium zu Einer natürlichen Gattung, und | iſt, wie dieſes, eine Saftblume. Bey ſchlechter Witterung iſt ſie geſchloſſen; bey ſchoͤnem Sonnenſchein Öffnet fi fie ſich. Wenn man im letzten Fall in dieſelbe hinelnſieht, fo ſieht man fünf glänzende Safttroͤpfchen auf eben fo vielen Saftdrüͤſen figen, welche ſich an der Baſis der Filamente befinden. Man hat alſo nicht UM ſache, ſich mit Gleditſch (S. 198.) daruͤber zu wundern, | daß dieje Blume von den Bienen beſucht wird. Palſſ Mors. 8 Paffiflor a. ER Gemeine Paffonsktum Tab. V. 1—8. II. i 5 2. Die ein wenig berdröſſerte Blume, von oben e | 6. Eine jüngere Blume von der Seite geſehen. Die fuͤnf Antheren d ſind auf der unterſten Seite mit Sause beveck RB Ueber denſelben ſtehen die drey Stigmate 85 1. Die Geſchlechtsthelle einer älteren Blume. Die Anthe j ren haben keinen Staub . Die Stigmate a ein went unter denſelben. f 3. Ein Theil von Fig. 2. Die Geſchlecztethele ſind | ſchnitten. Auch iſt ein Theil der äußeren Saftdecke abgeriſſen 7 worden, und durch die dadurch entſtandene Luͤcke zeigt ſich ein Theil der inneren Saftdecke, welche in tellerfoͤrmiger Geſtalt das Säulen umgiebt, und ein (punktirter) Theil der Saftdruͤſe / Pr * welche in ringfoͤrmiger Geſtalt die innere Saftdecke umgiebt. 4. Iſt der in der vorhergehenden Figur abgebildete Theil | | von der Seite geſehen, mit Weglaſſung des großen Strahlen 1 kranzes. Hier hat man die Lücke der äußeren Saftdecke grad“ vor ſich, und kann alſo durch diefelbe in dieſe hineinſehen. E | nerhalb derſelben ſieht man die Äußere Seite der inneren Saſt decke. „welche die Baſis des Saͤulchens umgiebt, und unter der“ ſelben den Theil der · Saftdruͤſe, e man in der borhegebe, den Sigur geſehen Pi 8 a 1 — raff lor. 8 75 Sf dle a Figur, mit Weglaſſung des Heinen 1 r nachdem der ſo eben genannte Theil der Saft eruͤſe berausgefchnitten worden. Hier ſieht man die äußere und innere Sette der inneren Saftdecke „ und der (punktirte) Durch⸗ ſchmitt d. der Saftdrüfe zeigt, daß dleſelbe ſich einwärts krümmt, die innere Saftdecke ringsherum beruͤhrt, und einen ringförmt⸗ gen Raum hervorbringt, welcher mit Saft angefüllt iſt. 77. Der in der vorhergehenden Figur beenusgefiagiugene SAN der Saftdruͤſe von der Inneren Seite. F. Iſt Fig. 8., nachdem der Übrige Thell der äußeren Saft i decke und der Saſtdruͤſe auch weggeſchnitten worden. 11. Iſt Fi g. J im Durchſchnitt. Ltuns rechnet das Saͤulchen, welches die Gefötecitsthelte 5 trägt, mit zum Piſtil „ welches ſonach aus vier Theilen beſtehen 9 würde, da es doch ſonſt immer nur aus drey Theilen beſteht. f Vermuthlich hat er dles deswegen gethan, damit man nicht zivels feln möchte, daß dieſe Gattung in die Gynandrie bingeboͤret. Nach der Beſchreibung aber, die er von dieſer Klaſſe giebt, ge⸗ * hoͤrt ſie in dieſelbe hin, obne daß man noͤthig hat, ſich das Saͤul⸗ chen als einen Theil des P! ſtills, welches es gar nicht iſt, vor⸗ duſtellen. Ich ſetze dle Blume in die gegenwärtige Klaſſe, wo ein jeder, der fi e zum erſtenmal unterſucht, fi ie auſſuchen wird. Wie wenig Linne von dem Bau dleſer Blume verſtanden habe, erhellet ſchon daraus, daß er den dreyfachen Strahlenkranz für das Nectarium gehalten hat. Vielleicht hat er auf demſelben zuweilen Regentropfen geſehen, und e für Saft, ges halten. . Die Saftdruͤſe if der ne ot Grunde des Kelchs a mengewachſene, fleiſchichte, glatte, weiße, einwaͤrts gekruͤmmte, ringfoͤrmige Koͤrper, welcher, da er ringsherum die innere Saftdecke beruͤhrt, enen vingförmigen Naum hervorbringt, welcher = r 2. mit Saft ganz angefüllt it. Er | 88 Die innere Saftdecke umgtebt die Ha s des Stutäens in der in Fig: 5. e Ff abgebildeten Geſtalt. Ste liegt ziemlich dicht auf der Saftdrüſe. Wenn alſo auch ein Regentropfen durch 5 die aͤußere! Saftdecke zufäͤlligerweiſe hindurchgedrungen iſt, ſo kann er doch nicht zwiſchen die innere Saftdecke und die Saftdruͤſe hin⸗ durchdringen. Die aͤußere Saftdede, - Fig. 8. g hi k, beſteht aus einer Haut, welche in dem Winkel, welchen die Saſtdrüſe mit dem Kelch macht, entſteht, die Saſtdrüſe bedeckt, hierauf ſich in Strahlen theilt, welche mit dem Ende an dem Saͤulchen Anliegen. Durch die Zwiſchenraͤume dieſer Strahlen kann ſchwer⸗ lich ein Regentropfen hindurchdringen, eln Inſekt aber gemaͤchlich egen Sangeriistpinburchiaden n endüch Regentropfen, I 2 x ein dreyfaches Saftmaal. koncentriſchen Ringen. anderer Blumen darin uͤbereinſtimmt, daß es das Inſekt nach 5 Paſlilora. | erſten einen Winkel macht, bleiben muͤſſen. 4. Die ſchoͤne große Blume falt den Inſekten ſchon in wel⸗ ter Entfernung in die Augen. Die Krone, Fig. 2. a, iſt weiß. in BR die Regentropfen ſtehen Von gleicher Farbe iſt die innere Seite des Kelchs b, da dle aͤußere grün if. Hier ſieht man alſo, daß, wenn der, Kelch eine ſolche Stellung und Geſtalt hat, daß er das Anſehen der Blume ver⸗ groͤſſern kann, derſelbe auf der inneren Seite gefärbt it, und folglich, außer feiner eigenthuͤmlichen Beſtimmung, die Blumen: i = | knospe und die Blume zu beſchuͤtzen, noch den Endzwecr beför⸗ dert, daß die Blume den Inſekten leicht in die Augen falle. So 8 wie nun dle Blume eine dreyfache Saſtdecke hat, ſo hat ſie auch Das erſte iſt der große außerſte Strah⸗ lenkranz. Jeder Strahl, Fig. 3. no, hat drey Farben. Das aͤußerſte Drittheil iſt hellblau, das mittelſte milchweiß, und das innerſte dunkelblau. Das zweyte iſt der kleine Strahlenkranz, Fig. 4. p . Jeder Strahl ift weiß, hat aber einen: dunfelfarbts. gen Knopf. Das deitte fi find die Strahlen der äußeren Saftdecke, Fig. 8. L h und m i, welche dunkelpurpurfarben ſind. Das ganze Saftmaal alſo beſteht aus verſchledenen verſchledentlich gefärbten So wie daſſelbe nun mit dem Saftmaal der Mitte der Blume, wo der Saft iſt, hinwetſet: fo unterſchel⸗ det es ſich von demſelben dadurch, daß es um den Safthalter ringsherum läuft, da jenes in grader Linie vom Rande der Blume bis zum Safthalter ſich erſtreckt. nen Einrichtung laßt ſich leicht einſehen. der Safthalter auch in der Mitte befindlich; es führen aber drey von einander ganz abgeſonderte Paare benachbarter Oeffnungen 5 ö zu demſelben. Die drey Saftmaͤler mußten ſich alſo vom Rande der ei Blume in der Richtung des radius eines Kreiſes nach dieſen Oeff Die Urſache dieſer verſchiede⸗ In der Iris z. B. iſt nungen hinziehen, um den Inſekten den rechten Weg zu weiſen. Bey der Paſſionsblume hingegen fi fi nd keine ſolche von einander | abgeſonderte Oeffnungen des Safıhalters vorhanden, ſondern der Safthalter hat elne einzige ringförmige Oeffnung. Wenn alſo ein Inſekt den ganzen Saftvorrath genießen will, ſo muß es fee” nen Saugeruͤſſel nicht Einmal und an Einer Stelle, auch nicht zwar mehrmal, aber an beſttmmten Stellen, „ ſondern mehrmal und an mehreren beliebigen Stellen ringsherum in die Oeffnung 5 hineinſtecken. Folglich mußte das ganze Saftmaal aus koneentri⸗ ; ſchen Ringen beſtehen, welche das Inſekt um den Safthalter ringsherum führen. Der große Strahlenkranz dient auc 1 2 162 5 | ii auf den FR Strabl lenkranz gefallen ſind, ſich nicht der aͤußeren Saftdecke nähern: fo ift zwiſchen jenem und dieſer ein ; kleiner Strahlenkranz angebracht, Fig. 4. p q, welcher mit dem . Pafilora. dazu, daß ein großes Inſekt die Runde um den Saſthalter bequem 1 machen kann. Denn es Läuft auf den Strahlen, als auf den Speichen eines Rades, herum, und ſteckt unterdeſſen ſeinen Saugerüſſel zwiſchen die Strahlen der äußeren Saftdecke bin: durch, und hierauf zwiſchen die innere Saſtdecke und die Saſt, druͤſe hindurch in den Safthalter. ae er Der Bau dieſer Blume, ſowelt ich denfelben bisher beſchrle⸗ ben und erklaͤrt habe, iſt ſchoͤn und bewundernswuͤrdig. Unver⸗ kennbar iſt die guͤtige und welſe Vorſorge des Schöpfers „ irgend des | einziges ſchoͤnes Ganzes, ſondern ſie beſteht aus zwey Ganzen, | einem Inſekt zum Beſten einen anſehnlichen Vorrath von Saft in dieſer Blume zu bereiten, denſelben vor dem Regen zu verwah⸗ ren, und in feiner Reinheit zu erhalten, endlich das Inſekt in den Stand zu ſetzen, ſowohl das Saftbehaͤltniß leicht zu finden, | | vereinigt worden find. Alsdenn iſt die Blume um nichts beffer, als die Centauren, die Sphinx, der Pegafus, und andre Miß⸗ geburten der Einbildungskraft. Alsdenn würde die Natur welt ſelbe einzig und allein bezieht, oder ob ſie dazu dlent, daß das beſſer gethan haben, wenn ſie dieſe beiden fremdartigen Ganze i von einander abgeſondert gelaſſen hätte, fo daß die Pflanze theils ie Blumen ohne Kelch, Krone, Saftbehaͤltniß, Saftdecke und Diefe Frage hat Medikus beantwortet, und zwar in ſei⸗ ner Abhandlung von der Neigung der Pflanzen ſich zu begatten, | welche wir in den Actis Academiae Theodoro-Palatinae . II. S. 116. folgg.) finden. Er ſagt (S. 124.) : „Die » Paſſiflora hat fünf Staubfaͤden und drey Piſtille, die Staubfa⸗ als auch den ganzen Vorrath des Safts zu verzehren. So wie diefe ganze Veranſtaltung offenbar ſich zunaͤchſt auf das Inſekt bezieht, fo fragt es ſich doch noch, ob ſie ſich auf daſ⸗ Inſekt, indem es die Blume beſucht, zugleich dieſelbe befruchte. Auf welche Art geſchleht alſo die Befruchtung dieſer Blume? „den find rückwärts gebogen, und der Staubbeutel ſteht mit dem „Boden der Blume parallel. Jene Seite des Staubbeutels, ſo »den Blumenſtaub enthält, iſt gegen das Inwendtge der Blume »gekehrt. Die über ihnen ſtehende Piſtille würden alſo keiner „Befruchtung faͤhig ſeyn, wenn ſie ihre erſte Stellung behlelten. „Denn, wenn die Blume ſich entfaltet, ſtehen fie aufrecht und „dichte bey einander (ungefähr wie in Fig. 6.). Aber bald gehen vſtaub, und wenn die Befruchtung geendigt iſt, welches ſelten vwuͤber einige Stunden währet, erheben ſich die Piſtille wieder, yſtelgen grade in die Höhe, nehmen ihren alten Platz ein, und »verwelken. Dieſe Wanderun; habe ich bey der Pafliflora vefper- „ülio, P. füberofa, P. minima und P. coerulea beobachtet, Hund gewiß wird man dleſelbe bey allen Gattungen dieſes Ge⸗ „fhlechts (allen Arten dieſer Gattung) bemerken.“ S. 150. ſagt er, daß ſchon Linné dieſes Wandern der Piſtille bemerkt habe. Wenn de Befruchtung auf die von Linas und Medikus angenommene, und von dem letztern beſchriebene mechaniſche Art ! 7 en PafRffera. ö 164 N geſchteht: fo behaupte ich, daß bie schöne Paſſtonsblume, welche Kenner bewundern, und Nichtkenner anſtaunen, ein elendes Machwerk der Natur tſt. Denn alsdenn ſteht jene fchöne Bram ſtaltung, welche ſich, wie ich oben bewieſen habe, zunaͤchſt auf | das Inſekt bezieht, in gar keinem Zuſammenhange mit irgend ‚einem Endzweck, welcher ſich auf die Blume ſelbſt bezieht. Als 8 denn find bloß die Geſchlechtstheile der Blume wegen da, der übrige weit gröffere Theil derſelben aber iſt nicht der Blume, ſon⸗ dern des Inſekts wegen da. Alsdenn iſt die Blume nicht ein welche in Anſehung ihrer Beſtimmung nicht die mindeſte Aehn⸗ lichkeit mit einander haben, und auf die wunderlichſte Art mlt einander verbunden, und zu Einem unnatuͤrlichen Scheinganzen Saftmaal (Fig. 1.), theils Blumen ohne Geſchlechtstheile her⸗ vorbraͤchte. Denn in dieſem Fall würde man doch wenigſtens wiſſen, woran man eigentlich mit diefen Blumen wäre. Die erſteren würden zur Hervorbringung der Früchte beſtimmt ſeyn, und würden grade auf die Art befruchtet werden, als Linn? und Medikus ſich vorgeftellt haben; die letzteren aber würden zur Ernährung eines Inſekts dienen. Die Ordnung, wo Linne? diefe Blumen würde untergebracht haben, wuͤrde heißen Gynan- u dria (vere!) fruftranea, an e Alſo iſt eines von beiden nothwendig, entweder die Natur hat bey der Hervorbringung der Blume geſchlummert, oder | Linné und M edifus haben bey der Erklärung der Befruch⸗ vſie auseinander, und fieigen zu den Staubbeuteln herunter, „daß der vordere Theil des Piſtills, auf dem das große Stigma | vaufſitzt, ſich zu jener Seite des Staubbeutels hinneigt, wo der „ Blumenſtaub ſißt (Big. 1. Dort beladen fie ſich mit Blumen, tung derſelben geträumt. Das erſte iſt nicht moͤglich; das letzte iſt nicht nur möglich, ſondern auch gewiß. f ; Die Blume iſt nemlich ein Dichogamiſt von der männliche weiblichen Art. In der erſten Hälfte ihrer Blůhezeit hat ſie die in Fig. 6. abgebildete Geſtalt. Wenn ein großes Inſekt ſie als⸗ denn beſucht, ſo muß es nothwendig, indem es auf dem großen Strahlenkranz nach Anleitung des Saftmaals um den Saſthal⸗ ter ringsherum laͤuft, und den Saft aus demſelben herausholt, mit ſeinem Rücken den Staub von den Antheren, welche eben deswegen denſelben auf ihrer unteren Seite haben, abſtreifen. Durch die Stigmate wird es hieran nicht verhindert, welche eben & deswegen höher ſtehen. In der letzten Hälfte der Bluͤhezeit ha⸗ ben ſich die Geiffel herabgeſenkt, jo daß nun die Stiamate eln wenig niedriger ſtehen, als die nunmehr ſtaubloſen Antheren. \ * Paſſifiora. 4 Wenn das Inſekt die Blume alsdenn beſucht, fo * es eben ſo nothwendig mit ſeinem Rücken, welchen es in elner juͤngeren Blume mit Staub beladen hat, die Stigmate berühren, und dleſelben beſtaͤuben. Und auf ſolche Art wird die ältere Blume 0 von einem Inſekt e des Staubes elner juͤngeren ber frucht. = Die Natur hat ale bey der 5 dieſer Blume nicht geſchlummert, fie hat nicht zwey fremdartige Ganze zu Ei⸗ nem widerſi nnigen Scheinganzen zuſammengeknetet, ſondern fie hat ein ſchoͤnes Ganzes hervorgebracht, in welchem nichts fehlt, und nichts überfläffig if, in welchem alles in dem genaueſten Zu: ſammenhange ſteht, alles ſich auf ihren einzigen großen Endzweck, die Befruchtung des Fruchtknotens, bezieht, kurz, ein Ganzes, welches ihr Ehre macht. Da die Blume ein Saftmaal hat, fo iſt fie eine 20 a und für ein Tageslinſekt beſtimmt. Eben deswegen ſchließt ſie ſich des Nachts. Sie bluͤhet zwey Tage, wie ich von einem Gärtner gehöre habe, und iſt alſo am erſten Tage e und am | zweyten weiblichen Geſchlechts. Von welchem Inſekt ſie beſucht und befruchtet wird, . ich nicht, weil es mir bisher an Gelegenheit gefehlt hat, hleruͤber Beobachtungen anzuſtellen. ‚Einige ſagen, daß die Pflanze in ; unſerm Kiima Früchte hervorbringt; andre laͤugnen es. Ich ſelbſt habe noch nle eine Frucht auf derſelben angetroffen. Wenn ſie wirklich bey uns unfruchtbar iſt, fo kann dies nicht anders als ſo erklärt werden, daß diejenigen, welche ſie zuerſt aus Braſtlien, ihrem Vaterlande, nach Europa gebracht haben, das Inſekt, * welches dort die Blume befruchtet, „und bey uns nicht angetrofs | fen wird, mit heruͤber zu bringen, „und hier einhelmiſch zu ma⸗ chen, vergeſſen haben. Von der Paſſiflora quadrangularis ſagt Jacquin, daß die in Wien aus Samen erzielten Pflanzen zwar f alle Jahr Blumen, aber niemals Fruͤchte hervorbringen. Auf der Paſſi flora foetida aber, welche ein Sommergewaͤchs ift, habe Ad im botantſchen Garten zu Berlin Früchte angetroffen. Die Antheren find auf ſolche Art an die Filamente ange⸗ wachſen, von denſelben eine andere Stellung, als die uͤbrigen, weil ich ſie etwas herumgedrehet hatte. Dieſer Umſtand trägt vermuthlich 5 zur Befoͤrderung der Befruchtung etwas bey. Wenn Jemand fragt R woher denn ich, der ich dat 1 8 eln Inſekt auf der Blume angetroffen habe, es ſo genau weiß, daß oleſelbe, und wie ſie von einem Inſekt befruchtet wird: ſo 8 antworte ich: Aus demjenigen, was ich bey der Nigella aruenſi 1s Wer alſo noch zweifelt, den verweiſe ich auf das, 4 entdeckt habe. ienige, was unten von dieſer Blume wirds geſagt werden. j . daß ſie ſich herumdrehen laſſen. In Fig. 2. hat Eine a Paſſi 1 Parnafha ia. Von der Paſſiflora fuberofa fogt Biene; fie babe k Tele Krone. Dies kann ich ſchwerlich glauben. Denn warum ſollte ſie allein eines ſo weſentlichen Theile, durch welchen ſie ſich den zu ihrer Befruchtung beſtimmten Inſekten von weitem bemerkbar macht, beraubt ſeyn? Vielmehr, fo wie bey den uͤbrigen Arten der Kelch in Anſehung feiner. inneren Seite ein Theil der Krone iſt, ſo iſt er bey dieſer in Anfehung eben derſelben die ganze Krone, da er auswendig gen, inwendig aber vr iſt. 5 2% Parnajha. * ae, Kun Leberblume. Tab. ix. 36. 37. 48. 50. Tab. XI. 12. 13. 17. 19. 5 Tab. IX. so. N eo vergroͤſſerte Blume, weiche vl vier : Tage alt if, von oben geſehen. Die Staubgefäße 5, 1 und a haben ſich, nachdem fie. ihrer Beſt mung ein Genuͤge gethan, vom Piſtill entfernt, und ſtehen horizontal, da fie vorher aufrecht ſtanden. Ihre Antheren find vertrocknet und ohne Staub. Das Staubgefäß 3 befindet ſich in dem Zuſtande, da es feiner Beſtim⸗ mung ein Genuͤge thun kann. und die Anthere hat ſi ch uͤber das Piſtill hingelegt, und ihre oberſte Seite tft mit Staub bedeckt. Dem Staubgefaͤß 4 endlich ſteht dieſer Zuſtand noch bevor. Sein Filament iſt noch kurz, und jeine Anthere hat ſich noch nicht geöffnet. Die zwiſchen dem 1. und 5. Staubgefaͤß befindliche Saftmaſchine iſt weggeſchnitten worden, damit man das ganze 2 ee 21798 ro nenblatt ſehen koͤnne. 48. Eben dleſe Blume, noch ſͤrker vergröſſert, in natuͤrll⸗ cher Stellung, von der Seite geſehen. Der Kelch, die Krone und drey Saftmaſchinen ſind weggeſchnltten. Man ſiehet alle Staubgefaͤße A aufer 1, welches hinter dem Piſtill ſteht. Man ſiehet ferner deutlicher als in der vorhergehenden Figur, daß die über dem Piſtill liegende Anthere des Staubgefaͤßes 3 bl. bloß auf N 1 = ihrer oberſten Seite ſich geöffnet hat, und mit Staub bedeckt if, Se daß das Filament des 4. Staubgefäßes noch ſehr kurz, und ſeine Anthere noch ſehr groß iſt, und ſich noch nicht geöffnet hat, end⸗ lich daß oben am Piſtill 8 nicht dle geringſte Spur von einem Stigma vorhanden iſt. 36. Das mit einem Stigma verfehene Piſtil einer älteren Blume, deren Staubgefäße ſich ſaͤmmtlich vom Piſtil. nifent haben, von der Seite geſehen. i a 37: Daſſelbe von oben geſehen. Tab. XI. 12. Die bey . sehen San kapſel, von der Sette, und Be 19. von oben geſehen. Das Filament hat ſich verlängert, a 7 „ a. 13. und 17. Die bey naſſer Wiberg vesfoffene Su menkapſel. a Ob ich mir gleich viel Muͤhe 9750570 habe, den Bau diser Blume, und die eigentliche Art, wle ſie befruchtet wird, zu ev; forſchen: fo iſt dennoch beides bisher für mich, ein Gehelmniß ge⸗ blieben. Ganz vergebens aber if meine Bemuͤhung auch nicht geweſen, indem ich wenigſtens entdeckt habe, und beweifen Eann, daß die Blume von einem Inſekt befruchtet wird. Dee groͤßte Schwer gkelt verurſachen die fünf Saftmaſchinen, welche, mit den Staubgefaͤßen abwechſelnd, das Piſtill umge, ben, und deren Struktur ganz originell und in ihrer Art einzig iſt. Der Saft iſt auf der inneren Selte derſelben befindlich. Nachdem fi ſich die Blume geoͤffnet hat, ſo haben anfänglich 8 alle Staubgefäße die Stellung und Geſtalt des 4. Die Ftlamente Hier⸗ j ſind kurz, die Antheren groß, welß, und noch geſchloſſen. auf fängt ein Staubgefaͤß an, das Filament zu verlängern, bis endlich die Anthere ſich über das Di ſtill hinlegt, fi ſich Öffnet, und | einen gelblichen Staub zeigt. Hier If nun der Umſtand merk⸗ = würdig, daß die Anthere bloß auf der oberſten Seite ſich öffnet, und mit Staub verſehen iſt. Schon hieraus folgt, daß die Be⸗ fruchtung nicht auf eine mechaniſche Art geſchehen koͤnne. Denn geſetzt, das Piſtill Hätte nun ſchon ein Stigma, welches es doch nicht hat: ſo müßte die uͤber demſelben befindliche Anthere nicht auf der oberen, ſondern auf der unteren Seite den Staub haben, weil dieſe dem Stigma zugekehrt, jene aber von demſelben abge⸗ wendet iſt. Nachdem das erſte Staubgefaͤß in diefer Stellung ungefaͤhr einen Tag lang geblieben ift, fo wendet es ſich vom | Piſtil ab, und naͤhert ſich der Krone, und erhaͤlt alſo, anſtatt der bisherigen aufrechten, eine horizontale Stellung. Seine | Anthere iſt alsdenn welk, unanſehnlich und ohne Staub. Un⸗ terdeſſen faͤngt das zweyte Staubgefaͤß an, eben das, und in eben der Ordnung zu thun, was und in welcher es das erſte ge⸗ than hatte. Und eben ſo nach und nach die übrigen. Nach fünf, ſechs oder fieben Tagen findet man alfo alle Staubgefaͤße in hori⸗ zontaler Stellung, un d ihre Antheren v verwelkt und ohne Staub. Dieſe Ordnung, in welcher die Staubgefäße einander ablöfen, iſt dem Verfaſſer der Diſſertation: Sponfalia plantarum, nicht unbekannt geweſen. f oberſten Seite den Staub hat, hat er entweder nicht bemerkt, oder für etwas unbedeutendes gehalten. 8 Noch weniger aber iſt weder ihm, noch irgend einem andern x der noch wichtigere Umſtand bekannt geweſen „ daß das s. Stigma während der ‚ganzen. Zeit, in weicher die Antheren eine nach der andern blühen, noch nicht blühet, ſondern geſchloſſen it, und nur gi alsdenn, waun ‚alle Siaugeſaßen ſich mit ihren ltaubloſen ten und zu bluͤhen an faͤngt. Daß aber die bluͤhende Anthere bloß auf der Parnafſfa. = 166 Antheren vom Piſtill entfernt haben, fi Gi in vl er Thelle zu ſpal Da alſo die Antheren, fo lange fl bluͤhen, ihren Staub dem Stigma nicht mitthetlen Finnen, well noch kein Stigma vorhanden iſt, und wiederum das Stigma / wann es bluͤhet, von den Antheren keinen Staub erhalten kann, 9 Ft da fie ſelbſt keinen Staub mehr haben: fo muß dieſe Einrichtung | fe demjenigen, welcher von der Befruchtung durch Juſekten nichts welß, ungereimt vorkommen. Er muß glauben, daß die Be fruchtung ganz und gar unterbleibt. ſeln entſtehen, welche mit einer Menge guter Samenkoͤrner ange⸗ fuͤllt ſind. Man muß alſo, man mag wollen oder nicht, zu den Inſekten ſeine Zuflucht nehmen. ſo wird man jene Einrichtung, welche man vorher fuͤr ungereimt hielt ſehr chi Ei und zweckmaͤßig finden. noch unbekanntes gröfferes Jaſekt befruchtet die Blume, und zwar ſo, daß es den Staub von der bluͤhenden Anthere einer juͤn⸗ | geren Blume auf das Stigma einer alteren bringt. Er kann nemlich in der jüngeren Blume nicht zum Saft gelangen, ohne mit einem gewiſſen Theil feines Koͤrpers „vermuthlich dem Un⸗ terleibe, die oberſte Seite der Anthere zu beruͤhren, und ihren \ Staub abzuſtreifen. Fliegt es nun von dieſer auf eine ältere Blume, fo kann es eben fo wenig den Saft derſelben verzehren, ohne mit eben diefem Theil ſeines Koͤrpers die oberſte Oberflache f des Stigma, als das eigentliche Stigma, zu beruͤhren, und den⸗ ſelben den mitgebrachten Staub mitzutheilen, weil das Stigma eben die Stelle einnimmt, welche in der jüngeren Blume die An, | there einnimmt. Nach dieſer Vorſtellung von der Beſtuchtung wird man den Bau und die ganze Einrichtung dieſer Blume, dieſe von Andern und von mir entdeckt worden , lehr wohl aus⸗ gedacht und ſehr zweckmaͤßig finden. : 1, Die Staudgefäge befinden fi ich in drey verfhledenen 807 0 ſtaͤnden, nemlich vor dem Bluͤhen der Antheren, während deſſel/ ben und nach demſelben. Ein Umſtand, welcher in der Folge noch oͤfter vorkommen wird, und welcher, wenn ich nicht trre, jedesmal ein Kennzeichen der Drlchogamte iſt. Diefe Einrichtung war unumgänglich nöthig. Die blühende Anthere muß eben dle Stelle haben, weiche hernach das bluͤhende Stigma hat. Das Filament muß ſich alſo dicht an das P. till anlehnen, und eben ſo lang, oder vielmehr ein klein wenig lang zer ſeyn, als daſſelbe. Die Filamente der noch nicht blühenden Antheren koͤnnen zwar eben diejelbe Stellung haben, fie müffen aber wett kürzer ſeyn. # Denn wenn ſie eben fo lang wären, als je nes, ſo wuͤrden dle noch nicht N Antheren eben ſo hoch, oder vielmehr, - Und ſobald man dies gethan hat, Ein gewiſſes mit 5 ſoweit jener und ſte Und dennoch zeigt ihm dle |: 3 Erfahrung grade das Gegenthell, indem aus allen Blumen Rap ni NN la ba weil ſie 1 8 8 2 fü, — er . 1 Bi 7 A " Parnaffia ax“ geoſper ſud, noch etwas s höher TR als dle dete Ste. wurden alſo das Inſekt verhindern, den Staub der letzteren Eben dles wurden die verbluͤheten Antheren Folglich möfen ihre | keln abzuſtreifen. thun, wenn fie ihre Stelle behielten. Ftlamente ſich entweder wieder ve rkuͤrzen, oder vom Piſtill ent⸗ fernen. Bey dem Helleborus niger hat die Natur das Er⸗ ſtere gewählt, bey der Parnaſſia das Letztere. (0 2. Die Autheren folgen im Blühen elne auf die andere. . Jede bluͤhet ungefähr Einen Tag, ſolglich alle tusgeſammt we⸗ nigſtens fuͤnf Tage. Wie lange das Stigma bluͤhet, , habe ich nicht ausmitteln koͤnnen. Wahrſche inlich bluͤhet es eben ſo lange, als dle Blume noch die Kronenblaͤtter hat. Denn fo: bald das Stigma zu bluͤhen aufhoͤret, ſo iſt die Krone unnütz, und fallt ab. Ste bleibt aber nach dem Verbluͤhen der An⸗ theren noch verſchiedene Tage lang ſitzen. An drey Blumen, welche ich ins Waſſer geſtellt hatte, blieb fie noch fieben Tage hang ſitzen, und fiel alsdenn ab. Eben fo lange blͤͤhet alſo vermuthlich auch das Stigma. Daß das Bluͤhen ſowohl der f Antheren, als des Stigma eine fo lange Zeit währet, ind tig. Denn das Inſekt, welches zur Befruchtung der Blume beſtimmt iſt, koͤmmt nicht, ſobald dle Antheren oder das Stig⸗ ma zu bluͤhen anfangen, wie gerufen angeflogen, um dieſes Geſchaͤft zu übernehmen; ſondern ein bloßer Zufall führe es auf die Blume Die Ungewißheit nun, welche dieſer Zufall nothwendig mit ſich fuͤhrt, konnte durch nichts anders, als die lange Dauer der Bluͤhezelt der Antheren und des Stigma er⸗ ſetzt werden. Bluͤbeten alle Antheren zugleich ‚ folglich nur Einen Tah lang, und bluͤhete das Stigma eben ſo lange: ſo wuͤrden viele Blumen von dem Inſekt keinen Beſuch erhalten, folglich unbefruchtet bleiben. So zweckmaͤßig nun dieſe Ein⸗ richtung iſt, wenn man meine Vorſtellung von der Befruch⸗ tung annimmt, eben fo unzweckmaͤßig und widerſinnig wuͤrde ſe ſeyn, wenn die Blume, wie man bisher geglaubt hat, auf eine mechanlſche Art befruchtet werden ſollte. Denn wenn die Antheren den Staub auf der unterſten Seite hätten, und bas Stigma zugleich mit den Antheren bluͤhete: ſo wuͤrde ſchon Eine Anthere im Stande ſeyn, dle Befruchtung zu vollenden, \ und es wuͤrde ungereimt ſeyn, daß die vler uͤbrigen ſich a einander über das ſchon befruchtete Pil N um es von neuem zu befruchten. 3. Daß die blühende Anthere ſich uber die Sytze des Ptiſtills binleät, und bloß auf der oberſten Seite Staub hat, und daß erſt in der Folge, wann keine Anthere mehr daſelbſt vorhanden iſt, das Stigma ſich zu Öffnen und zu bluͤhen an⸗ Parnaflia, la. oberſten Seite, als welche das eigentlche Stigma At, den Staub zu empfangen fähig iſt, iſt gleichfalls noͤthig. Denn dieſe Stelle iſt grade diejenige, welche das Inſekt, indem es den Saft verzehrt, mit irgend einem Theil ſelnes Koͤrpers ein⸗ nimmt, mit welchem es folglich im erſten Fall den Staub von der Anthere abſtreifen, und im letzten denſelben wleder auf 2 das Stigma abſetzen muß. Befaͤnde ſich der Staub auf der unterſten Seite der Anthere, ſo könnte er vom Inſekt nicht abgeſtreift werden. Und bluͤhete das Stigma zugleich mit der über ihm befindlichen Anthere, ſo koͤnnte der auf der oberſten 5 Seite der Anthere befindliche Staub weder von ſelbſt auf daſ⸗ = 3 die Anthere ſelbſt beides verhindern wuͤrde. 8 Ic glaube nicht, daß mir jemand den Elnwurf machen wird, die Befruchtung laſſe ſich doch noch als möglich. geden⸗ den Anthere der juͤngeren Blume auf das Stigma der aͤlteren fuͤhre. Denn 1) ft be denjenigen Blumen, oder vielmehr große Menge Staubes noͤthig; da aber bey dieſer Blume {ms mer nur Eine Anthere bluͤhet, fo tft auch nur wenig Staub vorhanden. * ſie mit dem Staube einer andern von ihr entfernten Blume befruchtet wuͤrde. Denn je welter die Anthere vom Stigma entfernt iſt, deſto ſchwerer iſt es auch, daß der Wind den Staub jener auf dieſes fuͤhre. Die Natur wuͤrde ſich alſo erſchwert, wenn nicht gar unmoͤglich gemacht haben. i Da dle blühende Anthere dem Stigma, wenn daſſelbe ſchon vorhanden wäre, fo nahe als möglich iſt, und dennoch . die Befruchtung nicht auf eine mechanifche Art gefchleht: fo Ce Stigma und der Antheren kelnesweges als einen. Bewels anſehen möffe, „ daß dle Beſruchtung auf elne mechaniſche Art geſchehe. So fd in der Diadelphia decandria und in der nahe, und oftmals ſo nahe als möglich; ich werde aber an feinem Ort bewelſen, daß in beiden Ordnungen dle Befruch⸗ tung durch Inſekten geſchieht. Und ſo wie in dieſem Fall die Befruchtung nicht auf die Art geſchleht, als man dem Auſe⸗ hen nach vermuthen ſollte, fo geſchieht diefeibe wahrſcheinlich fängt, und die Stelle der Antheren einnimmt, und auf der eben fo wenig auf eine ſolche Art in dem Fall, wenn das 1 } ſelbe fallen, noch von dem Inſekt auf daſſelbe gebracht werden, 2 ken, ohne daß man grade möthig habe, ein Inſekt Damit zu 1 behelltgen, fo nemlich, daß der Wind den Staub der blühen » Bluͤthen, welche vom Winde befruchtet werden ſollen, eine 2) Da die Blume eine Zwitterblume if, fo wuͤr⸗ g 5 de, wenn ſie durch den Wind befruchtet werden ſollte, es welt zweckmaͤßiger ſeyn, daß ſi e mit ihrem eigenen Staube, als daß burch die gemachte Einrichtung die Erreichung ihrer Abſicht = folgt hieraus, daß man uͤberhaupt das nahe Benſammenſeyn es Didynamia gymnofpermia die Antheren dem Stigma ſeht 171 TFarnaſſia a. | Stigma u. unter den Antheren angebracht ik. Alsdenn hat es zwar das as Anſehen, als wenn der Staub der Antheren auf das Stigma i fallen ſollte; es fragt ſich aber, ob dies wirklich dle Abſicht der Natur iſt, oder ob fie ſich nicht vielmehr auch in dieſem Sell der Infekten bedient. In der Abhandlung von den Schirmblumen habe ich 221 daß wenn in einigen Blumen der Griffel fehlt, ſeine Abweſenheit eben fo nothwendig, weſentlich und zweckmäßig iſt, als in an dern Blumen ſeln Daſeyn und feine beſtimmte Länge, weil die zur Beſtäubung des Stigma ſchicklichſte Stelle unmittelbar über dem Fruchtknoten befindlich iſt. Dies wird durch dteſe Blume beſtäͤtigt. Denn wenn alles uͤbrige unveraͤndert bliebe, das Pi 8 ſtil aber einen Griffel hätte, fo ſtuͤnde das Stigma nicht grade da, wo vorher die bluͤhende Anthere ſtand, ſondern höher. Folg⸗ lich wuͤrde das Inſekt nicht mit dem in der juͤngeren Blume be⸗ ftäubten Theil feines Körpers das Stigma berühren, und die Be⸗ fruchtung wuͤrde durch den Grlffel unmöglich gemacht werden. i Welches iſt nun das zur Befruchtung der Blume beſtimmte i i Inſekt? Auf welche Art geſchieht dieſelbe? Und was letſten bey dieſem Geſchaͤft die Saftmafhinen noch den daß fie den Saft enthalten? i Ich habe bisher folgende Snfeten auf den Blumen ange⸗ troffen. 1. Blaſenfuͤße in 3 5 Anzahl, ſowohl ſchwarze, als gelbe, 85 ein einzigesmal einen rothen, welcher ſelten iſt. Dieſe Thler⸗ chen koͤnnen aber zur Befruchtung der Blume nicht beſtimmt ſeyn, weil fie viel zu klein dazu fi ſind. Da die Blume ſowohl in Ans ſehung ihrer Groͤſſe, als auch wegen ihrer dichogamiſchen Einrich⸗ tung der Nigella aruenſis, dem Delphinium Aiacis und dem Aconitum Napellus ähnlich if, dleſe aber von gröfferen Inſek⸗ ten, nemlich Bienen und Hummeln, befruchtet werden: ſo ſchlleße ich hieraus „ daß auch fie von einem groͤſſeren Inſekt be fruchtet wird. Blaſenfuͤße halten ſich in Einer Blume, welche ; für fie gleichſam eine kleine Welt iſt, lange auf, fliegen aber nicht von einer Blume zur andern, welches von dem zur Befruchtung 5 beſtimmten Inſekt geſchehen muß. 2. Eine Art Fliegen. Dieſe genoſſen zwar vom Saft, aber nicht in einer ſolchen Stellung, woraus ſich pad ſchleßen laſen, = daß ſie die Blume befruchten. ; 3. Eine Biene. Auf einer Wieſe, wo die Blume haͤufig ſtand, traf ich einige Bienen an, welche dle größte Gleichguͤltig, keit gegen dieſelbe zu erkennen gaben, und ſie nicht einmal zu be: merfen ſchlenen, ſondern ſich bloß zur Lychnis flos eueuli hiel | ten. Hleraus ſchloß ich, daß ſie auch nicht zur Befruchtung det; ſelben beſtimmt ſeyen, In lebtwergangenen Jahre fand ich . [ f Parnaſſi 14. elner Blume de Blene. nieder, um die Blene recht genau zu beobachten. die zur Befruchtung erforderliche Stellung. Ste hatte grade tung der Blume beſtimmt ſey. Denn ſie ſchten ganz betäubt und kraftlos zu ſeyn, und konnte kaum mit vleler Muͤhe aus der Blume herauskriechen, ſchien alſo vor Mattigkeit nicht das Ver, Matt moͤgen zu haben, von ihren Fluͤgeln Gebrauch zu machen. und kraftlos kroch ſie im Graſe umher, welches ich eine Weile meine Auſmerkſamkelt auf ſich zog. Als ich darauf wieder nach der Biene hinſahe, konnte Ich fie nicht wieder finden. 1 Sie ſtand nemlich auf den Saftmaſchinen, mußte folglich mit dem Unterlelbe ent | weder die bluͤhende Anthere, wenn es eine jüngere Blume war / oder, wenn es eine aͤltere war, das Stigma beruͤhren. Ich merkte aber gar bald, daß fie demungeachtet nicht zur Befruch Sie muß Dies war für mich eine intereſſantt Erſcheinung. Ich legte mich alſo neben der Blume auf die Erde mit anſahe, bis ein anderer Gegenſtand auf einige Augenblicke | alſo unterdeffen entweder davon geflogen ſeyn, oder, welches de wahrſchelnlicher iſt, ſich verkrochen haben. Da alſo aus dieſtt | ſeltenen und merkwürdigen Erfahrung erhellt, daß der Saft det Blume den Bienen hoͤchſt ſchaͤdlich iſt: ſo folgt hieraus, daß ſie 8 auch nicht von denſelben befruchtet werden ſoll. 4 Aus folgenden Urſachen glaube ich, daß die Blume eine de „Nachtblume if, und von einem Nachtinſekt befruchtet wird ⸗ 1) Wenn ſie von einem Tagesinſekt befruchtet wuͤrde, ſo muͤßte IR es wunderlich zugegangen ſeyn, daß ich daſſelbe nicht irgend ein- mal auf der Blume in dem Befruchtungsgeſchaͤft ſollte angetrof | fen haben, da ich oftmals, und zuweilen ſtundenlang die SW men beobachtet habe; zumal, da dieſes Inſekt nicht ſelten, fo | dern gemein ſeyn, und die Blumen häufig befuchen muß. Denn die Befruchtung erfolgt nicht ſelten, ſondern gewohnlich, und man findet ſelten eine verbluͤhete Blume, welche keine Samen | 2) Daß die Blumen des Abends aufbte / kapfel angeſetzt hat. chen, habe ich wirklich bemerkt; ob ſie dies des Morgens auch thun, oder nicht, weiß ich nicht, weil es mir an Beobachtungen 8 ‚hierüber fehlt. 3) Es ſcheint / daß die Staubgefäße ſich bloß des Abends einander abloͤſen. Denn ich habe oftmals des Abends ge funden, daß eine friſche Anthere ſich über das Piſtill hingelegt hatte, welche noch groß und wetß war, und ſich noch nicht geöff⸗ | net hatte. In dleſem Zuſtande konnte fie nun nicht lange bleiben ſondern ſle mußte ſich bey einbrechender Nacht ſchon geöffnet hr ben. 4) Endlich beguͤnſtigt auch die Farbe der Krone, welche Denn Nachtblumen haben, wie ich in der Einleitung. geſagt habe, eine helle, oftmals eine weißt weiß if, dieſe Meinung. . N cc 173 Parnaflia. > State. N ö Saſtmaal hat, zu folgen F daß ſi ſie eine Tagesblume ſey. Es if Nenfich jedes Kronenblatt mit verſchiedenen Linien von dunkler Farbe geztert. Eigentlich find dieſe Linien ſo viel Furchen, welche ö | eben fo weiß find, als die Krone überhaupt, wegen des Schatz tens aber dunkelfarbige Linien zu ſeyn ſcheinen, und ſich ſtark aus Daß dieſe Linien das Saftmaal ſind, erhellet daraus, nehmen. daß ſie nicht bis an das untere Ende des Kronenblatts ſich er⸗ | ſrecken, ſondern ſchon in einer ziemlichen Entfernung von demſel⸗ ben ſich vereinigen und endigen, ſo daß nur gleichſam eine ſchwache Spar derſelben ſich bis an das Ende des Kronenblatts hinzieht. = Viefes ſieht man an dem in Fig. 57. zwiſchen den Staubgefäßen kund 5 ſtehenden Kronenblatt. Sieht man nun in die Blume hinein, ſo ſieht man, daß diefe Linten grade hinter demjenigen Theil der Saftmaſchinen zuſammenlaufen, w haͤl. Dieſer Theil iſt grün, da der Stiel weiß fe, und hat auf welcher den Saft ent⸗ der inneren oder oberen Seite zwey ſchwache runde Vertiefungen, N welche den Saft enthalten. Folglich zeigen dieſe Linten den In⸗ | ſekten recht deutlich, wo der Saft anzutreffen iſt. Härten die Saftmaſchinen keinen Stiel, oder ſonderte der Fruchtknoten 2 das Ende des Kronenblatts erſtrecken 5 welches wir an der mis ſchon geſehen haben, und in der Folge noch öfter ſehen werden. Dies iſt das Reſultat meiner bisher uͤber dieſe Blume ange; | ſtellten Beobachtungen und Unterſuchungen. Ob ich nun gleich | das Geheimniß ihrer Struktur und Befruchtung nicht entdeckt babe, ſo habe ich doch, da ich bewieſen habe, daß fie nicht an; 5 ders als von einem Inſekt befruchtet werden kann, den Blumen⸗ ſorſchern eine zuverläflige Spur gezeigt, welche, wenn ſie mit Auſmerkſamkeit, Beobachtungsgeiſt und unverdroßnem Fleiß ver⸗ folgt wird, uͤber kurz oder lang gewiß zu einer von den ſchoͤnſten Entdeckungen im Reich der Flora fuͤhren wird. Die Samenkapſel ſitzt am Ende des langen aufrecht eben den Stengels aufrecht, und, öffnet ſich oberwaͤrts, indem fie die bels in vier Stuͤcke, welche die Blume, um das Stigma rvorzubringen, angefangen hatte, gleichſam nur fortſetzt. ſondern nur vom Winde herausgeworfen werden, da ſie ſich denn welt und breit verſtreuen. Bey naſſer Witterung ft die Samentapie meiſt verſchloſſen, damit nicht Regentropfen in eſelbe hineinfallen, und dle Samenkörner i wor, 5 | Statice, | "Statiee Armeria: N, 4345. Tab, XI. 4. f. Grasblume. Tab X. 3% 3% 40. | ßſelbſt den Saft ab, fo würden auch diefe Linien fich völlig bis an Statice. Auf der andern Seſte ſcheint daraus, daß dle Blume iR 1 n 33. Die vergröſſtte Blume „ von oben geſehen. | 35% Der mittelſte Thell derſelben, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 3 Die Blume, von der Seite geſehen. 41. Ein Kronenblatt und ein Staubgefäß, nebſt einem h AM des Safthal ters, welches beide trägt, 43. Iſt Fig. 40., nachdem die Kronenblätter und die Staub- | gefaͤße herausgezogen worden. 44. Das Piſtill nebſt dem Sihl ö 3 45. Der Fruchtknoten ohne den Saſchalter Die Count) Ze Saftdruͤſe. Tab. XI. 5. Die bey wobocter sli weit serfhtone = Blume, von oben geſehen. 4. Die verbluͤhete Blume. Die 8 Bale des Salbe ift weggeſchnitten. g f 1. Die Saftdräfe iſt der unterſte glatte und weiße age des N Fruchtknotens, deſſen oberſter Theil gruͤn if. a Ar Der Safthalter iſt derjenige Körper, welcher di Safts drüſe umgiebt, und deſſen innere Oberfläche gelb iſt. Auf dem⸗ ſelben ſitzen die Rronenblätter nebſt den an ihren Nagel angewach⸗ N fenen Fllamenten. Zieht man ein Kronenblatt heraus, ſo reißt es zuweilen vom Safthalter ab, 1 aber nme en es ein Fünf ek mit. ö f 3. Dle Griffel druͤcken ſich mit . an die Krone, en fo wie die Blätter der Krone an den Kelch. Denn wenn man den letzteren der Laͤnge nach durchſchneidet, ſo fallen die Kronen⸗ blaͤtter auseinander, und die Griffel breiten ſich mehr auselnan⸗ der, als vorher. Man vergleiche Fig. 44. mit Fig. 43. Nun iſt der unterſte Theil der Griffel haaricht. Faͤllt alſo ein Regen⸗ 5 tropfen in die Krone, ſo wird er von den Haaren verhindert, in den Safthalter zu dringen. Weil aber dieſe Haare nur ſehr wenig Anziehungskraft haben, ſo kann er nicht im Grunde der Krone haften, ſondern er fällt bey der geringſten durch den Wind her⸗ vorgebrachten Erſchuͤtterung der Blume aus derſelben wieder heraus. Den Inſekten aber können die Haare den Zugang zum Folguch Eönnen die Samenkoͤrner nicht von ſelbſt herausfallen, Safthalter nicht fperven. Auch iſt die Krone bey ſchlechter Wlt⸗ terung meift verſchloſſen, und man findet alsdenn zwar die aͤußere Seite der Kronenblaͤtter mit Degensopfen Deneht, die Inne = aber trocken. = ; 1 8 4. Die Blumen zülden einen Knauf, welcher am n Ende eines langen auftechtſtehenden blaͤtterloſen Stengels ſitzt. Sie konnen alſo, ungeachtet ihrer. Kleinheit, von den Inſekten ſchon voan | weitem bemerkt werden, Die m. Krone hat kein Saſtmaal. f 1 94 haͤngt vermittelſt eines roͤchlichen Fadens, welcher an der einen Seite des Samens dicht anliegt, mit demſelben zuſammen. In Fig. 37 a iſt die Frucht abgebildet, nachdem der groͤßte oberſte Theil der Kapſel weggeſchnitten worden, wo man den Faden ſieht. Und in Fig. 29ſt das aus der Kapſel herausgenommene Sa | 0 Sutce. Linum. a s N | F. Die Blumen werden von Blenen und S oeehaen beſucht. Auch halten ſi fi ch in denſelben la, ſpwohl ſchwarle, RSS als rothe, auf. Gleditſch ſcheint ſchon bemerkt uuhaben, daß dlee Blume Saft enthält; S. 170. Wann die Blume verblüher Pr 10 wickeln fi ich dle Kronen, a blätter nebſt den Filamenten und Griffeln zuſammen, ſo daß fü ſie zuletzt im Grunde des Kelchs einen ſehr kleinen Raum einnehmen, Dies dient vermuthlich zur Beſchuͤtzung der jungen und noch zar⸗ ten Frucht. Sobald dieſe ihre völlige Groͤſſe erreicht hat, loͤſen ſie ſich vom Kelch ab, und fallen aus demſelben heraus. An der Frucht kann man alsdenn die vormalige Saftdruͤſe noch deutlich n Tab. X. 37 b. Denn der unterſte Theil derſelben iſt weiß und glänzendglatt, der oberſte aber grünlich und ohne Glanz. Dieſe Frucht iſt eine Kapſel, in welcher Ein Samen⸗ korn enthalten iſt. Dieſes Samenkorn iſt nicht mit dem unterſten Ende an den Grund der Kapſel befeſtigt, ſondern ſeine Spitze menkorn nebſt der halben Kapſel abgebildet, wie auch der Faden, welcher die Spltze jenes mit dem Grunde e verbindet. Eine g ſonderbare Eumnichtung! fine Baſis der Filamente. Linn. | Linum vlitatiffimum. Lein. Tab. XI. es is En a der vergröſſerte Fruchtknoten. b die zuſammengewach⸗ N e ein umgebogenes Kelchblatt nebſt b ſeinem Safttroͤpſchen. Ueber demſelben ſieht man einen (punktir⸗ ten) Theil der Saftdruͤſe, welche daſſelbe abgeſondert hat. 7. Der Fruchtknoten nebſt der Baſis der Fllamente, von unten geſehen. In der Mute der 80 die fuͤnf . > } Saftdruͤſen. Daß dieſe Blume Safe enthält, hat vermuthlich vor mir noch niemand entdeckt. Nectarüi nicht. ſucht ‚bis es mir endlich gluͤckte, ſie zu finden. . Die fuͤnf Saftdruͤſen find in der Mitte des Haͤutchens be, findlich, in welches die Filamente unter dem Fruchtknoten zuſam, | wengewachlen ſind. | Dieſer letzte W RER, Enns alſo grade über dem Safttroͤpfchen befindet. Regentropfen dringen. zu welchen die Hurameln gehoͤren. felde traf ich elne große Hummel an, welche die Blumen befuchte Linné und Pollich erwaͤhnen des In Oeders Abbildung der Blume (Einlei⸗ tung zur Kräuterkenntniß. Tab. VIII. Fig. 71.) fiehe man keine Saftdruͤſen. Ich ſelbſt habe die Saftdruͤſen lange vergebens ge⸗ koͤmmt daher, weil fe a e weit t roſer Ir als jene. CN Linum. . überfeßen hat, iſt in der oederf . Absibung nicht aus del Acht gelaſſen worden. N 2. An dleſes Haͤutchen ſchlleßen fi 05 die Kelchblätter dichte an. In dem Winkel zwiſchen einer jeden Saftdruͤſe und dem anlie / genden Kelchblatt fi ist ein Safttroͤpfchen, welches man auf dem 5 letztern erblickt, wann man daſſelbe umgebogen hat. j 3. Die Kronenblätter wechſeln mit den Kelchblaͤttern ab | und zwiſchen ihren Nägeln iſt elne kleine Oeffnung, welche ſich Durch dieſe Oefft nung koͤnnen zwar Juſekten Ihren Saugerüffel ſtecken, aber keln Auch aͤndert die Blume bey Regenwetter zwar nicht ihre aufrechte Stellung, aber ihre Geſtalt; denn thre Krone iſt alsdenn etwas geſchloſſen. ſeiner äußeren Seite. eine Furche, welche ſich bis zur Saftdrüſe hinab erſtreckt. Diefe dient vermuthlich dazu, daß, weil die Kelchblaͤtter ſich dicht an die Filamente anſchließen, ein Inſefkk durch die Roͤhre, welche dieſe Furchen und die Kelchblaͤtter bilden ſeinen Saugerüffel Da Feen ge um zum Saft zu ge. langen. 5 4. Die Blume iſt eine 1 denn des Abends ſchließt fie ſich. Eben dies gilt auch vom Linum catharcticum. 5. Daher kann ſie auch nur für Tagesinſekten beſtimmt ſeyn, Auf einem blühenden Lein⸗ Sobald ſie ſich auf eine derſelben geſetzt hatte, verurſachte ſie durch thre Schwere, daß der Stiel oder der ganze Stengel ſict herabbeugte, fo daß fie nebſt der Blume beynahe bis auf die Erde beraöfiel. Es war angenehm anzuſehen wie, indem die Hum⸗ mel von einer Blume zur andern flog, ein Stengel nach dem als dern nickte, und, ſobald dieſelbe die Blume wieder verlleß | mit dieſer wieder in die Hoͤhe fuhr. Vermuthlich hatten von dieſem Beſuch die Blumen nicht geringern 3 als die Hun mel, indem ſie von bert den Wee wurden. 4 Linum perenne. re Die Saftdruͤſen find die fünf efelten Höhlen an rar gu ſammengewachſenen Baſis der Filamente. 2. Der Saft befindet ſich zwiſchen jedem Hoͤhlchen und ee g ‚gegenüber ſtehenden feſt aullegenden Kelchblatt. . \ 3. Wenn man in dle Blume hineinſieht, ſo erblickt man im Grunde derſelben fuͤnf mit Haaren beſetzte Oeffnungen. Per | die Nägel der. ‚Keonendlätter find haaricht, und über jedem Saft hoͤhlchen fi ſitzt am Filament ein Haarbüuͤſchel. Durch dieſe Oeff⸗ 4 nungen kann kein Regentropfen dringen. Daß aber bey dieſer Blume Haare angebracht ſind, und bey der vorhergehenden nicht i 1 3 Ole Ein jedes Fllament hat auf 155 0 Die Blame hat ein Saftmaal. Die innere Sel lere nr iſt ſehr glänzend, die ‚äußere weniger. oberſte groͤſſere Theil jener iſt himmelblau, der folgende 55 A blau, und der 5 5 gelb. Sieht man alſo in di ? Blame Galanchıs. Er a fo ſieht Man oben n breiten bimmelllanen Ring, 7 3 in der Mitte einen ſchmaͤlern blabblauen Ring, und im Grunde einen gelben Kreis. 5 * — S Scchet Klaſſe. Hexandria zwitterstunen mit ſechs Stausgetäfen. 8 Galanthus. | N g ches niualis. Snerarfhen. Tab; % 25-32. | 38. 39. ; 31. Die des Nachts geſchloſſene Plume: 32. Die bey Tage geoͤffnete Blume. N 6. Dieſelbe, nachdem Bekam Kronenblätter bool. 0 ten worden. N * Dieſelbe, nachdem auch das e innere Kronenblatt 5 aögefehnirten worden. 25. Das abgeſchnittene innere Kunene von bauen. 8. Daſſelbe von innen. i 29. Der Durchſchnitt deſſelben bey a b Sig. 8 “det Fruchtknoten im Durchſchnitt. Der Griffel. Drey E Stausgeäße aber weiß. 38. Der Griffel. gedeutet. | Di ande Farbe ie durch buen an⸗ — | er chtigeren Linien der großen Kronenblaͤtter, und die grünen Streifen der kleinen ſind angedeutet. 1. 2. Die lrrige Vorſtellung, welche ich anfänglich von 8 Saſtdruͤſe des Leucoium vernum hatte, verleitete mich zu einem ähnlichen Irrthum in Anſehung des Galanthus. Ich hielt nem: lich den etwas flelſchichten und weißen Boden, welcher in Fig. 28. punktlrt iſt, für die Saftdruͤſe, und glaubte daß der Saft von demſelben an den inneren Kronenblaͤttern herabfloͤſſe. Daß aber derſelbe keinesweges dle Saftdruͤſe ſey, habe ich hernach durch die Erfahrung eingeſehen. Ich habe nemlich von verſchledenen Blu⸗ men, ehe fie völlig. aufgebrochen waren, dle inneren Kronenblaͤt⸗ ter weggeſchnitten, und ſi ſie hernach öfters beſehen, aber in keiner > derſelben auf dem Boden EM ‚gefunden, ah ii ind 55 inne | M v Der en fiel it von a bls b grünli 0, abe gens 39. Dle Blume yon unten geſehen, ne Schatten. Die NR ren 1. Ace t 191 nur der Safthalter, en dle 5 Saftdruͤſe. Deswegen ſind ſie flelſchicht, welches der Durchſchnltt Fig. 29. zeigt, und dauern daher länger, als die äußeren Kronen blaͤtter. den Saft ab, ſondern nur in der Mitte, ſowelt fie gruͤn find, Fig. 30., da ſie an den belden binnen Seitenraͤndern und am un⸗ Bere terſten Rande weiß ſind. 5 Sie ſondern aber nicht auf ihrer ganzen inneren Seite 3. Der Saft iſt gegen den Regen elta 1 — 4 = Denn da die Blume herabhaͤngt, ſo empfangen die aͤußeren Kro⸗ I ;nenblaͤtter die Regentropfen auf ihrer aͤußeren Seite, und halten f dieſelben von den inneren Kronenblaͤttern ab. Die letzteren find dick und ſteif. ? liegen mit dem Rande eines auf dem andern, und bil⸗ den alfo eine Rohre. Wenn zufaͤlllgerweiſe ein Regentropfen in dle Oeffnung dieſer Roͤhre koͤmmt ‚ fo kann derfelbe doch niche weiter dringen, fondern muß unter den Antheren ſtehen bleiben. Dieſe blegen ſich nemlich mit ihren Spitzen dicht an den Griffel; dieſe Spitzen aber laufen in Borſten aus, welche ſich wieder aus⸗ elnander breiten, und einen großen Theil des inneren Raums der Roͤhre einnehmen. Weil nun dieſe Borſten ſehr wenig Anzies 5 hungskraft haben, ’ b bleibt der a unter en ſtehen. 4. Die Blume iſt ungefäße v. von zehn Uhr 2 bis ir Uhr Nachmittags geöffnet, die übrige. Zeit aber geſchloſſen, folg⸗ lich eine Tagesblume. Deswegen hat ſie eln Saſtmaal. Die ins. neren Blaͤtter der welßen Krone ſind auf der aͤußeren Seite nahe am unterſten Rande mit einem gruͤnen Fleck geziert. Wenn ein Inſekt fi ſich der Blume genaͤhert hat, ſo ſieht es an dleſen Flecken, daß in der Roͤhre, an deren Oeffnung dieſelben ſtehen, der Saft enthalten iſt. Daß aber dieſe Flecken nicht unmittelbar am Rande, fondern etwas welter hinauf angebracht find, iſt vermuthlich des⸗ wegen geſchehen, damit fie ſowohl unterwaͤrts, als oberwaͤrts ges gen die welße W abſtechen, ſi ch alſo deſto ſtaͤrker ausnehmen. 3 ER = Wenn das Infekt ſich auf die Blume geſetzt, und, um in die Roͤhre hinelnzukriechen, ſich umgekehrt hat, ſo erſcheint demſel⸗ ben die Blume ſo, wie in Fig. 39. vorgeſtellt worden iſt. Es er⸗ blickt alsdenn verſchiedene Linten, welche insgeſamt nach der Mitte zu laufen, und ihm zeigen, daß der Saft in der Mitte befi: lich iſt. Die äußeren Kronenblätter find mit Linien geziert, welche zwar nicht von anderer Farbe, aber durchſichtiger und heller find. Diefe Linien bemerkt man nicht, wenn man die Blume von oben beſieht, ſondern bloß, wenn man fie über die Augen erhebt, und fie von unten beſteht. Und die inneren Kronenblätter ſind auf der Stelle, wo ſie den Saft enthalten, mlt grunen Streifen ge⸗ zlert. Warum aber der weiße Griffel an einer Stelle, Fig. 38., 3 ſſt, ehe ich um ſo vlel weniger ein, da derſelbe ſehr dünne, und dieſe Farbe ſehr ſchwach If. Bey der folgenden Gattung hingegen wird ein ähnlicher Fleck am Griffel ſich 8 e laſſen. Warum dieſe Blume keln Perianthium A „ fonbern, bevor - fie zu bluͤhen anfängt, in einer Scheide eingeſchloſſen ft, welche ſie hernach zerreißt, und von welcher ſie ſich, nachdem ſie aus derſelben zum Vorſchein gekommen tft, ziemlich welt entfernt, iſt leicht einzuſehen. Da ſie auf einem kurzen Stengel oder Schaft ſitzt, und herabhaͤngt, fo mußte fie, wenn fie von den Inſekten leicht ſollte bemerkt werden, denſelben von oben geſehen ſtark in die Augen fallen. Denn dle Inſekten fliegen nicht unterhalb . ſondern oberhalb derſelben umher. Hätte fie nun ein Perianthium, 3 B. wie dle Roſe, fo würde daſſelbe entweder gruͤn, oder ge⸗ flaͤrbt ſeyn. Ware es grün, fo würde es verurſachen, daß die Krone den Inſekten weniger in die Augen ſtele; es würde folglich nachthellig ſeyn. Wäre es gefärbt, wie die Krone, fo würde es nicht verurſachen, daß dle Blume ſtaͤrker in die Augen ſiele; folg- lich würde es unnuͤtz ſeyn. Da im Gegenthell, was den erſten Fall betrifft, die ungefaͤrbte Scheide ſehr ſchmal, und überdies von der Blume ziemlich weit entfernt iſt, folgt ich nicht verurſa⸗ chen kann, daß die Blume weniger in die Augen falle. Wenn ſie hingegen zwar auf einem eben fo kurzen Stengel ſaͤße, aber aufrecht ſtünde: fo koͤnnte fie Ihrer Bemerkbarkeit unbeſchadet ein Perianthium haben. Denn alsdenn wuͤrde nicht die Krone vom Kelch, fondern der Kelch von der Krone den Inſekten verdeckt, und dle Krone ſtele mit ihrer inneren Seite denſelben völlig in die Augen. Wenn fie endlich zwar herabhinge, aber auf einem hohen Baum ſaße: fo konnte fie auch ein Perianthium haben, wie die Elndenblume, weil fie durch daffelbe nicht verhindert werden wür⸗ de, den um die Krone des Baums und unter derſelben umhe rflie genden Jaſekten in die Augen zu fallen. Wenn in beiden Faͤllen, beſonders aber im erſen, das Perianthium von der Krone ganz x da ſie denn die letzteren eln wenig auseinander drüden. ſuchen fie aber, wenn es dle Witterung erlaubt, um fo viel lie⸗ Be) Bere Galanthus. . verdeckt wurde, ſo wuͤrde es gruͤn ſeyn, wie bey der Anemone 3 wenn es aber nicht ganz von der Krone verdeckt wur , ſo wurde es auf der Inneren Seite gefärbt ſeyn, wie wir bey 15 Paflifora coerulea geſehen haben. RER F. Die Bienen 8 055 dle Blume, indem fie ſich zuerſt auf | eines von den aͤußeren Kronenbläͤttern ſetzen, und von da in dle Roͤhre, welche die inneren Kronenblaͤtter bilden, hineinkriechen Sie be⸗ ber, da ſie, a Ä ls etue von den erſten Saftblumen des Fruͤhjahrs, | ihnen die angenehme Nachricht bringt, daß der oͤde Winter vor- über iſt, ihnen eine erfreuliche Ausſicht in die von nun an immer [ milder werdende Jahreszeit eröffnet, bey ihnen die Hoffnung hervorbringt, daß ſie nun bald wieder ihrem Lieblingsgefchäft wer’ den nachgehen koͤnnen, und diefe Hoffnung an ſich ſelbſt ſchon erfuͤllet. Eben ſo erfreuliche Aus ſichten, obgleich von hoͤherer Art, eröffnet fie dem Blumenforſcher, welcher ſich den Winter hindurch mit ſeinem Herbarium und mit Buͤchern hat durchſtuͤm⸗ | 9 Daher iſt fie ihm, ſo oft er fr auch ſchon gesehen 5 5 und unterſucht hat, jedesmal willkommen. 8 pern muͤſſen. Am 17. Januar 1790 ragten die Stender und Blat | ter beynahe einen halben Zoll uͤber die Oberfläche der Erde herr | vor. Den Stengel einer Pflanze aber fand ich fo lang, als et zu ſeyn pflegt mann er fein völliges Wachsthum erreicht hat; ö die Blumenknospe aber ſah wie verbrannt oder verfault aus. Dieſe Erſchelnung leite ich aus eben der Urſache her, welcher E ntge dle Entſtehung des Mutterkorns zuſchreiben, nemlich von einem auf den Stengel gefallenen Regentropfen, welcher, von 9 der Sonne beſchtenen, wie ein Brennglas gewirket, und zwar n dem Stengel ein überaus ſchnelles Wachsthum hervorgebracht, 13° dle innere Struktur der Blumenknos pe aber zerſtört hatte. Es ö hatte nemlich an den vorhergehenden Tagen thells geregnet, theils zuweilen die Sonne geſchienen; ſo wie auch damals, als ich dieſe Beobachtung machte, welches in der Mittagsſtunde geſchahe/ die Sonne ſchoͤn ſchien, auf den Pflanzen aber noch Regentropfen faßen. Nun konnte die Sonne wegen ih res niedrigen Standes * nur in der Mittagsſtunde dieſe Wirkung hervorgebracht haben. Und hiermit ſtimmte die Stellung der Pflanze, von welcher die Rede iſt, vollkommen uberein. mit dem einem Rande, und nicht mit threr Flaͤche, grade nach Mittag gerichtet, fo daß alſo ein Regentropfen, welcher zwiſchen 0 Denn ihre beide Blätter waren denſelben und der Blumenknospe geſeſſen hatte, ben Strahlen der e ausgeſebt geweſen war. 5 iſt ſowohl feine Geſtalt, da er ſo dick U als auch das Safemanl, mit welchem er geziert iſt. 181 lrkrlge Vorſtellung gehabt. | Boden, welcher in Fig. 46. punktlrt iſt, fuͤr die Saftdruͤſe, ſo⸗ wohl wegen feiner Dicke, als auch, weil ich in einigen Blumen N\ Ilg. 47. ) Die Blume hängt herab. Leucoium. 8 Leue otum. TLeucolum ver num. 1 47. 42. Die Blume in a natütlcher Salt und Groͤſſe. 47. Dleſelbe nach einem anhaltenden Regen. it vorne eln Theil der Krone weggeſchnitten worden. Man ſteht, daß zwar der obere, keinesweges aber der untere Theil der aͤußeren Seite der Krone, noch viel weniger die innere Seſte der⸗ ſelben und die Geſchlechtsthell e mit Regentropfen benetzt ſind. 46. Die Blume im Durchſchuitt. I. 2. Ich habe einige Jahre lang von der ne 55 Ich hielt nemlich den ſehr fleiſchichten in dem Winkel, welchen derſelbe mit der Krone macht, einen klel⸗ g nen Tropfen fand. Nur wunderte mich, daß ich denſelben nicht in allen Blumen antraf. Endlich entdeckte ich die eigentliche Saftdruͤſe. Diefe iſt nemlich der Griffel ſelbſt, welcher an der Stelle von b bis e Fig. 46 den Saft abſondert und enthält, An dleſer Stelle habe ich bey allen Blumen, dle ſehr alten ausgenom; I men, Saft gefunden. So ungewöhnlich nun diefe Beſtimmung des Griffels iſt, eben fo ungewöhnlich und bloß hieraus erklärbar 3. Daß der Saft gegen den Regen völlg gefichert iſt, zelget Dieſe Abſicht wird durch folgende Anſtalten erreicht. laufender mittelſter Durchſchnitt. Ein jedes Blatt iſt nemlich ſehr a | konkav, und dieſes daher, weil es ſowohl an der Baſis, als an der pitze ſehr fleiſchicht iſt, und die flelſchichte Spitze an beiden f 4) Der Griffel iſt weit kuͤrzer als Rändern einige Falten bat, die Krone. 1 . 4. Die Blume hat ein b Saftmaal, dn zußeres 58 | | ein inneres. Jenes find die gruͤnlichgelben Flecken, mit welchen * die weißen Kronenblaͤtter nicht weit von der Spiße geziert fi nd, Fig. 42. 47. Dieſes iſt der gleichfarbige Fleck, mit welchem das 0 Ende des dickern Thells des weißen Grlffels geziert iſt, Fig. 46. 47. So wie die Bienen durch das aͤußere Saftmaal gelockt wer⸗ den, in die Blume hinein zukrlechen, fo führe fie das innere zu 2 Tab. & 42. Damit man die innere Selte der Krone und die Geſchlechtstheile ſehen koͤnne, 2) Die Kronenblaͤtter figen nicht | neben einander, ſondern es wechfeln drey Äußere mit drey inneren & ab, und die erſteren bedecken zum Theil die letzteren. 3) Die Krone hat mehr eine kugelfoͤrmige, als glockenfoͤrmige Geſtalt, | indem ihre Oeffnung kleiner iſt, als ihr mit der Oeffnung gleiche Ma Leucoium. Nateills dem nahe uͤber fen be findlichen Saft. Auch hat die Blume x einen zwar ſchwachen, doch angenehmen Geruch, welcher dem Geruch der? Werftbluͤthen ( (Salix caprea) ähnlich 5 N 5. Die Blume wird von den Bienen aus eben der Urſache, als die vorhergehende, haͤufig beſucht, da ſie beynahe eben ſo fruͤh bluͤhet, als jene. Sie kriechen in dieſelbe ganz hineln, and hal⸗ ten ſich lange in derſelben auf, und verurſachen, daß die Blume in eine zitternde Bewegung geraͤth, welches artig anzuſehen . Daß ſowohl dleſe, als die vorhergehende Blume von den Blenen nicht umſonſt beſucht und benutzet, ſondern zugleich be⸗ fruchtet werde, iſt hoͤchſt wahrſchelnlich. Denn da die Antheren von der Krone umgeben find, fo kann der Wind biefelben nicht unmittelbar beruͤhren, folglich ihren Staub nicht anders heraus⸗ 5 werfen, als durch dle Erſchuͤtterung der Blume. Aber auch in dleſem Fall kann der Staub hoͤchſt ſchwerlich, wenn nicht! gar un⸗ möglich, auf das Stigma fallen. Denn das Stigma tft die Ober⸗ fläche der Spitze des Griffels, folglich ſehr klein, und überdies ; dem herabfallenden Staube nicht zugekehrt, fondern von demfels ben abgewendet. Wenn die Befruchtung auf dieſe Art geſchehen ſollte, ſo muͤßte das Stigma ſich in einige anſehnliche Thelle thei⸗ len, und dieſe muͤßten ſich oberwaͤrts herumkrümmen. Indem aber die Blenen entweder den Saft verzehren, oder den Staub ſammlen (daͤs letztere habe ich in dem Leucoium deutlich bes _ merkt): fo beruͤhren und erſchuͤttern fi fie e die Antheren, und verur⸗ ſachen dadurch, daß der Staub derſelben aus den Oeffnungen herausfällt. Ein Theil deſſelben haftet an ihrem haarichten Koͤr⸗ per. Mit dem beſtaͤubten Körper berühren fie das Stigma, be⸗ ſtaͤuben daſſelbe, und befruchten auf ſolche Art die Blumen. Daß die Befruchtung beider Blumen ſelten von Statten geht, lehrt die Erfahrung, indem man ſelten eine mit guten Sa⸗ menkoͤrnern angefuͤllte Samenkapſel findet. Hievon laͤßt ſich kein Grund angeben, ſolange man bey der mechaniſchen Beſruchtungs⸗ 5 art ſtehen bleibt; es läßt fich aber leicht erklären, wenn man anz nimmt, daß die Blumen von den Dienen befruchtet werden. Denn waͤhrend ihrer Bluͤhezeit iſt es mehrentheils noch ſo kalt, daß die Bienen noch nicht ausfllegen koͤnnen. Im naͤchſtvergan⸗ genen Jahr ) bluͤhete Galanthus ſchon am 14. Februar, und Leueoium 8 oder 14 Tage ſpaͤter, und die Witterung wurde erſt in den letzten Tagen ihrer Bluͤhezeit ſo selinde, daß die Bienen sap konnten. f Nar er, . „Die. Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſabſt. 2. Der Safthalter ift die Kronenroͤhre. 9 Hierdurch berſtehe ich jedesmal das Jahr 1791. » vom Nectario. + 787 »< ER fi 8 Vareiſſos. Allum. Pancratium. 3. Der glockenfoͤrmige einem Kronenblatt ahnliche Theil, i welcher die Oeffnung der Kronenroͤhre umglebt, Hält die Regen ⸗ tropfen, welche auf die Krone gefallen ſind, vom Safthalter ganzlich ab. Weil er aber ſelbſt ziemlich weit iſt, und daher leicht Regentropfen in denſelben hineinfallen, ſo wird dieſen das Eins : dringen in den Safthalter durch die Antheren verwehrt, von wel: chen drey oben an der Oeffnung der Kronenroͤhre ſitzen, die uͤbri⸗ = gen drey aber ſich unter denfelben befinden, und mit denſelben abwechſeln. Inſekten aber koͤnnen durch dle Zwiſchenraͤume zwi⸗ Ri ſchen den Antheren leicht . oder ihren „ hindurchſtecken. 4. Die Saftdecke if zuglelch das Saftmaal, indem fi ® e von i enderer Farbe zu ſeyn pflegt, als die Krone. F. In dem Safthalter des Nareiſſus poeticus fand 10 todte Vlamentäfer. Der Saft muß alſo für fi fie ein Gift ſeyn. Hlemit ſtimmt uͤberein, was Gleditſch ſagt, S. 214., daß der Saft des Narciflus e den Bienen nicht 8 er fg: Ä Pancra 455 um. Pancratium littorale. Jaequ. Ne P. 99. 1. Die Saftdruͤſe iſt entweder der oberſte Theil des Frucht knotens , oder, welches wahrſcheinlicher iſt, der unterſte weltere und vielleicht auch fleiſchichtere Theil der ſehr langen Kronenroͤhre. Dieſe wird von dem Geiffel meiſt ausgefüllt, und durch den engen Zwiſchenraum zwiſchen beiden fleigt der Saft, wie in der Oeno- tthera, in die Hohe, und bleibt in demjenigen Theil ſtehen „ wels chen Jaequin das Nectarium nennt, Linné aber nur für den oberſten Theil deſſelben gehalten hat. 2. Dieſer a tft > der Safthalter. ® Allium. einne ſagt in ſeiner Beschreibung diese Gattung nichts Daß dennoch a: Arten ee fi nd, | bewelſe ich durch folgende. Allium carina tum. 16. 235 29° 5 Wider Snestnd, Tab. xl. 16, Die vergröfferte jüngere Blume, von unten geſehen, 8 ohne Schatten. deutet. 2᷑3. Das Piſtill der gern Blume, Die Safari r punktirt. 29%. Das Ai der alteren Blume. 5 1. Die Saftdrüſe iſt der unterſte Theil des Fruchtknotens. Die un der Krone iſt durch Punkte ange, 184 * Der Sucher ik der Grund der We oder r vielmeht 155 breite zuſammenhangende cab mit der Krone zuſammenge“ wachſene Baſis der Filamente. 3. Da die Blume herabhaͤngt, fo ift der Saft durch dleſe Alam. > Stellung derſelben ſchon hinlaͤnglich gegen den Regen gefichertz und es iſt folglich keine beſondere Saſtdecke noͤthig. Daher hat ſie nicht drey breite Filamente, ſondern alle Filamente fi ſind gleich ſchmal. Da alſo dieſe Art ſich durch den Mangel der Saftdecke von ihren mehreſten Nebenarten unterſcheidet, welche dieſelbe haben: ſo beſtaͤtigt ſie aufs augenſcheinlichſte dasjenige, was ich in der Einleitung von den herabhangenden Blumen geſagt habe, | daß fie feine beſondere Saftdecke haben, well ſie wegen ihrer Stel⸗ lung derſelben nicht benöͤthigt find. 1 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn dle Krone iſt wel | lees Blatt derſelben aber in der Mitte und an beiden Raͤndern purpurfarben. Folglich hat die ganze Krone 24 abwechſelnde weiße und purpurfarbene Streifen, welche nach dem Grunde zu | laufen, und den Inſekten zeigen, daß im Grunde der Saft ent⸗ halten iſt. Der Fruchtknoten iſt oberwärts gelb, und ficht gegen | die Krone zlemlich kart ab. A 5. Daß diefe Blume von Inſekten N wird, erhellet daraus, daß fie ein maͤnalich⸗ weiblicher Dichogamiſt iſt. In Fig. 16. iſt eine jüngere männliche Blume abgebildet, Die Staub⸗ gefaͤße 4, 5 und Segen an der Krone. Ihre Filamente find noch kurz, und ihre Antheren haben ſich noch nicht geöffnet. ‚Die Staubgefäße ı und 3 haben ſich verlängert, und eine folche Stel⸗ lung erhalten, daß ihre Antheren, welche ſich geöffnet haben, und voller Staub fi ind, grade unter dem Piſtill ſtehen. Das Staubgefaͤß 2 hat ſeine Beſtimmung ſchon erfüllt, und ſich | mit ſeiner ſtaubloſen Anthere wieder an die Krone angelehnt. Solange nun die Staubgefaͤße ſich auf ſolche Art einander able ſen, iſt der Griffel noch ſehr kurz, Fig. 23.; wann fie aber ſaͤmt⸗ N lich ihre Beſtimmung erfuͤllt, und fü ch vom Piſtill wieder entfernt * haben, ſo verlängert: er ſich, Fig. 29%, und das Stigma ſteht nun eben da, wo vorher die Antheren ſtanden. Da alſo die Blume nicht durch ihren eigenen Staub befruchtet n werden kann, ſo bolrd ſie von Inſekten, und zwar e bes Stau⸗ bes einer juͤngeren, befruchtet. Allium ei Zwiebel. Bolle, 6b. XI. 20, 28% an ; u 5 20. Die names Blume, von der Seite geſehen. 28“. Dieſelbe, von oben geſehen. 28. Das Pill, An der Baſis des gente 4 ‚| (punktlete) Saſtdruͤſe. Allium.“ Fee 1. Die Saſtdrüſen fi find die drey grünlichen Stellen an der Baſis des weißlichen Feuchtknotens, 2 welchen die reise pe dreyer Filamente liegt. 2. Der Saft befindet ſich RIVER jeder eine BA der Anliegenden Baſis des Fllaments. 5 3. Weil die Baſis des Fllaments am Pi anlegt, 1 kann keln ? ſtegentropfen zum Saft gelangen. 4. Die Kronenblaͤtter ſi nei weiß, . aber in der Mitt eine gruͤne Linke. Allium 5 afum. entlang, Die Saft: drüſen find drey kleine Höhlen an der Baſis des Fruchtknotens. Die FU amente ſind ſaͤmtlich unterwaͤrts zuſammengewachſen, und bilden eine dreyeckichte Roͤhre, welche den Fruchtknoten ums 2. | Da aber dleſer drey Winkel hat, ſo entſtehen dadurch drey N, kleine Zwiſchenräume zwiſchen demſelben und jener Röhre, durch welche zwar ein Inſekt, keinesweges hr ein Regentropfen um giebt. — Saft gelangen kann. Allium ae, Tintrsöte, 31. 37. 22 a. Eine jüngere Blume. ey Staubgefäße haben ihre voͤllige Länge erreicht, und ihre Antheren haben fich ‚geöffnet. Das dritte Staubgefäß iſt dieſem Zuſtande ſehr nahe. Die drey Übrigen find von demſelben noch entfernt. 22 b. Eine juͤngere Blume von einer andern Seite. Vier Staubgefäße haben ihre völlige Länge erreicht, und ihre Antheren Er find voller Staub. er beiden übrigen fi ind dieſem Zustande nahe. . ber Krone. rer 3 30. Eine ältere Wia Die Fllamente find welt und die | i Antheren ohne Staub. Dagegen iſt der Griffel aus der Krone 8 hervorgekommen, und das Stigma nimmt nun grade die Stelle eln, welche vol her dle Antheren eingenommen haben. 31. Der Fruchtknoten in einer ſolchen Stellung, fi dog man di wey (punktirte) Saftdrüſen ſieht. R | 37. Derſelbe in einer andern e dat man nur Eine Saftdruͤſe ſieht. 1. Die Saftdruͤſen ſi nd dle dre Winkel oder Furchen an den Seiten des Fruchtknotens, welche unten am breiteten ſi ind. Sie find weiß, da der Fruchtknoten grun if. 2. Der Safthalter iſt der Grund der Krone. 3. Da die Krone beftändig geſchloſſen ff, fo kann kein Re, 1 | gentropfen zum Saft gelangen. Dle Blume bedarf daher eben ſo wenig, als Allium carinatum, . aus einer andern Un | Tab XI. 22. 30. i welches ich genau bemerkt habe, „ In beiden wlan See f ſch der fe 00 ini | laments dicht an. | knoten, einer jeden Saftdruͤſe und der Baſis bes s anliegenden Fi⸗ Allee } Ka ra einer Side. Ihre Sitemente ſ fü nd alfo n6gefant a N ſchmal. / y F. Leske will, wie Medikus in der ch der Paflidora angeführten Abhandlung ©. 158. meldet, am Knoblauch bemerkt haben „ daß dle Staubgefaͤße ſich eines nach dem andern uͤber das Stigma hinftellen. Folglich hat er geglaubt, daß die Befruchs tung auf eine mechaniſche Art geſchehe. Bey dieſer Art aber iſt ſo wentg, als beym Allium carinatum, an dieſe Befruchtungs⸗ art zu denken, da ſie auch ein männlich ; weiblicher Dichogamſ fe. iſt. Denn wann die Blume zu blühen anfängt, ſo kommen zu⸗ erſt die Staubgefäße eines nach dem andern aus der Krone zum Vorſchein, und verlängern ſich, und ihre Antheren öffnen fi. Solange dies aber geſchleht, iſt der Griffel noch ſehr kurz, und innerhalb der Krone verborgen. Wenn er gleich alsdenn ſchon eln Stigma hätte, fo koͤnnte doch daſſelbe keinen Staub erhalten. Wann die Staubgefäße verbluͤhet find ‚ und zu verwelken anfan⸗ = gen, alsdenn erſt koͤmmt der Griffel aus der Krone zum Vor⸗ ſchein, und wird endlich fo lang, als die Fllamente waren, ſo daß das Stigma grade da ſteht, wo vorher die Antheren ſtanden. Dieſes kann nun von den Antheren nicht beſtäubt werden, well dieſelben keinen Staub mehr haben. Die Blume wird von den Bienen Häufig besucht, und war, des Safts wegen. Indem ſie nun auf dem Blumenknauf ſtehen, ſo ſtecken ſie ihren Sauge⸗ f ruͤſſel bald in eine juͤngere, bald in eine ältere Blume hinein. Im erſten Fall möffen fie nothwendig mit ihrem Unterleibe den Staub von den Antheren abſtreifen, und im letzten eben ſo nothwendig das Stigma mit ihrem beſtaͤubten Unterleibe berühren, und da ſelbe beſtaͤuben, und folglich die ältere Blaue mit dem Staube | der jüngeren befruchten. Allium Porrum. Porrebole. Tab. XI. 14. 15. Dis Piſtill von verſchiedenen Selten. 3 1. Der grüne Fruchtknoten hat an jeder von feinen drey Sels ten l. in der Mitte einen fleiſchlchten W W wel (cher elne e Saftdruͤſe iſt. | 2. An einer jeden Saftörüfe legt die Sof 8 einig breiten 8 | In dem Zwiſchenraum zwiſchen dem Frucht; laments befindet ſich der Sa 5 5 3. Weil die Baſis der breiten F. lamente dicht an den Soſt, | druͤſen anliegt, fo. kann von oben kein Regentropfen durchkom! men. Inſekten aber konnen die Filamente leicht zuruͤckbtegen. Auch von der Seite kann kein Regentropfen in den Saſthalter hineindringen. Denn alle ſechs Filamente ſtehen dicht neben ein⸗ | ander, und Silben eine Roͤhre. 5 8 3 = is 187 | Allium. Lilam. F. Ich fand ein kleines blenartiges Inſekt auf den Blumen. Es hielt ſich in jeder lange auf, beleckte zuerſt dle Antheren, ſtreifte Hierauf mit den Vorderbeinen den Staub vom Saugeruͤſ⸗ ſel ab, und ſteckte ihn alsdenn in den Safthalter hinein. Allium Vietorialis. Allermannsharniſch. Der unterſte Thell des Fruchtknotens iſt welß, der oberſte gruͤn. Jener iſt die Saftdruͤſe. Der Saft iſt zwlſchen den drey Seiten derſelben und den er breiten e Filamenten enthalten. Allium vineale Tab. XI. 1. Piſtill. Mitten auf dem Fruchtknoten ficht man einen (punktir⸗ ten) Theil einer Saftdrüſe, deren übriger Theil vom Safttroͤpf⸗ chen verdeckt wird. Zu belden Seiten ſieht man einen & der 1 andern Saftdruͤſen. Dleſe Art iſt dem Porrum gemlich ahnlich. Weil die Blu⸗ men aufrecht ſtehen, ſo iſt der Saft gegen den Regen durch eben N diejenige Einrichtung geſichert, welche ich beym Porrum angezeigt habe. Daß dle belden Zähne der breiten Fllamente in ein lan⸗ ges aus der Krone hervorragendes Haar auslaufen, davon ſieht man die Abſicht leicht ein. Denn da dieſe ſechs Haare wegen ihrer geringen koͤrperlichen Maſſe auch nur eine geringe Anzie⸗ hungskraft haben, ſo halten ſie einen Regentropfen, welcher auf die Oeffnung der Krone gefallen is Fe ab, in dieſelbe hineinzuflleßen. Allium nutans hat mit Cepa eine gleiche n Lilium. N — Lilium Martagon. Goldwurz. Tuͤrkiſcher Bund. I. 2. Die Spalte, welche Linne das Nectarium nennt, iſt die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter. 38. Well die glockenfoͤemige Blume herabhaͤngt, fo ift 8 durch der Saft gegen den Regen voͤllig geſi ichert, und jene FR bedarf daher keiner Haare. 8 4. Die große auswendig und inwendig purpurfarbene Krone 2 auf der inneren Selte nach der Mitte zu kleine bunkelturpur⸗ farbene Flecken, welche das Saftmaal find. Sr F. Auch bey dieſer Blume will Leske, wle Medlkus S. 159. ſagt, bemerkt haben, daß die Staubgefäße eines nach dem andern ſich zum Piſtill hinbegeben, um das Stigma zu be⸗ ſtaͤuben. Ich meines Theils habe dies nicht bemerkt, ſondern vielmehr gefunden, daß ſowohl die Fllamente, als die Antheren diejenige Stellung, welche fie anfänglich haben, unverändert bes halten. Leske muß alfo entweder eine andre Blume gemeinet haben, oder fi ich von ge Einbildungsfrafe ie toren TR. =, BF — fruchtet wird, habe ich durch einen Verſuch erfahren, welchen ich Dieſer Verſuch war demjenigen glelch, welchen ich vorher, wie ich unten erzählen werde, mit dem Marzvellchen angeſtellt hatte 0 gengeſetzt. Das vergroͤſſerte a Inſekten unzugaͤnglich gemacht hatte, ſelben unbefruchtet bleiben, und keine Samenkapſel anſetzen wir? TLiium 186 Daß aber dleſe Blume dennoch auf eine mechanische Art ber verſchwetgen wuͤrde, wenn es mir mehr um die Durchſetzung mel / ner Theorie, als um die Erforſchung der Wahrheit zu thun wäre 95 Der Erfolg deſſelben entſprach beym Vellchen meinen Erwartun / 5 gen völlig, beym Martagon aber war er denſelben grade entge⸗ Es bluͤheten nemlich im vergangenen Jahre - | Pflanzen in meinem Garten. Einige Tage vorher, ehe die Blu ⸗ men ſich zu oͤffnen anfingen, zog ich uͤber die Blumentraube der | einen Pflanze einen Beutel von leinener Gaze, deſſen Oeffnung ws ich hierauf zunaͤhete. Well ich nun dadurch diefe Blumen den | fo erwartete ich, daß diese den, da im Gezenthell die andre Pflanze, welche ich in ihrer na⸗ tuͤrlichen Freyhelt gelaſſen hatte, Samenkapſeln hervorbringen würde, Zu meiner groͤßten Verwunderung geſchahe aber in dern Folge grade das Gegentheil. Die Blumen der erſten Pflanze verwandelten ſich in Samenkapfeln, welche, als fie ihre voͤlllge Reife erlangt hatten, mit guten Samenkoͤrnern angefuͤllt waren; die Blumen der andern Pflanze hingegen waren ſaͤmtlich unbe⸗ | fruchtet geblieben. Die erſteren muͤſſen alſo auf eine mechaniſche | | Art befruchtet worden ſeyn. Denn was die Ameiſen betrifft, > welche fi ſich in den Beutel hinelnzuſchleichen gewußt hatten, und welche ich auf den Blumen umherkriechen ſahe: | nicht, daß die Befruchtung von ihnen geſchehen ſey, ſondern von 1 einem groͤſſeren Inſekt hätte geſchehen muͤſſen. ſo glaube ich & R ‘ Die Moͤglichkelt der mechantſchen Befruchtungsart fahe ich zwar ſchon damals, als die Blumen bluͤheten, vollkommen ein. Denn der Griffel 3 war nicht grade, ſondern nach Einer Seite gekruͤmmt, ſo daß das Stigma Eine oder zwey Antheren beruͤhrte. Ich begreife aber weder, warum die Blume ſechs Antheren hat, da das Stigma 8 doch nur Eine oder hoͤchſtens zwey berühren kann (denn der Grlf⸗ i | - fel, nachdem er ſich gekruͤmmt hat, bleibt unverändert ſtehen)/ * noch, warum fie eine gefärbte Krone hat, und Saft abſondert , da jene ſowohl als dleſer zu ihrer Beſruchtung nicht Era the | | alſo Eeinen Nutzen verſchafft. Dleſer Verſuch hat mich verhindert, in der Einfektung z. zu be⸗ haupten, 1) daß alle Saftblumen von Inſekten befruchtet wer⸗ | den, 2) daß die Befruchtung der Blumen niemals durch die um mittelbare gegenſeitige Berührung der Antheren und des Stigma N geſchieht. Was jedoch den zweyten Satz betrifft, fo laßt ſich zum | Vortheil deffelben noch folgender Schluß machen. Da dle Na f N e s vergebens In. ge —— 2 ae | 2 „ 2 \ 2 | 1. Mırg denſelben gar nicht bemerkt zu N ©. 223. x 7 S R TR N In Zaͤhne. 24. 2 : Liliuin. Feieillarie, = 165 gegeben hat, ſo muͤſſen . alle fee zur Befruchtung bers ; ben das Ihrtge beytragen. Nun berührt aber das Stigma nur Eine oder zwey. Folglich kann es auch nicht die Abſicht ſeyn, daß durch dieſe unm litelbare Beruͤhrung, ſondern auf elne andre Art der Staub der Autheren auf das Stlgma gebracht werde. Daß aber die andere Pflanze, mit welcher ich jenen Ver⸗ ſuch nicht angeſtellt hatte, kelne Samenkapſeln hervorgebracht hat, ſchrelbe ich ihrem Alter, oder einer Krankheit derſelben i zu. Ihre Blätter ſchlenen eines von beiden anzuzelgen, da fie nicht ſo grün, wle die Blätter der anderen Pflanze, ſondern etwas gelb waren. Lilium bulbiferum. Feuerlllle. Weil dieſe Blume aufrecht ſteht, ſo ſind die rn * krochen hernach in den Grund der Krone hinauf, um den ö Saft abzuholen. Dieſe, welche von einerley Art waren, hin⸗ Wache den Saft enthalten, mit Haaren beſetzt, und die Kro⸗ nenblaͤtter haben auf der inneren Seite aufrecht ſtehende Saft. 4. Die Blume Pre ein Saftmaal. Denn dle feuerfarbene Krone iſt in der Mitte gelb. Beide 228 verlleren fi ſich nach und nach in einander. N Lilium candidum. Weiße Lllie. Bey dieſer Art And die Spalten nicht vorhanden, welche Linné der Gattung zu⸗ ſchreibt. Die Kronenblätter ſondern auf der inneren Seite ihrer dickeren Nägel, welche in der Mitte ein wenig gruͤnlich find, einen kleinen Saftrropfen a welcher ag fißen bleibt. Dieſe drey Arten enthalten welt weniger Saft, als man von fo großen Blumen erwarten ſollte. Daher ſcheint Gle⸗— Br Fi ritillari. ja. Fritillaria imp erialis 24. Die Baſts eines Kronenblatts im Durchſchnitt. 25. Die innere Seite derſelben. | 1. Die fleifhichte glatte ausgehöhlte weiße Saftdraſe be⸗ findet ſich an der Baſis eines jeden Kronenblatts. Zerſchneldet Man dieſelbe, fo fieht die Subſtanz derſelben auch weiß aus. Die Kronenbtaͤtter beſtehen aus zwey Haͤuten, welche durch Nerven mit einander verbunden ſind. Von dieſen Haͤuten nieht ſich zwar die äußere über die Saftdruͤſe hinweg, keines⸗ weges aber die innere, welche vielmehr eine Lücke von der ; Bienen auf den Blumen. ſchon völlig. verzehrt; denn die Saſthoͤhlen waren leer und Groöͤſſe und Ge ſtalt der Softdräfe hat. 2. Eben dleſe Saftdruͤſe iſt zugleich der Safthalter. Sie bat imterwärts einen dicken * Nand, damit der Beldes dient zur Abhaltung der Regentropfen vom Fritillaria dieſe Inſekten, indem fie zwiſchen den Antheren wuͤhlen, elnen Theil ihres Staubes auf das nahe unter denſelben befindliche Frallri ia. herabfließen konne. 3. Der Saft kann durch 5 Regen unmöglich verdorben werden. Denn 1) die Blumen werden von dem uͤber ihnen ſtehenden Blätterzopf geſchuͤtzt. 2) Sie haben elne glockenfoͤr⸗ 6 mige Geſtalt, und hangen grade herab. 3) Die drey aͤußeren Kronenblaͤtter bedecken zum Theil die drey inneren. 4. Die ſechs Saftdruͤſen find zugleich fo viel Sofemiler. Saft nicht leicht aus derſelben heraus, und am Kronenblatt * Denn fie find weiß, da dle Klonenblätter roth, an der Baſis F. Ich habe Bienen und Hummeln in den — an⸗ getroffen. Jene ſamleten zuerſt den Staub der bee und aber ſchwarzbraun find, damit die weiße ke der Safedrüfen 2 ſich deſto ſtaͤrker ausnehme. gegen blieben bloß auf den Antheren, deren Staub ſte ab⸗ | ſtrelften, und eben fo, wle die Bienen, auf die Hinterbeine brachten. Eine der ſelb⸗ n hatte die Hinterbeine voll rothen . Staubes, welchen fi ſie vom Lamium pur pureum geſamlet hatte. Dieſen überzog fie. nach und nach mit dem weißen Staube der Nichts iſt natuͤrlicher, ja nothwendiger, als daß Stigma bringen, und auf ſolche Art die Blumen befruchten. Wahlboom macht S. 253. in Anſehung diefer und el⸗ ö niger anderen herabhangenden Blumen folgenden Schluß: Weil der Griffel laͤnger iſt, als die Staubgefaͤße, ſo hangen die Blumen herab, damit der Staub derſelben deſto leichter auf das Stigma fallen koͤnne. Well der Saft vor dem Regen beſchuͤtzt ſeyn muß, fo hangen 3 “| dle Blumen herab. Der Griffel aber iſt anfangs, wann die Tab. XI. Antheren ſich zu öffnen. anfangen, nicht länger, als die Staub⸗ gefäße, er verlängert. ſich erſt, wann die Ancheren ſich völlig: geoͤffnet haben, und ſich nach und nach verkürzen. Daß aber der Antherenſtaub, wenn das Stigma auch noch niedriger | fände, dennoch nicht leicht auf daſſelbe fallen koͤnne, erhellt daraus, daß daſſelbe dem herabfallenden Staube nicht zuge⸗ kehrt if. Es theilt ſich zwar in drey Theile; dleſe begeben ſich aber unr ein wenig von einander, und: kruͤmmen ſich nicht ober⸗ waͤrts herum, welches doch geſchehen müßte, wenn 5 je den ar F abfallenden Staub auffangen ſollten. An einem warmen Tage fand ich in der Mirtageftinde 1 Sie hatten den Saft derſelben trocken. Ich pfluͤckte einige Blumen ab, nahm ſie mit nach Ich hingegen ſchließe ſo: Ps 5 x j rn ken, zwiſchen welchen und der Saſtdrüſe der Saft enthalten IR; 8 ob ich gleich in derjenigen Blume, welche allein ich zu unterſu⸗ — = Fritillaria. Erytkronium. 5 Hauſe, N und fette fie ins Waſſer. Nach einigen Stunden fand ich in den Safthoͤhlen wieder Saft, und am folgenden Morgen waren dleſelben wieder mit Saft ganz angefüllt. Hieraus folgt alſo, daß die Saftblumen „ ſolange fie blühen, fortfahren Saft abzuſondern, und den von den Inſekten verzehrten Vorrath wie⸗ der zu erſetzen. a Spinnen krlechen in die Blumen hinein, und machen in denſelben ein Gewebe, um auf die Inſekten, welche die Blumen beſuchen, Jagd zu machen. Dergleichen von Spinnen bewohnte Blumen haben einen großen Vorrath von Saft, weil die In⸗ ſekten deuſelben nicht abholen koͤnnen. Die Samenkapſeln hangen nicht, wie die Olumen, herab, ſondern ſtehen aufrecht, damit die Samenkoͤrner nicht heraus, fallen, ſondern IR Winde er und weit werfen werden. ER. Be 35 ; Erychronium. Erythronium dens canis. Tab. XI. 2628. 26. Ein inneres Kronenblatt von der inneren Seite | 27. Ein Staubgefaͤß. i s 28. Der Fruchtknoten nebſt dem unterſten Thel eines —— 5 ren Kronenblatts und dem Waaecben gegenüber fregenden 85 lament. . * Die Sofcriſe ik die dünne Baſt 8 des Fruchtknotene. 2. Die inneren Kronenblaͤtter haben an der Baſis zwey Ohr | chen Gelegenheit hatte, keinen Saft gefunden habe, weil ſie ſchon melſt verbluͤhet war. Diefe Ohren, welche Linne das Necta- rium nennt, ſind nicht, wie er ſagt / ſchwielicht, ſondern en und ſchwammicht. i 3. Zum Saft kann kein Regentropfen gelangen. Denn 1) iſt die Blume der Erde zugekehrt. 2) Die Kronenblaͤtter ſind im Grunde, wo der Saft iſt, zuſammengewachſen „und bilden eine enge Rohre. 3) Die Filamente find unterwaͤrts (wenn man die Blume in ihrer natuͤrlichen Stellung betrachtet) breiter, als oberwaͤrts. Regentropfen alſo, welche auf dieſelben gefallen ſind, werden ſowohl durch ihre eigene Schwere „als auch durch die ſtaͤrkere Anziehungskraft des breiteren Theils der Silamente vom Safthalter abgehalten und abgeleltet. 2: 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn dle Kronenblätter ſind auf der inneren Seite von a bis b Fig. 26. purpurfarben 1 von b bis e ungefaͤrbt oder welß, bey e haben ſie einen Queer⸗ ſtrich, welcher aus kleinen braunen oder kaſtanlenfarbenen Flecken befteht, und von e bis d ſind ſie Wa N Weiten und on laſſen. Albuta, 19 1 Tulipa Gefneriana. Tulpe. Saft habe ich in det Blume nicht gefunden. Dennoch wird fie von den Bienen. be | ſucht, vermuthlich bloß des Staubes wegen. Auch halten ca Spinnen in derſelben auf, um auf die Bienen Jagd zu machen. In einer Blume fand ich eine Spinne, welche grade damit be ſchaͤftigt war, eine gefangene Biene auszuſaugen. Es wundert mich nicht wenig, daß ein fo kluges und durch feinen Stachel 2 wehrhaftes Thier, als dle Biene iſt, ſich von der Spinne ben 4 Tulipa. AR pd. 4 is | Albuca. | Albuca maior. Tab, XI. 29. en 38. 40-43. 29. Die Blume in natürlicher Stellung und 28 42. Dleſelbe, von unten geſehen. 32. Das Plſtill. 5 33. Daſſelbe von einer anderen Seite. | 34. Ein Staubgefäß von innen, 35. Daſſelbe von außen. = 36. Ein Filament ohne Anthere von außen. 38. Daſſelbe von innen. 5 40. Die Blume, von welcher die drey äferen, und no innere Kronenblaͤtter Wee e von eben der Sele als das Piſtill in Fig. 33. / 41. Diefelbe, nachdem das vorderſte Game ohne Auchen | weggeſchnitten Worten. =, 43. Das in den beiden lezten Figuren abgebildete innere Ki! 5, nenblatt von der inneren Seite... N Eine von den drey Saftdruͤſen it in Fig. 32. punktet, | 2. An dieſelbe ſchließt die erwelterte tinwendig konkave Baso eines Staubgefaͤßes. Der Zwiſchenraum zwiſchen nz und die'“ ſer iſt voller Saft. u - 4 3. Die Anſtalt, welche die Natur getroffen on um 10 0 Saft vor dem Regen zu beſchuͤtzen, und doch zugleich den Jul. a ten einen Zugang zum Safthalter zu verſchaffen ‚ iſt auffallend Da nemlich die äußeren Kronenblaͤtter offen ſtehen, fo fi ſind die in neren gefchloffen, oder liegen dicht an und zum Theil auf eine, der. Ihr Ende iſt fleiſchicht, haaricht und umgebogen. Sie 2 gen mit demfelben auf dem Stigma, koͤnnen aber vermittelſt e, ſelben von einem Inſekt leicht zuruͤckgebogen werden, wodureh daſſelbe eluen freyen Zugang zum Safthalter erhält, Die vin Oeffnungen, welche jenes Ende noch übrig läßt, Fig. 42., will | 8 den von den vler Spitzen des Stigma ausgefüllt. Dieſe viel Sylzen n nennt einne bas u ich halte aber den gang" . | Koͤrpel f 193 Ornichogalum, Rieper, welchen er den Griffel nennt, für das elmo, da er ſch von diefen Spitzen durch nichts unterſcheidet. | 4. Die weißen Kronenblaͤtter haben in der Mitte einen brei⸗ en grünen Streif, welcher, beſonders an den inneren, den In⸗ ſekten die Stelle zeigt, wo f ie ſich einen Zugang zum Saſthalter verſchaffen koͤnnen. u J. Ich habe noch nicht Gelegenhett gehabt, zu beobachten, ob von elnem, und von welchem Inſekt dle Blume beſucht wird. Der ganze Bau derſelben aber, welcher ſehr originell iſt, laͤßt | 5 vermuthen, daß dle Befruchtung durch eln Juſekt geſchlehe. Ornurlagalun. Fruchtknoten nicht. 5 Die drey Fllamente, welche den tleferen g bes Fruchtknotens gegenüber ſtehen, find an der Baſis ein wenig breiter, als die übrigen, Mit diefer breiten Baſts liegen ſie dicht am Fruchtknoten, und zwiſchen derſelben und jeber Saftdruͤſe iſt der Safe befindlich. Blegt man eins von dleſen Filamenten vom i Fruchtknoten zuruͤck, fol fi ieht man an jene Bafıs ein Saft: teöpfchen. ee 3. Dieſe drey Safttroͤpfchen ſind vor dem 9 fehr wohl verwahrt. Denn 19 haben die Blumen eine mehr horlzontale, als aufrechte Stellung. Daher fallen, wann es regnet, weniger Regentropfen auf dleſelben, als wenn fie ganz aufrecht ftünden, 2) Llegen jene drey Filamente, wle vorher geſagt worden, dicht am Fruchtknoten. Wenn alſo gleich ein Regentrop fen in den Winkel gekommen iſt, welchen der oberſte Theil derſelb en mit dem 6 Fruchtknoten macht, ſo muß er doch daſelbſt ſtehen bl leben, und kann nicht in den Safthalter binelndringen. f 4. Die Blume if eine Tagesblume, und bricht ı des Mor, gens auf. Damit ſie den Inſekten von weltem in die Augen falle, ſo hat fie elne auſehnliche. himmelblaue Krone. Hat ſich ein Inſekt auf dle Blume geſetzt, ſo iſt ihm das Saſtmaal zu. Entdeckung des verſteckten Safts behuͤlflich. Zu demfelben gehört Folgendes. Erſtens iſt der Fruchtknoten gelblich, e alſo ge Zweytens zieht ſich durch dt Kronenblaͤtter eine Linie von gefärtigterer Farbe, ‚ 8 ſich an der Baſis N . e vs it, am ſtaͤckſten ausnitumt. N e Mitte der * a Anthericum. Drittens ſind duch die Fllamente, wie de Kronenblätter ober⸗ waͤrts himmelblau, an der Baſis aber weiß. Alles dieſes zeigt den Inſekten, daß um den e En der Saft treffen iſt. a Afihodelus ei fiftulofus. Tab. XI. 50. 51. ul. re Die vergröfferte Blume, von oben geſehen. | Der unterſte Thell des Piſtills und der Filamente, , * 5 0 das vorderſte weggefchnitten worden. 53. Das Piſtill und die Staubgefaͤße. 54, Der Fruchtknoten, von oben geſehen. 57. Derſelbe, von der Seite geſehen. 56. Ein Staubgefaͤß von der äußeren Seite, 8 57. Daſſelbe von der inneren Seite. i 1. Die Sgftdruͤſe If der Fruchtknoten ſelbſt, oder vielleicht nur die drey (punktirten) braunen Strelſen deſſelben. A Der Safthalter find die ſechs Schuppen, welche dle Fi- lamente tragen, und welche Linné das Nedlirium nennt Ihre innere, Seite iſt glatt. Ras ie | 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem 8 dienen 1) eben dieſe Schuppen, inſofern ſie mit den Rändern dicht an einander ſtehen, und ſowohl an den Nändern, als auf der außer ren Seite mit aufrecht ſtehenden Haaren überzogen find, 2) die ö Fllamente, welche oberwaͤrts dicker fi ind, als unterwaͤrts. Da | nun die Blume aufrecht ſteht, fo werden fi ſie wegen dieſer Geſtalt durch thre eigene Schwere von einander gebogen. Sie nehmen | alſo einen großen Raum ein, und empfangen viele von den Re⸗ j gentropfen, welche auf die Blume fallen. Dieſe bleiben aber an ihrem oberen Theil ſitzen, well ſie von demſelben ſtaͤrker angezo⸗ gen werden, 8 HEN alſo nicht bis an Ak ap hinab⸗ fließen. ’ 4. Die Kronenblaͤtter f nd ai der Inneren Seite weiß, in der Mitte aber mit einem grünen ins Braune fallenden Streif geziert. Dieſe ſechs Streifen 8880 fh nach der Mitte der Blume hin, und zeigen alſo den Suiten, daß in der Mitte der ‚Salt z fen | IB: | * „ - RR cum. N Orte Tab, XI. 75 | Aush ericum ramofum, Tab. nn Tab. XI. 39. Dar nntee hafen Beten aut dun drey Safı trop chen. Tab. XXIII. II. Die Dune in naher Seth und | Groͤſſe. a ; 1 a : E A Antherieum. *. Dieſelbe i in derjenigen Stellung er o Geſtalt, welche fe nach einem ſtarken Regen hat, von der Seite, und ’ 8. von vorne geſehen. Auf dem e ſieht man die | dog Safttröpſchen. 1. 2. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknonen (eis, obereigent: lich nur drey Stellen am oberen Theil deſſelben, welche ſo viel Saft: roͤpfchen abfondern und tragen. Durch die Farbe unter⸗ ſcheiden ſich dieſe Stellen keinesweges. Auf welche Art ich mich davon überzeugt habe, daß dieſe Tröpfchen nicht etwa Regen⸗ tropfen, ſondern Saſt ſind „ habe ich ſchon in der ene geſagt. 3. Beym erſten Aublic ſollte man en ‚daß dleſe Saft troͤpfchen keinesweges gegen den Regen geſichert ſeyen, da ſie ganz frey an der Luft Degen, und die Blume nicht herabhaͤngt, ſondern ein wentg aufrecht ſteht. guͤnſtigen M einung bin ich ſelbſt anfangs eine Zeitlang geweſen, bis mich die Erfahrung vom Gegentheil uͤberzeugte. nemlich einſtmals auf dem Felde ein ziemlich ſtarker Regen über: fiel, indem ich nicht welt von einer Gegend war, wo bie Pflanze haufig ſteht, und damals blühte: fo fiel mir jene Meinung ein, und ich war begierig zu ſehen, was fuͤr Veränderungen der Re⸗ gen in den Blumen hervorgebracht haben wuͤrde. Als derſelbe alſo aufgehört hatte, ſo begab ich mich nach jener Gegend hin. Hier fand ich nun, daß zwar einige Blumen, welche ſehr kurze Stiele und eine meiſt völlig aufrechte Stellung hatten, voll Re⸗ genwaſſers waren, welches alſo ihre Safttroͤpfchen verdorben hatte, daß aber in den übrigen, ob fie gleich mit Regentropfen benetzt waren, dennoch kein Regentropfen ſich mit einem Saft; troͤpfchen vermiſcht hatte. Regen diejenige Stellung gehabt, welche die in Fig. IL. vorge⸗ ſtellte Blume hat, manche aber eine horizontale. Jetzt aber bat⸗ ten fie eine ſolche Stellung, als Fig. 12. anzeigt; manche waren der Erde noch mehr zugekehrt. Die Regentropfen hatten nemlich durch ihre Schwere die Blumen herabgebogen. Ich fand alſo zwar auf der äußeren Seite der Krone Regentropfen genug, keine aber, oder ſehr wenige auf der inneren. Ferner hatten dlejeni gen Regentropfen ‚ welche auf die Filamente gefallen waren, die⸗ 5 ſelben insgeſamt, oder die mehreſten von denſelben mit einander und mit dem Griffel in Zuſammenhang gebracht, und gleichſam iuſammengeklebt. Weil nun dle Filamente unterwaͤrts (nach der damaligen Stellung der Blumen) dicker ſind, als oberwaͤrts, ſo wurden auch die Regentropfen von dieſem dickeren Theil ſtaͤrker angezogen. Deswegen und wegen ihrer eigenen Schwere blieben ‚fie alſo hier ſitzen, und konnten ſich nicht dem Grunde der Blume naͤhern, ſo Be alſo die En en gegen dieſe Regen⸗ Dieſer meiner Theorie nicht | Als mich Manche von denſelben hatten vor dem 198 tropfen völlig geſichert waren. Man ſi ieht alſo, daß diese Blu⸗ = men einen ſolchen Bau und eine ſolche Stellung haben, daß dle auf dleſelben gefallnen Regentropfen, theils vermoͤge ihrer eigenen Schwere, theils vermoͤge der Anztehungskraft, welche ſte gegen einander ſelbſt und gegen bie Fllamente aͤußern, in den meiſten Fallen es ſich ſelbſt unmoglich machen, zu den Safttröpfchen zu gelangen, und dleſelben zu verderben. Wehet nun, wann es zu regnen aufgehört hat, wie gewöhnlich, ein Wind, fo ſchuͤttelt derſelbe die Blumen. Die Regentropfen fallen alſo nach und nach Antherieum. Conuallaria. ab, die Filamente begeben ſich wieder von einander, die Blumen richten ſich wieder auf, und es koͤmmt alles wieder in den Zu⸗ ſtand, in welchem es vor dem Regen war. Anſtatt alfo, daf dieſe Blume, wie ich anfangs ſelbſt geglaubt hatte, ein Beweis wider die Richtigkeit meiner Theorle ſeyn ſollte, iſt ſie delmehe ein, und zwar ſchoͤner, Beweis fuͤr dieſelbe. 5 Antheri icum fruteſcens. Ob ich gleich in den wenl⸗ gen Blumen, welche ich zu unterſuchen Gelegenheit gehabt habe, keinen Saft angetroffen habe: ſo folgt doch ſowohl aus ihrer Ver⸗ wandtſchaft mit der vorhergehenden Art, als auch aus ihrer Struktur, daß ſie eine Saftblume iſt. Denn die Filamente find haaricht, dienen alſo zur Saftdecke. Die ganze Blume iſt gelb; die Seonenblätter BR haben in der Mitte einen ae Streif, 2 nal 14. 7 5 Se Polygonarum XII. 57. F. Die vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung. x 6. Diefelbe, nachdem die vorderſte Haͤlfte der Krone nebſt den an diefelbe ag SERIEN wage ; worden. f i 7. Dieſelbe, von unten 1 1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. s 5 Zwiſchen demſelben und dem Grunde der Kronenroͤhre iſt der Saft enthalten. Derſelbe wird vom Fruchtknoten und vom Grunde der Kronenroͤhre zu a angezogen nie daß er ſollte herabfließen koͤnnen. a 3. Der Saft kann vom Regen nicht verdotben werden. aha * Denn 1) hängt die Blume herab, und hat die Geſtalt einer 5 Roͤhre, 2) kann auch ein Regentropfen, welcher in die Oeffnung 2 derſelben gekommen if, nicht tiefer hinelndringen, ſowohl wegen "feiner. eigenen. Schwere, als auch, weil die Staubgefaͤße fih an den Griffel biegen, und er die Eine Prag in ſechs chene zerthellen. 2 N Die Blume hat eln Saft denn die wei 2 8 iſt | an der Oeffnung ne. | N 199 Conuallaris multiklora hat mit der vorhergehenden Art eine gleiche Einrichtung. In Anſehung der Saftdecke unter⸗ ſcheidet fie ſich jedoch von derſelben dadurch, daß die Kronenroͤhre nicht nur in der Mitte enger it, als oben und unten, ſondern auch unterwaͤrts mit Wolle uͤberzogen if, da ſie im Grunde, welcher den Saft enthalt, glatt iſt. Conuallaria. Hyacinthus. a 8 Lhacurlus, 5 Hyscinthus Mufeari. Tab. XII. 1“. 15-17. 16, Die Blume in natuͤrlicher Stellung. 5 | 15. Der vorderſte Theil derſelben, von der Seite geſehen. 17. Derſelbe von vorne geſehen. Ä 15. Das Piſtill. Auf dem Beugttnoten ſabe man dle ea = vorderſten Safttröpfchen. 1. 2. Die Saftdruͤſen find die von einn € fo genannten drey paori am Fruchtknoten. Wenn man die Krone vom Piſtill ſehr behutſam abloͤſet, ſo findet man auf dem Fruchtknoten die drey glaͤnzenden Safttroͤpfchen. Acht, ſo koͤmmt die Krone den Safttroͤpfchen zu nahe, und zieht dleſelben an ſich „und auf dem Fruchtknoten findet man nichts. 3. 1) Da die Blume eine horizontale Stellung hat, fo iſt ihre Oeffnung dem Regen weniger ausgeſetzt, als wenn fie aufs | recht ſtuͤnde. 2) Dieſe Oeffnung iſt enger als die Kronenroͤhre, und 3) mit den ſechs auswaͤrtsgebogenen Abſchnitten des Kro⸗ nenſaums beſetzt, welche die e abhalten, in die Oeff⸗ nung hineinzudringen. ER 4. Was der Blume an Schoͤnheit abgeht (denn f ie iſt ſchmutzig grün und vorne braun), wird durch ihren vortrefflchen und ſich weit verbreitenden Geruch erſetzt. 5 Hyaeinthus 1 acemofus? Tab. XII. 8. 11. 18. 5 8. Eine Blumentraube in natuͤrlicher Groͤſſe und Stellung. 11. Die vergröſſerte Blume, von der Seite Ane 18. leſelbe, von unten geſehen. koͤnnen, vermuthlich wegen der uͤberaus geringen Quantität def | ſelben, da die Blumen ſehr klein find. 8 3. Weil die Blumen herabhangen, und eine ſehr kleine Oeff⸗ nung haben, welche, wie bey der vorhergehenden Art, von den ſechs umgebogenen Abſchnitten des Kronenſaums befränge wird: N ſo kann ſchlechterdings keln Regentropfen den Saft verderben. 4. ‚Die Traube beſteht ungefähr aus 35 Blumen, faͤllt alfo, - ungeachtet eine jede Blume ſehr klein it, durch die Menge der ſelben den Inſekten ſchon von weitem in die Augen. Die ober ſten Blumen ſind unvollkommen, beſtaͤndig geſchloſſen, und un: | ee mit Einem ua e Dies laͤßt ſich Nimmt man ſich aber dabey nicht in 1. 2. Ich habe den Saft in den Blumen nicht bemerken 1 Ayacinchüs. leicht erklaren. Denn da ein ſo duͤnner Stengel acht im Stande ® tft, einer fo großen Anzahl von Blumen und aus denfelben ent ⸗ ſtehenden Früchten die gehoͤrige Nahrung zu verſchaff en: ſo müf 1 wentgeren den Inſekten nicht ſonderlich in die Augen fallen würden, fo ind ſen weniger Blumen fruchtbar ſeyn. Well aber dieſe uͤber denſelben noch unfruchtbare Blumen angebracht, welche nicht Inſekten bemerkbarer machen. \ \ merken konnen. Hyacinthus orientalis. Tab, XII. 10. Die Blume in natuͤrlicher Stellung. 12. Der unterſte Theil derſelben 5 RER vorne ein eus weggeſchnitten worden. 5 13. Eben derſelbe im Durchſchnitt der Krone. a 14. Das Piſtill von oben geſehen. 10. Bon. | 200 3 1 fo viel Nahrung beduͤrfen, und die Traube anſehnlicher und den N Obgleich die Blume ſehr klein iſt, 9 ſo hat ſie doch ein Saftmaal; denn die Abſchnitte des Kronen“ ſaums ſind weiß, da die Blume übrigens himmelblau iſt. Den N Geruch aber, welchen Linne ir er habe ich 8 1 | 1. 2. Der gruͤne Fruchtknoten hat oberwärts drey weibliche | Stellen, welche eben ſo viel Doftnoyfgen ee und tragen. 8 3. Zu dieſen BR kann ſchlechterdlags ken 530 | | ai | | tropfen gelangen, Denn 1) hat die Blume eine meift horizontale Stellung, 2) ſſt die Kronenröhre in der Mitte enger, als im ö R Grunde, und wird daſelbſt durch die Antheren verſchloſſen. F. Betrachtet man Fig. 13., fo ſiehet man eln, daß die Blume wahrſcheinlich durch Jnſekten befruchtet wird. Denn eln Inſekt, welches in den Grund der Kronenroͤhre hineinkrlecht / oder ſeinen Saugeruͤſſel hinelnſteckt, muß nothwendig den Staub 1 von den Antheren abſtretfen / und hernach auf das Stigma brin⸗ Bis gen. Von ſelbſt aber kann der Staub e un das ae N \ kommen. 8 Hyaeinthus RE 1. Die Saftdrüfe iſt der Fruchtknoten, wacher af einem klelnen Stiel ſitzt. Br „ 5 2. Der Saft iſt im Grunde der Keoneneiire um ben Sun IR | Helm befindlich. | ; 3. Die drey äußeren: Kronendlätter ſtehen offen, ble drey in neren aber bilden eine Roͤhre, in welcher die Antheren und der Griffel befindlich find, welche keinen Regentropfen durchlaſſen. 4. Da die Blume eine unanſehnliche bräunliche Farbe hat, ſo ſollte man glauben 7 daß dieſer Mangel durch den Geruch er⸗ ſetzt werde, wie bey der erſten Art. Bey Tage aber habe ich kel⸗ nen Geruch bemerkt, und Linne ſagt, m die Blume a des Machts nicht euch. ö 201 Hyacinchue. | iii. | | tan Como ſus. Tab. XII. 19. Der oberſte Theil der uͤber Einen Fuß langen Blumentraube in natürlicher Grose, nach einem getrockneten Exemplar gezeichnet. Dieſe Art | koͤmmt mit dem. Hyacinthus racemoſus in dem Stuͤck überein, daß die oberſten Blumen unfruchtbar, und alſo zu eben dem End» zweck da ſind, welchen ich oben angezeigt habe. muͤrdig, daß die fruchtbaren Blumen eine ſehr unanſehnliche Farbe baben, wle Hyaeinthus Muſeari, die unfruchtbaren aber fchön blau oder violett gefärbt find, und auf langen Stielen ſitzen, welche, was ganz ungewöhnlich ift, eben fo gefärbt fi nd, als dle Blumen. Eine Einrichtung, welche ſich offenbar auf die Inſek, Die Pflanze wächft, wie Pollich meldet, zwi⸗ ſchen dem Getreide, bluͤhet im May und Juny, und hat einen ten bezieht. | | Eine Elle langen Schaft. Da alſo die oberſten Blumen den In⸗ ſekten eher in die Augen fallen, als die unterſten, welche von ö den Halmen und Blaͤttern des Getreldes mehr verdeckt werden: ſo mußten auch jene ſchoͤn gefaͤrbt ſeyn, damit fi ie von den In⸗ ſekten deſto leichter bemerkt wuͤrden; diefe aber konnten ohne Nachthell von unanſehnlicher Farbe ſeyn, well ein Insekt, wel, ches den Gipfel der Traube entdeckt, und ſich auf denſelben bes “7 ben hat, von ſelbſt zu den fruchtbaren Blumen binabkrlecht. Am 31. May fand ich eine Pflanze mit verbluͤheten Blu⸗ men, welche ſämtlich unbefruchtet geblieben waren, vermuthlich, | well fie von den Inſekten keinen Beſuch erhalten hatten. Alerrif. | Aletris Capenfis. Tab. XII. 20-23. 28. 20. Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. rer. Der Grund der Krone nebſt dem augen im } Durchſchnitt 1 | | | 23. Die Blume, von unten a | 28. Die Krone, nachdem dle vorderſte Hälfte vesgefänlen und das Piſtill herausgenommen worden. 5 1 22. Das Piſtill. : 1, Der blaßgelbe Feuchtknoten bone aus ſelnen ſechs Sur, E „ chen den Saft ab. | 2. Wenn man von unten in die PER ERROR ſo er N le. man im Grunde derſelben vor dem Fruchtknoten den Saft. in Geſtalt einiger Tropfen, Fig. 23. Die Fllamente fi nd an dle Krone bie ** Fig. 28. angewachſen. Sie paſſen ſehr genau auf A) die 9 Furchen des Fruchtknotens, daß alſo der Zwiſchenraum zwi⸗ | ſchen dieſem und dem Grunde der Krone ſehr enge if. Der Saft muß alſo aus diefem engen Zwischenraum e und bleibt x |" der DR des re Reben. R Roch iſt merk i N 3 Aletris. Yucca. Hemeroesllis 8 20 g Da die Blume herabhängt, und eine lange Abe Geſtalt hat, ſo iſt dadurch der Saft gegen den Regen! hlulaͤnglich geſichert. Daher iſt Feine beſondere Saftdecke vorhanden. 4. Die ſchoͤne aus vlelen zuſammengedraͤngten großen blaß⸗ roͤthlichen Blumen beſtehende Aehre, welche von einem einige Fuß hohen Stengel getragen wird, fällt ſchon in großer Entfer⸗ nung den Inſekten in die Augen. Ein Saftmaal iſt nicht noͤthig. Denn ſobald ein Inſekt vor die Oeffnung der Krone koͤmmt, ſo | erblickt es ſogleich im Grunde derſelben die Safttropfen, zu wel⸗ chen es auch bequem gelangen kann. Denn ſowohl der Griffel, als auch die Filamente, biegen fich an die Innere oder dem Sten⸗ gel lugekehrte Seite der Krone. Der Gauch fehlt. Yucca. 3 2 Vue es 2155 10 fa. Tab. XII. 24. Die etwas berge ; Blume in natürlicher Stellung, nachdem der größte Theil der Krone und des vorderſten Filaments weggeſchnitten worden. Auch dieſer anſehnlichen Blume fehlt es nicht an Saft, ob⸗ gleich L inne bey dleſer Gattung ſo wenig, als bey der vorher gehenden, vom Nectario etivas meldet. 1. 2. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. Daßebe hat drey Furchen. Bey a, wo dieſelben am tleſſten Ind, findet man in jeder einen Safttropfen. v 3. Well die Oeffnung der gloenförmigen Blume, deren Kronenblätter länger find, als das Piſtill, der Erde zugekehrt 2 iſt: fo find die drey Safttropfen, auch ohne elne beſondere * decke, gegen den Regen biuklänglüch geſichert. a Hemerocallir Eng Hemer oeatlis flaua. 1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten, oder uch ſon⸗ dern nur die drey weißlichen mit einer Furche verſehenen deſſelben den Saft aus. Ye ER 2. Der Safthalter iſt die Kronenröhee. 3. Die Blume ſitzt auf einem ſtarken Stiel in einer ihren Stellung, daß ihre Oeffnung ein wenig der Erde zugekehrt iſt. Ferner breitet ſich der Kronenſaum nicht ſehr von einander. Es kann alſo kein Regentropfen in den Safthalter kommen. Die Filamente und der Griffel biegen ſich eben ſo und zu eben dem Endzweck, als bey der Aletris Capenſis, an die innere Sele der Krone. Fz — 4. Die Blume Sat kein Sata, ‚aber einen menden a Geruch. et 5. Im Sufhun babe ich emen ante a Siumerihe gu funden. u, 59 5 2 See er geſaͤttigterer Farbe. 203 Hlemerocallis. Berberis. Ne Tg nb fulu a. Stern. Damtt derſelbe ſich deſto beſſer ausnehme, fo find dle drey de e Abſchuttte der Krone in der Mitte von grade geſtreckt ſind, ſondern ſich nach der oberen Seite der Krone zu kruͤmmen, und die Antheren ihre ſtaubvolle Seite nicht dem Stigma, „ ſondern der oberen Seite der Krone zukehren. Dieſe Einrichtung würde hoͤchſt zweckwldrig ſeyn, wenn die Befruch⸗ fahrung beſtaͤtigt. ſich am folgenden Morgen nicht von neuem. Blumen bemerkte ich des Abends, daß auf ihr mit weißen Haa⸗ tung auf eine mechaniſche Art geſchehen ſollte. Da die Blume ein Saftmaal hat, ſo iſt ſie eine Tagesblume. Welches die Er⸗ f Denn bey ſchoͤnem Wetter oͤffnet fie ſich des Morgens zwiſchen 5 und 6 Uhr, bey truͤber Witterung etwas ſpaͤter. Gegen Abend ſchließt fie ſich wieder, und oͤffnet Bey einigen ren uͤberzogenes Stigma kein Koͤrnchen des gelben Staubes ge⸗ 1 VIII. 8 E kommen war. Dieſe haben auch in der Folge keine Frucht ange ſetzt. Ich habe zwar Blaſenfuͤße in den Blumen angetroffen; dieſe aber koͤnnen ſie nicht befruchten, f es muß durch eln großes Inſekt geſchehen. Ber 2 is. Berserlenftraud) Titelk. Fig. Berberis vulgaris. ©; Die Blume in natürlicher Srstung, ‚ nacem der Re 4: und die Krone abgeloͤſet worden. ü 12. Dieſelbe, von unten geſehen. Ein Stansgefäß Sie f ch, von einer Fliege beruͤhrt, an das Piſtil angelegt. N 9. Das Piſtill. a 3 10. Der unterſte Theil des Piſtius und eines Stausgefäin, welches ſich an daſſelbe angelegt hat. 13. Der unterſte Theil eines Staubgefäßes, beffen Antheren ſich noch nicht geoͤffnet haben, in 3 Stellung, von der i inneren Seite. 19. Derſelbe, nachdem 10 die Anceren sep und bers gezogen haben. 24 Derſelbe von der lügen Seite. = Dieſe ſteht beynahe aufrecht. Auch dadurch unterſcheidet fie ſich von der vorhergehenden, daß ſie feinen Geruch, hingegen ein Saftmaal hat. Denn die zin⸗ : noberrothe Krone hat im Grunde einen gelben ſechsſtrahlichten Baſis dle beiden (punktirten) Safedruͤſen. Fllamenten und dem Piſtill; auch IE die Baſis des Fruchtknotens etwas dunkelgruͤner, als der übrige Theil. fie ins Waſſer. ö Ju beiden Ache 2 ſchon Gleditſch Saft gefunden, 8. 223. \ Blumen hinderlich ſeyn. Daher iſt er eben ſo gefärbt, als die Die vergröfferte Blume von unten geſehen. Tab. Nas Krone, nemlich gelb. 3810. 12. 18. 19. 24. 25. werden, ſi ſich ſchnell an das Piſtill anlegen, iſt ſchon dem einne | die Befruchtung ſich beziehen muͤſſe, daß folglich die Juſekten, welche dem Saft nachgehen, indem ſte die Staubgefaͤße berühren / das Piſtill anlegen, das Stigma beſtaͤuben. Fig. 10, und 12. betrachtet, fo ſieht man, daß die Antheren ſi ICH war an den Rand des Stigma, nicht aber an das Stigma ſelbſt legen. Dieſe Schwierigkeit verſchwindet, ſobald man weiß, daß = Berberis. a5. Ein Kronenblatt von der inneren Selte. An fene 2 | 1. 2. Ich habe anfangs geglaubt, daß nicht dle ae fz 20 ſen, von welchen auf jedem Kronenblatt Ein Paar ſitzt, welches | Linne Nectarium nennt, den Saft abſondern, ſondern daß | die Baſis des Fruchtknotens, welche in Fig. 9. punktier if, die | Daß die Blume von einem Inſekt befruchtet wird, erhellet daraus, daß die Filamente nicht, wie der Griffel, eigentliche Saftdrüfe ſey. Denn ich fand den Saft niemals zwi ſchen jenen Druͤſen und den Filamenten, ſondern zwiſchen den Um mich hlevon zu uͤberzeugen, nahm ich eine Blumentraube, welche einige noch nicht völlig aufgebrochne Blumen hatte, loͤſete den Kelch, die | Krone und die Staudgefäße von dieſen Blumen ab, und ſtellte Ich fand aber am folgenden Tage die Baſis des | Fruchtknotens ganz trocken, ſahe alfo ein, daß jene zwoͤlf Druͤſen 1 dennoch die Saftdruͤſen ſind, und daß ſich folglich der von denfel ö ben abgeſonderte Saft wegen der ſtaͤrkeren Anziehungskraft der Filamente und des Piftills in den Winkel char jenen und die ' ſem beglebt. | 3. Daß dieſer Saft von keinem Wg antröpfen verdorben wer⸗ | den koͤnne, lehrt der Augenſcheln, indem dle Blame herabhaͤngt / und eine kugelförmige Geſtalt hat, und im Grunde derſelben fi 8 | der Saft befindet. 75 | 4. Die Blumentrauben fallen den Inſekten ſchon von weiten in die Augen. Well die Blumen herabhangen, und nicht auf | einem hohen Baum, ſondern auf einem niedrigen Strauch ſich be | u finden, folglich den in der Luft umberfliegenden , Inſekten mehr der obere, als der untere Theil derſelben, in die Augen fälle: ſo würde der Kelch, wenn er grün wäre, der Bemerkbarkeit der Die Saftdrüfen find zugleich das Saft maal; denn fie find gelber, als die Krone. 5. Daß dle Staubgefaͤße reizbar find, und, wenn ſie z bekannt geweſen. Auch hat derſelbe eingeſehen, daß dieſes auf die Blumen befruchten. Indeſſen würde es ihm doch ſchwer ge⸗ worden ſeyn, zu zeigen, wie die Staubgefaͤße, wann fie ſich an Denn wenn man | derjenige Theil, welchen Linne, und, nach ſeinem Beyſplel / . Pollich, und noch neulich VBarfche in feln — 1 | Berberis. 1 das Sage genannt haben, keines weges das Stigma iſt. Dleſes vermeinte Stigma iſt nemlich der teller⸗ oder knopffoͤrmlge Körper, welcher unten auf dem Fruchtknoten ſitzt, und vornehmlich die unterſte krels⸗ ſbrmige Oberflache deſſelben. Ein Umſtand, welchen ich ſelbſt üzerſehen hatte, welchen aber Batſch bemerkt hat, verhalf mir dazu, das eigentliche Stigma zu entdecken. Er ſagt nem⸗ lich, daß der Rand des Stigma, Fig. 9. be, mit einer Feuch⸗ tigkeit uͤberzogen ſey. Hieraus, und weil ich wußte, daß auch in der Vinca nicht die Grundfläche, ſondern die Seltenſläche Endes deſſelben ſtehen, Fig. 19. 24. ſich noch nicht geöffnet. der gen ſie an ſich zu Öffnen, aber nicht auf dle gewoͤhnliche Art, daß ſie ſich nemlich der Länge nach in zwey Hälften ſpalten, ſondern 0 bekehrt. eines walzenförmigen Körpers das Stigma iſt, ſchloß ich ſo⸗ gleich, daß dieſer Rand das wahre Sttgma ſey. Diefer Rand, welcher ſich In Fig. 9. durch die ſtärkere Schattlrung aus⸗ nulmmt, iſt etwas dunkelgruͤner, als der übrige Thell des knopf⸗ ſörmigen Körpers, und ich habe bey genauer Beſichtigung deſ⸗ „ſelben e funden; daß er mit elne n aberdo. r den it. 4 7 a She . Durch bie Entdeckung des ehekich en. Stigina bin ich in | | den Stand geſetzt worden, einzufehen, wie zweckmaßlg dieſe beſondere Einrichtung deſſelben, und die eben ſo beſondere E Ein | rlchtung der Staubgefäße if, und wie nothwendig jenes von dleſen fo oft beſtaͤubt werden muß, als diefe, von einem Je = 5 hit berührt, ſich an das Pifit anlegen. oh Wann dle Blume im Aufbrechen edel iſt, fo un er Unterfie Theil der Staubgefaͤße auf der inneren Sitte die in Die beiden Staubbaͤlge b Jig. 18. abgebildete Geſtalt. Es währet aber nicht lange, fo fan⸗ ſo, daß fie ſich von oben herab von den Filamenten ablöͤſen, ſich umkehren, mit dem unterſten Theil am Filament ſitzen bleiben, mit dem übrigen aber noch unterhalb des geſtutzten Folg lich iſt diejenige Seite derſelben, welche den Staub hat, nun dem Piſtill zus fe am Pifti anliegen, die Staubbälge am Stigma anliegen. Wenn das Piſtill anlegt, ſo druͤckt es die innere ſtaubvolle Selte ſei- 1 | ner Staubbälge dicht an das Stigma an, Fig. 10, und 12., und weil dieſes feucht IfE, fo muß ein Theil des Staubes an a demſelben haften. Auf ſolche Art wird, da bald dieſes, bald enes Filament vom Inſekt beruͤhrt wird, und fi ch an das Piſtill anlegt, das Stigma nach und nach ringsherum mit | nicht mehr mit dem Kronenſaum zuſammengewachſen ſind, aber Staube n und der Fruchtknoten befruchtet. Nu Nun ſind die Filamente grade ſo lang, daß, wann olſo ein von einem Inſekt beruͤhrtes Filament ſich an berberie. Colchicum. > | Die Blamen werden aberaus häufig von elner Art klei⸗ ner ſchwarzen Fliegen beſucht, deren eine auf dem Titelkupfer in natürlicher Groͤſſe abgebildet iſt. So wie ich dle Fllegen uͤberhaupt wegen ihrer Dummheit zu den unedelſten Inſekten rechne, ſo glaube ich, daß dieſe Fllegen zu den unedelſten Fliegenarten gehören. Denn andere Fliegen haben doch wenigſtens einen ſtarken Selbſterhaltungstrieb, und machen ſich, wenn man fie ans ruͤhrt, oder ſich nur Ihnen nähert, ſogleich aus dem Staube. 5 Dieſe hingegen bleiben ſogar, wenn man ſie ſtoͤßt, mit großer Gleichzuͤltigkelt ſitzen. Daß fie ungeachtet ihrer Dummheit den Saft dieſer Blume finden, iſt kein Wunder, da derſelbe gar nicht verſteckt iſt. Da ſie ſich nun in großer Anzahl auf den i Blumen einfinden und aufhalten, ſo geht auch die Befruchtung 2 wohl von Statten und man findet im Herbſt den N mie rothen FR aberbaſſg 3 Zen Se, — Colchieum. sColchienm sutumnale. Zak. Tab, Ak ao. 20. 3537 f ö 5 925 29. Der oberſte dhe e der Duane in vam Sie ee und Stellung. 26. Ein Drlttheil des Sronafans von der meren Säte g zwey Staubgefäßen. 85 : u, 27. Ein Filament nebſt dem An des gane, 5 an een es unterwaͤrts angewachſen iſt. 30. Der unterſte Theil eines Abſchnitts des Kronenſaums = von der inneren Seite. In der Mitte deſſelben ſieht man eine Furche, welche zu beiden Selten einen e mit Wolle RR Rand hat. = a 33. Der oberſte Theil der Blume, nachdem der Kronen; ſaum weggeſchnitten worden. An der Baſis der vorderſten e ſieht man die (punktirten) Saftdruͤſen. 8 En ER 34. und 35. Ein Staubgefaͤß und der zu demſelben ge, hoͤrende Abſchnitt des Kronenſaums, von einander gebogen. Ob Jemand ſchon vor mir in dleſer Blume Saft gefuns den hat, daran zweifle ich. Wenlgſtens erwähnen Linne und Pollich nichts vom Nectario. Die Urſache hlevon iſt, daß hier kein beſonderer und in die Augen fallender Theil . handen iſt, welcher ben Saft abſondert oder enthaͤlt, und daß 5 5 die Saftdruͤſen ſich da befinden, wo man ſie zu ſuchen gar nicht Bere if, nemlich an den 8 lamenten. 1. Die Filamente fi ſind nemlich unkerwäekg wo ſie zwar 207 Wall hat, vergleichen kann. iſt, iſt die dicke Baſis des Fllaments n und zwiſchen beiden befindet ſich der Saft. f 3. Die belden erhabenen Ränder der Furche fi nd mit 7. doch ſehr dicht an demſelben an „ dicker, als 3 und auf der äußeren oder dem Kronenſaum zugekehrten Seite pomeranzenfarben. Diefe ‚gefärbte Stelle eines jeden Bann ift eine Saftdrüfe. Jeder Abſchnltt des FERN, hat in der Witte | ſelner Baſis elne Furche zwiſchen zwey erhabenen Rändern, welche man mit einem Graben, der auf beiden Selten einen In dieſe Furche, welche glatt Wolle uͤberzogen, damit kein Regentropfen ſich mit dem Dale vermiſchen koͤnne. N 5. Die Blume wird von Stiegen und Ölumentäfern häufig beſucht. ein Inſekt, Auch fand ich in derſelben einen Schmetterling, und welches einer Biene aͤhnlich war. ſekten wußten den Saft ſehr wohl zu finden. d Oberflaͤche der Erde etwas entfernt ſeyn muß: Colchieum. viel Saft abbuſendern, nur elne ſehr kümmerliche wb N verſchaffen koͤnnen. Weil aber, wann ſie bluͤhet, der Winte herannahet, ſo kann die Natur die Frucht nicht noch vor u felben zur Relfe bringen „ ſondern fie muß dieſes bis auf den folgenden Sommer aufſchleben. Damit nun die junge Frucht nicht im Winter erfrlere, ſo muß ſie nicht nur tief unter der | Erde verborgen, ſondern ſogar in der Zwiebel eingeſchloſſen ſeyn. Da aber auf ſolche Art die Blume nicht einmal auf eil nem Stiel, geſchwelge denn auf einem Stengel ſitzen kann / und doch, um den Inſekten in dle Augen zu fallen von der ſo mußte ſie eine ſo außerordentlich lange Kronenroͤhre haben. Wegen die | fer ungewöhnlichen Länge: der Kronenröͤhre aber mußte auch in Anſehung der Saftdruͤſe eine ungewöhnliche Einrichtung. gere macht werden. Alle dieſe In⸗ Das letzte konnte nicht anders zum Saft gelangen, als ſo, daß es zugleich die | Gewoͤhnlich ſitzt die Saftdruͤſe am Fruchtkno⸗ 9 ten, oder ſte iſt ein Theil deſſelben ‚ oder der ganze Fruchtkno⸗ 1 ten. Verhtelte es ſich nun mit derſelben hier auch alſo, ſo muͤßte der Saft, welcher, um von den Inſekten genoſſen wer; 1 5 Antheren beruͤhrte „und den Staub derſelben abſtreifte. Dar den zu können, ſich im Grunde des Kronenſaums ſammlen her war ſein ganzer Koͤrper voller Staub, beſonders die Au⸗ muß, durch die ganze lange Roͤhre in die Höhe ſteigen. Als⸗ | ee allen, welcher ſonſt unerklaͤrlich bleiben wuͤrde. 5 gen, von welchen es denſelben mit den Vorderfuͤßen wieder Als es aus der Blume wleder heraus kriechen wollte, abſtrelfte. beruͤhrte es die Stigmate. Es iſt alſo wahrſcheinlich, daß auch dieſe Blume von den Inſekten befruchtet wird, zumal, da auch hier die ſtaubvolle Seite der Antheren nicht den Stig⸗ maten, ſondern dem Kronenſaum zugekehrt ift, Fig. 33. Da alſo dieſe Blume wirklich fuͤr die Inſekten Saft abſondert, und vermuthlich auch von denſelben befruchtet wird: ſo laßt ſich hieraus mancher diefelbe betreffende Umftand ren, Daß ſie erſt im Herbſt bluͤhet, geſchleht vermuthlich derwegen, damit die Inſekten in derſelben noch alsdenn einige Nahrung finden, wann andere Blumen ihnen entweder, well ſie nicht mehr vor⸗ handen ſind, gar keine, oder, well es ihnen an Kraft fehlt, 2 1 f Kronenſaums kommen. etwas zu thun, was ſie ſonſt nicht zu thun pflegt, nemlich die Filamente zu Saftdruͤſen zu machen. Blaͤtter nicht im Herbſt mit der Blume, ſondern im fol- genden Sommer mit der Frucht zum Vorſchein, weil fie im I. erſten Fall zu nichts genützt haben wuͤrden, da die Blume aus der großen Zwlebel Nahrung genug erhalt, ſondern vielmehr denn aber würde der größte Thell deſſelben in der Roͤhre bie ben, und nur ſehr wenig, oder gar nichts in den Grund des Die Natur ſahe ſich alſo dendthlate | | Endlich kommen dle | nachtheilig geweſen ſeyn wuͤrden, indem ſie die Blume verdeckt | und den Inſekten weniger bemerkbar gemacht hätten, im letz | ten Fall aber der Frucht Nahrung verſchaffen helfen, deren Weine wehr, als die e em * Siebente 1 4 8 PR efculus re Noßfeftanienbaum, Tab. XII. 17. . FR fl „ 5 Aeſculus. 2 Adler alus. Sa | Sichenteglaſſe. en Switterblumen mit ſieben Stavbsefäßen. ws, 1 Pe Aeſculus. * 1. Die vergröſſerte Zwi iteist ume 113 me iſten Blumen 48 5 mennlichen Ge ſchlechts) in natur licher Steig, von vorne ge Pr Das Saftmaal iſt punktirt. 2. Diefelbe, von der Seite geſehen. 8 3. Der hinterſte übrig gebllebene Theil der Blume, nachdem dieſel be nach der Linte a b Fig. 2 durchſchnitten worden. In der Mitte der Fruchtknoten, um den! elben dle fieben Fllamente, um dleſe die Naͤgel der fuͤnf K Keonenblätter, und zw chen den beiden | oberſten von dieſen und den n oberſten Fl lamenten die (punktlete) Saftdrüſe. neren Seite. i nn. Daſſelbe von der Alben Seite. Da Diele Blume, wie bekannt if, von den Bienen Häufig beſucht wird, auch ziemlich groß iſt: fo wundere ich mich, daß Linne kelnen Saft in derſelben gefunden hat. Wenigſtens koͤmmt in ſeiner Beſchreibung der Gattung nichts vom Nectario vor. Gleditſch hingegen bat in der Blume Saft I. - S. 217. x I. Die weiße Saftdrüſe iſt im Gründe des Kelchs zwichen den Naͤgeln der oberſten re ätter u) den oberſten Flamen. ken befindlich. 2. Eben daſelbſt if auch der Saft angutreffen,. f . Der Saft iſt vor dem Regen ſehr wohl verwahrt. Denn 1) hat die Blume eine horizontale Stellung, und es fallen da⸗ her auf dle Krone weit weniger Regentropfen, als wenn die Blume aufrecht ſtünde. 2) Die Kronenblätter fi nd, ſo wie der unterſte Theil der Filamente, mit weicher Wolle überzogen, und haben unterwaͤrts Falten, wodurch gleichſam zwey Ohren entſte⸗ hen. Da nun ihre Naͤgel vom Kelch zufammengedrüct werden, fo umfaffen fie mit dieſen Ohren ein Filament, und drücken daſ⸗ Fele an den Sruchetnoten, in den Zwitterblumen „und an den m rg a nen Trauben fallen den | well ſte eine horizontale Stellung haben. : Sähenfengtenoten 5 den männl. Kuffotöe Art 5 s un⸗ mög Ih, daß ein Rehenttopfen zum Soft delngen koͤnne. 4. Dle großen mit vielen und anſehnlichen Blumen verſehe⸗ Inſekten ſchon in welter Entfernung in die Augen. Das Saftmaal zeigt deuſelben die Stelle, wo der Saft verborgen iſt. Die weiße Krone hat nemlich in der Mitte fünf Fl ecke, welche anfangs gelb, hernach aber purpurfarben ſind. Eingang zum Safthalter am naͤchſten ſind; der unterſte aber iſt am kleinſten, oft auch gar nicht vorhanden, well er von dieſem Eingang am weiteſten entfernt iſt. Die Blumen ſind regular, Dieſe Stellung aber haben fie, weil fie eine aufrechtſtehende zuſammengeſetzte Traube 5 I bilden, welche den Inſekten nicht von oben, ſondern von irgend 4. Eines von den belden doe Sronenbläsen von der In 1 ‚eier Seite gefehen am färtfen in die Augen faͤlt. 5. Daß die Blume den Bienen und Hummeln, welche e N af nicht umſonſt ihren Saft zukommen laͤßt, ſondern zur Vergeltung von ihnen befruchtet wird, erhellet aus Folgend em. | 1) Daß die Befruchtung nicht auf eine mechanifche Art geſch⸗ hen koͤnne, ſiehet man eln, ſobald man das Stigma betrachtet. Das ſelbe iſt die Spitze des Griffels, folglich ſehr klein. Alle Blumen : aber, welche durch den Wind befruchtet werden, haben eln ſehr großes Stigma, und muͤſſen es haben, weil ſonſt die Beſtaͤubung 8 2) Wenn eine Biene deff elben wehrentheils unterbleiben wuͤrde. oder Hummel zum Saft gelangen will, fo muß ſie ſich auf dle blühenden Staubgefäße und den Griffel ſetzen. Alsdenn ſtreift ſie mit ihrem Unterleibe den Staub von den Antheren ab, und 5 bringt denſelben auf das Stigma. Eben deswegen, damit ſie das Stigma beruͤhre, bleget ſich das Ende des Griffels in die Hoͤhe. Daß das Stigma ſehr klein iſt, ſchadet nicht; es iſt genug, daß es von dem Inſekt nothwendig beruͤhrt werden muß. Dies iſt von den Zwitterblumen zu verſtehen. Wenn das Inſekt eine ö männliche Blume beſucht, fo ſtrelft es den Staub von den An⸗ theren ab, und bringt Waben han = das ee einer Zwitterblume. ß Die belden oberſten Flecke fi ſind am größten, weil ſie dem Fr | — . 82 OR 5 N EN 3 e. u i 1 Br es = — Alois Die 1. und 2. Figur zeigen, welche Eee mit den Staubgefäßen vorgehen. 4 und 6 find noch kurz, und kruͤmmen ſich unterwaͤrts an dle Krone, und die Antheren haben ſich noch nicht geöffnet, 3 und 5 haben ſich verlängert und grade geſtreckt, und dle Antheren haben ſich geoͤffnet, und find voller Staub. 3: und 7 haben ſich abwaͤrts gebogen, und die Antheren ſind welk, und haben keinen Staub mehr. 2 endlich iſt im Begriff diefes zu thun. Daß nicht alle Staubgefaͤße zugleich blühen, d. i., grade geſtreckt find, und ſtaubvolle Antheren haben, gefchteht deswegen, damit die Blume deſto laͤnger Staub zur Befruchtung liefere. Und daß ſowohl die noch nicht bluͤhenden, als die ſchon verbluͤheten Staubgefaͤße ſich abwaͤrts kruͤmmen, iſt deswegen noͤthig, damit fie die Inſekten nicht verhindern, den Staub der bluͤhenden Antheren rein abzuſtreifen. | Solange die Staubgefaͤße eines nach dem andern Släßen, ift das Saftmaal gelb; ſobald ſie verbluͤhet ſind wird es purpur⸗ farben. Wann dleſe Veränderung bey einer Blume vorgeht, ſo oͤffnet ſich unmittelbar vor derſelben eine andere Blume, welche jene zum Theil verdeckt. Wenn man diefe beiden Umſtaͤnde zu: ſammen nimmt, und zugleich erwägt, daß wenlgſtens der Beſuch, welchen das Inſekt bey einer männlichen. Blume, deren Staub; \ 1 N W gefaͤße verbluͤhet ſiud, abſtattet, auf die Befruchtung der Zwit⸗ terblumen nicht den mindeſten Einfluß hat: ſo faͤllt man natuͤrli⸗ cherweiſe auf dle Vermuthung, daß das gelbe Saftmaal deswe⸗ gen purpurfarben wird, damit das Inſekt dle mit dem purpurfar⸗ . Saftmaal gezlerten Blumen nicht beſuche, daß folglich die Purpurfarbe entweder nicht ſo anlockend für daſſelbe ſey, als die gelbe Farbe, oder demſelben weniger in die Augen falle; obgleich, was das menſchliche Auge betrifft, grade das Gegentheil Statt findet. Denn das purpurfarbene Saftmaal iſt für daſſelbe aufs fallender, als das gelbe, und demſelben, wenigſtens nach meiner Empfindung, auch angenehmer. Wenn aber die Blumen, ſobald ihre Staubgefäße verbluͤhet ſind, von den Inſekten nicht mehr beſucht werden ſollen: ſo wuͤrde dieſe Abſi icht beſſer dadurch erreicht werden, daß die Kronenblaͤt⸗ ter alsdenn abfielen, als dadurch, daß das Saftmaal ſeine Farbe aͤndert, und man begreift nicht, wozu dleſelben noch hernach eine Zeitlang auf den Blumen f itzen bleiben. Folgendes ft alfo 9 e est Wir haben en an der Nele gefehen. „daß ihre Sta ub; gefäße eines nach dem andern bluͤhen, und daß die noch nicht blu, henden und die ſchon verbluͤheten eine andere Stellung haben, als das bluͤhende. Eben dieſes werden wir bald an dem Ir opaeo- lum, and in der Belge an mehrern nen ſehen, welche insge⸗ 1 a Acfeulus. ſamt Dichogamiften find. & ſcheint alſo mit dleſer Einrichtung der Staubgefäße immer dle Dlchogamie verbunden, und daher jene ein ſicheres Kennzeichen dieſer zu ſeyn. Da dieſelbe nun auch bey der Aeſeulus Statt findet, fo ſcheint die Zwitterblume ein maͤnnlich weiblicher Dichogamiſt zu ſeyn. Sonach befruchten die Inſekten die Zwlitterblumen alſo, daß fie den Staub der N männlichen und der jüngeren Zwitterblumen auf das Stigma der aͤlteren Zwitterblumen bringen. Hlevon wird man ſich noch mehr uͤberzeugen, wenn man die 1. und 2. Figur betrachtet. Denn wann das Inſekt auf der abgebil deten Blume ſich befindet, ſo muß es zwar nothwendig den Staub von den bluͤhenden Antheren abſtrelfen; es wird aber durch dleſelben verhindert, das Stigma N zu berühren, weil ſie hoͤher ſtehen, als daſſelbe. Soll aber das ar liche Staubgefäße verbluͤhet find: fo muß dies bey einem jeden a Beſuch geſchehen, weil dle Staubgefaͤße ſich ſaͤmtlich abwärts gu kruͤmmt haben, folg ich das Inſekt auf dem Griffel ſtehen, und das Stigma nothwendig beruͤhren muß. Folglich muß das Stigma erſt nach dem Verbluͤhen aller Staubgefaͤße zu blähen anfangen. Ob dies wirklich geſchieht, habe ich wegen Br ee. 5 Kleinheit deſſelben nicht ausmitteln koͤnnen. . Die Zwitterblumen find alfo anfangs männliche Blumen, liche Blumen, und erhalten ein purpurfarbenes Saftmaal. Da⸗ | mit wollen wir vergleichen, was Leers von dem Ribes alpinum meldet. Er ſagt, dieſer Strauch ſey in der Gegend von Herborn jederzeit ein Diseiſt, die Trauben des männlichen Strauchs haben viel, die Trauben des weiblichen Strauchs nur drey bis fuͤnf Blu⸗ | men, die männlichen Blumen ſeyen flach, die weiblichen längs licht, Jene haben alſo vermuthlich eine anſehnlichere Krone, als dieſe. Dieſes dient zur Bestatigung deſſen, was ich bey der Va- \leriana dioeca geſagt habe. Denn die Inſekten fallen natuͤrll⸗ cherweise eher auf den männlichen, als auf den weiblichen Strauch, weil jener mehr und anſehnlichere Blumen hat, als dieſer. Fer- ner jagt er, die männlichen Blumen haben eine gelbe, die weib⸗ lichen eine rothe Krone. Dieſe Uebereinſtimmung in Anſehung der Farbe zwiſchen zwey im Uebrigen ſehr verſchtedenen Blumen iſt ſehr merkwuͤrdig, und macht es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß die gelbe Farbe für die Inſekten einen ſtaͤrkern Reiz habe, als die rothe, daß folglich die Natur die Zwitterblumen der Aeſculus, ſolange fie mannlichen Geſchlechts ſind, und die Blumen des maͤnnlichen Ribes gelb, hingegen die Blumen des weiblichen Ribes und die älteren weiblichen Switterblumen jenes Baums roth färbt, | damit die Inſekken erſt jene, und hernach dieie beſuchen. Die i Blumen der Lantana aculeata find, wie ER Inst, en Stigma erſt alsdenn von demſelben beſtaͤubt werden, wann ſaͤnmt und haben ein gelbes Saftmaal, und werden in der Folge weil a Staubgefäße. „u; ene. 85 Aäeſculus. gelb, a ſcarlachfarben. gamſſten. Tropacolum. Daß die Natur auf dieſem Baum nicht 7 Sicht 5 men, ſondern mehr maͤnnliche, als Zwitterblumen, hervorbringt, ai aus eben der Urſache, welcher wegen Cucurbita Pepo mehr männliche, als weibliche Blumen hat. Dil urſache werde ich bey der Cucurbita anzeigen. Aefeulus Pauia flore luteo, hung Befindet ſich ein Baum in der Plantage zu Tegel. ihn aber nicht für eine Varietaͤt der Aelculus Pauia, ſondern für eine neue Art; denn die Blume hat nicht acht, ſondern I eben Tab. XII. 29 31, - 32. Eines von den oberſten Kronenblättern. 29. Daſſelbe⸗ RER 7 x g ; = „ „ } ene Vermuchlch fin fe auch Die | Unter 17 85 Benen⸗ Ich halte Aeſculus. Tropacolum. Es . i 31. Eines von den unterfien Kronenblaͤttern. 8 1. 2, Mit der Saſtdrüſe und dem Safthalter verhalt es ſich bey dieſer Art eben ſo, als bey der vorhergehenden. a fand in dieſer noch mehr Saft, als in jener. 3. Die inneren Theile der Blume werden ucht vom Kelch ſo dicht zuſammengedruͤckt, als bey der vorhergehenden, und der Zugang zum Safthalter ift alſo nicht fo verſchloſſen; aber dafuͤr ſind auch die Nägel der Kronenblaͤtter und die Filamente wollch⸗ = ter, als bey jener. 4. Die Krone iſt blaßgelb; ihre beide Se Blätter ie find mit einigen rothen Linien geztert, von welchen die beiden aͤußerſten beym Anfang des Nagels breiter werden, und am Rande deſſelben fortlaufen, folglich die Inſekten zum Hat dan I 74 9 u 4 u . Fe "eh Achte Klaſſe. 5 awitterblumen mit acht Staubgefäßen Tropaeolum. EL; opaeolum maius, Große Snvianifäe Kresse Tab. VII. 14—16. 20—23. 26. 32. 35. 16. Eine fuͤnf Tage alte Blume in natuͤrlicher Stellung und a f Groͤſſe, von vorne geſehen, ohne Schatten. N 26. Eben diefelbe von der Seite, 8 die zwey vorder⸗ 6 ſten Kronenblaͤtter, wie auch die vorderſte Hälfte des Kelchs und 0 des Sporns bis a, wo man einen Theil des ag fi ieht wege | schnitten worden, ohne Schatten. 2 14. gehört zu Fig. 16., und 22. zu 80256 die dea F thell dieſer Blume. 21. Der Grund der Blume, nachdem das Uebrige wegge⸗ st ſchnitten worden, ohne Schatten. In den Sporn ſieht man o tief hinein, daß man beynahe den Saft erblickt. 23. Das Piſtill einer Blume, x welche wa zwey Tage alt 55 = Die Geſtalt der eee, wann die Blume aufı raten anfängt. 20. Die Geſtalt derſelben, wann die Staußgefäße verblher fd. 32. Das Piſtill, wann die Blume fünf Tage alt if. Da 68 eben ſo ass vergroͤſſert ve als in Fig. 23. ſo ſieht man, daß decke. Diefelbe beſteht aus ſchmalen, O 2 Octandria. — f der Griffel fi ſich in drey Tagen verlängert bar auc = ſich dat Fe Stigma unterdeſſen geoͤffnet. ö 35. Ein Inſekt, welches ich auf der Blume sc babe, in natütlcher Gröͤſe. ee: >= 3 1. Die Saftdruͤſe iſt das ara Ende des Sperm = 2. Ungefähr die unterſte Hälfte des Sporns iſt voller Saft. . 3. Die Blumen ſitzen auf aufrecht ſtehenden Stielen in ho⸗ rizontaler Stellung, welches ungewoͤhnlich iſt, und ſind deswe⸗ gen irregulaͤr. Dieſe Irregularitaͤt zeigt ſich zuerſt an der Saft⸗ in ein Haar auslaufen⸗ den, Fortſaͤtzen, mit welchen beide Raͤnder der drey unterſten Kronenblaͤtter da, wo der breitere Theil derſelben an den Nagel angewachſen iſt, beſetzt find, Regentropfen alſo, welche auf diefe Kronenblaͤtter gefallen find, koͤnnen ſchlechterdings nicht auf ihren Naͤgeln hinab bis zum Sporn fließen, ſondern muͤſſen in dem Winkel, welchen jene Fortſätze bilden, ſtehen bleiben, wo man ſie auch nach einem Regen findet. Daß nun dle drey un⸗ terſten Kronenblaͤtter eine Saftdecke haben ‚ nicht aber die beiden oberſten, koͤmmt theils daher, well die Regentropfen auf die in, nere Seite der erſteren, und vornehmlich auf die äußere Selte der letzteren fallen, er. ua weil eine ähnliche NEN x 377 Tropaeclum. Sr an den oberſten Krdihrn ther angebracht, dle Bemer ne des inneren Saſtmaals 8 verringern wuͤrde. 2 4. Die Irregulartts it der Blume zelgt ſich ferner am Saft, maal, Die Krone iſt gelb. Auch der $ Kelch ff gelb, und nice, wie gewohnlich, grün, damit er, weil er von der Krone nur ſehr wenig verdeckt wird, das Anſehen und die Bemerkbarkeit der Blume vergroͤſſere. Alle fuͤnf Kronenblaͤtter haben an der Baſis ihres breiteren Theils einen rothen Fleck. Dieſe Flecke machen das äußere Saftmaal aus, und zeigen den Inſekten, daß der Diefes ſchelnt die Zeichnung! der Blumen zu ſeyn; bey denjenigen, deren Nah⸗ | Weg zum Saſthalter ztolſchen fie durchgeht. natur! che 3 Kronenblaͤtter ganz roth find, ſcheint wegen überflüſſiger! d rung, welche die Blumen erhalten haben, das Saftmaal ſich über die natuͤrlichen Gränzen ausgebreitet zu haben. (Auch an dem x Tropacolum minus habe ich gefunden, daß die Kronenblätter nicht roth ſondern geld find‘, und rothe Flecke haben). Jedoch unterſcheiden ſich die Flecke der oberſten Kronenblaͤtter dadurch, [8 die der unterſten, theils mit brau⸗ ö nen Linien geztert find, welche ſich am Ende des Nagels vereinl⸗ daß ſie theils dunkler fi ſind, a gen. Ferner ſind dle drey oberſten Abſchnitte des Kelchs, keines, a weges aber die belden unterſten mit braunen Linien geziert. End lich iſt die oberſte, kelnesweges aber die unterſte Seite des Sporns beym Anfang d deſſelben mit drey braunen Linien gezeichnet, welche bis zum Saft ſich hinzlehen. Alles dleſes macht das innere Saft⸗ maal aus, welches die Juſekten unmittelbar zum Saft hinfuͤhrt. Well die oberſten Kronenblaͤtter dem Safthal ter naher f find, als. die unterſten, ſo mußten ſie auch anders gezeichnet ſeyn, als dieſe. Aus gleicher Urſache iſt der Kelch oberwärts, aber nicht unterwärts gezeichnet. Und ein Inſekt, welches in den Grund der Blume hinelnſieht, erblickt zwar dle oberſte, keinesweges aber die unterſte Seite des Sporns. Folglich wuͤrde es unnuͤtz ſeyn, wenn letztere gezeichnet wäre. Hätten nun die oberften Kronen blaͤtter auch eine Saftdecke, wie die unterſten, ſo wuͤrde das In ſekt vor derſelben nicht in den Sporn hineinſehen koͤnnen, und das innere Saftmaal würde größtentheils von demſelben nicht be⸗ merkt werden koͤnnen, folglich vergebens angebracht ſeyn. 5. Der Saft der Blume ife für eln guöfferes Inſekt beſtimmt, 5 und dieſes muß fuͤr den Genuß deſſe ben die hg N welches aus Folgenden erheller. | Nachdem dle Blume ſich geöffnet hat, fo findet m man die Ber Die Fl⸗ 8 ſchchte theile in dem in Fig. 17 vorgeſtellte n Zustande. lamente ſind tnegefamt ab bwärts gebogen, d te Ant heren haben ſich noch nicht geöffnet, der Gr iffeliiſt noch ſehr kurz, und das Stigma hat ſich noch nicht von einand ser gebrettet. Hierauf faͤngt das 7. f Silinent: an 5 ich uus und grade zu ſtrecken, feine as + hat, und d i Staubgefäße in folgende und dauert etwa eine Woche. Staubg ſefäße wieder abwaͤrts gebogen mit verwelkten Antheren, 9 0 8:9. 20. | horizontale Stellung, und dieſes if noch geſchloſſen. Antheren rein abzuſtrel fen. ſelben beſucht wird. 3 angetroffen. 3 / 5 opacolum. 216 net fi ch, erhilt eine Werfel e Gestalt, und iſt überall boller N Staub. Am folgenden Tage geht mit dem 2. Staubg⸗ faͤß eben dteſe Veraͤnderung vor. Das 7. aber, welches nun ausgedient ffen Anthere klein und unanſehnlich if, bieget ſich Dl eſes wird ſo fortgeſetzt, = dle üͤbelgen roͤnung bluͤhen, 4. 8. F. 3. 6. I., Am achten Tage findet man alle wieder abwärts. Die angeführte Ordnung iſt die gewoͤhnl lichſte; einige Blumen aber? seobachten folgende Ordnung, 2 2 7. F. 4. I. 6. J. 8. welche auch in der abgebildeten Blume Statt zu finden ſcheint. F Was den Griffel und das Stigma betrifft, fo tft, nachdem ſchon einige Antheren geblühet haben, jener nech kurz, und hat eine Indem aber die Antheren zu blühen fortfahren, wird der Griffel immer laͤnger, und feine Stellung mehr aufrecht, und das Stigma 2 an ſich zu oͤffnen. Nachdem alle St taubgeſaͤße verbluͤhet ſind und ſich abwaͤrts gebogen haben, erreicht der Griffel eben 15 ö Lange, und erhält eben diejenige Stellung, welche vorher dle Fllamente hatten. Folglich befindet ſich das Stigma, welches ſich nun völlig geöffnet hat, auf eben der Stelle, wo vorher die blühenden Antheren ſtanden. Da alſo die Blume ein männlich weiblicher Diss fo folgt h eraus, daß ſie von einem, und zwar groͤſſeren, Inſekt alſo befruchtet wird, daß daſſelbe den Staub der bluͤhenden Ans theren der juͤngeren Blumen auf das blühende S Stigma der aͤlteren bri ingt. In den jüngeren: Blumen kann es nem! ch nicht zum Saft gelangen, ohne mit dem Unterleibe die bluͤhenden Antheren zu berühren, und ihren Staub abzuſtreifen. Und eben deswegen ſtehen die blahenden Antheren ganz frey und am hoͤchſten, und es befinden ſich bey ihnen weder die noch nicht blühenden, noch die ſchon verblüheten Antheren, noch das Stigma, well dadurch Eben ſo wenig kann es in den aͤlte⸗ ren Blumen zum Saft gelangen, ohne mit ſeinem Unterleibe bas Stigma, welches grade da ſteht / wo in den jüngeren Blumen die Antheren ſtehen, zu beruͤhren. Und damit diejeg deſto unaus⸗ blelblicher geſchehe; ſtehet das Stig gma ganz frey, und ist von den verwelkten Antheren weit entfernt. Fliegt es nun von einer juͤngeren Bl ume auf eine ältere, fo muß es nothwendig die letztere durch den Staub der erſteren b⸗ feuchten. Es iſt wahrſchelnlich, daß die Plume von den Bienen be⸗ fruchtet wird; denn Gleditſch ſagt ©. 24. daß fie von den⸗ 2 Ich ſelbſt habe noch niemals eine Biene auf i Im Sporn einer Blume fand ich eine 2 1 \ } F | r 1 das Inſekt verhindert werden würde, den Staub der blühenden vi, . N e | Atneife, Ti zopaeolum. Oegnothera. 217 Auch halten ſich lu demſelben kleine Spinnen auf 2 von muthlich, um auf die hineink krlechenden kleinen Inſekten Jagd du machen. Auch das abgebildete dumme und tra ge Inſekt fand ich auf der Blume, welches ich ſonſt auf anderen Bl ume n, beſonders der Sonnenblume, angetroffen habe. Daß es zur Befruchtung | berſelben nicht bestimmt fen, gab es 11 5 fein Verhalten; zu erken nen. Denn es hielt die Saftdecke für den Safthalter, ſteckte ſel⸗ nen Sauger Affe el hin Regentropfen in demſelben. 5 Dieieſe Blume hat mir einen ſehr dberzeugerden Bewels von der Wahrheit gegeben, daß der Menſch in Beurtheil ung der Werke der Natur ſehr leicht krren kann, wenn er dieſe Beurthei lung wagt, ohne vorher dle Abſicht der Natur erforſcht zu haben. Denn ehe ich die eigentliche Art und Weſſe, wle dieſelbe befruch⸗ tet wird, entdeckt hatte, konnte ich an den Geſchl echtstheilen nicht die mindefte Spur von Regelmößigkeit, Schoͤnhelt und Ordnung wahrnehmen, ſondern es ſchien mir alles ein verwiertes Semi ſche du ſeyn. Ich ſahe einige Filamente grade geſtreckt mit blühenden . Antheren, andere abwärts gebogen mit noch nicht blühenden An⸗ theren, und andere noch mehr abwaͤrts gebogen mit vetwelkten i Antheren. So wie die Filamente mit ihrer Baſis den Frucht⸗ knoten regelmaͤßig umgeben, Fig. 2 1., eben fo, meinte ich, muß, ten ſi ie auch eine gleiche Stellung und Richtung gegen den Griffel, als ihre gemeinſchaftliche Axe haben, und ihre Antheren müßten | inesgeſamt zu gleicher Zeit blühen. Was würde aber der Erfolg dleſer e ee Verbeſſerung geweſen ſeyn? Diefes, daß er⸗ ſtens dle jͤͤngere Blume dem zur Befruchtung beſtimmten Inſekt nur Einen Tag lang Staub geliefert hätte, da fie dies nach der von der Natur gemachten Einrichtung eine Woche lang thut. 7 Diefen Zeit raum wird man nicht für zu lang halten, wenn man bedenkt, daß einige regnichte Tage, welche waͤhrend deſſelben vor kommen koͤnnen, in Rechnung gebracht werden mußten. Denn dle Antheren, welche an denſelben blühen, bluͤhen umſonſt, da ihr Staub vom Re gen verdorben wird, und, wenn auch dies nicht geſchaͤhe, von dem Inſekt nicht abgeholt wird, weil der Ne, gen daſſelbe verhindert, die Blume zu beſuchen. Zweytens wuͤrde auch ale denn das Inſekt nur den Staub der oberſten Antheren abſte een koͤnnen, keinesweges aber den Staub der unterſten, d welche zu berühren es von den oberſten verhindert werden würde, Oenother 4. * Oenother a biennis. f Gemelne . Tab. XIII. 610. 13. 7. Dle altere Blume in nactcher Stellung und Sr von der En Br F ein, und fand, welle es vorher erkggec hatte ä = Oenothera. 3% Di jüngere Blume, von vorne gesehen. nung der V Kelchröͤhre ſieht man den Safttropfen. SEE, 6. Die Kelch roͤhre im Durchſchnltt. Im Grunde dalcben die (punkrtte) Saſtdrüſe. 8 N 9. Ein Theil eines mit Samenkapſeln ven Bine in b natürlicher Stellung. en 10, Eine Samenkapſel im Durchſchnitt 13. Ein Thell eines mit Samenkapſeln verſehenen Zweiges einer vom Winde auf die Erde nledergeworfenen Pflanze. Linné, oder einer von ſeinen Schuͤlern, ſagt in der Diſ⸗ fertation de nectarlis florum, daß Oenothera, Epilobium; | Gaura und Lythrum in ihrem roͤhrenſörmigen Kelch Saft ent⸗ halten, behauptet aber hernach, daß dieſel ben dennoch kein Nec- rium haben, weil ſie kelne befondere Saftorgana haben. In der Beſchreibung der zwey erſten und der vierten Gattung ſagt jener vom Nectario u ſchts; bey der dritten aber macht er gewiſſe Thell-e zu Saftdruͤſen, welche etwas ganz anders ſind. \ = Die Saftdruͤſe iſt im Grunde der! Kelchroͤhre beſmwlch, d an dleſelbe angewachſen. Sie iſt glatt und gelb. f 2. Der innere Raum der Kelchroͤhre wird vom Griffel aus- : gefüllt „und die innere Oberflaͤche derſelben iſt mit Wolle, welche 8 ſo fein, als ein Spinnengewebe, ift, überzogen. Der Saft muß al ſo aus dem Grunde derſelben bis an ihr oberſtes Ende, welches welter und kahl iſt, hinaufſteigen. Hier bleibt er auf dem Grif⸗ fel in Geſtalt eines anſehnlichen Tropfens ſtehen. Denn der Griffel wird von dem großen Stigma an die Untere Seite der Oeffnung der Kelchroͤhre angedruͤckt, wodurch alſo zwiſchen ihm und der oberen Seite jener Oeffnung ein groͤſſerer Raum entſteht. Als ich im Sommer 1788 die Saftdruͤſe entdeckt hatte, ſo ſahe ich ein, daß der Saft zwiſchen der Keichröhre und dem Grlf⸗ fel hinaufſtelgen muͤſſe, well zwiſchen jener und dieſem kein Raum 5 vorhanden iſt, wo er ſt ich aufhalten koͤnnte, daher auch kein In⸗ ſekt in den Grund der Kelchroͤhre hineinkriechen, oder ſeinen Saugeruͤſſel hi nelnſtecken kann. So oft ich aber auch dle Blumen des Morgens beſahe, ſo fand ich doch in keiner einzigen e Saft. Am 7. October aber, nachdem dte Blumen vorher eine Zeſtlang wegen trockner Witterung ausgeblleben waren, nun aber, weil es geregnet hatte, ſich wieder zeigten, fand ich in allen Blumen den Safttropfen oben an der Oeffnung der Kelchroͤhre, und alſo grade da, wo ich denſelben! bisher immer vergebens geſucht halte. Ich erklaͤrte mir dleſes alſo, daß der Saft im Sommer von den Nachtinſekten verzehrt worden ſey, nun aber, da die Nächte ſchon ziemlich, kalt waren, von denſelben nicht habe abgeholt wer den koͤnnen, weil ße nicht mehr ausflöͤgen. ; olgenden Som⸗ mer fand ich anfangs auch keinen Saft 8 de en; nachdem 3 = „„ Sn der Oe 1, = welche der Wind auf die Erde niedergeworfen hat. | ch nicht dicht an dieſelben, wie an die aufrecht, f 21 190 Oenochera, die Pflanzen aber einige Wochen lang gebluhet hatten „fand ich i in allen Blumen Saft. 5 3. Ob man gleich glauben follte, daß der Safttropfen gegen den Regen nicht geſichert ſey, ſo bemerkte ich doch am 20. July 1789 Vormittags das Gegentheil. Es regnete anhaltend und ſtark. Dennoch fand ich in der Hefſaung der Kelchroͤhre keinen Regentropfen. Zwiſchen den Staubgefäßen und den Kronenblaͤt⸗ tern, und zwiſchen dem Stigma und den Kronenblaͤttern ſaßen Regentropfen genug. Sobald ich aber die Pflanzen erſchuͤtterte, fo fielen dieſelben ſogleich aus den Blumen heraus. Die Kronen⸗ blaͤtter haben alſo wenig Anziehungskraft, als wenn ſie mit Oel überzogen wären, wle dle Kronenblaͤtter des Ranunculus. Folg⸗ lich koͤnnen die auf die Blumen gefallenen Regentropfen, wenn es aufgehoͤrt hat zu regnen, nicht lange haften, ſondern werden | vom Winde bald wieder herausgeworfen. 4. Zu den mancherley Abſichten, welche die Natur bey Br vorbringung dleſer Pflanze vor Augen gehabt haben mag, gehoͤ⸗ ren auch dle zwey folgenden. und zwar durch einen ſtarken Wind herausgeworfen, und weit und brelt ausgeſtreuet werden, well ſie nicht mit einem Fluͤgel, oder einer Haarkrone verſehen ſind, daß ſie auch ein ſchwacher Wind weit fortführen koͤnnte. Zweytens ſollen die Blumen von einem Nachtinſekt befruchtet werden. Aus diefen beiden Abſich⸗ ten laͤßt ſich Vleles, was die Struktur der Pflanze und der Blu⸗ = men betrifft, erklären. Der Stengel und ſeine Zweige mußten aufrecht ſtehen, und eine anſehnliche Höhe erreichen, weil die Samenkoͤrner vom Winde deſto welter fortgeworfen werden koͤn⸗ nen, je weiter dle Samenkapſeln von der Oberflache der Erde ent⸗ fernt find. Auch mußten fie ſtark und ſteif ſeyn, weil ein ſchwa⸗ cher Stengel auch von einem ſchwachen Winde erſchuͤttert und hin und her bewegt werden kann. Ferner mußten die Samenkapſeln an den Stengel und die Zweige unmittelbar befeſtigt ſeyn, und eben ſo, wie dieſe ‚ eine aufrechte Stellung haben. Denn wenn fie auf Stielen fäßen, fo würden fie dleſelben, wenn dieſe gleich aufrecht ſtaͤnden, durch ihr Gewicht leicht umbiegen, und auch von elnem ſchwachen Winde leicht hin und her bewegt werden. Je weniger fie aber aufrecht ſtuͤnden, deſto leichter würden auch die Samenkoͤrner herausfallen, und durch einen ſchwachen Wind herausgeworfen werden, deſto naͤher würden fi fie alſo um die Mut: | terpflanze herum auf den Erdboden fallen. Daß es kein Zufall ſey, daß die Kapſeln aufrecht ſtehen, ſieht man an Stengeln, Denn die ſttehenden, font . hen mit denſelben einen groͤſſern oder klel⸗ inſekt befruchtet werden ſollte. ſeyn. fel, als lhre gemelnſchaftliche Axe, Erſtens follten die Samenkoͤrner aus den Kapſeln nicht herausfallen, ſondern durch den Wind, fallen. Sie iſt alſo blaßgelb. | Blume nicht haben, weil daſſelbe in der Dunkelheit der Nacht gamie Statt findet. auf, und bluͤhet zwey Naͤchte. Sobald ſie aufgebrochen if, find Oenothera. 220 nern Winkel „ well fe ſich insgeſamt bemühen, eine aufrechtt Stellung zu erhalten. Nun ſollte der aufrechtſtehende, und mit dem Stengel oder Zwelge einen ſehr ſpitzen Winkel machende 9 Fruchtknoten eine Nachtblume tragen, welche von einem Nacht | Dieſe mußte alſo eine Saftblume Ferner mußte die Krone derſelben von anfehnlicher Groͤſſe ſeyn, weil ſie ſonſt in der Dunkelheit der Nacht dem Inſekt wer |. niger in die Augen fallen würde. Sie konnte alfo nicht unmit- telbar auf dem Fruchtknoten ſitzen, ſondern der Kelch mußte eine lange Roͤhre haben, deren oberſtes Ende, weil der Fruchtknoten mit dem Stengel oder Zweige einen, obgleich ſehr ſpitzen, Winkel macht, von demſelben weiter abſteht, als ihre Baſis. | mit die Krone noch gröffer ſeyn koͤnnte, fo mußte fie nicht vollig | aufrecht, ſondern ein wenig horizontal ſtehen. Stellung iſt die Blume ein wenig irregulär. Denn dle Files | mente kruͤmmen fih nicht auf eine reguläre Art gegen den Grifr ſondern gegen die untere Seite der Krone, und die beiden oberſten ſtehen am meiſten von einander ab, wahrſcheinlich, damtt das Inſekt deſto bequemer * zum Saft gelangen koͤnne. Die Krone mußte ferner hell gefaͤrbt ſeyn; denn dunkelgefaͤrbt wuͤrde ſie dem Inſekt nicht in die Augen Ein Saftmal endlich konnte die entweder, wenn es von heller Farbe waͤre, gegen die Farbe der Krone nicht abſtechen, oder, wenn es von dunkler Farbe wäre, | nicht bemerkt werden wiirde, 5. Medikus will an der 88 8 Erſcheinung bemerkt haben, welche er das Wandern des Piſtills zu den Staub gefäßen nennt. Wann es mit diefer Bemerkung feine Richtigkelt hat, fo wird die Blume auf eine mechaniſche Art befruchtet. Daß er ſich aber hier eben ſo, als bey der Paſſiflora, geirrt habe, und 0 daß hier an keine mechaniſche Befruchtungsart zu denken ſey, folgt daraus, daß auch bey dleſer Blume die männlich: »weiblihe Dicho⸗ Sie bricht des Abends um 6 oder 7 uhr die Antheren ſchon voller Staub; die vler Theile aber, aus wel⸗ chen das Stigma besteht, liegen noch dicht an elnander. Da nun die innere Seite derſelben das eigentliche Stigma iſt, ſo iſt noch kein Stigma vorhanden. Dieſe Geſtalt behält daſſelbe dle | ganze erſte Nacht hindurch, und noch am folgenden Morgen. Hlerauf faͤngt es an ſich nach und nach von einander zu begeben, ſo daß es in der zweyten Nacht völlig offen ſteht. Die Antheren aber ſind alsdenn welk und unanſehnlich. Die mechanifche Be⸗ fruchtung kann alſo allenfalls in der zweyten Nacht, wenn die Antheren alsdenn noch Staub haben, keinesweges aber in der Undde Wegen dieſer 9 Oenothera. erſten vor fich gehen, weil noch Fein Stigma vorhanden iſt. Es läßt ſich aber nicht gedenken, daß die Natur die Blume die erfte 05 Nacht hindurch vergebens ſollte blühen laſſen. blͤhenden Antheren der jüngeren Blumen auf das blühende Sigma der alteren bringt. i 5 Tagesinſekten habe ich noch niemals nuf den Blumen ange: % troffen, ausgenommen Amelſen, welche ich beym Safttropfen a fand, Dieſe aber können dleſelben nicht befruchten. An einem Tage, da es dunkles Wetter war, und anhaltend regnete, be⸗ merkte ich Vormittags um 11 Uhr in meinem Garten, daß ein ziemlich großer Daͤmmerungsſchmelterling dle Blumen dleſer Art und der Oenothera muricata beſuchte. Er ſteckte ſeinen grade geſtreckten Saugeruͤſſel, welcher ungefähr fo lang war, als fein ganzer Koͤt per, in den Saſthalter, blieb dabey in der Luft ſchwe⸗ ben, und bewegte feine Flügel überaus ſchnell. Auf ſolche Art Ip genoß er den Saft, ohne von den mit Regentropfen benetzten Blumen ı naß zu werden. Ich bemuͤhete mich ihn zu fangen, um zu ſehen, ob er an ſeinem Koͤrper, beſonders an deu Fluͤgeln An⸗ | therenſtaub hätte; er entging aber meinen Nachſtellungen. Es mag nun diefes, oder ein anderes Inſekt zur Befruchtung der | Dlumen beſtimmt ſeyn, ſo muß daſſelbe ziemlich gemein Ion „ | well die Befruchtung ſelten fehlſchlaͤgt. Noch im Januar fand ich im Grunde der Samenkapſeln Sa menkoͤrner. Die Winde alſo, welche vom October, da dieſelben keilf geworden waren, bis zum Januar gewehet hatten, waren nicht heftig genug gewefen, dieſe Samenkoͤrner herauszuwerfen, ſolglich waren die übrigen, welche nicht mehr in den Kapſeln vor⸗ handen waren, durch die heftigſten Winde, welche bisher gewehet hatten N herausgeworfen, und alſo ſehr weit und breit verſtreuet worden. Aus der Geſtalt der Samenkörner, und aus der Art und Weiſe, wie fie auf den Erdboden verſtreuet werden, laͤßt ſich boch Folgendes erklaren. In manchen Gegenden ſteht die Pflanze | Im größten Ueberfluß, beſonders in neuen Schonungen, wo ſie vor dem Vieh ſicher iſt, und von den kleinen Bäumen nicht er ſtickt wird. Hler hat es das Anſehen, als wenn ſie nicht wild 5 wuͤchſe, ſondern von Menſchen gebauet wurde. In andern Ge⸗ „ rar aber, welche den erſteren in Anſehung der Beſchaffenhelt des Erdbodens völlig gleich find, findet man fie gar nicht. Beh | des kömmt daher, well die Samenkoͤrner vom Winde zwar in ei, nen großen Raum um die Pflanze herum verſtreuet werden, kel⸗ a‘ zwe aber aus diefer Gegend in eine andere, beſonders wenn N elde durch eln großes W'⸗ ſſer von einander getrennt ſind, geführt e\ werden koͤnnen. \ Die hleſi ze Gegend liefert hievon ein einleuch | endes Beyſpiel. Wer dle 8 eldiſ 5 ER von der Ge⸗ Folglich geſchieht die Befrucht tung durch eln Nachtinſekt, welches den Staub der die Lage und Länge einer Kette von Sandhuͤgeln. 8 keinesweges aber auf der Mitternachtsſelte der Huͤgel. dieſe Pflanze um ſo viel lleber, da ſie in den hleſigen Gegenden ſelten iſt. Gleditſ ch (Vermiſchte Abhandlungen 3. Th. S. Oenothera. 222 | er bey Berlin und Potsdam zur Hand ba ziehe in ie is eine grade Linie von dem oͤſtlichen Ende des Sees bey Falkenha⸗ gen durch den Stern bis an dle Spree: ſo zeigt ihm dieſe Linie Diefe Kette wird zwar durch die Havel, und auf beiden Seiten derſelben et⸗ was unterbrochen; es iſt aber wahrſchelnlich, daß ſie ehemals zuſammengehangen, und die Havel ſich elnen Weg durch dleſelbe gemacht, die Kultur aber auf beiden Seſten des Fluſſes das ue⸗ brige gethan habe. Auf der weſtlichen Hälfte dleſer Huͤgelkette nun ſteht die Nachtkerze ſehr häufig, beſonders in den Schonun⸗ 2 i gen, welche daſelbſt vor einigen Jahren angelegt worden find, Auf der oͤſtlichen Hälfte hingegen findet man ſie nicht, ausgenom⸗ 8 men, daß ich im vergangenen Jahr in der Helde hinter dem Stern an zwey Stellen in einer Schonung einige Pflanzen ange⸗ 5 troffen habe. Die Samenkoͤrner aber, aus welchen dieſe Pflan⸗ zen entſtanden ſind, koͤnnen unmoͤglich durch den Wind von der weſtlichen Hälfte hieher geführt worden ſeyn, ſondern muͤſſen auf eine andere Art hieher gekommen feyn. *) Auf beiden Hälften. hingegen befindet fi ch das Federgras ( Stipa pennata) fehr häufig, und zwar, welches merkwuͤrdig iſt, bloß auf der Mittagsſeite, 126.) fuͤhrt unter den wenigen Gegenden der Mark, wo er die⸗ ſes Gras gefunden hat, die oͤſtliche Hälfte jener Hügelkette an. Daher auch der ſellge Mann, wenn er mit feinen Schuͤlern in der hieſigen Gegend botanifirte, dieſes Gras in der Gegend des Sterns eifrig aufzuſuchen, und ſeine Schüler recht aufmerkſam auf daſſelbe zu machen pflegte. Und die belden Stellen, welche Hr. D. Willdenow in feiner Berliniſchen Flora als die engl gen Standörter dieſes Graſes anfuͤhrt, find diefe beiden Hälften jener Huͤgelkette. Woher koͤmmt es alfo, daß das Federgras auf beiden Haͤlften, die Nachtkerze aber nur auf der einen anzutreffen . iſt? Dieſe Frage iſt leicht zu beantworten. Geſetzt, der Zufall habe zu irgend einer Zeit auf der weſtlichen Hälfte ein Samen⸗ korn des Federgraſes, und zu einer andern ke Samenkorn der *) Ueberhaupt habe ich in neuangefeaten nen zuweilen eine einzelne Pflanze angetroffen, von welcher ich nicht begreifen konnte, wie ſie dahin gekommen war. Dahin gehört Anthyllis Vulneraria, welche ich in einer Schonung bey Charlottenburg fand, und Aquilegia vulgaris, welche ich in der Stabtheide fand. Von jener iſt mir nur ein einziger Standort bekannt, nemlich bey Falkenhagen; dieſe iſt in hieſiger Gegend gar nicht zu finden. Zu denen Arten, von welchen ich bisher nur ein ein⸗ iges Exemplar gefunden habe, gehört auch Auena pratenſis, = Melampyrum aruenfe, ei hybridum, Orobanche maior- i N g * Ich waͤhle | = 223 Oenothera. 5 Gaura. Elebian. | Nachtkerze unter ſo günſtigen Umſtänden ausgefäet, daß aus bei⸗ den eine Pflanze entſtehen konnte: ſo haben ſich belde Pflanzen dort nach und nach vermehrt. Da nun der Same des Feder⸗ graſes mit elner ſehr langen Feder verſehen iz ſo war nichts leich, ter, als daß ein ſtarker Weſtwind ein oder einige Samenkoͤrner von dort uͤber die Havel auf dle oͤſtliche Hälfte fuͤhrete. Mit den 8 Samenkörnern der Nachtkerze hingegen konnte dies nicht geſche⸗ > hen, weil fie keinen folchen leichten Auſatz haben. den. doit ſehr breiten 955 Aae führen. Y had, ä 7. 4 5 2 Dez a” ß Caur 4. i Gaura 3 "Tab, XIII. 12. 14. 15. 12. Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitete Kelchrohre. se Grunde derſelben die (punktirten) Saſtdruͤſen. 14. Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung, 15. Die mit ser Schuppe n beſetzte Ae der Kelch⸗ N rohre. — RESTE befindlich, es mag nun dteſelbe entweder aus vier beſondern Druͤſen, welche L inn é geſehen haben will, oder, wie ich ge⸗ funden habe, aus zwey e beſtehen, welche pome⸗ a ranzenfarben ſind. = “ 2. Der Saft ſteigt zwichen der wollichten inneren Ober! 3 flache der Kelch roͤhre und dem Griffel in die Höhe, und blelbt . unter der Oeffnung jener ſtehen. 2 ee, 3. Die Saftdecke fi find acht Schuppen, welche an die Baſis 825 6 der Fllamente engewachſen ſi ind, und jene effrung er machen. u 4. Eben diese Schuppen fi nd zugleich 723 Saftmaal; denn fie ſind gelb, weiß iſt. folglich konnte er bey der 3 Selle gar e denken. | a Ey "Epriblem. In der ob angefuhrten Diſſertation de nectariis Horn wird diefe Gattung auch u denen gerechnet, welche in ihrem 5 röhrenförmigen Kelch Saft enthalten. Dies iſt eine Ueberei⸗ lung; denn dieſelbe hat keinen roͤhrenfoͤrmigen Kelch. Der Verſfaſſer dachte ſich den langen Fruchtknoten, welcher den 5 Kelch trägt, als eine zum Kelch gehoͤrige Roͤhre. i Epilobium hirfutum. Tab. XIII. 19. 20. 3 : 19. Die Blume im 9 & Der Wind kounte ſie zwar in den benachbarten Fluß werfen, aber nicht über Safıdeife if auch hier im Grunde der gelchröhre Kelch und Linne hat dieſe Schuppen fuͤr Safeseien gehalten; Epilobium. une der Saftba lter und die Saftdecke. 20. Ein vergrösserte Teil keln, nemlich die Sof 5 2. Die Safedrüſe, welche zuglelch der Sacha. ter zu | Ift 15 oberſt e Ende des Fruchtknotens. ws 45 3. Der Saft wird durch die Haare, Grunde der Krone entſte hen, und ſich an. den Ert fel biegen vor dem Regen geſcht igt. | | Ep ilobium montanum enthölt a Saft. | Tab. XXII. 39, 49 Epilobium anguftifolium, 47% Körg z. | F welche aus dem 39. Die vergeöfferte Bl lume in natuͤr licher Stellung, a | vorne geſehen. 40. Dieſe (be, von der Selte geſehen. Es iſt eine jangere Blume, deren Griffel noch gekrümmt iſt, deren Antheren je doch, bis auf zwey, ſchon den Staub verloren haben. 45. Eine ältere Blume, von der Seite geſehen. 47. Eine da ſie noch fünf mit Staub verſehene Antheren hat. die Krone ſind weggeſchnitten. 49. Dieſelbe, nachdem die De Veldenz si amente ab ger m worden. | Diefelbe, nachdem auch die fünf hintersten Slam een worden. 52. Der Grund der Bums, von welchem die Gene Saftdruͤſe ein Theil iſt. 485. Das Stigma der jüngeren u von unten b. ſehen. 2 da die Krone doch, und 0 der Mitte = Jo. Das Same der eben Blume, von vorne ge⸗ ſehen. 1. Die Saftdruͤſe iſt 3 hier das oberſte Ende = I Dieſelbe iſt grün, da der Kelch und die Krone purpurfarben, die Filamente aber und der Griffel weiß ſind. 2. Der Saft befindet ſich in dem Raum zwiſchen der | 5 Saftveile, und dem unterften Theil des Griffels und der Fl, lamente. Denn die Fllamente, welche um die Saftdruͤſe herum ſtehen, ſind unten breit, werden aber nach und nach ſchmaͤler | und ſchinlegen ſich dicht an den Griffel, und bilden s el einen hohlen we 3. Zum Saft kann kein Regentropfen 5 denn die Filamente schließen, ſowelt fie den Safthalter bilden, dicht an “einander und an den Griffel. Fruchtknotens. | tropfen, welche auf den Griffel, noch diejenigen, welche auf die Dle Staubgeſ aͤße fü find welk, und die Antheren haben keinen Staub mehr; der Griffel aber hat ſich grade g geſtreckt, und das Stigma hat ſich von einander begeben. U Blume, welche noch länger iſt, als dle erſte |. Dr Und damit weder die Regen 3 N bilden, entſtanden ſind. 0 1 — un aft 1 225 | Epilobium. die Silamente gefallen fi nd „ bis zum Safthalter kommen, ſo ift jener an der Stelle, wo ihn die Filamente beruͤhren, haaricht, und dieſe, nachdem fie ſich wleder vom Griffel entfernt haben, werden nach und nach wieder BEINE... eben ſo, wie a dem Afphodelus fiftulofus. a 5. Im Sommer 1790 fand ich dieſe Pflanze an einem Ort, wo ich fie zu finden gar nicht vermuthet hatte, nemlich in der Stadthelde, und zwar in dem ſogenannten Neuen Kamp, wel⸗ chen man vor einigen Jahren angelegt hat, um ausländifche Holzarten in demſelben zu erziehen. In der ganzen Stadthelde habe ich niemals dleſe Pflanze angetroffen; ich habe fie bloß in der Mlttelhelde gefunden, welche von dem Neuen Kamp eine klelne halbe Meile entfernt iſt. Ich vermuthe alſo, daß der Wind ein einziges Samenkorn zu der Zeit, als der Neue Kamp ange legt wurde, aus der Mittelheide hieher gefuͤhret hat, und daß aus dieſem bieje Pflanzen, welche beyſammen ſtehen, und gleich: £ ſam ein kleines Wäldchen von einigen Schritten im Durchmeſſer Denn der Same iſt ſehr klein und mit einer ſehr langen Haarkrone verſehen, kann alſo vom Winde mei⸗ lenweit fortgeführt werden. Und als der Neue Kamp angelegt wurde, ward das Land einige Fuß tief umgegraben, und dadurch in den Stand geſetzt, allerley, auch die feinften, Samenkoͤrner aufzunehmen, und zum Keimen zu bringen. Endlich hat dieſes „ Epilobium krlechende Wurzeln, welche neue Stengel treiben. Folglich kann Eine Pflanze in einigen Jahren vlele andere um ſich herum hervorbringen. Sobald ich dieſes kleine Wäldhen, welches ſich ſchon von weitem durch ſeine anſehnliche purpurfarbene Blumen ausnahm, bemerkt hatte ‚ fo näherte ich mich demſelben, und fand zwey kleine ſchwarze Hummeln mit gelbem After auf den Blumen in voller Arbeit. Ich betrachtete Eine Blume, und fand ſogleich den Saft und die Saftdruͤſe. Bald darauf bemerkte ich einen Umſtand, welcher mir unerklaͤrlich zu ſeyn ſchlen. Nem⸗ lich die oberſten jüngeren Blumen hatten Antheren, welche mit grünem Staube verfehen waren; ihr Griffel aber war unterwaͤrts gekruͤmmt, und das Stigma hatte ſich noch nicht von einander begeben, ſondern die vier Theile deſſelben lagen dicht an elnan⸗ der, und ſchienen Ein Stuck zu ſeyn. Die unterſten aͤlteren Blumen hingegen hatten verwelkte und ſtaubloſe Antheren; ihr Grlffel aber war grade geſtreckt, und das Stigma hatte ſich aus einander gebreitet. men nicht beftäubt werden konnte, well es noch nicht vorhanden war, ſo konnte auch das Stigma der älteren Blumen von den ihm beygeſellten Antheren keinen Staub erhalten, well diefelben. keinen Staub mehr hatten. Und doch fand ich, daß daſſelbe bes ſtaͤubt war. Dies war ſehr leicht zu erkennen, da das Stigma Re — So wie nun das Stigma der juͤngeren Blu⸗ a Ppilobiam. weiß, der Staub aber grün if. Ich ER alſo den Schluß, daß die Hummeln den Staub von den Antheren der oberſten Blu⸗ men auf das Stigma der unterſten bringen müßten. Der Aus genſchein überzeugte mich bald von der Richtigkeit dieſes Schluſſes. Denn in den oberſten Blumen mußten ſich die Hummeln, um . ihren Saugeruͤſſel in den Safthalter hinelnzuſtecken, auf die Fi⸗ | lamente ſetzen, und folglich mit dem haarichten Unterleibe und den haarichten Beinen den Staub von den Antheren abſtreifen; hingegen in den unterſten Blumen mußten ſie ſich, zu gleichem 2 Endzweck, auf den Griffel ſetzen, weil die Fllamente welk waren und herabhingen, und dies konnten ſie nicht thun, ohne mit dem Unterleibe und den Beinen das Stigma zu beruͤhren, und den abgeſtreiften Staub auf daſſelbe wieder abzuſetzen. um hievon noch mehr verſichert zu ſeyn, wollte ich wiſſen, ob die Hummeln wirklich an ihrem Unterleibe Staub hätten. Indem fie von eis ner Blume auf die andere flogen, konnte ich dies eben ſo wenig bemerken, als, indem ſi e auf einer Blume ſaßen, letzteres, weil | fie in jeder Blume ſich nur einige Augenblicke aufhielten, indem des Safts nur wenig iſt. Ich ſchlug alſo die eine mit ider Hand. Sie flog davon, kam aber nach einigen Minuten ı wieder. Nun ſchlug ich ſie mit dem Stock, und ſie fiel auf die Erde. Ich hob ſie auf, und fand ihren Unterleib, beſonders die ſehr baarichten Hinterbeine voll grünen Staubes. Dadurch ward ich vollkom⸗ men von der Richtigkeit dieſer gemachten Entdeckung uͤberzeugt. N Eintge Tage nachher fand ich, daß bey der Malua ylveſtris N und dem Geranium paluſtre eine gleiche Einrichtung Statt fin⸗ det, und daß auch dieſe Zwitterblumen von den Inſekten nicht mit ihrem eigenen Staube, ſondern bie älteren mit dem Staube der | jüngeren befruchtet werden. / & Die Urſache, welcher wegen die Natur dieſe Einrichtung g ger er macht hat, fällt bey dem Epilobium in dle Augen. Denn wenn die Staubgefaͤße und der Griffel nebſt dem Stigma zu gleicher Zeit bluͤheten, d. l., wenn der Griffel grade geſtreckt und das Stigma aus einander gebreitet waͤre zu der Zelt, da die Fila⸗ mente ſteif und grade geſtreckt ſi ind „ und die Antheren Staub has ben: ſo wuͤrde der Griffel nebſt dem Stigma verurſachen, daß die Hummeln den Staub der Antheren nicht rein abſtrelfen koͤnn⸗ ten, und die Staubgefäße wuͤrden fie verhindern, den Staub auf das Stigma zu bringen. Nach der von der Natur gemach⸗ ten Einrichtung hingegen koͤnnen die Hummeln den Staub aller Antheren der jüngeren Blumen rein abſtrelfen, well der Griffel nebſt dem Stigma ihnen nicht im Wege iſt, und mit dieſem Staube das ganze Stigma der älteren Blumen beſtreichen, indem die 8 f lamente welk ſind und beradhungen, Sn; 227 Bpilobium. a. . Auch von Bienen werden die Slumen beſuct 8 be⸗ N fruchtet. 5 Eine lange Zeit nachher, als ich Biefe Entdeckung te hatte, las ich Koͤlreuters Vorläufige Nachrichten ꝛe. wie⸗ der durch, und fand zu meiner größten Verwunderung, wie nahe derſelbe daran geweſen, bey eben dieſem Epilobium die Dichogamte zu entdecken, welche er dennoch nicht entdeckt hat. Er ſagt nemlich S. 34.: „Die Blumen des Welderichs (Epi- „lobium latifolium und anguſtifolium) öffnen ſich, ehe noch „ein Koͤlbchen feinen Staub von ſich giebt, ehe das unter die „Blume hinabwärts gekruͤmmte Piſtill ſich zu erheben anfaͤngt, „und die vier feſt auf einander liegende Stigmate ſich aus; „waͤrts kruͤmmend (ſich) von einander begeben, and ihre in, „nere mit Waͤrzchen beſetzte Flache entbloͤßen. „fo trifft es ſich zwar manchmal, daß ſich etwas von dem an f „einem Koͤlbchen hangenden Samenſtaub an irgend elner Stelle »der mit Waͤrzchen beſetzten Flaͤche abftreift; es kommt aber „dieſes in keine Vergleichung mit dem, was die Inſekten da / „bey thun. Dleſe ſchleppen den durch Fäden unter ſich zuſam⸗ „menhangenden Samenſtaub auf die innere Fläche häufig hin, vund überziehen fie gleichſam allenthalben mit demſelben. „Nimmt man gleich einer gewiſſen Anzahl Blumen ihre noch „gefchloßne Koͤlbchen hinweg, fo werden doch ihre Stigmate „allezeit mit einer genugſamen Quantität Samenſtaub uͤberzo⸗ ungen, den die Inſekten von andern in der Nähe ſtehenden „Blumen dahin tragen. Bey den ſpaͤtern Blumen dleſer V» pflanze geſchteht das Beftäuben ohnedem ganz allein durch vzdie Inſekten. Denn es oͤffnen ſich bey ihnen die Koͤlbchen lange vorher, ehe das Stigma ſich aufrichtet und gehörig ausbreitet. Indeſſen verdirbt entweder der Samenſtaub auf „den Koͤlbchen, oder wird von Inſekten hinweggeſchleppt. Es „würden alfo die Stigmate unbelegt bleiben, und folglich Feine „Befruchtung erfolgen koͤnnen, wenn die Inſekten nicht friſchen „Samenſtaub von andern Blumen dahin brachten.“ Er ber ging im Beobachten einen Fehler, da er nemlich das ungleich: deitige Bluͤhen der Geſchlechtstheile nur an den ſpuͤteren Blu⸗ men wahrzunehmen glaubte, welches doch bey allen Blumen j | Statt findet, Eine nothwendige Folge dieſes Fehlers war, daß er dleſen Umſtand für etwas zufaͤlliges, und nicht für et, was weſentliches und fuͤr eine Einrichtung der Natur halten mußte. Haͤtte er denſelben fuͤr eine Einrichtung der Natur ge halten, fo wuͤrde er auch unterſucht haben, ob derſelbe, als eine ſolche, bey mehreren Blumen vorkommt, und dann würde er denſelben bey ſehr vielen Gattungen „ja bey ganzen Fami⸗ lien angetroffen haben. i . = Geſchieht dieſes, Vaccinium Oxycoccos. 16. 17. Tab. XXI. 9—1I. 13. 18. . Ximenia. 23 Combretum. Vaccinium. | Combretum. | Combretum fecundum. Jacqu. Amer. p. 103. Da dieſe Blume eine Saftdecke hat, fo muß fie auch Saft enthalten. Dieſe Saftdecke ſind die weichen Haare, durch welche die Oeffnung der Kelchroͤhre verſchloſſen wird. Ximenia. Ximenia multiflora. Jacqu. Amer. p. 106. Diefe Blume iſt eine Saftblume; denn ſie hat eine Saftdecke und einen ſehr angenehmen Weihrauchgeruch. Der Fruchtknoten lſt vermuthlich die Saftdruͤſe. Die vier Ktonenblaͤtter bilden um | denfelben herum eine inwendig glatte Röhre, Der Safthalter Hlerauf fangen fie an ſich abzuſondern, und find mit graden aufrecht ſtehenden Haaren beſetzt. Die Saftdecke. Ihr zu⸗ ruͤckgebogenes Ende aber iſt nicht haarlcht, 1 dies keinen EUR haben wuͤrde. e . ; Vaccinium. 8 5 Moosbeere. Tab. XIII. 5 Tab. XIII. 16. Der ſtark vergröſſerte obere Theil der | Beere, von der Seite geſehen. ap 2 17. Derfelbe, von oben geſehen. ‚Die Conakriute) vorma⸗ lige Saftdruͤſe. f | Tab. XXII. 9. Die Blume in nacktlücher Selm. 5 13. Dieſelbe, von unten geſehen. 10. Ein Staubgefaͤß von innen. 11. Daſſelbe von der Seite. 18. Ein Kronenblatt von innen, nachdem man demſelben die Krümmung, die es von Natur hat, genommen, und 2 N flach e hat. 5 An der reifen Beere ſieht man noch dle . A 3 deutlich. Dieſelbe iſt der auf jener innerhalb des Kelchs befindliche Kreis, in deſſen Mittelpunkt das Ueberbleibſel des Griffels ſteht, und deſſen Peripherie von den Narben ui | geben wird, welche die Filamente zuruͤckgelaſſen haben. . 2. Die Saftdruͤſe iſt zugleich der Safthalter. 3. Der Saft iſt gegen den Regen völlig geſt chert, well ie 7 Staubgefäße dicht an einander ſchlleßen, und die Fllamente an den Seiten mit Haaren beſetzt find, 4. Die Kronenblaͤtter ſind blaßroth, in der Mitte aber PER fi ie eine Linie von gefättigterer Farbe, und an der Baſit iſt diefes Roth fo geſaͤttigt, als nur möglich iſt. Die Blume hat alſo ein Saftmaal, und IR, folglich eine Tages blume. 2 | H! mn fallen anfingen. . | gebracht. Die erſte Blume bluͤhete noch am 13. May, und ver⸗ * 2 Vaceinium. Auch habe ich an benen Pflanzen, von welchen ich ſoglelch reden | werde, bemerkt, daß verſchledene Blumen des Morgens aufbras chen. Daß andere erſt um die Mittagszeit aufbrachen, kam vers muthlich daher, daß der Blumentopf, in welchem fie ſich befan / den, auf einem der Mittagsſonne ausgesetzten Fenſter ſtand, und die Sonnenſtrahlen erſt um ro Abr e auf die Blumen 5. Ich hatte nemlich im Herbſt eine Amahl Pflanzen nebſt dem Sumpfmoos (Sphagnum paluſtre), zwiſchen welchem ſie ſich befanden, abgeſchnttten. Dieſe ſetzte ich in einen Blumen topf, ſtellte denſelben auf ein Flurfenſter, durch welches die Mit, tagsſonne ſchlen, und begoß die Pflanzen zuweilen. Am 26. April des folgenden Jahres Morgens um 8 Uhr ſahe ich, daß Eine : Blume aufgebrochen war. Ich begab mich an dieſem Tage zu dem Torfmoor hin, aus welchem ich die Pflanzen geholt hatte. SOtker fand ich ganz kleine Blumenknospen ‚ welche noch keinen Stiel hatten. Den 20. May ging ich wieder dahin, und fand, daß die Blumenknospen etwa noch eine halbe Woche vom Auf⸗ brechen entfernt waren. Ich hatte alfo durch diefe Durchwinte / rung die Blumen um beynahe Einen Monath früher zum Bluͤhen welkte am 14. Die Blume bluͤhet alfo 18 Tage. Wegen diefer angzetordentlich langen Bluͤhezeit, welche ich noch bey keiner an⸗ deren, ſelbſt bey Feiner dichogamiſchen Blume bemerkt habe, glaube ich, daß die Blume entweder von einem etwas ſeltenen Inſekt befruchtet werde, oder von einem ſolchen, welches nicht gewohnt iſt, ſich auf Suͤmpfe hinzubegeben, und daß folglich durch dieſe ungewoͤhnlich lange Dauer der Bluͤhezeit der Gefahr — vorgebeugt werde, daß die Blume unbeſucht und unbeftuchtet . bleibe. Vlelleicht find die Bienen zur Befruchtung derſelben be⸗ ſtimmt. Dies vermuthe ich wegen der Geſtalt der Kronenblaͤtter, welche aufwärts gekrümmt find, und inſofern eine Aehnlichkeit mit den Kelchausſchnitten des Ribes Groſſularia haben, an wel⸗ chen die Blenen ſich wohl feſtzuhalten wiſſen. Wenn man die Blume durch einen Stoß erfchüttert, fo fällt aus der Röhre, |, welche die Staubgefaͤße bilden, eine Menge Staubes heraus. Wann alſo die Bienen ihren Saugeruͤſſel in diefe Röhre hinein ſtecken, ſo fälle ihnen der Staub auf den Kopf, und da ſie mit N S. 156, dieſem das Stigma berühren, fo beſtäuben fie daſſelbe. Daß aber die Befruchtung durch dleſes, oder eln anderes Inſekt, keig 1 nesweges aber auf elne mechaniſch che Art geſchehe, folgt aus ebe dem Grunde, welchen ich beym Symphyrum und beym Galan- thus angezelgt habe. 8 Vaccinium Myrtillus. Tab. 19—22. 28. Oebeber. v5. Vaccinium. Erica. 21. Die RER Blume in natürlicher She 19. Dieſelbe, nachdem dle Krone abgelöfet worden. Inner⸗ halb der Filamente fi eht man die (punktirte) Saftdruͤſe. 22. Dieſelbe, von > gefehen, nachdem auch die Staub⸗ gefaͤße abgeloͤſet worden. In der Mitte die Saftdruͤſe. 20, Ein Staubgefaͤß von der Seite. 8 28. Daſſelbe von innen. N Br: 1. 2. Die 8 ift elt Sle if zugleſch der Saſte \ halter. | 3. Damit fein Regentropfen zum Saft dringen r ſo if die Blume 1) grade der Erde zugekehrt, 2) hat die Krone eine ſehr enge Oeffnung. Sollte demungeachtet ein Regentropfen in die Krone kommen, ſo halten ihn 3) die Anſaͤtze, mit welchen " die Antheren verſehen ſind, ab, weiter zu dringen. 4. Die Blume N von elner großen Art von Hummeln beſucht. en In Anſehung diefer Blume äußern Gleditſ 4 und Krü⸗ niß, jener S. 151., dieſer S. 664., ganz entgegengeſetzte Mel nungen. Jener glaubt, daß dieſelbe den Bienen keinen ſonderll⸗ chen Vorrath liefere; dieſer hingegen will aus der Erfahrung bes weiſen, daß dieſelbe außerordentlich vielen Saft enthalte. Dem 8 Vaccinium Vitis es zn en Gleditſch ee iu Ss = F Pri 10a rulgarls. Gemeine Helde. Tab. Al. 18. 22. 22. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen. N 23, Dieſelbe, nachdem die ng un abgerlſſen 2 worden. Daß die Blumen der Helde den Blenen viel Stoff zum Ho⸗ nig liefern, iſt bekannt. Dennoch meldet einne nils vom Nectario. 5 1. Die Saftdruͤſe ik ohne Sweifel der Genchetnoten. a 2. Der Safthalter ift der Grund der Krone. 8 : 3. Die beiden Anſätze, welche jede Anthere hat, dienen rg Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. Der Safthalter iſt oberwaͤrts enger, als unterwaͤrts. Dleſe engere Oeffnung deſſel⸗ ben wird durch die ſechszehn Anfäge der acht Antheren meiſt aus gefällt, und dadurch den Regentropfen das enen niet ; ben verwehrt. 4. Linns ſagt, die Blume habe einen doppelten Kelch; fi ie bat aber eine doppelte Krone. Denn dle vier Blaͤtter, welche er den inneren Kelch nennt, ſind von eben der Subſtanz, Groͤſſe und Farbe, als die eigentliche Krone, und die Natur hat dieſe mit denſelben bloß deswegen e damit die Blume deſte 3 ne 23 1 oh gonum. Laurus. | anſehnlicher 157 und den Safe defto beſſer ei die Augen Sr 6. i Polygonum Fagopyrum- Bugwehen, Tab. xl. 23. 24. Von den Saſtdruͤſen, a in der Diſſertation de necta- züis florum dem Polygonum zugeſchrieben werden, meldet Linné in der Beſchretbung der Gattung nichts. Es ſind ihrer achte, welche im Grunde des Kelchs um den Fruchtknoten herum befindlich und gelb find, Der Grund des Kelchs iſt der Safthal⸗ ter. Die Staubgefäße, von welchen drey zwiſchen den Saft. druͤſen und dem Fruchtknoten ſtehen, und ſich auswaͤrts kruͤm⸗ men, fünf aber um die Sofidrüfen herum ſtehen, und ſich ein; waͤrts kruͤmmen, ſchuͤtzen den Saft vor dem Regen. Der Kelch Pol ygonum. iſt hier zugleich die Krone, da er, ehe die Blume ſich geöffnet. hat, die zarten Befruchtungstheile in ſich verſchließt und beſchuͤtzt, nachdem ſich aber jene geoͤffnet hat, gefarbt ift, und folglich das thut, was die Krone thun ſoll, h dir Blume den Inſekten bemerkbar Macht een orientale eu fieben gelbe Saftenfen. 11 auf dleſe kommen. Polygonum. Laurus. 2323 Medikus (S. 118. der oben angeführten Abhandlung) hat beobachtet, daß die Staubgefäße, welche anfangs vom Piſtill abſtehen, ſich eines nach dem andern über daſſelbe hinſtellen, und hernach ſich wieder von demſelben entfernen. Die Beobachtung | ift richtig; nur der aus derfelben hergeleitete Schluß, daß dle An⸗ | theren die Stigmate auf eine mechaniſche Art beſtaͤuben, iſt falſch. d Die Fllamente ſind laͤnger, als die Griffel; folglich find die Aw theren, wenn ſie gleich grade uͤber den Stigmaten ſtehen, doch noch von denſelben entfernt, und thr Staub kann nicht von ſelbſt Wenn die Befruchtung auf eine mechaniſche Art geſchehen ſollte, fo müßten die Filamente grade jo lang ſeyn, \ daß die Antheren, wann fie über den Stigmaten ſtuͤnden, dieſel“ ben unmittelbar beruͤhrten. Soll aber, woran nicht zu zweifeln iſt, die Befruchtung durch ein Inſekt geſchehen, ſo muß dieſelbe h bey jedem Beſuch erfolgen. Denn daſſelbe kann nicht zum Saft gelangen, ohne zugleich den Staub der blühenden Antheren ab⸗ zuftreifen, und denſelben auf die Stigmate zu bringen. Welches Inſekt aber die Blumen beſuche und befruchte, weiß ich nicht, da ich dleſelbe bisher nur Weites und auf kurze delt e | ur Neunte Klaſſe. | Enmeandria. Bwitterstumen mit neun ‚ Stausaefäsen. . Das Indies Tab. XIII. 21. 29 37. 21. Die vergröfferte Blume im Queerdurchſchultt. In der Mitte der Fruchtknoten 1. Denſelben umgeben die drey Schup⸗ pen 2 an den Seiten, und die drey innerſten Filamente 3, an deren jedes auswärts zwey fleiſchichte Koͤrper 4 angewachſen find, an den Ecken. Um dieſe herum ſtehen die ſechs aͤußeren Illamente 5 und 6, welche wieder von den ſechs Kelchausſchnlt, ten 7 und 3 umgeben werden. 29. Die vergroͤſſerte Blume. 30. Diejelbe von einer andern Seite. Diefe Stang be⸗ Hält dleſelbe in den folgenden Figuren. 31. Nachdem der 5 kleinere algen abge R ſchnitten worden. 32. Nachdem die beiden abrigen kleineren Kelchaueſchnitte, wle auch die beiden vorderſten gröfferen abgeſchnitten worden. 2 7 I nt Nachdem i das votderſte aͤußere Snus: wegge⸗ ſchnitten worden. 34. Nachdem die beiden äußeren Staußgefäpe, welche ner ben jenem ſtanden 4 weggeſchnitten worden. 35. Nachdem das vorderſte innere Staubgefaͤß weggeſchnit ten worden. Hier ſieht man die äußere TR Seite der beiden vorderſten Schuppen. 36. Nachdem diefe beiden Seappen Weh sd worden. 37. Nachdem das Piſtill weggeſchnitten worden, wodurch die hinterſte Schuppe, welche von demſelben verdeckt wurde 1 und zwar die innere glatte Seite . zum Vorſchein ge⸗ kommen iſt. 15 Die Saftdruͤſe iſt 5 Fruchtknoten ſelbſt, welcher an den en wo die Schuppen an 1 beben — | ie ſt. | | | nz Laurus. Kheum. Baer Der Saft iſt zwiſchen dem Fruchtknoten und den drey Schuppen, welche an denſelben anfchließen , befindlich. Dieſe Schuppen find inwendig ein wenig konkav und dane auswen⸗ dig aber haaricht. 3. Zur Beſchuͤtzung des Saſts vor dem Regen 1 we Stveifel die Haare, mit welchen die Schuppen auswendig, die Fllamente und der Kelch aber inwendig überzogen find, wahrſchelnlich aber auch die beiden fleiſchichten Koͤrper, mit welchen jedes der drey inneren Fllamente auswendig verſehen | if, Ich ſtelle mir nemlich die Sache ſo vor. Wenn ein Inſekt die Blume beſucht, ſo muß es, um den Saft zu ge⸗ nießen, die Schuppen vom Fruchtknoten abbrüden, daß alſo ein kleiner Zwiſchenraum zwiſchen jenen und dieſem entſteht. Nun könnte in diefen Zwiſchenraum, wenn er nach dem Be ſuch bliebe, leicht ein Regentropfen hineindringen. Damit alſo dles nicht geſchehe, wird elne jede Schuppe von zwey fleiſchich⸗ ten Koͤrpern, welche zu zwey verfchiedenen Filamenten gehoͤ⸗ ren, wieder an den Fruchtknoten feſt angedruͤckt. Die inne⸗ ren Fllamente druͤcken aber mit den fleiſchichten Koͤrpern die Schuppen, weil ſie von den äußeren Filamenten gedrückt wer⸗ den, und dieſe druͤcken jene, weil fie von dem Kelch gedruͤckt werden. Der Kelch aber hat eine Kraft, dle Fllamente ein, warts zu druͤcken, well er von lederartlger e und von koniſcher Geſtalt iſt. 4. Die Schuppen fü fi nd braun, folglich zugleich das . | maal. en Rheum. > — 26. Die vergroͤſſerte Blume, von der Seite geſehen. 27. Diefelbe, von oben geſehen. 1 25. Das junge Samenkorn. 0 * Die Blumen ſowohl diefer Art, als auch des Rheum Rhabarbarum und Rhaponticum, werden von allerley, a auch großen, Inſekten beſucht. IR od ich gleich, wegen der Kleinheit der Blumen, keinen Saft geſehen habe. Daß der dreyeckichte Fruchtknoten die Saftdruͤſe ſey, und aus ſeinen Seiten den Saft abfondere, ſiehet man ein, wann derselbe, nachdem die Blume verbluͤhet it, gröffer i geworden iſt; denn ſeine Seiten ſind alsdenn glatt und gelb, die Ecken aber roth. Der Saft befindet ſich alſo um demſel ben herum im Grunde der 2 und wird durch dle Staub; Mel vor a Regen e =>, Hg \ Rheum palmatum. Rhabarber. Tab. XIll 227. Sie muͤſſen folglich Saft haben, f Butomus. Buromus. Bere cas, Tab. XXI. 35. Die e ver geöfferte Blume in natuͤrllcher Stellung, nachdem die Krone und die vorderſten Staubgefäße weggeſchnitten worden. 3 den Winkeln zwiſchen den Fruchtknoten ſi eht man dre Saft⸗ : troͤpfchen. Tab. XXIV. 16—19. 18. Die Befruchtungstheile einer jüngeren 5 5 von oben geſehen. Die Antheren ab voller Staub, die Stigmate bluͤhen noch nicht. E 2 36. Det Fruchtknoten a der were Figur, och ſtaͤrker vergröffert. 19. Die Befruchtungsthelle einer geren Blume. Die i Stigmate blühen, die Antheren find ohne Staub. In dieſer und der 18. Flgur ſi ieht man alle ſechs Safttroͤpfchen. 17. Das Stigma a der Maunluchenben digur, noch ſtaͤr⸗ ker vergroͤſſert. Wenn man die Blumen auf dem Felde besteht, ſo wird man, beſonders des Nachmittags und Abends, ſelten die Saft⸗ troͤpfchen antreffen, weil ſie ſchon von den Fliegen verzehrt worden ſind. Setzt man aber zu Hauſe eine Dolde ins Waſ⸗ ſer, ſo wird man am folgenden Morgen alle Blumen mit den | glänzenden Safttröpfchen verſehen finden. Da die Safttroͤpf⸗ chen ganz frey liegen, fo iſt es keln Wunder, daß diefelben von den Fliegen leicht entdeckt und verzehrt werden. Beſon⸗ ders haͤlt ſich eben dieſelbe Art auf den Blumen ſehr häufig auf, welche die Serapias latifolia beſucht, und im July und Auguſt ſehr gemein if, Dies weiß eine gewiſſe Spinne ich zu Nutze zu machen. Ste macht auf und in der Blume ein Gewebe „ und begiebt ſich darauf in dteſelbe und lauert. Koͤmmt nun eine Fliege der Nahrung wegen auch in dieſelbe, | fo gerät) fie in das N und wird ein Raub der Spinne. Die Flguren der XXIV. Kupfertafel beweisen, daß auch bier die Dichogamle Statt findet, und daß dle älteren Blu⸗ men von den Fliegen vermittelſt des Staubes der jüngeren bes fruchtet werden. Denn wann dle Blume zu bluͤhen angefan⸗ gen hat, ſo haben die Fllamente eine faſt aufrechte Stellung, ſo daß alſo die Fltegen, indem ſie von einem Safttröpſchen N zum andern krlechen, eine und die andere Anthere beruͤhren, und den Staub derſelben abftreifen. Da aber die beiden Theile der Stigmate ſich noch nicht von einander begeben haben, ſo kann die Blume durch ihren eigenen Staub nicht befruchtet werden. Nachdem aber die Antheren ihren Staub verloren 9 haben, ſo erhalten die Filamente eine ub horlzontale Stellung. BER 235 Parkinſonia. Poinciana. ‘ Dictamnus, Die Fruchtknoten find unterdeſſen groͤſſer geworden, und die Stigmate fangen nun an, ſich zu öffnen. Sie machen ſich feln dunkelroth ſind. Wenn elne Fliege die Blume alsdenn. beſucht, fo muß fie nothwendig den in einer Ungeren Blume Dictamnus. Ruta. 8 236 | Staub wird N: an den ſchwarzen Fllegen, ats auch auf N den weißen Stigmaten fehr leicht bemerkt. aber als Stigmate theils durch ihre kurze Haare, thells durch ihre weiße Farbe kenntlich „da die Fruchtknoten nebſt den Grlf⸗ H Wenn es in der Differtation de nectariis florum heißt / 5 Butomus habe an der Baſis der Fruchtknoten eben fo viel oh⸗ renfoͤrmige Nectaria: ſo hat der Verfaſſer eee eine andere Blume damit Eigereiik, rer Staub an die re anſtreichen. Der 5 a Zehnte Klaſſe. Zwitterblumen mit zehn Stausgefäßen "Par kinfonia e a culeata. 15 br. p. 121. Die Krone iſt gelb; ihr oberſtes Blatt über iſt an der Baſis mit ſcharlachfarbenen Flecken, oder, nach der Abbildung zu ur⸗ theilen, Adern geziert. Dies iſt alſo das Saftmaal. Folglich iſt die Blume elne Saftblume. Zwiſchen dem Nagel dleſes Kro, nenblatts und den Filamenten muß alſo ein Infekt zum Saft ge langen, welcher von dem glockenfoͤrmigen Boden abgeſondert wird, und in n denſelben befadlich 2 „ 8 5 Poinciana pulcherrima. Jacqu. 8 p. 122. Daß auch dieſe Blume Saft enthalten muͤſſe, bewelſet ſchon der einzige Umſtand, daß die Filamente an der Bafı 5 van ſind. Denn dies * die —n \ Dieramnur. SD ctamnus albu N (corolla . Tab. XIV. 1. Das Piſtill und das oberſte Filament in natuͤrlicher Stellung. In der Oiſſertatlon de nectariis florum wird geſagt, der Fraceeehelen habe einige poros, welche den Saft abſon⸗ dern (dieſe habe ich nicht gefunden); in der Philofophia botanica aber macht Linne die kleinen er der Stlamente zu ei druſen. TEN Die Saftdtaſe it ne Kalte pürutfrbene dungen, 5 apa aa. E | > Der Saft iſt in dem Naum zwischen demſelben und den * . Silamenten e Denn die Fllamente ſichen nicht f Decandria. in gleicher dene um denſelben dem ; ſondern dle oberſten ſind von demſelben weiter entfernt, als die unterſten. 3. Die Filamente find, foiweit fie den Fruchtknotenhalter | und den Fruchtknoten bedecken, mit welchen Haaren uͤberzogen b b. Ob alſo gleich die drey oberſten weiter von einander abſtehen, als dle unterſten, fo kann doch zwiſchen dieſelben kein Regentropfen hindurchdringen. Die Inſekten gelangen zwiſchen dem Frucht; | knoten und den oberſten Fllamenten in den Safthalter. Sie duͤr⸗ fen nur das mittelfte von dleſen in die Hoͤhe drucken, welches ſich hernach wieder an den Fruchtknoten anlegt. Damit es ſi ſich nicht N ſo liegt es in dem oberſten Winkel deffelben. 4. Weil dle Blume eine horizontale Stellung hat, f if fie | irregulaͤr. Die zwey oberſten Kronenblaͤtter ſtehen aufrecht, und ſind breiter, und ſtaͤrker gezeichnet, als die drey unterſten, welche horizontal ſtehen. Die Kronenbläͤtter fi ſind uͤberhaupt blaßpurpur 1 farben, und mit dunkelpurpurfarbenen Linien geziert. Die bei⸗ den oberſten aber find ſtaͤrker gezeichnet, weil ſie dem Safthalter naͤher ſind, als die drey Dun Die Blume hat einen dan : nn: Ruta. * ‚Ruta graueolens. Raute. Tab. XXII. 37. Die a jüngere männliche Zwitterblume. a das Piſtill nach dem Verblu / hen der Staubgefaͤße. b der oberſte Theil des Griffels in der [Jüngeren Blume. Vom Stlgma iſt noch nichts zu ſehen. e der/ ſelbe in der älteren Blume. Das Stigma iſt vorhanden. | Wann die Blume ſich geoͤffnet hat, fo liegen die Staubge⸗ faͤße in den hohlen Kronenblaͤttern, in jedem zwey. Darauf richten ſich won 3 ſtehende auf, * daß ihre Antheren / es kommen wieder zwey andere an ihre Stelle. abgebildeten Blume Ein verbluͤhetes Staubgefaͤß ſich auswärts 237 Ruta. Bprgspflign welche ü ch nun ia grobe über dem Piſtill ſich N 5 Wann dieſe ausgedient haben, fo: biegen fie fich auswärts, und So hat in der geſtreckt, zwey ſtehen aufrecht und blühen, die übrigen ſtecken noch in den Kronenblaͤttern. Solange nun die Staubgefäße ſich auf ſolche Art einander abloͤſen, iſt noch keine Spur vom Stigma zu ä ſehen. Wann fie ſämtlich verbluͤhet find, alsdenn erſt koͤmmt daſſelbe zum Vorſchein. Da alſo auch hier die maͤnnlich - welb⸗ liche 2 Dichogam! e Statt findet, fo wird die ältere Blume von Sn: feen durch den Staub der juͤngeren befruchtet. 8 ; Die Blume wird von Fliegen beſucht, welche den Saft leicht 4 ſuden koͤnnen, da er ganz frey liegt. | Daß fi ch die bluͤhenden Staubgefäße uͤber das Pi kin 77 ſtellen, hat ſchon Medikus (S. 119.), und vor ihm Linne Wenn jener aber hieraus und Koͤlreuter (S. 160.) bemerkt. fliege, daß die Antheren das Piſtill auf eine mechaniſche Art befruchten, ſo wuͤrde, wenn die Sache ſich ſo verhlelte, die Blume von ihrem Saft keinen Nutzen A >= ie a i les ee Fabag o. Tab. XIII 31—33. 40. 41. 32. Das Piſin, welches auf der Counttsten) Safe Pag 3 2% . 7 = Ein Filament mit feinem. Anſatz von innen. a 33. Daſſelbe von 2 ' bemſelben ab. 41. Daſſelbe von der Seite. g 8 40. Ein Kronenblatt. , Die Saftdruͤſe ift der Körper, welcher das Piſtill en Sle iſt nicht anders gefärbt, als das Piſtill. 2, 3. Die Anſaͤtze der Filamente, welche Linne das Nec- tarium nennt, dienen theils zum Safthalter, theils zur Saft, decke. Ste liegen dicht an dem Fruchtknoten, und laſſen alſo keinen Regentropfen durch; unterwaͤrts aber ſind ſie, ſo wie die Filamente , ein wenig auswaͤrts gebogen, damit der zwiſchen Ihr nen und der Saftdruͤſe befindliche Saft Raum habe. : 4.᷑. Die Blume hat ein ſchoͤnes Saftmaal; denn die Kronen⸗ | Blätter find weiß, an der Baſis aber eee welche Farbe in dig. 40. Wh Hunte angedeutet n wird. ö | 5 7 5 a ſondert ſi = der ange von KRalmia. 8 | Munotropa. eg Hypopithys. Tab. XXIII. 8 Die oberſte Blume, nachdem man die Krone abgeloͤſet gr „ BR nur Ein Blatt derſelben hat ſtehen laſſen. Die Saftdruͤſen find vier, und in der oberſten Blume fünf Pier kleiner laͤnglichter gelber Koͤrper, welche an der Baſis des Fruchtknotens ſitzen, und in die hohlen, und daher auswendig hoͤckerichten Nägel der gröfferen Kronenblatter 5 und in — den Saft abſetzen. ö N Ralmia. ER RE a Kalmia poliifolia. Titelkupfer Sig. XX. Die’ . wenig verkleinerte Blume, von oben geſehen. Die ſechs Staub⸗ gefäße rechter Hand befinden ſich noch in ihrer natürlichen Stel⸗ lung, und find bogenförmig gekruͤmmt; die viere linker Hand ſind, von einem Inſekt beruͤhrt, in die Hoͤhe geſprungen. Tab. = XI. 4449. 52. 2. Der Fruchtknoten, und an een Ba is die (punktete) Saftdruͤſe. je 45. Der mittelfte Shell der Blume. Hier ſind ale Staub, gefaͤße noch in ihrer natürlichen Stellung. 47. Ein Staubgefaͤß von der Seite. > 48. Daſſelbe von außen. In beiden Figuren fi fieht man an der Baſis des Filaments einen Sigel e mie ein Thel der Saftdecke iſt. N 5 44. Eine 5 von der inneren Seite. a — 46. Der doppelte Durchſchnitt der Krone, welcher grade durch die Mitte eines Fünftheils derſelben, folglich durch die x a Mitte einer von den zehn Hoͤhlen des Kronenſaums geht, und ſich bis zur Spitze eines Abſchnitts des Kronenſaums erſtreckt. Unterwärts an der Oeffnung der Kronenroͤhre ſieht man ange =. Haare, welche ein Theil der Saftdecke ſind. 49. Iſt die vorhergehende Figur, nur daß man hier noch ein Staübgefaͤß in feiner natuͤrlichen bogenfoͤrmig gemeente Stel | lung ſieht. 1. Die Saftdruͤſe Er dle Baſi 6 des Fruchtknotens, und unterſcheldet ſich von demſelben durch die Farbe. 5 2. Der Saft befindet ſich zwiſchen dem Fruchtknoten und dem unterſten Theil der Kronenroͤhre. ö 3. Der Saft iſt vor dem Regen ſehr wohl verwahrt. Denn 19 iſt die Oeffnung der Kronenroͤhre mit Haaren uͤberzogen, welche zu⸗ ſammen ein regelmäßiges Fuͤnfeck bilden, 2) find die Filamente auswendig an der Baſis mit einem Buͤſchel Haare verſehen. Durch dieſe Haare kann ſchlechterdings am Regentropfen Bi aß . bindurchdringen. 8 2390 ni Kalmia. i | 4. Die Saſtdecke ſſt zugleich das Saftmaal. dn iſt roth, jene Haare aber find weiß. 5 Daß Linné von der Gattung Kalmia ſich einen uneihtl: gen Begriff gemacht hat, deshalb kann man ihm mit Recht keine Vorwuͤrſe machen, da er dleſelbe nur aus getrockneten Exemplaren gekannt hat, welches aus dem dem Gattungsnamen beygeſetzten Kreuz erhellt. Zu diefem unrichtigen Begriff gehört erſtens, daß er ſagt, die Staubgefaͤße ſtehen aufrecht. Denn dies iſt nicht ihre natuͤrliche Stellung, ſondern fie ſind bogenfoͤrmig gekruͤmmt, und ihre Antheren ſtecken in den Hoͤhlen der Krone, welche er Safthoͤrner nennt. Die aufrechte Stellung erhalten ſie erſt/ wenn ſie von einem Inſekt ſind beruͤhrt worden. In den getrock⸗ neten Blumen, welche Linné unterſucht hat, ſteckten ſie nicht mehr in den Hoͤhlen. Aus dieſem erſten Irrthum entſtand der zweyte, nemlich daß e er die Hoͤhlen der Krone fuͤr Saftbehättniffe hielt. Dies wuͤrde er nicht gethan haben, wenn er geſehen hätte, daß die Antheren in dieſen Hoͤhlen ſtecken. Denn daß Antheren im Safthalter fteefen, wird man in keiner einzigen Blume finden, weil es eine wahre Ungereimtheit ſeyn wuͤrde. Denn der Anthe⸗ rrenſtaub und der Saft würden ſich elnander gegenfeitig verderben; jener würde diefen den Inſekten ungentefibar, und dieſer jenen zur Befruchtung untauglich machen. Mich wundert alſo, daß Medtkus, welcher dle friſchen Blumen der Kalmia latifolia und anguſtifolia beobachtet hat, dieſen Irrthum nicht entdeckt, wenigſtens nicht angezeigt hat. „nennt ꝛc.“ Sobald ich die gegenwaͤrtige Art erblickte, ſchloß ich aus dem Saftmaal und der Saftdecke, daß der Saft ſich Im Grunde der Kronenroͤhre befinden muͤſſe. Dieſe Blume verdient nebſt ihren Gattungs verwandten fo ſehr, als irgend eine andere, für ein Wunder der Natur gehalten zu werden, wegen der beſonderen Einrichtung ihrer Staubgefaͤße. Koͤlreuter hat dieſelbe zuerſt bemerkt, gezeigt. Die zehn Staubgefaͤße ſtecken nemlich mit den Anthe⸗ ren in eben ſo vlelen Hoͤhlen, welche der Kronenſaum hat. Da nun die Fllamente länger find, als der Abſtand dieſer Höhlen von der Oeffnung der Kronenroͤhre, ſo muͤſſen ſie natürlicherweise bogenförmig gekruͤmmt ſeyn. Beruͤhrt man nun ein Staubgefäß ein wenig, ſo ſpringt es aus ber Höhle heraus, faͤhrt in die Hoͤhe, und ſteht grade. Dies haben die beiden genannten Männer fuͤr Reizbarkeit gehalten; es iſt aber weiter nichts als Elaſtteltaͤt. Solange die Antheren in den Hoͤhlen ſtecken, koͤnnen ſie nichts von ihrem Staube verlieren. Denn eine jede beſteht aus zwey = Baͤlgen, welche bloß an der Spitze eine Oeffnung haben; dieſe a 8 8 S “ „ N F. Denn die dicht anliegen, verſchloſſen. beruͤhren. ſchleudern den Staub aus den Antheren heraus, von welchem nothwendig ein Theil auf das Stigma fallen muß. N Gezweiſelt ſchelnt er daran zu haben, daß dieſe Höhlen Saft enthalten, indem er S. 128. ſagt: n „Die zehn Hoͤhlen, welche der Herr von Linne Nektarhoͤhlen daß fie Saftblumen find. Stiele der Fruͤchte, wann dieſe reif find, ſich nach unten zu bie und dem Medikus vergröſſerte Blume. E Ledum. Arbutus. 240 Oeffnungen werden von den Höhlen der Krone, in welchen fe 1 Beſucht aber ein Inſekt die Blume, ſo muß es nothwendig, indem es den Saft aus der Kronenroͤhre herausholt, mit den Beinen eln Staubgefäß nach dem andern. Die beruͤhrten Staubgefäße fahren in die Höhe, und | 7 — Wenn Medtkus S. 139. ſagt, daß die Staubgefäße nicht | bloß reizbar, ſondern auch, wie er es nennt, wandernd find, oder, daß ſie ſich auch von ſelbſt aus den Hoͤhlen begeben, ſich aber in dieſem Fall nur ganz langſam dem Piſtill nähern: fo iſt Letzteres vermuthlich nur von den Staubgefäßen einer alten und dem Verblühen nahen Blume zu verſtehen. Denn wann die 4 Staubgefaͤße anfangen welk zu werden und einzuſchrumpfen, ſo koͤnnen fie ſich leicht von ſelbſt aus den Höhlen begeben; ſie haben | aber auch alsdenn keine Elaſticitaͤt mehr, und koͤnnen folglich nicht mit Gewalt in die Höhe und an das Piftil hlnanſpringen, | Ich fand die Blumen am 12. May des vergangenen Jahres in der Tegelſchen Plantage, doch nur in geringer Anzahl, an ö zwey kleinen Sträuchern. Die Antheren ſteckten insgeſamt noch in den Hoͤhlen der Krone; folglich waren die Blumen noch von keinem Inſekt beſucht worden. Vielleicht haͤlt ſich dasjenige, welches zur Befruchtung der Blume beſtimmt iſt, hier zu Lande 8 nicht auf, oder vielleicht kennen unſere Inſekten dleſen Fremd⸗ 1 ling noch nicht, © N 3 1 a be Leite marine Gledltſch cborſtwiffenſchaft 1. B. S. 318.) ſagt, daß die Blumen einen ſehr angenehmen, dabey aber hoͤchſt durchdringenden Geruch haben, und daß. fie von den Blenen ſehr geſucht werden. Es iſt alſo wahrſcheinlich/ Weng er aber hernach jagt, daß dle gen, damit die Samenkoͤrner herausfallen koͤnnen: ſo muß es | grade umgekehrt heißen, damit fie nicht herausfallen koͤnnen / ſondern durch den Wind herausgeworfen und weit verſtreuet we⸗ den. Denn die Samenkapſeln bekommmen an der Baſis Oeff, nungen, welche alſo, wann dle Stiele AR ch abwaͤrts gebogen ha⸗ ben, oben ſtehen. f Arbutus. Arbutus Vrdde: Erdbeerbaum. Tab. XIII. 28. 9 Tab. XIV. 2—7. | 2. Dieſelbe, von unten geſehen. Arburas, Curylofpleniun. 3. Dleſbe, nagpem die vorderſte Sale der Krone wege 8 ſchnitten worden. 4. Dieſelbe in natdelidier: Stelung. se | 5. Das Piſtill nebft einem Staubgefäß. Unten am Frucht knoten die (punktlrte) Saftdruͤſe. N 6. Eln Staubgefaͤß von ianen, 7. Daſſelbe von außen. Der Baum bluͤhete am 1. Februar in 50 Gewaͤchshauſe. - \ Dieſem Umſtand ſchreibe ich es zu, daß ich in den Blumen keinen Saft gefunden habe. Aus ee erhellet 7 daß ſi ap ſind. f te die Baſis des Fruchtknotens umgiebt. 2. Der Saft iſt zwiſchen er e e und den Sitar II: menten befindlich. = 3. Man findet in dleſer Blume viele Anſtalten, W zur Beſchützung des Safts vor dem Regen dienen. denſelben unter einem fpigen Winkel. men ihre Oeffnung der Erde zu. ger, als die Baſis der Krone. 5 jeden Regentropfen auf, der auf der Krone herabgefloſſen iſt. 4) Die Krone iſt inwendig mit welchen Haaren oder Wolle ganz 5) Die Filamente ſind an überzogen, da ſie auswendig glatt iſt. den Seiten und auswendig mit weichen Haaren befegt, da ſi fe e in⸗ wendig glatt ſind. 4. Die weite Baſis der Krone, mache in dle Hoͤhe gerichte if, iſt ſpiegelglatt, und ſieht wie Frauenglas aus. Ferner hat ſie zehn ſchwache Erhoͤhungen oder Hoͤcker, welche das Licht ſtark zurückwerfen. Auf ſolche Art hat die Krone zehn glanzende Flecke, welche ſich zwiſchen dem Laube ungemein ſtark ausnehmen, und die Blumen den Inſekten ſchon in weiter Entfernung bemerkbar machen. Weiter nach der Oeffnung zu hat dle Krone dleſe Hoͤcker und dieſen Glanz nicht. Der umgebogene Rand derſelben iſt von | ae Fade nemlich gelbgruͤn, folglich das e Cu 590 fplenium. Chr yfofplenium alter 3 Melzkraut. ER.) fand zwar in dleſer kleinen Blume keinen Saft, ber merkte aber, daß der Grund des Kelchs, oder der oberſte Theil | le des Fruchtknotens ein oͤlichtes glaͤnzendes Anſehen hatte. Dies Bi alſo wahrſcheinlich die Saftdruͤſe, und zugleich der Safkhalter. | 8 fand ich eine Amelſe auf den Blumen, welche ſich in jeder lange aufhielt, ER ihre BO in denselben . 1) Eine jede Blumentraube iſt das Ende eines Zweiges, und biegt ſich unter Folglich kehren alle Blu⸗ 2) Diefe Heffnung iſt weit en⸗ 3) Die Abſchnitte, in welche der Rand der Krone getheilt iſt, find umgebogen, halten folglich meiſt ausgefuͤllt. am Fruchtknoten dicht an, berühren ſich aber nicht einander ſelbſt, Suilrage ee ifr 49. eakkrdgz ftellari 1s. Diefe Blume enthaͤlt Saft, well ſie ein Saftmaal hat. Daſſelbe beſteht aus zehn gelben Ehen, mit BAR die weiße. Krone im Grunde geziert iſt. Saxifraga er tee Tab, XIV. ER 8. Die etwas vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung. 9. Ein Stuͤck der Blume, flach ausgebreitet. Unter den Filamenten die (punktlrte) e welche suglei der SE halter iſt. Die Saftdruͤſe iſt der feificte ic bana, * 10. Die Blume „von oben geſehen. 11. Dleſelbe, von der Seite geſehen, nachdem die vorderste Haͤlfte des Kelchs, der Krone und der Staubgefäße weggeſchnit⸗ ten worden. An der Baſis des Fruchtknotens dle Saſtdruͤſe. 12 Zwey Queerdurchſchnitte der Baſis der Blume, der oberſte a de bey 2 Fig. 11., wo die Baſis der Silamente iſt, der unterſte a be bey b Fig. 11. wo der Safthalter iſt. Jacqu. Collectt, vol. J. p. 5 1. Die Saftoruͤſe iſt der fleiſchichte se 8 Grund des = 8 Kelchs unter den Filamenten. g 2. Zwiſchen dem Grunde des Kelchs und der Saft 8 des Fruchtknotens und der Fi lamente iſt ein ee Zwiſchen⸗ 8 raum, welcher mit Saft angefällt fe 1 \ 3. Der Saft iſt gegen den Regen völlig gefi a Oeffnung der Blume wird durch dle Stigmate und die Antheren Die fleiſchichten Filamente liegen unterwärte ſondern zwiſchen jeden zwey benachbarten iſt ein kleiner Zwiſchen⸗ Die a raum. Auf ſolche Art führen gleichſam zehn Röhrchen zum Su % halter, durch welche die Inſekten durchkrlechen, oder ihren S Sau⸗ gerüͤſſel durchſtecken kbanen, kein ane aber durchtom⸗ men kann. 4. Die usenet pe Krone bar kein Saftmaal. R Saxifraga granulata. Weißer Sielubrech. Tub. XIV. 13. 155 Tab. XVIII. 24 ar IR e 88 si. XIX. Stellung. den, damit man die (punktirte) Saftdruͤſe ſehen koͤnne. | b. XVIII. 30. Eine juͤngere Blume, von oben geſchen. Zwey Filamente haben ſich verlängert, und ihre Antheren haben ſich geöffnet. ‚Die übrigen fi nd noch ee und er 8 8 noch geflofen: Tab. XIV. 13, Die e etwas vergeörte Blume wage 5 14. Dieſelbe, uche vorne ein Stüd weggefenikten wor⸗ 5 2 Saxifraga. 24. Eben dieſelbe, von der Seite geſehen, nachdem die 3 Kelchausſchnitte und die. Kronenblaͤtter weggeſchnitten worden. 25. Dieſelbe, nachdem die Staubgefaͤße weggeſchnitten wor⸗ den. Die eine Hälfte des Pfei von der inneren Seite iſt e bey Fig. 19. 31. Dle aͤltere Blume, von 1 oben e Die ſamtlich ver⸗ bluͤheten Staubgefäße haben ſich vom Piſtill entfernt. a 29. Dieſelbe, von der Seite geſehen, nachdem die Kelchaus⸗ ſchnitte und dle Kronenblätter weggeſchuitten worden. 32. Dieſelbe, nachdem die Staubgefaͤße weggeſchnltten wor⸗ y den. b von der äußeren Seite vorgeſtellt. Titelk. Fig. XIX. Die Blume wird von elner großen Fliege beſucht und befruchtet. 1. Die Saftdruͤſe iſt der oberſte Theil des Fruchtknoteus, welcher dunkelgruͤn iſt, da die Griffel gelber find. 2. Die Saftbdruͤſe iſt zugleich der Safthalter. i 3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht, ſo kann doch kein Re⸗ 8 gentropfen den Saft verderben. Denn die laͤnglichten Kronen; blaͤtter werden, beſonders in den juͤngeren Blumen, vom Kelch = zuſammengehalten, und koͤnnen ſich nicht aus einander breiten. Sie bilden alſo gleichſam eine Roͤhre, in deren Grunde ſich der Saſt befindet. in dieſe Roͤhre nee Regentropfen nicht bis dum Saft dringen. Die Struktur dieſer und der nächſtvorhergehenden Art if Linns hat zwey Gattungen des Tour⸗ alſo ſehr verſchieden. nefort in Eine vereinigt. Zu der einen von jenen gehört Saxi- fraga eraſſifolia „und zu der anderen Saxifraga granulata. Es fragt ſich alſo, ob er nicht beſſer gethan a wenn er jene Gat⸗ tungen nicht vereinigt hätte, Gleditſch hat in dieſer Blume Saft m ©. 159. Wann die Blume aufgebrochen iſt, fo ſind die Filamente ins⸗ geſamt noch kurz, und die Antheren geſchloſſen. Bald darauf aber verlängern ſich zwey Filamente, und nehmen eine fehiefe Stellung an, ſo daß ihre Antheren, welche ſich unterdeſſen geoͤff⸗ met haben, grade über dem Piſtill ſtehen. Nachdem fie eine Zelt⸗ lang in dieſer Stellung geblieben ſind, ſo entfernen ſie ſich wieder vom Piſtill, und legen fich an die Krone an. Unterdeſſen find zwey oder drey andere Staubgefaͤße an ihre Stelle gekommen. Auf ſolche Art loͤſen ſich dle Staubgefaͤße einander ab, welches ungefahr drey Tage dauert. Am dritten oder vierten Tage haben ſich alle Staubgefaͤße an die Krone angelegt. Waͤhrend dieſer Zeit liegen die beiden noch ſehr kurzen Griffel mit ihren Enden dicht an einander, und dieſe Enden ſelbſt, aus welchen hernach Spalte. laͤngern ſich die Griffel, und begeben ſich mit ihren Enden von einander, und jene Spalte wird immer weiter, fo daß endlich die Bey Fig. 21. iſt in a das Stigma von der inneren, und in x! ſchwerlich fallen. Die Staubgefaͤße und die Griffel laſſen einen 8 dleſelben. 5 vorhergehenden eine gleiche Einrichtung. Sasifragn, 8 die Stigmate werden „ haben auf der inneren Seite bloß eine Sobald aber die Staubgefaͤße verbluͤhet find, fo ver Enden ganz flach werden. Auf der äußeren Seite find dieſelben ſo glatt, als die Griffel uͤberhaupt ſind; auf der inneren Seite aber ſind ſie mit kurzen etwas aufrecht ſtehenden Haaren dicht überzogen, und inſofern die eigentlichen Stigmate. Wenn alſo | eine Fliege eine jüngere Blume beſucht, fo find ihr, indem fie hineinkriecht, zwey oder drey Antheren im Wege, und fie muß den Staub derſelben mit dem Kopf abſtreifen; und wenn ſie hierauf eine ältere Blume beſucht, fo umfaſſen die beiden Stig⸗ | mate ihren Kopf, und buͤrſten nen den an ER Halten . |: den Staub ab. Wie diefe Blume von einer etwas großen und ſehr Saarichten Fllege (Muſca ·vomitoria) befruchtet worden iſt, habe ich deut⸗ ' (ich mit angeſehen. Ich hatte nemlich einige bluͤhende Stengel 1 auf einem Fenſter im Waſſer ſtehen. Auf den Blumen traf ich einige von dieſen Fliegen an, welche zuweilen in die Wohnzim⸗ mer hineinfliegen, weil es ihnen aber in denſelben nicht gefällt, an den Fenſtern umberfliegen , „ und durch ihr Schnurren ſehr ber | Wann eine von denſelben in eine jüngere Blume hineingekrochen war, und ſich eine Weile in derſelben aufgehalten hatte, um den Saftvorrath zu verzehren: ſo kam ſie mit einem mit gelbem Staube bepuderten Kopf wieder heraus. Wann fi fie hierauf fi in eine ältere, Blume begab, fo berührte fie mit dem beftäubten Kopf die beiden Stigmiate und beſtaͤubte a Dieſe Stigmate waren in den von hr beſuchten Blu⸗ men gelb, in den übrigen aber weiß. So lieb es ihr aber war den von der Natur zu ihrer Nahrung beſtimmten Saft in den Blumen zu finden, ſo ſchlen ihr kelnesweges damit gedient zu ſeyn, daß ſie zur Vergeltung dieſelben befruchten mußte. Denn fie ſtreiſte zuwellen den Staub mit den Vorderbeinen vom Kopf ab, vermuthlich, well fie vor demſelben nicht ſehen konnte, und wußte denſelben auch hernach von den Vorderbeinen ſehr kuͤnſtlich | abzuftreifen, indem fie diefelben fehr ſchnell um einander drehete, welches beynahe ſo ausſah, als wenn 1 ein Menſch die Hände wälht. Die letzten Blumen ben feine RRRERASE an, Seftäcigen | alſo „ was ich in der Einleitung von den maͤnnlich⸗ weiblichen Dlchogamiſten behauptet habe, daß aus den letzten Blumen feine | Früchte entſtehen koͤnnen. Diefe Art hat mit dun \ In der Mittagsfiund® =, 5 Saxifraga tridactylites. S8 g | 5 ſchoͤnem Wetter kann man den gla anzenden Saft deutlich ſehen. Gegen den Regen iſt derſelbe voͤllig geſichert. Medikus führe in ſeiner oben angezeigten Abhandlung © 150. eine Stelle aus des Linne Schriften an, welche diefe Blume betrifft, und zu merkwürdig iſt, als daß Ich fie mit Still: ſchweigen uͤbergehen koͤnnte. Linné ſagt nemlich in feiner Flora Suecica Ed. 2. p. 98. alſo: „Sub floreſeentia germen ſtylo »ftigmatibusque deftitutum (quod fi 7 Higmate deſtitutum, vditium 2ypographicum effe reor ; germen enim fine concurfu Heigmatis nunguam foecundatur. Medicus.) apice perforatum „eit. Stamina tum alternatim antheram foramini imponunt, vexplodunt pollinem (in planris ber maplirodiris pollen non veaplodirur, ſed blande e cellulis ſuis exfudar. Medicus. ); re- veedunt ad corollam reliquis pari modo ſuecedentibus; ſtu- vpenda lege naturae in generatione plantarum.“ ü Als ich im Frühjahr 1790 die Saxifraga granulata betrach | tete, ſo bemerkte ich ’ daß einige Stanbgefäße mit peu Antheren ſich über das Piſtill hingelehnt hatten, daß aber das“ Piſtill keine Stigmate hatte. Da mir nun damals die Dichogamie noch nicht bekannt war, ſo wußte ich gar nicht, was ich von dieſer Erſcheinung denken ſollte. Zu meiner Schande muß ich be⸗ kennen, daß ich, denn ich erinnere mich deſſen noch ſehr wohl, I’ mir den unglücklichen Gedanken einkommen ließ, die Natur meiſtern zu wollen, weil mir dieſe Einrichtung ſchlechterdings zweckwidrig zu ſeyn ſchien. Dafür wurde ich denn auch nach Verdienſt dadurch beſtraft, daß mir das Geheimniß der Dicho⸗ gamie noch verborgen blieb, welches ich ſchon damals nothwen⸗ dig Hätte entdecken muͤſſen, well ich wußte, daß die Blume eine 8 Saftblume iſt, wenn ich des unlaͤugbaren Grundſatzes eingedenk geweſen waͤre: Die Natur thut nichts, was den Tadel eines Sterblichen mit Recht verdienen ſollte, und wo uns alſo eine Einrichtung derſelben unzweckmäßig, oder wohl gar zweckwidrig zu ſeyn e da liegt die =. nicht an der Natur, 7 fanden an uns. Was ih nun an diefer Art e eben das ae | Unne an der Saxifraga tridactylites. Da er nun nicht wußte, daß fie eine Saftblume iſt (welches ich daraus ſchließe, daß er weder in der Befchreibung der Gattung, noch bey irgend einer Art vom Nectario etwas meldet): fo war es für ihn um ſo viel ſchwerer, wenn nicht gar unmoͤglich, hier die Dichogamie zu ent⸗ decken. Wie half er ſich nun aber aus dieſer Schwlerigkeit? Er blldete ſich entweder ein, oder erdichtete, daß die Spitze des Fruchtknotens durchbohrt ſey. Denn geſehen kann er dies nicht 0 haben, weil es gar nicht vorhanden iſt. Nachdem er nun die Blume auf ſolche Art mit einem Denne verſehen hat, ſo findet g Q 2 fangen die Griffel an fi von einander zu begeben. 246 * Saxifrage, £ er hler eln erſtaunenswuͤrdiges Geſetz der Natur, au welthes die⸗ ſelbe nicht elnmal gedacht hat. Und dies macht er als elne hoͤchſt i wichtige Entdeckung bekannt. Hier hat ſich Linne keinesweges als einen philoſophiſchen Naturforſcher gezeigt. Anſtatt zu ſagen: - Das begreife ich nicht, erdichtet er etwas, was gar Bi vorhan⸗ den iſt, oder bildet es ſich wenigſtens ein. Wenn Linns ſagt, der Fruchtknoten habe kelne Stigmate, fo kann Medlkus dies nicht begreifen, und haͤlt es daher fuͤr einen Druckfehler. Aber wie iſt es möglich, daß der Schrift: feßer einen ſolchen Fehler begangen habe? Wie iſt es möglich, daß er hinter das Wort ſtylo noch das Wort ſtigmatibusque ge⸗ ſetzt habe, welches im Manuſertpt nicht vorhanden war? Man wuͤrde annehmen mäffen, daß er die Weglaſſung des Worts ſtigmatibusque für einen Fehler gehalten, und ſich Amts halber nothgedrungen geſehen habe, denſelben zu verbeſſern. Daraus aber wuͤrde folgen, daß er Lateiniſch verſtanden habe, daß er bo⸗ tantſche Kenntniffe beſeſſen habe, daß er endlich ein gar ſeltſamer Menſch geweſen ſey, indem er es für feine Pflicht gehalten habe, feine Schriftſteller zu verbeſſern. Dieſe drey Eigenſchaften aber wird man ſchwerlich bey irgend einem Schriftſetzer beyſammen | antreffen. Linne hat ſich nur etwas unrichtig ausgedruckt; er wollte aber ſagen, der Fruchtknoten habe kelne Stigmate ı von ge / woͤhnlicher Geſtalt, ſondern fein Stigma fey ein Loch, welches aber feine Einbildungskraft, nicht die Natur, in denſelben hinein⸗ gebohrt hat. So wie alſo Linné die Natur, fo hat Medikus den Linné ganz unrecht verſtanden. Was aber dle zweyte An⸗ merkung des Medikus betrifft, fo dachte er, als er dleſelbe nlederſchrleb, nicht daran, daß er ſelbſt vorher S. 129. geſagt hatte, daß die Staubgefaͤße der Kalmia den Staub mit einem e hinwegſpritzen. i Saxifraga Co Se on. Gaͤnſezunge. In Anſehung der Saftdruſe und des Safthalters iſt dieſe Art der Saxifraga granulata ähnlich. Sie hat aber ein Saftmaal, welches jener fehlt. Denn die weißen Kronenblaͤtter a an ber Baſi 8 mit purpurfarbenen Punkten geziert. b Leske hat, wle Medikus S. 158. meldet, RER daß auch in dieſer Blume die Staubgefäße ſich wechſelsweiſe über die Stigmate hinbeugen. Er hat ſich aber hier eben ſo, als beym Allium, geirrt. Denn fo lange die Staubgefaͤße ſich einander abloͤſen, liegen die beiden Stigmate noch dicht an einander, und koͤnnen folglich keinen Staub erhalten. Erſt nachdem alle Staub⸗ gefaͤße verbfühet find, und fih an die Krone angelehnt baben, Diefes habe ich im Botaniſchen Garten zu Berlin fehr wohl bemerkt. Ein umſtand aber kam mir noch merkwuͤrdig vor. Remiich in den | 247 Saxifraga. -Seleranthus. ganz alten Blumen, welche ſchon befruchtet zu ſeyn ſchlenen, hatten ſi ſich die Staubgefaͤße ſaͤmtlich wleder uͤber die Stigmate hingebogen, fo. daß ſie nun einen Kegel bildeten. Uebrigens hat die Blume eine ſehr anſehnliche frey liegende Auch fand ich, daß fie von einer Fliege beſucht wurde. Saxifraga vmbro fa. Tab. XXII. I. 2. 1. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen. 2. Das noch ſtaͤrker vergroͤſſerte Piſtill von der Seite. . Die Saftdräfe und zugleich der Safthalterift die oberſte Hälfte des unterſten dickeren Thells des glatten Piſtills, auf wel, cher der Saft in Geſtalt kleiner Tropfen ſitzt. 4. Die Blume hat ein ſchöͤnes Saftmaal. Denn die weißen Kronenblaͤtter find mit kleinen rothen, an der Baſis aber mlt zwey groͤſſeren gelben Duͤpfeln geztert., Aclculus Hippocafta- num hat ein Saftmaal, welches anfangs gelb, hernach aber roth iſt; dleſe Blume hat ein ſolches, welches zugleich gelb und roth iſt. Da aber der gelbe Theil deſſelben dem Saft naͤher ift, als der rothe, ſo ſcheint dieſe Blume dasjenige zu beftätigen, was ich bey jener geſagt habe, daß nemlich die gelbe Farbe fuͤr die = Inſekten mehr Reiz haben, oder denſelben ſtaͤrker in die . | fallen muͤſſe⸗ als die rothe. | Er anthur. Bar i 8 Scler anthus BR ennis, Johannisblut. Ranch, Tab. 2 XVII. 43. 44. 2 43. Die vergroſſerte Blume, von 1 geſehen. Im Grunde 9 8 die (punktirte) Saftdruͤſe. N ö 44. Das noch ſarker vergröſerte Dir. 5 1 ö Auch diese Blume if ER Saftblume. Wenn man ſie ge⸗ gen das Sonnenlicht haͤlt, ſo ſieht man im Grunde derſelben Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthals | ter iſt der oberſte gelbe Theil der unterſten Hälfte des Kelchs, in welcher der Fruchtknoten befindlich iſt, und welche hernach das Dieſer oberſte Theil hat in der Mitte elne ſehr enge Oeffnung fuͤr die beiden Griffel. Wenn man dle 2 unterſte Hälfte des Kelchs auſſchneidet, ſo kann man das ganze den glänzenden Saft. Samenbehäͤltniß wird. Piſtill herausnehmen. Die Fllamente halten die Regentropfen, wäre. 8 gelbe Saftdruͤſe. 12% weil ſie in ſehr ſchmale Stucke ausgejchnitten find. welche auf die innere Seite des Kelchs gefallen find, vom Saft ab. Der Kelch vertritt zugleich die Stelle der Krone. Denn er nicht am Nagel deſſelben hinabfließen; ; denn daſſelbe hat über dem iſt grün „ am Rande aber weiß. Folglich faͤllt das Blümchen den AJnſekten beſſer in die Augen, als! wenn der Kelch ganz gen Saponaria. Dianthus. Saponari ia. Saponaria offieinalis. Seifenkraut, Diefe Blume gehört zu der natürlichen Gattung, zu welcher Silene, Cucuba- lus und Lychnis gehören. Ste iſt alſo, wie dieſe, eine Saft | blume, und hat eine ähnliche Struktur. Auch fehlen ihr nicht die beiden Anſaͤtze oben am Nagel eines jeden Kronenblatts, welche „ wie ich bey der Lychnis zeigen werde, zur Beſchuͤtzung | Ste iſt eine Nachtblume, | des Safts vor dem Regen dienen. wie Lychnis dioeca, welcher ſie, ſo wle uͤberhaupt die ganze Pflanze, ſehr ähnlich iſt. een hat fie kein Saftmaal, Dianehns. Dianthus fuperbus. Hohe Sedernete, 1 5 15. Eine two vergröſfete jngere Dune, von oben ge⸗ ſehen. . 16. Der Fruchtknoten nebſt der Counttiten) Hälfte der Saft druͤſe, welche den Stiel deffelben umgtebt. ” 17. Diefe Hälfte der Saftdruͤſe, nachdem der Fruchtknoten herabgebogen worden. 1g38. Eine juͤngere Blume in nathefiher Stellung, Borſten beſetzte Fleck eines Kronenblatts. N i 159. Die etwas Vergedſſerte Seen in natäelicher Stellung. er 5 20. Dieſelbe, von oben gefehen.: ER a | „Die verbluͤheten Staubgefaͤße und n Stigmat einer Se Blume. i 5 a ie mit b 1. Die Saſtdruſe iſt der röhtenſbeuſlze k vendth babe hel, | welcher den Stiel des Fruchtknotens unglebt, und dle Filamente 5 und Kronenblätter traͤgt. 2. Der Saft befindet ſi 0 theils innerhalb diese Körpers theils ſteigt er in die Hoͤhe, und blelbt zwiſchen dem e 1 ten und den Filamenten ſtehen. 1 | 3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht, fo kann doch keiner | von den Regentropfen, welche auf dieſelbe gefallen ſind, zum IB Saft gelangen. Denn 1) haben dle Kronenblaͤtter, ob fie gleich einen großen Umfang haben, dennoch nur eine kleine Oberfläche 2) Wenn ein Regentropfen auf ein Kronendlatt gefallen iſt, fo kann derſelbe a Nagel einen 9 Fleck, welcher mit auswärts gerichteten Borſten beſetzt iſt. Dieſe Borſten halten jeden Regentropfen auf. 3) bll⸗ det der Kelch nebſt den Naͤgeln der Kronenblaͤtter eine enge Röhre 2 _Dianchus, welche von den Flamenten und Stigmaten mess ausge fuͤllt wird. 4. Die Blume hat ein Gun n farben, jene Flecke aber, auf welchen dle Borſten ſtehen, ſind gruͤnlich, und die Borſten ſind dunkelroth. Auch hat ſie einen ſehr angenehmen Geruch. Well ſie ein Saftmaal hat, ſo muß 72 | fie eine Tagesblume ſeyn, und des Morgens aufbrechen , über welchen Umſtand ich noch feine Beobachtungen angeſtellt habe. Dem ſcheint zu widerſprechen, daß ihr Geruch des Abends ſtaͤr⸗ ker und angenehmer iſt, als am Tage, als woraus zu folgen ſcheint, daß fie eine Nachtblume if. Vieleicht iſt fie eben ſowohl für Nachtinſekten, als für Tagesinfekten beſtimmt, und locket jene vorzuͤglich durch den Geruch, dleſe abet vorzüglich Be die Farbe der Krone an ſich. =) Dileſe Blume zeigt auf eine einleuchtende Art, wle die Na⸗ tur zwey ſich entgegengeſetzte Abſichten zugleich zu erreichen weiß. Die Krone ſoll groß und anſehnlich ſeyn, damit die Blume den Inſekten in die Augen falle, zugleich aber ſollen fo wenig Regen tropfen, als möglich, auf dieſelbe fallen, damit fie nicht den facht wenigſtens, daß die Fllamente beftändig gleich welt von eins Saft verderben. Die Natur gab alſo den Kronenblaͤttern einen großen Umfang, erscht fi e aber in ſchmale Stuͤcke. Was Linne & die Griffel nennt, ſind dle Stigmate, welches ich bey der Lychnis diocca beweiſen werde. 5. Auch bey dieſer Blume findet das ungtelcheltige Blühen der Antheren und der Stigmate Statt. Denn in der jüngeren Blume, Fig. 15. 18., ragen die Filamente mit den bluͤhenden | Antheren aus der Roͤhre der Blume heraus, und ſtehen aufrecht, 5 die S Seigmate aber ſind noch innerhalb derſelben befindlich. Wann a Aber die Antheren verblühet find, und die ver welkten Sllamente i ziert. Ring, welcher nebſt den weißen Dupfeln gegen das wegen = 0 ſchoͤnzabſticht, Fig. 27. herabhangen, alsdenn erſt kommen die Stigmate aus der Roͤhre zum Vorſchein, und nehmen die von den Antheren verlaſſene Stelle ein. Eben dieſes habe ich auch bey dem Dianthus Caryo- i phyllus bemerkt. durch den Staub der jüngeren befruchtet. Ich habe zwar im N Stunde der Roͤhre ſchwarze und gelbe Blaſenfuͤße angetroffen; dieſe aber koͤnnen die Blume nicht befruchten. daß dieſelbe fo eingerichtet iſt, daß die Samenkörner vom Winde weit und breit verſtreuet werden müſſen. Denn fie ſteht 1) auf⸗ recht, und oͤffnet ſich an der Spitze, iſt 2) lang, und 3) ſehr 2 Die Samentörner koͤnnen alſo nicht von ſelbſt aus derſel enge. ben heraus /, und nahe um die Pflanze herum auf die Erde fal; len, ſondern es gehört ein ziemlich ſtarker Wind dazu, fie her aus a zuwerfen, da ſie denn von der Pant welt — werden. Denn die Krone iſt fleiſch⸗ 8 Folglich wird die ältere Blume von Jaſekten | V. 9. 10. Dianthus. b Dianıhi u s d eltoi ide 5 ER Tab. XIV. 177. 21. 22. 27. Bean Ein Kronenblutt, = von der Seite geſehen. 1 Die vergröfferte Blume, von oben geſehen. 21. Dleſelbe Im Queerdurchſchnitt. = = 22, Der unterſte Theil des Kelchs, nachdem das vorderſte Stuͤck weggeſchnitten worden. Innerhalb deſſelben die Se zwiſchen a und b, verglichen mit Fig. 16. 17. T. Mit der Saftdruͤſe verhaͤlt es ſich bey m me een fo, als bey der vorher gehenden. * 2. Der Saft ſammlet fi ich im Grunde des s Kelche, well e i roͤhrenfoͤrmige Theil, welcher jenen e nicht den ganzen Raum dleſes einnimmt. f 5 RER Kronenblätter find, enden nach der Mitte zu, haaricht, Fig. 17%; Zur Beſchuͤtzung des Saite: vor dem Regen ſcheint auch der Umſtand zu dienen, daß die Nägel der Kronen⸗ a blaͤtter auf der inneren Seite der Länge nach zwey Anfäße ba, ben, welche einen Winkel machen, in welchem dle gegenüͤberſte⸗ henden Filamente liegen, Fig. 21. ). Diefer Umſtand verur⸗ ander entfernt bleiben, und grade ſtehen, folglich auch die Zwi⸗ ſchenraͤume zwiſchen denſelben immer gleich enge bleiben. Zugleich aber können auch die Inſekten ungehindert zum Saft gelangen, ö welches nicht geſchehen würde, wenn ein oder mehrere Fllamente elne ſchlefe Stellung 3 Ks Anſatze. Br auch ug 2 officinalis. | 4. Die Blume bat ein Siſtwidk Denn die Kronenbläͤt⸗ ter ſind roſenroth, haben aber an der Baſis des Plaͤttchens einen blutrothen Queerſtreif, und ſind daſelbſt mit weißen Duͤpfeln ge⸗ Dadurch entſteht in der Mltte der Krone ein blutrother Dianthus Cartht uſianorum. Runhäufrnte. "Tab. | 10. Die vergroͤſſerte Blume „ von oben geben Es iſt eiue 5 ältere Blume, deren Sulgmate blühen da die 8 i verwelkt ſind. | Betrachtet, man die Samenkapſel, fo ſieht man leicht ein, 9. Ein Kronenblatt, von eite den ; x Die Naͤgel der Kronenblätter haben hier auch den doppelten Anſatz. Die Kronenblaͤtter ſind in der Mitte mit welchen Haaren 0 verſehen, welche die Regentropfen abhalten. Die- roſenrothe Krone 6 15 mit 8 geziert, welche wle radii eines kreis, 0 a! Es iſt ein Versehen 7 ot eings volt piece gi famenten | in Ur 28 ze. 251 Dianthus. Cueubalus. Silene. f nach dem Mittelpunkt derſelben, oder nach der See ber Roͤhre zu laufen, u und alſo die Inſekten gleichſam zu derſelben hinſuͤhren. Ada Dianthus barbatus. Das Saftmaal beſteht in vielen weißen Punkten, mit welchen dle Kronenblaͤtter in der Mitte gezlert ſind, und die Saftdecke aus den Haaren „ welche näher am Nagel ſtehen. Auf der B. ume traf ich den gemeinen weißen Schmetterling an, welcher feinen Saugeruͤſſel ganz in die Roͤhre derſelben hineinſteckte, folglich mit der Oeffnung deſſelben den Saft erreichte. Dieſer wußte alſo in derſelben beſſer Beſcheid, als Gleditſch, welcher S. 182. und 192. ſagt, daß die Ble nen aus dem Dianthus deltoides, arenarius und ſuperbus den Staub holen, folglich nicht 8 haben muß, daß biefe Blu: men Saft ER 2 SE ; a cucubalus. = er nn unterſcheldet dleſe Gattung von der Silene bloß durch den Umſtand, daß die Kronenblaͤtter der letzteren oben am Nagel zwey Anſaͤtze haben, welche bey dleſer⸗ ſehlen. Indeſſen hat theils 5 ſchon Relchard erinnert, daß Cucubalus baccifer mit dieſen A Anſaͤtzen verſehen iſt, theils habe ich eben daſſelbe beym Cucu- balus Behen gefunden. Dieſe beiden Arten gehören alſo wenig⸗ ſtens zur Gattung Silene. Cucubalus Behen. Wiederſtoß. eben ſo eingerichtet, als eine Silene. knoten traͤgt. Dieſer oberſte Theil deſſelben iſt fleiſchicht, glatt, in der Mitte ausgehoͤhlt, und gelblich, da der unterſte grün iſt. Der Saft iſt zwiſchen dem Fruchtknoten und den Filamenten und den Nägeln der Kronenblaͤtter befindlich. Die ſehr kleinen An: ſütze der Kronenblätter dienen auch hier zur Abhaltung der Re⸗ Die Blume iſt wahrſcheinlich eine Nachtblume, da gentropfen. die Krone ganz weiß iſt, und kein Saftmaal hat. Ps Gleditſch hat den Saft diefer Blume nicht geſehen; denn b er ſagt S. 161, bloß, daß die Blenen Stoff zum Wachs aus der/ 8 ken holen. eg € Klee . c Re Bey dleſer Gattung hat inne fi & ſehr 5 Er hat 5 gemlich geglaubt, daß die beiden Anſaͤtze, mit welchen jedes Kro⸗ nenblatt verſehen iſt, den Saft abſondern und enthalten. Ver⸗ ; hlelte ſich die Sache alſo, fo hätte die Natur ein Werk her⸗ Denn eine roͤhrenfoͤrmige Blume, deren Saftdruͤſe an der Oeffnung x vorgebracht, welches ihr keine Ehre machen wuͤrde. der Roͤhre ſitzt, deren Saft alſo dem Regen völlig ausge ⸗ Dieſe Blume if P- Die Saftdruͤſe iſt nemlich der oberſte Theil des walzenfoͤrmigen Körpers, welcher den Frucht; Silene. ſebt If, iudeß der Grund der Roͤhre, wo ni Saft gegen den Regen gefichert ſeyn wuͤrde, leer iſt, eine ſolche Blume, ſage ich, iſt ein elendes Machwerk, und wird nirgends gefunden werden. Diefe Anſätze dienen bloß zur Abhaltung der Regentropfen, wle b 5 der Lychnis dioeca zeigen werde. 1 Silene noctiflora. Sie iſt der Lychnis Äionch vote 9 kommen ähnlich, den Umſtand ausgenommen, daß fie eine Zwit, terblume iſt. Die Saftdruͤſe iſt der walzenfoͤrmige Koͤrper, wel⸗ j cher den Fruchtknoten, die Filamente und die Nägel der Kronen blaͤtter trägt. Sie hat eine weiße Krone ohne Saftmaal, wie jene, weil fie auch, wle dieſelbe, eine * we Silene nutans. Tab. XXII. 3. 4 3. Die Blume, von unten geſehen, des Abends. 4. Dieſelbe bey Tage. Gleditſch, S. 161., hat den Saft diefer Blume nicht ge⸗ ſehen. Sie unterſcheldet ſich von der Lychnis dioeca nur das durch, daß der Grund Ihres Kelchs enge If, da er bey diefer welt tft. Die Urſach diefes Unterſchteds läßt ſich leicht einfehen. Die letztere ſteht aufrecht; folglich kann der Saft aus dem Grunde des Kelchs, er mag noch ſo welt ſeyn, nicht herausfließen. Die Silene aber haͤngt herab. Waͤre nun der Grund des Kelchs weit, ſo wuͤrde der Saft wegen ſeiner Schwere herabfließen, und viel⸗ leicht von der Blume herabfallen. Da aber der Grund des Kelch⸗ ſo enge iſt, daß zwiſchen ihm und dem walzenfoͤrmigen Koͤrper nur ein ſehr ſchmaler Zwiſchenraum ift: ſo muß der Saft in die Hoͤhe ſteigen, und dieſen Zwiſchenraum ausfuͤllen, weil er ſowohl von jenem, als dieſem angezogen wird. Well dle Blume eine Nachtblume iſt, ſo hat ſie eine weiße Krone ohne Saftmaal. Bey Tage hat die Krone ein elendes welkes Anſehen; des Abends | | aber bekoͤmmt fie Kraft, breitet ſich flach aus, iſt ſtelf, und ſieht wie ein weißer zehnſtrahlichter Stern aus. ſonſt nur bey Tage geſehen hat, und ſie zufälligerwelſe einmal des Abends findet, ſtutzt bey Erblickung re und glaubt, elne ihm neue Blume gefunden zu haben. | Die Samenkapſel hängt nicht, wie die Blume, herab, fon dern ſteht aufrecht, damit der Same nicht herausfalle, ſondern vom Winde herausgeworfen und weit verſtreuet werde. Silene quingueuulnera. Die fünf BR find. das Saftmaal. Diefe Art iſt alſo eine Tagesblume, und muß des Morgens aufbrechen, welches auch ein Gartner, den ich darum befragte, bemerkt haben wollte. ö . Silene Armer ia. In Ihrem 8 aus Safthalter habe ich Blaſenfuͤße gefunden, > E 8 + Wer die Blumen { | 1 ui 1 Stellaria. Sedum. 5 grellari 14. druͤſen, und auf denſelben ſo viel Safttroͤpfchen. gilt von der Stellaria Dilleniana Leerfi, wie auch von 1. der Arenaria trineruia. Daß Gleditſch die Saftdruͤſen und die Saſttröpſchen der Blumen dieſer Gattung nicht geſehen habe, a aus demjeni⸗ u, was 4 S. 15 ſagt. er 5 : 1 8 Sedum 1 23. Die Fruchtknoten net den unter denſelben fi ſi benden f Fpunktirten) Saftdruͤſen. 24. Die vergroͤſſerte Blume „von oben geſehen. 1. Die fünf langen und gelben Saftdruͤſen, welche ſchon Linné angezelgt bat, ſitzen unten an der er s der Frucht⸗ knoten. 2. Dieſelben f nd zugleich dle Saſthalter. 3. Zum Saſt kann kein Regentropfen gelangen; . die a Kronenblaͤtter ſchließen dicht an die Fruchtknoten. Beſieht man alſo die Blume von oben, fo kann man weder Saftdruͤſen, 25 Saft ſehen. 5. Die Blume wird von BEE beſucht, welche e Saugeruͤſſel zwiſchen die Kronenblätter und die Beuchtfnoten 5 bimeinſtecken. Oxalis : Oxalis Acerofella. Souerklee. Tab. XIV. 25. ze 28—30. 32. Die Befruchtungstheile find rs a 3 Ein Kronenblatt von innen. 1 * 28. Die Blume in natürlicher Stellung und Grösse. a 29. Dteſelbe, nachdem die belden . Kronenblätter herausgezogen worden. | 30. Die nach geendigter S abgefolkene Krone. 32. Ein Kronenblatt von der Seite nebſt der punktierten) Saſftdruͤſe, welche daſſelbe trägt. Linnés Ausdruck: Corolla quinquepartita, bnguibüs echaerens, te unverftändlich. Denn aus dem erſten Beywort ſchließt man, daß die Krone aus Einem Blatt befteht, und aus | dem zweyten, daß ſie aus mehreren gings Sie beſteht wirklich ; aus fünf Blättern. x laſſen, die Krone für einblättricht zu halten. Bert Henne. Tab. XIV. 23. Oxalis. Agroftemma. | = | 1. Die Saſtdraſen ſind die fünf kleinen Körper, auf welchen dle K blaͤt . 1 ee Stellaria graminea hat, wle Ceraftium, fünf Saft: |. tonenbl e 8 ee Ein gleiches | . Diefelben find zugleich die Safthalter. = 3. Um den Saft vor dem Regen zu ſchüͤtzen, ift diejenige Anſtalt getroffen worden, durch welche Linné ſich hat verleiten 8 blaͤtter haben nemlich unmittelbar uͤber dem Nagel auf. beiden‘ Selten einen etwas fleiſchichten Anſatz. Vermittelſt dieſer Au ſaͤtze, nicht aber, wle Linné ſagt, vermittelſt der Nägel, fhek nen ſie zuſammengewachſen zu ſeyn; ſie ſind es aber nicht, ſon⸗ dern hangen nur vermittelſt derſelben zuſammen. Jedes zuſam⸗ menhangende Paar der Anſaͤtze, welche zu zwey benachbarten Kronenblättern gehören, ragt bis an die Filamente. Auf ſolche Art entſtehen im Grunde der Krone fünf Löcher, welche für einen Regentropfen zu klein, für ein kleines Inſekt aber und für den Saugerüffel eines großen groß genug find. Die Filamente hal⸗ ten auch manchen sen ab, in den Grund der wor Ä binabzufließen. 4. Die Kronenblaͤtter find weiß, und mit bluhröthen Adern ſchoͤn geziert. An der Baſis aber haben fie einen gelben Fleck. Das Saftmaal beſteht alfo aus fünf gelben Flecken, welche im Grunde der Krone unmittelbar uͤber den fuͤnf Loͤchern angebracht f ſind, und die Inſektea anlocken, in diefelben hineinzukrtechen. Die Blume iſt folglich eine Tagesblume; auch habe 8 u. | nur in den Mittagsſtunden geöffnet gefunden. 8 Gleditſch fuͤhrt zwar S. 141, diefe Blume als eine ſolche an, welche den Bienen nuͤtzlich iſt, fagt aber nicht, was ſie aus derſelben holen. Daß er den Saft ae gefehen habe, daran zweifele ich. Oxalis cornieulata iſt auch eine Tageoblume; denn des Abends ſchlleßt fie ſich. . 25. Die vergröſſerte Blume von de rn ohne Schar 8 i | “Aeroflemms. 5 * = en Githag o. 9 Nichel. Tab. XXIV. 5 ö 7. 8. 10. II. 28. 7. Die Blume in natlrücher Groͤſſe, von oben gesehen. | Ste hat ſich erſt vor kurzem geöffnet, und die rn FE 2 £ erſt an, aus der Roͤhre hervorzukommen. N .Das unterſte Stuͤck des Kelchs, nachdem die vordere en | Hälfte deſſelben und das Piſtill weggeſchnitten worden. Unter den n Slloinenten ein (punktirter) Theil der Saſtdrüſe. 3 i 8. Die Befruchtungstheile einer jüngeren Blume. Sieben Antheren haben ihre völlige Höhe erreicht, und blühen. Die achte hat ihre völlige Höhe noch RR IRRE und fa aß nicht Die Kronen⸗ 5 = 255 Kel chs. = E Agroſtemma. 5 Lychnis. er geöffnet. er? 28. Die ergebende Figur, nachdem das vorderſte Stuck des Reichs uebſt den dazu gehörigen Staubgefaͤßen weggeſchnitten worden, damit man die 9. und To, Wide, wie Auch dle Stig⸗ S mate fehen könne. 10, Die Befruchtungsthelle elner pere Blume. mate h hingegen haben fi ſich verlängert und aus einander gebreitet. 1. Dle Saftdruͤſe iſt der unter dem Fruchtknoten befindliche Ring, welcher die Filamente und die Naͤgel der Kronenblaͤtter traͤgt. Er iſt fleiſchicht, und inwendig glatt und blaßgelb. 2. Der Grund des Kelchs iſt der Safthal ter, enthaͤlt aber weit weniger Saft, als man nach der Gröffe der Blume erwar⸗ ten ſollte. Daher wundere ich mich nicht, daß Glebttſch d den⸗ ſelben nicht bemerkt hat, S. 208. 3. Der Kelch iſt oben nicht ſo welt, als unten. Alo hat die Roͤhre, welche die Naͤgel der Kronenblaͤtter bilden, eine enge Oeffnung, und dieſe wird überdies von den Filamenten und den Denn was haarichten Stigmaten groͤßtentheils ausgefüllt. Linns die Griffel nennt, find die Stigmate. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die Kronenblätter ſind purpurfarben, an der Baſis aber weißlich und mit dunkel⸗ purpurfarbenen Linlen geziert, welche längliche dunkelblaue Flecke haben. Die Blume ändert weder des Nachts, noch, wenn es ſchlecht Wetter ift, bey Tage ſo wenig ihre e Stellung, als ihre Geſtalt. 5. Der gemeine weiße Schmetterling naͤhrt ſich von e Saft. Auch fand ich ſchwarze Blaſenfuͤße in großer Anzahl in den Blumen; in manchen waren wohl zwanzig bis dreißig. Daß ü die Blume von Inſekten befruchtet wird, folgt aus ihrer dichoga⸗ miſchen Elnrichtung. kommen dle Antheren, indem die Filamente ſich verlängern, eine 0 Ss nach der andern zum Vorſchein, und oͤffnen ſich. Die Stigmate aber ſind unterdeſſen noch kurz, und liegen dicht an einander. = Nachdem alle Antheren verblühet find, kommen die Stigmate | Alſo werden die zum Vorſcheln ‚and begeben ff ſich von einander. aͤlteren Blumen von Inſekten mit dem Staube der juͤngeren be⸗ fu i f > 5 en Denis, ö Lyehnis dioeca. 33—42. Tab. XVI. I. 2. Die männliche Blame. . = = En Die belden übelgen befinden ſich noch Im Grunde des Die Fl, lamente find welk, und die Antheren ohne Staub. „ die Stig⸗ Denn nachdem dieſelbe aufgebrochen iſt, 8 : > / - Lab : Tab, XIV. 33. Die Blume = EINE Gröſſe, 22 oben geſehen. 7 33, 35. Dieſelbe in natürlicher Stellung. 36. Der unterſte Theil der Blume, nachdem dle vordere Hälfte des Kelchs weggeſchnitten worden. | 37. Die Blume ohne den Kelch. Man ſieht, daß die Na | gel der Kronenblaͤtter zum Theil uͤber einander lezen, 39. Ein Kronenblatt von außen. 41. Daſſelbe von innen. * 38. Die Saſtdruͤſe, welche die Filamente tragt. 40. Dieſelbe, nachdem neun Fllamente weggeſchnitten wor⸗ den, wodurch das Rudtment des 8 zum Vorſchen gekommen iſt. 31. Dieſelbe ‚ nachdem das vorderste Stück dafkbe wegge⸗ ſchnitten worden. Die welbliche Blume. Tab. VI. 25. Die Blume M tie Groͤſſe/ von oben geſehen. 26. Oleſebe in natuͤrlicher Groͤſſe und Stellung, adden verblühet iſt. 24. Ein vergroͤſſertes Stigma. Tab. XIV. 42. Der unterſte Theil der Blume, nachdem der Kelch durchſchnitten, und die warben Haͤlfte deſſelben umge / ſchlagen worden. 34. Der Fruchtknoten, und unter derem die Saftdräfe I e d. Die Naͤgel der Kronenblatter, welche ſie trägt, find abge, riſſen worden; auf ihrem * aber N man die Rudimente N der RN * Die Saftdrüfe, Se ber Fruchtknoten berauege Knien worden, von oben geſehen. 2 Tab. XVI. 1. Die Samenkapſel in atüchicer Stellung. ern Dieſelbe, von oben geſehen. Zauſbrderſt erinnere ich, daß Linné in feiner Beſchrelbung | Erſtens hat er die bei⸗ 2 den Anſaͤtze der Kronenblätter, welche er bey der Silene das | n Nectarium nennt, hier gar nicht angeführt, da fie doch wenl⸗ ſtens in vier Arten, nemlich dioeca, flos euculi „ Chalcedonica 9 ve Gattung zwey Fehler begangen hat. und Viſcaris vorhanden ſind. Zweytens, was er den Griffel und das Stigma nennt, if bloß das Stigma, und der Griffel | 3 fehlt, Tab. VI. 24. Das Stigma iſt der ganze abgeblldete Koͤr Tab. VI. 2420. Tab. XIV. 31. ’ per, oder eigentlich die innere Seite deſſelben, u mit kuren Haaren überzogen iſt. Die: männliche Blume, 55 8 RE 256 Man fieht ſowohl die beiden An * N fäße in der Mitte, als auch die beiden Fortfäge an den Selten. 8 ö Kronenblaͤttern einen Winkel. gentropfen ſtehen, welcher auf dle innere Oberfl lache der Kronen, 5 ſie in der Dunkelhelt der Nacht von den Inſekten bemerkt würde, 2 5 Irchel 1. Die Saftdrüſe iſt der ringförmige Körper, 8 die a damen und die Nägel der Rronenblätter träst, und auf einem | laͤnglichten walgenförmigen Körper ſitzt. Er ift Inwenbig wo Hr f elgentlich den Saft abſondert, gelb. 2. Der Saft iſt theils über der Saftdruͤſe 1 den Fi⸗ lamenten befindlich, thells, wenn er ſich anhaͤuft, fließt er zwi⸗ ſchen dieſelben und die Naͤgel der Kronenblaͤtter Hag und in den Grund des Kelch hinab. 3. Der Saft iſt gegen den Regen völlig geſchert Der ilch ft oben enge, verurſacht alſo, daß auch die Oeffnung der Röhre, welche dle Naͤgel der Kronenblaͤtter bilden, enge iſt. Um dleſe Oeffnung herum bilden die doppelten Anſätze, mit welchen die Kronenblaͤtter verſehen find, einen Kranz. Dleſer macht mit den In dieſem 2 Winkel bleibt jeder Rte Blätter gefallen iſt, und kann folglich nicht in die Oeffnung der Roͤhre hineinfließen. Ferner ſind die Naͤgel der Kronenblaͤtter 5 brelt, und haben oben an beiden. Seiten noch einen Fortſatz. Tab. XIV. 37. zeigt, wie dleſelben zum Theil auf einander llegen, und wie der rechte Fortſatz eines jeden Kronenblatts an der aͤuße⸗ ren S Selte des rechter Hand befindlichen nächften Kronenblatts 1 und folglich ſein linker Fortſatz an der inneren Seite des linker Hand befindlichen nächften Kronenblatts dicht anliegt. Art bilden die Nägel der Kronenblätter elne enge Rohre. Endlich find. die Filamente unterwärts haaricht, Fig. 38. 40., damit, wenn ja ein Regentropfen in die Roͤhre ſollte gekommen kon, : derſelbe doch nicht zum Saft gelangen koͤnne. Die weibliche Blume. 2 1. Die Saftdruͤſe iſt der ringfoͤrmige Koͤrper, welcher auf menten befindlich. Da die Saluia zu der Familie gehört, zu Bi en Rande die Nägel der Kronenblaͤtter, in der Mitte aber den Fruchtknoten trägt. Derſelbe iſt inwendig, wo er eigentlich den | Saft abſondert, ſplegelglatt und getblich. Soweit die Naͤgel der Kronenblaͤtter am Fruchtknoten anliegen, hat dieſer ein anderes Anſehen, als oberwärts, Tab. XIV. 42, 34. denn er iſt ſchoͤn dunkelgrün, und glaͤnzt wie Oel, eb, da er oberwaͤrts „ba, 2 mattgruͤn und ohne Glanz iſt. Dadurch koͤnnte man ſich leicht verleiten laſſen, den unterſten Theil des Fruchtknotens für die a Saftdruͤſe zu halten, well, wenn der unterſte Theil eines Frucht . knotens die Saftdruͤſe iſt 2 derſelbe ein anderes Anſehen zu haben f pflegt, als der oberſte. bloß der Saft. E 2, Der Saft fleigt theils zwischen dem Fruchtknoten und A den Naͤgeln der Kronenblaͤtter in die Höhe, theils flleßt er ddwilſchen die letzteren hindurch und in den Grund des We dz, Dieſes andere Anſehen verurſacht I 2536 3 Zur Beſchütung des Safts vor dem Regen iſt hier = Lobi eben dieſelbe Anſtalt getroffen worden, welche bey der männlichen Blume angezeigt worden iſt, den einzigen Umſtand aus genom⸗ men, daß hler keine haarlchte Filamente find. Zur Erreichung dteſes Endzwecks dient bey beyderley Blumen noch dies, daß dies: ſelben, da ſie ſonſt aufrecht ſtehen, bey anhaltendem Regen fi ich herabneigen, well fie von den auf ihnen haftenden Regentropfen N herabgedrückt werden. Am Abend eines Tages, an welchem es ununterbrochen geregnet hatte, fand ich alle Blumen in einer ſolchen Stell. ung, daß fie die Krone beynahe völlig der Erde zu⸗ kehrten, ‚ ‚und die äußere Oberfläche der Krone war zwar mit Re; gentropfen benetzt, keinesweges aber die innere. 4. Belderley Blumen find Nachtblumen; denn ſie e des Abends an zu blühen, Ihre Krone mußte alſo theils von einer anſehnlichen Groͤſſe, thells von heller Farbe ſeyn, damit Ste iſt alſo ſchneewelb. Ein Softmaal wuͤrde unnütz konz da⸗ her iſt keines vorhanden. * 8 Merkwürdig ift noch das Rudlment des . wel⸗ EZ ches die männliche, und bie Rudlmente der Fllamente, welche die | weibliche Blume hat... Erſteres, Tab. XIV. 40. 31. , iſt ein duͤn⸗ ner Stift, welcher in der Mitte der Saftdruͤſe ſitzt, und letztere, Auf ſolche Sig. 34. 42. 31°, find kleine Zaͤhne, welche auf dem Rande der Saftdrüfe ſitzen. Dieſe Rudimente lehren, daß die Pflanze ein gentlich Zwitterblumen haben follte, da die naturliche Gattung, zu welcher ſie gehoͤrt, Zwitterblumen hat. Derglelchen Rudi⸗ mente von Staubgefäßen hat auch Saluia pratenſis is und offiei- nalis, Tab. I. 27. 31. 42. und Tab. III. 4. 6. Sie ſehen wie | der oberſte Theil einer Stecknadel aus, und ſind hinter den Fila⸗ welcher die in der Didynamia gymnofpermia vorfommenden Pflanzen gehoren, ſo ſollte fie eigentlich vler Staubgefaͤße da ben. Dies lehren die Rudimente. Es frage ſich alſo, ob die Natur dergleichen Rudimente zu dem Ende hervorgebracht hat, . daß man an denſelben erkenne, zu welcher narilihen Gattung 7 : oder Famille die Pflanzen eigentlich gehoͤren. Er 85 Fuͤr welche Nachtinſekten die Blumen eigentlich. ber 0 Fit, find, weiß ich nicht. Schwarze Blattläuſe fand ich g einmal in den männlichen Blumen. Einige derſelben fand ich 8 in dem Winkel, den dle Anſätze der Kronenblaͤtter mit denſel⸗ 2 ben machen. Waͤre ich nun meiner Sache nicht gewiß gewe / c ſen, ſo hätten mich vielleicht dieſe Thierchen irre geführt, und ich hätte, wie Linn é, dieſe Anſaͤtze für Saftdruͤſen gehalten. Als ich aber den Kelch öffnete, fo fand, ich den Grund deflels ben ganz . von N Dieſe wußten alſo beſſer Be: ” 1 ER 2590 | Lychnis. = ſcheid, und fmeisten im Nektar, Imdeffen jene Bineone mit den Regentropfen, welche vor der Saftdede Maren f itzen ge⸗ blieben, ſich labten. Fe Daß nun dle Befruchtung en und allein durch die In⸗ ſekten, welche die Blumen beſuchen, keinesweges aber auf eine mechaniſche Art geſchehe, daran läßt ſich ſchlechterdings nicht zweifeln. An die Befruchtung durch den Wind iſt hier gar nicht zu denken. Man ſtelle ſich zwey Pflanzen von verſchle⸗ denem Geſchlecht vor, welche zehn, zwanzig oder noch mehr Faß von einander entfernt find. Was müßte da für eine Menge Staubes von der maͤnnlichen Pflanze bereitet werden „ damit die Blumen der weiblichen Pflanze befruchtet wuͤrden, da der Wind den Staub jener mehreutheils anders wohin fuͤhret, als grade auf dieſe. Die männlichen Blumen haben aber nur N wenig Staub. Denkt man ſich im Gegenthell ein Nachtin⸗ ſekt, welches bald auf die männliche, bald auf die weibliche Pflanze fliegt, ſo hat es mit der Befruchtung feine Schwie⸗ rigkeit, ſondern fie muß ſchlechterdings vor ſich gehen. wann es in die männlichen Blumen hineinkriecht, ſo findet es in der Oeffnung der Roͤhre fünf Antheren, und welter unten fünf andere. Von dieſen ſtreift es den Staub ab. Mit die⸗ ſem Staube beladen verläßt es die maͤnnlichen Blumen, und fllegt zu den weiblichen hin. Hler findet es nun vor und in der Roͤhre die fuͤnf Stigmate, deren innere Seite mit in die Hoͤhe gerichteten Borſten beſetzt if. Es arbeitet ſich zwiſchen denſelben in die Roͤhre hinein, ſtreift den mitgebrachten Staub an die Borſten, und befruchtet auf ſolche Art die ee Blumen mit dem Staube der männlichen. Hatte alfo die Natur die Stigmate fo gebildet, als Linne ſie beſchreibt, fo würde fie einen Fehler gemacht haben. Waͤre neulich nur der oberſte Theil des Koͤrpers Tab. VI. 24, das Stigma, ſo wuͤrde es leicht geſchehen, daß ein Juſekt in die weibliche Blume Hineinfröche, ohne die Stigmate zu beſtaͤuben. Da aber auch der unterſte in der Rohre befindliche Theil zum Stigma gehört, fo iſt es nicht möglich, daß ein mit Staub beladenes Inſekt in dle Röhre hineinkriechen folke, ohne fi) Staub an die Stigmate anzuſtreichen. f 3 Obgleich die Blumen, als Nachtblumen 75 für Summen |) sicht beſtimmt find, fo machen ſich dleſelben dennoch ihren Saft zu Nutze. Dies thun ſie aber auf eine ſolche Art, wor; aus erhellet, daß die Blumen nicht für fie beſtlmmt find. — Denn fie krlechen er in den aa Eingang hinein, Denn ſchledene Art. 260 Lycbnis. er > Der Kelch beider Olumen iſt der Länge nach mit ſtarken Nerven verſehen, und iſt fo welt, daß zwiſchen demſelben und den Inneren Theilen der Blumen noch ein anfehrlicher Raum uͤbrig bleibt, vielleicht, damit die Inſekten deſto bequemer zum Saft gelangen koͤnnen. Der Kelch der weiblichen Blume aber | iſt welter, als der Kelch der moͤnnlichen Blume, und eben deswegen mit zwanzig Nerven verſehen, da dieſer nur zehn hat. einzuſehen. ö Fruchtknoten, welcher, nachdem er befruchtet worden iſt, . mer gröffer, und endlich zur Kapſel wird. Er mußte de knoten zerriſſen würde, weil er in dleſem Fall ee nicht mehr zur Bedeckung dienen koͤnnte. an der Spitze ‚auf, und bekoͤmmt eine Oeffnung, welche welt enger iſt, als ihre Baſis. koͤnnen, nach vollendeter Blaͤhezeit haͤrter und ſteifer. Zwi⸗ Saftdruͤſe, Tab. XVI. I. a b. cher weder zur Kapſel, noch zum Stiel gehört, und dünner tft, als jene, und dicker, als dieſer, noch keinen Botaniker auf die rechte Spur gebracht hat. ſo wenig, als & inne, weder bey der Lychnis, Silene und dem Cueubalus die Saftdrüfe gefunden. Lychnis dioeca corolla purpurea. halten. Ste iſt aber eine beſondere und von jener ganz ver IR boch alle Pflanzen fpäter bhen, als im Freyen, den Mah an zu blühen, da dieſe keine Blumen mehr, und d. 4. Juny ſchon reifen Samen hatte. 2) Jene iſt in der hieſigen Ge gend allenthalben, dieſe aber i nirgends anzutreffen. 3) Leyfiet \ ſagt, daß dieſe bey Halle auf naſſen Wieſen ſteht; jene wird ofen. Diefe Pflanze hat Linné fuͤr eine Varietaͤt der vorhergehenden ge⸗ Die Urſache dleſer verſchledenen Einrichtung iſt icht 1 Der Kelch der weiblichen Blume enthält 1 ſo weit ſeyn, damit er nicht von dem auſſchwellenden Frucht- Die Samenkapſel ſteht aufrecht, platzt, wann ſie reif it / Dies alles dient dazu, daß der Samen nicht anders, als durch einen ſtarken Wind, heraus | geworfen werde, und ſich alſo weit verſtreue. Zu dieſem Ende werden auch die Stengel, Zweige und Stiele, welche zur Bluͤ e hezeit weich und biegſam find, damit die Blumen von den auf ihnen haftenden Regentropfen leicht herabgebogen werden ſchen der Kapſel und dem Stiel ſieht man noch die vormallge | l. 1. Eben dieſe Geſtalt haben die Kapſeln der Silenen. Mich wundert, daß dieſer Theil, wel“ Pollich wenigſtens hat eben noch bey der Denn 1) bluͤhet ſie ungefähr Einen Monat N 0 rüber, als jene. Im Jahr 1790 fing fie in meinem Garten | an zu blaͤhen. Jene fing auf dem Felde erſt d. 30. Mah 1 1 1 man nie auf einer Weeſe, 8 Bun wuͤſten Stellen x, an⸗ 10 261 Ceraftium, ee Lychnis. a Kpehnt Chalcedonica- Tab. XV. | Blume der vorhergehenden Arten. Die Blume iſt vermuthlich auch eine Nachtblume, da fie kein Saftmaal hat. Die Krone iſt ſcharlachfarben. Es hat mir Jemand verfichern wollen, daß die Blumen im Dunkeln der Nacht wle gluͤhende Kohlen leuch⸗ ten. Dies it mir nicht unwahrſcheinlich/ da es ſehr zweck; mäßig ſeyn wuͤrde, wenn dleſelben, da ſie keinen Geruch ha⸗ ben, vermittelſt diefes Glanzes ſich den Inſekten bemerkbar machten. Herr Krauſe in Berlin, den ich wegen dleſes wandten be fragt habe, davon nichts wiſſen. | Tychnis flo s eus . *. . 2. Die etwas Aue Blume, von oben ofen. 3. Diefelbe in natürlicher Stellung. ochun Tab, N 4 Der mittelſte Theil der * 2. noch beter ver⸗ 2 aöfert. 7 Die halbe Saftbrife, 9*, Die Saftdruͤſe, von oben geſehen, nachdem der Frucht⸗ | knoten herausgeſchnitten worden. bey eln wenig gelblich. i B In Anſehung der Saftdruͤſe, des Saſthalters und der beiden Anſätze an den Kronenblaͤttern ſtimmt dleſe Art mit den vorhergehenden uͤberein. Zur Abhaltung des Regens vom Saft dient hier noch, daß die Kronenblätter in vier ſchmale Sie it glatt, 8 ; da⸗ \ Stüde getheilt find, folglich ungeachtet ihres großen Umfangs | doch nur wenig Regentropfen erhalten, und daß, da die Oeff⸗ At nung des Kelchs ziemlich weit iſt, dleſelbe durch dle Fllamente und beſonders durch die Stigmate, welche dieſelbe gleichſam ey fünf kleinere Oeffnungen theilen, den Regentropfen hinlaͤng⸗ ülch verſchloſſen wird. IN Stigmate mit einander machen, muß ein Regentropfen ſtehen Denn in dem Winkel, welchen die bleiben. Ste iſt, wenn ich nicht irre, auch eine Nachtblume, und hat daher kein aim. 1. a —. Cer um. | Blume, Tab. XXV. 2. 7. | 7. Die Samenkapfel dieſer Art. N Die Samenkapſel des Ceraſtium valgatum. Sehe in e ä | Mit der Saſtdräſe, dem Safthalter und den beiden Ya der Kro⸗ nenblaͤtter verhält es ſich hier eben fo, als bey der weiblichen | Indeſſen wollte der geſchikte botaniſche Gaͤrtner, Blaſenfuͤße. daraus, daß bey ihnen eben ſo, als bey der Spergula nodoſa, noch mehr gegen den Regen geſichert. Von 1 wird ſie jedoch \ a t cum. * b. XV. Die ver ö erte | Ceraftium en l 5 5 5 iſt, ſondern eine trichterfoͤrmige Geſtalt hat, ſo verurſacht der Cerafium. } 1. Die fünf Saſtdrüſen fi ien unten am Gruchttnten als ſchen den Kronenblaͤttern. 2. Dieſelben ſind zugleich dle ER Der Saft hat dle Geſtalt und das Anſehen eines glänzenden Küͤgelchens. 3. Wann die Blume angefangen hat zu blühen, ſo ſtrecken f fig die Filamente, welche den Kronenblaͤttern gegenüber ſte⸗ hen, horizontal; die anderen aber, welche über den Saftdruͤſen befindlich ſind, ſtehen aufrecht. Dieſe halten alſo die Regen⸗ tropfen, welche am Fruchtknoten zu den Saftdruͤſen herab⸗ fließen wollen, auf. Nach einiger Zelt ſtrecken ſich dieſelben uͤber die Saftdruͤſen hin, und ſtehen auch horlzontal; unter⸗ deſſen aber verlängern ſich die Griffel 7 breiten ſich von elnan⸗ der und halten die Regentropfen von den Sa ſttroͤpfchen ab. 5. Ich fand die Blumen, beſonders die Älteren, voller Daß ſie von Inſekten befruchtet werden, folgt die männlich; weibliche Dichogamie Statt findet. er Solange die Blume bluͤht, ſteht fie aufrecht; ſobald fie 1 N verblühet IE, neigt fie ſich herab, und die reife Samenkapſel bleibt in diefer Stellung. Die Urſache dieſes letzten Umſtandes finde ich in der Beſchaffenhelt der Stengel der Pflanze. Denn dieſelben ſind nicht ſteif, wle etwa bey der Silene nutans, daß 1 fie vom Winde könnten hin und her bewegt werden 7 fondern > ſie fi nd weich. Folglich wuͤrde der Endzweck der aufrechten Stellung ‚ wenn. fie bey dieſen Samenkapſelu Statt fände, nicht erreicht werden koͤnnen, und die Samenkörner koͤnnen nicht vom Winde herausgeworfen werden, ſondern muͤſſen ſich ſelbſt durch das Ausfallen ausſaͤen. Ceraſtium vulgatum hingegen ſtehen aufrecht, weil die Sten⸗ ad der Pflanze ſteif ſind. . Cer aſtium aruenſe. Dieſe Art hat cs ihre fünf | Saftdruͤſen. Da ſie aber nicht ſo flach iſt, als die vorherge⸗ hende, ſondern eine trichterförmige Geſtalt hat, ſo iſt der Saft Denn in dem engeren 5 Grunde der Krone ſtehen die Fllamente und die Griffel, und halten dle Regentropfen auf. Da die Pflanze an Wegen und andern freyen Oertern ſteht, ſo werden die Blumen von kei⸗ nen andern Pflanzen bedeckt, und fallen, beſonders zur Mies tagszeit bey ſchoͤnem Wetter, den Inſekten ſchon von weitem in die Augen. Weil die Blume ziemlich groß, und nicht flach zweyte umſtand, daß in derſelben ein Saftmaal noͤthtg ft, und der erſte, daß daſſelbe füglich angebracht werden kann. Daſſelbe beſteht 1) in den gewaͤſſerten Streifen, mit welchen N jedes Kronenblatt der Länge nach e ift, und * von 2 Die Samenkapſeln des — * 2 2 6 3 Ceraſſium. Spergula, Lychrum. Ves Falten herrühren, welche daſſelbe hat, ehe die Blutne 8 brochen iſt. Da dieſe Streife insgeſamt ſich in den Grund hlnab⸗ ziehen, fo zeigen fie den Inſekten, daß dort der Saft befindlich iſt. 2) Damit diefer Grund gegen die weiße Krone etwas abs ſteche, fo find dle Kronenblaͤtter an der Baſis eln wenig gelb. Auch diefe Blume iſt ein männlich; weiblicher Dichogamiſt, wel⸗ ches man, wenn man die ältere mit der jüngeren vergleicht, um fo viel deutlicher ſehen kann, da ſie ziemlich groß iſt. Kleine Blumenkaͤfer findet man häufig in den Blumen. Den ar 5 ſchon Gledtt ſch geſehen, S. 159. Ceraſtium vifcofum hat sw fünf Safsehfn, 5 Spergula, Tab. XV. 63. [23€ Spergula Haste. 3. Eine jüngere Blume, deren Antheren bluͤhen, deren Stigmate aber en fel find, und ſich noch nicht ware I haben. 4, Diefelde, nachdem der gal und die W wege en worden. | Ihre 7970 ftärfer vergroͤſſerte Stigmate, 285 Die Staubgefaͤße und Stigmate einer älteren Blume. Diefe Blume hat ihre fuͤnf Saſtdrͤͤſen, wle Ceraſtium. Zur Beſchatzung des un vor dem en Bent er noch, „ m Sper bu | 175 chrum. 26. J dle Kronenblatter ſehr kurze und ſchmale Nägel haben, ſelbſtaber an der Baſts viel breiter find. kein Regentropfen hindurchdringen kann. Elnrt lurichtung. Wann fie jung it, ſtehen die Filamente mit den blühenden Antheren beynahe aufrecht; die Stigmate aber ſind noch kurz, und ſtehen nahe bey elnander. Wann fie aber älter geworden den iſt, ſo ſtehen die Fllamente mit den ſtaubloſen Anthe⸗ ren beynahe horizontal, und die Stigmate haben ſich verlängert und ausgebreitet. Da alfo die Blume nicht durch ihren eigenen Staub befruchtet werden kann, ſo wird dle ältere von Inſekten 8 N durch den Staub der jüngeren befruchtet. Wann dieſe den Saft Dadurch entſtehen in der Mitte der Blume fünf kleine Löcher über den Saftdruͤſen, durch welche Daß auch dieſe Blume von Inſekten befruchtet wird, erhellet aus ihrer dihogamifchen 5 | aus der jüngeren Blume holen, fo berühren fie die Antheren, Ri und ſtrelfen den Staub derſelben ab; und wann ſie hierauf die aͤltere Blume beſuchen, ſo treffen fie an eben der Stelle, wo ln der juͤngeren die Antheren ſtehen, die Sti gmate an und beſtrel⸗ chen ſie mit dem mitgebrachten Staube. N | An einem Vormittage, da m . truͤbes Wetter war, jedoch nicht regnete, fand ich alle Blumen geſchloſſen; in der: Mittagsſtunde, ba die un an ge an⸗ Sper gula aruenfis. Mn, öffneten fü ſe fi. Y Eilfte Klaſſe. Zwitterblumen mit 2 keiten. nn — = Lethe um a is i Den im ai des Reihe befinde lichen Saft hat der Verfaſſer der Diſſertatton de neetarlis florum geſehen, wle ich bey der Oenothera gemeldet habe. Derſelbe wird von einer fleifchichten, glatten, dunkelgrünen, mit dem Grunde des Kelchs zuſammengewachſenen Saftdrüſe, auf welcher der blaßgtäne Fruchtknoten ſteht, abgeſondert. Die Blume hat ein Saftmaal. der Mi tte eine Linle von geſaͤttigterer Farbe, welche am Nagel am ſtärkſten iſt. Der Kelch if oberwaͤrts in zwoͤlf Ausſchnitte abgetheilt, nemlich in ſechs laͤngere und ſchmaͤlere, und in eben fo viel breitere und kuͤrzere, welche mit jenen abwechſeln. Jene ſtehen hinter, dieſe aber zwiſchen den Kronenblättenn; jene find Denn diepurpurfarbenen Kronenblaͤtter haben in Dodecandria. 1 zwölf Staubgefäßen. — . Sn gruͤn, diefe aber ſchwach purpurfarben. Die Urſache hlevon IR . leicht einzuſehen. Denn da die erſteren von den Kronenblaͤttern verdeckt werden, und, wann man die Blume von vorne anſieht, nicht zum Vorſchein kommen, fo würde es von feinem Nutzen \ ſeyn, wenn fie gefärbt wären. Die letzteren hingegen mußten | weil fie von den Kronenblättern nicht verdeckt werden, eben ſo Gegen dleſe Purpurfarbe der Kronenblaͤtter und der gefärbten Ausſchnitte des Kelchs ſticht die gefaͤrbt ſeyn, als dieſe, damit fie das Anfehen und die Bemerk⸗ | barkeit der Blume vergroͤſſerten. N blaßgruͤne und ein wenig gelbliche Farbe der inneren Selte den Kelchroͤhre ziemlich ab. nemlich langer, als die Kelchroͤhre. \ _ Diefer Kontraſt wird durch die ganz 6 ſondere Einrichtung der Starbgefäße verſtaͤrkt. Der Griffel ib Sechs Staubgefäße find länger, als der Griffel, dle übrigen ſechs find etwas kürzer, als ; Refeda. Wet Kelch; bee andere Abſicht Statt finden kann, als Siefe, daß die Inſekten ſowohl, wann ſie in die Blume hineinkrlechen, | den Staub der langeren Staubgefaͤße, als auch, wann ſie aus 5 derſelben wleder herauskrlechen, den Staub der kürzeren abſtret fen, und auf das Stigma bringen. Nun ſi nd die Filamente der laͤngeren Staubgefaͤße oberwaͤrts purpurfarben, und ihre Anthe ren dunkelgruͤn, dle Filamente der kuͤrzeren hingegen eben fo un⸗ 265 = Abra ſcheinbar gefärbt, „ als jene unterwaͤrts find, ihre Antheren aber find ſchwefelgelb. So wie alſo die Filamente der laͤngeren Staub⸗ gefäße die Anſehnlichkelt der Blume etwas vergroͤſſern, ſo ver: ſtaͤrken hingegen dle Autheren der kürzeren den Kontraſt, wel : chen dle Röhre des Wache mit der BEER macht. Reſeda. i Refeda. odorata. Tab. XV. 9-11. 16. 18. 19. 15. Die vergroͤſſerte Blume, von vorne geſehen. 10. Die Saſtoraſe r von vorne, 11, von hinten, 18. von der Seite. f 5 re 19. Eines von den sberſten Kronenblättern. 8 9. Die Samenkapſel, zwiſchen r und dem Reid oi vormallge Saftdruͤſe t.. 8 1. Die ſchon vom Linns "angejelgte Saftdrüſe ſondert auf ihrer hinteren etwas konkaven glatten Seite den Saft ab, und I ey * 2. enthält auch denselben. 3. Vler duͤnne, ein wenig haarichte und vorne umgebogene Roͤuͤrper, von welchen die oberſten groͤſſer fi find, als die unterſten, * umfaſſen dle Saftdruͤſe, und ſchuͤtzen den Saft vor dem Regen, . und f nd zugleich die Nägel der vier. oberften Kronenblaͤtter. — 4. Sowohl die vier oberſten gethellten, als die beiden un⸗ — ungetheilten Kronenblaͤtter find weiß. Das Saftmaal iſt die vordere Seite der Saftdruͤſe. Denn ſie iſt ge lblichgruͤn, und wie Sammet mit Haaren dicht uͤberzogen, und haͤlt man Re ge gen das Sonnenli cht. ſo f ieht man 3 Punkte . der ſelben. 5. Die Blume wis‘ von ben Bienen haufig beſucht. / - Hinter der erwachſenen Samenkapſel ſieht man noch die vor⸗ mallge nun vertrocknet? und dunkelgelbe Saſtdruͤſe. Refeda fruticulofe. Tab. XV. 14. 16. 17. 22. 23. Die veraroͤſſerte Blume, von vorne geſehen. 16. Die Saftdecke von oben, 22. von der Seite. 17. Die Saftdruſe von oben, 23. von der Seite. Die Saftdruͤſe iſt länger, aber vorne nicht fo hoch, als bey der . Art, fondern hat daſelbſt BR weißen Buff, 4 * 1 Eu 2 Titelk. |. ältere Zwitterblume. nur blühende Antheren. maͤnnlichen Geſchlechts. Euphorbia auf welchem zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem magen a. 0. gel der beiden oberſten Ktonenblätter liegen. = Euphorbia. „„ e Cypariffias. Gemeine Wolſemilch. 2 Fig. IX. Die jüngere Zwitterblume. Fig. XVII. Die Jene hat nur bluͤhende Stigmate, dieſe Jene iſi 82 für jetzt weiblichen, dieſe \ Die fleiſchichten gelben Kronenblͤͤtter, welche in belden Fi guren punktirt ſind, ſind zuglelch die Saſtdruͤſen und dle Saft⸗ halter. Da ſie aber ſehr klein ſind, ſo koͤnnen ſie nicht ſo viel 5 8 Saft abfondern, daß derſelbe die Geſtalt eines Tropfens haben kann, ſondern fie find wie mit einem Schweiß ‚überzogen, und glänzen, gegen das Sonnenlicht gehalten. Sind ſie aber von BE Inſckt beleckt l io glänzen fie nicht mehr. dies Blumen ſehr kl ein fin ud, und alſo nicht leicht von den J | | in der Ferne bemerkt werden können, fo erſetzen dieſen Mangel die le Blumenblätter (bracteae), welche gelb ſind. Die ſaͤmtlichen f i Blumen Eines Stengels haben zwar keinen ſtarken Geruch; geht man aber uͤber einen Brachacker, auf welchem die Pflanzen In großem Ueberfluß ſtehen, ſo verbreiten eng einen ziemlich ; ee Honiggeruch. = Ich habe ſchon in der Einleitung gemeldet, daß ich in der Euphorbia Cypariffias zuerſt die weiblich: ; männliche Dichogamle entdeckt habe. Sobald ich dieſe Entdeckung gemacht hatte, machte ich ſogleich den naturlichen Schluß, daß die erſten Blumen, welche dte Pflanze hervorbringt, keine Frucht anſetzen koͤnnten, daß ſie folglich entweder mannlichen Geſchlechts ſeyn muͤßten, oder, wenn fie Zwitterblumen find, ihr PH unbefruchtet bleiben “müßte, Das Erſtere ſchien mir der Weisheit des Schoͤpfers wuͤr⸗ diger zu ſeyn, welcher keinen Theil elner Blume, folglich auch kein Piſtill, welches keinen Nutzen ſtiftet, hervorbringen kann. Und nun betrachtete ich die Blumen, und ſand, daß ich mich nicht geirrt hatte; denn die erſten Blumen harten kein Piſtill. Ich unterſuchte hierauf die Euphorbia palultris, und fand . a dleſelbe Einrichtung bey derſelben. N Dem Linns iſt zwar bekannt geweſen . daß d. die erſten Blu ⸗ b men einiger Euphorbien männlichen Geſchlechts ſind, wie ich aus ſeiner Beſchreibung der Gattung ſehe; die Urſache aber hievon mußte ihm um ſo vlel mehr verborgen bleiben, da er nichts von der Dichogamte gewußt, und abe, die Blumen 85 ſaft⸗ leer 1 hat. 1 R 3 Kleine = Philadeiphus. "Euphor bia paluftris. Tab. XV. 12, 13. groͤſſerte Blume. Die Saftdrüfen find punktirt. den erſten Blumen, welche maͤnnlichen Geſchlechts ſind. 267 Euphorbia. y Die vers Die Kronenblaͤtter, welche auch hier die Saftdrüſen find, 1 Es iſt eine von ſind hohl. Ich fand auf den Blumen fünf bis ſechs Arten von Inſekten, und ſahe ſehr wohl. „ wle fie den Saft ableckten. Auch ſand ich in der Dolde unter den Blumen etne aſchgraue Spinne ohne eln Gewebe, welche eines von den großen Inſekten, deren mehrere auf den Blumen ſaßen, erhaſcht hatte, und mit der Ausſaugung deſſelben beſchaͤftigt war. Jene lleßen ſich indeſſen durch diefes warnende Beyſpiel, im Genuß des Safts keinesweges ſtoͤren. | Euphorbia. ee Speingkrant. 21, 27 bey a eine ſchon verbluͤhete, bey b eine noch bluͤhende Blume. welches ſie vor Augen hatten, ö 20. Der oberſte Theil es Zweiges in natüeliher Groͤſſe und Stellung. Zwiſchen zwey gegenuͤberſtehenden Blättern fi fißt | 21. Eine. vergröfferte ältere Zwitterblume, von vorne geſe⸗ a ben. Auf den vier ee find ei viel ee ber * £ ſudlüc. 268 h Ein Kronenblatt. Die Counfeirte) Saftdruͤſe ” grün: das Usbrige iſt braun und gelbgruͤn. | Die Kronenblaͤtter haben in der Mitte einen Safttronfe. 5 Derſelbe iſt vor dem Regen hinlaͤnglich geſchatzt; welches ich bey den beiden vorhergehenden Arten nicht finde, obgleich jedoch eben deswegen, weil die Saftdruͤſen der Luft und dem Regen bloß ge ⸗ elle find, die auf dieſelben gefallenen Regentropfen, wann es aufgehoͤrt hat zu regnen, deſto leichter von der Luft abgetrocknet / und vom Winde abgeſchuͤttelt werden koͤnnen. Hier aber wird der Saft durch die beiden Blaͤtter, in deren Winkel b die Blume ſitzt, geſchuͤtzt. Denn das letzte Glled eines jeden Zweiges kr uͤm⸗ Euphorbia, i dere meet ſich, ſo daß es oberwaͤrts horizontal ſteht. Folglich fallen Tab. XV. 20, I die meiften Regentropfen auf die äußere Seite des oberſten Blatts, der Winkel aber zwiſchen beiden Blättern bleibt trocken. Stände es aber mehr aufrecht, wie das naͤchſtfolgende Glied, welches bey a eine ſchon verbluͤhete Blume hat: ſo wuͤrden in dem Winkel zwiſchen den Blättern ſich leicht Regentropfen bauen, und den — — ar verderben. I volte af. Joofandria- | Bwitterblumen mit ungefähr zwanzig Sraussetäsen, Bene auf Der ele Reben. i u en Philadephur 3338 coronarius. Jasmin. Tab. XXL. 34. Dle Blume in natuͤrlicher Groͤſſe, nachdem die vordere Haͤlſte weggeſchnitten worden. 1. 2. Die Saftdruͤſe und der Seſthaler if der oberſte * 1 Theil des Fruchtknstens. > ſtark find, und fi ich unterwaͤrts einander beruͤhren. Sie breiten ſich nicht ſo ſehr von einander, als die Kronenblaͤtter, ſondern machen mit denſelben einen ziemlich großen Winkel, und haben zuſammengenommen die Geſtalt eines Bechers. ben aufgehalten. in Folglich wird ein Regentropfen, welcher an der Krone NR von denſel⸗ 4. Die Blume hat eine welhe Krone nr eam 3 und einen ſehr ſtarken Geruch. 5. Sie wird von Amelie, Slumentäfern und anderen So | en bäufig beſucht. 5 und weiße Theil des Fruchtknotens. 1 ee Myr tus. Myrtus communis, Myrte. Tab. VI. 28. 29. 28. Die vergroͤſſerte Blume, nachdem drey Kronenblätter u abgeriſſen worden. 29. Der mit dem Kelch bekraͤnzte Sruchttnaten, ne die Blume verbluͤhet tſt, von oben geſehen. 3. Um dte Saftdruͤſe ſtehen dle Filamente, welche ziemlich 1, 2. Die Saftdruͤſe und der Safthalter if der oberſte gate 1 Nachdem die Blume ver ⸗ bluͤhet iſt, kann man die Saftdräfe von dem Ringe, welcher die Filamente getragen hat, ſehr wohl unterfcheiden. Denn jene iſt | glatt und VOR dieser aber voller Narben und braun. Aungdalu. zur Amygdalus Perfica, Pffrſichbaum. 1. 2. Die Saſtdruͤſe und der Safthalter * 8 albe Grund des FR ER 8 * 269 Prunus. die vorderſte Hälfte des Kelchs weggeſchrutten worden. 1 ze iſt punktirt. Crataegus bust Pyrus. = 3. Die zit amente biegen ſich enmärts, und fonte s den Saſt vor dem Regen. F. Die Blume wird von Blenen und anderen Inſekten fat, m = 1 * | Prumus. Prunus Cerafus. Kirfhbaum. 24. Die etwas vergroͤſſerte Blume. 25. Diefelbe, nachdem die Kronenblaͤtter abgeriſſen, und Tab. XV. 24. 27 Die Saftdruͤſe und der Safthalter iſt der etwas aich gelblichgruͤne Grund des Kelchs. re 3. Die Roͤhre des Kelchs iſt 1) oben etwas enger, als Beldes dient zur Weft zen des 5 vor dem Regen. 5. Blumenkäfer uähken ſich vom Saft der Plume. Pr unus [pinofa. Schwarzdorn. Schleedorn. Sinne meldet vom Nectario nichts; G ſagt S. 149. daß die Bienen aus den Blumen der Gattung Prunus nicht nur Wachs, ſondern auch Honig ſammlen. | in der Blumen re häufig auf Rn ® 4 | dle Saftdruͤſe und der Safthalter. Artus communis und P. Malus. | 3 Crataegus. Crataegus monogyna Jaequ. nem Stein in der Frucht. Die Blume hat mit Sorbus au- euparia eine gleiche Elurichtung. Der Grund des Kelchs iſt Die Filamente dienen zur Saftdecke. Die Blumenfäfer begeben ſich, durch den Men Sorbus. 2 Sorbus au c pe ria. FEAR Biume wird von den N haͤufig beſucht. Pyrul. N 1. 2. Die Saftdenfe und zugleich der Ste tſt der ingfoͤrmige Theil des Kelchs zwiſchen den Griffeln und den Wennseienen. An dieſer Stelle iſt der Kelch Rat, da er belgens mit wacher Wolle überzogen if. | Die = ſtark ab, und iſt alſo ars das Safemaalı, n. Hat Blume einen Geruch. elne gleiche Einrichtung, und wird von Blumenkaͤfern beſucht. | Gleditſch aber * Weisdorn mit Ei⸗ Die Saftdruͤſe und der Safthalter iſt der fleiſchichte Grund des Kelchs⸗ Die ö Blrn 2 und | Häufig beſucht. u | Filamente, welche unterwärts ſich einander berühren. 5 bes 3. Zur Abhaltung des Regens vom Saft bieces die Staubgefäße, beſonders bey der zweyten Art, in welcher ſie 8 piraca. Potentilla. 270 8 einen hohlen Cylinder bilden, da ſie in der erſten mehr dle SGeſtalt eines Bechers oder eines ungekehrten sefßten Kegels habe. | 5. Die Blumen belder Arten werden von den Bienen — Spir aea. an opulifolia, Tab, XXII. se Die Saftdrüſe und der Safthalter ſſt der fleifhichte | sa Fee des Kelchs, welcher die Geſtalt einer hohlen hal / i ben Kugel hat, und anfangs grün, un gelb, und zuletzt 5 ee ee iſt. f E unten, und 2) ſtehen um die Oeffaung derſelben die Filamente { herum. | 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen dle 4. Der Grund des Kelchs ſticht gegen die weiße Krone Auch hat die Rubus. Bi. Rubus Idaeus. Himbeerſtrauch⸗ Tab. XXII. . 5. Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung. De 6. Dieſelbe im Durchſchnitt. 5 7. Der Grund des Kelchs. 25 1. 2. Der glatte und grüne Grund des Kelchs zwiſchen den Fruchtknoten und den Sllamenten iſt die TER: und 8 . zugleich der Safthalter. 3. Der Augenſcheln lehrt, daß der- Saft ſowohl durch die Stellung der Blume, als auch durch die Ftlamente und die BEE Re: 5 | Griffel gegen den Regen völlig gefichert iſt. F . Die Blume wird von Hummeln und Bienen häufig beſucht, wahrſcheinlich auch befruchtet. Denn indem ſie in derſelben wuͤhlen, muͤſſen ſie nothwendig den Staub der An, theren auf die. Stigmate bringen. Rubus fruticofus, Sede und he | | caefius haben mit der vorhergehenden Art eine gleiche Eins Siheung, und werden von den Blenen häufig beſucht. Potentilla. 2 Ob dieſe Blume tet . Potentilla fruticofa. f Saft abſondert, habe ich noch nicht ausfindig machen koͤnnen. Gleditſch muß diefelbe für ſaftleer gehalten haben, S. 229. Indeſſen habe ich geſehen, daß Schmetterlinge‘ ſich auf dieſelbe ſetzten, und fi lange in jeder aufhielten. Auch findet man _ Porensilla. | Chelidoniurt. Be ER viel Blaſenfüße in derſelben. Auch dns ich kleine Stiegen in der⸗ ſelben, und zwar auf dem mittelſten etwas aufgetriebenen Theil des Kelchs, welcher in ringfoͤrmiger Geſtalt die Piſtille umgiebt, die Staubgefäße trägt, und mit Haaren verfehen iſt. Ste hiel⸗ ten ſich lange daſelbſt auf, und ich bemerkte deutlich, er fe dieſe Stelle beleckten. 5 Potentilla verna. Dieſe Blume wird von den Bienen | haͤufig beſucht. Den Saft derſelben habe ich nicht geſehen; ich glaube aber, daß die geringe Quantitaͤt deſſelben davon die Urs ſache geweſen iſt. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter ſcheint der mittelſte Theil des Kelchs zu ſeyn, welcher pomeran⸗ 3 zeufarben ft.» Uebrigens iſt der Kelch glaͤnzendglatt, vermuthlich, damit die Blume den Inſekten beſſer in die Augen falle. Fruchtknoten herum ſteht eine Relhe von Haaren, welche wahr⸗ ſcheinlich die Saftdecke iſt. Ich fand einen kleinen ſchwarzen mit gelben Duͤpfeln gezterten Käfer (Coceinella) auf der Blume, und bemerkte deutlich „daß er fein Maul zwiſchen den Ring von Haaren und den pomeranzenfarbenen Theil des Kelchs geſteckt hatte. Als ich ihn von da vertrieben hatte, ſo begab er ſich auf eben dieſe Stelle wieder hin, zum Beweiſe, daß er daſelbſt Nah⸗ rung fand. Es iſt ſonderbar, daß diefe Pflanze immer auf der Mittags⸗ : feite kleiner Hügel, keinesweges aber auf der Mitternachtsſelte derſelben angetroffen wird. Diefer Standort iſt allerdings der vortheilhafteſte fuͤr dieſelbe. Denn ſie bluͤhet zu einer Jahreszelt, in welcher die Sonne noch ſehr nledrig ſteht, folglich zwar dle Mittagsſeite, aber nicht dle Mitter nachtsſeite folder Hügel er: waͤrmen kann. Um die Aber wie geht es zu, daß diejenigen Samen Geum. Comarum. Papauer. 27 I korner, welche auf die Mi dernachteſete fallen, nagt aufgehen, 2 und ſich In Pflanzen verwandeln? Die Blume iſt 2 Togeeblume; denn des Mace iſt fie 95 ſchloſſen. Geum. Geum riuale. Der Grund des Kelchs, auf welchem die Filamente ſtehen, iſt die Saftdruͤſe und der Saft halter. zu dem Saft keln Regentropfen kommen könne, lehrt der au ee genſchein. ji Geum BEER Tab. XXII. 2 Kelchs nebſt Einem Kronenblatt. man die Safttroͤpfchen. Dieſe Blume habe ich lange fur ſaſtlerr ei weil ic bey oftmaliger Unterſuchung derſelben kelnen Saft e konnte. er Endlich entdeckte ich denſelben. 1 Der glatte Grund des Kelchs, oder der zischen z. den n Frucht +. Ein Zeil d des Unter den Filamenten nt knoten und den Filamenten befindliche Theil deſſelben iſt die Saft? druͤſe und der Safthalter. Der Saft beſteht aus uͤberaus kleinen Tropfchen. Zu denſelben kann ſchlechterdings kein Regentropfen dringen, weder von oben durch die Piſtille und Staubgefäße hin⸗ durch „noch von der Seite zwiſchen die Filamente hindurch. | & Comarum. Comarum palufr e. Der Grund des Kelchs zwolſchen den Fruchtknoten und den Filamenten iſt die Saftdruͤſe und zu⸗ gleich der Safthalter. Die Quantitat des Safts iſt anſehnlich. SZ ; Dreyzehnte Klaſſe. Polyandria. = Zwitterblumen mit zwanzig oder mehr Staubgefäßen, welche auf dem Boden Reben | 7 3 ; Kelten Schöͤlkraut. Unelidonium maius. eine Saftblume iſt. Sie hat eine anſehnliche Krone; dennoch habe ich keinen Saft. in derſelben Aa Sie wird von den a Bienen a i Dieſe Blume iſt eine von denjenigen, welche mich abgehalten haben, in der Ein: leitung zu behaupten, daß jede mit einer Krone verſehene Blume . 1 1 / Papauer. Eee ſagt, daß die Arten des Mohns den Bienen Ho⸗ nig geben. Ich wuͤnſchte, daß er hlnzugeſetzt hätte, wo eigent⸗ . lich der Saft befindlich iſt; denn. ich habe denſelben bisher noch . nicht finden können. Seine Behauptung ſchelnt indeſſen dadurch beſtaͤtigt zu werden, daß ſich ſehr viel Blaſenſüͤße in den Blumen des Papauer fomniferum aufhalten. Gledit ſch hingegen ſagt = 8 5 — 0 = 5 von Daß 23 . Papauer. Nymphaca. von Beer 2 Art S. 241. und vom Papaucr dubium und Rhocas , S. 202. bloß, daß ſi ſie den Bienen Steff zu Wachs geben, hat alſo ſo wenig, als ich, Saft In denſelben gefunden. Auf dem. Papauer dubium und fomniferum habe ich Bienen angetroffen. Papauer dubium. Daß dieſe Blume nicht vom Winde, | ſondern von den Bienen befruchtet werde, iſt ſehr wahrſcheinlich. : Denn nicht nur verhindern dle Kronenblaͤtter, daß der Wind den Staub von den Antheren wehen kann, ſondern dieſer Staub ſitzt auch ziemlich feſt, und läßt ſich keinesweges leicht wegbla⸗ fen, und die Blume iſt in dieſem Stück voͤllig den Saftblumen, kelnesweges aber denjenigen aͤhnlich, welche auf eine mechaniſche Art befruchtet werden. Ich habe verſchledene juͤngere Blumen genau beſehen, und zwar zu einer Zeit, da der Wind wehete, und nicht Ein Staubkoͤrnchen auf dem Stigma gefunden, da im Gegentheil das Stigma der aͤlteren Blumen beſtaͤubt war. Dies | llaͤßt ſich nicht anders erklaͤren, als fo, daß eine Biene die letzteren 8 beſucht und ihr Stigma beſtäubt habe dle erſteren aber damals Ri A nicht fd geöffnet gehabt haben. 1 . N Jes. Nymphaea lute a. Tab. XXIII. 5. 6. 7. 10. 5. Die Blume in natürlicher. Sıöfe, von oben sefehen. | Der dem Stigma kriecht ein Blumenkaͤfer. 5 10. Dieſelbe in natuͤrlicher Stellung im Durch. , Ein Saftblatt von oben. 7. Daſſelbe von unten. N s . Die Linn E iſche Beſchrelbung der Gattung Ya zwar mit der Nymphaea alba, keinesweges aber mit dieſer Art überein, Die fünf äußeren großen Blätter nennt er Kelch, die vielen inne: een kleineren Krone. Daß dies irrig ſeg, läßt ſich ſchon a priori beweiſen. Denn da die Krone einer Blume dazu dient, dieſelbe, als eine Saftblume, den Inſekten von weitem bemerkbar zu machen, und zu dieſem Ende ſo groß als moͤglich ſeyn muß, der Kelch hingegen, wenn er nicht zugleich auch die Krone iſt, bloß dazu dient, die noch nicht aufgebrochene Blume zu beſchuͤtzen, wann aber diefelbe bluͤhet, mehrentheils keinen Nutzen ſtiftet, und folglich fo klein als möglich ſeyn muß: ſo wuͤrde die Natur in dem Bau dleſer Blume einen Fehler begangen haben, wenn Etinns Recht hätte, weil der Kelch weit groͤſſer ſeyn würde, als f die Krone. So wie es nun aber an und fuͤr ſich wahrſcheinlicher A, daß ſich Linn é geirrt, als daß die Natur einen Fehler bes gangen habe: ſo wird dieſe Wahrſchelnlichkeit zur Gewißheit, fo. bald man weiß, daß der Linn é iſche Kelch zugleich die Krone, die Linns iſchen Kronenblaͤtter aber die Saftdruͤſen ſind. Die ö fünf großen Blätter 1 nemlich, ehe fi ſie ſich geöffnet hoben, auf der 9 Seite, und zwar, ſowele f 0 e nicht uͤber elnander lie gen, ſondern der Luft ausgeſetzt find, grün, wie ein Kelch fern Theilen der äußeren Seite, welche vorher über einander lagen, gelb, alfo gefärbt, wle elne Krone ſeyn muß. Was aber die in⸗ Er neren kleineren Blätter betrifft, ſo ſind dieſelben theils fletſchicht, | I theils zwar auf der oberen Seite runzlicht, auf der unteren hinge⸗ gen eben und glatt, Fig. 7. Und auf dieſer Seite fondern fie den Saft ab. Dieſer Saft iſt gegen den Regen völlig gefi ichert, > well dle Saftblätter an den Kronen oder Kelchzütken dicht ae liegen. Daß nun die Blume den Saft zu 7 5 A Beſten her. vorbringt, indem ſt fie von den Inſekten, welche ſich von demſelben a ernähren, befruchtet wird, iſt ſehr wahrſcheinlich. Vielleicht ge⸗ ſchieht die Befruchtung durch ein anderes mir noch unbekanntes häufig. in den Blumen gefunden habe. Dieſe Kaͤfer traf ich theils beym Saft, theils auf allen uͤbrigen Theilen der Blume an. Nun liegen die Staubgefäße, deren Antheren noch nicht bluͤhen, dicht dem Stigma abwaͤrts und nach den Safrblättern zu herumgebogen, N und die nun obere Seite der Antheren iſt ſtaubicht, Fig. 10. Indem alſo die Blumenkaͤfer allenthalben umherkriechen, ſo ſchleppen tigkeit uͤberzogene Stigma. 8 Daß die Blume ein ſo großes Stigma Er eine fo große An zahl von Antheren hat, laͤßt ſich aus der angegebenen Art der Befruchtung ſehr wohl erklaren, und eben dadurch wird dieſelbe deſto wahrſcheinlicher. Zu dem Ende wollen wir ſie mit der auf eben dleſer Kupfertafel in Fig. 9. abgebildeten Stachys [yluatica . vergleichen. Diefe hat nur vier Antheren und ein kleines Stigma. Sie wird von einer Hummel beſucht, welche, indem fie ihren Saugeruͤſſel in den Safthalter ſteckt, nothwendig den Staub der Antheren der jüngeren Blume mit ihrem haarichten Kopf abſtrel⸗ | fen, und denſelben eben ſo nothwendig auf das Stigma der aͤl⸗ teren Blume wieder abſetzen muß. Hier ſind alſo vier Antheren und ein kleines Stigma zur Befruchtung vollkommen hinlaͤnglich. Bey der Nymphaea hingegen iſt es ein bloßer Zufall, daß dle Blumenkaͤfer den Antherenſtaub auf das Stigma ſchleppen. Haͤtte ſie alſo nur vier Antheren und ein kleines Stigma, ſo wuͤrde es fich nur ſelten fügen, daß ein Käfer zuerſt auf die Antheren, und hernach auf das Stigma kroͤche, und die wenigſten Blumen wuͤrden befruchtet werden. Es mußte alfo, was dieſer Zufall uns gewiſſes an ſich hat, durch die Menge der Antheren und die Groͤſſe des Siem Bi und aufgehoben werden. 28 muß, auf der inneren Seite hingegen, und ſelbſt auf denjenigen — Inſekt, vlelleicht aber auch durch die Blumenkaͤfer, welche ich an dem Piſtill, diejenigen aber, welche bluͤhen, haben fih von & fi e den Staub der Antheren auf das mit einer tlebrichten euch 3 Tilia. . 275 | Tilia. = Tilia Europaea und T. cor data. "Groß: und Hein, blaͤttrichte Linde. Tab. XXII. 36. 38. 46. Die beiden erſten Figuren find nach der erſten, die letzte nach der zweyten Art ge⸗ "zeichnet, Soweit das u punktirt ift, 2 es die Saft⸗ druͤſe. Die blͤhenden Linden werden von den Blenen außerordent⸗ uch haͤufig beſucht. Kruͤnitz ſagt S. 667, daß die Bienen nicht nur Staub zu Wachs, ſondern auch Saft aus den Blumen ſamm— len, aus welchen ſie einen ſehr vorzuͤglichen Honig bereiten. Auch Gleditſch ruͤhmt die Blumen wegen dieſer Urſache ſehr, S. 179. Und dennoch hat Linné zwar in der Amerikaniſchen, keineswe⸗ ges aber in den Europälſchen Arten Saftdrüfen gefunden. paäͤtſchen Arten haben auch Saftdruͤſen, welche, wie bey der Amerlkantſchen, am unteren Ende der Kronenblaͤtter ſitzen, aber klein und wentg ſichtlich ſeyen. Dieſe habe ich nicht finden koͤn⸗ nen; vielmehr find | 1. A Saftdruͤſen die fuͤnf ee ſehr hohlen Kelch⸗ blaͤtter. ſind, als Br der Kelch. Denn fi fie find 1) inwendig ſehr hohl, folglich auswendig ſehr hoͤckerlcht, aͤhnlicher Subſtanz, wie gewoͤ bnüch, e weiß oder blaßgelb, glatt und knorplicht. 8 2. In der Hoͤhle derſelben finder man, be des Mor⸗ 5 = gens, da der die Nacht hindurch bereitete Saft von den Bienen = noch nicht abgeholt worden iſt, denſelben in anſehnlicher Menge. 2 Der Saft iſt gegen den Regen vollg geſichert. 1) ſitzen die Blumenſtiele in dem Winkel, welchen die Blattſtlele mit dem Zweige machen, und hangen herab, da diefe in dle Höhe Ein jeder Blumenbuͤſchel hat folglich ein Obdach an dem Blatt, welches ungefähr horizontal ſteht, well es in die⸗ £ gerichtet find. fer Stellung die meiften Regentropfen auffängt. Steht man alſo unter einer blührnden Linde, und ſieht in die Höhe, fo ſieht man die weißen Blumen; fieht man aber von einem erhabenen f Ort auf den Baum hinab, fo ſieht man faſt welter nichts, als die grünen Blätter. | | äußere konvexe Seite der Kelchblaͤtter dem Regen ausgeſetzt, und ſchuͤtzt eben dadurch d 3) Auch die Blumenblaͤtter (bracteae) tragen zu dieſer Abſicht etwas bey, indem ſie theils viel Regentropfen auffangen, die ſonſt auf die Blumen fallen würden, theils aber, wie ich mir wenig; ſtens vorſtelle, auf folgende Art. 8 welche die Blumen haben koͤnnen, iſt, wenn die äußere Selte * Gle⸗ ditſch aber (Forſtwiſſenſchaft 1. B. S. 302.) ſagt, die Euros mehr grade entgegen geſetzt ſeyn. Nan ſieht es denſelben ſoglelch an, daß ſie etwas mehr 2) nicht gruͤn und von blatt⸗ Denn 2) Da die Blumen herabhangen, ſo iſt die die innere konkave Sette vor demſelben. Die vortheilhafteſte Stellung, TPilia. 276 des Kelchs den herabfallenden Regentropfen grade zugekehrt iſt | Diefe Stellung haben fie nun wirklich, wenn es bey einer Wind⸗ ſtille regnet. Denn da in diefem Fall die Direktion der herabſal⸗ lenden Regentropfen perpendtkulär iſt, fo if die Axe der herab- hangenden Blumen auch perpendikulär. | mit Wind oder Sturm koͤmmt, ſo iſt die Direktion der Herabfalt , lenden Regentropfen fchlef, und deſto ſchiefer, je ſtaͤrker der Wind iſt. Aber in eine ungefaͤhr eben ſo ſchiefe Stellung bringt alsdenn der Wind die Blumen dadurch, daß er an die Blumen⸗ blätter weht, und dieſelben aus ihrer vorigen Stellung bringt. Alſo iſt auch in dleſem Fall die äußere Seite des Kelchs den herabfallenden Regentropfen grade zugekehrt. Fehlten aber dle Blumenblaͤtter „ fo würden die Blumen, weil der Wind an den, ſelben ſelbſt und den bloßen Blumenſtielen einen ſehr geringen Widerſtand fände, faſt grade herabhangen bleiben, folglich die äußere Seite des K Kelchs den herabfallenden Regentropfen nicht 4) Wenn auch die Blume / vom Winde geſchuͤttelt, ein naſſes Blatt berühren ſollte, jot kann : doch von unten kein Regentropfen in den Saſthalter kommen, weil die Kronenblaͤtter und Filamente ſolches verhindern. ſind die Kelchblaͤtter an der Baſi is e aber in der Mitte / Auch wo der Saft iſt, glatt, Fig. 46. \ 4. Die ganze Blume: tft weiblich „oder ein wenig blaßgelb. Diefe Farbe haben auch die Blumenblaͤtter. Dieſe tragen alſo auch dazu etwas bey, daß die Blumen den Blenen von weitem beſſer in die Augen fallen. Ein Saftmaal iſt nicht noͤthig, da der Saft nicht tief verſteckt iſt. Auch locken die Blumen durch ihren uͤberaus angenehmen und ſich weit verbreitenden Geruch die Inſekten an ſich. s 5. Im naͤchſtvergangenen Jahr babe 10 auf der fruͤhen And kaͤferartige Inſekten von gruͤnlichgelber Farbe überaus häufig am getroffen. Daß fie den Saft genoſſen, konnte ich ſehr deut’ lich ſehen. Ich glaube aber, daß diefer Saft, da er nicht für | $ ſie, ſondern für die Bienen beſtimmt iſt, ihnen ſchaͤdlich iſt. Denn ich fand eine große Menge derſelben unter den Baͤumen auf der Erde liegen, welche theils todt e — dem Tode nahe zu ſeyn ſchtenen. 8 2 Tilia Americana. Tab. XXII. 43. 44. 53. 43. Ein aͤußeres Kronenblatt von innen. 44. Ein inneres Kronenblatt von innen. 1 53. Der Fruchtknoten. Dle Figuren ſind vac einem ge trockneten Exemplar gezeichnet. 8 0 Die friſche Blume zu unterfuchen habe ich ar nicht 8 genheit gehabt. Indeſſen habe ich aus einigen Blumen meines N getrodneten Epemplars, welche ich in Waſſer ti hatte / Wenn aber der Regen 5 3 * — 5 | 94 Saftmaal 8 rluͤhrt werden. Nie Delphi inium. ersehen, daß die Kelchblätter eben ſo, als bey den N Arten, in der Mitte eine glatte Stelle haben, welche alſo die Die inneren Kronenblaͤtter, wie er nach Saftdruͤſe und der Saſthalter iſt. welche Linne Schuppen nennt, hangen nicht, Kalms Angabe ſagt, mit den aͤußeren zuſammen; ſondern jene bleiben ſitzen, wenn man dieſe abloͤſet. So wenig ich nun daran zweifele, daß die Kelchblätter Saft enthalten, fo glaube ich den: noch, daß auch zwiſchen den inneren Kronenblaͤttern, welche Kalm für ein Nectar ium gehalten hat, und dem Fruchtknoten Saft befindlich ſey. Denn die Naͤgel jener ſind fleiſchicht, und ſitzen in den glatten Vertiefungen, welche der Fruchtknoten an der Baſis hat. rium haben, welches etwas ſeltenes und merkwuͤrdiges ſeyn wuͤrde, * ich wenigſtens 50 in keiner Blume dergleichen angetroffen abe. 5 Delphintum. - | ne Rltterß efporn. vorne geſehen. f 2. Diefelbe, von der Seite En > 3. Eine jüngere Blume, von welcher die vorderſte Hälfte der Krone weggeſchnitten! worden. Die Staubgefaͤße befinden fi ſich in drey verſchledenen Zuſtaͤnden. Drey von denſelben a ſtehen dem Ae in den Sporn am naͤchſten, und nicht weit vom Ihre Antheren blühen, und haben bloß auf der oberen Seite Staub. Drey andere d haben vorher eben dleſe Stellung gehabt, nachdem aber ihre Antheren verbluͤhet waren, haben ſie ſich herabgekruͤmmt, damit ſie nicht verhindern, daß er die bluͤhenden Antheren von den hineinkriechenden Hummeln be Eines b faͤngt an, ſich auch herabzukruͤmmen. \ Die übrigen e find kuͤrzer, und ihre Antheren haben ſich noch nicht geöffnet. Das Stigma befindet ſich zwiſchen denſelben, und kommt nicht zum Vorſcheln. 4. Eine aͤl ltere Blume. Das Stigma a aber ſteht nun ganz frey, und nimmt eben die Stelle ein, welche vorher die e Aucheren eingenommen N hatten. 1*. Das Piſtill der jüngeren Blume von der Sele. 2“. Das Piſtill der älteren Blume. Das noch geſchloſene Stigma der jüngeren Blume von — m 4 ‚geöffnete Sehe der älteren Plume. N \ Sonach wuͤrde die Blume ein doppeltes Necta- Tab. XXIV. g Deiphinium Alacis. k ER er | 1. Die vergrösserte Blume fr natiliche Sing, von X Aconitum Napellus. ' ar : hut. Tab. XV. 26. 3“. | In dieſer haben fich alle Staubge⸗ : füße b, nachdem ihre Antheren verblühet waren, herabgekruͤmmt. Delphinium, Aconitum. 1. 2. Der Sporn enthäft den Saft, welcher v von ſelnem fleiſchlchten Ende abgeſondert wird. ö 3. Ich fand, daß das Ende des Sporns mehrenthells hoͤher fand, als feine Oeffnung, folglich kein Regentropfen zum Saft gelangen konnte, weil er nicht in die Hoͤhe ſteigen konnte. Hleher ge⸗ hört auch dies, daß das duͤtenſoͤrmtge Kronenblatt ſich unterwaͤrts zuſammen begiebt, Fig. 1., und dadurch verurſacht, def weniger Regentropfen in den Sporn hineinfallen. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn das oltenſßemige Kronenblatt, welches mit dem Sporn Ein Stuͤck ausmacht, pflegt anders gefaͤrbt zu ſeyn, als die uͤbrigen, und 5 mit eee Figuren von dunkler Farbe geile „ i 5. Die Blumen werden von Hummeln nicht nur beſucht, ſondern auch befruchtet, und zwar, weil fie männlich welbliche Dichogamiſten find, alſo, daß die Hummeln d den Staub von den Antheren der jüngeren. Blumen auf das Stigma der Älteren. ſchleppen. Eine Hummel, durch die Krone gelockt, fliegt auf die Blume hin. Sowohl die beſondere Farbe des duͤtenfoͤ migen Kronenblatts, als auch das auf demſelben befindliche Saftmaal zeigt ihr den Weg zum Safthalter. Sie kriecht alſo hinein, und ſteckt ihren Saugeruͤſſel in den Sporn und ſaugt. ‚Hier muß fie nothwendig, wenn es eine jüngere Blume tft, den Staub der blühenden Antheren mit ihrem Unterleibe abſtrelfen; fie kann aber denſelben nicht an das Stioma anſtreichen, weil daſſelbe noch nicht vorhanden iſt. Nachdem ſie den Saft verzehrt hat, verläßt fie dleſe Blume, und fliegt auf eine Ältere hin. Hier ſteht ihr das Stigma eben da im Wege, wo in der juͤngeren Blume die bluͤhenden Antheren, und ſie kann nicht zum Saft gelangen, ohne den mitgebrachten Staub auf das Stigma abzuſetzen. Auch Bienen beſuchen die Blume; doch hade ich nur bemerkt, daß ſie — N 5 f E ER 5 8 Eiſenhuͤtleln. Blauer Sturm⸗ Tab. XXIV. 12—14. i 5 Be XV. 26. Eine Saftmaſchine. 8 „Der oberſte Theil derſelben im Durchſchrltt. de 2 ee, Hälfte der Saftdruͤſe. - Eine etwas vergroͤſſerte Blume in natler Tab. XXIV. 12. licher Stellung, welche von einer Hummel beſucht wird. 13. Die Befruchtungstheile einer jüngeren Blume. a die blühenden Antheren. b die noch nicht blühenden. ec die ver, bluͤheten. Die Stigmate kommen noch * un: aer d die Stlele der * 1 In S2 0 * 13 Dle e Befruchtungethele elner alteren Blume. Die An⸗ theren ſind ſaͤmtlich verbluͤhet. der bluͤhenden Antheren eingenommen. 1. Die Saſtdruͤſe iſt eigentlich der oberste N 5 flelſchichtere, inwendig grüne, auswendig aber ſchwarzololette Theil der Düte, welche am Stiel der Saftmaſchine befindlich ſt. Die Düte ſelbſt iſt violett, auch inwendig; dieſe Farbe verliert ſich aber nicht nach und nach in die grüne Farbe der Saftdruͤſe, ſondern wird durch einen dunklen Rand von derſelben abgeſchnit⸗ ten. Daß hier ſchlechte rdings kein Regentropfen zum Saft kom, men koͤnne, lehrt der Augenſcheln. tendes Beyſplel von der Anziehungskraft, welche die Safthalter der Blumen gegen den Saft aͤußern. Druͤckt man nemlich den 585 oberen Theil einer von denſelben zwiſchen den Fingern, ſo koͤmmt unter warts der große Safttropfen zum Vorſchein; hört man aber auf zu drücken, ſo dehnt ſich die Duͤte mit elaſtiſcher Kraft ploͤtz⸗ Hohe. ö Dieſe Blume wird am fo, wle die vorhergehende, von nd in beſucht und befruchtet. Denn wenn man die beiden letzten Figuren mit der erſten vergleicht, fo ſieht man, daß die a 3 in den juͤngeren Blumen nothwendig den Staub der blühenden Antheren mit ihrem. Unterleibe abſtreifen, und in den aͤlteren Blumen denſelben eben fo neihwendig auf die Sur . F bringen muͤſſen. E Aconitum Lycoctonum. olle Stucmpur, Tab. XV. 2729. von der Seite geſehen. 5 | 4 28. Dieſelbe, von vorne besehen. = 29. Eine Saftmaſchine. 2 ER er Die Duͤte iſt blaßgelb; die Saſtdrüſ 10 von sa dleſer Farbe, aber flelſchicht. Wenn man jene gegen das Licht hält, | fd ſteht man den Saft bis an die punktirte Linie ſtehen. Druͤckt man dleſelbe zwiſchen den Fingern, fo findet auch hier das von der vorhergehenden Art geſagte Statt. {3 . Gegen den Regen ift der Saft in beiden Arten vollkommen geſichert. Beider unterſte Kronenblätter, in ind Inwendig sans. | Beide haben fein Saftmaã . en \ Aguilegia | | Adi ke vulgaris. Ackeley. Tab XV. 30. Eine $ Letivas vergröfferte Saftdüͤte. a Das fleiſchichte Ende der Saftduͤten ſondert den Saft 3 a IR kann aus denſelben . dae er ſi ich in Ihrem Aconitum. Aduilesia | : De Die Stigwate ae die Stelle g Die Duͤten find ein el nleuch⸗ 27. Dle, etwas vergrösserte Blume in mathe Suns, | Nigella. Aquilegia. oberſten umgebogenen Theil befindet, und von demſelben zu ſtark angezogen wird. Daß kein Regen zum Saft kommen könne, lehrt der Augenſchein. Ein Saftmaal hat dieſe Art. nicht. 70 Die Blume wird von großen Hummeln beſucht. Auch Ble⸗ A nen traf ich auf derſelben an. Sie ſammleten zuerſt den Staub von den Antheren; anſtatt aber alsdenn in die Saftduͤten hinein zukrlechen, begaben fie ſich von außen auf dieſelben, biſſen in das loberſte Ende derſelben ein 95 und holten bci ſolche Art = [Saft heraus. Leske will, wle Medlkus S. 153. meldet, das ſoge⸗ nannte Wandern der Staubgefaͤße zum Piſtill auch bey dieſen Blume wahrgenommen haben. Er hat ſich aber auch hier geirrt. Allerdings legt ſich zwar die innerſte Reihe der Staubgefaͤße mit ihren blühenden Antheren an die Griffel, und fo folgen ihnen nach und nach die aͤußeren Reihen. Solange dies aber geſchieht, ſind dte Griffel noch kürzer, als die Filamente, und liegen dicht | lich von elnander, und der N: fährt wieder in die an einander. Erſt, wann alle Staubgefäße verbluͤhet ſind, ver⸗ laͤngern ſich die Griffel, ſo daß fie endlich länger werden, als jene, und kruͤmmen ſich auseinander, ſo daß die Stigmate nicht Die Blume iſt alſo ein RER von der männlich: rn Art. Agi ga l enade BHs Hier iſt zwar das Ende der Saftduͤten nicht umgebogen, ſondern nur ein wenig gekrümmt; der Saft aber kann dennoch nicht herausflleßen, weil der lange duͤnnere Theil ihn zu ſtark anzieht. Dieſe ſchoͤne Blume hat ein Saftmaal. Denn die Krone iſt roth, der untere weitere . A der Safrodeen aber geb, beſonders inwendig · e A : 2 beyſammen ſtehen, ſondern einen kleinen Raum einnehmen. nl Mgella. | Nigella aruenfis. Bilder Schwarkkümmel Tab. VI. 1—12 16—18. 22. Tab: XXIV. F. 6. 9. Tab. XXV. . Tab. VI. 4. Die vergröſſere Blume von oben geſchen. i Sie iſt fünf Tage alt. 22. Dieſelbe in natdelicher Stellung. Se if itoen Tage | I. Elne Saftmaſchine in natürlicher Stelung, von der Selte, 2. von unten, 3. von oben geſehen. 9. Dlieſelbe, mit ven Deckel noch verſehen, 10. deſſeben beraubt. 12. Ein Theil einer Saſtmaſchine ohne den Aeli | | ſchultt. a die Hälfte der Saſtdruͤſe. 5. Der oberſte Theil eines bluͤhenden Staußgefäges in nas N tuͤrlicher Stellung, von der Seite geſehen. 6. Die untere Seite deſſelben. Der eine Staubbeutel hat ſi 0 ‚fon ganz seöffnet, der andere ei angefangen fi fi ch zu oͤffnen. ü ſeondern aufrecht ſteht, von vorne geſehen. Nigela. 2 Eben derſbe, von oben gesehen N 8. Die untere flache Sette beſſelben, nachdem der Staub 5 von einer Biene abgeſtreift worden tft. 22 15 17. Eine Saftmaſchine, von oben def zwischen zwey Stlamenten, welche ſich berelts geſtreckt haben, und welche weiß find, an der Baſts aber einen vloletten Fleck haben. 2 16. Eins von biefen Filamenten, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 18. Ein Filament, welches ſich noch nicht geſtreckt hat, Der auf der hinteren Seite befindliche violette Fleck ſchimmert nur ſchwach durch. 11. Ein Griffel der Blume Zig. 4, noch ſtaͤrker vergröffert, Von a) bis b ſieht man das Stigma, von b bis e iſt daſſelbe auf der unteren Selte des Griffels bach von c bis d iſt es wleder auf der oberen Seite, im Tab. XXIV. 6. Eine Blume, welche zwey Loge alt if, wird von einer Biene beſucht, welche den Staub der bluͤhenden | Antheren abſtreiſt. Von ı hat fe denſelben ſchon abgeſtreift, ® von 2 und 3 ſtrelſt fie ihn jetzt ab, die uͤbrigen aber 4 bis 8 hat fie noch nicht berührt, welche folglich Ihren Staub noch haben. . Eben dieſe Biene beſucht, nachdem fie jene verlaſſen hat, elne Blume, welche ſechs oder ſteben Tage alt iſt, und ftreift den von jener erhaltenen Staub o an die Stigmate a nt FJ. Die verblühete Blume. | as XXV. 8. Die Feifen Samenkapfen, von oben ve E Die acht Koͤrper, welche einne Nc Na nenne ich Eine derſelben ſieht man in Fig. 1. Tab. VI. einen von der Seite. d e ift der Stiel derſelben. drüſe „der Safthalter und die Saftdecke. elne Rinne geſtaltet; er iſt nemlich hohl, die Seite nach d. zu c be iſt die Saft: aber iſt offen. Auf dieſe Oeffnung paßt genau ein Deckel, wel⸗ | cher oberwärts noch einen ſchmalen Fortſatz b e hat. In Fig. 3. g 5 man die Saftmaſchine von oben, und den ganzen Deckel f Dieſen ſieht man noch deutlicher in Flg. 9. In Fig. 10, 8 N der Deckel weggeſchnltten, und man ſieht die nun offene Rinne. i In ßig. 2. ſteht man dieſelbe von unten, wo bey e das Ende des Fortſatzes des Deckels zu ſehen iſt. : 1. Die Saftdrüfe iſt der Grund der Rinne der eme oder das flifchichte Knle e. Sie ift gelb. A. Der Saſthalter iſt der einnenförmige Theil e b. 3. Dle Saftdecke {ft der Deckel ee. Derſelbe verſchlleßt die Rinne völlig, und (hüßt den Saft vor dem N Damit — Dash, welches mit biefem. a nach eben baue. eu Ni ’ weſſet, it ein Fe 3° Der Theil ch iſt wie » Nigella. ER | er ſich nicht verſc ebe, fo hat dle Safemaſchme bey b zwey Hoͤcker, welche man in Fig. 3., 9, und 16. ſieht, zwiſchen welchen der Deckel liegt. Ferner iſt⸗ der Thell a b mit einigen auswärts ger richteten Borſten verſehen, welche verurſachen / daß eln Regen⸗ tropfen, welcher auf denſelben gefallen iſt, ſich nicht nach b bege⸗ ben, und dem Safthalter naͤhern kann. Dieſer Theil tft ferner auf der oberen Seite etwas konver, auf der unteren aber konkav, damit ein auf denſelben gefallener Regentropfen leichter ablaufen koͤnne. Endlich iſt der Deckel elaſtiſch. Stoͤßt man ihn alſo zu⸗ 5 ruͤck, fo fällt er, wenn man nachlaͤßt, wleder zu. Wenn elne tene ſich auf die Blume geſetzt hat, ſo ſteckt ſie ihren Sauge⸗ ruͤſſel zwiſchen den Deckel und die Rinne der ihr naͤchſten Saft⸗ maſchine hinein. Nachdem fie den Saft verzehrt hat, ziehen fe, den Saugeruͤſſel wieder heraus „und der Deckel fallt wieder zu. Von dieſer beglebt fie fi ch zur nächfifolgenden. Und ſo laͤuft fie im Kreiſe herum, bis fie alle acht Saftmaſchinen ausgeleert hat, da fi e denn dleſe Blume verläßt 0 und auf elne andere hinfliegt. 4. Die Kronenblaͤtter ſind auf der oberen Seite blaßblau, und machen den Bienen die Blume, als eine Saftblume, be⸗ merkbar. Damit nun dieſe den Saft leicht finden, und den gan⸗ zen Vorrath deſſelben verzehren können, fo hat die Blume ein Saftmaal, welches folgendermaßen eingerſchtet it. Die Saſtma⸗ ſchinen ſind auf Ihrer oberen Selte Fig. 17. bräunlich oder blau, haben aber zwey breite welßliche oder gelbgrͤnliche Queerſtrefen a c und b d. Der Fortſatz des Deckels Fig. 1. be und 58 iſt welßlich und braun ; welche Farben zweymal abwechſeln. End⸗ lich haben die Fllamente, welche weiß fü nd, auf ihrer inneren oder den Piſtillen zugekehrten Seite nicht weit von ihrem unteren = Ende einen violetten Fleck; auf der äußeren Seite aber ſchimmert dieſer Fleck nur ſchwach durch. In Flg. 22. ſieht man, daß ei⸗ nige Filamente ſi ſich hortzontal geſtreckt haben, andere aber noch aufrecht ſtehen. Fig. 16. ſtellt den unterften Theil eines hortzon⸗ tal geſtreckten Fllaments, von oben geſehen, vor, wo alſo der violette Fleck zu ſehen ift; Fig. 73. aber den unterſten Theil eines aufrechtſtehenden „ von vorne geſehen, wo der violette Fleck nur ganz ſchwach durchſchimmert. Was nun dieſes alles zuſammen⸗ genommen fuͤr einen Effekt mache, fü eht man in Fig. 4, wenn man, was in derſelben nicht deutlich vorgeſtellt werden konnte, noch vermfttelſt Fig. 17. und gig. 25 e b in Gedanken erganzt. Man erblickt nemlich in der Mitte der Blume zehn koncentriſche Ringe, welche abwechselnd weißlich und von dunkler Farbe fü ſind. Deeſe Ringe dienen bloß dazu, daß die Biene durch dieſelben, als durch einen Wegweiſer, ringsherum gefüget, werde, und folgs lch alle ee a \ S 3 283 Nigella. | F. Die Blume hat acht Reihen von Staubgefäßen, welche ztoiſchen den Safımafchinen befindlich find. Jede Reihe enthaͤlt ihrer ſechs, welche dicht hinter einander ſtehen. Wann die Blume aufgebrochen iſt, und ihre Krone aus einander gebreitet hat, ſo ſtehen alle Staubgefaͤße aufrecht, und ſind ganz gerade, und dle Antheren haben ſich noch nicht geöffnet, wie in Fig. 4. in jeder Reihe eines, in Fig. 22. aber in jeder Reihe viere. Am erſten Tage kruͤmmt ſich hierauf das vorderſte jeder Relhe, ſo daß der unterſte Theil deſſelben feine aufrechte Stellung behält, der oberſte aber eine horizontale bekoͤmmt. Selne Anthere bekoͤmmt auf der unteren Seite der Länge nach zwey Ritzen, aus welchen der Staub hervorqulllt „und dle untere Seite ganz bedeckt. Am folgenden Tag ge hat ſich daſſelbe horizontal geſtreckt, und das zweyte jeder Reihe thut nun eben das, was das erſte am vorhergehenden Tage that. Fig. 22. ſtellt eine Blume vor, welche zwey Tage alt ift. Ran ſieht ſechs horizontal geſtreckte Staubgefaͤße (die beiden hin = terſten werden von der Blume verdeckt) und ſieben gekrümmte (das hinterſte wird von der Blume verdeckt). Am dritten Tage iſt das zweyte Staubgefäß jeder Reihe auch geſtreckt, und das dritte gekduͤmmt mit ſtaubvoller Anthere. In Fig. 4, ſieht man elne Blume, welche fuͤnf Tage alt iſt. Die vier vorderſten Staubgefäße jeder Reihe ſi nd horizontal geſtreckt, das fünfie Ta gekruͤmmt, das ſechste ſteht noch aufrecht, Am ſiebenten Tage findet man alle acht und ‚vierzig, Staubgefäße geſtreckt. Die fuͤnf Griffel ſtehen anfangs aufrecht, und. find gerade. Das Stigma hat das Anſehen einer Nath, welche auf der inne ren Selte derſelben ſich befindet, und ſich von der Baſis derſelben bis an ihr Ende erſtreckt. Am folgenden Tage haben ſich dieſel⸗ ben theils ein wenig gekrümmt, theils ein wenig. Sehnefenförmig gedrehet, Fig. 22. Sie fahren fort ſich zu krummen und zu dre⸗ hen, ſo daß fie, wann die Staubgefaͤße beynahe verbfühet find, ungefähr horizontal fiehen, und der groͤßte Theil ihres Stigma auf der unteren Seite befindlich iſt, Fig. 4. Fig. Ir. ſtellt einen Griffel der Blume Fig. 4., von oben geſehen, vor. Man ſieht hier den Theil des Stigma a b und ed, aber den groͤſſeren mit; telſten Theil deſſelben be fü ieht man nicht, well er ſich auf der unteren Seite des Griffels befindet. Nachdem die Staubgefäße ſich ſaͤmtlich geſtreckt haben, fo kruͤmmen und drehen ſich die Grif: fel immer mehr, wie Tab. XXIV. Flg. 9. zeigt. | Dieſe Geſtalt behalten ſie ungefähr drey oder vier Tage. Hierauf ſtrecken fie ſich wieder grade in die Hoͤhe, und die Blume verllert alsdenn die Kronenblätter, die Staubgefaͤße und die Saftmaſchinen, und 1 8 hat die in Tab. XXIV. Fig. 5. abgebildete Geſtalt. Als ich im Sommer 1789 Bienen auf der Blume antraf, ſo bemerkte ich, daß fi e ini dem Ruchen immer an die bluͤhenden oder ſtaubvollen Antheren ſtießen. man mit einem Stahl aus einem Feuerſtein ſchlaͤgt. dachte ich alſo, eine Biene dleſen Staub abſtreift, ſo fährt eln - Theil deſſelben auf das Stigma, und bleibt auf demſelben ſitzen. 0 8 Nigella. 284 Ich bemerkte dies mit einem kleinen Mißfallen. Warum, dachte ich, muͤſſen denn dieſe Thier _ chen, indem ſie ihrer Nahrung nachgehen, immer die Antheren im Wege finden, und warum koͤnnen ſie nicht vielmehr ungehin⸗ dert unter denſelben herumlaufen? Weil ich aber überzeugt war, daß man auch den geringſten Umſtand, den man in einer Blume antrifft, nicht fuͤr unwichtig halten muͤſſe, am wenigſten aber, 5 wenn ſich derſelbe auf die Inſekten bezieht, welche die Blume br ſuchen: fo dachte ich über dleſen bemerkten Umſtand nach, und ich warf bey mir die Frage auf, ob derſelbe nicht vielleicht eine Veranſtaltung der Natur ſeyn „und ſich auf die Befruchtung der Blume beziehen möchte. Ein anderer Umſtand, daß nemlich die Antheren den Staub auf der unteren, alſo der von den Stig⸗ maten abgewendeten Seite haben, brachte mich bald auf die rechte Spur. Denn der Antherenſtaub kann nicht auf die Stig⸗ mate fallen, da bieſelben höher ſtehen, und wenu er vom Winde auf diejelben gebracht werden ſollte, fo wuͤrde es zweckmäßiger | | ſeyn, daß derſelbe ſich auf der oberen Seite der Antheren befaͤnde. Sollten alſo wohl, dachte ich, die Bienen bloß deswegen an die Antheren ſtoßen muͤſſen, damit fie den Staub von denſelben ab⸗ 2 ſtreifen, und dieſer dadurch auf die Stigmate. gebracht werde? Aber wie wird er auf die Stigmate gebracht, da dieſelben doch ein wenig höher ſtehen, als die Auth ven, folglich von dem bes ſtäubten Ruͤcken der Bienen nicht berührt werden? alſo einen wollenen Lappen, rieb mit demſelben die untere Seite der Antheren, und ſahe, weil meine Erwartung ſehr geſpannt Ich nahm war, mit Erſtaunen, daß einige Staubtheilchen ſich mit der größ⸗ ten Schnelligkeit von allen Seiten, beſonders aber in die Hoͤhe, verbreiteten. Ste glichen hlerin völlig den Feuerfunken, welche Wenn, So ſchloß ich im Sommer 1789. Im folgenden Sommer aber fand ich, daß ich mich dennoch zum Theil gelrrt hatte, und daß zwar die Blenen die Blume befruchten, aber auf eine ganz andere Art, als ich mir vorgeſtellt hatte. Nachdem ich nemlich die dichogamiſche Befruchtangsart des Epilobium anguſtifolium entdeckt hatte, nachdem ich hierauf gefunden hatte, daß eben die⸗ ſelbe bey dem Delphinium Aiacis und dem Aconitum Napellus Statt findet: ſo vermuthete ich, daß, weil Nigella mit den beis den letzteren zu Einer Klaſſe gehoͤrt, auch ſie auf die nemliche Art befruchtet werde. ich mich hierin nicht irrte. nachdem die Staubgefaͤße ſich ſaͤmtlich geſtreckt hatten, noch nicht Der Augenſchein uͤberzeugte mich ſogleich, daß Denn ich fand, daß die Blume, verblͤhet war, ſondern noch drep oder vier Tage zu blühen fort? Ri: Nigella. fuhr, daß während dieſer Zeit die Griffel am meiſten gekrümmt und gedrehet waren, und daher die Bienen alsdenn eben fo nothwendig die Stigmate berührten, als fie vorher die Antheren beruͤhrt hatten, Tab. XXIV. 6. 9., und daß nach Verflleßung dleſer Zelt die Griffel fi ſich wieder grade In die Höhe ſtreckten, und die Kronenblätter, die Staubgefaͤße und die Saftmaſchinen ab⸗ daß nun erſt die Natur ihre fielen, zum offenbaren Beweiſe, Abſicht, newlich die Befruchtung der Fruchtknoten, erreicht hatte. Hieraus folgt alſo mit der größten Gewißheit, daß die Bienen. nicht die juͤngern Blumen, deren Antheren noch bluͤhen, ſondern die älteren, deren Antheren keinen Staub mehr haben, befruch⸗ ten, und zwar ſo, daß ſie den Staub, welchen ſie mit ihrem haarichten Rücken von den bluͤhenden Antheren der erſteren ab⸗ . geſtreift haben, auf die . der letzteren unmittelbar an⸗ ſtreichen. Nachdem wir nun dle eigentliche Sefencstungdart diefer Blume kennen gelernt haben, fo ſind wir im Stande, „ verſchie⸗ dene die Einrichtung derſelben betreffende Fragen auf eine befrie⸗ digende Art zu beantworten, welche wir, wenn wir glaubten, daß eine mechaniſche Befruchtungsart hier SR finde, en wuͤrden unbeantwortet laſſen muͤſſen. Vorher muß jedoch noch etwas, merkt werden. = Die Samenkörner ſollen nicht aus den Sumenküpfeln her⸗ ausfallen, ſondern vom Winde herausgeworfen, und weit ver⸗ ſtreuet werden. Daher ſtehen die Kapſeln 1) aufrecht, und oͤff⸗ nen ſich 2) bloß auf der inneren Seite, Tab. XXV. 8. verglichen mit Tab. XIV. 5. Weil nun die Kapſeln aufrecht Reden, jo muß auch dle Blume aufrecht ſtehen. Warum hat alſo die Blume eine Krone? Antw. Weil fie von den Blenen befruchtet werden ſoll, und zu dem Ende Saft enthalten, und diefen Inſekten, als eine Saftblume, von weitem in die Augen fallen muß. — Warum fü ind die Kronenblaͤtter auf der oberen Seite gefaͤrbt, auf der unteren aber grüner und unan ſehulicher? A. Weil die Blume aufrecht ſteht, und den Die nen nicht die untere, fondern bloß die obere Seite ihrer Krone in die Augen faͤllt. Denn die Pflanze iſt ſehr niedrig, und die Dies nen fliegen nicht unterhalb, ſondern oberhalb der Blumen ums Warum ſind die kleinen Buͤchschen, welche den Saft enthalten „ mit einem elaſtiſchen Deckel verſehen? A. Erſtens, Zweytens, her. — damit der Saft nicht vom Regen verdorben werde. damit Fliegen und andere unedlere Inſekten nicht den Saft fin, den und verzehren, und dadurch verurſachen, daß die Blenen die Blumen unbeſucht, und folglich unbefruchtet ſtehen laſſen. — Warum hat die Blume acht Saftmaſchinen und eben fo viel was . Frucht ee be Reihen von Etat fügen da ſie nur fünf Kronenblaͤtter und eben ſo viel Piſtille hat? Warum hat die Natur hler dle Zahlen und 8, welche kein ſchoͤnes Verhaͤltuiß gegen einander haben, mit elnander vereinigt, und dadurch verurſacht, daß die Blume nicht völlig regulär it? A. Je mehr Reihen von Staubgefaͤßen vorhanden ſind, deſto mehr Staubgef aße ſind täglich im Stande, den Bienen Staub zu liefern, um damit die älteren Blumen zu befruchten „deſto leichter erfolgt alſo dle Befruchtung der letzteren. So viel Reihen von Staubgefaͤßen aber vorhanden ſind, eben ſo viel Saftmaſchinen muͤſſen auch vorhanden ſeyn, weil jene mit 5 dleſen abwechſeln, und wann ſich eines derſelben⸗ horizontal ſtrecken will, es ſich zwiſchen die beiden naͤchſten Saftmaſchinen hindurch on muß. Daß aber nicht zehn Reihen von Staubgefäßen ben ſo viel Saftmaſchinen da find, bey welcher Anzahl die 21 te völlig regulär ſeyn wuͤrde, koͤmmt wahrſcheinlich daher, daß die Natur nicht mehr als achte zur Erreichung ihrer Abſicht nöͤthig fand. Den Bienen, welche von Zahlen und derſelben Verhältniſſen nichts wiſſen, iſt es einerley, ob acht oder zehn Saftmaſchinen vorhanden find, wenn fie nur ihre reichliche Nah⸗ rung in denſelben finden. — Warum hat die Blume in der Se N verſchiedene koncentriſche Ringe von verſchtedener Farbe? a Damit die Bienen, durch dieſelben im Kreiſe herumgefuͤhrt, alle Saftbehaͤltniſſe ausleeren, und, indem fie dies wiſſentlich thun, zugleich, ohne es zu wiſſen, in den jüngeren Blumen den Staub als ler bluͤhenden Antheren abſtretfen, und in den alteren alle Stig⸗ a mate mit Staube verſehen. — Warum haben die horizontal ger ſtreckten Filamente auf der oberen, nicht aber auf der unteren - Seite an der Baſis einen vtoletten Fleck? A. Dieſer Fleck iſt ein Thell des Saftmaals; er mußte folglich auf der oberen Seite, welche die Bienen ſehen, nicht aber auf der unteren, welche ſie nicht fehen, angebracht werden. Solange die Fllamente aufrecht ſtehen, wuͤrde dieſer Fleck, wenn er auf der vorderen Seite der⸗ fetben ſich befaͤnde, von den Bienen nicht ſonderlich bemerkt wer⸗ den. Denn das Saftmaal ſoll, wie die ganze Blume, denſelben 5 von oben, und nicht von der Seite in die Augen fallen. — Warum kruͤmmen ſich die Staubgefaͤße, welche blühen, ſo, daß hre Antheren grade über den Saftmaſchinen ſtehen, und warum ſondern die Antheren den Staub auf der unteren, nicht aber auf der oberen Seite ab? A. Beides geſchleht, damit die Bienen, indem ſte um die Saftmaſchinen herumlaufen, den Staub mit dem Rüden abſtrelfen. — Warum ſtrecken ſich die noch nicht bluͤhenden Staubgefaͤße grade in die Höhe, die ſchon verblüheten aber grade horizontal? A. Weil fie ſonſt verurſachen wurden, f daß die Bienen den Staub der bluͤhenden Antheren nicht rein ab⸗ = F fireifen könnten. — Warum drehen ſich die Griffel und krüm⸗ 297 $ Nigel. men fl ch geb fo N dle Stigmate „ nachdem die 1 faͤmtlich verbluͤhet fi find, die Stelle derſelben einnehmen? A. Beides geſchieht, damit die Stigmate eben ſo nothwendig von wann das Getreide abgemaͤhet worden iſt, und nicht fruͤ⸗ u den Bienen beruͤhrt werden, als vorher dle Antheren von ihnen berührt wurden. — Warum hat dle Blume eine ſo große An: zahl von Staubgefäßen, nemlich acht und vierzig? A. Damit | ſie den Blenen ſechs Tage lang Staub zur Befruchtung liefern koͤnne. — Warum dauert aber die Bluͤhezeit der Antheren ſechs a Tage, und hernach die Bluͤhezeit der Stigmate drey oder vier Tage? A. Sobald die Blume angefangen hat zu blühen, fin: | det ſich nicht ſogleich eine Biene. auf derſelben ein; ſondern ein bloßer Zufall führt ſie fruͤher oder ſpaͤter auf dieſelbe. Ferner fliegen die Bienen an ſolchen Tagen, da es anhaltend regnet, nicht aus; die Staubgefaͤße aber fahren unterdeſſen fort u bi, hen, und zu verbluͤhen. Bluͤheten alſo die Staubgefaͤße z. B. Einen Tag lang, fo wuͤrden viel jüngere Blumen von 1 den Bienen nicht beſucht werden, und folglich denſelben keinen Staub 5 zur Befruchtung der älteren Blumen liefern, Eben. ſo, wenn die Griffel nach dem Verbluͤhen der Staubgefäße nur Einen Tag lang gekruͤmmt blieben, ſo würden viel ältere Blumen von den Bienen nicht beſucht werden, folglich unbefruchtet bleiben. — Warum ſind die Antheren auf ihrer unteren Seite Fig. 8. ganz = flach, welches ſie auf der oberen Fig. 7. nicht find? A. Damlt die Blenen den auf der unteren Seite befindlichen Staub rein ab⸗ | 2 ſtrelfen koͤnnen. — Warum blühen die Antheren und die Stig⸗ mate nicht zu gleicher Zeit, d. i., warum find die Griffel „ wann die Antheren Staub haben, nicht am meiſten gekruͤmmt, ſondern fangen alsdenn nur erſt an ſich zu kruͤmmen, und erhalten ihre ſtaͤrkſte Kruͤmmung erſt nach dem Verbluͤhen aller Antheren? A. Weil im erſten Fall dle Griffel verhindern würden, daß die Bienen den Staub der Antheren rein abſtrelfen, und dle Staub: gefaͤße, daß ſie die Stigmate ganz mit Staub verſehen koͤnnten; da ſie im Gegentheil nach der von der Natur gemachten Einrich⸗ tung durch nichts gehindert werden, in den juͤngeren Blumen den Staub der bluͤhenden Antheren rein abzuſtreifen, und die Stig / mate der alteren mit demſelben zu verfehen, — Warum konnen die Bienen nicht ungehindert den Saft verzehren, fondern ſtoßen = ſich dabey Immer an die Staubgefaͤße und die Griffel, welches ihnen eine kleine Unannehmlichkeit verurſachen muß? A. Wenn dieſes nicht geſchaͤhe, ſo wuͤrden die Blumen nicht befruchtet wer⸗ | den. Es iſt nicht unbillig, daß ſie fuͤr den Genuß, welchen ih⸗ nen dieſelben verſchaffen, dieſe kleine Ungemaͤchlichkeit ertragen, welche I ſchlechterdings nothwendig iſt, und ſie kommen hier welt beſſer weg, als bey anderen Blumen andere Inſekten, * B. Siegen, welche Ihre Luͤſternhelt mie. dem Bern ‚eines . lich, oder hoͤchſt mißlich ſeyn. ER | Nigella. Beins, oder 2 Freyhelt, muͤſſen. — Warum blaͤhet. die Pflanze hauptſaͤchlich alsdenn, her? A. Wenn ſie fruͤher bluͤhete, ſo wuͤrden die Blumen, da die Pflanze niedrig tft, vom Getreide verdeckt, und folglich von den Blenen weniger bemerkt, beſucht und befruchtet werden; zwiſchen den Stoppeln hingegen fallen ſie den Bienen ſchon von weitem in die Augen. — Warum iſt endlich die Blume grade ſo groß, als ſie iſt, nicht groͤſſer, nicht kleiner? A. Weil dle Natur wollte, daß ſie bloß von den Bienen beſruchtet werden ſollte, folglich gleich ſam das Maaß zu derſelben von dem Koͤrper der Blenen nehmen mußte. Waͤre die Blume im Durchmeſſer noch einmal fo groß, fo ſtünden auch die Antheren und die Stig⸗ mate noch einmal ſo hoch, und die Bienen, wuͤrden unter denfel ben herumlaufen, ohne ſie zu beruͤhren. Wäre fi fie aber halb ſo groß, ſo ſtuͤnden auch die Antheren und die Stigmate halb ſo hoch, und die Bienen wuͤrden ſie nicht auf eine zweckmaͤßtge Art beruͤhren. In beiden Faͤllen wuͤrde alſo die Befruchtung unmoͤg⸗ ſeyn, daß die Bienen zwar beynahe, aber nicht ganz ungehindert . unter den Antheren und den Stigmaten herumlaufen konnten. Daß die Natur dieſe Blume bloß fuͤr die Bienen beſtimmt 7 5 und ſie bloß von ihnen befruchten laſſe, iſt hoͤchſt wahr⸗ | ſcheinlich. Ich habe mich oftmals auf den Acker, auf welchem die Pflanze waͤchſt, bey ſchoͤnem Wetter hinbegeben, und mich jedesmal ziemlich lange daſelbſt aufgehalten „aber niemals andere Inſekten auf den Blumen angetroffen, als Blenen. Daß ihnen der Saft derſelben ſehr angenehm ſehn maſſe, ſchlleße ich daraus, daß fie das Delphinium Conſolida, welches auf demſelben Acker häufig ſtand, nicht beſuchten, ſondern ſich bloß zur Nigella hiel | ten. Nun aber it jene Blume den Bienen auch ſehr nuͤtzlich / wie Gleditſ ch. S. 205, verſichert. Für. Schmetterlinge iſt die Blume wohl ſchwerlich beſtimmt, da dieſelben ſich vornehmlich zu ſolch en Blumen halten, welche elne lange und enge Roͤhre ha⸗ 8 ben, bey welchen ihnen ihr langer und duͤnner Saugeruͤſſel wohl | f zu Statten kömmt. Dahln gehören die Syngeneſiſten, die Nel⸗ kenblumen zꝛc. Eben fo wenig kann fie für Fliegen beſtimmt ſeyn, | Denn dieſe find zu dumm, als daß fie den fo kuͤnſtlich verſteckten Saft ſollten ausfindig machen können. Sie nähren ſich bloß von ſolchen Blumen, deren Saft ganz frey liegt, und welchen zu finden nur Augen nöthig find, aber nicht das Genie einet Beene erfordert wird. Zwar fand ich auf einer Blume elne Fliege; ſie beleckte aber bloß die Saftmaſchinen, in der Hoffnung, dag ſt e Saft auf denſelben antreffen würde, es fiel ihr aber nicht ein- mal ah den BONN: in den Safthalter hinelnzuſtecken | — oder gar res Lebens büßen 1 Grade ſo groß mußte die Blume 8 280 Auch n icht für Blaſenfüße oder andere ſehr gen een Denn dleſe wuͤrden den Saft verzehren, ohne die Antheren und die Stigmate zu berühren, ohne daß folglich d von ihrem Beſuch Nutzen haͤtte. Endlich nicht für Nachtin⸗ ſekten, da die Blume ein Saftmaal hat, welches von ost ben ſchwerlich bemerkt werden kann. Daß die Griffel ſich herabkruͤmmen, hat ſchon Anne be⸗ | merkt, Philoſ. bot. Ed. II. p. 91. $ 145. glaubt, daß dieſes deswegen geſchehe, damit die Stigmate die Antheren unmittelbar beruͤhren, daß folglich die Befruchtung auf eine mechantſche Art vor ſich gehe. In der Diſſertatlon: -Sponfalia plantarum, fagt er, oder Wahlboom: Rerorquen-| tur ſtyli, vt circumpoſitos piftillis maritos attingant: Dies findet bey dieſer Art nicht Statt, ſondern die Griffel bleiben I von den blühenden Antheren immer in einiger Entfernung. Erſt nachdem alle Staubgefaͤße verbluͤhet find, und ſich hori⸗ Dontal geſtreckt haben, kruͤmmen ſich die Griffel ſo welt herab, daß ſie die Antheren, wenn noch eintge bluͤheten, wurden beruͤh⸗ ren koͤnnen. Man vergleiche Tab. VI. 22. 4. und Tab. XXIV 9. mit einander. In der Varietät der Nigella Damafcenaf aber, welche keine Saftmaſchtnen, fondern- an derſelben Stelle Kͤronenblaͤtter hat, geſchieht vermuthlich die Befruchtung fo, wie Liunsé es ſich vorgeſtellt hat. Ich habe aber bemerkt / daß die Samenkapſeln nur wenig Samenkörner haben, und ö ſchrelbe dieſes eben dteſer mechantſchen Befruchtungsart zu, in⸗ dem es oftmals geſchehen muß, daß ein Stigma gar nicht, oder nicht gehörig mit Staube verfehen wird. Wer beide Ba: rletaͤten beyſammen hat, und mit einander verg leichen kann, wird vermuthlich, wenn er dleſelben gehörig. beobachtet, etwas bemerken, woraus erhellt, daß die zuerſt genannte mehr zur Beſtaͤtigung, als zur Widerlegung meiner Wee von der i ge dlenet. 2 a Nigel. Anemone. x Anemone. 5 Anemone pratenfis. Shmane igel Tab. XV. 30“. 31—33. 32. Die Blume in natürlicher Stellung und Gräfe. 33. Dieſelbe, von unten geſehen. 31. Dieſelbe in umgekehrter Stellung, aan. die Kro⸗ nenblaͤtter umgeſchlagen worden. Im Grunde derſelben dle kleinen geſtielten Saftdruͤſen, und auf den Kronenblättern die kleinen Safttroͤpfchen. 30“, Eine Saftdruͤſe auf ihrem Stiel, ſtark vergröſſert. Linné meldet vom Nectario nichts. Auch glaube ich, daß noch en, vor mir die eg ei Blume gefunden hat. 72 Er 1 \ dle Bl lume Er hat aber ge Anemone. \ 290 Anemone pulfitilla m dieſer Art zu ähnlich, als daß ſie nicht eben ſolche Saftdruͤſen haben ſollte, als dieſe. Nun hat Pol⸗ (ich die Staubgefaͤße derſelben gezählt, und doch die Softdrür - fen nicht gefunden. Er hat alſo die Saftdruͤſen fuͤr Staubge⸗ faͤße gehalten. Ich ſelbſt habe dle Blume oftmals unterſucht, ohne die Saftdruͤſen zu finden. Endlich aber gluͤckte es mir, fie zu entdecken, und die Erblickung derſelben ſette es In nicht geringe Verwunderung. I. Die Saftdruͤſen fi nd nemlich überaus kleine gelbliche Koͤrper, welche auf weißen Stielchen ſitzen, und ſich im Grunde der Blume zwiſchen den Staubgefaͤßen und den Kronenbläs tern befinden. Daß es ſchwer haͤlt dleſelben zu finden, koͤmmt theils daher, daß fie ſehr klein find, theils aber und vornehm lich daher, daß, wenn man ſie auch fieht, man ſie doch nicht fuͤr Saftdruͤſen, ſondern fuͤr Staubgefaͤße haͤlt Die Fila⸗ mente ſind, je naͤher ſie den Kronenblaͤttern find, deſto kuͤrzer, und ihre Antheren deſto kleiner. Die aͤußerſten Filamente find, alſo nicht viel länger, als die Stiele der Saftdruͤſen, und ihre Antheren nicht viel groͤſſer, als die Saftdruͤſen. Die Anthe⸗ ren ſind gelb, wie die Saftdruͤſen, und die Filamente weiß, wie die Stiel derſelben. Die Taͤuſchung ir 5 ſehr nas tuͤrlich. N A: Die Saſttröyfchen befinden ſi ch zwiſchen den PR Vs ſen und den dicht an denſelben anliegenden Kronenblaͤttern. Schlägt man die letzteren um, fo ſieht man auf denſelben die a Tropfchen, welche zuweilen zuſammengefloſſen find. Daß mit dieſen Safttröͤpfchen ein Regentropfen ſi ich Pe iſt ſchlechterdings unmoͤglich. Denn die glockenfoͤr⸗ mige Blume haͤngt grade herab, und ihr innerer Raum wird von den männlichen und weiblichen E Hanz | ausgefüllt. = 4. Die Blume fallt den Jyſekten von Pbech und von den ser Seiten nicht ſonderlich in die Augen, ſtaͤrker aber, wann fie ſich derſelben genaͤhert haben, von unten. Denn die Kronen: blaͤtter ſind zwar auswendig purpurfarben, aber, ſo wie die ganze Pflanze, mit weichen aſchgrauen Haaren überzogen, durch welche jene Farbe kaum durchſchimmert. Auf der inner ren Seite find fie auch purpurfarben, aber kahl; und weil fie ihr Ende auswärts kruͤmmen, ſo ſieht man von unten einen Theil dieſer inneren Seite und zugleich die gelben Antheren, welche gegen die Purpurfarbe ſtark abſtechen, und 1 die Stelle des Saftmaals vertreten. Auch Gleditſch hat die kleinen Saftdruͤſen äh den Saft. nicht geſehen; denn er ſagt S. 141. bloß, daß die Bienen fehr vlel Wachs aus der Blume holen. Daran zweifle ich nicht, x 2 291 Anemone. da dieſelbe eine ar Menge von Autheren a Wenn er aber hinzuſetzt, daß die Bienen ſehr begierig nach dieſer Blume ſind, ſo iſt dies um ſo viel mehr glaublich, da ſie nicht nur Wachs, ſondern auch Honig in derſelben finden. Anemone ö . Leberkraut. 2427. i 5 KR \ 25. Die Blume in natürl. cher Stellung und Groͤſſe zur Nachtzeit und bey ſclechtem e am Tage, von der Seite geſehen. 24. Dleſelbe, nachdem ſie des ee orgens bey ſchoͤnem Wet ter angefangen hat ſich zu aͤffnen, von vorne geſehen. 27. Dieſelbe, nachdem ſie ſich w geöffnet ad in na tuͤrlicher Stellung. = 26. Dieſelbe, von oben geſehen. Dieſe Blume bat keinen Saft. Solche besondere gefttefte Saftdiäfen, als die vorhergehende hat, fehlen ihr; und daß die Fruchtknoten nicht zugleich die Saftdruͤſen ſeyn koͤn⸗ nen, folgt daraus, daß die jelben mit Haaren überzogen find. 25 Da ſie aber eine anfehnliche Krone. hat, deren Endzweck ſich i nicht anders erkl aͤren laßt, als in Ruͤckſicht auf die Inſekten: = fo glaube ich, daß fe von Inſekten, und zwar von Bienen, In dleſer Meinung beſtärkt mich ee, Witterung An die Höhe gerichtet, und breitet alsdenn ihre Krone von eins ander; des Nachts hlugegen und bey ſchlechter Witterung am beſruchtet werde. Erſtens iſt die Blume nur des Dages bey ſchoͤner? Tage hat ſie elne hortz ontale Stellung, und eine geſchloſſene Krone, ausgenommen, wann ſie ſchon ziemlich alt iſt, und nicht mehr das Vermoͤgen hat, ſich zu ſchlleßen und horizontal zu ſtellen. Daß ſie nun bey ſchlechtem Wetter in dem gemel⸗ deten Zuſtande ſich befindet, ließe ſich noch wohl erklären, wenn man auch dle mechantſche Be ſruchtungsart annaͤhme; es wuͤrde naemlich dadurch der Staub der Antheren vor der Naͤſſe ver⸗ wahrt. Daß ſie aber des Nachts auch bey der ſchoͤnſten Wit; terung ſich in dieſem Zuſtande befindet, laßt fi ſich kelnesweges = & erklären, wenn man jene Befruchtungsart annimmt. Denn warum ſollte fie nicht eben ſo wohl des Nachts, als bey Tage, vom Winde befruchtet werden koͤnnen? In Blumen, welche ö vom Winde befruchtet werden, findet man nicht dle geringſte 5 Spur, daß ſie ſich des Abends ſchließen. Zum Bewetſe dle⸗ nen die auf eben dieſer Kupfertafel abgebtldeten Bluͤthen des 2 Haſelſtrauchs, Fig. 12. und der Espe, Fig. 15. 18. Beides aber laßt ſich ſehr leicht erklären, wenn man annimmt, daß die Blenen die B. ume befruchten. Zwey⸗ Tab. XXV. Denn dleſelben fliegen nur bey 8 8 Tage, und zwar nur, wenn es ſchoͤnes Wetter iſt, aus. tens habe ich die Blumen iu einer Zelt, da der Wind wehete, Anemone. W. 292 . d genau tet, aber nicht gefunden, daß derſelbe Staub auf | die Stigmate gebracht hatte. Die Urſache hlevon iſt leicht einzuſehen. Denn drittens hängt der Staub ziemlich zuſam⸗ men, und laßt ſich nicht fo leicht wegblaſen, als z. B. bey den ſo eben angeführten beiden Arten ſaftleerer Blumen, weſche vom Winde befruchtet werden. ſehen, ob die Erfahrung diefe Memung beſtaͤtigen würde, dle⸗ ſes muthmaßliche Befruchtungsgeſchäfte der "Bienen nachge⸗ macht, indem ich in verſchtedenen Blumen, welche ich bezeich⸗ nete, den Staub mit elnem Pinſel auf die Stigmate auftrug. Nach einigen Tagen bemerkte ich, daß die Stigmate der ben zeichneten ſchwarz und wie vertrocknet aus ſahen, da hingegen | die Stigmate der übrigen Blumen fo weiß blieben, als fie | gleich anfangs geweſen waren. Hleraus ſchloß ich, daß dle Fruchtknoten der erſteren durch diefe Operation ſeyen befruchtet worden. Nach. einigen Wochen fand ich auch, daß die bezeich⸗ neten Blumen mehr gute Samenkörner ange est ang als die übelgen⸗ l » An einem ſchoͤnen warmen Tage fand ich auf einer Blume ein kleines Inſekt, welches ſehr kurze und geſtutzte Fluͤgeldecken hatte, unter welchen es die weit groͤſſeren Flügel ſehr küͤnſtlich⸗ zu verbergen wußte ). Daſſelbe kroch auf den Staubgefäßen und Piſtillen umher, und war ganz voller Staub; ich bemerkte aber nicht, daß es vom Staube genoß. Weil es alſo die Blume mehr zufaͤlltgerweiſe, als aus Beduͤrfniß beſucht zu ha⸗ 5 ben ſcheint, ſo glaube ich nicht, daß es zur Befruchtung ders ſelben beſtimmt ſey/ ob es gleich zufallgerweſſ anf manches Stigma Staub gebracht . mag. 8 | Wah hähnchen. Tab XXV. 11. Die beynahe völlig erwachſene Frucht. Nur zwey Piſtille | find. befruchtet worden, und haben ſich daher in Samenkoͤrner 2 verwandelt; dle uͤbrigen ſind unbefruchtet geblieben. | Amen: ee Diefe Art {ft der vorhergehenden darin ahnlich, daß ſie 2 keinen Saft hat, ſich nur am Tage bey ſchoͤnem Wetter auf⸗ recht ſtellt und oͤffnet, des Nachts hingegen und bey ſchlechtem Wetter am Tage eine horizontale Stellung hat und k fen if, 5 8 Fe Daß dieſe Blume von Insekten befruchtet wird, folgt aus eben dem Grunde, aus wel chem ich ſchließe, daß Ranunculus von Inſekten befruchtet wird, nemlich weil nicht alle, n, nur die wegtgtten Piſtille befruchtet BR ee? | y SA vermuthlich ein Sraphilinns oesnfen. Viertens habe ich, um zu. 5 | 0 N! ! | * | | Al 1 | | 4 nnenblaͤttern haftend, | | gentropfen ſtark anztehen, ſo wie die blumen zu dem Ende glatt ſind, damit ſie den Saft anziehen 2 293 Kanuneulus. „ © Ranmeulus. 813 Die. ſchon vom Linné bemerkten Saftdruͤſen, welche z zu⸗ gleich die Safthalter find, fi tzen am Nagel der Kronenblaͤtter, und find in einigen Arten kleine mit einem Rande umgebene Hoͤhlchen, in andern kleine Schuͤppchen, welche mit dem Na ei ein kleines Taͤſchehen bilden. b Ranunculus ee Tab, V. 14. 16. 17. Tab. XV. 35. 5 Tab. V. 14. Die Wale in datlllicher Slalunz und Erdſſe. x 5 16. Dieſibe, v von oben N 17. Der unterſte Theil eines Kronenblatts. Auf e nem Nagel das Saftſchuͤppchen, welches bis an die punktirte einle mit demſelben zuſammengewachſen iſt. Ueber e das Saftmaal. . Tab. XV. 35. Ein auf ein Kronenblatt re Re⸗ gentropfen findet, indem er herabfließt, zwey Antheren im Wege, welche ihn anziehen und aufhalten, ſo daß er den im Winkel zwiſchen den Fllamenten und dem Kronenblatt befindll⸗ chen Safttropfen nicht erreichen kann. a - 3. Am 7. Oktober 1788, da es am ee eden Tage und in der vergangenen Nacht faſt unaufhoͤrlich geregnet hatte, unterſuchte Ich verſchiedene Blumen dieſer Art, welche ich auf a dem Felde fand. Auf dem oberen Theil der inneren Seite der Kronenblaͤtter fand ich Regentropfen. Sie hatten aber eine faſt kugelfoͤrmige Geſtalt, zum Beweiſe, daß ſie von den Kro⸗ nenblaͤttern nur ſchwach angezogen wurden, well ſie ſonſt eine weit flachere Geſtalt würden. gehabt haben. Schuͤttelte ich nun die Blumen, ſo ſielen ſie ſogleich heraus, und die Kronenblaͤt⸗ ter waren wieder trocken. Andere Regentropfen fand lch zwi, ſchen den Kronenblaͤttern und elnigen Antheren haftend; keinen einzigen aber fand ich zwiſchen den Filamenten und den Kro⸗ viel weniger mit dem Safttroͤpfchen zu⸗ ſammengefloſſen. Daß dies nicht etwas zufälliges, ſondern eine er Be eranſtaltung der Natur fey, vor dem Regen geſchuͤtzt wiſſen will, daran zweifelte ich keinen Augenblick. Obgleich die Kronenblaͤtter ſpiegelglatt ſind, ſo daß fie glaͤnzen, Safthalter aller Saft⸗ ſo kaun man ſich doch leicht vom Gegentheil übergehen. Man benetze einen Pinſelſtock oder dergleichen mit Waſſer, ſo daß am unteren Ende deſſelben ein Tropfen hangen bleibt. Mit 8 dieſem Sropfen beruͤhre man die innere Sur eines Kronens guender 5 Blumen ſchuͤttelt, Staubgefaͤße? ſo viel Staub zu bereiten, als zur Befruchtung der Frucht⸗ 5 welche die Safttroͤpfchen und man hieraus ſchließen ſollte, daß ſie die Re⸗ 2 „Ränunculus. überſtrichen waͤre. gentropfen in die Krone, ſo werden dleſelben doch bald vom Winde, welcher gewohnlich einen Regen ‚begleitet, und die wieder herausgeworfen Wozu fo viel Sollten nicht weit wenigere im Stande ſeyn, knoten erforderlich iſt? Allerdings. Die Natur ſuchte aber durch dieſelben noch eine andere ſehr wichtige Abſicht zu er⸗ relchen, nemlich dle Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. Es mußten alſo ihrer ſo viele ſeyn, daß fie den ganzen Zwi⸗ ſchenraum zwiſchen den Piſtillen und den Kronenblaͤttern meiſt Wann alfo ein Re gentropfen auf einem Kronen⸗ blatt herabfließt, ſo kann er zwiſchen daſſelbe und die naͤchſten aus füllten. Antheren nicht hindurchfit eßen, ſondern wird von den letzteren angezogen. de, den Safttropfen, von dem er nicht mehr weit entfernt iſt, zu erreichen. unten ſo dicke als oben; ſo daß aus beiden Urſachen der Re⸗ | | | 294 a blatts, und best den Stock alſo hin und her, daß fein Ende ER das Kronenblatt beynahe berührt: fo wird man finden, daß der Tropfen immer am Stock hangen Bleibt, keinesweges aber ſich an das Kronenblatt anhaͤngt, als wenn dieſes mit Oel Fallen alſo gleich, wann es regnet, Regen % Hier bleibt er nun ſtehen, und if nicht im Stan⸗ Denn die Filamente ſind weit duͤnner, als die Antheren, haben folglich weniger Anziehungskraft, und die Antheren werden nicht etwa nach uud nach dicker, ſondern ſind gentropfen nicht die Antheren ee 88 05 an die a = mente anhängen kann. g 5 Die gelbe glänzende Krone wied von den Insekten (kon von weitem bemerkt, und hat ein Saftmaal. Dieſes iſt der matte Fleck über der Saſtdruͤſe. Einen ſolchen Fleck ha⸗ ben alle Arten mit gelber Krone; hingegen dle Arten mit weißer Krone haben einen gelben Fleck, z. B. Ranunchlus Ä | heterophyllus, Tab. XV. 34. Im R. rutaefolius (Jaequ. Collect. Vol. J.) iſt das Saftmaal pomeranzenfarben, da die Krone weiß und ein wenig roͤthlich iſt. R. glacialis (Ebendaſ.) hat eine weiße, zuweilen roſenfarbene Krone, und gelbe Saftſchuppen. Beym R. parnaffifolius, deſſen Krone weiß iſt, meldet der Heng, Vafoſſer nichts von einem ſolchen Fleck. * F. Die Blume ai von den Bienen aufg beugt. Sie N kriechen in derſelben um die Staubgefäße ringsherum. Ob ſie den Saft genießen, weiß ich nicht; daß ſie aber den Staub ſammlen, iſt gewiß, denn ich fand denſelben an ihren e beinen in Geſtalt gelber Kuͤgelchen. ; Ranunculus auricomus. Tab, XXV. 23. I 32. 33. 35. 36, T 2 8 * —— x — 2 2 — — — en Dec ch 2 mechanlſche Befruchtungsart Statt findet. > = " Ranuıneulus. is 30, Eine alte Blume, von oben RER deren Kelch und Kronenblaͤtter abgeriſſen worden. | 35. Eine Anthere von der unteren oder aͤußeren Se lte. Der eine Balg hat ſich geoͤffnet, der andere noch nicht. 36. Dleſelbe von der oberen oder inneren Seite. 38; Die e ziemlich erwachſene, aber noch nicht reife Frucht. 28. 29. Zwey reife Samenkoͤrner des Ranunculus falea- tus, das erſte fruchtbar, das andere taub. 32. 33. Zoe, dergleichen Samenkörner des Ranunculus Aeris. Medikus ſagt in der oft angefuͤhrten Aspandtung- ©. 121., er habe bey verfchledenen Arten des Ronunculus geſehen, daß die Staubgefäße ſich den Piſtillen naͤhern, und denſelben ihren Staub zufuͤhren; woraus folgen würde, daß hier die Arten auch die gegenwärtige rechnet, ſo hat er ſich ſehr geirrt. Denn 1) wann die Blume ſich geöffnet hat, ſo haben alle Staubgefaͤße die Stellung, welche das bey a Fig. 30, allein noch hat, und ihre Antheren find noch geſchloſſen. Wann hier; - auf die Antheren ſich öffnen, fo entfernen ſich die Staubgefäße ches in der abgebildeten Blume die mehreften ſchon gethan haben, und die uͤbrigen noch thun. Alſo geſchieht hler grade das Ge⸗ gentheil von demjenigen, was Medikus will bemerkt haben. 2) Die Antheren haben nicht auf der den Piſtillen, ſondern auf der den Kronenblaͤttern zugekehrten Seite den Staub. Beſieht man dle Blume von oben, ſo ſieht man, daß Ihre obere Seite ſtaubleer iſt/ daß aber an beiden Raͤndern der auf der unteren Sekte befindliche Staub etwas hervorragt, Fig. 35. 36. Geſetzt alſo, die Staubgefaͤße naͤherten ſich wirklich, wann ihre Anthe⸗ 50 ren zu bluͤhen anfangen, den Piſtillen, ſo wuͤrden dleſe dadurch durch Inſekten geſchteht. 1 Blaſenfuͤße oder Ameiſen, den Safttroͤpfchen nachgehen, fo fris wo ein Safttroͤpfchen ſitzt. beruͤhren, und den auf der unteren und Ihrem Körper zugekehr⸗ Wenn er zu dieſen nes befruchte. Helleborus. Si taube Samenkörner finden. Dies habe ich durch dle abge. bildeten beiderley Samenköcner zwey andere Arten erläutern 74 ee 2060 wollen. So wie nun ale dieſe drey Umfände wider dle mechallſche | Be fruchtungsart fü ſind, eben ſo beweiſen fie, daß die Befruchtung Denn wenn kleine Inſekten, z. B. chen ſie auf einem Kronenblatt hinab bis zum Nagel deſſelben, Hier muͤſſen fie nun die Autheren ten Seite derſelben ſitzenden Staub abſtreifen. Dergleichen In⸗ ſekten halten ſich aber nicht bloß beym Saft auf, ſondern kriechen auf eine unbeſtimmte Art auf allen Theilen der Blume umher. | Es iſt alſo nothwendig, daß ein ſolches Inſekt, nachdem es ſich | mit Staube beladen hat, auch auf dteſes oder jenes Piſtill ges rathe, deſſelben Stigma beruͤhre und beſtaͤube, und daburch je- Es laͤßt ſi ſich aber nicht erwarten, daß es alle | Piſtille auf dieſe Art befruchten werde. Daraus folgt, daß zwar eine jede Blume, weil es nicht leicht geſchehen kann, daß ſie während ihrer ganzen Blüͤhezelt nicht von einem oder dem an⸗ von den Piſtlllen, und naͤhern ſich den Kronenblaͤttern, wel⸗ dern von dieſen Junſekten beſucht werden ſollte, verſchiedene gute Samenkörner 8 eine jede aber auch unbefruchtete Piſtille haben muß. In elner Blume = ich von bilden genannten Arten ein Individuum an. Den Blaſenfuß konnte ich nicht lange beobach- 2 | An der Ameiſe aber ſahe ich ſehr deut lich, daß ihr Koͤrper, beſonders die Fuͤhlhoͤrner vom Staube ganz ten, denn er flog davon. gelb waren. So beſtaubt kroch ſie auf allen Thellen, beſonders auch auf den Piſtillen, umher, da ſie denn nothwendig ein und das andere 1 mit a verfeben haben muß, nicht befruchtet werden, well jene nicht die ſtaubvolle, ſondern E die ſtaubleere Seite threr Antheren auf die Stigmate legen wuͤr⸗ den. 3) Wenn es die Abſicht der Natur wäre, daß die Staub, gefaße unmittelbar die Piſtille befruchten ſollten, fo müßte fie es auch ſo veranſtaltet haben, daß alle Piſtllle einen ſolchen Zuſpruch von den Staubgefäßen erhielten. Denn es läßt ſich kein Grund gedenken, warum fr das eine Piſtil nicht eben ſo ſehr, als fuͤr auch ein jedes Piſtill befruchtet werden. Hievon lehrt aber dle 1 das Gegentheſl. In der 23. Fig. ſieht man verfchte, dene Piſt. le, welche, weil fie befruchtet worden find, an Groͤſſe zugenommen haben, verſchiedene aber, welche aus Mangel der Befruchtung klein geblieben ſind. gung beſi itzt, wird unter dem Samen der ER des Kanunculus von der Seite. Die Linie a b en die Stelle, g cher der Saft ſteigt. das andere, geſorgt ſeyn follte, Geſchaͤhe aber dieſes, ſo muͤßte ö TER Helleborur. eee Schwarze wieku, Tab. xv. I N 3 Heltekorus , niger. 36. re Tab. XXV. II. Tab. XV. 36. Eine Saftmaſchine von innen, 37. dieselbe | ‚bis zu wel⸗ Tab. XXV. 11. Die vergroͤſſerte Blume, bd man ſie aufrecht geſtellt, und den groͤßten Thel der Krone weggeſchul⸗ ten hat, von oben geſehen. 21. Dieſelde, doch a Tage Alterz von der 8 ger 5 ſehen. 5 = Und wer eine Samenfamm: |- 19. Das Rack vergröſſete Stigma von 5 ee, 20, von innen, 22. von außen. Hellebor us. 25 „ | Die Saftmaſchinen fü ind die Soſtorüſen NR zugleich die Safthalter. Sie ſetzen auf einem kurzen Stiel, damit fie nicht N von den Staubgefaͤßen zu fehr ve erdeckt werden, und find gelb⸗ grün, damit ſte gegen die weiße Farbe der Krone etwas abſtechen. Beides dient dazu, daß die Inſekten dleſelben deſto leichter fin | den. Gegen den Regen Ift der Saft dadurch geſichert, daß die | ’ Blume der Erde zugekehrt if, und eine etwas konkave Krone hat, i und daß die Saftmaſchiuen in dem Winkel zwiſchen den Staubge⸗ faͤßen und den Kronenblättern ſtehen. Wann die Blume zu blühen anfaͤngt, fo 0 die Staub gefaͤße dicht um die Fruchtknoten herum, und die Antheren ſind Darauf faͤngt die aͤußerſte Reihe derſelben an, j noch geſchloſſen. ſich von den übrigen. zu entfernen, zu verlängern, und dicht an die S Saftmaſchinen anzulegen, und indem dies gefebieht, öffnen. ſich ihre Antheren. Will alſo ein groͤſſeres Inſekt in die Saft⸗ maſchinen hineinkriechen, oder feinen Saugeruͤſſel hineinſtecken, ſoo muß es nothwendig den Staub von den Antheren abſtreifen. Hlerauf legt ſich dte folgende Reihe der Staubgefäße an die Saft; maſchinen an, und öffnet die Antheren, und eben dies thun nach 1 und nach die uͤbrigen. Damit nun aber die vorderſten ſchon vers 8 bluͤheten Antheren den hinter ihnen befindlichen blühenden nicht im Wege ſtehen, und verhindern, daß die Inſekten dieſe beruͤh⸗ N f ren, ſo ragen dieſe über jene hinweg, weil die Filamente, deren Antheren verblühet find, ſich wieder verkuͤrzen. in Fig. 21., daß die blühende Anthere b hoͤher ſteht, als dle in der Mitte befindlichen noch nicht bluͤhenden, und als dle ſchon verblüͤhete a. Wegen dieſer Einrichtung iſt es ſehr ee e 1 e x die Befruchtung durch Inſekten geſchteht. Kehrt man die 21. Figur um, fo ſieht man die Blume un Da alſo die Stigmate niedriger ſtehen, als dle Antheren, ſo koͤnnte man glauben, daß der Staub der letzteren auf die erſteren leicht fallen koͤnne, ent⸗ grfähe in ihrer natürlichen Stellung. weder von ſelbſt, oder wenigſtens, indem ein Inſekt die An⸗ theren beruͤhrt. Allein dies iſt gar nicht wahrſcheinlich, weil die Stigmate theils ſehr klein, thells nicht den Antheren zu⸗ gekehrt, ſondern größtentheils von denſelben abgewendet ſind, folglich es ſich felten fügen wuͤrde, daß Staub auf dieſelben fiele. Nehmen wir aber an, daß ein großes Inſekt mit ſeinem beſtaͤub⸗ ten Koͤrper die Stigmate beruͤhrt, ſo wird daſſelbe durch ihre | Kleinheit im geringften nicht 1 ſi e mit Staude zu ver⸗ ſehen. aber eben ſo wenig habe ich auch jemals eine mit guten und reifen P% So fieht man . Welches Inſekt die Blume Enie „und auf welche Art es den Staub auf die Stigmate bringe, weiß ich nicht. Ich habe noch niemals ein groͤſſeres Inſekt auf derſelben angetroffen, 3 T 3 Hellebotus‘, Cale. ä —— verſehene Samenkopſel BEER Das e. halte ich fuͤr eine natürliche Folge des Erſteren. 5 Die Blume fangt im Herbſt an zu bluͤhen, und blͤhet den Winter hindurch bis zum Anfang des Frühjahrs. So fand ich ſie z. B. im Jahr 1788 am 6. März noch bluͤheud, und am 20. September ſchon wieder bluͤhend. Ihre Beſtimmung ſchelnt zu ſeyn, daß, wenn waͤhrend der kalten Jahreszelt ſchoͤne und gelinde Tage einfallen, an welchen die Inſekten ſich aus ihren Winterwohnungen begeben, ſie denſelben einige Nahrung ver⸗ ſchaffe. Vielleicht iſt fie für die Blenen beſtimmt, welche unge⸗ duldig auf dergleichen Tage zu warten ſcheinen, und an denſelben zum Vorſchein kommen, wann ſchon feit langer Zeit in ihren Wohnungen und um dieſelben eine todte Stille geherrscht hat. - Grüne Nieſewurz. Tab. XV. 5 1 5 Helleborus viridis. 39. 40. Eine Saftmaſchine von der Seite und von innen. an die punftivte Linie ift dieſelbe mit Saft angefuͤllt. Durch die Farbe unterſcheiden ſich die Saftmaſchinen nicht von der Krone, ſondern fie find grün, wie diefe. vor dem Regen ſehr wohl verwahrt, well dle Oeffnung der wel⸗ ten Saftmaſchinen ſehr eng, und die Blume der Erde zugekehrt a iſt. Bienen habe ich häufig auf derſelben angetroffen, es chien aber, daß ſie bloß Staub ſammleten. Auch auf dieſer Art habe 85 ich noch niemals reife mit guten Samenkzrnern ek Sa ac aaa green; 2 Calla. 2 = Caltha paluſtfris. Kuhblume. Tab. XV. 38. 41. 8 . 41. Die etwas vergroͤſſerte junge: Blume, von oben ger ſehen. | 1 38. Die Pius, in deren Wok anterwörte die Saft tröpfchen fi ſitzen. Nachdem i dleſe Bum er er ſaſtler gehalten hatte r ſo verurſachte es mir ein nicht geringes Vergnügen, als ich den Saft endlich entdeckte. ; I. Jeder Fruchtknoten hat nicht ein uber ſeiner Hafıs auf beiden Seiten einen weißlichen Fleck, welcher eine Saftdruͤſe iſt. 2. Der Saft ſitzt in dem Winkel jeder zwey naͤchſten Frucht⸗ knoten auf den Saftdruͤſen. Weil dle Antheren dicker find, als die Filamente, fo ift jroifchen den Fruchtknoten und den uächften Filamenten ein kleiner Zwiſchenraum vorhanden, in welchem fo, wohl die Saſttröpfchen, als auch kleine Busche Platz zan 8 haben. 3. Dle Seſteipſchen ind vor dem Regen wohl „ Denn die Antheren, welche hoͤher ſtehen, als dteſelben, füllen den ganzen Raum zwiſchen den Fruchtknoten und den Kronen⸗ Der Saft iſt ‚Cal, 3 299 blättern aus. Dies tft die: Urſache, warum es * wie . Ranuneulus, ſo viel Staubgefaͤße vorhanden: fi find, : da vun De fruchtung wenigere erforderlich find. F. Die Blume wird von den kleinen ſchwarzen Blumenköfern Einen derſelhen ſahe ich um die Fruchtknoten * Bienen aber habe häuſig beſucht. herumkriechen, und die Safttroͤpſchen ablecken. ich auf derſelben nicht angetroffen. lc Caltha. Aiuga. Teuerium. Satureia. Daß Gleditſch in dieſer Blume keinen Saft gefunden | | hat, welches daraus erhellt, daß er S. 140, bloß jagt, daß die Bienen Stoff zu Wachs aus derſelben holen, wundert mich nicht, weil hier keine beſondere Theile vorhanden find, we elche den S Saft abſondern und enthalten. Kruͤnitz aber ſagt S. 663. „daß dle Blumen den Bienen auch Honig geben, deigt aber nicht die Stelle 3 an, wo o ſich e e Dienehnte Klaſſ. | Didgmanit, | Switterblamen mit vier Sraussetaren von welchen 10er er in ale die beiden anderen. 4 Zr 8 . 1 1 Arge 1051 Aruga ps pyr e bees Berggünſel, Tab. XVI. 8 3. Ein Theil der Dlume im Durchſchnitt. a die unter den Fruchttnoten befindliche Pl, a b der A b. die Saftdecke. = | „ 4. Die vergroͤſſerte Blume, von vorne gesehen. g 850 bemerkt hat, ſitzt im Grunde des Kelchs zwiſchen den beiden unterſten Fruchtknoten und der NE: Ste 1 blaßgelb, da die Fruchtknoten blaßgrun ſind. 2. Der Safthalter iſt der unterſte weitere Theil der Kronen, : rohre welcher mit Saft ganz angefuͤllt if. | 3. Die Saftdecke ft, der Ring von Haaren, mit Wan N dle Kronenroͤhre unmittelbar über dem Safthalter verfehen iſt. g 4. Das Saftmaal find. die weißen Streifen und dunkleren 5 eirfen auf der dunkelblauen Unterlippe der Krone. Dieſe Gattung iſt nicht die bequemſte, wenn man ſich einen 1 Pegel von der In dieſer Klaſſe enthaltenen Blumen machen will; 8 fe ik vielmehr als eine Ausnahme von der Regel anzuſehen, da = fie keine Oberlippe hat. Weil nun dieſe hauptſaͤchlich zum Schutz vor dem Regen dient, ſo wle die Unterlippe zum Anſehen und zum Saftmaal, wie auch dazu, daß groͤſſere Inſekten fi auf | dieſelbe ſetzen koͤnnen, um ihren Saugeräffel in den Safthalter huinelnzuſtecken: fo laßt ſich mit Wahrſcheinlichkeit eine Urſache angeben, warum hler die Oberlippe fehlt. ſind nemlich nicht, wie gewöhnlich, von einander entfernt, ſon⸗ dern ſtehen nahe uͤber einander. Die Blumen eines jeden Wir⸗ bels werden folglich von den Blättern und den. Unterlippen der N Blumen des ba über demſelben ſtehenden Wirbels hin Die Saftdruͤſe, welche Linne uberſehen / Pollich : der vorhergehenden Gattung. Die Blumenwirbel PER 5 laͤnglich vor dem Regen geſchütt ae RR ER 4 fo wuͤrde dleſelbe von jenen Blaͤttern und Unterlippen nahe an die Unterlippe herabgedruͤckt werden, folglich würde die von der Oberlippe verdeckte Unterlippe den Inſekten weniger in die Augen fallen, und die seäfferen Inſekten wuͤrden 50 ch nicht bezuem auf en ſetzen konnen. 3 Teucrium. Teucrium 5 uticans, Tab. 25 . Die Sroneim Durchſchnitt. EI So Mit der Saſtdrüſe bat es 5 bie Betvandeniß, als bey Sie ift glatt und gelb, da die Fruchtknoten mit Borſten überzogen und gruͤn ſind. 2. Der Safthalter iſt die auf d der unteren Seite böser Baſi s der Kronenroͤhre. 3. Unmittelbar uͤber dem Safthalter ift die Geo en⸗ ger und mit Haaren seien, u der untere . der cr iſt haaricht. ne; N 4. Die blaßblaue e und di eStaßguinges le Ober⸗ le Ri ind. u dunklen Adern alu; Sofureia. Pfeſferkraut ee St, Die Saftdrüſe iſt der Fruchtknotenhalter, welcher pome⸗ Satur eia hortenfis. heben iſt, da die Fruchtknoten weiß, oder ein wenig geb ⸗ lich ſnd. Er 200 | | | * * ! 3. Die Oeffnung der r ronenrthr⸗ ie mie ee Woll N FO 88 2 7 7 | k opus. Neben. Lauändula, Giecoma. \ ER Satureia montana. — 3. Die Oe nung der Kronentöhre iſt ein wenig wollcht. . Die Krone iſt blaßroͤthlich; die Unterlippe aber iſt vor der zur Saſtdecke dienenden Wolle mit dunkel 0. aneh ger diert, welche das Saftmaal ae e eG Hyfopus. i Hyffopus officinalis. Yſop. Tab. NI. 6. Der 3 ; Yin. unmittelbar vor der Oeffnung der Röhre zwey purpurfarbene . nebſt den Fruchtknoten. a > .Die Sa ſtorüſe * der viermal Baal druchtkno, bee 3. Daß d te unterſten Fllamente fi fü ch von vr oberſten abe Mätts beugen, ſcheint deswegen zu geſchehen, damit fie die St nung der Kronenroͤhre vor dem Regen ſchüͤtzen. Gledtitſch hat ſchon Saft in der Blume gefunden, ©. 25% ſo wle in der nn pics, ebendaſeloſt. 2 ö N = Nepera. N Cata ria. Katzenmünze. Tab, u. Zr Die vergröſſerte Blume, von vorne geſehen. n 255 Zwiſchen der Unterliwpe und der Oe nung der Kronen, roͤhre iſt eine Reihe von Haaren aa angebracht. 4. Die weiße Krone tft auf der Unterlippe und an der dB nung der Reoienrähle mit rothen, Punkten geziert. > gr = ER Lauandula. RS Lauandula Spica. Lavendel. Splke. 1. Die Saftdrüfe ift der Fruchrknotenhafter. 2. Der Saft l im n Theil der: nene ber * Robtig, SR} 5 3. In der gronerröhre find Sins ben Antheren wilche Haare befindlich. 4. Die blaßblaue Krone hat kein Saftmani J wenn man nicht die in der Kronenroͤhre figenden pomeranzenfarbenen An theren, welche man von außen ſehr wohl ſehen kann, für daffelbe Halten soil: 5° ER - Glecoma. > .® 2 } ; Glecoma hederaces. Gundermann. Titelk. VI. Die jungere Blume. V. Die aͤltere Blume. Die Saftdrüͤſen find entweder die weißen Seuchen ſelbſt, oder der grüne Körper, auf welchem fie ſtehen. 2. Der Saithalter iſt der RR ER = ie glatte Er der Stonenzöher N ü x Ber: S Glecoma. Lamium. 3 1 3 3. Damit kein Regentropfen den Saft verbetze⸗ ſo hat 1) die Blume eine faſt horizontale Stellung, und die Oberlippe der Krone ſchuͤtzt alſo die Oeffnung des vorderſten weiteren Theils der Kronenröhre vor dem Regen. 2) Dieſer weitere Theil der Kronenroͤhre iſt auf der unteren Seite mit Haaren verſehen, welche an der Denung debe in BER Anzahl ene ſind. 4. Die violette Krone ER auf dem Dittelfiiet der Unterlippe Flecke, und der weitere Theil der Roͤhre iſt auf der unteren Seite purpurfarben und in der Mitte mit drey weißen Streifen geztert. Sieht alſo ein Inſekt in die Blume hinein, ſo erblickt es im Grunde derſelben purpurfarbene und aße Sy: ifen, welche m den Weg zum Saft zeigen. 2 0 5. Daß die Blume von Inſekten befeuchtet wird, erhellt aus ihrer dichogamiſchen Einrichtung, welche ſehr leicht zu er⸗ kennen iſt. Denn wann in der juͤngeren Blume die Antheren blühen ‚fo ſteht der Griffel hinter denſelben, und die beiden Lap⸗ 48 pen des Stigma liegen dicht an einander. Wann aber die ins tl heren in der älteren Blume verwelkt und abgefallen fi ſi nd, ſo biegt ſich der Griffel vorwaͤrts, und die ER des Stigma begeben * n von N nne N N Lenin. mee old e taube De ER XVI. x 810. 1829. Fer BE . Die vergrösserte Khon nebſt den Weſeacheungerhelen in 5 „ natürlicher Stellung, von der Seite geſehen. 9. Dleſelbe, von vorne geſehen. * 10. Der im Grunde des Kelchs ſitzende (punkti ieh Feuchte EI knotenhalter, welcher die Saftdruͤſe iſt. Die Frucher noten ha⸗ ben ihr voͤlliges Wachethum nach der Befruchtung ſchon erreicht. 18. Der unterſte To eil der Kronenroͤhre im Durchſchaitt. a e der Safthalter. be die Saftdecke. 4 = A — innen. Die Saftdrüͤſe ik 5 5 blaßgelbe it halbgethelte N e Der unterſte Theil der BWachtenoten iſt zwar fleiſchicht und weiß, ſondert aber dennoch den Saft nicht ab. 2. Der Saſthalter iſt der unterſte inwendig glatte Tbeil d der Keronenroͤhre. Er umſchließt die Saftdruͤſe ziemlich feſt. 92 Unmittelbar über dem Safthalt er iſt die Kronenroͤhre ein⸗ gezogen, und zwar auf der unteren Seite am. ſtaͤrkſten, knorpd / | licht, und auf der unteren auch am ſtaͤrkſten, und mit Haaren . beige Wenn allo ein Regentropfen in dle Krouenroͤhre hinein⸗ 19. Ein . Fu Samenkorn von außen, 20. von „ Lamium. + = jeffofen ik; fo a er vor dleſer haarichten Scheidewand ſte hen bleiben. Ferner woͤlbet ſich die Oberlippe, deren Rand mit Haaren beſetzt iſt, zwar in einiger Entfernung von der Oeff⸗ nung der Kronenroͤhre, doch grade uͤber dieſelbe, haͤlt alſo = mehreſten Regentropfen, welche auf die Blume fallen, ab, dieſelbe hineinzufallen. trocken. Endlich iſt auch die Kronenroͤhre oberhalb der m decke mit Wolle uͤberzogen, Fig. 18. 4. Die Krone iſt weiß; die Unterlippe aber iſt ganz ſchwach blaßgelb und mit olivenfarbenen Duͤpfelchen geziert, welche an der Oeffnung der Kronenroͤhre am größten find, Fig. 9. Die Blumenkelche, welche zuletzt die Samenbehäteniffe fi nd, | Es ſind ihrer ſitzen in Wirbeln oder Quirlen am Stengel. ſo viele als moglich, nemlich zwölf bis ſechszehn in jedem Wir⸗ bel, damit fo viel Samenkörner als moͤglich erzeuget werden. Sie ſind an den aufrechten Stengel nicht vermittelſt beſonderer Stiele, ſondern unmittelbar befeſtigt, und haben elne aufrechte Stellung, beides, damit die Samenkörner nicht von ſelbſt, oder bey einer geringen Bewegung der Luft herausfallen, ſon/ | dern durch einen ſtarken Wind herausgeworfen und weit ver⸗ ſtreuet werden. ſteht alſo auch aufrecht. der Saft gegen den Regen gehörig geſichert ſeyn ſoll. Auf dle⸗ fer Röhre konnte nun nicht ein regulaͤrer und dem Himmel zu⸗ gekehrter Saum angebracht werden. Noͤhre ihrer ganzen Länge nach dem Stengel ſehr nahe iſt, fo hätte der Saum auf der inneren oder dem Stengel zugekehrten Selte keinen Raum gehabt ſich auszubrelten. Zweytens waͤren dle Blumen alsdenn von oben am ſtaͤrkſten in die Augen ge⸗ fallen. Der ganze Stengel ſollte aber mit feinen Blumen nicht von oben, ſondern von allen Selten am ſtaͤrkſten in die Aus | gen fallen, weil er im erſten Fall in der moͤglich größten Ver⸗ kuͤrzung erſcheint, dle Blumen folglich einander verdecken, da im Gegentheil, von irgend einer Seite geſehen, ihrer ſo viele als moglich zugleich bemerkt werden. Der Saum mußte alſo elne horizontale Stellung haben. well die Blumen dicht neben einander, aber in einer ziemli⸗ chen Entfernung uͤber einander ſtehen, folglich zwar von oben nach unten zu, nicht aber von einer Seite zur anderen ſich ausbreiten koͤnnen, ohne einander zu verdecken. Zweytens, daß Wee von oben En unten zu in zwey Thel t N Auch tft dieſe Oeſſnung mit einigen dunkelpurpurfat 9 nd welche elnander ſehr unähalt ch ſind. da er uͤber der Oeffnang der Kronenroͤhre ſteht, mußte haupt⸗ ſaͤchlich dazu beſtimmt werden, men. Zugleich erhaͤlt dieſelbe dle ede damtt auch ſie trocken blleben. verſchaffen; Die in dem Kelch ſitzende Nöhre der Krone Sie hat eine anſehnliche Lange, weil ihr unterſter Theil zum Safthalter beſtimmt if, und fie uns | ' mittelbar oder nahe über demſelben ſich nicht öffnen darf, wenn | 9 XI. 8/11. 21. Denn erſtens, da dle Nun war es zweckmaͤßtg, daß erſtens derſelbe nicht von einer Selte zur anderen eine eben ſo große Ausdehnung erhielt, als von oben nach unten zu, 3 Lamium. dleſe Oeffnung vor dem Regen zu ſchuͤtzen. ausgeſetzt, und wird von demſelben benetzt, ohne daß hleraus der geringſte Nachtheil entſtehen kann. Die innere Oberflaͤche aber bleibt beſtaͤndig trocken. Unter derſelben mußte alfo den Antheren und dem Stigma ihre Stelle angewieſen werden, Der unterſte Thell aber war hauptſaͤchlich dazu beſtimmt, der Blume mehr Anſehen 4 er mußte daher von nicht kleinem Umfange ſeyn. Ferner mußte auf demſelben das Saftmaal angebracht werden, und ſich bis an die Oeffnung der Kronenroͤhre er⸗ ſtrecken, damit ein Inſekt, welches, durch dle Krone angelockt, ſich zur Blume hinbegeben, und auf dieſen Theil geſetzt hat, von demſelben in die Roͤhre, e den Saſt enthält, hinein⸗ gefuͤhrt wuͤrde. Dieſes laͤßt ſich auf Bir — Blumen, welche in der erſten Ordnung 88 Klaſſe (Gynmofpermia) vorkommen, anwenden. a er 5. In der Blume habe ich Ameiſen gefünden. Auch von Hummeln wird ſie beſucht, und wahrſcheinlich auch befruchtet. 4 Lamium purpur eum. Rothe taube Ra. Tab. Tab. XXIII. F Tab 8 SE a1. Diefelbe, von vorne geſehen. *. Geſtalt der Geſchlechtstheile nach dem berſchledenen Al ter er Blume. a, wann die Blume aufgebrochen iſt. Die An⸗ theren ſind alsdenn voller Staub; das Stigma aber ſteht zwle ſchen denſelben „ und die beiden Theile deſſelben liegen noch an elnander, wie b zeigt. d und e, wann 5 8 855 gewor / den iſt. 3 Tab. XXI. 8 Der aaf elner Summe, welche die Blume beſucht, von vorne. 8*. Derſelbe. Durch dle Punkt wird bee zinnoberfarbent Fleck angedeutet, welcher aus dem von den Antheren — ten ar befteht. *. Derfelbe von der Seite. | "Sit Art hat mit der vorhergehenden elne gleiche an tung. Die Saftdruͤſe tft weiß. Das Saftmaal ſind die dun⸗ kelpurpurfarbenen Flecke auf der Unterlippe der blaßpurpurfarbe⸗ nen Krone, welche ſich bis an die Oeffnung der Kronenroͤhre er; d 2 Der oberſte Theil Die aͤußere Oberflaͤche dieſes Gewoͤlbes ift dem Regen 1 ! Er mußte alſo die Geſtalt eines Gewoͤlbes befoms | | | I | |. 1 Die vergroͤſſerte Blume ohne den sch | von der Selte geſehen. * 4 | Lamium. 14 benen Linien Fa welche in die Röhre e Die Oberlippe hingegen hat keine ſolche Flecke oder Linien, weil dieſes ohne Nutzen ſeyn würde. Jedoch iſt fie auf der äußeren Seite von geſaͤttigterer Farbe, als auf der inneren, damit fie, weil fie zwlſchen den Blättern hervorragt, den uͤber der Pflanze umher⸗ 4 fliegenden Inſekten deſto beſſer in die Augen falle. | Auch dleſe Blume Ift ein Dicho gam ft, und zwar von der | männlich: weiblichen Art. Denn anfangs, wann die Antheren voller Staub ſind, hat der Griffel mit den Filamenten eine gleiche Stellung, und das Stigma llegt zwiſchen, oder ein wentg hinter den Antheren, und hat ſich noch nicht von einander gegeben. 1 Nach einiger Zeit aber kruͤmmet ſich der Griffel vorwärts, ſo daß man, wenn man die Blume von der Seite beſteht, das Stigma ſehen kaun, Fig. 11. und das Stigma bieget og: beide Theile von einander. =; Als ich im April des nächfivergangenen Sehres in der Mit⸗ |: Gier alsdenn auch einen sinnobertothen Fleck vor der Stirne. * Sie ſammlen aber nicht bloß Saft, ſondern auch Staub, wel⸗ 5 tageftunde in einen vor der Stadt gelegenen Garten gegan⸗ en war, in der Abſicht, Bienen auf dem Märzveilden (Viola odo- rata) zu beobachten: ſo ſchlug mir dieſe Abſicht fehl; denn es ließ ſich keine Biene weder hören noch ſehen, weil es kuͤhles Wetter war, auch zu regnen anfing. Indeſſen hoͤrete ich eine N ſummen, und ich traf dieſelbe auf dem Lamium purpureum, welches auf dem noch nicht umgegrabenen Lande in großem Ve | berfluß ſtand, in voller Arbeit an. Sie hatte die Groͤſſe einer Biene. Ich ſchlich mich an dieſelbe hinan, und ſahe, indem fie |. von elner Blume auf eine andere flog, daß ſie vorne am Kopf z wiſchen den Augen einen zinnoberrothen Fleck hatte. Da nun | ‚der Autherenſtaub eben ſo gefaͤrbt ift, fo ſahe ich leicht ein, daß deieſer Fleck weiter nichts als Staub war, welchen ſie, indem ſie auf den Blumen ſaß/ und ihren Saugeruͤſſel in den Safthalter | Hhlneinſteckte, mit den zwiſchen Ihren Augen befindlichen Haaren abgeſtreiſt hatte. Sie konnte nemlich nicht anders zum Saft ge⸗ langen, als in eben derjenigen Stellung, in welcher ich eine groͤſſere Hummel auf der Stachys fyluatica angetroffen habe, Tab. XXIII. 9. In dieſer Stellung mußte ſie nun nothwendig mit jenem Theil 5 ihres Vorderkopfs die Antheren der juͤngeren Blumen beruͤhren, f und ihren Staub abſtreifen. Aber eben ſo nothwendig mußte ſie mit dieſem beſtaͤubten Theil das Stigma der älteren Blamen bes rühren, und daſſelbe mit Staube verſehen. Hievon überzeugte mich auch bald der Augenſchein. Denn an einigen älteren Blumen ä bemerkte ich, daß die Spitzen des weißen Stigma mit zinnober⸗ | rothem Staube verſehen waren; in anderen fand ich dieſes nicht. Jene waren von der Hummel beſucht worden, diefe nicht. Dieſe 5 Erfahrung bewelſet alſo unumſtoͤßlich, daß und wie a Blume von no Hummel befruchtet wird. * 98 Lamium. 5 Die Beobachtung war mir zu wich N als 6 daß ich nicht 4 hätte wuͤnſchen ſollen, dieſer Hummel habhaft zu werden, um Ihren Kopf abzuzelchnen. Es gluͤckte mir, fie zu fangen. Als ich ſie mit einer Stecknadel durchſpleßte, fieng fie auf einmal auf eine ganz andere Art zu ſummen an, als vorher. Dies Summen hatte wirklich eine Aehnlichkeit mit dem Geſchrey/ welches eln Menſch erhebt, dem Gewalt und Unrecht geſchleht. Von dem Staube fand ich noch genug auf dem Vorderkopf, obgleich ein Thell deſſelben von dem Schmupſtuch mit n ich he ſieng, * war abgewiſcht worden. Wer muß nicht den kuͤnſtlichen Bau ſowoh dieſer Blume, als auch dieſer Hummel bewundern? Wer ſieht nicht ein, daß der Schöpfer jene für. dieſe, und dieſe fuͤr jene beſtimmt, und eine jede von beiden ſo gebildet hat, 1 M es das i Bedüͤrfuiß der a is deren erforderte? ; Auch die Blenen beſuchen ı dle Blume schr bing, und = 3 chen ich an ihren Hinterbeinen bemerkte, und . feiner Farbe lelcht erkennen konnte. — f Da dieſe Blume ein Saftmaal Hat, 2: % if if ie eine Tages blume, und bricht des M orgens auf. Dies beweiſe ich durch fol⸗ genden Verſuch. Ich brach in der Mittagsſtunde zwanzig Sten⸗ gel ab, und ſtellte dleſelben, 1 nachdem ich alle bluͤhende Kronen abgeriffen hatte, Nachmittags um 1 Uhr ins Waſſer. Abends um halb 11 uhr beſahe ich dieſelben, und fand keine einzige neue Blume. Am folgenden Morgen um J Uhr fand ich 14 junge Blumen, um halb 7 Uhr 19, um 8 Ubr 26, um 9 uhr 27, um 11 Uhr 27, um 12 Uhr 27, Nachmittags. um 3 uhr 27, um 6 uhr 28, Abends um halb 9 uhr 28. Nun riß ich die Kronen ſaͤmtlich ab. Am folgenden Morgen um f Uhr fand ich 52 neue Blumen, um halb 7 Uhr 66, um 8 Uhr sy, um 9 Uhr 8, um 11 Uhr 88, Nachmittags um 2 Uhr 38, um halb y uhr 88, Abends um halb 10 Uhr 89. Ich riß die Kronen dieſer Blumen ab, und fand am folgenden Morgen um 5 Uhr 1ob Blumen, um 8 Uhr 124, um 11 Uhr 1277 Nachmittags um 1 uhr 127, um bald 4 Uhr IN uns 4 z \ Ich habe dleſen Verſuc um =” 1 lieber mit biefer Blume b angeſtellt, da dieſelbe allenthalben leicht zu haben iſt, damit ein Jeder, der ſich durch feine eigene Erfahrung uͤberzeugen will, denſelben deſto leichter wiederholen koͤnne. Jedoch muß man fi ch bey demſelben nach der Natur richten, und die Blumen an einen ſolchen Ort hinſtellen, wo ſie den ganzen Nur, 0 den en 8 l 6 ind. Er > Safemaal. 30 4 Galeopſis. Stachys. Gakopfis. g ‚Galeopfis Tetrahit. Hanfneſſel. Tab. XVI. 22. 23. Die (punktirte) e von vorne und von der Seite geſehen. ER R I. Die Saftseife tft der Feuchenotenhelter. lich da die Fruchtknoten gelbgruͤn ſind. a Sie if ch 2. Der Safthalter ir der unterſte ends glatte geld der f Kronenroͤhre. 3. Der oberſte Theil der ne e 25 mit in die 58 ger 4 richteten Haaren überzogen, =: Das Saftmaal iſt der gelbe Fleck auf der unteruppe Gale opfis cannabina. Unterlippe ein ſchoͤnes Saftmaal. ſelben find an der Dr ffnung der Roͤhre blaßgelb, das mittelſte Stück aber iſt vorne purpurfarben mit einem weißen Rande, und an der Oeffnung der Roͤhre gelb mit purpurfarbenen einten. Galeopfis Galeobdolon. Gelbe taube Neſſel. Tab. a XVI. 12. 13. 15. 1. 2. In Anſehung der Soſdelſe und des Saſthalker m diefe Art der erſten ähnlich. x 3. Die Saftdecke ift ein ringfoͤrmiger Anſatz Nr Kronenröhre, . welcher mit Haaren beſetzt iſt, Fig. 15. ab. Die . der Krone hat am Rande lange Wimpern. 4. Da die Pflanze an dunklen ſchattichten Otten waͤchſt, fo iſt es zweckmaͤßig, daß die Krone 1) groß, 2) von heller Farbe, nemllch gelb, iſt. Das Saftmaal ſind die rothlichen Punkte, 5 a nicht nur von einem Inſekt befruchtet wird, ſondern auch, daß dieſes nicht vermittelſt des eigenen Staubes einer jeden Blume, ſondern vermittelſt desjenigen geſchieht, welchen das Jaſekt aus mit 95 die Unterlippe geziert if. . — Sr 5 — Stachyr. a Siehe Cylwatica Waldneſſel. —26. Tab. XXIII. 9. Tab. XVI. 16. Die Wetbſine Blume, von vorne ie geſe⸗ hen. Neben diefer Fun a dle Saftdruͤſe. 25. Der untere Theil der Kronenroͤhre. 26. Derſelbe, Waden und 1 ausgebreitet. a b die * Saftdecke. Tab. XXIII 9. Die Blume wird von einer stoßen Hum, mel beſucht und befruchtet. = 1. 2. 3. In Anfehung der Saftdruͤſe, des Saſthalters und der Saftdecke iſt dieſe Art dem Lamium ahnlich. Die Saftdruͤſe itt ein wenig blaßgruͤn, die Fruchtknoten aber ſind e und N foiegelglatt, da jene keinen Glanz hat. 4. Die purpurfarbene Krone hat auf der Unterlippe ein ſchö⸗ i nes aus buntelpurpunfarbenen und weißen Figuren befiependes Die weiße Krone hat auf der. Die beiden Seltenſtüͤcke der⸗ nn XVI. 16. 25. dicht an einander. ouch 7s. 5. Die Elumen werden von Blenen und eee Gäufiß : beſucht. Die letzteren fliegen mit ausgeſtrecktem Saugeruͤſſel von einer zur andern. Sie konnen aber nicht anders zum Saft ge langen, als ſo, daß ſie auf der Unterlippe der Krone fiehen, mit ihrem haarichten Kopf die Antheren der jüngeren Blumen und das Stigma der älteren berühren „ und folglich die letzteren durch den Staub der erſteren befruchten, (S. die folgende Art.) Eben —— a —— — hleraus laͤßt ſt ich erklaͤren, warum die beiden vorderſten Staubge⸗/ 16., damit ſie nemlich nicht verhindern, daß dle Hummeln auch die hinterſten Antheren berühren, und ihren Staub abſtreifen. Stachys paluſtris. Sumpfpoley. Tab. XVI. Die vergroͤſſerte Blume, von vorne geſehen. 5 17. 1 Tab. XXIII. 14. 17. faͤße, nachdem fie verbluͤhet find, ſich ſeitwärts biegen, Tab. XVI. I- 14. Eine jüngere Blume in natürlicher Stellung, vonder | Seite geſehen, nachdem die vorderſte Hälfte der en nebſt ihren i Staubgefäßent weggeſchattten worden. 15. Eine aͤltere Blume, eben ſo beſchnitten. Bey Regenwetter aͤndert die Blume weder ihre Stellung, noch ihre Geſtalt. Stengel ſitzt, beides aber nicht noͤthig, weil durch ihre Struktur der Saft gegen den Regen hinlaͤnglich geſi ichert iſt. Dies laͤßt ſich vermuthlich auf die ganze . Deus: dieſer Fo an⸗ wenden. Die Figuren der XXIII. Tafel re daß dleſe Blume der jüngern holt, und auf das Stigma der aͤlteren bringt. Denn wann die Ant heren blühen, Fig. 24, fo ſteht der Griffel hinter a den Staubgefäßen, und die beiden Theile des Stigma liegen noch Wann aber die Antheren ihren Staub verloa⸗ ren haben, Fig. 15., jo bleget ſich der Griffel vorwärts und das | Stigma oͤffnet ſich. Im erſten Fall ſtretft alſo das hineinkrle⸗ chende Inſekt zwar den Staub von den Antheren ab; es kann aber denſelben nicht auf das Stigma bringen, weil daſſelbe noch | geſchloſſen iſt, und von demſelben nicht beruͤhrt wird. Im zwey⸗ ten Fall kann es zwar nicht hinein kriechen, ohne das Stigma zu Mit der Saftdruͤſe verhaͤlt es ſich hier, wie bey der ara gehenden Art. Das Saftmaal iſt blaßpurpurfarben und weiß. Erſteres iſt nicht möglich, weil fie unmittelbar am 2 berühren; allein es ſetzt nicht den elgenen Staub der Blume an i Stachys recta, Tab: XVI. 14. = \ Dir unterſte Theil, Re der * Derſelbe hat zwar eben eine ſolche e daſſelbe ab, da die Antheren keinen Staub mehr haben, ſondern il denjenigen, welchen es von den Autheren einer jüngeren Blume a abgeſtreift hat. et = .: —— — — nn die Blume dem Lamium album ahnlich. = Oberflaͤche der Oberlippe ihrer Krone mit weichen Haaren beſetzt AR, koͤmmt vermuthlich daher, daß dleſelbe nicht fe ſche gewoͤlbt iſt, als gewoͤhnlich. 309 " Balloras Marrubium. | als die erſte Art ; aber nicht vor derſelben unterwaͤrts einen 22 chen Hoͤcker, als dieſe, Fig. 25. und Lamium album, Fig. 8. 18., hat. Dieſer Hoͤcker dient vermuthlich dazu, daß, wenn ein F Regentropfen bis zur Saftdecke hinabgefloſſen iſt, er in denſel⸗ ben ſich begebe, und den men er den Eingang in. den Safthalter ſperke = 85 Ballors. Ballota nigra. Scheer Anton Tab. XVI. Ä erh 41. 30. Die vergröfferte ge, von vorne sehen. 31. Die (punktirte) Saftdruͤſe. ü 32. Dieſelbe, von oben geſehen. Er Diefelbe, von der Seite geſehen, nachdem der vorderſte Fruchtknoten herausgenommen worden. Zwiſchen den Frucht = Die Saftdruͤſe if auch hier der r Ftuchtkabt halter Der ſelbe fi ſitzt auf einem andern länglichen Körper, von welchem er | fih durch die Farbe unterſcheidet, und leicht trennen läßt. Die Fruchtknoten ſtehen nicht unmittelbar mit dem Griffel in Verbin⸗ dung, ſondern vermittelft der Saftdruͤſe. Denn dieſe hat oben zwiſchen denſelben einen duͤnnen Fortſatz, auf welchem der Ri Griffel fi it, und von welchem 8 leicht IR. werden kann. f 21. 3. In Auſehung des Saſthalters und der Safede ift Daß auch die innere 4. Die violette Krone iſt ah der ütterlpbe mit en Adern gellert/ welche vor der un der ae am breitesten ſind. 5. Sammeln ie die Blume. 3 Marr ubium. 5 Weißer Andern. Tab. XVI. — Marrubium wise. 3—35. i . EEE = 33. Die vergröſerte Binde, von vorne € schen, 35. Die Krone, gegen das Licht gehalten. Die Staubge⸗ 5 fäße und die Saftdecke erſchelnen als ein dunkler Fleck. de Kronenroͤhre im Durchſchnitt 1. Die Saftdrüfe ſitzt auch bier aaf elnem beſonderen Abr der, wie bey der ä knoten der r Stiel, auf an der N Seifel geſeſen hat. . welcher von dem Fruchtknotenhalter abgeſondert wird. ö 8 haarichte Saftdecke aber hat ſie nicht, vermuthlich, weil ſie wee gen ihrer Kleinheit derſelben nicht benoͤthigt iſt. Die Haare, Marrubium. Leonurus. Thymus 310 3. Die Kronenroͤhre iſt oben Se als in der Mitte. Die⸗ I fer engere Theil wird ſowohl von den Antheren „als von den un⸗ mittelbar unter denſelben befindlichen Haaren verſchloſſen. 4. Die weiße Krone hat kein Saftmaal. Daß ihre Ober⸗ lippe nicht, wie gewöhnt! ch, gewoͤlbt und ganz, ſondern flach und getheilt iſt, ſcheint daher zu kommen, daß dle Blume ſehr klein iſt. Die Unterlippe allein würde ihr zu wenig Anſehen ver⸗ ſchaffen; folglich mußte die Oberllppe zu eben dieſem Endzweck angewendet werden. Weil fie nun wegen diefer Geſtalt die Oeff⸗ nung der Roͤhre nicht vor dem Regen ſchuͤtzen kann, ſo wird dteſe Oeffnung durch Haare verſchloſſen. Von dem M angel des Saft⸗ maals hingegen ſcheint die Kleinheit der Blume kein hinlaͤnglicher = Grund zu ſeyn, indem der Saft hier eben fo verborgen iſt, als in den groͤſſeren Blumen, und ang noch kleinere Blumen eln se Saftmaal haben. 7. Die FE me wird von den Bienen beuge. = Loonuras. — . — > Es 1 us Car di a ca. Herigeſpann. Tab. XVI. 1 4. Das Saftmaal beſteht aus dunkelpurpurfarbenen Flecken, mit welchen die Unterlippe der blaßrothen Krone, die Fllamente, 5 und dle Oberlippe an der Oeffnung der Kronenröhre geziert ſind. . Blume wird von Hummeln häufig beſucht, und wahrſcheinlich auch befruchtet, da bie ‚beiden vorderſten Staub ⸗ gefaͤße, wann fie verbluͤhet an A eben Ir als in der Saal ſeitwaͤrts kruͤmmen. Er mus. 85 = 5 & Die Blume Hat Saft, Eine > Thymus vulgaris. Thymlan. mit welchen die Oeffnung des Kelchs beſetzt iſt, dienen vermuth⸗ lich theils zur Beſchuͤtzung der jungen Samenkoͤrner, wann die Krone abgefallen iſt, thells dazu, damit dieſelben, wann ſie relf ſind, nicht leicht ausfallen, ſondern vom Winde herausgeworfen 5 werden. Einige Pflanzen haben Zwitterblumen, andere weibliche Blumen, welches Linné nicht bemerkt haben muß. Die Zwit⸗ = terblumen find groͤſſer, als die weiblichen, dienen alſo zur Beſtaͤ . tigung deſſen, was ich bey der Valeriana dioeca geſagt habe. Die erſteren ſind Dichogamiſten von der maͤnnlich⸗ weiblichen Art. In einem Garten, in welchem eln Stück Landes mit dieſer Pflanze beſetzt war, fand ich theils verſchiedene andere Inſekten, theils in vorzüglicher Anzahl ein bienenartiges Inſekt/ welches etwas kleiner war, als eine —— auf den Blumen. * u 5 = & 7 * i 31¹ Thymus. Meliſſa. Oeymum. aber fan ich nicht auf denſelben, entweder, ‚ weil fie diesel ben | . wahrſcheinlich auch befruchtet. nicht beſuchen, woran ich doch zwelfle, oder wahrſchelnlicher, weil Saluia officinalis, welche in eben demſelben Garten fand, i und welche fü fie in größter. Menge beſuchten, ben 9 8 und ans. — 1 Nahrung verſchaffte. Thymus Acinos. hat eln Saftmaal. 7 Thymus Serpillum. Quendel. Tab. XXIV. 15. a Eine jüngere Blume, deren Antheren allein blühen. b. Eine ältere Blume, deren Stigma blahet, deren are ren aber keinen Staub mehr haben. Daß auch dleſe Blume, ob ſie gleich eine von den kleinſten dieſer Klaſſe iſt, eine Saftblume ſey, erhellet theils daraus, daß ſie ein Saftmaal hat, denn der Kronenſaum iſt blaßroth, auf der Unterlippe aber vor der Oeffnung der Kronenroͤhre weiß und roth, theils daraus, daß ſie eben ſo, wle Stachys paluſtris, von er Inſekten befruchtet wird. Denn anfangs, wann die Antheren f mit Staube verſeben find, iſt der Griffel noch kuͤrzer ‚ als die Fi⸗ ö lamente, und das Stigma noch geſchloſſen; hernach aber, wann die Antheren den Staub ſchon verloren haben, verlängert vorne der a ‚ und das Stigma Er ſich. 1 \ ns Se Melia. Neliffa offieinalis. Mellſſe. 5 3. Die Unterlippe der Krone iſt vor der Oeſfnung der Kro, d mit kurzen aufrecht ſtehenden Haaren e ; und die Kronenröhre tft inwendig auch haaricht. . Die Nahe Krone hat kein Saſtmaal. IR > - t F Se Ocymum. a: Oeymum Bafilicum. Tab. XVI. 28. 29. 37.1 Fe 29. Die Keonenroͤhre Im Durch - einem een er und einem unterſten Filament. 37. Dieſe belden Filamente. 2538. Die von den haarichten Anſätzen der Sitamente ber ſene Oeffnung der Kronenroͤhre. I. Die Saftdruͤſe iſt der gelbe ee 2. Der Safthalter iſt die auf der oberen Seite hoͤckerichte Beaſis der Kronenroͤhre. In demſelben fand ich ie Beine Sm en ſekten von zweyerley Art. | 3. Die Kronenröͤhre hat an der Oeffnung noch einen Hocker auf der oberen Seite. Die belden oberſten Filamente haben einen mit Haaren überzegenen Anſatz, ‚mit welchen fie diefen Hoͤcker ausfüllen, und dadurch dle Oeffnung der Röhre dem nr ver⸗ — 2 Scutellaria. Prunella. F. Die Blume wird von den Bienen häufig beſucht, und ren und das Stigma, welche, wider die Gewohnheit, auf der Unterlippe der Krone liegen, zu beruͤhren, und den Staub der erſteren auf das letztere zu bringen. | Scutellaria. 5 seutellar is galerieulata. Tab. XVI. 3845 = 36. Die vergroͤſſerte Blume, von vorne geſehen. g 39. Die Saftdruͤſe von der Seite, 40. von vorne. 1. Die Saftdruͤſe iſt der ſteiſchichte gelbliche aber welcher den duͤnneren Fruchtknotenhalter . 2. Der Safthalter iſt der unterſte Thell der he 3. Die Oeffnung der Kronenroͤhre tft ſehr enge, weil die Un⸗ terllppe der Krone gewölbt if, und der Rand der Oberlippe if ruͤckwaͤrts N Beides dlent zur ä der Regen- = tropfen. 5 4. Die blaßvlolette Krone hat = der Unterlippe einen 1 Fleck, und in demſelben drey dunkeiviolette £inien, deren mitgelfie u in die Kronenroͤhre hineinzieht. FR Scutellaria alpina. Tab. XVI. 48. 49. 48. Die Saftdruͤſe nebſt dem Fruchtknotenhalter und den 8 von vorne, 49. von hinten. 4. Die Saſtdrüͤſe it gelb. Die blaßvlolette Krone hat auf der 2 bunfeloiolette Linie läuft. de | - Pr dual, Prunella Vulgaris, Brunelle. Tab, XVI. 44. 44 44. Ein Wirbel mit Samensepätnifen. Die beiden vor 75 | u find weggeſchnitten. 46. Ein Somenbehältniſt, von vorne geſehen. | 1. Der Fruchtknotenhalter, W die Sofort if, fee hier auch auf einem beſonderen Koͤrper. N Saſtdecke ſſt der unmittelbar über dem Safthalter 5 befindliche Ring von Haaren. g Wann die verbluͤhete Krone aus dem Sig berauegeſalen if, ſo ſchließt / dieſer fetne Unterlippe dicht an die Oberlippe, da- : mit die Samenkörner thells vor dem Regen geſchuͤtzt ſeyen, theils | nicht ausfallen, ſondern durch einen ungen Wind eine ne fen werden. E 31 ' Denn fie koͤnnen nicht zum Saft 5 gelangen r ohne mit dem unteren Theil ihres Koͤrpers die Anthe⸗ |. Unterli ippe in der M itte eig blap; gelben Fleck, durch welchen eine 1 in Ba Prafum. Rhinanthus, Pr aflum um. Prafium maius. ü. 2. 3 In Anſehung der Saftteife, des Safthalters and der Saftdecke hat dieſe Blume die eee Einrichtung. 8 4. Die Krone iſt blaßgelb. Die Unterlippe iſt mit purpur 5 Punkten und Linien, und die Oberlippe auf beiden Sei, den mit breiten bpurpurſarbenen Linien geilert. ! * . 3 Rhinanzhur. he a Rhinanthüs eriſta galli. Hahnenkamm. Tab. XVI. 47. 50 st. 74 96. 59. 60. Tab. XXIII. 17—20. 39. Tab. XVI. Fr. Der vergeöfete oberſte Thel der N von der Seite geſehen. | 56. Derſelbe, von vorne gesehen. ö 50. Die Krone im Durchſchnttt. Di FE 59. Eine Anthere von innen, 60. von außen. 2. Der Fruchtknoten nebſt der Safidrüͤſe a und der nach dem Abfallen der Krone zurückgebllebenen Baſi 8 ihrer Rohre 2 von der Selte geſehen. b das Safttröpfchen. EEE? 54. Derſelbe, von vorne geſehen. ee Tab. XXIIl. 18. Der Kelch, wann dle Samael vf = if, in natürlicher Stellung und Groͤſſe. 17. Derſelbe, vergeöffert, wenn fü * das Auge in der Eine ab Fig. 18. befinde. SEE SER 19. Die aufgeplaßte Somentayfil. ** 20. Geſtalt des Kelchs, wann die Blume noch bluͤhet, aus | eben demſelben Geſichtspunkt geſehen, als Fig. Ina . n 39. Die Blume wird von einer Btene beſucht. . 1. Die Saftdruͤſe ift der fleifchichte Koͤrper/ welcher vorne an der Baſis des Fruchtknotens befindlich iſt. Durch die Farbe unterſcheidet ſie ſich nicht ſonderlich von dem Fruchtknoten. ag Der Safthalter tft der unterſte an den Kelch angewachſene Theil der Kronenroͤhre. Wann die Krone verbluͤhet tft, ſo loͤſet fie ſich von diefem Theil ab, und fällt aus dem Kelch hetaus. Pollich hat denſelben fuͤr die Saftdruͤßſe e u die uche Saftdruͤſe uͤberſehen. a 3. Der Saft iſt vor dem Regen vollkommen verwahrt Denn die Unterlippe der Krone ſchließt Lache an die Oberlippe. Die Oberlippe hat eine kleine Oeffnung. Auch durch dieſe kann kein Regentropfen zum Saft dringen, well hinter derselben f ich die Saatichten Anthoren befinden. 4. Die Krone iſt geib. Die Oberlippe aber iſt vorne, wo dle kleine Oeffnung iſt, blau, u und der aus der Krone hervorra⸗ Rinde. 9 3 wird in Fig. 70. 51. s6. durch Punkte angedeutet. herab, verſchaffen ſich dadurch einen bequemen Eingang, und kriechen hinein. Es if alſo wahrſcheinlich, daß ſie mit dem Rücken den Staub der Antheren abſtreifen, und denſelben her⸗ 4 nach auf das Stigma bringen, folglich die Blume befruchten. \ Es iſt merkwuͤrdig, daß das Saftmaal nicht, wie gewoͤhn⸗ lich, auf der Unterlippe der Krone, ſondern auf der Oberlippe angebracht iſt. Ehe ich die Bienen in die Blume hineinkriechen die Befruchtung durch ein ſolches Inſekt auf folgende Art geſchehe. Nachdem daſſelbe durch die kleine Oeffnung hineingekrochen tft, ſo findet es die Antheren im Wege. Indem es ſich durch dieſel⸗ ben hindurch arbeitet, ſo ſtrelft es einen Theil des Staubes von denſelben ab. Nachdem es in den Grund der Kronenroͤhre hinab⸗ 2 gekrochen iſt, und den Saft verzehrt hat, kriecht es wleder her⸗ 3 auf, und durch jene Oeffnung wieder heraus, da es denn vorher noch einmal die Aytheren berühren muß. Wann es nun hierauf in eine andere Blume hinelnkrtecht, fe beruͤhrt es das unmittel⸗ ſelbe. . als vom Winde auf daſſelbe gebracht werden. find 8 1 wann der Samen, welchem er zum aͤußeren Behaͤltniß dient, reif iſt. Solange dle Blume blüher, iſt derſelbe fo geſtaltet, wie Fig. 20. zeigt. Die vier Stuͤcke nemlich in welche er ft fi ch ober⸗ wäͤrts zertheilt, Öffnen ſich auf gletche Art: Wann aber der Sa⸗ men reif iſt, haben ſich dleſe Stuͤcke zufam men begeben, jedoch fo, daß zwiſchen den — e eine weite eng * n BE gende Thel des Griffels tft auch blau. Dieſe beabere Suse 8 Die Blume wird von Bienen und Hummeln Häufig be⸗ 5 ſucht. Durch ihre eigene Schwere drucken fie die Unterlippe geſehen hatte, glaubte ich aus diefem Umftande ſchließen zu muͤſ ß fen, daß die kleine Oeffnung der Oberlippe zwiſchen dieſem Saft⸗ maal der von der Natur beſtimmte Eingang für kleinere Inſekten = ſey. Auch ſahe ich wirklich einmal ein Eleines Inſekt durch dieſe Oeffnung in die Blume hineinkrlechen. Ich glaubte alſo, daß \ N a SR nr gene ge er en en nor pen Ben m e 9 — ET TER bar uͤber jener Oeffnung Sehnde Stigma, und Er dafs Daß die Beſtuchtung ſchecterdiags nicht auf ei eine mechanl⸗ i ſche Art geſchehen koͤnne, lehrt der Augenfchein: Denn der Aus therenſtaub kann eben fo wenig von ſelbſt auf das Stigma fallen, Unten in der Kronenroͤhre findet man zuweilen Löcher, weiche a von einem Inſekt, vermuthlich einer großen Hummel, fuͤr welche der n Eingang zu eng iſt/ gungen o worden Daß die pfane ſch ſo Angemelt bermehrk⸗ and nicht etwa auf einzelnen Stellen häufig ſteht, ſondern auf ganzen Wiefen und Ackerfeldern in gleichem Ueberfluß angetroffen wird, laßt ſich 2 aus der Geſtalt des Kelchs leicht erklaͤren, welche derſelbe hat, . — —— ee Melampyrum. 3156 ö Fuphrafi a. Folglich koͤnnen die Samenkoͤrner nicht von ſelbſt herausfallen, ä fondern fie bleiben fo lange in der Kapſel, bis fie von einem ſtar⸗ ken Winde herausgeworfen, und wett und breit verſtreuet wer⸗ den. Zu dieſem Ende find auch die Saane ziemlich ſtelf. . | Euphrafia. _ ER Euphrafia officinalis. 36. 42. 42. Die e Blume „ von vorne AR 2 36. Der Fruchtknoten, nachdem die Blume verbluͤhet iſt. 1. Die Saftdruͤſe ift die unterſte Hälfte des Fruchtknotens. Von der oberſten unterſcheidet fi ie ſich zwar nicht durch die Farbe, aber dadurch, daß fi e kahl und glatt It, da die Be mit How ren beſetzt ſfte. 2. Der Safthalter iſt der a Theil d der Kronenröhre. d 31 Die Kronenroͤhre iſt mit feinen Haaren überzogen. ee Die weiße Krone iſt mit dunkelpurpurfarbenen Linlen, auf der Unterlippe aber noch mit einem gelben Fleck geziert, und im Schlunde It ein andrer gelber Blech, welcher ind der Figur BR = zum Vorſchein koͤmmt. Euphraſia Odondites, wi von Bienen haufig en c. " Melampgi um. Melampysum ses Tab. 55 43. 47 JFC 43. Der Fruchtknoten nebſt ber an feiner. Ba 8 fi zenden (punktirten) Saftdruͤſe, von der Seite geſehen. c 45. Derſelbe, von vorne geſehen. RR ee 52. Der vorderſte Theil der Blume, von vorne geſehen. 57. Derſelbe, von der Selte geſehen. 53. Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitete Krone, an welcher man die haarichte Saftdecke a b, und uͤber e eintge von einem Inſekt gemachte Loͤcher ſieht. TR: 1. Die Saftdrüfe ſitzt vorne an der Baſi s des Fin nde Sie iſt umgebogen, und der vorderſte Theil iſt gelb. 2. Der Safihalter ift der untere bree glatte Theil der = 9 en - 3. Die Oeffnung der Blume iſt ſehr enge, 3 die Unter; lippe der Krone ſehr gewoͤlbt iſt. Ferner iſt der Rand der Ober⸗ llppe umgebogen. Die eigentliche Saftdecke beſteht aus einer un Bi; mittelbar uͤber dem Safthalter befindlichen Reihe von Haaren. 5 5 Oberhalb derſelben iſt die Kronenroͤhre mit feiner Wolle uͤberzogen, und die Oberlippe iſt mit Haaren beſetzt, Fig. 193. c d. Auf ſolche Art ik der Saft vor dem Regen voͤllig geſcutt. + 2 we KL 1 en [Bienen und Hummeln haͤufig beſucht. Augentroſ. Tab. XVI. Pedieularis. Ä $. Daß auch biefe Blume von den Inſekten befruchtet wird, Melampyrum. Lathraca. 3 en deſſen Ende, als das Stigma, von einem hineinkriechenden In⸗ ſekt ſchlechterdings beruͤhrt werden muß. Die Blume wird von bloß ſi fi) zu ihr hielt, und ſich um die Erica vulgaris, welche ne ben jener bluͤhte, nicht bekuͤmmerte. Sie kroch durch den von der Natur gemachten Eingang hinein. An anderen Blumen fand | ich in der Kronenroͤhre über dem Safthalter Löcher, welche ver⸗ muthlich eine große Hummel hlneingebiſſen hatte. | Melampyrum nemorofum. Kuhwelzen. nz Art hat mit der vorhergehenden eine gleiche Einrichtung. 8 ? , — 5 Lathraea. Lathraea Squamaris. Schuppenwurz. 1. Die ſchon vom Linné bemerkte Seher ng Reith und gelb, da der Fruchtknoten weiß If. 3. 1) Die Blumen find der Erde zugekehrt. 2) In der Oeffnung der Kronenroͤhre find die wolllchten Antheren befind⸗ lich. 3) Die Unterlippe der Krone ci der Länge nach einen wol⸗ llichten Streif. Ar 8 4. Die Oberlippe der Krone iſt geſaͤttigt purputfarben 5 die Unterlippe aber weiß. Weil die Pflanze unter Haſel / und ande ren Sträuchern waͤchſt, ſo nehmen ſich Ihre Blumen dadurch von denſelben aus, und machen ſich den Inſekten bemerkbarer, daß fie eine dichte Aehre bilden, und der Kelch . Ae die Blumen⸗ blaͤtter (bracteac) See ede find. = Pediculariſ. 2 8 Pedicularis rfidavien Panfetrak, Tab. XVII. Lt im V. Der e oberſte Theil der Blume, von der Seite as: Der dunkle Fleck, welchen man oberwaͤrts auf der Ober 1 lippe bemerkt, wird von den Antheren verurſacht. 4. Derſelbe, von vorne geſehen. N 2. Die Kronenroͤhre von der Seite. Bey a . 10 5 die Fllamente von derſelben ab. 7 2. Der Fruchtknoten ER. der baut Saur von der Seite. 12. Der unterſte Theil der Kronenroͤhre, aifsefntem flach ausgebreſtet. Man ſieht die Haare, mit weichen der un- terſte Theil der Fllamente beſetzt iſt. a 1. Die Saftdruͤſe ſitzt vorne an der Baſis des Fruchtkno⸗ gruͤn, der Such knoten aber eee beweiſet die Stellung des hervorragenden Theils des Griffel, | Ich ſahe, daß elne Bienne tens, und iſt mit demſelben zuſammengewachſen. Sie ift dunfeh A _Pedieularis. Anirshinum, 2. Der Sofi iuntenfen dünnere Thel der Brote vorne weggeſchnitten worden. befindlich. 3. Die Oeffnung, welche dle Osertippe der Bea ur iſt 1) ſehr ſchmal, 2) der Erde etwas zugekehrt, und 3) iſt der Rand der Oberlippe laͤngſt dieſer Oeffnung zurückgebogen. 4) iſt die Krone wendig bis zum Aufang des Safthalters mit weichen Haaren uͤberzogen. Endlich 90 ſind auch dle Filamente an der Baſts haaricht. Der e iſt alſo gegen den See völlig ge⸗ ſichert. * 4. Obgleich die Blumen auf einem niebelben Stengel ſtzen, Be’. fand ich doch, daß fie von weitem in dle Augen fielen, well in ihrer Nachbarſchaft lauter noch niedrigere Pflanzen ſtanden, uͤber welche fie hinwegragten. Die Blume hat ein Saftmaal. * Denn t die Krone iſt blaßroſenroth, die Unterlippe aber hat unmit⸗ 4 telbar vor der Oeffnung der Oberlippe einen weißen Fleck, welcher mit einem blutrothen Rande umgeben i, damit er ſich 59 beſſer ausnehme, Fig. 1. 4. 5. Man ſieht, daß der Staus der Alntheren bier eb fo — vor der Naͤſſe verwahrt { zugleich, daß er auch eben ſo we 9 auf eine mechantſche Art auf das Stigma kommen kann, als bey dieſem. Denn die Ränder der Oberlippe oberhalb der Oeffnung liegen dicht an elnander, Es iſt alſo wahrſcheinlich, daß auch dieſe Blume von Inſekten befruchtet wird, ob es gleich ſchwer einzuſehen ik, wie folches geſchehe, in⸗ iR dem die Antheren von der Oeffnung der Oberlippe, als dem nas | türlichen Eingang fuͤr die Inſekten, ſo weit entfernt find, Es kommt hiebey hauptſaͤchlich darauf an, daß man das Inſekt ken⸗ nen lerne, fuͤr welches die Blume beſtimmt ik, Ich habe noch ſolglich kann der Staub nicht leicht herausfallen. hals e eines - .. angetroffen. 2 4 — 0 | > Aivierhinum. \ Antir rhinum 3 ia. Beintrant | s-I1L 14. 18. 19. F. Der Feucetneten nebſt der an ſelner Dafı is Sefnölihen Saftdruſe von der Sette. 6. Der unterſte Theil der Blume von vorne im Durhfänitt 2. Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung, von vorne geſehen. In den oberſten Thell des e hat eine Hum⸗ N mel zwey Locher eingebiffen. 8. Dieſelbe, von der Seite geſehen. In been bonne ir das gn punktirt. der größte Theil des gegen das ET) erhabene Horns. a b der Saft. als beym Rhinanthus, aber einntmmt. Antirrliinum. 5 318 10. Die Blume W der Seite, dagen ein elbe Krone 11. Die Unterlippe der Krone von std Die drey ner = zeigen die Stellen an, wo fie die oberſten Antheren, 28 Gägms- und die unterſten Antheren beruͤhrt. 8 18. Die Blume, von vorne geſehen, nacem bie Unterippe . Sn der Krone weggeſchnitten worden. 14. Die Samenkapſel nebſt der vertrockneten a Safrife, = von unten geſehen. 19. eee von der Seite bes Herr D. Roth hat ganz richtig bemerkt Magazin fie | die Botanik. 1787. 2. Stuck. S. 32.), daß das Horn, welches Linne Neetarium nennt, nicht den Saft ſelbſt abſondere, ſon⸗ ö dern nur enthalte, und daß die wache Rad am W 5 knoten ſi f be. . ö 1. Die ſletſchichte Saſtdrüſe im die Baſts des Frucht knotens, und iſt vorne am dickſten. An der erwachſenen Samen⸗ kapſel kann man noch die vormallge nunmehr zuſammenge⸗ ſchrumpfte und vertrocknete Saftdruͤſe erkennen. 2. Der von derſelben abgeſonderte Saft flleßt durch die kleine 3 Oeffnung, welche ſich zwiſchen der Baſi is der beiden vorderſten Filamente befindet, hiudurch, und in das Horn hinab. Dies Hinabfließen geſchieht vermuthlich ruckweiſe, daß nemlich der kleine Theil des Safts, der zuerſt aus der Oeffnung, wle aus einer Quelle, herauskommt, nicht ſogleich bis an das Ende des Horns hinablaͤuft, und auf ſolche Art, was hernach heraus⸗ a koͤmmt, ihm nachfolgt, , ſondern daß derſelbe ſolange an der Oeff⸗ nung ſtehen bleibt, bis er zu einer gewiſſen Menge angewachſen 5 5 Alb, da er dann plötslich hinabſteigt, und, wann er etwa bis b Fig. 9. gekommen ik, wieder ſtehen bleibt, well das Horn hier nicht weiter iſt, als er groß ift. Auf ſolche Art macht er es fh 1 — | EN Ama unmöglich, weiter hinabzuflteßen, well er der Luft den Aus⸗ gang verſchl oſſen hat. Folglich bleibt der Theil des Horns! unter⸗ halb b ſaftleer. Zu dieſem Troͤpfchen koͤmmt nach und nach mehr Saft hinzu, ſo daß endlich der ganze Vorrath den Naum WB Dieſer Kaum unkerſcheidet ſich ſehr deutlich von deem uͤbrigen Theil des Horns, wenn man die Blume gegen das Ta⸗ 8 geslicht haͤlt, durch ſelne groͤſſere Klarheit, und feine beide Ober⸗ flächen erſchelnen als dunkle Linien, wenn man dle Blume über dle Augen erhebt; halt man aber die Blume niedriger, ſo er- ſcheint die oberſte Oberfläche als eine dunkle, die unterſte aber als . etue ſehr helle Linie. Dies ruͤhrt von der durch den Saft verur⸗ ſachten Brechung der Lichtſtrahlen her. Druͤckt man das Horn mitten zwichen a und b mit einer — sufammen, fo verläns 319 Antirrhinum. a 5 an, 3. Zu dieſem Saft band ſchlechtecdinge kein Regentropfen gelangen, und denſelben verderben. wodurch eln großer hohler Hoͤcker entſteht. Dielen Hoͤcker druͤckt die Unterlippe mit elaſtiſcher Kraft dicht an die Oberlippe an, ſo daß die Blume hier, wo die Oeffnung derſelben ſeyn ſollte, ver; ſchloſſen if. gentropfen das Eindringen in die Blume unmoͤglich gemacht wird. Krtecht nun ein Inſekt zwiſchen der Oberlippe und dem Hoͤcker der Unterlippe in die Blume hinein, fo druͤckt es zwar die letztere herab; ſobald es aber wieder herauskrtecht „ fährt dieſelbe In dle Hoͤhe, und druckt den Hocker wieder an die Oberlippe an, 28 und die Blume iſt Wed ſo re ee a vor dem ee | | 4. Daß aun er das Sufett, welches, durch dle ſchoͤne | und ſchon von weitem in die Augen fallende Blumenähre ange⸗ lockt, ſich einer Blume genaͤhert hat, hier allein in diefelbe hinein: ä kommen fönne, zelgt ihm das Saftmaal. Die Krone iſt nemlich blaßgelb, jener Höcker aber iſt pomeranzenfarben oder goldgelb. Die Oberlippe iſt unbeweglich, die Unterlippe aber laͤßt ſich herab⸗ drucken, aus eben der Urſache, welche ich bey der Iris Xiphium f angezeigt habe, nemlich weil beym Herabdrͤcken der Unterlippe dem Inſekt ſeine eigene Schwere zu Huͤlfe koͤmmt, nicht aber beym ; 75 Oinaufdrücken der Oberlippe. Folglich wird ihm dadurch ſeine Muͤhe ſehr erleichtert. Nun iſt hier noch dies zu merken, daß die innere, oder an der Oberlippe anliegende Oberflaͤche des Hoͤckers der Unterlippe nicht nur auf beiden Seiten haaricht iſt, ſondern auch in der Mitte zwar eine kahle Stelle, auf beiden Seiten derſelben aber einen pomeranzenfarbenen haarichten Streif | hat, Fig. 11. mittelſten kahlen Weg. F. Nun betrachte der Leſer die 10. Ser und nachdem er die Unterlippe Sig. 11. in Gedanken umgekehrt, und in Fig. 18. an ihre gehoͤrige Stelle geſetzt hat, ſo vergleiche er dleſe ſo er⸗ guͤnzte Blume mit Fig. 10. fo. wird er einſehen, daß die Blume Ei ſehr kuͤnſtlich gebauet iſt. Denn an der inneren Oberfläche des Hoͤckers, und grade an der mittelſten kahlen Stelle derſelben lies gen die beyden Paare der Antheren, und mitten zwiſchen denſel; 75 ben das Stigma. Indem alſo das Inſekt hineinkriecht, ſo muß 5 es nothwendig mit dem Rücken den Staub der oberſten Antheren & — abſtrelſen, und denſelben an das Stigma wleder anſtrelchen. Ko A cben ſo, wann es auch Vanehrung des ae wieder aus der A gert fi ich der ‚site: Naum rug jene dba, als un⸗ Denn die Unterlippe der Krone iſt in der Mi tte ſehr elnwärts und in die Höhe gezogen, ſchließe ich, daß nicht ſi fie, fon Die Inſekten nehmen alſo aeg a . Antirrhinum. | Blume beranskrlecht, muß es die unterſten Antheren ihres Stau bes berauben, und mit demſelben das Stlgma verſehen. So zweckmäßig alſo der Bau der Blume if, wenn wir die Ernahrung eines Inſekts uns als den Endzweck derſelben vorſtellen, eben ſo zweckmaͤßtg iſt derſelbe, wenn wir dieſe Ernaͤhrung bloß als ein ki Mittel anſehen, durch welches eine Abſicht erreicht werden fol, | welche ſi ch auf die Blume ſelbſt bezieht, nemlich die eee l I ihres Fruchtknotens. Dieſer Hoͤcker iſt mit kurzen Haaren dicht beſetzt, \ beſonders auf der inneren Seite, wodurch vollends den Re, Die Blume wird, wie ich ſchon bey der Aſelepias geſagt habe, von einer kleinen Hummel beſucht, und da diefe durch den von der Natur gemachten Eingang hineinkriecht, ſo laͤßt ſich nicht daran zweifeln, daß fie auch vonderfelben befruchtet werde. Auch die Bienen beſuchen die Blume, und zwar auf zweyerley Art. a Einige gehen bloß dem Saft nach, krlechen aber nicht, um zu i demſelben zu gelangen, durch den natuͤrlichen Eingang hinein, ſondern beißen ein Loch in das Horn. Andere ſammlen bloß Staub. Dieſe entfernen die Unterlippe der Krone ein wenig von | | der Oberlippe, und ſtecken den Kopf fo weit hinein, daß fie die Antheren berühren, uns ihren aub erhalten können. Hieraus bloß die kleinen Hummeln zur Befruchtung der Blume beſtimmt fi ind. Eben fo wenig find es die großen Hummeln, welche in den natürlichen Eingang nicht * hineinkommen koͤnnen, und deswegen eben fo, wie die Bienen auf elne gewaltthaͤtige Art ſich des Safts bemaͤchtigen. Gle⸗ 5 ditſ ch hat ſchon bemerkt, daß die Bienen dieſen Frevel an dern Blume veruͤben, S. e . Da die Blume inmbenbig gerzumig und wohl v ef sloffen 5 AREA fo verſchafft ſie vielen kleinen Inſekten einen bequemen Aufenthalt, In welchem ſie vor dem Regen vollkommen geſchuͤtzt ſind, und ihre reichliche Nahrung haben. Ich fand einen ſchwarzen Bla ⸗ ſenfuß und ein größeres gefluͤgeltes Inſekt, wie auch die kleine gelbe Blumenſpinne 27 deren ni: oben erwaͤhnt habe, in Ei ſelben. 8 ’ Antirrhinum maius. 20. 21. 24. 27. 29. ER 13. Die ein wenig bergröſſette Blume in wage eil. lung, von der Seite geſehen. a 777 CR Dieſelbe, von vorne geſehen. 16. Diefelbe von vorne, nachdem die Te Sir vr Tab. vi. 13. 15. 52 17. Krone weggeſchnitten worden. 8 Dieſe . e von der Inneren Seite. N 24 Die ) Wenn es nicht vielmehr eine Milbe iſt. \ 8 Antirrhinum. Craniolaria. 234. Die Oeffnung zwiſchen den belden vorderſten Filamen / 15 ten, hinter welcher die Saftdruͤſe befindlich iſt/ und A welche deer Saft in den Safthalter fließt, . Der Fruchtknoten, deſſen unterſter (punktirtet) melt 4 Saftdruͤſe iſt. 20. Das naher Sand sehn che bree blumen 8 vorne. 2 ł. Das rechte Hand befudüche Sachen Slament . ge VVV 8 Beflerja eriftata. Jacqu. Amer. p. 188. Bey dleſer hinten. 27. Daſſelbe von vorne. 1. Die grüne Baſtt s des weelbcherdnen 1 ER vorne am fleiſchichſten iſt/ ift die Saſtdruͤſe. Sie iſt kahl und glatt, da der eng N mit . . Bw. gen iſt. ; 2, Der Saft fließt durch die * den beiden oordenien Filamenten befindliche Oeffnung in das ſehr kurze Horn. . Damit der Hoͤcker der Unterlippe noch dichter an die Ober⸗ Ultppe ſchlleße, ſo iſt er inwendig der Länge nach an zwey Stellen konvex, die Oberlippe aber an zwey Stellen konkav, und feine | g konvexe Theile paſſen genau in die konkaven der Oberlippe. Auch 5 iſt er inwendig mit Haaren überzogen. Ferner ziehen fi ſich wen 35 haarichte Streifen b- ynabe bis zum Safthalter hinab, Fig. 29. Warum aber auch die Fllamente , beſonders die vorderſten über | der Oe ffnung, durch welche der ze wen 3 find, Ihr > A nicht ne 6 4. Die purpurfarbene Krone hat auf dem Hocker der Unter: 31 es lippe ein gelbes Saftmaal. Die Haare fi ſind auf der Unterlippe ö Mn aueh in der Rohre aber, wo fie zwey Streifen bilden, gelb. Funde Blume wird von Hummeln, ſowohl den kleineren gelben „als auch den großen mit ſchwarzen und gelben Ringen f beſucht und . Auch ner findet man im Grunde ker: we . Graniolaria. | 2 Craniolarig annua. Jacqu. Amer. p. 173. Der Herr Verfaſſer ſagt S. 189.) in den mehreſten Blumen aus der Didynamia angioſpermia habe er an der Baſis des 8 Fruchtknotens einen beſonderen Koͤrper bemerkt, welche Pr ben umgebe, und welchen man nicht unſchicklich eine Druͤſe nen nen koͤnne. Verſteht er hiedurch eine Saftdruͤſe/ ſo 3 mich, daß er nicht auch wirklich Saft in denſelben gefunden, oder, wenn er Saft gefunden, ſolches nicht angezeigt hat. Alle in die N . Be. vorkommende Blumen find wahrſcheinlich Saftblu⸗ Dies erhellet ſchon aus ihrer Geſtalt, da ſie eine mit einer dete e Krone vn Daß e. dust Cranio- 1 * bel 2 55 Serophularia purpurfarbene Flecke. Die Saftdruͤſe ſitzt wahrſchelnlich auch lange und enge Kronenroͤhre in die Wiher und a ſich im Grunde des an Befleia Blume iſt zu eben demſelben Endzweck eben dieſelbe Einrichtung vorhanden, welche bey der Petraea volubilis Statt findet. Denn der Kelch iſt ſcharlachroth „ die Krone aber gelblich. Daß die Druͤſe, welche unten am Fruchtknoten ſitzt, eine Saſtdruͤſe iſt, Theil der Kronenroͤhre, welcher vorwoͤrts hoͤckericht iſt, weil die Saftdruͤſe ſich vorwaͤrts verlängert... Die Saftdecke iſt die Haut, welche an die Röhre angewachſen iſt, bey dieſem Hoͤcker ſich en. let, und die Fllamente bildet. Ser opkul aria. “Seraphüleris ara Braunwurz. Tab. NN. 55. 58. 6163. Tab. XVII. 48. Titelk. Fig. XXV. Tab. XVI. 61. Die vergroͤſſerte Blume im Anfange des zweyten Zuſtandes in natürlicher Stellung, von vorne geſehen. N 62. Das Piſtill elner älteren oder im zweyten Zuſtande be⸗ findlichen Blume. An der Baſis des ee die ee ö Saftdruͤſe. N 2 58. Die: Geſchlechtstheile ei ner jüngeren Blume, | 55. Die Geſchlechtstheile einer älteren Blume. Tab. XVII. 48. Die Krone einer jüngeren Stume, anten 17 aufgefiönieten und. flach ausgebreitet. . IS Titelk. Fig. XXV. Die Blume wird von eine hes. ber 1 ſucht und befruchtet. 5 1. Die gelbliche Saſtdrüſe and dle Bars: des dad, = tens, / und iſt oberwaͤrts am dickſten. nenröͤhre der Saft in ziemlicher Quantität. ſchuͤrtelt hernach die Blume: ſo bleibt derſelbe dennoch vor dieſem 0 0 laria . Saftblume it, beweiſet ihr Saſtmaal. Denn die | weiße Krone hat im Grunde ihres Schlundes drey große ſchwarze f an der, Baſis des Fruchtknotens. Der Saft ſtetgt durch die erhellet daraus, daß ſie gelb iſt. Der Saſthalter iſt der unterſte 5 63. Dieſelbe im zweyten Zuſtande, von der Seite geſehen. — — 2. Vor derſelben befindet ſich an der oberen Saite ber Seo 0 3. Die Blume ſteht meiſt horizontal und nur wenlg e | Die Oberlippe der Krone ſchuͤtzt alſo die Oeffnung der Kronenröhre vor dem Regen. An der unteren Seite dieſer Oberlippe befindet ſich eln kleiner Anſatz, welcher mit derſelben einen fpiken Winkel macht. Legt man auf die Oberlippe einen Waſſertropfen, und B Auſaß Reben, „und 1 über denſaben nicht . Derſelbe 5 1 — 288 BE 4 1 1 Bl | 1 1 1 ll 1 1 323 Seröphularia. ſcheint alſo Stoß zur Abhaltung der Regentropfen zu lan) Endlich iſt dle Oeffnung der en enger, als ie Röhre ſelbſt. a 4. Weil der Saſt an der oberen Seite der Kronentöhre fi fit fo mußte auch das Saftınaal auf der oberen Seite der Krone an⸗ gebracht werden. Die Krone iſt blaßgrͤn, dle Oberlippe aber, beſonders auf der inneren Seite, braun. Dieſe braune Farbe zieht ſich in dle Kronenröhre hinein, und erſtreckt ſich bis zum Saft, Tab. XVII. 48. beftätigt dle Erfahrung; denn fie faͤngt des Morgens an zu bin; hen, und wird von Tagesinſekten beſucht. Linn fagt, man muͤſſe ſich die Blume als umgekehrt vor⸗ ſtellen. unteren Selte zu ſeyn, oder ſich bloß auf derſelben zu befinden pflegt 2) der Saft, welcher, wider die Gewohnheit, an der oberen Seite der Kronen roͤhre haftet, 3) das Saftmaal, welches auf der Oberlippe er 8 Br 25 5. Medlkus will ©: 121.) bey den Seni dieje⸗ nige Erſcheinung wahrgenommen haben, welche er das Wandern der Staubgefäße nennt. Er hat ſich aber geirrt, weil ihm nichts von der Dichogamie bekannt geweſen iſt. Seiner Meinung nach legen dle! Staubgefäße nach und nach ihre Antheren auf das Stigma, und die Befruchtung geſchteht auf eine mechaniſche Art. Als ich feine Abhandlung las, vermuthete ich ſogleich, daß er ſich, wie in Anſehung der uͤbrigen Blumen, an welchen er und Andere dleſe Erſcheinung wollen wahrgenommen haben, ſo auch in Anſehung der Scrophularlen, geirrt habe. Sobald ich Gele, genhelt hatte, die Blumen zu unterſuchen, ſo fand ich auch meine Vermuthung durch den Augenſchein beſtaͤtgt, obglelch auf eine andere Art, als ich damals gedacht hatte. hatte, die Blume ſey ein Dichogamiſt von der mir damals nur er ‘allein bekannten mäͤnnlich⸗ weiblichen Art: fo fand ich, daß bey 8 derſelben die weiblich maͤnn iche Dichogamſe Statt findet, welche 5 ich kurz vorher an an der Euphorbia Cypariflias entdeckt hatte. So, bald ſich nemlich die Blume geöffnet hat, ſo raget der Griffel enn wenig aus derſelben hervor, und der oberſte Theil deſſelben, def ſen Ende das Stigma iſt, iſt ein wenlg in die Höhe gerichtet. Von den. Staubgefäßen aber it noch nichts in der Oeffnung der Krone zu ſehen, ſondern ſie befinden ſich im Grunde der Krone, And find gekrümmt „ und die Antheren haben noch keinen Staub. In dleſem Zuſtande verbleibt die Blume ungefähr zwey Tage. Nach Verſlleßung derſelben kömmt ſie in den zweyten Zuſtand. Da die Blume alſo ein Saftmaal hat, ſo fe ſie eine Tagesblume, und für Tagesinſekten beſtimmt. Dies Dies beftätigt 1) die Saftdruͤſe, welche auf der oberen | Seite des Fruchtknotens am dickſten iſt, da ſie es ſonſt auf der da es ſonſt auf der e zu ſeyn iſt, als eine Biene. Denn da ich geglaubt a Scrophularia, Dle Staubgefaͤße fangen nemlich eines nach dem andern an ſich grade zu ſtrecken, wodurch dle Antheren, die nun auch ſich öffnen, und ihren Staub zeigen, eben diefelbe Stelle erhalten, welche vorher das Stigma hatte. fo wie dle Faͤhigkelt zu empfangen, unterdeſſen verloren, weil der oberſte Theil des Griffels ſich abwaͤrts gebogen, und zu verwelken angefangen hat. In diefem zweyten Zuſtande verbleibt die Blume auch ungefaͤhr zwey Tage, bis die Krone welk wird und abfällt. Da alſo die Blume nur in dem erſten, kelnesweges aber in dem zweyten, in jenem aber nicht durch ihren eigenen Staub, befruchtet werden kann, indem fie in dem ⸗ letzten fein Stigma mehr, in dem erſten aber noch keinen Staub hat: fo folgt hier⸗ aus unwiderſprechlich, daß ſie nicht auf eine mechaniſche Art, ſondern bloß durch Inſekten befruchtet wird. Wann alſo die In⸗ 4 ſekten in die ältere Blume hineinkriechen, fo ſtreifen ſie mit den Beinen und dem Unterlelbe Staub von den Antheren ab; und wann ſie hierauf eine juͤngere Blume beſuchen, ſo beſtreichen 7 mit dem an ihrem Körper haftenden Staube das Stigma, und a befruchten auf ſolche Art die 1 Blume durch den ae der alteren. Bey den jüngeren Blumen habe ich bey ſchoͤnem Wetter ſehr deutlich gefehen, daß das Stigma mit Staube verſehen war, welchen Inſekten aus den älteren Blumen auf daſf elbe gebracht hatten. Dieſe Inſekten ſind 1) eine große Wespe, welche in die angetroffen habe, abgebildet. Saft genoß. =. „ und auch einen Stachel im After hat, aber viel kleiner Dieſes ſammlete bloß Staub. ein anderes Inſekt, ich weiß nicht, welches, Loͤcher in die Krone, um zum Saft zu gelangen, wovon dieſelbe verwelkt und abfaͤllt. | Man ſollte dies nicht vermuthen ‚ da die Kronenroͤhre kurz und welt geung iſt, daß auch die größte Hummel mit dem Sougerüͤſſel ö ie zum Saft gelangen kann. \ Oichogamiſen geſagt habe, daß nemlich die erſten Blumen kelne Frucht anſetzen koͤnnen, beſtaͤtigt die Erfahrung an dieſer Art. Die erſten Blumen ſind auf den unterſten Zwelgen der Rispe, und zwar in dem Winkel „welchen dieſelben bey ihrer erſten Thel⸗ lung machen, befindlich. Die Fruchtknoten derſelben fallen zwar, Diefe Stelle hat nemlich das Stigma, ü a 0 Blume hineinkriecht, und den Saft verzehrt. Dieſe habe ich auf . dem Titelblatt in der Stellung, in welcher ich fie beym Beſuch 2) Eine kleine Wespe, welche auch 3) Ein Inſekt, welches eine Aehnlichkelt mit elner Auch beißt Was ich in der Einleitung von den weiblich männlichen N wann biejelben verbluͤhet fl ſind, nicht ab, welches unbefruchtete Fruchtknoten ſonſt zu thun pflegen; aber dle mehreſten derſelben { bleiben klein, und werden kelne Samenkapſeln. - Euphorbia und Serophularia find die einzigen en K u ve a r > ii 3 4 Scrophularia. Digitalis. 23 bey welchen ich bisher die weiblich männliche Dichogamle ber } merkt habe. 1 re Scrophular ta vernalis. Diefe Art hat auch Saft. 5 Die Saftdruͤſe ſitzt auch auf der oberen Seite des Feuchtkno⸗ tens, und iſt gelblichgruͤn, da der Fruchtknoten blaßgruͤn iſt. Zu dem Saft kann kein Regentropfen gelangen; denn die welte Kronenroͤhre hat eine enge Oeffnung, welche durch den Griffel und die Antheren meiſt verſchloſſen wird. Die gruͤnlichgelbe Krone hat kein Saſtmaal. F | Digital. | Rother Fingerhut. Tab. XVII. Iii Digitalis purpuren. 22. 23. 2. 32. 33. 38. Tab. Tab. XVII. 22. Die ein went türlicher Stellung, von der Sete geſehen. 25. Dieſelbe, von vorne geſehen. Ba 3. Dieflbe, nachdem die vordere Hälfte der Krone größe tentheils weggeſchnitten worden. f 8 x 23. Eine Authere, außen. sen | 3353. Dieſelbe von innen. 32. Eine Anthere „welche Eeinen Staub mehr hat. | die Staubgefäße einer welche ſich noch nicht geöffnet Hat, von Tab. XXIII. 42. Der Griffel und 5 jüngeren Blume. a: ee see 43. Der Griffel und die Staubgefäße einer älteren Blume. Baſis des Fruchtknotens, welcher gelblichgrün und mit kurzen Haaren dicht überzogen iſt. | Ro» 2. Der Saft iſt im Grunde der Kronenroͤhre enthalten. 3. Zur Befchügung des Safts vor dem Regen dient Fol gendes. 1) Die Baſis der Kronenroͤhre If weit enger, als der Übrige Theil. 2) Die Blume hat elne ſolche Stellung, daß fie zwiſchen horizontalen und grade herabhangenden Blumen das Mittel hält. Die Regentropfen fallen alſo nicht in die Def, nung der Krone hinein, ſondern berühren diefelbe nur. 3) Die Krone tft Inwendig auf der unteren Selte mit langen, obglelch nicht dicht⸗ſtehenden Haaren beſetzt. 4) Auch der Fruchtkno⸗ ten iſt, wie ſchon geſagt worden iſt, mit Haaren dicht uͤberzo⸗ gen. Folglich kann ſich ſchlechterdings kein Regentropfen mit dem Saft vermiſchen. „ A4. Die pur purfarbene Krone hat inwendig auf der unte⸗ von welßen Ringen umgeben werden. Ein Inſekt, welches ſich der Blume genähert hat, erblickt die x vergroͤſſerte Blume in na⸗ 5 | noch nicht geoͤffnet haben, geziert ſind, ſo 1. Die Saftdruͤſe iſt die ſehr ſchmale glatte und gruͤne ä 3 Digitalis. 3 ‚326 innere Oberfläche der unteren, keinesweges aber der oberen Haͤlfte der Krone. Folglich mußte das Saftmaal auf jener, nicht auf dieſer angebracht werden. Die Staubgefäße und der Griffel verhindern das Inſekt weder das Saftmaal zu bemer⸗ ken, noch, da daſſelbe eines von den groͤßten iſt, hinelnzukrie⸗ chen, indem ſie ſich dicht an die obere Haͤlſte der Krone an⸗ drücken, fo daß, wenn man die Krone der Länge nach perpen⸗ 5 dikular durchſchneidet, und die vordere Haͤlſte wegſchneidet, die 8 beiden vorderſten Filamente und der Griffel ſich in die Höhe begeben, und über die Krone hinwegragen, Fig. 33. Daß aber auch dle blaßgelben Antheren auf ihrer unteren Seite, welche den Infekten in die Augen fällt, mit rothen Düpfeln, geziert ſind, welche hingegen auf der oberen Sette ſehlen, hielt ich anfangs, ehe ich wußte, von welchem Inſekt dle Blume befruchtet wird, auch für etwas abſichtliches; da aber die Antheren mit dleſen Duͤpfeln nur fo lange, als ſie ſich ö folgt ſchon hleraus, . daß dieſes bloß etwas zufälliges fen. 8 ö 5. Ich fand in der Blume Blaſenfüße, welche nach ihrer fand ich auf den Antheren, einen ſogar auf dem Stigma. Daß aber dle Blume nicht von ihnen, ſondern von großen Inſekten, befruchtet werde, ſchloß ich daraus, daß ſie ein Di⸗ 1 chogamiſt iſt. Denn wann die Antheren blühen, ſo liegt der Griffel noch dicht an der Kronenroͤhre an, und die beiden Lap⸗ pen des Stigma haben ſich noch nicht von einander begeben. Wann aber die Antheren den Staub verloren haben, fo kruͤmmt ſich der Griffel herab, und das Stigma öffnet ſich. Folglich befruchtet, daß es den Staub der jüngeren Blumen auf das Stlgma der Älteren bringt. Denn wann daſſelbe in eine jun / gere Blume hineinkrlecht, ſo ſtrelft es mit ſeinem haarlchten a Ruͤcken den Staub von den Antheren ab, und wann es hier⸗ auf eine ältere beſucht, ſo beruͤhrt es mit dem beftäusten Ruͤcken 8 das Stigma, und verſtehet daſſelbe mit Staube. Wenn aber die Blame von Blaſenfuͤßen befruchtet werden ſollte, jo muͤß⸗ ten die Antheren und das Stigma zu gleicher Zeit blähen. Daß ich richtig geſchloſſen hatte, lehrte mich im naͤchſtver⸗ gangenen Jahre dle Erfahrung. Ich ſahe nemlich die große Hummel, welche auf dem Titelblatt abgebildet iſt 5 die Blume Digitalis ambigua. Da die erſte Art eine Saft⸗ blume iſt, ſo ſſt es wahrſcheinlich dieſe auch, obgleich Gleditſch K 2 2; Gewohnheit auf allen Thellen derſelben umherliefen. Einige z wird dieſe Blume von einem, und zwar großen, Infekt alſo . beſachen. Sie kriecht in diefelbe fo tief hinein, daß man ker Ei nen Theil ihres Körpers ſehen kann, haͤlt ſich ziemlich lange ren Seite dunkelpurpurfarbene Flecke, welche, damit ſie ſich | in derſelben auf, und ſetzt ſie in eine zitternde Bewegung. deſto ftärfer ausnehmen, BF * _Bignonia Crefgentia. Baltes. Petraea. — a = keinen ‚Saft in derſelben bemerkt pat, S. 183. worüber ich e da er in der erſten Saft ge mich um ſo viel mehr funden hat, S. 225. 8 > J Bignoia, | | Bignonia paniculata. Mean. 8 p. 183. 1. Die Saftdruͤſe iſt der flache sellerföimipe k auf | welchem der Fruchtknoten ſitzt. 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen fü ind die Lippen der Krone mehrentheils geſchloſſen. der Saum des Kelchs weiß, die Krone aber purpurfarben. a Grefeentia. =, rte Cuiete. Jacqu. Amer. p. 175. Rufelia. | 5 i Ruffelia armen tu f. eine Saftblume; denn ſie hat eine Saftdecke. alſo ſehr verengt wird. i } Petraca, x Berrasa 3 Jsegu. Amer. p. 180. dieſe Blume iſt allem Anſehen nach eine Saftblume; denn ſie hat ein Saftmaal, und zwar, wie es ſchelnt, eln doppeltes, nemlich ein aͤußeres und ein inneres. 5 ſo muß er auch gefaͤrbt ſeyn, um der Blume mehr Anſehen und eine groͤſſere Bemerkbarkelt zu verſchaffen. Jedoch iſt es zweckmäßig, daß er anders gefärbt ſey, als der Kronenſaum, damit dleſer gegen ihn beſſer abſteche. Er tft alſo himmelblau, N die Krone aber violett. Nach dem Linne iſt es grade umge, Die | tellerfoͤrmige Saftdruͤſe ſitzt unten am Fruchtknoten. Zur Saft⸗ s decke dient vermuthlich die große Falte, durch welche die Kro nenroͤhre in der Mitte einwärts gezogen, ihr kunerer Raum Jacqu. Amer. p. 178. It f Diefe find die Haare, welche dle Oeffnung der Kronenroͤhre halb verſchleßen. 8 Auch Jenes iſt der Kronen⸗ N ſaum ſelbſt, indem er von anderer Farbe iſt, als der gefärbte Kelchſaum. Well dieſer nemlich von jenem nicht verdeckt wird, I 5 5 3 Petraea. Lantana. Auicennia. Capraria, |. kehrt. Das innere Saftmaal ſcheint auf dem mittelſten Ab⸗ ſchnitt der Unterlippe der Krone „ welches auch die ſchicklichſte Stelle file daſſelbe iſt, angebracht zu ſeyn. Belde Schriftſtel⸗ 4 N ler ſchwelgen zwar hievon, vermuthlich weil fie vom Saftmaal nichts wußten; betrachtet man aber die ‚Abbildung des erſten etwas genauer, ſo findet man die Krone der drey bluͤhenden | Blumen fo gezeichnet, daß auf dem mittelſten Abjchnt tt der Unterlippe nicht bloß Licht und Schatten, ſondern auch die Farbe angedeutet zu ſeyn ſcheint, und das rahmen] ſchelnt 3 weiß zu ſeyn. 4. Aus der unten bey der Petraca angezeigten Urſache it 7 Lantana. . VII. 30. 31. I. Die Saftdrüfe iſt 10 5 der Biaßgräne bug ſelbſt, oder die Baſis deſſelben. 2. Der Safthalter iſt der unterſte welter und west 13 glatte Thetl der Kronenroͤhre. 4 3. Der Saft iſt gegen den Regen dadurch 5 chert, daß die Kronenroͤhre 1) über dem Safthalter enger, 2) von da bis an ihre Oeffnung mit Haaren überzogen iſt, welche in der | Oeffnung am laͤngſten ind. DS 4. Die Blume hat ein Saftmaal, Denn die weiße Krone IE um die Oeffnung ihrer Roͤhre herum mit fünf vloletten | länglihen Sieten geziert. 4 Aulceunio. Auicennia 1188. Jaequ. 5 p. 177. Hat eln Saftmaal. Denn die weiße Krone iſt auf dem mittelften Ab⸗ n ſchnitt ihrer Unterlippe mit einer dunfelfarbig gen Jian geziert, welche wie ein Staubgefaß ausſieht. * Es Capraria. == 2 e biflora. Jaequ. . p. 182. Iſt eine rg denn fie hat eine Saftdecke. Die a. des en e ſind nemlich an der * i bauch. . “| j | \ | E: eo. | ; 4 { * 5 ee Me * Myagrum. Draba. Thlaſpi. Cochlearia. Alyflum 330 0 PER i ri Switterhlumen mit ſechs Stanbgefäßen, von welchen viere etwas langer find, als die beiden übrigem ei NS + Li nnd hat nur bey einigen Gattungen dieſer Klaſſe Saftdruͤ⸗ ſen bemerkt; ich glaube aber, daß alle mit Saftdrüfen verſehen find, als mit Theilen, welche eben ſo weſentlich ſind, als die männlichen und weiblichen Befruchtungstheile. Dies ſchließe 1 ich daraus, daß ich in vielen Gattungen Saftdruͤſen gefunden habe, in welchen Linné keine gefunden hat. I agrum. von welchen zwey zwiſchen den längeren Filamenten und dem Kelch, zwey aber zwiſchen den kuͤrzeren Filamenten und dem Fruchtknoten ſitzen. V | | 5 1 58 Draba. Drabaverna. Hungerblümchen. Tab. U. rr. 16 19-31, 27. = ; * i rg 17. Das ganze Pflänjehen in äthlicger Geßſſe bey 68 | nem Wetter. a er 3 5 20. Der blühende Stengel des Nachts und bey ſchlechter Witterung am Tage. 1 11. Eine geöffnete Blume in natuͤrlicher Stellung aus Sig. 17. ee 46. Dieſelbe, von oben geſehen. ee 1 Eine geſchloſſene Blume in natürlicher Stellung aus f): a N N 19. Dieſelbe, von unten geſehen. 27. Das junge Schoͤtchen, in nicht verloren hat. Das vorderſte von denſelben iſt abgeriſſen 2 SH A | worden, damit man die beiden vorderſten (punktlrten) Saftdrü⸗ fen ſehen koͤnne. ff a Selbſt diefes kleine Bluͤmchen hat feine vier Saftdrüfen, welche man durch dle Loupe deutlich ſehen kann. Sie ſitzen unten am Fruchtknoten auf beiden Seiten der kuͤrzeren Filamente, und unterſchelden ſich vom Fruchtknoten durch die Farbe. Auch noch N 8 15 6 os ſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dlenet. Diefe erſte Gattung iſt hievon ein Beyfbiel. Denn My- >= | | agırum Hifpanicum hat vier dunkelgruͤne Saftdruͤſen, welches die Kelchblatter noch & m Funfzehnte Klaſſe. Tetradynamia. | = en... an dem erwachſenen Schdͤtchen machen ſie ſich durch ihre gelbe Farbe kenntlich. 5 „ 5 5 Wahlboom fast, dieſe Blume beuge ſich des Nachts herab, damit Regen und feuchte Luft nicht den Antherenſtaub ſchlleßt, wann ſie ſich herabbeugt, und daß beides auch zur Be⸗ * Thlaſpi. Thlafpi burfa pakoris. Hirtentaſche. Diefe kleine Blume hat vier Saftdruͤſen, welche zwiſchen den kuͤrzeren Flla- menten und dem Fruchtknoten fügen, i 8 Cochlearia. | 5 Cochlearia officinalis, Loͤffelkraut. ſagt S. 236., daß im Kelch dieſer Blume Honig enthalten ſey. Dieſen habe ich daſelbſt nicht finden koͤnnen. Wenn die Blume wirklich Saft enthält, fo muß der flelſchichte Fruchtknoten ſelbſt die Saftdrüſe ſeyn; denn beſondere Saftdrüſen find nicht vor 85 handen. = Alyfum. => Alyffum incanum. Weiße Wegkreſſe. Tab. XVII. 28. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen. 36. Dieſelbe im Durchſchnitt bey a Fig. 26. 26. 28. 36. — ER 26. Die Befruchtungstheile in natürlicher Stellung. Die En Saftdruͤſen ſind in allen drey Flguren punktlirt. = 5, € getroffen, S. 185. — beſchädige. Ich ſetze hinzu, daß dleſes auch bey Tage, wenn es 6 ſchlechtes Wetter iſt, geſchieht, daß die Blume ſich auch alsdann Gleditſch Sinne hat zwar den zahnförmigen Fortſatz, welchen die kuͤrzeren Filamente auf Ihrer inneren Seite haben, bemerkt; hin- gegen die Saftdruͤſen und den Fortſatz, welchen die laͤngeren Fi⸗ lamente auf der den kuͤrzeren zugekehrten Seite haben, hat er uͤberſehen. Auch Gledit ſch hat keinen Saft in der Blume an- 5 a a ne See — —— —————— m nun On ER - — Peltari. RER Cardamine, Sic mbrium. 33¹ | I. Die Blume hat vier Soſtdräſen, welche ea im Filamenten und dem Fruchtknoten fi itzen. 5 2. Die Saftdrüſen ſind zugleich die Safthalter. E : 3. Die beiden kürzeren Fllamente haben auf der inneren Seite einen zahnfoͤrmigen Fortſatz; die vier längeren aber haben auf der den kuͤrzeren zugekehrten Seite auch einen Fortſatz, wel⸗ cher jenem zwar nicht in der Geſtalt, aber der Subſtanz und dem aͤußeren Anſehen nach gleich iſt. Beide find nemlich weiß und etwas durchfi chtig. Dieſe ſechs Fortſaͤtze ſcheinen bloß deswegen vorhanden zu ſeyn, damit die Inſekten deſto bequemer zum Saft gelangen koͤnnen. Denn ſie bilden gleichſam vler kleine Röhren, welche zu den Safttröͤpfchen führen, und welche zwar fuͤr den Saugerüffel eines Inſekts weit genug, oe en aber zu N find. dem Tropacolum gedacht habe, beſucht. Den Saft derſelben kann es ungeachtet feiner‘ Dummhelt lelcht finden; denn es darf nur den * in die O hineinſtecken. f N beko ia. Peltazia alliacea. Beſondere Saftdrüsen find Aer vorhanden. Vielleicht ſondert der Fruchtknoten ſelbſt den Saft ab; er iſt aber ſeht BE: und ich f kelnen Saft N können. | | 2 — Lunaria rediuiua. Mondkraut. Die Blume hat zwey Saftdruͤſen, auf welchen die kürzeren Fllamente ſtehen. Die beiden denſelben gegenüber. ſtehenden Kelchblaͤtter ſind daher e 3 Run die Bra Raum haben. - Car damn. Fe aa Graeca hat ſechs Saftdruͤſen, von welchen viere zwiſchen dem Fruchtknoten und den kuͤrzeren Filamenten „ zwey aber zwiſchen den 1 Silamenten und dem Kelch ſitzen. Cardamine pr atenfis. Weenkreſf. Wird von Blumenkafern und anderen Juſetten haͤug beſucht, muß folg⸗ lich Saft a 5 7 Siſymbrium. £ Sifymbr ium arenofum. Sandrauke. Hat vler Saftdrüſen, zwey zwiſchen den kuͤrzeren Filamenten und dem Fruchtknoten, welche einen groͤſſeren Safttropfen abſondern, und . De Blume wird von bath Infekt, deſſen i6 bey ken mum. Ehöiranchus. Aueh ene den langeren Nantes und dem Reid 7 ah. einen kleineren 3 abſondern. i Er . mem. Eryſimum Alliaria. Knoblauchskraut. In dleſer Blume fand ich vier Saſttröpſchen, zwey zwiſchen den laͤngeren Filamenten und dem Kelch, und zwey zwiſchen den kuͤrzeren Fl lamenten und dem Fruchtknoten. Auch traf ich ein großes bie“ nenartiges Inſekt auf derſelben an, welches ſchnell von elner Blume zur andern ſich begab, gi! es den Saſtvorrath elner "| jeden bald verzehrte. e officinale, Hat dier Saoriien. 1 5 Chi, aurhut. ! Cheiranthus incanus. 777CCöͤodu if nadeg am) 34. Die Blume in natürlicher Stellung und Gröͤſſe. 35. Dieſelbe, von oben geſehen. 37. Der aufgeſchnittene und flach ausgebreitets Kelch. 39. Der m ittelfte Theil von Fig. 30. A6. Die Geſchlechtsthelle. + 7. Die ( punktirte) vorderſte Saftdrüfe. = 1. Die Saftdruͤſen hat Linné ſchon angezeigt. Levkole. Tub. WI. 34 * 3. Der Kelch iſt oberwarts 1) enger, als unterwaͤrts, N 2) mit feinen haͤutigen durchſichtigen Raͤndern zuſammengewach⸗ ö ſen. Die Krone hat folglich einen ſehr engen Eingang, welcher noch uͤberdies durch die Antheren verſchloſſen wird. ſelben kann alſo kein Regentropfen hindurchdringen, wohl aber 5 ein Blaſenfuß hindurchkriechen, und ein 5 Juſett ſeinen * Saugeruͤſſel hindurchſtecken. 4. Die gelblichgruͤne Farbe der Nägel der Kronenblötter er⸗ Durch den⸗ ſtreckt ſich bis an die Baſis ihrer Plattchen. Die Oeffnung der Kronenroͤhre wird alſo von einem gelblichgruͤnen vlerſtrahlichten Stern umgeben, welcher das Saftmaal iſt, Fig. 27 39. 5. Im Grunde der Blume bey den Saftdruͤſen fand ich ſchwarze Blafenfüße, Daß die Blume von dieſen oder anderen Inſekten befruchtet werde, iſt ſehr wahrſchelnlich. Denn indem dieſelben in die Röhre hinelnkrlechen, muͤſſen fie nothwendig den Staub von den oberſten Antheren abſtreiſen, und den ſelben auf das Stigma bringen, und eben ſo, wann ſie nach Verzehrung des Safts wieder herauskrtechen, muͤſſen ſie den Staub von den ö unterſten Antheren abſtrelfen „und mitt. demſelben das Stigma verſehen. Hieraus laͤßt ſich auch der Umſtand, daß zwey Flla⸗ mente kürzer ſind, als die übrigen, leicht erklären. fruchtet Auch der ge⸗ meine weiße 8 beſucht bie e Blume bäufig, und ber 0 FHlelper Arabis. bra. ca. frucht fie e auch wahrscheinlich. Desgleichen San’ Sa E ſich dieſe in dle Blume hinelnarbelten, fo; zerreißen fie den Kelch; woraus ich ſchlteße, daß bie Ele nicht eigentlich für 1 e be⸗ ſtimmt ſey. Eu © 2 * Hofperis a EA’ Herperit matronalis. ſind, aber ei mit ihren weißen Rändern ziemlich feſt auf einan⸗ der liegen. le Oeffnung wird auch hier durch die en und * breite S verſchloſſen⸗ 12 - ‚ Hefperis triſt is. Da dieſe Blume nicht bey Tage, 2 En nur des Nachts riecht, ſo fol g hieraus, daß fie elne ö Nachtblume und für Nachtinſekten beſtimmt iſt. Dieſer Geruch iſt deswegen ſo angenehm und fo ſtark, weil die one ſehr un⸗ 8 achat und nicht hell gefarbt ift, Arabis. 5 & | Ar 8 e Dieſe Art hat nicht vler Saftdrüſen, i welche Linné der Gattung zuſchreibt, ſondern nur zwey. Arabis Thaliana. Bey dieſer Art habe ich 5 Wants 188 ee Vallis, Sapsräjen finden koͤnnen. | " Brafie: re Br arlies campefcis Dur wagte. 1 8 5 S 40. 41. 45. | Ä l. Die vler Saſcdräſen 0 ind danken, da der Fruchtkno⸗ EN ten blaßgruͤn iſt. 8 3. Die Kelchblaͤtter ſtehen * dle Nigel der Kronenblät, 1 ter aber ſtehen aufrecht, und bilden alſo eine Art von Roͤhre, 8 deren Oeffnung durch den Griffel und dle oberſten Antheren vers N ſchloſſen wird. Bey ſchoͤnem Wetter entfernen fi ſich dle Nägel der 2: Kronenbloͤtter ein wenig von einander, wodurch die ee 5 S groͤſſer wird. Braffica oleracea. £. Grüner Kohl. Disfe Blume wird von den Blenen Häufig befucht. Wenn man diefelben genau beobachtet, ſo ſieht man, daß, indem ſie den Saugeruͤſſel in dies ſelbe hinelnſtecken, fie mit dem K Kopf den Staub von den Anthe⸗ ren abſtreifen, und auf das Stigma bringen muͤſſen; daher ſie auch denſelben aniveilen mit den Virderbemnen vom Zuge ab⸗ ſtreifen. 8 a Bey dieſer Blume if dle Oeffnung der Roͤhre, welche die Kronenblaͤtter bilden, auch ziem⸗ lich enge, weil die Kelchblaͤtter zwar nicht zuſaminelfgewachſen a Tab. XVII. Sinapis. 8 887 cramb 5 Raphanus. sinapis aruenfis. Ackerſenf. Tab. XVII. 42. 49. 3. Zwey Saftdruͤſen ſitzen in den ſpitzen Winkeln, welche die kͤͤrzeren Filamente mit dem Fruchtknoten machen, und zwey in den ſtumpfen Winkeln zwiſchen den laͤngeren Fllamenten und den gegenüber ſtehenden Kelchblaͤttern. Da hler die Kolchblaͤtter völlig, und die Kronenblaͤtter ziemlich offen ſtehen, ſo ſcheinen f dle Safttroͤpfchen gegen den Regen keines weges geſichert zu ſeyn. Allein die kurz geſtielten Blumen ſtehen ſehr zuſammengedrängt, und bilden gleichſam eine Aehre, in welcher die eine die andere deckt. Zu dleſem Ende haben fie eine horizontale Stellung, da 7 ſowohl bie über denfelben ſtehenden Blumenknospen, als die un⸗ ter ihnen befind! ichen Schoten aufrecht ſtehen. i = Daß übrigens in diefer Gattung ſowohl die Krone, als der Kelch, offen ſteht, in der Braffica campeſtris aber bloß der e Kelch, und im Cheiranthus weder der Kelch, noch viel wenlger die Krone, ſcheint bloß daher zu kommen, daß dieſelben fuͤr ver⸗ ſchledene N beſtimmt fi ind. Ei 3 Roplanur. ae Raphanitt um. See Die eim 5 n b iſche Beſchrelbung der Gattung paßt nicht ganz auf dieſe Art. Denn fie hat nicht vier, ſondern nur zwey Saftdruͤſen, welche zwiſchen dem Fruchtknoten und den kuͤrzeren Filamenten ſitzen. Auch ſind nicht alle vier Kelchblaͤtter unten hoͤckericht/ ſondern nur die beiden, welche den kuͤrzeren Fllamenten gegenuͤber ſtehen. N Die Saftdrüͤſen fi ſind dunkelgruͤn, da der Fruchtknoten hellgruͤn i ift. Was die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen betrifft, fe hat! die Blume ungefahr eine ſolche e als 1 ma- 5 ER 2 tronalic. | ce. ambe. Cr ale Hifpanice.. Dieſe Art 1 mit der Lin⸗ n elſchen Beſchrelbung der Gattung nicht völlig überein. 1) Was Linné den laͤnglichen Fruchtknoten nennt, iſt der Fruchtkno⸗ tenhalter, und was er das etwas dicke Stigma nennt, iſt der Fruchtknoten , welcher mit einem ſehr kleinen unmittelbar ange⸗ wachſenen Stigma verſehen iſt. 2) Die Blume hat nicht iwey, ſondern vier Saftdruͤſen, indem zwiſchen den kuͤrzeren Silamens | ten ad dem ee aa zweye an . } — — Geranium. 8 Geranium. | Sechszehnte Klaſſe. Monadelphia. Zwitterblumen, deren Filamente in Einen Körper zu ſammengewachſen ſind. Geranium. * Geranium paluftre. Sumpſſtorchſchnabel. * NV. 14. 13. 14. Tab. XXIII. 13.222: Tab. XVIII. I geſehen. Die Filamente haben die verwelkten Antheren verlos * ren; die Stigmate hingegen el ſich ausgebreltet, und blühen. 2. Der unterſte Theil eines Sronenlatte von innen. 4. Derſelbe von außen. 3. Die ältere Blume, von der Seite geſehen, nachdem das vorderſte Kelchblatt umgeſchlagen, die beiden vorderſten Kronenblaͤtter aber abgeriſſen worden, wodurch W Safedeh, fen zum Vorſcheln gekommen find. 13. Die Blume in natürlicher Groͤſſe, u: in der Su ung und Geſtalt, welche fie des Nachts hat. 9 0 14. Die reife Frucht des Geranium N wache die Samenkörner ſchon herausgeworfen hat. Tab. XXIII. Die Befruchtungsthelle einer jüngeren Blume. fo von einander, als jetzt dle kuͤrzeren. ren bluͤhen, der erſteren noch nicht. 13. Die Stigmate der jüngeren Blume. a! 1. Die fünf Saftdrüſen hat Linné ſchon angezeigt 2. Dieſelben ſind zugleich die Safthalter. 5 21. 3. Die Nägel der Kronendlätter find am Rande und auf der inneren Seite haarkcht. 5 hinein, fo erblickt man in ihrem Grunde fünf mit Haaren be⸗ Sleht man alſo in die Blume feste Löcher, durch welche zwar ein Inſekt, aber kein Regen, tropfen zu den unter denſelben figenden Sefttröpfchen gelan⸗ gen kann. Bey Tage ſteht die Blume aufrecht, und ſcheint der Sonne zu folgen. Bey ſchoͤnem Sonnenſchein if fie ſehr geöffnet, fo daß di e Kronenblaͤtter fi ich einander nicht berühren, Des Nachts hingegen iſt die Blume . So und der Erde e 5 Die vergroͤſſerte altere . von Sören 20 Die längeren: Filamente ſtehen nach einiger Zeit eben Der letzteren Anthe⸗ Farbe der erſteren ſchimmert nur durch, Fig. 2. 4., 1 72 5 75 Fi 4 Da die Blume ſich bey ſchoͤnem Sonnenfgeit fo ſehr 2 als möglich öffnet, fo erſcheint alsdenn die Krone ſo groß als moͤglich, und nimmt ſich folglich, da ſie vom Sonnenlicht eine hellere Farbe erhält, ſchon in der Ferne ſtark aus. Hat fi ſich ein Inſekt der Blume genaͤhert, fo zeigt ihm das Saftmaal, wo es den Saft ſuchen muͤſſe. Denn dle purpurfarbenen Kro⸗ nenblätter ſind 1) mit dunkelpurpurfarbenen Linien geziert, welche nach dem Mittelpunkt zu laufen, 2) haben ſie weiße Nägel, fo daß im Grunde der Krone ein weißer Stern ges | ſehen wird, Tab. XVIII. 1. Uebrigens iſt die Krone auf der inneren Seite ſtaͤrker gefärbt, als auf der äußeren, oder vie mehr auf der letzteren iſt fie gar nicht gefaͤrbt, ſondern die weil die Blume nicht von unten, ſondern von oben den Inſekten in die Augen fallen ſoll. - 5. Daß dieſe Blume keines weges auf eine mechanlſche Art, ſondern von Inſekten beftuchtet wird, erhellet daraus, daß ſie gnicht mit Ihrem eigenen Staube befruchtet werden kann, fons 54 dern n dle ältere den Stand einer jüngeren. erhalten muß, weil 5 die Antheren und die Stigmate nicht zu gleicher Zelt bluͤhen. 1 In der juͤngeren Blume, Tab. XXIII. 13. 21.) find die Flla⸗ mente auswärts gebogen, und die Antheren blühen. Kriecht alſo ein groͤſſeres Inſekt, z. B. eine Hummel, in dieſelbe hinein, ſo muß es die Antheren berühren, und den Staub | derſelben abſtretfen. Die Stigmate aber llegen noch dicht an einander, und koͤnnen folglich nicht beſtaͤubt werden, weil ſie von dem Inſekt nicht beruͤhrt werden. In der älteren Blume, Tab. XVIII. 1. 3. haben ſich die Filamente wieder mehr zu⸗ ſammenbegeben „und ihre Antheren verloren; die Stigmate hingegen ſind groͤſſer geworden, als die Filamente, da ſie vor⸗ her kleiner waren, und haben ſich von einander gebogen, ſo daß fie nun eben den Raum einnehmen, welchen vorher die Antheren einnahmen. In dieſe Blume kriecht das mit dem Staube einer jüngeren beladene Inſekt hinein, und beſtäubt die Stigmate N N es ie ers en fr.,? + l . Geranium. -\ Die Kusfkteuung: der Samenförner geſchleht bloß er die So: menbige, und ohne Mitwirkung des Windes. Indem eine Samenkapſel, welche durch die Sonnenhitze den gehörigen. Grad der Trockenheit erlangt hat, mit dem groͤßten Theil Ib - rer Granne vom Schnabel abſpringt, und zugleich die Granne ſich kruͤmmt, ſo ſchleudert ſie ihr Samenkorn hinweg. Da aber das Samenkorn dadurch nicht weiter, als einige Schrltte, von der Mutterpflanze entfernt werden kann, ſo folgt hleraus, daß die Pflanzen ſich zwar ſehr in der Naͤhe, weniger aber in der Ferne vermehren muͤſſen. Und damit ſcheint die Erfah⸗ rung überelnzuſtt mmen. Denn ich erinnere mich nicht vieler Stellen der hieſigen Gegend, wo dieſelben anzutreffen ſind; allein an jeder von denſelben ſtehen fie auch ſehr haͤufig bey: ſammen. Noch mehr finde ich dieſes durch das Geranium Denn mir ſind nur zwey oder drey 5 fanguineum beftätigt, Stellen bekannt, wo es waͤchſt; an der einen von denſelben aber ſtehen die Pflanzen ſo gedraͤngt beyſammen, daß, wann fie blühen, die häufigen Blumen den auffallendſten und fchöns ſten Anblick verurſachen. Hingegen iſt Geranium eicutarium, deſſen Samenkoͤrner vom Winde ausgeſtreuet werden, allent halben anzutreffen, aber allenthalben in gleicher Menge, ſo daß man nicht Stellen findet, wo daſſelbe ganz * haͤufig en ſtehen ſollte. Gleditſch muß den Saft dieſer Blume nicht bemerkt a haben „da er bloß des Antherenſtaubes erwähnt, S. 189. Geranium Robertianum. Ruprechtskraut. XVIII. F. 8. II, „ .Die vergroͤſſerte Blume, von n oben gefehen. 6. Dteſelbe in natürlicher Stellung. f 11. Der unterſte Theil derſelben, nachdem das vorderſte Kelchblatt umgeſchlagen worden, auf welchem man ein Saft⸗ Tab. troͤpfchen, und uͤber e die ER ſebe, welche es abgeſondert hat. 7 14. Die Blume in natürlicher Stellung und een zur Nachtzeit. 1. Dle Saftdruͤſen ſind gelblich. — 2. Der Saft ſitzt zwiſchen jeder Saftdruͤſe und dem ge⸗ genüber ſtehenden an derſelben anllegenden Kelchblatt. Biegt man ein Kelchblatt drück, ſo 88 man auf ae den N Safttropfen. 3. Dleſe Art unterſcheldet ſich von der vorhergehenden da⸗ durch, daß ſie eine mehr präſentirtellerſoͤrmige Geſtalt hat, in⸗ dem die Kelchblaͤtter und die Nägel der Kronenblaͤtter aufrecht ; ſtehen, und gleichſam eine Roͤhre bilden. Die Oeffnung dieſer Roͤhre wird durch die ee und die . verſchloſſen. — . Geranium. 5 0 Well nun n auf ſolche Art er Saft gegen den Segen völlig ge⸗ der Kronenblaͤtter, wie in der vorhergehenden Art, mit Haaren beſetzt waͤren. Sie ſind alſo kahl. 4. Die Blumen ſehen von weitem roſenſarben aus, und ſtechen alſo gegen dle gruͤnen Blaͤtter der Pflanze ſehr ſchoͤn und ſtark ab, und fallen den Inſekten ſchon in einiger Entfer⸗ nung in die Augen. Hat ſich ein Inſekt einer Blume gena⸗ ſich nach der Mitte, oder der Oeffnung der Kronenroͤhre bins. ziehen, und ihm zeigen, daß im Grunde derſelben der Saft 75 befindlich iſt. Da alſo die Blume ein Saftmaal hat, Pit fie eine Tagesblume. dieſelbe bey Tage meiſt aufrecht ſteht, ſo iſt ſie des Nachts der €: de zugekehrt, und da der Saum Ihrer Krone bey Tage fo ſehr als möglich geöffnet iſt, ſo iſt er des Nachts etwas ge⸗ ſchloſſen. neum, reflexum und molle haben mehr Aehnlichkeit mit der erſten Art; daher fü ind die Nägel ihrer ee auch mit Haaren verſehen. = j Geranium cicutarium, Aeırtoranännt, XVIII. 7—10 12, . 18. 10, Die vergroͤſſerte Blume in fof natürlicher Sulig, von vorne geſehen. a 7. Der unterſte Theil der Blume ; deren vorderſtes Kelch blatt umgeſchlagen worden, wodurch eine (punftirte) Saftdruͤſe zum Vorſcheln gekommen iſt, welche oberwärts und auf beiden Seiten mit Haaren umgeben iſt. 5 9. Die Blume in aufrechter Stellung, adden die BG nenblaͤtter abgerſſſen worden. 8 Das Piſtlll, die Filamente und dle Safari von der Seite. 12. Dleſelben, von Wen gesehen. i Tab. : weggeſchnitten worden, daß man die fünf Saftdruͤſen, und die Haare, welche die Safttroͤpfchen vor dem l ſchuͤtzen, deutlich ſehen kann. | 18. Der unterſte Thell eines Kronenblatts von innen. 1. Die Saftdruͤſen ſind braun. 3. Obgleich die Blume nicht völlig horizontal, Senden ; etwas aufrecht ſteht, fo kann doch zu den Safttroͤpfchen kein Regentropfen gelangen. Denn 1) die Saftdruͤſen ſitzen an der Baſis der laͤngeren mit Autheren verſehenen Fllamente. Da nun dieſe oberwaͤrts vom Piſtil etwas abſehen, ſo bleibt in 9: ; \ = fi chert if, fo würde es von feinem Nutzen ſeyn, wenn die Naͤgel hert, fo ſteht es am Kronenſaum die weißen Streifen, „welche Dies beſtaͤtigt die Erfahrung. Denn da = Geranium pratenfe, e ang Eee 16. Der mittelſte Thell der 10. Figur, nachdem ſo viel * ſtehen auch die letzteren noch etwas horizontal, Geranium. = 339 | dem Winkel 1 diefem und jenen‘ mancher süfyentmpfin ſitzen, Sig, 9. 2) Die Saftdruͤſen ſind allenthalben mit Haa⸗ ren umgeben. deren Baſis die Saftdruͤſen ſitzen, ſind uͤber denſelben haaricht; die übrigen Filamente aber ſind kahl. In Fig. 8. und 12. ficht man dieies ſehr deutlich. Dieſe Haare-find fo kurz und fein, 5 Ich fand daß man ſie mit bloßen Augen kaum ſehen kann. fie erſt vor einigen Jahren durch die Loupe, da ich fie fonft nie bemerkt hatte. Daß nun mit dieſen Haaren nur die erſteren Fllamente, nicht aber die letzteren beſetzt find, if ein deutlicher Beweis von der unglaublich großen Sparſamkeit der Natur, die auch nicht ein noch ſo kleines und feines Haͤrchen hervorbringt, 5 wenn ſolches nicht eine von ihren Abſichten befoͤrdern hilft. End⸗ lllch e. find auch die Kelchblätter im Grunde mit Haaren verſehen. Dieſe ſieht man in Fig. 7. auf dem umgeſchlagenen Kelchblatt. Giebt man demſelben in Gedanken feine natürliche Ste llung wie⸗ der, ſo fieht man, daß auch dleſe Haare zur Beſchützung des 5 Safttroͤpfchens etwas beytragen. 4. Die rothe Krone iſt etwas lrregulaͤr, da die Blume übel; | gens voͤllig regulär iſt. Denn die beiden oberſten Blätter fi find etwas klelner, als die drey unterſten. Daher iſt auch das Saftmaal irregulaͤr. Daſſelbe beſteht aus den beiden: Flecken von dunkler Farbe, mit welchen dle belden oberſten Kronenblaͤtter geziert ſind. Dieſe Blume iſt zum Theil den vorhergehenden Arten, zum Theil aber den folgenden aͤhnlich. Mit jenen ſtimmt ſie in An⸗ | ſehung des fünfbläͤrtrichten Kelchs und der fünf Saftdruͤſen, mit dieſen in Anſehung der Irregularttaͤt Ihrer Krone und thres Saft; maals uͤberein. Die Urſache, weswegen dieſelbe, bey ihrer Uebereinſtimmung mit den übrigen Arten unſerer Gegenden, dennoch durch die Irregularitaͤt der Krone und des Saft, maals ſich von denſelben unterſcheldet, iſt, daß fie ſchlef ſteht, da jene aufrecht ſtehen. Die Stengel liegen beynahe auf der Erde. Mit dieſen machen zwar die gemeinſchaftlichen, und mit dieſen wieder die eigenthümlichen Blumenſtiele einen Winkel; jedoch Wenn alſo eln Inſekt die Blume beſucht, ſo ſetzt es ſich nicht etwa bald auf die⸗ ſes, bald auf jenes Kronenblatt, wie bey den aufrecht ſtehenden Arten, ſondern jedesmal bloß auf das unterſte, oder die drey unterſten. Und in diefer Stellung bleibt es, bis es den Saft, vorrath verzehret hat. Llppen haben, und das Saſtmaal mußte a einer von beiden angebracht werden. 7 F. Auf einem Brachfelde, auf Biken die Pflanze häufig Band, fand wm eine x Biene ae den Blumen. Ob ſe den Saft \ Fr a. Die Nägel der Kronenblaͤtter find inwendig und am Rande haaricht, Fig. 18. 16. b. Die Filamente, an Die Krone mußte alſo glei chſam zwey Geraniuin. hehe Mr ee ich nicht; daß ſi fie Wer Staub faidinfete 7 4 konnte ich ſehr wohl bemerken, und ihre Hinterbeine waren mit zinnoberfarbenen Staube beladen. Dieſe Blene ſetzte ſich jedes⸗ mal auf die drey unterſten Kronenblaͤtter, und ſobald ſie dieſes that, bog ſich der Blumenſtiel herab, ſo daß die Blume völlig der Erde zugekehrt war. In dieſer Stellung blieb die Biene, bis fie die Blume wieder verließ, worauf diefe ſoglelch wieder in die Höhe fuhr. Ich betrachtete einige Blumen, welche fie beſucht hatte, und erkannte den zinnoberfarbenen Staub auf den purpur⸗ farbenen Stigmaten ſehr deutlich; auf den unbeſuchten Blumen hingegen fand lch denſelben nicht. Es iſt alfo keinem Zweifel unterworfen, daß die Biene, ſelbſt Be Beau Fk dieſe Blume befruchtet. 8 Die Blume wird auch von der Hummel, weiche ic auf dem ‚Epilobium anguflifolium angetroffen habe, beſucht. Dieſer Art ft Geranium mofchatum. ſehr une es hat aber kein Saftmaal. Geranium Zonale, > VI 2 17. sg: 2628. 15. Die Blume in natürlicher Stellung und er 17. Eine noch nicht völlig aufgebrochene Blume, von oben geſehen ‚ nachdem der robert * des Kelchs ungeschlagen EN worden. 19. Eine völlig I Blume, von abe gesehen, ji nachdem der oberſte Ausfchnitt des Kelchs umgeſchlagen, und die 1 groͤßtentheils weggeſchnitten worden. 20. Iſt die vorhergehende Figur, nachdem dle Staubgefäße und das Piſtill an der Baſis queer durchſchnitten worden. Die oberſten Filamente ſind an dieſer Stelle noch zuſammengewachſen, N die unterſten aber haben ſich ſchon von einander getrennet. 21. Die vorhergehende Figur, nachdem die Staubgefaͤße und das Piſtill noch naͤher an der Baſis queer durchſchnitten wor⸗ den, wo alle x Fil amente zuſammengewachſen ſind. Die Naͤgel der Kronenblätter find abgerifien worden, und man ſieht die Narben, auf welchen dieſelben geſeſſen haben. : 22. Der unterſte Theil aa von den beiden oberſten Kro⸗ . nenblättern von außen. | 23. Derſelbe von innen. 26. Die flach ausgebreitete e Bates der eise von innen. 27. Die flach auchebteltte oberſte Hölſte derselben von außen. 28. Dieſelbe von innen. . \ 1. 2. Der Safthalter iſt die unge Röhre a b Fig. 15. welche oben mit dem Kelch zuſammengewachſen iſt. Die obere Seite derselben it RER „ die untere aber dicker. Jene wird von dieſer a | u ö m merkt. Geranium. N | auswendig durch zwey urban donner Die nn vers muthlich die Saftdruͤſe. 3. Die Veranſtaltung, durch welche der Saft vor dem Des ben geſchuͤtzt, und doch zugleich den Inſekten ein Zugang zu dem ſelben verſchafft iſt, beſteht in Folgendem. Die Filamente ſind an der Baſis zuſammengewachſen, trennen ſich aber etwas weiter hinauf in zwey Hälften, von weichen die obere mit fünf, die un tere aber mit zwey Antheren verſehen iſt. Die obere unterſcheidet . ſich aber von der unteren noch dadurch, daß die belden kürzeſten Flamente derſelben dicker ſind, als dle beiden zußerſten und lang ⸗ ſten, und beſonders als das mittelſte, welches auch in Anſehung der Laͤnge zwiſchen je nen und dieſen das Mittel haͤlt. Folglich bilden die beiden kuͤrzeſten mit dem mittelſten eine kleine Rinne, welche ſich bis an die Oeffnung der Saftroͤhre erſtreckt. Auf die⸗ ſen kuͤrzeſten Filamenten nun liegen die Naͤgel der beiden oberften | ſche Verzeichniß noch nicht eingetragen. Tab. VII. 12866. 43 Kronenblätter. Dieſe unterſcheiden ſich von den unterſten nicht nur dadurch, daß ſie etwas kleiner ſi ind, ſondern auch dadurch, daß thre Nagel breiter (welches man an den in Fig. 21. abgebil⸗ deten Narben aller fünf Kronenbläͤtter ſieht), und die Raͤnder derſelben in die Hoͤhe gebogen ſind, Fig. 22. endlich daß die Baſis ihres Plaͤttchens hoͤckericht iſt, Fig. 22. Auf dieſen Naͤ⸗ geln der beiden oberſten Kronenblaͤtter liegt der oberſte Ausſchnitt des Kelchs, welcher ſich von den uͤbrigen durch ſeine groͤſſere Breite unterſcheldet. Folglich bilden die oberſte Hälfte d der Flla⸗ mente, die Naͤgel der oberſten Kronenblaͤtter und der oberſte Ausſchnitt des Kelchs zuſammen gleichſam einen bedeckten Weg | durch welchen zwar ein Inſekt ſelnen Saugerüffel bequem hin⸗ durch⸗ und in den Safthalter hineinſtecken, kein Regentropfen aber hindurchdringen j und ſich mit dem Saſt vermiſchen kann. Dieſen bedeckten Weg wird man ſich deutlich vorſtellen fönnen, . wenn man in Fig. 17. und 19. dem umgeſchlagenen oberſten Aus⸗ ſchnitt des Kelchs in Gedanken wieder ſelne natürliche Stellung giebt, Dieſe Beſchrelbung iſt/ ſo wie die Abbildung, nach den Blumen der Varietaͤt gemacht, deren Blaͤtter einen weißen Rand haben. Ich habe nachher Gelegenheit gehabt, die Blumen der anderen Varietät zu unterſuchen, und an denſelben Folgendes be⸗ 1) Sie find etwas kleiner. 2) Die belden oberſten Kro⸗ nenblaͤtter welchen in der Geſtalt etwas ab, und ſind mit fiärferen Adern geziert, als die drey unterſten. Dieſe ſtaͤrkeren Adern And alſo das Saftmaal. Aa. terſcheldet ſich von der in Fig. 15. abgebildeten dadurch, daß die vier unterſten Ausſchnitte des Kelchs zuruͤckgebogen ſind, daher die drey unterſten Kronenblaͤtter herabhangen. Der oberſte Aus; ſchnitt des Kelchs hingegen und die Stellung der beiden oberſten Kronenblätter ſtimmen mit der Abbildung uͤberein. des Safts vor dem Regen. 30 Die vollig aufgebrochene Blume un⸗ Die drey Geranium. g \ — unterfin Kronenblätter dienen bloß dazu, die Blume bemerkbar AR zu machen, die beiden oberſten aber noch zugleich zur Beſchützung = Ei 4) Die? Blume iſt eln Dihogami | von der ‚männliche weiblichen Art. Denn ſolange die Antheren ? bluͤhen, iſt das Stigma noch nicht geöffnet, ſondern feine Theile liegen dicht an einander. Wann aber die Antheren keinen Staub mehr haben, oder ſchon abgefallen ſind, ſo breiten ſich die Theile 5 des Stigma von einander. 70 Alle Antheren haben den Staub auf der obereren Seite , ausgenommen d die mittelſte, welche den⸗ ſelben auf der unteren Seite hat, (Fig. 19. 26—28.03 jedoch hat dieſelbe eine ſolche Stellung, daß ein Inſekt, welches die Blume > beſucht, eben ſowohl ihren . als der übrigen Antheren, Staub abſtrelfen muß. Es laßt ſich alſo nicht daran zweifeln, 55 40 Baie von den Inſekten befruchtet wird. N Geranium lacerum. Dieſe Art iſt in das einn ell 1. Die vergroͤſſerte Blume in ee uns von vorne geſehen. Se z ! 2, Eines von den beiden oberſten Kronenblöttern W | ſolchen Stellung, daß der Nagel feiner ganzen Länge nach geſehen wird, da derſelbe in der vorhergehenden Sn in der größten Were erſcheint. 5 8 3. J Sit Fig. 1., nachdem die SronenStätte ee wor⸗ den. Im Grunde des Kelchs unter dem oberſten Ausſchnitt deſ⸗ ſelben fieht man dle Oeffnung der Saftroͤhre. 5 44. Die Blume in natürlicher Groſſe und Stellung, von der Seite geſehen. 5. Der unterſte Theil derſelben im Darsfönie . (punktirte) Saftroͤhre. 6. Zwey völlig erwachſene Früchte in natuͤrlicher Stelung und Groͤſſe. Von der erſten iſt die vorderſte Haͤlfte des Kelchs : weggeſchnitten worden, damit man die Samenkörner ſehen koͤnne. 5 8 13. Eine reife Eh deren zwey 60 Samentsiner a der Wind ſchon abgeriſſen ug fortgefuͤhrt hat. 1. 2. Die Saftroͤhre iſt hier weit kürzer, als bey er vor⸗ 5 a hergehenden Art, wovon die Urfache leicht einzuſehen iſt. Die vorhergehende hat achtzehn Blumen in Einer Dolde. Saßen nun die Blumen auf fo kurzen Röhren, als hier, ſo würden dies jenigen, welche zugleich bluͤhen, nicht Raum genug haben, ihre Krone gehörig auszubreiten. Sie würden alſo den Inſekten von weitem weniger in die Augen fallen. Gegenwaͤrtige Art aber hat hoͤchſtens vier Blumen in jeder e es uͤberdies nicht alle s . | . 33 Geranium. =, Bioifehen dem mit den Filamenten en Piel, den Naͤgeln der beiden oberſten Kronenblaͤtter und dem oberſten brei⸗ teren Ausſchnitt des Kelchs krlechen die Inſekten in den Safthal⸗ ter hinein; dleſer Zwiſchenraum aber iſt zu enge, als daß er einen d Regentropfen durchlaſſen ſollte. 4̃᷑ Die Blume hat eine horlzontale Stellung. Der Stiel, 5 welcher die Umbelle trägt, ſteht meiſt aufrecht, von welcher Stel⸗ lung die Blumenſtiele und die Saſtroͤhren nicht ſonderlich abwet⸗ chen; der Kelch aber macht mit der Saftroͤhre einen ſtumpfen Winkel, ſo daß er beynahe eine völlig horizontale Stellung hat. Eben deswegen iſt die Blume lrregulaͤr, indem dle beiden ober⸗ ſten Kronenblaͤtter theils weit groͤſſer find, und weit längere Naͤ⸗ gel haben, als dle drey unterſten, thells mit einem Saftmaal ge⸗ ziert ſind, welches dieſen fehlt. Die weiße Krone verurſacht, daß die Blume, als eine Saftblume, einem Inſekt ſchon von weitem in die Augen fallt. Wann das Inſekt auf die Blume hlngeflo⸗ gen iſt, fo muß Ihm der Weg zum Safthalter gezeigt werden. Nun iſt die Oeffnung der Saftroͤhre den oberſten Kronenblaͤttern näher, als den unterſten. Folglich muͤſſen die beiden oberſten Kronenblaͤtter theils durch ihre vorzuͤgliche Groͤſſe, theils durch die purpurfarbenen Adern, mit welchen dle Baſis ihrer Plaͤttchen geziert iſt, ſich von den unterſten unterſcheiden. Iſt nun das Inſekt bis zu dieſen purpurfarbenen Adern gekommen, fo erblickt es ſogleich im Grunde die Oeffnung der Saftroͤhre von ſelbſt, und hat keinen Wegweiſer weiter nöthig, Daher erſtrecken ſich die purpurfarbenen Adern nicht auf den Nägeln bis zu jener Oeff⸗ nung, ſondern hören gleich beym Anfange der Naͤgel auf, Fig. 2. Hieraus erhellet dle große Sparſamkeit, welche d die Natur in Ans ſehung ihrer Farben beobachtet. ; Nachdem die Blume verblühet iſt, To fängt der Se ſchnabelfoͤrmige Fruchtknoten an zuzunehmen, und zugleich ſich aufrecht zu ſtellen. Die Frucht konnte nemlich nicht, wie die i Blume, / Horizontal ſtehen bleiben, ſondern mußte elne aufrechte. : Stellung erhalten, * wovon man den Grund bald einſehen wird. * 5 Wann die Frucht völlig reif geworden if, fo ſpringen die Samen⸗ behaͤltniſſe, von der Sonnenhlitze getrocknet, zwar auch mit dem “größten Theil ihrer Grannen vom Schnabel ab, wie bey dem Geranium paluftre, doch mit dem Unterſchlede, daß ihre Gran⸗ 8 nen ſich zugleich ſchneckenfoͤrmig drehen, fie ſelbſt aber ihre Sa⸗ menkoͤrner nicht herauswerfen, ſondern behalten. Denn die Sa⸗ menbehaͤltniſſe ſollen vom Winde losgeriſſen und weit fortgefuͤhrt werden. Deswegen bleiben ſie 1) mit dem Ende der Grannen oben am Schnabel ſo feſt ſitzen, daß weder ihre Schwere „ noch die fortdanernde Sonnenhiße im Stande tft, fie von demſelben abdzuloͤſen. Hievon kann man ſich durch die Erfahrung ühergeus Relhe von ſehr feinen Haaren verſehen. ; Schnabel anliegen, werden dieſe Haare dicht über einander liegend 344 welcher mit relfen 6 > Geraninen. Althaca. gen. Man ſchneide nemlich einen Stiel ab, Fruͤchten, deren Samenbehäͤltniſſe insgeſamt vom Schnabel ad geſprungen find, verſehen iſt, und ſtelle denſelben auf ein Fenſter, | welches auf der Mittagsſelte des Hauſes befindlich iſt, und nie⸗ mals geöffnet wird. Hier kann derſelbe den ganzen uͤbrigen Thell des Sommers hindurch ſtehen bleiben, ohne daß die Samenbe⸗ 4 hältniffe abfallen, da ſie doch theils der Sonnenhitze ausgeſetzt I find, theils bald in eine ſolche Stellung verſetzt werden, in web cher fie wegen ihrer eigenen Schwere am leichte ſten abfallen koͤn⸗ nen. Nach einigen Tagen wird nem lich das Stielchen einer jeden Frucht von der Sonnenhltze welk, und iſt nicht mehr im Stande die Frucht zu tragen. Dieſe ſenket ſich alſo herab, und kehret dle Spitze des Schnabels der Erde zu. Die Samenbehaͤltniſſe ſinken vermoͤge ihrer Schwere auch herab, ſo daß ſie nun eben ſo tlef unter der Spttze des Schnabels ſtehen, als vorher. Daß dieſes geſchehen muͤſſe, ſieht man ein, wenn man die 13. Figur ums kehrt. 2) Die Grannen ſind auf der inneren Seite mit elner Solange fie noch am an die innere Selte angedruͤckt. Sobald ſich aber die Granne zu kruͤmmen und zu drehen anfängt, fo fangen auch die Haare an theils mit der Granne, theils mit einander ſelbſt einen Winkel zu machen, fo daß fie nunmehr einen anſehnlichen Raum einnehmen, Fig. 13. Nun hat die Sonne das Ihrige gethan. Sie hat dem Winde ſehr wohl vorgearbeltet, welcher dle Samenbehaͤltniſſe ſamt ihren haarichten Grannen losrelßet, und, weil dieſe jenen gleichſam zum Fallſchirm dienen, weit fortfuͤhrt, und die Sa⸗ menkoͤrner in welten Entfernungen von der Mutterpflanze aus⸗ AN füet. Die reife Frucht mußte daher eine aufrechte Stellung ha⸗ ben, weil diefes grade diejenige iſt, bey welcher die Samenbe, haͤltniſſe am feſteſten ſitzen. Bliebe die Frucht horizontal ſtehen/ | fo würden die auf der unteren Seite derſelben fisenden Samenbe⸗ haͤltniſſe von dem geringſten Luͤftchen losgeriſſen werden, und Gt weit von der Mutterpflanze auf dle Erde fallen. Geranium quercifolium. Tab. VII. >. von den beiden oberſten Kronenblaͤttern. Diefe Art iſt der vorhergehenden in der Struktur sche: al Die Krone iſt weiß; die beiden oberſten Kronenblätter aber find mit purpurfarbenen Duͤpfeln und Linien gebiert, doch ſind ſi fi e ni Eines | grösser, als die deey unesefiä. } 4 Ithaca. Arth officinalis. Sie iſt der Malus in der Stru⸗ 8 tur ähnlich. Sie hat eine weiße Krone, aber weder ein Saft⸗ 5 maal, . einen Geruch. Es si ſich Stafenfüße in derſelben F Ales. | ji auf, welche allenthalben, und auch auf den Beſruchtungsthellen umherkriechen, ohne jedoch, wie t glaube, die Blume zu be⸗ fruchten. Auch Fliegen währen ſich von ihrem Saft. | 1 e Alcea. a L ro fes. Gortenmalve. i | Tab, via „5 se Tab. XVIII. 33. Der vergroͤſſerte unterſte Theil der Blume. Vom Kelch iſt vorne ſo viel weggeſchnitten worden, daß man zwiſchen den Nägeln zweyer Kronenblätter einen Safthalter und die über demſelben befindliche haarichte Saftdecke fieht.. 36. Der Grund des Kelchs in natürlicher Groͤſſe, wo bit Tab. XVIII. 33—37. hervorragen. | | 34. Derſelbe, nachdem der Fruchtknoten weggeſchnitten worden, wodurch dle Saftdruͤſen ganz zum Vorſcheln gekommen en. 8 Ina Bi ; a | 35. Die Blume in natuͤrlſcher Groͤſſe. Im Grunde der 1 Krone das (punktirte) Saftmaal. Es iſt eine jüngere Blume. 18 37. Die groͤſſere Haͤlfte der Krone von innen. Zwiſchen der Baſis des mittelſten Kronenblatts und der Baſts der beiden uͤbri⸗ geen ſieht man dle durch Haare verſchloſſene Oeffnungen zweyer 4 Safthalter, und bey a und b fieht man, daß die Baſis der 4 Kronenblaͤtter ſehr dicke, der Safthalter folglich ſehr geraͤu⸗ 5 ung iſt. f i Tab. XXV. I. N und Stellung, nachdem die vorderſte Hälfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten worden, hende Biene ſehen koͤnne. 3. Eine ältere Blumnne. 8 Lin ns hat in der Althaea, Alcea, albis ciliati ſunt. Hätte er nun etwas von der Saftdecke ge⸗ wußt, ſo wuͤrde er unter dieſen Haaren den Saft und die Saft⸗ drüuͤſen geſucht und gefunden haben. Weil er aber nicht elnſahe, wle ſicher ſich von der Gegenwart der Haare in einer Blume auf die Gegenwart des Safts ſchließen läßt, fo fährt er alfo fort: | Nectaria nulla vidi. Krünttz ſagt, daß die Malven den Bie, nen auch Stoff zu Honig geben, daß infonderheit Malua y l- eſteis überaus honigreich ſey. Auch Gleditſch ſagt S. 181, | | daß Malua ſylueſtris und M. rotundifolia den Blenen Stoff zu Donlg liefern; hingegen von der Althaca officinalis und der \ 1 0 ter dem Fruchtknoten die fuͤnf (punktirten) Saftdruͤſen zum Theil Nägel der Kronenblaͤtter fi Eine juͤngere Blume in natürlicher Groͤſſe damit man die dem Saft nachge⸗ 9 Malua und Lauatera, welche zuſammen nur Eine naturliche Gattung ausmachen, kein Nectarium gefunden. Pollich, welcher ſeine Pflanzen ſehr genau unterſucht und befchrieben hat, ſagt in der Beſchreibung der Malua moſehata: Vngues (fegmentorum corollae) villis er = ‚at! Alcea 8 en 2 - E 346 i Malus Alcea ſagt er S. 190. bloß, daß fie den Blenen Stoff zu Wachs geben, fo wie auch von der Lauatera Thuringiaca S. 225. Ob er die eigentlichen Saftdruͤſen bey jenen geſehen habe, daran zweifele ich. f En ES I. Die fünf Saftdruͤſen find im Grunde des Kelchs befinde . lich, und haben das Anſehen runder gelber Flecken. Daß man dieſelben nicht leicht finden kann, koͤmmt daher, daß da, wo ſie ſich befinden, der Kelch ſehr dicht und feſt an der Krone anliegt. Schneidet man aber dle Krone und den Fruchtknoten heraus, ſo ſteht man ſie ſehr deutlich. le Er 2. Die Saftdruͤſen wechſeln mit den Nägeln der Kronens blaͤtter ab. Zwlſchen diefen Nägeln find Zwiſchenräume, welche von anſehnlicher Breite und Tiefe ſind, well die Nagel ſchmal und dick ſind. Dieſe Zwiſchenraͤume nun enthalten den Saft, welcher von den in ihrem Grunde befindlichen Saftdruͤſen abge⸗ ſondert wird. ee Be AUS 3. Gegen den Regen iſt der Saft völlig geſichert. Denn die fehen; welche die Zwiſchenrzume derſelben, als die Saſthalter, g „bedecken. 4. Die Blume hat ein Saſtmaal. Denn die Krone iſt Im 5 Grunde weiß, welche Farbe gegen die Farbe des übrigen Theile ſtark abſticht. Die Filamente und Stigmate find auch weiß. f 5. Die Blume wird von den Bienen nicht nur beſucht, fons nd an den Ecken, welche ihre innere oder obere Seite mit ihren Nändern macht, mit Haaren ver⸗ n dern auch befruchtet. Auf welche Art dleſes geſchieht, habe ich in Tab. XXV. I. 3. vorgeſtellt. Die erſte Figur ſtellt eine juͤngere Blume vor, deren Antheren bluͤhen, deren Stigmate hingegen 0 noch zwiſchen den Fllamenten verborgen ſind. Diefelbe wird von — einer Blene beſucht. Indem diefe in den Grund derſelben hinein⸗ kriecht, um zum Saft zu gelangen, ſo muß ſie nothwendig die Antheren veruͤhren, und den Skaub von denſelben abſtreifen. Denn die Filamente nebſt den Antheren bilden einen anſehnlichen Buͤſchel, zwiſchen welchem und der Krone grade fo viel Zwiſchen⸗ raum iſt, daß die Biene zwar hindurchkommen kann, zugleich aber mit ihrem Körper den Staub der Antheren abftreifen muß, 25 und zwar nicht von einer Seite, ſondern von allen. Denn da der Saft ſich in fünf Safthaltern befindet, welche um das Säuk chen, welches die Fllamente und die Griffel bilden, ringsherum ſtehen: ſo muß die Biene, wenn ſie des ganzen Saftvorraths theilhaftig werden will, um den Autherenbuͤſchel herumkrtechen, Dur und den Staub von allen Selten adftretfen. Daher iſt dieſelbe, = nachdem fie eine oder einige jüngere Blumen beſucht hat, am ganzen Körper voller Staub, wle die Müller. Mit dieſem Staube beladen fliegt dle Biene hierauf zu einer alteren Blume hin, der Kelch umgeſchlagen worden. — ſchen den Naͤgeln der drey vorderſten Kronenblaͤtter, und unter denſelben auf dem Kelch zwey ess n ganz und i RE Malus. | 5 2 8 . "sig 3. In dieſer bilden die Stigmate, oder vielmehr dle Grif⸗ fel, deren innere Seite das Stigma iſt, einen eben fo anſehnll⸗ chen Buͤſchel, als in der jüngeren Blume die Staubgefaße; die Staubgefäße hingegen ſind, nachdem ſie bey dem oftmaligen von den Bienen erhaltenen Beſuch ihren Staub nach und nach verlo⸗ ren haben, zuſammengeſchrumpft, und haben ſich tlefer in den Grund der Krone hineingezogen, ſo daß ſie nun von dem Griffel⸗ \ buͤſchel meiſt verdeckt werden. Hier kann alſo die Blene eben ſo > wenig zum Saft gelangen, ohne diefen Buͤſchel von allen Selten zu berühren, und die Stigmate mit dem an ihrem Koͤrper haf⸗ tenden Staub zu überſtreichen. Auf ſolche Art werden alſo die Älteren Blumen von den Bienen vermittelt des aner der Eur geren befruchtet. a Um die Olchogamte 5 wach veemuchlich bey allen 8 8855 blumen Statt findet, zu beweiſen und anſchaullch vorzuſtellen, habe ich dieſe Blume um fo viel lieber gewählt, da fie faſt in al, f len Garten anzutreffen, einem Jeden bekannt, endlich auch von | anſehnlicher Groͤſſe iſt, fo daß man keln Vergröſſerungsglas nd, thig hat. Wer ſich alſo von der Dlchogamie Überzeugen will, begebe ſich, wann es ſchoͤnes warmes Wetter iſt, in einen Gars ten, wo dieſe Blumen ſtehen, und er wird nicht nur Bienen auf bderſſelben antreffen, ſondern auch fehen, Pr Daß fü fie von denſelben 5 an die e Art e eitace werden. = | | N Malta; Er 5 . 8 Malua ſylueſtri 1s. Tab. XXIII. 1—4. 5 2 Fab. NX. I. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen. Die Staubgefaͤße und die Griffel ſind weggeſchnſtten worden, da⸗ mit man die Saftdecken beſſer ſehen koͤnne. 4438. Der unterſte Theil der Blume von der Seite, nachdem Man ſieht zwey Saftdecken zwi⸗ Noßpappeln. Ä Tab. XIX. I. 48. = zwey andere halb. | Blume. Blume. . 3. Die blühenden Stigmate a älteren Blume, deren e verwelkt ſind. . 4. Ein noch ſtärker vergroͤſſertes En 13, Mit den Saftdräfen, den Safthaltern und den Saft decken verhält es ſich bey dieſer Gattung, wie bey der vorherge⸗ henden. blaßgrün. 1 4. Die Kronenblötter 15 nd blaßroth, und mit ſuͤnf geſattigt⸗ | rothen Strelfen gezlert, an welcher Stelle der Saft befindlich iſt. 2. 5. Daß auch diefe Blume ihren Saft bloß zu ihrem elgeneh | Vorthell bereite, um nemllch von den Inſekten, welche denſelben ‚genießen, befruchtet zu werden, und daß dle Befruchtung un Tab. XXIII. I. Die bubeden Staff einer Bingen 2. Die noch nice slühenden Stigmate einer jüngeren, — , Malus. Die Safe ie 0 fr Art Brepesicht und. welche ſich nach dem Mittelpunkt det Blume hinziehen, Tab. XIX. 1. eue den Inſekten zeigen, moͤglich auf elne mechaniſche Art geſchehen könne, erhellt unwi⸗ derſprechlich daraus, daß ihre Antheren und ihre Stlgmate nicht zu gleicher Zeit blͤhen. Denn anfangs, wann dle Antheren bluͤhen, nehmen dieſelben einen großen Raum ein, weil die Fila⸗ mente ſich nach allen Seiten ausgebreltet haben, Tab. XXIII. Sig. I.; die Stigmate Hingegen. fi ‚find zwiſchen den Filamenten bes | Sie koͤnnen | dicht an einander, Flg. 2. folglich nicht beſtaͤubt Verden Wann aber dle Antheren verbluͤ⸗ het ſind, ſo ſchrumpfen die Filamente zuſammen, und nehmen nebſt den Antheren elften. weit kleinern Raum ein, als vorher; die Stigmate hingegen haben ſich unterdeſſen verlängert, und ij | Nunmehr koͤnnten fie zwar bes ſtaubt werden; es iſt aber kein Staub mehr vorhanden. Folg⸗ breiten ſich auseinander, Fig. 3. lich geſchteht auch hier die Befruchtung durch Inſekten, vers 348 h muthlic, auch beſonders durch Bienen, auf eben dieſelbe Art, deſſelben deſto leichter und ſi cherer erfolge. B Ben Käfepappeln, 2, 3. 5 von oben geſehen. 3. Eine des Nachts, oder on ige bey fate Witterung a geſchloſſene Blume. 8 3. Zur Beſchuͤtzung des Saſts ı vor dem Regen dienen in . dleſer Blume auch dle Staubgefaͤße und die Griffel. Denn an einem Tage, vor welchem es vierundzwanzig Stunden lang ſtark und faſt unaufhoͤrllch geregnet hatte, fand ich dieſelben naß, den Grund der Kronenroͤhre hingegen trocken. Ferner ſchlleßen ſich die Blumen des Nachts, und auch, wann es regnet, bey Tage, ſo daß die Krone alsdann eine walzenfoͤrmige Geſtalt erhaͤlt. als bey der Alcea. Die innere Seite der Griffel oder das Stigma iſt mit kurzen Borſten überzogen, Fig. 4. damit die Beſtaͤubung ie Tab, XIX, | 3 2. Eine vergroͤſſerte bey ſchoͤner lun geöffnete Blume, 8 4. Die Krone iſt weiß, und nach der Peripherie zu ein 2 i nig blaßroth. Rothe breltere und ſchmaͤlere Linien BR ſich auf derſelben bis zu den Safthaltern hin, Fig. 2. Malua verticillata, Tab. XIX. 4. 5. 5 4. Die ieee Blume in 9 Geſtalt. f. Die. \ | Malus. 8 Fumaria. F. Die gleich A vergroͤſſerte Blume, en der Kelch wie auch die Filamente und die Griffel weggeſchnitten worden. 3. Dieſe Art hat keine Haare an den Naͤgeln der Kronen’ ei 4. Se blaͤtter, und zwar aus dem Grunde, weil der Saft auch ohne 5 dieſelben gegen den Regen hinlaͤnglich geſichert ift. Denn fie iſt elne von den Eleinften der ganzen natürlichen Gattung, daher iſt der Zwiſchenraum zwiſchen dem Buͤſchel der Staubgefaͤße und der Griffel zu enge, als daß ein Regentropfen ſollte durchdringen koͤnnen. Der Kelch druͤckt die Krone zuſammen, und dieſe jenen aus einander, Schneidet man alſo den Kelch weg, fo fällt die Krone aus einander, Fig. 5. Folglich liegen beide ſehr feſt an einander, und zwiſchen beiden iſt nicht der geringſte Zwiſchenraum. Sowie der Endzweck dleſer Einrichtung ohne Zweifel dahin geht, daß zwiſchen dem Kelch und der Krone kein Regentropfen zum Saft dringen koͤnne, eben fo bezieht ſich derſelbe auf die Inſek⸗ ten, daß ſie nemlich nicht anders zum Saft kommen ſollen, als j indem fie in die Krone hineinkrlechen. Und da fi e dies nicht thun koͤnnen, ohne zugleich die Antheren und die Stigmate zu beruͤh⸗ ren . ſo mäflen fie ertöinenig die Wan e . Lauatera. Hibifeus, Fumaria, Polygala, 350 4. Die Krone ft weiß, nach der Peripherie zu blaßpurpur⸗ muthlich, weil dieſes wegen ihrer N nicht noͤchig iſt si. Malua Capen fis wird von Bienen befuct, Lauatera. Ä 1 arborea hat mit ber Malua eine she | RR | / | * . . = Hbiſa. Daß auch die zu dieſer Gattung gehörenden Arten Saftblu⸗ 5 men ſind, lehren mich meine getrockneten Exemplare. Am Hi- bifcus S yriacus finde ich eben folche Saftdecken, als Malua hat. An eben demſelben, am Hib iTeus cannabinus, Manihot und Tri io num fällt das Saftmaal ſtark in die uu⸗ gen. Die Naͤgel der Kronenblätter find nemlich von anderer und dunklerer Farbe, als der Saum derſelben. Auch ſchelnt . dies ſen Blumen die ae Statt zu finden. 1 \ 1 Kaff. Diadelphia. | | Buitterstumen, | deren Silamente in zwey er infonmensewasten find, 8 N 2 7 4 umarta. N 3 en: Erdrauch. Tab, XIX. 6. 7. 6. Die vergroͤſſerte Blume in ee Stellung. Das Saftmaal iſt punktirt. 7. Diefelbe, nachdem das oberſte Kronenblatt 1 worden, wodurch die (punktirte) Safepenfe hi Alla ge ; kommen Ift.. Linné nennt die Bafı s des oberſten Kronenblatts das Nee⸗ ; tarium. Er hat Recht, wenn er dadurch bloß den Safthalter, i Unrecht aber, wenn er dadurch zugleich dle Saftdruͤſe verſteht. | Pollich hat mehr, als Linné, geſehen, nemlich die eigent · liche Saftdruͤſe, welches aus ſeiner Beſchreilbung der Gattung erhellt; und dennoch weil er dieſelbe nicht für das hielt, was fie | / iſt, ſagt er in der Beſchreibung diefer Art: Nectaria nulla vidi. 1. Die Saftdruͤſe iſt der kleine Sporn, welcher aus dem Blumenhalter binter der Baſie is des oberſten Filaments entſteht, un ie e der Baſi s des ai Kronenblatts PRO: 3 2. An ber unteren Sele der Safedrife ſitzt ein ei 4 tropfen. i . 3. Der Augenſchet tet, daß de Saftropfen vor dem 2 Regen vollig geſchuͤtzt iſt. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die blaßpurpur, - | farbene Krone iſt vorne dunkelpurpurfarben; die beiden Hoͤcker aber auf dem oberſten und unterſten Kronenblatt find grun. Noch deutlicher ſieht man das Saftmaal an der Fumar ia capreo- lata, deren Krone blaßgelb, vorne aber dunkelpurpurfarben iſt. Tiefer in die ſonderbare Struktur diefer Blume einzudringen, bat es mir bisher an Zeit und Gelegenhelt geiehlt. 7 gi a Pohgala. nei 0 lygals RER is. Natterblümchen. Auch dleſe klelne Blume iſt eine Saftblume 2 obgleich weder 2 inne noch Pollich. ſolches bemerkt hat. - 1. Die Sofeörie iſt der a egen ſabſt. farben. Mit Linien von gefättigtever Sarbeift fienicht geziert, ver 5 351 - 1 by Spattium. 8 2. Der Safthalter iſt der nr inwendig glatte Thel der Kronenroͤhre. 3. Die Oeffnung der Kronenröhte wird durch zwey kleine Haͤutchen verſchloſſen, welche Pollich elaſtiſch gefunden haben will, welches, wenn es feine Richtigkeit damit hat, merkwürdig iſt. Ferner find hinter dleſen Haͤutchen die Antheren und das Stigma befindlich. Endlich iſt der oberſte Thell der Kronenroͤhre | | lichos pruriens. Blumen zwiſchen den horizontalen und herabhangenden das Mit⸗ bis zum Safthafter inwendig haarichk. 4. Weil die Blumen eine aufrecht ſtehende Aehre bllden, ſo mußten ſte eine horizontale Stellung haben, und wegen dleſer Stellung irvegulär ſeyn. Weil nun die Krone ſelbſt ſehr klein iſt, und an und für ſich den Inſekten nicht ſonderlich in die Augen fallen kann, ſo erſetzen diefen Mangel dle beiden großen Kelch: blaͤtter, welche eben ſo gefaͤrbt ſind, als die Krone. Linné zuerſt zur Krone, hernach aber zum Kelch gerechnet. Beides iſt richtig; das Erſtere, weil dieſe Blätter, ſolange die Blume bluͤhet, mit der Krone einen und eben denſelben Endzweck befördern, nemlich die Blume den Inſekten bemerkbar machen; das Letztere aber, weil der Fruchtknoten, nachdem er befeuchtet worden iſt, zwar die Krone, nicht aber dleſe Blaͤtter abwirft. Dieſe aber behalten alsdenn nicht ihre Farbe, ſondern werden gruͤn. Dies geſchieht vermuthlich deswegen, damit fie nun eben 3 ſo wenig von gewiſſe n In iſekten bemerkt werden, als ſie vorher wegen ihrer Farbe von andern Inſekten unbemerkt bleiben Fonns Denn vlelleicht gehen gewiſſe Inſekten der jungen und zar⸗ ten. ten Frucht nach, welche ſie umfaſſen. Eben dieſen Endzweck ſchretbt Wahlboom in der oft angeführten Diſſertatlon einem gewiſſen bey einigen Valantlen vorkommenden Umſtande zu. Der pinſelfoͤrmige Anhang an der Oeffnung der Kronenroͤhre ſcheint bloß deswegen da zu ſeyn, damit dieſe eee eh ee bes ER: und Miene werde. 8 ER Spar tium. 2 j 8 Wahlboom ſagt: Plantae diadelphae, quae 1 te- nent plerumque ad angulum acutum a linea perpendiculari nutantes, ſtamina et piſtilla ferunt declinata intra carinam cor ollae compreſſam, pluniage arcente. Hiebey habe ich Folgendes zu erinnern 1) Die von ihm angegebene Stellung der Blumen, da ſie nemlich das Mittel zwiſchen hortzontalen und grade herabhangenden Blumen halten ſollen (denn anders laſſen ſich feine Worte nicht erklären, J beſonders, wenn man an den Endzweck denkt, welchen er der Fahne zuſchreibt), iſt, wenigſtens in unſerm Klima, nicht dle gewoͤhnlichſte, ſondern vielmehr die horizontale, oder diejenige, : welche zwiſchen der horlzontalen und der aufrechten das Mittel En Dieſe hat vt eo facilitetur fecundatio, vexillo al a hält, m es. Jene Stellung kann bey Bäumen, oder bey 1 zen, welche ſich um Bäume ranken, Statt finden, deren Blu⸗ men, wenn ſie auch der Erde zugekehrt fü ind, dennoch von den Inſekten, welche unterhalb der Krone des Baums umherfliegen, leicht bemerkt werden koͤnnen, wie bey der Linde, kelnesweges aber bey niedrigen Pflanzen. Zu den erſten gehören z. B. Ro- binia Pfeudacacia, Dolichos altifimus, vermuthlich auch Do- Diefe haben herabhangende Trauben, deren tel halten. Zu den letzteren hingegen gehoͤren faſt alle unſere ein⸗ helmiſche Gewaͤchſe aus diefer Klaſſe. Ihre Blumen muͤſſen ho⸗ rizontal „oder ein wenig aufrecht ſtehen, wenn fie von den In⸗ ſekten ſollen bemerkt werden koͤnnen. Denn dle Inſekten fliegen nicht unter denſelben, ſondern uͤber denſelben und um dieſelben umher. 2) Die Antheren und das Stigma ſind nicht deswege in dem Schiffchen eingeſchloſſen, damit dieſes von jenen beftäubt 1 werde, ſondern damit jene ſowohl als dieſes vor der Naͤſſe ver wahrt ſeyen. 3) Folglich kann nicht die Fahne zur Beſchuͤtzung noͤthig iſt, theils dieſelbe in den wenigſten Fällen dies zu thun im Stande iſt. Denn beym Orobus und bey der Colutea ſteht die Fahne aufrecht, hat alſo grade diejenige Stellung, in welcher ſie am allerwenigſten Regentropfen auffangen kann. Hingegen der Nagel der Fahne dient zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen „und hat daher eine hortzontale Stellung. Die Fahne ſelbſt aber dient dazu, der Blume das meifte Anſehen zu verfchafe fen. Deswegen iſt fie groß, und hat mehrentheils eine aufrechte Stellung, iſt auch mehrentheils an ihrer Baſis mit dem Saft⸗ ten if. In der Differtation de nectariis florum wird geſagt, daß die Blumen dieſer Klaſſe an der oberen Seite der Baſis des Fruchtknotens elne Honigdruͤſe haben, welcher wegen ſich die Baſis des einfachen Fllaments kruͤmme. An diefer Stelle habe ich noch in keiner Art eine Saftdruͤſe gefunden. In der. Vicia Faba ſitzt die Saftdruͤſe nicht auf der oberen, N ie + ve | unteren Selte des Fruchtknotens. ; a Spartium fcoparium. Rehkraut. Obgleich die Bier a nen und Hummeln dieſe Blume haͤuſig beſuchen, fo habe ich doch keinen Saft in derſelben gefunden. ö ente r - Einen Körper aus, und haben an der Baſis nicht dle beiden ge 5 woͤhnlichen Oeffnungen. Da, wo der Nagel der Fahne elnges Die Filamente machen nur fügt iſt, iſt eine gelbe druͤſenfoͤrmige Erhoͤhung, allein kein Saft auf derſelben. Einmal fand Ich eine Hummel auf den Blumen, welche Staub ſammlete, von welchen auf ihren Hinterbeinen eine 5 dieſer Theile vor dem Regen dienen follen , weil dieſes theils nicht | maal geziert, well unter — der Sram et die 0 9 | 353 Genift. Vier Lupinus. Phafeolus. | ir Phafeolus.. Dolichos. eiu ‚Orobus. 354 | große Menge zu ſehen war. Ob nun gleich dle Blume feinen | ten Korper des letzteren. Hier bat 10 eleine Insekten ange 8 Saft enthält, fo hat fie doch ein Saftmaal. Denn. die Krone troffen. au It. gelb, die Fahne aber da, wo ſie fh, aufwärts biegt, Inder | 3. In dleſen Safthalter laßt der fleiſchichte Koͤrper keinen Mitte mit einigen rothen Linlen gegtet. | Er Regentropfen hineindringen. Zu dem Ende umfaßt die Fahne | ee N FR TR vr 0 | biefen Körper mit ihren beiden ſchwachen Höͤckern, und wied om Jans wur 85 Gena. * 5 Kelch an denſelben feſt angedruͤckt. 8 F. Daß dieſe Blume von Inſekten befruchtet ER werde Gi Mi tineto a)und G. lof n belden Ars er pi 5 In N ic unten ben der Vicia Faba been. ten 55 ich feinen Saft gefunden. ee RR IRRE "Dolichoi, Ä En Ä Vler. A 5 3 5 = ER. 2 E Fu Dolichos Lablab. ah Vlex Europaeus. Hut aus keinen Soft. . Die Saſtdrüſe iſt der zohrenſermige Söryer, welcher dle n = ee ; Bafl is des Fruchtknotens umglebt. . i „ n Lupinus. ei 25 5 2. Der Saft befindet ſich zwifchen der Saftbrüfe, Sim: zu⸗ Rn: n und dem einfachen Filament. Damit dieſer : lese deſto groͤſſer werde, erweltert fich das erſtere Flla⸗ ment an der Baſis, und das letztere blegt ſich gleich “ hien N Urſprung in die Hoͤhe. f 3. Die beſonders geſtalteten Schwlelen an der Fahne, ai: x Linné ſchon bemerkt hat, und die Einrichtung ſowohl des elnfa⸗ E chen Filaments, welches an den Nagel der Fahne und an das | Stigma befinden, fo ſcheint die wo von i den Juseten be⸗ 35355 Filament ſehr genau ſchlleßt, als auch des fruchtet zu werden. Eben dieſe Einrichtung finde ich bey der Vieia zuſammengewachſenen, welches vorne, ehe es ſich erweltert, vom Benghalenſis. Deum dle, Krone iſt hochroth, der t des einfachen bedeckt wird, dienen zur Beſchuͤtzung des Safts vor Scene aber r chwan — — a dem Regen. Die Juſekten ſtecken ihren Saugeruͤſſel zwiſchen dem 4 ie Far Kr en NR | einfasjen und a zuſammengewachf enen Filament i in den Saft⸗ I . Ze ; Plate. 2 IE halter hinein. Sobald ſie denſelben wleder heraus ziehen, ſo Phafeolus vulgari is 6. Wuͤkiſche ao Tab. XIX. druͤckt der Nagel der Fahne, welcher vom Kelch gedrückt wird, 3. 9. 12—15.. i das einfache Filament an das zuſammengewachſene, und der r 8. Der köhrenſbewige 3 welcher die Baſis des Frucht gang in den Saſthalter ift wieder verſchl oſſen. i . nmotens umglebt, und wahrſcheinlich die Saftdruͤſe iſt. ZEN Sr pif 9. Das Piſtill nebſt dem einfachen Filament. — 8 f 13. Dieſes Filament von ‚oben, a von unten, 15. von |L— -Pifum tat iuum. Erbſe. In dieser Blume habe ich der Seite. den Saft oftmals vergebens geſucht, endlich aber doch gefunden. a Ich bin ungewiß, ob b ich ee den Slafgelben töͤh⸗ Sie hat ungefähr die Struktur des Lathy rus odoratus. Ste renfoͤrmigen Koͤrper, welcher die Baſis des Fruchtknotens ums wird von einer großen Hummel beſucht. Da dieſelbe ſich aber giebt, oder den flelſchichten Körper, welcher auf dem einfachen nicht auf das Schiffchen, ſondern feitwärts ſetzt, und alsdenn N Flament ſitzt, für die Saftdruͤſe holten ſoll. Den erſten Koͤrper ihren Saugeruͤſſel zwiſchen dem Nagel des elnen Fluͤgels und dem habe ich trocken, auf der hinteren Seite des lebten Saft gefuns | Nagel der Fahne in den Safthalter ſteckt; fa ſehe ich nicht ein, den. Demungeachtet koͤmmt es mir wahrſchelnlicher vor, daß wle ſie d — die Befruchtung der Bl ee bervorbringen konne. 4 jener die Saftdruͤſe ſey. Denn jener bleibt, wann die Blume ö a) Te | ee 5 verbluͤhet iſt, ‚ fieen; ee aber . alsdenn a feinem a = ment ab. ‚ar 3 niger. Tab. XIX. 10—12. 2. Der Saft befindet ſich in dem Zwischenraum 5 10. Die vergroͤſſerte Blume in nandellcer Setung, von 5 * So und dem einfachen Filament RR dem. ſleiſchich⸗ vorne geſehen. — ge — denne — huangsstunegeesnhneninahat ne ae ee 4 IH ** — en u tu ine N N S nn Orobus. Lathyrus. 12. She von der Selte geſehen. 11. Die beiden D: ſfnungen des Safthalters. . . Die Saftdrüſe und zuglelch der ä if. der Grund des Kelchs. 3. Der Nagel der Fahne va auf die unter Fibel be⸗ findlichen Theile, und läßt keinen Regentropfen durch. Die In⸗ a ſekten krlechen unter demſelben hinein, und hierauf durch die beis den Oe ffnungen, welche das einfache Filament mit dem zuſam⸗ mengewachſenen macht, in den Safthalter. Daß der Kelch auf der oberen Seite kuͤrzer ift, als auf der unteren, ſcheint bloß dazu zu dienen, daß die Inſekten den Nagel der Fahne deſto leichter in dle Höhe drücken, und unter 1 in den ha 2 hineinkrlechen koͤnnen. 5 4. Die Blume hat ein Saftmaal. welche ſich nach dem Nagel derſelben, und alſo nach der Stelle hinziehen, wo dle Inſekten hineinkriechen muͤſſen, um zum hi zu gelangen, . 10. 2 Sea, a \ Lartgrus. Bathyrus rk. 3 1. Die Saftdruͤſe iſt die feinhtihte inwendig saß Baf 4 | des Kelchs. a Ben Saſthalter iſt chells der. Grund des Kelchs, theils der Grund der Roͤhre, welche die Slamente bilden. 13 fand 8 ich einige Blaſenfuͤße. 7 er Der Saft tft gegen den Regen vollig gel. N 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn bey der erſten Va⸗ rietät find dle Flügel und das Schiffchen welß, dle Fahne aber blaßroth; bey der zweyten find die Fluͤgel und das Schlffchen blaßviolett, dle Fahne aber dunkekroth, , und am Nagel violett mit Linien von gefättigterer Farb. a 53 Lat hyr us fatiuus g. Hat eben sifelße Einrichtung, und ſehr viel Saft. Die ganze Krone iſt weiß. Lathyrus paluſtris. Bruchwicke. Geransoitente und elne ähnliche Einrichtung. Lathyrus latifolius. 1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Saſthalter 1 der Grund der Roͤhre, welche die Fllamente bilden. 5 Der Saft iſt eben fo, wie beym Orobus, gegen den *. * Blumen der Wicken beſuchen, ſondern nur mit ihrer Zunge den Stengel belecken ſollen: ſo kann der zweyte Satz nicht anders als von dieſem Saft der Blattohren verſtanden werden. Denn Die Fluͤgel und das Schiffchen find unterwaͤrts ungefärbt oder weiß, weil hier die ger geſichert. 4. Die Krone, ſoweit fie den Bienen, welche dle Blume bes ſuchen, und vermuthlich auch zur R Befruchtung derſelben beſtimmt find, in die Augen fallen ſoll, iſt roſenfarben. Denn die Feb e 4 gefärbt, als der übrige Theil der Krone, und mit Adern gezlert, 355 Bienen nichts zu ſchaffen haben. Das Schiffchen aber iſt auch oberwaͤrts, folglich ganz, ungefärbt, well es daſelbſt von den Lathyrus. Vicia. belden Slügeln „ welche fih um daſſelbe herumblegen, verdeckt wird, und es folglich ohne Nutzen ſeyn wuͤrde, wenn es gefarbt waͤre. Damlt nun die Bienen merken, daß im Grunde der | | Blume Saft enthalten Ik, fo iſt 1) der mittelfte Theil der Krone, N) nemllch der vorderſte oder oberſte Thell der Fluͤgel, und der un⸗ terſte mittelſte Theil der Fahne, blutroth. Auch iſt die letztere auf ihrer ganzen Oberfläche mit Linien von geſaͤttigterer Farbe ger ziert, welche in dem blutrothen Fleck am ſtaͤrkſten find, 2) In der Mitte dleſes blutrothen Flecks iſt ein gruͤnlichgelber Fleck, 8 welcher den Bienen zeigt, daß ſie unter dem Nagel der Fahne den Saft finden werden. Dieſer Anweiſung folgen ſie, und er⸗ reichen thren Endzweck; nicht weniger aber u die Natur den ihrigen. 5. Es halten ſich viel Blaſenfuͤße in der Blume auf. & 91 nige fand ich im Safthalter, noch mehrere im Schiffchen. Daß x ‚aber die Blume nicht von ihnen, welches ich anfangs geglaubt habe, ſondern von den Blenen befruchtet werde, wird ſich aus e ergeben, was ich von der zn Faba jagen mn Vicia. % ss Vieia bet Zaunwicke. Tab. NIX. 76. 17. 16. Dle vergroͤſſerten Blattohren, von oben geſehen. 17. Dieſelben, noch ſtaͤrker vergroͤſſert, von unten geſehen. Die Blume hat ungefaͤhr die Struktur des Orobus niger, ö außer, daß ſi ie eben eine ſolche Saftdruͤſe hat, als Vicia Faba. Die Pflanze bereitet nicht nur in ihren Blumen, 5 ſondern | auch auf ihren Blattohren für die Inſekten Saft. Dleſe haben 4 | nemlich auf ihrer unteren Selte eln kleines Hoͤhlchen, welches | | nicht fo dunkelgruͤn, als dieſelben, ſondern ein wenig gelblich it, und ein Safttröpfchen enthält. Die großen Waldamelſen gehen - diefem Saft ſehr nach. Daher koͤmmt es, daß man denſelben, wenn man die Pflanzen an ihrem Standort beſieht, ſelten an⸗ teifft, | Wenn man aber einige Stengel mit nach Hauſe nimmt, und ſie ins Waſſer ſtellt, fo findet man nach einigen Tagen diefe Höhle weil er von dieſen Inſekten ſchon verzehrt worden ift. chen voller Saft. Auch dieſer Saft Ift gegen den Regen geſichert, da er ſich auf der unteren Seite der Blattohren befindet. Wenn Kruͤnitz S. 664. ſagt, daß die Bienen nicht die ſonſt wuͤßte ich nicht, was dle Bienen vom Stengel ablecken ſoll⸗ ten. Was aber den 2er SR bereit, ſo ſagt Gleditf . 5 / | u . Vicia. . 8. 202, hingegen, daß die Blumen der Vicig katius und der I: meiſten Wickenarten den Bienen des Honlgs wegen nuͤtzlich find. | Vicia fatiua a. ihrer Blattohren Saft, welchem die Ameiſen nachgehen. Blume wird von einem Daͤmmerungsſchmetterling „ Sphinx Eu- Phorbiae, beſucht, welches ich im Auguſt Abends um fieben Uhr geſehen habe. In dieſer Vartetät ſowohl, als in der zweyten, habe ich nicht eine ſolche Saftdruͤſe, als Vicia Faba hat, ſondern eine ſolche, als Orobus niger hat, gefunden. Die zweyte Va⸗ 8 rietaͤt halte ich für eine beſondere Art, weil ſie in der hieſigen Gegend nicht nur auf den Aeckern, ſondern auch auf dem Felde * d n den Heiden waͤchſt, wo niemand. die erſte antreffen wird. | Vieia Faba. Saubohne. Tab. XIX. 18—23. 27. 23. Die ein wenig vergroͤſſerte Blume in rotürücher Steh lung „ von der Selte geſehen. ach 15. Dieſelbe, von vorne geſehen. N N 19. Das Piſtill nebſt der (punktirten) Saſtdrüſe. x “20, Die Fahne, von vorne geſehen. f 21. 42. Ein Blattohr von der unteren, 27. von der oberen Seite. Die Blattohren haben auf der unteren Seite ein ſchwarzes Hoͤhl⸗ chen, welches ein Safttroͤpſchen abſondert und enthält. I. Die Saftdruͤſe, welche ſchon Linné und Gleditſch (S. en bemerkt haben, iſt der laͤngliche e e un⸗ ter der Baſis des Fruchtknotens fi i. 2. Der Saft iſt in dem Grunde der Roͤhre, welche die Flla⸗ mente bilden, befindlich. Auf beiden Seiten des einfachen Fila⸗ ments ſind auch hier zwey Oeffnungen fuͤr die Inſekten. In ver⸗ * ſchledenen Blumen fand ich auf der oberen Seite des Kelchs und am Nagel der Fahne ein Loch, welches ein Inſekt eingebiſſen hatte, dem der natürliche Eingang Br Ya zu enge geweſen 8 Der röhrenformige Nagel der Fahne umſchleßt den uͤbri⸗ gen. inneren Theil der Blume ſehr San, on le ee ea Degen tropfen durch. 4̃.H Die Blume foll nicht von oben, onder v von vorne den J Inſekten in die Augen fallen. Da ſie nun nicht, wie gewoͤhn⸗ lich, eine horizontale, ſondern eine mehr aufrechte Stellung hat, ſo mußte dle Fahne mit dem uͤbrigen Theil der Krone nicht, wie gewoͤhnlich, einen rechten, ſondern elnen ſehr ſpitzen Winkel ma ⸗ chen. Sie hat ein doppeltes Saftmaal. Denn dte Krone tft die Fahne grade da, wo fie an den Fluͤgeln anliegt, und wo die Inſekten in die Blume hineinkriechen, oder ihren Saugeruͤſſel hinelnſtecken muͤſſen, mit ſchwarzen Linien geziert. 44 4 153 FE E . yet! 116 RB 16 — — = 5 Die Pflanze hat auch in den Hoͤhlchen Die 4 Die Die Fluͤgel und das Schiffchen, von der Seite gefehen. | 33 Vieia. 5 2 Im W denen Sommer ſahe ich, daß eine Hum. ana die Blumen beſuchte. Schon in einiger Entfernung | konnte ich bemerken, daß diejenigen, welche fie beſucht hatte, eine ans dere Geſtalt hatten, als die übrigen. Als ich dieſelben näher be⸗ ſahe, ſo fand ich, daß das Schiffchen und die Flügel von der Hummel herabgedruͤckt worden waren, ſo daß der vorderſte oder i 5 oberſte Theil des Piſtills und der Staubgefäße zum Vorſchein ge⸗ „ kommen war, und ganz frey ſtand. Indeſſen behielten fie dieſe 358 2 | Geſtalt nicht lange, ſondern das Schlffchen begab ſich nebſt den X Flügeln nach und nach wieder in die Höhe, umfaßte von neuem das Piſtill und die Staubgefäße, und die Blumen erhtelten auf ſolche Art die vor dem Beſuch gehabte Geſtalt wleder. Nach ei⸗ nigen Tagen traf ich die Vicia Eracca auf dem Felde an. Ich wollte wiſſen, ob, wenn dleſe Blume von einem ähnlichen Juſekt = beſucht würde, elne gleiche Erſcheinung erfolgen wuͤrde. Ich druͤckte alſo mit einem Stöckchen dle Flügel und das Schiffchen . ein wenig, und ſahe, daß dleſelben ſich ſehr leicht herabdrucken En ließen, wodurch das Piſtlll und dle Staubgefäße zum Vorſcheinn kamen, daß ſie aber, wenn ich zu druͤcken aufhoͤrte, ſich wieden in die Höhe begaben, und das Piſtill und die Staubgefäße wie⸗ der umfaßten und verbargen. Hler ging mir ein großes Licht auf. Ich ward nicht nur uͤberzeugt, daß dieſe Blumen von den Inſekten befruchtet e werden, ſondern ſahe auch die Urſache ihrer Struktur, vornehm lich der Struktur des Schiffchens, ein. Das Schiffchen dient bloß dazu, die Antheren und das Stigma vor der Naͤſſe zu ver⸗ wahren, und daß das Inſekt, welches eine ſolche Blume beſucht, ſich auf daffelbe ſetzen koͤnne. Sobald dies geſchehen iſt, druͤckt es daſſelbe vermoͤge ſeiner Schwere herab, eutbloͤßt dadurch die Antheren und das Stigma, beruͤhrt beide mit feinem Unterlelbe, und ſtrelft den Staub von jenen ab, und bringt ihn auf e, 2 Nachdem es den Saft verzehrt, und die Blume verlaſſen hat, ſo begiebt ſich das Schiffchen nach und nach wieder in die Höhe, und umfchließt und verbirgt die Antheren und das Stigma eben ſo, als vor dem Beſuch. Zu dieſem letzten Endzweck ſchlen nicht nur bey dieſen beiden Arten, ſondern auch bey verſchtedenen an⸗ deren Blumen dieſer Ordnung ein großer Theil ihrer Struktur zu dienen, und ſehr leicht aus enjeien erklärt werden zu . nen. Nemttch: : ; 1) Die Glätte, welche ri bey dieſen Whumen bemertte. Wenn ſich das vom Inſekt herabgedrüͤckte Schiffchen von ſelbſt weiß; die Fluͤgel aber find mit einem großen ſchwarzen Fleck, und | wieder in dle Hoͤhe begeben ſollte, ſo mußte nicht nur es ſelbſt, ſondern auch die Fllamente und der Grlffel glatt ſeyn. 2) Der umſtand, daß die Fluͤgel an Einer Stelle auf beiden Seiten an das e entweder wirklich angewachſen Ind, * „ . 9 N Jen angewachſen zu ſeyn ſcheinen, indem 19 daselbſt In baffebe zlemlich feſt eingefügt find. Die von dem Inſekt herabgedrüͤckten a m Nägel derſelben ſtreben nach dem Beſuch wieder aufwaͤrts, und s ziehen auch das Sch fihen mit in die Höhe, . 3), Bey einigen Arten fand ich, daß auch der Nagel der Fahne zur Erreichung dleſes Endzwecks diente. Derſelbe wurde nemlich, wenn ich das Schiffen, deſſen Nagel er umfaßte, herabdruͤckte, von einander gebogen; ſobald ich aber wieder nach⸗ lleß, bog er ſich mit elaſtiſcher Kraft wieder zuſammen, und hob dadurch das Schiffchen wieder in die Höhe. Alge Stelle wieder eingenommen hatte. Dieſes wird man ſich eis nigermaßen vorſtellen konnen, wenn man die 30. Fig. mit der 29. vergleicht; noch. beſſer aber wird man es elnſehen, wenn man mit einigen Blumen den Verſuch anſtellt. 9 Der Umſtand, daß neun Fllamente in Einen eöhren, oder rinnenförmigen Körper zuſammengewachſen find. Wären fie, wle gewoͤhnlich, von einander abgeſondert, fo würden ſie, £ fobald das Schiffchen vom Inſekt herabgedruͤckt worden iſt, ſich — aus einander begeben, und einen groͤſſern Raum einnehmen, und dadurch! das Schiffchen ne / ſich wieder in die Rede zu begeben. * Dle ſonderbare Struktur des Phafeolus vulgaris, el i cher ein ſchneckenfoͤrmig gewundenes Schiffchen und eben ſo geſtaltete Filamente und Griffel hat (den Griffel ſieht man In Fig. 9. in feiner natürlichen Stellung), habe ich immer für etwas merkwuͤrdlges, und fuͤr ſo etwas gehalten, was bloß auf die durch Inſekten geſchehen ſollende Befruchtung ſich bezieht. Hier von ward ich vollkommen uͤberzeugt, als ich mlt dieſer Blume einen ahnlichen Verſuch anſtellte. Dies geſchah mit der erſten Varletaͤt (Schminkbohne). Tab. XIX. 22“. 31. In der letzte⸗ ren Fig. iſt der vorderſte Thell des Schlſſchens in ſeiner natüͤrli⸗ chen Stellung abgebildet. das Ende des Stigma hervorragen. In der erſten Figur iſt daſ⸗ ſelbe in derjenigen Stellung abgebildet, welche es erhält, wenn 34 man es herabdruͤckt. Man fieht, daß nicht nur das ganze Stigma, 8 ſondern auch der oberſte haarlchte Thell des Griffels zum Vor⸗ | ſchein gekommen iſt. In Flg. 9. ſieht man diefen haarichten Theil. a b und das Stigma be deutlicher. Wenn alſo ein Inſekt die Blume beſucht, ſo ſetzt es ſich auf das Schiffchen, und druͤckt es herab. & 1 „ 2 El 5 V Lerne 9 A Fe BE 8 Sobald dies gefchteht, fahrt auch der oberſte Thell des nr Griffels aus der Aa des ade heraus, Dark er f Vicia. Colutea. vorher den Staub von den hinter der Oeffnung befindlichen An. theren abgeſtreift und gleichſam abgebuͤrſtet hat, zu welchem Ende allein er mit Haaren verſehen iſt. Das Inſekt ſtrelft alsdann es am oberſten Theil des Griffels haftenden Staub ab, und ſtreicht denſelben an das Stigma, und befruchtet auf ſolche Art die Blume. Nachdem es den Saft verzehrt hat, verlaͤßt es die Blume. Alsdenn faͤhrt der oberſte Theil des Griffels wieder in das Schiffchen hinein. Ich. vermuthe, daß die Blume ein ese, Dlchogamiſt it. Wenn es damit ſeine Richtigkeit hat, ſo ſi che za \ | man noch mehr die bewundernswuͤrdige Kunſt ein, welche der 4) Die Stellung des Griffels. Derſelbe macht mit dem Fruchtknoten einen rechten oder ſpltzen Winkel, Fig. 19. 30. | Diele Stellung deſſelben verurſachte, daß das herabgedruͤckte Schiffchen nicht eher wieder. in Ruhe kam, bis es völlig die vo ⸗ Blumenſchoͤpfer in ihrer Struktur bewleſen hat. Oeder ſagt in feiner Einleitung zu der Kräuter kenntniß (Th. II. S. 385. $. 228.), daß von 114 Arten aus der Klaſſe mit Huͤlſenfruͤchten ohne Erbſenblumen nur zwey Eu⸗ ropaͤlſch find. Ich glaube, daß ſi ch dieſes aus dem angezeigten Endzweck des Schiffchens erklären laſſe. Daß die Arten mit Hüͤlſenfruͤchten mit Erbſenblumen und ohne Erbſenblumen eine natürl liche Familie ausmachen, lehrt das aͤußere Anſehen. Daß aber die Blumen j jener Arten Erbſenblumen ſind, koͤmmt daher, daß fie in kaͤlteren Himmelsſtrichen wachſen, in welchen es öfters regnet, weshalb ihre Antheren und ihr Stigma durch das Schiffs chen vor dem Regen geſchuͤtzt werden mußten; und daß die Blu⸗ men dieſer Arten keine Erbſenblumen find, ruͤhrt daher, daß ſie N in den heißen Himmelsſtrichen, in welchen es ſeltner regnet, ih⸗ ren Standort haben. f ; Vie ia Cracca Ein gewiſſes mie unbekanntes © Inſekt beißt! in den Nagel der Fahne ein Bache um des Sale theilt baftg zu waben) . & Coluted. |: Coluten arhogslcens 36. a 267 Die etwas vesgeöfnte Blume in ache Stan 3 von vorne geſehen. — * Tab. x. 24-26, 154 77 2§9. Diefelbe, von der Seite geſeben. 2 In der Oeffnung deſſelben ſteht man 24. Dieſelbe, von oben gefehen, nachdem ein Stück vom Kelch abgeſchnitten, und die Fahne abgeloͤſet worden, wodurch die belden Oeffnungen des dale zum Waschen gekom- men ſi nd. 2. Die vorhergehende Sigur, weden; dle buran %ele . der Krone abgeloͤſet worden. 5 . Die Fahne, von vorne aachen In Ihre Mitte das Saftmaal. 32. Ein Thell der Blume, von oben eiche , wo das Saftmaal verkuͤrzt Then er | Colutea. Coronilla. | 30. Die Sm von der Seite senden, ; achten. die 8 Krone abgeloͤſet worden. 8. Der hinterſte Thell der von der Seite Neſchsen Blu⸗ me, nachdem der Kelch geößtentheils weggeſchnitten worden. 34. Die weren Figur, nachdem die Fahne abge⸗ eien worden. 31. Dieſelbe, nachdem die Fluͤgel, und 0805 un das Schiſſchen abgeriſſen worden. s 1. 2. Die Saftörüfe und zugleich der Saſthalter iſt der fleiſchichte und weite unterſte oder hinterſte Theil des zuſam⸗ mengewachſenen Fllaments, welches unmittelbar uͤber oder vor dem Safthalter enger wird, und den ene 815 um⸗ ſchließt, Fig. 25. 3. Der Saft iſt gegen den 87965 olg geſichert. Denn der Kelch druͤckt den Nagel der Fahne an den unter demſelben befindlichen Thell der Blume (man vergleiche Fig. 29. mit Fig. 33.), und die Fahne umfaßt mit den beiden Hoͤckern, welche ſie unterwaͤrts beym Anfang des Nagels hat, Fig. 28., die Fluͤgel und das Schiffchen recht genau, Fig. 32., ſo daß hier ſchlechterdings kein Regentropfen , . s ein Inſekt durchkommen kann. 4. Daß nun das Inſekt dieſen Eingang zum Saſthalter ö leicht finde, dazu dient das Saftmaal, welches unmittelbar Über diefem Eingang an der Fahne angebracht iſt, und in ei⸗ ner aus rothen Linien zuſammengeſetzten Figur beſteht, da die Krone gelb iſt. Wann es hineingekrochen iſt, ſo gelangt es durch die beiden Oeffnungen in den Safthalter. Die in dieſer Ordnung vorkommenden Blumen bllden mehrentheils eine aufrecht ſtehende oder herabhangende Traube oder Aehre. Ste mußten daher elne hortzontale Stellung er⸗ halten, well eine ſolche Traube oder Aehre nicht von oben oder von unten, ſondern von allen Seiten am beſten in die Augen fälle, Aus ihrer horizontalen Stellung folgt die Irregularitäͤt ihrer Geſtalt. Die Fahne ſollte den Blumen das meiſte Anſehen verſchaffen. Sie macht daher mit dem uͤbrigen Theil derfelben, inſonderheit mit ihrem eigenen Nagel, einen rechten Winkel, und iſt von anſehnlicher Gröffe Unter der Fahne iſt der Ein⸗ gang fuͤr die Inſekten; deswegen hat ſie das Saftmaal. Dies iſt die gewoͤhnlichſte Einrichtung dieſer Blumen. Colutea orientalis du Roi. Hat eine gleiche Ein: N - — 8 Cor N Coronilla Emerus. Die Sapne- IM 2 n 8 a ä ig it age | been Blatter des Schiffchens ſind vorne auf der inneren Selte mit zwey großen ſchwarzpurpurfarbenen Flecken geziert, welche auf der äußeren durchſchimmern. alſo Bier nicht auf der gewoͤhnlichen Stelle. Tab. XIX. 37. . SE | Coronilla. Adtragelus. Pforalea. g f 27. Die etwas vagaſfe Blume in natürlicher en, lung. 39. Dieselbe, von oben ee nachdem der vordere I Theil des Kelchs weggeſchnitten worden. 40. Die vorhergehende Sigur, nachdem der Nagel der Fahne abgeloͤſet worden. f 41. Dieſelbe, ee das einfache Silament gelen f worden. 42. Die Fahne, von vorne 17 1. Die Saftdruͤſe iR der fleiſchichte erg a ound ö des Kelchs. 5 2. Der Saft befindet ſich in der Saftdruͤſe und dem uns terften weiteren Theil des zuſammengewachſenen Filaments. 3 Die beiden Oeffnungen des Safthalters, Fig. 404 wer⸗ 8 den vom Nagel der Fahne verdeckt, Fig. 39., welcher vom Kelch herabgedruͤckt wird, Fig. 37. Diefer Nagel If auf der 362 3 unteren Seite bis a rinnenformig, hinter a aber platt. Bey a iſt ein kleiner Anſatz, welcher dazu dient, einen Regen⸗ - tropfen, welcher am Anptufsenen A herabgeſloſſen ur 5 aufzuhalten. 8 4. Die Krone iſt gelb. Die Fahne 5 bat unterwäͤrts einen gewaͤſſerten Fleck, wie die gelben Arten des Ranuncu- lus, aus welchem Linien von eben der Farbe entfehen, und fi 9 auf RER daher Fig. 42. | regte Aſtragalus Onobrychis. e 5 ffn ze pfor alea bituminofa. 1. Die Saftdruͤſe iſt der kurze dick glatte dis nie Stiel, auf welchem der haarlchte Fruchtknoten ſitzt. 5 2. Der Safthalter ift die Baſis des zuſammengewachſenen Fllaments. Ueber derſelben macht das emfache Slament, wle | gewöhnlich, zwey Oeffnungen. | Iſt eine Safstume, 5 | und dat mit dem Orobus ‚seige 951 =: 3. Die Blume iſt lang, und 2 keinen Bsenopen u den Safthalter dringen. 4. Die Krone iſt weiß, dabey ein g blaßblau. Die Das Saftmaal if Trifolium. Tr bee Er rikollum alpeſtr e. Brauner Wette Tab. xk. 43-45. i 353. Die vergtöſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung. 8 43. Der vorderſte Theil derſelben, von unten geſehen. d 44. Die Oeffnung des Fllaments, auf welcher die wegge⸗ ſchnittene Fahne llegt, und a der Eingang für die Inſek⸗ ten iſt. 8 ö 45. Der Fruchtknoten. 1. Die Saftdruͤſe iſt wahrſchelnlich der sus Counteirt) Theil des Frachtknotene. J 2. Der Safthalter iſt die Kronentöhr . 7 3. In den Safthalter kann kein Regentropfen hinelndrin⸗ 9 Tr Filamente find hier in Einen Koͤrper zuſammenge⸗ ; wachſen, welcher oberwaͤrts der ganzen Länge nach eine Spalte hat. In der Mitte iſt dieſe Spalte am engſten; hinterwaͤrts aber erweitert ſie fi) in bie Oeffnung „ welche den Inſekten zum Eingang in den Safthalter beſtimmt iſt. Dieſe Oeffnung wird von den Ohren der Flügel und von der Fahne beben, 1 gen. und dem Regen verſchloſſen. ; 4. Daß die Krone in eine lange Roͤhre zuſammengewachſen iſt, da in andern Arten die Theile derſelben abgefondett ı auf dem Boden ſtehen, davon ſcheint die Urſache dieſes zu ſeyn, daß die Blumen nicht eine Umbelle, wie z. B. beym Trifolium repens, ſondern eine dichte Aehre bilden. Die Krone mußte folglich ſehr lang ſeyn, damit fie ſich vorne gehörig ausbreiten, und auf 8 ſolche Art dle ganze Saar! den SER Bl in die Augen l len koͤnnte. Tr ifolium Wellen i macht, w des Honigs wegen den Bienen ſehr wert ſey . Trifolium repens. ö = 22885 yet u as Pe des Kelchs. * 3. Der Saft wird auf die gewöhnüch Art v vor dem Regen 0 Stenkler Daß dleſe Blume Saft habe, ſchließe ich theils aus ihrem ſtarken N und angenehmen Geruch, theils aus den beiden Oeffnungen, welche das einfache Filament mit dem zuſammengewachſenen wie bey der Vicia und andern Gattungen. Da dieſelbe Aber ſehr klein iſt, fo habe ich mit bloßen Augen den Saft nicht ſehen koͤnnen. Auch Gledit ſch ſagt S. 177, daß dieſe Blume ee 364 1 Die Fahne iſt weiß, die lage und das Schi ſſchen aber Be wenig gelb. i $. Die Blumen werden von den Bienen beſucht, und ich bemerkte, daß ſie immer bey denſelben blieben, ohne auf andere in der Naͤhe ſtehende Saftblumen ſich zu begeben. a Trifolium pratenfe. Rother Wiefenflee. Wird von zwey großen Hummelarten beiuhte muß folglich Saft ent halten. : Tr Holium RE Wed von Hummeln beſucht Ich ſahe, daß eine Hummel bloß dieſe Blumen aufſuchte, und verſchiedene andere Saftblumen ſtehen ließ. Man ſollte kaum glauben, daß ein fo kleines Blümchen fo viel Saft enthalten | 2 Trike Lotus. e i Eönnte, daß eine Hummel f ich davon zu enahten im ROH | wäre, Lotus. Lotus eee e Schotenklee. Wenn man den Kelch von außen genau beſieht, ſo kann man ſchon vermuthen, daß die kegelſoͤrmige Baſis deſſelben die Saftdruͤſe ſey; denn ſie iſt etwas er als der obere walzenfoͤrmige Theil. Die Saftdruͤſe und zugleich der Halt nut ſt . 5 * geſchuͤtzt; auch hat der Safthalter bie he zwey * nungen. 4. Das Saftmaal ka an der gewöhnlichen Stelle. Denn die Krone iſt gelb; die Fahne aber mit rothen Linien geziert, > welche in der Mitte anfangen, 7 und ſich bis an den Nagel er⸗ 1 | fireden. 4 ER | 5. Die Blumen werden von u beſucht. { Gleditſch hat ſchon bemerkt, daß dieſe n Saft hat, S. 136, a wie die folgende, S. 197. > ee = ee Falc ans in imlarr \ 1. 2. Der Safthalter und vermuthlich auch al — 8 Saftdrüſe iſt der ein wenig ſlelſchigte Grund des Kelchs. Weißer Wieſenklee. Wenn man den Kelch umbiegt „ und die Fahne abnimmt, ſo findet man auf der inneren Seite ihres Nagels ein Safttroͤpfchen, welches ver⸗ muthlich aus dem Safthalter durch die beiden gewohnlichen Oeff, nungen, welche auch ben diefer Art angetroflen w werden, 2 | hat, wie gewöhnlich, zwey Oeffnungen. Hält man dieſe 3 a das Sonnenlicht, ſo erblickt man den glänzenden Saft ſche . Die Fahne der Abe Krone iſt da, wo ſie ſich aufvfrt 7 = mie einigen rothen. Linen . | j x Achtzehnte Citrus. Tragopogon. \ 3 1 u Citrus. Pieris. f Tragopogon. i a: Aörgehnte Klas. ; Polyade pin | | x * 7 zuitterbtanen, 4785 Sitamente in mehr als zwey Rrper sufammengemacfen find. 1 Citrur. 5 — . at Ittronenbaum. Tab. XXI. 22. 28. 30. 28. Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. 28. Der Grund derſelben. Die Saftdrüſe, welche das Piſtill unterwärts umsiebt. 22, Der Kelch, die Snare und der ſchon * . Frucht knoten. Da ich diefe Blume * später Jahreszeit „ nem i im in erſchedene Körper sufammengervacfen. ar, | x A November, unterfühte, ; io 15 es kein Wunder : va 10 keinen * N —— | Saft ie derſelben fund, eie Me ang Haben 5. da ſie eine Saftdruͤſe hat. 1. Diefelde tft der ſteſſchichte geltie Künftig As „2 5 welcher die Baſie s des Fruchtknotens umgiedt, 3 a Diefer Körper ift zugleich der Saſthalter. Bi Die langen Filamente beſchuͤtzen den Saft vor ben 2 Regen. Bloß zu dleſer Abſicht vermuthlich Mi ind fü fie unterwaͤrts * * Meunzehnte Klasse. Syngenefi dieſer Klaſſe vorkommen, Saftblumen, und als ſolche aufs bey ſchoͤnem Wetter geöffnet, die uͤbrige Zelt aber hindurch, oder bey ſchlechtem Wetter geſchloſſen ſind. Im erſten Fall bieten dieſelben ihren Saft den Inſekten an, fuͤr welche der ſelbe beſtimmt iſt; im letzten beſchuͤtzen fie denſelben vor dem Regen, oder verwahren ihn auch vielleicht vor ſolchen Inſek, geben könne ‚ und daher genau bemerkt werden wüſſe. x i — le Tragopogon. Tr agopogon maior. Daß diejenige Art von Bocks⸗ dart „welche in der hiefigen Gegend häufig waͤch ſt/ nicht Tra- * Lepogon pratenfis, wofuͤr ich 8 ſonſt mmer ge * zweckmäßigſte eingerichtet find, wird man wegen der verſchle | denen Beyſplele, welche ich anführen werde, waheſchelulich fin⸗ den. Zu dieſer zweckmäßigen Einrichtung ſcheint auch der Um fand zu gehören, daß die Blumen, oder vielmehr Blumen wiſſen Zeiten des Tages oder knäufe vieler Arten nur zu gewiſſen Zelte ages, am 9 Uhr wider Yohlleße, ten, welchen derſelbe nicht elgentlich zugedacht iſt. Ich glaube | alſo, daß diefer Umſtand zu wichtigen Aufſchluͤſſen Gelegenheit Biitterblumen mit iufammengewacfenen Ant heren. 5 2 * g 8 8 N x Be N . 2 — ale Bas = 62 in a funf erſten Ordnun gen fondern T. maior fey, unter welchem Namen fie Herr D. Willdeno w in feiner Berliniſchen Flora angeführt hat, wird dadurch noch wahrſcheinlicher „ daß ich bey derſelben dasjenige = nicht bemerkt habe, was Wahlb dom in der oft angefuͤhrten > Differtation und der Graf Mattuſchka in feiner Schleſi⸗ ſchen Flora von dem T. pratenſis ſagen, nemft ih, daß derſelbke ſſich bey helterm Welter des Morgens um 3 Uhr öffne, und Die hleſige Art habe ich Morgens um 4 Uhr noch nicht, aber um halb 6 Uhr geoͤffnet, und ge⸗ gen Mittag noch recht ee gegen abe aber geſchloß {en gefunden. 7. = 5 5 * Far „ 1 Pieri 1. Tab. XX. 1 f. 13. u 1 22 Pieris 5 1. Die vergroͤſſerte Blume, von vorne geſehen. 5 Der mittelſte Theil derſelben, von ee 3 von 8285 = Seite geſehen. N 4. Ein Samenkorn aus dem Rande, * aus der Sr: z 13. b. Die geſtielte Haarkrone eines Samenkorns aus der Scheibe, von der Seite gesehen, * die vorderſten — 1 — 367 Picris. \ Chondrilla. abgesiffen worden „damit man die in der Mitte derſelben befind⸗ liche ehemallge (punktirte) Saſtdruͤſe ſehen konne. a. Dieſelbe, von oben geſehen. d : Diieſe Blute iſt eine Saftblume, und ee daher von den Blenen haͤuſig beſucht. 1. Die Saftbrüfe iſt der längliche Koͤrper, welcher in der Mitte der Haarkrone befindlich iſt. Die Kronenroͤhre umgiebt ihn, und auf ihm ſteht der Griffel. An dem reifen Samen kann man denſelben durch die Loupe deutlich ſehen. 2. 3. Da der Saft innerhalb der Kronenroͤhre in dle Höhe ſteigt, und ſich im oberſten Theil derſelben ſammlet (wie in den folgenden Arten): ſo iſt dieſer Thell nicht nur auswendig han; richt, ſondern auch mit einer einzigen Borſte verſehen, welche in dem Winkel ſteht, den die Ränder des Plaͤttchens da, wo fie ſich ‚vereinigen „machen. Dadurch wird der RER dem Regen geſchuͤtzt. eg Obgleich die Blumen des Randes fi ich von den in der Schelbe | befindlichen durch welter nichts als dadurch unterſchelden, daß ſie auf der aͤußeren oder unteren Seite in der Mitte roth find, fo iſt Scheibe befindlichen ein groͤſſerer Unterſchled. Die letzteren ſind gelblichbraun, runzlicht, oberwaͤrts mit Zaͤhnen beſetzt, nicht aber haarlcht, grade. auf der oberen konkaven. Seite mit einigen Reihen von Haaren Ver Die Haare Ihrer Krone fi nd kuͤrzer, weniger aus einan⸗ der ſtehend und weniger gefiedert, als bey den zen der Scheibe \ = = Chondrilla. Ebel iuncea. Gelbe Wegewart. Die reifen und zum Abfliegen bereiten Samenkoͤrner. An dieſem Samen habe ich eben diejenige Bemerkung ge⸗ 5290 welche Ich von dem Samen des Geranium lacerum ange- fuͤhrt habe „ nemlich daß derſelbe, wann er völlig reif geworden tiſt, und ſich aus einander gebreitet hat, nicht anders als bloß durch den Wind vom Boden abgeſondert wird. Ich ließ eine Ans Zahl mit ‚blühenden und verbluͤheten Blumen verſehener Stengel, 5 welche ich vom Felde geholt, und auf einem der Mittagsſonne grade entgegengeſetzten Fenſter im Waſſer ſtehen hatte, und welche nach und nach relfen Samen anſetzten, den ganzen uͤbrigen Thell des Sommers hindurch ſtehen, und fand im Herbſt, daß kein = einziges Samenforn abgefallen war. Dieſer Same ſitzt auf dem | Fruchtboden ſehr feſt, damit er nicht von ſelbſt abfalle, und kann dennoch durch den Wind leicht abgeriſſen werden. Denn man kaun ſich Weil als einen Hebel vorſtellen, an deſſen * 8 Ss. ſcher der Same auf dem Boden ſitzt. Die erſteren ſind weiß, gebogen, und Tab. V. 1 2 Schatten ſtehe Chopdrille I 6d 368 5 | aan Ende die Kraft (des Windes), am unterſten aber die Laſt angebracht iſt. Dieſe Laſt beſteht in der Feſtigkeit, mit wel. | Daß der Wind feine Kraft beweiſen koͤnne, verurſacht die auf dem oberſten Ende ſitzende Haarkrone Nun iſt der Ruhepunkt dieſes Hebels auch am um terſten Ende beſtudlich. Folglich iſt die Entfernung der Laſt vom Ruhepunkt = 85 hingegen die Entfernung der Kraft von demſel⸗ ben von ziemlicher Gröffe. Saͤßen alſo die Samen auch noch weit feſter, ſo wuͤrde der Wind ſte leicht abreißen konnen. Hat er ſie nun abgeriffen, ſo fuͤhrt er ſie weit fort, weil die Haar⸗ krone ihnen gleichſam zum Fallſchirm dient. Und ſo erreicht die Natur ihre Abſicht, daß die Samen in welten Entfernungen von der Mutterpflanze ausgeſaͤet werden. Leontodon.. ka | Leontodon autumnale. Herbſtloͤwenzahn. XX. 6. 11. 14. 15. ö 6. Die vergroͤſſerte re ohne den 3 von vorne geſehen. doch zwiſchen den Samenkoͤrnern des Randes und den in der ; 14. Der mittelſte Theil derſelben 7 von der Seite geſehen. 11. Die Oeffnung der Kronenroͤhre, von oben geſehen. 15. Der mit der Haarkrone verſehene Fruchtknoten. - 15% Derfelbe, nachdem die Haarkrone abgeriffen worden, damit man die (punkt rte) Saftdruͤſe beſſer ſehen koͤnne. a Die Blumen werden von den Bienen häufig beſucht. Der Saft befindet fi ch in dem oberſten etwas erweiterten Theil der Kronenroͤhre. Die Fllamente, welche uͤber demſelben ſich befin den, und gleichſam fünf kleinere Oeffnungen der Roͤhre bilden, 2 Fig. 6. 11., beſchuͤtzen den Saft vor dem Regen. Auch fe bey Regenwetter der Blumenknauf geſchloſſen. Leontodon n Tar axacum, e Löwenzahn. Tab. XX. 710, 8 i 7. Der ſich Sfinende Blu imenknauf ie: nattefiger Sröpe | und Stellung. er Derſelbe, Aanchbem er f 0 völlig geöſfnet hat. 10. Die vergroͤſſerte Blume, von der Seite geſehen. 9. Der mittelſte Theil derfelben, von vorne geſehen. a (bey Fig. 10.) der reife Same in natürlicher Groͤſſe. | b und c die Haarkrone, eben ſo, wie Sig. 3 Dit eg drüſe iſt auch hier punkeiet, 9 In Anſehung der Saftdruͤſe, des 5 Cafthatters u. und der Saft decke ſtimmt dieſe Art mit der vorhergehenden uͤberein. Die Blumenknaͤufe öffnen ſich nicht alle zu einer gleichen und beſt umm⸗ | ten Zeit, font u man findet des Morgens dtejenigen, welche im en noch geſchloſſen, da andere, welche von der \ 360 Leontodon. Hieracium. Crepis. Hypochoeris. Sonne befchtenen. FERN ſich ſchen geoͤffnet haben. men werden von bienenartigen Inſekten häufig beſucht. Jedoch bemerkte ich einſtmals, daß die zahmen oder Honigblenen, die neben derſelben ſtehenden Blumen des Loͤwenzahns, wenn fie welche die Potentilla verna in großer Anzahl beſuchten, ſich auf dieſelben geſetzt hatten, bald wieder verlleßen; vielleicht kam dieſes aber daher, und fie nicht gern mit den Blumen abwechſeln. Auch ber ger a meine weiße Schmetterling beſucht dieſelben. Diefer verweilt ſehr lange auf einem jeden Blumenknauf, und leert eine Blume nach der andern aus, indem er den hinterſten Theil ſeiner Zunge in die Hoͤhe, und den vorderſten wieder herabblegt, zum Bewelfe, daß er den Saft nicht aus dem Grunde, fon: dern aus dem oberſten Theil der Kronenroͤhre 9 Hierdcium. 5 ER Hieracium murorum, Gelbes Lungenkraut. Blume ſcheint, wie Alelepias, Fliegen zu fangen. auf einem Blumenknauf eine Fliege an, welche ſich ſehr be⸗ muͤhte, ſich wleder los zu machen, und faſt alle ihre Kräfte erſchöͤpft zu haben ſchlen. Ihr Saugeruͤſſel ſteckte in dem oberſten Theil der Kronenroͤhre einer Blume, als dem Safthal⸗ 8 ter. Was aber denſelben eigentlich feſt hielt, konnte ich wegen der 2 der = nicht ausfindig er > 8 E | _ Crepis. erepis, biennis. Wird von Fliegen und Blumenks fern ‚Häufig Pr N alfo Saft. 0 | .. Hypochoeri is. Hypöchoer is radicata, Diele Blume liefert den Bienen ungemein viel Staub. In der Mittagsſtunde eines ſchoͤnen Tages traf ich eine Biene auf derſelben an, welche an ihren Hinterbeinen Staubballen von einer ſolchen Groͤſſe hatte, daß ich daruͤber erſtaunte. Sie waren nicht viel kleiner, als der ganze Koͤrper des Inſekts, und gaben demſelben das An, ſehen eines ſtark beladenen Packpferdes. Dennoch konnte ſie mit dieſer Laſt ſehr ſchnell fliegen, und fie war mit dem ge ſammleten Vorrath noch nicht zufrieden 5 ſondern flog von el⸗ nem ae zum un Leuſelden zu vergröſſen. 3 5 Damals, als ich dieſe lee gemacht hatte, ſchrieb ich ſo, weil ich dieſe Biene fuͤr die zahme Biene hielt, weſcher fie; — in einiger Entfernung geſehen (denn ich konnte fie nicht fan gen), aͤhnlich ſieht. Daß es aber nicht die zahme Biene ſey, haͤtte ich ſchon aus der Die Blu weil ihnen die Potentilla lleber war, Dieſe a Ich traf Seren 370 Hinterbeinen ſaß, ſchlteßen tollem. Derſelbe war nemlich ganz 5 locker, ſo wie er von der Blume war abgeſtreift worden. Auf den Hinterbeinen der zahmen Bienen aber ſitzt der Staub nicht locker, ſondern kompakt, weil ſie ihn nicht mit den Hinterbei⸗ nen abſtreifen, ſondern mit dem Munde, und ihn von da mit den vorderſten und mittelſten Beinen auf die Hinterbeine brin⸗ gen, und dort gleichſam ankleben. Im Sommer des gegen⸗ waͤrtigen Jahres kam ich aus meinem Irrthum. Ich fand nemlich ebenfalls in der Mittagsſtunde eines fchönen und wars men Tages auf eben dieſer Blume eine mit eben ſo außeror⸗ dentlich großen Staubballen verſehene Biene, und erkannte ſie ſogleich fuͤr eben dieſelbe Art. Ich fing ſie. Als ich fie bes trachtete , fand ich bald, daß es keinesweges die zahme Biene fen. Sie iſt ein wenig groͤſſer, aber eben ſo ſchlank, als diefe, unterſcheidet ſich aber von derſelben vorzüglich durch die langen Haare, mit welchen ihre Hinterbeine dicht beſetzt ſind. Auf dem Nuͤcken hat fie vier haarichte Ringe. Die drey vorderſten beſtehen aus kurzen anliegenden weißen, der hinterſte am After befindliche aber aus langen abſtehenden ſchwarzen Haaren. Ich ward ſogleich völlig davon uͤberzeugt, daß dieſe Biene keines- weges den Staub wiſſentlich ſammlet, wie die zahmen Bienen, a ſondern daß ſie, indem ſie den Saft aus den Blumen bolt, zu⸗ gleich, ohne es zu wollen, mit ihren haarichten Hinterbeinen den Staub von den Griffeln, welche denſelben aus der roͤhrich⸗ ten Anthere herausziehen, abftreift, und auf die Stigmate bringt, und daß zu dieſem Ende die Natur ihre Hinterbeine mit ſo vielen und langen Haaren verſehen hat. Auch ſahe ich ein, wie zweckmaͤßig es iſt, wenn dieſes Inſek ekt bloß zur Befruch⸗ tung dieſer und aͤhnlicher Blumen beſtimmt iſt, „daß nicht an⸗ dere Theile feines Korpers, ſondern bloß! die Hinterbeine ſo außerordentlich haaricht find. Weil mich nun dieſe Biene die⸗ ſes Umſtandes wegen ungemein intereffirte , ſo gab ich mir viel Muͤhe, ſie in den Werken des Fabricius aufzuſuchen; ich habe ſie aber nicht finden konnen. Sie ſcheint ſelten zu ſeyn, da außer den beiden genannten Exemplaren mir bisher noch kein wet vorgekommen f i. ; * Lapfıne, Carduus. a / 5 Lapfana. Lapfana n Haſenkohl. Des Mogens um 4 Uhr fand ich den Blumenknauf noch geſchloſſen „ um 7 Uhr völlig geöffnet, auch im Schatten, um 11 Uhr, auch im Son, 5 nenſchein, re wieder geſchloſſen. 7 5 a = Serratula. 555 5 N Serratula RER Diefe Blume locket durch 6 ren ſuͤßen Honiggeruch Bienen und andere Inſekten an ſich, BE bey ſchoͤnem Wetter ſich Häufig u Nah einfinden. Car duus. Car duus nutans. Bleſamdiſtel. Tab. * 24.3 26. 26, 1 und Sus de ee in eine benen Geſtalt des Staubes, welcher auf den Blume. A = | RR er fel thellet, e Carduus. 24. Diefelbe ebenfalls in einer jaͤngeren Blume; 080 bot ſich der Griffel ſchon mehr aus der roͤhrenfoͤrmtgen Anthere herausbegeben. In beiden Figuren ſieht man am Gelffel den Staub, welchen er von der roͤhrenförmigen Anthere, indem er ſich nach und nach aus derſelhen herausdraͤngt, abſtreift. Je⸗ doch iſt in Fig. 24 von dem oberſten Theil deſſelben dieſer 5 Staub von einem Inſekt ſchon wieder abgeſtreift worden. Der jetzt ſtaubichte Theil 8 aber war damals noch innerhalb der Authere befindlich. — | Sn 27. Dieſelbe in einer Aren Blume. Sobald die Blume aufgebrochen it, fo befindet fih der Griffel noch innerhalb der Anthere, koͤmmt aber in der Folge immer mehr aus derſelben hervor, Fig. 26. 24., bis er zuletzt ſo weit aus derſelben hervorragt, als Fig. 27. zeigt. In die⸗ fer Figur fi ſieht man, daß derſelbe bey d einen aus Haaren be⸗ ſtehenden Wulſt hat. Dleſer dient dazu, daß, indem der Grif⸗ e f ſich aus der Anthere herausdraͤngt, kein Theil des Staubes uin derſelben zuruͤck bleibe. Linné hat den Theil de für das Stigma gehalten, worin er ſich geirrt hat. Denn das Stigma iſt die Innere Seite der belden Enden, in welche ſich der Grif⸗ Nun iſt in der jüngeren Blume der oberſte Thell des Griffels mit Staub verſehen, das Stigma aber noch geſchloſſen, in der aͤlteren aber hat ſich das Stigma geoͤffnet, der Griffel aber hat keinen Staub mehr, weil dle Inſekten | Hälfte in fünf lange ſchmale Lappen getheilt, von welchen je⸗ denſelben abgeſtrelft haben. Hieraus folgt alſo, daß auch bey dieſer Blume das ungleichzeitige Bluͤhen der Geſchlechtothetle i Statt findet, und daß ſie von den Inſekten befruchtet wird, und zwar ſo, daß dieſe den Staub der . IE. auf die Stigmate der alteren bringen. Dle ſtark riechenden Blumen werden von den kleinen | ſchwarzen Blumenkäfern und von den kleinen gelben Blumen⸗ | Noch am 20. Oktober fand ich gegen Abend Inſekten von drop verſchledenen Arten auf denſelben. ſpinnen haͤufig beſucht. Es war ſchoͤnes Wetter, aber ſchon etwas kalt. Sie hatten fl ch in den waͤrmeren Mi ttagsſtunden vom Saſt derſelben ge⸗ naͤhrt, waren aber jetzt wegen der Kaͤlte ganz unthätlg. GAduus ruhe en Tab. XX. 12. 16—19. „ 5 5 32. Die vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung. 8 12. Die innere Seite der aufzeſchulttenen und fach aus, i gebreiteten Antherenroͤhre. 5 5 | Die folgenden Figuren : ind vom Carduns Marianus ge⸗ = “ den Blumen. In den groͤſſeren Blumen, in welchen die Zwi⸗ 109. Der unterſte Thell der en im „Durchschnitt. 8 n träge die Connie) * um die nommen. gef chert. f hinelnkriechen koͤnnen. e cn Hultkrbbe, und auf N die ee und der Grill ſich befindet. . E 15. Die Haarkrone im Durchſchult. 17. Das Samenkorn, von oben, und 18, von der Seite geſehen. In beiden Figuren fieht man an —n die vor⸗ malige (punktirte) Saftdruͤſe. 1. Die Saftdruͤſe iſt der fleiſchichte PER welcher Br auf dem Fruchtknoten ſitzt. Derſelbe vergroͤſſert ſich, nachdem die verbluͤhete Krone abgefallen iſt/ zugleich mit dem Frucht- knoten, und iſt am reifen Samen am deutlichſten zu bemer- ken. Auf dieſer Saftdräfe ſitzt die Roͤhre der Krone und der innerhalb derſelben befindliche Griffel, welcher in die Vertie⸗ fung der Saftdruͤſe eingefügt ift, Fig. 17. 19. Da nun der Zwiſchenraum zwiſchen der Roͤhre und dem Griffel ſehr eng iſt, Fig. 19., fo ſteigt der Saft durch denſelben hinauf bis dahin 75 wo die Krone ſich zu erweitern 5 Fig. Br wo⸗ ſelbſt er ſtehen bleibt, 2. Der Safthalter iſt alſo der Grund des oberſten erwei⸗ terten Theils der Krone. 3. Der bier befindliche Saft ik gegen den Regen völllg Denn 1) dieſer erweiterte Thell der Krone ſteht nicht aufrecht, wle der unterſte, ſondern wagerecht. tropfen fallen alſo nicht in ſeine Oeffnung, ſondern auf die ‚äußere Oberfläche feiner oberen Haͤlfte. 2) Derſelbe iſt zur doch die vier oberſten kuͤrzer find, als der unterſte, Fig. 32. Jene ſind kuͤrzer, damit die Regentropfen deſto beſſer abgehal⸗ ten werden; dieſer iſt länger, damit die Inſekten deſto leichter 3) Die in Eine Roͤhre zufammenge⸗ wachſenen Ancheren haben an ihrem. untern Ende, an welches die Filamente angewachſen ſind, zehn lange ſchmale Fortſaͤtze, Fig. 12. Auch dieſe dienen zur Abhaltung eines Regentropfens, welcher etwa in den erweiterten Theil der Krone ſollte gekom⸗ men ſeyn. Endlich 4) dienen die Filamente zu gleichem Zweck. | Sie entſtehen aus der Krone da, wo fie ſich zu erweitern ans | fängt, und find unterwaͤrts, wo der Saft ſich befindet, kahl, oberwaͤrts aber haaricht, Fig. 12. Da ſie nun nicht dicht am Griffel ſtehen, ſondern ſich an die Krone biegen, fo theilen fi ſie den innern Raum derſelben in fünf Eleinere Oeffnungen „durch welche ſchlechterdings kein Regentropfen bindurchdringen kann. Dleſen wichtigen Vortheil verſchaffen die Filamente nicht nur dleſer, ſondern auch den meiſten in dieſer Klaſſe vorkommen⸗ & ſchenraͤume zwiſchen denſelben auch groͤſſer ſind, pflegen fie haa⸗ richt zu ſeyn; in kleineren iſt dieſes nicht noͤthig, und fie ſind Pd Die Regen⸗ 1 \ 7 Carduus. cynara. daher kahl. ſchaffen fie den Inſekten den Zugang zum Saft. Keranthemum. mußten ſie nicht, wie die Antheren, in Eine Röhre zuſammen⸗ ; gewachſen „ ſondern von einander abgeſondert ſeyn. = 7: Ein Saftmaal kann man bey ſo kleinen Blumen nicht erwarten. Auch haben fie keinen Geruch, werden aber dennoch 38 i a 9 und weißen N haufig behuch. m 3 ns > 5 Cynara Scolymus. Artiſchocke. Der oberſte Theil der Blume, nachdem die e und der Griffel herausgezogen worden. I. Die Saftdruͤſe iſt der gelbe Koͤrper, welcher 115 auf dem Fruchtknoten ſitzt, und den Griffel träge, 2. Der Saft ſteigt durch die Röhre der Krone in die Hoͤhe | bis in den erweiterten Theil oder den Saum derſelben. Ich muß aber geſtehen, daß ich hler keinen Saft finden konnte. Vielleicht kam dies daher, daß es ein abgebrochener Blumenknauf war, den ich im Waſſer ſtehen hatte, deſſen Blumen ich unterſuchte. 3. Zu dieſem Saft kann kein Regentropfen kommen, well 1) der Kronenſaum, ſoweit er ganz iſt, fleiſchicht und in der Mitte zwar bauchicht, bey der Oeffnung aber enger if, 2) von den fünf ſchmalen Stuͤcken, in welche ſich derſelbe heilt, dle vier ö Werſten kuͤrzer ſind, als das unterſte. F. Die Blumen werden von den Dlumentäen bang be⸗ ; Bar Xer aushemum. xeranthemum annuum. Tab. XX. 237 | 26. Eine weibliche Blume, von der Seite geſehen. 27. Dleſelbe, von hinten oder von außen geſehen. 28. Die auf dem Fruchtknoten en a tzende Saftdruſe, * welche den Griffel traͤgt. 30. Eine Zwitterblume. 31. Diefelbe ohne den Fruchtknoten. . 0 29. Die der Länge nach aufßeſcnitene und lach 3 H den fi ie trägt, laͤßt ſich von derselben lelcht abſondern. = tete Krone derfelben. ö Die weibliche Blume. 1. Die Saftdruͤſe iſt der gelbe Körper, wech auf ben Fruchtknoten fißt, und deſſen Farbe durch ee durch ſcheint. 3 2. Der untere Thel der Rionehößtre enthält den Saft. 3. Zum Saft kann kein Regentropfen kommen, weil die 3 enge Kronenröhre vom Griffel ausgefüllt wird. So wie ſie aber dlelgtegentropfen abhalten ‚fo ver⸗ | Deswegen | Tab. XXIII. 44. hat. dem Fruchtknoten, Fig. 39“ das Sonnenlicht gehaltene. Krone gelb durch; noch gelber findet e2 Xeranthemum. u ö ; Die Switterblume. . | I. Die Saftdruͤſe ſcheint der untere Shell der Krone ab Eig. 31. ſelbſt zu ſeyn; denn derſelbe iſt fleiſchicht, dick und dein, da ber obere dünner und aſchfarblg Ift. LK ni Eben derſelbe iſt zugleich der Safthalter. 3. Der Saſthalter wird von den Fllamenten, wle auch von den haarichten Sorsfügen be der . ” dem Regen ver⸗ ; ſchloſſen. . 8 Fe Tufilago- Gelber Huflattig. Tab. x 8 Tuffilago Farfara. 20. 22—25. 33. 35. 39“. 40-44, 46. 20. Der e N in mathe one und Stellung. 22. Derſelbe, indem er fi rn ch öffnet⸗ 24. Derſelbe, völlig geöffnet. 40. Derſelbe nach vollendetem Bluͤhen. 3 33. Derfelde, nachdem er, als nunmehriger Samenknauf, ie > ; „ zur völligen Reife gekommen iſt, und ſi ich n ag a gen hat. 46. Derfelbe, nachdem er ſich gänfic 0 95 1 gen 25. Die vergröſſerte ee von der Suit anehen. ar > 23. Dleſelbe, von oben geſehen. . f i 357. Die vergroͤſſerte weibliche Blume. 309“, Der vergröfferte Fruchtknoten der Briserun. at demſelben die Saftdruͤſe. u 41. Der Same der Switterblume. 3 — 43. Derſelbe, noch ſtaͤrker vergroͤſſert, auf Diem. man ? dle vormalige Saftdruͤſe ſteht. 42. Der Same der weiblichen Blume — 44. Derſelbe, noch ſtärker vergeöflt. Die Zwlitterblume, i 1. Die Saftdruͤſe fist, wle bey dem Carduus, oben a Sie ſchelnt ſchon durch die gegen man ſie, wenn man fie von der Krone entbloͤßt. Der Griffel, 2. Der Saft ſtelgt in der vom Griffel ausgefüllten Kronen⸗ roͤhre in die Höhe, und blelbt im Grunde des „ 1 Kronen ſaums ſtehen, Fig. 25. In den weiblichen Blumen habe ich keinen Saft Aae, fenz fie verſchaffen aber außerdem, daß ſie Samen hervorbrin⸗ gen, noch einen ger ala i = Taff ago | . Diefe Blume (ich meine den Blumenknauf) it eine me⸗ e Tages blume, indem fie nur bey Tage geöffnet iſt, und a nicht zu einer beſtimmten Zeit ſich Öffnet, ſondern alsdann, wann fie von der Sonne beſchtenen wird. Denn Blumen, welche Morgens um 7 Uhr von der Sonne beſchlenen werden, öffnen. ſich, da andere, welche im Schatten ſtehen, noch geſchloſſen bleiben, und, wenn fie nicht eher als um ro Uhr den Sonnen⸗ Bey Regen⸗ ſtrahlen ausgeſetzt ſind, auch nicht eher ſich oͤffnen. wetter hingegen bleiben die Blumen den ganzen Tag lang geſchloſ⸗ fen. Der Blumenknauf ſchließt fi ſich aber ſo, daß er die oberſte Haͤlfte der Kelch ſchuppen und die am Rande ſtehenden weiblichen Blumen, welche vorher wagerecht ſtanden, in die Hoͤhe blegt. Die weiblichen Blumen bilden alſo alsdenn eine enge Roͤhre, in deren Oeffnung nicht leicht Regentropfen hineinfallen koͤnnen, Fig. 20. verſchaffen. N 4. Die Blume Mt ſo 1 und alles 05 eingerichtet werden „ daß fie den Inſekten, welchen ihr Saft zur Nahrung beſtimmt iſt, in die Augen fiele, und zwar um fo viel mehr, da ſie eine von den erſten Frühlingsblumen If. Dazu dienen 1) die langen welblichen Blumen, welche den brelten Rand des Knaufs ausmachen, ohne welchen die Scheibe nicht ſonderlich in die Aus gen fallen würde. Wenn die Sonne in der Mittagsſtunde ſehr warm auf den Blumenknauf ſcheint, fo biegen ſich dle Plaͤtt - chen der weiblichen Blumen noch etwas unter die Horizon Alsdenn werfen ſie das Sonnenlicht tallinie herab, Fig. 24. da, wo ſie ſich zuruͤckbiegen, ſtark zuruck. Hlerdurch entſteht um die Zwitterblumen herum ein glänzender Ring, welcher das An⸗ ſehen und die Bemerkbarkeit des Blumenknaufs vergroͤſſert. Und dies iſt der zweyte Nutzen „den die weiblichen Blumen verſchaf⸗ fen. 2) Kaͤmen dle Blaͤtter, wie gewöhnlich, eher hervor, als die Blumen, fo würden fie, da fie ſehr groß ſind, dieſelben be, decken, und den Inſekten unbemerkbar machen. Es mußte alfo hier eine Ausnahme von der Regel gemacht werden, und die Blumen zeigen ſich in ihrer groͤßten Schönheit, wann von den Blattern noch nicht eine Spur zu ſehen iſt. 3) Weil die Blu⸗ men ſo fruͤh bluͤhen, ſo koͤnnen ſie auch von den benachbarten Pflanzen nicht ſonderllch verdeckt 8 . bleſe alsdenn Ks anfangen zu wachſen. 5 Ich fand auf einem Blumenenauf elne un. weſche zu⸗ erſt das Stigma elner Zwitterblume beleckte, und hernach den Saugeruͤſſel in den Safthalter ſteckte, und ſo eine nach der ans dern ausleerte. Eine Fliege aber holte bloß den Saft aus den 8 Blumen, 08 das sap zu n 5 N Dies iſt der erſte Neis den die weiblichen Blumen * Ka Tufilago. 376 Wann die Blume abgeblähet hat, ſo ſchlleßt der Knauf den Kelch, und neigt ſich, Fig. 40. Letzteres geſchieht vermuthlich zu dem Ende, damit der Fruchtboden, aus welchem die jungen Samenkoͤrner unmittelbar ihre Nahrung erlangen, den Sonnen⸗ ſtrahlen ausgeſetzt ſey, und dadurch das Relfen jener befördert werde. Unterdeſſen waͤchſt der Stengel immer fort, bis er end⸗ EN lich, wann dle Samen reif ſind, uͤber Einen Fuß lang iſt. Als⸗ denn richtet er ſich wieder grade in die Hoͤhe, Fig. 33. ſtehen, deſto mehr find fie dem Winde ausgeſetzt, und deſto wei⸗ ter werden fie von demſelben fortgeſuͤhrt, deſto gewiſſer wird alſo die Art allenthalben fortgepflanzt. 2) Die Sonne ſoll nun nicht mehr auf den Fruchtboden wuͤrken, denn dies wäre, da die Sa- men reif ſind, von keinem Nutzen; aber Auf die Haarkrone der Samen ſoll fie wuͤrken, damit dieſelben, durch ihre Strahlen getrocknet und elaſtiſch gemacht, ſich aus einander breiten, eine gegen die andere druͤcke, dle am Rande befindlichen Samen von den in der Mitte ſtehenden, und von jenen wieder die Kelchſchun⸗⸗ pen aus⸗ und abwärts gedrückt werden, Fig. 33., ſo daß die Sa⸗ men zuſammen eine kugelfoͤrmige Geſtalt erhalten, Fig. 46., und man nun eben ſo wenig den Kelch, ſondern bloß den Samen, ſieht, als man vorher die Samen, ſondern bloß den Kelch, ſahe. Nachdem nun dle Sonne die Samen ſo weit gebracht, und das Ihrige gethan hat, io Alert ſie die Amiden er ben dem Winde. : "Tuffilago Peraficen Eine Zwitterblume. a 1. 2. Die Saftdruͤſe und der Soſthalter it, wie bey je | Parwun. Tab. XX. 21. erſten Art. Jene tft nicht fo anſehnlich, noch ſo gelb. 4. Weil bey dieſer Art die Blumenknaͤufe laͤngſt dem aufrecht ſtehenden Stengel befindlich ſind, ſo fallen ſie nicht von oben f ſondern von den Seiten am beſten in die Angen. Daher haben | fie eine faſt horizontale Stellung, und die Schuppen des Sten⸗ gels ſind von eben der Farbe, als die Blumen, nemlich purpur⸗ roth, um die Bemerkbarkelt dieſer zu vergroͤſſern. Hingegen bey der erſten Art trägt der Stengel Einen Blumenknauf, welcher alſo aufrecht ſteht, damit er von oben geſehen am beſten in die Augen falle, und eben deswegen ſind die Schuppen des Stengels nicht geſaͤrbt, ſondern gruͤn, weil ſi fü e von oben geſehen nicht 10 die Augen fallen. er 1 Tuffila go 5 Diefe Art hat mit dem Petafites A ungefähr elnerley eic kan Weil aber jeder Knauf nur dre Zwitterblumen hat, ſo wird diefer Mangel durch die Menge des | Safts, welche eine jede abſondert, erſetzt. Denn wenn man 1 den oberen Theil der Blume wilden den Singern luſammen⸗ Die ur⸗ 5 2 ſache hievon iſt leicht elnzuſehen. Denn 1) je hoͤher die Samen konnen. 37 Taufflage. bells. druͤckt, ſo koͤmmt eine weit gröſſere Quantität von Saft Neige ’ als man von einer ſo kleinen Blume erwarten ſollte. Tuffilago . Tagetes, I 7 $ Belli. Bellis perennis Wah lebe. oem. Tab, XX. bega. auch 50. Der des Nachts geſchloßne Stumentnaf in mare Gräfe und Stellung. 51. 52. Der bey Tage geöffnete Blumenknauf. In ſo kleinen Blumen, als dieſe Art hat, iſt es ass, den Saft mit bloßen Augen zu ſehen. Ich bin aber überzeugt, daß nicht nur die Zwitterblumen, ſondern auch die am Rande befindlichen weiblichen Dlumen Saft enthalten, und zwar die letzteren, weil die Oeffnung ihrer Kronenroͤhre mit feiner Wolle beſetzt iſt, welche zu nichts anderm, als zur Abhaltung der Res gentropfen vom Saft, dienen kann. Da fie übrigens zwey Far⸗ ben hat, nemlich die weiße der Randblumen und die gelbe der Scheibenblumen, fo iſt ſie eine Tagesblume; welches auch die Erfahrung beſtaͤtigt, indem der Blumenknauf bey Tage geoͤffnet, des Nachts hingegen geſchloſſen iſt. So wle derſelbe nun durch letzteres weniger bemerkbar wird, eben ſo wird dadurch nicht nur der Antherenſtaub, ſondern auch der Saft vor der Ras ge⸗ ſchuͤtzt. Pollich hat trrlgerwelſe die kleinen Höcker, welche auf dem nackten Fruchtboden an den kleinen Höhlen ſitzen, in welche die Fruchtknoten eingefügt find, bey dieſer und mehreren Arten für Nectaria gehalten. Weil St editſch dieſe ER als eine Biene ae an⸗ = fuͤhrt, S. 141., fo muß er auf derſelben Bienen angetroffen ha⸗ ben. Wenn er aber ſagt, daß die Blenen von derſelben wohl weiter nichts erhalten koͤnnten, als die Feuchtigkeit des Stigma und den an demſelben ſitzenden Antherenſtaub, ſo hat er ſie ver⸗ 85 muthlich fuͤr zu klein gehalten, als daß ſie ſollte Saft abſondern Allein ſo wie dergleichen kleine Blumen eben ſo wohl ihre Befruchtungstheile haben, als die großen, nur daß dleſelben ſehr klein ſind, eben 1 haben fü ihren Saft, Wen in überaus * late Quantität. a es Se x | In den Zwitterblumen habe ich Saft gefunden. ö nenſaum iſt eben ſo eingeſchnitten, als beym Carduus, daß nem⸗ lich der unterſte Lappen länger iſt, als die oberſten. Weißer Soft, ehe auch Saft, 1 5 45. und die weiße, und iſt daher eine Tagesblume. herabhangen laßt. Der Kro⸗ Der un⸗ 1 Wel des Kronenſaums if der Safthalter, und deswegen . Authenis. aa Helianthus. 37 { ofatk; der oberſte ber, und beſonders die Suppen, fi u molligt, zur Vataug der Regentropfen. Authemir. Anthemis Co tula. Hundskamille. Tab. xx. 34 34. Der Seid 85 Tage in natürlicher Sr RER, Derſelbe des Nachts. . = Auch diefe Blume hat, wle Bellis, zwey Farben, die gelbe Ste unterſchei⸗ det ſich aber von derſelben dadurch, daß fie. des Nachts die weib lichen Blumen nicht in die Höhe richtet, fondern Im Gegenthell Dies iſt mir unerklaͤrlich. Denn obgleich auch durch dieſe Einrichtung der Blumenknauf des Nachts weniger bemerkbar gemacht wird, ſo wird doch der in den Blumen wahr⸗ ſchelnlicherweiſe enthaltene Saft dadurch nicht vor den Feuchtig⸗ keiten der Nacht beſchüͤtzt, und eben fo wenig der Antherenſtaulldz. Dleſe Art laͤßt auch des Nachts N Anthemis aruenfis. die Randblumen berabbangen, Ich fand Blaſenfuͤße in den Blumen. : F Achillea. Achilles Millefolium. Schafgarbe. Würd in den Mittagsftunden bey ſchoͤnem Wetter von den Fliegen häufig bes ſucht. Daß dteſelben die Feuchtigkeiten des Stigma ableckten, konnte ich deutlich bemerken. als daß man mit bloßen Augen den Saft ſollte ſehen konnen. . H eli ie s annuus. Sonnenblume. 3639. | 36, Eine gage Zwitterblume, ee Stigmare 9 noch innerhalb der Antherenroͤhre befinden. 37. Dteſelbe im Durchſchnitt. 38. Eine ältere Zwitterblume, deren Stigmate aus der An: Tab. xx. Ä therenröͤhre hervorgekommen ſind. 39. Dieſelbe im Durchſchnitt. >: 38%. Die Saftdruͤſe nebſt dem e Theil des uff, = ſtark vergroͤſſert. 5 1. Die Saftörife iſt der überaus: Kleine, weiße und glatte Koͤrper, welcher auf dem Fruchtknoten ſitzt, und den Griffel trägt. Wenn man eine Blume vom Fruchtknoten abreißt, und ſie aufſchneldet ſo findet man in der engen Roͤhre derſelben dieſen Körper an den 8 angewachſen. : Die Blumen find aber zu klein, a U * ( klelauchue. Rn 2. Der Safthalter It die bauchichte, knorplichte, intoenbig glatte Baſis der K Krone, 1 A der Saft durch dle enge Sue ſich begtebt. | = 3. 4. Der Saft wird auf folgende Art vor dem 9 be ſchuͤtzt. Wann die Blume aufgebrochen iſt, ſo befinden ſich die noch graden Stigmate ganz innerhalb der Antherenroͤhre, und die Filamente find auch grade und liegen am Griffel. Nach eint, ger Zett aber kommen die Stigmate aus der Antherenroͤhre zum Vorſcheln, und kruͤmmen ſich auswärts nach entgegengeſetzten Seiten. Dadurch druͤcken ſie die Antherenroͤhre herab, und die Filamente koͤnnen nun nicht mehr grade bleiben, ſondern muͤſſen | ſich krummen, fo daß fie die roͤhrenfoͤrmige Krone beruͤhren. Auf | ſolche Art machen ſie in derſelben fuͤnf Oeffnungen, welche für el⸗ nen Regentropfen zu klein, für den e eines Inſekts ober groß genug W tung verhindern, hat, ſo faͤllt er doch theils wegen feiner Groͤſſe, thells weil er auf einem hohen Stengel ſitzt, Nn Juſkten 925 in Moher . nung in die Augen. die Blumen werden von den Bienen häufig beſucht, wie f Be 920 demjenigen Inſekt, deſſen ich bey dem Tropaeolum ge⸗ dacht habe. Jene fand ich an ihrem Unterleibe ganz voller Staub. Auch naͤhren ſi ich Ohrwuͤrmer von den Blumen. Bey Tage hal; angeſetzt hatten. Diele haͤßlichen Inſekten fi ſind alſo den Blumen nicht, wle die meiſten übrigen, ng, ſondern vu sea | KL Fe Pan \ Tentaurea Cyanus. 3 (Ar. Daß der am Erde des Stengels der a Zweiges befind⸗ liche Slumenknauf nicht, wie in dieſer Klaſſe gewoͤhnlich iſt, N aufrecht, fohdern horizontal ſteht, koͤmmt daher, daß er fo außer, * ordentlich groß iſt. Stuͤnde er aufrecht, fo würde ſich eine große Menge Regenwaſſers auf demſelben ſammlen, und ſowohl den Autherenſtaub, als auch den Saft verderben, folglich die Befruch⸗ ungeachtet er aber eine horizontale Stellung ö N Helianthus. Centaurea. 2380 N Song ge der B. umenknauf noch Blumen bat, fi ſi nb die Kelch⸗ ſchuppen flach ausgebreitet, damit ſich die Randblumen auch aus breiten, und. dem Blumenknauf mehr Anſehen verſchaffen koͤn⸗ nen. Nach vollendetem Blaͤhen aber biegen ſich dieſelben eins waͤrts, und beſchuͤtzen dadurch die jungen Samen vor der Naͤſſe. Wenn Gleditſch S. 246. ſagt, daß die Bienen, außer 2 Wachs und Honig, auch Kuͤtt von den Blumen holen, fo verſteht er durch den letztern vermuthlich die kleinen Harzkuͤgelchen, welche man auf den Spelzen antrifft, welche zwiſchen den noch nicht aufgebluͤheten Blumen hervorragen. Sie ſind etwa ſo groß, als eln Nadelknopf, von Farbe weiß, aber ohne Geſchmack. CLeuntaurea. Kornblume. Tab. XX. 47 49. Tab. XXI. 4 : Tab. XXI. 35 Eine vergeöfinte Zwittetblume in natürl., ar Stellung. 3. Der oberſte Theil derselben im Durchſchultt. Tab. XX. 53. Derſelbe, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 49. Der Blumenknauf in natürlichet Groͤſſe von oben ge⸗ ſehen. f . ; ss Derſelbe, nachdem di Randstumen Serausgjogen 5 worden. 54. Der Same der Sen erupina, etwas vergrössert 48. Derſelbe im Durchſchnitt. 8 5 47. Derfelbe, | von oben geſehen. 2 beiden Bun ift die a punktirt. 3 3 1. Wegen der Kleinheit der Blume konnte i die Seite, nicht ſehen. Es fcheint aber mit derſelben hier eben die Bewand⸗ ten ſie ſich zroifchen den Randblumen und den Kelchblaͤttern ver⸗ borgen und ruhig. Gegen Abend kommen ſie aus ihren Schlupf, winkeln heraus, krlechen auf die Scheibe, und freſſen die Anthe⸗ ii ren und die Griffel weg. Als ich einſtmals Abends um halb 10 Uhr mit dem Licht in der Hand nachſahe, fo fand ich auf Ei⸗ nem Blumenknauf ihrer wohl zwanzig. Auch die Blumen des f Cnicus oleräceus verderben fie auf eben die Art; wovon ich im Oktober die Folgen ſahe. Meine Pflanzen hatten lauter tauben Samen, der gleichwohl abflog. Nur die ſpaͤteſten Blumenknäufe hatten guten Samen 1 vermuthlich, weil, als ſie gebluͤhet hat⸗ ten, es fuͤr die Ohrwürmer ſchon zu kalt geweſen war. Eben ſo bemerkte ich, daß auch meine Sonnenblumen wenig guten Samen niß zu haben, wie bey dem Carduus. Dies ſchlleße ich aus dem groͤſſern Samen der Centaurea crupina, welcher eben einen ſol⸗ chen, obgleich weit duͤnneren ’ Ran: see als der Same des Carduus. 8 5 2. Der Safthalter if auch bier der Grund des Kronen, ſaums. 22 | 3. Der Saft wird durch eben blejenige Elneichenng vor dem Regen geſchuͤtzt, durch welche es bey dem Carduus geſchieht. Nur ſind die Filamente hier nicht beynahe der ganzen Länge haaricht, , ſondern fie haben allein an Einer Stelle einen Haarbüſchel, Tab. XXI. 3. Tab. XX. 53. wodurch ein haarichter Ring entſteht. Dai nun der Kronenſaum da, wo er anfaͤngt ſich zu theilen, en⸗ ger iſt, als weiter unten, und der haarichte Ring zunaͤchſt unter dieſer Oeffnung ſich befindet: io kann Kan eee dum Sul 2 | BR. 15 a 5 ä 4. 4 Wel l Eentaurea. Süphium. 4. Weil alſo die Zwitterblumen wirklich Saftblumen f nd, und als ſolche allem Vermuthen nach von Inſekten befruchtet 1 werden ſollen: ſo wird man auch leicht den Nutzen der geſchlechts⸗ ö loſen und faftleeren Randblumen *) einſehen, wenn man einen mie denſelben verſehenen Blumenknauf gegen einen ſolchen haͤlt, aus welchem man dieſelben herausgezogen hat, Fig. 49. JF. Welch ein armfeliges Anſehen hat nicht dieſer, mit jenem vergli⸗ chen! Dieſe Randblumen dienen alſo bloß dazu, daß der Blur . menknauf deſto beſſer von den Inſekten von weitem bemerkt wer⸗ den koͤnne. Da nun die Zwitterblumen nicht alle zugleich blühen, ſondern zuerſt die anßerſten, und dann nach und nach die Inneren: ſo muͤſſen die geſchlechtsloſen Blumen, wenn meine Erklarung ch. res Nutzens richtig iſt, mit den zuerſt bluͤhenden Zwitterblumen dugleich zu blühen anfangen, und, obgleich dieſe verbluͤhen, den⸗ noch fo lange zu blühen fortfahren, als die innerſten bluͤhen. Dleſes habe ich denn auch an der Centaurca Leere me wohl bemerkt. Folglich ſind die Randblumen kelnesweges 1 1 wel⸗ ges Lin ns ſcheint geglaubt zu haben, da er die Ordnung, zu welcher Centaurea gehört, Syngenefia fruftranea genannt bat, Diefe Benennung ſcheint mir daher nicht dle ſchicklichſte zu ſeyn, wie nicht weniger die belden anderen, Syngenefia ſuperflua und neceſſaria. Denn erſtens enthalten fie ein Urthell über die Zweck. maͤßigkeit der Einrichtungen der Blumen. Botanik aber ſollen die Pflanzen, folglich auch die Blumen, noch nicht beurtheilt, ſondern bloß kenntlich gemacht und geordnet wer⸗ den. Auch fi ind alle übrige Benennungen, durch welche Lin ne feine Klaſſen und Ordnungen beſtimmt hat, ſo gewählt ‚ daß fie kein urtheil in ſich enthalten, ſondern ſich bloß auf Anzahl, Groͤſſe, Stelle, Geſtalt und dergleichen beziehen. Zweytens iſt das Urtheil, welches jene Benennungen zu erkennen geben, noch dazu unrichtig. Denn ſo wie in den Werken der Natur, und alſo auch in den Blumen, nichts vergebens At, fo iſt auch nichts überfläffi 3, und man kann nicht irgend eine Einrich⸗ tung derſelben gleich ſam argen nothwendig nen⸗ — er da fie alle RE find, x 5 — 3 u Silphium. ein „ 3 Silphium perfoliatum. Tab. VI.. 11. 17. 95 1 BO 1-33. 34. 36. 37. SR we) Diefelben ſcheinen zwar Blumen zu ſeyn, ſind es aber nicht wirklich, da ihnen die weſentlichſten Theile einer Blume fehlen. Man kann ſie daher m. > che in bl u men . nennen. \ „ | ſehen. In der eigentlichen 382 30. Der Plumenknauf in natürlicher Ste, ‚von 187 ger Siphium. er 17. Eine weibliche Blume, von der Seite anche. 27. Eine maͤnnliche Blume. i 28. Diefelbe, nachdem dle Krone von dem Blumenhalter ge trennet und etwas in die Höhe gezogen worden, wodurch die auf dem Blumenhalter ſitzende Saftdruͤſe, welche den geifeifdemigen Körper trägt, zum Vorfcheln gekommen ift. 29. Diefelbe, nachdem außerdem noch der seifeföumige : | Körper von der Saftdruͤſe abgelöfet worden iſt. 17. Diefer griffelfoͤrmige Koͤrper, noch ſtaͤrker vergröſſert. 31. Der ſtark vergroͤſſerte oberſte Theil des Blumenhalters einer Zwitterblume nebſt der ee Saſtdrüſe, von der 8 ee Seite geſehen. 33. Derſelbe, von oben gefehen. 34. Der unterfte Theil einer Bere Blume, von 1 oder von vorne geſehen. > 36. Der Fruchtknoten berfelben nebft der Gone) Safe . druͤſe. 357. Derſelbe, noch ftärfer vergroͤſſert, „von oben gefehen: Die Blumenhalter der männlichen Blumen find weiß, und . ihre Saftdruͤſe ift auch weiß. Die Fruchtknoten der weiblichen Blumen find weiß, oberwaͤrts aber blaßgruͤn; ihre Saftdruͤſe iſt 5 weiß. Der Safthalter ſowohl der männlichen, als der welblichen Blumen iſt die Kronenröͤhre ‚ In welcher jene a San enthals 32 ten, als dieſe. Ich glaube, daß auch dieſer Blumen Beſenchenwz durch dle Inſekten geſchleht. Denn da die Stigmate der welblichen Blu⸗ men ziemlich verſteckt ſind (daher man dieſelben auch in Fig. 30. RE nicht ſehen kann), fo begreife ich nicht, wie der Antherenſtaub => der männlichen Blumen, beſonders der mittelften (die indem abs | gezelchneten Blumenknauf noch nicht aufgebrochen find), auf eine * mechaniſche Art auf dieſelben ſollten gebracht werden koͤnnen⸗ Wenn aber ein Inſekt ſich auf den Blumenknauf geſetzt hat, ſo leert es zuerſt die maͤnnlichen Blumen aus, weil dieſe ihm eher in die Augen fallen, als die Kronenroͤhren der weiblichen, da fie hoͤher ſtehen. Und da muß es nothwendig den am geiffelſormigen wi Körper haftenden Antherenſtaub abſtrelſen. Nachdem es nun die männlichen Blumen ausgeleeret hat, fo verſucht es ein glei⸗ ches mit den Kronenroͤhren der weiblichen Blumen. Und indem es ſeinen Saugeruͤſſel in dieſelben hineinſteckt, fo ſtreift es den an feinem Körper fi genden Staub an die Stigmate ab. 5 Man kann mir nicht den Einwurf machen, daß, da die f weiblichen Blumen weit groͤſſer find, als die männlichen, bier grade das Gegenthell von . Statt finden, muͤſſe/ was nun auf denſelben geſetzt, fo. findet es eher die männlichen Blur | N als die Kronenröhren der weiblichen. Silphium. ich = der Valeriana Hasen gefagt habe und bey der EN : alba fagen werde. Denn hier find beiderley Blumen nicht von x einander entfernt, „ wie bey jenen, ſondern ſtehen nahe beyſam⸗ men. Der ganze Knauf erſcheint den Inſekten von weitem als Eine Blume, und damit er von denſelben defto leichter bemerkt N werden koͤnne, ſind die weiblichen Blumen ſo groß. Hat es ſich Die in der Scheibe befindlichen Blumen nennt einns in der r Beſchrelbung diefer und der übrigen Gattungen dieſer Ord- aber männliche Blumen. 4 Zwitterblumen; denn der lange Körper a b Fig. 27. ſcheint der Fruchtknoten, und der oberſte Theil des griffelfoͤrmigen Körpers. 5 J e e das Stigma zu ſeyn, wie Linné beide Theile nennt, Allein 25 3 1) pflegt das Stigma in dieſer Klaſſe zweytheilig zu ſeyn, welche 5 Geſtalt es in den weiblichen Blumen auch wirklich hat, Fig. 17. nung Zwitterblumen, in der der Klaſſe vorgeſetzten Einleitung Sie haben allerdings das Auſehen von 34.; hier aber ift es ungethellt, und daß es keln wirkliches Stigma ſey, zeigt der Erfolg. Denn 2) aus dem Koͤrper a b wird keln Samenkorn. Hleraus folgt, daß derſelbe auch kein Fruchtkno⸗ ten ſey. Stellt man ſich die Blumen als Zwitterblumen vor, ſo bleibt es unerklärlich, warum dieſelben nicht fruchtbar find, uns | erklaͤrlich, daß fie, da ſie anfangs vollkommner find, als die 5 — weiblichen Blumen, ſich am Ende weit unvollkommner zelgen, unerklaͤrlich, daß diefe Zwitterblumen. von ihrem Staube keinen ; Gebrauch machen „ ſondern ihn den welblichen Blumen uͤberlaſ⸗ 8 1 ſen. Hleraus folgt alſo, daß ſie bloß männlichen Geſchlechts ſind. Alſo iſt der Koͤrper a b der Blumenhalter/ und deswegen 5 ſo lang, damit die Blumen, zu der ſchon angeführten Abſi cht, höher ſtehen, als die weiblichen. Und der griffelfoͤrmige Körper, deſſen oberſter Theil ee aus der Antherenroͤhre hervorragt, if kein wirklicher Griffel, und der Theil de keln Stigma; ſondern dleſer Koͤrper dient bloß dazu, den in der Antherenroͤhre befindli⸗ ? ſchen Staub abzuſtreifen, an die Luft zu bringen, und den In⸗ 9 ſekten, damit ſt fie denfelben abſtreifen, darzubteten. gen oberwaͤrts, ſo weit er aus der Anthere herausdringt, mit Er iſt des we⸗ kurzen Haaren dicht beſetzt, welche auf demſelben ſchtef ſtehen, ſo daß fie einen ſpitzen Winkel nach oben zu mit demſelben machen, Fig. 11. Indem alſo diefer Körper ſich aus der vöhrenförmigen Anthere herausdraͤngt, fo buͤrſtet er den Staub Ae rein 5 und bringt ihn an die freye Luft, Auf welche Art aber drängt ſich dieſer Körper aus der An, there heraus? Ich glaube, daß auch dieſes von den Inſekten 4 : verurſacht wird, daß ſie nemlich, indem fie in die Blume hinein⸗ kelechen, zugleich die ihnen im Wege ſiahende Ante 5 die He „ = . FI 5 "Ge er u HOW Tex. — A Fan : ; „ N BR > =, ir re RR . e u ee 2 $ 4 — * 2 „ \ Silphium. Calendula. jr 384 Echinops. = Blume hineinſchleben, da denn der geiffelformige Körper noth⸗ wendig aus der Anthere herauskommen muß, well er etwas dicker und ſteifer iſt, als die Filamente. Dieſe Einrichtung würde ſehr zweckmäßlg und wohl ausgedacht ſeyn. Der Staub befände ſich alsdenn in der engen Antherenroͤhre, in welcher er vor aller Ver⸗ derbung durch den Regen geſichert wäre, fo lange, bis er bey ſchoͤnem Wetter, da er ohne Schaden an die Luft kommen kann, von einem Inſekt aus der Roͤhre herausgetrieben, vom griffel? foͤrmigen Koͤrper abgeſtrelſt, und auf das Stigma der weiblichen Blumen gebracht wurde, und es würde alſo dieſe Blume in dieſem Stück der Saluia Pratenſis ahnlich ſeyn. Hteruͤber habe ich mit der Blume, well mir dies erſt in der Folge eingefallen ift, keinen Verſuch anſtellen koͤnnen. Dieſer wuͤrde aber darin beſtehen, daß man durch eln feines Netz oder Gaze einen Blumenknauf den Inſekten unzugänglich machte. Kaͤme alsdenn der griffelfoͤr⸗ mige Körper nicht aus der Anthere heraus, fo würde meine 7855 muthung durch die Erfahrung beftätige ſehnn. ö Im en hat fed lch S. 237% keinen Saft 1 1 | | TE Sainte Calendula officinalis. Kingelblume. Auch in bie, fer Blume hat Gleditſch kelnen Saft gefunden, S. 249. Den Saft der Zwitterblumen habe ich deutlich geſehen. Daß auch dle weiblichen Blumen Saft enthalten, ſchloß ich daraus, daß der unterſte Theil der Krone, wle auch der Fruchtknoten auf der aͤußeren Seite mit Haaren uͤberzogen ſind, welche mir zur Abhaltung der Regentropfen beftimmt zu ſeyn ſchlenen, well der 8 Kelch an jenen Theilen nicht dicht anliegt, ſondern ein Zwiſchen⸗ raum vorhanden if, in welchen 25 Negengopfen leicht hinein 1 kommen kann. Eluens R . Tab. XIX. 37 Die etwas ver groͤſſerte Blume. Neben diefer Figur a. Die innere Seite des flach ausgebrelteten ‚größten Sele des Kronenſaums. RE 8 Ein Theil der werhergeheden igur, = ſtaͤrker vers gröff ge 2 e. Dieſer Theil v von der Seite. d. e. Die Saſtdruͤſe, von der Seite und von oben gefehen. 1. Dle Saftdrüuͤſe iſt der fleiſchichte gelbliche Koͤrper, welcher oben auf dem Fruchtknoten ſi ſitzt, und die Geſtalt eines abgekuͤrz⸗ ten Kegels hat. Oben hat i aa Vertiefung, in welche der Griffel eingefügt if U Toben ae Emes 5 * Der Saſthalter ift der Grund des mn 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen 1) dle 5 Filamente „ wie bey dem Helianthus annuus. 2) Jeder Aus; ſchnitt des Kronenſaums hat an der Baſis gleichfam eine kleine Niſche a, welche oben mit elner kleinen Ausladung oder Ueberdach verſehen iſt, b, e. Ueber dieſer Ausladung muß ein Regentropfen, 8 8 am Ausſchultt herabgefloſſen iſt, ſtehen bleiben. . 5. Die Blumen haben einen angenehmen Geruch, und Se von Fliegen, deren ich wohl zwanzig auf einem einzigen Blumenkopf fand, Bienen und Blumenkoͤfern haͤuſig beſucht. Da bier eben fo, wie bey dem Carduus die männlich : welb⸗ liche Dichogamie Statt findet, und daraus folgt, daß auch hier die Befruchtung durch Inſekten geſchleht: ſo wollte ich mich durch die Erfahrung Hiervon noch mehr uͤberzeugen. Ich machte alſo an dem in meinem Garten ſtehenden Exemplar eben denjenigen Verſuch, den ich, wie oben geſagt worden iſt, mit dem Lilium Martagon angeſtellt hatte. Ich umgab nemlich einige Blumen, | koͤpfe mit einem Beutel von Gaze; die uͤbrigen lleß ich frey ſtehen. Allein die Ohrwuͤrmer vereitelten dieſen Verſuch, indem ſie die Blumen ganzlich verwuͤſteten, ſelbſt an denen Koͤpfen, welche ich ſo verhüllt hatte, da fl ſie ſich in den Beutel einen Eingang zu ver⸗ ſchaffen gewußt hatten. Sie. fraßen nicht nur die Geſchlechts⸗ theile, fondern auch die Kronenfäume weg, jo daß die Köpfe ein 8 eelendes Anſehen hatten. Dies geſchieht alle Jahr; daher dle Plane 8 niemals ein en Samenkorn Nate hat. | Er; Ha. Lobes vr n So nennet man wenlgſtene diese Art im Botanischen Garten zu Berlin. Ob ich gleich in der Einen | Salome, welche ich am zten December zu unterſuchen Gelegen- heit hatte, keinen Saft wirklich geſunden habe: ſo laͤßt f ich doch e geringſten nicht daran zweifeln „daß fie eine Saſtblume if, dal fie alle weſentliche Thelle einer ſolchen Blume hat. 3 $; Die Safıdräfe iſt nemlich der oberſte Thell des Frucht 5 3 knotens oder der Grund des Kelche, auf welchem die e ei Die Farbe derſelben ift gelb. 8 N > 2. Der Safthalter iſt der unterſte Theil der Krdhelttöhte⸗ | 3. Zum Saft kann kein Regentropfen dringen, weil die Fl⸗ Wente, welche von der rößreuformigen Anthere sufammengepaß 33 ten werden, keinen Regentropfen durchlaſſen. . 4. Die Krone hat ein Saftmaal. Denn ſie iſt weiß (wegen dieſer Farbe zweifle ich an der Richtigkeit obiger Benennung), auf der Unterlippe aber an der Bee der Röhre mit zwey = * \ | ben 3 . „ Lobelia Cardinalis. Ich habe noch nicht Selegehelt gehabt, dieſe Blume zu zergliedern, ſondern nur zu betrachten, da ich denn deutlich bemerkt habe, daß 2 ein N a Aichaganl 1 | : —— 3 . Viola ER Blaues Veilchen. teach. Tab, XXI. 1. 49. 11. 13. 14. 17. 3. 4. Die vergroͤſſerte Blume in wollrücher endus, von © vorne geſeenn. i 6. Dieſelbe, von der Seite geſehen. N 7. Dieſelbe, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. Das vordere Weiß und mittelſte Kronenblatt iſt ganz weggeſchnitten, und von dem Bola. — ſind dle Geſchlechtsthelle, und zwar in ihrer nl Sale, a zum Vorſchein gekommen. 5 i 5 8. Die Blume, von unten geſehen, nachdem vom Kelch ä und von der Krone ſo viel weggeſchnitten Wochen, als die Anle 4 b in Fig. 6. anzeigt. 9. Der mittelſte Theil der borhergehenden Figur, nachdem das umgebogene Ende des Griffels weggeſchnitten worden, wel⸗ ches man unter der Figur abgebildet ſiehet. 8 f 1. Die Geſchlechtstheile im natuͤrlichen Zuſtande, wie fie ie in Flg. 7. abgebildet ſind. Die beiden vorderſten Staubgefäße ſind weggeſchnitten worden, wodurch das ganze Piſtill zum Vor⸗ 5 ſchein gekommen iſt. Es iſt ohne Schalten gezeichnet, damit | man es beſſer erkennen koͤnne. * . ; N 187 5 14. Dieſes Piſtill beſonders. a a 1. Das in Fig. ır. abe e mit dem Boa verfßene x Staubgeſaß von der inneren Seite. 17. Eines von den mit keinem Fortſaß verſehenen Staußger fäßen von der Inneren Selte. Belde Staubgefaͤße haben einen Anſatz, welchen ich punktirt habe, um dadurch die . veſſ, ben, welche gelb iſt, anzudeuten. 23. Geſtalt der Geſchlechtsthelle, wenn die Blume von ane | Biene beſucht wird, Bezieht ſich auf Sig. 7 F. Dieſelbe, von unten geſehen. Bezieht ſich auf Fig. 8. 5 ei; Das unterfte Kronenblat in berjenigen Stellung, pi - | es in Fig. 4. hat. . Dieſe Blume ſteht bey N Menſchen in großer Gunſt. Dieſe Gunſt wird, hoffe ich, merklich zunehmen, ſobald man wird kennen gelernt haben. 1. Herr D. Roth hat in feinem in das Mages er | dle Botanik ER 2, St. ©. 31.) eingeräckten Auſſatz über Bb 2 == | unterſten iſt genau die vordere Hälfte weggeſchnitten. Dadurch die von mir zuerſt entdeckte vortreffliche e En Be } Viola. das Nectarium bie eigentlichen Saftdruͤſen der Viola ganz richtig angegeben. Es verſchaffte mir kein geringes Verguuͤgen, da ich fand, daß er hler eben ſo, als bey dem Antirrhinum Linaria, mit mir eben dieſelbe Entdeckung gemacht hatte, Was das Veil⸗ chen betrifft, fo kann ich feine und meine Behauptung durch einen Umſtand, deſſen Beweiskraft ihm unbekannt se 5 nem lich durch die Farbe, beweiſen. ar Die Saftdruͤſen find alſo die Spitzen der belden in das Horn des unterſten Kronenblatts ſich erſtreckenden Fortſaͤtze der unters ſten Staubgefaͤße. Dieſe Spitzen haben eine dunkelgruͤne Farbe, da die Sortfäße ſelbſt blaßgruͤn find, eben fo, wle bey der Gen- tiana Pneumonanthe der Fruchtknoten blaßgruͤn, die Saftdrüſe aber dunkelgrün iſt. In Fig. 1. 7. bey b und 11. If dleſe Farbe durch Punkte angedeutet. 2. Der Safthalter iſt das Ende des Horns der Krone. Yu fäaͤnglich konnte ich mich nicht darin finden, daß ich in der Viola eanina zwar bier, aber nicht an den Saftdruͤſen, Saft fand. Endlich aber ſahe ich ein, daß dleſes ganz natürlich zugeht. Denn das Ende des Horns hat die Geſtalt eines Gewoͤlbes, welches ſich um die auf den Saftdruͤſen figenden Safttroͤpfchen herumzieht. Es zieht folglich dieſelben von mehreren Seiten, und alſo ſtaͤrker, an, als die Saftdruͤſen, und die Safttröpfchen muͤſſen dieſem ſtaͤrkeren Zuge folgen, und ſich von den Saftdruͤſen in das Ende des Horns begeben. Und hier muß der Saft aus eben derſelben Urſache hangen bleiben, und kann nicht hinab und aus der Blume hinausfließen, welches er vermoͤge ſeiner Schwere zu thun ſtrebt. Dies iſt ein ſehr einleuchtendes Beyſpiel von der Anziehungskraft, welche, wie ich in der Einleitung seit habe, die Saftblumen auf den Saft äußern, 3. Daß nun diefer Saft gegen ee Verderbung bürch den | Regen völlig geſichert iſt, lehrt der Augenſchein. Wenn auch ein Regentropfen der Oeffnung des Horns ſich nähern follte, ſo kann er doch nicht in daſſelbe hinaufſteigen. Damit aber nicht einmal ſelbſt jenes geſchehen koͤnne, ſo haben die beiden mittelften Kronendlätter grade da, wo es am zweckmaͤßlgſten ik, Haare, welche man in Fig. 4. ſieht. In Ilg. 7. fü ind die Haare des einen son dleſen Kronenbläͤttern bey a noch deutlicher zu ſehen. Wann alſo einige Regentropfen auf die oberſten Kronenblaͤtter gefallen | find, und, nachdem ſie an denſelben herabgeſtoſſen find, ſich in | Elnen Tropfen vereinigt haben, fo muß dieſer, ſobald er dieſe Haare erreicht hat, ſtehen bleiben. Es iſt folglich ſchlechterdings unmoͤglich, daß zu dem eat au Regentropfen jemals gelangen n = 4. Die Blume ſoll von > Bienen befruchtet werden. Dar Gere nun bie Inſekten m von weitem ee bemerken koͤnnen, Farbe hat, nemlich dle violette. Viola. 388 ſo hat ſie eine anſehniche Krone, 696 die von ihr benannte Und damit dleſer Endzweck deſto gewiſſer erreicht werde, hat fie auch einen ſehr angenehmen Ge ud). Dieſer Geruch fehlt der Viola tricolor und canina gaͤnz lich. Die Urſache hievon iſt meiner Meinung nach nicht ſchwer zu finden. Denn dieſe beiden ſitzen an aufrecht ſtehenden Sten⸗ geln, und machen ſich folglich ſchon durch die Groͤſſe und Farbe Ihrer Krone bemerkbar genug; unſer Veilchen hingegen ſitzt auf ‚einem unmittelbar aus der Wurzel entſtehenden Stiel, und wird von den Blaͤttern der Pflanze mehrentheils verdeckt. Dem hier⸗ aus entſtehenden Nachthell in Anſehung der Bemerkbarkeit wird durch den Geruch hinlaͤnglich abgeholfen. Hat fi ſich nun eine Biene, durch die Farbe der Krone und den Geruch gelockt, auf die Blume begeben > ſo zeigt ihr das Saftmaal die Oeffnung des Horns, als den rechten Weg zum Saft. Die violette Krone iſt nemlich in der Mitte weißlich; und uͤber dieſe weißliche Stelle laufen auf dem unterſten gehoͤrnten Blatt dunkelviolette Adern, welche gegen die weißliche Farbe ſtark abſtechen, und ſich in die Oeffnung des Horns hineinziehen. Das ganze Saftmaal zeigt ſich in Fig. 4., die Hälfte deſſelben in Fig. 7. In der letzteren Ftlgar ſieht man, daß auch das mittelſte Kronenblatt auf der dem unterſten benachbarten Hälfte einige dunkelvlolette Adern hat. E ; unterſten Kronenblatt. Eine Biene muͤßte alſo ſo dumm als eine Fliege ſeyn, wenn ſie nicht, ſobald ſie ſich auf elne Blume 3 hat, den Saft zu finden wuͤßte. N 8 F. Hummeln ſowohl, als Bienen besuchen die Blume. Die egtern feßen ſich zwar zuerſt auf das unterſte Kronenblatt, blei- ben aber nicht, welches man vermuthen ſollte, auf demſelben, ſondern laufen von da auf die oberſten Kronenblaͤtter, und krle⸗ chen auf denſelben in die Blume hinein, Titelbl. Fig. XI. In dieſer Stellung koͤnnen ſie vermuthlich ihren Saugeruͤſſel beque⸗ mer in den Safthalter hineinſtecken, als wenn ſie auf dem untere ſten Kronenblatt blieben. ji bey der Pülmonaria officinalis gedacht habe, beſucht die Blume, 2 und macht es eben ſo, als die Bienen. € Auch dasjenige Inſekt, deſſen ich Auf welche Art wird nun unſer Veilchen befruchtet? um dieſe Frage, welche verſchiedene Jahre hindurch fuͤr mich ein unaufoͤslich ſcheinendes Raͤthſel geweſen iſt, gehoͤrig beant⸗ worten zu koͤnnen, muß ich den Leſer etwas näher mit dem Bau dieſer Blume bekannt machen. Die fuͤnf Staubgefäße umgeben das Piſtl, uns e daſſelbe, ſo daß man Welter nichts als das 1 3 des In Fig. 13. ſieht man den Haupttheil des Saftmaals auf dm Dieſe und die 8. Figur zeigen, wie ſich dieſe Adern in die Oeffnung des Horns ein wentg hinelnziehen. £ dieeſe Anſätze mitgerechnet, dle Geſtalt des oberſten konlſchen den Filamenten gebildet wird, will ich den oberſten, und denje 8 weges an den Beuteln, in welchen er ſt! zubereitet worden, for Eriffels ſehen ban, Fig. 7. verglichen mit 81 1 11. Sie find nicht zuſammengewachſen, berühren ſich aber einander, und ſcheinen eln einziger Körper zu ſeyn. Die Fllamente ſind ziem: == lich fleiſchicht; die beiden unterſten oder dem Stlel der Blume zu⸗ gekehrten haben einen eben fo fleifchichten Fortſatz, welcher ſich in das Horn hineln erſtreckt, und deſſen Ende, wie geſagt, den Saft abſondert. Ein jedes Filament aber hat auf feiner inneren oder dem Piſtill zugekehrten Seite eine aus zwey Beuteln beſte⸗ hende Anthere, Fig. 1. 17. In beiden Figuren fieht man, daß die Filamente unterwaͤrts einen (punktirten) Anſatz haben. Dies | ſer Anſatz beſteht aus einer duͤnnen, trocknen und gelben Haut, welche einen geringen Grad von Elaſtteitaͤt hat. Diefe Anſaͤtze aber llegen nicht nur, wle dle Filamente, neben einander um den Griffel herum, ſondern zum Theil auch uͤber einander, daß fie alſo noch mehr, als die Filamente, ein einziger Koͤrper zu ſeyn ſcheinen. In Fig. 9. und F. ſieht man, daß von dem Anſatz des oberſten Filaments und von den Anſaͤtzen der beiden unterſten die Anſaͤtze der beiden mittelften zum Thell gedeckt werden, und daß der Anſatz des einen von den unterſten Filamenten zum Theil auf dem Anſatz des andern liegt. Es haben alſo die Staubgefaͤße, Theils eines Trichters, aus deſſen unterſter Oeffnung der Griffel . hervorragt, „ welcher zugleich dieſe Oeffnung voͤlltg ausfuͤllt und verſtopft, Fig. 7. 8. 9. Den Theil diefes Trichters, welcher von nigen, welcher von den e ri 885 den N Theil deſſelben nennen. Der Staub, den die Yntheren, nachdem fie fi ch geöffnet haben, enthalten, iſt von ganz beſonderer Art. Denn da der Staub andrer Saſtblumen etwas feſt ſitzt, und ſo beſchaffen ift, daß er ſich mit einem etwas feuchten Mehl vergleichen laͤßt, da⸗ mit er nemlich nicht vom Winde weggewehet werde, oder, wenn der Wind die Blumen ſchuͤttelt, zerſtiebe: fo iſt im Gegentheil der Staub des Veilchens vollkemmen trocken, und haftet keines bald ſich diefelben geöffnet haben. Folglich ft er hierin dem Staube ſolcher Blumen aͤhnlich, welche vom Winde befruchtet werden, obgleich dieſe Befruchtungsart bier nicht Statt findet. Jedoch iſt er nicht ſo fein, als derſelbe, und gleicht mehr einen Mehl, als einem eigentlichen Staube. Die Figuren 1. und 17. zeigen, daß dle belden Beutel eines jeden Fllaments zwar ober; waͤrts und an den Seiten, keinesweges aber unterwärts, wo der Anſatz anfängt, einen hervorſtehenden Rand haben. Das trockne — Viola. ; ar siehe muͤſſe, ſieht n man ein, wenn man cheile an die fo eben beſchrlebene Beſchaffenheit dieſes Staubes, thells aber daran denkt, daß die Blume an dem umgebogenen Ende eines langen Stiels fist, folglich vom Winde oft genug geſchuͤttelt werden muß, Fig. 7. Da nun dle Oeffnung des unterſten Theile des hinabgefallne Staubmehl nicht durch diefe Oeffnung hinausfallen. Man mag die Wirkungen des Windes auf die Blume nach⸗ machen, ſo gut man kann, man mag in die Blume hineinblaſen, vorragenden gebogenen Endes des Griffels das Stigma iſt: fo gereimt vorkommen. den beſtaͤubt, welches nicht den geringſten Einfluß auf die Bes bung ausgefchloffen, welches doch nothwendig, wenn die Be⸗ fruchtung erfolgen ſoll, beſtaͤubt werden muß. = ſtehen bleiben wollten, ſo wuͤrden wir glauben muͤſſen, entwe⸗ gen, weil dieſe Theile jo wunderlich und zweckwidrig angebracht und geordnet find, von Gott auf eine uͤbernaturliche Art und durch ein Wunderwerk befruchtet werde. Und das heißt eben ſo vlel als, wir muͤſſen glauben, daß ſich Gott wegen des Fehlers, Individuum zu wiederholende Wunderwerk ſelbſt beſtrafe. Wols len wir nun weder etwas, was exiſtirt, laͤugnen, noch behaupten, daß etwas, was unmöglich iſt, exiſtirt: fo bleibe uns weiter nichts uͤbrig, als daß wir uns zu den Inſekten wenden. Und da die Blenen, welche, wle wir ſchon gehoͤrt haben, dieſe Blume be⸗ ſuchen, uns ſchon ſo oft gute Dienſte geleiſtet haben: ſo iſt zu hoffen, daß ſie uns auch in dieſer Noth nicht verlaſſen werden. Das Ende des Griffels, Fig. 11. 14., iſt gebogen, und zwar ſeine Baſis aber iſt etwas gekruͤmmt, und weit duͤnner, als er | uͤberhaupt iſt. Daher laßt er ſich ſehr leicht in die Hoͤhe biegen, fo daß er diejenige Stellung erhaͤlt, welche in Fig. 14. durch Punkte angedeutet iſt. Sobald man ihn aber wieder los laßt Staubmehl alſo wird durch nichts gehindert, aus dem obersten Thel des Trichters im den a: u BER Daß aber dleſes A Tu 4 6 ee ) — ſo PS er in ſeine zahlt Stellung wieder ur . — Trich⸗ ters vom Griffel verſtopft wird, fo kann dacl in dieſen Theil man mag ſie ſchuͤtteln, ſo ſehr man will, ohne jedoch im letztern Fall derſelben Gewalt anzuthun, ſo daß etwa jener Trichter ge⸗ druckt würde: fo koͤmmt dennoch kein Koͤrnchen des Staubmehls ; zum Vorſchein. Da nun die Spitze des aus dem Trichter here den er im Bau diefer Blume begangen habe, durch das bey jedem fo, daß es init dem Griffel einen etwas ſpltzen Winkel macht 2 muß demjenigen, welcher bloß von der mechaniſchen Befruchtung. 3 der Blumen etwas weiß, die Einrichtung diefer Blume ganz un Denn alle übrige Thelle des Piſtills wer⸗ fruchtung hat, und grade das Stigma If allein von der Beſtaͤu⸗ 1 i Wenn wir alſo bloß bey der mechanifchen Beſruchtungeart : der, daß die Befruchtung niemals erfolge, welches doch wider die 5 Erfahrung reitet, oder, daß die Blume, ungeachtet fie ale zur natürlichen Befruchtung erforderliche Theile hat, bloß deswe⸗ Viola. 5 nun, dr Biene kriecht auf den oberſten Kronenblzttern in dle Blume hinein, Flg. 7., Titelbl. XI., und ſteckt den Kopf in den A ztemlich weiten Zwiſchenraum zwiſchen dem Stigma und dem un⸗ | terſten Kronenblatt (welcher in Fig. 7., weil von dem unterſten Kronenblatt genau die Hälfte weggeſchnitten worden, genau zu fehen tft. Man ſehe auch Fig. 8.) um ihren Saugeruͤſſel in den Safthalter hlneinzuſtecken: fo ſtoͤßt fie mit dem Kopf den Griffel, und vermittelft, des Griffels den Anſatz des oberſten Filaments in die Hoͤhe. Dadurch bekoͤmmt der Trichter ein Loch, und aus dieſem Loch fällt das Staubmehl heraus. Die Biene wird damit beſtaͤubt, und muß nothwendig einen hell des an ihrem Körper I haftenden Staubmehls auf das Stigma bringen, und gleichſam an daſſelbe anreiben, und auf ſolche Art den Fruchtknoten befruch⸗ Dies wird man ſehr leicht einſehen, wenn man die 23. Sir, ten. gur mit der 7, und dle f. mit der 8. vergleicht. Nachdem ſie i den Saſtvorrath verkehrt hat, ſo krlecht fie wieder zuruck. Als, 8 denn faͤllt der Griffel wleder in ſeine gewöhnliche Stellung zuruck, 5 ſo auch nach und nach der Anſatz des oberſten Fllaments. Die Oe effnung des Trichters verſchließt fi ich alſo nach und nach wieder, obgleich nicht fo dicht und feft, als vor dem Beſuch, vermuthlich Se {weil bey dem erften Beſuch die e jederzeit. ga lich erfolgen muß. Dieſe von mir entdeckte und beſchrlebene Befruchtungsart | dieſer Blume ſetzt den Leſer in den Stand, verſchledene dle Strußs tur derſelben betreffende Fragen zu beantworten, welche er ſonſt unbeantwortet wuͤrde haben laſſen muͤſſen. Die leichteren Fra⸗ gen, welche auch bey anderen Saftblumen vorkommen, z. B. warum die Blume Saſt abſondert, warum ſie eine gefaͤrbte Krone ; hat, warum fie auf einer weißlichen Stelle dunkelfarbige Linien hat, warum ſie mit einem ſo angenehmen Geruch begabt iſt, warum der Saft vor dem Regen ſo wohl verwahrt iſt, will ich nicht bei rühren, ſondern nur folgende anführen. Warum ſitzt die Blume auf einem langen aufrecht ſtehenden Stiel, der ſich aber mit ſei⸗ nem oberſten Ende um- und herabbiegt, Fig. 7.2 Antw. Er⸗ ſtens, damit kein Regentropfen zum Saft gelangen koͤnne. Denn wenn der Stiel ganz grade waͤre, die Blume folglich aufrecht ſtuͤnde, ſo waͤre das Ende des Horns, „wo der Saſt ſich befin⸗ det, der unterſte Thell der Blume, und Regentropfen, welche in die Blume hineinfielen, würden in das Horn hinabfließen, fi ſich mit dem Saſt vermiſchen, und ihn verderben. Da ſich aber der oberſte Theil des Stiels herabbiegt, fo hängt die Blume herab, und das Ende des Horns iſt der hoͤchſte Theil derſelben, in wel, chen kein Regentropfen hinaufſtetgen kann. Zweytens damit, ns wenn die Blume vom Winde geſchuͤttelt wird, welches wegen der u des Stiels nn geſchehen muß, } das * in den Be 1 2 \ 2 fallen zu koͤnnen. Viola. ante Thel des Trichters falle. Wäre der Stiel ganz grade, und haͤtte die Blume eine aufrechte Stellung, ſo wuͤrde der Staub in den Theil des Trichters fallen, der alsdenn der unterſte wäre, 5 8 d. l., in den oberſten, welchen die Filamente bilden. Wenn alſo je die Bienen die Blume beſuchten, ſo wuͤrde er hier liegen bleiben, f und niemals auf das Stigma gebracht werden. Dies fi ehet man ein, wenn man die 7. Figur umkehrt. — Warum hat der Staub die angeführte befondere Beſchaffenhelt, und unterſcheidet ſich ſo ſehr von dem Staube anderer Saftblumen? A. Bey anderen Saftblumen ſoll der Staub vom Inſekt abgeſtrelft werden, darum ſitzt er etwas feſt, damit ihn der Wind nicht wegfuͤhre. Bey dle⸗ fer. aber ſoll er ſich in dem unterſten Thell des Trichters ſammlen, 8 um, wenn dle Biene eine Oeffnung an demſelben macht, heraus⸗ würde die Blume niemals befruchtet werden. — Warum lſt die Baſis des Griffels fo dünne? A. Damit die Biene den Griffel deſto leichter in dle Hoͤhe ſtoßen koͤnne. — Warum iſt aber dieſe Baſis ein wenig gekruͤmmt, Sig. 11. 14., und warum macht das umgebogene Ende des Griffels mit dem Griffel nicht einen rechten, | ſondern einen etwas ſpitzen Winkel? A. Beides dient zu eben? demſelben Endzweck, als der vorige Umſtand. Die Direktlon des Stoßes j welchen die Biene dem umgebogenen Ende des Grlffels beybringe, iſt dem längeren graden Theil des Griffels ungefaͤhr parallel; dteſer Stoß aber ſoll den Griffel ſeitwaͤrts bewegen, alſo nach elner Direktion, welche mit jener ungefähr einen rechten Winkel macht. Wer nun einige Begriffe von der Mechanik hat, wird einſehen, daß dteſes nicht ſo leicht geſchehen wuͤrde, wenn 7 die duͤnne Baſis des Grlffels grade waͤre, und das umgebogene Ende deſſelben mit demſelben einen rechten Winkel machte. Das ums gebogene Ende des Griffels macht aus eben der Urſache mit dem Griffel, folglich auch mit der Direktion des Stoßes, welchen die Biene demſelben beybringt, einen ſchlefen Winkel, aus welcher „die Oberflaͤche der Flügel: elner Windmühle mit der Direktion des ö Windes einen ſchleſen Winkel macht. Und um ein lioch mehr paſſendes Beyſplel anzufuͤhren, welches fi ch zugleich auf die ger krümmte Baſis des Grlffels bezieht, fo ſtele man ſich vor, da der Grlffel einige Aehnlichkeit mit einer Kruͤcke hat, es hätte ſich Jemand eine Kruͤcke ganz genau nach dem Modell dleſes Griffels machen laſſen. Schon bey dem erſten Verſuch, den er mlt der⸗ ſelben anſtellen wuͤrde, wuͤrde ihn fein Einfall gereuen, Denn die Kruͤcke wuͤrde, indem er fi ch auf biefelbe ſtuͤtzte „ ausweichen, und er wuͤrde fallen. — Endlich warum liegt der haͤutige Anſatz i des oberſten Fllaments zum Thell auf den Anſaͤtzen der beiden 3 mittelſten, Fig. 9., und warum not dieſe, oder einer von dies Ay er jenem? = 8 8 8 er 2 Ben von der nn Bliebe er alfo an den Antheren ſitzen, ſo 5 Viola, oamitteſt des Geis in die e Hohe sefoßen. werden koͤnne, Fig. 8 Nun will ich BER 75 wle ich die Poier dieſer Blume entdeckt habe. Cine Erfahrung und ein Verſuch waren mir im Fruͤhjahr des naͤchſtvergangenen Jahres dazu behuͤlflich. 5 Ich ſahe, daß dle Blumen von den Bienen beſucht wurden. Nun wollte ich die Wirkung, welche dieſelben auf den Griffel machten, nachmachen. Denn das hatte ich mir ſchon lange vor⸗ her immer vorgeſtellt, daß hinter der Geſtalt des Griffels, ver⸗ moͤge welcher er ſo leicht kann in die Hoͤhe gehoben werden, und hernach wieder herabfaͤllt, das ganze Geheimufß ſtecken muͤſſe. Nach vielen fruchtloſen Bemühungen fiel es mir endlich einmal zu gutem Gluͤcke ein, bey dieſem Verſuch der abgepfluͤckten Blume Wehhebende Stellung zu geben, welche ihr die Natur gegeben hat. Das hieß die Sache beym rechten Ende angrelfen. Denn UFER ich die Blume fo weit in die Hoͤhe gehoben hatte, daß chen den Griffel in die Hoͤhe hob, das Staubmehl, wie der NS Streuſand aus einer Sandbuͤchſe, in großer Menge aus dem x Trichter heraus. Dieſe Erſcheinung, uͤber welche ich, weil ich ſie gar nicht erwartet hatte, wirklich ein wenig erſchrack, war fuͤr meinen Verſtand das, was in finfterer Nacht ein Wetterſtrahl für das Auge iſt; ſie entdeckte mir auf einmal das ganze Su heimniß. N | | Daß mir dieſer Verſuch N nicht hatte glͤcken wollen, daran war Folgendes Schuld geweſen. Wenn man irgend eine : Sache, dle man in der Hand hat, genau betrachten will, fo hält man dieſelbe niedriger, als die Augen ſtehen, und keinem ver⸗ nuͤnftigen Menſchen wird es einfallen, er müßte denn ganz beſon⸗ dere Urſachen dazu haben, dle Sache über dle Augen zu erheben, den Kopf zuruͤckzuwerfen, und nach der Sache hinaufzuſehen. Eiben fo hlelt ich alſo auch die Blume, fo oft ich den Verſuch mit derſelben anſtellen wollte, well mir der Gedanke nicht in den Sinn kam, daß es vielleicht beſſer ſeyn wuͤrde, wenn ich mich diesmal von meiner Gewohnheit entfernte. Nun mußte ich aber, um in die Blume hineinfehen zu können, dieſelbe umkehren, und ihr deine aufrechte Stellung geben. Dadurch verurſachte ich, daß das Staubmehl aus dem unterſten Theil des Trichters in den ober⸗ ſten, welcher damals der unterſte war, bhinadfiel, Wann ich alſo den Griffel zuruͤckbog, ſo brachte ich zwar dadurch die Oeff⸗ nung am Trichter hervor, es konnte aber unmöglich das Staub Der Fehler alſo, den ich beging, beſtand mehl herausfallen. darin, daß ich eine Wirkung der Natur nachmachen wollte, und en in den Umftänden etwas änderte, a ich aber game that, A Viol. . kam daher, well ich mich hier ſo verhielt, wie n man ſich Ben verhält, und es mir nicht einmal einfiel, daß 10 mich ganz an x ders zu verhalten hätte. Wenn man dieſen Verſuch anſtellen will, ſo muß man eine Blume dazu nehmen, welche noch nicht lange gebluͤhet hat, und noch von keiner Biene beſucht worden iſt. Jenes ſowohl, als dieſes erkennet man daran, wenn man auf dem unterſten Kronenblatt kein Staubmehl antrifft. Denn in einer alten Blume iſt der e Trichter nicht mehr dicht und feſt geſchloſſen, weil die Staubge⸗ 4 faͤße welk ſind; er laͤßt alſo das Staubmehl heraus fallen, von welchem ein Theil auf dem unterſten Kronenblatt liegen bl eißt, und, well er weiß tft, leicht geſehen wird. Eben ſo bleibt, wenn eine Biene die Blume beſucht hat, ein Theil dieſes Mehls auf dem unterſten Kronenblatt liegen. Nach einem anhaltenden Re⸗ gen aber iſt diefes Kennzeichen truͤglich; denn der Regen ſpuͤlt das Mehl von dem Kronenblatt weg. Daß eine junge Blume von fie hoͤher ſtand, als meine Augen, um von unten auf in dieſelbe einer Biene noch keinen Beſuch erhalten hat, ſieht man auch an hineinſehen zu können, fo fiel, ſobald ich mit einem dünnen Stock dem unterſten Theil des Trlchters wenn nemlich derſelbe ſo dicht und feſt geſchloſſen iſt, als in Fig. 7. 8. 9. Nimmt man alſo elne ſolche Blume, hebt fie mit der linken Hand In die Höhe, | hält fie in eben der Stellung, welche fie von Natur hat, und ſtoͤßt alsdenn mit der rechten Hand vermittelſt eines duͤnnen Stoͤckchens das umgebogene Ende des Griffels zuruck: fo wird 8 man das Staubmehl in großer Menge herausfallen ſehen. Nicht um mich, der ich durch jenen Verſuch ſchon völlig übers . zeugt war, fondern meine Leſer von der Richtigkeit meiner die Befruchtung dleſer Blume betreffenden Erklaͤrung zu überzeugen, habe ich noch folgenden Verſuch gemacht, den ein jeder leicht wi⸗ derholen kann. Ich nähere um eln Stück leinener Gaze einen ſtarken Bindfaden, band an denſelben hoͤlzerne Pick, ſteckte mitten durch eine Parthie Veilchen einen kleinen Pfahl, legte dle Gaze uͤber denſelben, und ſteckte die Pfloͤcke rundherum in die Erde. Vorher hatte ich alle aufgebrochne Blumen abgepfluͤckt; eine weit groͤſſere Anzahl war noch nicht aufgebrochen ⸗ Durch 75 dieſes kleine Gezell hatte ich es den Blenen unmoͤglich gemacht, i die künftigen Blumen zu befuchen. Dieſe konnten alſo keinen Samen hervorbringen, wenn meine Vorſtellung von der de fruchtungsart richtig iſt. Die Blumen fingen nach und nach an aufzubrechen, obgleich etwas fpäter, als fie im Freyen wuͤrden gethan haben, weil dle Gaze dle Wirkung der Sonnenſtrahlen etwas ſchwaͤchte, und bluͤheten unter diefem Gezelt ſehr ſchoͤn. Ich hob daſſelbe an verſchledenen Tagen in dle Hoͤhe, beſahe die Blumen, und fand auf dem unterſten Kronenblatt nicht ein eins ziges Koͤrnchen Staubmehl, grade fo, wie ich es mir vorher vor⸗ geſtelt hatte, e nach einiger Zeit beyalten eier: = = * | * = theren auf ihrer Spitze zu tragen pflegen, ſo hlelt er die haͤu⸗ aber nicht dafuͤr gehalten. Abe deren welk gewordene und nicht mehr dicht zuſammenſchlleßende Staubgefäße das Mehl hatten herausfallen laſſen. Ungefaͤhr 14 Tage nach dem Ende der Bluͤhezeit nahm ich die Gaze weg, | _ beſahe die Blumen, und fand daß nicht eine einzige einen ver: gröſſerten Fruchtknoten oder eine junge Samenkapſel hatte, da doch die meiſten von den übrigen in meinem Garten ſtehenden | Blumen mit ſchon ziemlich erwachſenen Kapſeln verſehen waren. Dieſe Erfahrung if ein ta Beweis der Gewißheit f melner Entdeckung. Linné hat die ie ſehr kleinen Nägel, venmicef deren die Fl⸗ lamente an den Boden angewachſen ſi ind, und welche man in Flg. 1. und 17. bey a ſiehet, Fllamente, und was ich Filamente und Antheren nenne, Antheren genannt. Doch dies iſt eine Klei⸗ nigkeit. Nagel der Fllamente uͤberſehen, die Fllamente und die Antheren für die Filamente, dle häutigen Anſaͤtze der Filamente aber fuͤr die Antheren gehalten hat. Denn von der Viola hirta ſagt er, die Fllamente haͤtten auf ihrer inneren Seite Furchen, und von der Viola odorata, die Filamente beſtaͤnden aus zwey Jene Furchen aber und dieſe Kammern ſind die Was ihn irre geführt hat, iſt die oben angezeigte | ungewoͤhnliche Beſchaffenheit des Staubes. Denn wenn er die Antheren beſahe, ſo fand er keinen Staub an denſelben, = weil derſelbe ſchon in den unterſten Theil des Trichters herab⸗ gefallen war, oder gar, wenn die Blume von einer Biene Kammern. Autheren. ſchon einen Beſuch erhalten hatte, nicht mehr vorhanden war. Er glarbte alfo, daß dleſe Furchen oder Kammern zu den St: lamenten gehören, und well die Fllamente gewohnlich die Ans tigen Anſaͤtze der Fllamente für die Antheren, ob fie gleich nicht einmal das Anſehen von Antheren haben. Dieſes kam daher, daß er glaubte, die Natur ſchneide alles nach Einem Leiſten zu. Denn da gewöhnlich die Filamente die Antheren auf ihrer Spitze tragen, fo meinte er, daß es bier auch fo | ſey, und bedachte nicht, daß die Natur ihre wichtige Urſachen d gehabt haben koͤnne, hier von ihrer Gewohnheit abzugehen, und die Antheren nicht an das Ende ſondern an die u 125 Fllamente der Länge nach anzufügen. | VE olatricolor. Stlefmuͤtterchen. blutende 8 XXI. 10. 12. 15. 16. 20. "Ps, Die vergroͤſſerte Blume 5 welchen Sulig, von vorne geſehen. 10. Diefelbe, von der Seite im Durchfänit geſehen. Die haͤutigen gelben Anſaͤtze der Staubgefäße find hier auch punktirt. Wichtiger aber iſt P ollichs Irrthum, welcher die Er hat zwar die Antheren geſehen, Viola. = 306 12. Das Piſtil. Ueber dem Stigma it bas Spas, | von unten geſehen, abgebildet. f 15. Das in Fig. 20. linker Hand besuch mittelf Kro⸗ | nenblatt, von der Seite geſehen. 16. Das unterſte mit dem Horn verſehene Kronenblat, 0 von vorne geſehen. 1—3. In Anſehung der Saftdruͤſen, des Saſthalters und der Saftdecke hat diefe Art mit der vorhergehenden eine gleiche Einrichtung. Die Haare der mittelſten Kronenblaͤtter ſteht man in Fig. 20. und noch deutlicher in Fig. 10. und 175. Außer⸗ dem aber hat auch das unterſte Kronenblatt zwey Reihen von Haaren. Dieſe fangen ſich unmittelbar hinter der Stelle an, wo das Stigma auf dleſem Kronenblatt anllegt. Dies ſieht man in Fig. 16., wo das Kreuz dleſe Stelle andeutet. In Fig. 15. fieht man, daß der haarlchte Streif des mit: telſten Kronenblatts ſich nicht bis an den unteren Rand deſ⸗ ſelben, wohl aber bis an den oberen erſtreckt, und daß dieſer obere Rand ſelbſt mit Haaren beſetzt iſt. Vergleicht man hier- mit Fig. 20., fo ſieht man die Urſache davon ein. So wie das unterſte Kronenblatt vor dem Eingang in das Horn oder vor dem Stigma kahl iſt, ſo mußten es auch die beiden mit⸗ telſten unterwärts ſeyn ; damit der Eingang den Inſekten nicht geſperrt wuͤrde. Welter hinauf aber und am oberen Rande mußten ſie des Regens wegen haaricht ſeyn, und zwar letzte⸗ res, weil die oberſten Kronenblaͤtter in eintger Entfernung hin⸗ ter den mittelſten ſtehen, folglich zwiſchen die oberen Naͤnder der letzteren, wenn dieſelben nicht mit Haaren beſetzt wären, leicht ein Regentropfen hindurchdringen koͤnnte. 4. In derjenigen Vartetaͤt, welche in Fig. 20. abgezeich⸗ | net iſt, und zwar fo, daß der Unterſchled ihrer Farben ange / deutet iſt, find die beiden oberſten Kronenblaͤtter purpurfarben, die beiden mittelſten violett, und das unterſte am Rande vio⸗ lett, in der Mitte aber blaßgelb. Die beiden mittelſten ſind unmittelbar vor ihrem haarlchten Streif mit einigen ſchwarzen Linlen geziert, das unterſte aber iſt vor dem Eingange in das Horn gelb (dleſe Farbe iſt in der Figur punktirt) und mit meh, reren und längeren ſchwarzen Linten geziert. Das Saftmaal | iſt alſo auf den drey unterſten Kronenblaͤttern angebracht, well dieſe eigentlich den Eingang in den Safthalter bilden, 5. Fig. 12. zeiget, daß der Griffel zwar in Anſehung ſel⸗ ner Baſis dem Griffel der erſten Art ähnlich, in Anſehung dez Stigma aber von demſelben ganz verſchleden iſt. Außer der Geſtalt unterfcheidet ſich das Stigma auch dadurch, daß es auf dem unterſten Kronenblatt anliegt, da in der vorherge⸗ en Art jenes von diefem- ziemlich welt entfernt if, Dies — N Be fi 83. BE dieſem Staube angefüllt, eine dunkle Farbe. nicht, wie die Antheren ihren Staub ſollten fortwerfen konnen, N wie ſie ihn mit ſolcher Kraft und, moͤchte ich ſagen, fo ge Viola. Rebe man in Fig. 10. wen hier ebenfalls genau de e Haͤl lſte des unterſten Kronenblatts weggeſchuitten iſt. Daß je, doch dieſes Stigma mit der Axe des Grlffels nicht einen rech ten, ſondern einen ſpltzen Winkel macht, ſieht man in dieſer, und noch deutlicher in der 12. Figur. derſelbe Mechanismus Statt, welchen wir bey der erſten Art bemerkt haben, und 3 zu eben demſelben Endzweck, als bey jener. In der Wah lbvomſchen Diſſertation wird von dieſer Art geſagt, das Stigma ſey anfangs weiß; wann aber die An⸗ theren ihren Staub ſortgeworfen hätten, fo erhalte es, von Ich begreife aber ſchickt ſollten fortwerfen koͤnnen, daß er auf das Stigma fallen muͤßte. An die mechanifche Befruchtungsart iſt hier ere dings nicht zu denken, ſondern auch dieſe Blume wird von den Inſekten befruchtet. Von ae aber, und . das iſt F | Als ich den Griffel in die Hoͤhe hob, ſiel eine a ee i Die Blume wird von u Blaſenfͤßen Haut befucht. Des⸗ ö ; eine andere Frage wegen habe ich ehemals geglaubt, daß fie auch von diefen In⸗ ſekten befruchtet werde. Dieſer Meinung iſt der Umſtand guͤn⸗ ſtig, daß das Stigma unmittelbar auf dem unterſten Kronen⸗ blatt anliegt. Denn dieſes ſcheint dahln zu zielen, daß ein ſehr kleines Inſekt unter dem Stigma weg in das Horn hinein- kriechen ſolle, da es denn nothwendig den Griffel aufheben muß, wodurch der unterſte Theil des Trichters eine Oeffnung bekoͤmmt, und das in demſelben befindliche Staubmehl heraus⸗, und auf den Koͤrper des Inſekts faͤllt. In dieſer Meinung ward ich durch eine Beobachtung beftärke, aus welcher ich ſchloß⸗ daß die Blenen die Blume nicht beſuchen, folglich nicht zur Befruchtung derſelben beſtimmt ſeyn koͤnnen. Auf einem noch nicht umgegrabenen Stuͤck Landes eines Gartens blͤͤhete n a dleſelbe ſehr haͤufig zwiſchen dem noch haͤufigeren Lamium pur- pureum. Dieſes ward von den Bienen beſucht: kamen fi 0 aber an ein Stlefmüͤtterchen, ſo ſahen fie es einen Augenblic an, ſchlenen ſich aber ſogleich eines andern zu beſinnen, flogen i davon, und begaben ſich wieder auf das Lamium. Im vers 8 gangenen Sommer aber bemerkte ich, daß dle auf einem Acker ſtehende kleinere Varletät, welche einige Schriftfteller für ein beſondere Art halten, und Viola aruenſis oder bicolor nen⸗ nen, von einer Biene beſucht ward. Dleſe Erfahrung lehrte mich alſo, daß meine auf die erſte Beobachtung ſich gruͤndende Vorſtellung irrig war, und daß dle Bienen die Blume bloß, deswegen e gelafien batten „ weil 555 das Lamiunt Alſo findet hier eben verhindert. bluͤhete ein ſehr niedriges Riedgras. die Blätter ihrer eigenen Pflanze nicht hinderlich; denn ſie ka⸗ : | Viola. purpureum gene der war, und fe gern ao Einer Art zu bleiben pflegen. =, Viola p- aluftri is. Titel. XVI. Auf dem unterſten Kronenblatt das Saſtmaal. Dieſe Art fiß ft, wie Viola odo- rata, auf einem aus der Wurzel entſtehenden Stiel, doch keinen Geruch; woraus zu folgen ſcheint, daß dasjenige, was ich oben von dem Geruch des Maͤrzvellchens geſagt habe, ungegruͤndet ſey. Durch dieſen Mangel aber wird die Bemerk⸗ barkeit der Blume ungeachtet ihres niedrigen Standes nicht Ich fand fie am Ende des Aprils auf einer Wieſe, a und ein jedes Individuum fiel mir ſehr leicht in die Augen. Ich e alfo, daß auch dieſe Blume von den Bienen befruchtet wird.) 5 und hat . Denn die Wieſe hatte beynahe noch eben das Anſehen, wel⸗ ches fie im vorhergehenden Herbſt durch das Abmaͤhen erhal⸗ ten hatte. Das Gras war noch ſehr kurz, und hie und da, Auch waren der Blume men erſt aus der Wurzel hervor, und waren noch ſehr klein. Menge Staubmehl aus dem Trichter heraus. Viola canin. ee Tab, XXI. 18. u Mil. 19. Die 28 act if Samenfapfel in anale eue und Stellung. 18. Dieſelbe, von oben geſehen, nachdem fe ungefähr die Hälfte ihrer Samenkoͤrner herausgeworfen hat. a 21. Diefelbe in natürlicher Stellung nacibem fie reif! ge. worden und aufgeplatzt iſt. 25. Dieſelbe, achten 2 alle Samenkbrner 3 5 fen hat. l Ich machte den bey der erſten Akt angeführten Verſuch 3 mie verſchiedenen Blumen, welche ich in der Heide antraf; ich f ſahe aber kein Staubmehl herausfallen. Endlich nahm ich eine Blume, welche ein recht friſches Anſehen hatte. Aus dieſer fiel eine ziemliche Menge blaßgelden Staubmehls heraus. Als ich die Staubgefaͤße abloͤſete, ſo fand ich, daß bloß die beiden Diefe Blume war alſo ver⸗ oberſten ſich erſt geoͤffnet hatten. muthlich erſt am Morgen deſſelben Tages aufgebluͤhet. Dieſes erinnert mich, zu demjenigen, was ich oben von der zu dieſem Verſuch anzuſtellenden Auswahl der Blumen geſagt habe, noch 5 hinzuzufuͤgen, daß es ſich zuweilen treffen kann, daß man eine junge und von keiner Blene beſuchte Blume nimmt, aus deren Trichter dennoch kein Staubmehl hergusfaͤllt, wenn nemlich dies. ſelbe erſt vor kurzem aufgebrochen iſt, und die Antheren ſi ch noch nicht seöfnet 3 . y Ce > „ ‚ Y urn A . Auf 1 7 1 5 NR. — en nenn — = ee 2 7 ER f 3 Ne n 5 309 "Viola, | Die Blume wird von Stnfenfügen häufig: beſucht, deren 1 iM einem Exemplar wohl ſechs fand; indeſſen glaube ich nicht daß ſie von er aden von groͤſſeren Inſekten nam wird. Geſtalt nicht, bis die Frucht völlig reif geworden iſt. Wann dieſes geſchehen iſt, ſo ſtreckt er ſich grade, und die Frucht ſteht aufrecht. Bey ſchoͤnem warmen Wetter, heſonders in den Mit⸗ tagsſtunden, platzt dieſelbe auf, und theilt ſich in drey nachen« | foͤrmige Inmendig, glatte horizontal ſtehende Valveln, deren jede eine Anzahl glatter Samen enthält. Je mehr diefe‘ Valveln von der Sonnenhſtze ausgetrocknet werden, elne deſto ſtaͤrkere Kraft bekommen fie, ſich zu ſchlleßen, deſto ſtärker drücken fie folglich die Samen. Sie ſprengen alſo mit ziemlicher Kraft und mit eis nem kleinen Schall ein Samenkorn nach dem andern heraus, und binnen einer halben Stunde iſt die Kapſel leer. die Valveln inwendig, als auch die Samenkoͤrner glatt ſeyn muͤſ⸗ ſen, ſieht ein jeder leicht ein. Eben ſo leicht begreift man, warum ſich der Fruchtſtiel zuletzt grade ſtreckt. Denn die daraus entſtehende horizontale Stellung der Valveln if grade diejenige, > 5 in welcher dieſelben die Samenkoͤrner am weitſten fortſchleudern = koͤnnen. liebe hingegen der Stiel oberwaͤrts gekruͤmmt, ſo haͤt⸗ ten die Valveln zwar auch elne faſt horizontale Stellung; well ſie aber alsdenn ihre Oeffnung der Erde zukehrten, ſo waͤre dieſes die zweckwidrigſte Stellung, die ſie nur immer haben koͤnnten. Denn in dieſem Fall wuͤrden die Samenkoͤrner mit einer gewiſſen Kraft in einer faſt perpendifulären Direktion auf die Erde gewor⸗ fen, und folglich nicht weiter von der Pflanze entfernt werden, als wenn ſie herausſielen, und jene Kraft wuͤrde alſo ganz ver⸗ gebens ſeyn. In dem erſten wirklich exiſtirenden Fall aber werden ſie in dle Höhe geſchleudert, und fallen hierauf, wieder herab, ſo daß fie durch ihre Bewegung einen Bogen beſchreiben; ſie werden folglich von der Mutterpflanze weit entfernt. i Viola mirabilis.. Dieſe Art habe ich noch nicht zu ſehen, viel weniger zu beobachten Gelegenheit gehabt, welches Ich, we— * Wann di die Blume verdlühet iſt, fo ändert der Stiel feine Daß ſowohl Impatiens. 40 „ ir V BO (gen ihrer ganz beſonderen Einrichtung, ſehr wuͤnſchte. Sie un⸗ terſcheldet ſich nemlich von allen ihren Mi tarten dadurch, daß ihre am Stengel befindliche Blumen keine Krone haben, und Samen tragen, hingegen die an der Wurzel befindlichen Blumen 1 ine Krone haben, aber keinen Samen hervorbringen. Diefe ind alſo männlichen, jene vermuthlich welblichen Geſchlechts. Ble Blumen beſtaͤtigen alſo auf eine auffallende Art dasjenige, was ich oben bey der Valeriana dioeca geſagt habe. Denn da die männlichen Blumen eine Krone haben, die weiblichen aber nicht, ſo begeben ſich die Inſekten natürlicherwelſe zuerſt auf jene, weil dieſelben ihnen ſtaͤrker in die Augen fallen, und dann auf dieſe, und befruchten auf ſolche Art die letzteren alt dem aus den ae mitgebrachten Staube. 3 — Impatiens. Impatiens Balfamina, - Saffataine, 1 I. 2. Das Horn, in welches ſich der duͤtenfoͤrmige Körper endigt, iſt nicht nur der Safthalter, ſondern fein Ende iſt auch die Saftdruͤſe. Denn daſſelbe iſt ſchwielicht, und auswendig * i noch mehr aber inwendig gelb. 4. Das Saftmaal iſt der gelbe Fleck, en die 5 Seite des duͤtenfoͤrmigen Koͤrpers in der Mitte geziert iſt. Wenn man in die Blume hineinſieht, ſo fällt. einem derſelbe ſogleich in die Augen. Dieſes Saftmaal iſt nun zwar an der ſchicklichſten Stelle angebracht; indeſſen iſt doch das ſonderbar, daß es ſich nicht bis an die Oeffnung des Horns erſtreckt, wie man wegen der gewohnlichen Einrichtung anderer Saftblumen erwarten ſollte, ſondern nur ein kleiner iſolirter Fleck iſt. 5. Die Blume wird von Blafenfüßen, desgleichen von Hum⸗ meln beſucht. Daß ſie von den letzteren befruchtet werde, daran zweifle ih um fo viel weniger, da auch bey ihr, wenn ich nicht ſehr irre, die maͤnnlich⸗ weibliche Dichogamle Statt findet. Ich hatte nur Gelegenheit einige blühende Pflanzen flüchtig zu betrach⸗ ten, und fand, daß die unterſten leeren Blumen die Staubge, = ‚füge verloren hatten. ö gelchen. = Orchis. re + Swan Kae. | . Cynandria. = j ‚Bwitterhlumen, deren Staubgefäße anf dem Buy fen. = Orchis. 2 5 f Orchis latffolia 8 au maculato 9 | Tab. FR, 31. 3639. 27° | ME FR Die vergröſſerte an in natürlicher Stellung „von vorne geſehen. Neben dieſer Figur a ein Staubkölbchen. 359. Dleſelbe, von der Seite geſehen. 3 31, Dleſelbe, nachdem dle Unterlippe nebſt der vorderſten Hälfte des Horns weggeſchnitten worden. ; 36. Dient zur Erläuterung der 31. und 38. Figur: a b 25 8 ſind die Faͤcher, in welchen die belden Staubkoͤlbchen verbor⸗ gen und vor dem Regen wohl verwahrt liegen. und einem Faden, welcher beide mit einander verbindet, Fig. 38. a. Das Fach a b hat fein Staubkoͤlbchen noch, und das Kür gelchen b ragt aus demſelben hervor. Daß dieſes hier, nicht aber in Fig. 31. und 38. geſehen wird, kommt daher „daß hier das kleine Klaͤppchen f umgeſchlagen worden iſt, welches in jenen Fi guren in feiner natürlichen Stellung ſich befindet, „ und die beiden Kuͤgelchen verdeckt. Das andere Fach g hat fein: Staubkoͤlbchen | verloren. Dafi elbe klebt an dem! mit einer klebrichten Feuchtigkeit überzogenen Stigma b hi e Hand, und e if fein Er 37. Die Blume, von det Seite gesehen, derſte Haͤlfte derſelben weggeſchnitten worden. vorhandene Fach, iſt weggeſchnitten. Hälfte des Stigma. d iſt das Innere des Fruchtknotens, wel⸗ ches mit den jungen Samenkoͤrnern angefüllt iſt. Man ſieht, daß daſſelbe mit dem Stigma in Verbindung ſteht, und daß bey a b iſt das noch e die Oeffnung iſt, durch welche das en e e des Staubes in das Ouarium dringt. Gegenwärtige Art hat mir zuerſt Gelegenheit 1 die 4 elgentliche Struktur der Orchisblumen zu entdecken, welche man bisher ſo wenig gekannt hat, daß man auch nicht einmal gewußt n was das Sigma iſt. Li 5 n é hat nemlich das ar . y = Ein ſolches f Staubkoͤlbchen beſteht aus dem Koͤlbchen ſelbſt, einem Kuͤgelchen, nachdem dle! vor⸗ und b das Kügelchen. Das ganze Klaͤppchen Was zwiſchen b und e punktirt iſt, iſt die e „ chen f Fig. 36. für das Stigma gehalten 9. Was Kötkeuter N für das Stigma gehalten habe, wird in der Folge geſagt werden. Den Theil b h c i hatte ich ſonſt fuͤr die Saftdruͤſe gehalten, einzige Umſtand, daß diefe Feuchtigkeit klebricht iſt, hätte mich auf andere Gedanken bringen ſollen. Indem ich nun dieſen Thell einſtmals genau betrachte > fo ſehe ich, ‚ daß ein Staubkoͤlbchen in Geſtalt eines koͤrnichten Weſens an demſelben klebt. Ich durch⸗ ſuche die beiden Fächer, und finde, daß das eine von den Staub⸗ koͤbchen fehlt, welches alſo eben dasjenige war, welches auf der 5 Blumen gefunden habe, ſo mache ich den Schluß, daß dieſe klebrichte Stelle das wahre Stigma ſey. Aber wie kommen denn die Staubkolbchen auf dieſes Stigma? frage ich mich ſelbſt. e Dem daß fie von ſelbſt aus ihren Faͤchern follten herausfallen kłoͤnnen, oder daß der Wind ſi fie ſollte herauswehen koͤnnen, daran iſt nicht zu denken. Ich nehme alſo einen dünnen Grashalßm, oder was es ſonſt war, beruͤhre damit das unterſte Ende der bel⸗ | kleines Klaͤppchen zurückſtoße, und ein Staubkoͤlbchen heraushole. i es iſt aber nirgends angewachſen, ſondern ganz Holiet. Eine An⸗ there iſt es zwar; einen Staubbeutel aber kann man es nicht nennen, i einem Kügelchen, welches nicht im Fach eingeſchloſſen liegt, ſon⸗ a dern ſich außerhalb deſſelben befindet, aber dennoch nicht in die Augen faͤllt, weil es von dem Klaͤppchen verdeckt wird. So wie ich alſo mit dem Grashalm dies Klaͤppchen zuruͤckgeſtoßen hatte, halm elne kleine Bewegung W das Stauseen aus dem \ Fach Fransen 5 .) Ich wüßte weil ens nicht was er ſonſt ſollte Gu ſein Stigma gar m Unten; - well er mit einer gewiſſen Feuchtigkeit überzogen iſt. Schon der > klebrichten Stelle ſaß. Nachdem ich ein ähnliches in mehreren = - den Fächer, und ſehe voller Verwunderung, daß ich damit ein 5 Ein ſolches Koͤlbchen llegt zwar in feinem Fach wohl verſchloſſen; . da es nicht eine Haut um ff ch hat, ſondern aus lauter Staube be⸗ ſteht. Es haͤngt an einem Faden, und dieſer Faden wieder an ſo war das Kuͤgelchen von jenem beruͤhrt worden, und war an | demfelben kleben geblleben; folglich mußte, als ich mit dem Gras 8 Stigma verſtanden haben. Bey der Serapias aber kann ich ſein a Orchis. K Nun fiel auf einmal der Vorhang, der mir lieber die Struk, f tur dieſer Blume verdeckt hatte. Ich ward überzeugt, daß die Blume von Inſekten befruchtet werden müffe, und zwar fo, daß dieſelben, indem fie in das Horn hineinkriechen wollen, das Klaͤppchen zurückſtoßen, eln Staubkoͤlbchen aus dem Fach . herausziehen, und, ſobald daſſelbe das klebrichte Stigma be⸗ ruͤhrt, es wieder verlieren, und an demſelben ſitzen laſſen, wo⸗ durch der Fruchtknoten befruchtet wird. Ich habe mir zwar vlel Muͤhe gegeben, dle Natur auf x j der That zu ertappen, und es mit anzuſehen, wle ein Inſekt die Blume befruchtet; es hat mir aber nicht gluͤcken wollen. 5 Blaſenfuͤße krochen nach ihrer Gewohnheit allenthalben umher, keiner aber zog jemals ein Staubkoͤlbchen heraus. In einer Blume aber ſah ich auf dem Stlgma eine todte Fliege und neben ihr ein Staubkoͤlbchen kleben. Dieſe hatte alſo daſſelbe aus dem Fach herausgezogen, und auf das Stigma geſchleppt, und war ſelbſt daruͤber kleben geblleben. Sowohl aus dieſer Erfahrung, als auch aus demjenigen, was ich an der Serapias platifolia und Ophrys ouata bemerkt habe, ſchlleße ich, daß Blenen oder Hum⸗ Blume haͤufig ſtand, und bemerkte, daß in vlelen Blumen eln oder beide Staubkoͤlbchen am Stigma klebten, welche nicht an⸗ dieſe Blume von Fliegen befruchtet wird. meln habe ich noch nie auf dergleichen Blumen angetroffen. Das Horn ſollte eigentlich die Saftdruͤſe und der Saft⸗ ier zugleich ſeyn; ich habe aber ‚niemals, ob ich gleich ſehr wels Blumen durchſucht habe, Saft in demſelben 8 Dieſen ſollte man nun allerdings erwarten, vorzüglich, da auch im uebrigen die Blume fo gebauet iſt, wie es eine Saftblume ſeyn muß. Denn daß in das Horn ſo leicht kein Regentropfen : hinelnkommen koͤnne, da die Oeffnung deſſelben durch die drey mittelſten Blätter des Helms oder der Oberlippe der Krone ge⸗ ſchuͤtzt wird, ſieht man in Fig. 38. 39. Auch hat die Blume eein Saftmaal. Seitenblaͤtter des Helms aber, und vorzuͤglich die Unterlippe find mie dunkelpurpurfarbenen Linien und Flecken gezlert, welche Denn die Krone iſt purpurfarben; die beiden auf der letzteren ſich in die Oeffnung des Horns hineinziehen. Die drey mittelſten Blätter des Helms aber ‚find‘ nicht fo ge: : ziert, weil fi ie nicht fo in die Augen fallen, als jene Theile, Fig. 38. 3). Daß aber das Horn keinen Saft enthalten koͤnne, folgt ſchon daraus, daß es inwendlg mlt kurzen Haa⸗ ren dicht überzogen iſt. Denn ein SPAR: muß kahl und glatt ſeyn. Warum hat m nun die Natur dleſe Blume, der fie 6903 das Anſehen und die Einrichtung einer Saftblume gegeben ber, dennoch nicht mit Saft verſehen? Warum iſt dieſe Blume eine Scheinſaftblume? Dieſe Frage koͤmmt mir bebt nl jo leicht in beantworten vor, als ehemals. 5 glaubte a fi es en dieſer Blume bloß darauf ans | | herausgezogen hätte, und nun wetter kroͤche, mit ſamt demſel⸗ ben an dem Stigma kleben bleiben ſollte. eingeſperrt und gefangen hält, bis fie dle Blume befruch © | tet haben, alsdann aber fie wohlbehalten wleder heraus⸗ 8 wenig unbarmherzig gegen die Fllegen bezeige, als bey der Fig. VII. ſchlage, bewelßt Orchis militaris. 2. 2 F er: 2 Orchis. 2 hen ſey, daß eine Fllege, durch den Schein getaͤuſcht, ſich in 4 diefelbe hineinbegeben, und, nachdem fie ein Staabtölbchen 1 Da nun auf ſolche Art die Befruchtung auch ohne Saft erfolgen muͤßte, ſo haͤtte 3 1 die Natur, welche nichts uͤberfluͤſſtges thut, auch keinen Saft N in der Blume hervorgebracht. Nach dieſer Vorſtellung opfert nun zwar der Schoͤpfer das Leben dieſer Fliegen der Befruch- tung diefer Blumen auf; ich glaubte aber, daß er dieſes mit eben dem Recht thue, mit welchem er verſchledene Thlere den 5 91 fleiſchfreſſenden Thieren auſopfert. Nachdem ich aber entdeckt 4 hatte, daß die Natur zwar gewiſſe kleine Fllegen durch das Anſehen der gemeinen Oſterluzey anreizt, in diefelbe hinein 2 zukrlechen, und, wenn fie hineingekrochen find, fie fo lange laͤßt: ſo vermuthete ſch, daß ſie bey der Orchis ſich eben ſo a Oſterluzey. Ich begab mich daher nach einer Wleſe, wo dieſe — ders als durch Fliegen auf daſſelbe gebracht ſeyn konnten, daß aber nur in Einer oder zweyen eine Fliege am Stlgma klebte. * J 5 Nach meiner ehemaligen Vorſtellung aber mußte der letztere Fall nicht der ſeltenſte, ſondern im Gegentheil der am oͤfterſten vorkommende ſeyn. Es iſt mir alſo unbegreiflich, warum die Blume keinen Saft hat, da es mir ſehr zweckmaͤßig zu ſeyn ſchelnt, daß fie Saft bereite, damit die Fliegen, wenn ſie den⸗ ſelben in einer Blume gefunden haben, dadurch bewogen wer⸗ den, mehrere Blumen zu beſuchen und zu befruchten. Orchis Morio:;n Titelk. Fig. X. (Auf der Unterlippe N iſt das Saftmaal, , m Abend und O. militaris. N 0 * 2 LA, x Dieſe Arten fi ind, wle die 1 Schelnſaftblu⸗ f men. Ihr Horn iſt kurz und weit, enthaͤlt aber keinen Saft, Mit der uͤbrigen Einrichtung derſelben hat es gleiche Bewandt⸗ niß. In verſchtedenen Blumen habe ich die ene ſehr deutlich auf dem Stigma kleben geſehen. Daß in den Scheinſaftblumen die Befruchtung oͤfters fehl⸗ Ich fand am Ende des Juny auf einer Wieſe fuͤnf Pflanzen, deren Blumen ſaͤmtlich ſchon vor einigen Wochen abgeblähet haben mußten, indem die 5 Samenkapſeln ſchon ſehr groß waren. Die erſte von denſelben h harte ad: Blumen gehabt, von welchen nur A 9 eine: Samens | ’ 3 a) K Orchis. klapſel angeſetzt hatten ‚bie zweyte hatte 26 Blumen und 7 i Kapſeln, die dritte 42 Blumen und 12 Kapſeln, die vierte 30 Blumen und 6 Kapſeln, dle fuͤnfte 13 Blumen und 3. Kapſeln. Mit der Orchis conopfea hingegen, welche ich auch daſelbſt . fand, verhielt es ſich ganz anders. Die wenigſten Bl umen bluͤ⸗ e beten noch; dle mehreſten waren verbluͤhet, und hatten ſchon große Samenkapſeln angeſetzt. Dleſe waren nun faſt alle von guter Bee und ber mißgerathenen, maten ſehr wenige) MH, A, 2 3 U 4 3 Ge N Woblelehendes 1 Tab. XXI. 29. Weil ich anfangs denjenigen Theil, von welchem ich hernach eingeſehen habe, daß er das Stigma if, wie ich bey der Orchis latifolia geſagt habe, für dle Saftdruͤſe hielt: ſo ſchlen mir dieſe Blume dem Antirrhinum Linaria darin ähnlich zu ſeyn, 5 daß der Saft nicht vom Horn ſel bſt bereltet wuͤrde, ſondern von der an der Oeffnung deſſelben befindlichen Saftdruͤſe in daſſelbe N hineinfloͤſſe. Da ich nun, wenn ich die Blume gegen das Son⸗ nenlicht hielt, bey b eine dunkle Linie ſah, fo glaubte ich, daß auch hler das Ende des Horns e b Luft enthalte ‚ der Saft aber zwiſchen b und der Krone befindlich fe. Daß ich mich hierin irrte, hatte ich ſchon daraus ſchlleßen koͤnnen, daß ich zwif ſchen b und der Krone nicht noch eine helle oder dunkle Linie bemerkte. Ich fing alſo von b an das Horn zuſammenzudruͤcken, und fuhr damit ununterbrochen fort bis an dle Krone. Nun ſahe ich in die Blume hinein, fand aber vor der Oeffnung des Horns keinen Saft. Ich ſahe alſo ein, daß zwiſchen b und der Krone Luft, 5 in he aber der Saft fen, welchen ich auch, als ich das Se aufſchnitt, hler wirklich fand. = 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Sufıalter a der ge terſte Theil des Horns. : 3. Daß zu dleſem Saft unmöglich ein Regentropfen kommen koͤnne, lehrt der Augenſcheln. 5 4. Die Krone iſt weiß; die ſchmale und ans Unterlippe aber iſt eln wenig gruͤn 7 woraus man ſchließen ſollte, daß die Blume eine Tagesblume iſt. Nun rlecht fie aber bey Tage nicht ſonderlich, des Nachts aber vortrefflich; woraus zu folgen ſcheint, daß ſie eine Nachtblume if. Um mich hierüber durch die Erfah⸗ gende Unterlippe aber iſt gelblichgruͤn. Der Geruch fehlt. rung belehren zu laſſen, habe ich vier in meinem Garten befind⸗ liche Pflanzen die ganze Bluͤhezeit hindurch beobachtet. Die er⸗ ſten Blumen brachen zwar des Abends auf; an den übrigen aber bemerkte ich eine große Unbeſtimmtheit in Anſehung der Zeit des Aufbrechens. Die Beobachtung wurde dadurch erſchwert und ungewiß gemacht, daß die Blumen nicht in kurzer Zelt, wie z. B. Oenothera biennis, ſondern ſehr langſam aufbrachen, und da Be viele Stunden aubraditen. i 1 FAU beſucht. ; 406 Ophrys. dl Orchis. F. In einer Blume fand ich, als ich ſie gegen das Sonnen⸗ licht hielt, bey a einen dunklen Fleck. Als ich das Horn aufſchnltt, ſahe ich „daß es ein Blaſenfuß war. In einer andern fand ich im hinterſten Theil des Horns eine todte Fliege. Diele kleine ; Inſekten find groß genug um dle Blume zu befruchten; es kann aber auch von einem mit elner langen 1 lern . ſchmetterling geſchehen. Orchis conopfea. Diefe Akt hat mit der vorherge⸗ henden eine aͤhnliche Einrichtung. Ste ſcheint eine Nachtblume zu ſeyn, da ihre purpurfarbene Krone kein Saftmaal hat. Sie hat einen Geruch, der aber nicht fo angenehm iſt, als bey der vorhergehenden. Die Kaͤgelchen der Staubkoͤlbchen llegen in dies f: fer und der vorhergehenden Art bloß, wie in der Serapias as N folia, und werden nicht von einem Kläppchen 1 — — x \ — Ophr 75. Se ouata. Zweyblatt. Titelk. Fig. 1. XXVII. 5 XXVIII. Die vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung, 8 wen von vorne gefehen. Auf der Unterlippe ſieht man den größten 55 Theil der Saftdruͤſe, welcher punktirt It. Nicht welt über ders ſelben ſieht man den vorderfien unbedeckten Thell der zuſammen⸗ gewachſenen Staubkoͤlbchen, „ welcher weiß geblieben iſt, damit man ihn beſſer erkenne. Unmittelbar unter demſelben iſt das mit elner klebrichten Feuchtigkeit uͤberzogene Stigma punktirt ). Zwiſchen demſelben und ber GE: it ein ſchmaler trockner 7 Zwiſchenraum. = II. Dieſelbe wird von einer Shtupfiossne CIchneumon) AI. . Die Nen iſt in der Mitte der halben Lange nach etwas fleiſchicht, und hat daſelbſt elne ſchwache Furche, welche | den Saft zugleich abſondert und enthaͤlt. Den Saft faon man mit bloßen Augen ſehr deutlich ſehen. i 3. Das Gewölbe, welches die fünf oberſten Kronenblaͤtter bilden, ſchuͤtzet nicht nur die Staubkoldchen r jene auch * Saftdruͤſe vor der Naͤſſe. 3 4. Die fünf oberſten Kronenblaͤtter find * dle 1 Mit den Staubkölbchen verhält es ſich hier ungefähr fo, 2 als bey der Serapias latifolia. Sie ſind zuſammengewachſen, und liegen dem hinterſten groͤſſern Theil nach verdeckt, in Anſe⸗ f hung des vorderſten Thells aber frey. Doch haben fie kein Küs _ > | seien, 4 aber die ente des vorderſten Thells iſt klebri 9 4 5 Der Kupferſtecher hat dieſes äberſehen, und anſtatt der Paule Striche N In Sig. I. aber hat er es punktirt. % ˙ : Wphrys 5 Im Frühjahr des naͤchſtvergangenen Jahrs fand ich im der Helde vier Pflanzen beyſammen ’ welche ich ausgrub, und in meinen Garten verpflanzte, um in der Folge die Blumen mit Bequemlichkeit beobachten zu koͤnnen. In der letzten Hälfte des Maps fingen ſie an zu blühen. Als ich in der Mittagsſtunde el: | nes ſchöͤnen warmen Tages die Pflanzen beſahe, fo fand ich auf einer von denſelben elne Eleine Schlupfwes pe, welche an ihrem Kopf ein Staubkoͤlbchenpaar figen hatte. Sie ſchlen mit dieſem ungeſuchten Kopfſchmuck ſehr unzufrieden zu ſeyn; denn ſie gab ſich alle "Mühe, denſelben mit den Vorderbeinen abzuſtretfen, 5 1 wiewohl vergebens. Ich fing fie, um fie abzuzeichnen. Bald daran ſahe ich ein ähnliches , en en Pr auf einer an⸗ | Free hatte. Nun hatte ſch ein 25558 s Beige, „es mit anzu⸗ ſehen, auf welche Art ein ſolches Inſekt zu dieſem Kopfſchmuck kaͤme. Am folgenden Tage alſo beſahe ich wieder in der Mittags⸗ ſtunde bey gleicher Witterung meine Pflanzen, und fand auf den⸗ f ſelben ein ähnliches Inſekt. Es ſetzte ſich jedesmal auf die Un⸗ terlippe elner Blunte, und zwar fo, daß es den unterſten Theil der Saftdruͤſe ablecken konnte. Dann kroch es nach und nach immer welter hinauf bis an das innerſte oder oberſte Ende der ® Saftdruͤſe. War es nun ſo weit gekommen, ſo war es mit feinem es mit den vorne an ſelnem Kopf hangenden Staubkoͤlbchen das | 5 Kopf dem klebrichten Ende der Staubkölbchen, wenn Staubkoͤlb⸗ en vorhanden geweſen waͤren, ſo nahe, daß es nothwendig daſ⸗ ſelbe wuͤrde berührt haben. Nun befand es ſich aber grade auf jeder Blume eine zlemlich lange Zeit aufhielt, und ich lange wuͤrde haben warten muͤſſen, bis es zu den oberſten Blumen gekommen wäre: ſo pfluͤckte ich mit der Pincette eine von dieſen ab, und näherte dieſelbe mit großer Behutſamkelt und ganz unbemerkt der⸗ 5 jenigen Blume, auf welcher ſich das Inſekt befand, und zwar fo, | Fa daß ich demſelben die Unterlippe jener Blume ganz nahe legte. Nach einigen Augenblicken kroch es, wie ich es gewuͤnſcht hatte, . * auf dieſe Unterlippe hinauf, und fing an die Saftdruͤſe auf die aangezeigte Art abzulecken. Nachdem es bis an das oberſte Ende der Saftdruͤſe gekrochen war, fo beruͤhrte es mit feinem Kopf die = Staubksle chen. Dieſe fuhren plöglih aus ihrem Behäͤltniß — heraus, und blieben an ſelnem Kopf kleben. Dieſer Anblick vers urſachte mir ein unbeſchreibliches Vergnuͤgen. Das Inſekt aber ſchlen über dieſen Vorfall ſehr beſtuͤrzt und ungehalten zu ſeyn. 5 Es ward ſehr unruhig, verließ die Blume, und g gab ſich alle Mühe, 5 Staubkölbchen wleder reg waer . auch —— eis niger Zeit — 8 I : 0 1 9 Ophryys 408 | Diefe Erfahrung überzeugte mich vollig, daß 10 mich in meiner Vorſtellung von der Art, wie dle Orchtsblumen von den Inſekten befruchtet werden, nicht irrte, und gab mir zugleich Gelegenheit, die Urſache des elgenthuͤmlichen Baues diefer Ophrys einzuſehen. Sie hat nemlich bloß deswegen eine ſo lange Unter⸗ | lippe und auf derſelben eine fo lange und ſchmale Saftdruͤſe, du mit das Inſekt ſich bequem auf jene feße, und, wann es nun ann gefangen hat die Saftdruͤſe zu belecken, und alsdann immer wei, ter hinaufkrlecht, es grade eine ſolche Stellung nehme, in web cher, wann es an das oberſte Ende der Saftdruͤſe gekommen iſt es nothwendig mit dem Kopf das klebrichte Ende der Staubkoͤlb⸗ chen beruͤhren, und dleſelben herausziehen muß. Die lange Saft⸗ druͤſe iſt gleichſam ein Weg, welchen das Inſekt freywlllig und gern nimmt, weil der Saft ſuß ſchmeckt, welcher aber daſſelbe endlich dahin bringt, daß es, es mag wollen oder nicht, die Blume nothwendtg befruchten muß. Denn wenn es auf ſolche Art ein Staubkoͤlbchenpaar aus elner Blume geholt hat, ſo muß es daſſelbe, wofern es ihm nicht etwa gluͤckt, ſich deſſelben wieder zu entledigen, auf elne eben ſo nothwendige Art an das Stigma dieſer, oder einer anderen Blume wieder ankleben. Sobald es nemlich an das Ende dleſes Saftweges gekommen iſt, fo beruͤhrt Stigma. Dieſes, weil es klebricht iſt, Hält dleſelben feſt, und auf ſolche Art wird zugleich die Blume befruchtet, und das Inſekt ſelner Buͤrde entledigt. Ich hatte ein großes Verlangen, auch den unterſten älteren Blumen, aus welchen die Staubkölbchen ö ſchon von andern Inſekten waren abgeholt worden, da die ober⸗ ſten juͤngeren Blumen dleſelben noch hatten. Well es ſich nun in f 8 dieſes zu ſehen, und befahe deswegen zum öͤftern die Blumen. Ich habe aber nle ein 9 Ssufett auf 2. 8 ange * In der II. Figur ini das geöffere von den zuerſt genannten Inſekten in dem Augenblick abgebildet, da es das klebrichte Ende der Staubkolbchen mit dem Kopf beruͤhrt. Auf eben dieſem Blatt neben Fig. VII. iſt daſſelbe mit den beiden Staubkolbchenpaaren * abgebildet, die es an ſeinem Kopf fisen hat. Es iſt eben fo ſtark vergroͤſſert als die Blume. Zu dem zweyten Paar, welches nicht | unmittelbar an feinem Kopf, ſondern an dem erſten haftet, war es auf folgende Art gekommen. Nachdem es das erſte Paar auf die beſchriebene Art aus einer Blume geholt hatte, ſo haͤtte es ei- gentlich nach der Abſicht cht der Natur ſich auf eine ſolche Blume be⸗ geben follen, welche ihre Staubkölbchen ſchon verloren hatte, um a ſſelbe auf das Stigma derſelben abzuſetzen. Es hatte fi ich aber b aufättigenieife auf eine ſolche begeben, welche ihre Staubksolbchen noch hatte. Indem es nun die Saftdrüſe derſelben ableckte, jo hingen hm die Staubkoͤlbchen vorne uͤber dem Kopf. Als es bis an das Ende derſelben gekommen war, beruͤhrte es mit ſeinen Staubkolbchen das klebrichte Ende der Staubkölbchen der Blume, ſind bis diefe Stunde mit den Staubkölbchen verſehen. u: Blume bewleſen hat, vornehmlich darin, daß alles ſo veranſtal / Se Ophays. und dleſe blleben an jenen hangen. ueber dleſem Inſekt hose man das kleinere, welches Ein Staubkoͤlbchenpaar auf ſeinem Kopf hat, eben fo ſtark vergroͤſſert. Im Sommer des gegenwärtigen Jahres habe ich nicht un⸗ terlaſſen, meine Pflanzen, To lange fie blüheten, einigemal zu beobachten. Ich traf wieder einige Schlupfwespen auf denſelben an, welche an ihrem Kopf ein Staubkoͤlbchenpaar ſitzen hatten, desgleichen einen kleinen Käfer mit ſchwarzem Kopf und Bruſt⸗ ſchild und braunen n Flügeldecken, welcher ſich auch einen ſolchen ö Kopſſchmuck aus einer Blume geholt hatte. Dieſe Inſekten habe ich gefangen, und ſie befinden ſich in meiner Sammlung, und Auch fand ich die ſchwarzen Gartenameiſen in den Blumen. Dieſe krochen zwar auf eben die Art, wle die übrigen Inſekten, an der Saftes hinauf; wann ſie aber bis an an das Ende derſelben gekommen waren, fo beruͤhrten ſie die Staubkoͤlbchen nicht, weil fe zu klein waren, und ihr Kopf zu niedrig ſtand. Einſtmals war ich ſo gluͤcklich, es mit anzuſehen, wle eine Blume von u) N Inſekt von der erſten Gattung befruchtet wurde. Daſſelbe war mit Staubkoͤlbchen verſehen, und nachdem es auf der Unterlippe | der Blume ganz hinaufgekrochen war, ſo beruͤhrte es mit den Staubkölochen das Stigma. Als es hierauf elne kleine Bewe⸗ gung machte, ſo blieb ein Theil der Staubkolbchen am Stigma kleben, den groͤſſern Theil aber behlelt das Inſekt. Es iſt aber nicht zu zweifeln, daß der zuruckgebliebene Theil ſchon im Stande geweſen iſt, den Fruchtknoten zu befruchten. Gleichwie ein geſchickter Brettſpteler es fo zu erh weiß, daß fein minder geübter Gegner irgend einen das Spiel . entſcheidenden Stein mit eigener Hand, jedoch ohne es zu wiſſen und zu wollen, nach und nach grade dahin ziehen muß, wohin er denſelben gezogen wiſſen will, und der Gegner, wann nun fein Stein richtig an dem Ort ſeiner Beſtimmung angekommen iſt, weil er zwar die nahe Gefahr gewahr wird, aber nicht ein⸗ mal eine Ahndung davon hat, daß jener hieran Schuld fen, nach 5 einem kurzen Staunen voller Verwunderung ausruft: Wie in aller Welt iſt es zugegangen, daß ich den Stein hierher gezogen habe? bey welcher Ausrufung denn jener zwar ein inniges Ver⸗ nnüuͤgen empfindet, jedoch, obgleich dieſelbe auch als eine Frage angeſehen werden kann, ein geheimnißvolles Stillſchweigen bes obachtet: eben fo beſteht dle bewundernswuͤrdige Kunſt, welche die an Erfindungen unerſchoͤpfliche Natur in der Struktur dieſer tet und eingerichtet iſt, daß das Inſekt, bloß auf fein Vergnuͤ⸗ gen bedacht, und nichts wiſſend von der Abſicht, zu deren Be⸗ holen, ſo wie den Saft. Aſelepias fruticofa. antrifft, welche Koͤlbchen an ihren Füßen ſitzen haben, fo ſollte man glauben, daß ſie die Kaͤppchen, gen, gefliſſentlich aufgeſucht und herausgezogen hätten, Denn da die Kaͤppchen ſo außerordentlich klein find, fo ſcheint es, förderung es von feinem Schöpfer beſtimmt iſt, zuletzt immer Obhrye, 5 | mit dem Kopf entweder grade an bie Staubtölbchen, wenn dle Blume dieſelben noch hat, oder, wenn dieſelben ſchon von einem andern Inſekt abgeholt worden find, grade an das Stigma ges rathen muß. Wer mehrere dergleichen mit dieſen Staubkoͤlbchen verſehene Inſekten auf den Blumen astrifft, der koͤnnte wohl glauben, daß die Inſekten dieſelben mit Fleiß auſſuchen und ab und doch thun fie nichts weniger, als dieſes, und ſind hoͤchſt unzufrieden mit einer ſolchen Buͤrde. In dieſem Stuͤck hat die Blume eine große Aehnlichkeit mit der Wenn man auf dleſer mehrere Inſekten an welchen dieſelben han⸗ daß es ſich nur hoͤchſt ſelten zutragen koͤnne, daß eine Wespe einen Fuß grade auf ein ſolches Kaͤppchen ſetzt. Folglich muͤßte dle Erſcheinung, daß ein ſolches Inſekt Koͤlbchen an einem Fuß »fisen hat, auch etwas höchft ſeltenes, Eeinesiveges aber, welches doch wirklich der Fall iſt, etwas häufig vorkommendes ſeyn. So wle ich nun oben gezeigt habe, daß bey der Afelepias alles ſo eingerichtet iſt und dahin abzielet, daß die Füße des Infekte in den mehreſten Fällen herabgleiten, und endlich an das Kaͤpp⸗ > chen gerathen muͤſſen: eben ſo laßt ſich auch zeigen, daß hier. alles fo veranſtaltet it, daß der Kopf der Schlupfwespe zuletzt nothwendig an die Staubkoͤlbchen oder das Stigma gerathen muß. Zu demjenigen, was ich ſchon oben geſagt habe, will ich noch dieſes hinzufuͤgen. Man ſieht in Fig, XXVIII., daß die lange Unterlippe der Krone zur Haͤlfte in zwey Lappen getheilt iſt, welche ziemlich weit von einander abſtehen, und daß ſie unterwaͤrts brelt tft, nad) oben zu aber immer ſchmaͤler wird. Dieſer Umſtand traͤgt nicht wenig zur Erreichung jenes End⸗ zwecks bey. Dieſes wird man leicht einfehen, wenn man die, - II. Figur aufmerkſam betrachtet. Denn wenn die Unterlippe nicht dieſen tiefen und breiten Ausſchnitt haͤtte, ſondern ganz waͤre, und folglich der dreyeckichte Raum zwiſchen den baden Lappen mit zur Unterlippe gehörte: jo würde das Inſekt an⸗ faͤnglich „da es ſich auf die Unterlippe ſetzte, ſi ch leicht fo. 1 N ben ſetzen koͤnnen, daß ſein rechter Hinterfuß auf dieſem drey⸗ eckichten Stuͤck wäre zu ſtehen gekommen. Alsdenn aber haͤtte es eine in Anſehung der Blume ſchlefe Richtung gehabt, und wenn es im Hinaufkrtechen dieſe Richtung behalten hätte, ſo wuͤrde ſein Kopf nicht grade vor dem klebrichten Ende der 5 Staubkolbchen, ſondern etwas ſeltwaͤrts von demſelben rechter 2: Hand zu ſtehen gekommen ſeyn, und dieſes würde noch leichter geſchehen ſeyn, wenn die Unterlippe oberwärts fo breit wäre, 1 At 5 Ophrys. Serapias. 2 als unterwärts. Alsdenn aber würde es die Staubkölbchen nicht 3 herausgezogen haben. So wie aber die Unterlippe wirklich ges bildet iſt, konnte das Inſekt ſich nicht anders auf dieſelbe ſetzen, als ſo, daß es die rechten Fuͤße auf den rechten, und die lin⸗ 5 ken auf den linken Lappen ſetzte. Auf ſolche Art hatte es ſchon letzt völlig, oder doch beynahe diejenige Richtung, die es nach der Abſicht der Natur zuletzt haben follte. hinauf. Hier fand es nun nicht die geringſte Urſache, ſeine Richtung zu ändern, ſondern behielt dleſelbe, weil es bey derſel⸗ | Und je weiter es hinaufkroch, deſto ſchmäler ward die Unterlippe, deſto weniger Freyheit hatte alſo das Inſekt, feine Fuͤße anders wohin zu ſetzen, als es dem ben am bequemſten ſtehen konnte. angezeigten Endzweck gemäß war. Als es alſo bis an das oberſte Ende der Saftdruͤſe gekrochen war, ſo war es beynahe nicht moͤg⸗ 5 lich, daß es eine andere Stellung haͤtte haben koͤnnen, als die es in der Figur hat. e 8 | Der Saft iſt zwar in geringer Quantität vorhanden, ſcheint aber für dleſe Inſekten ein wahrer Nektar zu ſeyn; denn wenn ſie denſelben einmal gekoſtet haben, ſo verlaſſen ſie die Blumen nicht bald wieder, ſondern halten ſich wohl eine halbe Stunde und t. aller Bequem: > x \ 28. Eine blühende Blume In natürlicher Stellung, von vorne geſehen. i i 30. Eben dieſe Blume, von der Seite geſehen, nachdem dle vorderſte Hälfte genau weggeſchnitten worden. Bloß der Deckel, unter welchem die Staubkoͤlbchen liegen, iſt ganz ger blieben. b > 2 38. Eine Blume, auf deren Unterlippe ein Regentropfen gefallen iſt, welcher dieſelbe vermoͤge ſeiner Schwere aus der mehr horizontalen Lage, welche fie vorher hatte, Fig. 28. 30, in elne perpendlkuläͤre Lage gebracht hat. 37. Die Blume mit eben dieſem Regentropfen, von vorne = geſehen, nachdem dle oberſten Kronenblaͤtter weggeſchnitten wor⸗ den. Dleſe Figur dient zugleich zur Erläuterung der 28. und 30. a tft der Deckel, unter welchem die beiden Staubkoͤlbchen auf dem & Griffel liegen. b iſt das klebrichte Stigma. In Fig. 28. klebt e d iſt der | auf demſelben linker Hand ein Staubksͤlbchen. Re In diefer Stellung hatte es den unterſten Theil der Saftdruͤſe grade vor ſich, und leckte denſelben ab. Als es damit fertig war, ſo kroch es welter au) Kahn ), welcher in der Mitte den Saft abſondert und enthält (die Saftdrüſe iſt Hier, und in Fig. 28. und 30, punktirt ). Er iſt auf beiden Selten mit purpurfarbenen Linien geziert, welche nach der Mitte, wo der Saft iſt, ſich hinztehen. Die Mitte ſelbſt aber iſt mit gelben Flecken geztert. Dle Unterlippe d e iſt mit dem Kahn bey d auf eine ſolche Art verbunden, daß fie von einer geringen Kraft, zum Beyſpiel, wie hier, von der Schwere eines auf dieſelbe gefallenen Regentropfens herabgebogen werden kann. Zwiſchen dem Regentropfen und d ſind zwey Hoͤcker, welche vorne gelb ſind. Dieſe Farbe wird in Fig. 28. und 30. durch Punkte angedeutet. D 29. Gehoͤrt zu Fig. 28. Es iſt nemlich der oberſte Thell des Griffels nebſt dem Deckel a, welcher aber in die Hoͤhe gehoben 5 worden iſt, damit man die beiden auf feiner unteren Seite befinde Serapias. =, 3, lichen Fächer ſehen konne. Die Staubkoͤlbchen liegen nicht mehr auf dem Griffel. Am (punktirten) Stigma linker Hand klebt das eine von denſelben b. * N RIM Gehoͤrt zu Fig. 30. Der oberſte Theil des der Länge | nach durchſchnittenen Griffels mit dem gleichfalls in die Höhe ger | hobenen ganzen Deckel. Das halbe Stigma iſt punktirt. Das eine Staubkölbchen, welches auf dieſer Hälfte des Griffels geld | gen hat, iſt nicht mehr da. e e 34. Stellt den oberſten Theil des Griffels vor, wie derſelbe dem in der Linie a b Fig. 30. ſich befindenden Auge erſchelnt. i Das Staubkoͤlbchen rechter Hand liegt noch in feinem Behaͤlt⸗ | niß; es ragt eben fo, wie der Deckel, zum Theil über das Stigma | | beruͤber. Das andere Staubkslbchen klebt am Stigma. | 36. Stellt wieder den oberſten Theil des Grlffels vor, wle derſelbe elnem in der Linie e d Fig. 30, befindlichen Auge erſcheint. Der Deckel, welcher bey a ganz ſchwach befeſtigt war, iſt abge⸗ riſſen worden, ſo daß man nun die glatte Stelle ſieht, wo die nicht mehr vorhandenen Staubkoͤlbchen gelegen haben. 5 2 A Wenn Linné von diefer und der folgenden Art ſagt, daß die Blumen hangen, ſo iſt dies zwar von den verbluͤheten, kei⸗ nesweges aber von den bluͤhenden wahr; denn dieſe haben eine hortzontale Stellung. Well aber die Blume, wann ſie abge⸗ bluͤhet hat und befruchtet worden iſt, noch die Krone behält, und, wann die Pflanze eine Zeit lang gebluͤhet hat, fie mehr verblüͤ⸗ hete hangende, als blühende Horizontal ſtehende Blumen hat: ſo * kann man ſich leicht in Anſehung dieſes Umſtandes irren. Es findet alfo auch hier Statt, was ich ſchon einigemal erinnert habe, daß nemlich Blumen, welche eine Aehre bilden, gemel⸗ = En nliglich aller dieſen Theil genannt. 5 *) So hat auch H 1 4 ih a * * N RR „ — Serapias. niglich eine horlzontale Stellung haben, weil fi ie in einer fen“ den Inſekten am beſten in die Augen fallen. 1. 2. Die Saftdruͤſe und RER bes en iſt der Grund des Kahns. i 3. Zu dem Saft, ob er gleich ziemlich frey liegt, kann nicht lelcht ein Regentropfen gelangen. Oberwaͤrts dient ihm der Helm zum Schutz. Damit aber, wenn auf die anſehnliche Unterlippe eln Regentropfen gefallen iſt, derſelbe nicht in den Kahn hinein⸗ fließe, fo hat dleſelbe 1) oberwaͤrts in der Mitte ein Paar Hoͤcker, welche den Regentropfen abhalten, und iſt 2) ſo an den Kahn befeſtigt, daß ſt ſie ſich leicht herabdruͤcken laͤßt, hernach aber, wenn dle druckende Kraft nachlaͤßt, wieder in die Höhe faͤhrt. Fällt alſo ein Regentropfen auf dleſelbe ‚to drückt er fie vermoͤge feiner ; Schwere herab, und macht es ſich alſo ſelbſt unmöglich, in den Safthalter zu dringen. Koͤmmt noch eln Regentropfen zu dem, ſelben, und vermehrt feine Schwere, o oder wird die Blume vom 8 Winde geſchuͤttelt, jo fällt er ab und die Unterlipp fährt ae in die Hoͤhe. 4. Die geruchloſe Blume wacht fü ich durch ihr Anſehen den Die Krone iſt weiß. Die belden inneren Blätter des Helms find mit purpurfarbenen Strei⸗ Inſekten von weitem bemerkbar. fen geziert, welche ſich nach der Gegend des Safthalters hinzie⸗ hen, Fig. 28. Der Kahn iſt auf beiden Seiten auch mit pur⸗ purfarbenen Streifen geziert. koͤnnen, ſobald ſie ſich der Blume genaͤhert haben. . Die Befruchtung geſchleht durch Inſekten eben ſo, wle bey der Orchis latifolia. Das Stigma iſt klebricht. Unmittel⸗ bar über demſelben liegen auf dem Griffel, welcher daſelbſt glatt iſt, die beiden Staubkoͤlbchen. ſchuͤtzen, lehrt der Augenſchein. Hinterwaͤrts aber iſt er ganz loſe an den Griffel befeſtigt, ſo daß er durch die geringſte Beruͤh⸗ | Endlich ragen die Geſetzt alſo, rung in die Hoͤhe geſtoßen werden kann. Staubkoͤlbchen über das Stigma etwas hervor. eine Sllege krlecht in die Blume hinein, um zum Saft zu gelan⸗ gen, ſo ſtoͤßt ſie mit dem Kopf oder Ruͤcken den Deckel in die Höhe, berührt ein Staubkölbchen „ und zieht daſſelbe heraus, weil es vermuthlich auch vorne klebricht iſt, welches zu unterſu⸗ chen ich vergeſſen habe. Sobald es ſich mit dieſer Buͤrde beladen 2 ſucht es ſich wut von derſelben wieder los zu machen, Stigma, welches daſſelbe feſthaͤlt. Der Safthalter ſelbſt hat gelbe Flecke, ſo wie auch dle Hoͤcker der Unterlippe vorne gelb ſi ind. Alles dieſes verurſacht, daß die Inſekten den Saft leicht finden Sie find weder an einander, find. noch an den Griffel, noch an den Deckel angewachſen, ſondern f ‚völlig iſollrt. Auf ihnen liegt der Deckel, welcher zwey Hoͤhlen oder Fächer hat, in welchen ſich dle Staubkölbchen befinden. Daß derſelbe dazu dient, die Staubkoͤlbchen vor der Naͤſſe zu be⸗ erapias. Pr merft aber bald, daß dieselbe zu feſt f. ist, und ſelne e vergebens iſt. Es bekuͤmmert ſich alſo darum nicht welter, geht ſeiner Nahrung wieder nach, beglebt ſich auf eine Blume, kriecht in dieſelbe hinein, beruͤhrt mit feinem Staubkölbchen das klebrichte ſekt von feiner Buͤrde befreyt, 55 au wiſſen 75 die RE aber befruchtet. 5 Ich bin zwar nicht fo gläcklch geweſen, eine Fliege über dem Befruchtungsgeſchaͤfte zu ertappen, ob ich gleich verſchledenemal darauf ausgegangen bin. Daß aber demungeachtet die Befruch⸗ tung durch Inſekten, und zwar durch Fliegen, Schnacken ꝛc. Ai © | auf die angezeigte Art geſchleht/ laßt ſich nicht bezweifeln, weil ; NZ 1) ohne Dazwiſchenkunft irgend eines Inſekts die S Staubkölbchen unmöglich auf das Stigma kommen konnen, 2) well ich häufig = Fliegen auf den Blumen angetroffen habe. ich grade in der zur Befruchtung erforderlichen Stellung an. In f diefer Stellung war fie mit dem einen Flügel dem Stigma zu nahe gekommen, und an demſelben kleben geblieben. Sie zap⸗ 2 pelte, und mußte ihre Naͤſcherey mit dem Tode büßen, fen werde. \ Serapias latifolis. Tab. XIV. 20—22. 29. 30. 