ft; <..• i i Natural History Museum Library 000328399 mi 8 APR. 1924 ABHANDLUNGEN DER GROSSHERZOGLICH HESSISCHEN a GEOLOGISCHEN LANDESANSTALT ZU DARMSTADT. Band Y. Heft 4 H. Engelhardt und W. Schottler, Die tertiare Kieselgur von Altenschlirf im Vogelsberg. Mit 18 Tafeln. <«o»> DABMSTADT GROSSHERZOGLICHER STAATSVERLAG 1914 Teis*-5 M. DIE TERTIARE KIESELGUR VON ALTENSCHLIRF IM VOGELSBERG H. ENGELHARDT und W. SCHOTTLER MIT 18 TAFELN DARMSTADT GROSSHERZOGLICHER STAATSVERLAG 1914 Einleitung. Als im Jahre 1853 auf der groBten zusammenhangenden Basalt- masse Deutschlands, auf dem Vogelsberg, eine StraBe von Alten- schlirf nach Steinfurt gebaut wurde, entdeckte der damalige Kreisarzt Dr. Hofmann von Lauterbach bei Wegraumung der Oberflachen- schichten an einer Stelle eine auffallend helle, beim Trocknen weiB werdende Erde, die als Kieselgur erkannt wurde. Bald danach bemiihten sich mehrere Pachter des Gelandes, seit dem Jahre 1899 bis auf den heutigen Tag die Besitzer desselben, die Freiherren von Riedesel zu Eisenbaeh, die Stelle auszubeuten und das reiche Material derselben zu industrieller Verwertung gelangen zu lassen, sei es zur Fabrikation von Dynamit und zur Bereitung von Korksteinen, wie zu Warm eschutz masse, sei es als Filtermaterial fur mancherlei Safte oder als Putzpulver. Was uns hier aber mehr interessiert, ist, daB sich in den Iviesel- gurschichten, besonders in einer mittleren, viele in dies Gestein um- gewandelte Blatter neben vereinzelten Friichten und Zweigen ein- gebettet zeigten, die_ liber UmriB, Nervatur und Dickenverhaltnisse selten einen Zweifel aufkommen lieBen und uns so befahigten, ein wenn auch nicht ganz vollstandiges Bild von der Pflanzenwelt zu ent- werfen, die zur Tertiarzeit das Gebirge bekleidete. Es ist dies insofern von Wert, als wir bisher wohl gut liber die Floren, welche vor oder wahrend des Entstehens desselben an seinem FuBe sich ausdehnten, unterrichtet waren, liber die seiner Hohen aber vollig im Dunkeln uns befanden. Wenn jetzt diese Liicke in unserem Wissen ausgefiillt werden kann, so haben wir dies allein Herrn Forstrat Eulefeld in Lauterbach zu danken, der jahrelang mit seltener Aufopferung und Zahigkeit bemiiht war, alles zu sammeln, was sich an fossilen Pflanzen- resten an dieser Lokalitat vorfand. Ohne ihn ware dieser Quell unseres Wissens wohl fiir immer verschlossen geblieben. 262 Sicher hatte sich der Nachweis von Arten noch erweitern lassen, hatte nicht die groBe Empfindlichkeit der zarten mehligen Kieselgur, an der bisher alle Bemiihungen, sie dauernd haltbar zu machen, scheiterten, leider nur zu oft auf dem Transporte in der Nahe, mehr noch bei dem in die Feme teilweise oder vollige Zerstorung der Beweis- stiicke hervorgerufen. Da sich alle pflanzlichen Reste — tierische, etwa solche von Fischen und Mollusken, konnten bisher nicht nachgewiesen werden - in durchgehend horizontaler Einlagerung und unverletzt vorfanden, so kann geschlossen werden, daB sie, soweit sie nicht von Wasserpflanzen (Salvinia) herriihren, aus der Nahe der Sammelstelle stammen muBten, nicht aus weiterer Entfernung eingeschwemmt sein konnten. Das ganzliche Fehlen von Taxodium und Phragmites- Arten weist darauf hin, daB die nachste Umgebung des Beckens, in dessen Wasser sich die Kieselgur bildenden Diatomeen vermehrten und aufspeicherten, nicht sumpfig gewesen sei, wohl aber durchfeuchtet, worauf der Nach¬ weis von Glyptostrobus, Alnus, Rhamnus u. a. hindeutet, wie es der weiterer Gattungen auf entfernteren trockneren tut. Die Reste gewisser Pflanzenarten (vor allem Glyptostrobus europaeus) zeigten sich an alien abgebauten Stellen, die anderer da- gegen nur an einzelnen, was uns zu dem Schlusse berechtigen diirfte, daB das Vegetationsbild nicht von starrer Einformigkeit beherrscht war, sondern in mannigfache Partien verschiedenen Ansehens zerfiel. Baume, an denen da und dort Kletterpflanzen (Vitis teutonica) ihren Halt fanden, und als Unterholz Straucher, welclie sich ihnen zugesellten, traten vor allem hervor, und da solche mit bleibendem und andere mit fallendem Laube in fast gleicher Starke sich miteinander zum Ganzen verbanden, muBte zu verschiedenen Zeiten des Jahres die Pflanzen- genossenschaft ein verschiedenes Gesicht zeigen. Nicht sofort. nach Aufbau des Gebirges hatte sich die Pflanzen- welt einfinden konnen, erst muBten die Atmospharilien durch ihr Nagen am jungen Gestein den Boden bereiten, auf dem diese Platz fassen und sich auszubreiten vermochte. Geniigsame Sporenpflanzen traten wohl zuerst auf und Samenpflanzen folgten ihnen nach. Sie waren von den die Tiefe bedeckenden Floren abgegeben worden, daher die Ubereinstimmung in vielen ihrer Glieder mit diesen. Die Wande- rung ging bei der geringen Hohe des Gebirges, von ausschlaggebendem 263 Widerstand der Temperaturverhaltnisse unbehelligt, allmahlich nach oben in ganz derselben Weise vor sich, Avie wir sie heute noch bei der Besiedelung pflanzenfreier Gebiete zu beobachten vermogen. Von manchen der in Frage kommenden Pflanzen konnte wegen der Schwere ihrer Frlichte immer nur die nachsthohere Umgebung bedacht werden, was einen langsamen Aufstieg bedingte, wahrend der Wind die leichteren anderer sclniell zu bedeutend hoheren zu fiihren vermochte, wozu kam, daB Tiere durcli ihr Fell oder Gefieder, nur selten durch ihren Kot, dasselbe tun konnten. UngleichmaBig muBte so das Weiter- streben vor sich gehen, darum ungleichmaBig die Bedeckung des Bodens mit Pflanzen, wobei auch die Gestaltung desselben von wesentlichem EinfluB war. Nicht ist moglich, die einzelnen Veranderungen, die an jeglicher Stelle vor sich gingen, uns zu vergegemvartigen, wohl aber bietet uns der „Katzenklos“1) fur die letzte wenigstens den notigen Stoff. Hier hatte sich an tiefer, hochumrahmter Einbuchtung im Basalt Wasser angesammelt, das von aus vielleicht Aveiter Entfernung stammenden Spaltalgen2) bevdlkert wurde, die es sich in dem NaB wohl sein lieBen, rasch sich vermehrten, bald den Boden bedeckten und dann durch ihre Nachkommenschaft Schicht auf Schicht folgen lieBen, in die laut redende Zeugen einer tertiaren Vegetation, welche in nachtertiarer Zeit eine ganz anders geartete verdrangte, aufge- nommen wurden. Ubrig bleibt noch, zu untersuchen, aus welcher Zeit diese stammen. Wir Avissen, daB wahrend der Tertiarzeit der Charakter der Pflanzen- welt unserer Gegenden, vorziiglich beeinfluBt von dem absteigenden Klim a, sich nach und nach anderte. Das Eocan ist gekennzeichnet durch das Vorherrschen tropischer Pflanzen, wahrend des Oligocan treten vor allem die subtropischen vor, zu denen sich in der Miocanzeit allmahlich immer mehr solche der gemaBigten Zone gesellen, bis endlich ein Ubergang im Pliocan zu der jetzt lebenden Pflanzenwelt stattfindet. Lassen wir nun die in der Altenschlirfer Kieselgur gefundenen Reste an unseren Augen voruberziehen, so erblicken wir nur auBerst wenige, 1) So nennen die Bewohner des Vogelsberges die Stelle. 2) Bei mikroskopischer Untersuchung der Kieselgur fand ich aufier der vor- herrschenden kosmopolitischen Melosira (Galionella) distans Ktz. vereinzelt Navicula oblonga Ktz., eine Cymbella, ein Gomphonema sowie Bruchstucke einer Synedra und Nadeln der Spongilla lacustris Ktz. 264 welche aus dem Eocan bekannt sind, aber wegen ihrer Fahigkeit, sich veranderten klimatischen Verhaltnissen anzubequemen, iiber dasselbe hinaus zu leben vermochten. Die Hauptmasse erweist sich als dem Oligocan und Miocan gemeinschaftlich angehorig und die Frage, welchen von beiden sie zuzurechnen sei, beantworten die noch iibrig bleibenden, die bisher nur in miocanen Schichten entdeckt werden konnten und darum die ganze Flora dem Miocan zuweisen. Da aber cliese Periode gleicli den ihr vorangegangenen allmahlichen Veranderungen unter- worfen war, konnte ihr Ende nicht mehr vollig dem Anfange gleichen und es fragt sich, wo in derselben ihr Platz gewesen. GroBe Ahnlichkeit zeigt sie mit den aquitanischen Floren, steht aber denen fern, die sich durch sicht-liche Annaherung an die des jetzigen Mittelmeergebietes auszeichnen und kann daher nicht dem Ober-, muB vielmehr dem Untermiocan, also der Mainzer Stufe zugewiesen werden. Das beweist u. a. ihre groBe Ahnlichkeit mit anderen, die als diesem Alter zngehorig bekannt sind, wie z. B. mit der von Radoboj, aber auch der vom benachbarten Himmelsberg, in welchen der amerikanische Charakter scharf hervor-, der europaisch-afrikanische dagegen stark zuriicktritt. H. Engelhardt. Die Pflanzen H. Engelhardt Acotyledonerio Pilze. Gattung Phacidium Fr. Phacidium quercus n. sp. Taf. I, Fig. 1. Die Perithecien sind rund, abgeplattet, schwarz, in der Mitte mit kleiner heller Stelle versehen. Die GroBe der Pilze ist verschieden. Den kleineren fehlt die hellere Stelle in der Mitte. Sic befinden sich auf einem Blatte von Quercus lonchitis Ung. Flechten. Lichen ramalinaeoides n. sp. Taf. I, Fig. 3. Bekanntlich sind Funde von Flechten sehr selten, weshalb nicht versaumt sei, Bruchstiicke derselben, wie ich sie auf zwei Stiicken vorfand, zu berucksichtigen. Sie miissen wohl den Astflechten zu- gesprochen werden und erinnern unter diesen an Ramalina Ach. Ihre unvollstandige Erhaltung zwingt mich, sie mit allgemeinerem Namen zu bezeichnen. Der Thallus ist bandartig, flach, strauchartig zerteilt, die Lappen zeigen sich ausgeschweift gerandet. Auf eine ahnliche Flechte konnte ich bereits in Braunkohlenf. v. Sachsen Taf. 1, Fig. 1 hinweisen. Algen. Gattung Enteromorpha Link. Enteromorpha stagnalis Heer. Taf. I, Fig. 4. Lit. s. Ettingshausen, Bilin I, S. 5. Das Laub ist sehr zart, linealisch, zerstreut verzweigt; die Zweige sind fadenformig. 268 Die Alge hebt sich auf der weiBen Kieselgur hellrostfarbig deut- lich ab. Die Bandchen sind von verschiedener Starke. Analoge jetztweltliche Art : Enter omorpha intestinalis Link. (Europa, N ordafrika, N ordamerika) . Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Salviniaceen. Gattung Salvinia Mich. Salvinia Mildeana Gopp. Taf. I, Fig. 2. Lit. s. Engelhardt, Himmelsberg S. 257. Die Luftblatter sind klein, oval, an Spitze und Grund stumpf, sitzend, nach oben reihenweise mit Papillen besetzt; der Mittelnerv ist fein, aber deutlich, die Seitennerven sind sehr zart, randlaufig und einfach. Eine auf stillen Gewassern schwimmende Pflanze, welche eine ziemlich weite Verbreitung gehabt zu haben scheint. Analoge jetztweltliche Art: Salvinia natans L. (Mittel- und Siid- europa, Asien, Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Monocotyledonen. Familie der Gramineen R. Br. Gattung Poacites Brongn. Poacites lepidus Heer. Taf. I, Fig. 5. Lit. s. Engelhardt, Dux S. 147. Die Blatter sind 2,5 lin. breit, linealisch, vorn lang zugespitzt, von vier Hauptnerven und 6 — 10 sehr zarten Zwischennerven durcli- zogen. Ich gebe gern zu, daB Fragmente von Grasern zur Charakteristik der Floren wenig beitragen, halte aber fiir angezeigt, sie trotzdem nicht vollig unberiicksichtigt zu lassen, da sie mithelfen, das Bild der- selben zu vervollstandigen, wenngleich sie uns oft nur eine Ahnung vom ehemaligen Vorhandensein einer Gruppe zu geben imstande sind. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 269 Familie der Najadeen Rich. Gattung Najadopsis Heer. Najadopsis dichotoma Heer. Taf. I, Fig. 15. Heer, FI. d. Schw. I, S. 104, Taf. 48, Fig. 1—6. Der Stengel ist fadenformig, gabelspaltig, sehr gestreckt, die Blatter sind linealisch. Unser Stuck gehort jedenfalls hierher. Der Stengel ist sehr diinn, iiberzieht das Versteinerungsmaterial streifenlos in gelber Farbe und liibt nur stellenv/eise in der Mitte eine feine Furche erkennen. Unter clem Namen Najadopsis divaricata beschreibt Ettings- hausen von Sagor (I, S. 16, Taf. 3, Fig. 22 — 24) Reste, die nacli meiner Meinung mit zur Heer’schen Art gezogen werden konnen, bei der wir Stiicke von gleicher Breite und den Abgang verschieclencr Aste unter gleichen Winkeln zu beobachten vermogen. Analoge jetztweltliche Art: Heer halt fiir moglich, claB die Reste zur Gattung Potamogeton L. gehoren. Zeitliche Verbreitung: Miocan. Familie der Taxodineen Schenk. Gattung Glyptostrobus Endl. Glyptostrobus curopaeus Brongn. sp. Taf. I, Fig. 8 — 11; Taf. II, Fig. 1, 2. Lit. s. Engelhard! , Dolnja Tuzla S. 12. Die Blatter sind spitz, sclmppenformig, angedriickt, am Grunde herablaufend, ungerippt, bisweilen linealisch, abstehend, mit Mittel- nerv versehen, die Zapfen kurz eiformig ocler beinahe kugelig, die Schuppen verholzt, an ihrer halbkreisformigen Spitze mit seeks bis acht Kerbzahnen versehen oder beinahe glatt, am oberen Teile des Riickens der Lange nach gefurcht, am mittleren aber zart und mit festen Anhangseln versehen. Diese Pflanze, deren jetztweltlicher Vertreter nur am Meeres- strande und an Ufern stehender Gewasser Chinas wild vorkommt, trat bereits wahrend der oberen Kreide vereinzelt auf, errang sich 270 aber wahrend der Tertiarzeit einen ungemein weiten Verbreitungskreis. In den Nordpolargegenden, in ganz Europa, Kleinasien und Nord- amerika sind Reste derselben haufig gefunden worden. ETnsere Fund- statte allein bot viele liundert Stiicke derselben, so daB es nicht schwer fallt, uns ein Bild von derselben zu machen. Hervorzuheben ist, daB Zweigstiicke von zweierlei Charakter auftreten. Wahrend die meisten schuppenformig anliegende Blatter zeigen, finden wir auch solche, bei denen diese linealisch, abstekend und mit Mittelnerv versehen sind (Fig. 8 — 10). Da bei der lebenden Art, mit welcher die tertiare vollig ubereinzustimmen scheint, an den einjahrigen Trieben letzteres beobachtet wird, so liegt kein Grund vor, wie es Heer anfanglich (FI. d. Schweiz S. 52) getan und Ettings- hausen spater (Bilin I, S. 39) auch annahm, sie als einer zweiten Art angehorig zu bezeichnen; wir sind vielmehr berechtigt, die einen als die ausdauernden, die anderen als die einjahrigen zu bezeichnen. Unsere Stiicke von der letzteren Form zeigen linealische, zugespitzte, breit am Stengel herablaufende, mit deutlichem Mittelnerv versehene Blatter. Die Zweigstiicke sind in der Starke sehr verschieden; neben sehr zierlichen, auBerst feinen finden wir solche von mehr oder weniger bedeutendcr Dicke, welche verschiedenes Alter zum Ausdruck bringen. Analoge jetztweltliche Art: Glyptostrobus heterophyllus Endl. (China). Zeitliche Yerbreitung: Eociin, Oligocan, Miocan, Pliocan. Dicotyledonen. Familie cler Betulaceen Barth. Gattung Betula Tourn. Betula prisca Ett. Taf. II, Fig. 5. Lit. s. Menzel, Senftenberg S. 31. Die Blatter sind gestielt, eiformig oder eiformig-elliptisch, kurz zugespitzt, am Grunde vorgezogen oder gerundet oder gestutzt oder leicht herzformig, am Rande doppelt gesagt; der Mittelnerv tritt am Grunde liervor und verlauft gerade, die sieben bis neun Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, stehen gegeniiber oder wechseln 271 ab in gleichem Abstande, verlaufen fast gerade und senden oft in die Zahne des Randes auslaufende AuBennerven ab, die Tertiarnerven stehen dicht, sind gebrochen und gehen unter ziemlich rechtem Winkel aus. (Menzel). Die bisher unter dem Namen Betula clryadum Brongn. beschrie- benen Blatter sind wohl, wie Menzel a. a. 0. glaubhaft macht, mit B. prisca Ett. zu vereinigen, weshalb ich unser Blatt hierher stelle. Vergleichen wir die unter diesem Namen beschriebenen Blatter miteinander, so finden wir, daB sie einen nicht unbedeutenden Formen- kreis zeigen. Bald sind sie bis liber die Mitte hinaus gleichbreit (z. B. Ettingshausen , Wien Taf. 1, Fig. 15, 17), bald in der Mitte am breitesten (z. B. Goppert, SchoBnitz Taf. 3, Fig. 12), bald am Grunde (z. B. Heer, Balt. FI. Taf. 18, Fig. 9, 10), der sich als gestutzt (z. B. Ettingshausen, Bilin Taf. 14, Fig. 15) oder keilformig (z. B. Balt. FI. Taf. 18, Fig. 9) oder herzformig (z. B. SchoBnitz Taf. 3, Fig. 12) zeigt. Die Bezahnung laBt sich meist am ganzen Rande beobachten, bisweilen fehlt sie dem Grunde (z. B. Balt. FI. Taf. 18, Fig. 9). Analoge jetztweltliche Art: Nach Ettingshausen Betula Bhoj- paltra Wall, und B. Ermanni Cham. (Nordamerika). Zeitliche Vertretung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Gattung Alnus Hall. Alnus Kefersteinii Gopp. Taf. Ill, Fig. 1, 2. Lit. s. Engelhardt, Bosnien u. Herzegowina S. 7. Die Blatter sind kurzgestielt, eirund oder eirund-langlich, die Spitze ist stumpf oder zugespitzt, der Rand meist doppelt-, doch auch einfach gesagt, der Grund gerundet, bisweilen etwas herzformig aus- gerandet; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven stehen weit aus- einander, sind stark, entspringen unter spitzen Winkeln und sind rand- laufig. Die Zapfchen sind groB, die Schuppen verholzt und an der Spitze verdickt. Auffallig ist, daB an unserer Lokalitat auBerst wenig Blattreste dieser weitverbreiteten Art (Polarlander bis Siideuropa, Nordamerika), dazu keine Zapfchen gefunden worden sind. Erstere zeigen Ver- schiedenheit. in der Bezahnung des Randes und in der GroBe, mit welcher die verschiedene Entfernung der Seitennerven voneinander im Zu- sammenhange steht. 