« a ER u . . Pd BE er Se Se 0 7 ‘ ’ . . b hg . 5 = cv - DI P7 PS ee “ «x rg en de nf > a. A 2 ur € « ch = ws au „A j a nz Ir = u j “ Er ll fh At A Ann, Fa a a re A Pe ru P Be - ae j Ei ee Bea ABHANDLUNGEN DER MATHEMATISCH-PHYSIKALISCHEN CLASSE Acasen , Ye, . firrerrıe E DER BESRELICH ru { AKADEMIE _—_. WISSENSCHAFTEN. ERSTER BAND, DIE ABHANDLUNGEN VON DEN JAHREN 1829 UND 1830 ENTHALTEND. MÜNCHEN. AUF KOSTEN DER AKADEMIE. 1832. GEDRUCKT IN DER NICH. LINDAUER'SCHEN HOFBUCHDRUCKEREI, Die Königl. Bayerische Akademie der Wissenschaften hat im Jahre 1827 eine‘neue Organisation erhalten, welcher im Jahre 1820 eine neue, von ihr selbst entworfene, von Sr. Masestät vem Könıce genehmigte Geschäftsordnung folgte. Dieser zufolge erscheinen von nun an die Abhandlungen jeder Classe der Academie besonders gedruckt, und zwar so, dass jedes Jahr abwechselnd eine der drey Classen einen Band ihrer Schriften herausgiebt. Im gegenwärtigen Jahre macht die mathematisch -physi- kalische Classe den Anfang, indem sie den ersten Band ihrer Abhandlungen von den Jahren 1820 und 1850 erscheinen lässt. München, den O0. Decemb. 1832. sölhernsen area - > Le I nr hr . Betrachtungen über die Spirale von Herrn Dr. Joh. Wilh. Pfaff, Professor der Mathematik in Erlangen. _. . Ueber. 'eine,,neue Methode die Barometerstände zu reduciren, ‚von L. Thilo, Prof. in Frankfurt . ; \ i . MORE, Ueber das krystallinische Verhalten des Dunstblättchens, von Herrn Dr. Pfaff, Prof. in Erlangen . Barometer - und, Thermometer, - Beobachtungen in München in den Jahren 1829 und 1830, ‚von Herrn. Dr. Thaddäus Siber, Professor an der Universität und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München - Ueber Olivenit, Kupferschaum-und Kieselmalachit, von Herrn Dr. Franz von Kobell, ausserordentl. Pröfessor an der Univer- sität und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München . Ueber einige in der Natur vorkommende Verbindungen der Eisen- oxyde, von ebendemselben . ; s N 15 83 115 137 T. 9. 10. 11. 13. 14. 15. Spergula Laricina restituta, von Herrn Franz de Paula von Schrank,Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Münehen Nachtrag zu der Monographie der amerikanischen Oxalis - Arten, von Herrn Dr. Jos. Zuccarini, ausserord. Professor an der Universität und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München . - % E B . - 4 - - » ö Beschreibung einiger neuen Laubmoose, von Herrn Apotheker Bruch in Zweybrücken . . . 5 } 2 . i Plantarum novarum vel minus cognitarum descriptio, fasc. I, von Herrn Prof. Dr. Zuccarini in München . AR A , Ueber den Bau des Cytadeen;Stammes, von Herrn Hugo Mohl, Dr. Med. in München . . = . BE E Ueber den Bau der porösen Gefässe der Dycotyledonen, von dem vorigen -» ß e = . . . . . . i h Monographia Psittacorum, von Herrn Dr. Johann Wagler, aus- serord. Prof, an der Universität, und Mitglied der Akademie’ der Wissenschaften zu Münhen ° „ EREL, 5 £ 5 Ueber die fossilen Insectenfresser, Nager und Vögel der Dilu- vialzeit, von Herrn Dr. Rudolph Wagner . . u # Ich, BEE Beiträge zur pathologischen Anatomie, von Herrn Dr. Eugen Schneider, Prof. ari der Universität in München . - - 171 177 277 287 397 443 463 751 737 Betrachtungen über von Professor Dr. Pfaff in Erlangen. sr Betrachtungen über di: ‚u7. .«e SHBDET Van line; D::. Spirale ist ein Erzeugniss der griechischen Geometrie, an welchem später Archimedes Geist nicht nur durch glänzenden Er- folg sich übte, sondern auch die Grundanschauungen der Geometrie für Quadratur, Tangenten, als in einem einfachen Beispiel, bestimmt entwickelte. Ehe Leibnitz und Newton dieselben in der allgemeinen Abstraction darstellten, wodurch die höhere Geometrie so neue Kraft gewann, und-mehrere Formen von Spiralen entstanden, hatten die Geometer sich mit der Familie der Cycloiden beschäftigt. Später stellte auch Leibnitz sein Prinzip auf, über die Entstehung einer krummen Linie durch Berührung einer Reihe anderer Curven, die sich nach einem bestimmten Gesetz entwickeln, welches ein so entschiedenes Werkzeug der neuern Mathematik geworden ist. Der Zweck dieser Blätter ist, durch eine natürliche Erweiterung des Begriffs der archi- medischen Spirale einen Mittelpunkt für den obigen ähnliche geo- metrische Betrachtungen anzudeuten. . Archimedes gibt folgenden Begriff von der durch seine Entdeckun- gen bekannten Spirale. „Wenn eine gerade, in dem einen Endpunkt 1* 4 unbewegt stehende, Linie auf einer ebenen Fläche kreisweise, und zwar in stäter gleichförmiger Bewegung, herumgeführt wird, bis sie wieder dahin gekommen, wo sie angefangen, indessen aber ein Punkt in derselben Linie auch mit stäter und allezeit gleicher Gechwindig- keit geraden Weges fortläuft, anfangend von dem unbeweglichen End- punkt, so wird solcher Punkt eine Schneckenlinie auf gedachter Fläche beschreiben.“ Man kann diese Definition auf mancherlei Weise geändert ausdrücken, um einige allgemeinere Ansicht von geometrischen Figuren, die auf eine damit verwandte Weise entstehen, zu erhalten. Es liegt darin ein veränderlicher Radius, der sich um einen Punkt im Kreise her- umbewegt; oder ein sich erweiternder Kreis, auf dem ein Punkt herumläuft; wenn man die zwei Bewegungen, die hiebei vorkommen, anders vertheilt, so kann man sich auch so ausdrücken: Ein Punkt bewegt sich in einer geraden Linie und die Ebene des Papiers unter ihm weg in einem Kreise; man stellt sich vor, dass derWeg des Punktes auf der beweglichen Ebene bezeichnet werde, so entsteht auf derselben gleichfalls eine Spirale. Man kann statt der geraden Linie irgend eine andere Curve, und statt der dre- henden Bewegung jede beliebige nehmen, so hat man eine allgemei- nere Klasse von Figuren. Nimmt man sodann an, dass die Curve, auf der sich der zeichnende Punkt bewegt, selbst wieder veränder- lich sey, so hat man ein System dreier Bewegungen. Ein bekannter Fall letzterer Art ist die Spirale, welche die Zenithstände des Monds um die Erde beschreiben; die unter ihm weg sich bewegende Erd- oberfläche enthält die Zeichnung, der Mond bewegt sich in einer kreisähnlichen Figur, die ihre Lage gegen den Aequator während der Mondknoten-Periode beständig ändert. In Folge sollen nun mehrere Fälle dieser Curven betrachtet wer- den. Es sind nämlich drei Bestimmungen zu ihrer Erzeugung anzu- . 5 nehmen; die Art, nach der sich die Ebene (des Papiers) bewegt; die (krumme ‚oder gerade)Linie, in welcher sich der zeichnende Punkt be- wegt; das Gesetz, nach welchem sich diese Linie verändert. Der einfachste Fall ist, wenn die Ebene sich so bewegt, dass alle ihre Punkte den Parallelismus bewahren, also eine fortschreitende, nach irgend einem Gesetze. Die Verhältnisse der Geschwindigkeiten für die Ebene und den Punkt können auf verschiedene Weise angegeben werden, und machen gleichfalls eine Hauptbestimmung aus. Es seyen nun die Gleichungen für die zwei Curven, in welchen sich die Ebene und der zeichnende Punkt bewegen y=Px; udn =f& und die Coordinaten der entstehenden gesuchten Curve, Y und X. Nimmt man eine gleichförmige Geschwindigkeit längs der Achse der x an, so erhält man sogleich Yzy—nuwudX=x—& Denn es ist deutlich, dass, wenn die Ebene nach einer gewissen Rich- tung fortschreitet, der zeichnende Punct relativ die entgegengesetzte Bewegung auf seiner Bahn erhalten hat. Wenn man annimmt, dass eine durch die Bogen der Curve ausgedrückte Geschwindigkeit sich auf die Geschwindigkeitlängs der Coordinaten-Achse zurückführen liesse, so ist obige Gleichung allgemein. Man kann übrigens für beide Curven, in diesem Fall, eine gemeinschäftliche Achse und Anfangspunkt setzen, oder nach dem Princip der Coordinaten-Transformation herstellen. Eine sehr berühmte hieher gehörige Curve ist die Cycloide. Nach unserer jetzigen Betrachtungsweise könnte man sie eine umge- kehrte Spirale nennen. Denn hiebei bewegt sich die Ebene in ge- rader Linie und der zeichnende Punkt in einem Kreise, und die Geschwindigkeiten sind gleich und gleichförmig. Man kann dieses Problem auch, nach mechanischen Rücksichten, 6 nach den Gesetzen der Zusammensetzung der Bewegung behandeln. Esseyen nämlich MA (Tab. 1. Fig. 1.) die Curve, in welcher sich die Ebene bewegt, A M’ die ihr entgegengesetzte gleiche; A N die Curve, in welcher sich der beschreibende Punkt bewegt; und R ein correspon- dirender Punkt der gesuchten; zieht man in denselben zwei Linien parallel mit den Tangenten an M und N, so wird der Punkt nach diesen zwei Richtungen bewegt und also der mittleren Bewegung folgen, diess ist Folge des Parallelismus, den alle Punkte der Ebene gemeinschaftlich haben, in dem jetzt betrachteten Falle. 2) Der zweite Fall ist, wenn die Ebene ‘(des Papiers) eine drehende Bewegung um einen gegebenenPunkt hat, und der zeichnende Punkt sich in irgend einer gegebenen Linie bewegt. In diesem Fall ist die archimedische Spirale; eineMenge anderer Fälle liefert die Drehbank. Das einfachste wäre hier, die Gleichung für die gegebene Linie in eine Gleichung für Polar-Coordinaten zu verwandeln, und den Dre- hungspunkt als Pol zu nehmen. Die Gleichung für die gegebene Curve wird dann zwischen Radius vector p, zwischen dem veränder- lichen Winkel @, oder auch dem dazu gehörigen Bogen S stattfinden. Wenn'nun die Ebene des Papiers sich um den Winkel A dreht, wäh- rend der Punkt auf der Curve den Winkel & durchlaufen hat, so ist ein Verhältniss zwischen @ und A, also auch & und. (a — A) gege- ben. Der Winkel (e — A) = a’ ist nun in der gesuchten Curve der Winkel, der zum Radius p gehört. Ein Beispiel ist folgendes, das der Spirale des Archimedes am nächsten kommt. Der zeichnende Punkt bewegt sich in irgend einer gegebenen geraden Linie. Zieht man aus dem Mittelpunkt der drehenden Bewegung einen Perpendikel auf diese gerade, und nennt ihn R, so hat man die Polargleichung für dieselbe p=RVı+ tg”a und a = Bogen u oderiga = z Man nehme nun an, dass, bei gleichförmiger Bewegung, die Ge- schwindigkeit der Drehung für den Bogen $’ durch die Gleichung bestimmt sey S’= mS; so wird a a en = — zmtg a. R 5 Hiebei wird die Relation zwischen A und a transcendent, indem man S A = mtg «a hat; man könnte —- nach Potenzen von a, also auch A entwickeln und dann durch Umkehrung der Reihe eine Gleichung zwischen @ und (A— a) oder a‘ finden; daraus also, wenn a=Fa’ gesetzt wird, endlich die gesuchte Gleichung. p ='Rı(s.+ tg? . Fa‘) Ein anderes Beispiel ist einfacher. Ein Punkt bewegt sich gleich- förmig auf einem Kreise, der Mittelpunkt der Drehung ist auf dem Endpunkt seines Durchmessers. Wenn p der Radius des Kreises so erhält man =2rSınta setzt man wieder S’ = mS$S; so wird p=2ra A= ma, und die Gleichung der Curve ! pP =ı2.rıSin ; m —— Fig. 2 ist eine andere solcher Curven; A ist der Mittelpunkt der Drehung des Papiers, M der auf dem Kreise CM umlaufende Punkt, MPN die entstandene Curve. 35) Ein Punkt bewegt sich auf einer krummen Linie, die nach einem Gesetze sich erweitert oder ändert. Nach der von Leibnitz in die höhere Geometrie eingeführten *) ”)S. La Grange Lesons Nro. 17. 8 Theorie lässt sich die Curve angeben, welche alle jene veränderli- chen berührt. Es sey mir erlaubt, bei diesem Princip, das so grosse Früchte getragen, zu verweilen. Leibnitz hat folgendes Problem gestellt: Ein Kreis bewegt sich auf einer geraden Linie mit seinem Mit- telpunkt; das Verhältniss m seines Radius zur Distanz seines Mittel- punktes von einem, auf jener Linie genommenen Anfangspunkte sey bekannt; man verlangt die Curve, welche alle jene auf jener gerade fortschreitenden veränderlichen Hreise berührt. Die Distanz des Mittelpunktes sey x, die Gleichung des Kreises P=m + (& — 8%, won, & rechtwinklige Coordinaten sind; die Bedingung ist p? = m x; daraus die Gleichung +&+®2—- Q&+rmx=o das Princip giebt 9 und & constant, während der bewegliche Kreis unendlich wenig sich ändert; aus dem Differential also der Gleichung erhält man demnach eine neue für x; = ren und nach der Substitution in die vorhergehende, die Gleichung für die gesuchte Curve —mö—;mzo die Gleichung einer Parabel. Ein ähnliches Problem ist folgendes: Ein Kreis bewegt sich mit seinem Mittelpunkte auf einem andern ge- gebenen Kreise, so dass jener aber beständig mit seiner Peripherie durch einen gegebenen Punkt gehet. Gleichung des gegebenen Kreises ? + ®=A, Gleichung des beweglichen Kreises x? + (b—y)?, weil er durch den gegebenen Punkt geht, dessen Distanz vom Anfang der Coordinaten, d. h. dem Mittelpunkt des gegebenen Kreises b ist; 9 die Gleichung des beweglichen Kreises, weil er durch den Punkt geht, dessen Coordinaten & und 7 sind, ist allgemein ee — Du + 9% daraus x + b—y% = (&—X%” + W—Y”. Nach Leibnitz’s Prinzip erhält man daraus die Differential - Glei- chung, nach kurzer Reduction dy &=b—n 3, ; oder Ei dy a le ee Diese Gleichung drückt auf eine höchst einfache Weise die Natur der gesuchten Curve aus, und gibt eine allgemeine Relation zwischen den Coordinaten derselben und dem ersten Differential- Verhältnisse der Curve, auf welcher sich ein beweglicher Kreis fortschreitend be- wegt; denn es ist offenbar, dass die gefundene Gleichung allgemein und von der Gleichung x? + y? = A? ganz unabhängig ist. Sie gibt auch zugleich auf eine einfache Weise eine Construction für irgend eine zu Grunde liegende unbewegliche Curve. (Fig. 3.) Es sey M irgend ein Punkt auf der Curve LMR, welchen der bewegliche Zir- kel erreicht hat, der immer durch den Punkt A geht; man ziehe an M die Tangente, und darauf die Normale MO, so wird der Triangel ’ d & MPO nach der Gleichung I te immer ähnlich seyn müs- dx b— sen dem Dreiecke, dessen Seite & die Abscisse an den correspondi- renden Punkt der gesuchten Curve n, und ‚die andere Seite b — 7. Liegen nun diese Dreiecke gleichartig, wie in unserm Falle die Drei- eckeAnp, OMP, so ist An blos parallel mit OMzu ziehen, weil beidem d > ; Kreise m — "ist, In allen andern Fällen, wo diess nicht der = J Fall ist, muss das Dreieck in eine umgekehrte Lage gebracht oder so gestellt werden, dass MP auf die Abscissen-Achse gelegt wird, und hierauf wird wie vorhin verfahren. 9 10 Fig. 3 ist RNL die Curve, welche entsteht, wenn ein veränderli- cher Kreis sich auf dem Halbzirkel CMD so bewegt, dass er immer durch den Punkt A geht. Die Anwendung dieses Princips war, wie es scheint, nicht so allgemein zu Leibnitz’s Zeit, als bei-den spätern Fortschritten der Geometrie. So wendet es Bernoulli nicht auf die Bestimmung der Brennlinien (die Causticas) an. Das Problem über die Curve, welche eine gegebene gerade Linie beschreibt, die sich . innerhalb eines rechten Winkels bewegt “), löst er nicht durch das allgemeine Princip auf. Und diess Problem enthält in sich die allgemeine Ansicht über die Entstehung der Curven überhaupt durch Bewegung einer gera- den Linie; denn eine Curve ist dann nichts als eine krumme Linie, die alle ihre Tangenten berührt, oder überhaupt ein System von geraden Linien berührt, die nach irgend einem Gesetz ihre Lage ändern. Bernoulli’s eben angeführtes Problem zeigt diess sehr deutlich, wenn es analytisch, mit Anwendung der bisherigen Methode behan- delt wird. Es sey nämlich y=k&ö+b die Gleichung für einen Punkt der geraden, innerhalb des rech- ten Winkels fortschreitenden Linie, wo die Curve von ihr be- rührt wird, die Länge dieser geraden Linie sey a; und a sey der Winkel, welchen dieselbe in dieser Lage mit der Abscissen-Achse, als welche der eine Schenkel des rechten Winkels betrachtet wird, macht; so it K= tga; an dem Berührungspunkt theilt sich die gerade Linie in zwei Stücke, für welche man unmittelbar die Gleichung er- hält ”) 8, Joa. Bernoulli Opera omnia III. 447. 11 » az + —”_ = a; durch Einführung von K erhält man cos a Sin @ K&-a)+ = 2 = (— a ren I. vırk daraus die Differential-Gleichung, wenn man blos K veränderlich setzt; nach der Reduction a— EN f, Nagi 3) F + R =1 welches sich in Worte so übersetzen lässt: der Kubus der Se- cante des Winkels, welchen die Tangente mit der Achse macht, ist gleich dem Verhältniss der ganzen Länge der Linie, zur Distanz des berührten Punktes vom andern Schenkel des rechten Winkels. Sucht man den Werth von K aus obiger dritter Gleichung, so er- hält man die Gleichung zwischen 9 und & und a für die gesuchte Curve. Bernoulli erhält aus seiner geometrischen Betrachtung und den Relationen der Differentiale, in unserer Sprache ausgedrückt, die Gleichung zwischen RK und 7, nämlich N 6 HK 1 + deren Uebereinstimmung mit der unsrigen sich leicht ergiebt. Wenn überhaupt eine Curve gesucht wird, welche alle geraden Linien berührt, die durch die Gleichung „=K& +b gegeben sind, so muss K, b als veränderlich angenommen werden , und eine Relation zwischen K und b gegeben seyn. Man differentürt nur die obige Gleichung in Beziehung auf K und b; woraus eine Gleichung für K und b durch & und n ausgedrückt erhalten wird, deren Sub- stitution dann die Gleichung der Curve gibt. Da alle möglichen Relationen zwischen K und b gedacht werden können, so ist die Entstehung aller Curven auf diese Weise denkbar. 9 x 12 E Es ist übrigens klar, das K = 49 ist und b zy—& el d& de also ist das Prinzip: die Entstehung der Curven auf diese Weise aus- zusprechen, eine Relation höherer Art, da das erste Differential darin erscheint; es ist auch beschränkt, da es die Beziehung der Curven auf eine Weise und rechtwinklige Coordinaten voraussetzt. Wenn man die Relation annimmt, kRb=zL so erhält man die Gleichung p = 4LE die Parabel wäre nach diesem Princip die einfachste Curve. Die Re- lation ? kb = r? — b2, gibt die Gleichung Pm=2r&—& welches die Gleichung des Kreises wäre; der einfachsten Curve ihrer Entstehung nach. Die Relation 2rkber +aR gäbe eine Curve vom dritten Grad. Soll nun, um auf unser Problem zurück zu kommen, die Curve bestimmt werden, welche ein Punkt beschreibt, der aut ei- ner veränderlichen Curve sich bewegt, so könnte man also verfahren, wie sich an dem Beispiele vom beweglichen Kreise, das nach Leibnitz oben angegeben wurde, zeigen lässt. Man bestimmt die entstandene Curve nach der ‚vorhergehenden Methode. Man hat sodann “für irgend einen. Punkt seine Normale, und ihren Durchschnittspunkt mit der Achse; diess ist der Ort des Mittelpunktes des längs der Achse fortgeschrittenen Kreises, für den d Punkt der Curve, dessen Ordinaten x, y sind, ist er alox + y 1 = Diess ist auch der Weg, den der Mittelpunkt-Kreis parallel mit sich 13 selbst vom Anfang an durchlaufen hat. Ist nun die Winkelge- schwindigkeit des Punktes auf dem Kreise während der Zeit ge- geben, so trägt man diesen Winkel auf den Kreis unmittelbar auf, und hat so den Ort des Punktes. Ist aber eine Gleichung für die durchlaufenen Räume gegeben, so nehmen die Winkel- geschwindigkeiten ab, wie die Radien zunehmen; wenn man zwei unendlich nahe gelegene Kreise betrachtet, so ist in dem Fall einer gleichförmigen Bewegung die Gleichung für das Element der krum- men Linie, welche der Punkt beschreibt, einfach. Nämlich d®=dr+ (ds + e% d S ist das Element desBogens (Fig. 4.), e ist der sich gleichblei- bende Weg, den nach der Voraussetzung der Punkt, er mag auf ir- gend einem der beweglichen Kreise sich befinden, beschreibt, wobei d S dasElement des Kreisbogens an der Stelle, wo der Radius #, be- deutet *), Bei dem erstern Falle aber von gleichförmiger Winkelgeschwindig- keit und gleichförmigem Fortschreiten der Kreise, lässt sich die Glei- chung für die Curve, von dem Punkte beschrieben, angeben. Es seyen nämlich x, y die Coordinaten eines Punktes der alle Kreise berührenden Curve, so ist d Weg des Kreises vom Anfangspunkt an X + y d x dy dx Zeit dzux + y h e d c Winkelgeschwindigkeit in derselben Zeit (x+ y Fr = *) In Fig. 5 ist RANL die Curve, welche entsteht, wenn ein veränderlicher Kreis sich auf dem Halbkreis CMD bewegt, und dabei immer durch den Punkt A geht, RSZL ist die Curve, welche entsteht, wenn auf obengedachtem Kreise sich ein Punkt mit gleicher Winkelgeschwindigkeit, die der Mittelpunkt des veränderlichen Kreises hat, bewegt. 14 Diese Winkelgeschwindigkeit auf den Kreis p an dieser Stelle re- dy\cC RE a Da so sind die Coordinaten der Curve, welche der Punkt beschreibt d C = Sin Are.r (x + y oe d d 4 im yo —00s Arer [fr + y) = ni Da in unserm Falle eine Gleichung zwischen p und x gegeben, lässt "dueirt sich r hier eliminiren. ä Bewegen sich die veränderlichen Kreise nicht auf einer geraden Linie, sondern auf einer Curve, so muss statt der Achse der durchlaufene Bogen derselben genommen werden; die eben angegebene Betrach- tungsweise gilt noch und wird sich noch so vereinfachen lassen, dass man auch eine. Winkelgeschwindigkeit für die Mittelpunkte der be- wegten Kreise einführen kann. Diese so entstandene Reihen gehören in eine höhere Reihe von Cycloiden und Epieycloiden. 4) der eigentliche Sitz dieser Probleme ist die Astronomie. Die Planeten-Bahnen sind veränderliche Ellipsen. Die Mond-Spirale um die Erde, und die Spirale auf der Erdoberfläche, in welcher die Punkte liegen, über welchen der Mond nach und nach während seinesLaufes senkrecht steht, sind veränderlich, denn die Neigung der Mondsbahn und ihre, Lage und ihre Ellipse selbst sind veränderlich. Eine weitere Untersuchung über die Spiralen auf einer Kugelober- fläche liegt nicht im Bereiche dieser Abhandlung. Ueber eine Methode, die Barometerstände ohne Mitbeobachtung des Thermome- ters auf eine gewisse Normal-Temperatur zu reduciren. Von Ludwig Thilo. ir er y > Mi rss 2 sedu EM sit ih ara Ueber eine Methode, die Barometerstände ohne Mitbeobachtung des Thermometers auf eine gewisse Normal-Temperatur zu reduciren. $. 1. Die gewöhnliche Methode, die Barometerstände auf eine gewisse Normal-Temperatur zu reduciren, besteht bekanntlich darin, dass man ein der Barometerröhre möglichst nahe gebrachtes Thermometer zu- gleich mit dem Barometer beobachtet, und dann die beobachtete Höhe der dem Druck der Atmosphäfe das Gleichgewicht haltenden Queck- silbersäule, für jeden Grad über oder unter der angenommenen Nor- mal-Temperatur, um einen aliquoten Theil derselben verringert oder vermehrt, Diese Methode hat in der Ausübung zu viele Bequemlichkeit und Leichtigkeit, besonders da wir bereits gedruckte Tabellen besitzen, wodurch sich die ganze Rechnung in ein einfaches Subtractions- oder Additions-Exempel verwandelt, als dass ich zur Absicht haben könnte, für den gewöhnlichen Gebrauch eine andere an deren Stelle zu setzen. Ich würde auch die andere Methode, die ich sogleich vorschlagen werde, obgleich sie in einzelnen Fällen, z. B. bei den meisten Hö- 3 18 henmessungen, weit sichrere Resultate liefert als die bisherige, doch nie werth gefunden haben, durch den Druck bekannt zu werden, wenn sie nicht ein Hülfsmittel zu den wichtigsten und interessantesten physicalischen Beobachtungen, na mentlich auch über die bei den Physikern noch allzu- sehr schwankende Grösse der Ausdehnung des Queck- silbers durch die Wärme und über andere diese Aus- dehnung betreffende Sätze gäbe. A. Darlegung dieser Methode. $. 2. Aufgabe. Wenn die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilber-Säule im calibrirten Heber - Baro- meter, bei unveränderter Temperatur, um p Linien steigt; an wel- cher Scale wird diess sichtbar werden ? Auflösung. Da in diesem Falle, d.h. bei unveränderter Tem- peratur, die ganze Länge der Quecksilbersäule, eine überall gleich weite Röhre vorausgesetzt, unverändert bleibt, die Differenz der beiden Schenkel aber um p” grösser wird als vorher; so nimmt der Rest der Säule, der im untern Theil der Röhre sich selbst das Gleichge- wicht hält, um p“‘ ab. Diese p’ vertheilen sich auf beide ‚Schenkel gleich. Mithin sinkt das Quecksilber in dem kürzeren Schenkel um pi pi ==, und steigt in dem längeren Schenkel um r3% Ist nun die Barometerscale, wie hier immer vorausgesetzt wird, so eingerichtet, dass von einem gewissen mittleren Punkte an, nach oben und unten gezählt wird, also, um den Barometerstand zu erhalten, die Zahlen am längeren und am kürzeren Schenkel addirt werden au \ müssen, so zeigt die Scale an beiden Schenkeln Ga mehr. 19 Hätte aber die Barometerscale die andere Einrichtung, dass, von ei- ' nem gewissen tiefen Punkte an, an beiden Schenkeln nach oben ge- zählt würde, dass also um den Barometerstand zu erhalten, die Zahl am untern Schenkel von der Zahl am obern subtrahirt werden müsste ; Zı ‚4 mehr und am a so zeigte die Scale am obern Schenkel weniger. Der Kürze wegen werde ich aber von nun an auf diese letzte Einrichtung der Barometerscala keine Rücksicht mehr nehmen, indem es leicht ist, die Angaben für die erste Einrichtung mit Hin- sicht auf diese zweite abzuändern. $. 3. Aufg. Wenn die, dem Druck der Atmosphäre das Gleich- gewicht haltende Quecksilbersäule im calibrirten Heber-Barometer bei unverändertem Druck der Atmosphäre, bloss durch Erhöhung der Tem- peratur, um p Linien steigt; an welcher Scale wird dieses sichtbar werden? Aufl. Nach der Voraussetzung wird die Differenz zwischen bei- den Schenkeln um p’ grösser. Es bleibt aber auch die Länge des Restes im untern Theile der Röhre nicht unverändert, sondern wird grösser. Das, um welches die Länge dieses Restes grösser wird, ver- theilt sich auf beide Schenkel gleich, Die Differenz zwischen beiden Schenkeln, d. i. die Länge der Quecksilbersäule, welche dem Druck der Atmosphäre das Gleichge- wicht hält, sey nach Erhöhung der Temperatur = s’’; die Länge des Restes im untern Theil der Röhre, welcher sich selbst das Gleichge- wicht hält, sey, ebenfalls nach Erhöhung der Temperatur, — r’";' so ist die Zunahme der Länge dieses Restes unter unsern Voraus- \ setzungen = Far „pP“. Wegen der Vergrösserung der Länge dieses Restes un steigt also das Quecksilber in beiden Schenkeln um —: - * [9] 20 Wegen. der verlängerten Differenz steigt das Quecksilber im län- geren Schenkel um p‘‘. “u P Die Scale wird also am längeren Schenkel um p + a Ss = 7 r mehr, und am kürzeren Schenkel um — - ST IWERIERE zeigen. s OD ” .. . ” r ” Anm. 1. Den mit p’’ multiplicirten Coeffhicienten — hätte man 5 auch erhalten, wenn man für s und r die Bestimmungen vor Erhö- hung der Temperatur angenommen hätte, da beide Grössen durch Erhöhung der Temperatur. in demselben geometrischen Verhältniss aus- gedehnt werden. Es sind aber hier die Bestimmungen nach Erhö- hung der Temperatur desswegen gewählt worden, weil diese durch Beobachtung jedesmal bekannte Grössen sind. HKürzere und nach Maassgabe hinlänglich genaue Rechnungen (nach der Formel des folgenden $.) erhält man jedoch, wenn man die (freilich nicht jedes- mal vollständig, sondern nur beinahe bekannten) Bestimmungen für denjenigen Temperaturgrad wählt, auf welchen man sämmtliche Be- obachtungen reduciren’will, indem man dann dieselbe Verhältnisszahl r “ . —- für eine Menge von Rechnungen brauchen kann. s Anm. 2. Hierbei, d. h., wenn man die Bestimmungen für s und # nach Erhöhung der Temperatur gebraucht, ist s jedesmal der durch die Beobachtung unmittelbar gegebene Barometerstand selbst. Die Grösse r aber setztman immer aus2 Theilen, einem unveränderli- chen, bei einem gegebenen Barometer ein für allemal bestimmten, und einem veränderlichen, von dem jedesmaligen Barometerstande ab- hängigen, zusammen, Die Barometerscale sey z. B. von der Mitte aus nach oben und nach unten bis 15’ eingetheilt, so kann die Queck- 21 “ silbermenge, die unter dem untern Theilstriche bei 15” in beiden Schenkeln enthalten ist, als der unveränderliche Theil von r, ein für allemal bestimmt werden. Sie sey z. B, 51°, 3. Der veränderliche Theil von r ist dann gleich dem doppelten Unterschiede zwischen 15 und der am kürzern Schenkel beobachteten Scalenzahl. $. 4 Aufg. Die Zunahme der Scalenzahl am längeren Schenkel sey = m’'/, am kürzern = n‘“. Was kommt davon auf Rechnung der Temperatur (y), und was auf Rechnung des veränderten Drucks der Atmosphäre (x)? Aufl. Wegen erhöhten Druckes der Atmosphäre nimmt (nach $.2) u die Scalenzahl am längeren Schenkel um —_ u. Eben so viel nimmt sie am kürzeren Schenkel zu. Wegen erhöhter Temperatur nimmt die Scalenzahl (nach $. 3) am längeren Schenkel um 77 2 NEU Zuger Pia Fe Bier Seel he a 2 Tee ZU Es ist also x ?s-+tr 1 — m ) 2 ” 28 Wegen erhöhter Temperatur nimmt die Scalenzahl (nach $. 3.) am kürzeren Schenkel um r 1 — .— di ab, s 2 3 i Es ist also r 3 a 2 2s yz=-n Aus diesen beiden Gleichungen erhält man für x und y die Aus- drücke 5 NE und { AR a x: dm ee (m —n) $. 5. Es besteht nun die vorzuschlagende Methode, die am calibrirten Heber-Barometer beobachteten Barome- terstände auf eine gewisse Normal - Temperatur zu re- duciren, darin, dass man a) bei dieser Normal-Temperatur die Scalenzahlen an beiden Schen- keln für einen oder mehrere Barometerstände schon. genau beobach- tet hat, Eine solche genaue Beobachtung des Barometers für die Normaltemperatur können wir der Kürze wegen eine Normal-Be- obachtung nennen. b) Dass man die beiden Scalenzahlen einer Normal-Beobachtung von den beobachteten Scalenzahlen der zu reducirenden Beobachtung (die obere Scalenzahl.von. der oberen, die untere vom der unteren) subtrahirt, wodurch man die Werthe m und n ($. 4) erhält. c) Beide beobachtete. Scalenzahlen,.der zu reducirenden Beobach- tung zusammenaddirt, geben die Grösse s ($: 3'und)%),, ‚welche ' mit dem zu reducirenden Barometerstande selbst einerlei ist. d) Muss man den unveränderlichen Theil der Grösse r (vgl. $. 3, Anm. 2) bei einem gegebenen Barometer mit hinlänglicher Genauig- keit (vgl. unten $. 7.) ein für allemal bestimmt haben. Die’ Zahl an 23 der Barometerscale, bis zu welcher dieser unveränderliche Theil ange- nommen wurde, hat man sich ebenfalls gemerkt. e) Die doppelte Differenz zwischen dieser Zahl und. der untern Scalenzahl der zu reducirenden Beobachtung gibt den veränderlichen Theil der Grösse r. Dieser veränderliche und jener unveränderliche Theil geben zusammen die Grösse r selbst. f) Nunmehr berechne man y ($. 4) nach der Formel u 0) y-= g) Dieser Werth für y, von der. zu redueirenden Beobachtung abgezogen, gibt den verlangten, auf die Normal- Temperatur reducir- ten Barometerstand. h) Dass man bei diesen Rechnungen auf.das etwaige Negativ- werden der einzelnen Grössen die gehörige Rücksicht nehmen muss, versteht sich von selbst. i Erstes Exempel. Eine Normal-Beohachtung (bei 100 Reaum. der 80theiligen Scale) habe die obere Scalenzahl = 13 9°, 90 und die untere = 13 10%, 30 gegeben. Der unveränderliche Theil von r, der in dem untern Theil der Barometerröhre bis zur Scalenzahl 15° enthalten ist, sey = 51%, 35: Für die zu reducirende Beobachtung sey die obere Scalenzahl = 14 041,305 und die untere = 14 04,605 (vgl. Ex. zu $. 16.) Gibt: m= + 2,4955 n=+ 3,2755 m—n= + 0,28; s = 28 1,00 = 337400; r = 1a" 12; y—= + 0,23; also den reducir- ten Barometerstand = 23” 0,77. Zweites Ex. Eine andere Normal-Beobachtung an demselben Heber-Barometer und für dieselbe Normal-Temperatur (siehe die gleich 24 folgende Anm.) habe die obere Scalen-Zahl = 14 14,00 und die untere = 14° 1',80 gegeben. Für die zu reducirende Beobachtung sey die obere Scalenzahl = 14 0424, und die untere = 14” 0,70. Gibt:m = — 0,706; n = — 104, m —n= + 028; s= 28” 14,00 = 3374,00; r = 73,78; y= + 0,25; also den redu- cirten Barometerstand = 23” 04,77. Anm. Dass man hier statt der Normal-Beobachtung des ersten Exempels nicht ohne weiters die des zweiten, und umgekehrt, sub- stituiren kann, darf nicht befremden, weil beide Beobachtungen an einem nicht calibrirten Heber-Barometer angestellt und absichtlich (vgl. $. 11) nicht auf einander reducirt sind. Die zur Reduction ge- gebenen Beokachtungen beider Exempel sind der Calibrirung we- gen bereits corrigirt, und waren ursprünglich eine Beobachtung (16. Febr. 1831, Nachmittags 2 Uhr, bei 13°, 5 R.), welche die Zah- len 14° 0209 und ı4‘ 0%, 71 gab. Dass übrigens die beiden redu- cirten Barometerstände in diesem Beispiele gar keinen Unterschied ga- ben, erklärt sich aus der Vergleichung dieses Beispiels mit $. 11 und 16. Drittes Ex. Bei der Normalbeobachtung des zweiten Exem- pels sey für die zu reducirende Beobachtung (20. Febr. 1851, Mor- gens 7 Uhr bei 6°%,8 R.) die obere Scalenzahl = 13” 9,59 und die untere = 135” 10,65. | Gibt::m = — 341; n = — 315; ao m—n= — 026; smRr U 35r ah = 184,00; y = — 021; alsoy.da y jetzt addirt werden muss, den reducirten Barometerstand = BR g/U.n5. 25 B. Einige nothwendige Bemerkungen über die Anwen- dung dieser Methode. $. 6. Vorerst versteht es sich von selbst, dass die Normalbeob- achtungen ($. 5, a) möglichst genau angestellt und frei von allen merklichen Fehlern seyn müssen. Um möglichst genaue Normal-Beobachtungen zu erhalten, be- merke man (ausser der Sorgfalt, welche bei allen Barometer - Beob- achtungen angewandt werden muss, und worüber hier keine Anlei- tung gegeben werden kann), a) dass das Barometer längere Zeit hindurch in der Normal-Tem- peratur erhalten worden seyn muss. Denn, wie weiter unten ($. 17 folg.) durch Beobachtungen und Versuche dargethan werden wird, nimmt die Quecksilbersäule im Barometer, ihrer ganzen Länge nach, nur sehr langsam den Grad der sie umgebenden Temperatur an. Sehr bequem ist hierzu die häufig angenommene Normal-Temperatur von 10°R. der-80theiligen Scale. In der kühleren Jahreszeit kann man in einem mässig geheizten Zimmer durch öfteres Oefinen eines vom Ba- rometer entfernten Fensters und durch Anwendung von Schirmen ge- gen den Ofen, so lange als man will, diese Temperatur unverändert erhalten, und die Beobächtungen stundenlang fortsetzen. Während dieser Zeit wird der Barometerstand selbst etwas steigen oder fallen, und da im calibrirten Heber-Barometer das Steigen in dem einen Schen* kel bei unveränderter Temperatur gerade so viel betragen muss, als das Fallen im andern, so erhält man eine Menge von Beobachtungen, welche sämmtlich dazu dienen, sich von der Genauigkeit der Normal- beobachtung zu überzeugen ; b) dass man zur Normal-Beobachtung keine solche wähle, die an Stellen stattfand, wo die Glasröhre eine unregelmässige Anziehung oder Abstossung gegen das Quecksilber äussert. Wenn jene Anzie- 4 20 hung oder Abstossung regelmässig ist, so muss die Basis der conve- xen Quecksilberwölbung in beiden Schenkeln einen vollkommen hori- zontalen Kreis bilden. Man wird aber bei den meisten Barometern unzählige Stellen finden, wo dieses nicht der Fall ist, wo die Be- rührung des Quecksilbers mit dem Glase rechts höher hinaufreicht, als links oder umgekehrt, und wo man diesen Mangel durch kein noch so starkes Schütteln des Barometers heben kann. Ferner muss die Höhe dieser Quecksilberwölbung über der genannten Basis bei unveränderter Temperatur an allen Stellen der Glasröhre sich gleich bleiben, an welchen diese selbst nicht enger oder weiter wird. Wenn man aber die Höhe dieser Quecksilberwölbung an verschiede- nen Stellen der Glasröhre misst, was ziemlich genau geschehen kann, so wird man grosse Unregelmässigkeiten finden, die ebenfalls durch kein Schütteln des Barometers beseitigt werden können. Während man nun die Normal-Beobachtung anstellt, darf man nicht unterlassen, die Höhe dieser Quecksilberwölbung zu messen, um sich zu überzeugen, dass die Normalbeobachtung auch von dieser Unregelmässigkeit nicht aflicirk ist. Merklich gemacht werden die Fehler einer Normal -Beob- achtung: a) Durch Vergleichung derselben mit andern Normal-Beobachtun- gen. Da alle diese bei derselben Temperatur angestellt sind, so müss- ten, wenn die Röhre überall vollkommen gleichweit wäre, die Differenzen der Scalenzahlen je zweier |Normalbeobachtungen an beiden Schen- keln gleich gross seyen. So genau dürfte man aber wohl keine sich überall gleich weit bleibende Glasröhre finden und Differenzen zwi- schen jenen Scalenzahlen werden immer statt finden. Aber aus den grösseren oder geringeren Unregelmässigkeiten, die bei diesen Diffe- renzen vorkommen, lässt sich immer der Werth einer zu prüfenden Normalbeobachtung beurtheilen. b) Durch Vergleichung mit andern Beobachtungen, die man mit 27 Hülfe jener Normalbeobachtung reducirt hat. Wenn die Werthe für y ($: 4) beständig zu klein oder zu gross ausfallen, so lässt sich ver- muthen, dass der Fehler in der angewandten Normal-Beobachtung liegt. Ob aber ein Werth für y zu gross oder zu klein sey, lässt sich aus Vergleichung mit den für die gewöhnliche Methode bereits berechneten Tafeln schliessen. Eine’mit merklichen Fehlern behaftete Normalbeohachtung aber thut man am besten ganz zu verwerfen. Worin übrigens der Grund solcher Fehler, trotz aller Sorgfalt, die der Beobachter angewendet zu haben glaubt, liegen kann, ist hier nicht der Ort auseinander zu setzen. $. 7. Der unveränderliche Theil der Grösse r ($. 5 d) dürfte selbst an einem calibrirten Heber-Barometer, durch unmittelbare Messung seiner Länge, nicht mit grosser Schärfe ausgemittelt werden können, weil durch die Umbiegung der Röhre nothwendig Unregelmässigkei- ten in der Weite derselben entstehen müssen. Auf jeden Fall lässt sich aber derselbe vor der Füllung des Barometers durch Abwägen des den begränzten untern Raum des Barometers ausfüllenden Quecksilbers mit vollkommener Genauigkeit bestimmen; eine Bestimmung, welche, sobald sie für den Gebrauch des Barometers als zweckmässig erkannt wird, von jedem Verferti- ger eines zu physikalischen Beobachtungen eingerichteten Barometers mitverlangt werden könnte. Eine Schwierigkeit bei dieser Bestimmung durch Abwägen des enthaltenen Quecksilbers entsteht aus der sogenannten Capillarität, in- dem hier die convexen Quecksilberwölbungen in beiden Schenkeln, nicht wie bei Barometerständen, die man am Heber-Barometer be- obachtet, in ihrem Einflusse einander gegenseitig aufheben, sondern umgekehrt, einen verdoppelten Fehler veranlassen können. Wenn übri- gens der Verfertiger des Barometers hinzu fügte, ob er bis zum 4* 28 ; Scheitel, oder bis zur Basis der Wölbung, oder wie er sonst gemessen habe, so würde sich auch hier Rath finden lassen. Am Orte ist es übrigens hier, zu bemerken, dass es, für allei- nige Richtigkeit dieser Reductionen, auf eine allzugenaue Bestimmung der Grösse r gerade nicht ankommt. Denn hätte man z. B. in dem dritten Exempel ($. 5) r = 72 statt 78’ gesetzt, so hätte man y immer noch = — 0,21 gefunden. Anm. 1. Um den Werth des unveränderlichen Theils von r vor der Füllung.des Barometers mit möglichster Schärfe zu bestimmen, wird es wohl auch nöthig seyn, diese Bestimmung noch vorher vor- zunehmen, ehe die Röhre an ihrem obersten Theile zugeschmolzen ist. Sonst möchte es, wegen des Widerstandes der in der zuge- schmolzenen Röhre durch das Quecksilber gesperrten Luft, nicht leicht möglich seyn, einen vollkommen gleich hohen Stand des Queck- silbers in beiden Schenkeln zu erhalten. Anmerk. 2. Den unveränderlichen 'Theil von r hatte ich an meinem Barometer auf indirecte Weise = 51,3 bestimmt und glaubte, mich bei dieser Art ‘von Bestimmung, für meinen Zweck, beruhigen zu können. Da ich mich aber später überzeugt hatte, dass solche indirecte Bestimmungen, bei der noch allzu unsicher bekannten Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers durchaus unzuverlässig sind (daher ich mich auch über die Art, wie ich diese indirecten Bestim- mungen vornahm, nicht weiter verbreite) ; so entschloss ich mich endlich doch, obgleich die nicht ohne Zeitverlust und Mühe bereits gesammelten Normalbeobachtungen dadurch für spätere Beobachtun- gen unbrauchbar wurden, mein sehr gut ausgekochtes Barometer aus- zuleeren, um die im dritten und vierten Abschnitte ($. 23 und 35) behaupteten physikalischen Sätze auch in dieser Hinsicht auf einen desto sicherern Grund zu bauen. Wie ich nun, ohne die Röhre an ihrem obersten Theile zu öflnen, die Bestimmung des unveränderli- 2) chen Theils von r doch wenigstens bis auf eine halbe Linie genau, und zwar bis auf diesen Grad der Genauigkeit vollkommen sicher, erhielt (einer genauern Bestimmung bedurfte ich zu meinem Zwecke nicht), wäre zu weitläufig, und auch überflüssig, hier auseinander zu setzen. So ergab sich mir denn der unveränderliche, unter der un- tern Scalenzahl von 15‘ befindliche Theil von r, an meinem Baro- meter = 48”. Anm, 3. Ich sollte nun noch alle Rechnungen, die ich unter der Voraussetzung ausgeführt hatte, dass der unveränderliche Theil ven r an meinem Barometer = 51”',3 wäre, von Neuem vornehmen. Al- lein der Unterschied in den Resultaten ist so gering, dass ich mich dieser Mühe wohl überheben konnte. Z.B. für die bei 38%) R. (bei welchem Grade der Wärme vielleicht früher noch nie ein Barometer beobachtet wurde) am 25. Febr. 1831, Nachmittags 314, Uhr, beim stark geheizten Ofen angestellte Beobachtung. beträgt dieser Unter- schied für den reducirten Barometerstand nur zwischen zwei und drei Hunderttheilen einer Linie, um welche dieser Stand in der Tabelle des $. 17 zu gross angegeben worden ist. $. 8. Von dem störendsten Einflusse hingegen auf die Richtig- keit der Resultate, bei dieser Methode der Reductionen, ist eine mangelhafte Calibrirung der Röhre. Die zweischenkligen Reise - Barometer nach der Construction die jetzt wohl am- häufigsten gebräuchlich ist, sind aus drei zusam- geschmolzenen Röhren zusammengesetzt, nämlich den beiden Schen- keln und dem umgebogenen untern Theile, welcher beide Schenkel mit einander verbindet. Diese dritte Röhre ist um vieles enger als die beiden andern, um desto leichter das Eindringen der Luft in den längeren Schenkel abzuhalten. Wenn man nämlich das Barometer schief hält, bis der ganze längere Schenkel mit Quecksilber ausge- füllt ist, so weicht das Quecksilber aus dem kürzeren Schenkel zu- 30 rück in diesen engeren unteren Theil, und lässt sich nun, nach der wohlbekannten Einrichtung, mit dem daranf geschobenen Stopfer ver- schliessen. J Dass an einem solchen Reise-Barometer (und doch möchte ich gerade bei Höhen-Bestimmungen die vorgeschlagene Methode vorzüg- lich angewandt wissen) der unveränderliche Theil von r (vgl. $. 7) durchaus nicht, nachdem das Barometer gefüllt ist, durch eine Mes- sung seiner Länge, sondern mit Genauigkeit nur vor der Füllung des Barometers bestimmt werden kann, versteht sich von selbst. Dieser unveränderliche Theil von r hat z. B. an meinem Barometer die Länge von 72, während das in ihm enthaltene Quecksilber nur einer Säule von 48°’ (nach dem Caliber des längern Schenkels) seiner Masse nach entspricht. ? Bei dieser Einrichtung des Reise-Barometers ist es nicht nöthig, dass sich der kürzere Schenkel nach unten zu schon an den Stellen verengere, an welchen man noch beobachtet. Umgekehrt kann ge- rade das Zusammensetzen der Röhre dazu dienen, desto leichter zwei Schenkel von möglichst gleicher Weite zu erhalten, falls man nicht überhaupt die Construction von Gay-Lussac für Reise- Barometer vorziehen sollte. Ob es möglich sey, für das Caliber, das für Barometer das schicklichste ist, eine Röhre von durchaus gleicher Weite zu erhalten, weiss ich nicht. Eine grosse Schwierigkeit bleibt dabei immer durch den Umstand, dass kleine Unterschiede im Durchmesser der Weite schon einen beträchtlichen Einfluss auf die Länge der darin enthal- tenen Quecksilber-Cylinder von gleicher Masse äussern, indem sich die Höhen dieser Cylinder, nach bekannten stereometrischen Sätzen umgekehrt wie die Quadratzahlen jener Durchmesser verhalten. Auf jeden Fall ist es daher nöthig, für Röhren von nicht voll- 51 kommen gleicher Weite diesen Einfluss hier näher zu betrachten, und für vorkommende Fälle die nöthigen Reductionen anzugeben. $. 9. Aufg. Bei unveränderter Temperatur steige das Quecksil- ber im längeren Schenkel um q Linien, und falle im kürzeren , der ungleichförmigen Weite der Röhre wegen, um q +kLinien. Wie viel hätte es in jenem Schenkel steigen und in diesem Schenkel fallen müs- sen, wenn die Röhre überall gleich weit gewesen wäre? Aufl. Der Barometerstand ist im Ganzen um q+qg+k“ oder um 2q+k gestiegen. Wäre die Röhre überall gleichweit gewesen, so hätte das Quecksilber im längeren Schenkel um eben so viel steigen, als im kürzeren fallen müssen, ($. 2.) Es wäre also im längeren Schenkel um 2y+k 2 um q + z k‘” gefallen. oder um q + 3 K’” gestiegen und im kürzeren Schenkel Zusatz. Wenn also, bei unveränderter Temperatur, das Queck- silber im kürzeren Schenkel um k‘‘ mehr fällt, als im längeren Schen- kel steigt, mit andern Worten: wenn die Scalenzahl am kürzeren Schenkel um k’’ mehr zunimmt, als am längeren; so muss, als Correctur wegen der Calibrirung, die Scalenzahl am län- geren Schenkel um 3 k”’ vermehrt und am kürzeren um £ k‘“ vermindert werden. $. 10. , Als Beispiel mögen hier die beiden Normalbeobachtungen im ersten und zweiten Exempel zu $. 5 dienen. Die Beobachtung des Barometers habe bei demselben Wärmegrade einmal am längeren Schenkel die Scalenzahl 14” 1,00 „ kürzeren ,„ F Kr 14” 1",80 das andere Mal , am längeren Schenkel die Scalenzahl 13” 9,90 „» kürzeren 3 52 2 13”. 10,39 gegeben. Man soll die letzte Beobachtung wegen der ungleichen Weite der Röhre corrigiren. 32 Die Scalenzahl hat am längeren Schenkel um 3'',10 und am kür- zeren um 5‘,4ı abgenommen. Es ist aloq = — 310; q+k = — 35,41, aok = — 031, undZ2k= — 0“,155. Es muss also die Scalenzahl am längeren Schenkel um — 0”',155 vermehrt, und am kürzeren Schenkel um 0”’,155 vermindert, oder es muss von jener Scalenzahl- + 0’,155 subtrahirt, und zu dieser + 0,155 ad- dirt werden. Giebt für die corrigirte zweite Beobachtung am längeren Schenkel die Scalenzahl 13" 0,745 »„ kürzeren 5x = 5 13” 10,545 Als Probe, nicht blos für das Beispiel, sundern für die Auflösung des $..9 überhaupt, kann hier dienen: während die Summe beider Scalenzahlen unverändert bleibt, erhält man m (8.4) = — 3,255 und n = — 3,255, also m — n= o; wie, bei unveränderter Tempera- tur und blosser: Aenderung des Drucks der Atmosphäre, im calib- rirten Heber-Barometer statt finden muss. $. 11. Während obiges Beispiel hier mehr desswegen beigebracht war, um die Richtigkeit der Auflösung des.$. Q anschaulich zu ma- chen, und während Reductioner von dergleichen an uncalibrirten Heber- Barometern bei demselben Wärmegrade beobachteten Barometerstän- den auf einander, an sich gar keinen Nutzen haben; geben die auf diese Weise beobachteten Barometerstände umgekehrt wohl das beste und sicherste Mittel, um die verhältnissmässige Weite der Ba- rometerröhre an den entsprechenden Stellen beider Schenkel zu be- stimmen, oder vielmehr noch unmittelbarer -die nöthigen Cor- rectionen wegen der Calibrirung vorzunehmen. Bleiben wir nämlich bei den zwei Normalbeobachtungen des $. 10 stehen; so ist der Unterschied q der Scalenzahlen am längeren Schen- kel von 13” 9,90 bis 14” 1",00 = 3”',10 und der Unterschied. 35 q + kam kürzeren Schenkel von 13” 10”,39 bis 14” 1,80 = 3'",11. Wir haben hier also'zwei "kleine Quecksilber-Cylinder, im’längeren "Schenkel von 3,10 ‘und im kürzeren von 5'%41 Höhe, die beide einander das Gleichgewicht halten, also gleichen körperlichen Raum einnehmen. Darnach lässt sich das Verhältniss der Durchmesser bei- der Cylinder oder das der Weiten der Röhre an beiden Stellen be- stimmen. “ (S. folg. $.) Für die verlangten Correctionen bedürfen wir aber dieses Verhältnisses nicht einmal selbst, sondern, es genügt uns, zu wissen, dass sich, Gleichförmigkeit der Weite eines jeden der beiden kleinen Räume von 5 bis 4 Linien vorausgesetzt, in- nerhalb dieser kleinen Räume immer die entsprechenden Höhenän- derungen im längeren oder kürzeren Schenkel, oder q: q + k, wie 3,10: 3,41 = 1: 1,10 verhalten. $. 12. Die Weiten selbst an den genannten Stellen der Röhre verhalten sich umgekehrt wie die Quadratwurzeln aus 1 und aus 1,10 oder stehen im geraden Verhältnisse von 1,049: 1. "Es möchte wohl. keine directe Methode geben, das Verhältniss solcher Weiten zu messen, die sicherere Resultate. lieferte als jene indirecte. Aber auch, abgesehen davon, dass die ($. 11) angebene Art, die verhältnissmässigen Weiten der Röhre zu bestimmen, die sicherste ist, - ist sie zugleich bei Reductionen der Barometerbeobachtungen desswe- gen die anwendbarste, weil es dabei einerlei seyn kann, aus wel- chen Ursachen, bei unyeränderter Temperatur, das Steigen in einem Schenkel dem Fallen im andern nicht gleich ist, weil es uns viel- mehr hinreicht, die vereinigte Grösse der Wirkungen aller hier mög- lichen Ursachen zu kennen. Es wäre nämlich, selbst bei vollkommen gleichförmiger: Weite 'der Röhre, noch eine Ungleichförmigkeit der Höhenänderung in beiden ‚Schenkeln, wegen der (°. 6) schon erwähn- ten Unregelmässigkeit- in der Anziehung oder Abstossung ‘des Glases gegen das Quecksilber an verschiedenen Stellen der Röhre, möglich ; so 5) 34 wie nämlich Capillar-Attraction des Glases gegen das Wasser durch das Bestreichen desselben mit Fett in eine Capillar-Deposition verwan- delt werden kann, so bewirken analoge Umstände auch Aenderun- gen in der Anziehung oder Abstossung des Glases gegen das Queck- silber. Wenn wir also wissen, wie gross, bei unveränderter Temperatur, an diesen oder jenen sich entsprechenden Stellen in beiden Schenkeln der Röhre die verhältnissmässige Höhenänderung des Quecksilberstan- des ist, so wissen wir alles, was nöthig ist, um für diese Tempera- tur die nöthigen Correctionen wegen der Calibrirung vorzunehmen, Daaker, beiunveränderter Temperatur, um einenrichtigen Barometerstand von derselben Temperatur zu erhalten, solche Correc- tionen für sich überflüssig sind, und eigentlich erst für die Reductionen von Barometerständen nothwendig werden, die bei einer andern Tempe- ratur beobachtet wurden, so bleibt uns jetzt noch die wichtigere Un- tersuchung übrig, welchen Einfluss die ungleiche Weite der Röhre in beiden Schenkeln auf die Barometerstände der letzten Art habe, um zu einer endlichen Regel zu gelangen, wie die an einem uncalibrir- ten Heber-Barometer beobachteten Barometerstände , der Calibrirung wegen, zu corrigiren seyen. $. 13. Aufg. Wenn das Barometer bei unverändertem Druck der Atmosphäre, blos durch Erhöhung der Temperatur, um | Linien steigt; wie wird diess an beiden Scalen sichtbar werden, unter der Voraussetzung, dass beide Schenkel für sich gleich weit sind, die Weite des längeren Schenkels (als kreisförmige Fläche) sich aber zur Weite des kürzeren wie q + k zu q verhält? Aufl. Durch Erhöhung der Temperatur ist nicht nur die Quecksilbersäule, die dem Drucke der Atmosphäre das Gleichgewicht hält, länger geworden, sondern auch der Rest des Quecksilbers im untern Theil der Röhre hat sich ausgedehnt. Es verhält sich nach der Bezeichnung des $. 3, s: r N _ N =} - Zunahme des Quecksilbers im untern Theil der Röhre, . Hi r ‚u Diese Zunahme ist also = — 1%, s Setzt man den kreisförmigen Durchschnitt des längern Schenkels = a; und nimmt man an, dass die Grösse r in Längenmaass so ge- geben sey, als hätte sie den Durchschnitt a des längern Schenkels (siehe sogleich unten die 2te Anm.): so ist jene Zunahme der Masse r nach = —.. al. s Diese Zunahme vertheilt sich, der Masse nach, in den beiden Schenkeln in dem Verhältnisse von q + k: q Es sey der Theil im längeren Schenkel, der Masse nach, = x; so ist der Theil im kürzeren = = «X, und man hat q “ r x + ER x = as al, woraus k NEE BER 1 al, 2q+k s & also der Theil im kürzern Schenkel en 4 E = — ,„— .dl. 2q+tk 5 Die Höhe beider Theile ist sich gleich. Sie sey = z. Da der kreisförmige Durchschnitt des längern Schenkels = a, So ist der des kürzeren BETEN . a. Man hat also entweder q+k — era er al 2qtk 5 5r* oder het nz a Marz 22:03 DR WEN al. q+tk 2q-+k s Aus beiden Gleichungen ergiekt sich q+tk r 4 y” Tale oder 1 r k 1 r Su peut TERRA Yet URN z2g+ K'2's 1 . 2 s £ n Der Ausdruck = es 1‘ wäre die Zunahme von r in beiden Schenkeln,, wenn beide gleich weit wären. Unter der Voraussetzung aber, dass der kürzere enger ist, beträgt die Zunahme um die kleine Grösse r Een 2q +k _.2 s mehr. Anm. 1. Wäre der längere Schenkel enger als der kürzere, so könnte man das Verhältniss beider Weiten = q — k: q, und also in dem gefundenen Ausdruck für z,nur — k statt + k setzen. Dann erhielte man 1 Ga SEEN ia AINIRRSIE N. Sit. = S 2q—k 2 S und es betrüge die Zunahme in beiden Schenkeln um die kleine, von- der vorigen wenig verschiedene, Grösse RRERSEIN NL EN 2q=—-k'2 weniger, als sie bei gleicher Weite beider Schenkel gewesen wäre. Anm. 2. Eigentlich hätte man in obiger Auflösung nur dem unveränderlichen Theile der Grösse r (vgl. $. 5. d) nebst dem einen, 97 im längern Schenkel enthaltenen, veränderlichen Theile derselben den Durchschnitt a des längern Schenkels beilegen dürfen; und man musste den andern, im kürzern Schenkel enthaltenen veränderlichen Theil von r, da dieser Schenkel als enger vorausgesetzt wird, mit Rück- sicht auf das gegebene Verhältniss beider Weiten, um etwas vermindern. Es würde aber ein schon sehr oberflächlich verfertigtes Heber-Baro- meter voraussetzen, wofür diese Correctur nicht vielunter 5 Linien betrü- ge, bei deren Vernachlässigung man also, da s fast immer mehr als 300 P r 4 Linien beträgt, in dem Werthe des Verhältnisses —- nicht um weni- s ‚4 ger als ‚d. i. um weniger als fehlte. Ein Fehler, welcher, 500 100 da er bei der gegenwärtigen Untersuchung seinen Einfluss wieder nur in dem Verhältnisse von k za q + k (vgl. unten $. 16. d) äus- sert, in welchem Verhältnisse er in dem einen Schenkel mehr als in dem andern beträgt, hier nicht weiter berücksichtigt zu werden braucht. L $.14. Exempel. Der Barometerstand oder s sey = 28” = 3306’; r sey = 72'", also an en a. Wenn beiunverändertem Druck s 356 14 der Atmosphäre das Barometer um eine Linie steigt (was, nach den grössten Angaben der Ausdehnung des Quecksilbers durch die Wärme, schon einer Wärmezunahme von mehr als 10° entspricht); wie viel steigt es im kürzeren, hier als enger vorausgesetzten, Schenkel, wenn (wie im $. 1) qg=1undk= oo, 10 ist? Hier ist also 1 = 1”; also as zur I Bame 0,1071; daher 2 s 28 1 RE PA NRTETE folglich 2ig + Kirn and aa 76, ; 20441422 38 $.15. Aus diesem Beispiele lässt sich der Einfluss der ungleichen Weite der Röhre in beiden Schenkeln auf die, bei unverändertem Druck der Atmosphäre, blos durch die Wärmezunahme erhöhten Ba- rometerstände zur Genüge beurtheilen. Bei Unterschieden in den Weiten der Röhre, die den im $. 14 angenommenen nahe kommen (und die eigentlich schon grösser sind, als sie der Capillar-Depression wegen überhaupt seyn sollten, deren Einfluss auf den Barometerstand man durch den Gebrauch des Heber-‘ Barometers ja gern ganz aufheben möchte) und bei sonstigen, den hier angenommenen ähnlichen Verhältnissen, hätte man für jede 10° Abweichung von der Normal-Temperatur für z einen Werth von bei- et läufig 6 Nun ist die Zunahme desBarometerstandes durch die Wärme, die in jenem Beispiele = 1”’ gesetzt wurde, ganz unabhängig von der gleichförmigen oder ungleichförmigen Weite der Röhre, indem nämlich jetzt, wegen des Leichterwerdens des Quecksilbers durch die Wärme nur eine nach Verhältniss höhere Queksilbersäule erforder- lich wird, um mit dem Druck der Atmosphäre im Gleichgewicht zu stehen. Der Einfluss der ungleichen Weite der Röhre erstreckt sich blos auf die Werthe für z. Da aber diese Werthe für z selten einige Zehntheile einer Linie betragen, und diese wieder nur in dem Verhältnisse von k zug + k (in unserm Beispiele von 0,1 zu 1,1, d. i. mit ihrem eilften Theile, vgl. unten $. 16. d), als Correctur der Calibrirung we- gen in Rechnung kommen; da also diese Correctur selten einige Hun- derttheile einer Linie betragen möchte: so kann diese Correctur in al- len Fällen um so eher vernachlässigt werden, als bei grossen Abwei- chungen von der Normal-Temperatur (wenn für dieselbe, was wohl am zweckmässigsten, ein von der mittlern Temperatur nicht sehr ab- weichender Wärmegrad angenommen wird) ganz andere Gründe der Unsicherheit hinzu kommen (vgl. unten $. 28 und $. 35). 39 $. 16. So ergeben sich endlich, um alle Barometerstände, die an einem Heber-Barometer von nicht überall gleichförmiger Weite ge- nommen sind, vor der Reduction auf die Normal-Temperatur, der Calibrirung wegen zu corrigiren, folgende Regeln: a) Je mehr zuverlässige Normal-Beobachtungen man hat, desto besser. Denn man hat einen gegebenen Barometerstand nicht auf diese oder jene Normalbeobachtung, sondern auf die Temperatur al_ ler dieser Normal-Beobachtungen zu reduciren. Unter diesen Normal- beobachtungen wähle man diejenige, deren untere Scalenzahl, d. i. deren Scalenzahl am kürzeren Schenkel, der entsprechenden Scalen- zahl der zu reducirenden Beobachtung am nächsten kommt. (Würde eine von jenen mit dieser ganz übereinstimmen, und würde man die- selbe zur Reduction gebrauchen, so bedürfte es gar keiner Correctur wegen der Calibrirung.) b) Die untere Scalenzahl der gewählten Normal-Beobachtung und die untere Scalenzahl der zu reducirenden Beobachtung subtrahire man von einander, welche Differenz oben ($. 4) mit + n bezeichnet worden. Von der Grösse dieser Differenz hängt die ganze Correctur wegen der Calibrirung ab. Diese Differenz wird nun so betrachtet, als beruhe sie allein auf dem von der Normal-Beobachtung abwei- chenden Drucke der Atmosphäre, indem auf die durch den Wärme- unterschied hervorgebrachte Aenderung des | Quecksilberstandes im kürzeren Schenkel (nach $. 15) in keinem Falle von uns Rück- sicht genommen zu werden braucht. c) Aus der Vergleichung zweier Normal-Beobachtungen kennt man bereits (nach $. 11) die zu dieser Correctur erforderlichen Ver- hältnisszahlen, welche wir oben ($. 9 bis 11) mit q: q + k bezeich- net haben. Ob man hiezu am sichersten diejenigen beiden Normal- beobachtungen wähle, deren untere Scalenzahlen zunächst kleiner und zunächst grösser als die untere Scalenzahl der zu reducirenden 40 Beobachtung sind, oder zwei Beobachtungen, deren untere Scalen- zahlen sehr weit auseinander liegen, hängt von der besondern Be- schaffenheit des gebrauchten Barometers ab. Wäre bei den Normal- beobachtungen das Steigen und Fallen des Quecksilbers in den bei- den Schenkeln, wenn auch ungleich, doch so regelmässig, dass man beide Schenkel für sich als gleichförmig weit ansehen dürfte; dann würden Normal-Beobachtungen mit sehr weit auseinander liegenden Scalenzahlen wohl am sichersten gebraucht werden. Im entgegenge- setzten Falle hätte man aber die näher liegenden vorzuziehen, und, je nach dem untern Quecksilberstande der zu reducirenden Beobach- tung, die diesem Stand entsprechende Verhältnisszahl q: q + K zu nehmen. d) Aus dem Unterschiede + n, den man (nach b) erhalten hat, und aus der (nach c) bekannten Verhältnisszahl q: q + k bestimme man die Grösse der Correctur Eu Ga Ar ne BL ee => — nn = ——_ —n Tr ne) eg Verlangt man nun die corrigirten obern und untern Scalenzahlen der zu reducirenden Beobachtung selbst, so muss man (vermöge $. Q 1 k Zus.) die Hälfte dieser Correctur oder + Ba PUR F obern Scalenzahl addiren, und von der untern Scalenzahl subtrahiren. n zu der Gewöhnlich macht man aber von diesen corrigirten Scalenzah- len selbst keinen Gebrauch, sondern man bedarf nur, wegen der Reduction auf die Normal-Temperatur, die man nach: der Formel des $. A vornimmt, des corrigirten Werthes der Differenz m — n, Für diese Differenz aber ist es einerlei, ob ich den Minuendus um‘ die halbe Correctur vermehre und den Subtrahendus um die halbe Cor- rectur vermindere, oder ob ich mit einem Male den Subtrahendus h} 4 um die ganze Correctur vermindere, oder den Minuendus um die ganze Correctur vermehre. e) Verlangt man, um die Formel des $. 4 anzuwenden, nur den corrigirten Werth des Factors m — n, so vermindere man den Werth von n um die Correctur n, oder, was einerlei ist, man ver- k qg+tk mehre die mittelst der uncorrigirten Scalenzahlen erhaltene Differenz m —ın um die (Gorrectur, — — — un 1 Br „ER f) Bei dieser ganzen Untersuchung wurde immer angenommen, dass der längere Schenkel der weitere sey, und dass man diese Weite des längeren Schenkels corrigire. Für andere Verhältnisse werden sich alle die auf diese Voraussetzungen gegründeten Angaben leicht abändern lassen. Exempel. Eine Beobachtung habe die obere Scalenzahl = 14” 0,29 und die untere = 14” 0”,7ı gegeben. Man soll unter der Voraussetzung, dass sich an dieser Stelle des Barometerss q: q + k = 1: 1,10 (vgl. $. 11) verhalte, die Correctionen wegen der Galibri- rung mit Rücksicht auf die beiden Normal-Beobachtungen des ersten und zweiten Exempels ($. 5) angeben. ' Für die erste dieser beiden Normal-Beobachtungen hat man n= + 2,32, also die Grösse der Correctur ER EN a RE ER ET SH Davon die Hälfte oder + 0,105 zur obern Scalenzahl addirt und von der untern Scalenzahl subtrahirt, giebt die beiden corrigir- ten Scalenzahlen = 14° 0,395 und = 14” 0,605, wie sie im ersten Exempel ($. 5) angenommen wurden. Hätte man die Correctur (nach e) zu der mittelst der uncorrigirten Scalenzahlen er- 42 haltenen Differenz m — n oder zu 0,07 unmittelbar addirt, so hätte man, wie dort ($- 5), m — n = 0,28 erhalten, Für die zweite der beiden Normal-Beobachtungen hat man n = — 1,09, also die Grösse der Correctur = — 0,10. Davon die Hälfte oder — 0,05 zur oberen Scalenzahl addirt, und von der unteren sub- trahirt (was so viel ist, als + 0,05 von der oberen subtrahiren und zu der unteren addiren), gibt die beiden corrigirten Scalenzahlen — 14" 0,24 und = 14” 0,76, wie sie im zweiten Exempel ($. 5) angenommen wurden. Anm. Eigentlich müsste man auch den veränderlichen Theil von r, der in dem kürzeren Schenkel enthalten ist, der Calibrirung wegen reduciren. Allein, da ein Unterschied von einigen Linien, im Werthe von r fast keinen Unterschied im Resultate gibt, so kann man diese Correctur ohne allen Nachtheil durchaus ganz vernachlässigen, C. Beobachtungen und Versuche über die Ungleich- förmigkeit der durch Wärme hervorgebrachten Aus. dehnung des Quecksilbers im Barometer. $. 17. Statt nunmehr zu Vergleichungen zwischen der vorgeschlage- nen undder gewöhnlichen Reductions-Methode überzugehen, will ich von gewissen Beobachtungen und Versuchen reden, bei welchen sich die erste beider Methoden vorzüglich bewährt hat. Da diese Versuche von der Art sind, dass sie von Jedermann leicht wiederholt werden können, und da ich gerade keine solche Data daraus ableiten will, auf welche Andere ohne weitere Prüfung zu bauen hätten; so brauche ich in der Erzählung derselben nicht mit protocollarischer Umständlichkeit zu verfahren, sondern kann mich mit demjenigen begnügen, was zu mei- nem speciellen Zwecke gehört. lch brachte nämlich das Barometer mit seinem Thermometer in die Nähe eines möglichst stark geheizten eisernen Ofens und beobach- _ 43 tete von Viertelstunde zu Viertelstunde, Die Resultate einer solchen Beobachtungsreihe ‚(vom 23. Febr. 1851 Nachmittags) findet man in folgender Tabelle zusammengestellt. Thermom, |; Barom. am Ofen, Werthe! Redueirter Stand Verel- | y Stunde, Jam Barom,|T,ängerer /Kürzerer | gr. „. 4 nach chenerBa-|t — 100 ER £Grade.| Schenkel. Schenkel. nd: |nach s.| Winkler, Taufe, k N 12 Uhr 5,8 0,52 - 1,50 51 0,35 2,15 2,14 = 16) 0785 125 — 51 0,50 1,59 |— 0,52] 2,00 2,00 a 0,0053 1 —| 118 0,00 1,30 |+ 0,05| 1,85 1,84 — | 0,0625 ‚© Eee LERE Y1p 1,28 1,26 0,63) 1,91 1,92 1,6 0,0777 14 —| 24,6 1,90 1,20 1,19| 1,91 1,98 1,6 | 0,0813 1% 29,5 2,42 1,10 1,70) 1,82 2,03 1,6 | 0,0871 2 —| 313 2,67 1,09 1,90| 1,86 2,12 1,5 0,0892 % — |, 32%8 2,88 1,10 |. 2,07] 1,91 2,23 1,5 | 0,0908 23 —| 35,6 3,10 1,09 | 2,25) 1,04 2,23 1,5 | 0,0878 23 —| 360 3,30 1,10 2,42| 1,98 2,51 1,5 ! 0,0930 25 —| 36,8 3,38 1,04 2,53| 1,89 2,37 1,5 0,0950 3. —| 376 3,41 1,00 | 2,58| 1,83 2,30 1,5 | 0,0934 55 —| 38,6 3,55 1,03 2,67) 1,91 2,39 — | 0,0933 54 —| 389 3,60 1,07 2,08| . 1,99 2,45 1,5 | 0,0927 33 —|: 370 3,46 1,12 2,55] 23,05 2,51 — | 0,0937 3 — 54,5 3,21 1,13 2,32] 2,02 2,46 1,5 0,0946 3 —| 31,7 2,89 1,18 2,02| 2,05 2,41 1,4 0,0030 4 —| 28,0 2,50 1,12 1,74) 1,88 2,24 1,4 0,0966 4 —| 3,3 2,19 1,20 1,43) 1,06 2,22 1,4 | 0,0034 45 — | 23,7 2,00 1,16 | 1,30) 1,86 2,11 1,4 | 0,0948 4# —| 223,6 1,90 1,22 1,18| 1,94 2,15 1,4 | 0,0936 5 —| 219 1,70 1,22 1,01) 1,91 2,01 1,4 | 0,0848 543 —| 21,2 1,01 1,21.| 0,95) 1,87 1,97 1,4 | 0,0848 53 —| 20,4 1,49 1,20 0,80! 1,83 1,90 _ 0,0826 55 —| 196 1,47 1,22 0,82] +1,87 1,96 1,4 | 0,0854 6 - 48,8 1,39 1,22 0,76) 1,85 1,9% — . | 0,0803 63 —| 180 1,30 1,21 | 0,69| 1,82 1,90 1,4 | 0,0862 %—| 175 1,40 | 1,40 | 0,63) 2,17 2,23 — | 0,0840 64 —| 173 1,410 | 4,58 | 0,64] 2,14 | 2,22 1,5 | 0,0876 7, I7#H 171,3 1,359 1,58 0,03 2,14 2,21 . 0,0863 713 —| 167 1,355 1,58 | 0,601 2,13 2,22 1,5 | 0,0895 7: —| 165 1,31 1,41 0,54| 2,18 2,24 — 1 0,0857 13 —| 158 129 | 141 | 053] 317 | 2,26 — | 0,0913 8 —| 152 121 | 140 | OA7| 2,14 | 2,21 — | 0,0903 833 —| AMT. 1,11 1,40 | 0,39| 2,12 2,15 — | 0,0829 83 —| 144 1,11 1,40 | 0,39] 2,12 2,17 — | 0,0886 8 —| 13,7 1,05 | 181 |- 0,331 2,13 2,18 — | 0,0891 9 —| 132 4,00 1,41 0,29| 2,12 2,10 — 0,0006 * oa +4 $. 18. Die zweite Columne in dieser Tabelle enthält die Beob- achtungen des am Barometer befindlichen Thermometers in Graden der 80theiligen Reaumur’schen Scale, die in der Ueberschrift der Oten Columne mit t bezeichnet sind. Die dritte und vierte Columne enthalten die beiden Scalenzahlen für das in die Nähe des Ofens gebrachte Heber-Barometer, gerade so, wie sie abgelesen wurden. Die Scalenzahl des längeren Schenkels der ersten Beobachtung sollte vollständig 14‘ 032 und die des kür- zeren Schenkels vollständig 14” 1"',50 heissen. Da in beiden Schen- keln die Scalenzahl immer grösser als 14” war, so konnte der Ab- kürzung wegen diese Zahl durchaus wegbleiben. Die '5te Columne .enthält die nach $. 4 berechneten Werthe für y, die Normal-Temperatur = 10° angenommen. Für Denjenigen, der nachrechnen wollte, ist zu bemerken, dass für diese Rechnungen die Scalenzahlen der Calibrirung wegen zuerst nach $. 16 corrigirt wor- den sind. Es konnte für diese Correcturen bei dem gebrauchten Ba- rometer das Verhältniss der Weiten des längeren und kürzeren Schen- kels hier durchaus = 1, 1: 1 gesetzt werden. Als Normal-Beobach- tung für diese Rechnungen wurde, die des 2ten und 3ten Exempels ($. 5) gebraucht. Dabei ist für die zwei ersten Beobachtungen, wo die Wärme unter 10° war, y natürlich negativ geworden. In allen übrigen Beobachtungen ist y positiv. (Bemerkenswerth ist hierbei, dass der unveränderliche Theil von r unter 15” = 51,3 angenom- 5 . men, in allen diesen Rechnungen der Werth von Lege immer > 0,823 und < 0,824 herauskam, durch welches Gleichbleiben für nicht sehr von einander abweichende Barometerstände die Rechnungen nach der vorgeschlagenen Methode sehr erleichtert werden). Die 6te Columne enthält nun die nach der vorgeschlagenen Methode vollständig reducirten Barometerstände. Die Zahlen dieser 45 Columne wurden also dadurch erhalten, dass man die Zahlen der drit- ten und vierten addirte , und von’ dieser Summe die Zahlen der fünf- ten subtrahirte.' Vollständig sollte die Zahl der ersten Beobachtung 28” 2,15. heisen, wo aber die Zahl 28, als sich’ durchaus immer: gleich bleibend, wieder weggelassen werden konnte. Die 7te Columne enthält dieselben, nach Winkler’s Tafeln (Halle 1820) reducirten Barometerstände, um den Unterschied zwi- schen den Resultaten beider Reductions-Methoden anschaulich zu ma- chen. Winkler hat für seine Tafeln die Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers, für jeden Grad der $Otheiligen Reaumur'schen Scale, nach Dulong und Petit = angenommen. 1 4440 Die $te Columne enthält die Beobachtungen an einem andern, bei fast unveränderlicher Temperatur beobachteten, Barometer. Bei diesem war die Theilung der Scale ziemlich unvollkommen, und die Genauigkeit konnte kaum bis auf 0,1 getrieben werden. Ferner ist der Zoll daran in 10 Linien getheilt. Sein Thermometer, nach der 100theiligen Scale, fiel während den Beobachtungen allmählig von 14%,4 bis 15°%,1. Um 34 Uhr stand es auf 14%,0. So trug ich, mit Auslassung ‚der Hunderttheile und mit Vernachlässigung jeder Reduc- tion wegen der Wärme, die Barometerstände, wie sie die Ablesung gab, in diese Tabelle ein. Vollständig sollte übrigens, die erste Zahl dieser Columne 28” 1’,7 heisen. — Als, um 12 Uhr, bei 5%,8 der unreducirte Stand des ersten Barometers = 28 1',82 = 28,151 war, war der Stand dieses, noch ganz in seiner Nähe hängenden, Barometers = 28” 1'",4 = 28,14, während sein Thermometer 79,7 zeigte; was hier zur beiläufigen Vergleichung beider Barometer und Thermometer dienen mag. Die Ote Columne endlich enthält die Quotienten, welche man bekoramt, wenn man die Zahl der Thermometergrade der zweiten 16 ; Columne um 10 vermindert, und mit dieser Differenz in die Zahlen der fünften Columne dividirt. Danämlich y. die‘ ‚Correctur für: die durch! jene Differenz bezeichnete Zahl von: Graden ist, um den Ba- rometerstand ‚auf die Normaltemperatur von‘ 10° zu reduciren, so sind die Quotienten dieser neunten Golumne die Correcturen für einen Grad. Würde sich die Quecksilbersäule im Barometer proportionirt und gleichförmig mit der umgebenden Temperatur verändern, so müssten, sonstige Vollkommenheit der Beobachtungen vorausgesetzt, diese Zahlen unter einander gleich seyn. $. 19. So unvollkommen die Data des verglichenen Barometers (in der $ten Columne) sind, so reichen sie doch hin, um zu zeigen, dass der Druck der Atmosphäre während der Beobachtung von 1X Uhr bis 4 Uhr etwa um 0”‘,2 abnahm, und dann wieder zunahm, welche Zunahme schon um 7 Uhr wieder wenigstens 0’’,1 betragen hatte. Mit dieser wirklichen Ab - und Zunahme des Drucks der At- mosphäre sollten nun die nach beiden Methoden reducirten Barome- terstände in Einklang stehen. Beiderlei Stände weichen auf eine auf- fallende Art davon ab. $. 20. Ehe ich von dem hauptsächlichsten Grunde dieser Abwei- chüngen rede, muss ich zuerst einige andere Umstände berühren, welche zum’ Theil gewisse Unregelmässigkeiten in den Barometerstän- den veranlasst haben können. ‚Vorerst waren die Beobachtungen selbst, zum Nachtheil für de- ren Genauigkeit, mit ziemlich grossen Beschwerlichkeiten verknüpft. Das Barometer hieng, ziemlich tief, so dass ich mich für die Einstel- lung und Ablesung bei dem untern Nonius auf den Boden knieen musste. Dabei war es in ziemlicher Entfernung vom Fenster, und die Able- sung musste auf der vom. Lichte abgekehrten Seite geschehen. Die heberförmige ‚Barometerröhre liegt. nämlich’ in einer ziemlich massi- 47 ven, beim obern und untern Nonius durehbrochenen , hölzernen Fas- sung, und über die'‘Röhre ist die aus‘ einem Stücke besteliende me- tallene Scale an der hölzernen Fassung, oben, 'unten und ‘in der Mitte festgeschraubt, "Das ganze Barometer ist, abstehend von jeder Wand, mittelst zweier langen Kloben oben und unten befestigt. Die Genauigkeit der Einstellung der Nonien wird mittelst je zweier hori- zontal gestellter Fäden hervorgebracht, deren Visierlinie den Scheitel der convexen Quecksilberwölbung berührt. Dieses Visiren geschieht gegen das Tageslicht, das Ablesen dagegen immer auf der vom Ta- geslichte abgekehrten Seite. — Dazu kam nun noch, dass gegen die Zeit, die auch durch den tiefern Stand des verglichenen Barometers angedeutet wird, der Himmel trübe und mit Wolken überzogen wurde, Endlich musste die letztere Hälfte der Beobachtungen bei'm Herzen- lichte angestellt werden. Nicht weniger wurden die Beobachtungen durch den hohen Grad der Hitze beschwerlich, und namentlich dadurch, dass Kopf und Auge dem heisen Ofen entgegengekehrt werden mussten Auch möchte ein mir bisher an mir ganz unbekanntes Augenübel (Phlyktänen, zuerst auf dem linken, dann auf dem rechten Auge), das ungefähr acht Tage nach dem zweiten und letzten Versuche dieser Art, den ich anstellte, anfieng und mich zehn Tage das Zimmer zu hüten nöthigte, eine Folge dieser Beobachtungen gewesen seyn, die beständig mit den Beobachtungen am verglichenen Barometer im benachbarten kühleren Zimmer abwechselten. $. 21. Eine andere Art von Unregelmässigkeiten entstand da- durch, dass sich die hölzerne ‚Fassung des Barometers durch die starke , gewissermaassen einseilige, nämlich auf der dem Öfen zuge- kehrten Seite viel grössere, Hitze nach Art einer Fassdaube bog, so dass ich, wenn die Barometerröhre unmittelbar an dieser hölzernen Fassung befestigt gewesen wäre, die Versuche nicht hätte fortsetzen können, ohne einen Bruch der Röhre befürchten zu müssen. Dage- 48 gen bog und krümmte sich nun die metallene Scale aus dieser hölzer- nen Fassung heraus, ‚Hätte,ich dabei das Instrument ganz sich selbst überlassen, so wären wohl dadurch eben so grosse Unrichtigkeiten, aber vielleicht, kleinere Unregelmässigkeiten entstanden, als nunmehr, wo ich bisweilen die metallene Scale in die hölzerne Fassung zurück- zwängte. Hieher gehören ohne Zweifel die Unregelmässigkeiten, die man an den nach °$. 4 reducirten Ständen zwischen 4 und 5.,Uhr bemerkt. Unter so bewandten Umständen, wo ich nicht weiss, ob die me- tallene Scale durch die Befestigung an der hölzernen Fassung mehr verkürzt oder durch die Wärme mehr ausgedehnt war, konnte eine Reduction wegen Ausdehnung der metallenen Scale durch die Wärme nicht zur Verbesserung der Barometerstände dienen; daher auf sol- che bei den Berechnungen obiger Tabelle auch durchaus keine Rück- sicht genommen wurde. $. 22. Ferner musste die Entstehung der Quecksilberdämpfe im luftleeren Raume des oberen Schenkels bei dem schnellen und. star- ken Temperaturwechsel, unter welchem diese Beobachtungen ange- stellt wurden, weit bedeutendere Unregelmässigkeiten hervorbringen, als dergleichen unter gewöhnlichen Umständen bemerkt werden kön- nen. Insbesondere musste sich auch der vom Quecksilber nicht be- rührte oberste Theil der Glasröhre weit schneller erhitzen und bei der Abnahme der Temperatur wieder weit schneller erkälten, als der übrige Theil der Barometerröhre mit dem darin enthaltenen Queck- silber. Während also im ersten Falle die Quecksilberdämpfe ausge- dehnt bleiben, und eine noch grössere Spannkraft erhalten mussten, mussten sie im zweiten Fälle wieder 'niedergeschlagen werden, und ihren Druck auf die Quecksilbersäule verlieren. Hierbei kann ich ein Phänomen nicht unberührt lassen, dessen Entstehen bei den gewöhnlichen Barometer-Beobachtungen wohl nie 49 so schnell vor sich geht, als hier der Fall war. Um 54 Uhr näm- lich, nachdem die umgebende Temperatur von 34 Uhr an wieder um 1849 abgenommen hatte, nahm ich (wahrscheinlich fand das Phänomen auch schon vor dieser Stunde statt, ohne von mir bemerkt worden zu seyn) eine ausserordentliche Menge Quecksilberkügelchen wahr, die sich über dem Quecksilber im längeren Schenkel zu oberst an der Glasröhre niedergeschlagen hatten. Diese Kügelchen hiengen mit 1 > > einer Hreisfläche von zum Theil Th Linie Durchmesser (meiner Schä- zung nach) an der Glasröhre fest. Die Glasröhre fühlte sich ganz oben auch ziemlich viel kühler an, als der oberste Theil der Quecksilber- säule, weicher gleichfalls wärmer anzufühlen schien, als das Queck- silber im untersten Theil der Röhre. Um dieses Phänomen des Niederschlagens von Quecksilberkügel. chen nicht zu stören, habe ich bis 65 Uhr, bis wohin sich die Menge derselben sehr vermehrt hatte, das Barometer vor den einzelnen Be- obachtungen zu wenig geklopft, so dass man sich auf die Barometer- stände von 5% bis 64 Uhr ganz und gar nicht verlassen kann, was ich um so mehr bedaure, da gerade hierdurch der Einfluss, den das schnelle Verdichten der Quecksilberdämpfe auf den Barometerstand hatte , für diessmal der Beurtheilung entzogen wurde. Obgleich übrigens jener Quecksilberkügelchen unzählige waren, so war doch die ganze Masse von Quecksilber, die sich zu oberst in der Röhre angehängt hatte, zu unbedeutend, um in Betracht gezogen werden zu müssen, $. 23. Durch die Entwicklung und die Elastieitätszzunahme der Quecksilberdämpfe während der Erwärmung wird das Quecksilber etwas nach dem kürzeren Schenkel zurück gedrängt werden, und umgekehrt wird bei deren Verdichtung eine umgekehrte Bewegung des Quecksilbers statt finden. 7 50 Es ist der Mühe werth, zu untersuchen, ob die in der Tabelle zwi- schen 14 und 5 Uhr auflallende Abnahme der Scalenzahlen für den kürzeren Schenkel, oder das Steigen des Quecksilbers in diesem Schenkel, wirklich seinen Grund in einem Zurückdrängen des Queck- silbers aus dem längeren Schenkel durch die Elasticität der bei der Wärmezunahme entwickelten Quecksilberdämpfe habe. Der unreducirte Barometerstand war um 15 Uhr = 14” 1,28 + a4" 1,26 = 23” 2,54. Dem verglichenen Barometer zu Folge fiel er bis 5 Uhr um 0’,1 nach der Eintheilung dieses Barometers gl. $. 18), d. i. um 0,12 nach der Eintheilung des ersten Baro- meters. Der unreducirte Barometerstand wäre also, bei unveränder- ter Temperatur, um 3 Uhr = 28’ 2,54 — 0"',12 = 28 2'',42 gewesen. Durch Veränderung der Temperatur war er aber um 3 Uhr auf 14” 341 + 14 1,00 = 28” 4,41 gestiegen. Es beträgt also die blos durch die Wärme hervorgebrachte Zunahme des Baro- meterstandes = 28” Au — 28° 2,42 = 1'',00; eine Grösse, welche oben ($. 3) mit p hezeichnet wurde. Nun beträgt, unter der Voraussetzung, dass das Barometer bei unverändertem Druck der At- mosphäre, blos durch die Erwärmung um p steigt, die durch diese Wärmezunahme hervorgebrachte Abnahme der Scalenzahl am kürze- Zu ren Schenkel (nach $. 3) = u = also hier = 0',21; oder viel- s mehr, mit Rücksicht auf die Correctur wegen Calibrirung, indem man diesen Werth (nach $. 13) um d. i. um - dessel- k 2q+k’ ben vermehrt, = 0,22. Die beobachtete Abnahme der Scalenzahl beträgt aber 0,26; also 0’,04 mehr, als durch die blosse Wärmezu- nahme hervorgebracht wird. Da die Wärme bis 34 Uhr immer noch zunahm, so muss die Wirkung der Elasticität der Quecksilberdämpfe noch grösser werden. Der Barometerstand um 34 Uhr war = 28’ 4,67. Davon 23’ 2,42 51 abgezogen, bleiben 2,25 = p; also die durch die Wärmezunahme seit 14 Uhr hervorgebrachte Abnahme der Scalenzahl am kürzeren Schenkel = 0,24; oder vielmehr, mit Rücksicht auf die Correctur wegen Calibrirung (nach $. 13), = 0',25. Die beobachtete Abnahme der Scalenzahl beträgt aber.jetzt nur 1,26 — 1,07 = 0,19, also, gegen die Erwartung und abweichend von dem vorigen Resultate, 0”',06 weniger, als durch die blosse Wärmezunahme hervorgebracht wird. Wir schen also, dass das Zurückdrängen des Quecksilbers im kürzeren Schenkel, so weit es durch die Elasticität der Quecksilber- dämpfe hervorgebracht wird, im Allgemeinen nur geschlossen, aber mittelst dieser vorliegenden Reihe von Beobachtungen, in welcher so viele unbekannte Grössen ihren Einfluss äussern, nicht bewiesen werden kann (vgl. unten $. 30). Gleichwohl scheint jenes Zurückdrängen während der Erwär- mung durch die Abnahme der Scalenzahlen am kürzeren Schenkel zwischen 1 und 3 Uhr, so wie die umgekehrte Richtung während der Erkältung durch die Zunahme dieser Scalenzahlen , wenigstens angedeutet zu werden. 8.24. Noch dunkler als der Einfluss der Quecksilberdämpfe auf den Barometerstand in der vorliegenden Reihe von Beobachtungen ist der Grad und die Art, wie eine andere Ursache neue Unregelmässigkei- ten hervorgebracht hat; ich meine nämlich das Weiter - und Enger- werden der Glasröhre durch die Zunahme und Abnahme der umge- benden Temperatur. Daher schweige ich hievon lieber ganz. Nur so viel scheint mir ausgemacht, dass diese Ursache wenigstens keine Erhöhung des Barometerstandes zur Folge hat. $.25. Unter den bisher angeführten Ursachen zu Unregelmässigkei- ten ist überhaupt keine einzige, welche erhöhend auf .die Ablesung des UF 52 Barometerstandes wirkte, es müsste denn das in $. 21 erwähnte Ge, bogenwerden der metallenen Scale seyn, was auf keinen Fall von einiger Bedeutung ist. Im Gegentheile wirken die meisten der er- wähnten Ursachen erniedrigend auf den Barometerstanl ein. Um so entschiedener ist daher noch das Daseyn einer andern Ursache erwie- sen, welche die, nach beiden Methoden wegen der Ausdehnung durch die Wärme schon reducirten, Barometerstände um ein beträchtliches erhöht. $. 26. Ein nach der vorgeschlagenen Methode reducirter Baro- meterstand wird zu gross ausfallen, wenn y (positive Werthe dieser Grösse, wie in den vorliegenden Beobachtungen voraus gesetzt) zu klein berechnet wird. Gesetzt nun, es wirke die Erhöhung der das Barometer umge- benden Temperatur nur auf die Quecksilbersäule, die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht hält, und gar nicht auf den Rest des Quecksilbers im untern Theil des Barometers; so wäre, wenn (nach der Bezeichnung des $. 4) die Zunahme der Scalenzahl am längeren Schenkel = m’ und am kürzeren = n‘’ ist, der durch die Tempera- tur-Erhöhung hervorgebrachte Theil der Zunahme des Barometerstan- des vollständig = m — n, und wenn wir dafür u (m —n) setzten, so wäre dieser gesetzte Werth zu klein. Dieser gesetzte Werih ist nur dann der richtige, wenn der in beiden Schenkeln sich das Gleichgewicht haltende Rest des Quecksilbers in demselben Grade durch die Temperatur-Erhöhung ausgedehnt wird, wie die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilbersäule im län- geren Schenkel. Er wird also in allen Fällen zu klein seyn, wo je- ner Rest in einem geringeren Grade ausgedehnt wird, als diese Queck- silbersäule im längeren Schenkel, d. h., wenn die Temperatur -Erhö- hung zwar auf beide Quecksilbermassen wirkt, aber doch auf diese Quecksilbersäule schneller und stärker, als auf jenen Rest. 99 $. 27. Obgleich nun der Schluss von der Möglichkeit auf die Wirklichkeit noch keineswegs statt findet, so werden doch, wenn wir die analogen Erfahrungen an andern Flüssigkeiten zu Hülfe neh- men, keine Zweifel übrig bleiben, dass jene, nach der vorge- schlagenen Methode zu hoch gefundenen Barometerstände vorzüglich in der ungleichförmigen Ausdehnung und Zu- sammenziehung des Quecksilbers bei der Aenderung der umgebenden Temperatur ihren Grund haben. Das Aufsteigen der wärmeren Luft in der kälteren ist vollkommen anerkannt. Das Aufsteigen des wärmeren Wassers im kälteren ist durch die Versuche Alexanders von Humboldt bewiesen. Warum sollte nicht eben so das wärmere Quecksilber im kälteren aufsteigen? Freilich können solche Bemerkungen im durchsichtigen und sehr schweren Quecksilber nicht auf eine ähnliche Weise den Augen wahrnehmbar gemacht werden, wie im Wasser. Die Erwärmung und Erkältung der Quecksilbersäule im Barome- ter geschieht nur immer von aussen, und zwar, dem grössten Theile nach, von der Seite her. Es werden die dem Glase der Röhre zu- nächst liegenden Quecksilbertheilchen bei der Erwärmung zuerst aus- gedehnt werden, und in die Hühe steigen. So wird an der krum- men Oberfläche der Säule eine Bewegung von wärmerem Quecksilber nach oben, und umgekehrt in der Axe der Säule eine Bewegung von kälterem Quecksilber nach unten entstehen. Es wird also der obere Theil der Säule im längeren Schenkel sehr schnell die erhöhte Tem- peratur der Umgebung annehmen, während unten im Barometer, durch das Herabkommen von kälterem Quecksilber, die Erwärmung längere Zeit hindurch aufgehalten wird. Umgekehrt werden, bei der Abnahme der umgebenden Tempe- ratur, die Quecksilbertheilchen an der krummen Oberfläche der Säule zuerst dichter und schwerer werden, und sich senken, Es wird al- 54 so aussen an der Säule eine Bewegung von kälterem Quecksilber nach unten, und im Innern der Säule eine Bewegung des wärmern Queck- silbers nach oben hervorgebracht werden. Jetzt wird daher das Quecksilber im untern Theile des Barometers schneller erkalten, da- gegen wird diese Erkältung im obern Theile des längeren Schenkels desto mehr verzögert werden. $. 28. Es entstehen also, sowohl durch die Erhöhung als durch die Erniedrigung der umgebenden Temperatur, ganz in demsel- ben Sinne Einwirkungen auf die Höhe des reducirten Barometer- standes , indem eine jede Aenderung der Temperatur, ausser der re- j gelmässigen Ausdehnung durch die Wärme und der regelmässigen Zusammenziehung durch die Kälte, blos durch den Uebergang aus dem einen Zustande in den andern, jedesmal erhöhend auf den re- ducirten Barometerstand wirkt. Es mag nämlich die umgebende Temperatur zu -. oder abnehmen, so bleibt die dem Druck der At- mosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilbersäule im längeren Schenkel immer wärmer nnd ausgedehnter, als der Rest des Queck- silbers im untern Theil des Barometers. $. 29. Angenommen nun (und ich wenigstens zweifle nicht dar- an), dass die angegebene Ursache von der Erhöhung des reducir- ten Barometerstandes die richtige sey, dass nämlich, nachdem wegen der regelmässigen und gleichförmigen Ausdehnung durch die Wärme die Reduction mittelst der vorgeschlagenen Methode schon vorgenom- men worden, die immer noch zu hoch gefundenen Barometerstände nur eine Folge von der ungleichförmigen Ausdehnung des Quecksilbers im Barometer seyen (die im folgenden Abschnitte zu erwähnende Ursache einer Verlängerung der Quecksilbersäule im. Barometer zeigt wenigstens ihren Einfluss auf den nach $. 4 reducirten Barometerstand auch nur in so ferne, als die durch sie bewirkte Ausdehnung ebenfalls ungleichförmig ist): so ist diese Ungleichförmigkeit der Ausdehnung sehr gross. 55 Wir wollen in dieser Hinsicht die Beobachtungen um 1 Uhr und um 5} Uhr vergleichen. Das wirkliche Fallen des Barometerstandes während dieser Zeit: können wir, vermöge des verglichenen Barome- ters, = 0',2 setzen (ich übergehe die Reduction auf die Eintheilung des andern Barometers, nach welcher ich eigentlich 0’,24 setzen müsste, hier darum, weil die Zahl 1,4 in der Tabelle bei 3% Uhr zum erstenmal vorkommt, also das Barometer in seinem Fallen diese Tiefe noch nicht erreicht hatte). Da nun der Barometerstand um 1 Uhr = 28” 1,85 war, so hätte der wegen Ausdehnung durch die Wärme reducirte Barometerstand um 33 Uhr = 23” 1,65 seyn sol- len. Die Reduction nach der vorgeschlagenen Methode gab aber da- für 28° 2,05, d. i. 0°%4 zu hoch; nachdem sich die umgebende Temperatur innerhalb 23 Stunden von 100,8 bis auf 38°,9 erhöht und wieder bis auf 310,7 erniedrigt hatte. Einen noch höhern Stand gibt die reducirte Beobachtung um 6% Uhr, auf die man sich (vgl. $. 22) verlassen kann, da ich das Ba- rometer nicht blos wieder geklopft, sondern auch aus der untern Schraube losgemacht und um die obere herumgedreht hatte. Da überdem die Quecksilberdämpfe den Barometerstand nicht we- nig herabgedrückt haben mögen, so ist die Annahme einer Erhöhung durch die Ungleichförmigkeit der Ausdehnung von 0,5 bei vorlie- gendem Versuche gewiss nicht zu gross, Anmerkung. Jene Erhöhung entspricht nach Winkler’s Tafeln einer Wärmezunahme von beiläufig 7°. Dürften wir nun annehmen, dass (was in der Wirklichkeit natürlich nicht der Fall ist), die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilbersäule für sich gleichförmig erwärmt, und dass eben so der Rest des Queck- silbers im untern Theil der Röhre für sich gleichförmig erwärmt ge- wesen sey; so wie, dass die ungleichförmige Ausdehnung nur Folge der ungleichförmigen Erwärmung (vgl. jedoch den folgenden 50 Abschnitt, insbesondere $. 37. Anm. 2) sey; so wäre das Quecksilber im längeren Schenkel um 7° wärmer als das Quecksilber im untern Theil der Röhre, Um so grösser müsste der Unterschied der Wärme des Quecksilbers ganz oben und ganz unten im Barometer gewesen seyn. Auch glaube ich, wenn ich mich nicht sehr täusche, wenig- stens einigen Unterschied mittelst des Gefühls , beim Berühren mit der Hand, empfunden zu haben. Versuche in hohen mit Quecksilber angefüllten Cylindern, in welchen oben und unten Thermometer an- gebracht wären, deren Kugeln ganz von dem Quecksilber überflossen sind, könnten, wenn die Cylinder, gleich meinem Barometer, einer grossen von der Seite her wirkenden Erwärmung ausgesetzt würden, hierüber genaueren Aufschluss geben. $. 30. Ueber die Grösse dieser Ungleichförmigkeit möchte man sich eben nicht wundern, wenn man bedenkt, dass die Höhe des Quecksilbers im Barometer über 31 Zoll betrug, und dass das Quecksilber ein so bedeutendes specifisches Gewicht hat. An der klei- nen Kugel des Thermometers könnten allerdings solche Ungleichför- migkeiten nicht bemerkt werden. Auch darf es jetzt, wo das grössere specifische Gewicht des Quecksilbers im untern Theil der Röhre, verglichen mit dem Queck- silber im längeren Schenkel, dargethan ist, nicht befremden, dass ein Zurückdrängen des Quecksilbers aus dem längeren Schenkel und ein Steigen desselben im kürzeren wegen des Drucks der im luftleeren Raume des längeren Schenkels entwickelten Quecksilberdämpfe durch die Messung und Rechnung ($. 23) nicht bemerkt werden kann. $. 31. Die noch weit beträchtlichere Höhe der nach Winckler’s Tafeln reducirten Barometerstände hat übrigens, ausser der Ungleich- förmigkeit der Ausdehnung, und ausser der vielleicht nicht ganz rich- tigen Angabe der Grösse der regelmässigen Ausdehnung des Queck- silbers (welche Unrichtigkeit jedoch auch, falls Winckler die Grösse 57 der regelmässigen Ausdehnung zu gross angenommen hätte, dazu beige- tragen haben könnte, die Höhe der Barometerstände wieder etwas zu 1 5412 che Biot empfiehlt, den reducirten Barometerstand um 54 Uhr, der nach Winckler’s Reduction = 2% 2,145 ist, noch um 0’,4 grösser; nämlich = 28 2'',85 gibt) noch einen andern Grund, wovon im folgenden Abschnitte die Rede seyn wird. mildern, indem z. B. die Grösse der Ausdehnung = , wel- Worin aber auch am Ende der Grund der Abweichungen der nach beiderlei Methoden reducirten Barometerstände von den wirkli- chen liegen mag, so ist wenigstens so viel gewiss, dass die vorge- schlagene Reductions -Methode in der vorliegenden Reihe von Beob- achtungen viel geringere Abweichungen von der Wahrheit gab als die gewöhnliche, und dass sie also hier wenigstens einen Vorzug vor dieser bewährt, der ihr auch in allen den Fällen zukommen wird, wo man genaue Barometerstände verlangt, während die Beobachtung des Barometers beträchtlichen Aenderungen in der umgebenden Tem- peratur ausgesetzt war. Das letzte ist aber namentlich bei den Hö- henmessungen mittelst des Barometers der Fall. Ich selbst habe auf einer Gletscherreise, die ich im Jahre 1812 mitRudolph Meyer von Aarau in den Schweizeralpen machte, an einem den Sonnenstrahlen "sehr ausgesetzten Orte, wo sie sich fast wie in einem Brenn. spiegel vereinigten, das Thermometer = 34% beobachtet; und nach einer bis zwei Stunden, die ich mit Zeichnen der Gebirgsprofile zu- brachte, war das Schneewasser neben mir schon wieder zu Eis ge- froren, D. Merkwürdiges physikalisches Gesetz, das sich bei Gelegenheit obiger Versuche zu erkennen gab. . - $. 52. Insofern obige Versuche, am stark geheitzten Ofen, ge- rade in der Absicht angestellt wurden, um die Bewegungen und Strö- 58 mungen in dem wärmer und kälter werdenden Quecksilber, durch ihre Folgen auf den Barometerstand, zu beweisen, nannte ich sie Beobachtungen und Versuche über die Ungleichförmigkeit der durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung dieses Körpers. Mir hatte zu richtigen Ergebnissen aus diesen Versuchen die vorgeschlagene Rreductions-Formel besonders brauchbar geschienen, weil sie ganz un- abhängig von der allzu unsicher bekannten Grösse der durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung des Quecksilbers ist. Auch hat sie in dieser Hinsicht, wie aus dem vorigen Abschnitte zu ersehen, das Er- wartete einigermassen geleistet. Ganz unerwartet aber zeigte die An- wendung jener Formel auf eine sehr bemerkbare Weise noch eine Art von Ausdehnung des Quecksilbers, die auf die glei- che Weise während der Erkältung wie während der Erwärmung statt findet. $. 33. Die nach der vorgeschlagenen Methode reducirten Baro- meterstände wurden ($. 26) desswegen zu gross, weil die Werthe für y zu klein ‚berechnet wurden. Nun ist aber y ($. 4) die durch die Erhöhung der Wärme über die Normal-Temperatur hervorgebrachte Verlängerung derjenigen Queck- silbersäule, welche dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht hält. Wenn man diesen Werth für y durch die Zahl der Grade divi- dirt, um welche sich die Temperatur über den angenommenen Nor- malstand erhöht hat, so erhält man die Verlängerung jener Queck- silbersäule für den einzelnen Wärmegrad, in Linien. Diese Divisio- nen für die einzelnen vorliegenden Beobachtungen findet man in der Oten Columne der Tabelle ($. 17). Aus den Zahlen dieser Columnen und aus den zugehörigen un- reducirten Barometerständen (diese ebenfalls in Linien ausgedrückt) findet man die Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers für jeden 50 ill Plac 5500 4000 Wärmegrad, welche die Physiker verschieden, von angeben. Für den Fall nun, dass man y zu klein berechnet hat, muss man auch einen zu kleinen Werth für die zuletzt genannte Grösse erhalten. Macht man aber für einzelne vorliegende Beobachtungen die Rech- nung, so findet man weit grössere Werthe, als die grössten unter _ denjenigen sind, welche die verschiedenen Physiker angegeben haben. Z. B. für die Beobachtung um 4 Uhr findet man mittelst des Regel de tri Exempels 966: 10000 = 339,62: x 1 z was viel grösser als 5514 ° 5 4000 ist. jene Grösse = 8. 34. Aus allem diesem ergibt sich, dass durch die ganze Reihe der vorliegenden Beobachtungen, bei welchen in Zeit eines Nachmit- tags auf eine schnelle Temperatur - Erhöhung von 5°,1 bis 389,0 wie- der eine ziemlich schnelle Temperatur-Erniedrigung folgte, die Aus- dehnung des Quecksilbers immer viel grösser war, als sie bei unver- änderter Temperatur von dem jedesmal entsprechenden Grade hätte seyn sollen. $. 35. Worin hat nun diese grössere Ausdehnung, die nicht nur bei zunehmender, sundern auch bei abnehmender umgebender Temperatur statt findet, ihren Grund ? Ich wage zu antworten: Diese grössere Ausdehnung hat ihren Grund eben inden Bewegungen, welche sowohl beiErhöhung als bei g* —_ 60 Erniedrigung der Temperatur durch die ganze Queck- silbersäule des Barometers hindurch statt finden. Bei diesen Bewegungen müssen die hinauf und die hinun- ter gehenden Quecksilbertheilchen einander auswei- chen. Bei diesem Ausweichen müssen mehr oder weni- ger leere Zwischenräume entstehen. Die ganze Queck- silbermasse, in welcher solche Bewegungen, sey es durch Erhöhung oder Erniedrigung der Temperatur, hervorgebracht werden, muss also gerade durch diese Bewegungen eine grössere Ausdehnung erleiden, als sie bei demselben Wärmegrade, aber unveränderter Temperatur angenommen haben würde. $. 36. Vergleicht man die Zahlen in der üten Columne (der Ta- belle $. 17) hinsichtlich ihrer Grösse mit der Schnelligkeit der Wär- mezunahme oder Wärmeabnahme, nicht gerade von Viertelstunde zu Viertelstunde, sondern mit Rücksicht auf den noch fortdauernden Ein- fluss aus früheren Viertelstunden, so mag man wohl erkennen, dass ein schneller Wechsel in der Temperatur im Ganzen ‘auch den Werth dieser Zahlen vergrössert. Diese Zahlen wachsen bis gegen 5 Uhr, obgleich hier die Wärme noch nicht ihr Maximum erreicht hat. Um die Zeit, wo dieses Maximum eintritt, nachdem die- Wärme schon et- was langsamer zugenommen hatte, bleiben sich diese Zahlen auch ziemlich gleich, und um 5% Uhr selbst, wo der höchste Wärmegrad und fast ein Stillstehen in der Wärmezunahme statt fand, ist diese Zahl sogar auch etwas kleiner als unmittelbar vorher und nachher. Wenn ein Körper mit den ihn umgebenden ungleiche Tempera- tur hat, so ändert sich seine Temperatur nach diesen desto schneller, je verschiedener dieselbe von der der letzten ist, oder sein Streben sich hinsichtlich der Temperatur mit diesen in’s Gleichgewicht zu setzen, ist desto grösser, je mehr das Gleichgewicht gestört war. Nachdem die Hitze des Ofens bereits auf einen hohen Grad gestiegen 61 war, hielt es schwer, dieselbe noch höher zu treiben, und die Hitze nahm nur langsam zu. Als nun aber mit dem Heitzen des Ofens ab- gebrochen wurde, nahm auch die Hitze wieder mit raschen Schritten ab, von 3% bis 35 Uhr um 49,4; von 35 bis 53 Uhr am 29,8 ; von 33 bis 4 Uhr um 5°%,7. Diese letzte schnelle Abnahme, verbunden mit dem Einfluss der vorhergehenden Viertelstunden hat auch die Zahl 0,0966 als Maximum unter allen Zahlen dieser Columne zuwege ge- bracht. Die Grösse dieser Zahlen in der ten Columne scheint sich auch nicht blos nach der Grösse der durch die Temperaturänderung her- vorgebrachten Bewegung, sondern auch nach der durch diese Bewe- gung hervorgebrachten Verwirrung der durch einander bewegten Quecksilbertheilchen zu richten. Zum Theil aus diesem Grunde mö- gen diese Zahlen im Anfange der Erhitzung, um 1 Uhr, wo die Wär- mezunahme viel schneller war, als nachher die Abnahme nach 34 Uhr, noch lange nicht so gross seyn, weil die Bewegung noch regelmäs- siger vor sich ging, als zu der Zeit, wo sich (wie um 4 Uhr) bei- derlei Bewegungen, die durch die Wärmezunahme und die durch die Wärmeabnahme hervorgebrachte, in ihren Richtungen durchkreuz- ten und einander im Wege waren. Vgl. jedoch unten $. 42. $. 37. Die erhöhten Werthe, welche die vorgeschlagene Reduc- tions-Methade für die Barometerstände gibt, haben (man darf es so aussprechen, falls auch noch einige unbedeutende Nebenursachen hie- zu kämen) ausschliesslich ihren Grund in der Ungleichförmigkeit der durch die_Temperatur-Aenderung hervorgebrachten Ausdehnung und Zusammenziehung des Quecksilbers in der hohen Säule des Barometers. Diese Ungleichförmigkeit der Ausdehnung und Zusammenziehung hat aber wieder ihren Grund, theils in dem Umstande, dass sich bei der Erwärmung und Er- kältung des Quecksilbers die wärmeren und leichteren Quecksilber- theilchen immer oben und die kälteren oder schwereren immer unten 02 ansammeln, oder dass die ganze Quecksilbersäule immer oben wär- mer und ausgedehnter, dagegen unten kälter und zusammengezoge- ner ist, wovon im vorigen Abschnitte die Rede war, theils in dem Umstande, dass die Bewegungen in der ganzen Quecksilbersäule oben, unten und in der Mitte, in dem längeren und in dem kürzeren Schenkel nicht überall gleich stark sind; dass, wovon im gegenwärtigen Abschnitte die Rede ist, diese Bewegungen immer im Verhältniss zu ihrer Grösse und zu der Verwirrung, die sie unter den Quecksilbertheilchen hervorbringen (einerlei, ob sie durch Zunahme oder Abnahme der Wärme veranlasst werden), eine Ausdeh- nung der bewegten Masse zur Folge haben; und dass also auch die durch die innere Unruhe der Masse verursachte Ausdehnung, der ganzen Länge der Quecksilbersäule nach, nicht gleich gross ist, Liesse sich der Fall denken, dass die durch die Bewegung der Quecksilbertheilchen unter einander hervorgebrachte Ausdehnung der Quecksilbermasse, der ganzen Länge der Quecksilbersäule nach, gleich- förmig wäre, so würde sie, obgleich stattfindend, doch allein durch die Formel y = (m — n) gar nicht wahrgenommen wer- s s#+r den können, . weil es für diese einerlei ist, durch was für einen Wärmeunterschied die Ausdehnung hervorgebracht wird, und weil nur die Grösse dieser Ausdehnung, ihre Ursache mag seyn, welche sie will, einen Einfluss auf den Werth von y hat, Dagegen würde sich diese Ausdehnung, falls sie (wie in der Wirklichkeit) beträchtlich y genug ist, durch den Quotienten 7 (unter t die am Reaumur- schen $0theiligen Thermometer mitbeobachteten Grade verstanden) nothwendig zu erkennen geben, indem dann in diesem Quotienten y nicht mehr mit dem Werthe von t — 10° proportional bliebe, son- dern dieser Quotient immer grösser ausfallen müsste, wenn durch schnelleren Temperaturwechsel die Bewegungen in der Quecksilber- masse grösser geworden waren. 03 Anm. 1. Ueberhaupt bitte ich den Leser, nicht zu übersehen, dass die Wirkungen, welche durch die im vorigen Abschnitte, und die Wirkungen, welche durch die in diesem Abschnitte betrachtete Ur- sache hervorgebracht werden, sollten sie auch zum Theil in einander überfliessen und sich gegenseitig unkenntlich machen, doch in der Hauptsache leicht auseinander zu halten sind. Es darf nicht befrem- den , dass Werthe für y, die in einer Hinsicht zu klein ausfallen, in einer andern Hinsicht zu gross erscheinen. In Hinsicht auf den zu reducirenden Barometerstand sind die Werthe für y zu klein, wenn bei der Subtraction dieser Werthe die reducirten Barometer- stände zu gross bleiben. In Hinsicht auf die daraus zu schliessende Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers durch die Wärme sind die Werthe für y zu gross, wenn, bei der Division durch die um 10 verminderte Zahl der beobachteten Thermometergrade, zu grosse Quotienten herauskommen. Dass beides neben einander statt finden kann und wirklich statt findet, zeigen die Zahlen der sechsten und neunten Columne in der Tabelle zu $. 17. Der Umstand nun, dass die Werthe für y in jener Hinsicht zu klein sind, gibt uns deutlich die Ungleichförmigkeit in der Ausdehnung der Quecksilbersäule, und der andere Umstand, dass die Werthe für y in dieser Hinsicht zu gross sind, gibt uns deutlich die durch den Temperaturwechsel hervorge- brachten Bewegungen und die dadurch veranlasste grössere Ausdeh- nung des Quecksilbers zu erkennen. Fände ausschliesslich die Ur- sache des vorigen Abschnittes statt, so könnten die Zahlen der Oten Columne nicht zu gross werden, und fände ausschliesslich die Ursache des gegenwärtigen Abschnittes statt, so könnten die Zah- len der Öten nicht zu gross werden. Die Umstände, dass die Zahlen beider Columnen zugleich zu gross sind, lässt auch auf ein Neben- einanderbestehen der beiden Ursachen schliessen. Anm. 2. In einander greifend und sich gegenseitig unkenntlich machend, sind aber die Wirkungen beider Ursachen darin, dass beide 64 eine Ungleichförmigkeit in der Ausdehnung der Quecksilber- säule hervorbringen. Es ist nämlich die grössere Ausdehnung im obern Theil der Säule nicht blos Folge einer grössern Wärme, ver- glichen mit dem untern Theil der Säule, sondern auch Folge der, durch die innere Bewegung bei jedem Temperaturwechsel verursach- ten Ungleichförmigkeit der Ausdehnung, indem diese letzte Art der Ausdehnung da am stärksten seyn wird, wo diese Bewegung selbst am stärksten ist. Wir dürfen daher, selbst ohne die, in der Anm. zu $. 29, erwähnten Versuche schon angestellt zu haben, zum voraus an- nehmen, dass der Wärmeunterschied in dem obern und untern Theil der Säule lange nicht so beträchtlich ist, als ihn dort die Vernach- lässigung dieser letzten Ursache gab. 8. 38. Die erhöhten Werthe, welche die gewöhnliche Reduc- tions-Methode für die Barometerstände (Tabelle zu $. 17), wenigstens nach Wincklers Tafeln, gibt, können ihren Grund nicht in der Un- gleichförmigkeit der durch die Temperaturänderung hervorgebrachten Ausdehnung des Quecksilbers haben. Es wäre wenigstens sehr auffallend, wenn bei der Zunahme der Temperatur ein Theil der Quecksilbersäule eine höhere Temperatur annähme, als durch das da- bei befindliche Thermometer angezeigt wird. Die Temperatur des Quecksilbers im untern Theil der Röhre bleibt dagegen entschieden niedriger, als das Thermometer angibt. Also ‘hat die ganze Säule noch nicht die Ausdehnung angenommen, die ihr nach dem Thermometer zukommen sollte. Die Ungleichförmigkeit der Ausdehnung des Queck- silbers in der Säule des Barometers während der Wärmezunahme kann demnach nicht erhöhend auf den nach der gewöhnlichen Me- thode reducirten Barometerstand, sondern muss im Gegentheil ernied- rigend auf denselben wirken. Jene erhöhten Werthe, die sich (in der Tabelle zu $. 17) schon gleich im Anfange, während der Zunahme der Wärme zeigen, müssen mithin einen-andern Grund haben. Sie könnten nun noch ihren Grund haben: 065 entweder darin, dass Winckler’s Tabellen eine zu niedrige Bestimmung für die Grösse der, Ausdehnung des Quecksilbers voraus- setzen; oder in dem oben ($. 35) ausgesprochenen Gesetze; oder in beiden zugleich. Wir wollen die Möglichkeit und Wirklichkeit dieser Gründe nä- her betrachten, - $. 39. Ausschliesslich in einer zu niedrigen Annahme der Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers kann der Grund nicht liegen, wenn wir nicht annehmen, dass sich die Physiker in der Be- stimmung dieser Grösse um das Doppelte geirrt haben. Denn wählen wir aus der Beobachtungsreihe des $. 17 die Be- obachtung um 35 Uhr, so war der wirkliche Barometerstand nach dem verglichenen Barometer seit 1 Uhr um 0,24 (vgl. $. 20) gefal- len. Also der Barometerstand, der um 1 Uhr bei 109,8 = 28”,1484 war, hätte bei unveränderter Temperatur um 43 Uhr = 28” 1,60 seyn müssen. Er wurde aber bei 2206 Wärme = 28” 312 d, i. um 1,52 höher beobachtet. Der Wärmeunterschied bei beiden Be- obachtungen war nun = 220,6 — 10°%,8 = 119,8. Dividirt man nun mit 11,8 in 1”‘52; so erhält man die Ausdehnung der Quecksilber- säule von 28'3’’12 oder von 330142 für jeden Grad = 0,1288. Diess gäbe mittelst eines Regeldetri-Exempels (wie in $. 33) die Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers = d. i. so gross, als sie 1 2633 sicherlich nicht ist. Die erhöhten Werthe, welche die Reduction nach Winckler’s Ta- bellen gibt, können also auch nicht auschliesslich ihren Grund in ei- ner zu niedrigen Annahme für die Grösse der Ausdehnung des Queck- silbers haben. 9 66 Die nach der gewöhnlichen Methode vorgenommenen Reductio- nen der durch grosse Wärme erhöhten Barometerstände können also durch Zusammenstellung derselben mit, in niedrigerer Temperatur an einem verglichenen Barometer angestellten, Beobachtungen eben- falls dazu dienen, das Vorhandenseyn von einer Ursache zu beweisen, durch welche das Quecksilber, unabhängig von der regelmässigen, durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung, bei jeder Tempera- tur-Aenderung, sowohl bei der Erhitzung als bei der Erkältung, aus- gedehnt wird. Sie dienen aber auch noch weiter, um zu zeigen, dass die Wir- kung dieser Ursache sehr gross ist. $. 40. Es lag mehr oder weniger ausserhalb der Sphäre meiner bisherigen Versuche und Beobachtungen, eine genaue Bestimmung der Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers zu liefern, obgleich Be- obachtungen an jedem Heber-Barometer, bei dem man den unverän- derlichen Theil von r genau bestimmt hat, dazu gebraucht werden können, diese Grösse wenigstens genauer und sicherer anzugeben, als es bisher geschehen ist. Ich habe überdem zur Absicht, zu sol- chen Versuchen, um sie desto genauer zu erhalten, dem Barometer eine kleine Abänderung zu geben, und mir ein andermal gerade diese Versuche zur Aufgabe zu machen. Immerhin aber scheint es mir, als habe Winckler die Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers für seine Tabellen eher, zu gross als zu klein angenommen (vgl. $. 41). Unter dieser letzten Voraussetzung hätten gar die nach Winck- lers Tabellen erhaltenen zu hohen Barometerstände nicht nur ausschliesslich in dem oben ($. 35) ausgesprochenen physikalischen Gesetze ihren Grund, sondern es wäre die Einwirkung dieser Ursache sogar noch grösser, als sie sich ohnedem schon aus der Tabelle 67 ($. 17) zu erkennen gab. ‘Vermöge der Einwirkung dieser Ursache würden nämlich die Barometerstände zu hoch gefunden. werden ,‚-ob- gleich die Ungleichförmigkeit der Ausdehnung ‚der Quecksilbersäule im: Barometer (nach $. 38) und eine zu hohe Annahme für «die Aus- dehnung des Quecksilbers erniedrigend auf die nach Winckler’s Tabellen reducirten Barometerstände einfliessen. $. 41. Da diejenige Ausdehnung der Quecksilbermasse, die nur allein durch den Uebergang aus der niederern in die höhere und aus der höhereren in die niederere Temperatur, und durch die da- durch veranlassten Bewegungen im Innern der Masse her- vorgebracht wird, ohne bisher erkannt worden zu seyn, so ganz und gar nicht, unbedeutend ist; so kann man sich auch nicht wun- dern, dass die Angabe der Physiker über die regelmässige blos durch die Wärme hervorgebrachte Ausdehnung, die von jenen Bewegungen unabhängig ist, so ausserordentlich verschieden sind. Wirklich stundenlanges Beharren des Quecksilbers in derselben unveränderten Temperatur gehört dazu, dass sich eine durch den Temperaturwechsel in ihrem Innern bewegte Quecksilbermasse ganz zur Ruhe begebe, und ganz diejenige Ausdehnung, weder eine klei- nere noch eine grössere, erhalte, die dem Quecksilber im Zustande vollkommen innerer Ruhe und durchaus gleichförmiger Erwärmung bei einem gegebenen Wärmegrade zukommt. Welche von den verschiedenen Angaben der Physiker für die re- gelmässige Ausdehnung des Quecksilbers durch die Wärme kann man nun, che neue Versuche mit Rücksicht auf die ($. 28 und $. 35) an- gebenen physikalischen Gesetze angestellt sind, wahrscheinlicher Weise als die richligeren ansehen? — Fände das Gesetz des $. 35 nicht statt, und hätte man blos eine ungleichförmige Ausdehnung des Quecksilbers, die so lange dauert, bis die ganze Masse durch stunden- langes Beharren in derselben Temperatur sich durghaus ıbie zu die- 9 08 } ser Temperatur durchwärmt hat, so könnte man annehmen, dass die höchsten Angaben die grösste Wahrscheinlichkeit für sich hätten, Liesse sich aber der Fall denken, dass die erwähnten Bewegungen im Innern der Quecksilbermasse statt fänden, ohne dass das Quecksil- ber längere Zeit hindurch oben wärmer bliebe als unten, so würden umgekehrt, die niedrigsten Angaben die grösste Wahrscheinlichkeit für sich haben. Da aber nun bei allen Versuchen, bei welchen die Temperatur nicht stundenlang sich gleich erhalten worden, beide Ur- sachen zugleich wirken, und da die eine Ursache , wodurch das Quecksilber in seiner Ausdehnung verzögert, und die andere Ursache, wodurch seine Ausdehnung vorüber gehend vergrössert wird, einander in ihren Wirkungen entgegen sind: so lässt sich über die grössere oder geringere Wahrscheinlichkeit für die einen oder andern Angaben, mit einiger Gründlichkeit, dermalen noch nichts sagen. Mit Rücksicht auf die Beobachtungsreihe (in der Tabelle zu $. 17) wo man sehr schnell zu erhöhten Barometerständen und zu gros- sen Zahlen in der Oten Columne gekommen ist, möchte man die a pe NER NeRte grössten Angaben (wie die Zahl 1000 ist) vorerst wohl zu verwer- fen geneigt seyn, indem die zu grossen Angaben leicht dadurch ent- standen seyn könnten, dass die beobachtenden Physiker diesen Um- stand nicht berücksichtigt hatten. Ob man aber gerade den klein- sten den Vorzug geben solle, ist eine andere Frage, die nicht ge- radezu bejaht werden darf, da die Ungleichförmigkeit in der Aus- dehnung des Quecksilbers für sich zu kleine Angaben zur Folge ha- hen muss, und da bei der einen oder andern Bestimmung sehr leicht der Einfluss dieser Ungleichförmigkeit grösser seyn könnte, als der Einfluss der durch die blosse innere Bewegung hervorgebrachten Aus- dehnung. Vergleicht man in der ten Columne (der Tabelle zu $. 17) die Zah- 09 len für 12 bis 14 Uhr, so findet man die Zahl für 1 Uhr am nie- drigsten,, obgleich das Barometer schon in die Nähe des Ofens ge- bracht, und die Wärme in einer halben Stunde um 5°%,7 gestiegen war. Hier scheint also der Einfluss der Ungleichförmigkeit grösser als der Einfluss der unregelmässigen Bewegung gewesen zu seyn. $.42. In dem zuletzt Gesagten ist auch der Hauptgrund (vgl. $. 36 am Ende) zu suchen, warum die Zahlen der Jten Columne während der Wärmeabnahme im Ganzen immer viel grösser, als während der Wärmezunahme sind, obgleich die Wärmeabnahme langsamer vor sich ging, als die Zunahme, und also die Ausdehnung wegen der innern Bewegung sicherlich geringer war, als während der viel schnelleren Zunahme. Es hatte aber die ganze Quecksilbersäule bei gleichen Thermometergraden während der Abnahme der Temperatur eine viel grössere Wärme als während der Zunahme, war also ausgedehnter musste also grössere Werthe für y, folglich auch für den in der Oten Columne ausgestellten Quotienten geben. $.43. Ich muss nun noch von den Beobachtungen reden, welche mich zuerst auf den Gedanken einer durch innere Bewegung der Quecksilbermasse bewirkten Ausdehnung brachten. Als ich nämlich die oben ($. 6) erwähnten Normalbeobachtungen anstellte, und schon von der Ungleichförmigkeit der durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung der Quecksilbersäule überzeugt war, dachte ich nicht anders, als dass durch stundenlanges Beharren bei derselben Temperatur, wenn derselben eine niedrigere Temperatur vorausging, die Quecksilbersäule dadurch, dass sie allmählig ihrer ganzen Länge nach die höhere Temperatur annahm, immer noch etwas ausgedehnt werden musste. Aber gerade die erste Beobachtungsreihe (14. Febr. 1831 Morgens) gab mir ‚schon ein entgegengesetztes Re- sultat. Ich setze sie aus dem Tagebuche ganz hierher: gi) Stunde, |Längerer Schenkel.|Kürzerer Schenkel.|Grade R, En 74 Uhr | 14 0,80 al ad, 7°,5 I — 14 0, 08 14 4 7 10,0 04 — 14 0, 00 14 1, 75 10,0 4 — 14 0, 9% 1 4, 77 10,0 0 — 1490, 509 Aal 18101, 117028 11740,0 10 — | 14 1,00 | 14 1, 78 | 10,0 104 — 14 1, 00 10 1,0779 10,0 104 — 14 1, 00 14 1, 80 10,0 Hier hat von 9 bis 10% Uhr die Quecksilbersäule im längeren Schenkel um 0’,02 zugenommen und im kürzeren Schenkel um 0',05 abgenommen; sie hat also in einem Schenkel um 0,05 mehr ab- als im andern zugenommen. Es ist also die ganze Quecksilbersäule, während die Temperatur unverändert blieb, um 0,05 kürzer ge- worden. Wenn diese Grösse freilich so unbedeutend ist, dass sie noch als Beobachtungsfehler gelten könnte , so ist doch wenigstens so viel gewiss, dass sich die Quecksilbersäule nicht, wie ich erwartet hatte, noch ausgedehnt hat. $. 44. Gegen die Beobachtungsreihe des vorigen $. halte man folgende Reihe, wo der unveränderten Temperatur eine höhere Wärme vorausging. Nachdem das Barometer (20. Febr. 1831 Nachmittags) eine Zeit- lang beim Ofen gehängt, nachher auch dessen unterer Theil ganz nahe an den Ofen gehalten worden war, und das Thermometer 183° zeigte; wurde es wieder an seinen gewöhnlichen Platz gebracht, und gab folgende Beobachtungen: 71 | Stunde. |Längerer Schenkel, |Kürzerer Schenke, orade R. 13” 10,14 Die stärkere Abwechslung in den Scalenzahlen bei dieser Beob- achtungsreihe , verglichen mit der des vorigen $., kann zum Theil darin ihren Grund haben, dass es das eine Mal schwieriger als das andere Mal ist, die Temperatur unveränderlich zu erhalten, je nach- dem die Temperatur der Atmosphäre ausserhalb der Stube mehr oder weniger von der Normal-Temperatur abweicht. Von 4% bis 55 Uhr hat die Quecksilbersäule im längeren Schen- kel um 0'*,20 und im kürzeren Schenkel um 0,04 abgenommen; also ist die ganze Quecksilbersäule während der unveränderten Tem- peratur um 0”,24 kleiner geworden, wovon der eine Theil auf Rechnung der Ungleichförmigkeit der Zusammenziehung bei der Wär- meabnahme, und der andere Theil auf Rechnung der Zusammenzie- hung . wegen eintretender innerer Ruhe in der Quecksilbermasse kommt. $. 45. In der Beobachtungsreihe des $. 44 war (falls eine fort- dauernde, durch die Abnahme der Temperatur verursachte, Verenge- rung der Glasröhre unsere Schlüsse nicht unsicher macht) die Ver- kürzung der ganzen Quecksilbersäule während der unveränderten Temperatur 'so beträchtlich, weil sich hier die Wirkungen zweier Ursachen vereinigten, In der Beobachtungsreihe des $. 43 war die Verkürzung so geringe, weil der verkürzenden Ursache eine verlän- gernde entgegen wirkte, welche jene zum grössten Theile aufhob, "72 Dürfen wir annehmen, dass in der Beobachtungsreihe des $. 44 die ganze Quechsilbersäule noch lange nicht die Temperatur hatte, die das Thermometer anzeigte, uud dass auf diese Weise die Wirkung der Zusammenziehung durch die Erkältung die Wirkung der Ausdeh- nung durch die Erwärmung in der Beobachtungsreihe des $. 45 nicht übertrifft; so erhalten wir durch Verbindung beider Beobachtungsrei- hen, als Durchschnitt für beide eine Zusammenziehung wegen eintre- tender innerer Ruhe in der Quecksilbermasse = 0,05 + 0,24 Bra == 0,135. Darnach müssen die Resultate aus andern Beobachtungsreihen, mit voran gehender niedrigerer Temperatur, beurtheilt werden, wo vielleicht für die Quecksilbersäule am Ende noch eine kleine Ausdeh- nung übrig bleibt, dergleichen auch mir, und zwar häufiger als der andere Fall, vorgekommen sind. $. 46. Ein Beispiel der Art, das besonders instructiv ist, kann ich nicht unterlassen, hier mitzutheilen, obgleich es mich nöthigt, einige Bemerkungen vorauszuschicken, die ich lieber übergangen hätte. Um nämlich den unveränderlichen Theil von r auf eine indirecte Weise zu bestimmen, hatte ich genaue Beobachtungen bei 15° R. angestellt, die nun, nachdem ich später jenen unveränderlichen Theil von r auf directe Weise bestimmt habe (vgl. oben $. 7 Anm. 2), umgekehrt be- nützt werden könnten, um wenigstens einen beiläufigen Werth für die Grösse der regelmässigen Ausdehnung des Quecksilbers durch die Wärme zu erhalten, wenn ich noch eine Normalbeobachtung bei 10° hätte, welche mit derselben sicher zusammengestellt werden könnte. Allein einige Tage später, als ich die Versuche am 23. Febr. ($. 17) angestellt hatte, hatte ich, um die Scale meines Barometers, die von einigen kleineren Unvollkommenheiten nicht ganz frei war, strenge zu revidiren, die Nonien sehr verschoben, wobei durch den Wider- stand, den der durchbrochene Theil der hölzernen Fassung (vgl. oben n- 73 $. 18) leistete, an dem, ohne allen Zweck, etwas zu wenig Holz weg- genommen war, die oben ($. 18) erwähnten, horizontal gestellt seyn sollenden Fäden oder Haare aus ihrer Richtung gebracht wurden; so dass, wenn es auch möglich war, sie in die richtige Stellung zu bringen, immer noch die Frage blieb, ob sie auch vorher die näm- liche Stellung hatten. Während man sich nun auf die Versuche, die vorher angestellt worden waren, für den Zweck, zu welchem ich sie benützt habe, vollkommen verlassen kann, und während die nachher angestellten Versuche wieder für sich vollkommen brauchbar sind, lassen sich jedoch beiderlei Versuche nicht mit Sicherheit zusammen- stellen. An neuen Normal-Beobachtungen bin ich aber durch die oben ($. 18) erwähnten Folgen der Versuche beim stark geheizten Ofen verhindert worden. Die Beobachtungsreihe (vom 2. März 1851 Nachmittags) selbst ist nun folgende: Stunde. |Längerer Schenkel. Kürzerer Schenkel.| Grade R, 2 Uhr 15" 10,38 13" 11,10 7 21, > 13 10, 38 15-1, 02 89 REN 13 10, 45 13 10, 09 11,3 3. — 13 10, 55 13 10, 89 13, 6 3 — 13 10, 60 13 10, 80 15, O 3 — 13 10, 65 13 10,80 15, 0 Eigen 15 10, 61 15 10, 78 155.0 -I* 3 — 13 10, 04 13 10, 78 15, 0 3 — 13 10, 65 15 10, 78 14, 9 4 — 13 10, 62 15 10, 77 15, 0 4 — 15 10, 61 13.10, 74 15, 0 4 — 13 10, 59 13 10, 68 15, 0 u — 15 10; 52 15 10, 60 15, 0 3 — 13 10,50 13 10, ‘00 15, 0 4. — 15,0 Hier hat also die Hitze in Zeit von fünf Viertelstunden ziemlich schnell von 79,7 bis 15%,0 zugenommen. Der Einfluss der durch die 10 74 Wärmezunahme hervorgebrachten noch fortdauernden Ausdehnung des Quecksilbers zeigt sich deutlich an der nach 34 Uhr noch fortdauern- den Zunahme des Standes im längeren Schenkel, während von 54 bis 33 der. Stand im längeren Schenkel fast unverändert bleibt. Es schei- nen hier beide Ursachen, wodurch die Quecksilbersäule verlängert wird, die fortdauernde Erwärmung des untern Theils dieser Säule und die noch fortdauernde innere Bewegung der Masse zusam- men zu wirken. Die Wirkung der ersten Ursache dauert bis 4% Uhr‘fort. Die Wirkung der andern Ursache hat aber schon früher aufgehört, merklich zu seyn. In den anderthalb Viertelstunden von 3% Uhr bis 4 Uhr hatte sich die Quecksilbersäule im längeren Schen- kel um 0,02 bis 0°05 verlängert, Es hatte sich also die Quecksil- bersäule im Ganzen etwas verkürzt.. Das Begeben der inneren Be- wegung zur Ruhe war in seinem Einflusse auf die Verkürzung wäh- rend dieser Zeit also überwiegend über die durch die Erwärmung des untern Theils der Säule bewirkte Verlängerung. Nachdem nun aber die innere Bewegung unmerklich geworden ist, dauert diese Erwärmung des untern Theils noch fort, und wird nun durch den ungestörten Einfluss auf die Verlängerung der Säule sehr kenntlich. Von 4 bis 44 Uhr nämlich verkürzt sich die Säule (durch eine Ab- nahme des Drucks der Atmosphäre veranlasst) im längeren Schenkel um 0,13 und verlängert sich im kürzeren Schenkel um 018; so dass nun die Verlängerung der ganzen Säule, in dieser Zeit von fast ei- ner Stunde, 0’',05 beträgt. Betrachtet man den Einfluss beider Ursachen während der gan- zen Zeit von 34 bis 4% Uhr, so hat sich die Säule im längeren Schen- kel um 0,11 verkürzt, und im längeren Schenkel um 0’',21 ver- längert, ist also um 01 länger geworden. Eine Verlängerung, welche, wenn ihr nicht durch das Begeben der inneren Bewegung zur Ruhe entgegengewirkt worden wäre, bei der grossen voran- gegangenen Temperatur -Erhöhung weit mehr hätte betragen müssen. Ueber die krystallinischen Verhältnisse des Dunst-Blättchens. Von Professor Dr. Pfaff in Erlangen. 10% Ueber die krystallinischen Verhältnisse des Dunst -Blättchens. 1. Der ungemein kalte Winter des verflossenen Jahres, die Erscheinung besonders von sichtbarem dichtem Nebel an der Oberfläche der Erde, in den Strassen unserer Stadt bei heiterem Himmel und 20 Grad Kälte, hat mir eine vormals unterbrochene Untersuchung, welche die Krystallisation und die in optischer Beziehung damit zusammenhän- genden Erscheinungen der Dunst-Blättchen betrifft, wieder in Anregung gebracht. In der Meinung, dass auch geringfügige, das Wasser und seine Zustände und Affectionen betreffende Bemerkungen, nicht ohne Werth seyen; und dass, so viel mir bekannt, die Forscher, welche die Verhält- nisse des polarisirten Lichts und unkrystallisirbarer und krystallisirba- rerStoffe untersucht, die von mir beobachteten Verhältnisse noch nicht aufgeführt haben , wage ich es, der philosophischen Section der kö- 78 er s H niglichen Akademie nachfolgende Versuche über die krystallinische Be- ziehungen des Dunst-Blättchens vorzulegen. Ich bemerke voraus, dass die folgenden Versuche nicht mit Dunst-Bläschen angestellt worden, über welche Saussure Beob- achtungen gemacht hat, noch mit den Luftblasen Neutons, mit der Hülle von Auflösung der Seife in Wasser, sondern mit Dunst -Blätt. chen aus derselben Auflössung in einer luftdicht verschlossenen Flasche von 4 bis 7 Zoll Durchmesser, wo durch schnelle Verdrehung ein mehr oder weniger convexes oder soncaves Blättcehen von demsel- ben Durchmesser entsteht. (Tab. II. Fig. 1.) Die Erscheinungen bei der Krystallisation durch Gefrieren dieses Dunst-Blättchens, sind nun anzugeben. Das Blättchen verdunstet im warmen Zimmer mit seinen Farben, bis an einem Theil des Randes ein Segment (Fig. 2), oder am ganzen Rand herum ein Ring (Fig. 3) eines durchaus farblosen dunklen Grundes sich zeigt, so dass also dabei gegen die Mitte zu eine noch farbige oder weisse wässerige Halbinsel oder Insel sich zeigt. Wird hierauf die Flasche mit dem Blättchen vor das Fenster in 10 und mehr Grad Kälte gebracht, so friert das wässrige Blättchen, gelagert auf dem dunkeln unkrystallisirbaren Grunde. a) Die Krystallisation lässt sich, wie bei einer so über alle Maa- sen feinen Schichte von Flüssigkeit, zu erwarten, in den zartesten Linien und Systemen von Strahlungen, mit Genauigkeit beobachten. Am Rande legt sich adhärirend ein gefrorner Ring an die Flasche. Von ihm aus geht die krystallinische Bewegung. Während sie fort schreitet, werden die Farben zerstört. Bisweilen entstehen in den entstandenen Eis-Krystallen die Farben der Polarisation, wenn die Abspiegelung des Wolken-Lichtes zufällig unter dem polarisirenden 79 Winkel geschieht. Es scheinen einige Bedingungen vorhanden zu seyn, welche die Möglichkeit dieser Krystallisation betreffen, vielleicht der Durchmesser des Blättchens, oder der chemische Inhalt der Auf- lösung. So hielt sich zwar das grosse Dunst-Blättchen von 7 Zoll Durchmesser eine Zeit lang in der Rälte, es platzte aber jeder Zeit vor der Krystallisation; die übrige Flüssigkeit in der Flasche hatte auch in der Kälte ein trübes flockiges Aussehen. b) Diese entstandenen Krystalle sind wirklich auf dem dunklen Grunde aufliegend und gelagert. Man’ hätte fragen können, waren sie frei in Verbindung, hiengen sie vielleicht auch nur durch die feinsten krystallinischen Fäden zusammen, durch Zusammenhang mit dem am Rande adhärirenden Eisringe gehalten, und in der Luft schwebend. Sie schienen in der That manchmal gänzlich von einan- der in grössere Massen getrennt; an einem feinen Faden vom Rande hereinziehend hieng oft ein einzelnes Sternchen; sie fielen oft nie- der, zerrissen, und es schien nichts übrig zu bleiben. Es sind aber doch entscheidende Beobachtungen da, welche zeigen, dass die Krystalle nicht durch Zusammenhang mit einander, oder Adhäsion am Rande sich hielten, sondern dass sie auf einem Grunde ruheten, der bei die- ser Kälte unkrystallisirbar war. Nie, z.B. zog sich über das Dunkle, vom Rand herein, ein Krystall anschiessend; es schwammen biswei- len kleine weisse unkrystallisirte Scheibchen auf ihm, ausserordent- lich beweglich und für die leiseste Temperatur-Aenderung empfind- lich, aber das farblose Dunkle blieb frei. Es gelang mir auch, eine voll- kommene Insel hervorzubringen, indem am ganzen Rand herum der dunkle Ring ging. Es war nach der Natur der Krystallisation aller- dings schwer zu erwarten, dass ein ohne allen Anhängepunkt, auf unbekanntem Grunde zerflossener Wassertropfen, an sich selbst gleich- sam anfangend, krystallisiren würde. Ich konnte aber doch bemer- ken, wie in der Mitte sich Krystalle bildeten. c) Es ist aber auch daraus klar, dass die Krystalle auf einem 80 Grunde, wie auf ihrem Träger sich lagerten, weil sie, wenn das Blätt- chen wieder in die Wärme gebracht worden, wieder zerflossen und ein Flüssiges bildeten. Wären sie blos durch feine Fäden aneinander gehängt, da sie oft getrennte Massen zeigten, so hätte beim Wie- derzerfliessen das Ganze platzen müssen, welches auch bisweilen we- gen Anhäufung einer zu grossen Krystallmenge, die an einer Stelle beisammen waren, geschah. II. Das Daseyn eines dunklen unkrystallisirbaren Grun- des, auf welchem die wässrige Flüssigkeit gefriert, scheint mir nach dem Vorhergehenden erwiesen zu seyn. Die Beschaffenheit dieses dunklen Grundes ist nun näher zu entwickeln. Man könnte ihn we- der fest, noch flüssig nennen; die Adhäsion bringt ihn zu den flüs- sigen, die ausserordentlich langsame Verdünstung — man kann das dunkle Blättchen mehrere Tage in der verschlossenen Flasche aufbewahren —* und die Unkrystallisirbarkeit bringt ihn zu den festen Körpern. Die- ser Stoff ist aber mehr oder weniger rein, indem noch feinerer weis- ser Staub, der sich auch in helle Blättchen sammelt, auf ihm, wie der feinste Nebei schwimmt; ganz rein aber scheint er in der That ganz schwarz. Nach der gewöhnlichen Ansicht gilt er für ab- solut dunkel, also für reflexlos. Ich bin nach mehreren Versuchen fast geneigt, dieser * Ansicht nicht beizustimmen. Das siebenzöllige Blättchen, in mehr oder weniger Reinheit erleichterte sie, und zeigte mir Licht von ver- schiedener Intensität. Ich fand auch, dass diess dunkle Blättchen das Licht polarisire, aber das polarisirte nicht depolarisire. In deser Be- ziehung sagte ich in der Einleitung, dass diese Verhältnisse noch nicht untersucht worden seyen. Diese Versuche sind mit einiger Schwierig- keit verbunden. Das Schwierigste bleibt immer, Ueberzeugung zu sl haben, dass man in der That das reine dunkle Blättchen, auf wel- chem durchaus von dem weissen Nebligen nichts mehr liegt, vor sich hatte, mit dem man. experimentirte. Denjenigen,, welche die Analogie hier befolgen möchten, würde es allerdings angemessen seyn, zu finden, diess Blättchen sey an der Gränze der Krystallisirbarkeit, so wie es an der Gränze der Licht- Reflexions-Fähigkeit stehet. II. Diese Krystallisationslosigkeit, mit welcher sich die hier gegebenen Versuche beschäftigten, führt die Frage über den Ursprung des dunklen Blättchens und die Ursache der rägheit für Gefrieren herbei. Das erste ist wohl eine chemische Frage. Wenn man die Ansicht hätte, das dunkle Blättchen sey der Rest der Verdunstung, also das übrig gebliebene Auflösungsmittel, aus welchem die aufgelösten Stoffe * sich frei gemacht haben; so hätte man es allerdings blos mit reinem Wasser zu thun; man hätte die Krystallisirbarkeits- Gränze des Was- sers gefunden. Dass bei solch einer ungeheuern Verdünnung, wie die Stofie sich hier in der Auflösung befinden , eine blosse Aus- dünstung die chemische Scheidung veranlassen könne, ist wohl nicht gegen die chemischen Grundsätze. ‚Es wäre dann sogleich deutlich, dass die Dunstbläschen des Nebels nicht gefrieren. Nach der an- genommenen Meinung ist die Dicke des dunklen Blättchens noch nicht einmal die Hälfte eines Milliontheils eines englischen Zolls; es ist mir nicht bekannt, welches das dünnste Glimmer-Blättchen war, wo- mit bei den Versuchen über die Lichtpolarisation gearbeitet wurde; ich zweifle aber, ob es nur von ferne diesem Blättchen des Wassers nahe kam. Nach der Ursache der Krystallisations-Gränze zu fragen, scheint fast müssig. Man weiss nur, sie ist da. Da von andern flüssigen 11 Körpern gar nichts über diese Gränze bekannt ist, so ist die Frage fast voreilig. In Betracht möchten doch dabei kommen die übermässige Spannung, innere Kraft der Continuität dieses in so grosse Weite ausge- breiteten Blättchens, das im Stande ist, bedeutende Krystalle auf sich zu tragen. Die Krystallisation kann jene nicht überwältigen, da sie, wie wir gesehen haben, selbst die Verdunstung in ihrem Gang zurückhal- ten. Es kann wohl von einer absoluten Gränze der Unkrystallisir- barkeit nicht wohl im Experiment die Rede seyn, desswegen ich eben die absolute Gränze der Reflexions-Fähigkeit nicht annehme. Anm ’eor tk Urne über die Continuität,der depolarisirenden Krystalle. Es sind mehrere Versuche gemacht worden über die Einwirkung auf depolarisirende Krystalle durch innere Veränderungen, durch Druck, Wärme und Anderes. An diese reihet sich vielleicht folgender Versuch. Der depolarisirende Krystall, den ich anwendete, war Doppelspath. Ich hatte daraus ein Blättchen von etwa # Zoll Dicke schleifen las- sen, mit zwei entgegengesetzten parallelen Flächen, auf welchen die Achse des Krystalls senkrecht war. Dieses Blatt, dem polarisirten Strahl senkrecht ausgesetzt, depolarisirte, wie bekannt ist, das Licht mit Entstehung von farbigen Ringen, und einem schwarzen oder weis- sen Kreuze. Ich zerstörte die Continuität dieses Stücks, indem ich senkrecht durch beide Flächen eine cylindrische Leere durch Bohren hervorbringen liess. Dieser so durchbohrte Krystall zeigte dieselben Erscheinungen, wie der mit ununterbrochener Continuität, nach den verschiedenen Momenten der Farben-Erscheinungen. Es lässt sich daraus der Schluss herleiten, in Beziehung auf die optischen Ver- hältnisse: ein Krystall entsteht in Gemeinschaft als gliederndes Ganzes; nachher ist jeder Punkt in seiner Wirkung ganz unabhängig von den andern. Kawse!b uch der Beobachtungen des Barometers und Thermometers in München vom 1. October 1829 bis letzten September 1830. Von Professor Siber. 11% ; 1 rer vis Bar get ey I) © a DE HR ER BT 85 Vorerinnerung. Nach dem Wunsche der k. Akademie der WW. erscheinen hier a) das Tagebuch der Beobachtungen des Barometers nnd Thermometers vom 1. October 1829 bis letzten September 1830, und b) die gra- phischen Darstellungen derselben. Die Barometerstände sind alle auf 100 R. reducirt, und die Ther- mometerstände nach 80theiliger Scale angegeben. In den graphischen Darstellungen sind jene durch fortlaufende, diese durch punktirte Li- nien angezeigt, und die in der ersten Columne stehenden Ziffer ge- ben sowohl die Anzahl der Linien, als, mit Weglassung der höchsten Stellen, die Thermometer-Grade an, so dass z. B. 318” die Höhe der Quecksilbersäule, die 18% aber auch die Temperatur anzeigen. Die graphischen Darstellungen I. II. II. IV. geben die Verände- rungen für je drei Monate, und V. die höchsten, mittleren und nied- rigsten Stände der Monate. Das Tagebuch fängt nur aus dem. Grunde vom 1. October 1829 an, um in demselben und der graphischen Darstellung den merkwür- digen Winter aufnehmen und seine Ergebnisse erzählen zu können. 86 Monat October 18209. - © ® . er IT K Mittl E Ei Himmel. Wind. |Barometer, ae AR Nuaie der Luft. des dee | | heiter NW : Barametere. IS Tan meter 1| heiter N a 67 10| heiter N ı 17,7 320,443 | 2| 7| Nebel | N W 182071 “ 10,3 ; 11,506 1| heiter Nw ua. 10 heiter | N W Y7| 18,3 | 319,855 n z| - 319,6 2,800 3| 7| heiter _W an 1| trübe w N 9,7 10), Regen Ww ne 19,2 318,000 13,500 4) 7| Regen Ww|' Kae 11,0 1| Regen W Er 7) 87} 10) trübe w 7,40| 10,0 317,183 5566 J. 517,30 \ 7 5| 7| trübe W 31 b 40), 4| wolkicht Ww Se 7,0 j ‘10| trübe ® SW Sr - 11,0 315,976 8,666 6 | Regn |; SW Si 5 8,0 1) Regen W 31 mt To 10| twiübe Is w 15,451 11,0 315,933 8.333 7.7) trübe I W Ba 8,0 1, wolkicht w 4,0 10, wolkicht Ww an 2. 513,190 0,6066 8) 7| trübe W s ‚6| 7,0 ı| trübe sw 309,44 [1.,1810 10| trübe sw cn on 309,550 5,700 9. 7) Regen NW 509,61] 5,0 1} trübe w 510,94 9,5 10 Regen NW 317,37 9,3 315,530 3,966 10) 7) Regen re ep 50 41$ 1) irübe W 319,50| ° 2%5 10| Regen W 322,18] 11,0 321,200 6,166 11| 7| trübe Ww re 5,0 1| trübe w SB 2,2 10| trübe w 321,97| 10,0 321,943 6,433 12| 7) trübe Ww 321,71) 71 1| trübe W 320,51 5,3 10| trübe W 319,68 132 320,006 9,166 13| 7 heiter NW 310,85 9,0 5 1 trübe w 310,88) 7,7 10 wolkicht | W Er 1en| 310,623 | 10,900 14 7| trübe W 3519,25! 10,0 1) heiter NO 310,92 47 t0| wolkicht Ww 510,62 110| 316,806 7,600 15) 7! trübe W 310,88 71 1) Regen Ww u 3: | heiter b 13,3 6 reiter INW 317,301 = 310,985 7,200 87 Monat'O ctioober 18'209, a | Mittlerer Stand © 3 Thermometer Fra vo er Tu ra. cHE Himmel, Wind. | Barometer, 17 - Bes im des 3 P7} Ne Barometers, |Thermometers, 16, 7| heiter N 317,50 0,3 1! heiter NW 320,54 10,0 519,195 3,133 10) trübe Ww 319,78 -+5,7 17 7| heiter SW 3518,39 5,2 1). wolkicht Ww 318,19 eg! 518,200 “9,500 10 wolkicht W 518,02 9,0 18) 7| trübe W 320,01 To 1| trübe W 329,59 13) 320,480 10,433 10| trübe NW 320,84 10,0 19) 7) heiter N 320,96 75 1 heiter NO 520,35 172 520,801 10,233 1 heiter (6) 320,20 6,0 20| 7| Nebel NO 520,27 4,0 | 1) wolkicht | N © 320,17 172 320,203 9,633 10) Nebel N 320,17 UT %1| 7, heiter [0] 320,91 2120 | ıl heiter NO 319,68 1! 320,123 7,233 10] Nebel (6) 310,78 5,0 22 7| heiter NO 318,00 re ' Ialheiteer |N © | 31706 | -Lı30 318,320 5,233 10) Nebel NO 318,42 5,5 25| 7) Nebel N © 317,07 3,0 1| Nebel NO 310,48 5,1 310,300 4,035 - 10| Nebel NO 315,92 4,0 24| 7| Nebel 10] 315,07 2,5 1| heiter NO 310,33 KT 316,253 6,733 10| heiter NO 310,76 6,0 25) 7| Nebel 0) 317,53 5,1 1) trübe 16) 319,50 100| 318,986 7,433 10) trübe oO 520,07 72 26| 7| Nebel (6) 320,50 41 1) trübe W 320,04 13,6 320,290 7,800 10| Nebel (6) 320,47 5,7 27| 7) Nebel (6) 3520,78 3,0 1! trübe N 320,55 8,8 320,580 5,035 10| trübe NO 3520,41 0,0 28| 7! Nebel NW 318,05 5,7 1) heiter NW 310,01 - 10.08 310,056 6,900 10, heiter W 319,18 5,0 29| 7) Nebel NW 319,08 —0,06 1) heiter NW 318,99 —+11,7 319,030 5,055 10| heiter SW 319,02 +4,0 30| 7| heiter w 310,52 —1,2 4; heiter sw 519,32 -+13,6 319,210 (0,535 10) trübe hi 318,79 +72 | 31| 7| trübe . 316,17 3,7 ] ar a "3 315,660 RN 5,806 10| trübe } W 515,22 4,0 02 Monat November 1829. Mittlerer Stand Thermometer no SE Himmel, Wind. | Barometer. im Bee des E [7} der Luft. Barometers, | Thermometers, 1| 7| heiter \W 317,07 —0,9 1| Schnee W 317,69 +5,2 317,586 2,433 10! Schnee Ww 318,00 3,0 2| 7| Schnee W 318,37 +0, 1) Schnee W 318,95 Ui 318,976 4,166 10| trübe W 319,61 5,0 »z| 7) heiter NW 320,88 +10 1| trübe NW 320,80 12,\ 320,720 5,855 10| heiter Ww 320,48 3,8 4| 7| heiter sw 320,15 23,0 1| heiter Ww 320,00 14,8 320,253 11,353 10) heiter w 320,61 72 5] 7| Regen Ww 319,57 5,0 1 Regen W 319,44 9,1 319,626 0,435 10! trübe Ww 3109,27 5,2 6 7| heiter NW 319,17 5,1 1| trübe N 318,88 9,3 318,043 0,366 10| trübe NW 318,78 4,7 2! 7! wolkicht | NW 318,87 5,2 ; 1| wolkicht Ww 318,73 1101 518,786 0,835 10| wolkicht W 318,76 4,5 8/ 7| Regen NW | 31786 4,2 1| Regen W 317,96 11,7 317,893 6,906 10| wolkicht Ww 317,86 5,0 9| z| trübe W 318,32 %3 1| wolkicht w 319,00 9,8 318,873 5,600 10| wolkicht Ww 319,30 4,7 10) 7| heiter NW 320,05 3,0 1| heiter NW 319,52 13,3 319,056 7,100 10! wolkicht W 310,40 5,0 : 11 7| Regen Ww 317,55 %7 | 1| wolkicht Ww 317,50 10,2 317,670 6,166 10! wolkicht w 317,96 5,6 12 | Regen w 318,27 . 3,0 1! Regen Ww 318,40 11,2 318,130 7,500 10| Regen w 317,72 UT 13| 7| Regen W 315,56 3,6) « 1| Schnee W 316,42 7,8 316,496 5,155 10| wolkicht w 317,51 4,0 14| 7) heiter NW 320,10 —5,0 1| heiter N 310,93 +42 319,546 1,355 10| heiter NW 318,00 3,21” 15| 7) Nebel NO 318,16 0,0 |,1| Begen 0 316,30 | 316,230 | -+3,800 10l Regen W 314,23 4,1 ; 89 Monat November 192% Eiaha vaio 1] Mitlierer Stand 1 Mittlerer Stand | a «|: Himmel. Wind. | Barometer. e a 2 j das | des pe} er u 7 Barometers. |Thermometers. 16| 7] Schnee W 314,51 1,1 j 1| trübe w 315,02 2| 315,400 Bern 10) trübe W 310,07 0,0 17| 7) Schnee Ww 518,79 —b0) ı| wolkicht Ww 318,65 rorA 318,063 +0,033 10| wolkicht Ww 318,57 -F0,7 18) 7| trübe w 319,69 —45] 1| heiter W 320,37 —a5| 320,336 — 3,266 10] trübe Ww 320,95 —350 19] 7 Nebel Ww I 321,51 —5,1 1| trübe 0 321,38 —200 | 321,353 | —4,033 10) trübe {6) 321,47 —50) | 20| 7| Nebel so 321,18 —8,4 1| heiter [6) 321,10 +3,0 321,340 — 3,753 10| Nebel [0] 321,74 —5,8 21| 7| heiter (0) 321,70 ) 1| heiter sw 321,62 —2,5\ 321,020 —0,200 10 -heiter sw 321,5% hl, 2a2| 7| heiter NW 319,49 1) 1| heiter NW 318,04 —10 318,020 —4,100 10) wolkicht w 310,53 3,0) 23| 7| wolkicht Ww 314,52 40) 1| trübe SW 314,30 +3,0} 314,296 —0,000 10) trübe so 314,27 +1,0) 24] 7| heiter [6] 313,33 —2,7 1| heiter N W 313,41 —+2,2 313,403 —0,106 10' Nebel Ww 313,65 —0,0 25) 7) wolkicht w 31495 —1,0 1| Regen NW 315,60 2,0 315,550 1,000 10) trübe Ww 310,05 2,0 26) 7) Nebel sw | 318,59 A 1| heiter W 318,50 +3,0) 318,873 — 0,506 10) trübe NW 319,47 —0,2) 27| 7) Nebel NW 518,50 —1,1 1| Nebel Ww 317,53 Hol 517,690 0,066 10| Nebel w 317,04 +0,35 2 | 7! Nebel Ww 316,00 +1,0 1] heiter W 315,33 Hal 315,610 | -+3,700 W 315,50 -4-5,0 Ww 316,25 +42) Ww 310,36 5,0| 310,343 4,466 W 316,42 4,2 Ww 310,68 1,0 Ww 316,53 1,5 361,783 +1,133 Ww 317,16 0,9 EEE 12 90 Monat December 1829. Thermometer Kesktehi Aiki r Stand ee © 3 Himmel, Wind, | Barometer, in des | des a der Luft. Barometers. a 7| heiter [6) 317,50 —1,0 1| heiter (0) 517,60 +08, 317,876 —0,260 9| heiter [0] 318,55 —0,3 7| heiter oO 318,85 10 1| wolkicht [0] 319,33 ar 318,910 — 1,000 9| wolkicht 317,33 —32 3| 7| heiter 16) 317,29 —72 9| heiter 318.05 —5,6 4| 7| heiter [6) 317,066 —725 1| heiter [0] 317,79 =5.| 317,795 — 3,200 10| heiter Ss 318,80 — 50 5| 8| heiter Ss 320,61 —5,8 1| heiter (6) 321,30 —3,0 321,536 — 5,000 9| heiter (6) 322,70 —6,2 6| 7| heiter (6) 3522,83 —15 1| heiter [6) 322,53 _—|, 322,400 —5,333 0| heiter (0) 522,04 —3,4 7|73| heiter o 321,70 —58 1 heiter (0) 321,72 = 321,640 — 4,066 9| heiter 321,30 — 309 8| 8| heiter 6) 320,15 —5,6 1 heiter [0] 520,80 1 320,426 — 3,800 9) heiter 321,30 —40 9| 8) heiter (6) 320,61 —5,2 1| heiter [6) 320,12 — 3,3 320,130 —4,266 9| Nebel 310,56 — 9,0 10| 8| Nebel so 3:18,18 —3,5 1! Nebel Ss 310,03 —25 319,000 — 3,100 0| Nebel S 3519,79 —3,3 11| 8| trübe so 320,08 —3,0 1 trübe Ss 16) 320,87 =ea| 321,215 —.2,866 9| trübe 322,09 —3,6 12] 8] trübe so 323,15 — 3,2 | 1) Schnee so 3233,15 —2,5 323,376 — 2,733 9| Schnee 323,83 2,5 1374| Nebel so 323,87 —4,8 1| Nebel so 323,60 50} 323,085 —4,300 9] Nebel 323,52 —45 ı14| 8| Nebel so 323,19 —5,5 1| trübe [0] 322,73 = 322,673 —5,033 9| trübe 322,10 —50 15| 8| trübe 0 320,95 —5,4 1| trübe [0] 320,07 —45 320,735 —5,0353 9| Schnee 320,00 5,2 16) 7| Nebel 0 320,12 — 46 ı| Nebel 10) 319,83 —3,2 319,643 — 3,333 10! Nebel” 318,08 —3,0 Monat December 18209. TEE Mittlerer Stand le Thermometer aD © 5 € ; 5 5 Himmel, Wind. | Barometer, in R des ad z der Luft, | B.rometers. Thermometers, 17] 8] trübe V 31U72 — 32 | 34| trübe 10) 315,83 —2u5 316,750 —12,733 9| trübe 316,60 - 2%, 18) 8) Schnee 16) 3'0,02 — 2,0 4| trübe sW 310,25 —0,2 310,130 —1,000 9) trübe sw 316,12 —2,06 19| 7| trübe so | 31621 —4,5l 1| trübe so 315,33 —3,3 315,036 — 3,453 10) trübe 315,37 —3,5 20) 7| trübe so 514,99 —3,5 2| Schnee Ss 315,31 —2ı5 315,300 — 3,106 9 Schnee 315,78 —35 21| 8| heiter Ss 310,07 —3,5] 1! Schnee sw 317,37 —15 317,346 — 2,066 0| Schnee 317,00 — 3,0 22) 7) wolkicht Ss 318,19 —4,5 1| heiter o 317,47 —z0( 317,453 —4,033 0] heiter (0) 310,70 —6,3 23| 7) trübe oO | 314,19 —10l 1| trübe (6) 313,98 —5,6 314,155 — 5,033 0| trübe 314,29 —5,2 2473] Schnee S 314,74 — 3,5 1] Schnee S 314,86 0,0 315,306 —1,700 9) Schnee Ss 315,50 —1,0 25! 9! trübe (6) 315,06 —3,0l 1] Schnee (6) 314,80 —2,5 315,060 —3,100 83] Schnee (6) 315,52 —3,8 | 26| 7| Schnee NO 315,77 —8,0] 1| heiter NO 316,43 —8,0/ | 316,763 — 9,006 9! heiter No | 31,9 | -ın) 27| 7| Schnee NO 318,50 —13,0 1| Schnee NO 310,03 —115 319,040 — 12,335 9) heiter NO 319,50 —12,5 28| 7] Schnee N 319,19 —-13,5 1} Schnee N 318,50 —9,6 318,780 —11,306 9) Schnee N 318,67 —11,0 20] 7) Schnee N 318,82 —11,2 1) Schnee N 318,97 —8,0 319,030 —9,233 9| Schnee N | 319,30 —8,5| 30173] Schnee N 319,16 —8,0 1| trübe "N 319,27 —4,5\ | 319,443 —0,033 9| Schnee N | 319,90 —17,3\ 34| 7! heiter NO 322,46 —10,0 1| heiter NO | 322,00 80, 322,043 —9,535 9) heiter NO 322,67 — 10,6 122 02 “ Monat Januar 1830. ; Phermemneter Mittlerer Stand SS . in “| Himmel, Wind, ee er des | des "la “ |Barometers. | Thermometers. ———————————————— 1[74| heiter N 322,72 —9,0 2 1| heiter N 323,40 2 323,040 — 17,400 0) heiter N 323,00 —U0 2|72| Nebel N | 322,19 —11,5 1| Nebel N 322,209 —10,0f 322,360 — 10,700 9| Nebel N | 322,60 —10,0 3/73) Nebel N 321,98 —10,2 j 1| Schnee N 321,50 —8,0 321,463 —8,666 9) Schnee N 320,91 ir 4| 7| Schnee N 320,57 —9,1 1| Schnee | N 320,57 —8,4 320.636 | —9,166 9) Schnee N 320,77 —10,0 5| 7| heiter | N 320,42 —13,0 1| trübe R N 320,00 —11,0 320,206 — 11,866 ol heiter | N | 32038 | —ı11,6 6/75) trübe N 519,80 —6,5 4| Schnee N 321,60 = 320,966 — 4,353 9) trübe N 321,50 —3,0 7| 7| wolkicht NO 318,76 —3,6) 4| wolkicht | NO 317,02 +04| 317,203 —1,700 0) Schnee NO 315,83 —1,09 8| 7, trübe NW 315,86 1,2 0| trübe NW 315,60 -+0,4 315,986 — 0,900 1| trübe NW 310,50 —1,3 9! 7| trübe NW 318,16 —6,2 1 wolkicht | N W 318,30 —4,5( | 318,063 —6,733 0| heiter NW 31473 —0,5 10) 7| Schnee NW 314,50 —110 4| trübe NW 313,35 =) 313,733 — 3,500 9| trübe NW 313,56 —5,5 11) 7| trübe NW 311,81 —5,0 1| trübe NW 311,04 Ze} | 311,250 —3,233 9) trübe NW 310,90 — 3,5’ | 12| 7 trübe NW 311,74 —5,0 1| trübe NW 312,59 —4,5 312,343 —0,700 9| trübe NW 314,20 —10,6 13| 7| Nebel N 314,53 —13,0 1| wolkicht N 314,39 —8,8 314,673 — 10,033 9) wolkicht N 315,10 —11,0 14| 7| heiter N 314,79 —10,5 4| heiter N 314,70 2608 314,886 — 8,500 9| heiter N 315,80 —0,0 15) 8| heiter N 315,83 —0,5 1| trübe N 316,00 —b, 316,290 — 7,853 10) trübe N 317,04 —8,0 16| 7| trübe N 317,74 —9,5 e 4| trübe N 317,84 —5,5° | 317,883 — 7,666 1 1:9] aeg gi N 1 7518,07 1 0 SBBIER, triibe ‚N 318,07 —8,0 nn Stunde, -_ T 1 9 7 1 i q 1 9 T 1 9 7 2 9 7 1 0 7 1 0 7 1 9) T 1 ’ ‘ 1 9 7 1 9) 7 1 9 7 1 9 7 1 9 7 1 9 Himmel, ENT RETTET ET TER nee WITT Nebel Schnee trübe wolkicht wolkicht heiter heiter heiter heiter wolkicht wolkicht trübe trübe trübe Nebel Nebel Nebel trübe trübe Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Monat Wind. ZBIZZBZZZZZZZZZZZZZZZZDZZZZZZZZZZO00002 Barometer, 318,10 310,40 310,67 317,20 317,37 318,20 317,13 316,47 310,42 314,19 313,00 313,20 314,73 315,64 310,57 3516,63 317,00 317,80 318,00 318,206 318,52 318,97 319,29 320,20 320,22 320,50 321,10 320,76 320,46 319,70 318,53 316,05 317,30 317,20 317,36 318,19 318,50 318,70 318,61 317,50 316,87 317,10 315,74 315,86 316,48 > Januar Thernom in der Luft. —11,0 “15 —5,5 1830. 93 Mittlerer Stand eter des Barometers, | 310,843 317,380 316,673 313,553 315,646 ‚ 316,953 318,280 319,276 320,626 320,306 317,593 317,583 318,633 316,946 316,026 des Thermometers- —8,000 — 3,333 —5,000 —3,600 — 2,200 — 3,833 —4,166 —5,666 — 8,233 —-8,033 — 10,633 — 11,000 — 10,033 — 12,100 — 10,000 Monat Februar 1830. L— ee, Mittlerer Stand 2 Thermometer s|=| Himmel. Wind. | Barometer. in BeE des =|E der Luft. 2) Barometers, |Thermometers. 1! 7| Nebel N ee TUN sense abe ee —17,5 | 1| heiter N 316,11 ut 310,150 — 15,466 9) heiter N 316,03 —10,4 2| 7| heiter N 314,93 — 20,5 1| heiter N 314,58 —13,5 314,463 — 16,500 9| heiter N 313,88 —1515 3| 7| heiter N 313,00 — 14,0 1) heiter N 313,74 —8,3 313,800 — 11,333 9| heiter N 314,00 —11,5 4| 7| trübe N 313,27 —12,5 1| heiter NO 314,10 — 8,51 313,403 —11,106 | heiter N 313,47 — 12,5) 5| 7) heiter N 313,00 — 12,0 1|. heiter N 313,57 Zus) 313,403 —9,633° 9| heiter N 313,84 —9,4 6| 7| heiter N 312,91 — 10,4 1| Schnee NO 312,00 —8,0 312,510 —9,500 10| trübe NO 312,71 —9,5 7| 7| trübe N 315,19 —8,5 1| triibe N 515,88 =, 315,926 — 7,166 9) trübe N 316,71 —70 8) 7| Schnee N 310,55 — 3,0 1, Regen Ww 310,51 2,5 316,713 1,166 y| Regen Ww 317,30 +40 0 7 Regen SW 318,03 3,0 1! Regen sw 317,40 +0) 317,500 +4,266 9| trübe Ss W 317,07 48 10) 7 trübe sWw 317,41 +35 1| trübe ı SW 3171,73 +45 317,790 +-3,4066 9| trübe sw 318,23 +24 ı1| 7) Schnee Ww 319,23 10 1) trübe SW 319,99 +2,3| 319,996 -F1,209 9) Schnee sw 320,77 0,5) 12| 7) trübe (0) 321,19 0,0 1| trübe 10) 321,20 + 321,420 ° +-0,433 9| trübe 0 321,87 — 0,3 13| 7| heiter o 522,50 —3,0 1| heiter 10) 321.44 +1,60 321,713 --1,666 0| heiter 0) 321,40 —3,0 ı4| 7| heiter 10) 320,76 —6,4 1! heiter © 320,43 oo| 320,563 —3,333 g| heiter O 320,50 —3,0 15| 7| heiter Ss 319,86 —14,0 1| heiter sw 320,07 ren 320,276 —0,400 9| heiter SW 320,90 —1, 16| 7| triibe sw 320,20 —3, 1| triibe sw 321,00 =} 320,266 —1,766 {0} triibe sw 320,00 —1,8 en nennen 95 Monat Februar 1830. Mittlerer Stand o Thermometer > 2 Himmel. Wind. | Barometer, in m 2 der Luft. des des Barometers. |Thermometers- 17| Tiheiter W 319,27 —4,8 ; 1 heiter SW 317,93 +3,5 317,700 —0,500 glheiter sw 315,90 —02 18| T|wolkicht W 314,33 0,0 1ltribe SW 313,37 +30| 314,133 1,366 Yltrübe SW 314,70 0,5 19| 7]Schnee W 310,10 —2,5 ı1lwolkicht sw 316,31 —05 310,480 — 1,533 0|Schnee sw 317,03 —1,6 | 20| 7|wolkicht Ss 3516,91 —2,0 1heiter Ss 316,85 Fo) 316,773 +-0,500 glheiter Ss 310,56 —0,5 21|j 7|heiter sw 317,50 —25 1ltrübe (6) 315,82 +2,4 310,006 | —0,133 Olheiter oO 314,70 —0,3 22| Ziwolkicht SW 315,50 0,5 1 Sturm u, Schnee W 315,50 0,3 316,230 -+-0,766 gtrübe Ww 317,63 +15 23| Tiheiter sw 317,90 +32 | Altrübe, Sturm W 317,83 +52| 318,176 —+4,000 Q|trübe, Sturm W 318,80 +3,6 24| T|Regen sw | 319,50 3,6 1lRegen sw 320,32 5,5 320,006 | -+4,555 O!Regen SW 520,38 +45 25| T|trübe sw 321,72 +45 1\trübe sw 522,03 +53} 321,883 +4,433 Qlheiter sw 321,90 +3,5 26| Tlheiter SW 321,506 -+2,3 1lheiter sw 321,22 105) 321,035 | -+6,500 Olheiter SW | 322,03 —+6,2 27) TRegen sw 321,02 +62 1lRegen sw 321,42 8,5 320,750 +7,33 9jRegen sw 319,93 +70 28| 7|trübe sw 319,26 +75 1\trübe sw 318,46 os) 319,150 -+8,266 oltrübe sw 319,67 +6,5 - 96 Himmel. 1| 7|Begen ılBbegen O|trübe 7\trübe ı1lwolkicht 9|wolkicht 7iwolkicht 4|wolkıcht g|wolkicht 7lheiter 4lheiter glheiter zlheiter ılheiter glheiter wolkicht' wolkicht heiter Nebel |heiter heiter heiter heiter heiter Neb.u.Reif heiter heiter Neb.u.Reg. heiter triibe tribe trübe Regen trübe wolkicht wolkicht trübe Schnee heiter trübe trübe heiter heiter heiter o, heiter z\wolkicht 1 trübe 10 trübe Monat März 18 Wind. 222222 inoOunoOOOOO00000C000000022% Barometer. 320,04 320,53 321,23 321,80 322,93 323,17 322,80 322,50 322,20 321,80 321,76 321,43 320,41 320,00 319,53 318,07 318,05 317,87 317,90 317,92 318,02 318,80 310,33 319,70 319,40 317,42 317,33 317,50 317,57 517,43 317,45 317,00 317,62 310,30 319,81 320,08 318,16 318,00 320,08 321,27 320,80 320,02 318,37 317,22 316,55 310,45 317,52 319,23 Thermometer in der Luft. 3,8 -+3,2 3,0 3 0. Mittlerer Stand des Barometers. 320,600 522,033 322,540 317,946 319,270 318.050 317,500 317,356 319,750 319,346 820,696 517,380 517,726 des Thermometers. —+1,553 1,666 3,000 —+1,735 5,209 97 Monat März 1830. €€——— ee — | Mittlerer Stand ME r Thermometer! - —_—— & 3 Arnneh Mind, | Dskinaogbne der Lift. des des [77] Barometers. | Thermometers, 17| 7 wolkicht > 519.37 2,5 } 1| wolkicht SW 519,05 s.\ 319,540 5,000 9| trübe ' sw 319,00 5,5 18) 7/| Regen W 520,22 5,0 1) trübe w 321,15 a 321,233 6,060 9| trübe W 322,33 5,0 19| 7) trübe W 322,50 5.4 1) heiter Ww 322,13 we 322,053 |. 7,033 9| heiter w 521,44 6,6 20| 7| heiter sw 320,20 3,5 A| heiter Ww 319,10 13,5 310,546 7,666 0) Regen Ww 510,22 6,0 21| 7| Schnee Ww 320,40 3,8 1| Schnee Ww 321,70 44) 321,040 3,506 9| triibe Ww 322,07 2,5 22| 7| heiter Ww 321,80 1,3 1| wolkicht | S W 321,00 9,3 520,030 | 5,206 9| heiter wSW 319,03 4,7 ' 23| 7| trübe sW 319,38 4,7 1) Regen sW 319,24 65) 319,336 5,233 9) Regen sW 319,39 47 24| 7| wolkicht ! S W 320,58 2,8 1| triibe sw 320,30 En 320,523 5,206 9| trübe sW 320,09 5,6 25] 7| Regen Ww 321,18 5,3 1 trübe Ww 321,79 2.0, 321,343 0,400 9! trübe Ww 3522,00 0,3 26| 7| trübe W 322,26 0,0 1| Regen Ww 322,22 6,7 322,510 0,466 9| Regen W 323,05 6,7 27| 7| trübe w | 393,15 6,7 1| trübe W 323,02 9,8 323,273 7,566 9| heiter W 323,05 6,2 28| 7| heiter W 322,10 4,7 | 1| wolkicht W 321,76 150) 321,403 8,366 0| heiter DEW. 321,02 7,4 29| 7! wolkicht w 321.05 6,2 1] wolkicht W 320,01 15,5 520,410 10,333 9| heiter w 320,17 0,3) 30| 7| wolkicht | S W 319,50 6,0 14] heiter sw 318,72 16,2 319,883 10,806 0] heiter sw 318,34 10,5 7| heiter Ss 3518,08 9,4 1) wolkicht S 317,60 18,0 517,523 12,233 9) heiter Ss 316,92 9,3 93 Monat April 183o. mn nn 3 Mittlerer Stand n|® £ b Thermometer TE = 5 Himmel, Wind. | Barometer. Fee N He des 2] Barometers, |Thermometers. I 1| 7| heiter 5 310,20 * 8,5 1 ı| wolkicht | W 310,12 150, 316,270 | 11,070 9| triibe Ww 310,43 9,7 2| 7| Regen S 310,51 8,0 41| wolkicht so 315,08 415,8 315.470 11,453 9! heiter so 314,22 10,5 3| 7| trübe so 315,15 8,6 1) wolkicht | S W 310,22 14,0 316,256 10,806 9| wolkicht sw 317,42 10,0 4| 7| trübe SW 318,88 IB) 1| wolkicht Ww 318,82 14,8 318,800 11,553 9| trübe NW |- 318,72 10,0) 5| 7| trübe N 318,15 5,5 1| Schnee N 318,79 30| 318,916 3,566 9! Schnee N 310,83 1,6 6| T| Nebel N 51715 1,2 ı| Regen S 310,49 5a) 310,650 4,566 9) wolkicht SW 310,25 0,3 7! 7| heiter Ww 315,05 5 ı| heiter Ww 310,50 o0| 310,383 7,300 0) heiter W 315,72 12 ö g| 7| heiter NW 315,44 5,0 ı| heiter sw 314,20 9,7 315,050 | 7.066 N) heiter W 314,50 84 0 7 heiter Ww 314,30 Zur 1! heiter sw 315,08 11,9 314,703 8,866 10! heiter W 315,52 7.0) ı0! 7) Regen W 314,05 72 1| heiter W 315,70 8,0 315,583 7,006 10) wolkicht | Nw 310,40 6,8 11 T wolkicht Nw 518,92 740 1| heiter Ww 3106,97 on 310,750 7266 10| wolkicht Ww 317,02 5,7 { 12| 7| Regen Ww 317,23 72) 1| trübe W 316,97 11,07 310,306 8,566 10| trübe Ww 310,40 6,9 13| 7) trübe Ww 310,06 6,1 ı| trübe Ww 515,79 11,0 315,700 8,206 10) Regen W 315,97 Tr) 44| 7) wolkicht sw 517,05 =) 1| heiter w 317,42 5,5 317,076 5,606 10| heiter W 316,70 6,3) 15| 7) heiter._ | NW 518,70 5,0 ıl wolkicht | NW | 318,52 0. 318,470 6,766 10| wolkicht ;s W 318,50 5,0 16) 7| wolkicht W 517,52 6,2 1| wolkicht | Ww | 310,06. 11,37 317,003 8,733 10| Regen W 316,73 8,0 - VERDIENEN BI 0.17 BUP PT ESSEN 1 ai y) Monat Aprıl 1830. Pe Mittlerer Stand 5 EP URDENR. — . E Himmel. Wind. | Barometer. in des | des & z der Luft, Barden | Ih manpsieree ı7| 7| Regen W 317,79 8,0 | wolkicht Ww 517,05 13,7 317,035 10,006 10| trübe W 317,46 10,3 18| 7! Regen Ww 317,45 10,1, {| trübe NW | 31522 1510| 316,196 12,033 10| Regen NW 315,02 11,9 19| 7) wolkieht S 315,72 11,0 1|-trübe so 313,55 13,5 314,543 10,566 10| trübe so 3514,36 2 20| 7) heiter Ww 3160,83 4,9 ı| wolkicht W 517,49 11,0 316,526 7,200 9| wolkicht Ww 315,20 5,7 21| 7) wolkicht Ww 318,29 4,3 1 wolkicht W 318,57 I70 318,516 7,500 10) wolkicht Ww 318,09 | 49 22| 7) Regen W 317,45 5,0] 1| trübe W 316,87 | 150| 317,013 9,700 10) wolkicht W 310,72 11,1 23) 7| wolkicht | S W 515,52 9,3 4| trübe Ww 315,36 1) 315,520 11,900 10| trübe W | -315,08 11,9 24| 7 trübe NW 310,37 10,1, 1| trübe SW | 316,09 15,00 316,606 12,100 10) Regen Ww 517,43 10,6 95| 7| trübe Ww 517,90 12,4 1| Regen w 318,32 10,0 318,283 10,466 10; Regen W 318,63 9,0 26| 7 Regen W 320,24 0,8 x 1) Regen W | 320,24 91 320,300 8,260 10) Regen W 320,42 9 : 27) 7| heiter W | 320,37 6,1 1; heiter Nw 320,43 120! 520,420 8,855 ı0) wolkicht o 320,43 5 j 28! 7| heiter NW 520,36 „HT ı1| heiter so 320,46 150) 520,357 8,900 10 heiter o 320,31 Tl 29| 7 heiter oO 320,253 5,5 1 heiter [0] 519,70 15,5( 319,023 10,133 10 heiter 16) 318,04 0,5 30) 7| heiter 0 | 318,86 In 318,500 8,500 _ 9, heiter 16) 318,26 9,8 Deu BREREER | 15 * 100 Monat May 18330. Sl I: Rare: Sianid |: Himmel, Wind, | Barometer. in Ey | des % 2 der Luft. Barometers. Thermometers. ——————— 1] 7| heiter 318,19 9,6 1| trübe Ww 317,99 108, 318,533 11,866 9) trübe w 318,82 95 2! 6| Regen W 310,12 6,5 9| trübe W 319,73 9 3| 7| trübe NW 319,45 9,8 1| heiter NW 319,09 15,9 319,415 11,566 9) wolkicht N 319,72 9,0 4! 7| Nebel N 319,95 6,5 1| trübe N 319,58 16) 319,785 10,253 9| heiter N 310,82 9,6 5[ 7| heiter NO 320,23 3 1| heiter No 320,19 16,6 520,100 11,466 9| heiter NO 319,90 10,5 6| 7| heiter [0) 319,43 99) ı| heiter (6) 318,76 18,5 310,370 13,800 0| heiter 6) 319,92 13,0| 2| 7) heiter [6) 317,42 12,5 1| heiter o 316,26 19,0 310,443 14,933 9| heiter [6) 315,65 13,35 8 7) wolkicht [6] 315 19 11,0 ı| wolkicht [6) 314,95 205| 314,700 14,533 9| heiter (6) 314,14 11,5 9| 7| wolkicht (6) 313,14 9,8 F 1| wolkicht W 312,14 18) 312,710 12,066 9 Donnerwetter Ww 312,55 7,5 101 7) Regen W 312,57 9,5 1 Brühe W 313,60 es) 313,500 6,666 9| trübe N 31451 6,0 til 7| heiter 313,89 4,5 A alkaakt 514.59 100, 314,666 7,106 9 wolkıcht 315,52 7,9 12| 7| wolkicht 315,00 TO 4| wolkicht 515,91 12,5 515,913 9,506 1) wolkicht 310,23 82 13) 7| wolkicht 310,23 15,0 1| wolkicht | N © 316,06 15} 310,353 15,966 9] heiter NO 310,72 11,4 14| 6) heiter o 317,26 8,5 2| heiter [6) 317,39 1201 317,023 13,200 9| heiter [0] 318,22 13,5 15| 6] trübe S 318,72 11,9 1| wolkicht [6) 318,04 100) 318,800 14,666 9| trübe (6) 319,04 13,5 16| 7| Regen Ww 318,64 10,3 ı| Regen NW 319,04 12,2 319,050 10,835 9! Regen NW 319,47 10,0 101 Monat May 1830. Mittlerer Stand £n |.s e Thermometer “ = Himmel, Wind, | Barometer, in des des {aa} 3 der Luft. | Barometers, | Thermometers, 17] 6] trübe Ww 319,50 8,2 1) wolkicht N 319,54 au 319,506 11,066 9) wolkicht N 319,48 10,2 18| 7) tribe Ss 319,22 10,5 1) wolkicht N 318,99 16,4) 318,940 9,300 9| heiter N 318,61 11,0 19| 7) heiter N 317,92 9,6 1| heiter N 317,36 18,2 317,480 13,850 9) heiter N 317,16 13,7 20| 7| trübe N 317,57 13,0 1| heiter NW 317,28 102\ 317,216 15,253 0| heiter N 317,00 13,5 21| 7) heiter [6) 310,64 12,0 1) heiter N 316,36 22 316,490 16,033 9 Donnerwetter N 310,47 15,5 22] 6| heiter Ss 317,02 12,5 1/ heiter NW 317,24 2 317,510 | 16,033 0) Regen NW 318,27 14,9 23) 7| wolkicht S 318,47 15,0 1 heiter [0] 318,52 21,4 318,430 17,300 9| heiter 0 318,30 45,5 24| 6| heiter 16) 317,54 14,9 1) heiter NO | 317,37 24,5 517,060 18,706 83) heiter 10) 316,27 10,9 25| 7| heiter S 310,99 17,4 1| Donnerwetter [6] 314,14 220} 310,236 16,566 0| Regen W 317,28 10,3 1 26| 7| wolkicht S 316,37 14,0 1) Regen Ww 315,96 13,0 316,276 11,553 9! wolkicht W 316,50 76 27| 6] wolkicht , SW 310,58 6 1| Donnerwetter sW 315,75 10,6) 315,990 8,206 | 9| trübe SW | 315,66 6,6 28| 7) heiter S 315,60 10,2 1| wolkicht | SW | 316,00 13, 316,073 10,266 9) wolkicht | SW 310,02 7,6 29 7) Regen -W | 72 7,6 % 1| trübe W | 318,34 10,5 318,563 15,166 9| wolkicht ii 319,63 74 7| heiter 319,84 9,2 ” 1| heiter 0 310,20 ar! 319,183 11,135 9! heiter 0 318,51 10,0 3ı| 7) trübe S | 319,13 9,8 1 Regen : SW | 329,12 12,0| 320,323 10,300 9! wolkicht I Ss 321,72 9,2 Monat Juni 1830. | m a rn nn Mittlerer Stand x Er Thermometer ® |5 Himmel, Wind. | Barometer. in Fi A = der Luft. = ee ” Barometers. |Thermometers. 1| 7| heiter S 322,13 10,9) 1| wolkicht (6) 321,57 _ 16,0 321,573 13,135 9| heiter (6) 321,02 12,5| 2| 7| heiter Ss 320,82 12,5 1| heiter NW 320,45 zus! 320,273 10,400 9| heiter NW 319,55 14,9 3| 7| heiter S 319,09 14,4 4| heiter 10) 3174,92 22,8, 317,043 17,000 9| wolkicht oO 316,82 15,6 4| 7| wolkicht S | 31833 14,0) 1| trübe 0 318,00 19,6( 318,233 16,300 9| trübe W 318,28 15,3 5| 7| trübe N 318,62 14,0 1| wolkicht | NW 318,44 19,8 3 18,246 106,253 0} Donnerwetter [6) 318,08 14,9 } 6| 7| heiter so 318,68 16,0 1| heiter W 318,73 23,8 318,790 18,100 Q| Donnerwetter so 318,96 145 7| 7| Regen S 319,02 13,7 1| trübe so 348,61 16,4 318,620 14,100 Q| Donnerwetter Ww 318,23 12,2 8| 7| trübe NW | 3147 12,8( 1) Regen NW 317,89 125( 317,830 12,166 9| Regen W | 317,82 11,2 1 9) 7) Regen W 310,80 10,2 | 1| Regen SW 316,93 10,6 316.835 |’ 10,333 9| wolkicht | SW 317,05 10,2 10| 7| heiter S 317,85 123,0 1| heiter N 317,83 17,6 318,006 13,535 9| Regen ,W | 318,34 11,0 5 : 11! 7| Regen SW 318,54 9,2 1| trübe SW 318,66 110 318,576 7,000 9| trübe Pal 318,54 10,2 12] OÖ] heiter 318,29 11,5 1| wolkicht so 317,75 170) 317,460 | 10,460 9| trübe sO | 31714 123,9 13| 7) trübe W | 316,65 10,0 ı| Regen W 310,57 100| 316,486 19,200 0| Regen w 310,24 100° 14| 7| trübe sW 315,90 85 1| wolkicht | S W 315,58 11,5 315,686 9,335 9) Regen sw 315,58 8,0 15| 7) wolkicht SW 314,61 9,5 1l-wolkicht | SW | 314,43 8,2 314,630 8,500 9; wolkicht | SW | 314,82 7, ı6| Ö| trübe S 314,95 72 2| Regen ' NO 315,03 8,8 315,000 4,735 9! Regen sw 315,02 12 Gr en mn Stunde, O0 mA0 ea m DD - OS em OD en = SD NVDenNVDrenNVrnNd en Himmel. legen trübe wolkreht wolkicht wolkicht trübe Regen trübe trübe trübe trübe trübe triübe Regen Regen Regen Regen Begen Hegen Regen heiter trübe trübe trübe triübe wolkicht heiter heiter heiter heiter heiter heiter Donnerwelter Regen trübe heiter heiter wolkicht trübe wolkicht trübe triibe ee EEE 105 Mittlerer Stand Monat Juni 1830. Thermometer Wind, |Barometer, in der Luft. des Barometers. sw 315,10 6,5 Ww 315,92 11,6 315,423 o 310,19 10,0 so 310,61 10,8) [6) 310,39 17, | 316,433 W 310,30 11, W 316,90 8,9 Ww 310,90 11,9 316,996 sw 317,19 10,5 sw 510,58 10,6 Ww 310,34 130, ı 316,405 W | 310,39 10,6 sw 315,00 10,5 sw 314,45 1 314,504 sw 514,07 10,6 sw 313,72 12,3 Ww | 313,48 15, 313,463 W 314,19 11,0 SW j 315,50 10,6 W 317,16 07! 310,386 S 318,00 10,8 S 518,00 0,5 sw 518,00 10,2 318,003 sw 518,13 12,5 so 318,06 12,8 Ss 317,92 2201 317,875 sc 317,04 16,6 so 317,33 15,4 NO 317,25 24,9 317,200 NO 317,04 18,0 so 315,06 16,6 SW 315,80 25,2 310,320 W 31713 14,0) Ww 318,45 13,3] W 319,07 133 318,30 S 318,94 18,0| SW 318,28 15,5 Ww 318,20 20) 318,555 w 318,50 16,8 10) 317,91 15,5 sw 317,19 18,81 317,973 W 517,82 141 1 des Thermometers, 9,353 13,233 10,435 11,266 10,506 16,100 10,333 12,666 17,155 - 19,435 18,600 15,160 17,633 16,133 Monat Juli 1830. Mittlerer Stand 8 Thermometer SEE & 0 in s|!5| Himmel, Wind. | Barometer, der Luft des | des 27) “ [Barometers, [Thermometer 1| 7| wolkicht [0] 318,75 15,6 1| wolkicht (6) 318,01 20,4 318,316 16,033 Q| Donnerwetter Ww 318,19 14,8 2| 7| trübe sw 318,20 14,2 1| wolkicht | SW 317,39 2u0| 317,086 16,900 10| Donnerwetter SW 315,601 15,5 3| 7| trübe Ww 310,45 13,0 4| wolkicht Ww 315,71 19,0 316,043 14,500 0) heiter w 315,07 12,5 4| 7| trübe Ww 316,06 11,0 ir 1) wolkicht W | 315,88 10} 316,210 | 11,833 0) Regen Ww 316,69 10,5 5| 7| trübe SW 310,82 10,2 A| trübe Ww 317,23 13,5 317,420 11,353 9| trübe W 318,21 10,3 6| 7) trübe W 319,43 10,5 4| trübe NW 319,41 15,5 319,423 12,533 9| trübe S 319,43 11,6 7| 6| heiter S 318,53 11,8 4| wolkicht sWw 317,09 210| 317,533 15,000 9| wolkicht SW 317,09 12,2 8! 7, trübe w 316,83 11,2 1| trübe W 310,74 14,0 317,006 12,033 10| trübe W 316,45 10,9 9) 7| trübe so 314,54 9,6 1) Regen Ss 313,75 13,0 314,610 11,333 9| trübe S 315,44 11,4 10| 6) heiter Ss 310,54 10,5 | 1 wolkicht | SW 317,24 172) 317,300 13,233 9| heiter Ss 318,14 12,0 11| 7| heiter (0) 318,54 13,0 1| heiter NW 318,13 21,5 318,266 10,833 g| wolkicht (6) 318,13 10,0 12] 7| heiter [0] 317,23 178 1| trübe w 317,86 22,5 318,053 18,433 9| trübe Ww 319,07 15,0 13| 7| trübe SW ‚320,06 14,4 ı| trübe W | 320,67 15,3 320,575 44,400 9| trübe Ss 320,09 13,5 14) 8| heiter o 320,72 16,2 4| wolkicht N 320,47 105} 320,380 17,033 g| wolkicht N 319,97 15,6 15| 7| heiter (0) 310,99 16,5 1| heiter No 319,62 En 319,640 19,200 g| heiter N 319,31 178 16] 7| heiter N 318,55 17,0 ı| heiter N 317,95 25, | 318,023 19,153 10| Donnerwetter Ww 317,57 15,4 Monat Juli 1830. Mittlerer Stand Thermometer | . o «3 Himmel, Wind, | Barometer, in 3 des = 2 der Luft. |Barometers, | Thermoieters. BZ 7) Hesens, IC WNT BigB07 Tao en 519,30 13,0 1| trübe W 320,07 13,3 319,986 12,966 9| wolkicht so 520,50 12,0 18| 7, heiter N 520,12 14, 1| heiter N | 319,52 21, ! 319,463 17,000 9| heiter N 318,75 10,0 19| 7| heiter N 318,81 18,06 1| heiter N 318,07 2331 38, 996 19,806 Q| Donnerwetter SW 319,51 15,5 20| 7| trübe W 319,81 14,0 1| trübe Ww 320,28 16,6 320,180 15,20 0| trübe W 320,45 15,0 21| 7| trübe Ww 320,47 14,8 1‘ wolkicht Ww 320,38 210 520,455 17,100 9, wolkicht NW 320,51 15,5 22) 7| trübe NW 520,57 14,3 ] 1/ trübe W 320,49 20 Baal] 16, 400 9| trübe Ww 320,32 15,5 23| 7| heiter Ss 320,20 14, 1) wolkicht | NW 319,69 23,0 320,200 18,040 9) wolkicht | NW | 319,71 16,8 24| 7| heiter Ww 319,55 18,3 1| wolkicht W 319,36 ul 319,470 19, 966 9) wolkicht W 319,50 172 25| 7| trübe SW 520,11 15,4 1| wolkicht N 320,54 204 | 520,413 17,133 0) wolkicht NW 320,79 15,6 26| 6) Nebel 10) 320,56 11, 1) wolkicht o 320,28 25, 320,585 17,100 9| heiter 0) 320,51 14,5 27) 6] heiter oO 320,03 15,0 1) wolkicht (6) 320,28 222| 520,263 17,533 9| heiter 6) 320,48 17%4 28| 7| heiter 10) 320,89 17,4 t ı| heiter [6) 320,83 99,5 320,650 19,166 9] heiter 0 | 320,23 17,6 29| 7| wolkicht 0 319,77 17,0 1) heiter [6) 319,02 25,5 319,496 20,500 9| heiter o 319,10 19,0 30| 7| heiter S | 319,13 r7,0 1| heiter NW 319,14 200} 319,083 20,833 9| heiter NW | 318,86 19,5 31) 6] wolkicht S 319,31 17,2 1) wolkicht | Ww 319,19 zul 319,504 19,033 Ol Donnerwetter WA 519,42 17,0 JE ee en BR) |} 1.208 ABER 731.27 GB RR BR Ra TE PS 14 Monat August 1830. a TEE ETEETETEETT—————\ Bi ; | Mittlerer Stand &b s|e Himmel, Wind, Barometer, in | K E zer des des h er Luft. | Barometers.|Thermometers. | alacte: | er 2 6 i ‘ | 31897 23, 318,98 19,200 aaa | al | i 1| heiter NW 31843 220) 318,176 21,866 9 Ber NW 318,72 19,6 Sbrpl (heiter NW ads ER 66 i i 19,43 5,0 319,5 19,933 ee 2 47 Re er \ (0) 319,90 17,0 5 Br = x iin 200| 319,676 21,000 i 19,31 |» 20,0 5 i ae En 318,02 16,0 Allen er >; w 21E700 28,0 318,733 | + 21,206 nnerwetter 3 5 19, 6|-7) Regen Ww eier is 1| wolkicht N 318,00 23,0 318,333 17,833 ; 9 ie a we 318,24 15,5 ge 318,17 12,0 : a = 318,17 En 817,963 12,000 i 517,55 12 8| 7| wolkicht | __O 60 400 el ek; 31 9| 7| trübe w 51027 107 r : ae a Bun: 180) 310,346 14,000 10) 7 heiter | SO | z100% | 120 : Pa Re al 2 315,286 16,166 314,51 15,5 17 nes a 315,85 11,5 £ pa es S 310,40 1901 316,716 14,760 12 3 heiter W de ur | s ea en 319,23 20. 319,205 16,806 | 13| 7, heiter S aha 106 | heiter so 0 { . eiter sd | 318,06 24,2 318,233 18,733 14| 7| trübe Ww Sir ER 1| heiter NW Bee a heiter nw | 31916 19,3 319026 |° 16,100 15 . heiter j Ss In San i B “ / 15,0 r { 2 enen N Ss n 317,14 2 517,205 19,333 16 2 Donnerwetter Ss un Hr so 7 1 ‚2 \ 1| Regen 317,19 14,4 517,190 14,033 i 0! Regen 3517,12 13,5 107 Monat August 1830. Mittlerer Stand r 3 , Thermometer E 5 Himmel, Wind. | Barometer. Zend es des 2a Barometers. | Thermometers* 17| 7] Regen NW 317,07 11,4 ! 1| Regen NW |’ sıza7 149 317,453 11,806 9) Regen W 318,02 10,2 18) 8) trübe W 3517,54 13,0 1l wolkicht | N W 317,23 140) 317,613 11,900 9) Regen NW 318,07 8,7 19| 7| Regen Ww 317,54 8,2 1| wolkicht Ww 317,24 um 317,213 9,0635 9| Regen W 317,00 9,0 20| 7) trübe W 316,17 9,4 4| trübe W 310,04 12,5 316,103 10,200 9| heiter W 310,10 8,7 21| 9) trübe Ww 310,69 91 1| twiibe W 310,85 150\ 317,136 10,700 9) trübe Ww 317,87 10,5 22) 7 trübe W 317,90 10,2) x trübe iW 317,096 12,5 318,200 10,900 9| trübe W 318,68 10,01 i 23| 7| trübe sw 3518,79 9,2 1| wolkicht: | S:W 318,95 1r0| 318,030 13,100 9) wolkicht sWw 310,04 123,5 2411| wolkicht Ss 3183,41 175 1) wolkicht Ww 318,50 18| 318,450 | 16,433 9| wolkicht Ww 318,04 15,0 - 25[ 8| trübe Ss 318,54 11,5 4| wolkicht | SW 318,07 204 318,170 18,033 9) wolkicht Ss 317,90 13,6 8| wolkicht SW- 3517,89 15,8 a| wolkicht w 318,00 100| 318,104 15,066 9) wolkicht Ww 318,37 13,6 7| trübe Ss | 318,09 11,8 1| wolkicht | NO 317,45 18,5 317,316 14,900 Q| Ponnerwetter W 316,41 14,4 7| Nebel Ww 316,67 12,5 1) twibe W 317,31 100, 317,416 14,133 1) Donnerwetter W 518,27 415,9 n 7\ Regen S 319,26 12,0 2] trübe S 319,37 150) 319,456 13,000 9) wolkicht S 319,78 12,0 7| wolkicht Ww 320,09 12,0 1| wolkicht N 320,03 105) 319,913 14,633 9) wolkicht N 319,02 13,4 - 7 wolkicht (0) 319,57 12,2 1| wolkicht”) N W 319,30 19,3 319,720 14,633 9| trübe Ww 320,47 12,4 14 * Monat September 18%0. heiter 571 BEWOL I WRDEO a Weıuı - keresih 10,0 | heiter N 321,27 130) 321,316 13,166 heiter 521,07 11,5 heiter 3520,82 heiter 320,56 520,080 14,733 heiter 318,92 trübe 317,83 trübe 310,97 317,163 10,933 venroßeren 310,69 trübe un Z223n00nO Regen 310,41 Regen sw 310,41 316,446 10,700 Regen SB 310,52 wolkicht W 310,90 wolkicht W 316,90 317,173 11,033 wolkicht Ww 517,02 wolkicht |! Ww 317,17 trübe sw 310,86 trübe W 310,29 trübe W 317,36 Regen W | trübe W 316,59 trübe W 310,99 wolkicht Ww 516,37 316,49 316,456 11,633 310,616 17 Uhermtareter Mittlerer Stand . E Hi 1 Wind Barometer in a j Ball: immel, ind, ST der sufe, es des [7] Barometers, mRNA SINE N msn 12,800 9 trübe NW 310,70 0,7 wolkicht | NW 316,79 10,8 310,876 12,100 10) wolkicht NW 317,07 0,8 10 heiter NW 317,04 7,5 wolkicht N 316,72 17,0 310,850 11,000 trübe W 310,73 8,5 wolkicht Ww 315,49 %7 Regen W 314,55 15,4 314,876 9,566 10| Regen W 314,59 8,0 Regen W 313,92 Begen W 313,39 8,100 trübe W 313,37 8,0 15 wolkicht | NW 313,59 1,3 | - 4. 01255 | | wolkicht trübe wolkicht W 313,85 314,79 W 315,47 514,010 9,733 En ——————— m = - ES [0] - [n nd SERBAADeEANSenNSsPrNSsrNSPerNDOrADBDPANDENDENDENDO PA heiter W 314,42 15,0 314,705 9,766 10) wolkicht W 314,42 8,3 15 Regen Ww 314,29 0,0 wolkicht Ww 314,99 315,023 10,033 trübe NW 315,79 o\ Nebel w 318,02 trübe 10,500 | | | ia m 313,500 | | | W 317,73 317,960 trübe W 317,42 ee: Ge N 4 cup "nn BE a za a BE Aue ee zZ _ = - Monat September 1830. Mittlerer Stand F Thermometer r 3 Himmel, Wind. | Barometer, in 3 der Luft, des des Barometers, | Thermometers, 17| 7] heiter SW 31717 9,0 | 1\ wolkicht Ww 310,73 14,2 310,796 10,500 10) triübe w 310,49 8,3 18| 7) heiter Ww 515,95 112 1] heiter W 310,70 1801 310,616 13,435 10) Regen Ww 317,20 11,1 19| 7| Regen Ww 310,20 8,3 ı| Regen W 319,206 10,0 319,100 9,206 0) Regen Ww 319,22 0,5 20, 7| trübe Ww 317,74 9,5 1) wolkicht Ww 317,63 10) 514,206 11,900 9| wolkicht W 317,25 11,3 21 7 heiter Ww 310,42 11,0 1) wolkicht | NW 313,72 48,2 313,903 13,633 10| trübe W 311,72 11,7 22| 7! trübe Ww 311,57 10,0 1| Regen Ww 312,45 412,1 312,516 8,800 10/ Regen Ww 313,53 4,3 231 7 Regen Ww 3510,37 4,6 1| heiter Ww 316,65 135% 316,770 | 10,533 10| trübe Ww 317,39 13,7 24| 7| trübe NW 318,10 9,0 ı| Regen W 317,88 23 317,053 0,135 9) Regen Ww 310,92 ui 25| 7) Regen Ww 317,39 6,1 4| wolkicht W 317,53 951 317,450 1,633 10| trübe W 317,43 13 36) 7) trübe Ww 317,69 60 1) wolkicht W 320,37 11,00 ° | 319,716 8,366 9| trübe Ww 321,09 8,1 a7| 7| trübe Ww 321,93 6,1 1| trübe NW 322,31 15,0 321,980 10,835 10) trübe Ww 321,75 11,3 - | 28| 7| Nebel W 321,72 6,4 1| trübe Ww 321,87 13,9 321,313 9,100 10| trübe Ww 320,45 7,0 7| Nebel Ww 318,57 5,7 1| wolkicht W 318,30 13,8 318,376 8,706 0| trübe NW 318,26 6,8 4| trübe Ww 317,37 6,2 7| Regen Ww 317,50 11,0) 317,176 8,733 0) trübe NW 317,66 ; 110 Allgemeine Uebersicht und Resultate aus dem Tagebuche. Barometerstand. Thermometerstand. October 1829. Höchster = 322,21 (10. Ab.) Höchster = + 10,2 (3. Mit.) Mittlerer = 318,214. Mittlerer = + 7,22. Niedrigster = 300,41 (8. Morg.) Niedrigster = — 3,7 (22. Morg.) Variation = 12,8. Variation = 22,0. Höchstes Medium = 321,943 (11.) Höchstes Medium = 13,300 (3.) Niedrigstes Medium = 309,536 (8.) Niedrigstes Medium = 3,133 (10.) Unterschied = 12,407. Unterschied = 10,107. November 1829. Höchster = 321°',74 (20. Ab.) Höchster = + 14,8 (4. Mit.) Mittlerer = 318,150- Mittlerer = + 2,319. Niedrigster = 313,55 (24. Morg.) Niedrigster = — 8,8 (21. Morg.) Variation = 8,41. Variation = 23,0. Höchstes Medium = 321,620 (21.) Höchstes Medium = + 11,333 (4) Niedrigstes Med. = 313,463 (24.) Niedrigstes Med. = — 0,200 (21.) Unterschied = 8,157: Unterschied = 17,533. December 1820. Höchster = 323,97 (13. Morg.) Höchster = + 0°,5 (1. Mit.) Mittlerer = 315,689. Mittlerer = — 4,000. Niedrigster = 313,98 (23. Mit.) Niedrigster =— 13,5 (28. Morg.) Variation = 0,89. Variation = 14,0. Höchstes Medium = 323,3766 (13.) Höchstes Medium = + 0;2 (1.) x Barometerstand Niedrigstes Med. = 314,1533 (23.) Unterschied = 052233. Januar Höchster = 322,91 (1. Ab.) Mittlerer = .317,808- Niedrigster = 510,90 (11. Ab.) Variation = 12. Höchstes Medium = 522,8000 (1.) NiedrigstesMedium=511;2500 (11.) Unterschied = 11,550. Februar Höchster = 322,05 (25. Mit.) Mittlerer = 317,076. Niedrigster = 512,00 (6. Mit,) Variation = 10,03. Höchstes Medium = 321,883 (25.) Niedrigstes Medium = 312,540 (6.) Unterschied = 0,3433. März Höchster = 323462 (27. Mit.) Mittlerer = 520,020. Niedrigster = 316,43 (16. Mit.) Variation = 7,19. Höchstes Medium = 323,273 (27.) 111 Thermometerstand. Niedrigstes Med. =— 12,333 (27.) Unterschied = 12,533. 1850. Höchster = + 09,4 (7. 8. Mit.) Mittlerer = — 7,285. Niedrigster = — 17,5 Variation = 17,9. Höchstes Medium = — 0,0000 (8.) Niedrigstes Med. = — 16,000 (31.) Unterschied = 15,1. (51. Ab.) 1850. Höchster = + 10,8 (28. Mit.) Mittlerer = — 0,1378. Niedrigster = — 20,5 (2. Morg.) Variation = 31,3. HöchstesMedium = + 8,266 (28.) Niedrigstes Med. = — 16,500 (2.) Unterschied = 24,766. 1850. Höchster = + 18°,0 (51. Mit.) Mittlerer = + 4,431, Niedrigster = — 2,6 (5. Morg.) Variation = 20,6. Höchstes Medium = + 12,233 (31.) 112 Barometerstand. Thermometerstand. Niedrigstes Med. = 317,356 (11.) Niedrigstes Medium =— 0,333 (4.) Unterschied = 5,016. Unterschied = 12,566. April 1830. Höchster = 520’Y,46 (289. Mit.) Höchster = -+ 150,8 (2. Mit.) Mittlerer = 317,0093. Mittlerer = + 8,921. Niedrigster = 313,55 (19. Mit.) Niedrigster = + 1,2 (6. Morg.) Variation = 6,91. Variation = 14,6. HöchstesMedium = 320,420 (27.) Höchstes Medium = 12,633 (18.) Niedrigstes Med. = 314,543 (19.) Niedrigstes Medium = 3,566 65.) Unterschied = 5,876. Unterschied = 9,0667. Mai 1830. Höchster = 321'”,72 (31. Ab.) Höchster = + 249,5 (24. Mit.) Mittlerer = 318,149. Mittlerer = + 12,691. Niedrigster = 311,80 (9. Mit.) Niedrigster = + 4,5 (11. Morg.) Variation = 0,62. Variation = 20,0. Höchstes Medium = 320,323 (31.) Höchstes Medium = 18,766 (24.) Niedrigstes Medium = 312,710 (9.) Niedrigstes Medium = 6,666 (10.) Unterschied = 7,0613. Unterschied = 12,1. Juni 1830. Höchster = 322,13 (1. Morg.) Höchster = + 250,2 (27. Mit.) Mittlerer = 317,635. Mittlerer = + 14,178. Niedrigster = 313,48 (22. Mit.) Niedrigster = + 7,2 (16. Morg.) Variation = 8,65. Variation = 18,0. Höchstes Medium = 321,570 (1.) Höchstes Medium = 19,433 (26.) Niedrigstes Medium = 313,463 (22.) Niedrigstes Medium = 7,0 (11.) Unterschied = 8,107. Unterschied = 12,433. 113 Barometerstand. Thermometerstand. Juli 1830. Höchster = ‚320°”,99 (13. Ab.) Höchster = + 26°%,0 (30. Mit.) Mittlerer = 319,942... _ - Mittlerer = + 17,022. Niedrigster ,— 313,75 (9. Mit.) Niedrigster = + 9,6 (9. Morg.) Variation 7,24. Variation = 16,4- Höchstes Medium = 320,05 (13.) Höchstes Med. = + 20,833 (30.) Niedrigstes Medium = 314,61 (9.) NiedrigstesMed. = + 11,533 (5.9-) Unterschied = 6,04. Unterschied = 0,50. August 1830. Höchster = 320',47 (31. Ab.) Höchster = + 28°%,0 (5. Mit.) Mittlerer = 318,102. ; Mittlerer + 10,077: Niedrigster = 314,51 (10. Ab.) Niedrigster = + 8,2 (19. Morg.) Variation = 6,10. Variation = 109,8. Höchstes Medium = 319,913 (30.) Höchstes Medium = + 21,866 (2.) NiedrigstesMedium = 315,186 (10.) Niedrigstes Medium = + 09,033 (19) Unterschied = 4,727. _ Unterschied = 12,233. : September 1831, Höchster = 322,31 (27. Mit.) Höchster = + 20%,0 (3. Mit.) Mittlerer = 317,293. Mittlerer = + 10,652. Niedrigster = 311,57. (22. Morg.) Niedrigster = + 5,7 (29. Morg.) Variation = 10,74. Variation = 14,3. Höchstes Medium = 321,980 (27.) HöchstesMedium = + 16,953 (3.) Niedrigstes Med. = 312,516 (22.) Niedrigstes Medium = 7,633 (25.) Unterschied = 9,463. Unterschied = 0,30. 15 114 Barometerstand. x Thermometerstand. October 1829 bis September 1830. Höchster=323‘,87 (13.Dec.Morg.) Höchster = + 269,0. Mittlerer = 316,9687- Mittlerer = + 0,7831. Niedrigster =309,41 (8.Oct.Morg.) Niedrigster = — 20,5. Variation = 11,40. Variation = 46,5. Höchstes Med. = 323,083 (13. Dee.) Höchstes Med.= + 21,866 (2. Aug.) NiedrigstesMed.=300,536 (8. Oct.) NiedrigstesMed. =—16,500(2,Feb.) Unterschied = 14,047. Unterschied = 38,306. Ueber Olivenit, Kupferschaum und Kıeselmalachit. Von Prof. Dr. Franz v. Kobell, Adjunkten beim Generalconseryatorium und ausserordentlichem Mitgliede der Akademie der Wissenschaften. 15 * ..r a ar. ni ledan er PERF EN And ur Be, mw a aeg enaeineinim bas- item en no pt re Mer x ei; * Bf z PEN ER Bi a IE Ueber Olivenit, Kupferschaum und Kieselmalachit. A) VO I wen Lt. Die arseniksauren Verbindungen des Kupferoxyds, welche in der Mineralogie mit den Namen Olivenerz, Olivenit, Olivenspath und Kup- ferschaum bezeichnet werden, sind seit längerer Zeit nicht mehr Ge- genstand (chemischer Untersuchungen gewesen. Die Chemiker, welche früher den Ölivenit analysirt haben, sind Klaproth, Chenevix und Vauquelin. Ihre Analysen stimmen nur wenig überein, und es tis kaum zu bezweifeln, dass sie verschiedene Substanzen unter gleichem Namen untersucht haben. Um beurtheilen zu können, welche der angegebenen Mischungen dieser Species wirklich angehören, und welche wahrscheinlich andern Specien eigenthümlich sind, habe ich die Analysen in folgender Ta- belle zusammengestellt: Ye 1nBes Arseniksäure [39,7|29| 50 |29 |45,00|86 Arseniksaures Kupferoxyd Kupferoxyd 160,0|51| 54 |50 |50,62| 7 = „» Eisenoxyd Wasser —— [18| 16 |21 | -3,50| 5 '99,7|98]100]100]99,12|_2 Hieselerde 100 118 len eben so schön, wie das phosphorsaure Bleyoxyd. Man erhält aber keine Perle mit grossen Fagetten,, wie bei letzterem, sondern eine strahlige Masse, deren Oberfläche mit prismatischen Krystallen netzformig bedeckt ist. Die Masse hat eine bräunliche oder schwarze Farbe und die Flächen besitzen starken Glanz, der dem diamantarti- gen Metallglanz nahe kommt. Die Erscheinung zeigt sich sowohl in der innern, als in der äussern Flamme. Da weder das phosphorsaure Kupferoxyd, noch eine andere Spe- cies des arseniksauern ein ähnliches Verhalten zeigt, so ist dieses für den Olivenit sehr charakteristisch. Auf der Kohle erhält man unter Detonation und Entwicklung ei- nes starken arsenikalischen Geruchs einen bräunlich angelaufenen Re- gulus, welcher sich zwar ‚etwas ‚platt schlagen ‚lässt, aber am. Rande ‘springt ‚und im Innern eine weisse. ‚Farbe zeigt. Ehe ich die quantitative Analyse anstellte, suchte ich auszumit- teln, ob nicht mit der Arseniksäüre, auch arsenichte Säure in dem Olivenit vorkomme. Ich stellte desshalb mehrere Versuche an, WO- bei ich das Scheelgrün. mit zur Vergleichung prüfte, Wenn das Pulver des Olivenits mit Kalilauge digerirt wird, so färbt sich anfangs die Lauge bläulich, wird aber bald wieder ent. färbt und schwarzes«Kupferoxyd wird ausgeschieden. In der Auflö- sung findet sich Arseniksäure und salpetersaures Silberoxyd giebt nach vorhergegangenem Neutralisiren einen bräunlich rothen Präcipitat. Be- handelt man ebenso das Scheelgrün , so wird die Lauge bald gelb und trübe , klärt sich aber schnell und scheidet rothes Kupferoxydul aus. Wenn man die Auflösung mit Salpetersäure übersättigt, dann salpetersaures Silberoxyd zusetzt und nun vorsichtig mit Ammoniak neutralisirt, so bilden sich anfangs gelbliche Flocken, wie von arse- nichtsaurem Silberoxyd, beim Schütteln der Flüssigkeit aber verschwin- ne 119 Die ersten vier Analysen sind von Chenevix ”), die übrigen von Klaproth und Vauquelin. Da sich die Species des arseniksauren Kupferoxyds in der neue, ren Zeit noch durch den Euchroit und ‚Erinit vermehrt haben und überdiess in dem Condurrit eine Verbindung von arsenichter Säure und Kupferoxyd aufgefunden wurde, so schien mir die Wiederholung der Analyse des Olivenits um so mehr von Interesse zu seyn, als -die ältern Analysen nach der Art, wie sie angestellt wurden, in keinem Falle ganz genügen können. Die von mir untersuchte Varietät von Cornwallis zeigte auf der Oberfläche kleine Krystalle, nämlich niedrige rhombische Prismen, an den stumpfen Seitenkanten abgestumpft und an den Enden mit einem brachydiagonalen horizontalen Prisma zugeschärft. Die Krystalle ver- loren sich in eine schmalstrahlige und fasrige Masse, welche tiefer in das Gestein eingewachsen allmählig in’s Dichte übergieng. Sie kommt mit krystallisirtem Quarz verwachsen vor. Die Farbe der Krystalle war dunkel olivengrün, die der dichten Masse licht graulichgrün. Vor dem Löthrohre zeigt dieser Olivenit, so wie mehrere andere krystallisirte Varietäten ein ganz eigenthümliches Verhalten, wenn man kleine Stücke in der Pincette in die Flamme bringt, Er schmilzt leicht, färbt die Flamme blass bläulich und krystallisirt beim Abküh- *) Das von Chenevix analysirte sogenannte Strahlerz enthält: Arseniksäure 335,5 Kupferoxyd 22,5 Eisenoxyd 27,5 "Wasser 12,0 Kieselerde 3:0 98,5 120 den sie schnell und es fällt der braunrothe Präcipitat von arsenik- sauerm Silberoxyd nieder. Diese zuerst entstehenden gelblichen Flocken, welche ich öfters beobachtet habe, können vielleicht von fein zer- theiltem arseniksauerm Silberoxyd oder wirklich von arsenichtsauerm herrühren. Uebrigens ist diese merkwürdige Art der Zersetzung .des Scheelgrüns schon von Vauquelin bemerkt worden. Der rothe Rück- stand verhält sich durchaus wie Kupfe roxydul, löst sich in Salzsäure zu einer dunkel bräunlichgrünen Flüssigkeit auf, und giebt beim Verdünnen mit Wasser einen weissen Präcipitat. Kalilauge fällt ockergelbe Flocken. Da es möglich war, dass der schwarze Pückstand vom Olivenit ein Gemeng ven Kupferoxyd und Kupferoxydul war , und die arsenichte Säure, wenn sie in der Auflösung sich befand, wegen der Gegenwart der Arseniksäure durch Silberauflösung nicht wohl entdeckt werden konnte, so prüfte ich diesen Rückstand, indem ich ihn in dem Mi- nimum von etwas concentrirter Salzsäure auflöste und dann Wasser zugoss. Es zeigte sich aber kein Präcipitat. Als einen Gegenver- such mischte ich eine Auflösung von salzsauerm Kupferoxydul und salzsauerm Kupferoxyd zusammen und verdünnte mit Wasser. Es entstand aber nur dann ein Präcipitat, wenn die Auflösung von salz- sauerm Kupferoxydul die vorherrschende war. Bei ungefähr gleicher Menge von beiden wurde von Wasser nichts gefällt. Dagegen zeigte sich bei Zusatz von Kalilauge immer ein grüner Präcipitat, der sich je nach der Menge des aufgelösten Oxyduls oder Oxyds mehr in’s Gelbe oder Blaue zog. Die Auflösung des Kupferoxyds vom Olive- nit gab aber einen rein blauen Präcipitat. lm Glaskolben erhitzt, giebt das Scheelgrün, so wie der Condur- rit und andere arsenichtsaure Verbindungen , sehr leicht arsenichte Säure, welche als weisser Beschlag und in deutlichen Octa@dern sub- limirt. Der Olivenit giebt aber nur etwas Wasser und keine merk- liche Spur von arsenichter Säure. Da die Gegenwart von Arsenik- säure und der krystallinische Zustand des Minerals auf dieses Ver- 121 halten von Einfluss seyn konnte, so löste ich eine Quantität davon in einem Gemenge von kaustischem und kohlensauerm Ammonium auf und fällte mit verdünnter Schwefelsäure. Es entstand ein lichter him- melblauer Präcipitat, welcher beim Trocknen eine berggrüne Farbe "annahm , beim Glühen aber keine arsenichte Säure entwickelte. Diese Versuche überzeugten mich hinlänglich, dass im Olivenit keine arsenichte Säure vorhanden sey. Dagegen enthält er etwas Phosphorsäure. Ich löste eine kleine Quantität des Pulvers in verdünnter Salpetersäure auf und fällte die Arseniksäure mit essigsauerm Bleyoxyd. Der entstandene Präcipitat reducirte sich vor dem Löthrohre auf der Kohle grösstentheils unter Entwicklung von Arsenikdämpfen, zeigte aber um die regulinischen Bleykörner kleine Ringe von phosphorsaurem Bleyoxyd. Durch Abson- dern und Zusammenschmelzen dieser Ringe erhielt ich das charakte- ristische krystallinische Kügelchen des Bleyphosphats. Einen Theil des Präcipitats löste ich in Salpetersäure auf, fällte das Bleyoxyd mit Schwefelsäure und dampfte die Auflösung ab. Ich wollte dabei die Arseniksäure und Phosphorsäure möglichst frei darstellen und noch besonders untersuchen. Da die Flüssigkeit zufällig beinahe zur Trockne abdampfte, so wurde ich durch das Erscheinen von mehreren stark glänzenden Octaedern überrascht, welche sich in Gruppen auf dem Boden der Schale gebildet hatten. Diese Krystalle hielt ich anfangs für arsenichte Säure und da ihre geringe Menge nur einige Ver- suche zuliess, die ich auf nassem Wege anstellte, ohne bestimmle Resultate zu erhalten, so versuchte ich mir auf demselben Wege neue zu verschaflen. Zwei desshalb angestellte Versuche misslangen aber und ich überzeugte mich nun, dass diese Krystalle nichts an- ders als salpetersaures Bleyoxyd gewesen seyn konnten. Das arsenik- saure Bleyoxyd erfordert nämlich zur Auflösung eine Menge von Salpetersäure, welche hinreicht, die vollkommene Ausfällung des Bley- oxyds durch Schwefelsäure zu verhindern, wenn von letzterer nicht 10 122 ein Ueberschuss zugesetzt wird. Beim langsamen Abdampfen konnte etwas salpetersaures Bleyoxyd herauskrystallisirt seyn, und diese Kry- stalle erhielten sich, was vorzüglich dem ‘/Umstande zuzuschreiben ist, dass ihre Gruppen über die sich concentrirende Arseniksäure in der hinlänglich weiten Schale hervorragten. Da aber zugleich Schwe- felsäure vorhanden war, so hat die ganze Vorstellung dieses Proces- ses anfangs wenig Wahrscheinliches, doch verhält es sich wirklich nicht anders. Es ist schon von mehreren Chemikern bemerkt wor- den, dass das schwefelsaure Bleyoxyd in Salpetersäure nicht ganz un- auflöslich sey, und neuerlich hat Bischoff gezeigt, dass es in einer hin- reichenden Menge dieser Säure vollkommen aufgelöst werden könne. Ich bereitete nun eine solche Auflösung und liess sie langsam ver- dunsten. Dabei erhielt ich, als die Flüssigkeit ungefähr zur Hälfte abgedampft war, Krystalle von schwefelsauerm und salpetersauerm Bleyoxyd. Erstere bedeckten als feine kurze Nadeln den Boden des Gefässes, letztere waren in sehr niedlichen ziemlich grossen Octae- dern einzeln darüber angeschossen. Ich habe de Krystalle des schwe- felsauern Bleyoxyds nicht näher untersucht, vielleicht haben sie we- nigstens theilweise eine andere Zusammensetzung als der gewöhnliche Präcipitat dieser Verbindung. Die Krystalle von salpetersauerm Bley- oxyd aber können, wenn sie einmal gebildet sind, sich ziemlich lange in Schwefelsäure und Arseniksäure erhalten, selbst wenn sie mit die- sen Säuren in gelinder Wärme digerirt werden, Schon Bergmann hat eine ähnliche Zersetzung von schwefelsauerm Kalı mittelst Salpe- tersäure bemerkt, und sie durch Bildung eines Theiles von sauerm schwefelsauerm Hali erklärt. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich in obigem Falle neben 'schwefelsauerm Bleyoxyd auch saures schwefelsaures Bleyoxyd bilde, welches bisher noch nicht dargestellt werden konnte. . Uebrigens erinnert diese Erscheinung an die Ansicht von Ber- thollet, dass bei der chemischen Anziehung nicht nur die relative An- ziehungskraft, sondern auch die Masse oder die Quantität der wirken- 123 den Agentien von Einfluss sey, und dass bei chemischen Zer- setzungen nicht nur Affinität, sondern auch die Ten- denz zur Krystallisation (in manchen Fällen zur An- nähme von Gasform — Gasation) zum Grunde liege. Dass ich bei den übrigen Versuchen, wo das vom Olivenit er- haltene arseniksaure Bleyoxyd zersetzt wurde, diese Krystalle nicht erhielt, 'hat seinen Grund darin, dass bei der Auflösung weniger Salpetersäure, bei der Fällung des Bleyoxyds daher auch die mehr entsprechende Quantität Schwefelsäure angewendet wurde, denn ich vermied unnöthigen Ueberschuss dieser Säure, um die arsenichte Säure, welche ich darzustellen hofite, nicht zu oxydiren. Quantitative Analyse. 20 Gran von pulverisirtem Olivenit' verloren in anfangender Rothglühhitze 0,7 = 3,5 pet. Wasser. Die Farbe des Pulvers war schön spangrün geworden und der des Scheelgrüns sehr ähnlich. 10 Gran wurden in verdünnter Salpetersäure aufgelöst. In die verdünnte Auflösung wurde ein hinreichender Strom von Schwefel- wasserstoflgas geleitet. Es entstand ein schwärzlichbrauner Präcipitat. Später zeigten sich gelbliche Flocken. Nachdem die Flüssigkeit hin- reichend mit Hydrothionsäure gesättigt war, wurde sie erwärmt und so lange an einem warmen Orte stehen gelassen, als sie noch merk- lich nach Hydrothionsäure roch. Dabei fiel eine bedeutende Menge von Schwefelarsenik nieder. Der Präcipitat a) wurde nun durch öf- teres Uebergiessen mit Wasser und Sedimentiren ausgesüsst und die Flüssigkeit vorsichtig abgedampft. Bei einer hinreichenden Concen- tration wurde Kalkwasser zugesetzt wodurch sogleich phosphorsaurer Kalk in weissen Flocken gefällt wurde. