u a De 2 MEI BEE 1, | DT AR FF I Wr. N a l UILLSU LEE en AN. wPaL E Ä u N a on pr SuuyuWEn ee ne 77 ur gs ER ”N e 4 u yv De sa ia. - r Jefter wu n3l I nN a e s“ 4 Be j Fa | a f ar | x 1 | v eh ‚and ae er) ru \w 7 K2" Ä ei k pare= I. N N \ >\ m ä x Yıß ıJ RT PRIZE Zu EL vuyer- ah TEE zu‘ 2 \' nn a Y u = Eile Plrdal win Bu N\.; 2 el SANNANg, an/ EN = \ 4 1 A LIT * Sn wei tn ge AR EN uw? “(yV Fan ug 4 rer. { DESSLO ER De io a L 1 700 je | Ya ars AN Tees | | (| WTA IHR, ap -w- os hf aehi 1 han -N vo bus: IREERRER EIS 1%, Nuy>" 2 wm... N Wr. ern gerri TE ö ‘ A Braut 4 “Ü& | . WIE: R re we... w N BAR s (Vak BAT ATT I w RT are “urn, Tu) an Ih Ju Ds wer “ | a ut NG } "r \ os 4. j ’ h ren v “ }} v.. Ri £ Sin, 4 ; ah: IN [\ a“ \ v '. ee v LESE Sg u 5 II! =: [ DR A JUL, LERNTEN Amin) ITP I Fr 11,6 sun N pe | \ RAT ' Ill > DVP, U r- | =>. alten. ni u LREPRRTHE \ ö - z Be; an _ u 4 4 Pi EP, A I I" = nd Sr “ rn w > ur Ne ... rer Nat AL TI Ch ul Ir el AHA un an EDER ZIGE I PI +} ulm yıv \ at vwusrgfl wry Nr ll 4 ur er “rn \ IN a ‘ nd ® MSlll, | H ArLANA I Lab | Al I 2 eure ven ur ni ._ Si \ B u, =: » \ If ‚4Pr w \ IKuR . © LITT EHRT RR RE NS ee En Hi 1 I ll "org rd, AM mie en well II Be) e HETI I I EL SHELL IT TEEN TTS rınny ART By RA REEL TE N. . | N aaa, RL | Tr, a Tran 75 RR ER OHUELAUNG LA apr- u A vi Annade 1 44 f y VERRERERE" ‚irn. er ur“ „re u | | \ I Y N j Aluın Ill ei \)n, un, | \ M YAM kann ‚Arlan- Hd HI ob Ki Ar th: INN ta N: - N u a \ VERY) yen 2 ig Aelelinh 1 Hoialn 1 PD \l] Ill N PT TAdkk} | pP ® 4 4. wen. . UP YN ’r |} V nun 10 DL f dual AT) Na u Ä Aa ||| R PL ug‘ 2 b\ NL ‚ NE | 17] | | «, Yu BIIREAN v vtr J BP IM un el RE 9 © 7 \ f IN WrTy = nn ne ray, bi ae“ nn 9. RA 45 um Vi ° a a | \am“Tr | - 1711 41 h LP ILL IT ge onen 1 ULLA nal 14 } ‚ pr ar 1a 4A si er. = «ü r DPF u...) © en b wur. a 1 era an 0 ae il - yanı : Aa IL), 1 Tl nu II N S. .- -i. Nam u‘ dit li EL, Ar w “ PT, x “ug, N ’ NV Frl xl L DRRILERLLN «Mn. u "tren. |}; N Bi en ten wm Fl RNOVENENN SH akku IHN M dh EENSRERRBRAN Ur DÜ RATZACHIDNRREHGEERAEE" 2-90 ii ARE, 0 2 1 ALTE N RA: > Yrmtan ph ik? willen u tOaaanı nn eye REN Nu Mqrneteiht or Wh A AI KERN NN R Nu’ 0 un AL an RS Ae RENTE Frey x rn m 4 3 Sue 5 4 R IA .„r.. > f j pre urn m x | N ur 1 Te" N | le. ya! u UN 2 SARACRUGE eb. rn « ’. -PVEDE x la ur; Fg { uno Nm “x TR "eoos Ale, vo... un. ı v ”. 10 Kr, 3 us >» In,1a2 4 ka Ill Wan. ı I, wu, DEE NAE a e IT PIE Bhsslold Bee u, TR yazarreı be, AK FE DR 5 | PO ı 2 El. 2250 Dazz a NP f anhArn- rlan sarah na, “er a li | Nam Bu" a ' a - ha FR ai 1, 2 ic Ka Na, NEE an „x ” [) r DIN IBBZEBEE ANNUAL A AT ur Iıı at ng \, NA A “ u fi MIA | pa a Du \y L I, It, ty lın, TAI uw län | Be ’ Il T BNSDRRKEL N ee, YRuaN au a ’s j . PyA 1 Au |: aan or - J Y ul: Kr ) N 5 en th 4, AA ARE | D 8: bb et . on I Falke MIET ON Mn hie N Or So | | „Irp je“ il | TE LEN are, av 4,4% MALE) ZT a fx . „ at BEuuE ui rs 4 IL ; Sn nSx;, TRAM u aA Ur yaygegK UT [INN «8 - age‘ de vurardtt e\% a ... . en i RA | TaldE re to . “ 1 \ W - mW ns Muay 'w a AN AL Arpmeret u gr ALIL ve: L IN IT uy sr + ne, „ or Jr nr de Nat 5 a KA, BETEN een? MIN “FR ats lin, | % v 1 wrf .“ ıyY NE. br IR | \ « | RAL' w N rin Urn en u BAR PR en. Lu LrLLb LANE, 1H NE, BE) a ll II) PAAR LT IS NHL SL SE TARA IER nee ST N v no” 4 er" IHN % ’ tr ML ) | SIT DE nl Ys Y y | y' won || EEE LLRE Rat: “ by ray y re R ! wars Sure v8 vw & a f ’»% : ATeo von i « RER A PER: \lin LER . vida yı » pr Bu, — 1 x» n ru $ Y « N r + [1 my“ I an, FU DT LTR yır une &s_ - Me Pracıh Ar ar PN u nal N Ny u In = ad Sand, PT. | 1. 1 7er) I l12ha24 AA } a us u) NE y rg 5 vw . \ a, \yı 9 wi, AIrR .‘“., SUGEBEEE “ a\ MT ie “a te; sg IE DEN ‘ nr nu Fu 2 1} un" rd Hai LIT, Fine 1068 Ka Alan LEER Ah MM , 5 \ u. a) a mw” +4. al | l ‚a00® " Annan | | I ULLI IF > pniT 7 (Sa) ' ame MN | iv : ’\ “ea Ä A or ee Ib IS , Aha \ tar RE TE En ann! La BR, pe Bw 4» er t ent rang, werte na an en yi bau TIIrIT w u Unna. usa UVA Il 1 Mitch Te a 4 5a) LASSEN N, Abhandlungen en vom Natırwissenschaftficken Verein zu Bremen _XXIV. Band Mit zwei Tafeln und zahlreichen Abbildungen im Text 4 380 u 57 MusE® BREMEN Verlag von Franz Leuwer ® 1920 x # « Ser Kisten. Heft. Ausgegeben im März 1919. ir: rimenincighe Beliräge IX—X, Mit 31 Abbildungen Über eine neue Mühe er plisinus . A 5 Abbildungen eek: ne tan Fer: Zur. Anatomie und Morphologie einiger kultivierter Seite 1 25 _ Elodeenspezies und über die Kälte als wachstumshemmenden Faktor. Mit 2 Abbildungen EI IE S' ‚Frick e: Die 2) 2unB, ee Ostersonntages EN 2 Fe euros. Mit 2 Texthildern, 2 Übersichten, einer Texttafel und Kr. Schatteburg: Beitrag zur Flora von Wangeroog ss . Zweites Heft. Ausgegeben im März 1920. org Bitter: Ernst Lemmermann. Mit einem Bikinis. C 018 Bitter: Die Gattung Lycianthes. Vorarbeiten zu einer Gesamtschrift. Ni Abbildungen 26 ae 1 ike: Eine Wassermilbe als. Gast bei einem Wasserkäfer. Mit 6 Abbildungen EEE LESE EN ike: Über einige Arten der Wassermilbenfamilie der Hygro- SE Mit 2 mon. SEEN IT SE Fan gegend ee Mit 5 Abbildungen ... 0. Fo, cke: Alte vergehende und neue entstehende Pflanzenarten Schütt: Zur Flora von Bremen . . ER NEE ER N y “e % Abhandlungen |_ herausgegeben vom | . \ f i ol « Naturwissenschaftlichen Verein | me: 4 bc - in Fe [74 a PIE: PN Mr Zrry Band Heft... 2 Mit zwei Tafeln und zahlreichen Abbildungen im Text: BI, BREMEN | Verlag von Franz Leuwer | 1919 hy r % En, En er Hydracarinologische Beiträg Von K. Viets, Bremen. (Mit 31 Figuren.) IX. Neue und wenig bekannte Arten. 1. Hydrarachna comosa Koen. Weibchen (Fig. 1—3). Soar erwähnt in seiner Abhandlung über das Genus Hydrachna!) das 2 dieser Art, gibt aber keine genauere en davon. Koenike beschreibt nur das d. Von der verwandten H. crassipalpis Piers. ist die Art gut durch die schlanken Taster unterschieden. Größe: Das 2 ist 4,2 mm lang. Die Haut ist gekörnelt papillös (nicht sehr dieht). Die Papillen sind stumpf. Die leistepartigen Rückensehilder tragen am Vorder- und Hinter- ende je eins der bekannten Sinnesorgane mit begleitendem Haar. Maxillarorgan: Das Rostrum ist schlank (etwa 1125 lang) a und nicht hoch. Die mittlere dorsiventrale Höhe beträgt 135 u; sie ist auch am Grunde nur unwesentlich höher (165 x). : Die Palpe ist schlank. Die dorsalen Gliedlängen betragen: I. I. II. IV. V. Glied. 255 u 405 u 630 u 195 u [BE Das dritte Glied ist ziemlich stark gebogen und von 170 mittlerer dorsiventraler Stärke. Es trägt nahe der Streckseite acht kurze Dornen, dazu außenseits zwei feine Haare. Das vierte Glied ist gerade und von 135 1 mittlerer Stärke. Nahe der Beugeseite trägt es eine Reihe feiner Härchen. Das End- \ glied überragt etwas den Dorsalfortsatz des vorletzten Segments. Epimeren: Die hintere Innenecke der vierten Hüftplatten ist ziemlich breit, aber nur wenig nach hinten ausgezogen. Die lateralen Chitinsäume der letzten Plattengruppen sind nur schmal. Das Genitalschild ist von vorn her weit gespalten. Der nur schmale Spalt ist 480 y. tief. Da auch der Hinterrand des Schildes (breitbogig) ausgerandet ist, bleibt zwisehen beiden Teilen des Schildes nur eine 80 ı breite Brücke am Hinterrande stehen. Die Hinter- randzone ist (etwa in Breite der erwähnten medianen Brücke) fein 1) Journ. Quek. Miero. Club 1908. Ser. 2, v.10, Nr. 63, p. 280, T.21, F.19. Februar 1913. RXIN 1 - Se Im 707 x NOV20 1926 * vu, & ANona mustt Fig. 2. Hydrarachna comosa Koen. 2 Fig. 1. Augen und Rückenleisten. Fig. 2. Rechte Palpe, Außenseite. Hydrarachna comosa Koen. Q imeralfeld und Genitalgebiet, letzteres etwas schief liegend, nach der N er ee En Seite geneigt. % ‚Ep 7 re p - Ein re Nat Hart se am hinteren- Außenrande Es an der Uebergangsstelle der feinporigen Zone in die Napfzöne. In letzterer liegen einzelne Haare verstreut. Ein nierenförmiger Fleck auf den seitlichen Hinterrandsvorsprüngen der. feinporigen Zone trägt i en 30 bis 35 Haare in bärtiger Weise zu einem Polster vereinigt. Ben: Königsberg i. Pr. (Wilkie und Oberteich). 2% ch bimaculata Koen. ; . © Männchen (Fig. 4—6). 0 Die Haut des Rückens ist mit körnigen, kurzen, nicht Er -» gedrängten Papillen besetzt; diese sind in der vorderen Körpergegend „gerundet, hinten zugespitzt. Die Rüekenschildchen liegen 1100 ı hinter den Doppel- augen. Sie sind etwa 125 x groß und rundlich. Die innere, der ' Medianen zugekehrte Partie ist porös und trägt zentral eine Borste. Der Außenrand ist zu einem starken chitinisierten Riegel ausgebildet. Die Sehildehen liegen in 555 1 Abstand voneinander. Die Augenkapseln sind kurz (170 u) und: breit (135 n). ES Die Linse des Vorderauges ist etwa 90 x groß. Das Maxillarorgan ist gestreckt, der Rüssel schlank, wenig . gebogen und am Grunde nicht sehr verstärkt. Die Palpe mißt in den Gliedern: Sh ur % Yr2 ee x en 4 I. II. HI ER S 300 275 415 135 75 u dorsal, Be: 2310: .210.=°5 112 70% dorsiventral. ES Die beiden ersten Glieder verjüngen sich dorsalwärts gleichmäßig. E> Der Haarbesatz ist am Grundgliede spärlich, am zweiten etwas reich- licher und besteht in der Hauptsache aus sehr kurzen Borsten. Das Re: mittlere, längste Glied ist etwas über dem Proximalende dorsiventral % eingesehnürt und hat seine größte Dorsiventralausdehnung oberhalb der Gliedmitte. Die Epimeren des 3' zeigen die gleichen Merkmale wie di “des 2, nämlich die kurzen, nur etwa die halbe Länge der vierten = _ Epimeren erreichenden dritten Platten und die lateralwärts verschmä- - lerten vierten von fast gleicher Breite wie die dritten. Es fehlt auch nicht der spitze, nach hinten gerichtete subkutane Innenfortsatz der dritten Epimeren, sowie die ziemlich lange und gerade nach hinten > verlängerte Innenecke der vierten Hüftplatten mit einem fußähnlich - mach außen umgebogenen Hakenfortsatz. Die dritten und vierten & Platten tragen auch beim 3 einen porösen Außenrandssaum. Pa: Im Bau der Beine treten keine besonderen Unterschiede auf. - Genitalorgan: Das äußere Genitalorgan ist groß, 675 1 _ lang und 750 x breit und im Umriß breit-herzförmig. Der Vorder- - rand ist bis zu etwa einem Drittel der Länge des Organs spitz dreieckig ' ausgeschnitten, der Hinterrand ebenfalls, doch ist hier das heraus- 1* Et =] j= Bi m — 3 S » % ” Re 3 = ER “ >; ON ji = n & S ee Re Fe EI R 8 25 5 =838 3 «0o R N eds er ne ala = PX. SRaR- 3 Be gear © 3 nid © SS © on tn Ku ei mi Mo) A | ei = & “ "I Bi [@) > BER &D _i h) geschnittene Stück etwa fünfeckig (ein längliches Viereck mit einem der Schmalseite aufsitzendem Dreieck). Eine nahtartige Chitinverstärkung erstreckt sich von der Tiefe des hinteren Einschnittes noch ein Stückchen in der Medianlinie des Genitalschildes nach vorn. ‚Die großen, durch den vorderen Einschnitt gebildeten, bogen- förmig vorspringenden Außenlappen des Genitalschildes sind mit den bekannten Napfporen besetzt. Von der Tiefe des Vordereinschnittes an erstreckt sich eine sich nach hinten zu verbreiternde Zone um den hinteren Ausschnitt. Diese ist fein porös und mit Ausnahme der vorderen medianen Partie mit zahlreichen feinen Härchen besetzt. Diese Haarzone tritt am seitlichen Hinterrande etwas wulstartig gegen die Napfzone hervor und greift auch etwas über die seitliche Umriß- linie der Gesamtplatte hinaus. Die Exkretionsöffaung liegt in einem kräftigen Chitinringe. Fundort: Königsberg i. Pr., Fürstenteich und Landgraben. 3. Hydrarachna paludosa Thon. Weibchen (Fig. 7—9). Die Hant ist mit gerundeten Papillen besetzt. ‚Das Rückenschild ist von der ausgezogenen medianen Spitze des Vorderrandes bis zum Hinterrande der jederseitigen Aeste 945 lang. Die größte Breite der Platte, etwas hinter den Doppelaugen, beträgt 795 vn. Betreffs des Schildes sind miteinander verwandt H. paludosa Thon, H. bohemica Thon und H. uniscutata Thor. Bei H. paludosa ist die vordere Schildmitte spitzwinklig vorspringend und über die Verbindungslinie der vorderen Doppelaugenränder nach vorn vorge- trieben. Das Medianauge liegt der Spitze gegenüber am Hinter- rande der hier etwas nach hinten vorgewölbten Schildmitte. Es kommt vor, daß das Medianauge nur z. Teil vom Schildchitin (in- folge unsymmetrischer Erweiterung) eingeschlossen wird oder gar ganz frei (separata n. var., Fig. 10) in der Körperhaut liegt und von einem besonderen, kleinen Chitinringe umschlossen ist. (H. uniseutata Thor zeigt den Vorderrand des Rückenschildes gerundet und nicht über die vordere Verbindungslinie der Augen- kapseln vorspringend. Das Medianauge liegt an gleicher Stelle wie bei H. paludosa. H. bohemica Thon gleicht in der Ausgestaltung des Schildvorderrandes der H. uniseutata; das Medianauge liegt je- doch abweichend vorn am Rande) Maxillarorgan: Das Rostrum ist schwach gehören und etwa 525 u lang. Es wird von der Palpe um etwa die Länge des End- gliedes überragt. Die Streckseitenlängen der Palpen sind: I: IV. V, 275 1 250 W310. u 130 y zn Das Grundglied ist dorsiventral an seiner breitesten Stelle 280 u hoch. Das zweite Segment ist ziemlich gestreckt, das dritte Hydrarachna paludosa K. Thon. = | Fig. 7. Augen und Rückenschild. a Fig. 8. Linke Palpe, Innenseite. - Fig. 9. Dritte und vierte une und Genitalorgan N Fig. 10 = Ben. Hydrarachna paludosa separata n. var: Augen und Rückenschild. Ye er} na ıl etwas eingeschnürt. Der Endabschnitt der Palpe überragt um n geringes den dorsalen Dorn des vierten Tastergliedes. Der Haarbesatz ist spärlich; er ist am zweiten Gliede am reichsten. Das Epimeralgebiet mißt an Länge vom Vorderrande der ersten Platten bis zum Hinterrande der Innenfortsätze der vierten Epimeren 1127 1 Die Breite zwischen den Spitzen der die Insertions- - grube der vierten Beine von oben her deekenden dreieckigen Chitin- Alu beträgt 1876 ı. Die dritten und vierten Coxen sind außen- seits von einem namentlich im Gebiete der vierten Platten breiten Chitinsaume umgeben. Die driiten Platten sind 225 ı, die vierten 350 » breit. Vorder- und Hinterrand der dritten Hüftplatten sind ‚schwach wellig, die der Medianen zugekehrten Innenränder bei den | Platten konkav gebogen. Der Hinterrand der vierten Hüftplatten ver- Jäuft ziemlich geradlinig in seinem lateralen Teile und ist an der Innen- " ecke zu einem nicht sehr langen Fortsatze ausgezogen, dem ein drei- % Erkes subkutanes Chitinstückehen vorgelagert ist. : SEE Das Genitalorgan ist 460 u breit und.nur 270 u. lang. An der Vorderrandsmitte ist die Platte in ganz flacher Weise ein wenig. ie eingekerbt. Die Poren sind unregelmässig groß, nicht immer rund, oft auch rundlich-eckig. Neben der Hinterrandsmitte liegt jederseits en u ar I a Buy Fr Te EN Fr ie eine größere Pore. ., Die Analöffnung ist im Durchmesser 30 1 groß; der Chitin- ring, in welchem sie liegt, mißt 95 p im ershmdner. ee Fundo rt: Königsberg i. Pr. (Landgraben) u. Rudezanny i. Ostpr. _ Eine Anzahl Eylais-Exemplare gruppiere ich, als zu einem & Formenkreise gehörend, um die nachfolgend beschriebene Eylais B _ eordifera n. sp. „ die ich als Typus dieses Kreises auflasse. Alle diese Br "Formen zeigen im Bau des Maxillarorgans, besonders aber hinsichtlich - der ganz charakteristischen Palpen große Uebereinstimmung. Die - Abweichungen untereinander betreffen die Ausgestaltung der Augen- brille. In gewisser Weise leiten die abweichenden Formen hinüber zu einer in der Augenbrille stark von Eylais cordifera abweichenden, bislang nur aus Rußland bekannten Form, der Eylais longipalpis Udalitzov, deren Maxillarorgan und Palpen jedoch wiederum un- _ verkennbar für eine nahe Verwandtschaft dieser zweiten Form mit - dem Formenkreise ‘der Eylais cordifera sprechen. Eylais cordifera n. sp. Weibchen (Fig. 11—12). Größe: Die Art gehört, wie auch die anderen bislang bekannten - Formen dieses- Kreises, zu den großen Arten. Die Länge schwankt zwischen 4", und 6 mm. ee - — Augen: Die Augenbrille ist, quer über die hinteren Augen gemessen, 645 „lang. In entsprechender Weise über die Vorderaugen gemessen beträgt diese Ausdehnung 615 u. Die Kapseln sind 320 y. Br AAng- Der Vorderrand der Brücke mißt 300 u» an Länge. Zwei a über den Vorderrand der Brücke ee der- Brückenmitte ; je 1% vorspringende kegelförmige Erhebungen und eine: ebensolche jedoch mediane Vorbiegung des Hinterrandes bilden zusammen mit den auf der Brückenoberseite durchscheinenden, hier in der Zweizahl vor handenen Muskelansatzzapfen der Brückenunterseite die Figur eines es Er Herzens auf der Brückenmitte. | | EEE ‚Fig. 11. > = | = Fig. 12:3 2 Sue ‚Eylais cordifera Viets. ae Be: Fig. 11. Augenbrille. ae. | Fig. 12. Rechte Palpe von außen. Be Das Merllarirean ist 1000 u lang und vorn, uerüberde kreisrunde Mundscheibe gemessen, 600 1 breit. Die oberen Fort- _ ” sätze sind ziemlich kurz und breit löffelförmig. Auch die unteren, hinteren Fortsätze sind nicht sehr lang. Sie verbreitern sich distal ebenfalls, enden aber nicht flachbogig mit breiter Rundung wie de - ersteren, sondern sind am Ende aufwärts gekrümmt (etwas eingerollt) und abgestutzt. Der Pharyux ist bei Ansicht von oben von ang elliptischem Umriß. Er ist etwa 675 ı lang und an seiner breitesen Stelle, etwas hinter der Mitte, 315 ı breit. Der Hinterrand endet halbkreisförmig mit sanft ausgezogener Mitte; davor liegt ein schwächer chitinisierter Saum. Die Mandibel ist 630 ı lang und von 390 y dorsiventraler Stärke. Die Palpen sind recht lang, dünngliedrig und schlank. Die Dorsallängen und jeweils größten dorsiventralen Stärken der Glieder N: i: Il. IE a TE V. Glied dorsal: 225 u 390 u 540 u -- 980 u: . 525 u dorsiventral: 195 270 u 225 u 165 x 90 ı e- ) Der Haarbesatz der Palpe ist außerordentlich reich. Das zweite - und dritte Glied tragen dorsal und am distalen Innenrande (das dritte auch auf der ganzen inneren, namentlich ventralen Flachseite) "zahlreiche Borsten. Fast alle ventralwärts weisenden Borsten sind fein gefiedert; der Streckseitenbesatz besteht in einfachen Dornen. Am vierten Gliede stehen innenseits, ventralwärts weisend, etwa 60 meist ungefiederte Dornen, dorsal nur wenige und außenseits etwa 25 zum Teil gefiederte, zum "größeren Teile aber glatte Dornen. Der distale Flachseitenrand ist beiderseits dieses Gliedes besonders reich bewehrt. Am Endgliede stehen ebenfalls, distalwärts am meisten, ah reiche glatte Dornen, an der inneren Flachseite wieder mehr als außen. Die Palpen dieser Form sind ungemein charakteristisch durch ihre Länge und durch den reichen Haarbesatz. Das gleiche Bild bieten (mit ganz unwesentlichen Abweichungen) die Taster der in Fig. 13a—d in ihren .Augenbrillen dargestellten Zwischenformen. Fig. 13e. Fig. 13d. Eylais cordifera. Fig. 13a—d. Augenbrillen verschiedener Individuen aus dem Formenkreise dieser Art. Die Epimeren zeigen im Bau keine Besonderheiten. Innen- seits endigen alle mit sanfter Rundung. Lange subepimerale Fort- sätze fehlen an dieser Stelle. Die dritten und vierten Platten stoßen innenseits ohne Zwischenraum nahe aneinander. Fundort: Teiche bei Königsberg i. Pr. Einige weitere Formen von gleicher Fundstelle, Bi zum Formen- kreise der Eylais cordifera zu rechnen sein werden, weichen in Einzel- heiten ihrer Augenbrücke (Fig. 13a—d) von der Mittelform des Kreises ab. Im Bau des Maxillarorgans und der Falpen zeigen sich, wie bereits erwähnt, keine Differenzen. In der Augenbrils erhöhten von pl eordifera ab Eylais longipalpis Udalitzov. (Fig. 14.) Auf Grund a eg: in der a die, RR | diesen OP u Formen ‚im Vergleich mit u Augenbrille vorliegende Karas spezifisch zu Udalitzovs Art. 15 Die header il- dungen der Augenbrillen der russischen Formen (Taf. VII, Fig. b) & entsprechen zwar nicht meiner Abbildung der Augen der ostpreußischen Form, sie bilden aber einen Beweis der betreffs der Augen zu beob- ‚achtenden Variabilität. Leider ist die Diagnose Udalitzovs (p. 15—16) so kurz gehalten, daß auch eine Verwertung dieses mir unverständ- lichen russischen. Textes Banz viel neue ee nicht. ergeben wird. Eee Das Weibchen ist 6 mm lang und 5"; mm breit. Beer Die Augenbrille erscheint gedrungener als bei Eylais er | Der Vorderrand der Brücke ist 285 x lang. Die mittlere P derselben springt als breiter, niedriger (ca. 40 j, hoher), abgestumpft Höcker nach vorn vor. Die ie der iz an ne 53 & Be Fig. 14. Ir Eylais longipalpis-Udal. Et Augenbrille. I. © Das Master en ist im ganzen gebaut wie n Eylais cordifera. Es sind jedoeh die unteren hinteren Fortsätze bei Eylais longipalpis etwas schlanker. Auch der dem Pharynxende vorgelagerte schwächere Chitinsaum ist hier in der Mitte ausgerandet, bei E. cordifera jedoch gleichmäßig gerundet. AR | Die Mandibel ist 705 ı lang und dorsiventral 405 ba Be sie ist also schlanker als bei E. cordifera. Es ist dies eine Folge a des weiter proximalwärts ausgezogenen ne M) A. Udalitzov. [Zur Fauna und Biologie der Hydrachniden des Gouverne- ments Moskau.] (Russisch!) Moskva Trd. Otd. ichtiol. Obsc. akklimat. v. 6. Moskau 1907. BEN Die Palpen messen: er | | | en I. File EWeA:} V, Glied 270 w 465 Mi 540 975 1 570 pn rel: 210% 290 u 240 1 195 u 90 y E Im Haarbesatz bestehen keine bemerkenswerten Abweichungen Die ten und vierten Epimeren liegen an der Innenecke icht dicht aneinander. Der Hinterrand der dritten Platte ist an ieser Stelle vom Vorderrande der 4. Platte etwa 100 y. entfernt. N = > RE Teiche bei Königsberg i. Pr. N Hydryphantes hellichi auriculata n. var. : (Fig. 15-16.) Re Größe und Gestalt: Das Tier ist 1870 u lang und 1450 y niet. Im Seitenumriß ist der Körper elliptisch ohne Verschmälerung 2 an irgend einer Seite oder erhebliche Einbuchtungen des Seitenrandes, ausgenommen eine geringe Einwölbung jederseits an den hinteren dern. & Auaut. ‚Die ; Hautpapillen sind dicht, ziemlich groß und gerundet. A | | Fig. 16. AN dinphantes hellichi auriculata Viets. Fig. 15. Rückenschild. - Fig. 16. Maxillarorgan und rechte Palpe. Be, Das Rückenschild ähnelt in gewisser Hinsicht dem des Hydry- j ante hellichi Thon,!) ist aber in Form und Größenverhältnissen y) K. Thon. Monographie der böhmischen Hydryphantes-Arten. (Resum& ar ag eieheren. böhmischen he Bullet. intern. Acad. sci. Boh&me. 12 von dem Schilde der Thonschen Spezies erschien: Die De von. DE der Mitte des Vorderrandes bis zum Ende der hinteren Schildfortsätee beträgt 530 u. Die vordere Breite beträgt 450 u. Das Schild ds H. hellichi mißt vorn 305 u in der Breite und 660 y. in der Pe ist also im Verhältnis ganz erheblich schlanker als bei der neuen Form, deren Schild vorn durch seine erhebliche Breite besonders gekennzeichnet ‘ist. Vorder- und Hinterrand des Schildes, also die in diesem Falle unter Vermeidung einer seitlichen Einmuldung gleich- mäßig vorgetriebene Mitte des Vorderrandes und die ziemlich tiefe, 4 gerundete, von mittellangen, dreieckigen Seitenfortsätzen begrenzte SE Ausbuchtung des Hinterrandes, sind bei beiden Formen in fast gleicher a Weise ausgestaltet. Ganz Shwerchend son ThonscHom zeigt die Varietät an den u gerundeten Seitenecken des Sehildvorderrandes jederseits einen a Fr kutanen, dreieckigen, ohrähnlichen Anhang. Das Mittelauge ist langrund. Das Maxillarorgan ist 410 u lang. Der Rüssel ist ei 4 125 y. lang (bei Seitenlage des Organs von der stumpfwinklig von der Maxillargrundplatte abgesetzten Basis an gerechnet). Die hintere Partie der Grundplatte ist (bei gleicher Lage betrachtet) als kräftig chitinisierte Ecke winklig vorgetrieben. Die Mundöffnung der Varietät ist deutlicher als bei der Thonschen Spezies und etwa 32 u groß. Die Mandibel ist 540 y lang und besitzt eine schlanke, 155 u lange, scharfspitzige Klaue und ein gerundet vorspringendes Mandibel- knie. Das hyaline Mandibelhäutehen ist dreieckig, mit langer, zu- geschärfter Spitze versehen und von halber Länge der Mandibelklaue. Palpen: Die dorsalen Gliedlängen messen: T. I: III. IV. T. 85 1 175 u 110 u 250 u 45 1 Der Borstenbesatz ist am zweiten und dritten Gliede am reichsten. Auf dem Gliedrücken stehen am zweiten Tasterabschnitte eine Reihe kurzer, glatter Dornen, weiter einwärts beiderseits einige Fiederr- borsten. Die Dorsaldornen des a Gliedes sind länger und feiner, aueh mehr gebogen als die des zweiten Abschnittes. Nahe dem distalen Dorsalende steht innenseits ein langes, feines, gebogenes Haar. Ein ebensolches der Innenseite ist mehr ‘an der Dorsalmitte eingelenkt. Das Epimeralgebiet erstreckt sich nicht ganz bis zur Körper- mitte. Die Maxillarbucht ist _ vorn 210 y. breit und nach hinten verengert. Der hintere Abschluß der Bucht wird gebildet durch die hier hakig nach vorn umgekrümmten gemeinsamen Endigungen der ersten Coxalgruppen. Das sechsnäpfige Genitalorgan bezeichnet mit seinem Hinter- rande etwa die ventrale Körpermitte, liegt selbst also noch in der vorderen Bauchhälfte. Das Organ ist 255 y lang. In gleicher Bir fernung dahinter liegt die Analöffnung. Fundort: Gr. Raum b. Königsberg i. Pr. 3 sehr dicht. Hydryphantes bayeri nonundulata n. var. (Fig. 17—18.) ‘Größe und Gestalt: Bei 1600 y. Länge ist das Tier etwa 1200 1. breit und im Umriß kurz elliptisch. Die Hautpapillen sind kurz und gerundet, sie stehen nicht Das Rückenschild erinnert im Verlauf seines Vorderrandes an das von Hydryphantes planus Thon!), ist jedoch noch etwas weiter nach vorn ausgezogen als bei dieser Art. Der Vorderrand des Schildes ist nicht wellig wie bei H. bayeri Pisarovic.?2) Die vordere Breite beträgt 405 ı. Die seitlichen Fortsätze des Hinterrandes sind kurz und breit, die dazwischenliegende Ausbuchtung gerundet. Die Länge des Schildes von der Vorderrandsmitte bis zum Ende der hinteren Fortsätze beträgt 390 1. Fig. 17. Hydryvphantes bayeri nonundulata Viets. Augen und Rückenschild. Das Maxillarorgan ist von der Rüsselspitze bis zum Hinterrande der Grundplatte 285 x lang. Im Vergleiche mit Thons entsprechenden Figuren seiner Taf. I und Il der oben angeführten Hydryphantes- Arbeit ähnelt das Organ in Seitenansicht ziemlich dem des H. ruber tenuipalpis Thon (Taf. I. Fig. 4). Der Rüssel ist kurz, nur etwa 60 » lang und winklig nach unten umgeknickt. Die Mundscheibe ist ziemlich groß (bei Seitenlage 45 1.). Die Mandibel ist 385 » lang. Das Knie ist deutlich, der Rand etwas zackig. Palpen. Die Glieder sind dorsal: I II. HESSEN TV. V: 75 u 120 y 85 y 195 y 35 p. lang. ı) K. Thon. l.c. Taf. I. Fig. 10. 2) K. Thon. l. e. Taf. I. Fig. 5. Bezüglich des Borstenbesatzes der Außenseite ver Innen stehen am zweiten Segmente fünf Fiederborsten. Gliede stehen en auf der Flachseite keine Haargebilde. Fig. 18. ‚Hydryphantes bayeri nonundulata Viets. ; Maxillarorgan und rechte Palpe. RE Die Epimeren reichen bis zur Mitte der Ventralseite. Die s Maxillarbucht ist 450 p tief und nach hinten zu eingeengt. Die dritten Epimeren sind überall fast gleich breit. Der Hinterrand dieser Platten ist nahe seiner Mitte etwas nach hinten durehgebogen. Se Der Hinterrand der vierten Platten ist schwach S-förmig gebogen. Das Genitalorgan ist 255 ı lang. Die hinteren der sechs Näpfe sind besonders groß. Innenseits neben den hinteren I sind die Genitalklappen jederseits der Medianlinie buek nun nach hinten. vorgetrieben. e Die Analöffnung liegt 195 y. hinter dem Genitalorgan. Fundort: Juditten, Ostpreußen. | Piona nodata (Müll). | Mehrfach finden sich in der einschlägigen Literatur Angaben & über eine 6näpfige Piona-Nymphe, die von Piersig Piona ambigua!) benannt wurde. Das zugehörige Männchen und Weibehen wurden meines Wissens bislang nicht sicher festgestellt. Die 6näpfige Nymphe ist im Laufe der Jahre sowohl aus Deutschland als auch vn en Britischen Inseln und aus Rußland bekannt geworden. Im all- gemeinen sind, soweit bekannt, abgesehen von der durch Thor?) be- . schriebenen Piona annulata, die Piona-Nymphen Anäpfig. Die gleichen 6näpfigen Nymphenformes fing ich zugleich mit den 4näpfigen Nymphen von Piona nodata (Müll.) während der Monate“ & I) R. Piersig, Zool. Anz. 1894. v. 17. p. 215. 372. ?) Sig. Thor, Nyt Mag. Naturv. 1900. S 38. p. 369. 3 - > « = \ A kn a ER Waller Feldes, im Hollerlände bei Oberneuland, in einem Tümpel bei Kattenturm). Versuche, die Nymphen zur Weiter- entwicklung zu bringen, hatten keinen Erfolg. Im Juni 1910 aus einem Graben bei Braunsehweig (am ® 'v. Pavelschen Holz) durch Herrn Förster E. Kühne gesammeltes - Hydraearinen-Material enthielt die gleiche 6näpfige Nymphe. Auch hier wurden zugleich 4näpfige Nymphen von Piona nodata (Müll.) - erbeutet. Auf meinen Rat versuchte Herr Kühne, die Nymphen weiter zu züchten. Wie mir dann mitgeteilt wurde, lebten am Bi 10.12.1910 noch zwei von den 6näpfigen Nymphen, ohne sich jedoch in - dasadulte Tier verwandelt zu haben. Die Nymphen hielten sich haupt- sächlieh im Schlamm am Boden des Gefäßes auf, gingen dann aberbaldein. Am 28.1. 1911, dem ersten eisfreien Tage des folgenden Jahres, 5 sammelte Herr Kühne aus demselben Graben 12 Exemplare der. ae 6näpfigen Nymphe, die er in verschiedene Zuchtgläser verteilte und- - im geheizten Zimmer hielt. Nach kurzer Zeit, am 4. Februar wurde beobachtet, daß einige Nymphen „zusammengeballt“ waren, offenbar also in ein Ruhestadium (Teleiophanstadium) übergetreten waren. Nach Verlauf weiterer zweier Tage waren drei Tiere ausgekrochen - und schwammen als adulte Formen im Glase. Diese drei Exemplare stellte Herr Kühne mir dankenswerter Weise zur Verfügung. Es handelt sich in diesen Formen um ein Männchen und zwei Weibchen von Piona nodata (Müll... Für diese Art bestehen also 4näpfige und 6näpfige Nymphen, die nebeneinander auftreten. Die verschiedene i Napfzahl der Nymphe scheint mit dem Geschlecht des adulten Tieres EEE ER. DR ‚nicht in Verbindung zu bringen zu sein, da sowohl Männchen als auch - Weibehen aus 6 näpfigen Nymphen hervorgehen. Diese Nymphen als - Saisonformen zu deuten, erscheint auch nicht angängig, da sie sowohl vom Mai bis Juli, der Zeit des Lebensoptimums dieser durchaus eurythermen Art, "als auch im Januar gefangen wurden. Eine ein- - wandfreie Erklärung dieser Erscheinung vermag ich nicht zu geben. BD: Kramer, der die 6näpfige Nymphe bereits 1889 beobachtete, scheint sie bereits richtig als Entwieklungsstufe der Piona nodata (Mäll.) erkannt zu haben. FAN “ RR ER a ur BR ya. ca 2 » Fi Ä - A } 7 i Piersigs Piona ambigua dürfte demnach fortan als Syn. zu Piona. ‚nodata (Müll.) zu setzen sein. Betreffis der von Piersig zu den unsicheren Arten gestellten Piona annulata (Thor), einer mit der Müllerschen nahe verwandten - Form mit ebenfalls 6näpfiger Nymphe, wird eine Nachprüfung der _ Artberechtigung am Platze sein. X, Hydracarinen aus Spanien. Es ist das Verdienst des Herrn Prof. Dr.C. Arevalo, des Leiters des - Laboratorio de Hidrobiologia in Valeneia, durch eine kleine Sammlung von Wassermilben die bisher gänzlich unbekannte Hydracarinenfauna ‚ der Pyrenäen-Halbinsel unserer Kenntnis näher erschlossen zu haben. ir: Die mir zur Bearbeitung überwiesenen Probe he je : eine Limnesia- und Acercus-Spezies und zwei Eylais-Formen in drei Exemplaren. Die Limnesia ist noch unbekannt und die beiden = Eylais-Formen stellen neue re bekannter Formenkreise aus dieser Gattang dar. we E Limnesia arevaloi Viets n. a Be (Fig. 1922.) u. Weibchen. ae Größe: Im weiblichen Geschlechte ist die Art 990 1 lang und etwas hinter der Mitte des Körpers 810 y. breit. Sch Gestalt: Die seitliche Umrißlinie des Körpers ist eiförmig, wobei das Vorderende verjüngt ist. Die zwischen den Augen liegende Br Stirnpartie ist etwas verflacht und 255 u lang. Bi Die Farbe des konservierten Tieres ist ein sattes Dan 2 Die Haut ist liniiert. In der Rückenpartie liegt wie bi Limnesia maculata ein kleines rundlich-viereekiges Chitinschildehen. Mundteile: Das Maxillarorgan ist vorn, über die Palpen- insertionsgruben gemessen, 110 1 breit. Der Mundkegel ist 45 u lang. Die oberen Fortsätze sind lang und spitz. Sie überragen (bi Ansicht des Organs von oben) die Maxillargrundplatte. Diese iz bei Seitenlage eine buckelige Vorwölbung der Mitte. | ee Die Mandibel ist schlank, 360 ». lang und an ihrer dersivenkesl 3 breitesten Stelle, etwas proximal der Klauenbasis 50 » breit. Die Grube ist 130 „ lang und 25 x breit. Die 95 pn lange Klaue ist recht schmal und fast gerade. | = 5 b. ‚Palpen: Die Gliedlängen messen; | | e 1. I. IM. IV. 8 nr 37:0 108, 70 y 150 y 40 u. E' Das zweite Segment trägt dorsal sechs Borsten, vier davon ind nach innen gerichtet, nach der ventralen Medianlinie hin. Der Chitin- stift der Beugeseite steht auf einem niedrigen Höcker. Der Zapfen ist 12 u lang und basal etwa 5 y. breit. Der Stift ist nicht aim oder griffelförmig, sondern distalwärts konisch zugespitzt. -- Der Borstenbesatz des folgenden, mittleren Gliedes ist nicht so reich wie der des zweiten. Mehr oder weniger dorsal stehen hier ver Borsten, von denen die zwei distalen 1), die äussere besonders, lang und schlank sind. | Das vierte Glied trägt neben den zwei, oberhalb (distalwärts) der Mitte befindlichen Beugeseitenhöckern noch einige feine Härchen. Das Epimeralgebiet ist erheblich breiter als lang und nimmt nicht ganz die vordere Bauchhälfte ein. Die Entfernung zwischen der Vorderecke der ersten und dem Hinterrande der letzten Platte beträgt 480 u. Die Breite des Epimeralgebietes dagegen ist, über die Insertionsstellen der vierten Beine gemessen, nur 330 p. Wie bei Limnesia maculata stoßen die ersten Platten median in ihren hinteren ae !) Das Haar der Außenseite steht nicht am Distalrande, SON dErE etwas oberhalb der Gliedmitte. EEE Zu lm - , x D ‘Gruppe einen stumpfwinkligen Verlauf. 17 Innenrändern fast aneinander. Diese und die mit ihnen zu einer Gruppe vereinigten zweiten Platten entsenden subkutan einen kurzen, hakig umgebogenen hinteren Fortsatz. Die dritten Hüftplatten zeigen stark nach vorn auswärts verlängerte vordere Außenecken (als Bein- insertionsstellen) und weit medianwärts sich erstreckende vordere - Innenecken, welch letztere aber immer noch 105 ıı Abstand vonein- ander bewahren. Außen- und Innenrand der vierten. Hüftplatten sind ‚sanft gerundet und ohne Einbuchtung. An der An.atzstelle der dritten Epimeren, dort wo die Trennungsnaht der Platten der letzten Gruppe an die Epimereninnenseite - stößt, zeigt die Randlinie der Fig. 21. Limnesia arevaloi Viets. Fig. 19. Linke Palpe des Q, Innenseite Fig. 20. Mandibeln des 2 Fig. 21. Epimeren und Genitalorgan des ®. Februar 1918. KRIX,r2 Die Beine sind verhältnismäßig kurz, Die drei niet ‚vierten Beine messen: RER IV. Glied 205 p, V. 210 u, VI. 155 mn x ; Der Schwimmhaarbesatz !) (drittes und viertes Bein) je © nich se reich. Die Zahl der Schwimmhaare sind am er III. Bein IV. Bein we viertes Glied 6 Te fünftes Glied 7 7 | s EN. < sechstes Glied 0 = Das Genitalorgan ist sechsnäpfig. Die Platten sind 210] lang und in geschlossenem Zustande zusammen 145 1. breit. Di Breite ist vorn und hinten- ziemlich gleich. Zwischen den“ An gruppierten Näplen befindet sich eine Anzahl von. " Haarporen, -deren feine Härchen jedoch zum größten Teile weggebrochen waren. Von auffallender, das Genitalorgan seitlich überragender Größe ist der vor dere Chitinstützkörper. Ein hinterer Stützkörper fehlt. | 4 Das kugelrunde Ei misst 155 . im Durchmesser. Männchen. Das Männchen ist kleiner als das Weibehen, nur tan 835 | m Er lang und 630 y breit. Besondere Abweichungen zeigen das es, gebiet und das Genitalfeld. Be Die dritten Epimeren sind einander median bis auf 37 ı ge- ni | nähert. Die dazwischen gelegene Ventralpartie, von den Innenenden der ersten, zweiten und dritten und dem Vorderende des - Fig. 22. Limnesia arevaloi Viets. Epimeren und Genitalorgan des g.. Genitalorgans begrenzt, erscheint als fünfstrahliger, sich Ben in die 2 engen Zwischenräume zwischen den genannten Teilen hinein erstrecken - der Stern. Die Struktur desselben ist abweichend von der übrigen Ventralfläche nicht häutig und liniiert, sondern schwach ehitinisiert Be !) Am vierten Gliede der zweiten Beine ist nur ein Schwimmhaar vorhanden. ) | | | ER und fein porös. Diese Porosität setzt sich auch jederseits der Vorder- partie des Genitalfeldes ein Stückchen weit fort. "Der beim Weibehen am Innenrandsverlauf der letzten Epimeren- gruppe stumpfwinklige Ansatz der dritten an die vierte Platte ist beim männlichen Geschlechte nicht so ausgeprägt abgesetzt. Hier verläuft vielmehr der Innenrand der Plattengruppe in schwach ge-. rundeter Einwärtsbuchtung. Das äußere Geschlechtsorgan ist eine 195 p. lange, im hinteren Teile 155 1 breite, gerundet fünfeckige Platte. Der Vorder- 'rand derselben ist dreieckig nach vorn ausgezogen, der Hinterrand median mäßig eingebuchtet. Die Geschlechtsöffnung ist ein im vor- deren Teile der Plattenmedianen gelegener 110 nu langer, in der Mitte 45 ı breiter Spalt. Die jederseits drei Näpfe liegen in derselben Weise verteilt, wie beim 2, d.h. vorn je einer, hinten je zwei. Während die Größe der Näpfe beim 2 jedoch keine auffallenden Unterschiede zeigt, ist beim Männchen der mittlere Napf der kleinste, der hintere der größte. Die relativ großen Haarporen sind auch beim Männchen 3 vorhanden Im Seitenrande der ee liegt jederseits ein _ porenäbnlicher Eindruck. Fundort: Valencia, Wasservecken im Botan. Garten. Acercus lutescens (Herm.). Die spanischen Weibehen der Art stimmen in allen wesent- _liehen Merkmalen mit den deutschen überein. Abweichend steht jedoch bei der spanischen Form am vierten Be Palpengliede innenseits die kräftige Flachseitenborste oberhalb (distal) der Gliedmitte und nieht unterhalb derselben. Ebenso sind hier die winzigen Beugeseitenhöcker dieses Gliedes etwas distalwärts verschoben. ‚Es ist zu hoffen, daß die Auffindung des Männchens der Art von gleicher Fundstelle, auf das allerdings früher im Jahre gefahndet werden müßte, als das vorliegende erwachsene Weibchen gesammelt ‚wurde, genaueren Aufschluß über die spezifische Stellung bringen wird. Fundort: Valencia, Wasserbecken im Botan. Garten. Eylais degenerata hispanica Viets n. var. (Fig. 23—28.) Zwei der von ©. Arevalo im Guadalaviar bei Valencia erbeuteten -drei Eylais-Individuen zähle ich zum Formenkreise der Eylais dege- nerata Koenike, einer Art, die nach den bisherigen Feststellungen im Bau der Augenbrille stark variiert.!) Eins dieser beiden Exemplare stimmt in der Augenbrille fast völlig mit der von Halbert ?) (in seiner | Fig. 4) abgebildeten Eylais soari instabilis überein. Aus Halberts Be- schreibung geht jedoch nicht hervor, wie es sich bei seinem Exemplare wen ER jeder BE en i) K. Viets. Hydracarinologische Beiträge V. Abh. Nat. Ver. Bremen. 1911. v. 20. p. 355— 357. 2) J. N. Halbert. Notes on Irish Species of Eylais. Ann. Mag. Nat. Hist- ‚Ser. 7. v. 12. p.510—511. Fig. 4—5. 9x 20 mit dem Maxillarorgan verhält, ob nämlich die unteren, hinteren Fort- "sätze mit dem Pharynx verwachsen sind wie bei Eylais degenerata Koen., oder ob vielmehr wie bei Eylais soari Piersig diese Verwachsungg # fehlt und der Pharynx deutlich von den Fortsätzen und dem Hinter- rande der Maxillargrundplatte abgegrenzt ist. Be? Ener ki Fıg. 25. Fig. 26. Eylais degenerata hispanica Viets. Fig. 23. Augenbrille des 2. | B Fig. 24. Maxillarorgan des 2. Ba Fig. 25—26. Palpen des 2. 4 I | 21 Das Männchen der spanischen Form stimmt im Bau der Augen- brille mit einem von mir seinerzeit (1911. Abh. Nat. Ver. Bremen. v. 20. Fig. 11d) gekennzeichneten ostafrikanischen Exemplare über- - ein; das Weibehen nähert sich iin Augenmerkmal mehr dem in Fig. 11d dargestellten Tiere. Das Weibehen ist 3300 u lang und 2800 ı breit. Augen: Die Augenbrille ist, über die Vorderlinsen gemessen, 375 u lang,') über die Hinterlinsen gemessen 385 . Die Längs- achsen der Augenkapseln konvergieren nach hinten zu, während die Außenränder der Kapseln nach hinten zu divergieren. Die mittlere Länge der Brücke beträgt 150 x. Der Vorderrand der Brücke, ge- messen zwischen den beiden Einkerbungen zwischen den Haarhöcker- - vorwulstungen und den Kapseln, ist 150 ı lang. Der fast geradlinige Verlauf des Hinterrandes mißt 75 u. Die Vorderrandsmitte ist rund- bogig eingebuchtet. Die Kapseln sind 215 j. lang. Der Muskelansatz- zapfen der Brückenmitte ist umfangreich. Etwas anders als bei Halberts Eylais soari instabilis (Fig. 4) finde ich die Ränder des hinteren Kapseldurchbruches ausgebildet. Halbert zeichnet bei seiner Form die hintere Randverstärkung als in die schräg verlaufende vor- dere übergehend.. Bei der spanischen Varietät der E. degenerata ist an der betreffenden Stelle, etwas hinter der Mitte des äußeren Kapselrandes, eine Unterbrechung des verstärkten Chitinrandes zu bemerken, hervorgerufen durch den nicht geradlinigen, sondern ge- brochenen Verlauf des vorderen Durchbruchrandes. Typische Exemplare der Art aus Aldabra, die ich dank Koenikes Liebenswürdigkeit vor einigen Jahren zu Ver gleichszwecken entleihen konnte, zeigen in diesem Merkmal keine Konstanz. Es findet sich der Rand des unteren Kapsel- durehbruches sowohl mit, als auch ohne Unterbrechung. Mundteile: Die unteren hinteren Maxillarfortsätze sind mit dem Seitenrande des Pharynx verschmolzen. Eine hintere Abgrenzung der Maxillargrundplatte fehlt völlig. Die genannten, am Ende ver- verbreiterten Fortsätze sind bei den spanischen Exemplaren etwas länger als bei der Type. Auch der Pharynx ist hier etwas gestreckter. Er endet mit kreisförmiger Rundung, die beim \Weibehen noch von einem zarten Flügelsaume überragt wird. Die Höhe des Maxillar- organs beträgt zwischen der Maxillarplatte und dem Ende der paarigen oberen Fortsätze 450 .. Bei Ansicht von unten, ergibt sich eine Länge des Maxillarorgaus von 585 ı und eine Breite (über die Mundscheibe gemessen) von 330 x. Die Mundscheibe ist queroval, von 225 nu lateralem und 165 » medianem Durchmesser. Hinter der Mundscheib e ist die Grundplatte des Organs seitlich stark eingeschnürt (bis auf 195 x). Von dieser schmalsten Stelle aus divergieren die unteren - Fortsätze sehr stark bis auf 375 » (außenseits gemessen). Der Pha- rynx überragt die Fortsätze um 75 u. Die oberen Fortsätze sind 1) Mit Länge der Brille bezeichne ich deren Ausdehnung von links nach rechts, also quer zur Längsrichtung des Tieres. Die Läuge der Augenbrücke wird bedingt durch die gegenseitige Entfernung der beiden durch sie mitein- ander verbundenen Teile, der Augenkapsela. Die Breite der Brücke ist als) sinngemäß die Entfernung ihres Vorderrandes vom Hinterrande. 240 y lang ed am Ende verbreitert. Sie divergieren ‚so stark wie die unteren und erreichen‘ in ihren Enden nur - Abstand voneinander. DRS Die Mandibel ist 375 p» lang und in der Mitte von 240 » do 50 ventraler Stärke. Proximal und distal ist die Mandibel in die Ausdehnung etwas schwächer. Palpen: Die Gliedlängen messen: iR H: HI. 2 "Vz lied dorsale Länge 130 u -180 u 215n 3901 230 ee dorsiventrale Stärke 951 165 130p 105p.- S5pn 7 Die Palpe ist charakterisiert durch die erheblichere Vortreibung der 3 distalen Beugeseite des zweiten Gliedes gegenüber der gleichen Stelle des dritten Segments und durch den reichen Fiederborstenbesatz des dritten Gliedes, an welchem Dornborsten nur in beschränkterer Zahl inseriert sind. Ueber die genauere Zahl und Stellung des Haar- EN besatzes orientieren die ‚Figuren. Die Epimeren zeigen den üblichen Bat Alle Plaitangraegee = haben lange, hakig gebogene Subkutanfortsätze an ihren Innenenden. Die der vorderen Gruppen sind 210 y. lang, die der hinteren 160. Der Vorderrand der ersten Platten ist in der Mitte u einge- ‚bogen, ebenso der Hinterrand der dritten. EX Ein Masnchen von gleicher Fundstelle weicht außer deck ee die geringere Körpergröße vom Weibchen im Bau der Augenbrille etwas ab. BE, v n „0 P Fig. 27. Fig. 28. Eylais degenerata hispanica Viets. Fig. 27. Augenbrille des d'. Fig. 28. Palpe des g'. P Maxillarorgan und Palpen zeigen im wesentlichen RE: Be. gleichen Bau, wenngleich bei letzteren der Besatz an Fiederborsten Be beim Männchen etwas mas reich ist. Die Augenbrille ist 320 u lang, die Kapseln 200 x. Der zentrale Teil der Brücke ist beim Männchen relativ schwächer als _ beim 2, nur 45 1 breit. Der vordere Brückenausschnitt ist nicht . rund, sondern mehr geradlinig, in seinem Verlaufe allerdings infolge des unregelmäßig vorspringenden Mauskelansatzhöckers undeutlich und ‚nicht scharfrandig. Das der mit reichem Haarkranze versehenen Genitalöffnung an- häugende Penisgerüst ist etwa 520 ı. lang. Fundort: Guadalaviar bei Valencia. Eylais soari valenciana Viets n. var. (Fig. 9-31) - Männchen. In Einzelheiten der Palpen und der Augenbrille weicht die spanische Form von der Type ab. Die Augenbrille ist von links nach rechts 420 ı. lang. Die | "Länge der Kapseln beträgt 210 x. Abweichend von Piersigs Form sind sie hinten etwas breiter als vorn. Die Brücke ist etwa 150 1 lang und 55 ı breit. Sie ist oftenbar länger als die der sächsischen E Form. Auch ist die vordere Ausbuchtung der Brücke infolge ihrer Länge gestreckter und flacher. Das Maxillarorgan ist 585 x lang und dessen Grundplatte N an der etwas eingeschnürten Austrittsstelle der unteren Fortsätze 255 breit. Der Pharynx ist ganz abweichend von dem spitz trichter- _ förmig zur Mundöffaung laufenden Pharynx der E. degenerata hispanicia bei E. soari valenciana gleich nach dem Austritt 120 p. breit und an seiner breitesten Stelle, dem Wulstrande, 220 y breit. Die Palpenglieder messen: BR 5 | ib FE FE 32 V. Glied dorsale Länge 125 77.175 #. -210.8 380: » 180. u dorsiventrale Stärke 80u 135% 135% 105 u un 5 Die Zahl und Stellung der Borsten ergibt sich aus Fig. 30—31. Fig. 29. Fig. 31. Eylais soari valenciana Viets. Fig. 29. Augenbrille des d'. Fig. 20—31. Palpen des d'. Die 1. Epimeren zeigen innen vor ihrem Ende eine plötzliche ee Verschmälerung, hervorgerufen durch ein Zurückspringen des Vorder- randes. Der Hakenfortsatz der 2. Platten ist breit und etwa 105 1. lang. | Sa | Das Penisgerüst zeigt im Bau keine Besonderheiten. ‚Die äußere Genitalöffnung ist ein von zwei schmalen, unregelmäßig gebogenen, im allgemeinen aber sichelförmigen Chitinlamellen begrenzter Spalt. Beide Lamellen sind mit zahlreichen Haaren besetzt. Fundort: Guadalaviar bei Valencia. Ba A a ET BEE ER 27 x Bu e Pe Der äußere Körperbau der echten Schlupfwespen (Ichneumonidae). Von K. Pfankuch, Bremen. (Mit 42 Figuren.) In vorliegender Arbeit habe ich versucht, eine möglichst ein- gehende Zusammenstellung und Beschreibung aller derjenigen skulp- - turellen Merkmale zu geben, die man bei der Betrachtung des äußeren Körperbaus der Ichneumoniden vorfindet und die für die Systematik dieser Schmarotzerfamilie von Bedeutung sind. Prof. Dr. Schmiede- knecht, der verdienstvolle Herausgeber der „Opuscula Ichneu- monologica“, hat in seinem früher erschienenen Werke: „Die. Hymenopteren Mitteleuropas“ (Fischer, Jena 1907) bereits _ diesen Gegenstand behandelt (S. 540—542). Ich möchte indes den Stoff hier in erweiterter Form und in ergänzender Weise darbieten, zumal da Schmiedeknechts umfangreiches Werk nicht in der Hand eines jeden Ichneumonologen sein dürfte. Diese Arbeit soll dem Natur- freunde, der sich speziell dem Studium der echten Schlupfwespen widmen möchte, eine ausreichende Anleitung und Einführung geben, damit er sich auf dem durchaus nicht leichten Gebiete der Ichneu- monologie einigermaßen schnell orientieren und einarbeiten kann, ‚schneller, als es früher dem Verfasser möglich war. Schon manchmal bin ich von Entomologen um Auskunft über den einen oder den anderen terminus technicus angegangen worden, immer wurde Klage geführt, daß derselbe in der Literatur nicht aufzufinden sei. Nun, bei der bislang so zerstreuten Literatur war solches wohl erklärlich. Diesem Übel habe ich durch vorliegende Arbeit abzuhelfen versucht und habe deshalb am Schlusse derselben ein Verzeichnis aller bis jetzt- gebräuchlichen technischen Bezeichnungen angefügt. Auch Zeichnungen sind behufs leichterer Orientierung eingeschoben worden; ebenso habe ich über die Färbung einzelner Körperteile, obgleich nicht zum Thema gehörig, Bemerkungen eingeflochten. Erwähnt mag noch werden, daß ich mich nur auf die Gattungen und Arten der paläarktischen Region beschränkt habe, mit welchen der Anfänger jedenfalls beginnen wird. So hoffe ich denn, daß diese meine Arbeit manchem eine Anregung und vielen von Nutzen sein möge! Professor Gravenhorst in Breslau war der erste, der in seinem grundlegenden Werke, die Ichneumonologia Europaea (Breslau 1829), - eine verhältnismäßig gute Ordnung in die Familie der Ichneumoniden brachte. Er schuf-eine Basis, auf der weitergebaut werden konnte. a ae ne rn e 2% Be I a en a HE ne I ne 2. 2 en behrlieh und dürfte daher eine Zusammenstellung der selben = auch benutzt wird, zeigt die erhebliche Anzabl der „polyphagen“, ‚selben als „Übergänge“ aufzufassen oder gar mehrere in die Be- N n: ug a X; Fee Im Laufe der Zeit ist man nun mit Erfolg. bemüht: gewesen, n Merkmale und Charakteristika in dieser Insektengruppe aufzufinden, und Forscher, wie Wesmael, Taschenberg, A. E. Holmgren, A. Förster, "Berthoumieu und C. G. Thomson haben Tüchtiges darin geleistet. Besonders der letztere hat eine Fülle von neuen Bezeichnungen und Kenntnissen in die Ichneumonologie gebracht, die ; heute von jedem auf diesem Gebiete arbeitenden Spezialisten fast = sämtlich anerkannt und angewandt werden. Zum Verständnis der modernen Bestimmungstabellen sind diese termini teehniei unent- Entomologen wohl von Nutzen sein. Eine große Mannigfaltigkeit der Formen And Gebilde „23 die zwar das Studiam nicht erleichtert,. indes viel des Inter essanten E bietet, tritt uns hier in der Familie der Ichneumonidea entgegen. Sie dürfte ohne Zweifel mit dem eigentümlichen Parasitismus dieser Tiere zusammenhängen. Dr. Roman (Upsala) schreibt darüber in ‚seiner vorzügliehen Arbeit „Die [ehneumoniden.des Sarek- 2 gebirges“ (1909) folgendes: „Der eigentümliche Parasitismus der Ichneumoniden begünstigt anscheinend besonders die Formenbildung. 2 Da das Weibchen selbständig seine Opfer aufsucht und auswählt, so ist eine Möglichkeit zum Wirtswechsel immer vorhanden. Daß sie meist häufig vorkommenden Arten, unter welchen die dem Walde nützlichen Arten der Gattung Pimpla F. das bekannteste Beispiel liefern. Der Wirtswechsel führt leicht zur Bildung abweichender Formen und dürfte in der Tat die wichtigste Ursache zur Mannig- faltigkeit der Ichneumoniden sein. Wir wissen nicht, ob die Formen-- bildung durch Mutation geschieht, dies ist mir :aber bei dem außer- ordentlichen Reichtum von Formen jeden Grades wahrscheinlich. Leider ist es aber bisher niemandem gelungen, von einer Ichneumo- 7 nide mehrere aufeinander folgende Generationen zu züchten, geschweige denn die Bildung einer neuen Form zu beobachten. — Die Formen- . bildung durch Wirtswechsel scheint besonders die Entstehung von Rassen oder „Elementararten“, um mit de Vries zu sprechen, zu befördern, denn solche kommen in der Tat außerordentlich häufig vor. Da außerdem viele Autoren die Neigung haben, einzelne der- schreibung einer einzigen „einzupressen“, so wird das faunistische Studium dieser Insektengruppe gar nicht leicht. Die Behandlung der Fauna eines natürlichen Gebietes, wie das Sarekgebirge (nördliches Schweden), hat den Vorzug, daß die vorhandenen Formen schärfer hervortreten, als bei einem aus mehreren Gebieten gemischten ER: Material.“ | Die Fülle der Formen beine auch eine Mannigfaltigkeit in der (äußeren) Skulptur der Ichneumoniden mit sich und darf der Ento- mologe sich daher nicht über die Menge der Ausdrücke und B- zeichnungen wundern, die hier Anwendung gefunden haben. Die 4 Beherrschung und Kenntnis derselben ist aber beim Studium dieser Gruppe von der en Wichtigkeit, denn nur dadurch ist es möglich, SE Pe die Art klar Fefenstellen. Die Färbung, wenn auch oftmals ganz charakteristisch, tritt hiergegen zurück. Da, wie schon erwähnt, die Art mannigfachen Variationen unterworfen ist, so genügt zu ihrem sicheren Erkennen nicht die Angabe nur eines Merkmals oder Charakteristikums, sondern die Summe der Merkmale ist es, die erst die Art „ausmacht“. Daher hat der Forscher sein Augenmerk immer auf die Summe der Kennzeichen zu richten, ‘wenn er bei der Bestimmung der Art sicher gehen will. Wie wenige Entomologen sind es bis jetzt, die speziell auf dem Gebiete der Ichneumonologie gearbeitet haben! Es scheint fast, als getraue man sich nicht, den „schmalen“ Pfad zu betreten. Und wie . viel gibt es hier noch zu klären und zu erforschen! Möchten doch daher einmal die Naturfreunde die ausgetretenen Wege der Entomo-- logie verlassen und sich ernsthaft dem wissenschaftlichen Studium - der Ichneumonologie EENSER! Die aufgewandte Mühe wird sich reichlich lohnen! | Der Khrser der echten Schlupfwespen (Ichneumonidae) be- steht aus drei Teilen: Kopf, Brust!) und Hinterleib. Diese sind in voll ausgebildetem Zustande von einem Chitinskelett umhüllt, ‘das an verschiedenen Stellen Öffnungen für die einzelnen Körper- funktionen besitzt. Auf dem Chitinpanzer befinden sich Leisten, _ Riefen, Furchen, Falten, Gruben, Eeken, Felder usw., die für die - Systematik von der größten Wichtigkeit sind und die nun im Folgenden - benannt und beschrieben worden sind. Il. Der Kopt. | Der Kopf (caput?) bildet den vorderen und ersten Abschnitt des Körpers. Man unterscheidet an ihm den Vorderkopf (sinciput) und den Hinterkopf (oceiput). Letzterer ist der nach dem mittleren Teil .des ganzen Körpers gerichtete Teil des Kopfes, der von dem Vorderkopfe fast immer durch eine Leiste abgetrennt ist. Der Kopf ist gewöhnlich von der Breite des Vorderleibes, selten schmäler (Arten von Diaparsis, Polyaulon, Dyspetes, einige Gattungen der Pleetiseini) oder breiter (Arten von Pezomachus, xyston, Arten von Acrotomus, Nepiera, Proseus, Diaschis- aspis; Nototrachini). Von vorn gesehen erscheint er entweder £ er quadratisch, rundlich (Hemichneumon) oder dreieckig 9) Die gebräuchliche und auch hier beibehaltene Bezeichnung für den mittleren Körperteil ist Brust (thorax). Indes ist diese Bezeichnung nicht all- - umfassend, da ja auch ein Rücken vorhanden ist. Vielleicht dürfte der Aus- 7 druck , ‚Vorderleib“ die Sache besser treffen. Prof. Förster nennt den mittleren & Körperteil „Mittelleib“, Ratzeburg „Rumpf“. 2) Die fremden, wissenschaftlichen Bezeichnungen sind im Nominativ der Ein- oder Mehrzahl angegeben. ; 2) Man mißt die Ausdehnung desKopfesin der Breite: von der Mitte “des einen äußeren Augenrandes querüber his zu der anderen Mitte; in der Höhe: von der Mitte der Punktaugen bis dahin, wo die Mandibelzähne sich treffen — und a ee dann beide Längen miteinander. ea + er u en | ER 28 (Exetastes, Anilastus), selten ist er auffallend länger als breit, = dann bezeichnet man ihn als rüsselförmig verlängert (Arten vonGly pta, RER, Gattung Procinetus). Die Dieke des Kopfes (nach rückwärts hin) ist von größter 4 systernatischer Bedeutung. Der Kopf ist (von oben gesehen) entweder _ E hinter den Netzaugen mehr oder weniger erweitert (aufgetrieben) und wird dann bei starker Auftreibung als kubisch bezeichnet (Kaltenbachia, Tribus Xoridini, Cabocephalus, Prionopoda, 4 Polyoncus, Miomeris), oder er ist schwach oder stark (gerad- linig, rundlich oder bogig) nach hinten verschmälert. Manchmal 3 zeigt er sich hinter den Netzaugen auch gleiehbreit (Aerotomus, Eclytus, Grypocentrus). Sogar kugelig findet man ihn (Ceei- donomus, Xylonomus, Xorides). Sehr selten ist er (wie meist auch der übrige Körper) zottig oder lang behaart (Arenetra, Exyston, Otenopelma) oder gleich den übrigen Körperteilen mit = dieht anliegender Behaarung versehen (Triehoeryptus). Fig. 1. Fig. 2. 5 ee Kopf hinter den Augen Kopf hinter den Augen Kopf hinter den Augen rundlich nicht verschmälert stark verschmälert._ verschmälert. (gleichbreit). | ; Zu beiden Seiten des Kopfes sitzen die Augen (oculi, Netz- oder Fazettenaugen). Dieselben haben eine ovale Form. Sie fallen bisweilen durch ihre Größe auf (Allophrys boops-g', Hemi- phanes, Leptocryptus, Brachyecyrtus) oder durch ihren weiten Abstand voneinander (Arenetra). Der die Augen ringsum um- gebende, meist leistenartig. erhöhte Rand heißt Augenrand (orbita). Man unterscheidet die inneren und die äußeren Augenräuder Fig. 4. Augen innen ausgerandet. a innere Augenstreifen. b Fühler. (Orbiten). Der Innenrand der Augen ist oft mehr oder weniger stark ausgerandet (Coleocentrus, Banchus, Ophion, Triehomma) und zeigt gar nicht selten gelbe, weiße oder rote Flecke, Linien oder Streifen, die als Unterscheidungsmerkmale dienen können, z. B. bei Ichneumon, Microceryptus, Arten von Mesochorus. Im all- gemeinen sind die Augen nackt, in einzelnen Fällen behaart (Arten von Phygadeuon, Schizopyga, Trichomma, Cymodusa, ee ae a a Se Ay mgpeen‘ > 29 Collyria). Die Farbe der Augen ist durchgehends schwarz, bis- weilen sind dieselben grünlich scheinend (Arten von Angitia). Den Teil des Kopfes, der hinter den Augen liegt, nennt man die Schläfen (tempora). Je nach der Form des Kopfes sind sie ver- - schieden stark entwickelt, manchmal sehr aufgetrieben (Scolo- bates, Stenophthalmus). Nach unten, d. h. nach den Wangen ‚hin, nehmen sie nicht selten an Breite zu. Die Skulptur der Schläfen ist verschieden. Sie sind am hinteren Augenrande bisweilen mit weißen, gelben oder roten Makeln geziert (Arten von Ichneumon, Labrorychus). Fig.5. a Schläfe. Die Schläfen reichen rückwärts bis zur Hinterhauptsleiste (linea occipitalis). Dieselbe begrenzt den Kopf hinterwärts und ist ver- schieden stark ausgebildet. Sie kann auch fehlen (Parabatus, Stauropoctonus, Ateleute, Apoclima). Das Hinterhaupt ist für die Systematik ohne Bedeutung. Nach unten gehen die Schläfen in die Wangen (genae) über. Unter den Wangen versteht man bei den Ichneumoniden denjenigen Raum, der zwischen dem unteren Augenrande und der Kiefernbasis liegt. Je nachdem dieser Abstand groß oder gering ist, bezeichnet man die Wangen als kurz (schmal) oder lang (breit). Man nennt sie aufgetrieben, wenn sie bei der Ansicht des Kopfes von vorn mit den Oberkiefern nahezu einen rechten Winkel bilden (Ichneu- mon buceulentus, Pyracmon, Olesicampe; Tribus Perilissina). / => Fie. 6. Fig. 7. Wangen lang, nicht aufgetrieben. Wangen aufgetrieben. a Wangenfurche. Bisweilen sind sie so kurz, daß der Unterrand der Augen fast die Kiefer berührt (Ephialtes, Coeloconus, Hadrodactylus), ein 'andermal ist die Differenz auffallend groß (Glypta genalis und rostrata, Barycephalus, Procinetus). Um den Unterschied einigermaßen deutlich angeben zu können, vergleicht man die Länge der Wangen mit der Breite der Mandibeln an ihrer Basis und sagt dann: Wangen kürzer oder länger (1/,, 1 oder 2 mal so lang) als . die Kiefernbasis. Bei einiger Gattungen verläuft vom Unterrand der Augen eine Furche nach der Mandibelbasis, die Wangenfurche (sulcus genalis) genannt (einige Gattungen der Pleetiscini, Mesochorus, Orthocentrus). Selten sind die Wangen hinter der Basis der - Mandibeln ausgerandet oder ausgehöhlt (Arten von Olesicampe). Die Hinterhauptsleiste setzt sich nach nleR bh in = Wangenleiste (costa genalis) fort. Diese. verläuft an der Unterseite der Wangen entweder gerade (costa genalis eontinua oder haud. ne: reflexa) oder sie bildet einen einspringenden Winkel (eosta ge genalis inflexa). Bisweilen tritt die Wangenleiste erhöht Be u lamellenartig auf (Phaeogenes, Campoplex oxyacanthae). Unterhalb der Mandibelbasis entsprivugend zieht sich an der si Rückseite des Kopfes bis zum Hinterhauptsloch die Mundleiste (costa oralis) hin. Sie erscheint Jamellenartig oder mehr oder weniger . erhöht (lIehneumon bucculentus, Arten von Acrotomus, Smi- croplectrus quinqueeinetus); sie ist indes oft schwer -auf- 4 zufinden., sind oftmals durch helle Punkte, Flecke oder Streifen ausgezeichnet Ichneumon, Otoblastus); häufig bilden letztere die DR 4 der unteren Augenstreifen. Die Stirn ist entweder flach (eben) oder mehr oder weniger stark gewölbt (Herpestomus, Odontomerus). Auch ausgehöhlt kommt sie nicht selten vor. Die Aushöhlung kann dergestalt sein, daß hinter jeder Fühlergrube ein deutlicher, breiter Eindruck zu E sehen ist. Es sind dieses die Stirngruben (serobs frontalis). Solchke_ beiderseits vertiefte Stirn finden wir z. B. bei Pleetocryptus, ‚Catoglyptus, Hellwigia, Pristomerus, Exochus. Auch eine Längsfurche inmitten der Stirn kommt vor (Diaborus, Dieer- n atops), die sich sogar bis zwischen die Fühlerbasis fortsetzen kann (Cryptus tarsoleucus). An Stelle der Furche findet sich bei ebener Stirn bisweilen ein Längskiel (Campoplex, Aphanistes). In der ausgehöhlten Stirn treten bisweilen Fortsätze (Horn, Zähnchen, Zapfen) auf, die ein wichtiges Merkmal abgeben. So hat man ein Horn bei Conoblasta, Diceratops, Cosmoconus, Golpotrochia, zwei Hörner bei Diblastomorpha und Hoplotro- phys. Ein oberseits ausgehöhlter Stiruzapfen findet sich BR Ischnocerus und CGoeloconus. Oberhalb am Ende der Stirn liegen die drei Punktaugen oder Nebenaugen (ocelli), die ein Dreieck bilden. Sie treten in verschie- dener Größe auf. Bisweilen stoßen die äußeren derselben an die Netzaugen (Stauropoctonus, Arten von Paniseus und Ophion) oder nähern sich ihnen (Eremotylus, Parabatus). Etliche Ichneu- E moniden besitzen sehr große Oeellen (verschiedene Gattungen der Ophionini, der Paniseini und Perilissini; Zen Man bezeichnet diese Tiere als „Dämmerungstflieger“; sie zeichnen sich durch die rotgelbe (lehmgelbe) Färbung des ganzen Körpers aus. Der Raum der Punktaugen (stemmaticum) ist manchmal durch dunklere (schwarze) Färbung ausgezeichnet. Der Teil des Kopfes oberhalb der Fühlerbasis heißt die Stirn = (/rons). Die Skulptur derselben ist außerordentlich mannigfaltig: poliert, glatt, fein oder dieht oder grob punktiert, runzlig-punktiert, fein oder grob gerunzelt, quergestreift (Trichomma enecator, mehr oder minder glänzend, matt. Die Stirnränder (orbita frontalis) Br Enter den Denn beginnt der Scheitel ee) der bis 3 zur. Hinterhauptsleiste reicht. Gewöhnlich ist er gerundet (gewölbt), seltener fällt er steil nach hinten ab (Exochus, Polyclistus, . Metopius) Bisweilen findet sich "eine grubenartige Vertiefung ‚seiner Mitte vor (Aperileptus, Catoglyptus, Stiphrosomus). es‘ icht selten ist der Scheitel hinten ausgerandet, bisweilen recht tief, fast halbkreisförmig (Proseus, Polyoneus)! Auch eine win- Er ‚kelige Ausrandung kommt vor (Phygadeuon sodalis, Miero- Bere femoralis, een, Habroeryptus, Arten von R i Br re : Fig. 8. 3 Sa winklig ausgerandet. 4 E a Scheitel. 3 Polyblastus). Oftmals finden sieh zu beiden Seiten des Scheitels am oberen Augenrande helle Flecke, Scheitelflecke genannt (Ichneumon, 'Exochus). a. Den Teil der Hinterhauptsleiste, welcher hinter dem Scheitel - liegt, nennt man auch wohl die Scheitellinie. Sehr selten ist _ dieselbe in der Mitte unterbrochen (Asthenara). Unterhalb der Fühlerbasis liegt bei den Ichneumoniden Zenzaket das Gesicht (facies). Es wird seitlich durch die Netzaugen begrenzt. Das Gesicht ist entweder quadratisch, quer oder verlängert. Es kann flach (eben) sein oder mehr oder weniger in der Mitte oder gleich _ unterhalb der Fühlerbasis hervortreten. Ist der mittlere Teil des cn erhöht, so bezeichnet man diese Erhebung als Gesichtsheule Fig: 9: : a Gesichtshöcker (epistoma) — b Kopfschild (elypeus) — cc Kopfschildgruben dd Kopfschildfurche. - oder Gesichtshöcker (epistoma). Die Skulptur des Gesichts ist ver- schieden, so, wie bei der Stirn angegeben. Der Glanz oder die "Mattheit desselben kaun bei verwandten Arten mit als Unterschei- dungsmerkmal dienen (Promethes, Zootrephus und Homotropus). Bei Promethes finden sich außerdem zwei bis zur Basis des Kopf- ‘ schildes herablaufende eingedrückts Linien. Bei Entypoma ist die Gesichtsbeule durch zwei schwach eingedrückte, parallele Linien ab- - getrennt. Körnig-punktiert finden wir das Gesicht bei Arten von Orthocentrus. Manchmal ist das Gesicht in auffallender _ Weise behaart und z. B. mit silbergläuzenden (Stilbops, Lepto- 2 ptus, Arten von Angitia), weißen oder braunen Haaren bedeckt. Oft ist es vollständig gefärbt, manchmal nur teilweise, indem 32 entweder in die Mitte ein mehr oder weniger langer schwarzer Keil . hineinragt (Öteniscus, Mesoleius) oder die Mitte allein hell ist (2 2 von Bassus und Homotropus). Die Gesichtsränder (orbitae faciales) verlaufen im allgemeinen parallel, doch bemerkt man bei einigen Gattungen eine auffallende Verschmälerung, wodurch die Augen konvergieren (Xorides, E Fig. 10. Augen von Cymodusa-Q. Cyınodusa, Agrypon, Thymaris, Rhaestes, verschiedene Gat- | tungen der Plectiseina, Polysphincta). Selten tritt eine Ver- breiterung des Gesichts nach unten hin ein (Smicroplectrus, Diaparsis gilvipes, Arten von Homotropus). Bei der Tribus der Metopiini (Tryphonides aspidopi) zeigt das Gesicht eine . merkwürdige schildehenförmige Erhöhung. Bei der Gattung Gra- venhorstia befindet sich uuterhalb der Fühler ein starker, spitzer Zahn. Gewöhnlich liegt das Gesicht senkrecht unter der Stirn, in selteneren Fällen aber schräg nach unten oder ganz an der Unter- seite des Kopfes (Stylocryptus). Unterhalb des Gesichtes liegt das Kopfschild (elypeus).. Es ist von dem ersteren in den meisten Fällen durch eine Furche, die _ Kopfschildfurche, abgetrennt. Bei einigen Gattungen geht indes das Gesicht direkt in das Kopfschild über (am besten beim Be- trachten von der Seite zu sehen), so z. B. bei Monoblastus, Rhorus, den Orthocentrini und Exochini nebst einigen Ichneu- mones pneustiei. Man sagt dann: „Das Kopfschild ist nicht abgesetzt.“ Das Kopfschild und die Mundteile, auch wohl nur die letzteren allein, faßt man unter dem Namen Mundöfinung (os, peristomium) zusammen, welcher Ausdruck von älteren Autoren und von Thomson ‘vielfach gebraucht wird. _ Der Clypeus ragt im allgemeinen etwas vor. Er ist gewöhnlich quer und eben, seltener konvex oder von der Seite her zusammen- gedrückt (verschiedene Gattungen der Pleetiseina). Manchmal ist er durch eine Erhöhung querüber in der Mitte geteilt (Arten von Tryphon, von Polyblastus und Synodites), dabei ist dann der vordere. Teil gewöhnlich anders gefärbt als das Basalstück. Bei exotischen Arten ist das Kopfschild manchmal durch eine feine Gelenknaht in einen oberen und einen unteren Teil geschieden. Den unteren Teil bezeichnet man dann als Clypeolus. Am Grunde seitwärts befinden sich die Kopfschildgruben, die meist klein, bis- weilen jedoch merklich groß und tief sind (einige Gattungen der Campoplegina, Catoglyptina, Megastylus, Bo@thus, Arten von Mesoleius). Manchmal sind diese Gruben mit einer Haarlocke N: 30% ev TEENS; En} Franz nt a ee ae; Br - j x 33 B überdeckt (Polyblastus Subg. Trichocalymma, Arten von Erro- ° menus). Die Oberfläche des Kopfschildes zeigt die mannigfachste - Skulptur, deren Unterschiede ich als bekannt voraussetze. Der Vorderrand des Kopfschildes ist sehr verschieden ge- staltet und daher von Wichtigkeit. Er erscheint abgerundet, ge- _ rade abgestutzt, in der Mitte schwach ausgerandet (Chasmias) oder aufwärts gebogen und stark (wie zweilappig) ausgebuchtet (Sehizoloma, Homotropus fissorius). Auch zweibuchtig Fig. 11. Verschiedener Rand des Kopfschildes: a gerade oder gestutzt; b ausgerandet; c zweibuchtig; San d vorn mit einer Tuberkel. RR kommt es vor (Limerodes, Ichneumon consimilis, Enoecetis). Manchmal springt der Vorderrand in der Mitte winklig oder höckerartig vor (Pantorhaestes) oder ist gar in eine Spitze ausgezogen (Acolobus, Agrypon, Echthrus, Perosis). Die -- Gattungen Sagaritis, Misetus, Acanthostoma und Scolobates besitzen in der Mitte vorn einen deutlichen Zahn, andere Gattungen und Arten zwei Zähne oder Knötchen (Eurylabus torvus, viele Arten von Phygadeuon uud Hemiteles, Neleges, Boäthus), Auch eine halbkreisförmige Ausrandung (Oiorrhinus) oder - einen dreieckigen Ausschnitt (Demopheles) findet man. Bei _ gewissen Arten von Mesoleius ist das Kopfschild vorn erhöht und schwach dreizähnig, indem die Mitte etwas vorsteht und die Ecken fast zahnartig hervortreten. Manchmal zeigen sich am Kopfschild- ' rande auch abstehende grobe (borstige) oder feine Haare. Zuweilen stehen die letzteren auffallend dieht und zahlreich beisammen, dann redet man von schopfig behaart (Arten von Glypta und Lisso- nota). Bei einer Gruppe der Pimplinae, den Xoridini, ist der Vorderrand des Kopfschildes breit niedergedrückt und bildet mit den vorstehenden Mandibeln eine Art Mundöffnung. Die Farbe des Kopfschildes ist entweder schwarz, oder ganz oder teilweise hell .(gebändert, gefleckt), bisweilen nur an den Ecken. Unter dem .Kopfschilde befindet sich die Oberlippe (labrum). Dieselbe ist in seltenen Fällen deutlich sichtbar, so z. B. bei Brachy- centrus, Ophion, Exochilum, Perosis, Aphanoroptrum, Arten von Cremastus. Meist ist in solchen Fällen das Kopfschild _ vorn ausgerandet. Die Oberlippe ist von keiner systematischen _ Bedeutung, höchstens wird ihre Farbe erwähnt. Unterhalb der Oberlippe liegen die Oberkiefer (mandibulae). Sie sind mehr oder minder kräftig entwickelt; meist verjüngen sie sich nach der Spitze hin. Ihre Beschaffenheit ist von Wichtigkeit. An der Spitze sitzen zwei meist gleichlange Zähne. Die Gruppe der Bassini hat den oberen Zahn in zwei kleinere gespalten (Try- u ı == phonides sehizodonti). Bei manchen Gattungen ist der untere - der beiden Zähne kräftiger (breiter und länger!) als der obere, z. B. Juli 1918. XXX, 3 = I, 34 bei Acrotomus, Olesicampe, Stiphrosomus, Perilissus, Phobetus. Manchmal ist das umgekehrte der Fall, so bei Am- blyteles, Cinxaelotus, Thyraeella, Diadromus. Bisweilen sieht man gar keinen Zahn, indem die Mandibeln einfach sich mehr oder minder stark nach der Spitze hin verschmälern (Arten von Ambly- teles, Stenodontus, Heresiarches). Eine Ausbuchtung der 1 Mandibeln an der Unterseite findet sich bei der Subtribus Catogly P- tina, auch bei dem Weibchen von Colpognathus. Die Unterkiefer (mazillae) sind für die Systematik der Ichneu- moniden von keiner Bedeutung. Ihre Taster (palpae mazillares), die. 4 meist aus. fünf oft zylindrischen Gliedern bestehen, werden selten erwähnt, es fällt höchstens ihre Färbung und ihre Län ge ins Ge- wicht (Plectiseina). Die Form der Glieder ist bei den g' JS‘ von Banchus besonders, indem das vorletzte Glied mehr oder minder stark verbreitert ist; bei Gratophion (Tribus Porizonini) ist das letzte Glied scheinbar zweiteilig und länger als das vorletzte. Die Unterlippe (labium) und ihre Taster (palpae labiales) werden gleichfalls kaum berücksichtigt, höchstens bei starker Ausbildung (Heterocola, Arten von Thersilochus). Die Taster bestehen aus vier Gliedern (zwei dreieckigen und zwei zylindrischen), die inbezug ı auf Gestalt und Größe nur ausnahmsweise miteinander verglichen - werden. Oberhalb des Gesichts erheben sich die Fühler (antennae). Sie stehen in einer Vertiefung, der Fühlergrube, die von einem leisten- ; artig erhöhten Rande eingeschlossen ist. Bei der Gattung Sym- boöthus springt dieser Rand innen zwischen den Fühlern zahnartig vor, so daß das Ganze, von oben gesehen, wie ein doppeltes Horn erscheint. Bisweilen ragt die Leiste hinten (oben) vor und ist zu- gleich ohrartig’ erweitert (Tryphon subg. Otitochilus). Man sagt dann, die Fühlergruben sind geöhrt (auriculatus). Die Einlen- kung der Fühler am Kopfe ist verschieden. In den meisten Fällen stehen sie fast in der Mitte, bisweilen sind sie tief unten SIRBaIaH (Arten von Phygadeuon, Dieaelotus). Die Fühler bestehen aus Schaft (scapus) und Geißel ( Alagellum). Das Grundglied der Fühler ist die Fühlerwurzel (radicula), die “aber als solches nieht mitgerechnet wird, vielmehr sieht man das nächste Glied, den Schaft, als erstes Glied an. 32; a Öhrchen n Fühlergruben. Der Schaft ist entweder zylindrisch (Styloeryptus, Her- pestomus, Orthocentrus) oder oval bis kugelig. Letzteres ist der Fall z. B. bei Campocineta, Megastylus. Bisweilen ist er am Ende aufgetrieben, wie klaffend (Oiorhinus, Aethecerus). \ a a ee ereeee y EN. w‘ — ER ws re 55 ZEN UN ED: m. Ber FE ee a en es dran 3 er - In den meisten Fällen ist der Schaft oben mehr oder weniger weit ausgeschnitten oder schräg abgestutzt. In diesem Ausschnitt liegt das zweite Glied, Pedicellus genannt. Es tritt nur selten auf- fallend hervor,. insofern nur, als es besonders groß ist (Grypocen- trus, Lathrolestes, Neleges), oder rundlich-erweitert (Dia- dromus tenax, Exyston calcaratus) oder scheiben- oder. linsenförmig (Olesicampe patellana) auftritt. Bei Hemiteles £ Fig. 13. a Fühlerwurzel; b Schaft (ausgeschnitten); e Pedicellus; d Annellus; e Postannellus (erstes Geißelglied). micator hat der Pedicellus nach innen hin einen kleinen Zahn. . Das dritte Glied, Annellus genannt, ist nur kurz und schmal ring- förmig. Es wird der Geißel zugerechnet, wird indes, weil zu klein, nicht mitgezählt. Der ganze Fühlerschaft ist also als zweigliedrig anzusehen. Die folgenden Glieder insgesamt bilden die Geißel. Die Form und Gestalt derselben ist für die Systematik sehr wichtig. Die Geißel ist meist schlank, entweder fadenförmig (gleichmäßig dick) oder borstenförmig (nach vorn hin spitz zulaufend). Zwischen beiden Formen finden sich Übergänge. Selten ist die Geißel (bes. beim 2) nach der Spitze hin verdickt (Trichoceryptus, Arten von Phygadeuon, Periope) oder spindelförmig, d. h. in der Mitte am dicksten (Arten von Microcryptus, Catadelphus, Coelocryptus- und Giraudia2, Megaplectes) oder gar keulen- förmig oder kolbig (Hellwigia, Holomeristus). Bei den J’ der Gattung Euceros ist die Geißel von eigentümlicher Bildung: die Glieder verbreitern sich von der Basis an allmählich, Glied 7 bis 14-sind ganz flach und breit (am breitesten die mittleren Glieder). und springen beiderseits wie Zähnchen einer Säge vor, von da an Fig. 14. Fühlerformen: a borstenförmig; b fadenförmig; ce knotig. gr nehmen sie nach der Spitze allmählich wieder ab. Eine ähnliche Bildung finden wir bei dem Weibehen -von Zaplethocornia pro- 3 eurator Grav. Im allgemeinen sind die einzelnen Geißelglieder deutlich rt | einander abgesetzt und daher wohl zu zählen. Die Zahl der Glieder ist für die Systematik manchmal von Bedeutung. Nur wenige (13—14) hat die Gattung Adelognathus, etwas mehr Stilpnus. Eine Reihe von Gruppen besitzt eine recht vielgliederige Geißel: etliche Gattungen der Ichneumonini, Tribus Mesochorini, Ban- chini, die Gattungen Megastylus, Hadrodaetylus, Sychnoleter u u.a. Im allgemeinen werden bei diesen die Glieder nicht gezählt, man gibt die Gliederzahl vielmehr nur bei den weniggliederigen Geißeln an. Hin und wieder macht jedoch das Zählen der Glieder (mit der Lupe natürlich) Schwierigkeiten, indem dieselben kaum oder gar nicht unterscheidbar sind (Arten von Gampoplex, Orthopelma). | Die Glieder sind meist zylindrisch, sie nehmen nach der Spitze hin an Länge ab und sind dann quer (breiter als lang). Selten ist das Endglied länger als das vorletzte Glied oder die vorher- gehenden Glieder (Stilbops, Cryptopimpla, Taschenbergia-?). Bisweilen sind die Basalglieder gestreckt und auffallend länger als i die folgenden Glieder (Phygadeuon). Bei manchen Tieren sind etliche Glieder, besonders die Grundglieder, an ihrem Ende (knopf- artig) erweitert (Cryptus und Verwandte), bei anderen sind die Glieder wirtelig behaart (SJ‘ von Stiphrosomus, ? 2 von Dicolus und Megastylus). Bisweilen verläuft das Ende perl- schnurartig (? 2? von Cryptopimpla und Odontomerus). Bei einigen Arten von Xylonomus ist die Geißel eben vor der Spitze mit langen Wimperhaaren besetzt. Ä Bei vielen SS zeigen die Geißelglieder an den Außenseiten Längskiele (Längsschwielen), z. B. bei Ioehneumon, Phygadeuon, Asyncrita, Exolytes. Berthoumieu bezeichnet sie mit dem Aus- druck tyloides (T'yloiden). Bisweilen erstrecken sich dieselben nur - auf einzelne Glieder. Bei der Gattung Ichneumon finden sie sich meistens auf dem 6. bis 20. Gliede. Auch Querkvele finden sich beiX 4 den S'GS' der Ichneumonini nicht selten vor. Sie treten in der Mitte der Glieder hervor, so daß die Geißel dadurch an der Unterseite das Aussehen einer stumpfzähnigen Säge erhält (Ichneumon, Pristi- ceros serrarius Grav.). Bei einzelnen Gattungen zeigen einige Basalglieder bei den J' J' auffallende Ausrandungen (Lampronota, Helictes) oder Erweiterungen (Troctocerus) oder zahnartig vorspringende Leistchen (Helictes). Das erste Glied der Fühlergeißel, das also an den Annellus ; folgt, bezeichnet man wohl als Postannellus.. ‘Man vergleicht seine Länge häufig mit der des Schaftes oder mit derjenigen des zweiten Gliedes. Meistens ist das erste Glied das längere, doch kommt es R 4 auch kürzer als das nachfolgende Geißelglied vor (Arten von Pezomachus, Miomeris, Aniseres, Phaestus). Bei den folgenden Gliedern vergleicht man nicht selten ihre Länge mit ihrer Breite _ und gibt an, welches Glied zuerst quadratisch ist (Ichneu- mon-? 2, Arten von Pezomachus). Bei den 2% findet sich nach ihrem Tode die Geißel häufig eingerollt, die der 3'S' bleibt ge- . streckt; dies Merkmal ist zur Unterscheidung der Geschlechter wohl zu verwenden. Bei der Präparation der 22 ist die so geformte Geißel in ihrem Zustande zu belassen. Die Länge der Fühler ist, wie schon erwähnt, sehr verschieden; sie hängt meist von der Zahl der Glieder ab. Man vergleicht sie häufig mit der Länge des ganzen Körpers. Man sagt: die Fühler sind so lang wie der Körper, oder sie sind etwas kürzer oder länger als derselbe, oder endlich: sie sind nicht länger als Kopf und Thorax zusammen (Schizopyga). Auch die Dieke der Fühler ist sehr verschieden. Sehr dünne und large Fühler haben z. B. die Cremastini, Mesocherini, Arten von Cryptus und Pimpla. - Kurze, kräftige und gerade Antennen haben die Acoenitini. Etliche Gattungen haben auffallend lange und auch kräftige Fühler, z. B. Homaspis, Enoecetis, Genarches, Scolobates. Der Fühlerschaft ist an der Unterseite oft hell gezeichnet (weiß, gelb, rot), was zur Unterscheidung mit verwandt wird, selten ist er ganz hell. Auch die Geißel ist oft an der Basis oder an der ganzen Unterseite hell, seltener nur an der Spitze (Olesicampe). Häufig ist sie mit einem weißen (gelben) Ring oder Sattel geziert, mehr bei den Weibchen als bei den Männchen.!) Nicht selten ist . sie sogar dreifarbig und zwar an der Basis rot, in der Mitte weiß und am Ende schwarz (viele 2? von Iehneumon, Hoplismenus, Mieroeryptus und Hemiteles). | Was nun zum Schlusse die Farbe des Kopfes anbetrifft, so kann dieselbe ganz verschieden und mannigfaltig sein. Einzeln ist der ganze Kopf rot (die Augen ausgenommen) ‘oder .rotgelb (Ophion, Enicospilus, Pezomachus), meistens ist er indes mehr oder weniger schwarz gezeichnet. Alle Teile des Kopfes können hell gefärbt sein (weiß, gelb, rot), doch variiert die Ausdehnung der Farbe oft sehr. Il. Die Brust. Den hinter dem Kopfe liegenden, mittleren Abschnitt des Körpers bezeichnet man mit dem Ausdruck Brust (thorax). Derselbe ist zumeist von gestreckter Form, d.h. länger als hoch, seltener ist er kurz (untersetzt, gedrungen, bucklig), d. h. so lang wie hoch, oder höher als lang.2) Man teilt den Thorax ein in die Vorderbrust (prothorax), die Mittelbrust (mesothorax) und das Mittel- > N) Bei alpinen Arten ist derselbe oft reduziert oder fehlt auch voll- kommen (Kältemelanismus). ?) Man mißt die Ausdehnung der Brust in der Länge: von der Mitte des Halsrandes (oben) bis zur Spitze des Mittelsegments, in der Höhe: von der Mitte des Mittelrückens herunter bis zur Mitte der Mittelbrust. Durch Vergleich beider Linien ersieht man, ob der Vorderleib mehr hoch (bucklig) oder mehr gestreckt ist. 38 segment (segmentum mediale, Er. Prof. Sektsieder ‘'knecht schreibt in seinem eingangs erwähnten Werke: „Die Hyme- nopteren Mitteleuropas“, daß er der alten Einteilung (pro-, meso- und metathorax) treu geblieben sei, und fügt dann hinzu: „Nun hat jedoch bereits Latreille nachgewiesen, daß sich an der Bildung des Thorax (außer dreien) noch ein vierter Leibesring, das sogen. Mittelsegment, beteiligt!), das von den Gesetzen der Entwicke- lungsgeschichte aus betrachtet eigentlich zum Hinterleib gehört. Von diesem Mittelsegment ist jedoch nur die Rückenplatte ent- wickelt. Der Thorax wird also aus 4 Segmenten der Larve gebildet, wobei der 4. Leibesring auf den Thorax hinaufgerückt ist und sich zum sog. Mittelsegment entwickelt hat. Ich habe mich (mit vielen anderen Entomologen) für die Bezeichnung Mi ttelseg- ment entschieden. Als 1. und 2. Ring des Thorax würden | also der Pro- und der Mesothorax anzusehen sein; als 3. Ring käme nur das Hinterschildchen in Betracht, während die dahinter liegende Rückenplatte den 4. Ring, das Mittelsegment, darstellen würde. Wegen seiner Kleinheit zählt man jedoch den 3. Ring nicht mit und unter- scheidet demnach nur drei Abschnitte beim Thorax. Jeder Ab- schnitt ist mit dem nächsten durch eine Naht (sutura) verbunden. Fig. 15. Thorax von der Seite. a Vorderbrust; b Mittelrücken; ce Mittelbrustseiten; d Mittelsegment; e Petiolus (Hinterleibsstiel). a) Schwiele der Vorderbrustseite; a, Schulterbeule; ce, Speku-% kim; c, Sternauli; ce, Vorderrandleisten der Mittelbrustseiten; f Schildchen; g Hinterschildchen.: h Flügelschüppchen; i, und i, Ansätze für die Er kı, k, und k, Hüften. Form, Skulptur und Felderung aller Teile des Thorax Ei sind von ausserordentlicher Wichtigkeit für die Systematik. Man unterscheidet bei jedem seiner drei Teile, soweit entwickelt, eine Oberseite (notum, Rücken), eine Unterseite (sternum, Brustschild) und die Brustseiten (pleurae). Die Vorderbrust, der Prothorax, ist gleich hinter dem Kopfe gelegen und erstreckt sich seitlich oben fast bis zur Flügelbasis. Sie ist mit dem Kopfe durch den kurzen Hals verbunden. Diesem ist oberseits wulstartig der Halskragen (collare) aufgelagert. Derselbe !) Bei den Tenthredinidea allein entsteht der Thorax nur aus 3 Segmenten der Larve, die sich auch an der Imago noch nachweisen lassen. a AT ee a ER 1 Ra A a er v a N ee ; P ” Pr „ % f - 39 ist manchmal gefärbt. Hinter dem Halskragen befindet sich eine gebogene Querfurche, hinter welcher der erhöhte Teil des Prothorax aufsteigt. Inmitten dieser Furche bemerkt man bisweilen eine Quer- leiste (Kiel), die also in der Längsachse des Körpers verläuft, so z. B. bei Anisobas und bei Arten von Hemiteles. Den hinter der Querfurche liegenden, erhöhten Teil des Prothorax bezeichnet man als den Vorderrücken (pronotum, collum). Er ist nur klein und tritt gegen den Mittelrücken ganz zurück. Seitlich von ihm befinden sich oft senkrecht gestellte Schwielen oder Leisten (epomie), die z. B. bei Arten von Ichneumon und bei der Gattung Tryphon stark entwickelt sind. Seitlich vom Vorder- rücken “der den Pronotumleisten finden sich die beiden Vorder- brustseiten (propleurae). Ihre Skulptur ist verschieden: glatt, gestreift, längsrissig, gerunzelt, glänzend usw. Förster bezeichnet die Mitte dieser Brustseiten, wenn sie glatt und glänzend ist, mit dem Ausdruck Blöße. Die Vorderbrustseiten haben unten Gruben, in welche die Vorderschenkel während des Ausruhens gelegt werden. Je nach der Dicke der Schenkel sind diese Gruben verschieden tief; stark ausgeprägt zeigt sie z. B. die Gattung Exochus. Der obere Rand der Propleuren ist bisweilen schwielig erhöht und ganz oder teilweise hell gezeichnet. Meistens beschränkt sich diese schwielige Erhöhung nur auf einen kurzen Abschnitt vor der Flügelbasis. Man | bezeichnet diese Stelle als Schulterbeule (callus). Meist ist der Callus schwarz. Der an der Unterseite liegende Teil des Prothorax heißt das Vorderbrustschild (prosternum). Dasselbe besteht aus zwei Teilen und ist für die Systematik von keiner Bedeutung. Hinter demselben setzen sich die Hüften des_l. Beinpaares an. Der 2. Teil des Thorax ist die Mittelbrust, der Mesothoraw. Er besteht aus 3 Abschnitten: dem Mittelrücken (mesonotum oder scutum), den beiden Mittelbrustseiten (mesopleurae) und dem unter- wäris liegenden Mittelbrustschild (mesosternum). An die Mesopleuren schließen sich die Hüften des 2. Beinpaares an. Das vorn am Mesonotum gleich hinter den Propleuren jederseits gelegene Stück nennt man die Schulter (humerus). Die beiden Schultern sind nicht selten mit weißen oder gelben Streifen oder Hakenflecken geschmückt (Mesoleius, Zemiophorus, Arten von Lissonota, Meso- leptus u. a.); man nennt dieselben Schulter- oder Humeral- flecke. Die Beschaffenheit und Skulptur des Mittelrückens ist von großer Bedeutung. Im allgemeinen ist derselbe gewölbt, nur einzeln quer niedergedrückt (Aphanistes). Auf ihm sind oftmals 2 Furchen sichtbar, die nach hinten divergieren. Man nennt sie Rückenfurchen (notauli). Bisweilen gehen sie so tief, daß das Meso- notum dreilappig erscheint (Ödontomerus, Xylonomus, Ischno- cerus, Lampronota, Arten von Cremastus). Von diesen drei Lappen ist selten der mittlere höher als die Seitenlappen, z. B. bei Echthrus. Manchmal sind diese Furchen nur kurz oder vorn durch kleine Grübchen angedeutet („punktförmig“), so bei Phyga- deuon, Arten der Plestiseini. In anderen Fällen sind sie so lang, daß sie bis zum Schildehen reichen (Entypoma, Symphylus), oder sie siud breit und seicht, oder fehlen endlich ganz. Die durch die Rückenfurchen (notauli) begrenzten beiden Seitenteile des Mitte- rückens bezeichnet man als Parapsiden (parapsidae); danach nennt ' man die Rückenfurchen auch wohl Parapsidenfurchen. Bei dr Gattung Habronyx sind diese Furchen hinten sogar krenuliert. 2 Fig. 16. a Vorderbrust; b Mittelrücken; c Schildchen; d Hintersckuidenen e a Er furchen (Notauli); f Flügelschüppchen; g Vorderflügel. Die Skulptur des Mesonotums ist recht mannigfaltig und daher von Wichtigkeit; sie soll hier indes nicht weiter erwähnt werden. Eine auffallende Skulptur zeigen die Gattungen Rhyssa und Tha- lessa; bei ihnen ist der Mittelrücken querrissig. Vereinzelt erscheint das Mesonotum auch wie „bereift“ (Barytarbes, Cteno- a Mierocryptus nigroeinetus Grav. Q'). | - Zum Mesothorax gehört auch das Schildchen (scutellum). Es ist vom Mesonotum durch eine breite Querfurche (Basalfurche) getrennt; sehr selten bildet diese Furche eine Querlinie (Sticto- E pisthus, Sphinctus, Odinophora). In der Basalfurche finden sich bisweilen Längsleisten: so eine Leiste bei Styloeryptus, mehrere bei Glypta erenulata, Sphecophaga und bei Tricho- mastix flavipes Holmgr., bei welcher letzteren Art die Längs- riefen sich sogar zu beiden Seiten des Schildehens fortsetzen. In solchem Falle nennt man die Schildchengrube krenuliert. Die Gestalt und Form des Schildehens ist sehr verschieden; meist ist es. flach, seltener gewölbt oder konvex (Arten von Ichneumon, Theronia, Euryproctus, Thymaris), oder buckelig (Hybo- phorus) oder pyramidenförmig (Dinotomus, Trogus, Opheltes, Arten von Polyblastus), ganz selten mehr oder weniger stark gedornt (Banchus, Arten von Mesochorus). Bei Megastylus ist das Schildehen gewölbt und von der Seite stark zusammen- gedrückt. Inbezug auf die Form ist es im allgemeinen dreieckig, doch kommt es auch vierseitig (Lycorina) vor, auch mit spitz vorstehenden Hinterecken (Tribus Metopiini). Bisweilen findet sich auf seiner Fläche ein flacher Eindruck (Arten von Ctenisc us und Smieropletrus) oder eine Längsfurche (Heteropelma cal- Se 4 cator Wesm.) vor, die so tief gehen kann, daß das Schildehen. dadurch zweihöckerig erscheint (Trichomma fulvidens Wesm.) Bei Erromenus calcator Müll. endet das Schildchen sogar mit 2 Warzen. N De One Zuge! SZ Te Ce er 41 Die Basalfurche wird seitlich durch Leisten, die Schildchen- leisten, begrenzt, die sich oft mehr oder weniger weit auf dem Seiten- rande des Schildchens fortsetzen und nicht selten bis zur Spitze reichen. Diese Randung des Schildehens dient auch als Einteilungs- merkmal (Platylabus, Polyblastus). Bei einer Reihe von Arten der flügellosen 2? der Gattung Pezomachus ist ein Schildchen nicht vorhanden, bei anderen ist dasselbe angedeutet. Bei flügel- losen und kurzflügeligen Arten anderer Gattungen (Spiloeryptus, Microcryptus, Phygadeuon, Hemiteles) ist das Schildehen jedoch abgesetzt; die Vorderflügel beschränken sich nicht auf bloße Ansatz- punkte, sondern treten eine höhere Entwicklung an. Das Schildehen ist oft gefärbt (weiß, gelb oder rot), ganz oder _ teilweise; sogar zweifarbig kommt es vor (Arten von Ichneumon, von Smieropleetrus und Mesoleius). Auch die Seitenränder und die Basalleisten allein können sich durch helle Striche auszeichnen (Arten von Ichneumon, von Mesostenus). Unterhalb des Mittelrückens liegen zu beiden Seiten die Mittel- brustseiten oder die Mesopleuren. Die Skulptur derselben ist wegen ihrer Mannigfaltigkeit von großer Bedeutung. So ist das meist glan- zende Feldchen, speculum genannt, im oberen Endwinkel unterhalb der Basis der Hinterflügel wichtig. Diese Stelle ist nicht selten auch ohne Glanz, also matt und dann von der Skulptur der Mittelbrust- seiten nicht oder kaum verschieden. Die Größe des Spekulums ist auch verschieden; sehr groß ist dieser glänzende Fleck z. B. bei Himertus, Zemiophorus, Gunomeria, Synomelix, während er bei anderen nur klein vorkommt. Einzeln findet sich unterhalb des Spekulums ein langer, schräger Eindruck (bei Phobetus, Ipoetonus, Sychnoleter). Unterhalb der Flügelschüppchen (s. später bei den Vorder- Hügeln), die man am besten dem Mesonotum zurechnet, liegt eine Längsschwiele, die manchmal gefärbt ist, und zwar fast immer zugleich mit der Schwiele ganz oben am Prothorax (Arten von Ich- neumon, Phytodietus). An der unteren Vorderecke der Mittel- brustseiten findet sich oft jederseits eine schräg verlaufende Furche, die z. B. für die ganzen Cryptinae charakteristisch ist. Man nennt dieselbe die Seitenfurche (sulcus lateralis). Sie ist mehr oder minder lang und deutlich, zuweilen punktiert oder krenuliert, und trennt die Mesopleuren von dem Mesosternum. Man bezeichnet diese Seiten- furchen (im Gegensatz zu den Rückenfurchen oder notauli) mit dem Ausdruck siernauli. Bei den Tryphoninae und Ophioninae fehlen sie entweder, oder sie sind durch kurze, grubenartige Eindrücke az- gedeutet. Der untere Teil des Mesothorax bildet das Mittelbrustschild oder das Mesosternum. Zur Aufnahme der Hüften an den Vorderbeinen finden sich hier vorn Vertiefungen oder Pfannen (acetabula). Diese Hüftpfannen sind durch Leisten begrenzt, die von Schulter zu Schulter laufen und mehr oder weniger stark entwickelt sind. Man nennt sie die Vorderrandleisten' (epienemia). Selten hören sie schon etwas vor den Schultern auf, Thomson bezeichnet sie dann als „abbre- > ‚viata“, so bei Arten von Hadrodactylus und bei Ephialtes abbreviatus. Diese Leisten treten unten an dem Brustschild bis- weilen stumpf zahnartig (zweizähnig oder zweilappig) hervor, Be manchmal ist ihr erhabener Rand auch zurückgeschlagen (Arten von Campoplex). Das Mittelbrustschild tritt einzeln stark oder aufgetrieben her- E vor (einige Gattungen der Plectiscini). In seiner Mitte zeigt es eine mehr oder minder stark ausgebildete Längsfurche, die Mittelfurche E (suleus medius oder kurz mesolcus; bei Morley mesosoleus) genannt. Dieselbe ist hinterwärts entweder offen (mesolcus apertus) oder | durch eine Leiste geschlossen (mesoleus elausus). Manchmal nimmt sie nach hinten an Tiefe und Breite zu, selten ist sie kre- nuliert (Arten der Porizonini). Die hintere Mesosternumleiste ist im allgemeinen einfach, sehr selten tritt sie vor den Mittelhüften zweispitzig auf (Arten von Oratocryptus); bei Lathrostizus fin- det sich ein gabeliger Fortsatz vor. Eine auffallende Skulptur des Mesosternums sieht man bei Cymatoneura, woselbst es körnig punktiert ist. Gleich hinter dem Schildehen liegt das Hinter (post- scutellum). Phylogenetisch betrachtet bildet es, wie schon erwähnt, als Metanotum den 3. Teil des Thorax, wird aber als solcher nicht gezählt. Das Hinterschildchen ist nur inbezug auf seine Fär- bung von einiger Bedeutung. | Den letzten Abschnitt des Thorax bildet das Mütelsegment oder Mediansegment (segmentum mediale).‘) Es ist von dem Hinter- schildchen, welches man dem Mesothorax zurechnet, durch eine ge- bogene Querfurche getrennt. Man bezeichnet diese Furche mit dem Namen /renum (Zügel). Dieselbe ist z. B. bei der Gattung Eremotylus hübsch gleichmäßig ausgebildet. . Die Furche oder das Frenum endet seitlich hinter der Basis der Hinterflügel in Gruben, die man mit dem Namen scrobis freni bezeichnet. Sie sind halbkreis- förmig oder dreieckig geformt und von deutlichen Leisten nmgeben (Tribus Pleetiseini). Br er Kie. 17: a Beh b Hinterschildehen; c-c das Frenum; d—d die Frenumgruben; e Hinterflügel: f Mittelsegment. Sehr selten verschwindet die Furche hinter diesen Seitengruben, so daß. diese dann direkt in das dahinter liegende Feld, de area spiraculifera, übergehen (Brischkea). !) Von manchen Entomologen wird dieser Teil mit dem Namen meta- R notum bezeichnet; die Amerikaner gebrauchen den Ausdruck propodeum (nach Saunders). 43 Der Bau und die Skulptur des Mittelsegments ist von der größten Bedeutung für die Ichneumonologie. Für gewöhnlich fällt das Mittelsegment hinten senkrecht auf die Hinterhüften herab, in einzelnen Fällen ist es jedoch noch ein Stückchen hinter dieselben vorgezogen (Exolytus, Atractodes, Asynerita, Oronotus, Nemeritis, Tribus Anomalini, Arten von Cremastus). Auf dem Mittelsegment unterscheidet man eine Reihe von Feldern, die durch mehr oder minder starke Leisten eingeschlossen ‚werden. In vielen Fällen ist die Felderung unvollständig, ja, sie kann sogar ganz fehlen (s. später!), oder das Mittelsegment ist so grobrunzelig, daß man keine Felderung zu erkennen vermag (Graven- horstia, Nototrachys, viele Anomalini, Exetastes, Arten von Syndipnus), Ist es vollständig gefeldert, so zählt man auf ihm insgesamt 19 Felder,!) 10 Leisten und 2 Becken (Seitenzähne). 18. : Fig. 19. Bd n en Leisten etc. des Mittelsegments. 1) area basalis. a) costula. 2) area media. b) costella. 3) area petiolaris. ce) spiraculae. 4) area interna. d) anguli (Ecken). 5) area angularis. e) costa lateralis (Seitenleiste). 6) area externa. f) costa pleuralis (Flankenleiste). 7) area dentipara. ‚8) area spiracularis. 9) area pleuralis. 10) area coxalis. Bei dem gewölbten Mittelsegment liegt in der Mitte das Mittel- ‚feld (area media).2) Dieses wichtige Feld ist von der verschiedensten Form: vier-, fünf- oder sechseckig, oval, nierenförmig, an den Seiten gerundet, hinten ausgerandet usw. Bisweilen ist es quadratisch, manchmal quer, in anderen Fällen länger als breit (Perilissus, Colpognathus, Arten von Phaeogenes). — Vor dem Mittel- felde liegt das Basalfeld (area basalis), das gleichfalls ganz verschiedene Formen aufweist. Meistens laufen seine Seitenleisten parallel, doch können sie auch divergieren (Acanthoceryptus) oder konvergieren, in welchem Falle die area basalis dreieckig erscheint (Arten von Angitia). Manchmal ist das Basalfeld recht klein (Arten von Campoplex), es kann auch ganz fehlen. Zuweilen ist es vertieft und geht dann in das Frenum über. Fehlt die trennende Querleiste zwischen der area media und der area basalis, 1) Feld= area; Leiste (Rippe) = eosta; Ecke = angulus. 2) S. meine Arbeit in der »Deutsch. Ent. Zeitschrift« 1913, p. 70: »Vor- schläge behufs Einheitlichkeit in der Nomenklatur“. Wesmael nennt dieses Feld: area superomedia, Thomson: areola metathoracis, andere Entomologen: area centralis, Morley: areola. so vereinigen sich beide, was nicht selten der Fall ist, ryokan 5% 4 Catoglyptus, Stiphrosomus, Lagarotus, Arten von Balgı 4 blastus u. a.) Hinter der area media liegt das hintere Mittelfeld (area post- media).) Es erstreckt sich seitlich bis zu den beiden Ecken _ (s. später!), hinten bis zur Spitze des Mittelsegments. Fig. 20. Die area postmedia. 1 (p = area petiolaris, pi= area interna, beide ne : aa: Ecken. Durch 2 Längsleisten, die manchmal darin auftreten, wird es dreiteilig.. In diesem Falle bezeichnet man das mittlere der drei Felder als area petiolaris (bei Thomson), ?) jedes der beiden seitwärts‘ liegenden als area interna (bei Thomson).?2) Die letzteren sind ohne Bedeutung. Wiehtig ist die Beschaffenheit der area petiolaris. . . Sie zeigt eine mannigfache Skulptur, indem sie glatt, glänzend, gerunzelt, mehr oder minder grob querrissig oder matt erscheint. Sehr selten ist sie durch einen scharfen Mittelkiel geteilt (Panti- sarthrus). Bei etlichen Gattungen ragt die area petiolaris hoch hinauf, bis über die Mitte des Mittelsegments, und nimmt dadurch . den größten Raum ein (Thersilochus, Cremastus). In anderen Fällen ist dieses Feld mit der area media vereinigt und erstreckt sich dann fast bis zur Basis des Mittelsegments (Tribus Stilpnini, Arten von Campoplex und Cremastus). — Was bei der area ; petiolaris erwähnt, trifft, wenn die beiden Trennungsleisten fehlen, auch auf die area postmedia zu. In dieser tritt auch bisweilen ein Längskiel auf, derindes nicht immer konstant ist, so bei Tryphon, Rhorus, Otlophorus. Bei Opheltes zeigt sich daselbst . eine eigentümliche napfartige Vertiefung. Eine Verschmelzung mit“ der area media kommt auch hier nicht selten vor. Bei Asynerita ist solches der Fall und dieses lange Feld scharf umleistet und glänzend, bei anderen Gattungen matt und nicht begrenzt, z. B. bei Diaschisaspis und Campoplex. Die letzte Gattung hat die Mitte des der Länge nach eingedrückten Mittelsegments sehr oft mit Querleisten, die nach der Spitze hin gewöhnlich am stärksten sind. Bisweilen rückt die area postmedia allein so weit am Mittelsegment hinauf, daß sie die Mitte überragt; dann ist die area media gewöhnlich breit quer (Exenterus, Arten von : [ekylalien; Acanthocryptus, Styloceryptus). !) Bei Wesmael: areola posteromedia und areola posteroin- termedia. ?) Die area petiolaris =areola posteromedia bei Wesmael: die area interna = areola posterointermedia kei Wesmael. f , » N R i ae r at 1: m b n TERN Kat dal rn "3 LEST > EEE En ET N . NP . a a ll ie NET POL BEUD BR a I Sn nn a a N . -An die area postmedia grenzt nach außen jederseits die area angularıs (bei Thomson).!) Zwischen diesen beiden Feldern fehlt nicht selten die trennende Leiste, so daß beide dann miteinander verschmelzen. Das hintere Feld des Mittelsegments reicht alsdann von einer Hüfte bis zur anderen. Dieses größte hintere Feld bezeichnet man mit dem Ausdruck das Hinterfeld (area postica). Es kommt bei vielen Ichneumoniden vor, so bei Arten von Microcryptus und Phygadeuon, bei vielen Pimplinae, bei Thersilochus, Peri- lissus). Über den „abschüssigen Raum“ siehe später. Von der area’ media aus verläuft nach jeder Seite hin eine - Leiste, die costula (nach Thomson) ‚genannt. Diese Leiste kann vor, in und hinter der Mitte austreten, was mit zur Unterscheidung der Arten dient (Phygadeuon, Angitia). Die Costula fehlt manchmal; oft ist sie schwach entwickelt. Bei manchen Arten ist sie nicht konstant, was der Anfänger beachten möge. Fig. 21. Die area postica p = pi + pe = area petiolaris + a. interna + a. angularis, alle drei vereinigt); a — a: Ecken. Vor der Costula, also an der Basis des Mittelsegments, liegt jederseits die area ezterna?), hinter ihr die area dentipara. Die begren- zenden Leisten dieses letztgenannten Feldes laufen hinten nicht selten in eine Tuberkel, einen Zahn oder einen Dorn aus. Prof. Krieger bezeichnet diese beiden hervortretenden Stellen als Ecken (anguli).?) Kräftig ausgebildete Ecken haben wir bei Amblyteles armatorius, Arten von Hoplismenus, Apaeleticus, Acanthocryptus, Oxy- torus. Vielfach treten sie gar nicht hervor, oft fehlen sie auch ganz. Sie sind entweder spitz oder breit. Von den Ecken oder Seitenzähnen aus erstreckt sich bis zur Basis des Mittelsegments jederseits die Seitenleiste (costa lateralis). Sie begrenzt die Costula. Den Teil des Mittelsegments, der zwischen den beiden Seiten- leisten sich ausdehnt, bezeichnet man als seine Mitte. Dieser Teil ist in systematischer Hinsicht der wichtigere des ganzen Mittel- segments. Die alte Bezeichnung für denselben ist der Hinterrücken (metanotum). Was außerhalb dieses Teils des Mittelsegments liegt, bezeichnet man, entsprechend den Mittelbrustseiten oder Mesopleuren, als die Hinterbrustseiten (metapleurae). Vielfach werden diese alten Benennungen noch ESHaueht, Neuerdings ist man indes nach dem 1) Die areola posteroexterna bei Wesmael. ?2) Die areola superoexterna bei Wesmael. 3) Eine andere Bezeichnung derselben ist Apophysen (apophysis = * Auswuchs). h einen deutschen Namen seitenfeld zusammenfassen können. Wesmael 46 Vorschlage Kriegers zu einer anderen Bezeichnung übergegangen, nämlich der von Seiten und Flanken. Fig. 2. Das Metanotum (stark umrandet); a — a: Ecken; b — b: Seitenleiste; e — e: die & Metapleuren. Außerhalb der bereits erwähnten Soitenleree liegen- nun. jederseits die area spiracularıs und die area lateralis. Die Trennung dieser beiden Felder erfolgt durch die Fortsetzung der Costula, der costella (nach Thomson). Da die Costella aber sehr oft fehlt, so ist sie von geringer Bedeutung, die area spiracularis und die | area lateralis gehen dann ineinander über. !) Die area spiraculifera (das Luftlochfeld) enthält die Zuft- löcher (spiraculae) des Mittelsegments. Sie sind von Wichtigkeit in systematischer Beziehung, da ihre Form verschieden ist. Die Luftlöcher zeigen alle Stufen vom Längliehgestreckten bis zum Kreisrunden. Berthoumieu hat ihre Gestalt dazu benutzt, die Ichneumoninae in 2 große Tribus zu zerlegen: 1) in die Ichneumoninae steno- pneustieae (mit linearen und ovalen Luftlöchern) und 2) in die ° Ichneumoninae eyclopneusticae (mit kleinen und runden Luft- löchern). Auch anderweitig werden Gruppen durch die Form der | Luftlöcher unterschieden, z. B. bei Pimpla. Selten sind sie auffallend groß (Trichomastix). Die Luftlöcher liegen zwischen den Seiten- und Flankenleisten (s. später!), bald mehr nach der einen, bald näher der anderen Leiste, mit der sie bisweilen durch eine kurze Schwiele verbunden sind. Es kommt vor, daß sie recht klein sind und ver- steckt liegen, in welchem Falle man sie schwer auffindet. Unterhalb der Spirakeln verläuft, gleichfalls von den Ecken bis zur Basis des Mittelsegments sich erstreckend, jederseits die Flankenleiste (costa pleuralis). Sie ist indessen nicht immer ausgebildet. Ist sie vorhanden, so bezeichnet man das außerhalb ihr liegende, abgegrenzte Feld mit dem Namen Flankenfeld (area pleuralis). Die Skulptur dieses Feldes kann von einiger Bedeutung sein, in den weitaus meisten Fällen stimmt sie’ jedoch mit derjenigen der Mittel- brustseiten überein. Endlich liegt an jeder Seite vor den Hinter- hüften das Hüftfeld (area cozxalis, bei Wesmael: areola juxta- coxalis), das durch die Hüftleiste (costa coxalis) abgegrenzt wird. Fehlt diese Leiste, so verschmilzt das Hüftfeld mit dem Flankenfeld, was ziemlich oft der Fall ist. Ist das Mittelsegment unvollkommen gefeldert, so daß Leisten und Felder nur in geringer Zahl vorhanden sind, so sprieht !) Die so vereinigten Felder würde man vielleicht praktisch unter dem bezeichnet dieses ganze Feld als areola spiraculifera. Die Skulptur dieses Feldes hat nur wenig Bedeutung. 47 man bei Angabe der Skulptur kurz von der Mitte und den Seiten des Mittelsegments. So finden sich manchmal auf der Mitte nur 2 Querleisten vor (Tribus Cryptini), von denen die zweite (die hintere) bisweilen in ihrer Mitte unterbrochen ist, so daß der Rest als seitlich vorspringende Ecken oder Zähne erscheint (Ophion). Sogar nur 1 Leiste findet sich vor (verschiedene Gattungen der Lissonotini). Bei Brachycentrus ist die einzige Querleiste iv der Mitte winkelig nach vorn gebrochen; bei Colpotrochia und bei Arten von G!ypta ist das Mittelsegment an der Basis ungefeldert. Bisweilen treten nur Längsleisten auf. So haben wir an der Basis eine Leiste (Längskiel) bei Temelucha, bei einigen Arten von Diaparsis, bei Sathropterus, Aneuclis und Porizon. Zwei starke Leisten zeigt “ Lampronota, zwei schwächere, parallel laufende: Colpomeria, Ephialtes, Pimpla. Durch Fehlen der Costula und der Quer- leisten bleiben auf der Mitte des Mittelsegments 4 Längsleisten, die 3 Längsfelder einschließen (Entypoma, Catoglyptus). An Feldern sind in der Mitte bisweilen nur die area petiolaris, area postmedia oder die area postica allein mehr oder minder deutlich ausgebildet (Arten von Mesoleius; Alexeter, Lathrolestes). Eine Aus- höhlung daselbst finden wir außer bei Campoplex noch bei Eulimneria und bei einigen Arten von Omorgus. Das Mittelsegment kann auch vollkommen ungefeldert sein, so bei Proeinetus, Aperileptus, Scolobates, Gunomeria, Erigloea, Barytarbes, Labrossyta. Eine eigenartige Skulptur findet sich bei den Tryphoniden - Gattungen Coeloconus und Psilosage. Hier ist das Mittelsegment poliert und trägt in der Mitte eine lamellenartig erhöhte, scharfe -Querleiste, die nicht ganz den Seitenrand erreicht. Zwischen der Basis und der Leiste erscheint das Mittelsegment eingesattelt, hinter der Leiste fällt es steil ab. Bei Arten der Gattung Polysphincta erscheint das Mittelsegment dreihöckerig. Eine auffallend höcker- oder buckelartige Erhöhung an der Basis des Mittelsegments finden wir bei Trogus und Opheltes. Zwischen dieser und dem Hinterschildehen entsteht dadurch eine tiefgehende Einschnürung. Manchmal tritt das Mittelsegment gegen den vorderen Teil des Thorax sehr zurück, so daß es auffallend kurz erscheint (Odino- phora, Spudastica, Thersilochus, Monoblastus); dann ist der Thorax höher als lang. Ein ander Mal erscheint das Mittelsegment aufgetrieben, nahezu halbkugelig (Pimpla melanopyga, Rhorus, Ctenopelma, Notopygus). Bisweilen nimmt der hintere Teil desselben eine besondere Richtung gegen den vorderen ein, indem er plötzlich abfällt. Man nennt diese Partie, die von der area postica ausgefüllt wird, dann den abschüssigen Raum (Microcryptus, Phygadeuon). Bei der Gattung Pezomachus spielt seine Umrandung und sein Längenverhältnis zum oberen (wagerechten) Abschnitt des Mittelsegments eine bedeutende Rolle. Die Trennung wird durch - eine kielförmig hervortretende bogenförmige Querleiste bewirkt, welche in der Regel am schärfsten an den Seiten und am schwächsten oben in der Mitte erscheint. Bisweilen fehlt jede Spur dieser Leiste oder ET FREE A TEE FREE ER TETREN sr re Br > Ber Pe . as - 0 - ö ei ae PETE sie ist so undeutlich, daß sie a nicht Korlanden ee Bet kann. Bei Betrachtung der abschüssigen Stelle von der Seite erkennt man ein scharfes, vorspringendes Zähnchen, den „Beken“ der anderen 3 Ichneumoniden entsprechend. u Die Grundfarbe des Thorax ist im aloe schwarz. 3 Manchmal zeigt er indes ein mehr oder minder ausgedehntes Rot, z. B. bei Arten von Perithous, Mesoehorus und Mesoleius, bei Ephialtes sanguinicollis, Troetocerts, 22. von Neotypus, Arten von Hygroeryptus, Homotropus peetoratorius. Bei 4 etlichen Arten ist der ganze Thorax wie auch der ganze Körper 2 hellgelbrot (lehmgelb), bisweilen mit veränderlicher schwärzlicher, auch weißer Zeichnung (Enicospilus, Ophion; Arten von Peri- lissus und Mesochorus, Lophyroplectrus, Paniseus, Para- batus, Theronia). | LEER . II. Flügel und Beine, A. Die Flügel. Sosh Die Ichneumoniden besitzen 4 häutige Flügel (alae), zwei Vorder a flügel und zwei Hinterflügel. Dieselben sind in der Regel durch- sichtig und irisiererd. Bisweilen zeigen die Vorderflügel jedoch dunkle Flecke, Wolken oder Binden, z. B. Arten von Spilo- cryptus und Hemiteles; Kaltenbachia, Arotes, Arten von Aylo- nomus; oder sie sind ganz gelblich oder bräunlich getrübt, ja manchmal ganz dunkel.(Catadelphus, Opheltes, Labrossyta, Boöthus, Chorischizus; viele Exoten). Diese Färbungen 2 ein gutes Erkennungsmerkmal ab. Die Vorderflügel sind stets größer als die Hinterfiusel. Bei 4 den Plectiseina sind sie auffallend größer als letztere und am Rande fein gewimpert. Am Vorderrande der Hinterflügel befindet sich eine Anzahl Häkehen, die in den abwärts geschlagenen Innenrand der i Vorderflügel eingreifen, wodurch eine Verbiudung der Flügel hergestellt __ . | wird. Diese Stelle bezeichnet man mit dem Namen retinaculum. ‘Die Flügel sind von mehr oder minder dieken Adern (von manchen Nerven genannt) durchzogen. Dicke Adern finden wir z.B. in der Tribus der Pristomerini und bei Arten von Eulimneria. Die Adern dienen zur Stütze der Flügel, sie sind hohl und enthalten Tracheengänge, haben also nebenbei den Zweck, dem Flügel Luft zuzuführen. Die Aderung (N eralur) der Flügel ist für die Systematik von sehr großer Bedeutung. Inbezug auf die Benennung der einzelnen Adern und Zellen gehen die Ansichten der Ichneumonologen leider auseinander; etwas mehr Einheitlichkeit darin wäre sehr von Nutzen. Thomson ist es wieder, der auch inbezug auf das Flügelgeäder eine Anzahl neuer, praktischer Bezeichnungen eingeführt hat, die allgemein gebraucht werden. Dieselben sind auch in dieser Arbeit aufgeführt. en u nn ai «. IRRE RER PR SEINEN eine ic dub ah Art, RT SER, din GA Fig. 23. Die Adern im Vorderflügel. 1) Vorderrand- oder Costalader (costa). 2) Subkostalader (sub- oder posteosta). 3) Cubitalader (ceubitus). 4) Brachialader (brachium). 5) Basalader (nervus basalis). 6) Radialader (radius). . 7) Nervulus [hier interstitial]. 8) Diskokubitalader (nervus discocubitalis). 9) Ramellus. 10) Rücklaufende Ader (nervus recurrens). 11) Parallelader (nervus parallelus). 12) Nervi spurii. : 13) Flügelmal (stigma). .. Fig. 24. Die Zellen etc. der te a) Spiegelzelle (areola). b) Brachialzelle (cellula brachialis). d) Diskoidalzelle (cellula discoidalis). de) Diskokubitalzelle (cellula discocubitalis). f) Fensterchen (fenestrae); f, inneres, f, äußeres Fensterchen. p) Hinterwinkel ee r) Radialzelle (cellula radialis). x) Gabel (furca). Die dieke Ader am Vorderrande heißt die Vorderrandader oder die Costalader (costa); die gleich dahinter liegende und mit ihr bis zur Mitte des Flügels parallel laufende Ader heißt die Subkostalader (subcosta oder postcosta). An der Vereinigungsstelle beider liegt das Rand- oder Flügelmal (stigma). Das Flügelmal ist in Gestalt sehr verschieden. Bei einigen Gruppen ist es gestreckt, d. h. lang und schmal (Ophionini, Banchini, Perispuda, Thalessa, Polyaulon), bei anderen kurz und breit (Porizonini, Synetaeris, Spudastica, Rhaestes). Daneben finden sich alle Übergänge. Die Färbung ist von Bedeutung; sie weist alle Stufen vom Gelbweiß bis zum Schwarz auf. Oft ist die Basis des Males (nach dem Thorax zu!) heller als seine Mitte und Spitze, sie kann sogar ganz weiß sein, manchmal in auf- Jallender Weise (Phygadeuon leucostigmus, Arten von Hemi- ' teles). Ein anderes Mal ist das Stigma an beiden Enden (Basis Juli 1918, BIENE ä AR ES Er de ee - u u Ri a lb WR SS Era ei P [2 0,72 und Spitze) hell, oder in der Mitte hell und dann dunkel umrandet 4 ‚und umgekehrt. Selten ist das Flügelmal auffallend diek (Pristo- merus, Demophorus). Aus dem Stigma tritt die Radialader (radius) hervor. Es ist von Bedeutung, ob der Radius aus der Mitte, vor derselben (Thalessa, Catoglyptus, Neleges, Sphecophaga) oder hinter der Mitte des . Flügelmales austritt (Atractodes, Demophorus, Callidiotes). Die Radialader wird, wenn die fünfeckige Spiegelzelle (s. später!) darunter liegt, in 3 Teile geteilt. Der erste Teil (nach dem Stigma hin!) heißt der Basalabschnitt (abseissa prima oder basis radii), der zweite und meist kleinste Teil — der zweite Abschnitt (abseissa secunda), und endlich der dritte und gewöhnlich längste Teil — der Endabschnitt (abseissa tertia oder apex radii). Dieser letzte Abschnitt verläuft entweder gerade, oder er ist gebogen oder geschweift (geschwungen); nicht selten ist er am Ende nach innen, dem Stigma zu, umgebogen. In einzelnen Fällen ist der Radius an seiner Basis Fig. 25. Fig. 26. r, + r,, + r,.: Die 3 Radiusabschnitte Flügel von Thersilochus. a Spiegelzelle. r, + r„. die beiden Radiusabschnitte ra Radiusanhang. auffallend verdickt oder verbreitert (Porizonini, Eremotylus, Ophion minutus), oder daselbst besonders gekrümmt (Angitia rufipes, Lathrolestes), oder geschwungen (Cymatoneura, Scolobates, Colpotrochia). Das Stück der Vorderrandader, welches sich über das Ende des letzten Radiusabschnittes hinaus erstreckt, nennt man den Radiusanhang (appendix radü). Derselbe kann sogar die Flügelspitze erreichen und ist bei Arten von Diaparsis und Thersilochus von einiger Bedeutung. Ist die unter der Radialader liegende Spiegelzelle nicht. vier- oder fünfeckig, was häufig der Fall ist, so wird die Ader nur in zwei Abschnitte zerlegt, deren Länge man dann oft miteinander FL) vergleicht. Der Winkel, den der Radius mit dem Stizma bildet und der Winkel, den.die beiden Abschnitte miteinander bilden (Syne- taeris, Porizonini) werden zur Kennzeichnung von Gruppen und Gattungen manchmal mit herangezogea (z. B. bei den Campoplegini). Das vom Radius abgegrenzte Feld (Zelle) heißt das Radialfeld oder die Radialzelle (cellula radialis). Die Gestalt oder Form dieser Zelle ist von einiger Bedeutung, insofern, als sie verschieden sein kann. Besonders gestreckt (lanzettlich) kommt sie bei den Panis- eini vor, recht kurz, so daß sie die Flügelspitze nicht erreicht, z. B. bei den Cremastini, bei Grypocentrus und Ecphoropsis. ee EN zZ ern 2 N ol Die dritte Längsader im Flügel, in der Mitte verlaufend, heißt die Kubitalader (cubitus, nervus cubitalis).) Diese Ader ist bei den Iehneumoniden dadurch ganz merkwürdig, als sie in ihrer Mitte eine. Strecke weit unterbrochen ist. Figur 27a zeigt uns, wie sie bei dieser Familie verläuft, Figur 27 b wie sie laufen dürfte, wenn sie ganz ausgebildet wäre.2) Weiteres über diese Ader siehe später! Fig. 27a. Wie der Cubitus (ce —c) bei den Ichneumoniden verläuft. Fig. 27h. Wie der Cubitus (e—c—e) verlaufen würde, wenn er ausgebildet wäre. — Ich besitze ein 2 von Euryproctuscrassicornis Thoms., das auf beiden ' Flügeln den Cubitus voll ausgebildet zeigt (s. Figur). Von dem Kubitus geht als erste Ader aufwärts die Basulader (vena basalis oder nervus basalis). Man rechnet derselben den aus Figur 27 b ersichtlichen kleinen Teil des Kubitus zu, so daß sie sich somit von dem Anfang des Stigmas bis zu dem Ende des ersten, wagerechten Abschnitts der Kubitalader erstreckt. Die Basalader verläuft ver- schieden, entweder ist sie gerade oder mehr oder minder stark gebogen. Sie bildet mit dem Kubitus nach dem Flügelinnern hin einen Winkel, den man mit dem Ausdruck Gabel (cubiti furca) bezeichnet. Die Größe dieses Winkels ist, da die Basalader ver- schiedene Stellungen gegen die Kubitalader bei den Ichneumoniden einnimmt, dementsprechend verschieden. So steigt die Basalader bis- weilen recht steil auf und ist dabei oft stark gekrümmt (Angitia, Homotropus, Bassus), ein ander Mal verläuft sie unter recht spitzem Winkel. Die 4. Längsader ist die Deneinder (nervus brachialis oder vena brachialis, brachium). Sie ist keinen Veränderlichkeiten unterworfen. ‚Zwischen ihr und dem Kubitus befindet sich eine kleine Querader, die für die Systematik von Bedeutung ist. Es ist der nervulus, früher ') Morley und Kokujew bezeichnen diese Ader als nervus medius (Medial- oder Mittelader). Diese Bezeichnung ‚würde mit der bei den Tenthre- diniden und Apiden gebräuchlichen übereinstimmen. ?) Bem.: Wenngleich ich der Meinung bin, daß inbezug auf die Be- nennung des Flügelgeäders noch manche Verbesserung am Platze ist, so habe ich in der Folge, um jede weitere Verwirrung zu vermeiden, die von Thomson und Schmiedeknecht gebrauchten Bezeichnungen beibehalten. 4* 92 .nervus transversus ordinarius (bei Thomson) genannt. 1) Steht u ‘ der Nervulus in der Verlängerung der Basalader (nach hinten hin, so nennt man ihn interstitial (interstitiell). Manchmal steht er jedoch vor der Gabel, dann bezeichnet man ihn als antefurkal (ante furcam), z. B. bei Ephialtes antefurcalis, Idiolispa, Arten von Ophion, Taschenbergia, wenn dahinter, als: postfurkal (post furcam), z. B. bei Paniscus, Goniocryptus, Arten von Stiphro- somus. Die Richtung des N ervulus ist nicht immer gleich, bisweilen £ ist er sehr schräg (schief) gestellt (Srnetaeris, Phobocampe, a Spudastica, Rhaestes). Die hinter. dem Nervulus liegende Zelle heißt die Beach (cellula brachialis). Sie ist in der Regel hinten geschlossen, in ganz 3 seltenen Fällen hinten offen (einzelne Arten von Hemiteles, Sathrop- terus, Aneuclis). Ihre Gestalt ist verschieden und daher von Bedeutung. Bei einigen Gattungen de Tribus Anomalini ist sie nach Eden a hin erweitert und bildet ein charakteristisches Merkmal für dieselben (Habronyx, Aphanistes, Anomalon). Die Außenaderder Brachial- - zelle verläuft gewöhnlich unter spitzem Winkel gegen ‘die Brachial- ader, selten steht sie senkrecht oder fast senkrecht darauf (Arten von Melobori s, Gonotypus), ganz selten bildet sie einen stumpfen Winkel. Von dieser Außenader der Brachialzelle geht eine Kder aus, de man mit dem Namen Parallelader (nervus parallelus bei Thonrson) bezeichnet.2) Diese Ader kann vor, hinter oder aus der Mitte der Hinterrandader der Brachialzelle austreten, ein Merkmal, das bei Beschreibungen häufig angegeben wird. Ja, sie kann sogar aus dem oberen Winkel dieser Zelle entspringen, so ‘daß sie mit der vorderen ; 4 Ader in einer Richtung liegt; dann ist die Parallelader interstitial (Atrometus). Fig. 28. Vorderflügel von Anomalon cerinops Grav. Die Parallelader (pa) tritt aus der Mitte der Brachialzelle (b) aus. Vor der Brachialzelle und außerhalb der Basalader liegt die Diskokubitalzelle (cellula discocubitalis). Sie besteht aus der vereinig- ten 1. Diskoidal - und der 1. Kubitalzelle.. Hier ist die Stelle, wo die Kubitalader (wie bereits früher erwähnt) eine Strecke weit ausgelöscht ist. Infolge Fehlens der trennenden Ader ist die !) Morley bezeichnet diese kleine Querader als »the lower portion of the basal nervure«. Wegen der verschiedenen Stellung dieser Ader halte ich diese PO an nicht für gut. ?) Morley hat für diese Ader die gute Bezeichnung anal nervure = Analader. a. 1. Kubitalzelle nicht abgegrenzt, sondern mit der dahinter liegenden Diskoidalzelle verschmolzen. Die diese große Zelle nach außen abgrenzende Ader wird Diskokubitalader (nervus discocubitalis) genannt. Sie ist auseiner Vereinigung der 1. Diskoidalader mit der Fortsetzung der Kubitalader entstanden. Meistens stoßen diese beiden Adern unter einem Winkel zusammen, wobei sich dann gewöhnlich noch ein Rest der die 1. Diskoidal- und die 1. Kubitalzelle trennenden Ader, vom Kubis herstammend, zeigt. Dieses Rudiment nennt man den Ader- ast (ramellus). Man sagt dann: die Diskoidalader. ist winklig gebrochen und mit Aderast. Der Ramellus ist manchmal lang, manchmal nur angedeutet (punktförmig). Für eine Anzahl Gattungen ist das Vorkommen des Ramellus charakteristisch (Cryptus, Exe- tastes, Leptobates). In vielen Fällen geht auch die Diskoidalader glatt in die Kubitalader über. In solchem Falle ist natürlich eine Unterscheidung der beiden ausgeschlossen. sp, 90: | is Fig. 30. Flügel mit deutlichem Ramellus (r) Flügel ohne Ramellus (Mesochorus)- | (Exeta stes). Die Diskoidaladern bezeichnet man auch wohl mit dem Ausdruck rücklaufende Adern (nervi recurrentes). Nun haben die Ichneumoniden im ganzen 2 Diskoidal- oder rücklaufende Adern, von denen die oben erwähnte die erste rücklaufende Ader sein würde. Da nun aber diese 1. Diskoidal- oder rücklaufende Ader oftmals von der folgenden Kubitalader gar nicht zu trennen ist, so wendet man für alle Fälle am besten den kombinierten Namen Diskokubital- ader an. Dadurch fällt bei den Ichneumoniden die Bezeichnung „erste rücklaufende Ader“ fort und benennt man dafür die 2. rück- laufende Ader (s. später!) kurz und allein als „rücklaufende Ader“!). — Nicht selten vergleicht man den Verlauf der Diskoku- bitalader mit dem der Basalader, und sagt dann: die Diskokubital- ader läuft mit der Basalader parallel oder sie konvergiert oder divergiert mit letzterer. — Bei einigen Gattungen finden sich in der Diskokubitalzelle Hornflecke (maculae membranaceae), entweder 2 oder auch nur 1, z. B. bei Enicospilus, Lophyropleectus. Die wichtigste aller Zellen ist die kleine 2. Kubitalzelle. Sie wird kurzweg Spiegelzelle (areola) genannt. Ihr Vorhandensein oder Fehlen, ihre Gestalt und Größe bilden ein sehr wichtiges Einteilungs- merkmal. Vielfach hat die Areola die Form eines Fünfecks, ist ‚also pentagonal (lehneumoninae und Cryptinae mit einigen - Ausnahmen; Pseudocryptus). Die beiden Seitenadern dieser Zelle - bezeichnet man als Kubitalgueradern. Dieselben laufen entweder parallel (Hygrocryptus, Pyeno-, Spilo- und Hoplocryptus) 1) S. meine Arbeit darüber in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, p. 72. IL EEE RER a 54 oder sie nähern sich einander nach vorn dem Radius zu. Bisweilen treffen sie sich auf der Radialader, so daß die Areola dann einem Trapeze oder Trapezoide gleicht. Man bezeichnet eine solche Spiegelzelle dann wohl'mit dem allerdings nicht ganz korrekten Aus- 4 drucke „vorn geschlossen“ (Arten von Platylabus). Bei etlichen Gattungen fehlt die äußere Querader der Spiegelzelle ganz (Hemi- machus, Epitomus, Hemiteles, 55 von Pezomachus), man nennt die Spiegelzelle dann offen, oder die Su ist dünn oder u (Arten von Hemiteles). vYx IB a Fig. 31. { Verschiedene Formen der Areola (fünf- und viereckig). &a Seiten parallel; b Areola nach vorn verengt; c Areola vorn »geschlossen“; d Areola mit fehlender Außenader (Hemiteles); e Viereckige Areola (Mesostenus); f Viereckige | | Areola (Nematopodius). Fig. 32. - | Die dreieckige Areola (a) 1) gestielt; 2) nicht gestielt oder sitzend. Ein anderes Mal ist die Spiegelzelle viereckig (quadratisch, quer rechteckig) und klein; so bei der Tribus der Mesostenini und bei Perosis. Die Mesostenini haben viele Vertreter in den Tropen, bei denen sich die viereckige Areola in verschiedenster Form zeigt. Treffen sich die beiden Kubitalqueradern im Radius und ver- schwindet der hintere stumpfe Winkel der Areola,.so daß die Kubital- ader eine gerade Linie bildet, so haben wir die dreieckige Der 4 zelle, die gleichfalls oft angetroffen wird. Treffen sich die beiden Queradern schon vor dem Radius, so entsteht die gestielte Spiegelzelle (areola petiolata), im anderen Falle heißt dieselbe ungestielt oder sitzend (areola sessilis). Die Areola. 55 kann verschieden lang gestielt sein, bei einigen Gattungen und Arten recht lang {Taschenbergia, Syzeuctes; Exochus curvator Grav.). Die Form der (meist) gestielten Spiegelzelle ist sehr variabel. Bei einigen Gattungen ist sie auffallend breit, ja rhombisch (Mesochorus, Dyspetes, Metopius, Tylocomnus), oder groß, wobei sie ein großes, verschobenes Viereck bildet (Odinophora, Exetastes, Perithous). Bei manchen Iehneumoriden fehlt die Areola ganz, ist auch nicht in der Anlage vorhanden und wird nur durch eine einzige mehr oder minder lange Querader, die 1. Kubitalquerader, vertreten. Diese eine vorhandene Querader nennt man dann einfach Kubitalquerader; Thomson hat dafür die Bezeichnung nervus areolaris. — Mau vergleicht die Länge dieser Ader wohl mit ihrem Abstande von der (2.) rücklaufenden Ader (s. später!). Es kann dann der nervus areolaris gleich der Länge des Abstandes, ‚oder länger oder kürzer als dieser sein (Tribus Thymaridina). Schließlich kann sich die Kubitalader dem Radius so nähern, daß - beide sich berühren. : Dann erscheint der nervus areolaris nur noch als ein Punkt (Proclitus, Pantisarthrus). Bei der Gattung Endurus Rond. (= Crypturus Grav.) tritt der Fall ein, daß Kubitus und Radius eine Strecke lang zusammen laufen. Bei den Ichneumoniden kommt es vor, daß dieselbe Art mit und ohne Spiegelzelle auftritt, d. h. die äußere Querader ist entweder vorhanden oder teilweise oder ganz erloschen. Solches ist der Fall z. B. bei Arten von Homotropus, Hadrodactylus, Eelytus, Polyblastus, Mesoleius und Hypamblys. Beim Anfänger kann dadurch beim Bestimmen leicht Verwirrung hervorgerufen werden... Es ist deshalb nötig, daß solche Arten gegebenenfalls zweimal in den Bestimmungstabelle aufgeführt werden. T. 77 Fig. 33. 1) die rücklaufenden Adern von einander entfernt; „ „> „ . einander genähert. Die in die Areola von hinten her einmündende Ader ist die 2. Diskoidal- oder die 2. rücklaufende Ader. Wie schon vorher er- wähnt, nennt man sie kurz die rücklaufende Ader (nervus recurrens). Diese Ader fehlt z. B. der den Ichneumoniden am nächsten stehenden großen Gruppe der Braconiden.!) Bei einigen Gattungen kommt es vor, daß beide rücklaufenden Adern in die Diskokubitalzelle münden (Arotes, Tribus Ophionini). Bisweilen vergleicht man die beiden rücklaufenden Adern auch inbezug auf die Richtung, die sie zu !) Schmiedeknecht gebraucht in dem unlängst erschienenen Werke »Die Insekten Mitteleuropas“ (Band 2) für diese Schmarotzerfamilie die deutsche Bezeichnung: Brackwespen. einander einnehmen. Man sagt dann entweder: sie sind einander genähert oder sie sind (wenig oder weit) von einander entfernt. E Die durch die rücklaufende Ader außen begrenzte Zelle heißt die 2. Diskoidalzelle oder kurz die Diskoidalzalle (cellula discoidalis), da die 1. Diskoidalzelle in der Diskokubitalzelle aufgeht. Ihre Gestalt ’ ist sehr verschieden und richtet sich danach, wie die begrenzenden Adern verlaufen, insbesondere, welche Richtung die rücklaufende Ader hat. Diese kann aus der Spiegelzelle verschieden austreten, entweder entspringt sie aus der Mitte, oder vor oder hinter derselben. Solches 4 ist manchmal wichtig anzugeben (Angitia, Sagaritis, Mesochorus, Campoplex). Ja, die rücklaufeude Ader kann auch ganz aus der Hinterecke der Areola austreten. Fehlt die Spiegelzelle ganz, so haben wir, wie BR: erwähnt, häufig den nervus areolaris, auch Kubitalquerader genanut, an ihrer Stelle. Auch zu dieser Ader kann die rücklaufende Ader verschieden stehen. Entweder tritt sie außerhalb derselben hervor- oder sie steht in der Verlängerung dieser Ader nach hinten hin, ist in diesem Falle also interstitial (Barylypa, Erigorgus, Acan- thostoma). Die ek kinfende Ader bildet ie der Parallelader einen Winkel von verschiedener Größe. Man bezeichnet diesen Winkel als den. unteren Hinterwinkel der Diskoidalzelle!) So findet man spitze Winkel z. B. bei Phygadeuon, Stylocryptus, Lepto- cryptus, Polyelistus, rechte bei Caeno- und Trichocryptus, Dyspetes, Arten von Campoplex, stumpfe bei Plecto- und Microcryptus, Cubocephalus, Arten von Cremastus usw. Die von der Areola nach dem Flügelrande hin verlaufende Ader und die Fortsetzung der Parallelader über den Hinterwinkel der Diskoidalzelle hinaus nennt man zusammen .die nervi spurü. Sie sind in systematischer Hinsicht von ganz geringer Bedeutung. In dem Flügelgeäder findet man an verschiedenen Stellen lichte Flecke in den Adern, die durch fehlende Hornsubstanz hervorgerufen werden. Man hat auch diese in der Systematik ver- wandt. Thomson hat sie mit dem Namen fenestrae (Fensterchen) bezeichnet. Sie finden sich auf der Diskokubitalader und auf der rücklaufenden Ader. Im ersten Falle heißt der hel!e Fleck inneres Fensterchen (fenestra interna), im anderen äußeres Fenster- chen (fenestra externa). Bei letzterem kommt es vor, daß der Fleck durch einen hornigen Punkt in zwei Teile zerlegt ist, welches Vorkommen zur Unterscheidung verwandt wird. (Phyga- deuon, Metopius). Vor der Basis der Flügel liegen die Flügelschüppchen (kegmlar, squamulae). Sie dienen zum Schutze der Flügel. Die Farbe der Tegulae ist verschieden, manchmal sind sie zweifarbig. Die Flügelschüppehen werden in Beschreibungen oft erwähnt und !) Bei der häufigen Erwähnung dieses Winkels halte ich die Einführung einer kürzeren, praktischen Bezeichnung für denselben für sehr am Plaize. Ich schlage vor, diesen Winkel kurz den Hinterwinkel (postangulus) zu nennen. dient ihre Färbung mit als Einteilungsmoment. — Bisweilen ist auch die Wurzel (radix) oder die Basis der Flügel gefärbt; sie erscheint dann auffallend hell (weiß). 2) Die Hinterflügel. | Im Hinterflügel ist die Aderung einfacher. Von Wichtigkeit ist hier zunächst der Radius, der hier nicht wie beim Vorderflügel am Vorderrande ausmündet, sondern nach dem Außenrande hin verläuft. Das Basalstück des Radius, das durch die kleine, dahinter liegende Querader abgegrenzt wird, heißt kurz der Radiusabschnitt (abscissula radü). Die Querader ist die rücklaufende Ader des Hinterflügels (nervus recurrens). Wichtig ist der Längenunterschied zwischen dem Radiusabschnitt und der rücklaufenden Ader, z. B. bei nen _ und Campoplex; meistens ist der erstere länger. 2 en Fig. 34. 1) Cubitalader (cubitus). 2) Brachialader (brachium). 3) Humeralader (humerus). 4) Radialader (radius), davon 4, der Radiusabschnitt (abseissula). 5) Rücklauf. Ader. '6) Nervellus [hier postfurkal und vor der Mitte gebrochen]. 7) Retinaculum. x) Gabel (furca). Die mittlere Längsader heißt analog derjenigen im Vorderflügel die Kubitalader (cubitus).!) Der Verlauf dieser Ader ist von syste- matischer Bedeutung. Die Kubitalader ist entweder an der Basis schwach gebogen, was meistens der Fall ist, oder sie ist daselbst mehr oder weniger auffallend gekrümmt (viele Cryptinae, Pleetiscini, Trichomma). Der Kubitus kann an der Basis auch erloschen sein, welches Merkmal mit zur Trennung von Gattungen benutzt wird (Exolytus, Cremastus, Porizonini, Phrudus). Die folgende Längsader ist, entsprechend dem Vorderflügel, die Brachialader (brachium). Von größter Bedeutung bei allen Ichneu- moniden ist die kleine Querader zwischen der Kubital- und der Brachialader, von Thomson der nervus transversus ordinarius oder kurz der nervellus genannt. Der Nervellus kann gebrochen (gekniet), und nicht gebrochen (gerade) auftreten (nervellus fractus oder nervellus haud fraetus). Ist er gebrochen, so schickt er meist von der gebrochenen Stelle eine Längsader aus. Je nachdem, wo der Nervellus gebrochen ist, tritt diese Ader vor, in oder hinter der Mitte aus. Bei einigen Gattungen zweigt sich die Längsader weit vor der Mitte ab (Tribus Banchini, Arten von Pimpla und Ephialtes, Thalessa), bei anderen tief unten. Yc]. Morley Beehnet dieselbe entsprechend dem Vorderflügel als medius. 58 Der Nervellus bildet mit der Brachialader nach innen. 4 einen Winkel, die Gabel (brachii furca) genannt. Die Richtung des Nervellus zu dieser Gabel ist von großer Bedeutung. Ist der Nervellus (vorn) schief nach innen gestellt (und dann meist hinter der Mitte gebrochen), so bezeichnet man seine Stellung als antefurkal (nervellus antefurcalis), z.B. bei Pyraecmon; ist er dagegen (vorn) schräg nach außen gerichtet (und dann meist vor der Mitte gebrochen), so ist er postfurkal (nervellus postfurealis). Zwischen beiden steht der nervellus oppositus oder verticalis, 2 der dann ungebrochen und häufig ohne ausstrahlende Längsader ist (Tylocomnus, Mesochorus). Einige Gattungen zeichnen sich durch eine besonders schräge Lage sowohl des Nervellus als des Nervulus aus (Synetaeris, Phobocampe, Rhaestes). ae, Fig. 35: 1) Nervellus antefurkal; 2) Nervellus oppositus; 3) Nervellus in der Mitte gebrochen; 4) Nervellus postfurkal. Die letzte, kurze Ader heißt die Humeralader (humerus) Sie hat weiter keine Bedeutung. Nicht alle lIchneumoniden besitzen wohlausgebildete Flügel. Bei den Weibchen einiger Gattungen sind sie verkürzt (stummel- artig) oder rudimentär, z. B. bei Arten von Spiloeryptus, Miero- eryptus und Phygadeuon, bei Pleetocryptus scansor und Ichneumon latrator var. means Grav. Bei der Unterscheidung der Arten gibt man an, wie weit die rudimentären Flügel sich nach hinten erstrecken. Beiden 2? der Gattung Pezomachus fehlen die Flügel ganz, auch eine Anzahl Männchen dieser Gattung ist ungeflügelt. Diese Tierchen erinnern dadurch sehr an Ameisen. Bem. Es kommt bei lehneumoniden vor, daß einmal eine Ader- im Flügel ganz oder teilweise fehlt („ausgelöscht“ ist) oder im Gegenteil eine sonst fehlende Ader mehr oder minder weit ausgebildet ist. So wurde bereits die Ausbildung der vollständigen Kubitalader bei Euryproctus erassicornis Thoms. (Fig. 27b) erwähnt, ebenso das Auftreten und Fehlen der Außenader bei der Spiegelzelle 4 mancher Ichneumonidenarten. Bei einem meiner Weibchen von Stiphrosomus ambulator Thunb. ist nur das Anfangsstück der Diskokubitalader, also der Teil nach der Flügelbasis zu, ausgebildet, alles andere fehlt. Bei einigen anderen Ichneumonidenarten findet | \ \ ’ + - b ä "5 N i . h er 7 Aaiı NE EN E: LENENATTIIRAUEN EM a te nn nn a ne run re = \ E ni u. pe er wrebe ne — Zu - - ———n in an oe 2 nn — en ann „men m er. 2 - . Sec Seife vor 59 > sich der Ramellus ungewöhnlich verlängert vor, so daß er sich ziemlich weit in das Diskokubitalfeld hinein erstreckt. Weiter habe ich ein g' von Catoglyptus fortipes Grav., bei dem auf beiden Vorderflügeln die rücklaufende Ader vollkommen fehlt, so daß ein Unkundiger dieses Tier dadurch leicht bei den Braconiden 'einreihen dürfte. Solehe und auch andere Abweichungen sind indes (mit Ausnahme der Außenader der Spiegelzelle) Seltenheiten; sie sind in den meisten Fällen als Mißbildungen, in selteneren Fällen als Rückvildungen anzusehen. Für manchen Forscher sind aber auch solche Sachen von Interesse. B. Die Beine. Die Ichneumoniden besitzen 3 Beinpaare, die man als die vorderen, mittleren und hinteren Beinpaare unterscheidet. Die beiden vorderen Paare faßt man unter dem Namen Vorderbeine zusammen, da sie sich in Färbung und Größe ähneln. Die Hinterbeine weichen ‚darin von ihnen ab und werden sie deshalb gesondert beschrieben. An jedem Beine unterscheidet man die Hüfte, die beiden Schenkel- ringe, den Schenkel, das Schienbein und den Fuß, der aus 5 Gliedern besteht. Die Beine entsprechen im allgemeinen der Größe des Insektes, bisweilen sind sie auffallend verlängert, besonders - die hinteren (Procinetus, Himertus, Barytarbes, Tribus Pristo- merini). Fig. 36. a Hüfte; b die beiden Schenkelringe; e Schenkel; d Schienbein; e Fuß; & d, Sporen; e, Klauen; e,, Haftläppchen; f Knie. Die Hüften (coxae) sind zumeist glänzend und punktiert. Bei Blaptocampus zeigt sich an den Vorderhüften ein Querkiel. An der Unterseite der Hinterhüften findet sich zuweilen eine Bürste (scopula), eine auffallende Vereinigung von Haaren (viele Arten von Iehneumon). Auch Leisten, die bisweilen in einen Zahn auslaufen (Phaeogenes) oder ein Zahn allein (Ichneumon eulpator Schrk.?) oder zwei Zähne (Phaeogenes) treten auf. Sehr selten findet sich ein (starker) Zahn an der Außenseite der Mittelhüften (Ephialtes mesocentrus Grav.g'). In besonderen Fällen wird auch eine mehr oder minder starke Punktierung (Arten von Ichneumon) oder Körnelung (Pimpla stercorator F., Helietes) an der Unterseite der Hinterhüften zur Unterscheidung verwandt. Die Hinterhüften sind selten auffallend erweitert (Phaenolobus, Gunomeria) oder verlängert (Collyria). Bei Ichneumon fumipennis Grav. finden sich an der Unterseite 3—4 erhabene Längsstreifen. br LI De a u 5 # RE EI N Fe a TV a er Pr, ii,” SR? RE . \ 4 BA Gr * re u: <> -; ee ae N = + % Bert Bei den Schenkelringen (Trochanteren) unterscheidet ‚man als Basal- oder erstes Glied den trochanter, als zweites den trochantellus. Die Trochanteren siad im allgemeinen von normaler Bildung. Einzeln tritt der hintere Trochantellus knotenartig verdickt auf (Arten von Olesicampe), ‘oder er ist groß, unten flach oder leicht ausgehöhlt und gerandet (Arten von Trematopygus, Listroeryptus‘ spatulatus S. Brauns).!) Bei Habronyx und Atrometus ist der Trochanter fast doppelt so lang wie der Trochantellus. An die Schenkelringe schließt sich der Schenkel (femur). Die Schenkel sind bei den Ichneumoniden von verschiedener Beschaffenheit und ihre Skulptur ist für manche Gattung charakteristisch. So sind die Hinterschenkel bei einigen Genera mit einem ee = ausgerüstet (Odontomerus, Pristomerus). Bei der letztgenannten Gattung sind die Schenkel zwischen diesem Zahn und der Spitze noch fein kerbzähnig. Bei einigen J'd' von Pimpla sind die Vorderschenkel an der Unterseite ausgebuchtet oder wie ausgenagt, bei Colpomeria sind selbige verdickt und von der Mitte bis zur Spitze allmählich verschmälert und an der Unterseite wie ausgerandet. Etliche Gruppen zeichnen sich dadurch aus, daß sie verdickte Hinterschenkel besitzen (Tribus Acoenitini; Erromenus, Thero- nia, Catoglyptus, Gunomeria), die auch breitgedrückt sein können (Tribus Exochini). Bisweilen sind dieselben auffallend kurz und kräftig (Arten von Ichneumon, Platylabus und Tryphon). . Ganz selten wird äuf die Punktierung der hinteren Schenkel Rücksicht genommen. — Da, wo die Schenkel mit den Schienen zusammen- stoßen, haben wir (analog wie beim Menschen) das Knie. Diese Be- zeichnung kommt nur für die Färbung in Betracht, indem die Vorder- oder Hinterkniee, schwarz, rot oder gelb gezeichnet sein können. Auf den Schenkel folgt das Schienbein oder die Schiene (tibia). Die Tibien treten gleichfalls hin und wieder verdickt auf, so die Vorderschienen bei den 2? von verschiedenen Arten von Ichneumon, bei Brachycentrus, Hygro- und Hoplocryptus; bei einigen Arten von Phygadeuon, bei Xylonomus u. a., die Hinterschienen bei Mevesia, Acrotomus und der Tribus der Plectiseini. Die hinteren Schienen sind dann oft an der Basis verengt oder eingeschnürt; bei Xylonomus praecatorius F. sind sie verdiekt und unterhalb der Basis ausgerandet. Sehr selten sind die Vorderschienen an der Basis gekrümmt (Colpomeria) oder nach außen gebogen (Pim- pla sagax Htg. J') oder an der Spitze außerhalb mit einem Zahn versehen (Polyrhysia). Bei Ephialtes mesocentrus Gray. J sind die vordersten Schienen an der Innenseite ausgerandet, bei ‚einigen Arten von Odontomerus zeigen die Mittelschienen der 2? eine Ausbuchtung und sind an der Basis wie gedreht. Alle Schienen besitzen am Ende-für gewöhnlich 2 Sporne oder Sporen (calcaria), die häufig an Länge einander gleich sind. Nur einen Sporn an den Mittelschienen hat die Gattung N ototrachys. Keine Sporen an den Hinterschienen oder höchstens einen sehr kurzen !) Siehe Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. 1905, p. 184. + . B S g ei f \ 47 A \ N 2 ‚ch , 2 ö Kt, sr Are Fu ae e IE NEIER DE SEE EN j IR RENTEN, n RETTEN, in RR a den lin = A nu) > ins" a ua El ZaZt ET DEE ee [Eee Se TR WEN IE N u ER 2 tie Sue Ele in a En ne un. 4 ia PR ’ we 2 ui se m u — ee ey -. en ng = ee nn en De en hat als Charakteristikum die Gruppe der Oteniseini. Bei Periope ist an den Hintertibien nur 1 deutlicher Sporn vorhanden. Die Länge der Sporen an den hinteren Schienen gibt auch ein gutes Merkmal zur Unterscheidung ab; man vergleicht sie entweder unter- einander, oder den äußeren oder inneren Sporn mit der Breite des 5 Schienenendes. So können die Sporen, wenn sie beide gleich lang sind, länger (Aphanistes, Habronyx) oder kürzer (Agrypon, Labrorychus) als die Schienenbreite sein. Sind die Sporen der Hinterschienen ungleich lang, so vergleicht man die Länge des äußeren Sporns (selten des inneren) mit der Breite des Schienen- endes (Exochus) Man vergleicht die Länge der Sporen auch mit derjenigen des 1. Hintertarsengliedes. Manchmal überragt der längere Sporn die Mitte dieses Tarsengliedes und dient dieses Merk- mal dann zur Unterscheidung verschiedener Gruppen (Gattung Meso- leius und Verwandte). In seltenen Fällen zeichnen sich die Hinter- sporen dadurch aus, daß sie gekrümmt sind (Porizon) oder daß _ sie eine besondere Färbung haben (z. B. weiß sind). Die Schienen sind behaart, die hinteren manchmal mit auffallend langen Haaren oder steifen Borstenhaaren besetzt, oder gar gedörnelt (Pleetocryptus, Arten von Stylocryptus, Porizon, Hyper- acmus). Bisweilen finden sich an den Hinterschienen auffallende Zeichnungen. So sind die ersteren z. B. unmittelbar an der Basis weiß geringelt (Arten von Spiloeryptus, Meniscus piceator- - Thunb., Eulimneria) oder gelb (Acrotomus). Bei anderen sind sie in der Mitte breit weiß und an Basis und Spitze verdunkelt (Synomelix, Zemiophorus), oder sie sind gar dreifarbig (weiß oder gelb, schwarz und rot), z. B. bei Arten von Pimpla und von Bassus. Es kommt auch vor, das die Hinterschienen in folgender Weise gezeichnet sind: Basis hell (weiß oder gelb), danach ein schmaler dunkler Ring, darauf in der Mitte ein breiterer heller Ring und endlich die Spitze dunkel (Arten von Glypta und Angitia). Zuweilen ist die Innenseite der Schienen anders gefärbt als die Außenseite. Der Fuß (tarsus) besteht bei allen Ichneumoniden aus 5 Gliedern. Das erste Glied ist gewöhnlich das längste; es heißt bei den Hinter- tarsen die Ferse (metatarsus). Sehr selten ist dieses eine Glied so lang oder länger als die übrigen vier zusammen (Endurus, Hete- ropelma), meist nehmen die Glieder nach dem Ende hin an Länge ab. Das 1. Glied der Vordertarsen ist gleich unterhalb des Schien- beins ausgerandet und bildet mit dem Sporn der Schiene eine vorzügliche Einrichtung zum Reinigen der Fühler. Beilehneumon haemor- rhoidalis Grav. J' ist dieses erste Glied an der Spitze innen mit einem Höcker versehen. Nicht selten sind die Hintertarsen auffallend verdickt (Tribus Anomalini; Scolobates) oder verbreitert(Arten vonlchneumon), oder endlich gar nach dem Ende hin verdünnt (Spudaea) Bei Hygrocryptus ist das 4. Tarsenglied tief eingeschnitten, bei Acroriecnus das Endglied der Hintertarsen vor dem Ende mit 4 Dornen. An seiner Basis ist der Metatarsus manchmal hell gezeichnet, zuweilen auch die folgenden Glieder ebenda (Eulimneria, Casinaria, 62 Glypta). Nicht selten bemerkt man in der Mitte des hinteren Fußes einen weißen Ring, indem ein, zwei oder drei Glieder daselbst ganz weiß sind. Oftmals sind dann die Fühler, besonders bei den 2%, zugleich auch weiß geringelt (Exetastes, Euryproetus, Arten von . Barytarbes). Zuweilen sind die ganzen Hintertarsen hell (weißlich, rötlich), z. B. bei Arten von Mesochorus, Ophion. Das letzte Fußglied heißt das Klanensliod (unguis oder onychium). Bisweilen ist es, besonders an den Hinterbeinen, lang und kräftig ausgebildet („Schilfbewohner®), so z. B. bei Arten von Pimpla, = bei Hadrodactylus, Catoglyptus, Hygrocryptus, oder es ist normal lang und nur breiter als das vorletzte Glied (Pristomerus, Arten von Phygadeuon). Oftist es auch ganz klein und unseheinbar. Man vergleicht zur Unterscheidung gelegentlich dieses 5. Glied mit dem vorhergehenden inbezug auf seine Länge und sagt dann: Glied 5 länger oder nicht länger, manchmal deutlich kürzer als ee vierte (Glypta). An dem Klauengliede sitzen die beidan Klauen (ige die mehr oder minder stark gekrümmt sind und gewöhnlich an der Ent- wicklung des Klauengliedes teilnehmen, d.h. ist letzteres groß und gut entwickelt, so sind es auch die Glieder (Scopesus, Himertus u.2.). Die Klauen sind entweder einfach, oder mehr oder minder stark mit borstigen Haaren oder mit Kammzähnen besetzt. Im letzteren Falle sagt man: die Klauen sind gekämmt. “Dies gibt in vielen Fällen ein gutes Unterscheidungsmerkmal ab. So finden sich mehr oder minder stark gekämmte Klauen bei: Subtribus Poly- blastina und Subtribus Scolobatina, Listrodromus, Aphanistes, Odinophora, Mesochorus,Cteno-undXaniopelma, Prionopoda, Lathrolestes). Bisweilen besitzen sie auch einen deutlichen Zahn (Arten von Pimpla; Acoenites), sehr selten sind sie vor der Mitte gespalten (Arotes). Fig. 37. Klauen 1) einfach 2) gekämmt 3) mit Zahn. Zwischen den Klauen sitzt das Haftläppchen (pulvillus). Es kann von verschiedener Länge sein. Manchmal überragt es die Klauen, oft sogar sehr bedeutend (Orthocentrus, Stenomacrus), oder es ist von gleicher Länge oder kürzer oder sehr kurz (Agriotypus armatus, Exetastes tomentosus Grav.). 63 IV.: Der Hinterleib. Der Hinterleib (abdomen) ist der letzte Abschnitt des Insekten- körpers. Er besteht aus Ringen. Jeder Ring (Segment, Terg:t) setzt sich aus einer Rückenplatte (Dorsaltergit) und einer Bauch- platte (Ventraltergit oder Stern:t) zusammen, wobei die Rücken- platte noch auf die Bauchseite übergreift und die Bauchplatte zum Teil überdeckt. Die einzelnen Segmente sind durch häutige Mem- branen miteinander verbunden, doch sind diese im allgemeinen nicht sichtbar, da die Segmente ineinander geschoben sind, höchstens macht sich am Ende des 7. Rückensegmentes ein weißes Häutchen bemerkbar. | Die Form des Hinterleibes ist mehr oder weniger gestreckt, besonders bei den 3'3‘. Bisweilen ist der Leib von ovaler (Stilpnus, Phrudus) oder elliptischer, seltener von lanzettförmiger oder zylindrischer Gestalt (Ephialtes, Clistopyga). ‘In den meisten Fällen ist das Abdomen deprimiert, d. h. von oben her nach unten zusammengedrückt; bei anderen Tieren ist es komprimiert, d. h. - von den Seiten her zusammengedrückt. Dieses letzte Merkmal ist für gewisse Gruppen charakteristisch (Tribus Ophionini, Anomalini, Paniseini, Cremastini). Die Kompression kann so weit gehen, daß der Hinterleib kielartig (Tropistes) oder messerförmig - zusammengedrückt ist (Asynerita, Phthorima, Saotis—= 2%). Bei einigen Gattungen ist der Hinterleib keulenförmig (Casinaria, Acrotomus, Smicroplectrus, Otoblastus), bei anderen birn- förmig (22 von Stiphrosomus und Rhaestes; Sphinetus) oder er ist gleichmäßig nach hinten erweitert (Euryproetus, ‚ Himertus). DS Der Hinterleib ist von verschiedener Skulptur: glänzend, glatt, ganz oder teilweise fein oder grob punktiert oder gerunzelt, fein quer- rissig, mehr oder minder stark behaart, mit Kielen und Eindrücken oder ohne solche, mit ganz feiner Skulptur usw. Die mehr oder weniger dichte Behaarung und Punktierung ist von Förster als wichtiges Moment zur Unterscheidung der Artgruppen bei der Gattung Pezo- machus verwandt worden.!) Bei den g'g' von Thalessa und bei der Gattung Homaspis sind die letzten Rückensegmente, bei letzt- genannter auch die letzten Bauchsegmente, deutlich ausgerandet. Eine Ausrandung der Rückensegmente, gewöhnlich des 6. und 7., finden wir auch bei Arten von Omorgus, Nemeritis, Angitia, Cremastus. Bei den meisten 22 von Thalessa greift der Seiten- rand schuppenartig über das nächste Segment. Bei Xenoschesis (Tribus Banchini) ist das 8. Rückensegment zusammengedrückt und zugespitzt und oben mit einem elliptischen Längsschlitz versehen. Die Zahl der Rückensegmente beträgt 8, doch ist das letzte Segment(pygidium) nur in seltenen Fällen siehtbar(Hypomecus, Exephanes). Die Anzahl der Bauchsegaente beträgt beim 2 6, beim 3 8. Die einzelnen Segmente sind von verschiedener Form und Größe. An der Unterseite des Abdomens fiadet sich eine Mem- ) A. Förster: Monographie der Gattung Pezoma chus Grav., 1851. bran, die Bauchfalte (plica ventralis) genannt. Sie besteht aus einer | hautartigen Masse, die sich im Tode bei den vorderen Segmenten Bi! in einen Längskiel zusammenzieht. So haben wir bei den JS‘ von Ichneumon das 2. — 4. Segment mit einer solchen Falte, bei denen von Amblyteles nur die Segmente 2 und 3, in seltenen Fällen 4 auch das vierte. Bei Scolobates ist der Bauch sehr weich; im Ali Tode bildet sich eine starke Bauchfalte, wodurch der Hinterleib gegen das Ende stark zusammengedrückt erscheint. Einen gleichfalls recht weichen Hinterleib besitzt Bo&thus, der nach dem Tode einschrumpft ‚und dadurch ein unschönes Aussehen erhält. Die Farbe der Bauch- falte dient bei einer Reihe von Gattungen mit als Unterscheidungs-- merkmal bei ihren Arten; sie ist entweder hell (gelb, weißgelb) oder dunkel (bräunlich, rotbraun, schwärzlich), manchmal mit helleren oder dunkleren Hinterrändern der Bauchtergite. Von der größten Bedeutung für die Systematik ist das 1. Hinter- leibssegment, das sich an das Mittelsegment ansetzt. Es zeigt alle Übergänge von dem lang- und dünngestieiten Abdomen bis zum breitansitzenden. Das 1. Segment ist selten ganz gerade (Idio- lispa, Exolytus, Brachyeyrtus, Hadrodaetylus, Stiphroso- mus), vielmehr meist vom hinteren Drittel ab deutlich gekniet und dann auffallend verbreitert. Es zerfällt dadurch in zwei scharf getrennte Teile, dem eigentlichen Stiele (petiolus) und dem Hinter- stiele (postpetiolus). Die Grenze zwischen beiden wird durch die Luftlöcher (spiraculae) bedingt. Sie liegen einzeln an jeder Seite, sind aber, von oben her betrachtet, fast stets sichtbar und treten nicht selten als größere oder kleinere Knötchen (Tuberkein), auch wohl zahnartig (Idiolispa, Pezomachus) oder beulenartig (Hemiphanes), kervor. Je nach ihrer Lage, ob vor, in oder hinter der Mitte des 1. Segments sind sie von größter Wichtigkeit bei der Einteilung der Ichneumoniden. Eines der Hauptunterscheidungsmerk- male zwischen den Unterfamilien IcehneumoninaeundÜryptinae bildet die Entfernung der beiden Luftlöcher zwischen einander und dem Hinterrande des Postpetiolus; bei den Ichneumoninae sind die Luftlöcher des 1. Segments weiter von einander entfernt als vom Hinterrande, bei den I sind sie einander näher gerückt als dem Hinterrande. EN \ Fig. 38. 1) IJchneumoninae; ?) Cryptinae. Der Petiolus ist entweder an den vier Seiten abgerundet (rundlich) oder oben seitlich mit scharfen Leisten versehen, die sich bis zu den Luftlöchern erstrecken. Das Fehlen oder Vorhanden- N sein der Seitenleisten dient mit als Unterscheidungsmerkmal. Auch der Postpetiolus ist bisweilen geleistet (Astiphrommus), Bei no ee re eseeeereseseeeeeseeeee EEE einigen Gattungen ist der letztere jäh erweitert (Sychnoleter, Phobetus). | | Oberseits an der Basis zeigt der Hinterleibsstiel manchmal eine Vertiefung, die entweder abgerundet ist (Genarches, Sco- pesus) oder sich allmählich abflachend nach der Spitze zu hinzieht. Diese Vertiefung heißt die Basalgrube (scrobis basalis). In . letzterem Falle ist diese Furche sehr oft durch mehr oder minder lange und oft scharfe Leisten oder Kiele, Rückenkiele (carinae dor- sales) genannt, begrenzt. Bisweilen treten dieselben . hoch hervor (Eurylabus, Chorinaeus). Bei Metopius und Drepanoctonus ist das 1. Segment in der Mitte dachförmig erhöht, bei der letzten Gattung noch dazu mit scharfen, parallel laufenden Kielen versehen. Sehr lange Kiele, die ganz bis zur Spitze des Postpetiolus sich erstrecken, treffen wir bei Xylonomus. Bei einigen Gattungen finden sich ganz an der Basis des Petiolus seitwärts eigenartige zahnartige (Spiloeryptus, Arten von Mesostenus, Otoblastus) oder ohr- artige Erweiterungen (Exyston, Arten von Exenterus, Smicro- ' plectrus). Auch zeigen sich daselbst oft charakteristische Längs- gruben, die von Thomson als glymma (G@lymmen, suleus glymmalis) ' bezeiehnet worden sind (Tribus Mesoleiini, Paniscini). Auch vor den Spirakeln finden sich seitlich oft mehr oder minder große Grübehen, die unter der Bezeichnung Seitengrübchen(scrobis lateralis) aufgeführt werden (Campoplex, Eulimneria). Fig. 39. a) Glymme; b) Luftloch; ce) Bauchfalte bei Paniscus. Die Breite des Petiolus spielt ebenfalls eine Rolle, z. B. bei den Ichneumonini. Hierdurch unterscheidet man die Ichneumones amblypygi Wesm. (= Petiolus nicht deprimiert, mindestens so hoch wie breit) von den Ichneumones platyuri Wesm. (= Peti- olus deprimiert, breiter als hoch). — Die Skulptur des Post- petiolus ist von großer Wichtigkeit, z. B. bei den Ichneumonini. Seine Oberfläche ist in der Mitte entweder glatt, oder runzelig, mehr oder minder stark punktiert oder nadelrissig. Einzeln ist er seitlich abgerundet, z. B. bei Omorgus und Brachyeyrtus, bei der ersten Gattung auch gleichmäßig gewölbt (konvex). Bei Probolus findet sich an der Beugungsstelle eine höckerartige Auftreibung. In seltenen Fällen besitzt der Postpetiolus in der Mitte ein Grübehen (Arten von Hemiteles, Campoplex und Angitia). Bei der Gattung Trieamptus ist der Seitenrand des Petiolus mehrfach gebuchtet, bei Odontomerus appendiculatus Grav. zeigt der Postpetiolus vor dem Ende beiderseits eine kleine halbkreisförmige, oben konkave Lamelle. Ä Von Bedeutung ist noch die Membran des 1. Segments. Thomson hat ihre Ausdehnung nach der Basis hin und ihr Längen- " August 1918, xXIX, 5 ‘verhältnis zu ı derjenigen des 2. Borments als Einteilungsmoment | z. B. bei Campoplex verwandt. Man kann sagen, daß im Allgemeinen die Länge der Membran sich nach der Stellung der Luftlöcher ° richtet, indem sie um so weiter nach vorn reicht, je näher diese der Basis gerückt sind. — Um bei dem sitzenden Hinterleibe die Länge des 1. Segments anzugeben, vergleicht man diese wohl mit der‘ Breite | dieses Segments an seiner Spitze und sagt dann: 1. Segment quadra- tisch, oder (hinten) doppelt so breit wie lang, oder 1a 2 oder 3 mal länger als hinten breit. | 5 Von nicht geringer Wichtigkeit ist auch das 2. Sarnen (denken 2 bei C. 6. Thomson). Wie beim 1. Segment, so vergleicht man auch hier die Länge oft mit der Breite. Entweder ist das 2. Segment länger als breit, oder quadratisch oder quer (breiter alslang). Seltener vergleicht man es inbezug auf die Länge mit derjenigen des 3. Seg- Ä mentes (Campoplex, Angitia, Anilastus, Holoeremnus). Bei den Gattungen Thaumatotypus Först. und Thaumatotypidea 3 Viereck ist das 2. Segment mit dem 3. Segment verwachsen, beide sind zusammen so groß, daß sie nahezu den ganzen Hinterleib “ einnehmen. !) An der Basis des 2. Segments liegen oft mehr Be minder Gele! | Gruben oder Eindrücke. Dieselben sind entweder rechteckig, drei- ar Ben Du a ai San An Fig. 40. ; Gastrocölen (g) 1) trapezisch, 2) in Form einer Quärfusche: t) Thyridien. re ee rer eckig, trapezisch, gerundet oder verlaufen in Form einer Querfurche. Zuweilen sind sie so breit, daß sie nur noch einen schmalen Zwischen- | raum haben, Man nennt diese Vertiefungen Gastrocölen (gastrocoeli). | Sie finden bei den Ichneumoninae die weitgehendste Berücksichti- | gung. Bei vielen Arten gehen die Gruben tief, bei anderen sind | sie flach, bei manchen fehlen sie ganz. Während die Gastrocölen vorn | runzelig oder matt sind, zeigen sie hinterwärts sehr oft einen glatten, durchscheinenden Raum. Man bezeichnet diese beiden hellen "| Stellen als Thyridien (thyridia). Sie sind oft nur allein sichtbar (Icehneumoninae eycelopneusticae).- Ihre Entfernung von der | Basis ist verschieden; sie können auch fehlen (Dicaelotus, . Cinxaelotus, Centeterus). Bei den Porizonini nennt man die | beiden, an der Basis des zweiten Segments liegenden, glänzenden, mehr " oder minder gestreckten (länglichen) Gruben gleichfalls Thyridien. Die Lage der Luftlöcher des Deuterons kann eine verschiedene || sein. Gewöhnlich liegen sie in oder vor der Mitte, sehr selten dahinter | Lathrostizus). Bisweilen ist das 2. Segment an der Basis mehr | Y Dasein A ) S. meine Arbeit: Die Gattung RUE Först, und ihre systema- a tische Stellung (D. Ent. 7. 1913, p. 513). . “oder minder deutlich gestreift, z. B.-bei Oronotus, Arten von Colpognathus, Homaspis, Hemitelesund Leptocryptus, manch- mal auch das 1. Segment dazu. Vielfach ist die Skulptur des 2. "Segments an seiner Basis gröber als an seiner Spitze. Auf dem 2. . (und dem 3.) Segment findet man bei einzelnen Gattungen, seitlich "hinter den Luftlöchern gelegen, kleine rundliche, warzenförmige Er- - höhungen, von Förster lunulae, von Thomson variolae (Variolen) ‚genanut (Ichneumon, Syndipnus). Die Segmente 2 und 3 sind an den Seiten meist mit scharfen Kanten oder Leisten, den Seiten- Fig. 41. Variolen (v) auf dem 2. Segment. leisten (epipleurae), versehen; beim 3. Segment ist der Seitenrand bisweilen aufgebogen und mit einer mehr oder minder langen schwar- zen Seitenlinie versehen (Campoplex). Bei Notopygus finden sich an der Basis des 2. Segments 4 Kiele, 2 parallele in der Mitte und je 1 Kiel an den Seiten. Auch schiefliegende Eindrücke finden sich auf dem zweiten und manchmal auch auf dem dritten Segment vor, durch die verschieden geformte Erhöhungen abgegrenzt werden (Diaborus, Scolobates, Dyspetes, Colpomeria, Xylo- nomus). Sehr selten sieht man auf der Mitte des 2. Segments einen Längskiel (Chorinaeus) oder zwei Parallelleisten (Tylocom- nus). — Die Einschnitte zwischen den vorderen Segmenten können in einzelnen Fällen recht tiefe sein (Arten von Ichneumon, Dino- tomus); bisweilen ist der Endrand der mittleren Segmente verdickt (wulstig), z. B. bei Arten von Hemiteles, Habroeryptus; Pimpla. | Nicht selten finden sich auf mehreren Segmenten des Hinterleibes eingedrückte Querlinien oder Querfurchen, z. B. bei Bassus, Polyblastus, Hypsantyx, Spudaea. Bei vielen Arten von Pimpla findet man gleichfalls solehe Eindrücke,. dabei sind die Segmente aber mehr oder minder stark punktiert und stets uneben durch die Quer- eindrücke und durch bucklig oder warzig auftretende (meist glänzende) Zwischenräume. Seitenhöcker (Beulen) kommen auch vor bei Ephialtes, bei weleher Gattung die Hinterränder der Segmente des. ‚wie bei Pimpla punktierten Hinterleibes mehr oder minder stark wulstig erhaben und glatt sind. Bei Glypta finden sich auf Segment 2—4 eingedrückte Schräglinien, die aus den Hinterwinkeln nach der Basismitte konvergieren. Auch bei Lycorina sind diese Segmente mit Schräglinien versehen, haben indes am Ende noch einen Quereindruck, so daß ein erhabenes Dreieck abgegrenzt wird. ‚Der Hinterleib ist im allgemeinen nach der Spitze hin immer glänzender, glatter und mit feinerer Skulptur als an der Basis. Die letzten Rückensegmente sind hinterwärts oft weiß oder gelb gefleckt H* u er alanne SAL > es N a) une © R us , AR I ip z A A a Aa > Bill an ee dc LFI a I 2 De Dal All A ee Zar a 68 oder gerandet, seltener rot. So finden wir Flecke oder Binden auf den Segmenten 5—7, oder nur 6—7 oder gar nur anf dem siebenten allein; diese verschiedene Zeichnung dient mit zur a z. B. bei Ichneumon und Amblyteles. Die Spitze des Hinterleibes bezeichnet man als Steiß‘ a) und das letzte sichtbare Rückensegment als Analsegment. Es: ist manchmal von besonderer Skulptur, häufiger von charakteristischer. Färbung. Von besonderer Wichtigkeit ist noch die Beschaffenheit des letzten Bauchsegments (valvula ventralis oder hypopygium), insbesondere bei den Weibchen. Es zeigt die verschiedenartigsten Formen. Bei | den Mesochorini und Eelytus ist es von auffallender Größe und ragt über die Hinterleibsspitze hervor, ebenso bei Arotes, woselbst | es lang zugespitzt ist. Gleichfalls zugespitzt ist es bei Pimpla rufata Gmel. JS‘; bei Clistopyga bildet es eine lange Afterdecke, von welcher die Basis des Bohrers bedeckt ist. Bei den Acoenitini, bei Smicroplectrus und Dyspetes ist das letzte Ventralsegment | pflugscharförmig gestaltet. Bei etlichen Gattungen ist esabstehend E (d. h. vom Hinterleibsende mehr oder weniger entfernt), so daß der Hinterleib dadurch am Ende schräg nach unten abgestutzt erscheint (Cryptopimpla, X'’enaeis, Collyria, Xaniopelma, Absyrtus, Synomelix). Bei vielen Ichneumoniden ist das letzte Bauchsegment _ } ganzrandig, bei anderen (zwecks Austritt des Bohrers) längsgeteilt, so daß der Bohrer im ersten Falle aus der eigentlichen Hinterleibs- spitze, im anderen Falle vor derselben entspringt (Bauchspalte). Hinter dem letzten Bauchsegment tritt, wie erwähnt, beim Weibchen der Bohrer (terebra) oder die Legeröhre hervor. Die eigent- liche weibliche Geschlechtsöffnung liegt an der Basis des Bohrers und ist vom Hypopygium bedeckt. Hier tritt das Ei oder das Ei- bündel zu Tage und hier wird der Penis des Männchens eingeführt. Neben dem Uterus, der direkt in den Bohrerkanal übergeht, münden nacheinander die Schmierdrüse und die Giftdrüse gleichfalls in. diesen Kanal. Die letztere ist nicht bei allen Ichneumoniden vorhanden, bei einigen, die „scharf stechen,“ indes recht groß (Protichneumon fusorius, Exochilum cireumflexum, Enicospilus Opheltes glaucopterus, Campoplex mixtus u. a.). 1 Der ganze Bohrer besteht aus 3 Teilen, nämlich 2“ beiden behaarten Bohrerklappen (valvulae) und dem eigentlichen Bohrer (terebra). Der‘Bohrer selbst setzt sich wieder aus 3 Teilen zusammen, nämlich 1 aus der (oben gelegenen) Stachelschiene und aus den beiden am Ende gezähnten Stachelgräten (spieulac).') Alle drei zusammen bilden eine Röhre, durch welche bei den meisten Ichneumoniden die Eier geschoben werden (Legeröhre). Eine Ausnahme bilden die Ichneumoniden, bei denen man ein Ei an der Basis des Bohrers hervorragen sieht oder die Eierbüschel tragen. In letzterem .Falle | hängen die Eier trauben- oder büschelförmig an einem strafien | ) S. hierüber die interessante Schrift von Dr. W. Pampel: Die weib- lichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden (Leipzig, Zool. Institut; 1913). 1% ee ee Be 5 —E n— ze N! F E abschüssiger Raum A A. abscissa prima etc. abseissula (radii) . acetabula. Aderast 2 Analklappen Analsegment . anguli. . annellus . . antennae anus Apex Tradi . ... apophysis ‚appendix radii Ink area . area angularis » basalis B SS UWYU Ss oo D > centralis coxalis . dentipara -. . . externa . interna . lateralis media 3 petiolaris . pleuralis _ postica ar area postmedia . » spiracularis . » superomedia areola (Flügel) _. areola (Mittelsegment) . areola juxtacoxalis ». posteroexterna . . » posterointermedia » posteromedia » spiraculifera . » superoexterna . Augen N Augenrand . . . B. Basalabschnitt (radius). . Basalader Ks Basalfeld Basalgrube . basis radi . Bauchfalte .. Bein Blöße Bohrer en Bohrerklappen Brachialader . . . Brachialzelle . . . De brachium Brackwespen . u) ana: The Entomological Code; Washington, 1912. .; Kr er ie a abi nn ar rd = nchcieenin« Ba TE ehe I rn 1 4 aan ut Dean da I Tre & > w “ a an 1 Fr AAN ra de 1" ar a an LES Wed 3 a Dr 2 > Zu . “ PR. I. D A a u Si re re N hs Y fl eh. rn Ans Braconiden . Brustschild . Brustseiten . Bürste . ; Bürstenplatten Calcaria . eallus . caput a carinae (dorsales)- cellula brachialis . » discocubitalis » diseoidalis » radialis . elypeolus. . elypeus - . collare collum costa costa coxalis » genalis » lateralis »_ oralis » pleuralis . costella . costula COXAa eubitus Deuteron Diskoidalzelle 5 Diskokubitalader . Diskokubitalzelle . . E: Ecken Endabschnitt (Fadıa DE epicnemia . . epipleurae . epistoma epomia E Facies Feldchen, glänzendes ; femur fenestrae. Fensterchen Ferse . flagellum Flankenfeld Flankenleiste Flügel Flügelbasis Flügelmal : Flügelschüppchen. frenum frons furca 49, 51, 57 66 "49, 57, 58 N Fin m rt. Fuß Fühler Fühlerwurzel. Gabel . . Gastrocölen gastrocoeli Geißel genae Gesicht Gesichtsbeule Gesichtshöcker . -. . - - Gesichtsränder . Giftdrüse Glutinien glutinii glymma . Glymmen Haarlocke . . . Haftläppchen . . Häkchen Halskragen Hinterfeld Hinterhaupt Hinterhauptsleiste Hinterkopf . Hinterleib Hinterrücken Hinterschildchen . Hinterstiel . Hinterwinkel . Hornflecke Humeralader Humeralflecke e humerus (mesonotum) humerus (Ader) Hüfte -:: Hüftfeld . Hüftleiste hypopygium “. a ren A Klauen Klauenglied Knie Kopf 2 2er Kopfsehild 72 = Kopfschildfurche Kopfschildgruben . . . Kubitalader ‘Kubitalquerader . . Kubitus Labium . labrum i Längsgruben (petiotus) Längskiele (Fühler) . Längskiel (Hinterleib) N Seite Längsleisten (Mittelsegment) . 47 Längsschwiele PER > 41 Bseröhre _. :... .. 68 linea oceipitalis $ 29 Luftlöcher . R AB: 64, 66 Luftlochfeld RER © lunulae . ». Be 67 M. - Maculae membranaceae 53 “ mandibulae SR 33 'maxillae . 34 . Medialader 5] Mediansegment 42 medius 31 Re RE 65 _ mesolceus ..42 mesonotum 39, 40 mesopleurae . . 41 Mesopleuren . 41 mesosternum ». 41 mesothorax 31.39 metanotum 45, 46 metapleurae . .. . . #8 Metapleuren 45 metatarsus 61 metathorax 38 Mittelader ; 31 "Mittelbrust . . . 37 Mittelbrustschild ul Mittelbrustseiten .. 88,41 Mittelfeld . 2.43 Mittelfurche 42 Mittelleib ar Mittelrücken 39, 40 Mittelsegment 38, 42 Mundleiste .2 30 Mundöffnung RE 32 N. Naht re: 38 Nebenaugen . re DEE Berlin... .0.20...2.57, 58 nervi spurii RE 2 049 nervus areolaris . RE 9) BBasahe, 2 .22.,:2,49, 5, » brachialis . ei enbifalis 22... % | » discocubitalis . . . . 49, 53 »° diseoidalis : 55 » medius.. . ARTE Ezuarallelus -.-.. ;:..49. 52 » recurrens . 49, 55, 57 ee ‚40 notum er 38 0. Oberkiefer .... . 33 BEErupme es, 33 oceiput 27 I 30 a2 1 DEE ART HER Sr EEE 2) DRNCHIIMT ae er rn.ara 0 Behr. ES Rn. 28 orhitae' faciales . u aM rl vr irontales Re EEE ne ne EN A Fer ee P. aD ee en a Parallelader 49, 52 Parapsılae ....1... u 0, 22240 Parspsideir 2 2. 9% 0° 48202 2.7.2288, 40 Parapsidenfurchen . . .... 40 DEBIerINSE. SH ae N Pensklappen. + ws 1201225 070 Penistomuam:. 2: 2 2 re petieası. Zen 6 Diannan N. ea erg A pleurae . . ee I plica (v en@ale): a postaneulus. =... 297.22 2 erh postannellus . . 3), 86 DOSCHEIBN Fe Rn ern RO) - postpetiolus 64, 65 pestseufellmm 27-272... 142 frenotamr a EBO proplenraen tee ee Erppleuren2 13 FE ERT Propodeums en 2 en ae Brosternmme ss ERENTO prothorax : 37, 38 Puelyallusı 2 280 er NEE Runktaugen 2 32: u, riyasars, 80 Pysum SW Ze er 0. Querkiel . . . EN Querleisten (Mittelsegment) SIEHT, = R. Radialader . 49, 50, 57 Radialfeld . 49, 50 Radialzelle . 49, 50 Taleula Hr RE radius. . 49,50, 57 Radiusabschnitt rd Badmsanhang.ı. re 200.2 2850 Tamelitezen ne RT er Ad Bandmalı 2 Fasz N TER TEHHAFUIUME en EETTAR Bene Huhler). = 27. 2 1.200087 BETRIEBENE RACE ED BUBEN. a LER ET Buckel Huekenfurchen ';».. Dei .0....39 Rückenkiele . . .* 65 Rücklaufende Ader(n = 49, 58, 55, 57 $. BERE BER TE SE a ET NZ, En er RE? | - S I rn Eee, < Das Re £ Seite Schaft . TR 34, 35 subeostä.-.. 2 ı= Scheitel...-....= .... 2, van. Sa le Subkostaldder Seheitellleeke rm. RB sulcus genalis . ns Scheitellinie: N. 1 rer, 2. giymmalis ne Schenkel ..99,.60:171 - » lateralis. Schenkelringe . . 59, 60 » medius ” nn = = “ 'sutura . - Schiene * . 9, 60 Schildehen. . . . A © T. Schildchenleisten . 41 Tarsus Schläfen . 29 Taster - Schmierdrüse 68 tegulae Schulter . 39 tempora . . Seuulterbeule 39 terebra -Schulterflecke 39 Tergit . Schwielen ( pronotum) - 39: .thorax a scopula re 59 thyridia . 6, scrobis basalis . 65 Thyridien 6 » freni 42 . tibia iR » frontalis . 30 trochantellus . | » läteralis. 65 trochanter . 2 scutellum 40 Tyloiden ; scutum 39 1 Segment. ; 63 Ba U. u - segmentum mediale 42 Unguieuli a 2 Seitenfeld . 46 unguis 3 Seitenfurche . : 41 ‚Unterkiefer = Seitengruben (frenum): 42 Unterlippe . ei Seitengrübchen 2.68 v a Seitenleiste. 43, 45 Veh z al Seitenleisten (petiolus) - 64 a a: Br a sinciput . RE 27 ae ee || speeulum 41 ariolen . a 1 spieulae . 68 en m Wi ze Spiegelzelle 53 % ‚rar 2) spiraculae . dB, 64 a ischild- a Sporen (Spörne) . 60 Es i i unaulae 56 ie er rustseiten = orderkopf Stachelgräten 63 v 2 ET, orderleib . Stachelschiene . 68 Vord dad Steiß = 68 Ir errandader 2 orderrandleisten stemmaticum 30 v 2 5 orderrücken sternauli 41 Sternit 63 W. sternum . 33 Wangen ... ». . Stiel 64 Wangenfurche . ee a Wangenleiste irn Stirngruben 30 Z. Stirnränder 30 Zügel . = Inhaltsübersicht. 1. Einleitung 2. Der Kopf 3. Die Brust 3 : 4. Die Flügel und Beine > 5. Der Hinterleib ; E 6. Alphabetisches Nepreiefnie der Yachnisrlien Ausdrücke E _ Über eine neue Milbe (Raphignathus pilispinus Gsm.). Von Fr. Goosmann, Bremen. (Mit 5 Figuren.) | Am 9. April 1917 fand ich bei Haßel (b. Rotenburg, Prov. ‚ Hannover) im Moose des Waldbodens einen Raphignathus, der sich wesentlich von R. piger (Sch.) unterscheidet. Während diese Milbe sich durch die großen, gekrümmten Haare auszeichnet, besitzt die hier beschriebene Milbe gerade, resp. nur sehr wenig gekrümmte Haare von einer durchschnittlichen Länge von 35 ı. In der oberen Hälfte sind sie gefiedert. Nur an den beiden längsten Körperborsten, die lateral an der breitesten Körperstelle stehen, ist eine Befiederung nicht "wahrnehmbar. Die Befiederung ist ziemlich kurz. In der Körperform gleicht unsere Milbe mehr dem R. clavatus (C. et F.) Berl. als dem R. piger (Sehr.). Wie jener, ist auch diese Milbe lang eiförmig. Das hintere Körperende ist etwas schärfer ein- gebogen, als wie Berlese bei der Vergleichsart abbildet (ef Berl., A. M. et Sc. Fase. XXII, Taf. 2.) Die Läuge des ganzen Tieres ohne Rostrum beträgt 375 ı; die größte Breite mißt 247,8 u Sie befindet sich am Abdomen kurz unter dem Cephalothorax. Die Farbe ‚des Tieres ist. zinnoberrot. Rückenseite: Nach der Konservierung in essigsaurem Glyzerin gewahrte ich die in Fig. 1 durch punktierte Linien angedeutete Felderung der chitinösen Haut. Zwischen den einzelnen Platten befinden sich schmale Säume weicherer Körperstellen. Die Einrich- Fig. 3 Fig. 5 5 & | er j , Er h r Zu ir Ba N al ra a 2 re Ss 7 Fe - ‚£ = e T- = , 1 h um EEE N REEL TREE IN WER ARSTER ANER- JRR” Sul we IE 5, BR re Be TE Eh > Fran © 76 tung ist wohl zum Zwecke der besseren Beweglichkeit entstanden. Der Cephalothorax zeigt diese Felderung nicht. Er sowohl, als auch die Platten des Abdomens besitzen aber die für Raph.‘ typische Schilderung, die derjenigen von R. claratus (C. et F.) Berl. am ähnlichsten ist (Fig. 2). Sechs- und fünfeckige Schilder wechseln | ab. Ihre Kanten entspringen stets aus den Ecken der benachbarten (ef Berl., loc. eit. Fig. 8). Die kleinen Felder sind glatt. Die Anordnung der Körperhaare ergibt sich aus Fig. 1. Auch die Unterseite der Milbe zeigt Schilderung, 5 aber N “nicht in der regelmäßigen Weise, wie Fig. 2 zeigt, durchgeführt ist. Die Coxae I u. II und die Coxae III u. IV sind nicht getrennt. Die Palpe (Fig. 3) hat eine Gesamtlänge von 159,6 u. Das 2. Glied trägt eine nackte Borste, ebenso die beiden folgenden Glieder. Der Digitus mobilis trägt am distalen Ende den 16,8 u langen Drei- zack, den Fig. 4 stärker vergrößert zeigt. Der Tarsus trägt außerdem noch 3 Borsten. Eine sitzt neben dem Dreizack, die beiden anderen sind der der Kralle zugekehrten Seite eingefügt. Die Kralle der Tibia, die noch eine kleine Nebenkralle trägt, mißt 33,6 1. . Die Mandibeln messen 126 y. Die Beine des Tieres sind mit Borsten besetzt, die teils glatt and teils gefiedert und an der Spitze gespalten sind (Fig, 5). Sie zeigen ebenfalls Schilderung. Ihre Maße sind folgende: | Länge des I. Beinpaares: 319,2 y. le er & =. 2 20,0 Bee 5 PIS Eine Identifizierung mit einer Koch’schen Art gelang nicht. Auf Grund der oben beschriebenen Körperhaare gebe ich der Milbe den Speziesnamen „pilispinus“. Type in meiner Sammlung. Bremen, den 20. 6. 1917. Zur Kenntnis einiger Thyas-Arten. Von F. Koenike. (Mit 30 Abbildungen.) Fam. Limnocharidae. Unterfam. Hydryphantinae. Gatt. Thyas ©. L. Koch. Bei einer Reihe von Thyas-Arten habe ich erkannt, daß die Geschlechter äußerlich sicher voneinander zu unterscheiden sind. Das Weibchen besitzt nämlich am Vorderende der Geschlechtsöffnung einen Stützkörper, der dem Männchen an gleicher Stelle mangelt; statt seiner besitzt das letztere in einigem Abstande vor dem Ge- ‚schlechtshofe ein poriges Chitinplättchen (Koenike 1912, S. 62). Da _ unter den mir zu Gebote stehenden Thyasstücken keine Abweichung _ von der vorstehenden Angabe angetroffen wird, so dürfte es sich empfehlen, der Erscheinurg den Wert eines kennzeichnenden Gattungsmerkmals zuzuerkennen. Ich fasse die Thyasmerkmale daher wie folgt zusammen: 'Körperfarbe rot. Oberhaut gekörnelt, zuweilen mit mehr oder minder deutlich hervortretenden Chitinplatten. Außer den 2 in Kapseln befindlichen Seitenaugen noch ein unpaares.-Mittelauge vorhanden. ‚Maxillarorgan meist mit deutlichem Rüssel; Mundöffnung an der Rüsselspitze (Mundscheibe). Maxillartaster mit kurzer Schere. Hüft- platten in 4 Gruppen gelagert. Beine reich mit Dornborsten aus- gestattet, an den Gliedenden in kreuzartiger Anordnung; keine Schwimmhaare; Sichelkrallen ohne Nebenhaken. * am Vorderende der Geschlechtsöffnung mit Stützkörper, 54 statt dessen in einigem Abstande vor dem Geschlechtshofe ein poriges Chitinplättchen auf- weisend. | | Th. dirempta Koen. (Fig. 1, 2.) Thyas dirempta Koenike 1912, S. 61-62. Fig. 1. Weibchen. Als größte Körperlänge wurden 1500 1. festgestellt.1) Die Körperfarbe dürfte von der bei Thyasarten bekannten nicht abweichen. Der Rumpfumriß ist bei Rückenansicht eiförmig, hinter dem Geschlechtshofe am breitesten, das Stirnende merklich verschmälert 1) Die nachfolgenden Maße beziehen sich auf ein Q dieser Größe. und etwas abgeflacht. Die harte Chitinverbindung zwischen der 2. | und 3. Hüftplatte ragt nicht als Schultereeke über den Körperr and vor. 3 ii ' Die Oberhaut zeigt eine dichte Körnelung, die in der Fläche sich dem Auge wie eine dachziegelig angeordnete Beschuppung. dar- bietet, doch nicht wie bei 7A. barbigera sechseckig erscheint. Am 3 | Quetschpräparat erkennt man dieselbe am Rande als flache rundliche Erhebungen von etwa 3 1 Höhe bei einer Breite von 8 » am Grunde Die Haut erweist sich als deutlich porig im Gebiete der Körnchen, °|| sicher bei 200maliger Vergrößerung erkennbar. Falls es nicht auf. einer Täuschung beruht, so sind die Poren in den Körnchen größer °|\ und deutlicher als in den Zwischenräumen der letzteren. Die Rücken- fläche weist 4 Längsreihen poriger Chitinschildchen auf, die wenig hervortreten und unbedeutender sind als bei T%. rivalis; das größte ist das erste in den beiden mittleren Reihen und liegt über dem 3 | Innenende der 3. Hüftplatte, es ist fast kreisrund mit einem Durch- ‚messer von 65 . Auf der hinteren Bauchfläche ist außer einigen kleineren noch ein 35 großer poriger Chitinfleck hinter dem || Geschlechtsfelde erwähnenswert (Koenike 1912, Fig. 1), 30—50 ı von | letzterem abgerückt; vor dem Geschlechtsfelde bemerkt man außer dem Stützkörper keine Chitinverhärtung. Die Hautdrüsenhöfe treten || wenig hervor. Die Porenmündung umgibt mitunter ein Chitinring, der vorn wesentlich kräftiger entwickelt ist, infolgedessen mondsichel- förmig erscheinend; an der vorgebogenen Seite der Chitinsichel be- merkt man eine porige Platte mit einem Haar. Die Stirnborsten sind am Grunde mäßig: stark, scharfspitzig endigend, nach vorn gerichtet a | und von geringer Länge (35 1 Die Augenkapseln er unmittelbar am Körperrande bei 400 M ai gegenseitigem Abstande. Die Länge einer Kapsel beträgt etwa 100 y, die Breite 70 u. Das unpaare Auge ist etwas über die hintere Riehtungelinte a der Doppelaugen hinaus nach hinten gerückt. Seine kreisrunde | ' Kapsel hat 35 p im Durchmesser und ist nicht wie bei Th. rivalis von einem porigen Chitinhofe eingeschlossen. Das Maxillarorgan mißt in der Länge 280 nn in der Breite 165 u. Der schwach abwärts gekrümmte Rüssel ist 90 x lang und hat am Grunde eine Breite von nahezu 100 u und daselbst eine Höhe von 110 x. Die Mundscheibe ist verhältnismäßig niedrig (30 1). Die beiden Ränder der oberen Rüsselwandung zeigen nicht die tiefe Ausbuchtung wie die der TA. rivalis. Die Maxillarplatte schließt |) hinten geradlinig ab. Bei gehobenem Hinterende des Maxillarorgans erscheint dasselbe ausgerandet; die abgerundeten Seitenecken daselbst N besitzen einen zapfenartigen Fortsatz (Fig. 1). Bei Seitenansicht zeigt das Maxillarorgan auf der Unterseite eine gekrümmte Randlinie, die im Gebiete des Rüssels sanft, am Hinterende bis zu dem erwähnten E j Eckfortsatze der Maxillarplatte "hinauf sehr kräftig gebogen ist. Die hinteren Fortsätze der oberen Wandung bieten sich dem Auge. bei Seitenansicht als minder kräftig dar als bei Rückenansicht. Der Kieferfühler mißt in der Länge reichlich 400 p, sein Vorder- glied 130 u; das verdünnte Hinterende des Grundgliedes ist vom nn un EEE ui ann a 7 — Vorderende der Kieferfühlergrube an von gleicher Länge des Sichel- R gliedes. Das am Grunde sehr breite Kieferfühlerhäutchen läuft scharf- spitzig aus und springt fast 50 p über den Grandteil des Sichelgliedes _ vor. Die Sichel ist nur am Innenende schwach gekrümmt, während das freie Ende vollkommen gerade und schlank zugespitzt ist; auf - beiden Flachseiten bemerkt man eine Reihe rundlicher Zähnchen, die am deutlichsten auf der Außenseite entwickelt sind. Das Grund- glied hat vorn eine Höhe von etwa 60 . und vor der Grube eine solche von reichlich 80 ı. Die Streckseitenränder im Gebiete der Grube springen gegen den vorderen Rand merklich zurück. Das - Grundglied ist deutlich feinporig; die Poren sind bei ungleicher ‚Diehtigkeit unregelmäßig angeordnet. Fig. 1. 3.98 Fig. 2. 53% Thyas dirempta Koen. 2. Fig. 1. Maxillarorgan. Fig. 2. Geschlechtsfeld. Der Maxillartaster reieht um ein geringes über das 3. Vorder- beinglied hinaus und mißt in der Länge 415 1, seine Glieder in der Reihenfolge vom ersten bis zum fünften sind 50, 65, 100, 160, 40 y lang. Seitlich ist die Palpe im 2. und 3. Gliede nur unwesentlich schwä- cher als das Vorderbein; die genannten Palpenabschnitte messen etwa 65 u; in der Höhe stimmen die 3 Grundglieder an den stärksten Stellen annähernd überein und übertreffen darin die Breite um !/,. - Der Scherenfortsatz des vorletzten Gliedes ist 30 u lang und an der Spitze dem Endgliede zugebogen. Das Grundglied besitzt wie in der Regel auf der Streckseite 2 hintereinander stehende Dornborsten ;- dieselben sind kurz und mäßig diek. Das 2. Glied hat auf der Streckseite meist kräftige und gefiederte Dornborsten. Der 3. Taster- abschnitt weist an der Streckseite 3 hintereinander stehende halb- lange feine Haare auf und dahinter eine Dornborste. Das Hüftplattengebiet reicht bis zum Stirnrande des Körpers und hat eine Länge von etwa 600 „u, im 3. Plattenpaare eine Breite von 850 » und im 4. eine solche von 900 u. Das 1. Plattenpaar nähert sich hinter dem Maxillarorgan in einem feinporigen Randsaume einander bis auf 80 u; der gegenseitige Abstand der beiden hinteren 80 Plattengruppen beträgt etwa 300 u. Die harte Chitinverbindung ? zwischen der 2. und 3. Platte weist in der Mitte eine schwache Ausbuchtung auf, dadurch die Gestalt eines rundlichen Doppelwulstes erhaltend; dieselbe springt im ganzen nur geringfügig vor und er- | reicht bei weitem den Körperrand nicht. Auf der vorderen Seitenecke der 1. Platte neben der Maxillarbucht bemerkt man ein halblanges 4 feines Haar und 2 Dornborsten mit undeutlicher Fiederung. Die Beine entsprechen durch ihre geringe Länge dem Gattungs- charakter. Bei einem 1300 » großen 2 stellte ich folgende Längen fest in der Reihenfolge vom Vorder- bis zum Hinterbein: 900, 1030, 1030, 1350 u. Das 5. Glied ist bei allen Gliedmaßen am längsten, 2; doch steht das 4. des Hinterbeins darin dem 5. nicht nach; diese | beiden Beinabschnitte messen je 330 x. Die Beine sind im ganzen von mäßiger Stärke; das Hinterbein ist als schlank zu bezeichnen, denn es nimmt von etwa 100 y Stärke auf 40 y ab. Abgesehen von 4 v den mit kurzen Härchen besetzten Fußenden, besteht die Bewehrung "4 der Gliedinaßen aus kurzen, mehr oder minder kräftigen Dornborsten; dis stärkeren Borsten weisen meist eine deutliche Fiederung auf. Die Kranzborsten der Gliedenden nehmen von der Beuge- nach der Streckseite hin an Länge ab und an Breite zu. In dem Maße wie die Länge dieser Borsten abnimmt, werden auch die Fiedern an Zahl i i geringer. Dies ist ein verläßliches Unterscheidungsmerkmal gegen- über der Th. barbigera Viets, bei der die Fiedern nicht nur an Zahl ab-, sondern an Stärke auffallend zunehmen. In Übereinstimmung mit den geringfügig verstärkten Fußenden ist die einfache Sichelkralle \ nur klein (35 —40 nu); am Grunde hat sie eine Breite von 8 u. Das Geschlechtsfeld liegt mit seinem Vorderende in der Richt- _ | linie der Hüftplattennähte der hinteren Plattengruppen, mit dem Stützkörper noch darüber hinausragend. Dasselbe hat ohne den vor- deren Stützkörper die ansehnliche Länge von 330 u; bei Weibchen von geringerer Körpergröße trifft man das Geschlechtsfeld auch ent- sprechend kleiner an. Das Vorderende der Klappe ist schwach ab- geschrägt, ihr Hinterende von außen her abgerundet. Der hintere Innenrand weist eine Ausbuchtung auf, die bei den geschlossenen Klappen am tiefsten erscheint. Der innere Klappenrand besitzt einen Basatz kurzer Borsten, die in der Ausbuchtung von vorn nach hinten allmählich länger werden. Jede Klappe zeigt hinten eine unfangreiche Erweiterung, die bei geschlossenen Klappen flach in der Gestalt erscheint; bei auseinander klaffenden Klappen erkennt man jedoch, daß wir‘s darin mit einem gebogenflächigen Anhang zu tun haben, der sich nach hinten und oben wölbt und offenbar eine Gelenkvorrich- , tung der Klappe darstellt (Fig. 2). Ein gleiches gilt von einem kleineren Fortsatz am Vorderende der Klappe, auf welchem der vordere Napf angebracht ist, der annähernd eine kreisförmige Gestalt und einen Durchmesser von 30 y. hat. Dieselbe Gestalt und Größe zeigt der vordere der beiden auf dem hinteren Klappenanhang befind- lichen Näpfe, während der hintere um ein geringes größer ist; dieser Napf ist bei geschlossenen Klappen genau nach hinten gerichtet, während er bei offenen mehr oder minder nach auswärts zeigt. Ob sl der in der Figur dargestellte Randborstenbesatz dieses Klappenanhangs in seiner höchsten Wölbung nach Zahl der Wirklichkeit entspricht, kann ich nicht angeben. Das Bi hat Kugelgestalt und einen Durch- messer von etwa 185 n. Der Abstand der Ausfuhröffnung des onen ist wesent- lich geringer als der vom Hinterrande des Körpers. Die Spaltöffnung hat eine Länge von 20 u. Ein geschlossener Chitinring ist nicht vorhanden, sondern an beiden Enden der Spaltöffnung befiodet sich ein Chitinbogen, der vorn besonders kräftig ist und an seiner vor- gebogenen Vorderseite einen rundlichen Vorsprung besitzt, der an- nähernd zur Hälfte unter den Chitinbogen greift. Die Länge des ganzen Hofes mit Vorsprung mißt 75 1. 5 Männchen. Außer an der geringern Körpergröße und einer stärkeren Ent- wicklung der Hautplättchen, welche Merkmale aus bekannten Gründen nicht als zuverlässiges Kennzeichen für das J' gelten können, erkennt man dasselbe sicher an einem kleinen Chitinschilde. Während nämlich ' das 2 nur hinter dem Geschlechtsfelde in geringem Abstande von diesem ein solches besitzt, hat das S' außer diesem auch ein gleich gelegenes vor dem Geschlechtshofe, dagegen mangelt dem g' der beim 2 unmittelbar am Vorderende der Geschlechtsöffnung befindliche Stützkörper. Das männliche Geschlechtsfeld mißt 200—250 y. und ist somit auch kürzer als beim 2. Das zuverlässigste Unter- - 'scheidungsmerkmal für das J' bleibt immerhin das Penisgerüst, von dessen Vorhandensein ich mich bei mehreren Stücken überzeugen konnte. Dasselbe hat eine Länge von 215 . Es weist im ganzen einen Bau auf wie dasjenige der Gattung Hydryphante.. Ein Ver- gleich mit dem des Hydryphantes ‚octoporus (Koenike 1904, Fig. 48) ergibt als hauptsächlichsten Unterschied, daß statt der von dem ‚ hintersten Bogen ausgehenden Spitze (sp) ein 30 x langer nach seinem freien Ende hin sich allmählich verdiekender Fortsatz vor- handen ist. Th. dirempta wurde außer auf Borkum (Prof. O. Schneider sammelte etwa 100 Stück) noch bei Bremen an 2 Stellen aufgefunden: in einem Wiesengraben in Oberneuland, und in einem Tümpel und Gräben bei Lesum. | ‘ Type in meiner Sammlung: Ppt. 1334. Die nächstverwandten Arten sind 7%. stolli und Th. barbigera. Auf die kanadische Form glaubte ich früher unsere europäische (Th. dirempta) beziehen zu können. Eine wiederholte eingehende Untersuchung hat indes das Ergebnis gehabt, daß die in Betracht kommenden Formen artlich voneinander zu trennen sind. Der kana- dischen Art mangeln die Porenschildehen der Haut, nur ist als äußerer Geschlechtsunterschied beim J' in 30 y. Entfernung vom Vorderende des Geschlechtshofes ein solches vorhanden, das indes infolge schwacher Chitinisierung leicht übersehen wird. Es fehlt ihr ferner die porige Haut. Maxillarorgan und Kieferfühler sind bei | ihr nennenswert kürzer: bei 7%. stol& SQ‘ beträgt die Länge des August 1918. XXIX, 6 Maxillarorgans 190 ı, bei T%. dirempta 3 260 11; die ed Maße der Kieferfühler sind 260 und 355 u. Dem Maxillarorgan der kanadischen Art fehlen zudem am Hinterrande der Maxillarplatte die ° Eckfortsätze. Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans hat *! einen geschlossenen, im ganzen schwach .chitinisierten Ring und mißt mit einem gleichfalls vorn vorhandenen Vorsprung nur 40 y beim g' Re bei Th. dirempta S' hingegen 70 ». Th. dirempta unterscheidet sich“ von T’h. barbigera außer einer geringern Körpergröße durch einen schlankeren Maxillartaster; derselbe hat beispielsweise beim J' jener Art im 3. Gliede eine Höhe von 75 ı, während derselbe bei TA. barbigera 3 100 u mißt. Die Mundscheibe ist von abweichender Größe, bei T’h. barbigera doppelt so groß wie bei Th. dirempta. Die letzte Hüftplatte ist bei jener Art nicht unwesentlich größer, sie mißt beim 3 der T’%. barbigera vom Innenende bis zur äußeren Ecke der Einlenkungsstelle des Hinterbeins 450 p, bei Th. dirempta g. nur ° 285 u. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal bieten die Kranzborsten der Beine, insbesondere die des Hinterbeins; dieselben nehmen zwar in gleicher Weise von der Beuge- nach der Streckseite hin an Länge °'! und Fiederung ab, dabei werden aber die Fiedern unterschiedlich °'| nach und nach auffallend stärker. Der männliche Geschlechtshof von Viets’ Art ist merklich länger; er mißt 300 j, bei meiner Art dagegen nur 225 . Bei den Weibchen ist der Unterschied merklich geringer. ° Viets’ Art besitzt einen geschlossenen Chitinring um die Ausfuhröffnung . des Exkretionsorgans, während die meinige am Vorder- und Hinter- ; ende je einen n Chitinbogen aufweist. Si Th. barbigera Viets. (Fig. 3 5.) Thyas barbigera Viets 1908, 8. 670—672. Mit 2 Texte. Bereits früher habe ich darauf hingewiesen, daß im Nymphen- °'' zustande der Wassermilben Geschlechtsunterschiede auftreten können || (Koenike 1892, S. 267 u. 1898, S. 300). Jetzt bin ich in der Lage, - einen weitern Fall zur Kenntnis zu bringen, der zeigt, daß in bezeich- netem Entwicklungszustande außer dem Größennnterschiede noch eine andere auffallende morphologische Abweichung vorliegt. Nach meiner ° || Überzeugung werden sich durch einschlägige Studien weitere ee ii Fälle ermitteln lassen. Von Piersig erhielt ich früher-für meine Sammlung eine N ymphe, angeblich von Th. venusta Koch, die ich neuerdings als die männliche - Nymphe zu Th. barbigera Viets erkannt habe. K. 'Viets, der es bekanutlich übernommen hat, die Wassermilbensammlung von Protzä im Königsberger Museum zu 'mustern, hat darunter eine Nymphe von Th. barbigera angetroffen, die ich als einen weiblichen Entwicklungs- I 1 zustand der Art anspreche. Die ausgewachsenen Tiere der Art | besitzen nach meinem Befunde ein Borstenmerkmal an den Beinen, das | ich in gleicher Weise bei keiner der mir zu Gebote stehenden Re || 1 arten feststellen konnte. Die Kranzborsten an den äußern Gliedenden” '' der Beine sind nämlich lang gefiedert, und die Fiedern nehmen von der Beugeseite aus an Zahl ab und an Länge und Breite ZU: wie es. a Br BE 2 = N u & Fig: 3 zeigt, welche das 3. Glied des- 3. rechtsseitigen Beins der weiblichen Nymphe darstellt. Bei den ausgewachsenen Milben ist 5 ‘die Zahl der Kranzborsten größer. In dieser eigenartigen Kranz- | borstenfiederung stimmen die beiden in Frage kommenden Thyas- _nymphen überein, woraufhin ich deren Gleichartigkeit glaube an- | nehmen zu dürfen. ' | | | | Fig. 3.- Fig. 4. : Fig. D. Th. barbigera Viets. as - Fig. 3. 3. Glied des rechtsseitigen Hinterbeins : f h der weiblichen Nymphe. 5 725 Fig. 4. Geschlechtshof der männlichen Nymphe. I: . Fig. 5. Geschlechtshof der weiblichen Nymphe. | = Es möge nun in Kürze die Angabe der Unterscheidu ngsmerk- | : " male der beiden in Betracht kommenden Jugendzustände folgen. 2 Männliche Nymphe. 52: Die Körpergröße beträgt 365 u. Ei Das nur 250 u lange -Hüftplattengebiet ist in der 2. und 3. Platte nahe zusammen gerückt; der gegenseitige Abstand beträgt | „nur 10». Ex RE: Der Gesehlechtshof erreicht die Richtlinie der Nähte in den . hinteren Plattengruppen nicht; derselbe schließt an beiden Enden ' jederseits mit einem etwa 15 » großen kreisrunden Napfe ab und _ mißt kaum 60 ı in der Länge. Die Geschlechtsklappen sind vorn schnabelartig ausgezogen und umgreifen auf der Außenseite den Vordernapf. Ihr Innenrand ist kräftig vorgebogen und der Außen- rand deutlich ausgebuchtet. Jener besitzt einige feine Härchen. Durch die Klappen größtenteils verdeckt, läßt sich noch eine schwächere Platte feststellen, die einen Vorder- mit einem Hinternapf verbindet. Über diesen Platten liegt in der Mitte des Geschlechtsfeldes ein verkehrtherzförmiges, 15 ı langes Chitinkörperchen. Unmittelbar hinter dem Geschlechtsfelde befindet sich ein winziges Poren plättchen (Fig. 4). Vor dem Geschlechtsfelde ließ sich kein solehes auffinden. Es ist indes nicht ausgeschlossen, daß auch da eins vorhanden ist, denn an der Stelle, wo sich ein solches vermuten läßt, ist beim Chitinskelett die Haut beschädigt. m rn En nn 6* 84 Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans ist 20 y vom Geschlechtsfelde entfernt; derselbe hat nahezu eine kreisrunde Gestalt und beträgt 30 p. im Durchmesser. Am Vorderrande desselben be- j merkt man einen Fortsatz. Weibliche Nymphe. Die Körperlänge mißt 1100 ı. Das bis.an den Stirnrand des Körpers reichende Haftplatten- Ä gebiet ist 500 ı lang und im 4. Plattenpaare 665 u breit. Der . geringste Abstand der 2. Platte von der dritten mißt 100. Das Geschlechtsfeld hat die gleiche Lage wie dasjenige der männlichen Nymphe. Die in der Lagerung nicht abweichenden Näpfe sind nicht unwesentlich größer;- sie haben in dem knopfartigen Teile eine Breite von 35 ı. beim Vordernapf und 30 ı. beim Hinternapf. Jener ist nach hinten und innen ausgezogen, dieser in ähnlicher Weise nach vorn. Die Geschlechtsklappen sind wesentlich länger und weichen insofern in der Gestalt ab, als sie am Vorderende weniger ausgezogen und auf der Außenseite minder ausgerandet sind. Eine Chitinplatte fehlt unter den Klappen. Inmitten des Geschlechtsfeldes bemerkt man unter der Haut ein 35 1 langes, verkehrtherzförmiges Chitin- gebilde, dem eine nach hinten gerichtete Chitinleiste aufliegt, an deren Hinterende 2 Muskelbündel befestigt sind, von denen je eins mit einem Hinternapf in Verbindung steht. In gleichem Abstande (etwa 35 j.) vor und hinter dem Geschlechts felde befindet sich je eine porige Platte (Fig. 5). Der Hof der Ausfuhröffuung des Exkretionsorgans ist 200 u vom Geschlechtsfelde entferut. Der Chitinring weist vorn eine Ver- breiterung auf und besitzt daselbst wie der des 7 einen knopfartigen Fortsatz. Wahrseheinlich handelt es sich bei derin Fig.127e auf Taf. 43 der Hydracarinen-Monographie von Piersig dargestellten Nymphe um den hier gekennzeichneten weiblichen Jugendzustand. Allerdings zeigt die Piersig’sche Abbildung in den Hüftplatten einen reichen Haar- besatz, welcher der von mir beschriebenen Nymphe fehlt. Th. vietsi Koen. N (Fig. 6-10.) | Thyas venusta Pier sig (part.) 1897 —1900, S. 400 bis 402. Taf. XLII, Big. 12Cb0n. Thyas vietsi Koenike 1914, S. 385 —387. Bereits früher fiel mir bei Fig. 127a und b auf Taf. 43 der Piersig’schen Wassermilben-Abhandlung, die beide dem 2 der TA. venusta C. L. Koch angehören sollen, die Abweichung in der Gestalt des Stirnendes des Rumpfes auf.. Da ich meine Fig. 37 in Brauer’s Süßwasserfauna (Heft 12, S. 33) nach Piersig anfertigte, so habe. ich aus den beiden angeführten Piersig’schen Abbildungen eine einheitliche hergestellt, die mit Fig. 127a im Hüftplatteugebiete und Geschlechts- felde und mit Fig. 127b im Stirnrande des Körpers übereinstimmt, ae L ü L . AL d Sy la Bu 8 BR: ri a b LIED, N n s = 0 " ER FE , e BEE = > us re . REIN Zu u as a en eis ne 85 während das Maxillarorgan nach einem mir von Piersig überwiesenen Stücke zu der Art eingefügt wurde. Neuerdings habe ich nun zweifellos erkannt, daß Piersig unter _ dem Namen T%. venusta 2 Arten miteinander vermengt hat, zu welchen ich zu verschiedenen Zeiten je einen Beleg von ihm erhalten habe, ‚von denen der eine mit Sicherheit auf Th. barbigera Viets bezogen .werden kann. Auf Taf. 43 gehören dieser Art die Fig. 127a u.h bestimmt und die in Fig. 127e dargestellte Nymphe wahrscheinlich an. Wenn eine der beiden Formen auf T’%h. venusta C. L. Koch zu beziehen wäre, so müßte es schon T7’R. dbardigera Viets sein, die indes im Stirnrande mit der Koch’schen Figur (Hft. 5, 18) nicht in Einklang zu bringen ist, welch letztere an besagter Stelle eine Einbuchtung sowie eine Abflachung vor den Augen vermissen läßt, während Piersig’s Fig. 127a den Viets’schen Angaben aufs genaueste- entspricht. Gegen die Gleichartigkeit spricht auch Koch’s Größenangabe neben der Abbildung, die durchaus zuverlässig zu sein scheint, da in andern nach zu prüfenden Fällen, beispielsweise Limnochares holosericea, Koch’s _ diesbezügliche Größendarstellungen der Wirklichkeit ent- sprechen. T’%. venusta ist nach Koch 3,5 mm lang, welehe Größe bei 7%. barbigera auch nicht annähernd festgestellt wurde. Da wir den Koch’schen Abbildungen, so mangelhaft sie auch infolge ihrer geringen Größe sind, bezüglich der Körpergestalt Vertrauen entgegen bringen können, so läßt sich unmöglich Piersig’s Fig. 127b auf Taf. 43 auf die in Rede stehende Koch’sche Art beziehen, da das Stirnende des Körpers vollständig abweicht. Die eigenartige Gestalt desselben, wie sie in Piersig’s bezeichneter Abbildung zur Anschauung kommt, zeigte auch das mir von ihm seinerzeit übersandte Stück, das dieselbe nicht einmal durch Kochen in Glyzerin verlor, wodurch die Chitinteile ihre Starrheit in der Regel einbüßen. Da diese Art meines Wissens unter einem anderen Namen nicht bekannt geworden ist, so habe ich sie nach dem erfolgreichen Wassermilbenforscher K. Viets benannt, Das mir von Piersig überwiesene Stück er Art ist ein J, über das hier noch einige ergänzende Angaben gemacht werden sollen. Männchen. Die Körperlänge mißt 1770 u, die größte Breite 1320 pn. Der Körperumriß entspricht den Angaben Piersig’s bei dem %, ausgenommen die Abweichungen, die er beobachtet haben will. Nach meiner Ansicht beziehen sich dieselben auf 7%. bardigera. Das kenn- zeichnende Stirnende der T’%. vietsö wird hervorgerufen. durch die Chitinverhärtung zwischen der 2. und 3. Hüftplatte, die, ausgehend von dem äußern Vorderrande der 3. Hüftplatte, sich nicht an die zweite anschließt, sondern allmählich an Starrheit verlierend in den, Körperrand übergeht (Kig:. 6). - Im Gegensatze zu Piersig’s Angabe ist die Oberhaut nicht mit erhabenen Papillen besetzt, sondern, wie er richtig sagt, netzartig gefeldert. Die unregelmäßig sechseckigen Maschen sind etwa 10 y 86 groß und in der Umrandung feinporig.) Die Unterhaut ist bei 300—400 maliger Vergrößerung deutlich erkennbar mit feinen Poren in unregelmäßiger Anordnung ausgestattet. Die Lagerung der Haut- drüsenhöfe wird für die Rückenfläche durch Piersig’s Bild (Fig. 127b) richtig wiedergegeben, doch habe ich die in derselben vermerkte | leiterartige Zeichnung bei dem mir zur Verfügung stehenden S' nicht |! ' feststellen können. Rund um die Drüsenhöfe und Haarpapillen fehlt die netzförmige Felderung der Oberhaut, oder dieselbe ist weit schwächer entwickelt, was in Piersig’s Fig. 127b auch angedeutet wird. Porige Oberhautplättehen, wie sie bei 7%. barbigera zu beobachten sind, fehlen der Th. vietsi völlig. Die Doppelaugen befinden sich am Stirnrande, in der en - 3 Augenlinse etwas vortretend. Der gegenseitige Abstand derselben beträgt 450 u. Die Augenkapsel mißt in der Länge 135». Die Augenfarbkörperchen liegen nebeneinander. Das 5. Auge befindet sich in der hinteren Richtlinie der Augenkapseln. Dasselbe gibt sich äußerlich als schwach chitinisiertes poriges Plättehen von fast kreisrunder Gestalt zu erkennen. Sein wi: Durchmesser. beträgt etwa 30 n.2) Das 380 ıı lange Maxillarorgan ist eigenartig der den über- aus kurzen stark abwärts gerichteten Rüssel (Piersig Taf. 43, Fig. 127g). Die apfelförmige Mundscheibe tritt daher bei Bauchansicht der Milbe vollständig zutage (Fig. 6). Es ist unwahrscheinlich, daß die Milbe das Maxillarorgan so weit über den Stirnrand vorschieben kann, wie es Koch bei seiner Art bildlich darstellt. Das wäre ein weiterer Punkt, weshalb sich diese Thyasart nicht auf dessen Art beziehen läßt. Der 400 ı lange Kieferfühler besitzt ein 85 y langes, am Grunde stark gekrümmtes Sichelglied. Das Grundglied hat vor der Grube eine beträchtliche Höhe. Das Kieferfühlerhäutehen ist dureh die gefranste Innenseite bemerkenswert (Fig. 7). Der Maxillartaster ist im 2. Gliede dünner als das Ve und die Höhe des Tasterabschnitts übertrifft die Breite nur um ein geringes. Die Länge der Glieder beträgt vom 2. bis zum fünften 4 | an der Beugeseite: 90, 125, 180, 50 x, an der Streckseite: 150, 135, 235 (eiuschließlich des "Scherenfortsatzes), 50 yu. Der Scheren- fortsatz ist im Gegensatz zu Piersig’s Angabe kaum von halber Endgliedlänge. Der Borstenbesatz der männlichen Palpe entspricht N im großen ganzen der bildlichen Darstellung Piersig’s (Fig. 127g), ° doch habe ich am Grundende auf der Streckseite des 4. Gliedes keine Borste beobachtet. Wie der Borstenbesatz von der Streekseite aus gesehen sich darstellt, zeigt meine Fig. 8. Das Hüftplattengebiet ist 915 u lang und im 4. Plattenpaare 3 1180 „breit. Die vorderen Plattengruppen haben hinter dem Maxillar- I) Piersig sagt (S. 401): »Der Rand einer jeden derselben ist kreuzförmig EB von ganz feinen Poren durchbrochen.“ Gemeint ist der Papillenrand. Was‘ P. mit seiner Angabe meint, ist mir nicht verständlich. ?) Piersig hat seine Angaben offenbar nach Th. barbigera a han dieser ist das Mittelauge größer und sein Außenrand erscheint infolge derberer Chitinisierung als Ring. D a a rss RE ee ne EN EEE 2 a E —— —— nn Orga n einen gegenseitigen Abstand von 115° p und die hinteren Platten- ıppen einen solchen von 350 x. Die Bekleidung der Hüftplatten eht aus kurzen feinen Haaren in mäßiger Auzahl (Fig. 6). £ ER & | 3 IE ’= #- En En os mt iR Dr Ku “ # er % en we: Rh Be 4 be 5 [3 N) EINE, Du “ir y T AR 1 % RN 2; wer d RR 007 « Fig. 7. 2 RN N knsiore ji VI > 1 W AZ, DRAN AZ N Fig. 10. - Fig. 9. Th. vietsi Koen. d'. Fig. 6. Bauchansicht. Fig. 7. Kieferfühler. Fig. 8. Linker Maxillartaster von der Streckseite gesehen. BANZ., Fig. 9. Geschlechtshof. El Fig.10. Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans. Die Beine sind von mittlerer Stärke und für eine Thyasart von ungewöhnlicher Länge;. vom Vorder- bis zum Hinterbein betragen ihre Maße: 1580, 1660, 1580, 2725 x. Das Hinterbein übertrifft WEITEN) Bo, aa u a u 1 ran 88 also den Körper in der Länge ganz wesentlich; das 3. Bein ist nicht e länger als das erste!) Die kranzförmig um das Außenende der Beinglieder stehenden Borsten werden nach der Streckseite hin kürzer Ei! und breiter; sie sind meist beiderseits gefiedert. In dem Längen- verhältnis der Borsten untereinander stimmt TR. vietsi mit Th. barbigera überein, jedoch bietet die Fiederung einen bemerkenswerten Unter- schied, indem bei der Vergleichsart die Fiedern bedeutend länger, ° breiter und geringer an Zahl sind, insbesondere haben die kürzeren Borsten jederseits nur eine ganz wesentlich verlängerte und verstärkte Fieder. Der Geschlechtshof hat die sewöhnköhe Lage, ist 370 y lang und hat bei völlig geöffneten Klappen hinten die gleiche Breite '} (Fig. 6). Bei fast geschlossenen Klappen?) erscheinen dieselben in }' ihrer ganzen Länge etwa von gleicher Breite. Die hintere Innenecke °!! ist unterschiedlich gegenüber der Vergleichsart nieht abgeschrägt, sondern merklich ausgezogen und infolgedessen der hintere Innenrand ausgeschweift. Diese Klappenecke sowie der Innenrand bis zu !