ee u? Arc NL er u rw 2 E h ” ‘ -— A rn Bi Fl li re ce Te ie Eye az, ig PL ck een En ne a en ee = EN wm ” 1 rung seen. Ye ee r mi a am. at EM Ina Sa? = . ir 4 es * nr er RT Mir er er Vera 7 ER LER EIMEITN 2 055 a Über zweı verschiedene Typen in dem Bau ur erectilen BIRE Geschlechts- 7 Organe bei den straulsartigen Vögeln, ” und uber die Ente farssärn dieser Organe unter den Wirbelthieren überhaupt. / Von J. MÜLLER. In NINA ANMNNN Gelesen in der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin im Jahre 1836. y ET an TE TFT Te TE, TE TE nt ae en, Mit 3 Kupfertafeln. nen am ne nn a nn nn Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 1838. Über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen männlichen Geschlechtsorgane bei den straulsartigen Vögeln und über die Entwickelungsformen dieser Organe | unter den Wirbelthieren überhaupt. vm...mmyundsv Ka Organ kann in den Olassen der Wirbelthiere so grofsen und funda- mentalen Veränderungen unterworfen sein, als die Ruthe. Fehlt sie bei den Fischen und nackten Amphibien (1)'in der Regel, so erscheint sie bei den beschuppten Amphibien nach zwei verschiedenen Typen ausgebildet; in beiden ist der sie durchlaufende Canal blofse Rinne, aber nur in den Schild- kröten und Crocodilen ist diese Rinne: auf einem. frei ’hervorzustreckenden Körper angebracht, bei den Schlangen: und Eidechsen befindet sie sich auf der innern Wand eines hohlen Schlauchs und wird erst durch Umstülpen dieses Schlauches zur äufsern‘ Rinne und überdiefs ist die Ruthe dieser Thiere doppelt, die Ruthe der Schildkröten und Crocodile einfach. Bei den Vögeln kommen aufser der Duplicität der Ruthe alle Verhältnisse wie- der vor, die sich bei den Amphibien zeigten; sie erscheint bald solid und "mit einer. Rinne versehen, wie beim afrikanischen 'Straufs, bald schlauch- förmig und zum Umstülpen bestimmt, wie bei den Enten und Gänsen, in welchem Fall die an der innern Wand des Schlauchs verlaufende Rinne durch die Umstülpung des Schlauches zur äufsern wird; bald endlich scheint die Ruihe ganz zu fehlen, wenigstens diejenigen Eigenschaften abzulegen, (') Bei den Coecilien, wo sich nach Nitzsch eine Ruthe vorfinden sollte, hat-sich .die- ses Organ in Bischoff’s Untersuchungen nicht bestätigt. Späterer Zusatz, A 2 Mürzer über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen welche sie bei den Amphibien und den genannten Vögeln zeigte, wie bei den meisten hühnerartigen Vögeln, Passerinen und Anderen. Die Ruthe der Säugethiere hinwieder ist niemals schlauchförmig und zum Umstülpen be- stimmt, ihr Canal ist keine oberflächliche Rinne, sondern geschlossen und nur im Foetuszustande, so lange die Harnröhre noch rinnenartig ist, hat diese Ruthe einige Ähnlichkeit mit der einfachen Ruthe der Crocodile, Schild- kröten und des Straufses, von der sie sich in allen Fällen wieder wesentlich durch.die cavernöse Beschaffenheit ihrer mit Blut zu füllenden Seitenkörper unterscheidet, während diese Körper bei den erwähnten Thieren solid sind und im Innern gröfstentheils dem cavernösen Venengewebe fremd bleiben. Die Hauptformen der Ruthe, verschieden wie sie sind, scheinen auch von der Natur nach einem Prineip vertheilt zu sein, das uns nicht einsichtlich ist. Denn in derselben Ordnung der hühnerartigen Vögel, die gewöhnlich ohne eigentliche Ruthe sind, erscheinen die Hocco’s mit einer sich dem Straufse annähernden Bildung. Dafs der schlauchartige lange Penis, welcher den Enten, Gänsen und Schwänen zukommt, auf die Begattung auf dem Was- ser berechnet sei, wie Owen (1) scharfsinnig vermuthet, läfst sich auch nicht festhalten, da sich der Typus der Entenruthe nach unseren Beob- achtungen bei allen straufsartigen Vögeln, mit Ausnahme des africani- schen Straufses, vorfindet. "So willkührlich die Vertheilung dieser Typen scheint, so giebt sich doch der Gedanke schwer auf, dafs diesen Bildungen ein gemeinsamer Plan zum Grunde liegen müsse. Allerdings hat die Natur bei jeder grofsen Abtheilung des Thierreichs einen gewissen Plan der Zu- sammensetzung des Gänzen, aus theils verschiedenen, theils analogen Thei- len zu Grunde gelegt, in der That wiederholt sich ein gewisser Plan in den Abtheilungen der Wirbelthiere und die Natur erlaubt sich Reductionen und Erweiterungen der Zahl, selten gänzliche Abweichungen von den Typen der Bildung nach der Art der einzelnen Geschöpfe; aber diese Abweichungen werden in Hinsicht der erectilen männlichen Geschlechtsorgane so grofs, dafs es äufserst schwierig, wenn nicht unmöglich erscheint, eine Formel zu finden, aus welcher ällein die Abweichungen in der Bildung dieser Geschlechtsorgane unter den Vögeln mit’Leichtigkeit abzuleiten wären. Leider hat es für einen solchen Versuch bisher sogar sehr an den nöthigen Vorarbeiten gefehlt. (') Cyclopaedia of anatomy and physiology by R. Todd. part. IV. p. 355. männlichen Geschlechtsorgane bei d. straufsartigen Vögeln u.s.w. 3 Harvey (1), welcher eine Beschreibung der weiblichen Geschlechts- theile der Vögel giebt, hatte einige Kenntnisse von der Form des Penis bei dem Straufse und bei der Ente. Bei den Vögeln ohne eigentliche Ruthe sahen ältere Anatomen die papillenartige Einmündung des ductus deferens auf jeder Seite der Cloake als Ruthe an, was indefs unstatthaft ist, da diese Art der Einmündung allen Vögeln zukommt (?). Nachdem Perrault bei seinen Untersuchungen über die Anatomie des Straufses (?), des Gasuars ); des Hocco’s (°), der Trappe (°), des Storches (7) die allgemeinsten Formen- verhältnisse der Ruthe dieser Thiere (zum Theil unrichtig) angegeben, theilte Tannenberg (3) inseiner Schrift über die männlichen Geschlechtstheile der Vögel genauere Kenntnisse über den Bau der Ruthe bei den Enten und Gänsen mit, derauch von Cuvier(?) beschrieben und vonHome (!°) abgebildet wurde. Cuvierbeschrieb zuerst genauer die Structur der Ruthe des afrikanischen Strau- fses. Er und auch Geoffroy St. Hilaire(?!) kannten die drei Körper, welche sie zusammensetzen, haben indefs die Natur des unpaaren unteren Körpers, den sie faserig-vasculös nennen, nicht erkannt; er besteht grofsentheils aus elasti- schem Gewebe, welches ganz von dem weilsen cohaerenten sehnigen Gewebe der beiden anderen Körper abweicht. Geoffroy St. Hilaire entdeckte aber noch eine, dem Casuar eigenthümliche Einstülpung am vordern Ende der Ruthe, welche der Ausstülpung bei der Erection fähig ist und den Penis ver- längert (1?), während Cuvier die Ruthe des Casuars wie bei dem Straufse gebildet gefunden hat. In Hinsicht der Vertheilung der verschiedenen Typen (') Exercitationes de generatione animalium. Eiscie N, (?) Vgl. Tiedemann, Anatomie und Naturgeschichte der Vögel. I. B. 707. (°) Perrault, Charras und Dodart’s Abhandlungen zur Naturgeschichte der Thiere und Pflanzen. 2 Bd. Leipzig. 1757. p. 86. Ä (*) Ebend. p. 119. (°) Ebend. I. B. p. 266. (°) Ebend. II. B. p. 57. (”) Ebend. I. B. p. 249. | (°) Tannenberg spicilegium observationum circa partes genitales masculas avium. Götting. 1789. (?) Vorlesungen über vergleichende Anatomie übers. v. Meckel. B. 4. 502. ('%) Lectures on comparative anatomy. T.IV. Tab. 134. () Mem. du mus. dhist. nat. T.9. p. 443. (?) II n’est point roule en spirale comme chez le canard. Il se compose d’un fourreau membraneux dont la pointe est attachee a la. base. Geoffroy St. Hilaire aa. O. A2 4 MÜLLER über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen unter den Vögeln hatte sich schon Cuvier geäufsert. Er unterscheidet drei Formen. Die gewöhnlichste sei die, wo sich nur eine gefäfsreiche Warze findet, die an der unteren Fläche der Cloake sitze und im Zustande der Er- schlaffung oft kaum merklich sei. Der zweite Typus ist die ausgebildete Ruthe des afrikanischen Straufses, wohin er mit Unrecht auch die übrigen straufsartigen Vögel rechnet. Den dritten Typus bildet die ausstülpbare schlauchartige Ruthe der Enten und Gänse, welche Cuvier mit Unrecht auch dem Storche zuschreibt. Von dem letztern Typus hat Owen a.a.O. kürz- lich eine ausführliche Beschreibung zu der Abbildung von Home gegeben. Barkow (!) hat in einer sehr verdienstlichen Arbeit über die Arterien der Vögel unsere Kenntnisse mit der genaueren Beschreibung gewisser Wun- dernetze an der Cloake bereichert, wovon bereits Tannenberg einige Kenntnifs hatte, indem er diesen gefäfsreichen Körper an der Basis der Ruthe der Gänse und Enten als Zellkörper ansah. Diese gefäfsreichen Körper sind jedoch kein Theil der Ruthe selbst und liegen auch bei mehreren Vögeln, die keine eigentliche Ruthe haben, in der Nähe der Basis der Papillen der Samen- gänge. Die Gefäfskörper erhalten nach Barkow’s Untersuchungen ihre Ge- fäfse entweder aus den arteriae pudendae internae, wie beim Haushahn, bei der Gans, Ente, oder aus den arteriae epigastricae, wie bei Podiceps subcristatus. Diese Wundernetze bestehen entweder aus einem Gefäflsknäuel, wie bei der Ente, der Gans und dem Haushahn, oder nur aus mehreren geschlängelt nebeneinander verlaufenden Gefäfsen, die durch Zweige unter einander ver- bunden sind, wie bei Podiceps. Eine Eintheilung der Vögel nach der verschiedenen Ausbildung der Ruthe scheint noch lange nicht möglich. Beobachtungen, die ich angestellt, lehren mich, dafs der Bau der Ruthe in manchen Fällen als ein wich- tiges chemie der Familien und Gattungen dienen kann. Der Zweck der gegenwärtigen Abhandlung ist, diefs für die straufsarti- sen Vögel zu erweisen. Hiernach bilden die straufsartigen Vögel durch die sröfsten Unterschiede im Bau dieses Organes zwei scharf zu schei- dende Gruppen, deren eine die Straufse mit geschlossenem Becken und 2 Zehen, Gattung Siruthio, die zweite die Straufse mit offenem Becken und 3 Zehen (Rhea americana, Dromaius novae Hollandiae, Casuarius Im ge TEE Her (') Meckel’s Archiv für Anatomie und Physiologie 1830. 36. männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s.w. 5 indicus) enthält. Die letzteren stimmen in der Bildung ihrer Ruthe ganz mit den Enten und Gänsen überein. Eine genaue Beschreibung der Structur der Ruthe in diesen beiden Gruppen wird uns mit den wesentlich- sten Theilen bekannt machen, welche überhaupt bei den Vögeln die erectilen Begattungsorgane zusammensetzen. I. Abschnitt. Von dem Bau der Ruthe des zweizehigen Straufses mit geschlossenem Becken. Der Bau der Ruthe des afrikanischen Straufses ist von Cuvier und später von Geoffroy St. Hilaire beschrieben worden. Nach Cuvier besteht diese | | 1) aus zwei soliden kegelförmigen, ganz aus faserigem Gewebe zusam- mengesetzten Körpern, die nach innen vom Sphincter der Cloake mit ihrer Grundfläche auf der untern Wand der Cloake aufstehen "und dicht neben einander liegen. Der rechte ist kleiner als der linke und erstreckt sich nicht so weit in die Ruthe als der linke. 2) Aus einem faserig-gefäfsreichen Körper, der längs der untern Fläche der Ruthe einen ansehnlichen Vorsprung und die Spitze derselben allein bildet. Dieser Körper wird von mir der elastische genannt. 3) Aus einem cavernösen Gewebe, welches die Wände der Ruthen- furche auf dem Rücken derselben bekleidet. | Die Basis der Ruthe ist auf der untern Wand der Cloake befestigt, ihre mit der Rinne versehene Fläche sieht gegen die obere Wand der Cloake. Die Spitze der Ruthe würde, wenn sie gerade wäre, nach rückwärts abwärts sehen. Aber die Ruthe des Straufses ist im schlaffen Zustande immer gebo- gen. Wird die Ruthe an dem Präparat aus der Tasche der Cloake, worin sie liegt, herausgezogen, so krümmt sie sich mit der Spitze nach unten und selbst etwas nach vorn, vermöge des elastischen Stranges an ihrer untern Seite. Im zurückgezogenen Zustande ist der Endtheil der Ruthe gegen den innern Theil so umgeschlagen, dafs die Ruthe in der Mitte wie geknickt oder knieförmig gebogen ist; die Umbiegung findet nach der untern oder derjeni- 6 MÜLLER über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen gen Seite der Ruthe statt, welche der Rinne entgegengesetzt ist. Ist die Ruthe knieförmig gebogen, so wird sie mit Leichtigkeit in ihre Tasche ge- bracht, wobei das Knie vorangeht. Diese Bewegung nach der Tasche wird durch Muskeln ausgeführt. Bei der Begattung wird die Ruthe durch Muskeln hervorgeschoben, wobei sie wahrscheinlich in Folge der Anfüllung des erecti- len Gewebes der Rinne und des elastischen Körpers etwas gestreckt wird. Ganz scheint sie sich jedoch nicht zu strecken. Denn Harvey sah sie selbst im Coitus etwas gebogen. In Struthione mare intra pudendi orificium, tanguam in equi praeputio, praegrandem glandem ei nervum rubicundum, forma et magnitudine linguae cervinae aut bubulae minoris reperi; quem in coitu rigi- dum et aliguantulum aduncum vibrare suepius vidi; et in foemineam vulvam immissum, sine subagitatione ulla, diutius teneri, perinde ac si.clavo aliquo ambo in coitu colligati essent (1). Die Krümmung der Ruthe durch ihr elasti- sches Gewebe nach unten mufs wohl dazu beitragen, dafs das nach hinten hervorgestreckte Organ in die Scheide eingebracht werden kann. Die häutige Tasche der Cloake am Rückentheil des Afters entspricht derjenigen Gegend, wo bei den übrigen Vögeln die Bursa Fabricä liegt. Vor dem Theil der Cloake, in welchem die Ruthe befestigt ist, liegt die den straufsartigen Thieren eigene Harnabtheilung der Cloake, die zwar die Fort- setzung des Mastdarms, von diesem aber durch eine sphincterartige Klappe (?) geschieden wird. Die Mündung des Harnbehälters führt am hintern Ende der Ruthe über die Furche der Ruthe und ist verschlossen, sobald die Ruthe in ihre Tasche zurückgezogen ist, daher wie Cuvier bereits bemerkt, die Ruthe sowohl bei der Ausleerung der Exceremente als bei der Begattung hervor- gestreckt werden mufs. | Der feinere Bau der Ruthe ist weder von Cuvier noch von Geoffroy St. Hilaire ganz richtig beschrieben worden. Nach Geoffroy St. Hi- laire (?) besteht dieselbe aus drei cylindrischen Stücken, wovon er zwei den corpora cavernosa und das dritte der Eichel der Säugethiere vergleicht. Der dritte Theil läuft der Länge nach an der untern Seite der zwei anderen zurück. Die Substanz der zwei ersten Cylinder ist durch und durch sehnig (') Harvey Eixercitationes de generatione animalium. Exercit. V. (?) Siehe Geoffroy Mem. du mus. dhist. nat. T.9. Tab. 21. (°) 2.2.0. p. 443. | männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s.w. 7 und weils und enthält im Innern kein cavernöses Gewebe. Diese beiden fibrösen Cylinder seien unter sich verbunden und umgeben von einem fibrös- vasculösen Gewebe, dessen Maschen weit und gleicher Dimension seien. Das Ende der Ruthe und der dritte, an der untern Seite zurücklaufende Körper sollen ganz aus diesem Gewebe von homogenen Maschen bestehen. Bei der Untersuchung der wohlerhaltenen männlichen Genitalien des afrika- nischen Straufses, welche Hr. Geheimer Medicinalrath Professor Otto aus dem anatomischen Museum zu Breslau mir zur Benutzung gefälligst über- sandte, fand ich Folgendes. 1. Fibröse Körper. Die beiden fibrösen Körper sind, wie Cuvier angab, ungleich, der linke ist länger und dicker, als der rechte, auch ihre Form ist nicht. symme- trisch, was Cuvier nicht angab (1). Der linke ist kegelförmig; seine stumpfe Basis sitzt auf der untern Wand der Cloake auf, wo er mit einem später zu beschreibenden Muskel zusammenhängt. Von der Basis bis ans Ende des Penis nimmt dieser Kegel allmählig an Umfang ab. Der rechte fibröse Körper ist nicht wie der linke innen stärker, sondern beginnt innen, indem er an dem rechten anliegt, ganz dünn, wird allmählig stärker und nimmt gegen das Ende der Ruthe wieder. an Dicke ab, reicht aber nicht bis ans Ende der Ruthe, wie der linke. Der linke fibröse Körper ist also kegel- förmig, der rechte spindelförmig. Beide sind in der Mittellinie an der Be- rührungslinie durch fibröse Haut fest verbunden. Auf diese Art befindet sich an der obern und untern Fläche beider verbundener Körper in der Mit- tellinie eine Rinne. Die Rinne der obern Fläche ist mit cavernösem Gewebe ausgepolstert. Dagegen befindet sich kein zelliges cavernöses Gewebe im Innern der fibrösen Körper, welche, wie Cuvier und Geoffroy bereits angeben, durch und durch fibrös sind. Cuvier hat richtig bemerkt, dafs sich an der obern Fläche der fibrösen Körper, wo die Rinne ist, cavernöses Gewebe befindet, Geoffroy sagt unrichtig, dafs das cavernöse Gewebe die fibrösen Körper umgebe. An der untern Fläche dieser Körper findet sich, an der innern Hälfte der Ruthe, durchaus kein cavernöses Gewebe und die (‘) Geoffroy St. Hilaire bemerkt, dafs der rechte Körper länger als der linke sei, was indels eine Verwechselung der Seiten ist. 3 MüuLter über zwei verschiedene I'ypen in dem Bau der erectilen Seiten der fibrösen Körper sind bis ans Ende ganz davon entblöfst. Auf dem cavernösen Beleg der Rinne an der obern Fläche der fibrösen Körper liegt die Schleimhaut auf. Der Samen gelangt aus den Papillen der Samen- gänge in das hintere Ende der Rinne (!). Indem nun aber das cavernöse ‚Gewebe an den Seitenwänden der ganzen Rinne bei der Erection sich mit Blut füllt, wird sich wahrscheinlich der Halbcanal durch Aneinanderpressen der oberen Ränder der Rinne zu einem ganzen Canal schliefsen. 9. Elastischer Körper. An der untern Wand der fibrösen Körper befindet sich, wie bemerkt, auch eine Rinne bei der Berührungslinie derselben. Der Anfang dieser Rinne ist bis gegen die Hälfte der Ruthe von den sich hier inseriren- den Muskeln, den Retractoren der Ruthe ausgefüllt. Der übrige Theil dieser Rinne und die ganze untere Fläche des Endtheils der Ruthe ist mit einem dritten fibrösen Körper besetzt, der sich durch seine Structur und physikalischen Eigenschaften ganz von den seitlichen fibrösen Körpern unter- scheidet. Dieser untere fibröse Körper ist gelblich, höchst elastisch und kommt nur an der letzten Hälfte der Ruthe vor; er beginnt schwach an der Mitte der Länge der Ruthe, geht, indem er schnell an Höhe zunimmt, bis ans stumpfe Ende der Ruthe, welches fast allein von diesem untern Kör- per gebildet wird. Der elastische Körper ist im gröfsten Theile seiner Länge höher als breit, und bildet mit seinem untern Rande eine Kante an der letz- ten Hälfte der Ruthe, so. dafs der Anfangstheil der Ruthe, blofs aus den zwei sehnig fibrösen Körpern bestehend, von oben nach unten zusammen- gedrückt, der letzte Theil der Ruthe hingegen, aus zwei sehnigen und einem elastischen Körper bestehend, dreiseitig erscheint. Cuvier nannte den untern Körper faserig-gefäfsreich, Geoffroy St. Hilaire hielt ihn für cavernös und verglich ihn der Eichel. Die eigentliche Beschaffenheit dieses Bestandtheils ist beiden Naturforschern nicht klar geworden. Beim Ein- schneiden in denselben sieht man sogleich, dafs er im Innern cavernös ist, und dadurch. unterscheidet er sich sogleich von den ganz soliden seitlichen fibrösen Körpern. Aber das Äufsere dieses Körpers besteht aus einer ganz dicken festen Schichte von wahrem elastischem Gewebe. Diefs Fasergewebe (') Geolir roy St. Hilaize hat von diesen Papillen eine richtig Akbildung gegeben.: männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s.w. 9 ist gelb wie das igamentum nuchae der Säugethiere und die gelben Bänder der Wirbelbogen, wie die elastischen Bänder des Kehlkopfs und Zungen- beins, wie die elastischen Fasern der Luftröhre und der Bronchien, die mitt- lere Haut der Arterien, das elastische Band der Flügelfalte der Vögel, die elastischen Bänder der Krallenphalanx der Katzen u.s.w. Man hat in neue- rer Zeit diefs Gewebe als eigenthümlich kennen gelernt und man weifs aus den Untersuchungen von Lauth, Schwann und Eulenberg (!), dafs es sich von allen anderen Geweben durch die wirkliche Zerästelung und Ana- stomose seiner Primativfasern unterscheidet. Man weifs ferner, dafs diefs Gewebe nach viele Tage langem Kochen nur sehr wenig galatinirenden Leim giebt; aber diese Materie ist eigenthümlich, sie unterscheidet sich von dem Leim der Sehnen und nähert sich durch ihre chemischen Eigenschaften dem von mir beschriebenen von Alaun, Essigsäure, essigsaurem Bleioxyd und schwefelsaurem Eisenoxyd fällbaren Leim der Knorpel, oder dem Chon- drin (?). Die Elasticität des gelben elastischen Gewebes, das bei den Mol- lusken noch einmal in dem Schlofsband der Muscheln wiedererscheint, ist so beständig, dafs sie sich so vollkommen wie im frischen Zustande in Weingeist viele Jahre und selbst bei viele Tage ang gr Kochen nach meinen Beobachtungen erhält. | | Die Faserbündel des elastischen Gewebes bilden nicht blofs a Äufsere ‚des untern Körpers der Ruthe, sondern durchkreuzen auch das cavernöse Innere dieses elastischen Körpers, so dafs hier die Bündel von der Venen- haut der cavernösen Venen bekleidet werden. Das vordere Ende des elasti- schen Körpers bildet die stumpfe Spitze der Ruthe, welche von einer festen elastischen, nicht cavernösen Rinde und einem cavernösen Kerne zusammenge- setzt wird. Das hintere Ende des elastischen Körpers ist an die untere Fläche der seitlichen sehnigen Körper angeheftet. Durch diesen höchst elastischen Strang wird die Ruthe des Straufses von selbst nach unten und vorn ge- krümmt, wenn sie aus der Cloake tritt, so dafs sie im schlaffen Zustande regelmäfsig in der Mitte der Länge geknickt ist. —— nn BE IS IB REG I5D Hai Ener BEER Bine (') Eulenberg de Fr lose diss. Berol. 1836. 4. (?) J. Müller über die chemischen Eigenschaften des thierischen Bestandtheils der Knorpel und Knochen, in ı Poggend. Ann. 38. Bd. B 10 MÜLLER über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen An der Ruthe der Säugethiere und des Menschen kommt keine Spur eines solchen Stranges vor; doch ist das elastische Gewebe diesem Organ auch hier nicht ganz fremd; denn Schwann hat elastisches Gewebe nicht blofs im ligamentum suspensorium penis des Menschen, sondern auch elastische Fasern innerhalb der fibrösen Queerbündel, welche balkenartig das caver- nöse Venengewebe der corpora cavernosa durchziehen, gefunden. Das von mir beschriebene eigenthümliche blafsrothe Fasergewebe, welches im Innern der corpora cavernosa der Pferde anastomosirende Längsbalken bildet, ge- hört einer ganz andern Classe der Gewebe, derjenigen, welche einen eiweifs- arligen Körper im Sinne von Berzelius zur Grundlage haben, an. 3. Muskeln. I. Heber der Ruthe. Nach Cuvier entspringt er von der untern Fläche des Heiligenbeins, steigt in den Umfang des Schliefsmuskels, schlägt sich um die Seite der Ruthe, in der Nähe ihres hintern Endes weg und inserirt sich an der untern Fläche ihres ersten Drittheils.. Da an dem von mir unter- suchten Präparat die Verbindungen der Muskeln mit den’knöchernen Theilen gelöst sind, so kann ich die von mir 'gesehenen Muskeln nicht genau auf die | von Guvier angegebenen Muskeln zurückführen. Ich sehe einen breiten Muskel (Tab.I. Fig.1..@), dessen Fasern gröfstentheils schief von oben nach unten an der Seite der Cloake herabsteigen, und indem sie in den Umfang des Schliefsmuskels (Fig. 1. 5) treten, schief gegen: die Fasern des sphincter ani gestellt sind. Er hat am meisten Ähnlichkeit mit dem .levator ani , stimmt jedoch im Verlauf nicht mit dem von Cuvier (vergl. Anatomie übers. von Meckel, Bd.IlI. p.553) beschriebenen levator ani des Straufses. Denn seine Fasern setzen sich ‘an die Seite und untere Fläche des ersten Viertels der fibrösen Körper der Ruthe. _Zu diesem Muskel treten Fasern von der innern Lage. des obern Theils des Sphincter hinzu (c), die sich auch an der- selben Stelle der fibrösen Körper -festsetzen. Die genannten Muskeln heben die Ruthe an ihrer Basis aufwärts und drücken sie, wenn sie zusammengelegt in ihrer häutigen Tasche am Rückentheil der Cloake war, heraus. II. Rückzieher der Ruthe.. Ich sehe zwei Muskeln auf jeder Seite, welche diese Bewegung ausführen können. Der eine (d) ist ein wal- zenförmiger Muskel, der von einem Theile des Beckens seinen Ursprung nehmen mulste, in vorliegendem Präparat mit seinem abgeschnittenen Ur- männlichen Geschlechtsorgane bei d. straufsartigen Vögeln u.s.w. 11 sprungsende durch Zellgewebe noch am vordern obern Rande des Sphincter anhängt. Die Ursprünge beider Muskeln könnten hier um 1- bis 2 Zoll von einander entfernt sein. Er steigt in den Umfang des Sphincter auf jeder Seite zur Ruthe hin, schlägt sich um die Seiten des Anfangstheils der Ruthe herum und heftet sich vor der Insertion des Ruthenhebers an der untern Fläche seines fibrösen Körpers und in der untern Vertiefung zwischen beiden fibrösen Körpern fest. Diese Insertion geht bis zum Anfang des zweiten Drittheils der Ruthenlänge. Auf der rechten Seite geht dieser Muskel fast einen ganzen Zoll weiter an dem viel kleinern fibrösen Körper dieser Seite. Ein anderer Rückzieher (e) liegt neben dem vorhergehenden, inner- halb des Sphincters neben der Cloake auf jeder Seite. Er ist platter und dünner, 4 Zoll breit. Wo er im Becken entspringt, weifs ich nicht zu sagen. Er schlägt sich neben dem vorhergehenden, durch das Rohr des Sphincters durchgehend, gegen die Seite der Ruthe und theilt sich in zwei Bündel. Das eine legt sich mit einer Biegung nach unten an das Muskel- fleisch des vorhergehenden Rückziehers und heftet sich (e‘), verbunden mit Fasern der tiefen Lage des sphincter ani, an der untern Fläche der Ruthe in der Rinne an. Einige Fasern gehen auch in den Seitentheil der Haut an der Wurzel des Penis. Das andere (e”) geht schmal und bandförmig an der Seite seines fibrösen Körpers fort und heftet sich an der Seite seines fibrösen Kör- pers in der Gegend Jer Mitte der Ruthe an. Beide ziehen die Ruthe, das eine an ihrem hintern, das andere an ihrem vordern "Theile zurück. Die Insertionsenden dieser Muskeln sind von der glatten Haut der Ruthe umhüllt. Cuvier’s Beschreibung des Zurückziehens der Ruthe ist mir nicht recht klar geworden. Er sagt: dieser Muskel besteht aus zwei Bündeln, von denen das eine von der angegebenen Stelle (untere Fläche des ersten Drit-. theils der Ruthe), das andere von dem Ruthenbehälter kommt. Beide ver- einigen sich auf ihrem Wege nach vorn und setzen sich hinter den Nieren an das Darmbein. 4. Gavernöses Venengewebe. Das cavernöse Gewebe, welches auf der obern Fläche der Ruthe die Furche derselben auskleidet, geht als zwei Stränge von netzförmiger spon- giöser Substanz neben der Cloake innerhalb des Sphincters fort nach vor- B2 12 Müuzer über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen wärts, im vorliegenden Präparate über 24 Zoll weit hin, vielleicht noch weiter, denn hier war das spongiöse Gewebe an dem Präparate abgeschnitten. Das cavernöse Gewebe der Ruthenfurche hängt vorne mit demjenigen zu- sammen, welches von dem elastischen Körper eingeschlossen wird. 5. Haut der Ruthe. Die Haut des Organs ist eine Fortsetzung der Schleimhaut der Gloake und hat viel mehr Ähnlichkeit mit einer Schleimhaut als mit dem Corium. An der Seite der Wurzel der Ruthe, wo diese mit der untern Wand der Cloake zusammenhängt, befindet sich ein Haufen Drüsenbälge der Haut, wie eine Tonsille.. | Diese Beschreibung ist nach der Untersuchung der Ruthe des Straufses des anatomischen Museums zu Breslau, und mit Vergleichung des Exemplars des anatomischen Museums zu Halle aus der Meckelschen Sammlung ent- worfen. Bei dieser Gelegenheit spreche ich meinen Dank den Herren Otto und D’Alton für ihre bereitwillige Unterstützung meiner Arbeit aus. ID. Abschnitt. Vom Bau der Ruthe bei den dreizehigen Straufsen mit | ungeschlossenem Becken. Die Ruthe der dreizehigen Straufse ist nach dem Typus der Enten und Gänse gebildet; ich fand diese Structur bei der Untersuchung der Rhea americana, hernach auch beim neuholländischen Casuar, Dromaius novae Hollandiae und beim Indischen Casuar, bei welchem letztern schon Geoff- roy St. Hilaire den eingestülpten Theil der Ruthe im Allgemeinen ange- geben. Rhea americana. Wir unterscheiden einen festen und ausstülpbaren Theil der Ruthe. I. Fester Theil der Ruthe. _ 1. Fibröser Körper der Ruthe. Tab. II. Fig. 1.E. E. Dieser Körper liegt wie beim Straufs an der untern Wand der Cloake. Der ganze fibröse Körper ist platt, der Anfang breiter als das Ende. Seine Breite männlichen Geschlechtsorgane bei d. straufsartigen Vögeln u.s.w. 13 beträgt am innern Ende 10”, allmählig verschmälert er sich bis auf 6”. An seiner Basis ist der fibröse Körper auf eine Länge von 1; Zoll einfach und ungetheilt, seine Hälften sind nur nach oben etwas gegen einander geneigt und hierdurch entsteht der Anfang der Rinne, auf welcher der Samen ab- fliefst. Durch die Theilung und Spiraldrehung des vordern. Theils des fibrösen Körpers erhält diese Rinne nach vorn hin ebenfalls eine Drehung und beschreibt den Anfang einer Spirale. Nachdem der fibröse Körper in einer Länge von 1-- Zoll einfach war, theilt er sich und seine Theile schieben sich so über einander weg, dafs der rechte Theil von unten den linken deckt, ohngefähr so, wie wenn man zwei Finger schief über einander legt. Hier- durch entsteht an der untern sowohl als obern Fläche der fibrösen Körper in der Mitte eine Vertiefung, welche nicht gerade, sondern etwas gebogen von vorn nach hinten und der Seite verläuft. Auf diese Art kommt die eigen- thümliche Krümmung der Ruthe zu Stande, welche den ersten Anfang einer Spirale bildet, so dafs die obere Rinne, welche mit der Schleimhaut ausge- kleidet, zur Abführung des Samens dient, sich erst nach rechts, sofort gegen das Ende der Ruthe nach unten und links krümmt. Die Endtheile der fibrö- sen Körper sind auch ungleich lang und breit. ' Die rechte Hälfte verschmä- lert sich gegen das Ende immer mehr, bis sie spitz vor dem Ende der Ruthe endigt; die linke Hälfte geht über der verschmälerten rechten ‚anfangs in gleicher Breite fort und verschmälert sich erst, nachdem die rechte aufgehört hat, worauf auch diese Hälfte spitz endigt. Beide Hälften des fibrösen Kör-. pers sind übrigens in ihrer spiralförmigen Krümmung und relativen Lage durch fibröses Gewebe aneinander geheftet. Übrigens sind die fibrösen Kör- per bei Alhea americana noch fester als beim zweizehigen Straufs:und von Knorpelfestigkeit. Bei mikroskopischer Untersuchung zeigen sie sich, ‚wie auch der fibröse Körper der Ruthe des Crocodils, nur aus Fasern. gewebt, ‘ohne die Knorpel- -Körperchen der gewöhnlichen Knorpel, oder Zellen der Zellenknorpel (Ohrknorpel und Kehldeckel); ihr Gewebe scheint in eine Kategorie mit den wahren sehnigen Faserknorpeln zu gehören, zu ‚welchen man heut zu Tage beim Menschen nur die Zwischengelenkknorpel und die Bandscheiben der: Wirbelkörper zählen kann, Bildungen, die sich, vom " wahren Knorpelgewebe entfernend, sämmtlich ganz nahe dem fibrösen Ge- webe anschliefsen und beim Kochen nicht Chondrin, wie die wahren Knor- pel, sondern Leim geben. 14 Müuter über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen 2. Cavernöses Gewebe des festen Theils der Ruthe. Tab. IH. Fig. 1. g'. Das cavernöse Gewebe bedeckt, wie beim Straufs, die obere Fläche der fibrösen Körper und kleidet die Rinne aus; es besteht, wie beim Men- schen im Innern des corpus cavernosum urelhrae et penis, aus lauter zelligen Venenplexus. Diese beginnen schon zur Seite der Cloake, ohne von fibrö- sen Häuten und von mehr als verdichtetem Zellgewebe eingeschlossen zu sein. | 3. Schleimhaut. Die Schleimhaut der Cloake geht in die Schleimhaut über, welche die Ruthe bedeckt und die mit cavernösem Gewebe ausgepolsterte Rinne der Ruthe auskleidet. (Tab. III. Fig. 1. g). An der obern Wand der Cloake erhebt sich ein häutiger Sack von 34 Zoll Länge, die Bursa Fabriei. (Tab.II.Fig.1.B). Ihr Übergang in die Cloake ist weit, jedoch nicht so weit als der Fundus des Sacks. Diese Ausmündung befindet sich über dem ersten Theile der Ruthe innerhalb des Schliefsmuskels des Afters, etwas weiter hinten als die Stellen, wo die Ure- teren (c) und Papillen der Samenleiter (d) ausmünden. Letztere befinden sich jederseits am Anfang der Ruthenfurche und wie die Öffnungen der Harnleiter hinter der Klappe zwischen Cloake (4”) und Mastdarm (A). Diese Klappe läfst einen länglichen Schlitz zwischen Mastdarm und Cloake zu, von der Form wie der Eingang des Rachens beim Menschen, wenn sich die hinteren Gaumenbogen einander genähert haben. Beim zweizehigen Straufs ist die Öffnung zwischen Mastdarm und Uro-genital-Theil der Gloake mehr rundlich, wie Geoffroy St. Hilaire abgebildet hat. Bis dahin scheint sich die Ruthe der Rhea americana nicht wesentlich von der 'des zweizehigen Straufses zu unterscheiden, als dafs die Ruthe der Rhea americana steifer ist und nicht umgeknickt werden kann, und dafs sie den dritten Körper nicht besitzt, der äufserlich aus elastischem Gewebe, in- wendig aus cavernösem Gewebe gebildet ist. Die Ruthe der Rhea zeigt da, wo beim Straufs der elastische, im Innern cavernöse Körper das glatte Ende derselben bildet, nur ein runzeliges Ansehen mit einer Vertiefung, in welche das Ende der Rinne sich einsenkt. Aber die Ruthe der Rhea americana kann durch Ausstülpung eines verborgenen Theils aus dieser Öffnung bis auf das Doppelte ihrer Länge vergröfsert werden. männlichen Geschlechtsorgane beid. straufsartigen Vögeln u.s.w. 15 II. Ausstülpbarer Theil der Ruthe. 1. Rohrförmiger Theil der Ruthe. Tab. II. N. M. O. Man kann bei oberflächlicher Untersuchung diesen Theil der Ruthe ganz übersehen. In der That fand ich die vorherbeschriebenen Theile der- selben an dem Präparate des anatomischen Museums blofsgelegt, ohne dafs etwas von diesem zweiten Apparate sichtbar war, auf diesen wurde ich bei näherer Untersuchung der Vertiefung am Ende der Ruthe aufmerksam. . Diese führt nämlich in einen sehr langen Canal, der in allen Stücken dem ausstülpbaren Theil der Ruthe der Enten und Gänse gleicht. Der röhrige Canal geht anfangs an der untern Wand der fibrösen Körper, zwischen die- sen und der äufsern Haut der Ruthe fort, als Einstülpung der äufsern Haut der Ruthe. Dann verläfst der röhrige Canal die Ruthe (©) und liegt in vie- len Krümmungen von einem dichten, mit elastischen Fasern durchzogenen, Zellgewebe verhüllt an der untern Seite der Cloake zwischen dem Schliefs- muskel, der Ruthe und der Haut des Afters. Siehe Tab.II. Fig. 1., wo die Windungen des Canals von dem umliegenden Zellgewebe befreit dargestellt sind. Die Länge des Canals beträgt im ausgedehnten Zustande gegen 8-9 Zoll, die Breite, wenn er der Länge nach ausgedehnt ist, 3-4 Linien. Sein Ende (IV) ist blind und an die untere Furche der fibrösen Körper (die obere Furche dient zur Ableitung des Samens) festgeheftet. Die Stelle dieser An- heftung befindet sich vor der Hälfte der Länge des festen Theils der Ruthe. Die Schichten der Häute dieses Rohrs sind von aufsen nach innen folgende: | 1) Eine äufsere elastische Schicht. Sie ist als eigene Haut an der innern Hälfte des Rohrs am stärksten. An der äufsern Hälfte des Rohrs, die in das Ende der übrigen Ruthe übergeht, ist die äufserliche Haut des Rohrs mehr fibrös und das elastische Gewebe liegt hier als be- sonderer Strang an der Seite des Rohrs angewachsen. 2) Unter dieser liegt zwischen ihr und der innern Haut cavernöses Ge- webe, dessen Höhlungen sich aufblasen lassen. Dieses cavernöse Gewebe ist die Fortsetzung des cavernösen Gewebes, welches die Rinne des festen Theils der Ruthe auskleidet und kommt blofs an der äufsern Hälfte oder dem Endtheil des Rohrs vor, fehlt dagegen an der andern Hälfte oder dem innern mit seinem blinden Ende an- gewachsenen Theil des Rohrs. Die Balken, welche das cavernöse 1b Münzen über zwei verschiedene T’ypen in dem Bau der erectilen Gewebe bilden, bestehen aus Bündeln paralleler, wellenförmig gebo- gener, nicht elastischer Fasern. Gegen die Schleimhaut zu laufen diese Bündel mehr cirkelförmig, so dafs sie auf den ersten Blick eine eigene, an der Schleimhaut anliegende Cirkel-Faserschicht zu bilden scheinen. Ob diese Bündel contractil sind, ist unbekannt. 3) Die innere Haut des Rohrs ist eine Schleimhaut und die Fortsetzung der Haut des festen Theils der Ruthe, welche sich am Ende dersel- ben an der erwähnten Öffnung nach innen einstülpt. An der einen Seite der innern Fläche des Canals bildet die Schleimhaut zwei auf- rechtstehende Längsfalten, die eine Rinne zwischen sich haben. Diese Falten sind die Fortsetzung der Ränder der Ruthenfurche und ebenso ist die Rinne zwischen den zwei parallelen Falten im einge- stülpten Theil die Fortsetzung der Furche des festen Theils der Ruthe, die sich am Ende des letztern nach einwärts in den Canal begiebt. Die Säume der Furche sind so gestaltet, dafs wenn sie sich aneinander legen, sie einen ganzen Canal bilden. Die Wände dieser Säume enthalten im Innern auch cavernöses Gewebe. Die beiden Falten und die Rinne im eingestülpten Theil der Ruthe befinden sich blofs in derjenigen Hälfte dieses Rohrs, welche mit dem Ende des festen 'Theils der Ruthe zusammenhängt. Die ganze andere Hälfte des Rohrs, deren blindes Ende an der untern Seite der fibrö- sen Körper angeheftet ist, enthält keine Spur davon. Vielmehr zeigt die Schleimhaut in diesem Theil des Rohrs nur kleine Querrunzeln. In Tab. III. Fig. 3. sieht man die innere Fläche desjenigen Theils des Rohrs abgebildet, wo beide Hälften aneinander grenzen. So weit als die Falten und die Rinne reichen, so weit kommen auch nur die cavernöse Schicht und ihre Faserbündel vor. Vom Ende der Rinne an bis an das blinde, angewachsene Ende des Rohrs haben daher die Wände des Rohrs eine ganz andere Beschaffenheit, indem die elasti- sche Schicht als eigene Haut das ganze Rohr umgiebt und dicht an der Schleimhaut anliegt. Zieht man an der Öffnung, am Ende des festen Theils der Ruthe, die sich hier einstülpende Haut an, so kann man nach und nach die ganze Hälfte des Rohrs wie den Finger eines Handschuhs, der vorher eingestülpt worden, ausziehen, und die Ruthe verlängert sich dadurch bis auf das Doppelte des männlichen Gesch lechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s. w. 17 festen Theils derselben oder wächst um die Hälfte der Länge des eingestülpten Rohrs. (S. Tab.Il. Fig.2.) Da das innere blinde Ende des Rohrs angeheftet ist, so kann es sich nur zur Hälfte umstülpen, wobei die innere Hälfte in die äufsere Hälfte hineintritt. Bei dieser Ausstülpung wird die äufsere Fläche des eingestülpten Rohrs zur inneren, die innere zur äufsern. Die Ansicht Tab. II. Fig. 2. gleicht in allen Verhältnissen derjenigen von Fig. 1., nur dafs in ersterer das Rohr ausgestülpt ist. IV ist in beiden Abbildungen das angewachsene blinde Ende des Rohrs, F’ist in beiden Figuren das Ende des festen 'Theils der Ruthe; ‚f und & sind in beiden Figuren die Ränder der Ruthenfurche am festen Theil derselben. Man sieht, wie nach der Ausstülpung diese Ränder sich in die Ränder der nun äufserlich gewordenen Rinne des ausgestülpten Theils ver- längern. Da nun die Wände des Rohrs cavernös sind, so mufs dieser ausge- stülpte Theil der Ruthe auch steif werden können, mag er nun vor dem Einbringen der Ruthe in die Cloake des Weibchens schon heraustreten oder nach der Immission des festen Theils erst in der Cloake sich bis in den Eier- leiter entwickeln. Da ferner die Säume der Rinne wie die Wände der Rinne des festen Theiles cavernöses Gewebe enthalten, so werden sich vielleicht diese Säume durch Aneinanderlegen ihrer Ränder zu einem Canal schliefsen, durch den der Samen auf der Oberfläche des ausgestülpten Theils abfliefsen kann. Wenn diefs aber auch nicht möglich sein sollte, so müssen sich jeden- falls die Säume durch Anfüllung des cavernösen Gewebes mit Blut aufstellen, und wenn dann die Ruthe in die weiblichen Geschlechtstheile eindringt, so müssen die Wände derselben dasjenige ersetzen, was an dem Halbcanal des ausgestülpten Theils zur Bildung eines ganzen Canals fehlt. Der hintere Theil des Rohrs, welcher blind endigt und nicht ausgestülpt werden kann, weil er befestigt ist, hat wahrscheinlich die Bestimmung der Schleimabson- derung; indem er das vordere Stück des auszustülpenden Rohrs mit Schleim befeuchtet, dient er zur Erleichterung des Austritts und der Umwendung. 2. Elastisches Gewebe. | ‚Die Art, wie der ausgestülpte Theil der Ruthe zurückgezogen wird, ist sehr eigenthümlich. Es befindet sich nämlich an diesem Rohr ein sehr starkes gelbes elastisches Band von der gewöhnlichen Formation des elasti- schen Gewebes. Dieses Band entspringt an der untern Fläche des fibrösen Ruthenkörpers in der Mitte einer sich hier befindenden Rinne, die von der C E ne 18 MÜLLER über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen theilweisen Deckung der beiden Hälften des vordern Theils des fibrösen Körpers herrührt. Von dieser Stelle aus werfen sich vielfach verflochtene Bündel von elastischem Gewebe, zu einem bandförmigen Strange verbunden, auf die äufsere Oberfläche der auszustülpenden Hälfte des Rohrs und breiten sich an der einen Seite des Rohrs bis so weit aus, als das Rohr ausgestülpt werden kann. Siehe Taf. II. Fig.2. X. Von derselben Ursprungsstelle an der untern Fläche des fibrösen Ruthenstücks geht ein anderes Fascikel von elastischen Fasern auf den innern, nicht auszustülpenden Theil des Rohrs, welches beim Ausstülpen des erstern nur innerhalb desselben liegt. : Dieser Theil des Rohrs ist auf seiner äufsern Fläche von einer ganzen Schichte netz- förmig durchflochtener elastischer Faserbündelchen bedeckt. Bei den übri- gen dreizehigen Straufsen verhält sich das elastische Gewebe ein wenig ver- schieden. Es wirft sich auf die ganze Oberfläche des Schlauches, füllt aber auch den ganzen Zwischenraum der Schlinge des eingestülpten Schlauchs als eine fibröse Platte aus. So verhält es sich beim neuholländischen Casuar Dromaius novae Hollandiae und indischen Casuar, Casuarius Indicus. Eine Abbildung der ganzen fibrösen Platte vom neuholländischen Casuar s. Tab.1. Fig.2. Die Elastieität dieses Gewebes ist so stark, wie die von Kautschuck und ganz erhalten, obgleich die Theile schon viele Jahre in Weingeist bewahrt sind. Der Zweck des elastischen Gewebes an dem auszustülpenden Rohr ist, .die- ses zurückzuziehen oder einzustülpen, sobald die Ursachen der Erection auf- gehört. Diefs geschieht indefs nicht sehr schnell, wie man’ von Enten und Gänsen nach der Begattung weifs, bei denen der merkwürdige Apparat:noch einige Zeit auswendig hängen bleibt (!). Die Anfüllung der Theile von Blut innerhalb des cavernösen Gewebes muls am meisten ‚diese Reduction \ ver- hindern. IH. Muskeln den rn Wir beschliefsen diese Beschreibung mit den Muskeln der Baithei 1. Der Vorzieher der Ruthe (Tab.II. Fig. 1. X) ist zugleich He- ber derselben. Dieser Muskel geht von der innern Schichte des gewaltigen sphincter ani an dem obern Seitentheil des Sphincters ab, und begiebt sich & ) Harvey 2.2.0.: In nigra anate penem tantae longitudinis vidi, ut absoluto coitu, humi pendentem insequens gallina avide eum (lumbricum eredo, arbitrata) ger faceretque ius ciHus solito retractionem. männlichen Geschlechtsorgane bei d. straufsartigen Vögeln u. s.w. 19 abwärts gegen die untere Seite und den Seitenrand des Basilarstücks des Kör- pers der Ruthe. Er zieht die Ruthe nicht blofs hervor, sondern hebt auch ihre Basis gegen die Dorsalwand der Cloake, wodurch das Ende der an der untern Wand der Cloake und an dem Sphincter ansitzenden Ruthe die Di- rection nach vorwärts erhält, während die Ruthe in der Ruhe nach rückwärts abwärts sieht. | 2. Zurückzieher der Ruthe (Tab. U. III. Z). Er liegt zu jeder Seite der Cloake zwischen ihr und dem Sphincter und scheint von festen Theilen zu entspringen; an unserm Präparat ist sein Ursprung abgeschnitten. Er geht innerhalb des Sphincters als walzenförmiges starkes Muskelbündel nach rückwärts abwärts, kommt zwischen Vorzieher der Ruthe (X) und dem fibrösen Körper derselben an der untern Fläche des letztern zum Vorschein und convergirt jetzt mit dem der andern Seite (Tab.II. Fig.1. ZL). Beide setzen sich an der untern Fläche des fibrösen Körpers dicht neben einander in der Rinne fest, welche durch das Übereinanderschieben der vorderen Hälften des fibrösen Körpers entsteht. Diese Insertion befindet sich dicht vor der Insertion des blinden Endes vom ausstülpbaren Rohr und vor dem Ursprung des elastischen Stranges. Das Präparat zu dieser Beschreibung befindet sich im Königlichen anatomischen Museum zu Berlin. Dromaius novae Hollandiae. Beim neuholländischen Casuar, Dromaius norae Hollandiae, verhalten sich alle Theile wesentlich wie bei Rhea americana; auch er besitzt einen ausstülpbaren Theil der Ruthe. Ich habe die Genitalien dieses Thiers durch die Gefälligkeit des Hrn. Geheimen Medicinalraih Prof. Otto in Breslau untersuchen können. Eine weitläufige Beschreibung scheint unnöthig und glaube ich auf die Abbildung verweisen zu können, die dieser Abhandlung beigefügt ist. Das elastische Gewebe wirft sich von seiner Befestigung am fibrösen Körper auf den ganzen eingestülpten Theil der Ruthe, überzieht das ganze Rohr von aufsen und füllt den Raum innerhalb der Schlinge: dieses eingestülpten Schlauches plattenartig ganz aus. Der eingestülpte Theil ist verhältnifsmäfsig kleiner als bei Ahea americana, auch die fibrösen Körper viel kürzer. Siehe Tab.I. Fig.2. G2 230 Müusver über zwei verschiedene I’ypen in dem Bau der erectilen Casuarius indicus. Nach Cuvier sollte sich der Casuar im Bau der Ruthe wie der Straufs verhalten. Schon aus der Beschreibung von Geoffroy St. Hilaire ergiebt sich, dafs sich die Ruthe des Casuars nicht so, sondern wie bei Rhea ver- halten müsse. Er sagt: Il se compose d’un fourreau membraneux dont la pointe est attachee a la base. Pour lallonger on est donc oblige d’en tirer & soi les parois inlerieures, comme on feroit « l’egard d’un doigt de gand re- lourne; on reuissit plus ou moins a lallonger, ce que ne peut ätre execuld tres- efficacement que par l’Erection vitale. In der Meckelschen, jetzt Königlichen Sammlung zu Halle habe ich kürzlich die Ruthe des Casuars selbst unter- suchen können. Die fibrösen Körper sind wie bei Rhea gebildet, der ein- gestülpte Schlauch lang und gewunden. Das elastische Gewebe füllt den ganzen Zwischenraum der Schlinge plattenartig aus. Eine vollständige Bursa Fabrici ist beim neuholländischen und indi- schen Casuar nicht so wie bei Ahea americana vorhanden, sondern der grofse Beutel der letztern auf eine kleine Tasche redueirt, welche den Übergang zu der Penis-Tasche des Straufses macht. Da die straufsartigen Vögel eine besondere cavitas uro-genitalis besitzen, welche durch einen Sphincter von dem Mastdarm getrennt ist, aber aus dem Mastdarm die Excremente aufnimmt, und da ferner Rhea americana zugleich noch eine sehr entwickelte Bursa Fabriciü besitzt, so ist hierdurch und besonders durch die Coexistenz beider bei der Ahea americana der Beweis geliefert, dafs die Bursa Fabrici der Vögel durchaus nicht der Urinblase anderer 'Thiere zu vergleichen ist. In Hinsicht des Baues der Cloake der straufsartigen Vögel und ihres Verhältnifses zum Mastdarm mufs ich auf die trefflliche Abhandlung von.Geoffroy St. Hilaire und die lehrreichen dazu gehörigen Abbildungen verweisen. Den Namen Harnblase verdient übrigens die erwähnte Abtheilung der Oloake nicht. Es ist vielmehr gemeinsame Höhle für die Harn- und Geschlechtstheile, indem sich Ureteren und Samenleiter darin öffnen. männlichen Geschlechtsorgane beid. straufsarligen Vögelnu.s.w. 21 II. Abschnitt. Von der Clitoris der straulsartigen Vögel. Die Clitoris der straufsartigen Vögel scheint nach demselben Plan wie die Ruthe derselben gebildet. Perrault (1) erwähnte sie zuerst vom Straufs, Geoffroy St. Hilaire hat ebenfalls diejenige des afrikanischen Straufses beschrieben und abgebildet. Er sagt: Dans la ‚femelle les choses sont dis- posees de meme, sauf le volume des parties et tous les inconpeniens ou avantages qui resultent de cette circonstance. La base du clitoris repose sur une ires large masse formee par un semblable tissu fibro-vasculaire. An den Geni- talien des weiblichen Straufses der Meckelschen Sammlung hatte dieser dem Penis des Straufses im Allgemeinen ähnliche Körper eine Länge von 8”, an der Basis eine Breite von 4”, am abgerundeten Ende eine Breite von 2”. Dieser Körper ist platt und hat auf seiner Oberfläche eine Rinne, wie der Penis des Straufses. Die Basis sitzt auf der vordern oder untern Wand der Cloake auf, mehr als einen Zoll vom Rande der äufsern Öffnung entfernt. Die drei fibrösen Körper der Ruthe des Straufses konnte ich an diesem plat- ten weichen Körper nicht unterscheiden, doch fühlte ich undeutlich auf der linken Seite einen festern Faden, das Analogon des linken stärkern fibrösen Körpers der Ruthe des Straufses. Siehe Taf.I. Fig. 3. Die Clitoris des indischen Casuars, welche ich ebenfalls Gelegenheit hatte, in der Meckelschen Sammlung zu untersuchen, sitzt an derselben Stelle. Sie ist eylindrisch, nicht platt wie beim Straufs, 6” lang und 14” breit. Auf ihrer Oberfläche läuft eine deutliche Rinne mit zwei häutigen, sie begrenzen- den Wällen oder Kämmen. Aber am Ende der Clitoris befindet sich eine Öffnung wie an der Ruthe der dreizehigen Straufse. Ich führte eine zarte Borste ein, welche ich einige Linien, bis fast an die Basis der Ruthe fortschie- ben konnte. Dieser Weg scheint nicht künstlich zu sein. Indefs ist jedenfalls kein längerer gewundener Canal zum Ausstülpen, wie er bei den Männchen vorkommt, vorhanden. Die ganze Clitoris ist von einer Fortsetzung der Haut der Cloake überzogen, und diese bildet an der vordern Hälfte derselben kleine Querfältchen. Siehe die Abbildung Taf. I. Fig. 4. (') Mem. pour sereir & Phist. nat. des animaux. Paris 1671. IH. ».175. 22 MÜLLER über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen Wahrscheinlich ist die Clitoris der straufsartigen Vögel und die ähn- liche Clitoris der Enten und Gänse blofs Wollustorgan, wie auch bei den Säugethieren. Die Erections-Fähigkeit dieses Theiles hat man zu allgemein angenommen. Gerade bei denjenigen Säugethieren, wo die Clitoris am meisten entwickelt ist, wie bei den Affen der Gattung Aleles, wo sie die Länge des Penis fast übertrifft, ermangelt sie ganz des erectilen Gewebes. Ich sah in den corpora cavernosa der Clitoris der Ateles, die, von der behaarten Haut überzogen, an ihrer untern Fläche eine von Schleimhaut bedeckte Furche zeigt, und eine sehr ansehnliche Vorhaut ihrer Eichel hat, nur dichtes Fett. Gleichwohl waren die nervi dorsales penis hier sehr an- sehnlich, weil der Wollust bestimmt. Bei Ateles hybridus war diefs Organ 3— Zoll lang, 6 Linien breit. Beim Menschen sah ich zwar im Innern der corpora cavernosa cliioridis venöses Maschengewebe. Indefs ist auch hier die Erections- Fähigkeit der Clitoris bei normalen Individuen nicht constatirt und jedenfalls kein constantes Phaenomen (!). IV. Abschnitt. Von den Veränderungen im Bau der Ruthe in den verschiedenen Familien der Vögel. Barkow machte bereits einen Versuch einer Deutung der verschie- denen Grade der Ausbildung der Ruthe bei den Vögeln. Er unterscheidet drei Grade, nämlich: | 4) Ein starker kegelförmiger, vorspringender, Zellkörper enthaltender Theil, wie beim Straufs und Casuar. Obgleich die Ruthe des Straufses eine eigenthümliche Form bildet, so gehört doch nicht der Casuar dahin, sondern, wie gezeigt worden, in eine Kategorie mit den Enten und Gänsen; dann ist zu bemerken, dafs diejenigen Theile des Straufspenis, welche den corpora cavernosa der Säugethiere entsprechen, wenigstens kein cavernöses Gewebe enthalten, so dafs letzteres blofs auf die dem gespaltenen corpus cavernosum urelhrae des Säugethier-Foetus zu vergleichende Rinne und auf den der (') Siehe über die Cäitoris der Ateles die Dissertation von Fugger de singulari _clitoridis in simüs generis Atelis magnitudine. Berol. 1835. 4. männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Fögelnu.s.w. 23 Eichel zu vergleichenden dritten elastischen Körper der Ruthe des Straufses reducirt ist. 3) Die zweite Form, welche Barkow unterscheidet, ist die, wo der Penis aus drei Theilen besteht, nämlich aus einem dem Urethraltheil der Säugethiere entsprechenden und zwei Zellkörpern, wie bei der Gans und der Ente. Findet sich schon beim Straufs ein dem Urethraltheil der Ruthe der Säugethiere vergleichbarer Theil, nämlich die mit cavernösem Gewebe ge- polsterte Rinne, so glaube ich nicht, dafs man den schlauchförmigen Theil der Enten und Gänse einfach dem Urethraltheil des Penis der Säugethiere vergleichen kann. Der Penis jener 'Thiere, mit welchem die Ruthe der dreizehigen Straufse im wesentlichen ganz übereinkommt, hat einige Theile ‘der Ruthe des afrikanischen Straufses, aber noch einige Theile mehr, wovon Struthio camelus keine Spur hat. Gemein mit dem Straufs hat er den festen, nicht ausstülpbaren Theil der Ruthe von fibrösem Gewebe mit der dem Urethraltheile der Ruthe der Säugethiere entsprechenden Rinne. Dazu kommt nun bei den dreizehigen Straufsen, den Enten und Gänsen der aus- stülpbare hohle Theil der Ruthe. In diesem eingestülpten Theil, nämlich auf seiner innern Wand, liegt allerdings die: Fortsetzung der Rinne; aber dieses schlauchartige, am Ende blindgeendigte Organ kann unmöglich mit der Harnröhre verglichen werden, ‚deren 'Analogon die offene Rinne des- jenigen Stücks des Penis ist, welches die Enten, Gänse und die dreizehigen Straufse mit dem zweizehigen Straufs gemein haben. Auch in Hinsicht dessen, was Barkow die Zellkörper der Ruthe nennt, weiche ich von diesem hochgeschätzten ‘Anatomen ab. Barkow meint darunter die,von ihm. beschriebenen Wundernetze oder Tannen- berg’s gefälsreichen Körper an der Basis der Ruthe der Enten und Gänse oder richtiger, ‚wie Bark ow selbst angiebt, hinter den Papillen der Samen- gänge.. Ich finde diesen Körper bei den Enten und Gänsen zwar ganz unge- mein-gefäfsreich, aber die Gefälse haben in ihnen die gewöhnliche feine Ver- theilung..» Die eigentliche spongiöse Substanz, nämlich ganz dasselbe venöse Ziellengewebe, ‘wie. bei: den 'Säugethieren im corpus cavernosum penis et urethrae, liegt bei den straufsartigen Thieren (mit oder ohne entenartigen Anhang des Penis), in’den Wänden: der Rinne der Rutbe als Analogon des corpus ‚cavernosum. urethrae. Da nun die fibrösen Körper der Ruthe der straufsartigen Vögel, welche den corpora cavernosa penis der Säugethiere 24 Müuner über zweiverschiedene Typen in dem Bau der erectilen entsprechen, durchaus solid sind, so fehlt hier das spongiöse Gewebe der corpora cavernosa penis überhaupt und ist an keiner andern Stelle zu suchen. Die gefäfsreichen Körper, welche Tannenberg und Barkow beschrieben haben, haben durchaus keine spongiöse zellige Beschaffenheit, und scheinen mir eine den Vögeln eigenthümliche Bildung zu sein, die, wie man aus feinen Injectionen bei Gänsen sieht, zwar sehr blutreich sein mufs, aber doch keiner eigentlichen Frection und Steifigkeit fähig sein kann. 3) Die dritte Form der Begattungsorgane bei den männlichen Vögeln, welche Barkow, unterscheidet, ist die einfachste, wo nur die gefäfsreichen Körper vorhanden sind, wie beim Haushahne. Hier fehle das dem Urethral- theil der Säugethiere entsprechende Stück der Ruthe. Nach unserer Ansicht fehlt hier sowohl das corpus cavernosum penis als das corpus cavernosum urethrae, und es sind die Begattungsorgane auf die Gefäfskörper an den Pa- pillen der Samengänge, die den Vögeln eigenthümlich sind, und auf diese Papillen selbst reducirt. Ich unterscheide für jetzt folgende Variationen in der Bildung der männlichen Begattungsorgane der Vögel. 1) Zwei fibröse solide Körper, mit einer dem gespaltenen corpus caver- nosum urethrae des Säugethier-Foetus zu vergleichenden, mit caver- nösem Gewebe ausgekleideten Rinne. Ein dritter elastischer, im Innern cavernöser Körper, welcher an der der Rinne entgegenge- setzten Seite des Penis liegt, und das der Eichel zu vergleichende Ende der Ruthe bildet. Der elastische Körper krümmt die Ruthe im Zustande der Erschlaffung und sie wird im geknickten Zustande eingezogen. Die Anfüllung des cavernösen Gewebes im Innern des elastischen Körpers streckt die Ruthe bei der Erection und hält dem elastischen Gewebe das Gleichgewicht. Hierher gehört allein der zweizehige Straufs, Struthio camelus. 2) Zwei fibröse, mehr oder weniger entwickelte Körper, mit einer dem gespaltenen corpus cavernosum des Säugethier-Foetus zu verglei- chenden, mit cavernösem Gewebe ausgekleideten Rinne. Keine Eichel. Dagegen setzt sich das Ende der Ruthe in einen eingestülp- ten schlauchförmigen, zuletzt blinden Theil fort, welcher auch eine Fortsetzung der Rinne enthält und zur Hälfte ausgestülpt werden kann. Ein elastisches Band zieht diesen See, wenn er sich aus- gestülpt hat, wieder ein. männlichen Geschlechtsörgane beid. straufsarligen Vögeln m s.Ww. 95 ‘ Hierher gehören, so viel ich bis jetzt habe ermitteln können, blofs die dreizehigen Straufse unter den Grallen, und die Enten und Gänse unter den Palmipeden. Nach einer Angabe von Perrault (!) würde auch der Storch (der weifse) hierher gehören, dessen Ruthe nach ihm wie bei den Gänsen sein soll. Indefs mufs hier ein Irrihum obwalten. Denn bei Untersuchung eines frischen männlichen schwarzen Storchs, Ciconia nigra, fand ich von dieser Bildung nichts, sondern nur eine undeutliche Spur der kleinen zun- genförmigen Wärze, die man bei mehreren Stelzenläufern an der untern Wand der Cloake antrifft. | Der ausstülpbare blindsackige Theil der Ruthe kann einigermafsen einer weitern Entwickelung der Vorhaut verglichen werden. 3) Zungenförmiges Rudiment der Ruthe, bald mit, bald ohne deutliche Rinne. Hierher gehören mehrere Stelzenläufer. Perrault (?) sagt von der Trappe Oktis tarda: an dem obern Rand des Afters fand sich ein kleiner Anhang, welcher anstatt der Ruthe diente. Am obern Rande des Afters kann indefs die Ruthe nicht sitzen, und es ist die untere Wand der Cloake mit der obern verwechselt. Ich sehe in der That an einer Cirkelfalte im Innern der Cloake und zwar an ihrem untern Theile einen schwachen lip- penartigen Vorsprung, ohne deutliche Rinne, welche vielleicht durch die Muskelcontraction des Sphincters erst entsteht. Ebenso finde ich es bei Ardea stellaris, bei Ciconia nigra, Phoenicopterus ruber. Deutlicher sah ich die kleine zungenförmige Ruthe, nach Art der Lefze des Kehldeckels bei Platalea Leucorodia. Unter den hühnerartigen Vögeln gehören hierher die Gattungen Crax, Penelope, Crypturus. Perrault (?) sagt vom indianischen Hahn: Die Ruthe lag an dem unterm Theile des Steifses, welcher dem Bürzel oder der Schwanz- spitze gegenüber war. Ihre Gestalt war pyramidenförmig und sie hatte vier Linien in der Länge und an ihrer Grundfläche drei Linien in der Breite. Sie bestand aus zween harten Körpern, die mit einigen schwammigen Häut- ‚chen bekleidet waren, welche die höhlichten Körper machten. Von Pene- (‘) Perrault a.a. ©. DI. Bd. p. 249. (2) Ebend. II. Bd. p. 57. (?) Ebend. I. p. 266. 26 MÜLLER über zwei verschiedene T'ypen in dem Bau der erectilen lope cristata sagt Owen (!) the Guan presents a singular exception to the other Rasorial Birds in having a single linguiform pointed penis developed, the sides of which are provided with retroverted papillae, as in the Anserine Birds. Bei Crypturus ist die Ruthe von Nitzsch entdeckt, welcher die Ge- fälligkeit hatte, mir bei meiner Anwesenheit in Halle eine Mittheilung dar- über zu machen und mir die Bildung vorzeigte, wovon ich die auf Taf.T. Fig.5. 6. enthaltenen Zeichnungen entwarf. Die Ruthe ist auch zungen- förmig wie die Lefze des Kehldeckels, hat aber auf ihrer obern Fläche eine Rinne, welche ziemlich lang ist, und schon an der Basis der Ruthe, wo diese sich noch nicht frei über die Haut der Cloake erhebt, deutlich ist, indem sie zwischen zwei zarten Hautwällen eingeschlossen ist. Gegen das freie Ende der Ruthe verflacht sich diese Rinne. Unter den Passeres ist bis jetzt keine Wiederholung einer eigentlichen Ruthe bekannt geworden, mit einziger Ausnahme der Gattung Alecto Less., Textor Temm. Prof. Nitzsch hat mich in dieser Hinsicht auf eine Bemer- kung von Lesson (?) aufmerksam gemacht. Dieser sagt nämlich von Alecto. ‚Le mäle de la seule expece de ce genre offre la particularite trös remarquable dapoir une verge longue de quaire a six lignes et de l’introduire dans le clo- aque de la femelle. Ily a donc chez l.Alecto plus que simple contact dans Vacte de la fecondation? Cette verge est tres apparente dans les peaux, mais surtout tres visible chez les individus vivans. Ich stelle Alecto: vorläufig in diese Reihe, obgleich weitere Untersuchungen uns erst über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit dieser Stellung belehren müssen. — | Die grofsen Raubvögel sollen nach Cuvier höchstens nur eine Warze ander untern Fläche der Cloake haben. Ich fand in mehreren Fällen selbst diese nicht. 