MONADEN U.XD "TI I/1'PHAN1 ASIE. ,"'DN J. j1-'nOHSCIIAlVIlVIER PROFEsson DER PHILOSOPIUE IN :l\1 ÜNCHEN. 1\11T N lIlEN. TI1EODOR ACKERlYIANN. 1879. V orrede. E8 \var 7.n er\vartcn, ùass del' Versnch piner nonon phi- losophischen 'V oltauffassung, del' El'klÜrnng dol' 'Velten;chein- Hng'en uncI do 'V e1tproee se aus Eillonl Grnndp1'ineip, ,vio er in lueilleln Werke die "Phantasie aIR Grundprincip des "\V cltpl'oces es" Darstellung- fatHI, in Deutschland, wo so viele philosophische Sy::-;tenle bestehen und ich zur Geltung zu bringen snchen, nicht aisbaid ve1'stÜnclnisssuchende Prüfnng finden, noeh 'weniger sogleich bereihvillige Anerkennung e1'- langcn \verde. Unl so weniger, als derselbe nicht schon boi ::-;oinÐlll Er cheinen von einer Coterie gehalten und getragen \vard, denl1'oclaulenvorwÖhnten Pnblikum sich geräuschlos dar- bot und schon dnrch den Titel manches -V orurtheil erweckte. In del' That \val' es VOl' Allem die El'weiterung des Begriffes "Phan- tasio" und die Erhebung die8er zum Grundp1'incip, was Be- den ken und -\..nstoss erregte - und als unstatthaft erschien. )Ian achtet dabei offenba1' mehr auf den äusserlich Üblichen Spraeh- gebrauch, als auf das 'Vesen und die wahre Bedeutung des 'V ortes und dOl" bezeichneten Sache selbst. "\Venn das \V ort alhlliihlieh eine einseitige uncI nul' eigensehaftliche odeI' aueh geracIezu eine kleinliche Bedeutung erhalten hat, so ist diess kein Grund, clie ,vahre Bedeutung fÜl' Ìlurner fallen zu la - , son, auf eine clerselben gernÜsse Erweiterlulg zu verziehtell uncI büi clenl luissbräuchlichon odeI' beschränkten Sprachge- brauch zu verharren, bIos ,veil er nun einnlal da und seit l' V ut'J'cde. gel':lluncr eit, \venn allch in seh1' sdnvankondcl' 'Veise, hoi- lnisrh ist. Dor seltsalllo Gl'llllfh;atz: \veil e Li her u war, InllS es inllller und ewig su bloibell, und: ,yoil cs bishel' nicht o \yal', darf os aurh flil' all ZUkUllft nicht o ,,'en1en - ]ulun doch ill dol' Philosophip kein0 Geltung habcn! Es gellwhnto diess duch gar zu sehl' an don Grundsatz del' ::-;rhu- la tischen und piipstliehen 'Vilchter ùer .,gosundon kin'h- lichen" Lehre, dass "sontentiae nO,al' et inauditae hilosophen als auch boi don Xaturforsehern, so\ycit diese ÜLerbaupt das Gobiet del' }>jlÎlo- sophie d. h. del' .Fol'schung nach Grund und 'Vesen dès Da- seins und Geschehells betl'oton. Abel' es ist gl'üsstonthoils nicht die sh'ong einhoitlich dynal1llsche Richtullg drs l\Ionis- IUUS, die sich hiebei gelteud macht, sonùeI'n del' vielhoitliehc, illdividualistisl'he uder atonÜstÜsche )Ionismus oder )Ionado- logismus ist vol'herrschend, inde111 er pinoza's J\Iunisnlus dol' Substallz lllit Leibuizens Illdividualisnlus del' Jluna- dologie zu vorbinden sueht. Del' l\Iunisnuls llälUlich, ù. h. die Behauptullg del' Einheitlichkoit und IdelltitÜt düs 'Vesens kanll selbst \vieder z\yei vel'schiedone .FOl'lllOn an- nelullen ulld hat sie angeno llllnell. EllÌ\\reder ,virù aus del' Ureinheit des \r esens dio Vielheit del' Erscheinullgell abgo- leitet und \verden diese nul' als versch\\"indeuùe Momento odeI' Iodi ( Iodifikationen) dol' Eiuen ubstallz aufgefasst; uder (lie ,.,. iellieit gilt selbst als eine ursprüngliche UllU ùas Grundprincip aIler Gestaltung ist I1icht cine Einheit, sonùerJl cine Yîelheit eil}f lChcr oder geradezu ullriiumlichér \VesCll. J CliC Autra sun()' des \r elt r U'illei p s und seiner BetlÚiti(ruuO' b b b -ist als U} luunisehe die ejgentlil'h 111Ullistisehe; dicse ist illUi- yiùuali::;tiseh uder lllunadulugiseh und kalln als eutschieuen 111unistÜ;eh dOll1 "r o::-;en Jlaeh Bur dann betl'achtet werdell, \venn aile )Iulladon oùor letzte ÏJHlivicluelle 'V eðon cinhcitcn al , u1l- kUllnnen gleiehal'tig in l\.:l'aft und \V OSOll autg'efa t worden. Heide Riehtungon leiden offenbar an einer gewissell Eillseitig- keit lUlU Besclu'änkthoit dio sie sich auch (re g 'on::;eitiO' ZUlU , b b Y.orwurf nlfi( .hull. Die tl'eng lllUllistisehe uuer Uj naullsl'he Einleitung. :3 konlmt aus del' Einheit heraus Zit. keiner \virklichen realen Vielheit und Indiyidualisation; die indiyidualistische oder nlonadologische dagcgen YCrInag zu keiner \virklichen Einheit UllÙ fi:uchtb u'en Synthe e zu konllllen, es sei denn durch ein güttliche \V underwirken - \vie \vir pätel' sehen \verden. Dieselllllonistischell oder nlollistisch sein wollcnùen, den Dualisnlus verneincudell "\Veltauffassungell gegenÜber hat (las \Verk: "Die Phnnta ie als Orundpl'ineip des \Veltprocesses" (JlÜllrhen. Th. Ackcl'nlallll 1877) eine \Velterklärung aus eincnl allgenH inen Pl'ineipe versucht, das zugleich die For- derung' dcI' \vesentlichell Einheit cIer \Velt uncI del' \virklichen Realitiit del' Illdiviùuell innerhalb dcrselben zu el'füllen vernlag. Also cine Erklärullg aus Eillenl PI111eipe, das bei seiner Einheit zugleich in schÜpferischem "\Virken \virkliche, nicht bloss seheinbare lndividuoll hervorbringt. Dieses Eine srhüpfol'isehe, die ,Tielheit und dio Enbvicklung del' individuellon \Vesen hervorbringende und gestaltende Prillcip des 'Yeltprocesses \vird aIR >>Phantasie<< bezeichnet, selbstverständlich in einelll ,veiteren Sinne des \V ortos als inl ge\vühnlichen Sprachgebrauche. Es \vurde del' V"ersueh gen1acht, sowohl die Annalllne del' 'V eltphanta ie als Princip des ,yo eltpl'ocesses überhaupt zu begrÜndell, als auch die Bethätigung und zugloich Entwicklung desselben als objec- tiye Gestaltungspotenz del' N atur in den Organisn1en und lebendigen \V esen darzustellcn; insbesondere aber zu zeigen, ,vie cIa objective, real uncl unbewusst wi1'kende Princip alhnählich zur Subjectivität gelangt, psychisch winl, durch Sillnesthätig- keit uncl Enlpfinùung ZUlU Be\vusstsein gelangt, elldlich ZUlU l\lonschengeiste sich potenzirt und in dieselu Be\vusstsein und Selbstbe\vusstsein erlangelld in die Dreiheit del' sog. Seelen- odeI' GeistesvenllÜgell, GenÜith, Intelligellz und \Villell sich erschli esst. Es \vurde schon in diesenl "\Verke im Laufe del' Unter- suchungen auf andere philosophische Syst81ne, insbesondere auf deren Pl'ineipicll dos 'Veltgosrhehens und del' Erkennt- 1* 4 Einleitung. niss desselben Rücksieht genoIDlllen, UDl die eigene Auf- fassung näher zu beleuchteu uud zu begrÜlldell. Da diess indess hauptsÜchlich nul' bezÜglieh del' verwalldten, eigent- lich monistischen und dynê:lnllschen ,yo elterkHirungen geschah, und nUl' flüchtig oder andeutullg:::nveise bezÜglich del' Dlona- dolugischen oder individualistischen, so .will im Fo]gellùen noch speziell die nähcre Ausoillander:::;etzung n1Ït diesen ver- sucht ,verden. Die:::;s gesehieht durch kurze Darstellung und Kritik del' betreffendell Principienleh1'en und dureh Verglei- chung derselben mit der Erkläl'ung aus dol' schöpferi:::;chell Weltphantasie. Um indess die Orielltirung, Vergleichung und 1Vül'digullg zu erleichterll, empfiehlt es sich, dem kritischen Theile einen positiven vorauszuschicken, welcher eine kurze, übersichtliche Darstellung un serer eigenen Erklärung des Weltprocesses zu geben hat. Es empfiehlt sich dies um so mehr, ùs sich bei Beluiheilung des genannten Werkes viel- faches Nichtverständniss und noch mehr fissverständnisse ge- zeigt haben, \velche womöglich, beseitigt werden sollell. So ist del' erste Theil del' folgenden U ntersuchung del' näheren Orientirung über die Weltphantasie gewidmet, del' z\veite dagegen del' Darstellung und Kritik del' verschiedenen }Iodi- fikationen del' ..\Ionadenlehre und deren Vergleichung Jnit del' 1VelterkHirung aus del' Phantasie als Grundprincip des 'Veltprocesses. I. Die schöpferische Weltphantasie llll(l die Erl{liirull des 'Veltprocesses aus derselben. Es kann sich hier nur urn eine kurze Uebersicht dessen handeJn, was in den1 Werke Übel' "die Phantasie als Grund- prinrip des Weltprocesses" ausfÜhrliche Erörterung und Dar- stellung gefunden hat. IT nd zwar soIl das besonders hervor- gehoben \verden, ,vas einerseits als das Wichtigste dieser neuen We1tauffassung betrachtet werden muss und anderer- seHs doch noch mn wenigsten Beachtung und Wfudigung gefunden hat. Zugleich aber muss diese Uebersicht und Orientirung Über die ::-;chöpferische Weltphantasie lmd ihre Wirksamkeit dahin zielen, die richtige WÜrdigung del' ver- schiedenen Arten del' lonadologie anzubahnen, welcher del' zweite Theil dieses Versuches gewidmet ist. 1. Die Pbantasie als Princip des Weltprocesses. SoIl eine einheitliche philosophische Weltauffassung ge- ,vonnen werden, so n1USS ein allgemeines Princip des Welt- prozesses gefunden uncI daraus das Allgemeine wie das Be- sondere erklärt odeI' abgeleitet werden. Dieses Princip muss einheitlich sein, zugleich aber auch schöpferische :Macht odel' 6 Die schöpfcrischo 'Voltphantasio u. die El'kHirungdos \Vcltproces::;cs. Fruchtbar1.eit besitzen, lUll die Vielheit del' Dinge, insbeson- dere del' indi \-iduellcn "\Vesoll luÜglieh und bogroiflieh Zll Ina- chen. E miis en sich daraus die äusscren \vie dio inlloroll Oostal- tungen des Da eins, die äus erell BOl'lnen und organischon Gliederungen, ,velcho die Einzehve en zeigen uncI die in- Heren psychischen I\:räfte und Bethiitigullgcn cI'kläroll lasson, ohne da 8 e nutlnvendig ist, noell ein bosolldere neHe Prineip zu diesem Behufe anzune}llnen, \vie dor Dualisll1uS zu thun pflegt. Dio plastischen Pormen rler Dinge, die teleologischen Anordnungen uncI die eeli chen Thätigkeiten ::-;ollen ab 'V ork und Offenbarung Eill und dersolboll GI'llndkraft aufgefasst w"erden - woùureh 7.ugleich das inl Gr illzgobiote yon 11}1Ï- losophie und N ahu'wisscnschaft viol erÖrteI'te Problen1 del' Ent- stehung ùos Organischen und dol' EUlpfillclullgsfiihigkeit 01110 Lösung erhaltcll kann. Als solch ein allgolneillos "\Veltprillcip ist nun in deJll genanllten 'Verke dio "Phanta:Ûe"' goltond geJnacht. D. h. das allgellloine, einheit1ieho und cIoeh Yielheit und lal1llieh- faltigkeit schaffende Priilcip ist anfgofasst in 'Veson und Bo- thätigungswoise nach Ánalogio jener Seelen-l(raft unù - Thä- tigkeit, die luan aLs l)hanta ie zu hezeiehnen pt1egt. "\V onn man sich also dieses "\Veltprineip in seineJll -\Vesen und soi- ner Thätigkeit yorstellig und cIeutlich luaehen \vill, su ge- schieht diess anl angen1esscnstell dadurch, dass nlall sieh dasselbe duI'cl1 Vergleichullg lllit del' lllenschlichon Phallta io und ihrer rrlliitigkeit Zll orklären ueht, abo es als chÖpfo- rische oder bildonde 'V eltphanta ie auffas t. Unter "Phantasio" pflcgt man zwar zunäch::;t und go- wöhnlich nul' das V Orlllögen des :JIenschongeistes zu ver- stehon, ::;ich solehes innorlich, inl Bo\\'u t ein zu schafl'en oder vorzu tellcll, ,vas gar nicht ox.i tirt odor \vcnigstOlls ehvas so vorzustellen, wie es gar nicht ist, ::;ich Chi1niiren zu hilden, Luft::;chlös er zu bauen, Träuluerciell hin ugobell. DanÜt sind immerhin chon zwei Rauphnolllonte diosor Seelenfähig- keit angedeutet, niillllich das lLùs gloichsanl chöpferi chen 1. Die Phantasie aIs PrÏlH'ip <.les 'Yeltprocesses. 7 'Virkens, des inneren Schaffens des Kichtseielldell, und das del' 'YillkÜT, de freiell, an Gesetze ich nicht bindenden Gcbahrens. Durch ein drittes lonlent abel', das des inneren Gcstaltcns, des HelTorbrillgens innerer Bilder oder Erschei- nungon \yil'kt die Phantasie bei anen geistigen Thätigkeiten dc Erkennens, des \V o11ens una selbst del' GefÜhle nùt und er,yeist sich aIs Grundbedingung yon allen. *) Sie zeigt sich daclurch als das VerJllögen, das Geistige in sinnliche (oder sinnlich-ps chische) inn ere FOl'lllen, V or tellungen zu bringell, dadlu'ch denl eigenen Be\yusstsein erfassbar, yerständlich zu Inachell und zllgleich die Iittheilung an Andere zu ennöglichen. Unlgekehrt aber ist dlU'ch dieselbe del' Geist auch fähig, das Aeusserliche, Ungeistige Ïllllerlich lmd gei- stig 7.U l'eprocluciren, dadurch zu ver:::;tehen und in geistigen Besitz zu verwandeln. So vel'bindet und vel'lllittelt. gel'ade diese Seelelùrraft das Geistige ulld das Sinnliche llliteinander, fa::-;st daher beides ge\vissel'luassen in sich und differenzirt sich in Beides. Zugleich er,veist sich diese Phantasie als das beståndig Thätige, ullaufhörlich 'Yil'ksanl e, \vie die bei be,yu ter, bestiuullter Geistesthiitigkeit beständig alldringenden verschiedenal'tigen V orstellungen, Einfälle u. s. W. zeigen, und \vie insbe Olldel'e au<.'h die TrålHne beurkunden. Sie \virkt iUl Gehicte des Unbe\vussten ebenso ,vie Ï1n Lichte des Be\vusstseins und yennittelt auch z.wischen cliesen boiden Gebieten den Uebergallg, All' diese I igenschaften del' sog. Phantasie in1 ge\vöhnlichen Sinne (V ol'stellungsverIuögen, Einbildungskraft, ErinnerullgS\-erluÖgell und freie psychische Gestaltungskl'aft in sich schliessend) zeigen, dass sie Ün sub- jectivell geistigen I.ieben des )Ienschen das eigentliche ]'ac- tohUll sei, cIa sie bei allell Geistesfunctionen irgend,vie thä- tig oder llÜtthätig sich er,veist. Oh11e sie kann auch im gei- stigell Gebiete llichts geschehell, da sie allenthalben den gei- stigen Gehalt erst zur Erscheinung, zur Offenbarung und *) S. Die I lullltasie als Grundprillcip des " eltprocel:)se8 S. 73-157. 8 Die sch()pferÏf;che ".. c1tphnntaHie u. die ErkHirung des We1tprocesses. dadurch zunI ,r eI'ständniss bl'illgt. IDnwiederum ist sie auch I)ra('ti ch "Tir]\: :nn, da zu jeder Art yon l)lan- oder lrlee- Rca1isiru ug- das V ol' tellen nöthig i t, das Bild des zu Erstre- benden als Ziel v(Jr chwebt, \velchcnl gÐ1uiiss aIle Thätigkfìit einzuri('hten teleologi:..;ch zu gestalten ist. - Es ist aber in besolldere del' Ulllstand, dass die o psychische Gestaltungs- kraft die VerJllittlung z,vischen Unbe".w..:stsein und Be\vu:-\st- scin, also einen Uebergang bildet VOln Unhewussten ZUlU Be- ,vusstell lmd in ofern gewissennassen an beiden Theil ninllllt, der anregen nlU S zur ,veitercn Untersuehung. Zur Untersuch- ung nãullich, ob nicht inl Gebieto des Unbe\yussten oder del' obje('tiven N atur etwa ein iilmliches formbildcndes, teleologis('h leitendes, nlÏt einer ge\yissen Freiheit (trotz del' N atul'llothwcn- digkeit) \valtendos Pl'incip sei, .wie inl subjectiven nlenschlichen Geiste odcr in der physisch-psychischen :\fenschennatur libel" haupt. In der That zeigt sich ja in del' N atur ein analoges, ob- jectiyes, retùes Gestalten, ein teleologisches 'Yirken und nUUI- nichfaltiges Produciren verschiedenster .Arten yon organi- schen und lobencligen 'Vescn, so dass \vohl del' Gedml k e naho gelegt ist, class in der N atur ohjectiv und real cine ähnliche l\Iacht in dies en unendlichen und ver::-;chiedenal'ti- gcn Productionen sich bethÜtigt, \vio inl l\Icnschengcist8 Sllb- jectiv und fornlal die Phantasie unaufhÖrlich uncI nlannich- fach sich wirksanl cr\veist. Diess unl so lllehr, da llor 1\1en- schen eist sclbst lnit eben diesel' cigenthÜnllichen .FÜhi keit de wilJkürliehcn unci unen;ehöpfliehcn inneren Hestaltcns aus dem ohjectiven Naturproces in alhn ihlicher Ent\vicklung - aUH (leIn Unhe\vl1ti')tsein ZlUll Be,vusstscin tiich hCl'êlusbildet, \vÜhrcnd doch die Stoffc und physischen Kräfte sich zur Er- kläl'ung dol' Entstchung des Gcistes lllit seiner fi'oien Ge- Htaltung kraft U1Izuliinglieh enveisen. Diess dentet darauf hin, dass del' Geist nus eincr hUlllogencn l\fal'ht in dcI' Natur ::-;j('h ontwickelt, die zuvor noch unbe:::;tinlluter und ullbo\vusst wirkt, in ill111 aber ZUl' ]3f':4imnItheit, zunI Bnwnsstsoin, clbRt- bewu::-;::)t::)cin unù zu relativor .F'reiheit sich elllporbildet, so t. Die Phantasie a1R Princip des 'VeItprocesses. 9 dasf'l dann in dcl' N atur wic in der ",[enschhrit dasselbe Prin- el}) \valtet, das wÜ' ehen ah; \Veltllhantasie uezeichnen. Diess kanll nun YOl'.1Ü ntig alleJ'ding lUll' al8 Hypothese angenonl-. lllen \V(ì}'(ll'11 u nd ('s 1St <101' "T ersueh darauf h1n 211 machen, ob llud \vie \\reit die Erschcinllllgcn in del' Katur und J\Iensch- heit sich daraus cl'klärcn las cn. Denn nicht lun eino rein spekulati ve Construction a priori handclt es sich, sondern tUll El'klärung, lUll Begreifen des That ächlichen. Die Hypo- the .;o Ü;t so \veit llnd so lange bel'ochtigt. als sich die That- ::-;aehcn geniigend dal'aus crkHiron lassen, nnd sie erscheint erst dann als unbcrechtigt und fal8ch, ,venn sirh That achen zei- gen, dip geradezu in "\Viclel'spruch danlÏt stehon, odeI' wenn sich aus einer andern Hypot lese d. h. cinelli vorläufig an- gellonlnlcllcn ErkHirnngsprincip das Thatsiic.hliche besseI' be- greifen Hi::-; t. Selbst LÜcken in del' Erklärung del' That- aehen d. h. Thatsachcn, die sich nicht odeI' noch nicht aus clCl1l hypothetisch [Hlgellonullcnen Erklärungsgrund begreifen lasson, hcben die Hypothese noeh nicht auf, luachen sie noch nicht unzulässig, ,venn sie nlU' nicht derselben geradczu wi- der:-;prechen. Daher hat die Ein\yendung kein Ge,vieht gegen dio Erklärung des 'Veltprocesses aus del' eincr schöpferischen Weltphalltasie, dass die ErkHil'llngen und .Ahleitungen cHIS denl Princip nicht den Charakter del' N otlnvcndigkeit an sich tl'a- gen. *) Dicss vväre uur dann elforùerlich, \venn es sich unl eine sog. Construction a priori handelto. bei welcher die Sache selbst aus denl .Princip abgeleitet oder in noth\vendi- er Consequellz ge-wonnen lllHI dieselbe uicbt bIos in ihrer Thatsächlichkeit erklärt, begriffen werden vvill. Bei solcher Construction eines ystems darf allel'dings nichts behauptet \vonlen, vva nieht l11Ït sh'enger Notlnvendigkeit in eonsequen- tor Gedanken-Construction aus dem Grundpl'incip abgeleitet ,verdon kalin. .Allein eill solches Systenl hat gleicll\\'ohl nul' cinoH Gedallkenwerth, da dul'ch dassolbe an die Wirklich- *) Jellaischo Litcraturzeitung lb77 Nr. 8. 10 Die l'höpfcrisl'ho "T eltphantasie u. ùie Erkliinmg ùcs 'Yeltproccsscs. keit odeI' Thatsiirhlichkeit nicht hcranzukonllncn ist, \\rie (licss schliesslieh auch in dcl' luode1'ne11 Philosophic cinge:-5ehcn \\ru1'de. Unser y::;tClll griindet sidl allenthalben trotz des einheitlirhen allgenleincn Grunrlpriul'ips, auf dio Thats:\l'hen, geht yon dicsen nus und sucht sic zu eI'kHirell, zuglcich in- dUl'tiv uncI deductiv verfahl'end, Ann] ?se und Synthc:;c mit- cinander yerbindend. Die Bezeichllung dieses Grulldprillcips des 'Veltprocesscs als "Phanta ic" ist vie1faeh bcan:standet \yol'don - \vie nieht andel's zu er\varten "rar. Es känlo auf das "r ort nicht an, ,venn sich eino Bezcicbnung nlldcn lie::;::;e, (lie mehl' geeignet ,vitre aHe eigenthiilulichen !{l'Üftp uncI 'Vl1'ksmnkeiten des- selben ZUlU Ausdl'llck zu bl'ingen odeI' \Yonig tells anzudell- ten. Es findet sich inde:-;s keinc de1'gleiehell. ..AJlerdings "rircl .,Phantasie'l. inl ge\\rÖhlllichen Sprachgebrauch inl engeren innc gebraucht, alleill diess kalln keill absolutcs Hillc1el'niss sein, del'selben nllnnlehr einc \yeitere Bedeutung zuzllthoilcn unci ihr oin bestinnntes GeprÜge zu geben. In del' 'Vi::;sell- schaft UlUSS die::; gestattet sein und kOHullt in del' That aucb üftors VOl'. Una den hartnÜekigen 'Vortkrittlern gegenülJor gilt Spinoza's "Tort: "Es halldelt sich hier nicht dal'luu, clio Be if. 12 Die schöpferische Weltphantasie u. die Erklärung des "r eltprocÐsses. mehr dlU'ch sic, eingchcnd zu untol' lLchcn. Wir gedenkcn in J1'olgondeln gcrade uuf die (' letzterenJ'rohlcnle nüch einlnal ehvas eillgehellder znriickzllkoJluuon, ,veil cben sic trotz ihrel' Wich- tigkeit von dell bisherigen BClutheilcrn am wenigsten be- achtet ,vorùen sind. 2. UrsI)riinglichrr Zustand (l('r s('}I(iI)ferischeu \r eltI,ltnlltasie. Die Phantasie als sehöpferisches W oltprincip schafft odor bildet nicht ,vie oin lCÜnstler o{lcr DeIlliurg ehnls ihr ACllsserliches unù aus einenl ihr [ius erlichon Jlatel'ial, SOll- dern \\-ie ie diesenl inlnlanellt ist und hin\viedel'Ul11 dicses ihr, so geht ie chaffend in ihre Gebilde ein als concretes individualisirelldes Princip, cntfaltet sich inùividualisirelld in ihHen und bildet sich in Wechselwirkung del' uuelldliehcn llldi ,riduen und del' W oltvel'hältnisse fort, potollzirt sich in den IlldiTiduen wie in den Arten. Endlich ge\vinnt sie sich glcil'hsanl selbst in denl selbstbo\vussten pcrsönlirhen l\lenschengeiste - die höchste Concrotheit und Sclbstständig- keit orreichond ill GenÜith und Willen, zn leich aber die Iacht dol' Allgelneillheit und Gesetzmä sigkeit in1 Verstando, ,vie die .Fähigkeit für lùeales in del' V crnunft. Einen bestinullten eigentli('hen Urzustand dioses Welt- princips anZUnell111eU, yon dcnl die Elltwicklung ausging, ist nicht \vohl zuHissig odcr luöglich, da sich Ilieht bIos zeitlieh del' ZurÜckgang ins Unendliehe, Unfassbare verlicrt, sondern auch sachlich bci del' Analy e an kein fc tes Ziol zu g-elangen i t und Blan ill del' Auf1iisung ohonfalls ins UnbestilnnlÌl) geräth odor gOl'adezu dic Zeit-I{lilllllliehkl'it \"orla ell und llÜt cinelli ùer V ol'stollung und dem klarell DCllkcn ulll1ah- 2. Ursprünglicher Zustand der schöpferischen 'Veltphantasie. 13 baren, un bestimnlbaren J enseits beginllell müsste. Wir könuen nul' van einenl bestinlmten zeitlich gegebenen Zu- stan de des Daseins ausgehell, del' jedeufalls einmal eingetreten sein nluss, ,vas auch VOl' ilull ge,vesen seill mag. Diess ist del'l\Iolnent, \,yo das WesÐn in Aeussel'lichkeit trat oder Er- scheinullg ,vurde. An diesem Punkte der erscheinenden Zeit- Räulllliclllieit, del' sich wenigstells in rationaler Erörter- ung ttnnehrnen, \venn auch nicht zeitlich und empirisch be- stÏ1llnlen lässt, tritt aber ogleich auch in del" Erschein- ung del' Dualisrnus von toff und Form, von Substrat und bildender IÚ'aft odeI' Gestaltullgsprincip auf, del' sich dann iIumer höhel' potellzirt dm'ch den ganzen Weltproce::-;s hin- durchzieht. Dieses formende Princip, das wir zuerst als objective und real \virkende \Veltphantasie bezeichnen kÖllnen, ist aber (die Analogie del' elfahrbarell Entwicklung berechtigt zu diesel' Annahme) in diesem ersten d. h. für uns zuerst erfassbaren Stadium des \Veltproeesses noch in allgemeiner und ullbestimln- tel' Form vorhanden. Ihre \Virkungsweise ist zwar schon als eine concret gestaltende, individualisirellde Thätigkeit aufzu- fassen, aber die Gebilde könnÐn noch keillell reichen Inhalt und keine complicirte, teleologische Gliederung erhalten, da diess erst durch längere Thätigkeit del' Gestaltungsmacht in del' Wechselwirkullg mit den Weltverhältnissen möglich ist. Es findet zugleich ein Schaffen und ein \Verden bei dies em Aus- bildungsprocess statt unter dem Einfluss del' allgemeinen phy- sischen Gesetze, die allmählich zu psychischen und illtellec- tuellen sich potenziren. ::\Ian kann diese allgemeine Bildungs- macht oder "\Veltphantasie in diesem Stadium der Entwick- lung und \Virksamkeit, als allgemeine Sub j e c t i vi t ä t be- zeichnen, d. h. a1s allgemeine reale Möglichkeit odeI' Potenz sich zu lndividuen und ZUlU Subjectwerden oder zur Sub- jectivität in unendlicher Fülle von mehr oder mindel' vollkom- menen Einzehvesen zu entfalten, zu potenziren. \Vas den Dualismus van Stoff und Form, dann von Materie (Räumlich- 14 Die schöpferische WeHphantasie u. die ErkHirung des "Teltprocesses. sein) unù Geist betrifft, so ist es nicht geradezu unstatthaft, cUl!)fiehlt sich vielnluhr nus nUlnehell Gl'Ünò.cn dcI' Analogio, anzunchnlen, dass beide urspriinglich aus Einor \V urzel oder QueUe, eben aueh aus ùer allgenleinen, prinripiellell 1\lacht del' 'Veltphantasie hervorgingen, indeul in rualer Bethiitiguug da::; sich yollzog, ,vas z. B. im JIonschengeiste fOl'lnal noeh inuucr geschicht. Del' l\Ienschcngeist niiJnlieh nlUS ja stets, \venn er Räluuliches, I\:örperliches denkoll, odor viehllehr yor- stollen ,viti, sich innerlich dlU'ch die subjecti \re V or tellungs- kraft odcr Phantasie RaUI11 und Zeit produeiren als EigCll- schaften des Räunllichen und Zeitlichen, oder als di 0 l\Iüg- lichkeit bcides irn B01vusstseÏ11 durch V orstellung und Dell- ken zu realisil'en. Was hier subjektiv uncI formal gcsehieht, wä1'e uranfÜnglich als realer, objectiver 'T organg zu donkoll, und ùanÜt wäre del}} Idealisnlus, der Raum und Zoit unù ùan1Ït auch Rällllllichcs und Zeitliches als Produkt subjectiyer Geistesthätigkeit auffassen luüchte, Rcchnung getragon, ohne dass dabei die objective Realität geleugnot und denl bIos subjectivistischen Idealisn111s gehuldigt \v ilrde. Durch dicse ursprÜDgliche Differenziruug cines Sachlichen und eincs Bor- nuÜen (Bildenden) in del' 'Y cItphantasie wäre also (leI' schon erwähnte ursprÜngliche Dualis111US der Ersrheinung' gesetzt. Diesel' bestÜnde abcI' HlU' in z\vei 1101110n ten eines in der 'Vurzel Zu anlnlengehöreHdcn, die sich nicht ganz tren- nen, vieInlchr ZlU' Gcltung ulld Ent\\Ticklung gegenseitig stets fordoI'll, wie die solbst bei denl Ien::-;ehûngeiste sieh zeigt. Durch die Difl'crenzirung abet' hat das erschcinondo Stofl1icho - die )Iacht del' Gcstaltung und lIorvorbringung dc::; Lchells verloron, o\vie ùas :Forn1pI'illcip Hicht an i('h Lcsteht, Oll- del'll seillcn funùaUlolltalcll 'Yesens-Grund und Gestaltullgs- Stoll' aUl Sachliehon, alll l'calon 'IonlcJlt oùer Substrat bc- 'wahrt. Abel' alll Stoff1ichcn alJein, aIs olehcn1, hanTI sirh rincip der Gestaltung \vard Ge::,otz uncI Kraft so gebildet und be- stinllnt, ùass es als allgeIlleiner, objcctiver Verstand botrachtet \verden und nlan auch yon cineI' allgenleinen, un ho- \VUsstell ,r el'null.ft in del' Xatur sprecllen kanIl. Demllal'h "raJ.' es nicht ganz faIsch, \venn auch einseitig, \yelln man VOl' AushildllUg- strenger "\Vi::,senschaft dio Katurerscheinungcn unù - 'Yirklulgen nach delll Bild und Olciehlliss dor Dlensch- lid en UoistesthÜtigkeit und nlensdlli hen 'v i.Tkcns dentete. :1. Generation, }'ortbildung, Vererbullg. ('Y ûltinunancntcs Sehafl'en.) Die urspriingliehe Entstchung der Organisation un<1 des LcbcllS du}'(,1t ùas ùel' ,r olt inuuancnte Gc taltullgsprin('ip kann \\'0111 so geda('ht \venlcn, dass wi::-;ehen ùern stotrIiehpll :\lol11(;'nt des ,r eltwl':-.t:'n und deln nuell unlJostinlJlltcn, abcl 3. Generation, Fortbildung, Vererbung. 19 Alles dnrclnvtùtenden Fonuprincip eine Differenzirung statt- fand uncI in Folge davon eine ....\..1't Entgei::-;tung yon jenern uncI eino bestinullte Coneeutratioll und erstel' Individualisir- ungsbegillll yon diesonl. Dadurrh konnte es dann hitnvie- derunl gesrhehen, class eine eigenartige Einigullg beider .1\10- nlente eintrat in der 'V Ðise, ùass bei dieser nencn v r erbind- uug llach vorhel'gegflngenel' Scheidung nunluehr das Stoftliche eine denl Pl'incip der :Fonn clienellde, ullterg-eordnete Rolle zu spielen hatte, aber eben dadurch auch ,yieder in eigen- thihlllicher "... eise erhöht, dUl'chgeistigt \vard und dureh innerliche Gliederung und äussore Fonn Sinn und Bedeut- ung erhiclt. Diese Differenzirung und Concentration zu e1'8ten, prinÜtivell organischen und lebendigen \Vesen kOllnte schon urspriinglich in vel'schiedener 'v.. eise geschehell unter ver- schiedenen "\T erhälhlissen, deren Zu anullen\virken nlodifici- rend eingreifen lnochte. Denken \vir auch die Erde als Einheit ,vie das allgenlcine FOl'lllpl'incip, so konnten den- 11ol"h und ebende::-;shalb 'T erschieclenheiten in eillzelnell Thei- len elltstehen, \yie in den einzelnen lcbondigen "\Vesen trotz der Einheit cles Princips uath tlallzung' dol' El- ß. Generation, Fortbildullg, Vererlmng. 1 tern dnrch Setzung neuer, gleichartiger \Vesen. Hierin bo- fsundors bothätigt ich das 'Veltprillcip als objective, rcale })halltasie, ,velche später in del' geistigen chöpfeflnacht dol' subjertiven, be,vu:sst thätigen Phantasie ihre Fortsetzung unll zugleieh parallele Bchaffellsl'eihe crlüilt. \Vie dellll auch in dol' Schafl'enslnst sich beide entsprechon. Iin Geschlechtsgegen- satz, aus de sen Bethätigung unù gleichsanl Aufhebnng in del' Gencration das neue Wesen hervorgeht, zeigt sich zugloich, .wie wenig mit blossel' leerer Einorleiheit des ".... oltprincips die individuellen Schöpfnngen uncI Wesen zu erkHircn sind, da die allgeilleine Einheit und Kraft des Princips sich erst in diescn Gegensatz differenziren nlUSS. \VO es gilt, Inclivi- duen höherer Art helTorzuhringen. Unl scine ::-;chöpferischo I{raft höher zu putenziren, nlUSS e::-, sich in die Z,yeiheit er- schliessen, UIll aus die er \vieder in Eillheit zurÜckgehend, K eues von gleieher uder c0111plicirterer ..Art und rcichel'er äu::;sercr Gestaltnng oder tieferer IUller1ichkeit hervorzubrillgon. Die Z\veiheit, ill welche ùie höhere GenorationSlnacht sich clifl'crenzil't hat, bethätigt ich aber stets lUll' illuerhalb dcI' ] illheit, von diesel' uIll::;rhlo sen und als Iolllellte yon ihr. Donn das nun El'zengte muss als Indiyiduul11 chll chaus cin einheitliches sein, auch \\rellll es aus noch so viel ulltorge- orclneton Einheiten, Zellcll odeI' IOlla(lell he teht. Ja gerade dio Yel'hältnis nläs ig bcdeutende t;elbststäncligkeit von dicsen fordert nl1l so mehr ein nicht bloss einigende , sondcrll a ueh eigenthÜmlieh orclnrndes, innerlirh und Uusserlich gliedorndes Band, und zwar llicht ein äu serliches, lnochanisch nul' ver- knÜpfendes, SOndeI'll ein sol('hes, das illnerlieh ge taltet, also als inunancntes Princip wirk mll ist. Das Schaffell dos 'Veltprincips ist allerdings, als oin dol' \Velt inlnlallellÌos, kein absolutes, keine t;chÖpfung so zu sa- gen au::-; Nidlts, d. h. In 's-Dascill otzon dos roalon 'Vesons nach Stoff uncl ICraft, sondern ist eboll ein Gestalten, Bilden durch das Seicnde uncl aus denl chon Beienden. Abol' da die äussere und innere :FOrIll des Indiyiduellen doch das :! Die schüpfcri::ichc ",Yeltphantasie u. die ErkHirung des",Y cltprocesses. eigentliche 'Yes en de::;selben als solchen, das cigentlich Bo- òcnt anle ist. ("rir l'hon ..Ari toteleð gcltend Jllacht, i nclclu er das Eillzclwescn, ans :Stoff uncl FOl"ln COll titnirt, als ubstanz anfra t), und da Seiende OhU0 diesr FOrIU bcdputnngslos, nichts agelld und \vie nichts \väre, so ist lIas IIclTorbringen, das Setzen eine neuen, bi::;her noeh llÏeht clage\\rescnen lndiyi- dUUlllS ein ,virkliches, \vonn auch nul' relatives odeI' sccnn- d ires Schaffcn 1st cin schöpferischcs 'Yirkell in nochrea lerem Sinne, als nlan das Prodllciren Ileuer Godenken odeI' Kunst- gebilde yon Seite de Genic's ein schöpfcrbches 'Virkcn zu nennen pflegt. *) Diese chÜpferischc K eusetzung schliesst ahcr ::-;elbst Inchrorc )[oIllente in sich: ctzUllg cines neuen ] ndividuunls d(\r clbeIl .J..-\.rt, also .r ortsetzung del' \rt; dann Hern>rbringnng kleiner Aenderllllgen dos Individllellen, unu cndlich Unn\ralldlung elbstthHtig elTUllgener Eigen l'haften in aturbegabung dureh 'T ererbung. Dass eine Erzeugllng yun nenen 111rdnung del' ersten, ur prünglichell Theilchen oder )J ole- kiUe dol' l\:eÏ111e bedingt ist, \velche die Art del' Fnrtentwirk- lnng begrÜnclen, o ist ja diese Anordnung elbst schon 'Vlrkullg nicht Ur achp, oder \venn luan es so ausdl'ü- cken \yill: schon natura naturata llieht natura naturans, 1.st al o ChOll }Cunshverk, nicht }(Ünstlel'. Diesel' ist clas ge- staltende Princip, das hier allenlings clenl ,y- erke selbst. 1111- nUUlent ist uncl yon illln \\rolll nntcrsehieden, abor nicht ge- schieden ,verclen kanll. - "rÜhrend nun die Gleichheit del' N attu' des N eugesetzten nlÏt den Eltorn den .á.rt-Charakter betrifl't, gehöl't das Unterscheidende, .A.b,veichende an denl- selben seiner indiviclncllen Eigenart an, ,velche ebenfalls zeigt, dass hier uicht bIos ein lllechanisches 'Vierlerholen, sundern ein freieres Gestalten dureh ein schöpferisches Prin- cip stattfilldet. Au diesen kleinell Abiinderungen del' Incli- viduell könllell, \vie dio Darwin'schp Unl\vandlungslehre vieIfaeh llê:1chge,viesen hat, allnÜihlich neue Varietäten Hud selb:::;t Arten hcryorgehell, da das schafl'ende Princip nicht bcliebig und \vundertIÜitig, sOllclerll stets Ílll husanllllenhang und in 'Yechsehvirkung nllt den XatuITcrhältnissE'll bei sei- nen Gestaltnngell zu yerfahren pflegt. Endlieh \vird auch das selbstthätig ErrungenE' (nicht blùs das znfällig oder pas- siv Erlangte) alhnählich in die indiyiduelle Xatur uncI dann in das Àrt- 'V esen aufgenonuuen, <1an11 durch die Generation yon den Eltern auf die Erzeugten Übertl'agen und yon die- SCll als Erbtheil Übcrkonunen. Es sind kÖrperlicho und gei- stige Eigellschaften und EigellthÜnllichkeiten. die yererbt \verden, gute \Vie ('hIÜllnle in beider Beziehung. 'Vas dio psychische ' ererbung betrifft, so tindet sie hauptsächlich bei Eigellthihlllichkeiten des Genli.Hhes, des Charakters, del' N eig- ungen tatt, weit \veniger bezÜglich der intellectuellen Eigen- schaften. In diesel' Beziehnug sind die Kinder oft oder so- gar ge\vö lnlich in hohenl Grade yon den EIteI'll yerschiedell. Von illtellectuell begabten Eltern stanullen llicht inuller auch 2 I Die Sehl)pferische 'Y cltpha.ntasit, u. die Erkliirung des \Y cltprocesRcR. intollectucll brgabte I\indrr ab und noeh "Tcniger gChCll dureh Selb tthÜtigkcit crrllngeno l\:onntni ::;p uncI Einsichtoll jencr auf diese Über, "-enn aueh innuorhin inl..Allgeuloinon, \voforn kcin pezielle }lelllnlnis dazwbehen tl'itt, cino gowisso physiseh-psychisl'ho Dispusition allch in diesel' nezichullg n H:h llud nach eilltl'oton Jung. Es 7.eigt ieh delnnaeh illl ..A..llgonleillon, ùas::; hauptsäehlieh rein subjoetiyo, psychi l'ho ,yie physi:::;ehe ] igollsehaften als El'oschaft iibcl'tragen ,,-erden doren -\..eussel'Ungell oder Produkte sonst nicht 111Ïtgotheilt, nicht ohjcctiv niedergelegt und in Tradition el'halton wordon künnoll etwa als gesl'hidltliehes, geistiges Gut del' )lonsch- heit. Dagegen dio Pl'oduktp illtel1ectneUel' Thiitigkeit in El'fahl'llng ulld \vis ens('haftlichcr .Fol':-;chullg, die objoetiy genlacht, dnreh I'pl'aehliehe Darstellung ZUlll Al1gmllein-Gut gestaltet, in del' Ge:-;ehiehte hinterlegt und Über1icfel't ,,-onIon könnell - dioso \Verdell nieht dUl'ch ,T ercrbullg llÜtgotheilt, sondcrll luiisson dul'ch 8elbstthiitigkeit angeeignot \vcTllon. *) )fan hat neuostens die Erzeugung neueI' Indiyiduon als einen blossen Ergiinzungsyorgang uufgefa:-;:st odeI' darau erklären 'YOUell, dass die 8 permazellen und die Eizellell llll- yol1koilllncncr udor weniger hoch specialiNllt scien als die Übrigen uncI err-;t durch einander zn üinelli Ganzoll gebl'acht ,venIell nÜissol1. Alleiu diose Gencrationszellen sind jodcn- falls univer:seHer, in sich rei('hhaltiger, ,venn auch eillzelu noch unbostirnnlt und ergänzllng bediirftig nngelogt, inl ,r er- glcich Juit dpn Ührigon Zellen. Dellil aus ihnon bilden sich nicht bI,)s bestinl)nt Organc als Theile eines Organisnlll , ,sondern del' ganzc OrganiSllltlS selbst n1Ït seiner reichon Gliodor- 11 ng. Daher ruht in ihnen, \von n aut'h noch in oinoln Zllstande dol' Tl'enllullg und panllung ,,-pit Inohr al::-; ill dOll andcren ZclloJl die llllCIHlIit'hc Uestaltungs-)lacht des "\Veltprineips und ,vird *) S. iibl'l" ùiesen (.p!.jpllstanù das ('in cll('n c trcfflichc "r crk "Die Erhlichkeit'" von rrh. It i Lot. A us ({Pill Franzijs. íibpr ptzt Yon LLotl:l'n IJcipz. \Ppit & Compo It' 7fj. -1 Siunü, rrl'iehc und J nJ-'tiuct. 25 eben dureh diese t;panllung in sich, dureh dieseu Zustand del' Trennung lUHl Ergänzungsbedürftigkeit und des Verlan- gens naf'h .A ufhebung hievOll zu erhÖhter Thätigkeit unrl N euschaffung angeregt. Daraus eben ent teht da::; heftige ,r erlangell del' Gesehlechter und die hohe Sehaffens- Lust boi Befricdignng de::-:selboll. Eine Lu t, die, ,venn auch in nlÏn- derem Grade, bei a.ller schöpferischell Thätigkeit del' Phanta- sie als des schöpfel'isdlen Verlllögens, sei e objectiv odor subjectiy, sich finclet. - U ebrigens ,verden clurch die Genera- tion neueI' lebelldiger 'Vesen nicht neue physikalische ICräfto geschaffen uncI das Iaa::;s lnechanischcr }{raft dadurch 1'01'- nlehrt, sondern diese ]{1'iifte ,vorden IUU' organisirt und leben- dig geInacht durch die oigellthlinlliche teleologisch plastischo Gesta1tung, deren ÏIllnlanontes Pl'illCip I1icht selbst llleehani::-;ehe ](raft i::-;t, obwohl sio sieh del' I{räfto dol' unorganischen Xatllr Zllr Indiviùualisirung und zur Hervorbrillgung neucr lndividllen durch dio Generation bedicut. 