/, seiner ganzen Strecke sind mit langen und mäßig starken Borsten besetzt, die nach vorn hin allmählich kürzer werden. Wo diese °!! Börstenbekleidung ihr Ende erreicht, beginnt eine Reihe winziger, nach rückwärts gekrümmter Borsten; während diese unmittelbar am Rande stehen, sind jene etwas vom Rande abgerückt und haben da ihren Platz gefnnden, wo die Porenfäche der Klappen beginnt. Vor und hinter dem Geschlechtshofe in einigem Abstande befindet sich ‚ein knopfartiges, nicht poriges Chitingebilde von Gesehleehtsnapfgröße (Fig. 9). Diese Gebilde dienen, wie man aufs deutlichste erkennt, E | dem Muskelansatze. Die 30 u lange Ausfuhröffnung des Hxkretionsorgans ist 330 u 4 | vom Geschlechtshofe entfernt und tritt nur wenig hervor. Nach dem || Aufhellen in Glyzerin erkennt man, daß die Öffnung von einem 80 u langen, verkehrteiförmigen Hofe umgeben ist, der sich aber von der | Bauchfläche im übrigen wenig abhebt. In der Mitte zwischen dem | Vorderrande der Platte und der Spaltöffnung ist ein punktförmiger, stärker chitinisierter Fleck, die Ansatzstelle zweier Muskelbündel‘ (Fig. 10). Diese Stelle entspricht derjenigen, wo G. Haller und R. v. Schaub bei Hydryphantes eine „praeanale Öffnung“ erkannt haben wollen (Haller 1882, S. 48. Taf. III, Fig. 4 u. 11). Ich habe diesen Befund einschließlich der Gattung Hydryphantes nirgends bestätigt gefunden, sondern es läßt sich daselbst meist eine mehr oder minder große, stärker chitinisierte Stelle wahrnehmen, die dem Muskelansatz dient. Ich kann in der Hinsicht die Darlegung Michael’s bei Panisus petrophilus (Mich.) nur bestätigen (Michael 1895, S. 186). Was die Artangehörigkeit der von Piersig als 7'’%k. venusta Ny. bezeichneten Milbe betrifft, so kann, wenn sie überhaupt einer der beiden !) Piersig’s Maßangaben bezüglich des 2 bleiben bedeutend hinter den | meinigen zurück. Nach dem Verhältnis seiner Maßzahlen untereinander muß E L ich annehmen, daß dieselben sich auf T’h. barbigera 2 beziehen. ?) Es gelang mir nicht, die Geschlechtsklappen einander weiter zu nad als Fig. 9 es darstellt. A a rn TE 89 in Betracht kommenden Arten angehört, nur 7%. barbigera in Frage kommen und zwar wegen des mit vorstehendem Rüssel ausgestatteten ı © Maxillarorgans (Piersig Taf. 43, Fig. 127e). ‘ Über die Artangehörigkeit der Piersig’schen Larve (Taf. 43, Fig. 127k) läßt sich auch nicht einmal vermutungsweise ein Urteil aussprechen. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1477, Th. pachystoma Koen. (Fig. 11—14.) Thyas pachystoma Koenike 1914, S. 383—385. Fig. 1, 2. Die Körperlänge beträgt etwa 2000 y. Der Körperumriß isteirund; Schulterecken sind nicht vorhanden, da die Hautverhärtung zwischen der 2. und 3. Hüftplatte den Körper- rand bei weitem nicht erreicht. Die Oberhaut ist dicht gekörnelt;. die Körnelung hebt sich am Körperrande bis zu 5 ab und läßt die Haut wie beschuppt ‘erscheinen. Bei Herstellung des Chitinskeletts durch Kochen in Glyzerin löst sich die Oberhaut ab. Die Unterhaut erweist sich als _ undeutlich fein liniiert; auch scheint dieselbe porig durchbrochen zu sein. Die Drüsenhöfe treten nur schwach hervor. Die beiden Augenpaare liegen am Stirnrande des Körpers und springen ein gutes Stück vor. Der gegenseitige Abstand mißt 585 1. Die Augenkapsel ist 160 u lang, 140 y breit und: in den Rändern kräftig chitinisiert;. die erhabenen dünnwandigen Stellen im Gebiete der Linsen sind von einer porig durchbrochenen Zone umgeben; die beiden Porenzonen stehen miteinander in Verbindung. Auf der Unter- seite ist die Kapsel breit spaltartig offen. Die Augenfarbkörper sind sehr klein und liegen unmittelbar schräg hintereinander. Das Mittel- auge liegt in der hinteren Richtlinie der Seitenaugen; es bietet sich dem Beobachter als Chitinring dar, da eine inmitten belegere kreis- förmige, 30 y. große Stelle weit schwächer chitinisiert ist als die 15 x breite Randzone. Die Mittelaugenkapsel ist an der Oberfläche fein und weitläufig gekörnelt. Das Maxillarorgan hat eine Länge von 345 ı und eine Breite von 195 u (in der Gegend des Vorderrandes der Palpengelenkgruben). Der Rüssel ist äußerst kurz und kräftig und auffallend stark abwärts gerichtet (Koenike 1914, Fig. 1); daher ist die verhältnismäßig große Mundscheibe auch bei Bauchansicht der Milbe sichtbar; sie zeigt sich so in apfelförmiger Gestalt von 90 ı Länge und 105 Mi Breite; sie ist vorn etwas schmäler als hinten. Vom Vorderrande der Mundscheibe aus erstreckt sich nach hinten in der, Mittellinie ein 60 u langer Spalt. Die ganze Fläche der Mundscheibe ist netz- artig gefeldert. Der enge Spalt der Mundscheibe setzt sich auf dem Rüssel noch eine Strecke fort, um sich dann ungewöhnlich stark zu erweitern (Fig. 11). Die Palpengelenkgruben fallen durch ihre kräftigen Muskel- ansatzzapfen auf. Das Fortsatzpaar der oberen Maxillarwandung ist von ansehnlicher Länge, während die der untern Wandung nur #) als winzige Höcker in die Erscheinung treten. Die untere Maxillar- #5) wandung ist hinten aufwärts gewölbt. N | Der 315 j lange Kieferfühler ist im Grundgliede sehr Kree E: und mit einem umfangreich vortretenden Kniehöcker ausgestattet (Fig. 12), doch springt derselbe auf der Außenseite des Grundgliedes nur geringfügig vor. Bei schwacher Vergrößerung erscheint die Außenseite des Kieferfühlers vor der Grube großporig, stärker = vergrößert löst sich indes jede scheinbare Porenöffuung in ein °) Sieb von winzigen Porenmündungen auf. Das Vorderglied‘ hat in der Sichel eine Länge von 80 u; dieselbe ist nur am Grunde schwach gebogen und besitzt auf der Außenseite eine Reihe schwacher Zähnchen. Das Kieferfühlerhäutchen ist von ansehnlicher Größe und zeigt _ namentlich auf der Innenseite ein fransenartig geschlitztes Aussehen. . | Th. pachystoma Koen. Fig. 11. Maxillarorgan. . s Fig. 12. Rechter Kieferfühier. Fig. 14. Fig. 13. Rechter Maxillartaster. Fig. 14. Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans. . a A, ner Bu fi Die Luftkammern haben eine Länge von etwa 205 y, von oben gesehen ein geradlinig ‚abgeschnittenes Vorder- und ein abgerundetes Hinterende (Fig. 11). Der Maxillartaster ist wesentlich dünner er das Vorderbein und rast über das 3. Glied desselben etwas :hinaus. Der 3. Taster- abschnitt ist bemerkenswerterweise am Außenende höher als am Innenende. Die Gliedlängen betragen vom 1. bis zum 5. Gliede an der Streckseite: 75, 150, 110, 250 (einschließlich des Scherenfort- satzes), 45 u; an ‚der Beugeseite: 55, 75, 90, 160, 45 p. Unweit des Vorderendes besitzt der vorletzte Tasterabschnitt auf der Innen- 3 m ge ee u m Pe: h ai) Te en He u ze u. | 2 i names > 2 nn nr eine mäßig starke Borste.e. Das 2. und 3. Glied sind an der Streck- und Außenseite ziemlich reich mit Borsten bekleidet; die Verteilung derselben auf der Außenseite zeigt Fig. 13; auf der Streck- seite bietet sich die Borstenbewehrung nach Zahl und Anordnung wie bei Th. vietsi dar (Fig. 8); in der Hauptsache stehen unter- ' schiedlich am Innenrande nieht 2, sondern 4 Borsten hintereinander. - Die Hüftplatten sind um eine Geschlechtshoflänge vom Stirnrande ‚des Körpers abgerückt. Das Hüftplattengebiet hat eine Länge von etwa 870 » und im letzten Plattenpaare eine Breite von 1170 x. Das 1. Plattenpaar ist hinten bis auf 105 ı zusammengerückt, das 2. und 3. Paar bis auf 65 u; der gegenseitige Abstand der beiden hinteren Plattengruppen mißt 380 ı. Die Hautverhärtung zwischen der 2. und 3. Platte hat bei dieser eine kräftig chitinisierte, rundlich ‚vorspringende Ecke und geht vorn in breitem Bogen nach der -2. Platte über, den Körperrand bei weitem nicht erreichend; der hintere Außenrand ist auf langer Strecke ausgebuchtet. Die Borstenbekleidung der Hüftplatten ist spärlich und wenig bemerkenswert. Die Körperlänge wird vom Hinterbeinpaar ein wenig übertroffen, während die übrigen nennenswert dahinter zurückbleiben; ihre Längen messen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 1500, 1620, 1620, 2200 x. Die Beindieke ist mäßig und nimmt nach dem Krallenende hin all mählich weiter ab. Die Krallen sind klein, die des Hinterbeins schwach gekrümmt und kleiner als die des Vorderbeins.. Die kranzförmig gestellten Borsten an den äußeren Beingliedenden nehmen von innen nach außen erheblich an Länge ab und an Breite zu, sie sind meist ‚kurz gefiedert. Der Geschlechtshof ist um seine halbe Länge von dem ersten Hüftplattenpaare abgerückt. Seine Länge mißt 360 u und seine Breite hinten bei geschlossenen Klappen 210 x. Die Platte ist in der vorderen Außenecke kräftig ausgezogen, den vorderen Napf auf der Außenseite umgreifend; hinten ist dieselbe im ganzen nach außen gebogen und infolgedessen ihr Innenrand daselbst ausgeschweift. Dieser gebogene Innenrand trägt ziemlich lange Borsten, während von dort an bis an die flach abgerundete Vorderrandsecke bei hinreichender Vergrößerung kurze nach hinten gekehrte Härchen zu bemerken sind. An den "beiden Enden der Geschlechtsöffnung findet sich je ein schwacher Stützkörper. Auffallenderweise bemerkt man in geringem Abstande von dem vorderen Stützkörper in der Mittellinie noch ein Chitingebilde (Koenike 1914, Fig. 2), sonst bei den Thyasarten das äußere Abzeichen des männlichen Geschlechts. Hinter dem Geschlechtsfelde liegt eine annähernd kreisrunde, undeutlich porige Chitinscheibe von etwa 60 y. Durchmesser. Ich traf bei 2 Weibchen anscheinend voll entwickelte Eier in Kugelgestalt an mit einem Durchmesser bis zu 215 y. Die Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans liegt etwa in der Mitte zwischen Geschlechtshof und Hinterrand des Körpers, jenem etwas näher. Die 35 p lange Spaltöffnung ist von einer kreisförmigen, anscheinend weichhäutigen Fläche umgeben und diese von einem porigen Ringe von 35 ıı Breite eingeschlossen, welchem ein umfang- reicher, dem Muskelansatze dienender Chitinknauf vorgelagert ist Pe { x fe ni ah a en A Se a A a la Kader AT u ur } 7 . > ee 3 x nr a SA) Das ca Bar Dal RN ET u \ RE BER rg 3 ? z > zn . a H = 92 EIER E: : (Fig. 14). Der Hof der Ausfuhröffnung tritt infolge seiner kräftigen 4 N Chitinisierung recht deutlich hervor. Er Männchen. A Mir ist nur 1 S bekannt geworden, das sehr viel kleiner ist als das 2; seine Körperlänge mißt 1320 u. Das Hüftplattengebiet ist 645 ı lang, das 2. und 3. Plattenpaar einander näher gerückt als beim 2. Die Beine sind verhältnismäßig länger; das Hinterbein hat eine Länge von 1575 u. Der Geschlechtshof ist bei gleicher ° Gestalt merklich kürzer; er mißt 270 » Durch den Besitz eines Penisgerüstes ist das hier zu kennzeichnende Stück als J' erkannt worden. i Bei Bremen fand ich die Art an 2 Stellen: in einem Tampel 4 im Neuenlander Felde und in einem Tümpel bei Warturm je °” 1 2 und1g. K. Knauthe sammelte im Okt. 1894 in einem Pass IL bei Schlaupitz in Schlesien 3 £2. u Type in meiner Sammlung: Ppt. 1486 @). Th. oblonga (Koen.) (Fig. in Ä Zschokkea oblonga Koenike 1892, S. 321— 323. Fig. 1,2. ehe Die Körperlänge mißt 1050 », die größte Breite 750 x. Der Körperumriß ist länglichrund; am Hinterende des Bumpfes befindet sich jederseits eine flache Ausbuchtung. Die Oberhaut zeigt eine dichte Körnelung, die am Körperrande sich nur äußerst wenig abhebt. Bei etwa 200 maliger Vergrößerung läßt schon ein Trockensystem eine porige Durchbreehung der Haut- Er körnelchen in unregelmäßiger Verteilung deutlich erkennen. Die Drüsenhöfe sind wenig entwickelt, Hautplatten fehlen völlig. ei Die randständigen Augenkapseln sind 300 p. voneinander entfernt. Die durch die Körnelchen auf der Körperhaut hervorgerufene netz- artige Felderung ist auch auf den Augenkapseln sichtbar, doch ist ‚sie-hier bei weitem winziger. Die Augenkapseln weisen bei einer Breite von 50 u eine Länge von 65 1. auf und sind länglichrund im Umriß. Die beiden schwarzen Augenfarbkörper eines Doppelauges sind annähernd gleich groß.- Das Mittelauge ist um ein geringes hinter die Richtlinie des Hinterrandes der Seitenaugen gerückt. Dasselbe hat eine rundliche Gestalt und ist von nur geringer Größe. Das -Maxillarorgan ist 165 » lang und 150 y breit; hinten erreicht es eine beträchtliche Höhe (155 y). Seine Seitenränder sind gleichlaufend. Der Rüssel ist sehr kurz, er ragt nicht über den Vorderrand des Maxillarorgans hinaus. Die Palpengelenkgruben erscheinen durch das Zurücktreten des Rüssels weit nach vorn gerückt. Die untere Maxillarwand tritt an den Seiten stark bauchig vor, während sie in der Mitte eine Längs- furche besitzt. Hinten schließt die untere Maxillarwand mit einem breiten, sehr kurzen und nicht porigen Flächenfortsatz ab, dessen nah ar et ae Fe?" rl he Tan zu de Zn Zn SEE Ze a EN Mn Er y > > - r a Rz u 93 Eeken zahnartig vorspringen; wir haben .es darin mit dem unteren Fortsatzpaar zu tun. Bei Seitenansicht erweisen sich die oberen Fortsätze als von doppelter Länge der unteren. Der 230 y lange Kieferfühler weist wie das Maxillarorgan einen gedrungenen Bau auf, allerdings nicht in dem Sichelgliede, sondern nur in dem Grundgliede, das eiu ungemein kräftiges Knie besitzt, welches auffallend weit nach hinten gerückt ist, dadurch dem Hinter-. ende eine fußförmige Gestalt verleihend. Die Streckseitenansicht des Kieferfühlers läßt erkeunen, daß das Knie auch nach beiden Seiten hin stark wulstig vorsteht. Die Kieferfühlergrube ist um die Hälfte . des vorderen Streckseitenrandes länger als dieser. Bemerkenswerter- weise treten beide Ränder der Grube bedeutend gegenüber dem vorderen treckseitenrande zurück. Das Kieferfühlerhäutchen hat etwa die halbe Länge der Sichel des Vordergliedes und eine dreieckige Gestalt, doch stehen seine Seiten bogig vor. | Fig. 16. Fig. 17. Th. oblonga (Koen.) 2. ‚Fig. 15. Linker Maxillartaster. Fig. 16. Die 3 Grundglieder der linken Palpe in Streckseitenansicht. Fig. 17. Geschlechtshof. Die Luftkammern haben die bekannte Sförmige Gestalt und eine Länge von 115 y. Der Maxillartaster hat bei Beugeseitenansicht die gleiche Stärke wie das kräftige Vorderbein im 2. Gliede; bei Seitenansicht zeigt derselbe einen fast ebenso gedrungenen Bau (Fig. 15) wie derjenige einiger Hydryphantes-Arten. Die Tasterlänge beträgt (in der seitlichen Mittellinie gemessen) 365 1, die der einzelnen Glieder an der Streck- seite 40, 145, 85, 160 (mit Scherenfortsatz), 55 u. Der 30 ı. lange Scherenfortsatz ist dem Endgliede sanft zugebogen. Dem Grundgliede mangelt auf der Innenseite ein vorspringender Gelenkwulst. Dasselbe besitzt auf der Streckseite 2 dicht nebeneinander stehende Dornborsten. Auf gleicher Seite der beiden nächsten Tasterabschnitte lassen sich 2 durchlaufende Längsreihen nicht genau hintereinander stehender, zum Teil schwach gefiederter Dornborsten feststellen (Fig. 16). "Das, vorletzte Glied besitzt nahe dem Außenrande 2 Beugeseiten- und ‚eine? Streckseitenborste und das Endglied je eine anliegende Beugeseiten- und Streckseitenborste. 3 Das 500 p lange Hüftplattengebiet erreicht den Stirnrand des Körpers nicht. Seine Breite beträgt in den hinteren Plattengruppen 3 630 u. Das 1. Plattenpaar weist hinter der Maxillarbucht einen ungewöhnlich großen gegenseitigen Abstand (100 x) auf; auch die Entfernung der 2. Platte von der dritten ist beträchtlich, an der schmalsten Stelle 65 u. Die Hautverhärtung zwischen diesen beiden Platten verbindet nicht, wie es gewöhnlich der Fall ist, die letzt- *# erwähnten Platten, sondern von der 3. Platte rundbogig "ausgehend, Ei erstreckt sie sich, stets schwächer werdend, weit nach vorn und außen, sich allmählich im Körperraude verlierend. "Die beiden hinteren Platten- 2 ‘gruppen ‘sind recht weit auseinander gerückt (180 u). Die letzte Platte hat etwa in der Mitte des Hinterrandes — etwas mehr nach vorn — einen rundeckigen Vorsprung. Die Borstenausstattung der Hüftplatten ist spärlich. 3 Die Beine sind kurz und kräftig. Ihre Länge mißt vom ee 3 bis zum Hinterbein: 615, 645, 645, 865 x. Die 2 hinteren Paare nehmen nach den freien hin cn. an Dieke ab als die 2 vorderen. Dem Vorderbein mangelt am Grundende die Kniekung, wie sie beispielsweise der 7%. thori Walt. eigen ist. Die Borstenbewehrung der Beine besteht in der Hauptsache aus Dornen, die vielfach beider- seits kurz gefiedert sind, insonderheit die an den Gliedenden in kranz- artiger Stellung stehenden. Die einfache Sichelkralle ist an allen 78 Beinen von geringer Größe. . | | Das Geschlechtsfeld erreicht im Vorderende die Richtligie der beiden Nähte der hinteren Hüftplattengruppen. Seine Länge mißt 73 250 u, die hintere Breite beträgt 130 p,: die vordere 85 p. Bei °3) geschlossenen Klappen, deren Innenrand gebogen ist, erscheint dieser "4 gerade und der Außenrand sehr schwach gebogen; liegen jedoch beide Ränder in gleicher Ebene, so verhält sich die Sache umgekehrt, doch mit dem Unterschiede, daß der Innenrand dann eine starke ° Krümmung zeigt. Der Innenrand besitzt an beiden Enden einige Borsten, die durch ihre nach hinten gerichtete Krümmung auffallen. Auch der Außenrand weist ein paar Haare auf (Fig. 17). Bei ° geschlossenen Klappen springen diese in der Mitte des Hinterrandes eckig vor. Jederseits dieser Ecken ist ein Napf: alle 4 Näpfe am Hinterende liegen gereiht nebeneinander und sind von gleicher Größe. Die Näpfe am Vorderende des Geschlechtsfeldes sind kaum kleiner als dieam Hinterende Ein Stützkörperam Vorderende der Geschlechts- öffnung ließ sich auffallenderweise nicht auffinden, möglicherweise ist derselbe bei Herstellung des Chitinskeletts verloren gegangen. Um eine Geschlechtshofbreite hinter dem äußeren Gevk[ech pr | liegt eine feinporige längliche Chitinplatte (Fig. 17). | a Das hier eingehend beschriebene ? wurde von F, Zschokke i m#1 einem Bache am Plasseckenpaß erbeutet. ai Type in meiner Sammlung: Ppt. 1158. N u DE en RT ee ‘Veranlassung zu dieser eingehenden Beschreibung meiner 1892 e Bekannt gegebenen Art war der Umstand, daß Dr. Walter mir eine Thyasart, Th. koenikei Walt., aus dem Sarekgebirge, Schweden, (Nr. 129 seiner Präparatensammlung)- mit der Aufforderung zusandte, zu prüfen, ob es sich darin um 7’. oblonga (Koen.) handle. Trotz der Verschiedenheit im Geschlecht (in Walter’s Stück handelt es sich _ um ein J') ist die überaus nahe Verwandtschaft beider in Frage ‚kommenden Arten in der Tat auffallend und es ist daber zu verstehen, ‘wenn Walter bei seiner Sarek-Thyas geneigt ist, dieselbe auf die - Rhätikon-Thyas (Th. oblonga) zu beziehen. Übrigens bieten diese verwandtschaftlich nahestehenden Thyasformen für den Zoogeographen ‚ein willkommenes Beispiel. Die alpine I’. oblonga bewohnt als ‘stenotherme Art einen Gebirgsbach, während wir es in der Sarek-Thyas als Sumpfbewohnerin mit einer eurythermen Wassermilbe zu tun haben. Die Gliedmaßen weisen dementsprechend in die Augen fallende Abweichungen auf. Während nämlich die Gebirgsbachmilbe kurze Beine und Palpen von gedrungenem Bau besitzt, verfügt die Sumpf- milbe über verhältnismäßig sehr viel längere und dünnere Gliedmaßen. Th. palustris Koen. (Fig. 18, 19.) Thyas palustris Koenike 1912, S. 62—63. Fig. 2 Männchen. Die Körperlänge mißt reichlich 1000 x. Der Körperumriß ist langeiförmig; Schulterecken fehlen. Die Oberhaut ist mit flachrundlichen Körnchen besetzt, dieselbe beschuppt erscheinen lassend; am Körperrande läßt sich deren Höhe mit 2—3 u ermitteln; ihr Durchmesser beträgt 15 x. Die Haut- drüsenhöfe sind sehr schwach entwickelt; dieselben bestehen aus einem meist länglichrunden Ringe, der auf einer Seite dünner und offen ist; dem Ringe angelagert ist eine kleine rundliche Haarplatte mit einem mehr oder minder langen feinen Haar. Am Chitinskelett erkennt man zahlreiche Plättchen, die am meisten auf der vorderen Rückenfläche hervortreten; besonders erwähnenswert ist je ein solches Plättchen vor und hinter dem Geschlechtsfelde; das hinten gelegene besitzt einen Fortsatz (Koenike 1912, Fig. 2); sämtliche Plättchen sind porig, nieht siebporig. Das Stirnborstenpaar ist 200 a ausein- ander gerückt; seine Höcker liegen unter dem Körperrande; die Borsten sind fein und ragen nur wenig über den Stirnrand vor. Die beiden Doppelaugen liegen am vorderen Seitenrande des Körpers und haben einen gegenseitigen Abstand von fast 300 u. Die Augenkapseln sind nahezu kreisförmig im Umriß; ihr Längen- und Breitendurchmesser beträgt 65 u; ein Vorsprung fehlt ihnen am Vorderrande. Das kreisrunde 15 » im Durchmesser betragende Mittelauge liegt inmitten einer porigen Platte von Augenkapselgröße. Das Maxillarorgan mißt in der Länge 195 und in der Breite 125 u. Der 60 u lange Rüssel hat am Grunde eine Breite von 70 u. Vu un IT aa nn ar a Eee ae A > nn, ar Be Rd nn A Erd nd ee az 2 Da da 1 ET aan Bank a u 96 und eine Höhe von 80. Die Mundscheibe ist 35 hoch, Der | Rüssel ist wie bei T’h. dirempta abwärts gerichtet und zwar derart, daß bei Seitenansicht sein unterer Rand mit dem der Maxillarplatte eine kräftig gekrümmte S-Linie bildet. Die beiden oberen Ränder der Rüsselwand weisen am Rüsselgrunde eine flache Ausbuchtung auf (Fig. 18). Die untere Maxillarwand schließt hinten sehr breit und flach gerundet ab und sendet einen sehr kurzen, gleichfalls. lach Ä rundlich abschließenden Flächenfortsatz aus. Fig. 18. Fig. n Th. palustris Koen. g'. Fig. 18. Maxillarorgan. Fig. 19. Die beiden rechtsseitigen ee Der Kieferfühler mißt in der Länge 260 u, das Vorderglied 65 p, .das verdünnte Hinterende des Grundgliedes vom Vorderende I der Grube an 100 u. Die Beugeseite des Grundgliedes springt gegen- über dem Vorderende der Grube kräftig knieartig vor und hat hier eine Höhe von 170 1. Die Sichel des Vordergliedes weist nahe dm | Grundteile eine nicht unerhebliche mau auf, während ihr freies Ende fast gerade ist. Der Maxillartaster mißt in der Länge 290 y nad seine Glieder vom ersten bis zum fünften: 45, 60, 55, 100, 30 u. Seine Gestalt ist verhältnismäßig schlank, die Höhe der einzelnen Glieder mißt in der angegebenen Reihenfolge: 55, 60, 55, 35 (in der Mitte) und 15 u. Der Scherenfortsatz des vorletzten Tasterabschnitts hat unge- fähr ?/, Länge des Endgliedes und ist am Grunde von ansehnlicher Stärke. Der Borstenbesatz der Palpe ist recht spärlich; die Streck- seite des 2. Gliedes besitzt 4 Borsten, von denen je 2 nebeneinander stehen; von dem vorderen Paare ist die innere etwas verlängert, die 3 übrigen sind kurze gefiederte Dornborsten. Der 3. Tasterab- schnitt hat auf gleicher Seite 3 im Dreieck angeordnete Borsten, 2 davon stehen vorn nebeneinander und sind halblang und fein. Das Hüftplattengebiet bleibt ein beträchtliches Stück vom Stirn- rande entfernt; es hat eine Länge von 480 1; im 3. und 4. Platten- paare zeigt es eine gleiche und größte Breite (600 ı). Das erste Plattenpaar hat hinten einen 50 y. großen gegenseitiger Abstand, das 97 dritte einen solehen von 165 tw. Die Entfernung einer vorderen Platten- gruppe von einer hinteren kommt an der schmalsten Stelle der geringsten Entfernung des 1. Plattenpaares voneinander gleich (50 1); innen und besonders außen ist dieselbe nennenswert größer, außen 100 x. Hier sind die in Rede stehenden Plattengruppen durch eine eigenartige Hautverhärtung miteinander verbunden; dieselbe hebt sich breitrundlich von der Körperhaut ab und zeigt in der Mitte eine deutliche Ausbuchtung (Fig. 19); sie ist nur schwach chitinisiert und erreicht bei weitem den Körperrand nieht. Die Gestalt der Hüftplatten bietet keine Artunterschiede von Belang. Die Borsten- ausstattung derselben ist gering, insbesondere möge darauf hingewiesen werden, daß auf der breitvorspringenden rundlichen Eeke am Vorder- rande der 1. Platte keine Borste erkannt wurde. Die Beine sind sehr kurz, das Hinterbein als das längste bleibt nicht unwesentlich hinter der Körperlänge zurück, es mißt nur 780 u. Sämtliche Gliedmaßen sind von schwächlichem Bau und - haben kleine Sichelkrallen, deren Länge beispielsweise am Hinterbein 30 u beträgt; sie weisen nur an der Spitze eine kräftige Krümmung auf. Die Kranzborsten an den Gliedenden, insbesondere die des Hinterbeins sind mäßig lang und stark; sie nehmen von der Beuge- ‚seite an an Länge ab und sind vereinzelt kurz gefiedert. ' Das Geschlechtsfeld bleibt in seinem Vorderende ein ansehnliches Stück hinter der Richtlinie der Nähte der hinteren Plattengruppen zurück und ragt 115 ;. über das Hüftplattengebiet hinaus. Es mißt in der Länge 200 1, in der Breite 150 j., die Geschlechtsklappen in der Länge reichlich 200 x. und in der Breite 75 x. Vorn ist dieselbe merklich schmäler; an den beiden Enden zeigt sie eine derartige Abschrägurg, daß ihr Innenrand dadurch eine bedeutende Verkürzung erfährt. Eine Ausrandung mangelt der Klappe. Ihr Außenrand besitzt in seinem hinteren Teile einen deutlichen rundbogigen Vor- sprung (Koenike 1912, Fig. 2). Der Innenrand läßt trotz sorgfältiger Musterung keinen Haarbesatz erkennen. Die 6 Geschlechtsnäpfe weisen die übliche Lage auf, vorn 2, hinten 4; der hinterste Napf ist bei geschlossenen Klappen stark nach auswärts gerückt. Das der Beschreibung zugrunde liegende 3‘ wurde als solches durch Auf- finden eines Penisgerüstes erkannt. Aeußerlich weist sich dasselbe als zu diesem Geschlechte gehörend aus durch das vorn von dem Geschlechtshofe abgerückte porige Schildchen. Die Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans ist weiter vom Hinter- rande des Körpers als vom Geschlechtshofe entfernt. Die Spaltöffnung hat eine Länge von 15 u und erfährt an beiden Enden eine Abgren- zung durch je einen querliegenden Chitinbogen. - Dem vorderen Chitin- bogen ist seiner ganzen Länge nach ein massiges poriges Chitinstück vorgelagert, das eine feste Verbindung mit jenem aufweist. Der Beschreibung liegt 1 5 zugrunde, gesammelt von dem Iehthyologen K. Knauthe in einem Sumpfe bei Schlaupitz in Schlesien (Mai 1894). Type in meiner Sammlung: Ppt. 1332. August 1918. XXIX, 7 98 Th. palustris ist der Th. rivalis Koen. am nächsten verwandt, 3 doch artlich gut davon zu unterscheiden. Abgesehen von zahlreichen ° ; belanglosen Abweichungen sprechen insonderheit diejenigen. dafür, welche sich darbieten in den Augenkapseln, dem Maxillarorgan, der 4 Hautverhärtung zwischen der vorderen und hinteren Pe E des Hüftplattengebiets und dem Geschlechtsfild. Th. rivalis Koen. (Fig. 20, 21.): Thyas rivalis Koenike 1912, 8. 63—65. Re Männchen. Die Körpergröße mißt ungefähr 750 y. In der Körperfarbe weicht Th. rivalis nicht von den andern 4 Thyasarten ab. Der Körperumriß ist bei Rückenansicht länglichrund, das Stire- ende abgeflacht. Die Haut zeigt eine dachziegelartig angeordnete Körnelung; die Körnelchen sind sehr flach, am Grunde 10 y breit und nur bei starker Vergrößerung als schwache Erhebungen (etwa 1—2 1) erkennbar; sie bieten sich in der Fläche nicht wie bei T’h. barbigera Viets in sechseckiger Gestalt dar. Die Hautdrüsenhöfe treten auch beim Chitinskelett nur wenig hervor, die Drüsenmündungen sind von einem 'schwachen, meist länglichranden, nicht porigen Chitinringe umgeben; daneben findet sich ein kleines Plättehen mit einem feinen Haar. Auf der Rückenfläche liegen wie bei T’h. barbigera 4 Reihen Plättehen; diese zeigen eine sehr schwache Entwicklung und sind nur am Chitin- skelett wahrzunehmen; die beiden inneren Reihen dieser 'Sehildehen beginnen unmittelbar hinter dem Mittelauge; jede Reihe enthält 6 Plättchen, welehe mehr oder minder länglichrund sind, meist von der Gıöße eines Doppelauges; das 1. Schildpaar dieser beiden Reihen hat einen Abstand von 35 pn; nach hinten hin gehen die Reihen etwas auseinander, doch ist das 4. Paar aus der Reihe näher zu- sammen gerückt als das erste. Die beiden Außenseiten, die hinter den Doppelaugen beginnen, und deren 1. Vorderschild mit dem der Inneu- reihe eine geradlinige Querreihe bildet, sind von geringer Größe und | Zahl (4 in jeder Reihe). Sämtliche Plättehen sind siebporig, die feinen Porenöffnungen in Gruppen von 2—5 angeordnet. Drüsen- mündungen und Haarplättchen fehlen in den Schildehen, doch liegt zwischen den 2 ersten außerhalb der Reihe ein Haarplättehen, das ° von einem porigen Hofe umgeben ist. 2 ähnliche Haarplättehen oder -höckerchen befinden sich auf der Innenseite eines jeden Doppelauges hintereinander, um etwas mehr als eine halbe Doppelaugenbreite voneinander. Auf der Bauchseite sind außer einem Schildehen hinter der Gelenkstelle des Hinterbeins 2 in der Mittellinie vor und hiuter dem Geschlechtsfelde gelegene Schildchen besonders erwähnenswert (Koenike 1912, Fig. 3). Die beiden Stirnborsten sind 130 p von- einander entfernt; ihre Höckerchen liegen am Stirnrande, etwas von diesem abgerückt: die Borsten sind 35 „ lang, am Grunde ziemlich ; stark und scharfspitzig auslaufend. —— nn A ee ee ern ee j 99 Die beiden Ba kokäniehn sind bei einem gegenseitigen Abstande _ von 230 u etwas vom Körperrande entfernt; dieselben haben vorn innen einen rundlichen Vorsprung, sind 80 y lang und 55 y breit. "Die erste Augenlinse befindet sich ungefähr in der Mitte der Kapsel, die zweite am Hinterende derselben. Die Augenfarbkörper sind rot und umschließen die vordere Linse vollständig, während die hintere nur vorn davon berührt wird. Das nahezu kreisrunde, im Durchmesser 20 j. betragende Mittel- E auge liegt in der Mitte einer kreisförmigen Porenplatte von 60 un Durchmesser, deren Rand unregelmäßig wellig und höckerig ist. Sie ragt nur um ein geringes über die hintere Richtlinie der beiden Augenpaare nach vorn vor. Fig. 20. | Fig. 21. Th. rivalis Koen. g Fig. 20. Maxillarorgan. Fig. 21. Die beiden rechtsseitigen Hüftplattengruppen. Das Maxillarorgan mißt in der Länge 195 ı. und vorn in den abgerundeten Ecken am Grande des .Rüssels ia der Breite 105 x. Der Rüssel ist schwach abwärts gerichtet, kurz (55 p) und sehr kräftig, am Grunde 70 1 breit und 75 hoch. Die Mundscheibe hat eine Höhe voa 35 u. Die beiden oberen Ränder der Rüsselwandung weisen eine ungemein tiefe Ausbuchtung auf, die sich bemerkens- werterweise. sehr weit nach vorn erstreckt (Fig. 20). Die untere Maxillarwand schließt hinten einschließlich eines recht kurzen Flächen- fortsatzes rundbogig ab und besitzt seitlich je eine flache Ausbuchtung. Das Maxillarorgan zeigt bei Saitenansicht an der Unterseite in Längs- richtung eine Randlinie, die im Gebiete des Rüssels ein wenig abwärts und hinten aufwärts und wieder auf sehr kurzer Strecke abwärts gekrümmt ist; der mittlere Teil erweist sich auf sehr langer Strecke als gerade. Der Kieferfühler mißt in der Länge 250 ı, das Vorderglied 65 x, das verdüante Hinterende des Grandgliedes vom Vorderende der Grube an 90 ı, das sehr spitz auslaufende und dem Vordergliede zugebogene Kieferfühlerhäutchen in seinem frei überstehenden Teile 7* 100 30 p. Die Sichel des Vordergliedes zeigt wenig Krümmung, doch „ eine starke Neigung gegen die Beugeseite; mit dem Grundteile des _ | Vordergliedes bildet die Sichel einen spitzen Winkel; jener ist in der Mitte am stärksten, sein freies Ende rundlich und stark ver- | schmälert. Das Grundglied hat vorn eine Höhe von 45 » und vor der Grube eine solche von 60 u. Der äußere Streckseitenrand er- | weist sich einschließlich des Hinterendes beinahe als u die en Gegenseite ist stark bogig. | Der Maxillartaster mißt in der Länge 285 y. and seine Glieder 2 I vom ersten bis zum fünften: 50, 55, 45, 105, 40 u. Seine Gestaltist im ganzen als schlank zu bezeichnen: die Höhe seiner Glieder beträgt in derselben Reihenfolge: 55, 55, 50, 40, 15 1. Besonders bemer- kenswert ist das Endglied durch seinen schlanken Bau. Der Scheren- fortsatz des vorhergehenden Gliedes ist 35 u laug, am Grunde sehr stark, im übrigen äußerst spitz und dem Tasterendgliede zugebogen. Der Borstenbesatz erweist sich im ganzen als spärlich; erwähnens- wert sind nur 2 dünne halblange Streckseitenhaare am dritten und | 5 krumme Streekseitendornborsten am zweiten Gliede. Das Hüftplattengebiet beginnt am Stirnrande und hat eine 1 Länge von 415 » und im 3. Plattenpaare eine Breite von 530 y. Das 1. Plattenpaar tritt hinter dem Maxillarorgan in einer Rand- erweiterung und einem rundlichen Flächenvorsprung bis auf 15 y zusammen. Die beiden hinteren Plattengruppen sind vorn 110. voneinander entfernt. Die vordere Plattengruppe ist innen an der schmalsten Stelle bis auf 10 j. der hinteren nahe gerückt, außen aber 80 ı. davon entfernt. Hier sind dieselben wie in der Regel durch ‚eine Hautverhärtung miteivander verbunden; diese ist im Außenrande flach gerundet und in dem 45 y. langen und ein wenig schräg nach vorn gerichteten Hinterrande geradlinig (Fig. 21); die abgerundete Hinterecke springt nicht über den Körperrand vor. In der Gestalt erinnert die Hautverhärtung an diejenige von 7%. barbigera (Viels 1908, Fig. 1), doch steht die hintere Ecke derselben bei TA. rwalis mehr vor. Die Hautkörnelchen sind auf der Hautverhärtung kräftiger . entwickelt als im übrigen. Auf der vorderen Seitenecke der 1. Hüft- platte neben der Maxillarbucht stehen 2—3 kurze steife Borsten und auf der gleich gelegenen Ecke der 2. Platte nur 1 solche. Die Beine sind von gerivger Länge, doch übertrifft das Hinter- ‘bein (830 x) die Körpergröße um etwas, während die übrigen bei nahezu gleicher Länge untereinander beträchtlich dahinter zurück- bleiben; diese messen etwa 580 u. Alle Gliedmaßen sind von mäßiger Stärke und mit kurzen und vergleichsweise schwachen Dornborsten besetzt; die stärksten und längsten derselben sind die Kranzborsten an den äußeren Gliedenden; diese nehmen von der Beugeseite aus an Länge ab und an Breite zu; sie zeigen vielfach eine kurze Fiederung. Die einfache Fußkralle ist stark sichelförmig gebogen, aber wie bei Th. barbigera nur von schwächlichem Bau, am (Grunde 5 u stark. Das Geschlechtsfeld entspricht in der Lage demjenigen der 7%. barbigera, indem dasselbe die Richtlinie der Hüftplattennähte der hinteren Gruppen nicht ganz erreicht; hinten ragt dasselbe um 40 u. 10 über das Hüftplattengebiet hinaus. Es mißt in der Länge 185 u, in der Breite 135 ı, die Klappe in der Länge 150, in der Breite 65 u. Die Klappe umgreift den vorderen Napf auf der Außenseite auf ansehnlicher Streeke und ist am Vorder- und Hinterende ab- geschrägt; die vordere Innenecke sowie die beiden hinteren Ecken ‚sind abgerundet; das hintere abgeschrägte Ende ist deutlich ausge- randet. Der gerade Innenrand der Klappe hat einen Besatz sehr kurzer Härchen. Auf dem abgeschrägten hinteren Innenrande steht eine Reihe langer, ziemlich kräftiger Borsten (Koenike 1912, Fig. 3). Die 6 Geschlechtsnäpfe zeigen die gewöhnliche Lage, vor jeder Klappe 1 und hinter derselben 2; der hinterste Napf ist querelliptisch, kurz 'gestielt und genau hinter dem vorhergehenden gelegen. Durch den Besitz eines Penisgerüstes (Länge 135 {.) weist sich das hier beschrie- bene einzige Stück als 3‘ aus, äußerlich in Übereinstimmung mit Th. dirempta 3‘ an dem vom Geschlechtshofe abgerückten porigen Schildehen als solches erkennbar. Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans liegt an- nähernd in der Mitte zwischen Geschlechtshof und Hinterrand des Körpers. Die Spaltöffnung ist 15 u lang und an den beiden Enden durch einen Chitinbogen abgeschlossen; der vordere ist bei weitem größer und stärker als der hintere. Ein Fortsatz am vorderen Chitin- bogen ähnlich wie er bei Th. barbigera auftritt, konnte hier nicht ermittelt werden. A. Thienemann fand das eine hier beschriebene . am 3. April 1911 im Steinbach bei Saßnitz auf Rügen. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1317. Durch die 4 Reihen Rückenschilder erinnert 7%. nahe an: Ih, barbigera Viets, von welcher Art die hier ausführlich beschriebene durch eine Summe von Merkmalen unterschieden ist, vor allem durch den abweichenden Haarbesatz der 2 ersten Hüftplattenpaare und den vollständig der Art nach unterschiedlichen Bau des Geschlechtsfeldes. Th. prospiciens Koen. (Fig. 22— 24.) Thyas prospieiens Koenike 1911, S. 322—323. Körper 1000 u lang und 780 x breit. Körperfarbe rot, Beine und Maxillartaster gelblichrot. Der Körperumriß zeigt bei Rückenansicht die Eiform, vorn nur wenig schmäler als hinten; das Stirnende ist abgestutzt, wodurch vorn rundliche Seitenecken entstehen; Schulterecken fehlen. Die Oberhaut erscheint dicht beschuppt, in Wirklichkeit ist sie - gekörnelt.e. Auf der Rückenfläche erkennt man nach Art der T%. thoracata Piers. und T’%h. thori Walt. eine größere Anzahl wenig hervortretender Schilder; das Mittelschild ist am größten, in. der Gestalt an die gleichgelegene Platte des Panisus torrenticolus Piers. erinnernd (Fig. 22)1). Auf der Bauchseite befinden sich außer den !) Nur das Mittelaugenschild in seinem ganzen Umrisse und die hinterste Platte in ihrem Vorderrand sind deutlich erkennbar, während die übrigen Chitin- bildungen derart undeutlich sind, daß es mir zweifelhaft erscheint, ob die Form derselben in der Abbildung genau wiedergegeben ist. farbkörper sind schwarz, am Rande rot durchscheinend. des en je ein nur wenig größeres ie, An: De u rand hat von den Augen an rund herum einen Besatz kurzer steifer Borsten, die dem Körper zugebogen sind. Die Stirnborste ist kurz und diek: auf der Außenseite daneben Beat, ein etwas. gar 2 feines Haar. \ , Fig. 2. Be - Th. prospiciens Koen. | Fig. 22. Rückenfläche. Fig. 23. Bauchfläche. Fig. 24. Rechter Maxillartaster. ERS Die Augen sind randständig; die vordere Linse ist sehr groß und springt über den Körperrand vor. Die Lage zum Mittelaugen- schild ist die gleiche wie bei den Hydryphantes-Arten. Der gegenseitige Augenabstand erweist sich als äußerst groß (480 p)!). Die Augen . D) Im Hinblick darauf sowie auf die vorspringenden Auen wurde a | I die Artbezeichnung prospieiens gewählt. / Das Maxillarorgan zeigt einen kurzen vorgestreckten Rüssel, dessen Mundscheibe nahezu kreisrund und sehr klein ist, nur 25 yp im Durchmesser betragend. Der Maxillartaster ist sehr dünn, nur ®/, so dick wie das Vorder- bein in den Grundgliedern, in der Höhe etwas bedeutender, doch im ganzen ziemlich schlank (Fig. 24). Der Scherenfortsatz des vorletzten - Gliedes bleibt nur wenig hinter dem Endgliede in der Länge zurück. Der Borstenbesatz kann nur als spärlich bezeichnet werden; ein paar _ Streckseitenborsten des 3. Gliedes zeigen wenige Fiedern. Das Hüftplattengebiet ist weit vom Stirnrande des Körpers abgerückt, ebenso auch an den Seiten den Körperrand bei weitem nicht erreichend. Der Vorderrand der 4. Platte ist ungewöhnlich kurz. Im übrigen weichen die Platten in der Gestalt nicht ab (Fig. 23). Die Beine haben eine geringe Länge, das Hinterbein ist kürzer - als der Körper, ungefähr 900 1, von ansehnlicher Dicke, insbesondere an den äußeren Gliedenden; beim 2. Vorderbeingliede das äußere Gliedende 85 ı stark, das Grundglied des Hinterbeins an gleicher Stelle nahezu 100 x. Die beiden vorderen Beinpaare nehmen nach ‚dem Krallenende hin wenig an Dicke ab, ein wenig mehr die anderen Paare. Die Borstenausstattung ist reich, namentlich an den äußeren Gliedenden. Die Kranzborsten sind verhältnismäßig lang und dicht - gestellt; von der Beugeseite aus verkürzen sie sich erheblich. Fiederung ist bei keiner Borste erkennbar. Außer den kräftigen einzinkigen Fußkrallen des vorletzten Beins sind noch 2 starke, schwach gekrümmte Borstengebilde vorhanden. | Das Geschlechtsfeld hat die übliche Lage; seine Klappen sind schmal, etwa 170 x» lang, am Innenrande wellig, kräftig behaart, _ hinten am breitesten und innen mit einem kurzen behaarten Fortsatze versehen. Die Näpfe sind klein, der letzte ist am größten und gestielt. Das Geschlecht des einen der Beschreibung zugrunde liegenden Stückes ‚wurde nicht sicher erkannt, doch läßt sich aus dem Mangel eines Plättchens vor dem Geschlechtsfelde schließen, daß es sich um ein 2 handelt. Die Ausfuhröffnung_ des aloe ist über die Mitte zwischen Geschlechtsfeld und Körperrand hinaus diesem etwas näher | gerückt; vor derselben befindet sich ein Chitinfleck. A. Thienemann fand die Art unter einem Steine eines kleinen Quellrinnsals dicht unterhalb der Glörsperre im Sauerland, Westfalen, am Fußweg von der Sperre nach Dahlerbrück. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1119. - Th. disjuneta Koen. (Fig. 2% - 27.) Thyas disjuneta Koenike 1912, S. 65—66. Fig. 4. Weibchen. Die Körperlänge beträgt 1160 p, die größte Breite 995 M. Der Körperumriß ist bei abgeflachtem Stirnende in Rückenansicht eirund. Am vorderen Seitenrande des Körpers springt die Hautver- tung zwischen der 2. und 3. Hüftplatte nicht vor. 104 Die Haut ist mit niedrigen, rundlichen, nicht nahe aneinander E I gerückten Körnchen besetzt, deren Höhe nieht mehr als 5 } beträgt, Th. disjuncta gehört denjenigen Arten an, die durch porige Haut- | schilder ausgezeichnet sind, und zwar stimmt die Art darin hinsicht- lich der Zahl, Gestalt und Lagerung der Rückenschilder mit Er . elypeolata überein (Maglio 1909, Fig. 1)!). Sämtliche Schilder sind dunkelbraun gesäumt. Das Mittelaugenschild hat einen besonders kräftigen Vorderrand und bei einer Länge von 265 u und einer Breite von 315 u eine kurzbirnförmige Gestalt. Inmitten desselben bemerkt man ein dunkelbraunes Kreuz im helleren Felde, wodurch eine Vierfelderung bewirkt wird (Fig. 25), ein Kennzeichen dafür,. daß das bezeichnete Schild aus 2 größeren Vorder- und 2 kleineren Hinterschildern entstanden ist. Desgleichen zeigt auch das Doppel- schild in der Mitte der Rückenfläche sowie das große am Hinterrande derselben befindliche Schild aufs bestimmteste, daß es sich um Ver- wachsung zweier Schilder handelt. Auf der Bauchseite befinden sich wie bei der Vergleichsart ebenfalls 3 kleine Schilder unmittelbar am Hinterrande, von denen man bei Bauchansicht der Milbe nur die dunklen, kräftigen Vorderränder erkennt. Alle Schilder besitzen auf der Innenseite der dunkelbraunen Säume in der helleren Sehild- fläche einen Ring besonders großer Porenmündungen (bis 20 » Durch- messer), während dieselben in den Säumen, insonderheit aber in den liehteren Innenflächen sehr viel kleiner sind. Im Gebiete der großen Porenöffnungen bemerkt man bei starker Vergrößerung, daß die Unter- haut sehr fein- und dichtporig ist. Auf der Innenseite eines jeden Doppelauges nimmt man auf einem Höcker eine ziemlich kräftige, rückwärts gekrümmte Borste wahr. | Die Doppelaugen sind randständig und springen in den Kapseln auffallend vor; ihr gegenseitiger - Abstand mißt 400 u. Die Länge einer Augenkapsel mißt 85 »; vorn an deren Außenseite befindet sich ein umfangreicher Vorsprung (große Linse). Der Augenfarbstoff ist kein zusammenhängender Körper, sondern derselbe ist deutlich gekörnelt (Fig. 27), wie das nicht selten beim Mittelauge beobachtet wird.?) Das letztere befindet sich im vorderen Teile des Längsbalkens des Schildkreuzes; es liegt eingebettet in einer langgestreckten, 35 u langen und 15 1 breiten Vertiefung von schiefelliptischer Gestalt (Fig. 25). Das 220 » lange Maxillarorgan hat einen abwärts gekrümmten Rüssel und läßt daher bei Bauchansicht der Milbe die Mundscheibe erkennen uud zwar mit halbkreisförmigem Umriß; dieselbe ist indes scheinbar halbkreisförmig, in Wirklichkeit erweist sie sich als längs- elliptisch mit einer Einkerbung am Vorderende. Die Länge der Mundscheibe mißt 65 » und die Breite 45 u. Th. disjuncta gehört zu denjenigen Arten, deren Maxillarplatte hinten rundbogig abschließt; es fehlt demnach der zahnartige Vorsprung seitlich am Hinterende des Maxillarorgans, wie er beispielsweise bei 7%. dirempta Koen. !) Durch Kochen der Milbe in Glyzerin heben sich die Schilder et scharfrandig ab. ?) Beide Augenpaare zeigten das Merkmal in übereinstimmender Weise. 105 beobachtet wird. Der Hinterrand der Maxillarplatte ist stark aufwärts gewölbt, so daß dieser Teil des Organs eine muldenförmige Gestalt hat; auch ist das Hinterende auffallend lang nach hinten ausgezogen. Die Höhe des Maxillarorgans ist gering, einschließlich der schräg nach oben gerichteten Fortsätze der obern Wandung 120 j. messend; seine Breite beträgt am Vorderende der Palpengelenkgruben 135 u. Der Rüssel mißt in der Länge 45 » und am Grunde in der Breite 70 x. Der Außenrand der Palpengelenkgrube steht vorn schwach ohrähzlich ab. | Fig. 26. Th. disjuncta Koen. 9. Fig. 25. Mittelaugenschild. Fig. 26. Rechtes Maxillartasterende. | Fig. 27. Rechtes Augenpaar. Der Kieferfühler ist eigenartig durch sein kurzes Vorderglied (60 x), dessen Spitze nur wenig über das Kieferfühlerhäutchen hin- aus vorragt. Die Innenseite der Sichel ist fast gerade, die Außen- ‘ seite namentlich am Grunde vorgebogen. Die Kieferfühlerlänge beträgt 235 x, die Höhe des Grundgliedes des dem Vorderende der Grube . - gegenüber befindlichen, schwachrundlich vorspringenden Knies 60 x. Der Maxillartaster ist wesentlich dünner als das Vorderbein. Seine Länge mißt in den einzelnen Gliedern vom ersten bis zum fünften auf der Streekseite: 40, 85, 50, 140 (einschließlich des Scherenfortsatzes), 40 x, auf der Beugeseite: 40, 30, 50, 100, 40 2. _ Das 1. Glied besitzt am Grundende auf der Beuge- und Streckseite je einen kräftigen Gelenkwulst und in der Mitte der Beugeseite einen deutlichen höckerartigen Vorsprung. Das Endglied ist am Grunde auffallend dünn. Der Scherenfortsatz ist leicht gekrümmt, auffallend dünn und nicht wesentlich kürzer als das Endglied (Fig. 26). Borsten sind nur in geringer Anzahl vorhanden; auf der Streckseite des Grundgliedes wurde nur eine kräftige Borste erkannt. Der nächst- folgende Tasterabschnitt trägt von der Streekseite aus gesehen daselbst 5 in einem unregelmäßigen Fünfeck angeordnete kräftige Fiederborsten; = 3 davon sind nur einseitig gefiedert. Das 3. Glied besitzt auf gleicher Seite nahe dem Außenende 2 nebeneinander stehende etwas nach hinten gerückte Borsten, von denen die äußere verkürzt und auf der Außenseite gefiedert, die innere ungefiedert ist. Das vorletzte. Glied zeigt auf der Innenseite 3 kurze und dünnere Borsten, die die gleiche Anordnung aufweisen wie die desselben Palpenabschnittes der 1 | Th. clypeolata (Maglio 1909, Fig. 2), doch ist die hinten stehende etwas mehr nach hinten gerückt, kürzer und deutlich gebogen. Das Hüftplattengebiet hat einen 85 » messenden Abstand vom 4 Stirnrande des Körpers. Das 1. Plattenpaar tritt hinter der Maxillar- bucht nicht nahe aneinander, sondern hat einen gegenseitigen Abstand von 70%. Ebenso erweist sich der innere Abstand zwischen der E | 2. und 3. Platte an der schmalsten Stelle als bedeutend (85 %). Die. 7% hinten etwas eckig vorspringende Hautverhärtung zwischen den Außen- enden der genannten Platten ist schwach entwickelt. Borsten besitzen 4 die Hüftplatten nur in geringer Zabl an den Rändern, die meisten an den Außenrändern, die zudem auch im ganzen merklich kräftiger sind. : Die der Maxillarbucht nächstliegende Ecke der 1. Platte besitzt 2 kurze Krummborsten. Die Beine sind verkürzt, selbst das Hinterbeig erreicht die Körperlänge nicht; dasselbe mißt 980 ». Im Grundgliede weisen die Gliedmaßen eine ansehnliche Stärke auf, nach dem Fußende hin verjüngen sie sich aber erheblich; dennoch hat die Fußkralle eine beträchtliche Größe, an den 2 letzten Paaren eine solche von 75 u. Sämtliche Krallen weisen eine im ganzen gleichmäßige, nicht allzu starke Krümmung auf. Die Gliedmaßen sind mit kurzen mäßig starken Dornborsten besetzt, die mittleren Glieder am meisten; hier ; und dort nimmt man ein feines Haar wahr, das die Dornborsten an Länge meist übertrifft. Das Geschlechtsfeld hat die übliche Lage zwischen den heilen hinteren Hüftplattengruppen. In der Länge mißt es 250%. Die Geschlechtsklappen sind 190 x lang und vorn -55 x. breit; sie verbrei- tern sich nach hinten zu nur unerheblich, nämlich auf 65 x; es fehlt ihnen auf der Innenseite am Hinterende die bei einigen Thyasformen beobachtete Ausrandung; vielmehr ist die in Frage kommende Klappen- ecke etwas ausgezogen. Abgesehen von dieser rundlich vorstehenden Ecke (Koenike 1912, Fig.4), erscheint der Innenrand im übrigen gerade. Bei geschlossenen Klappen erweist sich der in Rede stehende Rand im ganzen als minder gerade; hinten tritt eine seichte Ausbuchtung auf. Die Klappen sind am Innenrande mit kräftigen Borsten besetzt, deren Länge ungefähr der Klappenbreite gleichkommt. Jede Klappe entsendet am Hinterende auf der Unterseite einen muldenartig ver- tieften, 40 x» langen Fortsatz, der schräg nach hinten und innen gerichtet ist und auf seinem Rande zu äußerst 5 ziemlich lange kräftige und gerade Borsten trägt. Bei geschlossenen Klappen kommt der Fortsatz nur in seinem äußersten freien Ende zum Vorschein. Die 6 Geschlechtsnäpfe weisen die gewöhnliche Lage auf; sie sind von beträchtlicher Größe, insbesondere der hinter der Klappe befind- liche, der einen Durchmesser von 50 x» aufweist. Ein Stiel wurde , h { e . y \ N N ; “ » i 2 u ni PAR ORT . ” DE RBRIE BERLTERER ORRETE EUER on v “u — . zn u . Bahr BE — PN ar eh Pr x } u a f 5 Pr ee ed bei denselben nicht bemerkt. Hinter dem Geschlechtsfelde in einer ‚Entfernung von 65 » von demselben befindet sich eine querliegende ‚länglichrunde Porenplatte von 60 x» Länge und 50 x Breite. Vor dem Geschlechtsfelde fehlt eine solche Platte; statt deren ist aber am Vorderende der Geschlechtsöffnung ein kräftiger Stützkörper vor- handen (Koenike 1912, Fig. 4). Das Ei ist kugelrund und hat einen - Durehmesser von 140 5 Die Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans ist dem Hinterrande _ des Körpers mehr genähert als dem Geschlechtshofe; der Hof der- selben ist schwach chitinisieıt und fast kreisrund mit einem Durch- messer von etwa 50 x. Die inmitten befindliche Spaltöffnung mißt naur !/, vom Durchmesser des Hofes. O. Sehneider fand das eine mir für vorstehende Beschreibung - vorliegende 2 in San Remo, vermutlich in einem fließenden Gewässer. Type in meiner Sammlung Ppt. 1348. Th. disjuncta steht der Th. clypeolata Magl. zwar sehr nahe, ist aber zweifellos sicher davon zu unterscheiden. Um sicher zu gehen, erbat ieh mir von Herrn Dr. Maglio einen Beleg zu seiner Art und erhielt für meine Sammlung dankenswerterweise 2 Präparate, _ die demselben Stück angehören, wonach die beiden Abbildungen hergestellt wurden, die der Beschreibung des italienischen Milben- ‘ forschers (Maglio 1909, Fig. 1 und 2) beigefügt worden sind. Maglio - gibt weder bei seinen F iguren noch auf den Präparaten das Geschlecht ‚der Milbe an. Nach meinem Befunde handelt es sich um das 2, denn demselben fehli ein von dem Vorderende des Geschlechtsfeldes abge- rücktes poriges Plättchen, vielmehr besitzt es einen das Thyas 2 kennzeichnenden Stützkörper am Vorderende der Geschlechtsöffnung. - Da es sich in dem einen meiner Beschreibung zugrunde liegenden Stück um das gleiche Geschlecht handelt, so werde ich dadurch in der - Annahme bestärkt, daß wir es in der Tat mit 2 gut zu unterscheidenden Arten zu tun haben. | Im Körperumriß liegt die Abweichung vor, daß bei meiner - Art sich am vorderen Seitenrande kein ohrförmiger Vorsprung befindet. Die Hautkörnchen der Maglio’schen Art sind merklich höher und erheblich weiter auseinander gerückt. Die Hautschilder der 7%. disjuncta, insbesondere deren Säume sind erheblich stärker chitinisiert, ihr Mittelaugenschild besitzt abweichend eine Vierfelderung und das ‚Mittelrücken- sowie das rückenständige Hinterrandschild zeigen deut- licher, daß sie aus der Verschmelzung zweier Schilder hervorgegangen sind. Zudem fehlen den Schildern der Vergleichsart die großen - Porenmündungen auf der Innenseite der Randsäume. Der Augenkapsel dieser Art fehlt der vorspringende Wulst im - Gebiete der großen Augenlinse und ist merklich kürzer; sie mißt nur 70 x. .Einen weiteren beachtenswerten Unterschied dürfte auch das gekörnelte Augenpigment der Th. disjuncta darbieten, falls diese Erscheinung nicht etwa durch die Konservierungsflüssigkeit hervorgerufen ist. Die Mittelaugenhöble der Th. clypeolata hat bei ee gleicher Lage eine abweichende Gestalt (inform ind eine be- 4 | deutendere Größe; ihre Länge mißt 40 und ihre Breite 30 B. Die Hauptunterschiede im Maxillarorgan bieten sich in einer größeren Höhe desselben bei Maglio’s Art, in dem minder ausgezo- N genen hinteren Teile der Maxillarplatte und dem nicht abwärts E; # krümmten Rüssel (Maglio, Fig. 2). u Das Grundglied des Maxillartasters der TA. elypeolata ist höher il als bei TR. disjuncta, hingegen sind bei dieser die Gelenkwulste am Grundende des in Rede stehenden Tasterabschnittes bei weitem deut- licher entwickelt. Das Hinterende des Endgliedes der Maglio’schen Art ist kräftiger und der Fortsatz des 4. Tasterabschnittes abweichend 4 | ‚gerade. Die bemerkenswertesten Unterschiede ergeben sich aus dem Geschlechtsfelde. Die Geschlechtsklappen der 7%. clypeolata ‚sind im ganzen schmäler, besitzen einen unregelmäßig welligen Innenrand, der hinten auf langer Strecke ausgerandet ist. Die Borstenausstattung ist minder kräftig. Der Klappenfortsatz am Hinterende hat die doppelte Länge (75 x), ist weniger kräftig, am freien Ende hakig erweitert und hier abweichend mit 4 Krummborsten besetzt (Maglio, Fig. 3). Die Geschlechtsnäpfe zeigen die gleiche Lage, übertreffen aber diejenigen meiner Art an Größe, namentlich der hinter der Klappe befindliche, der einen Durchmesser von 70 u hat. K. Viets fand unter den Protz’schen Wassermilben des Königs- berger Museums eine T’hyasart aus dem Amselbach im Elbsandstein- gebirge, die mit Sicherheit auf Panisus torrenticolus Piers. zu beziehen ist. Viets erkannte bei der Art ein Mittelauge; somit kennzeichnet sich dieselbe als eine echte TAyasart. Th. torrenticola (Piers.)!) gleicht in betreff der Rückenschilder selbst bezüglich der Großporig- keit der T’h. disjuncta, doch liegt im übrigen eine Summe von Unter- schieden vor, unter denen der auffallendste das Bauchplattenmerkmal ist. TA. torrenticola besitzt nämlich auf der Unterseite nicht 3, ‚sondern 4 Randplatten, von denen 2 große am Hinterrande bei Bauch- ausicht voll und ganz zur Geltung kommen, während 2 kleinere weiter vorn am Seitenrande liegen (Piersig 1897—1900, Taf. 49, Fig. 158b). Th. thori Walt. (Fig. 28, 29.) Thyas thori Walter 1907a, S. 299. Thyas thori Walter 1907b, S. 480. Taf. 59, Fig, 2—5. Der Begründer der Art beschrieb das ausgewachsene Tier und die Nymphe der Art; die Geschlechter hat er nicht erkannt. Mir ist ein weibliches Stück der Art bekannt geworden, das in vorzüglich | erhaltenem Zustande der nachstehenden Beschreibung zugrunde liegt. !) Ich erbeutete die Art (31.7. 1913) in einem trächtigen Weibchen im Harz, in der Lange, im Langetal unweit Zellerfeld, Diese Piersig’sche Art scheint demnach eine echte Bach- Hydracarine zu sein. Es muß auffallen, daß Ruozanen (1911, S. 74) dieselbe in Finnland in dem Kelvesee am torfigen Schilfufer gefunden haben will. Sollte vielleicht eine Verwechselung mit einer nahe verwandten Art vorliegen ? In I Eee Pe Anl TE u Tee ee En Ei 5 re # era Kr % ee "Weibehen. Die er erlänge beträgt 1115 x, die größte Breite (hinter dem Geschlechtshofe) 815 x. Der Körperumriß erweist sich als eiförmig (nicht „verkehrt- eiförmig“ wie Walter angibt); der Stirnrand zeigt eine flache Abrun- dung und der vordere Seitenrand eine schwache Ausbuchtung. Die Hautverhärtung zwischen der 2. und 3. Hüftplatte springt in der Augengegend kräftig vor. Die Körpergestalt erinnert im ganzen an diejenige von T’h. aurita Koenike u. D. Soar (Fig. 1), doch tritt bei dieser Art das Stirnende stärker vor und die Hautverhärtung ist ‚weiter nach hinten gerückt. Bei Bauchansicht erscheint der körper- umriß einschließlich der vorstehenden Hüftplatten am Stirnrande langeiförmig ohne Eindrücke am vorderen Seitenrande. Die Haut ist mit Tüpfeln oder Körnchen dicht bedeckt, die Fläche dadurch wie beschuppt erscheinend; am Körperrande heben sich die Körnchen bis zu 5 ab. Die porigen Schilder der Rücken- fläche verhalten sich nach Gestalt und Lage im ganzen wie dieselben von Walter (1907 Taf. 59, Fig. 2) dargestellt werden, doch zeigt das hinterste Paar nicht eine solch ausgeprägte Dreiecksgestalt, sondern die Platten sind nahezu rundlich. Auf der Bauchseite liegen 3 läng- liehrunde Schilder hart am hinteren Körperrande wie bei Th. aurita (Koenike u. Soar Fig. 2), deren Vorderrand in gleicher Weise ver- diekt und dunkelfarbig ist. Die beiden Drüsen jederseits der Ausfuhr- öffnung des Exkretionsorgans sind von je einer fast kreisrunden, 75 » im Durchmesser betragenden, siebporigen Platte umgeben. Die Doppelaugen haben einen gegenseitigen Abstand von 330 g.1) Ihre Kapseln ragen ein wenig über den Körperrand vor. Das kreis- runde Mittelauge, dessen Durchmesser 25 p. beträgt, ist 85 x von der schaufelförmigen Platte entfernt. Zwischen Mittelauge und Seitenrand der Platte steht jederseits ein feines Haar. Der Kieferfühler ist schlank. Sein Vorderglied erweist sich als gerade, insbesondere auf der Beugeseite; dessen Länge beträgt 10%. Die Länge des ganzen Kieferfühlers mißt 280 x. Das Grund- glied hat in der Kniegegend eine nur etwas größere Breite als am Vorderende. Das Knie befindet sich dem Vorderende der Grube gegenüber. Das Kieferfühlerhäutchen ist fast ebenso lang wie das Vorderglied; dasselbe hat eine scharf ausgezogene Spitze und seine Innenseite zeigt vorstehende Spitzen. Der Maxillartaster ist im 2. Gliede bei Beugeseitenansicht 2/, so stark wie der gleiche Beinabschnitt. Seine Länge mißt vom 1. bis zum 5. Gliede an der Streckseite: 60, 115, 65, 165 (einschließlich des Scherenfoıtsatzes), 50 x. Der 35 u lange Scherenfortsatz entspricht in seiner schwach gebogenen Gestalt der Darstellung Walter’s. Das Grundglied weist auf der Innenseite einen kräftiges Gelenkwulst auf; die Streckseite desselben besitzt 2 schräg hintereinander stehe:.ce, it) Walter gibt in seiner ersten kurzen Kennzeichnung der Art die Augen- weite mit 0,8 mm an, was indes auf einen Druckfehler: zurückzuführen sein dürfte. ungleich große Borsten, der nächste Tasterabeck au derseihrn E Seite 8 in 3 Reihen verteilte, teilweise gefiederte Borsten; die äußere Reihe erstreckt sich schräg nach vorn und außen; die vorderste Borste dieser Reihe steht unweit der Beugeseite (Fig. 28). Das 3. Glied weist am Vorderende der Streckseite 2 nebeneinander stehende Borsten auf, von denen die äußere nur halb so lang wie die innere ist. Beim vorletzten Gliede steht die Beugeseitenborste nahe dem Außenende, wie es Walter’s Tasterbild zeigt (Fig. 3 auf Taf. 59); etwas weiter zurück bemerkt man auf der Innenseite eine Dornborste, | die mit der Spitze den vorderen Gliedrand nicht erreicht, | EEE a EEE EEE. EEE SEEN I EU WEI EETR NE EIHNELENERIU N EAN ARAINRND Re PN 2° Fan x N Y | WI 2 N » IN u FRE x A Fr - DRK be nt Gr DT aD Fig. 29. Th. thori Walt. 2. Fig. 28. Linker Maxillartaster in Streckseitenansicht. Fig. 29. Geschlechtshof. Das Hüftplattengebiet ragt in den 2 vorderen Gruppen über den Stirnrand vor. Die 2 ersten Hüftplatten sind hinter der Maxillar- bucht um fast eine Plattenbreite voneinander entfernt. Etwas geringer ist der Abstand zwischen der 2. und 3. Platte. - Die letzteren sind außen durch eine hornartig gehärtete Hautverdickung miteinander ‚verbunden; die letztere springt weit über den Körperrand vor, schließt rundlich ab und hat eine flache Ausbuchtung am Längsrande. Außer. den vorzugsweise an den vorderen Längsrändern der Hüftplatten vorhandenen Borstenreihen sind insbesondere die aus kräftigen krum- men und geraden Boırsten bestehenden Büschel an den vorderen Außen- ecken der 2 ersten Plattenpaare erwähnenswert, ein ähnliches vor- 3 kommnis wie bei T’%. barbigera (Viets, Fig. 1). „ Die Beine sind kurz und recht kräftig. Ihre Länge beträgt vom Vorder- bis zum Hinterbein: 630, 745, 830, 1200x. Das Grund- glied der 3 vorderen Paare ist kurz, das des Hinterbeins lang, ge- -krümmt und aın Außenende recht kräftig. Das 2. Glied des Vorder- beins weist am Innenende der Streckseite eine auffallends Kniekung | I e | | En EEE Zn nn = a A a Sr ee ie kat, Eisieh eine eigenartige Biegung des ganzen Beins entsteht, wie wir sie bei Walter bildlich veranschaulicht finden (1907a, Taf. 59, Fig. 2). Die schwach sichelartig gekrämmten Fußkrallen werden vom 1. bis zum 3. Paare allmählich größer; die der beiden letzten - Paare sind ungefähr gleich groß. Die Bewehrung der Beine ist sehr - reich, meist aus kurzen, kräftigen und geraden Dolehborsten bestehend. - Der Borstenkranz am Außenende der Beinabschnitte erweist sich als sehr reich besetzt mit verhältnismäßig langen Borsten, die unter sich an Länge kaum voneinander abweichen und keine Fiederung zeigen. Der einschließlich des vorstehenden hintersten Napfpaares 280 ». Fe lange Geschlechtshof hat die übliche Lage und erreicht im Vorderende die Richtlinie der beiden Nähte der hinteren Hüftplattengruppen. Er gleieht in der Gestalt nahezu demjenigen, den wir bei Walter dar- - gestellt finden (Taf. 59, Fig. 4). Abweichend besitzt der gebogene Innenrand der Klappen "nieht feine, sondern starke, steife, vereinzelt auffallend gekrümmte Borsten; die krummen Borsten befinden sich iu der Nähe der vorderen Geschlechtsnäpfe. Auf einem den vorderen - Napf von außen her teilweise umgreifenden Fortsatz der Geschlechts- klappe stehen 5—6 steife, nach rückwärts und auf einem am andern Ende derselben nach innen sich erstreckenden Fortsatze 2—3 gerade ‘steife Borsten. Das Vorderende der Geschlechtsöffnung hat einen porigen Stützkörper, welcher sich als ein lang nach vorn erstreckender, ungleich breiter Ausläufer dem Auge darbietet. Um einen Geschlechts- napfdurchmesser hinter der Geschlechtsöffnung befindet sich ein kreis- rundes, nur etwa 20 x im Durchmesser betragendes Chitinplättchen, das schwach porig ist und einen hellen Fleck im Mittelpunkte hat. Die Geschlechtsnäpfe sind unregelmäßig eckig im Umriß; das hinterste Napfpaar ist am größten (Fig. 29). Das hier beschriebene 2 trug 3 kugelförmige 200 x große Eier bei sich. Die Ausfuhröffaung des Exkretionsorgans ist sehr kurz; ihre Ränder sind chitinisiert. Vor und hinter derselben bemerkt man je einen umfangreichen, schwachbogigen Querriegel. Männchen. Die Abweichungen zwischen dem hier gekennzeichneten ? und der durch Walter be:chriebenen Milbe sind keine artunterschiedlichen, vielmehr geschlechtliche. Herr.Dr. Walter ließ mir auf meine Bitte dankenswerterweise einen Beleg seiner Art (Nr. 140 der Walter’schen Präparatensammlung) zukommen, der sich durch das durch die Körper- decke hindureh erkennbare Penisgerüst zweifelsohne als S' ausweist. Die Abweichung im Körperumriß dürfte der Umstand mit sich bringen, daß meine Angaben nach einem konservierten Stück erfolgten und infolgedessen vielleicht der Wirklichkeit nicht entsprechen. Durch Kochen in Glyzerin und Entfernen des Leibesinnern durch das Kamerostom und Einbetten der Milbe in Glyzerin-Gelatine erhielt dieselbe ungefähr die Körperform, wie sie bei Walter in Fig. 2 auf Taf. 59 wiedergegeben ist. Das hinterste Plattenpaar des Rückens weist in Walter’s Figur | ‚eine deutliche Dreiecksform auf. Das mir zugegangene J' zeigt die 112 | bezeichnete Gestalt nur bei der rechtsseitigen Platte, wahrend die a linksseitige annähernd so geformt ist, wie ich es beim 2 angab. Das Mittelauge ist bei Walter’s Fig. 2 etwas zu weit nach vorn aN ‚gerückt. Nach dem Walter’schey Palpenbilde besitzt das (Fig. 3 auf ‚Taf. 59) außer der Beugeseitenborste am 4. Gliede noch eine den 4 1 Vorderrand desselben weit überragende Borste, die ich bei keiner Palpe des mir vergleichsweise vorliegenden J' auffinden konnte; viel- | mehr gleicht dieselbe im Borstenbesatze genau der weiblichen. Nach den beiderseitigen Maßangaben fällt auf, daß das kleinere | .d' ein längeres Vorderbein hat als das 2. Ich stellte das Maß in | der Mittellinie fest. Das mir zugegangene Walter’sche 3‘ weist eine an der Streckseite ermittelte Vorderbeinlänge von 650 y. auf, ‚die um 37 u hinter der Walter’schen zurückbleibt. Der männliche Gesehlechtshof ist merklich kürzer als der weib- | liche, und seine Klappenrandborsten sind, wenn auch kräftiger als Walter’s bildliche Darstellung (Fig. 4 auf Taf. 59) annehmen läßt, wesentlich schwächer; Krummborsten fehlen darunter völlig. In den von Walter erwähnten beborsteten Chitinplättehen am Vorder- und Hinterende des Gechlechtshofes handelt es sich um die freien Enden von Klappenfortsätzen, die beim Jg‘ die gleiche Gestalt haben wie beim 2. Hinter dem männlichen Geschlechtsfelde vermißt man den porigen Chitinfleck nicht. Abweichend besitzt dasselbe einen gleich großen porigen Chitinfleck vorn vom Geschlechtshofe abgerückt, etwa in der Richtlinie der Vorderränder des 3. Hüftplattenpaares.. Erwäh- nenswert scheint mir noch der Umstand zu sein, daß auch bei den männlichen Näpfen die unregelmäßig eckige Umrandung nicht fehlt. Bei dem gleichen Merkmal des 2 war ich anfänglich geneigt anzu- nehmen, daß es sich um eine durch die Konservierungstlüssigkeit hervorgerufene Schrumpfung handle. ‘Der Hof der Ausfuhröffnung ües Exkretionsorgans hat bei gleicher Lage dieselbe Gestalt wie ich sie für das $ beschrieb. Nymphe. Nach einer mir vom Begründer der Art als Basar über- wiesenen Nymphe aus der Fecht im Münstertal, Elsaß (Ppt. 1470 meiner Sammlung) möge den Angaben Walter’s über diesen Jugend- zustand noch einiges hinzugefügt werden. Es entspricht den Tat- sachen, wenn Walter die Beborstung der Palpen als spärlicher bezeichnet und zwar bezüglich des 2. Gliedes, doch dürfte noch hervorzuheben sein, daß eine Übereinstimmung besteht zwischen den ausgewachsenen Tieren und dem in Rede stehenden J ugendzustande in den 2 ungleichen. Borsten des 3. Gliedes sowie auch in den beiden bezeichneten Borsten des vorletzten Tasterabschnittes. Die 4 im Rechteck angeordneten Geschlechtsnäpfe sind gleich groß und weisen ebenfalls eine unregelmäßig eckige Umrandung auf. Anstelle der beweglichen Geschlechtsklappen sind nur schmale, wenig hervortretende Chitinbögen vorhanden. Um weniger als ein Geschlechts- napfdurchmesser mittelständig hinter dem Geschlechtsfelde fehlt der porige Chitinfleck der ausgewachsenen ‘Geschlechter nicht. Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans weicht in der Gestalt nicht ab, nur sind die beiden Chitinbögen an den Enden der Spaltöffnung nennenswert schwächer. Am 13. April 1910 fand ich 1 2 in der Schweiz bei Chardonne unweit Vevey im Moose eines Sturzbächleins. Beleg der Art in meiner Sammlung: Ppt. 1468. Th. vigilans Piers. Piersig bezeichnet Fig. 135d auf Taf. 45 in der Tafelerklärung seiner großen Wassermilben-Abhandlung als TA. vigilans I‘, doch spricht der ansehnliche Stützkörper am Vorderende der Geschlechts- Öffnung dafür, daß die Abbildung nach einem 2 angefertigt wurde, Zudem geht aus keiner der Piersig’schen Beschreibungen hervor, daß ihm das JS dieser Art bekannt geworden ist. In jener Angabe wird es sich demnach um ein Versehen handeln. Mir ist nicht bekannt, daß einer von den andern Forschern, denen die Art bekannt wurde, über das J' berichtet hat; daher möge hier die Beschreibung desselben folgen. Männchen. Die Körperlänge mißt 1030—1045 u, die größte Breite 830 1. Der Körperumriß ist wie beim ? eiförmig, das Stirnende etwas abgeflacht. Das Mittelaugenschild entspricht in der Gestalt im allgemeinen einschließlich des Gabelfortsatzes am Hinterende dem Piersig’schen Bilde (Taf. 45, Fig. 135b), doch zeigt dasselbe bei meinen Funden eine mehr abgerundete Gestalt. Seine Länge- ohne den Gabelfortsatz mißt 215—230 y, der letztere etwa 100 u. Der Durchbruch des Schildes, in welchem das Mittelauge gelagert ist, hat eine birnförmige Gestalt und eine Länge von 130 x. Der Durchbruchsrand ist kräftig ehitinisiert, was bei dem Außenrande des Schildes nicht der Fall ist. Das Mittelauge liegt in einer kreisförmigen 50 y großen Kapsel. Die schwarzbraunen Farbkörperchen derselben sind untereinander verbunden, wodurch die ganze Farbkörpermasse ein schwammartiges Aussehen erhält. _ Die sich ein wenig über die Hautdecke erhebenden Doppelaugen sind bei einem gegenseitigen Abstande von 415 j randständig, doch "ragen sie nicht über den Körperrand vor. Die Augenkapsel ist 85 ı dang und 65 u. breit. Die auf einem kleinen Höcker stehenden Stirnborsten sind 200 }. voneinande.' entfernt. Bei Bauchansicht des S' läßt das 215 u lange und 165 y. breite "Maxillarorgan eine kurzeiförmige Mundscheibe erkennen; der 65 u lange Rüssel ist nämlich abwärts gekrümmt; seine Breite beträgt am Grunde 100 u. Der Rand der Tastergelenkgruben steht seitlich stark ohrenförmig ab. Die untere Maxillarwand wölbt sich hinten nach oben; dadurch erhält die Seitenansicht desselben auf der Unter- August 1918. XXIX, 8 114 seite einen deutlichen S- Linienrand. Der Hinterrand der unteren \ j N Maxillarwand schließt in einem sehr kurzen durchscheinenden Flächen- fortsatz ab. Die Länge desselben mißt 35 und die Breite 250 ». Unmittelbar seitlich neben demselben befindet sich je ein Fortsatz, 41 der sehr kurz und zahnartig ist. - Der Hinterrand der Seitenwand des Maxillarorgans erstreckt sich steil nach oben. Das obere-Fort- satzpaar ist nur unwesentlich größer als das untere. | Die Luftkammern sind 70 y lang. Ihr Vorderende-ist schwach abwärts, ihr Hinterende stark aufwärts gekrümmt. Der 275 u lange Kieferfühler besitzt ein 65 ı langes Vorder- £ I glied, dessen Sichel schwach gebogen und mäßig stark ist. Das ?/, Sichellänge messende Kieferfühlerhäutchen hat ein breites Grundende und eine stumpfe Spitze; sein Innenrand ist reich gezähnelt. Das. Grundglied erscheint bei Seitenansicht kräftig, es mißt am Vorderende \ der Grube einschließlich des breitgerundeten, wenig vortretenden Knies 75 » in der Höhe. Das Dickenverhältnis des Maxillartasters zum Vordeckiei: ist: wie 7:10. Die Gliedlängen messen an der Streckseite vom ersten bis zum fünften: 65, 100, 50, 125, 35 x. Der 20 u lauge Scheren- fortsatz zeigt nur wenig Krümmung. Von der Streekseite betrachtet. läßt das 2. Glied 6 Borsten in 3 Längsreihen erkennen, von denen sich 2 auf der Streckseite und 1 auf der Außenseite befinden. Der 3. Tasterabschnitt besitzt am Vorderende 2 nebeneinander befindliche Borsten, von denen die innere von doppelter Länge der äußeren und. - unterschiedlich schwach gefiedert ist.!) Die Beugeseite trägt am Vorderende ein mäßig langes feines Haar, an gleicher Stelle der Innenseite ebenfalls ein feines Haar und ein wenig weiter hinten eine etwas verstärkte Borste.?) 73 Das Hüftplattengebiet reicht bis an = Stirnrand des Körpers. | Das 1. Plattenpaar ist hinter der Maxillarbucht um eine halbe Platten- breite voneinander entfernt. Der Abstand zwischen der 2. und. 3. Platte ist ungefähr von gleicher Größe. Die Hautverhärtung zwischen den Außenenden der 2. und 3. Platte ragt nicht über den Körperrand vor; ihre beiden Ecken sind abgerundet, die vordere zahnartig vor- stehend; im übrigen ist die Längsseite gerade; nahe dem Eckzahn steht auf der Hautverhärtung eine Borste von mäßiger Länge und Stärke. Die hinteren Plattengruppen haben einen 180 ı großen gegenseitigen Abstand. Die vordere Außenecke der 3 ersten Platten- paare ist mit 2—5 steifen, rückwärts gerichteten Krummborsten besetzt. Der Vorderrand der 3 ersten Platten trägt ebenso wie der Hinterrand der zweiten und dritten weitläufig gestellte steife Borsten. Die Beine sind kurz und kräftig und die beiden vorderen Paare nehmen nach dem Krallenende hin wenig an Dicke ab. Die Bein- längeu messen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 630, 700, 765, 1050 x. Die einfache Sichelkralle des 1. Beinpaares ist kräftig, die 1) Piersig scheint die kürzere der beiden Borsten des 3. Gliedes übersehen | zu haben, denn sein bezügliches Bild (Fig. 135e auf Taf. 45) zeigt nur die längere. ?2) Die 3 Borsten läßt Piersig’s Palpenbild vermissen. 115 der übrigen schwach gekrümmt. Die Krallen werden vom Vorder- bis zum dritten Paare allmählich größer; die des Hinterpaares sind kaum größer als die des dritten. Die Borstenausstattuug entspricht der bildlichen Darstellung Piersig’s in Fig. 135d auf Taf. 45 und erinnert auffallend an diejenige von 7%. thori, nur nehmen die Kranz- ‚borsten an den Gliedenden abweichend von der Beugeseite aus an Länge ab. Fiederborsten treten an den Gliedmaßen nicht auf. Der Geschlechtshof erreicht in seinem. Vorderende die Richtlinie ‚der beiden Nähte zwischen der 3. und 4. Hüftplatte nicht. Seine Länge mißt 215—250 », seine größte Breite (hinten bei geöffneten Klappen) 215—230 u; vorn ist er wesentlich schmäler. Das Vorder- ende der Klappen besitzt einen Schnabelfortsatz, der den daselbst befindlichen Napf teilweise umgreift und mit einem aus 5 schwachen, rückwärts gerichteten Borsten bestehenden Büschel ausgestattet ist. Die Klappen haben auch am Hinterrande einen Fortsatz, der nach innen gerichtet, leistenartig schmal, ein wenig gebogen und am freien abgerundeten Ende gleichfalls mit einem Borstenbüschel versehen ist. Ein so umfangreicher Stützkörper, wie ihn Piersig in Fig. 135e auf Taf. 45 für das 2 darstellt, fehlt dem männlichen Geschlechts- hofe. Ein weiteres das 3‘ kennzeichnendes Unterscheidungsmerkmal bietet ein kreisrundes, 20 u großes Chitinplättehen, das 65 . vom Geschlechtshofe abgerückt ist und unmittelbar hinter dem 1. Hüft- plattenpaare seinen Platz gefunden hat. Hinter dem Geschlechtshofe fehlt ein Chitinplättehen. Durch den Besitz eines Penisgerüstes weist sich die hier gekennzeichnete Milbe als J' aus. Die Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans ist 1 Länge der Gesehlechtsöffnung vom Geschlechtshofe entfernt und mißt in der " Länge 15 u. Ihre Ränder sind schwach chitinisiert. Vor und hinter derselben befindet sich je ein kräftiger Chitinbogen. Ich fand im Mai 1910 und Juli 1911 je ein g' in Sphagnum einer tümpelartig erweiterten Stelle eines "Fahrweggrabens im Havekoster Sand (Heidegegend) unweit Immer, Großherzogtum Oldenburg. | Belege für das S' der Art in meiner Sammlung: Ppt. 1433 u. 1469. | Th. truncata (Neum.) (Fig. 30.) - Bradybates truncatus C. J. Neuman 1880, S. 114. Taf. XIV, Fig. 4 a—c. Non Bradybates truncatus C. J. Neuman 1385, S. 11.}) Thyas longirostris Piersig 1897—1900, S, 397”—398. Taf. XLIII, Fig. 1238 a—c. Thyas longirostris Walter 1907, S. 479. Taf. 59, Fig. 1. Thyas truncata Koenike 1909, S. 34. Fig. 40. !) Durch die dankenswerte Vermiitlung von Herrn Lundblad erhielt ich einen Beleg zu Bradybates truncatus Neum. (Eigentum des Gotenburger Museums) von Seeland, welche Form sich als Thyas barbigera Viets erwies. g* 116 Es ist auffallend, daß solch eine eigentümliche Thyasart wie die vorliegende von vornherein nicht in der Weise gekennzeichnet worden ist, daß eine Verwechselung mit anderen Arten ausgeschlossen war. Vor "allen anderen Arten der Gattung zeichnet sich die in Rede stehende durch das ihr eigentümliche schiffehenartige Mittelaugenschild aus, das ihrem Begründer entgangen ist. So lange ich die Art aus eigner Anschauung nicht kannte, war auch ich im unklaren darüber; als ich aber vor mehr als 30 Jahren auf. meine ‚Bitte einen Beleg. 1 » 4 u { EL Ber | } $ j von Dr.C. J. Neuman erhielt, überzeugte ich mich an der Hand 3 | desselben und später gemachter eigner Funde, daß nur die hier in Frage kommende Thyas Neuman bei seiner Beschreibung von Brady- bates truncatus vorgelegen haben kann. Das mir von Neuman für meine Sammlung überwiesene Stück ist ein J' (Ppt. 187), nach welchem ich Fig. 40 in Brauer’s Süßwasserfauna Deutschlands angefertigt habe. Piersig (1897) hat bekanntlich die Neuman’sche Wassermilben- sammlung des Gotenburger Museums gemustert und unter 7 mit Bradybates truncatus bezeichneten Stücken nur eins gefunden, das er- auf Th. longirostris beziehen konnte, während die übrigen angeblich der Th. venusta Koch Piers. angehörten. Er schließt daraus | (1897—1900, S. 307 Fußnote): „Daß diese Hydrachnide“ (Th. venusta) „den Angaben Neuman’s zumeist zu Grunde liegt, ergibt sich schon ‘daraus, daß dieselbe in der Neuman’schen Sammlung mit sechs, Thyas longirostris nur mit einem Exemplar auftritt.“ Diese Art der Beweisführung darf nicht unwidersprochen bleiben. P. hat unter den Neuman’schen Stücken keins angetroffen, das als Type bezeichnet ist; deshalb können wir seine Deutung der in Frage stehenden Neuman’schen Art nicht unbedingt als richtig anerkennen. Piersig’s. Deutung muß schon um deswillen die Anerkennung versagt werden, weil er, wie ich in dieser Arbeit unwiderleglich nachweise, unter dem Namen T%. venusta 2 Arten miteinander verquickt hat: Th. barbigera Viets und 7%. vietsi Koen. Ich halte es für nicht ausgeschlossen, daß Neuman gelegentlich der Beschreibung des Bradybatestruncatus Milben von mehr als einer Art vorgelegen haben. Immerhin aber läßt sich doch an der Hand von Neuman’s Beschreibung und insbesondere der dieselbe begleitenden Abbildungen nachweisen, daß dem schwedischen Milbenforscher die Form als Hauptvertreterin seiner Art gedient hat, der wir bei Piersig unter der Bezeichnung T%. longvrostris, kenntlich beschrieben und abgebildet, begegnen. Die Neuman’schen Abbildungen 4a u. b auf Taf. XIV sind einheitlich im Körperumriß, welcher auch der Th. longirostris Piers. eigen ist. Fig. 4a läßt zwar das langgestreckte Mittelaugenschild vermissen, indes werden die neben dem Schilde belegenen, im Viereck angeordneten größeren Haarplatten nach ihrer Lage genau wiedergegeben. Piersig bringt dieses Merkmal der Th. longirostris in folgendem Wortlaute zum Ausdruck (S. 397): „Um das mittelständige Auge stehen im Viereck auf noch größeren unperforierten Platten die bekannten Sinnesborsten“. Nach meinem Befunde sind diese größten Haarplatten der Rückenfläche derb chitini- siert und deutlich porig und nicht nur den beiden Geschlechtern, je 23 Bis 3 1 SEROTORR u WERTET BEST 117 | sondern auch der Nymphe eigen. Das vordere Haarplattenpaar ist - nach der bezeichneten Neuman’schen Abbildung und auch nach Piersig (Taf. 43, Fig. 128) weit von den Seitenaugenkapseln abgerückt, und das entspricht auch der Wirklichkeit, während dasselbe bei TA. vietsi (=Th. venusta Piers. part.) unmittelbar daneben liegt (Piersig Taf. 43, Fig. 127b). Hinzu kommt, daß die Haarplatten dieser Art weit schwächer sind und infolgedessen von Herrn Erlandson und Fräulein - Kolthoff, Neuman’s Zeichnern, sehr wahrscheinlich übersehen worden “wären. Neuman’s Fig. 4b, welche die Bauchseite des 2 veranschaulicht, zeigt das langgestreckte und schmale Maxillarorgan, das für TA. longirostris so überaus kennzeichnend ist, überraschend deutlich, was auch Piersig nicht entgangen ist (18971900, S. 397 Fußnote). Meines Erachtens hätte aber nach 7%. vietsi, die ein breites Maxillar- _ organ ohne vorstehenden Rüssel besitzt, niemals ein Bild von diesem Mundteile entworfen werden können, wie es Neuman’s bezügliche Abbildung aufweist. Ferner zeigt die letztere einen deutlichen Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans, der in der Tat bei 7%. longirostris stark chitinisiert ist, während das bei T’R. vietsi in so geringer Weise der Fall ist, daß er gewiß von Neuman’s Zeichnern übersehen worden wäre. Auch Neuman’s Beschreibung bietet einige Stützpunkte für die Richtigkeit meiner Deutung. Die Länge des Vorderbeins des 2 wird als der Körperbreite gleichkommend angegeben. Das trifft bei nicht trächtigen Weibchen der Th. longirostris zu, während das bei Th. venusta Piers. 2 nicht der Fall ist (Körperbreite 1,4 mm, Länge des Vorderbeins 1,323 mm nach Piersig’s Angabe). Das 3. Bein .der Th. longirostris ist nieht wie bei 7%. venusta verkürzt. Der schmale ‚in der bezüglichen Neuman’schen Abbildung wiedergegebene Bau des Maxillarorgans wird durch den Text bestätigt, indem Neuman, das Maxillarorgan mit demjenigen von Hydryphantes vergleichend, den Rüssel als schmäler bezeichnet: „Epimerer, rostrum och palper som hos Hydrodroma, rostrum dock smalare och palperna nägot längre“. Zum Schluß mache ich noch auf eine besonders beachtenswerte. Angabe des schwedischen Forschers aufmerksam, auf eine betreffs des Kieferfühlers, der bei seiner Art wie bei Hydrodroma gebaut sein soll, dessen Vorderglied weit kleiner und etwas mehr gekrümmt _ sei: „Mandiblernas corpus bildad säsom hos Hydrodroma, men klon är vida mindre och nägot mer krökt“. Ein Vergleich der in Frage "kommenden Kieferfühler zeigt ohne weiteres, daß Neuman nur die - Th. longirostris Piers. gemeint haben kann. Er bringt nämlich in ‚Fig. 1d auf Taf. XIV den Kieferfühler von Hydrodroma rubra (de Geer) zur Anschauung,!) welche Darstellung meinem Kieferfühlerbilde von Th. truncata 2 (Fig. 30) sehr ähnlich sieht, während diejenige von Th. vietsi (Fig. 7) in mehr als einer Beziehung stark abweicht. Es mögen nun noch einige ergänzende, beziehungsweise berich- tigende Bemerkungen zur genaueren Kenntnis der Art folgen. !) Neuman’s Kieferfühlerbild stellt das Grundglied allerdings zu schlank dar, doch kommt das hierbei nicht in Betracht. Neuman wird bei seinem bezüglichen Vergleich das Kieferfühlerpräparat benutzt haben. AIR Männchen. Außer dem nicht verläßlichen Größenunterschiede Be: man das g' äußerlich sicher an dem engen Zwischenraume zwischen der 2. und 3. Hüftplatte und dem dadurch bedingten geringen Abstande des Geschlechtshofes von den andern eur 1909, S. 84, Fig. 40). Fig. 30. Th. truncata (Neum.) 2. Fig. 30. Rechter Kieferfühler. Weibchen. Die Hautkörnchen sind abgeplattet und nur wenig erhaben. | In der Fläche erscheinen dieselben nicht so nahe zusammengerückt' und so ausgesprochen dreieckig wie Piersig es in Fig. 128a auf Taf. 43 darstellt. Bei jedem Körnchen will er eine Pore beobachtet haben, von der er nicht mit Bestimmtheit sagen könne, ob sie sich nach außen öffne. Diese angebliche Pore habe ich nicht auffinden ‘können, auch nicht bei dem mir zu Gebote stehenden J' von Piersig (Ppt. 1480 meiner Sammlung). Die Oberhaut ist fein und dicht _ liniiertt. Auf den Körnchen scheinen die Linien zu fehlen; augen-_ | scheinlich enden die Hautlinien am Grunde der Körnchen, daselbst ein gepunktetes Aussehen hervorrufend. Über dem Vorderende des Geschlechtsfeldes sind auf der Rückenfläche 2 nebeneinander liegende Chitinleisten erkennbar, die um die halbe Seitenaugenweite vonein- ander entfernt sind. Sie haben etwa die halbe Länge des Mittelaugen- schildes.. Dies Schilderpaar fehlt auch dem J‘ nicht. Das in der Mitte des langgestreckten Rückenschildes belegene 3 | Mittelauge hat 2 mehr oder minder getrennt nebeneinander befindliche Farbkörperchen,?) die nicht zum Teil ineinander geschoben sind, wie Piersig (S. 397) sagt, sondern getrennt nebeneinander liegen. Der I) Piersig spricht von gerundeten Hautpapillen, was eine irrtümliche Bezeichnung zu sein scheint. ?) Hier liegt meines Wissens der erste Fall vor, wo das Mittelauge gleich dem Seitenauge paarig ist. 119 Durchmesser. eines Farbkörperehens beträgt 5 pn und die seitliche "Ausdehnung des Farbkörperchenpaares einschließlich des Zwischen- raums 20 u, d.i. nur der 10. Teil von Piersig’s bezüglicher Maßangabe. Der Kieferfühler ist dem schlanken Bau des Maxillarorgans ‘entsprechend sehr lang gestreckt; seine Länge mißt 520 „; auf das am Grunde mäßig gekrümmte Sichelglied entfallen 115 u. Die Beuge- - seite der Sichel ist deutlich gezähnelt. Das dreieckige spitz aus- gezogene Kieferfühlerhäutchen ist reichlich halb so lang wie die Sichel. Die Grube erstreckt sich nahezu über die halbe Länge des Grund- gliedes. In der Mitte ihres Außenrandes bemerkt man einen schräg nach hinten gerichteten Muskelansatzzapfen (Fig. 30). | Die in großer Anzahl bei einem 2 angetroffenen voll entwickelten ‘Eier waren kugelrund mit einem Durchmesser von 200—215 ». In der Bremer Umgegend ist mir die Art noch von einigen weiteren Plätzen bekannt geworden, aus einem Wiesengraben bei Oyterdamm und von 2 Stellen bei Immer im Großherzogt. Oldenburg: aus einem Wiesengraben beim Stühe und aus einem Graben in der ‚Heide unweit des Kronenschlatts. Schriften. ‚Brauer, A. © ‘1909. Die Süßwasserfauna Deutschlands. Heft 1—19. Haller, 6. 1881. Die Arten und Gattungen der Schweizer Hydrachniden-Fauna. Mitteil. Schweiz. entom. Ges. 2. Heft, S. 18—83. Taf. I—-IV. Koch, C. L. ; 1835—1841. Deutschlands Crustaceen, Myriopoden und Arachniden. Heft 1—40. Koenike, F. 1892. Zwei neue Hydrachniden-Gattungen aus dem Rhätikon. Zool. Anz, i Nr. 399, S. 320— 324 u. Nr. 400, S. 325—326. 1898. Hydrachniden-Fauna von Madagaskar und Nossi-Be. Abh. Senckenb. naturf. Ges. Bd. XXI, S. 297—433. Taf. XX—XXIX. 1904. Hydrachniden aus der nordwestdeutschen Fauna. Abh. Nat. Ver. Bremen. Bd. XVII, S. 14—68. Mit 1 Taf. u. 34 Textfig. - 1909. Acarina, Milben. A. Brauer, Die Süßwasserfauna Deutschlands. Jena. Heft 12, S. 13—191. Mit 277 Abbild. 1911. Neue Hydracarinen-Arten aus Westfalen. Zool. Anz. Bd. XXXVIL, S. 321— 330. Mit 5 Textfig. 1912. Neue Hydracarinen aus der Unterfamilie der Hydryphantinae. Zool. Anz. Bd. XL, S. 61-67. Mit 4 Textfig. 1914. Neue und neubenannte Wassermilben. Abh. Nat. Ver. Bremen. Bd. XXI, S. 383—404. Mit 17 Abbild. Koenike, F. u. D. Soar, 1908. Eine neue Thyas-Species aus den Niederöstereichischen Alpen. Zool. | Anz. Bd. XXXII, S. 708—710. Mit 3 Textfig. Maglio, C. | 1909. Idracarini del Trentino (Contributo alla conoscenza dell’ idracarofauna alpina). Atti della Societä Italiana di Scienze Naturali. Bd. XLVII, Ss. 251—296. Mit 26 Textfig. . Michael, A. D. | $ | 1895. A study of the internal anatomy of Thyas nee an unrecorded Hydrachnid found in Cornwall. Proceed. Zool. Soc. London. Nr. XI, S. 174— 209. „Tab (VIIIX. Neuman, C. ). cr A ' 1880. Om Sveriges ander. 'Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademions Handl. Bd. 17. Taf. I-XIV 3 1885. Om Hydrachnider anträffade vid Fredriksdal pä Seland 1883. Kong 1 Vetenskaps- och Vitterhets-Samhället. Handlingar. Bd. 20. 5 Piersig, R. a 1897. Revision der Neuman’schen Hydrachniden Sarah des er e Museums nebst einigen Bemerkungen über Sig. Thor’s »Bidrag til Kunskaben om Norges Hydrachnider, Kristiania.« Zool. Anz. Nr. 540, "Ss. 333—8335 u. Nr. 541, S.337—8341. Mit 5 Text E 1897—1900. Deutschlands ae Zoologica. Heft 22. Mit st Tat. 7 Ruoranen, A. R. 1911. Verzeichnis von in Nord-Tavastland gesammelten ee, Medde- landen af Societas pro Fauna et Flora fenen, Heft an S. us 1. Schaub, R. v. Eli 1888. Über die Anatomie von Hydrodroma (C. L. Kocht Ein Balhap: zur ai Kenntnis der Hydrachniden. Sitzungsber. Kaiserl. Akad. ‚Wiss. Wien. ii Math.-naturw. Kl. Bd. XCVII, Abt.I. Mit 6 Taf. B ıi Viets, K. a | ea " 1908. Eine neue Thyas-Spezies. Zool. Anz. Bd. XXXIH, S. 670 "Mit 2 Textfig. : Walter, C. 1907a. Neue schweizerische Wassermilben. Zool. Anz. Bd. XXKXL S. 298-302. - 1907b. Die Hydracarinen der Schweiz. Rev. Suisse Zool. Bd. 15, S. 401—573. Be Taf. 59-62. ei 1914. Hydracarinen der nordschwedischen Hochgebirge. A. Haba Ba wiss. Untersuchgen. d. Sarekgeb. in Schwedisch- Lappland. Bd. IV, Zoologie, S. 613—638. Mit 3 Textfig. ar a A - Zur Anatomie und Morphologie einiger ‚kultivierter Elodeenspezies und über die Kälte als wachstumshemmenden Faktor. Von H. Pfeiffer, Bremen. (Mit 2 Textfiguren.) - Im einer 1915 fand ich in einem Graben zwischen Grolland "und Huchting zahlreiche Exemplare von Elodea densa Casp. Einige Sprosse, die ich mit nach Hause nahm, wurden in meinem Aquarium rasch heimisch. Die genannte Elodea gehört eben zu den am leichtesten kultivierbaren Wasserpflanzen. In diesem Frühjahr blühten meine: Elodeen das erste Mal. Wie zu erwarten war, fanden sich nur g' Blüten - zu 3in einer Spatha. Da die Blüten aber hinter der normalen - Größe zurückblieben, glaubte ich eine Weile, die etwas kleinere E. najas vor mir zu haben, deren Spatha 2—3 J‘ Blüten einschließt. Zahlreiche Punkte in den Diagnosen gleichen auch einander, so z. B.: Caulis teres. Folia in verticillis quaterna plana, ... . lineari- lanceolata, .. . sursum versa, supra marginem prominentia .... Stipulae intrafoliaceae binae, ovatae vel ovati-eireulares.. . . Spatha sessilis, flores 2—3 vel 2 ineludens. Tubus calyeis filiformis . .. Petala tria, obovata vel late obovata... Stamina9... Antherae oblongae aut oblongi-ovatae _ Herr Prof. Dr. G. Bitter, dem ich die Sprosse zeigte, versicherte mir aber, daß es die E. densa sei. Ich versuchte deshalb festzustellen, -. wie weit sich die kleinere E. najas anatomisch und morpho- logisch von der E. densa unterscheidet. Als zweite Frage suchte ich zu beantworten, woher esgekommen, daß die Blüten nicht die normale Größe erreichten. Historisches. Der Gattungsbegriff Elodea tritt zuerst in Michaux, Flora boreali-americ., I. 1803, p. 20 auf und umfaßt dort nur die eine Spezies E. canadensis. Ausführlicher gingen auf die Gattung ein Humboldt und Bonpland in Plant. aequinoct., Bd. II, p. 190, als sie die neu gefundene Art E. granatensis beschrieben. Alle Spezies wurden zuerst zusammengetragen in Richards Monographie der Hydrocharideen (1814). Nach Caspary rechnen wir zu Elodea auch die Gattung Egeria Planch.!) (und damit die beiden Spezies E. densa Pl. und Najas Pl.), die sich nach Planchons Angaben von Elodea I) Ann. d. sc. et nat., 3. ser., Bd. XI, p. 79. 122 nur durch die größere Zahl der Blüten einer Spatha ia 1 stets 2—3) unterscheidet. Wie weit sonst anatomische Unterschiede vorhanden sind, ergab sich aas der vorliegenden Literatur nicht, besonders da keine rein anatomischen Arbeiten über E. densa und Najas existieren.!) Meine anatomischen Untersuchungen der E. cana- densis decken sich zumeist mit den Ergebnissen Casparys darüber.) I. Anatomische und morpholoeische Untersuehungen der Elodeen. 1. Der Stamm. Der Stamm aller Elödeen ist stielrund. Nur der Stiel von ‚E. densa hat meist ausgewachsen gewellten Umriß. Bei allen Arten verzweigt er sich durch axillare Äste und zerbricht leicht. Die Länge der Internodien wechselt in geringem Maße (E. canadensis 2, densa 3—3,5, Najas 2,5 mm). Die Epidermis ist nicht besonders differenziert. Es führt nämlich die äußerste Zelllage reichlich Chlor- ophyll. Länge und Breite der epidermalen Zellen stehen bei E. cana- densis im Verhältnis 1:2 bis 3, bei densa und Najas 1:2. Die radialen Wandungen der, äußersten Parenehymschichten verlaufen eben. Durch die Größe der Zellen des Stammes unterscheiden sich die Arten auch nicht, oder wenigstens nicht scharf. Der ausgewachsene Stamm enthält in der Mitte statt der reduzierten, nur vorübergehend in der Terminalknospe der Internodien angelegten Gefäße ein Bündel von Leitzellen. Es finden sich bei allen Vertretern der Gattung im Rindenparenchym des Stammes in 5 bis zumeist 6 wenigzelligen Gruppen kleine Leitbündelchen, die auf je 1 Siebröhre nebst 2 Geleit- zellen reduziert sind. Lange Zeit glaubte man, daß die Elodeen überhaupt keine Gefäße hätten.?) Ein Mark ist selbstredend nicht vorhanden. Die Art der Reduktion der Gefäße beschreibt für E. cana- densis Caspary ausführlich.%) Für E. densa konnte ich: keine Unterschiede von seinen Angaben feststellen. Bei E. Najas konnte ich die Reduktion nieht gut verfolgen. Doch dürfte sie auch bei dieser Spezies ganz analog verlaufen. Die das Leitzellenbündel umgebende | Parenchymschicht bezeichnet Caspary als vagina tutilaris. Sie zeichnet sich durch Tüpfelbildung innerhalb der radialen Zellwände aus (Öasparysche Punkte). Zeitweise fand ich bei E. densa wie !) Ich möchte hinweisen auf die Arbeit von Lucien Haumann-Merck, die mir leider nicht im Original zugängig war: Observations ethologiques et systematiques sur deux especes argentines du genre Elodea, Rev. Inst. bot. Errera, IX. 1912, p. 33—39 (Referat Bot. Jahresber., 40 Jahrg., Abt. I). 2) Vergl. Th. f. wiss. Bot. I, 1858, p. 436 - "462! Aus der neueren Zeit liegen morphologische Untersuchungen bes. zytologischer Art über E. canadensis vor von Robert B. Wylie, publiziert in Botanical Gazette, XXXVI, 1914. Wohl die letzte anatomische Bearbeitung von E. canadensis ist von A. OÖ. Walker, The distribution of Elodea canadensis Michaux in the British Isles in 1909, Proceed. Linn. Soc. London 1911/12, p. 41—77. 3) Vergl. Chatin, Compend. rend., XLI. 1855, p. 695! *) 1. c., p. 440! (Siehe auch Eny, Wandtafeln f. d. naturw. Unterricht, DI, Ser,, 5. Abt., Textheft p. 188-190, Taf. L.) 123 Najas statt der Schutzscheide mit den Casparyschen Punkten eine ‚Zelllage mit etwas verdiekten Membranen. Ihren ersten Namen empfing die ein Leitbündel umschließende Zellschicht von Schultz-Schultzen- stein. Er nennt sie Bündelscheide.!) Seine Meinung, daß sie aus Fig. 1. Stammquerschnitt von Elodea canadensis Casp. a epidermale Schicht, r Rindensschichten, e'c'' in Kreisen angeordnete Luft- gänge, bıCasparysche Scheide, d Leitbündelzylinder, e’ e'' Luftgänge darin. | : (gez. bei 800 fach. Vergr.) Fig. 2. Stammquerschnitt von Elodea densa Planch.; Erklärung der Buchstaben wie bei Fig. 1. (gez. bei 565 fach. Vergr.) Bastzellen bestände, hat sich auch a. a. O. als irrtümlich erwiesen.?) Das Rindenparenchym des Stammes ist wie bei allen submersen Pflanzenteilen sehr zartwandig und mächtig entwickelt im Verhältnis !) Cyclose, 1841 (mir nicht vorgelegen!) 2) Besonders erwähnt wird die Casparysche Scheide von Irmisch, Beitr. z. vergl. Morph. d. Pfl. 1854, p. 34; Schacht, Pflanzenzell., p. 246 fg. und 318 und v. Mohl, De Struct. Palmar., p. 49. 124 zum Leitbündelstrang. Es ist reich an körniger Stärke, die oft von einer dünnen Chlorophylischicht umgeben ist. Bei Einwirkung von ° ‚Chlorzinkjod wird die grün bleibende Chlorophylllamelle durch den °') quellenden Amylumkörper gesprengt.) Der Stamm der Elodeen führt eine Reihe von + weitlumigen Luftgängen, die in Kreisen °)) angeordnet sind. Daneben finden sich, wenigstens in den diekeren | Stammpartieen, noch kleinere Interzellularräume. Die Zahl der durch | die Luftgäuge gebildeten Kreise und die Anzahl der äußeren Parenchym- |] schichten wurde bereits von Caspary bei Hydrilla vertieillata und |] Elodea canadensis diagnostisch verwertet.2) Diese Merkmale schienen ° mir daher auch besonders geeignet zur Unterscheidung der unter- |) suchten Arten. Genau wie Caspary fand ich bei E. canadensis im || Stamme einen einzigen Kreis relativ großer Luftgänge und 3 bis 5 |! Parenchymschichten als ihre äußere Begrenzung. Doch will Caspary 1 bei den von Engelmann bei St. Louis gesammelten Exemplaren der Pflanze zwei Kreise von Luftgängen beobachtet haben. Meine zahlreichen Schnitte, die ich durch den Stamm der E. densa und || Najas anfertigte, führten mir in der Regel 2, nicht selten teilweise 3 Kreise von Luftgängen vor, indem an der einen Seite des Stammes die Luftgänge sich durch geringeres Lumen auszeichnen und dem- |) gemäß noch einer weiteren Reihe Lufträume Platz gewährten. Sehr °'| häufig fand ich auch Stengelteile von E. densa, deren Luftgänge | vollständig dreikreisig waren. Der Stamm von E. Najas blieb aber | stets auf 2 Kreise Luftgänge beschränkt. Von den beiden Kreisen ist der äußere weitlumiger als der andere. Die Zahl der begren- zenden Schichten des Rindenparenchyms beträgt 3—4, selten nur 2. 2. Das Blatt. Die drei Elodeen unterscheiden sich in Form und Größe der Blätter wie folgt: E. eanadensis E. densa E. Najas. Form länglich oval länglich linealisch schmal linealisch Länge ?°/,— höchstens 1 Bel, 1,—2 cm _ Breite ) 4—5 2—3 mm. Vorn sind die Blätter abgerundet zugespitzt. Bei E. densa bildet die äußere Spitze sehr häufig einer der Zähne des Blattrandes, der sich dann vor den anderen desselben Blattes durch besondere |) Größe auszeichnet. Gewöhnlich ist das Blatt der Elodeen zwei- || schichtig. Nuran der mittleren aus Leitzellen gebildeten Rippe liegen '' drei Schichten Parenehym übereinander. Nur in ganz jungen Blättern aus dem Vegetationskegel findet sich ein einziges Gefäß mit + ringförmiger Verdiekung. An erst teilweise ausgewachsenen Blättern übertreffen die Zellen der Spitze diejenigen der Blattbasis um mitunter die Hälfte und mehr. Der Blattrand von E. cana- | densis ist gesägt (Größe dieser Zellen 33 1), derjenige von 1) Vergl. v. Mohl, Bot. Ztg. XIII, 1855; p. 111 u. a. a. O. Se E 2) Die Hydrilleen; 1858, p. 449. — Vergl. auch Casparys Zusammenstellung »Conspectus systematicus Hydrillearum« im Monatsber. der Berliner Akad. d. Wiss. vom Januar 1857. : | Ei re 125- E. densa scharf gezähnt (85 bis 95 ep). E. Najas bildet den ‚Übergang zwischen beiden Arten. Die Zähne und gesägten Ausstülpungen des Blattrandes werden stets durch eine einzige Zelle gebildet. Durch Untersuchung der Zähne verschiedener Stellen des Blattes und Bobachtung recht zahlreicher Blätter verschiedenen Alters kann man feststellen, wie durch Vorwölbung zuerst einer Epidermiswand allmählich die ganzen Zellen aus dem Verbande der Epidermis hinausgeschoben und zu Blattzähnen werden. Im erwach- senen Zustand sind die Zähne häufig, an der Spitze wohl stets, bräun- lich gefärbt. Die Entfernung der Zähne wechselt sowohl an dem Blatte derselben Pflanze wie bei den einzelnen Elodeenspezies. Bei E. canadensis stehen die zahnartigen Ausstülpungen in 75 bis 150 ı. Abstand. Bei E. densa beträgt ihre Entfernung durchschnittlich 165 bis 320 ı, an manchen Stellen eines Blattes unregelmäßigerweise auch wohl nur 85 u. Bei E. Najas stellte ich wiederum in diesen Durchschnittsmaßen die Mittel- oder Übergangswerte fest. Über die Entwicklung des Chlorophylis habe ich keine ‚vergleichenden Untersuchungen gemacht, glaube auch nicht, daß sich wesentliche Unterschiede ‘zwischen den drei Arten dabei feststellen lassen. Für E. canadensis beschreibt uns Caspary wiederum die Entwiekelung der Chlorophylikörner.1) Was er dort bez. des Vege- tationspunktes der Blätter sagt,2) kann ich für E. densa und Najas nur bestätigen. Aus der Beobachtung, wie die Zähne des Blattrandes von der Spitze zur Basis gebildet werden, hat man zu folgern, daß in jugendlichen Blättern das gesamte Blatt als Vege- tationskörper dient, dieser sich bei älteren Blättern aber normaler Weise auf die Basis beschränkt. 3. Die Blüte. SSH, lass blüht bei uns gewöhnlich 2. Die Beschreibung der kleinen rötlichen Blüten finden wir bei Caspary, Die Hydrilleen. 1858, p. 461. Von E. densa sind auf dem Festlande bisher nur g' Blüten gefunden.®2) Wenn Caspary nur solche mit beschädigten Petala hatte, so blühten meine Exemplare außerordentlich ergiebig, und die Petala wurden erst später trocken und bräunlich, wenn sie sich zum Einleiten der Bestäubung auf das Wasser legten, dieser Vorgang wegen des Mangels an 2? Blüten natürlich ausbleiben mußte. %) Da ich von der E. Najas keine (J') Blüten erhielt, bin ich gezwungen, "mich auf die Beobachtungen Planchons5) zu beziehen. = 6%, 9.487 Se: 2) 1. c., p. 459! 3) Über die Beobachtung % Blüten der E. densa in England vgl. die Angaben bei Caspary, Jahrb. f. wiss. Bot., I, p. 461. *) Meine Bemühungen, von den E. canadensis Q2 Blüten in größerer Zahl zu bekommen, scheiterten merkwürdigerweise. Den frischen und, wie ich durch mikroskopische Beobachtung feststellen konnte, reifen Blütenstaub der g' Blüte der E. densa brachte ich auf 2 2 der E. canadensis. Es gelang mir aber nicht, Früchte angesetzt zu sehen. Leider gingen mir die Q Blüten hinterher beim Pressen entzwei. 5) Planchon, Ann. des sci. nat., II. ser., Bd. XI, p. 80. Die @ Blüte von E. densa beobachtete Aug. de St. Hilaire (Handschriftlicher a 2 im herb. Mus. Paris, n. 1840). ep | Zum Vergleich stelle ich die morphologischen Ergebnisse Planchons an den beiden letzten Arten nebeneinander: U 5 E. densa | E. Najas r Spatha sessilis, fores 2—3 in- _ sessilis, duos flores eludens; ineludens. | Flores sub 11/,—2!/, em diametro; sub ®/,—1 em diametro. Tubus calyeis filiformis, ca. calyeis fili ee 3-31), em: ea. 21,—4 em. Sepala tria, ovata, 3 mm longa, tria, ovata vel oblongi-ovata, | reflexa, Virescentia: | 2 mm longa. | Petala 3, obovata, sn tria, late obovata vel apice rotundata, 1—11/,em oblongi-obovata, 5—6 mm _ longa, flava: longa, flavescentia, Stamina 9; | 9. Antherae oblongae, la.: Me oblongi-ovatae, la; 1:2, basi affixae; lg. — 1220 Be basi affixae. Als das Auffälligste erscheint mir, daß die Blüten meiner Sprosse von E. densa im ganzen kleiner als die gegebenen Maße, z. B. von geringerem Durchmesser sind. Besonders merkwürdig dabei war, daß die später erscheinenden Blüten nach und nach die normale Größe erreichten.!) Da die E. Najas überhaupt im Ganzen kleiner als die erste Art ist, so kann die alte Diagnose a zu Verwechselungen führen. 4. Zusammenfassung. In anatomischer Hinsicht besteht der größte Unterschied zwischen E. canadensis ‚einerseits und. E. densa und Najas andererseits. Hingegen unterscheiden sich die beiden letzten Arten wesentlich überhaupt nicht, höchstens in geringen Maß- Hi verhältnissen, die außerdem auch noch geringen Schwankungen unterworfen sind. Anatomisch und morphologisch besteht zwischen beiden nur ein gradueller Unterschied. Ich scheue mich jedoch heute noch davor, aus den bislang alleinstehenden Beobachtungen über die Veränderlichkeit der Blütengröße bei E. densa auf den Wert der E. Najas als guter Art irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Darüber werde ich meine Untersuchungen fortsetzen. I. Über die Ursachen der Veränderlichkeit der Blütengröße. Es kommen also im Habitus der Blüten der E. densa gewisse Größen-Modifikationen vor. Einflüsse fremder Organi ismen können 1) Vergl. die Tabelle am Schlusse der Arbeit! > : Mu 2. . E ic .. bunt Se - ren ar De du , [ae Ze 2. 2 2er Zn. en nn ” — . — 5 nn en ee An En u An — 127 dabei m. E. nicht vorliegen. Zwar halte ich seit einer Reihe von Jahren ein paar Goldfische (Cyprinus auratus) in dem Aquarium. Daß sie auf die Größe der Elodeenblüten Einfluß gehabt hätten, wird aber wohl niemand annehmen wollen. Ebenso kommen mechanische Einflüsse als Ursache für die Modifikation nicht in Frage. Stoff- liche Einflüsse mögen bei meinen Elodeensprossen eine Wirkung ausgeübt haben. Dadurch aber, daß ich seit Jahren. bereits das Aquarium, das sich durch Algen und das übrige Pflanzenleben stets wieder selbsttätig reinigt, sich selbst überließ, kann m. E. stofflichen Einflüssen nicht oder doch nicht eine so erhebliche Bedeutung zu- geschrieben werden. Sie können nur mit andern Ursachen zusammen bestimmend gewesen sein. Ich kann mir nicht denken, daß allein die stofflichen Einflüsse zu Anfang weniger günstig gewesen sein können als hinterher. Wasserproben habe ich leider nicht gemacht, da ich nicht annehmen konnte, daß die Blüten später die normale Größe + erreichen würden. Wenn die Sprosse nur eine besonders ‚merkwürdige Orientierung oder dergl. gezeigt hätten, so würde ich hauptsächlich das Licht als die Ursache für die Modifikation ver- antwortlich gemacht haben. So aber scheint mir nurdie Temperatur die Hauptursache zu sein, die vielleicht durch andere Einflüsse unterstützt worden sein kann. Solche Temperaturwirkungen schätze ich analog. denjenigen, daß verschiedene Individuen der gleichen Art große Unterschiede in der Abhängigkeit ihres Streckungswachstums von der Temperatur aufweisen, was wir leicht an der ungleichen Entwicklung der Knospen eines Laubbaumes im Frübjahr feststellen. Als ich meine Elodeensprosse Mitte 1915 hereinholte, war ein mittelmäßig warmer Sommer. Den ersten Winter konnten sie recht gut überstehen. Warum sie damals noch nicht zur Blüte kamen, entzieht sieh natürlich meiner Kenntnis. Anscheinend hat aber der letzte Winter, der auch sonst auf die Entwicklung der Pflanzen- welt dieses Sommers ganz außerordentliche Wirkungen, haupt- sächlich hemmender Art, gehabt hat, die Sprosse schwer geschädigt. Das konnte auch nicht ausbleiben, da ich z. B. jeden Morgen die Eisdecke des Aquariums, die an manchen Tagen Mitte Februar über 1), em Dicke aufwies, durchschlagen mußte.!) Da die Laubsprosse bereits im letzten Herbst der Hauptsache nach fertig waren, ist bei ihnen eine nennenswerte Verkleinerung nicht festzustellen. Sollte man wirklich eine geringe Größendifferenz entdecken, so wäre damit nur erwiesen, daß die Laubsprosse im letzten Herbst noch nicht ganz ausgewachsen waren. Allem Anschein nach hat also die letzte Winterkälte auf die Blütenentwicklung hemmend eingewirkt, daß sie nicht die normale Größe erreichten. Erst die späteren, nach dem 22./7. erscheinenden Blüten näherten sich der normalen Größe bis auf ein Geringes. Als Beleg für meine Ansicht führe ich eine Zusammenstellung über die gemessenen Blüten an: !) Den Goldfischen geschah dadurch kein feststellbarer Schaden. Sie sind noch jetzt ebenso gesund wie früher. Blüten- Blüte a) "Blüte b) Blüte ec) sproß | (efinung | Durchmesser Oeifnung 4 Durchmesser | Pefinung. al Durchmesser R | L DON 2 20 23./VI. 0,8 2. VL 0,8 $ II. 28./VI. 0,7: 30./VI. 0,9 4/\L. | 09 ie I. 11./VIL. 0,8 14./VII. 1,0 15./vIL. 09 IV. '17./v1I. 144 19./VIL. 1,0 21./VE. 722139 V. 19-/VILSL. 12 DOVIE | S -24./VIL. | a9: © RR oe 93./VIL. 19 3. VE ar VIL. 1 28./VII. 13 31./VII. 13% 3./VIIL. dd > VII. 28./VIL. 1,4. 30./VIL. 1,2 3./VIH. 43: 1X! 4./VI. 1.066 4./VIII. 1,6 6,91) 2 = 16°. ne en 4./VII. Er, nam 2 3% 2./VILL. 1,8 4 /VIIL. 1,8 6.90.1249 23 X. 2./VII. 24 5./VIIL. 2,0 TV 202! U "SH: 28 6. = #. 1 2/Wr| 867 10 WIE; DE Sy E 9% 8. /VAIN. 2) Durchschnitt: | 1 35 Dürehächmitt: © as | Tee | 1,36 . ei Bi 1,37 Ä Bremen, August 1917. | | Die Berechnung des Ostersonntages. Von Dr. Friedrich Frieke. Vorwort. | Zur Berechnung des Ostersonntages sind eine Reihe von Formel- gruppen, sogenannte Osterformeln oder Osterregeln, angegeben worden, die erste von Gauß im Jahre 1800 und die letzte von Jacobsthäl 1916. Da die Entwickelung aller dieser Formelgruppen auf die feststehenden kirchlichen Bestimmungen zur Ermittelung des Oster- festes zurückgehen müssen, so liegt der Gedanke nahe, zu versuchen, 'ı aus den kirchlichen Bestimmungen heraus eine Formelgruppe zu ' bilden, in der die bisherigen Osterregeln enthalten sind, also eine allgemeine Lösung der Osteraufgabe zu finden und die bekannten Osterregeln auf diese Lösung zurückzuführen. Diesem Zweck dient die vorliegende Arbeit. Zur Erreichung des Zieles sind im allgemeinen nicht mehr als die notwendigsten Hilfsmittel herangezogen worden; nur die Datumrechnung ist in vollem Umfange dargestellt worden, da sie ein gewisses selbständiges Interesse beanspruchen dürfte und nur sehr kleine Abschnitte derselben- für die Arbeit entbehrlich sind. ‚Andere mathematische Kenntnisse, als die der Grundrechnungs- arten, werden bei dem Leser nicht vorausgesetzt. Das gilt auch für die Restrechnung, die für solche, denen die Zeichen dieser Rechnungs- art nicht geläufig sind, in einem Anhange so weit entwickelt ist, wie sie in der Arbeit Verwendung findet. Die folgenden Entwickelungen stützen sich auf Angaben der Werke: -F. J. Brockmann, System der Chronologie. Stuttgart 1883. W. Jacobsthal, Mondphasen, Österreehnung und ewiger Kalender. Berlin 1917. B.M. Lersch, Einleitung in die Chronologie. 2. Teil: Der christ- liche Kalender. Freiburg i. B. 1899. W. F. Wislicenus, Der Kalender. 2. Aufl. Leipzig 1914. Zum Schlusse spreche ich Herrn Prof. Dr. E. Wendt, Oberlehrer an der hiesigen Seefahrtschule, für die liebenswürdige Durchsicht des Manuskripts herzlichen Dank aus. Bremen, 29. Juli 1918. | Friedr. Fricke. Septbr. 1918. XXIX; 9 130 _ L. Datumrechnung, 1) Der Anfang der Zeitrechnung sei der letzte Fehrabe dor Jahres 1 v. Chr. Dieses Datum kann man bezeichnen mit März O des Jahres O0, kürzer mit 0. III. 0. Bei dieser Verabredung, die °' getroffen wird, um den Schalttag an das Ende des Jahres zu bringen, bedeutet das Datum 5. VI. 1917, daß an diesem Tage seit Beginn ° der Zeitrechnung 1917 Jahre, die Monate März, April, Mai und 5 Tage des Juni verstrichen sind. Das Datum er I. 1918 bedeutet, daß seit Beginn der Zeitrechnung 1917 Jahre, die Monate März bis ai Dezember und 13 Tage des Januar verflossen sind. Die Monate ‘|! Januar und Februar eines Jahres zählen also als die letzten Monate : des vorhergehenden Jahres nach der üblichen Bezeichnungsweise. 2) Wenn der O. März ein Sonntag ist, so ist der 1. März ein Montag, der 2. ein Dienstag, . der 7. wieder ein Sonntag usw. || Will man wissen, auf welchen Wochentag der 23. März fällt, so teilt |] man 23 durch 2 wobei 2 als Rest bleibt. Der 23. März fällt also |) auf denselben Wochentag wie der 2. März, d. h. auf einen Dienstag. ' Wir sagen: Das Datum schreitet in 1 Tage um 1 Wochentag fort, || in 3 Tagen um 3 Wochentage, in 7 Tagen um 0, in 23 Tagen um | 2 Wochentage. Allgemein beträgt der Fortschritt in D Tagen ei a der Rest verstanden werden soll, der \ bleibt, wenn man -D durch 7 teilt. b 3) Mit Fortschritt sei im folgenden stets der Fortschritt an ö | Wochentage, wobei unter | Wochentagen seit Beginn der Zeitrechnung bezeichnet. Dies voraus- || gesetzt, beträgt der Fortschritt am 0. III. O0, an dem noch kein Tag verflossen ist, OÖ Tage; am 0. IV. O0, wo 31 Tage des März vorüber H sind, es Tage; am 0. V. 0, wo weiter 30 Tage des April || FI, Ei 2 -) *)—=5 Tage usw. Die erhal- | tenen Zahlen O, 3, 5 usw. heißen Monatsmerkzahlen**). Man |) kann sie aus der leicht zu merkenden***) Zahlenreihe 4 15 21 30 43 55 61 73 86 92 104 110 122 41 entnehmen, in der die vor den Einern stehenden Zahlen die gebräuch- ‘| liehen Ordnungszahlen der Monate, die Einer die zugehörigen Merk- ' verstrichen sind, | *) Restrechnung 9. **) Vgl. Jacobsthal, S. 23. | *tk) Sechs der Zahlen sind ungerade, sechs gerade; die ungeraden sichent } za von 3., am Anfang. Zerlegt man die Zahlen in Zehner und Einer, B. 122 = 12.10 a 2, so gehören sie sämtlich zu verschiedenen Zehnern. Von 30 ausgehend — \\ärz ist der erste Monat des Jahres — addiert man zur Auf- findung einer Zahl aus der vorhergehenden die Zahl 6; gelangt man dadurch nicht in den richtigen Zehner, so addiert man noch einmal. 6, im ganzen also 12, und, wenn ein Wechsel von einer geraden zur ungeraden Zahl oder meer: stattfinden muß, 13. So erhält man 61 aus 55 durch Addition von 6, 73 aus 61 durch Addition von 12, 86 aus 73 durch Addition von 13, 135 (ia Ei aus 122 ebenfalls durch Addition von 13. Re — En ET nn = en 131 zahlen bedeuten. So z. B. entnimmt man aus der Zahl 86, daß 6 die Merkzahl des Monats August (des 8. Monats) ist, d. h,, daß am 0. VIII. O der Fortschritt 6 Wochentage beträgt. | Damit kann man bereits für jedes Datum des Jahres O den Fortschritt "angeben. Man soll z. B. den Fortschritt am 18. XII. O _ feststellen. Schreibt man unter den Tag des Datums den Fortschritt für diesen Tag, unter den Monat des Datums die Monatsmerkzahl und dahinter den Gesamtfortschritt, so erhält man folgende Anordnung: 18. XII. O 22 6 D. h. der Fortschritt in 18 Tagen beträgt 4, der Fortschritt in den - Monaten März bis November, d. i. die Merkzahl für Dezember, beträgt 2 Wochentage, der Gesamtfortschritt also 6 Wochentage. Soll man den Fortschritt am 20. I. 1 berechnen, so schreibt man: 6.5 + Dabei ist der Gesamtfortschritt 11 Wochentage, die selber wieder einen Fortschritt von 4 Wochentagen bedeuten. 4) Da das Gemeinjahr 365 Tage zählt, so verursacht es einen Fortschritt von > m 1 Wochentag; J Gemeinjahre verursachen daher einen Fortschritt von J (7)=® Wochentagen. Jedes vierte julianische Jahr ist ein Schaltjahr von 366 Tagen, hat darum einen Fortschritt von 2 Wochentagen zur Folge, also 1 Wochentag mehr als das Gemeinjahr. Unter J vom - Beginn ab gezählten julianischen Jahren sind 51 Schaltjahre, wobei | IE das Ergebnis der Divisionsaufgabe J:4 bedeutet, wenn man den Rest vernachlässigt, so daß z. B. 1-3 ist. Diese 23 Jahre haben J = ee | 7 Wochentage Fortschritt mehr als ebensoviel Gemeinjahre. Daher ist der Fortschritt für J julianische Jahre seit Beginn der Zeitrechnung e+tf oder, ddet+f>7 sein kann, en Wochentage. Beispiel. Um wieviel Wochentage ist das Datum am 16. X. 24 fortgeschritten ? | Man hat: 16. X. 24 24 2 j 16 Tage haben nämlich einen Fortschritt von 2 Tagen, zu Oktober “ 9* ferner ist | & a 5) Mit den bisher entwickelten Hilfsmitteln aßt sich a für jedes Datum des julianischen Kalenders der Fortschritt bestimmen. Aber mit Rücksicht auf das Folgende soll der Fort- schritt für Jahreszahlen, die größer als 100 sind, in anderer Weise ermittelt werden. Man kann sagen: Das Jahr 1863 gehört dm Jahrhundert 18 an, und sein Jahrgang ist 693. Man es also g 1863 — 18.100 # 63. e Wenn daher das Jahr N dem Jahrhundert p angehört und sein a E gang J ist, so ist Ne100p4 4, = In 1 julianischen Jahrhundert, das immer 25 Schaltjahre enthält a ‚ist der Fortschritt —_ Be a E (7)- — 6 Wochentage;. in p julianischen en ist er also | A Wochentage. - Beispiel. Um wieviel Wochentage ist das Datame. am 23. 3 1725 il horieeschriten? | Für pe 12 RE e a = De. 35 1; - Daher folgt re A 243..24: 40 5 Dabei ist 5 der Gesamtfortschritt, nämlich DEAD ee ——)=5. 6) Der gregorianische Kalender unterscheidet sich vom julianischen dadurch, daß von den Säkularjahren nur die Vielfachen von 400 Schaltjahre sind. Der gregorianische Kalender enthält also in N (— 100 p +J) Jahren nur [/-] Schalt-Säkularjahre, die übrigen P—-[%)) Säkularjahre sind Gemeinjahre. Der durch diese letzten a; *) Restrechnung 12. Bee ist allgemein formt werden. Es ist Ei Ebanischen Kalender hervorgerufene Fortschritt ist also für den gregorianischen Kalender von m,’ abzuziehen. Bei der “ Pa dieses Kalenders im 16. Jahrhundert hätten also 15 12 Tage abgezogen werden müssen. Tatsächlich über- schlug man im Jahre 1582 nur 10 Tage, also 2 Tage zu wenig. : von my zu subtrahieren, wenn man im gregorianischen Kalender den durch die p Hunderte der Jahreszahl N verursachten Fortschritt m, erhalten will. Man findet. ie, Für eine bequeme Berechnung muß der Ausdruck ' (>) umge- 4 4’ »-85]+26); ee” 1-22 -2() ae “) a DER NE, Be era _ daher ergibt on 9 3) IM rs (2) 2% ee Se ee Fund: P 2 en u N 7 )= IN =) Für = gregorianischen Kalender folgt also, daß am Dien Tage des Monats X (mit der Merkzahl m,) im ae N — 100 p+tJ ‚seit dem 0. III. O der Fortschritt BD herk: m-( a) J : (+2 ; IFA “ Wochentage beträgt, wo | a e= (7), [= - ist, *) Restrechnung 1. 7) Restreehnung 9. **) Restrechnung 12. +7) Restrechnung 9 und 13. *#k) Restrechnung 2. 134 Beispiel: Welches ist im gregorianischen. Kalender der Port- 5 schritt am 20. VII. 1917? | 1 ‘Man hat 28, 811.1947 RE | Ab a weil : ö 19 / n Ke Bi = 7)=6 m, —=3, a a7 —3, Ei 17 a | BE, (7) =4 . also 6+3+3+3+4 | | Nun war der 20. VII. 1917, wie man einem Kalender entnimmt, ein Freitag. Da der Fortschritt am 20. VII. 1917 gegen den 0. 11.0 fünf Tage beträgt, so ist also der Freitag der fünfte Tag nach dm 0. 111.0. D.h. der O. III. O ist ein Sonntag. Darum kommen den Wochentagen folgende Merkzahlen zu: Sonntag 0, Montag 1, Dienstag 2, Mittwoch 3, Donnerstag 4, Freitag > Sonnabend 6. 9) Damit = man endlich befähigt, für beliebige Datum 4 | den Wochtag zu berechnen. Beispiele. a) Kalender neuen Stils- (gregorianischer Kalender): 1). 25:11.1863 424) 59.08. 3 Mittwoch. 2) 23. II. 1742 (Zu rechnen 1741!) 2.1.7.0 63°. 9 Pre 9 Kalender alten Stils (julianischer Kalender): 1) 25. III. 1863 u a ] Montag. 2) 23. II. 1742 (Zu rechnen 1741!) 2: 12.426.:3.77:2 > Diele Il. Epaktenrechnung. Die Daten der Neumonde, wie sie in den Neumondtafeln der Kalender alten Stils verzeichnet sind, beziehen sich nieht auf die 4 | Konjunktion von Sonne und Mond, sondern auf das erste Sichtbar- werden der Mondsichel nach der Konjunktion. *) Wenn also in einer solchen Tafel als Datum des ersten Neumondes eines Jahres der 1 23. Januar angegeben ist, so bedeutet dies, daß am 23. Januar- der | neue Mond zum ersten Male sichtbar ist. Bei den folgenden Betrach- *) Brockmann, S. 59. julianischen Jahres aber 365,25 Tage, so hat ein Jahr 135 tungen soll diese Auffassung beibehalten werden, wenn nicht aus- drücklich auf die Konjunktion hingewiesen wird. Unter Alter des Mondes an einem Tage versteht man di Zahl der Tage, die seit dem letzten Neumonde bis zu diesem Tage verflossen sind. Wennn z.B. gestern Neumond war, so ist heute der Mond einen Tag alt. Das Alter des Mondes am 1. Januar eines Jahres nennt man die Epakte des Jahres. Wenn etwa am 1. Januar 1918 das Mond- alter 17 Tage betrug, so ist die Epakte von 1918 gleich 17. Aus der Epakte eines Jahres lassen sich die Epakten sowohl der vorhergehenden als der folgenden Jahre bestimmen. Da während ‚eines synodischen Monats, d.h. in der Zeit von einer Konjunktion bis zur nächsten, im Mittel 29 ‚3059 Tage verfließen, während eines 305,29 29,53059 Monate. Das sind 12 Monate und 10,8329 Tage. Wenn daher am 1. Januar eines Jahres Neumond ist, so ist der Mond am 1. Januar des folgenden Jahres 10,8829, also etwa 11 Tage alt. Allgemein sagt man: Die Epakte eines Jahres ist etwa 11 größer als die des Vorjahres, oder die Epakte wächst in einem Jahre um etwa 11 Tage. Genau genommen, muß es heißen: Die Epakte wächst in einem Jahre um 10,8829 Tage. In zwei Jahren wächst sie also um 2 . 10,8829 —= 21,7658 Tage, in drei Jahren um 3 .. 10,8829 = 32,6487 Tage— 1 Monat und 3,1181 Tage, also um 3,1181 Tage. Setzt man das so eingeschlagene Verfahren fort, so findet man das Wachstum der Epakte in « Jahren, indem man von dem Produkte 10,8329 «a möglichst oft 29,5306 Tage abzieht. Also ist der Rest des Quotienten Ne das Wachstum der ES in «a Jahren.. Dieser Rest werde 29,5306 408829 a, t (7935308 ) ) bezeichnet. Nach 19 Jahren ist die Epakte um 208329,19 5 (295305 ) > 0,9609 Tage . „gewachsen. Rechnet man statt dessen 0 Tage, so sieht man, daß sich die Epakten alle 19 Jahre wiederholen. Hat z. B: das Jahr 1918 die Epakte 17, so hat auch das Jahr 1937 und ebenso das Jahr 1956 dieselbe Epakte. Schreibt man also, bei irgend einem Jahre beginnend, die Zunahme der Epakten gegen den Beginn Jahr für Jahr auf, so kehren die Werte in Gruppen von 19 Jahren regel- mäßig wieder. Eine solche Gruppe, in der alle Werte verschieden sind, nennt man einen Mondzirkel. Der Fehler, der dabei durch Vernachlässigung der 0,0609 Tage in 19 Jahren gemacht wird, wächst ' »erst in etwa 312 Jahren auf einen Tag an. In der Eraktenrechnung wird nicht mit diesen genauen Werten gearbeitet, sondern mit abgerundeten Zahlen. Man rechnet den Monat *) Restrechnung 1. ‘zu 30 statt 29,5306 Tagen und das jährliche Wachs der Epakiel zu 11 statt 10,8829 Tagen. Bei der Anwendung dieser Werte rn das "Wachstum der Epakte in « Jahren ge = = Tage. B= > 12 2 a: Nach 19 Jahren ist es. = Tag mehr betragen, wenn es den wirklichen ‘Wert von O0 Tagen (eigentlich 0,0609) erreichen soll. Man addiert darum, wenn man aus dem Wachstum der Epakte des 19. Jahres das Wachstum. der Epakte des 20. Jahres berechnen will, nieht 11 sondern 12 Tage. Man hält also, um sich nicht gar zu weit von der. ‚Wirklichkeit zu entfernen, den 19jährigen Mondzirkel fest, und man addiert beim Übergang aus einem Mondzirkel in den folgenden 12 Tage: Diese 7 Zunahme der Epakte um 12 Tage heißt Mondsprung. u il Indem man das Wachstum der Epakte von Jahr zu Jahr fest- 1 stellt, addiert man demnach 18 mal 11 und das neunzehnte Mal 12 Tage. Daher ist der Beginn eines Mondzirkels nieht mehr gleichgültig, während man bei der Verwendung der genauen Werte jedes bekchre Jahr als Anfang eines Mondzirkels nehmen kann. Es ist nun üblich geworden, den ersten Mondzirkel mit dem Jahre O(—=1 v. Chr.) zu - beginnen. Bei diesem Brauch ist also das Jahr O das 1. Jahr, das 29 Tage. Es muß aber einen Jahr 1 das 2. Jahr, das Jahr 2 das 3. usw., das Jahr 18 das 19. Jahr 4 des ersten Mondzirkels, das Jahr 20 das 1. Jahr des zweiten Mond- zirkels usw. Die Fortsetzung dieser Betrachtung ergibt allgemein, a | a (+5) + | 19 die Zahl ist, die sagt, das wievielte das Jahr N in seinem Merk ist. Diese Zahl a nennt man die goldene Zahl des Jahres N. Für das Jahr 1906 ist z. B. die goldene Zahl a—=]177; d.h.das Jahr 1906 ist das 7. in seinem Mondzirkel. Es hat also im julianischen E Kalender gegenüber dem Jahre 1900, dem ersten desselben Zirkels, den gleichen Epaktenzuwachs wie das Jahr 6 gegenüber dem Jahre 0. 11.6 30 ga 1 des Jahres 0, so kann man die Epakte des Jahres 1906 finden. Nach || dem julianischen Neumondkalender ist in einem Jahre mit der goldenen Zahl 1 am 23. Januar Neumond. Also war im Jahre 0 auch an diesem Tage Neumond; der Mond war folglich am 23. Januar 0 oder 30 Tage alt, am 1. Januar also 22 Tage jünger, d.h. 8 Tage alt. Die Epakte des Jahres 0, wie jedes Jahres mit der goldenen Zahl 1, ist demnach 8. Daher hat das Jahr 1900 des julianischen Kalenders die Epakte 8, das Jahr 1906 die Epakte 86 —=14. Diese Erwägung führt zu einer Methode, aus dem Epakten-. zuwachs und der goldenen Zahl für ein beliebiges Jahr die Epakte selbst zu berechnen. Wie gezeigt wurde, ist in einem Jahre des julianischen Kalenders mit der goldenen Zahl 1 die Epakte 8, also { um 3 kleiner als der Epaktenzuwachs in einem Jahre. In dem Dieser beträgt aber B= (- = —6 Tage. Kennt man nun die Epakte | | aber gleich 30 +b—3 für b<3, allgemein also gleich (* Berechnung der Epakte E des Jahres N mit der goldenen Zahl a 5 enden Jahre, das die goldene Zahl 2 hat, ist die Epakte 8 +11 19; d.h. wieder um 3 kleiner als der Epaktenzuwachs i in 2 Jahren. Und so ist allgemein für die goldene Zahl a die Epakte gleich en, oder wenn man (4) —b setzt, gleich b—3 für b>3, — 3 30 f Zur können somit für den julianischen Kalender folgende Formeln dienen: (5) 0= lg) El) Der Ausdruck b führt seit der gregorianischen Kalenderreform den .Namen julianische Epakte. Besser käme dieser, Name dem Ausdrucke E zu. | Beispiel. Wie groß ist die Epakte des Jahres 1918 alten Stils? Es ist die goldene Zahl a —= nn 19 _ —29, also E = 26. _ Für den gregorianischen Kalender ist die Ableitung der Epakte nicht so einfach wie für den julianischen. Das nach der bisherigen Rechnung ermittelte Mondalter kann mit dem wirklichen Mondalter wohl in den ersten Zeiten der Zeitrechnung übereinstimmen. Es muß sich aber auf die Dauer aus zwei Gründen von ihm entfernen. Erstens wird im julianischen Kalender das Wachstum der Epakte in 19 Jahren gleich null genommen, was mit der Wirklichkeit nicht Epakte B— | übereinstimmt; der dadurch hervorgerufene Fehler werde als Mond- fehler der Epakte bezeichnet. Zweitens wird das Jahr zu 365,25 Tagen gerechnet, was ebenso wenig der Wirklichkeit entspricht; der dadurch entstehende Fehler sei der Sonnenfehler der Epakte. / Bei der Epaktenrechnung im gregorianischen Kalender werden diese Fehler ausgeglichen. Den Ausgleich des ersten nennt man die Mondgleichung, den des zweiten die Sonnengleichung der Epakte. - Da die Epakte in 19 Jahren um 0,0609 Tage wächst, so wächst sie in etwa 312 Jahren um 1 Tag. Die Epakte müßte daher alle 312 Jahre um 1 erhöht werden. Es wurde aber bei der Einführung des gregorianischen Kalenders festgesetzt, daß die Epakte zum ersten Male im Jahre 1300, dann sechsmal alle dreihundert Jahre, also in den Jahren 2100, 2400, 2700, 3000, 3300, 3600 und endlich im Jahre 4000 um 1 zu erhöhen sei. Hätte man die Epakte von vorn- herein alle 300 Jahre um 1 erhöht, so hätte man sie für die a 300 bis 599 um 1, für die Jahre 600 bis 899 wieder um |, ganzen also um 2, usw., allgemein im Jahrhundert p um [5 ver- _ mehren müssen. Das hätte für p= 18 bis 20, 21 bis 23, 24 bis 37 usw. h [3 Pisr We ug > R AN ET IE Rune a +1=19, die julianische ä 138 eine Vergrößerung von 6, 7, 8 usw. ergeben, wofür aber 1, 2, 3 usw. BE gerechnet wurde. Es wurden: also immer 5 Tage zu wenig hinzu- gefügt. Daher ist die Mondgleichung für das Jahr N das dem Jahrhundert p angehört, M=[8]-5. Um diesen Wert ist die für N en julianische Epakte zu: # | vergrößern. . Das gilt nur, soweit die Mondgleichung richtig ist, also sicher bis zum Schlusse des Jahres 3899. Dem entsprechend haben die Berechnungen der vorliegenden Arbeit, die von der Mondgleiehung abhängen, auch nur bis zu diesem Zeitpunkte Gültigkeit. Da das julianische Jahr zu 365,25 Tagen gerechnet wurde, während das tropische Jahr 365,2422 Tage zählt, nahm man für die Epaktenrechnung im Kalender alten Stils das Jahr 0,0078 Tage zu lang. Man rechnete also in 400 Jahren etwa 3 Tage zu viel. Zum Ausgleich des Fehlers wurde durch die Kalenderreform im 16. Jahr- 1 | hundert bestimmt, daß alle 400 Jahre, und zwar in den nicht durch 400 teilbaren Säkularjahren der Schalt tag auszulassen sei. Es gibt in N Jahren [,1 durch 400 teilbare Säkularjahre, also (e-5) durch 400 nicht teilbare. Wird in diesen letzten je ein Tag weg- gelassen, so verkleinert man in ihnen die Epakte um 1. Wäre das | _ von N geschehen, so hätte man im Jahre 1582 die Epakte um 15 2 I 12 Tage vermindern müssen. Man unterdrückte ö ı damals Anturch, daß man auf den 4. den 15. Oktober folgen ließ, aber nur 10 Tage. Daher ist für den BreBoriae Kalender die Sonnengleichung der Epakte 8=p— Be er | Um diesen Wert ist die für N erechnere julianische Epakte zu ver- kleinern (Vgl. S. 133). El S ist stets größer als M. Statt die julianische Epakte um 5: zu verkleinern und um M zu vergrößern, kann man also (S—M) | von ihr subtrahieren. Dieser Wert ist Z=p+3—[2]- 6b der als Epaktengleichung baren sei. Die gregorianische Epakte ist darum E—= pe 7, wenn b>Z, aber E—-30 +b—Z, wenn b | ii ” on Dane N Ze ERW DR werden soll,) nicht kleiner als 8+13—=21 sein darf, also größer 1 als 20 sein muß. Daran soll die Form (e) erinnern; (ec) ist das A erste Datum nach dem 20. März: 20) 3 Zusammenfassung. Für die Berechnung des Ostervoll- mondes c eines Jahres N—= 100 p + J hat man folgende Formeln: 4 | banlıspt! ei > =); 2=p+3-Bj-IH 20 <(e) <5l. *) Restrechnung 10. 141 Beispiele. 1) Wann ist im Jahre 1918 alten Stils Ostervollmond? 1929 1 — 74+3—29—48. Es ist die dritte Gleichung von (e) zu wählen, damit e >20 wird. an ist im Jahre 1913 a. St. Ostervollmond am 17. April. 2) Wann ist im Jahre 1918 neuen Stils Osievellmond: u 19 h==29 A P: RT 12. Gleichung von (e)]. Folglich ist Ostervollmond- im Jahre 1918 n. St. am 27. März. 3) Wann hat das Jahr 1902 neuen Stils Ostervollmond? mb, A PART 1439-323 [1. Gleichung von (e)]. Folglich in Ostervollmond im Jahre 1902 n. St. am 23. März. IV. Die Ausnahmen. Der mit der gregorianischen Kalenderverbesserung eingeführte neue Mondkalender“) verlangt für die Berechnung der Ostergrenze die - Berücksichtigung zweier Ausnahmen: 1) Ergibt sich bei der Rechnung als SROiE Le der 50. März, so ist statt dessen der 49. März zu nehmen. 2) Ergibt sich in demselben Mondzirkel der 49. März, so ist statt dessen der 48. März zu nehmen. Diese zweite Ausnahme ' folgt aus der ersten; es würde nach der kirchlichen Anschauung dem Wesen eines Zyklus widersprechen, wenn eine Zahl darin zweimal vorkäme. Kommen in einem Mondzirkel der 50. und der 49. März vor, wofür also der 49. und 48. März zu setzen ist, so kann, wie aus der folgenden Betrachtung ersichtlich ist, die Rechnung für denselben Zirkel niemals den 48. März ergeben. Die aus den Formeln auf Seite 140 ermittelte Östergrenze ist für jede goldene Zahl einer der Werte 21 bis 50. Da es 19 goldene Zahlen gibt, so können in einem Zirkel. von den 30 möglichen Werten der Ostergrenze nur 19 vorkommen. Diese. sind außer. von der goldenen Zahl nur abhängig von der Epaktengleichung Z, d. h. vom Jahrhundert p. Iunerhalb eines Jahrhunderts gehört daher zu jeder goldenen Zahl eine ganz bestimmte Ostergrenze, die für jeden Mond- zirkel des Jahrhunderts gilt. Zu einer goldenen Zahl gehören dagegen in verschiedenen Jahrhunderten im allgemeinen auch verschiedene Östergrenzen. Man sieht das aus der folgenden Zusammenstellung: .*) Lersch, S. 91. 142.: ° | zlalı fa a 5 el | 3) (3612514433 22 41|0|90 |a8 EU EGEZERENEZEEZFSEIENS 11] 14438 | 22 | 41 | 30 |49 38 | 27 12 (45 34 | 23 | a2 | 31 |(50)| 39 | 28 | mmm———————— II III III III IT € ZI Be Be 9] 53] g.35.124 a3 132121 ES 48 | 10 1 (50)| 39 | 28 | 47 Ba 11] 1143 | 32 | 21 | 40. | 29°] 48. | 37 | 26 | 21 (44 133 | 22) 41 | 30 |a9)| 38 | 27 | Daraus entnimmt man z. B., daß im Kalender alten Stils (Z=3) die zur goldenen Zahl 7 gehörige Ostergrenze der 30. März ist. Oder man sieht, daß im Kalender neuen Stils für p—=19, wofür — 12 ist, die zur goldenen Zahl 6 gehörige Ostergrenze der 50. März ist, welches Datum aber durch den 49. März zu ersetzen ist; deshalb ist die Zahl 50 eingeklammert. Die für Z=12 zur goldenen Zahl 17 gehörige Ostergrenze ist der 49. März, wofür aber der 48. März: zu nehmen ist, was durch (49) angedeutet sein soll. Diese letzte Verschiebung ist nach den kirchlichen Bestimmungen nötig, weil in demselben Zirkel die auf den 50. März berechnete Ostergrenze auf den 49. März verlegt wird. Ein Jahrhundert mit Z=12 hat also zwei Ausnahmen; dagegen hat ein Jahrhundert mit Z=10 nur eine Ausnahme, da die Rechnung nur c=50, aber nicht e=49 ergeben kann, und in einem Jahrhundert mit Z=11 kommt keine Ausnahme vor, da (zwar 6—=49, aber) c=50 in der Reihe der || Ostergrenzen nicht enthalten ist. Besonders betont werde, daß auch || im Kalender alten Stils (Z=3) keine Ausnahmen zu berück- | sichtigen sind. ae | Ferner geht aus der Zusammenstellung hervor, daß in einem Zirkel nie mehr als zwei aufeinander folgende Werte der Ostergrenze vorkommen. Ordnet man z. B. für Z=12 die berechneten Öster- grenzen nach der Größe, so erhält man die Zahlen I |2223|25|2728|3031-|33 34 | 36 |3839 | 4142 | 44 45 |47 |49 50] H Man sieht, daß jede Ostergrenze höchstens einen Nachbarwert hat, wobei unter den Nachbarwerten der Zahl e die Zahlen e—1 und || e+1 in zyklischem Sinne verstanden werden sollen, so daß also z.B. die Nachbarwerte von 29 die Werte 238 und 30, die Nachbarwerte von 21 die Werte 50 und 22 sind. Da diese Gesetzmäßigkeit.ganz allgemein für jeden Wert von Z gilt, wie leicht nachgewiesen wird, |; so kann demnach e—48 in einem Zirkel nicht auftreten, wenn e—=50 und e=49 darin enthalten sind. u N \ £ ne. . E } ! f ee Ev... ER " = j * 2 r a We ” r 2, cn En 20 da up c “ Ke) > J) ? 1 A Ahr ee een ee * REDE en A u e. (= (7 Daraus ergibt sich in ähnlicher Weise wie oben: 143 Ist nämlich (,)= n ein Nachbarwert von (6), also z.B. (£,)= so ist b, ein Nachbarwert von b, im vor- liegenden Falle BER (Ü T '). / | LEO | Bezeichnet man mit a, die die julianische Epakte b, erzeugende goldene Zahl, so ist ih er 11 L lb+ ee [en 30 ")» also a, —( 30 30 lla | KEN Es. also a (7) ist, so folgt 91 KK )=1,m) also, da die goldene Zahl a, höchstens gleich 19 ist, elle) BE) — en der andere Nachbarwert von (ec), also (e)+1 Und da BI | ) der zweite Nachbarwert von b. e; so ist b, — (> 30 .=a—ll. Die Nachbarwerte der von der goldenen Zahl a abhängenden. Ostergrenze e gehören daher zu den goldenen Zahlen at1il und a—11. Ist a<12, so scheidet a—l1 aus, daa38, so scheidet at 11 aus, da a>19 nieht vorkommen kann; für a>8 hat also die Ostergrenze höchstens den zu .a— 11 gehörigen Nachbarwert. Ist a<12 und zugleich a>38, so hat also die zu a gehörige Ostergrenze keine Nachbarwerte. Unter allen Umständen hat daher die Ostergrenze höchstens einen Nachbarwert. In der Zusammenstellung auf Seite 142 sind die Ostergrenzen für jedes Z in zwei Zeilen so angeordnet, daß die Nachbarwerte in - gleichen senkrechten Reihen stehen. Die drei für jedes Z in der ersten Zeile am weitesten rechts befindlichen Ostergrenzen haben keine Nachbarwerte. In welchen Jahrhunderten treten nun Ausnahmen auf? 1) e=50 kann sich aus der dritten Gleichung auf Seite 140 nur ergeben, wenn 44+Z2—b=50, d. h. wenn b=Z—6 ist. Bezeichnet man die goldene Zahl, aus der dieser besondere Wert *) Restrechnung 12. **) Restrechnung 8. **) Restrechnung 4. der julianischen Epakte folgt. mit- En so ist die Gleichung a 6 die Bedingung dafür, daß c=50 wird. Dabei ist a, alk ach 5 Zahl kleiner als 20. Multipliziert man beide Seiten der A mit 11, so erhält man ee Ag Dieser Ausdruck ist nur von Z abhängig. Wird er kleiner als 20, Bi so bezeichnet er für das Jahrhundert, dessen Epaktengleichung Z ist, 4 die goldene Zahl, die der Ostergrenze den 50. März zuweist. Wird er aber größer als 19, so kommt in dem betreffenden Jahrhundert ©; e=50 nicht vor. 2) e=49 kann nur aus NEE b=49, also aus b=Z—-5 folgen. Bezeichnet man die zugehörige goldene Zahl mit ap, so ergibt sich 411.275) = )- 30 er Wird dieser Ausdruck kleiner als 20, so bedeutet er die goldene Zahl, für die c=49 folgt; wird er: größer als 19, so kommt c—=49 ehe vor. Da sowohl a,—=19 als auch a,—19 bis zum Schlusse des Jahres 3899, also für Z=10 bis Z=20 nicht möglich sind,”*) so - darf man sagen: Wird a, kleiner als 19, so kommt e=50 vor, und wird a, kleiner als 19, so kommt e=49 vor. Der zweite Fall (für e—=49) läßt sich auf den ersten Fall - (für c=50) zurückführen. Es ist nämlich ae 11(2 5) —11(2 — a. eo d. h. Be 3 | Eu aner und, wenn a, kleiner als 19 ist, sogar ul) Damit lassen sich die Bedingungen für das Eintreffen von Ausnahmen im gregorianischen Kalender folgendermaßen aus- spreehen: 1) Ergibt sich für ein Takrhaudert a, <19 und zugleich a,t+11< 19, so hat das Jahrhundert in jedem Zirkel zwei Aus- nahmen. Es sind für e= 50 und 49 die Werte a und 48 zu setzen. *) Restrechnung 12. **) Für a, = 191 en —19, was Z=35 und 5 ‚ergibt, und für re oc. #k) ee 8. 7) Restrechnung 4. 19. was? ar und 4 ergibt. * Sr . L > £ = c$ m. f ein > ar Ur > “ I “ ge‘ 1 A 1 . ; 3 ; ? RR Ede BET 2 R * “ x E27 2 u” E 2 Bw; uud REN. ® er S . a ui: na = = $ je) Asse len ie ‘ Bi ne eu a en % ie ee ee a En a TRETEN, oz j " & 2 = s i T mi BE Pe SERIE BERN, ine E -_ Zen la u ee et Pr ee . Er Be vr. \ M | 2) Ergibt sich a, <19 unda,+11>19, so hat das Jahrhundert | _ eine Ausnahme. Man hat für e=50 den Wert 6—=49 zu nehmen. 3) Ergibt sich a, >19, so gibt es keine Ausnahmen. 'E In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse für jedes Jahr- _ hundert des Geltungsbereiches zusammengestellt. Darin ist mit A ' - die Anzahl der Ausnahmen bezeichnet, und die diese Anzahl be- I; stimmenden Werte sind in fetten Zahlen gegeben. | | V. Die Berechnung des Ostersonntages. | Der auf die Ostergrenze folgende Sonntag ist der Ostersonntag. Die Tagesmerkzahl der Ostergrenze, also ihr Wochentag, ist nach den Regeln der Datumrechnung leicht zu bestimmen. Ergibt sich für diese Tagesmerkzahl h, so ist 7—h Tage später Ostern. Ist . also e das Märzdatum der Ostergrenze, so ist das Märzdatum für den Ostersonntag—=c+7—h. Zur Berechnung des Osterdatums diene folgende Anordnung: *) | N|def | i 4 b | eg Darin werden die Größen der | 12 Reihenfolge der Buchstaben nach ki bestimmt. Es bedeuten *) Vgl. den Artikel des Verfassers (Math.) in den »Bremer Nachrichten« vom 7. März 1914. “ Beptbr. 1918. XXIX, 10 a die ine Zahl des Tahırei‘ N a 100 De Be, b die julianische Epakte, S a ce die Ostergrenze, e der durch J und f der durch die Schaltjahre Auberdere hervorgeraene r g der durch e bedingte Fortschritt, Fe We >, h die Wochentagszahl der Ostergrenze, EEE nächsten Sonntag zu erreichen, EN ee N . k das Märzdatum des Ostersonntages. RAIN Es ist also: BEE | + Be u | N lla (er b Bi! (tt (3) (= re or w = =p +3— BI— [5 (p=0 für den jatianischen Kalender) ug 5(2)+2 3 ı = Be) für den BESgoflanteehen Kalender, aber s > 3 d= es für Een Julianischen Kalender, 5 En : | 4 e—=(7) ge 7 (7) Zen = 5 i=7—h k-cti es Nebenbei bemerkt, ist Mai (k—12) der Pfingstsonntag. 3 Für die später erfolgende Ableitung der Gaußschen Osterformel sollen die Ausdrücke d, e und f eine A erleiden: & Bett, un u» sa , r EEE ELITE EN EI nn a 1) Es ist P=4.]+(& 129 | | 3 also .. 5(2)=5p—20[89 und folglich p ee, | “u R ee & STERNEN Demnach ist für den gregorianischen Kalender Bra d REST, 2) Es ist No J=N—100p, also e= Be *) Restrechnung 1. | **) Restrechnung 2, 9, 13. ***) Restrechnung 9. = en tn Br N gr N ve Ve nn BEIN 2 a s folgt | a - Pa a EN ne (=) 0%, E a 4pı ,2N+ 5)+3 j% RE, = je s — 0 . er ö ea . Bssisie für die Berechnung des Ostersonntages. a D Wann ist im Jahre 1917 a. St. das Osterfest? | Rs nn 2 3 m | Se ae! er ee 233: ® 3 4 Oster ist am 2. April. = 2 Wann ist im Jahre 1917 n. ‚St. das Osterfest? - :. “- 2 | ee al Sao BO gi ER | 18 2 en 0 | : 39 16 Ostern ist am 8. April. Be 392 Wann ist im ae 1905 n. St. das Osterfest? a a EN A > 6 | we 26 Br 2,490 = = el | 2 5 Ostern ist am 23. April. x Die Rechnung ergibt c—=50; dafür ist aber c—=49 zu setzen. 3 Restrechnung 2, 9, 13; **) ‚Basb Sl ‚Restr. 2, 12. +) Restr. 9, 12, 13. 10* de ka are > tee 148. Die Ostergrenze c kann, wie die folgenden Abschnitte zeigen werden, N in mannigfacher Weise berechnet werden. Immer aber ist für die . Berechnung des Osterdatums die gegebene Anordnung brauchbar. & VL Die Former Be || Unter einer Formelgruppe (Lösung) soll die Gesamtheit der. ; Gleichungen verstanden werden, die zur Berechnung der Ostergrenze | erforderlich sind. Eine dieser Gruppen, die einzige, von der bisher |! die Rede war, ist: _ | LE = (2) (4rZ=W LE ir eine OT u ‚aan Das Wesentliche von a, der goldenen Zahl, ist, daß sie um I wächst, wenn N um 1 wächst, und daß für die nacheinander folgenden || Werte von N die Werte von a in Zirkeln von 19 Zahlen wiederkehren. Das Wesentliche von b, der julianischen Epakte, ist, daß sie um 11 wächst, wenn a um 1 wächst, und daß sie stets kleiner als 30 ist. Man kann für a und b andere Größen a, und b, so wählen, ‚daß die wesentlichen Merkmale Ben bleiben. Das ist z. B. der Fall, wenn man setzt: | N lla »—(.o) I | =) a, ist zwar nicht die goldene Zahl des Jahres N und b, nicht die julianische Epakte;*) aber die Werte entsprechen dem Wesen dieser Begriffe. Aus diesen Größen ist € so zu bestimmen, daß © se N den- selben Wert hat wie der aus (1) hervorgehende. Man hat || H a | 1 | j I x RE ee = | a also | 0 I log ) woraus man erhält: ya Lt Ah a ++) $ | 30 Setzt man diesen Wert in die dritte Gleichung Q)e ein, so findet man | 3+Z—b,\ , 1 oe 5 49 Also kann (bei Weglassung der Indices) auch die Gruppe | me nn A E ii (jo) =) © Be. Ss zur Ermittelung der Ostergrenze dienen. 11 N . Re | ın— (2) für a = (5) ist die alte Epakte, die vor der julianischen ai im Gebrauche war; sie drückt das Mondalter am 22. März aus (Vgl. Wislicenus, | S. 46). **) Restrechnung 9. 149 Beispiel. N=1917 n. St. | 3+12—7 E02 Ve ' Man hat für e den Wert zu wählen, der größer als 20 und ı kleiner als 51 ist (S. 140), also e—= 38. Das stimmt mit dem Beispiel , auf Seite 147 überein. | Diese Gruppe soll Vidal heleinen werden. Das Wesen der ' Größe a wird durch Addition einer Zabl nicht geändert. Man kann ' daher statt a auch N I atx —(5)+ X , einführen, wenn man nur die entsprechende Änderung von c vor- ‚ nimmt. Und ebenso kann man, ohne das Wesen von b zu berühren, ‚ anstelle von b auch | | 1a 4 = — 30. | setzen, wenn man bei der ala von 6 auf die Änderung ı Rücksicht nimmt. | Wird x so groß gewählt, daß a, größer als 30 wird, so ergeben ‚a, und a,—30 denselben Wert b,; deshalb setzt man besser von ; vornherein at | | -| 30 ) ı Daraus folgt lla+lixty ee | Da (2) ist, Sk sieh | u) also | | em )n Folglich ist nach (2) Z+lixty—b BEN ELZENFEREUND , Demnach kann auch die Gruppe I x (” ) (5?) a en) (8) 30 30 30 = | | zur Berechnung der -Ostergrenze verwandt werden. | Beispiel. N=1917 n. St, x=3, y=3. | Ba Me hen 3+12+55+3—5 IE 0959 30 nn also € 38. *) Restrechnung 9. für xs=0O und y= On ‚ die Genie (2) über. Lösungen der Aufgabe, die Östergrenze zu erike die an B | die Formelgruppe (3) zurückgehen, sollen Subtraktionslösungen ' genannt werden, da in dem Ergebnis für c der Wert b als Subtrahend - | auftritt. Eine solche‘ ist die im Abschnitt III streng nach den Sn 4 lichen Vorschriften entwickelte Lösung. Gauß hat in seiner berühmten Regel für die Berechnet: Be : | Osterdatums eine andere Art der Bestimmung der Ostergrenze benutzt, |! 7 wie der bei ihm neben un vorkommende Ausdruck beweist. Nimmt man dafür den gleichwertigen ER _— 3) so sieht man, daß hier das Wesen der Epakte verloren gegangen ist. Die Werte b wachsen, wenn a um ] zunimmt, nicht um 11, sondern | sie fallen um 11, oder — anders ausgedrückt — sie wachsen um 19, Um für Br Fall zu einer Formelgruppe zu gelangen, setzt : I man in der Gruppe (2) statt der zweiten Gleichung die folgende: ee (2) - ( — os TEEN BO 30. # Da in Q2)b= ist, so folgt 30 = Ir (5 30 ) 2 woraus sich a = ) *) ergibt. Setzt man. diesen Wert in die dritte Gleichung der Gruppe (2) | ein, so erhält man 3+Z+h, Danach kann auch die Gruppe ae Be er zur Auffindung der Ostergrenze dienen. "Beispiel. Es sei N—= 1917 n. St. Dan» ist a>=17.:b= 280 ar Genau so, wie (3) durch Verallgemeinerung aus (2) abgeleitet wurde, läßt sich aus (4) eine allgemeinere Gruppe entwickeln. *) Restrechnung 9, 12, 13. **) Restrechnung 15. , + I ns « i ” een er jehitngieie dr ic Wi ine . en | “ wu 2: I 151 N BI 2 fe) Se ir a DER ar ' und | = .... . .—N IE ee : Sur 30 und findet | De u Beuncn TEL REN || wofür man a ) | SE 30 . setzen kann. Daraus folgt Ä Rt ? Be Die) und San Br ZH yibı\ Be - es . Es ergibt sich also als neue Gruppe: tx IE. 19 SER as) an | IE 1-5) os © Beispiel. N=1917 n. St, x=4, y=3. rn eher Für x=0 und y=O geht (5) in (4) über. Lösungen der Aufgabe, die Ostergrenze zu bestimmen, die aus ' der Gruppe (5) folgen, sollen als Additionslösungen bezeichnet || werden. ER 2“ ge - Wenn man in der Gruppe (5) — 11a statt 19a schreibt, so läßt sie sich mit der Gruppe (3) folgendermaßen vereinigen: it +: | | | a-( 19 a) (nt) 5 (6) | 30 ; 30 wobei das obere Vorzeichen für die Subtraktionslösungen, das untere für die Additionslösungen gilt. 2 FE Die Gleichungen (6) bilden die allgemeine Lösung der Aufgabe, die Ostergrenze zu berechnen. Setzt man in der dritten Gleichung von (6) b=(, so erhält man SZ rer ) o-( ae | Berechnet man diesen Wert für jedes Jahr eines Zirkels, so kommen dabei im allgemeinen zwei Gleichungen zur Anwendung, wie aus den Betrachtungen des IIl. Abschnittes hervorgeht. Die beiden sich ergebenden Werte von c sollen Nullwerte genannt werden. Von ihnen ist ‘der eine um 30 größer als der andere. "192 Für z=10, xs=1, y=0 ist z.B. nach (8) {N (11a 24—b\ f24—b = (15)+1 b= (7) o- is Beispiel. N=- 1625: al BE c=24—1 N 16208 n: a—6. .: b=6 c=54—6 Kor 7-20: Vi ist nach (5) 2) SE na ea gs 0 (739 )142+b Beispiel. N— 1625: | WW dr ven N— 1620: | a—=) —6 e=4276. Im ersten Beispiel (Subtraktionslösung) sind 24 und 54 die Nullwerte, im zweiten Beispiel (Additionslösung) 12 und 42. Treten, wie hier, zwei Nullwerte auf, so ist im Falle einer Subtraktionslösung der eine kleiner als 50, der andere größer als 50; im Falle einer Additionslösung aber ist der eine kleiner als 21, der andere größer als 21. Solche Lösungen der Aufgabe, die Ostergrenze zu bereciiän, bei denen die Wahl zwischen zwei Gleichungen zu treffen ist, seien als zweigleisige Lösungen bezeichnet. Derartige Lösungen sind die auf Seite 141 durchgeführten. Es kann nun im Falle einer Subtraktionslösung der eine Null- wert 50 werden. Dann müßte der andere 80 oder 20 sein; da aber c einen der Werte 21 bis 50 annehmen muß, so kann € nicht 80—b sein, weil b kleiner als 30 ist, und nicht 20—b sein, weil b größer als O ist. Also fällt der zweite Nullwert aus, wenn der erste 50 ist. Ebenso kann im Falle einer Additionslösung der eine Nullwert 21 sein; auch dann fällt der andere aus. Es wird daher beidemal für e nur eine Gleichung aufgestellt werden können Solche Lösungen der Aufgabe, die Ostergrenze zu berechnen, seien eingleisige Lösungen oder Vollösungen genannt. Es wird sich zeigen, daß sich Vollösungen auch bei anderen Nullwerten als 50 oder 21 ergeben können. Die Vollösungen mit den Nullwerten 50 oder 21 sollen Hauptlösungen, die mit anderen Nullwerten Nebenlösungen heißen. (Der Begriff Hauptlösung wird durch Abschnitt IX insofern etwas erweitert, als auch Vollösungen mit den Nullwerten 50—A und 21—A zu den Hauptlösungen gerechnet werden.) ) F Y f 2 y £ Li Laer J 2, AA ? N j ; : FRE LUG 2 Os sı u y- N u a } 4 u a ' ey 4 E Pa b- 2 Rn d 7 Ja I 1 i n vo eu "\v 4 u “ ’ 2 Pa > m TE a nee ee een ers . ’ Er We Eee N 153 Nur der Vollständigkeit halber sei noch auf folgende ae een SE | 19 ne) Ä we 3 Beispiele. ı N— 1594 n. $t. Ber u y—e0; 210: a=18 b=113 c=154—118—=36 (Subtraktionslösung). De 15940, 85. dl eo: a—17 b=34 c—=2+34=36 (Additionslösung). Solehe Lösungen sind wilikürliche Lösungen, auf die näher einzugehen, überflüssig erscheint. I VII. Subtraktions-Vollösungen. | Die Subtraktionslösung (3), Seite 149, ist eine Hauptlösung, wenn der Nullwert der Ostergrenze | € ge r) | | 30 wenn demnach SER ER }) Be I 5) | N 30 | wird. Die Formelgruppe (3) nimmt dann folgende Gestalt an: a) wobei (ist) _ (17<2) „Beispiele. | 1) Für Z=12 lautet die Bedingungsgleichung zwischen x und y | “ ( kixH 7 as 30 Sie wird z. B. befriedigt durch x—=3 und 3% Für diesen Fall dient die Gruppe _*) Restrechnung 9. lla+2, N N. = (5) z 3 b- 27 =: 50 R 13 N Se zur Bestimmung der Ostergrenze. Danach ist für v a 1918: n. ‚St 7 a—21 = 3 oe ad d. h. im Jahre 1918 ist der 27. März die Ostergrene. IE 2) Für Z=12 wird die Bedingung in (7) auch ort durch = x=6 und y=—1. Dafür dient die Gruppe a—(..) +6 eu Sr e—=50 — br B nn zur Berechnung der Ostergrenze. So ergibt ne für 118 En | BEER d. h. für die Ostergrenze derselbe Wert wie im Beispiel. E Für die Reehnung ist es bequemer, wenn man in (7) — das ist E auch für sämtliche folgenden Gruppen zutreffend — auumeler ehrt oder y=O setzt (Vgl. Absehnitt XD). Für x=0 erhält man Br (+5) un 4) | a b, ER (%) . 4 "wobei 17 — wobei - -( 2 Beispiel. N=1918 u. St.: | ER yıah ae Jen 0 Für y—=0 erhält man rs edge opel a) Beispiel. N— 1918 n.$t.: 11 ; (30 = ne b=23 ed: \=5, also s-() Die Ermittelung der Nebenlösungen durch reine Rechnung - 2 > ist ziemlich umständlich; sie wird aber einfach, wenn man die folgende Tabelle zu Hilfe "nimmt: *) Restrechnung 12. ATEE Pu ae j 2 EEE —e ee i Kr Na “7 3 fr zn ai ka hir > u; er m k ’ ML) 7 vr u - Ari u 4 Ü N. N » ich a RETURN NET RR Zu „: a HM al nn : 4 a kai ar) Sara 1 ns on ir . WEITET EEE TEEN TE nn = » . apa “ “ x ne eg r - a 1 — — y F _——- % Zur Erklärung der Tabelle diene folgendes. Aus c=5(, 49, -48,...22 und 21 sind für jedes Jahrhundert die entsprechenden - Werte von b ermittelt unter Anwendung der aus Gruppe (2) sich ergebenden Gleichungen ns y —(- = ya—(.,) wobei nur solche Werte b genommen werden durften, für ‚die a<19 ist. 1) Im Falle A—=0, also in den Jahrhunderten mit Z=11, 14, 16 und 19, fehlt c—=50; man kann daher für diese Jahrhunderte statt e—=50—b auch ng b, als Ostergrenze wählen, wobei b,=b— 1 ist. Nach der allgemeinen Subtraktionslösung ist dann = es a d.h. | l1x+ 16—Z | a) Es gilt also für die Berechnung der Ostergrenze in den Jahr- hunderten, die keine Ausnahmen aufweisen, als Nebenlösung die Gruppe von Gleichungen: (en Be fe 0,508) *) Restrechnung 9. **) Restrechnung 12. - ' % i - SAT a hr - ” Be a a u AR De * N Bühtht > er f La Re FB EP EN nal ein hen nn Super Bl A EA En a De ee ne er, * 1 2 Br ne ah u er A > = SEE ae ET wobei Fe en 2) 30:47 30, fr und es ist Be b= 16 e=33. Beispiel. N=1863 n. St. (73145, Für x—0wird 1-5, a 1 Die Prüfung mit Hilfe einer früheren Lösung, z. B. der Lösung Ei: E j | (2), wonach a=]1, b=11, e=33, ergibt die Richtigkeit des Er- gebnisses. 2) Im Falle A=2 (Z=12, 17, 20). und im Falle 2-15 fehlt e—= 21. Da b höchstens 29 sein kann, darf auch e=5l—b : i Ä als Ostergrenze genommen werden; denn für den größten Wert von b ergibt sich gerade noch der kleinste Wert 22 von e. Hier ist zu setzen: rn ee al Re ie ne, m DR.) Das ergibt für die Jahrhunderte, in denen im Mondzirkel zwei Ausnahmen vorkommen, und in den Jahrhunderten, für die Z=15 | ist, zur Berechnung der Ostergrenze die Nebenlösung: tx 11a+ ee ee an wobei Dxayı 27.710252 > an ee) Beispiel. N—1918 (2—12), Für —0Owirdy—6, Ale’ 4 ‚ist a—18, b=24, c—=27. (Vgl. die Beispiele zu 7), () a und (7,).) | 3) Für Z=15 ist A—=1. In den übrigen Jahrhunderten mit A=|], d.i. fürZ=10, 13 und 18, fehlt weder c—=50 noch e—=21. Also kann es dafür keine Nebenlösungen geben. 4) Die Nebenlösungen lassen sich zu folgender Formel- a gruppe zusammenziehen: N (— oe 1 Ira y = Ä | | | 30 lage) e—=49+A—b, (10) wobei ee Ben. 30 = 30 } Für A=0 erhält man daraus die Gruppe (8). | Fun! ergibt sich die Gruppe (7). Da (7) die Hauptlösung darstellt, so folgt, daß für A=1 Nebenlösungen nicht vorhanden sind. Für A=2 findet man die Gruppe (9). Es ist dabei zu aka, daß bei Z= 15 ausnahmsweise auch A —= 2 gesetzt werden darf. VIN. Additions-Vollösungen. . Die Additionslösung (5) ist eine Hauptlösung, wenn der - Nullwert der Ostergrenze 3+Z+1lx rg erg ae wenn also er _ (18<2 h ee ee ist. Dadurch. verwandelt sich die Gruppe (5) in folgende: (9) = l9aty 0 —( 30 0 — 26th, (11) wobei lIx—yı 718—Z RE \ 30 = | Beispiel. N—=1918 (Z=12). Für x—=0 ist y=24, und es ergibt sich a= 18, b=6, ce = 27. Zur Ermittelung der Nebenlösungen zieht man wieder die Tabelle auf Seite 155 heran und wiederholt die Betrachtungen des vorigen Abschnittes. Es dürfte deshalb genügen, die Ergebnisse anzugeben. 1) In den Jahrhunderten, für die A=0 ist, gilt als Neben- lösung die Gruppe: N (—)+x | 19 19a+ ( oe Dee wobei | 11x—-yi 17-2 Berker Beispiel. N—=1863 (Z=11). Fürx=0 wird y=24, und es folgt a=1, b=13, e=33. (Siehe Beispiel zu (8).) ' 2) In den Jahrhunderten, für die A=2, und in den Jahr- hunderten, für de Z=15 (A=]) ist, gilt als Nebenlösung: (9%) ea, 30 Ban +b, (13) ee ee int De FErte auLie, ER R | ne fassung: Ba N. = 4 N\ er (19 + a | 19 use Ks 30 SE 30 6 20H A+b, ; RE wobei | ee a ). 1 | 30, 3, 30 | Für A=2 findet man die Gruppe (13). error ist, daß ir | 30 2A 30 BE 3) Für Z=10, 13 und 18: fehlt auch hier die Nebenlö 4) Die Nebenlösungen Ben äolgender Zusammen Für Be O0 erhält man daraus die Gruppe (12). "Fr ra ergibt sich die Hauptlösung dl), woraus. folgt, das für 2 A=1 Nebenlösungen fehlen. 2 Z=15 ausnahmsweise auch A—=2 gesetzt werden darf. Bemerkung. Die Lösungen (7) bis (14) sollen im Gegen- * satz zu den Lösungen im folgenden Abschnitt als Lösungen erster E Art bezeichnet werden. X EX; Vollösung en ie Art. Vertauscht man in der Tabelle Seite 155 in jeder Reihe die 4 Zahlen zyklisch in soleher Weise, daß die Ausnahmen ans Ende nn so a sich folgendes Bild: 5 Die Punkte bezeichnen -die Stellen der Werte b, die die Ausnahmen 3 ‚ergeben haben. . In jeder Reihe kommen A Zahlen, nämlich soviel, wie die 3 Anzahl der Ausnahmen beträgt, vom Anfang an das Ende. Man kann also zur Berechnung der Ostergrenze die Gruppe (7): | N (—)+x Sag SE, EB. vr | | 1 Te u, wobei | | EN. . anwenden, wenn man den Nullwert um A verkleinert, wenn man " ei er setzt. Damit aber das gleiche ce erhalten wird, muß auch b um A verkleinert werden. Nun ist nach (7) N: B Feen lIx+y, _ 172, 30 ee Danach wird b um A kleiner, wenn man Bl 30 30 | — — nimmt. Für die Berechnung der Östergrenze eignet sich daher auch - die Gruppe (Hauptlösung zweiter Art, Subtraktionslösung): Kalt | | en Beeren noeh) 30 30 ) wobei En Be 30 a 30 h - Die Gruppe (15) geht für A=0 in die Gruppe (7) über. Im übrigen ist folgendes zu bemerken. Die Ausnahmewerte e—=(50) und e=(49) können. in der Rechnung nicht mehr vor- kommen, da der Nullwert 5S0—A der Ostergrenze unter allen Umständen kleiner ist als die Ausnahmewerte. Für diese Werte treten die um 30. kleineren e—=(20) und e—=(19) ein, und die im Beginn des Abschnittes IV erwähnten kirchlichen Bestimmungen müssen darum hier lauten: - 1) Ergibt sich bei der Berechnung der Ostergrenze der 20. März, so ist statt dessen der 49. März zu nehmen. Beispiel. N=1905 (Z=12). Setzt man 6 so ist nach I # (15) y=3 und a=5, b=28, e=20, wofür 49 zu setzen ist. 3 5 E = r_ J al 1 -% 4 . y \ + s a en er (anf - R ; . ne a ER 4 - 2% A 4 ide EN Yo ., £ ER RR; Te w fu LE r R . re, NP, Na a Ze Ei sa - 5 AR N N Pin u roh Zu R ri > w LH Be ED Ve 3 2 Dr rk nn u 5 Zu a FE nn p FE y ref ee Pl 2) Ergibt sich in dam ht Mondäirkel der 1%. März, so 0 ist 3 statt dessen der 48. März zu nehmen. » B | Beispiel. N= 1916 (4=.12):- Für x—0 wird y-3 ud. \ s=16, b>=29, e—=1%wolür 48 zu setzen sh. 00 E 7 Diese geänderten Bestimmungen haben auch für m. folgenden | I Gruppen dieses Abschnittes Geltung. # Die höchsten Werte der Ostergrenze sind nach der Tabelle aut Seite 158 ihren c==48: ir: A 4; | und e=47 für A=2. Allgemein ist also _ c—=49—A | | der höchste Wert der Ostergrenze. Deshalb kann auch. dieser als Nullwert gelten, wenn 2 | ET ee | OR 30 | ist, und es "kann zur Ermittelung der Ostergrenze auch folgende Gruppe benutzt werden: ( ) > ee a =) 9 wobei Be ee Ser ee Diese Lösung soll als Nebenlösung zweiter Art, Subtraktions- 7 | lösung, bezeichnet werden. Sie geht für A=0 in die Lösung - (8) über: | Ähnliche Vollösungen zweiter Art können aus den Additions- lösungen gefolgert werden. In der Tabelle auf Seite 158 ist der 2 kleinste Wert der Ostergrenze für jede Reihe der Wert e=21-—A. Dieser kann daher als Nullwert der Ostergrenze BSanı werden. Ersetzt man in der Gruppe (11): N 19 9) [119 19a+y = u ehe llx—y 18 — Z en € durch 21—A tb, so hat man b durch zu ersetzen. Nun ist N De *% > N 30 A also wächst b um A, wenn Ilx—y um A fällt. Demnach bestimmt 7] u: RG EN die Gruppe (Hauptlösung zweiter Art, Additionslösung) | N a +, | [19 _ [19a+y = el re ss wobei ee) | = el. die Ostergrenze. Sie geht für Ne, in die Lösung (11) aber Da die Werte c—=50-—-A, also auch die Werte e=20—A in der Tabelle nicht vorhanden sind, so kann endlich noch der letzte Wert als Nullwert in Betracht kommen; dabei ist | ee) : Sp 30 | die Bedingungsgleichung für x und y. Also kann auch die folgende Gruppe zur Berechnung der Östergrenze herangezogen werden: ER 19+3) ae | wobei et Ei, DR 30 I Diese Gruppe soll Nebenlösung zweiter Art, Additionslösung, genannt werden. Sie geht für A—=0 in die Gruppe (12) über. X. Eine zweigleisige Lösung besonderer Art. Die Nullwerte der Ostergrenze für die Vollösungen sind nach den vorhergehenden Betrachtungen 50, 50—A, 49+A; 21, 21—A, 20+A. Alle anderen Nullwerte haben zweigleisige Lösungen zur Folge. Von solchen Lösungen verdienen wegen ihrer Einfachheit die eine besondere Besprechung, bei denen der Nullwert null ist. Man kommt am schnellsten zum Ziele, wenn man von der allgemeinen Lösung (6) ausgeht. Setzt man darin en, 30 Br ‚so erhält man Re 30 ren Novbr. 1918. er XXI, Tr ; FR B: 3 BR x E: ı = DIA besondere zweigleisige Lösung ergibt En Das hebt als Gruppe z zur - Berechnung da Ostergrnae: | R\: | [ i al Be ne n 30 Bere: © arE en | Diese Gruppe wird besonders einfach für le | TR en . | SEN Se) Be (#») ee | (55) en Be | - Nun ist hier Se ne _ (F+2) = Sara Folglich ist | EN a (5) nz Em: BEER [N 2 az ne | | (55) 2) 30,55, ee, | Diese Lösung kann sowohl als Additions- wie auch als Subtraktions- ’# lösung aufgefaßt werden; sie erscheint aber in der Gestalt der °# Additionslösung, was besonders hervortritt, wenn man 19a statt #] — 11a setzt. Beispiele: | | 1) N=1917: a=17 De) | ’ 30. - | | also e=38. | a 2) N=1927: a8 at RR “ 0 also e=47. | | ‚also = 50, wofür 49 gilt. 4) N=1916: a=16 ae also = 49, wofür 48 gilt. Sn 7 u ES a De BF * up won x * ni 163 XI. Übersicht über die Lösungen. x Subtraktionslösungen: a0 30 | on ee ; | | | ee Tosuingen Be) EEE seh | Hauptlösung H a | er a Z)2) a . Nebenlösung 13 = ee 2. Sitionslösungen: oe LE 30 19 Art | c | ii Be | | | ron @rZzrle 1299 Er Hauptlösung | 5 a s I a = 17 Nebenlösung Be ei ee 3. Besondere zweigleisige Lösung: ae, m ) BEN EN 1) 2) 4) Der Teiler 30 ist weggelassen. 3) Gilt auch für z=15 mit A=2. ) ()=(&+Z+11x—y+b). 117 a ER EP TEN a er mittel dieser Aeyr Ist 1) N-100p+4, 2) nr. 3) Bi N 9aty N Sa De Din 25 +4t+66+ ee 2 -( 7 = = 2er ru be Ma Ösfersonniages ar | re x 4 | Dieser Regel liegt die Former a) zur - der Ostergrenze zugrunde; denn diese ur nimmt für ı—0 us 3 1 Form an: er 4 = > i KERLE ve _ (ats) Ban „(ei | (N) Er) an TG = 1 und esist Be TE K ee Die Gaußsche Formel geht also auf eine Addition A 1 | zurück. Im übrigen a, sich der Beweis für ihre | folgendermaßen: ren 1 | 1 ii Nach Seite 145 bis 147 ist: 2 d+te+f+ Y k=c+7—h und | 7 tern 2 7 (5 +3N+c+6p+2+ a) Setzt man die Gaußschen Zeichen ein und berücksichtigt, daß . A | e= 210, also ()=(-) ist, so folgt k—=21+b+7—h=22+b+6—h 5s+3t+b+6p+2+ W) ze 7 E= - Nun ist 2s+4t+6b+p+4— ‘) * ER eo. 3 AU ne —=u. Also ist in der Tat k=22+b+tu. Die Ganßsche Osterregel gilt in dieser Form nur für den ' gregorianischen Kalender. Für den julianischen Kalender ist sie aber anwendbar, wenn y=15 und q=6 gesetzt wird. Das ergibt sich sehr einfach. Nach Seite 146 ist d des julianischen Kalenders um pP—-[1-2 größer als d des gregorianischen Kalenders. Dement- sprechend wird h um ebensoviel größer, also BE Fat-hD = | dt Daraus folgt ee 9). = = nt . 7 Dieser Wert ist u, wenn q—=6 ist. Ferner ist für den julianischen Kalender stets Z=3, also y— 15: Für die Gahasche Osterformel gelten folgende Ausnahme- bestimmungen: Ergibt die Rechnung den 26. April als Ostersonntag, so ist statt dessen der 19. April zu nehmen; ergibt sie den 25. April, und ist dabei a>10 und b=28, so ist statt dessen der 18. April zu nehmen ($S. Abschnitt XIII). Diese Ausnahmebestimmungen sind leicht abzuleiten. Ostern kann auf den 26. April nur dann fallen, wenn die Ostergrenze ce —= 50 - ein Sonntag ist, und auf den 25. April nur, wenn die Ostergrenze c=ö0 ein Montag oder c—=49 ein Sonntag ist. Ist e=50, so ist b=29, d.h. es ist 19, +yı ‚19a, +2+12 (et ar wenn der Wert von a, der b=29 zur Folge hat, mit a, bezeichnet wird. Daraus folgt \=29,. 11(Z+13)\ = (- 30 ) Nach den kirchlichen Ausnahmebestimmungen (Abschnitt IV) ist c—=49 anstatt c=50 zu setzen, wenn aa<19. Das ist der Fall für Z=10, 12, 13, 15, 17, 18 und 20. *) Restrechnung 9719: RN Pa rd ’ Fa a al R 2 6 n Wi ie ET RR EEN ar - r A re ar hl RRRTLBIE SE #7 De Ze Bi) 7 Ze N NER ER Den -/ . wP ir DEEP A RR Zn , 0 Ist e= 49, so ist b=28, d.h. es ist ( 19a, + Z+ 12 30 a wenn der Wert v von a, der b= 8. ergibt, mit a, Dezeichnet rd \—28, Das ergibt ER 11(2 +14) eo enanh a folgt, daß u ( —_ „ist. Für e=49 ist e—=48 zu setzen, wenn 2,<19 ni wenn I .-6=50 bereits durch e—=49 ersetzt ist, d. h., wenn sowohl a, <19 als auch a,<19 ist. Das tritt ein für Z— 12, 17 und 20. Dabei # ist 11 der kleinste Wert von a., für den die zweite Ausnahme statt- 4 finden kann, wenn nämlich a, den kleinsten Wert O hat. Also ist , >10. Damit ist die ehngkel der Gaußschen Ausnahmebestimmung Fit ‚bestätigt. | ER - 2. Kaisers Formel*) geht ah aus der Additionekiunt: 4 lösung (11) hervor. Nach dieser ist für x—0 B- . p= N IA HZ HD | | Ostersonntag hat dann dem a V gemäß das Märzdatum —28+b—h, wobei im julianischen u | kluge: ei +b I | 7 und im gregorianischen: S+2+J+ [7 ]+b pen, 7 Kaiser gibt als Märzdatum des Ostersonntages k—=29+b—w, d.h. w=h+tl. Da h die Werte O bis 6 annimmt, so nimmt w | die Werte 1 bis 7 an. Also ist für den julianischen Kalender: Bere} = 7 *) Lersch, S. 104. Die Originalabbandlung war dem Verfasser nicht zugänglich. formel: u nei ae er a in u Et eeän und für den gregorianischen, wenn man zugleich 5 (7 E dureh 5 er — 20 [4] *) ersetzt: [l— p+34+J+ 12] +b Br ® 7 ) wobei in beiden Fällen w—=7 zu setzen ist, wenn sich w=0 ergibt. Für den julianischen Kalender. lautet also Kaisers Oster- Ben, en (1 BESEED 7 k=29+b—w. Für den gregorianischen Kalender findet sich bei Kaiser noch eine Aenderung des Ausdruckes ol 19a+Z+ 33 = 30 ea, 7 30 a7) Zunächst ist oder, wenn man anstelle von [3] den auch über das Jahr 3900 hin- aus richtigen Wert z 13 l ©) - einführt: re nn = | RE a Weiter ist 5, 11225. A, 2, 5. He und ee an ls au 8p 11225. [0° 2]+8p +13—25. De Be: So me se 9) 8. 146. **) Lersch, S. 103, Fußnote, wonach dieser Wert von Gauß starımt, RE) Restrechnung ı® 7) Restrechnung 9. ee‘ ac Mir Bug ee 5 EEE ER LNe 4. m, et “:# « t Da a ze 4 BE ee ee A er FE Er u are Be . hr a LAU RER " e = 5 er Di ar, Nr z En ee DR FR 65 re En Ft \ n [ae . eg ih . a 4 Y E be a An: CE > ae We # rare gr “ ; 2 ” 2 a , € ie N MW > EN Yes Ex 3 ER . g- vie “ re ET Ani Sup 28 Me” u ji FIOS Te ER - \ - / Y2 Setzt man diesen Wert ein, so. erhält man schließlich Bi is Bee R ee a nn 4 30 Ne Danach lauten Kaisers Formeln zur Berechnung des Osterson 4 tages im gregorianischen Kalender: , SIR a Be Le . ) = 4 | — (75) et ers: 30 2.3 : a en ser ; Be nn nn. k=294b_w | 2 3 Goldscheiders Formel”*) ist genau die Ganßsche mit. dem “ | Werte ee a — ——] anstelle von E 5] in der Epaktengleichung. ‚ 4. Die Formel von Jarubsthal +##), Die Kormelgrupp m nimmt für x=0 folgende Gestalt (7,) an: SEEN “ == — | | 2 +6) 2 iz 5 a & 5 E also 3) er c=50—b | Nach Abschnitt V ist also das Datum des One) 4 k=57—b—h, wenn h die Tagesmerkzahl der a ist. Diese De & 146) 56) +24J+[5 Re ER I = Er, | ( + [,] +3— 2) ör Ä 1% ) = 7 ’ Setzt man .*) bei Lersch, S. 104, offenbar falsch wiedergegeben, **) Lersch, S. 105, auch ungenau angegeben. ***) Jacobsthal, S. 5l, 76 und 77. re — Die mit laufenden Nummern versehenen Gleichungen sind _ genau die von Jacobsthal angegebenen Formeln zur Berechnung des Br Ostersonntages. Die Lösung von Jacobsthal geht also auf eine y - Subtraktions-Hauptlösung zurück. . Dazu treten, wie bei der Gaußschen Formel, folgende Ausnahme- bestimmungen: D) Da c=49 anstatt e=50 zu nehmen ist, wenn h=O ist, d. h., wenn die Ostergrenze auf einen Sonntag fällt, so ist bei b=0 und h=0 die Verlegung des für den 26. April berechneten Oster- tages auf den 19. April nötig. 2) Für b=1, h=0 und a> 10 (Seite 166) en statt des errechneten 25. April der 18. April gewählt. 5. Die Formel von Wislicenus. Die Ermittelung der Oster- - grenze, der die Osterformel von Wislicenus zugrunde liegt, ist eine 'zweigleisige Lösung der Formelgruppe (2). Nach dieser Gruppe ist: . N 11 3+Z—b (6) de) el) Wislieenus beschränkt sich auf die Zeit von 1900 bis 2099. Für Be ist Z=12, also gemäß den Ausführungen auf Seite 140: 1) e=45—b für b<24 und 2), e—=75—b für b> 24. | keanns setzt ferner für die beiden in Betracht kommenden - Jahrhunderte: | N 1900-+J: deshalb ist < -( a| ) a 19 (l.). - Unter dieser Voraussetzung ergibt sich (Seite 146) die Tagesmerkzahl h der Ostergrenze für den ersten Wert von c: h 0, 1 rn ER Eee EL ar / also = —( 6+e - je >) (III) _ und für den zweiten Wert von e: a = ’) wann CR ent er (ne) E EEE Te wobei =, +27 für <5- und b,—h,—5 für h>5. Dr A a Ta. 170 Ist h,—=0, also h,—=5, so fällt die Ostergrenze aut einen Sonntag. Ist zugleich b=25 oder b=26 — denn für die geltenden Jahrhunderte sind zwei Ausnahmen vorhanden —, so ist infolge der kirchlichen Ausnahmebestimmungen Ostern eine "Woche früher zu feiern, als die Rechnung (bei ungeänderter Ostergrenze) ergibt. Also ist Oster- = | Nach Re sonntag wirklich wenn Wislicenus | a (nach Seite 145): - |aber istOstern: Daımıe Ze . März hr | b März der Jahre” R | A. 52--bh, beliebig <4 aan Bo bh = —=80—b—h,| <5 > 24 | 3 eo Rs Msn ıD 87—b—b, d | 28°) (80 bin 207°. IE. 87—b—h, e 25:26 | 1943, 2011, 2038| | F. 87-b— hy 28 |) 1984 | Danach kann man die Regel von Wislicenus folgender aussprechen: Berechnet man die Größen a, b und h, mit Hilfe der Gleichungen I, Il und Ill, so hat der Ostersonntag das Datum März (#2 —b—h,), wenn b< 24 ist, aber März (80 —b—b,) = April 49 —b—h,), wenn b>24 ist. Für den letzten Fall finden Ausnahmen statt in den Jahren 1943, 1984, 2011, 2038 und 2079, in denen Ostern eine Woche später gefeiert werden muß, als errechnet wird. Es fallen demnach die Ausnahmejahre, die nach den kirch- lichen Bestimmungen (Fall C der obigen Tabelle) eintreten müssen, weg; das sind die Jahre 1954, 1981, 2049 und 2076. Dafür treten aber, wie erwähnt, fünf andere Ausnahmejahre ein De den folgenden Abschnitt). 6. Die Ostergrenze nach den Bestimmungen des russischen Kalenders. Diese Bestimmungen können aufgrund der Angaben von Wislicenus folgendermaßen gefaßt werden: a) Ist = (.,) +1, so heißt be ist also gleichbedentend mit der julianischen es: Eise 30 |) die Osnowanie. Sie 4 re ji & Zi a es . ae ee ehe Fir Sue 0 ee ia A re are BE ia li; 5 Bit b) Unter Epakta ist der Ausdruck E= a zu verstehen. 4 I *%) p—=27 und b=29 kommen nicht vor. **) Berechnung im folgenden Abschnitt.. e) Die Epakta bezeichnet die Zahl der Tage, die die Oster- grenze c später ist als der 26. März. Danach ist e=26+E. d) Wird bei der Rechnung ce >49, so muß c um 30 vermindert werden. D.h. die Ostergrenze darf spätestens auf März 49 — April 18 fallen. e) Die Ostergrenze darf frühestens der 21. März sein. Da aus b) und e) 51 t=204 en folgt, so gelten nach den Bestimmungen folgende Formeln zur Be- rechnung der Ostergrenze: rt I | hei c—=47—b für b<27 (e), wa e—= 77h fürb>27 dd): Diese Formeln ergeben sich aus Gruppe (3) für x=1, y—=(, 23. Sie stellen eine zweigleisige Subtraktionslösung dar. 7. Die Subtraktionshauptlösung (N lla+14 ie li) el) -die aus der Gruppe (3) für x—=0, y_14, Z=3 entsteht, führt zu einer Bestimmung des Osterdatums im russischen Kalender, wie sie der Formel von Jacobsthal entspricht. 8. Nach einer „Anweisung“ zur Berechnung der der im russischen Kalender sind nach Wislicenus folgende Formeln zu benutzen: > (F) 2 =) e -(°) (19 ee ee 6+b für b>14, | | | wodBel| e—=36+b für,b< 14. Sie werden aus der Gruppe (5) genommen, wenn x=(, y—=(, Z=3 gesetzt wird. Es liegt also eine zweigleisige Additions- lösung vor. 9. Die Additionshauptlösung für den russischen Kalender ist durch die Herleitung der Gaußschen Formel erledigt. AIll. Ausnahmejahre. Gemäß den kirchlichen Ausnahmebestimmungen hat man statt der durch die Rechnung sich ergebenden Ostergrenze c—=50 den Werte, —=49 zu setzen, und der Ostersonntag hat dann nach Seite 145 das Märzdatum gro eng dr22. 1 172 wenn h, die Tagesmerkzahl von ce, ist, Rechnet man aber statt R a0 doch e=50, so ist | ERLON 7 die Tagesmerkzahl von ce. Für h<6 folgt SE | h=htl und k=50+7—(h, ne Im allgemeinen erhält man daher doch das richtige Osterdatum, wenn man die Ostergrenze e—=50 nicht auf u verlegt. Für || h,—=6 aber ist h=0, und es wird ii k=50+7=57 (= April 26), während sich bei G= 49 ergibt: | — 4947 —_6—50 (— April 19).. &k=k-17. D.h. Verschiebt man die Ostergrenze e—=50 nieht auf 449, so. | ist, wenn die Tagesmerkzahl von e null ist, Ostersonntag eine Woche | früher, als die Rechnung ergibt; statt des aus der Rechnung folgenden 26. April hat man den 19. April zu nehmen. Also folgt Kommt in einem Mondzirkel e&—=49 neben e=50 vor, 80 hat man die Ostergrenze 49 auf 48 zu verschieben. Nimmt man diese Verschiebung nicht vor, so ist wie in dem soeben besprochenen Falle Östersonntag eine Woche früher, als die Rechnung ergibt, wenn die Tagesmerkzahl von e=49 null ist; statt des aus der Rochnung folgenden 25. April hat man den 18. April zu nehmen. Demnach kann man bei der Berechnung des Osterdatums & falls das Datum der Ostergrenze nicht auch ermittelt werden soll — die kirchlichen Ausnahmebestimmungen unberücksichtigt lassen, wenn man in den Fällen A=]1 und A=2 bei e=50 und h= 0 und im Falle A=2 außerdem bei e=49 und h=0 das Datum des Östersonntages eine Woche früher legt, als es die Rechnung ergibt. Die Jahre, in denen danach das Vorlegen des Osterdatums erforderlich ist, sollen als Ausnahmejahre bezeichnet werden. Zur Ermittelung dieser Ausnahmejahre diene u Formelgruppe (7,) in folgender Gestalt: Re nn 2) a ee 19 30 Die Tagesmerkzahl der Ostergrenze ist nach Seite 146: p e; | Mn | er a e ft ! er . Be Eras er „ 5 ic, u . N u hi N [ \ N ; a EEE NERTERTTE a naer Deeeeeeeree ENGEN FREE Se £ ’ EEE en u rate u. main BE une in . Be “ a . u. -. a nen ion — dem (7 Be, Bl Bern | R- N Da 2 a *) ist, folgt 5sd)r2+3I 220) +e 4 4 4) Bı.nan) "Mit Hilfe dieser Gleichungen kann man für jedes Jährhundert finden, - wann die Ostergrenze c—=50 oder c—=49 auf einen Sonntag (h= (0) a. Aus 3) ergibt sich zunächst: b=50-e und daraus düsch Einsetzen dieses Wertes in 2): 5) ee | = EI, - wobei nur a<19 zu berücksichtigen ist. Dann folgt aus I}5 ae) Mittels or Gleichung erhält man 5 oder 6 Werte für J, je nach- > >5 oder <5 ist, Endlich ergibt sich aus 4), wenn h= 0 genommen wird: 3J- 2G Jı 2) +5—e —) oder J+46) (ld) +4—5e ee, oe und, wenn 3(D+4—5e | 7) er. —v gesetzt wird: J+4(- y 8) , 7 Diese Gleichung bestimmt diejenigen der aus 6) berechneten Werte von J, für die h=0 ist. Mit anderen Worten: Für die Werte von d, die den Gleichungen 6) und >) gleichzeitig genügen, ist 10Op+J ein Ausnahmejahr. Beispiele. 1) In welchen Jahren Ba 20. Jahrhunderts fällt - die Ostergrenze c—50 auf einen Sonntag? *) Siehe Seite 147; man setze J statt N. **) Durch Erweiterung mit 5. TE PT RE er ZA Er A a ER FEN ETHE 174 Da p=19 (Z= 12) ist, ergibt. die Gleichung I: 3+11.12—11.50 i FE = ae und deshalb die Gleichung 6): 55.19 = | (9)=| 19 a: D-h22 7 'J=5, 24, 43,'62 oder 81. en Ber. und .) we. 4,051 4 a & ) —)-,33,609 1 Note , er J=381 genügt folglich den beiden Gisiehunbn 6) und 8). 24 ergibt sich, daß im 20. Jahrhundert nur einmal die Ostergrenze e—= 50 auf einen Sonntag fällt. Es geschieht im Jahre 1981. 2) Wann fällt für p—=19 die Ostergrenze c—49 auf einen Sonntag? | Man erhält a=16, also )=16 19 J—=16 35 54 73 92 (4) ae J | 47) | —)=05140 J+4() es 95 Re yw=6 Also ist nur einmal im 20. Jahrhundert De Östergrenze Ge ein Sonntag, und zwar 1954. 3) Welche Ausnahmejahre hat das 23. Jahrhundert? Da für p=22 (Z=13) die Anzahl der Ausnahmen in einem Zirkel 1 ist, so ist nur c—=50 zu berücksichtigen. Es ist a=16 und eo u u u A a UP) BT a a ee N AT a Ener - 175 'J=1 20.39 58 77 % ()=1 Ba Be 5, a v=5 Also fällt im 23. Jahrhundert die Ostergrenze c—=50 zweimal, in den Jahren 2201 und 2296, auf einen Sonntag. | Wieviel Ausnahmejahre können nun ae in einem. Jahr- hundert vorhanden sein? Ist J der kleinste Wert, der die Gleichung 6) befriedigt, so sind die anderen Werte J+19, J+38, J+57, J+76, wenn J>5, und außerdem J+95, wenn J <5 ist. Diese Werte seien allgemein mit J+i bezeichnet. Setzt man dann gemäß 8) Ep EeerTene N RED so kann man sagen, daß solche Jahre J+i Ausnahmejahre sind, für die s;—=v ist. In der folgenden Tabelle sind die Werte von s; für die vier Möglichkeiten von (3) zusammengestellt: +3 a4: 0451| 0489| +2 (J+5) |(J+1) | (+2) | (I+3) | (I+4) end ride ldel (4+6.| | (+1) | (+4) | +3), wobei der Teiler 7 weggelassen ist, so daß z. B. (J+5) statt ss steht. Man erkennt daraus, daß alle s; voneinander verschieden sind, wenn (3) —( ist, daß also in diesem Falle höchstens ein s; den Wert v haben kann, oder daß in dem gerade vorliegenden Jahrhundert höchstens ein Ausnahmejahr für e&—=50 und ebenso nur eins für c—49 vorkommen kann. rt Ist aber (3)>0, so stimmt & mit s,; iberein, und ist a 4 (J=4 scheidet wegen (3)- — 0 aus) und s,=\V, so ist nah 895 —y, 2 : E In diesem Falle gibt es darum zwei Ausnahmejahre. Tritt dasen Ei; für c=50, so gilt es aber nicht für c=49. Denn ist 6=49, so ist a nach Formel 5) um 11 größer als bei e=50, d.h, ist F de & kleinste Jahreszahl (unter den Jahren J+j) für e=50, so 'iskl re +11 19 weil J<4, so ist sicher Sn ) nach Formel 6) die .kleinste Jahreszahl für 4; und r Be = 3441 größer als 4 Also kann BE es für c—=49 höchstens ein einziges Ausnahmejahr in einem Jahr- = hundert geben, wenn für c&—=50 zwei vorhanden sind. Ä Ist umgekehrt die kleinste Jahreszahl für e—=49 kleiner als 4, so kann es für c—=50 höchstens ein einziges Ausnahmejahr geben, da nicht die kleinste Jahreszahl für e=50 auch kleiner als 4 sein kann. Ist endlich J>4, so liegt der Fall genau so wie bei [u =(; es kann höchstens ein einziges Ausnahmejahr eintreten. Es können also nach dieser Überlegung in einem Jahrhundert nieht mehr als drei Ausnahmejahre enthalten sein. en kommen aber mehr als zwei Ausnahmejahre nicht vor. In der folgenden Tabelle sind die Ausnahmejahre zusammen- gestellt, wobei die Jahrhunderte, für die A—=Ü ist, ausgelassen sind: - | Ausnahmejahre R | p A 2 R s fürse==50 füuric==49 | 15 A514) | 1,10 16 1609 1 10 19 1981 1954 2 20 2076 2049 2 jD% Pi 2133 2106 2 12 22% 22201.22296 l 19 24 2448 1 13 26 2668 1 15 27 2103, 1 15 28 2820 | 1: 7213 31 3192 3165 2 F2 32 _ 3260 2 14 33 3344 3317. 2 17 34 3412 a | 18 E 36 —_ ER EN Ro | 38 | — 3852 | 2 20 | — am m nm nn mn Um Um m mn m — — — — —> u — - > ’ . Erwähnenswert ist noch die Beziehung zwischen den Ausnahme- jahren in den Jahrhunderten, in denen ae ist, die im folgenden entwickelt werden soll. er Die Gleichung 5) lautet für =D: Elze, 30 Sundfürc=49 -. , ,3+112-29 IE a —( 30 ), so daß ae Dil —(55-} Die Gleichung 6) ergibt für e—=50: | und für e= 49: Pr, oe u Br (rei a =) ’ 19 == BEL oder au6 SE 27195 A Die sämtlichen Ausnahmejahre eines Jahrhunderts finden sich also unter folgenden Jahren, wobei i anstelle von J+i steht: 11 30 49 68 87 BEISAWEIWEIG line E | Er meRePlrziel, Fe [ln] Pal (5) (4) 8) Dabei ist Dabei (FH E durch (i), z.B. ( I - | durch (5) bezeichnet. Novbr. 1918. XXIX, 12 178° Ferner ist nach Gleichung 7; für e=50: | ER TR und er 3) +4; JSER —)=-( ee ee It s;=v, so ist nach dem oben Ermittelten J+i ein Ausnahmejahr, und ist s;’ (75), so ist ebenso J IT ein ‚solches, Im letzten Falle ist mn | = (- ale: Diese Bedingung trifft nach der Tabelle auf Seite 177 nur zu, wenn ’—=1—27 ist, aber sie trifft nicht immer zu, wenn ‘—=i—27 ist. Man findet nun leicht durch Berechnung von s und 5—27: ee aber 27") für ee d. h. für 0, r + was die Tabelle bestätigt. | Setzt man wieder allgemein J für alle Werte J+i, so folgt: Ist J in einem Jahrhundert mit A=2 ein Ausnahmejahr für s > 0 ist. c=50, so ist J—27 ein solches für e = 49, wenn ( 1 72 : ( el) kann nur null sein, wenn (2) —3 ist. Da es aber von p=15 bis p=38 kein Ausnahmejahr (Seite 176) von der | Form (3 gibt, so gilt ohne Einschränkung: | Ist J bei A=2 ein Ausnahmejahr für ce=50, so ist J—27 ein Ausnahmejahr für 6—=49. Umgekehrt: Ist J bei A=2 ein Ausnahmejahr für c= 49, )>0 Ist aber (3) us. so gibt es kein nn für c=50 (bei p=3? und p=38, Seite 176). so ist J+27 ein solches für ge 50, wenn ( Die bei Anwendung der Regel von Wislicenus zu berück- sichtigenden Ausnahmejahre sind anderer Art als die bisher behandelten, aber ihre Ermittelung kann nach gleichem Verfahren geschehen. | nn nn u nn ee. up Er 779 - Nach Seite 169 ist | l)b= Be also a Bei d. h. (=) 30 30 1. [6te+tf—b e+fi_ b+h,—6 2) ei ) also )=( 7 d. h. nach Seite 146 mit ee der ersten Gleichung auf Seite 173 Ben b+h,—6 ey. N. ), dahı | Beer Pe. | z (+10) Ban 7 Die Jahre J, die beiden Gleichungen genügen, sind gemäß Seite 170 Ausnahmejahre, wenn b=25 oder 26 und h,=6, oder wenn b=28 und h,—=]5 oder 6 ist. Beispiel der Berechnung für b=25, h,—=6. ns )=5 Also ist 233 -5.9443 63.81: 100: 119 138 157 176 195 (S)-5 3 16 4 Bl Hader 6 7 47) +46) Persia sera J+40) | 2). 525466), _, eu Folglich genügen die Jahre 1943 und 2038 beiden Bedingungen gleichzeitig. Sie sind daher bei Wisliceenus Ausnahmejahre. Die übrigen auf Seite 170 vermerkten Jahre ergeben sich ebenso. 12* XIV. Berechnung des Ostersonntages im 20. ahrhundert. Vollösungen als Beispiele für die Anwendung der Abschnitte Vu a Man berechnet SE En en DE re en 100 A Va und nach einer der Nummern der beiden folgenden Tan ; a,b, hund k. Dann ist k das Märzdatum des Ostersonntages. Eine Kuhn E findet statt in den Jahren 1954 und 1981, wo DE eine Woche | vor dem berechneten Datum se wird. | Hinweis | - /(-)+x) , _/(IlaFy an = De auf die |a—= (>) - (lass) h= ( k=n—b-h Gruppe 2 worin Y: worin m: | worin n: = a = worin X 1 | 25 | 0 = el ei 57 2 (M 0 5 ze Bis (15) 3 - S 2% 55 nu z | Be (10) = 5 BB Ko 0) 0, | 22 0 | E22: 16 1 54 Erz 2 Ä auf die Gruppe worin Y: worin M: worin n: | ae „„() „(Be tr), (tee 0 24 m | ee o| [00 | 2220000 | ‚Beispiel. Es ist der Ostersonntag des Jahres 1918 n. St. zu berechnen. | | 1) Nach Nr. 8. J=18 e—4 f—=4 Be | Hah2su een: Bere k=54-20—-3=31 2) Nach Nr. 3. Ber 204 er 19-73 (7, )=2l b=2l 2HA+A 21, h=(—. 7 )=3 3) Nach Nr. 16. J— 18 4 f=4 | | GR 19a+27 — la 9 Dee nn nn Art I k=*25+9—-3— 31 Es ergibt sich also übereinstimmend, daß im Jahre 1918 am 31. März Ostersonntag ist. 1. Bemerkung. Von einer Werigermng der beiden Tabellen, die dadurch hervorgerufen wird, daß man weder x noch y gleich null nimmt, ist abgesehen worden. Da x, wie auch y, jeden Wert von O bis 29 annehmen kann, würden die vollständigen Tabellen statt der 16 Lösungen 30 mal soviel, also 480 Lösungen aufweisen. 2. Bemerkung. Es lohnt sich nicht, auf die von manchen beliebte Frage näher einzugehen, ob eine der Lösungen den Vorzug vor den anderen verdient; dazu sind die Unterschiede, die doch nur von der Größe der zum Gebrauch kommenden Zahlen abhängen, zu geringfügig. Auch die in Abschnitt V aufgestellte Anordnung, in der ja die Berechnung der Ostergrenze nicht umgangen wird, dürfte - als ebenso einfach gelten. Als Beleg dafür diene die Berechnung des Osterfestes im Jahre 1918 mittels der Gruppe (15) für x=0: 1938) 4 RE a= (59) ER 18 | lla+t3 Ne ua... 21 N 27\ 6 Rec 31. März. Kg N Oder mittels der Gruppe (19): 1918| 3 4 4 i Sr RE = (79) RSS AL. 18 —11a+15 | Ag . 27 6 Ä Er all 4 31. März.” _ XV. Anhang. Restrechnung. Von den Regeln der Restrechnung sind hier nur die num. worden, die in den RER Abschnitten SUWENSENE Eeknegn haben. 1. Erklärungen. . a) a, b, c, m, q, r, T bedeuten positive ganze Zahlen. b) Zieht man von einer Zahl a möglichst oft eine Zahl T ab, so sagt man: Man teilt a durch T. Das Ergebnis läßt sich folgender- maßen darstellen: ag Dem D. h. nach dem üblichen Sprachgebrauche: T ist q mal i in a enthalten, und es bleibt ein Rest r. Setzt man — > and r— so ist Es bedeuten folglich [7] das Ergebnis der Divisionsaufgabe 7 unter Vernachlässigung des Restes und (4) den Rest. Beispiel. | a 2 I aeg Also ist 23; 1-3 u nd (7)=2. Besonders bemerkt sei, daß [7 und (m) auch null sein können. c) Lassen zwei Zahlen a und b bei der Division durch den-. selben Teiler T gleiche Reste, so sollen sie gleichrestig genannt werden. 183 Beispiel. 15 und 22 sind für den Teiler 7 gleichrestig: 1.0022 ir MT. b 2. Daraus folgt unmittelbar: Ist a=b, so ist = (m). 3. Ebenso folgt aus 1b) ohne weiteres: 0<() ns 8 Aus a=qT+b aber ergibt sich nur (7) — (7). Beispiel. 23=2:779. Also (7)- Cr Das ist richtig, da beide Reste den Wert 2 haben. T. (9; denn =q+0, Beispiel. (7) 0. 8. Summe. Ist (7 —m und ()=n so ist + + (= mM oder, was dasselbe ist, | a CIE) ei aa. x Denn es gelten ach 1b) di Gleichungen; k 'a=qlI+tm 2 b>q,1+4n,- : woraus ; durch Addition und Subtraktion ft: 09008303 ..0 000 a+b=(g+q,)T +(m+n).. en. a Diese Gleichung ergibt nach 6) die Behauptung. ; IR BB AD PEN Beam. -)-9- 9. Vergrößerung, Verkleinerung. Ist m | > und | ()- N ; | D. h. In einer Gleichung zwischen zwei Resten kann man die Zähler um gleiche Zahlen vermehren oder vermindern. Oder: Man kann in einem Reste für jeden RS des Zählers ö eine gleichrestige Zahl setzen. Da nach 1) a=qT+(?) L T = Kal | ar ch ; Be e: \ ist, so folgt | atm —4urt: (2)+m, woraus sich nach 6) ergibt: (er) Nun ist ur Ss also - a b ; Da aber ()=(z)i so ist ‚folglich (& mt 2 _ also __ Vermindert man nach dieser Regel in der Gleichung re die beiden Zähler um a+tb, so erhält man 7) = | I ur T | > beisien. (2) (0) (49)- (1-57) D.h. Man kann den Zähler eines Restes um ein Vielfaches des ' Teilers vermehren oder vermindern. ' Da nach 7) ( = 0 ist, so folgt nach 9): ” e: a+o a+mT\ N eenars 2a—13+14 2a tl --7 1. Produkt. Aus ()=m und (= EEE RB Brit 2,5: .\; 80, mm Son. a=qT+tm und - bh= gq.1+n, also ab=(qq,Ttgqn+q,m)T+mn; d.h. es ist nach 6) ab mn | 2 | =). Be 25,4 Beispiel. | 7 7 )=5 12. Erweiterung. Aus ()=(}) folgt ma, ymb | Cu we D.h. In einer Gleichung zwischen zwei Resten kann man die Zähler mit gleichen Zahlen multiplizieren. Oder: Man kann in einem Reste für jeden Faktor des Zählers eine . gleichrestige Zahl setzen. Es it a=qT+ (7), ma=mqT+tm (2). daher nach 6) : 3 Nun ist me 7 Ä nn mb=mq,T+tm il daher nach 6) 3 j Ä u 2 Da aber { | q a ist, so folgt I ei 5 T 44 Beispiel. (© 5 1 Also | Ei 4 | | ;& 4 d.h. | s 18. Negative Zähler. ı Nach 10) ist Ben 1 Also sind —a und mT—a gleichrestig für den Teiler . a BE rt Ze | : Beispiel. we Ss —, i FEN Nun ist nach 8) Be 2 I 0. Da aber nach 7) ()=0 ist, so folgt > ‘und daher el ä - Beispiel. =) Nach 13) ist 7-05): u ae 1 | 15. Erweiterung mit —|. “()-Q) =) Nach 9) folgt d.h. z = ) > (2) Beis pie. (——)= (—- Bea 16. Zähler zusammengesetzt. Beispiel eines oft vor- kommenden Falles: Welchen Wert hat | 4a— 18bı | z ae | Es ist | | ()-6) nach 13), also |) nach 12) und en BD nach 9). 17. Zusatz. Das Rechnen mit 19 ist manchen unbequem (Vergl. Jacobsthal, S. 44). Zur Erleichterung diene folgendes: 19a —1la\ ya) Beispiel. De n ee a ae 2) Bereehnung von 2 Entwickelt man N nach Potenzen von 20, so erhält man: RR ne | N Er a DE Be ae N, E und — (atotr ee a | Um e zu finden, äividiert ı man also — wenn man das Eimualsian jn für 19 scheut — N durch 400 und den Rest durch 20. Dann ist die Summe aus dem dabei verbleibenden Rest und den beiden Quotienten mit der Jahreszahl N ‚gleichrestig für 19. Beispiel. N = 1871. | RE RT 1871:400—= 4, Rest 271 . er |i 271: 20—13, Rest 11 ee | Also 1871 4+13+11 Dr a Irre ze Inhalt. er 1: Datumreehnung. 2... zu Do 2 Sl es na ar ru IP Kpaktenrechnung .n... .2u02r TE ee 134 % a 4 | Osterrechnung: Se | = ee IIE5 Die Ostergrenzer = we ee IV. Die Ausnahmen ... ee. 141 =. V. Berechnung des ae en VI. Formelgruppen für die Ostergrenze ..... 2... ..,...18 "VII Subtraktions-Vollösungen 1.Art ..... 2.2... .418 VII. Addilions-Vollösungen 1:Art..... 2... | IX. .Vollösungens2, Art. 2.2.2... m. aaa X, Zweigleisige Lösung besonderer he ee ee ee XI. Übersicht über die Lösungen . . ... 2... ... ee XII. Bekannte Osterformen v. .: 2a anne. no a ar XII. Ausnahmejahre. . . . ee XIV, Beispiele für die ee des Dakseonntage- 2 Se RN XV. Anhang: Restrechnung‘ ...s 2. „nn nn. ee er a ’ PER € 1,4 ee =} u Er he EN RE - Ä _ | \ Berichtigungen: S. 144, 7.16: 11(Z2—5) S. 164, Z.6: 4) statt 5) usw. = | S.171, 2.27: gewonnen statt genommen. 1: Ueber spät- und postglaziale lakustrine ' und fluviatile Ablagerungen in der Wyhra- niederung bei Lobstädt und Borna und die Chronologie der Postglazialzeit Mitteleuropas. | Von Hellmuth Albert Weber. (Mit 2 Textbildern, 2 Übersichten, einer Texttafel und 2 Schlußtafeln.) Vorwort des Herausgebers. Die nachgelassene Arbeit meines Sohnes Hellmuth Albert _ Weber, die ich hiermit veröffentliche, wurde von ihm zum größten Teile im Sommer 1914 zu München, wo er Naturwissenschaften und besonders Geologie studierte, niedergeschrieben. Am Tage der Krieg- erklärung eilte er nach Bremen, um sich mit seinem jüngeren, ebenfalls -in München studierenden Bruder beim 75. Hanseatischen Infanterie- Regimente als Freiwilliger zu stellen. Erst als er im Frühjahr 1915 aus dem Lazarett entlassen wurde, in das ihn eine Typhuserkrankung in Frankreich geführt hatte, und er einige Monate im väterlichen Hause weilte, konnte er die einschlägige Literatur, soweit es nicht in München geschehen war, durcharbeiten. Allein er fand nur zum Teil die Ruhe, sie in seiner Arbeit zu verwerten, da er es für seine . vaterländische Pflicht gehalten hatte, sich, noch bevor er von der nach seiner Krankheit zurückgebliebenen Herzneurose gänzlich geheilt war, wieder als felddienstfähig zu melden. Er wurde bald darauf zu einem Offizieraspirantenkursus befohlen. Nachdem er Weihnachten 1915 zum Leutnant d. R. ernannt worden war, wurde er eine Zeit- lang in Bremen bei seinem Regimente im Garnisondienste beschäftigt und bemühte sich, währenddes seine Arbeit zu beenden. Er erkannte aber bald, daß die wissenschaftliche Tätigkeit neben seinen militärischen Pfliehten nicht in der gewünschten Weise zu gedeihen vermochte. Er beschloß daher, die Handschrift vorläufig abzuschließen und bis nach dem Kriege ruhen zu lassen, zumal er hoffte, dann durch Vollendung einer im Sommer 1914 begonnenen Untersuchung süd- deutscher Moore und Qaelltuffablagerungen, an die sich eine solche thüringischer knüpfen sollte, eine lebhaft empfundene Lücke der postglazialen Chronologie und der Wanderunggeschichte der Waldbäume einigermaßen zu schließen, insbesondere auch gewisse Beziehungen zu dem Penck-Brücknerschen System der spät- und postglazialen Klima- schwankungen zu verfolgen. Seine Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. Er wurde anfangs August dem 31. Infanterie-Regimente überwiesen und ist am 6. September 1916 unweit der Römerstraße westlich von 190 Berny en Santerre in der Schlacht an der Somme bei der Verteidigung ‚eines vorgeschobenen Postens an der Spitze seines Zuges tapfer kämpfend gefallen, nachdem er kurz vorher das Glück gehabt hatte, eine bereits verlorene Stellung durch Umsicht und kühne Entschlossen- heit zurückzugewinnen, deutsche Gefangene zu befreien und wertvolle Aufklärung zu verschaffen. Eine hohe Auszeichnung stand ihm dafür in Aussicht, als der Tod ihn traf. Seine Leiche fiel in Feindeshand.- Ob und wo er bestattet wurde, ist unbekannt. Auch so ist sein letzter den Eltern ausgesprochener Wunsch, ihn nicht heimzuholen, wenn er fallen sollte, sondern ihn bei seinen toten Kameraden zu lassen, erfüllt worden. Ich fühlte nunmehr die Pflicht, seine ibm lieb gewordene Arbeit zu vollenden. Das erste Kapitel lag bis auf mehrere pflanzen- geographische Angaben, die ich nachtrug, indem ich den Stoff zugleich hier und da etwas zweckmäßiger ordnete, fertig vor, ebenso das zweite. Die beiden anderen Kapitel hatte mein Sohn die Absicht, gemäß den Anschauungen, die er sich nach eigener Kenntnisnahme der Literatur gebildet hatte, umzuarbeiten. Die Art, wie er es gedachte, hat er mit mir eingehend besprochen, durch Eintragungen in die Handschrift angedeutet und an mehreren Stellen bereits ausgeführt. Ich habe mich bemüht, die Umarbeitung getreulich in seinem Sinne zu vollenden und dabei den vorliegenden Text so weit wie irgend möglich verwendet. Leider konnte ich mich nur nach der botanischen Seite ergänzend und vollendend betätigen. Mein Sohn hatte die Absicht, sich noch über die auf den Binnenmollusken beruhende - Chronologie der Postglazialzeit zu verbreiten. Ihn auf diesem Gebiete zu vertreten, fühlte ich mich außer stande, zumal er hierüber nur unzusammenhängende Bemerkungen und Literaturauszüge hinter- lassen hatte. Ich habe der Arbeit eine Anzahl von Anmerkungen angefügt, die teils der Erläuterung dienen sollen, teils einige sich anknüpfende Gedanken enthalten, die ich in dem vorliegenden Texte nieht unter- bringen wollte und "konnte. Möge die Arbeit meinem Sohne ein ehrendes Anderes in der Wissenschaft gewähren, der er sich mit ‚Jugendlicher Begeisterung und Hingabe widmete. Hellmuth Weber war durch Neigung und Begabung zum Natur- forscher hervorragend befähigt. Anschauen und Denken standen bei ihm im glücklichsten Gleichgewichte. Er war ein ernster, nüchterner und gewissenhafter guter Beobachter, ein geschickter und fleißiger Arbeiter, von rascher Auffassung, im Urteil besonnes, wenn auch nicht ohne Kühnheit und von oft überraschend weitem Blick darin. Er besaß einen ausgezeichneten Formensinn und ebensolches Formen- gedächtnis, eine besondere Fähigkeit für klare wissenschaftliche Frage- stellung und war erfinderisch in der Aufstellung geeigneter Methoden zu ihrer Beantwortung. Seine kritische Veranlagung wendete er mit größter Strenge auf sich selber an, machte aber troz aller göthischer Ehrfurcht, die ihm im reichsten Maße zu teil geworden war, und. bei aller Achtung, die er vor jeder andern ehrlichen Ueberzeuguung bescheiden empfand, damit vor keiner Autorität Halt. Rastlos war er bemüht, seine Kenntnis und Einsicht und damit seine Urteilsfähigkeit zu erweitern und zu vertiefen. Die Zeit, während deren er unter meiner Leitung arbeitete, war für mich eine solche reinster Freude und vielseitiger Anregung, aber auch hoher Erwartung. - Ein von hehren Idealen erfüllter, von den höchsten sittlichen Ideen beseelter Geist, eine edle, tatenfreudige Jünglingsgestalt, ein vornehmer, offener und zuverlässiger, ernst-fröhlicher Charakter, dem in allen Lebens- lagen bei rascher Entschlossenheit Pflichtgefühl und Treue Leit- sterne waren, hätte er sich in jeder Hinsicht, auch in seiner Wissen- schaft, zu einem tüchtigen Manne entwickelt. Doch ihm war ein höheres Loos beschieden. Er ward ‚gewürdigt, für sein Land zu sterben. Bremen, im Februar 1918. CA Weber Einleitung. Als ich ‘bei der Untersuchung der Mammutfundstätte von Borna meinem Vater C. A. Weber im August 1913 Assistentendienste leistete, wurden wir auf Moorablagerungen aufmerksam, die sich in dem durch den Tagebau der Braunkohlengrube Victoria links der Wyhra zwischen Borna und Lobstädt geschaffenen Aufschlüssen unter den jüngsten postglazialen Absätzen des Flusses fanden. Damals konnte diesen Moorbildungen nur wenig Zeit gewidmet werden. Ich entnahm ihnen aber mehrere Serien von Schichtproben und habe diese während meiner Ferien im botanischen Laboratorium der Moor- Versuchs-Station zu Bremen selbständig untersucht, wobei ich mich bei der Bestimmung mehrerer Pflanzenreste, zumal der Moose, der Unterstützung meines Vaters erfreute. Ich habe darauf im März 1914 die Fundstätte noch einmal im Felde mit mehr Zeit und Ruhe untersucht. Da die Kenntnis grade der Flußablagerungen künftig für die Quartärgeologie von besonderer Wichtigkeit sein wird, scheint es mir nicht ohne Interesse, das Ergebnis meiner Studien hiermit der Oeffentlichkeit zu übergeben. Die allgemeinen geologischen Verhältnisse der Gegend, um die es sich handelt, werden durch die Sektion Borna-Lobstädt der geologischen Spezialkarte des Königreichs Sachsen erläutert und sind, soweit sie die Wyhrafurche angehen, in der Arbeit von C. A, Weber über die Mammutflora von Borna eingehend erörtert worden. Indem ich auf diese verweise, sei hier nur hervorgehoben, daß das Quartär - im allgemeinen in dieser Gegend nur eine dünne Decke bildet, unter der überall das Tertiär ansteht. In der Wyhrafurche sind es meist die allerjüngsten quartären Bildungen, die jenen unmittelbar auf- ‚gelagert sind. Diesem allgemeinen Bilde entspricht auch das der Aufschlüsse, die ich in der Victoriagrube beobachtet habe. Ich bemerke noch, daß sich meine Beschreibung auf die im Frühjahr 1914 eingehend BEöFai A OT, Bun Eu Et ET a ar ee 2 DEN Eee ER, rt 7 Di 2 FT Un vn en 5 y » TEE Dyft Y Tea [ untersuchten beschränkt. Die von C, A. Weber auf Seite 4 seiner 4 ' Mammutflora gelieferte bezieht sich z. T. auf solche, die durch dn weitern Abbau der Braunkohlen damals bereits zerstört waren. Zu Dank verpflichtet fühle ich mich den Herren Prof. Dr. #7 E. Wüst in Kiel für die bereitwillige Durchsicht und Bestimmung 4 der Konchylienfauna und Prof. Dr. G. Bitter, Direktor des botani- schen Gartens zu Bremen, bei dem ich Gelegenheit hatte, mich mit der Anatomie der Pflanzen, insbesondere der des Holzes zu beschäftigen. e| Ganz besonderen Dank schulde ich vor allen meinem Vater und Lehrer ‚ Prof. Dr. C. A. Weber. Kap. 1. Beschreibung des statigraphischen Profils und der Lagerungsverhältnisse in dem Tagebau dr Gewerkschaft Vietoria. I. Tertiär. Das Liegende bildet in deın Aufschluß des Cngehaih Vietoria die Braunkohle, die nach den Erläuterungen zu dem Blatte Borna- | Lobstädt dem Unter-Oligoeän zuzurechnen ist. Sie gehört dem Haupt- braunkohlenflöz der großen Leipziger Oligoeänmulde an. Die größte | Mächtigkeit betrug in dem Aufschluß nach Aussage des Obersteigers ungefähr 22 m. Die Braunkohle wurde fast bis zur Sohle abgebaut, doch ihr Liegendes war nirgends aufgeschlossen (Taf. 1, Abb. 1). Eine deutliche Schichtung, hervorgerufen durch abwechselnde Lagen von dunkler, bröckelig-erdiger, in kleine scharfeckige Würfel zerfallender Kohle, dieim frischen Zustande weich und leicht schneidbar war, und einer etwas helleren, mehr krümelig-erdigen Kohle zeigte sich in allen Horizonten. Die Grenzen dieser Lagen waren manchmal scharf, manchmal verwischt. Ihre Mächtigkeit schwankte zwischen 0,15 und 1,00 m. Holzstücke (Wurzeln) fanden sich häufig, ganze Stämme seltener, immer liegend und ohne bestimmte Orientierung, meist stark mit Schwefelkies überzogen und durchsetzt. Ein großer Stamm (Cupres- sinoxylon Gothan) von 7,50 m Länge und 0,60 m Dicke war zur Zeit meines Besuchs grade durch einen Bagger bloßgelegt worden. Die Stämme und größeren Stöcke beobachtete ich nur in den dunkleren, grobbrockigen Lagen. 2) Infolge einer schon prädiluvialen Erosion einerseits und ander- seits infolge der mechanischen Wirkungen des Inlandeises und seiner _ Schmelzwässer zeigte die Oberfläche der Kohle eine sehr unregelmäßig wellige Beschaffenheit. Die Schichten der ganzen oberen Hälfte des Flözes sind durch das Eis gebogen und gefaltet. Die Schmelzwässer wühlten tiefe Strudellöcher hinein. Daß es nicht durch Faltung entstandene Vertiefungen waren, bewies der Umstand, daß die Schiehtung I) Anmerkung 1. ee n 8. j u “ s 193 an den Rändern des Loches abbrach und weder den Seiten noch dem Boden parallel lief. In diesen Löchern fanden sich besonders häufig große Geschiebe. Am Südrande des Tagebaus war ein großer‘ Moränenfetzen weit in die Kohle hineingepreßt (Taf. 1, Abb. 2).!) II. Das Diluvium. a. Die Grundmoräne. Auf dem Braunkohlenflöz ist unmittelbar, freilich teilweise mit einer geringmächtigen Zwischenlage von aufgearbeiteter Braunkohle, die Grundmoräne aufgelagert. Es fehlen die weiteren Glieder des Unteroligoeäns, vor allem das obere Braunkohlenflöz, das marine Mittel- und Ober-Oligocän und das terrestre Mioeän. Das obere Flöz ist noch in der Grube „Marie“ nördlich von Borna auf dem rechten - Wyhraufer aufgeschlossen. Die marinen Bildungen keilen sich schon im nördlichen Teile der Sektion aus, sind deshalb auch nicht hier zu erwarten. Das Miocän läßt sich nur dann abtrennen, wenn die marinen Bildungen vorhanden sind. Den Geschiebelehm konnte ich nur in der oben erwähnten Einquetschung beobachten. Er war vollständig entkalkt, im frischen Anschnitt hellgrau. An der Ostwand des Tagebaus, die schon ziemlich weit in der Wyhraniederung liegt, waren als Zeugen der einstigen Moräne große, geschliffene Geschiebe nordischen Ursprungs übrig geblieben, die teils unmittelbar auf der Braunkohle, teils I—2 ın darüber in den Sanden und Kiesen lagen. Geschiebe, die einen geringeren Durchmesser als 0,30 m besaßen, habe ich nicht bemerkt. b. Die Schotterbildungen. Leider war wegen starker Verschüttung an der Nord- und Süd- seite des Tagebaues kein Profil durch die Flußablagerungen und den Talhang zu sehen. Nur die Ostseite bot einen guten Einblick. Dort lagen auf der Braunkohle diskordant mächtige Sand- und Kies- ablagerungen. Sand, Kiese, zum Teil verlehmt, besonders in den oberen Horizonten, wechselten ganz unregelmäßig ab. Zuunterst, zumeist auch in den Strudellöchern, lagen hellweiße feine Sande, die Aehnlich- keit hatten mit den oligocänen Sanden im Hangenden des obern Braunkohlenflözes, wie sie auf dem rechten Wyhraufer aufgeschlossen waren. Hier zeigte der Sand deutliche Flußstruktur und war vielfach durch Beimengung von Braunkohlentrümmern dunkel gefärbt. Auch wechselten zuweilen dunkle und helle Schichten von geringer Mächtig- ‘keit ab. Ueber diesem Sande folgte eine 4 m mächtige, fast einheitliche Kiesablagerung mit stark abgerundetem, bis faustgroßem Material, das sich in der Hauptsache aus milchigen Quarzen zusammensetzte. Daneben traten aber auch recht häufig Quarzporphyre auf, ferner hin und wieder Kieselschiefer und gelbe Feuersteine. !) Aehnliches beobachteten L. Siegert und W. Weissermel sowie Fr. Raefler an den Braunkohlenflözen des Saalegebietes. Novbr. 1918. XXIX, 13 der Victoriagrube bei Lobstädt und des mittleren Randbeckens am 12. März 1914. 195 Dem Kiese aufgelagert waren häufig miteinander wechsellagernde Schichten von Sand verschiedenster Korngröße und Kiese mit lang- gestreckten Tonlinsen. Sie wurden in ihrer Gesamtheit bis 3 m mächtig. Ein schönes Profil bot sich ungefähr in der Mitte der Ostwand, nördlich von der Treppe, die in die Grube hineinführte, nämlich von unten nach oben (s. den Profilriß Abb. 1 auf Seite 194): 1. Braunkohle. 2. Weiße Sande mit aufgearbeiteter Braunkohle und großen: Geschlebafe nr ae ne rd. 1,50 m Bee schollern a SB Re Leiy. 4,00 „ (Lehmiger Sand | Feiner heller Sand | 4. ! Bes walls 7 rang 300 Grober Sand (Linsen) 5 ı Kies, wallnußgroß j 5: lpreiner sandiger Lehm ......... BEERT 00 ln rn are. 70:20:35 7. Feiner tonig-humoser Kies mit Holzer 0,30 „ 8. Feiner Sand und lehmiger Sand wechsellagernd .. 0,30 „ 9. Aulehm, unten mit Sandlinsen ................ 3,90: , Die Schotter der dritten Schicht zeigten ein gewisses, mit den jüngeren diluvialen Flußschottern, die das Liegende des Mammuttons bei Borna bilden, übereinstimmendes Individualgepräge, und es ist daher nicht undenkbar, daß sie mit diesen identisch sind. Sollte das zutreffen, so würden erst die in der vierten Schicht zusammen- gefaßten Sande und Kiese den „alluvialen Schottern“ der Darstellung - C. A. Webers (Mammutflora Seite 5) entsprechen.!) Die Oberfläche dieser Kiese und Sandschichten hatte eine sehr urregelmäßige Gestalt, die, wie mir scheint, sekundär durch Wasser bewirkt worden ist, das seitwärts in das Tal hinabrann. Denn in dem Schotter eingeschnitten waren mehrere z. T. sehr schmale rinnen- artige Becken, die alle mit allmählicher Vertiefung senkrecht zur Wyhra verliefen und einen mehr oder weniger deutlich zungenartigen Umriß erkennen ließen. Das tiefste und zugleich sehmalste Becken befand sich an dem Südende der Ostwand des Tagebaues, ein flaches in der Mitte und ein wieder tieferes am Nordende. Die Becken wurden erfüllt und eingeebnet durch Mudden und ganzpflanzige Torf- arten, die in dem südlichen Becken, wo sie am besten aufgeschlossen waren, einen mannigfaltigen Bau zeigten und eine Mächtigkeit von fast 4 m, in der Mitte des Lagers gemessen, besaßen. Die Breite dieses Beckens betrug 44 m. Den Moorbildungen war in allen dreien unter Zwischenschaltung einer Schicht, die durch die Aufnahme der Reste - zerstörter phytogener Bildungen gekennzeichnet wurde, der Aulehm aufgelagert, der mit seiner Oberkante in die Höhenlage der heutigen Wyhratalsohle reichte. I) Anmerkung 2. 