272 Analoge jetztweltliche Art: Alnus glutinosa Gartn. (Nordliche Halbkugel.) Zeitliche Vertretung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Familie der Myriceen Rich. Gattung Myrica L. Myrica banksiaef olia Ung. Taf. I, Fig. 16. Lit. s. Engelhardt, Bosnien u. Ilerzegowina S. 9. Die Blatter sind derb lederig, linealisch oder linealisch-lanzett- formig, in den langen Stiel allmahlich verschmalert, scharf gesagt oder gekerbt - gesagt ; der Mittelnerv ist deutlich, die Seitennerven sind zahlreich, genahert, sehr diinn, einfach und entspringen unter ziemlich rechtem Winkel. Die Gruppe von Myrica L., welche ehemals unter dem Namen Dryandroides Fbig. aufgefiilirt wurde und in dem Oligocan eine groBe Rolle spielte, fand sich in Altenschlirf nur durch das abgebildete Fragment vertreten. Charakteristisch fiir die Spezies ist, daB die groBte Breite der Blatter sich in der Mitte befindet, von der aus sie sich nach Spitze und Grund gleichmaBig verschmalert und daB die parallelen Seitennerven unter wenig spitzen oder beinahe rechten Winkeln aus- gehen, bald deutlich, bald verwischt sind. Moglich ist, daB Dryandroides serotina Heer (FI. d. Schw. III., S. 187, Taf. 153, Fig. 11, 12) jugendliche Formen dieser Art darstellt. Analoge jetztweltliche Arten: Myrica cerifera L. (Nordamerika), M. esculenta Don. (Nepal), M. calif ornica Cham. (Kalifornien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Cupuliferen Endl. Gattung Ostrya Willd. Ostrya oeningensis Heer. Taf. II, Fig. 8. Heer, FI. d. Schw. II, S. 42, Taf. 73, Fig. 5—10; III, S. 17S, Taf. 152, Fig. S, 9. Die Blatter sind herzformig, elliptisch, doppelt-gesagt. Das Bruchstiick deutet auf ein groBeres Blatt bin als es die von Heer gegebenen sind. Der Grund ist etwas herzformig, die unteren Seitennerven sind sehr genahert und verlaufen beinahe wagerecht, die Nervillen zeigen sich teils durchgehend, teils geknickt. Unter der Lupe wird ein sehr feines, meist aus vierseitigen Maschen bestehendes Netzwerk sichtbar. Zeitliche Vertretung: Miocan. Gattung Corylus T. Corylus Mac Quarrii Heer. Taf. II, Fig. 9; Taf. Ill, Fig. 3. Lit. s. Menzel, Posener Ton S. 178. Die Blatter sind gestielt, von sehr verscliicdener GroBe, um- gekehrt eiformig oder eiformig-langlich, am Grunde ausgerandet, bis- weilen tief herzformig ausgerandet, zugespitzt, doppelt- oder dreifach- gesagt, offer etwas gelappt, gesagt; die Seitennerven sind deutlich, straff oder etwas gebogen, entspringen unter spitzen Winkeln, die unteren, mehr genaherten unter stumpferen, Aste in die kleineren Ziihne aussendend, die zahlreichen Tertiarnerven gehen unter ziemlich rechtem Winkel aus und sind meist etwas gebogen. (Menzel.) Die Blatter zeigen verschiedene GroBe; unser Fragment das einzige Stuck, welches auBer dem kleinen gefunden wurde, riihrt von einem sehr groBen her (Form macrophylla Heer). Es zeigt die charak- teristischen Eigenschaften aufs deutlichste. Diese Art war weit verbreitet, wir kennen sie vom Nordpolar- gebiet, von Deutschland, Osterreich, Frankreich, RuBland und Nord- amerika. Analoge jetztweltliche Art: Corylus avellana L. (Europa, Ivaukasus). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Fagus L. Fagus feroniae Ung. Taf. II, Fig. 7. Lit. s. Engelhardt, Zenica-Sarajevo S. 373. Die Blatter sind gestielt, eiformig oder elliptisch, zugespitzt oder spitz, ungleich gezahnt oder gesagt, auch welligrandig ; die Nervation ist randliiufig, der Mittelnerv tritt hervor, ist gerade, durchlaufend, die sechs bis neun Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und sind einfach, die Tertiarnerven sehr zart, unregelmaBig verbunden. Die Gattung Fagus L. trat zuerst in der Kreideformation auf. Unsere Art ist wahrscheinlich aus F. prisca Ett. hervorgegangen und 274 hat sich in Europa zu F. silvatica L., welcher in Japan F. Sieboldi Endl. und in Amerika F. ferruginea Ait. am nachsten stehen, umgewandelt. Uber den Entwicklungsgang der Gattung Fagus L. hat sich Menzel in Senftenberg S. 53 — 57 ausfiihrlich verbreitet. Siehe auch Engelhardt und Kinkelin, Untermaintal S. 231 f. Analoge jetztweltliche Art: Fagus ferruginea Ait (Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Gattung Castanea Tourn. Castanea atavia Ung. Taf. Ill, Fig. 4, 5, 11. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 45. Die Blatter sind sehr veranderlich, gestielt, langlich, langlich- lanzettformig oder breit oval, spitz, zugespitzt oder stumpf, am Grund verschmalert, stumpf oder leicht ausgerandet, bisweilen ungleich, mehr oder weniger scharf- oder stumpf-gesagt, die Ziihne in der GroBe sehr verschieden, bisweilen stachelspitzig ; der Mittelnerv ist stark, die zahl- reichen Seitennerven sind einfach, gehen unter spitzen Winkeln aus und miinden in die Zahne des Randes, die Tertiarnerven sind zart und entspringen unter rechtem oder ziemlich rechtem Winkel. Hierher rechne ich einige Blattreste, die sich in der Form ver¬ schieden zeigen. Fig. 4 stimmt mit dem Blatte Fig. 6 auf Taf. 10 in Ungers FI. v. Sotzka iiberein; Fig. 5 erinnert an Blatter, die als Fagus castaneaefolia Ung. (z. B. Sismonda, Piemont Taf. 10, Fig. 4) oder von Massalongo (FI. senigall. Taf. 22, Fig. 4) als Castanea F ornabenii bezeichnet worden sind. Der groBe Formenreichtum der Blatter der fossilen Castanea war die Veranlassung zur Aufstellung mehrerer Arten auBer der unserigen, wie auch die Ahnlichkeit mancher Blatter mit solchen anderer Gat- tungen verschiedene Autoren bewog, sie diesen zuzuweisen. Ettings- hausen kam auf Grund vergleichender Studien an lebendem und fossilem Materiale zu der Ansicht, daB wir es „nur mit einer einzigen vorweltlichen Castanea-Axt zu tun“ hatten (Uber Castanea vesca und ihre vorweltliche Stammart, S. 17), wahrend Heer (Uber die miocanen Kastanienbaume) an dem Standpunkte, daB C. Kubinyi Kov. und C. Unger i Heer getrennt zu halten seien, festhielt, die Zugehorigkeit von C. atavia Ung. zur Gattung Castanea aber anzweifelte, welcher Ansicht auch Schenk (Handbuch d. Palaont. II, S. 429) beitrat. Wenn 2^5 man aber bedenkt, daB die Blattformen der iebenden Castanea vesca Gartn. in denen der drei fossilen Arten wieder gefunden werden und sich solche auch an verschiedenen Fundstellen vereinigt zeigen, so diirfte wohl der Gedanke an eine mogliche Zusammengehorigkeit aller nicht von der Hand zu weisen sein. Analoge jetztweltliche Art: Castanea vesca Gartn. (siidliches und westliches Asien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Gattung Quercus L. A. Arten mit ganzrandigen Blattern. Quercus elaena Ung. Taf. I, Fig. 7. Lit. s. Staub, Zsilthal S. 274. Die Blatter sind lederig, kurz gestielt, langlich, beiderseits ver- schmalert oder am Grunde stumpf, ganzrandig, am Rande etwas zuriickgerollt ; der Mittelnerv ist stark, die bogenartigen Seitennerven gehen unter spitzen Winkeln aus. Diese Art konnte auBer in Europa auch in Nordamerika nach- gewiesen werden. Analoge jetztweltliche Arten: Nach Heer Quercus mexicana Humb. (Mexiko), nach Saporta Qu. cinerea Mich. (Louisiana) und Qu. confertifolia H. et B. (Mexiko). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Quercus chlorophylla Ung. Taf. IV, Fig. 1. Lit. s. Meschinelli et Squinabol, FI. tert. ital. S. 213. Die Blatter sind derb lederartig, glatt, langlich oder langlich- verkehrt-eirund, an der Spitze stumpf gerundet, ganzrandig, am Rande ein wenig eingerollt; der Mittelnerv ist stark, die kaum sichtbaren Seitennerven sind bogenlaufig. Es ist nur ein Exemplar gefunden worden. Bei den Blattern dieser Art zeigen sich verschiedene Formen. Heer vermochte bei den in der Schweiz gefundenen Blattern fiinf zu unterscheiden (FI. d. Schw. II, S. 48). Unser Blatt ist seiner Form d zuzuweisen, welche verkehrt langlich-eiformig ist und etwas langeren Stiel zeigt. 20 276 ,,Da es unter den Pflanzen warmer Lander sehr viele ahnliche Blatter bei verschiedenen Familien gibt“, halt Heer die Bestimmung dieser Art fur sehr problematisch. Analoge jetztweltliche Art: Quercus virens Mchx. (Texas). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, selten Miocan. B. Arten mit gezackten Blattern. Quercus Gmelini Al. Br. Lit. s. Meschinelli et Squinabol, FI. tert. ital. S. 219. Die Blatter sind gestielt, ei-lanzettformig oder eiformig-langlich, zugespitzt, ausgeschweift-gezahnt; der Mittelnerv ist stark, die Seiten- nerven sind randlaufig und stehen weit auseinander. Die Blatter dieser Art zeigen sich verschieden in GroBe, Gestalt und Berandung. Letztere weist bald viele, bald nur wenige Zahne auf, deren GroBe oftmals bedeutende Unterschiede wahrnehmen laBt. Die Buchten zwischen diesen sind bald tief, bald seicht und fehlen auch bisweilen ganz. Analoge jetztweltliche Art: Quercus lancifolia Schl. (Mexiko). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Quercus hamadryadum Ung. Taf. IV, Fig. 2, 3. Lit. s. Engelhardt, Neuer Beitr. z. foss. Tertiarfl. Bosniens. S. 611. Die Blatter sind kurzgestielt, etwas lederig, umgekehrt -eiformig- langlich, am Grunde wellenformig verschmalert, oberhalb scharf ge- zahnt-gesagt ; die Seitennerven randlaufig. Hierher gehorige Blatter wurden bisher nur an wenigen Orten gefunden. In der Gestalt gleichen sie denen von Qu. argute-serrata Heer, deren Zaline aber kleiner, daher viel zahlreicher sind, und deren Seitennerven nicht bis zum Rande verlaufen. Analoge jetztweltliche Art: Quercus germana Schlecht. (Mexiko). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Quercus dry me j a Ung. Taf. Ill, Fig. 9, 10, 12. Lit. s. Engelhardt, Himmelsberg S. 267. Die Blatter sind langgestielt, lanzettformig, beiderseits ver¬ schmalert, laufen in eine lange Spitze aus, sind fein gespitzt-gesagt ; die Seitennerven sind randlaufig. 27? An unserein Fundorte kamen viele einzeine Blatter vor. Analoge jetztweltliche Arten: Nach Unger Quercus xalapensis Hnmb. (Mexiko), nach Heer Qu. Sartorii Liebmann (Mexiko) noch ahnlicher. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Quercus lonchitis Ung. Taf. II, Fig. 3; Taf. Ill, Fig. 6, 7. Lit. s. Mescliinelli et Squinabol, FI. tert. ital. S. 221. Die Blatter sind lederig, gestielt, langlich-lanzettformig oder ei- lanzettformig, zugespitzt, scharf gezahnt; die Seitennerven zahlreich, einfach, selten gegabelt, gleichlaufend. Analoge jetztweltliche Art: Quercus lancifolia Schl. (Siid-Mexiko). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Ob die zwei letztangefiihrten Arten wirklich voneinander zu trennen seien, diinkt mir bei der Vielgestaltigkeit der Eichenblatter iiberhaupt und der Ubergange der einzelnen Formen ineinander noch zweifelhaft zu sein. Quercus lonchitis Ung. wiirde sich schlieBlich nur durch einander mehr genaherte, daher zahlreicher auftretende, gerade verlaufende Seitennerven der Blatter von Qu. drymeja Ung. unter- scheiden. Dab, wie Heer (FI. d. Schw. II, S. 50) angibt, die der ersteren Art groBere Festigkeit zeigten, also mehr lederartig als die der zweiten seien, erledigt sich durch die spatere Einbeziehung des Blattes Taf. 75, Fig. 18 in solche von Qu. furcinervis Rossm. sp. Was aber die Seiten¬ nerven betrifft, so lassen sich nicht blob bei denen von Qu. drymeja Ung., sondern auch bei solchen von Qu. lonchitis Ung. (S. Ivumi., Taf. 5, Fig. 15, 16) gebogene erkennen, ja mitunter erscheinen beide in einem Blatte (a. a. 0. Fig. 1) und die gegenseitige Entfernung derselben zeigt sich bisweilen in gleich groBen Blattern gleich. (Vergl. z. B. Unger, Sotzka Taf. 9, Fig. 1 mit Kumi Taf. 5, Fig. 2). Die GroBe der Zahne schwankt sehr, sogar auf den beiden Seiten eines und desselben Blattes (vergl. Kumi Taf. 5, Fig. 1 mit Fig. 3 und Ettingshausen, Sagor I, Taf. 4, Fig. 1 mit Fig. 6; s. auch Unger, Sotzka Taf. 9, Fig. 1), wie die Hohe ihres Auftretens iiber dem Grunde, auch die Gestalt des Grundes, der Sitz der groBten Breite und die Lange des Stieles, daB man darauf ein besonderes Gewicht nicht zu legen braucht. 20* 278 tibrigens sei noch hervorgehoben, daB die Blatter aus einer Fund- statte in Gestalt und GroBe sehr auseinander gehen, was sicli beim Vergleiche solcher von verschiedenen Lagerstatten bisweilen (vergl. das daruber von Weber in Niederrhein. Braunk. Palaont. II, S. 55 Gesagte) nocli dentlicher erweist. Wird man gleich unter zahlreichen Blattern eine Trennung leicht vornehmen konnen, so treten doch solche auch auf, bei denen man in Verlegenheit kommen muB, wenn man sie mit Sicherheit einer der genannten Arten zuweisen will. Familie der Ulmaceen Ag. Gattung Ulmus L. Ulmus longifolia Ung. Taf. IV, Fig. 5, 6, 8. Lit. s. Engelhardt, Zenica-Sarajevo S. 373. Die Blatter sind gestielt, ei-lanzettformig oder langlich, am Grunde eiformig zugerundet oder oft verschmalert, gleichseitig oder ein wenig unsymmetrisch, am Rande einfach- oder doppelt-geziihnt; der Mittel- nerv ist kraftig und lauft in die Spitze aus, die Seitennerven verlaufen parallel in die Zahne, wo doppelte Zahnung vorhanden, in die grbBeren, das Nervennetz ist fein. Unsere Blatter sind der Form plurinervia zuzuweisen. Welche friiher als besondere Arten aufgefaBte Formen ich unter diesem Namen zusammenfasse, babe ich in Zenica-Sarajevo S. 373 angegeben, wo auch die Begriindung meiner Ansicht niedergelegt ist. Menzel hat in Senftenberg S. 67 Ulmus carpitioides Gopp., U. longifolia Gopp., U. pyramidalis Gopp., U. laciniata Gopp., U. urticaefolia Gopp., U. elegans Gopp., U. quadrans Gopp., U. minuta Gopp. und U. Wimmeriana Gopp. zu einer Art zusammengezogen. Analoge jetztweltliche Art: Ulmus campestris L. (Europa). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Ulmus Braunii Heer. Taf. I, Fig. 12; Taf. IV, Fig. 4, 7, 9. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 47 und Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 335. Die Blatter sind gestielt, am Grunde sehr ungleich, lierzformig, elliptisch oder herz-lanzettformig, doppelt-gezahnt, die Zahne kegel- formig; der Mittelnerv ist oft leicht gekriimmt, die 10 — 13 Seiten¬ nerven sind ofter mit AuBennerven verselien. 279 Von einigen Autoren, z. B. S chimp er (Traite II, S. 719) ist die Ansicht ausgesprochen worden, daB diese Art nicht von der vorigen zu trennen sei, wahrend sie von den meisten als selbstandige be- trachtet wird. Analoge jetztweltliche Art: Ulmus ciliata Ehrh. (Mittel-Europa, Ivaukasien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Ulmus minuta Gopp. Taf. II, Eig. 6. Lit. s. Engelhardt, Bosnian u. Horzegowina S. 39(5. Die Blatter sind kurzgestielt, am Grunde sehr ungleich, elliptisch oder herzformig-elliptisch, am Rande mit kegelformigen Zahnen ver- sehen; der Mittelnerv ist straff, auslaufend, die 8 — 14 Seitennerven sind zart, mehrere gegabelt. Nahestehend und hochstwahrscheinlich mit den Blattern dieser Art zu vereinigen sind die von Ulmus quadrans Gopp. (SchoBnitz Taf. 14, Eig. 4 — 6), U. elegans Gopp. (Taf. 14, Fig. 7 — 9), U. carpinoides Gopp. (Taf. 13, Fig. 4, 5). Die GroBe und Gestalt der Blatter sind an der lebenden Ulmus campestris L., mit der die genannten fossilen Arten verglichen werden konnen, ziemlich verschieden, je nach der Stellung der Blatter an den Zweigen, und diirfte die vorzeitliche Art wohl fihn- liche Verhaltnisse gezeitigt haben. Die Ansicht, daB friiher wegen ihrer Abweichungen verschiedenen Arten zugewiesene Blatter nur Formen einer Spezies seien, findet unter den Forschern immer mehr Anklang. Man vergleiche Ettingshausen, Schoenegg I, S. 33 und Menzel, Senftenberg S. 67 ff. Es wurde auBer dem abgebildeten Blatte nur noch ein kleineres gefunden. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Ulmus Fischeri Heer. Taf. IV, Fig. 10. Heer, FI. d. Schw. II, S. 57, Taf. 79, Fig. 1—3. Die Blatter sind herzformig-elliptisch, nach vorn verschmalert, grob doppelt-gesagt ; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven (bis 12) stehen ziemlich weit auseinander, von den Tertiarnerven laufen die untersten in die Zahnbuchten aus. 280 DaB wir es hier mit einer besonderen Art zu tun haben, ist sehr zu bezweifeln; GewiBheit dariiber vermag nur groBeres Material zu geben. Zeitliche Verbreitung: Miocan. Gattung Planera Willd. Planera Ungeri Kov. sp. Taf. II, Fig. 4; Taf. IV, Fig. 11, 12. Lit. s.- Engelhardt, Sulloditz S. 155. Die Blatter sind kurzgestielt, am Grunde meist ungleich, nur selten fast gleich, lanzettformig, oval, zugespitzt oval oder eidanzett- formig, der Rand ist gleichmaBig gesagt, die Zahne sind groB ; die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und laufen in die Zahnspitzen aus. Diese Pflanze erscheint zuerst in der oberen Ivreide (Patoot) Gronlands und verbreitete sich wahrend des Tertiars von den Nord- polarlandern aus durcli beinahe ganz Europa, Nordasien, Japan und Nordamerika, um sich schlieBlich nach dem Pliocan auf ihr jetziges Gebiet zu beschranken. In dem mir zugekommenen Materiale waren Blatter dieser Art eine Seltenheit, wahrend sie in den dem Vogelsberg vorgelagerten alteren Schichten haufig zu finden sind. Analoge jetztweltliche Art: Planera Richardi Mich. (Kaukasus, Nordpersien, Sudufer des Kaspisees). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Familie der Moreen Endl. Gattung Ficus T. A. Arten mit f iedernervigen Blattern. Ficus Deschmanni Ett. Taf. V, Fig. 1. E ttingshausen, Sagor I, S. 29, Taf. 7, Fig. 3 — 5; Taf. 8, Fig. 25. Die Blatter sind lederig, gestielt, umgekehrt-eirund oder langlich- eirund, am Grunde verschmalert, an der Spitze spitzlich oder stumpf; der Mittelnerv ist stark, unterhalb der Spitze bedeutend verschmalert, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, sind ein wenig gebogen, die zahlreichen Tertiarnerven gelxen unter spitzen Winkeln aus und sind untereinander verb unden. 281 Analoge jetztweltliche Art: Ficus ciliolosa Link. (Maskaren). Mir scheint F. hirsuta Schott, noch naher zu stehen. Zeitliche Verbreitung: Bislier Oligocan. Ficus lanceolata Heer. Taf. V, Fig. 2, 3. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 50. Dio Blatter sind lederig oder ziemlich lederig, lanzettformig oder ei -lanzettformig, ganzranclig, am Grunde schnell zusammengezogen und in den Blattstiel verschmalert ; der Mittelnerv ist stark, die Seiten- nerven sind bogenlaufig und gehen in spitzen Winkeln aus. Eine weit verbreitete Pflanze, deren Blattreste in der Kieselgur vom Vogelsgebirge ziemlich haufig gef unden wurden. Sie konnte auch in Nordamerika nachgewiesen werden. Analoge jetztweltliche Art: Ficus princeps Knth. (Brasilien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Ficus multinervis Heer. Taf. V, Fig. 8, 9. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 51. Die Blatter sind lederig, lanzettformig oder elliptisch, zugespitzt, am Grunde verschmalert, ganzrandig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind fein und zahlreich, entspringen unter wenig spitzen Winkeln, verlaufen parallel und verbinden sich am Rande. Analoge jetztweltliche Arten: Heer weist auf Ficus elastica Roxb. (Ostindien), Ettingshausen auf F. parasitica Schott und F. pulchella Schott (Ostindien) liin; ich mochte der feinen Nervatur wegen F. ben- jaminea Link. (Ostindien) vorziehen. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. B. Arten mit handnervigen Blattern. Ficus Martii Ett. Taf. V, Fig. 7. Ettingshausen, Sagor I, S. 31, Taf. 7, Fig. 8; III, S. 12, Taf. 29, Fig. 8. Die Blatter sind lederig, kurz gestielt, eiformig-elliptisch oder langlich, am Grunde gcrundet, fiinfnervig, bisweilen am Rande gewellt; der Mittelnerv ist stark, hervortretend, gerade, die Seitennerven treten ebenfalls hervor, entspringen unter spitzen Winkeln und steigen auf, die Tertiarnerven gehen unter ziemlich rechtem Winkel aus, verzweigen sich, sind untereinander verbunden und schlieBen ein groBmaschiges Netz ein. 282 Die untersten Seitennerven, welche bei dem von Ettingshausen auf Taf. 20 wiedergegebenen Blatte vermiBt werden, bei unserem sich aber zeigen, zeichnen sich vor den iibrigen durch ihre Feinheit aus. Ettingshausen weist auf die Ahnlickkeit dieser Blatter mit denen von Ficus hydrarchos Ung. (Sotzka, Taf. 12, Fig. 2) kin, dock sind diese hautig, am Rande buchtig gezahnt und von feiner Nervatur. Naher stehen die von ihm weiter zitierten von F. planicostata Lesqx. var. Goldiana (Tert. FI. Taf. 33, Fig. 1 — 3), welche aber dreinervig sind und aus den grundstandigen Seitennerven vicl langere AuBennerven entspringen lassen. Zeitliche Verbreitung: Bisher Oberoligocan. Ficus wetteravica Ett. Taf. VI, Fig. 1 — 3. Lit. s. Ettingshausen, Sagor I, S. 30. Die Blatter sind ziemlich lederig, langgestielt, eiformig-elliptisch oder langlich, spitz oder zugespitzt, ganzrandig, am Gruncle stumpf gerundet, seltener spitzlich; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind fein, entspringen unter spitzen Winkeln, sind gebogen und bilden Schlingen. Nachdem ich liunderte von aus der Kohle von Salzhausen stam- mende Blatter der Arten Ficus wetteravica Ett. und F. daphnes Ett. (Wetterau S. 844) unter den Augen gehabt, ist es mir zur GewiBheit geworden, daB beide miteinander zu vereinigen seien. Ubergange der ziemlich zahlreichen Formen zueinander vermochte ich zu beobackten, auch Stiicke, die ich beiden zugleich mit vollem Rechte zuzuweisen imstande war. Es bestatigt dies die Sagor I, S. 31 von Ettingshausen nach ,,nochmaliger genauer Untersuchung“ aufgestellte Ansicht, daB ,, Ficus daphnes nur als eine Abform der F. wetteravica“ zu betrach- ten sei. Hochstwahrscheinlich ist auch Ficus Klipsteinii Ett. (Bilin I, S. 79, Taf. 22, Fig. 3, 4, 7, 10) hierher zu ziehen. Wahrend des Oligocan scheint diese Pflanze hauptsachlich in dem westlichen Mitteldeutschland aufgetreten, wahrend des alteren Miocan aber daselbst nur noch vereinzelt vorgekommen zu sein. Analoge jetztweltliche Arten: Ficus laurifolia Ivnth. (Westindien), Ficus americana Aubl. Zeitliche Vertretung: Oligocan, Miocan. 283 Familie der Plataneen Lestib. Gattung Platanus L. Platanus aceroides Gopp. Taf. IX, Fig. 4. Lit. s. Staub, Zsilthal S. 298 und Engelhardt, Caplagr. S. 185. Die Blatter sind handspaltig, am Grunde gestutzt, dreilappig, selten ungeteilt oder beinahe funflappig, der Mittellappen ist beider- seits zwei- bis vierzalinig, die Seitenlappen sind groB, gezahnt, die Zahne groB, ungleich und spitz. Die groBe Zahl von Namen, mit welchen die Blatter dieser Art bezeichnet worden sind, liaben sie ihrem Formenreichtum zu danken. An unserem interessiert besonders der Rand. Wahrend bei anderen die Zahne bald lang und spitz, bald klein, bald scharf zugespitzt, bald stumpflich sind, die Buchten zwischen ihnen bisweilen sich flach, meist aber tief erweisen, zeigt unseres am Mittellappen nur wenige kleine, durch flache Buchten verbundene Zahne, den Seitenlappen dagegen ge- wellt. Was die Seitennerven anbetrifft, so laufen diese zum Teil in die Zahne aus, zum Teil sind sie am Rande untereinander verbunden. Die GroBe des Blattes deutet darauf hin, daB es in der Mitte eines Zweiges gestanden habe. Analoge jetztweltliche Art: Platanus occidentalis L. (Vereinigte Staaten Nordamerikas). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Familie der Salicineen Rich. Gattung Salix L. Salix varians Gopp. Taf. VI, Fig. 4, 5, 9. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 339. Die Blatter sind gestielt, langlich-lanzettformig oder lanzett- formig, feingesagt, vielfach etwas gebogen; der Mittelnerv ist kraftig, die Seitennerven sind zart und gehen unter verschiedenen Winkeln aus. Fig. 5 fallt durch seinen gerundeten Grand auf ; bei der Polymorphic der Weidenblatter darf solches aber nicht wundernehmen. Ahnliche Exemplare sind von SchoBnitz und aus den Cerithienschichten des Ungarischen Beckens bekannt. Ich hebe das nur hervor, weil ich bei der fiir alle Blatter gelten sollenden Diagnose eines Forschers ,,basi attenuatis“ vorfand. 284 Uber die Zusammenfassung dieser Art mit urspriinglich als be- sondere Arten aufgefaBten Formen habe ich mich in Tertiarfl. v. Florsheim S. 342 ausgesprochen. Siehe auch Menzels in Senften- berg S. 12 — 14 niedergelegte Ansicht. Fig. 9 stellt ein Bruchstiick dar, welches zur Form macrophylla Heer gerechnet werden muB. Blattreste dieser Art gehoren in Altenschlirf zu den Seltenheiten. Analoge jetztweltliche Arten: Nach Heer Salix fragilis L. (Europa, gemaBigtes Asien) nnd S. canariensis Sm. (Kanarische Inseln); nach Go p pert S. triandra L. (Europa). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Salix Brauni Egh. Taf. VI, Fig. 6. Lit. s. Engelhardt, Florsheim S. 344. Die Blatter sind lanzettformig, langlich - lanzettformig oder linealisch-lanzettformig, an der Spitze verschmalert oder zugespitzt, am Grunde stumpflich oder verschmalert, ganzrandig; der Mittelnerv tritt verschieden stark auf, die Seitennerven sind fein, oft verwischt. Analoge jetztweltliche Art: Salix viminalis L. (Europa, Asien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Populus L. Populus latior Al. Br. Taf. VI, Fig. 12. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 57 und Meschinelli et Squinabol, FI. tert. ital. S. 268. Die Blatter sind langgestielt, ziemlich kreisrund oder etwas rhombisch, am Grunde bald herzformig, bald etwas gestutzt, bald gerundet oder mehr oder weniger keilformig, gezahnt, mit drei bis fiinf Hauptnerven versehen. Wie veranderlich die Blatter dieser Art sind, ersieht man daraus, daB Heer auf Grund seiner zahlreichen schweizerischen Funde sieben Formen derselben zu unterscheiden vermochte, von denen P. 1. cordi- jolia diejenige ist, zu der unser einziges Blatt gehort. In der GroBe lcommt es dem in Unger, Iconogr. pi. foss. Taf. 44, Fig. 4 gleich ; die Breite ist groBer als die Liinge, der Grund herzformig ; der Rand zeigt die Zahne nur bis zu einiger Entfernung von dem Blatt- stiicke; der starke Mittelnerv sendet wenig gebogene Seitennerven aus, 285 von denen die untersten, dem Rande genaherten, weniger stark sind als die ubrigen. Uber die Vereinigung von Populus attenuata Al. Br. mit dieser Spezies vergl. Himmelsberg S. 276. Analoge jetztwelt-liche Art: Populus monolifera Ait. (Nordamerika, Kalifornien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Populus mutabilis Heer. Taf. VI, Fig. 7, 10; Taf. VII, Fig. 3; Taf. VIII, Fig. 1. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 57. Die Blatter sind meist langgestielt, lederig, einige oval, eirund- elliptisch oder lanzettformig, ganzrandig, ausgeschweift odor zerstreut gekerbt, andere ziemlich kreisrund, langlich oder lanzettformig, grob gezahnt oder gesagt, alle handnervig; der Mittelnerv ist stark, nacli der Spitze bin verdiinnt, die seitlichen Hauptnerven entspringen am untersten Teile des Grundes, die Seitennerven sind geschlangelt, vor dem Rande gespalten und untereinander verbunden. Von dieser auch in Gronland und Nordamerika nachgewiesenen Art ist ein reicheres Material vorhanden als von der vorigen Art, so dab von den durch Heer aufgestellten acht Formen drei aufgef unden werden konnten. Sie sind P. m. ooalis, deren Blatter eiformig-elliptisch (Taf. VI, Fig. 7) oder elliptisch (Taf. VII, Fig. 3) und ganzrandig sind; P. repando- crenata, deren Rand buchtig gezahnt sich zeigt (Taf. VIII, Fig. 1); und P. lancifolia, die sich durch ihre lanzettformige Gestalt auszeichnen (Taf. VI, Fig. 10). Analoge jetztweltliche Art: Populus euphratica Oliv. (Orient, Zentralasien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Nyctagineen R. Br. Gattung Pisonia Plum. Pisonia eocaenica Ett. Taf. I, Fig. 6. Lit. s. E ttingshausen, Sagor I, S. 33. Die Blatter sind lederig, ganzrandig, umgekehrt-eiformig oder umgekehrt-eiformig-elliptisch, oft am Grunde schief, in den Blattstiel 286 verschmalert, an der Spitze mehr oder weniger vorgezogen, stumpf; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind sehr zart, kaurn sichtbar und gehen unter spitzen Winkeln aus. Analoge jetztweltliche Arten: Pisonia Brunoniana Endl. (Malaya), P. aculeata L. (tropischer Kosmopolit); P. ovalifolia DC. (Mauritius) u. a- Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Laurineen Juss. Gattung Laurus L. Laurus lalages Ung. Taf. VI, Fig. 8. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 67. Die Blatter sind etwas lederig, lanzettformig, nach Spitze und Grund zu verschmalert, langgestielt, ganzrandig; der Mittelnerv ist kraftig, die Seitennerven sind zart, bogenlaufig und reichen fast bis an den Rand, die unteren entspringen unter reclitem oder ziemlich rechtem Winkel, wahrend es die oberen unter spitzem tun. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Laurus Furstenbergi Al. Br. Taf. VIII, Fig. 3. Lit. s. Engelhardt, Dux S. 165. Die Blatter sind kurzgestielt, umgekehrt-eirund, an der Spitze stumpflich oder eiformig-elliptisch, an der Spitze scharf; die Seiten¬ nerven entspringen unter spitzen Winkeln, treten hervor und sind bogenlaufig. Analoge jetztweltliche Art: Laurus nobilis L. (warmeres Asien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Laurus styracifolia Web. Taf. VII, Fig. 7; Taf. VIII, Fig. 4. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 342. Die Blatter sind umgekehrt-eiformig, an der Spitze stumpflich, ganzrandig, lederig; der Mittelnerv ist stark, die vier bis fiinf Seiten¬ nerven sind gekrummt, die Ncrvillen treten hervor und sind ein warts gebogen oder durchlaufend. H eer (FI. tert. II, S. 80) ist es zweifelhaft, ob diese Art den Laurineen zuzuweisen ist. Analoge jetztweltliche Art: Laurus sassafras L. (siidliches Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 287 Laurus princeps Heer. Taf. VIII, Fig. 2. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 342. Die Blatter sincl lederig, driisenlos, breit-lanzettfonnig oder elliptisch -lanzettf ormig , beiderseits verschmalert; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zart, zahlreich, dichtstehend und ent- springen unter spitzen Winkeln. Analoge jetztweltliche Art: Laurus canariensis Webb. (Kanarische Inseln, Azoren). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Laurus primigenia Ung. Taf. VI, Fig. 11. Lit. s. Staub, Zsilthal S. 503. Die Blatter sind lederartig, lanzettformig, ganzrandig, zugespitzt, am Crunde in den Blattstiel verschmalert; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zart, bogenlaufig, verbinden sich am Rande miteinander und entspringen unter spitzen Winkeln. Das trefflich erhaltene Bruehstuck eines unverkennbaren Laurineen- blattes stelle ich hierher, da die Seitennerven vom Grund zur Spitze bin unter stumpferen Winkeln entspringen, was ein wohl zu beachtendes Merkmal der durch Friedrich auf solche Blatter eingeschrankten Art ist. (S. Engelhardt, Florsheim S. 345.) Verschiedene Autoren, an der Spitze Heer, haben sie mit Laurus canariensis Web. verglichen; Ettingshausen mit Daphnidium bifarium Nees, Unger mit Phoebe lanceolata Nees ab Esenb., Friedrich mit Nectandra cuspidata Nees. Auf Grund der ausgezeichnet erhaltenen Nervatur unterzog ich mich der Vergleichung mit Blattern verschiedener Laurineengattungen und fand dabei die groBte Ubereinstimmung mit solchen der zuletzt genannten Art. Die Nervillen bilden ein Netz, das von sehr deutlichen quadratischen Maschen ausgefiillt wird, worin das der ahnlichen Blatter von Nectandra angustifolia Nees abweicht. Zeitliche Vertretung: Eocan, Oligocan, Miocan. Gattung Per sea Gartn. Persea radobojana Ett. Taf. IX, Fig. 1. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 64. Die Blatter sind sehr groB, lederig, eiformig-langlich, beiderseits verschmalert, ganzrandig; der Mittelnerv ist sehr stark, die Seitennerven 288 entspringen unter spitzen Winkeln, treten hervor, sind hin und her gebogen, an der Spitze gegabelt, unter sicli verb unden; die Tertiar- nerven entspringen unter spitzen oder beinahe rechten Winkeln und verlaufen gebrochen. Analoge jetztweltliche Art: Persea gratissima Gartn. (tropisches Amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Persea hapalophylla Ett. Taf. VIII, Fig. 8. Lit. s. Engelhardt, Florsheim S. 350. Die Blatter sind gestielt, beinahe hautig, breit-langlich, gegen den gerundet-stumpfen Grund verschmalert ; der Mittelnerv tritt her¬ vor, verlauft gerade, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, steigen gegen den Rand hin auf, sind einfach, selten an der Spitze gegabelt, die Tertiarnerven einfach oder gegabelt. Trotzdem an unserem Stiicke der charakteristische Grund nicht erhalten ist, halte ich es doch als zu dieser Art gehorig. Den voll- standigeren Blattern, welche mir von Florsheim zukamen, gleic-ht es in seiner fast membranosen Beschaffenheit, in Gestalt und Nervatur, welch letztere sich ausgezeichnet erhalten zeigt. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Benzoin Nees ab Esenb. Benzoin antiquum Heer. Taf. VII, Fig. 4; Taf. VIII, Fig. 5, 6. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 66. Die Blatter sind hautig, elliptisch oder langlich, gestielt, am Grande verschmalert, fiedernervig ; die zarten Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln. Analoge jetztweltliche Art: Benzoin odoriferum Nees (Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Oreodaphne Nees ab Esenb. Oreodaphne Heeri Gaud. Taf. IX, Fig. 2. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 65 und Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 343. Die Blatter sind leclerig, ganzrandig, am Grunde verschmalert, eirund oder elliptisch, stumpf oder zugespitzt; die unteren Seitennerven 289 einander genahert oder gegenstandig, vorwarts nach dem Rande zu gebogen, spitzlaufig und zeigen in ihren Achseln auf der Oberseite Vertiefungen, auf der Unterseite Warzen, die bei groBen Blattern auch beim zweiten und dritten Paare wiederkehren, die vom unteren Paare ausgehenden Tertiarnerven verbinden sich unweit des Randes bogen- formig untereinander. Unser Bruchstiick kommt der gleichen Partie vom Blatte Taf. 22, Fig. 2 in Sismonda, Piemont ganz gleicb, laBt aber die Achselver- tiefungen nicht erkennen, worm es den in Staubs Zsilthal abgebildeten gleichkommt. Wathorst hat solche als von Milben herriihrend erkannt, woraus sich erklaren laBt, claB sie bald zu erblicken sind, bald nicht und wenn, daB sie in verschiedener Zahl und an den Ausgangspunkten beliebiger Seitennerven auftreten. Analoge jetztweltliche Art: Oreoclaphne foetens Ait. (Madeira, Ivanarisehe Inseln). Zeitliche Verbreitung: Miocan. Gattung Sassafras Nees ab Esenb. Sassafras aesculapi Heer. Taf. VIII, Fig. 10. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 343. Die Blatter sind hautig, am Gruncle keilformig, ganzrandig, drei- fachnervig, gestielt, ungeteilt oder zwei- bis dreilappig. Analoge jetztweltliche Art: Sassafras officinalis Nees. (Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Cinnamomum Burm. Cinnamomum lanceolatum Ung. sp. Taf. VIII, Fig. 9, 12. Lit. s. Staub, Gesch. d. Genus Cinnamonum S. 74. Die Blatter sind gestielt, lanzettformig, ganzrandig, an Spitze und Grund verschmalert, zugespitzt, dreifachnervig ; die basilaren Seitennerven entspringen entweder gegen- oder wechselstandig, laufen mit dem Rande, dem sie genahert sind, parallel und zeigen sich unvoll- kommen spitzlaufig; die von ihnen in die Randfelder ausgehenden Tertiarnerven sind auBerst zart, oft nicht sichtbar, nach der Spitze zu gehen vom Mittelnerven bogenlaufige Seitennerven aus, die sich unter- einander verbinden, wahrend dies die unteren auch mit den basilaren tun- 290 Auch hier (vergl. Florsheim S. 354) fanden sich Blatter vor, die solchen von Cinnamomum Scheuchzeri Heer sich so sehr naherten, daB man annehmen mochte, daB beide Arten nur als Glieder ein und der- selben aufzufassen seien. Analoge jetztweltliche Art: Cinnamomum zeylanicum Nees ab Esenb. (Ostindien). Zeitliche Verbreitung: Eocan, Oligocan, Miocan. Cinnamomum Scheuchzeri Heer. Taf. IX, Fig. 5, 6. Lit. s. Staub, Zsilthal S. 313. Die Blatter sind beinahe gegenstandig, lederig, glatt, gestielt, elliptisch, eiformig oder langlich, dreifachnervig ; die unteren Seiten- nerven laufen mit dem Rande parallel oder ziemlich parallel, erreichen die Spitze nicht, entspringen selten am Blattgrunde, meist in der Blatt- flache aus dem nach der Spitze zu allmahlich an Starke abnehmenden Mittelnerven, die von ihnen eingeschlossenen Hauptfelder sind von zarten, fast unter rechtem Winkel ausgehenden Nervillen durchzogen; in der oberen Partie gehen noch mehrere Seitennerven, die sich in Bogen untereinander verbinden, vom Mittelnerven aus; die Ranclfelder sind von in ziemlich rechtem Winkel entspringenden bogenformigen Tertiar- nerven ausgefiillt. Vergl. das auf S. 354 von Florsheim Gesagte. Analoge jetztweltliche Art: Cinnamomum pedunculatum Nees ab Esenb. (Japan). Zeitliche Verbreitung: Eocan, Oligocan, Miocan, Pliocan. Cinnamomum Rossmassleri Heer. Form grandifolium Ett. Taf. X, Fig. 1. Lit. iiber die Form s. Staub, Gescli. d. Gen. Cinnamomum S. S2. Die Blatter sind lederartig, elliptisch oder langlich-elliptisch, kurzgestielt, dreifachnervig; die Seitennerven vollkommen spitzlaufig und senden nach auBen bogenlaufige Tertiarnerven aus. DaB nicht so viele fossile Arten von Cinnamomum existiert haben mogen als beschrieben worden sind, wird wohl zurzeit allgemein anerkannt, nachdem eine Menge Blatter gefunden wurden, welche den Ubergang von einer vermeintlichen zur anderen klarlegen. Die von Ettingshausen unter dem Namen Da ph nogene grandifolium 291 eingefiihrte, aber ohne Zweifei zu Cinnamomum Zu ziehende Form stimmt in ihrer Gestalt und Nervatur mit C. Rossmdssleri Heer iiber- ein. Dab die Starke der Nerven von der GroBe der Blatter abhing, wird uns bei der Vergleichung bisher abgebildeter Blatter dieser Art klar, bei welchen sich je nach derselben bedeutende Schwankungen zeigen; die verschiedene Dicke hangt jedenfalls mit ihrem Alter zu- sammen. Analoge jetztweltliche Arten: Cinnamomum ceylanicum Nees ab Esenb. (Ceylon), C. iners Reinw. (Ostindien, Malayischer Archipel). Zeitliche Verbreitung: Eocan, Oligocan, Miocan. Gattung Daphnogene Ung. Daphnogene Ungeri Heer. Taf. X, Fig. 5. Lit. s. Staub, Zsilthal S. 333. Die Blatter sind lanzettformig Oder elliptisch-lanzettfbrmig, am Grunde etwas gerundet, langgestielt, dreifachnervig ; die Grundnerven laufen mit dem Rande beinahe parallel, Nervillen sind nicht sichtbar. Zeitliche Verbreitung: Eocan, Oligocan, Miocan. Familie der Santalaceen R. Br. Gattung Nyssa L. Nyssa vertumni Ung. Taf. XI, Fig. 1. Lit. s. Pilar, El. sused. S. 89. Die Blatter sind groB, lanzettformig oder eiformig-langlich, beider- seits allmahlich verschmalert, zugespitzt, ganzrandig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, steigen lang auf und sind etwas bin und her gebogen. Analoge jetztweltliche Art: Nyssa biflora Mchx (warmeres Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Nyssa ornithobroma Ung. Taf. I, Fig. 13. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 88. Die Frucht besitzt einen ziemlich knochenharten, etwas zu- sammengepreBten eirunden oder elliptischen, mit Langsrillen ver- sehenen Steinkern. 21 292 Eine Andeutung der fleischigen Hiille, welche Unger an Friichten der Wetterau zu bemerken imstande war, ist bei unserem Exemplar nicht zu beobachten. Uiese Art hatte in der alteren Braunkohlenformation der Wetterau eine groBe Verbreitung. Zeitliche Verbreitung: Bisher Oligocan. Familie der Daphnoideen Vent. Gattung Daphne L. Daphne protogaea Ett. Taf. X, Fig. 4. Lit. s. Engelhardt, Berand S. 20. Die Blatter sind gestielt, fast hautig, keil-lanzettformig, ganz- randig, am Grunde verschmalert, an der Spitze spitz oder kurz zu- gespitzt; der Mittelnerv ist gegen die Spitze sehr verschmalert oder verschwindend, die Seitennerven entspringen unter sehr spitzen Winkeln, sind sehr fein, einfach, Tertiarnerven nicht erkennbar. Daphne aquitanica Ett. (Sagor I, S. 38, Taf. 9, Fig. 16, 17) unter- scheidet sich nur durch die naher stehenden, an der Spitze gegabelten Seitennerven. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Daphne aquitanica Ett. Taf. VIII, Fig. 11. E ttingshausen, Sagor I, S. 38, Taf. 9, Fig. 16, 17. Die Blatter sind hautig, kurz gestielt, lanzettformig, ganzrandig, am Grunde verschmalert; der Mittelnerv ist gerade, gegen die Spitze verdiinnt, die Seitennerven entspringen unter sehr spitzen Winkeln, sind sehr fein, einander genahert, geschlangelt, an der Spitze verzweigt, die Tertiarnerven unmerklich. Zeitliche Verbreitung: Bisher Oligocan. Familie der Elaeagneen Rich. Gattung Elaeagnus L. Elaeagnus acuminatus Web. Taf. XI, Fig. 2. Lit. s. Engelhardt, Grasseth S. 305. Die Blatter sind gestielt, ei-lanzettformig, zugespitzt, ganzrandig, am Grunde gerundet; der Mittelnerv ist schlank, die Seitennerven sind bogenlaufig, verastelt. 293 Analoge jetztweltliche Art: Elaeagnus angustifolia L. (Siideuropa, Orient). Zeitliche Verbreitung: Oligociin, Miocan. Familie der Rubiaceen Juss. Gattung Cinchonidium Ung. Cinchonidium aesculapi Ung. sp. (?). Taf. XI, Fig. 3, 9. Syn. : Cinchona aesculapi. Unger, Syll. pi. foss. III., S. 10, Taf. 2, Fig. 6, 7. Die Blatter sind langlich-elliptisch, beiderseits verschmalert, zu- gespitzt, ganzrandig, gestielt; die Seitennerven zahlreich, unter spitzen Winkeln entspringend, etwas gebogen. Ich stelle das Bruchstiick (Fig. 9) hierher, da es mit den Blattern dieser Art am meisten ubereinstimmt. Unger weist zur Vergleichung auf Blatter von C outer ea, sowie auf solche von Cinchona- Arten hin; Ettingshausen mbchte (Beitr. z. Radoboj S. 21) diese noch sehr zweifelliafte Art mit Cinchonidium racemosum Ung. (Syll. pi. foss. Ill, Taf. 3, Fig. 6) vereinigt sehen. Zeitliche Verbreitung: Miocan. Gattung Ternstroemia Mut. Ternstroemia radoboj ana Ett. Taf. XII, Fig. 1. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 95. Die Blatter sind gestielt, lederig, eiformig, langlich oder elliptisch, an der Spitze verschmalert, vorgezogen, am Rande gesagt; der Mittel- nerv tritt hervor und ist clurchlaufend, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, sind sehr fein, etwas gebogen. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Oleaceen Lindl. Gattung Olea L. Olea (?) gigantum Ung. sp. Taf. X, Fig. 2. Ettingshausen, Beitr. z. Radoboj S. 29. Syn.: Banisteria gigantum. Unger, Syll. pi. foss. I, S. 29, Taf. 12, Fig. 4, 5. Die Blatter sind breit-elliptisch, beiderseits verschmalert, gestielt, wellig-ganzrandig, etwas lederig; der Mittelnerv ist stark, straff, die 21* 294 Seitennerven sind fein, an der Spitze durch grobere Bogen verbunden, die Tertiarnerven zu einem groben Netze verbunden. Die Yergleichung von Blattern einer Anzahl Banisteria- und Olea- Arten hat mich uberzeugt, dab Ettingshausen recht babe, wenn er bei einer Anzahl derselben (0. capensis und 0. excelsa Ait, welche beide jedoch ohne welligen Rand und schlangelige Seitennerven) eine grobere Ubereinstimmung mit den Fossilien vorfindet, als bei solchen der ersteren. Trotzdem bleibt die Stellung eine nicht befriedigende, da sich auch bei anderen Gattungen Blatter von ahnlicher Nervation (z. B. Maesa und Ixora) vorfinden. Leider fand ich nur zwei Bruch- stiiclce vor, die eine Entscheidung nicht zulieben, so dab diese Fossilien unter der Rubrik ,,unsichere Gattung“ stehen bleiben miissen. Zeitliche Verbreitung: Miociin. Gattung Fraxinus L. Fraxinus praedicta Heer. Taf. X, Fig. 11. Heer, FI. d. Schw. Ill, S. 22, Taf. 104, Fig. 12, 13. Die Blattchen sind ei-lanzettformig, unterhalb der Mitte am breitesten, ungleichhalftig, gesagt, seltener ganzrandig, sitzend; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zahlreich und verbinden sich weit vom Rande. Analoge jetztweltliche Art: F?-axinus oxyphylla M. B. (Taurus). Zeitliche Verbreitung: Miocan. Fraxinus excelsioroides n. sp. Taf. VIII, Fig. 7. Das Blattchen ist oval, am Grunde ganzrandig und ungleich, im iibrigen scharf gesagt, sitzend; der Mittelnerv ist stark, die zahl- reichen Seitennerven sind ein wenig gebogen, meist an der Spitze gegabelt. Unser Stiick stellt sich durch seinen ungleichen Grund als Blatt¬ chen dar. Es ist ungefahr in der Mitte am breitesten, am Grunde frei von Zahnen. Der gerade Mittelnerv nimmt nach der Spitze zu all- mahlich an Starke ab; die Seitennerven verlaufen parallel und gabeln sich vor dem Rande, den unteren kiirzeren Ast einem Zahne, den oberen langeren dem nachsten Nerven zuwendend. Die Nervillen sind fein, einander genahert, teils gerade, teils gebrochen. 295 Die groBte Ahnlichkeit scheint es mit Blattchen der lebenden Fraxinus excelsior L. zu haben. In der Gestalt ahneln zwar die der tertiaren Fr. praedicta Heer, doch weichen sie durch die weit vom Rande untereinander verbundenen Seitennerven, welche zum Teil weit voneinander entfernt sind, ab. Mit Blattchen der bisher bekannt ge- wordenen iibrigen Fraxinus- Arten vermag es wohl kaum verwechselt zu werden. Es mag an der Spitze des Blattes gestanden haben. Fraxinus praeexcelsior Ett. Taf. XII, Fig. 7. Lit. s. E ttingshausen, Schoenegg II, S. 7. Die Blattchen sind hautig, lanzettformig oder ei-lanzettformig, am Grunde etwas schief und spitz, an der Spitze zugespitzt, am Rande gezahnelt; der Mittelnerv ist diinn, gerade, die Seitennerven ent- springen unter spitzen Winkeln, sind fein und etwas gebogen. Wie wir aus den verschiedenen Abbildungen von Blattern dieser Art ersehen konnen, sind sie verschieden in ihrer Gestalt, ebenso schwankt der Mittelnerv in der Starke und der untere Teil des Randes ist stets zahnfrei. Unser Blattchen unterscheidet sich von den vor ihm gefundenen durch seine GroBe; am meisten iihnelt es in der Gestalt Schoenegg II, Taf. 5, Fig. 18b. Analoge jetztweltliche Art: Fraxinus excelsior L. (Europa). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Apocynaceen Lindl. Gattung Apocynophyllum Ung. Apocy nophyllum helveticum Heer. Taf. IX, Fig. 3. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 79. Die Blatter sind gegenstandig, lederig, gestielt, am Grunde ver- schmalert; der Mittelnerv ist stark, die zahlreichen Seitennerven sind fein, parallel und bogenformig, untereinander verbunden. Der Diagnose hinzugefiigt sei, daB in den Hauptfeldern ein schwacherer Seitennerv beobachtet werden kann, welcher mit den starkeren durch Quernervillen verbunden ist. Analoge jetztweltliche Gattung: Heer halt fur moglich, daB sie Nerium L. zuzuweisen sei. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 296 Apocynophyllum amsonia Ung. Taf. XI, Fig. 4. Lit. s. E ttingshausen, Leoben II, S. 8. Die Blatter sind eirund-lanzettformig, zugespitzt, langgestielt, etwas lederig, ganzrandig; der Mittelnerv ist derb, die Seitennerven sind mehr oder weniger verwisclit, zart, haufig, die Tertiarnerven unter sich verbunden. Die Stellung dieser Blatter ist, wie bereits Ettings liausen bemerkte, noch nicht hinreichend begriindet. Analoge jetztweltliche Arten: Amsonia latifolia Mich. (Nord- amerika) und Rhazyga stricta DC. (Arabien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Ebenaceen Vent. Gattung Diospyros DC. Diospyros brachysepala Al. Br. Taf. XI, Fig. 6, 7, 10. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 83. Die Blatter sind gestielt, elliptisch, an Spitze und Grund ver- schmalert, ganzrandig; der Mittelnerv ist kraftig und verdiinnt sich allmahlich nach der Spitze zu, die Seitennerven sind gebogen und ent- springen unter spitzen Winkeln. Die Gattung Diospyros tritt bereits wahrend des Eocan in den Gipsen von Aix auf, in Nordamerika schon in der Ivreide. Unsere Art entstammte den Nordpolarlandern, verbreitete sich iiber einen groBen Teil Europas, ist auch von Vancouver bekannt. Die groBte Breite der Blatter befindet sich in der Mitte oder etwas unterhalb derselben; am Grunde sind sie nicht zugerundet. Die Seitennerven bilden starke, nach vorn geneigte Bogen. Analoge jetztweltliche Art: Diospyros lotus L. (Mittelmeergebiet, gemaBigtes Asien). Zeitliche Verbreitung: Eocan, Oligocan, Miocan, Pliocan. Diospyros anceps Heer. Taf. XI, Fig. 5. Lit. s. Engelhardt, Borand S. 25. Die Blatter sind gestielt, eiformig-elliptisch, am Grunde stumpf. nach vorn allmahlich verschmalert und zugespitzt, hautig, ganzrandig; die Seitennerven stehen ziemlich entfernt. 297 Die Blatter dieser Art unterscheiden sich von denen der vorigen durch den zugerundeten Ctrund und die etwas starker verastelten Seitennerven. Analoge jetztweltliche Art: Diospyros virginiana L. (Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Araliaceen Juss. Gattung Aralia L. Aralia palaeogaea Ett. Taf. X, Fig. 7. E ttingshausen, Bilin III, S. 2, Taf. 40, Fig. 11, 12. Die Bliittchen sind langgestielt, ei-lanzettformig, am Grunde stumpf, am Rande wellig oder entfernt gezahnt; der Mittelnerv tritt hervor und verlauft gerade, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und verbinden sich vor dem Rande, die Tertiarnerven sind diinn und schlieBen ein feines Netz in sich ein. Das Blattchen zeichnet sich durch seinen auffallend langen Stiel aus und nahert sich in Gestalt und Nervatur denen von Aralia legi- tima Sap. Zeitliche Verbreitung: Bisher Oligocan. Familie der Magnoliaceen DC. Gattung Magnolia L. Magnolia dianae Ung. Taf. XIII, Fig. 8. Lit. s. Engelhardt, Leitm. Mittelgeb. S. 408. Die Blatter sind etwas lederig, breit-elliptisch, kurz zugespitzt, in den kurzen Stiel verschmalert, am Rande bisweilen wellig, ganz- randig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind einfach, gerade, am Rande durch Bogen verbunden, Tertiarnerven kaum sichtbar. Analoge jetztweltliche Art: Magnolia grandiflora L. (Nord¬ amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 298 Familie der Saxifrageeti Nutt. Gattung Cunonia L. Cunonia bilinica Ett. Taf. X, Fig. 6. Lit. s. Engelhardt, Florsheim S. 376. Das Endblattchen ist gestielt, lederig, lanzettformig, fein gesagt; der Mittelnerv ist stark, gerade, die Seitennerven sind fein, genahert, verzweigt und gehen unter spitzen Winkeln aus. Analoge jetztweltliche Art: Cunonia capensis L. (Siidafrika). Zeitliche Verbreitung: Bisher Oligocan. Gattung Ceratopetalum Sm. Ceratopetalum radobojanum Ett. Taf. XII, Fig. 2. Lit. s. Unger, Radoboj S. 165. Die Blatter sind gestielt, langlich-lanzettformig, zugespitzt, fein- gekerbt, etwas lederig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zahlreich, zart, fast einfach. Es ist mir von hier nur das Bruchstiick, welches hochst wahr- scheinlich zu dieser Art zu ziehen sein diirfte, vor die Augen gekommen. Analoge jetztweltliche Art: Ceratopetalum arbutifolium Cunningh. (Australien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Ampelideen Knth. Gattung Vitis L. Vitis teutonica Al. Br. Taf. XIII, Fig. 1. Lit. s. Engelhardt, Himmelsberg S. 284. Die Blatter sind langgestielt, drei- bis fiinflappig, am Grunde ausgerandet, meist ungleich, die Lappen straff, dreiseitig, verlangert, sehr zugespitzt, entfernt und scharf gezahnt; die ziemlich gleichen drei bis sieben Hauptnerven gerade oder gebogen, die Sekundarnerven gehen unter spitzen Winkeln aus und gleichen in ihrem Verlaufe den ersteren. Analoge jetztweltliche Art: Ampelopsis tricuspidata Sieb. et Zucc. (Japan). Heer vergleicht sie mit Vitis vulpina L. (Amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. 299 Familie der Corneen DC. Gattung Cornus L. Cornns rhamnifolia Web. Taf. X, Fig. 3. Lit. s. Engelhardt, Dux S. 177. Die Blatter sind eiformig-elliptisch, gestielt, ganzrandig ; der Mittelnerv ist straff, die acht bis elf Seitennerven sind gebogen, die Nervillen stehen in rechtem oder beinahe rechtem Winkel zu den Seitennerven. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Samydeen Gaertn. Gattung Samyda L. Samyda europaea Ung. Taf. XIII, Fig. 5, 6. Unger, Syll. pi. foss. Ill, S. 45, Taf. 13, Fig. 10, 11. Die Blatter sind ei-lanzettformig, zugespitzt, hautig, am Grunde ungleichseitig, gesagt; die Seitennerven sind fein und wenig gekrummt. Diese Blatter stehen denen von Samyda tenera Ung., auf deren Ahnlichkeit mit einer Casearia- Art aus Guinea Unger hinweist, so nahe, daB man versucht ist, beide zu vereinigen. Zeitliche Verbreitung: Miocan. Familie der Anonaceen Dun. Gattung Anona L. Anona elliptica Ung. Taf. XIV, Fig. 1, 2. Unger, Syll. pi. foss. Ill, S. 43, Taf. 14, Fig. 1, 2. Die Blatter sind elliptisch, stumpf, in den Stiel verschmalert, ganzrandig, etvvas lederig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind fein, haufig, unter sich verbunden, die Tertiarnerven querlaufend, kaum sichtbar. Analoge jetztweltliche Art: Anona myristica Gaertn. (Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Miocan. 300 Familie der Sterculiaceen Vent. Gattung Sterculia L. Sterculia tenuinervis Heer. Taf. XIV, Fig. 8. Heer, FI. d. Schw. Ill, S. 35, Taf. 109, Fig. 7; S. 196, Taf. 154, Fig. 24. Die Blatter sind hautig, dreilappig, am Grunde gerundet, die Lappen ganzrandig, elliptisch, zugespitzt; die drei Hauptnerven sind stark, die Seitennerven diinn und bogenlaufig. Es ist nur das abgebildete Fragment gefunden worden. Zeitliche Verbreitung: Miocan. Familie der Biittneriaceen R. Br. Gattung Dombeyopsis Ung. Dombeyopsis Decheni Web. Taf. XII, Fig. G. Lit. s. Friedrich, Prov. Sachsen S. 142. Die Blatter sind langgestielt, herzformig, dreilappig, zerstreut, ausgeschweift oder buchtig gezahnt, mit hervortretendem zugespitztem Mittel- und kurzen zugespitzten Seitenlappen versehen; die Haupt¬ nerven sind sehr stark und astig, die Seitennerven gebogen, am Rande gegabelt, die Nervillen zahlreich, ein lockeres Netz bildend. Blattreste dieser Art sind in der Kieselgur von Altenschlirf ziemlich haufig gefunden worden. DaB dieselben eine betrachtliche GroBe zu erreichen vermochten, zeigt ein bier nicht dargestelltes, in der Lange von 16 cm erhaltenes Bruchstuck, dessen eine Halfte die Breite von 12 cm besitzt, einen am Grunde 3 mm dicken mittleren und 2 mm dicke seitliche Hauptnerven erkennen laBt, somit an GroBe das Gop- pert’sche (Beitr. z. Schlesien Taf. 5, Fig. 2a) von Dombeyopsis aequali- folia ubertrifft. Blatter dieser Art haben im Laufe der Zeit verschiedene Stellung zugewiesen bekommen, so z. B. bei Bombax, Platanus und anderen Gattungen; Ettingshausen glaubte sie mit den ungelappten von Ficus tiliaefolia Al. Br. sp. vereinigen zu miissen, was aber wenig Anklang gefunden hat. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 301 Familie der Acerineen DC. Gattung Acer L. Acer trilobatum Stbg. sp. Taf. XIV, Fig. 9, 10; Taf. XV, Fig. 4, 6; Taf. XVI, Fig. 1—4, 6; Taf. XVII, Fig. 9. Lit. s. Engelhardt, Zenica- Sarajevo S. 380. Die Blatter sind langgestielt, drei- oder beinahe fiinflappig, hand- spaltig, die Lappen meist ungleich, der Mittellappen ist langer und breiter als die Seitenlappen oder alle drei sind gleich, der Rand ist eingeschnitten-gezahnt, die Spitze zugespitzt; die Seitenlappen stehen teils von dem Mittellappen unter einem rechten oder ziemlich rechten Winkel ab, teils sind sie unter einem spitzen aufgerichtet. Eine groBe Anzahl Blatter, welclie aufs neue Zeugen ihrer Poly¬ morphic sind, wurden an unserer Fundstelle gesammelt. Von ihnen gehort zu der Form productum Al. Br., bei Avelcher der mittlere Lappen wesentlich langer als die seitlichen ist Taf. XIV, Fig. 9, zu der bei uns haufigsten tricuspidatum Al. Br. Taf. XV, Fig. 6 und zu der genuitium Ett. bei der die Lappen gleichgroB sind, Taf. XVII, Fig. 9. Weiter fanden sich einzelne vor, welche den Ubergang von der Form productum zu der tricuspidatum darstellen, auch einige, die als abnorm gebildete bezeichnet werden miissen. Analoge jetztweltliche Art: Acer rubrum L. (Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Acer rhabdocladus Heer. Taf. VII, Fig. 6. Heer, FI. d. Schw. Ill, S. 59, Taf. 116, Fig. 4. Das Blatt ist dreilappig, am Grunde gerundet; der Mittelnerv gesagt, die seitlichen sind ganzrandig. Heer vereinigte mit langsgestreiften, solchen von Acer striatum gleichenden Zweigen ein Blatt, das wegen Zerstorung des Randes nicht erkennen lieB, ob es gelappt sei. Das unserige belehrt uns, daB dies der Fall. Am Mittellappen bemerkt man, daB er gesagt ist, wakrend die seitlichen ganzrandig erscheinen, wodurch es sich sofort von denen anderer Arten unterscheidet. Auffallig bleibt, daB gleiche oder ahnliche Blatter nicht an anderen Orten gefunden wurden; vielleicht sind sie nur eine der vielen Formen, 302 wie ich sie an jugendlichen SproBlingen lebender Acer- Arten mehrfach zu beobachten imstande war. Zeitliche Verbreitung: Miocan. Acer integrilobum Web. Taf. XV, Fig. 7, 8. Lit. s. Engelhardt, Bosnien u. Herzegowina S. 402. Die Blatter sind handformig-dreilappig, die Lappen ganzrandig oder wellig-ganzrandig, gespitzt, die seitlichen abstehend, die Bucbten bilden einen rechten Winkel. Analoge jetztweltliche Art: Acer campestre L. (Europa). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Acer subcampestre Gopp. Taf. XV, Fig. 1. Lit. s. Menzel, Senftenberg S. 103. Die Blatter sind langgestielt, derb, drei- bis fiinflappig, die Lappen ungleich, am Grunde breit oder ein wenig zusammengedrangt, lanzett- formig, am Rande kleinlappig oder beinahe ungelappt, der Mittel- lappen ist stumpf-dreilappig und groBer als die seitlichen; der Haupt- nerven sind drei, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, sind bogenlaufig oder enden in den Lappchen, die Tertiarnerven gehen unter spitzen Winkeln aus, verlaufen bogenformig. (Nach Menzel.) Friiher zog ich mit Heer diese Art zu Acer integrilobum Web., neuere Funde haben mich aber veranlaBt, sie davon abzutrennen. Die Blatter sind uns in verschiedenen GroBen iiberliefert worden; die groBen Formen scheinen Ausnahmen gebildet zu haben. Analoge jetztweltliche Art: Acer campestre L. (Mittel- bis Siid- europa). Zeitliche Verbreitung: Miocan. Familie der Sapindaceen Juss. Gattung Sapindus L. Sapindus falcifolius Al. Br. Taf. XV, Fig. 2, 3, 5. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 352. Die Blatter sind paarig-gefiedert, hautig, die Blattchen wechsel- standig, auseinanderstehend, ganzrandig, gestielt, etwas sichelformig gekriimmt, ei-lanzettformig oder lanzettformig zugespitzt, am Grunde 303 ungleichseitig und gegen den Blattstiel verschmalert ; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zahlreich, zart und bogenlaufig. Analoge jetztweltliche Art: Sapindus surinamensis Poir. (Guiana). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miociin, Pliocan. Sapindus dubius Ung. Taf. XII, Fig. 5. Lit. s. E t tingshausen, Leoben II, S. 342. Die Blatter sind gefiedert, die Bliittchen langlich-lanzettformig, ganzrandig, vielnervig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zart, etwas gekriimmt. Analoge jetztweltliche Art: Sapindus saponaria L. (Westindien. Siidamerika) ahnlich. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Sapindus pythii Ung. Taf. XIV, Fig. 7. Lit. s. Menzel, Sulloditz S. 34. Die Blatter sind gefiedert, die Bliittchen langgestielt, am Grunde ungleich, schief lanzettformig, liinglich und gestreckt-lanzettformig, zugespitzt oder stumpflich, ungleich gezahnt; der Mittelnerv ist kraftig, die Seitennerven sind zahlreich, parallel, bogenformig, untereinander verbunden, das von ihnen eingeschlossene Blattnetz nicht sichtbar. Analoge jetztweltliche Art: Nach Unger Serjania ( Toulicia ) stans Schott. (Brasilien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Hippocastaneen DC. Gattung Aesculus L. Aesculus palaeocastanum Ett. Taf. XVII, Fig. 5. Ettingshausen, Bilin III, S. 29, Taf. 48, Fig. 1. Die Blatter sind gefingert, die Blattchen sehr kurz gestielt, hautig, umgekehrt-eiformig-langlich, am Grunde verschmalert, entgegengesetzt, zugespitzt, grob- oder doppeltgezahnt ; der Mittelnerv tritt hervor, die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, die unteren unter ziemlich rechtem und verzweigen sich vor dem Rande, die Tertiiir- nerven sind sehr fein und untereinander verbunden, die oberen bei- nahe durchlaufend. 304 Soweit unser Stuck erhalten ist, stimnit es mit der gleichen Partie des Blattes von Schichow in Starke, GroBe, Gestalt, Nervatur und Berandung liberein, weshalb ich mich fur befugt hielt, es als diesem gleichartig anzusehen. Nur in der Entfernung der Seitennerven weichen sie voneinander ab, was aber, da solche Verschiedenheit auch bei der lebenden Art, mit welcher sie zu vergleichen ist, stattfindet, nicht ins Gewicht fallen kann. Analoge jetztweltliche Art: Aesculus rubicunda DC. (Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Miocan. Familie der Rhamneen R. Br. Gattung Rhamnus L. Rhamnus Rossmiissleri Ung. Taf. IV, Fig. 14; Taf. XII, Fig. 8 bis 11; Taf. XV, Fig. 9. Lit. s. Engelhardt, Zenica-Sarajevo S. 382. Die Blatter sind langlich-elliptisch, ganzrandig; der Mittelnerv ist kraftig, die Seitennerven, jederseits sieben bis zehn, sind deutlich, parallel und am Rande bogenlaufig, die Tertiarnerven entspringen unter rechtem oder ziemlich rechtem Winkel und stehen dicht. Meist finden sich die unteren Seitennerven gegen-, die oberen wechselstandig vor. Analoge jetztweltliche Art: Rhamnus frangula L. (Europa). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Rhamnus Gaudini Heer. Taf. XIII, Fig. 2, 3. Lit. s. Engelhardt, Zenica-Sarajevo S. 381. Die Blatter sind gestielt, elliptisch, seltener eiformig, feingesagt; die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, sind in der Nahe des Randes bogenlaufig, die Tertiarnerven fast gleichlaufend. Analoge jetztweltliche Art: Rhamnus grandifolia Fisch. et Meyer (Kaukasus). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 305 Rhamnus eridani Ung. Taf. XII, Fig. 3, 4. Lit. s. Engelhardt, Dolnja-Tuzla S. 355. Die Blatter sind groB, ziemlich langgestielt, hautig, langlich- elliptisch, ganzrandig; der Mittelnerv ist kraftig, die Seitennerven, meist acht bis zehn, entspringen unter spitzen Winkeln, sind fein und bilden erst am Rande flache Bogen. Analoge jetztweltliche Art: Rhamnus carolinea Walt. (Nord- amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Rhamnus Decheni Web. Taf. IV, Fig. 16. Lit. s. Engelhardt, Grasseth S. 312. Die Blatter sind lanzettformig, ganzrandig, an der Spitze ver- schmalert und zugespitzt, etwas iiber oder unter der Mitte am breitesten ; der Mittelnerv ist ziemlich stark, die unter ziemlich spitzen Winkeln entspringenden Seitennerven sind zart, aber selir deutlich ausgepragt und laufen untereinander fast parallel bis in die Nahe des Randes, wo sie sich in Bogen verbinden. Von dieser Art wurde nur ein Exemplar gef unden. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Rhamnus acuminatif olius Web. Taf. XIII, Fig. 7. Lit. s. Heer, FI. d. Schw. Ill, S. 81. Die Blatter sind eiformig-elliptisch, zugespitzt, wellig-ganzrandig ; der Mittelnerv ist straff, die Seitennerven sind gebogen, am Rande untereinander verbunden, die Nervillen gehen unter ziemlich rechtem Winkel aus und verlaufen meist parallel. Es ist nur ein Blatt gef unden worden. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Rhamnus rectinervis Heer. Taf. XVI, Fig. 5, 9. Lit. s. Lesquereux, Tert. FI. S. 279. Die Blatter sind elliptisch, ganzrandig oder an der Spitze ge- zahnelt; die Seitennerven, jederseits acht bis zwolf, gehen unter selir spitzen Winkeln aus und verbinden sich am Rande, die Nervillen ver¬ laufen ziemlich parallel. Diese Art war Europa und Nordamerika gemein. Zeitliche Verbreitung: Bislier Oligocan. 306 Gattung Paliurus Tourn. Paliurus tenuifolius Heer. Taf. X, Fig. 8. Heer, FI. d. Schw. Ill, S. 76, Taf. 122, Fig. 31. Die Blatter sind hautig, elliptisch, ganzrandig, dreifachnervig ; die Hauptnerven sind spitzlaufig und entspringen am Grunde, der mittlere ist starker als die seitlichen. Trotz seiner GroBe vereinige ich unser Blatt mit dem Heer’schen, da es im iibrigen ganz mit ihm iibereinstimmt. Seine Textur ist aus- gesprochen hautig. Ein gleiches Blatt kam mir aus dem Tertiiir Bosniens zu. Zeitliche Verbreitung: Bisher Aquitanien. Gattung Zizyphus Tourn. Zizyphus pistacina Ung. Taf. I, Fig. 14. Lit. s. Unger, Syll. pi. foss. II, S. 16 und Ettingshausen, Wetterau S. 880. Die Frucht ist steinfrucktartig, die Steinschale knochenhart, an beiden Enden spitz, runzelig. Bis jetzt wei!3 man noch nicht, welche Blatter mit diesen Friichten zu vereinigen sind; Ettingshausen vermutet, dab es die von Zizyphus ovata Web. seien. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Anmerkung: Das Taf. XIV, Fig. 4 wiedergegebene Stengelstiick mit Dorn diirfte wohl der Gattung Rhamnus L. zuzuweisen sein. Familie der Juglandeen DC. Gattung Juglans L. Juglans acuminata Al. Br. Taf. XVII, Fig. 1, 2; Taf. XVIII, Fig. 10. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 110 und Meschinelli et Squinabol, FI. tert. ital. S. 110. Die Blatter sind unpaarig-gefiedert, die Blattchen gegenstandig, lederig, gestielt, eirund-elliptisch oder eirund-lanzettformig, zugespitzt, ganzrandig; der Mittelnerv ist stark und nimmt nach der Spitze bin alhnahlich an Starke ab, die Seitennerven, meist zehn bis vierzehn, sind kraftig, nehmen nach dem Rande an Starke ab und verbinden sich in Bogen. 307 Blatter dieser Art sincl in GroBe und Gestalt ungemein ver- schieden, wie Heer’s Abbildungen in FI. d. Schw. Ill, Taf. 128, 129 zur Geniige lcundgeben. Dieselbe Beobachtung war auch in Alten- schlirf zu machen, wie an alien Orten, an denen sie sich in groBerer Anzahl vorfanden. In deni mir zugekommenen sehr reichen Materiale herrschten die mittelgroBen, von denen ich nur einige wiedergebe, vor. Wahrscheinlich gehoren die Blattchen von Malpighiastrum hete- ropteris Ung. (Syll. pi. toss. Ill, Taf. 15, Fig. 17 — 19) hierher. Taf. XVIII, Fig. 10 zeigt die groBte Ahnlichkeit mit dem Blatt¬ chen FI. d. Schw. Ill, Taf. 129, Fig. 9. Heer hat dasselbe als Juglans obtusifolia bezeichnet und nicht zu J. acuminata Al. Br. gezogen, der stumpfen Zurundung an der Spitze, der geringen Zahl der Sekundar- nerven und dadurch bedingten groBeren Hauptf elder wegen. Bedenkt man aber, daB bei letzterer Art, wie bei J . regia L., mit welcher sie verglichen wird, die Anzahl der Seitennerven eine iiberaus schwankende ist, die R undung an der Spitze, wenn auch selten (vergl. Taf. 129, Fig. 5 und manche Endblattchen der lebenden Art), beobachtet wird, wozu noch kommt, daB die feinere Nervatur nichts Abweichendes zeigt (vergl. Taf. 129, Fig. S u. 9), so wird wahrscheinlich, daB das Blattchen J. obtusifolia Heer nur eine selten auftretende Form von J . acuminata Al. Br. sei. Analoge jetztweltliche Art: Juglans regia L. (Transkaukasien, Armenien, Nordpersien, Himalaya, Nordchina, Japan). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Juglans bilinicaUng. Taf. XIII, Fig. 4; Taf. XIV, Fig. 5, 6; Taf. XVI, Fig. 8. Lit. s. Engelhardt, Himmelsberg S. 291. Die Blatter sind unpaarig-gefiedert, vielpaarig, die Blattchen ei-lanzettformig, oval oder elliptisch, kurzgestielt, zugespitzt, unregel- maBig feingezahnt; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind bogenlaufig, zahlreich und entspringen unter spitzen Winkeln, zAvischen dem Rande und den Hauptfeldern zeigen sich runde Maschen, die Nervillen sind cleutlich und bilden ein unregelmaBiges polygones und groBmaschiges Netz. Die Anzahl der zu dieser Art gehorenden Blattchen tritt gegen die der vorigen ganz und gar zuriick. 22 308 Analoge jetztweltliche Art: Juglans nigra L. (Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Juglans vetusta Heer. Taf. XIV, Fig. 3; Taf. XVII, Fig. 3. Lit. s. Engelhardt, Jesuitengr. S. 66. Die Blatter sind unpaarig-gefiedert, die Blattchen gestielt, ganz- randig, langlich oder eirund -langlich, an der Spitze stumpf, spitz oder eingedriickt, am Grunde meist ungleichseitig ; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind deutlich, zahlreich, nahestehend und laufen in wenig spitzen Winkeln zum Rande, wo sie sich in Bogen verbinden. Unsere Blattchen stehen dem von Heer, FI. d. Schw., Taf. 127, Fig. 40, abgebildeten am nachsten. Die von Unger als verschiedene Arten angesehenen Juglans parschlugiana und J. radobojana hat Ettingshausen (Bilin III, S. 16) mit J. vetusta Heer unter dem Namen J. parschlugiana Ung. vereinigt. Ich hielt es fiir richtiger, den von Heer gegebenen Namen beizubehalten, da er der altere ist. Das von Unger (Syll. pi. foss., Taf. 19, Fig. 8) unter Juglans melaena aufgefuhrte Blatt diirfte hierher gehoren, da es keinen gezahnten Rand aufweist. Analoge jetztweltliche Art: Juglans regia L. (s. J. acuminata ). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Carya Nutt. Carya elaenoides Ung. sp. Taf. X, Fig. 9. Lit. s. Ettingshausen, Sagor II, S. 39 und Engelhardt, Jesuitengr. S. 67. Die Blattchen sind ei-lanzettformig, zugespitzt, etwas sichelformig, gesagt, am Grunde ungleich, gestielt. Analoge jetztweltliche Art: Carya olivaeformis Mohx. sp. (Nord¬ amerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Pterocarya Knth. Pterocarya denticulata Web. sp. Taf. X, Fig. 10. Lit. s. Engelhardt, Himmelsberg S. 293. Die Blatter sind gefiedert, die Blattchen sitzend oder sehr kurz gestielt, lanzettformig, meist etwas sichelformig, zugespitzt, scharf und 309 dicht gesagt; die Seitennerven zahlreich und vor dem Rande in Bogen verbunden. Wie von der vorigen Art waren nur Bruchstiicke vorhanden. Analoge jetztweltliche Art: Pterocarya caucasica Meyer (Trans- kaukasien, Nordpersien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Familie der Anacardiaceen Lindl. Gattung Ptelea L. Ptelea Weberi Heer. Taf. XVII, Fig. 7. Heer, FI. d. Schw. Ill, S. 80, Taf. 127, Fig. 37. Die Blatter sind etwas lederig, eiformig-elliptisch, am Grunde ungleich ; die Seitennerven sehr fein, bogenlanfig. Unser Fragment zeigt die von Heer angegebenen Merkmale ganz deutlich ausgepragt, weshalb ich es hierher zu stellen mich fiir befugt hielt. Heer scheint es nach Form und Geader ein Seitenblatt zu sein. Analoge jetztweltliche Art: Ahnlich Ptelea trifoliata L. (Siidliches Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Bisher Oberoligocan. Gattung Films Tourn. Rhus pyrrhae Ung. Taf. V, Fig. 5. Lit. s. Engelhardt, Jesuitengr. S. 68. Die Blattchen sind ziemlich eirund, zerstreut-eingeschnitten- gezahnt, die seitlichen am Grunde schief, kurz gestielt; die Seitennerven rand-, einige bogenlanfig. Menzel hat in Senftenberg (Taf. 9, Fig. 16) ein von ihm Rhus sp. benanntes Blattchen abgebildet, welches mit dem unserigen fast ganz ubereinstimmt und sich nur dadurch unterscheidet, daB die eine Rand- halfte bloB einen Zalm aufzuweisen hat, wahrend der iibrige Teil des- selben als ganz sich erweist. Am nachsten stehen ihm Rhus herthae Ung. (Syll. pi. foss. I, Taf. 20, Fig. 7 — 9) und Rh. toxicodendroides Pilar (FI. sused. Taf. 13, Fig. 1). Letztere Spezies kann schon seiner Nervatur wegen nicht in Betracht kommen, erstere aber, welche neben eiformigen Blattchen auch langgestreckte aufweist, unterscheidet sich 23 310 sofort durch seine riesigen Zahne. Mir will es scheinen, als konnten beide eher mit den Blattchen von Rh. pyrrhae Ung. vereinigt werden. Dagegen scheint nur ihre Zuspitzung zu sprechen. Bedenkt man aber, daB die Blattchen dieser Art verschiedenartig in ihrer Gestalt sind, dab solche bekannt wurden, die als langlich bezeichnet werden konnen (Heer, FI. d. Schw. Ill, Taf. 126, Fig. 20), bei anderen eine Zuspitzung wenigstens angedeutet sich findet (Fig. 24), auch ein gleicher Grund beobachtet werden kann (Fig. 26) und die Zahne des Randes ungemein in Grobe und Gestalt differieren, so liegt die Moglichkeit vor, dab unser Blattchen zu diesen geliort. Dazu kommt noch, dab von den Seiten- nerven einige bogen-, andere randlaufig sind und das Netzwerk sich gleich erweist. Analoge jetztweltliche Art: Rhus aromatica Ait. (Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Miocan. Familie der Combretaceen R. Br. Gattung T ermincilia L. Terminalia raclobojensis Ung. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 356. Die Blatter sind elliptisch-langlich, ganzrandig, oberhalb der Mitte am breitesten, nach dem Grunde hin allmahlich in den Blattstiel verschmalert, vorn zugespitzt; der Mittelnerv ist stark, die ziemlich starken Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, sind bogen- laufig und laufen bis in die Nahe des Randes. Die Stellung dieser Blatter bei Terminalia L. ist nicht gesichert; Schindehiitte bringt sie neuerdings in seiner Tertiarflora des Basalt- tuffes vom Eicheskopf (S. 50) zu den Laurineen unter dem Namen Lauripliyllum rcidohojense Ung. sp. und vergleicht sie mit einer Reihe jetztweltlicher Pflanzen aus den Gattungen Persea, Machilus, Cyano- daphne, Litsaea, Ocotea, Nectandra, Actinodaphne. Analoge jetztweltliche Art: Terminalia moluccana Lam. (Molukken). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 311 Familie der Myrtaceen R. Br. Gattung Eugenia Mich. Eugenia haeringiana Ung. Taf. XI, Fig. 8. Lit. s. Engelhardt, Jesuitengr. S. 70. Die Blatter sind lederig, linealisch-lanzettformig, in einen kurzen und dicken Blattstiel verschmalert, ganzrandig; der Mittelnerv ist deutlich, die Seitennerven sind gekriimmt, bogenlaufig, die zwei unter- sten langer als die iibrigen und mit dem Rande fast gleichlaufend. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Familie der Papilionaceen Endl. Gattung Robinia L. Robin ia Regeli Heer. Taf. IV, Fig. 15. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 358. Die Blatter sind unpaarig-gefiedert, die Blattchen beinahe gegen- standig, kurzgestielt, kreisrund oder fast eiformig, ganzrandig, hautig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind gebogen, vor dem Rande verb unden. Je nach der Stellung der Blattchen an der Spindel weichen diese in GroBe und Gestalt von einander ab. Unseres ist langlich-eiformig und an der Spitze nicht gerundet, woraus zu entnehmen ist, daB es wohl in der Mitte der Spindel seinen Sitz gehabt haben mag. Analoge jetztweltliche Art: Robinia hispida L. (gemaBigtes und warrnes Nordamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Gattung Machaerium P. Machaerium Eulefeldi n. sp. Taf. XVII, Fig. 6. Das Blattchen ist ein wenig lederig, keilformig-langlich, ganz¬ randig; der Mittelnerv ist stark, die zahlreichen Seitennerven sind deut¬ lich, entspringen unter spitzen Winkeln und verlaufen etwas bogen- formig bis zum Rande, die Tertiarnerven sind sehr zart. DaB die Gattung Machaerium wahrend des Tertiars vertreten war, zeigen uns M. palaeogaeum Ett. (Bilin III, S. 59, Taf. 55, Fig. 24) 312 und M. Kahlenbergi Friedr. (Prov. Sachsen S. 241, Taf. 31, Fig. 7 — 9). FTnser Blattchen stimmt weder mit dcnen der einen, nocli mit solchen der anderen Art iiberein, wohl aber nach jeglicher Richtung hin mit denen des jetztweltlichen M. ferrugineum Pers. (tropisches Amerika). Icli benannte es zu Ehren des Herrn Forstrat Eulefeld, der mit bewundernswertem Eifer bemiiht war, die palaontologischen Schatze der Altenschlirfer Kieselgur zu heben. Gattung Palaeolobium Fhig. Palaeolobium radobojense Ung. Taf. XVIII, Fig. 1, 6. Lit. s. Ettingshausen, Sagor II, S. 49. Die Blattchen sind eiformig-elliptisch, stmnpf, ganzrandig, hautig, langgestielt, der Stiel ist an der Spitze gegliedert. Es wurden nur zwei Bruchstiicke gefunden, von denen das wieder- gegebene sich als hautig erweist und auch die Gliederung des Stieles an seiner Spitze erkennen laBt, wahrend ein weiter unten erkaltenes Stiickchen desselben die unter ihr fortgesetzte Partie andeutet. Die Nervatur ist zart, die am Grunde des Mittelnervs entspringenden Seitennerven sind feiner als die liber ihnen folgenden. Manches Ahnliche zeigt das von Ettingshausen in Beitr. z. Steiermark (Taf. 6, Fig. 20) wiedergegebene und als P. moskenbergense bezeichnete, dock ist es weit kleiner und laBt auf eine mehr lederartige Beschaffenheit schlieBen, zeigt auch die Gliederung des Stieles nicht. Analoge jetztweltliche Art: Unger weist auf eine Art von Amerinum (Guiana) hin, olme diese als analog bezeichnen zu wollen. Zeitliche Verbreitung: Oligocan. Miocan. Palaeolobium sotzkianum Ung. Taf. XVII, Fig. 4, S. Lit. s. Engelhardt, Bosnien u. Herzegowina S. 405. Die Blatter sind gefiedert, die Blattchen ganzrandig, groB, die seitlichen eiformig-elliptisch, am Grunde selir ungleich, die Endblatt- chen langlich-umgekehrt-eirund ; die Seitennerven wenig zahlreich, parallel und in Bogen verbunden. Analoge jetztweltliche Art: Cyclolobium sp. Benth. (Asien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. 313 Gattung Sophora L. Sophora europaea Ung. Taf. XVIII, Fig. 2. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 122. Die Blatter sind unpaarig-gefiedert, die Blattchen eiformig oder elliptisch, am Grunde ungleich, kurzgestielt, ganzrandig; der Mittel- nerv ist stark, die Seitennerven sind zart. DaB die Blattchen in der GroBe sehr variieren, bestatigt das unsere, welches als das groBte bisher abgebildete erscheint. Analoge jetztweltliche Art: Sophora tomentosa L. (Ostindien) nach Unger, S. occidentalis L. nach Ettingshausen. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Gattung Cassia L. Cassia zephyri Ett. Taf. XVI, Fig. 7. Lit. s. Engelhardt, Foss. FI. v. Bosnien S. 164. Die Blattchen sind ziemlich derb, lanzettformig, am Grunde verschmalert, etwas schief; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind meist verwischt. Analoge jetztweltliche Art: Cassia ruscifolia Jacq. (Madeira, Teneriffa). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Cassia lignitum Ung. Taf. IV, Fig. 13. Lit. s. Engelhardt, Cyprissch. S. 17. Die Blatter sind gefiedert, die Blattchen hautig, eiformig oder langlich, am Grunde meist ungleichseitig und zugerunclet, an der Spitze stumpflich oder zugerundet, die Seitennerven sehr zart. Analoge jetztweltliche Art: Cassia chrysotrycha Collad. (Brasilien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Cassia berenices Ung. Taf. XVIII, Fig. 3, 4. Lit. s. Staub, Zsilthal S. 364. Die Blatter sind gefiedert, die Blattchen kurzgestielt, diinnhautig, eiformig oder elliptisch, am Grunde meist stumpf gerundet, bald deut- lich ungleichseitig, bald kaum merklich; der Mittelnerv ist diinn. die 314 Seitennerven sind zart, bisweilen gegenstandig und verbinden sich vom Rande entfernt in Bogen. Mit dieser Art ist wohl Cassia hyperborea Ung. zu vereinigen. Analoge jetztweltliche Art: Cassia laevigata Willd. (Mittelamerika). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. Cassia Fischeri Heer. Taf. XVIII, Fig. 5. Lit. s. Pilar, FI. sused. S. 126. Die Blattchen sind hautig, elliptisch oder ei-lanzettformig, zu- gespitzt; die Seitennerven gehen unter sehr spitzen Winkeln aus und sind gekriimmt. Bereits fruher habe ich als meine Ansicht ausgesprochen, daB diese Art wohl mit C. bcrenices Ung. zu vereinigen sei. Gestalt und GroBe beider stimmen miteinander iiberein, bei beiden entspringen die Seitennerven der einen Halfte unter anderen Winkeln als die anderen und so bliebe als Unterscheidungsmittel nur iibrig, daB bei C. berenices Ung. die groBte Breite unterhalb der Mitte sich befindet, was aber bei einzelnen zu C. Fischeri Heer gestellten ebenfalls beob- achtet werden kann. Analoge jetztweltliche Art: Cassia laevigata Willd. Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan. Cassia phaseolites Ung. Taf. V, Fig. 4; Taf. XVIII, Fig. 7, 8. Lit. s. Engelhardt, Dolnja Tuzla S. 359. Die Blatter sind vielpaarig-gefiedert, die Blattchen hautig, lang- lich-elliptisch oder eirund-langlich, gestielt, ganzrandig; der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven sind zart, zahlreich, laufen parallel oder fast parallel und verbinden sich am Rande in Bogen. Analoge jetztweltliche Art: Cassia micranthera DC. (Brasilien). Zeitliche Verbreitung: Oligocan, Miocan, Pliocan. 315 Alphabetisches Verzeichnis der beschriebenen PfJanzen Seite A. Acer integrilobum . 302 Acer rhabdocladus . ... 301 Acer subcampestre . 302 Acer trilobatum . 301 Aesculus palaeocastanum . . . . 303 Alnus Kefersteinii . 271 Anona elliptica . 299 Apocynophyllum amsonia . . . 296 Apocynophyllum helveticum. 295 Aralia palaeogaea . 297 B. Betula prisca . 270 Benzoin antiquum . 288 C. Carya elaenoides . 308 Cassia berenices . 313 Cassia Fischeri . 314 Cassia lignitum . 313 Cassia phaseolites . 314 Cassia zephyri . 313 Castanea atavia . 274 Ceratopetalum radobojanum. 298 Cinchonidium aesculapi . 293 Cinnamomum lanceolatum . . 289 Seite Cinnamomum Scheuchzeri. . . 290 Cinnamomum Rossmassleri . 290 Cornus rhamnifolia . 299 Corylus Mac Quarrii . 273 Cunonia bilinica . 298 D. Daphne aquitanica . 292 Daphne protogaea . 292 Daphnogene Ungeri . 291 Diospyros anceps . 296 Diospyros brachysepala . 296 Dombeyopsis Decheni . 300 E. Elaeagnus acuminatus . 292 Enteromorpha stagnalis .... 267 Eugenia haeringiana . 311 F. Fagus feroniae . 273 Ficus Deschmanni . 280 Ficus lanceolata . 281 Ficus Martii . 281 Ficus multinervis . 281 Ficus wetteravica . 282 Fraxinus excelsioroides . 294 316 Seite Fraxinus praedicta . 294 Fraxinus praeexcelsior ...... 295 G. Glyptostrobus europaeus .... 269 J. Juglans acuminata . 306 Juglans bilinica . 307 J uglans vetusta . 308 L. Laurus Fvirstenbergi . 286 Laurus lalages . 286 Laurus primigenia . 287 Laurus princeps . 287 Laurus styracifolia . 286 Lichen ramalinaeoides . 267 M. Machaerium Eulefeldi . 311 Magnolia dianae . . 297 Myrica banksiaefolia . 272 N. Najadopsis dichotoma . 269 Nyssa ornithobroma . 291 Nyssa vertumni . 291 O. Olea ( ?) gigantum . 293 Oreodaphne Heeri . 288 Ostrya oeningensis . 272 P. Palaeolobium radobojense ... 312 Palaeolobium sotzkianum ... 312 Seite Paliurus tenuifolius . 306 Persea hapalophylla . 288 Persea radobojana . 287 Phacidium quercus . 267 Pisonia cocaenica . 285 Planera Ungeri . 280 Platanus aceroides . 283 Poacites lepidus . 268 Populus latior . 284 Populus mutabilis . 285 Ptelea Weberi . 309 Pterocarya denticulata . 308 Q. Quercus chlorophylla . 275 Quercus drymeja . 276 Quercus elaena . 275 Quercus Gmelini . 276 Quercus hamadryadum . 276 Quercus lonchitis . 277 R, Rhamnus acuminatifolius . . . 305 Rhamnus Decheni . 305 Rhamnus eridani . 305 Rhamnus Gaudini . 304 Rhamnus rectinervis . 305 Rhamnus Rossmiissleri . 304 Rhus pyrrhae . 309 Robinia Regeh . 311 S. Salix Brauni . Salix varians . . . . Salvinia Mildeana Samyda europaea 284 283 26S 299 Seite Sapindus dubius . 303 Sapindus falcifolius . 302 Sapindus pythii . 303 Sassafras aesculapi . 289 Sophora europaea . 313 Sterculia tenuinervis . 300 T. Terminalia radobojensis .... 310 Ternstroemia radobojana . . . 293 317 Seite u. Ulmus Braunii . 278 Ulmus Fischeri . 279 Ulmus longifolia . 278 Ulmus minuta . . . 279 V. Vitis teutonica . 298 Z. Zizyphus pistacina . . . 306 Die Lagerungsverhaltnisse W. Schottler 24 321 Das Alter des Vogelsberges ist deswegen nicht leicht zu bestimmen, weil in seinen Tuffen nur ganz vereinzelt organische Reste gefunden werden, und weil sedimentare Ablagerungen mit Fossilien nur an wenigen Orten zwischen den Lavaergiissen nachgewiesen und auf- geschlossen worden sind. Auch die liegenden Schichten des alten Vulkans, die aus meist kalkfreien Sanden und Tonen des Tertiars bestehen, sind in dieser Hinsicht wenig ergiebig. Tierische Reste sind in ihnen nur ganz selten erhalten. Die bekanntesten Stellen, an denen solche vorkommen, liegen bei Miinzenberg in der Wetterau. Am dortigen Steinberg kommen in den hoheren Banken des durch groBe Steinbriiche aufgeschlossenen verkieselten feinkornigen Sandsteins zahlreiche Steinkerne von Corbi- cula Faujasi vor. Ludwig1) gibt auBerdem noch von dieser Stelle an: Iiydrobia ventrosa, Dreissena, eine Unio und eine Helix, und aus den Schichten, die die Flora enthalten, einen Fisch (Leuciscus ?). Die reiche Flora mit den groBen Palmwedeln und Musablattern liegt unter dieser Corbiculabank und hat wohl das Alter der Cerithien- schichten. Aber auch die Hydrobienschichten sind hier vertreten, und zwar sind es nach W. Wenz2) die oberen, die am benachbarten Hollberge und am Peterwatzborn als diinne Kalkbank im Hangenden von mach- tigen kalkfreien Quarzsanden gelegentlich aufgeschlossen sind. In ihr kommen Dreissena Brardi, Hydrobia ventrosa und Heliciden vor, die *) R. Ludwig, Tierische Reste aus den Tertiarschichten von Miinzenberg in der Wetterau. Notizbl. d. Ver. f. Erdk. Darmstadt 1860, S. 120. 2) W. Wenz, Die unteren Hydrobienschichten des Mainzer Beckens, ihre Fauna und ihre stratigraphische Bedeutung. Notizbl. d. Ver. f. Erdk. u. d. geol. L.-A. Darm¬ stadt 1911, S. 150 mit Kartenskizze S. 178. 25 322 Wenz1) bestimmt hat als Tachea subsoluta Sdbg. und Klikia jungi (Bttg.). Dieses Vorkommen ist fiir uns deshalb wichtig, weil in seinem Hangenden am Galgenberg eine vorgeschobene Trappdeclce des Vogels- berges auftritt. Ferner stelit das Dorf Dannenrod bei Homberg a. d. Ohm am Nordrande des Vogelsberges auf einer wenig machtigen Kalkplatte, die zwischen kalkfreien Tonen auftritt, die dort das Liegende des Basaltes bilden. Die zahlreichen, aber sehr schlecht erhaltenen Schnek- kenreste dieses Kalkes, die vorwiegend aus den Steinkernen von Limnaeen, Planorben und Hydrobien bestehen, barren noch einer genauen Untersuchung. Bodenbender2) gibt von Dannenrod unter anderem noch an: Potamides Taschei Ludwig und Melania horrida Dunker. Da es aber noch ungewiB ist, ob diese Fossihen samtlich aus demselben Horizont stammen, muB die Frage, ob es sich bier urn Cor- biculaschichten oder jiingere Miocanstufen handelt, noch offen bleiben. Wenn die aus den liegenden Schichten des Vogelsberges bekannt gewordenen tierischen Reste auch recht sparlich sind, so miissen wir doch die Frage zu beantworten suchen, wann die Ausbriiche, die zu dem Aufbau unseres Vulkans fuhrten, etwa begonnen haben. Aus den Beobachtungen bei Munzenberg folgt, daB im Westen des Gebiets zu der Zeit, als die Corbiculaschichten sich absetzten, noch Ruhe herrsclite, und daB dort die vulkanische Tatigkeit fruhestens zur Zeit der Hydrobien- schichten einsetzte. DaB auch der Basalt (Trapp) vom Affenstein bei Frankfurt a. M. nicht wie 0. Bottger3) angenommen hatte, das Alter der Corbicula¬ schichten haben kann, sondern jiinger sein muB, hat letzthin W. Wenz4) in einer Ivritik der Bottger'schen Angaben dargetan. Er nimmt, wie auch Kinkelin, als ErguBzeit fiir die groBe Trappdecke, deren Reste !) a. a. O. S. 180. 2) Wilh. Bodenbender, tlber den Zusammenhang und die Gliederung der Tertiiir- bildungen zwischen Frankfurt a. M. und Marburg-Ziegenhain. N. Jahrb. f. Min. usw. Beil. Bd. Ill, S. 113f. 3) O. Boettger, Die Fauna der Corbiculaschichten. Palaeontographica Bd. 24 (1877), S. 188. 4) W. Wenz, Alter und Herkunft der Basalte in der Gegend von Frankfurt a. M. Vortrag, gehalten am 8. Mai 1913 in der Sitzung der Ortsgruppe Frankfurt der geol. Vereinigung. Bericht dariiber in der Geolog. Rundschau Bd. 4 (1913), S. 598 — 602. 323 in der siidlichen Wetterau und im unteren Maintal zwischen Luisa und Hainstadt anstehen, sogar die Oberpliocanzeit an. Die groBen iibereinanderliegenden Lavadecken, auf denen sich der eigentliche Vogelsberg aufbaut, sind aber sicher alter. Wir konnen im nordwestlichen Randgebiet vier Eruptionsphasen unterscheiden, von denen die zweite und vierte Trappergiisse geliefert haben1)- Es sind aber keinerlei Anzeichen dafiir vorhanden, daB zwischen diesen Phasen so lange Zeitraume liegen, daB etwa die jiingste im nord¬ westlichen Vogelsberg bekannte Trappdeeke erst in der Pliocanzeit sich ergossen hatte. Es ist also wahrscheinlich, daB der TrapperguB, dessen Erosions- reste in der siidlichen Wetterau und im unteren Maintal anstehen, einem jungen Ausbruch angehort, der im Randgebiet noch erfolgt ist, als in den ubrigen Teilen des Eruptionsgebietes die Tatigkeit bereits erloschen war, und die Erosion schon kraftig gewirkt hatte. Auch in den nach Beginn der vulkanischen Tatigkeit gebildeten Sedimenten sind Tierf ossilien uberaus selten. Aus der Braunkohle von Salzhausen, die auf Basalt (s. u.) liegt, kennt man als einzige tierische Reste einen Frosch ( Rana Salz- hausensis H. v. Meyr) und einen Prachtkiifer ( Dicerca Taschei v. Heyd)2). Unter dem Streitkopf bei Treis a. d. Lumda liegt im altesten Tuff eine verkieselte Kalkbank, die erfiillt ist von Landschnecken- resten3). Es sind aber leider meist gequetschte und zertriimmerte Steinkerne, wahrend Schalenabdriicke selten sind. Neuerdings hat Herr Dr. Wenz sich der Miihe unterzogen, das von mir gesammelte Material zu bestimmen. Er hat mir seine Ergeb- nisse in folgender Mitteilung freundlichst zur Verfiigung gestellt: ,,Bei dem Vorkommen am Streitberg handelt es sich offenbar um einen tertiaren ,,Wiesenkalk“, der vollstandig in Hornstein umgewandelt ist, wahrend bei einem anderen Vorkommen bei Ilschhausen, das zweifellos gleichaltrig ist, der Kalk wenigstens noch zum Teil vor¬ handen ist. Diese Art des Vorkommens bedingt den eigenartigen Er- x) W. Schottler, Erlauterungen zu den Blattern Allendorf und GieBen (1:25 000). 2) Tasche, Salzhausen, IV. Bericht der Oberhess. Ges. f. Nat. u. Heilk., GieBen 1854, S. 92. 3) W. Schottler, Erlauterungen zu Blatt Allendorf (1:25000), S. 57, Darm¬ stadt 1913. 324 haltungszustand cter eingeschlossenen Mollusken, von denen sich Stein- kerne und Abdriicke finden. Die letzteren sind zum Teil auBerordentlicb scharf und lassen auch die feinere Skulptur der Schale (Streifen und Papillen) sehr deutlich erkennen. In den meisten Fallen sind aber sowohl die Steinkerne als auch die Abdriicke mehr oder weniger deformiert, was die Bestimmung auBerordentlich erschwert. Es fanden sich folgende Formen: 1. Pyramidula (? Gonjodiscus) costata (Gottschick). 1911 P alula (Charopa) costata Gottschick; Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Wttgb. 67, p. 501, Taf. VII, Fig. 15. Zahlreiche Abdriicke und einzelne Steinkerne einer Pyramidula fanden sich, die in die Gruppe der P. euglypha gehort. Die Abdriicke sind sehr scharf. Beim Vergleich scheidet P. sandbergeri (Clessin) [ = Patula .euglypha Sdbg. von Reuss] von Hochheim sogleich aus, deren Rippen so weit voneinander entfernt sind, daB nur etwa 40 auf einen Umgang kommen. Unsere Form hat etwa 65 Rippen und schlieBt sich in dieser Hinsicht am besten an P. euglyphoides (Sdbg.) an, die mir aus den Sylvanaschichten von Hohenmemmingen bei Giengen a. d. Brenz vorliegt. P. euglypha (Reuss) hat etwas mehr Rippen (ca. 70), ebenso P. costata (Gottschick) von Steinheim a. Alb. (70 — 75). Trotz- dem mochte ich unsere Form zu dieser letzteren Art stellen, die icli in einem groBeren und einem kleineren Exemplar von Steinheim besitze, da sie mit ihr am besten in der Hohe des Gehauses, das holier ist als bei alien iibrigen Formen, und in der Form der Umgange, die nicht mit einem scharfen Kiel versehen sind, wie bei P. euglyphoides (Sdbg.), was man an Durchschnitten deutlich beobachten kann, iibereinstimmt. Beide Formen sind iibrigens nahe verwandt. P. supracostata (Sdbg.), die mir ebenfalls von Hohenmemmingen vorliegt, ist viel flaclier und feiner und enger gestreift. Ausgewachsene Stiicke unserer Form zeigen bis 7 y2 Umgange. Sehr zahlreich. Die gleiche Form lag mir auch in einem Abdruck aus demselben Horizont, aus Kalken zwischen Basalttuffen bei Ilsclihausen vor (Samml. d. geol. palaontol. Inst. Marburg). 325 2. Klikia (Apula) coarctata (v. Klein). 1853 Helix coarctata v. Klein; Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Wttbg. 9, p. 206, Taf. V, Fig. 3. 1874 Helix coarctata Sandberger; Die Land- u. SiiBw. Conch, d. Vor- welt p. 585, Taf. XXIX, Fig. 5. 1891 Helix coarctata Maillard; Mem. de la soc. palaeont. Suisse XVIII, p. 71, Taf. V, Fig. 14. 1900 Helix (Zenobia) coarctata Miller; Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Wttbg. p. 385, Taf. VII, Fig. 5. 1910 Helix (Gonostoma) coarctata Rollier; Beitr. z. geol. Karte d. Schweiz Ser. II, Bd. 25, p. 133, Taf. 3, Fig. 47 (non 46). 1911 Klikia coarctata Wenz; Jahrb. d. Nassauischen Ver. f. Naturk. Jahrg. 64, p. 92, Taf. IV, Fig. 16 — 20, 29, 30. Einen etwas gedriickten Steinkern von 5% Windungen, von dem sich noch kleine Stiickchen des Gegendrucks mit Schalenskulptur ab- losen lieBen, mochte ich auf diese Art beziehen. Die Schalenabdriicke zeigen deutlich die den Klikiaformen zukommende Papillenstruktur. Die Form des Nabels lieB sich leider nicht feststellen, so daB man aucli an Kl. (Apula) deoexa (Reuss) von Tuchoiic denken konnte. 3. Tropidomphalus incrassatum (v. Klein). 1846 Helix inflexa v. Klein; Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Wttbg. 2, p. 71, Taf. I, Fig. 12. 1853 Helix inflexa v. Klein; ib. IX, p. 208. 1853 Helix incrassata v. Klein; ib. IX, p. 208, Taf. V, Fig. 6. 1875 Helix (Campylaea) inflexa Sandberger; Die Land- u. SiiBw. Conch, d. Vorwelt p. 589, Taf. XXIX, Fig. 8. 1891 Helix inflexa Maillard; Abh. d. Schweiz, palaeontol. Ges. XVIII, p. 24, Taf. Ill, Fig. 9. 1910 Helix (Campylaea) incrassata Rollier; Beitr. z. geol. Karte d. Schweiz, Ser. II, Bd. 25, p. 134, Taf. Ill, Fig. 58 — 63. Eine cler haufigsten Landschnecken der Ablagerung ist eine Campylaeine, von der zahlreiche zerdriickte Steinkerne und Abdriicke 326 der Schalenoberflache vorliegen, die aber ebenso wie die Steinkerne zum groBten Teil deformiert sind. Indessen sind diese Abdriicke so scharf, daB sie deutlich die Papillen der Schale erkennen lassen. Zum Vergleich kommen Tropidomphalus incrassatus (v. Klein), Tr. robustus (Reuss), T r. zieteni (Krauss) und Tr. exlinctus (Ramb.) in Frage. Der Vergleich wird durch die unvollkommene Erhaltung sehr erschwert: In der Hohe des Gewindes, der Form der Miindung und dcm Umschlag des Mundsaumes stimmt die Form wohl am besten mit Tr. robustus (Reuss); aber die Windungen sind oben nicht ab- geflacht wie bei dieser, sondern mehr gerundet wie bei Tr. inflexus (v. Klein) oder Tr. zieteni (Krauss). In der Nabelung, der Verdickung der Lippe und vor allem in der Entfernung und Anordnung der Papillen stimmt sie noch am besten mit Tr. incrassatus (v. Klein) uberein. Sie hat indes, wie schon bemerkt, oben kein so ebenes Gewinde, sondern stimmt darin mehr mit Tr. extinctus (Ramb.) uberein, die wohl nur eine Varietat von Tr. incrassatus (v. Klein) ist, so daB wir unsere Stiicke mit einigem Vorbehalt zu dieser Form stellen konnen. Der voll- standigste Abdruck zeigt 5 Windungen, steht also in dieser Hinsicht mitten inne zwischen Tr. incrassatus und Tr. extinctus. Tr. incrassatus (v. Klein) ist im Obermiocan Siiddeutschlands, Siidfrankreichs und der Schweiz weit verbreitet (vergl. Sandberger 1. c.). Helix inflexa v. Mts. bei Zieten (Verst. Wt-tbgs. p. 41, Taf. XXXI, Fig.l) hat, wie schon Sandberger bemerkt, mit dieser Form nichts zu tun. Es kommt ihr also der spatere v. Klein’sche Name zu, unter dem er etwas kleinere Stiicke von Morsingen beschrieb. Ob auch eine T ache a vorkam, was sehr wahrscheinlich ist, laBt sich nach den vorliegenden Resten bis jet-zt noch nicht mit Sicherheit feststellen. 4. Azeca cf. frechi Andreae. 1902 Azeca frechi Andreae; Mitt. a. cl. Roemer-Mus. Hildesheim, Nr. IS, p. 14, Fig. 7. In einer groBeren Anzahl von Stiicken liegt eine kleine Azeca vor, die zu den Formen der bolimischen SuBwasserablagerungen von Tuchofic keine Beziehungen hat. Etwas naher steht ihr schon A. loxo- stoma Sdbg. aus den Sylvanakalken von Morsingen, doch ist sie 327 bedeutend groBer. Am besten stimmt sie mit A. f rechi Andreae aus dem Obermiocan von Oppeln iiberein, besonders aucli in der GroBe; nur ist sie ein wenig bauchiger. Ein Steinkern laBt den unteren langen und starken Spindelzahn, der nach rechts in die Miindung hineinragt, deutlich erkennen; ebenso den kraftigen unteren Gaumenzahn, iiber dem nocli 2 ganz niedrige, flache Zahnchen stehen, von denen der oberste, der A. { rechi Andreae, zn fehlen scheint, bier ebenfalls nur gerade angedeutet ist. Hohe 3,5 mm, Breite 1,7 mm. Ziemlicli haufig. 5. Limnaea sp. GroBere und kleinere Gehause von unbestimmbaren Limnaea- arten sind niclit selten. 6. Tropodiscus hilgendorfi 0. Fraas. Planorbis hilgendorfi 0. Fraas; Begleitw. z. geogn. Spezialk. v. Wttbg., Bl. Heidenheim. 1875 Planorbis hilgendorfi Sandberger; Die Land- u. SiiBw. Conch, d. Vorwelt, p. 577. 1911 Planorbis ( Tropodiscus , Gyrorbis ) hilgendorfi Gottschick; Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Wttbg. 67, p. 513, Taf. VII, Fig. 12. . Von den zahlreichen Planorbenresten ist nur einer so gut erhalten, daB sich etwas dariiber sagen laBt; ein Steinkern, der die Unterseite zeigt und von der Seite zum Teil freigelegt ist. Er laBt sich am besten mit Prop, hilgendorfi 0. Fraas aus dem Obermiocan von Steinheim a. Alb. vergleichen. Das Stuck hat bei 5 Umgangen D = 4,6 mm, H = ca. 1 mm. (Ein Steinheimer Stuck bei gleicher Windungszahl D = 4,8 mm.) Nur ein typisches Stuck. Obwohl bis jetzt nur eine kleine Anzahl erkennbarer Formen aus dem SuBwasserhorizont vorliegt, deutet doch alles darauf hin, daB diese Ablagerung den Sylvanakalken ungefahr gleichaltrig und somit als obermiocan aufzufassen ist.“ 328 In der Kieselgur von Beuern bei GieBen, die ebenfalls im altesten Tuff eingelagert ist, kommen ziemlich haufig Karpfen vor ( Cyprinus sp.), sowie nicht naher bestimmbare Reste von Ivrokodilen1), auch ein Koprolith von diesem Tiere ist gefunden worden. Besonders wichtig ist eine ebenfalls in den altesten Basalttuff eingeschaltete Kalkbank von Climbach bei Treis, die jetzt nicht mehr aufgeschlossen ist. In dem Kalk fan den sich nach Dief fen- bach2) und Tasche3) Schalchen von Plcinorbis declivis und im Tuff Knochen von folgenden Tieren, die einen Anhalt zur Altersbestim- mung geben konnen, namlich: Mastodon sp., Rhinoceros sp., Iiyotherium medium von Meyer, Cervus anoceros Kaup., Palaeomeryx Scheuchzeri von Meyer, Palaeomeryx pygmaeus, auBerdem Reste von Vogeln, Schildkroten und Ivrokodilen. Ferner gibt Tasche an, daB im Sohlletten der Braunkohle vom Hessen briicker Hammer bei Laubach ein Zahn von Palaeomeryx medius v. Meyer gefunden worden sei4). Nach Ludwigs5) Angaben lag er jedoch nicht im Sohlletten, sondern in einem schwachen tonigen Zwischenmittel der Ivohle. Zu erwahnen ist ferner noch der Fund eines Backenzahnes von Mastodon angustidens Cuv., der vor einigen Jahren in einem zwischen Trappstromen der zweiten Phase eingeschalteten Tuff bei Nor deck gemacht worden ist6). Aus dem ostlichen Vogelsberg sind nur von einem Punkt Knochen bekannt geworden, namlich aus dem Ton, der die Braunkohle von Schleclitenwege n umgibt. 1) E. Haupt in meinen Erlauterungen zu Blatt Allendorf (1: 25000), S. 53, Darm¬ stadt 1913. 2) Dieffenbach, Erlauterungen zu Blatt Allendorf (1 : 50000), S. 1 6f., Darmstadt 1870. 3) Tasche, Salzhausen, IV. Bericht der Oberhess. Ges. f. Natur- u. Heilk., GieBen 1854, S. 102. 4) Tasche, Salzhausen, S. 104. ‘‘) R. Ludwig, Fossile Pflanzen aus der altesten Abteilung der Rheinisch-Wetter- auer Tertiarformation. Palaeontograpliica Bd. 8, Kassel 1859 — 1861, S. 43. I!) W. Schottler, Ein Mastodonrest von Nordeck im Vogelsberg. Notizbl. d. Ver. f. Erdk. u. d. geol. L.-A. Darmstadt, 1902, IV. F., Heft 23, S. 26 — 30. 329 Es sind nach H. Tasche1) Knochen von Palaeomeryx Scheuchzeri und Reste eines oberen Backenzahnes von einem j ungen Rhinozeros gewesen. Palaeomeryx Scheuchzeri und Mastodon angustidens sind aber miocane Saugetierformen, und wir dlirfen demnach, weil die Reste dieser Tiere schon zwischen den altesten Ergiissen angetroffen werden, auch auf Grund dieser Eunde den Beginn der vulkanischen Tatigkeit, die den Vogelsberg geschaffen hat, in die Miocanzeit setzen. Doch reichen die bekannt gewordenen tierischen Reste nicht aus, um sicher sagen zu konnen, in welchem Abschnitt des Miocans die Tatigkeit begann. Auderdem sind nur Pflanzenreste bekannt. Abgesehen von den verkieselten Holzern, die sich in den Tuffen zwar selten, aber aller Orten finden, kennen wir einige zum Toil reiche Floren, die teils im Liegenden des Vogelsberges, teils auch zwischen seinen Eruptions- produkten auftreten. Nach den Lagerungsverhaltnissen ist im westlichen Vogelsberg die alteste die Flora von Miinzenberg, die von Ettingshausen2) beschrieben worden ist; sie liegt in clem bekannten, in lebhaften Farben gebanclerten quarzitischen Sandstein unter der Schicht mit Corhicula Faujasi. Eine andere, jedoch kleine Flora kennt man in clerselben Gegend vom Ackerborn nordlich von Rockenberg. Sie liegt nach Ludwigs Beschreibung in einem Gelbeisenocker, der auf Quarzsandstein ruht und von einem tertiaren Konglomerat liber lager t wird3). Zwei andere Floren, die Engelhardt beschrieben hat, sind in Tone eingebettet, die das unmittelbare Liegende des Vogelsberges bilden. Das eine Vorkommen liegt am Westrand, nicht weit von Wieseck4) bei Gieden, das andere am Ostrande nahe bei Lauterbach b Sektion Herbstein-Fulda der geologischen Spezialkarte von Hessen (1: 50000). Darmstadt 1863, S. 17. 2) C. v. Ettingshausen, Die fossile Flora der alteren Braunkohlenformation der Wetterau. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wissensch., Math.-Naturw. Kl., Bd. 57, S. 807—891. 3) Man vergleiche hierzu R. Ludwig, Fossile Pflanzen aus der Rheinisch-Wetter- auer Tertiarformation. Palaeontographica Bd. 8, Kassel 1859 — 1861, S. 40, 41, Taf. 6, Fig. 1 u. 2. Die Bestimmungen Ludwigs sind von v. Ettingshausen revidiert worden. 4) Engelhardt, Ober tertiare Pflanzenreste von Wieseck bei GieOen. Abhandl. d. Senckenberg. Naturf.-Ges. Bd. 29 (1911), S. 409 — 428. 330 und ist in der Riedesel’schen Ziegelei an der StraBe nach Angersbach gut aufgeschlossen. Der Ton von Lauterbach iiegt auf der unregelmaBigen Oberflache des Gypskeupers, der dort eine Grabenscholle bildet1); der Ton von Wieseck2) ist in gcringer Teufe unterlagert von tertiaren Sanden und Tonen mit Glaukonit und Foraminiferen, die jcdenfalls zum unteren Cyrenenmergel gehoren. Es ist mir wahrscheinlich, daB die pflanzen- fiihrenden Ablagerungen von den unter ilinen liegenden marinen oder brackischen durch eine Diskordanz getrennt sind, und daB die Cerithien- schichten infolgedessen hier uberhaupt fehlen3). Ich halte also diese Flora fiir jiinger als die von Miinzenberg4). Uber die Flora von Lauterbach laBt sich in dieser Hinsicht nichts sagen; doch sei hervorgehoben, daB man hier neuerdings auch Palmen nachgewiesen hat, die in der Wiesecker Flora fehlen. Erwahnt sei hier ferner noch die Flora vom Himmelsberg5) bei Giesel zwischen Vogelsberg und Rhon. Sie stammt aus zwei tertiaren Braunkohlenflozen, die durch den fiber ihnen lagernden Erosionsrest einer Basaltdecke vor der Abtragung geschutzt worden sind. Wahrend die beiden vorgenannten Floren am Rand des Vogels- berges unter Basaltdecken nachgewiesen sind, die wir fiir die altesten des Vulkans halten miissen, weil sich iiber ihnen das ganze Gebirge aufbaut, ist das beim Himmelsberg nicht so sicher. Das relative Alter seiner Flora kann aus den Lagerungsverhaltnissen nicht ermittelt werden, da man nicht weiB, mit welchen Decken des Vogelsberges der LavaerguB, der sie verhiillt, gleichaltrig ist. Die Reste von drei weiteren Floren des westliclien Vogelsberges sind eingebettet worden, als die Ausbruchstatigkeit bereits begonnen liatte. Damals bildeten sich die Braunkohlen von Salz hausen bei 1) W. Beetz, Beitrage zur Tektonik und Stratigraphie des Lauterbacher Grabens. Notizbl. d. Ver. f. Erdk. u. d. geol. L.-A. Darmstadt 1912, IV. F., Heft 33, S. 134 — 137. 2) W. Scliottler, Erlauterungen zu Blatt. Allendorf der goologischen Ivarte des Grofih. Hessen (1:25000). Darmstadt 1913, S. 38 — 50. 3) W. Sehottler, a. a. O. S. 1 3 f . 4) C. Mordziol, Die Tertiarablagerungen der Gegend von GioBen und Wieseck. Abhandl. d. Senckenberg. Naturf.-Ges. Bd. 29 (1911), S. 431 — 435 ist indessen vora Fehlen der Cerithienschichten nicht iiberzeugt und halt infolgedessen die Flora fiir gleichaltrig mit der von Miinzenberg. “) FI. Engelhardt, Fiber Tertiarpflanzen vom Himmelsberg bei Fulda. Abhandl. d. Senckenberg. Naturf.-Ges., Frankfurt a. M. 1901, Bd. 20, Heft 3. 331 Nidda und vom Hessenbriicker Hammer bei Laubach, sowie die sogenannte Garbenteicher Kreide, die ziemlich vie! eingewehte Blattabdriicke enthalt. Die Salzhauser Braunkohle bildet einen ellipsoidischen Kor- per, der eingebettet ist in verschiedenfarbige tertiare Tone und Sande, wie aus den neuerdings wieder niedergebrachten Bohrlochern, deren Proben uns Herr Steiger Wolter geliefert hat, zu ersehen war. Tasclie1) gibt an, dab er in einem auf der Sohle von Schaclit 11 niedergebrachten Bohrloch einen olivinreichen Basalt angetroffen liabe. Er ist aber im Zweifel, ob er ihn fur einen Gang oder einen alteren Strom halten soil. Ich halte die letztere Meinung fiir richtig und glaube, dab der auf seinem Ostwestprofil durch die Umgebung von Salzhausen als machtiger, sudostlich fallender Gang eingetragene Basaltkorper westlich von der Kohle als ein liegender und ein liangender Strom aufzufassen ist, dab die Kohle also zwischen zwei alteren Basalt- ergiissen liegt. Die Lager ungsverhaltnisse der Braunkohle vom Hessen- briicker Hammer bei Laubach sind von Ludwig2) beschrieben wor- den. Sie bildet nach ihm eine schiisselformige Mulde, deren Liegendes ein blaugrauer Letten ist, der unter dem Maschinenschacht- in der Mitte der Mulde mit 25 m noch nicht durchteuft war, wahrend nach Norden eine unregelmabige Basaltoberflache als Unterlage festgestellt worden ist. Wenn man die Angaben von Ludwig und das von K. C. v. Leonhard3) mitgeteilte Profil miteinander in Beziehung setzt, so ergibt sich, dab die Mulde nach oben ausgefiillt ist von Basalt-tuff mit eingeschalteten diinnen Kohlenflozchen, worauf als Abschlub eine am Tag liegende machtigere Decke folgt, die sich nach meiner Unter- suchung als Trapp erweist, der wahrscheinlich der 2. Phase angehort. Die sogenannte Garbenteicher Kreide, deren Flora Engel- hardt bestimmt hat, ist nach ihrer Lagerung eingehend von mir x) Tasche, Salzhausen a. a. O. Die Flora ist von Tasche gesammelt und von Goppert bestimmt worden. Sie liegt im Darmstadter Museum. Auch v. Ettingshausen hat sie a. a. O. beschrieben. 2) a. a. O. S. 42 — 44, Taf. 6, Fig. 3. Auch diese Flora ist von v. Ettingshausen a. a. O. revidiert worden. Man vergleiche tibrigens auch die Listen, die Dieffenbach in seiner v or treff lichen Erlauterung zu Blatt GieBen von Salzhausen, Munzenberg, Rockenberg und dem Hessenbriicker Hammer mitteilt. 3) K. C. v. Leonhard, Basaltgebilde, Bd. II, S. 52. 332 beschrieben worden1). Sie ist ein lockerer SuBwasserdolom.it, der eine unregelmaBig gestaltete Vertiefung auf der Oberflache der altesten (kornigen) Basaltdecke der dortigen Gegend ausfiillt. Sie enthalt diinne, bituminose Zwischenlagen, die sowohl im Liegenden wie im Hangenden in Braunkohle iibergehen. Bedeckt wird die Kreide von einer griin- lichen, tonigen Masse, die jedenfalls ein verwitterter Aschentuff ist, iiber den sich ehemals die Trappdecken, deren Erosionsrander in un- mittelbarer Nahe liegen, ergossen haben. Nacli einer freundlichen brieflichen Mitteilung, die mir Herr Hofrat Dr. Engelhardt zugehen lieB, wiirde sich fiir die Altersfolge der bis dahin erwahnten Eloren nacli palaeobotanischen Gesichts- punkten folgendes ergeben: Die Flora von Lauterbach ware wegen ihrer auffallenden Uber- einstimmung mit der von Haring in Tirol die alteste; dann kiime die von Miinzenberg und nach dieser die Floren von Salzhausen, Hessen- brucker Hammer und Wieseck. Die Flora des Himmelsberges endlich halt er fiir j finger als die von Salzhausen. Wahrend die drei zuletzt genannten Fundstellen von fossilen Pflanzenresten im westhchen niedrigen Teil des Vogelsberges liegen, und zwar in Hohen von 170 m (Salzhausen), 200 m (Hessenbriicker Ham¬ mer) und 230 m (Garbenteich), gehort die Kieselgur von Alten- schlirf , die sehr reichlich Blatter und Friichte hoherer Pflanzen enthalt, dem ostlichen Vogelsberg an. Sie liegt etwa 450 m iiber dem Meere und etwas mehr als 4 km vom heutigen Ostrand der zusammen- hangenden Basaltmasse entfernt, wenn man von dem Punkte aus miBt, an dem die Liider aus dem Basalt in den bunten Sandstein eintritt. 4 — 5 km westlich von der Kieselgurfundstelle beginnt bei Ilbeshausen die hochste Basaltterrasse, der Oberwald, von dessen hochstem Punkt, dem Tauf stein (778 m), der Abstand 11^ km betragt. Zwischen dem Basaltrand und unserem Vorkommen liegt wenig iiber dem Talboden der Altefell, in etwa 380 m Sechohe, das bereits S. 324 erwahnte Braunkohlenvorkommen bei Schlech ten wegen, das l) Erlauterung zu Blatt Giefien der geologischen Karte des GroBh. Hessen (1:25000). Darmstadt 1913, S. 50—55. 333 Tasche1) ausfiihrlich beschrieben hat. Es geht im Stockhauser Wege zutage aus unci ist von Basalt becleckt. Der blaue Ton im Liegenden der Floze ist nur an einer Stelle, namlich im Schacht 5, der 90 m west- lich vom Stockhauser Weg lag, bis auf den Basalt durchteuft worden, den man mit poroser Oberflache bei 30,25 m unter Tag antraf2). Da die Grenze des Basaltes gegen die Buntsanclsteinunterlage am Austritt der Liider und der Altefell aus clem Vogelsberg nach roher Schatzung etwa 320 m hoch liegt, so kann, selbst unter Annahme einer sehr wahr- scheinlichen westlichen Neigung cler alten Landoberflache unter dem Basalt, der Buntsandstein nicht in groBer Tiefe unter Schlechtenwegen liegen. Die Braunkohlenbildung hat also auch hier, ebenso wie bei den besprochenen Vorkommen im westlichen Vogelsberg wolil bald nach Beginn der vulkanischen Tatigkeit stattgefunden. Allerdings kann man die Anfangsphasen am Ostrand nicht ohne weiteres mit den am Westrand festgestellten3) gleichsetzen, weil infolge von nicht unbedeutenden Absenkungen, die vor und nach den Aus- brtichen im westlichen Vogelsberg erfolgten, die seclimentare Unterlage dort viel tiefer liegt als am Ostrand. Jedenfalls aber ist die in cler Kieselgur eingeschlos- sene Flora die hochst gelegene und somit die jiingste, die wir zwischen den Lavastromen des Vogelsberges tiberhaupt kennen. Die Kieselgur ist Ende cler vierziger Jahre bei der Anlage eines Vizinalweges (jetzt KreisstraBe) von Altenschlirf nach Steinfurt am Katzenklos entdeckt worden. Sie war das erste Vorkommen dieser Art, das man im Vogelsberg aufgefunden hat ; heute kennt man noch mehrere anclere (Beuern, Nieder-Ofleiden), die, wie das in Rede stehende, in cler Zeit cler vulkanischen Tatigkeit entstanden sincl, teils aber auch jiinger (oberpliocan oder altdiluvial) sincl (Horlofftal bei Inheiden). Die Lage- rungsverhaltnisse wurden von H. Tasche4) im Jahre 1854 genau unter- 1) Tasche, Erlauterungen zu dem GroOh. Hess. Teil des Blattes Herbstein-Fulda (1:50 000), S. 15-18. 2) Tasche, Ebenda S. 16. Hier steht infolge eines Druckfehlers statt ,,Basalt“ das Wort ,,Ton“. 3) Man vergleiche die Blatter Giefien und Allendorf (1:25000). 4) H. Tasche, Das Kieselgurlager bei Altenschlirf im Vogelsberg. 5. Ber. d. Oberh. Ges. f. Natur- u. Heilk. GieOen 1855, S. 51 — 54. H. Tasche, Erlauterungen zum hessischen Teil der Sektion Herbstein-Fulda. Darmstadt 1863, S. 18 — 26, Taf. 1. 334 sucht und beschrieben. Heute ist sie durcli lebbaften Abbau gut auf- geschlossen. Zwei groBe Gruben liegen dicht nebeneinander, von denen die ostliche den Freiherren Riedesel zu Eisenbach, die westliche der Firma Grunzweig & Hartmann in Ludwigshafen gehort. Erstere wird schon immer, letztere erst seit. einigen Jahren als Tagbau betrieben. Der Katzenklos1) liegt auf einem schmalen Riicken, der dureh die Erosionstaler der Altefell und des Steiger Wassers oder Steinfurter Baches aus der ausgedelmten, dem Oberwald vorgelagerten basaltischen Hochflache herausgeschnitten worden ist, und zwar erst lange nach dem Zeitalter, in das wir die Bildung der Kieselgur verlegen miissen; denn der Tiimpel oder Teich, in dem jene Diatomeen wuchsen, aus deren Panzern sie sich gebildet hat, kann nicht wohl auf einem so schmalen Riicken bestanden haben. Nach den Bohrergebnissen und den Beobachtungen beim Abbau geht das Lager im Siidwesten etwa bis zur StraBe Altenschlirf- Stein- furt, an der der liegende Tuff gelegentlich aufgeschlossen ist; ebenso hat man ostlich von der Riedesel’schen Grube in einem alten, nunmehr verfallenen Schurf das Auskeilen beobachtet. Der siidliche Ausstrich liegt am Gehange gegen die Trockenhallen hin. Nach Norden und Westen ist die Ausdehnung wegen der Basaltiiberdeckung, die nament- licli in letzterer Richtung machtiger wird, nicht sicher festgestellt. Der groBte Durchmesser mag, soweit er bekannt ist, 400 — 500 m betragen. Die Kieselgur ist in bergfeuchtem Zustand gelbhch gefarbt und wird beim Austrocknen rein weiB. Nach einer Analyse von C. Schmidt2) hat sie folgende Zusammensetzung: Si02 . TiOo . 90, OS 0,50 2,68 Fe2G3 . ai2o3 . 0,97 CaO . Spur MgO . . 0,30 k20 . 0,41 Na20 . 0,53 Ho0 . 3,50 Org. Substanz und C02 1,03 100,00 1) Man vergleiche das Blatt Herbstein der Hohenschiclitenkarte des GroBh. Hessen (1 : 25000). 2) C. Schmidt, Note sur les Gisements de Tripoli (Kieselgur) en France et en Allemagne. Ann. des Mines, Paris, Livraison d’Avril 1910, p. 18. 335 Sie wird 6 — 7 m machtig, ist aber nicht durch die ganze Machtig - keit von vollig gleichwertiger Beschaffenheit. In den obersten Lagen war in der Riedesel’schen Grube im Sommer 1913 eine humose Schicht mit zahlreichen Wurzelresten aufgeschlossen, und in der Nach- bargrube hat man im schragen Forderstollen ein diinnes Braunkohlen- floz angetroffen. Ferner zieht sich im Riedesel’schen AufschluB ein toniges Band von 1 dm Machtigkeit durch die wohlgeschichtete Gur. Uber ihm liegt die beste sehr reine Gur, unter ihm eine etwas tonige Sorte. In sie ist der groBte Teil der Flora eingebettet. Im Liegenden ist ein grauer Ton nachgewiesen, unter dem Tuff und weiterhin Basalt folgt. Bedeckt wird das Lager von einem grau bis griinlich gefarbten Ton, in dem aber auch gelbe, violette und bituminose Streifen auftreten. Seine Grenze gegen die Kieselgur ist meist scharf. Uber dem Ton liegt der Rest einer Basaltdecke, die am Kontakt keinerlei endogene Veranderungen erkennen laBt; sie ist weder erkenn- bar glasig, noch sind Oberflachenformen oder Blasenraume vorhanden. Sie hat den Ton mechanisch sehr stark beeinfluBt, indem sie seine Oberflache beim DaruberhinflieBen vor sich hergeschoben und durch ihre Schwere von unten her in sich hineingepreBt hat, so daB er in den Basalt eingestiilpt und eingequetscht ist. Ja, die Aufarbeitung gelit manchmal so weit, daB Ton den Basalt liberlagert und im Ton kleine isolierte Basaltpartien sichtbar werden. Letzteres Bild kann dadurch entstehen, daB die Verbindung mit der Decke zufallig nicht im Profilschnitt liegt. Auch mogen sich Lavafetzen und Tonbrocken vom Ganzen losgelost haben und mit dem Nebengestein verknetet worden sein. Die Grenze zwischen Basalt und Ton wird meist durch eine, etwa 10 cm machtige schwarze Frittungszone im Ton bezeichnet. Die Zone, in der Basalt und Ton in der beschriebenen Weise verknetet sind, ist 1- — 1,5 m machtig. Doch zeigt sich die Erscheinung nicht immer in voller Schdnheit, weil der Abbau fortschreitet und die Wande nicht lange stehen. An der Grenze zwischen der Riedesel’schen und Hartmann’schen Grube ist der Basalt etwa 2,5 m machtig. In der ersteren keilt er nach Osten vollstandig aus; in der letzteren nimmt er gegen Westen an Machtigkeit zu. Der Gesamtabraum, aus Basalt und Ton bestehend, miBt im Westen 7 — 10 m und gelit gegen Osten bis auf 2 m herab. 336 Tasche nahm an, daB das Kieselgurlager, ,,da es hoch iiber der Sohle der benachbarten Taler liegt, in dem stagnierenden AbfluB von Quellwassern seinen Ursprung gefunden hat4’'1). Er vermutet kieselsaurereiche Quellen, vielleicht Geisire, die hier auf- stiegen.2) DaB es sich um warmes kieselsaurereiches Quelhvasser handelt. sclieint nicht unmoglich zu sein, da in solchem wohl Diatomeen, aber keine Fische leben konnen, die man in der Tat hier noch nie gefunden hat. Die Ansicht, daB sich der Teich mit seiner reichen Kieselalgen- vegetation hoch iiber der Talsohle befunden habe, laBt sich heute nicht mehr aufrecht erhalten, nachdem sich gezeigt hat, daB die Abtragung des Vogelsberges nicht so geringfiigig ist, als man friiher annahm.3) Die kleine Hohlform, in der sich jener Wassertiimpel sammelte, war vielmehr in eine ausgedehnte Ebene eingesenkt, deren Untergrund aus Basalt bestand. Die Aschen, mit denen der Basalt wohl an vielen Stellen bedeckt war, schufen hier den notwendigen undurchlassigen Boden fur das Entstehen eines Teiclies und ermoglichten unter giinstigem Klima die Entwickelung einer reichen Vegetation, deren Blatter, Zweige und Friichte in ihn hineingeweht und in seinem Bodenschlamm uns aufbewahrt worden sind. Der Algenteich verwandelte sich schlieBlich in einen moorigen Sumpf, nachdem der Umfang sich schon stark ver- kleinert hatte. Spater wurde reichlich Tonschlamm eingeschwemmt, der wohl ausschlieBlich aus der Zersetzung und Zerstorung vulkanischen Materials hervorgegangen ist. SchlieBlich gingen neue Lavafluten fiber das Ganze hinweg, unter deren starrer Decke die Kieselgur begraben blieb, bis die Erosion so viel clavon hinweggeraumt hatte, daB der Mensch sie auffinden konnte. Tasche laBt sich fiber die Entstehung der Vertiefung, in der die Kieselgur liegt, nicht weiter aus und halt sie demnach wold f fir eine zufallige Bildung auf der Basaltoberflache. *) Erlauterungen zur Sektion Herbstein, S. 25. 2) Das Kieselgurlager bei Altensclilirf ira Vogelsberg, a. a. O. S. 52. 3) Man vergleiche hierzu und zum folgenden den geologisclien Fiihrer durch das GroBh. Hessen, Darmstadt 1911, oder das Notizbl. d. Ver. f. Erdk. u. d. geol. L.-A. f. 1910, IV. F., Heft 31, Darmstadt 1911, Nr. 4: ,,Die Bildungsgeschichte des Vogels- berges“. 337 Chelius1) dagegen erklart sie fur ein altes Maar und sagt: ,,Bei Altensclilirf erkennt man, durch den Bergbau freigelegt, den Ringwall von Tuff mit Asche und Lapilli und Bomben, sieht wie sieh an diesen im Inneren die oberen und unteren Letten, der Tuff oder Basalt im Trichter, die Kieselgur mit ihren Braunkohlen anlagern.“ Die S telle von der Chelius spricht, ist nieht mehr aufgeschlossen. Nach dern aber, was man heute sieht, mochte man diese flaehe Vertiefung der alt.en Basaltoberflache, in der der Diatomeentumpel stand, eher fiir eine zufallige Bildung als fiir ein Maar halten. 1) C. Chelius, Geologischer Fuhrer durch den Vogelsberg, Gieflen, ohne Jahres- zahl, S. 30 f. ’1324 * . . Tafel I. Fig. 1. Phacidium quercus n. sp. Fig. 2. Salvinia Mildeana Gopp. Fig. 3. Lichen ramalinaeoides n. sp. Fig. 4. Enteromorpha stagnalis Heer. Fig. 5. Poacites lepidus Heer. Fig. 6. Pisonia eocaenica Ett. Fig. 7. Quercus elaena Ung. Fig. 8 — 11. Glyptostrobus europaeus Brongn. sp. (Fig. 8 — 10. Einjahrige Zweige.) Fig. 12. Ulmus Braunii Heer. Fig. 13. Nyssa ornithobroma Ung. (Frucht.) Fig. 14. Zizyphus pistacina Ung. (Frucht.) Fig. 15. Najadopsis dichotoma Heer. Fig. 16. Myrica banksiaefolia Ung. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL I gez. Engelhard!. 3/4 natiirl. Groge \ Tafel II. Fig. 1, 2. Glyptostrobus europaeus Brongn (Zweige mit Zapfen.) Fig. 3. Quercus lonchitis Ung. Fig. 4. Planera Ungeri Kov. sp. Fig. 5. Betula prisca Ett. Fig. 6. Ulmus minuta Gopp. Fig. 7. Fagus feroniae Ung. Fig. 8. Ostrya oeningensis Heer. Fig. 9. Corylus Mac Quarrii Heer. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL II gez. Engelhardt. 3/i nattirl. Groge Tafel III. Fig. 1, 2. Ainus Kefersteinii Gopp. Fig. 3. Corylus Mac Quarrii Heer. Fig. 4, 5, 11. Castanea atavia Ung. Fig. 6, 7. Quercus lonchitis Ung. Fig. 8. Fagus feroniae Ung. Fig. 9, 10, 12. Quercus drymeja Ung. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL III gez. Engelhardt. s/i natarl. GrOge Tafel IV. Fig. 1. Quercus chlorophylla Ung. Fig. 2, 3. Quercus hamadryadum Ung. Fig. 4, 7, 9. Ulruus Braunii Heer. Fig. 5, 6, 8. Ulmus longifolia Ung. Fig. 10. FTlmus Fischeri Heer. Fig. 11, 12. Planera Ungeri Kov. sp. Fig. 13. Cassia lignitum Ung. Fig. 14. Rhamnus Rossmassleri Ung. Fig. 15. Robinia Regeli Heer. Fig. 16. Rhamnus Decheni Web. Abhandl. der Qeolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL IV gez Engelhardt. s/4 naturl. Grof3e Tafel V. Fig. 1. Ficus Deschmanni Ett. Fig. 2, 3. Ficus lamceolata Heer. Fig. 4. Cassia pliaseolites Ung. Fig. 5. Rhus pyrrhae Ung. Fig. 6. Samyda europaea Ung. Fig. 7. Ficus Martii Ett. Fig. 8, 9. Ficus multinervis Heer Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL V gez. Engelhard!. >/4 natflrl. GrOge Tafel VI. Fig. 1 — 3. Ficus wetteravica Ett. Fig. 4, 6, 9. Salix varians Gopp. Fig. 6. Salix Brauni Egh. (Form longa Al. Br.) Fig. 7, 10. Populus mutabilis Heer. (Fig. 7: Form ovalis Al. Br. ; Fig. 10: Form lancifolia Al. Br.) Fig. 8. Laurus lalages Ung. Fig. 11. Laurus primigenia Ung. Fig. 12. Populus latior Al. Br. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL VI gez. Engelhardt. s/4 natflrl. GrOge Tafel VII. Fig. 1, 2, 5. Ficus tiliaefolia Al. Br. sp. Fig. 3. Populus mutabilis Heer. (Form ovalis Al. Br.) Fig. 4. Benzoin antiquum Heer. Fig. 6. Acer rhabdocladus Heer. Fig. 7. Laurus styracifolia Web. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL VII gez. Engelhardt. 3/i naturl. GrOge Tafel VIII. Fig. 1. Populus mutabilis Heer. (Form repando-crenata.) Fig. 2. Lauras princeps Heer. Fig. 3. Lauras Fiirstenbergi Al. Br. Fig. 4. Lauras styracifolia Web. Fig. 5, 6. Benzoin antiquum Heer. Fig. 7. Fraxinus praeexcelsior n. sp. Fig. 8. Persea hapalophyUa Ett. Fig. 9, 12. Cinnamomum lanceolatum Ung. sp. Fig. 10. Sassafras aesculapi Heer. Fig. 11. Daphne aquitanica Ett. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL VIII gez. Engelhardt. s/4 der natiirl. Gr5ge Tafel IX. Fig. 1. Persea radobojana Ett. Fig. 2. Oreodaphne Heeri Gaud. Fig. 3. Apocynophyllum helveticum Heer. Fig. 4. Platanus aceroides Gopp. Fig. 5, 6. Cinnamomum Scheuchzeri Heer. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL IX gez. Engelhard!. s/4 der natiirl. Groge Tafel X. Fig. 1. Cinnamomum Rossmassleri Heer. Fig. 2. Olea gigantum Ung. Fig. 3. Cornus rhamnifolia Web. Fig. 4. Daphne protogaea Ett. Fig. 5. Daphnogene Ungeri Heer. Fig. 6. Cunonia bilinica Ett. Fig. 7. Aralia palaeogaea Ett. Fig. 8. Paliurus tenuifohus Heer. Fig. 9. Carya elaenoides Ung. sp. Fig. 10. Pterocarya denticulata Web. sp. Fig. 11. Fraxinus praedicta Heer. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL X gez. Engelhard!. 3/4 der nattirl. GrOge Tafel XI. Fig. 1. Nyssa vertumni Ung. Fig. 2. Elaeagnus acuminatus Web. Fig. 3, 9. Cinchoniclium aesculapi FTng. sp. Fig. 4. Apocynophyllum amsonia Ung. Fig. 5. Diospyros anceps Heer. Fig. 6, 7, 10. Diospyros brachysepala Al. Br. Fig. 8. Eugenia haeringiana FTng. Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL XI gez. Engelhardl. 3/i der nattirl. Grdge Tafel XII. Fig. 1. Temstroemia radobojana Ett. Fig. 2 Ceratopetalum radobojanutn Ett. Fig. 3, 4. Rhamnus cridani Uttg. Fig. 5. Sapindus dubitts Ung. Fig. 0. Doinbeyopsis Decheni Web. Fig. 7. Fraxinus praeexcelsior Ett. Fig. 8- -11. Rhamnus Rossiniissleri Ung. Abhandl. der Oeolog. Landesanslalt Darmstadt, Bd. 5, Kelt 4. TAFEL XII gez. Engelhard). 3/, der natflrl. GrOge Tafel XIII. Fig. 1. Vitis teutonica Al. Hr. Fig. 2 3. Klmmniis Caudini llit-r. Fig. 4. •luglnnN bilinira Cng. Fig. 5, 0. Sum vi la curopaoa Ung. Fig. 7. iiliamniiK lU'iiminatifiiliiia Web. Fig. 8. Magnolia dianao l*ng. Ahhondl. tier Ocolog. Undctanalall Darinatadl, Bd #, Hell 4. TAPKL XIII ff I. I G(clh>idL * , def natdrl. GrOge Tafel XIV. Fig. 1, 2. Anona elliptica Ung. Fig. 3. Juglans vetusta Heer. Fig. 4. Stengelstiick mit Dorn von Rhamnus ? Fig. 5, 6. Juglans bilinica Ung. Fig. 7. Sapindus pythii Ung. Fig. 8. Sterculia tenuinervis Heer. Fig. 9, 10. Acer trilobatum Stbg. sp. (Form productum Al. Br.) Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Hett 4. TAFEL XIV gez. Engelhardl. J/4 der natfirl. GrOfce • Vs Tafel XV. Fig. 1. Acer subcampestre Gopp. Fig. 2, 3, 5. Sapindus falcifolius Al. Br. Fig. 4, 6. Acer trilobatum Stbg. sp. Fig. 7, 8. Acer integrilobum Web. Fig. 9. Rharanus Rossmassleri Ung. Abhandl. der Geolog. Landesanslalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL XV gez. Engelhardl. !/4 der natiirl. GrOJje Tafel XVI. Fig. 1- Fig. 5, Fig. 7. Fig. 8. 4, 0. Acer trilobatum Stbg. sp. 9. Rhamnus rectinervis Heer. Cassia zephyri Ett. Juglans bilinica Ung. Abliandl. dcr Ocolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Hell 4. TAFEL XVI gez. Engelhard!. a/4 der natflrl. GrOfoe Tafel XVII. Fig. 1, 2. Juglans acuminata AI. Br. Fig. 3. Juglans vetusta Heer. Fig. 4, 8. Palaeolobium sotzkianum Ung. Fig. 5. Aesculus palaeocastanum Ett. Fig. 6. Machaerium Eulefekli n. sp. Fig. 7. Ptelea Weberi Heer. Fig. 9. Acer trilobatum Stbg. sp. (Form genuinum Ett.) Abhandl. der Geolog. Landesanstalt Darmstadt, Bd. 5, Heft 4. TAFEL XVII gez. Engelhard!. a/4 der natflrl. GrOge Tafel XVIII. Fig. 1, G. Palaeolobium radobojense Ung. Fig. 2. Sophora europaea Ung. Fig. 3, 4. Cassia bereniees Ung. Fig. 5. Cassia Fischeri Heer. Fig. 7, 8. Cassia, phaseolites Ung. Fig. 9. Wurzelgebilde. Fig. 10. Juglans acuminata Al. Br. (Juglans obtusifolia Heer.) Bemerkung: Um die Zahl der Tafeln moglichst zu beschranken, begniigte ic-h mich mit der Wiedergabe etwa der Hiilfte meiner Zeich- nungen. Die Zahl der einer Art zugexviesenen soli auf die Menge der diese betreffenden Funde binweisen. Abhandl. der Geolog. Landesanslalt Darmstadt, Bd. 5, Helt 4. TAFEL XVIII gez. Engelhardt 3/4 der naturl. GrOge « Abhandlungen der Grofcherzoglich Hessischen Geologischen Landesanstalt zu Darmstadt. (Die Hefte sind einzeln kauflich beim Grofjherzoglichen Slaatsverlag, Darmstadt.) Band 1. Heft t. 1. R. Lepsius, Einleitende Bemerkungen uber die geologischen Auf- nahmen im Grogherzogtum Hessen . 1 — XIII 2. C. Chelius, Chronologische Obersicht der geologischen und mine- ralogischen Literatur fiber das Grogherzogtum Hessen. M. 2.50 1—60 Heft 2. Fr. Maurer, Die Fauna der Kalke von Waldgirmes bei Giegen, mit Atlas von elf lithographierten Tafeln. M. 10. — . 61 — 340 Heft 3. H. Schopp, Der Meeres'sand zwischen Alzey und Kreuznach, mit zwei lithographierten Tafeln. M. 2.50 . 341 — 392 Heft 4. F. v. Tchihatchef, Beitrag zur Kenntnis des kOrnigen Kalkes von Auerbach-Hochstadten an der Bergstrage, mit drei lithographier¬ ten Tafeln. M. 2.50. (Vergriffen.) . 393 — 442 Band II. Heft 1. Ch. Vogel, Die Quarzporphyre der Umgegend von Grog-Umstadt, mit zehn lithographierten Tafeln. M. 5. — . 1—55 Heft 2. A. Mangold, Die alten Neckarbetten in der Rheinebene, mit einer Obersichtskarte und zwei Profiltafeln. M. 5. — . 57 — 114 Heft 3. L. Hoffmann, Die Marmorlager von Auerbach an der Bergstrage, mit einer lithographierten Tafel. M. 2.50 . . . . 115 — 161 Heft 4. G. Klemm, Beitrage zur Kenntnis des kristallinen Grundgebirges im Spessart, mit sechs Tafeln in Lichtdruck. M. 3.— .... 163—257 Band III. Heft 1. G. Klemm, Geologisch-agronomische Untersuchung des Gutes Weiler- hof (Wolfskehlen bei Darmstadt), nebst einem Anhange fiber die Bewirtschaftung der verschiedenen Bodenarten des Gutes, vom Besitzer G. Dehlinger, mit einer Karte in Farbendruck. M. 2.50 1 — 52 Heft 2. K. von Kraatz-Koschlau, Die Barytvorkommen des Odenwaldes, mit drei Tafeln M. 2.— . 53—76 Heft 3. E. Wittich, Beitrage zur Kenntnis der Messeler Braunkohle und ihrer Fauna, mit zwei Tafeln. M. 3. — . 77 — 147 Heft 4. C. Luedecke, DieBoden- und Wasserverhaltnisse der Provinz Rhein- hessen, des Rheingaues und Taunus. M. 5. — . 149—298 Band IV. Heft 1. C. Luedecke, Die Boden- und Wasserverhaltnisse des Odenwaldes und seiner Umgebung, mit zwei lithographierten Tafeln. M. 5.— 1 — 183 Heft 2. Wilhelm von Reichenau, Beitrage zur naheren Kenntnis der Carni- voren aus den Sanden von Mauer und Mosbach, mit 14 Tafeln in Autotypiedruck. M. 5. — . 185—314 Heft 3. Wilhelm Schottler, Die Basalte der Umgegend von Giegen, mit vier Tafeln und drei Abbildungen im Text. M. 5. — . 315 — 491 Band V. Heft 1. Richard Lepsius, Die Einheit und die Ursachen der diluvialen Eis- zeit in den Alpen, mit 12 Profilen im Text. M. 5. — .... 1 — 136 Heft 2 Alexander Steuer, Ober den Wert standiger Bodenwasser-Beobach- tungen ffir wissenschaftliche und praktische Zwecke und die Ein- richtung eines standigen Beobachtungsdienstes im Grogherzog- tum Hessen. M. 2.50 . 137 — 190 Heft 3. Beda Sandkfihler, Ober Malchite und verwandte Ganggesteine im Odenwald. Mit 4 Tafeln, einer geologischen Karte und 17 Ab¬ bildungen im Text. M. 5. — . 191—258 Heft 4. H. Engelhardt und W. Schottler, Die tertiare Kieselgur von Alten- schlirf im Vogelsberg. Mit 18 Tafeln. M. 5. — . 259—338 Band VI. Heft 1. Alexander Steuer, Marine Conchylien aus dem Mainzer Becken, 1. Mit 8 Tafeln, M. 5.— . 1-66 Geologische Karte des Grofiherzogtums Hessen im Maftslabe 1 : 25000. Herausgegeben durch das Grogherzogliche Ministerium des Innern, bearbeitet unler der Leitung von R. Lepsius. Bisher sind erschienen die Blatter Rogdorf (1. Aufl. vergriffen), Messel (1. Aufl. vergriffen), Darmstadt (vergriffen) und Morfelden mit Erlauterungen von C. Chelius, Blatt Grog-Umstadt (ver¬ griffen) von C. Chelius und Chr. Vogel, Blatt Schaafheim-Aschaffenburg von G. Klemm, Blatt Babenhausen von G. Klemm und Chr. Vogel, Blatt Neustadt — Obernburg von C. Chelius und G. Klemm, Blatt Zwingenberg von C. Chelius und G. Klemm, Blatt Bensheim von G. Klemm und C. Chelius, Blatt Brensbach — Bfillstein von C. Chelius, Blatt KOnig von Chr. Vogel, Blatter Erbach und Michelstadt von G. Klemm, Blatt Neunkirchen von C. Chelius, Blatt Linden- fels von C. Chelius, Blatter Beerfelden, Kelsterbach, Neu-Isenburg und Birkenau von G. Klemm, Blatt Groggerau von A. St eu er. Blatter Viernheim und Sensbach von W. Sch o t tl er, Blatt Messel, 2. Aufl., von G. Klemm. Blatt Oppenheim von A. Steuer. Blatt Rogdorf, 2. Aufl., von G. Klemm. Blfitter Allendorf a. d. Lda und Giegen von W. Schottler. Blatt Ffirfeld von H. Schopp. Darmstadt 1886 — 1913. Grogherzoglicher Staatsverlag ; ein Blatt mit Erlauterung M. 2. — (einzeln kauflich). _ L. C. Wiiticli’sche Hofbuchdruckerei in Darmsladt.