4. Shute, rrrieb und Instinct. t Organc iuunallentel' Solbst - Offenbal'ung' del' Natul' Ullll dcr Orientirung dol' Individnen.) ,r orIllal::; hat Ulan die Sinlleswahrnehlllung illl Allgenleinell als ein vorherrsehenù oder ausscWies:::;lich passives Vel'halten des ] ndividllunl del' Aus::;enwelt gegenÜber gedacht. Die An sendinge ,vurden al in die Sinne eilldringend unù sich in ihllcn il'gelldwie abprHgend allfgefasst, woraus del' Soele daf:; BC"'lLs:stsoill von den Dingen mittelst diesel' Ein- \virkungen ent tehell sollte. Also verhielt sich die Seele dabei nicht oigentlich Hl_:tiv, sondern pas iv. Nlulluehr abcr ::;ind die Sinno ihl'en \VahI'llehulungell resp. Gegellständcn gegen- Über auch al activ, ja als pl'oducirend erkannt, cIa sie da , ,vas \vahrgenonullell \vird, er::-;t selbst produciren odeI' \venig- 2ti Die t-;chöpferische ,,' eltphantasie u. (lie ErkHirung des \Y rItproccsf:!(\S, sten u111gcstalten. Die Töne \venlcn nif'llt als solche aufge- n0l1l111en, SOndeI'll vonl Ohre erst aus Luftbowcgnng0n gebil- det und oil no 0111' giibe os kcinen Ton; das Augc in glei- cher 'V oi e lliullllt l.icht und :Farben producirclld "rallr aus .1'--etherbe,,'cg-ullgell ie bildcnd u. s. \v. So küuncll nun die Sinne selbst al SchÜpfungcn und zllgleich ab Organo dos ::;chaffenden ,y eltprincips aufgefas t werden, das :-;idl dUl'C'h i(' iUl Fortgange des \r eltprocesses solbst in scincn Schi)pf- ungon \yahrzunellluen und dcrell Bedeutung- zu cl'fassen strcbt. Dio 8inne sind in so fern nicht blu:::; et\vas lndiyi- du('lle , sondern aueh eill Allgcnlcines uncI l(osnli ::K hes Dio Xatur re p. das ,r cltprineip t\elb:4 \vill sich das ,valu'e "cson, odc1' die inne,yohllende, an :-;ich noch vcrborgone Hedplltllng off( 'nbal'pn uad (huuit gewisser1llassen Zll cinenl Be,yussrsci n lInd GCllUSS des eigenen Gehaltes gelangcn. Die innes- thÜtigkeit und "rahl'IlChlllung ist z"\val' fÜr uns oder auf delll Ntandpunkt des individnellen Geistes etwa:') Aeusscl'es, auf dl\nl talldpunkt del' Kahu' abel', als einhoitliehes Ganzes bc- tl'achtet, ist sie ein ilnnlanenter, inHere!' ,r organg, in \veldlenl sio in ihrenl 1nne1'n, in ihren vel'sl'hiedenen l\Ionlonten I"ieh selbeI' oti'enbal't uncI ,yabrllinll11t. Dabei Inu es freilieh sehon zu ei11enl indiyiduellen seelischen lunerll gekollllllcll soin, denn ùhne ciu irgcndwie Subjoetives kÖnllcn dir inlle ,veder entstehen Hueh irgend eine Bedeutung haben. Sic ehlie:-;sen SubjeC'tives und Ohjectives zugleiC'h in ::;ieh, ver- oillig-on Beides u11nlÏttelha1', lun al:-; Organo luittclb arer Bezioh- HUg- uuù Y' orbinclung' yon heiden zu diellell. In:::iofel'110 :::iilld - (lip Sin no dip Orientirungs-UrganC' fÜr dip lo(lenùigcn, in(li- yiduollell \V CS(,l1, die os (licson cl'lui)gli('l1en ihro elbstbc- wcgllng und ihl'e Thätigkcit zuniil'hst nach den He. Dif\ Enlpfiutlungsfåhigkeit. Die Frage nach d0111 Ursprung del' Enlpfindung odeI' del' EUlpfinc1ungsfähigkeit ist in del' lleuesten Zeit eine viel e1'- ürtel'te nud hildet zngleich fÜr aturwi senschaft wie fUr Philo sophie ein ,vichtiges, ja eill elltscheidendes TheJua fÜr die gauze W eltauffassullg, in ofern luau aus del' EUlpfiud- ungsfähigkeit das gauze Übrige \Vesen und 'Virkell auch dc::-; lllenschlichell Geistes abzuleiten strebt. Es ist diess zugleich das Proùleul, zu dessen Lösung die X atnr,vissen ehaft sieh del' Philosophie \vieder zu nähern beginnt resp. yon del' ex- clusiv lllechanistischen odeI' 11laterialisti chen "\Veltauffassung zurÜckkehrt und \vieder ein idealistisches )Iulllent anzuer- kennell sich genüthigt sieht. Die bedeutelldsten K aturforscher haben nãlulich in del' neuesten Zeit, ZUlU Theil bei feierlichen Gelegenheiten, das Geställdniss abgelegt, dass, wenn auch aIle Übl'igen N aturvorgänge, auch noch Organisation und physisches Leben 11lechanisch und Inateriell ich erklären la sen, so doch llÎ111nlennehr die En1pfindung und das Be- ,vusstsein; denn del' l\Iechanisl11us bleibe eine nul' ullbe- ,vusste und äusserliche Be\Vegullg, úhlle jo innerlich d. h. seiner selb t iune \verden zu können. U III nun die Entsteh- ung del' Ell1pfindung zu erklären, ohne gleichwohl die Ein- lwit des "\V e ens des Daseins verlassen ulld ueben dcI' 3 Die schöpferisclw ",.. eltphantasie u. die ErkUtrung des 'Veltprocesse!;. )Iaterie noeh ein andel'es, ein ideale:-; oùer psychiscbcs PI' in- cip anlle}llnen Zll InÜssen, hat Juan :-;ich cllt:.;chlussen, del' )Iaterio (den Ahnuell) selb::;t EUlptlndllng:sftihigkeit beizlùogen, abo aUe 1Iaterie al:-; del1l ,r o en nath \velligsten:-; potentia enlpfinùend zu beh'(lehtell. Bine :E'Ühigkeit, die abor nul' untor be tinlllltell UnlstÜnden, bei gewi cr COlnbinatioll aus del" blo sen Anlage in '\ irklirhkeit (A tualitÜt) Ühorgehcn oll. So, lun nul' einige zu HOBllon: Dubois-l{eyulond, Zöll- nor, Preyer, Xägeli, HÜ('kel u. . \v. Die:-;e FÜhigkeit soU cnhvcder st:hon den Atolllen selbst (\VO deren \virklich angc- nOlllnlon ,vcruen) ouer del' Veroindullg z\veicr oder l11ehrorer AtOUl8 t Iolekiilen) odeI' og. PlastidÜlen ('Vesollsbe:-;tand- thoilen der Zellen) ZUkollllllen. Eine IodifiJ\:ation, dio iibri- gell , strenge genollllllcn keine ,yeitcre Bedeutung hat, da ,vonn ein COlnplex yon Atomen enlpfindungsfÜhig ,vinl, den Atolnon solb::-;t anch sehon die Anlage zur Enlpfindung-, oder dio roale Iöglichkeit zur Enlpfindung fÜhigkeit innewohnen nlU:-;S. Dic Frago ist nun, ,vie diese .FÜhigkoit del' \tonlo oder Atonlengruppen des lllateriellcn Stoffes zu deru\"ell sei. ...:\.18 chva elb t ,vielter tufl1iche::-; "ohl nicht, l'iul'ipc zu und ist in diescm hegriindet. Das Gehirn ist abo die utlenbar \verdende Poteu7. ùes Bo,vllsst cin des"\V elt- princips, ,vie die .x ervcu die dcnlselben ÏInmanellte Tcndenz und FÜhigkeit ZUlU EUlpfilldcn kllndgebcn. Diese X er\'en ulld die cntspl'echendc Elnpfindung bilden auch den U ebergang, das Dlu.ehgang:::;stadilUll ZUlU Be\vusst cin, ,vie auch inl Thicr- reidl das X rrvcnsystclll fl'Ühcr auftl'itt als (Ias Gehirll. Bas -BeWu5 tscin geht abu yon del' Enlpfindnllgsfiihigkeit au 11lld kalln a]s hÜhcl'c, c lltl'alerc tufe, ja gcwiSSCrIllaSSCn als Em- pfilHlllng (lel' (...\llgeulein-) Enlpfindllllg und ihl'cl' Al'tcll be- z('ichnet \\rf'f(ICll. Insoferll nlÜssen auch bci lier Gene- sis OdL'l' del' .Actualisil'ung des 13e,vusstseins die bcilicn .310- lllcnte, die ,vir a]::; die cigentlich constitutiven hei del' EUl- p1induug- hezeichneten, sich beth itigen: da teleulogische niiln- lidl UIHI das plastisl'he. In das eigontlieho Lidlt des Be- >>. Das Bcwusstscin. 41 ,vusstseillS, als inneren' psychischen Zustanùes und gleich- !:-;êUll S('hauplatzes del' psychh.;ehen Bildungen, V orstellnngen u. . 'v. scheillt aber mehr das pla ti che l\lonlent Überzll- gehen als das teleologische, - ùas IOlllOllt del' U nnÜttelbarkoit in del' FOTlllgebllng. In del' That ist jet das Licht des Be- ,vusstseills die Fornl del' Innerlichkcit, ùas illnerlich gewor- delle Individuum selbst, das sich in die er Innerlichkeit aus ùelll Physischen in dfl:S Psychisrhe ulllsetzt, ge\visserlnasson sich selbst zu eillenl in sich geschlos encll Gebict des Psy- chisehen erweitert ode!' vel'tieft. In diese Innerlichkeit \vird das Ge,yu sto (Objective) vorsetzt odeI' gC\\TiS el'nU1S en nou nnd pRyehi ch in's Da ein gebl'acht. l\[an kann sagen, da s da8 tclcologi cho )luInent Inehr dl'l1 I\"räfton (\virkondon Gc- setzen) hühel'e Bedeutung gibt, da plastische l\Ionlent nlehr dClll Snb tantiellen des Daseins, deIll Stoftliehell. Und ,vie das Stoffliche das ubstrat des physischen Daseins und 'Virkens bildet, so ùas Bew.us tsein da Substrat, den Grund del'l\Iög- Jiehkeit und den I::)ehanplatz del' Imyehisehen Thiitigkeit. Da:ss das Licht des BeWllsstseins nicht. das teleologische und ra- tionale :I\loillent sei, ob\voW lnll' in Verbindung nlÏt denlsel- ben odeI' ll1ittolst de :;elben heryorgebl'acht, nlöchte auch da- rill schon sich zeigell, das inl BCWlls tsein, al Act und Zu- stand derSeele, êHH'h Irrationale:-;, .J..\.h::;nrde , Intlnlll1 u. s. ,Yo sieh bilden uncI erhalten kann, was lnnUll lllÜglich wäre, ,venn das::;clbe ùer unluitteJbare Ausùruek des Teleologischell, des R,atiunalen und Idealcn ,,'iiro. Es ist also das plastisehe Ionlent, das aus del' Dnnkelheit, Ullbe\yusstheit des blossen Seins und sinllliehen Gestaltens in lic-hte innore Fo1'nl sieh erhebt und dadurch aueh denl andel'n )Iolllent und del' Rationalität Übcrhaupt Bolellchtullg und E"iùenz verleiht, ,vie Verstancl und \T Ðrn unft sie bei gesetzlnässiger Thätigkeit zeigen. Da- dUl'ch \rel'liert die blosse Denknotlnvendigkeit den Charak- ter des Z,vallge8 uud blinder N oth,vendigkeit nnd erhält den del' lichtell, freien IClarhcit oder Evidenz. Abel', kÜllntf' luall dagogen eÜnvendoll, ist es nicht die 42 Die> sc11üpferische 'V c1tphanta')ie u. die ErkHirung des "r eltproccstics. objcctiye 'T cl'nunft (im allgclllcinen Sinne genOH1TIIOn, also ..V rrstand und ,r ernnnft inl cngeren Sinn unlfa send), also doch das teleologische )lolllellt, aus dol'cn Concentration und "\T crinnerlichung das Licht (Ies Bo\vusstseins alÚleuchtet und ,yodnrch sich dicsclbe selLBt und tIns Andere beleuchtct nnd c1'fas:-;t? Gcht nicht Elnpfindnllg - und Be" nsstseil1sfähig- koit aus Gesetz- nnd Z\VCCknlässigkeit in subjecth-'er Ve1'in- nerlichnng horyor und also nicht aus dell1 eigentlich plastischen )IOnl( llt? Es ist so; aber dennoch ist das Licht, das Lench- tellde des Be\vusstseins, dns plastische )Ioment al das in- nel'lich ,vie iiusserlich Fonnbildende anzusehen. Haben ja auch die iiussercn ãsthetischen :Fol'lnen nahe ,r er,yanùtschaft zur 'T er- nunft und wil'ken auf diose, ,vie sie deren lnhalt realisirell in äusso1'en Fannon. Zu trennen aber sind beide .IUolllonte in keinmn FaIle, ROlldern nllf im Denkon zu unter cheidell, ,,-ährond ie in dol' Wil'klichkeit stots znsanunen ,virken. ])cr Iuba]t des Be\yusstseins \vird daun ebenfalls dllrch beihantasic (die ohjol'tiyc una illl 'Ycltpl'o ess ÌlHli\-iduell lUlÙ suhjC{'tÏ\T wenlende) sdw.fft 11littcbt stbe\vus tsein sind übrigens die e beiden lIonlente ineinander und die Selbstbethätigung voll- zieht sich ohne diese künstliche 8cheidung. \Vie das Auge sich selbeI' beim Sehen nicht sieht, \vährend gleichw.ohl ùas Sehen das Wissen urn da8 Sehen in sich schliesst, so sicht del' psychische Orgallismus Z\vm.' sich nieht ganz sclbst Í1n Selbstbe\vusstsein, enthält aber doch das Wissen l.un :seine Thätigkeit wie lill1 sein eigenes Sein ill sich. Er lveiss um das "Dass", \venn er auch das ,,\Vie"' und das \V e on elbst - nicht durchschaut, so dass del' Geist also nicht vollständig hinter sich selbst kOlnmen, sich nichi in seiner Tiefe erfaH- sen, sondern nur in jedcln Zeitpunkte theihveise und gleich- sanl en relief \vahrnehnlon kann; ausserdem sich periodisch selbst imlner \vieder in llOWltsstlosigkeit verliert. Dass es zu die clll Selbstbe\vlu;stsein konuut, ist ill del' Natur ills ursprünglicho Tendellz anzunehmen. \rärc es nicht als reale )Iöglichkeit und Ziel in derselben grundgolegt, so wäre e aueh nie dazu gekülllIllon; denn elbst (tIs blo scs B. Daf:! Selbstbewusstsein. 53 Werk des Zufalls könnte es ohne diese 1'eale l\Iöglichkeit nicht entstehen. Del' ganze Process der Welt hat Offenbar- ung zunI Ziele, sowie Vernunft-Realisirung. Zuerst Offen- barung e,viger Gesetze und Ideen in derDarsteliung sinnlicher PhHnonlene überhaupt; hierauf Verinnerlichung dieser e1'8te11 ällsserlichen Offenbarlmg und daraus Fähigkeit diese zunächst sinnlich wahrzunehmen so\yie aus ihr auch eine innere inner- halb eines Bewusstseins zu machen und endlich Selbshvahr- nelunung auch diesel' innerlich ge\vordenen Offellbarung von Gesetz und ldeen in dem Selbstbewusstsein. Von da an be- wusste Realisirlulg del' "\Veltvernunft in Verstandes- und Ver- nunftbethätigung und in rationalem und idealem Wirkon. Denn die Erreichung des Selbstbe\yusstseins mittelst del' Ent- wicklung des psychischen OrganiSlllUS befähigt dies en zu hö} erer, selbsh,tändiger Geistesthätigkeit in theoretischer und praktischer Beziehung. Vor allem ist das abstracte Denken dadurch ernlöglieht, da hiezu nothwendig ist, sich über die Vielheit zu ol'heben, so\vie iiber die 1tlannichfaltigkeit und den Fluss des 'Yerdellden, urn das behal'rcnde"\V esen und das dauerncle Gesetz del' Dinge zu elfassen und in bestimmten, selbstsUindig gebildeten Begriffen festzuhalten. Diess ist aber lUll' möglich dadureh, da::-;s del' Geist auf sich selbst gestellt, Über dem Stronle des \Verdens erhaben sei, um in seinem identischen, selbstbewussten "\Vcsen dieses beharrcnde Allge- nleine festzuhalten und in ge\viSSemlassen geistiger Schaff- ung formale Gestaltungen, Begriffe (conceptus) dafür zu ge- . winnen. Wesen, die liit ihrer psychischen Thätigkeit ganz in denl Strom des 'Verdens aufgehen, die nur an die Erfahr- ung gebunden sind, aber darüber nicht hinausgreifen und geistig sich nicht Über das Einzelne erheben können, sind solch abstracter, selbstständiger Denkoperationen nicht fähig. - Ebenso ist es nur dlITch diese selbstbe\vusste Geistigkeit, dUTCh diesen selbstbewussten, in sich abgeschlossenen geisti- gen Organismus d. h. diese Persönlichkeit möglich, in sich ldeen zu bilden) sich selbst ZUlli Gegenstand del' Reali- 54 Die cJll)pfl'ri:-;che "r l'1tphnllta iC' u. die ErkHinlllg dt's \\rC'ltJlrclt'l' :-;l':-;, sirung der clbon Zll lllal'hl'n und Si0 aueh anent d/:"; iiu SCl'- lieh zur D(u,::;tollung zu bring-on. Insbesondero aher tins sitt- 1iehe Jlalltleln i::-;t yon diesl'lll ::-;elhsth('w llsstPll g'pistigen Or- gani:'lllus bodingt, da Inn' rga- llislllllS, del' dlU'ch das e1bsthcwu :-;t:-.oin sidl als ::;eJbstÜnùi- gel' Geist c()n titlLirt, hat cille \r urzpl in del' allgPlncinon 'Y cltphantasie ulld in den:n ('OHl'reton BothÜtigllllg als Lc- bensprincip, Dicso hat ein JI0111cnt del' Vroihoit, del' \rill- kÜr in ieh lIlHI dal'hallta:sÏe bedingt; denn die J>riilllÎssen sei- ncr Operation ell stallllnen vielfach yon da her ulld (la Ur- theilen selbst \yil'd of tIn a Is dayon goleitet - nicht bIos inl ästhetischen Gobiete, sondcrn auch inl Gebiote ùer : \IoraI, Po- litik ulld - abgesehen yon del' )Iathcluatik - in delll del' K attllforschullg selbst. In del' Philosophic, in \velcher die ganze K ahu salllll1Ì aUcIll Inh,ùt del' Geschiehte Objoet dcI' Forsehung ist, lllUSS sclbst auch inl ubjecte jedr Kraft nlld l{ichtung zur Goltllng konllllon und luÜs:::;cn die Ohjectc luit anen OrO'anen des Gcistos o'e l H'Üft llud g 'cwiinliO't \verden b b b' nicht bios mit i::501irter und abstracter'V erstande kraft - tun aUe einseitige Beurtheilllng zu venlleidcll. Denll nul' \T el'stand<< genOlnlnen i t. 'Y'îr fassoll den clbell auf als die Fähigkcit na('h logischon Gpsetzen uncI naeh allgelllcinen Gesil'ht:-ipnnktcn unù Kur- 1110n (l\"ategurion) zn denken, nls ,r orlnÖgen zu ul'theill'n, BegTifl'e zu bildpn uncI Schlus:-)folgel'uugon zu 111achen, abo als die l(raft, ah:-itracte, nllgelll(..ine Uedanken zu bildeu und allgcllleinc Erkenntnis nnd 'Yi scn ('haft ùadurch zu he- griinùen. \T erstnnd in diosenl Sinno uutel' ehciden \vir in bestinunter ,r cise yon )>,T crllunft<< als Fähigkeit idealer '\Tahr- heit be\\TlLsst zu \yerdon, \\Tnyun spätcr die }{ede ein \vinl. Diesel' Y- er:-itand \yinl iIn Leben des )Iellsehen \vie in del' '\is enschaft ohne ,\ eiteres aIs oin Grg'ebenes hinge- 1)01111110n und zur ..A..nwendung gebl'acht, ohno ol' t \yciter nach Grund und 'Y ('sen dl's::-:clben Zlt for::-:cheu. t;rlbst in dcr Philosophie \yard und wird grüsstentheiJ :-;0 y('rf tlll'l\n, bcsolHh'rs bei den sogenannte11 rlogulati':)('hen j{ichtungl'n. _ Und \\-0 ,,'irklieh atllr llnd ThÜtigkeit (lL\sselbl\1l ZUlU ne- g-('llstand del' Untl'rsuehung gelnacht ,yinl, da hat 111an ent- wedel", wie Lucke, darllnter das ganze Erkf'nntnis:-iYl'l1uögcll Ühl'l"hanpt n:'l' tallden und yorhel'l'sdlend nur (lie (,lllpiri dH' BethÜtigllllg des:-if'lben ins ....\.uge gcfas t, Od0l' Juan hat, \yie I\"ant, nul' ein "t'sen, seinen ul':-ipriingJiehen (apriol'i:-i hon) ctl'halt analysil't und dc sen \nwl'IHlnng lInel lXeltnng illl Illl'nsdllì('ht'n Ed\:('nnon (Erfahl'llng-) (larznstdlf'n g('sueht. Jl'tZt indo,-,s geniigt diess ..\Ik's llicht nH'hl', dellll dlll'l'h 10. Das Erkcl1lltlli \'ermö:;ell. 59 dio llloderno Erforschung del' Entstehnng oder wenigstens del' Elltwil'klullg, des alhllÜhligPll ,y- cl'dens unLl il'h-Unlge- staltens des Organischen und LcLcndigen, Ü;t anch in Bezug auf dcn 1l10llSchlichen U-ei t uncl inshesolHlel'p be diglich des VersbHHlos dio ....\..ufo.aLe o'c:-;tellt anch ihn in seiner Gonosis b b , in1 "r cltproccs::, zn begl'cifell nncI aus tliesenl hcraus zugleich sein 'V e en llnel seine Bpdentung zu bestilnUlell. Diess kann freilieh \Yiedenun nul' dnrch den V crstalld selbst ge- sehehen und in so fern handclt es sich lun eine Selb:-;torfor- srhnng- un.t El'kenlltni :-;, ol)\\'uhl ::-;io an einenl dmn Forschen- den ubjoC'tiy gcgcnÜberstehenden' Process stattfindct. Diese Aufg'abo IÜsst Rieh llidlt Inchr lungehen, denn da:-;s anch del' \r er:-;buHl, \Yit..\ aUes U obrigo ein alhniihlich Gcwonlenes sei, kalln îolnand ernstlich in Ahroùo stellon, del' nicht eillfach Lei del' biblischpll Legeue- 7.eichllet ,verden, nnll sind Gesiehtspunkte erforderlich, unter welchenAllssagen gemacht oùel' bestillllnte Präùikate, EigCll- sehaften odeI' Wirksalllkeiten unterschieden ,verden können- die ICategorien als allgelneinste FOrlnen dos Seins und 00- schehens. Der Verstand also, als Fähigkeit des DOllken::-; d. h. del' Richtung des Gei tes auf ein Object, urn es in seinen \vO- sentlichen l\Ierklllalen zu erkennen, ist constituirt aus diesen lugischen Gesetzen unll K:ategorien, ,velche eben die ::-;u je('tive Rationalität, den allgenleinen Gesetzen und Grundfol'lnen des Seins ontspl'echend, ausnlachen. Dadlu ch ist del' Ienschengeist fähig, abstract zu denken d. h. aus den} \vechselnden StrOlll des SOillS und 'Vel'dens die Dinge herauszunehmen, sie nach ilu en beharrenden Eigenschaftell zu betraehten und diese zu neuen gei!stigen Gebilden, den Begriffen unù Urtl1eilen zu verbinden. Del' ,T erstand ist so del' feste Pnnkt des Geistes, auf denl stehend er Über denl Wechsel, denl Entstehen uncI Vergehen, del' beständigen Veränderung erhaben ist und sieh VOll ihlll unterscheidellcl, ihll betrachten, erfa sen und beurtheilen kann. 