20. Die vergroͤſſerte Blume in natürlicher Stellung, ı von vorne geſehen. a & 22. Diefelbe, von der Seite geſehen, nachdem die vorderſte N Hälfte des oberſten Kronenblatts a und der Unterlippe d, und das eine vorderſte Kronenblatt b weggeſchnitten, das andere aber e umgeſchlagen worden. In beiden Figuren ſieht man zwiſchen dem Deckel und dem (punktirten) Stigma etwas von den beiden Staubkölbchen nebſt dem Kuͤgelchen, an welches fi ſie angewachſen koͤnne. ne 29. Die, beiden Staubtzlöchen noöf dem Kügelchen von der Seite, und 30. von vorne. Sie ſi nd im e ele emal, und alſo überhaupt 12 5mal vergroͤſſert. 21. Eine vergroͤſſerte Fllege, auf deren Rücken en Paar N a Staubkoͤlbchen klebt. i Dieſe Blume tft kleiner und unanſehnlicher, als dle vorher e gehende. Die Krone iſt ein wenig blaßroth. Der Grund des Kahns, welcher auch hier die Saftdruͤſe und zugleich der Saft, halter iſt, tft braun, und die Hoͤcker auf der Unterlippe ſind bräunlich. Doß dieſe Hocker hier ſchwächer find, als bey der vorhergehenden Art, und die Unterlippe der ganzen Breite nach an den Kahn angewachſen iſt, und ſich alſo nicht fo herabbiegen i laßt, als 0 EN koͤmmt wiener — daß der Ein ; En D - Auf ſolche Art wird das In⸗ > Eine beſonders traf 3) Well die folgende Art von e e wird, wie ich bald bewel⸗ 5 Sie ſit ind weiß ‚geblieben, damit. ‚man fie beffer erkennen 8 = 1 wickelt hatte. Serapias. ö a gang zum Safthalter hier enger. iſt folglich keln RR . fo leicht hineinkommen kann. Ein noch merfwürdigerer Umſtand aber, wodurch ſich diefe Art von der vorhergehenden unterſchei⸗ det, tft, daß die beiden gelben Staubkoͤlbchen mit dem vorderen Ende an ein weißes Kuͤgelchen angewachſen ſind. Dies Kuͤgel⸗ chen liegt 10 nicht, wie dle Staubkoͤlbchen, unter dem Deckel, ſondern vorne am Stigma, und if 2) ſehr klebricht. Beruͤhrt man es mit einem Finger, ſo bleibt es ſogleich an demſelben kle⸗ ben, und man zieht es, und mit ihm die beiden Staubkoͤlbchen heraus „wenn man den Finger wieder zuruͤckzieht. Sobald nun eine Fliege in den Safthalter hineinkrlecht, fo kann das nicht 3 leicht geſchehen „ohne daß fie zugleich mit dem Ruͤcken das Kür gelchen beruͤhrt. Dies bleibt am Ruͤcken kleben, und wird von dem Be auf die oben angezeigte Art auf das Stigma gebracht. Eine Fllege traf ich wirklich in einer Blume an. Sie war aber fo hineingekrochen, daß fie das Kuͤgelchen nicht berührt hatte. Sie blieb uͤber eine halbe Stunde in der Blume, und ich gab ſo⸗ lange Achtung, ob ſie nicht die Staubkoͤlbchen herauszlehen i wuͤrde. Sie änderte zwar einigemal ihre Stellung, es wollte ſich aber doch nicht fügen, daß fie das Kuͤgelchen beruͤhrte. Darauf boch f ſie aus der Blume wieder heraus. Indem ich aber die an⸗ 5 deren Blumen dieſer Pflanze betrachtete, ſo fand ich eine Fliege, 88 8 welche fi ſich in ein an der Pflanze befind e Spinnengewebe vers Dieſe trug auf ihrem Rücken das Kuͤgelchen nebſt den Staubkoͤlbchen, ſo wie es in Sig. 21. vorgeſtellt it... Dieſe ae nun bewelſet die Richtigkeit meiner von der Befruchtung dieſer Blumen gegebenen Erklärung ſchon hinlaͤnglich. Auch dieſe Pflanze dient zum Beweiſe, daß Spinnen auf a dle Inſekten, welche dem Saft der Blumen nachgehen, Jagd 8 x machen. Denn außer dem, was ich eben jetzt geſagt habe, fand ich auf einem andern Exemplar zwiſchen den Blumen zwey . nen „ welche ihre Netze ausgeftellt hatten. Man ſiehet von ſelbſt ein, daß bey den Orchleblumen keine 5 bee Statt finden koͤnnen ), wenn dieſelben von den In⸗ fetten folfen befruchtet werden. Dieſe Blumen dienen alſo , wie ö = ich in der Einleitung gefagt habe, zum Bewelſe, daß die Abwe⸗ es der Filamente eben ſowohl, als ihre Gegenwart, auf dle von den Inſekten zu bewerkſtelligende Befruchtung ſich bezieht. | Ich habe ſchon oben erinnert, daß Linne ſich in Anſehung : des h e Ber Weil nun das s Klüpychen, e er al⸗ VB Linus (reise zwar dieſen Blumen Filamente 5 ich kann fie aber nicht finden. Denn daß der Faden, welcher in der Orchis das Staubkoͤlbchen mit dem Kuͤgelchen verbindet, kein Filament iſt, folgt ſchon daraus, daß Week Faden > der enge und e n if, hätten ein Stigma obſoletum. tarii nennt, wird richtiger die Unterlippe der Krone genannt, | Eyerſtock zuführe. bringen. Grad, wenn wir folgende Fragen beantworten ſollen. Wozu, da durch dieſe Einrichtung die Befruchtung völlig erreicht wird, ſo vlele andere Anſtalten in dieſen Blumen, welche zur Befruchtung nicht das mindeſte beytragen? Wozu die Krone? Wozu ihre erapias f 416 lem Ansehen nach bey der Dichis für das Sigma gehalten hat, g bey der Ophrys und Serapias fehlt, ſo ſagt er, dleſe Gattungen Was er dle Unterlippe des Nec- und was er die Oberlippe des Nectarii nennt, gehört gar nicht zum Nectario. In der Serapias ſoll der Deckel, unter welchem die Staubkölbchen liegen, und in der Orehis derjenige Theil, wo ſich die beiden Faͤcher befinden, in welchen bie Staubkölbchen ein⸗ geſchloſſen ſind, dieſe Oberlippe ſeyn. Was Koͤlreuter ſi ch für einen Begriff vom Stigma und von der Befruchtung dieſer Blumen gemacht habe, erfährt man aus feiner oben bey der Alelepias angeführten Abhandlung. Er ſagt nemlich daſelbſt, daß die ganze innere Fläche der Fächer, in welchen die Staubkoͤlbchen liegen, das Stigma ſey, welches den männlichen Samen der Staubkoͤlbchen einfauge, und ihn dem Wir wollen dieſes auf einen Augenblick als wahr annehmen, und unterſuchen, was daraus folgen wird. | Und zwar wollen wir zuerſt annehmen, wir müßten davon nichts, daß dieſe Blumen von Fliegen beſucht werden. In dieſem Fall müßte nun zwar der Umſtand, daß die Staubkoͤlbchen unmittels bar auf dem Stigma liegen, für vollkommen zweckmäßig gehalten werden; ja man wuͤrde dieſe Einrichtung als den kuͤrzeſten und a ſicherſten Weg zur Befruchtung anſehen muͤſſen. Denn anſtatt, daß in anderen Blumen der Staub anfangs vom Stigma welt entfernt iſt, und durch allerley Veranſtaltungen auf daſſelbe ge⸗ bracht wird, liegt er hier gleich anfangs auf dem Stigma, und es bedarf hier jener Veranſtaltungen nicht. Allein wir gerathen in einige Verlegenheit, wenn wir die urſache angeben ſollen, warum denn die Natur dieſen kuͤrzeſten und ſicherſten Weg nicht N bey allen Blumen gegangen ſey. Unſere Verlegenheit nimme zu, wenn wir zeigen ſollen, was denn nun fuͤr beſondere Kunſt bey dieſer Einrichtung anzutreffen ſey, und wie dieſe Blumen als Beweiſe der unendlichen Weisheit des Schoͤpfers angefuͤhrt wer⸗ den koͤnnen. Denn auch der einfaͤltigſte Menſch, wenn er auf den Einfall kaͤme, eine Zwitterblume zu entwerfen, wuͤrde zuerſt darauf fallen, die Antheren unmittelbar auf dem Stigma anzu⸗ Unſere Verlegenheit fleigt endlich auf den hoͤchſten verſchiedene Farben? Wozu der Saft in einigen? ? Und warum fehlt derſelbe in anderen? Wozu die mit elner klebrichten Feuch⸗ i tigkeit uͤberzogene Stelle? Warum ſind die Staubkoͤlbchen nicht angewachſen, ae ganz tset a warum fahren ſie bey Sifyrinchium. | | 417 | Serapias. der geringsten Beruͤhrung aus den Fächern: heraus? 5 Wozu die kleinen hervorragenden Kügelchen und das kleine Klaͤppchen? ꝛc. Nun wollen wir den andern wirklich exiſtirenden Fall annehmen, und uns deſſen erinnern, was ich von den Fliegen wahrgenom- men und gemeldet habe, und unterſuchen, wohin uns das Koͤl⸗ reuterſche Stigma fuͤhren wird. Die Natur hat in der Sera- pias longifolia z. B. die Staubkoͤlbchen unmittelbar auf das Stigma gelegt, damit der Fruchtknoten auf das ſicherſte befruchtet werde. Zugleich aber hat ſie dieſer Blume Saft verllehen, wel⸗ cher gewiſſen Fliegen zur Nahrung beſtimmt iſt. Sie hat die zweckmaͤßigſten Veranſtaltungen getroffen, damit dieſer Saft fos | wohl vor dem Regen geſichert ſey, als auch von den Fliegen leicht 5 gefunden werden koͤnne. Nun beſucht alſo eine Fliege die Blume, um ſich mit ihrem Saft zu laben; und was geſchieht? Indem ſie in das Saftbehaͤltniß hineinkriecht, fo ftößt fie mit dem Ruͤcken den Deckel in die Höhe, unter welchem die Staubkoͤlbchen liegen, beruͤhrt die Staubkölbchen, zieht fie vom Stigma hinweg, und bringt ſie hernach auf die unter demſelben befindliche klebrichte Stelle „wo ſie hangen bleiben. Ja die Fliege bleibt ſelbſt wohl gar an dieſer Stelle kleben, und muß jaͤmmerlich ſterben. Die Natur hat alſo alle jene Veranſtaltungen nur zu dem Ende ge⸗ K: troffen, damit eine Fllege die Befruchtung der Blume unmoͤglich 5 mache, zu welcher fie doch ein fo ſicheres und zweckmaͤßtges Mittel erdacht hat. Die Natur hat alſo hier zwey Abſichten, deren eine der Antlpode der andern He: Ihre erſte Abſicht geht dahin, daß die Blume befruchtet werde, und zur Erreichung derſelben hat ſie ein ſehr ſchickliches Mittel erdacht. opfert. — Daß nun Koͤlreuter auf dieſe Vorſtellung, welche auf eine Ungereimtheit hinausläuft, gerathen iſt, iſt bloß daher 8 gekommen, well er den Umſtand, daß die Blumen von Fliegen beſucht werden, entweder nicht bemerkt, oder fuͤr etwas gering⸗ fuͤgiges und aufäliges gehalten ‚ fat feiner REN 8 8 5 = Sifyrinchium Bermudiana. Ob ich gleich in der Einen Blume, welche ich habe unterſuchen koͤnnen, keinen Saft gefunden habe, ſo lehrt doch der Augenſchein, daß ſie elne Saft⸗ blume iſt. Denn fie hat ſowohl elne Saftdecke, als auch ein Saftmaal. Jene find die weichen Haare, mit welchen der un⸗ 8 5 Diefes ſchnelle Herausfahren habe ich bey einigen Arten der Orchis mit Verwunderung und Eu . zu koͤnnen wie es zugeht, bemerkt. 4 7 2 3 5 Clematitis. Ihre andere Abſicht A aber iſt, daß ihre erſte Abſicht vereitelt werde, und iſt ihr 8 £ wichtig, daß ſ ſie derſelben allenfalls das Leben einer Fliege auf- 418 kerſte Shall des Seifele überzogen ift, und dieses ſind die großen gelben Flecke am Grunde der violetten Kronenblaͤtter. Die Saft⸗ druͤſe alſo und zugleich der Safthalter it der Grund der Krone, ſoweit derſelbe ungethelt und an den eee angewachſen iſt. 5 1 a _ Ariftolochia Ati olochia Gemeine oßeilley. Tſtelk. Fig. XXI. Die ein wenig verkleinerten noch nicht be⸗ 2 fruchteten aufrecht ſtehenden Blumen. Fig. XXIII. Die ſchon befruchteten Ge Sie Tab. vis u 23. 30. 31. 34. . 13. Die vergröſſett e Gamez von welcher die vorderſte Hälfte der Br wweggelänisten worden, in teme N Stellung. 23; Bezieht fi fi 0 1 die ee Figur. oben geſehen. . ; 5 114 Die befruchtete be, von welcher gleichfalls die vorderſte Hälfte der Krone weggefehnitten worden, in natürlicher 5 Stellung. 25 3% 15. Gehoͤrt zu 14. — Körper, von unten geſehen. 5 . teten Blume, von unten geſehen. 34. Eben dleſes Stuck der Krone der befruchteten Blume Flg. 14., von oben geſehen. Belde ſind eben 5 a vergroͤſsert, 85 als die folgende Figur. ae 311. Eine kleine Fliege oder Schnacke von derjenigen Art, welche am haͤufigſten in den unbefruchteten Blumen angetroffen z wird. Sie iſt zehnmal im Durchmeſſer, folglich uͤberhaupt tauſendmal vergroͤſſert. Auf iserm Be fee etwa⸗ An therenſtaub. 8 Dieſe Blume hat vermuthlich wegen ihres ſclechten Aue * hens und ihrer einfachen Struktur die Aufmerkſamkeit, ich will nicht ſagen, der Blumenliebhaber — denn the mebrentheils vers 7 1 . ie Per T ur dorbener und ganz unnatürlicher Ge mack verdient n Sifpränchiam. AR RE gan cher Geſch icht in Be⸗ trachtung gezogen zu werden — ſondern ſelbſt der Botaniker bis jetzt nicht ſonderlich auf ſich gezogen. Und dennoch iſt fie, mel⸗ ner Meinung nach, wegen eben dieſer Einfalt ihrer Struktur, und wegen der ganz beſonderen Kunſt, welche die Natur in der zu ihrer Befruchtung gemachten Veranſtaltung bewieſen hat, die ſchoͤnſte von allen denen, deren geheimnißvolle Einrichtung zu entdecken mir bisher gelungen iſt. Ich habe fie ſeit verſchtedenen Jahren und oftmals unterſucht, und über ihre Einrichtung nach gedacht. Ich bin aber . im vergangenen! Sommer ſo gläcklich Ten Der Körper, ee an welchem das Stigma und die Waisen befindlich f ind, von 30. Das Stuck a be d Fig. 13. der Krone der unbefruch⸗ = Ariftolochia. EEE: das s Käthe, welches dleſelbe bis damals für meinen Verſtand geweſen war, aufzuldſen. Ich will alſo erzaͤhlen, wle ich nach und nach mir den Weg hierzu gebahnt habe. Das erſte, was ich vor einigen Jahren entdeckte, war, daß ans in Anſehung des Stigma ſich geirrt hat. Er hat nem lich den ganzen im erweiterten Grunde der Kronenroͤhre, welchen ich der Kuͤrze wegen den Keſſel nennen werde, befindlichen Koͤr⸗ per für das Stigma gehalten. da derſelbe noch nicht ein Stigma hat, ſondern erſt Anſtalten zu deſſelben Hervorbringung macht. Alsdenn hat er dle in Fig. 13. und 23. abgebildete Geſtalt. So wenig nun anfangs ein Stigma da iſt, eben ſo wenig haben dle an den Seiten dteſes Körpers ſitzenden Antheren ſich ſchon geöffnet, ſondern find noch verſchloſ⸗ fen mehr Eugelförmig war, eine walzenfoͤrmige Geſtalt. Stigma, welches man in Fig. 14. nicht, wohl aber in Sig. 15. ſehen kann wo es punktirt if. Alsdenn h haben auch die Anthe⸗ 2 ER welche! man in beiden, Figuren fi eht, 5 fi ich geöffnet, 2 und zei⸗ Blume Wee werden kann, welcher die Antheren auf dem Stigma ſelbſt ſitzen, koͤnnte zwar 1 — manchem aus dem Grunde wahrſcheinlich vorkommen, „ weil auf ſolche Art die Befruchtung nothwendig in jedem Indtolduum aufs zuverlaͤßigſte erfolgen muͤſſe. fen ſey, aus dem Grunde, weil ich ſonſt zugleich wuͤrde glauben muͤlſen, daß der- Schöpfer auch ſolche Blumen habe hervorbrin⸗ gen wollen, in welchen ganz und gar keine Kunſt anzutreffen ſeyn ſollte. Denn, wle ich ſchon bey der Serapias geſagt habe, auch der einfältigfte Menſch, wenn er auf den Einfall kaͤme, das Ideal einer Blume zu entwerfen, wuͤrde am erſten darauf fallen, dle Antheren unmittelbar auf das Stigma hinzuſetzen, weil er glauben würde, daß auf ſocche Art die eee nie ſehlſchla gen koͤnnte. | Die Antheren befinden ſich alfo in viren: Entferne vom 5 Stigma, und man mag nun entweder annehmen, daß die Blume | ES befruchtet werden ſolle, wann ſie aufrecht ſteht, oder, daß ſol ches hernach geſchehen ſolle, ein, daß in keinem von beiden Fallen der Staub von ſelbſt auf das Sugma kommen koͤnne. Denkt man etwa, der Staub Dieſen Koͤrper muß er nun, wie aus feiner Beſchrelbung deſſelben erhellt, aus einer ſolchen Blume genommen haben, welche ſich noch im erſten Zuſtande befand, Nach einiger Zeit aber erlangt dleſer Körper, da er vorher Alsdenn 8 befindet ſich auf feiner oberſten Grundflaͤche in der Mitte das hatten. Linnes Vorſtellung, nach $ Allein fürs erſte ift mir wenigſtens ö = N feine andere Blume befannt, in welcher die Antheren unmittelbar auf dem Stigma ſitzen. Ich glaube aber auch zweytens, daß keine Blume von dieſer Einrichtung in der ganzen Welt anzutref⸗ n ö werde durch die Erſchͤͤtterung, in welche der Wind dle Pflanzen, N folglich auch die Blumen ſetzt, von den Antheren losgeriſſen, und auf das Stigma gebracht: ſo irrt man ſich. Denn im erſten Fall fällt der Staub in den Grund des Keſſels, und im andern in den oberſten Theil diefes Keſſels, der alsdenn der Grund if, kelnesweges aber der geringſte Theil deſſelben auf das Stigma. Daß aber der Wind unmittelbar den Staub auf das Stigma ſollte wehen koͤnnen, wird vollends keinem Menſchen moͤglich zu ſeyn ſcheinen, da nicht das geringſte Luͤftchen ſich durch die enge, lange und mit Faͤden verſchloßne Roͤhre der Krone hindurch, und in den Keſſel derſelben hinelnſchleichen kann. ' Hieraus folgt alſo, daß, wenn nicht etwa Inſekten die el * Blume befruchten, dleſelbe nie befruchtet werden kann; welches doch wider die Erfahrung iſt, indem dle Pflanzen, obgleich nur ſehr ſparſam, mit guten Samenförnern angefüͤllte Sümentapfeie hervorbringen. 3 Das erftemal, da ich die Blumen unterfuchte, wählte ich, wie ich aus den damals gemachten Abbildungen derſelben ſehe, . entweder bloß alte Blumen, welche herabhingen, oder, welches wahrſcheinlicher iſt, ich fand die Pflanzen im Herbſt, da ſie noch einige herabhangende, aber keine aufrecht ſtehende Blumen mehr noch nichts von Scheinſaftblumen wußte fuͤhrte mich irre. Ich glaubte nemlich, daß die Blume eine Saftblume ſey, deren Saft druͤſe und Saſthalter der im Grunde des Keſſels befindliche Koͤr⸗ per wäre, Hierin glaubte ich um fo viel weniger mich zu irren, | da dieſer Körper fleiſchicht, glatt und weiß iſt. Saft fand ich i zwar auf demſelben nicht; indeſſen dachte ich daß man ſich den Saft wie einen Hauch vorſtellen müffe, mit welchem derſelbe uͤber⸗ zogen ſey, und daß derſelbe ungeachtet ſeiner hoͤchſt geringen Quantität, welcher wegen er dem menſchlichen Auge unſichtbar ſey, dennoch ſehr klelnen Inſekten, als den Blaſenfüßen und noch kleineren, eine reichliche Nahrung verſchaffen konne. Dies, meinte ich, ſey um fo viel wahrſcheinlicher, da, wenn er in groͤſſerer Quantität vorhanden wäre, er die Antheren.überfchwens men, und ihren Staub ganz unbrauchbar machen würde, Auch mußten mich die fadenförmigen Haare in der Kronenroͤhre Fig. 13.. wofern ich fie damals ſchon bemerkte, in dieſer Mel⸗ nung beſtaͤrken; denn ich e fi ie gs für die zen z decke halten. Hier hatte ich mich nun anf da als Eine Art übereift m 4 Erſtlich gab ich der Analogie den Vorzug vor der Erfahrung, da wann ſie herabhaͤngt: ſo ſieht man * ich glaudte, daß, ob ich gleich keinen Saft in der Blume gefun⸗ den hätte, dieſelbe doch Saft haben müffe, well ich bisher immer bemerkt hatte, daß alle Blumen, welche nicht auf eine mechanl⸗ Theils diefer umſtand, theils diefes, daß ich damals Arifidlochik. ſche Art, ſondern durch Inſekten befruchtet werden follen, Saft, blumen ſind. Ich Hätte vielmehr von demjenigen, was mir die 3 Erfahrung gab, ausgehen, die Analogle bey dieſer anomalen Blume bey Seite ſetzen, und bedenken ſollen, daß der unendlich weiſe Schöpfer eine jede von feinen Abſichten durch mehr als ein Ich haͤtte ferner, ehe ich uͤber einziges Mittel erreichen kann. die Einrichtung diefer Blume eln Urtheil fällete, erſt zu erfahren ſuchen ſollen, ob ſie von Inſekten, und von welchen Inſekten ſie beſucht werde. Endlich, wenn ich die fadenfoͤrmlgen Haare in der Kronenroͤhre recht genau betrachtet haͤtte, wuͤrde ich gefunden haben, daß dieſelben keine Saftdecke ſeyn koͤnnen. Denn jeder zeit, wenn dergleichen Haare zur Abhaltung des Regens dienen ſollen, kehren fie Ihre Spitz der Oeffnung der Blumen zu; hier aber kehren fie diefelbe dem Grunde der Blume zu, Fig. 13. Im Sommer 1790 hatte ich kleine Fliegen im Keſſel der Krone gefunden. Dieſe Erfahrung veranlaßte mich im folgenden Winter, da ich einſtmals über die Einrichtung dieſer Blume nad), dachte, Folgendes niederzuſchrelben. „3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht, ſo iſt dennoch nicht nur die Saftdruͤſe, ſondern auch der ganze erwelterte Grund der Kronenroͤhre gegen den Regen vollkommen geſichert, well die Roͤhre ſehr enge, und noch dazu mit Haaren überzogen iſt.“ „4. Die Blumen fallen den Inſekten ſchon von weitem in die Augen. Denn es ſitzen threr acht oder neun jedesmal bey ' einander, und blühen zu gleicher Zeit. Die Lippe, welche den Inſekten am meiſten in die Augen fällt, iſt gelb, der übrige Thell der Krone aber mehr gruͤngelb und unanſehnlicher.“ „5. Daß die Befruchtung nicht auf eine mechaniſche Art ges ſchehen koͤnne, indem der Staub der Antheren weder von ſelbſt auf das Stigma kommen „noch durch den Wind auf daſſelbe ge⸗ bracht werden kann, lehrt der Augenſcheln. Ich habe in dem er⸗ welterten Grunde der Kronenroͤhre Blaſenfuͤße, kleine Fliegen, und von den letzteren zuweilen ſechs bis zehn und noch mehr and) | getroffen. Man kann ſich alſo vorftellen, wie klein dieſelben ſeyn muͤſſen. Wenn man jenen Grund der Kronenroͤhre aufſchneidet, ſo fllegen ſie mit großer Eilfertigkeit heraus, gleichſam als aus einem Gefaͤngniß, aus welchem ſie nicht von ſelbſt haben kommen koͤnnen. Einen Blumenkaͤfer von der Eleinften Art fand ich in der Oeffnung der Kronenroͤhre, welcher ſich alle Mühe gab hinein; zukriechen, wiewohl vergebens, weil er zu groß war. Daß nun von tiefen kleinen Thlerchen die Blume befruchtet werde, iſt mehr als wahrſcheinlich. Daß die kleinen Fliegen Antherenſtaub an ihrem Körper hatten, konnte ich zuweilen ganz deutlich ſehen. Auch der merkwuͤrdige Umſtand, daß die wenigſten Blumen Früchte auſeben, bewelſet dieſes. Denn wenn dle Befruchtung Ariftolochia. auf eine wechauſſche Art geſchaͤhe, fo. würde ſie bey den mehreſten Blumen von Statten gehen. Wenn ſie aber von diefen kleinen Inſekten vollbracht wird, ſo muß ſie oftmals unterbleiben, weil nicht alle Blumen von denſelben beſucht werden. Denn die Art, wie dieſe Blume von dieſen kleinen Inſekten befruchtet wird, iſt von derſenigen, wie andere Blumen von anderen Inſekten be⸗ fruchtet werden, ſehr verſchteden. Wenn z. B. eine Hummel die wilde Salbey beſucht, ſo ſetzt ſie ſich auf die Unterlippe der Krone, ſteckt ihren Saugeruͤſſel in den Safthalter, und holt den in dem⸗ ſelben befindlichen Saft heraus. Dieſes alles iſt in einigen Ges kunden geſchehen. Alsdenn fliegt fie von diefer Blume auf eine andere, und macht es eben ſo. Auf ſolche Art kann die Hummel | in einer Viertelſtunde einige hundert Blumen beſuchen und be⸗ fruchten. Es iſt alſo ganz natürlich, daß dergleichen Blumen auch faſt jederzeit Samen hervorbringen. Oder geſetzt eine Ums belle, z. B. Angelica ſylueſtris, wird von zehn oder noch mehr Fliegen und anderen Inſekten beſucht: fo beträgt die Zelt, welche ſie noͤthig haben, um den Saft elner jeden Blume zu verzehren, einige Augenblicke. Die Inſekten laufen alſo auf der Dolde hin und her, und von einer Blume zur anderen. Eine jede Blume erhaͤlt einen ſolchen Zuſpruch nicht einigemal, ſondern öfters. Was Wunder alſo, daß die Schirmblumen felten abortlren, ſon⸗ dern mit Samenkoͤrnern reichlich verſehen ſind? Mit unſerer Oſterluzey verhält ſich die Sache ganz anders. „Je mehr ich uͤber den ſonderbaren Bau dieſer Blume nach⸗ denke, deſto wahrſcheinlicher wird es mir, daß die Natur in der⸗ ſelben ein ganz beſonderes Kunſtſtuͤck angebracht habe. Ehe ich aber meine Muthmaßung vortrage, muß ich erſt bewelſen, daß die Blume bloß für dieſe kleine Inſekten, keinesweges aber für. groͤſſere, als z. B. Bienen und Hummeln, beſtimmt ſey. Dieſe wuͤrden nicht anders zum Saft gelangen koͤnnen, als ſo, daß ſie ihren Saugeruͤſſel In die Kronenroͤhre hlneinſteckten. Denn wenn AT fie auf eine gewaltſame Art verfuͤhren, und ein Loch in den erwei s terten Grund der Kronenroͤhre biſſen (dergleichen! Löcher ich wirk 96 AgA lich gefunden habe), fo wuͤrde dieſes ein Bewels ſeyn, daß dle 3 Blume nicht fuͤr ſie beſtimmt ſey. 3 | nigen Blumen, welche wirklich von dergleichen großen Inſekten 24 beſucht und befruchtet werden, fo wird man immer finden, dag N dieſelben fo gebauet find, daß die Inſekten auf einem Theil der: ſelben bequem ſtehen koͤnnen, indem ſie den Saft herausholen Dieſer Theil iſt z. B. bey den zweylſppichten Blumen die Unter⸗ lippe. Nun betrachte man alle dieje⸗ % 4 Bey unſerer Blume aber fehlt ein ſolcher Theil; fie hat zwar eine Oberlippe, aber keine Unterlippe. Zweytens, groͤſſere Inſekten haben auch viel Nahrung noͤthig, und dlejenigen Blu⸗ men, welche ſie beſuchen, haben auch ä einen großen D d 3 858 ex 423 N 5 : Ariftolochia. 5 en, 8 V, Vorkath von n Saft. In der Oſterluzey aber ER man keinen | Saft mit bloßen Augen ſehen. Iſt alſo wirklich Saft vorhan⸗ den, ſo iſt er doch in fo geringer Quantität da, daß er großen * Inſekten gar nicht zu Statten kommen kann. Drittens habe ich niemals dergleichen sröſſere Inſekten auf biefer Blume ange 5 troffen.“ (& „Ich ſtelle mir alſo die Sache 9 1 vor. wirklich in die Blume hineinkriechen „ fo muß dieſelbe etwas an ſich haben, wodurch ſie angelockt werden, ſolches zu thun. Die ſes beſteht vermuthlich, außer der gelben Farbe der Lippe) und der roͤhrenfoͤrmigen Geſtalt der Blume, da die Fliegen aus der Erfahrung wiſſen, daß fo geſtaltete Blumen Saft zu enthalten pflegen, in einem den Inſekten angenehmen Geruch, welcher E zwar für die Geruchs werkzeuge des Menſchen zu fein iſt, aber v für die Geruchswerkzeuge ſo kleiner Thlerchen ſtark genug ſeyn kann. Hlerdurch gelockt, begtebt ſich eine von dleſen Fliegen in die Oeffnung der Kronenroͤhre. Dieſe iſt anfangs weiter und kahl (Fig. 13.), wird aber nach und nach enger, und iſt mit Haa⸗ 5 ren überzogen, erſteres vermuthlich zu dem Ende, damit der Fliege das Hlneinkriechen bequem gemacht werde, und ſie nicht gleich > anfangs den Muth verliere, letzteres aber vermuthlich deswegen, damit in den eriveiterten Theil der Kronenroͤhre Fein Regentropfen 5 Hineindringe. Hat ſie fih nun durch den engen Theil der Kro⸗ nenroͤhre hindurch gearbeitet, ſo koͤmmt ſie in den weiten Grund derſelben, "welcher für fie gleichſam ein geraͤumlges Zimmer if Und auf ſolche Art kriechen nach und nach noch mehr Fliegen S hinein; denn dieſer Theil iſt ohne Zweifel bloß deswegen ſo welt, damit viele von diefen Inſekten in demſelben Raum haben. Nun ſoll durch dieſe kleine Geſellſchaft die Blume befruchtet, d. l., der > 8 Staub der Antheren auf das Stigma gebracht werden. Dieſes | kaun nicht anders als zufaͤlligerweiſe geſchehen, ſo nemlich, daß, indem die Fltegen allenthalben umherkrlechen, fie zuerſt auf dle Antheren gerathen „ den Staub derſelben mit ihrem Koͤrper ab⸗ ſtrelfen, und hernach auf das Stigma gerathen, und daſelbſt den = an ihrem Koͤrper haftenden Staub wieder abſetzen. Das Unger +. wiffe, was mit dieſem Zufall verknuͤpft iſt, muß, wle ich bey der | Parnaſſia ſchon bemerkt habe, durch die Laͤnge der Zeit erſetzt wer⸗ den. Es iſt alſo zweckmaͤßlg, daß fü ch die Fliegen ſo lange als 5 möglich bier aufhalten. Und dieſes wird am gewiſſeſten bewerk⸗ fſtelligt, wenn ſie gar nicht wieder herauskommen koͤnnen. Daß fie nun wirklich hier eingeſperrt find, ſchlleße ich thells aus der Anzahl, in welcher ich fie in verſchledenen Blumen angetroffen habe, theils aus der Ungeduld, mit welcher fie fi ch, wenn ich die 9 Blume von elnander ſchnitt, herausbegaben und davon flogen. 1 See it der Grund Dee ee ſo glatt, , Ba fü e an Da eleine Fllegen Arißlochia. beuelben hinauf, und in die Röhre Sineinfriedjen können; Ver⸗ haͤlt ſich nun Die Sache wirklich alſo, ſo iſt hier der Saft übers ſfluſſig. Da aber die Natur nichts uͤberfluͤſſiges thut, ſo kann die lume keinen Saft enthalten. Daß der Körper, welchen ich bi ⸗ her fuͤr die Saftdruͤſe gehalten habe, keinen Saft abſondere, wird dadurch wahrſchelnlich, daß die Antheren unmittelbar auf demſel ? ben ſitzen, welche durch eine noch fo geringe Nuantität deſſelben | uͤberſchwemmt und unbrauchbar gemacht werden wuͤrden. Hat nun die Blume keinen Saft, ſo taͤuſcht die Natur die kleinen Fliegen, um die Blume von denſelben befruchten zu laſſen, und koͤnnen die Fliegen nicht wieder aus der Blume herauskommen, ſo opfert die Natur das Wohl derſelben jenem Endzweck auf.“ | „Ich habe ſchon bey der Afelepias gemeldet, daß Inſekten on derſelben feſt gehalten werden, ſo daß ſie entweder ſterben, oder ſich mit Verluſt eines Beins das Leben erhalten muͤſſen, und daß dieſes wahrſcheinlich auf die Befruchtung der Blumen feine Be⸗ ziehung habe. Bey der Orchis latifolia und einigen anderen Ar⸗ ten habe ich gezeigt, daß fie zwar einen. Safthalter und ein Saft⸗ maal, aber keinen Saft haben, daß folglich die Inſekten, welche ſie beſuchen, wirklich getäuſcht werden, und die Blumen mit Verluſt ihres Lebens befruchten. ö „Wenn nun dle Sache ſich ſo verhaͤlt, als h ne habe, 5 ſo begreift man, wie es zugeht, daß die wenigſten Blumen bes fruchtet werden, und Fruͤchte anſetzen. Denn da andere In⸗ ſekten andere Blumen ſo beſuchen „ daß fie von einer zu der ande⸗ | ren fliegen, folglich ein einziges ſehr viele Blumen von eben ders 0 ſelben Art in kurzer Zeit beſuchen und befruchten kann: ſo bleibt im Gegenthell hier eine jede Fliege, die ſich in eine Blume hinein⸗ begeben hat, eingeſperrt, und kann folglich nur r diefe einzige Blume befruchten.“ . 5 5 . „Indeſſen duͤrfen die gegen wenn die Abſicht der Natur f erreicht werden ſoll, doch nur fo lange eingeſperrt bleiben, bis ſie wirklich den Staub der Antheren auf das Stigma gebracht h | ben, und wenn fie, nachdem ſie dleſes gethan haben, noch ein? geſperrt bleiben, und vor Hunger ſterben muͤſſen: fo würde man nicht umhin koͤnnen, dieſes ihr Schickſal zu hart, und die Natur etwas unbarmherzig zu finden. Gegen dieſes Urtheil rechtfertigt ſich die Natur dadurch, daß fie die Blumen, nachdem ſie ſo lange aufrecht geſtanden haben, als zu ihrer Befruchtung noͤhig war, ſich herabſenken laͤßt. Die Fliegen alſo, welche bey der erſten Stellung der Blumen nicht an die innere Oeffnung des engeren Thells der Kronenroͤhre hinaufkriechen konnten, fallen nun bey dieſer Stellung der Blumen auf dieſe Oeffnung herab, kriechen in den engeren Theil der Roͤhre hinein, und aus der aͤußeren Oeffnung derſelben wieder hinaus. Sie werden ſich aber wohl 1:10 17 " Arifelochi. =, 2 boten in eine andere Blume hweinznkriechen , da Ihnen d der 1 erſte Verſuch fo übel befommen if Folglich kann auch in | dleſem Fall von elner Fliege nur Eine Blume befruchtet werden.“ Nachdem ich dieſes geſchrieben hatte, erwartete ich mit Verlangen die Zelt, da die Blumen zu blühen anfangen wär; den. Als ich im folgenden May die Pflanzen in der Bluͤthe : fand, fiel ich mit großer Hitze über die Blumen her, und ge⸗ rleth, nachdem ich dleſelben unterſucht hatte, in ein frohes Er 8 ſtaunen, „da ich durch den Augenſchein uͤberzeugt wurde, daß, ſo wie ich mir vorgeſtellt hatte, der große Urheber der Natur die kleinen Fliegen erſt in dieſe Blume einſperrt, damit ſie dieſelbe befruchten, hernach aber, wann dieſer Endzweck erreicht wor, den iſt, ſie wieder aus ihrem Gefaͤngniß herauslaͤßt, folglich durch die wundervolle Elurichtung diefer Blume eben fo ſehr fine Guͤte, als feine Weishelt an den Tag legt. Ich ſchnitt zuerſt den Keſſ. el ver chiedener aufrecht ſtehenden Blumen auf, und fand faſt jedesmal mich ‚völlig zu uͤberzeugen, ſetzte ich dieſe Unterſuchung bey bei⸗ 5 derley Blumen fort, und fand jedesmal eben daſſelbe. Als ich & alſo ſchlechterdings nicht weiter daran zweifeln konnte, daß die Fliegen in den Blumen, ſolange dleſelben aufrecht ſtehen, ger fangen gehalten, ſobald fie ſich aber herabgeſenkt haben, wie⸗ der herausgelaſſen werden: fo wollte ich auch wiſſen, ob diefes wie ich mir vorgeſtellt hatte, nem Ich kehrte alſo einen Stengel um, und erwartete, daß nun aus den aufrecht, ſtehenden Blumen, welche jetzt herabhingen, Fliegen heraus, auf eben die Art geſchleht, lich dadurch, daß der Keſſel inwendig glatt iſt. kommen wuͤrden. Aus Einer Blume fiel wirklich ein kleiner 8 Blumenkäſer heraus; aus keiner einzigen aber kam eine Fltege 5 zum Vorſcheln. Nachdem ich eine Zeltlang den Stengel in i der That aber blühet fie noch nicht, d. l., fie iſt noch nicht diefer Stellung gehalten hatte, ſo dachte ich, daß in den jun⸗ gen Blumen deſſelben vielleicht keine Fliegen ſeyn moͤchten. Ich ſchnitt daher dleſelben auf, fand aber den Keſſel voller Fliegen. Ich ſahe alſo ein, daß dle Fliegen nicht vermittelſt der Glaͤtte des Keſſels gefangen gehalten wuͤrden, wie ich mir vorgeſtellt Durch den kleinen Käfer: Denn dieſer hatte, wie derje⸗ nige, deſſen ich oben erwähnt habe, in die Blume hinelnkrie⸗ chen wollen, hatte aber nicht hineinkommen koͤnnen. Er war i batte, { ſondern auf eine andere Art. "lief ich mich nicht irre führen. nur bis in die obere weitere Oeffnung der Kronenröhre gekom⸗ men, und mußte nun, da ich die Blume umgekehrt W ha Ra Ei natürlicherwelſe 8 berſelben herausfallen. ſowohl eine aufrechtſtehende, als auch eine herabhangende > | Blume der Länge nach auf, und FR: eine Entdeckung, die Arret hatte. Ze * Auiſtolochia. Ich ſchnitt daher i mich entzuͤckte. Ich ſahe nemlich, daß die dene e der aufrecht fer, henden Blume mit ſteifen fadenfoͤrmigen welßen Haaren beſetzt 5 war, welche ungefähr in der Mitte derſelben anfingen, und daſelbſt einzeln „ nach und nach immer häufiger, am Ende der, ſelben aber am haͤufigſten ſtanden, daß dieſe Haare mit ihrer Spltze nicht der Oeffnung der Kronenroͤhre, ſondern dem Keſſel 5 zugekehrt waren, folglich da, wo die Roͤhre auf dem Keſſel ſitzt, eine kleine Reuſe bildeten, welche verurſacht, daß die klei⸗ nen Fliegen zwar leicht durch die Röhre hindurch und in den Keſſel hineinkriechen koͤnnen, wann ſie aber in den Keſſel hinein⸗ gekrochen ſind, nicht wieder aus demſelben in die Roͤhre hinein, und hierauf aus der Blume wieder herauskriechen koͤnnen eine Anzahl kleiner Slies | gen in demſelben, welche recht echt froh zu ſeyn ſchienen, daß ſie aus dieſem Gefängniß erlöfet wurden, und muthig davon flos gen. Ich ſchnitt hierauf den Keſſel einiger herabhangenden Blumen auf, und fand keine einzige Fliege in demſelben. Um Dieſes wird man einſehen, wenn man die 13. und 30. Flgur betrachtet. Was aber die herabhangende Blume betrifft, ſo ſahe ich, daß in derſelben dieſe Faͤden verwelkt und zuſammen⸗ geſchrumpft waren, und wle ſchwarze Punkte aus ſahen. Man ſehe Fig. 14. und 34. Da alfo hierdurch das Gefaͤngniß ge⸗ öffnet. worden war, fo hatten die Fliegen nicht geſaͤumt, ſich aus demſelben wleder herauszubegeben und in Freyheit zu ſetzen. Um meiner Sache recht gewiß zu werden, ſchnitt ich N I: | Blumen auf, und fand ebendaſſelbe. Die 30. und 34. Figur zeiget, daß ich mich in meiner Vermuthung, der Keſſel ſey inwendlg glatt, nicht gänzlich ge Denn derſelbe ie zwar groͤßtentheils mit einem Gewebe von fadenfoͤrmigen Haaren gleichſam austapeziert, hat aber oberwaͤrts e unter 85 Reuſe Si E glatte Stelle. Die Blume befindet ſch, ſolange 0 e e in deen ver, verſchiedenen Zuſtänden. Nachdem ſie ihre beftimmte Groͤſſe erlangt, und ſich geöffnet hat, fo ſcheint ſie zwar zu bluͤhen; fähig befruchtet zu werden, weil weder eine Anthere ihre gehörige Relfe, noch das Stigma feine völlige Ausbildung erhalten hat, Fig. 13. 23. Waͤhrend dieſes erſten Zuſtandes ſoll die Blume N eine Ar zahl von Fliegen fangen, von welchen ſie im weten = Zuſtande befruchtet werden ſoll. | Blume aufgebtochen iſt, nicht ſogleich die Fliegen wie gerufen angeflogen kommen, ſondern nach und nach vom Zufall herbey⸗ Da nun aber, ſobald dle geführt werden: Dauer ſeyn. ſo mußte dleſer Zuſtand von ziemlich langer Ich habe gefunden, daß er ſechs Tage waͤhret. Während diefer Zeit führt der Zufall heute eine Stege, morgen | Pu x 436 E = Arxiſtolochia. | zwey oder drey auf die Blume, deren jede, durch den Schein ber trogen, hineinkrlecht. Auf ſolche Art findet ſich endlich eine ganz anſehnliche Geſellſchaft von dieſen Thlerchen hier ein, denen eine ſo unvermuthete Zuſammenkunft in einem ſo engen Zimmer, und eine fo unverſchuldete Gefangenſchaft in einem ſo wohl verſchloſ⸗ ſenen Gefaͤngniß ſonderbar genug vorkommen mag. Es hat aber noch keins von denſelben Staub an feinem Körper, weil dle An⸗ Zuſtand, in welchem die Blume reifen Antherenſtaub, ein aus; gebildetes Stigma, und Fliegen genug hat, welche jenen auf dle⸗ ſes bringen. Dieſes kann zwar oftmals unterbleiben, weil auch | bhheren fi ch noch nicht geöffnet haben. Darauf folgt der zweyte hier alles zufällig tft, muß aber auch öfters leicht geſchehen. Denn natuͤrlicherweiſe ſind die Fliegen, da fi e nun ſchon fo lange eingeſperrt geweſen ſind, und nichts zu freſſen bekommen haben ), daruͤber ungeduldig geworden, und laufen unwillig im Keſſel umher; auch koͤnnen bey ſolcher Gemuͤthsſtimmung Streitigkeiten nicht leicht unterbleiben, und es mag in dieſen kleinen Gefängniffen, in welche das menſchliche Auge nicht hineinſchauen kann, zuwellen ziemlich kriegeriſch hergehen. Auf ſolche Art aber muͤſſen ſie unter andern auch an die Antheren gerathen, ihren Staub abſtretfen, denſelben allenthalben um; herſchleppen, und unter andern auch auf das Stigma bringen. ® * Dieſer Zuſtand darf daher von keiner langen Dauer ſeyn *). . Und daher koͤmmt es, daß man ſelten eine aufrecht ſtehende } Blume grade in dieſem Zuſtande antrifft; die meiſten, welche man aufſchneidet, ſind noch in dem erſten Zuſtande. In die⸗ ſem sg Zuſtande findet man oft, daß dle liegen, welche 0 Daß di die Inſekten lange faſten kennen, u zu nene ir bekannt. 5 % Daß dieſer Zuſtand auch nicht von W Dauer ſeyn könne, folgt daraus, daß fo überaus kleine Antheren, und ein Stigma, welches zwar weit groͤſſer iſt, als jene, demungeachtet aber ſehr klein iſt, unmoͤglich ihre aktive und paflive Befruchtungsfaͤhig⸗ keit lange behalten können, ſondern bald verwelken und un⸗ brauchbar werden muͤſſen. derjenigen Urſache nach Verhaͤltniß ſehr groß, aus welcher es bey der Afclepias fruticoſa und vermuthlich auch bey der Nym- phaea lutea ſehr groß iſt / nemlich, damit der Sruchtfnotendeftlo | - gewiſſer befruchtet werde; indem die Inſekten hier nicht auf eine beſtimmte und nothwendige Art, wie z. B. in der Didy- namia, ſondern auf eine ſehr unbeſtimmte und zufällige Art | Eine Hummel, welche den Staub auf das Stigma bringen. | das Lamium purpureum oder die Stachys ſyluatica beſucht, muß ſchlechterdings den Staub von den Antheren der jüngeren Das Stigma aber iſt hier aus eben 3 Blume abſtreifen, muß ſchlechterdings denſelben an das Stigma i 7 der älteren Blume anſtreifen; in der Oſterluzey aber kann ſich eine Fliege lange aufhalten, ohne weder die Antheren, noch das Stigma zu 2 rungsglaſes aus Koͤrnern beſtehend gefunden habe. net habe, iſt die haͤufigſte. fruchtet, welches man daran erkennt, Aͤriſtolochia. 428 ſchwarz ſi nd, etwas weißes auf dem Nücken haben, Fig. 31. Dieſes iſt Antherenſtaub, welchen ich vermittelſt des Vergroͤſſe Sobald nun die Natur ihren Endzweck erreicht hat, ſo verſetzt ſie die Blume in den dritten Zuſtand, indem ſie dieſelbe umkehrt, und dle kleine Reuſe verwelken und verſchwinden laßt, damit nun endlich einmal die armen Fliegen aus ihrem Gefaͤngniß heraus kommen, und ihre Freyheit wiedererlangen koͤnnen. a Die Fliegen, welche in die Blume hineinkriechen, find | zwar insgeſamt, wie ſich von ſelbſt verſteht, ſehr klein, aber von verſchledener Geſtalt. Diejenige Art, welche ich abgezeich / Sie iſt ſchwarz, und macht ſichh durch ihre ungewoͤhnlich geſtaltete Fuͤhlbörner, welche, durch das Vergroͤſſerungsglas geſehen, nicht einfach, ſondern buͤſchels foͤrmig erſcheinen, kenntlich). Um dieſer Fliegen habhaft zu werden, wußte ich wegen Ihrer außerordentlichen Kleinheit kein 5 anderes Mittel zu erſi innen, als dieſes, daß ich ein Stuͤckchen Papier mit Arabiſchem Gummi beſtrich, in den Keſſel ein Loch machte, und das Papier vor daſſelbe hielt. So wie nun eine Fliege nach der anderen herauskroch, er l ie an das Gum⸗ | mi, und blieb kleben. Die Blumen ſetzen ſehr wenig reiſe und mit guten Su menkörnern angefüllte Samenkapſeln an. Viele bleiben unbe daß nach vollendeter a Bluͤhezeit, wann die Krone abgefallen fe, der ele nicht zunimmt, dee verweltt. das Stigma angewachſen ſi fir nd. ‚Denn wenn die Sache fi ſich ſo | j verhlelte, fo müßten alle Blumen befruchtet werden, da we⸗ — aal der Regen dleſes ee verhindern kann, indem un⸗ möglich 9 Damals, als ich dieſe ER machte, war mir noch kein einziges von den entomologiſchen Werken des Fabricius bekannt. Im gegenwaͤrtigen Jahr aber) da ich mir dieſelben angeſchafft hatte, fand ich eine Stelle in denſelben, welche ich nicht ohne große Verwunderung las. Er ſagt nemlich (Spec. Laſect. T. II. p. 47a. wie auch Philof. ent. p. 177.) von der Tipula pennicornis, fie. halte ſich in den Blumen der Oſter⸗ luzey auf, und befoͤrdere die Befruchtung derſelben, welches er zu Leipzig öfters bemerkt habe. Ich wuͤnſchte, daß er ſich hierüber näher erklaͤrt hätte. Uebrigens glaube ich, daß das Inſekt/ welches ich abgezeichnet habe, eben dieſe Tipula pen-- 5 nicornis iſt. Die Fuͤhlhoͤrner muͤßten zwar, ſeiner Beſchrei⸗ bung zufolge, noch mehr zuſammengeſetzt ſeyn; vielleicht aber iſt hieran Schuld, daß ich kein fo gutes Vergroͤſſerungsglas zur Hand gehabt habe, als er. 05 raue aber ſtimmt mit feiner Beſchreibung überein. 5 a 5 — \ . \ 429 2 Ariſtolochia Hclicteres. . Carex. © moglich ein Regentropfen in den Keſſel Ginsinbeingen; und den Antherenſtaub wegſpuͤlen und verderben kann. Es iſt aber natuͤrlich, ſowohl, daß nicht alle Blumen von Fliegen bes ſucht werden, als auch, daß diejenigen, in welche wirklich Flie⸗ gen hineingekrochen ſind, dennoch zuweilen unbefruchtet blei⸗ ben, well das Befruchtungsgefchäft zwar dieſen Inſekten über laſſen, demungeachtet aber doch dem Zufall unterworfen iſt. Von denjenigen Fruchtknoten aber, welche wirklich befruchtet worden ſind, gedeihen die wenigſten. Die meiſten wachſen zwar eine Zeitlang fort, und haben ein gutes Anſehen, als / denn aber verwelken fie. Die urſache hievon ft mir un bekannk. | Heli cteres. — 1 Pente Bartenfig und H. Carthagenenfts N a an: Amer. p. 236. Wenn dieſe Blumen, deren Bau über, aus fonderbar und merkwuͤrdig iſt, nicht zwey ganz verſchledene IST. re f se doch I alen if: " iſt der E E Helicteres. Carex. jenige Theil, welchen Linne und Zacquin das rn nennen, kelnesweges die Saftdruͤſe. Die wahre Saftdruͤſe iſt die im Grunde des Kelchs befindliche glockenfoͤrmige Hoͤhle, welche mit fuͤnf Zähnen verſehen iſt. Dieſelbe iſt in der erſten Art weiß; welche Farbe meine Behauptung ziemlich wahrſchein⸗ lich macht. Eben dieſe Hoͤhle iſt vermuthlich zugleich der Saft⸗ halter. Zur Saftdecke gehoͤrt der Fortſatz oder Anſatz, mit welchem dle Kronenblaͤtter beym Anfang ihres Nagels verſehen ſind, durch welche folglich die Oeffnung der Roͤhre, welche die Naͤgel bilden, dem Regen geſperrt wird, wie in der Lychnis dioeca. Auch Helicteres anguſtifolia hat nach Linnés Bar g merkung eben ſolche Anfäge oder Zaͤhne. Der Kelch vergröſſert das Anſehen und die Bemerkbarkelt der Blumen, denn er iſt gefärbt; und die Kronenhlätter ſind zugleich das Saftmaal, denn ſie ſind anders gefärbt. In der erſten Art iſt der Kelch gruͤnlichgelb, die Kronenblätter aber find. weißlih, und in der e ee en und diefe PRATER y — . Eimundzwanzigſte Klaſſe. Mienbecia. 5 möualiche und weibliche Blumen, welche ein und ebendaftetbe Zavisisuum hat. 20 Carex. 8 s 5 N Ss Aehre in natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe, deren Samenkap⸗ ſeln ihr voͤlliges Wachsthum erreicht haben, und Bee reif ſind. Neben dleſer Figur 5 2 a. Eine mit einem guten Samenkorn verſehene Kapſel. b. c. Zwey e Sammenbapfeit, eben ſo ſtark N ert, als jene. — d. Das aus der nö herauegenommene e Linné hal bie männlichen Blüͤthen der Riedgraͤſer für | Saft komme dem Fruchtknoten unmittelbar zu Statten, wie ſie uberhaupt in Anſehung aller elgentlichen Saftblumen unge⸗ | gründet iſt, alſo auch in Anſehung der Grasbluͤthen ungegruͤn : ſaftleer gehalten, denjenigen Theil aber ihrer weiblichen Bluͤ⸗ S then, welcher zuletzt die Samenkapſel iſt, ein Nectarium ger | nannt. Hierin hat er ſich geirrt; denn die weiblichen Bluͤthen ſind eben ſo ſaftleer, als die männlichen. Auch glaube ich, daß man keine einzige Pflanze wird aufweiſen koͤnnen, welche außer Saft enthaltenden weiblichen oder Zwitterblumen faftleere | BEN Blumen hat. Sogar die männlichen Bluͤthen der f S er ER . — | Seäfer, ob ich gleich a begreife, warum ihre Zwitterblüthen W . f Saft enthalten, da fie allem Anſehen nach d. Caren Pfeudocyperus. Tab. XIII. 11. Eine weibliche n f ſekten, ſondern vom Winde befruchtet werden, enthalten Saft. Denn Leers, auf deſſen Zeugniß man ſich verlaſſen kann — — hat in den männlichen Bluͤthen der Auena elatior, und des ä Holeus mollis und lanatus nicht nur dle Saſtblättchen, welche a er nebſt Anderen das Nectarium nennt, ſondern auch einen kleinen Fruchtknoten gefunden, demjenigen vollkommen gemäß, | was ich oben geſagt habe, daß nemlich die eigentliche Saft druͤſe der Grasbluͤthen ein Theil des Fruchtknotens iſt. Wor⸗ aus zugleich folgt, daß die Melnung des Pontedera, der det ſey. Denn da der Fruchtknoten der männlichen Bluͤthen niemals ein Samenkorn wird, ſo kann ihm der Saft, welchen er abſondert, auf keine Art zu Statten kommen, und daß die ſer Saft dem Fruchtknoten der Zwitterbluͤthen auf eine unmit⸗ 8 43 52 | Carex. . Carpinus. Cory. - tellüke Art ſollte Nuten verſchaffen koͤnnen, Saſt enthalten, noch ſchperer zu beantworten; und ich wuͤrde 5 Pfeudocyper us dienen. gerne glauben, daß auch fie von den Inſekten befruchtet, werden, wenn nicht andere Umftände, welche ich oben angezeigt 3 mich davon abhlelten. Da alſo ſowohl die welbüchen als auch dle männlichen Bluͤ⸗ then der Riedgraͤſer ſaftleer ſind, ſo werden jene auf eine mecha⸗ niſche Art befruchtet. Eben deswegen aber erfolgt die Befruch⸗ tung auf eine allgemeine und gleichfoͤrmige Art, daß nemlich alle weibliche Bluͤthen befruchtet werden. len Riedgraͤſern finden. von der Sonnenhitze verbrannt, oder von gewiſſen Inſekten, welche ſich in den Samenkapſeln verſchledener Arten aufhalten, verdorben worden ſind: ſo wird man alle Samen elner jeden Aehre von guter Deſchaffenheit Finden. Zum Beyſpiel mag Carex Ich beſahe elne Anzahl von Halmen, deren Samenkapſeln beynahe reif waren. Zwey von denſelben hatten zwar an allen Aehren ſehr viele taube Kapſeln. Dieſes a ruͤhrte vielleicht daher, daß die Aehren zur Blaͤhezeit einen ſolchen Stand gehabt hatten, daß der herabfallende Antherenſtaub ſie nicht fuͤglich hatte erreichen koͤnnen, oder daß ſie der Sonnenhitze zu ſehr aus geſetzt geweſen waren, oder es iſt einer anderen unbekannten Ur ſache zuzuſchrelben. lauter mit guten Samenkoͤrnern verſehene Kapfeln; bloß die zwey oder drey unten an der Spi tze der Aehren ſitzenden waren taub, i weil die Stlgmate von dem herabfallenden Antherenſtaub nicht Aae errel ion werden tonnen. N ER © C pinus. U ee Car pinus Betulus. Weißbuche. Hainbuche. Wenn man die maͤnnlichen Kaͤtzchen betrachtet , ſo ſollte man glauben, daß ſie Saft enthalten. baaricht. Der Saft wuͤrde alſo gegen den Regen völlig gefichert ſeyn. Ich habe a ber keinen gefund en. Die angeführten Um⸗ ſtaͤnde dienen folglich vielleicht nur dazu, den Antperenfiaud vor der Naͤſſe zu ſchutzen. 85 a we Corylur. Gas Auellana- Haſelſtrauch. Tab. XXV. 15 Ein Zweig, welcher mit drey männlichen Kaͤtzchen aaa und zwey g 5 e b b —. er 7 * N 4 1 4 e s 5 4 laͤßt ſich eben ! wer | nig gedenken. Dadurch wird die Frage, warum die Grasbluͤthen a Diefes wird man bey al, Wenn die weiblichen Aehren nicht etwa Die uͤbrigen hingegen hatten Denn 1) dle Kaͤtzchen hangen herab > 2) die Schuppen ſind auf der unteren Seite ſehr konkav, und i 30. am Rande mit Haaren beſetzt, 4) die Antheren ſind auch . Gbr i. Pinus 33 Diese Vlochen haben keinen Saft, und die See ſollen durch den Wind befruchtet werden. Aber wle ſehr ſind ſie nicht auch in ihrer ganzen Struktur von den Saftblumen verſchleden! Ste haben nichts, was bloß dazu dienen ſollte, ‚damit fie in die Augen fielen, und eben fo wenig machen fie ſich durch einen Ges ruch bemerkbar. Die maͤnnlichen Bluͤthen ſind ganz anders ge⸗ ſtaltet, als dle weiblichen. Jene bereiten eine große Menge Staubes, welcher f ich leicht wegblaſen läßt, und bey der gering⸗ ö ſten Erſchuͤtterung davonſährt. Von den weiblichen Bluͤthen koͤmmt weiter nichts als die Stigmate, zum Vorſchein, welches genug iſt, wenn die Befruchtung durch den Wind geſchehen ſoll. |; Diefe Stigmate find fehr groß, erhalten, ꝛc. Alles grade das Gegentheil von demjenigen, was * man bey den RER BER r wid. ! SL 2 Pinus, | . cylueſtri is. Kefer. Die männlichen Büchen bereiten eine außerordentliche Menge Staubes, von welchem der kleinſte Theil wirklich die weiblichen Bluͤthen befruchtet, der größte aber in die Luft verfliegt. Er wird vom Regen niederge; ſchlagen, und verurſacht den gelben Rand des ſich ſammlenden Ham welches der gemeine Mann Schwefelregen nennt. In Anſehung dieſes Staubes ſcheint alſo die Natur nichts wenp ger, als Sparſamkeit, bewjleſen zu haben. Unterſucht man aber 4 die Sache genauer, ſo findet man, daß es ein bloßer Scheln it. Die weiblichen Bluͤthen ſollen durch den Staub der maͤnnlichen auf eine mechaniſche Art, und ohne Dazwiſchenkunft der £ Inſekten befruchtet werden. Deswegen find beiderley Bluͤthen unanſehn⸗ | lich, und haben: feine Krone; eben fo wenig haben fie Saft, Der Staub ſoll durch den Wind von den männlichen Bluͤthen 5 auf die weiblichen gebracht werden. hundert, vlellelcht von tauſend Samenſtaͤubchen Eines auf eine weibliche Bluͤthe. Folglich mußten die männlichen Bluͤthen hun⸗ dert oder tauſendmal ſo viel Staub bereiten, als zur Befruchtung der welbl ichen Bluͤthen erforderlich iſt. Da nun die Kiefer, deren belderley Blüthen auf eine und eben demſelben Indlviduo ſitzen, fo viel Staub nöthig hat, um die weiblichen Bluͤthen auf eine mechaniſche Art zu befruchten: wie viel mehr Staub muͤſſen diejenigen Pflanzen bereiten, deren | männliche und toeißliche Blumen auf verſchiedenen Individuls ſich befinden, wenn fie auf eben diefe Art befruchtet werden fol len? Hieraus folgt alfo, daß bey allen Pflanzen mit ganz ge⸗ trennten Geſchlechtern, deren männliche Blumen: nur wenig Staub 2 die ace der weiblichen ” durch den damit fie deſto leichter Staub | Auf ſolche Art geräch von Cueurbita. € Rieinus. ind, ER durch die Juen serheben. ante z. S. be 8 alis dioeca. f ER ai, Nein, Ricinus communis. was in der Diſſertatton: Sponfalia plantarum,, geſagt wird, daß die mannlichen Blumen, oder vielmehr Bluͤthen, deswegen uͤber den weibllchen ſtehen, damit dieſe von dem h: rabfallenden Staube jener befruchtet werden, woraus alſo folgt, daß die Be⸗ fruchtung nicht durch die Inſekten gefchteht, füge ich noch dieſes hinzu, daß diefe Blumen auch eine Saftblumen ſind, und eben deswegen, ungeachtet Ihrer anſehulichen Groͤſſe, keine Krone ha⸗ ben, als welche ſchlechterdings eg Singen feyn würde, Sy Cucurbita. Kuͤrbiß. — Cosuchiem Pepo. Daß auch hier die Be⸗ fruchtung durch den Wind geſchehe, wie der Verfaſſer eben die⸗ ſer Oiſſertatlon ſagt, kann ich mir nicht als moͤglich denken. Denn ſowohl die Anthere, als auch das Stigma befindet ſich im Grunde 1) glockenfoͤrmiger, 2) großer, 3) aufrecht ſtehender Blumen, welche 4) weit von einander entfernt find: Wie kann alſo der Wind, deſſen Direktlon hortzontal iſt, aus dem Grunde der männlichen Blumen den Staub herauswehen, ihn eine Strecke fortfuͤhren, und dann wieder in den Grund der weib⸗ lichen Blumen hineinwehen? Sollte dies auch moͤglich ſeyn, ſo wuͤrde doch nur unter tauſend Staͤubchen Eines auf das 1 kommen, die übrigen aber anderswohln geführt wer⸗ Die Natur hätte alſo eine weit groͤſſere Menge Staubes = den männlichen Blumen hervorbeingen muͤſſen, um auf dieſe Art ihre Abſt cht zu errelchen. und weit fluͤchtigern Staub antreffen, als wir bey dem Haſel⸗ ſtrauch und der Klefer bemerken, da bey dieſen Arten die An⸗ theren und die Stigmate doch wenigstens ganz frey liegen, | und den Einwirkungen des Windes vollig bloßgeſtellt fi find. Es tft alſo mehr als wahrſcheinlich, es iſt gewiß, daß auch hier die Befruchtung durch Inſekten geſchleht. Ich fand auf den Saftdruͤſen überaus kleine braune Inſekten, welche wie Bett wanzen ausſahen. Durch dergleichen ſehr kleine und unbeflüs % gelte Inſekten kann die Befruchtung nun wohl nicht geſchehen, weil die Blumen ſo groß find, und von einander ſo weit ab⸗ ſtehen, ſondern es muͤſſen große und beſluͤgelte dazu beſtimmt ſeyn. So wle ich denn auch Fliegen und Bienen, und zwar die letzteren ganz voller Sa in den Blumen angetroffen babe. ö => | MWunderbaum. Zu demjenigen, Wir müßten hier welt mehr, 3 *. = Cueurbit. f Daß er in deen Blumen der Saft gegen den Regen geſichert ſey, lehrt der Augenſchein. inwendig mit Haaren überzogen, 2) iſt zwiſchen der Krone und dem Sligma in den weiblichen, und der Anthere in den maͤnn- lichen Blumen ein ſchmaler Zwiſchenraum, durch welchen eln Regentropfen nicht leicht hindurchflleßen kann, endlich 3) um⸗ geben in der maͤnnlichen Blume die zuſammengewachſenen gs lamente die Saftdruͤſe, und haben an der Baſis klelne Oeff⸗ nungen, durch welche noch weniger ein Regentropfen hindurch⸗ dringen kann. ſtand nicht vorhanden, ſondern dle Saſtdruͤſe iſt unbedeckt. Wegen des ſo eben angefuͤhrten engen Zwiſchenraums ch ſchen der Anthere und dem Stigma und der Krone muͤſſen die | Bienen nothwendig, indem ſie zum Saft hinabkriechen, W den männlichen Blumen die Anthere und in den weiblichen das Stigma beruͤhren, ungefähr fo, wie in der Alcea roſea. Damit ſie nun eher auf die männl! chen, als auf dle weiblichen Blumen fliegen, ſo ſitzen jene auf laͤngeren Stielen, als dleſe, 5 | Da ich eben dieſen 255 fallen ihnen folglich eher in die Augen. Umſtand auch bey dem Stratiotes alooides bemerkt habe, ſo werde ich dadurch in der Melnung beſtaͤrkt, daß derſelbe nicht etwas zufaͤlliges ſey, ſondern zu dieſer Abſicht dienen ſolle. Wenn man fragt, warum die Natur Blumen mit halb getrennten Geſchlechtern hervorgebracht habe, fo läßt ſich deſe 5, | Ä Frage in Anſehung der gegenwärtigen Art, wie ich glaube, 5 Denn 1) iſt die Krone i In der weiblichen Blume aber tft dieſer um, a 34 * leicht beantworten. Der Grund dleſer Elnrichtung ltegt in der 5 außerordentliche Groͤſſe der Fruͤchte. Denn geſetzt, die Pflanze hätte fo viele Zwitterblümen, als fie Blumen von beiden Ge⸗ ſchlechtern hat, fo würde es unmoͤglich ſeyn, daß ſie einer ſo großen Anzahl von ſo großen Früchten die gehörige Nahrung ſollte geben koͤnnen, da man fi ich ſchon darüber wundern muß, daß die wenkgeren Fruͤchte, dle ſie wirklich hevorbringt, von ihr, ob ſie gleich ſo ſchwach if, zu einer ſolchen Groͤſſe ge⸗ bracht werden. blumen, als ſi fü e weibliche hat, folglich noch nicht die Hälfte von denen, die ſie wirklich hat (denn man findet mehr maͤnn⸗ liche, als weibliche Blumen auf derſelben): ſo wuͤrden dleſel⸗ Haͤtte aber die Pflanze nur fo viel Zwitter⸗ ben um ſo viel weniger Nahrung für die Inſekten berelten, und um ſo viel weniger ihnen in die Augen fallen, folglich auch um ſo viel weniger von ihnen beſucht und befruchtet wer⸗ den. Bey den Gurken, den Melonen und aͤhnlichen Arten findet eben dleſes Statt, hingegen bey der Bryonia nicht, als Was mag alle bey welche nur kleine Fruͤchte hervorbringt. sr der Grund WR Einrichtung en? = — . RE 4 — 1 1 * Cucumis. Bryonia. Cucumis. Cucumis fatiuus. Gurke. Wegen der nahen Ver⸗ — wandtſchaft diefer Art mit der vorhergehenden kann man ſchon mit Grunde erwarten, daß auch diefe Saft enthalten werde. Lin ns ſagt nichts davon; Gledttſch aber findet nur in den maͤnnlichen Blumen ein Honigbehäͤltniß. Daß aber die maͤnnli⸗ chen Blumen irgend einer Pflanze Saft haben, die weiblichen aber nicht, oder umgekehrt, halte ich fuͤr eben ſo unmoͤglich, als daß jene zwar Staubgefäße, dieſe aber kein . haben, und umgekehrt. Sowohl die weiblichen „ als die männlichen Blumen haben in ihrem Grunde eine Saftdruͤſe, deren Saft in dieſen durch die Staubgefaͤße, in jenen aber durch den Griffel und die Stigmate vor dem Regen geſchuͤtzt wird. Dle männlichen. Blumen find welt gröffer, als die weiblichen. Die Blumen werden von den Blenen haͤufig beſucht. Daß ſte auch von denſelben, keinesweges aber vom Winde, ad ee werden „ iſt keinem Zweifel unterworfen. Ei Koͤlreuter (S. 21. ff. der oben, angeführten Vorläuft⸗ 2 Nachricht ꝛc.) hat ſchon eingefehen und bewieſen, =. die 1 Kuüͤrbißblumen von den Inſekten 3 werden. } 7 B. oui d. N Beyonia alba. Gichtrübe. gahwete. Zu 27 , u EB 32. Die vergroͤſſerte weibliche Blume. 33. Die eben ſo ſtark vergroͤſſerte männliche Blume. Tab. XXI. 7°*. Der Grund des Kelchs der männlichen Blume, in duke ſich die (punktirte) Saftdruͤſe befindet. ten Seite. | a7" Daſſelbe von der inneren Seite. RE Ich habe ſchon bey der Valeriana dioeca geſagt, „daß dieſe + Blumen Saftblumen ſind, und daß dle männlichen deswegen weit gtroͤſſer ſind, als dle weiblichen, damit die Inſekten zuerſt auf die männlichen, und ’ nachdem fie dieſelben ausgeleert, zugleich aber; den Staub von den Antheren abgeſtreift haben, mit diefem Staube beladen, auf die weiblichen ſich begeben, und denfelben . wieder an das Stigma anſtreichen. Daß weder Linné noch Pollich dle Saftdruͤſe geſehen hat, wundert mich um fo viel ehr, da ſchon die große Aehnlichkeit dleſer Gattung mit der 0 weiblichen. 0 die männlichen, als auf die weiblichen. Blumen Cuecurbita das Daſeyn einer Saftdruͤſe wahrſcheinlich macht. Folglich beſtaͤtigt auch dieſe Pflanze dasjenige, was ich bey der Valeriana dioeca gefagt habe. 33%, Ein Se der 1 e Blume von der = | Bryonia. Sins. . Sowohl dle Münnich; als auch die weibliche Blume hat im Grunde des Kelchs eine fleiſchichte glatte weiße Saftdruͤſe, welche den abgeſonderten Saft zugleich traͤgt. i 3. Dieſer Saft iſt gegen den Regen vollkommen geſichert, in beiderley Blumen durch die kurzen Haare, mit welchen die innere Oberflaͤche ihrer Krone überzogen iſt, und welche verhin⸗ dern, daß ein Regentropfen auf derſelben haften koͤnne, in der | männlichen durch die Staubgefaͤße, welche die Oeffnung des Grundes der Blume gaͤnzlich ausfuͤllen, und deren Filamente am Rande und auf der inneren Seite haaricht find, und in der weibli⸗ chen durch den Griffel, welcher ſich in drey ausgerändelte ba thellet. Hieraus ſieht man ein, warum ſowohl der Griffel, auch die Filamente ſo ungewoͤhnlich groß und ſelſchicht fl ſi u — elne ſo ungewohnliche Geſtalt haben. 8 N 4. Beiderley Blumen haben zwar feinen Geruch, aber ein Saftmaal. Ihre Krone iſt blaß gruͤnlichgelb, und grün geadert. Dieſe Adern laufen nach dem Grunde des Kelchs zu, zeigen alſo den Inſekten, daß dort Saft befindlich fey. 5. Die zweyte Urſache, warum die Filamente und der Grif⸗ fel ſo groß und ſo ungewoͤhnlich geſtaltet ſind, iſt, damit die von In⸗ ſekten beſuchten Blumen nothwendig von denſelben befruchtet wer⸗ den. In der 33. Figur ſieht man deutlich, daß ein Inſekt nicht anders zum Safthalter hineinfriechen kann, als daß es zugleich die An⸗ theren (welche punktirt ſind), weil ſie am Rande der Fllamente ſitzen, abſtreife. Und eben ſo kann es hierauf in der weiblichen Blume nicht zum Saft gelangen, ohne den mitgebrachten Staub an dle Stigmate wieder anzuſtrelfen. . a Uebrigens wird man meine Erklärung der verſchledetlen Groͤſſe beider Blumen ſo lange gelten laſſen muͤſſen, bis man elne Pflanze zeigen kann, welche männliche und weibliche Saftbludden hat, von welchen die weiblichen groͤſſer und anfehnlicher find, als die männlichen. Hingegen von einer Pflanze, deren maͤnn⸗ liche und weibliche Blumen gleich groß ſind, z. B. von der 5 Lychnis dioeca, kann man keinen Einwurf hernehmen. Sicyor. Sicyos edulis. Jacqu. Amer. p. 258. Auch bey dies ſer Pflanze iſt dle Abſicht und Veranſtaltung der Natur, daß die Inſekten die männlichen Blumen eher, als dle weiblichen, befus chen, nicht zu verkennen. Im Blattwinkel fi itzt ein Stiel mit vlelen männlichen Blumen, und ein anderer mit Einer oder zwey Die Inſekten fallen ald natürlicherweise eher 1 436 2 von keiner Saftdruͤſe der weiblichen Bluͤthen. zwar in ſeiner Beſchreibung der Gattung hlerin dem Ltune; 1 | weiblichen verdienen. dieſer Art, daß die Bienen nur bloß aus den Bluͤthenzapfen der Salix. Populus. 5 a Ä Sweyundzwanzigſte Klaffe. Männliche und > weibliche Blumen auf zwey verfhiedenen 3 Salix. ne hat bloß bey den männlichen, aber nicht = den welblt : chen Bl üthen der Weiden eine Saftdruͤſe gefunden. Gleditſch (Einlettung in die Forſtwiſſenſchaft. II. Band. S. 8.) weiß auch aus ſeiner Beſchreibung der Arten aber ſteht man, daß er die Saftdruͤſen der weiblichen Bluͤthen zwar geſehen, aber nicht für ſolche erkannt hat. Well man nun bisher geglaubt hat, daß die weiblichen Bluͤ⸗ then keinen Saft haben, ſo folgte aus dieſem Irrthum ein ander rer; man glaubte nemlich, daß die Bienen bloß die männlichen Blüten beſuchen, die weiblichen aber ſtehen laſſen. So ſagt Gleditſch (Vermiſchte Abhandlungen. II. Thell. S. 137.) von der Salix caprea, daß ihre männliche Blumenzapfen wegen des Nutzens, den ſie den Bienen verſchaffen, den Vorzug vor den Und Krunitz, S. 663., ſagt von eben mannlichen Pflanze Honig holen. Ich bin aber nicht nur aus der Erfahrung überzeugt, daß die Bienen und andere Inſekten auch die weiblichen Bluͤthen beſuchen, ſondern glaube auch, daß 5 fie, indem fie ſolches thun, dleſelben mit dem Staube, den ſie von den männlichen: Bluͤthen mitgebracht haben, befruchten, und daß ehen deswegen die Bluͤthenkaͤtzchen der maͤnnlichen Pflanze welt beſſer in dle Augen fallen, als die Kaͤtzchen der weib⸗ lichen Pflanze, welches beſonders von den gelben Antheren her⸗ ruͤhrt, und fo angenehm rlechen, welches dleſe nicht thun, damit naemlich die J Inſekten zuerſt auf jene, und hernach auf dieſe ſich begeben. Auch bereiten die männlichen. Kätzchen keines weges ſo viel Staub, als z. B. die männlicher Kaͤtzchen des Haſelſtrauchs. N So wenig Staub wuͤrde durch den Wind ſchwerlich auf die weib⸗ f lichen Kaͤbchen brach werden konnen. Pollich folgt . 37. Aus demjenigen aber, was er von denſelben ſagt, daß fie z. B. gelblich, glatt ꝛc. find, kann man ſchon a priori ſchließen, daß es wirklich Saftdrüſen find. Wer die . weiblichen Bluͤthen aller Weldenarten unterſucht, wird auf dieſen k Saſtdraſen wirkl ich ein Safttroͤpfchen finden. 8 i nebſt Einer Bluͤthe. Dioecia. Indioiduls. | Das auf der Saftdruͤſe fißende Saſttpfcheh wird durch die Schuppen, welche auf der äußeren Seite und am Rande mit Haaren beſetzt ſind, vor dem Regen hinlänglich beſchuͤtzt. Salix caprea. Werft, e Tab. XXV. 31. 38. i 31. Das männticge Blächenkitzhen in natürlicher Groͤſſe. 37. Das weibliche Bluͤthenkaͤtzchen in natürlicher Se = 34. Die vergroͤſſerte männliche Bluͤthe. 28, Die eben ſo ſtark vergroͤſſerte weibliche Bluͤthe. In belden Figuren ſieht man das auf der (punktirten) Saftdruͤſe ſitzende Safttroͤpfchen, wie auch dle haarlchte Schuppe, deren 0 kurz vorher gedacht habe. Außer Blenen und elner großen Art Hummeln habe iS noch verſchledene andere Inſekten auf beiderley Bluͤthenkäͤtzchen, doch am haͤufigſten auf den maͤnnlichen, gefunden, nemlich allerley kleine und große Fllegen, Ameiſen, den gemeinen ziegelfarbenen Schmetterling, und eine Art von großen Muͤcken. Weill ich die letzte noch niemals auf einer Saftblume angetroffen hatte, ſo gab ich genau Achtung, ob fie: wirklich vom Saft genoͤſſe, und ſahe, daß fie ſehr geſchickt ihren langen Saugerüffel zwiſchen die Staubgefäße und die Schuͤppchen hindurch bis zu den Saſttröͤpf; 90 BER Een ä Populur. Populus tr l Espe. Tab. XXV. 13—18. 15. Ein: männl! ches Küchen in. natürlicher Groͤſſe und Stellung. 13. Ein Stück von dem Stiel . dieſes Kibchens Die 5 N ſich noch nicht ge⸗ oͤffnet. N 14. Der Körper, welcher die Staubgeſähe tragt, von vorne geſehen. Die Antheren fi ſind abgeriſſen worden. 18. Ein weibliches Kätzchen in aachen BAR und Stel⸗ lung. 41086. Ein Theil ſelnes Stiels nebſt Eines Binde, eben ſo bark sergpäftn als Fig. 13. N 8 358 Populus. 439 ; 5 SIR Der Sie, welcher das Pin trägt, von unten ges ſehen. Die belden Köschen, welche hier abgeblldet fi fi nd, haben fi r ch noch nicht gehoͤrig verlängert. Mann fie ihre völlige Länge er⸗ reicht haben, folglich wett lockerer geworden fi nd, ſo werden ſo⸗ wohl die Antheren, als die Stigmate von den Schüppchen, welche ſie vor der Naͤſſe ſchuͤtzen ſollen, und eben deswegen am Rande lange Haare haben, weniger verdeckt, fo daß alſo der Staub der maͤnnlichen Kaͤtzchen leichter ‚abfliegen „und an die Stlgmate der weiblichen anfllegen kann. N 5 Den 15. Maͤrz 1790 ſtanden die Baͤume in voller Stiege, ER Vormittags ſchlen die Sonne ſchoͤn; dabey wehete aber ein zienm⸗ 5 Auf Baͤumen, die demſelben ausgeſetzt waren, lich kalter Wind. fand ich kelne Bienen, hingegen auf elner Anzahl derſelben, welche von einem kleinen Kiefernwalde gegen denſelben geſchuͤtzt, zugleich aber von der Sonne voͤllig beſchienen wurde, elne große Menge, c jedoch bloß auf den männlichen, da hingegen auf den weiblichen ſich entweder gar kelne, oder nur ſehr wenlge aufhielten. An dem ſtarken Summen dieſer Inſekten konnte man ſchon in einiger Entfernung die mannlichen Bäume erkennen „ und fie von den weiblichen unterſcheiden. Schon hieraus folgt, daß die Bluͤthen | keinen Saft enthalten koͤnnen. Denn wenn die Bluͤthen des weib lichen Baums Saft hätten, fo würden fie auch von den Bienen s a beſucht werden; und wenn die Blüͤthen des männlichen Baums | Saft enthielten, fo müßten auch jene damit verſehen ſeyn. Die Blenen ſammlen alſo bloß den Staub der männlichen Bluͤthen. Unterſucht! man nun beiderley Bluͤt chen, ſo findet man weder Saft in denſelben, noch bemerkt man, daß ſie den geringſten Geruch haben, oder von weltem merklich in die Augen fallen, indem ſie nichts haben, was man fuͤr eine Krone ſollte halten koͤnnen. Zwar haben die mannlichen Kätzchen der Welden auch keine Kro: nenz ſie fallen aber dennoch ſtark genug in die Augen, und zwar | vermittelſt der Antheren, deren Staub ſchoͤn gelb iſt, und feſt - 8 ſitzt, wie es bey Saftblumen gewoͤhnlich und noͤthig iſt. Die mannlichen Kaͤtzchen der Espen hingegen machen ſich zwar an⸗ fangs ebenfalls durch dle Antheren bemerkbar, welche, ſo lange ſie ſich noch nicht geöffnet haben, purpurfarben ſind. Daß aber die Natur hierunter nicht zur Abſicht haben koͤnne, daß ſie in die Augen fallen ſollen, erhellet daraus, daß dieſes ganz vergebens ſeyn wuͤrde, indem der Staub noch nicht reif, und zur Beſruch⸗ tung tuͤchtig iſt. Sobald ſich aber die Antheren geoͤffnet haben, 8 ſehen ſie ganz unanſehnlich aus, weil der Staub theils nicht ſon⸗ derlich gefaͤrbt, thells ſehr flüchtig iſt, und vom Winde bald weg⸗ N | \ geführt wird. Es iſt alſo zroifchen dleſen Kaͤtzchen, des Geruchs = nic zu ate, auch bierin ein großer ea beides aber fehlt bey dieſem kleinen Koͤrper, welcher alſo zu welter | I & | nichts beſtimmt iſt/ als dle e und das Piſtil u 4409 | | Den kleinen Koͤrper, welcher die Befruchtungsthelle trägt, Fig. 13. 14. 16. 17., hat Lin n é anfänglich für ein Nectarium 5 gehalten (dieſer irrigen Meinung iſt auch Gleditſch geweſen, S. 13.), hernach aber, da er vermuthlich bey naͤherer Unterſu⸗ | chung keinen Saft in demſelben gefunden, die Krone genannt, | um doch etwas daraus zu machen. Allein auch darin hat er ſich geirrt. Denn eine Krone muß ſich durch Farbe, und durch we⸗ | nigſtens etwas in die Augen fallende Groͤſſe kenntlich machen; 3 Populus. N tragen. | Der Staub der br Blüthen wird alſo auf das las der weiblichen nicht durch Inſekten, ſondern durch den Wind gebracht, welches ſehr leicht geſchehen muß. Denn 1) die maͤnnlichen Bluͤthen bereiten eine große Menge Staubes. 2) Die ſer Staub iſt wirklich ein eigentlicher ſehr feiner und trockner | Staub, welcher bey der geringſten Erſchuͤtterung abfaͤllt, und durch das geringſte Lüftchen fortgeführt wird. 3) Das Stigma iſt nach Verhaͤltulß der ganzen weiblichen Bluͤthe ſehr groß. Denn es beſteht (Fig. 16. 17.) aus dem ganzen viectheiligen purpurfats benen Körper, welcher auf dem Fruchtknoten ſitzt, keinesweges aber aus dem Endpunkte dleſer vier Theile, als ſo vieler Suff | wie bey vielen Saftblumen, z. B. dem Galanthus, dem Leu | eoium ꝛc. 4) Die Blumen beiderley Geſchlechts ſitzen an hohen Bäumen, und zwar 5) an ſolchen Bäumen, ble zur Blühezelt noch keine Blätter haben. Zwiſchen den männlichen. und welbll⸗ chen Kätzchen bemerkt man den Unterſchled, daß dieſe ſtelf herab hangen, jene aber vom Winde hin und her gewehet werden; denn dieſe haben einen weit dickeren Stiel, als jene, Fig. 13. 16. | Der Grund dieſer verſchledenen Einrichtung iſt unſtreitig, daß die weiblichen Kaͤtzchen weit laͤnger dauern ſollen, als die maͤnn⸗ lichen, auch mehr Nahrung noͤthig haben, wahrfcheinlich aber geht die Abſicht bey derſelben auch dahin, damit die Befruchtung dadurch befördert werde. Denn indem der Wind die mannlichen Kätzchen hin und her wirft, ſo fallt der Staub defto. leichter von denſelben ab, und indem derſelbe dleſen Staub in börtzentalck Richtung auf die Kaͤtzchen der weiblichen Baͤume führe, fo em pfangen diefe, weil fie ſteif herabhangen, denſelben ſehr leicht. Wuͤrden ſie aber eben ſo „wie die mannlichen Kaͤtzchen, vom Winde hin und her geworfen, fo würden fie in denjenigen Aw genbllcken, in welchen fi ſie eine horizontale Richtung haben, den Staub nicht ſo leicht empfangen, ſondern Be würde laͤngſt er vorbeyflegen⸗ i 8 > x: f Br ; | 1 Rhodiela, Mercurialis. Stratiotes. zus "Rhodiola.- ES Abdi ro ea. Roſenwurz. Aus des Grafen Mat tuſch ka Beſchreibung (Fl. Silef. II. Th. S. 437.) erhellet, daß die Blumen der maͤunlichen Pflanze eine groͤſſere Krone ha, ben, als der weiblichen ihre. Da nun beiderley Blumen Saft: blumen find, fo dienen. auch fie zur Beſtaͤtig ung meiner bey der, Valeriana dioeea und Bryonia alba vorkommenden Erklärung | “rg IP: Mercnrialis.. | | Mercurialis annua. Bingelkraut. néicchen Beſchrelbung der Gattung habe ich en zu erin⸗ nern. 1) Daß 5 haben, hingegen der männlichen ihre nicht, laßt fü ſich ſchwerlich gedenken. 2) Die beiden pfri emenfoͤrmigen Koͤrper, welche „ Linné Nectaria nennt, find zu dünne, als daß fie ſollten Saft abſondern koͤnnen. ſo muß derſelbe von dem Fruchtknoten ſelbſt abgeſondert werden. | Denn berfelbe iſt größtentheils mit ſteifen Haaren beſetzt, unter⸗ waͤrts aber in den Winkeln oder Furchen kahl und glatt. Der Saft muͤßte alſo auf beiden Seiten deſſelben zwiſchen einer ſolchen * und dem duͤnnen pfriemenfoͤrmigen Koͤrper ſitzen, und die⸗ fer ſowoͤhl als die Haare des Fruchtknotens müßten zur Beſchuͤtzung eu- 8 en ‚gefunden. habe. 4 i en; Sinzeintei. Rab. XXII. 15. 8 Tab, £ Stratiotes ‚alooides. 16. XXIII ee € daß Fab. XXII. 15. Die wache lune im natürlicher Gröſf i um aber ung chen von und Stellung. ten, und der Kelch umgeſchlagen worden. In der Mitte ſteht man 13 Antheren. Dieſelben werden von 24 Saftmaſchinen um⸗ aler em⸗ | icht. vom Au den not weiß find. Auf dieſer Ban Stele au eine jede ein. Saft: troͤpſchen. und Stellung. | 256. Dieſelbe, vergroͤſſert, ed die Krone und der. Kelch weggeſchuitten worden. herum 24 Saftmaſchinen. a gemacht. Er hat bloß mäßige. Blumen vor Augen gehabt 5 Bey der Lin, Wenn die weibliche Blume wirklich Saft hat, | des Safts dienen. Ich habe bloß die weiblichen Blumen zu un⸗ hen 5 terſuchen Gelegenheit gehabt, und zwar im November, und dies 10 ſes iſt vielleicht die Urſache geweſen/ „daß ich kelnen Saft in den | 16, Dieſelbe e deehrb bet, nachdem die Krone gc 8 Tab. XXIII. 25. Die weibliche Blume in urige Orte | In der Mitte 12 Stigmate, um dieſelben i Stratiotes. und bc , wel iche ich Safumafiihen nenne, für dle 5 . Staubgefaͤße gehalten, folglich dieſelben zu Zwitterblumen ums geſchaffen. Die Pflanze gehoͤrt in die Dioecia dodecandria. Sowohl in der maͤnnlichen, als der welblichen Blume bein N den ſich zwiſchen den Kronenblaͤttern und den Befruchtungstheilen 24 lange Koͤrper, welche gelb, an der Baſis is aber weiß ſind. Auf der Außenſeite diefer weißen Baſt is ſondert eine jede ein Safttroͤpf⸗ 15 cen aus. Um ſich hievon zu uͤberzeugen, nehme man eine noch nicht aufgebrochene Blume, und ſchnelde den Kelch und die Krone weg. Alsdenn wird man auf diefen weißen Stellen noch keinen Saft finden. am folgenden Morgen auf jeder ein Safttröͤpfchen finden. Dieſe Stellt man dieſelbe aber ins Waſſer, ſo wird man Koͤrper nenne ich nicht Saftdruͤſen, ſondern Saftmaſchinen, well nur ihr unterſter Eleinfter Thell die Saftdruͤſe iſt, der oberſte groͤſſere aber etwas anders if; Well er gelb iſt, ſo glaube ich daß er zum Saftmaal diene, da die Krone we ß if. Aber auch zur Saftdecke dient er vermuthlich, indem, wenn Regentropfen in die Blume hineinfallen, dleſelben zwiſchen demſelben und der Krone hangen bleiben wol „und niche zu den En hinab! eßen koͤnnen. Da die Blumen theils Saſtblumen fi ind / chells die maͤnnli⸗ chen ſich auf anderen Pflanzen befinden, als die weiblichen: fo. BE gefchlehr die Befruchtung ohne Zweifel durch Inſekten. Durch ö welche, weiß ich nicht; denn ich habe noch niemals Inſekten auf den Blumen angetroffen. Nimmt man diefes an, jo kann man auch einen Grund angeben, warum die maͤnnlichen Blumen auf längeren Stielen fi fi gen, als die weiblichen, nemlich, damit die Juſekten zuerſt auf jene binfliegen, da ihnen ele eher in die i Augen fallen, als die weiblichen. In der hleſt gen Gegend waͤchſt die Pflanze I zwehen von Bi einander weit entfernten Gräben. In dem einen * ſtehen männs. liche und weibliche Pflanzen unter ‚einander; in dem andern) aber ſind bloß maͤnnliche vorhanden. Und dennoch haben ſich dleſelden fo vermehrt, daß fie an vielen Stellen den Graben ganz bedecken „ und daher die Aufmerkſamkeit einiger armen Leute auf g fi ch gezogen haben, welche fie aus dem Waſſer herausholen, und geben, welche, ſoweit ſie punktirt ſind, gelb, unterwaͤrts aber ihre Schweine damit futtern. Ich glaube alſo, daß in dieſen Graben irgend einmal ein einziges Samenkorn zufaͤlliger welſe ges kommen iſt, welches el ein maͤnuliches Judtoiduum be | hat, aus welchem hernach von Jahr zu Jahr die gegenwaͤrtige große Menge entſtanden iſt. Denn dieſe Pflanze vermehrt ſich nicht nur durch den Samen, ſondern auch durch junge Pflaͤnz⸗ chen, welche ſie anſetzt, und welche ſich in der Folge von der Von dieſen Blumen hat Linne f ich eine falſche Vorſtelung. c en flanze abſondern, und fortwachſen I ) Bey e ) Hinter dem Plan. \ Acer. Myoſurus. Acer. Myoſurus. = Dreyundzwanzigſte Klaſſe. Polygamia. Außer zwitterblumen zugleich maunliche oder weibliche Blumen. Acer. 8 Liane hat bey dleſer Gattung keln Nectarium gefunden. Gleditſch (Forſtw. I. S. 293 und 296.) ruͤhmt die Blumen des Acer platanoides und A. Pfeudoplatanus ihres Hontgs wegen. Vom A. campeſtre aber ſagt er hleruͤber nichts. Acer pl atanoides. Der flelſchichte und glatte Körper, welchen Linne das receptachlum nennt, If Die Saftdräſe und zugleich der Safthalter. ER | Acer ſtriatum. Unter dieſem Namen befindet fich dleſe Art in der Tegelſchen Plantage. Ste kommt mit der Linnei > ſchen Beſchrelbung des A. penſyluanicum völlig überein, aber nicht mit dem Synonymon des du Roi; mit welchem hingegen das dort ſo genannte A. Penſyluanicum uͤbereinſtimmt. Das Synonymon widerſpricht der Befchreibung in zwey Stuͤcken, nemlich 1) in der Geſtalt der Blatter, und 2) In der Stellung der Blumentrauben. | | ER Die Blumen, welche ich unterfuchte, hatten ſchon abgeblü⸗ | 3 het. An der Baſis des grünen Fruchtknotens fand ich acht gelbe b Saftdruͤſen. \ = } a Nach dem Artikel: Linum, S. 178. | | Myofurus.. E Myofurus minimus. Mauſeſchwänzchen. Diejeni⸗ f gen Theile diefer Blume, welche Linn ss anfänglich Kronenblät ter, in der Folge aber Nectaria genannt hat, find uͤberaus klein. 5 Daher habe ich einigemal ſelbſt durch die Loupe feinen Saft auf denſelben ſehen koͤnnen. Ein andermal aber, da es ſchoͤnes We- =: ter war, und ich die Blume gegen das Sonnenlicht hielt, konnte ich dle kleinen glaͤnzenden Safttroͤpfchen mit bloßen Augen ſehr wohl bemerken. mmhh am den hh Die Kupfertafeln werden am Ende des Buchs an Blätter von der Groͤſſe des Formats deſſelben angehängt, und un gebrochen eingeſchlagen. Dadurch erhält der Beſitzer den Vortheil, daß 1) diefelben beym Gebrauch ganz heraus fallen, und er die Figuren mit Bequemlichkeit betrachten kann, 2) daß fie ihr gutes Anſehen behalten, auch nicht ſo leicht einen Riß bekommen, als wenn fie gebrochen wären, 3) daß das Buch nicht vorne dicker wird, als nach dem Ruͤcken zu, welches übel ausſieht. Den Vortheil, welcher hierdurch verloren geht, daß man die Kupfertafeln nicht ſo & geſchwinde finden kann, indem man dieſelben erſt umſchlagen muß, um nach der Nummer zu ſehen, kann man ſich mit geringer Muͤhe verſchaffen wenn man auf die Ruͤckſeite derſelben in die obere Ecke rechter Hand die Nummer binfchreibk 7 Verzeich Verzeichniß der abgehandelten Gattungen und Arten. Antirrhinum maius : N S. 320. Capraria biflora . Aquilegia vulgaris 3 Capficum groſſum 8 * a pficum gr Acer 8 a PFF. = 72 nu . Cardamine Graeca D plaranoides | Er - Arabis alpina ei: ? oo. ; — pratenſis — ttriatum „ | — Thaliana . ER Carduus nutans Achillea Millefoliumm JJ!!! (EIN ENTEITE Br = = ese t Aconitum Napellus Er = Arenaria trinerua 8 53. Carex Pſeudocyperus — — Ly coctonum ER 5 E Ariſtolochia Clematitis . 12 i = Carpinus Berulus 1 Aegopodium Podagraria et Acſclepias Vinceroxicum Se de Aeſculus Hippocaſtanum Zuge a Curaſſauica 5 ö — Centaurea Cyanus PT ee — — fruticoſa en Ceraſtium aquaticum . Aethuſa Cynapum . Afperula odorara 3 a ee ER > 2 Agroſtemma Githag o = . Afphodelus fiſtuloſuns | 196. — . 1, Aiuga pyramidalis 2 — — f Atſtragalus Onobrychis 8 Cerbera Theuetia Albuca maio er ES Atropa phyſaloides 126. Chaerophyllum fylueftre Alcea i 2 >: Auenz ana a be n incanus Aletris Capenſis SEN RE Se Auicennia nitida Fe: 2 Chelidoninmmaius | Allium 3 N en Azalea vifcofa „ 5 Chiococca nocturna AT, — carinatum = — = 3 Er - Chhironia fruteſcens ß 2 = Choncqrilla june Schoenopraſum = RZ - Ballota nigra 5 8 : 5 Chryſoſplenium alternifolium — fiſtuloſum . — Bellis perennis 5 2 x Citrus medica 8 VVV "Berberis wulganıs 72 = Cneorum tricoccum ä Victorialis ee 5 Ber leria criftata 5 : 8 Cochlearia officinalis vineale er Bignonia paniculata Colchicum autumnale MeptH FIR ‚— nutans 8 . Borago officinalis 8 2 Colutea arboreſcens Alſine media ee 5 Braffica campeſtris g = = — orientalis 2 : Althaca officinalis 5 — oleracea 5 Comarum paluſtre = Alyſſum incanum Ge Bryoniaalba . 5 Combretum fecuhdum , Amygadalus Perfica VIER Butomus vmbellatus Er Conium maculatum 2 Anchufa officinalis = 3 C. 5 Conuallaria Polygonarum. 2 Androface villofa = Rs? = er * ö 8 multiflora . Anemone pratenfis 2 ae Calendula officinalis a 3% 5 a Conuoluulus fepium er — — Hepatica Sr Er 2 8 Caltha paluſtris FR T — — aruenſis een nemoroſa Er 3 Cameraria latifolia 5 — . 3 tricolor Anthemis Cotula . .- — Campanula rotundifolia EEE ). Cornus fanguinea . — F aruenfis 5 N 25 2 — — 8 — patula on RER: — — 5 maſcula An:hericum ramoſum R ne Blomeratz ".. | ce wer i — Koorida 2 — — fruteſcens 5 RB — — latifolia - 2 5 Coronilla Emerus im i = 1 ; a PERS fpeculum Corylus Auellana Gange Crambe Hiſpanica ee > Craniolaria annuaa Crataegus monogyna Crepis biennis Creſcentia Cuiete Crocus ſatiuus Cucubalus = * — — Behen 3 Cucumis ſatiuus Cucurbita Pepo Cynara Scolymus ö Cynogloſfum officinale — — omphalodes DD; Datiira Stramonium Delphinium Aiacis Dianthus ſuperbus 5 AR: — — deltoides S er Carthuſianorum — — barbatus 8 Dicramnus albus. Digitalis purpurea a ambigua Dolichos Lablab Draba verna BE Ber Echinops Ritro Echites F Echium vulgare Epilobium . AR . en hirſurum — — montanum 5 8 angufifolium Erica vulgaris ER Eriophorum polyflachyon. Eryſimum Alliaria Ra — officinale Erythronium dens canis Euphorbia Cypariffias 85 5 — — paluſtris Er — — Lathyris | Euphrafia offcinalis — — Odoncites — x 5 \ F. — Feſtuca elatio err — £ 5 N * 8 Hemerocallis flaua ! Veerzeichniß u Fritillaria imperialis Fumaria officinalis * G. Galanthus niualis Galeopfis Tetrahit — — cannabina — — Galeobdolon Gallium = Gaurä biennis R Geniſta tinctoria S Gentiana Pneumonanthe — — Centaufum x Geranium paluſtre — Robertianum — pratenſe ? ſyluaticum 4 ſanguineum reflexum molle 5 cicutarium z mofcharum . zonale . lacerum 3 — — quercifolium Geum riuale * — vrbanum Gladiolus communis Glecoma hederacea . Gratiola officinalis = ; Hamamelis Virginia 7 2 2 Hamelia erecta 3 — L patens Felianthus annuus Helicteres Baruenſis — Carthagenenſis i Heliotropium Peruuianum Helleborus niger — — virldis 15 — — fulua Heracleum Sphondylium Heſperis matronalis ters * N Heuchera Americana 4 ‚Hibifcus 5 8 Hieracium murorum Holoſteum vmbellatum Hottonia paluſtris Hyacinthus Muſcari — — racemofus? — orientalis ſerotinus — ede 2 Hydrophyllum Virginicum ; Hyoſcyamus Scopolia . — — niger A Hypochoeris radıcata Hyſſopus officinalis. Jaſione montana Jaſminum — — Aiiticans — — offcinale Impatiens Balſamina Imperatoria Oſtruthium Ipomoea coceinea ; — L repanda Iris Er — Pfeudacorus — Xiphium 7 — -.Germanica Juſticia pulcherrima = 2 ER Kalmia poliifoli a Knautia orientalis 2 L. \ 0 Lamium album — paurpureum > Lantana Africana Lapfana communis 4 Laſerpitium Prutenicum Lathraca Squamaria Eathyrus odorarus — — ſatiuus > ei paluftris — — ctifolius Lauandula Spica - Lauatera arborea Laurus Indica der ahgefanteken Sartunge und Arten. 2 Phyteuma Picatum | S. 88. 3 — 443. S. 240. Myofoti Salus so. Ledum paluftre = — — montanum 69. Leontodon autumnale 569 301. 115. 153˙ N 10% | 10% | 69. 705 zei | 238. 84% 302 304.7 328“ 379 | 153. 316 | — — — Taraxacum Leas Cardiaca 83 vernum Liguſticum Leuiſticum Lilium Martagon Na bulbiferum — candidum 2 Linum vſitatiſſimum — perenne = Lithoſpermum aruenſe Lobelia vrenst . — Cardinalis Lonicera Xylofteum — — Caprifolium Teste corniculatus x ' Lunariarediuiua ., ‚ Lupinus luteus 8 Lychnis dioeca 8 = 8 — Chalcedonica 3 — — flos cuculi Lycium Afrum — — Americanum * Lycopſis aruenſis IE — Lyfimachia quadrifolia ; — — vulgaris 5 an Salicaria M N: Malua ſylneſtris. — rotundifolia — verticillata: — Capenſis a . AR, Marrubium vulgare Medicago falcata = Melampyrum fyluaricum. nemoroſum Meliſſa officinalis Meny anthes trifoliata Moercurialis annua = Mirabilis longiflora Monarda > a N 25 formoſa a — — _fpinofa 1 — cor. purp, - . — 310. — 181. — 153. — 187. — 189. — 175. — 176. — 88. — 385. — 120. — 364. — 331 N — 255. — 260. 0 * „ + = .- 8 en 0 5 „ — — — 130. — 98. 104. — 263. — 261. — 347. — 348. im — — 350. — 364. 2 315. — 316. 8 311. — 102. 441. — 120. — 38. — 238. — 119. \ — — . Myofurus minimus * Myrtus communis * Narciſſus 0 Nepeta Cataria Nerium Oleander — Zeilanicum Nicotianarufica . — — glutinoſa Nigella arnenlis = Nolana proftratk Nymphaea lutea > * 5 Ocymum Bafılicum a Oenorhera biennis Ophrys ouata Orchis latifolia — Morio — nmülitaris — bifolia — conopſea Ornithogalum minimum — — luteum — — nutans — — pyramidale: Orobus niger : + 2 Oxalis. Acerofella 5 — cornienlara Pancratium littorale Papauer RE — dubium = \ Parkinſonia aculeata Parnaſſia paluftris Paſſiflora coerulea Pedicularis ſyluatica Peltaria alliacea . Petraea yolubilis . Phafeolus vulgaris Philadelphus coronarius Phlox paniculata 5 Phylica ericoides. 7% Puhyſalis Alkekengi Picris echioides. Pinguienla vulgaris Pinus ſylueſtris Piſum ſatiuum Plumeria alba „ Poinciana pulcherrima 5 polemonium coeruleum Polygala vulgaris an Polygonum Fagopyrum — — orientale Populus tremula Portlandia grandiflora 5 \ — — hexandra- ei Potentilla fruticoſa erna x Praſium maius Ser Primula veris = — Arien 5 Prunella vulgaris Prunus Cerafus - — ſpinoſa Pforalea bituminoſa Pulmonaria officinalis f Pyrus communis — Malus 1 * LER Ranunculus bes 7 ae Raphanus Raphaniftrum Refeda odorata 8 — kruticuloſa Rheum palmatum Rhinanthus criſta ‚galli = Rhodiola rofea 5 Ribes Göffularia — rubrum 25 — nigrum Rieinus communis: Rondeletia odorata Rubus Idaeus — fruticoſus Ruſſelia farmentof: a. Myagrum Hiſpanicum & 8 — 329. — pubeſcens, x 25 2 Kuta graueolens, Si N i 8 5 8 2 2 F 11 Sagina procumbens Salix = . 3 . Saluia pratenſis — officinalis — Verticillata glutinoſa Sapoharia officinalis Satureia hortenfis — montana Saxifraga ſtellaris 1 craſſifolia 2 granulata tridactylites Cotyledon — wmbrofa 5 Scabioſa columbaria trtüenſis — Da ö teeril⸗ Scleranthus perennis Scilla amoena Re Scrophularia nodofa > er vernalis 8 7 8 Scutellaria galericulata 5 FF Secale cereale } Sedum Telephium Serapias longifolia ene - Serrarula‘ aruenfis Sicyos edulis ** Silene . — noctiflora — nutans = — quinqueuulnera 3 — Armeria u. Silphium perfoliatum Sinapis aruenfis . Sifymbrium arenoſum i Siſyrinchium Bermudiana Solanum nigrum Guineenſe . 8 vulgatum — — ktuberoſum Solanum Hauanenſe x — — Dulcamara Sorbus aucuparia Spartium ſcoparium Spergula nodoſa aruenſis Spiraea opulifolia Stachys fyluatica . — paluſtris — recta 2 — 4 Statice Armeria + Stellaria graminea — — Dilleniana DR Stratiotes alobides 0 Symphytum officinale Syringa vulgaris N Tages . 2... Tamarindus Indica Teucrium. fruticans Theſium linophyllum Thlaſpi burſa paſtoris . Thymus vulgaris . — — Acinos Ne — — Serpyllum Tilia Europaea . — cordata . — Americana 8 „ . SEE 269. 352. 263. 0 0 „ “ Tragopogon maior Trifolium alpeſtre * — — Mielilotus officinalis — — repens — — pratenſe — — auuenſe Tropaeolum maius Tulipa Gefneriana Tuffilago Farfara — — Petaſites — — hybrida 8 1 Er V. Vaccinium Oxycoccos 0 * — — Myrtillus ; 22 Seng er, Zygophylium Fabago 5 7 . Verzeichniß der abgehandelten Gattungen und Arten. Valeriana officinalis j Bu dineoz Verbaſcum Thapſus r Blattaria — 6 nigrum . — — phoeniceum . Verbena officinalis — Aubletia > Mefoniea / '.-,0% L Apisara — _ maritima . — Chamaedıys — triphyllos — offcinalis — proſtrata . verna 1 V ſerpyllifolia — haederifolia Viburnum Opulus Vicia ſepium — ſatiua 5 — Faba — Cracca . Vinca roſea — maior — minor Viola odorata — tricolor — paluſtris = canina — mirabilis Vlex Europaeus VI mus effuſa Wulfenia Carinthiaca Xeranthemum annuum Ximenia multiflora n Lucca glorioſa 2. — 5 III mmi | I G. f \ . 4 NE NR IN, 5 — — , N IM NR. 40 N „ e wi %, SS ! WW . , = 0 5 ee Onpieun. felge. 5792 2 — A HE = al ll 1 f T m HRÄHRRERAUNRURIRIRH ERNANNT Im 2 71 ,, a I li) H , e ul! IN IRA | ö 10 h 7 ! 0 0.fr „ HI 1 I 1 7% MN „ % N } Mi \ Il | TG EAN _ e 0 N ||) TEASER N An) ti Inn Hmmm IiiIAIII. Hmmm ABONNENTEN HAAN E = = d | IN A 2 ; \ 0 ON e | 6% | | | N \\ I il — . 0 5 Ag : 5 ı Hmmm 3 g lug lor. 24. Gapieux eds 791. mmm = = E E 7 Buch 4 . ® * — 4 a PNA Hm PF — ; 2*; . Er > 7 nt Be zu IHE EIN Hummmmammmmmmmm mmm = = = = = = = — = = = E = = =| = F=] = = = = = E = = S = = = = =! = = = = = = = = = = = deen = ER — : , = mm N a Dr TEL . — — — . 7 L Tim Timm Timm n DunHHHnnm ae TEN ENGEN Mumme Caheleu x feulps. 7797. 1 Ausor dec, yet, HET g . 0 A A U Aud I | INH N 1 all 1 | U A Aa | I IN ul A Aa | Immer l hi IN AA ill! INN ul Il Ts | Ade ai I 17T * Fc r f ere 1 11 5 0 j HUHN Ff rr rc amp H Fin TN ! 1 Tf cmi] ννννναανννν¹¹ ũ ük eee Aue il . 1 N 60 n E * “ { * a Sf A h 0 / X x ) \ 8 7 6 A 755 EN N | i MM | 9 | ) WR N = : 2 ZN 9 5 N | Il | | | 0 N NN NE Frein ii eee Ae mme Tim sT h \ 3 5 RE „ hr — *+ 5 * EN \ x N 2 > 2 e een Inu = . — — Wee II N N = = = 8 = = = „ 0 E IE s S E = | 8 =) = Denn 2 7 2 Auüchar. “det ı 1 x LI N TE fi 11 11 . . ĩðͤ v = Se 2 Timm HHH WW E ji Lummer LI Gap deux Feps- 179%. Auctor. DL. 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