3 in Er | 4) Mangel einer eigentlichen Ruthe bis auf die gefäfsreichen Körper an der Basis der Samenpapillen. Diese gefäfsreichen Körper sind selbst wieder sehr verschieden ausgebildet, wie aus Barkow’s Unter- “suchungen hervorgeht. | | Ein vollständiger Mangel einer eigentlichen Ruthe scheint sowohl bei einzelnen Stelzenläufern, als bei der Mehrzahl der hühnerartigen Vögel, der Passerinen, der Scansores und mehrerer Palmipeden stattzufinden. (') 2.0. (?) Lesson zraite @ornithologie. Paris 1831. p. 433. männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s.w. 27 Unter den Grallen vermifste Owen (!) die Ruthe ganz bei Gallinula. Bei den hühnerartigen Vögeln und Passerinen fehlt sie bekanntlich in der Regel. Unter den Palmipeden vermifste ich sie ganz bei Pelecanus Ono- crotalus. | Isa} V. Abschnitt. Von der Analogie der Ruthe der Säugethiere, Vögel und Amphibien. Die merkwürdigen Formen der Begattungsorgane bei den Vögeln sind keine isolirte Bildung. Ein T heil derselben findet sein Analogon im Foetus- zustande der Säugethiere. Ein anderer Theil derselben findet sich wieder bei einigen Amphibien vor, während er bei den Säugethieren nicht vorkommt. Und dieser Theil, nämlich der ausstülpbare Theil der Ruthe, leidet er bei den Amphibien wichtige Veränderungen, welche für die Deutung der zum Plan der erectilen Apparate der Wirbelthiere gehörigen Organe von der gröfsten Wichtigkeit sind. "Bei den Amphibien kann man folgende Versöitddeilienenn in Hinsicht der Gegenwart und der Entwickelung der erectilen männlichen non organe unterscheiden. | 1) Vollständiger Mangel der Ruthe, bei Mangel einer Immission des Samens in die weiblichen Organe und bei ee der er aufser dem weiblichen Körper. Hierher gehören alle nackten Amphibien mit Metamorphöse (?). (!) In the Gallinula, which secks its food in water, there is no penis. Its therefore most probably copulates on land. Todd the cyclopaedia of anatomy and physiology. Aves. p. 355. (2). .Was.die von Nitzsch, Fitzinger, Mayer für den Penis der Coecilien angesproche- nen Theile betrifft, so ist ihre Deutung zweifelhaft. Nitzsch sah nur einen unpaaren ausge- tretenen Penis. Mayer beschreibt die Theile folgendermalsen: „Ganz am Ende des Unter- leibes neben dem Mastdarm oder am Ende des Darmkanals liegen zwei dem Penis der Schlan- gen analoge Körper. Sie sind 2-3 Linien lang, dünn, conisch, sich nach vorwärts zuspitzend, nach dem After hin breiter oder dicker werdend. Sie liegen innerhalb der Bauchhöhle, wohl weil äufserlich am After kein Schwanzende vorhanden ist.’ Mayer Analecten 51. Die Lage dieser Körper ist ganz verschieden von derjenigen der Ruthen der Schlangen, letztere liegen hinter dem After am Schwanze. Bei den Z'yphlops, wo auch kein Schwanz, liegen doch die D2 98 .Möüuuzer über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen ‚2) Einfache Ruthe, bestehend aus einem fibrösen Körper mit Rinne, die mit cavernösem Gewebe ausgekleidet ist, Eichel mehr oder weniger cavernös, ohne elastischen Körper. Hierher gehört die Ruthe der Schildkröten und Crocodile. Es ist hier nicht meine Absicht, eine Beschreibung der Ruthe dieser Thiere zu geben. Ich erinnere nur in der Kürze, um Vergleichungspunkte mit den Vögeln zu erhalten, an die wesentlichsten Formenverhältnisse. Die Ruthe der Riesen- schildkröte besteht aus zwei dicken fibrösen Platten, welche mit ihren innern Rändern in der Mitte aneinander liegen, mit ihren äufsern Rändern sich nach oben und innen umbiegen, vorn aber platt werden und sich in der Spitze der Ruthe innig vereinigen. (Taf. IH. Fig.5. Querdurchschnitt, «a fibröse Körper.) Das Innere der fibrösen Körper besteht aus lauter sehnigen Fasern, die sehr dicht sind, fast wie im Penis der reifsenden Thiere und der Wiederkäuer. Diese Faserbündel gehen von einer zur andern Fläche, meist von oben nach unten gerade durch, und obgleich sie viel weicher sind, als im Penis der Säugethiere, stehen sie doch so dicht, dafs sehr wenig Raum für cavernöses Gewebe im Innern der fibrösen Körper übrig bleibt, welches hier so gut wie im Innern der fibrösen Körper der Vogelruthe zu fehlen scheint. Die Primitiv-Fasern dieser fibrösen Bündelchen sind sehr regelmäfsig alternirend hin und her gewunden. Deutliches, venöse Höhlungen bildendes cavernöses Gewebe kleidet den Anfangstheil der Rinne (e) aus an der obern Fläche des Penis, dessen Rinne hier wie am Straufs-Penis, ein gespaltenes .corpus, caperno- sum urethrae darstellt. Die Eichel besteht ganz aus cavernösem Gewebe. Auf der Oberfläche des Anfangstheils der fibrösen Körper liegt auch caver- nöses Gewebe. Das erstere und letztere wird nicht durch fortgesetztes cavernöses Gewebe verbunden, sondern an jeder Seite der Penisfurche liegt ein starker venöser Canal, von der Stärke des Kiels einer Schreibfeder (b). Dieser Canal verbindet das cavernöse Gewebe auf dem innern Anfangstheil der fibrösen Körper mit demjenigen der Eichel. Der venöse Leiter liegt in der seitlichen Bucht der mit ihrem äufsern Rande sich nach oben und innen umbiegenden fibrösen Körper. Aus diesem Canal gehen kleine Venen in die Penes, wie bei allen wahren Schlangen, binter dem After. S. Müller in Tied. Zeitsch. IV. 2. Taf.xxı. Fig. 17. — Nach Bischoff’s Untersuchungen haben die Coecilien keine Ruthe. Siehe den Nachtrag. | Späterer Zusatz. männlichen Geschlechtsorgane bei d. straufsartigen Vögeln u.s.w. 29 fibrösen Körper, andere stärkere in ein Netzwerk von Venen unter der Schleimhaut der Rinne. Am Boden des venösen Canals liegt die arteria penis, welche sich dann sowohl in die fibrösen Körper als in das spongiöse Gewebe verbreitet. | | Den genannten venösen Canal zu jeder Seite der Rinne des Penis, in der Excavation des fibrösen Körpers, darf man nicht mit dem von Cuvier, Martin St. Ange und Mayer beschriebenen Peritonealcanal (c) verwech- seln, welcher sich, an der obern Seite des venösen Canals gelegen, bis gegen die Eichel hin fortsetzt und hier blind endigt. An der untern Seite des Anfangstheils der Ruthe befindet sich in der Mittellinie der fibrösen Körper ein Fascikel von elastischen Fasern. Beim Crocodil sind die fibrösen Körper viel fester, ohne Spur von cavernösem Gewebe; sie sind nur hinten von einander getrennt, im gröfs- ten I'heile der Ruthe sind sie untereinander verschmolzen, während oben zwischen beiden die Rinne verläuft. Vorn enden sie abgerundet platt und bilden den untern Theil des Endes der Ruthe. Hinten, wo sie ausein- ' ander weichen, ist ihre Oberfläche ausgehöhlt und hier liegt ein starker venöser Plexus, wovon Zweige, ohne dichtes cavernöses Gewebe zu bilden, an der Seite der Penisfurche sich fortsetzen und vorn in das cavernöse Gewebe der Eichel übergehen. Die Eichel ist trichterförmig, so dafs die Aushöhlung des Trichters am Ende der Ruthe ist. Die Penisfurche öffnet sich aber nicht in der Spitze des 'Trichters, sondern setzt sich an der obern Wand des Trichters, zwischen zwei starken wulstigen Säumen fort, so dafs der Halbcanal über das Ende der obern Wand des Trichters noch einige Linien weit, wie eine vorspringende Dachrinne vorragt. Der Trichter besteht grofsentheils aus faserigem Gewebe, die wulstigen Säume der Rinne über dem Trichter sind faserig cavernös; wenn diese anschwellen, kann sich vielleicht die Rinne zum ganzen Canal schliefsen. Der ganze Trichter entsteht dadurch, dafs sich das vordere Ende der Rinne von dem Ende des fibrösen Körpers beträchtlich entfernt, während Rinne und Ende des fibrösen Körpers seitwärts durch cavernöse Wand verbunden bleiben. Cavernöses Gewebe überzieht auch das Ende des fibrösen Körpers. Auf diese Art bleibt also ein trichterförmiger Raum zwischen dem Ende des fibrösen Körpers und demEnde der Furche, die oben liegt. Das Innere des Trichters ist jedoch durch eine fibrös-häutige Scheidewand, die von der Schleimhaut des 'Trichters überzogen 30 Müuter über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen wird, senkrecht getheilt, so dafs diese Scheidewand von der untern Wand der Rinne zur obern Fläche des Endes des fibrösen Körpers geht. Der Zweck einer so eigenthümlichen Bildung der Eichel, die sich durch ihre Festigkeit von der spongiösen Eichel der Schildkröte unterscheidet, ist unbekannt. Im Innern des Trichters ist keine Öffnung. Vielleicht kann man den Trichter mit einer Andeutung der Einstülpung am Ende der Ruthe der dreizehigen Straufse vergleichen, und da der Trichter getheilt ist, so liegt auch, wenn jener Vergleich richtig war, die Erinnerung an die beiden Schläuche der Penes der Eidechsen und Schlangen nahe. Sehen wir ab von den Verschiedenheiten der Eichel der Schildkröten und Crocodile und fassen wir das ähnliche zusammen, so gleicht die Ruthe dieser Abtheilung der beschuppten Amphibien sehr derjenigen des zwei- zehigen Straufses. Die fibrösen Körper enthalten noch kein wahres erectiles Gewebe, dasselbe beschränkt sich auf die Auskleidung des obern gerinnten Theils des Penis; aber die Ruthe des Straufses und dieser Abtheilung der beschuppten Amphibien unterscheiden sich hauptsächlich in zwei Puncten, erstlich in dem Mangel eines elastisch-cavernösen Körpers an der Ruthe dieser Amphibien, zweitens darin, dafs beim Straufs die Rinne im ganzen Verlauf mit cavernösem Gewebe bekleidet ist, dafs hingegen bei jenen Amphibien im gröfsten Theil der Länge der Rinne diese blofs von stärkeren venösen Stäm- men begleitet wird, dafs sich hingegen das cavernöse Gewebe blofs zu den Seiten des Anfangstheils der Rinne und am entgegengesetzten Ende, an der Eichel anhäuft. 3) Doppelte ausstülpbare Ruthe der Schlangen und Eidechsen. Bei den Schlangen und Eidechsen findet sich dasselbe Organ, welches wir bei den dreizehigen Straufsen, den Enten und Gänsen beobachteten, ein eingestülptes und bei der Begattung sich umstülpendes Rohr, aber dieses Rohr ist doppelt vorhanden, ein rechtes und linkes; es liegt auch im ruhigen eingezogenen Zustande nicht gewunden in kleinem Raume neben dem After, sondern ist auch eingestülpt in ganzer Länge ausgebreitet, indem es bei der Länge des Schwanzes dieser Thiere Raum genug erhalten hat, an der unterh Fläche des Schwanzes gegen dessen Spitze hin sich zu entwickeln. ‘Auch darin liegt ein Unterschied dieses röhrigen Penis von der Ruthe der dre- zehigen Straufse, der Enten und Gänse, dafs jener des festen fibrösen 'Theils des Penis ganz ermangelt; dafs das Rohr nicht mehr durch elastisches Ge- männlichen Geeschlechtsorgane bei.d. straufsarligen / ögelnu.s.w. 931 webe, sondern durch einen Muskel nach der Ausstülpung eingestülpt und zurückgezogen wird; dafs das blinde Ende des Rohrs nicht fixirt ist, sondern selbst durch den Muskel eingezogen werden kann, aber auch ganz sich ausstülpen kann. Alles übrige bleibt sich gleich, die Rinne ist im Innern an der Wand des röhrigen Penis vorhanden und beginnt auf jeder Seite der Cloake nahe der Ausmündung des Samencanals; die Rinne (1) wird durch Ausstülpung zur äufsern und dient dem Abilufs des Samens; die Wände der Röhre haben dieselben Häute; auch hier liegt cavernöses Gewebe zwischen ihren Schichten. Nur darin unterscheidet sich das Innere des Rohrs, dafs die Rinne hier bis auf das blinde, vom After entfernt liegende Ende des Rohrs fortgeht. Ich habe hier nicht die Absicht, eine vollständige Beschrei- bung der Begattungsorgane der Schlangen zu geben, welche Hr. Prof. We- ber in Bonn in einer schon vor längerer Zeit ausgeführten, aber nicht ver- öffentlichten Arbeit aufgeklärt, und verweise auf die zur Erleichterung der Ver- gleichung Taf. Il. Fig. 4. gegebene Abbildung der Penes des Crotalus horridus, wovon der eine aufgeschnitten und zurückgezogen, der andere umgestülpt dargestellt ist. Man weils, dafs die Penes der Klapperschlangen und Vipern nicht blofs doppelt sind, sondern dafs sie sich noch einmal gabelig theilen. (Tyson Philos. Trans. Vol. XII. Tab. 1. Fig.2.3.) In unserer Abbildung sieht man diese Theilung des Rohrs sowohl im eingezogenen als im ausgestülpten Ziustande, und wie die Rinne sich ebenfalls in jedem Rohr wieder gabelig für die beiden Blinddärme Jes Rohrs theilt, wie ferner der vom Schwanzende kommende Muskel jedes der beiden Penes sich wieder theilt, so dafs jeder Blinddarm des Penisrohrs ein Fascikel erhält. Bei dem künstlich ausgestülp- ten Penis hat man den Muskel künstlich von seinem Ursprungsende ablösen müssen, weil bei der Rigidität, welche die Theile im Weingeist angenommen haben, die Ausstülpung nicht anders ganz zu vollbringen war. Man sicht ferner in der Abbildung, wie der hintere Theil der beiden Blinddärme jedes Penisrohrs viele Schleimgrübchen enthält, der vordere Theil des Rohrs mit Stacheln bewaffnet ist, welche im eingezogenen Zustande vorwärts, im aus- gestülpten Zustande des Penisrohrs aber rückwärts stehen. Diese Bildung (‘) In der Beschreibung der Ruthe der Schlangen von Emmert (Franque praes. Emm ert diss. de serpentium quorundam genitalibus ovisque incubitis. T ubing. 1817. 4.) ist die Rinne übersehen. 32 .Müusen über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen ist nicht constant bei den Schlangen und es giebt viele Schlangen, wie die Python u. a., bei denen die Schleimhaut des Penisrohrs glatt ist. Bei den Coluber und noch anderen unschuldigen Schlangen ist jeder der beiden Penes ungetheilt, wie bei den Eidechsen, aber man kann die einfache Duplicität des Penis nicht für eine constante Eigenschaft der gift- losen Schlangen und die Quadruplieität des Penis oder richtiger die gabel- artige Thheilung jedes einfachen Penis nicht für eine ausschliefsliche Eigen- schaft giftiger Schlangen halten. Denn ich habe bei Python tigris auch die gabelartige Theilung jedes der beiden Penes bemerkt. Unter den Ei- dechsen habe ich die Bildung der Ruthe bei Ameiva Teguixin und Tupi- nambis elegans untersucht. Sie stimmt im Allgemeinen ganz mit derjenigen der Schlangen ohne Bifurcation der beiden Ruthen überein und wird auch durch einen Muskel zurückgezogen. Bei Tupinambis elegans liegen in der Schleimhaut der ausgestülpten Ruthe sehr regelmäfsige Ziekzackfalten und auch unter ihr am Ende des ausgestülpten Theils zwei Knorpelplatten. Die- ser Knorpel gehört der mikroskopischen Untersuchung nach unter die liga- mentösen Faserknorpel. Mit dem fibrösen Körper der Ruthe der Vögel kann man diesen Knorpel nicht vergleichen, denn dieser befindet sich an der untern Wand der Cloake, der gegenwärtige aber am Ende des Rohrs. Aus diesen Betrachtungen geht hervor: 4) Die Schlangen und Eidechsen haben von dem festen fibrösen Theil des Penis der Straufse,.der Schildkröten und Crocodile, welcher Theil an der untern Wand der Cloake angeheftet ist, nichts. 2) Dagegen haben sie den ausstülpbaren Theil der Ruthe der drei- zehigen Straufse, Enten, Gänse allein mit denselben inneren Be- standtheilen, aufser dafs dieses Penisrohr nicht durch elastisches Gewebe, wie bei den Vögeln, sondern durch einen Muskel ange- zogen wird, dafs ferner das blinde Ende dieses Rohrs nicht an festen Theilen angewachsen ist, sondern selbst bis auf seinen Grund sich ausstülpen kann, wenn der an ihm befestigte Muskel es zuläfst, und dafs endlich dieses Rohr doppelt ist. | Wir haben schon früher erwähnt, dafs die Rinne des Penis des zwei- zehigen Straufses, des festen Theils des Penis der dreizehigen Straufse, des Penis der Crocodile und Schildkröten, mit dem cavernösen Gewebe an der obern Fläche des Penis und in der Rinne, dem gespaltenen corpus capernosum männlichen Geeschlechtsorgane bei d. straufsartigen VFögelmu.s.w. 33 urethrae des Säugethier-Foetus zu vergleichen sei, und diese Ansicht war schon in Hinsicht des Straufses, der Crocodile und Schildkröten die der meisten Schriftsteller über unsere Materie. Hierüber kann kein Zweifel sein. Lage, Zusammensetzung sind dieselbe. Die Rinne des gespaltenen corpus cavernosum urethrae des Säugethier-Foetus sieht auch noch an der Basis nach hinten und oben, während die corpora cavernosa vor und unter ihm liegen. Bei der Direction des Penis von der ursprünglichen foetalen Schamspalte bei- der Geschlechter nach vorn, erhält die Harnröhrenspalte zwar eine andere Direction, nämlich nach unten, aber das Verhältnifs des Zusammenhanges bleibt; ‘der ganze Penis des Säugethierfoetus geht von dem untern Umfang der primitiven Schamspalte aus, wie der Penis des Straufses, Crocodils, der Schildkröte, und die Rinne am Penis liegt bei allen diesen Thieren an der gleichnamigen Seite. Man kann sich die Vorstellung erleichtern, wenn man sich den Penis des Straufses in der Direction zur Begattung denkt; er krümmt sich dann auch so, wie sich der Penis des Säugethierfoetus durch Anwachsung richtet, nach vorn, und die Rinne, welche bei ihrem Beginn an der obern Wand der Ruthe liegt, wird: bei der veränderten Direction des Penis zur Begattüng im Mafse der Krümmung nach unten umgewendet. Die cavernösen Körper des Menschen und der Säugethiere finden sich in dieser Art bei den Vögeln und Amphibien nicht mehr vor. Das cavernöse Gewebe ist nämlich verschwunden, und das Gewebe, welches an den corpora capernosa der Säugethiere'blofs an der Oberfläche derselben und in ihren Querbalken fibrös ist, wird bei den Vögeln, Orocodilen, Schildkröten allein fibrös. Schon bei.den reifsenden 'Thieren und Wiederkäuern ist die Menge der fibrösen Querbalken so aufserordentlich vermehrt, dafs eine Annäherung stattfindet. Dafs.aber die fibrösen Körper den cavernösen der Säugethiere entsprechen, ergiebt sich schon aus ihrer gleichen Lage und ihrem Verhältnifs zu der cavernösen Rinne, die dem corpus cavernosum urethrae entspricht. Mit den Eichelknochen und Knorpeln lassen sich jene nicht vergleichen, denn an ihnen:befestigen sich Muskeln, wie an den cavernösen Körpern der Ruthe der Säugethiere. Die Eichel findet sich als cavernöser Körper unter den Säugethieren noch vor. Bei den Vögeln ist sie blofs dem zweizehigen Straufs zuzu- sprechen; insofern der dritte oder elastische Körper, am vordern untern Theil des Penis, der gegen die Spitze Haupttheil wird, in seinem Innern E 34 MüLuver über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen sehr viel.cavernöses Venengewebe enthält. ‘Unter den Amphibien erscheint die Eichel bei denjenigen wieder, die einen festen Penis haben und ist aus- nehmend deutlich bei der Schildkröte, wo sie dieselben Elemente wie bei den Säugethieren und dem Menschen enthält. Die dreizehigen Straufse haben keine wahre Eichel. | Bei den Schlangen und Eidechsen fehlt die Eichel ganz, aber auch die fibrösen Körper. Aus.dem Mangel der letztern, welche immer vom untern oder vordern Theil der.Cloake ausgehen, ist.es zu erklären, dafs sich bei den Schlangen am vordern oder untern Theil der Cloake gar kein Theil. des Penis befindet, und dafs die röhrigen Ruthen, unähnlich sowohl dem corpus caver- nosum penis als dem corpus cavernosum ureihrae, am hintern Theil der Cloake sich entwickeln. Die letzte Frage ist, ob der ausstülpbare Theil der Ruthe der drei- zehigen Straufse, der Enten und Gänse mit irgend einem Theil der Genitalien der Säugethiere im erwachsenen oder Foetuszustande verglichen ‘werden könne. Ich glaube nicht; denn denkt man sich die gespaltene Harnröhre des Säugethier-Foetus amı Ende der Ruthe versuchsweise in ein zurücklau- fendes, von der Haut des Penis umschlossenes vollständiges Rohr verlängeit, so erhält.man eine völlig.neue Bildung, ein Divertikel am Ende der Harnröhre. Nach meiner Meinung ist dieser ausstülpbare Theil der Ruthe keine Modi- fication irgend eines im allgemeinen Plan der Ruthe der Wirbelthiere liegen- den Stücks, sondern eine ganz eigenthümliche und den Säugethieren völlig fremde Erscheinung, gleichsam eine blinddarmartige V.erlängerung der Ca- vität der Vorhaut oder der Ruthenscheide nach rückwärts. Da nun die Ruthe der Schlangen und Eidechsen lediglich auf den rohrförmigen blindsackigen Theil zum Ausstülpen reducirt ist, so ist zugleich deutlich, dafs diese Thiere keinerlei wesentliche Elemente des Säugethier- Penis mehr besitzen. Die Na- tur, kann man sagen, hat in der grofsen Abtheilung des Thierreichs, in den Wirbelthieren, die ganze Anzahl der Organtheile des erectilen Apparates, den sie benutzt, weder bei den Amphibien noch bei den Säugethieren angewandt. Bei den Schlangen und Eidechsen läfst sie uns nur den einen Theil, bei den Säugethieren und dem Menschen nur den andern Antheil des Apparates er- blicken. Der den Säugethieren zukommende Theil erscheint unvollkomme- ner, nämlich ohne cavernöses Gewebe der corpora cavernosa und mit Spal- tung des corpus cavernosum urethrae, wieder bei dem zweizehigen Straufs, männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s.w. 38 den Schildkröten und Crocodilen. Nur bei den dreizehigen Straufsen, den Enten und Gänsen hat die Natur beiderlei Extreme des Apparates zugleich angewandt, den Säugethier-Typus und Schlangen-Typus im unvollkommenen Zustande vermittelnd; vom Säugethier-Typus hat sie das cavernöse Gewebe der corpora cavernosa penis fallen gelassen und das Gerüste behalten, vom corpus cavernosum urethrae hat sie die foetale Spaltung erhalten. Vom Typus der Schlangen und Eidechsen hat sie einen unvollkommenen Gebrauch ge- macht, indem sie nur eine der beiden Röhren zur Entwickelung brachte. Man hat die gespaltene Eichel der Beutelthiere öfter mit der döppel- ten Ruthe der Schlangen und Eidechsen verglichen. Es bedarf jetzt kaum der Bemerkung mehr, dafs dieser Vergleich nur im Allgemeinen richtig ist. Denn die Entwickelung einer doppelten Ruthenröhre bei den Schlangen und Eidechsen ist keine Spaltung eines einfachen Organs, sondern paarige Ent- wickelung eines ganzen Theils. Die Theilung der Eichel hingegen ist wirk- lich Spaltung und kaum anders zu betrachten, als. die Spaltung des corpus cavernosum urethrae beim Foetus. Die Bifurcation jeder der beiden Ruthen- röhren bei den Klapperschlangen, Vipern und Pythonen und die Bifurcation der Eichel bei den Beutelthieren sind analoge Theilungen in ganz verschie- denen Organtheilen. Am Schlusse dieser Untersuchung dürfte die Bemerkung gemacht wer- den können, wie unrichtig es vom Gesichtspunkt der hier erörterten Gegen- stände ist, die straufsartigen Thiere als solche zu betrachten, welche vom Typus des Vogels am meisten sich entfernend, am nächsten von allen Vögeln den Säugethieren sich anschliefsen. In Hinsicht der Geschlechtsorgane zeigt. sich diese Idee als ganz unstatthaft. Denn die Crocodile und Schildkröten stehen jenem Typus eben so nahe, als die straufsartigen Vögel; die dreizehigen Straufse aber entfernen sich von dem Typus der Säugethiere eben so sehr, als die Enten und Gänse, und nähern sich in demselben Grade den Schlan- gen und Eidechsen. Aber auch die andern Gründe, welche man für die Säugethier- Ähnlichheit der straufsartigen Vögel angeführt hat, sind ebenso fehlerhaft. :Weder das Geschlossensein des Beckens bei dem afrikanischen Straufse, noch der Mangel der Gabel ist säugethierähnlich; denn das Becken der Amphibien ist geschlossen und die Crocodile besitzen: keine Gabel. Ebenso wenig kann ich die Ideen von einer Annäherung der Monotremen an den Typus der Vogelbildung anerkennen. Nähert sich ein Thier in einer E2 36 MÜLLER über zwei verschiedene T’ypen in dem Bau der erectilen Beziehung den Charakteren einer andern Classe, so entfernt es sich meist in anderen eben so weit wieder davon. Nachtrag. Eine briefliche Mittheilung von Hrn. Prof. Bischoff in Heidelberg an mich vom 24. Nov. 1837 enthält einige Bemerkungen über den sogenann- ten Penis der Coecilien, welche ich nicht umhin kann, in diesem Nachtrag zur allgemeinern Kenntnifs zu bringen. Bekanntlich hatte Hr. Fitzinger in Wien bei der Versammlung der Naturforscher in Breslau mitgetheilt, dafs er bei Prof. Nitzsch, dessen Tod wir jetzt betrauern, das Exemplar einer Coecilia gesehen, bei welcher aus dem After ein penisartiges Organ heraus- gehangen, welches Prof. Nitzsch für einen wirklichen Penis hielt, obgleich er dasselbe nicht näher untersucht hat. (Siehe Isis 1834. p.695.) Hr. Fitzinger hatte blofs von dem, was er gesehen, Bericht abgestattet, aber auch das nähere Verhalten nicht selbt untersucht. Hrn. Bischoff stieg des- halb der Verdacht auf, ob das beobachtete penisartige Organ nicht ein um- gestülpter Theil der Oloake oder der mit dem Mastdarm verbundenen Ab- dominalblase gewesen sei. Hr. Bischoff untersuchte zunächst in Wien 5-6 ziemlich grofse Exemplare von Coecilia annulata, welche von Hrn. Natte- rer aus Brasilien mitgebracht waren. Nur eines dieser Exemplare war un- verletzt, diefs war ein Weibchen. Bei den meisten anderen waren die Ein- geweide ausgeschnitten. Allein bei keinem der anderen war Hr. Prof. Bi- schoff im Stande, auch nur das Geringste zu entdecken, was einem Penis ähnlich gesehen, und doch war bei den meisten die Cloake mit der Abdomi- nalblase noch vorhanden. Sollten, fragte er sich, auch alle diese Weibchen gewesen sein? Dafs bei dem Exemplar von Prof. Nitzsch eine Täuschung obgewaltet, wurde Hrn. Prof. Bischoff zur Gewifsheit, als er bei einem Naturalienhändler in Wien eine Coecilia annulata sah, aus deren After: in der That etwas heraushing, was er alsobald für die umgestülpte Abdominal- blase erkannte. Gerade so, versicherte Hr. Fitzinger, jenen Theil an dem von Prof. Nitzsch beobachteten Exemplar gesehen zu haben. Hr. Prof. Bi- schoff zweifelt daher kaum, dafs es sich auch so mit dem von dem Inspector Robermann der Versammlung der Naturforscher vorgezeigten Exemplare verhalten wird. männlichen Geschlechtsorgane bei d. strau/sartigen Vögeln u.s.w. 37 Erklärung der Abbildungen. Tafel 1. Fig. 1. Ruthe des afrikanischen Straufses von unten. . Mastdarm. Sogenannte Harnblase, die Fortsetzung des Mastdarms. Heber der Ruthe. Sphincter ani. Portion von der innern Lage des obern Theils des Sphincters, welche sich an den Ruthenheber anschliefst und an dem fibrösen Körper %& ansetzt. d. Rückieher der Ruthe. d’. Fortsetzung desselben und Insertion in der Rinne an der untern Seite der fibrösen Körper. e. Zweiter Rückzieher der Ruthe. e'. Fortsetzung desselben und Insertion in der Rinne an der untern Seite der fibrösen Körper x. e”. Fascikel des Muskels e, welches sich an der Seite des fiıbrösen Körpers in der Gegend der Mitte der Länge der Ruthe anheftet. x. Fibröse Körper der Rüthe von unten. Y- Untere Kante des vordern Theils der Ruthe, wo der elastisch-cavernöse Körper liegt. z. Haut der Ruthe vom hintern Theil der untern Fläche der Ruthe abgelöst. Fig. 2. Ruthe des neuholländischen Casuars von der untern von der Cloake abgewandten Seite. aaaa. Kingestülptes Rohr der Ruthe, von Fascikeln elastischen Gewebes eingehüllt. d. Elastische Platte, den Zwischenraum der Schlinge des Rohrs ausfüllend und von allen Seiten sich über die Oberfläche des Rohrs ausbreitend, sie geht von der untern Fläche des fibrösen Körpers x aus. &. Fibröser Körper der Ruthe. y- Sphincter ani. z. Ruthenheber. Fig. 3. Clitoris des afrikanischen Straulses. a. Basis, auf der untern Wand der Cloake aufsitzend. db. Freies Ende. c. Rinne der Cäkoris. Fig. 4. Clitoris des indischen Casuars. a. Basıs. db. Ende. c. Rinne. ; d. Öffnung am Ende der Cäitoris, wo sich die Rinne in einen an der untern Seite der . Clitoris fortlaufenden Canal einsenkt. EN 38 Müuten über zweiverschiedene Typen in dem Bau der erectilen Fig. 5. Cloake und Ruthe eines Crypzurus. Hautwulst am Sphincter ani. Circuläre Hautfalte im Innern der Cloake. c. Mastdarm. Zungenförmiger Penis mit der Furche an der obern Seite. os .6. Öffnung und untere Wand der Cloake von Crypturus. a. Hautwulst am Sphincter ani. d. Hautfalte im Innern der Cloake. c. An der untern Wand der Cloake angewachsene Ruthe. d. Freier Theil der Ruthe. Rinne der Ruthe. ei) f. Hautwülste, welche die Rinne begrenzen. Tafel I. Ruthe der Rhea ameritana.. Fig.1. Ruthe der Ahea americana von unten. . Mastdarm, untere Seite desselben. Ein Fascikel der Längsfibern des a, welches a an dem Sphineter Testsetzt. Ureteren. .. Samenleiter. E. Angewachsener Anfangstheil der fibrösen Körper der Ruthe. Das hintere Ende war an = Präparat durch einen Schnitt in den Sphincter getheilt. Sie sind mit der untern Wand des vordern Theils des Sphineters verbunden, und unter sich äinnig verwachsen. | e’.e' Fortsetzungen dieser Körper, welche sich trennen und über ‚einander wegschieben, &’ gelangt unter e’ und von seiner Seite auf die entgegengesetzte, e’ gelangt über ®’ und 1. A a. B. Bursa Fabrici. C. D E auch auf die entgegengesetzte Seite. F. Ende des festen Theils der Ruthe. G. Rinne der Ruthe, welche sich gegen das Ende der Ruthe von der obern Fläche der Ruthe nach rechts, unten und dann nach links dreht. | fp. Ränder der Rinne. H. Öffnung am Ende des festen Theils der Ruthe, welche in das Rohr OMN Führt: I. Sphincter ani, in der Mitte der untern Fläche künstlich der Länge nach getheilt. &. Vorzieher der Ruthe. Sein Ursprung von der:innern Schichte des Sphincter ani ist hier verdeckt, aber seine Insertion am Seitenrand und an der untern F läche der Basis des fibrösen Körpers ist sichtbar. L. Zurückzieher der Ruthe. Man sieht in dieser Abbildung blofs das Ende der beide Zurückzieber LL, wie sie unter dem Vorzieher der Ruthe K hervortreten, und sich in der Rinne zwischen beiden sich theilenden fibrösen Körpern =’ = e’' festsetzen. MNO. Eingestülptes Rohr der Ruthe. =, M. Windungen des Rohrs in: der Ruhe. ‚Sie sind aus ihrer natürlichen Lage zwischen dem festen Theil der Ruthe, Sphincter und Haut: des Afters etwas zur Seite gezogen. männlichen Geschlechtsorgane bei d. straufsartigen Vögeln u.s.w. 39 N. Angewachsenes blindes Ende des Rohrs. Es ist in der Mitte der untern Seite der fibrösen Körper befestigt, da wo sie sich getheilt haben. | O. Das andere Ende des Rohrs oder derjenige Theil, welcher mit der Öffnung H am Ende des festen Theils der Ruthe in Verbindung steht. Bei O ist am Präparat in das Rohr eine künstliche Öffnung gemacht und eine Borste gegen die Öffnung 7 am Ende des festen Theils der Ruthe durchgeführt, wie in der Abbildung angegeben ist. P. Haut über dem Sphincter ani. Fig. 2. Die Bezeichnung ist dieselbe wie in der vorigen Figur, und alles in derselben Lage, mit Ausnahme des röhrigen Theils der Ruthe. Dieser ist am Präparat an der Öffnung H herausgezogen, so dals sich die Ruthe bis auf das Doppelte ihrer Länge ver- grölsert hat. ist das Ende des frühern festen Theils der Ruthe, entsprechend F' in Fig. 1. ist die Rinne am Ende des festen 'Theils der Ruthe, entsprechend G in Fig. 1. Auch sind f und ® die Ränder dieser Rinne, wie in Fig. 1. H ist die Stelle, wo in Fig.1. sich die Öffnung befand, welche in den röhrigen Theil der Ruthe führte. M ist das umgestülpte Rohr, dasselbe was M in Fig. 1. f' und &’ sind die Ränder der Rinne des ausgestülpten Rohrs, die Fortsetzung der Ränder f und & des festen Theils des Rohrs Fig. 1. und 2. Auch ist 5, die Rünne zwischen diesen Säumen, die Fortsetzung von @ Fig.1. und 2. N. Das angewachsene blinde Ende des röhrigen Theils der Ruthe, dasselbe was N Fig. 1. Se Tafel IH. Fig. 1. Cloake der Rhea americana von oben aufgeschnitten, der Schnitt theilt auch die Bursa Fabricii in zwei seitliche Hälften, welche auseinander geschlagen und aus der natür- lichen Lage gebracht sind. Man sieht in den Uro-genital- Theil der Cloake und auf die zur Abführung des Samens dienende Rinne an der obern Fläche der Ruthe. A. Mastdarm. a. Fascikel der Längsfasern des Mastdarms, die sich an den: Sphincter heften. A’. Inneres des Mastdarms. A”. Cavitas urogenitalis der Gloake. A”. Sphincterartige Klappe zwischen Mastdarm 4’ und’ Urogenital-Theil' der Cloake .4”. ‚ B. Schleimhaut an der obern Wand der Cloake, der Länge nach getheilt. B’. Bursa Fabrici, von der obern Wand der Cloake ausgehend, über a hintern Theil der Ruthenfurche. C. Ureteren, sie öffnen sich (c) im Urogenital- Theil der Cloake. | D. Samenleiter, d Papillen derselben im Urogenital- Theil der Cloake, hinter’ und unter den Öffnungen der Harnleiter c. e. Ruthenfurche, mit cavernösem Gewebe und mit Schleimhaut ausgekleidet. e'e' Gabeliger Anfang der Ruthenfurche im Boden der Cavitas uro- genilalis. In den Anfang der Furche auf jeder Seite ist die Papille des Samenganges ‘4 gerichtet. f. Ende der Rinne am festen Theil der Ruthe, sich nach rechts und unten wendend. 3. Schleimbaut an der obern Fläche der Ruthe. Darunter liegt cavernöses Gewebe. 8’. Cavernöses Gewebe. 3 ig 40 Müuter über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erectilen I. Sphincter der Cloake, an der obern Wand der Länge nach getheilt. K. Innere Lage des Sphincters, von ihr geht der Vorzieher der Ruthe X Tab.II. Fig. 1.2. ab. L. Zurückzieher der -Ruthe. Die Fortsetzung sieht man unter Z Tab. II: Fig. 1. 2. $. Ein breiter Muskel, der zwischen den Vorzieher der Ruthe X, der oben die innere Lage des Sphincters bildet, und den wahren Sphincter 7 tritt. Wahrscheinlich ent- springt er von festen Theilen. In dem Präparat, so wie ich es vorfand, war sein Ursprung natürlich nicht mehr zu erkennen. Nach hinten verliert er sich zwischen beiden Lagen des Sphincters in eine Aponeurose, welche zwischen beiden Lagen des Sphincters verläuft. Er zieht den After und überhaupt die Cloake vorwärts und ist ‚wohl der Zevazor ani. P. Haut über dem Sphincter ani, der Länge nach mit dem Sphincter und der Schleim- haut der Cloake getheilt. Fig. 2. Dieselben Theile der Rhea americana wie Tab. I. Fig. 1. mit gleicher Bezeichnung. Aber das in Tab. II. Fig. 1. gewundene Rohr des Penis ist hier straff nach der Seite gezogen, so dals man die Ausbreitung des elastischen Gewebes sieht. N. Angewachsenes blindes inneres Ende des Rohrs. Die Befestigung ist an der untern Seite der fibrösen Körper ın der Mitte. 0. Äufseres Ende des Rohrs, welches mit der Öffnung des Penis 7 mmol X, Strang des elastischen Gewebes, welcher von der untern Wand der fibrösen Körper in der zwischen ihnen befindlichen Rinne ausgeht, sich auf die Hälfte O des Ruthen- Rohrs wirft und sich an der Seite desselben schweifförmig ausbreitet. Y. Elastisches Gewebe, welches auf der zweiten Hälfte des Rohrs eine ganze äulsere Schichte oder äufsere Haut bildet. Dieses elastische Gewebe geht von derselben Stelle, wo X, aus, und wirft sich zunächst auf das blinde Ende des Rohrs, von dort auf die äulsere Oberfläche der ganzen innern Hälfte des Rohrs bis M. Hier bei M ist die Stelle, wo das elastische Gewebe aufhört, vollständige äufsere Haut des Rohrs zu sein. Von H bis O und M ist innerlich in der Höhle des Rohrs an der Wand des- selben die Rinne angebracht, welche man an dem ausgestülpten Rohr Taf. II. Fig. 2. g auswendig sieht. Bei M hört inwendig die Rinne auf. Der Theil des Rohrs von 7 bis ans blinde Ende O ist ohne Rinne. Fig. 3. Mittlerer Theil des Rohrs der Ruthe von Ahea americana, ee huigen, O. Theil des Rohrs, worin die Rinne. _ f’ #. Ränder der Rinne, aus aufrechtstehenden Hautsäumen bestehend, entsprechen f’ # Tab. II. Fig. 2. | 8. Rinne zwischen beiden Hautsäumen, entspricht g Tab. II. Fig. 2. N. Theil des Rohrs, in welchem sich keine Rinne befindet, und die innere Haut nur ‘ Querrunzeln zeigt. M. Stelle, wo der eine und andere Theil des Rohrs aneinandergränze, une der Stelle M Tab. III. Fig.2. Fig. 4. Ruthen von Crotalus horridus. Die eine Ruthe ist ausgestülpt, die a ist in ihrer natürlichen ruhigen Lage an der Unterseite des Schwanzes, aber der Länge nach auf- geschnitten. A.. Mastdarm. B. Cloake. = männlichen Geschlechtsorgane bei d. str aufsar lisen Vögeln u. s. w. 41 C. Ureteren. D. Samenleiter. E. Öffnungen für den Austritt der Penes. FF’. Ruthe der linken Seite, aufgeschnitten. F. Einfacher vorderer Theil des Ruthen- rohrs, F’ hinterer doppelter Theil des Ruthenrohrs mit blindem Ende. 'f. Stacheln an der innern Wand des Rutkenrohrs. f'. Zellenartige Bildung der innern Haut in den blinden Enden des Ruthenrohrs. G. Rinne des einfachen Theils des Ruthenrohrs. G’ G'. Rinnen des doppelten Theils des Ruthenrohrs. H. Muskel der Ruthe, und zwar nen einfacher Ursprung von den hintern’Schwanz- wirbeln. H’ H’. Vorderes doppeltes Ende des Muskels, an die blinden Doppelhörner sich befestigend. IT‘. Ausgestülpte rechte Ruthe. 7 einfacher Theil derselben, 7’ doppelter Theil. g. Einfacher Theil der Rinne. 8’. Doppelter Theil der Rinne. h. Muskel der Ruthe und zwar einfacher Theil desselben, von seinem Ursprunge künst- lich abgelöst. Die zwei Köpfe liegen jetzt im Innern der ausgestülpten Doppelhörner des Ruthenrohrs. Zu bemerken ist, dafs um einen solchen Grad von Ausstülpung an dem todten Körper hervorzubringen, es nothwendig gewesen ist, den Ursprung des Mus- kels am hintern Ende des Schwanzes abzulösen. Im lebenden Zustande wird die Aus- dehnbarkeit des Muskels die Ausstülpung des Ruthenrohrs gestatten. Fig. 5. Quer-Durchschnitt des Penis einer Zestudo Mydas in der Mitte seiner Länge. .a.a. Fibröse Körper. b. b. Venöser Sinus. c. c. Peritonealcanal. d. Schleimhaut. e. Von der Schleimhaut ausgekleidete Rinne des Penis. f. Hautsäume der Schleimhaut, welche die Rinne oben begrenzen. ‚ie = % ch ec N IÜÄN IN IREN SI FREIEN Ku \ IN m); Ze DEE NVRETETT il nr N SI ) SH 7) N, WIHAN N } N) GL hi AILTTFTESTL SER 27 SERZ era 7 LIX OR. RZ ER IR 1% DR x BR RR Z Y> TabI. CB Weber sc. ” enser Le. TABU. DH enter, een Strg VE36. ZR 7 N ir Y 727705 Chlor 7 2 W273 rs N a Kr 2 4077 7 Rt es Gysi PER * a a n Bye za 1 ET ng, Due a re a Bas ö <<. [Fe = en 2 mn . En u a ie 7 PEHB ® Ä y u Fr 0% ee np Ein avi EEE i en ne - nn TEE EI N er ’ 2. a. ton ur uheel ie) Wu: L. ri % rd LE 220 2 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES Emm |