'Venn ,r erstand yon >>Versbîn<< (Sich-helll- nlelld-in den 'Veg-stellen) abzuleitell ist, so ist die Urbe- deutung des Ausclruckes in ùer That als ganz seiner N atur und Thätigkeit geluäss zu bezeichnen. U ebrigens hat die 62 Die schöpferische "'reltphantasie u. die Erkliirung- des \Yeltprocesses. V erstandosth itigkcit. ob"rohl sic drn V orstellung'cn, rc p. ÙCll diesell ellt prpchendell Xatllr- II n(l G(' .;("h ichts- Hild H ngrn ge- genÜbcr irh haupt Üchlich analysircnhalltasie inl subjectiven Sinne belebt und geleitet \väl'e. Dicse zeigt da Ziel im V orstell- ungsbilde und befähigt dadul'ch den 'T erstand seine Bethä- tiguug denlgclnäss zu bestinullen uud ùadureh N eues zu er- sh'eben, V erbeS el'llllgoll ZUlU iel zu setzen, ùen Portschritt zu erzieleu. Del' Ver::,tand vermag die Kraft des .Fortsclu'it- tes, als \velche er sich be\välu'Ì, nur dadlu'ch .lU sein, ùass ihm die }>halltasie zur Seite tcht nlÌt ihrolll Hi.nausgreifen Übcr das Gegeu\YÜrtigo, 8clbst Ü1S Unen(lliehe, rnit Ïhrer Ge- staltullg höherer Ziele, die dlU'ch die riehtigell )Iittel anzu- streb en sind. Freilich sind dazu in don höheren Gebietcn nuch jene bé::,ondel'll Bildungen del' Phantasie notlnyendig, die wir als ldeen bezeichuen und deren' psyehisch-lebendigon Inbeg1'ifl' \yir als "Vernuuft" yom \T erstande ullterscheiden. b) Die Vel' nun ft. V crstand nlld ,r el'nullft \verden inl go\vöhnlichell Leben uicht genau untersehieden, \verdeu nllter chiodlos gebraueht und fÜl' eillauùer gesetzt llnd bczeidlllen auch oft da Er- kel1ntnissvcnnügell Übcrhaupt. .Auch in dcr })llilosophie bé- steht nüch ÏInnlcr kein bestiuunter, gloichm issigor Sprach- gebraueh, oIn\ ohl bei 1\"ant ehon oilligennasscn die Alùagc zu einOlll 801l'hen gegebcn ,val'. Abcl' fast jedc:-5 ystem hat die Bodcutung die::;cl' \Vorte \vieder modificirt 0do1' rlie::;clbcll auch gcrade/.u inl entg-egellgesctztell Binllc gebl'aul'ht. Ja- kobi z. B. fasst Ver::;talld ais .FÜhigkoit des Abstrahirells, U rthl'ilpllS und Selll ie ('ns auf, ,or Cl'nullft ais V cl'lnligeJ1 UI1- 10. Das ErkcuutnisR\ (>l'Illügcn. 6U n1Ïttelbaren \Vahrnehnlons dos Gött.lichcn; 8chopCllhauer Hisst don Verstand in der unluittelharell An:-;challung ich bethä- tigl\n, \\rährcnd il1111 "\ crnnnft das ,r erInügen der Abstraction 111Ul des auf dioso gegrÜndetcll f)ellkell ist.. Die V crnunft ah.: V nllÖgen der Ide(,ll llnd 'Vahrndllllung ùes V o11koln- nlcnen Hllf7.ufassen, crstheint ihm dUl'dultu; llllstatthaft, \vähr- end er doch solbst in der Ae thetik n.1Il pillpr unluittelhaTPI1 Schauung der lich besonders allch hei dol'ldee des SehÜnon, dip ::-;ieh in alIen Gebicten des Daseius zur l{eali- irung bringt durch dic N atul' in ihron Gebilden, in [?Ol" I nell, Fell'ben unll Tönell, \\ ic <.lurch die )lenschen in cien verschie- rl )ncn KÜnsten. In del' )Ien ehenllatllr C'oncontrirt Hud ver- geistigt ich diose I(h e eben als besundore Anlage, in Folgl' \veldler Sclli;no:-; nnd Unschi)llP \vahrgenolnillen und yon oinander untersehioden \verùon kann. Die:-;e Anlag-e nlUSS a Is llr pI'Ünglichcl' odeI' apriori cher Gchalt da in ich in i1'- gOl1(l ciner \, cise enthalten, wofÜr iü zu Gefiihl UlHl He\\'usst- sein hefähigt; dahor luan cben die Idee des chönen gloich- salll al I\pinl hf'tl'aehtell ]ülun, del' sclbst Inehr 0(101' n1Ïndor yollkollllucn ist nl1d i(:h lnuhr w.1er '" enigcr in Folge von 10. naR EI'kenutn i:-; Vl'l'lIlögeJl. 73 ur pì.'Ünglichcr 1\"raft odcr ciu\virkcudor VerhÜltnis::-:e zu cnt- \vickdn pflegt. "... enn l11an HUll aUl'h in die 0r Deziehung bloss empirisch erkHircn lInd eÌ\\ it anllclllHcn \rullte, ich entwickeln llnd offonbarcn und encUicb inl lllenschlichen Geiste zu lebendigcn, iUl J3e\vus tsein \vir1\:- smnen l\:räften worden. - Duell \VO sind denn, nl chte Inall fragen, uranfänglich diese Icleon? U nd wa:) sind sie an sich, ihrClll W 8son nach? Darauf ist nnr zu erwiclern, class sie nicht an einorll hestilllnÜen Orte, Übol'haupt an sich llieht inl Raullle sein künnen ihrer Katur nach, wenn sio aUl'h Räunllichcs zur OffellLarung yorwondon uncl iln ltallllle wirksmn sinù. ie sind Ja als zieIgphon(lo Konn, kUllllllPIl durch ihrc 'Virksanlkoit zur El'sl'hei n lillg' Hlld geben da(lnreh . auch ihr W e en knlld. Das Ge:-)etz oder die I\:raft ùer Gra- vitation ist da, oÌlno dass sio aLs sulche g-cseholl, botastot oder irgendwie in ihrcnl An i('h <.lureh die 8inne \vahrge- nOllllllon \vinl, son,lpl'n konlmt llllf durch clie \Virk alllkcit zur l rscheinung uncl Ofl'enbarung. ÅllCh die notlnvendigou logischell Gesotzc sind uicht au ich cia, erscheincn nicht 10. Da:; Erkcnntnissvermögen. 75 als solche, sondern geben sich nul' durch die innere Nöthig- llng kund, welche das rationale Wesen des Geistos durch sie el'Hihrt. So verhält es sich auch nlit don Ide en d. h. lllit del' das Dasein dnrclnvaltenden, allünthalbcn Ilnpnls del' Enhvieklullg gebclldoll idcalen N ornl odor d8111 t;ein- oder "\Verden- Sollen, das in del' Vernunft lebendig \vil'd und Zlun Be\Vlls::-;tsein konlnlt. Das Grayjtationsgesetz ist, ob- \vohl an sich lunvahrnehnlbar, doch das fest.e Fundament und dol' allgelnoino IJllpuls des phy:-;ikalischcn Daseins und Geschohcns uncI die logischen Gesetze sind die Grundlage und :N ornl aller denkenden Betrachtung und Erkellntniss det\ Daseins, obwoh] an sich latent und nul' dureh unbe- \vusste oùer bcwusste ThÜtip;kcit sich zur Geltung und Offenbarullg bring-end. In Ühnlichcr "r eise sind die ldoen das in dol' Tiefe des Daseins l'nhondc Uosotz del' Entwieldung und Vervollkollllnnung, das in den Gestaltungen del' Natur uud des Geistes sich geJtend nlacht, si{'h Zlll' Offenbarung bringt ulld die feste Gl'undlage fÜr aUe idoale Bethätigung inl 'Veltprocess bildet, sowie die bestimnlte N onn odor das idcale l\ritürilun inl Erkenntni::-;sproeess. Sie sind also das ideale, intelligible Snbstrat, auf dOln die ideale Seite des lliensch- lichen Gei tes ruht, ,vol'aus dioselbo èUl(,h horvorgegangen ist 1.1 ad znr Verllunft sich gestaltet hat. Von del' Entwicklung und praktischen Realisil'ung diesel' Ideen ist die höhere Bildung, die ,vahrc Vervollkolnm- llung del' Menschheit beùingt, und z,var llach alIen Richtungen hin: In ethischer, politischer und ästheti- scher RÜcksicht, ja selbst auch in religiöser u nd intellectu- eller Beziehung. Sie sind, ,venn eÏIunal bis zu einem ge- \\Tis:-;('l} llilosophie, dualisti::;ch aIs Ausdehnlmg und Donken autgcfa st ,verden. Da. eine solche }{rafteillheit nicht inlùich, uicht ausgedehnt gedaeht ,verden darf, so hat man sie nach Analogie del' nlollschlichen Seele zu denken una auch ihr eigentliches \V 8::50n und ",Virkoll demgemiiss Zll bestimmen, also die innere lCraftwirkung aIs 1. I..eibniz' 1Ionadologie. 91 vorstellend zu denken. Das metaphysische, all en Erschein- ungen zu Grunde liegende substalltielle Wesen ist dernnach als Kraft uud als SUlllme vorstellender Krafteinheiten auf- zufassen. Diese substantiellen Krafteinheiten ohne Ausdehnung, ohne bestimmte Figur nannte Leibniz 1\10 n a den. Sie sind in sicli geschlossene, vollendete selbstständige Einheiten (En- telechieen), sich selbst genügelld (Autarkie), ohne 'Vechsel- verkehr narh Aussen, ohnc l\Iöglichkeit nach aussen zu wir- ken odeI' yon ausssen Ein,virkung zu empfangen, da sie keine Verkehrsorgane haben, >>ohne Fenster<< sind. Del' Form nach kOJnnlt also del' Substanz des Daseins Einheit und In- dividualität zu, dem Inhalte nach V orstellung und Trieb odeI' Streben. Das V orstellen del' l\Ionaden hat aber ver- schiedene Grade: Es ist blosse Perception oder verworrene (ullbewusste) V orstellung, oder Apperception, V orstellung mit Be,vusstsein und Erinnerung, wodurch die l\lonaden zu Seelen werden; oder endlich auch noch mit Reflexion ver- bunden ulld zum Be\vusstsein allgemeineI' 'Vahrheiten er- hoben, wodurch sie Geister (1\lenschenseelen) sind. Dem 'Vesen nach sind also z\var die l\fonaden insgesammt gleich, dem Entwicklungsgrade oder del' inneren V ollkommenheit nach aber verschieden nach drei Hauptstufen. Das Innere del' l\Ionaden i t lautere Thätigkeit; doch wird in ihnen auch, so ,veit sie endlich sind und unvollkommen, ein leidendes Ionlent angenommen (materia prima), das urn so mehr yorhanden ist, je weniger entwickelt zum Bewusstsein, zur klaren Erkenntniss die l\lonaden sind. Die erscheinende 1\faterie (materia secunda) ist nichts anderes als eine An- häufung (oder V orstellung von Anhäufung?) yon Monaden, deren jede zugleich ÍJnmateriell und doch auch materiell, we- nigstens del' Fähigkeit oder Tendenz nach zu denken ist. Obwohl aber an sich die Monaden als unveränderlich, als unzugänglich für alies äussere N aturgeschehen und daher auch als unzerstörbar betrachtet werden', so hält sie Leibniz 92 Die :llonaùcn nnd die Erklãrnng ùes "\'ltprocesscs lInrell dieselben. dach nicht fUr unentstanden uncI also nirht fUr absolutes Urprincip des Daseins. ,Tiehnehr Jibst er Rio, I-\einer theisti- schen 'Veltauffassung genÚiss, durch Gott entstelwn. El' fasst io auf als Ausstrahlungen (Efthlgurationen) Gottos als del' Urlllonas. 80 sind die )Ionaden abhHngig, bedingt YOll gÖttlieher Caustùität in ihrOlll Ursprung und unterseheiden sich yon del' göttlichen Ul'lllOnaS, als del' ah oluten, unenù- Jichen Einheit und ubstanz, durch ihrè Endliehkeit, Bedillgt- heit und del' doch 11lehT odeI' nlÏndcl' in ihnen \ orhandel1en Passivität, ûb\vohl ihr eigentliehe::-; ,r csen ActivitHt ist und sie ObCll hicdw.'ch ùer göttliehen Urnlonas, fils del' lauteren .A.cti vität, Ühnlirh sind. - .Abel' noch in anùerer 'Vei8e sind sic yon Gott abhängig gedacht, nlÜs on göttliche EiInvirkung erfahren, \venn ans ihllon die \r clt entstehcn, ihr USanlJllen- \vil'ken zur Constituirun dcrselhpll errcieht werden soiL Va Hie ihrelll 'VeSCB na('h nieht aus sich herausgehen, h.eine \V irksaulkeit n((('h ..A..ussen üben und keille EÜl\vil'kung yon ..A..ussen elllpfangen köunen, so 11lUSS ihre Bezichung auf cin- andcr, ihr \Vechselverhtiltniss ZUlll Behufe del' IIerstcliung eine8 \\ e1tganzen uncI alle1' zusammcn tillllllenden Theile desselben von eincr anderen Ursa('he knl1lnlon. Leibniz llimmt rlaher auch hiefÜT bcsondp1'e gött1iche EÜnvirkung- auf die )lolladen in ihrer Uesanulltheit und inl Einzelnen all. Eino Einwirkung ZUlU Behufe dol' harlllonischell Onlllllng del' Jfonaden, dio ahC'r uicht aIs eill llaehh'HgJiehcs, yon hcit zn eit f'intretendes ,Vundcrwirkcn gc(lacht \vird, sOJHlern in einer urprling-lichcn, hannonischell Onlnung Üll Einzclnon llncI ill1 fiallzen (Tlanllonia pl'apstabilitn) hestohpll sol1. In Folge die el' Vorhel'bestiJunlullg- hat jodt' )lonade ihre hp- f;tilWllte SteUung- inl Uni\'crsuJll; cine t:;tel1ung, dio heùing't ist ùurch das anzc Uni, erSlll11 {llld fung selb t, in einmn selbf'tständip:en, selbstthÜtjgell ulld daher aneh leidelldon to- men to derselheu gpsncht ""enlon. ,rir sind also genÜthigt, ansser den e\vigen Uesetzen flir Sein uud Denken, die als prÜstabilirte Ol'dnung gelten könnell, noch ein selbststÜlldi- ges, sclhsÌ\\"irkendcs illlillanente:::; ,r- cltprincip al1ZUnOhnlcll, da in diese Pel'ipetien eingehon nlU s, lUll a lL sidl elhst etwas ZU lllachen, den ,r eltl'l'ocess 7.11 fÜhrell und zn einÐlll bf'stimmtcll Z;iele Zlt bl'illgen. Bieses inlllUlllent fl , sell) tthä- tigt"\ Princip del' 'Volt bezeiehnen ,vir eùen als schÜpforisehl' ,r eltphalltasie. Es ges<:hah wuhl aueh in dol' Absieht, del' " clt una ihl'cl1 Bildungen eill )Ioment (IeI' :Sel1JststÜLHligkcit zu idlern, das Leihniz ('ille elhstÜndigen, in sieh ahgo chlosscnen .:\funadl'1l annal})11, glci('hsanl wiG )>]deine Uuttheit('n., ie hp- tl'achtpnd, dfll'en jeùo in sidl das gauze UniYCI' Unl ah:-.pie- gcJt, rpIH'Üsentirt und i IlS0fl'l'n dioses rlb t ist; lUll' ss nlÏt grössel'cl' wIer gering-orer \' C'l'\Yol'l'enhcit gesdli('ht, <.It( yollkoJUIlH'nO Klarheit nUl' hei (j(ltt, del' Unuouas si('h tinden soil. .1\ hor ohen d iese \ olJstH nd ige SplhsHlu(lÏgl\Pit del' 110- nadon, - ge ehlossellc, YOl' tcllelltlo '\,,"pltoll alltg'pfas:-it \vel'don, :-;illd Jlaeh IIpl'ùal'ts ....-\.utfa:-i llng dio HC'iden an ::-;ieh inhaltl('('t' llnd leblos, ohne innere Kl'äfto llnù V ot'tuÖgru oùer ....\.nlagon. ie sin d lUll', babcLl allSSPl' (10111 ein sl.lhst koine Bpsehafl'en- heit; ihr Oill i:.;;t zugleil'h ihl' Beschatfel1:-il'in, ihl' (lllait', lJagegpn, wÜhrond Loibnjz' )lolladen al in ich ahgc:;ehlos:;ell lInd uuzugÜllglieh flit' ....\.Il(lel'l\S geùacht sind, oJlell die Itealcll sich gegonscitig- dUl'ehdl'ingen, t'ieh gegen:;eitig ill ihrclu :-:)ein türen, ahe1' aucb sieh ge\vi:-:sel'IlUlSSCn elb tthÜtig g('g('n dic:-:o Störnn:ren oder Verneinungon behauph'n kiinnen als 'nll'in das einzigr \virklieho \\r oJtge:;ehl'lH'n bostehe, Hei LC'ibniz ferner besteht (]a ,r e Cll del' \Iouadcn in Y-nrstelillngen otlpl' \r orstollnngskr;iften, die sich in (Il'fell Innc1'('n Illehr od(.J' \reniger l'ntwielelll hei lIpruart hingcgell hahcn die Hea),'n an i('h selhst \V('dcl' \TOl' t('llllllg(\n ]\I)('h FÜhigkt'it ([azu, t'UIl- dern die YorsteJlllug'pn enbtcIlPll ihncll \ un ....\.u:-::-icnlH.t' dlll'l'h iJu' husam 1l1en<, (lul'eh i hre \T cl'hind 1I ng, d un'h \n.ld10 ihrc :)('lbst<'r1wltungon. y('ranlasst ,yC'nl(,l1, dic' bpi jcnt'11 Heal('n, ,,-elehc ]uonð('blil'ho Soplon silHI in r' Ol':-itO]lUllg('ll unt! dc1'en \"'l'rhÜltni spn zu c.inand0l' hcstehf'n, - Uhwohl indt\s df'1l Hoalen llicht QuantitÜt ZUkUl1l1Ut uud die elùen nieht Dingo . 2. lTerhart's ltfodifikation der l\Ionado1ogie. 109 nlÏt J1lehrcrcn Eig-en whaft0n od0r FÜhigkciten sind, sOlldcrn nul' als einfaehe 8eien(Ie oder Quale angesehen \verùon, so ist doeh ihre Besehaftcnheit seLbst llicht ais ganz gleich oùer o'leieI1fürlui0' hetraehtet sCJudcl'n e \vird ihnell ver ('hieùene b b " , jc(Icl11 f'igenthihlllidw QuaLitiit zugeschriebcll. Daùureh sollen sie fiihig scin. in ihl'cnl >>hUSê1nlnlen" (Iie gauze :JlannigfaLtigkeit til'!' El'seheinung welt IH:l'vol'zubringen, iudenl sie gegenseitig . in ihl'enl ein sieh stüren, aocr nuch nUe in i1u'enl Seill wiùor ùie e tÜl'llllg und Verneillung sich erhaLtell. ....\..u::-; dieson SelbsterhaLtLlllgen del' Itcalell unù del' V orstoUullgcn und delll ,r orstellung spiol dcrsplbcn soIl ùas gauze reale und geistigp (YOl' tcllcllde) Dascin nlÍt n1101n Geschehen inl physi- schen 1Yie psychist'hen Gehicte bcstehen. IIel'bal't kanl zur .ÅunaIlJllÚ dic or Renlen unù ihl'es Zu- sanlu1t'nspiels in Folge seincl' Auft ls ung del' \..ufgabp del' Philosophic. Oicsl'l' steUt or 11 ii1nlieh die Bc(u'heitullg und Bel'ichtigullg (Denk banuaclulllg) del' Bcgriffe zur ..Aufgabe. Er glaubte in den Grllndbegl'iliell, 1velche von del' Erfahrung gcboten \verden, ,ridersprÜehe zu entdeckel1; "\VicIersprÜcho, die aUerdings unvcl'lueidlirh seicn, abel' doch in del' )leta- physik i\ufgcdeekt und gelÖst werden nÜif-isteu, lUll (Liese Be- griffo ùellkbal' zu III a chen. Er lcgte bci Auffindung dieser ,ride1'sprÜ('he ::-;eine ..L\..uftas llllg des Seins resp. Beienden als absuluter Púsition uder AffirIllation ohne aUo egation unù ] elatiun, zu (irunde und \-vas diesenl nicht entspricht, das betrachtet e1' al sidt \vidprspreehcllù. 'TOll solchel' Art sind HUll besondcl's die Begriffe des Dinge nlÌt 111chJ'l'l'en Eigeu- schaften, zufälligen Ansicht<<. Das Ding mit seinen lerklllalen winl aufgelöst in letzte consti- tuirende Theile odeI' l\Iomente, die als Reale bezeichnet ,ver- den und die dem reinen Begrille lauteren, einheitlichen t)eins yollko1l1men entsprechen sollen, daher untheilbar und unråum- lich sind und durch ihr Verhältniss zu einallder das er chei- nCllde Ding oder die [Jrsache u. s. 'v. constituiren. Dass die von ihnen gebildeten El'scheinungen verschieden sind oder sich verschieden zeigell, \\ irrl erklärt ans del' )>zufÜlligen An- sicbt<<, del' zufolge Ein unù Dasselbe bald so bald andel's betrachtet \verden kann, wie z. B. eine und dieselbe Linie bald als Radius eines Kreises, bald als 'fangente dcsselben u. s. w. erscheinen, d. h. betrachtet \verden kanll. Breilich braucht )>zufäIlige Ansicht<< hiebei insofern nicht allzu sehr betont zu 'werden, als die Realen aIle, trotz ihrcr Einfachheit, von ver chiedener Qualität sind und unter verschiedenoll Verhältnissen noth \vendig auch sich verschieden bethä tigen und erscheinen müssoll, ,vie ehva ch81nische Atolne untcr verschiedenen V el'hältnissen ver chieden \virkell odeI' reagiren. - Um die Vielheit und Verschiedenheit del' Erscheinungen aus del' Bethätigung der abso]uten Setzung d. h. des Realen erklären zu können, ist notlnvendig, cine (\vcnn aueh nieht unenùliche) Vielheit von Realen odeI' )Ionaden anzunohnlen odeI' einen pluralistitìchen Realismus (inl Gegensatz zunl mOlllstischen Spilloza's) zur Geltung zu bringell. Die \T er- schiedenartigkeit del' Erschein ung \vclt lässt sich all denl )>Zusaulluen<< vieleI' uncI vel'schiedcner Realeu erklären, trotz Eillheit und Unveränderlichkeit des \valn'haft eiendell. Ebensu auch ,vird die Vielbeit, die ,... cränderung, Räululiehkeit wld Zeitlichkeit u. s. 'v. ùadureh Jnöglich. Die grosse ..Brage ist nUll aber, \vie aus diescn absolut 2. Herbart's l\Iodifikation der Monadologie. 111 seienden, an sich unräumlichen, unausgedehnten, so\vie un- zeitlichen Grund\vesen odeI' Realen, die ohne inn ere l(raft odeI' Anlage sind, die riiululich-zeitliche 'Velt der Erscheinun- gen \yerde; \vie Raunl und Zeit und die l\Iaterie entstehen und wie insbe:::;ondel'e es zu einer geistigen \Velt des V 01'- stellens, Denkens und W ollens konlmen könne. - Zunächst ,v.ÏTd nun ein sog. intelligibler Rnunl fin girt und in ihm Punkte gedacht, die ZlIT stan'en Linie verbunden sind, - "\vobei also die Renlen unter Punkt- und Kugel-Fornl vorgestellt \verden. AUB diesem intelligiblen Raum wird aber alsbald del' wirkliche mit del' }Iaterie, die dlu'ch Verbindung und durch theilweise und vel'scbiedenartige DlITchdringung derselben entsteht uncI deul zusHllllllenfassellclen Denken als l{örper er- scbeint. Es ist für un ern Zweck nicht noth\vendig, ausfÜhr- lich auf diese Ausführungen Herbarts im synecbologischen Theile seiner letaphysik einzugehen. U nsch\ver ist aber zu sehen, class die fictive !{rnft des l\IenBchengeistes d. h. die subjecti ve Einbildungskraft inl ge,vöhnlichen Sinne dabei das eigentlieh Thätige ist, unù Herbart auf clÏese 'Veise cIurch sub- jectivische Phantasiethätigkeit construirt, .was wir del' objec- tiveu, realgestaltenden Pbantasie als 'Veltprincip zutheilen. Dabei Bchillert die Darstellung in 11lehrfacher Zweideutigkeit, odeI' vielmehr schreitet durch Subreptionen fort. Del' intelli- gible Raum und die Gestaltungen in ihnl ,verden zu realen Gestaltungen nut realenl objectiV8111 Raunl, ohne dass gezeigt wirù, \vie und wodurch diess geschieht und wo insbesondere del' Raunl herkomluen Inag, in denl auf einnlnl die an sich unräumJichen Realen hineinversetzt erscheinen. Ausserdem aber ist stets unkJar, ob del' Raunl und das ICörperliche wirk- liche, reale Existenz haben, oller nul' von uns (den Seelen- . Realen) vorgestellt, von unseflll zusanlnlenfassenden Denken produzirt werden. IComn1Ì denl Rauille \virklich Objectivität zu ò. h. liegt del' Erscheiuung desselben auch ein "\Vesen zu Grunde, so sind die Realen nicht allein seiend und Grund- . principien des Daseins, sondern auch del' Raum ist es. 112 Die ::\Ionaden und die ErkHirung des 'Yeltprocc sl'S ùurch dicselben. I\:onllllt diesrnl keine Objcctivität odeI' kf'in An-sieh í':U, o ist die Prage, \yoher (leI' t;('hpin daxon ontsteht und \vit e den unräunlliehen Rcalen einfallon kÜ11l10, Rich in cineul Raun e zu yerbillden odeI' rlnn.'ll ihre Verhindnngen un)hUSmnlncu.. (let' Healen und Ülldel'll sicb dur h .Ael1 u r g: lIistoriscJlC 13eitriige zur PhilosopJÜe llù. 11. unù [I r. ff'rner: R. Z i m m f' r III ann. Lpihniz und l[f'rbart. Eine Vergleichung ihrer 'lonaùologil'll 1849. . 2. HCl'bart's o.Hodifikation del' Ionadologie. 117 insofern kann man agen, dass nach diesel' Fundanlental- Lehre es nie zu einer Subjectivität kOllllllen könnte, ,venn sie trellg fe tgehaItpn \vÜnle; so\vie cs bei den folladen Leibllizens uie zu einer Objcetivitiit undo einom Be\vusstsein einer objectivell \ r elt kOllllllen kÖllnte, \venn dieselben rein sich selbst, ihrer eigeuen N atur nnd ThÜtigkeit iiberJa en ,vürden. Bei beiden U1US8 Gott se]bst intervclljren, Ulll bei Herb art es zu Subjectivitiit, bei Leiblliz zu Objectivität zu bringen; dort durch teleologi:sche Ordnung und V orsehung, hier durch die prästabilirte Harnlollie, ,vie ,vir sahen. - Die A.nnahnl(l von Realen bci Herbal't, als de::-; allcin \vahl'}mft Seienden, boruht iibrigells auf del' V oraussctzullg odcr vichnehr deul V orurtheil, dass dcts. talT Unveränùerliehe, alies Gcschehen und "\Verden aus sieh oA.lL :-;ehlic8 011tlo alloin' ,virklieh ulld \vam'haft sei, die Verändorung abcI', das \Verden uncI "\Virken nul' als Schein, als llÏcht \vll'klich seiend betrachtet \verdon lllüsse. Freilich durchaus rin Intlnun, clcnlzufolge IllU' derTod \vahrhaft Seicndes horstollon kÖl111tC, das Leben und die Lebpllsbethätignng und -Enbvicklung nUl' Scheindasein besässe! Vielnlchr aber ist al1gen1oin bekanllt und selbst au- erkannt, dass nUl' das Geschchel1, "\Verden, Sichenhvickeln, Wirken, Handeln deIn ganzen Dasein Bedeutnng und 'Verth geben, so\vie die physiseJien ul1d geistigen V e 'hältllisse, die Forn1en des Seins und Geschehens das wahre Wesen be- griinden. Demnaeh 111US8 da PrinC'ip de Werdens, des Go- staltens als das Höchste, Entsehcidendste zur Geltung gebracht ,verden, nicht das an sich Todte, Bedeutungslose, \vie die Ro- alen es sind ohne bildende, fonnende ::\Iaeht, die sie zu ver- ,verthen vermag. Die "\VidersprÜche, die Herbart in dell Grundbegriffen del' Erfahrung gefunden haben ,vill, dÜrfen bci näherer Botrach- tung nicht als solche anerkannt \verden. Das Ding mit meh- reren Icrklnalen oder Eigen:-;chaften ,vürde nul' dann einen "\Vider prueh enthalten, \venn auf da selbe del' stal1'e Be- griff des reinen, absoluten Seins (und Einerleiseins in sich) 118 Die )Ionadell und die grkHirung des 'Veltprocesses durch dicselb('n. nng-e\YC 1 1fl. \ ou de sen OffollbarlLng \vrnlen; - \vie dpnn aIle Hellon \nlhrcn Gedanken in UIlS nul' 'Oll Gott tanll11en. Darin liC'ge audl del' GruIH1, \V,U'lUn srlhst dio Psyehologie ihl'e hüchsto A ll 'aLo nnr vonl tandpunkt d01' Thcosophic aus zu Il)sen \ el'lnÜge; (lenn nicht allo ustHndo un(1 'fhiitigkeiten elf'S nl'istes t'iell a us de]' \\ echsehril'kul1g- tIes goistigcn I nncrn In it de]' ....\..UbSOll\Yelt zu er1d iren, E:-; gt'ho B(',vusst:-;ein zuställd(', die un:::; nöthigoll, eill yon inncll hor auf Ul1Sel'll Goist uncI seinl) Zuställdc einwil'kellrles Prineip auzunelunen. Es tcho ùa del' Geibt nicht ffi0hr einen1 Ohjül'te gegrnÜbor, sond('rn ein IIühel'es geho in ihll ('in, \verde Ein n1it iIlIn, offonbaro sich durdl ihn luittelst Bingebung; denn Gott könno nipluals Ob- jP('t odeI' Anssonding fill' das Inen chlicho De\vusstsein worden, Dol' Toù kann sieh nach Fichto nur auf den >>äusseren<>. Leib beziohen; or \vi]'(1 von i1nll als ))EntsinnJi('hung..< aufge- f lsst ; das roale "T esen des Geistes i t unvorgÜllglich nnd zwar n1Ït eiUf\l11 inncl'en Leibe als Sub h'tÜ dcssclbcn. Del' Geist geht also dlU"ell den Tud in oillen höheron llstand üLel', verliol't z\var das >)8iunen- und Hirnbo\vu stboin<<, das an RållluJiehkoit uncI Zoitlichkeit gebunùen ist, crhült (lafÜl' aLer cin höhero , iH,er Jtaun1 und eit erhahenos - uLwohl freilidl das 1{ü<ù\\Tosen als Zeit und HauIH sehend-el'fÜllenù be::;tiullnt \vird! U ebrigens kann sieh rlioses hühcl'c, ;ilnlPn- orIel' hi111freie Bowusstsein auch schon \vähl'ond des lcibli- ('hen Lohens gelteuù lllaehen ill den sogonanuten ek tatis('hon hllshinden, ÏIn 1Ielh;õhcn etl'" \volehe hi)]wr stellen, (lIs dn.., wadlO, gc\vÖlllùieho De\ru stseill nlÏt oinon ralu1l-zoitlÍl hen dlrallkcn un>1 )lianta ie als eigonthÜnlliehor und \vc::-;entliehor Potenz del' Socien-Healon odeI' )Ionaden sagt, als Bilclungstriob und lcibgestalteudo l\Iaeht dersclben, al Aeusscrungs-Organ von inncn nach HUSsen u. s. \v. 'Vir sind insbesondere auch eillver::-;tandell rlanut, wenn Fichte den Versuch luacht, die l>hantasie als allgelllcilles und apl'i- urisl"hes Princip geltend zu luachen und sie yon del' atonlÏ- stischen Schranke zu befreien. 'Vir haben cliess schon an- dOl'wÜl'ts al Vel'dienst Fichte'8 horvorgehoben. *) AlloÌn thei] \vil'd dioseI' Versuch nicht kIaI' und consoquent dUI'chgefÜhrt, theils steht ùas von der Phantasio Behauptete luit den Übl'i- gen Anna]ullen nicht in U ebereinstinlll111ng. Die Phalltasie \vird eÏ1uual al apl'iorische Potenz gefas::;t, dalln \viedel' aus dcm Trieb abgoleitet und als Dlu'ehgang staditlJn zul' Ve1'- nllnft angenomnlen; einnHtl erscheint diesclbe als bloss leib- gestaltende Maeht, vcrschieden YOnl Geiste solbst, nul' gleich- saIll ais HÜlle, UnlhÜllende uder Substrat des Gojstes, dann \vieder ais V ernunft elbst; eÌlullal ais bloss illdiv iduell, dann \vird illr doch auch ,yiedor ein allgemeincr Charakter zugc- theilt, insufern sie in del' Gattuug& eele aI JoibgeE>taltend sich bethätigt, theils Bueh weiter Ìlu Allgenleinen ,virkt. 'Vie denn Überhaupt einel'seit del' schroffste IlldividnalisllHlS, ein Aton1Ïsmus del' lndividuen geitend gel1lacht \virc1, uud anderer- seits c10ch auch \vioder del' Universalismus nicht ganz ohne Anerkennullg bleiben :suU. U ebel'haupt i t das zunächst Auffallende an diesel' 'Velt- Aufì'assung die Häufung del' Erkläl'ung prillcipien und das Bestrobell, ekiekti::-;eh yun allen Richtungen ehva::-; aufzunehnlen - \vie ,vir ::;chol1 bei del' Darstel1 ung angedeutet haben: *) Die Phantasie aIs Grundprincip S. 1:!. 13() Dic)lon;ul,'n unù die Erkti rung' des WeltproC'esRes durch dieselben. Sh'enger lndividualisnlus uncI doeh auch Ulliven;ali nlus resp. )IonislllUS, präexistento Scclcn-Atolue odeI' l\Ionadt:'n, und aorh \vieder allgenleinc Typen llnd (}attung seelen, die eben- falls priiexi:-.tiren und in dünen jcne ellthalten spin sollen aId Theile, odcr aU8 <.tenen sio helTorgehen - so da::-; del' strengste K oll1inali llln , del' nlU' den Einzehve:sen Roalität zuschreibt, doch auch \\Tiede!' eine ..Art Reali:-;nln lieben ieh hat, del' die Realität und QueUe del' Realität illl Allgenleinen erblickt. Dic s ehon bci don Thieren; noch lnehr abcI' häu- fen :sich die ErkHirung n1olnente bei tIen )rens hcn eolell. Sie prHexistiren als .Healen nut del' I>hantasie als Potellz si h einen I ÖIVl'r anzuhilden, "Terden aber doch ancb dlU'eh die Eltern nuttobt del' Generation fÜr das körperliehe Da:sein go- zellgt, erhalten dann ÙlU'CÙ. hühere überllatürliehe Eillwirkung, dilrch Creation das Ocpl'Hge de Genius, del' hühcren für das ldeale empfÜnglichcll Per::;ünlich.keit, so dass dan1Ìt zugleich oine .L-1rt yon generatio origillaria sich verbindet. AI:so Prä- existenz, Fortpflanzung llnd X ensehüpfung zugleich! Was die ursprlingliehen, oinfaehen Roahvescn odeI' I 0- naden betrifft, o sollell sie sieh yon den :sogenannten matc- ricllen Atomon daduTch untor ehcidell, das::-; sic kcine rälun- liche Quantität besitzen, also \yirkliche untheilbare Einheiton, Individuen ind. Sie sollell nul' eine Qualität haben d. h. ein inllerliches 'Yesen, das sieh abor gleieh\vohl durchaus ab Raulu-setzpnd-erfÜllcnd erw.oi t. Diess .LVles dÜrfte kaulll ohne 'Vider pnwh zu verhinclon seine Welin aas rIel' Quali- tät des einfachen individuellen 'V l' el):::; RanIll unù Zeit gleich- Salll proùucil't \verdon l\allu, so dal'f die Q uantiUit in loinenl Pallo ausdrÜeklidl dayon YCl'lleint \Verdell, ùa :sie -wcnigston del' _\.nlage, del' JIÜgliehkeit nitch in ihm ,orhallclen Cill muss. 'Vas da nHlÌerielle, stuffliche Dasein betriflt, so kann es allenlings ans :::;oIl'hen Uealen \vohl erklärt werden, da deren \Vescn ùoeh zunäch t clarin bù:-,toht, ihl'en Rannl und ihre Zeit Relh t Zll setzen ulld sieh also lladurch zul' Er- scheinung zu bringen. Abel' die Roalen diesel' .A.l't genügen " 3. )Ionaùologismu8 neuerer Philo8ophen. 137 au h nlu', um die Bildung del' nlatel'iellen Erscheinungswelt zu eI'kläl'en; ZlU' EI'kläI'ung del' orgallischen Bildungen und del' lebendigen Wesrn gcnÜgen sir nicht. Es sind cIazu viel- melu' Realcn andereI' Art notinvcndig, in denen ausser der Raum-sehenrl-eI'fÜllendell .N atur noch andere l(riifte sind, die Übergreifen und andere Realen zn einer bestÍlnnlten sinnli- chen FoI'nl und Bc,vegung vcranlasscn könllon; - es sei denn, dass ausser den sogenannten Realen noch eine allge- meine Fol'n1kI'aft odeI' besondere FuI'm- und Bildllngsn1ächte angenolllluen \verdcn, wie allenlings die auch priiexistirellden Gattungsseelen anzudcuten seheinen. Diese mÜssen aber dann sich erst be lIndcrn, individllalisiren und, die Realen in ihren bcstilllluten 'Vil'kungskreis aufnclllllend, sie nul' als a11- geilleilles l\laterial vcrarboitcn. Dad ureh aber "\viirde die in- dividualistische Grundlehl'e gcl'ad0zu aufgehobcn. \..usser dio- ser z,yciten I{las e ulld .Art von individuellcn Realen, nÜissen aber (lip 1Iellschen::-;t>elen noch als cine be::-;ondere, ùritte Art angesehen ,verden. Denn \Venn sie auch sonst mit dell Thier- seeleu gleichartig uncI alienfalis nur dem Grade der Euh, ick- lung odeI' V ollkonl1l1Cnheit Bach vers hiedcn "\värcn, ::-;0 mÜ::-;s- ten sie daeh durch die zur Priiexistenz und zur Generation noeh hinzutretende gÖttliche Creation von jenen durchaus versrhieden werden, da sip nun zu höheren gei::-;tigen 'Vesen odeI' zu >>Geniell<< gepI'ägt odeI' orhöht sind. Fiehte's eigentliche principielie Grundlehre. yon urspriinglichen Rea]en odeI' einfachen l11dividuen, durch \velche allenl Dualismus ein Ende gemacht ,,'orden soUte, ist danlÏt ,vie del' aufgehoben, cIa schliesslich Hicht bloss ein Dualisnuls, sondern selbst eine Trichoton1Ïe zum V orschein konlnlt. Denn del' >>Genius<< ist offenbar nicht allderes, als del' Aristotelische }Jov), del' bei odeI' nach del' Zeugung ZUlli physischen Leben noeh von >>aussen<< (.9úpa.9EJ') inzukolnnlt; oder es ist d r scholastische >>Geist<<, del' direct von Gott geschaffen un d den1 sich ent- \vickelnden Enlbryo einige Zeit VOl' del' Geburt de I{indes mitgetheilt wird. Diess steht aber wiederum mit sonstigen 138 Die )[onadpll und die El'kHirung dc \Ye1tprOCC!;HCS durch dicsclbcn. .A nnahnlCn nlcht inl l inklang. Die h(,llgung- oll durch die >>Phantasie<< tatttìnden odor dUl'eh die Gattungssocle, - dewl dass ::;ie ein secli::;l'her .Act sci, ,,'ird hesondel's betunt. 'Venn clÏess nun bei den Thiel'cll stattfindoll kann uncI die Thiero wiedel' andere ihrer Art hor,'orbringen kOllnen, "'arum oLL Gleiehe bei ùcnl jlcuschengosehlodlt unnlöglieh sein? *) Ilier winl freilich dip >>Phantasie<< al innol'er Leib aufgcfa::;:::;t, denl cr i del' Gci t innewohllcll soH; aber ::;trenge geU0J111nen nlH ste dann bei ihnl die 0ngung Cill blu:j8 Ieibliehel' .Aet, eine Schaffnllg' einer bIos leibliehen l[iillo ("'CUll aueh dc:::; >>Ínnel'en<< Leibe8) sein, \vofÜr dann dCl' pigontliche I\ern. del' höhere ( eist odeI' Genius cn;t hlnein1dinle. Abel' \VanUll ;ollte gerad0 hier dftb Gleiche nicht das Gleiche heryol'bringen kÖIllH'I1, \yenD doch del' Goi::;t unh'cllnhnr ".cnigstens n1Ït denl iuncrcn Lcibe yerbundell i t? Und \venn \yie)PIUlll- tasie<<, ""enn schon nleistcntheils als innerer Loib genonlnlon, doch aach \viedel' die Vernunft selbst seill UCh)T .werdon oll - Koeh ein .A.Jldt're::-; spricbt gegcn die80 gan;l.û Aufi'as:::;ung. "\Venn del' höhol'e Geist, Genius, Cl' t dnrch Creation, durl'h unn1itteIbal'o SchÜpferthHtigkeit l'nt tehen, \yeUll dom Sel'lcn- Inclividullnl die F ihigkeit fÜr die [deen, fÜr dio höhere El'- kenlltniss erst besonders einge E'nkt ,verdell 11lUSS, ::-;u ist dahei natiirlich vorausge::-;('tzt, da das Ideale, VernÜnftige in del' 'Volt :::,e1bst, in den )] ùnadon uud dcn \"" el'hHltnisscn und Gpsetzen ihres 'rirkel s nicht \orhallden ei, da es ich onst duch aUl'h ill dol' PhantasiobethÜtigung del'l{ealcll unci in dcI' Genoration ]nü :::;te hetlÜitigen kÖnncn. 1st dies:j abcI' del' .Fall, ex.istirt das Idpalp nicht in dol' 'Yelt, daun i t es delll 1\[on::;chong-eish"\ ulnsûllst gcgeben a] }' ihigkcit g('radl' bci denl Eintritt in diose ,r eLt, ulld es \vÜrp "\ (lrnÜnftiger, ,,'enn sie ilUll boinl ..Austritt, hcim Tode nlÌtgptlH'i It wiirde- \venn do('h ckn 'V eltYerJÜiltl1i :::;Cll gcgenÜber nichts daillit anzufang-ell ist und IUU' Tl'iibllllg Hod Verkiinl1uerullg die::-;or *) . m. . UeLer ÙC'll Urt'pruJlg del' JlJC'IlJ::chlieht'n l'clell. H.f.4. 3. JIOIllHlulog-islllu:-\ nCU(J)'pf l'hilm:ophen. 139 Anlage sieh el'wartf'n lÜ t. "'In n kÖnutp bagen, das die Religion da:-; ei pntliehe Prudukt die::-;er 11i.11eren Bl'gabnng dc )[ell::;ehellg('i tes sei dip w(' ellt1idl Übel' das inlisehe Lrbon hinau ziele nnd den )1l'I1t'clien YOI' den antlern Erden- \YCSt;n nu zciehnc. .Abel' dir Religion hiptct alleh die gröb- stell, vel'kpbrte::-;ten Bethiitigungen del' 1len:-;chenseelen und fes f'1t \ ielfach dio )ren chen all die iiu el'e irdi::;che Xatur, statt dieselben darüher zu erhebell, \vie das Hridentlnull viC'lfaeh zeigt. .Abgesehen abor dèl\-on: tia naeh Fiehte dlon jeder \nlhre Heue Gcdanke nul' dUl'ch hühel'e Eillgehung, nidlt dureh cig-cne Geiste:-;kraft des ",lenschen ontsteht, so sind iclH'r dann nu('h 11lehr die hÖheron Erschcinullgen del' Religion \viederlull 'Vel'k einor speciellen gÜttliehen ThÜtig- keit -- und delll l('ns('hengeiste, ob\vohl er in eilleln hÖheren 'Ve::;en direct von liott gesrhaffen 80in ::;011, bleibt auch in diesel' Boziehllng nichts zu thUll Übrig. 'V dehe Bedoutung bei diesel' 'Ye1taufl'assung das irdi::-;che Da ein des Einzelnen llnd del' 'Yeltpl'ocess inl Gro sell haben kann, ist nicht abzusehen. Das irdiscbp Dasein de:-; Iensdlen wird einer::-;eits als ein hustand del' Hemmung und rrri.ibung seines Goistes aufgefa::;st, so das or sich ais eiD "Frenlclling" fi.ihle, und andorseits \\'ird doeh YOU Fichte ::;einer GrundLehre geluäs behauptet dass dersolbc oin 1ndividuulll, MOlladc sei luit innerenl Leib, raunlsctzelld-el'füllelld srillenl 'Ye::-;en llach und Baeh ::;einer Grundpotenz, del' Phanta ie, leibbildend llnd in leiblichen Organen sieh' bethätigend. 1st diess Letztere del' Fall, dann mus <.1a:-; inlisehe Da eill eine vvesentliche Be,leutung fill" sein 'Vesen und seine Entwicklullg' haben uncI kann nicht als blos::-;e Einkerkcrung und SelbstelltfreuHI- ung aufgefa::-;st .werdon. TJie Sinne und oas Oehirn nlÍt delll ,vachcn Rewusstsein diencn del' Erfahrung g81näss durchaus ZlU' geistigellEntwicklung uncI'V ervollkonl11111ll11g des Ien::-;chen uncI dcI' Ienschheit; ÏIn Traulue dagegen uno in ekstatischen hustänclpn wird nirhts geh'i tet, ist nio ein eigelltlicher FOl't- sehritt in irgend einer Beziehullg er,Úelt \yorden. 'Vir haben . 140 Die )[onuden uml die Erkliil'ung dcs "r cltproccsses durch diesclhcn. dahpr kein Recht, den hllstancI des ,vaehen ne\\'nssb oins fÜr den unvollkol1llllCllCren 7.U ha1tcn gcgenÜbor dCln Trauillo, del' IIcllsehcrei u. s. \,y. Dass ill lebderOlll cine El'habenheit dps Goi tes Übol',Hall111 llncI eit gog-eben ::-;ei, i:.;t ('hon naeh del' -Fichte'schen Grlllldlehro yon den J{oalon llicht Inüglieh, "'eUll do('h das \V escn ùie el' d u'iu bc tehen soll, l{alllll und Zeit zu (ltzen und zu odlillon. Da dülll )[en .\('hengoi to, lUU aUen DualÜ:nllu zu vOl'lneidon, dio gleiche N atnl' n1Ït allon anclern Realen zllge:-;prochen wil'd, so lllü ste er gerarobloul(' in Nattu' unù lonsehhoit, wc gegon\\r il'tig auf ùer Tagl:f.:- Ol'dnllllg stohen, l\aUlll die Re(lr ::-;ein kann. '\'lrklieho Er- klärullg <.lor Verschiedonheit do)' orgalli::;chen 13ildullgen, del' Enlpfindullg::-;fi.ihigkoit in dol' Xatllr, dol' Genesis des 13ewli s-.;t- se1n::-;, dos ,r erstandes, del' Sclh tstÜndigkeit llll'llsehlichon 'V ollenH ll. s. \V. ist l\,llun vcr::;ucht, go....dnveige gegeL('n. Es i::;t dieso ,V ('ltaufl lssung, trotz aller gegcntlH'iligen \rillens- 111c1uung- des Ul'hebcl's, Hoeh Zll chr vall (leI' êtutlüsen(len, atonli il'OlLdell Telldellz der neuern, llUl' ana lysirendcn X atu)'- 3. [onadologi8mus ncucrer PhiIosophcn. 14ß . forschullg beherrscht, del' nunmehr die synthetische an die Seite zu stell en ist, nlÌt del' .A..ufgaùe , jene nlit ihren Resul- tatcn in sich aufzunehnlen ulld synthetisch zu ver\verthen. Die s haben ,vir vel' ucht, illdelll wir die W eltphallta ie als tIns grosse yntheti::-; he, einheitliche Grulldprineip gcltelld nlachell, durch ,velches aus derVielheit Eillheitliehes ge:staltet wil'd unt! hill\viederull1 die Einheit sich dUl'<'h lndividu- aliHirung zur ,Tielheit erschlies::-;en kalln, \yie ja die grosse GruÌldthatsache des Katur"Tirkens, die Generation, hinHinglieh bezeugt. 2. I. H. Fichte's 'VeItnuffassung anI nächsten dlbite unter den neueron philosophi::;chell Versllchen die von 1\1. Car ri è I' e stehen, wie er ::-;ie be::-;ondel's in seiner neuesten Sehl'ift: >>Die sittliche "\Veltordnullg<< *) zur Darstellullg ge- bracht ha . ie decld sich vielfa('h gel'adezll nlÏt der::-;elben, ob,vohl es aueh an einigen Differenzen nirht fehIt. - Auch Carrière nil1Ul1t ursprÜngliche, präexistirellde, einfache Eill- zehvesen, Monaden an als letzte Be::-;tandtheile und principielle !(riifte alles eins uncI Geschehens. Er ullterscheidct z,vei Haupt-Al'ten clerselben: selbstlose uncl selbstsciende, sieh selbst bestiuullende. Heide sind ]Iittelpunkte ausgchendel' und ankol1unender 'Virkungen, sind eingefÜgt in den \V cltlauf, stehen also in urspl'i.inglieher Beziehung zu einander; unll zwar o, da::-;s die selbstseicnden durch Yennittlung del' selbst- loson zul' Entwicklung koulmen, sich einen Leib luit inncs- organen gestaltcnd. Dadurch sind sie dann Ï111 tandc, sich oine sinnliche W olt von Fornlen, ]"arben, Tönell u. s. w. für das Bc\vusstsein zu schafl'en. Denn diese Welt ist da::-; Pro- dukt llnserer sinnlichen NatuI', ,vird, wie :sie ist, durch uns selbst producirt. Diese JIonaùcn sind nicht wie bei Leibniz fensterlos d. h. oh11e alle Einvvirkullg aufeinallder, sie sind vielnlehr, ,vie Carriòre sieh ausùrÜckt, lauter .Fenster d. h. stehcll nach allen Richtungen in Bcziehung, Einwirkungen *) Lcipz. Brockhaus. U5ï7. 144 DIe Monaden und die Erklãrung des WeItprocesses durch dieselben. übend und elnpfangend - \Vie diess auch Herbart bei seinen . Realen angenomnlen hat. Da gleich von Anfang an z\voi Ârtcn vou einfachen Rea1wesen angenolulllen .werden, selh tlosp un (1 selbstscieuùe, so bietet auch hier, \vie bci Fichte, die ErkHirung del' Ent- stehung und des Unterscllcdes von Matel'iellenl unù Geisti- geul "reitor keine Selnvierigkeit, wenn auch allerdings die Erscheinungs- und "\Virkung's - FOl'lllen des l\Iateriellen erst aus del' sinn1ich-geistigen Beth itigung bew usster "\\T eserí ab- geleitet "rerden. - Ub\vohl aber nach Cal'rière die Eine Art del' Ionaden schon ul'::-;prÜnglich selbstseiend ist und diese dadurch, irn Unterschiede von den selbstlo::-;en, 1Iittelpuukte orgallis her, lebcndiger Gebilde sein können, und ob\vohl die einzelnen Ionaden so gar schon als eigenthünilich geartet oùer illilividualisirt betraehtet \yerùon, so el'seheinen sie ilnu doeh Hicht genÜgend, daraus schon dio ganzo )Ianniehfaltig- keit del' organischen und lebenùigen ,r esen nach ibl'en be- sonderen Arten Zll erkHiren. Er fÜhrt auch nueh gesetzlich wirkende Typen ein, >>allgenleine Fonnen, typiscbe BilùUllgS- gesetze fÜr ganze Reihen yon 'Vesen, die ùadureh zur Er- schei uung kOnllllen, class jedes ([Ü.. GrundzÜge :-,einer Ge- sta1tung unù Lebenswei è auf dip N arhkolllluen Yererbt. " Also >>Scheluen<<, nach dencn die Organislllen in ihrer innerl'n Gliederung und äusseren Erscheinung ich ge talten. Aus- serdmu spricht er von einer >>reiehon, ;:;chöpferischelll)hallta ie in ùel' K atul'<<, und es ist ihul ùer >>Uattungsbegriff<< eÍ\\ a lllehr als eine blo:-;se V or tennng, die .wir bilden lUll Ühn- liche Dinge ZUSanlJ11CUzufasscll. In ùie::;e Type]), in die:-;e Scheluata treten ùie urgallbehon Koinlkriiftp ein, nUl ich ihllen geuläss ZH entwieke1n, lInd ü hÜngt :o)uwohl yon ihrer Eigenart \vie yon den äURserll Bedillgungen ab, Wil\ weit Hie ihl'e .Aufgabe erfÜllell. K eue Aden ver\\ irkliehen eill noues Schema, das inl "\Yeltplan angelegt \yar. Zu all' dClU win] noch ein dcnl To sell N atUl'gallZf\ll inlnHlnent0r Gestaltun ::-;- trieh angenOlllJllC'll, del' ,,0111 lnit del' l'hon crwähnh'll roichell . 3. l\Ionadologismus ncuerer Philosophen. 145 schöpferischün Phantasie in del' N atur in Verbindung steht. :Ferner spricht Carrière auch Hoch yon einer Urkraft, die sidl bestinllnt in ein Systenl von }{räftell und yon einenl in Allünl :)ich gestalten den und \virkelldenl "Einen"; endlich von einem vernÜnftigell Schöpfullgsplan, yon einer das Be- sOlldere durclnvaltenden, einheitlich z\vecksetzenden l\Iacht und yon einenl ))Einheit schafi'enden \Villeu, del' eingl'eift, lun neue Arten hervorzubringen illl Pf1all z ell- und Thierroich, UU1. den Geschlechtsgegensatz zu bilden, die Entstehung del' 'Virbolthiere zu veranlassen, das Aufh'üten des lenschen zu erwirken, - \von1Ít eigentlich doch da Wunder in den 'Velt- lauf eingeführt ist. Zuletzt aber \vird Gott geradezu als 'Veltseele oder ))\Veltgeist<< bezeichllet, als ,velcher er nicht eine Persönlichkoit nebell oder ausser del' \Velt ist, sondern in AHem gegen,värtig. ))Gott ist die Einheit in del' Allheit, als Tell des Universllnls.<< - Abel' auch schon für die selbst- losen Monaden odeI' Atonle \vird eine verbindende J\Iacht fÜ"r nothwelldig erachtet, ,velehe sie zusaullllcllbringt uncI in be- stinunter Weise gestaltet. Carrière führt auch Ulrici und Lotze an als solche, die (liess ebenfalls für die Atolne für nothwendig halten, indeln sie annelnnen: Es sei eine Kraft llotlnvendig, die nicht in sich aton1Ístisch gebrochen ist, son- derll in sich selbst sclùeehthin continuirlich. U nd: N ur wenll die einzelnen Dinge doch zugleich nul' Theile einer einzigen sie aIle umfassenden, innerlich in sich hegenden Substanz sind, sei ihre \Vechsehyirkung möglich. Darunl "\vird trotz aller in sich fix und fertigen 1\folladen das 'Veltganzo doch \viedor nut einenl Organislllus verglichen - und es soIl also Einheit del' Substanz n1Ït Spinoza und Vielheit del' l\lonaden n1Ït Leibniz zugleich gerettet sein. - Del' Stoff selbst wird übri- gens nul' als ein Phänomen del' Kraft (selbstloser J\Ionaden) betrachtet, del' nul' aus unsern eigenen Empfindungen er- schlossen werde, so dass nlU' unser Bewusstsein das Urge- \visse seL Da die 1\Ionaden, die selbstseienden \vie die selbstlosen Fro h s c ham mer J Monaden und Weltphantasie. 10 146 Die :r.lonaden und die ErkHirung des 'Yeltprocesses ùurch dieselben. als präexistent, . als nrspriillg1irh in Rich fi und fel'tig uud ,venigstens denl \VeSCB nach Unyel'iillÙel'lich aufgefasst Rind, so kann ihnell auch del' Tocl keiue Zer:störung, sondel'n nul' eilH\ äusserliche :Jletanlol'phusp bringen. Die s gilt besonùcrs auch bei denl Menschen. Des:sen K atur ".ird Z\Val' llicht als yon Anfang an yollendet ins Dasein gestellt betraehtet, sondel'n al::-; erst durch alhllählicho Ent"Tickluug el'l'eichbar; aber die JIcnschenseele er:scheint doch dem \r e::-;en nach al fix unù fertig, unù durch die Entwirklung aus denl hüheren ThieI'- reiche \virù nul' die entspl'echende .YerkÜl'perung el'reieht. Durch den Tod verliert also dio Seele nul' ihre sinnliche Da- seinsfornl; e entsclnvilldet ihr nur diese sinnliche \Velt odeI' ùa innenbild del' \\T elt, aber es bleibt ihr die OrganÜ;ation::-;- und Deukkl'aft. Sio kanll ùaher >>ihre ol'ganisirende Phantasio<< an andcrcn Iú'äftell bethätigoll, kann ich frische Organe fUT das Inne,verden des \Veltzusanlmenhanges schaffen. U ehri.. gens: ,vas sie hier in ilil'em Leben gewollt, gethan, gelioht, go- litten, da ist ihr unverloren, denn es ist ihr innerlich zu eig-on geworden. "\V ie also die Stoffatome nach denl Tode nlit ihren Eigenschaften auch in del' Vel"Vesullg behalT8n, so auch die >>Seelen-Atonlo<<, nul' da::-;s ùiese urn den Ertrag des Lebens sich bereichert haben, sich dalnit in sich, in ihl'er Innerlich- keit vertiefen und fÜT eiu nelles Leben yorbereiten könnell. So inl 'Vesentlichen Carrièl'e's \Veltauffasslulg. Auch bei ihr fällt sogleich, \yie bei del' von I. H. :Fiehte, ja noch nlebr, die Häufung von El'kHirungsprincipien auf, das 13e- streben, allen verschiodellt'n El'kHirungs,vei:sell irgeJl(hvie ge- recht zu ,verden, Rie alle il'gendwie zu bcnÜtzen, zul' Goltung zu bringell. Dal'aus entsteht cin cklektisches GClnisch, ùei delll kcin l\iolllent yollstÜndig und l'ichtig durchgcfiihrt ,ver- ùen kann, einos da::) andere homnlÍ odor ,vioùer aufhobt oùer als unnütz odeI' gCl'adc/.u unmÖglieh, \veil als unvoreinLar 111it clenl anùcl'en erscbeinen lässt. .Es ist jtl ge\\?i:ss sellr wiinschons\yerth unù für ein Systrn1 ompfoblend, 'VOlin in ilun Pl'ineipien, die frÜhcr eillseitig und ,ielleieht cinandel' 3. ronadologiAmu8 neuerer Philosophen. 147 feindselig aufgetreten sind, in die Einheit desselben ha1'1no- ni h aufgenommen erscheinen. Abel' dieselben nlÜssell sich aus denl Grundprineip, in seinelll realen \Virken und in des:sen idealer N achbildung Ïlll Erkellnen, naturgelnä::-;8 erge- ben, \venn ein einheitliches Systonl del' \Velterkenntniss zu Stande kOllllllen soll. 1. G.. Fichte's Forderung und Einfiihrullg eine8 einheitlichell Principes und del' Ablcitung aUer einzel- nen Theile des SystenlS fiUS ilUll soIl nicht \vieder ganz ver- loren ::-;eill. Allerding kann es sich jetzt nicht lnehr unl reille Spekulation und urn Construction ganzer Bystenle a priori handeln; aber es \vlu'de dabei auch das genetische Verfahren in die \Vi enschaft eingeführt, das jetzt auch auf das Ge- biet der atur\vissenschaft inl Gl'ossen übertragen ist und so grosHartige uud überrêlschende Erfolg-e pl'zielt. .Für solch' ein genetische Verfahrell zur ErkHirullg zugieich Üll realen ,vie idealell Gebiete des Daseills haben wir die \Veltphantasie als Grundprincip aufge::-;tellt. Betrachten \vir nun Carrièl'e's Aufstellungen kurz inl Einzelnen. El' ninlrnt als eigentliches \Velt\vesen, als Rea- lität des Da::-; in::-;, letzte, unvergängliche Einheiten , l\Ionaden odeI' Atolne (Individuen) an. Da aber nlit del' Einerleiheit bIos seiendel' \Ve8en odeI' Realen für Erklärung del' \Velt- that:sachen nicht auszukollllllen i t, su \verden gleich z\vei ganz verschiedene Artell von .,olchen Ionaclen odeI' Realen postulirt, selb::-;tlose und selbstseiende. Streng genonlmen l'eicht diess doch nicht au:-;, cla die Thierseelen wohl ebenfalls lonaden sein sollen, und doch wedel' als ganz .,elbstlos ... (unlebendig), noch als eigentlich selbstseielld (persänlich), \vie die )lenschenseelen aufzufassen sind. Lassen \yir aber auch ùie s dahin ge tellt sein, so ist doch klê.u', dass nlÏt diesel' U nterseheidung von zwei so wesentlich verschiodellen Klassen yon Monaùen del' Dualislllus, den luan vel'lueiden \vill, doch beibehalten odeI' wieder eingeführt st. \Vesentlich ver8chie- den! Dellll die einen nlüssen I\:räfte uncI Tendenzen (TrieLe) in sich haben, die den audern unbedillgt fehlen. Es ist also 10 * 148 Die onadcn uncI die ErkHirung- dps We1tproc Rses durch dicselhen. kcin blosser Graduntorschierl angcnOnl1llell, wio bei Lcibniz, sondern eÜle festo Sehranko z\\isehen beiden, so dass sie nur das Soin (Existiren) und ,len Charakter del' Einboit odor Einfachheit nlÏt einander genlein haben. Es ist aus erde nI \vohl die Fl'age zu erheben, ob nlan dcnn Überhaupt berochtigt sei , fÜr die \Velt del' Er cheinung ulld des iius eren und inncren Geschehcns letzte Eillheiton, einfache Illdiviòuah\ osell, Rcalen odor 1\lolladen anzunehmeu. Auf den erston Elick scheint diess z\var ganz natürlich und berechtigt zu sein, da das Zusanllnengesetzte zlùetzt auf Einfachc::-; bei fort\viihrender Theilung fÜhrt und dieses yoraussetzt. A.11ein diess ist zu- näehst nUl' ein Gedankenverlauf; die Erage ist, ob für die reale, riÜunlich-zeitliche "r elt und ihre Erscheinullgen ein Einfaches zur Erklärullg gefordcrt \verdcn dÜrfe oder kÜnllc. Uns scheillt diess ni chtder :b"all, ja ullInöglicb zu seine Xinnnt nlan wirk1ich einfache "\Vesen an, :sO konllut nlan danlÍt Über dio sinnliche 'V clt hinaus, lun die EÜlfachheit zu ge\VillnCn; dallll aber kann nlan aus den ge\YOnUenOll einfaehon 'Vesen eben die 'Yelt del' innli hkeit uidlt lnehr ableiten. NÏ1nnlÌ nlan dagegen die Ietzten Roal- Einheiten als so bescbafl'en an, dass die sinnliche RaUlll\Velt und die }{ürper daraus abgo- leÜet ,verden könllell, dann hat luan keine eillfachell "\Vescn oder Realell nlehr, sondern nur thatsächlich untheilbare 0(101' ungetheilte, also riiumlicb ausgedehnte AtOlllÜ, dip llicht denl Wesf'n, sondern lUll' del' Erschoinung und Erfahrung nach unthpilbare Einheiton sind. Inl er:stcn .Falle könncn nul' !loch Scolon-Atonle odor geistige, unrii1un1iche Individuen a11- gonomn1en ,yorden und es l)edarf solbstloscr ::\1onaden g-ar nicht Iuchr. Denn clie stoffliche l{aulll\velt ist nul' cino Ein- bildunp: odor Fun(,tiuB jOllor (eino J'unction, cleren )Iöglichkcit freilich auC'h nicht einzuschcn ist, donn \vohor soil Ull cre Sinn- lichkeit konunen, derell PrQdukt oòer PhÜnonlen clio stofflicho Welt sein soIl ?). Tnl z\vciton }"aUe kanJ1 aucb daR goi tigc G(' C'hehen lUll' als Fiction oùer Yel' ch\\'indendcr SeheÌn ùe )lateriellen aufgef lsst \verdcll, \Vie os hei (]t'H )1aterialisten 3. l\Ionadolugi::;mu::; neuerer Philmmphen. 149 dol' Fall ist. Da8, \vas nach unsel'er Erfahrllug buidus in sich vereinigt, \vas zugleich rålunliche Gestalten bildon und geistigen Gohalt in ich schlies8en kann, ist die Phantasie Ï1n j)lonschen, ,velche Eine ist, aber sich in unendlicher ]j\ille von innorlichell Bilderu, V orstollungen, Gedanken producirend oder aufllohnlcud bethätigen kann. SoH also ein Ul'wesen odor IT rprincip del' 'Veltgestaltungen, del' silluliehen ,vie goistigen postlùirt \verdun, da::-; eine Einheit bildet unci doch in unendlicher Flille von Gestaltungen producu'end sich er- schliosson kann, und z\var real und ideal, I'äullllich und psy- chisch -- so ist es nach Analogie del' menschlichen Phantasie zu denken. Daraus ist dann auch nlöglich zu erkHiren, ,vie dio Sinne lllÏt denl Gehil'll als proc1uktive ICräfte aus den VerhÜltnissell ::-;tofflicher Substrato die Z\vischon\velt sinnlich- P J ehischer A.rt, n i111lich yon Tönen, FOl'lnen, Farben produ- ciren. DeIHl allerdings ist riebtig, daS8 ohne Oh1' es keinen Ton g ibe in del' Natur, uhne Augo keille Barbe u. S. \v. .á..ber die inne selbst mit diosen :E'iihigkeitcn 'wollen erklärt, ,vollen so \voit als möglich begrifl'en sein in ihrer Entstohung und Thütigkeit in 'Vechselwirkung mit den objectiven NatLu'verhält- nissen. 'Vie kann z. B. ùas Ohr entstellen, c1as ,vie ein KÜnstler aus gegehenem )Iaterial den Ton gestaltet? Diess erforùert selhst eine schaffende, bildonde Potenz, \venn auch fi'eilich die Sinne nicht ,villkü1'lich thätig sein, nicht aus AHem Alles macholl können. Wenn aber das Ohr nicht beliobig Töne, das A.uge nicht ,villkÜrlich :Farben hervorbrillgen kann, SOlldorn an bestiInnlte reale Verhä1tni8se gebunden und selbst in dol" EÜu'ichtung VOl1l ::-;tofflichen )laterial bedingt ist, - das Ent- scheidonde ist doch die gestaltende, schaffende Potenz selbst, von ,velehor schliesslich die Organe zur Wahrnehmung dor sinn lichen 'Velt ausgehon und der sie eigentlich dienen. Aus .A.tolllen und ::\Ionaden in ihrer Vereillzelung lässt ich diess nicht erklÜl'en. Die 8 erkennt Cal'rière selbst an und doss- halb pu tulirt or noch andere \virkende Potenzen odeI' Gesetze als Erklärungsprinci pie n. 150 Die :\Ionadpn und die Erkliirun dps 'Ye1tprocesses durch diesclbcu. Dahin gehören zunHrhst sog. Typell, SCh8111ata, Gattuugs- Wesen. Allein es ist fraglich, ob diese zur ersten :A.nnalllue, zur Bchauptung \"ou Jlonadeu, uncI z\var eigellgearteton 1\10- naden pa en, ob sie danÜt verdnbar sind. Uns Rchoint dioss nicht dol' Fall zu seine Besondcre Typen odor Gattungspo- tonzen sind unnöthig, ,vonn die lonaden sclb::-;t in sich schon fertig und eigengeartot sind; sind sie aber 'wirklich nöthig, müssen die Ionaden erst ihre Beeinflnssung erfahrell, Ulll Principiell del' Organisationen oder des Lebens ,ron bestimmter Art zu \verden, dann kann ihre organisehe Eigol1art nicht nlehr behauptet \verden; denll sie können dann nur ein noch unbestinlmtes Bildullg -)raterjal soin. Und \vas sollen die Typen, ehenlata oder die allgemeinen Gattnngswesen eigent- lich sein? Einzelne Ionaden, die man doch ZUlU eigentliehen Pl'incip des Seins \vie des Geschehens oder Wenlons machon 'will, können sie nicht ,volll sein; also jedenf aIls, ,venn ::;ie \vir- ken sollen, allgemeine l\Iärhte, Potenzcll odeI' Gesetze, und z\var nirht einfach \virkende, ðOlHlorn Fornl-Gesetze oder Kräftc. Denlllach das, \vas ,vir als roale Phantasie bezeichnet haben und ,vas Carrière selbst gelegentlich so ncnnt, ohne danÜt Ernst zu lliachen inl Gro::-; en wie Ï111 Kleinen. - Auch dol' Descendenztheorie huldigt Cal'rière, ,vie er ausdrÜcklieh ver- sichert, selbst die Dar\vin'::;che :Fassung derseIbcn nicht unbe- dingt ausschliessend. Ganz gut. Abel' die Descendenzlehre schLiesst ihrel'seits wieder die \..nnahme fester, starrer Typen (die l'ealen, unveriinderlichen, gloichsam dogluatiðchen :Formeln) wenigstens als wirkende Principien, wenn auch nicht geradezu als Resultate, aus, verJangt die Iög1ichkeit del' Aenderuug dcr- selben und das Hcrvorgehen del' Eiuell Axton aUf; den au- dern. Sie hebt ah,o das FrÜhore, \vas zur Erklärung ùcr Alten beigebracht ,vorden, ,viedor auf; und zwar uicht hIo.:; die TypCll, onùorn a ueh norh (lie apriorisch cigonartigrn 1\Ionaden, so dass diose nun bereits oino doppclte Aufhebung gefunden haben. \Veiter aber postulirt Carrière zllr Rervor- bringul1g, zur Verwirklichung nouer Arten und insbesondere l\IonadologislllUS neuercr Philosophen. 15] des 1\Ienschengeschlechtes aueh ein Eingreifen einer höheron l\Iacht, cines göttlichen "\Villens, also ein ge\vi::-; es \V un der- \virkoll. Abel' cliess i t, abgesehen von andern Bedenken, \viodor nicht vereinbar nÜt del' Descendenzlehre, die Ðin \\Tunderbares Eingrcifen fÜ.r unnöthig und unstatthaft erklä- ron muss. Ent tehell die Ârton durch Wunder (gegen derell .A.nnahnle sich cloch del' Velfasser sonst erkHirt), dalln brau- chen wir keine Descendenz, keine Typon und keine eigen- gearteten l\Ionaden: gibt es Eines von diesen, dann brauchen \vir keine "\V under - am wenigsten fÜr ùen allgemeinen X aturprocess. 'Venn endlich Carriòre c1as All' Eine odeI' Gott Hclbst die ganze Natur, inl Grosson uncI Ein elnen, durch- \valton, in .Allem ,virken, und Seek oder Goist del' "\Velt soin Hisst, - dann brauchen \vir (un aller\venigsten auch noch \Vunder, d. h. ein besondores göttliches Eingreifen, da dann doch das allgenleine göttliche ,Yirken in .AHem hinreichend soin lllllSS. So lnaeht oin ErkIärungsprincip inuner das andere Überf1Üssig, odor erscheint unl dieses \viHen als unzuläs::-;ig. 'Vas Übrigons die Àunalune einÐs göttlichen AIhvaltens odor dol' Bcthätigung Gottes als "\VeItseele und das 8tl'eben be- trifft, Pantheisnlus und Theisnlus, ,venn nicht auch lloeh Polytheismus lnit einander zu verbinden, so hat diess im- nlerhin sein Beclenkliches. Sogleich dem einfachen religiÖsen Gcfühl \viderstrebt es, Gott, den vollkommensten Gegenstancl des Glaubens und del' Verehrung, in den ullcndliehen, oft so grauenvollen \Veltprocess verflochten zu denken, uncl direct in das Allgelneine \vie in das Einzelnc n1Ít all' diesen U n- yollkonunenheiten, physischell U ebeln und psychischen Ge- brechen eingreifen zu lassen. Eine Gottheit, die in die 38s . \vilde, unenclliche Getriebe mit all' denl schrecklichen, erbarnl- ungslosen Geschehen thätig verflochten el'scheint, entsprieht unsorcr Ideo yon Gott keines\vogs, SOndel'll nul' etwa den unvollkollllllellen 'T ol'stellungen bei noch rohen .Völkern; ontspri('ht insbesondere nieht del' genliithvollen V orstellung yon Gott, \vie sie Christus selbst in das Be\vus tsein del' Iensch- 152 Dic)Ionaùen unll die Erkliirung des "r cltprocc815cS durch dicsclbcn. he it einzuführen strebto, wonn auch freilich die kirchlirhon Systenlo später aus Gutt \vicder eincn sh'ongen, gl'au::;anlen, el'barnlungslosen Tyrannen gelnacht habon. Allerding nlUS8 luan auf theistischern Standpunkt Gott auch als 'V olhu'hebol', ja als Weltgrunc1, von denl die Gesotzo und ICr ifto des LÙ1- endlichen \V oltprocesses ausgohen, auffassen; und diese Anf- fa ung war in dol' l\Iensehheit ùio el'ste und iibel'llliichtig- ste. Abel' nachdom allnl ihlich oine hÜhoro V ol'8tollung von Gott ge,vonnen \vorden, ,yurùo sio zuriickgedrängt uncI als nnangel1leSSOn in den reinel' gestirnmten l'eligiösen Gernütl1cl'n aufgegeben. Und \vir nlibsen gestehen, class \vir uoch jetzt boide V or::;telluugen: Gott als al1gelueinell 'Veltgrund und QueUe del' notlnvondig \vil'konclcn Weltkräfte einer8eit8, und Gott aIs absolutes Ideal del' monschlichen 'Vernunft ander- seits nicht vol1stiindig zu vel'cinigen Vel'nlögen. Gott, \vie er christlieh idoal aufgefas t \vird, uncI del' gro::; o N atul'process und sein grausames Spiel n1Ït Leben und Leiden del' \V e en, so\vie die unendlich d.rang8alvolle JIenschongeschiehto stohon fÜr uns Doeh llicht in IIannollio. FUr un::;! \venn auch \vohl an sich. Diess ist aber fÜr UllS ohne Bedeutung, dft \vir nur nach Ullserer Einsicht zu urtheilen berechtigt sind. So n1i.i en ",ir LlUS liebeI' bescheidcn, al::; vor ehnell fUr die os Gebiet Behauptungen aufstellen, die nicht begrÜndet \vertIcll könnell. Wenn Carrière doch oÜullal llicht in ....\..brede steUt, class die 'Velt sich selbst onhvickeln, dass wonigstcns das Einzelne, insbesondere der Mensch sich selbst ge\Vinnell D1USS durch eigene Bothätigung; WOll11 or von einer roichon sehöpferischoLl Phantasio dol' N atLlr, von oinor l\:raft, dio sich in cin System vou lCrÜften entfaltot, von eiuClll Sehöpfungsplan (also cineI' allgmneinen toleologisch-pIastbehen Potenz), von eillor Doseendenz del' .Al'ten u. s. \v. sprieht, so ist in dol' That l1icht ahzu::;ohon, \volehen cnt eheidendon Grund or noeh g-ogrn dio Annahnle cillor schöpferischon "\\ eltphantasie habon kann, clie \vÏ.r als Princip aufstellen. 3. ::\Ionadologismus neucrcr Philosophcn. 153 Ein Prillcip, das Einheit ist und zllgloich in eine unond- liche Violhoit schüpferisch sich besOlldort und als Princip del' Individllalisirllng inl husamlnenwirkon mit den Natur- verhältnissen nach ursprUnglicher Telldonz die ..Arton he1'- vorbringt. Es ist die 8 das inllnanellte \V oltprincip, dcts in den unondlichen \V cltp1'ocess nÚt. all' seinen Peripetion sel- beI' eingeht, sieh in allell behauptot und iml1l0r höhere Bo- sondorllngell ge\vinnt. Del' Weltprocess hat dabei in del' That eine reale Bedeutung unt! orstrobt ein Ziol; ist llicht nlohr als ein blosses Spiel nlÌt fix und fertigen )Ionadell aufgefasst, die Ï1nmer nul' wio aus- und angekloidet ,verdon uncI doch nicht aus sich heraus zu höherer Artullg konllllen, \vodor Hllfangelld noch aufhÖrend. Unstorblichkeit freilich, odeI' viel- inehr UnvergängLichkeit ist bei del' )Ionadon-Hypothese loicht und bequ8111 zu bchauptcn - aber Unvul'gänglichkeit vun Stoff und !Craft ist auch boi dCln l\Iaterialisluus festzuhalton, ohno class s.iess ein b080nderer V orzug wåre. 'Vas aber die Unsterblichkeit del' l\Ien::-;chen o len betrifft, so bildet unser \Veltprincip kein Präjudiz dagegen; clenn gorade sie kann (\vie schon angedeutet ,vurde) als das Ziel bet.raehtet \verden, das dUl'ch den gros en 'Velt- uder speziell dUl'ch den ganzen Lebensprocoss auf diesor Erde erreicht werden nlag. 3. H. UII' ici's 'Veltanschauung ist z\var del' derVorigen verwandt, und seill Streb en den )Iatcrialismus und extrenlen Idealisl1lus zu \viderlegen und einen ldeal-Realismus dafi:ir geltend zu lnachell, ist da8 gleiche. Delllloch aber hat 80- ,vohl seine Principielllehre als auch die AusfUhrung im Ein- zelnen so viel EigenthÜnllichos, dass wir auch bei ihm ehvas länger verweilen müssen. *) Auch er nÏlnn1t eine FÜlle letzte1', untheilbarer Einheiten odeI' Kraftcentren wenigstens als Grundelemente, \venn nieht *) S. Gott und die N atur yon Dr. Her ill ann U 1 r i c i. Lcipzig. 'Veigel. 1862. Und: Leib und Scele. Gründzüge einer Psychologie des lenschen. Von Dr. Her ill ann U I r i c i Leipz. T . Weigel 1866. 154 Die )[olladoll uml die Erkliirung des \\r eltproco e:; dureh di(' elhl'n. aIs Principien aller sillnlicbell Ge taltung \yie geistiger Thä- tigkeit au. Und auch P1' ullter::;cheic1et z\vei Hauptarten soI- cher I{rafteelltren odeI' )Iittelpullkte yon I\::räften, \VOYOll dio Eine zur crscheillondcll JIatcl'ie ich yerbilldet, dio andere sich einc körpcrliche OrgalJ isatioll ehafrt, lU11 il'h J1)uhr oder \yeniger psychiscb zu bothiitigOll. Dio eigcntLichol1 pl1y- sikalisehell AtoIne, ,,,elelle die ì\Iaterie cOllstituiren, indenl sio sicll zu Gruppeu (jIoIekÜlell) yerbillden uncI dadurch in l r- srhcinung h'eten, sind Kraftcentreu, doren Grundkräfto die des 'Viderstandos und del' Erhaltuug bildon. ,r on ihnoll unterscheiden sich die I\"Taftcentrell, \volche :3ich a1::; Beelen bethätigen. Diese sind nicht aus Atolnen zusallllnongesetzt, SOndOl'll in sich continuirliche, ungetheilte l\"raftwe on, die auch nicht aIs Fluidul1l aufzufassen 8ind, dn Ðin solchos ÏInmer als COlnplox discreteI' Theilchell oder j..tOlllO zu deu- ken \vitro, wornit die Einheit des SeeICll\ve:-;ou::; und seiner Bethiitigung ul1ycreinbar wäre. .J..ils Gl'undkriifte dcI' ::;coli- schell }{raftcentrcn \verdon die lú'aft ÙOI' Ausdehlluug und del' Unuassung (Anziehung) bel:eichnet, \\ oll'he zugluich den stufflil'hen (abcr nicht Illaterielloll) Grund del' oclen bildcn sollen, \vodlu'ch dio::;e cben eille d r lnatoriellen 'V oU zuge- \\'endete Seite haben. Als die eigentlich specifi eh seeli:-;d)l' Grundkraft aber \vird dio I{l'aft del' U nterscheidung (lng-c- nOInmen, yon \\Telcher bohauptet \vircl, dass sio sich ehon bei deL' Bildnng del' kürperlichen Organi (Üion in del' Er- fassung' und Durchdringung ùer (nutterielloll) ....\.tOlHO Ll'thÜtige. Doeh \riTcl allerdillg8 aueh noeh yon cineI' Bildung:.;kraft (vis pla::;tica) gespl'uchen, dio ich daùei und in Fulge (hn un auch Bach bei oigentlich psychischon .Erscheinung-cn al8 tl1Ütig erwei::;e. DeJug-eIUtlSS Illüssen sieh also dip Krafteontl'en, \vclehe See Ion sind, yon den AtOlnen, dw.eh \velchc bIos )la- terie g-ebiJdot wordon kaHn, aueh ill::;be ollùore (ladllreh lIJI- tcrl:;cheidell, class sje cine uigontJÜilnlit'he Uildungskraft in sich herg-en, \vu(Iureh die Orundkräfte del' .Au ul'hnlll.lg' unf! UIl1f lssung l{iehtung und Ziol crhalten. Son1Ït kÜllllcn die 3. Monadologismus neuerer Philosophen. 155 seelischen Kraftcentren schon darunl als eigentliche l\Ionaden bezeiehnet \\Terdell. "\Vas die Herkunft derselben betrifft, so lässt mrici sie dlU'c11 Generation entstehell. Die I(raft des Seelen- \vesens ,vird nänllich llicht als eine bIos lac.ale ocler punktuelle, SOndeI'll als eine den ganzen Organisulus dnrchdringende an- genomnlen, delnnach auch als eine inl Generationssy:;;tem \valtende, so class siG auch Saanlen und Ei clurch\vohnt und sich inl Erzengten 7.U neuer Einheit conecntrirt. Die Er- zeugung soH demnach geschehen durch l\:raftn1ittheilullg, ohne class die l\.raft del' elterlichen Seelen dadurch verbraucht wird odeI' sclnvindet, - in ähnlichcr 'Veise, \vie et\\Ta del' Jlagnet das Eisen luagnetisch nlacht, ohne selbst seine !(raft 7.U ver- lieren. Und \vie StahJ bei längerenl Bestreichen mit clem J\Iagnet \virklich selbst maglletiseh bleibt, so theilen sich die psychi chen l{räfte del' elterlichen Organismen denllleuen Or- ganislllus Juit, dessen ]\Iolek ile yon den expansiven Seelen- kräfte jenel' durchdrlll1gen \yerden. - Bezüglich del' Fortdauer odeI' Unsterblichkeit del' Seelen stellt Uh'ici keine bestinullte (,visseuschaftliche) Behauptullg auf, doch nimnlÌ er die l\Iög- lichkeit an, class die Seelen nach denl Tode .des Leibes in einer Art von Schlafzllstand fortdauerll und un tel' Unlständen wieder zu neuem Leben erweckt werden können. 'Vas die Kräfte der Seelen, (insbesondere del' lnensch- lichen) und del'en BetlÚitigung betrifft, so ist fÜr Ulrici, wie schon bemerkt, die eigentlich oder sl)ecifisch seelische Grund- kraft die Kraft del' Unterscheid ung; ùurch sie soIl eigentlich die Seele, speciell die mellschliche Seele ihren eigenthihn- lichen Charakter erhalten, 0 del' das sein, \vas sie ist, und durch sie sol1en a11e Flulctionen del' Seelenkräfte bedingt seine Schon hei del' Bildung del' körperlichen Organisation soll die !(raft del' Unterscheidung sich bethätigen, ob\vohl hinwiederunl auch, wie schon er\vähnt, eine Bildungskraft (vis plastica) dabei, :sowie bei del' Erhaltung des Organisnlus thätig gedacht .wird. Auch noeh yon einer Lebenskraft ist die Rede, von \velcher unbestiIllm t bleibt, ob sie mit del' 156 Die l\Ionatlen unù ùie Erkliirung des 'Yeltprocesses ùurch ùic elbcn. Seele sclbst in del' W ur/.ol Ein süi odeI' nicht. L)sbe:-\olldcl'e aber ,vird dio Empfindung, das Bo\vusstsein und Belb tb,,- ,vusstseill, das Spiel der ,r orstellullgen ulld rlas Donkoll auf die Thätigkoit des UlltOl'8Cheidungsvenuögells zuriiekgeflihL't. FTeilich \virdl ùicscs -"{{ el'lllögen in so \VeitOlll oder vielnlehr unbcstiuHuton Siunc gcfasst, dm s ihlU nicht bIos eigclltlicho Unten;cheidnng und illsofcrn Trennung, ::-;ondorn uicht soltcu auch ,vie del' Vel'bindung, SYllthoso zngesehrioben wird! \Vas das Be\yusstsein und Selbstbowu stseiu botritft, so ,vird VOl' Allenl die Auffassung Horbarfs und anderer PhiLu- sophcn bestrittcn, dass dasselbe verschieden sei von den V 01'- stcllungen, gleichsanl ein innerer, an sich leeror, lichteI' I aunl soi, den t1ie solbststiilldigoD V orstellullgell Hillon , in dOll sio cintretell, sich darill d.r ingell, vel'billden, sich zn bPllallptcLl sHehen, Übel' dio ScJnvelle desselbcn gü(ll' ingt werden, \vie- del' ointreton u. s. \v. Das Bewlls8t8oiu ist iluu lnit don V ol'stellullgoll solbst verbullcleu, \vinl VOll dieson unù ùel' Unter cheidllng::-;kraft hervorgebra ht unù nlit die::-;cn so{b::-;t aufgchobell. Dasselbe, so\vio das Solbstbe\vu tsoin ist naeh Uh'ici ,vesentlich Prudllkt ùes Untcrscheiùllllg-svCnll()gell , durdl de:s::-;en ho hgradige1Iacht und ElltwiekI nng ::-;ich aueh dio Ienschcnnatllr von del' thierisehcll ulltel'schoidct, so sehr, das solbst den hÜheren Thieren küill oigentlidlC Be,vusstsein zugeschrioben \verden könne. Das Untel'sehoid- ungsyermügen selbst, das iUl Ccntl'ulll del' Soele seinen ití'. hat, sun all::-; del' eigentlil'hon Gl'undkraft des SeelüInvesün , nämIich del' .A..ll'sdehllung und dol' ZUl'Ückbowegung, also durch die:::;e Du ppellJe\vogung hcùingt :-\ein, ùUl'eh welche aueh EUlpfinaung entstoht nIld ich 7.ur Perception, zur eigontlicholl 'Vahrnelullung null V orstellung steigert. Da8 Ullterseheiden, auf denl alles"\' urstellen hel'uht, involviro lItHl sotze vurauR, das8 dio eele eincr rcflf)Àivell 8oILstbc\vogullg' fähig >:)oi; es sei inlplicito selbst oino reflexive J3Ü\VegLlllg, denn es sfli nicht nul' cin S('hcidoll del' ElllpTIndungen u. s. 'v. vun oinandor und VUll ùer Soclù >:)olbst, sondern zuglcieh 3. Fonadologi8mu8 neuerer Philosophen. 157 ein Aneinanderhalten, ein Beziehen derselben auf einander, und in diesonl Beziehen be\vege sich die Seele Z\VÜ;Chell den beidcn IÙnpfindungen gleif'hsalll o illirend in einer z\vischen denl Celltnun und ùen beiden Enlpnndullgspunkten auf- ulld ablanfenden Be\vegung hin und hor. Das Be\yusstsoin wird anch n1Ít del' Aufnlerksamkeit in nächste Beziehung gebracht unrincip bei donl ....-tufban des leiblichen Orgallisnlu:s; hierauf wll'ke Bie, ebonfalls noeh unbe'Yns t und unw"illkÜ.rlich, aber doch schon lllit 1uehr 8pontaneität, zusanll11en mit del' unter:scheidenden (das Br- \yus t eill vernlitteIndell) ThÜtigkeit als I raft del' Y oransehau- Hchung, aIs vis illtuitiva, indcnl sie den einfachen Sinlles- enlpfindungen die ..Form del' All::-;ehannng gibt, ie zu intclli- gibIcn Objocten zusanlmenfügt und sie dadurch befÜhjgt zu inlnlanenten \T orstellungen del' Secle zn werden, zugIeich aber auch dieselbcll durch 'Y 01 e verkörpcrt. Ferner: hU- salnlllen nlÌt denl ErinnerungsverInögcn verknüpfe sic als Einbildungsk1.'aft Ílll engerell Sinne die ge,vonnenen und fixirten V ol'stellungen in nlannichfaltig-ster 'Veise zu H.eihcn, COlllplëxen, GesamnlÌ- und Gmneinvorstelllulgen, Begrifi'pn, Idcen, und erzeuge auch zu den ie erregenden Stimnnlngon UllÙ GefÜ.hlen, Strebungen und Begehrungen, Absichten una Interessen ð e entspl'echcndell V ol'stellungell. ..A.Jll freiestcn endlich \yirke sio als Phalltasie in jenenl höheren 8inno des \V o1'tes, als welrhe sie einerseits die ethischon Ideale fo1'n1 irt uncl \venn allch nul' üi schwallkendell, nnsirheren Ent\viil'fen anschaut, ande1'orsoits yon den ethischen GefÜhlru o1'rcgt, von ethisehen Tdeen ge1oitet, aUe Elelnente des ,r()l'stP)IHllg - lebens, den g-esan1nÜcn vcrgangenon und gegon\värtigen I n- halt des Bcwusstseills froi verwelldot zu jrnen h;;('bsten ulld zugh'ich froiestcn, wojl linor die Sehrankon dcr grn1('inon 'Virklichkeit Rich (lrhebcndcn !)l'lHlul'tiollen riucipienfragon kÜnUllerton. Nul' pflegten dio ChelllÏker \virkliehe, lllaterielle ....\.tolll.e anzunelunon, UIll dio ehrlllÌ chen Actionen und Erscheinungen zu el'klärell, clio Physiker clagcgen bognÜgten sich Ineistolltheib nlit blo on I\:raft-Contrcn ulld fa:):)tcn alsu clie \.tonlo IHohr nul' als for- lualo l\Iittelpunkte ausgchendor und ankollllnellder "\Virkungen auf, da ihnell cliess fÜr illr Erk1ärnngs-Gebiet angelneSSOllOl' orschion. ....\.l nun )Üinner auftraten, die dnrchaus darauf bostanden, auf denl Standpunkt del' Natur\vissellsehaft aueh pHyehologische und nletaphysis he Prublenlo uncI Überhaupt das gal)zr Räthsol des Daseills lösell zu ,voUen - cia zeigto sieh LaId, dass diess UlllllÖglich soi, und nlan crkannte, das::-; \Venig tons Elnpfindllng und Bowns tsein nlit den Jlittoln del' blos Üll N atLu'- I{l'äfte, \vie die ChelllÏe unci Physik sio auflassell ulid elfol'schen, unerldärbar fo;oien. Uln indess nicht in don altell Dualisnlus zurÜckzpfallen und die Jforderung nlonistischer "\Veltauffassung zu befriccligell, versteht luan sicll clazu, del' l\latorie selbst eine neue Eigenschaft oder lfähig- koit zuzutheilen: die Enlpfindungsfähigkeit, und als Träger dorselbell an Stelle del' frü.herell Atollle 1Iollaclon, allordings Hoeh yon luehr physischer als lllotaphysisrher Art, allzunelunon, soi cs, dass Inan diese als letzte principielle Theile des Da- seills gelten lässt, odeI' ihllon nul' Ðinen abgoleiteten, socun- dären Charakter zugesteht. Die N aturforschor 111Ît philosophi- seheul Geist huldigen in der Gegen\vart fa t illsgesalun1t diefo;er IIypothese, \venn auch n1Ït 11landlen JIodifikationen. ,Vir \vollon bier nul' die Auffassungen von einigen kul'z betrachtell. 168 Die Monaden und die Erklärung des Weltprooesses durch diesülbon. 1\Iit besonderenl :N achdruck hat in neucster Zeit W. Pre yo r das Postulat del' Elnpfindungsfähigkeit der )Iatorio goltend gelnacht. Er gibt zu, dass òie in del' Naturwisson- schaft üblichen Forschungsprincipien nicht ausreichen, urn anch das Bewusstsein zu erklären und dass, unl nicht auf die Erklärlmg dieses interessantesten und schwierigston Phä- nomens verzichten zu mÜssen, die geltenden Grundsätze 'VÐ- sentlich umzugestalten seien. "Die Möglichkeit, sagt er, einer befriedigenderen einheitlichen, universalen 'Velt- und Lebens-Ansicht, die auch das Be"\vusstsein in den Bereich des Erklärbaren zieht, ist in del' That schon gegoben: orst- lich durch eine yorånderte Fassung ùes Atombegriffs, wie sie von sellr verschiedenon Seiten neuerdings angeregt wurde - nlan muss dem Atom eine Illnerlichkeit zuschreiben - sodann durch den Ausbau del' Descendenztheorie und z\var VOl' .AHem ihre Ausdehnung auf die unbelebte N atur. "*) Gerade wo das Iysteriuln des Lebens am dunkolsten \vird, erlischt die "ackel del' Inechalli chen Erklärungsversuche... da Elnpfinden, das "\V ollen, das V orstelJen als mechanische V or- g-änge begreiflich zu machen, hierfür ist seit Begründung del' )Iechanik durch Galilci bis heute kein Anhalt gewonnen \vordon".**) "So Erstaunliches die heutige nlechanischc Natlu'- \vissenschaft schon geleistet hat und so Grosses sie ohne Z\vcifel in ihrer jotzigen Fornl noch leisten \vird, an diose Problcllle rcicht sic nicht. Die Grenzen dos durch sic Er- forschbaren sind überhaupt zu eng gezogen, als class luan bei ihnen in del' ZUkllllft stohon bloibell diu'fte. Nul' \vcr an den Boden del' jctzigen )Iechanik unlösbar festgekettct, yon ilu'en beispiollosen Erfulgon bctäubt ist, kann lCllgnen, ùass sie fliT sich allein unfÜhig 1St, den Willon, die Enl])find- ung jemals befricdigcnd Zll ol'kHiren, nul' oin solcher kal111 *) Ueber die Erfor8chung ùes Lebens. Yon "T. l' r e y cr. .JCHU It;73 S. VI. **) A. R. O. S. 36. 1. l\fonadcn-Hypothes8 ncuerer Naturforscher. 169 sich bei dOll Unverständlichkeiten ,,1{raft und Stoff"' bcruhi- gen odeI' al1dorer eits behaupton, weil die Iechanik den 'Villell nicht erkHiren könne, sei er Überhaupt unerklärbar. Es ist freilich vielleichter und viel bequenler, möglichst viele Dinge lllechallisch zu erklärell, als Gesetze aufzufillden, die unabhiingig von aller 1Iechanik richtig bleiben."*) Preyer schreibt also den Atolllen ein "Inneres" zu, wie wir seben und \vill dadurch dol' N aturforschung die l\Iög- lichkeit sichern, auch die psychischen Funktionen zu erklären. Diese Atome sind also viehnehr l\Ionaden als Atolue im Üb- lichen Sillne dos W ortes, in \velchenl sie nul' ein rein äus- serliche , ralunerfÜllendes kleinstes Stofl\vesen bedeuten. Ausser den cheluischen und physikalischen Eigenschafton \ViTd denl Stoffc auch EUlpfindungsfähigkeit zugeschrieben, die ,vcnigstens del' Anlage llach odeI' potentiell uranfänglich lllUl iUUller da sein lllUSS, aber zur Ver,virklichung, zur Actuali- tilt ll1U' kOlnnlt, ,venn die entsprechenden Stoff-Colllbinationon eilltrcten. Diess geschieht nul' Íln Lebendigen. Das Lebell- dige abcI' kann nicht ebvas ganz Einfaches sein, sondorn lllUSS eine innere Allordnung von Theilen, die sich in innere1' Be\Vcgllng befillden, in sich schliessen, und nicht das Stoffliche an sieh lebt, sondern nul' Körper. Das Leben aber i::-;t ebon- fans uranfänglich, ist nielnals auf Erden erst entstanden; es giLt kcine generatio spontanea, keine Entstehung des Leben- digen aus den blossen Stoffen ohne Saanlen und Eltern. Vielmehr ist das Lobendige das Ursp1'üngJiche und die sog. unorganischen Natlu'produkte (clas Todte) sind als die Zerfall- stÜcke des Organischen zu beh'achten. Abel' die Thiere und Pflanzen und selbst die sog. Protisten sind nicht das UrsprÜng- liche, sondern setzen selbst ein noch ursprÜnglicheres und ein- facheres Leben voraus, sind aus dieselll erst durch Entwick- lung odeI' Differenzirung entstanden. Åuch die 1\10ne1'en sind also nach Preyer nicht die ersten, ursprÜnglichen organi- *) A. 8. O. S. 40. 170 Die Jlull>...\..nol'dnung< des )Iateriellen bo- stiullute Be\vegung und V oriindornng dosselbon. Abel' \vas ist diese ]Ùllpfindullg fähigkeit der J.\Iaterie, die illr lleboll del' 111('chani:-;chen ](raft eigen sein solI, \viihrend Leben ihl" als solehcr nicht eigen, sondel'n in ciner bestÏ1llnlten Ordnung und Be\vegung des :i\Iateriellen begrÜndet iBt? 'Vas ist die- ses "InHere" del' At0111e, aus \vell'helll Strebung, Wille, hervor- gehell kann, d. h. eine bestinllnte Be1vegung und Thätigkeit au::; ùenl eigencn Grunde uud naeh einenl Ziele, \vährend die ä ussere Be\Vegullg und Richtung dersolben stets von aussen gegebon \vircl und also yon anders\voher stal11mt? Es (das Innere) kann elb::-;t chon nichts .Einfaches sein, sondorn ist SChOll als conlplicirt, ge-wissennassen aus Verschiedononl bestehend zu denken, das sich theils dienend, theils herr- sehend verhalten muss. Denken \vir uns beides, die Eigen- schaft des nlechanischen \Yirkens und der Elupfindungs- fiihigkeit in einenl Einfachen, ::-;0 nÜissen sie beide sich he- ständig negiren odeI' aufheben - \venigstens sobald sie in Activität Übergehen. DasEnlpfinden als soIches ist nicht eine lllechallische Bewegung, enthäIt diese nicht in seinelll 172 Die [onallen und die ErkHirung des 'VeItprocesscs clurch dieselben. Begriffe, und dio mechauische Be\vogung als solche ist nicht Enlpfindung und scWiesst dic e aus ihrmu Begrifi'e aus. Beide können also nicht .i\Ionlonte oder Eigonschaftcn Ein und desselben scin, ,,'ofcrn es einfach ist, sonùcrn setzcn eine schon cOluplicirte Eiuhoit als Tl'iiger vorau!:;, des en Eigensehaften sie sind, so dass inos denl andern ße- dingung oder Veranlassnng und :M:ïttel sein kann. Diess ist dann das Innere del' .Atolne, die abo selbst SChOll als organisirt gedacht "erden nlÜssen. U ebrigens ist inl Grundo !Jreyer's Aufl'assung thatsächlich selbst keine andere. El' schreibt z\var del' laterie an sich EUlpfindungsfähigkeit als besondere Eigenschaft zu neben del' chen1Ïschen unù physi- kaliscben, aber sie kann sich stets nul' im I..ebendigen be- thätigen, das nicht einfach soin kaun, sondern durch oi no ge\visse })Ånordnung<< des Stoft'es bedingt ist. Da nun das Lebendige selbst als inllner daseiend, al unentstalldcl1 be- trachtet ,vird und urspI'Ünglich Hoch in unbcstinunter, allgc- meinerer \Veise denl gesalllnÜcn nlateriellen Gebiete oigen ,val', so dass die unorganische l\laterie er t durch ZerfaU des 01'- ganischen elltstund, o hatte die Enlpfindungsfähigkeitjoden- falls nie Gelegenheit, als blosse Eigenscbaft eines Einfachell, U norganischen sich zu zeigen. Unseres EradlÌen i:st die Enlpfindungsfähigkeit nicht als Eigenschaft del' :Jlatcrie zu bc- trachten, so wenig als das Leben; sOl1ùern ist viel111chl' dureh dioscs und die bestimnlte eigengeartoto Organisation lllittolst des 'Iateriellen bedingt. Preyer lässt das Leben dlU'ch oine bestinllnte :bAnordnung<< bedingt odeI' bcgrÜndot sein; allcin cine Anordnung ist nul' eine \Virkung, die eine Ursaehe voraussotzt. Ais diese UrRache betrachton \vir die schüpfer- ische 'Veltphantasie oder die alldurch\nl1tende ynthotisehc \Ve1tpotenz. Aus dié er eigenthihnlichen Anordnung gcht anch die Elllpfindungsfähigkcit hervoI', die nieht Eigcn::;ehaft des Einfachen, insofern cs al ill ich ganz eillerloi godaeht wird, sein kann, sondern in einolll V erh iltni s bcgrÜndct ist, in welchem sich ein Gedallke, cine Idee, die \Veltveruuuft 4. Monaden-Hypothese neuerer Naturforscher. 173 irgendwie bethätigt lUld als actuelle Enlpfindung zuerst zur Offenbarung durchdrillgt. A uch Ie N ä gel i hat sich in seiu81ll gehaltreichen V ol'trag Über die Grenzen del' N aturerkenntniss in del' N aturforscher- ,T ersalllllliung in 1\Iünchen (1877) fUr die Hypothese del' EUlpfindungsfähigkeit als Eigenschaft del' Iaterie an gespru- chen. Uud auch e1' macht l\Iol1aden zu Substraten diesel' Eigellschaft, nicht eigolltliche Atome d. h. einfaehe, lultheil- bare letzte Theilchen materiellell Stoffes. Gleich Dubois-Rey- nlolld leuguet er die Existenz solcher einfacher, untheilbarer Stofftheilchen oder Atolne, weil sie del' Natur del' Sache nach nicht möglich seien. >>In del' That, sagt er, kalill es keine physischen Atome im strcngen Sinne ùe \V ortes geben ; keine Körperchen, die wirklich untheilbar wiiren ( ie InÜ::-;sell vielmehr als in's Unendliche theilbar gedacht werùen). Unù wie die Theilbarkeit nicht aufhört, so setzt sich auch die Zusanlnlensetzung nach unten hin elldlos fort aus indivi- dueHen, von eillander gesonderten Theilen. In gleicher 'Veise aber auch die ZusanlillensetzUJlg nach oben zu illllller grös- seren Gruppen. Ob\vohl aber Nägeli die .Thatsächlichkeit (Dcllkbarkeit) yon Atomen in Abrede stellt, spl'icht er gleich- \vohl von Enlpfindungsfähigkeit der Atome uder del' Atumen- gruppen oder -Paare, und versteht daruntel' also schon zu- samnlengesetzte Gebilde oder 1\IolekÜle (mit lebendigen Mo- naden vervvall>l\lit den Reizbe\vegungen, sagt er, ist in del' höheren Thier\veIt deutliche Empfindung verbullden. ,Vir nlüssen dieselbe auch den niedern Thieren zugestehen und wir haben keinen Grund sie den Pflanzen und unorganischen Körpern abzusprechen. Empfindullg versetzt uns in Zustände des 'V ohlbehagens oder Missbehagens. 1m Allgenleinell entsteht 174 Die l\T onaden und die Erkliirung ùes Weltprocesses durch dieselbeno das GefÜl1l del' Lu t, "'eUll delll natÜrlirhen Triche Befrie- digung go\vährt, das Uofühl des Sclullorzes, \venn diese .Bc- friedigung versagt \vird. Da aIle nlatcriollen V orgiingo au:-; Be\Vegllngell del' :ßlolekiHo un>Beh"adÜen ,vir nun dio Beziehung zweicr ..MolekÜIp ungleicher chen1Ï eher EleUlente (z. B. oines Sallerstoft- uncI eines "\Vasserstoff-)IolekiHes), die in geringer Entferullng von einandcr ich beflnden. J edes hcsteht nach del' Annallll1e ùcr jetzigell Chcn1Ìe aus z\vei nicht \vciter zcrlegharol1, aber doch siclw!" zu:-;allllllCngesrtztcn ..L\.tOJuen. 'T errllöge :-;eincr Zn Hnllnensctzung bcsitzt das AtOlll verschiedono Eigensehaf- ten UIHl l(räfte, es übt sonlÍt auch yerschiedeno Iteizc, (All- ziehungen und ...\h to:-;:-;ungen), auf die anderen ...\.ton10 au . Die fraglichen zwci )lolekÜle :-;pÜren oder enlpflndol1 in vor- schicùcllcr "\V ciso ihre g-cg-ensoitige AJl w8 rnhei t, sic ,vida'lt in yorschiodcner \\T ei o anziphend odor aLstossond auf ein- andcr ein. ' 'Vir sehcn hier die 1lypothcse :-;ich "citer conl- pli('iren : sieh paarel}(h .Atonle, dif' >Ullter- suchen \vir, " as bei bestinnnter Anzirllullg (z. B. ChclllÜ:rher) gesrhieht. Ef:: ist dreierlei möglich: enbvedor folgen die Ioleküle ihrer N eigullg und niihern sÜ.h einallder, oder sie sind durrh andere, del' .Anziehung daf:: Gleirhgc\vicht haltende }{räfte zur Ruho verllrtheilt odeI' sio entfol"nou sich yon eillallder, iudeul die jhI'er N eiguug feinùlichcn ICräfte das U oberge- \Yieht erlangen.<< Die nälnlichen drei 1\Jöglichkeiten 8inù für bestitllnlte Abstossungell gegeben. >>\\T enn nun dio [olekÜle lrgend ehva::-; besitzen, \vas der Enlpfindung, ,venn auch 110eh so feruo verwtlndt ist - und w ir kÖllnell nicht daran z-weifelll, da jedes die Gegen\val't, die bestinnute Beschaffcnheit, die besondcren KrÜfte des auderll empfindet und elltsprecheud dieser' Enlpfindullg don Triob zur Bewegung hat und unter Urnstiinden aurh \virklich sich zu bewegen anfängt, gleirh- sa11l lebendig \vird, da ferner solche loleküle die EI81nente sind, \velche Lust und Sclnnel'z bedingen - \venn abo die lolekÜle irgend etwas der En1pfindung Verwandtes spUren, so nlUSS es 'V ohlbehagen sein, \venn sie ùer .Âllziehung odeI' dcI' .AbstoRsung, ihrer Zuncigung oder Ablleigung folgen kÖllnen, Iissbehagen, \venn sie zu einer gegentheiligen Be- wogung gezvvungen sind, ,yeder Jlisshehagell noch \V ohlbe- hagen, ,venn sie in Ruhe bleiben<<. Da nun die IolekÜle nlÌt Inehreren ungleichen Zug- uncI Drnckkräften uf oinan- dol' ÐÏ11\virken, so ,venlen, \vonn sie in Beweguug gorathen, yon ihren N eigunp;en iuuller d io eillen befrieùigt, die anùern 176 Die Monaden und die ErkHirung des Weltprocesess ùurch dieselben. beleidigt. Diese verschiedenen Enlpfindungen sind aber noth,vendig nach Boschaffenheit und Stäl'ke ullgleich, je nach- den} sie durch die allgemeine Oravitatiollsanziehung, dUl'ch die allgelueine Abstossung del' Elasticität und del' Wänne, dlU'ch elech'ische und magnetischo Allziehung und Abstos- sung, durch chenlÏsLhe \T erwandt::-;chaft verursacht \verùen. Die einfachstell Organismen, ,venn ich diesen Ausdruck brauchcn darf, die wir kemlen, die Moleküle del' chell1Ïschen Elenlente werden also gleichzoitig von mehreren qualitativ und quantitativ verschiedenen Elupfindungen be,vegt, die sich zu einer Gesalumtelnpfindlulg del' Lust oùer des Schnler- zes zusammensetzen. 'Vir find en also auf del' niedersten und einfachsten Stufe del'. Stofforganisation, die wir kennell, wesentlich die niiInlichen Erscheinungen, ,vie auf del' höch- sten Stufe, wo sie uns als be"llsste Empfindung entgegen- tritt. Die Verschiedenheit ist IllIT eine grad\veise; und auf der höcbsten Stufe sind die .Affecte in Folge der reichen Gliederung nur viel zusammengesetzter und freior. ->>:Fas en ,vir das Geistesleben in seiner allgemeinsten Bedeutung als den inullateriellen Ausdruck del' nlatoriellen Erscheinung, als die Vermittlung von Ursache und Wirkung, so fin dOll ,vir es übera11 in del' N atur. Geistige Kraft ist das VermÜgen ùer Stofithcil('hen aufeinander zu wirken, del' goistige V u1'- gang ist die V ollziehung diesel' Ein,virkung, \velrhe in Be- wegung, somit in Lageverändcrung ùer Stofftheilehell l1nù der ihnen nnhaftendell Kräfte besteht und dadurch unluittelbar zu einem neuon gei tigen V organg führt. So scWingt sieh das niiInliche geistige Band durch alle lllatericllen Erschei- nungcnc:. Die Erörterullg endct, wie man sieht, in den ausgesproeh- ensten Ideal iSlllUS , in volIständige ,T crg cistigllng des N <1- tur-Geschehens, cIa al10 \Virkung und alle L3eziehullg der Atonle auf oinander oigentlieh tÙS geistigor V organ l)etTach- tet \virù, u nd \\ iT künnten in dOBl allgcllicinon gci::-;tigen Band, da. durch aIlo lllatcl'icllen El'schcillungcn sil'h zieht, L1. ::\Iolladon-llypothese lleuerer Naturforschcr. 177 allonfalls das 'Virken Ullseref 'Yeltphantasie erblicken. 1n- de:-,s scheint uns hier einigennasscn üher da Ziel hinaut:go- schossen zu seine Es i8t nicht mehr abzu8ehen, ,vas und \VO da eigentlich noch )Iaterielles sein oll und \vas aus den physikalischen Gesetzen \verde. SoIl das allgenleine Gra \'i- tationsgesetz selb8t geistig, das g0istige Band sein, von denl die Rode ist? Da:-s wäre sichel' zu yiel behauptct; dcnll wenn \vir auch das 'Vesen del' physikaIi8chen ICräfte odeI' Wide- ungen llicht Ï1n letzten Grullde erkennen, o i8t doch sichel', das8 Stoss, Druck, ch\vere ehvas Anderes ist, als das, \vas wir als psychische oder geistige FUllction kennen. Und beides zu identificÏ1'ell ist fÜI' lUl:-,ere Erfahrung und Ullser be"\vusstes El'kellnCn keille Berechtigung vorhanden. Die phY8isehen Gesetze ol'::;cheincn allerding8 aueh aLs gei8tigo, aber nUf in1 Geiste; in del' N atur, im Inateriellen Dasoin 8ind und \virken sio nlechanisch llud materieU, und habon fÜr nlenschliches Be\vusstseill llnd Urtheil eine andere Bo- deutung als geistige V orgällge, die aus denl Be\vusst8ein stallllllen und eine Absicht zur QueUe haben. - Abgesohen hievon, i8t aber die Be\veisfÜhrung für EUlpfindungsfähigkeit del' Atome und für Gei8tigkeit dol' Causahvirkungen odor 'Vechselbeziehungen keine ganz geniigende. Sie basirt inl GnlllCle Inu auf dem Gedanken, dW 8 für das thatsächlich gegebene bewusste Geistesleben ein Grund, eine QueUe da sein mÜsse, dass diese nul' in den Eigenschaften unll 'Vech- sehvirkungen cler Stoffe und ihrer ProGesse gesucht \verdon dÜrfe, und dass die Unbegreiflichkeit keine Instanz gegen cliese Annaluno sein kÖlme, da uns ùas 'Vesen del' physikalisehcn A..tom- 'Virkungen, de8 lllechanischon Geschehens obenf tlls un begreif1ieh seL Diess kann natÜrIich nicht als stl'cnge Be\veÜ;fÜhrung gelten. Ausserdem aber ist sonderbar, da::-;::-;, \v ihrond es sich cloch lun BegrÜnLlllng del' Annahnle oiner Enlpfindullg8fähigkeit des Stofflidlen halldelt, gar nicht CI'Öl'- tert und bestiuunt \vird, \vas Enlpfindung 8ei uncI \vie sic unserer Erfahrung gemäss entsteho, "\VOdlU'ch sie nach ihrell Fro h s c ham mer, Monaden und Weltphantasie. 12 .. , 178 Die '[unadl'll und Ùië El'kHil'ung de::; ,y eltprocc cs llul'ch diesdben. Grundartcn, Lust uncI Srhmcrz, bec1ingt sei, \vollcr forner ..Tl'ieb lolo unrl "X eignngL" taulnlen - HIn dann yon dicscr I(enntniss aus zurÜckzuschlicsSCll auf lu'sprüngliche Gl'ünde HUrl ßedingungen dCl':.;elben. Bei soleher Untersuchnng hiitte sich \yohl gezeigt, dass sie allerdings yon ,r erhiiltnisscl1 und. Gcsetzcn bedingt scien, abel' ùartun, \veil diesc ein IdcRles ausdl'ücken, ein Seinsollen odeI' Xichtsein ollon realisil'on und dicses Gebiet des ldealen und Geistigün eben in ihllen zur Offenoarung kOllllllt; und dass eben die' "Reize" uncI dio Rciz- barkoit (licsen Grund und diese Bcdeutung haben, nicht cin- t lch nul' luechanische ,r orgånge sinc1. - Ein besollderes sYllthetisehes Princip ford crt encllich anch noch Nägeli'H An- sicht von den Atolnen. 'Virkliche .A.tonle kann es llicht ge- ben, \veil dic Theilbarkeit in's Unendliche, in's unendlich l\lcino unel unen(llich Grosse gehe. Da könnte es also Atonle über- haupt I1icht geben, von denen doch die Rede ist. Es muss also del' uneucUichon Theilbarkeit uncI ZelfahI'llng gegeniiber cino :ßlaeht tlÜitig scin, die einigt, verbindet, gestaltct, aI o eine synthetische Kraft, \velche cIas unenùlieh Kleine in sei- ner Verflüehtigung gleichsaIn aufhält und zur Gestaltung unù Oflellbarnng bringt, uncl die ebenso clas unendlil'h Grosse hennut, gestaltet, in bostimnlte chl'anken einschlicsst, \vodurch eben clie 'Velt del' Erscheillungen hervorgebracht \vird. - --\..uch die EnlpfindungsfÜhigkeit lllUSS nus diesenl synthctischcn Princip sÌ[tmnlen, I1icht aus ùern Stoffe a1s solchcn. Die I lllpfindung soIl aus del' 'T crbilldul1g, dem "\T erhÜltlli s deI' ..Atolne hcryorgehen; da luÜsste sie aber doeh als ...tnlage ill den Atonlen bcgl'iindot soin. Da es aber Atome cigontlich ni('ht gibt, so entsclnvindct daulit jeùes stoffliche Substrat del' I n)pfindl1ngsfÜhigkeit. I t elicso