13* ar fe FE a 196 c. Die Stellung der Beckenbildungen zu den Flußablagerungen. ; Diese Moorbildungen sind es, die den Hauptgegenstand. meiner eingehenden Untersuchung bildeten, worüber ich nunmehr berichten werde. Ihre Entstehung begann zu einer Zeit, als die Wyhra sich mit einer breiten und tiefen Furche in die älteren Bildungen eingegraben, namentlich die älteren diluvialen Ablagerungen bis auf geringe Reste wie den, in dem die Mammutschicht bei Borna angetroffen wurde, abgetragen und die geschaffene Aushöhlung wieder mit mächtigen Schottermassen mehrere Meter hoch ausgefüllt hatte. Damals muß in der Aufhäufungstätigkeit des Flusses ein Stillstand oder wenigstens. eine sehr starke Abschwächung eingetreten sein. Jedenfalls gelangten seine Hochwasser lange Zeit hindurch nicht mehr bis zu den Becken, wo die Moorbildung sich vielmehr ungestört vollzog. | Die landschaftliche Lage war um jene Zeit folgende. Die Schotter bildeten die Oberfläche der Talsohle und stellten einen flachen, der Talriehtung folgenden Rücken dar, in den der Fluß sich wieder ein- gegraben hatte. Der westliche Talrand muß etwas tiefer gelegen haben als der Teil der Schotterterrasse, der sich zwischen ihm und dem damaligen Hochwasserbette des Flusses befand. Die Talgehänge waren von Regenschluchten durchschnitten, an deren unteren Enden das herabstürzende Niederschlagswasser öfters tiefe Auskolkungen geschaffen hatte, wie sie uns in unsern drei Becken entgegentraten. !) In den hier dauernd vorhandenen Teichen siedelten sich Pflanzen nebst Tieren an und leiteten die Moorbildung ein. Am schönsten aufgeschlossen fand ich, wie schon bemerkt, das südlichste der drei Becken (Taf. 2, Abb. 3 u.4) und zwar nach ver- schiedenen Richtungen, so daß es eine besonders günstige Gelegenheit zur Untersuchung darbot. Die hier angetroffenen Schichten waren von oben nach unten: Aulehm.',.. 22. -% En 3,50 m | Flußabla- | Allgemeine Tonmudder.52.>2.. 0,30. ,; ! gerungen Pen 2 : | Obere Lebermudde 0,20—0,25 „ ve Walort 32.2... O0 Obere Torfmudde...... 0,60 „ BEEL Becken- Hypnumtört = 29... : 0,35 Didungen | pildung des Untere Lebermudde.... 0,45, | "gesamt | südlichen | Untere Torfmadde...... 0,10, a Beckens Diluvr- |. Ralkmudde‘.. 2. 2,00, | um Schwarze Schicht. 0,15 — 0, 20 „ | Debergangshildung | | | Schotterterrasse ....... 6 7 „ | Pinssablagerung | Allgem. Talbildung !) Bei dem Besuch im Sommer 1913 trat unter dem damaligen Aufschluß der limnischen Bildungen das südlichen Beckens anscheinend Geschiebelehm zu Tage, der durch den ferneren Abbau beseitigt worden und 1914 nicht mehr vorhanden war. Es handelte sich aber vermutlich nicht um eine primäre, sondern höchstens um eine Abrutschmasse, wenn nicht gar um eine stark verlehmte Lage der unterteufenden Schotter. Ich halte letzteres für das Wahrscheinlichste: Doch besteht auch die Möglichkeit, daß ein Rest der »altalluvialen« Terrasse, x IT - Präparaten eigens daraufhin sorgfältig durchsah. 197 - Von diesen Schichten gehören der Aulehm samt der Tonmudde im Hangenden und die Schotter im Liegenden den allgemeinen Tal- bildungen an. Zu den Beckenbildungen gehören allein die Moor- bildungen samt ihrem Uebergange zu den allgemeinen Talbildungen im Liegenden. Aus später zu erörternden Gründen zähle ich die schwarze Schieht nebst der Kalk- und unteren Torfmudde noch zum Diluvium, zu dem ich auch mit C. A. Weber die Schotterterrasse rechne, ind handele sie daher unter diesem ab. d. Diluviale Muddebildungen. 1. Die schwarze Schicht. Die liegendste Schicht der Moorbildungen, die .erste Sediment- ausfüllusg des südlichen Beckens, wird von einer 15—20 cm mächtigen Ablagerung von fast schwarzer, fettglänzender Färbung gebildet. Angefüllt war sie mit unregelmäßig angeordneten, ein wenig abgerollten Steinen bis zu Faustgröße; die größeren waren Porphyre der südlich anstehenden Decke, die kleineren zumeist milchige Quarze. Daneben fand sich ein wenig Kieselschiefer und gelber Feuerstein. Die Ablagerung bedeckte den Boden des Beckens in der Mitte in größter, nach den Flanken hin abnehmender Mächtigkeit. An der nördlichen Flanke wurde das Auskeilen in einer Höhe von 0,70 m über der tiefsten Stelle des Beckens festgestellt. Die Grenze zwischen dieser dunklen Sehieht und dem darunter liegenden Flußschotter war scharf, einmal hervortretend durch die verschiedene Färbung, dann auch durch ver- schiedene Größe des Geröllmateriales, die in dem angrenzenden Teile des Schotters höchstens die einer Wallnuß erreichte. Die Schlämmung der mitgenommenen Probe ergab nur eine Menge von Wurzelfäserchen und sehr viele abgerollte Braunkohlen- trümmer; außerdem wurde noch ein beblätterter ziemlich gut erhaltener Ast eines Mooses gefunden, das als Sphagnum recurvum Palis. bestimmt werden konnte. Diese eirkumpolare Art ist gegenwärtig in der ganzen nördlichen gemäßigten Zone verbreitet, ebenso im ganzen subarktischen Gebiete. Auch auf Grönland kommt sie vor (Meddelelser om Grönland 3, 2). In den Alpen steigt sie bis 2200 m über dem ' Meere empor (C. Warnstorf). ©. A. Weber beobachtete sie, allerdings mit unsicherer Artbestimmung, in dem glazialen Feinsande des präglazialen Torfflözes von Lüneburg. Das nahe verwandte Sphagnum cuspidatum Ehrh., das eine ähnliche Verbreitung hat, wurde in der Mammutschicht von Borna festgestellt. Bei der mikroskopischen Untersuehung fand ich ein Pollenkorn von Betula, viele kleine Insekteneier und Chitinreste. Pollen von Pinus zeigten sich nirgends, obwohl ich eine große Anzahl von = die in den Wasserdurchrissen gewöhnlich reich an Geschieben ist, vorlag. Nach der geologischen Karte befand sich diese Terrasse nahe dem jetzigen Aufschluß, bevor sie durch den Braunkohlentagebau beseitigt wurde. 198 Zweifellos haben wir es hier mit einem zusammengeschwemmten 2%. | Materiale zu tun, dessen Ursprung am westlichen Ende des Beckens | zu suchen ist. Von den Flanken mögen die Steine herabgerollt sein. Aus der ungleichmäßigen Zusammenschwemmung erklärt sich wohl ; auch die auffallend unregelmäßige Anordnung des Materials. Die | starke Verlehmung, die ich wahrnahm, ist wohl erst nach Auflagerung der nächsten Schicht eingetreten, aus der auch die Wurzelfasern anscheinend eingedrungen sind. Die Dunkelfärbung der Sehicht ist sl hauptsächlich den Braunkohlentrümmern zuzuschreiben. 9. Die Kalkınd a Unter diesem Namen fasse ich zwei Facies dieser Ablagerung | zusammen, einmal die untere von gelblicher Farbe mit reichlicher Beimengung- von feinem Sande und vereinzelten kleinen Steinchen | bis zu einer Größe von 1,5 cm im Durchmesser, dann die obere Kalkmudde von hellgrauer, scheckiger Färbung, die mehr den Charakter eines Tons trug; Sand war hier in weit geringerm Maße vorhanden ‚als in der untern Kalkmudde. Abgerollte bis zul cm im Durchmesser betragende Braunkohlentrümmer waren durch die ganze Schicht ver- teilt. Der Kalkgehalt war in beiden Abteilungen recht beträchtlich. Die Gesamtmächtigkeit betrug in der Mitte des Beckens annähernd 2,00 m; genau konnte sie nicht gemessen werden, da die Schicht A | ‚an dieser Stelle in ihrem Liegenden arg verschüttet war. Nach den Flanken zu hoben sich beide Schichtteile und nahmen, besonders die untere, bedeutend an Mächtigkeit ab. Am Südende des Aufschlusses (s. die Photographie Taf. 2, Abb. 3) maß ich nur noch eine Gesamt- mächtigkeit von 0,40 m. Auch in faunistisch- floristischer Beziehung bestand ein scharfer Gegensatz zwischen den beiden Schichtteilen. Die untere Abteilung führte — allerdings nur in der Mitte des Zungen-. beckens — eine z. T. sehr individuenreiche Konchylienfauna, während ich in der oberen Kalkmudde vergebens danach gesucht habe. In der Mitte des Beckens konnte man wiederum in der unteren Kalkmudde zwei Stufen unterscheiden. Denn einerseits fanden sich in der untersten weit mehr Konchylien als in der oberen Stufe, andererseits war letztere reich an eingeschwemmten Moosen, die dem Ganzen ein geschichtetes Aussehen verliehen. In der unteren Stufe | habe ich im Felde gar keine Moose entdeckt; erst durch die Schlämmung des mitgenommenen Materials im Laboratorium wurden einige Blätter und Aeste von solchen zu Tage gebracht. Auch hatte ich den Eindruck, als ob im allgemeinen die Größe der Konchylien im untern Teile geringer war als im obern. Dies war besonders bei Planorbis (Tropidiscus) marginatus Drap. der Fall, der in der oberen Stufe einen größten Durchmesser von 13 mm erreichte, dagegen in. der unteren nur einen solehen von 10 mm. Bei den Limnäen traf das allerdings nicht zu. Der Konchylienbestand setzte sich aus _ 12 Süßwasserarten und einer Landart zusammen, nämlich nach Herrn Prof. E. Wüsts Durchsicht und reane meiner Bestimmungen aus den folgenden: nr an Ya H 5; 22 a Paar # Aalen a na ann bi Zonitoides nitida Müller, ein zerbrochenes Stück. | ! | | | | Limnaea (Gulnaria) auricularia L., mehrere junge und zer- $ _ - brochene Stücke, von denen die meisten sicher dieser Art, | $ | einige vielleicht zu L. (Gulnaria) ovata Drap. gehören. Limnaea (Gulnaria) peregra Müll, mehrere Stücke. Planorbis (Coretus) corneus L., ein junges Stück. - en ; Planorbis (Tropidiseus) planorbis L. (— umbihcatus Müll., | : — marginatus Drap.), mehrere Stücke. | IF Planorbis (Gyraulus) arcticus Beck. (Texttafel S. 200, Abb, 7), | Au vier Exemplare, übereinstimmend mit dem P. arcticus aus postglazialem Wiesenkalk von Alt-Karin bei Kröpelin in | | 'Meeklenburg (vergl. hierüber U. Steusloff, Archiv .d. Ver. rn d. Fr. d. Naturgesch. in Mecklenburg, Bd. 65, 1911, 8. 51, Ko Taf. III, Fig. 1—8, 27—238). Hess von Wichdorff stellte N diese hochnordische Art in der spätglazialen Ablagerung von | Orlowen in Ostpreußen fest (mitgeteilt von H. Menzel in | Ztschr. d. D. Geol. Ges., Bd. 62, 1910, S. 214). I Ss Planorbis (Gyraulus) sibirieus Duncker (Texttafel S. 200, I Abb. 6), vier Stücke, übereinstimmend mit dem von Steus- IH | loff a.a.0. S. 52 ff., Taf. III, Fig. 17— 26, aus postglazialen E Ablagerungen Mecklenburgs beschriebenen P. sibirieus. ER Planorbis (Hippeutis) complanatus L., wenige Stücke. N | Planorbis (Segmentina) nitidus Müll., wenige Stücke. F er. Valvata eristata Müll., zwei Stücke. #2 Sphaerium corneum L., ein Schälchen. F Pisidium (Fossarina) milium Held., zwei Schälchen. ee: . Pisidium (Fossarina) Lindstroemii Cless. Herr Prof. Wüst | bemerkt dazu: „P. Lindstroemü Cless. ist von Clessin in Oversigt af Kongl. Vet.-Ak. Förhandl., 1888, Nr. 5, S. 339 ff., aus Dryastonen Schonens beschrieben. Weitere Literaturangaben über die Art sind mir nicht bekannt, Ich habe die Art auch in holsteinischen Dryastonen gefunden. In wieweit sie in anderen unserer postglazialen "Ablagerungen vorhanden ist, kann ich noch nicht bestimmt sagen.“ | Herr Prof. Wüst.hatte ferner die Güte, folgende Gegenüber- stellung der Konchylienfunde aus der Kalkmudde des südlichen Zungenbeckens bei der Viktoriagrube unweit Borna mit den Vorkommen in Dänemark mitzuteilen.!) 1) Anmerkung 3. 1. Fruchtschuppe von Betula nana. 2. Fruchtschuppe von Betula intermedia, Unterseite. 3. Andere Fruchtschuppe derselben Art, Oberseite. 4. Frucht von Betula intermedia. 5. Balg von Carex aquatilis. 6. Schale von G@yraulus sibi- ricus. 7. Desgl. von @. arcticus. 8. Ei mit naupliusartigem Embryo, Saat DER 1a ch Be a = . a a » N ” 4 S 20] Kalkmudde von Borna Ablagerungen in Dänemark (untere nach A. C. Johansen!]) Abteilung) Arten r H 3 z © o = R p m m = a ee a ee leere Zonitoides nitidus MÜllL .......n22... a el Limnaea ( Gulnaria) auricularia L. ... + + el a er Br „ „ peregra Müll. .... = IE -E Sie te a: =E Planorbis (Coretus) corneus L. ......: — +1 - | - |1-|—- | + = (Tropidiscus) planorbis L... | + + = ++] + 5 (Gyraulus) arcticus Beck... | + le | I » hs sibiricus Dunker. a a a ER. a 7er ’ (Hippeutis) complanatus L.. | + | — | —- | + + + + h5 (Segmentina) nitidus Müll... | + a ea RR Re RE Koamata erıstäta: Mall. 22-222: 0 a N I el rue 2 ee Sphaerium. corneum Di... 22... DE | I ee Na Pisidium (Fossarina) milium Held..... | 7; . Se » nn, Lindstroemii Ctess. A Herr Prof. Wüst bemerkt dazu: „Was aus Deutschland an einigermaßen einwandfreien Beobachtungen über die Verteilung der Mollusken auf die verschiedenen Abschnitte der Spät- und Postglazialzeit bekannt ist, ordnet sich Johansens Angaben unter, auch die von Menzel (Ztschr. d. D. Geol. Ges. 62. 1910) anders gruppierten und gedachten Beobachtungen. Pisidium Lindströmii und Gyraulus arcticus und sibiricus dürften von Johansen mit nahestehenden Arten vereinigt worden sein. Gyraulus arcticus kenne ich aus Deutschland nur von Alt-Karin in Mecklenburg (s. Steusloff a. a. O.). Der Konchylienbestand, in dem er hier auftritt, stimmt gut mit dem Konchylienbestande überein, den Johansen für die Birken-Espenzeit angibt. Das gleiche gilt für einen Konchylienbestand mit Gyraulus arcticus den Dr. Wetzel im letzten Winter (1915/16) in einer See- kreide bei Nowo-Alexandrowsk bei Dünaburg gesammelt und mir geschickt hat;. nur enthielt er auch die nach Johansen erst in der Föhrenzeit auftretende Bithynia tentaculata L. — Gyraulus sibiricus reicht in Norddeutschland nach Steusloffs und meinen Beobachtungen von der Birken-Espenzeit bis in die Eichenzeit hinein. Ich betone ausdrücklich, daß ich in den von mir untersuchten holsteinischen Dryastonen nie etwas von den beiden hier erörterten Gyraulen gesehen habe.“ | !) A.C. Johansen, 1904. 2) »Nach Angabe von Hellmuth Weber »wahrscheinlich« aus der höheren Stufe der unteren Abteilung. der Kalkmudde.« ®) »Diese waren in einem Glase vereinigt, und es war nicht zu erkennen, “ welche Stücke und damit weiche Arten aus der tieferen und welche aus der höheren Stufe stammen.« „Im ganzen scheint mir der ältere Konchylienbestand von Borna | - der Birken- Espenzeit in Dänemark und durchaus gleich zusammen- gesetzten Beständen in Norddeutschland am nächsten zu kommen. Der jüngere Konchylienbestand von Borna enthielt zwar schon den für die Eichenzeit in Norddeutschland und Dänemark so bezeichnenden = il Planorbis corneus, doch treten in dieser Zeit in den genannten Gebieten noch eine Reihe von Wassermollusken neu auf, die in Borna nicht. =: ‚gefunden sind.“ Von anderen tierischen Resten wurden i in den beiden Abteilungen 5 der Kalkmudde weiterhin ziemlich zahlreich Ostrakodenschalen 4 (Cypris sp.) gefunden, aber nicht näher bestimmt; ferner wurden Oribates sp. mehrere Male und zahlreiche winzige Eier von Würmern und Kokons von Planarien nebst einigen unbestimmbaren Bruchstücken : von Insekten angetroffen. An Pflanzen wurden in der le folgende beobachtet: . Niütella flexilis Ag. Sporenkerne 380—450 y lang, fast rund, mit 6 kräftigen, stumpfen Leisten. In der oberen Abteilung der Kalk- mudde. Diese in Europa von Oberitalien bis in das subarktische ‚Gebiet Skandinaviens verbreitete Art fehlt dem arktischen Gebiete. Dagegen ist sie in Dryastonen Dänemarks und Schleswig-Holsteins festgestellt worden. C. A. Weber gibt sie aus dem Mammutton von Borna an, sowie in der glazialen Region des Rabutzer Beckentons; N. Hartz aus 2 glazialen Ablagerungen Dänemarks, 8 A. G. Nathorst aus der von Projensdorf bei Kiel. Chara contraria A. Br. Die bis 600—700 1. langen, eiförmigen, ellip- soidischen oder fast walzenförmigen, 11—13. Umgänge enthaltenden, braunen, mit starker Kalkhülle versehenen Sporen fanden sich in ungeheurer Menge zusammen mit kalkigen Chara- röhrehen in der unteren Abteilung, während sie in der oberen nur spärlich vorkamen. Die gegenwärtige Verbreitung dieser Art ähnelt der der vorigen. N. Hartz stellte sie in dem Dryashorizont von Alleröd sowie dem zweier anderer Fundstellen in Dänemark fest, A. G. Nathorst in der von Projensdorf. N ÄLTERE e rt Es SURTSRR TE PUV, ! POS I Dep a Chara fragilis Desv. are 550—680 y lang, eiförmig bis walzen- förmig mit 11—14 Umgängen der nur wenig hervortretenden Schraubenleiste, ohne Kalkhülle.e In der oberen Abteilung. Eine jetzt durch ganz Europa verbreitete Art. Sphagnum papilloum Lindb. und Sphagnum cymbifolium Ehrh. Diese beiden Moose fanden sich immer in era festen, fast: kugeligen Bällchen von einem Durchmesser bis zu 2 cm zusammen in beiden Teilen der Kalkmudde. Es handelte sich offenbar um Torfbröckchen, die vom Ufer her eirgeschwemmt wurden; dort müssen sich schon damals kleine Hochmoorbildungen befunden haben, ‚die durch die spätere Flußerosion gänzlich beseitigt worden sind und auf deren Gegenwart schon der Fund von Sphagnum recurvum in der unterlagernden Schicht - hinweist.‘ _ m —— — - x Yafier - | ; Beide Sphagnumarten sind eirkumpolar und aus der gemäßigten Zone bis in das arktische Gebiet verbreitet, S. papillosum bis 71° n. Br. In den Alpen gehen sie bis über die Baumgrenze, bis ca 2200 m. S. papillosum fand Bien auch in dem Mammutton von Borna. Hypnum giganteum Schimp. Die Moosbänke in der obern Stufe der unteren Abteilung der Kalkmudde, werden ausschließlich von dieser Art gebildet; auch die Moosreste der unteren Stufe dieser Abteilung gehören ihr an. Dieses Moos ist von den Ebenen der gemäßigten Zone bis in die Alpenregion verbreitet und ist ebenfalls im arktischen Gebiete häufig. Mooskapseldeckel, zuweilen mit Resten der Kapsel, wahrscheinlich einem Hypnum angehörig fanden sich besonders häufig in der südlichen Flankenzone der Kalkmudde. Potamogeton filiformis Pers. Mehrere Steinkerne in der oberen Abteilung. Dieses Laichkraut ist vom nördlichen Mediterran- gebiet bis Island und Grönland (70° n. Br.) ins arktische Gebiet hinein verbreitet. In den bayrischen Alpen nach F. Vollmann bis 1802 m beobachtet. Fossil in der Mammut- schicht von Borna sowie in ErSaialen Ablagerungen Dänemarks und Schwedens. Potamogeton obtusifolius M. R. Gleichfalls in mehreren Steinkernen in der oberen Abteilung angetroffen. Diese Art ist gegenwärtig im gemäßigten Teile Europas bis zum östlichen Finnland (67° 25'n. Br.) und Norrland verbreitet, fehlt aber sonst-dem arktischen Gebiete wie den Hochalpen. N. Hartz stellte sie in drei glazialen Ablagerungen Dänemarks, Zmuda in der von Krakau fest. Graminee, ein Halm- oder Rhizomdiaphragma einer kleineren Art, etwa von der Größe der Poa pratensis. Scirpus tabernaemontani Gm. eine vorzüglich erhaltene (bistigmate) Nuß mit abgebrochenen Perigonborsten aus dem obern Teile der Kalkmudde. Diese von manchen nur als eine Abart von S. lacustris betrachtete Art zeigt in Europa gegenwärtig eine ähnliche Verbreitung wie Potamogeton obtusifolius, reicht aber weiter in das Mediterrangebiet und erreicht nirgends das ark- tische Gebiet, indem sie nach Nyman auf der skandinavischen Halbinsel nur bis in das südliche Norwegen und Schweden und in den südwestlichen Teil Finnlands reicht. Ebenso fehlt sie höheren Gebirgslagen der Alpen, während die Hauptart 8.lacustris L. nach Palla in den Gebirgen "Mitteleuropas bis 1400 m emporsteigt. N. Hartz stellte sie in 2 glazialen Ab- lagerungen Dänemarks fest. Carex aquatilis Wahlenb. Ein kleiner olliptischer, plankonvexer, nieht aufgeblasener, 2 mm langer, 1,4 m breiter Balg mit ganz kurzem, grade abgeschnittenem Schnabel, ohne deutliche Adern, mit purpurnen schwach warzigen Flecken fein gesprenkelt (Texttafel S. 200, Abb. 5), die Nuß etwa ®/, des Innern ausfüllend. 204 In der oberea Abteilung. Meines Erachtens käme nur noch Carez rigida Good. in Frage, deren Bälge aber meist stärker gewölbt sind und bei der sich die schwarzpurpurne Färbung im obersten Drittel des Balges zusammendrängt. — Carez aquatilis ist ine ‚arktische Pflanze, auch im subarktischen Gebiet heimisch und von da mit vorgeschobenen Posten in das nördliche gemäßigte Gebiet ragend, in Europa südwärts bis Reval und Mittelschweden (Kükenthal 1909). -Carex sp., ein kleiner 3 mm langer, 1,4 mm breiter, dr = spindelartiger Balg, außer den 2 Randnerven nervenlos, Nuß klein, das Innere etwa zu ?/, ausfüllend, Spitze des Balges etwas beschädigt. Vielleicht Carez glauca Murr.? Carex seet. Carex Beauv. et Rehb., mehrere große dreikautige Nüsse, eine mit Resten eines dünnhäutigen Balges. Vielleicht Caren x rostrata Stokes. Batrachium sp., die Art läßt sich aus den Früchtehen nicht bestinman: das einzige in der oberen Abteilung der Kalkmudde gefundene war überdies stark zerdrückt. Fossil wurden Batraehiumfrüchte in zahlreichen glazialen und jüngeren Ablagerungen Bun | . angetroffen. Myrophylium spicatum L., mehrere Steinkerne in dem obern Teile der Kalkmudde. Es hat seine Hauptverbreitung im gemäßigten Klima, in Europa bis Finnland und Lappland, ferner auf Island (nach Stefänsson 1901) und ist selbst an der Westküste Grönlands noch vereinzelt bis 680 21‘n. Br. gefunden worden (Lange 1887). In den bayrischen Alpen geht es aber nach F. Vollmann nur bis 800 m, bleibt also weit unterhalb der Baumgrenze. In einer glazialen Ablagerung Dänemarks (Hartz), in mehreren Schwedens (@. Andersson) und Gr. Britanniens (Cl. Reid) festgestellt. Bei der mikroskopischen Untersuchung wurde wiederum besonders Wert darauf gelegt, zu beobachten, ob Pollen von Pinus vorhanden wären. Aber auch hier wurde kein einziges Pollenkorn dieser Art gefunden, ebensowenig fanden sich solche von Betula, die wohl zu erwarten gewesen wären. Ich habe weiterhin auch die Möglichkeit geprüft, ob sich in den Sphagnumtorfbällchen Pollen dieser Bäume fänden, da sie sich in Moostorf besonders gut erhalten. Allein auch hier fand sich nichts derart, obwohl ich die sorgfältig aus der frischen Kalkmudde mit einer Pinzette herauspräparierten und in einem kleinen Gefäß aufgeschwemmten Moosbällchen in einer großen Reihe von Präparaten danach durchsuchte. Nach alledem kamen Holzgewächse — Birken oder Föhren — zur | Zeit der Ablagerung der Kalkmudde in der Wyhraniederung nicht oder nur äußerst spärlich vor, und das gleiche muß von dem um- gebenden höheren Gelände angenommen werden. 3. Die untere Torfmudde. Die Schicht hatte nur die geringe Mächtigkeit von 10 cm. Auch sie zeigte wie die vorhergehende weder Schichtung noch Bankung. EEE... 205 Die Farbe im bergfrischen Zustarde war schokoladenbraun mit stellen- weise tieferen Schattierungen. Der Sandgehalt war schwach, kohlen- saurer Kalk konnte mit Salzsäure nicht nachgewiesen werden. Ein mit 96prozentigem Alkohol hergestellter Auszug aus dem luft- trockenen Pulver hatte eine blaßgelbe Färbung und fluoreszierte nicht. Im trockenen Zustande blieb das Material fest zusammen- hangend und hart. Die Schlämmung ergab: vereinzelte Braunkohlentrümmer, Kokons von Oligochäten; ferner folgende Pflanzenreste: Chara fragilis Desv., Sporen, ziemlich spärlich. Camptothecium nitens (Schreb.) Schimp., mehrere gut erhaltene beblätterte Stammstücke und Äste. Im arktischen und subark- tischen. Gebiet ebenso wie in der gemäßigten Zone von der Ebene bis zur Voralpenregion verbreitet und hier und da auch in die Hochalpenregion eindringend. Von Nathorst in dem Glazial von Projensdorf in Holstein, von C. A. Weber in der. Mammutschicht von Borna, in schwedischen und dänischen Glazialbildungen häufig beobachtet. Sparganium minimum Fr., ein Steinkern. Es erschien zunächst . zweifelhaft, ob diese Art oder S. simplex Huds. vorläge. Doch spricht für die gewählte Entscheidung die fehlende Andeutung der 6—7 Längsfurchen, die bei den Steinkernen der anderen immer vorhanden sind. S. minimum ist vom nördlichen Spanien bis Lappland verbreitet (Nyman |]. c.) und im Norden und Westen Islands nicht selten (Stefänsson). Innerhalb des ‚Alpengebietes scheint sie sich auf die tieferen Lagen zu be- schränken. Carex rostrata Stokes, mehrere gut erhaltene Bälge. Diese Segge ist von den Ebenen Mitteleuropas bis oberhalb der Baumgrenze, in den bayrischen Alpen nach Vollmann bis 1700 m, in den Schweizer Alpen nach Stebler und Schröter (Landw. Jahrb. d. Schweiz 1891) bis 2100 und 2400 m verbreitet, nordwärts bis in das arktische Norwegen, Island und Grönland. Von N. Hartz in glazialen Ablagerungen Dänemarks, von C. A. Weber in dem Mammutton von Borna festgestellt. Saliw sp., mehrere Holzteilchen, mit Hilfe des anatomischen Baus bestimmt. i Potentilla sp., eine sehr kleine Frucht, leider vor der nähern Bestim- mung der Art verloren gegangen. Bei der mikroskopischen Untersuchung wurden nur ganz vereinzelt Pollenkörner, wahrscheinlich von einer Graminee, gefunden. Solche von Salz, die nach dem Holzfunde hätten erwartet werden können, vermochte ich nicht aufzufinden, ebensowenig die von Betula oder Pinus. Es wurden nur ‘noch die Sporen eines Rostpilzes, Uromyces sp., nachgewiesen. 206° Blicken wir auf die Befunde der drei besprochenen Schiehlen. | des südlichen Beckens zurück, so können wir sie folgendermaßen 3 zusammenfassen: | Es befand sich hier ein kleiner, aber einige Meter tiefer Teich, f in dem eine Anzahl von Wasser- und Sumpfpflanzen gedieh und in dem sich ein reiches, hauptsächlich aus Mollusken und Ostrakoden sowie Planarien und Oligochäten bestehendes Tierleben entfaltete. Aus dem anfangs 'kalkreichen Wasser wurde durch die Pflanzen einfach- kohlensaurer Kalk ausgeschieden, bis der Gehalt‘ daran erschöpft war. Inzwischen hatte sich die Ufervegetation stärker ausgebildet. = | Frühzeitig muß es hier zu kleinen Hochmoorbildungen gekommen sein, sei es, daß der Boden der Umgebung schon zu einer Zeit kalk- arm geworden war, als dem Becken noch immer kalkhaltiges Wasser zufloß, oder weil damals eine durch kalkreicheren Boden begünstigte, den Sphagnen feindliche Vegetation noch fehlte. Zuletzt war der Teich wahrscheinlich von Seggenwiesen und Torfablagerungen telmatischer Art umgeben, deren von den Wellen abgeriebener Mulm sich mit dem Kote der Tiere und den von ihnen zerbissenen, von Grundschlamm bewohnenden Organismen um- gewandelten Pflanzenresten vermengt niederschlug und die Torfmudde - bildete. E Ob diese schon zu jener Zeit kalkfrei war, oder durch spätere Auslaugung ihren Kalkgehalt eingebüßt hat, bleibt unentschieden. Aber auf dieser Entwickelungstufe hinderte die umgebende Pflanzen- decke die Einschwemmung von Sand und Braunkohlentrümmern aus den anstehenden ältern Bergarten der Umrahmung, während sie zur Zeit der Bildung der Kalkmudde noch ziemlich lebhaft vonstatten ging. Während der ganzen Zeit der Ablagerung dieser drei lakustrinen Bildungen fehlten in der nähern und weitern Umgebung pollenliefernde Bäume, wie Birken und Föhren, oder waren nur so spärlich vorhanden, daß ihre Pollenerzeugung bei der Zerstreuung durch den Wind über weitausgedehnte Flächen sich nicht an jeder Stelle bemerklich machen konnte, auch da nicht, wo die Pollen, wie in lakustrinen Mudde- bildungen der besprochenen Art und in Moostorf ein für ihre dauernde Erhaltung äußerst günstiges Mittel antrafen. Der vereinzelt in der untersten Schicht angetroffene Birkenpollen kann überdies von Detula nana herrühren, deren Gegenwart um diese Zeit die Befunde der noch zu beschreibenden Schichten dartun. Der Umstand, daß auch Haarbirken bald darauf hier reichlich erschienen und daß sich hier, wie wir sehen werden, dieselbe Reihe des Auftretens der Bäume vollzieht wie in anderwärtigen Schichtenserien, die bis in die Glazialzeit hinabreichen, berechtigt zu der Annahme, daß in den beschriebenen drei Schichten ebenfalls glaziale Bildungen vorliegen. Dazu stimmt freilich anscheinend weder das Vorkommen von Planorbis corneus, der nach Menzel erst in der Eichenzeit charakte- ristisch wird, !) noch das des Scirpus tabernaemontani. Allein bereits !) Hans Menzel, Die geologische Entwicklungsgeschichte der älteren Postglazialzeit, 1914, S. 205 £. =, RE ZI nn IM 6. A. Weber hat (1906) darauf hingewiesen, daß in den geographischen j - Breiten Mitteleuropas auch in der Glazialzeit keine rein arktische Flora und Fauna zu erwarten ist, wie sie gegenwärtig in höheren | - Breiten erscheint, und C. Wesenberg- Lund hat in überzeugender ; Weise dargetan, daß die hier steiler auffallenden Sonnenstrahlen | namentlich die seichteren Gewässer derart erwärmen müssen, daß in ihnen auch in glazialer Zeit recht wohl mehrer Wärme bedürftige Tiere und Pflanzen gedeihen konnten!) Auch in dem glazialen Mammutton von Borna wurden sie nachgewiesen, und der jetzt die | arktischen und alpinen Gebiete meidende Potamogeton obtusifolius | ist, wie bereits bemerkt wurde, in ‚Ablagerungen aus der Zeit des Abschmelzens des letzten Inlandeises in Dänemark sowie in den Glazial von Krakau beobachtet worden; hat doch auch bereits Gunnar Andersson früher die Bemerkung gemacht, daß die ganze | Lebenswelt der glazialen Ablagerungen in den mittleren Gegenden Europas reich an Arten ist, die dem arktischen Gebiete gegenwärtig | fremd sind.2) Zu demselben Ergebnis kamen Friedrich®) und | Menzel®) hinsichtlich der spätglazialen Konchylienfauna im Lübecker Talsandgebiete.e Was nun im besondern Planorbis corneus anlangt, so ist dessen erstes Massenauftreten in der Eichenzeit dem Anscheine nach zunächst nur für die ehedem vereist gewesenen Gebiete kenn- | zeichnend. Menzel selber bemerkt: „Weiter südlich ändern sich die Verhältnisse schon wesentlich, indem einesteils hier die Ver- | breitung der lebender Konchylien sich ändert und zum anderen der Einfluß der Vereisungen auf die Konchylienwelt ein ganz anderer | gewesen ist“.°2) Es ist unter Hinblik auf die Feststellung Wesen- berg-Lunds nicht nötig, für dieses Zeitalter eine dauernde oder zeitweilige höhere Lufttemperatur des Sommers anzunehmen, wie Johansen tat und Menzel für möglich hielt. ‘Ich erblieke daher in dem Vorkommen solcher Arten in unserer Fundschicht um so weniger eine Schwierigkeit meiner Annahme, als die übrige Fauna und Flora der in Rede stehenden Schichten recht gut zu mittel- | europäisch-glazialen paßt und besonders in dem Vorkommen von | Gyraulus arcticus, @. sibiricus, Pisidium Lindstroemü und Carex aquatilis auch typische Vertreter eines kalten Klimas aufzuweisen hat. Wenn nicht auch andere arktisch-alpine Pflanzen angetroffen wurden, wie Dryas octopetala, Salix polaris, Betula nana und andere mehr, so würde das nur beweisen, daß zur Glazialzeit so wenig x wie heute alles, was die Flora bot, an jedem noch so beschränktem Platze gelebt hat, und man wird höchstens schließen dürfen, daß - damals in Mitteldeutschland die arktisch-alpinen Pflanzen und Tiere \ | ') C. Wesenburg-Lund, Om limnologiens betydning etc. 1909. F ; ?) Im 8. Ber. der Züricher botan. Ges. 1901—1903 (1903) Seite 31 f. und Wissenschaft. Ergebnisse des internationalen Botanikerkongresses 1905 in Wien. 1906, $. 59. ®) P. Friedrich, Die Grundmoräne und die jungglazialen Süßwasser- ablagerungen der Umgegend von Lübeck, 1905. #) H. Menzel, Klimaänderungen und Binnenmollusken, 1910. °) a. a. 0. Seite 236 208 nur in zerstreuten, wenn auch häufigen Be lebten, die oft . sehr groß und ausgedehnt sein mochten. Die ‚Auffassung der drei Schichten als glazial befindet ie durchaus in keinem Widerspruch mit der oben angeführten, auf den . Konchylien allein gegründeten E. Wüsts. Denn es ist anzunehmen, daß sich die südlichere Breite der Gegend von Borna derart geltend gemacht hat, daß sich hier während der Glazialzeit infolge des höhern Sonnenstandes und des steilern Einfallwinkels der Sonnen- strahlen innerhalb der Gewässer ein Leben zu entfalten vermochte, wie wir es weiter nordwärts erst in der dortigen Birken- -Espenzeit > darin antreffen, als das gesamte Klima Europas wärmer als zur Hochglazialzeit. geworden war. Ich rechne demgemäß die drei unteren lakustrinen Schichten des südlichen Beckens noch zum Diluvium, die darüber folgenden aber, denen ich mich nun zuwende, zum Alluvium, Ill. Das Alluvium. a. Die Moorbildungen des südlichen Beckens. 1. Die untere Lebermudde. Auf die Torfmudde folgte, schon in der Mitte des vorhandenen Aufschlusses nach Westen hin auskeilend, nach Osten sich verstärkend, eine im Höchstmaße 45 em mächtige blättrige Lebermudde. Auch nach Norden und Süden erreichte sie nicht den Rand des Moor- beckens, sondern keilte vorher zwischen der unteren Torfmudde in ihrem Liegenden und dem Hypnumtorf in ihrem Hangenden aus. Sie war von braungelber Farbe und in dem halbtrockenen Zustande, wie sie mir in der länger der Austrocknung und der Luft aus- gesetzten Profilwand vorlag, von etwas lederiger Beschaffenheit. In den oberen 10 cm der Schicht wurde die blättrige Zerklüftung gröber ‘ und minder deutlich; hier waren auf den Schichtflächen öfters Blätter sichtbar. Sand war fast garnicht vorhanden. Ein Auszug aus der .lufttrockenen gepulverten Masse mit 96prozentigem Alkohol ergab eine gelbgrünliche, blutrot fluorescierende Flüssigkeit. Viele Rhizome und Samen nebst einzelnen Insektenresten lagen in prächtiger Er- haltung auf den Schichtflächen. Aus den mitgenommenen Schicht- proben schlämmite ich aus: | Chara fragilis Desv., mehrere Sporen. Camptothecium nen (Schreb.) Schimp., mehrere beblätterte Stamm- | stücke. Hypnum giganteum Schimp., mehrere beblätterte Stamm- und Aststücke. Scorpidium scorpioides (L.) Limpr., beblätterte Stammstücke und Ast- spitzen. Eine eirkumpolar von der arktischen Zone durch die Ebenen der gemäßigten bis in die Voralpenregion verbeitete Moosart. A.G. Nathorst stellte sie in einigen glazialen Ab- lagerungen Esthlands und Livlands, J. Jensen (nach R. Kupffer) in der von Tittelmünde, Szafer in der von Krystynopol in Galizien, C. A. Weber in der Mammutschicht von Borna fest. NER E 5 Potamogeton natans L., 21 Steinkerne, z. T. mit Resten des Bkiokann Gegenwärtig durch ganz Europa vom nördlichen Mittelmeer- gebiete bis zum äußersten Norden verbreitet, auch auf Island ° in der f. prolizus Stefänsson. In den bayrischen Alpen nach Vollmann bis 1100 m über dem Meere angetroffen. In vier glazialen Ablagerungen Dänemarks (N. Hartz) und in solchen Englands (C]. Reid) nachgewiesen. In Mittelschweden tritt die _ Art nach Gunnar Andersson erst in der Birkenzeit auf. Potamogeton praelongus Wulf., 6 wohlerhaltene große Steinkerne. Eine durch Britannien, "Belgien, Mittel- und Nordeuropa bis zum Warangerfjord und Alten in der Finmark zerstreut vor- kommende Art. Sie fehlt in dem nördlichen Mittelmeergebiete ebenso wie auf Island. In den Allgäuer und bayrischen Alpen in verschiedenen Seen bis 1500 m (Vollmann), ferner im Davoser See, im Lac alpin de Brettaye und im Lac d’Etalieres in Neuenburg (Schinz und Keller, Fl. d. Schweiz 1900). Fossil nachgewiesen in glazialen Ablagerungen Dänemarks sowie in der Dryas-, Birken- und Föhrenzone Südschwedens. Graminee, mehrere Diaphragmen, mittelgroßen Arten angehörig. Carex rostrata Stokes, zahlreiche Bälge. Carexz sect. Carex Beauv. et Reichenb., zahlreiche Nüsse. Sala ef. repens L., Knospen und Knospenschuppen reichlich. Blätter, im obern Teile der Schicht, gehörten wahrscheinlich dieser Art an.!) Salix repens wurde von C. A. Weber nach Blättern im Hangenden des interglazialen Torflagers von Lütjenbornholt zusammen mit Betula nana angetroffen. Diese Art ist von Norditalien durch ganz Europa verbreitet (Nyman), in Norwegen bis 630 28' n. Br. (Hermann); im bayrischen Alpengebiete reicht sie bis 1000 m über dem Meere (Vollmann), in den ' sehottischen Hochlanden bis 750 m (J. D. Hooker). Auf Island fehlt sie (Stefänsson). Betula pubescens Ehrh., Früchte und Fruchtschuppen in Menge, im obern Sehichtteile auch Blätter. Diese Art bildet gegenwärtig im arktischen Norwegen, auf Island und in Südgrönland die ‚polare Baumgrenze. Im bayrischen Alpengebiete reicht sie nach Vollmann bis 1580 m und bleibt hier beträchtlich unter der Baumgrenze zurück. Betula intermedia Thomas (= B. nana X pubescens), Früchte und Fruchtschuppen in Menge. (Texttafel S. 200, Abb. 2—4). In Deutschland fossil in einer der frühen Föhrenzeit angehörigen Ablagerung am Seestrande der Rostocker Heide (Geinitz und C. A. Weber), von N. Hartz in der glazialen von Alleröd in Dänemark, von G. Andersson in Ablagerungen aus der Birken- und Föhrenzeit Schwedens, von diesem und R. Kupffer in der von Tittelmünde in Livland angegeben. Betula nana L., ein (leider wieder verlorengegangenes) gut erhaltenes Blatt in einer Blätterlage des oberen Teiles der Schicht. Diese 1) Anmerkung 4. Noybr. 1918. XxmMX, 14 210 Art ist ein eirkumpolar verbreiteter arktisch-subalpiner Strauch, im Alpengebiete nur sehr zerstreut vorhanden, auf den bayrischen Hochmooren hier und da, ferner auf Hochmooren des Böhmer- waldes, Erz- und Fichtelgebirges, der Sudeten, des Brockens, in dem norddeutschen Flachlande bei Schafwedel unweit Boden- teich -in der Lüneburger Heide und bei Neulinum in West- preußen als Ansiedler aus jüngster Zeit. Häufig da auch B. intermedia.!) | Batrachium sp., ein Früchtehen. | RR Bi rer Hippuris vulgaris L., 1 Früchtchen. Nach Hermann I. ce. ist die Ä Pflanze durch sanz Europa bis ins arktische Norwegen und “ auf Island verbreitet. Im Alpengebiete Bayerns geht sie nach Vollmann bis 1600 m. Menyanthes trifoliata L., vier Samenhälften. Die Pflanze ist von Island durch ganz Nord- und Mitteleuropa verbreitet und dringt ziemlich tief in das Mittelmeergebiet ein. Im bayrischen Alpengebiete | reicht sie nach Vollmann bis 1820 m, d. h. bis in die Nähe der .Baumgrenze. Von N. Hartz aus "verschiedenen glazialen Ablagerungen Dänemarks angegeben, von 6. Andersson aus zwei südschwedischen. Von tierischen Resten wurden nur die Kokons von Oligochaeten und Planarien nebst unbestimmbaren Käferresten aus Mikroskopisch wurden festgestellt: Cosmarium botrytis Menegh., einige Zellen. Pinus sp., nur ein einziges "Pollenkorn, obwohl sehr viel Praeparate durchgesehen waren. Saliz sp., Pollen mehrfach. Betula sp., viele Pollen. Spongila lacustris Lbk., einige zerbrochene Nadeln. Außer den Characeensporen und Cosmarium wurden irgend welche anderen Reste von Algen auch unter dem Mikroskope nicht bemerkt. Immerhin scheint die Farbe des alkoholischen Auszugs ‚und ihre Fluorescenz darauf hinzuweisen, daß chlorophyllführende Algen, deren Zellwände nicht erhalten geblieben sind, an der Ent- stehung dieser Lebermudde hervorragend beteiligt waren. ?) In die Lebermudde schob sich von der Flußniederung, also . von Osten her ein 7 em mächtiger, nach Westen innerhalb der Schicht auskeilender, fast reiner Moostorf von dunkelbrauner Farbe ein. Die Moospflanzen waren gut erhalten, sie gehörten nur einer Art und zwar Camptothecium nitens an. Daneben wurden Rhizome von C’arez sp. und etwas Holz von Salix sp. gefunden. Das Holz, etwa halbfinger- dicke Reiser und Wurzeln, wurde mit Hilfe seines anatomischen Baus bestimmt, der bekanntlich keine durchaus sichere Unterscheidung von Populus zuläßt. Doch sprach die Gestalt der Markstrahlzellen 1) Anmerkung 3. 2) Nach C. Wes enberg-Lund (Studier over Sökalk, Bönnemalm og Sögytje 1901, Seite 113) werden in koprogenem Seebodenschlamm die Zellulose- wände der meisten Algen rasch zersetzt. Vermutlich ist die hier vorliegende Lebermudde fossilisierter Cyanophyceen-Bodenschlamm, 211 für eine Salix und zwar wahrscheinlich Salix repens L., weil bei dieser, wie bei den untersuchten Präparaten des fossilen Holzes, die - behöften Gefäßtüpfel beträchtlich kleiner sind als bei anderen Weiden- arten. Auch die hier angetroffenen Reste von Weidenblättern gehörten anscheinend dieser Art an. Dieser Torf reagierte lebhaft sauer, wie die Untärsuchung ergab infolge des Gehalts an freier Schwefelsäure, die aus vorhandenem Schwefeleisen durch Oxydation entstanden war. Denn die Profilwand war schon längere Zeit der Einwirkung der Luft ausgesetzt gewesen. Auch die Lebermudde enthielt freie Schwefelsäure, aber auffallend weniger als der Camptotheeiumtorf, den sie umschloß. Die Einlagerung dieser Torfschicht in die Lebermudde erkläre ich mir so, daß sich während der Entstehung der Schicht von einem der Ufer her ein Schwingrasen bildete, der endlich‘ infolge seines ‘eigenen, durch ständiges Wachstum vermehrten Gewichtes unter den Wasserspiegel hinuntersank und später durch die weiter fort- schreitende Muddesedimentation überdeckt worden ist. Dieser Vorgang kann jetzt noch häufig beobachtet werden. Die den Moos- rasen durchwirkenden Carexrhizome sind für derartige schwingende Pflanzendecken sehr charakteristisch, wodurch diese ja erst ihre gıoße Zusammenhangsfähigkeit erlangen. Die Ablagerung der Lebermudde weist darauf hin, daß das Wasser in dem Becken um diese Zeit noch einige Tiefe hatte. Gewöhnlich geht Lebermudde oben in Torfmudde über. Daß sie sich hier über solcher befindet, scheint darauf hinzudeuten, daß der Wasser- stand sich gegen früher etwas erhöht hatte. Die Verlandung setzte dann, wenn meine Deutung richtig ist, mit der Entwickelung des Camptothecium-Schwingrasens ein, machte aber nach dessen Versinken wieder der Lebermuddenbildung Platz. Auffallend ist allerdings, daß sich die Lebermuddenbildung nicht über das ganze Becken erstreckte, sondern auf seinen tiefern Teil beschränkte. Leider habe ich versäumt, die Stellen, wo sie auskeilte, einer genauern Untersuchung mit Rück- sicht auf diese mir erst nachträglich entgegengetretene Frage zu unterziehen. Vielleicht hätten sich da Anhaltspunkte für ihre Beantwortung ergeben. Die Weißbirke, in der Gestalt der für rauhere Lagen geeigneteren Haarbirke, herrschte nunmehr in der unmittelbaren Umgebung unseres moorbildenden Gewässers; neben ihr war auch die dem höheren Norden angehörige Zwergbirke und der Bastard beider vorhanden. Die übrige Flora stimmt, soweit sie durch unsere Funde angedeutet wird, recht wohl zu der des subarktischen Birkenwaldes. Die Föhre mag in ihm hier und da schon vereinzelt aufgetreten sein, doch kann das einzelne Pollenkorn, das ich antraf, nicht als sichere Andeutung dessen betrachtet werden. 2. Der Hypnumtorf. Die Hypnumtorfschicht besaß am westlichen Abstiche des Lagers eine Mächtigkeit von 35 cm und wuchs nach Osten, dem Wyhrabette zu, wo das Lager unter dem Aulehm verschwand, auf 50 cm an. 14* Sie lag nur in dem mittleren und dem östlichen Abschnihter des Be 2 _ der Lebermudde, in der südlichen und nördliehen Muldenflanke aber = l der unteren Torfmudde unmittelbar auf (s. Tafel 2, Abbild. 3u. 4), Der im trockenen Zustande braune Torf blätterte in "dünnen Lamellen 4 | auf. Die Moose hatten einen sehr guten Erhaltungszustand; es waren hauptsächlich nur zwei Arten, die teils gemischt, teils in wechselnden Lagen vorkamen, nämlich Hypnum giganteum und Hypnum intermedium. Die erstgenannte Art herrschte aber im allgemeinen vor. Auf den ‚Schichtflächen lagerten vielfach die Rhizome und Samen von Menyanthes Be trifoliata«. Im übrigen war der Torf ungewöhnlich rein von dn - Moosen beigemengten Pflanzenresten gröberer Art. Sand fehlte voll- ständig. Durch Schlämmung wurde eine große Anzahl von Früchten . ni “von Betula zu Tage gebracht; durch die allerdings weniger zahlreichen | Fruchtschuppen ließen sie sich als Betula pubescens und B. intermedia identifizieren. Auch Betula nana konnte festgestellt werden. Dieser Torf reagierte ebenfalls infolge des Gehalts an freier Schwefelsäure, die aus dem vorhandenen Schwefeleisen entstanden war, lebhaft sauer. Die in dem Er puwaloe durch Ausschlämmen ermittelten. ER 4 "Pflanzenreste sind: Camptothecium nitens (Schreb.) Schimp., sehr wenig. Hypnum polygamum (Bryol. eur.) Wilson var. Fi de) Milde. Selten. Nach C. A. Weber (Mammutflora) gegenwärtig von der Tiefebene bis in die alpine Region der ganzen nördlichen gemäßigten Zone und auch im hohen Norden verbreitet. Hypnum intermedium Lindb., durch ganz Mitteleuropa von der Ebene _ bis in die alpine Region und ebenso im ‚hohen Da ver- breitet. Hypnum giganteum Schimp. Carex rostrata Stokes, einige gut erhaltene Bälge. Betula pubescens Ehrh., Früchte und Fruchtschuppen. Betula intermedia Thom: desgleichen. Betula nana L., von Art fanden sich mehrere Früchte und eine gut erhaltene Fruchtschuppe (Texttafel S. 200, Abb. 1). Die drei Lappen der letzteren sind schmal, fingerartig, durch tiefe Buchten voneinander getrennt. Der Stiel ist kurz, mit stumpfer Spitze. Höhe und Breite der Schuppe verhalten sich wie 2:2,2. Zum Vergleich zog ich Schuppen verschiedener Standorte heran; die vorliegende unterschied sich von denen aus der Lüneburger Heide (Schafwedel) und denen der Alpen durch die schlankere Gestalt der Seitenlappen. Dagegen zeigte sich eine auffallende Übereinstimmung mit den Schuppen der Exemplare des Botanischen Gartens in Bremen, die, wie mir der Direktor, Herr Prof. Bitter, mitteilte aus Petersburg bezogen sind und wahrscheinlich aus Finnland stammen. Ranunculus cf. repens L., ein schlecht erhaltener Balg. Die Art- bestimmung ist daher zweifelhaft. 3 Menyanthes trifoliata L., Rhizome und zahlreiche Samen. Lyeopus europaeus L., eine Fruchtklause, wohl erhalten. Die Pflanze ‚ist jetzt durch“ ganz Europa mit Ausnahme der nördlichsten Teile verbreitet (Nyman |]. c.), in Norwegen reicht sie bis zum südlichen Teile des Stiftes Drontheim bei 63° 40' n. Br. (Hermann |]. ce). Nach Gunnar Andersson (Geschichte d. Veget. Schwedens 1897) trat sie im Götalande zuerst auf, als dort die Föhrenzeit herrschte. Sie gehört nach ihm zu den Pflanzen, die während des warmen Abschnittes der Alluvialzeit in Schweden weiter nach Norden verbreitet waren als in der Gegenwart. Im Alpengebiete Bayerns geht sie nach Vollmann nur bis 800 m über dem Meere empor, bleibt also dort weit unterhalb der Kieferngrenze (1600 m) und selbst noch unter der Eichengrenze (900 m) zurück. Ferner wurden mehrere Kokons von Oligochaeten angetroffen. Die mikroskopische Untersuchung der mitgenommenen Schicht- x proben ergab: Pinus sp., Pollen in Menge. Saliz sp., Pollen, wenig. Betula sp., zahlreiche Pollen. Die große Menge der Föhrenpollen beweist, daß zur Zeit der Entstehung dieser Schicht Pinus, wahrscheinlich silvestris, sich rasch ausgebreitet und ausgedehnte Wälder gebildet hat. Während wir uns in der voraufgegangenen Schicht in der Birkenzeit befanden, sind wir hier in der Föhrenzeit. Jene Zeit muß verhältnismäßig rasch vor- übergegangen sein. Aber die Birken waren auch noch zur Zeit der Entstehung des Hypnumtorfs in großer Menge vorhanden. In den untersuchten Präparaten war die Zahl ihrer Pollenkörner ungefähr gleich der der Föhre. Bemerkenswert erscheint das reichliche Vor- kommen von Betula nana in diesem Zeitalter. Sie ist hier ein echtes Glazialrelikt, und man darf wohl annehmen, daß sich Glazialpflanzen während dieser Zeit in Mitteldeutschland noch in größerer Zahl er- halten. hatten. | | Die Verlandung des Gewässers durch telmatische Bildungen, die bereits zur Zeit der Entstehung der vorhergehenden Schicht mit dem Camptotheciumtorf einen Anlauf genommen hatte, setzte jetzt ‘ohne Unterbrechung mit dem Absatze des Hypnumtorfes ein. Die Mächtigkeit, die diese Torfschicht vor der Zusammenpressung durch die darüber befindlichen Schichten besaß, ist im östlichen Teile des Aufschlusses auf wenigstens 1 m, wahrscheinlich mehr zu schätzen. Es ist auch möglich, daß sich das Wasser des Beckens nach dem Absatze der Lebermudde aus irgend einem Grunde vermindert hatte, so daß sich deshalb die Hypnen vom Ufer her rasch nach der Mitte zu ausbreiteten und das ganze Becken erfüllten. Bitterklee wuchs zwischen ihnen in Menge, stellenweise wohl auch Carex rostrata. Aus der Lebensgewohnheit der angetroffenen Moose ergibt sich aber, daß die Verhältnisse dauernd sehr naß waren und daß das Gelände des Winters und. manchmal auch in regenreichen Sommern unter Wasser stand. 21a 3, Die obere Torfmudde. Es folgte auf diesen Hypnumtorf eine kalkfreie, üngeschicheee und ungebankte Torfmudde, deren Farbe im grubenfrischen Zustande dunkelbraun war. Die ziemlich gleichmäßige Mächtigkeit betrug u | 0,60 m. Mikroskopisch enthielt die organische Grundmasse zahlreiche macerierte Holztrümmer. Etwas Sand war eingestreut, einzelne Quarz- körner bis 5 mm Durchmesser. Der Alkoholauszug wies eine wein- gelbe Färbung mit einem Stich ins Grünliche auf und fluoreseierte nicht. Kochender Alkohol zog reichlich eine dunkelgelbe wachsartige Masse aus, deren Schmelzpunkt etwas über 100°C. lag. Eine Schlämmung ergab folgendes: Hypnum exannulatum Gümb., ein beblätterter Ast. — Ein eirkumpolar von der arktischen Zone durch die Ebenen der ganzen gemäßigten Zone bis in die alpine Region derselben verbreitetes Moos. Häufig in glazialen Ablagerungen (C. A. Weber a. a. O.). Hypnum giganteum Schimp., mehrere beblätterte Äste. Potamogeton crispus L., 17 Steinkerne mehrfach mit Resten des Ektokarps. In Europa vom nördlichen Mittelmeergebiete ver- breitet bis Stavanger und den Alandsinseln. (Nyman, Hermann a. a. O.). In den alluvialen Ablagerungen Schwedens tritt diese Art nach Gunnar Andersson (a. a. O.) zuerst im Götaland auf, als dort die Eichenzeit herrschte. Potamogeton lucens L., zwei wohlerhaltene Steinkerne mit Resten des Ektokarps. Die gegenwärtige Verbreitung ähnlich der vorigen Art, aber etwas weiter nördlich, in Finnland bis 67010’ n, Br. (Hermann). Carex sect. Vignea Beauv. et Reichenb., eine Nuß. Carez rostrata Stokes, mehrere mehr oder minder zerschlissene Bälge. Zahlreiche dreikantige Nüsse gehören wohl derselben Art an. Saliz sp., einige Knospen. | Betula sp.. mehrere dünne Reiser und Wurzelstücke. Myriophyllum spicatum L., 15. Steinkerne. | Myriophyllum alterniflorum DC, 2 Steinkerne. Die heutige Verbreitung in Europa ist ähnlich der vorigen vom Mittelmeergebiete bis Magerö und Island. Menyanthes trifoliata L., 20 Samen. Von Tierresten deu ausgeschlämmt mehrere Kokons von. Nephelis octoculata Bergm. sp., 6 Statoblasten von Oristatella mucedo Cuv. und eine Anzahl winziger, 0,7 mm Durchmesser haltender Eier, ver- mutlich von einer kleinen Crustacee, da sich in einem ein ziemlich gut erkennbarer nauplius-artiger Embryo fand. (Texttafel S. 200, Abb. 8). Nach einer Zusammenstellung, die ©. Wesenberg-Lund auf Grund der Befunde Gunnar Anderssons in den jungquartären Ablagerungen Schwedens gemacht hat, 1) treten die beiden erst genannten Arten dort bereits in der Dryaszone auf, und C. A. Weber traf eine vielleicht mit Nephelis octoculata identische Art in der Mammutschicht von Borna an. !) Meddelelser fra Dansk Geol. Forening 1896, Nr. 3, S. 79. "RAU x t “> 215 Die mikroskopische Untersuchung ergab in dieser Schicht das erste Erscheinen der Pollen von Picea, Quercus und Alnus. Die über- wiegende Mehrzahl der Blütenstaubkörner stellten aber in jedem der untersuchten Präparate die von Pinus (silvestris) dar, demnächst folgten die von Betula. Die von Picea, Salix, Alnus und Quercus traten in ungefähr gleicher und verhältnismäßig geringer Menge auf. Weiterhin wurden durch die mikroskopische Untersuchung fest- von Phalaris arundinacea L. schmarotzenden Brandpilze, von Sphagnum und von Aspidium. Endlich fanden sich häufig Diatomeen, von denen ich folgende Arten bestimmte: ; Fragilaria mutabilis Grun. Eunotia diodon Ehrb. Eunotia cf. arcus Ehrb. Pinnularia viridis W. Sm. Stauroneis SP. Stauroneis phoenicenteron Ehrb. var. lanceolata Kütz. Cymbella gasteroides Kütz. var. truncata Rabenh. Die angegebenen Arten erschöpfen bei weitem nicht die gesamte Diatomeenflora; ich habe nur die am meisten vorkommenden angeführt. Außerdem beobachtete ich das reichliche Vorkommen von Kiesel- nadeln der Süßwasserschwämme Spongilla lacustris Lbk., S. Auviatilis Lbk. und S. erinaceus Lbk. Sämtliche Funde weisen darauf hin, daß wir es jetzt wieder mit einer größern Wasseransammlung zu tun haben. Der Grund- . wasserstand muß in der Wyhraniederung gestiegen und die Wasser- führung des Flusses stärker geworden sein, und er überflutete unser Becken auch über seinen bisherigen westlichen Uferrand hinaus. Denn die drei vorhergegangenen Schichten wiesen ein Auskeilen nach Westen auf; ihr Ausgehendes muß nur wenige Meter westlich von unserm Aufschlusse gelegen haben. Die obere Torfmudde dagegen hatte an seinem Westende noch eine Mächtigkeit von über 40 em. Auch das Vorhandensein des Sandes in dieser Torfmudde scheint dafür zu sprechen, daß fließendes Wasser hier öfter eindrang. An den Ufern des Beckens befand sich wahrscheinlich eine Verlandungszone, die durch Carex, Hypnum, einzelne Sphagnen und Sumpffarn in der Hauptsache gebildet sein mochte, und deren hinter- lassener, durch Eis und Wellen abgeriebener Torf zum Aufbau der Torfmudde beitrug. Etwas weiter landeinwärts befand sich ein Sumpfwald mit überwiegenden Birken und einigen Erlen. Die Höhen aber bedeckten Föhrenwälder, in denen sich hier und da Eichen und vielleieht auch vereinzelte Fiehten fanden. Wir befinden uns während der ganzen Bildung der oberen Torfmudde noch in der Föhrenzeit, die aber bereits die Auftakte der Eichenzeit leise durchklingen läßt. Beachtenswert ist das frühzeitige Auftreten der Erle, das auch von C. A. Weber in anderen Mooren der Alluvialzeit Norddeutschlands beobachtet worden ist. Auffallend erscheint das gleichzeitige Auf- gestellt: Sporen von Ustilago echinata Schröter, einem in den Blättern treten der Fichtenpollen. Der Genannte fand in dem großen Gifhorner Moore im südlichen Teile der Provinz Hannover, daß sie dort erst oberhalb des untern Drittels des ältern Sphagnumtorfes erschienen, während in der Waldschicht darunter gewaltige Eichen- und Erlen- 2 stubben vorkamen. Die Menge, in der die Fichtenpollen in dem vorliegenden Falle 5 Be — ieh stellte in 1 cem 1000—1500 fest und sie machten —9°/, aller überhaupt angetroffener Baumpollen aus!) — macht es FR wahrscheinlich, daß die sie erzeugenden Pflanzen in der Nähe zerstreut lebten, wenn man auch aus Pollenfunden anemophiler Bäume, zumal bei so Heicht und so weit verbreitbaren wie denen der Koniferen, | nur mit Vorsicht auf deren Gewachsensein in der Nähe der, Fund- stätte schließen darf. 2) 4. Der Waldtorf. | 3 Über der Torfmudde breitete sich eine bis 0,50 m mächtige | Schicht von Waldtorf von nicht sehr dunkler Farbe und von fester Konsistenz aus. Eine Schichtung wies er nicht auf, fein verteilt kam ein kleinkörniger Sand darin vor. Kohlensaurer Kalk war nicht vorhanden. In der Hauptmasse wurde der Torf aus Holzstücken gebildet, die z. T. einen Durchmesser von 2—3 cm besaßen. Viele davon waren Wurzeln, sie befanden sich in gewachsener Lage und waren mit gut erhaltener Rinde versehen. Oft konnten sie bis in die darunterliegende Torfmudde verfolgt werden. Daraus erhellt, daß es sich hier nicht um eine Zusammenschwemmung von weiter fluß- aufwärts gewachsenen Hölzern handelt, sondern daß wir es mit einer autochthonen Bildung zutun haben. Bei mikroskopischer Untersuchung erwiesen sich die Zweig- und Wurzelstücke ausschließlich als zu Alnus gehörig. Es wurden außerdem noch ausgeschlämmt: Sparganium ramosum Huds., ein Steinkern. Urtica dioica L., 10 Früchtchen. Batrachium sp., ein Früchtchen. Ulmaria palustris Mnch., ein Früchtehen. Sium latifolium L., vier "Fruchthälften. Scrophularia SP., (non nodosa) mehrere Samen, deren nähere Bestimmung ‚wegen unvollständigen Vergleichsmateriales nicht gesichert werden konnte. Ferner mehrere Oligochätenkokons. Mikroskopisch wurden reichlich Föhrenpollen, daneben solche von Alnus und von Gramineen vorgefunden. Die Verlandung des nur flachen, neu entstandenen Gewässers, die in der vorigen Schieht schon weit vorgeschritten war, war nun- mehr vollendet. Ein dichter, sehr nasser, hier und da mit Wasserlachen durchsetzter Erlenbruchwald hatte die ganze Fläche 1) Ich bediente mich bei allen Pollenzählungen der Methode von C. A. Weber (Über die fossile Flora von Honerdingen, 1896, Seite 428) mit dem Unterschiede, daß ich statt netzgeteilter Objektträger, wie dieser schon seit einer Reihe von Jahren, den großen Kreuztisch von Zeiß in Jena anwendete. 2) Anmerkung 5. nn lan ab Kl a tal ie nl N ee een. ee Ka 217 bedeckt. Eine Erniedrigung des Grundwasserstandes kann nicht behauptet werden.!) Der Fluß führte vielmehr bei Hochwasser be- ständig feinen Sand herbei und lagerte ihn auf dem weichen Schlamm zwischen den Erlen ab. Die Föhrenwaldungen waren um diese Zeit noch immer herr- sehend und hatten sich noch stärker ausgebreitet, wie das vermehrte - Vorhandensein der Föhrenpollen vermuten läßt. Eichen- und Fichten- pollen wurden in den untersuchten Proben nicht angetroffen, ein Beweis, daß beide Baumarten sich noch immer erst sehr spärlich in der Umgebung vorfanden und vielleicht zeitweilig wieder zurück- gedrängt waren. ER | 5. Die obere Lebermudde. Die dem Bruchwaldtorf aufgelagerte Lebermudde war 20—25 em mächtig. Im grubenfeuchten Zustande war sie braungelb und von gallertig-lederiger Beschaffenheit; getrocknet hatte sie lichtere Farbe und zeichnet sich dann durch große Härte und Festigkeit aus. Kalk . fehlte, eine Schichtung war nicht vorhanden. Das lufttrockene Pulver ergab mit 96prozentigem Alkohol einen blaßgelblichen Auszug, der im Sonnenlichte lebhaft violett fluorescierte. Algen und andere grüne Pflanzen scheinen daher an der Entstehung dieser Lebermudde nicht oder nur sehr untergeordnet beteiligt gewesen zu sein, sondern wesent- lieh nur chlorophyllfreie Organismen, in erster Reihe wohl Bakterien, obgleich von solchen in dem Materiale keine erkennbar gebliebenen Reste aufzufinden waren, auch nicht bei stärkster Vergrößerung und Anwendung verschiedener mikrochemischer Reaktionen. Es waren sehr viel unberindete und oft etwas abgerollte Holzstücke vorhanden, die größten etwa 3 cm lang und fingerdick. Sie wurden durch die Untersuchung ihres anatomischen Baus als solche von Betula fest- gestellt. Gröberer Sand wurde nicht angetroffen. Ausgeschlämmt wurden aus einer Probe: Urtica dioica L, 10 Früchtchen. Batrachium sp., "1 Frucht. Rubus idaeus L, 1 Steinkern. Scrophularia sp., 3 Samen. (wie in der vorigen). - Oligochaetenkokons. Die mikroskopische Untersuchung ergab: Gramineen, viele Pollen. Cyperaceen, mehrere Pollen. Pinus (silvestris L.), wenige Pollen. Alnus sp., wenige Pollen. Quercus sp., zahlreiche Pollen. Spongüla lacustris Lbk , ganze Nadeln mehrfach. Diatomeen wurden nicht angetroffen. Die Ablagerung der Lebermudde setzt als limnische Bildung ein beständiges Gewässer von einiger Tiefe voraus und mithin ein !) Anmerkung 6. 218 erneutes und namhaftes Steigen des Grundwassars der Pinönisdernsn . wodurch der Erlenbruchwald ersäuft wurde. Die Eiche ist jetzt endgiltig eingezogen. Sie muß sich stark ausgebreitet haben und nach der Menge ihrer angetroffenen Blütenstaubkörner zum herrschenden Waldbaum der höhern Umgebung geworden sein, während die Föhre beträchtlich zurückgegangen war. Die Pollen der Fichte fehlen ‘auch hier; dieser Baum scheint in der Gegend, wenn überhaupt, nur vor- _ übergehend aufgetreten zu sein. An den Rändern der Flußniederung | wuchsen vornehmlich Birken, wahrscheinlich mit Erlen untermischt, und unter ihnen Himbeeren nebst verschiedenen Stauden. Gräser- und Seggenbestände waren hier ebenfalls und m in be- trächtlicher Ausdehnung vorhanden. | 6. Die Tonmudde. Die Oberkante der Lebermudde war nicht gradlinig, Bohr zeigte mehr oder minder tiefe Auskolkungen. Darüber legte sich mit scharfer Grenze eine kalkfreie tonige Schicht, die ich als Ton- mudde bezeichne. Sie bildete einen recht scharfen Gegensatz zu der Lebermudde und besaß im trockenen Zustande an der freiliegenden Fläche des Aufschlusses eine hellgraue bis grünlich-scheckige Färbung; im feuchten Zustande erschien sie infolge von Humusbeimischung dunkler gefärbt. Sie enthielt stellenweise reichlich Eisenoxydulkarbonat, das in der Wand des Aufschlusses, die längere Zeit der Einwirkung Er der Luft ausgesetzt gewesen war, durch Oxydation in rostrotes Eisen- oxydhydrat übergegangen war. Beimischung von gröberm Sande wurde nicht bemerkt, Schichtung war nicht vorhanden. Die durchschnitt- liche Mächtigkeit betrug etwa 30 cm. Oben ging die Tonmudde ganz allmählich und ohne scharfe Grenze in den gelblichen Aulehm über. Beim Auseinanderbröckeln mit der Hand wurden nur hin und wieder kleine abgerollte Holzstücke gefunden, die sich als solche von Betula erwiesen. Eine Schlämmung des mitgenommenen Materiales ergab: : Cenococcum geophilum Fr., mehrere kleine Fruchtkörper. Gramineen, mehrere kleine Diaphragmen. | Eriophorum angustifolium Roth, eine Frucht. Mentha aquatica L., zwei kleine Fruchtklausen. Oristatella mucedo Cuv., einen Statoblasten. Mikroskopisch nraen nur Pollen von Pinus‘ in größerer Zahl, sowie ein Pollenkorn von Trkia gefunden. Die Tonmudde ist im Gegensatz zu den vorher ne Schichten des südlichen Beckens aus fließendem Wasser abgesetzt worden. Der Wasserstand der Wyhra muß rasch angeschwollen sein und die Vegetation, die sich in ihrer Niederung angesiedelt hatte, ertötet haben.. Auch ist das Wasser ziemlich schnell geflossen, da die Lebermudde zum Teil wieder aufgearbeitet und abgetragen ist. _ Die rasche Strömung ist auch der Grund, daß verhältnismäßig wenig Pollen, solehe der Eiche in den untersuchten Proben über- haupt nicht, bemerkt wurden. Nämlich die der Föhre bleiben ver- v 219 "möge ihrer Luftsäcke länger schwimmfähig als die der Laubhölzer; sie sind ohnehin widerstandsfähiger als diese gegen zersetzende und zerstörende Einflüsse, die sich naturgemäß in bewegtem und sauer- stoffreichem Flußwasser stärker geltend machen als in stehendem Wasser. Denn daß der Horizont der Tonmudde der fortgeschrittenen Eichenzeit angehört, ergeben die später zu erörternden Befunde. Der allmähliche Übergang der Tonmudde in den 3,5—4 m mächtigen, ebenfalls vom Flusse abgelagerten Aulehm beweist, daß von nun ab ein dauerndes ven des Maseers in seiner Niederung stattfand. Mit der Ablagerung der Lebermudde war das Becken völlig ausgefüllt worden. Die Tonmudde erstreckte sich demgemäß weit über die Flanken des Beckens hinaus und ließ sich mit wechselnder Facies an der ganzen Ostwand des Tagebaus der Viktoriagrube ver- folgen; sie ist es auch, die den Abschluß der Sedimentationen der übrigen Becken bildet, die im folgenden noch Gegenstand der Er- örterung sein werden. b. Das mittlere Becken. Über einen großen Teil der Ostwand in der Mitte, nördlich der Treppe beginnend bis nahe an das Nordende des Tagebaus des Braun- . kohlenwerkes, dehnte sich eine weite, flache Mulde aus (s. Tafel 1, Abb. 1), deren Liegendes, wenigstens an der best aufgeschlossenen Stelle einen gelbgrauen sandigen Lehm ohne Steine führte, der den Schottersanden und -Kiesen unmittelbar auflag (s. das Profil auf Seite 194). Pflanzenreste wurden hierin niebt makroskopisch be- obachtet, nur einige aus der daraufliegenden Schicht eingedrungene Wurzeln waren vorhanden. Mikroskopisch wurde der Lehm nicht untersucht. Die überlagernde, 20—30 em mächtige Schicht war ein Schilftorf, der in der Hauptsache aus den Rhizomen von Arundo phragmites bestand; daneben waren auch solche von Carex 24 und Menyanthes trifoliata vorhanden. Überdeckt wurde der Schilftorf mit derselben dunkler chen Tonmudde, die wir im Hangenden des südlichen Beckens vorfanden, in ungefähr derselben Mächtigkeit. Hier zeigte sie eine starke Bei- mengung von feinerem und gröberem Sande und führte sehr viel Holz. Es waren oft noch berindete Äste, Wurzeln und Stämme der Erle und Eiche, die oft mehr als einen Dezimeter Durchmesser hatten. 1913 wurden hier einige aus der Schicht herausgefallene Eichen- stämme von über 3—5 m Länge und 4—6 dzm Durchmesser beobachtet. Die Hölzer waren häufig mit Vivianit überzogen und erfüllt. Es ist dieselbe Schicht, die C. A. Weber auf Seite 4 seiner - Mammutflora als „schwärzlichen, kalkfreien, humosen Ton“ bezeichnet hat, in welcher Gestalt sie tatsächlich weiter flußaufwärts in der Nähe der Mammutschicht angetroffen wurde. : Wenn sich auch an dieser Stelle keine Wurzelstöcke der Erle und Eiche mehr in gewachsener Lage fanden, so beweisen doch die in solcher befindlichen Wurzelo, die in das Liegende eingedrungen a a DE Bar De en TE Er ah - A waren, daß beide hier ehedem wuchsen. Ob sie erst durch as | ‚Steigen des Wassers vernichtet wurden, oder ob sie von dem untersten Stockwerk ehedem darüber lagernder Moorbildungen ausgingen, lso aus einem durch Vermoorung zugrunde gegangenen Walde herrührten, 3 dafür ließen sich keine unmittelbaren Anhaltspunkte finden. Allein in dem zusammengeschwemmten Materiale der Tonmudde fanden ich nur die Trümmer von Waldgewächsen, niehts von Hochmoorbildungen, die im ungestörten Verlauf der Moorbildung sich über den Waldtorf- schichten ablagern müssen. Waren sie vorhanden, so sind sie restlos zerstört worden. Die Wyhraniederung muß kurz vor dem Eintritt der Uberflutung weit und breit von Auwäldern, hier und da vielleicht _ durchsetzt mit kleinen Röhrichten und Rieden, erfüllt gewesen sein. Sie werden selbstredend die Beschaffenheit von Urwäldern gehabt haben. In solchen kommen zwar Moderanhäufungen bis zu einem halben Meter Mächtigkeit vor, entstanden aus verrottetem Laube und vermorschten Stubben, Stämmen und Ästen, aber es kommt zu keiner eigentlichen Torfbildung. Die gut erhaltenen Stämme und Äste, die ich hier und an andern Stellen der dunklern tonigen Lage, wie an der weiter unten geschilderten auf dem rechten Wyhraufer, unmittelbar unter dem Aulehm sah, stammen daher nach meiner Ansicht von den beim Eintritt der Katastrophe noch lebendigen Wäldern. Der hohe Phosphorsäuregehalt der Schicht, der sich in ihrem überall bemerkten und zuweilen hohen Vivianitgehalt kundtat und ebenso das reiche Vorkommen von Schwefeleisen scheinen auch dafür zu sprechen, daß hier lebendige, noch ihren vollen Protoplasmagehalt besitzende Pflanzenteile massenhaft zugrunde gingen. Der Aulehm folgte auf der ganzen Strecke über dem mittleren Zungenbecken nicht unmittelbar auf die Tonmudde, sondern es schob sich eine 30 em mächtige hellere Bank dazwischen, in der feinsandige und lehmige Lagen wechsellagerten. Pflanzenreste waren nicht darin | enthalten. In dem unteren, etwa 80 em mächtigen Abschrille des Aulehms- fanden sich mehrere linsenförmige Sand- und Kiesbänke ähnlich wie über dem südlichen Zungenbecken. c. Das nördliche Becken. Das Becken am Nordende des Ostrandes des Tagebaus war teils durch herabgestürzten Aulehm, teils durch den fortschreitenden Abbau der Braunkohle von seiten der Gewerkschaft Viktoria derartig zerstört, daß die Schichtenfolge nicht mehr ermittelt-werden konnte. Der sichtbare und zugängliche Teil des Moores war durch den Druck aufgeschütteten Abraums mit seinen oberen Schichten nach oben aufgebogen und z. T. in einzelne Stücke zerrissen, während der untere Teil durch aufgeschütteten Boden verdeckt worden war. Von den Proben die ich mitnahm und untersuchen konnte, entstammte die eine aus dem untern, die andere aus dem obern Teile des Profiles, jene eine Kalkmudde, diese eine Lebermudde. Es waren die einzigen Schichten, die mir zugängig waren. Bei dem ersten Besuch im 221 Sommer 1913 wurde über der Lebermudde eine 3—5 cm starke Lage von Schilftorf angetroffen, der 25 em Erlenwaldtorf folgten. - Letzterer war aber damals schon nicht mehr vollständig vorhanden. - Proben wurden nicht von diesen Schichten genommen. 1914 waren sie beseitigt. | 1. Die Kallimudde des nördlichen Beckens. ‘Diese Schicht, deren Mächtigkeit wegen der starken Störung _ “ nieht sicher festgestellt werden konnte, doch eine solche von 30—40 cm kaum überschritten haben mochie, besaß eine gelblich-grüne Färbung; häufig wechselten dünne, grünliche Lagen regelmäßig mit gelblichen ab. Ein feiner Sand war in der ganzen Schicht verteilt, in zehn- prozentiger Salzsäure brauste ihr Material lebhaft auf und wurde zum größten Teile aufgelöst. Makroskopisch wurden nur einige Moose angetroften. Mehrfach waren stark vermorschte Wurzeln ir natürlieher Wuchshaltung vorhanden, die die ganze Schicht durch- ‚setzten und an und in denen sich reichlich Eisenoxydhydrat aus- geschieden hatte. Konehylien wurden nieht beobachtet. Durch Schlämmung der entnommenen Probe wurden festgestellt: . Cenocoecum geophilum Fr., ein sehr kleiner Fruchtkörper. Chara ceratophylla Wallr., mehrere Sporenkerne mit starker Kalk- hülle, bis 1020 x lang und 600 1 breit, mit 13—16 Streifen. Diese Art ist durch ganz Europa von Thrazien bis zum süd- ; westlichen Finnland verbreitet (Nyman Consp. Fl. Eur.). Chara erinita Wallr., mehrere Sporenkerne, ohne Kalkhülle, 350—600 y. lang, mit 11 ziemlich scharfen Leisten. Eine von Sardinien ‚bis zum südlichen Finnland verbreitete Art (Nyman). Hypnum giganteum Schimp., mehrere Stämmchenstücke mit wohl- erhaltenen Blättern. Auch losgerissene ganze Blätter, an denen die Flügelzellen häufig zerstört waren, wurden vielfach angetroffen. Eine Mooskapsel gehört vermutlich derselben Art an. Scorpidium scorpioides (L) Limpr., ein beblättertes Stämmchen. Potumogeton crispus L., 9 Steinkerne. Carez rostrata Stokes, mehrere z. T. gut erhaltene Bälge und eine größere Zahl von wahrscheinlich derselben Art angehörigen dreikantigen Nüssen. Betula pubescens Ehrh., viele gut erhaltene Früchte und drei gut erhaltene Fruchtschuppen. Betula intermedia Thom., eine Fruchtschuppe von derselben Gestalt wie die aus der untern Lebermudde und dem Hypnumtorf des südlichen Beckens. Betula sp., einige Knospen. Myriophyllum alterniflorum DC., vier Steinkerne, davon einer mit Resten des Ektokarps. Hippuris vulgaris L., zwei Früchte. Menyanthes trifoliata L., mehrere Samen. i R iE nn 1a 222 Ferner folgende tierische Reste: : Cristatella mucedo Cuv., zwei Statoblasten. Polycelis tenuis Quatref. sp., ein Kokon. Oligochaetee, zwei Kokons. Nephelis octoculata Bergm. sp., drei Kokons. Daphnia pulex Straus, ein Ephippium. Oribates sp., ein Chitinskelett. Coleoptere, eine zerbrochene Flügeldecke. | Die mikroskopische Untersuchung ergab vorwiegend Pollen von Barbla: x einige von Salix und vereinzelte einer Graminee. Pollen von Pinus sind nicht beobachtet worden. Diatomeen wurden nicht angetroffen, Nach den Funden gehört diese Kalkmudde der Birkenzeit an, also demselben Horizonte wie die untere Lebermudde des südlichsten der drei Becken. 2. Die Lebermudde des nördlichen Beckens. | Die Lebermudde folgte nieht unmittelbar auf die Kalkmudde, sondern war durch einen 1,5—2 m hohen Absatz von ihr getrennt, den man mit Abraum ganz überschüttet hatte, aus dem nur noch einzelne verbogene Pfeiler dieser Schicht hervorragten. Ihre urprüng- liche Mächtigkeit vermochte ich nicht zu ermitteln, bei dem ersten Besuche betrug sie an einer anderen Stelle 30 cm. Sie bestand aus einer im frischen Zustande hellgrauen, feinsandhaltigen, kalkfreien Mudde, ohne deutliche Schichtung. Getrocknet behielt das Material seine Farbe mit einem Stich ins Bräunliche. Es war dann horn- artig hart und schwer zu zerbrechen. Beim Verbrennen entwickelte sich ein Torfgeruch und eine kurze leuchtende Flamme, dabei ent- wich auch etwas Schwefeldioxyd; die Asche war blaßrötlich. Ein Auszug des lufttrockenen Pulvers mit 96prozentigem Alkohol hatte eine dunkelgelblich-grüne Färbung und fluoreszierte im unmittelbaren Sonnenlichte blaß aber sehr deutlich rot. Mit kochendem Alkohol wurde eine beim Erkalten sich abscheidende wachsartige Masse aus- gezogen, die nach dem Verdampfen der Flüssigkeit gelbbräunlich gefärbt war und bei etwas über 100°C schmolz. Makroskopisch waren im Felde nur einige breite Rhizome des. Schilfrohrs zu sehen. Ausgeschlämmt wurden aus der mitgenommenen Probe: Cenococcum geophilum F., ein Fruchtkörper. Nitella flewilis Ag., mehrere Sporenkerne. Chara crinita Wallr., zahlreiche Sporenkerne. Hypnum giganteum Schimp., ein Stämmchen. Hypnum sp., mehrere Blätter. Potamogeton natans L., ein Steinkern. Potamogeton fliformis Pers,., zwei Steinkerne. Arundo phragmites L., ein Rhizomstück. Betula alba L., mehrere Früchte ohne Flügel. Quercus Sp., ein Stück Borke. Batrachium sp., sieben Früchte. Myriophyllum spicatum L., zwei Steinkerne. 223 | | | Myriophyllum alterniflorum DC., zwei Steinkerne. | Menyanthes trifoliata L., sechs Samen. | | | Von tierischen Resten wurden aufgeschlämmt: Cristatella mucedo Cuv., ein Statoblast. Daphnia pulex Str., ein Ephippium. Die mikroskopische Untersuchung hatte folgendes Ergebnis: Pilzmycel, wenig, nicht näher bestimmbar. | | | Ustilago echinata Schroet., einige Sporen, auf Phalaris arundi- | nacea L. als Wirtspflanze weisend, ' Hypnum sp., Blattfetzen. ft & Aspidium sp., einzelne Sporen. | Pinus silvestris L., sehr viele Pollen. | Gramineen, Pollen mehrfach angetroffen. | Salz sp., einige Pollen. Betula sp., ziemlich viele Pollen. Alnus sp., ein einzelnes Pollenkorn. _ i ? Quercus sp., ein fragliches Pollenkorn. | Melosira sp., wenig Spongilla lacustris A Nadeln häufig. | Cladoceren, Ohzinpunzer und Ruderantennen hin und wieder. Die Schicht gehört nach vorstehenden Befunden in den Abschnitt der Föhrenzeit, in dem die Eiche und Erle zuerst in der Gegend | auftraten, entspricht also der oberen Torfmudde des südlichen Beckens. Zugleich beweist der Borkenfund, daß damals tatsächlich die Eiche, wenn auch nur spärlich in der Nähe unserer Fundstätten wuchs. Der über dieser Lebermudde vorhanden gewesene Schilf- und Erlen- bruchwaldtorf entsprach sehr wahrscheinlich dem wautar des süd- lichen Beckens. Das zeitliche "Zusammenfallen der Torfmudde des südlichen mit der Lebermudde des nördlichen Beckens bestätigt es, daß um . jene Zeit der Grundwasserstand in der Niederung höher geworden war. Daß zu der nämlichen Zeit in dem einen Becken Lebermudde entstand, als sich in dem andern Torfmudde absetzte, hängt natürlich von Nebenumständen ab, wie von der Wassertiefe, der Beschaffenheit der Ufer und ihrer Vegetation u. dergl. m., wodurch die Ausbildung der Pflanzen- und Tierwelt des Wassers verschieden beeinflußt wird; man kann dasselbe in nahe nebeneinander befindlichen Teichen und : Seen der Gegenwart wahrnehmen, wie bereits C. Wesenberg-Lund hervorgehoben hat. Vor allem aber beweist nach demselben Forscher das Auftreten der Lebermudde, die er im wesentlichen als Myxo- phyceen- oderCyanophyceen-Bodenschlamm anspricht, nicht den Eintritt einer höhern klimatischen Wärme, sondern sie stellt nur eine sich unabhängig vom Klima einstellende Entwickelungsstufe eines ste- henden Gewässers dar.!) ) C. Wesenberg-Lund, Limnologiens Betydning etc., S. 425 f. — An- merküng 7. a ee paar en lee ar na ren en te d. Die Befunde am nen Wyhraufer. = Bevor wir den Aulehm näher ins Auge fassen, der die. abs. | ßende Decke der Moorbildungen unserer drei Becken am linken Tal- rande der Wyhraniederung bildet, empfiehlt es sich, einen Blick auf 3 den Aufbau der Flußablagerungen am jetzigen rechten Ufer zu werfen. Hier gewährte die Lehmgrube der Ziegelei von Frau Rose in Borna einen guten Einblick. Der Aulehm wurde zum Ziegelbrennen - . abgebaut; der Aufschluß erstreckte sich von der Wyhra nn ungefähr 70 m nach Nordosten und war 4m tief. $ Das Liegende wurde von dem Flußschotter ‚gebildet, dessen Oberkante jedoch beträchtlich höher reichte als die desselben jüngeren Schotters im Liegenden der linksseitigen Moorbildungen, so weit dieses 5 | dort sichtbar war. Er war deutlich in horizontalen Bänken abgesetzt und wechsellagerte mit feinsandigen Schichten. Die petrographische Beschaffenheit der darin enthaltenen Gesteine war dieselbe wie dort. Alle Steine, die zum Teil einen Durchmesser von einem Dezimeter aufwiesen, waren sehr stark abgerollt. Die Oberfläche des Sehotters war sehr "uneben und zeigte flache Mulden, die sämtlich in ungefähr nördlicher Richtung, also in der Flußrichtung der Wyhra verliefen ; der Höhenunterschied zwischen der. höchsten und der niedrigsten. Stelle betrug annähernd 40 em. - Auf den Schotter folgte ein grauer bis schwarzer fetter Ton, der mit Vivianit völlig durchsetzt war. Einige Stellen, die der Luft schon längere Zeit ausgesetzt gewesen waren, zeigten sich derart damit erfüllt, daß die schwarze Grundmasse fast hinter der blauen zurücktrat. Dieser Ton hatte eine Mächtigkeit von rund 30 cm. In den Mulden war sie am größten, während sie auf den höher gelegenen Stellen des Sehotters bis auf einige Centimeter hinabsank, ja hier und da diesen durchragen ließ. Neben dem Vivianit kam viel Schwe- felkies und Limonit in der Schicht vor. In ihr, und manchmal aus ihr oben heraus ragend, lagen viele Stämme und Stammstücke von Erlen und besonders von Eichen. Der größte Eichenstamm, den ich . sah, besaß einen Durchmesser von 70 cm und eine Länge von 4,50 m. Zweifellos gehört diese Vivianitschicht, wie ich sie Eu be- zeichnen will, demselben geologischen Horizonte an, wie die Ten- mudde im Hangenden unserer Moorbecken auf dem linken Wyhra- ufer und ist wie diese identisch mit C. A. Webers „schwärzlichem, kalkfreiem, humosem Ton.“ Es sind nur verschiedene Ausbildungs- arten, in denen sie uns hier und dort entgegentritt. | | Br Auch hier zeigten die Stämme und Holzklötze die Lage und Beschaffenheit eines durch lebhafte Strömung zusammengeschwemmten Materiales, zumal da sie teilweise in gröberen Sand, ebenso wie auf dem linken Ufer, eingebettet waren. Auf die Vivianitschicht folgte der Aulehm mit scharfer Grenze in einer Mächtigkeit von 2,70—3 m. Die gebankte feinsandige Zwi- . schenlage, die ich zwischen beiden Bildungen über dem mittleren Randbecken eingeschaltet fand, ist, wofern sie hier vorhanden gewesen | ' m mn nn mn nn nn nn nn 225 sein Balite, jedenfalls durch die Strömung wieder weggeführt worden. “Der scharfe Absatz zwischen Aulehm und Vivianitschicht spricht dafür, daß auch letztere an dieser Stelle z. T. wieder erodiert worden ist, während sie über unserem südlichen Randbecken, wo sie durch irgendwelche Umstände dagegen geschützt gewesen sein mochte, ganz allmählich in den Aulehm überging. e. Der Aulehm. Der Aulehm ist das jüngste Glied der alluvialen Ablagerungen des Wyhratales. Am linken (westlichen) Talrande, wo er das Han- gende der Beckenmoore bildet, war er in einer Mächtigkeit von 4 m vorhanden, in der Mitte der Talniederung, zumal auf dem rechten Ufer des jetzigen Flußlaufes, war er nur 2,70 m stark, um weiter nach dem rechten (östlichen) Talrande wieder anzuschwellen. Seine Oberfläche ist überall, so weit ich zu urteilen vermochte, von den Tal- rändern nach dem Flußschlauche hin geneigt, so daß sie eine flache, flußabwärts geneigte Rinne darstellt. Das erscheint insofern merk- würdig, als Flüsse, an denen eine lebhafte Schlickablagerung statt hat, diese stets an den Ufern am stärksten bewerkstelligen, da bei dem Ausufern des schliekbeladenen Wassers infolge der Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit, die die Uferpflanzen bewirken, ein rasches Ausfallen der gröberen Schlickteilchen an dieser Stelle ver- ursacht wird. Solche Flüsse pflegen daher von natürlichen Ufer- wällen eingeschlossen zu sein. Sollte sich deren Fehlen nicht auf. die von mir in Augenschein genommene Flußstrecke beschränken, so würde es auf allgemeine Ursachen zurückzuführen sein. Es würde bedeuten, daß die abtragende Tätigkeit der Wyhra in der Gegenwart, bevor man sie mit niedrigen Deichen eingefaßt hatte, größer als die ablagernde geworden war. Da, wo der Aulehm das Hangende der beschriebenen Moore bildet, waren ihm im unteren Teile mehrere linsenförmige Geröll- ‚ und Sandbänke eingelagert, welche dieselben abgerollten Gesteinsarten wie die. liegenden Schotter führten. In der Roseschen Ziegeleigrube fehlten solehe Schotterbänke, traten aber an anderen Stellen wieder auf. Wahrscheinlich bezeichnen sie den Verlauf des Strombettes in einer früheren Zeit der Entstehung des Aulehms, das damals eine andere Lage als das gegenwärtige hatte. Der Aulehm besitzt eine gelbbraune Färbung, oft ist er durch größere und kleinere Rostflecken gescheckt. Im trockenen Zustande war er ziemlich hart. Kohlensaurer Kalk fehlte vollständig, soweit solcher mit 1Oprozentiger Salzsäure im Felde erkannt werden kann. Pflanzliche Einschlüsse wurden im Felde nirgends bemerkt. Auch die Schlämmung und die mikroskopische Untersuchung der mitgenommenen Proben ergab keinerlei organische Reste. Ebenso- wenig hatte man an den Stellen, wo ich darüber Erkundigungen einzog, in dem Aulehm bisher Knochen oder Holzreste bei seinem Abbau angetroffen. Das alles weist darauf hin, daß zur Zeit der Ablagerung der Schicht kein ausgedehnter und zusammenhängender Baum- und Dezbr. 1918. i XXIX, 15 Strauchwuchs in der Wyhraniederung bestand, zumal sich Badm ‚stämme in dem tonigen, luftabschließenden Materiale gut zu erhalten et pflegen. Es scheinen auf der ganzen, einige Kilometer weiten Strecke, die ich untersuchte, in jener Zeit ganz überwiegend Gras- ndSg- genwiesen bestanden zu haben, die den feinen Schlick des Flusses bei den Frühjahrsüberflutungen auffingen, deren Reste aber unter der | nur flachen Auflagerung von solchem spurlos verwesen konnten, ebenso | wie die etwa vom Winde mit dem Staube herbeigewehten Pollenkörner = und die vom Hochwasser hinterlassenen Samen, Blätter und gröberen = Holzteile, die, indem sie jahrelang der Einwirkung der Luft ausgesetzt blieben, vollständig verrotteten. Indem die dünnen, alljährlich von den Frühjahrshochwässern hinterlassenen Schlieklagen, die den größten Teil des Jahres über frei lagen, von Regenwürmern un! Insekten- v; larven durcheinander gewühlt und durch den Frost im Winter stark ‚aufgelockert wurden, mußte jede Schichtung des Materiales verloren gehen, die etwa anfangs vorhanden gewesen war. Alle Pflanzenfunde, die ich in den vorstehend beschriebenen E i Schichten festzustellen vermochte, sind am Schlusse dieser Arbeit | in einer Liste nach den systematischen Hauptklassen und in alphabe- tischer , Reihenfolge zusammengestellt worden. Zugleich wurde da ' angegeben, in welche phytohistorische Perioden sie fallen. s Kap. 2. Geologische Ergebnisse. Die Quartärbildungen beginnen in der untersuchten Strecke der jetzigen Talaue der Wyhra mit Sanden und Schottern, deren untere Abteilung möglichenfalls noch dem mittleren Diluvium zuzurechnen ist, während die obere Abteilung sicher dem jüngeren Quartär an- gehört. Die in der letzteren enthaltenen Schotter und Sande sind es, die C. A. Weber in seiner Mammutflora von Borna vorläufig und versuchsweise in das „Frühglazial“ der Würmeiszeit des Penck- Brücknerschen Systems gestellt hat.!) Es geschah unter der Vor- aussetzung, daß die „altalluviale Terrasse“ der geologischen Karte von Sachsen, unter der sich der von den „altdiluvialen* — besser mittel- diluvialen — Schottern unterteufte Mammutton findet, interglazial wäre. Bedenken gegen diese Altersbestimmung hat genannter Forscher selber geäußert. Nun hat sich E. Werth bemüht, es als wahrscheinlicher hinzustellen, daß die Terrasse vielmehr in eine Phase des Würm- glazials gehört. Er begründet seine Annahme mit dem Fehlen des Jüngeren Lösses auf ihr.?) ea Bar 1) 4.2.0. S. 5a. ?) E. Werth, Die Mammutflora von Borna. Naturw. Wochenschr. 1914. Nr. 44, S. 689 £. - ö Dagegen ließe sich freilich geltend machen, daß es einerseits doch nicht als ganz unzweifelhaft feststeht, daß es sich bei der dünnen Decke stark verlehmten und kalkfreien Lösses, die sich bei- - Borna über der Grundmoräne der Rißeiszeit findet, wirklich um _ Jüngern Löß der Würmeiszeit handelt, sondern um einen älteren, und daß anderseits die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, daß eine Decke jüngern Lösses, die sich ehedem auch auf der „altalluvialen“ Terrasse befunden hat, durch Denudationsvorgänge wieder ‚beseitigt worden ist. Denn augenscheinlich hat die Terrasse selber in ihrem größeren, zur Talaue geneigten Teile eine Abtragung erfahren, und ihr höchster, an die Grundmoräne angelehnter Teil trägt noch eine. schwache Lößdecke, die von beiden Forschern zwar für verschwemmten Löß gehalten wurde, die aber meines Erachtens mit gleicher Wahr- scheinlichkeit als der Rest einer primären Lößdecke aufgefaßt werden kann. Aber abgesehen davon ließe sich E. Werths Annahme recht wohl mit der Tatsache vereinen, daß die ältesten Schichten des süd- - lichen der beschriebenen Randbecken der baumlosen Eiszeit angehören. Die Ablagerungen der Würmeiszeit wären dann in dieser Talstrecke | 1. Mammutton, 2. Terrassenlehm, 3. Jüngere Flußschotter, 4. Glaziale lakustrine Schichten des a. Randbeckens, a) Schwarze Schicht, b) Kalkmudde, c) Untere Torfmudde. Den Terrassenlehm könnte man mit E. Werth als den Absatz aus einer Zeit auffassen, in der die Wyhra und Pleiße samt der Elbe infolge der stärksten Ausbreitung des letzten norddeutschen Land- eises aufgestaut waren, und die jüngeren Schotter aus der, in welcher dieses infolge seines Rückzuges den Ablauf der Flüsse wieder frei- gegeben hatte. Die lakustrinen Bildungen des Randbeckens wären dann am passendsten in den Beginn der „spätglazialen“ Zeit zu stellen. Zweifel an der Richtigkeit der Auffassung des Terrassenlehms als dem Würmmaximum angehörig lassen sich aber mit derselben Be- gründung erheben, mit der sich E, Werth gegen seine Interglazialität ausgesprochen hat, nämlich mit dem Fehlen unzweifelhaft primären Jüngern Lösses auf ihm, man müßte dann auch in diesem Falle an- nehmen, daß solcher durch spätere Vorgänge wieder von ihm entfernt worden wäre. Es muß der weiteren Forschung überlassen werden, hierin eine endgültige Klärung zu bringen, und ich wende mich nun den von mir eingehender studierten Talbildungen zu.!) Wir sahen, daß die Wyhra, nachdem sie die jüngeren Schotter abgesetzt hatte, scheinbar verschwunden war, sich wenigstens nicht bei den Verlandungsvorgängen der tiefen, bis zu einer gewissen Höhe dauernd mit Wasser gefüllten Kolke am westlichen Talrande irgend- wie bemerklich machte. Der Grundwasserstand war damals sehr !) Anmerkung 8. 15* 5 2 228 niedrig und die Wyhra vermutlich nur ein unbedeutender Bach, der - während des größten Teils des Jahres austrocknete und nur zur Zeit der Schneeschmelze und der Frühlingsregen Wasser führte. Es herrschte also eine starke klimatische Trockenheit, und dem- gemäß müssen damals auf allen höher gelegenen Bodenstrecken die Bedingungen der Wüste oder der Steppe im geographischen Sinne geherrscht haben. Die am meisten ins Auge fallende Eigentümlichkeit der Land- schaft in dieser Zeit ist die vollständige Abwesenheit Blütenstaub- erzeugender Bäume. Sie können auch in der Flußniederung damals höchstens nur ganz vereinzelt in verkrüppelter, selten blühender Ge- stalt vorhanden gewesen sein. Höchst wahrscheinlich fehlten sie aber auch hier vollständig, weil sie sonst wenigstens in der Umgebnng der Teiche gewachsen wären, in deren Absätzen sich nicht die ge- ringste Spur davon trotz eifrigen und umfassenden Suchens auffinden ließ. Der Grund der Erscheinung kann mit hinreichender Wahr- scheinlichkeit nur in einer niedrigen Temperatur des Zeitalters er- blickt werden. | Wie die Pflanzenwelt des Landes in der näheren Umgebung jener Teiche damals beschaffen war, dafür haben sich nur Anden- - tungen finden lassen. Sehr bezeichnender Weise sind es nur Sumpf- moose, die wir von Landpflanzen in den Teichsedimenten antrafen, und zwar solche, die auch gegenwärtig in der arktischen und sub- arktischen Tundra als Massenbestandteile der Pflanzendecke eine hervorragende Rolle spielen. Wenn die vorgefundenen Arten auch nicht für die kältere Zone kennzeichnend sind, so enthält doch das Vorkommen eines andern Sumpfgewächses, nämlich der Carex aquatilis, einen nicht mißverständlichen unmittelbaren Hinweis auf die Tem- peraturverhältnisse. Diese Befunde reden eine deutliche Sprache. Sie besagen klipp und klar, daß zu der Zeit, als die Sedimentation in den Teichen am Rande der Wyhraniederung begann, in deren Umgebung eine Vege- tation herrschte, wie sie jetzt außerhalb der Baumgrenze in der ark- tischen Tundra angetroffen wird, im übrigen aber ein außerordentlich - trockenes Klima herrschte. Im Gegensatz dazu wurden in den Teichen neben Wasser- organismen, die-wie die beiden Gyraulen eine nordische Verbreiturg haben, solche angetroffen, die größere Wärmeansprüche haben und gegenwärtig jenseits der Baumgrenze im arktischen Gebiete fehlen. Allein diese Erscheinung hat nichts Befremdliches mehr an sich, seitdem man weiß, daß sie eine notwendige Folge der niedrigen geographischen Breite Mitteleuropas ist, die eine bessere Erwärmung der Gewässer als der Luft bedingt. Die glazialen Verhältnisse müssen in der angedeuteten Art und Weise lange Zeit hindurch bestanden haben, mindestens so lange, daß sich eine 2m starke Schicht von Kalkmudde samt der sie über- lagernden Torfmudde abzusetzen vermochte. Erst während der Ent- stehung der darüberfolgenden unteren Lebermudde erschienen als die ersten nachweisbaren Bäume Haarbirken in rasch zunehmender Menge. Kr a aan Zr 7 = 20T Veen 22 I 2 79 ae LI h eo Pr x 229 Ihre ausschließliche Herrschaft währte jedoch nur eine verhältnis- mäßig kurze Zeit. Danach folgte die Herrschaft der Föhre, die wir durch drei Schichten verfolgen konnten. Sie muß verhältnismäßig lange gedauert haben. Aber schon um die Mitte dieser Zeit begann die Eiche auf- zutreten, anscheinend vorübergehend auch die Fichte. Zugleich begann 2 das Grundwasser der Niederung langsam zu steigen, was wir als Folge eines allmählichen Feuchterwerdens des Klimas betrachten | dürfen. | Während dieser Zeit verlandete das stehende Gewässer des | südlichen Moorbeckens zweimal vorübergehend, einmal durch Hypnum- ‚ . . torf, dann durch Erlenbruchwaldtorf. Aber beide Male wurde die Verlandung durch das stetige Ansteigen des Grundwassers wieder - aufgehoben. Ob man diese Verlandungen als Anzeichen kürzerer | Klimaschwankungen aufzufassen hat oder nicht vielmehr nur als Pausen in dem Ansteigen des Grundwassers, während deren es sich ungefähr auf gleicher Höhe erhielt, bleibt dahin gestellt. ji Sicherer ist, daß, nachdem die Eichenherrschaft während der ' © Ablagerung der oberen Lebermudde voll eingesetzt hatte, das Grund- | wasser und mit ihm die klimatische Feuchtigkeit einen höheren | Stand erreicht hatte, der nun lange Zeit beständig blieb. Jetzt be- | deckte sich die ganze Talebene mit mehr oder minder sumpfigen, hier und da von Röhrichten und Seggenrieden durchsetzten Wäldern, in denen Erlen und Eichen wuchsen, bis ein rasches erneutes Steigen des Wassers diese Wälder samt ihrem Urwaldmoder vernichtete und die Trümmer mit dem vom Flusse herbeigeführten Sand und Ton in der Tonmudde- und Vivianitschicht vereinigte. ‘Von nun ab stieg das Wasser beständig und häufte den Aulehm bis zur Höhe von 4m an. Ob in der Gegenwart die abtragende Kraft des Flusses wieder größer als die aufhäufende geworden war, wie es den Anschein erweckte, muß fernerer Prüfung vorbehalten | bleiben. | Wir treffen demnach in den untersuchten Ablagerungen der | Wyhraniederung zwischen Borna und Lobstädt denselben Ent- wiekelungsgang der Baumflora während der Postglazialzeit, wie sie | Japetus Steenstrup für Dänemark, A. G. Nathorst, Gunnar Andersson und andere für Schweden, Jens Holmboe für Norwegen, v. Fischer-Benzon und C. A. Weber für das norddeutsche Tief- | land festgestellt haben. Es ist unwahrscheinlich, daß eine derartige | Erscheinung südlich von Leipzig nur örtlicher Art gewesen ist. Es ist | vielmehr anzunehmen, daß sie für ganz Mitteldeutschland Geltung hat. Doch werden weitere Untersuchungen dies zu prüfen haben, und solche | müssen auch noch die Spuren der Buchenzeit in diesem Gebiete auf- | decken, die sich in den von mir untersuchten Schichten, wo sie zu | erwarten waren, nicht erhalten haben. \ a BF a a ha ZZ 2 ee te a en N. ne u Kia Safer s N Kap. 3. | | | Beziehung zu klimatischen und el Er- scheinungen der Postglazialzeit in Skandinavien und - Norddeutschland. SD Es liegt nahe, den Versuch zu machen, auch die geologischen und klimatischen Erscheinungen der Postglazialzeit i im Wyhratale mit denen zu vergleichen, die in Skandinavien und Norddeutschland fest- ei gestellt worden sind. Von den aufgestellten Systemen erscheint am vollständigsten das Blytt- Sernandersche Klimasystem für Skandinavien. Dieses bezeichnet die aufeinander folgenden Zeitalter als das arktische, sub- arktische, boreale, atlantische, subboreale und subatlantische. Sie werden mit den geologischen Veränderungen im Ostseebecken derartin 7 - Parallele gestellt, daß das arktische der Ausbreitung des Yoldiameeres, das subarktische und boreale der des Ancylussees, das atlantische und subboreale der Herrschaft des Litorinameeres, das subatlantische im wesentlichen dem gegenwärtigen Zustande der Ostsee entspricht. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen verhältnismäßig wärmeren kon- tinentalen und verhältnismäßig kühleren ozeanischen Klimaten wird angenommen und zwar in der Weise, daß das boreale und subboreale Zeitalter jenem, das atlantische und subatlantische diesem angehört. C. A. Weber stellte an der Hand seiner Untersuchungen über die Hochmoore Nordwestdeutschlands zwei mächtige Hochmoorschich- ten fest, den älteren und den jüngern Bleichmoostorf (Sphagnumtorf), von denen der letztere bis in die Gegenwart reicht. Mit Rücksicht auf ihre Entstehungsweise nennt er die Sphagnumtorfschichten Regen- torf oder ombrogen im Gegensatz zu den Torfarten, die in Berührung mit tellurischem Wasser entstanden und die er Grundwassertorf oder hydrogen nennt. Zwischen dem älteren und dem jüngeren Sphag- numtorf liegt eine Denudationsfläche, der Grenzhorizont, der im wesentlichen eine Unterbrechung der an feuchteres Klima gebundenen | mächtigen Sphagnumtorfbildungen durch eine Zeit mit troeknerem Klima darstellt. Anf mehreren Reisen stellte derselbe Forscher fest, daß derartige Gliederungen der Hochmoore im Erzgebirge, in den Östalpen, in Centralrußland und vom südlichen Schweden bis zum südlichen Norwegen verbreitet sind, was auf allgemeine klimatische Vorgänge in diesen Teilen Europas hinweist. | | Unter dem älteren Sphagnumtorf der Hochmoore findet sich häufig eine Waldtorfschicht, die der borealen Periode des Blytt-Ser- nanderschen Systems eingereiht und als Beweis eines trockneren ‚Klimas von diesem anfgefaßt wird. C. A. Weber hält das zwar nicht . für ausgeschlossen, kann aber in dem bloßem Auftreten des Wald- torfes nicht ohne weiteres den Beweis eines trockeneren Zeitalters erblicken, da die Waldschicht sich auch unter gleichbleibend feuchtem Klima im Verlauf der natürlichen Aufeinanderfolge der Moorpflan- zenvereine entwickeln mußte. Bi Offensichtlich entspricht nun das subatlantische Zeitalter, soweit es die klimatische Feuchtigkeit bezeichnet, dem des jüngeren Sphag- numtorfes, das subboreale dem des Grenzhorizontes und das atlanti- ‚sche findet wenigstens seinen klarsten Ausdruck in dem Vorkommen des älteren Sphagnumtorfs. Ob nicht auch noch die Waldtorfschicht unter ihm wenigstens stellenweise, namentlich da, wo er sehr schwach entwickelt ist, als atlantisch zu gelten hat, muß aber von Fall zu Fall entschieder werden. Denn auch während des atlantischen Zeit- alters setzte die Sphagnumtorfbildung so wenig wie gegenwärtig überall gleichzeitig ein, sondern erst, nachdem ein Moor den Zustand der Anhäufung mesotrophen Torfs überschritten hatte und in den des oligotrophen eingetreten war, was bei einigen Mooren gleich zu Be- ginn der Periode, bei anderen erst gegen deren Ende eingetreten sein wird, während noch andere überhaupt nicht so weit kamen.!) Nichtsdestoweniger empfiehlt es sich, wie mir scheint, für die Schichten, die sich während des Übergangs von der glazialen zur atlantischen Zeit ablagerten, eine besondere Bezeichnung zu verwenden. Dazu möge das Wort boreal dienen. Demnach haben die Ausdrücke des ursprünglich rein klimati- tischen Systems von Blytt-Sernander für mich eine geologische Bedeutung und ich erkläre | die subatlantische Zeit als das Zeitalter, in dem der jün- gere Sphagnumtorf der Hochmoore als das letzte Glied der Moor- bildungen entstanden ist, die subboreale Zeit als das Zeitalter, in dem der Grenz- horizont der Hochmoore entstanden ist, die atlantische Zeit als das Zeitalter, in dem der ältere Sphagnumtorf als das letzte Glied der Moorbildungen entstanden ist, die boreale Zeit als das Zeitalter, in dem sich der Übergang von dem glazialen Zeitalter zu dem atlantischen vollendete. Ferner bezeichne ich als Landeiszeit das Zeitalter, das begann, als die Gletscher in den späteren Vereisungsmitten zu Landeisgefil- den zusammenflossen, die eine Höchstausbreitung gewannen, und das endete, als das zurückgewichene Landeis sich an seinen ehemaligen Ausgangsstellen wieder in Einzelgletscher aufzulösen begann. Wie wir später sehen werden, fällt bei solcher Begrenzung der Landeiszeit die boreale Zeit in sie als ihre letzte Stufe hinein. Da während der borealen Zeit (vergl. Übersicht 2) die Eiche in Mittel- deutschland erschien, so muß damals das Klima dort schon so mil- de geworden sein, wie es in der Nähe der gegenwärtigen Nordgrenze dieses Baumes ist. ; Ich unterscheide als weitere Abschnitte des Eiszeitalters den 'vormaximalen, den maximalen und den nachmaximalen. Der nachmaximale leitet von dem borealen rückwärts zu dem maximalen hinüber, während dessen das letzte alpine und. nordische !) Ebensowenig kann Waldtorf, der unmittelbar unter subatlantischem, jüngeren Sphagnumtorf liegt, ohne weitere Prüfung als subboreal betrachtet : werden, wofern nicht unter ihm befindlicher älterer, atlantischer Sphagnum- torf jeden Zweifel ausschließt. Landeis am weitesten in Deutschland vorgedrungen waren. Als vor- maximal ist der Abschnitt zu bezeichnen, der dem maximalen un- mittelbar voraufging. Die Bezeichnungen glazial, hoch-, früh- und spätglazial benutze ich nur, um den Klimacharakter hervorzuheben, nicht in bezug auf einen absolut bestimmten geologischen Zeitab- | schnitt. | Betrachten wir hr wie sich die Befunde, die wir im = Wyhratale antrafen, in dieses Schema einfügen lassen. RB: Es liegt durchaus nahe, die jüngste dort vorhandene Bildung, Re deren Ablagerung sich bis in die Gegenwart fortsetzte, den Aulehm, a in dasselbe Zeitalter zu verlegen, in dem der Jüngere Sphagnumtorf Ä 5 der Hochmoore entstand, dessen Entstehung sich auch bis in die Gegenwart fortsetzt. Da nun den maximal-eiszeitlichen Schichten, nämlich den Flußschottern samt den drei untersten limnischen Schich- ten des südlichen Randbeekens, ihr Platz durch ihre glaziale bezw. | spätglaziale und frühglaziale Natur in dem Systeme angewiesen ist, so haben wir zwei feste Punkte, zwischen die .sich die borealen, die atlantischen und die subborealen Geschehnisse einordnen lassen müssen. Sobald wir das versuchen, zeigt sich aber, daß es nur möglich ji = ist, wenn wir annehmen, daß die Ablagerungen aus der atlantischen Be und der subborealen Zeit fehlen oder zerstört worden sind. | 3 In der Tat fanden wir, daß eine solche Zerstörung von Schich- Se ten beim Beginn der Ablagerung des Aulehms oder kurz zuvor er- Er folgt sein muß, deren verschwemmte Reste wir in der Tonmudde- und Vivianitschicht antrafen. Das ist nun aber gerade die Stelle, wo wir die atlantischen und subborealen Bildungen nach unserem Schema zu suchen haben, und so ergibt sich eine a: zwischen ihm und unserm Befunde. = | Die Übersicht 1 gibt über das hier Dargelegte e einen zusammen- Bi: fassenden Überblick. Ich füge zugleich vorwegnehmend einige erst > aus dem folgenden Kapitel sich ergebende Zeitbestimmungen in sie ein, um den Zusammenhang mit dem dort zu Erörternden zu be- zeichnen. Ist nun unsere vorstehende Parallelisierung richtig, so würde daraus folgen, daß die Entstehung des älteren Sphagnumtorfs in eine Zeit fiel, in der zwar ein verhältnismäßig hoher Grundwasserstand in der Wyhraniederung vorhanden war, aber nicht ein so hoher, daß der Fluß die ganze Niederung regelmäßig und ausgiebig überflutete, wie zur Zeit der Entstehung des Aulehms und des jüngeren Sphag- numtorfs!), und es scheint daher, daß der ältere Sphagnumtorf unter nicht ganz so niederschlagsreichen Verhältnissen entstand als der Jüngere. Dafür spricht der Umstand, daß der ältere Sphagnumtorf im allgemeinen reicher an „Bultlagen“ ist als der jüngere, d. h.an jenen dünnen, linsenförmigen, "wesentlich aus den -schwer zersetzharen Resten des scheidigen Wollgrases (Eriophorum vaginatum) und einiger Heide- sträucher bestehenden Zwischenlagen, welche den aus denselben ei u 1) Anmerkung 9. E BR cr zn ’ NER j N OEN TRRAN] Rn a LEN 2; Bi er ” AN nn e Tr J0A pur] -UOSINAA UT AOU U9Y9ag uayosnfegq u1oA pun uodıy Aop ayny wOoA uadulıp Aapfezstapur puowyou yruyos R -98 yonyewe uuep ‘yooy ıAyos su] - ydoy Freu - Ye Zunwong | -STueydaA u NE Ss a ne ar oyTe]S Iy9S | IJOSSBAPUNID ur yuumu oweM Id ewmy sorerzepdynag | ————— | -101 a a 6 OZIBAUOg y91oı >. \ -SIE]UOSIHPHTU FITEWISTUJEUIOA SJOTJOSLUeN R AR 1% pu8ls 9 HnwaTe u9lap ‚IOp[oJsTopue] IOp Zunnsaqsny 919049) San einen | Bu zossempunzg| CF118 et: edony zue3 ur oyleyı @}SyogH eh Be | JojsäLıpeın | asojluneg uodundurppgeipun]), pun -usdda4g !opurm sop Sunyoopaq zopewu -]SO OPu33aImI9gNn "wIesselyasIopaTu Iyas -SIOPuB] oppnwpon || paeiyosfnopfogyw uf "ewiy sopezejäyoon ET EEE & an RER we WRARTARABN. aa ey, % 1 Be Ham uo}ydTyasJIo]L Pusdoıyqwo opuamepaq -I9SSBMpunJn 19Z9Zu0Ag -un mu A9po aufoy uauadolpÄy uap Aaqf) gaynıs -ueyong ‚SE}UOZIIOUZUA.IK sap JaNelIOZ Zunwons y2rU08 r “ -JTUBIATA "N | £ k 9Y18IS -SppnıJL0], 19591-MNUFWOY ZunsspuBaAloy[oA Inıemuodod om "y Tr anyeaodue,], 3 PEN yoroassepyostoporu BUT Jayel1az | us}yorydsJIoTL ususdoıpäy uap 998480 Op To3Sy29H UUSLON aaqn Aeusdoıqwo JOdmyagut Zunyajsyu an seyoshuenegns ...Zunwong . BIOUpEmYU9S s}oywnußeydg uauaßunf sap JayeNlOZ aadıemuoden URN SHONEANEHENEENG RENNEN U i 99SISO I9P aayayıa7 Zunwwmnsoq gr sewry Sep pun 9100m Iop SunoyaIn}uN uoynjssdung seyosı8o[039 157 A x A -OYDIAJUNF . SyastFojoeydIy ü (uose] nz uego yoeu uejun uoy) - y Ay; j - r \ f f EEE EEE , 4y201S10q Fa EN EA ei = Re BE f , " H ' a ä j mu a TR in nn einen —— = — - ne — = — =—— DI Br Pe Ne Zn ni Te ee =, B i } H j ! t N i 4 E ! N N a N u nn ee u. - u Ei En we eine se EEE EEE ME na) a ar ar Er Te a m insel A re © = Archäologische Zeit- bestimmung | Geologisches Zeitalter ‘ Entwicke- lungsstufen der Ostsee Entwickelung der Moore und des Klimas 2 Y Geologische Erscheinungen Gegenwärtiger | Zeitalter des jüngeren Sphagnumtorfs Zustand Entstehung mächtiger ombrogener über der Ostsee den hydrogenen Torfschichten Klima niederschlagsreich Temperatur i. A. wie gegenwärtig Subatlantisches Aulehm Zeitalter Höchster Grundwasser-| stand Völkerwanderung ; | Torfmudde- =]; Röm.inNW-Dtschl. SE u. Vivianit- u, schicht Zeitalter des Grenzhorizontes 5 Über den hydrogenen keine oder nur un- | Bronzezeit Subboreales bedeutende ombrogene Torfschichten Auwald, Grundwasser- Zeitalter abgelagert Voranllädh Stand wahl Der ältere Sphagnumtorf' zersetzt Due as scheinlich . Klima niederschlagsärmer SE Gr niedrig : Temperatur wahrscheinlich höher als Ken gegenwärtig x ; Hö Z- 2 Ganggräber öchster Salz- | Zeitalter des älteren Sphagnumtorfs ‚gehalt des Entstehung mächtiger ombrogener über | Auwald, £ Litorinameeres den hydrogenen Torfablagerungen tiklan = Atlantisches an der Klima ganz Europas ziemlich niederschlags- it Grundwasser- Kjökken- . holsteinischen ich ln stand hoch möddinger Zeitalter Kü BET Re wiegenden = üste Temperatur ähnlich der der Gegenwart Erlen . oder vielleicht etwas höher Übergang vom Wohnstätten in Süß- ins Salz- d. Kieler Föhrde wasser EEE Maglemose tung des Aneylussees | nje Niederschläge nehmen in Mitteleuropa zu || mittl. Beckens ee Borealer Temperatur in Mitteldeutschland anfangs ähn- RE Ab- lich der an der gegenwärtigen Nordgrenze Obere Grundwasser.) schnitt der Eiche, zuletzt der der Gegenwartähnlich || Lebermudde ‚stand Übergang vom| Das Landeis beginnt sich am Ende des Zeit- steigend EEE abschnittes in den skandinavischen Hoch- || Waldtorf Föhren- Salz- ins Süß- landen und in den Alpentälern in Einzel- . wasser gletscher aufzulösen rstes Erechei- en Obere nen der Pollen Torfmudde NOLSONENGUN 4 Nach- | nschster Stand Spätglaziales Klima SIuuansEicen ? Land. | maxi- 2 Niederschläge in Mitteleuropa zunehmend ar eis maler des Yoldia- Kälte abnehmend Hypnumtorf stufe B5% 2 Ab- meeres in N. Zeit- | schnitt | Skandinavien 1 alter Untere | Weißbirken- ; BR bean 2a FE area a 2.0 |Lebermudde| stufe - en. EEE Untere Ä € Hochglaziales Klima. In Mitteldeutschland || _Torfmudde Maxi- Landeis- sehr niederschlagsarm, überwiegende Ost- maler |bedeckung des winde; Steppen- und Tundrabedingungen - Baumlose | Niedrigster Ab- baltischen Höchste Kälte in ganz Europa Stufe Grundwasser- “ schnitt Gebietes Größte Ausbreitung der Landeisfelder, deren || Kalkmudde, stand - Nährgebiete verhältnismäßig niederschlags- reich Schwarze Be Na Schicht Vor- Frühglaziales Klima. Die Wärme nimmt in maxi- ganz Europa ab maler Die Niederschläge in Mitteldeutschland an- || Flußschotter Ab- fangs sehr hoch, dann allmählich ab- ; schnitt ee u ET ET ne 1 TE N Erd 35 1) FA a EEE Zi kei rr 43 ERRCH ENTE EN 25 ah Kae 1 at a Die a er 233 . Pflanzen zusammengesetzten kleinen Siedelungen (Bülten) entsprechen, “die sich in den trockenen Phasen der Brücknerschen Perioden auf unseren Hochmooren, namentlich ihren Randhängen zerstreut ent- - wickelten, um in den nässeren Phasen wieder größtenteils durch das Sphagnetum überwuchert zu werden. Die Phasenunterschiede dieser Perioden waren mutmaßlich zur Zeit der Entstehung des älteren Sphagnumtorfs stärker ausgeprägt als während der, in der sich der - jüngere bildete. Weiterhin dürfte der Umstand, daß im älteren Sphag- _ numtorf Brandlagen, die durch das ganze Moor laufen, häufiger als im jüngeren auftreten und von Feuersbrünsten herrühren, die in ihm offenbar viel verheerender als in diesem gewirkt haben, wie an der Aschenschicht erkannt wird, ebenfalls für ein Zeitalter während seiner Entstehung sprechen, in dem vorübergehende Trockenzeiten häufiger die Gelegenheit zu Moorbränden und deren physiologischen und ‚biologischen Folgen gaben als in dem Zeitalter der Entstehung des jüngeren.!) Unserer Erörterung liegt die Esnesmne zugrunde, daß jün- gerer Sphagnumtorf und Aulehm einander zeitlich entsprechen. Man könnte nun aber auch annehmen, daß älterer und jüngerer Sphag- numtorf samt dem Grenzhorizonte dem Aulehm in unserer Zeittafel gleich zu setzen wären. Dagegen spricht aber, daß sich keinerlei, diesen dreien ent- ‚sprechende Gliederung in dem Aulehm erkennen ließ. Denn wenn der “ Grenzhorizont eine zwischen zwei niederschlagsreichen Zeitaltern ein- geschlossene lange Säkularperiode war, so müßte man erwarten, daß sich eine derartige Trockenzeit in den Flußsedimenten irgendwie hätte ausdrücken müssen. Während ihrer mußten die Überschwemmungen seltener, die Grundwasserstände niedriger sein, ausgedehnte Baum- und Strauchbestände hätten sich an Stelle der Grasfluren und der Hochseggenwiesen, die während des gegenwärtigen Zeitalters in der Flußaue bestanden, in dieser ansiedeln müssen. Aber weder davon war irgend eine Spur zu erkennen, noch ließen sich die Reste solcher Bestände auffinden, die durch die wieder steigenden Fluten vernichtet und verschwemmt worden wären. Daher erscheint die Gleichsetzung des jüngeren Sphagnumtorfes mit dem Aulehm am angemessensten. Darin bestärkt mich noch “ein anderer Umstand. Es lassen sich nämlich Anzeichen dafür geltend machen, daß der Eintritt des Zeitalters, in dem diese Hochmoorschicht entstand, ziemlich rasch und unter starken Niederschlägen erfolgte. Ich bin freilich nicht ganz sicher, ob ich dafür die Tatsache in An- spruch nehmen darf, daß die unterste Lage des jüngeren Sphagnum- torfs auf den Hochmooren Nordwestdeutschlands fast immer aus den nässeliebenden Sphagnen der Cuspidatumreihe entstanden ist, denen ‚sich sehr oft Scheuchzeria palustris L. in Menge beigesellt. Denn, ob- ‘wohl sich hier eine gewisse Analogie mit der Torfmudde- und Vivianit- schicht an der Unterkante des Aulehms’ nicht verkennen läßt, so könnte doch die, eine starke Vernässung anzeigende unterste Lage 1) Anmerkung 10. des jüngeren Sphagnumtorfs ein Erzeugnis des en Vol saumes sein, den das transgredierende jüngere Hochmoorsphagnetum vor sich herschob, obwohl sie sich auch auffälligerweise nicht selten grade über den höchsten mittleren Teilen der flachen Hügel des älte- ren Hochmoors, hier nnd da unterbrochen von verlandeten alten Kolk- bildungen, weithin kräftig entwickelt findet. Mehr spricht dafür, daß die Regengüsse zuweilen katastrophenartig einsetzten, die Unterspülung und Verschwemmung eines in dem Diepholzer Moore auf dem älteren Sphagnumtorf angelegten und von mir untersuchten Bohlweges, der möglichenfalls auch nur deshalb angelegt worden war, weil der zer- setzte ältere Sphagnumtorf beim Eintritt des niederschlagsreichen Zeitalters nicht mehr tragfest genug.blieb. Auch auf anderen Hoch- mooren hat C. A. Weber zuweilen starke Erosionswirkungen samt den Zeugnissen einer rasch einsetzenden starken Vernässung und Aufweichung der älteren Moorbildungen in diesem Horizonte wahr- genommen. Gegen unser Deutungsschema läßt sich noch der Einwand er- heben, daß sich während der atlantischen Zeit in der Wyhraniederung nieht nur Nieder- sondern auch Hochmoore hätten entwickeln müssen, von denen bisher keine Spuren bemerkt wurden. Allein ganz ab- gesehen davon, daß solche noch gefunden werden mögen, so müßte eine hier entstandene ‚Sphagnumtorfschicht während des folgenden trockenen Zeitalters wie überall tief hinunter zersetzt worden sein und konnte daher beim Einbruch der Fluten um so leichter durch die Strömung weggeschwemmt werden, wenn sie nicht schon vorher vom Winde ausgeblasen worden war. Da wir Sphagnen hier schon zu einer sehr frühen Zeit begegneten, so ist sogar die Wahrschein- lichkeit nicht abzuweisen, daß sich zur atlantischen Zeit über dem Waldmoder hier und da kleine flache Hochmoore in der Wyhranie- derung entwickelt hatten. Möglicherweise waren solche damals auch über den tiefen Niedermooren vorhanden, die unsere Zungenbecken | am Rande der Talniederung ausgefüllt hatten. Endlich sei noch auf eine Erscheinuug anderer Art hingewiesen, die in unserer schematischen Übersicht hervortritt und zur Erklärung - auffordert, nämlich auf den Wechsel in der stärkeren und schwächeren Strömung des Flusses, der sich nach C. A. Weber während der ganzen Quartärzeit mehrfach kundgibt, soweit Flußablagerungen in der Nie- derung erhalten geblieben sind. Er hängt zweifellos mit der Größe der Wasserführung des Flusses zusammen, scheint aber nicht allein aus ihr erklärt werden zu können; vielmehr besteht die Möglichkeit, daß er mit einer bald stärkeren, bald schwächeren N eigung des engern oder weitern Flußsystems, dem die Wyhra angehört in Zusammenhang steht, d. h. mit tektonischen Bewegungen des betreffenden Gebietes. Wenn auch für die Jüngeren Schotter eine andere Erklärungsmög- lichkeit im 2. Kap. angedeutet wurde, so ist eine solche doch kaum auf die älteren Schotter anwendbar. Hier sei an die Vermutung angeknüpft, daß die untere Abteilung der Flußschotter unseres Profiles in der Südwand der Viktoriagrube (Abb. 1, Seite 194) diesem älteren, mitteldiluvialen Schotter angehöre. 124 = _ Nimmt man gleichzeitig an, daß dessen Obeıfläche hier, am Rande der ist, so liegt diese an der Mammut- fundstelle in einer Höhe von 132 m+NN und an der Viktoriagrube "Niederung unabgetragen geblieben lchen von 128,0 m-+NN. Das ergäbe ein Gefälle des da- in einer so . maligen Flusses von ungefähr 35 cm auf 100 m, während die Talaue "sSJI0}pTeM SIP OPpnwpIo] U9Iago Ip ‘sjzzoyunudiy Soap swuyoiny sap SunIodselqy w "JUSTYOSMUBIATA N -oppnwuoL Top Va IN, -aop[e M op SunyyaTude‘ 7 oppnuasqgag * "SISSNI IT SOP ‘OPpnwjpIo] u9Iajun ouegqeTeL Iop ur Iopfemny pun -yanıg y oppnwuytey 'SJIONTIyog sap pun oppnwıaqyT usIago A9p Zungoseigy 2 ‘yOIYUOS UOZIEMUYOS OUHLITEILITKM 19p UI Nozsiomany, Aep uuLdogg ep }Ios SOPUBISIOSSEMPUNIG Sop og ep ur a A BUN 10p Zunjfejsieg ayasıydeig U 1 q — u nn _— en — sfuorunußoydg! sap sf4orunußoydg. uaıodbunl 43110 u2494]2 sap 11097 -197Z sap 40017 Mozsbunb.uog] i 6% 99V SD ELLI DB 9 “ WNUNACDWIIZSIT 6 "IOYOUYOSJNLIJ A9p Sunioserqy Y 6 f .9 p I q D I y— 236 jetzt auf der Strecke vom Westrande des Kartenbiattes his Klein- ze Zössen, oberhalb der Mündung der Wyhra in die Pleißs, nur ein Ge- fälle von rund 19 cm auf 100 m besitzt. Die angeregte Frage zu prüfen muß indes einer besonderen Untersuchung über die Terrassen des Elbsystems sowie der anderen norddeutschen Flußsysteme im Zusammenhang mit den in ihnen vorkommenden fossilienführenden lakustrinen und fiuviatilen Bildungen vorbehalten bleiben. Als Zusammenfassung meiner im Vorstehenden ‘entwickelten Anschauungen über die Veränderungen des Wasserstandes in der Wyhraniederung seit der letzten Eiszeit diene die Abbildung 2 auf Seite 235, in der als Abseissen in Ermangelung eines Besseren die ungefähre Mächtigkeit der aufeinanderfolgenden Schichten verwendet wurde. Der Teil der Kurve, der in die Lücke unterhalb der Ton- mudde-Vivianitschicht fällt, ist in der Zeichnung Beamer kennt- lich gemacht. Kap. 4. Die Wanderung einiger der wichtigsten Waldbäume in Deutschland und Skandinavien während der Post- slazialzeit. Unsere Zusammenstellung in Übersicht 1 fordert noch zu einer näheren Betrachtung der Zeit auf, in der sich einige der wichtigsten Waldbäume nach dem Schlusse der letzten Eiszeit über Deutschland _ verbreiteten und nach Skandinavien einwanderten. Dazu stehen mir außer anderem einige Untersuchungen meines Vaters zur Verfügung, bei denen ich ihm z. T. Assistentendienste geleistet habe und die hier zum ersten Male der Öffentlichkeit übergeben werden. Was zunächst das erste Erscheinen der Waldbäume in der Zeit anlangt, als sich das letzte Landeis aus Norddeutschland zurückzog, so möchte ich vorweg die Worte anführen, mit denen ein so erfah- rener Geologe wie A. G. Nathorst seine bedeutsamen Ausführungen über „Neuere Erfahrungen von dem Vorkommen fossiler Glazialpflan- zen und einige darauf besonders für Mitteldeutschland basierte Schluß- folgerungen“ beschließt. Er sagt nämlich: „Daß das Klima Mittel- deutschlands zur gleichen Zeit, als die Dryasflora in Schonen florierte, ein etwas günstigeres gewesen sein muß, ist - - - ohne weiteres klar. Man kann sich daher wohl das damalige Vorkommen von Birken- und Föhrenwäldern in Mitteldeutschland denken, und die Pollenkörner ‘ des letzteren Baumes, die an einigen Lokalitäten in den Dryastonen Schonens gefunden wurden, deuten ja das Gedeihen desselben an irgend einer Stelle des europäischen Kontinents an. Man kann diese Verhältnisse auch auf solche Weise ausdrücken, daß die postglaziale Zeit in Mitteldeutschland schon zu einer Zeit begonnen hatte, als Fe ei He irage Zeug? 3, 10 1 ia ee 237 spätglaziale Verhältnisse in Südschweden noch vorherrschend waren.“ !) In ähnlicher Weise äußerte sich ©. A. Weber in seiner Mam- mutflora von Borna in bezug auf die floristischen Verhältnisse in den verschiedenen Teilen Norddeutschlands am Schlusse der letzten Eiszeit.2) „Wir halten es - - nicht für unwahrscheinlich, daß zu der Zeit, als sich die Eisstauseen in Masuren und an der unteren Trave hier und da mit Sumpf- und Wasserpflanzen zu bevölkern begannen und Bestände von Grau- und Grünerlen an ihren Ufern erschienen, einen großen Teil Norddeutchlands bereits Birken- und Föhrenwälder überzogen, die näher dem Eisrande auf den Hügeln und trockenen Ebenen durch weite, wiesenartige, hier und da mit Vorläufern des Waldes besetzte Grasfluren ersetzt waren, während sich in den nassen Niederungen ausgedehnte Riede befanden, diese wie jene hin und wieder noch mit einzelnen Vertretern der schwin- denden Glazialzeit durchsetzt. Im Süden und Westen des Gebietes mag damals schon die Eiche begonnen haben, die Föhre zu verdrän- gen“ usw. In der Tat weisen meine Befunde, sobald man sie sich, wie in dem entworfenen Schema, in bezug auf die wahrgenommenen Er- scheinungen veranschaulicht, darauf hin, das die Haarbirke in Mittel- deutschland bereits zu einer Zeit Bestände bildend aufgetreten sein muß, als an der Stelle der Ostsee noch das Yoldiameer bestand, in das die Landeismassen Skandinaviens ihre Gletscher vorschoben und das diese mit schwimmenden Eisbergen erfüllten. Es zeigt ferner, daß die Föhre in der Gegend südlich von Leipzig bereits herrschte oder daß wenigstens ihre Wälder sich dieser Gegend genähert hatten, . als in Schonen noch die Dryasflora lebte, und es ist sehr wohl denkbar, ‘ daß die Pollen dieses Waldbaumes, die Lennert von Post in den oberen Lagen des schonenschen Dryashorizontes feststellte?), von den Föhrenwäldern herrühren, die den südlichen Rand der Ostsee bald nach der Zeit säumten, als sich das nordische Laudeis etwa bis nach Mittelschweden zurückgezogen hatte.®) Um mir die Sache, um die es sich handelt, besser zu veran- schaulichen, habe ich versucht, die schematische Darstellung der Einwanderung der Hauptwaldbäume in die drei schwedischen Haupt- I) Geolog. Fören. Förhandl. Bd. 36. 1914, Seite 304. 2) A.a.0. Seite 61 und 62. ?2) L. v, Post, Om skogsträdpollen i sydsvenska torfmossjordföljder 1916. Diese Untersuchung erschien erst im November 1916 nach Hellmuths Tode. Die darauf bezüglichen Bemerkungen sind von mir nachträglich in seine Dar- stellung eingefügt worden. C.W. #) Geinitz und Weber, Über ein Moostorflager der postglazialen Föbhren- zeit am Seestrande der Rostocker Heide 1904 und C. A. Weber, Die Moostorf- schichten im Steilufer der kurischen Nehrung 1908. — Nur wenig jünger scheint die bei Niendorf an der Lübecker Bucht unter Litorinaton, 22,0—23,0 m unter Tag erbohrte Süßwasserablagerung zu sein, deren Proben mein Vater von Herrn Prof. Friedrich in Lübeck erhalten und im April 1914 untersucht hat. Auch hier waren Föhrenpollen in so großer Menge vorhanden, daß sie fraglos ven Wäldern herrührten, die sich zur Zeit der Entstehung der Ablagerung in der Nähe befanden. Jedenfalls wuchs die Eiche damals noch nicht in der Gegend, bezirke, die Gunnar Andersson in seiner gefügt, zu denen L. von Post auf Grund seiner umfassenden Unter- suchungen über die Pollenvorkommen in den südschwedischen Moren Ge de Yegs, ei tation Schwedens“ i) entworfen hat, mit meinen Befunden in Mittel- | deutschland in Verbindung zu setzen. Dazu seien die Ergebnisse gelangt ist, soweit sie für uns in Frage kommen. Gunnar Anders- son hat zugleich, um geologische Festlinien zu gewinnen, die ver- schiedenen Entwickelungsphasen der Ostsee in sein Schema eingetragen, die ich in gleicher Weise benutze, und, um einen Zusammenhang mit dem in Übersicht 1 entworfenen Schema herzustellen, setze ich noch die geologischen Perioden der Postglazialzeit in der oben ange- gebenen Begriffsbestimmung daneben (s. Übersicht 2 auf Seite: 240). Allerdings ist die Verschiedenheit der Untersuchungsmethoden Anderssons und v. Posts nicht zu übersehen. Man muß erwarter, die durch den Wind verbreiteten Pollen der heranrückenden Wald- bäume früher in den Ablagerungen anzutreffen, als Blätter, Früchte, Holz u. dergl. von an Ort und Stelle gewachsenen Individuen. Jene bilden einen Vorlaufsaum, dessen Breite von der Menge des erzeugten Blütenstaubes, seinem Flugvermögen und der Stärke und Haupt- richtung des Windes zur Blütezeit einerseits, von der Geschwindig- keit, mit der die Bäume selber nachzurücken vermögen, anderseits abhängt. Die Geschwindigkeit muß aber da, wo die Bäume nur auf einer durch geographische Verhältnisse bedingten schmalen Linie mit gebundener Marschrichtung vorrücken können, geringer sein als da, wo es, wie im norddeutschen Flachlande, mit breitester Front un- gehemmt geschehen kann. Jenes war ia Südschweden zur Yoldia- zeit der Fall, wo nach de Geers Karte die Verbindung zwischen der südlichen Ostsee und dem Kattegatt ähnlich wie heute war, so daß die Bäume nur auf der schmalen Straße, die die dänischen Inseln | boten, wanderten, während ihr Blütenstaub von der damals noch weiter als jetzt nach Norden reichenden mecklenburgischen und pommerschen Küste über das Meer in Menge mit Hilfe des Windes nach Schonen gelangen konnte. Zur Zeit der Aneylushebung ver- breiterte sich zwar der Zugang, indem sich nach de Geer zwischen Schonen, den dänischen Inseln und Rügen eine Landverbindung her- stellte; aber auch dann noch blieb der südliche Zugang zu der skan- dinavischen Halbinsel nur verhältnismäßig schmal. Fäßt man das alles ins Auge, so sind die Unterschiede in den Befunden beider Forscher leieht aufzuklären und fallen für unseren Zweck nicht ins Gewicht. Vor allem wird man aus dem Vorkommen von Birken- und Föhrenpollen in dem oberen Dryashorizonte Schonens nicht mit apo- diktischer Sicherheit schließen, daß damals die sie erzeugenden Bäume dort lebten oder gar Wälder bildeten. Vielmehr weist die Tatsache, daß C. A. Weber in Schmelzwassertonen Holsteins, Lübecks und d Mecklenburgs, die nachweislich vor dem zurückweichenden Landeise !) Englers Bot. Jahrb. 28. 1897, S. 498 u. Rösultats scientif. du Be intern. de Bot. Wien 1905, S. 57. A rn TEE nn mn ee entstanden waren und eine glaziale Flora enthielten, entweder ganz vergebens nach derartigen Pollen suchte oder sie höchstens ganz unregelmäßig und vereinzelt darin antraf, mit genügender Schärfe darauf hin, daß zur Zeit ihrer Entstehung Birken .und Föhren erst "in so weitem Abstande als Wälder auftraten, daß ihre Blütenstaub- körner nicht oder nur ausnahmsweise und selten hierher gelangten. < Alle bisherigen paläontologischen Untersuchungen, die darauf achteten, bezeugen, daß während des Maximums der letzten Eiszeit in Deutsch- # land die Landeisgefilde nicht von schmalen, nur wenige Kilometer breiten Säumen umgeben gewesen sein können, die unter dem ab- _ kühlenden Einflusse des Eises die glaziale Flora bsherbergten. Erst als mit dem Wärmerwerden des Klimas eine nichtglaziale Flora ein- - zuwandern begann und die glaziale verdrängte, entwickelte sich ein mit ‘der Zeit schmäler werdender Gürtel, in dem die letztere noch eine Weile herrschte, und als das nordische Landeis bis in die Nähe der alten skandinavischen Eisscheide abgeschmolzen, die Temperatur Eu- - ropas allgemein, auch im Norden, bedeutend wärmer geworden war, vermischte sich die Dryasflora in den damals am Eisrande entstan- denen Ablagerungen, wie Gunnar Andersson fand,!) mit Vertretern der Birken- und Föhrenflora. Gerade diese Beobachtung beweist, wie gering der unmittelbar abkühlende Einfluß des Landeises auf die Zusammensetzung der Flora seiner nächsten Umgebung gewesen ist, und daß der Charakter dieser Flora vielmehr wesentlich durch die allgemeine klimatische Temperatur bestimmt wird.?2) Der dar- gelegten Auffassung habe ich in Übersicht 2 dadurch Ausdruck ver- liehen, daß ich die Linien für die baumlose bezw. Dryas-, die Birken- und die Föhrenzone nach Norden konvergieren ließ. Ist meine Auffassung richtig, so ergibt sich, daß auch die nichtglazialen Vegetationsgürtel, die den abschmelzenden Landeismas- sen nachrückten, erst in dem Maße zur Ausbildung gelangt sein können, als das Eis zurückwich. Ihre Entstehung ist ja wahrscheinlich nicht blos aus dem’ zunehmenden Günstigerwerden des Klimas für die einzelnen Arten, sondern auch aus der verschiedenen Geschwindigkeit zu erklären, mit der sich jede von ihnen in einem nach Maßgabe der Verhältnisse für sie besiedelbar gewordenen Gebiete auszubreiten vermochte. Man wird in dem Folgenden Andeutungen dafür finden, daß zu derselben Zeit, wo in dem nördlichen Mitteleuropa die Haupt- waldbaumarten noch gürtelweise getrennt erschienen, bereits in einem gewissen Teile Süddeutschlands alle mehr oder minder reichlich zu- sammen vorkamen. Die. eingehende Prüfung dieser Mutmaßung durch eine planmäßige Untersuchung pflanzenführender, auf ungefähr gleichen Meridianen liegender Ablagerungen wird eine hierüber ent- scheidende Bedeutung haben. - - Was sich einstweilen für die graphische Darstellung der Wan- derung der bezeichnendsten Baumarten verwenden läßt, ist folgendes. - Nach der baumlosen Zeit, die das Maximal und wenigstens in Norddeutschland einen Teil des Nachmaximals der letzten Eiszeit !) Res. scient. du Congres intern. de Bot. 1906, S. 59. 2) Anmerkung 11. 240 bersicht 2. r EN r RE I S San iw SS N S Qu 9:5 I = SS Te Q SH DS: S S R ESS S a S WS, SSH S S ei SS: u SQ S >: ur S Sas SS & % SNS oO ST SS. 8: h gen8 = 8, 22 SS S a RI ” S ERS S Ss SS Sg S & Z SES Ss S & = Sy 19270 192SUT i .. muyasqdy i "WITDWLO A| ABPURLDM] ounppor] 42]02407 asogang 40109907 ayasıbo7039) ISYUDNy ' \yasızup}o | punjyasınsp | Puwopyasinap ys0waupll | uaponydspng | See S oe | Ss Ban ?< 3 SS ı SE 1») zQ S SQ Ss 23 a ER 8 - sel 82 S a S Le = Er Ss See Ts 5 218% S EI= ? 2 54 SH kennzeichnete, herrschten in Mitteldeutschland Weißbirken und zwar um die nämliche Zeit, als sich das Landeis bis zu den dänischen Inseln zurückgezogen hatte. Ihnen folgte die Herrschaft der Föhre, bevor noch die südliche Ostsee ganz frei vom Eise war, ungefähr um die Zeit der sogenannten Allerödschwankung Dänemarks, wäh- rend deren, wie Hartz annimmt, das Landeis eine Zeitlang den Rück- gang unterbrach, um vorübergehend wieder vorzustoßen, beiläufig eine noch wenig geklärte Sache, deren Deutung durch Hartz ich nur mit Vorbehalt zu folgen wage.) Damals herrschte in diesem Gebiete bereits die Birke, die “dureh den anscheinenden Kälterückfall nur vorübergehend zurück- gedrängt wurde. Wann die Herrschaft der Föhre dort begann, ist nicht ganz sicher. Allerdings scheint es nach dem Befunde von N. Hartz (1902) bei Lundbäk in Jütland, daß auch hier die Föhre schon unter spätglazialen Verhältnissen aufgetreten sei. Das be- treffende Moor hatte an der untersuchten Stelle über moränischem -Grus nur die Mächtigkeit von 1,2 m. Die oberen 60 cm bestanden aus Torf von nicht näher bestimmter Entstehungsart; nach der Pflanzenliste scheint es ein seggenreicher Sumpfwaldtort gewesen zu sein. Oben stand in ihm ein 1,3 m Durchmesser haltender Eichen- stumpf, und noch in der Probe von 30—45 em unter .der Oberfläche fand sich Holz der Eiche. Knapp 15 cm darunter begann eine Muddebildung, in deren oberster Lage bis 30 cm unter ihrer Ober- kante Holz und Borke der Föhre neben Betula nana, Salix polaris, Carex pseudocyperus, Nuphar luteum, Ceratophyllum demersum, Aspidium thelypteris und andere mehr auftraten. Auch unmittel- ‚bar über dem Grus wurden Betula pubescens, Populus tremula samt D) N. Hartz fand in dem Tonlager von Alleröd auf Seeland eine 10—15 cm starke Lage von bräunlicher Mudde, die keine arktisch-alpinen Pflanzen enthielt, sondern ebenso wie einige über ihr angetroffene Schmitzen verschwemmten Waldmoders eine Birkenflora aus BDetula verrucosa, B. pubescens und B. inter- media, wogegen der Ton unter und über ihr außer einer Reihe anderer Pflanzen auch solche der arktisch-alpinen Genossenschaft wie Dryas octopetala, Betula nana, Salix polaris und S. reticulata enthielt. Indem er die Flora der Mudde für subarktisch und die des Tones unter und über ihr für arktisch erklärte, zog er den oben mitgeteilten Schluß. Hartz glaubt ähnliche Verhältnisse auch anderwärts z. B. bei Sehestedt im östlichen Holstein gefunden zu haben, und Nordmann dasselbe in der Molluskenfauna der Christianiaföhrde. Nun hat N. O. Holst bei Toppeladugärd im südlichsten Schweden eine postglaziale Ablagerung beschrieben, -die er mit der von Alleröd parallelisierte. Hier erschien .die Weißbirke anscheinend spärlicher, dafür aber fanden sich in allen Lagen die Pollen der Föhre und in dem oberen Tone auch ein Zweig desselben Baumes, ferner neben einer beträchtlichen Zahl anderer Pflanzen von arktisch-alpinen Dryas octopetala, Betula nana, Salix arbuscula und %. reticulata sowohl über wie unter und in der 62cm starken Muddelage, die hier von einer torfartigen Schicht unterteuft wurde. Mit Recht schließt Holst aus dem Gesamtbilde der Flora auf ein nicht-arktisches Klima. Es ist aber nicht ein- zusehen, warum diese Flora durchaus »spätglazial« sein soll. Es liegt doch weit näher, die in ihr angetroffenen arktisch-alpinen Florenelemente als Nachzügler .der voraufgegangenen floristischen Entwicklungsstufe Südschwedens aufzufassen. Meines Erachtens gehört die Ablagerung von Toppeladugärd in die Föhrenstufe Schonens, und man darf sie nicht zu Schlüssen auf das Klima der Eiszeit ver- wenden. Holst’s Vermutung, daß auch die Ablagerung von Alleröd ungefähr derselben floristischen Stufe angehöre wie die von Toppeladugärd, möchte wohl stimmen, wenn durch eine bisher dort unterlassene Pollenuntersuchung das Vorkommen von Föhrenpollen darin festgestellt werden sollte. Einstweilen hat es den Anschein, daß diese Ablagerung der Zeit angehört, als die Weißbirke auf Seeland herrschte. Hartz gibt selber an, daß Betula pubescens in der Schicht unter der Mudde vorkomme.—-Erst wenn eine Ablagerung wie die von Alleröd zwischen. Moränen liegend beobachtet sein wird, was m. W. bisher nicht geschah, wird man der Hartz’schen Deutung bedingungslos zustimmen. - (Vergl. hierzu Anmerkung 12.) Dezbr. 1918. XXIX, 16 242. Betula nana, Carex pseudocyperus, Nuphar luteum, Nymphaea alba, Ceratophyllum demersum und andere mehr angetroffen. Das ist eine ganz ungewöhnliche Florenmischung. Zweifel an der Richtigkeit der Be- stimmung bestehen nicht. Hartz nimmt an, das die tiefste Lage der Mudde unmittelbar über dem Grus dem Schlusse der spätglazialen Zeit angehöre. Wenn nicht durch unvorsichtige Entnahme der Proben, die von Hartz nicht selber vorgenommen wurde, Niehthingehöriges in sie hineingeraten ist, so ist es aber viel wahrscheinlicher, daß die Muddeschicht einem frühen Abschnitte der Föhrenstufe "angehört, ‚also derselben floristischen Entwickelungstufe wie die untere Leber- mudde und der Hypnumtorf des südlichen Randbeckens von Borna- Lobstädt, und daß Salix polaris und Betula nana ebenso, wie die letztere hier, echte Glazialrelikte sind. Eine Pollenuntersuchung hätte darüber in diesem Falle Klarheit gebracht. Wie schon früher bemerkt wurde, ist nicht anzunehmen, daß nach dem Aufhören der glazialen Verhältnisse die arktisch-alpinen Pflanzen mit einem Schlage aus dem vorher von ihnen besiedelt gewesenen Gebiete verschwanden. Es ist vielmehr wahrscheinlich, daß es ganz allmählich geschah und daß ihre Nachzügler anfangs noch reichlich vorhandeu waren, um darnach seltener und seltener zu werden. Ob sich einzelne von ihnen, wie manche glauben, in den Ebenen und niederen Bergländern Mittel- europas von der Eiszeit bis in die Gegenwart ohne Unterbrechung erhalten haben, ist freilich ebenso schwer zu beweisen wie zu widerlegen. Die volle Föhrenstufe herrschte auf Seeland als die von G. Sarauw (1904) eingehend beschriebene, der Knochenharpunen benutzenden Kultur angehörige frühneolithische Wohnstätte im Magle- moore bestand. Nach Lagerheims Untersuchung!) sind in der Fundschicht aber bereits die Blütenstaubkörner der Eiche vorhanden. Man hat sie daher in einen weiter vorgeschrittenen Abschnitt der Föhrenstufe oder in den Beginn der Eichenstufe zu stellen, jeden- falls in eine, die der pflanzengeschichtilichen Entwickelungstufe der oberen Torfmudde des südlichen Randbeckens bei Borna-Lobstädt entspricht, aber natürlich einem geologisch späteren absoluten Zeit- unkte. h In dem Hochmoor von Nusse im südlichen Holstein, das von C. A. Weber eingehend untersucht wurde, traten vereinzelte Föhren- pollen ebenfalls schon an der Oberkante des Dryas enthaltenden Tones, der die unterste Schicht bildet,. auf, was nach dem oben Gesagten nicht beweist, daß der Baum damals schon in der Gegend wuchs. Erst in der zweiten Schicht darüber erschienen sie so regel- mäßig und in solcher Menge, daß von einer „Föhrenzeit“ gesprochen werden konnte. Sie erhielten sich hier auch durch die folgenden Schichten, insbesondere den älteren Sphagnumtorf, bis in den jüngern Sphagnumtorf hinein in namhafter Menge und wurden erst 1 m über der Unterkante des letztern wieder so spärlich, daß man schließen muß, der Baum war damals im südlichen Holstein sehr selten !) Mitgeteilt von Holst in Postglaciala Tidsbestämningar 1909. S. 35. En 243 geworden. Bekanntlich ist die gemeine Föhre in Schleswig-Holstein und Dänemark in der Gegenwart nicht mehr heimisch, sondern erst seit etwa anderthalb Jahrhunderten durch Anbau wieder eingeführt worden. Von den von C. A. Weber (1905) untersuchten postglazialen Ablagerungen am Grunde der Kieler Föhrde gehört die unterste Schicht, eine Kalkmudde, der Birkenstufe an. Die Pollen der Föhre erscheinen hier nur spärlich; erst in dem darüber liegenden Moostorf erreichen sie die größte Zahl, um von da ab wieder langsam abzunehmen und ‘ in dem obern "Meter der litorinazeitlichen Meerlebermudde zu ver- schwinden. Jedenfalls war der Baum in der Umgebung Kiels selten geworden, als das Föhrdewasser in den gegenwärtigen Zustand der Ostsee überzugehen begann. Er mag aber damals in anderen Teilen Holsteins noch reichlich vertreten gewesen sein. Was das südliche Mitteleuropa angeht, so erschien die gemeine Föhre nach E. Neuweiler (1901) in dem Krutzelriedmoore bei Schwerzenbach, östlich von Zürich, in der Lebermudde nach kurzer Vorherrschaft der Weißbirke und nahezu gleichzeitig mit dieser am Schlusse der. baumlosen Glazialzeit oberhalb jener Schicht, in der A.G. Nathorst 1872 eine Dryasflora entdeckt hatte und in der Neuweiler vergebens nach Blütenstaubkörnern von Birken, Föhren oder sonstigen Waldbäumen gesucht hat. Freilich ist kein Grund einzusehen, warum sich Weißbirken und .Föhren, die jetzt in Europa bis zur arktischen Waldgrenze ver- breitet sind, nicht während des Maximums der Würmeiszeit an ge- schützten Stellen und südlichen Hängen Mittel- und Süddeutschlands hier und da hätten erhalten sollen. Das Vorkommen von leider nicht näher bestimmten Nadel- und Laubholzkohlen in der steppen- zeitlichen gelben Kulturschicht des Schweizersbildes läßt diese Möglich- keit wenigstens offen, und das frühzeitige Auftreten beider Bäume zu der Zeit, als die Landeismassen begonnen hatten beständig zu- rückzugehen, legt eine solche Annahme sehr nahe. Tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorkommen baumartig gewachsener Birken und Waldföhren sind mir aber aus Ablagerungen, die sicher dem Würmmaximal angehören, bisher aus Mittel- und Süddeutschland nicht bekannt geworden. Grade eine Untersuchung und sichere Be- stimmung von Brandkohlen aus Feuerstätten dieses Zeitalters, die ich vorzunehmen gedenke, wird, wie ich hoffe, indes einen wertvollen Beitrag zur Klärung der Sache beibringen können. Denn der Schluß auf das Vorkommen von Wäldern aus dem sogenannter Waldtiere in den glazialen Fundstätten ist äußerst unsicher, da solchen Tieren auch weit zerstreute kleine Haine krüppelig gewachsener Bäume oder selbst subarktische Gebüsche genügen. Eichenpollen begannen bei Borna-Lobstädt, auf der Mitte der dortigen Föhrenstufe zu erscheinen, wahrscheinlich noch vor der Zeit, als das Salzwasser des Yoldiameeres in das Süßwasser des Ancylus- seesüberging. Im Gifhorner Moore (im südlichsten Teile der Lüneburger Heide) trat die Eiche unter dem ältern Sphagnumtorf mit mächtigen Stämmen waldbildend auf; sie muß dort schon um die Mitte des 16* borealen Abschnittes der Ent ihren Einzug ee, abe, ES Bei Nusse wurden ihre ersten Pollen vereinzelt und unregelmäßig in den drei Schichten festgestellt, die auf den Dryaston folgten, reich- licher erst und von da ab regelmäßig in der nächstfolgenden, die sich unter Waldtorf und älterm Sphagnumtorfe befand und noch der vollen Föhrenstufe angehörte, während die beiden letztgenannten Schichten in die voll entwickelte Eichenstufe fielen. - In der Kieler Föhrde erschien die Eiche mit einiger Sicherheit in der drittältesten Schicht, dem Cladiumtorf. Sie erreichte um die Zeit des Einbruchs des Litorinameeres in die Föhrde, nämlich in den damals abgelagerten Brackwasserschichten, die unbestrittene Vorherrschaft und behielt diese während der ganzen übrigen Litorina- zeit bei. Allein auch die Süßwasserschichten unmittelbar unter den Brackwasserbildungen gehören samt den unter ihnen an einigen Stellen angetroffenen frühneolithischen Wohnstätten in eine ältere Stufe der Eichenzeit. Allerdings glaubte J. Mestorf (1904) letztere mit dem ältern Kjökkenmödding von Ertebölle am Lymfjord gleichsetzen zu müssen. Wenn dieser aber, wie es scheint, bereits unter die volle Eichenherrschaft fällt, dann muß man die Wohnstätten der Kieler Föhrde als älter betrachten, und das Vorkommen der flachen Hirseh- hornharpune in ihnen weist ihnen ohnehin dem Anscheine nach eine Mittelstellung zwischen der Kulturstufe jenes Abfallhaufens und der des Wohnrplatzes im Maglemoore an. Trifft das zu, so müssen auch sie noch in die Zeit des Ancylussees gestellt werden, wie bereits H. Spethmann (1906) annahm!), wenn auch in eine spätere Stufe dieser Zeit als der Wohnplatz im Maglemoore. Die jüngeren Kjökkenmöddinger Dänemarks gehören nach den Befunden E. Rostrups?), der die Holzkohlen in ihnen bestimmte, der ausgesprochenen Eichenflora an. Doch scheint es, daß einzelne von ihnen bis in die Zeit reichen, wo die Buche auf den men Inseln einzuwandern begann. Vereinzelt fanden sich die Blütenstaubkörner der Eiche auch in den der Föhrenstufe angehörigen Moostorfschichten zwischen Sarkau und Cranz auf der kurischen Nehrung und am Strande der Rostocker Heide, sowie in der Süßwasserschicht unter Litorinaton bei Nien- dorf an der Lübecker Bucht. !) Ob die Süßwasserschichten am Grunde der Kieler Föhrde in dem Ancylussee selber entstanden, die Föhrde also damals schon eine offene Bucht war, wie Spethmann annimmt, erscheint mir aber zweifelhaft. Wenn er näm- lich meint, die von C. A. Weber angenommenen (uerbarren, welche die Föhrde zur Ancyluszeit absperrten, wären nicht vorhanden gewesen, so ist dem doch entgegenzuhalten, daß noch jetzt, wo der diluviale Föhrdenuntergrund von einer mächtigen Lage meerischer Lebermudde verhüllt und mehr oder minder aus- geebnet wird, deutlich beckenartige Mulden erkannt werden können, sobald man auf der Admiralitätskarte die Tiefenlinien zieht. Das Meer ist m. E. erst in die Föhrde eingedrungen, als die Barren infolge der fortschreitenden Land- senkung dazu genügend tief gesunken waren. Überdies scheint der äußere Teil der Föhrde, wie der Bruch in der Schwentinelinie vermuten läßt, stärker abgesunken zu sein, als dem Koefficienten der Litorinasenkung entspricht. 2) Affaldsdynger 1900. ? a 13 I "n za fi Me I 'i Pr “1 zu 2 ) ü FE B H i E 1 = 3 En = A a = 4 3: ’ 4 Nu: k rs \ j f BAT, " fi n “ r & ‘ # 'v 1 7 £ . % A re re ee ee ee un In Sehonen stellte L. von Post das erste Auftreten der Eiche auf Grund von Pollenfunden kurz nach dem Eintritte des Aneylus- Maximums fest. Auch Gunnar Andersson hatte die gleiche Zeit als die der Einwanderung in Südschonen vermutet. Im nördlichen Vorlande der Ostalpen scheint die Eiche nach C. A. Webers bisherigen Befunden nicht früher als im südöstlichen Hannover aufgetreten zu sein; anscheinend kam sie dort erst nach der Einwanderung der Buche zu größerer Ausbreitung. In einem Hoehmoore des Schussentales bei Schussenried, im Einzuggebiete des Bodensees, traten nach demselben ihre Pollen anscheinend gleichzeitig mit denen der Rotbuche an der Oberkante des den Sphagnumtorf unterteufenden schilfreichen, 95 em mächtigen Seggentorfs auf, dessen tiefere Lage Hypnum Richardsonüi (Mitten) Lesg. et James, ein subalpines und subarktisches Moos, enthielten!), O0. Fraas hat bereits 1867 in derselben Gegend unter Torf und Quellkalktuff eine Moostorfschicht mit mehreren glazialen Moosen, wie Hypnum sarmentosum Wahlenb. und ebensolchen Tieren, wie Renntier, Vielfraß, Eisfuchs u. a. m. samt Spuren des Menschen aufgefunden. In dem 'Krutzelriedmoore bei Zürich traten nach Neuweiler die Eichenpollen (bei 450—455 m Seehöhe) zu einer Zeit auf, als - dort noch eine Föhre herrschte. Es fehlt aber an Anhaltspunkten zur Entscheidung der Frage, ob diese Zeit mit dem Auftreten der Eiche bei Borna-Lobstädt oder einer etwas jüngern Zeit zusammen- fällt. Nimmt man das letztere an, so läßt sich zwischen dem öst- lichen und dem westlichen nördlichen Alpengebiete eine befriedigende Übereinstimmung gewinnen. Vermutlich erfolgte nämlich nach dem Schlusse des Bühlvor- stoßes der Einzug der Eiche in Süddeutschland zu Beginn der borealen Zeit von Südosten längs der Donaufurche, und sie folgte von da zu- nächst den wärmeren Tälern der Nebenflüsse und benachbarter Flüsse, doch so, daß der Baum in das Alpengebiet langsamer eindrang als in das Gebiet nördlich von der Donau bis zum Rande des norddeutschen Tieflandes. Als die Klimabesserung weiter vorgeschritten war, ver- breitete sich die Eiche mutmaßlich von den Flußauen her dann im Schutze der Föhrenwälder über das höhere Land, um schließlich mit ihrer Gefolgschaft die Föhrenwälder auf allen besseren Bodenarten im Laufe der Zeit zu verdrängen. Die Rotbuche dürfte ein besonderes Interesse beanspruchen, und obgleich sich ihre Blütenstaubkörner in dem Aulehm sowie der Ton- mudde-Vivianitschicht der Wyhraniederung nicht erhalten haben, müssen wir dennoch auch hier bei ihr etwas eingehender verweilen. C. A. Weber traf nämlich 1910 ihre Blütenstaubkörner in dem mittlern Teile des ältern Sphagnumtorfs des Leopoldskronmooses bei Salzburg (in 432 m Seehöhe) in so auffallend großer Menge, daß ihr bereits lange währendes Herrschen in der dortigen Gegend nicht zu bezweifeln war, während sie in einer tieferen Lage des unterteufenden Schilftorfs nicht zu finden waren. Der Baum muß dort ungefähr !) Anmerkung 13. Gi mit dem Beginn der atlantischen, wenn nicht schon während. der . spätborealen Periode aufgetreten sein.!) Erwähnt wurde bereits das frühzeitige Erscheinen der Buchen- pollen bei Schussenried, so daß der Gedanke nahe liegt, Buche und Eiche mögen zu gleicher Zeit und auf gleichem Wege gegen das Ende der Eiszeit in Süddeutschland eingewandert sein und sich erst auf der Wanderung nach Norden aus noch aufzuklärenden Ursachen a haben, derart daß die Eiche der Buche hier voraneilte. > Was Norddeutschland anlangt, so stellte derselbe Forscher 1911 im mittlern Teile des südlichen Abschnittes des Kehdinger Moores an der untern Elbe das reichliche Vorkommen der Blütenstaubkörner der Rotbuche in dem eine über 3 m mächtige Schicht jüngern Sphag- numtorfs unterlagernden Seggentorf sowie in der ihn unterteufenden mächtigen Schlickschicht fest; ihre Früchte traf er zusammen mit denen der Hasel nebst Blättern des Hülsen (Ilex aquifokum) in dem südwestlichen Transgressionsgürtel des jüängern Sphagnumtorfs desselben Moores an. In dem Moore von Nusse fand er (1904) die ersten I Pollenkörner dieses Baumes nahe der Oberkante des ältern Sphagnum- torfs. M. Poulsen beobachtete 1847 im Esinger Moore bei Tornesch : in Holstein seine Blätter und Früchte unter etwa 1,5 m jüngerm Sphagnumtorf, anscheinend eingelagert dem unterteufenden Vorlaufs- torf des Transgressionsgebietes dieses Torfes, also unter ähnlichen Verhältnissen wie im Kehdinger Moore. In demselben mittel- ‚holsteinischen Moore wie in dem Himmelmoore beobachtete mein "Vater die ersten Buchenpollen unmittelbar unter dem Grenzhorizonte.?) In der Meerlebermudde der Kieler Föhrde erschienen sie, nachdem das Föhrdewasser während der Litorinazeit seinen höchsten Salz- gehalt angenommen hatte. Ich selber stellte im Sommer 1913 Buchenbrandkohlen in dem Kjökkenmödding von Eckernförde mit Ostrea edulis und Litorina litorea fest,?) wogegen mein Vater 1906 - in einer spätneolithischen Niederlassung auf Alsen, welche nach Herrn C. Rothmann vom Schleswig-Holsteinischen Museum vaterländiseher Altertümer in Kiel, der die Ausgrabungen ausführte, der letzten Zeit der Ganggräber angehört, neben Austernschalen keine Pollenkörner der Buche aufzufinden vermochte, sondern, abgesehen von andern, nur solche der Eiche nebst deren Früchten und Hölzern. Wohl aber be- stimmte er Rinde der Rotbuche in einem bronzezeitlichen Grabe Sylts, die ihm von demselben Herrn geschickt war. Ungefähr derselben Zeit muß die 2,5 m mächtige Torfschicht unter 4 m schlickigen Sedimenten und 4 m Wasser der Flensburger Föhrde angehören, von der W. Wolff (Ztschr. d. Deutschen Geol. Ges. XI, 1909, Monatsber., S. 44) berichtet, daß in ihr außer Eichen- und Hainbuchenfrüchten auch Bucheckern angetroffen seien. In Dänemark wird das anscheinend früheste Auftreten der Buche durch den von E. Rostrup in dem oberen Teile des jüngeren Kjökken- möddings von Orum Aa bestimmten halbverkohlten Buchenast bezeugt, !) Anmerkung 14. 5 ?) Anmerkung 15. ®) Anmerkung 16. 247 _ über dessen primäre Zugehörigkeit er allerdings wegen der hohen Fundlage glaubte einige Zweifel äußern zu müssen.!) Ferner wurden Buchenreste in Tapes-Schichten von Ransbäk und Espergärde?) sowie in Jüngsten Gräbern der Steinzeit auf Seeland und Möen beobachtet. 3) Aus alle dem ergibt sich, daß die Rotbuche in Deutschland wahr- scheinlich während der borealen Zeit einwanderte, sich während der atlantischen Zeit von Süden nach Norden ausbreitete und gegen deren Ende im südlichen Holstein angelangt war, einige Zeit nachdem die Ostsee an dessen Küsten ihren, durch das Vorkommen der Auster bezeichneten höchsten Salzgehalt angenommen hatte, um sich von da aus während der Zeit, in der die Bewohner des Südwestbaltikums von der Stein- zur Bronzekultur übergingen, vermutlich sprung- und horstweise nach Norden und Nordosten zu verbreiten.*) Die Einwanderung in das südliche Holstein begann einige Zeit vor der Entstehung des Grenzhori- zontes der Hochmoore; wie lange vorher, ist freilich etwas unsicher, weil man nicht weiß, wieviel von dem oberen Teile des älteren Sphagnumtorfs der südholsteinischen Fundstätte, der hier anscheinend rasch von dem Jüngern überwachsen wurde, durch Verwitterung und Denudation ver- schwunden ist. — Sehr gut stimmt zu diesem Ergebnis die Angabe L. v. Posts (1916), daß die Buchenpollen in Schonen ebenfalls bereits vereinzelt unterhalb des Grenzhorizontes, in größerer Zahl aber erst in den tieferen Lagen des jüngern Sphagnumtorfs auftreten,5) und ebenso der Fund von Bucheckern durch O. Montelius in einem nach ihm der Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. angehörigen früh- bronzezeitlichen Grabe bei Kulla in Nordwestschonen.®) | Aus den angegebenen Befunden ergibt sich noch der ch Schluß, daß der höchste Salzgehalt des Litorinameeres an der Ost- küste Schleswig-Holsteins mit der Zeit zusammenfällt, in der die obersten 10—30 cm des ältern Sphagnumtorfs (in seinem jetzigen Zersetzungzustande betrachtet) entstanden. Ob diese Zeit dieselbe ist, die dem höchsten Stande des Litorinameeres auf der skandina- vischen Halbinsel entspricht, ist freilich nicht gewiß; ich nehme es jedoch einstweilen an und habe die betreffende Linie demgemäß in den Übersichten 1 und 2 gezogen. n. Affaldsdynger 1900. 2) Mitgeteilt von V. Nordmann in Postglacial climatic changes 1910. 3) Mitgeteilt von Gunnar Andersson in R&sult. sc. du Congres internat. etc. Wien 1906, S. 90. *) Diese Art der Ausbreitung ist außer der Buche auch der Eiche, über- haupt allen durch Vögel verbreiteten Gewächsen eigen. Vergl. C. A. Weber, Mammutflora S. 61 und Knud Jessen, Mindre Meddelelser S. 56. 5) Darnach hätte die schräg ansteigende Buchenlinie in Übersicht 2 etwas tiefer gelegt werden sollen. Wahrscheinlich läßt sich aber die wirkliche untere Grenze der Buche noch weniger als die der anderen Bäume durch eine einfache grade Linie vollkommen richtig ausdrücken, sondern erfolgte vermutlich in einer gebrochen ansteigenden. 6) Ymer 1905, S. 340.— Hellmuth W. entnahm diesen Hinweis der Angabe Gunnar Anderssons in Rösult. sc. du Congres int. Wien 1906 S. 90. Herr Dr. Knorr in Kiel hatte die Güte, die mir z. Z. nicht zugängige Arbeit von Montelius für mich einzusehen und die Anderssonsche Angabe zu berich- tigen. C.W. a a a N ee a Es ergibt sich ferner, daß das Ende der Jüngern Steinzeit: a: S Schleswig-Holstein dem allerletzten Abschnitte der atlantischen Zeit: des ältern Sphagnumtorfs entspricht, demnach der Beginn der Bronze- zeit etwa mit dem Eintritt der subborealen Zeit, der Zeit des Grenz- - horizontes, zusammentrifft oder wenigstens sehr bald darnach erfolgte, was ziemlich genau mit den Befunden in Schweden übereinstimmt, wenn auch R. Sernander (1912) dort diesen Zeitpunkt etwas höher hinaufgesetzt hat. Es ist ja auch anzunehmen, daß die Steinzeit in Schweden etwas länger gewährt hat als in Norddeutschland. Ist die archäologische Zeitbestimmung, so wie sie jetzt gewöhnlich angenommen wird, zutreffend, so hat die Bronzezeit hier bis in den Beginn der Entstehung der ältesten Lagen und Abschnitte des jüngern Pe torfs hinein gedauert.!) e Auch der Fichte müssen wir sehieh gedenken. Sie ist in ‚Skan- dinavien von Norden oder Nordosten eingewandert und zwar nach Gunnar Andersson seit der Zeit, als das Litorinameer seine größte Ausbreitung gewonnen hatte. Während der subborealen Zeit breitete .sie sich stärker aus und gelangte bis nach Schonen, wo L. v. Post ihre Blütenstaubkörner in Ablagerungen fand, die er als ‚spätsubboreal bezeichnet. 3 Nach Früh und Schröter (1904) findet sich die Fichte oft schon am Grunde der Schweizer Moore als waldbildender Baum, woraus sich aber einstweilen nichts hinsichtlich der Zeit ihres ersten Auftretens nach dem Bühlvorstoß schließen läßt. Im Krutzelriedmoore, wo eine chronologisch vollständige Schichtenreihe von der Glazial- zeit an vorzuliegen scheint, werden von Neuweiler Pollen oder sonstige Reste der Fichte überhaupt nicht erwähnt, und Früh und Schröter fanden in den Mooren der Schweiz keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß sie dort vor der Birke und Erle angelangt wäre. In der Postglazialzeit „scheint also beim Bergwärtswandern des Waldes _ keine Fichtenzone dem Laubholz vorangeschritten zu sein, und die Fichtenzone unserer Berge — — scheint sich erst hier in ihrer jetzigen Ausprägung hergestellt zu haben,“ urteilen sie (1904 S. 370). Auch C. A. Weber traf die Fichte im ÖJlenseemoos in Steier- mark (bei rund 750 m Seehöhe) unmittelbar über schwachen limnischen und telmatischen Ablagerungen, die sich in den flachen Mulden des unterteufenden glazialen Kalkschuttes finden, unter dem ältern Sphag- numtorf als waldbildenden Baum, der sich in dem Übergangshorizonte zu der letztgenannten Schicht mit Latschen (Pinus montana 8.1.) mischte und schließlich von diesen verdrängt wurde. Ebenso trat sie im Leopoldskronmoos unter. dem ältern Sphagnumtorf auf. Ihre Blütenstaubkörner fanden sich hier sogar, zusammen mit denen einer Föhre, schon in einer tiefen Lage des unterteufenden Schilftorfs in erklecklicher Menge. Die Waldtorfschicht unter dem ältern Sphag- numtorfe des Hochmoores von Bernau am Chiemsee (bei etwa 510 m Seehöhe) war ebenfalls hauptsächlich von der Fichte gebildet, die ähnlich wie im Ödenseemoore im Übergangshorizonte durch die Latsche !) Anmerkung 17. r N N . . ’ 2 bein, 4 ö a ei a Bund F x 2 d a ut a E » Pr > m. “ ah Fra ee Seen hi ee 4 er Rs R .° F e NA He 5 E ersetzt wurde, In dem Hochmoore bei Schussenried scheint der Baum , der erste nach dem Ende der Eiszeit aufgetretene gewesen zu sein. Die Vermutung besteht, daß die Fichte schon früher in der borealen Zeit in Mitteleuropa längs der Voralpenlandschaft, der Vor- _ berge der Karpathen und über die niedrigeren Teile der deutschen Mittelgebirge einzog.!) Für eine östliche Einwanderung spricht auch der Verlauf ihrer Grenze in Frankreich und Belgien, sie erklärt viel- leicht auch ihr Fehlen im Krutzelriedmoore, wenn nicht örtliche Umstände es veranlaßten. Dagegen scheint sie nach Skandinavien von einem andern Ausgangspunkte, vielleicht durch Vermittelung des Uralgebirges, hergekommen zu sein. Nach dem Eindrucke, den ich in Schweden hatte, scheint auch die dort heimische Fichte einer habituell anderen Rasse anzugehören als die in der Lüneburger Heide, auf dem Harze, dem Fichtelgebirge und in Oberbayern vorhandene. - Zwischen Borna und Lobstädt erschienen Fichtenpollen zuerst inmitten der dortigen Föhrenperiode in namhafter Menge, aber nur vorübergehend, so daß es fraglich bleibt, ob der Baum dort über- haupt jemals in der Postglazialzeit wild wuchs. Dagegen hielt er, worauf schon einmal hingewiesen wurde, mit seinen Blütenstaubkörnern seinen Einzug in das große Gifhorner Moor im südöstlichen Hannover, als sich der ältere Sphagnumtorf etwa bis zu einem Drittel seiner jetzigen Gesamtmächtigkeit abgelagert hatte, also spätestens ungefähr um die Mitte der atlantischen Zeit; im ältesten Transgressions- gebiete des jüngern Sphagnumtorfs über dem Talsande traten auch Stämme und Zapfen der Fichte auf. Sie wanderte dann über die Lüneburger Heide, wo sie von ©. A. Weber in dem Bannetzer Moore massenhaft angetroffen wurde, bis in die Nähe von Bremen, wo sie in dem Bruchwaldtorf des Blocklandes in der Weserniederung unter 50—80 em Marschklei von ihm nach Stämmen bestimmt wurde. Wann dieser Bruchwald lebte, neben dem ausgedehnte Schilfröhrichte bestanden, die mächtige Torfschichten hinterlassen haben, läßt sich nicht genau sagen. Da es sich aber um ein Gelände handelt, das ‘schon im 12. und 13. Jahrhundert n. Chr. besiedelt wurde und seit- dem keine wesentliche Veränderung seiner Kleischicht mehr erfahren hat, so müssen die Fichten des Blocklandsmoores lange vor dieser Zeit gegrünt haben, bevor noch der jetzt bis auf Spuren wieder ver- schwundene, die Gete genannte alte Weserarm entstanden war und den Moorwald, der vorherrschend Eichen und Erlen enthielt, mit seinen schliekhaltigen Fluten ersäufte und begrub. Es ist nicht unwahr- scheinlich, daß dieses Moor in der spätern subborealen Zeit ent- ‚standen ist. 2) !) Vergl. hierzu Anmerkung 5. 2) Mächtige Schilftorfschichten wurden vor einigen Jahren bei dem Bau des Lloydbahnhofes und bei der Kanalisierung der Holler-Allee in Bremen unter Marschklei aufgedeckt. Hier, im Südwesten des Bürgerparks, muß ehedem lange Zeit hindurch ein ausgedehntes, ruhiges durch Schilftorfablagerung all- mählich ganz verlandendes Gewässer, vielleicht ein seeartiges Achterwasser, bestanden haben. Unter dem Bürgerpark scheint hauptsächlich Sumpfwaldtorf aus Erlen, Eichen, Weiden, Birken, Fichten u. s. w. zu liegen. Die Gete, die alle diese Sumpfbildungen unter dem Schlick ihrer Hochwässer begrub, floß 250 In Westfalen traf mein Vater die Pollen der Fichte ee dm Füchttorfer Moore bei Sassenberg nicht sehr zahlreich aber sehr regel- Tr mäßig in den oberen 2 Metern des Torfs eingestreut, während sie in 1 dem benachbarten Moore In de Kellers, das anscheinend erst in später. I . geschiehtlicher Zeit entstanden ist, vergebens gesucht wurden. Höchst ‚wahrscheinlich war der Baum in dieser Gegend, nachdem man das Füchttorfer Moor in Benutzung genommen hatte, mit Hilfe des Feuers bis auf geringe Reste ausgerottet worden. In dem Aschener Moore bei Diepholz fand mein Vater eine verkrüppelte kleine Fichte, die über einem auf dem Grenzhorizonte angelegten Bohlwege gewachsen war, der dem Beginn der Eisenzeit angehörte. 2 | Die nördlichste postglaziale Fundstelle Nordwestdentschlands, | die bisher bekannt. geworden ist, liegt in dem Moore der Geeste- | niederung zwischen Wehdel und Ringstedt, wo sich im Schilftorf ein | anscheinend verschwemmter schwacher Fichtenstamm in geringer R Tiefe unter Tag fand. | Im Augstumalmoore des Memeldeltas erschien die Fichte Kirn vor der dortigen zweiten Landhebung, die nach C. A. Webers jetziger Auffassung (1908 S. 47) ungefähr mit dem höchsten Stande des Litorinameeres in Skandinavien zusammenfällt. Sie.ist darnach an | der Küste Ostpreußens kurz vor der Zeit eingetroffen, um die herum a sie ihren Einzug in das nördliche Schweden hielt, wogegen sie im Südosten der Provinz Hannover früher-erschienen ist. Sie hat aber weite Strecken des norddeutschen Flachlandes in der Postglazialzeit unbesiedelt gelassen und während deren spontan niemals Schleswig- Holstein erreicht. Die an der Westküste von Sylt in der Nordsee versunkenen Torflager, die mein Vater vor mehreren Jahren zu unter- suchen Gelegenheit hatte und die reichlich Zapfen, Holz und Stämme der Fichte nebst Mengen von Haselnüssen, namentlich in einer mächtigen Waldtorfsehieht unter Sphagnumtorf, enthalten, sind nach ihm interglazial. Denn in den gleichzeitig untersuchten Jüngeren Torfschiehten im Wattenmeere zwischen Sylt und dem Festlande fand er keine Spur der Fichte, auch nicht ihre Pollen in einer Menge, die auf ihre ehemalige Anwesenheit in einiger Nähe deuten ließ. Es waren meist mächtige Schilftorfschichten, die, wie bereits Hartz (1909) erkannt hatte, durchweg der postglazialen Eichenzeit angehören. Ebenso fand er Fichtenpollen nur ganz vereinzelt und unregelmäßig in rezenten Mooren Hollands, Nordhannovers, Schleswig-Holsteins und Mecklenburgs eingestreut, als Beweis der 'sehr weiten Zerstreu- | ung dieser Pollen durch den Wind. In den Interglazialzeiten herrschte dagegen die Fichte fast durch ganz Mitteleuropa soweit nordwärts, wie überhaupt derartige Ablagerungen erhalten geblieben sind, ausgenommen während der ersten und der. letzten Abschnitte dieser Zeitalter. Kurz sei noch der Linde gedacht. Ich fand in dem südlichen Randbecken bei Borna-Lobstädt ihre Pollen ganz vereinzelt in der als einst ansehnlicher Strom am Nordestende des Bürgers in der Richtung der jetzigen Kleinen Wümme vorbei. Nachdem sie während des Mittelalters immer unbedeutender geworden war, wurde sie spätestens im 13. Jahrhundert durch den Deichbau vollständig von dem jetzigen Weserlaufe abgeschnitten. Lu j DE ee; u All an — in | 251 durch Verschwemmung entstandenen Tonmudde. Da die Linde kein windblütiger Baum ist, so beweist der Pollenfund, daß sie um jene Zeit, die ich als spätsubboreal oder frühsubatlantisch auffasse, in der Nähe wuchs. Allein sie ist in Norddeutschland jedenfalls weit älter, da sie von meinem Vater schon in der Waldtorfschicht unter dem. ältern Sphagnumtorf von Nusse, die wahrscheinlich mittelboreal ist, in Frucht als Tika parvifolia festgestellt wurde, und ihre Pollen gehören zu den gewöhnlichen Bestandteilen aller älteren Sphagnum- torfe Nordwestdeutschlands. Sie ist da in Niedermooren, z. B. bei Brinkum unweit von Bremen zuweilen in großer Menge fossil zu finden und wächst noch jetzt in Wäldern z. B. der Gegend von Bevensen . und Medingen in der Lüneburger Heide z. T. massenhaft wild. Da die Linde in Schweden bereits während der dortigen Herrschaft der Föhre von Süden einwanderte, so muß sie schon vor der Herrschaft der Eiche in Norddeutschland verbreitet gewesen sein, ebenso wie die Hasel, von der ich zwar in dem untersuchten Teile der Wyhra- ‚niederung bislang keine Spuren antraf, deren Pollen sich aber in der der Föhrenstufe angehörigen Süßwasserablagerung von Niendorf bei Lübeck unter Litorinaton fanden. Im Krutzelriedmoore beobachtete Neuweiler die Blütenstaub- körner sowohl der Linde wie der Hasel in dem Lebertorf, der da unmittelbar auf den Ton mit Glazialpflanzen folgt. Dieser Lebertorf gehört der Zeit an, in der, wie erwähnt, in der dortigen Gegend Birken und Föhren herrschten. Sie gehört möglichenfalls derselben postglazialen Zeitstufe an, wie die unter dem Waldtorf befindliche Schicht von Nusse und die obere Torfmudde des südlichen Rand- beckens von Borna-Lobstädt. Auch die ersten Pollen der Erle treten hier wie in der Lebermudde von Krutzelried auf. Linde, Hasel und Erle haben demnach samt der Rotbuche, Eiche, Fichte und selbst- redend auch der Waldföhre und Weißbirke höchstwahrscheinlich schon während der mittelborealen Zeit, wenn nicht gar noch früher, in der Donaulinie Süddeutschlands zusammen gelebt. Alle drei Pollenarten erscheinen nach L. v. Postauch in schonen fast unmittelbar nach dem Verschwinden der Dryasflora zur Zeit der größten Ausbreitung des Ancylussees, also zu derselben Zeit, als bei Lobstädt-Borna die Eiche schon eine geraume Weile ihre Herrschaft angetreten hatte. Ich beendige hiermit meine Ausführungen. Ich bin mir des ‚hypothetischen Charakters meiner Auffassungen, wie ich sie in den Übersichten 1 und 2 schematisch darstellte, wohl bewußt. Sie sollen nichts als eine vorläufige Grundlage weiterer Forschungen unter anderm in Süd- und Mitteldeutschland bilden, wenn mir solche vergönnt sein werden. Ich zweifele nicht, daß man an meiner Darstellung viel zu bemängeln haben wird. Denn, wenn ich mich auch bemühte, alles, was man über die behandelten Gegenstände zurzeit weiß, zu benutzen, so war mir doch während des Krisen Manches unzugan Du mag ich übersehen haben und anderes, was ich glaubte für meinen : Zweck beiseite lassen zu dürfen, mag ich nicht richtig eingeschätzt. haben. ‚Daran zu bessern ist auch eine der u Aufgaben. | Liste der Pflanzenfunde. > Baumlose || Birken- | „., See || Föhrenstufe a er Stufe stufe _ | at 2 © 2 3 Bean! Il Se om a|lo m m a)o®o m 2 {7} a a an Elyalge USE Ne See 221,2 32'352 s2j1=2|92loa| 2|532| 21 8 zeeAdlsain#leolikelseis 5 url sel ot 9 o 80|70 © © 6) ols8 89250. 232.832 23321258892 ols © © © SIEBTE ESISIIEBIELT ELISE ©» . . . 182,975 L . m .:|S_. ss 33 @3|j8383lasla2153 83]e2la: 85 s352|031,38:<|23|»,3|25 22|2|12 5/02 Erg” “nal, r=| alu oa aloanä 5 a- An a\8% EEE iz Bier I u) Em u) oo o|idolgo = 5° 2| 2lse| © a as| -|PsI5=T| | || 8.707) | Pilze und Algen Cenococcum geophilum Fr....... — | — | — | — Chara ceratophylla Wallr. ...:..| — 22 CHNTAIa A BE. 20»: Be — zerinita Wallr. ........- || —_ frayilis: Desv.. 2... — Cosmarium botrytis Men........ _ Cymbella gasteroides Kütz. var. truncata Rbh...... 0200 Eunotia ef.vareus Ehrb- =: — | — — 5110409. Ehrb2:: 22: u Ka Fragilaria mutabilis Grun. ..... —|— Melosıra 39: "ren Nebela,.feeilısı As, :..2.2.70.22. a | Pinnularia viridis W. Sm. ..... || -|— | — Dianroneis sp A. are —|— | || —|— — phoenicenteron Ehrb. var. lanceolata Kütz. ...... — | — | — || — | — Eromices. Sp 2 een —|— | + | — | — Ustilago echinata Schröt......... I-|1—-|— + + + ++ ee ANNE Ben + a REN EINEHNEZTERNENHEIE: LRZERIEE | ler] 1 Ri BR RE ee ee: et Camptothecium nitens (Schreb.) | Schmp armer —|— Hypnum exannulatum Gümb....|— | — — giganteum Schimp. ....... —)\+ | Fakstelke] — intermedium Lindb. ....... —_—ı —|— — polygamum (Bryol.eur.)Wils. || — | — | — Scorpidium scorpioides Limpr... SPREINEMESB. en een | — cymbifolium Ehrh......... | EN ale ee ER I Ss — papillosum Lindb.....:.... => VECUFBUMSPOUS Hu 25 22. 000% | | su Hrtnea-dioica L..2: 2.2.2... Baumlose || Birken- E Stufe stufe Föhrenstufe et eo ul®o u E- [e>) = aloın a u = [7] = 7) Er 2335 ER o* 8 3: Er Ss ER A .& 3233321821328 313%2825%2|82|[5238 As EGIER FE EIS FEIERIEISE BSIEIIENS 342.23 4225 03|28 83]3|85 55 En BE RE EHER as| 35358] 3 38%) 2] 3538| 2] 2 Gefäßpflanzen Alnus (glutinosa Gaertn.)....... — |—-|-|- N en . Arundo phragmites L. ......... re ae ers ne RE OR ae Be BERN ED. . 220g —/+1-|+|—-|—|—-|+'+[J+|-|— nenn — || — || +|1—-|-|+| —-|— | —|— a a De —|—- | —-|—-|-|—-|-|+[|—-|—|—-|- — intermedia Thom.........- ee El er EINEN Denen einer. —|-1—|/+|—| +1-|1—-|—-|1-|—-|— — pubescens Ehrh. .........- —|- | -!+1+1+|- | —-|—-|1—-|1—-|1— ee nenn —|—|— | — | — | — | — | — | — | — a — aquatilis Wahlenb......... —|+ — | II |—1— | — wen — seet. (arex Beauv. et Rchb.\— | +1 — | + | —1—-|1— || —|—- | — | — U... ER RR —|+11-|1—-|—-|1—- | —|—- | -|1—-|—-|— — rostrata Stokes........-.-. —|-/+1+/+1+[+1-|—-|1—|—-|— — seet.Vignea Beauv. et Rehb. | — | — | — | — | — | — +1 | —|—|—-|— | _ Oyperaceen ARE — 1-1 -|1-|-|—-|-|-|-|+|1-|— Eriophorum angustifolium Kork NR er oe EL re ee RE TER —|+Jef.\ + — | —/+|/+[|+1-|+ Hippuris vulgaris L. ......:... ee ee Lycopus europaeus L.-......... —|—|— | — +/1-1-|-|—-|—-|— Mentha; agquatica L..........-.. — | — | — II | — || — | — | — Sa en IE Menyanthes trifoliata L........- — | -/-|+1+1+|+1+1-|1-|+| + Myriophyllum alterniflorum Dec. .\— | — | — | — | + |—-|+1+|-|—-|—-|— — 38ptealum L. »...r:ceanan en —|+1—|1—|—|--| ++ ge (Phalaris arundinacea L.)....... — 1-1 1-1 | +|-|-||- | — | — Preea(ercolsa LE)... ee Pinus (silvestris 1 ee ee ie ee. Potamogeton erispus L. ........ ee — Rlifermis Pers: 2... un... —!|+1—-|1— | — || —- | |+1|—-||— u SENSE nennen ee eh Be ee —enalans Dar nes — | —/—|+|1—-|—-|—-|1+1-|1-|-|— — obtusifolius M. et K........ —|+/-|1—-|— —I1-1—-11—-|-1— — praelongus Wulf. a [1 —|—|+1-[-|— | |— | — | — | — N —|_|+1—|1—|1— | —-|—-|— | — | — | — ER N _ —|— |-1—|+/+|—|+| +) + Ranunculus cf. repens L........ — | —- | —- | -|—|+1—-|1—-|—-|—- | —-|1— ER SE — |—-|_-|—-|—-1-|1-|—|—-[|+1|1-|— N EEE —/—-|+|+|1—-|+1+1+1-|—-|—|— el. ropensi li 0. 20.22». —/'—- | -|1+1-|)-1—-|—-|—-|1—-|-|— Scirpus tabernaemontani Gm. —|+1—-|— | — || — |) — | — ED: Derophularie SD. .-:5..2.2.....0 EN en A Te En RE Se Brum latifolium L. »....4+..... a a Re er | ee Sparganium minimum Fr. ...... a a En I FEMOSUR TRGS. u 0a: — | — | — | —|— —|-! +11 —|— een — | — | — | — | —|— | —|—-|—|—- | —|+ Ulmaria palustris Mnch. .....:. Aa Fr RE Re re re 25 h = A Anmerkungen. Von C.A. Weber. 1) Zu Seite 192. Bei Betrachtung der Profile der Braunkohlenflöze der Viktoriagrube ara anderer Gruben wurden wir auf eine gewisse Ähnlichkeit mit Erscheinungen rezenter Hochmoore aufmerksam. Die Stammstumpfe am Grunde mancher dieser Lager, die liegenden Stämme, deren einen wir in der Viktoriagrube näher unter- suchten, ohne Spuren von Wasserverfrachtung daran auffinden zu können, schienen uns dafür zu sprechen. Die Bänderbildung, deren geschwungene Linien die Stauchungerscheinungen stark hervortreten ließen, erinnerte zuweilen an die Bultlagen mancher Sphagnumtorfschichten, und der Farben- und Konsistenz- wechsel großer Schichten legte die Vermutung nahe, daß während der Bildung der oligocänen Moore ein mehrfacher Wechsel jener Erscheinung stattgefunden haben mochte, die in den Hochmooren der Gegenwart den einmaligen Wechsel von älterem und jüngerem Sphagnumtorf verursachte d. h. eine wiederholte Wiederkehr trockener und nasser Säkularperioden, indem die verschiedene Dauer jener den ‚verschiedenen Zersetzungzustand der zwischen ihnen ent- standenen Moorschichten verursachte. Jedenfalls schienen Hellmuth Webers 3 Beobachtungen in der Viktoriagrube dafür zu sprechen, daß ein mehr- facher Wechsel von Perioden stattgefunden hatte, in denen jenes braunkohlen- zeitliche Moor bald reichern, bald geringern Baumwuchs trug. Natürlich dachten wir nicht daran, daß es Sphagnen waren, die die Hauptmasse der Kohlen. geliefert haben. Doch neigten wir zu der Ansicht, daß es krautige oder moos- arlige Pflanzen gewesen sein mögen, vielleicht Lebermoose wie in den Hoch- mooren Feuerlands in der Gegenwart, und es erschien uns nicht als ausge- schlossen, daß manche Bänderbildungen durch den jahreszeitlichen Wechsel in der Entfaltung von Moosen und von krautigen Gewächsen, von jenen in der kühlern und nässern, von diesen in der wärmeren und trockneren Jahreszeit, hervorgerufen sein könnten, eine Erscheinung, die wir in gewissen Moostorf- schichten rezenter wie diluvialer Moore kennen gelernt hatten. Die das Maß gegenwärliger Moore weit übersteigende Mächtigkeit der tertiären ließ sich ent- weder auf die größere Erzeugungkraft der damaligen Pflanzenwelt an organischer Masse oder auf eine, die ganze Postglazialzeit um das mehrfache übertreffende Dauer der Entstehungzeit oder auf beides zugleich zurückführen. Wir waren aber nicht geneigt, diese Vorstellungen auf jedes beliebige Braunkohlenflöz auszudehnen, bevor wir nicht ia eine große Zahl solcher Ein- sicht genommen hätten. Es erschien uns vielmehr warscheinlich, daß manche die Kennzeichen von Niedermooren tragen, andere wieder, wie in den gegen- wärtigen Mooren, die Aufeinanderfolge von Nieder- und Hochmoor zeigen würden, und der eine von uns machte Gründe geltend, nach denen ein an anderer Stelle, in Norddeutschland, besuchtes Braunkohlenlager der erstgenannten Moorklasse zugerechnet werden könnte. Die Unterschiede in der Beschaffenheit der Kohlen in verschiedenen Lagern wie in verschiedenen Schichten desselben Lagers darauf hin zu prüfen, wie weit sie etwa mit unseren hier entsprungenen Ver- mutungen im Einklang ständen, wollte uns in dem Gedanken an die Unter- suchungen F. Raeflers gelegentlich der Mühe wert erscheinen, zumal dem einen von uns bei der Betrachtung von Steinkohlenlagern ähnliche Fragen, wie die hier angedeuteten entgegengetreten waren. Denn hat das Gesetz der Moor- bildung, wie es der eine von uns aufgefunden und ausgesprochen hat, all- gemeine Giltigkeit, gegründet auf den allgemeinen Gesetzen alles Pflanzenlebens, dann muß es auch in der fernsten Vorzeit hydro- und ombrogene Pflanzen- ablagerungen gegeben haben, und sie müssen öfters in derselben Ablagerung nacheinander entstanden sein, wie es unter bestimmten Umständen in dem gegenwärtigen Zeitalter geschah. Das waren Gedanken, deren schärfere Gestaltung und eingehendere Prüfung uns versagt geblieben ist und denen nachzugehen ich mich nach dem Tode meines hoffnungsvollen Schülers und treuen Mitarbeiters unter den ver- änderten Zeitverhältnissen außer stande sehe. 255 2) Zu Seite 19. ‚ Diese Frage hoffte Hellmuth N einen nochmaligen Besuch der Wyhra, den ihm “die Umstände versagten, vor der Veröffentlichung seiner Arbeit zu lösen. Nach Ermittelungen an mehreren Stellen glaubte er nämlich gefunden zu haben, daß die Schotter der dritten Schicht ebenso wie die jüngeren diluvi- alen Schotter vom Talrande nach der Talmitte unter 5,5° einfielen. 3) Zu Seite 210. Mit Ausnahme der Pisidien war die Nachprüfung und Ergänzung der Konchylienbestimmungen Hellmuth Webers diesem von Herrn Prof. Wüst bereits 1914 mitgeteilt worden umd seine handschriftlichen Ausführungen deckten sich im wesentlichen mit denen des letzteren. Ich glaubte dennoch im Sinne meines Sohnes zu handeln, wenn ich statt seiner seines verehrten Lehrers Worte, die mir erst nach meines Sohnes Heldentod zugegangen sind, anführe, um der Sache durch das Urteil des erfahreneren und bewährten Forschers ein größeres Gewicht zu verleihen. Es sei mir gestattet, auch meinerseits Herrn Prof. Ew. Wüst an dieser Stelle meinen Dank für seine Bemühungen auszu- sprechen. 5 4) Zu Seite 209. Diese Blätter entsinne ich mich nicht gesehen zu haben. Hellmuth hat das Stück, auf dem sie lagen, wahrscheinlich ebenso wie das mit dem Blatte von Betula nana mit nach München genommen, um sie zu zeichnen, und sie haben sich bisher ebenso wenig wie die Zeichnungen in seinem Nachlasse wiedergefunden. Möglicherweise sind sie bei seinem eiligen Aufbruch von München bei der Kriegserklärung verloren gegangen. Ich füge daher ein cf. hinzu. 5) Zu Seite 216. Sollte die Fichte wirklich zur Zeit der Entstehung der oberen Torfmudde in der Gegend von Borna und Lobstädt gelebt haben, wofür allerdings das regelmäßige und verhältnismäßig reichliche Vorkommen ihrer Pollen zu sprechen scheint, so würde der Vergleich mit dem Gifhorner Moore darauf deuten, daß sie während der Alluvialzeit von Südosten her in Norddeutschland einwanderte. Dann wäre aber zu erklären, warum dieser vermöge seiner flugfähigen Samen rasch wandernde Baum erst so spät nach der viel weniger rasch wanderungs- fähigen Eiche im Gifhorner Moore anlangte. Da die Fichte weitaus feuchte- bedürftiger als die Eiche ist, so könnte der Grund in einer ihr nicht genügenden klimatischen Feuchtigkeit des Flachlandes während jenes Abschnittes der Allu- vialzeit liegen, was sie nötigte, nicht auf gradem Wege wie die Eiche, sondern auf dem Umwege über das Erz- und Fichtelgebirge, den Thüringer Wald, das westthüringische Bergland und den Harz bis in die Gifhorner Gegend vorzu- dringen und sich von da, als das Klima zur Zeit der Entstehung des ältern Sphagnumtorfs etwas feuchter geworden war, bis in die Gegend von Bremen auszubreiten, wo ich sie im Blocklandsmoore unter einer 50—80 em mächtigen Schicht von Wesermarschklei angetroffen habe. 6) Zu Seite 217. Allerdings könnte man dafür das Fehlen eines der gewöhnlichen telma- tischen Zwischenglieder zwischen der Torfmudde und dem Bruchwaldtorf anführen. Allein, sobald der Bruchwald die Schilf- und Seggentorflagen eines verlandeten Gewässers überzogen hat, schiebt er sich oft, wie ich an verschiedenen Mooren. wahrnahm, über die durch limnische Bildungen großenteils verlandeten See- fenster und Restseen hinweg. Das wird dadurch befördert, daß die Auflagerung der telmatischen Bildungen die schlammige Mudde in den noch offenen Wasser- stellen aufpreßt, ein Vorgang, der sich anscheinend verstärkt, sobald auf ihnen gewichtige Bäume heranwachsen, die durch ihren starken Verbrauch von Ver- dunstungwasser in zuflußlosen Becken ohnehin eine Austrocknung, oder wenig- stens eine Senkung des Grundwasserspiegels, veranlassen. 7) Zu Seite 223. R: Ben hat (1916) die Organismen studiert, die den Grund- schlamm gewisser Teiche bewohnen und ihn umarbeiten. Der Stoff dieses Schlammes bestand wesentlich aus zerfressenen und zerfallenen Resten von ar RER a er Re RT ’ Le u Lemnaceen und anderen Gefäßpflanzen der Hydrochariten-Vereinsklasse BER: 4 Warmings, die an der Wasseroberfläche eine dichte, den Lichtzufritt nach a dem Boden stark dämpfende Decke bildeten, nebst hineingefallenen Blättern von Bäumen und von anderen Ufergewächsen. Die den Schlamm bewohnenden Organismen waren hauptsächlich Bakterien und bakterienähnliche, ferner Cyano- phyceen, Rhizopoden, Flagellaten, Infusorien, Rotatorien und Gastrotriehen. Unter- geordnet waren daran beteiligt Diatomeen und Chlorophyceen, gelegentlich auch Nematoden, Turbellarien, niedere Krustaceen, Tardigraden und Chironomiden- larven. Das Enderzeugnis war eine durch starke Einlagerung von Schwefeleisen ? schwärzlich gefärbte Faulmudde. . Ein derartiger Stoff lag in keiner der von Borna-Lobstädt beschriebenen, u ebenfalls in kleinen Teichen entstandenen Muddearten vor, auch wenn man de | mechanischen und chemischen Veränderungen bei der Fossilisierung in Betracht Bd zieht. Ebenso wenig ließ sich durch eingehende Untersuch»ng mit einiger Sicherheit die Frage entscheiden, ob bei diesen (wie bei zahlreichen anderen) Muddebildungen »eine hervorragende, ja erste Rolle die Planktonorganismen als Urmaterialien spielen,“ ob es sich also um Sapr opeHE ee im Sinne H. Potonies (1908 I S. 129) handelt. Wenn es statthaft sein sollte, aus der Farbe einen Schluß zu ziehen, so scheinen alle dort angetroffenen eher Chironomus- als Tanytarsusmudden i im Sinne Thienemanns (1918) zu sein, also doch Mudden, die in sauerstoffarmem Wasser entstanden. Indessen fehlen noch Untersuchungen über die Farben- änderung, die die verschiedenen Muddearten im Laufe langer Zeiträume unter den natürlichen Vorkommensverhältnissen erfahren, obwohl es nach der Färbung der diluvialen Lebermudden sicher ist, daß sie durch allmgBBENE VORSEnB” dunkler werden. Einar Neumann nennt (1917) mit Hampusvon pa aus ee Seen nur graue und braune Mudden, jene als Gyttja, diese als Dy bezeichnet. Die braunen sollen in bräunlichem, die hellen in klarem, farblosem Wasser ent- stehen. Aber abgesehen davon, daß man nicht weiß, ob das für Schweden richtig Beobachtete auch für Norddeutschland gilt, soist es doch nicht möglich, die Mudden von Borna-Lobstädt einer dieser Klassen einzuordnen, so lange eben die Farben- änderungen, die sie im Laufe geologischer Zeiträume erfahren, nicht fest- gestellt sind. Es erscheint nach alledem voreilig, alle Muddearten ohne. weiteres als Fäulniserzeugnisse zu erklären und unter einer entsprechenden Bezeichnung (wie Faulschlamm, Sapropel) zusammenzufassen. Dadurch wird etwas vorausgesetzt, was erst noch zu beweisen ist. Das entspricht ‘nicht der Forderung strenger Wissenschaftlichkeit, ganzabgesehenvon derNichtachtung der Priorität. Uberhaupt erscheint es nicht grade praktisch, statt wie sonst in der Petrographie das morpho- logische ein genetisches Moment in den Vordergrund der Definition zu stellen und eine dem jetzigen Sprachgebrauch bewußte Konsistenzbezeichnung als Sachbezeich- nung zu wählen. Die Bezeichnung Mudde==Pelit genügt m. E. dem geologischen Be- dürfnis und umschließt keinerlei vorweg genommenes Urteil. Warum übrigens ein Wort, nur weil es deutsch ist, als »unwissenschaftlich« in u durch ein Fremdwort ersetzt werden muß, ist mir unverständlich. 8) Zu Seite 297. Im Anschluß an die Auffassung, daß die jüngeren Flußschotter ‚dem Be- ginn der Eiszeit angehörten und daß die Enstehung einer solchen nicht allein durch eine Temperaturerniedrigung, sondern auch durch eine Vermehrung der 3 Niederschläge verursacht wäre, erwogen wir gelegentlich die Möglichkeit der folgenden Hypothese. Der Sternhaufen, dem die Sonne angehört, hat, worauf die Milchstraße deutet, eine mehrfach gelappte Gestalt. Nähert sich die Sonne auf ihrer Bahn der Ausbuchtung zwischen zwei Lappen der Oberfläche des Haufens, so ent- faltet sich auf ihr wegen der Verminderung des Sternendruckes eine lebhaftere Tätigkeit, die sich auf der Erde durch stärkere Luftbewegung, vermehrte Ver- dunstung und vergrößerte Niederschläge äußert. Da ferner an der Peripherie des Haufens eine niedrigere Temperatur des Raumes als in seinem Innern herrscht, so sind gleichzeitig auf der Erde die Nächte und Winter kälter. Ver- mehrte Niederschläge, vermehrte Bewölkung im Sommer und verstärkte Winter- I fi Sn) vor “ir ü CIE ang Pe" Per TON AIREBE ENG, ee P er en 257 kälte bewirken eine Zunahme der Gletscher und veranlassen an Stellen, die durch ihre geographischenVerhältnisse dazu geeignet sind, die Entstehung großer Landeisgefilde. Diese erhalten sich infolge der von ihnen veranlaßten Luftdruck- verteilung und Luftströmungen noch geraume Zeit, nachdem die Ursache, die - sie zuerst hervorrief, aufgehört und die Sonne sich wieder dem Innern des nächsten großen Lappens des Sternenhaufens zugewendet hat. So oft sie auf ihrer Bahn aufs neue an Ausbuchtungen vorbeigeführt wurde, wiederholten sich die Eiszeiten. Auf der entgegengesetzten Seite des Haufens berührte sie die Peripherie während der präkambrischen, kambrischen und permischen Eiszeit. Angeregt waren diese Gedanken durch E. Kaysers Kritik der Arrhenius- schen Hypothese und die Ausführungen v. Loszinskis über erdgeschichtliche Kälteperioden. 9) Zu Seite 232. In seiner Arbeit über die Wasserstandsverhältnisse einer Reihe mittel- - schwedischer Seen während der Postglazialzeit kommt Uno Sundelin (1917) ebenfalls zu dem Ergebnis, daß die Wasserstände während der atlantischen Periode in dem von ihm berührten Gebiete nicht so hoch waren, wie in dem gegenwärtigen subatlantischen Zeitalter. 10) Zu Seite 233. Man wird H. Potonie (1909) darin beipflichten, daß die durchlaufenden Brandlagen des Gifhorner und anderer Moore Trockenhorizonte sind, aber nicht in dem Fehlschlusse, daß, weil auch der Grenzhorizont einen Trockenhorizont darstellt, die Brandlagen Grenzhorizonte wären. Der sachliche Unterschied liegt natürlich in der Zeitdauer, deren Maß für den Grenzhorizont die tiefgreifende und weitgehende Zersetzung des ältern Sphagnumtorfs abgibt, wogegen die Brandlagen z. T. eine Schutzdecke gegen die starke Zersetzung und den Zerfall der unmittelbar darunter befindlichen Lage bildeten. Die Brandlagen sind Zeug- nisse nur verhältnismäßig kurzer, aber nicht große Säkularpeıioden in Anspruch nehmender Unterbrechungen des Wachstums der Hochmoorsphagneten. und wenn auch auf ihnen hier und da einzelne Föhren oder eine kleine Gruppe solcher zu Bäumen heranwachsen konnten, so beweist das nichts weiter, als daß die starke Aschendüngung auf dem sonst äußerst nährstoffarmen Hochmoor- boden die dazu erforderliche Bodennahrung in dem Wurzelraume darbot und zugleich die Wiederansiedlung der Sphagnen so lange hemmte, bis die Aus- laugung der Alkalien und die Ausbreitung einer dünnen Waldmoderlage über der manchmal eine halbe Hand hohen Aschenschicht es nach einigen Jahrzehnten wieder erlaubte. Daß die mehr oder minder vollkommene bis auf den Grund der Schicht gehende Zersetzung des ältern postglazialen Sphagnumtorfs nicht die einfache Folge seines höhern Alters sein kann, beweist die Tatsache, daß der in diluvi- alen Mooren enthaltene Sphagnumtorf sie nicht zeigt, sondern in seinem Er- haltungzustande vielmehr fast ganz mit dem jüngern postglazialen Sphagnum- - torf oberhalb des Grenzhorizontes übereinstimmt. Potonies Einwand (1912, III, S. 104f.), daß interglazialer und prädiluvialer Sphagnumtorf seine bessere Erhaltung allein einer frühzeitigen Bedeckung mit luftabschließendem moränischen Materiale verdanke, hätte nur unter der Voraussetzung einige Wahrscheinlich- keit für sich, daß diese Lager am Rande des Landeises entstanden wären oder daß das Landeis mit fabelhafter Geschwindigkeit von den skandinavischen .Ge- birgen in die norddeutsche Ebene vorgedrungen wäre. Der springende Punkt, den Potoni& übersehen hat, ist die haarscharfe Grenze zwischen den beiden postglazialen Sphagnumtorfschichten mit ihrem verschiedenen Erhaltungzustande, die nur an den Stellen alter Kolkbildungen hier und da verwischt ist. Sie macht es unmöglich, die Zersetzung der ältern als eine Erscheinung des Alterns — des »Reifens« wie Potoniesagt — aufzufassen, da solche durchweg einen allmählichen Übergang verlangt. Die weite Verbreitung zweigegliederter Hochmoore verbietet, sie als eine örtliche und zufällige Erschei- nung zu betrachten. Der Umstand, daß die Bildung des jüngern Sphagnum- torfs von den Rändern und Einsattelungen oder Mulden des ältern ausging und sich allmählich über dessen flache Hügel, ihre Höhenunterschiede ausgleichend, fortschob, ja gelegentlich ihre höchsten Kuppen bis zur Gegenwart überhaupt Dezbr. 1918. XIEN. 17 nicht erreicht hat, ferner die ee ae der ältere duseh die Aufngerle- des jüngern erfuhr und die sich unter anderm hier und da in lakkolith- oder hutpilzartigen Einpressungen in letzteren kundgibt, die Wirkungen der Wasser- erosion und der Deflation auf die Oberfläche des ältern, das alles und noch manches andere läßt über die Irrtümlichkeit der Potonieschen Auffassung keinen Zweifel bestehen. Was die Brandlagen anlangt, so treten im ältern Sphagnumtorf des Gro- ßen Gifhorner Moores zwei weithin durchlaufende auf, zu denen streckenweise noch eine dritte stark ausgeprägte, im Südteile des Moores hier und da auch noch eine vierte und fünfte schwächere kommt. In einer Photographie hat Potoni& (1909, S. 405) die beiden zuerst genannten festgehalten, die obere aber mit dem Grenzhorizonte (in meinem Sinne) identifiziert, der in Wahrheit 10—15 cm darüber lag. Potonies Irrtum ist dadurch entstanden, daß die Hohl- kehle, die in der lange der Verwitterung ausgesetzt gewesenen Torfwand in der Schnittlinie der oberen Brandlage durch Wasseraustritt,Ausfrieren und Ausblasen entstanden war, sich bis zu dem darüber liegenden Grenzhorizonte erweitert hatte. Hätte er die Wand weit genug frisch abgestochen, so würde er den wahren Sachverhalt erkannt haben. ; Daß Feuer auch zuweilen über den Grenzhorizont gelaufen ist, dafür fand ich allerdings auch Beweise, aber nicht bisher im Gifhorner Moore. Eigentlich ist eserstaunlich, daß sich Feuerspuren in diesem Horizonte nichtregelmäßig finden. Ein dichter Wollgrasbestand, der zur Zeit seines Bestehens die Hochmoore meist bedeckte, scheint indes der Entstehung von Bränden wenig günstig zu sein. Übrigens besteht die Möglichkeit, daß die Deflation, die, wie ich zunehmend erkannte, während dieses Zeitalters eine bedeutende Rolle auf ‚den Hochmooren spielte, die Brandspuren häufig verwischt hat. Der »halbreife« Sphagnumtorf, den Potonie unter der einen Brandlage des ältern Sphagnumtorfs im Gifhorner Moore gefunden zu haben behauptet, läßt in Wahrheit beim Reiben und Zusammenpressen in der geballten Hand - vielmehr genau dasselbe Verhalten wie der »ganz reife“ erkennen, indem er nämlich zwischen den geschlossenen Fingern breiartig hervorquillt — das be- kannte Erkennungsmerkmal stichreifen, frischen Hochmoorbrenntorfs, Unter dem Mikroskope zeigten sich die Zellwände der Sphagnumblätter dieser Lage fast ganz in Ulmin verwandelt. Aber die Ulminmicellen hatten meist ihren Zu- sammenhang behalten, was vermutlich damit zusammenhängt, daß sie durch die verdichtete Brandlage gegen von oben eindringendes un] verschwemmendes Wasser mehr geschützt waren. Technisch unterschied sich der aus dieser Lage bereitete Brenntorf nicht von dem aus anderen Lagen des ältern SENSE torfs hergestellten. Brandlagen finden sich auch im ältern Sphagnumtorf anderer Hochmoore sowohl bei uns zu Lande wie in Skandinavien und Centralrußland. Im allge- meinen liegen sie ganz regellos in verschiedenen Horizonten dieser Schicht. Sollte es sich aber auch zeigen, daß die eine oder die andere in weiterer Ver- breitung in demselben zeitlichen Horizonte auftritt, so würde das nichts weiter _ beweisen, als daß sich während der späteren atlantischen Zeit Dürreperioden grade wie in der Gegenwart zuweilen über ganz Europa erstreckten und in demselben Sommer an verschiedenen Orten Moorbrände veranlaßten. Brandlagen fehlen auch dem jüngern Sphagnumtorf nicht; sie sind im Großen Gifhorner Moore stellenweise vorhanden. Besonders zahlreich traf ich sie in einem südnorwegischen Hochmoore. Allein weder ich noch Hellmuth W. fand sie bisher in dieser Schicht so weithin durchlaufend und nur selten so tief eingebrannt wie in dem ältern. Brandlagen sind auch in den Seggen-, Schilf- und Waldtorfschichten der Niedermoore keine Seltenheit, und in dem Übergangswaldtorf, namentlich unter dem ältern Sphagnumtorf der Hochmoore, lassen sich zuweilen deren mehrere erkennen, über denen sich der Wald jedesmal wieder erneute, ein Beweis da- für, daß es nicht die Beseitigung der Wälder und ihres Verbrauchs an Wasser gewesen sein kann, die überall erst die Entstehung der Hochmoore veranlaßte, 11) Zu Seite 239. Diese sehr richtige Bemerkung Hellmuth Webers sei denen zur Beach- tung empfohlen, die immer wieder auf die den toten Saum des Malaspinaglet- Wie i ; l r Kur b Dass I- , - i ! N N x ’ \ pr hc La id Ei > vo ud ä a “ - y du Er L Ir. Ps Win u D ’ d.2 ud als uk i PR TEEN & i u ua 2) 2, en ige ie ee Pr h re RT EI IEND N Nu \ 3 4 =. N) “ A ge N er m rg Ber: schers bedeckenden Sitkafichtenwälder und auf die in einer subtropischen Vege- tation endenden Gletscher Neuseelands verweisen, um daraus unzulässige Schlüsse auf das Klima der Eiszeit in Mitteleuropa zu ziehen. Alle Erscheinungen be- zeugen, daß die Vegetation in der Umgebung des Gletscherfußes im großen Ganzen keine andere ist als die des weiteren Umkreises in derselben Horizontalen. In einer mitteleuropäischen Glazialzeit kann es auch nicht anders gewesen sein. 12). Zu Seite 241. Fußbemerkung. Dem Gedanken, daß die Glazialpflanzen in solchen Ablagerungen Schonens, _ wo sie zusammen mit Föhren vorkommen, als Glazialrelikte zu gelten haben, ist auch Otto Gertz (1917, S. 513) nahe getreten. 13) Zu Seite 245. Die Probenreihe für die Untersuchung des Hochmoores bei Schussenried . wurde mir von dem inzwischen auf dem Felde der Ehre gebliebenen württem- bergischen Moorkonsulenten Dr. Paulus geschickt, der in Bremen durch mich auch in die Geologie der Moore eingeführt worlen war. Zugleich mit den Pollen der Eiche und Buche kamen in demselben Horizonte die der Erle, Birke, Hainbuche, Weide, Föhre, Fichte und Tanne vor. In der tiefern Lage des Seggen- torfs fanden sich nur solche der Fichte. Eine im Herbste 1914 durch Hell- muth W. beabsichtigte umfassende örtliche Untersuchung, die sich namentlich auch auf die unter dem Moore befindlichen Glazialschichten erstrecken sollte, kam nicht mehr. zur Ausführung. . 14) Zu Seite 246. Die Ermitielungen, auf die sich Hellmuth hier bezieht, wurden von mir im Juli 1910 »ngestellt. Die dazu dienenden Proben habe ich dem südwest- lichen Abschnitte des Leopoldskronmoors entnommen: I einer tiefern Lage des Schilftorfs, der in einem Teile des Hochmoores die unterste Torfschicht bi!det, II der Mitte des ältern Sphagnumtorfs, III dem Grenzhorizonte (der Verwitterungs- rinde des ältern Sphagnumtorfs, die hier anscheinend vollständig erhalten ge- blieben war), IV 50 em über der Unterkante des jüngern Sphagnumtorfs an einer Stelle seiner größten Mächtigkeit. Sämtliche Proben waren ungewöhnlich reich an Pollen. In II—IV waren außer den in der folgenden Zusammenstellung genannten nur noch solche von Weiden vorhanden, die bei der Berechnung aufs Hundert mit berücksichtigt wurden, während die von Ericaceen, Gramineen, Cyperaceen und anderen Stauden unberücksichtigt blieben. Darnach betrugen unter den Baumpollen die von ie Pinus Picea Abies Betula Alnus Quercus Fagus 1#.+1 70% 24°], _ Bee = _ _- » I 4» 17 » 24°), 6:97. 2%, 2%), 40%), » IH 9,» 29 » 22» 3» 3» 1» 33» » IV 6 » 26 » 16 » -13» 4» 13 » 18 » Die Pinus-Pollen rühren vermutlich alle von Pinus montana s. 1. her, deren näher bestimmbare Reste sich häufiz, besonders im Grenzhorizonte fanden. Anscheinend hat die Eiche hier später als die Buche Raum gewonnen, was sich aus der Höhenlage unter den damaligen Klimaverhältnissen erklären würde. Bekanntlich liegt die Höhengrenze der Eiche gegenwärtig in den Alpen beträcht- lich unter der der Buche. H. Schreiber erwähnt ihr lebendiges Vorkommen auf den Mooren Salzburgs in der G>genwart in Seehöhen zwischen 418 bis 624 m. (Die Moore Salzburgs 1913, S. 119). Leider sind wir über das früheste Auftreten der Buche in dem westlichen Alpengebiete vollständigim Ungewissen; denn die Angabe vonFrüh und Schröter (Moore der Schweiz, S. 373), daß z. B. im Staufenmoos (S. 668) ‘Buchenpollen gleich über dem Glaziallehm erschienen, läßt es ‚unbestimmt, in welchem geo- logischen Abschnitte der Postglazialzeit sich das Moor über diesem Lehm zu bilden begann, und ähnlich steht es mit den anderen von ihnen aufgezählten Vorkommen. Ganz unsicher ist das angebliche Vorkommen von Buchenkohle in ‚der gelben Kulturschicht des Schweizersbi!des. ig . 15) Zu Seite 246. Das Hochmoor von Nusse liegt in einem kleinen Kessel der Endmoränen- landschaft. Wegen seiner geringen Ausdehnung und der flachen. Gestalt des ältern Sphagnumtorfs muß sich das jüngere Sphagnetum nach dem Zeitalter des Grenzhorizontes sehr rasch über seine ganze Oberfläche ausgebreitet haben. Der Transgressionsgürtel über dem umgebenden Geschiebelehm ist vollständig vernichtet worden. Beiläufig scheint mir wegen der geringen Ausdehnung und der geschützten Lage dieses Moores der Denudaboney zu seines ältern Sphag- numtorfs nicht hoch zu veranschlagen zu sein. Bei dem Funde im Esinger Moore handelt es sich nach din Berichte von Poulsen (1847) um den Transgressionsgürtel des jüngern Sphagnumtorfs, der einen das Moor durchragenden Geschiebesandhügel umgab. Da die über dem Fundplatze lagernden fünf Fuß (=rd. 1,60 m) jüngern Sphagnumtorfs 1847 schon stark entwässert und verdichtet und oben durch Verwitterung vermindert worden waren, und da ferner der Abbau des Esinger Moores schon im 19. Jahr- hundert erfolgte, so müssen die Buchen auf dem Hügel etwa im zweiten oder dritten vorchristlichen Jahrhundert gegrünt haben. Die Stelle war nicht mehr aufzufinden; doch konnte ich (1910) an mehreren anderen Stellen des Moores das Auftreten der Buchenpollen im Grenzhorizonte nachweisen. Leider ließ sich infolge der ausgedehnten und starken Abtragung des Moores nicht mit Sicherheit erkennen, ob sich darunter die ältesten Ausgangspunkte des jüngern Sphagnetums befanden. Im Himmelmoore aber gelang es, eine solche Stelle‘ aufzufinden, wodurch sich der Befund von Nusse bestätigte. ‚Über einen ziemlich ausgedehnten Fund von Buchenblattlagen unter jüngerm Sphagnumtorf des Hochmoores Femsölyng unweit Hösterkjöb auf See- land hat Emil Hansen 1873 berichte. Nach der Mächtigkeit des jüngern Sphagnumtorfs (2—3 Ellen = rd. 1,30—2 m) handelt es sich auch hier um einen frühen Abschnitt der Entstehungzeit dieser Torfschicht. Nach der Beschreibung ist der »amorphe Torf“, in dem die Blätter vorkamen, eine Sumpftorfablagerung aus der Zeit des Grenzhorizontes. Beiläufig fand sich als Zeitgenosse der Rotbuche in dem südlichen Trans- gressionsgebiet des jüngern Sphagnumtorfs im Esinger Moore ein mächtiger Eibenstubben, der im Wurzelanlauf einen Umfang von 146 cm hatte. Sein Stamm war, so weit er damals aus dem Sphagnetum hervorragte, durch einen Moor- brand vernichtet worden, dessen Spuren sich weithin durch den jüngern Sphag- numtorf verfolgen ließen. Das hohl ausgebrannte obere Ende des Stumpfes war ganz mit Asche und Eibenholzkohlen angefüllt. Der Stumpf befindet sich jetzt in der Sammlung der Moor-Versuchs-Station in Bremen. 16) Zu Seite 246. Hellmuth W. bediente sich bei dieser wie anderen Bestimmungen von Brandkohlen, nachdem sich andere in der Literatur vorgeschlagene Methoden als unbefriedigend erwiesen hatten, des Vertikalilluminators von Zeiß in Jena, nachdem er an den zu untersuchenden gereinigten und getrockneten Kohlen glatte Bruch- oder Schnittflächen nach den erforderlichen drei Richtungen her- gestellt und sie durch Abblasen, mit einem weichen Pinsel oder durch Abspülen von Kohlenstaub vorsichtig befreit hatte. Querschnitte von Laubhölzern wurden am besten auf frischen glatten Bruchflächen untersucht. Die zu untersuchenden Stücke wurden auf einem Öbjektträger so mit Wachs befestigt, daß die zu be- trachtende Fläche wagerecht lag. Auch tertiäre Hölzer, deren Schwefelkies- gehalt sie nicht zu schneiden erlaubte, wurden auf diese Weise mit Erfolg bestimmt. Aus dem Vorkommen der Buche in dem Muschelabfallhaufen am Winde- byer Noor bei Eckernförde geht mit Sicherheit hervor, daß seine Anhäufung in der Übergangszeit von der Stein- zur Bronzekultur in Schleswig-Holstein noch nicht abgeschlossen war, gleichgiltig, wie das archäologische Inventar in ihm gestaltet sein mag und welche Folgerungen sich daraus für die Kulturgeschichte des westbaltischen Gebietes etwa ergeben. Übrigens kam Sophus Müller auf Grund der ihm bis dahin vorliegenden archäologischen Befunde zu dem Schlusse, daß in Dänemark Muschelabfallhaufen bis an den Beginn der Zeit der Riesen- stuben hinanreichen (Affaldsdynger S. 176). Vermutlich reichen sie aber auch aM. m BE In Zu aA ED en Be » ni > Is, re ? « 4 ‘ 7 261 dort noch höher hinauf. Denn Rostrups Zweifel an der primären Zugehörig- keit des halbverkohlten Buchenzweigstückes zu dem Abfallhaufen von Orum Aa gründet sich allein darauf, daß es in einer höhern Lage dieses Haufens gefunden wurde. Im Hinblick auf Hellmuth Webers Beobachtung an dem Abfallhaufen bei Eckernförde dürfte dieser Fund doch in etwas anderem Lichte erscheinen. 17) Zu Seite.248, Nach meiner an den Fundverhältnissen der Oben-Altendorfer altgerma- nischen Moorleiche im nördlichen Abschnitte des Kehdinger Moores, die nach J. Mestorf (1900) ungefähr dem 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung angehört, 1895 angestellten Ermittelung hat die Bildung einer 1 m dicken Lage hellbraun gefärbten und infolge langer und starker Entwässerung dicht gelagerten jüngern Sphagnumtorfs rund 1000 Jahre beansprucht. Der südlichste Abschnitt jenes Moores war 1895 zum größten Teile noch “ mit einem geschlossenen, wachsenden Sphagnetum bekleidet, das wenige Jahre später durch Entwässerung und Urbarmachung vollständig vernichtet wurde. Die größte Mächtigkeit der Schicht tief gebräunten und dicht gelagerten jüngern Sphagnumtorfs betrug 1915, nachdem sie stark zusammen gesunken war, und sich im mittleren Teile des Moores bis um 3 m gesenkt hatte, noch rund 3m und entsprach ia ihrer Ulmifiecierung und Lagerungdichte etwa der desselben Torfs an der Fundstelle der erwähnten Leiche. Die Schicht hat demnach zu ihrer Entstehung annähernd 3000 Jahre bedurft und begann sich gegen Ende des zweiten oder Anfang des ersten vorchristlichen Jahrtausends abzulagern. Da nach Annahme der Archäologen (s. M. Lienau 1914) der Übergang von der ausgesprochenen Bronzs- zu der ausgesprochenen Eisenkultur in Nord- deutschland während der Zeit vom 9. bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. erfolgte, so fällt der Beginn dieser archäologischen Epoche in ein Zeitalter, in dem sich der jüngere Sphagnumtorf im Kehdinger Moore bereits zu bilden an- gefangen hatte. Die Dauer der Zeit, ‚während welcher die ältere Sphagnumtorfschicht der n»rdwestdeutschen Hochmoore infolge klimatischer Trockenheit kein geschlos- senes Sphagnetum trug und die starke Zersetzung erfuhr, in der wir sie jetzt vorfinden, habe ich zu etwa 1000 Jahren-bestimmt (1910). Das Zeitalter des Grenz- horizontes setzte demnaeh etwa gegen das Ende des dritten vorchristlichen Jahrtausends ein, also ungefähr um dieselbe Zeit, während deren sich nach archäologischer Annahme in Su SEE der Übergang von der Stein- zur Bronzekultur vollzogen hat. Übrigens bedarf die Verwendung des angegebenen Zeitmaßes für die einwandfreie Altersbestimmung archäologischer Funde in den Hochmooren einer ausführlicheren Darstellung als hier angebracht erscheint. Insbesondere gilt das von den Bohlwegen. Ich habe deshalb einen Ausblick auf diese wie auf andere archäologische Moorfunde aus Hellmuths Arbeit auszuscheiden für passend gehalten und bemerke nur, daß der von ihm erwähnte im Grenzhorizonte be- findliche Bohlweg des Aschener Moores auch nach meiner Meinung dem Über- gange von der Bronze- zur Eisenzeit, wahrscheinlich dem Schlusse dieser Über- gangszeit, angehört, eiwa der Zeit zwischen 700 und 600 v. Chr. Zusammenstellung der benutzten Literatur. Mffaldsdynger fra Stenalderen i Danmark, undersögte for Nationalmuseet af P. Madsen, Sophus Müller, Carl Neergaard, C. G. Petersen, E. Rostrup, K.J. V.Steenstrup og Herulf Winge. Kopenhagen und Leipzig 1900. Andersson, Gunnar, Die Geschichte der Vegetation Schwedens. Englers Botan. Jahrb. 22. 1897. — Studier öfver Finlands Torfmossar och fossila kvartärflora. Bull. de la Comm. geol. de Finlande. Helsingfors 1898. ENT IST EN Fr Ge FRE De: DM TS Be = ’ ® Ra 2 \ EDEL TE TEEN, er 2 arg % ” N f 2a .n tin us ELDER Dan Ta - “ a n DR ee Aw 4 > Andersson, Gunnar, Swedish climate in the late- -Quarternary era In: ve er änderungen des Klimas seit dem Maximum der letzten Eiszeit, herausgeg. Ir v. d. Exekutivkomm. d. 11. internat. Geologenkongresses. Stockholm 191 7 A Berg, Leo, Das Problem der Klimaänderung in geschichtlicher Zeit. Geogr. Bi Abhandl. herausgeg. v. A. Penck Bd. 10, Heft 2. Besprochen von RB: 3 Gradmann, Geogr. Ztschr. 21. 1915. Te Birk, Carl, Das tote Moor am Steinhuder Meer. Eine moorkundliche Studie. a Arb. d. Laborat. f. technische Moorverwertung, herausgeg. v.6& EB Zu Bd. 1. 1914. RS Blytt, A, Essay on the immigration of the Norwegian flora during alternating n Tr and dry periods. Chria 8. 1876. Be — Theorien om vexlande kontinentale og insuläre Klimater na paa Norges = Stigning. Christiania Videnskabsselskabs Forhandl. Nr.4. 18 1. — Die Theorie der wechselnden kontinentalen und insularen Klimate. Eng- lers Botan. Jahrb. 2. 1882. 2 — Zur Geschichte der nordeuropäischen, BesondEIE der norwegischen Flora. $ Englers Botan. Jahrb. 17. 1893. Brückner, Ed., Moorbildungen und postglaziale Klimaschwankeer am ‚Nord- saume "der Ostalpen. Ztschr. f. Gletscherkunde 7. 1913. Diedrichs, R., Über die fossile Flora der mecklenburgischen Torfmoore. Arch. E ER Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg 58. 1904. v. Fischer-Benzon, R., Die Moore der Provinz Schleswig-Holstein. Eine verglei- $ chende Untersuchung. Abh. d. Naturw. Vereins Hamburg 11. 1891. Fliche, M., L’indigenat de l’Epicea (Picea excelsa) dans les Hautes-Vosges. Bull. Herb. Boiss. 2. VIII, 10. 1906. Fraas, O., Beiträge zur Kulturgeschichte des Menschen während der Eiszeit. Archiv f. Anthropologie 2. 1867. Friedrich, P., Die Grundmoräne -und die jungglazialen Süßwasserablagerungen der Umgegend von Lübeck. Mitt. d. geograph. Ges. und d. Naturhistor. Museums in Lübeck. 20. 1908. le Be Früh, J,, Über Torf und Dopplerit. Eine minerogenetische Studie. Zürich 1883. — Über Moorausbrüche. Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. in Zürich, XEH; 1897. Früh, J, u. 6. Schröter, Die Moore der Schwer mit Berücksichtigung der gesamten Moorfrage. Bern 1904. Geinitz, E. u. C. A. Weber, Über ein Moostorflager der postglazialen Föhrenzeit am Seestrande der Rostocker Heide. Arch. d. Ver. d. Freunde d. Natur- gesch. in Mecklenburg. 58. 1904. Geologische Spezialkarte des Königreichs Sachsen, Sektion Borna-Lobstädt von K. Dalmer, neubearb. v. C. Gäbert, Leipzig 1914. = Gertz, Otto, Nägra nya fyndorter för 'arktiska växtlämningar i Skäne. Geol. Fören. Förhandl. Stockholm, Bd. 89, 1917. Götze, A., Vorgeschichtliche Moorfunde und heutige Moorkultur. Die Saalburg Nr. 26: 1911. Hansen, Emil Chr,, En forlöbig Beretning om Moseundersögelser i i Eileranflarken Be: 1873. Videnskab. Meddel. fra den naturhist. Forening i. Kjöbenhavn. 1873. Hartz, N., Bidrag til Danmarks senglaciale Flora og Fauna. Danmarks Geöl. Undersögelse II Räkke Nr. 11. 1902. — Den submarine. Törv (»Tuul«) paa Sylt. Meddel. fra Dansk geol. Foren. Nr. 9. Kopenhagen 1903. — Alleröd-Mull. Meddel. fra Dansk. geol. Foren. 4. Kopenhagen 1912. — Alleröd-Gytje und Alleröd-Mull. Ebenda. Hermann, F., Flora v. Deutschland und Fennoskandinavien sowie v. Island und E Spitzbergen. Leipzig 1912. 2 ‚Holmboe, Jens, Planterester i Norske torfmyrer. Et bidrag til den norske vege- tationshistorie. Videnskabsselsk. Skr. I Mathemat.-naturv. Kl. Kristiania 1903. Holst, N. O., De senglaciala lagren vid Toppeladugärd. Sveriges Geol. Undersökn. Afhandl. och uppsatser Ser. C Nr. 200. Stockholm 1906. — Eifterskörd frän de senglaciala lagren vid Toppeladugärd Ebenda, Ser. C. Nr. 210. 1908. — Postglaciala Tidsbestämningar Ebenda Ser. C. Nr. 216. 1909. Hooker, J. D., The Students Flora of the British Islands. London 1884. Jessen, Knud, Mindre Meddelelser om Fortidens Planteväxt i Danmark. Botan. Tidsskr. 36. 1917. Johansen, A. C., Om den fossile kvartäre molluskenfauna i Danmark og dens relationer til forandringer i klimaet. Kopenhagen 1904. Klautzsch, A., Die geologischen Verhältnisse des Großen Moosbruchs in Ostpreußen unter Berücksichtigung der jetzigen Pflanzenbestände. Jahrk. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt, XXVII, 1906. Kükenthal, G. Cyperaceae-Caricoideae. In A. Engler: Das Piagseureich. 1909. Lange, Joh., Conspectus Florae Groenlandicae. Meddel. om Grönland 3. 1887. Lauterborn, Rob., Die sapropelische Lebewelt, ein Beitr. z. Biologie des Faul- schlammes natürlicher Gewässer. Verh. d. naturw.-medic. Ver. z. Heidel- berg. Neue Folge 13. 1916. Lienau, M. M., Über Megalithgräber und sonstige Grabformen der Lüneburger Gegend. Mannus-Bibliothek, herausgeg. v. G. Kossinna Nr. 13. Würz- - burg 1914. Menzel, H., Klimaänderungen und Binnen-Mollusken im nördlichen Deutschland ' seit der letzten Eiszeit. Ztschr. d. Deutschen Geol. Ges. 62. 1910. — Die geologische Entwickelungsgeschichte der ältern Postglazialzeit im nördlichen Europa und ihre Beziehungen zur Prähistorie. Ztschr. f. Eth- nologie. 46. 1914. Mestorf, J.. Moorleichen. 42. Ber. des Museums vaterländ. Altertümer bei der Universität Kiel. 1900. — u.6.A. Weber, Wohnstätten d. älteren neolithischen Periode in der Kieler Föhrde. 43. Ber. d. Museums vaterländ. ‚Altertümer bei der Universität Kiel. 1904. Müller, Sophus, Nordische Altertumskunde. Straßburg 1897/98. — Urgeschichte Europas. Straßburg 1905. “ Nathorst, A. G., Über den gegenwärtigen Standpunkt unserer Kenntnis von dem Vorkommen fossiler Glazialpflanzen. Bih. till Kgl. Svenska Vetensk.-Akad. Handl. Afd. II, Nr. 5. Stockholm 1892. — Sveriges Geologi. Stockholm 1894. — Spätglaziale Süßwasserablagerungen mit arktischen Pflanzenresten in | Schonen. - Geol. Fören. Förhandl. Stockholm 1910. — Neuere Erfahrungen von dem Vorkommen fossiler Glazialpflanzen und einige darauf besonders für Mitteldeutschland basierte Schlußfolgerungen Geol. Fören. Förhandl. Stockholm 1914. Neumann, Einar, Undersökningar öfver fytoplankton och under den pelagiska regionen försiggäende gyt!ja- och dybildningar inom vissa syd- och mel- lansvenska urbergsvatten. Kgl. Svenska Vetensk.-Akad. Handl. Bd. 56. Nr..63 1917; Neuweiler, E. Beiträge zur Kenntnis schweizerischer Torfmoore. Inaug.-Diss. Zürich 1901. . Nordmann, V., Postglacial climatic changes in Denmark. In: Veränderungen d. Klimas seit d. Maximum d. letzten Eiszeit, herausgeg. v. d. Exekutivkomm. d. 11. internat. Geologenkongresses. Stockholm 1910. — Alleröd-Oseillationen og Kristianiafjordens senglaciale Dannelser. Meddel. fra Dansk geol. Foren. 4. Kopenhagen 1912. 264 Nüesch, J., Das Schweizersbild, eine Niederlassung aus paläolitkischer a neo- lithischer Zeit. Neue Denkschr. d. schweiz. naturf. Ges. XXXV 1% "Nyman, C. J., Conspectus Florae Europeae. Örebro 1878-1890. Palla, Die neuen In Brand und Hallier, Kochs Synopsis. d. DaEchen und Schweizer Flora. Leipzig 1907. > Passarge, $., Die Kalkschlammablagerungen in den Seen von Lychen, Uckermark. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. XXIL. 1902. Penck und Brückner, Die Alpen im Eiszeitalter. Leipzig 1901—1909. 67 Post, Hampus, Studier öfver nutidens koprogena Jordbildningar, Gyttja, Dy, | Torf och Mylla. Kgl. Svenska Vetensk.-Akad. Handl. 4. Nr. 1. 1862. v. Post, Lennert, Über stratigraphische Zweigliederung schwedischer Hochmoore. Sveriges Geologiska Undersökn. Ser. C. Nr. 248. 1913. —- Om skogsträdpollen i sydsvenska torfmosslagrens följder.- Gel Fören. Förhandl. Stockholm 1916. Potonie, H., Eine rezente organogene Schlamm-Bildung des Cannelkohlentypus. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt XXIV. 1904. — Das Auftreten zweier Grenzhorizonte innerhalb desselben Hochmoorproßils. | Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt XXIX. 1909. | — Die rezenten Kaustobiolithe und ihre Lagerstätten. Berlin 1908/1912. Poulsen, Mitteilung über das Esinger Moor im amtl. Bericht über die 11. Ver- sammlung Deutscher Land- und Forstwirte zu Kiel im September B - Vierte Sitzung, Mittwoch, 8. Sept. Altona 1848, S. 515. Raefler, Friedr., Die Entstehung der Braunkohlenlager zwischen er und Weißenfels. Inaug.-Diss. Jena 1911. Range, P., Das Diluvialgebiet von Lübeck und seine Dryastone. Ztschr. f. Natur- wissenschaften 76. 1908. Reid, Clement, The Origin of the British Flora. London 1899. Sarauw, Georg F.L., En Stenalders Boplads i Maglemose ved Mullerup, sam- menholdt med beslägtäde Fund. Aarböger for nordisk Oldkyndighed 0g Historie 1903. Kopenhagen 1904. Schreiber, Hans, Die Moore Vorarlbergs und des Fürstentums Liechtenstein in naturwissenschaftlicher und technischer Beziehung. Staab 1910. — Vergletscherung und Moorbildung in Salzburg mit Hinweisen auf das Moorvorkommen und das nacheiszeitliche Klima in Europa. Staab 1912. — Die Moore Salzburgs in naturwissenschaftlicher, geschichtlicher und tech- _ nischer Beziehung. Staab 1913. Schucht, F., Das Kehdinger Moor. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. XXI, 1905. Sernander, Rutger, Die schwedischen Torfmoore als ee Dosis er Klima- schwankungen. In: Veränderungen d. Klimas seit dem Maximum der letzten Eiszeit, herausgeg, v. d. Exekutivkomm. d. 11. internat. Geologen- kongresses. . Stockholm 1910. ee Postglaziale Klimaschwankungen im skandinavischen Norden. Gerlands Beitr. z. Geophysik. 11. 1912. — Om nordvästra Tysklands N Geol. Fören. Förhandl. Stockholm 1912. | Siegert u. Weissermel, Das Diluvium zwischen Halle und Weißenfels. Abh. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge. 60. 1911. | Spethmann, Hans, Ancylussee und Litorinameer im südwestlichen Ostseebecken von der dänischen Grenze bis zur Odermündung. Mitt. d. Geograph. Ges. und des Naturhist. Museums in Lübeck, 2. Reihe, Heft 21. 1906. Stahl, Ernst, Aufbau, Entstehung und Geschichte mecklenburgischer Torfmoore. Inaug.-Diss. d. Universität Rostock 1913. Stefänsson, S$t., Flöra Islands. Kopenhagen 1900. 265 Steusloff, Ulrich, Torf- und Wiesenkalkablagerungen im Rederang- und Moorsee- becken. Ein Beitr. z. Geschichte d. Müritz. Inaug.-Diss. d. Universität Rostock. 1905. — Beiträge zur Fauna und Flora des -Quartärs in Mecklenburg: Spätglaziale und holocäne Ablagerungen mit Vertigo Genesii Gredl. und Succinea Schumacheri Andr. bezw. Planorbis Stroemi Westerl. von Güstrow in Mecklenburg. Arch. d. Ver. d. Freunde d. Naturgeschichte in Mecklen- burg. 61. 1907. — Beiträge zur Fauna und Flora des Quartärs in Mecklenburg: Holocäne und lebende Gyraulen. Arch. d. Ver. d. Freunde d. Naturgeschichte in Mecklenburg, 65. 1911. Sundelin, Uno, Fornsjöstudier inom Stäagäns och Svartäns Vattenomräden. Sve- riges Geol. Undersög. Ser. C. Nr. 16. 1917. . Szafer, WI., Eine Dryasflora bei Krystynopol in Galizien. Extr. du Bulletin de l’Acad. d. Sc. de Crakovie. Krakau 1902. Thienemann, Aug., Untersuchungen über Beziehungen zwischen dem Sauerstoff- gehalt des Wassers und der Zusammensetzung der Fauna in norddeut- schen Seen. Archiv f. Hydrobiologie. XII, 1918. Vollmann, Franz, Flora von Bayern. Stuttgart 1914. Wahle, Ernst, Ostdeutschland in jungneolithischer Zeit. Ein prähistorisch-geo graphischer Versuch. Mannus- aan, herausgeg. v. G. Kossinna Nr. 15. Würzburg. 1914. Warnstorf, C., Sphagnales-Sphagnaceae (Sphagnologia universalis) in A. Engler: Das Pflanzenreich. Leipzig 1911. Weber, C. A. Über die fossile Flora von Honerdingen und das nordwestdeutsche Diluvium. Abh. Naturw. Ver. Bremen XIII. 1896. — Über die Vegetation zweier Moore bei Sassenberg in Westfalen. Abh. Naturw. Ver. Bremen XIV. 1897. | — Ein Beitrag zur Frage nach dem Endemismus der Föhre und Fichte in Nordwestdeutschland während der Neuzeit. Abh. Naturw. Ver. Bremen XIV. 1897. — Über die Moore mit besonderer Berücksichtigung der zwischen Unterweser und Unterelbe liegenden. Jahresber. d. Männer v. Morgenstern Nr. 3. Geestemünde 1900. — Über die Vegetation und Entstehung des Hochmoores von Augstumal im Memeldelta mit vergleichenden Ausblicken auf andere Hochmoore der Erde. Berlin 1902. — Über Torf, Humus und Moor, Versuch einer Begriffsbestimmung mit Rück- sicht auf die Kartierung und Statistik der Moore. Abh. Naturw. Ver. Bremen, XVII, 1903. — Über Litorina- und Prälitorinabildungen der Kieler Föhrde. Englers Bot. Jahrb. 35. 1905. — Die Geschichte der Pflanzenwelt des norddeutschen Tieflandes seit der Tertiärzeit. Result. scient. du Congr&s intern. de Botanique, Wien 1905. Jena 1906. — Aufbau und Vegetation der Moore Norddeutschlands. Englers Bot. Jahrb. 40. 1907. — Die grundlegenden Begriffe der Moorkunde. Ztschr. f. Moorkultur und Torfverwertung. Wien 1907. — Die wichtigsten Humus- und Torfarten und ihre Beteiligung an dem Auf- bau der norddeutschen Moore. In: Festschrift zur Feier d. 2djährigen Bestehens des Vereins zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Reich. Berlin 1908. — Was lehrt der Aufbau der Moore Norddeutschlands über den Wechsel des Klimas in postglazialer Zeit? Ztschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. 62. 1910. Weber, c. A., Die Moore im Steilufer der ha Sarkau und Cranz. Englers Botan. Jahrb. 42. 1908. — Das Moor. Vortrag, gehalten am 12. Novemb. 1909 in dı Gesellsch. zu Hannover. Hannoversche Geschichtsblätter -— Der Aufbau einiger Hochmoore der Alpenländer. Pre e d. Central-Moor-Commission. Berlin 7911. = — Die Mammutflora von Borna. Abh. Naturw. Ver. Ben XXL a — Die Pflanzenwelt des Rabutzer Beckentons und ihre "Entwiekelung Bezugnahme auf Klima und BeSIEche S Baer Botan Be N Bar, Werth, E., Die Mammutflora von Borna. Naturw. Wochenschrift Nr. e% 1914 Wesenberg-Lund, C., Om Ferskvands Kitin- og Kisellevninger i Törvelagen. Meddel. fra dansk Een Foren. Nr.3. Kopenhagen 18%. — Studier over Sökalk, Bönnemalm og Sögytje i dansk Indsöer. Medael. fra dansk geol. Foren. Nr. 7. Kopenhagen 1901. = Be | | 1 — 0m Limnologiens betydning for kvartärgeologien särlig med Hensyn abe ° postglaziale Tidbestämmelser og ee re Fören.. = Förhandl. Stockholm 1909. | SEHE Zailer, V., Die Entstehungsgeschichte der Moore im Flußgebiete der Enns. Zischr. f. Moorkultur und Torfverwertung. Wien 1910. Re Zmuda, A. )., Fossile Flora des Krakauer Diluviums. Extr. du et Tarags nn 3 F 'Se. de eo Krakau 1914. 1 EEE Te 66. ” Ta ei. 967 Erklärung der Tafeln. Tafel 1. OÖstwand des Tagebaus »Victoria«. Die verbogene Oberkante der in senkrechter Wand stehenden Braunkohle tritt zwischen a und b deutlich hervor. Darüber liegen die Schotterterrasse und der Aulehm, die erste in schräger, von Ost nach West geneigter Wand. Die dunklen Flecken in diesem oberen Teile sind Schatten der beim Abbau entstandenen Pfeiler und Vertiefungen. In der Mitte des Bildes ist unter dem Aulehm das mittlere Moorbecken, rechts unter dem Absatze (unterhalb c) das südliche als dunkle Horizontallinie sichtbar. (S. 192.) _ 2 Geschiebelehm-Einpressung in die Braunkohle. Höhe ungefähr 15 m. Oben im Hintergrunde tritt der Aulehm hervor, unter dem sich das südliche (in der Photographie nicht sichtbare) Moorbecken befindet. Links anstehende Braunkohle, rechts Geschiebelehm. (S. 193.) "Tafel 2. Profil durch die südliche Flanke des südlichen Moor- beckens. 1. Kalkmudde mit der schwarzen Schicht am Grunde. Abb 4; 2. Untere Torfmudde. 3. Hypnumtorf. 4. Obere Torfmudde. 5. Wald- torf. 6. Obere Lebermudde. 7. Tonmudde. 8. Aulehm. Die untere Lebermudde fehlt in dem Aufschlusse. Sie beginnt erst weiter nordwestlich, wo nicht photographiert werden konnte. (S. 196.) Mitte des südlichen Moorbeckens. 1a. Untere Stufe der unteren Abteilung der Kalkmudde. 1b. Obere Stufe der unteren Abteilung der Kalkmudde. 1c. Obere Abteilung der Kalkmudde. 2. Untere Torfmudde. 3. Hypnumtorf. 4. Obere Torfmudde. 5. Waldtorf. 6. Obere Leber- mudde. 7. Torfmudde. 8. Aulehm. Auch hier ist die untere Lebermudde nicht vorhanden. Rechts. ein Schuttkegel. (S. 196.) Bemerkung zu der Texttafel auf Seite 200. Die auf Seite 200 dargestellten, im Original mit Bleifeder gezeichneten Abbildungen wurden zur Ersparung einer Steindrucktafel auf Kornpapier über- tragen, fahren um durch Autotypie in Zink geätzt zu werden. Das angewandte. Ver- ‚hatte zur Folge, daß die zur Ergänzung abgebrochener Stücke der Gegenstände mit einer punktierten Linie umzogenen Teile der Abbildungen 1—4 leider schattiert erscheinen. Inhaltsübersicht. RE Fe 8 Vorwort des Herausgebers . . . 2... eoeenennenn 189. 9 Einleitung ... . ee ee ee a ee ee . 191 -Kap. 1. Beschreibung des stratigraphischen Profils und der Lagerungsverhält- er > nisse in dem Tagebau der Gewerkschaft Victoria . ..... 192—226 eh tT. Tertiän. 2. 00 nn ee - I. Diluvium .. nn. a. Grundmoräne . .. . ... a b. Schotterbildungen . . . Fa | c. Die Stellung der Beckenbildungen zu ı den Flußablagerungen 196 d. Diluviale Muddebildungen. .. . „2. 20... ER 1. Schwarze Schicht = Yan 2, -Kalkmudde ©. 02.5. ee Re B- Untere, Torfmudde . »...... 2. ea MA II. Alluvium . ... ER a AB a. Moorbildungen des Südlichen Backen u 208.4 4. Untere Lebermudde -. . . ... ner ‚Hypnumtorf- ... ı.. 2 00 0 2 20 u ee J ; Obere ‘Torfmudde- =... wa m | .“Waldtorf - 2,2... a ' . Obere Eehermudder 2 N ‚ Tonmudde. '...... u. | b. Das mittlere Becken... ee I e. Das nördliche Becken : „2... „re 1:-Kalkmudde 280 un near rn ee 2. Lebermudde . . . ee ee _d..Die Befunde am rechten Wyhraufer . een | | e. Der Äulehm . .. 0... 2. 200 2.2 aan Kap. 2. Geologische Ergebnisse . . ee es: Kap. 3. Beziehung zu den klimatischen und geologischen Erscheinungen Ä Skandinaviens und Norddeutschlands . . 230 Kap. 4. Die Wanderung einiger der wichtigsten Waldbäume. in Deutschland za und Skandinavien während der Postglazialzeit .. . 2. 2 .... 286 Liste -der Pflanzenfunde . . : .: 0. 2 2.2. sc SS a 4 Anmerkungen ... en Zusammenstellung der len Literatur" ee er ee il Erklärung der Tafeln 3 2. 5. Zr: Mu 2 ne ne EENER r 267 253 -OUPODH | Prosopis pfankuchi, eine neue deutsche Prosopis - Art. Von J. D. Alfken, Bremen. 2.5—5,5 mm lang. Schwarz. Kopf rund, Augenränder nach unten schwach verjüngt. Clypeus ungefähr 11/, mal so lang wie breit, eben, außerordentlich fein lederartig gerunzelt und außerdem zerstreut und flach eingestochen punktiert. Wangen sehr fein längs- gerieft und zerstreut punktiert, ungefleckt, das Gesicht also ganz schwarz. Augenfurchen bis zur Höhe des oberen Augenrandes reichend. Stirn sehr dicht und fein, Scheitel zerstreut punktiert. Fühlergeißel unterseits rotbraun bei einem Stück die letzten Glieder etwas dunkler. Pronotum schwarz. Schulterbeulen außen gelb. Mesonotum außerordentlich fein lederartig gerunzelt und außerdem fein und dicht punktiert. Schildehen zerstreut punktiert. Hinterschiidchen fein und dicht gerunzelt. Mesosternum grubig eingedrückt, in der Mitte mit einem feinen Kiel, dahinter ein längliches Grübehen. — Mittel- feld des Mittelsegments nahezu dreieckig, fein und scharf umrandet, am Grunde fein längs- und quergerieft, dann nach hinten hin schräg gerieft, die abschüssige Wand dicht rauh gerunzelt. Hinterleib glänzend, 1. Ring ohne Haarfranse, glatt, wie poliert, nahezu unpunktiert, nur seitlich nahe am Hinterrande mit vereinzelten feinen Punkten versehen, die übrigen Ringe kaum erkennbar fein gerieft, in der Mitte sehr fein und zerstreut, seitlich dichter punktiert. Ränder der Bauchringe rotbraun durchscheinend, der 5. Ring in der _ Mitte des Hinterrandes mit schwarzbraunem Filzfleck. — Flügel getrübt, Schüppehen schwarz. Beine schwarz, das letzte Fußglied mehr oder weniger rotbraun, Kniee der Vorder- und Mittelbeine rotgelb, Grund- drittel der Hinterbeine gelb. g. 5—5,5 mm lang. Schwarz, Clypeus, Stirnschildchen und Wangen hellgelb, ohne Glanz. Wangen mit flachem Längseindruck, ihr Fleck groß, oben die Fühlerwurzel erreichend, dort abgerundet, unter der Fühlerwurzel schwach ausgerandet. Fühlerschaft unten tief ausgehöhlt, stark erweitert, das vordere Drittel gelb gefärbt, vorn rund, die obere und innere Kante geradlinig, einen rechten Winkel bildend. Fühlergeißel oben in. der Mitte, am Ende der geraden Be- grenzung, eingelenkt, unten rotbraun, die 3 letzten Glieder schwarz. Thorax wie beim Weibehen. — Mittelfeld des Mittelsegments scharf umrandet, grob wellig gerunzelt, nahe der Mitte der Oberfläche mit einer Querleiste. rande in der Mitte ausgerandet. — Beine schwarz, Schenkel an der hat aber einen runderen Kopf und am Mittelfeld des Mittelsegments _ dunkelgelbe Gesichtsfärbung und stärker eingedrückte Wangen. 1; Hinterleibsring schwach elzand, in Er; | seitlich und hinten dicht und fein punktiert, Endrand punktlos, ‚ stäı glänzend. Die übrigen Ringe dichter punktiert, seitlich am Hint rande mit Spuren heller Härchen. 3. und 4. Bauchring am 'Grun | in der Mitte mit schwacher querer Erhabenheit. 6. Ring am Hir ıter-. äußersten Spitze unten gelb, Vorder- und Mittelschienen vorn gelb und gelbrot, hinten an der Spitze schwarz, Hinterschienen am a gelb, an der Spitze schwarz, Füße gelb, die letzten Glieder dunkel. Flügel wie beim Weibchen. = Er Diese neue Art ist mit der etwas größeren, 6— 7 mm langen P. rinki Gorski am nächsten verwandt. Das Weibehen der P.rinki keine Querleisten oder Querriefen. Das Männchen hat eine schwarz und rot geringelte Fühlergeißel, einen stärker erweiterten Fühlerschaft, Mir liegen 22 und 53 vor, die mein Freund K, Pfankuch iı im Jahre 1916 als Landsturmmann in Nordschleswig sammelte. Die Männchen wurden in der Zeit vom 23. Juni bis zum 26. Juli in Spandet, das eine Weibehen am 8. Juli auch dort und das andere am 13. August in Tjirstedt gesammelt. = Beitrag zur Flora von Wangeroog. Von Gustav A. F. Schatteburg, Burg, Bez. Bremen. Während meines alljährlichen, meist mehrmonatlichen Sommer- aufenthaltes auf Wangeroog in den Jahren 1900 bis 1914 fand ich Gelegenheit, mich eingehend mit der dortigen Flora zu. beschäftigen. Ich habe während dieser durchweg längeren Aufenthalte in den 14 Jahren die Insel nach allen Richtungen durchstreift, den damaligen Pflanzenbestand Wangeroogs mit den bisherigen Veröffentlichungen!) ständig verglichen und Belegexemplare gesammelt. Um zur Kenntnis des Pflanzenbestandes auf W. vor Ausbruch des Krieges 1914 beizu- tragen, habe ich folgende Ergänzungen der bisherigen Ergebnisse mitzuteilen:?) Potamogeton pectinata L.; P. natans L.; Phalaris arundıinacea L.; Alopecurus geniculatus L.; Glyceria fluitans R. Br. var. plicata Fr. (selten!); Epipactis palustris Gr., 15—20 Exemplare in der Nähe des Tümnels beim Rettungsschuppen (1911—14); Spergularia campestris Aschrs.; Reseda luteola L.; Rubus caesius L. (1912—14); Potentilla argentea L.; Rosa canina L., bisher nur für Bo. J. N. angegeben; Lathyrus silvester L.; Ononis repens L., an einer Stelle der den Randdünen des Westens vorgelagerten Dünenkette 4 Exemplare (1909—14); Heracleum Sphondylium L.; Pirola rotundifolia L. var. arenaria Koch, in der Nähe des Ret- tungsschuppens unter Weidengebüsch mehrere Exemplare (1907—14); P. minor L. var. arenaria Nöldeke, ebendaselbst unter Gestrüpp 3 Exemplare (1909—14); Samolus Valerandi L., nur an einer ganz beschränkten Stelle der Wattweiden in der Mitte der Insel 3 Exemplare (1913—14); Calluna vulgaris Salisb. flore albo; Cuscuta epithymum L.; Convolvulus sepium L.; Achillea Ptarmica L.; A. mille- folium L. var. setacea Koch (1913—14). — Von den von Buchenau in der „Fl. der ostfries. Inseln“ und von Focke in seinem letzten !) Bisherige Literatur über die Flora von Wangeroog: Karl Müller: »Fl. d. Insel Wangerooge« 1839; H. Koch und Brennecke: »Fl. v. Wangerooge« 1844 (wissenschaftliche Beilage zu Nr. 12 der Jeverländ. Nachr., wieder abgedruckt in Abh. Nat. Ver. Brem., Bd. X, p. 61—73, 1888); Karl Nöldeke: »Fl. d. ostfries. Inseln mit Einschluß von Wangerooge“ 1872. Abh. Nat. Ver. Brem., Bd. III, p- 193--198); Fr. Buchenau: 1881 1. Aufl. und 1901 4. Aufl. d. »Fl. d. ostfries. Inseln«; Dr. Georg Eilker: »Fl. d. Nordseeinseln«; Dr. W. O. Focke: »Zur Fl. v. Wangeroog« (Abh. Nat. Ver. Brem., Bd. XVII, p. 442); Derselbe: »Änderungen d. Fl. ‘an der Nordseeküste“ (Abh. Nat. Ver. Brem., Bd. XVII, p. 175—181); Derselbe: »Die Vegetation d. Dünen u. d. Strandes auf Wangeroog«. (Abh. Nat. Ver. Brem., Bd. XIX, p. 509—519). ?) Die hinter den Namen angeführten Zahlen geben die Beobachtungs- jahre an. | ii - j Verzeichnis als für die jüngste Zeit, nach 1906, fraglich aufgeführten | Pflanzen bemerkte ich 1914 noch folgende, wenn auch vereinzelt und spärlich: Avena caryophyllea Web.; Heleocharis uniglumis Lk.; Peplis Portula L.; Stellaria glauca With.; Erica Tetralix L.; Campanula rotundifolia L., an einer Stelle im Westen bis zu 30 Exemplare E (1910—14). — Verwildert waren stellenweise: Borrago offi- cinalis L.; Cochlearia Armoracia L.; Daucus Carota L. — Auf den Kunstwiesen fanden sich noch: Cardamine pratensis L.; (C'oronaria flos cuculi A. Br.; Alopecurus pratensis L.— An Pflanzen der Ruderal- _ und Ackerflora sind folgende anzuführen: Bromus sterilis L.; Agrostis spica venti L., bisher nur für Bo. J. S. angegeben (1909 — 14): Poa annua L.; P. trivialis L.; Hordeum murinum L.; Rumez obtusiflorus L. var. Priesii Döll (1912); Polygonum Convolvuhus L.: P. Persicaria | E53 ee arvensis L.; Melandryum album Gareke; Sisymbrium Sophia Li; 8; offieinale” Scop.; Medicago lupulina L.; Geranium pusülum L.; Malva neglecta Wallr.; Aethusa Cynapium L.; ; Anagallis arvensis L.; ' Echium vulgare L. fore coeruleo et albo; Mentha arvensis E:: ; Stachys paluster L., Lamium amplexicaule L.; La purpureum L.; | onen agrestis L.; Plantago major L.; Mairieuris Chamomilla L. — 1914 fand ich jedoch nicht mehr: Lycopodium inundatum L.; ; Atriplea Babingtonii L.; Hieracium laevigatum L. ne Abb. 1. Ostwand des Tagebaus »Victoria«. Abb. 2. Geschiebelehm-Einpressung in die Braunkohle. Abh. Nat. Ver. Brem,, Bd. KAIA. Abb. 3. Profil durch die südliche Flanke des südlichen Moorbeckens. Abb. 4. Mitte des südlichen Moorbeckens. Tafel 2. -] 6 ib la urwissenschaftlichen Vereins . er 3 i 4 gegründet am FT: November 1864. n ATE \ KulzE ei ge ER 4 "Fir Ins Gesellschaftsjahr vom April 117°. 0 Bi SE ER ulB Ende März 1918. PR, i BREMEN. ze Verlag von Franz Leuwer. d 1918. \ un \ & & x . 5 ”" . y Bi i ? 1 r > Br: NDrof: Dr. Johs. Müller, erster Vorsitzender, Sielwall 74. $ BEN Direktor Prof. Dr. H. Schauinsland, zweiter Vorsitzenc Beet, Prof. Dr. ©. Weber, Schriftführer, Friedrich-Wilhelms Br". Joh. Jacobs, Rechnungsführer, Schlachte 29. Beer Be 0° Konsul Fr. Undütsch, Stellvertr. Rechnungsführer, Contrescarpe 1 0 RER Direktor Prof. Dr. Fr. Fricke, Elsasserstralse 9. # Geh. Regierungsrat Prof. Dr. B. Tacke, Bentheimstr. 38, - Direktor Prof. Dr. G. Bitter, Hamburgerstr. TR Be Direktom Prof. Dr. med. E. Sattler, ‚Hasen 23. RE ee DE | EN . Komitee für die Bibliothek : "A Prof. Dr. Johs. Müller. ie Jacob. Et j ® - > Ei - a Herausgabe‘ der a ; Direktor Prof. Dr. Ber, ER 8. Komitee für die Vorträge: 2 53 Prof. Dr. Joks. Müller. Direktor Prof. Dr. 6. Bitter. Direktor Prof, Dr. med. ö -E. DabtlAR BR ; ee Finanzkomitee: ie el Prof. Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs, Rechnungsführer. Konsul er. "Undütsch. x ug RR ö ER Verwaltung der Moor Versnhbse an 5 £ % Ex 5 Direktor Prof. Dr. F. Fricke, Vorsitzender. H, Smidt zur Dunge. Rechnungs- * führer. C. Hütterott. Joh. en —_— Br: Undütsch, vr en Re AT ET: Alle Zusendungen für den Verein. insbesondere alle a Büchern, Zeitschriften usw. sind, soweit sie nicht für eines der Vorande mitglieder persönlich bestimmt sind, ‚an die Geschäftsstelle Er Vereines Naturwissenschaftlicher Verein „ Re Bremen 6 | (Städtisches Museum) oder an den Vereinssekretär C. Messer, Palmenstr. 5, zu richten. r : m m, ——— DEBER er "an gr Alıy er Da nn : K oe Hochgeehrte Herren! iR enan En llechailsiahre war die Tätigkeit den eeehifeichen. Vereins infolge der schweren Kriegszeit in | rt Beziehung eingeschränkt. Wegen der Schwierigkeiten der Personenbeförderung auf der Eisenbahn mulste im letzten Jahre der Ausflug zur Besichtigung der Moorkulturen anterbleiben. Da ferner viele Mitglieder des Vereins, die vor dem Kriege sehr lebhaften Anteil ‘an den Arbeiten des Vereins genommen und durch Berichte Fazatt Vorträge die wissenschaftliche Tätigkeit des Vereins gefördert PN 2 zehn haben, zur Fahne einberufen sind, so musste mehr als in früheren Jahren die Hülfe auswärtiger. Freunde des Vereins in Anspruch SS jenommen werden, um den Wünschen der Mitglieder nach Darbietung \ so N Rv ‚von. Vorträgen gemeinverständlichen Inhaltes gerecht zu werden. skirsarhen dürfen die Bemühungen des Vorstandes um die Veranstaltung Ri von ‚Versammlungen, in denen Vorträge aus den verschiedenen Ge- h EG WER nr BE a a: 1 a er PET & de tr u Ahjerkn! der Naturwissenschaften gehalten sind, als erfolgreich bezeichnet werden. Die im letzten Gesellschaftsjahre abgehaltenen 16 Ver- sammlungen waren durchweg recht gut besucht. Von den auswärtigen "Freunden des Vereins, die zur Förderung unserer Arbeiten durch ‚ belehrende Vorträge beigetragen haben, seien insbesondere unser Ehrenmitglied: Herr Professor Dr. J. Precht aus Hannover und Herr Professor Dr. A. Thienemann, Direktor der hydrobiologischen Anstalt in Plön, genannt. Beiden Herren und allen übrigen, die durch 2 Vorträge und Berichte sich um die Erreichung der Ziele des Natur- wissenschaftlichen Vereins verdient gemacht haben, sei auch an dieser Stelle unser herzlicher Dank ausgesprochen. j Einem von seiten einiger Mitglieder des Vereins gestellten Antrage entsprechend hat der Vorstand in seiner Sitzung am 16. Juni 1917 beschlossen, von jetzt an wieder die Abhandlungen £ des Vereins erscheinen zu lassen. Durch die Schwierigkeiten des | Betriebes i in der Druckerei und infolge des Mangels an Papier wird Pe ü er TE» er »» Bach este hoffen, Ta Aoch im, eh dieses Jah Heft der re Be Be jährigen Bestehens und im Dezember 1917 konnte die | Gesellschaft in ‚ Danzig zu der Feier ihres 175 jährigen. Beste] ans einladen. Beiden Gesellschaften sind vom Vorsitzer die Gl en ü des Vereins schriftlich übermittelt worden. 0.0. Dr Nu EL De id Tr, Er ET Fre Im Juli v. J. ist der Naturwissenschaftliche waren, dem Yaste ir zur Förderung der Selbsthilfe Kriegsverletzter in Bremen beigetreten. Die Beziehungen des Vereins zum Städtischen Museum. und Stadtbibliothek sind unverändert geblieben. | a RES: 1 Der Verein zählt jetzt 11 Ehrenmitglieder, 5 korrespondierende | Mitglieder, 14 lebenslängliche hiesige Mitglieder, 231 derzeitige PR er DR A 37 Veen Die Zahl, der, Bl Fa ir Dun z ee A Pi BE N Sr + + 09 {a} SB Mer je D ER oe c en = me oa uud - 09 in ‚D or &D ri mi un er ==} B oo -09- & 4Q & 5! ot [q>) ” oa D 8, = 55 E | Re ee. Pe u %r DITE RK Gesellschaftsjahre a N Be ' Mit Ablauf dieses Geeilcnhaktsjahten scheiden BR der Reihen? A folge der Wahl die Herren Joh. Jacobs und Direktor Prof. Dr. Sattler aus. „Ich bitte Sie um Vorschläge für die Neuwahl und auch - für > die Wahl von zwei Rechnungsprüfern und einem Stellvertreter der “ | selben für das Gesellschaftsjahr 1918/19. | TE Be Nach dem Beschlusse des Vorstandes vom 25. März de KR übernimmt im Gesellschaftsjahre 1918/19 Herr Professor. Dr. ‚Johs. Re Br Müller das Amt des ersten Vorsitzers, sein Stellvertreter‘ ist. Herr AR ‘Direktor Prof. Dr. Schauinsland. Die Herausgabe der Abhandlungen, $, Be welche Herr Direktor Prof Dr. F. Fricke seit 1910 besorgt ‚hat, wird von jetzt an durch Herrn Direktor Prof. Dr. G. Bitter übernommen. - Fr er Ne ad Pe - 7. t; ne ne “7 vr Kr ° et * ne TEN %” nr u ee ER ru u ® ae A ; Der Verein ist Herrn Direktor Prof. Dr. Fricke für seine Bemühungen N um die Schriftleitung unserer Abhandlungen zu grossem Danke ver- pflichtet. i er ER a IE r Die Jahresrechnung 1917/ 18 wird von den Höre F. Köper 4 und E. Münder geprüft; eine Übersicht über dieselbe wird‘ Ihnen Br unser Rechnungsführer, Herr Joh. Jacobs, in der nächsten Versammlung geben. RRRN x 112 Br „> + Bremen, Ende März 1918. | , Der Vorstand des Naturwissenschaftlichen Vereins. Prof. Dr. Johs. Müller. e EEE TEN ELLE enger e. m En > 3 Prof. Dr. F. Fricke, Vorsitzender. # „ i, oa a ER nlenen J ahres. (Nach der Reihenfolge der Wahl geordnet.) Direktor Prof. Dr. med. E. Sattler, Häfen 23, wiedergewählt am 25. März 1918. Joh. Jacobs, Rechnungsführer, Schlachte 29, wiedergewählt am 25. März 1918. _ Konsul F. Undütsch, Stellvertretender Rechnungsführer, Contrescarpe 170, wiedergewählt. am 16. März 1914. Geh. Regierungsrat Prof. Dr. B. Tacke, Bentheimstr. 38, wiedergewählt am 22. März 1915. Prof. Dr. Johs. Müller, erster Vorsitzender, Sielwall 74, wiedergewählt am 22. März 1915. Direktor Prof. Dr. H. Schauinsland, Aluhholitetraise 21, wiedergewählt am 27. März 1916. Direktor Prof. Dr. Fr. Fricke, Elsasserstralse 9, wiedergewählt am 27. März 1916. Prof. Dr. C. Weber, Schriftführer und Archivar, Friedrich Wilhelmstr. 24, wiedergewählt am 30. April 1917. Direktor Prof. Dr. G. Bitter, Hamburgerstralse 255, wiedergewählt am 30. April 1917. Komitee für die Bibliothek: Prof. Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs. Herausgabe der Abhandlungen: Direktor Prof. Dr. G. Bitter. Komitee für die Vorträge: Prof. Dr. Johs. Müller. Direktor Prof. Dr. G. Bitter. ‚Direktor Prof.Dr. med. E. Sattler. Finanzkomitee: \ Prof.-Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs, Rechnungsführer. Konsul Fr. Undütsch, Stellvertretender Rechnungsführer. Verwaltung der Moor-Versuchsstation: H. Smidt zur Dunge, Rechnungsführer. c Hütterott. Joh. Jacobs. Konsul Fr. Undütsch. Verzeichnis der Mitglieder am 1. April 1918. I. Ehren-Mitglieder: 1) Hauptmann a. D. Julius Payer in Wien, 2) Prof. Dr. Gustav Laube in Prag, 3) Geh. Regierungsrat Prof. Dr. J. Urban in Berlin- ahle a Grolslichterfelde W., Asternplatz 2. | EN b 4) Geh. Regierungsrat Prof. Dr. E. Ehlers in Göttingen, 1880 = 5) Geh. Hofrat Prof. Dr. F. Nobbe in Tharand, ref 6) Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Prof. Dr. M. Fleischer in Berlin- Steglitz, Siemensstr. 13, gewählt am 30. November 1891. u 7) Geh. Studienrat Prof. Dr. Th. K. Bail in Danzig, Weideng. 49. 8) Geh. Regierungsrat Prof. Dr. H. Conwentz in Berlin W. 57, Elssholzstr. 13H., 17. September gewählt am 1870. gewählt am 12. Dezember 1892. 9) Medizinalrat Dr. med. W. 0. Focke, gewählt am 16. Sept. 1895. 10) Prof. Dr. Jul. Precht in Hannover, gewählt am 25. Jan. 1909. 11) Prof. Dr. L. Häpke, gewählt am 27. März 1913. er 1) Prof. Dr. J. W. EL in a gewählt am is. April 1887. 2) Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Fr. Heincke in |. rar Helgoland, (16. ar N "188 RR 3) Direktor Dr. Fr. Müller in Oberstein a. d. Nahe, BIRE or RES R 4) Lehrer F. Borcherding in Vegesack, gewählt am 16. Jan. 1899. Kanne Er 5) Prof. Dr. L. Plate in Jena, gewählt am. 9. März. SmaUE % kr 2 ? III. a ah Mitglieder: N lebenslängliche. 1) Fehrmann, Carl, Kaufmann. ı 8) Melchers, Herm., Kurfnann 2) Hollmann, J. F., Kaufmann. 9) Mohr, Alb, Kaufmann. BR SC 1 3) Huck, O., Kaufmann. 10) Rickmers, W. R., Privatgelehrter. Ze I 4) Iken, Frdr., Kaufmann. 11) Rolfs, A., Kaufmann. u Bez ı 5) Kindt, Chr., Kaufmann. 12) Salzenberg, H.A%, Direktor. "aa 6) Lahusen, Gust., Kaufmann. 13) Tölken, H. C., Kautinahn) ET 2) Melchers, C. Th., Konsul, Kaufm. nr Wätjen, G., Kaufmann. Br 2 b. derzeitige. | 1) Achelis, Johs. jun., Kaufmann. 33) Dix, W., Oberkahnent Mb 2) Ahlers, K. F. C., Kaufmann. 34) Dreyer, A. H., Schuivpnie 3) Albers, W., Kaufmann. WM 35)*Duncker, Dr. H., Oberlehrer. 4) Albrecht, C. G., Konsul. 36) Emde, K., 'Oberlehrer. 5) Alfes, H. jun., Reitbahnbesitzer. 37) Engelken, Dr. med. H., Arzt. 3 a: 6)*Alfken, D., Lehrer. 38) Ertl, Dr. med. Ad., Arzt. a I Hi 7) Bahn, Dr. W,, Oberlehrer. _ 39)*Fauth, Dr, A, Chemiker. ı HR 8) Barmeyer, Jul., Kaufmann. 40) Feldmann, Dr. A., Fabrikant: e Er % 9) Ban, Dr. Arm., Chemiker. 41) Finke, Dr. W., Oberlehrer. 10) Beermann, L., Staatsbaumeister. | 42) Focke, Dr. Joh., ‚Syndikus. R- Bi ; 11) Biedermann, W., Kaufmann. 43) Focke, Wilh., Kaufmann. a2 4 Bir: .12)*Bitter, Prof. Dr. G., Direktor. 44) 'Frevert, F. jr., Lehrer. | R 13) Blumberg, J., Lehrer. . 45) Fricke, Prof. Dr. F., Direktor. B.. 14) Bock, Johs., Oberlehrer. 46) Fritze, Dr. jur., Kaufmann. 15) Bode, C., Schulinspektor. 47) Garmhausen, H., Fabrikant. "ae 16) Böhmert, Dr. W., Direktor. 48) Gerleff, C. F., Apotheker. I 17) Böhne, we Lehrer. 49) Gildemeister, "Frau H. A. 18) Bömers, H., Senator. 50) Götze, E., Direktor. Er, - 19) Bollmann, Dr. G., Chemiker. 51)*Goosmann, F., Lehrer. 4 IK. 20) Borrmann, Dr. med.K.A. R., Prof. | 52) Grall, H., Dipl. -Ing., Oberlehrer. BE Ex 22) Breyhan, F., Lehrer. 54) Grosse, Dr. W., Professor. Ra 23) Briekenstein, R. C., Kaufmann. 55) Gruner, E. C, Senator. N 24) Bruckmeyer, Dr. med. F., Arzt. 56) Guthe, W., Buchdruckereibesitzer. PA 25) Brüne, Dr. H., Kulturtechniker. 57) Haake, F, Kaufmann. 7% 21)*Brakenhoff, H., Lehrer. j 53) Graue, Hl, Kaufmann. % 26) Büchner, Dr. E., Oberlehrer. 58) Haeckel, K., Oberlehrer. ı 27) Büscher, Chr., Direktor. 59) Hampe, G., Buchhändler. I 28) Caesar, R., Kaufmann. 60) Hansmann, Ed., Apotheker. F 29) Clages, W,, Lehrer. 61) Hartmann, M., Professor. vr 30)*Cohn, Dr. 1, Assistent a. Museum. | 62) Hegeler, C. P., Kaufmann. A ‚ 31) Dahlhaus, F. W., Kaufmann. 63) Hegeler, Herm., Kaufmann. RR 32) Densch, Dr. H.' Laboratoriums- | 64) Heimlich, E., Ingenieur. gr vorsteher. | | 65) Heincken, H: w, Baurat. BU: | *) Mitglied der zoologisch-botanischen Gruppe. f ‘ - f | RE ne ER Nordd. Lloyd. 67) Henschen, Fr., Kaufmann. 68) Hensel, Dr. H., Fabrikbesitzer. 69) Hertzell, Dr. med. C., Arzt. 70) Heuer, L. G., Kaufmann. 71) Hirschfeld, Th. G., Kaufmann. in Hollstein, H., Lehrer. 73)*Holtzinger, H., Privatgelehrter. 74) Hütterott, C., Kaufmann. 75)*Hustedt, F., Lehrer. 76) Indenkempen, W., Buchhändler. 77) Jacobs, Joh., Kaufmann. 78) Johannsen, Dr. A. G., Apotheker. 79) Jordan, A., Lehrer. 80) Junge, F. W., Lehrer. 81)*Kahle, A., Lehrer. '82)*Kegel, Dr. W., Oberlehrer. 83) Kellner, Frl. Alma. 84) Kilsling, Dr. Rich., Chemiker. 85) Klevenhusen, F., Amtsfischer. 86)*Knoke, Johs., 'Oberlehrer. 87) Knothe, Dr. E., Professor. 88) Knudsen, Dr. P. H., Professor. 89) Koch, Alfr., Kaufmann. 90) Könike, F., Lehrer. 91) Köper, F. E., Kaufmann. 92) Köster, J., Kaufmann. 93) Kossow, Dr. F., Oberlehrer. 94) Krüger, J. F. J., Stabsarzt a. D. 95)*Krug, Dr. H., Oberlehrer. 96) Kulenkampff, C. G., Kaufmann. 97) Kulenkampff, H. W, Kaufmann. 98) Kurz, Dr. K., Oberlehrer. 99) Landmark, E Staatsbaumeister. 100) Lauprecht, J. 6. A., Apotheker. 101) Lauts, J., Kaufmann. 102) Ley, Dr. med. H. C., Arzt. 103) Loose, Dr. med. A., Arzt. 104) Loose, Dr. med. G., Arzt. 105) Mahrt, Dr. med. G., Arzt. 106) Mecke, Dr: med. J., Augenarzt. 107) Meineking, J. H., Direktor. 108) Melchers, A. F. Karl, Kaufm. * 109) Meldau, Dr. H., Professor. 110) Menkens, H., Lehrer. 111) Mentzel, 4% "Lehrer. 112) Merker, Frl. G., Oberlehrerin. 113) Mertens, Dr. med. G., Arzt. 114)*Messer, C., Realschullehrer. 115) Meybohm, Chr., Kaufmann. 116) Meyer, F. W. A., Kaufmann. 117) Meyer, Dr. Joh., Oberlehrer. 118) Michaelis, F. L., Konsul, Kaufm. F. G., Kaufmann. 119) Michaelsen, E. F 120) Möller, Friedr. jr., Kaufmann. 121) Müller, Dr. Johs., Professor. 122) Münder, E., Kaufmann. He En. Ph, iüieektor nn ne 123) Münnich, C. F., "Oberlehrer.. 124) Mumme, H., Oberlehrer. 125) Neuendorff, "Dr. med. J., Arzt. 126) Neukirch, F, Ingenieur. 127) Nobbe, G., Kaufmann. 128) Nölke, Dr. F., Oberlehrer. 129) Noltenius, F., Kaufmann. 130) Noltenius, Dr. med. H., Arzt. 131) Nolting-Hauff, F.W. ‚Privatmann. 132) Nolze, H. A., Direktor. 133) Oeding, W., Seminarlehrer. 134) Oelrichs, Dr. J., Senator. 135) Pagenstecher, G., Kaufmann. 136) Peter, Dr., A., Professor. 137)*Petermann, H., Lehrer a. Techn. 138) Pfankuch, K., Lehrer. 139) Pfeiffer, H., Lehrer. 140) Pflüger, J. C., Kaufmann. 141) Pinnow, Dr. J., Assistent. 142) Plate, D., Privatmann. 143) Pokrantz, E., Konsul, Kaufmann. 144) Precht, Elimar, Kaufmann. 145) Preuls, Jul,, Oberlehrer. 146) Pritzkow, Dr. ‚W., Oberlehrer, - 147) Pundsack, J. 2 "Mechaniker. 1 148) Putscher, Dr. ‘4., Oberlehrer. 149) Reimerdes, Dr. O., Oberlehrer. 150) Remmer, W., Bierbrauer. 151) Rieniets, Günther, Kaufmann. 152) Rieks, A., Lehrer. 153) Roche, H. de la, Kaufmann. 154) Röhling, O., beeid. Bücherrevisor. 155)*Roewer, Dr.’ C. F., Oberlehrer. 156) Rohte, H., Kaufmann. 157) Rohte, O., Privatmann. 158) Rohtbar, Frau H. H., Wwe. 159) Rosenkranz, C., Direktor. 160) Runge, Dr. med. Fr. Arzt, 161) Sanders, W., Professor. 162) Sattler, Prof., Dr. med., E., Direktor. 163) Schauder, Dr. Ph., Professor. 164)*Schauinsland, Professor Dr. H., Direktor. "; 165) Schierloh, H., Schulvorsteher. 166) Schierloh, Dr. J. F., Oberlehrer. 167) Schierloh, Dei Ku, Öberlehrer. 168) Schilling, "Prof. Dr. K., Direktor. 169) Schirrmacher, Dr. med., Arzt. 170) Schliep, Dr. med., Arzt. 171) Schloifer, Dr. med. C.H.M.. Arzt. 172) Schmedes, Dr. W., Oberlehrer. 173) Schmidt, M., Oberlehrer. 174) Schnelle, A., Prokurist. 175) Schnelle, H., Seminarlehrer. 176) Schomburg, Dr. med. H., Arzt. 177) Schrage, J. L., Kaufmann. 178) Schreiber, Ad., Kaufmann. *) Mitglied der zoologisch-botanischen Gruppe. 179) Schiinandunt Carl Ed. ‚Verlereh 1 205) Uhlig, E, .180)*Schütt, Dr. B., Oberlehrer. | 206) Ulrichs, H., DE 181) Schütte, Dr. H,, Direktor. 207) Undütsch, Fr., Kon 182) Schütz, Dr. E. H., Professor. | 208) Vasmer, C., Privatmann. BR. fi 183) Schulze, B., Oberlehrer. 209) Vetter, G., "Ingenieur. 2. Tre ‚184) Schulze, K., Oberlehrer. 210)*Viets, K., Lehrer. ERNST 185) Schwarze, K., Kaufmann. _ 211) Viets, w, Oberleher. 186) Seelhoff, Frl. Herma. 212) Vocke, Ch., Kaufmann. Ka 187) Seelhoff, Frl. Hermine. 213) Völkel, Dr. M. A. As Oberlehrer. Be 188) Segnitz, F. A., Kaufmann. 214) Waetjen, Ed., Kaufmann. RAR 189) Smidt, G. W. O., Kaufmann. 215) Walte, H., Kaufmann. eRaR, >. 190) Smidt, H., Kaufmann. 21 6)*Weber, Dr. C., Professor. A 191) Smidt, Dr. Joh., Richter. 217) Weilsenborn, Dr. J., Assistent. 192) Smidt, H. z. Dunge, Gutsbesitzer. | 218) Wendt, Dr. E. , Professor. 193) Sparkuhle, Ph. J., Kaufmann. 219) Wessels, J.=E.; Senator. w; 194) Spiecker, Dr. A., Assistent. 220) Wiedemann, M., Kaufmann. 195) Stade, Erich, Zahnarzt. . 221) Wiesenhavern, F, Apotheker. ix 196) Strohmeyer, Joh., Kaufmann. 222) Wietzke, A., Oberlehrer. m 197) Stute, J. A. Chr., Kaufmann. 223) Wilberg, Dr. med, Generalober- N 198) Sylla, Dr. med. B., Arzt. | arzt. cr 2 199)*Tacke, Professor Dr. Geheimer | 224) Wilde, F., Oberrealschullehrer. IN Regierungsrat. 225) Willich, Chr., Apotheker. 1, 200) Taenzer, Dr. med. R. P., Arzt. 226)*Willmann, Kr Lehrer. DO Ft 201) Theilen, G., Ingenieur. 227) Wilmans, R., "Kaufmann. ze ıı 202) Theuerkauf, K., Gymnasiast. 228) Wolff, H., Direktor. Bi ni 203) Töllner, K., Kaufmann. - 1.229) Wolfrum, L., Direktor. 204) Uebel. F. v., Direktor. 230) Wuppesahl, H. A., Assek.-Makler. Durch den Tod verlor der Verein die Herren: Achelis, F., Konsul. Lackemann, H. A., Kaufmann. N Barkhausen, Dr. C., Bürgermeister. | Oldemeyeri, Aug., Kaufmann. 4 wi Dreyer, Corn., Konsul. | Ortgies, E., Kaufmann. _ 2 >% Geveke, H., Kaufmann. ' Wolde, H., Kaufmann. | Gildemeister, Matth., Senator. er. Ihren Austritt zeigten an die Herren: E ö | Groninger, P., Dispachenr. Bi Sehuch, J., Oberlehrer. ee & Schultze, M., Direktor. wi IV. Auswärtige Mitglieder. Ei Ein dem Namen beigefügtes (L.) bedeutet: lebenslängliches Mitglied; fd ein vorgesetzter * zeigt an, dafs das betr. Mitglied seinen Beitrag durch einen IRRE: “ Korrespondenten bezahlen läfst. h = Be a) Gebiet und Hafenstädte. 1) Neuenland: Lüdeling, H., Schulvorsteher. us | 2) Osterholz (Bremen): Essen, H., Lehrer. N 3) Vegesack: Stümcke, C., Apotheker. *) Mitglied der zoologisch-botanischen Gruppe. —. En a Te Be. b) Im Herzogtum Oldenburg, ER N er } iz WE "I “ “ a Ka 3 an vr we N ARTEN nd a ‚ Ko a 5 RER, RN Nur ! NEN g2 BR t Ka - 4 % £) 3 9 ken: Heinen, F., Lehrer. 5) Oldenburg: Buttel-Reepen, Dr. H. von, Professor. 6) Martin, Dr. J., Direktor des Museums. ig: ee unasen: Huntemann, Y; Ökonomierat, Direktor der Landwirtschafts-- R schule. 8) Zwischenahn: Sandstede, H., Lichenologe. c) Provinz Hannover. | 9) Blumenthal: Coesfeld, Dr. R., Apotheker. 10) *Celle: Klugkist, Dr. "med. C, Arzt. 11) *Emden: Herrmann, C., Apotheker. 12) Geestemünde: Plettke, FL Lehrer. | .13) Göttingen: Müller, G., Dr. jur. 14) Hannover: Hess, Dr. W,, Professor. 15) Hildesheim: Fahrenholz,. H., Lehrer. 16) Lehe: Brockmann, Chr., Lehrer. 17) Lüneburg: 'Stümeke, M., Chemiker. 18) Osnabrück: Möllmann, E Apotheker. 19) Ostermarsch bei Norden: "Leege, O., Lehrer. 20) Papenburg: Hupe, Dr. C., Professor. 21) Rönnebeck: Starcke, L. 8 Fabrikbesitzer. 22) Bake: Becker, Fr., "Rechnungsrat. d) Im übrigen Deutschland und Österreich 23) Bonn: Wirtgen, F., Apotheker. 24) Crefeld: Höppner, H,, Realschullehrer. 25) Frohnau (Berlin): Weydemann, Dr. med. H., ii zt. 26) St. Julien bei Metz: Börner, Regierungsrat Dr. K., ländiper Mitarbeiter an der Kaiserl. biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft. 27) Steinbeck in Lippe-Detmold: von Lengerke, Dr. H., Gutsbesitzer. (L.) ' 28) Stralsburg i. E.: Wilckens, Prof. Dr. O., Direktor des geognost, -pal. Instituts - und Museums der Universität. 2 29) Traunstein (Bayern): Kaiser, Dr. Paul E., Professor. 30) Waren in Mecklenburg: Horn, P., Apotheker. e) Im plordeulschen Europa. 31) St. Albans: Sander, F., Kunstgärtner. %) 32) Arnhem (Niederlande): "Oudemans, Dr. - Ad Professor. (L.) f) In fremden Weltteilen. Amerika. 33) Baltimore: Lingen, G. v., Kaufmann. An 34) Cordoba: Kurtz, Dr. F., Professor. (L 35) *Montevideo (Republik Uruguay): Osten, Corn., Kaufmann. 36) New-York : Brennecke, G., Kaufmann. (L.) an) D) Brennecke, H., Kaufmann. (L.) 891. 892. “393. 900. 901. 902. 903. 904. Air... 7 bh iS Jahresbericht. Herr Prof. Dr. C. Weber: Über Riszeitfragen. Versammlung. Mai 14. Herr Dr. Weiflsenborn: 8 Metalltechnik und das Metallgeld der Neger Kane Demon- . strationen). Versammlung. Mai 21. Herr Prof. Dr. I. "Proikk Br: Mr Hannover: Über die Schallausbreitung in Bash ” Räumen.‘ (Mit Lichtbildern). Versammlung. August 15. Herr Direktor Chr. Bueen LA Vorführung der Rechen- und Zählmaschinen der Erleuchtungs- und Wasserwerke. Versammlung. Oktober 8. Herr Prof. Dr. P. Knudsen: Di Über Adolf Baeyer und die deutsche Indigoforschung. | Versammlung. - November 4. .. u Prof. Dr. a Über Solanaceen. Versammlung. November 19. Herr Dr. R. Kilsling: Erdöl und Erdölprodukte. Herr Prof. Dr. Häpke: Mitteilung über die Malaria-Mücke. Versammlung. Dezember 3. Herr Prof. Dr. J. Precht aus - Hannover: Über Blitze und Blitphoionfappaeil (Mit Licht- - bildern). | Versammlung. Dezember 19, Han Dr. Weiflsenborn: Über die Musikinstrumente der Neger. (Mit Demonstrationen). 191=. 7) Versammlung. Januar 7. Herr Prof. Dr. Wendt: An- schauungen über die Harmonie im Weltall, in der Natur und in der Kunst. Bienenmilben. | Herr Prof. Dr. Jo h s. Müller: Bemerkungen zur Blitz- ableiterfrage.. | Herr Direktor Prof. Dr. Fricke: Bestimmung der Voll- | mondsdaten. Versammlung. Februar 4. Herr Prof. Dr; 35% Meldan: Der Kreiselkompals. Versammlung. Februar 18. Herr Prof. Dr. " 7 hi enemann aus Plön: Lebensgemeinschaft und Lebensraum. ö Versammlung. März 4. Herr Direktor Prof. Dr. Bitter: Experimentelle Veränderung der Pflanzengestalt durch Ver- änderung der Chromosomenzahlen. (Mit Lichtbildern). Versammlung. April 30. a Prof. Dr. ‚Johs. Müller: an Versammlung. Januar 21. Herr K. Viets: Mitteilung Se 4 u Versammlung. a ı 18. ak Dr. Meyer- Wälfing aus Siemensstadt b. Berlin: Über die elektrischen Kabel und deren Herstellung. (Mit Lichtbildern). 906. Versammlung, März 25. Herr Prof. Dr. Johs. Müller: Über Hochspannungsapparate. (Mit Lichtbildern). | VER . Herr R. Mentzel: Demonstration von Blitzphotographien. u Beschene für die Bibliothek. I Königl. Preufs. Ministerium für Landwirtschaft: Landwirtschaftliche N $ Be | | | Jahrbücher L, 1—5, LI, 1—2 und Ergänzungsband LI, 1. a | l; Statistische Nachweisungen (1915). ‘ Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Nobbe in Tharand: Landwirtschaftliche e Versuchsstationen: XC, 1—6; XCI, 1 u. 2. I Herr Geh. Studienrat Prof. Dr. Th. Bail in Danzig (als Verf. ): '® Methodischer Leitfaden für den Unterricht in der Zoologie. | Herr Dr. R. Kifsling (als Verf.): Erdöl (Separat-Abdruck aus N Bd. IV der Enzyklopädie der Technischen Chemie nd Sonderabdruck aus dem Ergänzungswerk zu ‚Muspratts | Chemie: Erdöl, Erdgas und Erdwachs). / | Herr Lehrer H. Fahrenholz-Hildesheim (als Verf. ): Anoplaren |; | des zoolog. Museums zu Hamburg (Sonderabdruck aus dem | 2. Beiheft z. Jahrb. der Hamb. wissensch. Anstalten). Kaiserl. Universitäts- u. Landesbibliothek in Strafsburg i. E.: 7 Dissertationen naturw. Inhalts. Aufwendungen für das Museum. Tschirch, A., Handbuch der Pharmakognosie. Lfg. 42—43. Deutsche entomologische Zeitschrift Jahre 1917, I IV., Wiener entomologische Zeitschrift Jahrg. XXXVI. Leopoldina, Jahrgang 1917. Anschaffungen an Zeitschriften und Lieferungs- 5 werken für die Stadtbibliothek im Vereinsjahr 1917/1918. A. Physik. Fortschritte der Physik. 72. Jahrg. I. Abteilung. ı Hennig, P. Starkstromversuche. | | Deutsch, Metallphysik. ‘ Rein, Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie. E Ludewig, die drahtlose Telegraphie im Dienste der Luftfahrt. ı# Kayser, H., Lehrbuch der Physik. 5 Aufl. Ignatows ki i, W. v., Die Vektoranalysis und ihre Anwendungen. 2 Teile. Valentiner, Quantentheorie. a u En er en RT ee 6 rn Zune Ir nd 7 et . ET Br 0 Eee ET Be) n pe un „m er ET Be rar. TAU £ {y B.2 Che 1ie. Zeitschrift für Eu und. allgemeine ‚Chemi Ah 14, 100,0, 13 a. Liebigs Annalen ir Chemie, Bd. 414, ı-3, Ba 2 RR Ba E Zeitschrift für physikalische Chemie, Stöchiometrie. mi Verwandt- } x Es schaftslehre, Bd. 92, 2—. Berichte der deutschen chemischen ‚Gesellschaft, 50. Jahrg. B 5 Chemisches Zentralblatt 1917, Bd. I, 15—26 nebst Register; Bd. 1, F ı—26 nebst Register. Neues Handwörterbuch der Chemie, IX, (Lfg. 9—10). N C. Geologie, Moe etc. en Rundschan, Bd. VI, 2 D. Zoologie. Bronn, HH: Bi es und Ordnungen des Tierreichs, II, I, 28-36 0% | IV, 12 177; Arthropoda II, s-8; III, 1 u. 2. Rofsmäfslers RE: der europäischen Land- und Sülswasser- Mollusken XX, 5. Neue Folge XXIH. Lig. 1,002. Archiv für Hydrobiologie u. Planktonkunde, Bd. XI, 4 Suppl. -Band II, 2. | Marti i ni und Chemnitz, Konchylien-Kabinett, Lfg. 576—577. Semper, Reisen im Archipel der Philippinen, Landmollusken, (Er- gänzungen u. Berichtigungen), 18. und Wissensch. Resultate zum III. Bd., 19. u. 20..Heft; IV. Bd., 2. AbHaz 2. Heft, ; Biologia ee Zoology, 212 B. Fauna und Flora des Golfes von Neapel: Band 34. E. Botanik. ; Österreichische botanische Zeitung, Jahrg. LXVI, a —12, Botanischer Jahresbericht, 39. Jahrg. II, 6; 40. Bi > 1,745: 40, Jahrg. 11, 2: 43. Jahre, 1.2. Engler & Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, Ergänzungs- heft III, 4. Lief. (Bogen 19-24.) Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas, Band I, Lief. 22. Ascherson, P., und Graebner, I; Synopsis der mitteleuropäi- | schen Flora, Lief. 93. Bibliotheca botanica, Lfg. 87, I u. U. Cohn-Rosen, Beiträge zur Biologie der Pflanzen: XI, 2 u.3. Atlas der ade -Kunde, Heft 77—80. Fr A a etc. Be... der deutschen anthropologischen Gesellschaft, et XLVII, 1917, ı-ı2, G. Allgemeines. Wen Journal of Seience 181—216. Deutsch-Ostafrika. RR Die von der Stadtbibliothek | € angeschafften naturwissenschaftlichen I Zeitschriften und Lieferungswerke: | Abhandlungen der K. Bayerischen Akademie der Wissenschaften. ‘Mathem.-physik. Klasse. ms | Abhandlungen der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Be; | Mathem.-physik. Klasse. a Annalen der Physik. | Annales de Chimie et de nun _ Annals and magazine of natural history. | Archiv für Entwicklungsmechanik der: Organismen. ' Archiv für mikroskopische Anatomie. | Berichte der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Mathem.-phys. Klasse. | Allgemeine Fischerei-Zeitung. | Flora oder Botanische Zeitung. ' Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. ' Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie. - M&moires de l’Academie de St. Petersbourg. Classe Physico- Mathematique. Palaeontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. Transactions of the Linnean Society. Verhandlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Physikalische Zeitschrift. Genera Insectorum. Publigs par P. Wytsman. Die Wissenschaft. Sammlung naturwissenschaftlicher und mathema- tischer Monographien. Abhandlungen der K. Preuss. Akademie der Wissenschaften. Phys.- math. Klasse. Ergebnisse, Wissenschaftliche, der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer ‚„Valdivia‘. Gmelin-Kraut. Handbuch der anorganischen Chemie. | Handbuch der Elektrizität und des Magnetismus. Hersg. von Graetz. Handwörterbuch der Naturwissenschaften. Hersg. von Korschelt u. a. Jahrbuch, Neues, für Mineralogie, Geologie und ‚Paläontologie. Kakteen, Blühende. Hersg. von Vaupel.' nn nn EEE nn TEE nn BEE Ergebnisse der Südsee-Expedition. Herausg. von G. Thilenius. E ® Ostwald. Farbenatlas. ; a ' Bayreuth, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. B Mitteilungen zur Geschichte def Medizin. nd der Nat | Nachrichten, Astronomische. Hersg. von Kobold. N VREARAN I AER Pfanzenreich, Das. Hersg. von Engler. | RN SE Revue, ng der gesamten Hydrobiologie und Er Südpolar-Expedition, Deutsche. 1901/03 Hersg. von Drygalski. et Zeitschrift für Mathematik und Physik. a a Zentralblatt für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, Ba u Annalen der Natur- und Kulturphilosophie. Bl. 2. 00. ? A v a, Denkschriften der Kaiser. Akademie in Wien. Mathemat. -naturw. Klasse. AN Taschenbuch für Mathematiker und Physiker. Ru N, Küster-Thiel. Lehrbuch der Chemie. ai j ERHEEAG Archiv für Anthropologie. . | ERST TER N Ma Jahrbuch der Moorkunde. ih THE TE N A Lindau, Kryptogamenflora. \“ Verzeichnis der im verflossenen Vereinsjahre eingelaufenen Gesellschaftsschriften. Bemerkung. Es sind hier alle Vereine aufgeführt, die mit uns in Schriftenaustausch stehen, von Schriften sind aber nur diejenigen genannt, die in dem Zeitraume vom 1. April 1917 bis 31. März 1918 in unsere Hände gelangten. Diejenigen Vereine, von denen wir im abgelaufenen Jahre nichts erhielten, sind vorläufig nur mit ihrem Namen und dem Namen des Ortes auf- geführt. — Diejenigen Gesellschaften, die im Laufe des letzten Jahres mit uns in Verbindung getreten sind, wurden durch einen vorgesetzten * bezeichnet. Aarau, Aargauische naturforschende Gesellschaft: Mitt. XIV. Heft. Altenburg, Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. N Amsterdam, Koninklijke Akademie van Wetenschappen: Ver- handelingen 2. Sectie, DI. XVII, 6; XIX, 1. Zittingsverslagen XXIV, 1 u. 2. Amani (Deutsch- Ostafrika), Biologisch-Landwirtschaftliches Institut. Augsburg, een Verein für Schwaben und Neu- burg (E. V.). Bamberg, Naturforschende Gesellschaft. Basel, Naturforschende Gesellschaft: Verhandl. XXVL. Batavia (Weltevreden), K. Bu Rendun Vereeniging in Nederlandsch Indie. Batavia, Royal Magnetical and A Observatory: TR vations Vol. XXXVI ala‘ | E Bautzen, Naturwiss. Gesellschaft Isis. | | Bergen, Museum: Aarsberetning 1916 — 1917; Aarbook 19 16—1917; a Vol. VI. P. XI. und xl, Brinkmann, die Peleagischen Nemertinen. Berlin, Königl. preuls. Akademie der Wissenschaften : Sitzungs- berichte 1917. | Be Berkin = ne) Preußs. che Fentkenrlatalt und ER Bo‘ 'E 8 Mr akademie: Jahrbuch 1914, II, 3; 1915, , 3; , 1u 2; u er 1916, I, 1 u. 2 nebst ahanddeikän Tätiekeitäbericht Bi EEE für 1916; Ergebnisse von Bohrungen Heft VII, Grad- Fuss h, abteilung 38 87. . } Berlin, Botan. Verein der Provinz Brandenburg: Verh. 58. u. 59. Jahre. E>: ! Berlin, Gesellschaft für Erdkunde: Zeitschrift Jahrg. 1917, 4—10; E 1918, 1—3. Be Berlin, Deutsche entomologische Gesellschaft: Deutsche entomo- | "Sr logische Zeitschrift 1916, 3—6 u. 1917, 1—4 u. Beiheft. We Berlin, Gesellschaft naturforsch. Freunde: Sitzungsberichte 1916 "oe | 9% "und Archiv für Biologie IV. Bd., 2. Heft. BR | Berlin, Deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift, Abhandlungen, | ® Bd. 68, No. 12 u. 69, 1-3. Monatsber. 1917, 1-4. 05 | Berlin, Kgl. preuls. mateorologisches ah Yeröffontliehungen Ka No. 292, 295 u. 296. Es - F Berlin, Tieatscher Seefischereiverein: Mittlg. Ba. XXX, 4—12. rn Er N in. Preufs. Landesanstalt für Gewässerkunde: Jahrbuch für Gewässerkunde Nordwestdeutschlands für die Abflulsjahre Ba 1912 und 1913. | Be Bern, Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. £ N ‘ Bern, Naturforschende Gesellschaft. Bern, Schweiz. entomologische Gesellschaft. K: Be 38% Bielatald, 'Naturwissenschaftlicher Verein. 2 | RB OT, lsrhistörischer Verein. der preufsischen Ehomlande und "ee | Ä Westfalens. IB; Be: | Bonn, Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. "a k | Braunschweig, Verein für Naturwissenschaft. eh, Bregenz, Voralberger Museums-Verein. Be. Bremen, Geographische Gesellschaft: Mitt. XXXVII, 2. A Bremen, Meteorologisches Observatorium: Jahrbuch XXVII. (1916). = Breslau, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Be. Breslau, Verein für schlesische Insektenkunde. | Brünn, Mährisches Landesmuseum. Be | Brünn, Naturforschender Verein: Verhandlungen LV; Bericht der‘ a ° | :meteor. Kommission XXXlI. en | Br ' Budapest, K. ungarische naturwissenschaftl. Gesellschaft. Bi Budapest, Ungar. National-Museum: Annales Vol. XV, 1 u. 2. BR 1% Buitenzorg, Departement van Landbouw, Nijverheid en Handel. BE Chemnitz, Naturwissenschaftliche ai Be: | nrıstianıe, Kong. Universität. N, WR iR Christiania, Videnskaps-Selskapet: Forhantlinger 1916. | A Christiania, Physiographiske Forening. k OR x Chur, Kibstnech. Gesellschaft Graubündens: J ahresber. LV1. an a Colmar, Naturhistorische Geselischaft: Mittlg. XIV. Bd. (1916 Bi ie und 1917). | | N | Danzig, Naturforschende Gesellschaft: Schriften XIV, 3. | "a Danzig, Westpr. botanisch-zoologischer Verein: 39. Bericht. A R “ Dar msta d t,. Merein für Erdkunde und grolsh. geolc ana Notizblatt V. Folge, 2. Heft. N 2 Ei TR Donaueschingen, Verein für Geschichte und Naturgeschichte. der SER Baar und der angrenzenden Landestelee. Ye a? . Dresden, Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis: Sitzungsberichte N; a End: Abhandlungen 1916. | ee Dresden, Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 4-0 1 Dresden, Königl: Pe Gesellschaft für Botanik und- Gartenbau ER A Be... „Flora“. $ Dresden, Königl. sächs. Landes- Wetterwarte. Dekaden-Monatsher. P% "SC 191 5 (Jahrgang XV). Dürkheim a./d. H., Pollichia, Naturwissensch. Vak der Pfalz. Düsseldorf, Be we. | Elberfeld, Ne Verein. Emden, en Gesellschaft. Hrramen Erfur t, Königl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften: : Jahr- - bücher. Neue Folge. Heft 43. Erlangen: Physikalisch-medizinische Socieät. Frankfurt a./M. ‚ Physikalischer Verein: J ahresbericht 1914—191 5 und 19161917. Frankfurt a./M., Senekenbergische naturfor ee Gesellschaft. Frankfurt a. Ö,, Naturwissenschaftlicher Verein. Frauenfeld, Thureamsche naturforschende Gesellschaft: Mitt. XXI. Freiburg i. B., Naturforschende Gesellschaft. . Fulda, Verein für Naturkunde. St. Ga 1 len, Naturwissenschaftl. Gesellschaft. Genf, es: de Physique: Compte rendu des seances XXXIN 7 16). Geestemünde, Verein für Naturkunde an der Unterweser: Separate Schriften V. Gera (Reufs), Gesellschaft von Freunden der-Naturwissenschaften. Giefsen, Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Y Görlitz, Naturforschende Gesellschaft: Abh. Bd. 28. BF Görlitz, Oberlaus. Gesellschaft der Wissenschaften. Br Göteborg, K. Vetenkaps och Vitterhets Samhälles. | Göttingen, Königl. Gesellschaft der Wissenschaften: Nachrichten Vai 1916, 2; 1917, 1u.2 und Geschäftl. Mittlg. 1916, 2, 1917, 1. Graz; Nalurwissmecba hr Verein für Steiermark: Mitteilungen 53. Jahrg. (1916). Be Graz, Verein der Ärzte in Steiermark. Ai: Grei f swald, Geographische Gesellschaft. 2 Greifswal Er) Naturwissenschaftlicher Verein für Neu "Vorpommern EN; "und Rügen. Groningen, Natuurkundig Genootschap: 114. Verslag (1915); | Bidrasen Deel II, 5. Groningen, Societe botanique Neerlandais: Recueil Vol. AV, 1—4; | Verslagen en Mededeel 1916. ) x Harlem, Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen: Archives Be ae Serie II, B, Tome IH, 1—3. 6: Halle, Sächsisch-Thüringischer Verein für Erdkunde. £ ! H amıb urg, Naturw. Verein. Hamburg, Deutsche Seewarte. Be: ; Hannover, Provinzial-Museum. ° Hildesheim, Bremer: Museum. H Jena, Geogr. Gesellschaft für Thüringen. En - Kassel, Verein für Nackunde: Königsberg, Physikal.-ökonomische Gesellschaft. Pe iieforschiäitle esollschäft, Halle, Kaiserl. Leop. Carol. Deutsche Akademie der Naturforscher: °. ‚ Leopoldina, Jahrgang 1917, #12. 71918, 1-— 3: Hamburg, Zoologisches Museum. Hamburg, Verein für naturw. Unterhaltung. I; Hamburg, Institut für allgemeine Botanik: Mitt. 2. Bd., Bricht 1914 und 1915; Klebahn, Kulturversuche mit Rostpilzei.. Hanau, Wetterauische Gesellschaft. | a - Hannover, Naturhistorische Gesellschaft. \ x Hannover, Geographische Gesellschaft. Heidelberg, Naturhistorisch- medizinischer Verein. 2: Helder (s. Leiden). Bu Rn a N Helgoland, Biologische Anstalt. | Hermanns t adt, Siebenbürg., Verein für N aturwissenschaften. Hirschberg i. preufs. Schlesien, Riesengebirgsverein: Der Wanderer | im Riesengeb. Bd. XV, 415—425. Honolulu (Hawaii), Hawalian Entomological Society. Iglio (s. Leutschau). Innsbruck, Ferdinandeum: Zeitschrift 59. Bd. | Innsbruck, Naturwissenschaftlich. -medizinischer Verein: Berichte, | XXXVI Jahrg. Karlsruhe, Naturwissenschaftlicher Verein. Karolin ent hal in Böhmen, Societas entomologica Bohemiae. Kiel, Naturw. Verein für Schleswig- ee | Kiel, Verein zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig- Holstein, Hamburg u. Lübeck: Heimat XXVH, 4—12; XXVII, :1—3. | Klagenfurt, Naturhist. Landesmuseum für Kärnten: Carinthia II. 106. u. 107. Jahrg. (26. u. 27. Jahrg.) je Kolozsvär (Klausenburg, Ungarn), Müzeum Füzetek: Mitt. aus der mineralogisch-geologischen Pen Bd 272. UWE IN, 1 und 2. Kopenhagen, Kong. danske Videnskabernes Selskab: Oversigt over a det“ Forhandlinger 1916, 4—6; 1917, Jan.—Juni; Biol. Medd. I, 1 u. 2; Math. fysiske Medd. L, Rue 2 Kopenhagen, Botaniske Forening: Tidskrift 35, 33436, Lu 2; . Archiv Bd. 2, No. 7; Bd. 3, No. 1°. Kopenhagen, Naturhistorisk Forening: Vid-Medd., Bd. 68. 3% Kope enha: gen, Korainiehoun a Ledelsen af geographiske Undersogeler i Gronland: Meddel | 221, 23 IV, 43, 13—21; 44, 4—5; 46, Krefeld, Nabe wissen um. ER RR N Bayern, Naturwissenschaftlicher Voreil Kira) Lausanne, Societe Vaudois es sciences naturelles: : Bull. 7 E ; Vol. 51, N. 192. | KR r Le iden, Nederlandsche Dierkundige Vereeniging: Tijdschnift 2. u Ei RIV, 872.4 uud IRy, 1A, Sn Berti REN Leiden, Rüks Herbarium. RE RT Ne ws B ee: Leipa (Böhmen), Nordböhmischer Keks Klub. Meier .ı Leipzig, Gesellschaft für Erdkunde: Mitteilungen 1915 und 1916. Leipzig, Naturforschende Gesellschaft. 0 4 * Leipzig, Naturkundiges ‚Heimat- Museum: Bac h; u Ein natur- R. kundliches Museum* Wen Br 4 Leutschau, Ungar. en Jahrbuch KXLIV am. | Ni Bi Lindenberg bei Beeskow, Königl. Aeronautisches Observatorium. Linz, Verein für Naturkunde in Österreich ob’ der. Enne pre Ei Linz, Museum Franeisco-Carolinum. en | unbeek, Geographische Gesellschaft und Naturhistorisehes Mossii burger Naturwissenschaftlicher Verein: Jahreshefte IX (1913— 1917). Bau Lund, Universität: Acta Bd. XI (1915) und XII (1916). 1 3% Baur Institut Grandducal: Archives trimestrielles 19 10, ii | Tome V, Fase. 3 und 4. E Luxemburg, a botanique. a Luxembur g, Societe des Naturalistes Luxembourgeois: Bulletins mensuels 8.—10. Jahrg. und Festschrift zur Feier des Hi 25jähr. Bestehens der Gesellschaft. , t Madrid, Real Sociedad Espanola de Historia Nat En Magde b urg, Museum für Natur- und Meinnpann] ra B. Mannheim, Verein für Naturkunde. c ee Marburg, Gesellschaft zur Beförderung der gesamten. Naturwiss.: el a VER Sitzungsber. 1916. EN RN > Metz, Metzer Akademie. Er Metz, Societe d’histoire naturelle he Metz. N | $ N Mid Hr elburg, Zeeuwsch genootschap der wetenschapen. I | B.. München, Bayrische botanische Gesellschaft zur Erforschung der we ! Br * heimischen Flora: Mitt. Bd. IH, 14—19; Kıytopam. S | Forschungen No. 1 und 2 (Beil. zu II, 14 und 18). & f München, Königl. bayr. Akademie der Wissenschaften: Sitzungs- ° Br berichte 1916, Heft; 4937, 1, undel. De | “ München, Gengrapiche Gesellschaft; Mitteilungen Bd. XI, 1. 5 Be München, Ornithologische Gesellschaft in Bayern: Verh. XI, 2. si Münster, Westfälischer Provinzial-Verein für Wissenschaft u. Kunst. u Neapel, Zoologische Station. | Neisse, Wissenschaftliche Gesellschaft » „Philomathie“. Neufe hö ätel, Societe des sciences atnzellen ut 1 Soeiete en Se Ss | ieh 1916 u. 1917. of fenbach, Verein für Naturkunde. eo snabrück, Naturwissenschaftlicher Verein. Passau, Na Histor ischer Verein. Pra 8, K. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften: Sitzungsbericht u. 00 Jahresbericht 1916; Safarik, Über den Lichtwechsel 4 älterer veränderl. Sterne. Vol. I. Ba e Prag, Deutscher Naturwiss. medizin. Verein für Böhmen „Lotos“. a Prefsburg, (Pozsony), Verein für Natur- und Heilkunde. Ri Regensburg, Naturwiss. Verein: Berichte XV (1913—16). Regensburg, Königl. bayr. botanische Gesellschaft: Denkschriften Ja VIII. Bd. N. F. VII. Bd. Reichenberg i. Böhmen, Verein der. Naturratinde, Rostock i. Meckl,, Verein der Freunde der Naturwissenschaft in Mecklenburg. | | en Japan, Natural History Society. Sion, Murithienne Societe Valaisanne des Sciences teile er Museum: Aarshefte 27 (1916). Stockholm, Kongl. Svenska Vetenskaps Akademiens. Handlingar EN; Bd. 56, 1—6, Archiv för matematik, astronomi och fysik, MM 2 B4.11,4; 12, 1 4; Archiv för kemi, mineralogi och geolegi oo Bi; Bd. 6, Es: re fin Botanik Be! 14,4; Archiv for zoologi Bd. 10, 4; 11, 1—2; Aarsbok 1917; Meteorolgiska ———— Jakttagelser Bd. 56; Meddelanden 3, 3; Les Prix Nobel 1913; ER | . ...'Berz bref II, No. 2; Ace.' Katalog 30 ae Register er IE 1826— 1917. | Sto EBbatın, Statens Meteorologiska Bonkralahetall: Observations meisorologigues Suedoises Vol. 57 u. 2 App. 1915. Je Stockholm, Institut de Botanique de l’Universite. a Bkockhatm, Entomologiska Föreningen: Entomol. Tidskrift Arg. 38. Be“ Straf sburg, Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, des Er. Ackerbaues und der Künste im Unter-Elsafs. “= Straflsburg, Meteorologischer Landesdienst in a horse 4: B.' Deutsches Meteorolog. Jahrbuch 1908/10 u. 1913. ER { Stuttgart, Württembergischer Verein für Handelsgeographie. Be, Stuttgart, Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg. h, Stuttgart, Königliches Naturalienkabinett. SR Hr x Stuttgart, Württembergische Kommission für Landesgeschichte. TA Tasmania (The Hobart Museum). BR Teschen (österr. Schlesien), Wiener Sntomologische Zeitung: = "as Jahrg. XXXVI, 1—10. BEhorn, ae enerorein für Wissenschaft und Kunst: Mittlg. 25.Heft. X Spokio, Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Bu dh eätn. Museumsverein für das Comitat Trencsin. a Tromsö, Maeım. Wernigerode, N aturwissenschaftlicher Verein des Harzes. u. IT: 1915, Di u. "m: a; Se sb; ‚915. Ulm, Verein a Mathematik und Naturwissenschaften. EG Upsala, Soeiete royale des sciences. N PR Utrecht, Provinzialgesellschaft für Kunst und Wissenschaft. ER Utrecht, Kon. Nederl. Meteorolog. Institut. BEN HR, A Vegesack, Verein für Naturkunde für Vegesack und un Wageningen, Pays Bas, Nederlandsche botanische Vereeniging. Weimar, Thüringischer botanischer Verein: Mitteilungen XXXIV. Ki Wien, K.K. geol. Reichsanstalt: Jahrbuch LXVI, 1—4. ‚Verh. 1916, 13-18; 1917,18. Wien, K.K. naturhistorisches Hofmuseum. | | dr } : Wien, K. K. zool. bot. Gesellschaft: Verh. LXVI asıe). ! | Wien, Verein für Landeskunde von Niederösterreich. a en K. K. Akademie der Wissenschaften: Shine, Band 125, Abtg. L, 7—10; I®, 9—10; IP, 8--10; II, 124 m. 125. Bd. 126; Abtle! I, 173 Ira, 1—2; IP, s 1—2; Erdbebenberichte 49 u. 50, Anzeiger 54. Jahrg. 1917, “No. 1-27. Wien, Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenne Wien, Wiener entomologischer Verein. Wiesbaden, Verein für Naturkunde in Nassau. Winterthur, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Würzburg, Physikalisch-medizinische Gesellschaft: Sitzungsber. 1916. Zürich, Schweiz. Naturforschende Gesellschaft. | en Schweizerische botanische Gesellschaft: Berichte Heft XXIV u. XXV; Rübel, 1) Vorschläge zur geobotanischen Karto- graphie; 2) Programme für geobotanische Arbeiten. Zwickau in Sachsen, Verein für Naturkunde. Ferner erh@flten wir im Tausch aus: der Redaktion von Dr. A. Petermann in Gotha: Mitteilungen 62. Jahrg. und versandten die Abhandlungen an: das botanische Museum in Berlin; staatliche Stelle für Naturdenkmalrdenr in BE in Berlin-Schöneberg (Grunewaldstr. 6—7). . das Museum für die Grafschatten Hoya u. Diepholz in Nienburg a. d. Weser; die deutsche Bücherei des arena der deutschen Buchhändler in Leipzig; _ Kaiserl. Universitäts- und Landesbibliothek Strafsburg. und die Lese- und Redehalle der deutschen Pu in Prag; das Deutsche Museum von Meisterwerken der Na Si wissenschaft u. Technik in München, Zweibrückenstr. 12. u | 0? ® ee, Y Re . A ar u a Eie me ah die Abhandlungen anf Grund des reihieien “ 1887 Fe ‚ höhere Schulen und Institute Nord- R ‚Oymastun, . e rn i KR Dsphola; Präparandenanstalt. Be, '/ Elsfleth, Höhere Bürgerschule. - Emden, Gymnasium. % Geestemünde, Höhere Bürgerschule. | Harburg. a. E., le aastam, Mt Bu Als Luder; Gymnasium. ar Stadtbibliothek. Er v3 | Lingen, Gymnasium. DR Botanischer Garten. 1. Lüneburg, Lehrerseminar. | er = 1. Meppen, Gymnasium. ymnasium. . |,Nienburg, Realprogymnasium. Se BE ' Norden, Gymnasium. Es Reform-Gymnasiun. ey | Oldenburg, Gymnasium. , Realgymnasium. ee 5 Oberraalschule: Se Realschule, i. .d. Altstadt. nen e Leirersemitar. |. ie | 0009: .. Stadtknabenschule A. \ Otterndorf, 'Realprogymnasium. . Bealschule en X: westl, _ Papenburs, Realprogymnasium. 2 va Wo Vorstadt. » _ Quakenbrück, Realgymnasium.. ee: Staatslchr- -; Stade Gymnasium. hi anstalten. ©.) m © ehrerseininar. - Fsähalle, x ee | Varel, Höher& Bürgerschule. > Volksschullehrerinnen- E% Vechta, Lehrerseminar. a Seminar. a Ge Gymnasium. - a = | Vegesack, Realgymnasium. Eu ei. Er Verden, Gymnasium. | Be Realprogymnasium. | '„. Lehrerseminar. | | Wilhelmshaven, Gymnasium. 2 Rx Auszug aus der Jahresrechnung des Vereins x 1917/18. en a ee" 2 a ar u we 3 Er | ie 1: Naturwissenschaftlicher Verein, gegründet 17. Nov. 1864. a Einnahmen. RR RN I. Beiträge hiesiger Mitglieder .............. 2 Ho 1299 ee 33 auswärtige Mitglieder... 0... 2 D 132,— ET Sc | “: ey | 431,— Al II. Zinsen aus dem Vereinsvermögen.........usec cc. A De 383, 404 IH: Verkauf. von Schriften u © a... 2 EN en VEBIr ae 950° & IV. Aus den Stiftungen überwiesene Beträge: EIER NEE a N a) Kindt-Stiftung ...:........ ee Er 118.65 | b) Rütenberg-Stiftung nn. ya Seal nr Re „15535. 81 c) Brüähling-Stiftung. "2... 70% „3 A IE ERS Me CE I a 4.10130,20 Ausgaben. ’ 3 I. Stadtbibliothek: .. 2 (aus.dem Vereinsvermögen) ...2...42.2° ... 145,— 4 | (. der Kindi-Stittung)33.. u. Bar ride » 118,65 4 ( »ı , » .Rutenberg-Stiftung)-.... ..rcäc.2eı near Ä as 293, Frühling Stu). rn n... 32,25 41 ee | II. Akhandlungen, andere Schriften u. Jahresbericht. ........... 233,50 a II. Andere wissenschaftliche Zwecke. ........... 2.2... » . 1754,44 "IV. Zinsen an Br. Bk. für Lomb.-Darlehen............... ... STB, 30 V. Verschiedenes und Rote -Kreuz-Spende ................- ....2...1580,72 8327.26 Vermehrung des. Kapitals! m... 2er... Sr EA E M 1802,94 Kapkal an SIR. Marz. 1919 u SEE M 59 610,55 4 Kapital am 31. März 1918.......... N RR Te EEE | . Kindt-St ung, \ geminde a am 125. März 1872 durch Herrn A. von Kapft = ER Einnahmen. | en. nn BE a ende. Mb 40250 Ausgaben. | TREE re Mi 188 rung ‚des ee “ War ERBE Vacn 283,85 en 1917 . N ee M1627— | Ir er ET . M 16570, 85 wi | m. Ei Ilias Sirtuing, et GN in“ eepäie am 2. Dezember 92 durch Frau ‚Charlotte Frühling, geb. Göschen. N &: u Ei Einnahmen, SR y NE a en 1 00 a e* > EN: ; Ar | RER Seh Ausgaben. 5 Den Naturwiss. Verein überwiesen: "Stadtbibliothek. BR RE ar RE N Me. . Vermehrung des Kapitals. RU N N EEE Pe une. 6 870,75 Kapital am 31. März 1917.. ee IIERE = SH 40 934 ee EN am 31. März 1918.. er Re en ri 41 805, 45 | Ca EL IV. Christian Rutenberg-Stiftung, ee; ° $ Run, aspründet am 8. Februar 1886 durch Herrn ın aenbers. 4 » P Sm RL EN DER E Einnahmen. RR a ER RT cR Er Ra k; "Stadtbibliothek .......n BL SER Br Be en .M 155,85 _ Vermehrung des Kapitals.............t.ecesectenrnsne M 1614,65 Bcktalanı 31 Marz INT NE N. eilve.n. 2... M 69 831,40 Kapital am 31. März 1918.22... 22.2228. an ae MT 440,08: BER N Der Rechnungsführer: \ I Rn . ‘ 5 BT Joh. Jacobs. . 7 r Dee. Ko Carl Schünemann, Bremen. > = 2 A # ? s n H { ” " E W hr in e gr zEaR Re . ; N . Der ud Ki E ER u ar n) RER | inhalt N .K. Viets: Hydracarinologische Beiträge IX—X. Mit 31 Figuren EN 1 K. Pfankuch: Der äußere Körperbau der echten Schlupfwespen (Ichneumonidae). Mit 42 Figuren .. 2... 222... Fr. Goosmann: Über eine neue Milbe (Raphignathüs pilispinus Gsm.). Mit 5 Figuren ee F. Koenike: Zur Kenntnis einiger Thyas-Arten. Mit 30 Figuren ET; H. Pfeiffer: Zur Anatomie und Morphologie einiger kultivierter Elodeenspezies und über die Kälte als wachstumshemmenden | Faktor. ‚Mit 2 Figuren De are er ee Friedrich Frieke: Die Berechnung des Ostersonntages 25 en Hellmuth Albert Weber: Über spät- und postglaziale lakustrine “und fluviatile Ablagerungen in der Wyhraniederung bei Lob- städt und Borna und die Chronologie der Postglazialzeit Mittel- europas. Mit 2 Textbildern, 2 Übersichten, einer Texttafel und 2 Schlußtafeln . >... vo. m we ee J. D. Alfken: Prosopis pfankuchi, eine neue deutsche Prosopis-Art 269 Gustav A. F. Schatteburg: Beitrag zur Flora von Wangeroog . 271 Pi Ds rn = EI u BE» METER” u SABSIRTETEFTE FE DETRTENE Die Verfasser sind für den Inhalt ihrer Aufsätze allein verantwortlich. FIAT TUE Die Herren Verfasser werden gebeten, bei der ersten Korrektur die von ihnen gewünschte Zahl der Sonderabdrücke mitzuteilen. Es wird gebeten, als Abkürzung für den Titel der Abhandlungen. 2 des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen die nachstehende Form fi zu wählen: Abh. Nat. I Brem. Vereinigte Druckereien Jlling & Lüken, Bremen, 4 n bhandlungen | = herausgegeben vom urwissenschaftlichen Verein | zu Bremen ee XXIV. Bands 2. Heft Mit 37 Abbildungen im Text een BREMEN & Verlag von Franz Leser 0.7 | 1980. ns Va nn BE he Ta nern Ernst Lemmermann. Von Georg Bitter. (Mit einem Bildnis im Text.) Ernst Johann Lemmermann wurde am 27. Mai 1867 zu Bremen als das älteste Kind des Werkführers an einer Zigarrenfabrik geboren. Die Eltern stammten aus zwei südlıch von Bremen nahe bei einander ‚gelegenen Ortschaften der Provinz Hannover, der Vater, Diedrich Lemmermann, aus Leeste, die Mutter, Sophie, geb. Dege, aus Brin- kum. Der Großvater mütterlicherseits war Besitzer einer Färberei, verarmte aber durch geschäftliches Mißgeschick. Die Familie Lemmer- mann. war mit acht Kindern gesegnet; die Eltern hatten wegen ihrer bescheidenen Einkünfte schwer zu kämpfen, um den Unterhalt für sich und ihre Kinder zu beschaffen und sie zu tüchtigen Menschen - zu erziehen. Dem Ältesten, unserem Ernst, fiel dabei die Aufgabe zu, auf die jüngeren Geschwister acht zu geben. So hatte er von Jugend auf zu sorgen und vielleicht haben die schon so früh auf ihm lastenden Pflichten aus ihm den ernsten, in sich gekehrten Menschen gemacht, als der er auch in späteren glücklicheren ‚Zeiten besonders u Fernerstehenden erschien. Später, als der Vater sich selbständig gemacht und eine kleine Zigarrenfabrik begründet hatte, mußte Ernst von seinem 12. Jahre an im Geschäft behülflich sein, so daß er zu jugendlichen Spielen keine Zeit fand. Er besuchte eine Volksschule (die Domschule), wo er in “ den unteren und mittleren Klassen als ein Schüler von nur mäßiger Begabung galt. Offenbar ist daran nicht nur die Mithilfe im elter- lichen Geschäfte schuld, sondern vor allem auch die frühzeitig hervor- . tretende Neigung zur Beobachtung des Tierlebens an der in der Nähe - der elterlichen Wohnung vorbeifließenden Weser; Käfer und Schnecken _ waren es zuerst, die seine Aufmerksamkeit erregten. Wenn er über die Zeit ausblieb, so wußte man ihn immer an den Schlengen unten an der Weser zu finden. Im Elternhause herrschte bei strenger Einfachheit und bei sehr bescheidener Lebensführung ein glückliches, "inniges Familienleben, von dessen harmlosen Freuden Ernst später 'im vertrauten Kreise noch manchmal erzählte. In den oberen Klassen der Domschule besserten sich seine Leistungen erheblich, so daß einer seiner Lehrer ihn veranlaßte, sieh zur Aufnahmeprüfung i in das Seminar zu melden. Er bestand die- selbe sehr gut, ebenso nach fünf Jahren die Abgangsprüfung am Seminar. Schon damals zeigte sich sein unermüdlicher Fleiß und seine rasche Auffassungsgabe. Hier fand auch sein naturwissenschaftliches Streben die rechte Förderung durch den damals am Bremer Seminar wirkenden Juni 1919. | XxIVv, 18 N a Se a a ER EEe E ui ae Ar erh 274 Dr. H. Klebahn, der ihn in das mikroskopische Studium der niederen Pflanzen einführte und so seinen Arbeiten die entscheidende Richtung gab. Schon während seiner Seminarzeit wandte sich Lemmermann der Untersuchung der mikroskopischen Algen, seiner eigentlichen wissenschaftlichen Lebensaufgabe, zu, der fast alle seine Veröffent- lichungen .gewidmet sind. Sein äußerer Lebenslauf war zunächst sehr einfach. Zuerst war er Hilfslehrer an der Vorschule von Daniel Müller in Bremen, von der er nach vierjähriger Tätigkeit und nach dem Bestehen der zweiten Lehrerprüfung als ordentlicher Lehrer an die Volksschule an der Birkenstraße übersiedelte. Der Antritt dieser neuen Stellung bedeutet für ihn einen der glücklichen Wendepunkte seines Lebens. Der schüchterne und eckige Jüngling kam zum ersten Male in einen größeren Verkehrskreis; unter seinen Amtsgenossen herrschte ein frischer, fröhlicher Ton; es fehlte nicht an anregender Geselligkeit, der sich der Neuling in diesem Kreise bei all seiner Zurückhaltung nicht ganz entziehen konnte; besonders der Schulvorsteher Armin Ulrich wirkte durch seinen lebhaften, beweglichen Geist und seine rege Teilnahme an den Weltereignissen vorteilhaft auf die in sich gekehrte, eigenbrödlerische Art des jugendlichen Lehrers ein. In der Familie Ulrich fand der nunmehr Fünfundzwanzigjährige auch sein treten. 2 | ensglück: Ende Dezember 1892 verlobte er sich mit seines Schul- vorstehers ältester Tochter Henny und führte sie 1895 als Gattin heim. ‘Dem stillen Manne, dem es bis dahin allzu ausschließlich auf des "Leben ernstes Führen angekommen war, ward nun eine Frohnatur beschert, die ihm in glücklicher Ergänzung seiner Eigenart durch ihr sonniges Wesen manche Sorge erleichterte und seinem ehrgeizig rast- losen, klausnerischen Streben die‘ so nötige Abwechslung durch fröhliche Geselligkeit im kleinen Kreise brachte. Es war offensichtlich, wie der im Außenleben so verschlossene, manchmal abweisende Mann sich im engen Bereiche der Seinen harmlos fröhlich geben konnte; man ‚merkte ihm an, daß er bei aller geistigen Überlegenheit den unver- wüstlichen Frohsinn seiner Lebensgefährtin beglückend empfand, zumal da sie sich in allen praktischen Fragen seinem nüchterneren Sinne unterzuordnen verstand. Durch seine nebenamtliche Tätigkeit als Lehrer der Physik und der beschreibenden Naturwissenschaften in den oberen Klassen der Wegener’schen Höheren Mädehenschule, die er mehrere Jahre lang aus- führte, wurde er ebenfalls sicherer und selbständiger in seinem Auf- | Zu seinen ersten wissenschaftlichen Vorofindlichungen wurde er durch Dr. W. O. Focke, den langjährigen Herausgeber ‚unserer „Abhandlungen“ ermutigt; nachdem er 1890 im 11. Bande in einer ersten kurzen, mehr über die Ergebnisse anderer berichtenden Mit- teilung zusammen mit Dr. Focke das Sehvermögen der Insekten behandelt hatte, überwand er bald seine anfängliche große Scheu vor ‚der Drueklegung seiner Untersuchungen: schon 1891 erschienen seine „Algologischen Beiträge I—III* ebenfalls in den „Abhandlungen“; seitdem hat er bis zuletzt eine Reihe von botanischen Mitteilungen’ (ausschließlich über Algen und Pilze) dort veröffentlicht (siehe Schriften- verzeichnis am Schlusse dieses Nachrufs Ziffer 1, 2, 3, 4, 8, 13, 19, 28, 34, 35, 36, 47, 53, 81, 82). Trotz seiner ständig, oft ängstlich bewähren Zurückhaltung hat- er sich doch in geistigen Fragen vor einem freimütigen Bekenntnis zu dem für richtig Erkannten nicht gescheut: er warin strenggläubiger Riehtung erzogen und unterrichtete noch als Seminarschüler und Hilfslehrer unentgeltlich in Sonntagsschulen im orthodoxen Sinne. "Die fortsehreitende innere Reife aber brachte in ihm einen fast un- vermittelt hervortretenden Umschwung zu einer freieren Denkweise hervor. Später, nach seiner Verheiratung, trat er dem Protestanten-, verein bei. In den letzten 12 Jahren seines Lebens brachte ihm die’ Zugehörigkeit zu der Freimaurerloge „Herder“ manche geistige Anre- gung. In jüngeren Jahren war er auch Mitglied des Lehrergesangvereins. Ungeachtet seiner Scheu vor der größeren Öffentlichkeit war er doch einer heiteren Geselligkeit im Freundeskreise keineswegs abgeneigt: seine Familie bewahrt noch ein dickes Protokollbuch, in dem er als. Schriftführer einer Gesellschaft von etwa 12 jungen Leuten, haupt- sächlich Lehrern und Kaufleuten, gewissenhaft Scherz. und Ernst der Wechselreden bei den wöchentlich einmaligen Zusammenkünften ver-: zeichnet hat; auch diese Ausgeburt einer fröhlicheren und ungezwun- 18* ee A TE ee A CF Ed ei ei “des Britischen Museums eifrig studierte. Frühzeitig, schon als | genen a ist Br derselben pedantischen Orduunesiienn gehalten 0 seine wissenschaftlichen Handschriften. _ ee | Nachdem er sich schon längere Zeit freiwillig und unehteälklich 4 an den Arbeiten im Herbar des Städtischen Museums für Naturkunde beteiligt hatte, wurde er besonders auf Betreiben von Prof. Dr. Franz | Buchenau am 26. Mai 1896 zum 2. wissenschaftlichen Hilfsarbeiter | für Botanik am Museum ernannt und hat seitdem bis 1909 wöchentlich 2 je sechs Stunden den Sammlungen gewidmet. Entsprechend seiner || Forschungsrichtung wurden ihm besonders die Kryptogamen zur Bearbeitung überwiesen; er hat sich daher in dieser Zeit ausschließ- lich dieser bis dahin im Bremer Museum noch weniger ausgebauten Abteilung mit Fleiß gewidmet, die für das Publikum bestimmte kryptogamische Schausammlung durch frische und besonders ein- | drucksvolle Gegenstände bereichert und übersichtlich geordnet, beson- ders aber die vorhandenen mancherlei älteren Kryptogamenherbarien a nach den neueren, maßgebenden Gesichtspunkten zu einem Bub ei lichen und übersichtlichen Ganzen zusammengefügt. _ E Verschiedene von ihm unternommene Reisen dienten fast aus- schließlich seinen wissenschaftlichen Untersuchungen, so eine alsjunger Hilfslehrer zusammen mit einem Freunde ausgeführte Wanderfahrt | nach Thüringen. Später fuhr er in zwei aufeinander folgenden Sommern nach London, wo ereinen Vetter besuchte und besondersdie Sammlungen Seminarist, hatte er sich, größtenteils durch Selostunterricht, eine | gute Kenntnis der englischen Sprache angeeignet, die er später "durch 31 wissenschaftlichen Lesestoff und brieflichen Verkehr mit ausländischen Gelehrten ständig vervollkommnete.!) Schon vor seiner Verheiratung | hatte er zum ersten Male in den Ferien Wangerooge besucht, seitdem zog es ihn immer wieder an die Nordsee, außer auf Wangeroog hat 9 er auch wiederholt auf Langeoog geweilt und dabei hauptsächlich. ii den Algen und Pilzen, nebenher auch den höheren Pflanzen : seine Aufmerksamkeit gewidmet. u ‘Im Sommer 1896 machte er — zusammen mit seiner jungen | Frau — eine vierwöchentliche Studienreise nach Plön, wo er in der || von Prof. Dr. Otto Zacharias geleiteten Biologischen Station arbeitete. Er traf dort mit verschiedenen anderen Gelehrten zusammen, so mit Marsson, Klunzinger und Strodtmann, mit denen er von da an in. stetem Schriftentausch und zeitweise regem Briefwechsel blieb. An A diese schöne, in angeregtem wissenschaftlichen Verkehr verbrachte Zeit erinnerte ‘er sich stets mit besonderer Freude. Die Ergebnisse | seiner Algenstudien im Plöner Seengebiete hat er im 3. und 4. Teile der Plöner Forschungsberichte kund gegeben (Verz. Ziff.5 und 6); auch später hat er sich noch wiederholt eingehend mit der Algenflora der Holsteinischen Schweiz beschäftigt (29, 37, 45). Im Auftrage und mit Unterstützung des N aturwissenschaftlichen Vereins untersuchte er von Anfang Juni 1897 bis Ende Mai 1898 er LT WETTE RN ) Später trieb er mit einem befreundeten Schulvorsteher zusammen. Französisch; die für seine wissenschaftliche Tätigkeit notwendigen Kenntnisse der lateinischen Pflanzenbeschreibung erwarb er sich raseh durch Selbstunterricht. a ER EINEN) = Plankton dreier nordwestdeutschen des Dümmer Sees, des "Zwischenahner Meeres und des Steinhuder Meeres. Das vergleichende | Ergebnis dieser über ein Jahr ausgedehnten Untersuchungen ist nicht 1 renlicht trotzdem daß er es in einer belangreichen vorläufigen - "Mitteilung über das Verhalten des Planktons im Zwischenahner Meere "während der Jahresspanne 1897/98 (Verz. Z. 23) in Aussicht gestellt . hatte.!) B Bis 1902 unterrichtete er an der Volksschule an der Birken- 5 ; straße; in diesem Jahre bestand er die Schulvorsteherprüfung und - "wurde als ordentlicher Lehrer am Volksschullehrerseminar angestellt; | den naturwissenschaftlichen Unterricht an der höheren Mädchenschule | ı hatte er schon früher wegen Überbürdung aufgegeben, auch seine botanischen Untersuehungen halte er in dieser Zeit eingeschränkt; trotzdem aber trat in diesem Jahre zum ersten Male eine längere starke Ermattung bei ihm ein, er klagte über Schmerzen in der rechten ' Seite, erholte sich nur Jangsam und nicht mehr vollständig. | Seine wissenschaftlichen Neigungen zu spezieller systematischer " © Forschung verleugnete er auch im naturwissenschaftlichen Unterrichte j _ am Seminar nicht. Über seine Lehrweise stimmen die Urteile ver- . - sehiedener seiner Schüler, die später durch eigene Arbeiten ihre Vor- liebe für Biologie bewiesen haben, darin überein, daß er bei seinen ' _ Darstellungen allzusehr auf die systematische: Gliederung und auf , _ anbedeutendere Unterschiede Gewicht gelegt habe, selbst bei Gruppen, . “deren eingehendere Kenntnis für werdende Volksschullehrer belanglos j "ist. Naturgemäß kam bei der Beschränktheit der Zeit die manchem | | | | _ seiner Hörer erwünschtere Übersicht über die Lebensvorgänge selbst , hie und da zu kurz. Allgemeine Anerkennung aber fand bei seinen ' Schülern sein Eifer, den Unterricht durch Herbeischaffung mannig- - faltigen Materials und durch mikroskopische Vorführung anschaulicher _ und eindringiicher zu gestalten. Sein eigener Schulgang unter Klebahns - - Leitung wird ihm dabei als Vorbild gedient haben. Zu selbständiger " " Weiterarbeit in der Forschungsrichtung Lemmermanns hat sich nur . einer seiner Schüler entwickelt, Friedrich Hustedt, der besonders zur Systematik der Baeillariaceen eine Reihe von Beiträgen geliefert hat; " - Lemmermann hat ihm durch Rat und sorgfältige Prüfung seiner _ Ergebnisse den Weg zu selbständiger Arbeit geebnet. "2 Im Sommer 1907 erhielil Lemmermann einen längeren Urlaub - - für eine Forschungsreise im nordschwedischen Sarek-Gebirge, wo er h im Auftrage der schwedischen Regierung in Verbindung mit ver- , „ schiedenen schwedischen Gelehrten unter der Leitung von Dr. Axel |! - Hamberg die phykologische Untersuchung dieses Gebietes auszuführen . hatte, Seine schon früher erwähnte rasche Auffassungsgabe für Sprachen | bewährte er auch jetzt wieder, in 6 Wochen erlernte er das Schwedische . 80, daß er sich darin ziemlich geläufig ausdrücken konnte; er behielt | auch später die Vorliebe für diese zuletzt gelernte Sprache bei und las N) Nur in kurzen verstreuten Bemerkungen erwähnt er außer in Arbeit 23 die im Dümmer See und im Steinhuder Meer beobachteten Verhältnisse ver- gleichsweise oder beschreibt einige neue dort aufgefundene Planktonalgen (16, ‚3l). j . j Ba. | 278 außer wissenschaftlichen er: geschriebenen - Arbeiten auch | schöngeistige schwedische Schriften. Diese Reise währte 3 Monate; das dauernde Leben in dar fen | Natur, zum großen Teil in Zelten, tat ihm außerordentlich wohl; auch äußerlich war ihm die Kräftigung und größere. Frische anzusehen. Mit Freuden gedachte er oft bis in seine Leidenszeit hinein des fröhlichen Vierteljahres unter seinen schwedischen Reise- und Arbeits- gefährten. Dies war die letzte Zeitspanne, in der er den Niedergang seiner Körperkräfte nicht spürte; es sollte ihm nieht vergönnt sein, die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Fahrt zum Abschluß zu bringen: Nur aus den südlicheren Teilen Schwedens hat er zwei Arbeiten über | Planktonalgen veröffentlicht (38, 46), für die ihm die Untersuchungs-- proben von schwedischen Gelehrten übersandt worden waren. Da die hauptamtliche Tätigkeit am Seminar naturgemäß durch das Nebenamt am Städtischen Museum sowie durch seine rege schrift- stellerische Tätigkeit in der Fachwissenschaft leiden mußte und da außerdem seine Gesundheit schon damals bedenklich zu wanken an- | fing, so wurde ihm im Jahre 1908 von der Leitung des Seminars eindringlich nahegelegt, diese seine Nebenbeschäftigungen stark ein- zuschränken oder ganz aufzugeben. In seiner Bedrängnis wandte er sich an mich um Rat und Unterstützung, da seine ganze wissenschaftliche Stellung in Gefahr war. Ich zog den mir durch frühere mehrjährige Su 3 I a ai J 3 Ah it ine IURRWUEN REIT ENTES U TREEN- u ee Zusammenarbeit befreundeten ordentlichen Professor der Botanik an | der Universität Münster i. W., Prof. Dr. Wilhelm Zopf ins Vertrauen | und bat ihn, für Lemmermann von der Münsterschen philosophischen | Fakultät eine Auszeichnung zu erwirken, die ihm die Erlangung einer | unabhängigeren, rein wissenschaftlichen Stellung ermöglichte. Zopf, der. selbst ebenfalls aus dem Volksschullehrerstande hervorgegangen ai war, lange Jahre in sehr beschränkten Verhältnissen hatte leben müssen 3 | und dem trotz hervorragender Leistungen auf dem Gebiete der |) kryptogamischen Botanik erst spät eine ordentliche Professur zu erreichen vergönnt gewesen war, hatte von vorne herein volles Ver- ständnis für die Lage Lemmermanns; er trat mit dem ganzen Gewicht: seiner Persönlichkeit für die Anerkennung der von ihm als tüchtig gewerteten wissenschaftlichen Arbeiten Lemmermanns durch die Fakultät ein. Selber bereits schwer leidend hatte Zopf noch wenige Monate vor seinem Tode (24. Juni 1909) die Genugtuung, seinen Wunsch erfüllt zu sehen: am 8. März 1909 verlieh die philosophische Fakultät der Universität Münster Ernst Lemmermanı, „qui diffieultatibus et angustiis impeditus indefesso studio atque assiduo labore ad pervestigandam infimi ordinis plantarum animantiumque in aquis vagantium naturam incubuit atque & fortuna, quae fere verae industriae ac diligentiae favere solet, ita est adiutus ut et seientiam haud medioeriter augeret et apud £ intelligentes illarum rerum existimatores nominis famam conse- queretur amplissimam, cum laudis dignae atqueinsignistribuendae tum studii illius, quantum huie ordini licet, firmandi, iuvandi, augendi gratia“ den Doktorgrad honoris causa. 279 Infolge dieser Auszeichnung wurde ihm am 1. Oktober 1909 - dieneubegründete Stellung eines botanischen Assistenten am Städtischen - — Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde übertragen. Damit - © war er von seiner Tätigkeit als Seminarlehrer eutbunden und konnte sich nunmehr ganz den Arbeiten am Städtischen Museum widmen. Entsprechend den mannigfachen Aufgaben dieser allen naturwissen- schaftlichen Zweigen (einschließlich der Handels- und Warenkunde) dienenden Anstalt hatte er natürlich nicht bloß für die gesamte Botanik, in der neben ihm der langjährige, bewährte erste wissenschaftliche Hilfsarbeiter, Reallehrer Carl Messer, tätig blieb, sondern auch für die wissenschaftliche Durcharbeitung der ausgedehnten warenkundlichen Abteilung Sorge zu tragen. Lemmermann fand sich in diesem ihm bis dahin völlig fern liegenden Gebiete rasch zurecht, sorgfältig benutzte er die ihm zur Verfügung stehenden Werke und dank seiner eifrigen ‚und gewissenhaften Arbeit verbesserte und förderte er die Etikettierung der Schausammlung in der Handelsabteilung sichtlich. Später wurde er außerdem noch von der Medizinalkommission des Senats nebenamtlich mit der Untersuchung der für die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika bestimmten Pflanzen betraut. - In seiner neuen Stellung hatte er endlich auch die genügende Zeit zur Weiterführung seiner wissenschaftlichen Forschungen. Der Direktor des Museums, Prof. Schauinsland, der Lemmermann schon in den 13 Jahren seiner Tätigkeit als zweiter wissenschaftlicher Hilfsarbeiter für Botanik die Ausführung seiner umfangreichen Unter- suchungen durch Gewährung der dazu nötigen Muße erleichtert hatte, nahm auch jetzt Anteil an dem Fortgang seiner Arbeiten. So hätte sich Lemmermann jetzt, von den Sorgen des Daseins befreit, in einer angesehenen Stellung mit Erfolg tätig, seinen Lieblingsstudien stärker als bisher widmen können, wenn der Körper nicht mehr und mehr den Dienst versagt hätte. Lemmermanns Gesundheitszustand war eigentlich nie ganz ein- wandfrei gewesen, er war von zierlichem, ziemlich hageren Körperbau und offenbar schon durch die starke Inanspruchnahme in seiner ‚Jugendzeit nie zu voller Entwickelung gelangt; infolge seiner Mager- keit und seiner blassen Gesichtsfarbe machte er auch in gesunden Tagen einen kränklichen und schwächlichen Eindruck. Selbst die. ‚notgedrungenen größeren Erholungspausen vermochten seine Gebrechen nur zeitweise zu verringern. Vor allem war es sein Fleiß, der einer dauernden Besserung entgegenwirkte: er arbeitete oft bis in die Nacht hinein, ging wenig ins Freie und gönnte sieh nur wenig Ruhe. Es - war eine allgemeine Körperschwäche, die sich wechselnd in verschiedener - Weise äußerte, bald in anhaltenden Katarrhen, bald als Speichel- drüsenentzündung, bald als Brustfellentzündung, dann nachhaltiger in einem Darmleiden, um schließlich in Leberschrumpfung zu enden. Von einer mit seiner Familie nach Hahnenklee am Harz unter- nommenen Erholungsreise kehrte er 1913 ohne nennenswerte Besserung - zurück; im Jahre 1914 überstand er noch eine schwere Operation. In der Zeit der langsamen Genesung hatte er zum letzten Male die wi ‘ war und bei Ypern das Eiserne Kreuz II. Klasse erworben hatte. Hoffnung auf Befreiung von seinen ansihriee ade BR hafte Anfälle ihn zu dauernder Bettruhe zwangen. Am 11. Mai 1915 wurde er endlich durch einen sanften Tod erlöst. SE a Die letzten schweren Jahre kaum unterbesih Tosaön E ertrug er mit stoischer Ruhe; dankbar freute er sich der liebreichen Heiterkeit, mit der seine. Gattin ihm den dornenvollen Weg ans Ende zu erleichtern suchte. Bis zu seinen letzten Tagen hat er mit warmer Begeisterung den Riesenkampf des Deutschtums fast gegen den gesamten Erdkreis verfolgt: eine große Freude bereitete ihm noch sein ältester Sohn Armin, der achtzehnjährig als Kriegsfreiwilliger hinausgezogen Er erlebte es nicht mehr, daß dieser tüchtige Jüngling nach wieder- holten Verwundungen als Pionierleutnant, immer von neuem an der Front kämpfend, das Eiserne Kreuz |. Klasse erhielt und schließlich gegen Ende des Feldzuges nochmals schwer am Fuß verwundet in die Heimat zurückkehrte; sein Hinscheiden ersparte ihm aber auch die bitteren Erfahrungen, die wir Überlebenden seitdem haben machen müssen, das niederschmetternde Schauspiel, wie unser unbesiegtes Volk sich den verhetzten und unerbittlichen Feinden bedingungslos ergibt und führerlos, unter Vergewaltigung durch eine urteilslose, grundstürzerische Minderheit, blind dem wirtschaftlichen ‚Untergang zutreibt. Außer dem ältesten Sohn hinterließ Lemmermann seiner Frau- ‘noch die Sorge um zwei jüngere Kinder, eine Tochter und einen Sohn; seine letzten vernehmbaren Äußerungen aber galten dem Ältesten, der, mitkämpfend für des Vaterlandes Bestand, dem Vater nicht erreichbar war. 2 Es kann bei den mosaikartig, aus zahllosen Einzelbeobachtungen E zusammengesetzten Arbeiten Lemmermanns nicht unsere Aufgabe sein, im ‚Nachrufe die zahlreichen von ihm aufgestellten neuen Gattungen oder gar Arten hier aufzuzählen, zumal da auch im Gebiete der von dem Verstorbenen mit besonderer Sorgfalt gepflegten Nomenklatur bei aller gesetzmäßigen Starrheit doch ein gewisses Fliessen besteht und man über Abgrenzung und Einteilung mancher Gattungen bei -den Kleinlebewesen entsprechend dem ungleich fortgeschrittenen Stande unserer Kenntnisse verschiedener Ansicht sein kann. Lemmermanns phykologische Anfänge beschäftigten sich mit der Algenwelt seiner nordwestdeutschen Heimat; vor ihm bestanden | E nur zwei Arbeiten über die Desmidiaceen aus der Umgebung Bremens (von G. W. Focke und von H. Klebahn); ihm sind die ersten zusammen- fassenden Berichte über sämtliche bei Bremen vorkommenden Algen- gruppen zu danken. Ausgehend von der Darstellung der Algenflora eines einzelnen Tümpels bei Lehesterdeich (2) gelangte er in verhältnis- mäßig kurzer Zeit zu einer floristischen Gesamtaufzählung der bei Bremen vorkommenden Algen mit Ausschluß der Bacillariaceen (3); es folgte eine Untersuchung der Algenvegetation der Filter des bremischen Wasserwerkes, in der auch maneherlei biologische Ver- er sprach | schon wieder von den seiner harrenden Arbeiten, bis erneute schmerz- 4 PA - j N . Da ' Fr Me - . { P P I" IE BIN: y4 ’ ,» 1 r g ’ a f a Irma Ss san ET IERE, br Zi ‚ai Ba ni a aan a ta en a a te ne bi ia een Wei ine ee ’ . _ N hältnisse Brörtert warden (4). Auch später hat er noch wiederholt |; „ nordwestdeutsche Algen behandelt, worauf z. T. bereits bei der Dar- i & stellung seines Lebenslaufes hingewiesen worden ist. Wir sehen hier ab von der etwas außerhalb des Gebietes gelegenen Örtlichkeit der N _ Forellenteiche von Sandfort (11, 12). Die Arbeiten über Süßwasser- algen von Wangerooge (13), das Phytoplankton des Zwischenahner - Meeres (23), sowie des Dümmer Sees und des Steinhuder Meeres (16, I - 27, 31), das Plankton einiger Teiche bei Bremerhaven (52), vor BE ‚allem aber die eingehende, auf mehr als einjährigen Probenentnahmen F - gegründete Untersuchung über das Plankton der Weser bei Bremen (58) haben die floristische und oekologische Kenntnis der Süßwasser- - algen Nordwestdeutschlands sehr gefördert. Besonders in der letzt- - genannten Arbeit sind seine gründlichen Untersuchungen über die " verschiedene Häufigkeit der Lebewesen im Jahreslauf sowie über die I - Einwirkung von Ebbe und Flut auf die Planktonmenge beachtenswert. F Später hat er über die Algen- und Flagellatenvegetation nordwest- " — deutscher Örtlichkeiten, mit Ausnahme einiger verstreuten Be- h ' sehreibungen: "Oedogonium cardiacum var. minus Lemm. aus einem F ‚Graben bei Bremen (64, S. 191); Pteridomonas Scherffelü Lemm. (75); > Characiopsis constricta (Eichl.) Lemm., Ch. Borziana Lemm., Ch. acuta ı © (A. Br.) Borzi, Ch. subulata (A. Br.) Borzi bei Bremen (82, S. 256 ff.), | nichts mehr veröffentlicht, seine Arbeiten hatten sich allmählich = entlegeneren Gegenden zugewendet: von deutschen Gebieten beschäftigte " er sich wiederholt mit den Algen der Umgebung von Plön (5, 7, 14, | 26, 29, 31, 37, 45), ferner mit denen von Schlesien, besonders aus dem Riesengebirge (6, 8, 15, 44, 50, 61), von Sachsen (15, 16, 18, - 31, 50, 64), vor allem aber von Brandenburg (9, 10, 20, 22 [Beitrag IV], 25, 26, 27, 31, 41, 42, 49, 57, 81, 82). Ferner sind noch das " Rohwasser der Wasserleitung von Stralsund (61) sowie eine Probe " - aus dem Schliersee (66) von ihm untersucht worden. u: Eine besondere Genugtuung gewährte es ihm, nach jakrelinge: - — mühevoller Arbeit den von ihm verfassten ersten Algenband der ' —_ vom Botanischen Vereine der Provinz Brandenburg herausgegebenen | Kryptogamenflora der Mark Brandenburg (des Gesamtwerkes . - Band III) endlich im Juni 1910 fertig gedruckt zu sehen (Verz. 67). - In dem ansehnlichen Bande (X+29+712 Seiten) sind nur die drei Klassen: Schizophyceae, Flagellatae und Peridiniales behandelt, aber ' — mit der bei Lemmermann gewohnten Gründlichkeit derart in allen Einzelheiten durchgearbeitet, daß das Gebotene weit über den Bereich _ einer bloßen Kryptogamenflora der Mark Brandenburg hinausgeht. 'E Sehon die Darstellung der Klassen in ihren „allgemeinen Teilen“ ist . von einer solchen Ausführlichkeit, daß durch sie eine eingehende Kenntnis aller in Betracht kommenden Aufbau- und Lebensverhältnisse | - vermittelt wird. Die systematischen Teile enthalten neben den wirklich in der Provinz Brandenburg nachgewiesenen Arten auch die Be- . sehreibungen zahlreicher anderer, sogar rein tropischer Spezies. Man wird diese Flora daher zu Bestimmungszwecken nicht bloß in der _ Mark oder selbst in Deutschland, sondern sogar stellenweise außerhalb Europas mit Nutzen verwenden können. Die außerdeutschen Arten sind zwar in Kleindruck von den wirklichen Bürgern der Flora ! gesondert; es fragt sich aber doch, selbst wenn man die weite Ver- | breitung vieler Kryptogamen auf der Erde in Betracht zieht, ob diese | meist recht eingehende Darstellung der bis jetzt nur in entlegenen tropischen Gebieten nachgewiesenen Arten wirklich in den Rahmen einer brandenburgischen Algenflora hineingehört. Durch die zahlreichen (816) Textabbildungen (die meisten sind sorgfältige Abzeichnungen der zuverlässigsten Bilder aus anderen Werken, einzelne aber auch Ori- | ginale) wird die Erkennung der Formen noch. besonders erleichtert. Zu A. Paschers Süßwasserflora Deutschlands, Österreichs und der Schweiz hat Lemmermann in den letzten Jahren seines Schaffens | drei größere Beiträge geliefert und zwar in dem als erstes 1913 herausgekommenen Heft II die Darstellung der Zugleninae (74), in Heft I die der Pantostomatinae, Protomastiginae und Distomatinae (78); beide Arbeiten sind erheblich verkürzte Wiedergaben der bereits in der Kryptogamenflora der Mark Brandenburg veröffentlichten Dar- stellungen dieser Flagellatenordnungen, jedoch keine sklavischen Ab- | schriften, sondern in Einzelheiten vielfach geändert und in den Bestim- | mungsmerkmalen verbessert, so daß diese handlichen, in schmalem Taschenformat herausgegebenen Heftchen sich vorteilhaft ergänzend neben der umfangreichen Kryptogamenflora benutzen lassen; hinzu kommt noch, daß die zahlreichen Abbildungen (in Heft I: 233, in Heft II: 198) zum Teil anderen Arten gewidmet sind als in dem großen Werke; das V. Heft von Paschers Süßwasserflora enthält von Lemmer- mann bearbeitet nur die in der. Brandenburgischen Flora nicht von ihm behandelten Tetrasporales mit 33 Abbildungen (83, erst nach seinem Tode veröffentlicht). Daß er sich ebenso wie in der Brandenburgischen Algenflora auch in diesen drei Heften vielerwärts ohne Nachprüfung auf die Arbeiten Anderer gestützt hat, wird man ihm bei dem Umfange EB des behandelten Gegenstandes nicht verargen dürfen. Im Laufe der Zeit gingen ihm auch von verschiedenen Ehe deutschen Forschern Planktonproben zur Bestimmung zu, die ihm zu mehreren Mitteilungen Veranlassung boten, so über schwedisches Plankton (38, 46), über einige Planktonten des Obersees bei Reval (55) über norditalienische Teiche (33, 61), über einen ansehnlichen sumpfigen See Siziliens, die Biviera bei Lentini (64), über den Fluß Anapo bei Syrakus (64). Von größerem Umfange ist unter diesen Arbeiten einzig die über „das Plankton schwedischer Gewässer“ (46), in der sowohl das a als auch das Braekwasser- und Meer- wasserplankton unter sorgfältiger Sonderung der einzelnen Lebewesen dargestellt wird; außer zahlreichen Tabellen und einem systematischen Verzeichnis der bis dahin in Schweden beobachteten Planktonalgen enthält diese Abhandlung zusammenfassende Darstellungen ver- schiedener Gattungen, bezw. Sektionen dieser Organismen. Unter den außereuropäischen Planktonproben, die ihm zur Bearbeitung anvertraut wurden, nehmen naturgemäß die von dem Leiter unseres Städtischen Museums, Prof. Dr. H. Schauinsland, auf seinen verschiedenen Reisen gemachten Sammlungen den größten Umfang ein: Lemmermann hat daraufhin in z. T. ausgedehnten Abhandlungen Ar - Kr NEN ST ee EL APTERE Fe TORE lt JA “ 283 die „Planktonalgen“ des Stillen und des Atlantischen Ozeans sowie von den Sandwich-Inseln, von Neuseeland und Chatham-Island (19), die „Silicoflagellatae* ebenfalls dorther (32), später nochmals eingehender die "Algenflora der Sandwich-Inseln (48), die Algenflora der Chatham- Inseln (56), das Plankton des Jangtsekiang (59) und das Phytoplankton des Menam (62) behandelt. Bei der vergleichenden Betrachtung des _Planktons der beiden asiatischen Ströme Jangtsekiang und Menam wird besonders das Fehlen vieler im europäischen Potamoplankton häufigen Lebewesen betont (59, 62). In der Algenflora der Chatham- Inseln (56) werden auch die höheren, von Schauinsland dort gesammelten Algen eingehend besprochen; besonders belangreich sind dabei die Bemerkungen zu den bildlichen Darstellungen der prächtigen Exemplare der riesigen Durvillaea utilis sowie von Sargassum Sinclairü und Marginaria Boryana, die sämtlich die botanische Schausammlung des Bremer Museums zieren. Uber höhere Meeresalgen aus den Klassen der Phaeophyceae, Dictyotales und Rhodophyceae hat er sonst nur noch kurze Standortsangaben in der Algenflora der Sandwich-Inseln (48), ebenfalls auf Grund der Sammlungen Schauinslands, gemacht. Auch von anderen Gelehrten wurden ihm tropische Plankton- aufsammlungen zur Untersuchung übergeben. So behandelte er die mikroskopischen Algen aus zwei Seen von Ceylon (60), das Phyto- plankton des Paraguay (60) endlich die Funde aus dem Mohasi-See ‚und Kiwu-See in der Landschaft Ruanda sowie aus dem Rugege-Wald (Deutseh-Ostafrika), (68). Die von Volz (47) heimgebrachten Proben waren in Siam, Sumatra, Java und auf Oahu gesammelt worden. Die systematischen Arbeiten Lemmermanns sind durchsetzt von kleinen Gesamtdarstellungen einzelner Gattungen ; besonders eingehend und "häufig hat er sich mit dem schwierigen, formenreichen Genus Dinobryon beschäftigt (19, 20, 26, 27 [monographische Übersicht!], 29, 33, 37, 38, 40, 42, 44, 45, 46, 49, 50, 60, 61); außerdem hat er die Systematik der Peridiniales durch verschiedene Beiträge be- reichert (20, 24, 47, 57, 61, 64, 66), vor allem den unerschöpflichen Formenreichtum gewisser Arten der hierher gehörigen Gattung Ceratium immer wieder ergänzend erörtert (19, 23, 24, 37, 44,.45, 46, 50, 61). Ich nenne noch von Übersichten kleinerer Gattungen die von Ophio- cytium (17, 21), Pteromonas (22), Anabaena (41), Lepoeinclis (31, 46, 49), - freischwimmende Arten von Chroococcus (46), Oocystös-Arten des Plank- tons (46), Tetraödron (46), Mallomonas (46), Chaetoceras, sectio Solitariae (46), Gonyaulaz (57), Characiopsis (82). Oft fügte er den Beschreibungen neuer Arten aus schon bekannten Gattungen kurzgefaßte Bestimmungs- tabellen sämtlicher übrigen Arten des betreffenden Genus bei. Später nahmen die Flagellaten seine Aufmerksamkeit besonders in Anspruch (67, 68, 73, 74, 75, 76, 77, 78). Einen großen Teil seiner schriftstellerischen Leistung nahm in den letzten Jahren seine berichtende und zusammenfassende Tätigkeit ein. Seiner ständig ordnenden, jede fremde Angabe verzeichnenden Arbeitsart lag es, die Ergebnisse dieses Sammelfleißes in übersicht- licher Weise zusammenzustellen und durch Veröffentlichung die Fülle des Stoffes Anderen zugänglich zu machen. War schon ein ansehn- licher Teil seiner älteren Kibotien baniptenchifeh: aus Namen und Tabellen zusammengesetzt, so faßten verschiedene spätere Abhand- lungen ausschließlich oder in größeren Abschnitten das über dn Gegenstand bestehende Schriftwerk zusammen: siehe das umfangreiche Kapitel XII: Systematisches Verzeichnis der bisher im Plankton des Meeres gefundenen Algen S. 356—396 (19), ferner die dasselbe ergänzenden großen Beiträge II und III über „das Phytoplankton des Meeres“ (36, 51). Die lebhafte Anteilnahme durch Zusendung von Schriften, auf die er sich bei diesen Veröffentlichungen berufen konnte, sind Beweise für das Bedürfnis, das in dem engeren F achkreise | ‘ für seine Zusammenstellungen besteht. -In die Reihe seiner Übersichten über lass Plankton ‚des ER gehört auch die systematische Darstellung der vier Klassen Flagellatae, Chlorophyceae, Coccosphaerales und Silicoflagellataein Brandt’s,Nordisches Plankton“. Mittels 135 Zeichnungen, unter denen sich auch eine Anzahl eigenhändiger befindet, wird hier die Übersicht über den -Formenreichtum erleichtert (43). Betreffs der Silicoflagellatae ergänzte er hier seine eigene Untersuchung aus dem Jahre 1901 (32). Ausschließlich referirend sind abgesehen von seinen ausgedehnten Beiträgen zu Justs Botanischem Jahresbericht (63, 65, 69, 70, 71, 72) auch seine beiden Arbeiten in den Berichten der Kommission für die Flora von Deutschland (39, 40). Wenn ihm die große Reihe - dieser nur zusammenfassenden Arbeiten von manchen Seiten tadelnd vorgehalten worden ist, so muß man doch dem gegenüber die Genauig- keit lobend hervorheben, mit der er, unter erschwerenden Verhältnissen, fern von den geistigen, mit Bücherschätzen gesegneteren Mittelpunkten, so eingehende und brauchbare Listen geliefert hat. Seine letzten Referate über phykologische Arbeiten für Just’s Botanischen Jahres- bericht werden erst in dem von seinem Nachfolger Dr. Wettstein gegebenen Bericht mit veröffentlicht werden; auch im Archiv für Hydrobiologie hat er in den „Bücherbesprechungen“ eine Reihe von Berichten verfaßt. Bloße Aufzählungen von Schriften über Algen und Flagellaten ohne Beifügung von sonstigen Angaben sind die im Schriftenverzeichnis unter Ziffer 73, 76 und 77 verzeichneten Arbeiten. Über Pilze hat Lemmermann nur wenige, gelegentliche Unter- suchungen angestellt. In zwei Beiträgen behandelte er die Pilzflora der ostfriesischen Inseln (28, 34); der zweite Beitrag enthält außerdem beachtenswerte Erörterungen über verschiedene heteroecische Rostpilze, deren eine Wirtspflanze auf den Inseln fehlt. Außerdem beschrieb er dort eine neue var. carneus von Ithyphallus impudicus. Die beiden anderen Pilzarbeiten Lemmermanns: „Die parasitischen und ee | phytischen Pilze der Algen“ (35), sowie „Die Pilze der Juneaceen“ (53) sind ausschließlich literarischer Art: zusammenfassende syste- matische Listen nebst alphabetischen Verzeichnissen der Wirtspflanzen. Daß Lemmermann es aus bescheidenen Anfängen zu einer so angesehenen Stellung gebracht hat, verdankt er natürlich in erster i ' ah fr i 2% k AN PAPER ieh ee. Aa } 2 2 BROT Ki, e \ ER % trete ” PUT ask r e ar ’ e. N ” ‘ Fuer PERL WERE TPER TUR WNGERERUU DENE ON EOS FUND RAPTT EA BARRIERE 177. 2 N N Ju sn" j Da ds y) ö i = 5 me ee rose en ae nee ne n nn len > Linie seinem eifrigen, ehrgeizigen Streben und der allerorten in seinen wissenschaftlichen Arbeiten hervortretenden Gewissenhaftigkeit; es hat ihm aber auch in allen Lebensabschnitten von der Schulzeit ana j Pi £ 2 | Er ie: \ Leistungen bleibt zu berücksichtigen, daß er nach Klebahns Fortgang ca 5 S E a n 5 nieht an uneigennützigen Förderern gefehlt, durch deren Hilfe dem er ü anfänglich schüchternen und auch später verschlossenen Manne der Aufstieg erleichtert wurde. Bei der Beurteilung von Lemmermanns wissenschaftlichen “von Bremen jahrelang wenig Anregung von außen erfuhr und so in ‘seinem Fache ausschließlich auf das eigene Studium angewiesen war. - Seinen Anlagen gemäß hat er sich fast durchgängig auf systematische _ Arbeiten beschränkt; er verfolgte zwar auf phykologischem Gebiete . sehon infolge seiner lebhaften berichtenden Tätigkeit sorgfältig die - Ergebnisse physiologischer Forschung, ebenso war er stetig bemüht, die neuen Errungenschaften der Färbetechnik bei seinen systematischen Studien zu verwerten. Man kann aber nicht sagen, daß er in diesen - Wissenszweigen irgendwie schöpferisch tätig gewesen ist. Dä seine Untersuchungen sich hauptsächlich mit den Planktonalgen befaßten, so hat er begreiflicherweise auch den Lebensverhältnissen dieser Organismen schon früh seine Aufmerksamkeit zugewendet. Zahlreiche _ seiner Planktonarbeiten enthalten eingehende Angaben über Zahl und Art des Vorkommens der einzelnen Lebewesen während des Jahres- verlaufs, über die verschiedenen Entwickelungsstadien, über ihre Verbreitung, endlich über die ungleich große Fähigkeit, Wasser von verschiedenem Salzgehalt zu ertragen (54), sowie über Saisonformen (44). Gegenüber vorschnellen Schlüssen mancher Forscher finden - wir bei ihm oft ein vorsichtiges Abwägen der Gegengründe. Wiederholt hat er sich besonders mit der Planktonvegetation der Brackwässer beschäftigt (14, 22, 24, 30, 31, 46). (Auch die in 62 behandelten Planktonproben aus dem Menam entstammen dem Mündungsgebiete dieses» Stromes). Er hat für die eigenartigen Über- ‚gangsverhältnisse zwischen Süß- und Salzwasserplankton in 30, S. 6 die besondere Bezeichnung „Hyphalmyroplankton“ eingeführt. Durch die vergleichende Untersuchung des Potamoplanktons verschiedener Flüsse gelangte er zur Aufstellung von Listen solcher Lebe- _ wesen, die für das Plankton jedes einzelnen Flusses bezeichnend sind; er nennt diese Organismen die „Leitformen“ des betr. Gewässers (66, 8. 320). Daß die Untersuchung des Planktons sowie der festsitzenden Wasservegetation auch von großer praktischer Bedeutung ist, besonders für die Fischzucht, hat er in verschiedenen seiner Schriften mit Nach- druck betont (11); andererseits auch die Schädigungen, die unter Um- ständen durch übermäßiges Wachstum gewisser Fadenalgen (Cladophora _ und Spirogyra) in Fischzuchtanstalten entstehen können, genauer geprüft (12); ferner hat er auf die Bedeutung der Planktonalgen für die Ernährung der Teich- und Flußmuscheln hingewiesen und wieder- holt die durch das Algenwachstum beförderte Selbstreinigung der Flüsse berührt (4). ‚ In verschiedenen Arbeiten hat er auch das Zooplankton berück- sichtigt;. neu beschrieben und abgebildet hat er von Tieren meines Wissens nur zwei Varietäten des Rädertieres Brachionus falcatus. 98 i Lemmermann ist seinem zunekhsliänden Macs entspre. in der Öffentlichkeit niemals hervorgetreten. In Jüngeren Jahren hat er, wohl weniger aus eigenem Antriebe als auf Veranlassung Buchenaus im Naturwissenschaftlichen Vereine hin und wieder über eigene und fremde Ergebnisse aus seinem engeren Forschungsgebiete Bericht erstattet. Seiner stillen, etwas trockenen Art war es nicht gegeben, durch Lebendigkeit der "Darstellung über den Bereich der engeren Fach- genossen hinaus zu wirken. Wohl aus dem Gefühl heraus, daß ee | mehr in der schriftlich festgelegten Arbeit des Fachgelehrten als in öffentlichen, auch den Laien verständlichen Vorträgen zu leisten ver- möge, zog er sich nach Buchenaus Tode von den Sitzungen des.Viereins zurück; es mögen aber auch Gesundheitsrücksichten dabei maßgebend gewesen sein. Die Erinnerung an ihn wird aber im Naturwissenschaft- lichen Verein nicht bloß durch seine zwei Jahrzehnte dauernde Tätigkeit in der botanischen Abteilung unseres Städtischen Museums lebendig. bleiben, sondern vor allem auch durch seine erfolgreiche Mitwirkung bei der Erforschung der Kryptogamenflora N ordwestdeutschlands (Algen: 2, 3, 4, 13, 16, 23, 52, 58, 82, Pilze: 28, 34). > Seine ansehnliche, an Sonderdrucken über Algen reiche Bücherei ist Bremen in ihrer Gesamtheit erhalten geblieben: sie wurde an I hiesige Institute und Gelehrte verkauft. Sämtliche Schriften über Zooplankton, die besonders reichhaltige Sammlung von größeren Werken und zahlreiche Einzelabhandlungen über Desmidiaceen und Peridineen gingen in den Besitz seiner letzten Wirkungsstätte, des Städtischen Museums, über; auch seine zahlreichen sorgsamen ‚Abzeichnungen von Desmidiaceen-Bildern. aus fremden Werken sowie seine Präparate bleiben im Museum aufbewahrt. Eine Reihe von Bänden der Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft wurlen durch den Natur- wissenschaftlichen Verein aus dem Nachlaß erworben und der Stadt- | | bibliothek zur Ergänzung ihres Bestandes überwiesen. Nach Lemmermann sind einige Planktonorganismen benannt worden, so beschrieb Richter in Forschungsber. Plön X, 156 eine. Anabienn Lemmermannii; Chodat stellte in Bull. Herb. Boiss. 1900 eine neue Chlorophyceen-Gattung Lemmermannia auf, deren einzige. Art L. emarginata Chod. später wegen Übereinstimmung mit Staurogenia tetrapedia Kirchner (1880) in Lemmermannia_ tetr apedia (Kirehn.). Lemm. umgetauft wurde; G. S. West hat eine var. Lemmermannii von Peridinium cinctum schieben Sein Ansehen unter den Kryptogamenforschern geht auch daraus. hervor, daß er zu dem für das Jahr 1915 in London geplanten vierten Internationalen Botaniker-Kongress in den Unterausschuß für Algen- Nomenklatur gewählt worden ist; das Zustandekommen dieser Gelehrten-Zusammenkunft wurde durch den Weltkrieg vereitelt. Das diesem Nachrufe beigefügte Bildnis ist nach einer Photo- . graphie verfertigt, die er in seinem siebenunddreißigsten Lebensjahre (also 1904) für Veit Brecher Wittrock’s Catalogus illustratus Iconothecae Botanicae horti Bergiani Stockholmiensis Pars II herstellen ließ, in dem sie 1905 (siehe Acta horti Bergiani Bd. III Nr. 3 Taf. 131) N Pu Er ee ne el re a ET 1 Pe ea 21 Fe e " er FR > N 2 2 - h 287 } ee ölfentlicht worden ist. Das Bild stammt noch aus der Zeit, in der - Lemmermann sich einer leidlichen Gesundheit erfreute. - Kurz nach seinem Tode erschienen zwei kurze Nachrufe, der eine in den Bremer Nachrichten (16. 5. 1915, 5. Blatt) von dem 'Sehreiber dieser Zeilen, ein anderer von Prof. Dr. O. Zacharias im Archiv f. Hydrobiol. XI (1916), S. 151; letzterer enthält verschiedene - Irrtümer. Einer erheblich gekürzten, mehr die Bedeutung Lemmermanns als Planktonforscher würdigenden Aufsatz wird der Verfasser in den _ Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft veröffentlichen. Lemmermanns Druckschriften in zeitlicher x Folge geordnet. 1) Über das Sehvermögen der-Insekten. Abh. Nat. Ver. Brem., xl (1890), 439—443 (zusammen mit Dr. W. O. Focke). 2) Algologische Beiträge. I—III. Daselbst, X1I (1891), 145—151. 3) Versuch einer Algenflora der Umgegend von Bremen (excl. Diatomaceen). Daselbst, XII (1893), 497—550. 4) Die Algenflora der Filter des Bremischen Wasserwerkes. Daselbst, XII (1895), 293—311. 5) Verzeichnis der in der Ungegend von Plön gesammelten Algen. (in Klebahn und Lemmermann, Vorarbeiten zu einer Flora des Plöner Seengebietes). Forschungsber. d. Biol. ‚Station zu Plön, Teil III (1895), 18—67. = Zur Algenflora des Riesengebirges. Daselbst, Teil IV (1896), | 83—133 (mit 25 Textfiguren). ‘ 7) Zweiter Beitrag zur Algenflora des Plöner Senechieies Daselbst, : Teil IV (1896), 134—188 (mit 12 Textfiguren). 8) Beitrag zur Algenflora von Schlesien. Abh. Nat. Ver. Brem. XIV (1897), 241—263 (mit Tafel ]). Bas 9) Die Planktonalgen des Müggelsees bei Berlin. Zeitschr. f. -- Fischerei und deren Hilfswiss., Heft 2—4. (1896), 148—160. 10) Dasselbe, II. Beitrag. Daselbst, Heft 5—6. (1897), 177—188. 11) Resultate einer biologischen Untersuchung von Forellenteichen. Forschungsber. Biol. Stat. Plön, Teil V. (1897), 67—112 (mit 2 Abbildungen und einem Situationsplan im Text). 12) Über schädliche Algenwucherungen in den Forellenteichen von Sandfort. Orientierungsblätter f. Teichwirte und Fischzüchter Nr. 3. (1897), 12 Seiten. Plön. S. W. Hirts Buchdruckerei. 13) Algologische Beiträge. IV. Süßwasseralgen der Insel Wangerooge. NV. Oedogonium Boscü (Le Cl.) Breb. var. notabile nov. var. Abh. Nat. Ver. Brem., XIV (1898), 501—512 (mit Tafel V). 14) Der große Waterneverstorfer Binnensee. Eine biologische Studie. Forsehungsbericht Biol. Stat. Plön. Teil VI, Abt. II (1898), 166—205 (mit Taf. V, einer Karte und 4 Figuren im Text). 15)- Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. I. Golenkinia Chodat, Richteriella Lemm., Franceia nov. gen., Phythelios Frenzel, Lagerheimia Chodat, Chodatella nov. gen., 4 Fig. im Text). a aov. gen. Hedwigia XXX VI (1898), 303—312 er Taf. x und a 16) Dasselbe Il. Beschreibung neuer _ Formen. Botan, Contrlbl, E 1 Band LXXVI (1898), 150—156. 17) Das Genus Ophioeytium Naegeli. He XXXVIIN (1899) | 20—38 (mit Taf. III und IV und 4 Figuren im Text). 18) Das Phytoplankton sächsischer Teiche. Forsehungsber. Bio. | Stat. Plön. VII. Teil (1899), 96—135 (mit Taf. I und ID. 19) Planktonalgen. Ergebnisse einer Reise nach dem Pacific, (H. Schauinsland 1896/97). Abh. Nat. ‚Ver, Brem. XVI 899), | 313—398 (mit Taf. I—IIl). 20) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. TIL. Neue Ben 4 aus der Umgegend von Berlin. Ber. Deutsch. Bot. Ges. VI 4 (1900), 24—32. 21) Spirodiscus Eichwald oder Orkan N aegeli? Botan. Centralbl. x A| LXXXI (1900) Nr. 7, 225—228. 22) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. IV. Die Coloniebildung von Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. V. Die Arten: _ ; | der Gattung Pteromonas Seligo. VI. Das Phytoplankton braeki- scher Gewässer. Ber. Deutsch, Bot. Ges. XVII (1900), 90—98 (mit Taf. II). 23) Dasselbe, VII. Das Phytoplankton des Zwischenahner We ll Daselbst, XVIII (1900), 135—143 (mit einem Holzschnitt). 24) Dasselbe, VIII. Peridiniales aquae duleis et submarinae. Hedwigia XXXIX (1900), (115)—(121). 25) Dasselbe, IX. Lagerheimia Marssonü nov. spec., Contests 4 | belomophora (Schmidle) nov. gen. et spee., Synedra limnetica nov. spee., Marssoniella elegams nov. gen. et spec. Ber. Deutsch. Bot. Ges. XVII (1900), 272—275. 26) Dasselbe, X. Diagnosen neuer Schwebalgen. Daselbst, XVvIn (1900), 306310. 27) Dasselbe, XI. Die Gattung Da Ehrenbarg. Daselbst, XVIll (1900), 500—524 (mit Taf. XVII und XIX). 28) Erster Beitrag zur Pilzflora der ostfriesischen Inseln. Abh. Nat. Ver. Brem. XVI (1900), 440—452. | 29) Algenflora eines Moortümpels bei Plön. Forschinsaker Biol. 2 | Stat. Plön. Teil VIII. (1900/01), 64—73 (mit 6 Abbild. im Text). 30) Zur Kenntnis der Algenflora des Saaler Boddens. Daselbst, Teil VIII (1900/01), 74—85. 31) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XII. Notizen über einige Schwebalgen. XIII. Das Phytoplankton des Ryck und des Greifswalder Boddens. Ber. Deutsch. Bot. Ges., XIX (1901), 85—95 (mit Taf. IV). 32) Stlicoflagellatae. Ergebnisse einer Reise nach dem Paeifie (H. Schauinsland 1896/97). Daselbst, XIX nr 247—27 1 (mit Taf. X und X). 79 A ne hu = peu? ra * 33) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XIV. Neue Flagellaten aus Italien. Daselbst, XIX (1901), 340 —348. 34) Zweiter Beitrag zur Pilzflora der ostfriesischen Inseln. Abh. . Nat. Ver. Brem. XVII (1901), 169—184 (mit einem Holzschnitt). 35) Die parasitischen und saprophytischen Pilze der Algen. Daselbst, XVII (1901), 185— 202. 36) Das Phytoplankton des Meeres. II. Beitrag. Daselbst, XV (1902), 341—418. ® 37) Beiträge zur Kenntnis der ee onalgen. XV. Das Phyto- plankton einiger Plöner Seen. Forschungsber. Biol. Stat. Plön, X (1903), 116—171 (mit 7 Abbild. im Text). 38) Dasselbe, XVI. Phytoplankton von Sandhem (Schweden). Bot. Notiser (1903), 65—96 (mit Taf. 3). 39) Algen des Süßwassers (excl. Baecillariaceen, Characeen und Flagellaten). In: Bericht der Komm. f. d. Flora von Deutschl. 1899 —1901. Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. XX. Generalvers.-Heft 2 (1903), S. (243)—(253). 40) Peridiniales. Daselbst, XX (1903), S. (257)—(263). 41) Brandenburgische Algen. I. Anabaena cylindrica Lemm. var. marchica Lemm. n. var. Hedwigia XLII (1903), S. (168), (169). 42). Dasselbe, II. Das Phytoplankton des Müggelsees und einiger benachbarter Gewässer. Zeitschr. f. Fischerei XI (1903), 73—123 (mit 5 Fig. im Text). 43) Flagellatae, Chlorophyceae, Coccosphaerales und Silicoflagellatae in: K. Brandt, Nordisches Plankton, Abt. XXI (1903), 1—40. Kiel und Leipzig, Lipsius und Tischer (mit 135 Figuren im u 2: Text). \ 44) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XVII. Über die Ent- stehung neuer Planktonformen. XVIII. Notizen zur Systematik einiger Formen. Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXII (1904), 17—22. " 45) Dasselbe, XIX. Das Phytoplankton der Ausgrabenseen bei Plön. Forschungsber. Biol. Stat. Plön, Teil XI. (1904), 289—311- (mit 17 Fig. im Text). 46) Das Plankton schwedischer Gewässer. Arkiv för Botanik II (1904) Nr. 2, S. 1—209 (mit 2 Doppeltafeln). 47) Über die von Herrn Dr. Walter Volz auf seiner Weltreise gesammelten Süßwasseralgen. Abh. Nat. Ver. Brem. XVIII (1904), 143—174 (mit Taf. XD. 48) Die Algenflora der Sandwich-Inseln. (Ergebnisse einer Reise nach dem Pacific. H. Schauinsland 1896/97). Englers Bot. Jahrb. XXXIV (1905), 607—663 (mit Taf. VII und VIII). 49) Brandenburgische Algen II. Neue Formen. Forschungsber. Biol. Stat. Plön, Teil XII (1905), 145—153 (mit Taf. IV). 50) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XX. Phytoplankton aus Schlesien. XXI. Das Phytoplankton sächsischer Teiche. 2. Beitrag. Daselbst, Teil XII (1905), 154—168. 51) Das Phytoplankton des Meeres. III. Beitrag. Beihefte z. Bot. Centralbl. XIX, Abt. II (1905), 1—74. Juni 1919. | XXIV, 19 # A N nes 90 get Se » 290 52) Das Plankton einiger Teiche in der Umgegend von Temaeen Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonkunde F (1906), 345—359. 53) en Pilze der Juncaceen. Abh. Nat. Ver. Brem. XVII (1906), 465—489. 54) Über das Vorkommen von Süßwasserformen im Phytoplankton ; des Meeres. Arch. f. Hydrobiol. und Planktonk. I (1906), 409—427. 55) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XXI. Anabaena Levanderi Lemm. n. sp. Synedra revaliensis Lemm. n. sp. Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. XXIV (1906), 535—538. 56) Die Algenflora der Chatham Islands. (Ergebnisse einer Reise nach dem Pacific. H. Schauinsland 1896/97). Englers Bot. Jahrb. XXXVIl (1907), 343—382 (mit Taf. V und VI). 57) Brandenburgische Algen. IV. Gonyaulax palustris Lemm., eine neue Süßwasser-Peridinee. Beihefte z. Bot. Centralbl. XXI, Abt. II (1907), 296—300 (mit 5 Fig. im Text). 58) Das Plankton der Weser bei Bremen. Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonk. II (1907), 393— 447. | . 59) Das Plankton des Jang-tse-kiang (China). (H. Schauinsland. Reise 1906). Daselbst, II (1907), 534—544 (mit Taf. IV). 60) Protophyten-Plankton von Ceylon. Sammelausbeute von A. Borgert 1904—1905. Spengels Zool. Jahrb., Abt. f. System. u.s. w.XXV (1907), 263—268 (mit 6 Abbildungen im Text). 61) Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XII. Das Phyto- plankton des Lago di Varano und des Lago di Monate (Italien). XXIV. Plankton aus Schlesien, 2. Beitrag. XXV. Die Algen des Stralsunder Rohwassers. Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonk. III (1908), 349—410 (mit 40 Textfiguren). Das Phytoplankton des Menam. (H. Schauinsland. Reise 1906). Hedwigia XLVIII (1908), 126—139 (mit Taf. II). Bacillariale.. Just’s Bot. Jahresber. XXAIV, 1906, :2.-Abt, (gedr. 1908), 615— 673. Algologische Beiträge. VI. Algen aus der Biviera von Lentini (Sizilien). VII. Uber Scheidenbildung bei Oscillatoria Agardhii Gomont. VII. Zur Algenflora des Anapo. IX. Neue Schizo- phyceen. X. Die Micrasterias-Formen des Königreichs Sachsen. XI. .Oedogonium cardiacum var. minor Lemm. n. var. Arch. ° f. Hydrobiol. u. Planktonk. IV. (1908), 165—192 (mit Taf. v). Bacillariales 1907. Just’s Botan. Jahresber. XXAXV, 1907, 7 2. Abt. (gedr. 1909), 536—559. Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XXVI. Das Phyto-- plankton des Paraguay. XXVII. Planktonalgen aus dem Schliersee. ] XXVII. Über Dinobryon sociale Ehrend. XXIX. Dinobryon” inflatum Lemm. n. sp. XXX. Peridinium trochoideum (Stein)] Lemm. Arch. f. Hydrobiol und Planktonk. V (1910), a | (mit 36 Abbildungen im Text). Algen I (Schizophyceen, Flagellaten, Peridineen) in Kryptärsaken flora der Mark Brandenburg und angrenzender Gebiete, heraus- gegeben von dem Botanischen Verein der Provinz Brandenburg. 62 N 63 4 64 4 65 66 NS 67 N 5) ei exteriores et ab ea superne liberae. Corolla longe exserta late tubuloso- -campanulata; lobis 5, valvatis, inferne membranae angustae induplicatae ope connexis. Stamina 5, ad imam corollam inserta inclusa, valde inaequalia, quorum 4 breviora; quinto autem multo longiore; filamentis omnium complanatis; antheris ovato-oblongis obtusis, introrsum 2-rimosis. Disecus tenuis Aannularis. Germen conicum; loculis 2, ©o-ovulatis; stylo gracili longo, basi subarticulato, apice leviter dilatato truncato. »Fructus baccatus (caeruleus)«. — Herba glabra; ramis subdicho- tomis; foliis alternis inaequi-lanceolatis membranaceis petiolatis; inferioribus ad squamas reductis; floribus ad dichotomias ramorum vel ad folia lateralibus solitariis, longe pedunculatis (Mexieum). — Genus ob fructum a nobis haud visum, quadammodo incertae sedis dubitanterque ad Atropeas relatum. — Species A: acapulcensis H. Bn. PR N Zeuge ve yodh ” * a ei en RREAIRERENG ven m Sue D ET ie Aa 28h ” Er Di D ER 295 - Zwei in seiner Diagnose angegebene Merkmale: 1) die 8—10 lineal- pfriemlichen Kelchzipfel, 2) die ungleiche Länge der Filamente: 4 kürzere und 1 mehrmals längeres machen es mir wahrscheinlich, daß die einzige hierher gezogene Spezies in die Reihe der Lyeianthes- Arten gehört. Nach der Habitusbeschreibung bei Baillon scheint diese Art mir am meisten Übereinstimmung mit meiner Sektion Perennans aufzuweisen, die ebenfalls auf Mexiko und Zentralamerika beschränkt ist; abweichende Merkmale der Parascopolia von. Sekt. Perennans sind 1) die weit-röhrig-glockige Krone (die Perennantes haben mehr oder minder radförmige Kronen) und 2) die mit 2 Längs- spalten sich öffnenden Antheren (die Perennantes haben stets 2 terminale Poren). Die Angabe, daß die unteren Stengelblätter nur schuppen- förmig sind und daß die langgestielten, einzeln stehenden Blüten in den Astgabeln oder neben den Blättern sich finden, passt zu Peren- nans. Übrigens kommen in einer anderen, jedoch strauchigen, eben- falls auf Mexiko beschränkten Gruppe von Lycianthes auch trichter- förmig-glockige Kronen vor und die Angabe Baillon’s, daß die Staub- beutel zweispaltig aufspringen, bedarf wohl auch erneuter Prüfung. Die Gattung Parascopolia hat bisher ein ziemlich unklares Dasein geführt; nach Baillon ist sie nur bei Wettstein in Engler- Prantl, Natürl. Pfl. fam. IV, 3b (1891) S. 38, unter den Gattungen von zweifelhafter Stellung angeführt worden; im Index Kewensis ist sie nicht, wie nach ihrem Veröffentlichungsjahr zu erwarten, im Band III verzeichnet, sondern wird erst im ersten Nachtragbande erwähnt. Die einzige Art, P. acapulcensis, ist mir bis jetzt leider nur in einer leichten Umrisszeichnung (Kopie) des Originalexemplars zugäng- lich gewesen.!) Wenn mir auch ihre Zusammengehörigkeit mit den Lycianthes-Arten auf Grund der 10 Kelchzipfel, der ungleichen Länge der Staubfäden (4 kurze und ein mehrfach längerer), sowie der Stellung der langgesiielten einzelnen Blüten durchaus einleuchtend erscheint, so muß ich doch wegen der von Baillon betonten weit-röhrig- glockigen Kronenform und der von ihm angegebenen Längsschlitzung der Staubbeutel zunächst auf eine Gleichsetzung beider Gattungen ver- ziehten, bis mir das Originalmaterial zur Untersuchung vorgelegen hat. Sollte sich Baillon’s Angabe bezgl. der Staubbeutel als irrig herausstellen und dieselben ebenfalls apikale Poren besitzen, so müßte, den Nomenklaturregeln folgend, der Name Lycianthes (Dun.) Hassl. I) Diese Bleistiftzeichnung verdanke ich Herrn Prof. Dr. H. Lecomte-Paris, der sie mir auf meine Bitte hin durch freundliche Vermittelung von Herrn Prof. Dr. Hans Schinz-Zürich Ende Februar 1918 gütig hat zustellen lassen; leider gibt diese Umriß-Abzeichnung des Originals weder die genaue Form der Krone — ob mehr röhrig oder mehr glockig, oder wie bei der Sektion Perennans all- gemein glockig-radförmig — noch die Üffnungsweise der Staubbeutel — ob (wenigstens anfänglich) durch spitzenständige Löcher oder (wie in Baillons Beschreibung angegeben) durch Längsspalten — mit wünschenswerter Deut- lichkeit wieder. Wenn auch die gestaltiiche Übereinstimmung der Parascopolia mit verschiedenen Perennantes, z. B. mit Lyecianthes Mociniana in die Augen fällt, so muß ich wegen der noch bestehenden Unklarheiten zunächst auf die Zusammenziehung beider Gattungen verzichten. (1917) demälteren Gattungsnamen Parascopolia Baill. (1888) on trotzdem daß im Grunde daun Baillon’s Neuaufstellung auf einem - Irrtum beruht (wegen seiner wahrscheinlich falschen Darstellung der Öffnung der Staubbeutel) und er diese Gattung offenbar ohne Kenntnis von Dunal’s Abteilung Lycianthes- Polymeris der Gattung Solanum aufgestellt hat. (Man beachte dem gegenüber noch besonders, daß Baillon einen viel weiteren Gattungsumfang für Solanum konstruiert, | als vor ihm Dunal und Benth.-Hook., die, Sendtner folgend, der Gattung Cyphomandra eine durchaus selbständige Stellung zubilligten, während sie bei Baillon wieder wie früher zur Gattung Solanım als Unterabteilung gehört). Bei gründlicher Kenntnis des Sachver- haltes hätte Baillon den Namen ZLycianthes (Dun.) für seine neue Gattung wählen müssen, da Dunal und seine Vorgänger diese Gruppe, wenn auch als Unterabteilung von Solanum, klar genug herausge- arbeitet hatten. IV. Wettsteins Definition seiner Sektion Il. a (Dun.) | Wettst. in Engler-Prantl, Natürl. Pfl.-fam. IV, 3b (1891) 22, ist in verschiedener Hinsicht nicht ausreichend: so fehlt eine Angabe über die Stellung der Infloreszenz zu den Blättern, die Blüten werden nur als einzeln oder gebüschelt bezeichnet. Die Definition des Kelches lautet bei Wettstein: „Kelch zehnzähnig mit gleichgroßen Zähnen, oder fünfzähnig mit 5 langen und 5 kurzen Zähnen, oder vielzähnig“. Es fehlt ein Hinweis auf das wenn auch nur vereinzelte Vorkommen von nur 5 Zähnen unter völligem Fehlen der 5 kleineren Zwischen-. zähne, ebenso auf das bereits Dunal bei verschiedenen Arten bekannte gänzliche Fehlen von Kelchzähnen; vielzähnige (also mehr als zehnzähnige) Kelche gibt es bei Lycianthes nicht.!) Auch die Angabe: „Staubfäden ungleich lang, einer die anderen an Länge übertreffend*“ paßt nicht auf sämtliche hierher gehörigen Arten; bereits Dunal betont für seine Unterabteilung Lodanthes (DC., Prodr. XIII I, 174) „staminibus semper aequalibus“ und bemerkt bei der Unter- abteilung Gonianthes a. a. 0. S. 163: „staminibus interdum inaequa- libus“. V. In neuerer Zeit hat sich H. H. Rusby wiederholt mit Zy- cianthes, besonders mit einer Abteilung davon, der Series Strigulosae 2) Bitt. befaßt, ohne allerdings über sie zu endgültiger Klarheit gelangt zu sein. Anfänglich stellte er die ihm vorliegenden Arten dieser Gruppe zu Bassovia (so B. inaequilatera Rusby in Mem. Torr. Bot. Cl. VI [1896] 90, und Bull. Torr. Bot. Cl. XXV1 [1899], 197). Später (schon in der zuletzt angezogenen Arbeit [1899] sowie in Bull. New 4 York Bot. Gard. IV [1907], 423, 470) trat er dafür ein, daß diese Arten zu Brachistus gehören. Er hat in einem besonderen Abschnitt seiner letztgenannten Arbeit S. 469,470: „A peculiar group of Sola- naceae“ seine Ansichten darüber kund getan: dabei hat er jedoch keineswegs, worauf es doch besonders angekommen wäre, bei allen Arten die Öffnungsweise der Staubbeutel genau geprüft, so nicht = bei Brachistus leptocaulis Rusby und bei Drachistus strigosus Britt, !) Beachte jedoch Lycianthes glandulosa (Ruiz et Pav.) Bitt. Calyx 10-, 5 rarius 12—14-dentatus. er" « Bene... * Et“ IE TR ie MR. nee wäh \ Ira 2 ni Beinahe a ; _ Rusby; auch bei Brachistus hispidus Britt. wird von Britton ver- - merkt: „flowers not seen“. Rusby erwähnt auch, daß Solanum anceps Ruiz et Pav. zu Bassovia gehöre, in Wahrheit gehört es aber zur Sektion Polybotryon (Dun.) Bitt. von Solanum. Endlich zieht _ er auch Solanum psidüfolium Rusby und S. Lindenii Rusby zu dieser Gruppe; diese beiden Arten gehören jedoch auf Grund ihrer den Blättern gegenüberstehenden Infloreszenz und der deutlich ausgebildeten - Rhachis zu der Dunalschen Abteilung Oppositifolia von Solanum; sie sind jedenfalls weder mit Bassovia und Brachistus noch mit Ly- - cianthes näher verwandt. Rusby spricht die Vermutung aus, daß für _ alle diese Arten eine besondere Gattung geschaffen werden müsse. . Da er aber demnach die entscheidenden Unterschiede zwischen Solanum und ZLycianthes nicht klar erkannt hat, ihm außerdem der Umfang der von Hassler und mir als Lycianthes bezeichneten Gattung ver- borgen geblieben ist, so kann seine Darstellung nicht den Anspruch darauf erheben, als brauchbare Vorarbeit für die hier vorliegende Untersuchung zu gelten. | VI. Schon in meiner zweiten zusammenfassenden Arbeit über ; die Steinzellkonkretionen in den Beeren zahlreicher Solaneen-Genera (Abh. Naturw. Ver. Brem. XXIII [1914], 151) wies ich nach, daß verschiedene Arten der Unterabteilung Polymeris von Solanum, Sektion Lyeianthes, primitivere Formen von Steinzellkörnern zeigen, als sie sonst irgendwo innerhalb der Gattung Solanum beobachtet worden sind; ich deutete schon damals an, daß die Abteilung Polymeris sich wahrscheinlich ziemlich früh von den Solanum-Abteilungen abgetrennt habe. > NO. Durch Hassler (Solanaceae austro-americanae imprimis _ paraguarienses in Annuaire du Conserv. et du Jard. botan. de Genöve XX [1917] p. 173) erfuhren meine Ermittelungen eine wichtige Ergänzung, indem er bei drei hierher gehörigen Arten sogar aus- - geprägte Steinfrüchte mit mehreren Klausen feststellte, die allerdings schon vor ihm, ohne sein Wissen, von anderer Seite bereits beobachtet, aber nicht richtig gedeutet worden waren.!) Hassler (1917) kam auf Grund seiner Befunde zu der Ansicht, daß diese wenigen. mit ausgebildeten Steinfrüchten versehenen Arten als eine besondere Gattung aufzufassen seien, für die er den Namen Lycianthes (Dun.) Hassl. vorschlug. VIII. In meiner Untersuchung „Die papuasischen Arten der Gattung Solanum“, die bereits 1915 fast vollendet war, dann aber infolge meines Heeresdienstes und anderer durch den Krieg bedingter Hindernisse erst 1917 zur Veröffentlichung?) gelangte, habe ich der dort als Subgenus behandelten Lycianthes eine neue Sektion C’ypello- caly» Bitt. hinzugefügt, die fast ausschließlich aus nahe mit einander ' verwandten papuasischen Arten gebildet wird. Diese Arten sind habituell sehr absonderlich, teilweise epiphytisch, teilweise hoch emporkletternd und dann bisweilen durch die stark verschmälerten 1) Vergl. meine unter Subgenus I Eulyeianthes folgende historische Dar- stellung der Entwickelung unserer Kenntnisse über diese Gruppe mit Steinfrüchten. 2) Engler’s Botan. Jahrb. LV, besonders S. 89—113. a a ED rt a N 298 Blätter den Bambusgebüschen angeähnelt, in deren Bereich sie wach- sen. Alle hierher gehörigen Arten stimmen aber darin mit einander überein, daß sie meist gar keine oder nur vier sehr winzige Zipfel an dem kreistörmig abgestutzten Kelchbecher besitzen. Das Verhalten der Keimpflanzen, besonders die Form und Größe der Keimblätter, ist in verschiedenen Familien für die Beur- teilung der Verwandtschaftsverhältnisse der Arten nach Sektionen, manchmal auch nach Gattungen von Bedeutung; ich habe daher auch die Keimungsgeschichte dreier mir in Samen zur Verfügung stehenden Eyeianthes-Arten untersucht. Zwar läßt sich aus dem Verhalten dieser drei Arten noch nichts Allgemeingültiges ableiten, aber es ist schon jetzt von Belang, ihre Unterschiede hervorzuheben, um später, beim Bekanntwerden der Keimungsverhältnisse von Arten aus anderen Abteilungen der Gattung, eine eingehendere Vergleichung zu ermög- lichen. I. Lycianthes Rantonneti (Carr.) Bitt, (Fig. 1). Hypokotyl er. 15—25 mm lang, mit abstehenden, einfachen, wenigzelligen, an der Spitze fast immer ein kleines rundliches Drüsen- köpfehen tragenden Haaren dicht besetzt. — Kotyledonen ziemlich lang gestielt (6—10 mm), mit ansehnlichen breit lanzettlichen Spreiten; er. 26—27:7—9 mm, beiderseits allmählich verschmälert, an der Spitze stumpflich oder kurz zugespitzt. — Untere Internodien meist 10—12 mm lang. — Die ersten Laubblätter besitzen auf | 14—15 mm langen Stielen breit eiförmig-oblonge Spreiten von 2,5—3: 1,5—1,8 cm Größe, die am Grunde mehr oder minder schief keil- förmig verschmälert, meist unterhalb der Mitte am breitesten, nach oben hin allmählich verschmälert und mit stumpfer Spitze ausge- stattet sind. Besonders bemerkenswert ist, daß die Behaarung sowohl der Kotyledonen als auch der unteren Internodien sowie der ersten Laub- blätter überwiegend aus wenigzelligen, einfachen, in ein kleines kugeliges Drüsenköpfchen endigenden Haaren besteht, während spitz endigende Haare dort spärlich sind. Im auffälligen Gegensatz dazu endigen die kurzen einfachen, wenigzelligen Haare an den Zweigen und Blättern erwachsener Pflanzen fast durchgängig spitz und mit kleinen Drüsenköpfehen ausgestattete Haare sind nur zerstreut zwischen ihnen anzutreffen. Es wäre von Wert, zu erfahren, ob dieser eigen- artige Unterschied in der Behaarung der jugendlichen und der er- wachsenen Pflanzen auch bei den Verwandten der L. Rantonnetü vorkommt. Bei den beiden folgenden Arten, die anderen Sektionen der Gattung angehören, ist keine Übereinstimmung mit dem Verhalten der L. Rantonnetii in dieser Hinsicht zu bemerken, bei beiden sind jedenfalls die spitz endigenden Haare an den untersten Teilen der Keimpflanzen erheblich häufiger als die mit einem Drüsenköpfchen versehenen. N Fig. 1. _Lyeianthes Rantonnetii (Carr.) Bitt. Keimpflanze mit völlig er- wachsenen Keimblättern. Nat. Gr. II. Lycianthes Purpusi (Brandegee) Bitt. (Fig. 2). Das Hypokotyl istetwa 17—18mm lang (wovon etwa 10 mm aus der Erde hervorragen und grün sind) und auf seiner ganzen Länge mit einfachen, farblosen, abstehenden Härchen dicht besetzt, die aus 3—4 zartwandigen Zellen gebildet werden; sie enden meist spitz, häufig aber auch in eine winzige kugelige Drüse. — Kotyledonen ziemlich lang gestielt (er. 3—4 mm), ihre Spreiten breit lanzettlich, er. 14—15:5—6 mm, am Grunde ziemlich allmählich verschmälert, an der Spitze kurz zugespitzt; sowohl die Stiele als auch die Spreiten sind mit einfachen, meist farblosen Haaren ziemlich dicht besetzt, die gewöhnlich spitz endigen, teilweise aber eine ellipsoidische Drüse tragen. Erst oberhalb der Keimblätter treten an dem etwa 2—3 mm langen ersten Internodium zwischen den einfachen Haaren vereinzelte gegabelte Haare auf, die an den etwa 7 mm langen Stielen der ersten Laubblätter und am folgenden Internodium häufiger werden, außer- 300 ‘* dem macht sich vom ersten Internodium an eine allmählich intenaiver Buprllenge Goldgelbfärbung der Be Haare geltend. e III. ZLyeianthes arrazo- ä lensis Be et Donn. Sm.) Bitt. (Fig. 3 Hypokotyl ba Licht- - keimung etwa 1 cm, bei Schattenkeimung bis 2,5 em lang, vom Grunde an mit ein- fachen, 3—4-zelligen Haaren ziemlich dicht besetzt, die abstehend sind, meist spitz einzelligen kugeligen Drüsen- zelle am Ende versehen sind. — Die Kotyledonen sind an- fänglich fast sitzend, später mit kurzen 1—1, mm, Stielen ausgestattet, ihre Spreiten sind eiförmig, 5: 2,5 bis 8:3 mm, am Grunde ab- & rundet, am oberen Ende Fig. 2. Lycianthes Purpusi (Brandegee) 5° ; Bitt. Keimpflanze mit völlig erwachsenen : N, Keimblättern. Nat. Gr. zogener kahler Spitze, die in endigen, seltener mit einer schließlich bis 3 mm langen mit kleiner, deutlich vorge- teils abwärts gebogen, teils I eine Hydathode ausgeht. Die Stiele und Spreiten der Kotyledonen sind ebenfalls mit meist spitz endigenden, spärlicher in ein ee ausgehenden einfachen Haaren besetzt. Die ersten auf die Keimblätter folgenden Laubblätter sind ver- hältnismäßig breit und stumpf, an ihren Spreiten überwiegen die einfachen, spitz endigenden Haare, dazwischen stehen erheblich kürzere Haare mit Drüsenköpfehen; nur an den Blattstielen kommen zahlreiche einfache, ziemlich lange Haare mit einem Drüsenkopf an der Spitze vor. in der sehr verschiedenen Größe der Keimblätter, die der L. Rantonnetii sind. doppelt so groß und erheblich länger gestielt als diejenigen der L. Purpusi und diese wieder mehr als doppelt so lang als die kurz gestielten Kotyledonen der L. arrazolensis. Wünschens- wert erscheint es, auch die Keimungsverhältnisse anderer Sektionen #* Er Br | N x u « der Gattung kennen zu lernen, besonders aber die der übrigen An- gehörigen derReihe Pliochondrae sowie die des Subgenus Zulycianthes: Den auffälligsten Unterschied zwischen den drei soeben be- | 3 schriebenen Keimpflanzen finden wir außer in der Behaarung besonders es ist wichtig zu wissen, ob bei diesen letzteren beiden Abteilungen durchgängig dieselben ansehnlichen, ‚sich lange Zeit vergrößernden Keimblätter wie bei L. Rantonneti vorkommen; wäre das wirklich. der Fall, so ließe sich hieraus vielleicht eine gewisse Übereinstinu N) he er Rdn a 2 SE Ir Aa le Brei » #2 ’ ya mit ZLycium feststellen, die zu weiteren Untersuchungen über den Ursprung der primi- tiven Lycianthes-Arten führen könnte. Vor allem ist aber wünschenswert, dieKeimungs- verhältnisse (besonders Form und Größe der Keimblätter) bei der Gattung Capsicum (einschließlich Bassovia) ge- nauer vergleichend zu prüfen, um etwaige Beziehungen zu den nach ihrer Fruchtaus- bildung ursprünglicheren Lycianthes- Arten zu ermitteln (Capsicum annuum hat eben- falls sehr ansehnliche Keim- blätter). \ | Die Gattung enthält Fig. 3, Lyeianthes arrazolensis (Coult. hauptsächlich strauchige und . et Donn. Sm.) Bitt. halbstrauchige Arten; baum- Oben Keimpflanze; unten der Reihe nach förmig wird oft L. synan- absterbendes, erwachsenes Keimblatt und die » drei ersten Laubblätter im erwachsenen Zu- thera und bamahaensis subsp. stande. Nat. Gr. manucaling; in einigen Ab- teilungen kommen ausschließ- , lieh (Sektionen Perennans, Kittoides und Asaropsis sowie Series ı © Radicantes) oder vereinzelt neben strauchigen Formen ( Asiomelanesiae) ' — krautige Spezies vor. Die krautigen Arten sind durchgängig aus- ' dauernd und zwar entweder mehr oder weniger aufrecht oder — kriechend dem Substrat durch Adventivwurzeln angeheftet. Manch- ı mal besitzen solche krautigen Arten eine dicke rübenförmige, mehr | - oder minder verzweigte Wurzel (verschiedene Perennantes). | Nur eine einzige krautige, noch ungenügend bekannte Art (L. profunderugosa aus der Sektion Kittoides) klettert offenbar mittels der an den Knoten uud unterhalb derselben sich bildenden Adventiv- wurzeln nach Art von Hedera und Tecoma an Bäumen empor. Unter den strauchigen Spezies ist eine ganze Anzahl kletternd, sowohl von den süd- und zentralamerikanischen Polymeris-Arten als auch von den melanesischen Cypellocalyx-spezies, aber sie sind durchgängig nur Spreizklimmer (hie und da wohl etwas mit den Blattstielen schlingend?), jedoch nie mit Adventivwurzeln festgeheftet. Nur vereinzelt ist innerhalb des letztgenannten Subgenus Epiphytismus nachgewiesen worden (Z. parasitica); außerdem wird L.nitida aus der Sektion Synantheroides von dem Sammler H. von Tuerekheim als epiphytisch bezeichnet. ; In der Form der Blätter lassen sich zwar Br der ziemlich ‚ erheblichen Verschiedenheit der Lebensweise, wie sie bereits aus der vorstehenden kurzen Darstellung der Wuchsverhältnisse hervorgeht, nicht so große Abweichungen feststellen wie bei der viel formenreicheren u m En — Gattung Solanum; wenn wir aber berücksichtigen, daß der Variations- bereich des Blattes bei ZLycianthes sich, ebenso wie bei der verwandten Gattung Capsicum (einschl. Bassovia), innerhalb der einfachen, ungeteilten Spreite abspielt, so können wir doch verschiedene Blatt- formen als Haupttypen aufstellen, zwischen denen sich in mancherlei Abwandlungen das Formenbild der Gattung erstreckt. Amverbreitetsten ist die breitlanzettliche bis elliptisch-oblonge Blattform, die bei manchen Arten einer mehr lineallanzettlichen Gestalt Platz macht. Nur selten sind jedoch die Blätter so schmal lineallanzettlich, das sie wie bei L. brachyloba beinahe als lineal bezeichnet werden können. Von großer Bedeutung für die Blattform ist innerhalb der Gattung besonders die Gestaltung des Spreitengrundes, ob mehr oder minder allmählich oder plötzlich in den Blattstiel verschmälert. In gewissen Artenreihen, z. B. beiden Strigulosae, herrschen die schmäleren mehr lanzettlichen Blattformen, meist mit vorgezogener Spitze, vor. Die äußerste Entwickelung nach der entgegengesetzten Seite weisen die beiden Angehörigen der Sektion Asaropsis auf, beides Pflanzen mit niederliegenden gestreckten Trieben und meist lang- gestielten, tief herzförmigen oder nierenförmigen Spreiten, die unseren heimischen Viola- und Asarum-Arten ähneln, denen sie wahrscheinlich auch in ihrer Lebensweise bis zu einem gewissen Grade nahe kommen. Beachtenswert ist das Verhalten der wohl fast ausschließlich aus hochkletternden Sträuchern (nur eine Art ist epiphytisch) gebildeten Untergattung Oypellocalys hinsichtlich der Blattform. Es überwiegen die schieflanzettlichen Gestalten mit oft lang vorgezogener Spitze, nach der einen Seite zu der schmal lanzettlichen, beiderseits lang zugespitzten Spreite der L. bambusarum, nach der anderen zu den ansehnlichen, breit oblong-lanzettlichen lederigen Blättern der Z. Oliveri- ana und L. Ledermanniü hin entwickelt: ein schönes Beispiel für den Gestaltenspielraum unter ähnlichen Lebensbedingungen. Der Spreitenrand ist fast immer ganzrandig; in wenigen Fällen sind einige spitz zulaufende Blattzähne vorhanden, die aber keines- wegs an sämtlichen Blättern des betr. Exemplars auftreten; sie machen vielmehr auch bei den mit ihnen ausgestatteten Arten den Eindruck des Zufälligen, da neben ihnen einfache, ungelappte Spreiten nicht selten sind. L. pilosissima besitzt häufig jederseits 2—3 ziemlich spitze Zähne, die durch rundliche Buchten von einander getrennt sind; L. biflora var. Gouakai bildet hin und wieder (keineswegs an allen Blättern) einzelne (1—3 jederseits) spitze Blattlappen. Merklich umgerollt ist der Blattrand nur bei wenigen Arten, am deutlichsten wohl bei der mittels an den Knoten entspringender Adventivwurzeln kletternden Z, profunderugosa, die sich außerdem durch die starke zwischen den Adern hervortretende Runzelung des Mesophylis von allen anderen Angehörigen der Gattung unterscheidet. Die Textur des Blattgewebes ist bei den meisten Arten durchaus krautig zu nennen; verhältnismäßig wenige Arten besitzen einen mehr lederigen Bau: am meisten lederige Blätter treffen wir noch in der Untergattung Cypellocalyx, z. B. bei L. Rechingeri, L. Oliveriana und L. Ledermanniü, etwas Re, bei L. impar und‘ . a 2 u OR { £ — em OT. . KA man nA Zah te A ee er en nn tee ge ch ’ .— A EEE rn ur nenne er nee PRINTER TEHEERTOHEGERIN Rn. Bon 07 ist ständige Verringerung auf nur eine Blüte eingetreten (vergl. dagegen das entgegengesetzte Verhalten der Reihe Radicantes weiter unten). Anders verhält sich in dieser Hinsicht die Reihe Strigulosae aus der Sektion Simplieipila, bei der die Verminderung der Blüten- zahl bei mehreren Arten bis zu diesem Endwert fortgeschritten ist; ‚ich gebe hier die ungefähre Reihenfolge: L. radiata (15—20), strigosa (8), Foudoti und Sodiroi (6—8), medusocalyx (A—9), Ulei und densestrigosa (5), inaequilatera (4), tarapotoensis (2—5), brachyloba und Lehmanni (2—4), amatitlanensis (1—5), biformifolia (3), Weber- baueri, Cundinamarcae und lineata (2), chrysothriz, hypochrysea, lasiophylla uud tarmensis (1—2), acutifolia, alopecoclada, apiculata und aylopüfola (einblütig). . Die einzige Art des Subgenus es hat dreiblütige Inflores- _ zenzen. Die Sektion Deraana besitzt bei fast allen ihren Arten ein- blütige Infloreszenzen (so bei Z. ciliolata, dejecta, grandifrons, guate- malensis, peduncularis, somniculenta und villosula), nur die auch im Übrigen etwas abseits stehende L. Pringlei bildet 1—3 Blüten in jedem Blütenstande. Die beiden Arten der Sektion Asaropsis sind einblütig; ebenso auch die beiden Spezies der Reihe Radicantes (Sektion Asiomelanesiae) sowie die monotype Sektion Kiztoides; es ergibt sich daraus bemerkens- . werterweise, daß diese drei offenbar nicht eng mit einander verwandten Abteilungen der Untergattung Polymeris, die morphologisch in dem Besitze von Adventivwurzeln an den niederliegenden oder doch wenig- stens dem Substrate anliegenden Stengeln unter sich übereinstimmen, auch alle drei dieselbe außerordentliche Verarmung der Blütenstände - aufzuweisen haben. Die Blütenstiele sind im Gegensatze zu den immer gestauchten Blütenstandsachsen in der Gattung stets deutlich ausgebildet, manchmal (vor allem bei Arten mit einblütiger Infloreszenz) von außerordentlicher Länge, so besonders in der Sektion Perennans; auffällig lange Blüten- stiele besitzt auch die var. praelongipedicellata von L. parasitica. Ausnahmsweise kurze (4—5 mm) Blütenstiele (und Blattstiele: 8—10 mm!) besitzt dagegen L. drevipes. Die Blüten sind fast durchgängig fünfzählig, selten und wohl nur als Abnormität sechszählig; bei L. densestrigosa scheinen vier- und - fünfzählige Blüten nebeneinander vorzukommen. Nur in der kleinen, aus drei nahe mit einander verwandten Arten gebildeten Reihe Philippinenses sowie bei L. bambusarum, die wie jene der Untergattung - Oypellocalyx angehört, sind offenbar ausschließlich vierzählige Blüten vorhanden. Die eigenartige Ausbildung des Kalchrandes und der - _ Kelchzipfel gehört zu den am meisten hervortretenden Merkmalen der Gattung, sie verdient daher auch in der allgemeinen Darstellung einen Hinweis. Der Kelchrand selbst ist fast stets gerade abgestutzt und die beinahe immer pfriemlichen Kelchzipfel entspringen aus den Längsadern meist etwas unterhalb des gestutzten Randes. Zwischen ‘- den fünf als Fortsetzung der fünf Hauptadern des Kelches hervor- Juni 1919. XXIV, 20 306 tretenden Zähnen entwickeln sich, mit ihnen abwechselnd, bei den ı meisten Arten der Gattung fünf meist kleinere Zähne als Fortsetzung der zwischen den eigentlichen Kelchzipfeln stehenden Verwachsungs- adern. Die verschiedene Länge dieser zwei mit einander abwechselnden Kelehzahngruppen dient als wichtiges Unterseheidungsmerkmal der einzelnen Arten. Von den besonders großzipfeligen Spezies, wie L. longidentata (bis 9,5 mm), stenoloba (8,5 —9), acutangula (bis 8 mm), Pearcei (bis Tmm), acutangula subsp. compressibaccata und heterochondra (längere Zipfel bis 6 mm), actinocaly® (längere Zipfel bis 5,5 mm lang) kann man eine Reihe kaum merklicher Übergänge finden zu den | Arten, deren Kelchzipfel winzig klein sind wie bei L. Pringlei. In verschiedenen Verwandtschaftskreisen innerhalb der Gattung ist es — oft nur bei einzelnen Arten — zu völliger Rückbildung der Kelehzipfel gekommen, wobei sich meist noch. bei den nächst ver- wandten Spezies Übergänge von dem ursprünglichen Verhalten mit 10 oder 5 (selten 4) linealisch-drehrunden Zipfeln beobachten lassen ; so ist in der Sektion der sonst mit 10 deutlichen Kelchzipfeln ver- sehenen an, das L. Pringlei als eine Art mit fast fehlenden [3 . . 3 brachyloba mit 8_10 besonders winzigen Zähnen aus der Reihe der Strigulosae zu erwähnen als auch vor allen die mehr abseits stehende L. holocalyx, deren undeutlich zehnadriger, ganzrandig abgestutzter Kelch jede Spur von Kelchzähnen vermissen läßt. Z. eyathocalya || nimmt unter den Arten mit ungleich langen Filamenten durch ihren meist völlig ganzrandigen ungezähnten Kelch (nur selten ist bei ihr hie und da ein winziger buckelförmiger Zahnvorsprung zu bemerken) eine äbnlich abgesonderte Stellung ein, wie L. drachyloba in der Reihe Strigulosae. L. Sanctae-Marthae, wie L. cyathocalya zur Sektion Eupolymeris gehörig, aber nicht nahe mit ihr verwandt, ermangelt ebenfalls der Kelchzipfel völlig. In der Sektion Asaropsis besitzt die eine ° Art (L.asarifolia)nur die Hauptzipfel, die andere (L. repens) hat bald 10 ungleiche, kurze Zipfel, bald nur 5. Auch in der Sektion Asiome- lanesiae lassen sich mancherlei Übergänge in der Rückbildung der Keleh- | zipfel nachweisen. Die beste Ausbildung von 10 nur wenig ungleichen | Kelchzähnen von 4—5,5 mm Länge zeigt L. macrodon, dagegen hat L. luzonensis nur noch 5 kleine Zipfel und bei Z. bimensis, bigeminata und sudtruncata sind nur 5 besonders winzige Zähnchen vorhanden; L. laevis besitzt bald einen Kelchrand ohne jegliche Zipfel, bald noch 4 5 winzige Zipfel von nur 1/,s—1/, mm Länge. Eine recht absonderliche, von den anderen Angehörigen der Untergattung Polymeris abweichende Gestalt hat der Kelch der Z. urnigera erlangt: seine fünf stumpfen, abgekürzten Kelchzähne sind zurückgebogen, während der abgestutzte Kelchrand beinahe kragen- förmig verbreitert aufrecht der Krone anliegt und so einen urnen- förmigen Becher bildet. Von den Arten der Sektion Synantheroides sind bei L. gemini- fiora und ceratocalycia an dem zehnrippigen Kelche zehn etwa 1—1,5 mm unterhalb des ganzrandigen Kelchsaumes entspringende, DRS ee wer erniebchez el = - “g E i ” 307 kaum etwas buckelig hervortretende Zähne zu bemerken (einzelne Zähne fehlen bisweilen). Bei ZL. Aeteroclita fehlen die Zähne unter- halb des Randes entweder ganz oder sind kaum als winzige Buckel zu erkenfien, bei L. synanthera treffen wir nur fünf winzige Hervor- ragungen, bei Z. mitrata und nitida fehlen die Zähne gänzlich. Die. einzige Angehörige des Subgenus Syngenesis, L. anomala, hat einen ziemlich auffällig gestalteten Kelch mit einem doppelten Rande; der untere, später zurückgebogene Rand besitzt zehn winzige ungleiche, sehr stumpfe Zähne, der obere, innere, später der Beere anliegende ist fast ganz (es besteht hier also eine gewisse, wenn auch nicht gerade äußerlich sehr hervortretende Ähnlichkeit mit der oben erwähnten Polymeris-Art L. urnigera). Das Subgenus Cypellocalyx zerfällt nach der Gestaltung des Kelehes in zwei Reihen: Philippinenses und Anodontocalyz; die erste Reihe bilden drei eng miteinander verwandte Arten, die wahrscheinlich in eine Grossart vereinigt werden müssen: L. anisophylla, banahaensis und lagunensis, deren Kelch etwas unterhalb des ganzrandigen Saumes mit vier kurzen, pfriemlichen Zähnen ausgestattet ist. Bei den zahl- reichen Arten. der Series Anodontocalyx, die hauptsächlich auf Neu- guinea vorkommen, sind unterhalb des ganzrandigen Kelchsaumes durchgängig keine Zähne ausgebildet; nur bei L. parasitica var. praelongipedicellata (und auch bei dieser nieht immer) ist der Kelch _ durch fünf am Rande schwach hervortretende Rippen kaum fünfeckig. In den beiden Parallelabteilungen mit ganz oder annähernd zurückgebildeten Kelchzipfeln, der zentralamerikanischen Sektion Synantheroides sowohl als auch ganz besonders dem malayisch-papu- asischen Subgenus Cypellocalyx, haben die Kelche mancher Arten (meist allerdings erst im Fruchtzustande) einen fast lederigen oder sogar ausgeprägt derb lederigen Bau angenommen; so ist der Fruchtkelch der Synantheroides-Art L. mitrata etwas lederig; viel verbreiteter sind solche lederige ganzrandige Kelche aber bei Cypello- calyx: ich bemerkte sie bei L. bambusarum, memecylonoides, balanidium, cladotrichota, patellicalyx, Rechingeri und Oliveriana (bei verschiedenen anderen Arten dieser Untergattung sind die Fruchtkelche noch nicht bekannt). Bisweilen treffen wir übrigens in diesem Subgenus auf- fällige Korkwarzen am Kelch und am oberen Teile des Fruchtstieles, so bei Z. patellicalye und Oliveriana (bei L. banahaensis sind die Fruchtstiele gegen das obere Ende hin mit Lentizellen versehen). Die Farbe des Kelches ist, soweit sie nicht durch dichte gelbe oder bräunliche Haare verdeckt ist, bei der überwiegenden Mehrheit der Arten grün; nur bei einigen Angehörigen von Üypello- calyx, Series Anodontocalyx wird für den Kelch die gleiche Farbe wie für die Krone angegeben (so für Z. balanidium milchig-blau, für L. cladotrichota lila) oder er ist grünlich-weiß, während die Krone blaß himmelblau gefärbt ist (Z. patellicalyx). Bei L. parasitica sind die Blütenstiele und Kelche entweder grünlich oder weißlich, die Krone weiß. Im einzelnen bleibt bezüglich der Farbe des Kelches besonders in der Untergattung Cypellocalyx noch viel an lebenden, vollständigen Pflanzen zu prüfen übrig,- da die meisten Sammler i 20* WER keinerlei Angaben über diesen Gegenstand gemacht haben und dasich an 4 getrocknetem Material nichts Zuverlässiges darüber beobachten läßt. Von der Größe der Krone gilt wohl ziemlich durchgängig die Regel, daß in den Artenreihen mit mehreren oder gar zahlreichen Blüten. in einer Infloreszenz ausschließlich kleine Kronen vorkommen, N ansehnliche Kronen aber nur in den Abteilungen mit wenigen oder. eu nur einer einzigen Blüte in der Infloreszenz zu finden sind. Im speziellen Teile dieser Arbeit bin ich an verschiedenen Stellen genötigt, auf die Gestalt der Krone vergleichend einzugehen, da mehrfach nahe verwandte Arten in dieser Hinsicht ziemlich erhebliche Unterschiede von einander aufweisen. Dunal (DC. Prodr. XIII, D hat seine Abteilung „$ 2 Polymeris“ nach der Form der Krone in- zwei scharf gesonderte Unterabteilungen zu zerlegen versucht: Goni- anthes „corollis plicatis, 5-angulatis; staminibus interdum inaequa- - libus,“ also mit radförmigen fünfeckigen Kronen und Lobanthes „eorollis 5-fidis vel 5- -partitis; staminibus semper aequalibus, also mit stern- förmiger Krone. In der Unterabteilung Gonianthes hat Dunal verschiedene zU- ‚sammengehörige Reihen geschiekt vereinigt, sämtliche von ihm darin aufgezählten Arten sind in Zentral- und Südamerika beheimatet; Lobanthes ist dagegen von Dunal weniger glücklich dargelegt: irrtüm- lich ist hier zunächst das Solanum vitocense Dun. angeführt, das nach meinen Ermittelungen mit dem von Dunal richtig unter Gonianthes Ser RETTET Napa EPNEUN ee er aufgezählten $. glandulosum R. et P.= Lycianthes glandulosa über- _ einstimmt. Dunals Unterabteilung Lobanthes wird hauptsächlich aus zwei von mir schärfer gesonderten Gruppen gebildet: 1. meiner auf Südamerika beschränkten Series Strigulosae der Sektion Simplieipila, 2. meiner Sektion Asiomelanesiae. Ferner haben aber in Zodanthes auch Aufnahme gefunden 1. das offenbar mit keiner dieser beiden Gruppen enger verwandte mexikanische Solanum sideroxyloides (— Lycianthes sideroxyloides), 2. das surinamische Solanum scandens L. suppl., meiner Ansicht nach ein echtes Solanum, dessen Name wahrscheinlich an die Stelle des im nordöstlichen Südamerika weit verbreiteien pensile Sendtn. wird treten müssen, sowie 3. das Solanum parasiticum Blume, in der vorliegenden Arbeit in die Untergattung Cypellocalyz, Series Anodontocalyz gestellt. Außerdem hätte Dunal zwei von ihm (in DC. Prodr. XIII, I; 408 und 409) zweifelnd als Bassovwwa-Arten auf- geführte Spezies Bassovia laevis Dun. (= Lyeianthes laevis) und Bassovia Wallichii Dun. (=L. pachypetala) hierher stellen sollen. ‚Aber auch nach Ausmerzung dieser Ungenauigkeiten scheint es mir nach eingehender Prüfung einer erheblich größeren Zahl von Arten nicht angängig zu sein, die Merkmalspaare radförmige gefaltete Krone und oft ungleich lange Filamente einerseits, sowie sternförmige . | fünfspaltige oder fünfteilige Krone und stets gleichlange Filamente andererseits genügend zu sondern; infolgedessen hielt ich es, wenig- stens bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse, nicht für an- gemessen, die beiden Bezeichnungen Gonianthes und Lobanthes im Dunal’schen Sinne weiter zu verwenden. Es ist nicht zu leugnen, daß für die überwiegende Mehrzahl der Arten mit radförmiger Krone z 309 ' auch das Vorkommen ungleich langer Filamente zutrifft, so für das Subgenus Eulycianthes (also sogar außerhalb Dunals Abteilung Polymeris) und innerhalb des Subgenus Polymeris (in dem von mir festgelegten Umfange) in den Sektionen Kupolymeris, Kittoides und Perennans; dagegen hat die ebenfalls zu Polymeris gehörige Sektion Asaropsis zwar radförmige Kronen, aber gleichlange Filamente. Ein bemerkenswertes Beispiel einer Zwischenform zwischen Gonianthes und Lobanthes liefert L. pilifera mit ihrer glockig-rad- förmigen Krone und ihren kurzen, unter sich gleichlangen Filamenten; auch bei der zur gleichen Series Piliferae gehörigen L. quichensis sind einer ausgesprochen radförmigen Korolle unter sich gleiche, hier aber 3 mm lange Filamente gesellt. Zwei andere Arten, L. Caeciliae und symphyandra, die offenbar mit den beiden eben erwähnten ver- wandt sind, haben sternförmige Kronen und gleichlange Filamente. Auch sonst scheinen Übergänge vorzukommen, manche Arten haben Kronen, die zwischen radförmig und sternförmig in der Mitte zu stehen -»scheinen, auch in der Ungleichheit der Filamente gibt es offenbar sehr verschiedene Grade, bei gewissen Arten ist sie erst in leiser _ Andeutung zu bemerken; der genaueren Prüfung hält die völlige Sonderung in Arten mit gleich langen und solche mit ungleichen Staubfäden nicht Stand. | Die beiden Lodanthes-Merkmale: sternförmige Krone und gleich- lange Staubfäden finden sich durchgängig bei den beiden letzten Reihen der Sektion Simplicipila, den Strigulosae und Holocalyz, ferner bei den Sektionen Asiomelanesiae und Synantheroides sowie bei den Sub- .genera Cypellocalyx und Syngenesis. Die Gründe für die verschiedene Wertung dieser Gruppen, teils als Untergattungen, teils als Sektionen, teils als Reihen, sind an den besonderen ihnen gewidmeten Stellen nachzulesen. Bei aller sorgfältigen Berücksichtigung der aus der Form der Krone und der Länge der Staubfäden herzuleitenden Merk- male für die systematische Darstellung der größeren und kleineren Abteilungen dürfen doch die ebenfalls bedeutsamen, an anderen Organen hervortretenden Eigenschaften nicht vernachlässigt werden. Die Farbe der Krone ist entsprechend der Größe und Formen- mannigfaltigkeit der Gattung ziemlich wechselnd. Meist finden wir weiß und violett sowie verschiedene bläuliche Töne, dagegen scheint - gelb nur spärlich vorzukommen. Leider sind die Angaben über die Blütenfarbe im lebenden Zustande mehrfach ungenau oder fehlen ganz, doch können wir uns auf Grund des bis jetzt Ermittelten ein unge- fähres Bild von der Verteilung der Farben in den einzelnen Gruppen machen. Von KEulycianthes ist nur L. lycioides genauer bekannt: weiß-violett oder bläulich mit innerem gelblichen Stern. Dieser blaß- gelbliche Stern, der sogenannte Spiegel, mag auch bei anderen Arten in ähnlicher Weise schwach gefärbt vorkommen, hat aber bislang keine Beachtung gefunden. Aus der Reihe der Pliochondrae ist bis jetzt violett (L. Rantonnetü) neben weiß (L. saltensis), weißlich (L. hylophila) und gelblichweiß (L. heterodonta) bekannt. Unter den Oligochondrae scheint weiß vorzuherrschen: L. ferruginea, hypomalaca, Pauciflora, pseudolycioides, acidochondra und acutangula subsp. compressi- 310 baccata; außerdem treffen wir blaßblau bei En Vongideniain und violett 4 bei Z. stenoloba. Auch im Übrigen schwanken die Blütenfarben bei der Sektion Eupolymeris in den verschiedenen a. zwischen weiß und violett; gelb scheint zu fehlen. Unter den Perennantes überwiegt Violett, so bei L. somniculenta (satt violett), peduncularis (blaß violett), dejecta (violett oder violett _ mit weiß); nur für Z. villosula wird gelblich-weiß angegeben. Von den beiden Angehörigen der Sektion Asaropsis besitzt L. repens eine blaß himmelblaue oder violette, L. asarifolia eine weiß- liche Krone. Auch in der Reihe Strigulosae herrscht Weiß vor: unter den ’ Arten, deren Blütenfarbe bekannt ist, zählte ich neun mit weißer Krone; hinzu kommt L. brachyloba: weißlich und L. tarmensis: Krone weiß von violetten Adern durchzogen; ob die Angabe von Moritz für L. zylopiüifolia „Krone gelblich“ sich nicht mit auf die Farbe der Staub- beutel bezieht, erfordert erneute Prüfung, um so mehr, als für L. zylopüfolia var. maxima die weiße Farbe der Krone feststeht. Coulter und Donnell Smith geben zwar als Blütenfarbe der L. amatitlao- nensis gelb („flava“) an, aber auch diese Behauptung bedarf wohl noch der Bestätigung, da von Sammlern allzu leicht die lebhaft ge- färbten Staubbeutel mit der Krone verwechselt werden. Violette Farbtöne sind bis jetzt nur für zwei Strigulosae angegeben: L. medu- socalyx (lilacina) und diformifolia (purpurei-violacea). Die Sektion Asiomelanesiae hat wohl meist weiße Blüten; bei L. biflora und caulorrhiza sind sie blaßviolett oder weiß, bei ZL. laevis blaßviolett, bei L. dimensis. lila. Sowohl in der Sektion Synantheroides als auch in der Enter: gattung Oypellocalyz sind bis jetzt fast nur Farben von blaß himmelblau bis dunkelviolett gefunden worden. Eine gelbe („lutea“) Krone wird von Elmer nur für L. banahaensis angegeben. Saftmale sind bis jetzt nur bei einigen Arten innerhalb dr Gattung Zycianthes und auch dort nur in Form kleiner Flecken nachgewiesen worden: 1. bei L. tricolor, arrazolensis ed Purpusi (letztere beiden Arten habe ich im lebenden Zustande untersuchen können) in jeder Blüte 3%X2 Flecken und zwar je zwei an den drei vom längsten Filament abgekehrten Kronlappen. 2. bei L. macrodon 52 Flecken (nach C. B. Clarke), also an sämtlichen fünf Kronlappen (die Staubfäden sind bei dieser Art sämtlich gleichlang). Soweit sich bisher feststellen ließ, sind in der vorliegenden Gattung nur ziemlich unscheinbare Malflecken von schwach grünlicher Farbe entwickelt, niemals so scharf umrandete und in der Färbung sich stark abhebende Flecken wie bei Solanum, Sektion Dulcamara (Dun.) sens. str. Bitt. Da die Malflecken bei Lycianthes so schwach angedeutet sind, so ist es sehr wohl möglich, daß sie sich innerhalb dieser Gattung einer weiteren Verbreitung erfreuen als sich bisher an getrocknetem Materiale feststellen ließ; es bleibt demnach auf ihr Vorkommen bei anderen, hier nicht angeführten Arten besonders zu achten. « E\ » BR THE Kt 7 u 4 r Be ie Dt, Si = De KIBR- TG 2 an ul 2 5 a ee BE AR IR EEE BR SIBRISENRIESTEIEREILERNRTE NE ER > u : _ -_ ——— u Zn nn b a a LITE re U PEN ER EEE 311 Die sonst durchgängig kurze und kahle Kronröhre ist nur bei L. pilifera etwa 3 mm lang und innen mit einigen einfachen, mehrzelligen Haaren ausgestattet. Die Länge der fast stets kahlen!) Filamente bedarfin der Gattung _ Lyeianthesbesonderer Beachtung: bei verschiedenen größeren Abteilungen sind sämtliche fünf Staubfäden von derselben geringen Länge wie bei der Gattung Solanum; so bei den Sektionen Simpkeipila, Asiome- lanesiae und Synantheroides sowie bei den Subgenera Cypellocalyz und Syngenesis. Von den Formen mit gleichlangen Filamenten erreicht die größte Länge der Staubfäden L. denticulata var. majuscula mit 4—4,5 mm bei 4,5—5 mm Länge der Antheren; wenigstens 3 mm Länge treffen wir an den Filamenten der ZL. quichensis. Bei den ‚meisten Angehörigen der Gattung dagegen sind die Staubfäden ungleich lang, entweder eins erheblich länger als die übrigen, oder die Längen in drei Absätzen: eins am längsten, die beiden ihm benachbarten von mittlerer Länge und die beiden letzten kurz; nur bei wenigen Arten sind unregelmäßigere Größenunterschiede beobachtet worden, wobei es auf gründlichere Untersuchung der Stellungsverhältnisse der ein- zelnen Blüten an lebendem Material ankommen wird (über das Vor- kommen ungleich langer Filamente bei einigen Abteilungen siehe auch die Angaben über radförmige Blumenkrone oben S. 308, 309). Im Gegensatze zu den Staubfäden sind die Staubbeutel wohl durchgängig von gleicher Länge unter einander und zwar fast immer mehrmals (meist 4—10 mal) länger als jene; nur eine bemerkens- werte Ausnahme ist zu nennen: bei Z. brachyanthera sind die Staub- fäden verhältnißmäßig (zur geringen Größe der Blüte) besonders lang, ca. 1,5—1,8 mm, umgekehrt die Staubbeutel auffällig kurz, ungefähr 1,4—2 mm, also annähernd gleich lang; in einigen anderen Fällen sind die Beutel wenigstens etwas länger als die Staubfäden, so bei L. Ledermanniü: filam. 2 mm, antherae 2,7 mm lang (siehe auch im vorigen Absatz L. denticulata var. majuscula). Die Staubfäden sind bei ZLycianthes stets, die Staubbeutel meist frei. Ähnlich wie bei Solanum?) treffen wir auch in dieser Gattung einige verstreute Arten sowie eine kleine Artengruppe, bei denen mehr oder minder verwachsene Antheren vorkommen. Nur eine Polymeris-Art: ZL. coriacea, hat 4 zu je 2 seitlich mit einander verwachsene Antheren, die fünfte auf dem längeren Filament sitzende ist natürlich frei.. Bei L. cofeifolia fand ich entweder je 2 Staubbeutel !) Nur bei zwei Arten der Series Pliochondrae ist bis jetzt Behaarung an den Staubfäden festgestellt: bei L. Rantonnetiüi sind die Filamente innenseits bereits unterhalb ihres freien Teils in der Kronröhre bis dicht unter die Antheren mit ziemlich dichten, spitzen, teilweise sogar gabelig verzweigten Haaren besetzt (siehe meine Solana nova vel minus cogn. XII in Fedde Rep. XII, 458); bei L. fasciculata sind die Staubfäden innenseits nahe dem Grunde mit mehrzelligen spitzen Haaren ausgestattet (siehe meine Beschreibung in Fedde, Rep. XIII, 101). ?) Über die verschiedenen Arten der Verwachsung der Filamente oder der Antheren oder beider innerhalb des Genus Solanum habe ich in -Engler’s Bot. Jahrb. 54, S. 442 berichtet; zu verbessern habe ich die Angabe über die damals noch zu Solanum gezogene L. synanthera, bei ihr sind nur die Beutel, nicht auch die Staubfäden mit einander verwachsen. -312 seitlich mit einander verwachsen und den fünften frei oder alle 5 mit | einander verwachsen; der L. symphyandra habe ich nach der seitlichen |] Verwachsung aller Antheren ihren Namen gegeben. Auch unter den i sonst nur mit freien Antheren versehenen Angehörigen der Sektion | Asiomelanesiae habe ich zwei Arten ermittelt, bei denen sämtliche '} Antheren verwachsen sind: Z. nematosepala und _luzonenss.. Besondere Beachtung verdienen in dieser Hinsicht zwei auf Mittelamerika beschränkte Gruppen, die Sektion Synantheroides und das Subgenus Syngenesis. Bei Synantheroides sind mancherlei Über- gänge zwischen freien und verwachsenen Staubbeuteln zu bemerken: |] L. ceratocalycia und heteroclita besitzen freie Antheren, die subsp. coalescens der letzteren dagegen hat der Länge nach fast bis zur Spitze | unter einander verklebte Antheren; etwas weniger verwachsen sind die der var. gracilis; bei L. nitida sind die Antheren nach meiner Ermittelung in derselben Blüte teils fast der ganzen Länge nach mit einander verwachsen, teils frei; ZL. mitrata hat fast bis oben hin verwachsene Antheren; bis zur Spitze verwachsen sind sie bei‘ Z. synanthera. _ | | ER Am merkwürdigsten ist jedenfalls die einzige Angehörige des Subgenus Syngenesis: L. anomala, bei der die Antheren der Länge nach mit einander verwachsen sind und sich außerdem innenseits mit Längsspalten öffnen. Diese letztere Eigenschaft weicht von dem Verhalten sämtlicher übrigen Gattungsangehörigen so sehr ab, daß ein mehr schematisch urteilender Systematiker sie ohne Bedenken als eine besondere Gattung betrachten würde. Aus dem entsprechenden Verhalten verschiedener Arten der sonst ebenfalls durchgängig mit terminalen Antherenporen ausgestatteten Gattung Solanum, sowohl solcher mit freien der Länge nach aufspringenden Antheren (Subgenus Regmandra), als auch besonders aus der analogen Gestaltung bei der Solanum-Sektion Lycopersicum (Antheren der Länge nach verwachsen, Öffnung derselben durch nach innen gekehrte Längsspalten) leite ich die Berechtigung her, auch diese bezüglich der Öffnungsweise der Antheren aus dem Rahmen fallende Art der Gattung Zyeianthes anzuschließen. Für beide Gattungen: Solanum und Lyeianthes, gilt im Übrigen als wichtigstes, fast allgemein gültiges Merkmal das Vor- handensein terminaler Antherenporen. Ich bemerke jedoch an dieser Stelle nochmals, um Mißverständnisse auszuschließen, daß ich für beide Gattungen keine engere Verwandtschaft auf Grund dieses gemeinsamen Merkmales annehme, sondern der Ansicht bin, daß die Beschränkung der Antherenöffnung auf die Spitze sich in beiden Gattungen parallel und unabhängig von einander vollzogen hat. Übrigens braucht das Auftreten längsspaltender Antheren bei Z/. anomala nicht als ursprünglich angesehen zu werden; wahrschein- 2 licher dünkt es mich, daß diese so merkwürdig abweichende Art die Längsspaltung erst wieder erworben hat, nachdem ihre Antheren bereits es mit einander verwachsen waren. Der Beachtung wert ist auch die Verbreitung von Haar enaufder Innenseite der Antheren in verschiedenen Verwandtschaftskreisen der Untergattung Polymeris. Ich habe auf diese Erscheinung zuerst 313 Ein Engl. Bot. Jahrb. 55, S. 90, 91 in der Beschreibung der L. biflora hingewiesen; diese vielgestaltige Art verhält sich in ihren verschiedenen Varietäten bezüglich der innenseitigen Staubbeutelbehaarung sehr wechselnd: oft ist sie innenseits und am Grunde der Antheren mit einigen kurzen Spitzhaaren versehen, viel reichlicher bei der var. mollissima (Blume), spärlicher bis ganz kahl bei der var. subtusochracea. Innerhalb der Reihen Oligochondrae und Virgatae habe ich das Vorkommen einiger kleiner, fast sternartig verzweigter Haare auf der Innenseite der Antheren, besonders in der Konnektivlinie bei ver- schiedenen Arten ermittelt: unter den Olsgochondrae bei L. acidochondra, ferruginea, glandulosa, hypomalaca, pauciflora, Pearcei, Poeppigüi, Sancti- Caroli, unter den Vörgatae bei L. lenta,!) virgata, Pittieri, multiflora. Einzelne Sternhaare finden sich auch auf der Antheren-Innenseite einiger anderer Polymeris-Arten, so bei L. dendriticothrix, Samctae- Marthae und urnigera, ziemlich reichlich bei L. pelosissima. "Das spär- liche und ungleichmäßige Auftreten dieser meist zerstreuten Härchen an der dem Griffel zugekehrten Seite der Antheren gestattet wohl nicht, ihnen irgend eine oekologische Bedeutung zuzuschreiben. Das Ovar ist fast stets, der Griffel stets völlig kahl; nur bei L. Iycioides ist der Fruchtknoten in seinem oberen Teile bisweilen - (keineswegs immer) kurz behaart; der Griffel ist auch in diesem, Falle kahl. ‘Die überwiegende Mehrzahl der Lycianthes-Arten ist zwitterig; nur innerhalb der Untergattung Cypellocalyx scheint bei einigen Arten "Androdioecie vorzukommen (wenigstens nach der außerordentlich geringen Größe des Griffels oder auch des Fruchtknotens zu schließen); bei manchen Arten dieser Untergattung scheinen sich die Blüten nur spät (oder gar nicht?) zu öffnen, so bei L. cladotrichota, patellicalyz und Schlechteriana. Die Angehörigen dieses Subgenus bedürfen be- züglich ihrer Blüten besonders eingehender Untersuchung i im lebenden Zustande. Die Fruchtkelche vergrößern sich meistens etwas, nur in wenigen Fällen erheblich; sie liegen gewöhnlich mehr oder minder fest becherförmig der Beere an; in einigen Fällen wird aber in den Beschreibungen ausdrücklich auf die mehr präsentiertellerförmige („patelliformis*) Gestalt des Fruchtkelches hingewiesen, so bei L. mitrata, aceratia, patellicalye und Rechingeri. Die Beeren sind meist mehr oder minder kugelig, seltener an der Spitze abgeplattet. Bei Z. mitrata zeigt die fast kugelige Beere getrocknet vier Längsstreifen, sie ist oben kraterförmig eingedrückt und an der Spitze selbst mit einem Spitzchen versehen. Nur in einzelnen Fällen kommen gegen die Spitze hin mehr zweischneidig zusammengedrückte Beeren vor, so bei L. stenoloba und acutangula subsp. compressibaccata. Ausgeprägt kegelförmige Form von erheblich größerer Länge im Verhältnis zur Breite treffen wir bei L. floccosa; auch verschiedene 1) Einzelne Varietäten der L.lenta besitzen an der Innenseite der Antheren entweder gar keine oder nur äußerst spärliche Haare, siehe var. endopsila und var. scotinophila. 314 rigalosae haben ellipsoidische Beeren, so Z. Goudoti: eiförmig mit . aufgesetzter Spitze, also beinahe eitronenförmig, ist die Beere der Z. apiculata. Innerhalb der Sektion Perennans finden sich ebenfalls ver- schiedene ellipsoidische Beeren mit mehr oder minder deutlicher Zuspitzung, so bei L. cikolata, bei L. Pringlei mit einer Längsfurche, bei L. Mociniana eiförmig-kegelförmig in eine Spitze vorgezogen.) Über die Farbe der reifen Beeren sind wir nur bei verhältnis- mäßig wenigen Lycianthes-Arten sicher unterrichtet; rot scheint zu überwiegen, besonders ein lebhaftes Orangerot wird für verschiedene Spezies angegeben, so für die Strigulosae L. acutifolia, amatitlanensis und diformifolia, aus der Sektion Perennans für L. Pringlei. Rot, ohne besondere Angabe der Tönung, ist vermerkt für die Beeren von L. asarifolia (Sect, Asaropsis), medusocalyx (Strigulosae), Jelskii und stenoloba (Polymeris), heteroelita var. gracilis (Synantheroides), Moszkowskii (Cypellocalyx); bräunlichrot soll die Beere, von Z. hetero- chondra sein. ZL. biflora hat koschenillerote Beeren; für die wie diese zur Sektion Asiomelanesiae gehörige mit orangefarbenen Beeren aus- gestattete L. laevis gibt O. Kuntze (Rev. Gen. Pl. II, 453) unter dem Synonym Solanum Blumei zwei Varietäten: erythrocarpum und zanthocarpum an: meine Zweifel über die Zusammengehörigkeit dieser beiden Formen unter derselben Art siehe unter ZL. las; übrigens werden auch für andere Arten gelbe Beeren in verschiedener Tönung vermerkt: ZL, banahaensis („bacca lutea“), parasitica („bacca flava“), nitida (Beere gelblich). Der Saft der Beere von L. patellicalye soll nach der Angabe. des Sammlers blauviolett sein, ihre Außenfarbe grün; es würden dem- nach in der Untergattung Cypellocalya sowohl rote und gelbe Beeren als auch solche mit violettem Safte zu finden sein. Einer der Hauptgesichtspunkte, die mich bei der Ausführung der vorliegenden Arbeit leiteten, ist die Prüfung der Frage, wie weit in der Gattung Lycianthes noch Steinfrüchte vorhanden sind und welche Übergänge von ihnen zu reinen Beeren sich nachweisen lassen.: Nachdem ich zuerst in verschiedenen zerstreuten Mitteilungen auf das Vorkommen von- Steinzellkörnern in den Beeren einzelner Lycianthes-Arten hingewiesen hatte, gewann diese Angelegenheit größere Bedeutung durch die Ermittelung, daß in einer Abteilung dieser Gattung ausgeprägte Steinfrüchte erhalten geblieben sind: Untergattung I. Eulycianthes. Die Einzelheiten darüber sind in der Einleitung (S. 297) und besonders in der Darstellung des Subgenus Eulycianthes nachzulesen. Ich verweise ferner auf die allmähliche Verringerung in der Zahl der Steinzellkörner, die sich in den beiden an Kulycianthes sich anreihenden Serien Pliochondrae und Oligochondrae !) Es sei bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß nicht bloß hier und in der Gattung Capsicum (C. annuum var. acuminatum, var. longum u. s. w.), sondern auch bei Lycium sowie bei Solanum ($. longiconicum, S. oxycarpum, S. eircaei- : folium und andere Arten aus der Reihe Conicibaccata der Sektion Tuberarium: siehe Fedde Rep. XI, 381) Arten mit mehr oder minder lang kegelförmig ge- streckten Beeren neben den zahlreicheren mit kugeligen Früchten ausgeSiule lei Spezies vorkommen. Pe; . de 1 er - De ee Nee 315 von Polymeris Sektion Eupolymeris feststellen läßt (siehe auch bei diesen die Einzeldarstellung). Alle übrigen Abteilungen der Gattung sind, soweit meine bisherigen Untersuchungen reichen, sämtlich zur Bildung reiner Beeren fortgeschritten. Die meisten Lycianthes-Arten besitzen zahlreiche Samen in den Beeren; es lassen sich aber in vier gesondert zu haltenden Gruppen Abweichungen von dieser Regel feststellen: 1. bei den Arten der primitiven Untergattung Eulyeianthes (L. Iycioides und Dombeyi ist entsprechend der geringen Zahl (6—8) von geschlossenen Steinkernen die Anzahl der insgesamt darin enthaltenen Samen dieselbe be- schränkte. 2. Ziemlich armsamig sind zwei mit ansehnlichen Samen . ausgestattete Polymeris-Arten: L. Jelskü (etwa 9—10 samig) und cofeifolia (etwa 8samig). 3. In der Reihe Piliferae der Sektion Simplieipila sind mir zwei Arten durch die geringe Zahl ihrer Samen aufgefallen: ZL. pilifera var. pilosiuscula (mit etwa 15 Samen) und Caeciliae (in der einzigen von mir untersuchten Beere nur zwei große Samen). 4. Das am meisten abweichende Verhalten zeigt in dieser Hinsicht eine Cypellocalyx-Art, L. parasitica, die in ihreu verhältnis- mäßig kleinen Beeren immer nur zwei sehr ansehnliche Samen zur Entwickelung- bringt (siehe bereits Bitter in Abh. Nat. Ver. Brem XXI, 161). Ob diese auffällig geringe Anzahl der Samen und ihre _ erhebliche Größe in irgend einer oekologischen Beziehung zu der epiphytischen Lebensweise dieser Art steht, wird erst die Prüfung ihrer Keimung in der Heimat ergeben können. Die verschiedene Gestalt der Haare ist ein wertvolles Erken- nungsmittel bei verschiedenen Sektionen der Gattung Lycianthes. Verbreitet sind einfache, wenigzellige, mehr oder minder anliegende spitz endigende Haare, wie sie auch in anderen Gattungen der Solaneae häufig vorkommen. | Sternförmige oder durch die dichte Aufeinanderfolge der Ver- zweigungen fast sternförmige Haare sind in verschiedenen Reihen der Untergattung Polymeris anzutreffen; fast immer haben diese Haare spitze Enden; ausgeprägter gabelig verzweigt sind die Haare bei einigen Arten der Reihe Plöochondrae, so bei L. fasciculata und Rantonnetii; eine fast hirschgeweihartige Gabelverzweigung der Haare findet sich bei verschiedenen Formen der vielgestaltigen Z.. Iycioides, besonders an sämtlichen grünen Teilen der subsp. Zomentosa. Nur bei einigen unter sich nahe verwandten Arten der Reihe @landuliferae L. Magdalenae und Sprucei sowie teilweise L. Purpusi sind die sehr verschieden langen Gabeläste der wenig verzweigten Haare an der Spitze oft mit Drüsen versehen. Bei anderen Arten treten unter den verzweigten oder fast sternförmigen, in Spitzen endigenden Haaren winzige einfache Härchen mit Drüsenköpfehen mehr oder mindes häufig, auf, so bei L. pauciflora besonders auf der Blattunterseite. Im Übrigen sind Drüsenhaare bei dieser Gattung nur spärlich entwickelt. Nur an der Innenseite des verwachsenen Basalteiles der Kelche sind ebenso wie bei anderen Solaninen-Gattungen auch bei Lycianthes ziemlich dicht gestellte, winzig gestielte Drüsenhaare allgemein verbreitet. Für die Reihe Strigulosae sind die einfachän: spitzen. Haare bezeichnend, deren Zellen mit derberen, starreren Membranen aus- gestattet sind, wodurch den grünen vegetativen Organen bis zur Außen- seite der Kronen ein mehr striegelhaariges Aussehen verliehen wird.!) Innerhalb der Asiomelanesiae sind zwar ebenfalls einfache, spitze Haare vorherrschend, aber diese besitzen meist viel dünnere Membranen, ihre Zellen sinken daher beim Trocknen mehr zusammen; übrigens kommen bei manchen Arten dieser Sektion neben äinlachen: auch verzweigte Haare vor. Über das frühzeitige oder nr völlige Verkahlen besonders. bei Arten mit lederigen Blättern sind die Einzelbeschreibungen zu vergleichen. Die bisweilen an Staubfäden und Staubbeuteln ta: Haare habe ich bereits bei der Darstellung dieser Organe behandelt. Geographische und vertikale Verbreitung. Ä Diese Gattung ist hauptsächlich in den Tropen beider Halb- kugeln verbreitet unter Ausschluß Afrikas und des australischen Festlandes. Sowohl in Amerika als auch in Asien überschreiten einzelne Arten die Wendekreise. Die Wiege der Gattung scheinen, nach dem hauptsächlichen Vor-- kommen der altertümlichsten Formen des Subgenus Eulycianthes sowie der ihnen nahe stehenden Arten der Reihe Polychondrae zu schließen, die nördlichen Anden Südamerikas zu sein. Süd- und Mittelamerika : weisen in dieser Gattung eine erheblich un Entwicklung auf als die östlichen Tropen. Dunal hat in seiner Darstellung der Abteilung Polymeris in deren Unterabteilung Lodanthes amerikanische und asiatisch-papuasische Vertreter von Lycianthes durcheinander behandelt; in Wirklichkeit sind die asiatisch-papuasischen Angehörigen der Gattung von den amerikanischen so deutlich verschieden, daß sie in verschiedenen Sektionen, teilweise sogar in besonderen Untergattungen dargestellt: a werden müssen. } Am verwickeltsten sind die Verbreitungsverhältnisse der Unter- gattung Polymeris, die den bei weitem größten Teil der Gattung umfaßt. l) Bei verschiedenen Angehörigen der Reihe Strigulosae ist außerdem ‚noch auf die bemerkenswerte starke Gelb- oder Goldbraunfärbung der Membranen dieser Striegelhaare hinzuweisen, ich führe hier unter Auslassung von Arten mit schwächerer Haarfarbe nur an: L. lasiophylla, Lehmanni, hypochrysea, alopecoclada, Cundinamarcae und chrysothrix. Auch in anderen Verwandtschafts- reihen der Gattung wird die Farbe der vegetativen Organe durch die Färbung der Haare oft in auffälliger Weise beeinflußt, besonders an den jugendlichen, e noch nicht entwickelten Teilen, aber die Farbe erreicht wohl kaum irgendwo . sonst innerhalb der Gattung jenen Goldglanz, wie ihn manche Strigulosae zeigen. Ich erwähne nur einige Beispiele: aus der Sektion Asiomelanesiae: L. biflora var. subtusochracea (vegetative Teile, besonders die Spreiten, unterseits schmutzig ockerfarben); aus Subgenus Oypellocalyx: L. Kärnbachii (jugendliche Teile und Blattunterseite rostrot kurzfilzig), Schlechteriana (vegetative Teile allseitig dicht schmutzig bräunlich behaart). Auffällig sind besonders die im Vergleich zu Stengel und Laubblatt lebhafteren Färbungen in der Blütenregion bei einigen Arten: so bei L. sideroxyloides (gelblich-rostbraun), Purpusi (fuchsig-rostbraun). ' L 1 \ ? A er Ace Beer N # 2 2 m | Se ein N RE Er A DE REE i \ k RM! So I: “| | zu 4 ni u a ü 9 m: z'@= ' = > '# - 1 I 'F cn I “ | 2 1 N h u =: 1 A s 4 Er} 3 5, ’ ’ Pr = 3 ? Ei ” 3 317 “ und am mannigfaltiesten gegliedert ist: Besonders die formenreiche Sektion Eupolymeris ist im tropischen Süd- und Mittelamerika weit verbreitet, überwiegend in den tiefer gelegenen tropischen und sub- tropischen Gebieten der Anden. Das Wohngebiet der schon oben _ erwähnten ziemlich altertümlichen Reihe Plöochondrae erstreckt sich ‘von Peru bis nach Paraguay; die in Südamerika ebenfalls bis hinunter nach Paraguay beheimateten Oligochondrae greifen von dem Norden des südamerikanischen Festlandes über auf die westindischen Inseln; . auch die Reihe der Virgatae ist außer im nordwestlichen Südamerika und Mittelamerika (bis Mexiko) auch in Westindien zu Hause. Die drei in dieser Arbeit in der Reihe @landuliferae zusammengestellten Arten zeigen ziemlich erhebliche Lücken zwischen ihren bisher ermittelten - Wohnorten: L. Purpusi lebt im südlicheren Mexiko, L. Magdalenae im mittleren Columbia, L. Sprucei in Peru. Von drei wahrscheinlich ebenfalls enger zusammengehörigen Arten kommt ZL. geminata im nördlichen Südamerika von Französ. Guiana durch Venezuela bis Columbia vor, Z. fugax nur auf Haiti (Gesamtinsel!) Z. stellata nur auf Jamaica. Unter den neuweltlichen Sektionen sind besonders die Simplicipilae zu beachten, deren größte Artenreihe, die Series Strigulosae ausschließlich den nördlichen Anden Südamerikas und den südlichen Mittelamerikas angehört; die monotypische Reihe Holocalyz derselben Sektion bewohnt Ecuador, während die dritte hierher gezogene Reihe Piliferae ausschließlich in Mexiko und Guatemala lebt; diese Sektion hat demnach einen einheitlichen Wohnungsbereich. Die Sektion Perennans ist durch Mexiko (mit Ausnahme des Nordwestens) und Mittelamerika bis Costarica verbreitet. Auch die Sektion Synantheroides ist auf Südmexiko bis Panama beschränkt. Das aus nur einer Art bestehende Subgenus Syngenesis ist bis jetzt nur äus dem mexikanischen Staate Veracruz nachgewiesen. Dem tropischen südamerikanischen Waldgebiet (besonders der Hylaea) gehören die beiden Arten der Sektion Asaropsis an, von denen L. asarifolia in Venezuela, Brasilien bis zu den niedrigen oestlichen Cordilleren von Bolivia und südlich bis Paraguay lebt, während ZL. repens im oestlichen Brasilien (Minas Geraes, S. Paulo, Paranä) wächst. - In den Tropen der alten Welt kommen nur zwei Abteilungen der Gattung vor, die unter einander wahrscheinlich in einem gewissen verwandtschaftlichen Verhältnis stehen: die Heimat der Sektion Asiomelanesiae liegt in den weiten.Gebieten des tropischen und sub- tropischen Asiens von Vorderindien bis Japan und südöstlich bis nach Melanesien; die Untergattung Cypellocalyz hat dagegen einen viel beschränkteren Wohnsitz: sie ist auf den Sundainseln, den Philippinen, ° Neuguinea und den westlichen Salomoninseln zu Hause; ihre haupt- sächliche Entwickelung hat sie auf Neuguinea gefunden. Verwandtschaftliche Beziehungen. Bereits in der Einleitung (S.292, 293) wurde darauf hingewiesen, daß Zycianthes offenbar Capsicum näher steht als Solanum, dem sie bisher einverleibt war. Diese veränderte Auffassung begründet sich besonders auf der Stellung der Blütenstände und auf der äbgestutzten Form des Kelches, die Lycianthes mit Capsicum gemeinsam ist. ZLycianthes ist aber nun keineswegs 318 aus Capsicum selber herzuleiten, sondern sie entspringt unabhängig” 3 von Capsicum neben diesem vom Solanaceenstamm. Die nächste Verwandtschaft mit Zulycianthes, der ersten, offenbar am meisten primitiven Untergattung sowie der ihr nahe stehenden Reihe Ph%o- ‚ cehondrae der zweiten Untergattung Polymeris von Lycianthes hat die. Untergattung Bassovia von Capsicum, bei der wenigstens an verschiedenen Arten (siehe ‚meine Darstellung in Abh. Nat. Ver. Brem. XXIII, 135) Steinzellkörner in den Beeren noch in verschieden großer Zahl anzu- treffen sind; außerdem erinnert die Ausbildung der Kelchzipfel mancher Bassovia-Arten an das Verhalten zahlreicher Lycianthes-Spezies. Man kann sagen, daß diese körnerbildenden Bassovien sich von den Pliochondrae und Oligochondrae der Untergattung Polymeris in erster. Linie nur durch die längeren und unter sich gleichlangen Filamente und durch die kurzen, mit Längsspalten sich öffnenden Antheren unter- scheiden. Die Bildung der kurzen Filamente (meist erheblich kürzer als die Antheren) geht übrigens in drei Solanaceen-Gattungen parallel mit der Bildung apikaler Antherenporen, nämlich in den Gattungen Solanum, Cyphomandra und Lycianthes und zwar, wie ich bereits früher (S. 293) erwähnt habe, in allen drei Gattungen unabhängig von einander. Wir gehen also wohl nicht fehl, wenn wir diese beiden Merkmale in eine gewisse innere Beziehung zu einander bringen: mit der Beschränkung der ursprünglich der ganzen Länge nach auf- springenden Spalten der sich in die Länge streckenden Staubbeutel auf jederseits ein kleines, spitzenständiges Loch tritt offenbar zugleich auch die Verringerung der Staubfadenlänge ein. | Andererseits dürfen wir wohl in der Ausbildung der oben ein- gehend behandelten ungleichen Länge der Filamente bei verschiedenen Lycianthes-Abteilungen keinen dem ursprünglichen Verhalten als Übergang zur Ausbildung gleichmäßig kurzer Staubfäden näher stehen- den Zustand erblicken; zu beachten ist in dieser Hinsicht das durch- gängige Vorkommen nur wenig ungleicher Filamente in den beiden primitiven Abteilungen der Gattung: Subgenus Zulycianthes und Series Pliochondrae (zu Subg. Polymeris Sect. Eupolymeris gehörig). Viel stärker ausgeprägt ist dieser Längenunterschied zwischen den Filamenten bei den abgeleiteteren Abteilungen der Sektion Hupolymeris: den Reihen der Oligochondrae, Virgatase und Glanduliferae, besonders aber bei der Sektion Perennans. (Die einzige Art der etwas mehr abseits stehenden Sektion Kittoides hat nicht so starke Verschiedenheiten in der Staub- fadenlänge). Nachdrücklich ist hervorzuheben, daß die überwiegende Mehrzahl. der Abteilungen von Lycianthes im Gegensatze zu Subg. Hulyeianthes und zu den drei erstgenannten Sektioner von Subgenus Polymeris durchgängig kurze und unter sich gleiche Filamente besitzt: so aus dem Subgenus Polymeris die vier Sektionen Asaropsis, Simplicipilae, Asiomelanesiae und Symantheroides, außerdem die beiden Subgenera Cypellocalyx und Syngenesis- Es verdient Beachtung, daß in diesen Abteilungen das ursprünglichere Merkmal der gleichlangen, allerdings bereits stark verkürzten Filamente durchgängig auftritt: sie sind ET f ! r ha > ae Ar eh C DU BGRIE DR TEL IIE E RUN 2 319. bezüglich der Fruchtentwieklung zur Ausbildung reiner Beeren fort- geschritten, in der Länge der Filamente aber nicht so verschieden ausgestaltet wie die oben erwähnten Arten von Hulycianthes und von den ersten drei Sektionen von Polymeris. Bei Eulyeianthes und der Reihe Pliochondrae aber ist umgekehrt noch ein in verschiedenem Grade bemerkbares Festhalten an dem bei den Solaninae ursprüng- lieheren Besitz einer Steinfrucht festzustellen, auf der anderen Seite aber eine gewisse Ungleichheit in der Staubfadenlänge zu beobachten, die sich dann in den jüngeren Abteilungen der steinkörperarmen Oligochondrae sowie der reinbeerigen Virgatae, Glanduliferae und der Sektion Perennans stärker ausprägt. Dieses abweichende Verhalten an den verschiedenen Organen ist ein weiterer Beleg für die so oft beobachtete Erscheinung, daß die Weiterentwicklung an den einzelnen Organen sich in den verschiedenen Gruppen häufig durchaus ungleich- mäßig vollzieht, so daß ursprünglichere und abgeleitete Merkmale neben. einander an verschiedenen Organen derselben Art ermittelt werden können. Über die Beziehungen der beiden Subgenera Cypellocalya und Syngenesis will ich noch bemerken, daß das erstere wohl ungezwungen an die Sektion VI Asiomelanesiae des Subgenus Polymeris angereiht werden kann, während das zweite sich wohl neben die Sektion VII Synantheroides derselben Untergattung (Polymeris) stellen läßt. Bezüglich der Rückbildung der Kelchzähne in den verschiedenen Abteilungen der Gattung ist das bei der Darstellung des Kelches im allgemeinen Teil Gesagte zu vergleichen. Subgenus I: Eulyeianthes (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum sect. Pachystemonum subsect. Lycianthes $ 1 Meiomeris** Bulycianthes Dun. in DC. Prodr. XIII, I(1852), p. 29, 161; — Lycianthes (Dun.) Hassl. in Ann. Conserv. et Jard. Bot. Geneve XX (1. Okt. 1917), p. 180. Fructus globosus, extus baceiformis, intus drupiformis, e loculis compluribus selerotieis compositus; in loculo quovis semen unicum inclusum; inflorescentiae subaxillares, 1—3-, rarius —5- florae, sessiles vel fere terminales in ramulis brevibus infra foliiferis; calyx truncatus, dentibus 5 lineari-subulatis, inter quos dentes minuti interealati adsunt vel omnino deficiunt; corolla rotata, stella e loborum partibus medianis composita + ve insignita; filamenta inaequalia, 0,8—2,5 mm longa; antherae breviusculae, usque ad 2—3 mm longae, subaequales. — Frutices ereeti satis magni; rami juniores lineis mani- feste acutis decurrentibus angulati; ramuli laterales saepe tandem foliis destituti apieibus acutis spinescentibus; folia integra lineari- lanceolata usque ad late ovati-elliptica, firme membranacea, parva vel mediocria, glabra vel pilis minutissimis simplieibus acutis vel saepe, praecipue subtus, pilis pluricellularibus cervicorniter ramosis apicibus plerumque acutis raro glandulosis + ve dense obtecta. Die erst in jüngster Zeit genauer klargelegte Ausbildung einer Steinzellschale um die Samen einiger Lycianthes-Arten, die Hassler zur Aufstellung der neuen Gattung veranlaßt hat, ist schon älteren Forschern, wenn auch nur undeutlich und ohne Kenntnis des ana-. I tomischen Baues bekannt gewesen. Es erscheint daher geboten, in einem kurzen Rückblick die Darstellungen der älteren Botaniker über diesen Gegenstand dem Leser vorzuführen. 5 Schon Persoon (Syn. pl. I, 229) ist die eigenartige Außen- wand der „Samen“ der Lyeianthes lyeioides aufgefallen, er bemerkt < lakonisch: ” Semina ossea.. An diversum genus?“ ? Auch Dunal erwähnt, offenbar ohne Kenntnis ven Fr Notiz am Schlusse der Beschreibung der L. Iycioides, der einzigen ihm im Fruchtzustande zugänglichen Art dieser Gruppe: „semina = pauca, ut ‚plurimum 8, angulata, subrotunda, subreniformia, superficie inaequali.* Er ist aber dem Bau dieser eigenartigen, für die Gattung Solanum und für die verwandten Genera so ganz ungewöhnlichen „Samen“ nicht weiter nachgegangen, sonst hätte er gefunden, daß . k | ?. ’ % r # a im i } j u: zZ 1: N " 'E | 1 J E14 1 R Te VE zM: E J ) . M ” 5 2 ! I: i # ı u x — 4 B i ' u» \ hier die Samen in besonderen sklerotischen Hüllen eingebettet sind und dadurch ihre scheinbar absonderliche Gestalt ‚erlangt haben. Die kleine Untergattung Zulycianthes hat einen innerhalb der Subtribus Solaninae bis jetzt unbekannten und sonst nur aus der Subtribus der Lycinae bei Grabowskia und einigen Zyeium-Arten!) bekannten steinfruchtartigen Bau der Frucht: äußerlich eine Beere wie die übrigen verwandten Solanaceen, zerfällt sie innerhalb des ziemlich dünnen Fruchtfleisches in eine Reihe von sklerotischen, von einander getrennten Fächern (6—8); jedes derselben umschließt einen einzigen Samen (selten, bei seitlich verwachsenen Fächern 2 Samen). Der erste, der die eigenartige sklerotische Struktur der die Samen von Eulycianthes umgebenden Steinzellfächer genauer unter- sucht hat, ist Werner Rassmus in seiner 1907 in Göttingen er- schienenen Dissertation.2) Mir war diese Arbeit lange vor meiner eingehenderen Beschäftigung mit /yeianthes bekannt, aber ich hatte seine Angaben über Solanum candicans, die in der vorliegenden Arbeit als /ycianthes Ilycioides (L.) Hassl. subsp. tomentosa (Dun.) Bitt. bezeichnete Pflanze, übersehen. Erst nachdem ich mich selbst unab- hängig über die bei Zulycianthes vorliegenden Verhältnisse unterrichtet hatte, fielen mir bei einer abermaligen Durchsicht der Rassmus’schen Arbeit seine Bemerkungen über Solanum candicans in die Augen. Da seine Anschauungen über die Endokarpschale von den meinigen abweichen, so scheint es mir angemessen, zunächst seine DR 2.2. OÖ. 8. 12 hier wörtlich wiederzugeben: »Obwohl sich Solanum candicans im Bau seiner Testa eng an den Typus von S. ternatum ansehließt, verdient es doch besondere Erwähnung, weil der Same noch eine Ausrüstung erhält, durch die er von allen Solanum-Arten leicht zu unterscheiden ist. Während doch sonst nur die Epidermiszellen des Inte- gumentes den Schutz des Embryos übernehmen, kommt bei Solanum candicans die Fruchtpulpa der Epidermis zu Hilfe, indem sie um den ganzen Samen trotz der schon vorhandenen, starken Verdickung in den Epidermiszellen noch einen unregelmäßigen, d. h. in seiner Stärke schwankenden Gürtel von Steinzellen !) Siehe Bitter in Abh. Nat. Ver. Brem., XXIII (1914), 118. 2) Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Verdickungen in den Epider- miszellen der Samen von Solanum-Arten. Inaugural-Dissertation; Göltingen, Druck von Louis Hofer 1907. | 1 z | J a | % 2 > 321 ausbildet, an dem natürlich eine Öffnung erhalten bleibt, um die Keimung zu gestatten (Fig. 11). Angedeutet ist das Zustandekommen eines besonderen Steinzellgürtels um den Samen herum in den Früchten der Solanum-Arten, die nach der Art von Solanum flavum die Epidermiszellen des Integumentes ver- dicken, da die Pulpa häufig rundliche Gebilde aus Steinzellen erzeugt, die un- regelmäßig zwischen den Samen verteilt liegen.« Die Anschauung von Rassmus, daß die Fruchtpulpa bei Solanum candicans durch Ausbildung der Steinzellhülle die Samen- schale im Schutz des Embryos unterstützt, genügt nicht zur Deutung des verschiedenen Verhaltens der Solaninen- Gattungen in Bezug auf _ die stärkere oder geringere Ausbildung der Steinzellzone in den einzelnen Arten. Auch in der vorliegenden Gattung treffen wir neben den wenigen Arten des Subgenus Eulycianthes mit einer derben, die Samen fast völlig umhüllenden Steinzellschale andere Gruppen, die teils mit einer größeren, teils mit einer nur geringen Zahl von Stein- zellkörnern ausgestattet sind und schließlich auch solche, deren Beeren ' völlig ohne jede Spur von solchen Steinzellkörpern sind. Mit einer teleologischen Deutung dieses verschiedenen Verhaltens gelangen wir hier zu keinem Ergebnis; sonst müßte sich in der Struktur der Samenschale bei den Arten mit reinen Beeren ein Unterschied gegen- über jenen mit mehr oder minder reichlicher Steinkörperbildung be- obachten lassen; in Wirklichkeit weisen manche reinbeerige Arten ziemlich dünne Samenschalen auf. Auch die weitere Angabe von Rassmus, daß bei manchen Solanum-Arten (von denen er keine Namen anführt) „in der Pulpa häufig rundliche Gebilde aus Stein- . zellen erzeugt werden, die unregelmäßig zwischen den Samen verteilt _ liegen,“ bedarf insofern der Verbesserung, als diese Steinzellkörner keineswegs „unregelmäßig“ und auch nicht „zwischen den Samen“ sondern nach meinen eingehenden Untersuchungen bei den betreffenden zahlreichen Arten in durchaus regelmäßiger Verteilung außer- halb der Samenzone angeordnet sind. Die vergleichende Untersuchung der Arten in den verschiedenen Solaninen- und Lyeiinen-Gattungen führt zu der Feststellung, daß diese Überbleibsel einer früheren ein- heitlichen Steinschale innerhalb des Fruchtfleisches sich bei den einzelnen Arten in verschiedenen Stadien der Rückbildung befinden, daß aber der jeweilige Zustand der Rückbildung dieser Steinzellkörper von den betr. Arten mit großer Zähigkeit festgehalten und vererbt wird, ohne daß sich für das Vorhandensein oder Fehlen dieser Stein- schalenreste irgend ein Vorteil oder Schaden für die Spezies ermitteln ließe. Wir sehen in einer ganzen Reihe von Gattungen alle Stadien der Rückbildung neben einander vor uns und können gerade diese Merkmale in den Gattungen selbst innerhalb der engeren Verwandt- schaftskreise als wertvolle Anhaltspunkte für eine natürliche Grup- pierung der Arten nach Sektionen u. s. w. benutzen. In der Solaninen- Reihe läßt sich gerade an der Gattung Lycianthes ähnlich wie bei Lyeium in der Lyeiinen-Reihe die ganze Kette von einer fast ge- schlossenen Steinzellschale um die Samen durch mehrkörnige, ferner - durch nur zweikörnige bis zu reinbeerigen Arten (völlig ohne Stein- zellkörner) verfolgen. Bei verschiedenen mehrkörnigen, einzeln auch noch bei einigen zweikörnigen Spezies läßt sich aus der mehr oder Juni 1919. XXIV, 21 322: minder schalenförmigen Gestalt der einzelnen Steinzelikbrper ein Schluß auf den früheren stammesgeschichtlichen ne dieser Reste zu einer einheitlichen Steinschale machen. Rassmus hat in seiner Arbeit in Fig. 11 ein Achemalkacte Querschnittsbild eines Samens mit der ihn umgebenden Steinzellschale geliefert. Nach ihm umfaßt dieser „Steinzellgürtel,“ wie er es nennt, den Samen nicht vollständig, in seiner Zeichnung ist sogar ein er- hebliches Stück des Samens frei davon. Nach meinen eigenen Er- fahrungen sowie auch nach der Darstellung Hassler’s aber ist diese Lücke in der Steinschale, aus der bei der Keimung der Embryo hervortritt, viel geringer, als sie von Rassmus abgebildet wird. Der erste, der die Steinschale um die Samen von Solanum. lycioides, 8. candicans und 8. Dombeyi in richtiger Weise gedeutet hat, ist Hassler!) gewesen, der, ebenso wie ich wenige Monate später, ohne Kenntnis der Beobachtungen vonRassmusan S. candicans, die wenigen (meist 8) Samen dieser drei Arten mit einem derben Steinzellmantel umgeben fand, ein Verhalten, das von dem sämtlicher bisher bekannt gewordenen Solanum-Arten so völlig abweicht, daß er sich für berechtigt hielt, diese bislang nach Dunal als subseet. Lycianthes $ 1 Meiomeris ** Eulycianthes Dun. bezeichnete Gruppe als besondere Gattung von Solanum abzutrennen und sie als Lycianthes (Dun.) Hassl. zu bezeichnen. Hassler machte mich brieflich im November 1916 unter Bezugnahme auf meine Untersuchungen über Steinzellkonkretionen bei Solaneen auf seine Entdeckung einer solchen ‚steinfruchttragenden Pflanze mit durch Terminalporen sich öffnenden Antheren aufmerksam. Nachdem ich Ende Mai 1917 vom Heeres- dienst befreit worden war und im Laufe des Juni meine umfangreiche Studie über die Solana africana II und III, die in Engler’s Botanischen Jahrbüchern erscheint, zum Abschluß gebracht hatte, wandte ich mich der monographischen Bearbeitung der Solanum-Abteilung Zycianthes zu, die mein besonderes Interesse durch die merkwürdigen, auf Neu- guinea vorkommenden Angehörigen der neuen Sektion Cypellocalyx erregt hatte. Ich entdeckte nun auch meinerseits alsbald den eigen- artigen Fruchtbau der Gruppe Zulycianthes und auf meine Anfrage im Juli 1917 bestätigte mir Hassler, daß dies die von ihm unter- suchte Gruppe sei und daß er sie als Gattung Zycianthes von Solanum - abgetrennt habe.2) Hassler hat dann in seiner am 1. Oktober 1917 veröffentlichten Studie den Bau der Frucht an der Hand einiger Abbildungen eingehend erläutert. .Man kann die Ausbildung mehrerer Steinkerne in jeder Frucht bei Eulycianthes in gewisser Hinsicht mit dem Verhalten der geschlos- senen Steinkerne in den Scheinfrüchten mancher Pomaceen vergleichen, z. B. mit Mespilus germanica und den Crataegus-Arten; nur ist !) Solanaceae austro-3mericanae imprimis paraguarienses I. Lyeianthes (Dun.) Hassler. Un nouveau genre de Solanacdes & fruits drupaces. Ann. du Consery. et du Jard. botan. de Geneve XX (1. Okt. 1917), 173. ?) Vergl. Hassler’s Hinweis auf diese unabhängige Bestätigung seiner Ergebnisse, a. a. 0.S. 179: »Nous sommes heureux de voir ainsi nos resultats confirmes d’une facon independante.« E.V nn T | 323 natürlich der morphologisch-organographische Unterschied wohl zu beachten, der zwischen dem oberständigen typischen Fruchtknoten der Solanaceen und der mit unterständigem Fruchtknoten ausgestatteten Apfelfrucht der Pomaceen besteht. - Auf Grund meiner morphologischen Untersuchungen sehe ich mich gezwungen, Hassler’s nur auf die wenigen Arten der ursprüng- lichen Usterabteilung Hulycianthes beschränkte Gattung Lycianthes auf die alte Dunal’sche Solanum-Abteilung Lycianthes zu erweitern. . Die von mir im folgenden hinter der Untergattung Eulycianthes (Dun.) Bitt. dargestellte Series Plöochondrae Bitt. bildet in ihrem gesamten Aufbau, besonders auch durch das Vorhandensein mehr oder minder zahlreicher Steinzellkörper in den Beeren die Brücke von der Unter- gattung Fulycianthes zu der Untergattung Polymeris (Dun.) Bitt. In. dieser letztgenannten Abteilung läßt sich die allmähliche Rückbildung der „granula sclerotica* in Größe und Zahl schrittweise verfolgen. Aus diesen Gründen ist eine gattungsmäßige Trennung der Kulycianthes- Arten von den Angehörigen der Untergattung Polymeris nicht angängig. Eulyeianthes ist in bezug auf die Erhaltung der einheitlichen Steinschale um die Samen herum ursprünglicher als die Angehörigen der Gattung Dassovia, bei der sich nur in einigen Arten!) mehr oder minder zahlreiche Steinzellkörner als Reste der ursprünglich einheitlichen, die Samen umgebenden Steinschalen erhalten haben. Umgekehrt zeigt Bassovia hinsichtlich der Länge der Filamente und des Längsspaltens der Antheren ein primitiveres Verhalten als die mit aus- geprägten Terminalporen ausgestatteten Kulycianthes-Arten. 1. Lycianthes Iycioides (L.) Hassl. in Ann. Conserv. et Jarı. botan. Geneve XX (1. Oct. 1917), 181; Solanum Iycioides L. Mant. 45; r Syst. 226; Jacgq. Collect. Austr. 1 (1786), 96; Jacq. Jcon. rar. I tab. 46; Pers. Syn. pl. 1(1805), 229; Willd. Spee. pl. I, 1050; Willd. Enum. Plant. Hort. Berol. (1809), 241; Dun. Hist. Sol. (1812), 174; Dun. Sol. Syn. (1816), 22; H. B. K., Nov. Gen. et Spec. Pl. III (1818), 36; Roem. et Schult. IV 607; Link, Enum. Pl. Hort. Berol. II, I (1821), 189; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 161; Weddell, Chloris Andina II (1857), 107, tab. 55 (siehe subsp. parvifoka [Wedd.] Bitt.); Therese von Bayern in Beih. zum Bot. Centralbl. XIII, 57; Bitt. in Engl. Bot. Jahrb. 54, Beibl. #19:.01916),:15; S. yeroides Humb. et Bonpl. ex Dun. Sol. Syn. (1816), 24; H. B. K. Nova gen. et spec. III (1818), 37. Dun. in DC. Prodr. Hl... 170. Fruticosa, er. 1,5—2, nonnumguam —4 m alta, valde ramosa; rami vetustiores cortice sordide fuscescente rugoso obtecti, Juniores pallide fuscescentes er. 1,5—2,5 mm diam. lineis decurrentibus mani- feste prominentibus angulati, in typo primo pilis brevissimis minutis ‚acutis 1—2-cellularibus sparsim obsiti, serius glabri (vide varietates pilosiores!); internodia in ramis robustioribus inferioribus 4,5—7 em, in ramis superioribus 0,5—2 cm longa; ramuli laterales abbreviati internodiis saepe multo brevioribus foliis nonnumquam subfaseieulatis instructi apice acuto foliis superioribus sensim minoribus omnibus !) Siehe Abh. Nat. Ver. Brem. XXIII (1914), 135, 136. 21* tandem delapsis lignescentes spinescentesgque; partes vetustiores ramulis his parvis defoliatis spinescentibus + ve horridae; folia || obovati-elliptica ea. 2—3: 0,8—1,4 cm, (saepe minora), (in ramis | validis inferioribus late lanceolata usque ad 8,5:3 cm), basi in peti- olum saepe brevem (2—4 mm) rarius —1,5 cm longum sensim angustata, ad apicem versus brevius angustata vel subrotundata, obtusa, integra, membranacea, (in typo) utrinque viridia, subtus parum pallidiora, primo utrinque (suprai in venis, subtus quoque in mesophyllo) | pilis brevissimis 1—2-cellularibus acutis obsita, serius glabrescentia; | vena media et venae laterales primariae in utroque latere 5—7 eurvatim | ascendentes subtus manifestae; inflorescentiae in ramulis lateralibus abbreviatis subaxillares in axillis foliorum, sessiles, 1—3-florae, in ramis validis inferioribus usque ad 4—5-florae; pedicelli graciles, ca. 1,4—2 (rarius—2,5) cm longi, pilis brevissimis 1—2-cellularibus aeutis primo satis erebris obsiti; calyx diam. ca. 6 mm, in parte inferiore truncata ca. 1,5—2 mm longus in dentes 5 lineares ca. 2 mm longos subulatos abiens, dentibusintercalatis in typo non evolutis (vide tamen varietates!), extus pilis brevibus 1—2- cellularibus acutis erebris obsitus; corolla albi-violacea, stella interiore lutescente, rotata, subpentagona, diam. ca. 1 ‚s„—2,1 em, ejus lobi fere usque ad apicem membranis interpetalariis glabris eonjuncti, extus in parte apicali pilis brevibus acutis densis obtecti; corollae tubus ca. Il mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequilonga, | glabra, duo fere 0,8 mm Jonga, unum fere 1—1,5 mm, duo ca. 1,8— |) 2 mm longa; antherae subaequales, illae in filamentis longioribus et minoribus insidentes incurvatae, omnes breviter ellipsoideae, ca. 1,7—2 mm, in varietatibus nonnullis —2 ‚» mm longae, 1,2 mm latae, utringue manifeste emarginatae, extus aurantiacae, poris api- calibus introrsis parvis; ovarium ellipsoideum, obtusiusculum, ca. 1,5: 1,2 mm, basi vel in tota superficie glabrum, nonnumquam in parte apicali pilis brevissimis acutis erebris obsitum; stylus staminalongiorra | fere aequans, ca. 4—5 mm longus, apice ineurvatus, glaber; stigma | styli apice vix crassius, obtusum; calyx in statu fructifero parum | auctus, diam. ca. 7 mm, lobis 5 subulatis ca. 2— (raro) 2,5 mm longis; bacca globosa, diam. ca. 6—7 mm, intus vix carnosa, drupiformis; semina pauca, 6—8, loculis selerotieis erassis inter seliberis involuta; loculi ca. 3—3,2:2—2,5:1,5 mm, irregulariter rugosi, in | statu sieco rubrifusei, funieulo tenui e semine oriundo basilari praedii; semina ellipsoidea, ca. 1,5:0,8:0,8 mm, pallide fusea, minute rugulosa, ad basim versus sensim in fanieulum "angustata. Verbreitung: Anden von Columbia, Eeuador, Peru und Bolivia, ferner die am Schluß der L. Iycioides dargestellte Unter- art parvifolia (Wedd.) Bitt. bis nach N. W. Argentinien (Jujuy) nd | Nord-Chile (Tacna). Die Hauptform wurde in botanischen Gärten || längere Zeit kultiviert (1820—1827 Paris! 1822 Karlsruhe!); jetzt offenbar daraus seit Jahrzehnten verschwunden. Columbia: im Tal des Magdalenenstroms bei Tenerife. und Badillas, Humboldt! (hb. Willd. sub nom. Solanum phillyreoides H. et; Bonpl.) Ecuador: Inder gemäßigten Region an sandigen Orten, Sodiro | 325 n. 114/25! (hb. Berol.), Ebenen von Pomasqui, Jameson n. 319! (hb. Mus. Brit., hb. Vindob.). Das Sodiro’sche Exsikkat ist eine Pflanze, die dem vor längerer Zeit jahrzehntelang in den botanischen Gärten kultivierten Typus, der auch Linne&’s Beschreibung zu Grunde gelegen hat, am besten entspricht. Es liegen unter den Sodiro’schen Belegen kräftige Langtriebe mit 4—5 zähligen Infloreszenzen und großen Spreiten von 8,5:3 cm auf 1,5 cm langen Stielen neben anderen offenbar älteren Trieben, die ihre Blätter verloren haben und zahlreiche blühende Kurz- triebe mit kleinen (1,5—2:0,6 em) kurzgestielten (?—4 mm) Spreiten vor, alle von der typischen scheinbar kahlen Form, die mit winzigen 1—2-zelligen Spitzhaaren versehen ist. Auch in der Blütengröße zeigen diese vielleicht vom selben Strauch stammenden Triebe Größenverschiedenheiten: die Blüten der kräftigen erstjährigen Geiltriebe sind größer als die der am 2-jährigen Holz entspringenden Kurztriebe. Unter dem Namen: Solanum phillyreoides Humb. et Bonpl. befinden sich im - Berliner Herbar verschiedenartige Belege, und zwar im herb. Wilid.! ein Zweig, der sich sofort als eine wenig behaarte, ziemlich kleinblätterige Form der Lyeianthes lycioides zu erkennen gibt und der bei genauer Vergleichung mit _ Dunal’s sowie Humboldt und Bonpland’s Beschreibung unbedingt als das Original zu S. phillyreoides zu gelten hat. Dagegen liegt im Berliner Herb. generale unter demselben Namen eine viel größerblättrige Pflanze mit gabelig verzweigten Haaren, die schon durch ihre zehn mehr gleichgroßen Kelchzipfel von der nur mit. fünf größeren sowie fünf undeutlichen dazwischen stehenden Kelchzipfeln versehenen des herb, Willd. abweicht; diese offenbar ebenfalls von Humboldt und Bonpland am Rio Magdalena ee Pflanze ist als Lycianthes columbiana Bitt. zu bezeichnen. Die typische Form, die jahrzehntelang früher in den europäischen botanischen Gärten kultiviert worden ist. zeichnet sich durch Kahlheit und Blätter von mittlerer Größe aus; die Art weist in ihrem weiten Verbreitungsbereich in den Anden des nördlichen Südamerikas eine ganze Reihe von Variationen auf, sowohl be- züglich der verschiedenen Größe und Breite der Laubblätter als auch bezüg- lich der Dichtigkeit der Behaarung derselben; die Versuche, einzelne dieser Typen als besondere Arten darzustellen, müssen als verfehlt angesehen werden, da die Unterschiede durch mancherlei Zwischenformen überbrückt werden; stärker behaarte und fast kahle Typen scheinen an verschiedenen Orten durch einander vorzukommen; wenigstens traf ich sie in einigen Exsikkaten neben einander aufgelegt, so ohne Fundort ex hb. Humboldt (Kunth) neben einem breiterblättrigen, beiderseits ziemlich reich behaarten Typus, der als var. pubescens bezeichnet ist, einen schmalblättrigen, der in der Blattform mit der weiter unten als var. iodastera beschriebenen Form übereinstimmt, aber unterseits noch weniger behaart ist als diese. Unter Weberbauer n. 1741 liegen kurzblättrige kahle, kurzblättrige ziemlich dicht behaarte und schmalblättrige dicht behaarte nebeneinander. Die teilweise sehr verschiedene Größe der Blätter läßt sich nur mit Vorsicht zur Unterscheidung von Varietäten verwenden, da in den Exsikkaten nicht immer gut vergleichbare Stadien vorliegen: manchmal sind fast ausschließlich Blätter von Langtrieben vorhanden, in anderen Fällen nur solche von Kurztrieben. Ohne Vergleichsmaterial in verschiedenen Entwickelungstadien wird man zu keiner endgültigen Klärung über die Formen dieser weit verbreiteten Art gelangen können. Belege: Jacquin in hort. Schoenbrunn.! hort. Erlang.! Zuccarini 1819, (hb. Monae.). Var. parcipila Bitt. n. var. Partes novellae pilis majoribus quam in typo simplieibus acutis vel partim cervicorniter ramosis acutis primo crebrioribus obsitae, serius pilis satis sparsis; folia ramorum majorum robustiorum lanceo- lata, acuta vel acutiuscula usque ad 7,5:2,5 cm, folia ramorum minorum 1,8:0,6—3,5:1,3 cm; calyx inter dentes 5 principales in N Bi: a 326° | statu fructifero 1,5—2 mm longos 2—3 dentes minores interealatos usque ad 1 mm longos praebens. Eeuador: auf Diluvialboden über Calieali bei Quito, 3000 m .M., F.C. Lehmann n. 383 b! (hb. Barb.-Boiss.) — Gesträuche mit ungleicher, dichter Verzweigung, 4 m hoch, November blühend; bei Calicali und Pomasqui, 2000—3000 m ü. M., F. C. Lehmann n. 430 a! (hb. Mus. Brit.), Ende Jan. blüh. und fruchtend als Typus der Varietätsbeschreibung zu Grunde gelegt). Dieser Form kommt nahe eine noch spärlicher behaarte Pflanze von Pasto (Süd-Columbia) leg. H. Karsten! (hb. Vindob.) Var. brachyodon Bitt. n. var. | Folia subtus pilis paueis simplieibus vel ramosis praedita; calycis dentes 5 brevissimi (usque ad 0,8 mm longi), nonnumquam etiam in statu fructifero vix prominentes. ' Eeuador: Prov. Pichincha, Rio Gaillabamba, A. Stübel n. sl ee (hb. Berol.) Sept. blüh. und frucht. Var. iodastera (Dun. sub Solano), Bitt. n. comb. Solanum lycioides Lindl. Bot. Reg. 1846 tab. 25; Benth. in PL. | Hartweg. (1846), 239. S. Iycioides L. var. ß iodasterum . Dun. in DC. Prodr. un, I (1852), 162. Benth. in Pl. Hartweg. (1857), 358. Fregirardia angustifolia Dun. in DC. Prodr. XI, I (1852), 506. In speeimine a me viso folia rami majoris elongati (dolichoeladi) desunt, laminae brachycladorum angustae, lanceolatae vel lineari- lanceolatae, er. 10—16—20::3—4—7 mm, supra fere glabrae (brevis- sime sparsim pilosae), subtus pilis tenuibus inaequilongis plerisque simplieibus rarius parce ramosis valde sparsis obsitae; inflorescentia 2—6-flora; calyx plerumque 5-dentatus, rarius dente minuto. uno ‚alterove intercalato instructus; corolla sec. cl. Dunal „violacea fundo lutea, stella 5-radiata atropurpurea ultra limbum porrecta ee membrana plieata intermedia emarginata“. Ecuador: im Tal bei $. Antonio, Hartweg n. 1302! (hb. Berol., Vindob.), Llanos de oa und San Antonio, herb. Durville! Ab. Vindob.). In der im getrocknetem Zustande nicht erkennbaren Blütenfarbe besteht vielleicht kein so großer Unterschied von der typischen Form der L. Iycioides wie es nach der Beschreibung Dunal’s scheinen könnte. Dunal zitiert a. a. O. 506 als Beleg Hartweg n. 1802, gemeint ist aber wohl Nr. 1302. Von mittlerer Behaarungsintensität sind folgende Belege der L. lycioides: Columbia: Prov. Bogotä, "Bogotä, 2000 m ü. M., Triana n. 2251! (hb. Vindob.); Guasca, Triana! (hb. Berol. ‚ Vindob.) - — Inflores- zenzen 2-blütig; Kelchzähne 5, ziemlich lang "und spitz. Guasca, Triana n. 3855! (hb. Mus. Brit.) Neigt hinüber zu subsp. tomentosa, aber unterseits lockerer behaart; Antheren 2 mm lang. 327 Peru: ohne Fundort, Lobb! (hb. Vindob.) Spreiten er. 2:0,8— 0,9 em, beiderseits ziemlich dicht, aber nur mäßig lang behaart, Haare auch unterseits wenig verzweigt. Infloreszenz 2—3-blütig: Blütenstiele und Kelche (außen) dieht kurzhaarig; zwischen Tarma und Palca, bis 2 m hoher Strauch, in Gesträuchen 2600—3000 m ü. M., Weber- bauer n. 1741! (neben einer breit und stumpfblättrigen, schwach be- haarten Form eine schmäler blättrige reichlicher behaarte, die zur subsp. tomentosa überleitet; außerdem unter derselben Nummer 1741 die besonders kleinblättrige var. brachyphylla Bitt. (siehe diese), eben- falls in einer stärker behaarten und in einer fast kahlen Form). Prov. Cajatambo, Dept. Ancachs, unterhalb Oeros, Weberbauer n. 2743! (hb. Berol.) — Aus Kräutern (Gräser zahlreich), Kakteen, Bromeli- aceen und Sträuchern gebildete, offene Formation, 3000—3200 m ü. M., März blühend. (der Lobb’schen Form ähnlich, aber etwas kürzer behaart: an der Lima-Oroya-Bahn bei Tambo de viso, auf Felsen, 2650 m ü. M., Weberbauer n. 126! (hb. Berol.), Dezember blühend. | hlisia: Prov. Larecaja: in der Nähe des Sorata, überall an dürren, steinigen Orten, Mandon n. 405! (hb. Barb. -Boiss., Mus. Brit., Stockh,, Vindob.) — 2600-2800 m ü. M., besonders dicht und kurz behaart, ähnlich der Lobb’schen Form aus Peru, nur noch dichter behaart: neigt zur subsp. tomentosa (Dun.) Bitt. hinüber; Sorata, 2600 m ü. M., Rusby n. 803! (U. S. Nat. Herb.) Februar blühend und fruchtend: eine ziemlich großblättrige Form von mittlerer Be- haarungsstärke. . Var. brachyphylla Bitt. n. var. laminae parvae, apice plerumque rotundate obtusatae, in nt / abbreviatis solum 0,25:0,15 usque ad 0,6:0,3—0,4 cm. Peru: oe. Tarma und Palea, Weberbauer n. 1741 p. pte.! (herb. Berol.). Auch diese Varietät liegt in einer stärker behaarten und einer nur kurz und schwächer behaarten Form vor. Subsp. tomentosa (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum Ilycioides L. var. tomentosa Dun. Hist. Sol. (1813) 174; S. Iycioides Ruiz et Pav. Fl. Peruv. II, (1799), 41, tab. 177 fig. b. (exel. syn.); Solanum candicans Dun. Sol. Syn. (1816), 23; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 162. Lyeianthes candicans Hassl. in Ann. Conserv.et Jard. hola: Gendve XX (1917) 181. Fruticosa, 1—2 m alta; omnes partes virides usque ad cealyces (extus) etiam in statu adulto .pilis modieis simplieibus vel + ve cervicorniter ramosis densioribus obsitae; lamina lanceolata, obtusa, usque ad er. 4,5—5:1,9 cm, supra sordide viridis, pilis tenuibus simplieibus vel partim ramosis in tota superfieie et in margine satis erebris obsita, subtus pilis fere omnibus cervicorniter ramosis densis molliter einerei-tomentosa; infloreseentiae 2—6-florae; pedicelli et calyces (extus) densius pilosi quam in formis praecedentibus; calyces solum quinquedentati vel dentibus nonnullis minoribus interealatis; N corolla violacea vel alba (Lehmann n. 4944); ae 2—2, 5 mm longae, ceterum typo simillimae. wo Columbia: ohne besondere Fundortsangabe, Liriden n. 951 (hb. Mus. Brit.). Dept. Santander, Umgebung von Pamplona, ea. 2400m ü. M., Linden n. 718! (hb. Mus. Brit., Vindob.), November blühend. A Eeuador: ohne besondere Fundortsangabe, Jameson! (hb.Vindob., U. S. Nat. Herb.); in den Anden, Riobamba, Spruce n. 5594! (hb. Haun., Vinrdob.), neben einem normalen Exemplar liegt in beiden Herbarien ein schlanker blühender Trieb mit großen obovaten Spreiten: petioli ca. 6—8 mm Ig., lamina ca. 3,5:2, 5,8:3 usque ad 7: 3,6 em; pedicelli graciles, ca. 23—35 mm longi, calyeis dentes intercalati saepe melius evoluti: wahrscheinlich eine besondere großblättrige Varietät ; in sandigen Gesträuchen bei Riobamba, Sodiro n. 114/2! (hb. Berol.): in offenen Buschwerken um Loja, F.C. Lehmann n. 4944! (hb. Berol.), — bis 4m hohe Gesträuche, Blüten weiß; Loja, Warszewiez n. 8! (hb. Berol.), dieser ebenfalls mit sehr ansehnlichen Blättern (lamina 7:3,4 cm) ausgestattete Beleg hat leider durch Insektenfraß arg zer- störte Blüten, er gehört aber auf Grund der Behaarung ohne Zweifel hierher. Peru: ohne Fundort, Ruiz! (hb. Berol.) — Dagegen liegt aus Hecken bei Huanuco ein anderer Beleg von Ruiz vor, der nicht so dicht und merklich kürzer behaart ist als die eben genannte Pflanze; Caxa- marca, Mathews n. 3247! (hb. Mus. Brit.). / Außerdem gehört hierher eine unter dem Vermerk »Bresile, Blanchet n. 718! im herb. Barb.-Boiss. liegende Pflanze; als Heimat für dieselbe ist wohl eine der drei nordöstlichen andinen Republiken anzusehen. Subsp. parvifolia (Wedd.) Bitt. n. comb. Solanum lycioides L. var. PB ee Weddell, Chlor. And. II (1857), 107, Tab. 55. Solanum pseudolyeioides Rusby in Bull. Torr. Bot. Club XXVI (1899), 193; Bull. New York Bot. Gard. IV (1907), 316; Buchtien, Contrib. a la flora de Boliv. (1910), 170, Solanum lycioides L. var. angustifelia Damm. in Engl. ‚Bot. Jahrb. IL (1913), 216. Fruticosa, er. 0,5—1,5 m alta; partes novellae pilis brevissimis 1—2-cellularibus acutis densis obsitae, serius pilis minutis parum conspieuis glabrae esse videntur; rami primo virides, serius pallide fuscescentes, lineis deeurrentibus satis manifestis angulati, tandem sordide einerei-fuscescentes eortice ruguloso instructi; folia dolicho- cladorum lineari-lanceolata, ca. 27:6 usque ad 30: 8 mm, brachy- eladorum linearia, ca. 12— 17: 3 mm, omnia apice obtusa, firme membranacea, utrinque primo brevissime dense pilosa, serius fere glabra; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum brachyeladorum, 1—2-florae; pedicelli graeiles, ca. 8—12 mm longi; calyx breviter campanulatus, ca. 3 mm longus, diam, ca. 4 mm, truncatus, membranis intersepalariis diaphanis conjunctus, in dentes 5 lineares subulatos ca. 1 mm longos abiens, extus primo sieut pedicelli pilis brevissimis acutis sparsis obsitus; corolla coerulei-violacea, diam. ca. 18—20 mm, rotata; ” er; ö € P ah ee; AENE Si AG Dei er ne 7 Bo DEUTET ROR IR TERRA: RE GERN TERSRERBER 329 corollae tubus intus quoqgue glaber, ca. 1—1,5 mm longus; filamenta inaequalia, duo 0,5 mm longa, duo ca. 1,5 mm longa, quintum fere 2— 2,5 mm longum, omnia glabra; antherae breviter ellipsoideae, ca. 1,8—2: 0,7—0,8 mm, extus intense aurantiacae, intus flavidae; ah subglobosum—conicum, diam. 0,8—1 mm, "glabrum; stylus 4 mm longus, stamina longiora fere aequans, glaber, apice manifeste incurvatus; stigma styli apice erassius, subglobosum, obtusum; bacca subglobosa, diam. 6—7 mm, intus drupiformis, loeuli 7—8 selerotiei omnes liberi samen unicum involventes vel nonnumquam duo lateraliter - eonnati (tune semina duo includentes), ca. 3:2—2,5:1,5 mm, super- fieie irregulariter gibbosa. Bolivia: ohne Fundortsangabe, Cuming! (hb. Vind.), Bridges! (1850, hb. Rarb.-Boiss., Mus. Brit.); Dept. La Paz, bei La Paz, ca. 3000 m ü. M., Bang n. 32! (hb. Berol., Vindob., Vratisl.), blüh. "und ‘frucht.; La Paz, 3750 m ü. M., Buchtien n. 770! — Buchtien in Baenitz, Herb. Americ. n. 1420! (hb. Monac.), Bergabhänge, Januar blüh.; daselbst, 3700 m ü. M., Buchtien! — März blüh. und mit unreifen Früchten; La Paz, trockene Abhänge, 3600 m ü. M. Nov. blühend, Th. Herzog iter secund. n. 2501!; Palea— La Paz, trockener Hang, 3700 m ü. M., Pfianz n. 63! (hb. Berol.). Dept. Chuguisaca, ohne Sammlernamen n. 1213! (hb. Vind.) eine besonders klein- und schmal- blättrige Form: lamina 0,5—0,8:0,1—0,2 em. Süd-Bolivia: Padcaya, 2400 m ü.M., K. Fiebrig, pl. austro- boliv. n. 2568! (hb. Berol.) Dezember blühend und fruchtend. „60 em hoch, Blüte hellkobaltblau mit dunkelviolettpurpurnem Rand und 5 ‚bläulich grauen Strahlen.“ N. W. Argentinien: Prov. Jujuy, Y-avi, er. 3000 m ü. M., Rob. E. Fries, Exped. Suec. in reg. Chaco-Andin., Phanerog. n. 985 a! (hb. Regn. Stoekh.) — Januar fruchtend. Nord-Chile, Prov. Tacna: in der Ebene um Tacora 14000— 17000 Fuß, Meyen! (hb. Berol.) — April 1831 blühend und fruchtend. — unter dem Namen: Solanum Pseudocapsicum L. f minus Nees. Diese letztgenannte Pflanze gehört zu den schmalblättrigen Formen (lamina 15:4—-29:6 mm) und hat kurze, einfache, 1—2-zellige, zerstreute Haare. Es ist mir nicht bekannt, ob die irrtümliche Bezeichnung von Nees irgendwo ver- öffentlicht worden ist. a In Rusby’s Beschreibung sind einige irreführende Angaben: er bezeichnet die Pflanze als »glabrous«, charakteristisch für sie ist. die sehr feine dichte Behaarung, besonders in jugendlichen Stadien. Nach Rusby stehen die »pedicels solitary at the ends of the short branchlets,« in Wahrheit stehen sie zu 1—2 in den Achseln unterer oder oberer Blätter dieser Kurztriebe, die in eine meist mehr oder minder mit winzigen reduzierten Blättern besetzte Spitze ausgehen. Endlich sind die 5 Kechzipfel nicht »narrowly ovate,« sondern linealpfriemen- förmig. Bei genauerer Untersuchung werden demnach die nach Rusby’s Diag- nose erheblichen Unterschiede dieser Form von L. !ycioides hinfällig; sie läßt sich meines Erachtens nur als Unterart der polymorphen L. lycioides aufrecht erhalten. Es besteht En Zweifel, daß Rusby’s ö. pseudolycioides mit dem S&. lycioides L. var. parvifolium Wedd. identisch ist: außer durch Weddell’s kurze Diagnose wird dies durch das schöne Habitusbild Taf. 55 von Riocreux’ Meister- hand Berka 330 Wahrscheinlich gehört auch Er von Dammer in Engler’s Bot. Jahrb. XXXVI (1906) 168 als neue Art beschriebene Solanum lycüforme Damm.') als Synonym zu Lycianthes lycioides (L.) Hassi. subsp. parvifolia (Wedd.) Bitt.;es ist auf R. E. Fries n.: 985 begründet (Fries n. 985 a, ebenfalls aus der Prov. Jujuy, habe ich oben als zu ZL. lycioides subsp. parvifolia gehörig erwähnt). Zwar widersprechen einige Angaben in Dammers Diagnose der Vereinigung mit der eben genannten Pflanze; besonders die eine, daß die hinteren Antheren- fächer mit 2 porenförmigen Löchern versehen seien, während die vorderen mit Längsspalten aufreißen, erscheint so sonderbar, daß Dammer dieser Pflanze eine Mittelstellung zwischen Lyeium und Solanum anzuweisen geneigt ist. Ich möchte, solange als ich die Belege: Claren n. 11550 und Fries n. 985, beide aus der Prov. Jujuy, noch nicht gesehen habe, kein endgültiges Urteil über diese Sache abgeben; manche augenscheinliche Übereinstimmung der Dam mer’schen Art mit L. lycioides subsp. parvifolia, besonders in der Blattform und -Größe, in Farbe und Größe der Krone und der Antheren legt jedoch die Vermutung nahe, daß beide zusammengehören mögen. Die von Dammer in Engl. Bot. Jahrb. IL (1913), 216 zu Solanum Iycioides L. gestellten Exsikkaten: Pflanz n. 33, 69 und 458 gehören nicht hierher, sondern die ersten beiden zu Solanum atricoeruleum Bitt. in Fedde Rep. X (1912) 563, die .Nr. 458 zu einer diesem nahe verwandten, wohl noch unbeschriebenen Solanum-Art; dagegen gehört die vonDammer a.a.0. 216 ohne Diagnose veröffent- lichte var. angustifolia Damm. laut Ausweis des von ihm erwähnten Exsikkats Pflanz n. 63! (hb. Berol.) zu Zycianthes ya (L.) Hassl. subsp. Br (Wedd.) Bitt. (siehe oben S. 329). 2. Lycianthes Dombeyi (Dun.) Hassl. in Ann. Conserv. et Jard. bot. Geneve XX (1917), 181. Solanum Dombeyi Dun. in DC. Prodr. XII, I, (1852), 162. Fruticosa, ramosa; rami superiores diam. = 2,5 mm, lineis deeurrentibus satis prominentibus angulati, in statu novello non jam satis evoluto pilis minutis acutis puberuli, mox glabrescentes, cortice laevi pallide fusco obtecti; internodia 0,8—2,5 cm longa, ergo folia saepe satis dense secuta, solitaria; petioli 5-9 mm ‚longi, primo sicut rami breviter puberuli, serius glabrescentes; lamina late ovati-ellip- tica, ca. 15:12—34:27 mm, utrinque rotund>ta, ima basi sub- euneatim in petiolum angustata, apice obtusa, in statu inevoluto utrinque, praeeipue subtus in venis, pilis minutis. acutis puberula, mox utrinque glabrescens, firme membranacea, utrinque sordide viridis, in vena media subtus striis densis (arena erystallina!) praedita: inflorescentia axillaris velsubaxillaris, nonnumquam pau- lum ex axilla evecta, sessilis, 1—3-flora; pedicelli graciles, ca. 2,5—2,8 cm longi, ad apicem versus incrassati, pilis brevibus vix eonspieuis sparsim obsiti; calyx breviter campanulatus, truncatus, ca. 3—3!/, mm longus, diam. ca. 5mm, dentibus 5 subulatis majoribus acutis ca. 1 mm longis praeditus, inter quos denti- culi minores 5 vel omnes vel nonnulli parum prominentes adsunt (in statu fructifero calycis saepe manifestiores) extus pilis simplieibus minutis acutis sparsis, in dentibus erebrioribus obsitus; corolla rotata, diam. ca. 2—2,5 em, loborum partibus medianis stellam 5-radiatam manifestam formantibus extus in parte apicali pilis brevibus densis papillosis, inter se fere usque ad apicem membranis interpetalariis conjunctis; corollae tubus ca. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; !) Siehe auch Rob. E. Fries: Zur Kenntn. d. alp. Fl. im nördl. Argentinien. Nova Acta Reg. Soc. Upsal. Ser. IV Vol. I (1905), 105. 331 filamenta longitudine inaequali, 1—2,5 mm longa, glabra; antherae subaequales, ellipsoideae, ca. 3:1 mm, poris parvis apicalibus introrsis; ovarium ovati-subglobosum, glabrum, diam. ca. 2 mm; stylus brevis, ca. 4 mm longus, apice inentvasus; stigma styli apice parum crassius, obtusum. Peru, Dept. Junin: zwischen Tarma und. Chinchiu, Dombey n. 245! (hb. Berol. ex hb. Paris). Subgenus II: Polymeris (Dun.) Bitt. Fruetus globosus vel ovati-conicus, nunc granulis selerotieis compluribus vel paueis intra sarcocarpium instruetus, nunc granulis omnino destitutus mere bacciformis; calyx fere semper infra marginem truncatum dentibus 10 plerumque inaequilongis lineari-subulatis instructus, rarius calyce solum quinquedentato vel omnino edentulo. — Frutices vel suffrutices, rarius herbae perennantes vel arbusculae.ı ‘ , Sectio 1.: Eupolymeris Bitt. n. sect. . Calyx dentibus 10 inaequilongis alternatim aequalibus lineari- subulatis instructus, raro dentibus minoribus intercalatis + ve defi- cientibus solum quinquedentatus; fllamenta fere semper “ manifeste inaequilonga; frutices Americam australem et centralem tropicam et \ ‚subtropieam incolentes. Series 1. Plioehondrae Bitt. nov. series. Granula selerotica complura (plus quam 4) in quavis bacca reperiuntur; corolla semper rotata; filamenta paulum inaequalia; rami lineis deeurrentibus satis manifeste prominentibus instructi; petioli paulum supra basim artieulati. Frutices erectiomnes Austro-Americani. Die meisten der hierher gehörigen Sträucher wohnen in Bolivia, eine Art kommt in der nordwestargentinischen Provinz Salta vor, eine andere im oestlichen Argentinien, in Paraguay, wahrscheinlich auch im angrenzenden Südbrasilien, eine in Peru. Auf die innenseitige Behaarung der Staubfäden bei zwei hierher gehörigen Arten: L. Rantonnetii und L. fasciculata (eine sonst bei Lycianthes nirgends beobachtete Eigenschaft) habe ich bereits im all- gemeinen Teile der vorliegenden Arbeit (S. 311, Anm. 1) hingewiesen. Die Reihe Pliochondrae hat deutliche Beziehungen zur Unter- gattung Fulycianthes aufzuweisen; als übereinstimmende Merkmale sind folgende zu nennen: 1. die kurzen schiefen, zweigbürtigen Sockel der Blattstiele, die bei der Abgliederung der Blattstiele an den Zweigen als Höcker verbleiben; 2. die von den Blattstielen herab- laufenden erhabenen Linien, die mit den stehen bleibenden Sockeln in Verbindung stehen; 3. am bemerkenswertesten sind die meist etwas oberhalb der Blattachsel entspringenden Infloreszenzen sowie die wenn auch nur kurze, so doch noch deutlich ausgebildete Rhachis des Blütenstandes, die sowohl bei den Kulyeianthes-Arten als auch bei den Pliochondrae beobachtet wird; 4. die geringe Ungleichheit der Filament- länge kehrt bei beiden hier verglichenen Abteilungen gleichmäßig wieder; 5. die kurzen ellipsoidischen, außenseits (ob stets?) lebhaft orangefarbenen Antheren sind Eulycianthes und den Pliochondrae 0 meinsam; 6. endlich dürfen auch die mehr oder minder zahlreichen Steinzellkörner der Pliochondrae bei einer Vergleichung beider Gruppen nicht vergessen werden: sie bilden die Brücke von den Kulycianthes- ne Arten, die ihre Samen innerhalb der saftigen Außenhülle völlig in. | sklerotischen Merikarpien einschließen, über die mit nur wenigen, schließlich nur zwei terminalen Steinzellkörnern versehenen Arten zu den zahlreichen Spezies mit reinen Beeren ohne jede Spur von dem ursprünglichen sklerotischen Endokarp. Wenn nun auch die Pliochondrae den Zusammenhang von Eulycianthes mit Polymeris deut- lich erkennen lassen, so scheint es mir doch angemessen, sie innerhalb der Untergattung Polymeris darzustellen, da sie durch die Auflösung der festen Steinschale in mehr oder minder zahlreiche, getrennte Körner den wichtigsten Schritt im Übergang von der Steinfrucht zur Beere vollzogen haben. Sie gehören als erste Reihe der Sektion Eupolymeris an den Anfang der verschiedenen Verwandtschaftsgruppen | des Subgenus Polymeris und stellen in ungezwungener Weise die Verbindung mit der ursprünglicheren Untergattung Eulycianthes her. ‚3. Lycianthes Rantonnetii (Carr.) Bitt. n. comb. | - Solanum Rantonnetiü Carr. ex Lescuyer in Herineq, L’ Hortieult. france. Ser. II, 1, (1859), 197 cum tab. col. XVI; Revue hortie: 40 (1868), 420; Bitt. in "Fedde, Rep. XII (1913), 458; Bitt. in Abhandl. Nat. Ver. Brem. XXI (1914), 152 mit Fig. 9; Hassl. in Annuaire du Conserv. et du Jard. botan. de Geneve x (1917), 182. S. japonicum hort. (nomen nudum); S. corniculatum Hiern in Warming Symbol. XXIH (1876), 45 et in Kjoeb. Vidensk. Meddel. (1877—78), 45; Koorders in Exkur- sionsflora von Java III (1912), 167; S. urbanum Morong in Annals New York Acad. of seiences vu (1892), 177; S$. muticum N. E. Brown in Kew Bull. Nr. 85 (1894), 6; C. Sprenger in Gartenflora XLIII (1894), 169 mit Taf. 1401. Ich verweise auf meine ausführliche Beschreibung dieser Art in Fedde, Rep. XI, 458—461. Neu ermittelte Standorte: Paraguay: Cordillera de Villa-Riea, im Hügelgebiet, Hasler pl. Parag. n. 8614! (hb. Berol., Vindob,, sub nom. erron. Solanum Iycioides L.), blühend im Januar. — Cordillera eentralis: im Gebiet des Oberlaufes des Flusses Y-aca, Hassler n. 7024! (in Bull. Herb. Boiss. (1904), 84 als S. lycioides T bezeichnet, hb. Berol., Vindob.); Alto Paranä, Fiebrig, pl. Parag. n. 5722! 5769! "(hb. Berol., irrtümlich als Solanum pseudolycioides Chod. bezeichnet); Cerro Margarita, am Waldrande, Hassler n. 11068! Argertinien: Prov. Misiones: Picada ä San Pedro, Cordillera, Niederlein, Exped. de la Comis. Arg. de Limites n. 1709! (hb. Berol.); San Pedro (Misiones), ‘Niederlein n. 1738! (hb. Berol.); Insel Apipe grande (Rio Alto Paranä. Misiones), Niederlein! (hb. Berol.); rineön (Winkel zwischen) Rio Y-guazü und Alto Paranä, Niederlein! (hb. \ Le‘ R 3 pe ee niet z N en‘ ui y Eu Y PENK® ER ö rt ee ER AN Arie PORERTINEG DEE Pa u A . u. U ur ZU Eh . 333 Berol.), März blüh. u. mit reifen Früchten. — Prov. Buenos Aires: Buenos Aires, Schnyder n. 889! (hb. Berol.), (ob nur kultiviert?). Ost-Bolivia: im Walde bei Yacuses (Chiquitos), 2— 3 m hoher Strauch, Dr. Herzog n. 534! Brasilien: ohne Standortsangabe, Voyage de St.-Hilaire de 1816— 21, n. 35! (hb. Paris.); ohne Standortsangabe, Glaziou n. 1078! (hb. Haun.): dies ist das Original zu Solanum corniculatum Hiern; Minas Geraes? Aug. de St. Hilaire 22 n. 5! (hb. Paris.); Staat Bahia: Bahia, Dr. Paulay! (hb. Vindob. Palat.). Peru: ohne Standortsangabe, Martinet n. 109! (hb. Paris.). Volkstümlicher Name: Capaicayayi (in Misiones nach Niederlein). | Ich vermute, daß diese Art in Brasilien und in Peru nur kultiviert vor- kommt. Im herb. Lauson. liegt ein 1865 im Jardin Bartholom& zu Secheron kultivierter Beleg. | Nach Sprenger ist die Pflanze bei Neapel völlig winterhart, sie blüht dort von Mai bis Dezember, bringt aber nur wenig Früchte; ich kultiviere sie seit etwa 6 Jahren, sie hat hier wiederholt geblüht, aber noch niemals Früchte angesetzt, so daß ich meine in Abh. Nat. Ver. Brem. XXIII, S. 152 veröffentlichten Beobachtungen bislang nicht habe vervollständigen können. Beschreibung der Keimpflanze siehe S. 298—300, Fig. 1. 4. Lycianthes heterodonta Bitt. n. sp. Fruticosa, ca. 3 m alta; rami superiores ca. 1,5 —3 mm diam., subangulati, lineis decurrentibus satis manifeste prominentibus, primo in statu novello pilis minutis simplieibus sparsis obsiti, serius glabri, cortice laevi diu viridescente lenticellis paueis prominentibus instructo obtecti, hie inde ramosi; internodia 1—3 cm longa; folia plerumque alterna, rarius false geminata; petioli 1—2,8 cm longi, arcte supra basim artieulati, supra paulum canalieculati et hie breviter sparsim pilosi, ceterum glabri; laminae late lanceolatae vel oblongi-lanceolatae, basi plerumque cuneatim in petiolum alatum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, acuminatae acutae vel apice ipso obtusiusculae, ca. 5:2,8, 7:3, 9:3,2, 9,5:3— 3,4, 10:4,5 usque ad 13:4,8—5 cm, membranaceae, plerumgue integerrimae, raro lobulo obtuso instructae, supra saturate virides, pilis parvis simplieibus vel furcatim ramosis sparsis obsitae, subtus _ pallidiores; in statu novello viridi-canescentes, pilis pluricellularibus tenujbus pluries furcatim (cervicorniter) ramosis densiusculis praeditae, in marginibus pilis simplieibus vel parce ramosis sparsioribus obsitae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 7—9 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus manifeste prominentes; venulae minores quoque subtus + ve conspicuae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, rhachides sub- nullae; flores ca. 5; pedicelli graciles, ca. 2,3—2,6 em longi, pilis valde sparsis plerumque simplieibus obsiti, ad calycem versus sensim incrassati; calyx cupulatus, ca. 4 mm longus, diam. er. 6 mm, in parte inferiore connata truncata solum ca. 2 mm longus, ca. 10-costatus, dentibus 5 subulati-linearibus paulo infra marginem truncatum integrum oriundis ca. 3 mm longis, dentium 5interpositorum unoalterove subgibboso e costis intercalatis manifeste infra marginem 334 oriundo vel omnibus dehicienkibus, quare calyx saepe : quinquedentatus est, extus pilis plerumque simplieibus la cellularibus aeutis sparsim: obsitus, intus in parte connata glandulis minutis crebris instructus; corolla lutei-alba (sec. el. Buchtien), rotata, diam. ca. 1,8 — 2 em, ejus lobi solum extus in parte apicali cucullata breviter pilosi; corollae tubus ca. 1 ‚> mm longus, intus quoque glaber; filamenta parum inaequilonga, duo ea. 1 mm, .tria ca. 1,5—2 mm longa, omnija glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3—3,2: l mm, basi manifeste cordatae, apice vix emarginatae, poris apiealibus parvis; ovarium conicum, ca. 0, 8 mm longum, 0,6 mm diam., glabrum; stylus ca. 4,5 mm. longus, ad apicem versus paulum inerassatus, | glaber, prope apicem paulum incurvatus; stigma styli apice parum erassius, obtusum; pedicelli fructiferi ca. 3, 3 cm longi; calyx in statu fructifero parum auctus, patelliformis, in parte connata ca. 4,5 mm diam., eum dentibus ca. "39 mm diam.; bacca rubra, globosa, diam. 8—9 mm; semina ca. 24, oblique reniformia, lentieulariter applanata, ca. 3:2:0,6 mm, manifeste reticulata, in statu sicco fuscescentia; granula sclerotica ca. 16 parva in quavis bacca adsunt, majora paulum excavata, ca. 0,6—0,7 mm diam., minora vix 0,3—0,4 mm diam. Waldränder, Dezember blühend: „Strauch von 3 m Höhe, Blüte gelb- liehweiß, Beere rot* (Buchtien in sched.). Unter derselben Nummer 327 ist von Buchtien neben unserer L. heterodonta noch eine zweite Lycianthes-Art, L. apiculata Bitt. (Sektion Simpkeipila, Series Strigulosae), gesammelt worden (hb. Vratisl.!); diese unterscheidet sich von der hier beschriebenen Art durch die steifen einfachen Haare auf der Blattunterseite sowie durch die zu zweiem zusammengestellten, sehr ungleich großen Blätter. 5. Lycianthes fasciculata (Rusby) Bitt. n. comb. Brachistus fasciculatus Rusby in Bull. New York Bot. Grard. IV (1907) 423. . Solanum (Polymeris) fascieulatum Bitt. in Fedde, Repert. XI (1914), 100; Bitter in Abh. Nat. Ver. Bremen, XXI (1914), 153. Meine "Beschreibung in Fedde, Rep. a. a. O0. S. 100 habe ich folgendermaßen zu ergänzen: Calyeis dentes valde inaequilongi, majores ca. 3— 5 mm, minores ca. 1—3,5 mm longi, inferiores duo (in alabastro etin fructu nutante) saepe omnino defieientes eosta 1 mm infra marginem sine dentis emersione finita; bacca diam. 7”—8 mm; semina ca. 23 in quavis bacca, satis magna, oblique reniformia, valde lentieulariter applanata, diam. 3:2,5:0,5 mm, tubereulati-reticulata, fuscescentia; granula in Mandon n. 411 (bacca bene evoluta) 16 inaequalia reperi (plura igitur sunt quam in descriptione supra eitata commemorata). Bolivia: Prov. Larecaja: Nahe dem Sorata, Chuguiaguillo, bei Motoata, in Hecken, in der temperirten Region, 2500 m ü. M., Mandon n. 411! (hb. Barb. -Boiss., hb. Paris.); bei Quiabaya, Cocha- bamba, in Hecken am Bache Soque, in der temp. Region, 2600 m ü. M., 'Mandon n. 412! (hb. Paris., Vindob. Palat.). — März blühend. Bolivia, Süd-Yungas: Sirupaya bei Yanacachi, 16°s, Br., 2100 m ü. M., Otto Buchtien n. 327! (hb. Buchtien, hb. Vratisl.), ! 16 AN reisen rn. Mn - im x eig br euere ‚ “r 2, Bram a ea en ensen - u nee ee ei rt. us . 335 Zu Lycianthes fasciculata gehört offenbar auch eine nicht blühende Pflanze im Herb. Bogor., ohne Fundorts- und Sammlervermerk mit der irrtümlichen Bezeichnung: „Capsicum pubescens R. et P., Rocotte.“ Diese Pflanze ist wahr- scheinlich früher im Hort. Bogor. kultiviert worden. ‘6. Lyeianthes heterochondra (Bitt.) Bitt. n. comb. Solanum heterochondrum Bitt. in Abhandl. Naturw. Ver. Bremen, XXIN (1914), 151; Bitt. in Engl. Bot. Jahrb. LIV (1916), Beibl. Nr. 119, 15. Beschreibung in Engl. Jahrb. a. a. O. In jeder Beere 4—5 Steinzellkörner, die beiden spitzenständigen größer als die seitlichen. 7. Lyeianthes saltensis Bitt. n. sp. Solanum lentum Griseb. in Symb. ad fl. Argent. Abh. Kgl. Ges. Wiss, Göttingen XXIV (1879), 254 — non Cavan. Fruticosa; rami superiores angulati, lineis decurrentibus satis eher flavescentibus instructi, diam. ea. 1,5—-2,5 mm, in statu novello sieut ceterae partes virides pilis laxiuseulis patentibus valde inaequilongis pluries dendritice ramosis in apieibus acutis pallide flavidis, praeterea pilis minutis simplieibus vel vix ramosis acutis patentibus erebrioribus obsiti; rami anni praeteriti | cortice cinereifuscescente vel sordide cinereo laeviuseuli lenticellis sordide albidis manifeste prominentibus + ve verruculosi lineis promi- | nentibus adhuc persistentibus paulum angulati ca. 3—5 mm crassi; internodia 2—3,5 em longa; folia plerumque solitaria; petioli gra- ciles, ea. 1—-3 cm longi, arcte supra basim artieulati, eodem in- | dumento densiusculo pallide flavido quo rami vestiti; laminae ovati- lanceolataevelovatae, basi rotundate cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae, + velongeacuminatae, acutae, ca. 6:2,5, 7,5:3, 8—9:3,5—4,5 cm, membranaceae, supra sordide virides, pilis inaequilongis partim dendritice ramosis partim brevioribus subsimplieibus vel simplieibus acutis in tota superficie suberebre sparsis, subtus valde pallidiores, pilis multo densioribus plerisque dendritice ramosis pallide flavidis molliusculae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae axillares vel paulum (—4mm) supra axillam folii evectae, sessiles, ea. 6-florae; rhachides breves, ca. 2—3 mm longae, tamen manifestae; pedicelli graciles, tenues, ad apicem versus sensim incrassati, ca. 2—2,5 em longi, in statu florifero ' erecti, in statu fructifero nutantes; calyx campanulatus, ca. 5 mm longus, 7 mm diam., in parte inferiore connata ca. 1,5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 paulum inaequalibus tenuiter lineari- subulatis ca. 4—5 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis instructus, extus sicut rami petioli pedicellique pilis patentibus valde inaequilongis longioribus pluries dendri- tice furcatim ramosis minoribus subsimplieibus vel simplieibus omnibus apiceibus acutis satis crebris obsitus, intus glandulis minutis breviter stipitatis erebris praeditus; corolla alba (sec. cl. Hieronymus) ca. 9mm longa, rotata, diam. ca. 16 mm, ejus lobi lanceolati extus praecipue ad apicem versus pilis densis plerisque simplicibus rarius partim subramosis obteeti, membranie Internet | \% glabris conjuncti; corollae tubus ea. 1 mm longus, intus quoque glaber; 3 flamenta parum inaequilonga, quattuor ca. 1 mm longa, quintum ca. 2 mm longum, omnia glabra; antherae breviter ellipsoideae, ca. 2:0,8 mm, utringue emarginatae, poris introrsis apiealibus parvis; ovarium subglobosum, diam. 0,8 mm, glabrum; stylus breviusculus, ca. 4,5 mm longus, stamen longissimum vix superans, ad apicem. versus sensim incrassatus et parum incurvatus, glaber; stigma styli apice vix crassius, obtusum; fructus non vidi. Nordwestl. Argentinien, Prov. Salta: Guachipas, Lorentz und Hieronymus! (hb. Berol.) — Dezember blühend; in der Sierra zwischen El Rincon und Clavisan, Gebiet des Rio del Tala, Lorentz und Hieronymus n. 1194! (hb. Berol,, Goetting.), Dezember blühend. L. saltensis ist nahe verwandt mit L. fasciculata und L. heterochondra und ich zögere nicht, sie der Series Pliochondrae einzureihen, trotzdem daß ' mir bisher keine Früchte von ihr zugänglich gewesen sind; sie ist im westlichen Südamerika der am weitesten nach Süden verbreitete Vertreter aer Gattung Lyecianthes. Im Herb. Grisebach (Goettingen) liegt außer Lorentz et Eiern ur 1194 eine von der Cuesta de la Yerba guazo zwischen Lules und Potrero de la Tabla, Sierra de Tucuman stammende Pflanze (leg. P. G. Lorentz et G. Hieronymus), die einfache, sehr lange, gelblichbraune, weiche Filzhaare besonders auf der Blattunterseite besitzt; sie ist von Grisebach ebenfalls irrtümlich als Solanum lentum Cavan. bestimmt worden, gehört aber weder zu Solanum noch zu Lycianthes; leider fehlen Blüten und Früchte, so daß ich über die en - keit dieser Pflanze nichts angeben kann. 8. Lyeianthes hylophila Bitt. n. sp. | Fruticosa, rami inferiores diam. ca. 2—3 mm, paulum ee | lineis deeurrentibus satis manifestis, cortice laeviusculo cinerascente obteeti, lenticellis parvis paulum prominentibus; ramuli superiores diam. 1—2- mm, lineis decurrentibus manifestis, pilis brevibus divaricatim bi-vel trifurcatis apieibus acutis erebris obsiti; folia alterna vel in partibus superioribus false geminata, inaequalia; foliorum majorum petioli 10—13 mm longi, minorum 5—6 mm; laminae late lanceolatae vel ovati-lanceolatae, ca. 3,5:1,5—5,5:2 cm, foli- orum minorum ca. 2:1 cm, omnes utrinque angustatae, basi cuneatim in petiolum, ad apicem versus magis sensim, apice ipso acuto vel obtusiuseulo; lamina supra sordide viridis, pilis brevibus sub- ramosis acutis vel in venis pluries ramosis (ramis 3—5 brevibus acutis) praedita, subtus pallidior, densius pilis brevibus ramosis acutis obtecta fere molliuseula; inflorescentiae sessiles in foli- orum axillis, 2—4-florae; pedieelli ca. 13—16 mm longi, pilis simplieibus acutis vel plerisque bi-vel trifurcatis brevibus acutis erebris obsiti; calyx campanulatus, in parte inferiore connata truncata ca. 1,5—2 mm longus, dentibus paulum explanatis ca. 6 mm diam., extus sieut pedicelli pilis brevibus plerisque 2—3-ramosis acutis erebris praeditus, intus glandulis minutis breviter stipitatis obsitus; calyeis dentes tenuiter lineari-subulati 10 inaequales vel tandem subaequales, longiores 2 mm longi; eorolla albida, rotata, diam. 15—16 mm, ejus lobi extus in parte apicali pilis brevibus ramosis 337 acutis crebris apice densis obsiti, in apice ipso acuto paulum cueullati, fere usque ad apicem membranis interpetalariis glabris conjuncti; eorollae tubus 1 mm longus; filamenta manifeste, tamen non valde ‚inaequalia, duo ca. 0,8—1 mm longa, 3 longiora ca. 1,5—2 mm longa, omnia glabra; antherae ellipsoideae, ca. 1,8:0,6 mm, utrinque emarginatae, in utraque pagina glabrae, poris apicalibus introrsis obliquis; ovarium ovoideum, ca. 1 mm longum, 0,6 mm latum, glabrum; stylus 4 mm longus, gracilis, paulum incurvatus, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, obtusum, bilobum; fructus non vidi. Bolivia: Prov. de la Cordillera, ohne besondere Fundortsangabe, in Wäldern, Weddell n. 3597! (hb. Paris.), — Nov., Dez. blühend. ‘9. Lycianthes Buchtienii Bitt. n. nom., n. comb. Brachistus virgatus Hub. Winkl. in Fedde, Rep. VII (1909), 245; Buchtien in Contribuc. a la flora de Bolivia I (1910), 168. Fruticosa, ca. 2 m alta; rami graeiles, virgati, superiores ca. 2 mm diam., in statu novello sieut ceterae partes virides pilis brevibus simplicibus pluricellularibus acutis crebris obsiti, serius glabrescentes vel quidem pareius pilosi, cortice pallide fusces- cente in statu siecco longitudinaliter suleato praediti; internodia ca. 1—4,5 em longa; folia solitaria, superiora nonnumquam false geminata paulum inaequalia; petioli breves, ca. 5—8 mm longi, paulo supra basim (ca. 1—1,5 mm) articulati, in articulo etiam post foliorum - delapsum in ramo persistente + ve geniculatim curvati, pilis simpli- eibus acutis aceumbentibus subdensis obsiti; lamina oblongi-lanceo- lata, ca. 6:2, 7,5:2,3, 9:2,8, 9,8:2,9 cm, basi rotundate truncate in petiolum abiens, ad apicem versus sensim angustata acuminata acuta, supra obscure viridis, praecipue in vena media, parcius in venis lateralibus et in mesophyllo pilis: parvis simplieibus acutis . obsita, subtus pallidior, pilis tenuibus praeeipue secundum venam mediam et in axillis venarum majorum crebrioribus (neque tamen tam longis neque tam densis quam in Z. actinocalyxz) obsita, in margine paulum eiliata; vena media et venae later. prim. in utroque latere ca. 8 curvatim ascendentes subtus prominentes, rete venarum . minorum subtus quoque satis manifestum; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, ca. 2—3-florae; pedicelli ca. 10—15 mm longi, dense breviter pilosi, in statu fructifero erecti, usque ad 28 mm longi, ad apicem versus incrassati, glabrescentes; calyx cupulati-campanulatus, ca. 6—7 mm longus, diam. ca. 7 mm, in parte inferiore connata truncata ca. 3 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 subulati-linearibus sub- aequilongis ca. 3—3,5 mm longis paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis instructus, extus praecipue in costis et in dentibus pilis simplieibus accumbentibus erebris obsitus, intus in parte connata glandulis minutis densis obteetus; corolla rotata, diam. ca. 2—2,4 cm; loborum partes medianae extus solum in apice paulum ceueullato pilis brevibus densis obsitae; corollae tubus ca. 1 mm longus; filamenta paulum inaequalia, tria ca. 0,4—0,5 mm, duo ca. 1—1,2 mm longa, omnia glabra; antherae breviter ellipsoideae basi manifeste cordatae, apice paulum emarginatae, ca. 3:1,2—1,4 mm, poris parvis apicalibus; Juli 1919. XXIV, 22 338 ovarium conicum, ca. 1 mm longum, 0,8 mm diam., glabrum; stylus ca. 4 mm longus, apice ineurvatus, elaber: stigma styli apice manifeste crassius, obtusum, oblique bilobum; fruetus non vidi. Bolivia: San Carlos bei Mapiri, 750 m ü. M., Waldränder, OÖ. Buchtien n. 1433! (hb. Vratisl.) — August blühend. | Der Name „virgata“ läßt sich für die vorliegende Art nicht verwenden wegen der älteren L. virgata (Lam.). 10. Lycianthes actinooalyx (Hub. Winkl.) Bitt. n. comb. Brachistus actinocaly&x Winkl. in Fedde, Rep. VII (1909), 245; Buchtien, Confribue. a la flora de Bolivia I (1910), 168. Fruticosa, ca. 2 m alta, divaricatim ramosa; rami superiores subteretes, ca. e 3,9 mm diam., lineis deeurrentibus paulum promi- nentibus instructi, in statu novello pilis simplieibus aeutis erebris obsiti, serius glabreseentes, eortice pallide subfuscescente laeviuseullo ‚ obtecti; internodia 1,5—4 cm longa; folia inferiora semper solitaria, 'superiora nonnumquam false geminata: petioli 5—1l1 mm longi, paulo supra basim (ca. 1—1,5 mm) artieulati, parte infra articulum etiam post folii delapsum in ramo persistente, pilis brevibus crebris obsiti; lamina ovata vel oblongi-ovata, basi aequali vel parum obliqua rotundate in petiolum abiens, ad apicem versus magis sensim angustata, acuta vel obtusiuseula, rarius paulum acuminata,. ca. 4,5:2,3, 9,5:2,6, 6:3, 7,3:3,8 cm, membranacea, supra obseure viridis, primo fere in tota superficie sparsim 'breviter pilosa, pilis tandem solum in vena media persistentibus, subtus pallidior, pilis tenuibus simplieibus imprimis secun- dum venam mediam dense barbellatis, parcius quoque secundum venas later. primarias praedita; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5 curvatim ascendentes subtus manifeste promi- nentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum vel in fureis ramorum, ca. 1—3-florae; pedicelli graciles, ca. 1,5—2 cm longi, pilis parvis simplieibus obsiti; calyx eupulari-campanulatus, ca. 8 mm longus et 8 mm diam., in parte inferiore truncata connata ca. 3,5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis parum inaequilongis ca. 4—5,5 mm longis paulum infra marginem truncatum diaphanum oriundis praeditus, extus praecipue in costis et in dentibus pilis brevibus acutis obsitus, intus in parte connata glandulis minutis valde crebris obteetus; corolla rotata, diam. 2,5 cm, ejus lobi extus ad apicem cucullatum versus pilis brevibus densis obtecti; corollae tubus ca. 1—1,2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta subaequilonga, tria ca. 1,2 mm, duo 1,5 mm longa, glabra; antherae breviter ellipsoideae, ca. 4:1,5 mm, basi paulum cordaiae apice vix emarginatae, poris parvis apiealibus; ovarium conicum, 1 mm longum, 0,6 mm diam., glabrum; stylus crassiusculus, ca. 9 mm longus, apice paulum ineurvatus, glaber; stigma styli apice crassius, obtusum, bilobum; fructus non vidi. Bolivia: Charopampa bei Mapiri, 15° s. Br., Waldränder, 570 m ü. M., Buchtien n. 1432! (hb. Vratisl.) — November blühend. Diese Art ist der vorhergehenden sehr nahe verwandt; die Unterschiede treten in den Beschreibungen genügend hervor. 339 Trotz des Fehlens der Früchte an dem mir bisher zugänglichen spärlichen Material von L. saltensis, actinocalyx, Buchtienii und hylophila scheint mir die Zugehörigkeit dieser vier Arten zur Reihe der Pliochondrae aus der großen Übereinstimmung ihrer sonstigen Merkmale mit den besser bekannten Arten dieser Gruppe sehr wahrscheinlich. Series 2. Oligochondrae Bitt. nov. series, Granula selerotica pauca (plerumque duo, in L. ferruginea sola quattuor) in quavis bacca reperiuntur; corolla fere semper rotata, rarius campanulati-rotata (L. hypomalaca, longidentata, acidochondra) vel fere infundibuliformis (Z. acutangula subsp. compressibaccata), raro stellata (Z. stenoloba); filamenta fere semper inaequilonga, raro aequalia (L. stenoloba); antherae plerumque paulo vel manifeste longiores quam in serie praecedente (plerumque 4—6, raro /L. stenoloba/ — 8 mm, raro quoque solum 3,5—4 mm longae /L. ferruginea var. firmior, L. acutangula et ejus subsp. compressibaccata/); antherae fere semper liberae (solum in ZL. acidochondra binae in tota longitudine conglu- tinatae, quinta libera); rami plerumque teretes, rarius (in L. longi- dentata, acutangula et ejus subsp. compressibaccata) lineis decurren- tibus manifestis instrueti. — Frutices erecti vel scandentes plerique - Austro-Americani; species una usque ad Panamä, altera in varietate quidem usque ad Costaricam progressa, tertia Indiae oceidentalis insulas incolens. Es verdient Beachtung, daß in dieser Reihe eine verhältnismäßig große Zahl von Arten durch besonders ansehnliche pfriemliche Kelchzipfel ausgezeichnet - ist, die bei keiner Art aus anderen Lycianthes-Abteilungen in ähnlicher Länge vorkommen: L. longidentata (Kelchzipfel bis 9,5 mm lang), stenoloba (8,5—9), acutangula (8), Sancti-Caroli (6—7), Pearcei und stellati-pubescens (5—7), acutangula subsp. compressibaccata (6). Diese Spezies sind als die in dieser Hinsicht höchst entwickelten Formen der Reihe anzusehen. Die übrigen hier- her gestellten Arten (ungefähr die gleiche Anzahl) besitzen mehr oder minder kürzere Kelchzipfel bis hinunter zu 1—2 mm Länge bei L. ferruginea und pauciflora. Über einzelne Merkmale einiger Spezies dieser Reihe, die eine engere Verbindung derselben mit manchen Pliochondrae nahe legen, siehe unten bei L. acutangula. 11. Lycianthes ferruginea Bitt. n. sp. Frutieosa; rami divaricatim dichotomi, genieulatim flexuosi, ramis ramulisque patentibus, teretes, diam. 2—4 mm, pilis stellatis + ve stipitatis e radiis simplicibus vel partim iterum ramosis vel furcatis acutis compositis ferrugineis densis tomentosi, tandem pilis + ve evanidis cortice fuscescente obtecti; internodia 2,5—6 cm, in ramis robustis elongatis usque ad 10,5 em longa; folia plerumgue solitaria, minoribus in ramulos breyes evectis; petioli breves, 4—(rarius) 9—13 mm longi, eodem indumento denso ferrugineo quo rami tomentosi; laminae late lanceolatae vel elliptiei- lanceolatae, basi + ve obliqua rotundate vel + ve cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, acutae vel paulum acuminatae, ca. 5,5:2,5, 6,5—8:4 usque ad 10,5:4,2—4,8 em, in ramis robustioribus usque ad 16,5:6,8 cm, foliorum minorum laminae (in ramulis lateralibus abbreviatis) ca. 1,5:0,8—3,5:2 cm, laminae omnes membranaceae, supra in statu novello ferrugineae, 22*+ tomentösae, serius obseure virides, pilis stellatis sublerragnan in 3 tota superficie crebris, in venis majoribus densis praeditae, subtus - E pallidiores, in tota superficie pilis stellatis densis molliuseule tomentosae, in vena media et in venis lateralibus primariis in utroque latere 5—6 curvatim ascendentibus subtus manifeste promi- nentibus magis ferruginei-tomentosae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, ca. 4-florae, vel evectae in ramulis abbreviatis lateralibus iterum folio minore suffaltae; pedicelli 10—15 mm longi; calyx campanulatus, ca. 5 mm longus, 5—6 mm diam., parte inferiore connata truncata ca. 3—3,5 mm longa, apice in dentes 10 breves subulatos inaequilongos alternatim aequales ca. 1-2 mm longos abiens, extus sicut pedicelli pilis stellatis densis ferrugineis tomentosus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis erebris obsitus; E: corolla alba (sec. ell. @ollmer et Moritz), rotati-stellata, pentagona, 2 diam. ca. 19 mm, loborum partes medianae lanceolatae ca. 2 mm 2 latae acutae stellam firmiorem formantes extus in marginibus et 7 apice pilis brevibus acutis plerisque simplieibus nonnullis subramosis crebris obsitae, membranis interpetalariis glabris tenuioribus fere usque ad apices acutos conjunctae; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, inaequalia, bina ca. 1 mm, bina 1,5 mm, quintum 3,5 mm longum; antherae ellipsoideae, sub- aequales, ca. 5:1 mm, utringue emarginatae, in pagina interiore pilis nonnullis parvis substellatis (plerumque 2- furcatis acutis) obsitae, poris apicalibus introrsis; ovarium subglobosi-ovoideum, ca. 1,5 mm longum et 1 mm diam.,, glabrum; stylus reetus, stamen longum fere aequans vel parum superans, 9 mm longus, glaber; stigma styli apice paulum crassius, breviter subelavatum, obtusum; pedicelli fructiferi recti, ca. 2—2,3 cm longi; calyx in statu fructifero manifeste ampliatus, parum cupulatus, fere patelliformis, diam. ca. 12 mm, dentibus 1,5—2,5 mm longis patentibus vel parum reflexis, extus sieut pedicelli ferruginei-tomentosus; bacca globosa, diam. ca. 10— 12 mm; semina ca. 32, majuscula, oblique reniformia, valde lenti- eulariter applanata, ca. 3,5:2,5—3:0,5 mm, manifeste reticulata, rufescentia; granula sclerotica quattuor, duo apicalia majora 82 1,5 mm, duo lateralia minora ca. 2:1:0,6 mm, omnia + ve processubus membranaceis praedita. Westliches andines Venezuela, Staat Merida: Kolonie Tovar, Gollmer! (hb. Berol.) — April blühend; daselbst, Moritz n. 1642! (hb. Berol., Hamb., Mus. Brit.) — Juni blühend; daselbst, Fendler n. 991! (hb. Barb.-Boiss., Brüssel, Goetting. mit reifen Früchten). Im Herb. Goetting. ist Fendler n. 991 als „Sol. virgatum Lam. ed? bezeichnet worden. Var. firmior Bitt. n. var. In partibus vegetativis robustior; rami superiores ca. 3—4 mm diam.; laminae firmiores, fere subcoriaceae, basi + ve oblique magis "rotundatae, venis venulisque supra magis impressis s subtus valde prominentibus, mesophyllum i in statu sicco utrinque sordide fuscescens subtus pilis etiam densioribus quam in typo molliuscule tomentosum; Re}: 341 corollae lobi extus in partibus medianis supra calycem in tota longi- - tudine pilis densissimis ferruginei-fuscescentibus accumbentibus tomen- tosi; antherae solum 3,5—4:1 mm; stylus ca. 8 mm longus. Costariea: am Abstieg, von der Ardilla bei San Marcos, 900— 1355 m ü. M., Ad. Tonduz in Pittier u. Durand, Pl. costaric. exSs. n. 7666! (hb. Brüssel). — März blühend; Wälder des Tablazo, Tonduz .n. 7939 p. pte.! (hb. Berol.), gemischt mit Durantia Mutisii var. costaricensis. 12. Lycianthes acidochondra (Bitt.) Bitt. n. comb. Solanum acidochondrum Bitt. in Fedde, Rep. XIII (1914), 98; # Bitt. in Abh. Nat. Ver. Bremen XXIII (1914), 153 (mit Fig. 10). Meiner Beschreibung in Fedde, Rep. XIII, 98 habe ich nichts hinzuzufügen; die in Abh. Nat. Ver. Bremen XXII, 154 beschriebenen und dort in Fig. 10 bildlich dargestellten beiden spitzenständigen Steinzellkörner sind die größten bislang in der Untergattung Polymeris beobachteten: 6,5:2,5:1,5 mm; die Samen sitzen bei dieser Art wie bei verschiedenen verwandten Spezies in häutigen Taschen, die von der Fruchtwand nischenartig in das Innere der Beere vor- springen. Abweichend von den verwandten Arten sind ferner die mehr obovaten meist stumpf abgerundeten Spreiten sowie die auffällige seitliche Verklebung je zweier der auf kürzeren Filamenten stehenden 4 Antheren mit einander, die fünfte auf dem langen Filament überragt natürlich völlig frei die anderen. 13. Lycianthes pauciflora (Vahl) Bitt. n. comb. Solanum pauciflorum Vahl, Eclog. I (1796), 20; Willd. Spee. I, 2 (1797), 1027; Pers. Syn. pl. (1805), 222; Dun. Hist. Sol. (1813), 176; Dun. Sol. Syn. (1816), 24; Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819) 610; Spreng. Syst. Veget. I (1825), 686; Walp. Repert. III (1844—45), 63; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852) 168; Griseb. Kar. 243; O. E. Schulz in Urb. Symb. Antill. VI (1909), 190; Bitt. in Abh. Nat. Ver. Bremen XXIII (1914), 153; S. neglectum Dun. Hist. Sol. (1813), 177; Dun. Syn. (1816), 23; Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819), 609; Spreng. Syst. Veget. 1 (1825), 685; Walp. Rep. III (1844—45), 63; Dun. in DC. - Prodr. XIII, I (1852) 166; Griseb. Fl. Brit. W. Ind. Isl. (1864), 439; Hemsl.. Biol. Centr. Amer. II, 411; Kew. Bull. Nr. 81, 265; Duss Fl. Ant. frang. 415; 'S. speciosum Dun. Hist. Sol. (1813), 179; Poir. Encyel. Suppl. II (1813), 161: Dun. Sol. Syn. (1816), 23; Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819), 609; Spreng. Syst. Veget. I (1825), 685; Walp. Repert. III (1844—45), 63; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 165; Solanum arborescens Solani hortensis folio _fructu parvo coccineo Plum. Cat. (1703), 4 et edit. Burm. X 242 tab. 245 fig. 4; Solanum arborescens Amygdali folio undulato flore magno albo fructu rubro Plum. 1. e. et ed. Burm. 1. ce. fig. 5. Frutex petiolis volubilibus et ramis virgatis scandens vel decumbens; rami teretes, novelli ca. 2—4 mm diam., flexuosi, elongati (internodiis gracilibus 7—8 em longis, in ramis virgatis elongatis usque ad 14 em longis), primo pılis stellatis breviter stipitatis ferrugineis tomentosi, serius parcius pilosi; ramuli laterales divaricati vel retrofracti breviores tenuioresque; folia superiora T Bd ne : ee, 342 plerumque false geminata vel ternata, inaequalia, petioli 10—25 mm longi, pilis stellatis manifeste stipitatis Jaxe tomentosi; lamina ovata, basi obliqua rotundatein petiolum contracta, ad apicem versus plerumgue sensim angustata apice ipso saepe acuminata, integra, foliorum majorum ca. 6,5:4, 10:4,5—5,5 usque ad 13—14,5:6—7 em, foliorum minorum 3,5:2 cm usque ad 7:4 cm, membranacea, utringue viridis, subtus pallidior, primo in tota superficie pilis stellatis = breviter stipitatis praeterea utrinque glandulis minutis crebris obsita, seriussupra magiscalvescens praecipue in venismajo- || ribus pilis stellatis breviter stipitatis ferrugineis praedita, pili stellati subtus diutius persistentes; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 5—6 curvatim ascen- dentes prope marginem incurvatae subtus prominentes, venae minores subtus quoque bene conspicuae reticulatae; inflorescentiae sessiles, Inter axillas foliorum geminatorum subumbellatae, ca. 2—5- florae: pedicelli ea. ”—13 mm longi, pilis stellatis breviter stipitatis densis obsiti; calyx campanulatus, ca. 5 mm longus et diam., paulo infra marginem truncatum dentibus 10 linearibus subaequalibus brevibus 1,5—2 mm longis apice obtusiusculis recurvis instructus, extus pilis stellatis breviter stipitatis non densis obsitus; corolla alba, rotata, clausa ca. 12—14 mm, diam. ca. 25 mm, 5-angulata, radiis medianis anguste lanceolatis acutis ca. 12:1—2 mm crassiuseulis extus glabris stellata; lobi solum in marginibus apiealibus breviter pilosi; corollae tubus ca. 2— 2,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequilonga, quattuor 1 mm longa, quintum 3,5 mm longum, omnia glabra; antherae ellipsoideae, subaequales, ca. 4—4,5:1—1,2 mm, basi cordatae, apice paulum angustatae emargi- nataeque, in pagina interiore praecipue in linea connectiva pilis brevibus paucis praeditae, poris minutis apicalibus; ovarium ellipsoideum, ca. 2 mm longum, 1—1,5 mm diam., glabrum; stylus fere rectus, ca. 9 mm longus, stamen longissimum fere aequans, glaber; stigma obtuse capitatum, styli apice nonnihil incrassato parum erassius; pedicelli fructiferi ea. 15—18 mm Jlongi, recti, ad apicem versus inerassati; calyeis fructiferi (ca. 11—12 mm diam.) dentes recurvati vel reflexi, I—2 mm longi; bacca globosa, ca. 10—15 mm diam.; semina 3:2 5: 0,5 mm, lenticulariter compressa, reniformia, in statu sieco paulum rubri-ferruginascentia, minute reticulata; gran ula selerotica duo satis magna, ca. 2:1,5 mm, ovoidea apiealia, intus angulo mediano longitudinali praedita. Westindien: Guadeloupe: Capesterre (Wohnung Montlong),. an Waldrändern, 350—400 m ü. M., Duss n. 2884! (hb. Berol.); Dominica: ohne besondere Fundortsangabe, Nicholls n. 46! 58! (ex hb. Kew. hb. Berol.): Eggersn. 1105! (hb. Berol.), Mai blüh. n. frucht.; in Gebüschen.bei Sugarloaf nahe Prince Ruperts, Eggers, ed. Toepffer n. 896! (hb. Berol., Monae., Vindob. Univers.); bei Laudat, 600 mü.M., G. A. Ramage! (hb. Berol.) Sept. frucht.; Martinique: Isert! (hb. Haun.); in den großen Wäldern, Plee! (ex hb. Mus. Paris., hb. Berol.); Bois de la Regale, Trois-Ilets, in Wäldern, Duss n. 364! im Diekieht des Hügels Larcher zwischen Camp Balata und Camp Colson, Duss DE FEN re rec . en ag de \ ah a N 343 n. 4430! August frucht.; (hb. Berol.); St. Vincent: in Wäldern, 600 m ü. M., H.H. und G. W. Smith n. 511! (hb. Berol.), August blüh. u. fr.; Grenada: in den unteren Bergwaldungen, W. E. Broadway n. 953! Aug. blüh. u. frucht.; Distrikt Grand Etang nahe dem See: Broadway n. 1125! (hb. Berol., Turie.), Aug. blüh. n. frucht.; Trinidad, Sieber n. 358! (hb. Vindob., sowie die Photographie desselben Exik- kats aus dem hb. DC.: Original zu Solanum neglectum Dun. im westind. Herb. Berlin). Die von Hemsley, Biol. Centr. -Amer. II, 411 erwähnte, zu Solanum neg- lectum Dun. gezogene Pflanze von Orizaba (Mexiko): Botteri n. 1194 habe ich noch nicht gesehen, wahrscheinlich gehört sie nicht zu L. paueiflora, die offenbar auf die kleinen Antillen beschränkt ist. Subsp. tobagoensis Bitt. n. subsp. ‚Solanum lentum Griseb., Flora W. Ind. Isl. 439, non Cav.; Solanum virgatum Lam. var. y caracasanum O. E. Schulz in Urban Symb. Antill. VI (1909), 190 p. pte. Rami inferiores robusti, diam. 7”—8 mm, + ve tortuosi, eortice pallide fusco obteeti, lenticellis parvis satis prominen- tibus instrueti; rami superiores virgati vel + ve flexuosi, 2—3 mm diam.;-internodia 3—11 cm longa; planta in omnibus partibus viri- | dibus (praecipue in ramis novellis, petiolis, laminis [subtus] et pedi- | cellis) manifeste densius stellati-pilosa quam in typo; petioli breviores | 10—12 mm longi; laminae manifeste angustiores minoresque, ca. 6:2,5, 7:3,3, 7,5:3,4, 9:4 usque ad 10:4,5 cm, ovati-lanceolatae, cunsatae | vel rotundati-obtusae, plerumque fere mediolatissimae, glandulae minutae subtus inter pilos stellatos (brevius radiatos tamen multo densiores gquam | in typo) satis rarae; calyx extus sieut pedicelli pilis stellatis brevius radiatis densioribus quam in typo obtectus; corolla elausa ca. 16 mm longa, alba; corollae tubus ca. 2 mm longus: filamenta quattuor ea. 2 mm longa, quintum ca. 6 mm longum; antherae ca. 4,7—5 : 1,2 — 1,5 mm, intus praecipue in linea connectiva pilis stellatis brevibus nonnullis obsitae; ovarium ellipsoideum, ca. 1,5:1 mm; stylus fere rectus, apice parum incurvatus, 11 mm longus, stamen longissimum fere aequans, glaber; stigma styli apice parum crassius, obtuse capitatum, apice subemarginatum; pedicelli fructiferi deflexi vel erecti, breves, ca. 8—12 mm longi; calyx fructifer ca. 8-10 mm diam., dentibus brevibus 1 mm longis marginem non vel vix super- antibus; bacca globosa, ca. 1O—11 mm diam.; semina ca. 3:2,5:0,5 mm; granula scelerotica duo apicalia parva subglobosa, diam. ca. 0,3 mm. Insel Tobago: Landstück 42 bei Caledonia, W. E. Broadway n. 4523! (hb. Berol.). Trinidad: Höhen vun Een: (Morneas?) Crueger n. 148! (hb. Goetting.). Diese Unterart weicht in verschiedenen Merkmalen erheblich vom Typus ab: ihre Sternhaare sind dichter gestellt, besonders an den jungen Zweigen, den Blatt- und Blütenstielen, auf der Blattunterseite und Kelchaußenseite; die Strahlen der durchgängig kürzer gestielten und kleineren Sternhaare sind merk- lich kürzer und meist einzellig (bei der typischen L. paueiflora häufiger zwei- zellig), auch kommen viel seltener abermalige Verzweigungen der Sternhaar- strahlen vor als beim Typus; die Spreiten sind viel schmäler und kleiner, die Blüten dagegen größer als beim Typus; besonders fällt die größere Länge der Filamente und des Griffels auf, auch die Antheren sind etwas größer. Die Beeren scheinen kleiner zu sein als beim Typus; sehr viel geringer ist jedenfalls die Größe der beiden subapikalen Steinzellkörner; die beiden einzigen mir an dem Tobago-Exsikkat vorliegenden auffällig kurzen Fruchtstiele sind am Grunde herabgebogen, bei der Trinidad-Pflanze sind sie teilweise abwärts gekrümmt, teilweise aufrecht. E; O.E. Schulz hat unter seinem Solanum virgatum var. Y earacasanum 0. E. Sch. in Symb. Antill. VI, 190 drei verschiedene Pflanzen vereinigt, von denen ich zwei als Varietäten zu L. lenta (Cav.) Bitt. ziehe, die dritte, von ihm an erster Stelle zitierte, von Trinidad stammende Crueger’sche Pflanze, die von Grisebach zu &. lentum Cav. Bezogen worden ist, zu meiner L. pauciflora subsp. tobagoensis Bitt. stelle. i 14. Lycianthes hypomalaca Bitt. n. sp. Fruticosa, scandens; rami superiores virgati, teretes, en ca. 2—3,5 mm, fere recti vel + ve flexuosi, primo pilis stellatis tenuiter 4—5-radiatis sordidis subsessilibus densis breviter tomentosi, serius basibus pilorum persistentibus paulum scabriuseuli tandem cortice fuscescente leviusculo obtecti; internodia 3—10,5 em longa; folia superiora false geminata inaequalia vel minora plerumque in ramulos breviusculos evecta; petioli foliorum inferiorum angustiorum ca. 1,4—2,3 em longi, fol. superiorum majorum ca. 0,8—1,3 em longi, fol. minorum ca. 0,5—0,8 em longi, eodem indumento stellato brevi denso sordido quo rami obteeti; laminae late elliptiei-lanceola- tae vel oblongi-ellipticae vel ovati- elliptiecae, basi cuneatim vel + ve rotundatim abrupte in petiolos angustatae, ad apicem versus magis sensim cuneatim angustatae, acumina- . tae, apice ipso acutae vel obtusiuseulae, fol. majorum laminae ca. 8,5: 4, -10,5:4 usque ad 11,5:5,7 em, fol. min. laminae ca. 3,95:1,7, 5:2,5 usque ad 7:3,7 cm, omnes membranaceae, supra obscure virides, in vena media et in venis later. prim. pilis brevibus stellatis densius- eulis obtectae, in mesophyllo fere glabrae nitidiuseulae, subtus manifeste pallidiores, in tota superficie pilis stellatis pallidis subdensis molliter subtomentosae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascendentes et venae later. seeund. illas eonjungentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum axillas vel in axillis, 5—6-florae; pedicelli in’ statu florifero graciles, ca. 12—13 mm longi, glabriusculi, pilis stellatis pauciradiatis breviter stipitatis sparsis et praecipue ad calycem versus glandulis minutis brevissime stipitatis cerebrioribus obsiti; calyx cupulatus, ca. 5 mm longus et diam., in parte inferiore connata truncata ca. 4 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaeguilongis ca. 1,5—2 mm longis paulum infra marginem truncatum oriundis instructus, extus pilis stellatis breviter stipitatis sparsis obsitus; corolla alba (sec. el. Ule), campanulati-rotata, 2—2,6 cm diam., loborum partes medianae firmiores anguste lanceo- latae acutae ca. 2—3 mm latae extus praecipue in plieis et ad apicem paulum prominentem versus in superfieie pilis stellatis, apice ipso cueullato pilis subsimplieibus et papillis densis, intus solum 2 in vena media ad apicem versus pilis nonnullis substellatis praeditae, membranae interpetalariae illas conjungentes solum secundum plicas 345 et in margine prope apices loborum pilis stellatis obsitae, ceterum glabrae; corollae tubus ca. 1,5 mm longus; filamenta valdeinaegui- longa, quattuor ca. 1—1,5 mm longa, quintum 6 mm longum, omnia glabra; antherae anguste ellipsoideae, ca. 6—6,5 : 1,2— 1,5 mm, utringue emarginatae, in pagina interiore praecipue secundum connectivum pilis stellatis eompluribus obsitae, .poris apicalibus introrsis parvis; ovarium subglobosum, diam. ca. l mm, glabrum; stylus rectus, stamen longissimum aequans vel parum ab illo superatus, ca. 10 mm longus, glaber; stigma styli apice parum erassius, ellipsoideum, obtusum; pedicelli fructiferi ca. 1,3—2 cm longi, reeti, ad calycem versus incrassati, pilis stellatis paulo densioribus ‚obsiti; ealyx fructifer auctus, eupulari-patelliformis, diam. ca. 10—12 mm, dentibus patentibus 1,5— 2,5 mm longis; baeca subglobosa velparum ellipsoidea, diam. ca l cm; semina ca. 73, reniformia, valde lenti- eulariter applanata, ca. 3:2,2:0,5 mm, margine paulum crassiore, _ minute retieulata, in statu sieco flavi-ferruginea; granula selerotica duo apicalia parva phaseoliformia ca. 1,2:0,6:0,5 mm adsunt. Acre-Gebiet: Estella, Seringal Auristella, E. Ule, herb. Brasil., Amazonas-Exped. n. 9734! (hb. Berol.), April blühend und fruchtend. L. hypomalaca steht im Aussehen der L. pauciflora nahe, hat aber in der Jugend einen grauen, nicht goldgelben Sternfilz, ferner kleinere, nach unten mehr keilförmig zugeschrägte Blätter, oberseits kahles Mesophyli und kleinere Beeren. Der fünfte Staubfaden ist bei ihr fast doppelt so lang wie bei L. pauciflora. | 15. Lyeianthes Poeppigii Bitt. n. sp. Fruticosa, verisimiliter scandens; rami superiores majores virgati, teretes, ca. 2—4 mm diam., in statu novello pilis stellatis tenui- radiatis manifeste longiuseule stipitatis pallide fuscescen- tibus subdensis obteeti, serius pilis + ve evanidis basibus (stipitibus) 'pilorum + ve persistentibus scabridi cortice castanei-fusco obtecti; internodia ramorum elongatorum. virgatorum ca. 5,5—7 cm longa, ramorum breviorum florentium ca. 1,5—3 mm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia vel minora in ramulos abbreviatos iterum floriferos eveeta; petioli in foliis majoribus 1,5 — 2 cm, in foliis minoribus 0,5—1 em longi, pilis stellatis manifeste stipitatis erebris obsiti; Jaminae late oblongi-ellipticae vel ovati- - elliptieae, utrinque angustatae, basi late cuneatim vel paulum rotundatim in petiolos abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, saepe subabrupte acuminatae, acutae, in foliis majoribus ca. 6:3, 8:4, 10:5 usque ad 11: 5,5 em, in foliis minoribus ea. 2,5:1,2 usque ad 5,5:2,5 cm, omnes firme membranaceae, supra sordide virides, in statu sicco fuscescentes, supra nitidius- eulae, in statu novello in vena media et in venis later. prim. pilis stellatis manifeste stipitatis pallide fuscescentibus densiuseulis obsitae, in mesophyllo glabrae, serius pilis quoque in venis evanidis, tandem supra glabrae, subtus pallidiores, pilis stellatis stipitatis pallide fuscescentibus in venis densioribus, in meso- phyllo satis erebris hirsutulae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 6 eurvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; 346 inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, ca. 2—6-florae; pedicelli in statu florifero ca. 8—1O mm longi, fere glabri, pilo stellato stipitato uno alterove valde sparsis obsiti; calyx cupulati-campanulatus, ca. —5 mm longus, 5—6 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3—3,5 mm longus, indistinete 10- costatus, dentibus 10 brevibus subaequalibus lineari-subulatis ca. 1 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis praeditus, extus pilis 2—3-stellatis manifeste stipitatis obsitus, intus in parte connata glandulis minutis sparsis instructus; corolla campanulati-rotata, ca. 15 mm longa, loborum partes medianae firmiores anguste lanceolatae acutae ca. 1,5—2 mm latae extus pilis simplieibus vel substellatis praecipue in plicarum marginibus et ad apicem cucullatum versus obsitae, intus in vena media pilis nonnullis instructae; membranae interpetalariae loborum partes medianas non rotatim eonjungentes, -tamen fere usque ad apices marginantes glabrae; corollae tubus . 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequalia, quattuor ca. lmm, quintum 5—5,5 mm longum, omnia glabra; antherae lanceolati-ellipsoideae, ca. 5,5—6 : 1,5—1,7 mm, basi profunde eordatae, apice parum emarginatae, intus in margine pilo simpliei vel substellato uno alterove obsitae vel omnino glabrae, poris introrsis apicalibus; ovarium ovoideum, ca. 1,5 mm longum, 1,2 mm diam., glabrum; stylus rectus, stamen longissimum aequans, ca. 10 mm longus, glaber; stigma styli apice vix erassius, subelavatum, obtusum; pedicelli fruetiferi reeti, ca. 11—16 mm longi; calyx fructiferampliatus, patelliformiter cupulatus, diam. in parte inferiore connata ca. 10 mm, dentibuslineari-subulatis ca. 2,5—5 mm longis;. baccas maturas non vidi, in bacca immatura globosa granula duo sclerotica verisimiliter apicalia ellipsoidei-subglobosa ca. 1,2:0,8:0,5 mm reperi; semina non Jam satis evoluta esse lugeo. Peru, Dept. Loreto: Maynas, in Gebüschen bei Yurimaguas, Poeppig Diar. n. 2406! (hb. Vindob.) — April blühend und fruchtend. Reife Früchte sind an dem vorliegenden Exemplar, nach den wohl- entwickelten Fruchtkelehen zu schließen, reichlich vorhanden gewesen, leider sind die reifen Beeren sämtlich wohl vor dem Trocknen entfernt worden. L. Poeppigii hat erheblich länger gestielte Sternhaare als L. glandulosa, der sie habituell ähnelt; außerdem unterscheidet sie sich von ihr durch die im erwachsenen Zustande "kahle Blattoberseite, das längere fünfte Filament und die größeren Antheren. ee. 16. Lyeianthes cearaönsis Bitt. n. sp. Fruticosa, scandens; rami superiores virgati, 3—5 mm diam,, teretes,. in statu novello sicut ceterae partes virides pilis stellatis tenuiradiatis manifeste stipitatis pallidefulvi-flavidisdensis molliter tomentosi, tandem fere glabrescentes, basibus gibbosis pilorum persistentibus paulum scabriuseuli cortice intense eastanei- fusco obteeti; internodia in ramis elongatis virgatis ca. 10—14 em, in ramulis minoribus abbreviatis ca. 1—2,5 em longa, folia in ramis majoribus elongatis solitaria, in ramulis superioribus floriferis saepe false geminata inaequalia vel folio minore in ramulum parvum abbrevi- atum floriferum evecto; petioli in foliis majoribus 1—1,5 em, in ce? ee N RR EN RER CH, HR 347 foliis minoribus 0,5—0,7 cm longi, eodem indumento denso quo rami vestiti; laminae late elliptiei-lanceolatae vel ovati-Janceolatae, basi + ve rotundate vel obtusate abrupte in petiolum angustatae, ad apicem versus magis sensim angustatae acuminatae acutae, in foliis majoribus 7:3,8, 8,5:4,4, 9,5:4,5—4,9 cm, in foliis minoribus ca. 2,2:1, 4:1,8 usque ad 4,5:2,3 cm, omnes membranaceae, supra sordide virides, in vena media, in venis lateralibus primariis et secundariis pilis stellatis densioribus, in mesophyllo sparsioribus parvis obsitae, subtus pallidiores, pilis stellatis densiusculis breviter stipitatis in tota superficie molliusculae subtomentosae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 4—5 curvatim ascendentes et venae later. secund. nonnullae exteriores subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 2—3-florae; pedicelli floriferi ca. 1 em longi, pilis stellatis manifeste stipitatis pallide fulvis densis tomentosi; calyx eupulati-campanulatus, ca. 7 mm longus, 6—7 mm diam., parte inferiore truncata connata ca. 3,5—4 mm longa, dentibus 10 paulum inaequilongis linearibus rotundate obtusis ca. 2,5— 3,5 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis, extus sieut pedicelli pilis stellatis manifeste stipitatis fulvidis satis densis obsitus; florem apertum satis bene evolutum non jam vidi; pedicelli fructiferi erecti, ca. 13 mm longi; calyx in statu fruetifero patelliformiter eupulatus, ca. 5 mm longus, in parte connata ca. 10—11 mm diam., dentibus ca. 3—4 mm longis patentibus; bacca globosa, immatura diam. ca. 13 mm; semina non vidi; granula selerotiea duo apicalia irregulariter obovoidea, ad- baccae basim versus attenuata apiculata, satis magna, ca. 3:2:2 mm. Brasilien, Staat Ceara: Serra de Maranguape, 600 m ü.M,., Ule n. 9103! (hb. Berol.) — Oktober blühend und fruchtend. 17. Lycianthes guianensis (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum guianense Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 166. Fruticosa; rami inferiores + ve elongati, divaricatim dichotomi, subteretes, diam. 3,5—4,5 mm, cortice rubri-fusco levi lenticellis parvis albidis parum prominentibus sparsim obsiti, superiores novelli ca. 1—2 mm diam., divaricati, flexuosi, sicut ceterae partes novellae pilis stellatis densis pallide ferrugineis brevissime stipi- tatis breviter tomeutosi, serius glabrescentes; internodia ramorum inferiorum majoram 5,5—14 cm longa, ramorum superiorum floren- tium ca. 1,5—3 cm longa; folia inferiera solitaria, superiora saepe false geminata inaequalia; petioli foliorum majorum 10—13 mm, fol. minorum 4—6 mm longi, primo eodem indumento denso quo rami vestiti, serius + ve glabrescentes, supra canalieulo satis profundo praediti; laminae late lanceolati-ellipticae vel late lanceolati- obovatae, basi + ve obliqua cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim vel rotundate angustatae, + veabrupte acumi- 'natae, acutae, foliorum majorum laminae ca. 7,5:4, 10,5: 5—5,5 usque ad 11,5:6 cm, (in specimine in herb. Vindob. asservato usque ad 14:6 cm), foliorum minorum laminae obtusiores, ca. 3,5:2 bis 4: 2,5 cm, laminaeomnes firme membranaceae, fere subcoriaceae, ; BB 2, supra primo in vena media et in venis lateralibus primariis pilis stellatis ferrugineis densis obtectae, ceterum fere glabrae, seriws fere omnino glabrescentes, obscure virides, nitidiusculae, subtus viridi-fuscescentes primo pilis stellatis flavidi- ferrugineis tenuiter 4—5-radiatis in tota superficie densiuseulis obsitae, serius pilis ferrugineis praecipue in vena media et in venis lateralibus densioribus persistentibus in mesophyllo sparsioribus hirtulis praeditae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 5—6 curvatim - ‚ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 2—4-florae, praeterea quoque in ramulis parvis abbreviatis arcte infra infloresceentiam oriundis folia minora ca. 3:2 bis 4:3,2 cm procreantibus axillares, I—3-florae; pedicelli ca. —1O mm longi; calyx campanulatus, ca. 5 mm longus, 6—8 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3,5 mm longus, 10-costatus, "apice in dentes 10 inaequales subulati- lineares alternatim aequales ca. 1—2 mm longos abiens, extus sicut petioli pilis stellatis ferrugineis sparsis obsitus; flores evolutos non vidi; ; pedicelli fructiferi recti, robusti, ca. 17—22 mm longi; calyx in statu fructifero ampliatus, subpatelli- | formis, in parte connata ca. 1O—11 mm diam., marginein dentes 10 subulatos 3—4 mm longos paulum recurvatos abiens; bacca globosa, satis magna. cerasi magnitudine, diam. ca. 15—16 mm; semina satis numerosa, oblique reniformia, lentieulariter applanata, a. 3,9:2,5:0,5 mm, margine paulum incrassato, ınanifeste retieulata, pallide fuscescentia; granula sclerotica duo apicalia parva, ca. 1—1,2:0,6:0,5 mm. Franz. Guiana: Cayenne: Martin! (ex mus. hort. Paris. 1819 hb. Berol.), daselbst, Poiteau ded. 1824! (hb. Berol., Vindob.). Herr Dr. C. de Candolle sandte mir auf meine Bitte gütig eine genaue Kopie eines Blattes sowie leihweise ein Spreitenstück und eine Frucht des Dunal’schen Originals zur Prüfung. Die Spreite des Dunal’schen Exemplars ist etwas schmäler (8,5:3,4 cm) als die Spreiten der Berliner Belege; in der Textur und in der Behaarung der Blattunterseite stimmt Dunal’s Pflanze aber genau mit den Berliner Exemplaren überein. Die Angabe Wilhelm Besecke’s,!) daß bei a, guianense Stacheln verkommen, beruht offenbar auf irrtümlicher Bestimmung. 18. Lycianthes glandulosa (Ruiz et Pav.) Bitt. n. comb. Solanum glandulosum Ruiz et Pav. Fl. Peruv. II (1799), 35, Tab. 167, Fig.b.; Dun. Hist. Sol. (1813), 180; Dun. Sol. Syn. (1816), 25; Walp. Rep. III (1844—45), 63; Sendtn. in Mart. Fl. Brasil. X (1846) Sp. 52 (excel. plantas Brasilienses); Dun. in DC. Prodr. A, I (1852), 174. Solanum vitocense Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 176. Fruticosa, seandens; rami flexuosi, teretes, superiores 1,5—2 mm | “ ! 6 diam., in statu novello sieut ceterae partes virides pilis stellatis breviter stipitatis paueiradiatis (e radiis acutis plerumgue simplicibus rarius uno semel ramoso formatis) pallide ferru- gineis crebris (neque tamen densis) obsiti, serius + ve glabrescentes, !) Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen über den anatomischen Aufbau pflanzlicher Stacheln. Göttinger Doktordissertation. Berlin, R. Trenkel, 1909, S. 48, 49, 51. | > 349 cortice levi fusco obtecti; internodia 3—9,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli ca. 0,6—2 cm, in foliis minoribus solum 0,3—1 em longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae ovati-lanceolatae vel late lanceolati- ellipticae, basi + ve paulum obliqua euneatim vel rotundatim in petiolum abeuntesapice breviter vel longius acuminato acutae, foliorum majorum laminae ca. 7,5:4,5, 9:5, 11,5:6,3—6,5 usque ad 14,5:6 cm, fol. min. laminae ca. 4,5:2,3—5,3:2,8 cm, omnes membranaceae, supra obscure virides in vena media densius ceterum in tota superficie sparsim pilis stellatis breviter stipitatis pallide ferrugineis obsitae, subtus pallidiores, pilis stellatis primo pallide flavidi-ferrugineis densiusculis serius fere albidis laxioribus obsitae, punctis minutis albidis (arena erystallina!) satis erebris instructae; vena media, .venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim as- cendentes subtus prominentes, venae later. secundar. tertiariaeque _ illas reticulatim conjungentes subtus quoque manifestae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, ea. 3—6-florae, nonnumquam quoque in ramulis abbreviatis axillaribus in axilla folii; pedicelli in statu florifero . ea. $—10 mm, in statu fruetifero ca. 14—20 mm longi; calyx campanu- latus, ca. 4,5—5 mm longus, diam. ca. 7” mm, parte inferiore connata truncata ca. 3—3,5 mm longa, 10-dentatus, dentibuslate linearibus (non subulatis) obtusiusculis brevibus alternatim inaequalibus ca. 1,5—2,5 mm longis, calyx extus sicut pedicelli pilis stellatis breviter stipitatis pallide flavidi-ferrugineis erebris obsitus; corolla rotata, diam. ca. 20—22 mm, ejus lobi lanceolati ca. 2 mm lati extus praecipue ad apicem versus pilis brevibus stellatis erebris praediti, intus quoque pilis nonnullis valde sparsis substellatis obsiti; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequilonga, quattuor ca. 2 mm longa, quintum 4,5—5 mm longum, omnia glabra; antherae lanceolati-ellipsoideae, ca. 5—5,5 : 1—1,5 mm, basi manifeste cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis apicalibus, in paginainteriore pilis paueis minutis substellatis obsitae vel partim glabrae; ovarıum late ellipsoideum, ca. 2 mm longum, 1,5 mm diam., glabrum, apice rotundate-obtusum; stylus fere reetus, stamen longissimum aequans, 9,5 mm longus, glaber; stigma styli apice paulum crassius, ellipsoidei-subelavatum, ca. 1 mm longum, 0,6 mm diam., apice rotundatum; calyx in statu fructifero auetus, diam. ca. 9—10 mm, ca. 4,5 mm altus, cupulatus, dentibus latitudine sola parum auctis; bacca globosa, diam. 10—11 mm; semina satis magna, oblique reni- formia, valde applanata, ca. 3:2,5:0,5 mm, pallide flavida, praecipue in parte marginali fere annulatim prominula manifeste scrobiculati- reticulata, in parte media minus distinete reticulata; granula selero- tica duo parva apicalia diam. ca. 0,5 mm (an etiam plura minora?). Peru: Vitoe bei Tarma, in Hainen, Ruiz! (hb. Berol.) ; in @ebüschen am Ufer von Waldbächen bei Cuchero kletternd, Poeppig n. 1432! (ein Spannbogen ist mit 1422 bezeichnet) herb. Vindob., teilweise unter der Bezeichnung „Solanum ylandulosum R. P.“, teilweise unter dem unveröffentlichten Manuskriptnamen „Solanum adenanthum Poepp.“, so auch im hb. Barb.-Boiss.! a ” a - # Dan‘, Ne LARA Ta a : 350 Die Ruiz’sche Pflanze im Berliner Herbar entspricht offenbar dem Original zu Solanum glandulosum R. et P. in der Flora Peruviana, trotzdem daß die Originaldiagnose und die Abbildung dort nicht genau mit dieser Pflanze über- ' einstimmen; offenbar ist aber der Blattgrund zu stark herzförmig, die Kelchzipfel zu kurz und der Griffelgrund (oder der Fruchtknoten?!) irrtümlich über die Kelchzipfel herausragend gezeichnet; außerdem soll die Pflanze nach der Fl. Peruv. kahl sein. Dunal gibt an, er habe das S. glandulosum R. et P. nicht gesehen und wiederholt die Diagnose von Ruiz und Pavon unter Ergänzung nach der Abbildung in Fl. Peruv.; zwei Seiten später beschreibt er das ebenfalls von Vitoe stammende Solanum vitocense Dun. nach einem Exsikkat: Pavon, herb. spec. nov. n. 39 in h. Boiss. Nun ist die Nummer 39 auch auf dem Zettel zu S. glandulosum R. et P. im Berliner Herbar vermerkt; die Be- schreibung des &. vitocense stimmt fast durchweg zu dem Berliner Exemplar, jedenfalls viel besser als die Originaldiagnose des S. glandulosum; ich bin über- zeugt, daß die Dunal’sche Art mit S. glandulosum identisch ist und daß die zeichnerische Darstellung in der Flora Peruviana wie in manchen anderen bereits nachgewiesenen Fällen mangelhaft ist. Ruiz erwähnt, daß statt 10 Kelchzähne seltener 12— 14 vorkommen und bildet auf der Tafel '12-zähnige Kelche ab; vielleicht sind die Blüten manchmal hexa- oder heptamer, womit dann die entsprechenden höheren Zahlen der Kelch- zähne in Einklang stünden; jedenfalls habe ich an dem von mir untersuchten Material nur normale 10-zähnige Kelche gesehen. Da an dem Ruiz’schen Material keine Blumenkronen mehr korkanden waren, so habe ich eine Blüte von Poeppig n. 1432 meiner Beschreibung zu Grunde gelegt. Die Poeppig’schen Triebe haben etwas größere Blätter und schlankeren Wuchs sowie offenbar ein wenig kürzer gestielte Sternhärchen, sie stimmen aber im Übrigen gut mit der Pflanze von Ruiz und Pavon überein. O0. Kuntze (Rev. gen. pl. II, II [1898], 226) führt Solanum glandulosum R. et P. vom Rio Juntas in Bolivia an und gliedert es nach der Blattform in drei »Formen«: a normale O.K., ß stellatopubescens O. K. (= $. japurense B stellato-pubescens Dun. — unserer Lycianthes stellatipubescens), Y acumina- tissimum O. K. Die Zusammengehörigkeit der drei von ihm unterschiedenen Formen vermag ich z. Zt. nicht nachzuprüfen, da ich seine Belege noch nicht 'gesehen habe; das von Dunal als S. japurense B stellato-pubescens beschriekene Exemplar habe ich als besondere Art Lycianthes stellatipubescens "bezeichnet. O. Kuntze unterscheidet seine drei Varietäten ausschließlich durch Verschieden- heiten in der Blattform; ich bezweifle nach meinen bisherigen Erfahrungen, daß die bisher nur aus Mittelperu bekannt gewordene Z. glandulosa bis zum Rio Juntas in der bolivianischen Provinz Cochabamba hin verbreitet sein soll. 19. Lycianthes japurensis (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum japurense Dun. in DC, Prodr. XIII, I, (1852), 174; S. glandulosum Sendtn. in Mart. Fl. Brasil. X (1846), Sp. 52 pro planta Martiana sola, — non Dun.. Frutieosa, verisimiliter scandens; rami subteretes, superiores diam. 2—3 mm, + ve flexuosi, in statu novello sieut ceterae partes virides pilis parvis substellatis pauci-(3—4-) et tenuiradiatis sessilibus densiusculis obtecti, serius pilis sensim evanidis + ve glabrescentes, cortice levi fuscescente lenticellis parvis parum promi- nentibus interrupto obtecti; internodia ea. 5—7,5 cm longa; folia solitaria vel superiora saepe false geminata inaequalia; petioli breves, 5—10 mm longi, eodem indumento quo rami novelli vestiti; laminae ovatae vel ovati-lanceolatae, fere medio vel plerumque infra medium latissimae basi oblique rotundatim vel rotundate-cuneatim in petiolum angustatae, breviter subacuminatae acutae vel obtusius- culae, ca. 8:3,5—4, 9:4,5 em, minores obtusiores, ca. 3,5 : 2— 4,5: 2 ‚3 em, omnes firme membranaceae vel fere subeoriaceae, Supre 351 obscure virides, in statu sicco fuscescentes, + ve nitidae, in statu novello pilis substellatis parvis non»ullis praecipue in venis obsitae, serius fere omnino calvescentes, subtus pallidiores opacae, pilis sub- stellatis parvis primo in tota superfieie crebrioribus tandem praecipue in venis majoribus persistentibus ceterum valde sparsis obsitae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim ascen- dentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum vel partim in ramulos iterum foliiferos evectae et illae quoque axillares, 2—3-florae; flores evolutos non vidi; pedicelli et calyces extus primo pilis substellatis paueiradiatis erebris obsiti; calyx eupulatus, truncatus, 10-dentatus, dentibus inaequilongis alternatim aequalibus, longioribus in statu alabastri 2 mm longis; filamentum . unum ceteris jam in alabastro manifeste longius; pedicelli fructiferi ca. 2,5—2,6 cm longi; calyx fructifer cupulatus, ca. 1O—11 mm diam., dentibus subulatis ca. 2—2,5 mm longis; bacca submatura globosa, . diam. solum ca. 10—12 mm; semina submatura ca. 3:2,6:0,5 mm, manifeste reticulata; granula selerotica duo apicalia. Brasilien, Staat Amazonas (früher Prov. Rio Negro): Wäldern am Rio Japura, Martius, iter Brasil.! (hb. Monae.), von Sendtner irrtümlich zu Solanum glandulosum R. et P. gezogen. Leider ist das Münchener Original unvollständig: es ermangelt ausge- bildeter Blüten und reifer Beeren. Die Art scheint durch die meist etwas unter- halb der Mitte am breitesten ausgebildeten Spreiten, die sitzenden Sternhaare sowie durch die ziemlich kleinen Fruchtkelche und Beeren von den Nächst- verwandten abzuweichen. 20. Lycianthes Ehacnlbescen. (Dun.) Bitt. n. sp. Solanum japurense Dun. var. ß stellato-pubescens Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 174; Bitt. in Abh. Nat. Ver. Bremen, XXIII (1914), 153; S. glandulosum Sendtn. in Mart. Fl. Brasil. X (1846), Sp. 52-pro planta Sellowiana sola, — non Dunal. Fruticosa, scandens; rami inferiores virgati, teretes, diam. 3—4 mm, cortice rubri-fusco nitido obtecti, pilorum stellatorum basibus fere solis persistentibus, internodiis usque ad 11 em longis, rami superiores 2—3 mm diam.,in statu novellopilisstellatis breviter stipitatis pallide fuscescentibus vel flavidis densiuseulis - tomentosuli, serius + ve glabrescentes, subrecti vel + ve flexuosi, eorum internodia ca. 2,5—4,5 cm longa; ramuli breves floriferi inter- nodiis 1—2 em longis praediti; folia solitaria vel false geminata inaequalia; petioli ca. I—1,5 em longi, eodem indumento denso quo rami novelli induti; laminaelate elliptiei-lanceolatae vel oblongi- lanceolatae, medio vel supra medium latissimae, basi subaequali + ve cuneatim in petiolum angustatae, apice breviter vel manifestius acuminatae vel rarius obtusiusculae, majores ca. 8:4,3, 8,5: 4—4,5 cm, minores ca. 3,5:2,5—5,5:3,5 cm, omnes firme membranaceae, fere subcoriaceae, supra certe saturate virides (in statu sicco sub- fuscescentes), in vena media et in venis lateralibus primariis pilis stellatis pallide flavi-fuseis erebris obsitae, in mesophyllo nitidiusculae glabrae, subtus pallidiores, primo in tota fere superficie (in venis majoribus densius) pilis stellatis erebris obsitae; inflorescentiae BE a PR a RE 7 ’ .. « u, . ei Eee en 73 We er > ale en ”. Fan . a E ey, - E> a , sessiles in axillis foliorum vel in ramulos abbreviatos evectae iterum in axillis foliorum minorum sessiles, ca. 2—3-florae; flores adhue non vidi; pedicelli fructiferi erecti, ca. 1,5—2 em longi, ad apicem versus inerassati, pilis stellatis manifeste stipitatis crebris obsiti; calyx in statu fructifero ampliatus, robustus, fere patelliformis, in. parte inferiore connata ca. 12 mm diam., dentibus subulatis recur- vatis satis longis ca. 5—7 mm longis instruetus, extus pilis stellatis flavi-fuseis satis erebris obsitus; bacca globosa, satis magna, diam. ca. 1,6—2 cm; semina numerosa, ca. 105, oblique reni- formia, lentieulariter applanata, ca. 3:2,5:0,5 mm, margine paulum inerassato, manifeste reticulata, pallide flavi-fuscescentia; granula selerotica duo apicalia, ca. 1921 ‚5:0,8—1,2 :0,8— lmm, rhom- boidei-triangularia, in parte inferiore paulum oxcavata et in processum brevem subacutum abeuntia. . Ost-Brasilien: Vittoria-Bahia, Sello! (ex hb. Kunth, Humboldt . ded. 1836, hb. Berol.). Die Blätter sind mehr lederig, an der Spitze Air Sn am Grunde mehr keilförmig zugeschrägt als bei L. a die PrucaE 5 und Beeren erheblich größer. #21: Lycianthes pseudolycioides (Chod. et Hassl.) Bitt. n. comb. Solanum pseudolycioides Chod. et Hassl. in Ball. Herb. Boiss. Ser. II, T. IV (1904) 84, non Rusby. Solanum Japurense Witasek in Denksehr. Math, -Nat. = Akad. d. Wiss. Wien, LXXIX (1910), 33, non Dunal. Fruticosa, scandens, 3—4 m alta; rami inferiores virgati, teretes, diam. 5—6 mm, cortice olivacei-fuseeseente nitido obteeti, lenticellis prominentibus parvis suberebris verrucosi, internodiis — 10 cm longis; rami superiores teretes, diam. ca. 2—3 mm, flexuosi, pilis stellatis pauciradiatis breviter stipitatis pallide fuscescentibus densis tomentosuli, serius + ve glabrescentes cortice fuscescente obtecti; eorum internodia 2—7 ‚> cm longa; folia inferiora solitaria, superiora saepe false geminata inaequalia vel folium minus in ramulum abbre- viatum floriferum evectum; petioli inferiores 13—23 mm, superiores ca. 4—15 mm longi, eodem 'indumento denso quo rami vestiti; laminae ovati-lanceolatae vel late elliptiei-lanceolatae, majores ca. 9: 4,7, 9,5:5, 10,5—11:5,3 cm, minores ca. 4:1,8, 3:2,4 usque ad 6,5:3,5 cm, folia ultima in ramulis abbreviatis nonnumgquam solum ca. 1,3:0,6 vel 1,5:0,9 cm, laminae basi + ve rotundate abrupte, rarius cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus magis sensim cuneatim angustatae, acutae vel acutiusculae, supra obseure virides, subnitidae, primo in venis pilis substellatis breviter stipitatis flavidi-fuseeseentibus sparsis in venae mediae parte inferiore erebri- oribus obsitae, tandem fere calvescentes, subtus pallidiores, in tota superficie pilis substellatis pauei- et tenuiter radiatis brevi- ter stipitatis crebris pallidis molliusculae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 7—8 curvatim ascendentes, partim quoque venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum gemi- natorum, 4—9-florae; saepe quoque ramulus abbreviatus juxta pi Y N N r - NN CHENWEERR BERAER ar SE re 353 inflorescentiam oriundus cum folio minore in ejus nodum infimum evecto ca. 4—10-florus vel etiam in duobus tabulatis florifer; pedicelli ca. 9—15 mm longi; ealyx campanulatus, ca. 6 mm longus et diam., in parte inferiore eonnata truncata ca. 4 mm longus, 10- costatus, paulo infra marginem truncatum diaphanum dentibus 10 erassiusculis subulatis paulum inaequilongis 2—3,5 mm longis instruc- tus, extus sicut pedicelli pilis stellatis paueiradiatis valde sparsis obsitus, tandem fere glabrescens, intus in parte inferiore connata glandulis minutis densis praeditus; corolla alba, rotata, diam. ca. 2,3—3 cm, loborum partes medianae ca. 2,5 mm latae stellam - quinqueradiatam formantes extus solum in marginibus apicalibus \ et praeeipue in apice ipso paulum eucullato pilis densis brevibus obteetae; membranae interpetalariae glabrae lobos acutiusculos fere usyue ad apicem conjungentes; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, inaequilonga, quattuor ca. 2 mm longa, quintum 6 mm longum; antherae ellipsoideae, ca. 5: 1—1,3mm, basi profunde cordatae, apice paulum emarginatae, poris introrsis apicalibus obliquis; ovarium ellipsoideum, ca. 1,8 mm longum, 1— 1,2 mm latum, glabrum; stylus stamen longissimum paulo superans, reetus, ca. 10,5 mm longus, glaber; stigma ellipsoideum, styli apice paulo erassius, ca. 1 mm longum, 0,5 mm diam., rotundati-obtusum; pedicelli in statu fructifero recti, ca. 12—16 mm longi, ad apicem versus sensim incrassati; calyx fructifer ampliatus, patelliformiter eupulatus, in parte connata diam. ca. 10 mm, dentibus patentibus 2—4 mm longis; baccae rubri-flavidae (sec. el. Balansa), globosae, ‘ca. 12—14 mm diam., carnosae, dulces; semina ca. 40, oblique reni- formia, lentieulariter applanata, ca. 3:2,5:0,6 mm, margine incrassato minute gibbosa, in parte media minute reticulata, pallide flavi-fusces- ” centia; granula sclerotica duo apicalia, ca. 1,5:1,2:1 mm, in parte inferiore cucullatim excavata et in processum acutum deorsum direetum abeuntia. | Süd-Brasilien; Sao Paulo: bei Salto grande am Flusse Paranapanema, 500 m ü. M., Wettstein et Schiffner! (hb. Vindob. Uni- vers.) von Frl. Witasek als S. japurense Dun. bestimmt. Nordost-Argentinien: Territorio de Misiones: Picada de Monteagudo, Rio Alto Paranä, Niederlein, Exped. Comis. Arg. de Limites n. 1734! 1735! (hb. Berol.) — Oktober blühend; im Gebiete des Flusses Alto Paranä, Fiebrig, pl. Parag. n. 5692! (hb. Berol.). — Corrientes: Pirapuitä, Niederlein n. 273! 277 e! (hb. Berol.). Paraguay: im großen Walde von Caaguazü, Balansa Pl. du Parag. n. 2080!1) — April mit reifen Früchten; in der Nachbarschaft von Caaguazu, Hassler, pl. Parag. n. 9180! (hb. Vindob.); auf der Hochebene und an den Abhängen der Sierra de Maracayü, Hassler pl. Parag. n. 4912! (hb. Berol., Vindob.) — Oktober blühend (Original! I) Dieses Exsikkat wurde von Chodat in Bull. soc. bot. Geneve Ser. II T. VI (1916), 152 irrtümlich als Solanum urbanum var. ovalifolium Chod. neu beschrieben, worauf bereits Hassler in Annuaire Conserv. Jard. botan. Geneve xx (1917), 182 hingewiesen hat. S. urbanum Morong ist dagegen Synonym zu L. Rantonnetii (siehe vorliegende Arbeit S. 332). Juli 1919. | XXIV, 23 in Bull. Herb. Boiss. II. Ser., T.IV (1904) 84, früher i in ‚Bull. Herb. ; Boiss. 1902, 747 und. in den verteilten Exsikkaten als Solanım Iyeioides L. bezeichnet). - \ Einheimische Nam en: quioere, pedriü (in Misiones mach Niederlein). Als typisch haben die Pflanzen von Paraguay zu ea Die 2 ligen Sternhaare sind bei dieser Art zwar kurz-, aber deutlich erkennbar gestielt. Die Spreiten sind meist schmäler als bei den verwändten Arten. S Ich habe diese Art eine Zeit lang in meiner Handschrift als var. pseudo- Iycioides zu L. stellatipubescens gezogen, habe aber wieder davon Abstand ge- nomrnen, zumal da die letztere Art noch nicht genügend bekanntist. 2. stellati- pubescens hat derbere, mehr lederige Blätter, größere Früchte und zahlreichere Samen als L. pseudolycioides; leider fehlen mir bislang von ersterer die Blüten; die Samen und Steinzellkörper scheinen bei beiden von gleicher Größe und. Gestalt zu sein. Endgültige Aufklärung über den Grad der Verwandtschaft dieser beiden Formen sowie der nächstverwandten, noch unzureichend bekannten L. ‚japurensis und L. glandulosa kann nur neues vollständiges Material schaffen; wahrscheinlich bilden sie alle zusammen eine Großart (species collectiva). 22. Lycianthes Sancti Garoli (Hub. Winkl.) Bitt. n. comb. Brachistus Sancti Caroli Hub. Winkl. in Fedde, Rep. VII (1909), 245; Buchtien, Contribuc. a la flora = Boliv. I (1910), 168. er typogr. Br. Santa Carol salutata). Fruticosa, ca. 2 m alta; rami superiores teretes, ca. 2-3 mm diam., in statu novello pilis stellatis pallide flavidis breviter sed manifeste stipitatis crebris obsiti, quorum radii plerumgue simplices, rarius semel furcati sunt, serius glabrescentes cortice sordide fuscescente obteeti; internodia in ramis strietioribus virgatis ca. 7—9 cm, in ramulis superioribus abbreviatis solum 1—1,5 em longa; folia solitaria vel false geminata inaequalia; petioli ca. 0, 7 bis 1 em longi, eodem indumento quo- rami novelli vestiti; laminae ovati-lanceolatae, fere medio vel paulo infra medium latissimae, basi obliqua rotundate subcordatae, ad apicem versus sensim cuneatim angustatae, acutae vel breviter acuminatae, rarius obtusiuseulae, majores ca. 9,5:4—9,5:5 em, minores ca. 8,5: 1,8 usque ad 5:3 cm, omnes subcoriaceae, supra obscure virides, nitidiuseulae (in statu sicco subfuscescentes) primo pilis -stellatis brevissime stipitatis vel sessilibus sparsis obsitae, tandem praeter venae mediae partem inferiorem fere glabrae, subtus pallidiores sub- nitidae, pilis stellatis manifeste stipitatis primo paulo erebri- oribus serius fere omnibus evanidis obsitae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 5 curvatim ascendentes- subtus manifeste prominentes, venae later. secund. illas reticulatim conjun- gentes, subtus quoque satis conspicuae; infloreseentiae sessiles in axillis foliorum, ca. 2—3-flerae; pedicelli in statu florifero 12—17 mm longi, pilis stellatis pallide flavidis laxiuseulis obsiti; calyx cupulati-campanulatus in parte inferiore connata truncata ca. 4,5 mm longus et diam., subcoriaceus, paulum 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis crassiusculis subaequilongis ca. 1,5 5 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis instructus, extus praecipue in costis et in dentibus pilis flavidis stellatis manifeste | alatis erebris et glandulis minutis nonnullis obsitus; corolla I campanulati-rotata, diam. ca. 25—30 mm, loborum partes medianae | lanceolatae acutae ca. 3 mm latae in apieibus supra membranas inter- petalarias glabras angustatas fere eminentes extus solum sparsim in plieis, densius in apice cueullato pilis stellatis obsitae, ceterum glabrae;. corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; | filamenta 4 ca. 2,5 mm longa, quintum ca. 6 mm longum, omnia glabra; antherae lanceolatae, utringue emarginatae, basi manifeste | subsagittate cordatae, in pagina interi;ore pilis paucis stellatis obsitae, ca. 6:1,2 mm, poris parvis apiealibus; ovarium ellipsoidei- | ovoideum, ca. 1,8—2 mm longum, 1,5 mm latum, apice obtusatum, subemarginatum, -glabrum;' stylus reetus, ca. 1 cm longus, stamen I longissimum fere aequans, glaber; stigma styli apice vix crassius, subelavatum, obtusum; pedicelli fruetiferi ereeti, robusti, ad apicem | versus incrassati, ca. 2,2—2,5 em longi; calyx in statu fructifero manifeste ampliatus, fere patelliformis, in parte connata ca. 10—12 mm diam,, dentibus subulatis ca. 6—7 mm longis patentibus; bacea rubra (sec. el. Buchtien), globosa, satis magna, ca. 17”—19 mm | diam.; semina reniformia, valde lentieulariter applanata, margine | paulum cerassiore, satis magna, ca. 4—4,2:3:0,5 mm, pallide ferru- ginea, manifeste reticulata; granula selerotica duo apicalia sub- rhomboidea apice applanata a basim versus in processum aculam ineurvatum protraeta, ca. 4:35:2 mm. Bolivia: San Carlos > Mapiri, 15° südl. Br., an lichten Wald- | stellen, 750 m ü. M., Buchtien, Fl. de Bolivia n. 1439! (hb. Vratisl.) — | August blühend und fruchtend. 23. Lycianthes Pearcei Bitt. n. sp. Frutieosa, scandens; rami superiores teretes, diam. 2—5 mm, in statu novello pilis stellatis manifeste stipitatis crebris obsiti, serius glabrescentes, cortice olivacei-viridi leviusculo obtecti, punetis minutis albidis erebris praediti; internodia ca. 3—5 cm longa; folia. plerumque solitaria; petioli 1,5—2 em longi, in foliis superioribus breviores, pilis stellatis stipitatis erebris obsiti; laminae late ovatae, ca. 10:6, 11:6,5 usque ad 12,5:8 cm, basi rotundata abrupte in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae, + ve longe acuminatae, acutae, firme membranaceae, supra intense virides, nitidiusculae, in vena media et in venislateralibus primariis inferioribus pilis stellatis erebris obsitae, ceterum glabrae, subtus in vena media, venis lateralibus primariis secundariisque pilis stellatis stipitatis pallide fuscescentibus densis, in venulis minoribus et in mesophyllo pilis minoribus simpli- oribusque pallidis molliusculae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 6 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus manifeste prominentes; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum, ca. 4—6-florae, saepe quoque in ramulis brevibus lateralibus folia minora gerentibus iterum axil- lares, 3—6-florae; pedicelli ca. 9—12 mm, in statu fructifero vix longiores, 10—15 mm longi, ad apicem versus incrassati; calyx 23* dr‘ 1] 356 campanulatus, ca. 1O mm longus, 8 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 inae- quilongis alternatim aequalibus lineari-subulatis in statu florifero jam ca. 5—7 mm longis, extus primo sicut pars superior pedi- cellorum pilis stellatis stipitatis subferrugineis erebris obsitus; corollam in statu aperto non vidi; filamenta .inaequilonga; antherae in statu alabastri jam 5,5: 1,3 mm, basi cordatae, in pagina interiore in linea connectiva pilis paucis substellatis praeditae, poris apicalibus instructae; stylus stamen longum aequans; calyx in statu fructifero auctus, diam. ca. 17” mm, ejus pars inferior connata diam. ca. 10 mm, fere patellaris, ejus dentes + ve patentes ca. 5—7 mm longi; bacca globosa, diam. ca. 13—15 mm, scarlatina; semina ca. 40, reniformia, valde lenticulariter applanata, satis magna, ca. 4—4,5:3:0,5 mm, flavida, in margine paulum erassiore pallide fuscescentia, manifeste reticulata; .granula selerotica duo apicalia, ovoidei-rhomboidea, apice fere eitriformia, intus ad basim versus paulum excavata etin pro- cessum membranaceum acutum abeuntia, majora quam in L. pauciflora, ca. 4:2:1,3 mm, superfieie irregulariter gibbosa. - Westl. Südamerika: „Corico“, heiße Täler, 700—900 mü.M., Richard Pearce! (hb. Mus. Brit.) — Januar 1866 blüh. und frucht. Mir ist kein Ort Corico bekannt geworden, vielleicht ist Coroico in der bolivianischen Provinz La Paz gemeint; CGuricö in der gleichnamigen chilenischen Provinz etwa auf dem 35° s. Br. liegt außerhalb des bisher festgestellten Ver- breitungsgebietes der Reihe Oligochondrae. L. Pearcei steht der L. pauciflora nahe, ist aber in allen Teilen größer. Die Samen sitzen bei der von mir untersuchten Beere in häutigen Taschen, die von der derben Beerenschale in das Innere vorspringen. ee Pe 78 a A 24. Lycianthes longidentata Bitt. n. sp. Fruticosa, scandens; rami superiores diam. 1,5—3 mm, pallide. viridi-fuscescentes, lineis decurrentibus manifestis angulati, pilis valde inaequilongis simplieibus acutis 2—9-cellulari- bus + ve curvatim accumbentibus vel erectis erebris obsiti, serius glabrescentes cortice pallide fusco obtecti; internodia ramorum majorum 4—9,5 cm longa, ramorum lateralium solum 0,7—2,5 cm; folia solitaria vel superiora nonnumquam false geminata inaequalia; petioli 5—16 mm longi, basi articulo 1—3 mm longo saepe geniculatim impositi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae ovatae vel ovati-lJanceolatae, basi rotundate vel paulum cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, + ve acuminatae, acutae, foliorum majorum laminae 5,5:2,5, 8:3,5, 9,5:4,5 usque ad 10,5:4,5 cm, fol. min. laminae 2:1, 3, 3,5: 1 „5, 5: 2, 3 cm, ‘omnes firme membranaceae, supra obscure virides, subtus pallidiores, utrinque pilis simplieibus inaequilongis aeutis erebris (subtus densioribus - molliusculae) obsitae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere ca. 6 curvatim ascendentes sabtus manifeste promi- 1 nentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 1—3-floräe; pedicelli graciles, ca. 15—18 mm longi, fere glaberrimi, vix glandulis minutis breviter stipitatis valde sparsis obsiti; calyx campanulatus, ca. 8 mm longus, 8 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. re ee Dr ee TE Wen dis 357 5 mm longus, 10-costatus, in dentes 10 lineari-subulatos paulum inaequilongos ca. 5—6,5 mm longos abiens, extus pilis inaequilongis pluricellularibus simplicibus acutis eurvatim accumbentibus crebris usque ad dentium apices praeditus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis breviter stipitatis densis obtectus; corolla dilute coerulea (sec. cl. Ule), campanulati-rotata, diam, 2—2,5 cm, ejus lobi ca. 3 mm Jlati ad apicem paulum cucullatum versus et praeceipue in margine pilis simplieibus breviter pluricellularibus acutis densis instructi, inter se membranis interpetalariis glabris conjuncti; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, inaequalia, bina fere 0,6 mm, bina fere 1 mm, quintum 2 mm longum, omnia glabra; antherae subaequales, ellipsoideae, utrinque emarginatae, ca. 4—4,5:1 mm, in utraque pagina glabrae, poris apicalibus introrsis; ovarium conicum, ca. 1 mm longum et diam., glabrum; stylus stamina paulum superans, ca. 5,5 mm longus, apice incurvatus, glaber; stigma styli apice wanifeste cerassius, obtusum, bilobum; pedicelli fructiferi graciles, recti vel ereeti, elongati, ca. 3—4 cm longi; calyx in statu fruetifero manifeste auctus, in parte inferiore connata truncata diam. ca. 10—11 mm, breviter eupulatus vel subpatelliformis, in dentes elongatos 8—9,5 mm longos rectos vel paulum incurvatos abiens; bacca ovoidea, diam. ca. 6—7 mm, apice compressa; semina pauca, 9, satis magna, ca. 4: 2,5: l mm, obligue reni- formia, Tentieulariter applanata, profunde retieulata, in a angulis gibbose prominentia, sordide fusca vel nigrescentia, basi + ve in processum producta; granula sclerotica duo apicalia opposita, ca. 3:1,5 mm, breviter obtuse rhomboidea, ad baccae basim versus paulum acuminatim ineurva. Rio Acre: Estella, Seringal S. Franeisco, Ule, Herb. Brasil., ‚ Amazonas-Exped. n. 9733) (hb. Berol.) — März bis Mai blühend und fruchtend. 25. Lycianthes acutangula (Griseb.) Bitt. n. comb. Solanum acutangulum Griseb. in Lechl. Berb. Am. Aust. 58. Diese Art gehört sehr wahrscheinlich zu den Oligochondrae, leider habe ich aber an zwei Belegen des Originals: Lechler n. 2354 (aus Peru: Gebüsche bei San Govan, in herb. Paris.! Upsal.!) keine Früchte angetroffen, so daß ich über dieses wichtige Merkmal bei dieser Pflanze noch nichts angeben kann. Mit ihr sehr nahe verwandt ist die als Solanum (Polymeris) compressibaccatum Bitt. in Fedde Repert. XII (1913) 456, 457 ausführlich beschriebene, ebenfalls . aus Peru stammende Pflanze Ule n. 6800, von der mir die beiden nahe der Beerenspitze vorhandenen ansehnlichen Steinzellkörner bekannt sind. Ich fasse diese hier vorläufig als Unterart der L. acutangula auf. Ich gebe im folgenden von der ZL. acutangula nur die mir aufgefallenen Unterschiede von der subsp. compressibaccata mit dem Wunsche, daß es mir bald vergönnt sein möge, auf Grund vollständigerer Exemplare von L. acutangula den Grad der Zusammengehörigkeit genauer anzugeben. L. acutangula: internodia partim 1,5—4 cm, partim usque ad 8,5—9 cm longa; laminae latiores, ca. 6,5—7,5:3,1 em; pedicelli Jam in statu florente ca. 4,5 em longi, solitarii vel bini; calyeis dentes usque ad 8 mm longi; corollae majores, ca. 17 mm longae. Wie bei der vorhergehenden Z. longidentata ist auch bei dieser Art der Blattstiel etwas oberhalb des Grundes deutlich gegliedert, so daß beim Abfallen der Blätter (samt den blattbürtigen Teilen der Stiele) stets 2-4 mm hohe Sockel an den Zweigen erhalten bleiben, die von den zweigbürtigen Teilen der Stiele herrühren. Dadurch sowie durch die damit vielleicht in Zusammenhang stehenden = stark hervortretenden Stengelkanten erinnern diese beiden Arten an die Pliochon- + drae, besonders an L. Rantonnetii, mit der sie vielleicht in einer näheren Verwandtschaft stehen. Die letzte unter den Oligochondrae angeführte Art, Ir stenoloba, besitzt zwar. etwas kantige Zweige, aber ebenso wenig wie die” mit mehr drehrunden Zweigen ausgestatteten übrigen Oligochondrae eine ae abgesetzte Blattstielbasis. Ich mache weiter auf die im Vergleich zur Blütengröße auffällig ee Antheren bei L. acutangula (:3—4 mm I1g., etwas länger bei L.longidentata: ca. 4—4,5 mm) aufmerksam, die ebenfalls an das Verhalten der Pliochondrae er- _ innern; umgekehrt hat ZL. ‚stenoloba besonders lange Antheren ER 8° mm 18.). = ‚Subsp. compressibaccata (Bitt.) Bitt. n. comb. ö = Solanum compressibaccatum Bitt. in Fedde, Rep. x ca 13), 456; Bitt. in Abh. Nat. Ver. Brem. XXIII (1914), 151.23 3 Ich verweise auf die eingehende Beschreibung in Fedde, Rep. XII und gebe hier nur einige Unterschiede gegenüber der typischen L. acutangula wieder: Internodia 4,5—5 cm longa ; ee majores "angustiores Ca 7:1,8 usque ad 8,5:2,5—2,8 cm, magis acuminatae; pedicelli ca. 4—6 in quavis inflorescentia, in statu florente 1,5—3 em longi; calyeis dentes longiores in statu fructifero ca. 6, breviores ca. 4 mm longi; corolla ca. 14 mm longa. Peru, Dept. Loreto, Ule n.. 6800! Es ist sehr wohl möglich, daß bei genauerer Untersuchung der Z. acu- tangula als sie mir an dem ziemlich dürftigen Material von Lechler n. 2354 bisher möglich war, die besser bekannte, zber später beschriebene subsp. compressibaccata jener nur als Varietät unterstellt werden muß. Bis auf weiteres halte ich jedoch die beiden nahe miteinander verwandten Formen als en gesondert. 26. Lycianthes stenoloba (van Heurck et Müll. Are. ) Bitt. n. EE Solanum stenolobum van Heurck et Müll. Arg., Observ. botan. (1870), 69. Bitt. in Fedde, Rep. XII (1913), 455; Bassovia stenoloba. Britt. in Rusby, Mam. Torr. Botan. Club IV (1895), 232?1). Meiner eingehenden Beschreibung in Fedde Rep. XII, 455, 456 habe ich nichts Neues hinzuzufügen, auch nachdem ich einen im Herbar des Wiener Hofmuseums liegenden Originalbeleg: Spruce n. 4210 von Tarapoto habe ver- u gleichen können. Besonders hervorgehoben zu werden verdient, daß die Krone bei dieser Art im Gegensatze zu den übrigen Oligochondrae sternförmig ist; auch die Filamente sind, wie bereits in der allgemeinen Darstellung der Reihe Oligo- chondrae bemerkt wurde, abweichend von sämtlichen übrigen hierher gezogenen, RB !) Es muß zunächst unentschieden bleiben, ob die von Britton und Rusby als Bassovia stenoloba bezeichnete und von ihnen mit Solanum stenolobum 4 van H. et Müll. Arg. gleichgesetzte Pflanze von Songo (Bolivia) wirklich .zu unserer Art gehört; mir erscheint es zweifelhaft, denn die Blätter sind nach Rusby: »sparsely and coarsely strigose below“, die Blütenstiele »solitary in the ‘ axils«; beides trifft auf die peruanische Pflanze nicht zu. Daß die Art des Aufspringens der Antheren (mittels terminaler Poren) ebenso wie die Kürze der Filamente bei den peruanischen Pflanzen ihre Vereinigung mit Bassovia nicht gestattet, habe ich bereits in Fedde Rep. XII, 456 betont. 5 ich een u i 3 rent ser art KAENL AED an » « 7 { - be r BR a durch deutliche, meist sogar durch recht erhebliche Verlängerung eines Staub- . fadens im Vergleiche zu den übrigen vier Filamenten ausgezeichneten Arten alle fünf gleichlang. Diese auffälligen Merkmale sichern der ZL. stenoloba eine Sonder- stellung innerhalb der Reihe und es erscheint sehr wohl möglich, daß eine noch gründlichere Kenntnis ihrer Eigentümlichkeiten zu ihrer Lostrennung von dieser, Reihe führen wird. Sollte sich jedoch die Zugehörigkeit der L. stenoloba zu den Oligochondrae bei weiterer Prüfung bestätigen, so wäre diese Art ein. - gutes Beispiel dafür, daß sich bei Lycianthes nicht überall eine scharfe syste- matische Scheidung zwischen Arten mit sternförmiger Krone und gleichlangen | Filamenten und andrerseits solchen mit radförmiger Krone und ungleichlangen Staubfäden, wie sie Dunal in seiner Einteilung in Lobanthes und Gonianthes unternommen hat. durchführen läßt. ‘Auf einen Unterschied in der Behaarung innerhalb der Oligochondrae sei hier kurz hingewiesen: die letzten drei Arten besitzen durchgängig einfache Haare, die bei L. longidentata von sehr ungleicher Länge und 2—9-zellig sind, bei L. acutangula und deren Unterart compressibaccata mit Ausnahme der blatt- unterseitigen kleinen Achselbärte klein, bei ZL. stenoloba aber besonders kurz und winzig sind: die übrigen erheblich zahlreicheren Arten besitzen gabelig wenigstrahlige Sternhaare. Dieser Gegensatz bedarf der Beachtung bei weiterer vergleichender Untersuchung der Arten. Mit einem gewissen Vorbehalt reihe ich den Oligochondrae die folgende Art an, da von ihr noch keine Früchte bekannt geworden sind; ich halte sie für nahe verwandt mit 13. L. pauciflora. 27. Lyeianthes caucaensis Bitt. n. sp. -Fruticosa, scandens; rami inferiores virgati, elongati, teretes, diam. 4—5 mm, cortice fusco nitido obteeti, eorum internodia ca. 9—10,5 em longa; rami superiores ca, 2—3 mm diam., in statu novello sicut ceterae partes virides pilis stellatis flavidis vel flavi-fuscis breviter vel modice stipitatis vel subsessilibus eradiis nonnullis tenuibusaeutisplerumquesimplieibus vel ‚rarius iterum semel ramosis formatis erebris obsiti; inter- nodia ca. 1—6 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora saepe false geminata inaequalia; petioli in foliis inferioribus ea. l cm, in foliis superioribus breves, 0,5—0,7 em longi, sieut rami pilis stellatis fiavidis erebris obsiti; laminae late lanceolatae, utrinque cune- atim angustatae, ad apicem versus paulum acuminatae acutae, majores 6,5:2,7, 7,5:3,5, 8:4 usque ad 9:4,3 cm, minores ca. 4:1,2 usque ad 6: 2,5 cm, omnes membranaceae, supra obscure virides, in vena media pilis stellatis densioribus persistentibus, in venis lateralibus etin ‚mesophyllo valde spärsis mox evanidis obsitae, subtus pallidiores, in vena media et in venis lateralibus primariis pilis 'stellatis tenuiter stipitatis crebris, in mesophyllo sparsioribus obsitae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 6 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in foliorum axillis, ea. 4-florae; pedicelli graciles, ca. 1,2—1,3 em longi, pilis stellatis breviter stipitatis crebris et ad calycem versus glandulis minutis brevissime stipitatis erebriusculis obsiti; calyx cupulari-campanulatus, ca. 7 mm longus, 7”—8 mm diam., in parte inferiore eonnata ca. 4 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 inaequilongis lineari-subulatis ca. 2—3 mm longis paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis, extus praecipue in costis et in dentibus pilis stellatis breviter stipitatis 360 et glandulis minutis sparsis obsitus, intus in parte connata glandulis H. ' minutis brevissime stipitatis subdensis obtecetus; corolla purpurei- alba (sec. el. Pittier), campanulati- rotata, satis magna, diam. ca. 2,5 —3 cm, loborum partes medianae firmiores anguste lanceolatae acutae, extus supra calycem in tota superficie pilis parvis stellatis sessilibus obsitae, intus solum in vena media pilis substellatis sparsis et in apice cucullato erebrioribus praeditae, membranae interpetalariae illas rotatim conjungentes glabrae; corollae tubus ca. 2—2,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta valde inaequilonga, quattuor ca. 2—2,5 mm longa, quintum ca. 6 mm longum, omnia glabra; antherae ellipsoideae, ca. 6,5:1,2—1,5 mm, basi profunde cordatae, apice paulum emarginatae, utringque glabrae, poris apicalibus introrsis; ovarıum ovoideum, ca. 2,5 mm longum, 1,6 mm diam., glabrum; stylus reetus, ca. 11,5 mm longus, stamen longissimum fere aequans, glaber; stigma styli apice parum crassius, anguste clavatum, obtusiusculum; fructus non vidi. Colum bia, Staat Cauca: Zentral-Kordillere, Hard von Mira- flores oberhalb Palmira, 1600 m ü. M., H. Pittier, plants of Colombia n. 884! (U. S. Nat. Herb. n. 531073) Januar blühend. Diese Art steht der L. pauciflora nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch erheblich kleinere, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälerte Spreiten, spärlichere Behaarung aller grünen Teile, besonders der Blattunterseiten und des Kelches, dagegen reichlichere Behaarung der Außenseite der Mittelpartien der Kronlappen sowie längere Filamente, Antheren und Griffel. Früchte sind mir leider von dieser neuen Art noch nicht zugänglich gewesen, so daß ich auf die vielleicht auch an diesen Organen zu beobachtenden Unterschiede IE diesen beiden Arten noch nicht eingehen kann. Series 3. Virgatae Bitt. n. series. Granula sclerotica desunt; pili plerumque substellati vel fürchte substellati paueiradiati breviter vel vix stipitati apieibus acutis; Frutices plerigue scandentes praecipue Americam centralem, partim | quoque Americam australem boreali-oceidentalem et insulas Indiae oceidentalis incolentes. 28. Lycianthes Pittieri Bitt. n. sp. Fruticosa; partesnovellae.non jam evolutae tomento stellato ferrugineo obtectae; rami superiores teretes, robusti, ca. -5 mm diam., pilis densis stellatis breviter vel brevissime stipi- tatis pauci- (ca. 3—6-) radiatis acutis sordide einereis primo ferruginei-subfuscescentibus breviter tomentosi; internodia 3—6 em longa; folia alterna vel false geminata, inaequalia; foliorum majorum petioli ca. 15—23 mm, fol. minorum 6—10 mm longi, eodem indu- mento denso quo rami obteeti; laminae ovati-lanceolatae vel late elliptiei-lanceolatae, basi parum obligua abrupte rotundate vel subcordate in petiolos abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae + ve longe acuminatae acutae, fol. majorum laminae magnae, ca. 15—17,5:6—7 cm, fol. min. laminae ca. 5—7,5:2— 3,7 cm, omnes firme membranaceae, subcoriaceae, supra obseure virides, primo pilis stellatis pauciradiatis subfuscescentibus in venis densis subtomentosis in mesophyllo sparsioribus serius in meso- 361 phyllo fere glabrescentes, subtus viridi-subfuscescentes, venis venulisque pilis stellatis pallide subfuscescentibus tomen- tosis, in mesophyllo pilis stellatis satis erebris molliusculae; vena media, venae laterales primariae in utroque latere 5—7 curvatim ascendentes et venae laterales secundariae illas reticulatim conjungentes subtus prominentes, supra quoque rete venularum lateral. secund. tertiariarum minorumgque in statu sieco manifestissimum; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum, pluriflorae, praeterea in ramulis abbreviatis axillaribus flores dense congesti; pedicelli breves, ca. 5—6 mm longi; calyx campanulatus, ca. 3 mm longus, diam. ca. 4 mm, prope apicem breviter 10-dentatus, ‚dentibus alternatim inaequalibus, longioribus tandem ca. 1 mm, brevioribus 0,5 mm longis, extus sieut pedicelli et ceterae partes novellae pilis stellatis ferrugineis tomentosus; corolla rotata, stella obseura e loborum partibus medianis ca. 2 mm latis extus dense ferruginei-tomentosis formata insignita, membranis tenuioribus glabris lobos usque ad apices conjungentibus; corollae tubus brevis, ca. 0,5— 0,8 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, inaequalia, quattuor brevia, ca. 0,5—0,8 mm longa, quintum longius, fere 1,5—2 mm; antherae ellipsoidei-lanceolatae, ca. 4:0,8 mm, utrinque emarginatae, in pagina interiore in linea connectiva pilis compluribus substellatis praeditae; poris parvis apicalibus introrsis; ovarium sub- globosum, diam. 1,2 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 7 mm longus, parum incurvatus, glaber; stigma styli apice parum cerassius, subcelavatum, obtusum; pedicelli fructiferi rectiÄ, ca. 9 mm longi; ealyx in statu fructifero paulum auetus, ca. —5 mm longus, diam. ea. 6 mm, dentibus calyeinis fere 1—1,3 mm longis; granula selerotica in bacca immatura subglobosa 6 mm diametiente non reperi. Costarica: im Walde bei San Lorenzo de Dota, 1250 m ü. M., Pittier in Pittier et Durand, pl. costar. exs. n. 2277! (hb. Brux.) — April blüh. und mit unreifen Früchten. 29. Lycianthes multiflora Bitt. n. sp. Fruticosa; rami robusti, teretes, diam. 2—6 mm, in statu novello pilis stellatis breviter stipitatis tenuiradiatis crebris präecipue juxta nodos obsiti, mox glabrescentes, tandem calvi cortice olivacei- fuscescente levi obtecti, recti vel + ve tortuosi; internodia 2,5—8,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli 5—12 mm longi, primo pilis stellatis nonnullis obsiti serius fere glabri, supra canalieulati; laminae late ovati-lanceolatae vel ovatae, superiores lanceolatae, basi + ve obliqua rotundate vel + ve euneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus magis sensim angustatae, + ve longe acuminatae, inferiores ca. 12:6 usque ad 13:6,7 cm, superiores ca. 9:3,5—11:5,5 cm, minores geminatae vel in ramulos breves floriferos evectae ca. 4:1,4—2,2 usque ad 5,5: 3,2 em, omnes firme membranaceae, fere subcoriaceae, supra olivacei- virides, in statu novello praecipue in parte inferiore pilis stellatis non- nullis obsitae, mox fere omnino glabrescentes, subnitidae, subtus pallidius olivacei-virides, praeter pilos nonnullos stellatos in venae mediae et venarum lateralium inferiorum partibus basilaribus sparsis omnino glabrae; vena media, venae later. primariae in utroque latere 6—7 eurvatim ascendentes, venae later. secund., tertiariae ‘et venulae minores subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, partim quoque in ramulis brevibus lateralibus in axillis‘ foliorum minorum, multi-(9—20-)florae; pedicellorum insertiones dense pilis stellatis breviter stipitatis tenuiradiatis obteetae; pedicelli ipsi sparsius pilis stellatis obsiti, ca. 6—8 mm longi; calyx breviter campanulatus, ca. 4 mm longus, diam. ca. 5 mm, 10-costatus, paulo, © infra marginem diaphanum truncatum integrum in dentes 10 paulum inaequilongos alternatim aequales subulati-lineares ca. 11,6 mm longos abiens, extus sieut pedicelli pilis stellatis breviter stipitatis tenuiradiatis sparsis obsitus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis crebris instructus; corolla albida (see. el. Tonduz), stellati- rotata, diam. ea; 17 —19 mm; loborum partes medianae lanceolatae acutae firmiores ca. 1,2—1,5 mm latae, extus solum in marginibus plicarum papillosae et in apieibus pilis compluribus acutis et papillis brevibus praeditae; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus ara: glaber; filamenta glabra, inaequilonga, duo ca. 0,5—0,6 mm, duo fere | mm, quintum 3 mm longum; antherae ellipsoideas, ca. 4,5:1 mm, ütrinque emarginatae, basi cordatae, in parte basilari rotundata sacenlorum et in pagina interiore praeeipue in lines eonneetiva pilis perpaueis substellatis instructae, poris apiealibus parvis,; ovarium breviter subeylindraceum, ca. 1 mm longum, 0,8 mm diam., glabrum, abrupte in stylum ca. 8,5 mm longum glabrum, paulum infra apicem manifeste curvatum attenuatum; stigma styi apice manifeste crassius, subglobosum, obtusum, subbilobum; ‚pedicelli fructiferi recti, ca. 10-12 mm longi, ad apicem versus inerassati;. calyx fructifer paulum ampliatus, diam. ca. 7” mm, cupulatus, ejus dentes vix majores; baccae ellipsoideae, ovoideae vel ‚subglobosae, ca. 7—10 mm longae, 5—10 mm diam.; semina valde numerosa, reni- formia, valde lentieulariter applanata, ea. 2,2:1,8—2:0,5 mm, 'mani- feste reticulata (semina ex Tonduz n. 9308 et Oersted n. 1385); granula sclerotica desunt. Costarica: bei Las Vueltas, Tucurrique, 635 m ü. M,, Adolf Tonduz n. 13173! (hb. Berol., Monac., U. 8. Nat. Herb. , Vindob.) — Jan. blühend; Wälder von Xirores (Shirores) Talamanca, 100 müM, 3 Tonduz n. 9308! (hb. Berol., Brux.); Kent, Abdachung nach dem Atlan- tischen Ozean, 3lm ü.M,, Tonduz n. 14732! (hb. Berol.) — Aug. blüh. Die Beeren dieser letzteren Pflanze sind ebenso wie der Fruchtkelch re vergrößert, offenbar sämtlich in große eiförmige Gallen (10:7 mm) umgewandelt ; durch die in ihnen lebende Made eines Insekts; Samen werden in diesen Beeren nicht ausgebildet. Centralamerika: Am Berge Barba, Oersted, pl. Controameien n. 1385! (hb. Haun.), ein Fruchtexemplar, dessen mögliche Zugehörig- keit zu einer der im Folgenden beschriebenen Varietäten wegen Mangel 3 an Blütenknospen nicht feststellbar ist; daselbst, Oersted n. 1403! (hb. Haun.) eine etwas schmäler blättrige Form: lamina 10,5 :4,2— E 12,5:4,5 cm. a 2 363 Var. so miontonk Bitt. n. var. Omnes partes virides (imprimis rami, pedieelli, calyces [extus]), pilis stellatis densioribus praeditae, praecipue tamen corollarum alabastra extus non solum in plicarum marginibus, sed etiam in tota superficie superiore dense tomentosa. Costarica: Turrialba, Oersted, pl. ne nerie: n. 1386! (hb. Havı.). Hierher ist, “co ; auch mit einem gewissen Vorbehalt, us oben unter der Artdiagnose erwäi: " Nr. 14732 von Tonduz zu ziehen, deren Kelche und Kronen außenseits stärker »ehaart sind als beim Typus; da aber die Früchte bei dieser _ Nr. durchgängig von einem gallenbildenden Icesekt deformirt sind, so kann ich das Torduzsche Exemplar nicht mit Sicherheit hierher stellen, da immerhin eine Einwirkung des Galleninsekts bereits auf die Blütenknospen möglich ist. Var. plieitomentosa Bitt. n. var. : Ualyces (extus) densius stellati quam in typo; corollarum ala- bastra in plicarum partibus superioribus pilis densis stellati-tomentosa in superficie loborum pareius stellata. Central-Amerika: bei Naranjo, Oersted, pl. Centroameric. n. 1384! (hb. Haun.). 30. Lycianthes ecuadorensis Bitt. n. sp. Frutieosa, 3 m alta, subseandens vel proeumbens; rami supe- riores teretes, ca. 2—4 mm diam., in. statu novello sicut ceterae partes virides pilis stellatis minutis sessilibus flavescentibus densis obsiti, mox pilis + ve evanidis sparsioribus praediti vel partim fere glabrescentes, tandem cortice levi fuscescente obteeti;- internodia ca. 3—7 cm longa; folia solitaria vel superiora _ hie inde false geminata inaequalia vel folia minora in ramulos breves evecta; petioli breves, in foliis majoribus 0,8—1, raro usque ad 1,5 cm longi, in foliis minoribus ca. 0,2—0,5 cm longi, omnes eodem indu- mento minuto quo rami induti; laminae late ellipticae, ovati- ellipticae vel elliptici-lanceolatae, basi rotundate cuneatim vel magis euneatim in petiolos abeuntes, ad apicem versus sensim cunea- tae, acutae vel obtusiusculae, in foliis majoribus ca. 10:5,5, 11:4,5 usque ad 12,5:6,5 cm, in foliis minoribus ca. 6,5—7:3,5— 4 cm, omnes membranaceae, supra saturate virides, in statu evoluto in vena media et in mesophyllo pilis stellatis minutis valde sparsis obsitae vel partim glabrae, subtus pallidiores, pilis stellatis parvis in venis majoribus paulo erebrioribus, in venulis et in mesophyllo valde sparsis instructae; inflorescentiae sessiles in foliorum axillis, 4—T-florae, praeterea quoque in ramulis brevioribus iterum in axillis foliorum minorum; pedieelli in statu florifero graciles, ca. 1,2 em longi, in statu fructifero recti, ca. 1,6—2 em longi; calyx cupulatus, in statu alabastri 4 mm longus, 4 mm diam., paulo infra marginem truncatum diaphanum dentibus 10 brevibus paulum inaequilongis 1—1,5 mm longis lineari-subulatis instructus, extus sieut pedicelli pilis stellatis minutis valde sparsis obsitus; corollam evolutam non vidisse Jugeo; calyx in statu fructifero cupulatus, in parte inferiore connata ca. 4 mm longus, 9 mm diam., dentibus subu- latis non auctis brevibus calyeis marginem diaphanum non vel vix aequantibus vel paululum (0,6 mm) superantibus; bacca subglobosa, 364 diam. ca. 8 mm; semina satis numerosa, reniformia, valde lentieulariter applanata, ca. 22 ‚2:1,8:0,5 mm, flavida, manifeste minute reticu- lata; granula selerotica desunt. Ecuador: Balao, in Wäldern, Eggers, Fl. Amer. trop. n. 14386! (hb. Monae.), — Januar fruchtend; El Recreo, in Waldungen, Eggers, Fl. Amer. trop. n. 15682! (hb. Berol.) — Februar fruchtend. 31. Lycianthes lenta (Cav.) Bitt. n. eomb; Solanum lentum Cav. Icon. et descript. IV (1797), 336, tab. 308; Pers. Syn. pl. 1 (1805), 222; Dun. Hist. Sol. (1813), 175; Dun. Sol. "Syn. (1816), 25; H.B.K,, Nov. gen. et spee. pl. III (1818), 33: 2 Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819), 612; Spreng. Syst. Veg. 4 (1825), 686; Walp. Rep. III (1844—45), 65; Richard i in Ramon de la Sagra Hist. fis. ete, Cuba II, T. XI (1850), 122; Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 172; Griseb. Fl. Brit. West-Ind. Isl, (1864), 439 (excel. plant. Cruegeriana Trinitensi); Griseb. Catal. Pl. Cub. (1866), 189; Sauvalle, Fl. Cubana (1868), 104; Maza, Periant. 268; Combs in Transact. Acad. Sei. of St. Louis VII (1897), 447. Solanum umbellatum Willd. mser. in Herb. Willd. — non Dun.; - Solanum cumanense Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819), 662; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 371; Solanum sylvaticum Schlechtdl. Linnaea V (1830), 112 — non Dunal; Solanum quadriflorum Mart. et Gal. En. Syn. 14; Bull. Acad. Brux. XII, 1(1845), 139; Schlechtendal Pl. Leibold. in Linnaea XIX E (1847), 300: Dun. in DC. "Prodr. XIII, I (1852), 169; Hemsl. in Biol. Centr. Amer. Botan. II (1881 —82), 413: Solanum affine Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 168; Solanum virgatum Lam. var. ß lentum O. ı Schulz in Urban, Symb. Antill. VI (1909), 189; | Solanum virgatum Lam. var. 7 caracasanum ‚0. E. Schulz in Urb., Symb. Antill. VI (1909), 190 (p. pte.: solum pro plantis Venezolanis). Fruticosa, scandens, nonnumquam paulum volubilis, 3 m alta; rami superiores teretes, diam. 1,5—3 mm, flexuosi, primo pilis pallide fuscescentibus brevibus brevissime stipitatis sub- stellatis, quorum radii acuti simplices vel pareius iterum ramosi sunt, in statu novello densis serius paulo sparsioribus obtecti, tandem cortiee pallide fuscescente vel subeinereo leviusculo praediti; inter- nodia 5—7,5, in ramis elongatis volubilibus usque ad 15 em longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli ca. 1—1,8 cm longi, eodem indumento quo rami vestiti; lJaminae ovatae, basirotundate vel + ve cuneatein petiolum angusta- tae, ad apicem versus sensim ı cuneatim angustatae, in apice ipso obtusae, 4:2,8, 6:3,6 usque ad 8:4 cm, minores ca. 3:1,5—8,5:2 cm, supra obseure virides pilis brevissimis stellatis paueiradiatis sparsis obsitae, subtus pallidiores, pilis stellatis brevibus pallide fuscescentibüs { densis obtectae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum, ca. 4—5 (raro—6)-florae; 365 pedicelli graeiles, ca. 1,5—2,3 cm longi; ealyx campanulatus, ca. 4,5—5 mm longus, 5—6 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3—4 mm longus, paulo infra marginem truncatum diaphanum dentibus 10 subulati-linearibus inaequilongis I—2 mm longis prae- ditus, extus sieut pedicelli pilis stellatis brevissime stipitatis (radiis simplieibus vel rarius semel ramosis) pallide fuscescentibus densis vel sparsioribus obtectus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis erebris instructus; corolla laete violacea vel alba, rotati- stellata, ca. 14—16 mm longa, diam. fere 20—27, rarius — 33 mm, loborum partes medianae ca. 2 mm latae extus jam irfra medium pilis brevissimis substellatis densiuseulis obteetae, corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, inaequilonga, quattuor ca. 1 mm, quintum 4—6 mm longum; antherae lanceolati- ellipsoideae, ca. 4—4,5:1 mm, basi cordatae, in pagina interiore praecipue in linea conneetiva pilis compluribus substellatis praeditae (vide tamen varietates), poris parvis apicalibus introrsis; ovarium ovoideum, ca. 1,5 mm longum, 1 mm diam., glabrum; stylus gracilis, stamen longissimum fere aequans, 11 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius oblique ellipsoideum, apice obtusum, subemargi- natum; pedicelli fruetiferi ereeti, ca. 1,5—2,5—3 em longi (in varie- tatibus nonnumquam breviores); calyx fructifer parum ampliatus, eupulatus, in parte inferiore eonnata ca. 3—3,5 mm longa, diam. ca. 7—8 mm, dentibus parum auctis ca. 2—3 mm longis instructus; bacca globosa, miniata, diam. ”—8 mm; semina valde numerosa, ca. 80, _ reniformia, valde lentieulariter applanata, ca. 2—2,5:2:0,5 mm, margine paulum crassiore, ımanifeste reticulata, pallide flavidi-fusces- - centia; granula sclerotica desunt. Mexiko, Staat Veracruz: ohne genaue Standortsangabe, Dr. Gouin n. 22! (hb. Paris.) — September blühend und mit unreifen Früchten; bei Veracruz, Schiede n. 197! (hb. Berol.): der Beleg zu Schlechtendal’s Solanum sylvaticum in Linnaea V, 112 — non Dun.; feuchter Wald bei Tlacotalpan, L. Hahn! (hb. Paris.) — April blühend und fruchtend; Vaqueria del Jacal, Cordillera de Veracruz, Galeotti n. 1176! (hb. Brux.); Medellin und Umgebung, Dr. Wawra n. 29! (hb.Vindob.); Soledad und Umgebung, Dr. Wawra n. 185! (hb.Vindob.); Lizardo und Umgebung, Wawra n. 256! (hb. Vindob.). Wartenberg bei Tantoyuca, Prov. Huasteca, L. C. Ervendberg (1858) n. [26 (hb. Goetting.). Costarica: bei Cartago, Oersted n. 1419! (hb. Haun.); bei San Jose, Oersted n. 1420! (hb. Haun.). Nord-Venezuela: zwischen Maracas (wohl Maracay?) und Choroni, Fendler n. 2105! (hb. Goetting.), weißblühend; Cumana, Humboldt n. 71! £hb. Willd., das Original zu S. cumanense Roem. et Schult.= S. umbellatum Willd. Herb., vielleicht ist diese Pflanze identisch ‚mit der var. endopsila Bitt., leider sind an dem Belege keine Blüten vorhanden). Cuba: Ramon de la Sagra n. 57! (hb. Berol.); Wright, Pl. Cubenses n. 3026! (hb. Berol., Goetting.); Prov. Pinar del Rio: Umgebung von Condslna, Wilson Herb, de Cs n. 17041 S) h. und frucht.; in der Nähe von Sumidero, auf Kalkgestein, J.A. Sehafer in N; Y. Bot. Gard. Explor. of Cuba n. 133981 (hb. Berol.); bei 3 | - Herradura, van Herrmann, Herb. de Cuba, n. 3030!(hb. Berol., Buchtien, Oktob. blüh.: bei El Cangre, O’Donovan, Herb. de Cuba n. 5194! E (hb. Berol.), Juni blüh. und frucht.; Prov. Habana: auf Hügeln in der Umgebung von Managua, Baker und Wilson Herbar. de ‚Cuba n. 320! Juli frucht.; bei Calabazar, van Hermann, Herb, de Cuba n. 965! Oktober blüh. und frucht. ; bei Santiago de las Vegas, Baker, Herb. de Cuba n. 3391! September blüh. und frucht.: am Ufer des E Baches San Juan bei Calajabas, E. Otto n. 247! (hb.. Berol), Mai blüh. und frucht.; am Ufer des Baches San Juan bei Taburete, E. Otto n. 355! (hb. Berol.), Juli blüh. u. frucht.; Matanzas, Rugel u. 842! (hb. Goetting.); Prov. Santa Ülara: Distr. Cienfuegos, Abreusin Savannen, Combs n. 164! (hb. Berol.); bei Jagüey, 500 m ü. M., . Eggers n. 5313! (hb. Berol., Goetting.,; Vindob. Univers. in April blüh. ie und frucht.; West- Cuba: Anafe bei Ariguanabo, in sumpfigen || Gebüschen, E.L. Ekman P!. itin. Regn. III, n. 1046! 0 hb. Stockh. = hb. Berol.) — Mai blüh. und frucht. zei Var. flavieans Bitt. n. var. Rami novelli, petioli, laminae (subtus), peieeih et calyces (eetas); R pilis stellatis densis manifeste flavidis tomentosi; laminae 4:2— 5,5:2,6 cm, basi rotundate vel + ve cuneatim angustatae, ‚supra praeeipue in venis majoribus, pareius in mesophyllo pilis stellatis obsitae; pedicelli satis longi, in statu florifero jam 2—2,4 em longi; corollae tubus ca. 2 mm longus, corollae diam. ca. 2—2, 5m; filamenta 4 ca. 1 mm, filamentum longissimum 5 mm longum; antherae ea. 4 4,5—5 mm longae, quattuor inferiores in pagisa interiore stellati- — pilosae, anthera evecta intus glabra. | Mexiko: Juquila (undeutlich geschrieben, ob Togail ı im | Staate si Jalisco?), Galeotti n. 1225 F! (hb. Brux.), März blüh. und frucht. ' Var. utrinquemollis Bitt. n. var. Omnes partes virides (rami novelli, petioli, laminae [utrinque], pedicelli et calyces [extus]) pilis stellatis densioribus quam in typo praeditae; Jaminae supra fere molliusculae, subtus tomento stellato denso cinerascente molles, basi saepe subeordatae, ca. 4 3,5:3 usque ad 5,5: 3,7 em; antherae ca. 4,5 mm longae, praecipue ” illae quae filamentis brevibus insident, in pagina interiore pilis stellatis erebriusculis instructae; stylus ca. 9 mm longus; pedicelli fructiferi 4 breves, ca. 12—14 mm .longi. # Nicaragua: Grenada, Friedrichsthal n. 940! (hb. Yindok) a Hecken bei Grenada, P. Levy, pl. nicaraguenses n. 239! (hb. Barb.- Boiss.). — 40 m ü. M., Sept. blühend. E Außerdem liegen im Wiener Herbar noch drei weitere von Friedrichsthal gesammelte, ebenfalls hierher gehörige. Belege, teils ohne Fundortsangabe (n.. 3 147!),teils ohne Nummer mit Friedrichsthal's gewohnter lakonischer gedruckter‘ 2 Etikette »Guatemala“; auch diese Pflanzen stammen wohl aus der Umgebung des Nicaragua-Sees, da Nicaragua 1841, als Friedrichsthal dort sammelte, noch zu Bann gehörte. e 367 Var. endopolytricha Bitt. n. var, Omnes .partes virides (rami novelli, petioli, laminae [utrinque], ı pedicelli et calyces [extus]) pilis stellatis pallide sordide subfusces- centibus densis tomentosae; laminae ut videtur minores quam in | eeteris speciei värietatibus (maxima a me visa 2,5:1,3 cm, sed certe majores procreat), basi. saepe subcordatae, apice obtusae vel etiam rotundatae; antherae 3,5—4 mm longae, praecipue illae quae fila- mentis brevibus insident, in pagina interiore pilis stellatis satis . densis imprimis in conneetivo praeditae; pedicelli fructiferi brevissimi, ca. 0,8—1 cm longi. Mexiko: ohne besondere Fundortsangabe, Kerber n. 130! _(hb. Berol.). Var. endopsila Bitt. n. var. Solanum virgatum Lam. var. y caracasanum O. E. Schulz in Urb. Symb. Antill. VI (1909), 190 p. pte. Omnes partes virides (rami novelli, petioli, laminae [utrinque], _ pedicelli, calyces [extus et manifeste sparsius]) pilis stellatis primo flavidis vel subaureis serius sordidis paulo longius stipitatis satis erebris obsitae, qua re praecipue laminae subtus magis floceulosae quam in ceteris varietatibus; laminae late ovatae, basi + ve sub- cordatae, apice subacuminatae acutae vel obtusiusculae, ca. 4,5: 3,5, 5:3,7 usque ad 6:4,5 em; inflorescentiae 4—6-florae; pedicelli graciles, jam in statu florifero 1,5—2,2 em longi; corollae diam. ca. 2,5—3 cm; antherae 4 mm longae, in pagina interiore quoque fere semper pilis omnino destitutae, rarissime pilo unico substellato obsitae. Venezuela: Caracas bei Cura, Humboldt n. 748! (hb. Berol.), Caracas, Dr. Vargas! (U. S. Nat. Mus. n. 601441). Var. scotinophila Bitt. n. var. Solanum virgatum Lam. var. caracasanum D E. Schulz in Urban, Symb. Antill. VI (1909), 190 p. pte. Rami graeiles, virgati, superiores ca. 2—2,5 mm diam., pilis -stellatis pallidis erebris obsiti, internodia inferiora ca. 10—12 cm longa, folia superiora false geminata; petioli inferiores graciles, 2—3 cm longi; laminae ovatae, 6,5:4 usque ad 8:4,3 cm, basi rotundatae subeuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, acuminatae, membranaceae, supra sordide virides, subtus pallidiores, utringue in venis majoribus pilis minutis stellatis erebris obsitae; inflorescentiae sessiles, 3—4-florae; pedicelli graciles, ca. 1,8—2,4 cm longi, pilis stellatis parvis erebris obsiti; calyx eupu- latus, ca. 5 mm longus, 5 mm diam., in parte inferiore connata ca. 3 mm longus, dentibus 10 subulatis subaequilongis 2,5—3 mm longis, extus pilis stellatis parvis suberebris obsitus; corolla alba, rotata, ca. 22 mm diam.; filamenta quattuor ca. 1 mm, quintum ca. 4 mm longum; antherae anguste ellipsoideae, ca. 4—4,5:1 mm, intus quoque glabrae; stylus reetus, stamen longissimum fere aequans, ca. 8,5—9 mm longus; stigma styli apice parum crassius, subelavatum, obtusum. 368 Venezuela: Valle del Aragua bei S. Mateo, in feuchten, schattigen Hecken, Otto n. 788! (hb. Berol.) — Mai blühend. Subsp. Lambii (Fern.) Bitt n. comb. % Solanum Lambü Fernald in Botan. Gazette XX (1895), 536. Suffruticosa; rami teretes, ca. 1,5—3 mm diam., flexuosi, pilis brevibus stellatis pauciradiatis erebris obsiti; internodia ca. 1,5—2,5 em ‚longa, in ramis elongatioribus usque ad 8 cm attingentia; folia plerum- i | que false geminata inaequalia; petioli ca. 4«—15 mm longi, pilis stellatis tenui- et pauciradiatis satis densis tomentosuli; lamina late ovati-cordata vel fere reniformis, ca. 2,8—3:2,6—3 em, in- | tegra, obtusa, utrirque pilis stellatis tenuiradiatis supra crebris in gibberem elevatis subtus densis molliter tomen- tosula; pilorum radii nonnumquam iterum furcati; vena media et venae laterales primariae in utroque latere ca. 4 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentia sessilis inter folia geminata, ca. 3-flora; pedicelli ca. 13—15 mm longi, dense pilis stellatis breviter stipitatis, quorum radii partim iterum furcati sunt, obteeti; calyx campanulatus, cum lobis ca. 6—6,5 mm longus, 7—8 mm diam,, paulum infra marginem truncatum dentibus 10 inaequilongis .alternatim minoribus satis magnis ca. 3—4 mm longis 0,75 mm latis obtusis instructus, extus praeeipue in parte inferiore pilis stellatis sieut pedicelli praeditus; corolla campanulati-rotata, ca. 18 mm longa, ejus lobi fere usque ad apicem membranis interpetalariis glabris conjuneti, obtusi, eueullati, ipsi extus pilis stellatis satis crebris obsiti; stamina ca. 2 mm supra corollae basim inserta; filamenta inaequilonga, duo ca. 1,5 mm, altera duo ca. 2 mm longa, quintum ca. 5,5—6 mm longum, omnia glabra; antherae ellipsoidei-lanceolatae, fere aequales, ca. 5: 1,5 mm, utrinque manifeste emarginatae, in pagina interiore pilis nonnullis minutis substellatis obsitae, poris apicalibus obliqguis; ovarium subglobosum, ca. 2 mm diam., glabrum; stylus stamen longissimum fere aequans, ca. 10 mm longus, reetus, glaber; stigma styli apice vix crassius, ovoidei-conicum, ca. 0,7 mm longum, 0,5 mm diam. West-Mexico: Staat. Sinaloa, Villa Union, Frank H. Lamb, pl. of Western Mex. n. 446! (hb. Berol.). | | Nicht gesehen habe ich bislang den im hb. Boissier aufbewahrten Beleg zu Solanum lentum var. ß echinatum Dun. in DC. Prodr. XII, I, 173 (8. echinatum und S. decemfidum Pavon nomina nuda in hb. Boiss.); aus der Beschreibung Dunal’s läßt sich nicht erkennen, ob diese Form wirklich zu L. lenta gehört. 32. Lycianthes nocturna (Fern.) Bitt. n. comb. Solanum nocturnum Fernald in Proc. Amer. Acad. of Arts and Sciences XXXV (1900), 570. Frutieosa, scandens; rami virgati, teretes, 2,5—4 mm diam,, in statu novello pilis minutis stellatis obsiti, serius glabrescentes tandem glaberrimi, cortice fusceseente nitido; internodia in ramis majoribus ca. 5—6 em longa, in ramulis minoribus ca. 0,8—1,5 cm longa; folia solitaria vel superiora false geminata, inaequalia; petioli 0,5—1 em longi, glabri; laminae ovatae, basi rotundate subeuneatim nn 0 369 in petiolos abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae, acutae vel 'obtusae, ca. 2,5:1,5, 3,5:2,5 cm usque ad 5:3 cm, firme membran- aceae, fere subcoriaceae, utrinque glabrae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 4—5 eurvafim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in foliorum false geminatorum minorum axillis, I—3-florae; pedicelli etiam in statu fructifero satis breves, ea. 0,9—1 em longi, recti, glabri; calyx fruetifer paulum auctus, cupulatus, in parte inferiore connata truncata ca. 2,5 mm longus, 6 mm diam., dentibus 10 inaequilongis ca. 2—4 mm longis, extus glaber; bacca globosa, diam. ca. 7—9 mm; semina oblique reniformia, valde applanata, ca. 2,8:2:0,5 mm, pallide flavida, minute reticulata. | - Mexiko, Staat Oaxaca: im Flußbett oberhalb Tehuantepee, Caec. et Ed. Seler, pl. mexic. et centr.-amer. n. 1625! (hb. Berol.), Januar fruchtend. | Diese Art steht der Lycianthes lenta nahe, sie unterscheidet sich von ihr durch beiderseits kahle, kleinere Blattspreiten von derbhäutiger, fast lederiger Textur, ärmerblütige Infloreszenzen und kürzere Blütenstiele. 33. Lycianthes brevipes Bitt. n. sp. Fruticosa; rami superiores teretes, diam. ca. 2—5 mm, in statu novello pilis stellatis sessilibus vel partim brevissime stipi- tatis tenuiradiatis flavide ferrugineis densis tomentosi, etiam in statu adultiore tomento brevi e pilorum basibus persistentibusformato obtecti, tandem cortice pallide fusco sensim magis denudante; internodia 1,5—5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli breves, 0,85—1 em longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae late lanceolati-ovatae vel oblongi-ovatae, basi rotundate abrupte in petiolum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, acuminatae, acutae, majores ca. 5,5: 2,5, 7:3,5 usque ad 9:3,8 em, minores ca. 2:1,2—3,5:2 cm, omnes membranaceae, supra obscure virides (in statu sicco fuscescentes) pilis stellatis favide ferrugineis in venis majoribus densiusculis in meso- phyllo suberebris obsitae, subtus pallidiores, pilis stellatis in venis venulisque densis, in mesophyllo subdensis pallide flavide ferrugineis molliuseule subtomentosae; vena media, venae later. primariae in utroque latere 5—7 curvatim ascendentes et partim quoque venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus prominentes; infloreseentiae sessiles in axillis foliorum vel inter axillas foliorum amborum geminatorum, ca. 6—8-florae; pedicelli breves, ca. 4—5 mm longi, pilis stellatis sessilibus vel brevissime stipitatis erebris obsiti; calyx cupulatus, ca. 3 mm longus, diam. ca. 4 mm, 10-costatus, dentibus 10 brevibus lineari-subulatis parum inaequilongis ca. 0,5—1 mm longis parum infra marginem diaphanum truncatum oriundis instructus, intus in parte connata glandulis minutis densis obsitus; corolla rotata, diam. ca. 2 mm, loborum partes medianae firmiores anguste lanceolatae, acutae, ca. 1,5—2 mm latae extus in superficie et in plieis pilis subsimplieibus sparsis, ad apicem eucullatum versus pilis brevioribus densis praeditae;, membranae interpetalariae illas rotatim conjungentes glabrae; corollae tubus 1,2 mm longus, August 1919. XXIV, 24 SER, intus quoqueglaber; flantenia parum ingequilonga, quattuor co B,5ınn; j blongi:ellip- . guintum ca. 2,5 mm longum, omnia glhbra: antherae.o soideae, ca. 3,5:3,2 mm, basi profunde cordatae, apice emarginatae, ıntus quoque glabrae, poris apicalibus- parvis; ovarium subglobo-- sum, diam. 1,5 mm, glabrum; stylus ferw reetus, stamina manifeste- Superans, ca. 8 mm longus, glaber; stigma styli’apiee parum erassius. nn ellipsoideum, subelavatum, obtusum;: fraetus non wii. ... wMatemala? Nicaragua? ohne besondere: Fundortsaneabe: Friedrichsthal! (hb. Yındeby- | ee ee = Diese Art unterscheidet sieh von den Verwandten: dürch die kurze ne E ' behaarung aus meist ungestielten Sternhaaren, sowie dureh: die auffällig kurzen: E Blatt- und Blütenstiele. EERFV ARE ZI 34. Lycianthes virgata (Lam.) Bitt. n. comb: ; er Solanum virgatum Lam. Illustr. II (1793),. 14: (excl. patria);: | Lam. Eneyel. IV (1797), 280; Dun. Hist. Sol. (1813),.174, Tab.4: ‚Dun. Sol. Syn. (1816), 25; Roem.et Schult. Syst: Veget. IV ası9), | 611; Spreng. Syst. Veget.I (1825), 686; Walp. Rep. II (184445), || 65; Griseb. Pl. Wright. 523; Griseb. Catal. P}. Cab. (1866), 189: | (exel. S. radiatum Sendtn.); Sauvalle Fl. Cubana (1868), 104; Stahl Est. IV, 275; Maza Periant. 258; O. E. Schulz in Urb., Symb. Antill. VI (1909), 187; Bitt. in Engl. Bot. Jahrb. XLV (1912), 496; Solanum ‚domingense Willd. in Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819), 665; Walp. Rep. IIl(1844—45), 96; $. haitense Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 167; 8. macranthum Bertero in herb. DC. nom. nudum, vide Dun. in DC. Prodr. XII, I, 167, non Dun.; $. virgatum Lam. var. P tomen-. tosum Dun. in DC. Prodr. XIU, I, 171; S$. insulanum Dun. in DC. . Prodr. XIII, I, 373; $S. lentum Bello Ap. 1 (1881), 298; Stahl, Est.V,. 128 — non Cavan.; S. scandens folüis tomentosis Plum., Cat. (1703), 45: Plum. ed. Burm. Pl. Amer. X, 242, Tab. 245, Fig. 3. er Fruticosa, 1,5—5 m alta, scandens; rami inferiores virgati, saepe:- fere sarmentosi, superiores + ve flexucsi, ca. 3—4 mm. crassi, teretes,. ramuli terminales divaricati vel retrofraeti, in statu novello pilis densis parvis stellatis albide vel flavide tomentosi, serius ecalves- centes, coıtice levi rubri-fuseo vel purpurascente obtecti; internodia I ramorum inferiorum ca. 4—12,5 cm longa, superiora breviora (saepe || solum 1—2 cm); folia superiora plerumque geminata, inaequalia; petioli 0,5—2,2 em longi, pilis stellatis tomentosi; lamina elliptiea vel late elliptici-rhomboidea, basi + ve obliqua plerumquecune- °) atim in petiolum angustata, ad apicem versus quoquesensim . angustata, acuta vel nonnihil acuminata, integra vel raro indistincte subrepanda; laminae majores ca.7,5— 8:3, 9:4, 10,5:4,5—5, 11,5:5,2 usque ad 14:6,9cm, laminae minores ca. 3:1—1,5 cm; lamina membranacea, supra pilis stellatis minutis primo crebrius, in statu evoluto valde sparsim obsita (praecipue in vena media), saepe paulum nitida, subtus pilis stellatis densissimis canescentibus vel subflavidis tomentosa vel subfloccosa; vena media et venae laterales primariae (in utroque latere 4—6) subtus prominentes, ° venulae minores + ve retieulatae non valde eonspieuae; inflores- eentiäe sessiles in axillis foliorum fere umbellatae, ca. 5—12-florae vel in ramulis brevibus in axillis foliorum minorum evectae; pedicelli ca. 8—10 mm longi, 0,75 mm diam., dense stellati-tomentosi; calyx campanulatus, ca. 3—4 mm longus, diam. ca. 4—5 min, trancatus, dentibus parvis 0,5—1 mm longis linearibus obtusis praeditus, extus .dense floceosi-tomentosus, dentes quoque intus tomentosi; corolla coerulei-violacea, rotata, diam. ca. 25 mm, 5-angulata, plicata, radiis 5 medianis lanceolatis acutis ca. 12 mm longis 2—2,5 mm latis erassioribus extus dense breviter stellati-pilosis et albide-virescentibus : stellata, membranae interpetalariae radios usque ad apices conjungentes tenerae, glabrae, medio inter radios paulum emarginatae; stamina fere 1 mm supra corollae basim inserta; filamenta inaequalia, 4 ca. l mm longa, quintum 2,5 mm longum, omnia glabra; antherae fere aequales, ellipsoideae, basi cordatae, apice subemarginatae, ca. 4:1,2 mm, in’ pagina interiore praeeipue in linea connectiva pilis nonnullis simplieibus vel paueistellatis praeditae, poris apicalibus parvis rotundis; ovarium subglobosum, diam. 1,5 mm, glabrum; stylus antheras manifeste superans, rectus, 8—8,5 mm longus, glaber; stigma stylo vix vel manifeste latius, capitatum; pedicelli fructiferi recti, ca. 12—16 mm longi, ad apicem versus incrassati; calyx fructifer parum ampliatus, diam. ca. 6 mm, dentibus brevibus vix auctis ca. 1 mm longis; bacca globosa, diam. 6—8 mm, miniata; semina reni- formia, valde lentieulariter applanata, ca. 2:1,6:0,5 mm, in statu sieco vallide fuscescentia, minute reticulata; granula 'selerotiea desunt. Östl. Cuba: Wright n. 385! (hb. Berol., Brem., Goett.). Haiti: Petionville, 400—500 m ü. M., Picarda n. 803! (hb. Berol.) — August blüh.; Les Platons bei Aux Cayes, auf einem offenen Plateau inmitten der Hügel, 1000 m ü. M., P. E. Christ n. 1980! — September blühend;; bewaldete, meist trockene Hügel zwischen - Jaequin (Corail) und Jeremie, 400 m ü. M., P. E. Christ n. 2246! -(hb. Berol.), Aug. blüh. u. frucht.; sehr lockerer Wald auf den Höhen nordöstl. von Tiburon, Christ n. 2260! (hb. Berol.), Aug. blühend. Sto. Domingo: Neetoux! (hb. Berol.); C. J. Mayerhoff n. 95! (hb. Berol.), Aug. blüh. u. frucht.; bei Batey in Gebüschen am Ufer des Flußes Yasica, 1O m ü. M., Eggers, Fl. Ind. oce. exs. n. 2624! (hb. Berol., Hamburg.), Juni fruchtend; auf dem Berge „Isabel de la torre*, 300 m ü. M., Eggers n. 2794! (hb. Berol.), Juli blühend; südl. Sto. Domingo: Prov. Barahona, Miguel Fuertes n. 986 b! (hb. Berol.); bei Paradis in der Nähe von Barahona, 200 m ü. M., Fuertes n. 436! (hb. Berol., Hamburg., Vindob.), Juli blüh. u. frucht. Portorico: bei Bayamon auf wüsten Plätzen und in Haiven, Stahl n. 258! 599! (hb. Berol.), Oktober blüh., November blüh. u. frucht.; auf dem Berge Cedro bei Cayey, Sintenis n. 2091! (hb. Berol.) Oktob. frucht.; Cayey, zwischen Bäumen, Kaffeewald bei Farajones, Sintenis pl. Portor. n. 2209! (hb. Berol., Monae., Vratisl.); bei Aybonito nahe Bella vista de la Plata, Sintenis n. 2157! (hb. Berol., Goetting.), Oktob. frucht.; bei Hato Grande auf dem Berge Gregorio, in die höehsten Bäume des Urwaldes kletternd, Sintenis pl. Portor. n. 2620! ‚(hb. Berol., Vindob. Palat. et Vindob. Univers, ), Aug. blüh. u. frucht.; 24* 312 nahe Guayama in den Bergen von Guamani, Sintenis n. 2175! (hb. Berol.), Oktob. frucht.; bei Adjuntas auf dem Gipfel des Berges Galsa, 'Sintenis n. 4235! Mai blüh.; bei Utuado, Gundlach in Krug, Herb. portoric. n. 810! (hb. Berol.); bei Utuado an buschigen Abhängen nach Pellejas, Sintenis n. 4485! (hb. Berol., Goetting.) Mai blüh. Einheim. Name: an de paloma auf Kae nach Stahl. Nach Dunal in DC. Prodr. XI, I, 171 soll eine Varietät calvescens von S. virgatum Dun. mit unterseits spärlich filzigen, schmutzig ockerfarbenen Blättern auf den kanarischen Inseln vorkommen (= &0l. organum Lapeyr. in hb. DC. ex h. L’H£ritier). Ich habe den Beleg Dunal’s noch nicht gesehen, bemerke aber bei dieser Gelegenheit, daß mir im Goettinger Herbar eine Pflanze mit dem Vermerk „Solanum virgatum Lam. in: Teneriffa leg. Berthelot, Herb. D. Hahn 1832“ vorgelegen hat, die indes nicht hierher, sondern zu dem auf Teneriffa und Gran Canaria endemischen, zur Sektion Normania (Lowe) Bitt. gehörigen Solanum Nava Webb et Berthelot gehört. Gütiger Mitteilung des Herrn Dr. Casimir de Candolle zufolge ist jedoch das im Herbar des Prodromus liegende Original des S. virgatum var. calvescens Dun. durchaus von S. Nava verschieden.‘ Sollte Lycianthes virgata wirklich auf den Kanaren zu finden sein, so kann es sich wohl nur um eine Einführung dieser Art durch den Menschen handeln. L. virgata unterscheidet sich von der verwandten, aber erheblich weiter verbreiteten. /. lenta durch die größeren, unterseits grau-sternfilzigen, oberseits meist etwas glänzenden und wenig behaarten Spreiten, die am Grunde meist rundlich keilförmig zulaufen, seltener rundlich abgestutzt sind; außerdem sind die Infloreszenzen reicherblütig, die Blüten und Beeren etwas kleiner als bei L.lenta. O.E. Schulz hat ZL. lenta als Varietät von L. virgata behandelt, weil diese die zuerst beschriebene der beiden Arten ist. Übergänge scheinen zwischen beiden nicht vorzukommen. ZL.virgata ist gleichförmiger und auf die 3 größeren Antillen beschränkt, L. lenta ist in einer ganzen Reihe von Formen von Cuba durch Mexiko, die kleineren mittelamerikanischen Republiken und das nördliche Columbia bis zum nördlichen Venezuela verbreitet; es scheint mir zweckmäßiger, die beiden gut verschiedenen Typen als gesonderte Arten zu behandeln, die allerdings als nahe Verwandte zusammen mit 32. L. nocturna und 33. L. brevipes zu einer Großart L. virgata sens. ampl. zusammengestellt werden mögen. 35. Lycianthes columbiana Bitt. n. sp. | | Fruticosa; rami flexuosi, subteretes, diam. 2—4 mm, pilis densis breviusculis inaequilongis plerumque furcatim ramosis (semel vel bis furcatis) rarius simplieibus apice acutis pallide fuseis molliuseuli; internodia 3— 10,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli 5—10 mm longi, eodem indumento quo rami vestiti; Jaminae late lanceolatae vel ovati- lanceolatae, basi oblique cuneatim vel rotundatim in petiolum angustatae, ad apicem versus magis sensim angustatae, + ve acumi- natae, acutae vel obtusiusculae, majores ca. 8,5:3 vel 3,5—10: 4,7 em, minores ca. 1,5:0,8, 3,5:1,6—3,9:2,4 em, obtusiores; laminae omnes supra sordide virides, pilis "subdensis semel vel bis fureatis aeutis rufeseentibus molliusculae, subtus pallidiores, pilis manifeste densioribus furcatim ramosis acutis pallide rufescentibus molliter subtomentosae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 7—8 curvatim ascen- . dentes subtus prominulae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, plerumque 2—4- florae; pedicelli graciles, in statu florifero ca. 10—15 mm, in statu fructifero reeti, ca. 21—24 mm longi; calyx Eat re A u ed rn ET Fa Bu #\ j »“ ’ « x 373 breviter campanulatus, ea. 5—7 mm longus, diam. ca. 6—8 mm, parte inferiore connata truncata ca. 4 mm longa, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis alternatim inaequilongis, longioribus ca. 3— (tandem)4 mm, brevioribus 1—(tandem)2 mm longis, extus sicut pedicelli pilis fureatim ramosis fuscescentibus densis obteetus; corolla rotata, in statu clauso ca. 15 mm longa, certe ca. 20—25 mm diam., ejus lobi stellam firmiorem (an violaceam’?) formantes extus infra pilis sparsioribus simplieibus ad apicem mani- feste cucullatum versus furcatis vel quidem breviter ramosis in apice ipso papillosis densis praediti; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequilonga, breviora ca. 1,5—2 mm, longiora ca. 3—4 mm, glabra; antherae ellipsoidei-lanccolatae, basi profunde cordatae, ca. 5:1,5—1,5 mm, poris apicalibus introrsis; ovarium subglobosum, diam. ca. 1,5 mm, glabrum; stylus stamina. paulum superans, ca. 9 mm longus, gracilis, parum incurvatus vel fere reetus, glaber; stigma styli apice vix crassius, anguste elavatum, subemarginatum;. calycis fructiferi pars inferior connata cupulata, ca.9 mm diam., ejus dentes 4—4,5 mm longi; bacca immatura diam. ca. 6—8 mm, globosa; semina a me visa non jam satis evoluta; granula sclerotica desunt. Columbia: im Tal des Rio Magdalena, bei Tenerife und Badillas, Humboldt u. Bonpland! (hb. Berol.); am Ufer des Rio Magdalena zwischen Buenavista und Guarumo, Goudot.n. 1! (hb. Goetting., Vindob.). Die Beschreibung des S. phillyreoides Humb. et Bonpl., für das die vor- liegenden Pflanzen gehalten worden sind, kann unmöglich auf sie Anwendung finden: man vergleiche den folgenden Auszug aus der ÖOriginalbeschreibung: »foliissolitariisoblongis aut lanceolato-oblongis supra glabris subtus pubescentibus«, »folia venis primariis utrinsecus 3—4, .. . 10—20 lin. longa, 5—7 lin. lata,« pedicelli glabri«, »flores magnitudine florum S. Zycioides,« »calyx ... limbo o-dentato, dentibus lineari-subulatis ..... denticulis minutis in medio tubi pedi- celli« (?) »eum dentibus exsertis alternantibus«; »corolla glabra,“ »antherae oblongae, subarcuatae«. Alle diese Merkmale passen nicht zu unserer als Z. columbiana beschriebene Pflanze, vielmehr zu ZL. lyeioides (L.) Hassl.; Ein von Humboldt stammender Beleg zu S. phillyreoides im Herb. Willdenow gehört in der Tat zu L. lycioides. Es muß demnach irgend eine Verwechslung bei der ursprünglichen Beschreibung vorgekommen sein; nach längerer Überlegung schien es mir zweckmäßig, das S. phillyreoides Humb. et Bonpl. als Synonym zu L. lycioides zu behandeln und die vorliegende, offenbar von vorne herein mit ihm verwechselte Art als neu zu beschreiben. Von den folgenden 5 Arten sind leider keine Früchte bekannt; ihrem Aufbau nach scheinen sie sich aber ungezwungen an die Firgatae anzuschließen; ich lasse sie daher bis auf weiteres ihnen folgen. Bei allen fünfen ist ein Filament stets länger als die anderen und die Staubbeutel sind innenseits besonders in der Konnektivlinie fein sternhaarig. Bemerkt sei, daß die vier ersten Arten wie die Virgatae mehr oder minder sternförmig oder gabelig-sternförmig geteilte Haare besitzen und daß bei ihnen das fünfte Filament erheblich länger ist als die anderen vier, während bei der letzten (L. pxlosissima) die abstehenden Haare einfach sind und die Filamente zwar ebenfalls ungleich, aber nicht so stark verschieden sind wie bei den übrigen vier Arten. 374 Besondere Beachtung verdienen die Kelchformen zweier Arten, die sich von dem bei den Virgatae und bei den drei anderen hier angeführten Spezies vorkommenden zehnzipfeligen Kelch erheblich unterscheiden: L. urnigera mit ihrem urnenförmigen Kelch, dessen unterer Teil in fünf undeutlich stumpfe zurückgebogene Zähne aus- ‚geht, während der obere Teil einen undeutlich fünflappigen, kragen- förmig der Krone anliegenden Becher bildet; noch abweichender ist Z. ‚Sanctae-Marthae, bei welcher an dem gerade abgestutzten becher- förmigen Kelch jegliche Andeutung von Zähnen fehlt. 36. Lycianthes campyloclada (Dun.) sens. str. Bitt. n. a Solanum campylocladum Dun. in DC. Prodr. XIH, I (1852), 173; Hemsl. in Biol. Centr.-Amer., Bot. II (1881—82), 406 (beide excl. var. Magdalenae). S. fleuosum Pavon herb. (see. Dun.) non Willd. _Fruticosa; rami superiores teretes, ca. 2—3 mm diam., + ve flexuosi vel eurvati, pilis stellatis brevissime stipitatis partim iterum furcatis pallide fulvide flavis densis tomentosi; internodia ramulorum superirrum 1—4 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia vel minora in ramulos parvos evecta; petioli ca. 5—10 mm longi, eodem indumento denso quo rami vestiti; laminae ovati-lanceolatae, basi + ve obligua rotundate obtusatae abrupte in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, acutae vel apice ipso obtusiusculo ca. 5,5: 2,5, 7:3,3, 9,9—10:3, gr 4,3 cm, membranaceae, supra in vena media et in venis lateral. prim. pilis stellatis parvis brevissime stipitatis densioribus, in mesophyllo valde sparsis obsitae, subtus pallidiores in venis venulisque pilis stellatis brevissime stipitatis densis flavescentibus, in mesophyllo pilis stellatis densiusculis pallidis subscabride molliuseulae; vena media, venae later. primariae in utroque latere 5—6 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas conjungentes subtus manifeste prominentes; inflores- centiae sessiles in foliorum axillis, 3—4-florae; pedicelli 10 mm longi; calyx cupulati-campanulatus, ca. 7 mm longus, 7—8 mm diam., parte inferiore truncata connata ca. 4 mm longa, dentibus 10 inaegui- longis linearibus apice rotundatis paulo infra marginem truncatum oriundis longioribus 3—4 mm, brevioribus 2—2,5 mm longis extus in tota superfieie sieut pedicelli pilis stellatis brevissime stipitatis pallide fulvide davis densis obteetus, intus in parte connata- glandulis minutis suberebris obsitus, in mesophyllo diaphano punetis albidis (arena erystallina!) erebris instruetus; corolla stellata, diam. ca. 20—22 mm, loborum partes medianae ca. 2 mm diam. extus pilis brevibus substellatis infra sparsioribus ad apicem versus densis obtectae, intus praecipue in vena media, sparsius quoque (ad apicem . et margines versus) in mesophyllo pilis substellatis brevibus obsitae; corollae tubus ca. 1,5—2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequilonga, quattuor ca. 1,5—2 mm longa, quintum 4 mm longum, omnia glabra; antherae ellipsoideae, ca. 5:1,3 mm, basi subcordatae, apice parum emarginatae, in pagina interiore in suturis. pilis nonnullis substellatis parvis obsitae, poris parvis apiealibus; \ “N . Y u*° x x ‚ }) » a 2 3 k DER Ä « x'6 4 2 \ B > f P iiiet er RR It x A Ka at DA N Lo Be NEE. hie Dre u Aua s PETE re er ee en er 5° 00 Ba un tl IE a a an „ak U le u ee Al BE land ann ul a un un u De Zu Dad la un urn 2 ” a en A ar — Zu 75 a PER ELITE en EN er a. eo ve en BE STR a ee ee re KIERE Ss: v F» = 2 . a. “ . wo ae 375 \ ovariam ellipsoideum, ca. 2 mm longum, 1,5 mm diam., glabrum; stylus rectus, ca. 9 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, fere ellipsoideum, obtusum; fructus non vidi. | Nach Dunal (DC. Prodr. XII, I, 173) soll diese Art in Mexiko vorkommen, mir ist sie nur unvollständig nach dürftigen aus den Kulturen des Berliner Bot, Gartens stammenden Herbarbelegen bekannt: Cultum in horto Berol. 1860. Alex. Braun!, in hort. Dahlem. 1910, H. Strauss! (hb. Berol.). Die von Dunal zweifelnd hierher gezogene var. Magdalenae behandele ich als eine besondere Art (n. 43) ia der Reihe 4: Glanduliferae. Trotz der auch jetzt noch mangelhaften Kenntnis der Z. campyloclada scheint mir ihre Zugehörigkeit zur Reihe der Virgatae sicher festzustehen; über ihre Stellung zu den engeren Verwandten der L. virgata werden wir uas erst nach vollständigerem Material aus der bis jetzt noch nicht sicher e*mittelien Heimat unterrichten können. 87, Lycianthes dendriticothrix Bitt. n. sp. Fruticosa; rami divaricatim dichotome ramosi, superiores teretes, diam. 2—3 mm, flexuosi, pilis stellatis + ve stipitatis vel partim subsessilibus pallide fuseis crebris obsiti, tandem calves- centes —5 mm diam. cortice rubri-fuscescente levi obteeti; internodia ea. 2,5—5 cm, in ramis majoribus inferioribas 8S—11 em longa; folia solitaria velsuperiora falsegeminata inaequalia; petioli inferiores11—13, superiores solum 4—5 mm longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminäe oblique ovati-lanceolatae, basi plerumque manifeste obliquae rotundatim vel cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus magis sensim angustatae, acutae vel acuminatae, foliorum majorum laminae ca. 7:4,3 vel 9:3,9— 4,5 usque ad 10:4,8—5 em, foliorum mino- rum ca. 4,5:2,5—6:2,9 cm, omnes membranaceae, supra virides, in vena media densius, ceterum sparsim pilis stipitatis stellatis obsitae, subtus in vena media, in venis lateralibus primariis curvatim ascendentibus in utroque latere 6—7 et in venis lateral. secund. illas reticulatim conjungentibus + ve promipentibus pilis stellatis breviter stipitatis pallide fuseis densiuseulis, in mesophyllo sparsioribus praeditae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, ea. 1—3-florae, partim ramis axillaribus abbreviatis foliis parvis (4:3, 2,4:1,8, 1,8:1,4, 1:0,7 cm vel nonnumquam solum 0,5:0,3 em) paueis praeditis inflorescentias axillares 1—2 edentibus; pedicelli graciles, in statu florifero ea. 13—26 mm longi, in statu fructifero elongati, usque ad 28 mm longi, pilis manifeste longius stipitatis dendritice substellatim ramosis patentibus fere 1—1,5 mm longis fusces- centibus paulum laxioribus instrueti; ealyx eampanulatus, satis magnus, ca. 9mm longus, ca. 10—11 mm diam., in parte -inferiore econnata truncata ca. 4—4,5 mm longus, 10-costatus, in dentes 10 subulati-lineares inaequales alternatim aequales abiens; dentes longiores 5—6 (tandem—7), breviores ca. 4 mm longi; calyx extus pilis + ve louge stipitatis substellatim ramosis plerum- que in apicıbus acutis raro hie inde glandula parva apicali praeditis erebris obsitus; gibberes basilares pilorum e cellulis obscurascentibus formati; inter pilos glandulae minutae breviter stipitatae sparsae oeeurrunt; corolla rotata, satis magna, diam. ca. 24 mm, loborum partibus medianis ca. 3 mm latis stellam formantibus extus praecipue ad apicem versus pilis brevibus simplieibus vel partim semel ramosis 376 acutis obsitis; corollae tubus 1,5—2 mm longus, ‚ intus quoque glaber; ‚filamenta glabra, valde inaequalia, quattuor ca. 1,5—2 mm, quintum 6,5—7 mm longum; antherae ellipsoidei- lanceolatae, utrinque emarginatae, basi cordatae, ca. 6: 1,5 mm, in pagina interiore® 7 in linea connectiva pilis nonnullis stellatis minutis praeditae, priss parvis apicalibus; ovarium ovoidei-conicum, ca. 1,5 mm longum, 1 mm latum, glabrum; stylus stamen longum aequans, ca. 12 mm longus, fere reetus, gracilis, glaber; stigma styli apice vix crassius, anguste clavatum, obtusum: fructum adhuc valde immaturum vidi.. Columbia, Prov. Bogotä: Arracochol: und uch grande, .J. Triana ohne Nr.! (hb. Berol., Brux., Mus. Brit., Vindob.). 38. Lycianthes urnigera-Bitt.n.p 754 \ Fruticosa; rami superiores subteretes, ca. 2—3 mm a pilis densis breviter stipitatis stellatis "aeutiradiatis ferru- gineis tomentosi, serius diam. 4—5 mm glabrescentes lignescentes cortice rubri-fusco obtecti: internodia 1—3 em longa; folia inferiora ‚solitaria false geminata paulum inaequalia; petioli fol. majorum 15—18 mm, fol. minorum 8—10 mm longi, eodem indumento denso ferrugineo quo rami obtecti; laminae late lanceolatae vel elliptiei-lanceolatae, utrinque angustatae, basi cuneatim vel subrotundate in petiolum abeuntes, apice acuminatae acutae in foliis majoribus ca. 6:3, 7,5:3,4—8:4,4 cm, in foliis minoribus ca. 3,5—5,5 : 1,3 — 2,8—3,2 cm, omnes supra sordide virides, pilis satis densis sub- ferrugineis stellatis breviter sed manifeste stipitatis molliter subtomentosulae, subtus pallidiores pilis manifeste densiori- bus pallide ferrugineis mollitertomentosae; inflorescentiae sessiles axillares pluriflorae, praeterea floribus ‘in ramulis abbre- viatis ca. 0,8—1,5 em longis uni-vel bifoliatis glomerulatim congestis; pedicelli ca. 8-9 mm longi; calyx urniformis, ca. 4 mm longus, 5 mm diam., in parte basilari ampliata dentibus abbreviatis reflexis praeditus, supra in partem collarem tenuiorem cupulam formantem apice truncatam subquinquelobam ca. 2,5—3 mm altam productus, extus in tota, superficie sieut pedicelli pilis stellatis brevissime stipitatis subferrugineis erebris vel densis obtectus; corolla alba, rotata, diam. ca. 20 mm, stella e loborum partibus medianis lanceolatis erassioribus obseurioribus extus dense breviter stellati- er R 2 mm Jatis insignita, usque ad apicem longus, intus quoque glaber; filamenta elabra, in aequalia, quattuor. ca. 0,8—1 mm, quintum ca. 4—5,5 mm longum; antherae sub- aequales, lanceolati-ellipsoideae, utrinque emarginatae, basi cordatae, in pagina interiore praecipue in linea connectiva pilis paueis stellatis minutis praeditae, ca. 5—5,5:1 mm, poris parvis apicalibus introrsis;_ ovarıum subglobosum, diam. ca. 1,2 mm, glabrum; stylus rectus, stamen quintum paulum superans, ca. 911 mm longus, glaber; stigma styli apice vix vel manifeste crassius, clavatum, ca. 0,5 mm lopgum, 0,4—0,6 mm diam.; fructus non vidi. . 377 . Columbia, Prov. Santander: Ocana, L. Schlim n. 1120!. (Etabliss. botan. et d’hortieulture de J. Linden; herb. Bruxell.); ohne Fundort, J. J. Triana! (Nummer undeutlich, ob 240?, herb. Mus. Brit.). 39. Lycianthes Sanctae-Marthae Bitt. n. sp. Fruticosa; rami superiores teretes, diam. ca. 4 mm, .primo pilis minutis substellatis aceumbentibus erebris obsiti, mox glabrescentes, cortice levi fuscescente obtecti; internodia ca. 6—l1cem longa (an etiam longiora?); folia superiora saepe false geminata inaequalia vel folium minus in ramulum parvum iterum floriferum evectum; petioli foliorum majorum ca. 2,5—3 cm longi, foliorum minorum ca. 1—1,5 cm longi; laminae late oblongäe vel oblongi- 'ellipticae, basi rotundate subabrupte in petiolum angustatae, ad apicem versus quoque rotundatae, paulo infra apicem acuminatae acutae, fere medio latissimae, majores ca. 12:6,8 usque ad 12,7: 7,5 em, minores ca. 6:3—9,5:5,6 em, omnes membranaceae, ‘ supra obscure virides et parum nitidae, in vena media et in venis lateralibus majoribus pilis stellatis minutis valde sparsis obsitae, subtus pallidiores primo pilis stellatis minutis accumbentibus in venis et in mesophyllo crebrioribus obsitae, serius et hic quoque fere glabrescentes; vena media, venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascendentes et venae later. secund. illasreticulatim conjungentes subtus prominentes, venularum minorum rete subtus satis conspicuum; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum false geminatorum vel praeterea in ramulis abbreviatis iterum in axillis foliorum minorum, satis multi- (ca. 10O—14-vel etiam pluri-?) florae; pedicelli graciles, ca. 12 mm longi, pilis brevibus stellatis sessilibus pauci- radiatis accumbentibus sparsis obsiti; calyx cupulatus, ca. 4 mm longus, diam. ca. 6 mm, margine diaphano truncato integro, indistinete plurivenius, dentibus omnino deficientibus, ca. 2 mm infra marginem integrum bullis nonnullis rotundate promi- nentibus instructus, subglabrescens, solum pilis stellatis minutis sparsis obsitus; corolla campanulati-stellata, ca. 18 mm longa, loborum partes medianae anguste lanceolatae acutae ca. 2 mm latae extus in plicarum margire et praecipue ad apicem cucullatum versus pilis minutis substellatis praeditae; membranae interpetalariae illas margi- nantes ad apices versus angustiores non plane rotatim illos conjun- gentes glabrae; eorollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta manifeste inaequilonga, quattuor ca. 1,5 mm, quintum 45 mm longum, omnia glabra; antherae anguste ellipsoideae, ca. 6:1,3—1,5 mm, utrinque emarginatae, in pagina interiore prae- eipuein suturis pilis minutis substellatis nonnullis obsitae, poris introrsis apicalibus; ovarium subglobosum, diam. 1,7 mm, glabrum; stylus reetus, stamen longissimum paulum superans, ca. 11,5—12 mm longus, glaber; stigma styli apice parum vel vix erassius, anguste elavatum, rotundate obtusum; fruetum non vidi. Columbia: Sierra Nevada de Santa Marta, nahe dem Meeres- niveau, Herbert H. Smith n. 1189! (hb. Berol.) sub nom. „Bassovia solanacea B. et N.“ — Mai blühend. 40. Lycianthes pilosissima (Mart. et Gal.) Bitt. n. BR Rn Solanum pilosissimum Mart. et Gal. Enum. syn. 11; Bull. Acad. Bruxelles XII, I (1845), 139; Schlechtd. in Linnaea XIX (1846— 47), 300; Dun. in ‘DC. Prodr. XII, I (1852), 169; Hemsl. in Biol. centr.- amer., Botan. II (1881—82), 413. Partes novellae pilis densis pallide flavidis mo rami Th superiores herbacei, subteretes, diam. ea. 1,5—2,5 mm, pilis simpli- = eibus plurieellularibus acutis ereeti-patentibus pallide flavidis - satis erebris obsiti; internodia 3—6,5 cm longa; folia inferiora soli- taria, superiora false geminata paulum inaequalia; foliorum inferiorum petioli graciles, ca. 2,5—3,5 em longi, superiorum petioli ca. 2 cm longi, sieut rami pilis densis simplieibus acutis pallide flavidis sub- tomentosi; laminae ovati-oblongae vel oblongi-ellipticae, basi rotundate .vel + ve euneatim in petiolum apice paulum alatum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatas, + ve longe acuminatae acutae, margine saepe dentibus in utroque latere 2—3 acutiuseulis sinubus rotundatis non valde profundis separatis instructae, foliorum majorum laminae ca. 8,5—9:4,6 cm, fol. minorum laminae ca. 5—9,9:3,3 cm, omnes membranaceae, supra obscure virides, pilis simplieibus longiuseulis pluricellularibus acutis in -tota superfieie“ erebriuseulis obsitae, subtus manifeste pallidiores, pilis pallide flavidis simplieibus longiuseulis praeeipne i in vena media et in venis lateralibus primariis densis, in mesophyllo satis crebris molliusculae; venamediaet venae later. prim. 6—7 ascendentes parum ineurvatae subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminato- rum saepe in furcis ramorum, 3—4-florae; pedicelli graciles, 2—2,3 em longi, pilis simplieibus pluricellularibus acutis patentibus pallide flavescentibus densiuseulis obsiti; calyx cupulatus, ca. 5 mm longus, 5,5—6 mm diam., in parte inferiore truncata connata ca. 2 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 paulum inaequilongis 2—3 mm longis lineari-subulatis paulum infra marginem diaphanum truncatum oriundis, extus praeeipue in costis et in dentibus pilis 3—4-cellularibus patentibus longiuseulis crebris obsitus, intus in parte basilari infima connata glandulis nonnullis sparsis praeditus, in mesophyllo eirea costas punetis albidis (arena erystallina!) erebris instructus; corolla alba et lilacina (sec. ell. Martens et Galeotti), rotata, diam..ca. 2 cm, ejus lobi extus in parte mediana ca. 2 mm lata a calyce non tecta pilis densis brevibus obtecti, intus in parte superiore venae mediae et in plicarum marginibus longitudinaliter pilis brevibus acutis crebris obsiti; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta inaequalia, duo fere 1,5 mm, duo 2 mm longa, quintum 3 mm longum, omnia glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3:1 mm, basi manifeste cordatae, apice parum emarginatae, in pagina interiore. a basi usque ad paulo infra apicem pilis brevibus acutis suberebris obsitae, extus glabrae, poris apicalibus parvis; ovarlum subglobosum, ca. 1,2 mm diam., glabrum; stylus reetus, stamen longissimum aeguans, ca. 6,5 mm longus, glaber; stigma styli N. parum crassius, obtusum, vix emarginatum; fructus non vidi. Mexiko: Oaxaca, Cordillera, H. Galeotti n. 1228! (hb. Vindob.). Diese Art unterscheidet sich von den typischen Virgatae durch die ein- " fachen, mehrzelligen Haare, von der weiter unten zu besprechenden Sektion 5. Simplieipila durch die ungleiche Länge der Staubfäden, von beiden Gruppen - durch die häufige Ausbildung mehrerer ansehnlichen spitzen Zähne an den ‚ Blattspreiten. ie 2 _ Die folgende unvollständig bekannte Art zeichnet sich von allen übrigen ’olymeris-Arten durch die zu je zwei miteinander verklebten Antheren aus: 41. Lycianthes coriacea Bitt. n. sp. _ — Frutieosa; rami divaricatim ramosi, flexuosi, teretes, diam. ca. 2—4 mm, in statu novello siecut ceterae partes virides pilis stellatis pauciradiatis acutis sessilibus vel breviter stipitatis ferru- ginei-aureis valde sparsis solum in nodis densioribus obsiti, serius + ve glabrescentes, cortice olivacei-viridi nitido obtecti; internodia 4—6 em longa; folia solitaria (an semper?); petioli ca. 12—15 mm longi, supra canalieulati et densius pilis stellatis ferrugineis praediti quam subtus; Jlamina magna, coriacea, oblique ovata vel late lance- olati-ovata, basi manifeste obliqua inaequilateraliter rotundate abrüpte in petiolum abiens, ad apicem versus magis sensim angustata, in apice ipso plerumque acuminata (acumine acuto saepe ‚faleatim curvato), ca. 12,5:5,7. usque ad 15,7:7,5 cm, in foliis minoribus ca. 7:4,7 em, in statu novello utrinque (praeeipue supra in vena media et in venis later. prim.) pilis stellatis pauciradiatis aurei-ferrugineis sparsim obsita, in statu adulto praeter venas majores (supra) parce stellati-pilosas utrinque glabra, nitida (supra magis quam subtus), in statu sicco sordide fuscescens, vena media, venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim ascendentes et venae later. secund. tertiariaeque illas reticulatim conjungentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 6-florae; pedicelli ca. 3—12 mm longi; calyx campanulatus, ca. 5—6 mm longus, 6—7 mm Jatus, in parte inferiore connata ca. 2,5 mm longus, in dentes 10 alternatim aequales subulatos obtusos ca. 1-3 mm longos abiens, extus sicut pedicelli pilis pauei- radiatis breviter stipitatis vel subsessilibus ferrugineis obsitus; corollam 'solum non plane evolutam investigare potui; ejus lobi extüus in margine et in parte apicali cucullata pilis brevibus ramosis densis obteeti, intus solum in vena media ad apicem versus pilis stellatis paueiradiatis 'eompluribus instructi; de longitudine filamentorum in flore non jam satis evoluto certum indicare non queo (verisimiliter unum ceteris longius); antherarum binae lateraliter inter se conjuncetae (an semper?), quinta libera, omnes lanceolati-ellipsoideae, utrinque emarginatae, ca. 5,5:1 mm, poris apicalibus; ovarium ellipsoidei- ‚subglobosum, diam. ca. 1,2 mm, glabrum; stylus ca. 8 mm longus, rectus, glaber; stigma styli apice parum crassius, obtusum; fructum non vidi. Südliehes Columbia: Tüquerres, Straße nach Barbacoas; Triana n. 3855! (hb. Mus. Brit.) — Mai blühend. Falls sich die von mir an dieser Pflanze beobachtete seitliche Verklebung je zweier Antheren (auf den kurzen Filamenten) mit einander allgemein für die ausgebildeten Blüten bestätigen sollte, so wäre damit für sie ein Merkmal festgestellt, das bisher bei keiner anderen Lyeianthes-Art mit ungleich langen | | 14 a 380 Staubfäden angetroffen worden ist; aber auch die großen lederigen, beiderseits _ ai (mit Ausnahmeder oberseits schwach sternhaarigen Hauptadern) er Een ; Spreiten sind ein gutes Kennzeichen dieser Spezies. Series 4. Glanduliferae Bitt. n. ser. ER Pili plerumgue densi inaequales patentes simplices vel + ve stipitati bi-vel triturcati vel iterum furcati apicibus acutis vel glandu- losis fuscescentes vel ferruginei; inflorescentiae pauei- (1—3-Jfloräae; calyeis dentes 10, omnes satis longi; filamenta inaequilonga, quintum ceteris manifeste "longius. — Frutices verisimiliter divaricatim scan- dentes, a Mexicone australi per Columbiam BBOuE, ad Peruviam boreali-orientalem dispersi. L. Sprucei und Magdalenae scheinen näher mit einander verwandt 2 zu sein, sie sind reichlicher drüsig, der Blütenstand bei jener ist 2-blütig, bei dieser 3-hlütig; L. Purpusi ist nicht so stark drüsig, sie besitzt einblütige Infloreszenzen; io der Art der Behaarung besteht jedoch eine so auffällige Ähnlichkeit zwischen ihnen, daß es notwendig erscheint, sie in einer besonderen Reihe zu vereinigen. L. Purpusi besitzt ebenso wie die beiden Arten der folgenden Reihe sechs winzige Malflecken am Kronengrunde; der mangelhafte Zustand der ge- trockneten Blüten von L. Sprucei und Magdalenae gestattet nicht, über das Vorkommen dieses Merkmals auch bei ihnen etwas auszusagen. Von den drei hierher gestellten Arten sind mir bislang noch keine Früchte zugänglich gewesen, ich vermag daher über das Vorkommen oder Fehlen von Steinzellkörpern in ihren Beeren noch nichts a ;.Ich vermute, daß sie bei allen dreien fehlen. 42. Lyeianthes Sprucei (van Heurck et Müll. Arg.) Bitt. n. comb. Solanum Sprucei van Heurck et Müll. Arg. in Observ. botan. (1870), 67. Frutieosa; rami superiores teretes, diam. 2—3 mm, sieut ceterae partes virides pilis valde inaequalibus simplieibus vel plerum- que irregulariter bi-vel trifurcatis + ve stipitatis (pilorum ramis simplieibus vel iterum furcatis) in apieibus fere semper slandulosis densis molliuseule ferruginei-subtomentosi; inter- nodia ca. 4—6 em longa; folia superiora false geminata, inaequalia; laminae oblique late lanceolatae, basi oblique cuneatim in petiolum 0,5 — 1,5 em longum angustatae, ad apicem versus magis sensim angustatae, plerumque acuminatae, apice acutae, nonnumquam subfalcate eurvatae, supra sordide ferruginei-virides vel fere rufescentes, pilis satis crebris stipitatis bi-vel trifureatis apice glandulosis obsitae, subtus pallidiores, subferruginei-virides, pilis manifeste densioribus tenuioribusque stipi- tatis furcatis apice glandulosis molliuscule subtomentosae, foliorum majorum laminae ca. 8:3, 10,5:4 usque ad 11,5:4,5 cm, foliorum minorum ca. 3,4:1,5—5:2 cm; vena media, venae laterales primariae in utroque latere 56 curvatim ascendentes et venae later. seeund. tertiariaeque illas reticulatim conjungentes subtus manifestae; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum, plerumque 2-florae; pedicelli graciles, ca. 2 cm longi; calyx cupulati- campanulatus, ca. 1O—11 mm longus, tubo truncato connato fere 4,5- mm longo, dentibus IO paulum inaequalibus alternatim aequalibus subulati-linearibus ca. 6—8 mm longis, extus sicut pedicelli pilis densis + ve stipi- tatis bi- vel trifurcatis (pilorum ramis erectis) ferrugineis apice glandulosis tomentosus; ‚corolla in specimine Bruxellensi inseetis ul Pr SEN TE N MN ne FEED Sm SEEN mer. = A BALL 2 I ee BER NN AR TERN, ee ee ie ac en er Manta ’ 38l omnino devastata, see. ell. van Heurck et Müll!Arg.: »5-loba, usque ad tubum brevem plicata, 15-17 mm longa, radiis angustis quinta parte longi- tudinis inter se discretis acute productis dorso pilis simplieibus parce pubes- centibus; filamentis 4 aequalibus brevibus quinto reliquis triplo longiore omnibus rigidis inter se disceretis; antheris 5 aequalibus 6 mm longis glabris; pori latius- euli, lateraliter brevissime descendentes, nullomodo orbiculares, nec exigui ut hac in grege saepius occurrere solent;« ovarium ovoideum, ca. 1,3 mm - diam., glabrum; stylus gracilis, rectus, ea. 11,5 mm longus, glaber; stigma styli apice_vix crassius, anguste clavatum, 0,9 mm longum, 0,4 mm diam., apice obtusum, subemarginatum; fructum non vidi. Ost-Peru, Dept. Loreto: bei Tarapoto, Spruce n. 4352! (hb. Brux. , Vind.). eb (Mem. Torr. Bot. Club IV [1895], 227) gibt Solanum Siprucei auch für die bolivianische Provinz Yungas an mit dem Vermerk: »a little less tomen- tose than Spruce’'s 4352, the type«. Wahrscheinlieh handelt es sich um eine . andere Art. 43. Er ianthos Magdalenae (Dun. p. var.) Bitt. n. comb. Solanum campylocladum Dun. var. ß Magdalenae Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 173. Fruticosa; rami superiores teretes, diam, ca. 2—2,5 mm, + ve flexuosi; partes novellae virides pilis valde inaequilongis paten- tibus pallide flavidi-fuseis densis plerisque simplicibus pluricellu- laribus apice glandulosis (longissimis partim apice acutis) pauecis furcatim diehotomis (ramis elongatis parum divaricantibus) tomen- tosae; internodia ca. 3—5 cm longa; folia superiora false geminata, valde inaequalia; petioli breves, in laminis minoribus 2—4 mm, in laminis majoribus 3—8 mm longi, eodem indumento pallide flavidi-fusco quo rami tomentosi; laminae lanceolatae vel ovati-lanceolatae vel elliptiei- ovatae, basi obliqua rotundate angustatae, ad apicem versus sensim angustatae acuminatae acutae vel obtusiores vix acutae, majores 6:4, 7,5:4,6 usquead 12,5 :4,8 cm, minores ellipticae, obtusae, ca. 2,7: 2,5 —4,5:2,7 cm, omnes membranaceae, supra sordide virides, subtus pallidiores, utrinque pilis valde inaequilongis patentibus pluricellu- laribus apice plerumque glandulosis rarius acutis densis obsitae; subtus pilis simplieibus pili semel vel bis furcati ramis + ve divari- catis acutis plures quam supra intermixti; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, ca. 3-forae; pedicelli 3 cm longi; calyx campanulatus, totus .ca. 9—10 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 4,5 mm longus, 10-costatus, paulo infra marginem truneatum dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaequilongis ‚ca. 6—7 mm longis praeditus, extus sicut pedicelli ceteraeque partes . virides pilis valde inaequilongis patentibus densis apice plerumque glandulosis flavidi-fuseis plerisque simplieibus (rarioribus semel _ fureatis) hirsuti-tomentosus; corolla campanulati-rotata, ca. 13 mm longa, ejus lobi extus in parte inferiore fere glabri, in parte apicali pilis brevibus paucicellularibus acutis obteeti; corolla plantae origi- nariae insectis destructa; investigavi alabastrum subapertum plantae secundae Bogotensis: corollae tubus ca. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta quattuor ca. 2,5 mm longa, quintum ca. 5 mm longum (in statu evoluto forsan paulo longius), omnia glabra; 'rotundato Dun fruetus non vidi. ‚beruht wohl auf einem Irrtume. Pf Be antherae ellipsordene, ca. 5: ai 3 mm, , utringue [3 "parvis apicalibus; ovarium subglobosi- -conicum, diam. 'glabrum; stylus stamen longissimum aequans, ca. 10,5 mm gracilis, glaber; stigma styli apice parum crassius, subelayatuı DC.! (sub nom. erroneo Solanum Tania Kunth nec u R Fe de Bogotä, Goudot! (hb. a von Grisebach als sn lentum Cav. bestimmt). Herr Dr. Casimir de Candolle sandte mir auf meine , Bitte von im hb. DC. liegenden Original eine Kopie eines großen Blattes sowie. den juge lichen Teil einer Sproßspitze und eine Blüte, deren Krone leider stark du Insekten zerstört war, zur Prüfung; ich Konnte auf Grund der mikroskopise "Untersuchung der sehr charakteristischen Behaarung die Selbständigkeit di von Dunal zweifelnd als Varietät zu 8. campylocladum Dun. gezogenen Art feststellen. R Die Angabe Rusby’s in Bull. Torr. Bot. Cl. XXVI (1899), 152, daß S, campylocladum var. Magdalense (sie!) Dun. bei. Guanai (Bolivia) vorkomme 5, . 44. Lycianthes Purpusi (Brändesee) } Bitt, n. comb. Solanum Purpusi Brandegee, Plantae Mexic. Free VL in University of California Publieations of Po Vol. VI; a 4 (Aug. 1914), 62. ..ä ‘ Fruticosa, verisimiliter seandens; rami teretes, inforioras virgati, + ve elongati, internodiis usque ad 9, 5 cm longis (vel etiam longi- oribus?), diam. ca. 3-5 mm, rami superiores minores et magis abbreviati + ve flexuosi, divaricantes, internodiis 1,5—2 em longis; 'rami et ceterae partes. virides pilis stipitatis semel vel fureatis rarius simplieibus pallidis vel manifeste rufes- il 'centibus valde inaequalibus patentibus apieibus acutis vel il 'partim glandulosis densis instructi; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli ea. 1—1,5, rarius —2 cm, in foliis majoribus inferioribus —2,7 em longi, pilis furcantibus ivelrarius simplieibus apice plerum queacutis rariusglandu- losis (glandulis plerumque ellipsoideis) inaequilongis + ve rufes- centibus patentibus crebris obsiti; Jaminae oblongae vel late lanceolati- ‚oblongae, plerumque fere medio latissimae, in foliis inferioribus ramorum validorum ca. 10,5 :5—13,5:6,3 em, in foliis majoribu: ramorum superiorum ca. 8,5: 3, 10,3: 4,2 usque ad 11:4 cm, i foliis minoribus ca. 3,5:1,8—4, 5: 2 cm, omnes basi + ve rotundate f vel subeordate in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim ‚angustatae, acutae vel acuminatae, membranaceae, supra intense 'virides, pilis breviter stipitatis ‚semel stellati-fureatis -(ramis 2—3) vel simplieibus acutis suberebris in tota superficie obsitae, sub pallidiores ı pilis similibus (plerisque trifurcatis acutis, paueis breviorib apice glandulosis) etiam densioribus in tota superfieie praeditae; ve] media, venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascende et venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus manifeste prominentes; mesophyllum subtus punctis minutis densis: (arena crystallina!) obsitum; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum . sa 4 'z1 ? axillas vel juxta axillam folii solitarii, uniflorae; pedicelli ca. 10— -ıl mm longi; ealyx campanulatus, satis magnus, In parte inferiore 'connata ea. 4,5—5 mm longus, ejus dentes 10 lineari-subulati subaequales ca. 6,5—7 mm longi paulum infra marginem truncatum oriundi; calyx extus pilis plerisque furcatis (apieibus plerumque _ aeutis rarius praeeipue in pilis minoribus glandulosis) rarius simpli- _ eibus + ve intensius rufescentibus patentibus subdensis praeditus; eorolla alba, etiam in statu evoluto + ve campanulata, non manifeste rotata, radio ca. 16 mm longo (petalorum longitudine sine tubo brevi); loborum partes medianae ca. 3 mm latae extus pilis brevibus sparsis obsitae; eorollae lobi tres stamini longifilamentoso oppositi basi In utroque latere venae incoloris stria pallide flavide viridi praediti, eorollae lobi duo stamini longifilamentoso vieini striis basilaribus destituti; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, glaber; filamenta quattuor ea. 1,2 mm longa, quintum ca. 4 mm longum, omnia glabra; antherae ellipsoideae, luteae, intus pallidiores quam extus, utringue manifeste " emarginatae, ca. 5:1—1,3 mm, glabrae, poris parvis apicalibus; ovarium ovoideum, ca. 1—1,3 mm longum, 1 mm diam., glabrum; stylus rectus, stamen longum fere aequans, ca. 6,5 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subelavati-ellipsoideum; fruetus non vidi (sec. el. Brandegee diam. ca. 1,5 cm). Mexiko: ohne besondere Standortsangäbe, C. A. Purpus n. 408! (Botan. Garten Bremen). - Das der Originalbeschreibung Brandegee’s zu Grunde liegende, von mir noch nicht gesehene Material ist gesammelt in feuchten w.ldern bei Finca Mexiquito, Purpus nr. 7011, Type Herb. Univ. Calif. Nr. 173078. Von meinem Freunde, Herrn Garteninspektor A. Purpus-Darmstadt erhielt ich vor einigen Jahren ohne Namenbezeichnung Samen dieser Pflanze; die ihm von seinem Bruder C. A. Purpus aus Mexiko (unter Nr. 408) übersandt worden waren; ich konnte die Entwicklungsgeschichte dieser Art daber an lebendem Material eingehend bis zur Blüte verfolgen; manche Einzelheit der vorstehenden Beschreibung hätte sich an getrockneten Exemplaren nicht so klar oder gar nicht ermitteln lassen. Die Originalbeschreibung dieser Art ist mir durch die Güte des Herrn Prof. Dr.H. Sehinz in Zürich zugänglich gemacht worden, da mir infolge der Xriegsverhältnisse in Deutschland kein Exemplar des betr. Heftes der »California Publications“ trotz mannigfacher Bemühungen erreichbar war. Brandegee’s ‚Beschreibung weicht zwar in einigen Punkten von meiner Darstellung ab, — so gibt er an, zwei Staubblätter seien länger als die übrigen und auch seine Be- _ ‚schreibung der Behaarung als »hirsutus‘, an den Adern unterseits »stellato- pubescens« oder am Kelch »pilis apice stellatim ramosis« würde kaum auf "unsere Art führen — trotzdem aber bin ich überzeugt, daß er dieselbe Art vor sich gehabt hat, die auch mir lebend vorliegt; besonders bestärkt mich in dieser Auffassung die von ihm angegebene Blattgröße und die Bemerkung, daß die Haare »fusci« seien. Die Gestalt und Behaarungsverhältnisse der Keimpflanze von L. Purpusi habe ich im allgemeinen Teil (S. 299, 300 Fig. 2) eingehend dargestellt. Hier - seien noch einige Bemerkungen über eine etwas ältere Pflanze eingefügt, die noch nicht zur Bildung längerer gestreckter - Internodien fortgeschritten ist - (Fig. 4). Auf die ersten kleinen, breit eiförmigen, stumpfen Laubblätter folgen ansehnlichere länger gestielte, deren Blattgrund stärker abgerundet, stellenweise sogar schwach herzförmig ist, während sie gegen die Spitze hin umgekehrt . allmählich verschmälert sind und entweder spitz oder etwas zugespitzt endigen. Der ziemlich ‚rasche Übergang zu den größeren Folgeblättern geht schon aus . der beigefügten ;Fig. 4 hervor. Die endgültige Form und Größe ist zwar an den a "En ee > a Ar at Ar un t ; 384 Blättern dieser mit noch ziemlich gestauchten Stengelgliedern ausgestatteten jugendlichen Pflanze noch nicht zu sehen: man vergleiche die in die Artbe- schreibung aufgenommenen Maße der an kräftigen, noch nicht blühenden, etwas emporkletternden Langtrieben gebildeten Laubblätter (bis 13,5: 6,3 cm auf 2,7 cm langen Stielen), die Stengelglieder von bis 10 cm Länge zwischen sich lassen, mit dem bei der Aufnahme größten Blatt der jugendlichen Pflanze (Spreite 6,2:3,2 cm, Stiel 0,8 cm, Internodien 0,3—0,5 em lang). Fig. 4. Lycianthes Purpusi. Junge Pflanze nach dem Absterben der Keimblätter, Untere Stengelglieder noch wenig gestreckt- Nat. Gr. Die Pflanze ist offenbar im Stande, mit schlanken, langgestreckten Trieben 2 m und höher emporzusteigen, bevor sie sich zur Bildung der wieder mehr gestauchten, gespreizt verzweigten Triebe anschickt, an deren’ Gabelungen in den Blattachseln die einblütigen Infloreszenzen hervortreten. Um einen gewissen Anhaltspunkt für das Wachstum dieser Art im jugend- lichen Zustande zu geben, bemerke ich, daß die Aussaat Anfang April 1914 erfolgte, die Zeichnung der Fig. 2 nach einer Pflanze am 25. Mai 1914 verfer- tigt und die Fig. 4 nach einer Photographie vom 25. Juni 1914 (in natürl. Gr.) hergestellt worden ist. Die Behaarung ist von recht mannigfaltiger Gestalt und Länge. Die längsten Haare sind meist einmal oder auch zweimal gegabelt, meist mit lauter spitzen Enden, seltener in Drüsenköpfchen ausgehend; ihre Zellen sind ziemlich lang gestreckt, besonders die abstehende Basalzelle; die Gabeläste stehen meist schräg aufrecht von einander ab, seltener sind sie stärker gespreizt. Spärlicher kommen zwischen den großen Gabelhaaren auch völlig einfache, ebenso lange 4—3-zellige, spitz endigende, abstehende Haare vor, die meist besonders lebhaft fuchsig braun gefärbt sind; an den Gabelhaaren sind die Äste meist intensiver vr „a v Se BIETE ren EL N a BILL— nn me a nn 385 braun als die Basis. Von diesen größeren Haaren gibt es alle Übergänge zu den kleineren, meist heller gefärbten Haaren, die gewöhnlich nur einmal oder gar nicht gegabelt sind und die, wie es scheint, häufiger in Drüsenköpfchen endigen als die großen Haare. Durchgängig sind aber an sämtlichen grünen Organen die Haare meist mit spitzen Endigungen versehen und die Drüsenköpfchen jedenfalls viel seltener als an den beiden vorhergehenden Arten: L. Sprucei und L. Magdalenae, die wohl die am meisten mit Drüsen ausgestatteten beiden Spezies der Gattung Lycianthes sind. An den Blattätielen sind die kleinen, einfachen, in ein ellipsoidisches ' Drüsenköpfchen endigenden Haare auf der Oberseite erheblich häufiger als unterseits, besonders nahe der Basis sind sie in der oberseitigen Rille zahl- reicher als an anderen Teilen der Pflanze. Da ich die Kronen der ZL. Purpusi im frischen Zustande untersuchen konnte, so fielen mir auch die zarten blaß gelblich grün gefärbten Saftmalstreifen am Kronengrunde auf, die sich an getrocknetem Material wohl kaum hätten nachweisen lassen. Die drei von dem langfädigen Stamen abgekehrten Kron- lappen haben am Grunde (oberhalb der kurzen Kronröhre) jederseits von der farblosen Mittelader je einen blaß gelblich grünen Streifen; es sind also ins- gesamt sechs solcher wenig auffälliger langgestreckter Saftmalflecken in jeder Blüte vorhanden. Die beiden das langfädige Staubblatt flankirenden Kronlappen besitzen keine grünliche Streifung am Grunde. Ob sich ähnliche zarte Malflecken oder Streifen auch bei den offenbar nahe verwandten Spezies. L. S'prucei und L. Magdalenae vorfinden, ließ sich an den z. T. in schlechtem ra nstande befindlichen un Blüten dieser beiden Arten nicht feststellen. | - Bislang habe ich durch Bestäubung a Narben, auch von verschiedenen Exemplaren derselben Aussaat, im Gewächshause keinen Fruchtansatz erzieien können; die Kelche bleiben allerdings nach Fremdbestäubung oft längere Zeit nach dem Abfallen der verwelkten Krone sitzen und vergrößern sich merklich, es kommt jedoch niemals zu einer erkennbaren Vergrößerung des Fruchtknotens; nach einiger‘ Zeit lösen sich die Blütenstiele am Grunde ab und fallen zu Boden. Ob dies auf ungenügende Kulturbedingungen zurückzuführen ist, vermag ich nicht anzugeben; die Pflanze scheint nach meinen Erfahrungen warmer uud zugleich feuchter Luft zu bedürfen und ist gegen es ee offenbar empfindlich. Series 5. Trieolores Bitt. n. ser. Granula sclerotica desunt; pili simplices 3—5-cellulares acuti; calycis dentes 10, breves vel breviuseuli, longitudine inaequali; corollae fundus supra insertionem filamentorum trium breviorum in latere. superiore floris (in lobis tribus ad zenithum spectantibus) maeulis binis flavi-viridibus parvis notatus; filamenta manifeste inaequalia; inflorescentiae 3—7-florae. Frutices vel suffrutices erecti vel recti, ca. 1—1,5 m alti. Patria: Mexico australis, Guatemala. Großart: Lyeianthes tricolor sensu ampl. Bitt. n. sp. collect. Characteres seriei. Die beiden hierher gehörigen Arten sind so nahe mit einander verwandt, daß es geboten erscheint, sie in eine Großart zu vereinigen. 45. Lyeianthes tricolor (Moc. et Sesse ex Dun.) Bitt. n. comb. Solanum tricolor Moc. et Sesse pl. Mexic. ie. piet. ex Dun. in _ Poiret Eneyel. Suppl. III (1813), 756; Dun. Sol. Syn. (1816), 24; Dun. in DC. Prodr. XIII, I, (1852), 169; Be in Biol. Centr.- ' Amer., Botan. II (1881—82), 416. August 1919. XXIV; 25 386 Solanum monodynamum Vis. Ind. sem. hort. Patav. (1841), 3 Solanum nyctaginoides Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 172; Hemsley in Biol. Centr.-Amer. Botan. II (1881—82), 412. 0 Frutieosa, ea. 1—1,5 m alta; rami superiores teretes, dam. ca. 2—4 mm, dichotome ramosi, pilis pallide flavescentibus inaequi- longis simplieibus 3—4-cellularibus acutis patentibus =R - parum ineurvatis satis crebris molliter pubescentes, serius + ve glabrescentes, cortice viridescente levi obteeti; internodia 1,5—1lOcm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; peti- oli 1—1,5, in foliis inferioribus robustis —4 cm longi, eodem indumento | quo rami vestiti; laminae late lanceolatae vel late ovati-lanceolatae, majores in ramis superioribus 7,5:3,5—9:5 cm, minores ca. 4:2 — 5:2,5 em, in ramulis lateralibus abbreviatis floriferis saepe solum 2—2,5:0,7—1 cm, in ramis inferioribus robustis usque ad 12,5:6,5cm attingentes, omnes utringue angustatae, basi rotundate longe cuneatim in petiolum alatum aheuntes, ad apicem versus cuneatae paulum acuminatae subacutae vel apice ipso obtusiusculo, membranaceae, supra laete vel + ve. sordide -virides, subtus pallidiores, in utraque. pagina pilis pallide flavescentibus simplieibus inaequilongis 3—4- cellularibus acutis satis crebris obsitae, subtus molliores quam Supra; vena media, venae laterales primariae in utroque latere 4 curvatim ascendentes et venae later. secund. exteriores subtus manifeste promi- nentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, 3—5-florae; saepe quoque ramuli abbreviati I—2 em longi juxta inflorescentias oriundi iterum foliis minoribus instructi in quorum axillis inflorescentiae laterales una vel duae inveniuntur; pedicelli ca. 2—2,3 em longi; calyx campanulatus, ca. 5—6 mm longus, 6—7 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3—4 mm longus, 10-costatus, paulo infra marginem truncatum diaphanum dentibus subulati-linearibus inaequilongis alternatim. aequalibus ca. 1—3 mm longis instructus, extus sicut pedicelli pilis pallide flavidis simplieibus acutis subpatentibus apice + ve incurvatis saepe crebris obsitus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis breviter stipitatis satis crebris praeditus, praeterea in mesophyllo punetis minutis erebris albidis (e cellulis arena cerystallina impletis) sicut laminarum pagina inferior + ve manifeste notatus; corolla rotata, pentagona, ca. 1,5 cm longa, diam. ca. 2—2,9 cm, albida, loborum partes medianae anguste lanceolatae ca. 2 mm latae extus dilute purpurei-luteae, intus purpureae(see.cl.Dunal), extus. supra calycem tota longitudine pilis brevibus 2—3-cellularibus acutis subdensis obsitae, apice acutae et paulum cucullatae, fere ° usque ad apices membranis interpetalariis tenuioribus glabris sub- rotatim conjunctae; corollae fundus supra insertionem filamen- torum trium breviorum in latere superiore floris (in lobis tribus ad zenithum spectantibus) maeulis binis flavi-viridibus parvis notatus; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, valde inaequilonga, quattuor ca. 1—1,7 mm longa, quintum 4,5 mm longum; antherae ellipsoideae, utringue emarginatae, ai ca.4: Be mm, extus sparsius, intus in suturis etin margine 387 erebrius pilis nonnullis simplicibus 3-cellularibus sub- accumbentibusacutis obsitae, poris apicalibus introrsis parvis; ovarium subglobosum, diam. ca. 1,82 mm, glabrum; stylus rectus, ca. 8mm longus, stamen longissimum aequans, glaber; stigma styli apice mani- feste crassius, subglobosum, surrectum, obtusum vel vix emarginatum; pedicelli fructiferi ereeti, ca. 2,3—3 em longi; calyx in statu fructifero patelliformiter cupulatus, diam. in parte connata ca. 5—6 mm, lobis non manifeste auctis —3 mm longis; bacca globosa, rubra, diam. ca. 5—7 mm; semina ca. 24, oblique reniformia, valde lentieulariter applanata, ca. 3:2,2:0,5 mm, margine paulum incrassato, minute reticulata, in statu sicco fuscescentia. Mexico: ohne besondere Standortsangabe, Alaman in hb. DC.! (Original zu Sol. nyctaginoides Dun.); Berlandier n. 553! (hb. Paris. sub nom. Solanum phillyraeoides Kunth, hb. Vindob.) ; nn (hb. Monae.); Uhde n. 874! (hb. Berol.). Uhde n. 874 hat durchgängig etwas schmälere Blätter als die in den vierziger und fünfziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts in verschiedenen botanischen Gärten kultivierte Form, die Dunal bei seiner Beschreibung vor- gelegen hat. Durch die Güte des Herrn Dr. Casimir de Candölle erhielt ich von dem ersten Original zu Sol. nyctaginoides Dun. ein Blatt und eine Blüte geliehen; ich habe mich von der schon vorher von mir vermuteten Übereinstimmung dieser Art mit L. tricolor überzeugen können; die schmutzig bräunliche Farbe der Be- haarung ist wohl auf.die Art des Trocknens zurückzuführen (Dunal’s Bezeichnung: ochracei-fuscescens trifft übrigens nicht zu). ‘Auch von dem bei Dunal an zweiter Stelle zitirten Original zu S. nycta- ‚ginoides: Berlandier n. 553 habe ich zwar nicht die Belege aus den von ihm angeführten Herbarien, aber den offenbar damit übereinstimmenden aus dem Pariser Herbar gesehen (siehe oben); auch diese Pflanze gehört zu L. tricolor. Var. flavidipila Bitt n. var. Fruticosa, usque ad 3 m alta; dense ramosa; partes novellae pilis simplieibus acutis flavidis (manifeste intensius quam in typo neque tamen aureis ut in var. primoaurata) hirsuti-subtomentosae; laminae molles, subtus secundum venas pilis vix densioribus prae- ditae quam in mesophyllo, solum subtus in axillis venarum later, -prim. pilis paulum densioribus flavidis instruetae; laminae ca. 6,5— 8:3—4,2 cm, acutae vel paulum acuminatae; inflorescentiae 6—7- florae; calycis dentes alternatim aequales, longiores 1,5—2,5 mm, breviores 1—1,5 mm longi; ceterum flores fere sieut in typo, violacei- albi (sec. el. Lehmann). Guatemala: Ränder des dichten Waldes an den oberen Nord- westhängen des Vulkan de Agua, 2500 m ü. M., F. C. Lehmann n. 1486! (hb. Barb.-Boiss., Berol.), Mai blühend; Wasservulkan bei S. Maria, Laubholzregion 2200—3200 m ü. M., Raimann! (hb.Vindob. sub nom. erron. „Solanum pilosiusculum* Mart. et Gal.). Nach Lehmann n. 1486 (sched. in hb. Barb.-Boiss.) kommt diese Art auf den Altos über Tecpam in Guatemala mit violettblauen Blüten vor; ob die typische mexikanische Form’? Var. primoaurata Bitt. n. var. Partes novellae pilis simplieibus aeutis rigidulis densis intense flavidis (subaureis) hirsuti-subtomentosae, laminae quoque serius praecipue subtus seecundum venam mediam et venas laterales primarias 25* pilis manifeste densioribus flavis (subaureis) praeditae, sie guoque petioli - pedicelligue; laminae fere eadem forma atque magnitudine qua in typo, ca. 7—7,5:3,5—4 cm, satis longe acuminatae; infloreseentiae 4 plerumque 6- florae: ealyeis dentes alternatim aequales, longiores 3—4, breviores ca. 1,5—2 mm longi; corolla diam. ca. 2,5 cm; filamenta | 4 breviora ca. 1,5—2 mm, quintum 4—4,5 mm longum; antherae 3 lanceolati-ellipsoideae, ca. 4:1 ‚2 mm, parce pilosae; stylus ca.85mm longus, stigma styli apice manifeste erassius, rectum, subglobosum; £ bacca globosa, diam. ca. 8 mm; semina satis magna, reniformia, valde applanata, ca. 3—3,5:3:0, 6 mm, margine paulum prominente, manifeste reticulata, pal! ide rubri-fuscescentia. | Guatemala: Volcan de Fuego, Grat über den Calderas, Osbert, Salvin! (hb. Vindob.), Sept. blühend und u Var. hirsutior Bitt n. var. Tota planta in omnibus partibus viridibus pilis ae densi- - oribus longioribusque patentibus simplieibus pallide flavidis obteeta; calyeis dentes alternatim aequales, longiores 2—2,5 mm, breviores 1—1,5 mm longi; corollae, staminum et gynaecei forma et magnitudo fere eadem quae in typo. Mexiko: Castresana, Liebmann, pl. mexic. n. 1438! ‚(hb. Haun.). 46. Lycianthes arrazolensis (Coult. et Donn. Sm.) Bitt.n. comb. Solanum arrazolense Coult. et Donn. Sm. in Botan. Gazette XXXVII (1904), 421. - Fruticosa vel suffruticosa,- ca. 0,8—1 m alta, dense ramosa, reeta; rami inferiores robustiores adhuc vegetativi ca. 4,5—5 mm diam., teretes, internodiis 6—7,5 em longis, pilis simplieibus acutis 3— 4, rarius —5- cellularibus albidis erecti-patentibus satis crebris obsiti, striis atri-violaceis erebris angustis inaequilongis praediti; folia ramorum inferiorum robustorum solitaria, eorum petioli De 5,5 cm longi ad apicem versus alati, laminae late lanceolatae utrinque. sensim angustatae basi longe euneatim in petiolum abeuntes ad apicem versus sensim cuneatae acutae vel acuminatae, nonnumquam paulum falcatae, saepe 12,5—15,5:5,5—6 cm, mem- branaceae, utrinque laete virides, subtus paulum pallidiores, margine praecipue in statu novello intense atri-violaceo, utrinque pilis albidis simplieibus acutis 3—4-cellularibus in tota superficie satis erebris molliusculae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 7 curvatim ascendentes et venae later. secundariae tertiariaeque illas reticulatim conjungentes subtus manifeste prominentes; rami supe- riores florentes diam. ca. 1—2,5 mm, dichotome ramosi, internodiis brevioribus ca. 1,5—3 em, eodem indumento et striis atriviolaceis praediti quo rami inferiores; folia superiora plerumque false geminata inaequalia, majorum petioli ca. 0,5—1—1,5 em, laminae 5,5: 2,5, 8,5:4 usque ad 9,5:4,5 cm, minorum petioli ca. 0, ge 0,5 cm, laminae ca. 0,8:0,6—4: i. 9 cm, omnes utringue eodem indumento molliuseulo quo folia inferiora praeditae, in margine praecipue in statu novello intense violaceae; inflorescentiae. in axillis foliorum sessiles, I | a rg ae PEN re Tas Basen DER er Be a “y \ Er [2 . ‚ 4 > 389 plerumque 4-, rarius usque ad 6—7-florae; pedicelli graciles, ca. 10—15 mm longi; calyx breviter campanulatus, in parte inferi- ore connata truncata ca. 2,5 mm longus, diam. ca. 3—3,5 mm, paulum _ 'infra marginem truncatum in dentes 10 virides subulati-lineares breves inaequales alternatim subaequales (longiores 1—1,5 mm, breviores 0,5 mm) patentes abiens, extus sicut pedicelli et 'eeterae partes virides pilis simplieibus curvatim ereetis aeutis erebris obtectus; corolla alba, rotata, pentagona, diam. ca. 2 cm, loborum partes medianae ca. 3 mm latae lanceolatae acutae apice paulum cueullatae infra glabrae ad apicem versus pilis brevibus pauei- cellularibus acutis densis obteetae fere usque ad apicem membranis interpetalariis tenuioribus glabris inter se conjunctae; corollae tubus pro floris magnitudine modiea nonnumquam satis longus, ca. 1,5 —2 mm longus, intus quoque glaber; corollae fundus supra insertionem filamentorum trium breviorum in lateıe superiore floris (in lobis tribus ad zenithum speetautibus) maculis binis flavi-viridibus parvis notatus; lobi duo ad terram versus spectantes basi immaculati = sunt; filamenta alba, glabra, valde inaequalia, bina ca. lmm, altera bina ca. 1,3 mm, quintum (inffimum) 4 mm longum; äntherae luteae, aequales, lanceolati-ellipsoideae, utringue emargi- natae, basi manifeste eordatae latioresque, parvae, ca. 2,5—3:0,7 mm, in utrague pagina glaberrimae, poris parvis apiealibus introrsis; ovarium subglobosi-ovoideum, ca. 1—1,5 mm longum, 0,8—1 mm diam., glabrum; stylus stamen lorgum aequans, ca. 7 mm longus, ad apicem versus incurvatus, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, capitati-subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi recti, ca. 14—24 mm longi, ad apicem versus sensin manifeste incrassati; calyx fructifer manifeste auetus, patelliformiter cupulatus, diam. in parte conuata ca. 6,5 mm, dentibus vix auctis crassiusculis patentibus longioribus ca. 1,6—2 mm, brevioribus 0,5—1 mm longis; bacca globosa, diam. 6—7 mm, immatura saturate viridis, matura coceinea; semina oblique reniformia, lentieulariter applanata, ca. 1:1:0,5 mm, albida vel polise flavida, minute reticulata; granula sclerotica desunt. Guatemala, Dept. Guatemala: Arrazola, ca. 1800 m ü. M., April blüh., Heyde und Lux in Donn. Smith, pl. Guatemal. etc. n. 4736! (hb. Berol,). Mexico, Staat Morelos: nasse Barranca oberhalb Cuernavaca, 2100 m ü. M., Pringle n. 6505! (hb. Berol., Monae., Vratisl.); nasser Berg-Canon oberhalb Cuernavaca, 2100 m ü. M., Pringle n. 6877! (hb. Berol., Monaec., Vratisl.), unter dem Namen: Solanum nyctaginoides Dun. — Juni blühend. Ich habe diese Art seit mehreren Jahren in Kultur aus Samen, die ich der Güte meines Freundes Garteninspektor A. Purpus-Darmstadt verdanke, der sie von seinem Bruder Herrn C. A. Purpus ohne Namen und genaueren Fundort aus Mexiko erhalten hatte. Es war mir auf diese Weise vergönnt, diese Art lebend gründlicher in den verschiedenen Entwicklungsstadien zu untersuchen als es am getrockneten Material allein möglich gewesen wäre. Die Keimpflanze habe ich auf S. 300, 301 I 3) im Vergleich mit zwei anderen Arten aus dieser Gattung dargestellt. 390 Fig. 5. Lyeianthes arrazolensis. Junge Pflanze nach dem Absterben der Keimblätter und der ersten Laubblätter (etwa 1'/, Monate älter als die Keim- pflanze in Fig. 3, genau gleichalterig mit dem Exemplar von L. Purpusi in Fig. 4). Nat. Gr. In ähnlicher Weise wie Fig. 4 (S. 384) für L. Purpusi führe ich in Fig. 5 ein älteres Stadium von ZL. arrazolensis vor, an dem sich der Übergang von den anfänglich mehr gestauchten Triebgliedern mit ihren kurzen stumpfen Blättern zu den gestreckteren Internodien mit den längeren, schmäleren Tr A re er ai. au et een . rk ans i w Er * Mr re, n ’ GN . ; and beiderseits allmählich zugespitzten Spreiten klar verfolgen läßt. Im Gegen- satze zu der gleichalterigen, am selben Tage (25. Juni 1914) photographierten Pflanze von L. Purpusi (Fig. 4) besitzt der Haupttrieb bei L. arrazolensis bereits merklich längere ‚Internodien und eine reichlichere Entwickelung z. Zt. noch kurzer Seitentriebe in den Achseln der unteren Blätter. Später macht sich dagegen bei L. Purpusi eine erheblichere Streckung der oberen Internodien geltend, so daß sie dann mit ihren rutenförmigen Trieben die L. arrazolensis im Längenwachstum überholt. Über das Verhalten der beiden Arten in der Kultur ist zu bemerken, daß L. arrazolensis sich merklich widerstandsfähiger gegen Temperaturschwan- kungen erwies als L. Purpusi: diese entwickelte sich nur im wärmer temperirten feuchteren Gewächshause leidlich und gelangte nur dort zur Blüte, ohne Frucht anzusetzen; im Sommer ins freie Land versetzt, brachte sie die Blütenknospen nicht zur Entwickelung und kümmerte unter den gleichen Bedingungen neben L. arrazolensis, die auch im Freien während des Sommers meist gut gedeiht, blüht und manchmal reife Früchte mit keimfähigen Samen entwickelt. Besser noch .als im Freien ist Wachstum und Fruchtentwicklung der L. arrazolensis im Kalthause. Das Verhalten in der Kultur entspricht dem Vorkommen beider Arten in der Natur: L. Purpusi gedeiht offenbar nur in den feuchteren, tieferen Lagen, L. arrazolensis kommt dagegen in einer höheren Region vor. Im lebenden Zustande fällt an den Fruchtstielen der L. arrazolensis dicht unter dem Kelch eine zwiebelförmige Verdickung von etwa 3,5—4 mm Durch- messer auf, die sich auf dem Querschnitte als innen solide und mit zartem, parenchymatischen Gewebe erfüllt zeigt; die Gefäßbündel treten in diesem oberen verdickten Teile des Fruchtstieles etwas weiter auseinander. Die Fruchtstiele lösen sich bei der Reife an ihrem Grunde und fallen zusammen mit dem Kelche und den Beeren ak. In den Zellen der Beerenwand sind bei der Reife ausschließlich ellip- soidische karminrote Chromoplasten reichlich vorhanden; in dem inneren saftigen Gewebe (Fruchtfleisch) überwiegen die gelben, lang spindelförmigen Carotin- 'krystalle über die karminroten Chromoplasten. Im Fruchtfleische sind außerdem ziemlich viele farblose Zellen mit reichlichem Krystallsand erfüllt anzutreffen. Var. patentipila Bitt. n. var. Partes novellae virides pilis patentibus pallide flavescentibus densiuseulis rigidiusceulis obtectae; laminae breviores quam in typo, ovati-ellipticae, ca. 5—5,5:3 cm, utrinque sensim cuneatim angustatae, apice acuto vel obtusiuseulo; inflorescentia ca. 3—5-fora; pedicelli floriferi graciles, 2—2,5 em longi, pilis patentibus satis erebris praediti; . . calyeis dentes breviuseuli, ca. 1—1,5 mm longi; corollae diam. ca. 2 cm. Mexiko: Oaxaca, 1750 m. ü. M., Conzatti et Gonzälez, pl. of Mexico n. 1071! (hb. Berol. ex hb. A. Gray). Diese Form stimmt in der Blütengröße mit L. arrazolensis überein, in der Blattform mehr mit L. tricolor, ist aber von beiden durch erheblich kleinere Blätter verschieden. a ‚Series 6. Caribaeccolae Bitt. n. ser. Granula selerotica desunt; pili breves vel minuti subfureati vel breviter stellati-ramosi acuti tandem plerumque + ve evanidi (L. fugax tamen in foliorum pagina inferiore semper dense breviter stellati-tomentosa); calycis dentes fere semper breves vel partim vix prominentes (in Z. fugaci var. flewuosa sola usque ad 2—3 mm longi); corolla rotata vel campanulati-subrotata; filamenta valde inaequalia in L. geminata et fugaci, parum inaequalia in Z. stellata. — Frutices verisimiliter omnes + ve divaricatim scandentes. Species una (ZL. stellata) N altera (L. fugaa) insulam Sto, Doiningö Haiti), ee tertia Americae australis oram septentrionalem a Columbia usque ad | Guianam gallicam incolens, ergo mare Caribaeum partim eireumdantes. ae 47. Lyeianthes geminata (Vahl) Bit. n. cm. Solanum geminatum Vahl Eclog. Am. I (1796), 21; Pers. Sn pl.1 (1805) 222; Dun. Hist. Sol. (1813), 177; Dun. Sol. Syn. (1816), 3 | 24; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 168. | Solanum sylaticum Humb. et Bonpl. ex Dun. Solan. Syn. (181 6 24; H. B. K. Nov. gen. et spec. pl. III (1818), 37; Dun. in ı DO. a Sl Prodr. XII, I (1852), 169. — non Schlechtdl. Fruticosa, scandens; rami flexuosi, nonnumguam + ve tortuosi, | subteretes, ca. 1 ‚—2,5 mm diam., lineis deeurrentibus parum promi- nentibus, primo virides, in statu novello sieut ceterae partes virides pilis brevibus subfurcatis vel. breviter stellati-ramosis acutis sparsis obsiti, serius glabrescentes, cortice pallide fuscescente levi obtecti; internodia 1,5—4,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora saepe false geminata inaequalia; petioli foliorum inferiorum majorum satis longi, 2—2,4 em longi, foliorum superiorum breviores, . ca. 8—10 mm longi, in tota superficie, praecipue in canalieulo ei superiore pilis brevissimis + ve stellati-ramosis aeutis obteeti; lamina ovata vel ovati-elliptica, in foliis inferioribus majoribus solitariis 9—9,5 (raro—10):4—4,7 cm, basi rotundate vel obtusate abrupte (rarius magis sensim) in petiolum angustata, ad apicem versus sensim angustata + ve longe acuminata acuta; lamina utrinque sensim vel + ve abrupte angustata, rarius acuminata, plerumgue obtusa, usque ad 9:4 cm, in foliis minoribus ca. 1,6: 1—5: 2,5 em; laminae omnes supra obsceure virides, primo in tota superfieie, praecipue in vena media pilis breviter ramosis acutis brevibus obsitae, serius fere glabrescentes, subtuspallidiores, primo pilis parvis ramosis acutis sparsis obsitae, serius fere glabrae, punctis minutissimis albidis erebris instructae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 5—7 curvatim ascendentes subtus prominentes; ramorum furcationes pilis ramosis | brevibus erebrioribus instructae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 1—5-florae; pedicelli graciles, 12—15 mm longi; calyx campanulatus, ca. 4 mm longus, diam. 5—6 mm, parte connata ca. 3 mm longa, fere glaber, 10-costatus, dentibus 10 subulati- linearibus paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis parum inaequalibus ca. 0,5—2 mm longis; corolla rotata, pentagona, satis magna, 2—2,7 cm diam., stella 5-radiata e loborum partibus medianis extus praeter apices dense papillosos fere glabris formata; corollae tubus 1,5—2 mm longus; filamenta valde inaequalia, duo ca. 0,8 mm, duo ca. 1—1,5 mm, (rarius quattuor 2—2,5 mm) quintum 4,5—5,5 mm longum, omnia glabra; antherae subaequales 4—5:1— 1,2 mm, basi mw cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis apice introrsis; ovarium conicum, ca. 1—2 mm longum, 1—1,5 mm diam., elabrum; stylus stamen "longum fere aequans vel paulum superans, 9—10 mm longus, reetus; stigma styli apice paulum crassius, clavatum, apice obtusi-rotundatum; pedicelli fructiferi 393 recti, robustiores; ealyx fructifer ampliatus, diam. ca. 8 mm, patelli- formiter subeupulatus, punctis albidis (arena crystallina) notatus, dentibus non vel parum auctis; bacca globosa, diam. 6 mm; semina numerosa (ca. 65), oblique reniformia, lentieulariter applanata, minute retieulata, in statu sieco fuscescentia; granula sclerotica desunt. Französ. Guiana: Cayenne, Dr. von Rohr, n. 93! (hb. Vahl Haun., Vahl’s Original). SPEER Venezuela, Staat: Bermudez: bei Cumanä und Bordones, in Wäldern, Humboldt u. Bonpland! (hb. Berol.). Staat Zulia: Maracaibo, Plee (hb. Paris.), eine reichlich fruchtende Form mit 2—3 schlanken (1,5 —2 cm langen) Fruchtstielen und sehmalen Kelchzipfeln von schließlich 2—2,5 mm Länge. Nördlieches Columbia: Santa Marta, Balbis misit 1822! (ex hb. Kunth, hb. Berol.); Baranquilla, Bertero! (sub nom. Solanum 3 sylvatieum H. B. K. und S. /ugax Willd., hb. Berol., Monae.). Diese Art unterscheidet sich von der habituell ähnlichen Z. stellata leicht durch die erheblich ungleiche Länge der Staubfäden. Sie ist früher in botanischen Gärten offenbar längere Zeit kultiviert worden, so liegt ein Beleg im Herb. Vindob. Palat., aus dem Botan. Garten Wien, 1860 gesammelt. Die kultivierten Exemplare haben teilweise am Grunde etwas mehr zugespitzte Spreiten und etwas größere Blütenorgane. 48. Lyeianthes fugax (Jacq.) Bitt. n. comb. Solanum fugax Jacq. Collect. IV (1790), 123; Jaeq. Ie. pl. rar. ‚1 (1786—93), 11, tab. 324; Willd. in Linn. Spec. 1; 2 (1797), 1027; Pers., Syn. pl. I (1805), 222, Dun. in DC. Prodr. X, I (1852), 167; S. uniflorum Dun. ud Poir. Eneyel. Suppl. III (1813), 757; Dun. Sol. Syn. (1816), 23; Roem. et Schult. IV (1819), 608; Spreng. Syst. Veget. I (1825), 685; G. Don, Hist. IV, 420; Walp. Repert. III (1844—45), 62; Dun. in DC. Prodr. XI, , 163; O. E. Schulz in Urban, Symb. Antill. VI (1909),:185; S. ho L. C. Rich. ap. Dun. in Poir. in Eneyel. Suppl. III (1813), nomen nudum. Fruticosa, ea. Im alta; rami teretes, ca. 1—2,5 mm diam., valde flexuosi, satis crebre divaricati-furcatim ramosi, in statu novello pilis minutis stellatis obsiti, mox glabrescentes, eortice fuscescente serius sordide cinerei-fusco obtecti, lenticellis parvis prominentibus crebris verrucosi; internodia in ramis majoribus 5—9 cm, in ramulis superioribus 1—2 em longa; folia superiora plerumque false geminata inaequalia; petioli 3—7—10 mm longi, pilis minutis stellatis obsiti; laminae lanceolati-elliptieae vel oblongi- ellipticae, basi sensim cuneatim in petiolum abeuntes, apice + ve obtusae vel rotundatae, ca. 2:0,8, 2,7:1, 3,6: 1,2, 4:11, usque ad 5,5:1,5em, supra primo pilis minutis stellatis obsitae serius obseure virides glabrae, vena media et venis lateralibus eurvatim ascendentibus in utroque latere ca. 3—4 + ve supra impressis subtus prominentibus, subtus pallidiores, ecinerascentes, saepe fere ‚albidae, pilis minutissimis. stellatis densis breviter tomen- tosulae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, uniflorae; . pedicelli graciles, I—2 cm longi, ad apicem versus paulum inerassati, sparsim, ad apicem versus paulo crebrius pilis minutis stellatis obsiti; calyx eupulati-campanulatus, ca. 2—3 mm longus, diam. ca. 4—5 mm, dentibus 5—10 inaequilongis ca. 0,3—1 mm longis (in varietate longioribus) lineari-subulatis paulo infra marginem truncatum oriundis vel partim defieientibus praeditus, extus pilis minutis stellatis obsitus; corolla alba, eampanulati-subrotata, diam. ca. 2,5 cm, elausa tandem — 1,7 cm longa; loborum partes medianae („Spiegel“) supra flavidae ca. 2 mm latae extus solum prope apicem acutum pilis brevibus acutis nonnullis obtectae, membranas interpetalarias glabras superantes; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, inaequilonga, quattuor ca. 1—1,5 mm longa, quintum ca. 5—6 mm longum; antherae lanceolati-ellip- soideae, basi manifeste cordatae, ad apicem versus angustatae, ca. 4,5—5:1 mm, poris apicalibus parvis introrsis; ovarıum ovoideum, ca. 2 mm longum, 1,2 mm diam., glabrum; stylus fere rectus, apice vix incurvatus, ca. 10 mm longus, stamen longum fere aequans, glaber; stigma styli apice parum crassius, oblique capitatum, paulum obligque in stylum decurrens; pedicelli fructiferi deflexi, ca. 2,8 cm longi; calyx in statu fructifero ampliatus, patelliformiter subeupulatus, diam. ca. 7 mm, dentibus non manifeste auctis; bacca subglobosa, diam. ca. 8-10 mm; semina reniformia, lentieulariter applanata, ca. 2,5— 3:2:0,5 mm, in statu sieco Havi-fuscescentia, minute retieulata. Südl. Sto. Domingo, Prov. Barahona: 10 m ü. M., Fuertes n. 637!; daselbst, bei Cachon 25 m ü. Sn Pater nu Fl. v. Santo Domingo n. 900! (hb. Berol.). Diese beiden Belege entsprechen in der Blattform und in der Haben Färbung der Blattunterseite am besten dem Typus des Solanum fugax Jacq. Die Pflanze ist von Jacquin nach im Botan. Garten zu Wien kultivierten Exemplaren beschrieben worden; die Originalbelege zu Jacquin’s Beschreibung und Abbildung habe ich im- Herbar des Wiener Hofmuseums gesehen; sie sind identisch mit Solanum uniflorum Dun., ebenso stellt ein von Jaecquin stammendes, im herb. Willd. unter dem Namen Solanum fugax Jacq. nr. 4325! Bee lang- blättriges und unterseits grünes Exemplar dieselbe Form dar. _ Außerdem liegen im Wiener Herbar Zweige von im hort. Schoenbrunn. kultivierten Exemplaren leg. Jos. Boos 1812! Die Heimatsargabe »Caracas«“ bei Jacquin dürfte auf einem Irrtum beruhen. Diese Spezies scheint bezüglich der Blattform, der Färbung und Dichtigkeit des unterseitigen Sternhaarfilzes und der Länge der 4—5 größeren Kelchzähne ziemlich variabel zu sein; wahrscheinlich lassen sich die im Folgenden unter- schiedenen Varietäten weder voneinander noch von der Hauptform scharf trennen, sondern sind durch Übergänge (Kreuzungen?) mit einander verbunden. Var. flexuosa (Willd.) Bitt. n. comb. Solanum flexuosum Willd. apud Roem. et Schult. En Veget. . IV (1819), 662; G. Don, Gen. Hist. IV, 440; Walp. Rep. u (1844—45), 95; "Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 371. Solanum Berterianum Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 167; Solanum uniflorum Dun. var. ß Berterianum (Dun.) O. E. Schulz in Urb. Syınb. Antill. VI (1909), 186; Bi ET erinnere ki yet She He re EI EEE Eee ur; DE, er Pe ur / R E » x ee N > ; r RL ) DEN ’ 395 Solanum aggregatum Spreng. Syst. Veget. I (1825), 684 (pro pl. Bertero) — non Jacg. Partes novellae pilis brevibus stellati-pulverulentis flavidis obteetae; laminae late ellipticae vel obovati-ellipticae, ca. 1,2:0,6,. 1,5:0,8, 2:1, 2,6: 1,6 usque ad 3,2—3,5:1,6—1,9 cm, basi rotundate in petiolum ca. 1,5—7 mm longum abeuntes, apice rotundato obtu- sissimae, supra obscure virides praeter venam mediam brevissime stellati-pilosam fere glabrae, subtus in statu novello tomento brevissimo pulverulento stellato flavido obtectae, serius pilis minutis stellati-pulverulentis sparsioribus pallide sordide tlavidi-virides; calyx cupulatus, ca. 3—3,5 mm longus, 3 mm diam., dentibus longioribus 3—4 subulati-linearibus 2—3 mm longis calyeis marginem truncatium diaphanum manifeste supe- rantibus, ceteris minutis vix prominentibus vel indistinetis. 8Sto. Domingo: ohne besondere Fundortsangabe, hb. Willd.!; daselbst, Bertero! (Balbis misit 1822, hb. Berol.). Dies ist die kurz- und stumpfblättrige Form; das Willdenow’sche Exemplar ist unterseits lebhaft gelb, das Bertero’sche mehr blaßgrünlich-gelb. Var. albidiochracea Bitt. n. var. | Laminae subtus tomento denso stellato albidiochraceo vel tandem | intensius ochraceo obtectae; dentes calycini longiores nunc mani- festius nune vix marginem superantes. | Sto. Domingo: Nectoux! (hb. Berol. ex hb. Paris.), eine Form mit etwas spitzeren Blättern; daselbst, Beauvais (hb. Berol. ex hb. Paris.) mit dem Vermerke „Solanum uniflorum Dun. speceim. orig. Dunal“ eine stumpfblättrige Form, beide ziemlich kleinblättrig; Prov. Barahona, bei Cachon, Fuertes n. 1358! (hb. Berol.). Die Pflanze von Cachon gehört zu einer besonders großblättrigen Form mit anfangs grünlich-weißer, später ziemlich lebhaft ockergelber Unterseite, Spreite 4,6: 1,8— 6: 2 em, teils mit etwas mehr zugeschrägter Spitze, teils ziemlich stumpf. Haiti: Cadets, am Flußufer, Picarda n. 1084! (hb. Berol.), Januar fruchtend. 49. Lycianthes stellata (Jacq.) Bitt. n. comb. Solanum stellatum Jaeg. Coll. III (1789), 254, tab. 5, fig. 2; Jacg. Icon. pl. rar. II (1786—93), 11, tab. 325; Lam. Illustr. 15; Lam. Encyel. IV, 282; Willd. (herb. n. 4328) Spec. pl. I, 2 (1797), 1028; Pers. Syn. pl. I (1805), 222; Willd. Enum. plant. hort. Berol. - (1809), 233; Dun. Hist. Sol. (1813), 178; Dun. Sol. Syn. (1816), 24; Roem. et Schult. Syst. Veget. IV (1819), 609, Link Enum. pl. hort. Botan. Berol. II, 1 (1821), 185; Spreng. Syst. Veget. I (1825), 685; G. Don, Gen. Hist. IV, 178; Walp. Rep. III (1844—45), 64; "Dun. in DC. Prodr. XL, I (1852), 167; O. E. Schulz in Urb. Symb. Antill, VI (1909), 186; Solanum retrofractum Wahl Eelog. I (1796), 21; Pers. Syn. pl. I (1805), 222; Dun. Hist. Sol. (1813), 176 tab. 5; Dun. Sol. Syn. (1816), 24; Roem. et Schult, Syst. Veget. IV (1819), 611; Spreng. Syst, Veg. I (1825), 685; G. Don Gen. Hist. IV, 169; Walp. Rep. Be ae Be 396 I (184445), 63; Benth. Pl. ara (1846), 265: De in 26. Prodr. XIII, I (1852), 170; Griseb. Fl. Brit. W. Ind. Isl. (1864), 439; Solanum retrofractum Vahl var. 3 acuminatum Dun. in De. Prodr. XII, I (1852), 170; Solana Ionkedersdunohlanıns Bertero sec. Dun. in DC. Prodr. XI, I (1852), 170; Solanum dpkyluim Swartz in hb. Banks et DC. (non L: ai S. flewuosum herb. Banks nomina nuda inedita sec. Dun. in DC. Prodr. $ AUL 1,470. Frutieosa, 1,5—3 m alta, scandens vel + ve dem rami teretes, inferiores strietiores et crassiores (5—6 mm), virgati, superiores ea. 1—4 mm diam., irregulariter tortuosi et genieulatim flexuosi, sicut ceterae partes virides in statu novello primo minute pilosi (pilis brevibus stellatis pauciradiatis), mature fere omnino calves- centes; internodia’ inferiora valde inaequilonga ca. 7—18 cm longa; ramuli floriferi breves, internodiis.satis abbreviatis (ca. 1—1,5—3 cm longis), nonnumquam - retrofraeti; folia inferiora alterna, superiora (in ramulisfloriferis)false geminata vel ternata(tune paulum inaequalia); Ä petioli ca. 0,5—1,5 cm longi, foliorum inferiorum alatim sensim in laminam exeuntes: lamina ' late lanceolata vel elliptiei-lanceolata integra, ca. 4:2, plerumque 5,5:2,5 usque ad 9—10:3,5—4,5 cm (in ramis inferioribus virgatis robustis usque ad 12,5: 5, 3 cm), basi sensim angustata, ad apicem versus acuminata apice ipso acuto vel saepius obtusiusculo, membranacea, utringue viridis, primo utrinque pilis brevibus substellatim ramosis pauci- (4—6-) radiatis in gibberem parvum elevatis disperse obsita, in statu evoluto omnino glabra; vena media et venae laterales primariae curvatim ascendentes subtus prominentes; inflorescentiae in axillis foliorum subumbellatae, sessiles, 2—6-, raro —T-florae; pedicelli satis longi (ca. 2—4 em), graciles, tenues (ea. 0,3—0,5 mm diam.), fere glabri, pilis stellatis parvis 4—6 radiatis in gibberem ‚minutum elevatis sparsim obsiti; calyx campanulatus, ca. 3 mm longus et diametiens, marginetrunceato dentibus saepe valde indistinetis 5—10 saepe vix 0,5—0,7 mm, nonnumguam —1 mm longis instructus, pareissime stellati-pilosus; corolla coerulei-violacea, rotata, membranis interpetalariis membranaceis orbiculatim inter radios quingue lanceolatos extus viridescentes intus albidos crassiores acutos parum promineites expansis, diam. corollae ca. 2—3 cm, radii lanceolati apice densissime pilis minutis subramosis obtecti; stamina 5 fere 1,5 mm supra corollae basim inserta; filamenrta vix inaequalia, breviora 1,5, longiora fere 2 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, extus flavi-aurantiacae, intus pallidiores, fere aequales, ca. 3—4:1,5—2 mm, basi parum cordatae, poris apiealibus minutis; ovarium ellipsoideum, > ca. 2 mm longum, 1,5 mm crassum, glabrum; stylus reetus, stamina longe superans, 9 mm longus, glaber; stigma capitatum, obtusum, stylo parum cerassius; calyx in statu fructifero ampliatus, patelli- formiter subeupulatus, diam. ca. 6—7 mm; bacca globosa, 6—7 mm diam., aurantiaca; semina ca. 14, majuscula, reniformia, valde lenti- 397 eulariter applanata, ca. 2,6—3: 2—2,2:0,5 mm, pallide rufescentia, manifeste minute reticulata; granula sclerotica desunt. _ Jamaica: Wiles in h. Lambert (sec. Dunal); Balbis 1822 ex herb. Kunth!, Bertero in hb. Berol.! Upsal.! (diese drei unter dem Namen S$. longepedunculatum Bertero); Hooker 1837! (hb. Vindob.); Cuming n. 69! (hb. Vindob.); Mae Fadyen! (hb. Berol.); Fairf. (ob Fairfield?) Wullschlägel n. 942! (hb. Monae.); im hb. Vindob. steht bei Wullschlägel der Name „Chatham“; Wilson n. 375! (hb. Berol.); Wright! _ (hb. Berol.); Blue mountains, W. Harris n. 5205! (hb. Berol.), Juni blühend; bei Stony Hill, Hartweg n. 1555! (hb. Berol., Brem..); bei Stony Hill am alten Wege, 300 m ü. M., E. Campbell, Fl. Jamaice. . n. 5691! (hb. Berol.) — April blühend; bei Troy, 450—600 m ü. M., Wm. Harris, Fl. Jamaic. n. 8539! 8645! (hb. Berol.), April blü- hend, Mai fruchtend; Tyre bei Troy, 600 m ü.M., Wm. Harris n. 9351! (hb. Berol.), April blühend. Die Pflanze ist im vorigen Jahrhundert jahrzehntelang in botanischen Gärten kultiviert worden, jetzt seit langem daraus verschwunden. Ich verzeich- nete folgende Belege: herb. Hornemann! (hb. Haun.); hort. Vindob. Jacquin! (hb. Vindob.); ex hb. Jacquin, hb. Willd.! (Berol.); sub nom. S. retrofractum Vahl, ded. Dr. Banks in hb. Vahl! (Haun.); 1811 hort. Schoenbrunn, Jos. Boos! (hb. Vindob.); $. stellatum Jacq., hort. Berol. 1806—12, ex-hb. Kunth! (hb. Berol.); S. retrofractum Vahl (S. longepedunculatum Bertero, S. stellatum Jacq.?) Jamaica, hb. Th. Bernhardi! (hb. Berol.); hort. Paris 1822 sub nom. S. retrofractum ex hb. Kunth! (hb. Berol.); hort. bot. Monac. 1832! 1846! (hb. Monac.): 1843 hort. Berol. (hb. Vratisl.); hort. Kew. 1846! (hb. Berol.). Var. puberula O. E. Schulz in Urb. Symb. Antill., VI (1909), 187, sub Solano stellato Jaeq. Rami novelli, petioli, folia (subtus), pedicelli, calyces (extus), . loborum corollae partes medianae (praecipue in lineis plicarum extus densius, intus sparsius) pilis stellatis parvis molliusculis + ve densis obsiti. | Jamaica: ohne besondere Standortsangabe, Purdie(?)! (hb. Berol.); bei Troy, auf felsigem Boden, 450 m ü. M., W. Harris, Fl. Jamaic. n. 8686! (hb. Berol.), April blüh. u. frucht.; bei Brumalia, 700 m ü. M., Harris n. 6258! (hb. Berol.), April blüh. Nicht gesehen habe ich das Originalexemplar von Solanum ceryptolobum . van Heurck et Müll. Arg. in v. Heurck, Observ. Botan. 1870, 63, dessen Vater- land unbekannt ist und das von den beiden Beschreibern mit &. stellatum Jacg. und S. retrofractum Vahl verglichen wird. Da ich ebenso wie O. E. Schulz S. retrofractum Vahl als Synonym zu #. stellatum Jacq. stelle, so könnte man für 8. eryptolobum ebenfalls die Zugehörigkeit zu Lycianthes stellata annehmen, zumal da die Bescheibung des Kelches mit seinen 5—10 wenig hervortretenden Zipfeln ebenso wie der geringe Größenunterschied der Staubfäden (2 sollen um !/, länger sein als die übrigen 3) keinen merklichen Unterschied von 2. stellata erkennen läßt; auch die Kahlheit der Blätter im erwachsenen Zustande spricht für die Zugehörigkeit zu ZL. stellata. Weil die Heimat des aus dem Herbar Sieber stammenden, wahrscheinlich kultivierten Originals nicht feststeht, so muß ich die endgültige Entscheidung über diese Pflanze leider aufschieben; meine Bemühungen, das Exemplar aus dem Herb. van Heurck zur Ansicht zu erhalten, schlugen fehl. 398 Die drei folgenden Eupolymeris-Arten habe ich bis jetzt. nicht mit Sicherheit bei einer der vorstehenden Reihen unterbringen können. Die geringe Ungleichheit der Filamente ist ein ihnen mit nur wenigen anderen Eupolymeris-Arten (z.B. L. stellata) gemeinsames Merkmal, mit denen sie aber im Übrigen keine engere Beziehung haben; auch unter sich sind sie offenbar nieht näher verwandt: man beachte die ver- schiedene Ausgestaltung des Kelchrandes; auch in der Behaarung weichen sie ziemlich stark von einander ab; wahrscheinlich nimmt jede von ihnen eine ziemlich abgesonderte Stellung innerhalb der Sektion Eupolymeris ein. 50. Lycianthes floccosa Bitt. n. sp. Fruticosa; rami superiores obtuse angulati, diam. ca. 1,5—2,5 mm, flexuosi, dichotome ramosi, primo pilis longiuseulis laxe pluries e$ divarieatim ramosis floccosis pallide ochraceis apieibus acutis laxiuseulis obteeti, serius + ve glabrescentes, cortice fuscescente obtecti; internodia in partibus superioribus florentibus ca. 1,5—3,5 em longa; folia false geminata inaequalia; foliorum majorum petioli ca. I—2 cm, foliorum minorum ca. 4—5 mm longi, sicut rami pilis pluries ramosis floccosis obsiti; laminae ovatae vel ovati-lanceolatae, integrae vel margine parum undulato, basi rotundate vel + ve cuneatim in petiolum alatum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae acutae vel + ve acuminatae, in foliis majoribus ca. 6—7,5 :3,2—3,5 usque ad 9,5: 3,7 cm, forsan in partibus inferioribus etiam majores, in foliis minoribus ca. 3: 1,7 usque ad 4:2 cm, omnes membranaceae, supra obscure virides, pilis breviusculis parce ramosis pluri- cellularibus acutis primo pallide ochraceis laxe dispositis obsitae, subtus in tota superficie praecipue in vena media et in venis lateralibus primariis pilis laxe pluries divariecatim ramosis floceosis pallide ochraceis apieibus acutis satis crebris molliuseulae; vena media et venae later. primariae in utroque latere ca. 6—7 curvatim ascendentes subtus prominentes; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum minorum geminatorum, pluri- (ca. 9-) florae; in axillis foliorum minorum ramuli breves iterum florentes oriuntur, quorum laminae majores ca. 3:1,5 em, minores 1,6: 0,6—0,8 em; inflorescentiae axillares ramulorum horum ca. 6—8- forae; pedicelli in statu florifero erecti, ad apicem versus inerassati, ca. 10—14 mm longi, in statu fructifero quoque erecti, ca. 20—23 mm longi; calyx campanulatus, in statu florifero ea. 5—6 mm longus, diam. ca. 5 mm, manifeste 5-costatus, costae intermediae 5 parum manifestae neque marginem diaphanum attingentes; dentes 5 costas bene evolutas primarias supra marginem continuantes lineares breves inaequilongi, ca. 0,5— 1 mm longi; calyx extus sicut pedi- ecelli pilis pluries divaricatim ramosis floecosis pallide ochraceis obtectus, intus glandulis minutis breviter stipitatis crebris obsitus; corolla 'stellata, diam. ea. 17”—18 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 8:2—2 ‚> mm extus in parte media pilis + ve ramosis floceosis pallide oehraceis densiusculis obtectos margine involutos apice cucullatos partita; corollae tubus satis longus, (ca. 1,5—2 mm), 1 A ar TEE w NS 399 intus quoque glaber; filamenta paululum inaequilonga, 1,5— 2 mm longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae, utringue emar- ginatae, fere aequales, ea. 4—5:1 mm, in utraque nagina glabrae, poris apicalibus introrsis obliquis; ovarium ovoideum, diam. ca. 1 mm, ca. 1,5 mm longum, glabrum; stylus antheras manifeste superans, ca. 9 mm longus, parum curvatus, gracilis, glaber; stigma styli apice _ vix cerassius, breviter subglobosi-elavatum, obtusum; calyx in statu fructifero parum auctus, ca. 6 mm longus, diam. ca. 6—7: mm, dentibus parum prominentibus; bacca immatura ovoidea vel ellipsoidei-conica, ca. l[O—1l1 mm longa, 5—6 mm diam,; semina satis evoluta non vidi; granula selerotica in bacca non reperi. Ecuador: Anden von Quito, Chunchi, Spruce n. 6036! (hb. Vindob.). Diese Art ist durch ihre eigenartig flockige Behaarung, ihren mit nur fünf kurzen Zähnen ausgestatteten Kelch und ihre ei-kegelförmige Beere leicht zu erkennen. 5l. Lyeianthes Jelskii (A. Zahlbr.) Bitt. n. comb. Solanum Jelskii A. Zahlbr. in Annal. k. k. naturhistor. Hofmus. VII (1892), 7 Fruticosa, dense divaricatim et furcatim ramosa; rami inferiores eortice griseo rugoso obtecti; rami superiores flexuosi, ca. 1,5—3 mm erassi, subteretes, lineis deeurrentibus satis manifestis instructi, in statu sieco tenuiter longitudinaliter suleati, pilis patentibus longi- usculis pluricellularibus acutissimplieibus vel I—2-ramosis satis erebris obsiti; internodia 1—2,5 cm longa; folia in parte superiore ramorum false geminata, inaequalia; petioli ca. ”—16 mm longi, pilis patentibus pluricellularibus simplieibus vel furcatim ramosis acutis longiusculis ‚satis crebris obsiti; lamina ovata vel ovati-oblonga, obtusa vel acutiuscula, basi aequali vel paulum obliqua rotundate euneatim in petiolum abiens, ad apicem versus paulo magis sensim angustata, ca.3:2 usque ad 5,3: 3,4 vel 5,6:3 cm, integra, membranacea, supra obscure viridis, praecipue in vena media et in margine, pareius in mesophyllo pilis simplieibus praedita, subtus palli- dius viridis, pilis simplieibus vel fureatim ramosis praeeipue in vena media et in venis lateralibus primarjiis obsita; vena media et venae laterales primariae in utroque latere ca. 6 ascendentes ad marginem versus incurvatae subtus manifeste prominentes; inflores- centiae sessiles inter foliorum axillas, flores ca. 2—4, pedicelli ca. 8—12 mm longi, primo dense subochraeei- pilosi, pilis patentibus plurieellularibus simplieibus vel saepe semel ramosis; ecalyx campanu- latus, 3 mm longus, 4 mm diam., truncatus, 1l0-costatus, apice in dentes 10 inaequales (5 longiores subulatos Imm longos, 5 alternantes breves vel indistinctos) abiens, extus pilis pluri- cellularibus acutis plerisque simplieibus paueis subramosis instructus; corolla violacea, campanulati-stellata, calyce triplo longior, diam. ca. 18 mm, profunde 5-fida, ejus lobi lanceolati ca. 10—11 mm longi, 2 mm lati, extus parce, nonnihil densius adapicem versus pilosi; stamina ca. 2 mm supra corollae basim inserta; filamenta subaequalia, duo ca. 1,5 —2 mm, cetera longiuscula ca. 2,5 mm longa, glabra; _ antherae aequales, ellipkaidene: utringue emarginatae, ca. 4: 1 3 mm, poris introrsis obliquis apicalibus; ovarium ovati-subglobosum, diam. ca. 1,5 mm, glabrum; stylus gracilis, reetus, stamina manifeste superans, ca. 8 mm longus, glaber; stigma styli apice vix crassius, capitatum; pedicelli fructiferi recti, 14—18 mm longi, ad apicem versus inerassati; calyx in statu fructifero ampliatus, cupulatus, diam. ca. 5—6 mm, dentibus vix auctis; bacea rubra (see. el. Zahlbruckner), ellipsoidea (an paulum compressa?), obtusa, ca. 7—9 mm longa, 5—6 mm diam.; semina non valde numerosa, ca. 9—10, reni- formia, valde lentieulariter applanata, satis magna, ca. 3—3, 5:2 2,5:0, 8 mm, manifeste rugose-reticulata, in statu sieco fuscescentia; granula selerotica desunt. Peru: Cutervo, C. de Jelski n. 45! (hb. Berol.), Jelski n. 47! (hb. Vindob.) — April blühend und fruchtend. Zahlbruckner hat diese Art zu Subsect. V Lycianthes S 1 Meiomeris * Pseudolycianthes Dun. (nach Dunal in DC. Prodr. S. 29 u. 156—161) gestellt. Bezgl. des Kelches soll sie den Übergang zu Eulycianthes bilden. Ich habe ermittelt, daß die Mehrzahl der von Dunal zu Pseudolycianthes gezogenen Arten überhaupt nicht zu Lycianthes gehört; eine Übergangsstellung dieser hier be- schriebenen Art zu Eulycianthes kann ich nicht anerkennen auf Grund der neu erkundeten abweichenden Fruchtmerkmale von Eulycianthes. In der Originalbeschreibung Zahlbruckner’s werden die Staubfäden als gleichlang bezeichnet; ich habe jedoch eine wenn auch recht geringe Ungleich- heit an ihnen Eostetellen können. Die unbestimmte Art der Ausbildung der winzigen Zwischenzähne am Kelch gestattet ebenfalls noch kein sicheres Urteil über die Zugehörigkeit dieser Pflanze zu einer der von uns unterschiedenen Abteilungen der Untergattung Polymeris, wahrscheinlich gehört sie aber doch zu Sekt. Eupolymeris. 52. Lycianthes cyathocalyx (van Heurck u Müll. Arg.) Bitt. n. comb. Solanum cyathocalyx van Heurck et Müll. Arg. in Observ. botan. (1870), 65. Fruticosa; rami superiores tenues, teretes, ca. 1,5 —2 mm diam., pilis brevibus pauei- (1—3-) cellularibus acutis ineurvatim aceumbentibus primo densioribus serius sparsis obsiti; internodia 1—4 cm longa; folia false geminata paulum inaequalia; petioli graciles, 0,8—1 em longi, pilis minutis paueicellularibus acutis erebris praediti; laminae late lanceolatae vel ovati-ellipticae, ca. 5:2,5, 6,5: usque ad 8:3,3—3,6 cm, utrinque angustatae, in petiolum sensim cuneatim abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae apice ipso obtusiusculo, tenuiter membranaceae, utrinque virides, supra et in margine pilis brevibus paueicellularibus acutis sparsis obsitae, subtus in venis venulisque pilis minutis acutis sparsis instructae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim ascendentes subtus paulum prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, 2—5-florae; pedicelli graciles, ca. 1,6—2,5 em longi, pilis minutis 2—3- cellularibus aeutis sparsis obsiti: calyx eupulatus, ca. 3 mm longus, 4 mm diam., indistincte 10-venosus, margine diaphano truncato integro denti- bus fere semper omnino deficientibus, raro dente uno alterove ‘ - RR ca Are en Be A Dr en Ze LE nen a iu By A Harte, nel ‚401 minuto gibbiformi instructus, extus pilis minutis paueicellularibus acutis accumbentibus obsitus, intus glandulis minutis breviter stipi- tatis satis densis praeditus et in mesophyllo punctis nonnullis albidis (arena crystallina!) instructus; corolla campanulati-subrotata, ca. 12 mm longa, diam. ca. 16 mm, 6-loba (an semper?) lobis parum prominentibus triangularibus apice eueullatis hie et in marginibus ' loborum in alabastro complicatis dense breviter pilosis; eorollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; stamina 6 (an semper?); filamenta paulum inaequilonga, quattuor ca. 1 mm longa, duo ca. 2 mm longa, omnia glabra; antherae ellipsoideae, basi paulum cordatae, apice vix emarginatae, ca. 3—4:1 mm, poris apicalibus parvis introrsis; ovarium subglobosum, diam. 1 mm, glabrum; stylus rectus, stamina manifeste superans, ca. 5 mm longus, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, subglobosum, obtusum; pedicelli fructi- feri nutantes; fructus non vidi. Ecuador, Prov. Guayas: Chanduy, an der Küste des Stillen Ozeans, Spruce, pl. exsice. Aequatoreales n. 6501! (hb. Vindob.). Bereits im allgemeinen Teil (S. 306) habe ich darauf hingewiesen, daß L. eyathocaly& und Sanctae-Marthae, jede für sich, unter den Arten mit ungleich langen Staubfäden wegen ihres der Zähne völlig ermangelnden Kelches ähnlich | isoliert dastehen wie L. brachyloba und holocalyx, wiederum jede für sich, innerhalb der mit gleichlangen Filamenten ausgestatteten Sektion Simpkcipila. | - Die drei folgenden Arten sind von allen übrigen Spezies der Sektion Hupolymeris durch die fast oder völlig gleichlangen Filamente unterschieden; zwei von ihnen, L. hygrophila und furcatistellata, sind jedenfalls nahe miteinander verwandt: sie besitzen beide ziemlich langgestielte wenigstrahlig-gegabelte Haare, ziemlich lange Kelchzipfel und eine glockig-radförmige Krone; die dritte Art: aber, L.söderowyloides, hat ungleich und meist kürzer gestielte, dieht mehrstrahlige Sternhaare, 10 sehr kurze Kelchzipfel sowie eine sternförmige Krone. Ich möchte daher diesen drei Arten noch keinen sie zusammenfassenden Reihen- namen geben, zumal da ihre Stellung zu einigen der übrigen Abteilungen von Eupolymeris noch nicht genügend geklärt ist. 53. Lycianthes furcatistellata. Bitt. n. sp. Fruticosa, scandens; rami teretes, inferiores valde elongati, ca. 2—3 mm diam., tandem subglabrescentes cortice levi olivacei-viridi obtecti, internodiis 5—8 em longis, superiores magis abbreviati, inter- nodiis 1,5—3 em longis,, omnes in statu novello pilis furcatim substellatis pauci- (2—3-) radiatis divaricatis satis longe stipitatis pallide flavidis rigidi-corneis satis erebris villo- suli; folia inferiora solitaria, superiora saepe false geminata; petioli graciles, foliorum inferiorum ca. 1,5-—4 cm longi, foliorum superiorum 0,8—1 em, eodem indumento quo rami vestiti; laminae late lanceolatae vel ovati-lanceolatae, foliorum inferiorum 8:3,2, 9,5:4 usque ad 10:4,5—5,5 cm, foliorum superiorum ca. 5,5—7,5—9:2,5—3,5 cm, nonnumquam in foliis minoribus 1,2:0,6 em tantum, basi subaequali vel + ve obliqua rotundate in petiolum angustatae, rarius fere sub- August 1919. | XXIV, 26 402. : cordatae, in foliis superioribus manifestius obliqguae, adapicem versus sensim angustatae, longe acuminatae, acutae, membranaceae, | supra sordide virides, in vena media et in venis lateralibus primariis pilis stipitatis plerumgue 2-, rarius 3-radiatis (radiis furcatim divari- catis) densis obsitae, in mesophyllo pilis satis longis plerumque simplicibus (vel melius uniradiatis rectis vel geniculatis), rarius 2- radiatis omnibus rigidi-corneis acutis erebris praeditae, subtus pilis pauciradiatis furcatim divarieatis manifeste stipitatis in venis densis, in mesophyllo crebris rigidi-corneis villosulae; inflorescentiae E - sessiles in axillis foliorum, ca. 4—5-florae; pedicelli graeiles, elongati, ca. 1,5—2 em longi, pilis furcati-stellatis basi sparsis, ad apicem versus. satis erebris obsiti; calyx campanulatus, ca. 6—7 mm longus, ca. 7— 8 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3,5 mm longus, '10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis inaequilongis ca. 2,5—4 mm longis extus pilis furcati-stellatis stipitatis favidis rigidi-corneis erebris obsitus; corolla violacea, campanulati- stellata, ca. 19 mm longa, "diam. ca. 14 mm (an nonnumquam magis aperta?), loborum partes lanceolatae acutae ca. 2,5—3 mm latae extus pilis simplieibus ineurvatis vel partim fureatis erebris obsitae, membranis interpetalariis glabris ad apicem versus sensim angustioribus COn- junctae; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; fila- menta fere aequalia, 1 5 mm longa, glabra; antherae lanceolati- ellipsoideae, ca. 5: 1,3 mm, "basi manifeste cordatae, poris parvis apica- libus; ovarium ellipsoideum, obtusum, ca. 1,7:]1 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, 8 mm longus, gracilis, reetus, glaber; stigma styli apice paulum crassius, subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi etiam magis elongati, ca. 2,7—3 em longi; calyx in statu fructifero vix auctus, baccae globosae immaturae ca. 5 mm diam. basim cupulatim amplectens; semina in bacca a me investigata non satis evoluta; granula selerotica non reperi. rn La Palma, Wälder, 1459 m ü. M., Tonduz n. 13612! (U. S. Nat. Herb. n. 861202), Sept. blüh.; Sumpf bei La Palma, Ab- dachung nach dem Stillen Ozean, Pittier n. 685! (hb, Brux.), Dez. "blüh. u. mit halbreifen Früchten; La Palma 1600 m ü. M., Werckle n. 61! (hb. Berol.). | 54. Lycianthes hygrophila Bitt. n. sp. | Suffruticosa, scandens; rami superiores flexuosi, diam. 1,5— 2,5 mm, subteretes, lineis deeurrentibus parum manifestis, pilis fur- catim ramosis e ramis eurvatim ‚deflexis simplieibus vel iterum ramosis + ve depressis acutis formatis primo sub- ferrugineisdensis serius pallidioribus.sparsioribusque obteeti, tandem glabrescentes cortice sordide luteo praediti; internodia in ramis inferioribus elongata, nonnumquam plus quam 11 cm longa, in ramis superioribus breviora, 1—5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora nonnumquam false geminata inaequalia; petioli foliorum inferiorum saepe elongati, 3—4 em longi, foliorum superiorum breviores, 1—1,5 em longi, eodem indumento quo rami novelli induti; laminae ovatae vel® late ovati-lanceolatae, basi plerumque rotundatae subabrupte, 403 rarius nonnihil cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, + ve longe acuminatae acutae, acumine saepe faleatim incurvato, majores ca. 7,5:4—9,5:4,5 cm, minores ca. 3: 1,8—4,5:2,7 cm, omnes membranaceae, supra sordide virides, in venae mediae parte inferiore, partim quoque in venis majoribus lateralibus pilis furcatim ramosis subdensis, in venis minoribus et in mesophyllo pilis simplieibus acutis crebris obsitae, subtus pallidiores, in vena media pilis parvis furcatim ramosis sparsis, in ‘ venis venulisgue minoribus pilis minutis plerumque simplieibus acutis valde sparsis obsitae, mesophyllo fere glabro; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 1—2-florae; pedicelli graciles, elongati, ca. 3 cm . longi, pilis furcatim ramosis e ramis curvatim deflexis simplieibus vel iterum ramosis + ve depressis acutisformatis subferrugineis densis obsiti; calyx campanulatus, ca. 83mm longus, 10—11 mm diam., in parteinferiore connata truncata ca. 5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 inaequi- longis, alternatim aequalibus lineari-subulatis minoribus 3 mm, longioribus 5 mm longis paulum infra marginem diaphanum inte- grum oriundis, extus eodem indumento quo rami praeditus, pilis tamen manifeste sparsioribus minusque ramosis, extus glandulis minutis breviter stipitatis valde sparsis sieut in pedieellis obsitus, intus in parte inferiore glandulis erebris instructus; corolla pallide purpu- rascens, campanulati-rotata, ca. 1,9 cm longa, 2—2,3 cm diam., loborum partes medianae lanceolatae acutae in statu sieco obscuriores ca. 3,5 mm latae, extus praeeipue ad apices versus pilis plerumque simplieibus raro subramosis acutis erebris sensim densioribus obsitae, fere usque ad apicem membranis interpetalariis glabris conjunctae; corollae tubus ca. | mm longus, intus quoque glaber; filamenta aequalia, ca. 1 mm longa, erassiuscula, glabra; antherae late lance- olati-ellipsoideae, ca. 6: (basi) 2 mm, utringue emarginatae, poris parvis apicalibus; ovarium ellipsoideum, ca. 2 mm longum, 1,3 mm latum, glabrum, apice abrupte in stylum reetum glabrum ca. 9 mm longum stamina longe superantem attenuatum; stigma styli apice manifeste crassius, subglobosum, obtusum; fructus non vidi. Panama: zwischen Alto de las und der Spitze des Cerro de la Horqueta, Chiriqui, 2100— 2268 m ü. M., in einem feuch- ten Walde, Pittier, Plants of Panama n. 3263! (U. S. Nat. Herb. nr. 677654) — März blühend. („Vine, flowers pale purple“). L. furcatistellata und hygrophila sind sehr nahe miteinander verwandt > vielleicht ist diese nur eine Varietät von jener. 55. Lycianthes sideroxyloides (Schlechtd.) Bitt. n. comb. Solanum siderowyloides Schlechtdl. in Linnaea VIII (1833), 253; Schlechtd. in Linnaea XIX (1846), 281; Martens et Galeotti in Bull. Acad. royale Bruxelles XII, I (1845), 138; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 175; Hemsley in Biol. Centr.-Amer. Bot. II (1881—82), 414. Fruticosa; rami teretes, lignosi, diam. 1,5—5 mm, flexuosi, in statu novello pilis stellatis inaequilonge stipitatis breviter pluri- radiatis sordide flavidis subferrugineis densis flocculose tomentosi, tandem gibberibus basilaribus piloram persistentibus 26* 404 scabriusculi; cortice sordide grisei-fusco obtecti, lenticellis parvis promi- nentibus albidis instrueti; internodia 2—4—6 em longa; folia inferiora 4 solitaria, superiora nonnumquam ‚false geminata inaequalia vel minora in ramulis lateralibus parvis; petioli 1—2 cm longi, eodem tomento denso sordide flavidi-ferrugineo obtecti quo rami; laminae lanceolati-ovatae vel ‚ovatae, (saepe laminis Pyri communis similes), basi obtusiuscula paulum obliqua rotundate vel late cuneatim (rarius angustius) in petiilum angustatae, ad apicem versus. sensim angustatae acutae vel + ve “acuminatae, ca. 4,5:3, 6,5—8:3,5 usque ad 9,5—10:4,8 em, in foliis minoribus ca. 2,7:2 usque ad 4,5: 3 cm, supra sordide virides, in 4 statu sieco obseuraseentes, subnitidae, in venis majoribus pilis stellatis. | brevibus Navidi-ferrugineis densis, in mesophyllo sparsis praeditae, subtus in tota superfieie tomento denso sordide flavi-ferrugineo e pilis stellatis inaequilonge stipitatis breviter pluriradiatis formato seabrius- cule tomentosae; vena media et venae laterales primariae in utregue || latere 5—6 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes, venae minores subtus tomento fere absconditae; infloreseentiae sessiles in axillis foliorum, praeterea in ramulis abbreviatis (ca. 0,5—2,5— 4 cm longis) lateralibus sessiles in axillis foliorum minorum, ca. 10— 14-florae; pedicelli ca. 5—8 mm, in statu fructifero reeti ca. 10 — 12 mm longi, tomento flavi-ferrugineo densiusculo obtecti; calyx breviter cupulatus, ca. 2 mm longus, diam. ea. 3—3,5 mm, ‚apice margine brevi diaphano truncato, dentibus 10 brevissimis subu- latis paulum inaequilongis 0, 5—1mm longis marginem vix super- antibus, extus sicut pedicelli pilis stellatis flavi-ferrugineis inaequilonge stipitatis tomentosulus; ecorollaalba, stellata, diam.ca.IO—llmm, loborum partes medianae lineari-lanceolatae ca. 1,5—1,8 mm latae extus pilis stellatis brevibus sessilibus densis, sıpra pilis subsim- plicibus vel substellatis sparsioribus obsitae, membranis interpetalariis glabris ad apices cucullatos versus sensim angustioribus conjunctae; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta aequalia, ca. 1 mm longa, libera, glabra; antherae lanceolati-ellip- soideae, ca. 3,3:0,7 mm, utrinque emarginatae, poris parvis apiealibus, saepe nonnullae lateraliter inter se conglutinatae; ovarium subglo- bosum, diam. 1 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, rectus, ca. 6 mm longus, glaber; stigma styli apice parum cerassius, obtusum, subbilovbum vel quidem parum emarginatum; calyx in statu fructifero ampliatus, patellari-cupulatus, diam. ca. 6 mm, dentibus vix majoribus marginemgue parum superantibus, extus ferruginei-tomen- tosulus; bacca globosa, diam. 5 mm; semina numerosa, reniformia, lentieulariter applanata, parva, 1, 2—1 ‚5:1,2:0,3 mm, in statu sicco sordide fuscescentia, minute reticulata: granula .sclerotica desunt. Mexiko: ohne besondere Fundortsangabe, Schiede n. 135! (hb. Berol.); bei Hacienda de la Laguna, Schiede! (hb. Berol.), Juli blüh.; Mexiko, Sartorius! (hb. Berol.), April blüh.; ohne besondere Fundorts- angabe, Schaffner n. 658! (hb. Berol.); in der gemäßigten Region Mexikos, Leibold n. 174! (hb. Berol.); Tal von Mexiko, Borrego, Bourgeau n. 2537! "(hb. Barb.-Boiss., Paris., Montpell.), Juni blüh. An Again. en Aalen Are ah lt A Fr N a Te nr rn Di Kira mtn Zanacl Au nl DZ , ap 4 We nm r > 3 405 Staat Veracruz: Zacuapan, C. A.Purpus n. 2445! (hb. Berol., U. S. Nat. Herb.), Mai blüh., eine etwas größerblütige Varietät mit etwas längeren Kelchzähnen (1—1,5 mm); Orizaba, Botteri n. 926! -(hb. Barb.-Boiss.); Orizaba, Sumichinst(?) n. 1393! (hb. Barb.-Boiss.); Orizaba, Fred. Müller in Schlumberger, Herb. Mex. n. 968! (hb. Vindob.); Rio Blanco im Gebiet des Orizaba, Bourgeau n. 3356! (ex hb. Mus. Paris hb. Montp.), Novbr. blüh.; Pce de Miradores, Linden n. 233! Juli blüh.; Totutla, Liebmann n. 1499! (hb. Haun.). Var. transitoria Bitt. nov. var. Laminae subtus pilis stellatis erebris negue tamen dense tomen- tosis obsitae; corollae lobi supra quoque pilis stellatis satis erebris praediti. Guatemala: Alta Verapaz, Pansamalä, ca. 1200 m ü. M. ‚ Türek- heim n. 923! (hb. Berol.) — Juni blühend. Diese Form weist in der. Behaarung der Blattunterseite ungefähr eine mittlere Dichtigkeit zwischen dem dicht filzigen Typus von Mexiko und der _ unterseits besonders schwach behaarten subsp. ocellata auf; es fehlen ihr aber die verkahlten dunkeln Flecke am oberen Ende der kurzen Kelchzipfel, die für subsp. ocellata bezeichnend sind. Subsp. ocellata (Donn. Smith) Bitt. n. comb. Solanum siderowyloides Schlehtd. var. ocellatum J. Donnell PEN in Botan. Gaz. XIV (1889), 28. Rami, petioli, pedicelli et calyces (extus) tomento intensius ferrugineo denso obteeti; internodia 2—6,5 cm longa; petioli 1—2,5 cm longi; laminae ovatae vel lanceolati-elliptieae, nune c2.7:3,5 vel 7 ‚5:3—9:4 cm, nunc magis elongatae 9,5—10,5:3—4 cm, supra nitidae, laete virides vel (in statu sicco) obscurascentes, vena media pilis ferrugineis stellatis densis praedita, in mesophyllo pilis stellatis valde sparsis tandem fere evanidis obsitae, subtus in vena media et in venis lateralibus primariis inferioribus pilis stellatis ferrugineis erebris instructae, in mesophyllo nitido laete viridi pilis stellatis sparsis vel valde sparsis, nonnumquam fere evanidis obsitae; calyx breviter campanulatus ca. 3—4 mm longus, 5 mm diam., extus praeter dentes breves latiusculos obtusatos (in statu siecco) obseurascentes parce stellatos partim glabros dense ferruginei-tomentosus; corolla stellata, diam. 15 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 6—7:2 mm extus dense tomentosos partita; loborum venae mediae subtus pilis stellatis nonnullis obsitae; corollae tubus ca. 1,2—1,5 mm longus; filamenta 1 mm longa; antherae liberae ca. 4: 1 mm; ovarium globosum, 1 mm diam.; stylus 6,5 mm longus, glaber; stigma styli apice manifeste erassius, subglobosum. Guatemala: Dept. Alta Verapaz, Pansamalä, Bergwälder, ca. 1200 m ü. M., H. von Tuerckheim in Donnell Smith n. 1155! — Mai blüh.; unter derselben Nummer 1155! im Bergwald bei Coban in etwa 1400 m ü. M. von Tuerckheim gesammelt liegt mir auch eine Form mit besonders schmalen Blättern (ca. 9:3—10,5:4 cm) vor, die unterseits besonders wenig mit zerstreuten Sternhaaren besetzt N N ar HE se a Te a u hr ” > - r . w . BC TEN SE Pete Te Mae 3 406 sind; Coban, 1350 m ü. M., H. v. Tuerekheim Fl. v. Guatem,, Dept. Alta Verapaz, n. II, 1810! (hb. Vratisl.) die Brei Base Form, Juni blüh. Sectio 2; Kittoides Bitt. n. - Inflorescentia uniflora; calyx dentibus 10 brevibus (0,8—1 mm) paulum inaequilongis subulatis instructus; filamenta parum inaequi- longa, tria paulum longiora; antherae breves, solum 2 mm longae.— Herbacea vel suffruticosa; rami radicibus adventitiis in nodis? vel infra illos oriundis repentes vel verisimiliter arborum truneis affıxi scandentes; pili simplices acuti 3—5-cellulares rigidiuseuli patentes. Speciei unius habitu valde peculiari locus natalis certus adhuc ignotus, verisimiliter Columbiae australis vel Aequatoriae a hu- midas inecolit. Diese einartige Sektion schließt sich eng an die vorkargcbende Sektion Eupolymeris an: der mit zehn allerdings ziemlich kurzen Zipfeln ausgestattete Kelch und die deutliche, wenn auch geringe Ungleichheit der Filamente lassen ihre nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zu Eupolymeris erkennen. Die einblütige Infloreszenz, die auffällig kurzen Antheren, besonders aber die eigen- artige Gestalt eines offenbar in feuchten Wäldern kriechenden, mehr krautigen Wurzelkletterers empfehlen ihre Absonderung von der ausschließlich aus Sträuchern gebildeten Sektion Eupolymeris. 56. Lycianthes profunderugosa Bitt. n. sp. Herbacea vel suffruticosa; radieibus adventitiis in nodis vel etiam paulo infra nodos oriundis partim seriatis longius- culis ramosis repens (vel arborum truncis affıxa?); rami graciles, elongati, teretes, 2—3 mm crassi, in statu sieco corrugati, lineis longitudinalibus praediti, pilis patentibus inaequilongis acutis flavidi-fuseis simplieibus 3-—-5-cellularibus rigidiuseulis villosi; internodia ca. 4,5—10 cm longa; folia false geminata, inae- qualia; petioli foliorum majorum 1—2,3 cm longi, foliorum minorum. 2—5 mm longi, omnes eodem indumento denso flavi-fusco obteeti quo rami; Jaminae foliorum majorum ovati-ellipticae, basi parum obliqua obtusissimae rotundate in petiolum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, obtusae, ca. 4,5 :3,2—5,9 : 3,85 em, foliorum minorum laminae obtusiores, suborbiculatae, plerumque latiores quam longae, ca. 1,8:2, 2,8:3—3:3,3 cm, basi subcordate vel rotundate obtusae, apice rotundate obtusae; laminae omnes firme membran- aceae, fere coriaceae, margine subintegro in statu sicco paulum revoluto; vena media, venae laterales primariae in utroque latere 6—7 eurvatim ascendentes et venae laterales secund. tertiariaeque illas reticulatim conjungentes omnes supra profunde impressae subtus eodem modo valde prominentes laminas valde reti- culatim rugosas esse effieiunt; laminae supra obscure virides primo in tota superficie pilis simplicibus acutis rufescenti- bus rigidulis erebris in venis densioribus obsitae, serius pitidiores pareius in mesophyllo, densius in venis venulisque i impressis pilosae, subtus pallidiores viridi-fuscescentes in venis venulisque prominentibus pilis rufescentibus densis rigidulis patenti- bus villosae, in mesophyllo pareius breviusque pilosae; inflores- 407 centiae sessiles in n axillis foliorum minorum geminatorum, uniflorae; pedicelli 2—3 em lopgi; calyx breviter campanulatus, ca. 4 mm longus, 4—6 mm diam., truncatus, in dentes 10 breves paulum inaequilongos lineari-subulatos ca. 0,8—1 mm longos abiens, extus sieut pedicelli pilis patentibus simplieibus acutis rufescentibus rigidulis densis villosus; corolla stellati-rotata vel fere rotata, diam. | ca. 15—16 mm, ejus lobi extus in parte mediana pilis subdensis acutis rigidulis plerumque 3-cellularibus rufescentibus plerisque + ve irregulariter eurvatis strigulosi, fere usque ad apicem membranis interpetalariis glabris conjuneti; corollae tubus ca. 1,5— 1,8 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, paulum inaequilonga, duo ca. lmm, tria fere 1,5—1,8 mm longa, antherae breviter ellipsoideae, ca. 2:1 mm, utrinque emarginatae, poris satis magnis apiealibus introrsis obliquis; ovarium ovoidei-conicum, ca. 0,5 mm diam., 0,8 mm longum, glabrum; stylaus gracilis, stamina manifeste superans, ca. 6 mm longus, reetus, glaber; u styli apice erassius, subglobosum; fractus non vidi. Columbia? Eeuador?: Plantae F. C. Lehmannianae in Columbia et Ecuador colleetae n. 6987! (hb. Berol.). Eine genauere Kenntnis der Lebensverhältnisse dieser von allen übrigen Angehörigen des Subgenus Polymeris-in ihrem Aussehen so auffällig verschie- denen Pflanze ist sehr erwünscht. Sectio 3. Perennans Bitt. n. Seet. Calyx truncatus, dentibus 10 ina:quilongis paulum a margine distantibus plerumque satis manifestis rarius brevissimis fere defici- entibus instructus; corolla rotata vel campanulati-rotata; filamenta inaequalia, quattuor brevia, quintum duplo vel plerumque magis longius; inflorescentiae fere semper uniflorae (vide tamen L. Pringlei); flores fere semper longe pedicellati; fractus mere baccatus granulis selerotieis destitutus. Plantae perennantes, erectae vel decumbentes, saepe radieibus erassis + ve rapiformibus praeditae. Diese Sektion ist auf Mittelamerika beschränkt; einzelne Arten kommen bis nach Nordmexiko hin vor, die meisten wohnen im süd- lichen Teil von Mexiko, zwei in Guatemala, zwei in Costarica; aus den übrigen mittelamerikanischen Republiken sowie südlich von Costariea sind bis jetzt keine Arten nachgewiesen. An die Perennantes schließt sich offenbar die von Baillon in Histoire des plantes IX, 338 beschriebene, mir bis jetzt nur in einer Zeichnung zugänglich gewesene, westmexikanische Parascopolia acapulcensis Baill. eng an (siehe die von mir in der Einleitung |S. 294, Anmerk. 2 und S. 295] wiedergegebene Diagnose). Baillon hat diese neue Gattung ohne Kenntnis von Dunal’s Solanum-Abteilung Lycianthes aufgestellt. Als nicht mit den Perennantes übereinstimmende Charak- tere sind zu nennen: »corolla late tubuloso-campanulata« und vantheris introrsum 2-rimosis«. Die meisten Perennantes haben radförmige Kronen, nur zwei bis jetzt bekannte (L. guatemalensis und L. villosula) etwas mehr glocken- förmig-radförmige Kronen;- ausgeprägter glockige Korollen hat die zu einer anderen Gruppe gehörige, mit gleichlangen Filamenten ausgestattete L. pilifera. Sollte sich Baillon’s Angabe, daß die Antheren seiner Parascopolia längs auf- reißen, bestätigen, so müßte diese Gattung wohl neben ZLycianthes bestehen bleiben, wahrscheinlicher ist es mir, daß auch diese Pflanze terminale Poren besitzt. Wie sich in diesem Falle die Nomenklaturverhältnisse regeln werden, kann ich erst nach genauerer Untersuchung dieser westmexikanischen Art entscheiden. Series 1. Meizonodontae Bitt nov. series. Calyeis dentes 10 inaequales, majores plerumque ee quam DB: 2 mm longi (in speciebus nonnullis usque ad 7—7,5 mm); inflores- centia uniflora. Plantae humiles subereetae vel repentes, pilis simplieibus (pauei-vel pluricellularibus) vel semel vel pluries MEER = ramosis semper apicibus acutis praeditae. 57. Lycianthes Mociniana (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum Mozinianum Dun. Sol. Syn. (1816) 23; $. a Moeino et Sesse Mser. p. 66 tab. piet. (sec. Dunal) — non Dun.; S. monanthum Roem. et Schult. Syst. IV (1819), 608; Mart. et Gal. En. Syn., 9; dieselben in Bull. Acad. roy. Brux. XII, 1 (1845), 137; S. Mocinianum Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 164; 8. pedum- | culare Schlchtd. in Linnaea XIX (1847), 305 p. pte. (plantae exsic- . eatae e Mexico citatae); Hemsley, Biol. Centr.-Amer., Botan. II (1881—82) 412; Solanum somniculentum Kze. ex Schlchtd. in RnB XIX (1847), 306 p. pte. (Leibold n. 143). Perennans, radice fusiformi erassiuseula ca. 6—10 mm erassa profundius ramosa; caules herbacei, erecti, ca. 30—50 cm alti sub- simplices vel pluries subdichotome ramosi, ca. 3—5 mm crassi, sieut _ rami subangulati, pilis simplieibus pluricellularibus acutis albis patentibus in statu novello densis serius crebris vel sparsioribus obsiti; internodia 1,5—6,5 cm, rarius in parte inferiore —9 em longa; folia inferiora solitaria, superiora saepe false geminata vix inaequalia; laminae lanceolatae vel elliptiei-lanceolatae, subsessiles vel petiolo 2—3 mm longo dense piloso + ve alato, utrinque angustatae, basi sensim cuneatim angustatae, apice aeutae vel obtusiuseulae, _ integrae vel parum repandae, ca. 2,2—2,5:1—1,2, 4,5:1,5 usque ad 5:2,3 cm, utrinque virides subtus parum pallidiores, utrinque pilis fere semper simplieibus (rarissime pilo uno alterove semel ramoso)!) pluricellularibus acutis albis in tota superficie obsitae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, uniflorae; pedicelli grasiles, elongati, folia duplo vel pluries superantes, ca. 5—12 cm longi, pilis simplieibus pluricellularibus acutis albis patentibus in parte basilari sparsioribus, ad apicem versus crebris obsiti, apice in statu florifero nutantes; calyx campanulatus, in statu florifero ca.8s—11— 13 mm longus, diam. ca. ”—11 mm, in parte inferiore connata truncata ca. 4—5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 linearibus vel subulati-linearibus parum inaequilongis ca. 4—7,5 mm longis paulum infra marginem diaphanum truncatum oriundis, extus pilis simplieibus pluricellularibus acutis albis patentibus cerebris vel densis hirsutus; corolla violacea, rotata, magna, diam. 3—4 cm, loborum partes medianae ca. 4—5 mm latae lanceolatae extus pilis simplieibus pluricellularibus acutis ad apices versus brevioribus densioribusque obsitae; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; stamina + ve deflexa; filamenta glabra, manifeste inaequalia, bina 1—1,5 mm, bina 2—2,5 mm, quintum (infimum) ca. 5—5,5 mm longum; antherae !) vide tamen var. Andrieuxi p. 410. as Fa ErT = N = . h ; 5 ' { - r Ä ae \ - 3 f # Aa » rt Be i4% . Ka EN > >= 2 s OT E ve le yRR' “ Bd na Re HE ER ) y PT Eh a a A a Te B ige a ii Te ee Be N DE ee 20 >; ZEN EREZ > 2 en ir . eV Nu ver vup ENG Pi ee ir a a aa an 2 seh a Ar da 2a el Te DB Zei DE Re nn} rn N ix > 5 409 _ ellipsoideae, ca. 5—5,5:1—2 mm, basi profunde cordatae, apice paulum emarginatae, poris apicalibus parvis introrsis; ovarium subglobosi-conicum, ca. 2—2,5 mm diam., 3 mm longum, glabrum, apice sensim conice in stylum gracilem glabrum 10—11 mm longum stamen longum fere aequantem vel parum superantem abiens; stigma styli apice manifeste crassius, subglobosi-capitatum, obtusatum; pedicelli fructiferi plerumque basi deflexi, robustiores ad apicem versus manifeste incrassati; calyx in statu fructifero manifeste auctus, . robustus, in parte connata ca. 8 mm longus, cum dentibus vix elongatis ca. 14—16 mm longus, diam. ca. 20—25 mm basim baccae _ eupulati-patelliformiter amplectens; bacca ovati-conica, apice nonnumguam acuminata, ca. 2 cm longa, 1,4 cm diam., forsan tandeım etiam major; semina reniformia, lentieulariter applanata, ca. 2:1,5: 0,6 mm, in statu sicco fuscescentia, minute reticulata; granula selerotica desunt. ER | Mexiko: ohne besondere Fundortsangabe, Andrieux n. 60! (hb. Paris.); Schaffner n. 645! (hb. Berol.); C. Ehrenberg! (hb. Berol.); Canada, Schmitz n. 484! und Schmitz ohne Nr.! (hb. Vindob., beide unter der irrtümlichen Bezeichnung: S. pedunculare Schlehtd.); Staat Jalisco: Guadalajara, 1600 m ü. M., Ufer von Gießbächen, Pringle n. 11317! (sub nom. Solanum Andrieuxii Dun., hb. Berol.), Juli blühend; Staat San Luis Potosi: ohne besondere Standortsangabe, Virler d’ Aoust in herb. Fournier n. 2012! (hb. Paris.); Staat Mexiko: unbebaute Felder auf den Hügeln des Pedregal bei Zapan, Tal von Mexiko, Bourgeau n. 351! (hb, Barb.-Boiss., Brux., Paris., Stockh.), _ Juni blühend; Toluca, Wawra n. 1214! (hb. Vindob.); Acalingo, _ Leibold n. 143! (hb. Berol,, von Schlechtendal als Solanum somniculentum Kze. ex Schlchtd. bezeichnet); Punta colorada bei Aculingo, Hahn! (hb. Paris.); Staat Hidalgo: Mineral del Monte, Real del Monte, Omitlan, Velasco, Regla, C. Ehrenberg n. 81! (hb. Berol., von Schlechtendal als Solanum pedunculare Schlehtd. be- stimmt); Moran, ca. 2300 m ü. M., Galeotti n. 1180! (hb. Brux.); -Cumbre de Estepe, Liebmann n. 1450! (hb. Haun.); Staat Michoacan: Anganguco, Schiede! (hb. Berol., von Schlechtendal als Solanum pedunculare Schlehtd. bestimmt); Staat Veracruz: Orizaba, unbebaute Felder, Hahn! (hb. Paris.), Aug. blüh.; daselbst, Fred. Müller, Herb. Mexican.n. 1117! (hb. Brux.); Camino real von Aculingo bis Orizaba, Hahn! (hb. Paris.); Staat Oaxaca, ohne besondere Standortsangabe sowie Plateau von Mexiko, Ghiesbrecht n. 92! (hb. Paris.): eine beson- ders kleinblättrige(1,8:0,6—2,5:0,8em)und reicher verzweigte, kleiner- blütige Form; San Juan del Estado im Distr. Etla, Seler, Pl. Mexiec. n. 812! (von Dammer (Bull. Herb. Boiss. III [1895], 617) irrtümlich als Solanum pedunculare Schlehtd. bestimmt). Die von Walter Schumann unter n. 974! und 979! bei Jaral (Mexiko) gesammelten und in den Herbarien als Solanum Mocinianum bezeichneten Pflanzen geLören zu Chamaesaracha coronopus (Dun.) Gray. Var. Andrieuxi (Dun.) Bitt. u. comb. Solanum Andrieuzi Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 165. Hemsley in Biol. Centr.-Amer. Botan. II (1881—82), 404. 410 Planta praeeipue in partibus novellis pilis densioribus plerumque - tenuioribus saepe ramosis albidis vel sordide canescenti-flavescenti- bus obteeta; laminae imprimis subtus pilis partim simplieibus partim semel vel bis ramosis subtomentosae; pedicelli flori- feri sicut in typo semper pluries longiores quam folia (ca. 4—6 em); flores fere eadem forma qua in typo, in specimine a me viso paulo minores (an semper?); antherae ca. 5:1,5 mm; ovarium ca, 2:1 mm; stylus 10 mm longus, glaber; stigma styli apice manifeste erassius, .subglobosum; fructus non vidi. es Mexiko: ohne besondere Fundortsangabe, G. Andrieux pl. Mexic. exs. n. 195! (hb. Monae.), Andrieux! (n. 236?) (hb. Paris.). . Die im Münchener Herbar liegenden Exemplare haben verhältnismäßig kleine Blätter; da aber Dunal in seiner Originaldiagnose für dasselbe Exsikkat: Andrieux n. 195, erheblich größere Blätter angibt, so läßt sich auch die Blatt- größe nicht als Unterschied von L. Mociniana verwenden. ‚58. Lycianthes ciliolata (Mart. et Gal.) Bitt. n. comb. Solanum ciliolatum Mart. et Gal. Enum. (Sonderabdr.), 12; Bull. Acad. Brux. XII, I (1845), 140; Schlehtd. in Pl. Leibold. in Linnaea. XIX (1847), 300; Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 164; Hemsl. in Biol. Centr.-Amer. Botan. II (1881—82), 406. N Radice perennans; caules supraterranei herbacei, recti, ca. 30—50 cm alti, teretes, 3—5 mm diam., in parte inferiore eramosi vel ramis paueis instrueti, foliis infimis squamiformibus, sequentibus sensim majoribus solitariis praeditus, superne furcatim ramosus, pilis simplieibus acutis paucicellularibus albis sparsis vel paulum densioribus obsitus; internodia 2—7,5 cm longa, internodium infra primam furcationem saepe elongatum usquead 9—11 em longum; folia inferiora solitaria, superiora saepe false geminata vel ternata. inaequalia; laminae bene evolutae ovatae vel ovati-lanceolatae, basi rotundate subeuneatim in petiolum alatam ca. 1—2,5 em longum eodem indumento sparso vel densiuseulo quo rami praeditum angustatae ad apicem versus magis sensim angustatae, nonnumgquam paulum acuminatae, apice ipso obtusiusculae, ca. 3,5:2, 4,5:2,4,6:3 usque ad 7,5—8:4,5—5,5 cm, raro usque ad 10:6 em, foliorum minorum laminae ca. 2: 1,2—3,4:2 cm, omnes membranaceae, supra laete virides, subtus paulum pallidiores, utrinque pilis parvis sim- plieibus paueicellularibus acutis sparsis vel crebriusculis obsitae, margine plerumgue pilis paulum densioribus breviter eiliato; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum, uniflorae; pedicelli graeiles, semper petiolos, plerumque folia ipsa superantes, ea. 4-5, rarius —7,5 cm longi, reeti, apice nutantes, in statu fruetifero basi deflexi, usque ad 6—9 cm longi; calyx campanulatus, ca. 5—9 mm longus, 10 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3—5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaequi- longis ca. 3—5(—6) mm longis paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis, extus pilis simplieibus paueicellularibus acutis (erebrioribus quam in pedicellis) in costis dentibusgue obsitus, intus in parte inferiore eonnata glandulis minutis erebris praeditus; corolla . rotata, magna, diam. ea. 3 em vel etiam major, loborum partes s N er ER Kr ta ROGERN EEE RR ET VE NUR "ERREGER Kun eh ne Pr 411 medianae ca. 3—4 mm latae extus solum prope apicem paulum - eucullatum pilis brevibus acutis densioribus praeditae; corollae tubus ca. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra. inae- quilonga, bina ca. 1,5, bina 2 mm, quintum 5,5 mm longum; antherae ellipsoideae, utringue emarginatae, basi manifeste cordatae, ca. 5: 1,2—1,5 mm, poris apicalibus parvis introrsis; ovarium ovoidei- ‚sem, supra pilis paulo longioribus semel vel bis fürcatim ramosis satis erebris obsitae, subtus pilis brevioribus densioribusque pluries furcatim ramo- sis obtectae: inflorescentiae uni-vel rarius biflorae; pedicelli graeiles, in statu florifero ca. 4— 4,7 cm longi, apice "nutantes; calyx fere eadem forma -atque magnitudine qua in typo, dentibus subulatis 5—6 mm longis, extus sieut pedicellus pilis patentibus pluricellularibus acutis densis plerisgue semel vel bis furcatim ramosis obtectus; eorolla campanulati-rotata, tandem ca. 2 cm longa, ca. 3 cm diam.; corollae tubus 1,5—2 mm longus; filamenta quattuor 1,5—2 mm, quintum 5,5—6 mm longum; antherae lanceolati- ellipsoideae, ca. 9,9 — 6: 1,2—1,5 mm, utringue emarginatae; ovarium conicum, ca. 1,5:1 mm; stylus gracilis, tenuis, ca. 12,5 mm longus, glaber:, stigma breve, subglobosum, obtusum; ruetum non vidi. Mexiko, Staat Oaxaca: ohne besondere Pu Ghiesbrecht 1842 Nr. 81! (hb. Paris.). Zusammen mit dem soeben beschriebenen Exemplar liegt auf demselben Spannbogen ein etwas abweichender zweiter Beleg, der allerdings ebenfalls auf beiden Blattflächen ziemlich durchgängig gabelig verzweigte Haare besitzt, jedoch ist seine Behaarung etwas spärlicher und die Spreiten sind etwas kürzer (laminae majores ca. 6—6,5:2,5—3 cm). Der auffälligste Unterschied scheint mir die geringere Länge und größere Breite der Antheren an diesem zweiten Exemplar zu sein: ca. 3,5—4:2 mm, auch das längere Filament war an der einzigen, zur 415 ‚Verfügung stehenden Blüte erheblich kürzer als bei dem der Beschreibung der Varietät zu Grunde liegenden Beleg. Da jedoch im übrigen die Übereinstimmung zwischen den beiden Exemplaren von Ghiesbrecht n. 81 groß ist, so habe ich von der Aufstellung einer besonderen Varietät bis auf weiteres abgesehen, zumal da es ja möglich ist, daß die auffällige Kürze und Dicke der Antheren auf irgend einer durch äußere Verhältnisse hervorgerufenen Störung beruht. 60. Lycianthes dejecta (Fern.) Bitt. n. comb. Solanum dejectum Fernald in Proc. Amer. Acad. of Arts and Seienees XXXV (1900), 569; Solanum somniculentum Kunze ex Schlechtd. in Linnaea XIX (1847), 306 p. pte. Perennans; radice magna crassa rapiformi elongata tandem lig- nosa; partes- supraterraneae herbaceae, jam paulum supra radicem ramosae, ca. 35—60 cm longae; rami ascendentes vel + ve de- cumbentes, herbacei, paulum angulati, lineis decurrentibus praediti, diam.-ca. 2—6 mm, pilis albide einereis parvis pluries furcatim ramosis (non stellatis!) in apieibus acutis satis erebris instructi; partes novellae omnes pilis similibus densis molliter albidi-einerei- tomentosulae; internodia 2,5—8,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli ca. I—3,5 cm longi, ad laminam versus sensim magis alati, in partibus superioribus breviores, ca. 0,5—1 cm longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae late ovatae, basi subcordatae velreniformes vel + ve cuneatim ‚in petiolum alatum abeuntes, apice rotundatae vel cuneatae, apice ‚ipso semper obtusae, ca. 2: 1,5, 3,5:2,5, 4,5:3,5 usque ad.5:3,8 cm, margine integro vel vix undulati-repando, laminae supra sordide virides pilis plerumque pluries furcatim ramosis albidis crebris obsitae, subtus pallidiores (in statu novello einerascentes) molli- oresque, pilis parvis pluries furecatim ramosis manifeste densioribus quam supra molliuscule subtomentosae; inflores- centiae sessiles in axillis foliorum, uniflorae; pedicelli graciles, in statu florifero 2,5—6, raro— 10 em longi, apice nutantes, in statu fructi- fero basi deflexi vel arcu latiore decurvati; calyx campanulatus, ca. 10 mm longus, 10 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 4 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaequilongis ca. 5—7 mm longis paulum infra marginem dia- phanum truneatum oriundis, extus sieut pedicelli pilis (tamen densius) pluries furecatim ramosis subeinereis molliusculus; corolla violacea vel violacea et alba, rotata, ca. 2—3,4 cm diam., extus in loborum partibus medianis ca. 4 mm latis pilis brevibus furcatim ramosis densis obsita; corollae tubus brevis, ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; stamina omnia deflexa; filamenta glabra, superiora quattuor geniculata, ca. 1,5—2,5—3 mm longa, infimum ca. —5 mm longum; antherae late lanceolati-ellipsoideae, ca. 4—5 : 1,2—1,6 mm, basi manifeste cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis apicalibus obliquis introrsis; ovarium ovati-conicum, ca. 2 mm longum, 1,5 mm diam., glabrum; stylus stamen longum fere aequans, deflexus, ca. 8—10 mm longus, gracilis, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, subglobosum; pedicelli fructiferi basi deflexi („dejeeti“ sec. el. Fernald, quare nomen specificum) vel arcuatim decurvati, robusti, ad apicem versus mani- feste incrassati (apice diam. 5—6 mm); east fructifer nie am- 2 | pliatus, subeupulatus, lignosus, in parte connata truncata ca. 8—10 mm longus, cum dentibus patentibus ad basim versus in costas promi- nentes abeuntibus diam. ca. 3 cm; bacca globosa, diam. 2—2,7 em (planta exsiecata: Bourgeau n. 543); semina numerosa, oblique reni- Sa formia, erasse lentieularia, ea. 2:1,6—2:1 mm, parum rugulosa, ix reticulata, in statu maturo sieco nigricantia; granula selerotica desunt. Mexiko, Staat San'Luis Potosi: ohne besondere . Fundorts- angabe, Virler ‘® Aoust in herb. Fournier n. 1622! 1888! (hb. Paris. )> besitzt besonders lange, schon während der Blütezeit 10 cm errei- chende Blütenstiele. Staat Hidalgo: Zimapan, See (hb. Berol.); Regla und Real del Monte, C. Ehrenberg n. 363! 663! (hb. Berol.), alle drei von Schlechtendal zu Solanum sommiculentum Kunze ex Schlechtd. gezogen. Felsen, Bourgeau n. 543! (hb. Barb.-Boiss., Brux., Monae., Paris., Stockh. ), Juli blüh.,. August frucht., Blütenstiele ziemlich kurz, nur 2,5—3,5 cm, im Fruchtzustande nur 4 cm lang; Mexiko, Schmitz n. 482! (hb.’ Vind.): Actopan, auf dem Zentralplateau von Mexiko gegen Norden, Karwinski! (hb. Monae.); Hügel, Lomas de Jaral, hier und - da im Diekicht der Agaven, Mimosen usw., Walter Schumann n. 998! (hb. Berol., Monae.), April blüh.; (irrtümlich als Solanum tricolor Moc. 6t Sesse bezeichnet). Var. Palmeri Bitt. n. var. | Dentes cealyeini in statu fruetifero ca. 814 mm donen ER in statu maturo ovoidei-conica, apicein conum brevem pro- tracta, ca. 2—2,5 em longa, 1,6— "1,8 cm diam., fere in tota super- fieie (praeter basim infimam glabram) pilis brevissimis furcatis Se densiusculis obteecta. Mexiko, Staat Durango: bei der Stadt Durango, Dr. Edward Palmer n. 347! l (hb. Berol.) Fernald (Proc. Amer. Acad. A. & Se. XXXV, 569) nennt dieses Exsikkat bei der Beschreibung des Solanum dejectum an erster Stelle; trotzdem erscheint es mir zweckmäßiger, es auf Grund der oben angeführten Merkmale als besondere- Varietät zu behandeln. Ob auch andere der oben unter der Hauptform ange- führten Belege hierher gehören, läßt sich aus Mangel an genügend weit ausgebildeten Früchten bei denselben noch nicht entscheiden; wahrscheinlich ist auch Schumann n. 998 von Jaral hierher zu stellen: ich habe bei ihm in einem noch jungen Fruchtkelch das noch wenig vergrößerte Ovar mit Anfängen von Gabelhaarbekleidung beobachten können. Die von mir der Artdiagnose zu Grunde gelegte Beere von Bourgeau n. 543 ist kugelig, größer als bei var. Palmeri und in allen Entwicklungsstadien. völlig kahl. 61. Lyoianthes peduncularis (Schlehtd.) p. pte. Bitt. n. comb. Solanum pedunculare Schlehtd. Hort. Hal. in Plantae Leibold. in Linnaea XIX (1847) 305 p. pte. (solum pro planta in hort. botan. Hal. et Lips. eulta!) Radix crassa, in radiees complures subterraneas crassas rami- fieata, apice ramos complures annotinos edens; rami + ve procum- Distr. Federal Mexico: am Berge Zacoalco bei Guadalape, « } 5 r- N 3 ’ y r } t N ee ee re 417 ‚bentes, herbacei, flexuosi, diam. 1—2 mm, lineis decurrentibus mani- festis saepe densius pilosis subangulati, pilis simplieibus pluricellu- laribus eurvatim accumbentibus albis erebris vel sparsis obsiti; internodia 1,5—5,5—7 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata vel ternata, inaequalia; laminae obovati-lanceola- tae velrhomboidei-lanceolatae, inferiores in petiolos breves + ve late alatos angustatae, superiores petiolis non distinctis sensim longe euneatim angustatae, ad apicem versus brevius cune- atae velapice ipso obtusae, majores ca. 3—3,5:1,6—2, 4,5: 2,4, 5,5:2,8 cm, minores ca. 1,2:0,6—2,5:1,5 cm, omnes herbaceae, supra laete virides, pilis simplieibus pluricellularibus acutis in tota super- . fitie crebrioribus vel sparsis obsitae, rarius supra praeter marginem parce pilosam fere omnino glabrae, subtus pallidiores praecipue in vena media et in venis lateralibus primariis secundariisque pilis sim- plieibus pluricellularibus acutis erebris obsitae, mesophyllo fere glabro; vena media, venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim ascendentes et venae nonnullae later. secund. exteriores subtus mani- feste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, uni- florae; pedicellitandem valde elongati, folia longe exceden- tes ca. 3,5—6—12,5 cm longi, apice nutantes, flore ergo cernuo; -ealyx subulatus, ca. 4—5 mm longus, apice 6 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 - lineari-subulatis inaequilongis 1—2 mm longis paulo infra marginem . diaphanum truncatum oriundis illumque superantibus, extus sieut pedicelli pilis satis longis plerumgue simplieibus (rarissime semel ramosis) pluricellularibus acutis albis patentibus subdensis obsitus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis breviter stipitatis suberebris obsitus; calycis venae 10 prominentes basi sieut pedicelli paulum purpurei-suffusae; corolla pallide violacea, rotata, diam. ca. 2,6—3,6 cm, loborum partes medianae lanceolatae ca. 3—4 mm latae extus imprimis prope basim intensius purpurei-violaceae quam mem- branae interpetalariae, praecipue ad apicem versus paulum virides- centes et pilis simplieibus pluricellularibus acutis erebris apice brevi- oribus densioribusque obsitae, apices parum eueullati acuti vel suba- cuti parum prominentes, membranae interpetalariae lobos rotatim con- Jungentes in medio paulum sinuatae, utrinque pallide violaceae, glabrae (praeter marginum partes lobis proximas parce pilosas); corollae tubus 1,5—2 mm longus, intus quoque glaber; corolla intus in fundo in- fimo usque ad fere 1 mm supra tubum pallide viridescens, in loborum parte basilari praeeipue juxta venas majores intensius purpurei-vio- lacea; stamina secundum nutationem floris et ipsa deflexa; filamenta ‘glabra, parum inaequilonga, breviora ca. 1,5—2,5 mm, longiora ca. 2—3 mm; antherae utrinque intense flavidae, paulum incurvatae, ellipsoideae, ea. 4—4,5: 1—1,8 mm, utrinque emarginatae, basi mani- feste cordatae, poris minutis apicalibus subaurantiace marginatis; ovarium subglobosi-conicum, diam. ca. 1,5 mm, glabrum; stylus albidus, gracilis, stamina manifeste superans, ca. 7— (tandem) 9 mm longus, paulum deflexus, apice paulum incurvatus, glaber; stigma styli apice manifeste erassius, subglobosum, oblique obtusum; fructus non vidi. Septbr. 1919. XXIV, 27 Mexiko; ohne Funde angeben Schaffner n. 646! (hb. Be. 451835), eine gestauchte, kleinblättrige Form; Staat Puebla: Aeat- lan, auf unbebauten Feldern, Hahn! (hb. Paris. ), Juli blühend; Staat Oaxaca: Sierra de Mixteea, Los Naranjos, C. A. Purpus n. 3566! (U. S. Nat. Herb. n. 841201); aus Samen vom Rancho de los Naranjos durch C. A. Purpus 1908 dem Botan. Garten in Darmstadt gesandt, dort und im Bremer Botan. Garten seit 1912 gezogen, hb. Schenck n. 949! Distr. Tlacolula, bei Mitla, Seler, Pl. Mexie. n. 49! (hb. Berol.), Juni blüh., eine besonders kleinblättrige, gestauchte Form: laminae majores ca. L: 0,5—2,5:0,8—1,2 em. : Die von Schlechtendal in seiner Urbeschreibung RE Solanum pedunculare Schlehtd. angeführten Belege aus Mexiko (von Ehrenb erg und Schiede gesammelt) gehören nach den mir vorliegenden Exemplaren im Ber- :liner Herbar sicher nicht mit den seinerzeit in den botanischen Gärten von Halle und Leipzig gezogenen Pflanzen zusammen. Die kultivierten Exemplare sind offenbar hauptsächlich der Schlechtendal’schen Beschreibung zu Grunde gelegt worden, da beinahe alle von ihm angeführten Merkmale auf sie passen. Schlechtendal selbst hat die Verschiedenheit der beiderlei Belege selbst bemerkt, sie aber nicht genau zum Ausdruck gebracht; er selbst weist auf die Möglichkeit hin, daß die von Ehrenberg und Schiede in Mexiko gesammelten Exemplare vielleicht zu $. Mocinianum Dun. gehören könnten, von dem damals (1847) nur die kurze Diagnose in Dun. Sol. Syn. S. 23 vorlag (noch nicht die vollständigere in DC. Prodr. XII, I, 164). Über die von Ehrenberg und Schiede in Mexiko aufgenommenen Belege vergl. unter L. Mociniana (Dun.) Bitt. S. 409. Die von Daämmer in Loesener, Plantae Selerianae: Bull. Herb. Boiss. II (1895), 617 hierher gestellte, aus dem Staate Oaxaca (Distr. Etla bei S. Juan del Estado) stammende Pflanze: Seler n. 812 gehört ebenfalls zu Z. Moeini- ana (Dun.) Bitt. (vergl. S. 409). In den botan. Gärten zu Berlin, Halle und Leipzig wurde die Pflanze in den Jahren 1845—1847 gezogen, wie ich durch getrocknete Belege bestätigt fand; ich selbst habe sie seit mehreren Jahren in Kultur; die betr. Exemplare, die ich durch die Güte des Herrn Garteninspektors A. Purpus—- Darmstadt erhielt, stammen von Los Naranjos (Mexiko). Da diese Art, sowohl im Gewächs- hause als auch im Sommer an einen sonnigen Ort ins Freie gepflanzt, alljähr- lich ihre schönen Blüten entfaltet, so war es mir möglich, Form und Farbe der Blütenorgane genauer zu beschreiben. Die Blüten haben bei mir, ebenso wie die von L. somniculenta, bislang leider niemals Früchte angesetzt. Nach dem Verblühen sterben die Laubtriebe ebenso wie bei der zweiten, von mir lebend geprüften Perennans, L. somniculenta, bis zur Wurzel hinunter ab; nach mehr- monatlicher Ruhezeit treiben aus dem oberen Ende der ausdauernden, wenig : verzweigten, rübenförmigen Wurzel wieder mehrere a bleibende, nieder- liegende, einjährige, , verzweigte Stengel hervor. 62. Lycianthes grandifrons Bitt. n. sp. Radix ignota; planta herbacea, verisimiliter perennis; rami sub- angulati, diam. 2—3 mm, pilis simplicibus pluricellularibus acutis erecti-patentibus albidis erebris obsiti; internodia ca. 2,5— 5,5 cm longa; folia superiora false geminata vel nonnumquam ternata, inaequalia; Jaminae obliquelate lanceolatae velobligue rhom- boidei-lanceolatae, ad basim versus sensim longe cuneatim in petiolum brevem + ve alatum ca. 5—10 mm longum angustatae vel fere sessiles, ad apicem versus sensim vel brevius oblique euneatim angustatae, acutae vel obtusiusculae, majores ca. 10:4,5, 11:5,3 usque ad 12:5,8 cm, mediocres ca. 7:3,5 usque ad 8,5 :4 cm, z ‚ Staat Hidalgo: bei Tula, J. N. Rose n. 8342! (U. S. N. Herb.n. = B\ EEE EEE BEL ERE? PO IT TUR PR Le a i | minores ca. 3:1,6—3,5: :2,5 cm, plerumque obtusiores quam majores; laminae omnes membranaceae, supra laete virides, in tota super- fieie pilis simplieibus acutis pluricellularibus albis subere- bris obsitae, subtus pallidiores in vena media etin venis late- ralibus primariis secundariisque pilis simplicibus acutis pluricellularibus crebris, in mesophyllo sparsis obsitae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 6 curvatim ascendentes . subtus prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, uniflo- rae; pedicelli pro magnitudine laminarum satis breves, pluries alaminis superati, ca. 2—2,4cm longi; calyx campanulatus, ca. 7—8 mm longus, apice 10 mm diam., in parte inferiore connata trun- cata ca. 3,5—4 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 subulati-lineari- bus paulum inaequilongis ca. 4—6,5 mm longis instruetus, extus sicut pedicelli pilis simplieibus pluricellularibus acutis albis patentibus satis erebris obsitus, intus in parte connata glandulis minutis satis erebris praeditus; corolla rotata, satis magna, diam.ca.3 cm, ejus lobi in partibus medianis ca. 3,5 mm latis ad apices versus pilis brevibus pluricellularibus acutis erebris obsiti, usque ad apicem mem- branis interpetalariis glabris conjuncti; corollae tubus ca. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, inaequalia; bina ‘ca. lmm, bina 15—2 mm, quintum 5 mm longum; antherae lanceolati-ellipsoideae, ca. 4A, 9:1 mm, utrinque emarginatae, basi manifeste cordatae, poris apicalibus parvis; ovarium glabrum, basi subglobosum, diam. 1,5 mm, apice conice (ca. 1 mm) in stylum ca. 7—7,5 mm longum reetum elabrum sensim attenuafum; stigma styli apice paulum crassius, obtusum. : Costarica; Llanos de ae 600 m ü. M., H. Pittier n. 478! (hb. Brux.) — September blühend. Diese Pflanze steht der L. peduncularis nahe, unterscheidet sich bee von ihr durch die viel größeren Blätter und durch die im Verhältnis zu ihnen sehr kurzen Blütenstiele: die Blüten werden daher um ein Mehrfaches von den größeren Spreiten überragt. Nach der Anordnung der kurz gestielten oder fast sitzenden Spreiten zu schließen scheint diese neue Art ähnlich wie L. peduncularis ziemlich flache, am Boden ausgebreitete Triebe zu bilden. 63. Lycianthes guatemalensis Bitt. n. sp. Herbacea, an decumbens?; rami + ve flexuosi, angulati, diam. ca. 2—4 mm, lineis decurrentibus manifestis, pilis simplieibus pluricellularibus acutis + ve incurvatis albis in internodiis alternatim, nunc in uno latere densis, in altero valde sparsis nune inverse praediti; internodia ca. 2,5—4,5 em longa; ramorum supe- riorum folia semper false geminata valde inaequalia; laminae late lanceolatae vel elliptiei-lanceolatae, utringue angustatae, ad basim versus magis sensim cuneatim in petiolum brevem alatum ca. 0,5--0,8em longum, in foliis minoribus geminatis bre- vissimum ca. 0,2— 0,4 cm longum abeuntes ad apicem versus quoque euneatim angustatae, non manifeste acuminatae, apice ipso obtu- siusculo, majores ca. 9:4,2—10:4,7 em, minores obtusiores ca. 3,8—4,5:2,6—2,9 em, omnes supra laete virides, in vena media et in venis lateral. prim. et in earum eircuitu glabrae, in mesophyllo au 420 praecipue ad marginem versus pilis simplieibus plurieellularibus” albidis sparsis obsitae, in margine pilis similibus erebrioribus eili- atae, subtus parum pallidiores in venis et in mesophyllo etiam sparsius pilosae, membranaceae, in venis et in mesophyllo praeeipue subtus. punetis minutis albidis (arena erystallina!) crebris praeditae; vena media et venae later. prım. in utroque latere 5—6 eurvatim ascen- dentes subtus prominentes; inflorescentiae sessiles in foliorum axillis, uniflorae; pedicelli graciles, ca. 3—3,3 em longi, erecti, parce pilosi, in. statu fructifero basi deflexi, ca. 4 cm Jongi; calyx cam- panulatus, ca. 9 mm longus, apice 10 mm diam,,i in parte inferiore connata truncata ca. 5 mm longus, 10-costatus, paulo infra marginem truncatum diaphanum dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaequilongis alter- natim subaequalibus ca. 3—4 mm longis instruetus, extus pilis sim- plieibus pluricellularibus acutis albis patentibus obsitus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis crebris praeditus; corolla cam- panulati-rotata, ca. 2cm longa, loborum partes medianae ca. 3 mm latae extus solum in parte apicali praecipue in margine pilis sim- plieibus pluricellularibus acutis densiusculis obsitae, ceterum glabrae; corollae tubus ca. 2—2,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta glabra, valde inaequilonga, quattuor fere 0,5—1 mm longa, quintum ca. 5 mm longum; antherae lanceolati-ellipsoideae, (quattuor paulum breviores quinta), ea. 5—7:1,5—2 mm, basi latiore profunde cordatae, ad apicem versus sensim paulum angustiores, apice ipso emarginatae, poris parvis apicalibus introrsis; ovarium conicum, paulum in stylum produetum, ca. 2 mm longum et diam., glabrum; stylus gracilis, 10 mm longus, rectus, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, oblique obtusatum, manifeste bilobum;- fructus non vidi. Guatemala: Retalulöu, Bernoulli et Cario, Herb. Guatem. n. 2384! (hb. Berol.), Mai blüh.; San Sebastian, Bernoulli et Cario n. 2404! (hb. Berol.), Sept. blüh. Die an zweiter Stelle genannte Nr. 2404 wird durch zwei sierliahens Zweige mit kleineren Blättern (laminae majores 7:2,6—7,5:3 cm, lam. minores 1,8: 1,3—2,9:1,5 cm) vertreten. Die Zweige sind etwas weniger behaart, die An- theren nur 5—6 mm lang statt 6-7, im übrigen sind aber keine bemerkens- werten Unterschiede zu verzeichnen. 64. Lycianthes villosula Bitt. n. sp. Radice crassiuscula perennans; rami supraterranei herbacei, jam prope basim ramosi, patuli, verisimiliter decumbentes, ca. 25 cm longi, subangulati, diam. ca. 2—2,5 mm, pilis patentibus simplicibus pluricellularibus aeutis albidis in statu sieco collabescentibus primo densis serius crebris villosuli; interno- dia 2—4,5 cm longa; folia superiora false geminata inaequalia; laminae oblique oblongi-lanceolatae, majores ca. 5:1,6, 6— 1,5:2,5—2,8 cm, minores 2,5: 1,3—3,5: 1,6 em, omnes ad basim ver- sus magis sensim cuneatim in petiolum ca. I— 10 mm longum mani-. feste alatum vel etiam a lamina vix distinetum angustatae, ad apicem versus plerumque brevius cuneatae obtusiusculae vel subacutae, mem- branaceae, margine integro vel parum repando, utringue sordide viri- des, subtus parum pallidiores, utrinque praecipue in venis venulisque, / oh DE #0 fi KT ee PERF ee; a rer Ar ne 421 sparsius in mesophyllo pilis simplieibus raro semel ramosis pluricellularibus acutis albidis in statu sieco collabescer- tibus erebris obsitae; mesophyllum subtus punctis minutis albi- dis densis (arena crystallina!) praeditum; vena media et venae late- rales primariae in utroque latere 7—8 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, uniflorae; pedicelli ca. 183—22 mm longi; calyx campanulatus, ca. 5—6 mm longus, 4,5—6 mm diam., in parte inferiore connata trun- cata ca. 3,5—4 mm longus, 10-costatus, paulo infra marginem trun- catum diaphanum dentibus 10 inaequilongis subulati-linearibus breviusculis ca. 0,5—2 mm longis praeditus, extus sicut pedi- -celli pilis pluricellularibus acutis simplieibus (rarius, praeeipue in dentibus, semel ramosis) patentibus albidis in statu sicco collabes- centibus densis obsitus; corolla satis magna, tandem clausa ca. 16 mm longa, verisimiliter campanulati-rotata, flavide-alba (sec. el. Pittier); loborum partes medianae apice cucullatae solum ad apicem versus pilis densis pluricellularibus simplieibus vel semel ramosis praeditae, membranis interpetalariis glabris fere usque ad apicem conjunetae; corollae tubus ca. 1,5—2 mm longus, intus quogue glaber; filamenta glabra, manifeste inaequilonga, quattuor ca. 1,5— 2 mm longa, quintum ca. 5 mm longum; antherae lanceolati-ellipsoi- deae, ca. 5—6:1—1,3 mm, basi manifeste cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis obliquis apicalibus introrsis; ovarium in parte inferiore subglobosi-conieum, diam, ca. 1,8 mm, apice in proces- sum tenuem 1,5 mm longum sensim in stylum abeuntem productum, glabrum; stylus ipse 9 mm longus, stamen longissimum fere aequans vel parum superans, gracilis, apice paulum incurvatus, glaber; stigma styli apice manifeste erassius, subereetum, profunde bilobum, lobis rotundatis; fruetum non vidi. Costa Rica: Provinz Alajuela, El Brazil, Schlucht des Virilla- - flusses, 800 m ü. M., Pittier n. 3676! (U. S. Nat. Herb. n. 678742), Juni blüh. Series 2. Microlobae Bitt. n. ser. Calyeis dentes breves rotundati-obtusi ca. 10 paulum infra mar- ginem prominentes; inflorescentia 1—3-flora. Planta recta plus quam 50 cm alta, pilis simplieibus inaequilongis pluricellularibus apice glandulosis obtecta. 65. Lycianthes Pringlei (Robins. et Greenm.) Bitt. n. comb. Solanum Pringlei Robins. et Greenman in Amer. Journ. of Seience, Ill. Ser., Vol. 5001895), 160; Bitt. in Engl. Botan. Jahrb. 45 (1911), 498. | | Perennans (radice subterranea); caulis supraterraneus herbaceus, - rectus, ca. 60—80 cm altus, teres, ca.5 mm diam,, pilis albidis densis patentibus simplieibus’ valde inaequilongis pluri- cellularibus tenuimembranaceis mollibus apice glandulosis obtectus, superne pluries furcatus; rami, petioli et pedicelli eodem indumento obteeti quo caulis; internodia ca. 3—8 em longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; foliorum majorum lamina late ovata, basi rotundatein petiolum n- perne alatum ca. 1—4cm longum contraeta, adapiecem acu- minatum versus magis sensim angustata, ca. 6:4, 6,5:3 10: r 6,5, 10—10,5:9 cm; foliorum minorum lamina ovata, acuta, ca. 2: 1, 2 usque ad 5 „d: 925 5 cm, petiolo 3—18 mm longo suffulta,, ‚Jaminae- omnes integrae, membranaceae, utringue virides, in utraque pagina pilis inaequilongis simplieibus apice elandulosis mollibus in tota superficie (subtus in venis venulisque longioribus) ohteetae © subtus punetis minutis albidis (arena erystallina!) erebris obsitae; vena £ media «et venae laterales primariae in utroque latere 6—7 eurvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in ramorum fureis et intra folia false geminata dispositae, 1—3-flo- rae; pedicelli 1,5—2 cm longi, nutantes; calyx urceolatus, truneatus, 10-venosus, ca. 4—5 mm longus, 6—7 mm diam., , apice irregulariter sordide albide marginatus, paulum infra marginem (ca. 2mm) lobis viridibus brevibus rotundati-obtusis ea. 1O instructus, extus glaber, punetis minutis albidis (arena erystallina!) erebris prae- ditus; corolla violacea, campanulati-rotata, subpentagona, 14 mm longa, diam. ca. 1,5—2 cm, lobi ipsi lanceolati apiee manifeste eueul- lato breviter papillosi, ceterum glabri, punetis arena erystallina for- matis erebris notati; membranae interpetalariae tenuiores illos usque ad apicem conjungentes glaberrimae; stamina ca. 2 mm supra corollae basim inserta; filamenta glabra, inaequalia, quattuor ca. 2 mm longa, quintum 5 mm longum; antherae ellipsoidei-lanceolatae, aequales, ca. 4,7:2 mm, basi cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis apicalibus subintrorsis; ovarium subglobosum, ca. 2 mm diam., glabrum ; stylus gracilis, reetus, apice parum incurvatus, 9,5 mm longus, glaber; stigma parvum, capitatum, styli apice vix erassius, obtusum, sub- bilobum; pedicelli fructiferi ca. 24 mm longi, apice subnutan- tes; calyx fructifer parum auetus, diam. ca. —8mm; baccae ellip- soideae, ca. 1,5 mm longae, 10—11 mm diam., rima longitudinal; parum conspicua praeditae, laete aurantiacae, tenuimembra- naceae; semina numerosa, reniformia, lenticulariter applanata, _pallide flavida, manifeste reticulata, ca.1,2:1:0,5 mm; granula selerotica desunt. Mexiko, Staat Jalisco: in Bergeanons bei Guadalajara, C.G- . Pringle, n. 53431, Nvb. blüh. u. frucht.; im Schatten von Abhängen in den Bergen nahe beim See Chapala, Okt. frucht., Pringle 61541; Staat Michoacan: Coru, Pringle n. 13466!, Okt. feacht.: Morelia, Rincon, 1900 m ü. M., 6. Arsene n. 2707! Juni blüh.; Rincon, 2000 m ü. M., Arsene n. 6554! (hb. Montp.) Über die unterirdischen Organe dieser Art ist noch nichts bekannt; zum. Vergleich mit den übrigen Arten der Sektion Perennans erscheint es wichtig, zu erfahren, ob auch bei L. Pringlei rübenförmig verdickte Wurzeln vorkommen. BERONe 09 20 e WER 277 WR ch F ah ee nn. est gie ME de N ee Sectio 4. Asaropsis Bitt. n. sect. Calyx truncatus, + ve 10-costatus, dentibus vel 10 vel 5 parum prominentibus praeditus, in statu fructifero manifeste auctus, cupu- latus, dentibus obsoletis vel parum prominentibus; corolla rotata; stamina parva; fllamenta aequalia, glabra; antherae breviter ellipsoi- 493 deae, basi manifeste cordatae, poris apicalibus introrsis; bacca granu- lis selerotieis destituta; inflorescentia uniflora; pedicellus graeilis, longus, apice cernuus; folia plerumgue false geminata inaequalia, majora longe petiolata, minora saepe minuta sessilia, majora semper - - cordi-vel reniformia, basi profunde cordata, integerrima. Plantae perennes herbaceae, humiles, ramis longis stoloniformibus in nodis radicantibus, pilis simplicibus pluricellularibus acutis tenuimem- branaceis + ve crebris praeditae. | Terricolae in Americae australis tropicae silvis. 66. Lycianthes asarifolia (Kunth et Bch£.) Bitt. n. comb. Solanum asarifolium Kunth et Bch£e. spec. nov. et emend. hort. reg. bot. Berol. in Iudex sem. hort. Berol. 1845, 10; Linnaea XIX (1847), 386; Dun. in DC. Prodr. XIII, 1(1852), 164; Rusby in Mem. - Torr. Bot. Cl. VI (1896), 86; O. Kuutze, Rev. gen. pl. III, II (1898), 225; Rusby in Bull. Torr. Bot. Club XXVI (1899), 152; Buchtien, Contrib. a la. flora de Boliv. I (1910), 169. S. Chodatianum Huber in Boletim Museu Goeldi IV, Nr. 4 (1906), 602, Fig. 7a, b. Perennis, herbacea, repens; caulis solo appressus, stoloniformis, ramosus, ca. 1,5—2 mm diam., teres, elongatus, pilis inaequilon- gis patentibus simplicibus 2—6-cellularibus acutis tenuimem- ‚branaceis albidis crebris obsitus, in nodis radicans; internodia 1,5— 6,5 em longa; folia solitaria vel false geminata, tune permaxime inae- qualia, folium majus longe petiolatum (petiolo 1—3—11 em longo in pagina superiore canaliculato in canaliculo et in lateribus + ve dense pilis patentibus simplieibus inaequilongis acutis praedito) late eordatum vel reniformiter cordatum, integrum, ca. 4:4, 7,5:7,8, 10,5: 10,5 em, apice obtusum rotundatum vel ad apicem versus parum angu- statum nonnumquam submucronulatum, in marginis parte basilari pilis patentibus sieut petiolus obsitum, ceterum in margine fere gla- brum, supra glaberrimum, subtus in venis pilis valde sparsis parvis obsitum, firme membranaceum, supra intensius viride quam subtus, utrinque punctis minutis albidis crebris (arena erystallina!) notatum; folium alterum vel omnino deficiens vel minutum sessile suborbieu- lare, ca. 2—5:3—4 mm; inflorescentia axillaris inter folia false gemi- nata, sessilis, uniflora; pedicellusgracilis, ca. 2,5—8,5 cm longus, petiolum aequans vel (in varietate) ab illo superatus, fere glaber, pilis patentibus simplieibus pluricellularibus acutis valde sparsis et glandulis minutis breviter stipitatis paueis obsitus, in statw florifero et frueti- fero apice nutans; calyx in statu florifero ca. 4 mm longus, 5 mm diam., turbinati-campanulatus, apice truncatus, dentibus 5 minutis vix prominentibus apiculatis instructus, extus parce pilis acutis obsitus, punctis albidis erebris (arena erystallina!) notatus; corolla albida vel violacea, rotata, diam. 2—2,5 cm, ejus lobi in parte mediana punctis minutis albidis crebris (arena erystallina!) praediti, extus praecipue ad apicem versus pilis brevibus acutis obsiti, fere usque ad apicem membranis interpetalariis glabris inter se con- juneti; corollae tubus ea. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; 424 filamenta ca. 0,9—1 mm longa, glabra; antherae aequales, breves, ca. 2,8—3:1,5 mm, utrinque emarginatae, basi manifestius cordatae, poris parvis apicalibus introrsis; ovarium subglobosum, diam. ca. 1,3 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 5,5 mm longus, basi parum incurvatus, gracilis, glaber; stigma styli apice vix crassius, subglobosum; pedieelli fructiferi ea. 6—8 cm longi, paulo infra apicem cernui; calyx fruetifer manifeste auetus, diam. ca. 12—14 mm, plane eupulatus, venis 10 eostiformibus et venis lateralibus majoribus pro- minentibus reticulatim nervosus; bacca rubra, subglobosa vel paulum ellipsoidea, ca. 15—18:15 usque ad 22:20 mm; semina oblique reni- formia, lentieulariter applanata, ca. 2,5:2:0,5 mm, grisea, manifeste profunde reticulata;. granula sclerotiea desunt. Venezuela: ohne genauere Fundortsangabe, Eggers n. 13534 ! (hb, Haun.); Staat Miranda: Caräcas, Ed. Otto! (hb. Berol.); Guinand-Farm (Cärdenas), Siquire-Tal, 500— 1000 m ü. M., H. Pittier n. 5972! (U. S. Nat. Mus. n. 601691); Staat Carabobo: Puerto Cabello, H. Karsten! (hb. Berol. — diese Form besitzt ziemlich spitze Blätter); Valencia, Moritz! (hb. Berol. — Spreiten gestreckt, schmäler: 6,5—8:3,8—4,3 em): Staat Bermudez: im Tal des Aragua bei Palmar de S. Matteo, auf der Erde unter schattigen Bäumen, feucht, Otto n. 790! (hb. Berol.). Brasilien: Tahuampa bei Contamana, Huber n. 1336 (non a Bolivia, Dept. La Paz: Charopampa bei Mapiri, R. S. Wil- liams n. 774! (hb. Buchtien), Sept. frucht.; daselbst, Buchtien n. 1424! Wegränder, Grasplätze, auf der Erde kriechende Pflanze mit violetten Blüten, 570 m ü. M., November blüh.; Dept. Sta. Cruz: Yapacani, 400 m ü. M., Otto Kuntze! (hb. Berol. 5; Juni blüh. u. frucht.; Dept. Cochabamba: Cochabamba, Espirito Santo, Bang n. 1235! (hb. Berol., Monae., Vratisl.). Paraguay: im Gebiet des Unterlaufes des Flusses Pileorieys, Theod. Rojas in Comision argent.-parag. de lim. 1906, pl. Pilecoma- yenses n. 275! (hb. Berol., Vindob. sub nom. err. Solanum viohfohum Schott), Juli blüh. u. frucht.; daselbst, Rojas n. 605! (hb. Berol.), HE blüh. u. frucht. Ich habe die Huber’sche Pflanze nicht gesehen, vermag aber aus seiner Beschreibung des Solanum Chodatianum Huber keinen Unterschied von Zycien- thes asarifoha zu ermitteln. Diese Art variiert sehr in der Größe und Form der Blätter, wobei aller- dings die Einwirkung des Standortes — ob feucht und schattig oder trockener und mehr besonnt, ob in lockerem Humus oder auf dicht bewachsenen Gras- plätzen — eine große Rolle mitspielen mag. Zu beachten ist dabei das ver- schiedene Aussehen der im Berliner. Herbar befindlichen Belege von im dortigen Botanischen Garten offenbar durch mehr als 20 Jahre (von 1842 bis mindestens 1863) gezogenen Pflanzen: es finden sich darunter besonders großwüchsige Zweige (petioli 9—10 cm, laminae 10: 10,5 cm) und andererseits zierliche (petioli 2-4 cm, lam.4:4--5,5: 5 cm), ferner ein "soleher mit verhältnismäßig sehr kurzen Blattstielen (petioli {15 cm, lam. 4,5—5 :4,5—5 cm), sämtlich mit Blüten, also in guter Entwicklung; dabei werden bei den großwüchsigen Zweigen die Blüten- stiele- von den Blattstielen an Länge merklich übertroffen, umgekehrt sind sie an dem zuletzt genannten Beleg mit den kurzen Blattstielen erheblich länger, als diese. Da es wahrscheinlich ist, daß das gesamte, seinerzeit im Berliner Garten gezogene Material ausschließlich von Samen der bei Caräcas von Otto nn eh . n . ‚ y ” a ee en en > re ae re eh ann ai 425 gesammelten Pflanze herstammt, so könnten ja individuelle Verschiedenheiten inner- halb derselben Aussaat vorliegen, worauf der kurze Vermerk über die Variabilität in der Urbeschreibung (siehe Linnaea XIX, 386), wörtlich wiederholt bei Dunal, hindeuten könnte. Jedenfalls warnt aber das Kulturmaterial zunächst vor einer Aufstellung verschiedener Varietäten unter den vorliegenden, aus der Heimat . stammenden Belegen. Übrigens kommen lange und kurze Blattstiele an einem einzigen Individuum je nach der Entwicklungsstärke des Zweiges vor, so bei der Karsten’schen Pflanze von Puerto Cabello (1. pet. 6 cm, lam. 6,5:6 cm; 2, pet. 0,9 em, lam. 4,5:3 em), wobei das verschiedene Verhalten der Länge zur Breite der Spreite ebenfalls Beachtung verdient: an diesem Exemplar finden sich neben Blättern, deren Länge mit der Breite fast übereinstimmt, andere, bei denen das Verhältnis 6:4 cm ist, dabei erscheint das Blatt gegen das obere Ende etwas spitzer. Andererseits bleibt zu beachten, daß die aus Bolivia stammenden Belege ‘ durchgängig kleinblättriger sind als die aus Venezuela und Brasilien; ferner ist nach den Mitteilungen Kunth und Bouche&’ über die in Berlin seinerzeit gezogene Pflanze deren Blütenfarbe weißlich, Buchtien verzeichnet für die Charo- pampa-Pflanze violett; außerdem fand ich an dem Beleg von Williams erheblich kleinere reife Beeren (Durchmesser 8&—-9 mm) und kleinere Samen (1,8—2: 1,6:0,5 mm) als bei dem der Artbeschreibung für die Frucht zu Grunde geleg- ten Exsikkat von Pittier. Da aber das Material Kuntze’s vom Flusse Yapa- cani einen gewissen Übergang in der Blattgröße (lam. 6:5,5 cm) und in der Samengröße (2,2:2:0,5 mm) darstellt, so habe ich von der Aufstellung einer besonderen südlichen Varietät zunächst abgesehen. Wünschenswert bleibt vor allem die genauere Feststellung des Verhaltens der Pflanze in dem brasiliani- schen Zwischengebiet, aus dem mir bis jetzt keine Proben vorgelegen haben. Auch die kleinerblättrigen Formen der L.asarifolia unterscheiden sich von der folgenden Art L. repens merklich durch die größeren Spreiten und durch die Gestalt der Haare. 5 67. Lyeianthes repens (Spreng.) Bitt. n. comb. - Solanum violifolium Schott mser. in Spreng. Syst. Veget. IV, II (1827), eur. post. 403; Walp. Rep. Bot. III (1844—45), 93; Sendtn. in Mart. Fl. Brasil. X (1846), 52, Taf. IV, Fig. 44—46, Taf. XII (excl. synon. Kunth et Bouch£); Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 163 (excl. var. ß majus); Hiern in Videnskabel. Meddelelser (1877—78), 45; Boldoa repens Spreng. Syst. Veget. 1(1825), 179 (sec. H. Hallier in Botan. Cen- tralbl. LXX VI [1899], Nr. 10, 329); Perennis, herbacea, reptans; rami solo accumbentes ceaespites densos formantes stoloniformes filiformes (diam. 0,8—1 mm), teretes, ramosi, pilis simplieibus tenuimem- branaceis pluri-(-10-)cellularibus acutis ineurvatis albidis densius- eulis obtecti, in nodis radicantes; internodia 1,5—5 cm, raro usque ad 6—7 em longa; folia false geminata, inaequalia, omnia petiolata; foliorum majorum petioli ea. 2—3 em, raro usque ad 4,5—8,5 cm longi, minorum 0,5—1 em longi, sieut rami, etiam densius, pilosi; laminae profunde cordatae vel reniformes, illis violarum similes, inte- grae, apice obtusae vel obtusissimae, membranaceae, virides, supra pilis simplieibus tenuimembranaceis pluricellularibus acutis ineurvatis sparsis, in vena media et ad marginem versus paulo crebrioribus obsitae, subtus parum pallidiores, in vena media et in venis latera- libus primariis et secundariis pilis densioribus, in mesophyllo solum prope marginem sparsis obsitae, punctis minutis erebris (arena cerystal- lina!) instructae; foliorum majorum laminae ca. 2:2,4, 3:3,.3,5:4,5, 4:3,5 em, raro usque ad 4,7—5,5:4,3—5 em, foliorum minorum laminae ca. 0,5:0,6 usque ad 1,5:1,5 em; inflorescentiae axillares TE a u BE inter folia false geminata, sessiles, uniflorae; pedieellus DIN : ca. 2—5 cm longus, apice cernuus, pilis ineurvatis acutis satis ere- ri bris obsitus; calyx breviter campanulatus, ca.3mm longus et 3mm diam., truncatus, 10-costatus, costae virides membranis diaphanis con- junctae in dentes 10 inaequales (alternatim aequales) breves ll lineares exeuntes, calyx extus pilis pluricellularibus aeutis erebris obsitus, intus glandulis minutis breviter stipitatis praeditas; corolla rotata, diam.ea. 12— 16mm, pallide coerulea vel pulehreviolacea, ejus lobi extus in parte media praecipue ad apicem versus pilis bre- z vibus acutis paueicellularibus crebris obsiti fere usque ad apiceem membranis interpetalariis glabris inter se eonjuneti; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta aequalia, 1 mm longa, glabra; antherae breviter ellipsoideae, ca. 2,2:0,8 mm, utringue emar- .. ginatae, poris parvis introrsis apicalibus; ovarium subglobosum, diam. ea. 1 mm, glabrum; stylus stamina superans, ca. 5 mm longus, gla- ber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum, obtusum; pe- dieelli in statu fruetifero ineurvati, ad calycem versus inerassati; calyx in statu fructifero valde auetus, cupulatus, ca. 7 mm longus, 10 mm diam., dentes 5 majores in margine prominentes, dentes 5 alternan- tes minores nonnihil (1—1,5 mm) infra marginem oriundi; bacca ‚subglobosa vel ellipsoidea, diam 8&—9 mm, calyce ampliato usque ad supra medium cupulatim eircumdata; semina oblique reniformia, lenti- culariterapplanata, ca. 2,2:1,5:0,4mm, fuscescentia, manifeste reticulata. Brasilien: ohne besondere Staudortsangabe, Otto! (hb. Berol. ex hb. Kurt Sprengel); Pohl n 5407! (hb. Vindob.: eine besonders großwüchsige Form); Minas Geraes: im Urwalde beim Landsitz St. Joh. Bapt., Martius! (hb. Monae.), April blüh.; Lagoa ‘Santa, Warming! (herb. Haun.), eine besonders kleinblättrige Form (petioli fol. maj. 10—12 mm Ig., fol. min. 1—5 mm lg., lam. fol. maj. ca. 10:10—17:13 mm, fol. min. ca. 1:1—5:6 nm) von Hiern |. e. 4 45 als forma minor bezeichnet. (Von dieser Pflanze wurden Frucht und Same in meiner Diagnose beschrieben); Rio Novo, Aranjo, W. Schwacke n. 11360! (hb. Berol.); Sao Paulo: Ypanamena (Ypanema der Karten), Sellow n. 1545! 626! Ihb. Berol.); Parana: Ponta Grossa, in einem Wäldehen, Dusen, pl. Brasil. n. 3216! (hb. Berol. ‚Vindob. Univers.), Dez. blüh.u. frucht.; Prudentopolis, auf Wald- boden, P. Dusen, Pl. Brasil. e eivit. Paranä report, n. 11315! (hb. Regn. "Stoekh. ), Februar blüh. Die var. 3 majus Dun. in DC. Prodr. XII, I, 164 des Solanim eltjolkn | gehört lenkar. zu der südlichen, kleiner blättrigen Form der L. . asarifolia ; a ich habe den Beleg: Orbigny n, 619 noch nicht gesehen. FR Sectio 5. Simplieipila Bitt. nov. sect. Filamenta aequalia; granula selerotica in baceis desunt; frutices pilis simplieibus pluricellularibus aecutis obsiti. Americam australem 4 et centralem continentalem tropicam incolentes. Series 1. Piliferae Bitt. nov. ser. Inflorescentiae pauei- (plerumque 1—3-, rarius—4-) florae; semina verisimiliter in omnibus speciebus satis magna, pleramgue 427 non numerosa; pili simplices pluricellulares acuti membranis tenuibus- vel parum incrassatis praediti, collabentes vel subsetulosi, neque tamen manifeste firme setosi neque strigulosi. Von den hierher gehörigen Arten wohnen drei im südlichen Teile: von Mexiko, eine in Guatemala, die fünfte im westlichen Brasilien (Acre-Gebiet). Die verschiedene Form der Krone bei den hierher gestellten, offenbar nahe miteinander verwandten Arten, teils glockig-radförmig bei L. pilifera, teils stern-radförmig mit wenig tiefen Lappen bei L. quichensis und coffeifolia, teils ausgeprägt sternförmig bei L. Caeciliae und L. symphyandra, ist ein deutlicher. Beweis dafür, daß sich Dunal’s Einteilung von Polymeris in die beiden Gruppen: Gonianthes mit radförmiger fünfeckiger Krone und Lobanthes mit sternförmiger, mehr oder minder tief gelappter Krone bei genauerer Prüfung nicht aufrecht erhalten läßt (siehe die vorliegende Arbeit S. 308, 309). Es muß allerdings noch weiterer vergleichender Untersuchung vorbehalten bleiben, ob die fünf hier zusammengestellten Arten wirklich so nahe miteinander verwandt sind. Hervorgehoben werden muß endlich noch das Vorkommen von mehr oder minder miteinander verwachsenen Antheren bei zweien der hier angeführten Arten, bei L. symphyandra und cofeifolia. 68. Lycianthes pilifera (Benth.) Bitt. n. comb. Solanum piliferum Benth. in Pl. Hartweg. (1839), 68; Schlechtd. in Pl. Leibold. Linnaea XIX (1846), 281; Dun. in DC. Prodr. XII, 1(1852), 171; Hemmsley in Biol. Centr. -Amer. Bot. II (1881—82) 413. Fruticosa; rami superiores teretes, glabri velpilis simpliei- bus pallide flavidis sparsis obsiti, diam. 1,5—4 mm, ıamosi, epidermide levi olivacei-viridi, serius cortice fuscescente obteeti: internodia ca. 3— 7,5 cm longa; folia superiora false geminata inaequalia; petioli ea. 8—20 mm longi, ad laminam versus parum alati, glabri vel pilis simplieibus sparsis sicut rami obsiti; laminae lanceolatae vel late lanceolatae, utrinqgue sensim angustatae, ad apicem versus longe acuminatae, majores ca. 12: 3,5 usque ad 15:5 cm, minores latiores basi manifeste rotundatae ca. 5:3, 7,5: 3,8 usque ad 8: 3,5 cm, omnes membranaceae, supra laete virides, subtus parum pallidiores, utringue in venis et in mesophyllo pilis simplicibus rigtdiusculis acutis valde sparsis obsitae; venae et mesophyllum sicut rami punetis minutis erebris (arena cerystallina!) obsitae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 6 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; intlorescentiae sessiles in axillis foliorum, 1—2-, (rarius 3—4-) florae; pedicelli graciles, inaequilongi, 3—5 em lougi, glabri vel pilis simplieibus rigidiuseulis sparsis. obsiti; calyx campanulatus, ca. 1O mm, apice diam. ca. 10—11l mm, in parte inferiore connata truncata ca. 4,5—5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 subulati-linearibus inaequilongis ca. —6 mm longis paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis, extus pilis simplieibus rigidulis pallide flavidis sparsis obsitus; corolla eampanulati-rotata, magna, ca. 2 cm longa, diam. 3—3,5 cm, loborum partes medianae ca. 4,5 mm latae, extus solum in margine apicali pilis brevibus acutis densis obsitae: corollae ‚tubus satis longus, ca. 3mm longus, intus pilis nonnullis simplieibus pluricellularibus aecutis obsitus; filamenta Sei a ET Mn Baal ar u hd ee N Pe a he De Da rn ee x ? Ar BE F ET, R at a > BER: n Fur a } 428 aequalia, brevia, ca. 0,6—0,8 mm longa, glabra; antherae crassius- eulae, ellipsoideae, ca. 5:2 mm, utrinque emarginatae, poris paris obliquis introrsis apicalibus; ovarium conicum, diam. ca.13 mm, glabrum; stylus stamina superans, ca. 9 mm longus, gracilis, fere rectus, glaber; stigma styli.apice paulum crassius, subglobosum, obtusum; fructus non vidi. E Mexiko: ohne besondere Fundortsangabe, C. de Karwinski! (hb. Brux., Monae.). ne Watson (Proceed. Amer. Acad. XXII, 441) erwähnt So piliferum Bth. bei Rio Blanco im Staate Jalisco gesammelt; da ich das betref- fende Exsikkat: Palmer n. 186 noch nicht gesehen habe, so weiß ich nicht, ob ihm tatsächlich L. pilifera vorgelegen hat. Keinesfalls trifft seine Angabe zu: ‘ »doubtless also S. Andrieuxii Dun.«, dieses gehört zu einer anderen Sektion: Perennans und ist eine Varietät der E; Mociniana. Watson bemerkt von seiner Pflanze, daß die hell oder dunkel gelblichen, mit einigen braunen Linien ver- sehenen Kronen nur bei Nacht geöffnet seien und daß die eiförmige, grünlich- gelbe Frucht einen apfelähnlichen Duft uud angenehmen Geschmack besitze; sie wird auf den Märkten verkauft und auch zu Konserven verarbeitet. Aus Guatemala ist mir diese Art bislang nicht begegnet; vielleicht gehören die von Hemsley erwähnten Exemplare dorther zu der folgenden Art. Var. pilosiuseula (Mart. et Gal.) Bitt. n. comb. Solanum pülosiusculum Mart. et Gal. Enum. syn. 8; Acad. Brux. XII, I (1845), 136; Schlechtd. in Linnaea XIX (1846), 300; Dun. in DC. Prodr. XI, I (1852), 166; Hemsley in Biol. Centr. -Amer. Botan. II (1881 — 82), 413. Laminae majores ca. 8:2,8 usque ad 10,5:4 cm, laminae minores ca. 3:1,5—5,5:3 cm, nonnumguam in ramificationibus ultimis laminae solum 2: 0,8 — 3: 1,2 em; pedicelli floriferi 3—4 cm longi; dentes calyeini longiores 4% mm, breviores 1,5—3 mm longi; corolla campanulati-rotata, 2—2,5 cm longa, diam. 2, 5—3 cm; bacea globosa, diam. 6—7 mm; semina ca. 15, obligue reniformia, lenti- eulariter applanata, satis magna, ca. 3—4: 2—3:0,3 mm, gibberose rugosa, lateribus saepe paulum marginata, in statu siceo fusca; granula sclerotica desunt. Mexiko: ohne besondere Standortsangabe, Liebmann n. 1454! (hb. Haun.); Karwinski! (hb. Endlicher in hb.Vindob.); Pelado, Lieb- mann n. 1452! (hb. Haun.); Prov. Oaxaca: Pelado Capulalpan, Cerro del Malacate ca. 2300 m ü. M., Galeotti n. 1171! (hb. Paris., Vindob. ) Sale in hb. Fournier! (hb. Paris.) Diese Varietät unterscheidet sich von dem Typus offenbar nur durch die geringere Größe der Blätter und wohl auch der Blüten; es ist sehr wohl möglich, daß sie bei vollständigerem Bekanntwerden, besonders wenn erst alle Entwick- lungsstadien lebender Exemplare zugänglich sein werden, Sanz mit demselben vereinigt werden muß. 69. Lycianthes quichensis (Coult. et Donn. Sm.) Bitt. n. 3 Solanum quichense Coult. et Donn. Sm. in Botan. Gazette XXX VII (1904), 422. Fruticosa, ca. 1,5—2 m alta; rami superiores subteretes, ca. 1—2 mm diam., fexuosi, primo pilis pluricellularibus curvatim aceumbentibus acutis crebris obsiti, serius + ve glabrescentes; internodia ca. 1,5—6 cm longa; folia superiora plerumque geminata 429 inaequalia; petioli ca. 0,6—2 cm longi, breviter pilosi; lamina ellip- tiei-lanceolata vel ovata, utringue sensim cuneatim angustata vel basi obtusior, apice + ve acuminata, integra, foliorum majorum lami- nae ca. 8,5:4, 9,5:4,3 usque ad 10,5:5,5 cm, foliorum minorum laminae ca. 4:1,7 usque ad 6:2,5—3,7 cm, laminae omnes mem- branaceae, utrinque virides (in statu sicco paulum sordide fuscescen- tes), primo in statu novello utrinque pilis breviusculis acutis erebris obsitae, serius pareius pilosae; vena media et venae laterales prima- riae in utroque latere 4—6 curvatim ascendentes subtus paulum pro- minentes; inflorescentiae axillares, sessiles, pauci-(1-2- )florae; pedicelli "graeiles, ‚elongati, in statu lorifero 3, 5—5 cm longi, apice primo + ve nutantes, florentes erecti, pilis simplieibus pluricellula- ribus acutis eurvatim accumbentibus erebriuseulis obsiti; calyx bre- viter campanulatus, ca. 6—7 mm longus et 6—9 mm diam.,. decem- venosus, paulo infra marginem truncatum pellueidum dentibus 10 linearibus alternis longioribus (ca. 3,,5—5:1 mm) alternis bre- vioribus (ca. 1,5—3:1 mm) instruetus, extus pilis eurvatim accum- bentibus acutis puberulus; corolla rotata, satis magna, diam. ca. 33—38 mm, radii mediani loborum (primo alabastri superficiem externam formantes) lanceolati subacuti subtus pilis brevibus pauci- cellularibus acutis obsiti fere usque ad apicem membranis interpeta- lariis glabris eonjuncti; stamina ca. 2 mm supra corollae basim inserta; filamenta ca. 3 mm longa, glabra; antherae lanceolati-ellipsoideae, ca. 5,5:1,5 mm, basi manifeste cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis apicalibus introrsis; ovarıum subglobosum, diam. ca. 2,5 mm, glabrum, ad stylum versus parum attenuatum; stylus tenuis, gra- eilis, apice paulum incurvatus, stamina manifeste superans, ca. 8 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, capitatum, obtu- sum; pedicelli fructiferi paulo magis elongati, 6a. 95—9,5 cm longi, erecti vel basi deflexi, ad apicem versus sensim incrassati; 'ealyx in statu fructifero vix auctus; bacca globosa, diam. ca. 9 mm; semina ca. 58, in statu siecco obscure fusca, oblique reniformia, valde appla- nata, magna, ca. 4:3:0,5 mm, minute reticulata; granula selerotica desunt. Guatemala: Dept. Quiche, Chiul, ca. 2650 m ü. M., Heyde und Lux in Donn. Smith, pl. Guatemal. ete.n. 3450! (hb. Berol., Mo- nac.); Vulkan Fuego, Osbert Salvin! (hb. Vindob., mit dem Vermerk „Solanum af. S. pülosiusculo“. Die Pflanze vom Vulkan Fuego ist etwas reichlicher behaart als Donn. Sm n.3450, besonders an den Blütenstielen und an der Außenseite des Kelches, auch sind die eingeschalteten 5 Kelchzähne bei ihr erheblich kürzer (ca. 1—1,5 mm) als die 5 Hauptzähne (3,5—4 ınm); dieser Größenunterschied ist bei Donn. Sm. n. 3450 viel geringer; wahrscheinlich stellt die Fuego-Pflanze eine besondere Varietät dar. 70. Lycianthes Caeciliae Bitt. n. sp. Fruticosa; rami superiores teretes, rectiuseuli vel manifeste fle- xuosi, ca. 2—3 mm diam., virides, pilis simplieibus breviusculis acutis plerisgque curvatim accumbentibus subsetulosis gibbe- ribus minutis insidentibus satis densis obtecti, serius glabres- eentes cortice sordide cinerei-fuscescente instructi; Indie 1, 5 4 . em longa, in ramis strietioribus inferioribus ca. 6— 85cm longa; x folia inferiora solitaria, superiora plerumque false geminata inaequalia; petioli breves, 0,3—0,8 cm longi, pilis simplieibus acutis incurvatis sparsioribus quam rami praediti; laminae majores late lanceola- tae, utringue sensim angustatae, basi cuneatim in petiolos alatos abeuntes, ad apicem versus plerumque satis longe angusteque acuminatae, ca. 5:1,7, 7:2, 8:3 usque ad 9,5:3,4 cm, laminae minores manifeste breviores obtusioresque, elliptieae vel oblongi-ellip- ticae, ca. 2:1,3, 2,2:1,5 usque ad 3:1,6 cm, omnes membranaceae, supra saturate virides (in statu sicco paulum obscurascentes), in vena media et in mesophyllo pilis simplicibus acutis rigidiuseulis (subsetulosis) sparsis obsitae, subtus pallidiores, nitidiuseulae, pilis simplieibus subsetulosis praecipue in margine, in vena media et in venis lateral. prim. et secund. sparsis praeditae, mesophyllo fere glabro; vena media et venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascendentes subtus prominentes;inflorescentiaesessilesinter foliorum geminatorum axillas, 2—3-florae; pedicelli graeiles, ca. 1,5—2,5 em longi, ad calycem versus sensim inerassati, pilis simplieibus parvis acutis erectis subsetulosis sparsis obsiti; calyx cupulatus, ea. 6 mm longus, 10 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 4 mm. longus et 5—6 mm diam., 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis inaequilongis ca. 2—3,5 mm longis paulum infra marginem trun- catum oriundis, extus praecipue in costis et in dentibus pilis parvis subsetulosis erebriuseulis sieut ceterae partes virides obsitus, intus in parte connata glandulis minutis breviter stipitatis densis praedi- tus; eorolla eoerulei-violacea, stellata, diam. ca. 18 mm, profunde in lobos late elliptiei-lanceolatos ca. 6-7 mm longos, 4 mm Jatos apice eueullatos et dense breviter pilosos et papillosos ceterum glabros par- tita; corollae tubus ca. 1,2—1,5 mm longus, intus pilis paueis paueicellularikus acutis sparsis instructus; filamenta brevia, ca. 0,5—1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 4,5:1—1,2 mm,- liberae, utringue emarginatae, basi manifeste cordatae, intus quoque glabrae, poris parvis apicalibus; ovarium ovoideum, ca. 1,5 mm longum, 1,2 mm diam., glabrum; stylas rectus, stamina mani- feste superans, ca. 7 mm longus, glaber; stigma styli apice paulum. erassius, subglobosi-capitatum, obtusum; pedicelli fructiferi ereeti, ca. 2,8 mm longi; calyx parum auctus, dentibus ca. 4 mm longis; bacca unica a me visa parva, applanate subglobosa, 6 mm diam, 5mm longa; semina pauca (duo reperi), satis magna, reniformia, lentieulariter applanata, ca. 4:3,2:1 mm, manifeste profunde retieu- lata, in statu sicco pallide sordide flavescentia; granula scelerotiea desunt. Mexiko, Staat Veraseruz: Distr. Cördoba, Cerro de Chocaman, im Walde, Caec. und Rd. Seler, Pl. mexic, n. 5168! (hb. Berol.), Mai blühend und fruchtend. TH, Lycianthes symphyandra Bitt. on. sp. Frutieosa; rami superiores subangulati, ca. 1,5—2 mm diam., lineis decurrentibus satis manifestis instrueti, pilis simplieibus l “ \ ya Kae er ee. T: 4 4 Bay WO EUE En N f £ BETEN ON URN SEE RER DD an nn 431 parvis 3—4-cellularibus curvatim accumbentibus densis ob- tecti, serius + ve glabrescentes, cortice leviusculo fuscescente ob- tecti; "internodia 2-4 mm longa; folia alterna vel superiora plerum- que geminata inaequalia; petioli breves, ca. 0,2—0,5 mm longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae majores lanceolatae, utrinque sensim angustatae, infra medium latissimae, ad basim ‘ versus cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus magis sensim angustatae, acuminatae, acutae vel obtusiuseulae, ca. 5,5:1,5, 6,5:2, 9,5:1,9, 9:2,1—2,4 cm (nonnumquam fere saliecifoliae) in ramis superioribus nonnumquam solum 2,5:1 em, laminae minores fere subsessiles et manifeste breviores, oblique elliptiei- . oblongae, utringue magis rotundatae apice obtusae vel paulum acutius- culae, ca. 2,2:1,3, 3,5:1,6, in ramis superioribus solum 0,6: 0,5— 1:0,7 em, omnes firme membranaceae, supra obscure virides, in vena media pilis brevibus acutis accumbentibus obsitae, ceterum glabrae, -subtus pallidiores, in venis venulisque pilis brevibus parvis simpliecibus curvatim accumbentibus densiusculis obtectae, in mesophyllo glabrae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5—6 cürvatim ascendentes subtus manifeste prominentes, venae later. secund. complures subtus quoque satis conspieuae; inflores- centiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, uniflorae; pedicelli floriferi gracillimi, elongati, ca. 3—5 em longi, ad apicem versus sensim incrassati, plerumque fere glabri, parce, rarius paulo den- sius, pilis simplieibus parvis 3—4-cellularibus eurvatim accumbentibus obsiti; calyx cupulatus, in parte inferiore connata 3 mm longus 3 mm diam., 10-costatus, dentibus iO lineari-subulatis parum inaequilongis 1,5—2,5 mm longis paulum infra marginem truncatum oriundis instructus, extus praecipue in costis dentibusque pilis brevibus acutis accumbentibus crebris obsitus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis breviter stipitatis erebris praeditus; corolla stellata, diam. ca. 2—2,2 cm, profunde in lobos 5 lanceolatos acutos ca. 8—10:2—3 mm 'estus fere in tota superficie glabros solum apice brevissime pilosos partita; corollae tubus ca. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, ca. 0,8 mm longa, glabra, libera; antherae ellipsoideae, ca. 5,5 :] mm, utrinque emarginatae, omnes in lateribus fere in tota longitadine inter se connatae, solum basi et apice nonnihil liberae, poris parvis apicalibus; ovarium ovoideum, ca. 1,5:1 mm, glabrum; stylus gracilis, reetus, antheras paulum superans, ca. 7” mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosi-capitatum, obtusum; fruetus non vidi. Mexiko: Mirador, Liebmann pl. mexic. n. 1455! 1456! 1458! 1459! (hb. Haun.), Januar, März blühend. Diese Art erinnert in der seitlichen Verwachsung ihrer Antheren an ver- schiedene Angehörige der Sektion S'ynantheroides; durch ihre armblütige Inflores- - zenz, die langen, schlanken Blütenstiele, den mit 10 ansehnlichen pfriemlichen Zähnen ausgestatteten Kelch und durch die Form der Haare aber stimmt sie mehr mit L. pilifera, L. Caeciliae unü L. quichensis überein. Ein endgültiges Urteil über die engere Verwandtschaft der L. symphyandra mit diesen beiden Arten läßt sich allerdings erst abgeben, wenn ihre Samen bekannt geworden sind: L.pilifera, L. Caeciliae und L. quichensis besitzen ziemlich wenige, durch a er re Me ihre ansehnliche Größe auffallende Samen, dagegen haben die en - der Sektion Synantheroides sehr zahlreiche kleine Samen. TR, Lycianthes coffeifolia Bitt. n. sp. Frutieosa; rami superiores diam. 1,5—3 mm, subteretes, lineis decurrentibus manifestis praediti, primo pilis brevibus simpliei- bus acutis incurvatis densiusculis obsiti, serius parce breviter ‚pilosi, cortice olivacei-fusco obtecti; internodia 1,5—5 em longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli breves 3—7 mm longi, eodem indumento brevi densiusculo quo rami novelli vestiti; foliorum majorum laminae late lanceolati-ellipticae, utrinque angustatae, basi cuneatim in petiolum paulum alatum abeuntes, apice semper acuminatae, acutae vel obtusiusculae, ca. 10,5 :4,7—12,5:5,3—5,5 em, foliorum minorum laminae ca. 4: 2— 5:2,7 cm, utrinque angustatae, apice brevius acuminatae, acutae vel obtusiusculae, Jaminae omnes firme membranaceae, utrinque solum in venae mediae parte inferiore densius, in ejus parte superiore sparsim breviter pilosae, ceterum glaberrimae, supra laete intense virides, subtus pallidiores, utrinque nitidiusculae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 6—7 curvatim ascen- dentes supra et subtus manifeste prominentes, venae laterales secundariae illas conjungentes utringue quoque satis manifestae; mesophyllum subtus punetis minutis albidis densiusculis (arena erystallina!) obsitum; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, ca. 5-florae; pedicelli ca. 8-10 mm longi, in statu fructifero recti, 10—15 mm longi, ‚pilis simplieibus parvis acutis valde sparsis et glandulis minutis mieroscopice solum perspiciendis crebrioribus obsiti; calyx breviter cupulatus, diam ca. 6—7 mm, in margine truncato dentibus 10 lineari-subulatis inaequilongis "alternatim aequalibus ca. 1—1,5 mm longis acutis instructus, extus parce pilis brevibus acutis obsitus, intus praeeipue infra marginem diaphanum truncatum glandulis minutis densis praeditus; corolla alba, (sec. el. Ule), stellati-rotata, diam. ca. 15—16 mm, ejus lobi lanceolati, acuti, ca. 6:2 mm, extus ad apicem versus praecipue in margine pilis brevissimis acutis, in apice ipso papillosis, densis obsiti; corollae tubus ca. 1—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta libera, aequalia, ca. 1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, basi manifeste cordatae, ca. 4:1 mm, binae lateraliter inter se connatae, quinta libera, vel omnes inter se lateraliter connatae, poris apicalibus introrsis; ovarium ovoidei-conicum, ca. 1,5 mm longum, 1,2 mm diam., glabrum: stylus gracilis, stamina superans, ca. 5—5 5 mm longus, paulum ineurvatus, glaber; stigma styli apice non erassius, obtusum; calyx in statu fructifero ampliatus, 6—7 mm diam, dentibus linearibus acutis 1—2 mm longis reflexis; badca ellipsoidea, ca. 10:8 mm, (an rubra?); semina pauca, 8, satis magna, oblique reniformia, lentieulariter applanata, ca. 4:3: 0,5 mm, margine incrassato, pallide flavida, manifeste reticulata; granula "selerotica desunt. ’ r l B 433 "West-Brasilien: Rio Acregebiet: Monte Mö, im Sumpf- walde, E. Ule, Herb. Brasil., Amazonas-Exped. n. 9737! (hb. Berol. » Nov. blüh. u. frucht. Ob die teilweise beobachtete ungleichmäßige Verwachsung der Keen in Gruppen Folge der Präparation ist oder ob sie tatsächlich bei dieser Art neben der gleichmäßigen Verwachsung vorkommt, konnte ich an dem be- _ sehränkten Untersuchungsmaterial nicht ermitteln. Series 2. Strigulosae Bitt. nov. ser. - Calyx fere semper manifeste 10-dentatus, rarius dentibus minutis 8—10 instruetus; corolla semper stellata, profunde in lobos lanceo- latos partita; stamina semper aequalia; semina numerosa, plerumque . parva. — Frutices vel suffrutices, pilis simplieibus acutis plerumque rigidulis strigulosis erebris obsiti. _ Diese Reihe ist fast ausschließlich im andinen Südamerika von - Columbia und West-Venezuela bis Bolivia, besonders in Peru ver- breitet, nur eine Art ist in Guatemala beheimatet. | 73. Lycianthes radiata (Sendtn.) Bitt. n. comb. Solanum radiatum Sendtn. in Mart. Fl. Brasil. X (1846), 53 in nota; Benth. in Pl. Hartw. (1846, 1857), 239, 358; Dun. in DC. ' Prodr. XIII, I, (1852), 175; Bitt. in Engl. Bot. Jahrb. 45 (1911), 496. '® - Frutieosa; rami subteretes, diam. ca. 2 mm, in statu novello pilis ' tenuibus simplieibus 2—4-cellularibus acutis albide-flavescentibus den- | sis substrigosi vel subsericei, serius glabrescentes cortice sordide ob- | seurascente levi obtecti; internodia 2—3 cm longa; folia false gemi- | nata, inaequalia, obligue late lanceolata, utringue acuminata, basi obliqua anguste cuneatim in petiolum brevem (in foliis majoribus ca. 8—10 mm, in foliis alteris minoribus 1—2 mm longum) angustata, ad apicem versus longe acuminata, acuta, majora ca. 9—10,5: 3,4—3,7 em, minora obtusiora, ca. 2,5:0,7—3:1,3 em, omnia supra primo in tota superficie pilis flavescentibus densis accum- bentibus obtecta, serius pilis paulum remotioribus pallescentibusque sordide viridia, subtus pallidiora, in tota superficie pilis simplieibus 3—4-cellularibus acutis pallide flavescentibus densis molliter appresse subsericea; inflorescentiae in axillis inter folia false geminata sessiles, densi- (ca. 15—20-)florae; pedi- . celli umbellatim congesti, in statu florifero 8—10 mm longi, pilis pallide flavidis 3-cellularibus acutis densis obtecti; ealyx breviter campanulatus, truncatus, ca.-1,3—2 mm longus, 2 mm diam., apice dentibus 10 brevissimis obtusis marginem vix superantibus instructus, extus dense pilis flavidis 3-eellularibus strigulosus (dentibus apice dense fere faseiculatim pilosis); corolla stellata, diam. ca. 10 mm, profunde 5-partita, lobis lanceolatis acutis ca. 4: 1,5 mm, extus dense pilis paulum irregulariter curvatis 3—4-cellularibus acutis densis obtectis; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta pro parvitate floris satis longa, ca. 1,5 mm longa, aequalia, glabra; antherae breviter ellipsoideae, aequales, utrinque‘ emarginatae, ca. 2,2:0,8 mm, poris introrsis apicalibus; ovarium subglobosum, diam. ca. 0, 8 mm, glabrum; stylus rectus, Septbr. 1919. - XXIV, 28 434 stamina longe ‚superans, ca. 6— 6,5 mm Yöneue gracihs; ar : stigma styli apice parum crassius, 'subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi recti, ca. 12—14 mm longi; calyx fructifer vix auctus, diam. ca. 3,9 mm; bacea globosa, diam. ca. 6—7 mm; semina parva, reni- formia, lentieulariter applanata, ca. 0,8:0,6: 0, 3 mm, fuscescentia, manifeste reticulata; granula selerotiea desunt. Columbia, Dept. Bogotä: in Wäldern zwischen Tena und La Mesa, Hartweg n. 1293! (hb. Berol , Brem., Vindob.); Dept. Cauca: an Waldrändern über Poblazon bei Popayan, 2500 m ü.M., „Ge- sträuche von 1 m Höhe, mit buschiger zickzack Verzweigung;. Laub x graugrün; Blüten weiß mit gelbem Centrum“, F.C. Lehmann. n. 3738! (hb. Barb. -Boiss., Mus. Brit.), März blüh. Bei der Lehmann’schen Pflanze sind die größeren Blätter. etwas kleiner (7,5:3, 8:2,7, 8,5:3,2 cm), die kleineren teilweise größer e 1,2, 4,7:1,5—5: 1.4 cm) als bei dem Hartweg’schen Urbeleg. Die von-Hemsley in Biol. Centr.-Amer. Bot. II, 413 zu Solanum Fan gezogenen Belege aus Panama, Nicaragua und Südmexiko habe ich nicht gesehen; ich halte es nicht für wahrscheinlich, daß diese Art auch im südlichen ; Mittelamerika so verbreitet vorkommt. 74. Lycianthes strigosa (Britt.) Bitt. n. comb. Brachistus strigosus. Britt. in Rusby Bull. Torr. Botan. Club, 'XXVI (1899), 198. Fruticosa, rami superiöres ca. 2—3 mm crassi, teretes, primo pilis densis ca. 4-cellularibus acutis satis longis "pallide flavidis strigosi serius pilis pallidioribus sensim sparsioribus tandem evanidis cortice pallide cinerei-fusco obtecti; internodia ca. 1,5—3 em longa; folia plerumque falsegeminata, valde inaequalia, majora petiolis brevibus 5—7 mm longis suffulta, oblique late lanceolata utringue angustata acuminata, integra, ca. 9:3,5—10,5:4 cm, minora petiolo 1—2 mm longo oblique lanceolata, ea. 2:1—3: 13: cm; folia omnia in statu novello utrinque pilis pallide favidis densis strigulosa, serius paulo pareius pilosa tamen pilis satis crebris etiam in foliis adultis; inflores- centiae axillares, inter folia amba geminata sessiles, ca. 8-florae; pedicelli ca. 9—16 mm longi; calyx campanulatus, ca. 4 mm longus, diam. ca. 4,5 mm, in dentes 10 subaequales lineares ca. 1 mm longos basi inter se: membranis diaphanis conjunctos abiens, extus sicut pedicelli pilis 4-cellularibus acutis eurvatim accumbentibus (in denti- bus ipsis magis patentibus) crebris obsitus; corolla stellata, diam. ca. 16 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 8:1 ‚> mm extus pilis 4-cellularibus aeutis curvatim accumbentibus, in apieibus + NO patentioribus obsitos partita; corollae tubus ca. 1, 5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta 1 mm longa, glabra; antherae ellipsoidei- lanceolatae, ca. 4:1,2 mm, utringue emarginatae, ad apicem versus parum angustatae, poris parvis apicalibus; ovarium subglobosum, diam. ca. 1,2 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 7,5 mm longus, fere rectus, glaber; stigma styli apice parum crassius, obtusum; pedicelli fructiferi erecti; calyx fructifer vix auetus; bacca globosa, diam. ca. 7” mm; granula sclerotica desunt. E\ r- Di | 2 | = 4 N RETTEN Dr Pe Er So | 435 Bolivia: Yungas, ca. 1900 m ü. M., Rusby n. 786! (hb. Mus. Brit., U. S. Nat. Herb. n. 206913). . Britton gibt nichts über die Öffnungsweise der Antheren an; da er die Pflanze zu Brachistus gestellt hat, so scheint er angenommen zu haben, daß sie längsgespaltene Staubbeutel besitze; in Wirklichkeit Öffnen sie sich mit ‘ endständigen Löchern. Britton’s Angabe, daß die Krone 10-lappig sei, ist auf den Kelch zu übertragen; die Krone ist, wie bei allen verwandten Arten, fünflappig. 75. Lycianthes Goudoti (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum Goudoti Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 158. Fruticosa; rami superiores teretes, diam. ca. 2—4 mm, flexuosi, Instatu novello pilis simplieibus acutis pluricellularibus aceumbentibus flavide fuscescentibus densis substrigosi-tomentosi, serius pilis sensim + ve evanidis cortice levi olivacei-fuscescente obtecti; . internodia 3,5—5,5 cm longa; folia false geminata valde inaequalia; petioli foliorum majorum ca. 1,5 em longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae oblique late lanceolatae, ca. 9:3,5, 12:5— 16,5:5,5 em, utringue sensim angustatae, basi oblique cuneatim in petiolum + ve alatum abeuntes, ad apicem versus sensim longe angustatae, acuminatae; foliorum minorum laminae oblique ovati- lanceolatae, subsessiles, ca. 5:2—6:2,5 cm, apice acutae, non longe - acuminatae; laminae omnes membranaceae, supra obscure virides, in vena media et in venis lateralibus primariis pilis simplieibus accum- bentibus flavide fuscescentibus densis substrigosi-tomentosae, in meso- phyllo pilis similibus crebris substrigulosae, subtus pallidiores, ‚sordide virides, in venis venulisque omnibus dense flavidi-fusces- center substrigosae, in mesophyllo parce pilosae; vena media, venae laterales primariae in utroque latere 9—10 subparallelae curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes, venae lateral. secund. tertiariaeque subtus quoque prominulae; inflorescentiae sessiles in’ axillis foliorum, certe 7—8- (vel etiam pluri-?) florae; pedi- celli in statu florifero 6—10.mm longi, in statu fructifero. elongati, ca. 15—20 mm longi, _eodem indumento quo rami petiolique vestiti; calyx breviter cupulatus, ca. 2 mm longus, 3—3,5 mm diam., margine truncato, 10-costatus, dentibus brevissimis marginem non vel vix superantibus, extus sieut pedi- celli pilis simplieibus primo flavidis accumbentibus in dentibus marginem superantibus strigulosi-tomentosus; corolla stellata, diam. 11—12 mm, ejus lobi lanceolati acuti extus pilis simplieibus acutis densis ad apicem versus sensim brevioribus obtecti; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta aequalia, gracilia, ca. 1,3 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 2:0,9 mm, utrinque emarginatae, basi cordatae, poris parvis apicalibus introrsis; ovarium ovoidei-conicum, ca. 1 mm longum, 0,7 mm diam., glabrum; styli partem inferiorem tantum vidi, est glaber; calyx in statu fructifero parum auctus, diam. fere 4,5 mm, dentibus non auetis vix distinetis; bacca ellipsoidea vel ovoidei-ellipsoidea, ca. 12:8 mm; semina nume- rosa, parva, oblique reniformia, lenticulariter applanata, ca. 1:0,8: 0,3 mm, manifeste minute reticulata, pallide fusca; granula sclerotica desunt. 28* an IP de So En € Sur F u 6 De ie Südl. Columbia: Quindin, Goudot n. 13! (hb. DC. ‚Vindob). $ Ecuador: an Abhängen des Chimborazo, Chillones, "Sodiro nr 114/39! (hb. Berol.) — Sept. blühend und frachtend. Der Beleg von Goudot n. 13 im Wiener Herbar hat verhältnismäßig ä etwas kürzere Blätter (lam. majores 10:4,7—10,8:6 cm, lam. minores 3:1,5— 4,5:2,2 cm) als dasselbe Exsikkat im herb. DC. und als die Sodiro’ sche Pflanze, er stimmt aber im Übrigen völlig mit ihnen überein. Var. uberior Bitt. n. var. Planta in omnibus partibus vegetativis Tobi iukanndie 6—7 cm longa; foliorum majorum laminae ca. 16,5: 6,2—20: 7,5 em, fol. min. laminae ca. 9,5:4,2 cm; inflorescentiae manifeste pluriflorae quam in typo, ca. 20—25-florae; pedicelli in statu florifero ca. 12—16 mm, in statu fructifero ca. 22—24 mm longi; flores eadem forma atque magnitudine qua in typo; stylus graeilis, stamina longe superans, ca.7mm longus, glaber; baccae ellipsoideae, ea. 8—9:4—5 mm. Columbia: Dept. Boyacä, Chiquinquirä, in Wäldern, Frere Felix! (hb. Monae.) — Juli blühend und fruchtend. I 76. Lyoianthes Sodiroi. Bitt. n. sp. - Suffruticosa?; rami superiores teretes, diam. ea. 23, 5 mm, = flexuosi, in statu novello pilis valde inaequilongis simplieibus aeutis pluricellularibus laxe curvatim accumbentibus (majoribus in gibberes manifestos evectis) pallide flavi-fuscescentibus villosi-tomentosi (pili manifeste longiores quam in ZL. Goudoti), serius pilis + ve evanidis cortice fuscescente obtecti; internodia ca. 3,5—8 cm longa; folia false geminata inaequalia; laminae majores oblique lanceolatae, utringue sensim cuneatim angustatae, basi obliqua in petiolum brevem ca. 5—10 mm longum eodem indumento denso quo rami vestitum sensim abeuntes, ad apicem versus sensim acuminatae, ca. 9,5: 2,7, 10,3:3,4 usque ad 11,5:4 em, laminae minores (foliorum gemina- torum) brevissime (23 mm) petiolatae, oblique ovati-lanceolatae, ‚ea. 1:0,6, 1,5:0,8, 3,2:1,5 usque ad 3,6::2 cm, omnes supra sordide virides, in vena media et in venis lateralibus primariis pilis simpliei- bus eurvatim aceumbentibus flavidis densis, in mesophyllo satis crebris in gibberes manifestos evectis obtectae, subtus pallidae, pilis simplicibus valde inaequilongis acutis Aavidi-subfusceseentibus praeci- pue in venis, tamen quoque in mesophyllo densis villosi-tomentosae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 7—8 curvatim ascendentes subtus manifestae, venae ceterae tomento denso villoso + ve abseonditae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, 6—8-florae; pedicelli graciles, ereeti, in statu florifero 12—17, in statu fructifero 20—28 mm longi, ad apicem versus in- crassati, eodem indumento denso quamvis breviore quo rami petioli- que vestiti; calyx cupulatus, ca. 4 mm longus, 5,5 mm diam., in parte inferiore ea. 2 mm longa connatus, margine truncato, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaequilongis ca. 1,5 —2 mm longis superatus, extus pilis simplieibus acatis pallide flavi-fusces- centibus longiuseulis densis obteetus; corolla stellata, manifeste major quam in ZL. Goudoti, diam. ca. 18 mm. ejus lobi lanceolati PN Eee NE. BEER UT »ERRR, TR ee > | In NER 0 Pa var N u 437 acuti, ca. 8:2 mm, extus pilis simplieibus acutis ad apicem versus sensim minoribus densis obtecti; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta gracilia, aequalia, tandem 2 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, utringue emarginatae, ca. 3,2:1 mm, ‚poris parvis apicalibus; ovarium subglobosi-conicum, glabrum; stylus rectus, 3,5 mm longus (an longior?), glaber; stigma non vidi; calyx ‘in statu fructifero paulum auctus; baccas immaturas tantum breviter ovoideas ca. 7:5 vel ovoidei-subglobosas vidi. Ecuador: in Wäldern am Berge Corazön, 2000—2800 m ü. M., - Sodiro 114/40! (hb. Berol.). 77. Lycianthes medusocalyx (Bitt.) Bitt. n. comb. Solanum medusocalya Bitt. in Fedde, Rep. XII (1913) 549. 78. Lycianthes Ulei Bitt. n. sp. Verisimiliter suffruticosa, in partibus superioribus herbacea; rami superiores ca. 3—4 mm diam., teretes, pilis patentibus simplieibus tenuibus longis acutis primo pallide flavescentibus densis serius albidis crebris obsiti, punectis minutissimis crebris (arena erystallina!) praediti; internodia 3—5 cm longa; folia false geminata, valde inaequalia; laminae majores late lanceolatae vel lanceolati-oblongae, obliquae, in latere interiore angustiores quam in latere exteriore, ca. 15,5:6,5—23 :8,5 cm, utringue angustatae, basi in petiolum brevem 6—9 mm longum cuneatim angustatae, ad apicem versus magis sensim + ve longe acumi- natae, acutae, integrae; laminae minores sessiles, oblique ovatae, latere exteriore manifeste latiore quam interiore, ca. 3:2— 5,5:2,8 em, laminae omnes membranaceae, utrinque virides, supra obscuriores subtus pallidiores (an in statu vivo ‚subtus violacei- suffusae?), utrinque praecipuein venis, parcius in mesophyllo pilis simplieibus acutis densis vel crebris obsitae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 13—14 eurvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; laminae subtus in statu sieco punctis minutissimis (arena erystallina!) erebris instructae; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum minorum geminatorum, ca. 5-florae; pedicelli ca. 7”—11 mm longi; calyx ca. 3 mm longus et diam., truncatus, in dentes inaequilongos lineari-subulatos 1— 1,5 mm longos abiens, extus sicut pedicelli pilis simplicibus plerumque 4-cellularibus acutis tenuibus longis patentibus praeditus, inter quos glandulae minutae breviter stipitatae valde sparsae sunt; corolla alba (sec. el. Ule), stellata, diam. ca. 10 mm, ejus lobi lanceolati, acuti, ca. 4—4,5:1 mm, extus in tota superfieie, praecipue in apice, pilis acutis 3—4-cellularibus obsiti; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; stamina aequalia; filamenta ca. 0,6—0,8 mm longa, glabra; antherae lanceolati-ellipsoideae, basi cordata latiores ‘quam supra, ca. 2:1 mm, apice parum emarginatae, poris apicalibus parvis; ovarium subglobosum, diam. I mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 4,5 mm longus, graeilis, rectus, glaber; stigma styli apice parum erassius, subglobosum; calyx in statu fructifero a 438 manifeste auctus, in parte inferiore connata ca. —5 mm Da, diam. ea. 6—8 mm, dentibus subulatis ca. 2 mm superatus; baccae subglobosae apice nonnumquam paulum apieulatae immaturae fere 2/,, maturae ca. !/, calyce superatae diam. ca. 5 mm; semina valde numerosa, parva, obtuse triangularia, lenticulariter applanata, ca. 0,8:0,6:0, 2 mm, fuscescentia, minute reticulata; granula sclero- tiea desunt. Rio Aere: Seringal S. Francisco, im Sumpfe, E. Ule, Herb. Brasil., Amazonas-Exped. n. 9764! (hb. Berol.), März u. April blüh. Subsp. dolichodonta Bitt. n. subsp. ‚Suffruticosa, ca. 1m alta; rami superiores herbacei pilis satis longis patentibus primo densis pallide flavidis obtecti; internodia ca. 2—4 cm longa; folia false geminata, valde inaequalia; lamina late lanceolati-oblonga, basi obliqua sensim in petiolum angustata, apice + ve acuminata, acuta, textura membranacea, in utraque pagina ' viridis atque pilis subsetulosis tenuibus satis longis crebrisque primo molliuseulis pallide flavidis pellueidis nitentibus cum in mesophyllo tum in venis instructa; laminae foliorum majorum ca. 13,5—18: 6— 9 em, venis lateralibus primariis subparallelis ad margiuem versus curvatim ascendentibus in utroque latere 10—12 utrinque promi- nentibus, in ‚petiolum ca. 8—11 mm longum alatum sensim angustatae; _foliorum minorum laminae ca. 6:3,8—4 cm, apice acuto breviter acuminato basi in petiolum brevem ca. 2—3 mm longum angustatae; inflorescentiae 3—4-florae; pedicelli ca. 6—10 mm longi, nutantes, in ‚statu fructifero recti ca. 12 mm longi, sicut rami petioliquepilis patentibus satis densis subsetosis plerumgue 4-cellularibus instructi; calyx campanulatus, parte inferiore connata truncata ca. 2 mm longa, in dentes 10 tenues lineari-subulatos parum alternatim inae- quales ca. 4 mm, in statu fructifero —5 mm longos abiens, extus pilis longiuseulis acutis 4—5-cellularibus patentibus erebris obsitus, inter quos glandulae minutae microscopice tantum perspieiendae sparsae inveniuntur; corolla alba, stellata, ejus lobi ea. 4—5:1,5 mm; filamenta tandem ca. 1—1,3 mm longa; antherae breviter Tanceolati- ellipsoideae, ca. 1,7—1,9: 0, 9 mm, basi parum cordatae, poris apicalibus, tandem paulum longitudinaliter dehiscentes; stylus stamina manifeste superans, ca. 5 mm longus, glaber; stigma capitatuni, obtusum; calyx in statu fructifero manifeste ampliatus, baccae basim cupulatim- amplectens, in parte inferiore connata ca. 4 mm longus, dentibus subulatis ca. 4—5 mm longis instructus; bacca subglobosa, immatura a me visa diam. ca. 6 mm. Südwest-Eecuador: Balao, in Wäldern, Eggers, Fl. Amer. trop. n. 14409! (hb. Monae.), „suffrutex 3‘ altus, hirsutissimus; flore albo“* (Eggers in sched.), Febr. blüh. Var. strigulosa Bitt. n. var. i Frutieosa, ca. 1—2 m alta; rami pilis magis curvatim accumbentibus densis brevioribus“ quam in typo et in planta Eggersiana strigulosi; internodia ca. 4—7 cm longa; laminae majores i 439 usque ad 25,5:9 cm, laminae minores usque ad 8:3,6 em, omnes subtus solum in vena media, venis lateral. prim. secund. tertiariisque -pilis brevioribus quam in ceteris formis speciei praeditae, in meso- phyllo glabrae; inflorescentiae 6-florae; ealyces extus pilis patentibus sieut in ceteris formis speeiei instructi; dentes calycini etiam longiores quam in planta Eggersiana, jam in statu florifero 5 mm longi, in statu fructifero 6—7 mm longitud. attingentes, baccas superantes; antherae ca. 2:0,8—0,9 mm, poris introrsis apicalibus; pedicelli fructiferi ea. 15 mm longi; baccae diam. 6 mm, globosae; .semina numerosa, parva, oblique reniformia, valde lenticulariter applanata, ca. 1:0,38:0,3 mm, minute retieulata, in statu sicco sordide fuscescentia; granula sclerotica desunt. Ecuador: in Tropenwäldern beim Flecken S. Miguel, Sodiro .n. 114/46! (hb. Berol.). Möglicherweise stellt sich bei weiterer Untersuchung heraus, daß die alien. dolichodonta zusammen mit ihrer var. strigulosa als besondere Art von L. Ulei abgetrennt werden muß; im Aussehen stehen sie ihr aber recht nahe. 79. Lyeianthes inaequilatera (Rusby) Bitt. n. comb. Bassovia inaequiatera Rusby in Mem. Torr. Botan. Club VI (1896), 90 (non Rusby in Bull. Torr. Bot. Club XXVI [1899], 1971). : Brachistus inaequilaterus Rusby in Bull. New York Botan. Gard. IV (1907), 470; Solanum inaequilaterum Rusby in sched. Suffruticosa? partes novellae herbaceae; rami superiores teretes, ca. 1—2,5 mm diam., flexuosi, pilis simplieibus acutis 4-cellularibus primo pallide subflavescentibus serius albidis densis accumbentibus ‚substrigulosi; internodia ca. 2—4 cm longa; folia superiora false geminata valde inaequalia; petioli foliorum majorum ca. 3—1l1 mm longi, eodem indumento quo rami vestiti, folia minora plerumque sessilia; foliorum majorum laminae oblique late lanceolati- oblongae, lateribus manifeste inaequalibus, utrinque angustatae, basi obliqua cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus + ve sensim vel abruptius acuminatae acutae, ca. 12:5, 13:6, 16,5: 6,5—7, 20:9 usquead 22:7,5cm, foliorum minorum geminatorum laminae oblique ovatae vel "oblique ellipticae, utrinque obtusae, ca. 0,7:0,4, 1,2:0,8, 1,8:1 usque ad 2,1:1,2 cm, laminae omnes tenuiter membranaceae, supra laete virides, in tota superficie pilis simplieibus 4- cellularibus acutis accumbentibus sparsis, in vena media et in venis lateralibus primariis paulum crebrioribus substrigulosis obsitae, subtus pallidiores, pilis simplieibus 4-cellularibus acutis accumbentibus minoribus quam supra, in vena media et in venis later. prim. densis, in venis minoribus venulisque sparsioribus instructae, mesophyllo ipso glabro punctis minutissimis (arena erystallina!) crebris obsito; vena media, venae lat. prim. (in foliis majoribus in utroque latere 12—13) curvatim ascendentes et venae lat. secund. exteriores subtus manifeste prominentes; inflores- !) Rusby hat später in Bull. New York Botan. Gard. IV, 469 selber erklärt, seine Nr. 765 halte er nicht für übereinstimmend mit Bang n. 1708. centiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, ca. 4-florae; | pedicelli inaequilongi, longiores ca. ”—9 mm longi, eodem indumento quo rami petiolique vestiti; calyx cupulatus, ca. 2,5 mm longus, 3,5 mm diam., apice margine diaphans truncato, 10-costatus, dentibus 10 brevibus inaequilongis alternatim aequalibus lineari-subulatis ca. 0,5--0,7 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis instruetus, extus pilis simplieibus 3—4- cellularibus acutis accum- bentibus satis erebris obsitus, intus glandulis minus breviter stipi- tatis satis erebris. praeditus, in mesophyllo puncetis erebris (arena erystal- lina!) instructus; corolla stellata, ca.6mm longa, diam. ca. 10mm, profunde in lobos lanceolatos obtusiuseulos apice paulum eucullatos ca. —4,5:1 mm extus pilis simplieibus 4-cellularibus acutis curvati- accumbentibus crebris obsitos partita; corollae tubus ca. 1 mm iongus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1,5 mm longa, glabra; antherae - ovati-lanceolatae, ca. 3:0,8 mm, basi subcordata latiores, ad apicem versus sensim angustatae, parum emarginatae, poris parvis apicalibus; ovarium ovoideum, obtusum, ca. 1:0,6 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, reetus, ca. 4,5—5 mm longus, glaber; stigma styli apice vix vel parum crassius, subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi ereeti, ca. 1 em longi; calyx fructifer parum ampliatus, cupulatus, ca. 4,5 mm diam., dentibus parvis non manifeste auetis instructus; bacca non Jam "matura globosa, diam. ca. 5—6 mm; semina parva, valde numerosa, oblique triangularia, valde applanata, ca. 0,6:0,5:0,2 mm, manifeste reticulata, flavescentia; Biannie wo: desunt. - Bolivia: Dept. La Paz, zwischen Kipa und a: Miguel Bang n. 1708! (hb. Berol., Monac.,, Vindob.-Palat., Vindob. -Univers,, Vratisl.) — Dezember blühend. 80. Lycianthes tarapotoensis Bitt. n. sp. Suffruticosa, ca. 1—2 m alta; rami superiores graciles, teretes, | ca. 2,5 —4 mm diam. .„ primo pilis pallide flavis tenuibus simplieibus 3—_5-cellularibus acutis densis accumbentibus strigulosi-sericei, serius in statu adulto strigulosi, tandem pilis sensim evanidis cortice fuscescente levi obtecti, lenticellis parum prominentibus breviter ellipsoideis albidis nonnullis obsiti; internodia ca. 1—4,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata, valde inaequalia; laminae majores petiolo 6—12 mm longo eodem indumento quo rami vestito suffultae, oblique late lanceolatae, latere interiore manifeste angustiore quam latere exteriore, ca. 12: 3,5, 13,5: 4, 15,5: 4,5, 20: 5,6 usque ad 20,8:5,9 cm, integrae, basi oblique cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim longe angustatae, acuminatae; lami- nae minores sessiles, oblique ovatae, (latus interius [ad ramum spectans] latius quam latus exterius) basi valde obliqua intus rotundate sub- cordate sessiles, extus in petiolum 1—2 mm cuneatim angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, acutae vel obtusae, ca. 1,4: 0,7, 3:1,5 usque ad 3,5:1,8 cm; laminae omnes herbaceae, supra sordide virides, pilis primo flavidis serius sordide albidis tenuibus. simplieibus acutis 3—5-cellularibus accumbentibus in vena media 2 W ra EN RE a PR N ar Zah Rd Be 5 A En a DA Ta TE Le 5 = Pr a RE © Sir x ‘ > . . _densioribus,in venis lateralibus et in mesophyllo sparsioribus obsitae, subtus pallidiores, pilis in vena media et in venis lateralibus primariis ‚secundariisque densis in mesophyllo crebris tenuibus simplieibus acutis accumbentibus pallide flavidis obteetae; vena media, venae later.prim. N (in foliis majoribus inutroque latere 6, ‚in foliis minoribus utringue 5—6) curvatim ascendentes et venae later. secundariae illas retieulatim conjungentes subtus manifeste prominentes; inflorescen- tiae axillares sessiles inter folia geminata, 2—5-florae; pedicelli 7— 10 mm longi, recti; calyx breviter campanulatus, ca. 2,5 mm longus, 3 mm diam., truncatus, apice in dentes 10 tenues subulatos alternatim paulum inaequalesca. 1—1,2mm longos abiens, extus sieutpedicelli pilis tenuibus simplieibus fere semper acutis (rarius apice minute glandu- losis) 3—5-cellularibus pailide flavidis obtectus, intus glandulis minutis breviter stipitatis erebris pıaeditus; corolla-alba (sec. cl. Ule), stellata, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 4—4,5: 1,2 mm extus pilis 3-cellularihus acutis + ve irregulariter curvatis ad apicem versus densioribus obtectos in apice acuto paulum cucullato papillosos partita; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1 mm longa, glabra; antherae lanceolati-ellipsoi- deae, utringue emarginatae, ca. 3 mm longae, basi 0,6 mm Jlatae, ad apicem versus sensim angustatae, poris parvis introrsis apicalibus; ovarium subglobosum, diam. ca. 0,8—1 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, gracilis, reetus, ca. 5 mm longus, glaber; stigma styli apice vix cerassius, subglobosum; calyx in statu fructifero vix auctus; baccas globosas4 mm diametientes adhuc immaturas tantum vidi. Ost-Peru, Dept. Loreto: Tarapoto, R. Spruce n. 4182! (hb. Brux., Palat. -Vind.): Spruce n. 4836! (hb. Palat.-Vindob.); Tarapoto, 400 m ü. M., Ule.n. 6483! (hb. Berol., Hamburg.) — Okt. blühend. Die Herner Belege von Spruce sind kleinerblättrig als der von Ule, im . Übrigen sind keine Unterschiede zwischen ihnen zu erkennen. 81. Lycianthes amatitlanensis (Coult. et Donn. Sm.) Bitt. n. comb. Solanum amatitlanense Coult. et Donn. Sm. in Botan. Gaz. AXXVII (1904), 420 (diagn.); in Enum. pl. Guatem. IV (1895) 110 nomen solum. Suffruticosa, ca. 25—35 cm dia: caulis. sec. ell. Coulter et Donnell Smith e rhizomate prostrato ascendens, simplex vel parce _ ramosus, teres, diam. 2,5—4 mm, in statu novello sieut ceterae partes virides pilis tenuibus simpliecibus subsetulosis pallide flavidis - densis, serius sublignosus pilis + ve evanidis cortice tenui sordide - olivacei-fusco obtecetus; internodia 1,5—2,5—4 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata valde inaequalia; * -folioraum majorum laminae oblique inaequilateraliter lanceo- : latae vel late lanceolati-oblongae, ca. 14,5:3,2, 10,5:4, 17:5, - 18,5:6,5 usque ad 19,5:5,5—6 em, basi obliqua in latere exteriore rotundati- cuneatim, in latere interiore anguste cuneatim in petiolum brevem ca. 2—7 mm longum dense setulosi-pilosum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, longe acuminatae, acutae; fol. minorum laminae parvae, oblique ovatae vel orbiculati- li Bu 442 ellipticae, sessiles, obtusae, ea. 5:4—12:8 mm, laminae omnes mem- branaceae, supra laete virides, subnitidae, in tota superfieie pilis tenuibus simplieibus setulosis 3—5-cellularibus erebris obsitae, subtus pallidiores opacioresque, in venis majoribus nilis setulosis tenuibus crebris, in mesophyllo sparsioribus praeditae; vena media et venae- later. prim. in utroque latere 12—15 curvatim ascendentes sub- parallelae subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, ca. 1—5-florae; flores apertos non vidi: „ealyeis tubus 2 mm altus 10-costatus segmenta subaequans; corolla flava 9 mm longa, segmentis lanceolatis tubo 3 plo longioribus extus pilosellis; stamina 4,5 mm longa, antheris conniventibus lanceo- latis filamenta applanata bis superantibus, poris orbicularibus minutis; pistillum stamina aequans“ (sec. Coulter et Donnell Smith in diagnosi originaria); pedicelli fructiferi ereceti, ca. 1O—12 mm longi; calyx in statu fructifero ampliatus, cupulatus, ca. 3 mm longus, diam. in parte connata ca. 6—7 mm, dentibus tenuibus ca. 2,5—3 mm longis; bacca rubra (aurantiaca), globosa, diam. ca. 6—7 mm, nitida; semina parva, triangulariter subreniformia, ca. 0,9: 0,7: 0, 2 mm, fuscescentia, minute reticulata. - Guatemala: Dept. Amatitlän, Barranı de Emineneia, 1200 m ü. M., Donn. Sm., Pl. Guatem. n. 1457! (hb. Berol.);. Dept. Alta Verapaz, Cubilquitz auf niederliegenden Baumstämmen und im tiefsten Waldesschatten an feuchten Felshängen, 350 m ü. M., H. von Tuerck- heim in Donn. Sm., Pl. Guatem. n. 7753! (hb. Berol.): derselbe n.- 8488! (hb. Monae.); Cubilgüitz, 350 m ü. M., H. v. Tuerckheim, Fl. v. Guatem., Dept. Alta Verapaz n. II, 153! (hb. Vratisl.). | 82. Lycianthes lineata (Ruiz et Pav.) Bitt. n. comb. Solanum lineatum Ruiz et Pav., Flor. Peruv. II (1799), 31 tab. 158, fig. b.; Pers., Syn. pl. I (1805), 222; Dun. Hist. Sol. (1813), 180; Dun. Solan. Syn. (1816), 26; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 182. Fruticosa, ramosa; rami superiores erecti vel + ve tortuosi, teretes, diam. 2—4 mm, in statu novello pilis simplicibus acutis densis flavidis villosi, tandem + ve glabrescentes, cortice sordide fuscescente obtecti; internodia 2,5—5,5 em longa; folia inferiora - solitaria, superiora saepe false geminata, subaequalia vel + ve inae- qualia; laminae majores ovati-ellipticae, late ovati-lanceo- latae vel lanceolatae, ca. 8,5:3—3,5, 8:2,7, 7:23 usque ad | 9,5:4,3 cm, basi + ve obliqua rotundate vel + ve cuneatim in peti- olum brevem ca. 3—5 mm longum dense villosum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, acutae vel + ve acuminatae vel obtusae, laminae minores in partibus inferioribus ramorum majoribus subaequales, in partibus superioribus saepe pluries minores obtusioresque, ca. 1,2:0,7, 2,7:1,7 usque ad 4,8:3,6 cm, laminae omnes firme membranaceae, supra sordide obscure virides, in statu sicco fuscescentes, fere solum in vena media, sparsius in venis later. prim. pilis simplieibus acutis obsitae, ceterum glabrae, subtus palli- diores, in- tota. superficie pilis simplieibus densis subfuscescentibus hirsutae, pilis in vena media et in venis later. prim. longioribus; 443 vena media, venae later. prim. in utroque latere 7—10 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas + ve reticulatim econjungentes supra manifeste impressae subtus prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum, 2-florae; pedicelli graciles, ca. 1,8— 2,5 em longi, pilis 2—3-cellularibus densiuseulis patentibus fuscescentibus obteeti, in statu fructifero plerumque deflexi, ca. 3 cm longi, ad apicem versus incrassati; calyx cupulatus, ca. 6 mm longus, 6—7 mm diam., in parte inferiore truncata connata ca. 3 mm longus, punctis erebris (arena erystallina!) praeditus, 10-costatus, dentibus 10 lineari- subulatis parum inaequilongis ca. 2—4 mm longis parum infra marginem truncatum oriundis instructus, extus fere in tota superficie, praeeipue in costis et dentibus pilis fuscescentibus densis obsitus, intus in parte connata glandulis minutis crebris instructus; corolla alba, stellata, diam. ca. 16 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 6:2,5 mm 3—5-nervios extus pilis 2—3- cellularibus cerebris obsitos partita; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, 0,8—1 mm longa, glabra; antherae breviter ellipsoideae, utringue emarginatae, ca. 2,5:1 mm, poris apiealibus introrsis; ovarium ovoideum, ca. 1,6 mm longum, 1,2 mm diam., glabrum; stylus stamina paulum superans, ca. 3 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, obtusum; calyx in statu fructifero ampliatus, in parte. inferiore connata ca. 4 mm longus, eupulatus, dentibus tenuibus elongatis 5—6 mm longis baccam fere amplectens; baeca subglobosa vel parum ellipsoidea, diam. ca. 8—9 mm; semina reniformia vel subtriangularia, lentieulariter applanata, ca. 2,2:2:0,5 mm, nigricantia, minute reticulata; granula selerotica desunt. Subandines Peru: Cassapi, auf trockenen, heißen Bergen, Poeppig n. 1537! (hb. Vindob.), Nov. blüh. u. frucht. 83. Lycianthes densestrigosa (Bitt.) Bitt. n. comb. Solanum densestrigosum Bitt. in Engl. Bot. Jahrb., Bd. 50 (1913), Beibl. Nr. 111, 65. "Diese ie ihrer fünfblütigen Infloreszenzen verhältnismäßig ansehnliche Blumenkronen bildende Art scheint in der Reihe der Strigulosae eine ziemlich abgesonderte Stellung einzunehmen. Leider sind mir weitere Belege zur Ergän- zung der in verschiedenen wichtigen Punkten unvollständigen Beschreibung noch nicht zugänglich geworden. Meine nicht zum Hauptmerkmal der Gattung passende Angabe: »inflorescentia oppositifolia« ist wohl dahin zu verbessern, daß das den Blütenstand tragende kleinere Blatt (von den beiden folia false geminata) entweder an dem von mir untersuchten Exemplare nicht voll zur Entwicklung gelangt oder frühzeitig abgefallen ist; der Blütenstand dürfte auch hier in der Achsel des kleineren Laubblattes stehen. 84. Lycianthes biformifolia (Ruiz et Pav.) Bitt. n. comb. Solanum biformifolium R. et P., Flor. Peruv. II (1799), 32, tab. 161, fig. a; Pers., Syn. pl. I (1805), 222; Dun. Hist. Sol. (1813), 180; Dun. Syn, (1816), 26; Dun. in DC. Prodr. XI, 1 (1852), 182. Fruticosa; rami teretes, superiores diam. 1,5—2,5 mm, ramosi, receti vel flexuosi, primo pilis aureis, serius flavidis simplieibus acutis 3-(raro—5-)cellularibus rigidulis subpatentibus densis hispiduli vel strigulosi, tandem pilis sensim sparsioribus; internodia 1—5 em albare, Sl folia superiorafalsegeminata, valdeinaequalia,majora petiolobrevi 2—3 mm longo dense flavi-strigoso, suffulta, obloneT un vel ovati-lanceolata, basi rotundata vel late rotundati-cuneata, ad apicem versus acuminata acuta, ca. 5,5:2, 8:3,5, 8,5:4-usque ad 9,7:4 cm, altera minora sessilia, fere orbieulata, utrinque obtusissima, basi subcordataä, ca. 0,6:0,7, 1,5: 17 usque ad 2:2 cm, omnia firme membranaeea, utringue 'sordide viridia, supra subnitida, solum in vena media et in margine pilis simplieibus acutis 3-cellularibus flavidis hispidulis praedita, ceterum glabra, subtus pallidiora, in vena media et in venis lateralibus primariis (in utro- que latere foliorum majorum 6, foliorum minorum 3, eurvatim ascen- dentibus) pilis flavidis rigidulis erebrioribus, in venis minoribus et in mesophyllo pilis valde sparsis obsita; mesophylium ‚subtus punetis minutis albidis (arena cerystallina!) erebris notatum; infloreseentia axillaris inter folia geminata, sessilis, ca. 3- flora; pedicellus gra- eiiis, ca. 18 mm longus, in statıw florifero nutans, serius in statu fructifero elongatus, rectus, ca. 26 mm longus, in tota longitudine pilis aureis simplieibus acutis 3-cellularibus rigidulis erebris strigu- losus; calyx campanulatus, ca. 11 mm longus, 12—15 mm diam., in parte inferiore connata ca. 4 mm longus, 10-costatus, costae virides membranis diaphanis conjunctae in dentes 10 tenues subulati-Ali- formes paulum inaequilongos alternatim aequales ca. 5—T mm longos exeuntes; calyx extus sicut dentes pilis plerumque simplieibus raris- sime semel ramosis 3—4-cellularibus acutis rigidulis patentibus ere- bris obsitus, punctis albidis (arena erystallina!) notatus; corolla purpurei-violacea (sec. el. Ruiz), stellata, diam. ca. 1418 mm, profunde in lobos late lanceolatos acutos vel primo obtusiuseulos ca. 5—8:2—3 mm extus pilis simplieibus crassioribus brevioribusgue (quam in calyce) plerisque irregulariter curvatis acutis crebris obsitos, intus praeter marginem apicalem dense papillosum glabros partita, corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, lmm longa, glabra; antherae breviter ellipsoideae, ca. 2,5—2,8:1,2 mm, utringue emarginatae, ad apicem versus parum angustatae, poris introrsis apiealibus.obliquis; ovarium subglobosum, diam. ca. 1,3 mm, glabrum; stylus rectus, antheras paulum superans, ca.5mm longus, ad apicem versus paulum incrassatus, glaber; stigma styli apice vix crassius, obtusum; calyx in statu fructifero auctus baccam dentibus longis superans; 'bacea matura a me non visa, sec. cl. Ruiz „pisi magnitudine, lutei-rubra, calyce incarcerata“. Peru: Chinchao, in Hainen, Ruiz! (hb. Berol.). 85. Lycianthes Lehmanni Bitt. n. sp. Fruticosa; rami graciles, usque ad 1,5 m longi, superiores teretes, diam. 1,5 —3 eG furcatim ramosi, in statu sieco longitudinaliter sulcati, nitidiusenli, pilis sim plieibus satis longis acutis 3-cellu- laribus erecti- patentibus setulosis straminei-fusceis satis densis hispidi; internodia 2—5 em longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli foliorum majorum 48. ' Er A Pe mm, foliorum minorum x 2 mm longi el subnulli, eodem indumento denso quo rami vestiti; laminae majores late lanceolatae aequi- Jaterales vel paulum inaequilaterales, utringue sensim angu- 'statae, ad apicem versus acuminatae acutae, ca. 3,8:1,2, 5:1,8 usque ad 6,5:2,6 cm, laminae minores oblique lanceolatae, utringue obtu- _ siores, ca. 1:0,6, 2,5:1,4 usque ad 3:1,6 cm, omnes supra obscure virides (in statu sicco fuscescentes), in tota superfieie pilis simpliei- ‚bus 3-cellularibus acutis setulosis stramineis satis crebris subhispidae, subtus pallidiores, pilis simplieibus straminei-fuscescentibus in tota superficie satis densis villosi-hispidae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim ascendentes subtus manifeste . prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorrum geminatorum, 2—4-florae; pedicelli graciles in statu florifero ca. 2 em longi, pilis simplieibus patentibus setulosis 3-cellularibus acutis straminei-fusces- eentibus erebris hispidi; calyx cupulatus, ca. 6—6,5 mm longus, 7—8 "mm diam.; in parte inferiore connata truncata ca. 4mm longus, 10-costa- tus, den tibus 10 inaequilongissubulati-linearibus paulo infra mar- ginem truncatum oriundis ca. 2—3,5 mm longis instructus, extus in tota superficie pilis simplieibus straminei-fuscescentibus satis lon- gis sicut pedicelli hispidus, intus in parte inferiore connata glandu- lis minutis .crebris obsitus; corolla alba (sec. cl. Lehmann), stel- lata, ca. 15—20 mm longa, in statu explanato diam.ca.3 cm, profunde in lobos lanceolatos acutos ea. 8—15:4—5 mm extus in parte mediana pilis setulosis crebris hispidos partita; corollae tubus ca. 2,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta satis longa, erassiuseula, 2,5—3 mm longa, glabra; antherae breviter ellipsoideae, ca. 3: 1,2 mm, basi cordatae, apice parum emarginatae, poris parvis - apiealibus introrsis; ovarium conicum, ca. 1,2 mm longum, 1 mm E Subsp. gibbosiaspera Bitt. n. subsp. - diam., glabrum; stylus graeilis, stamina manifeste superans, ca. 83mm. - longus, glaber; stigma styli apice vix erassius, obtusum; pedicelli - fruetiferi ca. 3—3,2 cm longi, ad apicem versus incrassati, prope apicem paulum nutantes; calyx in statu fructifero manifeste ampliatus, baccae basim cupulatim ampleetens, in parte inferiore connata ca. 4 mm longus, dentibus baccae accumbentibus 3—4 mm longis; bacca non jam matura eitriformis, ovoidea, apiculata, ca. 12 mm longa, 7—8 mm diam.; semina evoluta non vidi; granula selerotica desunt. Columbia: in dichten Buschwäldern auf dem Alto de Cuitambo am Vulkan Sotara, 3000 m ü. M., F. C. Lehmann n. 6192! (hb. Berol.). »Kraut mit dünnen, bis 1,5 m langen, sich zwischen Gesträuch in die Höhe leitenden Stengeln. Blüte weiß, im Juli blühend.« (Lehmann in sched.). Rami superiores teretes, diam. 2,5—4 mm, pilis simplieibus acutis 3-cellularibus patentibus setulosis aurei-fuseis densis in gibberem manifestum eveetis hispidi; internodia 2,5—4 cm louga; folia superiora false geminata, + ve inaequalia; petioli breves, foliorum majorum ca. 3—8 mm, foliorum minorum ca. 2—3 mm. longi, eodem indumento denso quo rami vestiti; laminae majores late oblongae, utringue sensim angustatae, apice longe acuminatae, acutae, ee a Fa ae a Te gE 2 A 1 Er MET, Rs A IE 7m er UR, _- e zur De I ee En AR A ER EA 2 u. = w . - en 446 ca. 5: 2,5 usque ad 6,5:3 em, laminae minores late lanceolati- elliptieae, obtusiores ca. 2:1,2— 3: 1,8 cm, omnes firme membranaceae, fere subcoriaceae, supra obseure virides (in statu sieco fuscescentes), ‘ in tota superficie pilis simplieibus 3-cellularibus acutis primo flavi- fuseis serius sordidis in gibberem manifestum evectis subdensis hispidae, subtus pallidiores, pilis simplieibus satis longis straminei- fuscis densis villosi-hispidae; vena mediä et venae later. prim. in utroque latere 5—6 curvatim ascendentes supra impressae subtus manifeste prominentes; infloresecentiae 2—4- a pedicelli graciles, 1,5—1,8 cm longji, pilis simplieibus satis longis (ca. I—-1,5 mm) straminei-fuseis patentibus setulosis densis hispidi; calyx eupulatus, ca. 6,5 mm longus, 6—7 mm diam., in parte inferiore eonnata truncata en 3,5 mm longus, 10- costatus, dentibus 10 inaequilongis lineari- _ subulatis ca. 2—3 mm longis instruetus, extus pilis straminei-fuseis - patentibus hispidus; ecorolla stellata, ca. 15—23 mm longa, in statu explanato diam. plus quam 3 cm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 20—22:3—4 mm extus pilis setulosis erebris hispidos partita; corollae tubus ca. 1,5—2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 2,5—3 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3,5:1 mm, utrinque emarginatae, poris parvis apicalibus; ovarium ovoidei-conieum, ca. 1,2 mm longum, glabrum; stylus gracilis, stamina manifeste superans, ca. 0,8—1 cm longus, fere reetus, glaber; Sblenia styli apice crassius, subelavatum,, obtusum, Columbia? Ecuador? ohne besondere Fundortsangabe, 2.0 Lehmann n. 5561! (hb. Berol.). | 86. Lycianthes Weberbaueri Bitt. n. sp. Fruticosa, ca. 1 m alta; rami superiores teretes, ca. 3—4 mm diam., pilis simplieibus flavidis 3-cellularibus strigulosi-rigidulis acutis densis subaecumbentibus obtecti; internodia ca. I—2 cm, in ramis inferioribus usque ad 5,5 cm longa; folia solitaria vel superiora - false geminata valde inaequalia; petioli folioram majorum 0,5—1,2 cm, foliorum minorum 1—3 mm longi; laminae majores oblique lanceolatae ca. 5:1,5, 6,5:2 usque ad 9,5:3 cm, utrinque sensim angustatae, ad apicem versus + ve acuminatae, acutae, laminae minores 0,8 :0,5 usque ad 1,5:0,7 cm, obtusiores, laminae omnes firme membranaceae, supra sordide virides, pilis paueicellularibus acutis strigulosi-rigidulis in venis et in mesophyllo sparsis obsitae, subtus pallidiores, in tota superficie pilis simplieibus rigidule strigulosis acutis flavidis in mesophyllo erebris in venis densis villosae; vena media, venae laterales primariae curvatim ascendentes in utroque latere 7—8 et venae laterales secundariae illas conjungentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatoram, 2-florae; pedicelli 1,5—1,8 cm longi, pilis flavidis simplieibus accum- bentibus strigulosi; calyx cupulatus, ca. ”—8—10 mm longus, in parte inferiore connata truncata ca. 4—5 mm longus, dentibus 10 parum inaequilongis lineari-subulatis ca. 3—3,5, rarius —5 mm longis paulum infra marginem truncatum oriundis instructus, extus pilis simplieibus acutis flavidis crebris strigulosus; corolla alba, 447 campanulati- -stellata, in statu clauso ca. 16—23 mm longa, in statu aperto ca. 2— '3 em diam. ‚ profunde in lobos lanceolatos ca. 15:4,5 mm apice cucullatos extus pilis simplieibus crassis longius- eulis acutis flavidis densis strigulosos partita; corollae tubus ca. 3 mm ‘ longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 2 mm longa, glabra; antherae subellipsoideae basi paulo latiores, ca. 5:2 mm, utrinque emarginatae, basi manifeste cordatae, poris parvis apicalibus; ovarium ovoidei-conicum, ca. 2,5 mm longum, 1,5—2 mm diam., glabrum; stylus rectus, stamina manifeste superans, ca. 9—10 mm longus, glaber; stigma styli apice Pan subglobosum, obtusum; fructus non vidi. Peru, Dept. Amazonas: oestlich von Chachapoyas, zwischen den Tambos Bagazän und Almirante, in einem dichten Gehölz aus hohen Sträuchern und kleinen Bäumen gemischt, 2500 —2700 m ü.M., Weberbauer, Fl. v. Peru n. 4452! (hb. Berol.), Juli blüh. 87. Lycianthes Cundinamarcae Bitt. n. sp. | Suffruticosa, ca. 1,5 m alta; rami + ve flexuosi, superiores teretes, ca. 2—3 mm diam., juniores pilis rigidiuseulis 3-cellularibus acutis erecti-patentibus subaurei-flavis densis obtecti, serius cor- tice pallide flavide fuscescente longitudinaliter sulcato pilis sensim evani- dis instructi; internodia 1,5—4 em longa; folia inferiora solitaria, supe- _ riora false geminata valde inaequalia; petioli pilis ereeti-patentibus Havis densis similibus quibus rami obtecti, foliorum majorum petioli “ a. 8—11 mm longi saepe manifeste curvati, fol. min. petioli ca. 1—2 mm longi vellaminae minores sessiles; laminaemajoreslanceolatae, utrinque sensim angustatae, basi oblique sensim anguste cune- atim in petiolum abeuntes, ad apicem versus manifeste acumi- natae, acutae, ca. 4:1, 6:1,5, 8—8,5:2 em, laminae minores breviores obtusioresque ca. 1:0,6, 1,3:0,7, 1,5:0,8 cm, basi rotun- - datae, apice obtusiusculae, laminae omnes membranaceae, supra ob- secure virides, pilis rigidiusculis 3-cellularibus bulbo basilari - praeditis in vena media densioribus in mesophyllo erebris flavidis obsitae, subtus pallidiores, pilis rigidiuseulis longiuseulis 3-cellularibus flavidis acutisgibberi basilari impositisferein tota superficieaequa- liter densis (manifeste densioribus quam supra)in venis vix velnon ‚densioribus quam in mesophyllo erecti-patentibus substrigu- losae; vena media et; venae later. prim. in utroque latere ca. 7 eurvatim ascendentes subtus prominentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 2-florae; pedicelligraciles, elongati, in statu florifero 3—3,2 em longi, pilis rigidiusculis erecti- patentibus flavidis @rebris obsiti; calyx cupulatus, ca. lO mm longus, in parte basilari connata truncata ca. 4 mm longus, dentibus 10 parum inaequilongis lineari-subulatis ea. 5—6 mm longis paulum infra marginem truncatum oriundis instructus, extus pilis simplieibus rigidiusculis 3-cellularibus acutis basi bulbosis aurei-flavidis erecti-patentibus vel fere patentibus densis praeditus, intus in parte superiore connata pilis paueis 3-cellularibus rigidulis, in parte inferiore glandulis nonnullis sparsis obsitus; corolla alba, campanulati- -stellata, ca. 15 mm longa, diam, ca. E 20 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 10:4 mm extus pilis rigidulis 2—3-cellularibus abbreviatis densiuseulis flavidis = praeditos intus praeter margines et apicem breviter eueullatum glabros partita; eorollae tubus ca. 2—2,5 mm longus, glaber; filamenta longiuscula et crassiuscula, ca. 2,5— 3 mm longa, glabra; antherae | late ellipsoideae, ca. 4,5— 4 7: 1,72 mm, utringue emarginatae, poris apiealibus parvis obliquis; ovarium conicum, ca. 2,5 mm longum, 1,5 mm diam., glabrum; stylus rectus, stamina, manifeste superans, ca. 9 mm longus, glaber; stigma styli apice. vix vel parum erassius, ‚subelavatum, obtusum; fructus non vidi. Columbia, Dept. Cundinamarca: in dichten, fenchten e: Gebirgswäldern über Cipacon, 2800 m ü.M., F.C. Lehmann n. 2602! (hb.. Barb.-Boiss.) — Januar blühend. »Strauchartige, bis 1,5 m hohe Kräuter mit dunkelgraugrüner Belaubung | und weißen Blüten« (Lehmann in sched.). Neben der von mir in der obigen Beschreibung als Typus dargestellten Form mit schmalen. Blättern: var. angustifrons Bitt. n. var, liegt im Herb. Barb.-Boiss. unter derselben Nummer: Lehmann n. 2602 eine erheblich breiter- und kürzer-blättrige a die ee ihr als var. latifrons Bitt. gegenüberstelle Var. latifrons Bitt. n. var. | De Fol. maj. petioli ea. 5 mm longi, laminae majores late Aal lanceolatae, brevius acuminatae, ca. 3,7:1,8, 5,5:2,7 em, laminae minores subsessiles, late ovatae vel suborbieulares, basi fere subeor- datae, ca. 0,6:0,6, 0,8:0,9 usque ad 1,5:1,5 cm. Diese Art steht der L. Weberbaueri nahe, unterscheidet sich aber durch mehr abstehende Haare, die auf der Blattunterseite gleichmäßiger verteilt, an der Kelch-Außenseite besonders dicht und an der Kronen-Außenseite merklich : kürzer sind als bei Z. Weberbaueri, ferner durch merklich längere Blütenstiele,, längere Kelchzähne, kleinere Kronen und zarteren Wuchs: es ist offenbar eine _ etwas kletternde Art (ob vermittels der mehr oder minder bogigen Blattstiele ?), während L. Weberbaueri einen aufrechteren Wuchs mit geraderen derberen Zweigen zu besitzen scheint. Von der unter Solanum quindiuense Zahlbr. be-. schriebenen Zycianthes-Art, die mir z. Zt. noch nicht zugänglich ist, unterscheiden sich beide Arten durch die 2-blütigen Infloreszenzen (bei S. quindiuense ein- blütig) und durch die längeren Kelchzähne (bei S. guindiuense nur 2—2,5 mm lang). 88. Lycianthes chrysothrix Bitt. n. sp. Fruticosa; rami superiores teretes, diam. 3—4 mm, sieut ceterae partes virides pilis longis aurei-fulvis simplieibus. 2 3—5-cellularibus acutis .patentibus densis villosi; internodia. 3—7 em longa; folia false geminata inaequalia; laminae mäjores oblique ovati-oblongae, basi obliqua in latere interiore eune- atim, in latere exteriore rotundate in petiolum brevem 2—3 mm. longum dense fulvi-villosum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, plerumqgue longe acuminatae, acutae, ca. 6,5:3,2, 8:4 usque ad 9:5 cm, laminae minores manifeste- breviores obtusioresque basi rotundate truncatae sessiles, ad apicem versus sensim angustatae, apice ipso obtuso, ca. 2,5:1,5, 4: 2,10 usque ad 4,5:2,9 cm, laminae omnes firme membranaceae, supra. Va nn a FE Te el nl nina 2 SE ae an 449 obseure wirides (in statu siecco fuscescentes), in tota superfiecie pilis simplieibus 3—5-cellularibus acutis longis aurei- fulvis densis tomentosi-strigosae, subtus pallidiores, in tota super- _ fieie pilis etiam densioribus aureis molliter tomentosi-strigosae; pili in vena media et venis later. prim. in utroque latere 7—9 eurvatim ascendentibus subtus manifeste prominentibus longiores densioresgue quam in mesophyllo; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 1—2-florae; pedicelli graciles, ca. 15 mm longi, in statu fructifero erecti, 2,5—2,7 cm longi; calyx cupulati-campanulatus, ca. 7—8 mm longus, diam. ca. 10 mm, in parte inferiore connata truncata brevi solum ca. 1,5—2 mm longus, -- 10-eostatus, dentibus 10 subaequilongis subulati-linearibus ca. 6—6,5 mm longis instruetus, extus in tota superfieie sieut pedicelli pilis longis simplieibus 3—5-cellularibus acutis aurei-fulvis patentibus densis villosus, intus in parte inferiore connata glandulis minutis densis obteetus; corolla stellata, tandem ca. 9 mm longa, diam. in statu aperto ca. 16 mm, profunde in lobos anguste lanceolatos ca. 7:1,5 mm acutos extus pilis simplieibus 3—5-cellularibus aureis densis obsitos partita; corollae tubus brevis, ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, ca. 0,8—1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3:0,6 mm, utrinque emarginatae, poris apicalibus introrsis; ovarium conicum, ca. 1:0,6 mm, glabrum; stylus gracilis, 4,5 mm longus, glaber; stigma styli apice manifeste erassius, obtusum, paulum emarginatum; pedicelli fructiferi erecti, ca. 2,5—2,7 em longi, sieut calyx pilis aurei-fulvis densis villosi; calyx in statu fructifero auctus, ca. 7 mm longus, diam. ca. 12 mm, dentibus elongatis ca. . 6—8 mm longis lineari-subulatis baccam subglobosam parum apieu- latam ca. 8—9 mm diametientem fere amplectens; semina numerosa, reniformja vel obtuse triangularia, lentieulariter applanata, ca. 2: 1,5: 0,4 mm, in statu sicco fuscescentia, minute reticulata; granula selerotica. desunt. Subandines Peru: An freistehenden, warmen Felsen bei Cassapi, zusammen mit Lycianthes alopecoclada, 1829, Poeppig! (hb. Vindob.) — Von Poeppig auf dem Herbarzettel mit dem unveröffent- liehten Namen „Solanum chrysothrix Poepp.“ bezeichnet; Cuchero, 1830, Poeppig n. 1075! (hb. Vindob.) unter dem irrtümlichen Namen „Solanum acutifolium Ruiz et Pavon“. 89. Lycianthes lasiophylla (Humb. et Bonpl. ex Dun.) Bitt. Solanum lasiophyllum Humb. et Bonpl. ex Dun. Solan. Syn. (1816), 25; H. B. K. Nova gen. et spec. pl. III (1818), 39; Dun. Ieon. inedit. tab. 118; Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 179; Weddell, Chlor. And. II (1857), 107. Fruticosa; rami superiores flexuosi, teretes, diam. 2—4 mm, ‚pilis simplicibus subsetulosis rigidiuseulis acutis flavidi- fuscis fere accumbentibus densis obteecti, + ve furcatim ramosi; internodia 1,5—7,5 cm longa; folia superiora saepe false geminata inaequalia; petioli breves vel modiei, ca. I—10 mm longi, pilis accum- bentibus densis sieut rami obteeti; laminae lanceolatae, utrinque Septbr. 1919. XXIV, 29 angustatae, ad apicem versus sensim acuminatae, superiores false geminatae, majores ca. 6—6,5:1,5— 2,7 cm, inferiores certe majores, omnes firme membranaceae, supra sordide virides, pilis simplieibus rigidiusculis aceumbentibus in tota superfieie obteetae, subtus palli- diores, pilis simplieibus substrigulosis manifeste densioribus Havidi- fuscescentibus accumbentibus sericei-hispidae; vena media et venae later. prim. in utroque latere 5—7 curvatim ascendentes. subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum gemi- natorum axillas, 1—2-florae; pedicelli ca. 17—20 mm, in statu fructifero 30—40 mm longi, + ve nutantes, pilis simplieibus accum- bentibus fuscescentibus erebris obsiti; calyx cupulatus, ca. 6mm. longus, 6—9 mm diam., in parte inferiore connata ca. 3—3,5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis paulum inaequi- longis ca. 2—3,5 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis, extus sieut pedicelli pilis fuscescentibus simplieibus sub-_ 2 setulosis erebris obsitus; corolla in statu adulto ea. 15—17 mm longa, stellata, profunde in lobos lanceolatos aeutos ca. 13: 4 mm 3—5 nervios extus setulosi-pilosos partita; corollae tubus ca. 2? mm longus, glaber; filamenta ca. 2 mm longa, glabra; antherae late ellipsoideae, ca. 3,5—4:1,2 mm, utrinque emarginatae, basi profundius cordatae, poris parvis 'apiealibus; ovarium ovoidei-conicum, 1,5 mm longum, | mm diam., glabrum; stylus rectus, 6,5 mm longus, stamina superans, glaber; stigma styli apice crassius, subelavatum, obtusum; calyx fructifer paulum auctus, dentibus usque ad 1 5mm longis; fructus immaturi manifeste ovoidei-coniei, ca. 10: = am, maturos non vidi. Columbia: Quindiu, Los Volcaneitos, 3000 m. ü. M., an n. 2272! (hb. Vindob.). Herr Prof. Dr. Flahault-Montpellier sandte mir auf meine Bitte durch die gütige Vermittlung des Herrn Prof.Dr. H. Schinz-Zürich eine genaue Ab- zeichnung der Tafel 118 aus Dunal’s Icones ineditae im Herb. Montpellier nach dem mir z. Zt. nicht zugänglichen Original im Herb. Humboldt und Bonpland, das in den Anden von Pasto gesammelt worden ist; ich trage kein Bedenken, die Triana’sche Pflanze aus den Anden des mittleren Columbia für artlich zusammengehörig zu erklären mit dem aus Süd-Columbia stammenden Urbeleg. Leider fehlen die unteren größeren Blätter an den mir vorliegenden Zweigen von Quindiu. Wahrscheinlich gehört das bei Quindiu gefundene Solanum guindiuense A. Zahlbr. ebenfalls in den Bereich dieser Art; die verschiedene Blütengröße ist kein Trennungsgrund, da auch bei anderen Arten dieser Gattung Blüten von verschiedener Größe an einem und demselben Triebe auftreten. Den Urbeleg des Solanum quindiuense habe ich‘zu meinem Ben nicht gesehen; er befindet sich nicht im Herbar des Wiener Hofmuseums und auf eine Anfrage in Lemberg betreffend den Verbleib der Pflanze bin ich ohne Antwort geblieben; sie ist wahrscheinlich als eine kräftiger wüchsige, in allen Teilen größere Varietät anzusehen. Rusby in Bull. Torr. Botan. Club XXVI (1899), 198 und Bull. New York - Botan. Gard. IV (1907), 423 gibt an, daß diese von ihm Brachistus lasiophyllus (H. B.K.) Rusby genannte Pflanze auch in Bolivia vorkommt. Ich habe leider die von ihm erwähnten Exsikkaten Rusby n. 2697 und Bang n. 2617 nicht ge- sehen, halte es aber für wenig wahrscheinlich, daß diese Art soweit nach Süden hin verbreitet ist, zumal da mir bisher kein einziger Standort außerhalb Columbia bekannt geworden ist. sn # ce Pe \ F “ we. } Be) T > ı = 5 = E a we. > i E- 5 451 9. Lycianthes tarmensis Bitt. n. sp. Fruticosa; rami decumbentes, superiores teretes, ca. 1,5—4 mm diam., primo sicut ceterae partes virides pilis simplieibus ‚ rigidulis subsetulosis plerumque 3-cellularibus acutis fere accum- ur nun . bentibus ‚pallide flavidis densis obteeti, + ve ramosi, tandem pilis sensim evanidis cortice pallide fusco in statu siceo longitudinaliter % IE suleato obtecti; internodia 1—3,5, raro —6 cm longa; folia inferiora BG ee En >> Senne rw nn Er nie 2 — m E73 0 Zoe, oo > Dear | - alterna, superiora saepe false geminata, manifeste inaequalia; petioli - breves, foliorum majorum ca. 3—4 mm, foliorum minorum solum k. 1—1,5 mm longi vel laminae minores subsessiles, petioli eodem in- dumento denso saepe intensius flavido quo rami obtecti; laminae majores oblique late lanceolatae, utrinque angustatae, basi + ve oblique euneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus acuminatae, acutae, superiores ea. 4:1,3—1,5, 5,2:1,9, 6:2,2 cm, "inferiores usque ad ca. 7,5—8:3 cm, laminae minores breviores j obtusioresque, oblique ovati-elliptieae vel late lanceolati-ellipticae, ea. 0,9:0,6, 1,3:1, 3,2:1,5, 3:2 cm, laminae omnes membranaeae, supra sordide "virides, in tota superfieie pilis simplieibus aeutis _ aceumbentibus favidis erebris strigulosae, subtus pallidiores, pilis tenuioribus pallide flavidis acutis subaceumbentibus densis molliter strigulosae; vena media et venae later. prim. in ‚utroque latere 5—6 _ eurvatim ascendentes subtus parum prominentes; inflorescentiae - sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 1—2-florae; pedicelli graciles, elongati, in statu florifero jam 3,2—3,5 cm longi, curvatim ascendentes, pilis simplieibus plerumque 3-cellularibus ereetis strigulose subaeccumbentibus flavidis erebris obsiti; calyx _ eupulatus, ca.6 mm longus, 6—8 mm diam., in parte inferiore _ eonnata ca. 3—3,5 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari- ET subulatis paulum inaequilongis ca. 2,5—4 mm longis paulo infra I marginem truncatum oriundis, extus sieut pedicelli pilis flavidis - simplieibus subsetulosis densiuseulis obsitus, intus in parte connata _ glandulis minutis breviter stipitatis crebris instruetus; corolla alba , " venis violaceis percursa (sec. el. Weberbauer), clausa ca. 13mm longa, campanulati-stellata, profunde in lobos lanceolatos ca. - 11 mm longos 3 mm Jlatos aecutiuseulos vel obtusiusceulos extus A praeter basim glabram pilis 2—3-cellularibus substrigulosis flavidis densiuseulis obsitos intus glabros solum apice cueullato dense sub- strigulosi-piloso partita; corollae tubus ea. 2 mm longus, intus quoque Palaber; filamenta 1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 4:1,2 mm, utringue emarginatae, poris apicalibus parvis; ovarium _ ovoidei- conieum, ca. 2:1,3 mm, glabrum; stylus stamina superans, ca. 5—5,5 mm longus, glaber: stigma styli apice parum crassius, subelavatum, obtusum; fructum non vidi. Peru, Dept. Junin, Prov. Tarma: Berge westlich von Huaca- _ Pistana, im Schatten hoher Sträucher an feuchteren Stellen — 2000 m _ü.M., Weberbauer n. 2141! (hb. Berol.), Jan. blüh. »Strauch mit niederliegenden Zweigen: Blütenfarbe weiß mit violetter . Aderung. « (Weberbauer in sched.) 29* 452 91. Lycianthes hypochrysea Bitt. n. sp. Suffruticosa, ca. 40—70 em alta; rami teretes, inferiores diam. ca. 4 mm, superiores ca. 2—3 mm, = ve flexuosi, "olivacei, in statu sicco longitudinaliter rugulosi, pilis simplieibus aureis vel aurei- fuscescentibus rigidulis 3-cellularibus acutis patentibus ca. 1—2 mm longis primo densiusculis serius crebris obteeti; internodia ca. 2—5,5 em longa; folia solitaria vel plerumque false gemi- nata valde inaeqnalia; petioli 0,2—1,2 em longi, pilis patentibus densis aureis acutis praediti; laminae late lanceolatae, utringue angustatae, apice acuminatae, foliorum majorum ca. 8,5:3—9,5:3,5 cm, foliorum minorum ca. 2:1—3:1,3 cm, omnes supra sordide virides (in statu sicco subfuscescentes), in vena media pilis densis -3—4-cellularibus aurei-fuscis densis, in mesophyllo pilis similibus sparsioribus. sub- strigosae, subtus pallidiores, in venis pilis aureis vel aurei- fuseis simplieibus 3—4-cellularibus densis, inmesophyllosatis crebris (primo densis mollibusque) obteetae; inflorescentiae sessiles inter foliorum axillas, I—2-florae; pedicelli graeiles, ea. 2 cm longi, eodem indumento densiuseulo quo rami vestiti; calyx cupulatus, ca. 3—4 mm longus, 5 mm diam., paulum infra marginem truncatum dentibus 10 Jineari-subulatis alternatim inaequalibus 1—1,5 mm longis instructus, extus in tota superficie pilis simplieibus aureis cerebris obsitus; corolla stellata, diam. ca. 12—13 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 7:2 mm extus pilis simplieibus strigulosis obsitos partita; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1 mm longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae, ca. 3,5:0,8 mm, utrinque emarginatae, poris apicalibus introrsis; ovarium ovoidei-conieum, ca. 1,5:0,8 mm, glabrum; stylus antheras superans, ca. 7 mm longus, fere rectus, apice vix incurvatus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum, obtusum; fruetus non vidi. Ecuador, Anden von Quito: in den subtropischen Wäldern des Tales Nauegal, Sodiro n. 114/37! (hb. Berol.), Aug. blüh. 92. Lyeianthes apiculata Bitt. n. sp. Fruticosa; rami superiores teretes, diam. 1—2,5 mm, + ve flexuosi, primo pilis simplieibus 3—4- cellularibus aeutis eurvatim accumbentibus albidis densis obteeti, tandem + ve glabrescentes cortice pallide fuscescente instrueti; internodia 0,8—3,5 cm longa; folia superiora false geminata valde inaequalia; laminae majores inaequilateraliter lanceolatae, utringue sensim angustatae, basi in petiolum brevem 2—4 mm longum alatum abeuntes ad apicem versus longe acuminatae acutae, ca. 6,5:1,8, 8:2,7 usque ad 9,5: 2,5 cm, laminae minores oblique ellipticae vel ovati-ellipticae, ca. 0,8:0,6, 1,7: 1 usque ad 3: 1,5 cm, membranaceae, supra laete virides, in vena media pilis simplieibus acutis erebrioribus, in mesophyllo pilis tenuibus simplieibus acutis 3—4- cellularibus subaccum- bentibus strigulosis valde sparsis obsitae, subtus pallidiores, pilis albidis tenuibus simplieibus acutis in vena media et in venis later. prim. longioribus densioribusque, in mesophyllo minute punetato (arena cerystallina!) paulum brevioribus sparsioribasque obsitae; vena 453 media et venae later. prim. in utroque latere 7—3 curvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, uniflorae; pedicelli graciles, in statu florifero ca. 2—2,3 cm, pilis tenuibus simplicibus acutis crebris | obsiti; calyx cupulatus, ca. 5,5 mm longus, 6,5 mm diam., in parte inferiore eonnata truncata ca. 3 mm longus, 4 mm diam., 10-costatus, dentibus 10 parum inaequilongis tenuibus lineari-subulatis ca. 2,5—3 mm longis paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis instructus, extus praeeipue in costis et in dentibus pilis simplieibus tenuibus acutis 3-cellularibus rigidiuseulis erebris obsitus; corollam nondum apertam tantum ca. 5 mm longam certe serius stellatam vidi; corollae tubus ca. 0,7 mm longus (an serius longior?), intus quoque glaber; filamenta aequalia, brevissima, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 2,5:0,6 mm, utrinque emarginatae, poris apicalibus; ovarium ovati-conicum, ca. 1 mm longum, 0,6 mm diam., glabrum; stylus rectus, in floris statu inaperto ca. 2,5 mm longus (an serius longior?), glaber; stigma styli apice vix crassius, subglobosum; pedicelli in statu fructifero deflexi, elongati, ca. 2,8 cm longi; calyx in statu fructifero paulum ampliatus, in parte connata truncata ca. 3 mm longus, diam. 5 mm, dentibus tenuibus vix auctis baccae + ve accumbentibus; bacca ovoidei-eitriformis, ca. 10 mm longa, apice paulum apiculata; semina non valde numerosa, pro magnitudine baccae majuscula, subreniformia, vix applanata, ca. 2:1,5:1 mm, manifeste minute reticulata, in statu sicco nigricantia; granula selerotica non reperi. : Bolivia, Süd-Yungas:- Sirupaya bei Yanacachi, 16° s. Br., 2100 m ü. M., Otto Buchtien n. 327 p. pte! (hb. Vratisl.). Hauptsächlich besteht Buchtien n. 327 aus Belegen der L. heterodonta Bitt. (siehe die vorliegende Arbeit: S. 333, 334), im Breslauer Herbar traf ich. außer dieser Art noch einen Fruchtzweig der hier beschriebenen ZL. apiculata an. Im Dahlemer Herbar liegen unter Bang, Pl. Bolivianae n. 854 von Songo’ (Bolivia) zwei Zweige ohne Blüten und Früchte, die ich geneigt bin, zu ZL. apiculata zu ziehen, nur ist das Mesophyli auf der Blattunterseite fast kahl und die Blätter sind meist etwas stumpfer (lam. majores ca. 5,5:1,8 usque ad 7:2,2 cm, lam. minores 0,5:0,3 usque ad 1:0,7 cm), doch scheinen mir die Unterschiede auf die Dürftigkeit der zu Gebote stehenden Zweige zurückführbar zu sein. 93. Lycianthes acutifolia (Ruiz et Pav.) Bitt. n. comb. Solanum acutifolium R. et P., Flor. Peruv. II (1799), 33, tab. 162, fig. b; Pers., Syn. pl. I (1805), 223; Dun. Hist. Sol. (1813), 180; Dun. "Syn. (1816), 26; Dun. in DC. "Prodr. AI; 1, 182. Suffruticosa; rami graciles, teretes, superiores diam. 1 ‚»—2 mm, flexuosi, divaricatim ramosi, primo pilis pallide flavidis simplieibus acutis 3-cellularibus rigidulis subpatentibus densis hispiduli vel strigulosi, serius pilis sensim evanidis glabrescentes cortice flavido obtecti; internodia 2—4 em longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata vel rarius ternata, valde inaequalia, majora petiolo brevi 2—3 mm longo pilis densis flavidis obtecto suffulta anguste lanceolata, utrinque sensim angustata, apice acuta vel acuminata, ca. 3,5:0,5, 4,5:0,8 usque ad 6:1 cm, altera minora utrinque obtusiora, subsessilia, ca. 1:0,4—1,9:0,6 cm, omnia firme membranacea, supra sordide viridia, pilis inet achte” 4 pallide flavidis 3- eellularibus rigidulis in vena media densioribus, in mesophylio erebris. obsita, subtus pallidiora, pilis pallide flavidis simplieibus aecutis linlecche in vena media et in venis latera- p | | libus primariis (in utroque latere ca. 5) densis, in mesophyllo | erebris obsita; mesophyllum subtus pilis minutis erebris (arena erystallina!) praeditum; inflorescentiae axillares inter folia gemi- nata, sessiles, uniflorae; pedicellus graeilis, ca. 18—24 mm longus, in statu florifero nutans, in statu fruetifero elongatus, ca. 25—26 mm longus, rectus, in tota superfieie pilis eurvatim accumbentibus simplieibus 3-cellularibus acutis pallide flavidis rigidulis subdensis obtectus; calyx campanulatus, ca. 4,5 mm longus, diam. ca. 5—6 mm, in parte inferiore connata ca. 2—2,5 mm longus, truncatus, 10-eostatus, costis viridibus membranis diaphanis conjunctis in dentes IO tenues subulati-filiformes paulum inaequilongos alternatim aequales ca. 1,5—2 mm longos exeuntibus, calyx extus sicut dentes pilis simplieibus 2—3-cellularibus acutis rigidulis erebris obsitus, intus glandulis minutis breviter stipitatis erebris instruetus; corolla alba (sec. el. Ruiz), stellata, diam. ca. 17”—18 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 7—8:2—3 mm extus pilis brevioribus rigidulis 2—3-cellularibus acutis irregulariter eurvatis erebris obsitos apice partim pilis illis rigidulis curvatis partim brevibus papillosis densis obteetos partita; corollae tubus ea. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, utrinque emarginatae, ca. 3:1,2 mm, poris introrsis apiealibus obliquis; ovarium ovoideum, ca. 1,5 mm longum, 1 mm- latum, glabrum; stylus rectus, stamina manifeste superans, ca. 6 mm longus, glaber; stigma styi apice parum crassius, obtusum; bacca a me non visa, sec. el. Ruiz | . subrotunda, eiceris magnitudine, aurantiaca. Peru: Munia, in tropischen Hainen, Ruiz! (hb. Berol.). 94. Lycianthes xylopiifolia (Dun.) Bitt. n. eomb. Solanum zylopüfolium Dun. in.DC. Prodr. XII, I (1852), 179. Frutieosa; rami graciles, elongati, teretes, diam. ca. 1,5—2,5 mm, primo pilis flavidis simplieibus 3-cellularibus (quorum cellula infima ceteris manifeste longior) suberebris eurvatim accumbenti- bus rigidulis strigulosi, serius inferiores ca. 3—4 mm diam. glabrescentes cortice fuscescente nitido obteeti; internodia 2,5 —7,5 cm longa; folia inferiora solitaria, petiolo ca. 6 mm longo pilis strigosis simplieibus obsito suffulta, lanceolata, integra, utrinque angustata, arcte infra furcationem false geminata, subaequalia, petiolis 6—10 mm longis laminis 5,5—6:1,2 em, in ramulis superioribus floriferis false geminata valde inaequalia, majora ca. 7—9:1,3—1,6 em, raro usque ad. 9,7:2,1 em (vide tamen varietates foliis manifeste majoribus!), lanceolata, satis angusta, basi oblique in petiolum 5—7 mm longum an apice longe acuminata acuta, altera minora obovata, ca. 12—19:6—9 mm, raro —28:11l mm, obtusa vel obtusissima, in petiolum eh l mm longum cuneatim angustata; folia omnia supra obseure viridia, in vena media (erebrius) et in mesophyllo pers Aw sn RE UT N r N, r a N at r j N ak Nez Ant du) 2 Das Aid ac RR ae . Yen ei ME ORTS. BEN: BE WW DT BEE ATI EN u a Zu 27 EA he e% Pr PERLE IE in 2 u 1 37 er eı I. EN, * % > ; Du = | Re... 455 IE 13 Die Higidulis simplieibus 3-cellularibus acutis inceurvatis flavidis obsita (venis lateralibus glabris!), subtus parum pallidiora, pilis ‚rigidulis ‚simplieibus 3-cellularibus flavidi-rufescentibus praecipue in venis venulisque strigulosa; inflorescentiae in axillis foliorum minorum vel intra folia false geminata, sessiles, uniflorae; pedicelli graeil- limi, tenues, ca. 3,5—4,3 cm longi, pilis rigidalis flavidis 3-cellu- | laribus laxe, ad calycem versus paulum densius obsiti; calyx campanu- latus, ca. 5—6,5 mm longus et diam., in parte "eonnata truncata ea. 2,5 mm longa 10-costatus, costae virides membranis diaphanis _ eonjunetae in dentes 10 tenues subulati-filiformes 3—4 mm longos paulum alternatim inaequales abeuntes; calyx extus sieut dentes pilis longiuseulis flavidis strigosi- -subpatentibns 2—(plerumgue) 3-cellu- laribus acutis praeditus, glandulis minutis breviter stipitatis valde sparsis obsitus; corolla flaveseens (sec. el. Moritz), stellata, diam. ca. 15—17 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 7:3 mm extus pilis simplieibus rigidulis 3-cellularibus acutis erebris obsitos - in apieibus pilis partim simplieibus partim subramosis irregulariter eurvatis densis obtecetos partita; ecorollae tubus fere 1 mm longus, intus glaber; filamenta gracilia, pro floris magnitudine modica satis Jonga, subaequilonga, ca. 1,7—2 mm, glabra; antherae ellip- soideae, utringue emarginatae, aequales, ca. 3:1,2 mm, poris parvis obliguis introrsis apiealibus; ovarium subglobosi-conieum, glabrum; stylus antheras longe superans, 7—7,5 mm longus, reetus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum, obtusum; fruetus non vidi. Westliches andines Venezuela: Cordillera de Merida, Tovar, an Waldrändern, Moritz n. 825! (Urbeleg) — (hb. Barbey-Boissier, Berol., Mus. Brit., Haun.). Columbia, Dept. Cauca: in Gebüschen am Rande hoher Wälder bei Poblazon über Popayan, 2500 m ü. M., F. C. Lehmann n. 3744! (hb. Barb.-Boiss.), März blüh. »Gesträuch von 1 m Höhe; Blätter dunkelgrün; Blüten weiß« (Lehmann in sched.). | Die Blütenstiele der Lehmann’schen Pflanze sind kürzer (ca: 2—2,5 cm) als die der Moritz’schen, im Übrigen sind aber beide Formen einander sehr ähnlich. | Var. intermedia Bitt. n. var, Foliorum majorum lamina 10—12:3 cm, foliorum minorum lamina ca. 2—3:1—1,5 em; pedicelli fructiferi ca. 3—3,8 em longi, - parum nutantes; calyx in statu fractifero paulum ampliatus, diam. ca. 9 mm, dentibus 3,5—4 mm longis; bacca immatura ovoidei-sub- globosa, diam. ca. 5—6 mm. Westliches andines Venezuela: Kolonn Tovar in schattigen - Wäldern, Moritz n. 345! (hb. Mus. Brit.); Tovar, Fendler, Pl. Venez. n. 974! "(hb. Barb.-Boiss.). Die Krone ist nach dem einen Vermerk von Moritz weiß, nach dem andern grünlich. Var. maxima Bitt. n. var. Frutieosa; rami graciles, teretes, superiores diam. 1,5—2 mm, recti vel flexuosi, primo pilis pallide davidis simplieibus 3- cellularibus % ae 456 acutis rigidulis curvatim subpatentibus erebris hispiduli, serius pilis | evanidis glabrescentes, punetis minutis albidis densis (arena crystal- lina!) praediti; internodia 2—4 cm longa; folia inferiora solitaria, petiolis 8&—1l1 mm longis hispidulis suffulta, lanceolata, utringue sensim angustata, apice longe sensim acuminata, acuta, ca. 13:4,6 cm, superiora false geminata, valde inaequalia, majora petiolo 6—13 mm longo ipsa 13,5—16,5 :4—5,5 em, utrinque sensim angustata, apice longe acuminata, acuta, basi + ve obligua in latere exteriore magis in petiolum decurrentia quam in latere interiore; folia altera minora petiilo 1—4 mm longo ipsa oblique ovati-elliptica, utringue angustata, tamen manifeste obiusiora quam folia majora, apice rotundati-obtusa, ca. 1,5:1,2—4:2,5 cm; folia omnia membranacea, supra laete viridia, pilis simplieibus pallide flavidis 3-cellularibus rigidulis in vena media densioribus, in venis lateralibus et in meso- phyllo valde sparsis obsita, subtus pallidiora pilis simplieibus pallide flavidis rigidulis praecipue in vena media et in venis lateralibus primariis, pareius quoque in secundariis praedita; mesophyllum utringue punctis minutis albidis densiusculis (arena crystallina!) notatum; inflorescentia sessilis inter folia amba geminata, uniflora; pedicellus gracilis, ca. 22 mm longus, infra glaber, supra medium ad calycem versus pilis simplieibus pallide flavidis 3-cellularibus sensim erebri- oribus obsitus, in statu florifero nutans, serius rectus; ealyx campanu- latus, ca. 5 mm longus, diam. ca. 6 mm, in parte inferiore connata ca. 3 mm longus, truncatus, 10-costatus, costis viridibus in dentes . 10 tenues subulati-filiformes paulum inaequilongos alternatim aequales ca. 1,5—2,5 mm longos exeuntibus, calyx extus sicut dentes pilis 3-cellularibus simplieibus patentibus erebris obsitus, punetis albidis erebris (arena erystallina!) notatus; corolla alba, stellata, diam. 17—18 mm, profunde in lobos late lanceolatos acutos vel obtusius- eulos ea. 6:2,5 mm extus pilis rigidulis 3-cellularibus aecutis obsitos in apieibus pilis brevioribus acutis densissimis praeditos partita; corollae tubus 1,2—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta 1,5 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, satis breves, ca. 3:1,5 mm, utringue emarginatae, poris introrsis apiealibus; ovarium conicum, diam. 1 mm, glabrum; stylus gracilis, fere rectus, 6,5—7 mm longus, stamina paulum superans, glaber; stigma styli apice non manifeste vel vix crassius, subglobosum; fruetus non vidi. West-Venezuela: Kolonie Tovar, Gollmer! (hb. Berol.), 15. 4. 1854 blüh. »Blumen weiß, nickend; Staubbeutel gelb« (Gollmer in sched.). Die erheblichen Größenunteıschiede (besonders bezüglich der Spreiten) zwischen den drei hier gekennzeichneten Formen der Z. zylopiüfolia sind sehr beachtenswert. 95. Lycianthes alopecoclada Bitt. n. sp. . Fruticosa; rami superiores teretes, diam. 2—3,5 mm, pilis satis longis simpliecibus pluricellularibus acutis vulpinis patentibus densis villosi; internodia 2,5—6,5 em longa; folia superiora false geminata valde inaequalia; laminae majores oblongi- lanceolatae, basi obliqua rotundate cuneatim in petiolum brevem 457 '3—4 mm longum dense pilis patentibus vulpinis villosum abeuntes, ad apicem versus sensim longe acuminatae acutae, ca. 8,5:2,5, 10,5:3,3, 12:3,7 usque ad 13,5:4 cm, laminae minores in partibus inferioribus ramorum majoribus subaequales, in partibus superioribus pluries minores, oblique ovati-ellipticae, utrinque obtusae, basi obliqua rotundatae subsessiles, ad apicem versus magis sensim angustatae, apice ipso plerumque obtusae, ca. 2:1,3, 3,5:1,8 usque ad 5:2,8 cm, omnes firme membranaceae, in statu novello utringue pilis longiusculis simplieibus vulpinis villosae, in statu adulto supra obscure virides, pilis vulpinis in venis densioribus, in mesophyllo satis crebris strigulosae, subtus pallidiores, pilis vulpinis longiuseulis ' etiam densioribus in tota superfiecie praeditae, pili in vena media longiores densioresque; vena media et venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascendentes subtus manifeste -prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, uni- florae; pedicelli graeiles, ca. 2,5 em longi, satis densiuscule pilis vulpinis 3—4-cellularibus patentibus instructi, in statu fructifero elongatiores, ca. 3,2. cm longi; calyx campanulatus, in statu florifero ca. 6—7 mm longus, 6 mm diam., in parte inferiore connata truncata ca. 3 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis tenuibus parum inaequalibus ca. 5—7 mm longis paulo infra marginem truneatum oriundis, extus in tota superficie, praecipue in costis et in dentibus illas continuantibus pilis longiuseulis simplieibus vulpinis- villosus; corolla stellata, diam. ca. 13 mm, profunde in lobos lanceolatos ca. 8:3 mm apice paulum cucullatos extus ad apicem versus praecipue in parte media pilis 2—3-cellularibus vulpinis apice brevibus densioribusque obsitos partita; corollae tubus ca. 4—1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1,5 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3:0,8 mm, basi subcordatae, apice parum emarginatae, poris apicalibus parvis introrsis; ovarium sub- globosum, apice paulum conicum, diam. 0,8 mm, glabıum; stylus rectus, gracilis, 5 mm longus, glaber; stigma styli apice parum erassius, obtusum; fructus non vidi. Subandines Peru: Cuchero, in trockeneren Wäldern, Poeppig - n. 1075! (hb. Vindob., sub nom. erron. Solanum » acutfolium B. et Pav.), Juli blüh. 96. Eyaauinps brachyloba (van Heurck et Müll. Arg.) Bitt. n. comb. Solanum brachylobum v. Heurck et Müll. Arg. in Observ. botan. (1870), 71. Fruticosa; rami superiores tenues, ca. 1—2,5 mm diam., lineis decurrentibus manifestis fere angulati, primo pilis breviusculis rigidiusculis subsericeis subaceumbentibus pallide flavidi-griseis simplieibus 3-cellularibus acutis densis obteeti, tandem + ve calves- centes cortice pallide lutei-griseo praediti; internodia _ brevia, ca. - 0,5—1,5 cm; folia superiora plerumque false geminata velternata, saepe inaequalia, internodia longe superantia; petioli in foliis majoribus ca. 7—8 mm, in foliis minoribus 3—5 mm longi, eodem indumento - #. Pr ” quo rami vestiti; laminae anguste lineari- Tansdei ee I Sr longe sensim angustatae, .basi longe cuneatim in petiolum "abeuntes, ad apicem versus sensim longe acuminatae, paulum obliquae etsaepe subfalcatim ineurvatae, majores ca. 4,5:0, 2 0,6 usque ad 8—9,5: 1—1,3 em, minores ca. 1,2—2 : 0,2— 0, 3 cm, utringue virides, subtus parum pallidiores, supra in vena media et in venis lateralibus primariis pilis simplieibus brevibus erebris, in mesophyllo valde sparsis minutis obsitae, subtus pilis in venis "venulisque densioribus, in mesophyllo quoque erebrioribus quam supra praeditae; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 8—9 eurvatim aseendentes » subtus prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum, ea. 2—4-florae; flores 5-.vel 4-meri; pedicelli graciles, ca. 1I—13 mm longi; calyx breviter campanulatus vel cupulatus, ca. 2—2,5 mm longus, 2 mm diam, truncatus, 8—10-eostatus, dentibus 8—10 minutissimis inaequalibus, longioribus cupulae marginem ELXL superantibus, minoribus indistinctis etiam in statu frueti- fero illam non vel vix superäntibus, extus sieut pedicelli pilis brevibus simplieibus acutis densis obtectus; corolla verisimiliter albida, stellata, diam. ca. 12 mm, profunde in lobos 4—5 lanceolatos aeutos ea.-6: 1,5—2 mm apiee eucullatos extus ad apicem versus dense breviter pilosos partita; corollae tubus ca. 1,2 mm longus, intus quoque glaber; filamerta aequalia, ca. 1 mm longa, glabra; antherae lanceo- latae, utringue emarginatae, ad apicem versus sensim angustatae, ea. 4:0,6 mm, poris apicalibus parvis; ovariam ovoideum, ca. 1,5 mm longum, 1 mm diam., glabrum; stylus fere reetus, gracilis, stamina superaus, 6,5 mm longus, glaber; stigma styli apice vix crassius, obtusum; calyx in statu fructifero parum auctus diam. ca. 9 mm baccae basim cupulatim amplectens; baecca subglobosa vel parum ovoidea, ca. 5—6:4—5 mm; semina numerosa, parva, reniformia, valde applanata, in statu non jam maturo ca. 0,7: 0, 5:0,53mm, minute ; retieulata; granula sclerotica desunt. 'Ost-Peru: bei Tarapoto, Spruce n. 459! (hb. Brazell, Haun,, Paris., Palat.-Vindob.). Diese Art ist durch die winzigen, teilweise undeutlichen Kelehzipfel und durch die sehr schmalen Blätter von allen übrigen Strigulosae ehr zu unterscheiden. _ Genauerer Untersuchung bedarf das oben bei L. Cundinamarcae (S. 448) erwähnte Solanum guindiuense. Zahlbr. (in Beihefte z. Botan. Centralbl. XIII (1902), 82, 83 mit Tafel IV Fig. 1 und 2), das ohne Zweifel eine echte Zyeianthes ‘ aus der Reihe der Strigulosae ist. Leider war es mir trotz mehrfacher Be- mühungen nicht vergönnt, den Erstbeleg zu Zahlbruckner’s Beschreibung zur Prüfung zu erhalten. j 'In die Series Strigulosae gehören wahrscheinlich auch zwei in Ecuador beheimatete Arten, Solanum lanuginosum Humb. et Bonpl. ex Dun. und Solanum chrysophyllum Humb. et Bonpl. ex Dun., die nach Humb. Bonpl. und Kunth sowie nach Dunal teilweise mit Sternhaaren besetzt sein sollen. Ich habe die im hb. Humb. et Bonpl. im Pariser Museum liegenden Belegzweige leider nicht gesehen. Herr Prof. Dr. Flahault-Montpellier sandte mir auf mein Ersuchen hin durch freundliche Vermittelung des Herrn Prof. Dr. Schinz-Zürich gütig leih- weise getreue Wiedergaben der Urzeichnungen von Dunal, Solan. Icon. inedit. tab. 116 (Solanum lanuginosum) und Ie. ined. tab. 117 ($. chrysphyllum). Auf NR RUNTER m y Ve N ET RN PER) N { UP EETOR, Me den pi BER EEWERRE de ANEND BR, AR FUTTER RI SRE TTV > .u57 = aa ET ZTRERERT? m. Saepenze? m nd m PEE pep nor SDe nbepo = I: gie rer en Km re 4 der Tafel 116 ist nichts von Sternbehaarung zu erkennen; eine Därstellung der Blüte war nicht möglich, weil an dem Urbeleg nur Früchte vorhanden sind; die Fruchtkelehe-lassen 10 abwechselnd gleiche, breite und ziemlich stumpfe Zipfel erkennen, von denen die 5 Zwischenzipfel nur wenig hervortreten; ‚7 von dem sonst gewöhnlich zu beobachtenden gesonderten Ursprung der Zipfel ‘etwas unterhalb des abgestutzten Kelchrandes ist an der Zeichnung nichts zu bemerken. N Die das S. chrysophyllum wiedergebende Taf. 117 läßt besonders an zwei gesondert gezeichneten Blattspitzen ober- und unterseits Sternbehaarung er- kennen; von den vier dargestellten Kelchen si«d drei ausgeprägt fünflappig (Lappen breit dreieckig); nur der einseitig aufgeschnittene und ausgebreitet gezeichnete Kelch (unten neben dem Trieb) besitzt 10 Kelchzipfel (5 deutliche und 5 fast nur in den derben Zwischenadern erkennbare). Wenn auch die Zugehörigkeit der beiden Arten zu Lycianthes auf Grund der Merkmale wahrscheinlich ist, so läßt sich doch, besonders wegen der eben erwähnten Unsicherheiten in der Beschreibung und bildlichen Darstellung, über ihre Beziehungen zu anderen Arten nichts Sicheres angeben; erst durch Prüfung der den Zeichnungen zu Grunde liegenden en wird sich Klarheit schaffen lassen. Series 3. Holocalyx Bitt. n.- ser. Calyx truneatus integer quinguangularis, indistincte 1O-venius, dentibus omnino deficientibus; corolla stellata; stamina fere aequalia. — Frutex pilis simplieibus brevibus acutis paucicellularibus curvatim accumbentibus densiuseulis praeditus. Die einzige Art dieser Reihe lebt in tropischen Wäldern Ecuadors. 97. Lycianthes holocalyx Bitt. n. sp. Frutieosa, ca. 60—70 cm alta; rami superiores herbacei, ca. 2—3,5 cm diam., subteretes, flexuosi, pilis simplieibus brevibus acutis paueicellularibus eurvatim accumbentibus densiusculis obsiti; internodia ca. 2,5 —3 em longa; folia false geminata valde inaequalia; foliorum majorum petioli ca. 1,2—2,6 em longi, foliorum minorum petioli breves, solum 0,2—0,3 cm longi, eodem indumento brevi quo rami vestiti; foliorum majorum laminae oblique (inae- . quilateraliter) oblongi- lanceolatae, ea. 15,5:5, 17,5:5,5 usque ad 18:6,2 cm, basi oblique euneatim sensim in petiolum abeuntes, supra medium latissimae, ad apicem versus sensim longe acumi- natae acutae, foliorum minorum lamiuae oblique oblongae, utrinque cuneatae, aeutae, 4,3:1,6 usque ad 5:2,2 cm, omnes membravaceae, . supra sordide virides, in tota superficie "pilis brevibus aeutis erebris obsitae, subtus pallidiores, pilis brevibus simplieibus in venis venulis- que densis, in mesophyllo sparsioribus praeditae; vena media, venae laterales primariae in utroque latere 11—12 curvatim ascendentes et venae laterales secundariae illas reticulatim conjungentes sübtus _ prominentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 6—8-florae; pedicelli graciles, ea. 1,8—2,2 cm longi, pilis brevibus simplicibus acutis valde sparsis obsiti; calyx breviter eupulatus, ca. 2 mm longus, 4 mm diam, margine truncato integro quinquangulari, indistinete 10-venius, dentibus omnino deficientibus, extus pilis brevibus acutis erebriuseulis obsitus, intus glandulis minutis crebris instructus; corolla stellata, . diam. ca. 18—20 mm, profunde in lobos lanceolatos aeutos ca. 7: 3,5 nm | wa Be Ta , FI AR ee ie TREE ET 460 extus pilis breviusculis 3—4-cellularibus acutis densis molliuseulos apice manifeste cucullatos partita; corollae tubus ca. 1,5—1,8 mm. longus, intus quoque glaber; filamenta subaequalia, ca. 2 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3,5:0,9 mm, basi manifeste cordatae, apice paulum emarginatae, poris parvis apicalibus introrsis; ovalium ovoidei-ellipsoideum, ca. 1,5 mm longum, 1 mm diam., glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 6—6,5 mm longus, gracilis, fere reetus, glaber; stigma styli apice vix crassius, breve, obtusum; fructus non vidi. | i Ecuador: in Tropenwäldern bei Santo Domingo, Sodiron. 114/38! (hb. Berol.), Aug. blüh.; „frutex 1—2-pedalis.“ Sectio 6. Asiomelanesia Bitt. nov. sect. Corolla stellata, fere semper magnitudine mediocri vel parva; filamenta aequalia; granula selerotiea in baceis desunt; semina parva numerosa. Plantae suffruticosae vel herbaceae, rarius fruticosae, plerum- que pilis simplicibus pluricellularibus acutis vel rarius ramosis forma et longitudine varia neque tamen firmioribus neque strigulosis praeditae, raro glabrae (L. denticulata var. luzonensis). Asiam tropicam orientalem ab India usque ad Japoniam et Malayorum insulas, ad orientem australem versus usque ad Guineam Novam et Archipelagum Bismarckii incolentes. | Diese Sektion zeigt mancherlei Übereinstimmung mit der vorhergehenden Sektion Simplieipila (siehe S. 426); sie unterscheidet sich aber von der ersten Reihe derselben (Piliferae) durch die stets sternförmige Krone und die zahl- reicheren, kleineren Samen, von der zweiten Reihe (Strigulosae) durch die weicheren (niemals striegelig schwach borstigen) Haare, von allen Arten dieser ausschließlich tropisch-amerikanischen Sektion durch das bei aller Formenmannig- faltigkeit einheitliche abweichende Aussehen. Weitere Untersuchung wird sicher- lich die genügende Verschiedenheit dieser beiden in ihren Wohnbezirken scharf gesonderten Sektionen noch klarer dartun. ; Die Sektion Asiomelanesia zerfällt nach re Wuchsverhalten in zwei offenbar gut verschiedene Reihen, von denen die erste eine größere Zahl von ausschließlich aufrechten, meist strauchigen oder halbstrauchigen, seltener krautigen, teilweise schwer zu unterscheidenden Arten enthält, deren Blüten- stände durchgängig mehrblütig (seltener sogar vielblütig) sind, während die andere nur aus zwei krautigen Arten mit niederliegenden, an den Knoten oft wurzelnden Stengeln und mit stets einblütigen Infloreszenzen besteht. Series 1. Erectae Bitt. nov. ser. Inflorescentiae semper 1— pluriflorae, rarius multi-(20- vel 30-) florae, numquam solum uniflorae; antherae plerumque liberae, in formis duabus tantum (an solum in statu juvenili?) longitudinaliter coalitae (L. denticulata var. luzonensis et L. nematosepala); plantae reetae vel ereetae suffruticosae, fruticosae vel herbaceae, numquam procumbentes. Eine im tropischen Ostasien bis nach Melanesien hin (Bismarck- Archipel) weit verbreitete formenreiche Gruppe, deren Arten sich teilneise wegen ihrer feinen Unterschiede nur schwer von einander trennen lassen: verschiedene Kleinarten schließen sich mehr oder minder nahe an die einen besonders aus- gedehnten Wohnbereich einnehmende, vielgestaltige Z. biflora an, z Ich habe der Bearbeitung dieser schwierigen Gruppe besondere Sorgfalt gewidmet: die mir zugänglichen Sammlungen wurden dreimal in verschiedenen, ziemlich weit von einander getrennten Zeiträumen gründlich untersucht; trotz- dem habe ich leider aus Mangel an manchen Urbelegen, die den älteren Be- mm mm nn nn 461 schreibungen als Ausgangspunkte dienten, nicht überall Klarheit zu schaffen vermocht. Besonders wichtig ist es für mich gewesen, daß ich bereits einige Jahre vor dem Kriege die umfangreichen Sammlungen der Gattung Solanum aus dem Botanischen Garten zu Buitenzorg (Herb. Bogoriense) und aus dem Herbar des Herrn Dr. Koorders zur Durcharbeitung erhalten habe. Da diese beiden Herbarien eine bedeutsame Grundlage für die folgende Darstellung der Sektion Asiomelanesia, vor allem für die auf Java vorkommenden Arten, bilden, so schien es mir nicht nötig zu sein, überall den Herkunftsvermerk aus diesen Sammlungen beizufügen. Erwünscht bleibt mir besonders die Einsichtnahme in jene englischen Herbarien, die der Bearbeitung von C. B. Clarke in der Fl. Brit. Ind. zu Grunde liegen, da ich über verschiedene ostindische Formen nach Clarke’s kurzer Darstellung noch kein sicheres Urteil gewinnen konnte. Gesamtart: Lycianthes biflora (Lour.) Bitt. sensu ampl. n. sp. coll. Zu dieser Gesamtart gehören die Spezies 98—103, doch ist die Abgrenzung auch gegen einige der folgenden keineswegs völlig scharf, wenn-sich diese auch z. T. durch die geringere Zahl der Kelchzipfel anscheinend leichter von ZL. biflora unterscheiden lassen. Wegen ihrer weiten Verbreitung ist besonders die Haupt- art L. biflora vielgestaltig; mancherlei. Unklarheiten über Verschiedenheiten und Übereinstimmungen werden sich erst bei vergleichendem Anbau und genauer Prüfung der Entwicklungsgeschichte der einzelnen Formen entscheiden lassen. Die von mir hier zunächst zur Gesamtart L. biflora gezogenen Arten (98—103) besitzen sämtlich 10 deutliche Kelchzipfel und freie Staubbeutel. Bereits Stapf hat in seiner Arbeit: On the flora of Mount Kinabalu in North Borneo (Transact. Linn. Soc. II Ser., Vol. IV, 209) auf die sehr engen verwandtschaftlichen Beziehungen der hier unter der Großart L. biflora ver- einigten Arten hingewiesen.!) Ich ziehe nicht alle von Stapf genannten Arten za der Gesamtart Z. biflora, da mir bei eingehender Prüfung doch noch allerlei bedeutsamere Unterschiede aufgefallen sind; es ist aber sehr wohl möglich, daß nach Kenntnisnahme noch reichlicherer Belege der Urnfang dieser Großart eine erhebliche Erweiterung erfahren muß. Am abweichendsten scheinen mir die beiden in dieser Reihe an letzter Stelle genannten Arten 111. Z. levis und 112. L. bimensis zu sein. 98. Lycianthes biflora (Lour.) Bitt. n. comb. Solanum biflorum Lour. Fl. Cochinch. I (1790), 129; (1793), 159; Dun. Hist. Sol. (1813), 177; Dun. Sol. Syn. (1816), 24; Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 178; Hook. et Arn. Bot. Beechey Voy. (1841), 267; Miguel in Ann. Mus. Bot. Lugd.-Bat. III (1867), 118; I) »It seems to me very probable that S. subtruncatum Wall., S. bigemi- natum Nees, S. laeve Dun., S. denticulatum Blume, S. macrodon Wall., S. crassi- petalum Wall. and probably also S. bimense Miq. and S. nematosepalum Migq., are only forms of one very variable species which was first described by Loureiro, under the name of S. biflorum. The supposed differential characters which are derived from the shape of the leaves, the indumentum, the presence or absence and the length of the calyx-teeth are in reality very inconstant, and they hardly allow the distinction of geographical subspecies or varieties. The Kinabalu plant is very similar to the form described as S. laeve by Dunal, but the linear calyx-teeth rise from below the calyx-limb. They agree also in all characters with S. Blumei Nees, but for the presence of calyx-teeth. From typical S. denticulatum they differ chiefly in the glabrous leaves, and from S. biflorum Lour., as it is usually represented by the Chinese specimens, in the glabrous or almost glabrous calyx and shorter less acute teeth. Some of the Khasia specimens, named $. crassipetalum Wall. and S. macrodon Wall., agree almost exactly, or they differ solely in the length of the teeth or the presence of a more copious tomentum«. — Da ich die Pflanze vom Kinabalu noch nicht gesehen habe, so erschien es mir geboten, den auf sie bezüglichen Absatz aus der Schrift Stapf’s hier wörtlich anzuführen. 6.B. Clarke in Hook. f, Fl. Brit. Ind. IV (1883), 232; Hanee in - Journ. Linn. Soe. XIII (1873), 114; Forbes et Hemsley in Journ. Linn. Soe. XXVI (1890), 169; Bitt. in Engl. Botan. Jahrb. NZ (1917), 90; — 8. decemdeniatim Koxb. Hort. Bengal. (1814), 16; > Fl. Ind. II (1824), 247; Dun. in DC. Prodr. XI, I, 179; Miquel 3 in Fl. Nederl. Ind. II (1856), 643 (p. pte.); Benth. Fi. Hongk. (1861), 242, Warburg in Engl. Jahrb. XIII (1891), 415; Schumann in | Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin II (1898), 147; Schumann und Lauterb., Fl. deutsch. Schutzgeb. Südsee (1901), 532; E decemfidum Nees- in Transact. Linn. Soe. London XVII (1837), 43; —S. Callery- = anum Dun. in DC. Prodr. XIII, I, 178; — 8. Osbedk Dun. in DC. Prodri XUL 1:49 8 En Bi var. ßB Stauntoni Dun. in DC. Prodr. XII, 1 I, 179: — S. diphyllum Osbeck in hb. Lamb. et hb. Vindob.-Palat., non L. Fruticosa vel suffruticosa, usque ad 1 m alta; rami superiores teretes, ca. 1,5—3 mm diam., pilis: densis simplieibus acutis vel pleramque ramulis 1—2 acutis instruetis patentibus obteeti; inter- nodia ca. 4—5, nonnumquam usque ad 9 cm longa; folia superiora plerumque false geminata inaequalia; foliorum majorum petioli longiusculi, ca. 2,5—4 em longi, fol. min. petioli longiuseuli, ca. 2,5—4 cm longi, fol. min. petioli 0,6—1 em longi, sieut rami dense patenter pilosi, ad laminam versus sensim alati; laminae majores oblique elliptici-ovatae utringue angustatae basi rotundate cuneatim in petiolum angustatae, ad apicem versus acuminatae, ca. 10:4,5— 13:6,5 em, rarius—15:7 cm, laminae minores latius ovatae, basi magis rotundatae, ad apicem versus non tam longe productae, tamen satis acutae, ca. 3,5 : 2,2—6,5:4,5 em, raro —9:5,5 cm, laminae omnes membranaceae, integräe, supra saturate virides, pilis teneris pluricellularibus plerumque simplieibus acutis non densis in tota superfieie sparsis praeditae, in margine et subtus pallidiores magis subglaucescenter virides, pilis densioribus acutis pleramgue ramulos 1—2 edentibus in tota superficie fere molliuseulae; inflores-: centiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, plerumque 2—3-, rarius 4—5-florae; pedicelli plerumque satis breves, ca. 6—10 mm, in statu fruetifero 14—15 mm longi, sieut rami et petioli pilis pluricellularibus patentibus acutis simplieibus vel parum ramosis- densis obtecti; calyx cupulatus, ca. 3 mm longus et 3,5 mm diam., dentibus 10 lineari-subulatis paulo infra marginem truncatum oriundis in statu florifero 2 mm, in statu fructifero 3—4 mm longis instructus, extus pilis acutis simplieibus vel partim ramosis patenti- bus densis obtectus, laxe subtomentosus; corolla pallide violacea vel alba, stellata, diam. ca. 10—12 mm, profunde in lobos 5 lanceolatos acutos ca. 4,5—6:1,5 mm extus et in margine pilis acutis mediocri- bus plerumque simplieibus hie inde breviter ramosis obtectos partita; corollae tubus ca. 1 mm longus; filamenta 1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 3—3,5:0,8 mm, basi cordatae, in pagina interiore et basi saepe pilis acutis brevibus nonnullis vel compluribus obsitae, apice poris introrsis obliquis tandem paulo magis dehiscentibus; ovarium ovoidei-subglobosum, ca. 1:0,8 mm, 5 he ak WITTEEH ER y 2 Y a1, E33 am 5 he eh Bu EI em 463 apice him obtusatum, glabrum; stylus tenuis, graeilis, fere rectus, _ stamina superans, ca. 5—6 mm longus; stigma parvum, subglobosum, paulum erectum; bacca globosa vel parum latior quam longa, diam. 6—8 mm, coccinea, glabra, plerumque suleo manifesto in insertione diaphragmatis; semina numerosa, pallide lutea, obliqgue arcuatim _ triangularia, valde applanata, ca. 2: Be: 0,5 mm, manifeste reticulata; -- granula sclerotica desunt. Sikkim: ohne besondere ans Hooker fil. in Hb. Ind. or. Hook. f. et Thoms.! (hb. Berol.) sub nom. Sol. decemden- tatum Roxb. Malacca, Griffith! (hb. Brux.). China: ohne besondere Standortsangabe, Candichand. 1.998 (hb. Berol.) — (dasselbe Exsikkat ist Urbeleg zu Solanum Calleryanum - Dun. in hb. DC.); ohne Standortsangabe, G. Staunton! (ex hb. Maille, - Dup!. Banks in hb. Vindob., wohl übereinstimmend mit dem Urbeleg zu Solanum Osbeckii Dun. ß 'Stauntoni Dun. in hb. Lambert); Futschou (ob der Ort auf der Liautung-Halbinsel?), Berg Kushan, Warburg I :n. 5790! (hb. Berol.); Prov. Fukien: Jenping, Hongkong-Herbarium - n. 1169! (hb. Berol.); ohne besondere Fundortsangabe, Dunn’s Exped. "= y nach Zentral-Fukien, Hongkong-Herbarium n. 3344! (hb. Berol.); "" Prov. Yünnan: Sjema, Wälder, ea. 1200 m .ü. M., Henry n. 12009 "Bl! (hb. Berol.); Möngtsze, ca. 1400 m ü. M., Henry n. 9218 A! (hb. Berol.); daselbst, an Klippen, 1400 m ü. M., Henry n. 9218 B! . (hb. Berol.), alle drei mit weißen Blüten und kahlen Antheren. Formosa: Tamsui, Warburg n. 9410! (hb. Berol.), eine auch ‚unterseits lockerer behaarte Form; daselbst, auf Schutt, Faurie pl. Formosanae n. 324! (hb. Berol., Vindob. ), Mai blühend und fruchtend; ‚Bankinsing, A. Henry n. 475! (hb. Berol.); Maruyama, auf Schutt, - Faurie, pl. Formosanae n. 318! (hb. Berol.), Mai blüh. u. frucht.; - _Taipeh, an Schuttstellen, Faurie, pl. Formos. n. 321! (hb. Berol.). Liu-Kiu-Inseln: Oshima, auf Schuttplätzen, Faurie, pl. Japon. n. 4104! (hb. Barb.-Boiss., Berol. ), Juli blüh. u. frucht.: Shichina bei Shiri, Okinawa, auf Lehm- und Kalkboden, unter Bäumen, Alfred - Unger's Sammler (Boehmer u. Co.) Nr. 112! (hb. Berol.), Mai blüh. u. frucht.; Iriomoto, am Waldrande, Warburg ohne Nr.! (hb. Berol.), g eine unterseits nur spärlich behaarte F orm, bei der aber doch einzelne . Haare verzweigt sind. ‘Von den in Franch. et Sav., Enum. Plant. in Japonia sponte crescent. I (1875), 339 zu Solanum biflorum Lour. gezogenen Belegen gehören nach der Verbesserung daselbst Bd. II (1879), 452 nur Bürger’s Pflanzen, deren Fund- { orte (in Japan) nicht angegeben sind, hierher; dagegen sind die von Tanaka (Savatier n. 874, 2166) auf Nippon gesammelten Belege sowie die Abbildungen im S6 mokou Zoussetz- (1856) III, fol. 49 und im Phonzo XVII (1828) fol. 23 rechts zu dem bei Franch. u. Savat. II, 452 neu beschriebenen Capsicum ano- malum Franch. et Sav. zu stellen. (Über die weitere Verbreitung dieser auch mit anderen Solanaceen verwechselten Pflanze: Bitter in Fedde, Rep. XV, 96—98). Java: Pangentjongan! (hb. Bogor.); Gunung Lawoe, Tjemara sewoe, Warburg n. 4186! (hb. Berol.), Form mit etwas eiförmigen, stumpf zugespitzten Beeren, Ost-Java: Tosari, Kobus! (hb. Bogor.) - sub nom. Solan. denticulatum Bl.; Berg Smeroe, Backer n. 3654! (hb. B 464 Bogor.), eine ziemlich kleinblättrige Form (lam. 6—-7:2,5—3 em). mit unterseits verzweigten Haaren, reichblütigen Infloreszenzen (4—8- blütig), kahlen Staubbeuteln, zierlichen, bis 2 em langen Fruchtstielen und kleinen Beeren (diam. ca. 5 mm), J. A. Loerzing n. 276!; Tengger: Ngadisari, Koorders n. 37847 ß!; Berg Tengger, zwischen Sträuchern und auf Grasplätzen, ca. 2000 m ü. M., Zollinger n. 1792! (hb. Vindob.). Eine beiderseits kurz behaarte Form (Haare an den Zweigen und unterseits reichlicher verzweigt, oberseits meist einfach; kurze Fruchtstiele: 0,8 em lang): zwischen Tjiloa und Pasawohan, Backer n. 2272! (hb. Bogor.). West-Java: Preanger, Riung-Gunung!; G@. Windoe, Ovegandi- redjo n. 106! | | - Otto Kuntze (Rev. gen. pl. I, 453) bezeichnet die »forma 'glabra vel subglabra« dieser Art auf Java als Solanum biflorum var. corynephorum O.K. zum Unterschiede von der stärker behaarten var. mollissimum (Bl.) O.K. (siehe diese S. 465, 466); die Unterschiede der weniger behaarten Formen dieser Art sind, wie sich aus der vorstehenden Darstellung klar ergibt, so mannigfaltig, daß es nicht angängig ist, Kuntze’s ausschließlich auf die Behaarung begründete Varietätsbezeichnung für sie gelten zu lassen; Kuntze’s Bemerkung »pedicellis - apicem versus incrassatis« trifft allgemein für die Art und ihre Verwandten zu und ist daher als Sondermerkmal unbrauchbar. . Nord-Celebes: Minahassa, Tondano, unbekannter Sammler n. 199! (hb. Paris.), Haare meist einfach, vereinzelt verzweigt, Kelchzähne lang: im Fruchtzustande 5—5,5 mm lang; Tondano, ca. 600 mü. M., Dr. A. B. Meyer! Bogong, Warburg n. 15066! Sonder, Warburg n. 15067! (alle drei hb. Berol.). Neu-Guinea: ohne besond. Fundortsangabe, Atasrip n. 24! (N. G. Exped. 1903, Prof. Wichmann, hb. Bogor.). Bismarck-Archipel:Neu-Pommern: bei Massawa, Schlechter n. 13748! (hb. Berol., Paris.), unterseits wenig behaart, Haare dort meist einfach, teilweise aber auch etwas verzweigt, Haare an den Zweigen fast alle verzweigt; Kerawara, Ralum, Schlucht, Warburg, pl. Papuanae n. 21250! (hb. Berol.); Ralum, zweites Waldtal, im liehten Wald auf vulkanischem Boden, Dahl n, 245! (hb. Berol.). Neu-Mecklenburg: Westküste, Marianum, bei Namatanai, Peekel n. 697! (über den Unterschied zwischen der Pflanze von Neu- Mecklenburg und der von Neu-Pommern in der Behaarung siehe Bitter in Engl. Bot. Jahrb. 55, S. 91). Var. sparsiloba Bitt. n. var. Rami ceteraeque partes virides in statu novello pilis parvis simplieibus suberebris obsiti, serius ealvescentes; laminae satis magnae, majores ca. 12,5:4,5 usque ad 17:6,5 cm, rhomboideae, basi sensim in petiolum 1,5—3 cm longum angustatae, margine integro vel irre- gulariter subsinuatae vel in parte superiore in utroque latere lobis 1—2 acutis instruetae, utrinque pilis simplieibus acutis valde sparsis obsitae, in margine paulo densius pilosae (subeiliatae); mesophyllum tenue, punctatum (arena crystallina!); inflorescentiae 1—rarius 2-florae; pedicelli fruetiferi 1,7 cm longi; calyx fructifer ca. li mm diam., | ejus dentes 10 subaequilongi 4,5—5 mm longi; baceae maturae sub- Er 465 globosae, paulum latiores (13 Bu quam longae (10 mm); semina 2:1,5:0,5 mm. Java: Tjibodas bei Tjampea, 200 m ü. M., Backer n. 4658! (hb. Bogor.). Übergangsformen zu var. mollissima (Bl.) Bitt. West-Java: Bandoeng, G. Oerveg, 2000 m ü. M., J. J. Smith et Back. n. 354! (kräftige Form: lam. majores 10,5 :4, 7 cm, unter- seits ausschließlich auf den diekeren und feineren Adern mit meist verzweigten Haaren besetzt, dagegen das Mesophyll kahl, Frucht- stiele ea. 6—11, kräftig, bis 2—2,3 em lang); Kandjoer, Ovegandiredjo n. 184! (der vorigen ähnlich); Tjivodas-Tjibeureum, ohne Sammler- name n. 1777! (unterseits auch auf dem Mesophyll ziemlich reichlich behaart, Fruchtstiele ea. 4, nur 12—14 mm lang); Tjibodas, 1400— 1425 m ü. M., Hallier n. 24! (sub nom. Sol. denticulatum Bl.). Südost-Java: H. O. Forbes n. 949! (hb. Berol.); daselbst, Forbes n. 974 a! (hb. Berol.), unterseits auf den Adern ae lange, mehrzellige, fast stets unverzweigte Haare. Var. mollissima (Blume) Bitt. n. eomb. " Solanum mollissimum Blume Fl. Ind, or. Bat. (1825 _ 26), 698; Solanum javanicum Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 176; Solanum biflorum Lour. var. mollissimum 0. K. Rer. gen. pl. Il (1891), 453 p. pte.)) Planta plerumque robustior typo; rami novelli et ceterae’partes virides praeeipue laminae (subtus), pedicelli et calyces (extus) pilis ‚plerumque ramosis densis pallidis vel sordide lutescentibus villosi; petioli fol. maj. 3—4 cm longi; laminae.usque ad 15::7,5 cm, “ subtus in tota superfieie pilis plerisque ramosis densis obteetae. Sumatra: Toba, Dr. C. D. Owehand n. 281! (hb. Bogor.); Gajoluas (Gajoehoeas) in Alaslanden, Ltn.-kol. van Daalen n. 108! und 108*! (hb. Bogor.). Java: angepflanzt im Hort. Bogor. n. 4164! sub nom. Sol. mollissimum Blume; ohne besondere Fundortsangabe, Zollinger n. 1981! (Beleg zu Sol. javanıcum Dun.); Nagler n. 187! (beide hb. Berol.); West-Java: Bandoeng, Tjibeureum, J. J. Smith et Backer n. 44! n. 446! (ziemlich kurze Fruchtstiele); Bandoeng, Tjinjirsean, Doeters van Leeuwen!; Preanger: &. Windoe, Ovegandiredjo n. 226! Preanger, Warburg n. 11087! ! (hb. Berol.); Pangentjongan bei Peranggrahan, Koorders n. 26474 ß! Papandojon, Seheffer n. C. 82!; Mittel-Java: Kedoe, G. Gilipetoeng, 1300 m ü. M., Docters van Leeuwen n. 345}; Semarang, G. Telemojo, 1400 m ü. M., Koorders n. 27963 ß und 'n. 36289 ß! (sub nom. erron. Sol. jamaicense Mill., unter dieser Bezeich- nung auch in Koorders, Exkursionsfl. v. Java III (1912), 167 sowie in Koorders-Schumacher, System. Verzeichn. [. Abteil. $ 1. 256. !) O0. Kuntze zieht zu seiner var. mollissimum (Bl.) O. K. offenbar alle etwas mehr behaarten Formen dieser Art, da er außer Java auch Sikkim als Fundstätte für sie erwähnt; mir ist aus Sikkim kein Beleg be gegnet, den ich mit der von Blume aus Java als Art beschriebenen var. mollissima, die nur auf den Sunda-Inseln vorzukommen scheint, zu vereinigen verm ag. Oktober 1919. ; XXIV, 30 Familie, S. 13); Madioen: Ngebel, @. Wilis, a ne n. 4 29399 ß!; Ost-Java: Pantjur-Idjen, Resid. Besuki, Abteil. Banju- wangi, Koorders n. 19892 3!; Besuki, Abteil. Situbondo, Koordersn. 21288 BI; Südost-Java: ohne besondere Standortsangabe, Forbes n. e; 995! (hb. Berol.). ru Insel Bali: an schattigen Stellen bei Doussa, ca. 1200 m ü. =, Zollinger, iter javan. secundum n. 1981! (Urbeleg zu Sol. JavaBdeyı & Dun., hb. Vindob.), siehe auch oben unter: Java. a Ind. Archipel: Bodo, 900 m ü. M., Mousset n. 318! (hb. Bogor.). ee Ich kann nicht mern ob der Ort Bobioless auf Sumbawa gemeint Br ist oder ob ein solcher Ort auch auf Java vorhanden ist. Var. grandifolia Bitt. n. var. Planta ut videtur, robustior quam typus; internodia in ramis superioribus 4,5—6 em longa; petioli 1,5—2 em longi; fol. majorum laminae ca. 12: 4, 5—19:7—7,5 em, fol. minorum laminae ca. 7:3,5 usque ad 9,5:5 cm, supra pilis simplieibus. 'satis erebris vel subdensis pilosae vel fere molliuseulae, subtus pilis breviusceulis ramulos complures edentibus densis albis molliusculae; inflorescentiae pauei- (plerumque 2-) florae; pedicelli breves, fructiferi solum 0,8— 1 em longi; calyeis dentes in statu fruetifero ea. 2 mm longi; bacca diam. ca. 1 cm, sulco meridionali praedita. Nieder- Birma: Papun bei Moulmein, A. Meebold, Fl. v. nn n. 17068! Kowpok, Meebold n. 17069! (hb. Vratisl.), Jan. bl. u. fr. Var. subtusochracea Bitt. n. var. Ca. 1,5 m alta; rami novelli et ceterae partes virides, praecipue ' laminae (subtus), pedicelli et calyces (extus) pilis densis ramulos complures edentibus sordide ochraceis tomentosi; inflorescentiae ca. 3—4-florae; pedicelli breves, ca. 8—-10 mm; calyeis dentes in statu florifero j jam 3—4 mm longi; corolla alba; antherae i in pagina interiore pilis minutis paueis obsitae vel omnino 'glabrae. China: Yünnan: Red River, Henry n. 13652! (hb. Berol.).- Diese Varietät ist besonders unterseits dicht mit einem schmutzig ocker- farbenen Filz verzweigter Haare bedeckt, der merklich kürzer ist als. bei der javanischen var. mollissima, die außerdem erheblich längere Blüten- stiele besitzt. Auf der Blattoberseite sind die Haare meist einfach, hin und wieder aber auch verzweigt. Ark “ pr VENEN PORN N Air Subsp. hupehensis Bitt. n. is Rami superiores fere recti vel parum flexuosi, diam. 23 mm, in statu novello sieut ceterae partes virides’ pilis fere semper- simplieibus (rarissime ramulum minutum edentibus) pluricellu- laribus acutis accumbentibus parvis cerebris obsiti; internodia ca. 3—5,5 cm longa; folia superiora false geminata 'valde inaequalia; foliorum maj. petioli graeiles, ca. 1,5—2,5 em longi, fol. min. petioli ca. 0,5—0,8 mm longi, pilis brevibus accumbentibus erebris sieut rami obsiti; laminae majores late oblique lanceolatae, ca. 7:2,6, 920,2, 11: 4, 3 usque ad 11,5:4,6 cm, basi cuneatim in petiolum 1 superne alatum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, acuminatae, laminae minores breviores obtusioresque ca. 2,7:1,5, 4 u a im REIN h y y R ‚ IE BE = = I |. - | be. E & E: E FREE a 0 your u. a N n 72 22 lan ara ii aan a RT m ) EN _.. g 7: 2,1 usque ad 5,9: 8 cm, omnes membranaceae, supra saturate _ virides (in statu sicco paulum fuscescentes), in tota superfieie Bpilie minutis acutis satis erebris obsitae, subtus pallidiores, Fils brevibus aceumbentibus manifeste erebrioribus (subdensis) molli- usculae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 7”—8 curvatim ascendentes et venae later. secund. complures exteriores illas conjun- gentes subtus prominentes; inflorescentiae 2—4-florae; flores non vidi; pedicelli fructiferi non valde elongati, ea. 1,2—1,6 cm longi, pilis brevibus aceumbentibus erebris obsiti; ealyx in statu fructifero baccam amplectens, in parte inferiore connata ca. 3 mm longus, 7” mm - diam., dentibus 10 lineari-subulatis paulo infra marginem truncatum -oriundis subaeguilongis (ca. 3—4 mm) baccam aequantibus vel illam parum superantibus instructus, extus pilis simplieibus (rarissime pilo unico subramoso) acutis erebris obsitus, intus glandulis minutis satis densis praeditus; bacca subglobosa, apice saepe paulum apiculata, _ diam. ea. 5—6 mm; semina oblique obtuse triangularia, valde applanata, ea. 2: 1,2—1,5:0, 4 mm, pallide ferruginea, minute reticulata. Mittel- China, Prov. Hupeh: Faber in Henry’s Coll. from - Centr. China n. 4304! (hb. Berol., Vindob.). Var. velutinella Bitt. n. var. Herbacea; rami novelli sieut ceterae partes virides pilis brevi- usculis saepe ramosis subdensis obtecti; folia false geminata _ valde inaequalia; laminae oblique lanceolatae infra medium latissimae, utrinque sensim angustatae, basi oblique in petiolum en alatum in fol. maj. ca. 1—1,3 em longum, in fol. min. ca. 2—5 mm longum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, _ acuminatae, acutae, supra saturate virides, in tota superfiecie sparsim, densius in vena media et in margine pilis brevibus plerisque simpli- eibus obsitae, subtus pallidiores, sordide virides, pilis brevibus Br breviter ramosis densis velutinellae, lam. maj. 1—1,5:2,7 usque ad 9,5:3,6 em, lam. min. obtusiores 2,2: 1.:.20.4: 2em; inflorescentiae 2—3- forae; flores non vidi; pedicelli fructi- feri breves, ca. 5—1llmm longi; calyx fructifer in parte inferiore connata ca. = 3,5 mm longus, dentibus 10 subaequilongis ca. 3,5—4,5 mm longis baecae subaceumbentibus, extus sieut pedicelli pilis breviuseulis ramosis densis obtectus; bacca intense rubra, ca. 10 mm diam.; semina numerosa, ca. 1,5—2: 1,2:0,3 mm. Nord-Gelebes, Prov. Minahassa: Urwald bei Biwak Pena- ee; bei Kajoevatoe, Koorders n. 18041 g! Die Fruchtstiele sind erheblich kürzer, die Spreiten schmäler und kleiner, - die Behaarung an den jugendlichen Zweigen, den Blatt- u. Blütenstielen, Kelchen ee, und en (unterseits) ist dichter und reichlicher verzweigt als Eine erheblich größerblättrige, im Übrigen aber zu var. velutinella gehörige E Pflanze liegt vor in Koorders n. 18039 ß von Celebes, Minahassa, Bivak Pinson - bei Kaioewatoe: lam. late lanceolatae, majores ca. 14,5:6,5—6,8 cm, minores 4:25 usque ad 5:35—4 cm. (Einheim. Name: lewa-lewa-kolo, tt nach ‚Koorders). 30* 468 Subsp. elongatidens Bitt. n. subsp. Herbacea, 0,5—1 m alta; rami teretes, ca. 2—5 mm diam., in statu novello pilis simplieibus erebris obsiti, serius calvescentes, ee lutescente levi lenticellis paueis interrupto obtecti; laminae late lanceolatae, majores fere medio latissimae, utrinque sensim angustatae, basi in petiolum ca. 1,5—2,5 cm superne alatum abeuntes, apice acuminatae, subacutae, tenuiter membranaceae, utrinque virides, supra in mesophyllo et in margine pilis simplieibus brevibus aeutis subsparsis obsitae, subtus praeter venas parce pilosas fere glabrae punctis minutis (arena crystallina!) densis instructae, majores ca. 1,5:2,8, 12:4,6 usque ad 12,5:5 em, minores breviores obtusioresque ca. 2,5: 1,55 :3 cm, basi magis rotundatae; inflorescentiae 2-florae; corolla alba (sec. Koorders), alba, lilacine suffusa (Sarasin), diam. ca. 11—12 mm, lobis 5:2 mm apice cucullatis et breviter pilosis, in mesophyllo punetis crebris (arena ceryst.!); eorollae tubus 1,5 mm longus; filam. 1 mm, antherae 3: 1 mm, glabrae; ovarium subglobosum, diam. 1,5 mm, stylus 4 mm ]g., rectus; stigma breve, obtusum; pedi- celli fructiferi notabiliter breves, '8—11 mm tantum longi, ad apicem versus manifeste inerassati; calyx fructifer eupulatus, in parte inferiore connata ca. 2,5—3 mm longus, 5—7 mm diam., dentibus 10 subaequilongis erectis subulatis elongatis ca. 5—7, raro —8 mm longis praeditus, extus sicut pedicelli praecipue in venis pilis simpli- cibus crebris obsitus; bacca rubra, globosa, 9—10 mm diam.; semina oblique reniformiter triangularia, parva, ca. 1,2:1:0,5 mm, minute reticulata. Celebes, Prov. Minahassa: Tomahon (Tomohor), 800 m ü. M., S.-H. Koorders n. 18038 8! sub nom. „2Solanum denticulatum Bl. var. celedicum Kds.: calyx-teeth in fruit 1, inch“ (hb. Bogor.), Jan. fr.; daselbst, Sarasin, iter celeb. nr. 365! (hb. Berol.): Btn. std. 4-blütig; Spreiten unterseits etwas diehter behaart, April bl. u. fr. Im Gegensatz zu den übrigen, mit längeren Fruchtstielen versehenen Formen von L. biflora sind die Fruchtstiele der beiden Celebespflanzen beson- ders kurz, im Verhältnis zur Blattgröße kürzer als bei irgend einer anderen Form der Reihe Erectae. Da der Blütenbau keine bemerkenswerten Abweichun- gen zeigt, so schien es mir zweckmäßig, diese leicht zu erkennende Pflanze zunächst als Unterart der vielgestaltigen L. biflora anzuschließen. Nach Sara- sin’s Herbarzettel eine Liane, also wohl ein Spreizklimmer. > Einheimische Namen für Z. difora und ihre Formen: „Wägätöfunabii“ im Liu-kiu-Dialekt auf Okinawa; „Bondot“ bei Tosari [Java], nach Kobus; „Bulung“ (sundaisch) bei Tjibodas nach Hallier; „Ranti bondot“ (javan.) bei Tengger nach Koorders; für var. möllissima: „Pongge“ (javan.), „Teter“ (javan.), am Telemojo nach Koorders; „Annismata“ (sund.), in Preanger nach Koorders; für var. velutinella: „Kamoenti“ in Minahassa; für subsp. elongatidens : „Tahokkok“ in Minahassa, beide nach Koorders. 99. Lycianthes macrodon (Wall.) Bitt. n. comb. Solanum macrodon Wall. Catal. (1828), n. 2621; Nees in Transaet. Linn. Soc. XVII (1837), 43; Dun. in DC. Prodr. XII, I 469. (1852), 180; C. B. Olarke in J. D. Hook. FI. Brit. Ind, Iv (1883), 232 p. pte. (excl. var. lysimachioides). Fruticosa vel suffruticosa, ca. 0,6—1 m alta; rami erecti, superiores I—2 mm diam., teretes, in statu novello pilis simpli- eibus pluricellularibus acutis erecti-patentibus incurvatis e cellulis in statu siecco collabentibus compositis sparsis obsiti, in statu adulto fere glabri, serius cortice pallide cinerei- fuscescente obtecti; internodia ca. 1,5—5,5 em longa; folia superiora plerumque false geminata inaequalia; petioli ca. 8—17 mm longi, ad laminas versus alati; lJaminae lanceolatae vel oblongi-lanceolatae, ‚utringue sensim angustatae, basi + ve obliqua anguste cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus + ve longe acuminatae, acutae, integrae, in margine pilis simplieibus in gibberes elevatis sparsis + ve eiliatae, majores ca. 6:2, 9: 3,5, 10,5:3,8 usque ad 13:4,5 cm, - minores ca. 2:1, 4,5:1,7 em, omnes firme membranaceae, supra virides, pilis simplieibus paueicellularibus acutis sparsis obsitae, subtus palli- diores, praeter pilos nonnullos parvos simplices in vena media sparsos fere omnino glaberrimae; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum, 1—3-florae; pedicelli plerumgue breves, ca. 10—14 mm longi, basi fere glabri, ad apicem sensim incrassatum versus pilis simplieibus erebrioribus obsiti, in statu florifero + ve deflexi; calyx ceupulati-campanulatus, ca. 7”mm longus, diam. in statu florifero ca. 11 mm, in parte inferiore connata truncata ca. 2,5—83 mm longus, 3—4 mm diam., manifeste l0-costatus, denti- bus 10 arete infra marginem truncatum integrum oriundis subulati- linearibus tenuibus parum inaequilongis ca. 4—5,5 mm longis instruetus, extus in costis et in dentibus illas continuantibus pilis simplieibus sparsis vel parum crebrioribus obsitus, intus in parte connata glandulis minutis erebris praeditus; corolla albida, stellata, ca. 10 mm longa, explanata diam. ea. 15—20 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 8—-11:2—3 mm extus in marginum plieis papillosos ad apicem versus pilis brevibus acutis obsitos intus basi maculis duabus viridibus (neetariis!) praeditos partita; corollae tubus ca. 1,5—2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevissima, ca. 0,3 mm longa, glabra; antherae ellipsoidei-lanceolatae, basi corda- tae, ca. 5:1,5 mm, poris parvis obliquis apicalibus; ovarium ovati- coniecum, ca. 1,2 mm longum, 0,8 mm diam., glabrum; stylus gracilis, fere rectus vel apice vix incurvatus, stamina longe superans, 8—9 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum, obtusum; calyeis dentes in statu fructifero + ve patentes, ca. 5—6 mm longi; bacca subglobosa, diam. 8&—9 mm; semina oblique triangula- riter subreniformia, applanata, majuscula, ca. 3:2—2,5:0,5 mm, manifeste reticulata (baccam et semina sec. exemplar sub n. 607 sine loco et collectore in hb. Vindob. Palat.). Ostindien: Pundua, Wallich catal. n. 2621! (hb. Berol.); Khasia, ca. 1100 m ü. M., C. B. Clarke n. 43734! (ex hb. Kew. hb. Berol.), Mai blüh.; Khasia, Hook. f. et Thoms.! (hb. Haun., Monae., Vind.), in der Behaarung eine Übergangsform zu der folgenden Varietäj; Ost Bingen hb. Griffith (hb. East Ind. Comp. 2 50031 hb. Berol.). C. B. Clarke (Fl. Brit. Ind. IV, 232) erwähnt, daß Es Kronzipfel bei cs L. macrodon je zwei grüne Drüsenflecke nahe dem Grunde besitzen, ich habe sie auch bei Clarke n. 43734 als je zwei dunkle Flecke am Grunde der Lappen angedeutet gefunden; da aber an dem von anderen getrockneten, von Clarke hierher gestellten Material nichts mehr davon zu erkennen ist, so vermag ich nicht anzugeben, ob dieses von ihm beobachtete Kennzeichen nur bej der typischen L. macrodon oder auch bei anderen von ihm damit vereinigten Formen auftritt oder ob es überhaupt bei den tropisch-malayischen Arten (besonders dieser Sektion) weiter verbreitet ist. ‚Var. mollitersetosa Bitt. n. var. Rami juniores, petioli, lJaminae a (ah praeeipue in venis venulisque), pedicelli et calyces (extus) pilis simplieibus longi- oribus pluricellularibus (moniliformibus) acutis pallide fuseescentibus ; vel sordidis in statu sieco collabentibus densiuseulis praediti; inflores- centiae 1—4-florae. | SR Bikkim: T. Anderson n. 303! ib, Berol.): Prukntae Hb. Sikkimense T. Anderson n. 1025! (hb. Berol.), Juli blüh.; Kursiong, Darjeeling, Sammler? n. 12011! (hb. Bogor.); Sinchal, Auderann IB 1026! (hb. Berol.) breiter blättrig: Spreiten 10:6, 4 cm. Var. sikkimensis Bitt. n. var. Planta robustior quam typus et var. wollte netipfi fol. maj. 3—4 cm longi, lam. maj. ca. 14:5—5,5 em; pilis simplieibus in ramis, pedicellis et calyeibus erebris, in laminis supra in mesophyllo sparsioribus, subtus in venis majoribus tantum erebris in mesophyllo defieientibus; inflorescentia 3-flora; flores non vidi; baccae ea. 10 a diam., rubrae; semina valde numerosa, minora quam in typo, ca. 24 ‚5: 0,5 mm. j Sikkim: Toong, ca. 1600 m ü. M., A: Meebold n. 15728! (ab. Vratisl.), Nov. fr. | Var. manipurensis Bitt. n. var. Folia etiam majora, imprimis latiora quam in var. praecedente; | petioli fol. maj. 2—3,5 em longi, lam. maj. late rhomboideae basi et apice obtusiores, ca. 12,5:8 usque ad 16,5: 8,5—9 em, indumento vix laxiore quam in var. sikkimensi, inflorescentia 1— (rarius)2- 3 1 5 pedicelli fruetiferi 15 mm longi: semina vix EÄTRER, ayam in 3 . praee,, ca. 2,2:1,8:0,5 mm. Assam, Distr. Manipur: Ukrul Nagab, ca. 1900 m üi. n. A. Meebold n. 6906! (hb. Vratisl.), Nov. fr. Im Hb. Monae. liegt eine Pflanze aus Afghanistan (Herb. of the late | = I 4 i Ind. Comp. 5901/1 partim) unter der Bezeichn. Sol. decemdentatum Roxb.; die- selbe ähnelt der typischen, wenig behaarten Form der L. macrodon (Wall.) Bitt. von Pundua sehr, besitzt aber kürzere Kelehzipfel (ca. 4 mm) und schmälere 3 Spreiten (ca. 6,5—7,4:2,2—2,5 cm): Blütenstände 2-blütig; da mir ausgebildete _ Blüten nicht vorliegen, so konnte ich über diese offenbar am meisten nach Westasien vorgedrungene Form der Sektion Asiomelanesia noch Bichk zu Be abschließenden Urteil gelangen. 8 Bi I BE ET ET RESTE % PR : E f RT? im e 4 Re, 7 fan RTL “ , u Plage nr ercEer T - , oe “ h a 100. Lyeianthes schizocalyx (Merrill) Bitt. n. comb. Solanım schizocaly&e Merr. in Philipp. Journ. of Science V (1910), 383. Suffruticosa, ca. 0,8—1 m alta, furcatim dichotoma; rami 'superiores subteretes, diam. 12,5 mm, primo pilis longiusculis pluricellularibus simplieibus vel pauciramosis apice acutis erebriusceulis obsiti, serius + ve glabrescentes; internodia ea. 2—4,5 cm longa; folia superiora false geminata inaequalia; petioli 4—12 mm longi, ad laminas versus alati, eodem indumento quo rami novelli vestiti; laminae lanceolatae vel late lanceolatae, utrinque angustatae, basi sensim cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus acuminatae, acutae, majores ca. 7,5:2,8—8:3 cm (sec. cl. Merrill usque ad 15:4,5 cm), minores 4:2 usque ad 6:2,5 cm, omnes membranaceae, supra intense virides, in statu sicco fuscescentes, Jam ab initio fere glabrae, pilis perpaucis pluricellularibus acutis in venis sparsis, subtus pallidiores, in vena media et in venis lateralibus primariis pilis pluricellularibus simplieibus vel rarius paueiramosis erebrioribus obsitae, vena media et venae later. prim. in utroque latere ca. 6 curvatim aseendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter folioram geminatorum axillas, 1—3- florae; pedicelli graciles, ca. 10—18 mm longi, pilis pluricellu- laribus simplicibus acutis sparsis obsit, ad apicem versus inerassati, in statu alabastri nutantes, floriferi + ve erecti; calyx cupulati- -campanulatus, ca. 9 mm longus et diam., in parte inferiore eonnata truncata ea. 4 mm longus et 5 mm diam., 10- costatus costis valde prominentibus, arete infra marginem truncatum dentibus 10 subaequilongis tenuiter subulati-linearibus ca. 4-6 mm longis instructus, extus in costis gibbosis pilis simplicibus pluricellularibus acutis obsitus, dentibus fere glabris, intus in parte connata glandulis minutis breviter stipitatis crebris praeditus; corolla campanulati-stellata, ea. S—-9 mm longa, diam. ‚ea. 12 mm, in lobos lanceolatos obtusiusculos ca. 5:2 mm extus ad apicem cucullatum versus pilis brevibus pluricellularibus aeutis densiuseulis praeditos partita; corollae tubus ea. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, 0,8 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ea. 4:1 mm, utringue emarginatae, poris apicalibus introrsis obliquis; ovariam ovoideum, diam. ca. 1 mm, glabrum; stylus sec. el. Merrill 8 mm longus; bacca a me non visa, globosa, diam. 1 cm (sec. el. Merrill). Luzon, Prov. Benguet: Mt. Pulog, Curran, Merritt und Zsehokke in Fl. of the Philippines, Herbarium Forestey Bureau nr. 16201! (hb. Berol.), Grundbeleg!, Jan. blüh. Merrill hat dieser Art den Namen „schizocalyx“ gegeben, weil er den Kelch im erwachsenen Zustande an einer Seite längs gespalten fand; das durch- scheinende dünne Zwischengewebe zwischen den derben Rippen reißt offenbar leicht hie und da ein; ich habe jedoch auch Kelche ohne Längsschlitz an dem im Berliner Herbar liegenden Beleg gefunden. 2 u ae 1 er hu a et VE TE TE ee RE n ‘ ss B U EER BR 472 ; 101. Lyeianthes brachyanthera Bitt.n. p° O9 ee Suffruticosa, ca. 60 cm alta; rami teretes, ramosi, inferiores ca. 3—4 mm, superiores ca. 1,5—2,5 mm diam., in statu novello pilis minutis simplieibus acutis 1—3-cellularibus erebris obsiti, serius glabrescentes, cortice leviusculo viridi tandem eineras- cente lenticellis parum prominentibus obsito obtecti; internodia ca. 3,5—6,5 em longa; folia superiora false geminata inaequalia; petioli 0,8— 1,2 cm longi, ad laminam versus alati; laminae inaequi- lateraliter ovati- lanceolatae, in tertia fere parte inferiore latissimae, basi valde obliqua in latere exteriore rotundate cuneatim, in latere interiore fere sinuatim euneatim in petiolum alatum angusta- tae, ad apicem versus magis sensim angustatae, acuminatae, apice ipso saepe obtusiuseulo, laminae majores ca. 8,5—9,9:3—3,9 usque ad 10:3,9 cm, laminae minores minus acuminatae, ca. 5:2,5—6,5: 3 cm, omnes membranaceae, supra saturate virides, fere glabrae, in mesophyllo pilis minutis simplieibus acutis valde sparsis obsitae, subtus pallidiores, in venis majoribus pilis parvis simplieibus aeutis curvatim aceumbentibus obsitae, in mesophyllo punetis minutis densi- usculis (arena crystallina!) instructae; vena media, venae lateral. primariae" curvatim ascendentes et venae later. seeund. illas reticulatim conjungentes subtus prominentes vel quidem satis manifestae; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 3—4- florae; pedicelli graciles, ad calycem versus sensim incrassati, ca. 1,7—2,1 em longi, pilis parvis I—3-cellularibus valde sparsis obsiti; calyx cupulatus, ca. 5 mm longus, 6 mm diam., in parte inferiore connata ca. 2,5 mm longus, 10-costatus, dentibus lineari- subulatis parum inaequilongis 2,5—3 mm longis paulo infra marginem diaphanum oriundis, extus praecipue in costis et in denti- bus pilis minutis acutis sparsis obsitus, intus glandulis minutis erebris instructus; corolla alba, stellata, diam. ca. 15—17 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 4—7:1,5—2 mm, extus in margine et in apice cucullato pilis minutis paueicellularibus acutis erebris obsitos partita; corollae tubus ca. 1,2—1,5 mm longus, intus quogue glaber; filamenta proportionaliter satis longa, ca. 1,5—2 mm longa, glabra; antherae flavae, parvae, breviter ellipsoideae, ca. 1,4—2:0,8 mm, basi manifeste cordatae, apice paulum emargi- natae, poris introrsis obliquis ad basim versus + ve elongatis; ovarium subglobosum, diam. ca. 1,2 mm, glabrum; stylus stamina paulum superans, rectus, ca. 4—4,5 mm longus, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, subglobosum; pedicelli fructiferi recti, graciles, ca. 2—2,3 cm longi, ad apicem versus sensim inerassati; calyx in statu fructifero paulum auctus, dentibus usque ad 4 mm longis subulatis in parte inferiore + ve marginatis subpatentibus instructus; bacca rubra, globosa, matura diam. ca. 9—10 mm; semina numerosa, oblique obtuse triangularia vel subreniformia, ca. 1,5—2:1,5:0,3 mm, pallide ferruginea, marginibus paulo erassioribus, minute reticulata. Celebes: Lokon, iter Celebicum Sarasinorum VI 44a n. 386! (hb. Berol.), Mai bl. u. fr. 413 102. Lycianthes minutipila Bitt. n. sp. Suffruticosa; rami inferiores subteretes, ca. 4—6 mm diam,, rami superiores subangulati, lineis deeurrentibus vix prominulis, diam. 1,5—2,5 mm, recti vel parum flexuosi, sicut ceterae partes virides pilis minutis simplieibus paueicellularibus aeutis. densiuseulis obteeti; internodia ca. 4,5—6 cm longa; folia superi- ora false geminata, inaequalia; laminae late oblongi-lanceolatae, majores ca. 7,5:3, 10,5:4,5 usque ad 12:5,5 cm, infra medium latiores, ad basim versus in petiolum ca. 15—18 mm longum sensim euneatim abeuntes, ad apicem versus magis sensim longe angustatae, . acuminatae, acutae, laminae minores forma simili, tamen basi brevius angustatae, ca. 3,2:1,5, 4,5:2,9 usque ad 5,5:3 em, apice quoque acuminatae, acutae, omnes membranaceae, utrinque sördide virides, _ supra praeter venas majores minute pilosas glabrae, subtus in tota superficie, praecipue tamen in venis venulisque, pilis minutis simplieibus acutis densis obtectae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 7”—8 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus prominentes; inflorescentiae sessiles in axillis foliorum minorum geminatorum, ca. 4—8-florae; flores non vidi; pedicelli fruetiferi reeti, ca. 2,3—2,6 em longi; calyx fructifer eupulatus, baccae accumbens, diam. ca. 4—5 mm, 10-costatus, in dentes 10 inaequilongos ca. 1—2 mm longos abiens, extus in venis sieut pedicelli pilis minutis acutis densiusculis praeditus; bacca globosa, diam. ca. 5—7 mm. Sumatra: Gajoe Loeas in Alas Landen, Exped. van Daalen | n. 21! (hb. Bogor.), Febr. 1904 frucht. (unter der Bezeichnung: Sol. denticulatum Blume? var. glabrum Valeton). Einheimischer (malayischer) Name: „Reremay“. 103. Lycianthes denticulata (Blume) Bitt. n. comb. Solanum denticulatum Blume, Bijdr. Fl. Nederl. Ind. (1825—26) - 697 (exel. varietates); Dun. in DC. Prodr. XIH, I (1852), 181 (pl. Javan.) non p. 651 (pl. Ind. or.); Nees ab Esenb. in Transact. Linn. Soc. XVII (1837), 41 (exel. plantam Ind. orient.: Solanum subtrun- catum Wall.); Miqu. Flora Nederl. Ind. II (1856), 644 (p. pte.: pl. ' Javan., exel. plantas Indiae orientalis); neque Clarke neque Koorders. Solanum nematosepalum Miquel in Fl. Nederl. Ind. Il (1856), 643; Koorders, Exkurs.-f. v. Java III (1912), 165 p. pte.; $. _ eiliatum Blume in hb. reg. Lugd.-Batav. (sec. Miq. et Koord.) — non Lam. Herbacea, ca. 0,75—1 m alta; partes novellae virides pilis _ simplicibus vel partim ramosis pluricellularibus acutis primo crebris obsitae, mox in statu adultiore + ve glabres- centes; caulis furcatim ramosus, subteres, ca. 3—4 mm diam., _ infra lignescens, intus cavus; rami superiores + ve flexuosi, 1,5—2 mm diam., pilis simplieibus vel parcius ramosis pluricellularibus aecutis (eellulis in statu sieco collabentibus) saepe unilateraliter densioribus obsiti, serius + ve glabrescentes; internodia 3,5—7,5 cm longa; folia superiora plerumgue false geminata inaequalia; foliorum majorum petioli ca. 1—2,5—5,5 em longi, fol. min. petioli ca. 0,7—1,5, raro ‚erebris obsitos partita; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque = —2 cm longi, ad laminam versus alati; laminae lie jnnceslatar a ovati-lanceolatae, utrinque angustatae, basi oblique euneatim in 4 | petiolos abeuntes, ad apicem versus sensim longe acuminatae vel solum euneatae, acutae, majores ca. 7,5:3, 13,5:4—5,5 usque ad | 20:6,5 em, minores ca. 3,5:1,7, 6: 2,7 usque ad 11:4,5 cm, omnes membranaceae, margine pilis simplieibus acutis subeiliato,. > supra obscure virides, in statu novello pilis parvis fere omnibus | simplieibus pluricellularibus acutis crebriusculis obsitae, serius | praeter venas majores sparsim pilosas glabrescentes, subtus pallidiores, pilis plerisque simplicibus in venis majoribus | sparsis mesophyllo glabro punctis minutis densis (arena erystal- lina!) obsito; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum gemi- natorum, 1—4-florae; pedicelli graciles, in statu florifero ca. 15 mm longi, pilis simplieibus vel saepe semel ramosis pluri- | cellularibus acutis curvatim accumbentibus suberebris obsiti; calyx eupulati-campanulatus, ca. 5—6 mm longus, diam. ca. 1O mm, in- | parte inferiore connata truncata ca. 3 mm longus, 3,5 mm diam,, Ei 10-costatus, dentibus 10 inaequilongis subulati- linearibus arcte infra marginem truncatum oriundis longioribus 3—4 mm, brevioribus 2—3 mm longis instruetus, extus in tota superfieie (in’ dentibus quoque) pilis simplieibus plurieellularibus : acutis crebris obsitus, intus in parte eonnata glandulis minutis breviter stipitatis | crebris praeditus; corolla alba, stellata, diam. ca. 16 mm, profunde ‘ | in lobos lanceolatos acutiuseulos ca..7:2—2,5 mm in marginibus dense breviter papillosis ad apices versus pilis pluricellularibus acutis glaber; filamenta libera, ca. 0,6—0,9 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, utrinque paulum emarginatae, ca. 4:1 mm, in statu novello (an semper?) in lateribus longitudinaliter in tubum coalitae, solum prope apicem paulum liberae, serius liberae, poris apicalibus parvis obliquis introrsis; ovarium ellipsoideum, ca. 2 mm longum, 1 mm diam., glabrum; stylus reetus, stamina manifeste superans, ca. 6,5— 7 mm longus, glaber; stigma parvum, styli apice parum erassius, subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi erecti, usque ad 2,5 cm longi, ad apicem versus incrassati; | calyx fructifer auetus, in parte connata truncata ca. 3 mm longus, 6—7 mm diam., dentibus 4—5 mm longis superatus, extus pilis | persistentibus obsitus; bacea nigra, globosa, diam. 6—7 mm; semina | ca. 50, obtuse triangulariter vel rotundate reniformia, saepe unilateraliter excavata, valde applanata, ca. 3:2:0,5 mm, manifeste reticulata, pallide füscescentia; granula selerotica desunt. # Java: ohne besondere Fundortsangabe, Blume! (hb. Vindob. | Univers.); West-Java, Resid. Preanger, Tjibodas, Scheffer! (hb. | Bog.); Tjibodas auf dem Gede, 2000— 2400 m ü. M., Koorders n.32021 27 ] f > % hc “ ur Zu RT er RR, a RER) NL Lee (hb. Bogor.), Növ. blüh. u. frucht.; Gede, Warburg n. 3014! (hb. Berol.); ! oberhalb Finde 2000 m ü. M., Urwald, Hub. BEER a | e. „ei ; I #1 ie F hi - A nett PR er Pa gern Sa ER | Mahameroe (Smeroe), Pfad durch den Urwald, 200 m ü. M., Backer n. 3742! (hb. Bog.), eine zierliche, kleinerblättrige Pfl. (lam. T; 5: 2,5—10,5:3,5 em). Er Hk. Bere liegen unter Zollinger n. 1982 x und mit den irrtümlichen r. ungen: Sol. crassipetalum Wall., Bassovia Wallichii Dun. neben ein- ‚ander zwei Triebe, die offenbar beide "hierher gehören; der eine besitzt die - typische Blattform und Behaarung wie der Erstbeleg Blume’s, der andere hat Be nach oben stärker verbreiterte Spreiten (10,8:5,5 mm) und schwächere Behaarung, allerdings doch noch merklich stärker als die folgende Varietät. Var. liophylla Bitt. n. var. Rami ceteraeque partes virides in statu novello tantum pilis minutis erebris obsiti, mox calvescentes; Jaminae adultae solum -supra in margine pilis minutis sparsis instruetae, ceterum utrinque glabrae, majores ca. 10,5:2,7, 13,5: 3,716; 5,7 cm, inflorescentiae 4—5-florae; pedicelli et calyces adulti (extus) glabri. " Tenasserim: Molyet, 1570 m ü. M., Gallatly n. 189! (hb. Berol. % Jan. bl. u. fr. , . 2 ir . BE ’ j aM Bu * r " X re “ i* Pak & a N — 2 ae en m or 1 ARATREPO Zi en sr ‚(sund. ), nach Koorders. Ich habe mich nicht davon überzeugen können, daß diese von Blume zuerst aus Java beschriebene Art auch in Vorderindien vorkommt; Blume gibt ausdrücklich 10 Kelchzähne für seine Art an, nach C.B. Clarke und nach - Koorders sollen bei ibr meist nur 7—8 kleine vorkommen; ich habe in dem von mir durchgesehenen Material keine hierher gehörige Pflanze ermitteln können, _ die vorwiegend 7—8 Zähne besitzt. Bei der von Ciarke erwähnten Tafel 1397 in Wight, Icon. pl. Ind. or. IV (1850) sind übrigens sogar an den Fruchtkelchen Darstellung beruht. Koorders (a. a. O0. 165) meint mit S. nematosepalum Mey. (sic!) offenbar unsere Pflanze, dagegen gehört die von ihm an erster Stelle darunter erwähnte Nr. 31886 ß ebenso wie die von ihm daselbst als S. denticulatum Bl. bezeichnete Pflanze zu L. levis subsp. inaequidens Bitt. (siehe S. 487). 104. Lycianthes pachypetala (Spreng.) Bitt. n. comb. | Solanum pachypetalum C. Spreng. in Linn. Syst. Veget. Vol. _ IV Pars II curae poster. (1827), Appendix, 72; Solanum crassipetalum Wall. Catal. (1828) n. 2618 et in Roxburgh, Fl. Ind. ed. Carey et Wall. II 256; Nees in Transact. Linn. Soe. XVII (1832 — 1837), 42; Walp. Rep. Bot. Syst. III (1844—45), 64; C. B. Clarke in Hook. 2 Fl. Brit. Ind. IV (1883), 232; — Bassovia ? Wallichii Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 409. % Fruticosa, ca. 0,6—2 m alta; rami superiores teretes, diam. ea. 2—4 mm, primo sicut eeterae partes virides pilis simplieibus _ luriellularibns acutis curvatim accumbentibus densiuseulis obsitiÄ, tandem + ve glabrescentes, cortice levi pallide fusco obteeti; internodia in partibus inferioribus elongatioribus ca. 5—7,5 cm, in - partibus superioribus magis flexuosis ca. 1—3 cm longa; folia superi- .ora, plerumque false geminata inaequalia; petioli foliorum majorum ca. 0,5—2 cm, fol. min. ca. 0,2—0,8 em longi, eodem indumento quo ramı vestiti: laminae inaequilateraliter late lanceolatae ER ovati- lanceolatae, basi rotundate euneatim in petiolum + ve - IR Einheimische Namen: ,„ranti alas“ (javan.), „leuntja“. meist zu viel (mehr als 10) Zähne abgebildet, was aber offenbar auf irrtümlicher _ En rue EL eE. e 2 E a RT Re A = Bu n 3 Yu u Wer." IR RK ” RN 4 Eh RO DE N 5 ee PRENAEETT] 476 alatum angustatae,adapicem versus magissensimangustatae, acuminatae, saepe falcatim curvatae, acutae, majores ca. 4,5:2, 10:4 usque ad ı 11,5:5 em, minores breviores obtusioresque, ca. 3:1 ‚> usque ad 9% 2, 9 cm, omnes membranaceae, supra saturate virides, pilis sim- plieibus aeutis in tota superfieie sparsis obsitae, subtus pallidiores, in venis venulisque pilis simplieibus accumbentibus satis erebris, in mesophyllo valde sparsis instruetae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 6—7 curvatim ascendentes ‚et venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus prominentes; inflorescentiae ‚sessiles inter axillas foliorum geminatorum, 3—7-florae; pedicelli ca. 6—9 mm longi, eodem indumento quo rami petiolique vestiti; calyx cupulatus, ca. 2—2,5 mm longus, diam. ca. 4—4,5 mm, dentibus 5 lineari-subulatis ca. 0,5—1,5 mm longis paulo infra marginem truncatum diaphanum oriundis, extus in tota superfieie pilis simplieibus pluricellularibus acutis accumbentibus erebris obsitus, intus in parte connata glandulis minutis densis praeditus; corolla stellata, diam. 10-12 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 4—5: 2 mm apice cucullatos extus in margine apicali et in apice ipso papillis densis obsitos partita; corollae tubus ca. 0,8 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, ca. 0,8 mm longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae, ea. 3: 0,8 mm, basi manifeste cordatae, apice emarginatae, poris introrsis apiealibus obliquis; ovarium sub- | globosum, diam. 1 mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 6 mm longus, rectus, glaber; stigma subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi ca. 12 mm longi, recti; calyx fructifer auetus, patelliformiter subcupulatus, diam. 5 mm, dentibus non auctis; bacca globosa, ca. 7” mm diam.; semina numerosa, obtuse triangularia, valde lentieulariter applanata, ea. 2: 1,8:0,3 mm, pallide ferruginea, minute reticulata. Nepal: Wallich Catal. n. 2618! (hb. Berol., Monae.). Dieses die Ausgangspflanze Wallich’s darstellende Exsikkat besteht aus einer kleinerblättrigen und etwas reichlicher behaarten Form, die verhältnis- mäßig spärlicher vorzukommen scheint. Die Synonymie dieser Art wie überhaupt die der gesamten Verwandtschaft der L. biflora ist recht verworren. Kurt Sprengel hat 1827 in der von ihm | besorgten neuen Ausgabe von Linne&’s Systema Vegetabilium ein Solanum pachypetalum aus Nepal mit einer sehr dürftigen Beschreibung veröffentlicht und erwähnt dazu am Schluß in Klammern den Namen S. crassipetalum Wallich; offenbar wollte Sprengel an Stelle der vox hybrida: „erassipetalum“ die rein griechische Bezeichnung „pachypetalum“ setzen. Der Name „s. pachypetalum Spreng.“ -wird weder bei Nees noch bei Dunal noch bei C. B. Clarke, wohl aber im Index Kewensis als gute Art erwähnt; in Walpers, Rep. Botan. System. 1% 64 wird S. pachypetalum Spr. zu S. crassipetalum Wall. Cat. n. 2618 gezogen. Der Wallich’sche Katalog wurde aber erst 1828 veröffentlicht. In neuerer Zeit hat S. T. Dunn (A supplementary list of Chinese flowering plants) in Journ. Linn. Soc. Botany XXXIX (1911), 495 $. pachypetalon (sie!) Spreng. als gute Art angeführt; er zieht dazu als Synonym S. macrodon Wall. und stellt hierher das wahrscheinlich aus China stammende Exsikkat: ‘Henry n. 9218 in herb. Kew., von dem ich bislang noch keinen Beleg gesehen habe. | Wenn man überhaupt die einander so nahe stehenden und teilweise schwer FERN « PR Seh zu trennenden Arten der Gruppe der Z. biflora von einander sondert, so scheint es mir nicht angebracht, den ältesten Namen „ol. pachypetalum Spreng. für das S. macrodon Wall. za setzen, sondern nur für das S. crassipetalum Wall., 477 für das er ja offensichtlich als Verbesserung gedacht war. Es dürfte daher angemessen sein, bei der nunmehr notwendig werdenden Überführung der Art in eine neue Gattung dem um ein Jahr älteren Sprengel’schen Namen den Vorzug vor dem bisher gebräuchlichen Wallich’schen zu geben. _ Var. intermedia Bitt. n. var. Rami superiores flexuosi, subangulati, diam. ca. 1,5—2,5 mm, " lineis decurrentibus paulum prominentibus,; glabri; internodia ca. 2,5—6 cm longa; folia superiora false geminata, manifeste inaequalia; - foliorum majorum petioli ca. 1O—12 mm longi, fol. minorum 2—5 mm -longi, fere glabri vel pilo uno alterove simpliei obsiti; laminae late oblongi-ovatae, majores basi rotundate cuneatim vel magis cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, + ve longe acuminatae, acutae, ea. 9,5:5, 11:6 usque ad 12,5 :6— 6,5 cm, laminae minores breviores obtusioresque, basi magis rotun- datae vel oblique cordatae, apice brevius acuminatae apice ipso acuto vel obtusiuseulo, omnes membranaceae, supra saturate virides, in mesophyllo pilis brevibus simplieibus paueicellularibus acutis obsitae, in margine pilis paulo densioribus ciliatae, subtus pallidiores, plerum- que glabrae, punctis minutis crebris (arena erystallina!) obsitae; vena media, venae later. prim.in utroquelatere 7 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas conjungentes subtus manifeste prominentes; 'inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 5—6- florae; pedicellica. 12—14 mm longi, basi deflexi, glabri; calyx cupulatus, pro parvitate corollae satis magnus, in parte connata truncata ca. 3,5—4 mm longus, 6—7 mm diam., venis 5 longitudi- nalibus distinetis instruetus, (inter quas venae longitudinales 2—4 interealatae + ve indistinetae adsunt), dentibus 5 paulum inae- quilongis subulati-linearibus 1—3 mm longis paulo infra marginem truncatum oriundis praeditus (hie inde dentes intercalati subgibbosi vix prominentes 2—3 adsunt vel omnino deficiunt), extus glaber, intus glandulis minutis satis erebris obsitus; corolla in speciminibus a me visis clausa vel solum partim aperta, ca. 6—7 mm longa, 5 mm diam.; ejus tubus ca. l mm longus, intus quoque glaber; lobi breves, ca. 4—5:2—2,5 mm, excavati, glabri; filamenta brevissima; antherae breviter ellipsoideae, primo ca. 3,5: 15 mm, serius magis elongatae ca. 4:1,2 mm, poris introrsis apicalibus; ovarium subglobosum, ca. 1—1,5 mm diam., glabrum; "stylus rectus, brevis, 2—3 mm longus, vel stamina manifeste superans, ca. 7 mm longus, ad apicem versus attenuatus, glaber; stigma styli ‚apice non crassius, obtusum; gynaeceum nonnumquam abortivum? pedicelli fructiferi erecti, ca. 1,6—1,8 cm longi, robusti; calyx in statu fructifero ampliatus, patelliformiter cupulatus, ca. 7 mm diam., dentibus non auctis; bacca globosa, diam. ca. 10—11 mm; semina "matura non vidi. Sikkim: ohne besondere Standortsangabe, G. King! (1878, herb. Berol.); Pastok, ca. 1600 m ü. M., T. Anderson, herb. Sikki- mense (hb. Hort. Bot. Caleuttensis) n. 1030! (hb. Berol.); Sureil, ca. 1600 m, Schlagintweit n. 19! (hb. Barb.-Boiss.), Juni bl.; Teesta Tal, ca. 300 m, Schlagintweit n. 20! (hb. Barb.-Boiss.), Aug. bl. u. _ etwas dichteren kurzen Behaarung (beiderseits) etwas an den Typus ort, Hook. f. sub nom. Ss an Wall! hb- Berl, zu Vind. ), 1260-2200 m, Btn.-stde. 8—10-blütig, besonders dieke Beeren (11-12 mm), Fr.-stle. bis 2,5 em lg.; Ost-Himalaya, ohne bes. Fund- ort, Griffith, Hb. East Ind. Comp. n. 5904! (hb. Haun., Vind.), Btn.- stde. 8- blütig, oft daneben kurze wiederum blühende Seitenzweige, Beeren klein (5—7 mm); Tumlong, 680 m, Craib, Fl. of Sikkim n. 396! (hb. Vind. Univ.), Fr.-stle. 2,2—2,5 cm: lg.; Nord-Birma: Byinbon oberhalb Chindwin, Meebold n. 7867! (hb. Berol.), in der Wallich n. 2618 gemahnend, aber im Aussehen mehr der var. inter- media ähnlich, Beeren nur 6—8 mm Durchm., Fr.-stle. nur I2mmIig, Var. grandis Bitt. n. var. Ä Ken Rami superiores ca. 2,5—3,5 mm diam., subteretes, lineis | deeurrentibus parum prominentibus, glabri; internodia ca. —7,5cm longa; folia superiora false geminata valde inaequalia; fol. maj. | petioli ca. 2,5—3,5 em longi, fol. minorum petioli ca. 8-13mm longi, glabri; laminae late oblique oblongi-ellipticae, utringue sensim cuneatim angustatae, ad apicem versus + ve longe acuminatae acutae, | majores ca. 11:5,5, 14,5:7 usque ad 17,5:8 cm, laminae minores breviores ca. 4:2,5, 6,5:3,5 usque ad 9,5:6 cm, omnes membran- aceae, supra saturate virides, subnitidae, in mesophyllo pilis brevibus simpliecibus paucicellularibus acutis valde sparsis obsitae, in margine pilis parvis paulo densioribus ciliatae, subtus pallidiores, glabrae, nitidiusculae, punetis minutis crebris (arena erystallina!) obsitae; vena media, venae later. prim. in utroque latere ca. 7 et venae later. seeund. eodem mcdo quo in var. intermedia subtus prominentes; | inflorescentiae 4—8-florae; flores non vidi; pedicelli fructiferi 2 ca. 17—19 mm longj, ad apicem versus incrassati, erecti vel parum | deflexi, glabri; calyx fructifer patelliformiter eupulatus, diam. ca. 7mm, dentibus 5 manifeste a margine remotis reflexis ca. I—2 mm longis; bacca globosa, diam. ca. 9—1l1 mm, aurantiaca; semina numerosa, | obtuse triangularia, 2—2,2:1,8—2: 0, 3 mm, Iutei- ferruginea, minute a reticulata. Sikkim: ohne besondere Fundortsangabe, von einem einheim. Sammler! (ex hb. hort. bot. Caleutt., hb. Vindob. Univers.). ; i 105. Lycianthes subtruncata (Wall.) Bitt. n. comb. "N Solanum subtruncatum Wall. Catal. (1828), Nr. 2620; Dun. in DC. - | Prodr. XIII, I (1852), 180; Clarke in Hook. £., Fl. Brit. Ind. IV (1838), 231; 8. Neesianum Wall. Catal. suppl. n. 248; Nees in Transaet. | Linn. Soc. XVII (1832—37), 42; G. Don, Sy ist. IV, 420; Walp. Repert. III (1844—45), 62; Dun. in DC. Prodr. KIT, I (1852), 17 i Fruticosa; rami superiores teretes, ea. 2—3 mm diam., in statu zii novello pilis minutis acutis crebris subaccumbentibus obsiti serius fere | glabri, subvirgati, flexuosi, ramis erectis vel furcatim diehotomis; ‘| internodia ca. 2—5 cm longa; folia superiora false geminata vel = ternata, valde inaequilonga; petioli ea. 1—1,6 em longi, in foliis | - minoribus® solum 0,2—0,5 em longi; laminae obligue lanceolatae, . atrinque angustatae, basi obliqua cuneatim in petiolum abeuntes, ‚ad apicem versus acuminatae acutae, majores ca. 6:1,9, 10:2 usque ad 12:3,4—5 em, minores ca.1: 0,5, 2:0,7 usque ad 5,5:2,3 cm, mnes membranaceae, supra pilis minutis acutis sparsis scabrius- , eulae, in vena media et ad marginem versus parum longioribus obsitae, subtus praecipue in vena media et in venis lateralibus primariis pilis brevibus acutis sparsis obsitae, mesophyllum glabrum _ punetis minutis satis densis (arena erystallina!) notatum; inflores- eentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, ca. 2—7-florae; Br ca. 10—12 mm longi, pilis brevibus acutis accumbentibus - satis erebris obsiti; calyx eupulatus, ca. 2 mm longus, 3 mm diam,, margine truneato integro, venis 5 manifestioribus arcte -infra marginem in dentieulos minutos subulatos parum prominentes abeuntibus, venis Sintercalatis non manifeste - prominentibus paulo magis a margine desinentibus non in dentes SITE ISETENT agazge - acecumbentibus praeditus, intus glandulis minutis densis obtectus; - corolla alba?, campanulati-stellata, ca. 8 mm longa, diam. in statu _ explanato ca. 12 mm, in lobos late lanceolatos ca. 4—4,5:1,5 mm apice cueullatos obtusiuseulos in marginibus implicatos extus infra Bee solum ad apicem versus pilis brevibus acutis densiusculis obsitos _ partita; lobi in parte media punctis erebris (arena erystallina!) obsiti; eoröllae tubus ea. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta u re a ah 'tandem + ve in rimam brevem acutam desinentibus; ovarium sub- globosum, diam. ca. 1 mm, glabrum; stylus gracilis, rectus, stamina longe superans, ca. 7 mm "longus, glaber; stigma styli apice mani- ‘ feste crassius, subglobosum; pedicelli fructiferi erecti, ca. 14 mm longi; calyx fruetifer paulum auctus, patelliformiter cupulatus, diam. Di r x ee: u 4 nt i 3 | D EN N a TE N BE ET gibbiformes exeuntibus, extus sieut pedicelli pilis acutis brevibus - ea. 1,2 mm longa, 'glabra; antherae ellipsoideae, ca. 2:0,8 mm, a =“ gu ” “ 7 Pr EN BET 5 a ET. h AaT An N a el, 4 SIE DE » \ Er En a a 7. De Fr 4180 pilosi; internodia 1,5—9 cm longa; laminae flaccidiores majoresque quam in typo, in planta Yunnanensi majores 9:2,5 usque ad 16:5 cm, minores ca. 4,5: 2, 5,9:2,35—7,5:3,5 cm, utrinque, praeeipue in venis, minutissime pilosae; inflorescentiae 4—7-florae; calyeis dentes 5 manifestiores quam in typo, ca. 0,5—0,7 mm longi, dentes 5 inter- - calati in modum gibberum minutorum prominuli, omnes parum infra marginem integrum oriundi; corolla alba. | Assam: Nagaberge, Norm. 1600 m ü. M., A. Meebold n. 7342! (hb. Berol., Vratisl.); Khasiaberge, einheim, Sammler des Bot. Gart. Caleutta! (hb. Bog.), Kelchzipfel bis 2 mm Ig. Yünnan, Henry n. 12352 A!(hb. Berol. ) er Grundform dieser Varietät anzusehen N. Var. hypolasia Bitt. n. var. Rami (praeeipue in statu novello), petioli, Jaminae supra pilis simplieibus acutis breviuseulis erebris obsiti, Jaminae subtus pilis simplieibus longioribus densis (in statu sieco sordide lutescentibus) villosae; cetera sieut in typo. Assam: ohne Fundort, Masters! (ex hb. hort. Caleutt., hb. Bogor.), 106. Lycianthes bigeminata (Nees) Bitt. n. comb. . Solanum bigeminatum Nees in Transaet. Linn. Soc. XVII (1837), 42; Dun.in DC. Prodr. XII, I (1852), 175; Clarke in Hook f£. EI. Brit. Ind. IV (1883), 231; S. Neesianum Dalz. et Gibs. Bomb. Flora 175; Wight Herb. nec Wall. nec Nees; S. cupulatum Miq. in Plantae Hohenacker. n. 803! 1415!; S. angulosum Heyne et 8. Rexuosum Heyne in herb. Madras. | Suffruticosa, ea. 35—100 em alta; caulis ca. 5—6 mm diam., teres, rami superiores ca. 1,5—4 mm diam., subangulati, lineis deeurrentibus manifestis praediti, pilis simplieibus breviusculis acutis curvatim accumbentibus sparsis vel partim erebrioribus obsiti, furcatim ramosi; internodia ca. 3—10 em longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia forma simili; petioli in foliis inferioribus 3—3,5 em, in foliis superioribus majoribus ca. 1—2 cm, in foliis minoribus ca. 0,5—0,38 em longi, pilis eodem modo quo rami obsiti; laminae late lanceolatae vel oblongi-lanceolatae, utrinque sensim cuneatim angustatae, basi longe in petiolos superne alatos sensim abeuntes, ad apicem versus + ve longe acuminatae, acutae, | laminae majores ca. 6,5:2,5, 9—10,5:3,5, 10:5, 14: 5,7, 175: 5,5 usque ad 18,5:7 cm, laminae minores ca. 3:1 2 4, 5:1 % 67, 5:3 usque ad 10:4 cm, .omnes membranaceae, supra saturate virides, pilis simplieibus modieis erassiusculis acutis sparsis 3—4- cellularibus (cellulis in statu sicco + ve collabescentibus) subsetulosis obsitae, subtus pallidiores, in venis venulisque praecipue ad marginem versus et in margine ipso pilis parvis simplieibus acutis curvatim accum- bentibus sparsis praeditae; vena media, venae later. prim. in utrogue % latere ca. 7 curvatim ascendentes et partim quoque venae later. ° secund. illas conjungentes praecipue exteriores subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum Bemi- \ 4 Fer natorum, ea. 2—5-florae; pedicelli breves, in statu florifero 7-8 mm longi, pilis simplieibus curvatim accumbentibus erebris . obsiti; ealyx eupulatus, ca. 2 mm longus, 3 mm diam., indistinete I 5-venius, dentibus 5 minutis lineari-subulatis arete infra 1 - marginem integrum trunecatum oriundis vel dentibus fere vel omnino - defieientibus, extus pilis simplieibus curvatim accumbentibus erebris 3 ‚obsitus, intus glandulis minutis breviter stipitatis instructus; corolla E stellata, diam. 11—12 mm, profunde in’ lobos lanceolatos acutos ea. 9,9:1,5—1,8 mm extus in parte apicali pilis brevibus accum- 1% bentibus 'satis densis obsitos partita; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1 mm longa, glabra; antherae parvae, ellipsoideae, ca. 2,6:0,6 mm, utrinque emargi- ‚ natae, poris apicalibus introrsis; ovarium ovoideum, ca. 1,2 mm 1 E longum, 0,8 mm diam., glabrum; stylus stamina manifeste ‚superans, ea. 4,5 mm longus, parum ineurvatus, glaber; stigma styli apice parum ‚ erassius, subglobosum; pedicelli fruetiferi erecti, ca. 12—14 mm longi, ad apicem versus incrassati; calyx fructifer ampliatus, fere - patelliformis, diam. ca. 5 mm, dentibus vix manifestis; bacca - globosa, diam. 7—9 mm, tandem aurantiaca; semina numerosa, oblique 1} _ reniformia vel obtuse triangularia, 62. 0::2% 0, 6 mm, manifeste reticu- lata, pallide flavescentia, r | ” Diese Art enthält, wie verschiedene verwandte Arten, Formen mit und Estens ohne deutliche Zähne am Kelch. Das ohne Beschreibung auf gedruckten F Herbarzetteln veröffentlichte Sol. cupulatum Mig. stellt in Hohenacker n. 803 BE die Form ‚ohne, in n. 1415 die Form mit deutlichen Kelchzähnen dar. Auch [ nach der Blattgröße und dem Vorkommen oder Fehlen von up lassen F sich ‘Unterschiede feststellen. | Subsp. nodocalyx Bitt. n. subsp. eh typiea Neesii). F - — _ Calyx mere cupulatus dentibus omnino defieientibus vel dentibus 4 _ vix manifestis. F - — Süd-Indien: Coorg: auf troekenen Feldern bei Mercara, R. F. 'F -Hohenacker Pl. Ind. or. n. 803! (hb. Vratisl.) sub nom.: Solanum I " "eupulatum Miqu.; Mysore: Aglatti, ca. 1100 m ü. M., _Meebold n. 1 8660! (hb. Vratisl.); Nilgiri-Berge: Deväla, ca. 950 m ü. M., J. S. | | Gamble n. 15636! (hb. Hamburg.); Cochin: has ca. 650 m - ü. M., Meebold n. 12142! (hb. Berol.), 12409! (hb. Vratisl.). HE "Ram Ghaut, Ritehie n. 1301 p. pte! (hb. Barb.-Boiss.), daneben \ Zweige mit deutlicheren Kelchzähnen: Übergang zu subsp. Kaitisis | var. calycodonta. ' 'Subsp. Kaitisis (Dun.) Bitt. n. comb. N — Solanum Kaitisis Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 157; IN 8. denticulatum C. B. Clarke in BEIDE. t, Pl. Brit. Ind, IY (1883), | 231, non Blume. — Suffruticosa; rami superiores diehotomi, recti vel + ve flexuosi, e ca. 2—5 mm diam., subteretes, lineis deeurrentibus parum manifestis, 0: in statu novello pilis parvis "simplieibus curyatim aecumbentibus n - pluricellularibus acutis densiuseulis obsiti, serius + ve calves- . eentes tandem cortice olivacei-lutescente lenticellis parvis vel longioribus saepe erebris manifeste prominentibus interrupto obtecti; internodia "Oktober 1919. EDER XXIV, 31 = 482 2—5 cm longa; folia superiora false geminata inaequalia; fol. maj. petioli 1,5—3 em, fol. min. petioli 0,4—1 cm longi, eodem indumento quo rami induti vel glabriores; laminae ovati-lanceolatae vel late lanceolatae, basi magis rotundate vel sensim in petiolum angustatae, acuminatae, acutae, membranaceae, supra saturate virides, in vena media, in venis lateral. prim. et in margine pilis simplieibus acutis sparsioribus obsitae, in mesophyllo fere glabrae, subtus pallidiores, pilis simplieibus aecutis praeeipue in venis venulisque, partim quoque in mesophyllo praeditae, laminae majores ca. 4,2:2,3, 4,5:2,5 usque ad 8—9:3,4—3,8 cm, lam. min. ca. 2,5—3:1,5 usque ad 4,3:2,5 cm; inflorescentiae sessiles in axillis fol. minorum, 2—3-, rarius —4- florae; pedicelli breves, ca. 1 em longi, in statu fructifero ca. 1,5—1,8 em longi, ereeti vel + ve deflexi; flores parvi; calyx 1 cupulatus, truncatus, ca. 2 mm longus, 4—5 mm’diam., dentibus subulatis 5 manifestis ca. 0,6—1 mm longis et dentibus 2—3 |; parum distinetis minutis intercalatis instruetus, extus sicut pedicelli pilis parvis simplieibus crebris praeditus; corolla stellata, diam. ca. 10—13 mm, profunde i in lobos 6:2 mm lanceolatos paulum 3 | eueullatos in margine et apice pilis brevibus fere papillosis densis obtectos partita; .corollae tubus ca. 1,85 mm longus; filamenta ca. 0,8—1 mm | longa; antherae breviter ellipsoideae, utrinque manifeste emarginatae, ‚ca. 2,5:1,2 mm, glabrae, poris apicalibus parvis; ovarium subglobosi- | conicum, diam. ca. 1 mm; stylus stamina paulum superans, ca. 4,5.mm longus, infra apicem paulum ineurvatus; stigma styli apice | manifeste crassius, subglobosum, obtusum; bacca globosa, diam. ca. 11 mm; semina oblique reniformiter triangularia, unilateraliter producta, ca. 3—4:2—2,5:0,5 mm, in statu sieco pallide lutei-fusces- Il centia, manifeste reticulata, paulum marginata. 1. Var: parvifrons Bitt. n. var. Laminae parvae, ut videtur semper integrae. Ostindien: ohne bes. Fundortsang., Hb. Wight n. 2021! (hb. Berol., Haun., Monac., Paris., Vind.); Wight n. 2025! (hb. Berol., Paris. 1); hb. "Wight propr. n. 1569! (hb. Berol.); Nilgiri, Thomson. in hb. Ind. or. Hook. f. et Th.! (hb. Berol.); südl. Vorderindien, Prov. Madras: Nilgiri-Berge, Ootacamund, 2200 mü.M., D. Brandis. n. 350! (hb. Hamb.); Chichorti, ca. 1100 m ü. M,, Brandis! cab. Hamb.), Blüte lila. Diese Form mit ganzrandigen Spreiten ist offenbar bisher durchgangil irrtümlich mit der javanischen L. denticulata (Blume) Bitt. vereinigt worden (siehe z. B. Alph. DC. in Prodr. XII, I, 681 und Clarke in Hook. f., Fl. Brit, | Ind. IV, 231). = F 2. Var. ealycodonta Bitt. n. var. | 71 Solanum cupulatum Mig. in Hohenacker, rl. Ind. or. n. 1415 nom. nud., non ibidem n. 803. 1) Im hb. Paris. sind die Spreiten eines Zweiges von Wight n. 2025 mit einzelnen Zahnlappen versehen, die anderen Zweige wie die desselben Exsikkats im hb. Berol. haben nur ganzrandige Spreiten; in’der Größe der Spreiten stimmen die Belege sämtlich mehr mit der var. parvifrons überein. * 483 - Fruticosa, 1—1,5 m alta; laminae majores ca. 11,5:3,5—4,8 _ usque ad 13:5 cm, lam. min. 5,5:2,5—9:4 cm, dentes calyeini 5 (nonnumquam BL ca. 1—1,5 mm longi. | Südl. Vorderindien: Nilgiri-Berge, bei Sispara, Hohenacker 'n. 1415! (hb. Berol., Ups.); Nilgiri, G. Thomson hb. Ind. or.!; Kulhutty Bababood, ca. 1900 m, Meebold n. 8878! 94561, Pykarah, ca. 2200 ın, Meebold n. 116961; Cochin, Kavalay, ca. 620 m, Meebold n. 12346!; Pulney Hills, Kodaikanal, ca. 2200 m, Okt. bl. u. 117 A: Sauliere n. 88, stärker behaarte Form (alle 6 hb. Berol., teils als S. denticulatum Bl., teils als S. lawe Dun. bestimmt); ohne ‚Fundort, Wight n. 2012 p. pte! (hb. Haun.), besonders großblättrig: Jam. maj. 17:5,8—20:7 cm, lam. min. 7,5:3,7—9,5:4,5 em, also wie bei der typischen E: bigeminata, hier sind aber 9 "Kelchzipfel von 3 mm Länge vorhanden. Forma Gouakai (Dun.) Bitt. n. comb. Solanum Gouakai Dun. in DC. Prodr. XI, I (1852), 157; S. - denticulatum C. B. Clarke var. Gouakai C. B. Clarke in Hook. 1, PL Br. Ind. IV (1885), 232. Laminae partim integrae, partim tamen lobis dentiformibus | 1—6 supra medium instructae; plerumque Jam. maj. 8,5:4, 12:6— '13,5:6,5, raro —17:7 em; cetera sieut in varietatibus praecedentibus. Südliches Vorder-Indien: Koathagerry, Hb. Wight n. 2012! | p. pte. (hb. Haun., Vind.); Prov. Madras, Nilgiri-Berge, Perrottet.n. 903! (kb. Vindob.); daselbst ca. 2000 m ü. M..J. S. Gamble, Fl. of Madras | n. 18034! (hb. Hamb.), Samen ziemlich groß, schief dreieckig: 3,8: | 2:0,5 mm; Madura, Sauliere n. 622! (ex hb. Kew., hb. Berol.). | Sauliere’s Exemplare sind üppiger und breiter blättrig, sie besitzen | etwas längere Haare, die besonders bei der Pulney-Pflanze (siehe var. calycodonta) am Spreitenrande etwas auf Sockeln erhöht stehen; an der Madura-Pflanze zeigt | - ein Blatt neben anderen ganzrandigen und wenigzähnigen 6 Zahnlappen. | Es sei hier noch besonders betont, daß die Bildung von Blattlappen | keineswegs auf die forma @ouakai!) von L. bigeminata subsp. Kaitisis innerhalb \ © d@r Asiomelanesiae beschränkt ist (siehe L. biflora var. sparsiloba .S. 464). N Wahrscheinlich sind übrigens sämtliche Varietäten der L. bigeminata zur Bildung einzelner Zähne an den Spreiten befähigt. Fi Über die auf Ceylon vorkommenden Formen von L. bigeminata (bei Clarke in Fl. Brit. Ind. IV, 231 u. 232 teils unter Sol. bigeminatum var. zeylanica Clarke, teils unter Sol. denticulatum Bl. und dessen var. Gouakai Cl.) werde ich dem- l nächst an anderer Stelle berichten. | - 107. Lyeianthes boninensis Bitt. n. sp. | Herbacea; rami superiores subteretes, ca. 1,5 —3 mm diam., - flexuosi, divaricatim ramosi, fere glaberrimi, solum in nodis | var. Gouakai zu der vielgestaltigen L. biflora gestellt; weitere Prüfung hat mich "belehrt, daß Dunal’s S. Gouakai offenbar zu dem von Dunal fern von den | übrigen Asiomelanesiae untergebrachten und von den Späteren (auch von Clarke) allgemein nicht beachteten S. Kaitisis gehört. Wenn mir auch der Grundbeleg: | Perrottet n. 230 aus dem hb. Mus. Paris. noch nicht zugänglich gewesen ist, so glaube ich doch aus der Dunal’schen Darstellung eine genügende Überein- stimmung mit den von mir zu subsp. Kaitisis var. parvifrons und var. calycodonta gezogenen Pflanzen entnehmen zu können. | !) Im einleitenden, allgemeinen Teile dieser Arbeit habe ich (S. 302) die 1 31* a prope foliorum insertiones pilis nonnullis simpiiehns praediti; e partes novellae pilis parvis simplieibus pluricellularibus acutis sparsis obsitae; folia superiora false geminata inaequalia; petioli ca. I-2 em longi, ad laminas versus alati, Aaer laminae ovati- -elliptieae vel late lanceolatae, basi + ve rotundate vel oblique cuneatim in petiolos abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae, subacutae vel apice ipso obtusiusculae, majores ca. 9:3,5—11:5 em, minores obtusiores ca. 3,7:2,5—6,3: a 6 cm, omnes membranaceae, instatu adulto utrinque glabrae, supra virides, subtus manifeste palli- diores, in statu sicco + ve fuscescentes; vena media et venae later. prim. in utroque latere 8—9 eurvatim ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum gemi- natorum, ca. 3-florae; pedicelli in statu florifero 12—17 mm, in statu fruetifero —22 mm longi, ereeti, ad apicem versus inerassati; calyx cupulatus, ca. 4 mm longus, 5— 6 mm diam,., margine truncato diaphano subintegro, indistinete 10-costatus, dentibus usque ad 10 subulati-linearibus brevibus inaequilongis 0,5—1,2 mm longis vel partim vix gibbose prominulis patentibus vel. parum reflexis paulum infra marginem truncatum oriundis instructus, extus fere giaberrimus pilis valde sparsis parvis acutis praeditus, intus glandulis minutis erebris obsitus; corolla stellata, diam. ca. 20 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. I— 10: 2 mm extus in marginibus _ et ad apices versus pilis densis brevibus fere papillosis obteetos partita; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber;. filamenta fere aequalia, ca: 2 mm longa, glabra; antherae ellipso- 3 ideae, basi manifeste cordatae, apiee non emarginatae, ca. 3,5—4: 0,9 mm, poris apiealibus introrsis obliquis; ovarium subglobosi- conieum, ca. 1,5 mm diam., glabrum; stylus breviusculus, stamina fere aequaus, ca. 4,2 mm longus, rectus, glaber; stigma styli ‚apice manifeste crassius, subglobosum, obtusum: calyx in statu fructifero | auctus, diam. ca. 8 mm, patelliformiter cupulatus, dentibus +ve reflexis brevibus 0,5—2 mm longis; bacca rubra, globosa, diam. 8 nm; semina triangulariter reniformia, lentieulariter applanata, ca. 21 5: 0,4 mm, pallide flavescentia, minute retieulata. | Bonininseln, im Walde, Warburg ohne Nr.! a Berol., sub | nom. Solanum dentieulatum Blume). 4 108. Lycianthes levis (Dun.) Bitt. n. comb. = Solanum leve (laeve) Dun. Sol. Syn. (1816), 22; Poiret a E suppl. II (1813), 751; 8. Blumei Nees in Blume, Bijdr. Fl. Nederl. Ind. (1825—26), 696; 'Nees in Transact. Linn. Soe. XVII (1837), 45 (hie 'verisimiliter confusum cum 8. parasitico Bl.); Walp. Rep. IH (1844—45), 62; Dun. in DC. Prodr. XII, 1 (1852), 180; Miquel, Fl. Nederl. Ind. II (1856), 642 (excl. var. parvifolia Miquel); 'Koorders® a Exkursionsfl. Java III ( re 164 (ob wirklich unsere Art in der Beschreibung gemeint?); S. wolaceum Blume Cat. Buitenz. (1823), E 55 non R. Br.; $. rubrum Noronha in Verh. Bat. Gen., V (1790), Ed. I, Art Iv, 26; 8. Zollingeri Dun. var. B multiflorum Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 176; Bassovia? laevis Dun. in DC. Prodr. XL, I (1852), 408. a al 2 ee W R.; j m u E | 3 a R 4 { zu 9 e # I | I ze 3 | | ei ’ Er Ri 485 — Herbacea vel suffruticosa, recta, ca. 1—1,5—2 m alta; 'rami superiores + ve flexuosi, teretiuseuli, primo lineis deeurrentibus - satis prominentibus subangulati, ea. 1,5—4, 5 mm diam. ‚glabri; partes novellae (folia, ramuli, flores) minute sparsim puberulae, mox 'glabrescentes; internodia ca. 3,95—5—8,5 cm longa; folia false _ geminata inaequalia; foliorum majorum petioli ca. 1—4,5 cm longi, | - foliorum minorum ca. 3—5 mm longi, glabri; foliorum majorum " Jaminae obliquelatelanceolatae, satis magnae, 10,5:4,5, 12:5, 14,5:6, 17,5:9, 17,5:7 usque ad 20—21:7 cm, basi oblique cane- I atim angustatae, apice acuminatae acutae; foliorum minorum laminae a > = | =. „ # E: ’ E = E " . manifeste breviores ca. 4:2,2, 6:2,5— 3,5 usque ad 10,5:5 cm, 1} ‚basi saepe magis rotundate angustatae, apice acutae, rarius paulum breviter acuminatae;, laminae omnes integrae, utrinque virides, supra = obseuriores quam subtus, utrinque glaberrimae, membranaceae, L 'punetis minutis satis densis (arena crystallina!) obsitae; vena media Mi et venae laterales primariae in utroque latere 6—7 curvatim ascen- ' " dentes ad marginem versus arcuatim conjunetae subtus manifeste promi- " = nentes, venae secundariae et tertiariae illas reticulatim conjungentes F subtus satis bene eonspieuae; inflorescentiae axillares,- sessiles, ‚= plerumgue pluri- (ca. 5—20-) florae, rarius e floribus paueis I (2—4) eompositae; pedicelli alabastrorum® florumgue saepe deflexi, graciles, ca. 10—14 mm longi, glabri; calyx breviter campanulatus, ," traneatus, ca. 2 mm longus, 2,5—3 mm diam., apice subintegro \ velin dentes 5 brevissimos 0,3—0,5 mm longos subulatos exiens; ' «orolla pallide violacea, stellata, diam. ca. 12—15 mm, profunde in " lobos lanceolatos ca. 4—7:1,5—2,5 mm, margine breviter papillosos F ceterum glabros apice cueullatos obtusiusculos partita; stamina 5 F aequalia, ca. 1,5 mm supra corollae basim inserta; filamenta gracilia, I ea. 1,5 mm longa, glabra; antherae ovati- ellipsoideae, ca. 2,5:l mm, U basi subeordatae, poris introrsis subapicalibus obliquis; ovarium E _ eonieum, ca. 2 mm longum, 1 mm latum, glabrum; stylus gracilis, . © rectus, stamina superans, ca. 5 mm longus, glaber; stigma styli apice | - paulum crassius, elavatum; pedicelli fructiferi erecti, ca. 2,5—2,8 cm | _ longi, ad apicem versus paulum inerassati; calyx fructifer auctus, "ea. 6 mm diam., margine omnino integro vel subintegro denti- bus5 plerumque ca. 0,5—1 mm longis subulatis praeditus; bacca immatura viridis, matura aurantiaca, globosa, diam. ca. / mm; semina . _ Dumerosa, plus quam 80, oblique triangularia, valde applanata, 25:2: 0,5 mm, pallide fuscescentia, manifeste reticulata. 1 R: Java: ohne besondere Fundortsangabe, leg. Blume! (ex hb. N ‚Lugd.-Batav., hb. Vindob. Univers.: dies Exsikkat gehört wohl zu I den Nees ’schen Urbelegen von S. Blumei Nees); daselbst, Zollinger | "= n. 1262! (hb. Berol.); Zollinger n. 2597! (hb. Berol. sub nom. Solanum ‚ = Zollingeri 8 multiflorum Dun.); Nagler n. 189! (hb. Berol., eine be- " - sonders reichblütige [inflor. 12—15-florae] Form); Dr. Ploem n. 291! (hb. Berol.); Pangerango, Dr. Ploem n. 347! (hb. Berol.); _ Rawatjanghowang, Djonggol, Scheffer! (hb. Bogor.); Berg Sesappon Br zen) Scheffer!(hb. Bogor); Lowangan, Mousset n. 472! [En Ar“ a ii ge. ME be A A A. I us Er ya I 60T RE ENERT Pa i ar „ee Wa + EB a Ha Nm West-Java: Salak, Dr. Ploem n. VII! (hb. Bog.); Salak, in Wäldern, Zollinger I, n. 1262! (hb. Vind.), Nov. blüh. u. frucht.; Buitenzorg, Warburg n. 11091! 4{hb. Berol.); Lawi Seugon (Kawi Seuzon?), im Walde, Warburg n. 4182! (hb. Berol.); Preanger: Tjibodas, Scheffer!. daselbst, Keminga! (hb. Bogor. A), daselbst, Boerlage!, daselbst Th. Valeton! daselbst, Koorders n. 32121 BI, 37110 B!; Pangentjongan, Backer n. 23! Pangentjongan, Region II, Koorders n. 26586 ?!, Jan. blüh. u. fr., Preanger, Gambong im Walde, Fuß des Tiloe, Warburg n. 3000! (hb. Berol.); Tjigenteng, Region II, 1400—1600 m ü. M., Koorders n. 26376 $!, Jan. blüh.; Distr. Djampangwetan, bei Takoka, Region II, 1000 m ü. M., Koorders n. | 15256 ß!, Febr. blüh.; Mittel-Java: Res. Semarang: G. Telemojo, Region II, 1400 m ü. M., Koorders ». 36287 $!, Mai blüh. u. frucht.; daselbst, Urwald, Koorders n. 27862 ß!, Juni frucht.; ‚Koorders n 36288 B!, Mai blüh. u. fr. | Koorders n. 36287 ß hat kürzere Fruchtstiele (—19 mm) ad kleinere Früchte (Durchm. 4—6 mm) als sonst bei dieser Art vorkommen, auch die Blätter sind kleiner. Ost-Java: Res. Madioen: Afd. Ponordse 'Ngebel, bei Pasang grahun Region Il, 1300—1400 mm, Koorders n. 23287 ß!, Ngebel, Berg Wilis, Region II, Koorders n. 29351 ß!, Aug. blüh., Tengger, Vissa Gendro 1100 m ü. M., Mousset n. 368! (hb. Bogor.); Widodaren beim Berge Semeroe, 1000 m ü. M., Backer n. 3630! Gunung Malang, ohne Sammlernamen! Res. Besuki: Pantjur-Idjen, Region II, 1000 m ü. M., Koorders n. 32356 8!; Idjen-Plateau, Pantjoer, Region II, 1100m. ü. M., Koorders n. 15472 8!, Nonkgo- Djadjar, 1200 m ü. M., Hub. Winkler, Malayische Pfl., Reise 1908 n. 2090! (hb. Vratisl.). Trotzdem daß ich Ben Urbeleg zu Solanum leve Dun.: Leschenault in h. Mus. Paris. nicht gesehen habe, besteht für mich kein Zweifel, daß die bisher als Solanum Blumei bezeichnete, in Java weit verbreitete Pflanze damit völlig übereinstimmt; da Dunal sein Solanum leve später (1852) irrtümlich zur Gattung Bassovia versetzte, so blieb dieser Zusammenhang bislang verborgen. Die von C. B. Clarke in Fl. Brit. Ind. IV (1883), 231 zu Solanum leve Dun. gezogenen Pflanzen von ‘den Nilgherries dürften wohl kaum mit der javanischen Art übereinstimmen, Clarke gibt als Länge für die Kelchzähne /, inch, also 3 mm, an, das ist 6 mal länger als das höchst erreichte Maß der Kelchzähne von L. Tevis in der typischen, oben beschriebenen Form. Einheimische Namen: „Ki Minjak“, „Ki Menga“, „Ki- menjan“, „Boeboekoean“, (sundaisch); „Ketawang*“, „Banranti“, „Koebanranti“, „Sehar bondat“ (javanisch), alles nach Koorders. Mißbildungen an den Blüten (Gallen) kommen bei dieser Art wie bei L. biflora und pachypetala vor. Ob sich die beiden von O. Kuntze, Rev. gen. pl. II (1891) 453 von Sol. Blumei Nees aufgestellten Varietäten var. « erythrocarpum O.K. und ß xantho- carpum O.K.in dem von ihm angegebenen Umfange werden aufrecht erhalten lassen, ist schon deshalb zweifelhaft, weil er unter erythrocarpum neben javanischen Fundorten auch Sikkim anführt. Diese Art schwankt merklich in der Kelchberandung: neben Exemplaren mit fast völlig ganzrandigem Kelch kommen andere mitd sehr kurzen Zähnen vor, die man wohl kaum von jenen trennen kann. Weitergehend sind die Unterschiede einer im Folgenden beschriebenen Unterart, die außer den 5-10 ziemlich ansehnlichen Kelchzähnen&och verschiedene andere von der Hauptform trennende Merkmale aufzuweisen hat. Bert 2 % Be ’ tie he ' TV a 487 _ Var. brevipedicellata Bitt. n. var. Glabra sieut typus; rami superiores + ve flexuosi; laminae _ majores ca. 16,5:6,5 usque ad 17,5:7 em; lam. minores ca. 5,5—- 6:3,5—4 cm; inflorescentiae ca. 4—7-florae; flores non vidi; pedicelli in statu fruetifero tantum visi ca. 7—8 mm longi; calyx fructifer 4,5—5 mm diam., dentibus 5 parum prominentibus instructus; bacca 5 mm diam. ; Sumatra? Poeding zimbo! (hb. Bogor.). Trotzdem daß ich bis. jetzt keine Blüten gesehen habe,: erscheint mir die Zugehörigkeit dieser Form zu L. levis sicher. Nach längerem Schwanken stelle ich die folgenden Formen zu Z. levis; sie sind untereinander näher verwandt als mit der als Typus zu betrachtenden - Hauptform; vielleicht erweist es sich später als zweckmäßig, sie als eine be- sondere Art L. inaequidens zusammenzufassen und diese neben L. levis (und . möglicherweise auch Nr. 107 L. boninensis) einer Gesamtart Z[. levis im weiteren Sinne zu unterstellen. Subsp. inaequidens Bitt. n. subsp. (an species. propria?). Solanum denticulatum Koorders in Exkursionsfl. v. Java III (1912), 165 (ex pte: pro pl. Javan.), non Blume. ‚Suffruticosa, gracilior typo, ca. 0,75—1 m alta; rami superiores subteretes, ca. 2—5 mm diam., lineis decurrentibus parum manifestis, primo pilis minutis acutis accumbentibus crebris obsiti vel jam ab initio glabrescentes; internodia 4,5—8,5 em longa; folia superiora false geminata valde inaequalia; foliorum maj. petioli ca. 12—20 mm longi, ad apicem versus alati, fol. min. petioli ca. 5>—15 mm longi; laminae late lanceolatae, oblique rhomboidei-lanceolatae vel oblongi-lanceolatae, -basi rotundate euneatim in petiolum alatum abeuntes, apice magis sensim cuneatim angustatae, longe acuminatae, acutae, laminae majores ca. 9,5—10,5:5, 14:5,5 usque ad 16:5 cm, lam. minores ca. 3,5:2,3, 4,5:3,8, 8,5:3,2 usque ad 9,5:4 em, omnes membranaceae, supra obscure virides, in mesophyllo praecipue in statu . novello pilis simplieibus acutis sparsis obsitae, subtus pallidiores, subni- tidae, primo breviter pilosae mox omnino glabrae vel in vena media pilis parvis simplieibus instructae, vena media et venae later. primariae in utroque latere ca. 6—7 et venae later. secund. illas reticulatim con- Jungentes subtus manifesteprominentes; inflorescentiae inter fol.gemina- ta sessiles, paueiflorae, ca. 1—3-, raro 4-florae; pedicelli graciles, in statu florifero 2 cm, saepe jam 3 em longi, in statu fructifero saepe satis manifeste elongati, usque ad 3—5 cm longi, raro jam in statu florifero usque ad 5,5 cm longi, glabri vel pilis simplieibus acutis brevibus obsiti; calyx cupulatus, ca. 5 mm longus, 3 mm diam., in parte inferiore connata ca. 3 mm longus, dentibus lineari-subulatis ca. 7—9 manifeste inaequilongis paulum infra marginem oriundis praeditus; dentibus 5 majoribus subulati-linearibus in statu flori- fero 1,5—3 mm, raro (in forma grandiflora: J. J. Smith n. 590) usque ad 5—7 mm longis, dentibus minoribus 2—4 intercalatis parvis ca. 0,5—2 (raro —3,5) mm longis raro fere omnino defieci- entibus; corolla pallide violacea, stellata, magnitudine valde variabili (etiam in eodem speceimine, vide quoque varietates infra descriptas) pentamera, rarius tetramera, ca. 6 —12 mm longa plerumque m ca. 12 mm diam., (major in EN N), ro in Adhr ce- olatos aeutos ca. 47:1 ‚5—3 mm apice eucullatos partita; ‚cor llae tubus ca. 1—1,8 mm longus, intus quoque glaber; filamenta in. I & brevia, 0,8 mm longa, (vide tamen varietates!), glabra; antherae E ellipsoidei- lanceolatae, ca. 2,5—4:0,6—1 mm, basi emarginatae, poris apicalibus parvis; ovarium ovoidei-conieum, ca. 1—1,5:0,7—1 mm, glabrum; stylus rectus, ca. 4—7 mm longus, glaber; stigma styli apice vix crassius, obtusum; pedicelli fruetiferi a a <# elongati, 2,5— (raro)’5, 8 cm longi; calyx fructifer parum vel vix | auctus, dentibus 2—4 mm longis; bacca aurantiaca, globosa, diam. 8—9 mm; semina ca. 27—30, majuseula, oblique reniformia, valde applanata, ca. 2—2,8:1,8—2: 0, 5 mm, pallide lutea, minute reticulata. Java: Telaga Bodas, Backer! (sub nom. err. S. nemätosepahim Mig., hb. Bog.); am Berge Tamp, Zollinger u. M..n. 2597! (hb. se E Paris.), ca. 1900 m ü. M., Jan. bl. u. fr.; West-Java: Resid. Preanger, Tjibodas, Sammler unbek.! (hb: Bog.); Gede, 1650 m ü. M., Backer n. 3152! (hb. Bog.), Sept. fr.; daselbst, Urwald auf dem Gede, 2000 m ü. M., Koorders n. 31886 8! Okt. bl., von Koorders, Exk.-A, Java III, 165 unter „Sol. nematosepalum Mey.“ “ (err. typogr. pro „Miq.*) an erster Stelle erwähnt: Ost-Java, Resid. Madiun: Ngebel Region, bei Pasanggrahan, Gun. Wilis, 1300-1400 m ü. M,, Koorders n. 23287.3!; im Urwalde des Berges Sigogor, Koörders n. 23329 8! und 29327 B!, Jun. bl. u. fr., Aug. fr.; Res. Besuki: Idjen-Plateau, 1150 m ü. M., Koorders n. 19891 Bl, Nov. frucht. £ m RI REN FE Mn A: FREIEN A, A ri Var. glabratula Bitt. n. var. Herbacea vel ee rami i superiores N, 1,5—25mm diam., in statu novello sieut "ceterae partes virides pilis minutis aeutis accumbentibus erebris obsiti, mox pilis sparsioribus tandem fere evanidis glabrescentes; internodia ea. 1—-5,5 cm longa; foliainferiora solitaria, superiorafalse geminatainaequalia; petioi 0,5—1,2 cm longi, + ve.alati; laminae oblongi-lanceolatae vel elliptiei- lanceolatae, utrinque sensim cuneatim angustatae, ad apicem versus + ve longe acuminatae, acutae vel apice ipso paulum a 4 laminae majores ea. 5, 5: 2, 6:2,2 usque ad 10:2,5 cm, minores ca. Ä - 1,7:0,7, 2,8:1,4—1 7 usque ad 5,3:2,2 cm, omnes membranaceae, supra saturate 'vel obseure virides, subtus manifeste pallidiores, in utraque pagina fere glaberrimae, pilis parvis simplieibus Tale 3 sparsis obsitae, subtus punctis minutis densiuseulis (arena erystallina!) instructae; vena media et venae later. primariae in utroque latere 4 5—6 curvatim ascendentes subtus paulum prominentes, venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus in statu sicco satis manifestae; inflorescentiae sessiles inter foliorum Kenne axillas, ca. 2—3-florae; pedicelli floriferi deflexi, 1,2—1,6 em longi, pilis brevibus acutis accumbentibus suberebris obsiti; calyx cupulatus, ca. 4—4,5 mm longus, diam. ca. 6—7 mm, in parte inferiore connata truncata ca. 3 mm longus, 10-costatus, dentibus 10 lineari-subulatis EI parum inaequilongis ca. 1,5—1,7 mm longis paulum infra mare a | ı I m} 14 A = ur Gi 1} eo. % us E “ “ | va) EV Dr ITETE vo in de u; Fu 4 Fundatum diaphanum oriundis, extus praeeipue in costis et dentibus pilis minutis acutis aeeumbentibus crebris obsitus, intus in parte connata glandulis minutis cerebris praeditus; corolla stellata, diam. 2 cm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 8—9: 3—3,5 mm extus in superficie et praecipue in plieis pilis minutis simplieibus aculis crebris obsitos apiee acuto cucullatos partita; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 15 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 4:1 mm, utringue emarginatae, paulum incurvatae, poris apicalibus introrsis; ovarium ovoideum, ca. 2—2,5:1,8 mm, glabrum; stylus rectus, gracilis, stamina mani- feste superans, ca. 7 ‚> mm longus, glaber; stigma styli apice parum erassius, subglobosum. Philippinen, Luzon, Distr. Lepanto: Berg Data, Elmer D. Merrill, Fl. of the Philippines n. 4548! (hb. Berol.), Nor. blüh.; E-Prov. Benguet: Pauai, 2100 m ü. M., R. C. Me. Gregor, Fl. of the Philipp. n. 8393! (hb. Berol. ), Juni blüh. Var. majuscula Bitt. n. var. Planta omnibus partibus robustior quam var. praecedens; inter- nodia 6—9 cm longa; foliorum majorum petioli ca. 2—2,5 em, fol. min. pet. 0,5—1,2 cm longi; laminae majores 9—10:5, vel 15» 2 ‚d usque ad 13, ‚»:3 cm, lam. min. 5,5:3,4 vel 5,5:1,5 em; pedieelli floriferi 2,5— 2,8 em longi; calyx ‘dorifer 8 mm longus, 10 mm diam., in i parte inferiore connata ca. 4 mm longus, dentibus 2—4 mm longis; corolla satis magna, campanulati- -stellata, ca. 18 mm longa, explanata diam. 3 cm et magis, profunde in lobos lanceolatos acutiusculos ca. 12:4,5—5 mm partita; corollae tubus ca. 1,5 mm ‚longus; filamenta satis longa, ca. 4—4,5 mm longa, glabra; antherae pro longitudine filamentorum breves, cordati-lanceolatae, ca. 4,5—5:1,5—2 mm, basi latiores, apice subacutae, parum emarginatae, poris apicalibus: gynaeceum in flore a me investigato non inveni (forma abnormis?). West-Java: Berg Malabar, Wichura n. 2168! (hb. Berol.). Im Berliner Herbar liegen unter Wichura n. 2168 zwei Zweige neben einander, die sich durch ihre verschiedene Blattform als zwei in dieser Hinsicht von einander abweichende, im Übrigen durchaus übereinstimmende Formen erweisen: die Spreiten des einen sind länger und nur halb so breit wie die des andern: lamina 13,5: 2,5 cm, bei dem normalen breitblättrigen dagegen: 10:5 cm. _ Subsp. luzonensis Bitt. n. subsp. wir Herbacea, recta, ca. 0,8—1 m alta; caulis teres, ca. 3—4 mm diam., dichotome furcatim ramosus; partes novellae jam ab initio glabıae; rami superiores + ve flexuosi, dichotomi, subteretes, ca. '1—2,5 mm diam., lineis decurrentibus vix prominentibus; internodia ca. 2—8,5 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli in fol. majoribus ca. 1—2,7 em, in fol. minor. 0,2—0,8 em longi, ad laminas versus alati, glabri; laminae lance- olatae, latelanceolatae velovati-lanceolatae,utrinque angusta- tae, basi aequaliter vel + ve obligue cuneatim in petiolum alatum abeuntes, ad apices versus magis sensim angustatae, plerumque + A N ee ars # z Se 4 [ nr 0 ve longe acuminatae, acutae, majores ca. 6:2,2, 11:3,9, 10:3,8—4,2 usque ad 13:4,4 cm, minores ca. 2:0,8, 3:1,4, 6:2 usquead 7,5: 2,7 cm, omnes utrinque jam ab initio glabrae, membranaceae, supra obscure virides, subtus pallidiores, in mesophyllo punetis minutis crebris (arena erystallina!) praeditae, in statu siecco + ve rufescentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, 1-—3-florae; pedicelli graciles, ea. 20—26 mm longi, ad apicem versus inerassati, glabri; calyx cupulati-campanulatus, ca. 3—4 mm longus, 4,5—6 mm diam., margine truncato integro, sub-10-costatus, dentibus ca. 5 parvis vel modieis inaequi- longis ca. 0,2—1 mm (in forma altera —2,5 em) longis arcte infra marginem oriundis praeditus, extus glaber, intus glandulis- minutis breviter stipitatiserebris obsitus; corolla campanulata, ron valde aperta, ca. 7” mm longa, in lobos ovatos obtusiusculos ca. 4:2 mm extus glabros solum ad apicem versus papillosos partita; corollae tubus ca. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, ca. 0,3—0,5 mm longa, glabra; antherae ovoidei-ellipsoideae, satis latae, ca. 4:2 mm, utringue emarginatae, basi manifeste cordatae, in lateribus longitudinaliter coalitae (an solum in statu ju- venili?), apieibus liberis, poris introrsis obliquis; ovarium sub- globosum, diam. ca. 1,2 mm, glabrum; stylus stamira paulum supe- rans, fere rectus, apice parum incurvatus, ca. 5,5 mm longus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum, obtusum. Luzon, Prov. Benguet: am Berge Tonglon, H. M. Carran in Hk. Bureau of Science, Forestry-Bur. n. 5029! (hb. Berol.), Hauptform, Aug. blüh., sub nom. erron. Sol. crassipetalum Wall. (Typus mit kurzen Kelchzähnen); Prov. Benguet, am Berge Santo Tomas, Elmer n. 6565! (hb. Berol.), Juni blüh., sub nom. err. Sol. biflorum Lour. (die Form mit längeren Kelchzipfeln). Ich habe diese Unterart wegen der seitlich verklebten Staubbeutel lange Zeit als selbständige Art angesehen; (siehe auch Einleitung S. 304, 312), 3 es erscheint mir aber doch nach weiterem Vergleichen zunächst angemessener, sie nur als Unterart der L. levis zu behandeln; vielleicht finden sich noch Ver- bindungsglieder zwischen ihr und der subsp. inaequidens. 109. Lycianthes bimensis (Miqu.) Bitt. n. comb. Solanum bimense Miqu. in Flora Nederl. Indiö II (1856), 642. Fruticosa; rami superiores teretes, diam. ca. 3mm, dense pilis simplieibus patentibus pluri- et brevi-cellularibus apice acutis subochracei-tomentelli; internodia ca. 3—3,5 em longa; folia false geminata, inaequalia, longe petiolata; foliorum majoram petioli ca. 4,5—5,5 em longi, fol. minorum petioli ca. 2,5—3,3 cm longi, omnes pilis densis simplieibus sieut rami tomentelli; foliorum ; majorum lamina oblongi-ovata basi param obliqua,, rotundate \ | subcuneata apice acuta et manifeste acuminata, ca. 13,5:6,5—16,5: 8 cm, fol. minorum lamina forma simili plerumque tamen minus acuminata, ca. 3,5:2,5 vel 6,5:5 usque ad 9,5:7 cm, laminale omnes membranaceae, supra virides et pilis brevibus obsitae?(densi- oribus in vena media), subtus pallidiores, pilis densioribus,in tota superficie molliusculae, in vena media pilis densis- 491 simis subochraceis; vena media et venae laterales primariae inutroque latere ca. 11—13 ascendentes ad marginem versus incur- vatae parallelae subtus prominentes; inflorescentiae axillares, sessiles vel in rhachidem brevissimam usque ad 6—7 mm longam simplicem vel basi furcatam evectae, ca. 6—10-, nonnumgquam —30-florae; ‚pedieelli in statu florifero ca. 1O—17 mm longi, sieut rami et pedun- euli pilis densis simplieibus subochraceis tomentelli; calyx cupulatus, ‚ca. 3—4 mm longus 3,5 mm diam., extus pilis erebris subpubescens, arcte infra marginem truncatum membranaceum dentibus 5 minutis subulatis instructus; corolla lilacina, profunde in lobos late lanceolatos acutos ea. 6:2 mm in marginibus dense breviter puberulos _ partita, ceterum glabra; stamina 5 aequalia; antherae ellipsoidei- lanceolatae, utringue emarginatae, ca. 4:1 mm, poris apicalibus; ovarium depressum: stylus reetus, glaber, basi gracilis, ad apicem versus sensim subelavatim inerassatus (ut videtur cellulis epidermidis 'ampliatis paulum prominentibus); stigma styli apice non crassius, obtusiusculum; baccae ignotae. Insel Sumbava: Bima, im bergigen Gelände bei Öö, etwa 700 m ü. M., Zollinger n. 3458!, Okt. blüh.: der Urbeleg zu Miquel’s Beschreibung (hb. Bogor. n. 4170); ohne Fundortsangabe, Zollinger n. 3458! (hb. Barb.-Boiss.). Zur Reihe der Erectae gehört noch #0ol. Zollingeri Dun. in DC. Prodr. _ XII, I (1852), 176 aus Java. Dunal’s Beschreibung reicht bei der Schwierigkeit der Unterscheidung der Arten in dieser Reihe für eine sichere Erkennung nicht aus. Für die ebenfalls von Dunal aufgestellte var. B multiflorum von S. Zollingeri habe ich völlige Übereinstimmung mit ZL. levis (Dun.) Bitt. zu ermitteln vermocht (siehe S. 484, 485). Nach Miquel (Fl. Nederl. Ind. II, 644) gehört $. Zollingeri als Synonym zu Ö. denticulatum Blume; es hat aber mit der von mir als /. denticulata (Bl.) anerkannten Art (n. 103) nichts zu tun; über Zoll. n. 723 (den Grundbeleg für S. Zollingeri), von dem mir nur ein dürftiges -Exemplar im hb. Berol. vorliegt, werde ich mich in einer bereits in Vorbereitung befindlichen Ergänzungsschrift zu der vorliegenden Arbeit an anderer Stelle äußern. Series 2: Radieantes Bitt. n. ser. Planta herbacea perennans; rami vel omnes vel nonnulli deeumbentes, tune: radieibus adventitiis e nodis erumpentibus solo affixi; inflorescentiae 1-, raro 2-florae; calyx dentibus 10 manifestis subu- latis instructus; antheraeliberae. — Species typica Himalayam et verisi- militer insulam Celebes, in varietate robustiore Chinam centralem, in varietate altera Javam incolit. Über die Lebensweise dieser miteinander im Wuchs übereinstimmenden, hier zu einer Art vereinigten Formen ist mir bis jetzt nichts bekannt geworden; wahrscheinlich sind sie alle Bewohner schattiger Wälder. In der Einleitung (S. 310) habe ich die javanische Varietät caulorrhiza ‚noch nach Dunal’s Vorgang als Art behandelt. 110. Lycianthes Iysimachioides (Wall.) Bitt. n. comb. Solanum Iysimachioides Wali. Catal. Nr. 2609, Wall. in Roxb. Fl. Ind. Orient. H, 257 (exel. synon. S, biflorum Lour.); Nees ab Esenb. in Transact. Linn. Soc. London XVII (1837), 44; Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 181; Forbes et Hemsley in Journ. Linn. Br Botany London AR VE soo), en Wall. var. Keseamge B. Clarke i in Hook. f. Fl. Brit. = R Bean: . cantes, plerumque flaceidi, ee ke ut idetar ramos repentes elongatos in nodis radicantes emittentes, sub- . teretes, diam. 1—2 mm, pilis pluricellularibus aeutis tenui- membranaceis erecti-patentibus (quorum cellulae in statu. siceo | collabuntur) erebris vel sparsis obsiti; internodia 4-85 em longa; folia saepe false geminata inaequalia vel subaequalia, eh ovati-lanceolata, basi rotundate cuneatim in petiolum ea. 0,8—15, rarius —2 cm longum + ve alatum abeuntes, ad apicem versus a magis sensim angustatae acuminatae, apice ipso obtusiuseulae, majores ca. 4,5:2, 5,5:23,5—6:3—4,5.cm, minores ca. 2: 14-35: 2—25 cm, omnes membranaceae, utringue virides, subtus pallidiores, supra 2 in tota superficie pilis simplicibus pluricellularibus acutis albis sparsim obsitae, in margine ciliatae, subtus solum in venis majo- ribus vel etiam in venulis minutis pilis parvis simplieibus acutis curvatim accumbentibus sparsis vel crebrioribus instruetae; inflo- rescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, uniflorae; F pedicelli breves, ca. 0,8—1 em longi, petiolis breviores; calyx | ‚eupulati- campanulatus, ca.5 mm longus, 8 mm diam., in parte in- - feriore connata truncata ca. 3 mm longus, 10-costatus, paulum infra marginem integrum diaphanum dentibus 10 inaegquilongis line- | ari-subulatis 2—3 mm longis instructus, extus sieut pediceli | pilis simplieibus pluricellularibus acutis valde sparsis obsitus, intus | glandulis minutis breviter stipitatis erebriuseulis instructus; corolla alba, stellata, diam. ca. 14—22 mm, profunde in lobos lanceolatos- “3 acutos .ca. 8—9:2—2,5 mm apice eueullatos in margine breviter pilosos partita; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1 mm longa, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 4:1,2mm, utringue emarginatae, basi manifeste cordatae, poris introrsis apı- calibus obliquis; ovarium subglobosum, diam. 0,7 mm, glabrum; stylus gracilis, stamina longe superans, ca. 8 mm longus, infra apiceem paulum incurvatus vel fere rectus, glaber; stigma styli 2 mani- feste crassius, subglobosum; fruetum non vidi. = Himalaya: Nepal, Chitlong, Wallich Katal. n. 2609! (hb. u Berol.); Sikkim, ea. 1900—2300 m ü. M., J. D. Hooker! (hb. Berol., Monae.); Kungbee, ca. 1600 m ü.M., Schlagintweit: n. 12! 23! (hb. Barb.-Boiss.), 20. 6. 1884 blüh. Be Diese letztere Pflanze hat durchgängig breitere und größere Blätter als die % übrigen Himalaya-Belege. 9 Aus Nord-Celebes, (Resid. Menado, Urwald bei Biwak Pinomorangan Ha Kajoewatoe, 500 m ü. M.) liegt mir eine von Koorders (n. 18044 B) gesammelte Pflanze vor, die er zweifelnd als Sol. Iysimachioides Wall. bezeichnet hat; in der Tat haben die Triebe wegen ihrer kurzen Behaarung und kurzen (1—2 mm) 3 Kelchzipfel mehr Ähnlichkeit mit der typischen ZL. lysimachioides aus Sikkim als mit der javanischen caulorrhiza, leider fehlen der Celebes-Pflanze, die nach Koorders eine 2m hohe »klimplant« ist (also emporklettert), die Blüten völlig, die vorhandenen roten, ae Beeren (0,8 — = cm) enthalten Fe z SE 493 ae ve; 2 E Fo 3 em longi; laminae late ovati-lanceolatae vel late oblongi-lanceolatae, _ majores 8:5, 10—11,5:5,5—12:6,5 cm; inflorescentiael-, rarius 20 mm diam.: ; pedicelli fruetiferi deflexi, usque ad 2,2 cm longi; calyx | - fructifer paulum auctus, patelliformiter eupulatus, diam. in parte connata | j i - ea. 6 mm; bacea diam. ca. 5—6, rarius —7 mm, subglobosa; semina reniformia, lentieulariter applanata, pallide flavescentia, ca. 2:1,5: ' 0,6 mm, manifeste minute reticulata. IE China, Prov. Szetehwan: S. Wuschan, Henry n. 7207! (hb. | Berol.); Nan chuan, Rosthorn! (hb. Berol.); Prov. Hupeh: Henry "2. 3063!, 6080! (hb. Berol.); West-Hupeh: E. H. Wilson n. 1374!, \.. 2158! (hb. Berol.). | Wenn schon die Hauptform des Himalaya erheblich weniger behaart ist | . als die folgende var. caulorrhiza, so ist die vorstehende chinesische Varietät noch merklich haarärmer. | - Var. ecaulorrhiza (Dun.) Bitt. n. comb. FR, Solanum caulorrhizum Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 181. 08-1 m longus, subteres, diam. 1—2 mm, pilis simplieibus pluricellularibas acutis subpatentibus ineurvatis albidis densiuseulis quorum cellulae in statu sieco collabuntur, hirsutulus, in nodis radiecibus ecompluribus adventitiis radicans; internodia ca. 4,5—5,5, nonnumquam —6,5 cm longa; folia false geminata inae- qualia; petioli graciles, in foliig majoribus 1,5— 2,2, raro —2,3 cm, in foliis minoribus ca. 0,5—1| em longi, eodem indumento quo rami . obteeti; laminae oblique ovatae, basi obliqua rotundate cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae acuminatae in apice ipso obtusiuseulae, majores ca. 2,2:1,5, 3,5: 1,7, 4,5:2,3, 5:25 usque ad 6,3:3 cm, minores 1,3: 0,7, 1,5: 12,2: 1,5 cm, _ omnes 'membranaceae, supra sordide virides, in tota superficie pilis | E Skarieollularihus aeutis albidis vel parum flavescentibus in statu sicco IE ‚eollabentibus erebris obsitae, subtus manifeste pallidiores, in tota N IE _ superfieie (in vena media et in venis lateralibus primariis densius) Er pllie simplieibus pluricellularibus acutis in statu sieco collabentibus 3= b EL —n m —— NE TS ra 71 un Grin: Rn | nlre n. 18044 ß zu L. lysimachioides zu stellen; es ist wahrscheinlieh, daß % - sich diese Art bei weiterer Erschließung der Pflanzenwelt Hinterindiens, Sumatras | - und Borneos auch in diesen dazwischen gelegenen Gebieten wird nachweisen las- sen; die Auffindung dieser besonders kurzhaarigen Form auf Celebes, die neben | K einzelnen etwas länger und reichlicher behaarten Exemplaren aus Sikkim (z. B. ı = von Kungbee) betrachtet fast kahl erscheint, veranlaßt mich, kurz vor der Druck- ' _legung die noch in der Einleitung (S. 305, 310) vertretene Selbständigkeit der . Javanischen caulorrhiza als Art aufzugeben und sie nur als Varietät der L. ı Iysimachioides gelten zu lassen. i Einheim. Name der Pfl. auf Celebes: „kamoenti koenet“ nach © Koorders. 2 Var. sinensis Bitt. n. var. | R Planta foliis manifeste majoribus et habitu robustiore laxioreque; IE caules, rami, petioli, pedicelli et calyces (extus) pilis manifeste 1 sparsiori bus quam in typo obsiti, fere glabri; internodia praeeipue F E in ramis elongatis repentibus usque ad 8—12 cm longa; petioli 1— - 2-florae; flores fere eadem forma qua in typo, plerumque plus quam ie F : Herbacea, repens; caulis decumbens, elongatus, usquead 2: - 494 satis erebris obteetae; inflorescentiae sessiles inter foliorum gemi- natorum axillas, uniflorae; pedicelli breves, 8—-10 mm longi, ad apicem versus sensim incrassati; calyx campanulatus, ca. 6 mm longus et 6 mm diam., in parte inferiore connata ca. 1,5—2 mm longus, 10-costatus, paulo infra marginem truncatum intesrum dia- phanum dentibus 10 paulum inaequilongis tenuibus subulati- linearibus. ca. 3,5—4,5, tandem —5 mm longis instructus, extus- sieut pedicelli pilis simplieibus plurieellelaribus acutis patentibus albidi-favescentibus in statu sieco collabentibus densis obteetus; corolla alba vel dilute violacea, stellata, diam. ca. 12—14—18 mm, profunde in lobos lanceolatos acutos ca. 6—10:2 mm paulum eueullatos extus ad apicem versus pilis pluricellularibus acutis obsitus apice dense papillosos partita; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta aequalia, 1 mm longa, glabra; antherae lanceolati- ellipsoideae, ca. 3:0,6—0,8 mm, utrinque emarginatae, in marginibus pilis pluricellularibus acutis sparsis obsitae, poris apicalibus obliquis introrsis; ovarıum subglobosi-conieum, ca. 0,9 mm longum, 0,8 mm diam., glabrum; stylus gracilis, antheras superans, ca. 5,5 mm longus, fere rectus, glaber; stigma styli apice manifeste crassius, subglobosum ; bacea subglobosa, ca. 6 mm diam., rubra; semina reniformia, valde applanata, ca. 1,8—2:1,2:0,4 mm, pallide flavescentia, minute reticulata. | Java: ohne besondere Fundortsangabe, Zollinger n. 705! (hb. a Ost-Java, Resid. Besuki: Rahun-Jdjen bei Pantjur, 1100 m . M., Koorders n. 15496! (hb. Bogor.). Diese zweite Pflanze ist „Solanum spec. A.“ in Koorders- Senat System. Verz. der zum Herb. Koorders gehörenden in Niederl. Ostindien ge- sammelten Phanerog. u. Pteridoph. Batavia 1911, S. 17. West-Java, Resid. Bandung: 6. Urveg, 2000 m ü. M., Backer(?) n. 348! (hb. Bog., "sub nom. err. Solanum? nematosepalum Miqu.). Sectio 7. Synantheroides Bitt. n. sect. Calyx cupulatus truncatus dentibus inframarginalibus omnino defieientibus vel 5—1l0 minutis subgibbose prominentibus; corolla stellata; filamenta aequalia; antherae liberae vel saepius + ve longi- tudinaliter inter se conlitae, poris apicalibus parvis vel tandem Drop dehiscentibus; granula selerotica in baeeis desunt. Frutiees vel rarius arbores parvae plerumque terricolae, species una epiphytica (Z. nitida). Diese Sektion ist auf Mittelamerika, von Südmexiko bis Panama, beschränkt. 111. Lyeianthes heteroclita (Sendtn.) Bitt.n. comb. ‚Solanum heteroclitum Sendtn. in Flora XXIX (1846), Nr. 13, 193 (erronee 177); Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 680; Hemsley in Biol. Centr.-Amer., Botan. II (1881— 82), 409; Brachistus escuint- lensis J. M. Coult. in J. Donn. Smith Pl. Guatem. II (1891), 23 etin Botan. Gaz. XVI (1891), 144. Fruticosa? rami superiores robusti, herbacei, diam. ca. 4— 5 mm, in nodis paulo crassiores, subteretes; internodia ca. 4—11 cm longa: rami, petioli, laminae (in utraque pagina), pedicelli, calyces (extus) ' Eu a “a RER re er ee karl Mr f = TR sig), Be en re ; e E Y < on 2 % £ i j . y N er ee ee ee ee ee ren BE TRTENER.. EONRERS RE N TE dene he .. hen 2 u ne. u dad 1) In) Au gi 12 Bin nat 5 Ve Ah a LETTER ur a a te 2.5.2 N a N Er Eee a ar FE Dun De ae Fee an EL Era Ba „ 4 : oo. E 495 glabri esse videntur, re vera tamen pilis minutissimis 1— 2-cellularibus acutis fere papillosim obsiti; folia false gemi- "nata velternata magnitudine valde diversa; lamina laterhom boidei- lanceolata paulum inaequilatera utrinque sensim angustata basi obliqua in petiolum satis manifestum abiens, ad apicem versus plerumque subacuminata vel rarius solum acuta; foliorum majo- rum lamina ca. 15:6,3 usque ad 18:7 cm petiolo ca. 2,3—3- cm longo, foliorum minorum lamina nonnumquam solum 5:2,5— | 6:3,5 cm petiolo ca. 5—10 mm longo; lamina herbacea, utrinque viridis, in statu sieco saepe nonnihil fuscescens, margine integro vel vix paululum undulato, in utraque pagina in venis venulisque et in ! - mesophyllo pilis minutissimis aeutis praedita, venae laterales primariae ) 5—9 (secundum foliorum magnitudinem) in utroque latere ad marginem versus sensim incurvatae subtus siecut vena media et venulae tenui- | ores reticulatae prominentes; inflorescentiae sessiles in nodis, fere umbellatae, ca. T—10-florae; pedicelli strieti, patentes, in statu ' forifero ea. 13 mm longi, in statu fructifero ca. 13—19 mm longi, | pilis minutissimis unicellularibus acutis satis erebris obsiti, inter quos | pili nonnihil longiores 2—3-cellulares acuti eurvatim aceumbentes | valde sparsi sunt; ealyx campanulatus vel potius cupulati-semi- | globosus, truncatus, margine pellueido fere integro dentibus " inframarginalibus omnino deficientibus vel vix minute gib- bosis paulo infra marginem truncatum integrum oriundis, | in statu florifero fere 4 mm longus, margine fere 6 mm | diam., in mesophyllo punetis satis erebris albidis (arena cerystallina!) ' praeditus; eorolla stellata, in statu elauso ca. 14—16 mm longa, patens, diam. fere 9—2,8 cm, ejus lobi lanceolati, acuti, apice paulum eueullati, 9::(basi) 4 mm, margine in parte inferiore membrana- ceo glabro; venae in lobis ipsis ca. 5 longitudinales, quarum ambae laterales et media manifestiores extusque breviter denseque pilosae sunt, in parte apicali mesophyllum quoque extus brevissime pilosum; loborum mesophyllum punetis albidis erebris (arena erystallina!) prae- ditum; ceorollae tubus ca. 1,5—2 mm longus, intus quoque glaber; stamina 5 aequalia; filamenta brevia,. ca. 1 mm longa, glabra; | antherae liberae (vide tamen varietatem et subspeciem infra des- eriptas) ellipsoidei-lanceolatae, ea. 6—7:1,3—2 mm, basi mani- feste cordatae, extus intensius flavae, intus pallidiores, poris apica- libus parvis pertusae; ovarium glabrum, hemisphaeriei-conicum, ca. 2 mm longum et latum; stylus fere reetus, apice paulum incurva- tus, antheras manifeste superans, 9—12 mm longus, glaber; stigma breve, obtusum, paulum obliguum, styli apice erassius; calyx in statu fructifero nonnihil ampliatus, dimidium baccae fere amplec- tens; baccas solum immaturas vidi (in typo speeiei), sunt subglobosae, ca. 7—8 mm, apice obtusatae, in statu sicco septis marifeste depressae; semina parva, ca. 1:1:0,3 mm, valde numerosa (ca. 120), reniformia, applanata, margine paulum prominente; granula selerotica desunt. Guatemala: ohne besondere Fundortsangabe, Friedrichsthal! (hb. Vindob.); Dept. Eseuintla: Eseuintla, J. Donn. Smith n. 2267! . (hb. Berol.), März blüh. Salvador: loco speeiali non ne: Carlos Benson, Plane of El Salvador n. 177! (Unit. Stat. Nat. Herbar. nr. 5. Var. graeilis Bitt. nov. var. Ri Planta omnibus partibus quam bat et ac | vidi solum ramos superiores herbaceos florentes et fructiferos ea. 40 | em longos pluries fureatos; internodia inferiora ramorum 8,5 em longa; lamina angustior quam in typo, in foliis majoribus” usquead 15,5:4,5 cm, in foliis minoribus nonnumquam solum 4,8: 1,3 cm; infloreseentiae solum ca. 2—5-florae; flores omnibus partibus minores quam in typo; calyx ca. 2 mm longus, diam. in margine ca. 4 mm; corolla violacea (sec. el. Pittier), intus coerulescens, extus viridis (sec. el. Williams), diam. ca. 1,8 cm, lobi 8:2—3 mm; klamenta 0,5— 0,8 mm longa; antherae ca. 4,5—5:1,2 mm, partim in lateri- | bus inter se coalitae, partim liberae; stylus, 8Smm longus; stigma breve, obtusum, styli apice manifeste crassius; pedicelli in statu fructifero 2 em longi; calyx fruetifer vix ampliatus; baeecae 4 | rubrae (sec. el. Pittier) vel favi-aurantiacae (sec. el. Williams), forma fere eadem qua in typo, apice saepe paulum emarginatae, ca. TI— 9 mm longae,.8—11 mm latae; semina valde numerosa, pallide flaves- centia, parva, reniformia, applanata, ca.1,3:1:0,3 mm, valde numerosa. Panama: Railroad relocation between Gorgona and Gatun, Canal Zone: altit. 10—50 m; sunny edge of forest; flower violet, fruit red; Pittier, plants of Panama nr. 2281! (U. S. Nat. Hb. nr. 676535, 676536); Cana und Umgebung, R. S. Williams, Panama | n. 818! (Ü. S. Nat. Hb.n. 678304); — Costariea: Boston, Abdachung nach der atlantischen Seite, 30 m, Aug. 1901, Tonduz Dr. 14727! (hb. Barb.-Boiss.). Die Varietät ist ebenso reichlich wie die Hauptform an allen grünen Teilen bis zu den Kronzipfeln und der Beerenoberhaut mit winzigen weißlichen Punkten von Krystallsand (Kalkoxalat) übersät, mehr als bei der subsp. coalescens, der sie sich in Bezug auf die seitliche Verklebung der Antheren anschließt. \ Subsp. coalescens Bitt. n. subsp. Folia superiora false geminata vel ternata, inaequalia; laminas majores paulo latiores et longius acuminatae quam in typo, ca. 12,5: 5, 15:6,5,.17:7,5—8 usque ad 21:9,5 cm, laminae minores ca. 4:2,8, 5,5:3,4, 6:3,8 cm; inflorescentiae ca. 8-florae; flores vix mino- res quam.in typo; calyx ca.3mm longus, 4mm diam., corollae diam. ca. 2 cm, ejus lobi ca. 10:3,5 mm; filamenta ca. 1 mm longa; anthe- rae ca. 5,5:2 mm, in lateribus longitudinaliter usque ad paulo infra apicem conglutinatae, vi levi facile sejungen- dae; ovarium subglobosum, diam. 1,5 mm; stylus recetus, ca. 8 mm longus, ad apicem versus sensim inerassatus; stigma breve, subglo- bosum, obtusum, styli apice vix erassius. Guatemala, Dept. Alta Verapaz: Cubilguitz (Cubilguitz), 350 mü. M.H. von Tuerckheim, Fl. v. Guatem. Dept. Alta Verapaz n. II 813! (hb. Vindob., Vratisl.), "Mai bl. u. fr.; daselbst, Tuerckheim in Donn. Sm. n. 8556! (hb. Monae.), Okt. bl. u. fr. Der Zweig des Münchener-Herbars Donn. Sm. n. 8556 ist etwas schmäler blättrig (lamina ca. 12,5—15,5:5 cm) als die der Beschreibung zu Grunde liegende ii di h je » a Se a > aan Bi Le Zen 77 2 = N ETENER NER v; . nö - rm v 5 7 nn F N . ee re we: | _ Pflanze des Wiener Herbars; die Antheren des Münchener Exemplars sind nur 3 En Sa weit oberhalb der freien Basen bis etwa zur Mitte seitlich mit einander Die Unterart coalescens bildet sowohl wegen ihrer mehr oder minder - seitlich verklebten Antheren als auch wegen der deutlicher hervortretenden _ Kelehrippen den Übergang von L. heteroclita zu L. geminiflora,; falls sich noch „mehr Übergangsformen zwischen beiden Arten nachweisen lassen sollten, so würde ihre Vereinigung zu einer Art nicht zu umgehen sein. Ei 112. Lyoianthes geminiflora (Mart. et Gal.) Bitt. n. comb. Solanum geminiflorum Mart. et Gal. Enum. syn. 14 et in Bull. " "Acad. Brux. XIl, I (1845), 142; Schlechtd. in Pl. Leiboldianae in ) "Linnaea XIX (1847), 301; Dun. in DC. Prodr. XIIT, I (1852), 157; | Hemsley in Biol. Centr. -Amer, Bot. II (1881—82), "408. _ — Fruticosa? rami superiores ‚subteretes, diam. 1,5—3 mm, pilis rb revissimis 2—3-cellularibus acutis eurvatim aceumbentibus "satis densis obtecti; internodia 3—7 cm longa; folia superiora false | _ geminata valde inaequalia; petioli in foliis majoribus 8—11, in, "foliis - "minoribus 3—5 mm longi, eodem indumento quo rami vestiti; laminae | Be vel late lanceolatae, utringue angustatae, basi oblique euneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim longe acuminatae, acutae, majores ca. 10, 5:83, 14:4,5 usque ad 15,5:5 cm, minores (saepius in ramulum abbreviatum iterum floriferum "evectae) " ©ea. 2,5:1, 4,5: 1,5—2 cm, omnes membranaceae, supra sordide virides, | in tota superfieie pilis minutissimis acutis crebris, in vena media et " "in venis later. prim. densis obsitae, subtus manifeste pallidiores, \ pilis minutis acutis densioribus in venis venulisque, minutissimis I sparsioribusque in mesophyllo obsitae; vena media, venae later. prim. | ‚in utroque latere 7—8 curvatim ascendentes et venae later. secund, | ee ae subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles " in axillis foliorum, ea. 6—-9—13-florae; saepe in axilla folii minoris in ramulum abbreviatum eveeti infloreseentia minor ca. 2—7- flora accedit; pedicelli graciles, ca. 10—13 mm longi, erecti; calyx ‚parvus, cupulatus, ca. 2 mm longus, 3—4 mm diam., margine trun- cato subintegro subscarioso praeditus, manifeste 10-costatus, denti- us 10 paulo infra marginem vix subgibbose prominentibus illumque longitudine non attingentibus instructus vel illis omnino deficientibus, extus sicut rami petioli pedicelligue pilis minutis acutis - satis densis obteetus, intus glandulis minutis breviter stipitatis crebris praeditus; corolla stellata, diam. ca. 13—18 mm, profunde in lobos laneeolatos aeutos ca. 6—8:2—3 mm extus dense brevissime pilosos " 'partita, eorollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; fila- menta 0,5—1,3 mm longa, glabra; antherae ca. 4,5—5:1 mm, Ilipsoideae, utrinque manifeste emarginatae, omnes velcom plures ateraliter + ve inter se coalitae, in parte apicali liberae, oris Een apicalibus; ovarium ovoidei- ellipsoideum, ca. 1,2 :0,8— mm, glabrum; stylus stamina manifeste superans, ca. 8 mm longus, rectus vel apice paulum incurvatus, glaber; stigma styli apice mani- ste crassius, subglobosum, obtusum: pedicelli fruetiferi erecti, ca. 15—19 mm longi; calyx in statu fructifero parum ampliatus, patelli- formiter eupulatus, diam. ca. 4 mm; bacca globosa, diam. ca. 5 mm; Oktober 1919. | XXIV, 32 Br: B, E, 2 Du. Bi aM rn 498 semina valde numerosa, parva, reniformia, valde lentieulariter appla- | nata, ca. 1:0,8:0,2 mm, margine paulum prominente, minute reti- culata, in statu sicco pallide fuscescentia; granula sclerotica desunt. Mexiko, Staat Oaxaca: Chinantla, H. Galeotti n. 1225 S! (hb. Berol., Brux.), Juli bl. u. fr.; Costarica: Gehölz im Tal des Flusses Tuis, Bassin des Reventazon, 600 m ü. M., Tonduz in Pittier und Tonduz, pl. costar. exsiec. n. 8153! (hb. Brux.), Sept. bl. 113. Lycianthes ceratocalyeia (Donn. Sm.) Bitt. n. comb. Brachistus ceratocalycius Donn. Sm. in Bot. Gaz. XLVIH 1 (1909), 297. 41 Fruticosa,; rami superiores dichotome ran ramosi, sub- teretes, diam. ca. 1,5—5 mm, in statu novello pilis minutis- | simis acutis ineurvatis satis crebris obteeti, serius cortice | breviter furfuracei-squamuloso sordide pallide einerei-fusceseente glabro praediti; internodia in partibus superioribus 1,5—7 cm, in parti- bus inferioribus usque ad -10—12 em longa; folia inferiora | solitaria, superiora saepe false geminata + ve inaequilonga, omnia | lanceolata, utrinque sensim angustata, basi in petiolum breveem 2—5 mm longum oblique abeuntia, ad apicem versus | acuminata acuta, majora ca. 9—11,5:3—3,5 em, minora illis saepe fere conformia, nonnumquam magis abbreviata proportionaliter | latiora obtusioraque, ca. 2:1, 2,5:1, 5,5—6:2,5 cm, laminae omnes | supra obscure virides, subtus pallidiores, in statu novello praecipue | in venis pilis minutissimis acutis ineurvatis subcrebris, in mesophyllo | sparsioribus obsitae, serius utringue fere glabrescentes; vena media, | venae laterales primariae in utroque latere 6 curvatim aseendentes N et venae later. secundariae illas retieulatim conjungentes pleraeque | subparallelae subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles ] in dichotomiis et in axillis foliorum, ea. 4—6—9-florae; nonnum- | quam quoque in ramulo parvo foliis parvis praedito infloreseentia u altera evecta ca. 4—6-flora adest; pedicelli floriferi ca. 15—20 mm | longi, erecti, primo pilis minutis acutis accumbentibus densiusenlis | obsiti; calyx cupulatus, ca. 3,5—4 mm longus, diam. ca. 4,5—5 mm, in margine superiore truncato subscarioso diaphanus denti bus usque ad 10 brevissimis subulati-tuberculatis 0,3—1l mm longis (nonnullis interdum indistinetis) fere 1—1,5 mm infra marginem diaphanum oriundis instruetus, extus in parte inferiore sieut dentes pilis minutis acutis accumbentibus obsitus, intus glandulis #1 minutis crebris praeditus; corolla violacea (sec. el. vonTürckheim), stellata, ca. 15—16 mm longa, diam. in statu explanato ca. 25—27. mm, profunde in lobos lanceolatos ca. 11:3 mm apiee aeuto euculla- ] tos in marginibus et in apice pilis densis brevibus acutis (in apiee 1 ipso longioribus); corollae tubus ca. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta aequalia, ca. 2 mm longa, glabra; antherae | liberae, crassiusculae, ca. 4—4,5:1,5—1,7 mm, basi profunde cor- datae, apice paulum emarginatae, in apieibus saceulorum primo apieulatae, serius poris minutis apicalibus praeditae; ovarium ovoidei-conicum, ca. 2,5 mm longum, 1,2 mm diam., glabrum; stylus u Sn gu Er un _ 499 stamina manifeste superans, ca. 8,5 mm longus, rectus, glaber; stig- ma styli apice parum crassius, obtusum, paulum emarginatum; fruc- tus non vidi. - Guatemala: Dept. Alta Verapaz, Bergwald bei Coban, 1500 m ü. M., H. v. Türckheim Fl. von Guat,, Dept. Alta Verapaz n. 1154! (hb. 'Berol. ), März bl.; daselbst 1600 m ü. M., Türckheim Ser. II, n. 2060! (hb. Berol., U. S. Nat. Hb., Vratisl.). Donnell-Smith bezeichnet die Antheren als »apiculatae, margine exte- riore dehiscentes«. In Wirklichkeit ist an jedem Staubfache eine winzige spitzen- ständige Vorwölbung vorhanden, die sich bei der Reife mit einem kleinen Loche öffnet; eine seitliche Öffnung (Längsschlitzung) der Antheren am Außenrande habe ich niemals beobachtet; diese Art gehört also nicht in die Gattung Brachistus. 114. Lycianthes synanthera (Sendtn.) Bitt. n. comb. Solanum synantherum Sendtn. in Flora XXIX (1846), Nr. 13, p. 194 (erronee 178), Dun. in DC. Prodr. XIII, I (1852), 158; Hems- # in Biol. Centr.-Amer. Botan. II (1881 — 82), 415. Arbor parva ca. 3—4 m alta vel fruticosa; rami superiores teretes, diam. 2—4 mm, mox omnino- glabrescentes, novelli in statu sicco nigricantes, serius cortice pallide einerei-fuscescente primo levi tandem einereo rugoso obtecti; partesnovellae (rami foliaque) pilisminutis stellatis acutiradiatis flavidis obteetae mox fere calves- centes; internodia 1,5—5 cm longa; nodi in statu vivo certe cras- ‘ siores, in statu sieco propter texturae succosae exsiccationem tenuiores quam internodia; folia superiora false geminata inaequalia; petioli satis longi, plerumque 1,5—2,5—3 em longi, supra manifeste canali- eulati, tandem glabri; Jlaminae oblongae vel elliptici-oblongae, basi + ve obliqua rotundate subeuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae, + ve longe acuminatae, acutae, apice saepius curvato, majores ca. 7,5:4, 12,5:6, 14,5:6,5, 17:7, 20:9,5 usque ad 24:12 em, minores magis abbreviatae ca. 4:3, 7:4, 8:4,5 usque ad: 11,5:6 cm, omnes firme membranacesae, utringue + ve nitidae, (in statu sicco plerumque rugulosae et + ve sordide fuscescentes), supra laete virides, primo in vena media pilis minutis stellatis valde sparsis obsitae, serius omnino calvescentes, subtus parum pallidiores, solum in axillis venarum lateral. primari- arum pilis ramosis substellatis floccose congestis pallide flavescentibus - paulum barbulatae ceterum glaberrimae; vena media, venae later. prim. in utroque latere 6—8 curvatim ascendentes et venae later. secundariae + ve parallelae illas conjungentes subtus manifeste promi- nentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum geminatorum axillas, multi-(ca. 10—18-)florae; pedicelli floriferi graciles, ca. 12—20 mm longi, reetiÄ, primo pilis minutis substellatis pallide flavis crebris obsiti, mox glabrescentes; calyx cupulatus, ca. 3 mm longus, 5 mm diam., margine truncato integro, fere ecostatus, ca. 1—1,5 mm infra marginem dentibus 5 vix prominentibus gibberem 0,5— l mm longam rotundati-obtusum formantibus praeditus, in statu novello extus pilis minutissimis vix ramosis flavescentibus sparsis ‚obsitus, serius glaber, intus in parte superiore glandulis minutis 32* breviter stipitatis praeditus; eorolla a ol et u diam. ca. 15—20 mm, profunde in lobos lanceolatos. acutos @.T: 1—1,5 mm, in marginibus usque ad apices implicatos tandem recur- vatos utrinque glabros partita; corollae tubus ca. 2 mm longus, intus 3 Fi quoque glaber; filamenta brevissima, ca. 0,3—0,5 mm longa, conica, glabra; antherae ellipsoideae, ca. 6: 1,5 mm, utrinque (apiee Er = ı emarginatae, basi manifestius cordatae, omnes lateraliterin tota longitudine inter se coalitae, poris introrsis subapiealibus obli- quis tandem paulum longitudinaliter dehiscentibus; ovarium ovoidei- eonieum, ca. 1,5:1 mm, glabrum; stylus reetus, stamina manifeste superans, ca. 9, 5 mm longus, glaber; ‚stigma . styli apice paulum 7 crassius, subelavatum, longitudinaliter in 'mediana suleatum, apicee emarginatum; pedicelli in statu fruetifero reeti, ca. 2 cm longi, ad apicem versus sensim inerassati; ealyx fructifer paulum ampliatus, 1 | patelliformiter subcupulatus, diam. ca. 5,5 mm, margine irregulariter sublobato dentibus 5 inframarginalibus non auetis; bacca globosa, diam. 6—7 mm; semina valde numerosa, obtuse triangulariter sub- reniformia, lentieulariter applanata, parva, ca. 1:0,5—0,6:0,3 mm, fuscescentia, minute reticulata; granula selerotica desunt. Guatemala: am Berge Aguacate, Friedrichsthal n. 12921 (hb, Vindob.). — Costarica: San Jose, Maria Aguilar, C. Hoffmann n. 513! (hb. Berol.), Juni blüh.; am Ufer des Tilirr bei La Verbena (nahe bei Alajuelita) Tonduz n. 8899! (hb. Brux.), Aug. blüh. u. frucht.; Pie- dades bei San Ramön, kleiner, —6 m hoher Baum, Lichtung eines «2 kleinen Gehölzes an Hügeln, A.M. Brenes in Hb. Inst. phys.-geogr. nat. costar. n. 14379! (hb. Berol.), Juni blüh., Santiago bei San Ramön, kleiner, 3—4 m hoher Baum in einer Hecke, 1100mü.M, A.M. Brenes in Hb. Inst. phys.-geogr. nat. costar. n. 14380! (hb. Berol.), Juni blüh.; Ufer des Flusses Virilla bei San Juan, A. Tonduz, hb. Inst. phys. -geogr. nat. costar. n. 10117! (hb. Barb. -Boiss. ), 24. B< a | 1896 blüh. (Blüten lila nach Tonduz); Prov. San Jose, Rio Virilla, 1100 m ü. M., Tond. in J. Donn. Sm., Pl. Guat. n. 7283! (hb. Berol.). 115. Lyeianthes mitrata (Greenm.) Bitt. n. comb. Solanum mitratum Greenm. in J. Donn. Smith in Botan. Gaz. ee; | XXXVII (1904), 211. “ Frutieosa; rami superiores teretes, ca. 1—2,5 mm diam, + ve flexuosi, in statu novello sieut ceterae partes virides pilis minutissimis substellatis obsiti, mox omnino glabrescentes; internodia ca. 0,5—2,5—4 cm longa; folia solitaria vel partim gemi- | nata inaequalia; petioli breviores quam in L. synanthera, ca. 0,5— 1 cm longi; laminae lanceolatae vel ovati-ellipticae, utrinque angustatae, basi + ve obliquae, ad apicem versus magis sensim angustatae, acutae vel acuminatae, majores ca. 6,5:2,5, 10,5—13,5:4,5—5 usque ad 19:6,3 cm, minores ca. 4,5:2,5 usque ad 7:5 cm, apice manifeste obtusiores, laminae omnes in statu adulto firme membranaceae, subeoriaceae, utringue glaberrimae, supra laete virides, nitidae, subtus pallidiores opacioresgue; vena media, venae later. Ei prim. in utroque latere 9—11 curvatim ascendentes et venae later. v seeund. tertiariaeque subtus prominentes; mesophyllum subtus punctis minutis albidis (arena erystallina!) crebris obsitum; inflorescentiae sessiles in axillis vel inter axillas foliorum geminatorum, 1—10- florae; pedicelli floriferi ereeti, ca. 9—14 mm, fructiferi reeti ca. 13— 19 mm longi, in statu novello pilis minutissimis substellatis sparsis- obsiti, mox calvescentes; calyx cupulatus, ca. 3 mm longus, 5 mm diam., margine truncato integro, dentibus inframarginalibus omnino deficientibus, parce pilis minutis substellatis vel fere simplieibus obsitus; corolla stellata, diam. ca. 2 cm, profunde in lobos anguste lanceolatos acutos in marginibus implicatos breviterque pilosos ceterum glaberrimos plerumque reflexos partita; corollae tubus ea. 1,5 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevissima, vix 0,3 mm longa, glabra; antherae longe ellipsoideae, ca. Re 9:1,5 mm, utrinque emarginatae, omnes lateraliter fere in tota longitudine inter se coalitae, solum apice paulum liberae, poris introrsis subapicalibus obliquis in fissuram paulum elongatam ad basim versus exeuntibus; ovarium subglobosi-conicum, diam. ea. 1—1,5.mm; stylus stamina longe superans, ca. 14 mm Ig., rectus, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum; ealyx fructifer vix eupulatus, fere patelliformis, diam. ca. 7— ‘8 mm, subeoriaceus, margine integro; bacca subglobosa, diam. 7—8 mm, apice crateriformiter depressa, apice ipso subapiculato; semina valde numerosa, obtuse triangulariter subreniformia, lenti- eulariter applanata, parva, ca. 1:0,6:0,3 mm, pallide fuscescentia, minute reticulata; granula selerotica desunt. Costarieca: Matina, H. Pittier, hb. Inst. phys.-geogr. nat. costar. Nr. 9726! (hb. Brux.), Aug. bl. u. fr.; Nicaragua, Dept. Matagalpa: Cafiada Yasica, Regenwald,bei 800 m ü. M., E. Roth- schuh n. 234! (hb. Berol.), Aug. bl. u. fr. Die Notiz auf dem Herbarzettel: »Lianen-Strauch, Blumenblätter außen grün, innen lila; Antheren lila; Früchte sollen über apfelgroß werden und gelb sein. Frucht wird gegessen;“ dürfte, mindestens teilweise, auf einer Verwechs- _ lung beruhen: die Beeren erreichen sicher nicht mehr als 8mm Durchm. Ob der von Rothschuh angegebene Vulgärname »Granada“ der vorliegenden Pflanze zukommt, muß daher ebenfalls zweifelhaft bleiben. Die im Übrigen kugeligen Beeren sind im getrockneten Zustande mit 4 Längsriefen und auf der Spitze mit einer kraterförmigen Einsenkung versehen. Ich habe zwar die Erstbelege Greenman’s: Donnell Smith n. 6673 und Thieme in Donn. Sm. n. 5375 noch nicht gesehen, doch möchte ich die mir vorliegenden Pflanzen trotz einiger Abweichungen von der Greenman’schen Beschreibung damit gleichsetzen. Diese Art steht der L. synanthera so nahe, daß sie wahrscheinlich später mindestens mit ihr zu einer Gesamtart vereinigt werden muß. 116. Lycianthes nitida Bitt. n. sp. Frutieosa, epiphytica (sec. el. Tuerekheim); rami superiores teretes, fere recti vel parum flexuosi, diam. ca. 2,5—5 mm, glabri, cortice levi nitidiusculo pallide subfuscescente vel olivaceo obtecti; internodia ca. 2—4 cm longa; folia superiora false geminata valde inaequalia; folia majora petiolis ca. 1,5—2,5 em longis suffulta - oblique late lanceolata veloblongi-lanceolata basi obliqua cuneatim in petiolos abeuntia, ad apicem versus sensim angustata acuminata acuta 1% Du sur Er 902 ca. 16—18:5,5, 19: = 7 usque ad 21:7 cm, folia minora petiolis solum 0,4—0,5 cm longis. instrueta oblique elliptiea basi obliqua breviter rotun- datim cuneata, apice parum cuneata vel rotundate obtusata, ca. 3:2, 4,5: 3,2usque ad 6,5:4,3 cm, omnia firme coriacea, supra obscure viridia, subtus parum pallidiora, in statu sieco fuscescentia, utringque glaberrima, nitida; vena media, venae later. prim. in utroque latere in foliis majoribus 6—8, in foliis minoribus 4—6 curvatim ascendentes et partim quoque venae later. secundariae subtus mani- feste prominentes; inflorescentiae sessiles inter foliorum axillas, ca. 4-florae; pedicelli ca. 1O—12 mm longi, glabri; calyx cupulatus, ca. 3—4 mm longus, 5 mm diam., margine integro truncato, dentibus omnino deficientibus vel venis parum distinetis fere 1—1,5 mm infra marginem indistinete gibbose desinentibus; corolla violacea, stellata, diam. ca. 16 mm, profunde in: lobos lanceolatos acutos ca. 6—7:1,7—2,2 mm praeter apicem cucullatum papillosum glabros partita; corollae tubus ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; fila- menta brevia, libera, ea. 1 mm longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae, ca. 5,5—6:1—1,2 mm, dense congestae, partim in lateribus fere tota longitudine inter se coalitae, partim liberae, poris introrsis apicalibus; cvarium ovoideum, ca. 1,5 mm longum, diam. ca. 1 mm, glabrum; stylus graeilis, rectus, ca. —8 mm longus, stamina manifeste superans, glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum, obtusum; pedicelli fructiferi primo reeti, serius deflexi, ca. 1,5—1,7 cm longi; calyx quoque in statu frueti- fero cupulatus, ca. =, 5—4 mm longus, diam. ca. 6 mm, indistinete 10-nervius; bacca globosa, diam. 6 mm, flavida; semina valde nume- 1082, reniformia vel obtuse triangularia, lentieulariter applanata, ca. 1:0,7:0,3 mm, minute reticulata, in statu sicco flavescentia; granula selerotica desunt. Guatemala, Dept. Alta Verapaz: Cubilquitz, 350 m ü. M,, H. von Tuerekheim n. II, 59! und derselbe in Donn. Smith, pl. Guatem. n. 7637! (hb. Berol., Monae.) sub nom. erron. „Solanum heteroclitum Sendtn.“; März u. "Mai blüh. u. frucht. L. nitida steht der L. mitrata nahe, besitzt aber stärker glänzende, mehr lederige Blätter, kleinere Blüten und kugelige, nicht an der Spitze kraterförmig eingesenkte Früchte; außerdem sind bei ihr die Staubbeutel nur zum Teil seitlich mit einander verklebt und die kleineren Laubblätter (von den ungleich großen geminaten) erheblich kleiner und viel kürzer gestielt als bei L. mitrata. Im Hb. Hamb. liegt ein mit der Tuerckheim’schen Pflanze überein- stimmendes Exemplar mit dem Vermerk: Solanum heteroclitum Sendtn., Estado da Bahia: Alagoinhas: in sylvis submont., leg. v. Brixen! Diese Art kommt sicher nicht im Staate Bahia vor, vielleicht ist eine Zettelverwechslung die Ursache dieser irrtümlichen Standortsangabe. Subgenus III: Cypellocalyx Bitt. n. comb. Solanum subgenus Lycianthes (Dun.) Bitt. seetio II Cypellocalyu Bitt. in Engl. Botan. Jahrb. LV (1917), 91. Calyx cupulatus, in margine superiore orbiculatim truncatus, plerumque dentibus vel lobis omnino defieientibus, raro margine indistinete undulatim lobato, in statu fruetifero in speciebus plerisque s g } { j nr ae ae PRO ERNEUEORRIENAT® EN“, EN a 1 De v vl» EAN SE A FIGEN d er Eee a a Ru a Rn BT RER I Fer h ER} BZ . x 903 valde incrassatus, textura robuste coriacea; corolla plerumque parva, in speciebus nonnullis vix vel solum parum aperta; flores saepe androdioeei (an in omnibus speciebus?), pentameri vel tetrameri; calyces fruetiferi specieram nonnullarum sieut pedicelli lenticellis verracose prominentibus praediti; granula selerotica in baceis desunt. — Frutices verisimiliter plerumque inter frutices alios et arbores scandentes, complures alte ascendentes, species una (L. parasitica) epiphytica in arboribus. — Insulas Sundaicas et Philippinenses, praecipue Novam - Guineam incolentes. Die-Mehrzahl der hierher gehörigen, in Papuasien heimischen Arten habe ich erst jüngst in der Arbeit »Die papuasischen Arten von Solanum« in Engl. Botan. Jahrb. LV (1917), S. 91—113 als Solanum-Arten mit eingehenden Diag- nosen (soweit es die teilweise unvollständigen Belege gestatteten) versehen und in der Bestimmungstabelle daselbst S. 61, 62 einander vergleichend gegenüber- gestellt. Hier habe ich sie nur zur Gattung ZLycianthes zu überführen, im Übrigen der dort gegebenen Darstellung nichts neues hinzuzufügen; ich wieder- hole daher weder die Beschreibungen noch den Bestimmungsschlüssel der papua- sischen Arten, sondern gebe hier nur ergänzend die Unterscheidungsmerkmale und Diagnosen der übrigen sundaisch-philippinensischen Arten der Untergattung wieder. Bei verschiedenen Spezies dieser Untergattung habe ich Androdioezie ermittelt, bei anderen Arten ist sie mir wahrscheinlich; mehre Spezies besitzen tetramere Blüten, andere pentamere. Soweit als mir Früchte bekannt geworden sind, habe ich sie stets frei von Steinzellkörnern (also reine Beeren!) gefunden; die Größe und Zahl der Samen ist verschieden, manchmal sind sie klein und zahlreich (so bei L. patelli- calyx nur 1,5:1:0,3 mm) in anderen Fällen verhältnismäßig groß (so bei Z. Oliveriana ca. 3,5—4:2,5:0,5 mm, banahaensis ca. 3:3:1 mm, anisophylla ca. 3,2:3:1 mm), besonders groß (4—5,5:3—3,5:1 mm) und auffällig wenig (nur 2 in jeder Beere) bei L. parasitica,; leider sind mir in ziemlich vielen Fällen noch keine reifen Beeren bekannt; auch die Darstellung der Blütenverhältnisse bedarf bei verschiedenen Arten noch einer Ergänzung durch vollständigere Exemplare. Die Blütenstände sind axillär sitzend zwischen den meist zu zweit nebeneinander stehenden sehr ungleich großen Blättern, selten mit ziemlich kurzer wurmförmig gekrümmter, dicht mit Blüten besetzter Rhachis (L. parasi- tica var. campylorhachis, L. Oliveriana, manchmal auch bei L. Ledermanni), bei zwei miteinander näher verwandten Arten (L. Kaernbachiü und Schlechteri- ana) mit einer in bemerkenswerter Weise etwas an dem sie tragenden Zweig unterhalb der beiden gekoppelten Blätter herab angewachsenen Rhachis. Auch die Zahl der in jeder Infloreszenz gebildeten Blüten wechselt je nach den Arten sehr: bei verschiedenen der zuletzt genannten Arten sind sie ziemlich zahlreich, so bei L. Schlechteriana 8—30, bei Oliveriana 15—20, bei Ledermanniü sogar 25—40; mittlere Zahlen treffen wir bei cladotrichota: 5—10 sowie bei patelli- calyx: 4 7, die Verminderung geht bis zu 1: so bei bambusarum 1—2-blütig. Bereits S. 319 habe ich bemerkt, daß die Untergattung Oypellocalyx sich stammesgeschichtlich wahrscheinlich an die Sektion VI Asiomelanesia der Unter- gattung Polymeris anreiht. Die Untergattung zerfällt in zwei Reihen, von denen die eine Kelche ohne jegliche Andeutung von Zähnen besitzt, während bei der zweiten stets mit vierzähligen Blüten ausgestatteten Reihe wenigstens 4 sehr kurze Zipfel am abgestutzten Kelchsaum auftreten. Series 1. Anodontocalyx Bitt. n. ser. Calyx truncatus, dentibus omnino defiejentibus; corolla 5-, rarius 4-mera. 117. Lycianthes bambusarum Bitt. n. comb. Solanum bambusarum Bitt. in Engl. Botan. Jahrb. LV (1917), 91, mit Fig. 1 auf S. 92. . en PR» ae“ PER, get EM 3 Pe 7 Kr NE Je, 1 Me A net JA > Te “ EEE RER « [a E s ee A : 504 7 fr De 118. Lycianthes memecylonoides Bitt. n. ke | 5 Solanum memecylonoides Bitt. et Schlehtr. daselbst, wann,o 3. 119. Lycianthes balanidium Bitt.n.comb. Solanum balanidium Bitt. daselbst, LV (1917), ». 120. Lycianthes cladotrichota Bitt.n. com. ; 4 Solanum cladotrichotum Bitt. daselbst, LV (1917), 96, 97, Big. 4 121. Lycianthes patellicalyx Bitt. n. comb. 3 Solanum patellicalys Bitt. daselbst, LV (1917), 9, 100, Fi, 122. Lycianthes Rechingeri (Witasek) Bitt. n. comb. Solanum Rechingeri Witasek in Fedde, Rep. V Me 165; Bit, in Engl. Botan. Jahrb. LV (1917), 102. EN, 2 123. Lycianthes Moszkowskii Bitt. n. ee 2 4 Solanum Moszkowskiüi Bitt. daselbst, LV (1917), 103. | | 124. Lycianthes Oliveriana (Lauterb. et K. Seh.) Bitt. n. comb. Solanum Oliverianum Lauterb. et K. Sch., Fl. d. deutsch, Schutz- 1 geb. i. d. Südsee (1901), 535; Bitt. in Engl. Bot. "Jahr. LYV Se 104, 125. Lycianthes Ledermannii Bitt. n. comb. Solanum Ledermannii Bitt. daselbst, LV (1917), 107, 108, Bir. 44 +126; Lycianthes impar (Warbg.) Bitt. n. comb. Solanum impar Warbg. in Engl. Botan. Jahrb. XI be 891), 4b; Bitt. daselbst LV (1917), 109. 127. Lycianthes Kaernbachii (Lauterb. et K. Sch.) Bitt, n. ni Solanum Kaernbachü Lauterb. et K. Sch., Fl. d. deutsch. Schutze. in der Südsee (1901), 535; Bitt. in Engl. Botan. Jahrb. LV 499, 110-3 128. Lycianthes Schlechteriana Bitt. n. comb. | Solanum Schlechterianum Bitt. daselbst LV (1917), 111, 112, ‚ Fig. 3 ARTE a Sr = u dm = N uR . b. hy 2 r ' RE U " eh ee ne eat or ine oe a Vin nenn ER oa _ — — — {an [un - u - u re ne en ee nennt 129. Lycianthes parasitica (Blume) Bitt. n. comb. Solanum parasiticum Blume Bijdr. Fl. Nederl. Ind. (1825— 26), #ı 697; Nees in Transaet. Linn. Soe. XVII (1837), 45; Dun. in DC. 7 Prodr. XII, I (1852), 180; Miqu. Fl. Nederl. Ind. 1 (1856), 641; King and Gamble, Fl. Malay. Penins., 330 (nicht gesehen!); Koorders, Exkursionsfl. von Java II (1912), 164; Koorders-Schumacher, System. Verzeichn., I. Abt., $ 1, 256. Fam., (1912), 14; Lilian S. Gibbs, 73] Contrib. to the flora and plant formations of Mount Kinabalu .ete. in | Journ. Linn. Soc. Botany XLII (1913), 113. - F 4 4 Ei Frutieosa, ea. I—2 m alta, saepe epiphytica; rami inferiores j cortice pallide fuscescente obteeti, diam. ca. 6 mm; rami superiores simplices vel ramosi, subteretes, in statu novello pilis parvis simpli- 3 cibus acutis pluricellularibus ineurvatis pallide flavidis erebriuseulis "9 obsiti, mox glabrescentes, tandem glaberrimi cortice pallide flavi-griseo 31 vel pallide flavi-subfuscescente nitido in statu siecco rugoso obteeti, diam. ca. 1-3 mm, in nodis plerumque manifeste incrassati; inter- nodia in ramis superioribus 1—2,5 cm longi; folia in typo solitaria (in subspecie plerumque in ramis superioribus false geminata, inae- qualia); petioli ca. 1—1,5 cm longi, in statu novello pilis simplieibus incurvatis acutis nonnullis obsiti, mox glaberrimi; laminae late — Be. TUN. IRON ceolatae vel oblongi-lanceolatae, utringue angustatae, basi oblique sub- euneatim in petiolum abeuntes, in latere exteriore plerumque paulo magis rotundatae quam in latere interiore angustiore, ad apicem versus magis sensim angustatae, + ve acuminatae, acutae, ca. 10:4,5, 12:5, 14,5:5,2, usque ad 17:5,5 em, in statu novello non jam satis evoluto ‚subtus in vena media pilis nonnullis parvis simplieibus acutis incurvatis obsitae, mox utrinque glaberrimae, subcoriaceae, supra saturate virides, + ve nitidae, subtus pallidiores paulumqgue opaciores, in statu sieco + ve subfuscescentes, punctis minutis erebris (arena crystallina!) obsitae; vena media et venae later. prim.in utroque latere 6—7 curvatim ‚ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles in - axillis foliorum, plerumque ca. 2—6-florae (rarius pluriflorae in rhachide nonnihil longiore floribus dense alternatim biseriatis obsessa: vide var. campylorhachis), rhachis brevissima vel subnulla; pedicelli albidi, graeciles, in statu florifero ca. 10—13 mm longi (in var. prae- longipedicellata pluries longiores); calyx viridis vel albidus, mar- gine viridulo, eupulatus, ca. 2 mm longus, 2 mm diam., margine. 'truneato integro, dentibus omnino.deficientibus, primo pilis simplieibus parvis accumbentibus nonnullis et glandulis minutis breviter _ stipitatis compluribus obsitus, mox fere glaber; corolla albida, campanulati-stellata, ca. 4—5 mm longa, 4 mm diam., in lobos 5 lan- ceolatos acutos ca. 3;0,5 mm in margine apicali breviter papillosos ceterum glabros punctis compluribus albidis (arena erystallina!) sparsis notatos partita; filamenta ca. 0,6 mm longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae, ca. 2:0,5 mm, poris introrsis apicalibus; ovarium ovoi-. deum, ca.0,6 mm longum, glabrum; stylus stamina superans, rectus, ca.3 mm longus,glaber; stigma styli apice parum crassius, subglobosum; pedicelli fructiferi erecti, graciles, ea. 17”—20 mm longi; calyx fruc- tifer cupulatus, ca. 2 mm longus, 3,5—4 mm diam.; bacca flava, parva, subglobosa, obtusa, diam. ca. 4,5—6 mm; semina 2tantum, magna, oblique reniformia, lenticulariter applanata, ad basim baccae versus angustiora, fere subacuta, ca. 4—5,5:3—3,5:1 mm, pallide flavida, manifeste serobiculatim reticulata; granula selerotiea desunt. Java: ohne besondere Fundortsangabe, Blume!; Zollinger n. 1759!; Forbes n. 586! (alle drei hb. Bogor.); Resid. Batavia: Gunung Tjibodas bei Tjampea, ohne Sammlername! (hb.Bogor.); bei Tjampea, Koorders n. 33775 ß! (hb. Bogor.), Juli blüh. u. frucht. Bangka: Soengei-slan, Teysmann! (hb. Bogor.). Es liegt von diesem Standort nur ein Zweig mit abgetrennten Blättern vor, sodaß sich nicht sagen läßt, ob dieser Beleg zum Typus der Art oder zur Sub- spezies epiphytica gehört. -Einheimischer Name: auf Java „terongan“ (sundaisch). Außer für Java wird diese Art noch für Borneo, Tumatra und die malay- ische Halbinsel angegeben; ich habe sie außerdem noch auf Celebes und den Philippinen festgestellt (siehe die im Folgenden dargestellten Varietäten und subsp. _ epiphytica [Merr.] Bitt.). Var. campylorhachis Bitt. n. var. (Siehe: Solanum parasiticum Blume in Koorders-Schumacher, | System. Verzeichn. I. Abt.$ 1, 256. Fam., (1912), S. 14, 15). m. SE ee ! We ES LE Pak a 506 Folia solitaria; petioli 0,5—1,1 cm a: laminae late lanceolatae, 2 basi obliquae, in uno latere cuneatim, in altero rotundatim in petiolum . angustatae, ad apicem versus sensim angustatae, apice + ve longe acuminatae, acutae, ca. 11:3,5, 13:4,5 usque ad 14,5: 5cm, supra saturate virides, nitidae, subtus pallidiores opaeioresque; inflores- centiae fere in axillis foliorum, multi- (ca. 20—26-) florae, floribus fere omnibus inferioribus delapsis, rhachide ca. 6—10 mm longa vermiformiter recurvata in latere superiore eicatrieibus dense alternatim seriatis insertionum pedicellorum delapsorum squa- matim notata; pedicelli albidi, striis violaceis obsiti (see. el. Koorders); bacca laete flava. Java, Resid. Batavia: Schlucht Tjiapıs am Berge Salak, 600 m ü. M,, Koorders n. 40378 3! (hb. Bogor.), Nov. blüh. u. frncht. . Subsp. nr (Merrill) Bitt. n. comb. Solanum epiphyticum Merrill in Philipp. Journ. of Science, C. Botany VII (1912), 350. Solanum parasiticum Blume var. inaequifolium Bitt, in litt. : Fruticosa, ca. I m alta, epiphytica; partes novellae pilis minutis acutis sparsis obsitae, mox fere omnino glabrae; rami sicut in typo mox cortice pallide subfuscescente vel grisei-fuscescente nitido in statu siceo rugosi-suleato obteeti, recti vel + ve flexuosi; folia in ramis superioribus false geminata inaequalia; petioli in foliis majoribus ca. 10—17 mm, in foliis minoribus 2—4 mm longi; laminae majores oblique late lanceolatae vel oblongi-lanceolatae, 8: 3,5, 11: 3,8, 14,5:5—5,5 usque 15,5: 5,7 cm, laminae minores plerumque utrinque obtusiores, ovatae, ca. 1,2:1, 3:2,2 usque ad 5,5:2,5 cm; inflores- centiae ca. 2—5-florae; calyx truncatus margine integro sicut in typo; baccae subglobosae, obtusae, ca. 6—7 mm diam. (sec. cl. Merrill primo albae, tandem in statu maturo aurantiacae vel rubrae); semina duo, magna, ca. 5—5,5:3,5:1 mm, oblique reniformia, ad basim versus angustata, manifeste scrobiculatim reticulata. Philippinen: Luzon: Prov. Cagayan, Ramos in Bur. of Se. nr. 7482! (hb. Berol.); Prov. Tayabas: Lucban, Elmer n. 7494! (hb. Bogor., Turie.); Prov. Laguna, San Antonio, Ramos Bur. of Se. n. 15097! (hb. Berol.); Mittel-Luzon, Mariveles, "Warburg n. 13668! (hb. Berol.); Mindoro: am Flusse Alag, Merrill n. 6157! (hb. Berol.); Mindanao: Distrikt Davao: Dahomo, epiphytisch auf . bäumen, Warburg n. 14354! (hb. Berol.). Borneo: Sarawak, Baram Distr., Baram, Hose n. 119! (hb. Berol.); Liang gagang, 'H. Hallier n. 3010! (hb. Bogor.); Tepoh, Jaheri n. 1668! (exped. Nieuwenhuis, hb. Bogor.); Moeara Temeh, Arres en Ahn n. 3! (hb. Bogor.), eine besonders breitblättrige Form: lam. 14,5:5,5 em. !) $. parasiticum Bl. var. inaequifolium Bitt. habe ich in einer Handschrift für Hubert Winkler’s Bearbeitung der Borneo-Pflanzen diese hier als subsp. epiphytica bezeichnete Form benanoat; ich halte die Winkler’sche Pflanze für übereinstimmend mit der hier dargestellten Unterart; veröffentlicht ist meines Wissens meine eben erwähnte, schon vor dem Kriege fertiggestellte Mitteilung an Hubert Winkler bis jetzt nicht. 907 e en: Eiland, Raap n. 158! (hb. Bogor. ), eine ziemlich schmal- blättrige. Form, bei der auch die kleineren Blätter lanzettlich, nicht eiförmig sind. K- Ob die von Lilian S. Gibbs in »A contribution to the flora and plant formations of Mount Kinabalu and the highlands of British North Borneo« in Journ. Linn. Soc. Botany XLII (1913), 113 von Tenom, Rayoh hills in Brit. Nord-Borneo zu S. parasiticum Blume gezogene Pflanze (Gibbs n. 3126) zu subsp. epiphytica (Merr.) Bitt. gehört, kann ich nicht angeben, da ich den Beleg nicht gesehen habe. Var. Angatii (Elmer) Bitt. n. comb. Solanum Angatiüi Elm. in Leafl. of Philipp. Bot. II (1910), 731. Fruticosa, epiphytica; rami superiores subteretes, lineis decur- rentibus manifestis instrueti, ca. I—2 mm diam., glabri, mox cortice pallide fusco obteeti, subflexuosi: internodia ca. 1,5—2.cm longa; folia superiora saepe false geminata valde inaequalia; foliorum majo- - rum petioli ca. 3—6 mm longi, lamina oblique lanceolata basi rotundate in petiolum desinens, apice acuta, ca. 5,5: 1,9, 6:2, 9:2,8cm; folia minora sessilia vel breviter (1—2 mm) petiolata, 'illorum laminae ellipticae, obtusae, ea. 1O—7 usque ad 20:10 mm; laminae omnes carnose subcoriaceae, in statu sicco brunnescentes, supra obscuriores quam subtus, utrinque glabrae et nitidae; inflorescentiae ca. 4—5- florae intra axillas foliorum geminatorum; pedicelli fructiferi ca. - 15mm longi; calyx in statu fruetifero truncatus, ca. 2 mm longus, 4 mm diam.; bacca globosa, diam. ca. 4,5 mm; semina solum 2 in in quavis bacca, satis magna, oblique reniformia, ad basim baccae versus angustiora, ca. 4:3:0,8—1 mm, manifeste reticulata. Philippinen: Insel Mindanao, Todaya (Mt. Apo), Distrikt von Davao, A: D. E. Elmer, Philipp. Isl. Plants n. 10762! (hb. Bogor., | Hamb., Turic., Vindob.). Gehört in den Formenkreis der ZL. parasitica Bla), ist aber zierlicher als der Typus dieser im Sunda-Archipel weitverbreiteten Art; diese Varietät ist "wegen ihrer zu zweien zusammengestellten ungleichen Blätter der subsp. epi- phytica (Merr.) anzureihen. Trotzdem daß Solanum Angatii Elm. früher (1910) als S. epiphyticum Merr. (1912) beschrieben worden ist, scheint es mir doch zweckmäßiger zu sein, den größer blättrigen, in dieser Hinsicht mit L. parasitica übereinstimmenden Typus des $. epiphyticum als Unterart der L. parasitica zu betrachten und das von ihm hauptsächlich nur durch kleinere Blätter verschiedene Ö. Angatü als Varietät dieser Subsp. zu behandeln. Var. praelongipedicellata Bitt. n. var. Folia false geminata inaequalia, parva; petioli breves, ca. 2—3 mm longi; laminae obligue lanceolatae, majores solum ca. 4,5: 1,2, 5:1,6, 7:2,2 usque ad 9,5:3,5 em, laminae minores ca. 6:3, 9:4,5 mm usque ad 4:2,2 cm; infloreseentiae pauei-(1—2- )foras: pedicelli valde elongati, graciles, in statu florifero jam 3—3,8 cm attingentes, in statu fructifero usque ad 4,3 em longi; ealyx margine truncato integro vel costis 5 margine vix prominentibus sub- Quinquangulatus; corolla stellata, diam. ca. 10 mm, profunde in - lobos lanceolatos acutos ca. 4—4,5::1 5 2 mm partita; eorollae tubus ' ea. 0,8—1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta ca. 1 mm (E longa, ‚glabra; antherae ovati-ellinsoideae, ca. 2:0,8 mm, utrinque a paulo infra- apicem parum constrietae, poris paris api- | calibus; ovarium subglobosum, diam. 0,8—0,9 mm; stylus stamina manifeste superans, 4,5 mm longus, reetus, glaber; stigma styli apice | manifeste crassius, obtusum ‚nonnumquam subbilobum; baceaeglobosae, | diam. ca. 7 mm, dispermae; semina magna, ca, 5: 3,5: 0,8—1 mm. | Celebes: Tomohon, strauchartiger Epiphyb Ei eeleb. er | norum n. 373! (hb. Berol.) ® Blätter der subsp. epiphytica unterstellt; es ist jedoch nicht hr sae ’ daß sie später bei genauerer Kenntnis .des gesamten Pormensrr Er von ı | die Neigung der Narbe, zwei ee Be zu piden, beachtenswert. x 130. Lyeianthes aceratia Bitt. n. sp. Frutieosa; rami superiores teretes, ca. 1 er mm | glabri, cortice pallide fuscescente in statu siceo paulum longitudi- | | naliter striato obteeti, lenticellis albidis sparsioribus praediti; inter- | nodia 1,5—4 em longa; folia superiora saepe false geminata inae- # qualia; "petioli fol. majorum ca. 14—19 mm longi, fol. min. ca. 58 BE 6 mm longi; foliorum majorum lamina lanceolata, utrinque | sensim angustata, apice acuminata, acuta et hie saepe paulum # faleiformiter curvata, ca. 9,5:3,5, 13:4 usque ad 14,5:4,5 cm, | fol. min. lam. vix vel non acuminata, ca. 5: 2,2 usque ad 5, 3: 2, 5cem, | laminae omnes coriaceae, integrae, utringue glaberrimae et nitidae, virides, supra obseuriores quam subtus, vena media et venae laterales 5 primariae in utroque latere ca. 7 ascendentes ad marginem versus nonni- # hil ineurvatae et areuatim conjunctae subtus prominentes, venae # secundariae quoque illas conjungentes subtus paulum prominulae; | inflorescentiae axillares, pauci-(3—5-)florae; pedicelli in statu & subflorifero ca. 7 mm longi (an floribus apertis longiores?); calyx cupularis, margine integro subpentagono, ca. 2 mm longus, # 2 mm diam., dentibus prominentibus omnino defieientibus; florem in statu # alabastri adulti tantum investigare potui; corolla tune ca. 5 mm longa, pentamera; stamina 5, fere 0,7 mm supra corollae basim inserta; 3 filamenta brevissima, 0, 3—0,4 mm longa, glabra; antherae ellipsoi- e deae, 2,5:0,7 mm; ovarium ovati-subglobosum, diam. ca. 0,7 mm, | glabrum; stylus 2 ‚5 mm longus, glaber; stigma styli apiee non # erassius, obtusum; pedicelli fructiferi ca. 12—14 mm longi, ad I apicem versus incrassati et lenticellis prominulis albidis verru- # c0si; ealyx in statu fructifero ca. 4,5—5 mm diam., subpatellaris vel | margine + + ve recurvato; baccae subglobosae vel paulum N u ca. 7:5,5 mm; semina numerosa, reniformia, applanata, ca. 2: 15: 0,5 mm,. minute reticulata, in statu sieeo fuscescentia. Soemba, Parimbang, Teysmann n. 8. (hb. Bogor.) sub nom. „Solanum arboreum“ Teysm. mser. Der Vordruck: »Timor“ auf dem Herbarzettel bezieht sich offenbar nur auf die gesamte Residentschaft, zu der die Insel Soemba gehört. RR) N Biss Nr, EEE Kae, 509 F- j Series 2. Philippinenses Bitt. n. ser. — Calyx dentibus 4 subulatis parvis vel minutis instructus; Hores semper tetrameri; flores (an semper?) androdioeci? R Die drei hierher gehörigen, fast ganz auf die Philippinen beschränkten (nur eine kommt außerdem noch auf Nord-Celebes vor) Arten stehen einander sehr nahe und sind wohl zu einer Gesamtart zu vereinigen. E: 131. Lyeianthes banahaensis (Elm.) Bitt. n. eomb. Solanum banahaense Elm. in Leafl. of Philipp. Bot. (1908), 341. _Frutieosa, ea. 2—4 m alta, laxa; ramuli superiores subteretes, ea. 1—1,5 mm "diam., in statu novello pilis minutis pallide sor- dide subfuseeseentibus ca. 3—4-cellularibus acutis curvatim accum- bentibus densis sicut ceterae partes novellae obtecti, mox calves- centes, cortice primo pallide viridi leviusculo mature jam lenticellis -albidis manifeste prominentibus verrucoso obtecti; rami vetustiores Ni ignosi ca. 2,5—3 mm crassi cortice tenui pallide einerei-lutescente longitudinaliter striato praediti; internodia ca. 2—3 cm, in ramulis $ ıperioribus ca. 1—2 cm longa; folia solitaria vel false geminata inae- qualia; petioli 5—12 mm longi, novelli dense minuteque pilosi, mox fere glabri; laminae late lanceolatae vel oblongae, utrinque angustatae, basi cuneatim vel paulum rotundate-cuneatim in petiolum ‚abeuntes, ad apicem versus sensim angustatae, + ve acuminatae, apice ipso saepe obtuso vel obtusiusculo, laminae majores ca. 6,5: 2, 7, = ,5:3,2, 8:3,5, 10:4,7 usque ad 12— 14,5: 5 cm, minores geminatae | basi magis rotundatae brevioresque ca. 3,9:2, 4:2, 3 usque ad 5:2,7 cm, - omnes firme membranaceae, subeoriäceae, in statu novello inevoluto _ pilis minutis acutis obsitae, in statu adulto utrinque fere glabrae, - solum subtus in vena media et in venis lateral. prim. pilis parvis _ erebriuseulis obsitae, supra obseure virides (in statu sieco + ve sub- ; fuscescentes), nitidae, subtus pallidiores opacioresque; vena media et = venae later. prim. in utroque latere 6—7 eurvatim ascendentes et venae later. secund. nonnullae exteriores subtus manifeste prominentes: - inflorescentiae sessiles inter axillas foliorum geminatorum, ca. - 1—-3-florae; pedicelli graciles, ea. 1—2 em longi, pilis brevissimis -_ eurvatim aceumbentibus acutis sicut ceterae partes virides in statu novello obtecti; calyx campanulati- cupulatus, ca. 4 mm longus, 5mm diam., margine truncato diaphano, venis 4 prominentibus longitudinalibus in dentes 4 breves subulati-lineares paulo "infra marginem oriundos illumque parum superantes exeuntibus instruetus, extus sicut pedicelli pilis minutis curvatim accumbentibus "” erebris vel sparsis obsitus, in mesophylli diaphani parte inferiore - venulis parvis reticulatis non prominentibus instructus, in margine inter venas 4 majores evenius; corolla lutea (sec. el. Elmer), campanulata, non valde aperta, ca. 7,5 mm longa, apice diam. ca. 3 mm, tetramera, ejus lobi 4 subcoriacei, late lanceolati ea. 4: 2 mm, mar- gine implicati apice acutiusculo paulum cucullato, extus pilis brevis- -simis acutis in marginibus papillosis praediti; corollae tubus ea. 1 mm ı = longus, intus quoque glaber; stamina 4; filamenta brevia, 0,3—0,5 mm ‘ longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae, ca. 4:0,6 mm, basi 510 parum emarginatae, apice apiculatae, in mediana interiore fere erista- tae, poris parvis apicalibus obliquis; gynaeceum in floribus a me investigatis bene evolutis deficiens vel minutum, stylo vix Il mm longo glabro (sec. el. Elmer stylus columnaris stigmate parvo coro- natus), an species androdioeca?; pedicelli fructiferi erecıi, satis elongati, ca. 20—40 mm longi, ad apicem versus inerassati (apice diam. ca. 3,5 mm), ad apicem versus lenticellis albidis erebris verrucosi; calyx in statu fruetifero fere patelliformis, diam. ca. 7 mm, dentibus inframarginalibus retroflexis corniformibus ca. 1-15 mm longis subulatis instructus; bacca (sec. el. Elmer lutea, see. el. Koorders viridis), subglobosa vel paulum obovoidea, 14—16:11— 14mm; semina satis numerosa, reniformia, applanata, ca. 3:3:] mm, manifeste reticulata. Philippinen: Luzon, Prov. Tayabas, bei Lucban, Elmer, Philipp. plants n. 7492! 9208! (hb. Bog., Vindob.), Mai bl; Prov. Abra, Maximo Ramos n. 7252! (hb. Berol.), Jan., Febr. bl. (unter | dem irrtüml. Nam. „S. blumei Nees“). Nach Elmer's Diagnose kommt diese Art in tiefen Schluchten an Wasser- : 4 läufen in 900 m ü. M. am Berge Banahas vor. — Elmer bezeichnet die Pflanze als kahl, an beiden Belegen ist aber die bezeichnende, allgemeine, dichte undkurze | Behaarung der jugendlichen unentwickelten Teile deutlich wahrnehmbar. Nord-Celebes: Prov. Menado, Roeroekan, Teysmann in hb. | Sulp. Kurz n. 5322! (hb. Bog.); Urwald Loemboelan bei Pakoe oere, Koorders n. 18047 8! (hb. Bog.), Apr. fr.; Urwald bei Bivak Pinamo- rongan nahe bei Kajoewatoe, Koorders n. 18049 ß!; daselbst, 500 m | ü. M., Koorders n. 18050 ß! (hb. Bog.), Febr. blüh. Einheimische NamenaufCelebes: „Kamoenti“tt, „Makopi“ tt | nach Koorders. Subsp. manucaling (Elm.) Bitt. n. comb. Solanum manucaling Elm. in Leafl. of Philipp. Bot., II (1910), 732. i | Fruticosa vel arborescens, 2—15 m alta; rami superiores teretes, 1,5—3 mm diam., mature lignescentes, cortice pallide fusco lenticellis plerumque multis albidis prominentibus manifeste verrucosi; inter- nodia ea. 1,5—3, raro —4 em longa; partes novellae inevolutae pilis parvis fuscescentibus obteetae, mature omnino calvescentes; folia | superiora plerumque false geminata, inaequalia; petioli fol. maj. ca. 12—26 mm longi, fol. minor. ca. 5—8 mm longi, omnes glabri, paulum # a latere compressi, superne anguste canaliculati; fol. maj. laminae late | lanceolatae vel elliptiei-lanceolatae, utringueangustatae,basi+ veobliqua | cuneatim in petiolum abeuntes, apice acuminatae, ca. 8:3,2, 9:3,5, breviores et re acuminatae,, ceterum similes, ca. 3: 1,6, 4,2: 2,2, 9:2,7, 7—8:4,3—5 usque ad 9,5:6 cm, laminae omnes Coriaceae, 1 ah Un, u 4 » L ER ee ter 3 ‚ integrae, utrinque glaberrimae, supra obscurius virides et nitidiores 2 quam subtus; vena media et venae laterales primariae in utroque latere 7—10 eurvatim ascendentes et prope marginem pluries arcuatim | conjunctae supra paulum impressae subtus valde prominentes, venae | secundariae quoque illas conjungentes subtus manifeste prominulae; inflorescentiae axillares, sessiles, pauci-(2—3-)florae; pedicelli in | ae \ 10—11:4—5, 14—16:6—7, 21: 7,7 usque ad 21,5: 8cm, fol. min. lam. 4 5ll statu florifero erectiusculi vel deflexi, ca. 12—13 mm longi; calyx cupularis, ca. 3 mm longus, apice diam. ca. 3,5 mm, margine integro, extus paulum infra marginem subdiaphani-membranaceum dentibus quattuor subulatis vix gibbose prominulis vel usque ad 0,5—1 mm longis acutis paulum incurvatis praeditus, fere glaber, sieut pedicelli pilis parvis simplieibus aceumbentibus sparsis obsitus; corolla ca. 5,5—6 mm longa, stellati-campanulata, diam. ca. 6—Y mm, tetramera, in lobos subcoriaceos elliptiei-ovatos obtusos (ca. 3—4: 1 Kae). ‚6 mm) intus et margine brevissime papillosos extus glaberrimos apice eucul- latos partita; stamina 4, ca. 0,7 mm supra corollae basim inserta; filamenta brevissima, ca. 0,2—0,3 mm, glabra; antherae ellipsoideae, ad basim versus angustatae, apice paulum apiculatae vel obtusius- culae, ca. 2—3:0,5—0,7 mm, poris obliquis serius paulum longi- tudinaliter dehiscentibus; gynaeceum bene evolutum non vidisse lugeo. Philippinen, Mindanao: Distr. Davao, Todaya (Mt. Apo), A.D. E. Elmer, Philipp. Isl. pl.n. 10489!, 11693! hb. Bog., Hamburg.); Prov. Agusan: Berg Urdaneta bei Cabadbaran, Eimer, Philipp. Isl. Pl. n. 13782! (hb. Hamb.). Eine Form von L. banahaensis Elm., die sich augenscheinlich nur durch kräftigen, baumförmigen Wuchsund besonders durch größere Blätter unterscheidet. 132. Lyeianthes lagunensis (Elmer) Bitt. n. comb. Solanum lagunense Elmer in Leafl. of Philipp. Bot. I (1908), 341. Fruticosa; rami vetustiores cortice einerei-fusceseente leviuseulo obteeti, lenticellis parvis parum prominentibus verrucosi, ca. 2,5— ' 3,5 mm diam., rami juniores virides, teretes, diam. 1,5—2 mm, in statu novello sicut ceterae partes virides pilis brevibus + ve ferrugimeis aceumbentibus densis obtecti, mox glabrescentes; internodia 1—3 cm longa; folia inferiora solitaria, superiora false geminata inaequalia; petioli foliorum majorum ca. 1—2,2 cm longi, fol. min. ca. 0,5—0,8 em longi; folior. major. laminae late oblique lanceolatae vel oblongi-lanceolatae, basi oblique cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus sensim vel + ve abrupte angusta- tae, acuminatae, acutae vel apice ipso obtusiuseulo, ca. 9:3,5, 12:4,4, 13:4,8 usque ad 15:5,4 cm, foliorum min. lam. late elliptieae vel ovati-ellipticae, utrinque plerumque obtusiores, ca. 3,5:2,5 usque N ” ad 8:4 cm, omnes firme membranaceae, fere subcoriaceae, supra "© obseure virides, in statu novello pilis parvis in vena media et sparsim | in parte marginali mesophylli praediti, serius calvescentes, subtus | | | | FIIR ZBT 1 parum pallidiores, primo pilis parvis in vena media obsitae, mox glabrescentes, in statu siceo utringue + ve sordide subfuscescentes; F vena media et venae later. prim. in utroque latere 7—8 curvatim - ascendentes subtus manifeste prominentes; inflorescentiae sessiles intra foliorum geminatorum axillas, 2—5-florae; rhachides brevissimae, ca. 1—3 mm lorgae; pedicelli graciles, ca. 15—18 mm longi, primo pilis brevibus ferrugineis densis obtecti vel + ve glabrescentes; calyx cupulatus, ca. A mm longus et 4 mm diam., paulo’ infra marginem truncatum integrum dentibus 4 brevibus "inaequilongis ca. 0,3—1 mm longis subulatis praeditus, extus primo pilis brevibus nn ed ne -. Te ng nn a a. 7 r e, subferrugineis obsitus vel mox + ve glabrescens; corolla tetramera, ca. 6—7 mm longa, lobis erassiusculis coriaceis late lanceolatis ca. 5:2 mm extus in margine superiore implicato et ad apicem eucullatum versus breviter pilosis; corollae tubus brevis, ca. 1 mm longus, intus quoque glaber; filamenta brevia, ca. 0,5 mm longa, in annulo fere inserta, glabra; antherae breviter ellipsoidei-ovatae, ea. 3,5: 1,3 mm, basi manifeste cordatae, paulo infra apicem nonnihil- sonstrietae, poris parvis apiealibus; ovarium longe ellipsoideum, apice conicum, ca. 2 mm longum, 0,8 mm latum, glabrum; stylus brevis (an semper?) ca. 1 mm longus; stigma minutum (flos unicus non jam plane apertus forsan plantae masculae? species androdioeca?), ‚stylum melius evolutum et fructum non vidi. Luzon, Prov. Laguna: Mt. Maquiling, Rosenbluth und ° Tamesis in Forestry Bureau n. 12675! (hb. Bog.), Sept. bl.; Prov. Nueva Vizcaya: F. W. Darling in Forestry Bureau n. 14864! (hb. Bog.), Mai bl., beide unter dem irrtümlichen Namen: S. Blumei Nees. 133. Lyoianthes anisophylla (Elm.) Bitt. n. comb. Sol. anisophyllum Elm. in Leafl. Philipp. Bot. VIII (1915) 2830. - Fruticosa, ea. 3 m alta; rami infimi robusti ca. 1 dm crassi, rami superiores teretes, ca. 1,5—2 mm diam., in statu novello pilis brevibus densis paucicellularibus acutis curvatim accumbentibus obtecti, serius + ve glabrescentes et cortice pallide 'fusco lentieellisgue erebris parvis manifeste prominentibus instrueti; internodia ca. 17—28 mm longa; folia false geminata, valde inae- qualia; foliorum majorum petioli ca. 5—12 mm longi, supra mani- feste eanalieulati, pilis brevibus ineurvatis acutis sieut rami obteeti; illorum lamina late elliptiei-lanceolata, utringque angustata, basi parum obliqua cuneatim sensim in petiolum abiens, ad apicem versus acuminata apice ipso obtusiusculo, ca. 9: 3,5, 13: 5, 5 usquead 16,5: 6,5 em; fol. min. lam. sessiles vel subsessiles, in planta Warbur- giana petiolo vix 1—2 mm longo, in planta Elmeriana n. 13887 usque ad 5 mm longo, basi rotundatae obtusae, ad apicem versus parum subacuminatae obtusae, in Warburg n. 14349 solum: ca. 2:1,5— 4:2,6 cm, in Elmer n. 13887: ca. 4:2,5—6,7:5,2 cm, laminae omnes integrae, firme membranaceae, supra intensius virides et niti- diores quam subtus, supra glabrae, subtus praecipue in venis venu- lisque pilis simplieibus acutis ineurvatis satis densis obtectae; vena media et venae laterales primariae in utroque Jatere 7—8 curvatim ascendentes prope marginem arcuatim conjunctae subtus manifeste prominentes; venulae minores reticulatae subtus quoque paulum prominulae; infloreseentiae axillares, sessiles, pauci-(ca. 2—3-)florae; pedicelli floriferi graciles, ea. 15 mm longi, pilis minutis simplieibus pluricellularibus acutis accumbentibus densiusculis instructi; flores parvi, tetrameri, verisimiliter androdioeei; calyx cupulatus, ca. 3 mm longus, 3—3,3 mm diam., dentibus 4 minutis paulo infra marginem diaphanum integrum oriundis illumque non vel vix aequantibus extus pilis minutis simplieibus aceumbentibus fusces- centibus praecipue in venis et in dentibus obsitus, intus glandulis re \ 1) - B\ Lane set. en re Sn IR: IR TE ae 726 £ d L . Be I EN? une Sa ar er & IR TRETEN DIS EN ee 6 here Are desire br ee ee | 3 minutis erebris praeditus; corolla en pehlait ateltale, parva, ca. 6 mm ad apicem versus et in margine pilis minutis aceumbentibus obsitos ara: corollae tubus brevissimus, ea. 0,5 mm longus, intus quoque - glaber; stamina 4, filamenta brevia, ca. 0, 5 mm longa, glabra; antherae anguste ellipsoideae ca. 3:0,5 mm, basi inaequales, sacculo altero magis producto, apice paulum apieulatae, poris introrsis apicalibus obliquis ad basim versus in rimam angustam produetis; gynaeceum in flore a me investigato omnino deficiens (species androdioeca?); pedi- E: celli fruetiferi solitarii (ceteris delapsis), strieti,, ad apicem versus - inerassati, ca. 2]—24 mm. longi, primo ut videtur breviter pilosi, F-tandem- glabrescentes, praeeipue in parte superiore incrassata lenti- cellis eompluribus albidis prominentibus instructi; calyx fructifer trancatus, fere patelliformis, diam. ca. 6 mm, verisimiliter tetramerus, lobis inerassatis brevissimis marginem truncatum membranaceum non manifeste superantibus; baceae globosae, diam. ca. 12—14 mm; semina ca. 40, satis magna, oblique reniformia, paulum applanata, ‘ea. 3,2:3:1 mm, pallide flavida, manifeste foveolatim retieulata. Philippinen: Nördliches Mindanao, Prov. Agusan: Cabad- - baran, Berg Urdaneta, Elmer, Philipp. Isl. pl. n. 13887) (hb, Berol.); südliches Mindanao: Berg Batangan, Warburg n. 14349! (hb. Berol.). 3 Die beiden Belege weichen von einander etwas in der Blattstiel- und in 2 ea Spreitengröße ab, die Warburg'sche Pflanze ist in allen vegetativen Teilen kleiner: foliorum maj. petioli ca. 0,8—1 cm, fol. min. petioli 0,2 mm vel nulli; = 'lam. maj. 9,5:3,5—13:5,7 cm, lam. min. 2,3: 1,6-4,2:2,6 em; die Elm er'sche . var. masbateensis), ihre Größenverhältnisse folgen zum Vergleich: petioli majores '1-1,5 em, pet. min. 0,3—0,6 mm, lam. maj. 14:5,4—16,8:6,6 cm, lam. min. e ca. 4: 2,5— 1:5.cm. - & Der Name „Sol. anisophyllum Eimer“ würde in der Gattung Solanum bestehenden Sol. anisophyllum van Heurck et Müll. Arg., seiner Überführung R in die neue Gattung Lycianthes stehen jedoch keine Bedenken entgegen. _ Var. masbateensis Bitt. n. var. ‚Rami superiores ca. 3—4 mm diam.; internodia 5,5—6 cm longa; olia majora quam in typo; petioli foliorum majorum ca. 3—4 cm, - fol. min. 1—2 em longi; fol. maj. Jam. ca. 19:8—20:8,5 em, fol. min. lam. ca. 8,5:5,5—10,5:6 em; pedicelli fructiferi ca. 2, 5—3:cm longi; baeeae minores quam in typo, diam. ca. 10—11 mm; semina minora _ quam in typo, ca. 3:2:0,8 mm, minute sed manifeste reticulata, in . statu sicco sordide füscescentia. Philippinen: Insel Masbate, Elmer D, Merrill, Fl. of the Philipp. 3046! (hb. Berol.), sub. nom. „Sol. Blumei Nees?“ Ang. fr. Subgenus IV: Syngenesis Bitt. n. subgen. Calyx in statu florifero poculiformis, margine duplicato exteriore dentibus brevibus obtusissimis 10 inaequalibus, interiore tenuiore E subintegro, ir statu fruetifero auctus margine exteriore reflexo interiore - erecto baccae basim amplectente; filamenta libera, aequalia, brevia; antherae 5 aequales, in lateribus longitudinaliter connatae et intus Enaeitndinaiiter dehiscentes; granula sclerotica in bacca desunt. Novbr. 1919. XXIV, 83 Er longa, profunde in lobos 4 lanceolatos acutos ca. 4:1,5 mm extus. ' Pflanze ist größer (sie bildet etwa den Übergang zu der noch erheblich robusteren. - kein Anrecht auf Geltung beanspruchen können wegen des älteren, vollgültig - ORLTRT wi. 8, Ka FRE EN Et As Is n 7 ff ” PT Ne hen 914 Die Untergattung Syngenesis weicht von allen übrigen Abteilungen der u | Gattung Lycianthes durch die in Längsschlitzen sich beiderseits nach innen Öffnen- den, seitlich miteinander verwachsenen Staubbeutel ab; es erscheint mir aber trotzdem nötig, sie zu dieser Gattung zu ziehen, da sie "offenbar enge verwandt- schaftliche Beziehungen zu der ebenfalls in Mittelamerika beheimateten Sektion 7 Ä Synantheroides der Untergattung Polymeris hat (siehe S. 319). Auf S. 312 habe e) ich diese Auffassung näher zu begründen versucht und auf das entsprechende R Verhältnis der Sektion ZLycopersicum zu Sulanum Inge 134. Lycianthes anomala Bitt. n. sp. | \ Frutieosa, rami vetustiores ca. 4—6 mm diam., cortice pallide cinerei-fuscescente subnitido parum rugoso obteeti; internodia 2—5,' rarius —9 cm longa; ramuli novelli ca. 2 mm diam., subearnosi, primo _ (in statu inevoluto) pilis nonnullis pluricellularibus parce ramosis acutis obsiti, mox fere glaberrimi, eorum internodia ea. 1—1,5 em longa; folia plerumque false geminata, inaequalia; foliorum majorum _petioli 2—3,5 cm, foliorum minorum 1,5—2 cm longi, primo pilis parvis parce ramosis vel simplieibus acutis obsiti, mox glaberrimi; laminae late ovati-oblongae, utrinque angustatae, integrae, basi + ve obliquae, apice acutae vel acuminatae, foliorum majorum 12:6 5, .18—19:9—9,5 usque ad 22:11 cm, foliorum minorum 7:4,5, 8: 6 usque ad 10: a 5 cm; lamina primo in statu inevoluto pilis simpli- eibus vel parce ramosis pluricellularibus acutis praecipue subtus secun- .dum venam mediam obsita, mox fere glabra, firme membranacea, utringue viridis, supra nitidior quam subtus, subtus punetis minutis erebris (arena crystallina!) praedita, venis lateralibus primarjis in utroque latere 6—7 subparallelis ad marginem versus incurvatis subtus siecut vena media manifeste prominentibus; venae lateral. secundariae tertiariaeque illasconjungentes subtusquoque satismanifestae;inflores- centiae inter folia false geminata sessiles, ca. 3-florae; pedicelli ca. 12 mm longi, in statu fructifero 15—25 mm longi, semper erecti, robusti, ad calycem versus sensim incrassati, fere glaberrimi, glandulis minutis breviter stipitatis perpaueis instrueti; calyx primo breviter poculiformis, ca. 3—4mm longus, diam. ca. mm, margine dupli- cato, exteriore dentibus brevibus obtusissimis 10 inaequa- libus parum prominentibus (vix 0,5 mm longis) instructo, interiore tenuiore subintegro; calyx extus glaberrimus, solum in apieibus dentium pilis minutis acutis perpaueis instructus vel hie quogue glaber, in statu fructifero auctus diam. ca. 1O—llmmmargine #5 exteriore reflexo, margine interiore paulum diaphano erecto | baceae basim amplectente; corollam bene evolutam nonnumquam clausam vidi lobis lateraliter cohaerentibus; corolla violacea ca. 15 mm longa, in statu aperto rotata, diam. ca. 23—25 mm, ejus lobi late lanceolati acuti ca. 11:3—4 mm carnosuli glaberrimi, solum intus apice pilis brevibus acutis simplicibus vel semel subramosisirregulariter eurvatis instructi; corollae tubus ea. 2 mm longus, intus quoque glaber; filamenta libera, aequalia, brevia, ca. 0,8—1 mm longa, glabra, in annulo crassiusculo inserta; antherae 5 aequales, ca. 8:2,5— ° 3 mm, in lateribus longitudinaliter connatae et intus in lateribus longitudinaliter dehiscentes; ovarium subglobosi-coni- | BRETT ERTREN., a a 3 26 EU e. TEE ER ER ER e DL - k . ’ . . ru " a 4 m = . a 07 EEE RERT 5 a Yaakı ME 7 a nt > a ea y . er I Br, ü ei 4 . x . ER vn Ö > 2 ne, vr .— 515 cum, diam.ca.2 mm, glabrum; stylus rectus, stamina longe superans, - 10—11 mm longus, crassiusculus, ad apicem versus paulum attenuatus, glaberrimus; stigma styli apice non crassius, subglobosum, obtusum: bacca globosa, diam. ca. 12 mm; semina valde numerosa, pallide flavida, | £ oblique reniformia, ca. 1,2:1:0,3 mm, minute tubereulata. Mexico, Staat Veracruz: Tal von Cördoba, Potrero, Bourgeau n. 1753! (ex hb. Mus. Paris, hb. Barb.-Boiss., Brux., Monac., Monspel., R Stockh.), Jan. fr.; Rio blanco bei Orizaba, Bourgeau n. 2536! (ex hb. Mus. Paris. hb. Barb.-Boiss., Brux., Monspel., Stockh.), Juli bl.; Ori- zaba, Schlucht bei San Gertrudis, ea. 1100 m ü. M., Ross, Fl. Mexie. n. 1158! (hb. Monae.), Okt. fr. Species non satis cognitae. 1) Solanum axilliflorum Dun. in Hist. Sol. (1813) 238; Dun. Syn. (1816), 47; Dun. in DC. Prodr. XII, I (1852), 371; $. scandens Mill. Diet. 4: 15:19 Poir. Diet. IV, 292 — non L.;, S. Americanum scandens et frutescens, ‚flore magno - coeruleo, fruetu rubro. Houston mser. apud Mill. 1. c. Bezüglich dieser von Houston bei Veracruz gesammelten Pflanze bemerkt _ bereits Dunal in Hist. Sol. 238: »an Polymeridis species?« Ich halte es für wahrscheinlich, daß diese Art als Synonym zu Lycianthes lenta (Cav.) zu stellen ist. 2) Solanum chiapense Brandegee, Pl. Mexicanae VII in Univ. of Calif., Public. of Bot. VI Nr. 8, (Okt. 30, 1915‘, p. 192. Die kurze Beschreibung dieser von Brandegee selbst zu Polymeris ge- stellten und sicher hierher gehörigen, in Südmexiko (Chiapas) beheimateten Pflanze gewährt zu wenig Anhaltspunkte, um ihr ohne Kenntnis des Urbelegs . einen bestimmten Platz in meiner Anordnung der Gattung anweisen zu können. 3) Solanum cutacense H. B. K. Nova gen. et spec. III (1818), 38; Dun. in DC. Prodr. XII, I, 173. Diese aus dem Norden Perus, nahe der Grenze Ecuadors stammende Pflanze soll der L. lenta sehr nahe stehen, ich verschiebe meine Äußerung über - sie bis zur Prüfung des mir bis jetzt nicht zugänglichen Urbelegs. 4) Brachistus F'endleri Rusby in Bull. New York Botan. Garden IV (1907), 470; Bassovia Fendleri Rusby in Bull. Torr. Botan. Club XXVI (1899), 197. Rusby (Bull. Torr. Bot. Cl. XXV1 198) gibt nichts über die Öffnungsweise der Antheren an; trotzdem ist mir die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Lyci- anthes Sektion Simplicipila Series Strigulosae nicht zweifelhaft. Die wichtigsten - Kennzeichen sind nach Rusby’s Diagnose: größere Spreiten 8—18:3—6 cm, . sehr ungleichseitig, oberseits zerstreut strigos, unterseits mit Ausnahme der beiderseits angedrückt rauhhaarigen Adern kahl; Blütenstände 3—4-blütig ; Kelch glockig, 4-5 mm lang mit 10 lineal-pfriemlichen Zähnen von 2—3.5 mm Länge; - Antheren 3 mın lang. Griffel 5-6 mm lang. Eine Umnennung in Lyeianthes kann ich erst dann vornehmen, wenn ich das Exsikkat von Rusby n. 770: Bolivia, Yungas, 1800 m ü. M. selbst gesehen habe. Species non e genere Solanum in genus ZLycianthes transponendae. 1) Solanum anodontum Lev. et Vaniot, in Le Monde des plantes X (1908) n. 53, p. 37 et in Fedde Rep. VI, 126 = (Capsicum anomalum Franch. et Savat. (see. Bitter in Fedde, Rep. XI, 491 et Bitter ibid. XV, 96-98). 2) Solanum mendax van Heurck et Müll. Arg. in van Heurck Observ. botan., 61 = Bassovia spec. (sec. Bitter in Fedde, Rep. XII, 543.). 83) Solanum panamense van Heurck et Müll. Arg. in Observ. botan. Fasc. 1 (1871), 128. Nach meiner Feststellung —= Brachistus tetrandrus (A.Br. et Bch£.) Hook. f. et Jacks. Ind. Kew. IV (1895), 895. 4) Solanum philippinense Merrill in Philipp. Journ. of Se. VII (1912), 351 = Capsicum anomalum Franch. et Sav. sec. Bitter in Fedde, Rep. XV (1917), 96 -98 5) Solanum scandens L. Suppl. 147; L. Amoen. acad. VIII, 253; Pers., Syn. -pl.I, 222; Dun. Hist. Sol., 179; Dun. Sol. Syn., 25; Dun. in DC. Prodr. XII, I, 178. 33* Die Zugehörigkeit dieser ee zu Lycianthes is 5x wegen | _ Dürftigke Linn&’schen Erstbeschreibung nicht sichergestellt: der gedrungene KR - teilte Kelch ist höckerig mit 5 Wulsten, die herzförmigen Blätter i . weich; die Vermerke »floribus subumbellatis terminalibus«. und. »racemus te der terminale Racemus aus 3—4 racemi oder aus 3—4 Blütenstielen zusamn ; gesetzt ist. Weder Dunal noch ich haben Linne’s Original gesehen; ich ver- mute, daß die Pflanze gar nicht in diesen Verwandtschaftskeis "gehört, sondern . Be wahrscheinlich mit Solanum pensile Sendtn. übereinstimmt, dessen Namen bei Besialgung meiner Ansicht vor.dem älteren S. scandens L. . zurückzutreten u} Verbesserungen. | re ee S. 304, Z. 14 von unten statt »subsp. guinguedentata« lies: subsp. inaequidens. E23 5. siE zZ. 10 und 31 von oben statt »Z. denticulata var. majuscula « lies: L. > levis 'subsp. inaequidens var. majuscula. me S. 332 unter L. Rantonnetü: Zu dem Synonym Sol. corniculatum en füge E hinzu: -Betreffs der von Koorders, Exk.-Fil. Java II, 167 für Java ver- merkten Pflanze sei hervorgehoben, daß sämtliche, im hb. Bogor. als S. corniculatum Hiern bezeichneten Belege zu S. mammosum L. gehören. 343, 2._6 von oben, les: »Exsikkats«. "7 - — Ze N 350, 7. 14 von unten statt »Dun.« lies: Ruiz et Par. u 456, zZ. 19 von oben statt »amba« lies: ambo.- = e 460, Z. 18 von oben statt: »L. denticulata var. luzonensis« lies »L. levis E subsp. luzonensis« (ebenso S. 460, Z. 12 von unten). er EEE . 460, Z. 12 von unten statt: »_L. nematosepala « lies: L. denticulata. = Er ee % 461, Z. 31 u. 32 von oben statt »111« und »112« lies: 108 und 18 . 478, Z. 8x von unten statt »1838« lies: 1833. s ze Be Ar GREEN | Verzeichnis: der Pflanzennamen. & (Die in der vorliegenden Arbeit anerkannten Arten der Gattung Lyeianthes 7 sind gesperrt gedruckt, die Seitenzahlen ihrer Beschreibungen sowie die gül- 3 tigen Gattungen sind durch Fettdruck hervorgehoben. Die als Synonyme anzu- sehenden Artnamen sind in Klammern gesetzt. : ; Anodontocalyx (ser.) 508; Asaropsis (sect.) 314, 422; Asiomelanesia ee k I 314, 316, 460, 470, 483, 503; Bassovia 292, 293, 318. 323: (Fendleri) Rusby515; (inaequilatera) Rusby 439: (laevis) Dun. 294. 308, 484; "(solanacea) »B: IN. & > 377; (stenoloba) Britt. 358: (Wallichii) Dun. 475; Boldoa (repens) Spreng. 425; Brachistus 292, 435, 499: (actinocalyx) Hub. Winkl. 338; (ceratocalycius) Donn. Sm. 498: (eseuintlensis) Coult. in Donn. Sm. 494; " (faseieulatus) Rusby 334; . Fendleri Rusby 515; (inaequilaterus) Rusby 439: (lasiophyllus) Rusby 450; (strigosus) Britt. 434; (Saneti Caroli) Hub. Winkl. 334; tetrandrus Hook. f. ee Jacks. 515; (virgatus) Hub. Wınkl. 337; Capsicum 292 ‚298, 314, 317, 318, 479; annuuın var. acıminatum und var. longum 314; ano nalum Franch. et Sav.. 3 | 463, 515; Dusenii Bitt. 293, 520; Caribaccolae (ser.) 391; Chamaesaracha = eoronopus 409; Cypeliosalyx (arbeua3308, 307:313,.31#; 315, 502, 503; Cypho- mandra 293. 318: Erectae (ser.) 460, 468. 491; Eulveianthes (subgen.) 314, 316, 319, 331, 400; Eupolvmeris (sect.) 315, 331, 398, 400, 401, 406; (Fregirardia angusti- 4 folia) Dun. 326; Glanduliferae (ser.) 375, 380: (Gonianthes) Dun. (Abtlg.) 359, 427; Holocalyx (s>- r.) 459; Kittoides (sect.) 406: (Löbanthes) Dun. (Abtig.) 316, 359, 437. Lycianthes (Dun.) Hassl., sens. ampl. Bitt. 292; aceratia "304, 313 508; acidochondra 304, 3,9, 313, 339, 341; actinocalyx 304, 306, 337, 41 338, 339: acutangula 304, 305, 309, 313, 339, 337, 358, 359; acutifolia m 305. 314, 453: alhidiochracea (var.) 395: alopecoclada 305. 316, 449, 556; 7 amatitlanensis 305; 310, 314, 441; Andrieuxi (var.) 408. 409, 410: Angatii | (var.) 507; angustifrons (var.) 448; anisophylia 304, 307, 503. 512; anomala 29, =: 307, 312, 514; apieulata 305, 314, 334, 452, 453; arrazolensis 300, 301 g: (Fig. 3), 310, 388, 390 (Fig. 5), 391: asarifolia 306, 310. 314. 317, 423, 494, 495; © balanidium 304, 307, 504; bambusarum 302, 303, 304, '305, 307, 503; © banahaönsis 301, 304. 307, 310, 314, 503, 509, 511: biflora 302, 304, 310, 318, e & Ba, 316, 460, 461, 468, 476, 483, 486; biformifolia 305, 310, 314, 448; So bigeminata 304, 306, 480, 483; bimensis 304, 306, 310, 461, 490: boninensis 8304, 483; brachyanthera 304, 311, 472; brachyloba 302, 305, 306, 310. B 401, 457: brachyodon (var.) 326; brachyphylia (var.) 327; brevipedicellata var.) Be: 487: brevipes 005, 8369, 372; Buchtienii 304, 337, 339; Caeciliae 309, 8315, 427, 429, 431; ealycodonta (var.) 481, 482, 483; campyloclada 374, k 375: campylorhachis (var.) 308, 304, 503, 505; (candicans) (Dun.) Hassl. 397: — eaucaensis 359; caulorrhiza (var.) 310, 491, 492, 493, cearaönsis 304, 8346; ceratocalycia 3083, 304, 306, 312, 498; ehrysothrix 305, 316, 448: ci liolata 305, 314, 410, 411; eladotricha (var.) 413; eladotrichota 303, 304, 307, 313, 503, 504; coalescens (subsp.) 312, 496; coffeifolia 311, 315, 427, 482; eolumbiana 304, 325, 372, 373; compressibaccata (subsp.) "304, 306, = 309, 313, 339, 357, 358, 359: coriacea 303, 311. 379; Cundinamarcae © 7305, 316, 447, 458; eyathocalyx 306, 400, 401; dejecta 305, 310, 413, 415; dendriticothrix 313, 375; densestrigosa 305, 443, denticulata 304, 473, 482, 491, 516; dolichodonta (subsp.) 438, 439; Dombeyi (Dun .) Hassl. 315, ‚380: ecuadorensis 303, 304, 363; elongatidens (subsp.) 468; endopolytricha (var.) 367; endopsila (var.) 313, 365, "367; epiphytica (subsp.) 506; extustomen- n-1063 (var.) 363; faseiculata 304, 311, 315, 331, 334, 335, 336; 'ferruginea E Hayieans (var.)‘ 366; Navidipila (var.) 387; flexuosa var.) 391, 394; floccosa 2.89; fugax 317, 391, 392, 393; furcatistellata 401, 403; geminata 317, 391, 392; geminiflora 308, 304, 306, 497; gibbosiaspera (subsp.) 303, 445: - glabratula (var.) 488; glandulosa 304, 308, 313, 346, 348; Gouakai (forma) 302, 483; Goudoti 305, 314, 435; gracilis (var.) 304, 312, 314, 496; grandi- - lensis 305, 407, 419; guianensis 304, 347; heterochondra 304, 306, E,-314, 335. 336; bererochte 304, 307, 312, "314, 494; heterodonta 304, 309, 333, 334, 458; hirsutior (var.) 388; holocalyx "306, 401, 459; hupehensis 2 (subsp.) 466, "467: hygrophila 401, "402, 403; hylophila 304, 309, 336, 339; hypochrysea 305, 316, 452; hypolasia (var.) 480; hypomalaca 304, + 309, 313, 329, 344, 345; japurensis 350; Jelskii 314, 315, 399; impar 302, = 304, 504: inaequidens (subsp.) 475, 487,490, 516; inaequilatera 305, 439; inter- ‘ media (maerodon var.) 477; intermedia (zylopiifolia var.) 455; jodastera (var.) 325, 326; Kaernbachii 303, 304, 316, 503, 504; Kaitisis (subsp.) 481, 483; laevis .. siehe levis; lagunensis 304, 307, 511: "Lambii (subsp.) 368; lanceolata (var.) 414; lasiophylla_ 305, 316, 449: latifrons (var.) 448; Ledermannii 302, ee 304, 311, 503, 504; Lehmanni 308, 305, 316, 444; lenta "304, 313, 344, 364, 368, E* 369, 372, 515: levis 304, 306, 308, 310, 314, 461, 475, 484, 486, 487, 490, 516: line- E © ata 305, 449: liophylla (var.) 475; longidentata 304, 306, 310, 339, 356, E7.:3597 luzonensis (subsp.) 304, 312, 460, (an diesen drei Stellen ebenso wie 489 Br als Unterart vonLL. levis zu betrachten), 489,516; Iyeioides (L.) Hassl. 309, 313, 315, 320, 323—330, 373; lysimachioides 491, 492, 493; macrodon 304, 306, = 310, 468, "470; -Magdalen ae 315, 317, 380, 381, 385: ; majuscula (var.) 311, 489, 516; - manipurensis (var.) 470; manucaling (subsp.) 301, 510; masbateensis (var.) 513: maxima (var.) 310, 455; medusocalyx 305, 310, 314, '437; memecylonoides 304, 307, 504; minutipila 423: mitrata 304, 307, 312, 313, 500, 502; Mociniana 314, 408, 410, 413, 418, 428; mollissima (var.) 313, 465, 468; mollitersetosa (var.) 470: Moszkowskii 504: (nematosepala) (hierfür ist dentieulata (B1.) Bitt. einzu- setzen) 304, 312, 460, 516; nitida 301, 303, 304, 307, 312, 314, 494, 501, 502; noc- . turna 304, 368, 372; nodocalyx (subsp.) 481; ocellata (subsp.) 405; Oliveriana 302, 303, 304, 307, 503, 504; pachypetala 304, 308, 475, 486; Palmeri (var.) 416; © parasitica 301, 303, 304, 305, 307, 314, 315, 503, 504, 505, 506, 507, 508; parei- pila (var.) 325; parvifolia (subsp.) 328, 330; parvifrons (var.) 489, 483; patelli- calyx 304, 307, 313, 314, 503, 504; patentipila (var.) 391; paueiflora 304, 309, "313, 315, 339, 341, 343, 344, 345, 356, 359, 360; Pearcei 304, 306, 313, E:- 339, 355, 356; peduncularis '305, 310, 416, 418; pilifera 309, 311, 315, $ 407, 411, 427, 428, 431; pilosissima 302, 313, 373, 378; pilosiuscula (var.) 315, 428; Pittieri 303, 304, 313, 360; plieitomentosa (var.) 363; Poeppigii B . 304, 313, ‚345, 346; praelongipedicellata (var.) 304, 305, 307, 505, 507: pratorum - - (var.) 411; Pringlei 305, 306, 314, 421, 422; profunderugosa 301, 406; 303, 304, 309, 313, 339; Finisterrae (subsp.) 304: firmior (var.) 339, 340; folia (var.) 466; grandifrons 305, 418; grandis (var.) 304, 479; guatema- 518 pseudolycioides 303, 304, 309, 352; puberula (var.) 397; Porpusi” 299, 300 (Fig. 2), 310, 315,» "316; 317. '380, Bs8, 383, 384 (Fig. 4), 385, 390, 391; f quichensis 309, 311, 497, 428, 431: radiata 305, 433; ramosipila (var). 21 413; Rantonnetii 298, 299 (Fig. 1), 303, 304, 309, 3 315, 331, 832. 353, = 358, ‚516; Rechingeri 309, 304.307, 313, 504: remotidens (var.) 479: repens 306, | 310, 317. 425; saltensis Sso4, 309, 335, 336, 339; Sanctae Marthae 308, er 306, 313, 377, 401; Sancti-Caroli 313, 339, 354; schizocalyx 304 41; | Schlechteriana 308, 304, 313, 316, 503, 504: seotinophila (var.) 318, 367; side- = roxyloides 303, 308, '316, "401, 408: sikkimensis (var.) 470; sinensis (var.) 493; 9 Sodiroi 305, 436; somnieulenta "308, 310, 411, 418; sparsiloba (var.) 464. 483: 4 | Sprucei 315, 317, 380, 385; stellata STr. 391, 399, 3%, 397, 398; stellati- u E pubescens 304, 339, 350, 351: stenoloba 304, 306, 310, 313, 314, 339,558, 859; strigosa 305, 454; strigulosa. (var.) 438, 439; subtruncata 304, 306, 48: “| subtusochracea (var.) 313, 316, 466; symphyandra 309, 312, 427, 430, 431: | synanthera 301, 304, 307, 311, 319, 499, 500, 501; tarapotoensis 305, 440: tarmensis 305, 310, 451; tobagoensis (subsp. ) 318. "344: tomentosa, (subsp.) 315, 320, 327; transitoria (var.) 405; tricolor 310, 385, 387, 391; uberior (var.) a 436; Vlei 305, 437, 439; urnigera 303, 306, 307. 313, 376: utrinquemollis (var.) =# 366; velutinella (var.) 467, 468; villosula 305, 310, 407, 420; virgata 903,304, | en 338, 370, 372, 375: Weberbaueri 305, 446, "448: xylopiifolia 305, 310, “N 454, 456: zeylanica Clarke (var.) 483. E} Lyeiosolanum Bitt. (subgen. Solani) 294; Lycium 294, 314; Lyeopersieum (sect. Solani) 294, : 312, 514; (Megalospora) Sendtn. (subdivisio Solani) 293; (Meiomeris) Dun. (Abtig.) 400: Meizonodontae (ser.) 408; Microlobae (ser.) 421: (Mierospora) Sendtn. (subdivisio Solani) 2983; Normania (sect. Solani). 372; Oli- gochondrae (ser.) 339, 356, 357, 358, 359; Parascopolia (?) Baill. 294, 295, 407; acapulcensis Baill. 294, 295, 407: Perennans (sect.) 295, 314, 407, 411, 418, 422, 428; Philippinenses (ser.) 509; Piliferae (ser.) 426, 460; Pliochondrae (ser.) 331, 336, 389, 398; Polychondrae (ser.) 316; Polymeris (subgen.) 314, 315, 316, 331, 341, '379, 400, 407, 427, 515; (Pseudoly eianthes) Dun. (Abtlg.) 400: Radicantes (ser.) 491; Regmandra (subgen. Solani) 312; Simplieipila (sect.) 334, 379, 426, 460, 515. Solanum 312; (acidochondrum) Bitt. 341; (acuminatissimum) O.K. (var.) 350; (acuminatum) Dun. (var.) 396; (acutangulum) Griseb. 357; (acutifolium) R. etP. 449, 453, 457; (adenanthum) Poepp. mscr. 349; (affine) Dun. 364; (aggre- gatum) Jacq. 294: (aggregatum) Spreng. 294, 395; (amatitlanense) Coult. et Donn. Sm. 441; amblophyllum Hook. 294; anceps R. et P. 297; (Americanum scandens | et frutescens ete.) Houston 515; (Andrieuxi) Dun. 409, 428; (Angatii) Eimer 507; | (angulosum) Heyne 480; (angustifolia) Damm. (var.) 328, 330; (anisophyllum) Eimer 512, 513; anisophyllum van Heurck et Müll. Arg. 513; (anodontum) Lev. et Vaniot 515; (arborescens Amygdali folio) Plum. 341; (arborescens Solani hortensis folio) Plum. 341; »(arboreum)« Teysm. mser. 508; (arrazolense) Coult. et Donn. Sm. 388; (asarifolium) Kth. et Beh£e. 423; atricoeruleum Ritt. 3305 | axilliflorum Dun. 515; (balanidium) Bitt. 504; (bambusarum) Bitt. 503; (bana- i haense) Eimer 509; '(Berterianum) Dun. 394: (Berterianum) O. E. Sch: (var.) : 394; (biflorum) Lour. 461, 463, 464, 490, 491: (biformifolium) R. et P. 448; (bigeminatum) Nees 461, 480; (bimense) Miqu. 461, 490; (Blumei) Nees 461, 484, 486, 510, 512, 513; (brachylobum) van Heurck et Müll. Arg. 457; (Calleryanum) Dun. 462, 4683: (calvescens) Dun. (var.) 372; (campylocladum) Dun. 374, 381, 382; (candicans) Dun. 320, 321, 322, 327: (caracasanım) | 0. E.. Sch, (var.) 348, 344, 364, 367; (caulorrhizum) Dun. 498: (chiapense) _ Brandegee 515; (Chodatianum) Hub. 423. 424; chrysophyllum Humb. et Bonp!. ex Dun. 458, 459; (chrysothrix) Poepp. 449; (ciliatum) Bl. 473; (ciliolatum) Mart. et Gal. 410, 411; eircaeifolium Bitt. "314: (eladotrichotum) Bitt. 504; (compressibaccatum) Bitt. 357, 358; conocarpum C. Rich. 294; (coriaceum) Hook. 294; (corniculatum) Hiern 332, 333, 516: (eorynephorum) O. K. (var.) 464; (crassi- petalum) Wall. 461, 475, 476, 490: (eryptolobum) van Heurck et Müll. Arg. 391; > | (cumanense) R. et Schult. 364, 365; (cupulatum) Miqu. 480, 481, 482; (eutacense) - u H. B. K. 515; (cyathocalyx) van Heurck et Müll. Arg. 400; (dasypus) Drege 294; 4 (decemdentatum) Roxb. 462, 470; (decemfidum) Nees 462: (decemfidum) Pav. \ 368; (dejeetum) Fern. 415, 416: (densestrigosum) Bitt. 443; (denticulatum) Blume EEE EEE LEE ES ERTE v B B ie Bi 127 ER wen 519 461, 462, 465, 468, 473, 475. 483, 491; ‘dentieulatum) C. B. Cl. 481, 483; (denti- eulatum) Koorders 487; (diehotomum) L. C. Rich. 393; (diphyllum) Osbeck 462; (diphyllum) Sw. 396; (Dombeyi) Dun.'322. 330; (domingense) Willd. 370; (echi- E natum) Pav. 368; (epiphyticum) Merrill 506; (erythrocarpum) O. K. (var.) 314, 486; (fascieulatum) (Rusby) Bitt. 334; (flexuosum) hb. Banks 396; (flexuosum) Heyne 480; (fexuosum) Pav. 374; (flexuosum) Willd. 394; (fugax) Jacq. 393, 394; (geminatum) Vahl 392; (geminiflorum) Mart. et Gal. 497; (glabrum) Valet. (var.) 473; (glandulosum) R. et P. 308, 348, 349, 350; (glandulosum) Sendtn. 350, 351; (Gouakai) Dun. 483; (Gouakai) C. B. Cl. (var.) 483; (Goudoti) Dun. 435; (zuianense) Dun. 347, 348; (haitense) Dun. 370; havanense Jacq. 294; (heterochondrum) Bitt. 335; (heteroclitum) Sendtn. 494, 502; (Hookerianum) Spreng. 294; jamaicense Mill. 465; (japonicum) hortul. 332; (japurense) Dun. 350, 351; (japurense) Witasek 352; (javanicum) Dun. 465, 466; (Jelskii) A. Zahlbr. 399; -(impar) Warbg. 504; (inaequilaterum) Rusby 439; (insulanum) Dun. 370; (ioda- sterum) Dun. (var.) 326; (Kaernbachii) Lauterb. et K. Sch. 504; (Kaitisis) Dun. 481; (laeve) siehe (leve); (lagunense) Elmer 511; (Lambii) Fernald 368; lanugi- nosum Humb. et Bonpl. ex Dun. 458; (lasiophyllum) Humb. et Bonpl. ex Dun. -449; Jaurinum Burm. fil. 294; (Ledermannii) Bitt. 504; (lentum) Bello 370; (lentum) Cav. 364, 382; \lentum) Griseb. 335, 336, 343; (lenium) ©. E. Sch. (var.) 364; (leve) Dun. 484, 486; Lindenii Rusby 297; (lineatum) R. et P. 442; (longepedun- eulatum Bert. 396, 397; longiconicu:n Bitt. 314; (lyciifforme) Damm. 330; (Iyei- oides) L. 322, 323. 328, 329, 332, 373; ‘(lysimachioides) Clarke (var.) 492; (lysimachioides) Wall. 469, 491, 492, 493; (macranthum) Bert. 370; (macrodon) Wall. 461, 468, 476, 492; (Magdalenae) Dun. (var.) 374, 375, 381; (majus) Dun. (var.! 425, 426; mammosum L. 516; (manucaling) Eimer 510; (medusocalyx) Bitt. 437; (membranaceum) Wall. 294, 479; (memecyloncides) Bitt. et Schlchtr. 504; (mendax) van Heurck et Müll. Arg.515; Menziesii Dun. 294; (mitratum) Greenm.500,; (Moeinianum |Mozinianum]) Dun. 408, 409, 418; (moliissimum) O.K. (var.) 464, 465; (mollissimum) Blume 465; (monanthum) R. et Sch. 408; (monodynamum) Vis. 886; (monticolum) Dun. 294; (Moszkowskii) Bitt. 504; (multiflorum) Dun. (var.) 484, 485, 491; (muticum) N. E. Brown 332; Nava Webb et Berth. 372; (Neesi- anum) Dalz. et Gibs. 480; (Neesianum) Wall. 478; (neglectum) Dun. 341, 343; (nematosepalum) Miqu. 461, 473, 475, 488; (nncturnum) Fernald 368; (normale) 0. K. (var.) 350; (mvetaginoides) Dun. 386. 387, 339; (ocellatum) Dohn. Sm. (var.) 405; (Oliverianum) Lauterb. et K.Sch. 504; Orbignyanum Sendtn. 299; (organum) Lapeyr. 372; (Osbeckii) Dun. 462, 463; oxycarpum Schiede 314; (panamense) van Heurck et Müll. Arg. 515; (pachypetalum) Spreng. 475, 476; _ (parasiticum) Blume 308, 484; (parvifolium) Wedd. (var.) 328, 329; (patellicalyx) Bitt. 504; (paueiflorum) Vahl 341; ‘peduneulare) Schlehtdl. 408, 409, 412, 416, 418; pensile Sendtn. 516; (philippinense) Merrill 515; (phillyreoides) H. B. K. 323, 324, 325, 373, 387; (piliferum) Bth. 411, 427, 428; (pilosissimum) Mart. et Gal. 378; (pilosiuseulum) Mart. et Gal. 387, 411, 428, 429; (Pringlei) Rob. et Greenm. 421; (pseudolycioides) Chod. et Hassl. 332, 352; (pseudolyeioides) Rusby 328, 329; psidiifolium Rusby 297; (puberula) O. E. Schulz (var.) 397; (Purpusi) Brandeg. 382; («uadriflorum) Mart. et Gal. 364; (quichense) Coult. et Donn. Sm. 411, 423; (quindiuense) A. Zahlbr. 443, 450, 458; (radiatum) Sendtn. 370, 433, 434; (Rantonnetii) Carr. 332; (Rechingeri) Wit. 504; (retrofractum) Vahl 395, 396, 397; (rubrum) Noronha 484; scandens L. 308, 516; (scandens) Mill. 515; (scandens foliis tomentosis) Plum. 370; (schizocalyx) Merrill 471; (Schlechterianum) Bitt. 504; (sideroxyloides) Schlchtd. 308, 403; (somnieulentum) Kze. 408, 409, 411, 412, 413, +15, 416; (speciosum) Dun. 341; (Sprucei) van H. et Müll. Arg. 380; (Stauntoni) Du . (var.) 462, 463; ‘stellatum) Jacq. 395, 397; (stellati-pubes- - cens) Dun., O. K. (var.) 350. 351; \stenolobum) v. H. et Müll. Arg. 358; (sub- truncatum) Wall. 461, 473, 478; (sylvaticum) H. B. K. 392, 393; (sylvaticum) Schlehtd. 364; (synantherum) Sendt. 499; (tomentosum) Dun. var. 370; (tricolor) Moc. et Sesse ex Dun. 385, 416; (umbellatum) Willd. 364, 365; (uniflorum) Dun. 393, 394, 395; (uniflorum) Moc. et Sess& 408; (urbanum) Morong 332, 353; (urbanum) var. (ovalifolium) Chod. 353; (vaceiniifolium) Dun. 294; (violaceum) Blume 484; (violifolium) Schott 424, 425, 426; (virgatum) Lam. 343, 344, 364, 370, 372; (vitocense) Dun. 348, 350; (xanthocarpum) O.K. (var.) 314, 486; re Dun. 454; (zeylanica) C. B. Cl. (var.) 483; (Zollingeri) Dun. 484, 5, 491. ‘811, 317, 318, 319, 431, 439, 494. 514: Syngenesis (subgen.) 311, 312, En Strigulosae (ser.) 334, 433, 443, 458, 460, 515: Er en (sect.) 807, > 2 319, 513, 514; Trieoloreg (ser.) 385; Virgatae (ser.) 313, 36 373, 3,375, Einheimische Namen: annismata 468; banranti 486; berenjena de R paloma 372; boeboekoean 486; bondot 468; bulung 468; capaicayayi 333; ‚kamo- enti 468, 510; kamoenti koenet 493; ketawang 486; ki minjak, ki ‚menga, eg menjan 486; koebanranti 486; leuntja 475; lewa-lewa-kolo 467: makopi 510-2 #2 pedrilı 354; pongge 468; quiocre 304; ranti alas 475; ranti bondot 468; Teremay 7 473; sehar bondat 486; tahokkok 468; terongan 505; teter 468; wagatofonabil e Als Boanr Eine ich die S. 295 in einer rer versprochene: Beschreibung einer neuen Capsicum-Art, welche durch ihren 10-zipfeligen Kelch die enge Ver- E wandtschaft dieser Gattung mit Lyeianthes noch besonders erhärtet. E Capsicum Dusenii Bitt. n. sp. Herbaceum? rami superiores Se flexuosi, subteretes, 2—3 mm diam., pilis simplieibus 2- 6-cellularibus acutis inaequilongis patentibus densis sordide flavidis vel subfuscescentibus villosi. E (pilorum cellulae erystallis minutis crebris granulatae) et glandulis minutis valde ea. sparsis obsiti; internodia 3,5—5 cm longa; folia superiora false geminata, inae- qualia; petioli breves, ca. 3-6 mm longi, eodem indumento denso quo rami_ villosi; laminae late oblongi-lanceolatae, uirinque sensim angustatae, fere medio | latissimae, basi + ve obliqua cuneatim in petiolum abeuntes, ad apicem versus magis sensim angustatae, acuminatae, acutae, majores 9,5:4-11:4,5 em, ee 4,5:2,6, 5,5:2,7 usque ad 6:3,2 cm, omnes membranaceae, integrae, supra sordide virides, pilis simplic. acut. pluricellul. satis crebris in tota superfieie obsitae, subtus pallidiores, in tota superficie pilis simplic. acut. pluricellul, pallide sordide Eu subfuscescentibus crebris (in vena media et in venis later. prim. densis) molliter villosae ; vena media, venae later. prim. in utroque latere 7—8 curvatim ascendentes et venae later. secund. illas reticulatim conjungentes subtus prominentes; inflores- centiae axillares in ramorum furcis et inter axillas foliorum false geminatorum sessiles, 2—- 3-florae; pedicelli graciles, 2.2— 3 cm longi, eodem indumento patenii densiusculo acuto quo rami petiolique villosi; calyx patellari-cupulatus, 1754 parte inferiore connata orbiculariter ee diam.6mm, dentibusi0lineari- subulatis alternatim pauluminaequilongis 4—5 ‚5 mm longis pauluminfra marginem truncatum oriundis instructus, extus in tota superficie (etiamin dentibus) Er: pilis simplieibus 2— 5-cellularibus acutis crebris villosus, intus fere in tota super-: ficie partis connatae diaphanae glandulis minutis breviter stipitatis densis prae- ditus; corolla alba, in loborum parteinferiore et media maculis nume 3 rosis violaceisintraveniis praedita. stellata, in statu applanato 2—-2,3mm, profunde in lobos lanceolatos acutos 10:5 mm extus in parte media et in plieis pilis parvis simplieibus acutis cerebris obsitos intus praeter margines et apicem paulum cucullatum breviter papillosum glabros partita; corollae tubus brevis, 1—1,5 mm longus, glaber; filamenta brevia, 1,5 mm longa, glabra; antherae breviter ellipsoideae, 1,8- 2:1,4 mm, utrinque emarginatae, in lateribus longitudinaliter dehiscentes; ovarium subglobosum, diam. 2 mm, glabrum; stylus stamina paulum superans, 4 mm longus, rectus, glaber, ad apicem versus paulum sensim incrassatus; stigma styli apice non crassius, breve, obtusissimum, Südost- Brasilien, bislang ohne genauere Fundortsangabe, Dusen nm 14227! — Nach Dusen’s Vermerk gehören auch seine nr. 599a, 6559 und 8255 7 zu derselben Art. vs Die Pflanze bildet auf Grund des 10 zipfeligen, an zahlreiche u Arten gemahnenden Kelches eine besondere Sektion der GaNER ie die | als Decameris Bitt. bezeichnet sei. Eine W assernlike als Gast bei einem Wasserkäfer. Von F. Koenike, Bremen. (Mit 6 Abbildungen.) E Dr. aber übern mir vor längerer Zeit RN _ limbata F. in mehreren Stücken, eine kaum 3 mm große Hydrophiline, die unter den Flügeldecken regelmäßig eine oder zwei Milbenlarven 2 _ beherbergte. Aus zweien dieser Larven gelang es mir, je eine Eylais- _ Nymphe heraus zu präparieren, so daß wir es demnach in diesem - Hydrophilinen-Sehmarotzer mit einer Eylais-Larve zu tun haben, ob- _ gleich er durch den großen Körper, bei dem die Mundteile, Hüft- platten und Beine so überaus winzig erscheinen, sehr wenig den - Larvenbildern entspricht, denen wir in den Fachschriften begegnen. Nach Thons!) Beobachtung trifft man Eylais-Larven auf Odo- _ naten und den Kiemenblättern der Fische an. Als ein weiterer Wirt wird hier also eine Wasserkäferart hinzugefügt. Was uns bisher über den Bau der Mundteile und Maxillartaster E- - der Bean übermittelt wurde, ist teilweise ungenau und lücken- haft. Der Wirklichkeit am näch- sten kommt Kramer in seiner Darstellung der Eigenartigkeit des Maxillartasters.2) Die Ei- genartigkeit besteht nämlich in einem kräftigen Gabelfortsatze am Außenende der Streckseite des vorletzten Gliedes (Abb. 1), dernicht etwanur dem Anacaena- Parasiten eigentümlich ist, son- dern der auch bei den von mir Ba 2 gezüchteten Eylais-Larven beob- achtet wird, so daß die Annahme 1. Mazillartaster einer Eylais-Larve. F 4 ; berechtigt ist, daß es sich darin um ein gemeinsames kennzeichnendes Merkmal aller Eylais-Larven - handelt. Der Larventaster ist im ganzen gedrungen, nicht aber sein =, ‘Glied, wie Kramer angibt. 1) K. Thon, Hydrachnidae GWassermilben) der Umgegend von Podiebrad - In: A. Frie und V. Vävra, Untersuchungen über die Fauna der Gewässer Böhmens 4 Arch. Naturw. Landesforschg. v. Böhmen. 1901. 11. Bd., Nr. 3, S. 123—144 % Fig. 79—103. 2) P. Kramer, Über die verschiedenen Typen der sechsfüßigen Larven bei den Süßwassermilben. Arch. Naturgesch. 1893. Bd. I, H.1, S.1—24. Taf. I, Pr. 1-28. n PP N EI IE Nach Kramer besitzt die Eylais-Larve eine kreisförmige ae | scheibe um die Mundöffnung; er glaubt auch den „Borstenkranz“ der ausgewachsenen Eylaisformen bei dem Jugendzustande erkannt zu haben. Piersig!) meint Kramers Angabe betreffs‘ der a nicht bestätigen zu können. Das Maxillarorgan der Eylais-Larve ist völlig abweichend ge- baut von demjenigen der ausgewachsenen Eylaisformen. Scheinbar besitzt dasselbe bei den Larven an gleicher Stelle eine umfang- reiche Saugscheibe, doch handelt es sich in dem Umriß dieser schein- baren Mundscheibe um die durchscheinenden kräftigen Chitinränder der Sichelkieferlhöhle. Eine Mundkrause (Borstenkranz) fehlt. Das Vor- derende des Maxillarorgans besteht in einem massigen Rüssel, der an der Spitze die Mundöffnung besitzt. WasKramer als „scheibenartige Endfläche“ bezeichnet, an welcher Stelle er offenbar die Mundöffnung mit ‘dem „Borstenkranz“ vermutet, ist die Rückenfläche des Maxillarorgans, das in der Regel derart getragen wird, daß die Rüsselspitze abwärts zeigt. Am Rüsselgrunde erscheint die Seitenwand der Sichelkiefer- höhle, von der Seite gesehen, jederseits winklig stark erhaben, ebenso die hinteren Ecken der Seitenwände des Maxillarorgans, wodurch zwischen den beiden seitlichen Winkelvorsprüngen ein tiefer Winkel- ausschnitt hervorgerufen wird (Abb. 2). Auf dem Boden der Schland- kopfhöhle befindet sich mittelständig 5 eine kantig aufsitzende Chitinleiste, die wahrscheinlich dem Pharynx zur Befe- stigung dient (Abb. 3). Eylais hamata Koen. La. 2. Maxillarorgan in Seitenansicht. 3. Maxillarorgan bei stark gehobenem Hinterenie von oben gesehen. Die Sichelkiefer der Eylais-Larve hat Kramer nicht erkannt. Er vermutet solche im Zustande geringer Entwicklung. Piersig weiß nur, daß das fragliche Maxillarorgan „einen die Mandibeln bergenden Schnabel“ darstellt. Thon?) beschreibt das Maxillarorgan als rüssel- förmig, das zweigliedrige Mandibeln enthalte. l) R. Piersig, Deutschlands Hydrachniden. Zoologiea. 18971900. H. 9. Mit 51 Taf. ?) K. Thon, Monographie der Hydrachniden Böhmens. 1. Tl. Limnocharidae Kramer. Arch. Naturw. Landesforschg. v. Böhmen. 1906. XII Bd., S. 1-83. Mit 34 Fig. x 1 ak kl ER 3 da BE TE f w > 14 B W le an a Sn! Bir an 7 Dal Deal Uhr REN RER DIESER TER FEN RUE LARA 1 a I Er werke Lo ı 523 ‚Infolge des gänzlich abweichenden Baus des Maxillarorgans der _ Larve hat auch das Mandibelpaar eine Verlagerung erfahren. - Während bei den ausgewachsenen Milben der Gattung durch die Gestalt des Maxillarorgans eine aufrechte, im Hinterende nach vorn - neigende Stellung der Sichelkiefer bedingt wird, so zeigen die Larven- * Mandibeln die bei den Wassermilben, insonderheit bei den rüssel- - tragenden, übliche Lage, nämlich in. der Richtung von vorn nach _ hinten. Im Bau weisen die in Frage kommenden Sichelkiefer nur _ ein gemeinsames Merkmal auf: sie sind beide auf der Beugeseite _ miteinander verwachsen, wobei allerdings sich noch der Unterschied ergibt, daß die Verwachsung bei dem Larven-Mandibelpaar in um- + fangreicherer Weise erfolgt und zwar beim Grundgliede der ganzen Länge nach. Im übrigen aber kommen hinsichtlich der Gestalt weit- gehende Unterschiede vor. Das Sichelglied der Larven-Mandibel fällt - bei Seitenansicht durch seinen überaus kräftigen Bau auf (Abb. 4). -_Derselbe ist wahrscheinlich bedingt durch das Schmarotzerleben der Eylais-Larve auf dem harten Chitin der Flügeldecken der Wasser- käfer, das zwecks bessern Haftens vielleicht anzubohren ist. Minder kräftig als das Sichelglied stellt sich das Grundglied bei Seitenansicht _ dar, wohl aber weist das Grundgliedpaär, von der Streckseite gesehen, eine Breite auf, die hinter derjenigen des Maxillarorgans nicht wesent- lich zurückbleibt. Im Umriß wiederholen die miteinander verbundenen Oberkiefer bei bezeichneter Ansicht den des Maxillarorgans bei gleicher Ansicht, welche Gestalt für das letztere insofern auffallend ist, als dasselbe sich nach hinten hin auffallend verschmälert (Abb. 3 u. 5). ‚Das Sichelkieferhäutehen weist eine ansehnliche Größe auf. Für "7 beide Sichelkiefer ist nur ein gemeinsames Mandibelhäutchen vor- _ handen, oder richtiger, beide Mandibelhäutchen sind zu einem einzigen verschmolzen. TRETEN er VA RRLETEN SCHERER Kae 2 Et 11227 Eylais hamata Koen. La. 4. Sichelkieferpaar in Seitenansicht. 5. Sichelkieferpaar in Streckseitenansicht. | Kramer sowohl als auch Piersig bezeichnen die Beine der Eylais- - Larve als fünfgliedrig. Es läßt sich aber Sechsgliedrigkeit derselben und zwar ohne das Coxalglied aufs deutlichste feststellen. - Bezüglich der Fußkrallen, meint Kae Ka man , über die Zahl derselben 'bei einem Fuße verschiedener Ansicht sein. Er hält die Fußbewafinung für eine Doppelkralle und ein drittes ‚krallenartiges Be Gebilde für einen Haftapparat. Piersig spricht von einer mittleren großen Sichelkralle und zwei feinen Nebenkrallen. Ich glaube zweifellos festgestellt zu haben, daß es sich bei jeder Fußbewehrung um eine einzige Kralle handelt, deren Grundende noch zwei Nebenkrallen be | sitzt, die mit der Hauptkralle fest verwachsen sind. Die Stellung | der drei Krallen ist bei ‚gleicher Beinlage stets dieselbe. Diese Tat- sache erweckte bei mir den Gedanken, daß für die drei Krallengebilde nur ein gemeinsames Grundende in Frage kommen könnte, was durch die Untersuchung bestätigt wurde. Wenn Piersig. die El davon als „mittlere“ bezeichnet, so ist das ein Irrtum. Man trifft deren F | Stellung stets so an, wie Abb. 6 es darstellt, N und darin stimmt dieselbe mit der Br | Sy lichen Kramerschen Abbildung (Kramer 1. e. J Taf. I, Fig. 22) überein. Die Stellung der Gliedes.. Das mittlere Krallengebilde soll nach Kramer ein „Knöpfchen“ an der Spitze tragen - und durch dieses zu einem „Haftapparat“ um- gestaltet sein. Dieses Knöpfehen will Piersig nur am Hinterbein beobachtet haben. Nach meiner Ermittlung ist bei jeder Fußbeweh- 6. Endigung des mittleren ten Widerhäkchen ausgerüstet. Die Biegung linksseitigen Beins. dieser Kralle ist bei Kramers Eylais-Larve | sehr gering, während dieselbe beispielsweise bei der Larve der Eylais | Hauptkralle ist stets auf der Streckseite des 1 I Seh ni 1 rung die mittlere Kralle an der Spitze mit zwei | Eylais hamata Koen. La. nebeneinander befindlichen, seitwärts gerichte- hamata Koen. hinter der der übrigen Krallen nicht zurücksteht. Es | scheint demnach, als ob in den Krallen Artunterschiede schon bei den Larven festzustellen seien. Am Endgliede des 2. Beinpaares E will Kramer auf der Streekseite eine Sinnesborste erkannt haben, die er auch zeichnerisch zur Anschauung bringt (l. e. Taf. I, Fig. 22). Nach Piersigs Befund hat nieht nur der bezeichnete Fußabschnitt „eine kräftige säbelförmig gebogene Borste*, sondern auch das Vorder- | bein an gleicher Stelle; allerdings sei hier die Borste schlanker. AR a Nach meiner Beobachtung ist das Vorkommen einer kräftigen, schwach | gekrümmten und stumpf endigenden Borste an der Streckseite des End- | gliedes auf das mittlere Beinpaar beschränkt, wodurch also die Kramersche Angabe bestätigt wird; indes vermag ich niehts Tat- | sächliches anzugeben, was die Annahme stützen könnte, daß es sich a um eine Sinnesborste handle. — familie der Hygrobatiden. x . Von F. Koenike, Bremen. 2 Be. i Über einige Arten der Wassermilben- a E : ae (Mit 20 Abbildungen im Text.) = Unionicola inusitata Koen. (Fig. 1.) esomeslar inusitata Koenike 1914, 8. 395—397, Fig. 12. < P = Die Körperlänge 825—1005 p, die -breite 615—750 y, die Be FE höhe 495 —675 u; das Hinterende nur um ein geringes höher als re "© das Vorderende. x B: | 2 _ In der Färbung die Art der U. crassipes gleichend. Auf dem 8 ‚7 Rücken der Magendarm in Gestalt von zwei breiten, nahe zusammen B Er ickten Längsstreifen in brauner Farbe durehseheinend; diesen ein "" rundlicher Fleck in gleicher Farbe vorgelagert. © Der Körperumriß bei Bauchansicht eiförmig, das Hinterande etwas abgeflacht, das Stirnende zwischen den beiden Stirnborsten - deutlich ausgezogen. Sog. Steißdrüsen am Hinterrande des Körpers "7 fehlend, doch auf der hinteren Bauchfläche neben dem vorderen Ge- 2 " schlechtsfelde jederseits ein kräftiger Drüsenhöcker vorhanden; dieser BE m Seitenansicht des Tieres deutlich hervortretend. Die Rücken- RN: fläche bei gleicher Ansicht sich in Längsrichtung als kräftiger gewölbt a - erweisend als die Bauchfläche. | 2 Die Stirnborsten gerade nach vorn gerichtet, kräftig und 35 — 45 4 - voneinander entfernt. | | E Die Augen auf der Bauchseite ebenso deutlich sichtbar wie auf der Rückenseite, dieselben ziemlich nahe am Körperrande liegend. Ihr gegenseitiger Abstand 225—255 j messend; ein Doppelauge 2-85 w lang. E- Das Maxillarorgan, von der Bauchseite aus gesehen, eine kelch- N artige Gestalt aufweisend. Der hintere Fortsatz der Maxillarplatte { am Grunde flächig verbreitert, sich indes nach hinten hin bis zu | stielartigem Aussehen verschmälernd, am freien Ende beiderseits ‚7 einen nach der Seite gerichteten Fortsatz aussendend. Das Fortsatz- ‚7 paar der obern Wandung kurz und kräftig und sehr steil nach oben ‚7 gerichtet. Der Schlundkopf (Pharynx) nicht ganz das hintere Ende IE des Maxillarplattenfortsatzes erreichend; seine Längsränder bei An- ‚7 sieht von oben schwach gebogen erscheinend, das Hinterende schmal IE - gerundet und kräftig nach oben gekrümmt. Der Pharynx unweit IE des Hinterendes am breitesten (30 1). | | Ey a ae EB Fe 1 = er 526 Das miteinander verwachsene Sichelkiofernee 150 u lang. Bei | Seitenansicht der Sichelkiefer im Grundgliede sehr kräftig und das |) Hinterende des letzteren streckseitenwärts ein wenig ausgezogen. Im Gebiete der Mandibelgrube der Außenseite. bauchig vorstehend, | das Klauenglied am Grunde eine deutliche Querriefelung zeigend. Im 2 allgemeinen die Mandibel in der Gestalt derjenigen der U. serrata | gleichend (Wolleott 1899, Taf. XXIX, Fig. 18), doch dieselbe bei U. inusitata an der ‚hinteren Beugeseitenecke des Grundgliedes eine | weniger rundliche Abflachung und der Sichelkiefer im ganzen sowie | das mehr gekrümmte Klauenglied im Klauengrundteil einen wesentlich kräftigeren Bau aufweisend. Der Maxillartaster 290 » lang, die Glieder vom 1.—5.: 25, 65,: 50:85, 65:4). Die Palpe schwächer als das Vorderbein, im \ Bau derjenigen der U. crassipes ähnelnd, insbesondere durch den Zapfen- : besatz des vorletzten Abschnittes nach Zahl und Stellung. Bei Rücken- | ansicht die 2 längsten Zapfen seitlich abstehend; dieselben in der | Länge wesentlich hinter denjenigen der Vergleichsart zurückbleibend, | hauptsächlich der hintere der beiden Innenzapfen; derselbe auch in ) der Stellung insofern abweichend, als er genau neben dem äußeren | Zapfen steht, während er bei U. crassipes etwas weiter nach hinten | gerückt ist. Das Endglied an der Spitze 3 übereinander tief ein- gelassene Krallen tragend; dieselben nur in den kräftig beugeseiten- wärts gekrümmten Spitzen deutlich sichtbar. Das 3. Glied auf der Außenseite eine kräftige, kurz gefiederte Borste von der Länge des vorletzten Gliedes aufweisend. Auf derselben Seite des letzteren nahe am Hinterende ein ziemlich langes, feines Haar. Die Borsten- ausstattung der Palpe im allgemeinen Sir “wie diejenige der | Vergleichsart. u Das Hüftplattengebiet weit vom Stirnrande de Körpers abgerückt, | bei weitem die Seitenränder nicht erreichend; darin ein auffallender |} Unterschied gegenüber dem Hüftplattengebiete der U, crassipes sich darbietend; bezüglich der Gestalt eine große Aehnlichkeit vorliegend | (Koenike 1914, Fig. 12). Die Länge des Plattengebietes 495—510 u | und die Breite (in der Einlenkungsgegend des Hinterbeinpaars) 480—500 x. Am Hinterrande der letzten Platte ein schmaler, nur | am Skelett zu beobachtender Chitinsaum vorhanden; dieser im Gebiete | des Hakenfortsatzes unweit der hinteren Innenecke ein wenig verbreitert. | Zwischen bezeichneter Ecke und Hakenfortsatz im Chitinsaum eine Drüsenmündung und daneben ein Haarplättchen mit einer langen, feinen | Borste. Eine netzartige Zeichnung der Oberfläche der Platten bei | beiden Arten in gleicher Weise vorhanden. En Auch in dem Bau der Beine stimmen beide Arten überein, 4 doch die der neuen Art sehr viel kürzer; dieselben vom 1. bis zum | 4. Paare messend: 915, 1200, 915, 1275 PH. Die bedeutende Ver- | kürzung des 3. Gliedmaßenpaares bemerkenswert; dasselbe in der |! Länge das 1. Paar nicht übertreffend. Sämtliche Beine nach dem !) Wo nur eine Maßangabe erfolgt, bezieht sich dieselbe auf das kleinere der beiden von mir gefundenen Weibchen. Peer Rer> - I Pe nee I NETTER TE 8 - nd j ” R ‚ae y 3 er In Ö * I Fe v pi g 7 7 v # F R | ] 597 freien Ende hin erheblich an Diska abnehmend. Die Krallen recht winzig, 20—25 y lang; die des verstärkten Vorderbeins sich durch Eönen kräftigeren Bau und bedeutendere Krümmung auszeichnend. - Unweit der Spitze der Hauptzinke auf der Außenseite eine winzige Nebenzinke. Das Geschleehtsfeld unmittelbar am Hinterende des Körpers gelegen, bei Bauchansicht der Milbe in seinem Hinterteile nur unklar erkennbar (Koenike 1914, Fig. 12). Eine genaue Vorstellung von dem Geschlechtshofe nur bei Stirnstellung des Tieres möglich. Dasselbe besitzt 4 Napfplatten; das vordere Paar derselben zusammengenom- men eine querliegende, hinten offene Mondsichel darstellend; diese teilweise das hintere Plattenpaar umgreifend. Das letztere merklich kürzer und verhältnismäßig breiter. Die Platten im ganzen 10 Näpfe zählend, eine vordere 2, eine hintere 3; sämtliche Näpfe am Außen- rande der Platten liegend. Bei entsprechender Rückenlage der Milbe die Näpfe der hinteren Platten reihenweise am Hinterrande des Körpers ‚sichtbar. Die bei der Eiablage dienende Stechvorrichtung äußerst - kräftig entwickelt, aus 4 blattartigen Anhängen bestehend; davon jede Platte.1 besitzend; die des vorderen Plattenpaars weitaus am größten; deren blattartige Gestalt nur bei Seitenansicht erkennbar (Fig. 1). Ein großes Anhängsel auf der Außenseite 2 Stechborsten _ zeigend, ein kleines 1 solche. Das Ei von ellipsoidischer Gestalt, doch die eine Längsseite _ deutlich abgeflacht (bereits von Clapar&de bei Unionicola-Eiern beob- achtet). Die Längenachse des Eies 230, die Breitenachse 180 n. d‘. Körperlänge 660 ı., Breite 555 x, Höhe 600 ». Die Körperfarbe im allgemeinen wie beim Weibchen, abweichend in der Mitte der Rückenfläche 3 lichthelle Flecke von Augengröße, in einem Dreieck liegend, einer am Hinterende des vorderen unpaaren ‚Magendarmflecks, die 2 andern dahinter und nebeneinander, teils im - Gebiete des Exkretionsorgans, teils in den paarigen, längsgerichteten Magendarmflecken. Das Exkretionsorgan Y-förmig; seine Grundfarbe weiß, mit unregelmäßig gruppenweise eingestreuten, roten Punkten. Das Hüftplattengebiet die gleiche Lage aufweisend wie das weib- liche. Seine Länge 405, seine Breite (in der Eilenkungsgegend des Hinterbeinpaars) 375 u. Der Chitinsaum am Hinterrande der letzten _ Platte, namentlich im Gebiete des hakenförmigen Fortsatzes, kräftiger 3 entwickelt, . Der Geschlechtshof in der Länge mit dem weiblichen überein- stimmend, in der Gestalt abweichend, der Grundform des männlichen Geschlechtsfeldes innerhalb der Gattung Unionicola entsprechend. Die beiden gebogenen Napfplatten in den verbreiterten Vorderenden _ voneinander getrennt, dagegen in den verschmälerten Hinterenden miteinander verwachsen. Auf der Innenseite jede Platte einen rund- lichen Vorsprung besitzend; dieser deutlicher hervortretend als bei UT. strieta S (Wolleott 1899, Taf. XXX, Fig. 28). In der Anordnung der 10 Näpfe das Männchen meiner Art dem der erwähnten Woll- cott’schen gleichend; von den im Bogen hintereinander liegenden A _Näpfen nämlich zwischen den 2 as nahe: ansiiäiderkeid - handelt, die in biologischer Hinsicht eine ähnliche Stellung einnimmt = ‘nach miteinander verwachsenen Sichelkiefer in der Kniegegend seitlich 2. und 3. Glied.. Das Grundglied auffallend kurz. Beim 5. Gliede die | schmarotzenden U. ampullariae erinnernd. Der vorletzte Tasterabschnitt und den 3 hinteren ebenso zueinander liegenden ein deutlicher At befindlich. Die Platten tragen nur wenige ziemlich lange Borst Nach der Art der Stechvorrichtung des weiblichen Geschlee organs läßt sich vermuten, daß es sich bei U. inusitata um eine Pe mg =: wie U. aculeata, (Koenike 1914—1915, 8. 308—319). | Das Schwimmvermögen der Artist gut entwickelt; sie schwimmt. 4 gleichmäßig, nicht stoßweise wie U. crassips. >. Ich fand die Art n 1 u222 im Kuhgraben bei Bremen. E zwischen Kuhsiel und Munte. Be et Type in meiner Sammlung: Ppt. 1337 I. * => 4 " ... Unionicola eirrosa Koen. 5 Unionicola eirrosa Koenike 1914, 8. 397—398, Pie! 13, 1 ef d. Körperlänge 960 1, größte Breite 585 u, Höhe 6 1 Körperumriß bei Bauch- und Seitenansieht langelliptisch. Ober- 3 und Unterseite stärker gewölbt als die Seiten des Körpers. 4 Das Maxillarorgan im Bau demjenigen der U. ypsilophora ent- | sprechend, nicht nur bezüglich der unteren Wandung, der Maxillarplatte mit dem hinteren Fortsatze (Koenike 1914, Fig. 13), sondern auch in der oberen; diese hinten in gleicher Weise mit 2 Fortsätzen aus-. gestattet. | Die im Grundeliede vom Vorderende bis zum Knie der Länge bauchig verdickt. Die beiden stark abwärts gerichteten Hinterenden dieht nebeneinander liegend; dieselben anscheinend nicht miteinander ; verbunden. Die Palpe von mäßiger Länge und Dicke: am stärksten das v k Eu a P “ 3 LP i er Zu ur a be an 1 [ - Pr 4 RE N ren en; vielfach bei den Schmarotzer-Unionicoliden beobachtete ie u bemerkenswert. Die Tasterendigung nieht wie in der Regel drei-, au nur zweispitzig; dadurch an ein gleichesVorkommnis der auf einer Schnecke am Vorderende auswärts auf der Beugeseite einen schwachen Höcker mit einer krummen Borste besitzend. Der Borstenbesatz der Palpe. 4 im ganzen recht spärlich. | In dem Hüftplattengebiet die Art auffallend der U. ypsilophora ähnelnd, namentlich bezüglich der außerordentlich großen Hinterplatte; diese. bei der neuen Art nahe der hinteren Innenecke abweichend einen geknieten Fortsatz zeigend; ferner die Einlenkungsstelle des letzten Beines merklich mehr nach der Seite vorspringend; außerdem der hintere Fortsatz der 2. Hüftplatte verhältnismäßig länger und an seinem freien Ende verstärkt; endlich das 1. Plattenpaar an der hinteren Innenecke je einen langen Fortsatz aufweisend; diese beiden bezüg- lichen Fortsätze vorn zwischen dem 3. Plattenpaare einander berührend (Koenike 1914, Fig. 13). | dh PAR \EnE £ > ‚ BE S ki WIR NEE AR PEr®e ie NEN Be ee BE BE = Die Beine mittellang, das 3. Paar keine Verkirani zeigend. ar ; Vorderbein in den 4 Grundgliedern verdickt, doch die Borsten .dı arselben ohne zapfenartigen Haarhöcker. Im allgemeinen die Behaarung Ed der Beine nicht gerade reich; an allen Gliedmaßen außer kurzen Be’ kräftigen Borsten lange Schwertborsten auftretend; letztere am zahl- reichsten am 3. Beinpaare; das letzte am dichtesten mit kurzen Borsten 7 besetzt. Das Endglied der Beine am Krallenende auffallend gestaltet, nicht durch die Kralle, sondern durch die Krallengrube; deren beide Seitenränder ungleich entwiekelt und mit verschieden gestalteten | Borstengebilden ausgestattet; die eine Seitenwand sehr viel höher Pr an der Ecke mit einem gekrümmten, nach dem freien Ende zu Ilmählich verbreiterten Borstengebilde; die andere minder entwickelte Seitenwand an entsprechender Stelle eine gewöhnliche kurze Borste & Eifweisend. "Die Fußkralle sichelförmig und nahe der Spitze auf der Außenseite mit einem winzigen Häkchen versehen. Am ausgepräg- testen die eigenartige Gestalt des Fußendes am 1. Beinpaare auftretend; die übrigen zeigen diese Eigentümlichkeit in mehr ‚oder minder -schwächerem Maße. > Dem Geschleehtshofe die gleiche-Lage und Form wie dem der U. ypsilophora eigen; abweichend einmal durch einen jederseits befind- eine geringere Anzahl der Näpfe,; davon nur 12 vorhanden, 5 vorn nahe beisammen liegend und 1 am Ende der Platte; letzteres bei Seitenlage des Männchens erkennbar. Die Exkretionsöffnung auf dem -Rücken nahe am Hinterrande des Körpers befindlich. e 2. Der Geschlechtshof für das Weibehen kennzeichnend: die © 4 Platten desselben paarweise hinten neben der Geschlechtsöffnung belegen, in der Form (Koenike 1914, Fig. 14) am meisten an die- # jenigen der freilebenden U. Iyncea (Koenike 1895 a, Taf. I, Fig. 5) - erinnernd; jede Platte mit 3 Näpfen; die auf dem vorderen Platten- # "paare in einem Dreieck gruppiert, die auf dem hinteren in einer Reihe ‚am Außenrande der Platte. Die letztere an der Innenecke eine am Grunde stark verdickte krumme Borste tragend, jede Vorderplatte 2 erheblich feinere an gleicher Stelle. In der Lage stimmt das "weibliche Geschlechtsfeld mit dem männlichen überein. Außer im Geschlechtsfelde keine äußeren Verschiedenheiten. auffindbar, nicht 1 einmal bezüglich der. Körpergröße. 2 U. eirrosa wurde in 3S'd' und 62? von H.v.Ihering in den ‚Kiemen einer Unio nepeanensis Less. aus Australien angetroffen. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1350 (J'). Unionicola prominens Koen. Unionicola prominens Koenike 1914, S. 398—400, Fig. 15. d‘. Die Körperlänge 750 y, die größte Breite 555 y. Der Körperumriß langeiförmig, das Hinterende nur um ein geringes breiter als das Vorderende. der hintere Fortsatz der Maxillarplatte verhältnismäßig breiter. E . Novbr. 1919. j XXIV, 34 ‚lichen, starken Haarbüschel (Koenike 1914, Fig. 13) und dann durch Das Maxillarorgan demjenigen der U. ypsilophora ähnelnd, doch - 530 Der Maxillartaster sehr kurz und stark gekrümmt, nicht aus- streckbar, von unten her platt gedrückt, auf der Streckseite kräftig E chitinisiert, auf der Beugeseite weichhäutig. Die Palpenspitze mit 3 kurzen, kräftigen Krallen; diese nur schwach gegen die Beugeseite gekrümmt. Das Palpengrundglied ungemein kurz. Das gleichfalls verkürzte 3. Glied auf der Außenseite ein mäßig langes, feines Haar tragend. Das 2. Glied auf beiden Seiten und der Streckseite im. 4 ganzen mit 6 kürzeren, kräftigeren, teilweise gebogenen Borsten. Das etwa 600 ı lange Hüftplattengebiet über das Stirnende des | Körpers vorspringend. Die 1.und 2. Platte hinten einen gemeinsamen | kräftigen Fortsatz besitzend; dieser mit seiner nach auswärts gerichteten | Spitze unter die 3. Platte greifend. Zwischen der 3. und 4. Platte von außen her ein tiefgehender Einschnitt befindlich. Die letzte Hüft- platte auf der Außenseite ungewöhnlich verkürzt; dadurch ihre Innen- | ecke auffallend stark vorspringend (Koenike 1914, Fig. 15); dieses Merkmal liegt der Benennung zugrunde. An dem bezeichneten . | Wr Plattenvorsprung ein schräg nach hinten und innen gerichteter Fortsatz befindlich; derselbe ein rundlich verbreitertes freies Ende aufweisend. | Die Beine recht kräftig, insbesondere das 1. Paar in den 4 Grund- | gliedern; sämtliche Gliedmaßen nach dem Krallenende hin sich auf- 4 fallend verjüngend.. Dem Vorderbein die auf Höckern stehenden kräftigen Schwertborsten fehlend; statt deren halblange, schwimm- haarähnliche Borsten in mäßiger Anzahl vorhanden. Die übrigen Beine dagegen einen reichen Besatz verschieden langer Borsten auf- weisend; eigentliche Schwimmhaare fehlend, doch das 3. Glied des 2: Paars eine Reihe verlängerter, feiner Borsten von fast Schwimm- haarlänge tragend. Die Fußkralle auf der serechochen Seite nahe der Spitze mit einer winzigen, nur schwer erkennbaren Nebenzinke ausgestattet; | dieselbe jedoch bei der verkleinerten, aber starken Kralle des Vorder- beins auffallend lang und kräftig. Das Fußende die eigentümliche Krallen- ° grube der U. fossulata aufweisend (Koenike 1895 b, Taf. II, Fig. 69); dieselbe indes bei weitem schwächer entwickelt. . BETEN ee da v De a SET Das Geschlechtsfeld die gleiche Lage aufweisend wie bei U. ypsi- lophora 3. Seine Platten schwach chitinisiert und nahe aneinander- gerückt, aber nicht miteinander verwachsen. Aufjeder Platte 10 ziemlich # große Näpfe. Die Geschlechtsspalte auffallend kurz (Koenike 1914, Fig. 15). 2. Die hintere Innenecke der letzten Hüftplatte minder aus- gezogen als die männliche, : Das Geschlechtsfeld nach Lage und Gestalt an Ansjadpe von U. ypsilophora 2 erinnernd; dasselbe 4 Platten besitzend; die Vorder- | ehe Pre a A Pr; Ki Ehre u u platten sehr schmal. Die "20 Näpfe kranzartig angeordnet. In der # Mitte der Geschlechtsöffnung an der Spitze je eines Fortsatzes der Bi beiden vorderen Platten 3 kräftige, schwach gekrümmte Borsten stehend. H. v. Ihering fand die Art bei S. Paulo in Brasilien schma- rotzend auf Castalina nehringi v. Ihering. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1354. 531 Neumania agilis Koen. (Fig. 2, 3.) Neumania agilis Koenike 1916, S. 86, Fig. 1. 3.1) Körper 780 y. lang, 630 y. breit, 600 y. hoch. | Körperfarbe gelblichweiß, fast durchscheinend, Hüftplatten und - Maxillarorgan nebst Anhangsorganen grünlichgrau; Napfplatten des Geschlechtshofes dunkelblaugrün; das Y-förmige Exkretionsorgan zinnoberrot, oder gelblichweiß und rot getüpfelt. | Körperumriß länglichrund, an beiden Enden breit gerundet (Fig. 2). Seitenansicht ähnlich wie von Piersig (1897—1900, Taf. V, Fig. 8g) bei N. vernalis Piers. (= spinipes O. F. Müll.) gestaltet, doch - der Körper verhältnismäßig höher, die Einsattelung des Vorderrückens geringer und die Bauchlinie gebogen. Haut 15» dick. Oberhaut, insbesondere auf der Rückenfläche, sehr fein und deutlich bepunktelt?): die Punkte eine netzförmige Zeichnung darstellend; die Maschen von ungleicher Gestalt und Größe; hier und dort auch innerhalb der Masche vereinzelt Punkte auftretend. Drüsenhöfe mäßig groß und wenig gehärtet, kräftiger nur der Drüsen- hof jederseits des Geschlechtshofes, weit von diesem abgerückt und ‚sich abweichend stark über die Körperhaut erhebend. Stirnborste auf dem schwach vorstehenden Stirndrüsenhöcker am Rande stehend, 65 „lang, ziemlich kräftig, nach der Spitze nicht an Dicke abnehmend: - das Borstenpaar 190 ı. auseinandergerückt. Augen unmittelbar am vorderen Saitenande gelegen, 240 y voneinander entfernt. Doppelauge groß; 90 u lang, 75 y. breit. Augen- farbkörper schwarz, am Rande dunkelrot durchscheinend. Linsen auf - der ‘Außenseite einander genähert. Maxillarorgan 175 „lang und 100 y breit. Unweit seines Vorder- randes ein abwärts gerichteter, stumpfkegelförmiger Rüssel, nach Gestalt und Richtung mit demjenigen des Megapus subasper (Koenike 1904, ' Taf. I, Fig. 14r) vergleichbar, doch nicht über den Vorderrand des Maxillarorgans vorspringend, also wesentlich kürzer; seine Länge nur 15 x und sein Durchmesser am Grunde 20—25 u; Mundöffnung an - der abgerundeten Spitze befindlich. Die großen Fortsätze 50 y. lang, ‚” steil nach oben gerichtet, hinten löffelartig erweitert. Das in den Grundgliedern bis auf eine 20 x lange Streeke mit- einander verwachsene Sichelkieferpaar 160 ıı lang, in der Kniegegend - 65 1» breit und 20 ı hoch. Grundglied bei Seitenansicht breit abschlie- ßBend und’ tief herabgehend. Sichelkieferhäutchen rechtwinkelig drei- ‚ eckig, niedriger als der Grundteil des Sichelgliedes. Maxillartaster (quergemessen) sich in der Stärke wie 3:4 ver- - haltend, im ganzen schlank gebaut, das 2. Glied auf der Beugeseite ‚schwach eingebogen; der vorletzte Tasterabschnitt nur am Grundende deutlich gekrümmt, sonst fast gerade. Palpe im ganzen nach Gestalt >= m Dr Du TO nn LT UUIUTUIUUU > = wir, EEE ET EL ETEEETETITETEEN, EEE FE TE + . = ) . a r2 us e ARTEN r TON ? N EN .;. > FR gr er Pa 1 I ed: j ae: BER E r) AT u 5 BT Er NL Er al er Fer Var ie. Ya nr u te aD Ar IE 0% A n| Dev “Ti CET ET DIE TIER za ni y . 2 N, . v ; en nn Pe - - FRI . . !) Die Beschreibung erfolgt vorzugsweise nach dem lebenden Tiere. 2) Ob es sich in den Punkten um Poren oder äußerst winzige Körner ‚= handelt, konnte nicht ermittelt werden. Nach dem Vorkommen bei mehreren € Neumania-Arten darf man bei dem bezeichneten Hautmerkmal auf Körnelung I& schließen. I) E 34* —— ——— - Hinterrandes der in Rede stehenden Platte eine deutlich vorstehende und Borstenausstattung. end an die der N. Be ©. F war erinnernd, abweichend der Chitinstift des 4. Gliedes der neue weiter vom Vorderende abgerückt; dadurch derselbe und die z Höckerborsten unterschiedlich näher beisammen (Koenike 1916, Fig. 1). Gliedlängen und -höhen in w: Me Er 1... BB ae Streckseite: 65 1352.09 Tea aa Beugesete: 50 5 615 35 Gliedhöhe: 100.-..100 115, 780 Fasz en Hüftplattengebiet hinsichtlich Lage und Ausdehnung etwa dem- | jenigen der N. vernalis | entsprechend, abweichend ‘der seitlich vor- | springende Gelenkzapfen bei der neuen Art merklich kräftiger, der vor demselben befindliche Randhöcker aber kleiner, in der Mitte des Ecke; der Rand zwischen dieser und der Einlenkungsstelle des Hinter- beins nur wenig vorgebogen, fast gerade, an der bezeichneten Ecke kein vorspringender Haken (Fig. 2). Breite des Plattengebiets der | Länge gleich (600 ). Abstand zwischen einer vorderen und hinteren | Plattengruppe an der schmalsten Stelle 45 j, der zwischen den beiden | hinteren Gruppen 15 y. Sämtliche Platten eine netzförmige Zeich- | nung aufweisend, die Maschen der letzten Platte deutlich in schrägen Querreihen (bei N. vernalis in schrägen Längsreihen) verlaufend; außerdem eine feine, dichte und unregelmäßig angeordnete Porosität bemerkbar; die letztere bei der Vergleichsart ungleich deutlicher. Beine in der Dieke denen der N. vernalis 3‘ gleichkommend; das 3. Paar dünner als die andern unter sich annähernd gleichstarken | Gliedmaßen. Das Endglied aller Beine lang und dünn, doch am - | Krallenende mehr verstärkt als beim Vergleichs-J', das der beiden | Vorderbeine beugeseitenwärts gekrümmt; Endglied sämtlicher Beine | länger als das vorhergehende; Länge der Endglieder vom Vorder- | bis zum Hinterbein: 350 (290), 360 (285), 330 (295), 315 (305) 1; Beinlängen in gleicher Reihenfolge: 1245 (1200), 1305 (1200), 1200 (1125), 1350 (1200) y.1) Fußkrallen keinen wesentlichen Unterschied | darbietend, die der neuen Art im ganzen etwas größer, die des 3. Paars | in der Spitze länger ausgezogen. Übereinstimmend beim 3. Paare am | Außenende des 5. Gliedes eine 75 „. lange kräftige Fiederborste; deren Fiedern lang, stark und wenig zahlreich. Eine solche Borste weist | an gleicher Stelle das 5., 4. und 3. Glied des Hinterbeins auf; den- | selben eine Reihe kürzerer Borsten mit minder kräftiger Fiederung ° # sich anschließend. Endglied des Hinterbeins mit zwei kurzen Dorn- # borsten und ziemlich reich mit feinen Haaren besetzt. a Geschlechtsfeld 200 p. lang und 250 y breit, in der Lage mit, 25 dem des Vergleichs g' übereinstimmend (Fig. 2), also zum Teil sich '# am Hinterrande des Körpers hinauf erstreekend, daher seine wirkliche # Gestalt bei gewöhnlicher Rückenlage nicht erkennbar, sondern bei # gehobenem Hinterende. Die beiden Geschlechtslippen zusammen 4 I) Die in Klammern beigefügten Maße beziehen sich auf ein 675 & großes 3 g\ der N. vernalis von Seeland. RE Je { Sein ER N: ER hir re . h En fi ” ’ yi Ne, ZU. TE I) . er ns; Pr u r Ahr , arg N eine isssätreckte Ellipse: mit stark verschmälerten Enden bildend (Fig. 3). Die beiden breiten Napfplatten vor und hinter der 150 u Jangen Geschlechtsöffnung miteinander verschmolzen; Vorderende vör- springend, Hinterende abweichend von dem Geschlechtshofe des 2 Vergleichs 9 ohne Ausschnitt. - Mit Ausnahme eines Napfes am äußern Seitenrande die Näpfe durchgehends merklich kleiner und ‚geringer an Zahl. Behaarung der Platten spärlich, drei etwas ver- _längerte Borsten auf dem Hinterende der Platten; diese bei gewöhn- Jieher Rückenlage der Milbe als Körperrandborsten erscheinend. ie. Penisgerüst von gleicher Länge wie bei N. vernalis Q\, ohne die langfransigen, durchsichtigen Anhänge am Befestigungsende 170 I". -- Die dem Bulbus aufsitzende Platte kurz, helmartig, nur auf kurzer - Streeke mit dem Bulbus verbunden. "7 An langsam fließender Stelle der Aue bei Leuchtenburg " © (Prov. Hannover) unweit Bremen fand ich (Juli u. Aug. 1915) 3 JG. E Type in meiner Sammlung: Ppt. 1779. 4 6 E R- Ib N a er EM k » fe Nr r . 4 ER RN TRORER RE TS 2 KANTE ae ei) Neumania sinuata Koen. (Fig. 4.) _ er. Ninmania sinuata Koenike 1916, S. 87—88, Fig. 2. Ä a 2. Körper reichlich 800 }. lang. I E Körperfarbe blaßgelblich, fast durchscheinend, die harten Körper. teile grünlichgrau. E — Körperhaut 12-15 uw dick. Oberhant fein gekörnelt; Körnelung ‚= -am Körperrande deutlich als solche erkennbar. Körnchen an manchen ‘ Stellen netzartig gruppirt; eine Maschenbildung nicht klar durch- "7 geführt. Oberhaut außerdem gerippt; Rippen an der Hautfalte als - solche zweifellos feststellbar; Rippenmerkmal besonders auf der Bauch- fläche deutlich sichtbar, zwischen dem letzten Hüftplattenpaare auf ‚7 eine Strecke von 10 „u drei Rippen entfallend. Hautdrüsenhöfe im " allgemeinen nur von geringer Größe und schwach ehitinisiert, doch - der Drüsenhof seitlich der Napfplatten des Geschlechtshofes von be- sonderer Größe, nämlich 70 » lang und vorn, wo die Drüsenöffnung befindlich, 45 u breit, in geringerem Abstande von den Napfplatten gelegen. va Sichelkiefer in dem Grundgliede der Höhe nach äußerst kräftig "" und gedrungen, in der Kniegegend 75 . hoch; die Breite daselbst "=. 70 nu. Das Knie bei Seitenansicht breit gerundet erscheinend. Streck- seitenrand in der Gegend des Grubenvorderendes deutlich vorgebogen. Sichelglied im Grundteile sehr hoch (30 1), nach dem freien Ende - hin stark abnehmend. Grubenvorderende sich nicht an der Seite des Grundgliedes abwärts ziehend. Länge des Grundgliedes 125 1. 3 Palpe im 2. Gliede ein sehr bemerkenswertes Kennzeichen auf- - weisend: Beugeseite des genannten Tasterabschnittes stark ausgebogen, fast wie geknickt erscheinend; in dieser Bucht 3 Querfurchen im Palpenchitin bemerkbar; dieselben auf beiden Gliedseiten sich in der Richtung gegen die Streckseite hoch hinaufziehend; dadurch der E Tasterabschnitt auf der Beugeseite viergliedrig erscheinend (Koenike 1916, Fig. 2). Chitinstift des 4. Gliedes wie in der Regel unmittel- En et En bar am Ende stehend; dass Höcker. nur wenig hervoftretend. D Die beiden Borstenhöcker weit vom Chitinstift abgerückt. Außenborste > des 3. Gliedes von ansehnlicher Länge. Palpenchitin sa fein- und a: Gliedlängen und -höhen in :39% Hi = La ee Streckseite: 65 135 75 135 = Beugeseite: 50 45 65 105 3 Gliedhöhe: 100 100 115 80 iz Fig. 1. Unionicola inusitata Koen. ? Geschlechtsfeld in Seitenansicht. Fig. 2. 3. Neumania agilis Koen. g\. 2. Bauchfläche, gez. nach dem lebenden FB Fig. 3. Geschlechtshof, gez. bei gehobenem Hinterende. Fig. 4. Neumania sinuata Koen. 2. Hüftplatten nebst Geschlechtshof. 1 a he re a BF NT A PA.) « Pe nun - t v Me I 585 Hüftplattengebiet sich sehr weit nach hinten erstreckend.!) - Hinterrand der letzten Platte auffallend gestaltet durch eine etwas 4 eckige Ausbuchtung unweit der hintern Innenecke und durch den stark- bogigen Vorsprung des Plattenrandes auf der Außenseite der Aus- _ buchtung (Fig. 4); daher die Artbezeichnung. Die hintern Fortsätze TTTTEERRTESITE Se ae Br TE A hn, S ya IE E 0 nr il nn der beiden vordern Plattengruppen beträchtlich über die Naht zwischen - der 3. und 4. Platte vorragend; ihr freies Ende hakig nach außen gekrümmt. Sämtliche Platten eine deutliche netzförmige Zeichnung aufweisend: zudem deutlich porig; die Poren dicht und unregelmäßig angeordnet; Poren der Plattensäume in Gruppen liegend. Sämtliche Beine, selbst das verkürzte 3. Paar, nicht wesentlich . länger als der Körper; ihre Längen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 1200, 1230, 1125, 1320 x. Die beiden letzten Glieder des Hinter- beins gleich lang, das Endglied der übrigen Gliedmaßen kürzer als das vorhergehende; die Längen der beiden Endglieder der 4 Bein- paare in p: an 5. Glied 285 300 285 300 6. Glied , 255 255 240 300 | Das Endglied der beiden vorderen Beinpaare beugeseitenwärts | _ gekrümmt; ibre Krallen kürzer und kräftiger als die beiden letzten Gliedmaßenpaare; deren Krallen mit längeren Zinken ausgestattet. Das 5. Glied des 3. Beinpaars und das 3.— 5. Glied des hintersten Paars tragen am Außenende je eine breite Borste mit besonders kräftigen _ und wenig zahlreichen Fiedern. Endglied des Hinterbeins bemerkens- werterweise auf der Beugeseite mit 5 weit voneinander entfernten, kurzen, kräftig gefiederten Dornborsten ausgestattet. Eine Fiederung, mehr oder minder deutlich, bei sehr vielen Borsten wahrnehmbar, auch bei den Schwertborsten der 2 letzten Beinpaare. Geschlechtsfeld ohne nennenswerten Zwischenraum an das Hüft- plattengebiet sich anschließend (Fig. 4), 170 u lang. und 375 y breit. | - Napfplatten von gleicher Gestalt und Größe wie diejenigen der N.verna- lis 2, doch die Näpfe minder dicht gelagert und geringer an Zahl. "Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans unmittelbar am Hinterende des Körpers gelegen, nur bei Stirnstellung der Milbe deutlich erkennbar, von einem porigen, ringförmigen Hofe umgeben; die äußere Grenzlinie "desselben fast kreisrund, mit einem Durchmesser von etwa 60 u. Die Spaltöffnung 35 y lang. Die Art fand ich (26. 9. 1907) in 1 ? in einem Wiesengraben bei Grambke, Bremer Gebiet. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1780. | Piona coceinea C. L. Koch. (Fig. 5—8). Nesaea coccinea C. L. Koch 1835—1841, Hft. 8, Fig. 11, 12. Nesaea rosea C. J. Neuman 1880, Bd. 17, Nr. 3, S. 42—43, Taf. 3, Fig. 1a—e. Nesaea coccinea A. Berlese 1882, Bd. 1, Hft. 1,,Nr. 8. Nesaea coccinea Krendowsky 1885, Bd. 18, S..286—289, Taf. 7, Fig. 3. I) Möglicherweise handelt es sich in dem einzigen vorliegenden 2 um ein nicht ausgereiftes. - (bei einem 2 ist ein ? beigefügt), gehören sicher der P. coceinea Curvipes nodatus Piersig (part.) 1897 — 1900, 8. 108 114, Taf, ir ei Fig. 30a, d, e, Taf. 12,. Fig. 31f, g, i k. Curvipes nodatus Soar. a ai 1906--1907, 8. 382—383, Taf. 36 u. 37, Fig. 50, 52, 53. | Curvipes coccineus Sig. Thor 1900, Taf. 17, Fig. 20 O). Piona 1 longicornis Koenike 1909, S. 119, Fig. 178a—e. Piona ee | Koenike 1914, S. 400. = Die Synonymie habe ich vorstehend nur insoweit bertckeichtigt, ‘ | als durch beigegebene Abbildungen zweifellos zu erkennen ist, um welche Art sich’s handelt. Wenn man bei Neuman’s Fig. 1bu. e auf Tafel III wegen des verkehrteiförmigen Körperumrisses und des abweichend dargestellten männlichen Geschlechtshofes bezüglich der a Art der von ihm behandelten Wassermilbe im Zweifel sein könnte, so wird dieser behoben durch das Palpenbild 1d, welches das 2. Glied in ‘der eigenartigen schwachen Ausbuchtung auf der Beugeseite klar darstellt. Durch mir vorliegende Belege der Neuman’schen Sammlung _ aus dem Gotenburger Museum wird bestätigt, daß wir es in Nesaea rosea Neuman in der Tat mit Piona coccinea C. L. Koch zu tun han, | 6 Dauerpräparate, die die Bezeichnung „Nesaea rosea Koch“ ee E | Koch an. Ein Fläschehen bezeichnet: „Nr. 115. Nesaea rosea RK. +2 V.G. Sandhem 1883“ enthielt P. nova Koen.n. sp. in beiden N Geschlechtern, von welcher Art ich 2 Dauerpräparate angefertigt habe. Ein anderes Fläschehen des Gotenburger Museums ist bezeichnet: „Nesea coccinea, 32, Koch. Dmk., Fredriksdal, Juli 1883 Neuman“. Dasselbe enthält 9 Stück, wovon 1 2 in der Tat der P. coceinea C. L. Koch angehört; 1 E erwies sich als P. nova Koen, während es sich in den übrigen 7 Stück um P. Ep Krend. & Nesaca 3 | coccinea Bruz.) handelt. ; Piersig hat in seiner großen Wassermilben-Abhandlung tar 4 dem Namen Curvipes nodatus Müll. 2 verschiedene Arten miteinander verquickt. Fig. 31g auf Taf. 12 glaube ich wegen der eckigen Gestalt | des Vorderrandes ‘des Geschlechtshofes und der langen Fortsätze der Hinterrandsecken des letzten Hüftplattenpaars als P. coceinea C.L. Koch deuten zu müssen. Fig. 31k gehört ohne Frage dem Männchen dieser Art an; dafür spricht schon die Länge und Form der peitschenartigen | Verlängerung einer Fußkralle des Samenüberträgers. In Fig. 31f glaube ich das Weibehen von P. coceinea erblicken zu müssen, während wir esin Fig. 30a auf Taf. 11 mit dem gleichen Geschlechte der P. occulta Koen. zu tun haben. Jenes Bild läßt nämlich den kennzeichnenden, iangen Fortsatz an der Hinterrandsecke des letzten Hüftplattenpaars | und je 2 durch eine besondere Größe ausgezeichnete Geschlechtsnäpfe erkennen, was bei diesem nicht der Fall ist. Piersig’s Larvenbild (Taf. 11, Fig. 30d) betrachte ich als vollgültigen Beleg dafür, daß wir es in dem von ihm beschriebenen Jugendzustande in der Tat mit B der Larve von P. coccinea zu tun haben, denn die äußersten der 43 am Hinterrande des Afterschildes befindlichen Borsten sind ein gutes Stück vom Rande abgerückt, eins der zuverlässigsten Kennzeichen der hier in Betracht kommenden Larve, die nachstehend Be % beschrieben und abgebildet werden möge. Be 1899 finden wir bei Soar ohne Zweifel P. coccinea C. L. Koch E: - beschrieben und abgebildet; dafür spricht nicht nur das Palpenbild ee des 2 (Fig. 5 auf S. 225) mit dem kennzeichnenden 2. Gliede, soudern auch das große Napfpaar auf jeder Geschlechtsklappe und das breite, eckige Aussehen der Vorderseite des männlichen Geschlechtshofs nebst - dem weiten, gegenseitigen Abstande der Napfplatten desselben an der - der Hinterseite. Ob in Fig. 11 die Larve unserer Art in Wirklichkeit E dargestellt wird, läßt sich nicht angeben, da es sich um eine Rücken- ansicht handelt. 1907 finden wir bei Soar eine eingehende Darstellung von P. nodata im Bilde, doch sind davon nur 3 Abbildungen mit Sicherheit auf P. coccinea zu beziehen. Fig. 50 auf Taf. 36 gibt die = äußeren Geschlechtsverhältnisse und den langen Eckfortsatz des - letzten Hüftplattenpaares der Art kenntlich wieder. Fig.52 auf derselben = Tafel zeigt die Mandibel mit dem unterscheidenden Artmerkmal, einem Fig. 58 auf Taf. 37 läßt das kennzeichnende Palpenmerkmal der folgenden Art (P. occulta), ein auf der Beugeseite bauchig aufgetriebenes nicht eckig vorspringenden, sondern abgerundeten Knie am Grundgliede. 2. Glied, aufs deutlichste erkennen. Damit steht im Einklange der kurze und kräftige Fortsatz an dem Hinterrandsvorsprunge der letzten weiblichen Hüftplatte (Fig. 55 auf Taf. 37). Die reifen Geschlechter. Die Körperfarbe finden wir bei Koch (1835—1841, Hft. 8, Nr. 11, 12) treffend wiedergegeben; die blaugrüne Färbung der Glied- maßen dürfte indes eine seltenere Erscheinung sein, wenigstens habe ich dieselbe in hiesiger Gegend nur vereinzelt beobachtet. | Das Mandibelgrundglied mit abgerundetem, nicht eckig vorsprin- gendem Knie (Soar 1906—1907, Taf. 36, Fig. 52). Das 2. Palpenglied auf der Beugeseite ausgebuchtet. Der Fortsatz der Hinterrandsecke der letzten Hüftplatte ver- E | hältnismäßig lang (Fig. 6). - Es Der Samenüberträger (Endglied des 3. männlichen Beinpaares) ‚210 „ lang; derselbe bei Beugeseitenansicht auf der Außenseite in der Mitte bauchig aufgetrieben. Vor den Krallen auf dem Gliede eine Längschitinleiste; neben dieser eine Reihe von Härchen. - Seit- "lieh von der Krallengrube ein breiter und starker Höcker; dieser kräftig ‚= vorspringend und durch seine kräftige Gestalt auffallend. Die große Kralle in gestreektem Zustande der peitschenartigen Verlängerung "derselben etwa 200 u lang, also ihrem Beingliede in der Länge fast gleich- kommend. Die kleinere Kralle mit hakig gekrümmter Spitze; in der Rn. Biegung dieser Haken spitze auf der Beugeseite einanliegender Nebenzahn und auf der Gegenseite eine saumartige Erweiterung (Fig. 7). Auf gi jeder- -Geschlechtsplatte 25—35 Näpfe; diese am Plattenrande dichter gelagert, als in der Mitte; der vorderste Napf sowie einer der mittel- ® ständigen durch eine besondere Größe auffallend. Die männlichen Napfplatten weitgehend miteinander verschmolzen, doch hinter der - Geschlechtstaschenöffnung größtenteils voneinander getrennt; an dieser Stelle ihr gegenseitiger Abstand 100 u und mehr messend; an der Vorderseite die Platten eckig. x rl I ER u - Ber > FE ER Ed 538 Ein zu einem Zulireihe aionandeen Weibehen Yaldı eine a Gruppe von 10 grünlichgelben Eiern. Dieselben waren kugelig und hatten einen Durchmesser bis zu 255 u. Bei einem andern Weibchen waren die Eier rötlich gelb, Die Entwicklungsdauer vom Ei bis zur Larve betrug 12 Tage. Das ist ein wesentlich kürzerer Zeitraum, 2 als von Piersig angegeben wird (5—6 Wochen). La. Die Körperlänge mit vorgestrecktem Maxillarorgan 4801, ohne das letztere 390 ı, die größte Breite 255 p. Die am Hinterrande des Körpers vorspringenden beiden Borsten- höcker kräftig und 70 y. auseinander gerückt (von Borste zu Borste = gemessen). Die Höckerborste 250 y lang. Ein spröder Chitinpanzer bis auf einen schmalen Randstreifen den ganzen Rücken bedeckend; der freibleibende Randstreiffen vn der Einlenkungsgegend des Hinterbeinpaares an sich nach hinten erstreckend. Die Rückenplatte deutlich feinporig und mit einem dachziegelig angeordneten Schuppenbelag ausgestattet. _ Die gleichfalls mit einem ähnlichen Schuppenmerkmal versehenen porigen Hüftplatten hinten einen dreieckigen Ausschnitt von ansehn- licher Größe aufweisend; derselbe hinten von bedeutender Breite; infolge davon die letzte Hüftplatte nur ein recht schmales Hinter- ende aufweisend. In dem bezeichneten Hüftplattenausschnitt das „Afterschild“ liegend; dieses von beträchtlicher Größe; seine Länge 50, seine Breite 60 u. Es ist dreieckig, mit abgerundeten Ecken; der mittlere Teil der Grundlinie breitbogig vorspringend; in der Mitte dieses Vorsprungs die Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans befind- lich. Im Bereiche des vorderen Borstenpaares in der Hüftplatten- bucht das „Afterschild“ jederseits deutlich ausgerandet, desgleichen auch die letzte Hüftplatte; die letztere auch eine‘solche Ausrandung beim hinteren Drüsenpaar der Hüftplattenbucht besitzend. Von den 4 Borsten des Hinterrandes der Afterplatte die äußeren bemerkens- werterweise ein gutes Stück nach vorn vom Hinterrande abgerückt. Um das „Afterschild* herum die weiche Haut fein liniiert: diese Liniierung vor den Hinterrandshöckern sehr kurzwellig; ee Wellen- berge wie Punktreihen erscheinend (Fig. 5). Der Maxillartaster sehr gedrungen, an der Streckseite 110, ‚an der Beugeseite 75 x in der Länge messend. Das nur an der Innen- seite vom 2. Tasterabschnitte abgegliederte Grundglied an der Streck- seite 10, an der Beugeseite 15 u lang. Die Palpe in diesem Gliede 55 1 hoch. Die Außenborste des 3. Gliedes 150 pw lang (Fig. 8). Die Beinlängen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 405, 420, 420 u. Das 2. und 3. Paar an den Gliedenden vereinzelt Schwimm- haare aufweisend. Bei den Säbelborsten, insbesondere bei denen am 5. Gliede des Hinterbeins, unschwer Fiederung erkennbar. In der Umgegend vor Bremen im Mai und Juni in a und schwach fließenden Gewässern häufig. Belege der Art in meiner Sammlung: Ppt. 86, 1587, 1621 N; 85, 1575 (Zucht? der hier beschriebenen La. ), 1588 er 1632, 1639 (La.). - u r ERYVE ee MS 7 RER ON VORRTENEWERWWENRIG Ny Ay J 539 Piona occulta Koen. (Fig. 9—12.) Curvipes nodatus Piersig (part.) 1897—1900, S. 108—114, Taf. 11, Fig. 30a, Taf. 12, Fig. 31h. Piona nodata Soar (part.) 1906—1907, S. 382—383, Taf. 37, Fig. 55, 58. Piona longicornis Viets 1909 — 1910, Taf. 2, Fig. 59a, b (non C. L. Koch). Piona oceulta Koenike 1914, S, 400— 402, Fig. 16. Außer den bei P.coceinea C. L. Koch bereits gemachten syno- - nymischen Bemerkungen in betreff P. occulta sei hier noch hinzugefügt, daß P. longicornis Viets als Synonym hierher gehört. Die Abbildung 59a der betreffenden Viets’schen Arbeit stellt den Samenüberträger dar, der durch die Gestalt im ganzen und durch die Form und Größe der Krallen über die Artangehörigkeit keinen Zweifel aufkommen läßt. Das Präparat, nach welchem Viets seine Abildungen angefertigt hat, ist in der Viets’schen Sammlung nicht mehr vorhanden, doch läßt sich aus dem Präparaten-Verzeichnis ersehen, daß das in Frage‘ kommende Männchen dem gleichen Fundorte angehörte, wo ich P. occulta entdeckte. In Größe, Gestalt und Färbung gleicht die Art der P. coccinea C. L. Koch. In betreff der Färbung will ich noch bemerken, daß mir bis sg nur rote Stücke bekannt geworden sind. | g. 1) Der Körperumriß bei Rückenansicht langeiförmig, das Stirnende sehr schmal und fach ausgerandet. Von der Seite gesehen der Körper im Umriß länglichrund, die Bauchlinie etwas minder gebogen als die Rückenlinie; das Vorder- und Hinterende nur um ein geringes niedriger als der mittlere Körperteil. Die beiden Augenpaare den vorderen Seitenrändern ziemlich nahe gerückt. Die großen Augenlinsen 450 1. voneinander entfernt. Die kleine Augenlinse kugelig, die große verkehrteiförmig. Die vorderen Seitenecken des Maxillarorgans ohne einen auf- fallenden zahnartigen Vorsprung. Der unteren Maxillarwandung. eine bauchige Schwellung mangelnd. Das Fortsatzpaar der oberen Wandung mäßig stark, nach hinten und ein wenig nach unten gerichtet. Am freien Seitenrande der Seitenwand hinten ein nach innen gerichteter Flächenvorsprung, bei Rückenansicht des Organs erkennbar. Auch | f . bei Seitenansicht desselben am Hinterrande ein umfangreicher randlicher Vorsprung sichtbar.?) Der Schlundkopf (Pharynx) die gleiche Richtung zeigend wie die Maxillarplatte und bis an den Hinterrand der letzteren reichend; sein Hinterende spatelförmig verbreitert. Unter dem Schlundkopf ' mittelständig eine mit der Schmalseite der Maxillarwand aufsitzende, breite Chitinleiste; diese am Anfang niedrig, sich bis an den Hinter- rand des Flächenfortsatzes der Maxillarplatte erstreckend, allmählich höher werdend. 1) Die Beschreibung erfolgt in der Hauptsache nach einem 1650 p großen g (Ppt. 1619 meiner Sammlung). 2) Es ist bemerkenswert, daß das Chitin der Art äußerst spröde und brüchig ist. Ich versuchte wiederholt, die Mundteile zu zerlegen, wobei es mir in keinem Falle gelang, das Maxillarorgan unbeschädigt zu erhalten. ‘ = Knie das Gandeled mit deutlicher Ein sattelungs dadurch 2% scharf vorspringend. Das Grundglied an der Einlenkungsstelle ar, Klaue 90 ı hoch; in der Kniegegend nur um ein geringes höher. Der Maxillartaster durch sein 2. Glied gekennzeichnet; dieses Hi quer doppelt so breit wie das gleiehe Glied des Vorderbeins; seine | Beugeseite wie bei ?. stjördalensis Sig. Thor bauchig aufgetrieben . (Fig. 9). Das 4. Glied im Zapfenbesatz demjenigen der P. coceinea gleichend, doch abweichend auf der Außenseite des Chitinstiftes am Vorderende ein deutlicher, zapfenartiger Borstenhöcker befindlich. x Die ee der ae in : EEE 2. , Streekseite: 2 325 150 350 150 | Beugeseite: 60 -230:: 2.80: 290 57185 Ä Das Hüftplattengebiet einschließlich des Eckfortsatzes am Hinter- Fi | rande der letzten Platte 825 x und 870 1 in der Breite (Einlenkungs- | gegend des Hinterbeinpaares). Der Eckfortsatz am Hinterrande der letzten Platte sehr kurz und stark. Der Flächenfortsatz des 1. Platten- i paares hinter dem Maxillarorgan breit, aber von geringer Länge; dieser Fortsatz bei P. coccinea J' merklich schmäler und länger. Der Samenüberträger ein beachtenswertes Unterscheidungs- 4 1 merkmal darbietend: er ist 180 j. lang; bei Betrachtung der Flach- seite zeigt sich kaum eine bemerkenswerte Abweichung, wohl aber bei einer solchen der Beugeseite; die Außenseite nämlich nicht in der Mitte, sondern nahe dem Krallenende bauchig aufgetrieben; . die peitschenartige Verlängerung der großen Kralle, verglichen mit | derjenigen von P. coccinea g' und P. stjördalensis g, von mittlerer Länge; die ganze Kralle einschließlich der peitschenartigen Verlänge- rung in gestrecktem Zustande 125 » lang; die kleine Kralle kurz | und recht kräftig; die Spitze ihrer Hauptzinke hakig krumm, aber fh ohne Zähnchen; vor der Krallengrube eine langgestreckte Gruppe ei feiner Härchen; eine Chitinleiste neben diesen Härchen fehlend ei (Fig. 10). einander verschmolzenen Napfplatten die eckige Gestalt fehlend und hinten, soweit sie nicht miteinander verwachsen, einen Abstand von. 3 nur 45 u zeigend. Die gleich den Hüftplatten rotfarbigen, kräftig chitinisierten Geschlechtsplatten etwa je 3 Dutzend und mehr Näpfe || Die kleine Geschlechtsöffnung unmittelbar hinter dem 2. Hüft- 3 plattenpaare befindlich.. Der Geschlechtshof, oberflächlieh betrachtet, demjenigen von P. coccinea g' gleichend; ein genauer Vergleich ergibt en indes ein paar kennzeichnende Abweichungen: den vor und hinter . der Geschlechtsöffnung, beziehungsweise Geschlechtstasche mit- | EEE TEEN RENTE = zählend; von diesen die meisten am Rande befindlich, doch auch der E, innere Pan mehr von ihnen besetzt als. bei » coccinea d'; ein annähernd in der Mitte der Platte gelegener N apf um ein geringes "3 | größer als die umliegenden, was von dem am weitesten nach vorn || gerückten Napfe kaum gesagt werden kann (Fig. 11). Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans von ansehn- licher Größe, sein: Durchmesser 75 p. Die Spaltöffnung 35 x lang. BETEN Be ER ” a EAETSN 3 2 “ y rs . - 2, Durch drei leicht festzustellende Merkmale als zu dieser Art gehörend zu bestimmen: das Weibchen wie das Männchen ge- e färbt, sein 2. Tasterglied auf der Beugeseite gleichfalls bauchig auf- getrieben, jeder Geschlechtsplatte ein auffallend vergrößertes Napf- "paar fehlend. Die Geschlechtsöffnung einschließlich der Stützkörper ‚an beiden Enden 400 y lang. Bei einem Zuchtversuche legte ein Weibehen die Eier in Gruppen von etwa 2 Dutzend Stück auf der Unterseite von Elodea-Blättern ab. Dieselben waren gelblichgrau und hatten Kugelgestalt mit einem Durchmesser von 200 u. Die Eiablage erfolgte am 8. Juni, und die ersten Larven wurden am 22. Juni beobachtet, so daß also die Ent- wieklung vom Ei bis zur Larve 14 Tage währte. | La. Der Körper mit vorgestrecktem Maxillarorgan 450 1 lang, ohne das letztere 360 ı; die größte Breite 210 p betragend. Die Körpergestalt dem von Piersig gegebenen Bilde (Taf. XI, Fig. 30d) entsprechend. Die am Hinterrande des Körpers vorsprin- genden beiden Borstenhöcker 50 } (von Borste zu Borste gemessen) . voneinander entfernt, mithin einander mehr genähert als bei der Larve von P. coccinea, auch nicht die gleiche Größe erreichend. Die ‚Höckerborste 200 y lang. ‚Der Rücken von einem Panzer bedeckt; derselbe vorn bil den Augen den Körperrand erreichend, hinten aber am Seitenrande ' einen allmählich breiter werdenden Saum fein liniierter, weicher Haut freilassend. Der Rückenpänzer sehr feinporig und netzartig gefeldert; die Maschen unregelmäßig sechseckig, an manchen Stellen den Ein- druck von dachziegeliger Anordnung hervorrufend. Der Hüftplattenpanzer und die Afterplatte die Bauchseite fast vollständig in Anspruch nehmend. Das Hüftplattengebiet mit Aus- nahme des Hinterendes sich bis an den Körperrand erstreckend; bezüglich der Poren und der netzartigen Felderung dem Rückenpanzer gleichend; am Körperrande die Feldehen als aufliegende Plättchen erkennbar; deren Hinterrand infolge ihrer dachziegeligen Verlagerung ein wenig gehoben. Die Trennungsfurche zwischen der 2. und 3. Platte wegen ihres nach vorn umgebogenen Innenendes bemerkenswert. Am Hinterende eine dreieckige Bucht im Hüftplattengebiete freibleibend nebst einem weiteren beschränkten Teil der Bauchfläche; daselbst die weiche Haut eine feine, teils wellige Liniierung aufweisend. ‘In der Hüftplattenbucht ein mäßig großes „Afterschild“ liegend; dasselbe 35 u lang und 45 u breit. Der mittlere Teil seines Hinter- randes eckig vorspringend; an dieser Ecke die Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans befindiieh. Am Hinterrande des „Afterschildes“ 4 Borsten; von diesen die beiden äußeren nicht vom Rande abgerückt. ‚Im Bereiche des vorderen Borstenpaars der Hüftplattenbucht die Hüftplatte eine schwache Ausrandung aufweisend, nicht aber die Afterplatte (Koenike 1914, Fig. 16). Der sehr gedrungene Maxillartaster an der Beugeseite 60, an der Streckseite 100 ı lang, am Grundende 45 u hoch. Das auf der en. wm ar = — ee = = - a See = F Fr m £ ET EEE Z Fo TC TRETEE SUITLFGETITTRER TE >. RE E Ser a 7 ‚ TR Te ET RR EEE OO TORTEETEOEERE EEE NER, EEE EEE RER ETEREERTENE NINE SEEREEERHRPRENR EEE RT RR TH AN 173 2 e* BANN 4 ra + ‚ r a ’ i N R . ” ? u en SER } ve ER: FE he i 5 : \ f j . . u Ä K FR hr} T n ’ Außenseite mit dem 2. Gliede völlig verschmolzene Grundglied nur auf der Innenseite davon abgegliedert (Fig. 12); dasselbe nur von sehr geringer Länge, an der Beugeseite 5, an der Birenkace 10 > Das auf der Außenseite am Grunde neben dem krallenförmigen 4. Gliede eingelenkte winzige Endglied an seinem verbreiterten Außen- ende mit mehreren winzigen Höckern und 6 krummen, steifen Borsten ausgestattet. Dielange Außenborste des 3. Tasterabschnittes 100 u lang. Die Beinlängen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 270, 285, 345 u. Die Säbelborsten der Gliedenden,. insbesondere die des 3. Beinpaares auch bei Anwendung eines Inmersionssystems keine - Fiederung erkennen lassend. In der Umgegend von Bremen habe ich die Art bislang nur in der Ochtum, einem linksseitigen Nebenflusse der Weser, angetroffen und zwar bei Kattenturm und Kattenesch, wo der Fluß wenig Strömung und reichlichen Pflanzenwuchs hat (Nuphar, Limnanthemum, Myrioo- | phylium, Potamogeton). Dort ist die Art mit P. coccinea vergesell- : 4 schaftet und scheint diese an Zahl zu übertreffen. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1582. Piona nova Koen. (Fig. 13—15). Hr -Piona, nova Koenike 1914, S. 402—404, Fig, 17. d. In der Größe anscheinend hinter P. coceinea B; L. Koch zurückbleibend. In der Körperfarbe vielleicht Übereinstimmung mit genannter Art vorliegend.!) Über die Bürpersu tal vermag ich keine bestimmte re zu machen. ?) Die vorderen Seitenecken des Maxillarorgans kräftig zahnartig vorspringend. Der mittlere Teil der untern Maxillarwandung stark bauchig aufgetrieben. Das Fortsatzpaar der oberen Wandung von schwächlichem Bau, steil, fast senkrecht nach oben gerichtet. Der Schlundkopf mit der Maxillarplatte gleich gerichtet; sein Hinterende das Ende der letzteren erreichend. Unter dem Schlundkopf eine mit der Schmalseite der Maxillarwand aufsitzende Chitinleiste; diese sich bis an den Hinterrand des Flächenfortsatzes erstreckend, nach hinten zu an Höhe abnehmend. Der Flächenfortsatz?) mit einem in der Mitte winkelig gestalteten Chitinbogen abschließend; diesem ein breites, nach oben gerichtetes, dem Muskelansatze dienendes Chitin- blatt aufsitzend (Koenike 1914, Fig. 17). Das Maxillarorgan 300 u. lang, 2400 u breit und infolge der steilen Fortsätze nn | hoch (375 1). !).Ich vermute das deshalb, weil Neuman die Art zu P. rosea C.L, Koch rechnete. ?) Eine verkehrteiförmige Körpergestalt, wie Neuman (1880, Taf. 3, Fig 1a, b) sie bei P.rosea veranschaulicht, habe ich bei der identischen P. coceinea C.L. Koch noch nicht beobachtet. Es wäre ja nicht ausgeschlossen, daß Neuman’s Abbildungen dieselbe nach der vorliegenden Art wiedergeben; allerdings spricht dagegen der große Geschlechtsnapf inmitten von kleineren, den Neuman’s Fig. 1b aufweist, welcher aber der P. nova fehlt. - 3) Der Flächenfortsatz ist ungleichmäßig entwickelt, die linke Hälfte kürzer als die rechte; jene ist vermutlich regelwidrig verkürzt. | 2 1 > Bf m RE; ei u N ’ . „ » ’ P\ IRRE eye 543 Der Sichelkiefer 360 p lang und das Grundglied an der Ein- lenkungsstelle der Klaue 85 p. hoch, bis zur Kniegegend nur in geringem Maße an Höhe zunehmend. Vor und hinter dem Knie eine deutliche Ausrandung wahrnehmbar; dadurch dasselbe scharf vortretend (Fig. 13). Der Maxillartaster kaum einen erwähnenswerten Unterschied | zeigend im Vergleich mit demjenigen der P. occulta Koen.; das 2. Glied auf der Beugeseite in gleicher Weise bauchig aufgetrieben, und die 3 Höcker des vorletzten Tasterabschnitts nach Stellung, Größe und Gestalt nicht abweichend; kleinere Höcker fehlend. Die Gliedlängen in p: Er PR a Streck seite: 70 300 140 330 160 Beugeseite: 60°. °210°.2705:22605: 135 Die Maße sind geringfügig von denen der Piona occulta verschieden. Das Hüftplattengebiet einschließlich des Eckfortsatzes am Hinter- rande der letzten Platte 780 u. Der bezeichnete Eckfortsatz kurz und kräftig wie bei P. occulta (Fig. 14). Auch in dem Flächenfortsatz des 1. Plattenpaars hinter dem Maxillarorgan Übereinstimmung der beiden Arten vorliegend. Die Beine in dem Samenüberträger das een Unter- scheidungsmerkmal darbietend; seine Länge 180 u betragend. In Flachseitenlage ergeben sich einige Unterschiede gegenüber demjenigen der P., occulta: das Krallenende der letzteren Art 85 p hoch, die Krallenecke schmalrundlich vorspringend und mitten in der lang und schmal ausgebogenen Beugeseite eine deutliche SchweHung befind- lich; dieser gegenüber eine kurze Ausbuchtung. Bei P. nova 9‘ der Samenüberträger am Krallenende 75 u hoch; die Beugeseite tief aus- gebogen und ohne Schwellung; die Krallenecke breit rundlich vorsprin- gend; die Streckseite ohne Ausbuchtung. Noch erheblichere Abwei- chungen stellen sich bei Streekseitenlage heraus: bei P. occulta sich auf der Innenseite unweit des Krallenendes eine bauchige Schwellung zeigend; das Krallenende auf der Außenseite nur eine geringe Ver- breiterung aufweisend (Fig. 10). Bei der hier zu kennzeichnenden Art die bauchige Schwellung sich fast über die ganze Innenseite erstreckend; das Krallenende auf der Außenseite nur eine geringe Verbreiterung aufweisend (Fig. 15). Die Hauptkralle des Samenüber- trägers bei P. nova noch mehr verkürzt, in gestrecktem Zustande nur etwa 110 » messend. Die gestreckte und die krumme Zinke der Hauptkralle abweichend einander gegenüber. Der Geschlechtshof zumeist Anklängean denjenigen von P. occulta S' . zeigend, doch im einzelnen bemerkenswerte Unterschiede aufweisend: seine Länge 255 p. (300 „)?), seine Breite 485 u (550 1); der Geschlechts- hof auf einer Strecke von 115 ı (140 ı) mit den Hüftplatten ver- bunden; die Geschlechtsöffnung 20 y. (0 w) vom Hüftplattengebiete abgerückt; die Geschlechtstaschenöffnung 85 » (115 y.) lang und 150 y. (160 1) breit; die Bucht zwischen den Napfplatten hinter der Geschlechts- taschenöffnung 125 "x. (100 x) tief; inmitten der Geschlechtsplatten !) Die in Klammern stehenden Maßangaben beziehen sich auf P. occulta - Koen. re 22 = hredlich nur - wenige Näpfe vorhanden? jede Platte eb m (etwa 3 Dutzend) Näpfe zählend. Durch eine besondere Größe ‚sich S auszeichnende Näpfe nicht vorhanden (Fig. 14). Der Hof der Ausfuhröfinung des Exkretionsorgans wor 5 kleiner als der der Vergleichsart, sein Durchmesser 40 ID (75 De de Länge der Afterspalte 20 u (35 1.). 2. Das Weibchen im Vergleich mit P. occulta P im Geschlechb- = felde zuverlässige Unterscheidungsmerkmale aufweisend. Die Ge- schlechtsspalte einschließlich der Stützkörper 335 u (400 u) lang. Die Napfplatte 225 y. (250 f) lang und am Innenrande 175 » (200 u) . breit. Geschlechtsnäpfe in geringerer Anzahl vorhanden; deren Ver-- teilung dadurch abweichend, daß inmitten der Platten wie beim Br Männchen bei weitem weniger Näpfe auftreten. Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans größer als e der des Männchens, aber immerhin kleiner > der von P. secaktn, +5 > sein Querdurchmesser 551 (70m). C.J. Neuman fand P. nova, je 1 Stück von beiden Geschlech :S tern, bei Sandhem in Schweden und 1 Q' bei Fredriksdal auf Seeland. Type im Gotenburger Museum (2 mikroskopische Dauerpräpa- rate), Kotype (das seeländische S') in meiner Sammlung (Ppt. 1648). > In der Beschreibung vergleiche ich die Art mit P. occulta Koen., doch steht jener genau genommen eine norwegische Form noch etwas v Fit A TG r " r LEER BY . ee. Zi £r 5 r i g > UT en Er 2 Ss EHER OR VAL RITE NG 3 Pi he MEET RE f & re R RR k A DS NETTE b Au FIR Ar &, Are Ab u 270 ne är RN ; näher, nämlich Piona stjördalensis Sig. Thor,t) die aber immerhin sieh von der in Betracht kommenden Wassermilbe derart unterscheidet, daß beide der Art nach nicht zu vereinigen sind. Durch gefälliges Entgegenkommen des Begründers der norwegischen Art war ich im- stande, eine eingehende Vergleichung der beiden Arten vornehmen zu können. Von den zahlreichen Unterschieden mögen hier die hervorragendsten angegeben werden. Ein Blick auf die Maxillar- organe (Fig. 16, u. Koenike 1914, Fig. 17) zeigt, daß außer der Übereinstimmung in dem zahnartigen Vorsprunge am vorderen Seiten- rande dieselben in der Gestalt ganz wesentlich voneinander abweichen. Außerdem möge noch hinzugefügt werden, was die beideu Abbildungen nicht veranschaulichen: bei P. stjördalensis sind die Fortsätze der oberen Wandung nicht steil in die Höhe, sondern nach hinten ge- richtet, und der Pharynx ist nicht mit der Maxillarplatte gleichlaufend, 4 vielmehr stark nach oben gewendet. Die Mandibel der P. stjördalensis (Fig. 17) ist kürzer als die der P. nova und deren Grundglied in der Kniegegend wesentlich höher als am Vorderende; das gekniete Hinterende desselben weist eine Verkürzung auf um a desjenigen Be | bei P. nova. Bei Streckseitenlage des Samenüberträgers ergibt sich bei beiden Männehen der Unterschied, daß die bauchige Schwellung auf der Außenseite‘ bei Thor’s Art minder umfangreich ist als bei der meinigen. Im übrigen kommen die Vergleichsorgane in der Gestalt 1) Die Artberechtigung dieser Wassermilbe wurde anfangs von Pi ersig | . (1897, S. 341) bezweifelt, später (1901, S. 268) als unsichere Art betrachtet. Mit Recht verteidigte Sig. Thor (1900, S. 375) seine Form und wies zweifellos = nach, daß es sich darin um eine selbständige Art handelt. er . EN 2 re Be 545 _ annähernd ‘überein, doch ist das Glied der P. stjördalensis bei über- - einstimmender Länge sehr viel schwächer. Die Hauptkralle des Samen- überträgers letztgenannter Art hat etwa 2/, Länge derjenigen der - _P. oceulta. Der Fortsatz der Hinterrandsecke der letzten Hüftplatte ist bei der norwegischen Art lang und spitz, bei der schwedischen hingegen kurz und stumpf. Besonders bemerkenswert sind die Unterschiede der beider- - seitigen männlichen Geschlechtshöfe.. Bei P. stjördalensis findet die Verbindung zwischen Geschlechtshof und Hüftplatten auf einer Strecke von 80 x (115 „)D) statt. Die Napfplatten haben hier ein eckiges Aussehen, wenn auch nicht in solch ausgeprägter Weise wie bei _P. coceinea S'; bei P. nova J' sind sie dagegen rundlich wie bei P. occulta J. "Die Länge des Geschlechtshofes der P. styördalensis J\ mißt 230 u (270 ya), die Breite 425 u (475 u). Die Geschlechts- taschenöffnung hat übereinstimmend die Form eines dreilappigen Blattes; dessen Mittellappen ist 35 x (50 x) lang. Die Bucht zwischen ‘den Napfplatten "hinter der Geschlechtstaschenöffnung hat eine Tiefe von 90 u (125 u). P. stjördalensis weist inmitten der Platten noch weniger Näpfe auf als P. nova, die zudem im ganzen merklich ie kleiner sind. - Piona boopis Koen. (Fig. 18—20.) Piona boopis Koenike 1911, S. 330, Thienemann 1910—19112). g‘. Körperlänge 870 y, -breite 660 1. Körperfarbe wahrscheinlich gelb. Körperumriß eiförmig, Stirnende mit schwacher Ausrandung und wesentlich schmäler als das Hinterende (Fig. 18). Augen am vorderen Seitenrande des Körpers gelegen und von = ungewöhnlicher Größe; die vordere Augenlinse den Seitenrand des N Körpers berührend, kugelig und sehr groß. Augenweite 200 y. ee; Der Maxillartaster kurz, seine Gliedlängen in g: 1 4. 5. Streckseite: 35°..125..70: 129270 Beugeseite: 30-8095: 7.995 .60 Die Palpe im ganzen kräftig, insbesondere aber das 2. Glied. -. Das Endglied mit 4 übereinander stehenden Krallen bewaffnet, die der Beugeseite zunächst stehende am kleinsten, die 3 andern von gleicher Größe; die oberste streekseitenwärts gespreizt. Das hinsichtlich der \ © Länge das zweite nicht übertreffende vorletzte Tasterglied am Außenende ‘ auf der Beugeseite mit einem abwärts gerichteten, in einen Höcker - eingelassenen Chitinstifte. Auf derselben Seite dieses Gliedes, um ‚ reichlich !/, seiner Länge vom Außenende entfernt, 2 nebeneinander - befindliche, niedrige Höcker; der innere ein wenig vorgerückt; an . seiner Vorderseite ein deutlicher Vorsprung; auf diesem eine feine !) Die in Klammern hinzugefügten Maße gelten für P. nova g 2) Thienemann verzeichnet irrtümlich das Q, das aber bis dahin noch "" unbekannt blieb; er erbeutete 1 |, das mir in Formol zuging und dieser | Beschreibung zu "Grunde liegt. E ' Novbr. 1919. XXIV, 35 IR I = Fig. m Bone coceinea C.L. Koch. 5. La. Hinter- ende des Körpers in Bauch- ansicht. Fig. 6. Ge schlechtshof. Fig. 7. Si Linker Samentberrägerin j 6 ‚Beugeseitenansicht. er Ri E. Borste; seine Spitze chitinhart; der äußere Höcker. trägt an seiner E Spitze und auf der Außenseite am Fuße desselben je ein feines Haar. In gleicher Höhe ‚der Höcker auf der Innenseite ‚nahe ‚der Ä von der Länge des Endgliedes. Der spärliche Borstenbesatz der Palpe im übrigen aus Fig. 19 ersichtlich (auch die Borsten der Innensei werden durch die Abbildung veranschaulicht). 3 ' Das Hüftplattengebiet 550 p lang, also der Länge nach sich { über ?/, der Bauchfläche erstreckend. Das 1. Plattenpaar hinter dem Maxillarorgan nicht aneinander stoßend. Die 2 ersten re wesentlich länger als der Innenrand der hinteren Plattengruppen. Die letzteren mit ihren Innenrändern im Gegensatz zu den meiste 2 Piona-Männchen einander nicht berührend, sondern etwa 70 u aus- | Geschlerhtsbucht nur wenig er als der der ee Die _ Hinterrandsecke derselben weit vorspringend. Das vorletzte Bein bedeutend verkürzt, die übrigen gleich lang, ‚länger als der Körper, nämlich 1080 y. Das Endglied dieser Gied- maßen am längsten, das des 3. Paars erheblich verkürzt, nicht ganz ' Be: von halber Länge des vorhergehenden, schwach gebogen und . | | mit einer langzinkigen Kralle nebst einer verkleinerten, tark hakig gekrümmten ausgerüstet (Fig. 20); jene nahezu 100 n' Te lang. Das vorletzte Glied des in Rede stehenden Beines am Er: fert er Y er D v Da Y g. 8. Piona coccinea C. L. Koch. La. Linke Palpe. Fig. 9—12. Piona 2 , Een 9. Z Rechte Palpe. Fig. 10. g' Rechter Samenüberträger in Beuge- seitenansicht. Fig. 11. S' Geschlechtshof. Fig. 12. La. Rechte Palpe. 35* Kerr er y u“ 1 A - mehr als Endgliedlänge. Das Endglied der übrigen Beine sehr dünn; lehende mit einem Büschel sehr kräftiger, steifer Dar a deren Krallenende verstärkt. Die Fußkralle 70 ı. lang, die Hauptzinke 2 ebenso lang; das Krallenblatt in der Mitte am breitesten (25 ıı). Das er Endglied des Hinterbeines auf der Beugeseite mit 3 mäßig ‚langen und: | kräftigen Borsten. Schwimmhaare in mäßiger Anzahl an allen Glied- = maßen (Fig. 18). er Das Geschlechtsfellt abweichend von der Regel, ee mit. den letzten Hüftplattenpaare Zzusammenhängend. Die beiden Napfplatten Fig. 13—15. Piona nova Koen. J Fig. 13. Mandibel. h Fig. 14. Geschlechtshof. Fig. 15. Rechter Samenüberträger in Beugeseitenans. Fig. 16, 17. Piona stjördalensis Sig. Thor = Fig. 16. Maxillarorgan, von oben gesehen, mit: etwas Bi gehobenem Hinterende. Fig. 17. Mandibel in Seitenansicht. Sea N 549 _ miteinander verschmolzen, zusammen nierenförmig im Umriß. Im vorderen, rundlich vorspringenden Teile die Geschlechtstaschenöffnung; diese auffallend klein, im Umriß verkehrteiförmig. Zahl der Näpfe rechts 8, links 6, nicht einheitlich gelagert (Fig. 18). Fig. 18. Bauchansicht. Fig. 19. Linke Palpe. 3. Beines. - X Teen fand lg (26. 5. 1908) in einem Fischteiche des Teichgutes Ahsen bei Haltern unweit Münster in Westfalen. Type in meiner Sammlung: Ppt. 1136. P. alata Sig. Thor und P. paueipora Sig. Thor sind die nächst verwandten Arten. P. boopis 3‘ ist von dem gleichen Geschlechte der ersten Art durch kürzere Palpenhöcker, eine-größere Geschlechts- bucht und weit weniger Geschlechtsnäpfe sicher unterschieden: Gegen- . über P. paucipora Q' besitzt die hier gekennzeichnete Art einen RUE lich anders gestalteten Geschlechtshof. 1 Fig. 18—20. Piona boopis Koen. Q' Fig. 20. Die beiden Endglieder des Be Verzeichnis der benutzten Schriften. | SE ie Acari Myriopoda et Scorpiones hucusque in Italia reperta. Padova, _) Koch, RS A Be Crustaceen, Myriopoden und Arachniden. _ Regensburg, Koenike, F., Die Hydrachniden Ostafrikas. F. Stuhlmann, DeutschOnratin. Bd. IV. Die Tierwelt Ostafrikas. Wirbellose Tiere. 1895. Mit 1 Taf.u. 8 Textf. Derselbe, Nordamerikanische Hydrachniden. Abh. Nat. Ver. Bremen. Ba. x, Ss. 167—226, Taf. I—IV. Derselbe, Hydrachniden aus der nordwestdeutschen Fauna. Daselbst, 1904. Bd. VII, S. 14—18. Mit 1 Taf. u. 34 Textfig. Derselbe, Acarina, Milben. A.Brauer, die Süßwasserfauna Deutschlands. 1909. 12. Hft., S. 13—191. Mit 271 Fig. im Text. Derselbe, Neue Hydracarinen aus Westfalen. Zool. Anz. 1911. Bd. XXXVIL, S. 321—330. Mit 5 Textfig. Derselbe, Neue und neubenannte Wassermilben. Abh. Nat. Ver. Dres, Bd. XXI, S. 383—404. Mit 17 Textfig. 2u Derselbe, Beitrag zur Kenntnis der a Unionicola aculeata (ah Arch. Hydrobiol. Planktonk. 1914—1915. Bd. X, S. 308—319. Mit 1 Taf. u. 4 Textfig. ‚Derselbe, Zwei neue Wassermilben der Gattung Neumania. Zool. Anz. 1916. Bd. 47, S. 86—88. Mit 2 Textfig. Krendowsky, M., Les Acariens d’eau douce (Hydrachnides) PF la Russie meri- dionale. Travaux Soc. natural. Charkow. 1885. Bd. VII, S. 209—358. Taf. VII, VID. Neuman, C. ]; Om Sveriges Hydrachnider. Svenska Vetenskaps-Akad. Handl. 1880. Bd. 17, Nr. 3, Taf. I-XIV. Piersig, R., Revision der Neuman ’schen Hydrachniden-Sammlung des Goten- Ber Museums nebst einigen Bemerkungen über Sig. Thors Bidragg til Kundskaben om Norges Hydrachnider. Kristiania. « Zool. Anz. 1897. Ss. 333—335 und 337—341. Mit 5 Textfig. Derselbe, Deutschlands Hydrachniden. Zoologiea 1897—1900. Hft. 22. Mit 51 Taf. 2.20 4 F R Derselbe, Hydrachnidae. Tierreich. 1901. 13. Lfg. S. I-XVIH u. Zusätze und Berichtigungen, S. 304—315. Mit 76 Textfig. Soar, Chas. D., British freshwater Mites. Se. Gossip. 1899. Bd. V, S. 17-210 u. 225—361. Mit 10 Textfig. Derselbe, British Hydrachnidae: The genus Piona. Trans. Edinburgh held Naturalists mierosc. soc. 1906—1907. S. 372—392, Taf. 29—46. Thienemann, A., Beiträge zur Kenntnis der westfälischen Süßwasserfauna. XXXIX: > u Jahresber. Westf. Prov.-Ver. Wiss. Kunst. 1910—1911. - > ;- u = x Thor, $ig., Bidrag til Kundskaben om Norges Hydrachnider. Arch. Math. Natur. E 1897. Bd. XIX, S. 1-74, Taf. I, II. Derselbe, Andet Bidrag til Kundskaben om Norges Hydrachnider. Daselbst, 1897.. Bd. XX, Nr. 3, Taf. IH. Derselbe, Norske Hydrachnider. Tredje Bidrag til Kundskaben om Norges E Ei Hydrachnider. Daselbst, 1899. Bd. XXI, Nr. 5, Taf. VI-XVI. Derselbe, Hydrachnologische Notizen IV’— VII. Nyt Mag. Naturv. 1900. Bd, 38, Ss. 369—389. Taf. XVI—-XVII. Viets, K., Die Wassermilben in ihren Hauptvertretern. Kleinwelt. I. Jahrgang, . 19091910. 8. 107—114, Taf. I, I. Wolcott, R. H., On the new American species of the genus Atax (Fabr.) Bruz. BE I Sadıes zool. Lab. Univ. Nebraska. 1899. S. 193—258, Taf. 23—32. Ein neuer Fundort des _ blinden Brunnen-Flohkrebses bei Bremen. Von K.-Viets, Bremen. Gelegentlich hydracarinologischer Untersuchungen in Quellen der näheren Umgebung Bremens fand ich in einer Quelle der Wien- beck, eines in die Hamme abwässernden Bächleirs der Scharmbecker Geest, den blinden Gammariden Niphargus puteanus (Koch), als solcher spezifisch identifiziert durch die rein weiße Farbe, den schmalen Körper, das Fehlen der Augen und die zweigliedrige Geißel der ersten Antennen. Die Quelle, in der das wahrscheinlich der dortigen Grüundwasserfauna entstammende Tier gefunden wurde, liegt im Gehölz zwischen Baren- winkel und Bredenberg zwischen ‘dem mittleren und südlichen der drei östliehen Fischteiche (ef. Meßtischblatt Osterholz, Nr. 1290). Die meisten der dort befindlichen Quellen sind keine Rheokrenen, sondern ausgesprochene Sickerquellen, deren Wasser aus vielfach aus- - gedehnteren, tiefgründig-morastigen Gebieten in nur geringer Schüttung zutage tritt. Zur Vervollständigung des biologisch-faunistischen Bildes der genannten Quelle mögen beitragen einmal die bisher gemessenen Temperaturen, die am 25. 7. 12,50 GC, D287 27120 12,90:7G; 8.512200, 19. 10. 9,50 bis 9,70 GC betrugen. Zum leres ist zu erwähnen das Vorkommen des Strudelwurms Planaria ‚gonocephala in der Abflußrinne der Quelle. Niphargus puteanus ist meines Wissens für die Bremer Fauna, wenn nicht überhaupt für Nordwestdeutschland neu. Wenngleich das Vorkommen der Art in hiesiger Gegend nicht unerwartet sein mag — Bornhauser!) spricht dem Niphargus „eine beinahe unbe- grenzte Verbreitung in unterirdischen Gewässern“ zu — so dürfte doch der neue Fund als Beleg aus der hiesigen Grundwasserfauna eines gewissen faunistischen Interesses nicht entbehren. Die nächstgelegenen mir bekannten Fundstellen sind Helgoland, wo Fries?) und später Reh- berg?) die Art in einem Brunnen feststellten, das Sauerland und Thürin- gen, von wo Thienemann*) mehrfach Niphargus-Funde verzeichnete. 1) K. Bornhauser. Die Tierwelt der Quellen in der Umgebung Basel». Intern. Revue Hydrobiologie u. Hydrographie. Biolog. Suppl. V. Ser. 1912. p. 1—%. 2) S. Fries. Mitteilungen aus a Gebiete der Dunkel-Fauna. Zool. Anz. 1879. v. 2, p. 33—38, 56—60. 3) H. Rehberg. Zwei neue cin aus einem Brunnen auf Helgo- land. Zool. Anz. 1880. v. 3, p. 301— 303. #) A. Thienemann. Das Vorkommen echter Höhlen- und Grundwasser- tiere in oberirdischen Gewässern. Archiv f. Hydrobiologie. 1909. v. 4, p. 17—36. an Pchr a . R Diagnosen einiger neuer Oribatiden aus der Umgegend Bremens. Von C. Willmann, Bremen. (Mit 5 Abbildungen.) | Subgen. Pseudotritia Willm. n. subgen. zu Gen. Tritia Berl. Genital- u. Analplatten lang und schmal, ineinander übergehend et: wie bei der Hauptgattung, aber die Tarsen nur mit je einer Klaue bewaffnet. Typus: Tritia (Pielokien) monodaetyla Willm. Tritia (Pseudotritia) monodactyla Willm. n. sp. (Fig. 1). Länge: ca. 650 ı. Höhe (d. h. Abstand zwischen Dorsal- und E Ventralseite): ca. 330 x. Farbe: bräunlich gelb. Struktur: fein punktiert. Cephalothorax: Aufdem Ceph. finden sich 3 Paar ziemlich langer Borsten. Die pseudostigmatischen Organe sind lang, gekniet, an der Spitze kaum merklich verdickt. Abdomen: Vorderrand des Abd. stärker chitinisiert. Auf dem Rücken 4 Reihen von je 5 feinen Haaren. Auf den Genital-Platten 5 Paar kleiner Borsten, auf den Analplatten 6 Paar etwas größerer Borsten. Beine: mit je einer kräftigen Klaue. Tibia I mit einem langen Tasthaare. Fundort: in Moos auf alten Pappel- und Weidenstümpfen. Burgdamm b. Bremen. x Tritia (Pseudotritia) minuta Willm. n. sp. (Fig. 2). Länge: 320 u, Höhe: 214». Farbe: blaßgelb. Struktur glatt. Pseudostigmatische Organe: mit ziemlich langem, dünnem, geknietem Stiel u. spindelförmigem Kopf. Abdomen: ohne jede 2 | Behaarung. Beine: I. Beinpaar mit 3 langen Tasthaaren. Tarsen ei einklauig. / $ Fundort: Waakhausen, in Torfmoos. | Camisia excavata Willm. n. sp. (Fig. 3). it Länge: 530 u, Breite: 320y. Farbe: hellbraun. Cephalo- °'| thorax: Pseudostigmatische Organe mit dünnem Stiel u. spindel- förmigem Kopf. Interlamellarhaare sehr lang, dicht an der Innenseite der Pseudostigmata stehend, nach außen gerichtet. Abdomen: breit, jederseits eine Vertiefung, deren Grund eine deutliche netzartigeStruktur zeigt, während der ganze übrige Körper fein punktiert erscheint. Am vorderen, äußeren Rande dieser Vertiefungen je ein Porus, daneben eine feine Borste. Im übrigen ist der Rücken des Abd. mit 4 Reihen von je 5 Haaren besetzt. Beine: kurz u. dick, Tarsen 3 Kl 4 (eine kurze, dicke Mittelklaue u. 3 längere, dünne Beitonk onen Fundort: Neuendamm b, Osterholz, in Torfmoos. | | E RE re r 2 4 5 It > Fig.1. Tritia (Pseudotritia) monodactylan.sp. 1a. BeinI. Fig.2. Tritia l (Pseudotritia) minuta n. sp. 2a. Bein I. Fig. 3. Camisia excavata n. sp. Fig. 4. Camisia cladonicola n. sp. Fig. 5. Dameosoma sem n. Sp- Camisia- eladonicola Willm. n. sp. (Fig. 4). Länge: 530 x, Breite: 270 u. Farbe: hellbraun. Struktur: | Fr mit einer feinen, netzartigen Zeichnung versehen. Cephalothorax: - Interlamellarhaare, Lamellarhaare u. Rostralhaare sämtlich kräftige, E- Ba Borsten. Pseudostigmata groß, stark hervortretend. Psstg. . In N Rh 4 x EIS 5 An Mr ' diekungen, von denen das vordere Paar größer u. stumpfwinklig, das e Lamellarhaare sehr kurz, am distalen Ende der vorderen V-Zeich- 4 Keule ist etwas rauh u. in eine ae ausgezogen. Auf dan Abe finden sich 4 Reihen kleiner Borsten. Beine: kurz u dick, = 3 klauig. 2 Fundorte: in den Polstern der Flechte Cala Leuch burg, Heimelberg bei Oldenbüttel, rn bei Btelsen, ‚Katenbi Heide bei Wildeshausen. - Dameosema uliginosum Willm.. n. sp. (Fir. 5). Länge: 320 u, Breite: 168 1. Farbe: Be Gsphale thorax: Die Lamellen bestehen aus 2 Paar V-förmigen Chitinver- hintere kleiner und spitzwinklig ist. Die Scheitelpunkte des vorderen Paares sind durch eine schwache Querlinie verbunden (Translamella). 2: nungen, nach innen gerichtet. Interlamellarhaare in der Ve | der hinteren V-Zeichnungen. Pseudostigmatische Organe lang, - mit gebogenem Stiel u. spindelförmigem Kopf. Abdomen: Vorder- | rand des Abd. stärker chitinisiert, mit 2 nach dem Rücken auslau- x fenden Kielen. Fundort: Neuendamm BE Osterholz, in Toren "Alte re | und neue entstehende Pflanzenarten. En Von W.O. Focke. Jede mit der gesamten Weltanschauung verknüpfte neue Be- 2 trachtungsweise der Naturerscheinungen erfordert längere Zeit, um sich allen einzelnen Tatsachen und Beobachtungen anzupassen. Als “ in dem Jahrzehnt 1860—1870 die Darwinsche Lehre immer all- gemeiner Boden gewann, suchte man vielfach nach deutlichen Über- = gängen, welche die Entstehung neuer Arten aus den alten veranschau- lichen sollten. Sehon Linne und einige seiner Nachfolger hatten sich mit der nämlichen Frage beschäftigt, aber es handelte sich für £ sie zunächst nur um einzelne Fälle, deren Anwendbarkeit auf die verbreiteten Naturvorgänge einigermaßen zweifelhaft blieb. Während & des 19. Jahrhunderts erwartete man meistens, bei zahlreiehen Arten kleine, zunächst unwichtige Änderungen zu finden, durch deren Summierung oder allmähliche Steigerung man schließlich zu wesent 3 } lichen Artverschiedenheiten gelangen konnte. Gegenwärtig legt man größeren Wert auf die kleinen, aber mehr plötzlich und gleichsam B „sprungweise“ auftretenden Abänderungen, die zwar meistens in der. } | i . ö - | ; \ ” ; E Ja j | ee, | L 3 as } ": f ya k I - tr 1 j 1 Fa 3 \ ze . - Naehkommenschaft schnell wieder verschwinden, in einzelnen Fällen - jedoch sich als vorteilhaft veranlagt erweisen und dann, unter be- - stimmten Verhältnissen, mehr und mehr Verbreitung gewinnen können. - Eingeleitet werden solche plötzlichen Änderungen anscheinend manchmal - durch vorausgehende Vorgänge im Stoffumsatz. Beispielsweise wird die blaublühende Datura Tatula auf Stramonium-Boden von Gene- ration zu Gereration kümmerlicher und blasser, bis sie plötzlich 3 als „Mutation“, als kräftige, weiß blühende D. Stramonium, erscheint. - Zu Cuviers Zeiten stellte man sich vor, daß in jedem Ab- schnitte der Erdgeschichte die Lebewelt sich vollständig umgewandelt oder vielmehr erneuert habe. Alle gleichzeitig gedeihenden Tier- - und Pflanzen-Arten mußten daher im wesentlichen gleichaltrig sein. Jetzt weiß man, daß die lebenden Arten sich zum Teil seit langer, - einige seit sehr langer Zeit (z. B. Bacillariaceen) garnicht oder kaum merklich verändert haben, während andere verschwunden, noch andere anscheinend erst neuerdings aufgetreten sind. Taxodium distichum bewohnte in kaum abweichender Gestalt während der Miocänzeit Europa, jetzt gedeiht es in weiten Landstrichen Nordamerikas. Auch die mitteleuropäische Wulfenia carinthiaca, die in unserem Zeitalter sehr selten geworden ist, scheint sich während der gleichen nach- miocaenen Periode nicht merklich umgewandelt zu haben. Viele Bäume und Sträucher, die wir aus dem mitteleuropäischen Miocän | 5 kennen gelernt haben, wachsen jetzt in leicht veränderter Gestalt in etwas südlicheren Landstrichen oder in Ostasien, namentlich aber in - der wärmeren gemäßigten Zone Nordamerikas. Gleich wie zahl- reiche nordische Pflanzen auf zerstreute Standorte beschränkt in E. Mitteleuropa als „Relikte“, d. h. Überbleibsel aus einer kälteren Zeit, auftreten, so finden wir auch an zahlreichen Stellen Gewächsformen, die überhaupt nur an eng umgrenzten Örtlichkeiten Europas vor- kommen. Sie stehen zum Teil auch systematisch in ihrer Umgebung recht isoliert da, so daß sie als vereinzelte Vertreter aus einer, | E ‚selbst im geologischem Sinne, recht fernen Vergangenheit erscheinen. Beispielsweise mögen hier aus der Flora der Mittelmeerländer einige Arten genannt werden, welche dort als vereinsamte Fremdlinge und doch als alteingesessen erscheinen. Sie stammen offenbar aus der Vorzeit; ihre Verwandtschaften weisen über die Nachbarland- schaften hinaus, nach Südafrika oder Mittelasien. Erysimum cereticum, Draba cretica, Iberis odorata, Reseda gre- densis, Saponaria aenesia, Tunica dianthoides, Hypericum fragile, Genista melia, Potentilla grammopetala, P. valderia, P. deorum, '" Lereschia Thomasii, Reutera rigidula, Petagnia saniculifolia, Bupleurum Bourgaei, Lonas inodora, Jasonia glutinosa, Evax Heldreichü, Heli- chrysum virgineum, H. amorginum, H. frigidum, H. Lamarckiü, H. Fontanesü, H. Heldreichüi, Centaurea crassifolia, Jankaea Heldreichii, Globularia stygia, Haberlea rhodopensis, Petromarula pinnata, Phyteuma | 3 giganteum (einmal 2 Expl. gesehen), Dioscorea pyrenaica, Fritillaria Rhodocanakis, Fr. Pinardi, Fr. Ehrharti et spec. aliae. Aus Nordeuropa können wir diesen seltenen,und zum Teil ‘nahe vor dem Verschwinden stehenden Arten wenige an die Seite » de 2] ’ et PR 5 et Band setzen, jedoch z. B. G@eum hispidum. Es ist auf ein enges Wohn- 4 ‘systematisch isolierten Seltenheiten reihen sich solche Gattungen | . haben Kreuzungen bei der Entstehung dieser Kleinarten wesentlich gebiet beschränkt, aber es wächst neben verwandten For \ weiter Verbreitung. An die nur innerhalb enger Bezirke gedeihenden und Be e und Artengruppen, in denen seltene und verbreitete Formenkreise neben ‘einander vorkommen. Man erhält den Eindruck, daß diese Arten teils im Erlöschen, teils in der Ausprägung begriffen sind. #1 Beispielsweise findet man sie in den Gattungen: Erysimum, Arabis, Sisymbrium, Alyssum, Silene, Erodium, Ononis, Astragalus, Euphorbia, Carduus, Orobanche, Stachys, Thymus, Allium, Bellevalia, Colchicum. Unter diesen Artengruppen, in welchen alternde und jugend- liche Formenkreise gemischt und neben einander vorkommen, sind | die gewöhnlich als „polymorphe* Spezies bezeichneten Pflanzen- gesellschaften besonders bemerkenswert. Man kann sie als Klein- artenschwärme bezeichnen, deren einzelne Glieder untereinander teils ungemein nahe verwandt, teils mehr oder weniger scharf geschieden | . sind. Die entferntesten Formenkreise verhalten sich zu einander ; durchaus wie völlig verschiedene Arten, aber zwischen ihnen stehen | vielerlei Mittelglieder, denen man nur willkürlich den Rang von | Varietäten, Unterarten oder Nebenarten zuschreiben kann. Offenbar mitgewirkt, so daß bei ihnen Störungen in der Ausbildung des Blütenstaubs die Regel bilden. Am allgemeinsten bekannt sind die „polymorphen“ Formenkreise bei Rosa, Rubus und Hieracium, doch finden sich in den Gattungen Centaurea, Aster, Galium, Potentilla, Viola, Polygonum und andern ähnliche, wenn auch weniger umfang- | reiche polymorphe Gruppen. Formenreichtum und Schwierigkeit der Artumgrenzungen trifft man auch bei vielen alten Kulturpflanzen an, | namentlich bei solchen, die manchen Kreuzungen er ge- | wesen sind. | E Beispielsweise sei hier der außerordentlich vielgestaltigen europäischen Brombeeren kurz gedacht. Statt der von Linne be- ° schriebenen zwei Arten hat man neuerdings mehrere tausend auf- gezählt und diagnostiziert. Nur fünf oder sechs von ihnen führen || normalen gleichkörnigen Blütenstaub, nämlich Rubus ulmifohus, R. "| incanescens, R. tomentosus, R. caucasicus und R. caesius, zu denen ”!\ nach Sudre ncch der spanische (nicht der deutsche) AR. serpens | kommt, der dem R. caucasicus ziemlich nahe steht. Nun gibt es ° noch sechs im Umfange Europas heimische und bisher ungenügend bekannte Arten, über deren Blütenstaub man nichts Sicheres weiß, || nämlich R. Hochstetterorum, R. grandifolius, R. Bollei, R. canariensis, R. Bornmuelleri und R. persicus.. Sie mögen überlebende Glieder der E Tertiärflora sein; vermutlich führen sie zum Teil gleichkörnigen Blüten- ° staub. Bekannt sind ferner noch zwei ausgezeichnete Arten, deren Pollen zwar nicht ganz, aber doch nahezu gleichkörnig ist, nämlich u R. gratus und R. Arrhenii, sodann einige Artengruppen, insbesondere die der Vestiti und die der "Rhamnifolü,. ‚zu der offenbar der kanarische ” R. Bollei gehört, so wie ferner die Subereeti mit R. persicus und 57 verschiedenen nordamerikanischen Arten. Beachtenswert sind noch _ einige kleinere Gruppen, welche vielleicht eine gewisse Selbständig- keit besitzen und sich an R. Questierü, R. egregius, R. Lejeunei, R. rudis usw. anschließen. Es bleiben allerdings noch tausende von sogenannten Arten übrig, meistens Mittelformen, welche in ihren ; Eigenschaften mannigfaltige Kombinationen der Charaktere der Stamm- . typen darstellen. Man erhält schon durch einen flüchtigen Überbliek den Eindruck, daß die zerstreuten Rubus-Arten, welche die dem westlichen Küsten- saume Europas in weitem Abstande vorgelagerten Inseln bewohnen, die letzten Reste einer von dem Festlande verdrängten tertiären | Brombeerflora sind. Unter der großen Zahl der gegenwärtig lebenden ‚= europäischen Formen scheinen manche auf dem Wege zu sein, sich zu fest umgrenzten Arten zu entwickeln, doch gestattet die kurze Spanne Zeit, die wir überblicken, kein Urteil über die zn aussichten der einzelnen en Arten. Ein ähnliches Verhalten wie die Brombeeren zeigen große Artengruppen von Rosa und Hieracium, wenn sich auch in den Einzelheiten wesentliche Verschiedenheiten geltend machen, z. B. bei Hieracium die reichliche Vermehrung durch ungeschlechtlich erzeugte Samen. — In den anderen genannten polymorphen Gattungen sind - die vielgestaltigen Gruppen zwar weniger umfangreich, zeigen jedoch innerhalb engerer Grenzen eine entsprechende Mannigfaltigkeit. Je eingehender man sich mit der Floristik. von Gebieten, die nicht allzu eng sind, beschäftigt, um so mehr überzeugt man "sich von der außerordentlich großen Zahl der vorhandenen Abarten und Unterarten, von denen viele sich dermaleinst möglicherweise zu neuen _ Hauptarten entwickeln könnten. Mit der Entfernung von dem geo- graphischen Ausgangspunkte der Untersuchung nimmt die Zahl der Abweichungen von den wohlbekannten typischen Speeies rasch zu. Beispielsweise möge hier aus dem kleinen nordwestdeutschen Küstengebiete eine Zusammenstellung solcher Gesamtarten folgen, ‚von welchen sich auffällige Unterarten oder Formengruppen abzulösen scheinen. Die kleinsten Abänderungen und especes affines werden dabei, um das Verzeichnis nicht allzu sehr anschwellen zu lassen, Besrwähnt bleiben. e Kleinarten von der nordwestdeutschen Küste. Carex Goodenoughü (mit C. gracilis), C. vulpina (mit ©. contigua, ©. Pairaei) und C. fava (mit C. lepidocarpa, C. Oederi) erscheinen als Gesamtarten, aus denen einzelne Glieder einen beträchtlichen Grad von Selbständigkeit besitzen. Luzula campestris ist eine sehr weit verbreitete Art, von der einzelne Glieder auch in hiesiger Gegend wohl charakterisierte Unterarten bilden. Salıxz amygdalina und S. repens kommen in hiesiger Gegend - in so verschiedenen Formen vor, daß es zunächst nicht leicht ist, an ihre Einheitlichkeit zu glauben. Zwischenglieder verwischen indes alle Grenzen. — Ähnlich nn Arten. Betula alba umfaßt a disc Kr und yA formen verbundene Arten. — Ähnlich verhält sich Polygonum Persicar Suaeda maritima, Salicornia herbacea und Atriplex has treten an unsern Küsten in recht verschiedenen und wenigste nächst samenbeständigen Rassen auf. | Batrachium aquatile wird in N. W. Dentschunn von. einigı ähnlichen, aber gut geschiedenen Arten (B. hololeucum, divaricatun fluitans) begleitet, erscheint jedoch an der Grenze des Salzwassers in mehreren weniger bestimmt abzutrennenden Kleinarten. oder Unterarten, die z. T. gut ausgeprägt sind. Er Unter den Kreuzblütlern sind die Gattungen Ba _Draba, Capsella, Camelina, so wie die Arten Cardamine hirsuta, "Bras Rapa, Br. Napus und Raphanus Raphanistrum ungemein reich. an . arten, Unterarten und Kleinarten, die zum Teil einen beträchtlichen Grad von spezifischer Selbständigkeit besitzen. ® Prunus spinosa tritt in auffallenden Abänderungen auf, in der 7 Nähe von Kulturland begleitet von Kreuzungen durch angebaute Arten. Mannigfaltige, zum Teil anscheinend samenbeständige Formen ee Ononis spinosa = O. am wo diese Arten N 4 treffen R hältnissen ee Formen auf, unter denen 2: lerne ud = L. tenuis einen höheren Grad von Selbständigkeit und von spezifischer Ausprägung zeigen. In mancherlei Formen tritt Polygala ge auf und zwar z. T. in anscheinend spezifisch verschiedenen Unterarten. ee Von der Umgebung, der Menge, Bewegung und Beschaffenheitä \ des Wassers abhängig sind die Formen von Callitriche verna, deren || Abgrenzung von den verwandten und zum Teil äußerlich ähnlichen Sl Arten oft schwierig ist. _ nr In der Gattung Viola finden sich vielerlei Kleinarten und Unter) r arten, die indess in der Nordseeküstengegend fast nur durch Formen aus der nächsten Verwandtschaft von Viola canina und V. iricolor (Gruppe Melanium) vertreten sind. | Mentha, Galeopsis, Euphrasia und Odontites enthalten auch in. x I der nordwestdeutschen Küstengegend manche samenbeständige Unter- zul arten oder Kleinarten. | Verwilderte amerikanische Astern in Verbindung mit A. salignus | haben offenbar durch Kreuzungen zweifelhafte fruchtbare Mittelformen = geliefert, die zum Teil den Eindruck beginnender neuer Arten machen. Centaurea Jacea und Taraxacum vulgare, namentlich jedoch Hieracium. murorum, sind formenreiche Arten, die von Unterarten oder Klein arten begleitet werden. Dies Verzeichnis würde ieh außerordentlich vr ee wenn man es auf etwas entferntere Gegenden ausdehnen oder die engeren Kleinarten, wie sie bei Draba, Capsella, Alchemilla oder Scleranthus unterschieden sind, heranziehen wollte. In Gegenden, | welche in ihrer landschaftlichen Gliederung abwechselungsreicher 7} sind als unsere Ebenen, bekommt man erst eine SO von de | N. | F een Beichtume- an Pflanzenformen, welche als Ausgangspunkte = für wirkliche neue Gesamtarten dienen könnten. Die Auslese, welche sich unter der einheimischen Pflanzenwelt in einem schmalen Küstenstreifen an der Nordsee vollzieht, erklärt sich durch die Wirkungen von Wurzelpilzen und von Seewasserchemie viel vollständiger als durch mechanische Sturmgewalt, auf die man für die Strandgegenden übertriebenen Wert gelegt hat. Die Grundlage einer mathematisch-mechanischen Auffassung der Natur genügt nicht, um die Lebensvorgänge in der organischen ET a as rn u TEE Di EEE, AED 62 at EEE EEE ET Welt unserem Verständnisse näher zu bringen. Ernährungsweise und Wetter, Wachstumsstörungen und umgebende Gesellschaft üben stetig ihren gestaltenden Einfluß auf die Einzelwesen aus; das Er- gebnis solcher Einwirkungen wird schließlich Abänderungen und im "Laufe längerer Zeit Unterarten, Kleinarten und Gesamtarten hervor- bringen. Für den Ersatz der alternden verschwindenden Arten durch neu sich entwiekelnde jugendliche Formenkreise ist jedenfalls eine reichliche Auswahl vorhanden. Zur Flora von Bremen. Von Dr. Br. Sehütt. I. Rosa agrestis Savi. Fin Jahre 1899 veröffentlichte Herr Medizinalrat Dr. W. O. Focke in den Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen (XVI, 2) eine kurze Abhandlung über die „Wildrosen der Umgegend von Bremen“. | Von der reichen Rosenflora der Weserabhänge zwischen Baden und Usen erwähnt er zwei Formen der Rosa micrantha Sm. Von diesen unterscheidet sich die eine nur durch behaarte Griffel von der als Normalform dieser Art geltenden R. nemorosa Libert, während die andere von ihm als /. hispida bezeichnete erheblicher abweicht. Diese besitzt kahle Griffel, schmalelliptische und lebhaft an R. agrestis Savi erinnernde Blättchen und drüsenborstige Blütenstiele, während letztere bei der Normalform kahl seien. Es bestehen in der Charakteristik der R. micrantha Sm. be- sonders bezüglich der Stieldrüsen der Blütenstiele Unstimmigkeiten . in der Literatur. So wird in der Kellerschen Bearbeitung der Gattung Rosa für die Synopsis der Mitteleuropäischen Flora von P. Ascherson und P. Gräbner in der Gruppe der Rubiginosae großer systematischer Wert auf das Vorhandensein oder Fehlen der Stieldrüsen an den Blütenstielen wie auch auf die Gestalt der Blättchen gelegt und als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen R. miöcrantha Sm. und R. agrestis Savi hervorgehoben. 560° Bei der Durehsicht meiner in dortiger Gegend im Jahre 1909 | gesammelten Rosen konnte ich wiederum die völlige Übereinstimmung einer Art mit den von Keller für R. agrestis Savi angegebenen Merk- malen bestätigen, so daß ich diese Pflanze als neuen Bürger unserer einheimischen Flora ansehen muß. Selbst wenn man sich R. Keller nicht anschließen und auf das Fehlen der Stieldrüsen keinen Wert legen will — es kommen in Belgien und in den Seealpen zwei derartige Formen der R. micrantha Sm. als große Seltenheiten vor —, so ist sie immer noch an der Gestalt der beiderseits gleichmäßig verschmälerten Blättehen leicht kenntlich. Auch ergab eine Vergleichung mit einem aus dem Botanischen Garten von Herrn Prof. Dr. Bitter mir freundlichst zur Verfügung gestellten blüten- losen Exemplar eine Übereinstimmung in der Gestalt der Blättehen. Auch die von W.O. Focke erwähnte, mit Stieldrüsen an den Blattstielen versehene Form der R. micrantha Sm. ist im Jahre 1909 am gleichen Standort wieder von mir aufgefunden, doch konnte ich nicht feststellen, ob sie zu f. Lemanii Boreau gehörte. 2. Callitriche autumnalis L., Scirpus caespitosus L. B. Austriacus A. u. &., Ken setaoea Huds. Die im Jahre 1910 von mir in einem Graben bei Butendiek als neu für die hiesige Flora aufgefundenen Callitriche autumnalis L. und Seirpus caespitosus L. B. Austriacus A. u. @. vom Ihlpohler Moor konnte ich jede an der bezeichneten Stelle in diesem Jahre wieder auffinden. Ferner fand ich nach langjährigem Suchen in dem flachen Heide- tümpel bei Farge, der durch das Vorkommen von Lobelia Dortmanna L., Seirpus multicaulis Koch und Litorella juncea Bergius so interessant ist, zum ersten Male das von dort angegebene Batrachium hololeucum Garcke. Die Pflanze scheint zu intermittieren. Das Vorkommen von Aöra setacea Huds. dort ist bisher übersehen. Es würde dies ein zweiter Standort in der näheren Umgebung Bremens sein und damit die Ver- mutung von Herrn Prof. Dr. Bitter wahrscheinlicher werden, daß der Pflanze eine größere Verbreitung in Nordwestdeutschland zukäme. Bemerkung für den Buchbinder: Durch ein bedauerliches Versehen ist in einem Teile der Auflage a 1. Heftes von Bd. XXIV sowohl in den Fußnoten der Bogen als auch auf den Tafeln statt „XXIV‘ „XXIX“ gesetzt worden. ru 2a & FR, T ? N Er % "= en = er ae ee 2 7 ET en Miorundfünfzigster Jahresbericht > 4% TE 7 € F ”. “ nd & Er Al Er = An B ar Ber $ . nu.“ em! d iris Bi es | 78 Bi . ; en er = _Naturwissenschaftlichen Vereins I | Re zu BREMEN, gegründet am 17. November 1864. u 2 Für das Gesellschaftsjahr vom April 1918 | : R | bis Ende März 1919. \z > k ; ; e___. es. 0... ee BREMEN. ; — Ze Verlag von Franz Leuwer. 2 1919. Be > # aa es Pr Vorstand im Gesellschaftsjahre: Prof. Dr. Johs. Müller, erster Vorsitzender, Sielwall 74. Direktor Prof. Dr. H. Schauinsland, rer Vorsitzender, H Prof. Dr. C. Weber, Schriftführer, Friedrich-Wilhelmstr. 2 Joh. Jacobs, Rechnungsführer, Schlachte 29. EEE FB Konsul Fr. Undütsch, ‘Stellvertr: Rechnungsführer, Contr Direktor Prof. Dr. Fr. Fricke, Elsasserstr. 9. | Geh. Regierungsrat Prof. Dr. 'B. Tacke, Bentheimstr. 38, Direktor Prof. Dr. G. Bitter, Metzerstr. 68. = Vera Prof.Dr. med. E. Sattler, Häfen 23. z Komitee für Ki ae 7 = . Prof. Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs. —_ nr ‘ a der ehe 5 a Direktor Prof. Dr. Bitter. Direktor Prof. Dr. Er (Alle Zusendungen sind an Herrn Direktor Prof. Dr. Biker ne für die - Vorkräge: Prof. Dr. Johs. Müller. Direktor Prof. Dr. @. Bitter. Direktor Prof. EDn med | E. Sattler. Da ie | 2 Finanzkomitee:. Ber: Prof, Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs, Rechnungsführer. Konsul Fı | Verwaltung der Moor-Versuchsstation: Direktor Prof. Dr. F. Fricke, Vorsitzender. H. Smidt zur Dunge, führer. ©. Hütterott. Joh. Jacobs. Konsul Fr. Und Alle Zusendungen für den Verein, insbesondere alle Sendungen v Büchern, Zeitschriften usw. sind, soweit sie nicht für eines der Vorstands -. “ mitglieder persönlich bestimmt sind, an die Geschäftsstelle des Vereines "Naturwissenschaftlicher Verein Bremen aan: <= (Städtisches Museum) _ SS ‚oder an den Vereinssekretär C. Messer, Palmenstr. 5, zu vichten. Sr —I—— ‚Hochgeehrte Herren! In der zweiten Hälfte des abgelaufenen Gesellschaftsjahres standen die gewaltigen politischen Umwälzungen, die sich gegen Ende ‚des vorigen Jahres vollzogen haben, im Vordergrunde des Interesses. Dazu mulsten die sehr harten Waffenstillstandsbedingungen, die uns nach vierjährigen und an grolsen Erfolgen reichen Kämpfen auferlegt wurden, und die Sorgen um den Wiederaufbau unseres zerrütteten Wirtschaftslebens und um die Herstellung geordneter Zustände im Reiche, Sinn und Neigung von der Veranstaltung wissenschaftlicher Versammlungen für einige Zeit ablenken. Demgemäls ist auch eine im Vergleiche mit dem Vorjahre geringe Zahl von Versammlungen berufen worden; es fanden nur elf Versammlungen statt, darunter zwei im botanischen Garten. Die grofsen Schwierigkeiten im Eisen- _ bahnverkehr verursachten, dafs in diesem Jahre auswärtige Freunde des Vereins nur selten als Gäste bei unseren Versammlungen erschienen sind. Auch mulste in diesem Jahre der Ausflug zur Besichtigung der Moorkulturen wegen der Einschränkungen im Reiseverkehr unterbleiben. Die Beziehungen zur Stadtbibliothek und zum städtischen Museum sind unverändert geblieben. Der Naturwissenschaftliche Verein ist als förderndes Mitglied dem Universitätsbunde Göttingen E. V. mit einem Jahresbeitrage von 100 Mk. beigetreten. Der Universitätsbund Göttingen verfolgt den Zweck: a) das Bewulstsein der Zusammengehörigkeit aller ehe- maligen und jetzigen Angehörigen der Georgia Augusta zu wecken und zu pflegen, b) sie und sonstige Freunde der Universität Göttingen _ mit dieser zu einer lebendigen, das geistige Leben der Mitglieder bereichernden Organisation zusammenzuschlielsen, c) diese Organi- sation zu einer die staatliche Fürsorge ergänzenden Förderung aller Aufgaben der Göttinger Universität einzusetzen. Der Universitäts- bund Göttingen sucht seinen Zweck zu erreichen: a) durch Be- sprechungen und Verhandlungen in seinen Versammlungen, b) durch rexelmälsige Darbietungen wissenschaftlichen und : künstlerischen Inhalts in allgemein ansprechender Form, c) durch Herausgabe von entsprechenden Mitteilungen und Schriften, d) durch Sammlung von Geldmitteln zur Unterstützung von Studierenden, Dozenten und wissenschaftlichen Hilfskräften der Georgia Augusta, zu Beihilfen an Einzelne und Institute für die Durchführung wissenschaftlicher Auf- gaben; zur Steigerung der Lehr- und Forschungstätigkeit, wie überhaupt der Wirksamkeit der Universität Göttingen, | Am 30. September v. J. feierte Herr Joh. Jacobs sein 70. Geburtstag. Der Vorsitzende des Vereins überbrachte Her: Et .Joh. Jacobs, der seit Ostern 1905 die Reehnungsführung besorgt hat, = die Gltckwänsche des Vereins mit dem zn ‚herzlichen Dankes ir für die langjährige Mitarbeit. N Das erste Heft des 24. Bandes Fi Abhandlungen en Vera liegt druckfertig vor und wird den Mitgliedern übersandt werden. Wegen der grolsen Schwierigkeiten in der Beschaffung des Papiers | und wegen der sehr gesteigerten Kosten des Druckes der Ab» — handlungen muls an alle Herren Verfasser die dringende Bitte gerichtet werden, künftighin den Inhalt der für die Abhandlungen bestimmten Aufsätze und Mitteilungen möglichst kurz zu fassen. Solange insbesondere die Schwierigkeiten der Papierbeschaffung nicht beseitigt sind, ist vom Vorstande in Aussicht genommen, die Hefte ‚der Abhandlungen nur denjenigen Mitgliedern zu überreichen, die BE | nach einer Rundfrage aut den Bezug derselben bestehen. seh Der Verein zählt jetzt 11 Ehrenmitglieder, 5 korrespondierende, Mitglieder, 12 hiesige lebenslängliche Mitglieder, 224 hiesige der- zeitige Mitglieder und 34 auswärtige Mitglieder. Die Zahl dr hiesigen derzeitigen Mitglieder ist gegenüber dem Vorjahre um 7 gesunken. > Mit Ablauf dieses Gesellschaftsjahres scheiden En der Reihen e | folge der Wahl die Herren Konsul Fr. Undütsch und Geheimer | Regierungsrat Prof. Dr. Tacke aus dem Vorstande aus. Ich bitte Sie um Vorschläge für die Neuwahl und auch für die Wahl von zwei Rechnungsprüfern und einem Stellvertreter derselben für das Ge- sellschaftsjahr 1919/20. | Nach dem Beschlusse des Vorstandes vom 26. ee 1919 übernimmt im Gesellschaftsjahr 1919/20 Herr Prof. Dr. Johs. Müller das Amt des ersten Vorsitzers, sein Stellvertreter ist Herr Direktor Prof. Dr. Schauinsland. Zur Stollyertretung des Herausgebers der Abhandlungen, Herrn Prof. Dr. Bitter, hat sich Herr Prof. Dr. F. Fricke bereit erklärt. Alle mit den Abhandlungen im Zusammenhange stehende Zusendungen sind an Herrn Prof. Dr. Bitter zu richten. °= Die Jahresrechnung 1918/19 wurde von den Herren F. Köper Rn: und E. Münder geprüft; eine Übersicht über dieselbe wird unser Rechnungsführer, Herr Joh. Jacobs, in der nächsten Versammlung geben. Bremen, Ende März 1919. ae Der Vorstand des Naturwissenschaftlichen Veran Prof. Dr. Johs. Müller. 2 Li TTT —z 2 Cu . Be a De EZ 2 de RE: 14 f ra TE TER ‚armen vet h EL: , ı sn S A Vorstand des abgelaufenen Jahres. “ (Nach der Reihenfolge der Wahl geordnet.) Konsul F. Undütsch, Stellvertretender Rechnungsführer, Contrescarpe 170, wiedergewählt am 31. März 1919. | Geh. Regierungsrat Prof. Dr. B. Tacke, Bentheimstr. 38, wiedergewählt am 31. März 1919. Prof. Dr. Johs. Müller, erster Vorsitzender, Sielwall 74, wiedergewählt am 22. März 1915. Direktor Prof. Dr. H. Schauinsland, Humboldtstralse 21, wiedergewählt am 27. März 1916. Direktor Prof. Dr. Fr. Fricke, Elsasserstralse 9, wiedergewählt am 27. März 1916. Prof. Dr. C. Weber, Schriftführer und Archivar, Friedrich-Wilhelmstr. 24, wiedergewählt am 30. April 1917. Direktor Prof. Dr. G. Bitter, Metzerstralse 63, wiedergewählt am 30. April 1917. Direktor Prof. Dr. med. E. Sattler, Häfen 23 ‚wiedergewählt am 25. März 1918. Joh. Jacobs, Rechnungsführer, Schlachte 29, wiedergewählt am 25. März 1918. Komitee für die Bibliothek: Prof. Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs. Herausgabe der Abhandlungen: | . Direktor Prof. Dr. G. Bitter. Direktor Prof. Dr. Fricke. (Alle Zusendungen sind an Herın Direktor Prof. Dr. Bitter zu richten.) : Komitee für die Vorträge: Prof. Dr. Johs. Müller. Direktor Prof. Dr. G. Bitter. - Direktor Prof. Dr. med. E. Sattler. - Finanzkomitee: Prof. Dr. Johs. Müller. Joh. Jacobs, Rechnungsführer. Konsul Fr. Undütsch, Stellvertretender Rechnungsführer. Verwaltung der Moor-Versuchsstation: Prof. Dr. F. Fricke, Vorsitzender. H. Smidt zur Dunge, Rechnungsführer. c Hütterott. Joh. Jacobs. Konsul Fr. Undütsch. \ Verzeichnis der Mitglieder am 1. April 1919. =. Ehren-Mitglieder: 1) Hauptmann a. D. Julius Payer in Wien, 3) an Dr. Gustav Laube in Prag, 1870. eh. Regierungsrät Prof. Dr. J. Urban in Berlin- Grofslichterfelde W., Asternplatz 2. en ee 3 4) Geh. Regierungsrat Prof. Dr. E. Ehlers in Göttingen, 1889. 5) Geh. Hofrat Prof. Dr. F. Nobbe in Tharand, 6) Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Prof. Dr. M. Fleischer in Berlin- ‚Steglitz, Siemensstr. 13, gewählt am 30. November 1891. gewählt am 17. September 7) Geh. Studienrat Prof. Dr. Th. K. Bail in Danzig, Weideng. 49. gewählt am 8) Geh. Regierungsrat Prof. Dr. H. Conwentz in [ 12. Dezember 1892. Berlin W. 57, Elssholzstr. 1311, 9) Medizinalrat Dr. med. W. O. Focke, gewählt am 16. Sept. 1895. 10) Prof. Dr Jul. Precht in Hannover, gewählt am 25. Jan. 1909. 11) Prof. Dr. L. Häpke, gewählt am 27. 2 1913. 1 a ir eu N ne OR Se N - 2) Geh. Regierungsrat Prof. a Fr. Heincke in ) ihlt Helgoland, m: 1889. 3) Geh. Schulrat Dr. Fr. Müller in Eutin ‚Auguststr. 151. en, 4) Lehrer F. Borcherding in Vegesack, gewählt am 16. Jän. 1899. 5) Prof. Dr. L. Plate in Jena, gewählt am 19. März 1900. II. Hiesige Mitglieder: a. lebenslängliche. 1) Fehrmann, Carl, Kaufmann. 2) Hollmann, J. F., Kaufmann. 3) Huck, O., Kaufmann. 4) Iken, "Frdr., Kaufmann. 5) Kindt, Chr. Kaufmann. 6) Lahusen, Gust.. Kaufmann. b. derzeitige. 13) Achelis, Johs. jun., Kaufmann. 14) Ahlers, K. F. C., Kaufmann. 15) ‚Albrecht, C. Ge Konsul. 16) Alfes, H. jun., Reitbahnbesitzer. 17)*Alfken, D., Lehrer. 48) Balın, Dr :W., ‚Oberlehrer. 19) Bau, Dr. Arm., Chemiker. 20) Beermann, L., Staatsbaumeister. 21) Biedermann, W., Kaufmann. 22)*Bitter, Prof. Dr. G., Direktor. 23) Bock, Jobs., Oberlehrer. 24) Rode, C., Schulinspektor. 25) Böhmert, Dr. W., Direktor. 26) Böhne, Re Lehrer. 27) Bömers, A, Senator. 28) Bollmann, Dr. G., Chemiker. 29) Borrmann, Dr. med. K A.R., Prof. 30)*Brakenhoff, H., Lehrer. 31) Breyhan, F., Lehrer. 32) Bıickenstein, R. C., Kaufmann. 33) Bruckmeyer, Dr. med. :F,, Arzt. 34) Brüne, Dr. H., Kulturtechniker. 35) Büchner, Dr. E., Oberlebrer. ' 36) Büscher, Chr., Direktor. 37) Caesar, Re Kaufmann. 38) ) Clages, W,, Lehrer. 39)*Cohn, Dr. D, Assistent a. Museum. 40) Dahlhaus, F. W, Kaufmann. 41) Densch, Dr. H., Laboratoriums- vorsteher. 42) Dix, W., Oberlehrer. 43)*Duncker, Dr. H., Oberlehrer. 44) Emde, K., Oberlehrer. 45) Engelken, Dr. med. H., Arzt. *) Mitglied der zoologisch-botanischen Gruppe. I. Kömesbemrende Mitglieder: 1) Prof. Dr. J. W. Spengel in Gielsen, gewählt am 18. April 1887. E N) Melchers, C. Th., Kan Kaufm. 8) Mohr, Alb., Kaufmann. 9) Rickmers, W. bh. Privatgelehrter. 10) Rolfs, A., Kaufmann. 11) Tölken, H. C., Kaufmann. 12) Wätjen, GE. Kaufmann. en 46) Ertl, Dr. med. Ad., Auzt. 47) Farenholtz, Dr. H, Assistent. 48)*Fauth, Dr. A., Chemiker. 49) Feldmann, Dr. A., Fabrikant. N Finke, Dr. W., Oberlehrer. 51) Focke, Dr. Joh., Syndikus. 52) Focke, Wilh., Kaufmann. 53) Frevert, F. jr., Lehrer. 54) Fricke, Prof. Dr. F., Direktor. 55) Fritze, Dr. jur., Kaufmann. 56) Garmhausen, H., Fabrikant. 57) Geist, H. K. A., "Buchhändler. 2 Gerleff, C. F., Apotheker. 59) Gildemeister, Frau H. A. 60) Götze, E., Direktor. 61)*Goosmann, F., Lehrer. a Grall, H, Dipl. -Ing., Obere 63) Graue, H,, Kaufmann. 64) Grosse, Dr. W., Professor. 65) Gruner, E. C. Senator. 66) Guthe, W. ‚ Buchdruckereibesitzer. 67) Hampe, & Buchhändler. 68) Hansmann, Ed., Apotheker. 69) Hartmann, M., Professor. 70) Hegeler, C P., Kaufmann. 71) Hegeler, Herm., Kaufmann. . 72) Heimlich, E., Ingenieur. Ei 73) Heineken, Ph., Generaldirektor it d. Nordd. Lloyd. Beh 74) Hensel, Dr. H., Fabrikbesitzer. O8 Hextzell, Dr. med. C., Arzt. Heuer, 2 G:, Kaufmann. . N sahen Th. G., Kaufmann. Ri Hollstein, 1 Lehrer. ee an ET 80) Hütterott, C., Kaufmann. 81)*Hustedt, F., Lehrer. 82) Indenkempen, W., Buchhändler. 83) Jacobs, Joh., Kaufmann. 84) Johannsen, Dr. A. G., Apotheker. 85) Jordan, A., Lehrer. 86) Junge, F. W., Lehrer. 87)*Kahle, A., Lehrer. 88)*Kegel, Dr. W., Oberlehrer. 89) Kellner, Frl. Alma. 90) Kilsling, Dr. Rich., Chemiker. 91) Klevenhusen, F., Amtsfiscker. 92)*Knoke, Johs., Obeılehrer. 93) Knothe, Dr. E., Professor. 94) Knudsen, Dr. P. H., Professor. 95) Koch, Alfr., Kaufmann. 96) Könike, F., Lehrer. 97) Köper, F. E., Kaufmann. 98) Köster, J., Kaufmann. 99) Kossow, Dr. F., Oberlehrer. 100) Krüger, J. F. J., Stabsarzt a.D. 101)*Krug, Dr. H., Oberlehrer. 102) Kulenkampff, C. G., Kaufmann. 103) Kulenkampff, H. W., Kaufmann. 104) Kurz, Dr. K., Schulinspektor. 105) Landmark, K., Staatsbaumeister. 106) Lauprecht, J. G. A., Apotheker. 107) Lauts, J., Kaufmann. 108) Ley, Dr. med. H. C., Arzt. 109) Loose, Dr. med. A., Arzt. 110) Loose, Dr. med. G., Arzt. 111) Mahrt, Dr. med. G., Arzt. 112) Mecke, Dr. med. J., Augenarzt 113) Meineking, J. H., Direktor. 114) Melchers, A. F. Karl, Kaufm. 115) Meldau, Dr. H., Professor. 116) Menkens, H., Lehrer. 117) Mentzel, R., Lehrer. 115) Merker, Frl. G., Oberlehrerin. 119)*Messer, C., Realschullehrer. 120) Meybohm, Chr., Kaufmann. 121) Meyer, Dr. Joh., Oberlehrer. 122) Michaelis, F. L., Konsul, Kaufın. 123) Michaelsen, E. F. G.,. Kaufmann. 124) Möller, Friedr. jr., Kaufmann. 125) Müller, Dr. Johs., Professor. 126) Münder, E., Kaufmann. 127) Münnich, C. F., Oberlehrer. 128) Mumme, H., Oberlehrer. 129) Neuendorff, Dr. med. J., Arzt. .130) Neukirch, F., Ingenieur. 131) Nobbe, G., Kaufmann. 132) Nölke, Dr. F., Oberlehrer. 133) Noltenius, F., Kaufmann. 134) Noltenius, Dr. med. H., Arzt. 135) Nolting-Hauff, F.W.,Privatmann. 136) Nolze, H. A., Direktor. 79)*Holtzinger, H., Privatgelehrter. 137) Oeding, W., Seminarlehrer. 138) Oelrichs, Dr. J., Senator. 139) Pagenstecher, G., Kaufmann. 140) Peter, Dr., A., Professor. 141)*Petermanr, H., Lehrer a. Techn. 142) Pfankuch, K., Lehrer. | 143) Pfeiffer, H., Lehrer. 144, Pflüger, J. C., Kaufmann. 145) Pinnow, Dr. J., Assistent. 146) Plate, D., Privatmann. 147) Pokrantz, E., Konsul, Kaufmann. 148) Precht, Elimar, Kaufmann. 149) Preuls, Jul., Oberlehrer. 150) Pritzkow, Dr. W., Oberlehrer, 151) Putscher, Dr. H., Oberlehrer. 152) Reimerdes, Dr. :O., Oberlehrer. 153) Richter, Dr. med. C. R., Spezialarzt. 154) Rieniets, Günther, Kaufmann. 155) Rieks, A., Lehrer. 156) Roche, H. de la, Kaufmann. 157) Röhling, O., beeid. Bücherrevisor. 158)*Roewer, Dr. C. F., Oberlehrer. 159) Rohte, H., Kaufmann. 160) Rohte, O., Privatmann. 161) Rohtbar, Frau H. H., Wwe. 162) Rosenkranz, C., Direktor. 163) Runge, Dr. med. Fr. @., Arzt. 164) Sanders, W., Professor. 165) Sattler, Prof., Dr. med., E,, Direktor. 166) Schatteburg, G., Pract. rer. nat. 167) Schauder, Dr. Ph., Professor. 168)*Schauinsland, Professor Dr. H., Direktor. 169) Schierloh, H., Schulvorsteher. 170) Schierlch, Dr. J. F., Oberlehrer. 171) Schierloh, Dr. K., Oberlehrer. 172) Schilling, Prof. Dr. K., Direktor. 173) Schirrmacher, Dr. med., Arzt. 174) Schloifer, Dr. med. C.H.M., Arzt. 175) Schmedes, Dr. W., Oberlehrer. 176) Schmidt, M., Oberlehrer. 177) Schnelle, A., Prokurist. 178) Schnelle, H., Seminarlehrer. 179) Schomburg, Dr. med. H., Arzt. 180) Schrage, J. L., Kaufmann. 181) Schreiber, Ad., Kaufmann. 182) Schünemann, Carl Ed., Verleger. 183)*Schütt, Dr. B., Oberlehrer. 184) Schütte, Dr. H., Direktor. 185) Schütz, Dr. E. H., Professor. 186) Schulze, B., Oberlehrer. 187) Schulze, K., Oberlehrer. 188) Schwarzkopf, Dr. V., Chemiker. 189) Seelhoff, Frl. Herma. 190) Seelhoff, Frl. Hermine. 191) Segnitz, F. A., Kaufmann. *) Mitglied der zoologisch-botanischen Gruppe. 7 192) Seltmann, A., Dipl.-Ing. 215) Vett = 204)*Tacke, Dr., Geheimer | 227) ‘Wiesenhavern, Te ‚Apotheker. 1205) Taenzer, Dr. med. R. P., Arzt. | 224) Wilberg, Dr. med., Generalober- 193) Smidt, G. W. O., Kaufmann. 216)*Viets, K., Lehrer. 194) Smidt, Dr. Joh., Richter. 217) Viets, W, Onerlehrer. 195) Smidt, H z. Dunge, Gutsbesitzer. Vocke, Ch., Kaufmann. 196) Sparkuhle, Ph. J., Kaufmann. 219) Völkel, Dr. M. A. A., Oberle 197) Spiegel, C. E., Buchhändler. 220) Waetjen, Ed.,. Kaufmann. 198) Spiecker, Dr. % Assistent. 221) Walte, H, Kaufmann. Fe 199) Stade, Erich, Zahnarzt. 222)*Weber, Dr. C., Profe 200) Strebel, B., Oberieherin. 223) Weılsenborn, Dr. I BE 201) Strohmeyer, Joh., Kaufmann. | 224) Wendt, Dr. = Professor. S 202) Stute, J. A. Chr. Kaufmann. 225) Wessels, IE: "Senator. PR: 203) Sylla, Dr. med. B., Arzt. 1 226) Wiedemann, M., Kaufmann. Regierungsrat. 228) Wietzke, A., ÖOberlehrer. 206) Theilen, G., Ingenieur. . arzt. 207) Theuerkauf, K., Gymnasiast. 230) Wilde, F., Oberteglsehkal re 208) Töllner, K., Kaufmann. 231) Willich, Chr. ‚Apotheker. 209) Uebel, F. v., Direktor. 232)*Willmann, E; kehrer. 2239 . 210) Ueberfeldt, A., Direktor. 233) Wilmans, R., Kaufmann. RE 211) Uhlig, E., Pastor. 234) Wolff, HM Direktor.. LS: 212) Ulrichs, H., Kaufmann. 235) Wolfrum, L., Direktor sus 213) Undütsch, Fr., Konsul. 236) Zietz, Dr. R. ‚ Oberlehrer. 214) Vasmer, C., Privatmann. Durch den Tod verlor der Verein die Hrren: Albers, W., Kaufmann. Melchers, Herm., Kaufmann. Barmeyer, Jul., Kaufmann. Remmers, W., Bierbrauer. Dreyer, H. A, Schulvorsteher. Schwarze, K., Kaufmann. ee 'Heincken, H. F., Baurat. Wuppesahl, H. A., Assek.-Makler. Henschen, H. F., Kaufmann. Ihren Austritt zeigten an die Herren: Blumberg, J., Lehrer. Meyer, F. W., Kaufmann. Haake, F., Kaufmann. Pundsack, J. R., Mechaniker. Haeckel, K. Oberlehrer. - Schliep, Dr. med., Arzt. Henschen, Fr., Kaufmann. Smidt, H., Kaufmann. IV. Auswärtige Mitglieder. “ et ‘ Ein 3 Namen beigefügtes (L.) bedeutet: lebenslängliches Mitglied; an 3, ein vorgesetzter * zeigt an, dafs das betr. Mitglied seinen Beitrag durch einen Ba BI: Korrespondenten bezahlen lälst. a) Gebiet und Hafenstädte. 1) Neuenland: Lüdeling, H., Schulvorsteher. 2) Osterholz (Bremen): Essen, H., Lehrer. 3) Vegesack: Stümcke, C., Apotheker. m — [u —. = ET nn nn LT —— bi Far ee Oldenburg. ER ER ekansen: Heinen, F., Lehrer. . - eine: Buttel- -Reepen, Dr. H. von, Professor. = ne Dr. J., Direktor des Mus-ums. schule. 93 Zetel: Küchler, H., Beer B° Ra Zwischenahn: Sandstede, H,, zn? ie E4 a | | e) Provinz Hannover. 10) Blökzenthal; Coesfeld, Dr. R., Apotheker. 11) *Celle: Klugkist, Dr. med. €, Arzt. 12) Emden: Herrmann, C., Apotheker. 13) Geestemünde: Plettke, F., Lehrer. 14) Göttingen: Müller, G., Dr. Jur. 15) Hildesheim: Fahrenholz, H., Lehrer. 16) Lehe: Brockmann, Chr., Lehrer. 17) Lüneburg: Stümeke, M., Chemiker. 18) Ostermarsch bei Norden: Leege, O.,. Lehrer. - 19) Papenburg.: Hupe, Dr. C., Professor. 20) Rönnebeck: Starcke, L. Er Fabrikbesitzer. = en Be: Becker, Fr., Rechnungsrat. d) Im übrigen Deutschland und Ödesrrsieh 20) Bonn: Wirtgen, F., Apotheker. AR Marbur g: "Wagner, Prof.=Dr..0, Direktor der Polyklinik für Nasen- FE und Öhrenleiden. 2) Frohnan ‘(Berlin): Weydemann, Dr. med. H., Arzt. | 25) St. Julien bei Metz: Börner, Regierungsrat Dr. K., ständiger Mitarbeiter an der Kaiserl. biologischen Anstalt für Laud- und Forstwirtschaft. 26) Ense. E.: Wilckens, Prof. Dr. O., Direktor des ee -pal. Instituts und Museums der Universität. = Be m Waren in re Horn, P., Apotheker. F E Se 72 | 9 In erden Weltteilen. e) Im aufserdeutschen Europa. 28) St. Albans: Sander, F., Kunstgärtner. ee ae Arnhem (Niederlande): "Oudemans, Dr. A. C., Professor. (L.) Amer Fer Pe. 30) 2. Lingen, G. v., Kaufmann. z Be 51) Cordoba: Kurtz, Dr. F., Professor. (L - 32) * Montevideo (Republik Uruguay): Osten, Corn., Kaufmann. 33) New-York: Brennecke, G., Kaufmann. (L.) = en Br ennecke, H., Kaufmann. (L.) 1918. 907. Versammlung. April 7. Herr Prof. Dr. Bitter: Frählinge- | blüher (mit Demonstrationen im botanischen Garten)., 7° 908. Versammlung. April 8. Herr Dr. F. Nölke: Über die ae Hörbarkeit des Geschützdonners. BR “ 909. Versammlung. April 22. Herr Prof. Dr. Precht aus Hannover: 1. Über den Atomaufbau des Stoffes und die Beugung der Röntgenstrahlen. (Mit Lichtbildern.) 2. Über Schall- und Lichtversuche mit grolsen Glaszylindern. | . 910.. Versammlung. Juli 14. Herr Prof. Dr. Bitter: Die Stamm- 4 formen der Kartoffel und ihre nächsten Verwandten (mit € a Vorführung lebenden Materials im botanischen Garten). ; 911. Versammlung. Nov. 4 Herr Dr. J. Bohls aus Luz Über 5 das Land Wursten. (Mit Lichtbildern.) | , 912. Versammlung. Nov. 18. Herr Dr. Roewer: Über dn Formenreichtum der Weberknechte. (Mit Demonstrationen.) 913. Versammlung. Dezbr. 2. Herr D. Alfken: Über die Nist- weise unserer wildlebenden Bienen. 1919. 914. Versammlung. Febr. 17. "Herr Prof. Dr. C. Weber: Zeit- folge und Klimawechsel des Diluvium und des AualıE in - Mittel-Europa. (I. Teil ) 915. Versammlung. Febr. 24. Herr Prof. Dr. C. Weber: Zeit- folge und Klimawechsel des Diluvium und des Alluvium in Mittel-Europa. (II. Teil.) > 916. Versammlung. März 10. Herr K. Viets: Piste Wasser-- milben aus hoisteinischen Quellen. (Mit Demonstrationen.) 2 917. Versammlung. März 31. Herr Prof. Dr. G. Bitter: De Pflanzenwelt der Hoch-Anden des nördlichen Süd- ‚Amerikas. (Mit Lichtbildern.) Geschenke für die Bibliothek. Königl. Preufs. Ministerium für Landwirtschaft: Landwirtschaftliche Jahrbücher LI, 3—5 und Ergänzungsband LI, .. LI, 15. Statistische Nachweisungen (1916). Ä a Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Nobbe in Tharand: Landwirtschaftlicher Versuchsstationen: XCIL, 3—6; XCH, 1-6. a Herr Reg. M. Weingärtner in Wechie- Beiträge zur Geologie ee des Grofsherzogtums Oldenburg. ee Verzeichnis der gehaltenen Vorträge. | | En Aufwendungen für das Museum. Beschhreh;-ÄA., Handbuch der Pharmakognosie. Lfg. 42—43. Deutsche entomologische Zeitschrift Jahrg. 1918, I—IV. Wiener entomologische Zeitschrift Jahrg. XXXVII. - Leopoldina, Jahrgang 1918. Anschaffungen an Zeitschriften und Lieferungs- werken für die Stadtbibliothek im Vereinsjahr 1918/1919. A. Physik und Mathematik. Fortschritte der Physik. 72. Jahrg. II. u. III. Abteilung; 73. Jahrg. I. Abteilung. : Abraham, Die Theorie der Elektrizität I u. II. Riemann, Partielle Differentialgleichungen, Bd. I. Drude, Lehrbuch der Optik. .B. Chemie. Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Bd. 102, 7222093, 14,, 104, 14 | | Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 415, 1-3; 416, 1-3; 417, 1-3, Zeitschrift für physikalische Chemie, Stöchiometrie und Verwandt- schaftslehre, Bd. 92, 3-6; 93, 1-2. R Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 50. Jahrg., 6-18 51. Jahrg. 1-24. 52. Jahrg 1-4. Chemisches Zentralblatt 1918, Bd. I, 1-26 nebst Register; Bd. II, “1-26 nebst Register; 1919, Bd. I/II 1-8, Neues Handwörterbuch der Chemie, IX, (Lfg. 9—10). C. Geologie, Mineralogie etc. ‚Geologische Rundschau, Bd. IX, ıu. 2 D. Zoologie. Bronn, H. G., Klassen und Ordnungen des Tierreichs, Il, II, 28-36; IV, 11m; V, Arthropoda IL, 86-91, Rofsmälslers dl der europäischen Land- und Sülswasser- Mollusken. Neue Folge XXI Lfs. 1 u. 2. Archiv für Hydrobiologie u. Planktonkunde, Bd. XII, 1—2. Martini und Chemnitz, Konchylien-Kabinett, Lfy. 578 u. 579. _ Österreichische botaikäche Zeitung. -Ascherson, P:, und Graebner, P,, ee. der ® E. Bolasie Botanischer Jahresbericht, 41. Jahrg. I, 3; IL 1. R;* Engler & Prantl, Die natürlichen Pi ee Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. & schen Flora, Lief. 94 u. 95. R I Bibliotheca botanica. a Cohn-Rosen, Beiträge zur Biologie der Pflanzen. 5 Atlas der Diatomaceen-Kunde. F. Anthropologie, Ethnologie ete. I Korrespondenzblatt der deutschen anthropolo Gesells chat. | 2G: Allgemeines, American Journal of Science. N ee Deutsch-Ostafrika. ae are ER r 4 Verzeichnis der im verflossenen Vereinsjahre® eingelaufenen Gesellschaftsschriften. Bemerkung. Es sind hier alle Vereine aufgeführt, die mit uns in- Schriftenaustausch stehen, von Schriften sind aber nur diejenigen genannt, die in dem Zeitraume vom 1. April 1918 bis 31. März 1919 in unsere Hände gelangten. Diejenigen Vereine, von denen wir im abgelaufenen Jahre nichts erhielten, sind vorläufig nur mit ihrem Namen und dem Namen des Ortes auf- geführt. — Diejenigen Gesellschaften, die im Laufe des letzten Jahres- mit uns in Verbindung getreten sind, wurden durch einen vorgesetzten * ‚bezeichnet. Aarau, Aargauische naturforschende Gesellschaft. we Altenbur g, Naturforschende Gesellschaft des Osterlands.. ei Amsterdam, Koninklijke Akademie van Wetenschappen: Ver- ek 1. Sectie, DI. XII, 3; 2. Sectie, DI. XIX, a Zittingsverslagen XxV, 1.7 2 Amani (Deutsch-Ostafrika), Bolonisch- -Landwirtschaftliches n.. : Augsburg, Naturwissenschaftl. Verein für Schwaben und Neu- burg (E. V.). | Fr Bamberg, Naturforschende Gesellschaft. Be Basel, Naturforschende Gesellschaft: Verhandl. XXVIH. | Batavia (Weltevreden), K. natuur kundige Vereeniging in Nederlandeuis Indie. b: Batavia, Royal Magnetical and meteorolog. Observatory. Bautzen, Naturwiss. Gesellschaft Isis. Bayreuth, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Bergen, Museum: Aarsberetning 1917 — 1918. Br Berlin, Königl. preufs. Akademie der Wissenschaften: Sitzungs- | Er berichte 1918. a a Tg i E _ Berlin, Königl. Preufs. er elcche TadbairBlaH und Berg- E v3 akademie. E PR: Berlin, Botan. Verein der Provinz Brandenburg. ; Berlin, Gesellschaft für Erdkunde: Zeitschrift Jahrg. 1918, 4—10; Ne Berlin, Deutsche entomologische Gesellschaft: Deutsche entomo- - = > Berlin, Deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift, Abhandlungen, 1919, 1-3. ER logische Zeitschrift 1918, 1—4 u. Beiheft 1917, 2. Berlin, Gesellschaft naturforsch. Freunde: Sitzungsberichte 1917. Bd. 69, No. 4 u. Monatsber. 1917, 5—12. Berlin, Kgl. preufs. meteorologisches Institut. Berlin, Deutscher Seefischereiverein: Mittlg. Bd. XXXV, 1—12. Berlin, Preufs. Landesanstalt für Gewässerkunde. Bern, Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. Bern, Naturforschende Gesellschaft. | Bern, Schweiz. entomologische Gesellschaft. Mitt. XII, 9 u. 10. > Bielefeld, Naturwissenschaftlicher Verein. u Bonn, Naturhistorischer Verein der preufsischen Rheinlande und | Br 3 Westfalens. Bonn, Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Braunschweig, Verein für Naturwissenschaft. Br egenz, Voralberger Museums-Verein. = —— — = = BAR ———n nn ur m - BR a3 Zn RE 4 Zu ’ Fr « u en et nid an Y 12 a Eee a 2 An la ET De RT rn Se ul Aa a aa at a Yale Aa fi }: r A hr u ie 4 } f > \ ı N “ h f a ‚5 1 2 je - EEE WET TUREE ur Bremen, eosraphohe Gesellschaft. Bremen, Meteorologisches Observatorium: Jahrbuch XXVII. (191 7). Breslau, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Breslau, Verein für schlesische Insektenkunde. Brünn, Mährisches Landesmuseum. a x Brünn, Naturforschender Verein. - Budapest, K. ungarische naturwissenschaftl. Gesellschaft: Brite ————_ 30. Bd. (1912); Aquila XX— XXI. B- er Budapest, Ungar. National-Museum: Annales Vol. XVI, 1. ey R: Buitenzorg, Departement van Landbouw, Nijverheid en Handel. Danzig, Westpr. botanisch-zoologischer Verein: 40. Bericht. Darmstadt, Verein für Erdkunde und grolsh. geologische Landes- anstalt. > onaueschingen, Verein für Geschichte und N aturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landesteile. Dresden, Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. Chemnitz, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. a Christiania, Kong. Universität. fe Christiania, Videnskaps-Selskapet: Forhandlinger 1917. BE = Christiania, Physiographiske Forening: Nyt. Magazyn Bd. 55. Br \ Chur, Naturforsch. Gesellschaft Graubündens: Jahresber. LVII. Br Colmar, Naturhistorische Geselischaft. 25 Danzig, Naturforschende Gesellschaft: Schriften XIV, 4. Mr Dresden, Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: Jahresber. 1915/17. . Dresden, Königl. Sächs. Gesellschaft für Botanik und Gartenbau £ „Flora“, R yirufe rn ac Dresden, Königl. sächs. Landes- Welee De ae Dürkheim a.d. H., Pollichia, Naturwissensch. Verein. der Pf: Mittlg. No. 30. (71. u. 72. Jahrg.) 1916/17. Düsseldorf, Naturwissensch. Verein. Elberfeld, Natueisseu ht licher Verein. Emden, Nalur forschende Gesellschaft. Erfurt, Königl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Erlangen: Physikalisch-medizinische Socieät. | | NEL Frankfurt a.M. ‚ Physikalischer Verein: Jahresbericht 191 419 1 5 . und 19171918. Frankfurt a. M., Senckenbergische naturforschende Gesellschaft: Abh. Bd. 'XXRV, DER AXRNEND: ER N ER Eraänkfurt a. 0, N ein. Verein. Frauenfeld, ruhen be naturforschende Gesellschaft. - Freiburg i. B., Naturforschende ll nn Fulda, Verein Br Naturkunde. Si 30€ St. Ga Ile n, Naturwissenschaftl. Gesellschaft. ee Genf, Soeiehe de Physique: Compte rendu des seances Vol. 34; E BB 3. a Geestem Meunlg: Verein für Naturkunde an der Unter Gera (Reuls), Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften. Gie[sen, Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz, Naturforschende Gesellschaft. Görlitz, Oberlaus. Gesellschaft der Wissenschaften. ehr K. Vetenkaps och Vitterhets Samhälles. oe 4 Göttingen, Königl. Gesellschaft der Wissenschaften: Nachrichten 1917, 3 u. Beiheft; 1918, 1 und Geschäft!l.. Mittleg. 191%. 12 Graz, Natımessenschattlicher Veran für Steiermark. Graz, Verein der Ärzte in Steiermark. ad Geographische Gesellschaft. = Greifswald, Naturwissenschaftlicher Verein für Neu „Vorpommern en. und teen. | Groningen, Natuurkundig Genootschap: 116. Versien (191 6). Groningen, Societe botanique Neerlandais: Verslagen en Mededeel 1917. | Harlem, Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen. Harlem, Musee Teyler: Archives Ser. III, Vol. II. Halle, Nee Verein für digcn u. Thüringen. Halle, Naturforschende Gesellschaft. 3 | Halle, Sächsisch-Thüringischer Verein für Erdkunde: Mile e 38. Jahrg. 1914. Halle, Kaiserl. Leop. Carol. Deutsche Akademie der Naturforscher: Leopoldina, Jahrgang 1918, 4—12; 1919, ve Hamburg, Naturw. Verein. Hamburg, Deutsche Seewarte. Hamburg, Zuologisches Museum: Jahrb. XXXII (1915) und Bei- A : hefte 1—5 u. Jahrb. XXXIV u. Beihefte 1—5. Re Hamburg, Verein für naturw. Unterhaltung. Heidelberg, Naturhistorisch-medizinischer Verein: Verh. 13 Bd., Hamburg, Institut für allgemeine Botanik. Hanau, Wetterauische Gesellschaft. ‘Hannover, Naturhistorische Gesellschaft. Hannover, Geographische Gesellschaft. Hannover, Provinzial-Museum. ; Heft 3. Helder (s. Leiden). Helgoland, Biologische Anstalt. | Hermannstadt, Siebenbürg., Verein für Naturwissenschaften: Verh. u. Mittlg. LXVI u. LXVI. Hildesheim, Roemer-Museum. Hirschberg i. preufs. Schlesien, Riesengebirgsverein: Der Wanderer im Riesengeb. Bd. XVI, 426—437. Honolulu (Hawaii), Hawaiian Entomological Society. Jena, Geogr. Gesellschaft für Thüringen. Iglio (s. Leutschau). Innsbruck, Ferdinandeum. Innsbruck, Naturwissenschaftlich-medizinischer Verein. Karlsruhe, Naturwissenschaftlicher Verein. Karolinenthal in Böhmen, Societas entomologica Bohemiae. Kassel, Verein für Naturkunde. Kiel, N aturw. Verein für Schleswig-Holstein. Kiel, Verein zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schte Holstein, Hamburg u. Lübeck: Heimat XXVII, 4—12; 29. Jahrg. a Klagenfurt, Naturhist. Landesmuseum für Kärnten: Carinthia II, 28. Jahrg. u. Jahresbericht 29. Heft. Königsberg, Physikal.-ökonomische Gesellschaft: Pehinen 58. Jahr- gang 1917. Kolozsvär (Klausenburg, Ungarn), Müzeum Füzetek. Kopenhagen, Kong. danske Videnskabernes Selskab: Oversigt over det ed 1917, Juni: 1918, Mai; Biol. -Medd. E 3 u. 4; Math.-fysiske Medd I, 3—10. Kopenhagen, Botaniske Forening: Tidskrift 35, 4 u. 5; 36, | 2—4. Archiv Bd. 2, 8u.9, Kopenhagen, Narurhıstoriak Forening: Vid-Medd., Bd. 69. Kopenhagen, Kommissionen for Ledelsen af de geologiske og geographiske Undersogeler i Groanland: Meddelser om Grönland, 22 11..57 9. E Karte. Krefeld, Naturwissenschaftliches Museum. Landshut in Bayern, Naturwissenschaftlicher Verein. Lausanne, Soeciete Vaudois es sciences naturelles: Bull. 5° ser. N01,:31, N. 895. Leiden, Nederlandsche Dierkundige Vereeniging: Tijdschrift 2 Serie XVL 1—3. Leiden, Rijks Herbarium: Mededeelingen No. 31—36b. Leipa (Böhmen), Nordböhmischer Exkursions-Klub. WTIRR ER, in 1 a äh N N ar A RER 6 "SG 3 Ber. u Sr p eipzig, Gesellschaft für adkunde: Linz, Verein . fir Naturkunde in Österreich. Klz der Enns Madrid, Real Sociedad Espafola de Historia Natural. Metz, Societe d’histoire naturelle de Metz. Leipzig, Naturforschende Gesellschaft: Mittlg. 19 vo 17. * Leipzig, Naturkundiges Heimat-Museum.. 3 Leutschau, Ungar. Karpathen- -Verein. - ee ee Lindenberg bei Beeskow, Königl. Aeronautischos or ervatorit a Arbeiten Bd. XII (191 6). R XL. —XLIV. Jahresbericht. : | a”; Linz, Museum Francisco-Carolinum: 76. J ahresber. 1918. Lübeck, Geographische Gesellschaft und Nature Museum Mitt] g. 2. Reihe Heft 27. | Lüneburg, Naturwissenschaftlicher Verein. Lund, Universität: Acta Bd. XIII (1917), Festschrift: 1918. Luxemburg, Institut Grandducal: Archives trimestrielles Tome vu Luxemburg, Soeiete botanique. Br Luxemburg, Societ& des Naturalistes Te Ä ER - Magde b urg, Museum für Natur- und Heimatkunde. Mannheim, Verein für Naturkunde. a ae & & M arburg, Eosclchelt zur Beförderung der > Naturwiss.: Sitzungsber. 1917; Schriften XIV, 1 u 2. gr $ Metz, Metzer Akademie. Er eo. E Middelburg, Zeeuwsch genootschap der wetenschapen: Archief .1915—17. München, Bayrische botanische Gesellschaft zur Erforschung = > heimischen Flora: Bericht XVI (1917); Mitt. Bd. I 20—23; Krytogam. Forschungen No. 3. Re: 5, Mü nchen, we bayr. Akademie der Wissenschaften: Same x De, 1917, Heft IH; 1918, I. und I. München, Pe Gesellschaft. Mitteilungen Bd. XI, 4. München, Ornithologische Gesellschaft in Bayern: Verh. XIII, 3a Münster, ee Provinzial-Verein für a u. Kunst 45. Jahresbericht 1916/17. Neapel, Zoologische Station. Neisse, Wissenschaftliche Gesellschaft „Philomathie“. Be: Weufchätel, Societ& Neufchateloise de sciences paturelles: ‚Bull XLI ed XLI. ee Nijmegen, Societe botaniques N£&erlandais. Be Nürnberg, Naturhistorische Gesellschaft: Jahresbericht 1917. Offenbach, Verein für Naturkunde. | Be - E Osnabrüc “2 Naturwissenschaftlicher Verein. Passau, Nakschnötgrischer Verein. Prag, K. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften: Sitzungberichte ie Be der II. Klasse u. Jahresbericht 1917. e> Prag, Deutscher Naturwiss. medizin. vn für Böhmen „Lotos“ e. Lotos Bd. 65. | Prefsburg, (Pozsony), Verein für Natur- und Heilkunde. ze v i f I . KR: - { A { 4 r An di - “ Wr 2 +. un: . ei r * u #2 « q - € ' “ { yo £ > = © . ” - - E Mn 4 - Rh eV ir Y F . x Pe E Is + BR - z . 1 „ » . ’ \ Pi, f} ri | en — — . k ‚ s N £ = We f u Pe 2; Pe, E % 3 r * F er » I Ber n { Be un E barg, Naturwiss. Verein: Abhandl. XII. Heft. | “- Be. Regensburg, Königl. bayr. botanische Gesellschaft: | “ Erz Beichenberg i. Bahnen, Verein der Naturfreunde. ge = Rostock i. Meckl., Verein der Freunde der Naturwissenschaft in : Fe Mecklenburg. Archiv 71. Jahrg. u. 72. Jahrg. I. Br - $Sapporo, Japan, Natural History Society. y = Sion, Murithienne Societe Valaisanne des Sciences naturelles. " Stavanger, Museum: Aarshefte 28 (1917). = Stockholm, Kongl. Svenska Vetenskaps Akademiens. Handlingar Bd. 56, 1—6, Archiv för matematik, astronomi och fysik, Bd. 11,4; 12, 1—4; Archiv för kemi, mineralogi och geologi Bd. 6, 4—5; Archiv för botanik Bd. 14, 4; Archiv för 4 zoologi Bd. 10, 4; 11, 1—2; Aarsbok 1917; Meteorologiska | E Jakttaxelser Bd. 56; Meddelanden 3, 3; Les Prix Nobel 1913; ee. Berz bref II, No. 2; Acc. Katalog 31 (1916). Register BR Be 1826— 1917. u Stockholm, Statens Meteorologiska Centralanstalten: Observations 5 ee olenes Suedoises Vol. 58, 1916. Stockholm, Institut de Botanique de | 'Sto ckholm, Entomologiska Föreningen: Entomol. Tidskrift Arg. 39. Be. wStral a Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, des =; Ackerbaues und der Künste im Unter-Elsafs. ' Stralsburg, Meteorologischer Landesdienst in Elsals- „Lothringen: ER Deutsches Meteorolog. Jahrbuch 1914. I kibri. Württembergischer Verein für Handelsgeographie. Stuttgart, Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg: Jahreshefte 73. Jahrg. S t uttgart, Königliches Naturalienkabinett. Stuttgart, Württembergische Kommission für Landesgeschichte. Tasmania (The Hobart Museum). Teschen (österr. Schlesien), Wiener entomologische Zeitung: Jahrg. XXXVO, 1—17. A - Thorn, Coppernicusverein für Wissenschaft und Kunst. Tokio, Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Trene : in,: Museumsverein für das Comitat Trencsin. Tromsö, en Trondhjem, Kgl. Norske Videnskabers Selskab: Skrifter 1916, 1, Aarsberetning 1916. J. E. Gunnerus. Ulm, Verein für Mathematik und Naturwissenschaften. 5: Upsala, Soci6t& royale des sciences. 2 _ Utrecht, Provinzialgesellschaft für Kunst und Wissenschaft. Utre cht, Kon. Nederl. Meteorölog. Institut. n Vegesac = Verein für Naturkunde für Vegesack und Umgegend: Mittlg. No. 9. 1913—1916. Wageningen, Pays Bas, Nederlandsche botanische Vereeniging. Weimar, en botanischer Verein. Wernigerode, Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Wien, K.K. neöl, Reichsanstalt: Verh. 1917, 9—18. w { x Te Te TEE TEN an I Er Ne I 4 ie „Ce Ni u’ y 2 er N fi ar ‘ rs S ” " ; Bar ed rel BR naar Staa Lo au. a nn un — RRETETT 2 J [) N" ‚ul ? Wien, K.sK# trinke Ho Annaler Wien, K. K. zool. bot. ‚Gesellschaft : Verh. LXVIT- Wien, K. K. Akademie der Wissenschaften: Bd. 126, Abile. 1, 47-97 Ne, 8 9% IP, Register No. 18, Bd. 121-125 "(1912 1916). we Wien, Verein zur ee naturwissenschaftlicher Kenn Wien, Wiener entomologischer Verein (s. a £ Winterthu r, Name ee Gesellschaft: Ne. 1 2. # Würzburg, een: Gesellschaft. Zürich, Schweiz. Naturforschende Gesellschaft. Zürich, Schweizerische botanische Gesellschaft. Zwickau in Sachsen, Verein für Naturkunde. ——-- 4 - Ferner erhielten wir im Tausch aus: 2 der Redaktion von Dr. A. Petermann in Gotha: _ Mitteilungen 62. Jahrg. | 3a a und versandten die Abhandlungen an: x x, pe das botanische Museum in Berlin; Fa 2 staatliche Stelle für Narurdenkmalp 3 in Preufsen in Berlin-Schöneberg (Grunewaldstr. 6—7). das Museum für die Grafschaften Ho u. Diepholz in Nienburg a. d. Weser; die deutsche Bücherei des Börsenyereins der deutschen Buchhändler in Leipzig; Kaiserl. Universitäts- und Tandeshiblist ieh Sr und die Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. in Prag; das Deutsche Museum von Meisterwerken der Na wissenschaft u. Technik in München, Zweibrückenstr. 12 + Aulserdem erhielten die Abhandlungen auf Grund des Beschlusses vom 12. Sept. 1887 ern höhere Schulen und Institute Nord- westdeutschlands: Aurich, Gymnasium. = Lehrerseminar. 5 Staatsarchiv. Bederkesa, Lehrerseminar. | Brake, Höhere Bürgerschule. Bremen, Museum. » Stadtbibliothek. c Botanischer Garten. » Seminar. » Gymnasium. » Oberrealschule. » Reform-Gymnasium. 2 Realgymnasium. „ Realschule i. d. Altstadt. »„ Realschule i.d. Neustadt. » Realschule b. Doventor. x Realschule i. d. westl. Vorstadt. R Technische Staatslehr- . anstalten. » Lesehalle. » Volksschullehrerinnen- Seminar. Bremerhaven, Gymnasium. Bückeburg, Gymnasium. Buxtehude, Realprogymnasium. Celle, Realgymnasium. | Cuxhaven, Realschule. Diepholz, Präparandenanstalt. Elsfleth, Höhere Bürgerschule. Emden, Gymnasium. Geestemünde, Höhere Bürgerschule. Harburg a. E., Realgymnasium. Leer, Gymnasium. Lingen, Gymnasium. Lüneburg, Lehrerseminar. Meppen, Gymnasium. Nienburg, Realprogymnasium. Norden, Gymnasium. Oldinbere Gymnasium. * ÖOberrealschule. R Lehrerseminar. 2 Stadtknabenschule A. Otterndorf, Realprogymnasium. Papenburg, Realprogymnasium. Quakenbrück, Realgymnasium. Stade, Gymnasium. » Lehrerseminar. Varel, Höhere Boa Wecbia, Lehrerseminar. r Gymnasium. Vegesack, Realgymnasium. Verden, Gymnasium. ER Lehrerseminar. Wilhelmshaven, Gymnasium. 1918/19. 1. Naturwissstachafiebe Verein, gegründet 17. Nov. 1864. Einnahmen. — 1. Bo hiesiger Mitglieder un 80 auswärtige Mitglieder II. Zinsen aus dem Vereinsvermögen........ : III. Verkauf von Schriften....... : ee. IV. Aus den Stiftungen überwiesene Beträge: 3 een... a) Kindt-Stiftung ......... BEE N en b) Rutenber -Stiftung ee a Ban ER N ee a =e Früahling-Stiftung Hear ee. Ausgaben. I. Stadtbibliothek: Zee. 0. (aus dem Vereinsvermögen)............... Me 00 EEE Be ( » der Kindt-Stiftung) ............. re » 213,45 : ( » . » Rutenberg-Stiftung)...... ee 0, £: 7 » una or SH ee > N. "Abhandlungen, andere Schriften u. Jahresbericht ee: = re A III. Andere wissenschaftliche Ywecker 3.005: RE nn. == IV. Zinsen an Br. Bk. für Lomb.-Darlehen . I . aa B- V. Verschiedenes und Rote Kreuz-Spende .. ee SE re Be * Vermehrung des Kapitals........... en RE R Kapital am’ S12März 19182. 2... 2 en. Be: Kapital am 31. März 1919.............. Fee: Er | ee ei: "Kindt-Stiftung, ER ee 5: gegründet am 28. März 1872 durch Herrn A. von Kapff. Be: FE Einnahmen. | en... NE RA ».# 402,50 = BE Ausgaben. = ST Dem Naturwiss. Verein überwiesen: | _ Stadtbibliothek RE 2 BE RT er Er BR; % = | Vermehrung. des Kapitals. RER N, an el RE M 189,05 aan al. März 1918 ...0... 2.20.20. 0 00 unse. N 16 570,85 er m 31. März 1919... 2.22.22. 220... nn "% 16 759,90 e UL. Frühling- Shrung: gegründet am 2. Dezember 1872 durch Frau Charlotte Frühling, geb. Göschen. r Einnahmen. EN RENT Vene M 843,— “ Ausgaben. ‚Dem Naturwiss. Verein überwiesen: a Ke Fe N a Pak De Ban d Di “ ae | 8 ' Vermehrung des Kapitals............ BR IM . 843, — Ä en 31. März 1918... u... nen .. 41 805.45 E* Dt, Marz 1919... nenn Mb 42 648,45 IV. Christian Rutenberg-Stiftung, gegründet am 8. Februar 1886 durch Herrn L. Anlenbpte, Einnahmen. Der Rechnungsführer: » AR Joh. Jacobs. Carl Schünemann, Bremen. ' Zinsen..... RE NR FB ON u Ausgaben. ; k a en N. ac Vermehrung des Kapitals...... re 2 SE rs So 1770, — Del e SE SER er Cal Pa BR EA A 71 446,05 az BEN I ea ae ae nenn NM 73 216,05 — r €. Willmann: Diagnosen einiger neuer Oribatiden aus der. Um- \ | . | j R Georg Bitter: Die Gattung Lycianthes. Vorarbeiten zu einer “© Gesamtschrift.‘ Mit 5 Abbildungen... .. .. .. 2... F. Koenike: Eine Wassermilbe als Gast bei einem Wasserkäfer. Mit 6 Abbildungen‘ . 2.0... 22% 227. 72 Se In F. Koenike: Über einige Arten der Wassermilbenfamilie der an batiden. Mit ® Abbildungen . 2... 2. en. y. K. Viets: Ein neuer Fundort des blinden Brunnen-Flohkrebses bei har m Bremen: .ı. uw ee gegend Bremens. Mit 5 Abbildungen ....... 2... W. 0. Focke: Alte vergehende und neue entstehende Pflanzenarten 5 Br. Schütt.,,Zur Blera- von Bremen... "1.22." She we 559 % EN Re ne N Ei A ie > Die Verfasser sind für den Inhalt ihrer Aufsätze allein verantwortlich. Die Verfasser werden gebeten, bei der ersten Druckbesserung die von ihnen gewünschte Zahl der Sonderabdrücke mitzuteilen. . F Es wird gebeten, als Abkürzung für den Titel der Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen die nachstehende Form zu wählen: Abh. Nat. Ver. Brem. Vereinigte Druckereien Jlling & Lüken, Bremen. nn en E Set re = rn m - — (n nn nn Ze REF 2 U a a; | KILL L\ Fe I LLLPPOFE r 1 at ne) SE SE Ill "ara, A a ah ig N al ala LudE Y\ ll © ’ IL a)? BP LJAPFNn | N a UNREN \ LP. ii 19 nv En ie w NIIT FT] WANN 7 Files N ‚anga®t: Hakıkll, R | PANNITETLLN annmandap a PLLTEERILT mare näng, en || 1171 | a tg, u AT Fi BR NN ET DLIRet x N lk Ka 177 { a m ar ren \ P 3 IT| scan \ DW. [1 A ” ’Yy ya . u Au Rn mei m- u , > RER E , BEEBEE Ban a" hr TTHin Ana, .. NAINIDAR.. a il! S ) A ab Lu ron Muhr = m - Ar hp hen Imn Nu ? 7 "dur: ‚DB ja\ on s Sp: ger? An... A. TI Be | 2: Mtassesı nn Io. AAR Ka ae A SL ORAL LTR Aayy ag gms. NR \ an N 18, | ' NA an n NR YnM‘ Haueen NEHME TEE EP ENE s Ara IR r YR ER inaan ) au, LT | mA DH EX = un ann. N he ya E ash) Ina UNNVANT hauns 2 HN san. aA hin er u n RL une na 3 NaNaIt N, N }- Tee An an ER ph BY 4 ne AN Aasır Rs Ani ana N cn Ihr OR AR ng, \ % ag war n,0® Ns. IT up „u... K N - EI TA N IT a \ L\ a a Nr ef alte ‚ „11 er As, Selen SAN a nr | ALT LEPPEEC IT Ping Man, ag er Tui PR: Auu BF 4 ji NARRR WNTT LE M mn || 11111 N a ih Abi hi; HARAer- N aa nee as Ill PORTO RT Zn un anne r RE PER III EI III an 3 Kun nr “ TI AET Ta 12 BEAHER| Ranyı, AN ALT a a IN rn HR na III Ab Reg Br ARG UREDARRRUN) Saas a, or SOSCCET Pace IT Kl || 10 Hahn a, Var vn, PILLE yı an FOR In x Arsyerpı RELENENEN in FR AA, SIE Bı dl in an IRA LI ch MITTE ak, RAR NEARAR| Ra, N Amann, “e Arm, RA RADS „ SCARREE | AEFTTFT GE ER De 1 4 a ' Haeyaaa or ar ag ar KL 3 \P gen INaR, vn R 2 u ER UN» % or Y Bas . a ar an! li 3 ua = ROT N I Ya - ll A. rap), x war” AARIR a Aa „a nut BERSE FINN zaade anR- -. Tr MAAA 14498 nad TV LLDVIT INTEN Ip lg ll SRPUMHFTLLLL. TA ‚AesArtn,.. BEEESEBERTALETSERSSTRK | Be al, | n ”n_ TH j TERAR q 3‘ As \ RJ .. m u > N Ce AAN PEFEER FT Te arg Y M ur. x j AN MerrFtes N en YrY Im la nam. Ra Aa AEG han 00h Pr EIN, I a: | N U Dr) au T 1. Je, SARNLER a “ m... : / aa Eu DBEBZBZEER 8 q a AA, 434 4. ara £ RAN, 2 PERLE Er JERBRHRRER Se »R RER aut ee pe“ ’ .* x am’, R \ y FR PFT: LARGE ri r Dan en u a, h NaRR, anf Na, a aan A IT Pre ‘ I San Er, AT I Rn... a AU “a,. ns BAL, up- A Ba AUTWETT\ TV € Bau, ge x: .. rn Yı. @ha Rh. A, p\ 7 Piapereneit = PL - “!g4» 0: 8 | nn nn . N, } j } EURE! Kay Ar” aA v a" Tanne an PET w | ara da nr = or Ar x L AR | LUNT, | j AR; | N AL FELL EL Y 7 ET Mani)... N. } ö wi Sr ® SD us aERAR vu v RENT ne UITCTT, Ras JURNAn| NY... a I TR Ä « N N r na r % N AN A - > wen; ur u... 2 NY 8% ei | u vanaN aa» ap NAT u» Sul, DONNORR ar ww EG a‘ I Au Sn SLÄRPITTRICHE N pt Yun Ns As EL’ | AR ER RR Ma AA I \; Ex, ıı aan Kun MARIBLBR GENE Syaayı man man BAR na WANN, SOC NRNN ARSAS | ala, rnit un A a Yes mm ie Pr de aan 8 \L N. n n BPON 2 nn nun I | | Treff r aan, An HB, oje 128: j r .. MR 32. AR, saÄh, un: Dan RR Se TTYyyA [L | BE SEN 27 7 1711 Duo „ah vu, art AD pe DI I Tlliıd RAU ALLAN HERE: u ur” N al iR ,- pe eier aan abih ig A). 4) 4 Wohn ner) vr Pu BEHREIELIERGE yR BOBsch FI 8 u Prana Pr . rr Sa N J rt n RL hr N ya en - > 7° 39. NY av. # AN. MN, 11 [ I Y: vo 1} Tr N ! IL ann Kux a7 In FRE, A N FRHÄlLLI EI LLELLN en ee e 2% H- ’ \ u = IR > ey Day N ne . - wer A R-. Un. m! \ \o., on | \ Te PER ee — ——— Pe ——— nn — 1 FA ee neun nn Den u ST ; rar a en ” ® « —ö9 Asus, n I N —— p j \ RB N 4 | Rn... a )e pme a A u Adladan 0er Nv ] (—— Ar A Ei || en HIENE MAL KUN Be AA HR Aus NT” | I ah ANan Pr jelas, —— s y X ri ep np wi zz —=—o5 BEREEBET jun? warn ®. Er. gEREEEEE Au, Mi L a 1 BIN en 2. asp gar de 2 Ze» e h _ PN “, A | A . n 4" N \ & a m io anno had AL ZU EE PER un MINDER I & ILL un, Am AR b. y un, U u Tun, nn — a » | u. w-,B. 4 rn N P) N I) I A Ar B& | I Zum, Es FISHER TLrINTT \ HEUR TLyN . aRı a AA AAR, > A Far r Ba Pylack Dir Dr ug yumrnaa 7 Yalalaı RE Tim, y nr MT NIE bike a re In zygannan, NE ae u Aalen," PT EHRT a 32779. 21 TFRRRmeLl he ee h LNNEEEN. N Ba. jarat ala! “und Ara Burn 1 u, nldhıın BEnEbE DT yamM wArhr" un KENT AT ya u’ I ROLE DIENEN Wobiae u Feng: a Ba EL EEDRLNRHREE TEEN AR RER HUN Aq | af ur as5 . uB. . x Y an .® A| a 1 % ic Gl U any. > 25h enden; AAuRalk N UBS, LE @ R,. v2 nn. ar a a e Na-. anN“ yıI a TR er Ä Tree MINI) Ka 2 a ee an r 4 Ay ne A NELNNNRLLTIROP Pe Pi NA ART gr IR en y Sg Y RE x TUITTT | vr Zn I Pr INT ar EN vr KR ERFEE an ® R, DARA ana SE - Anatomie: N. Kausad”: N AR x ! N r N 7 “.M F ur ;’ &ı Da aaa Al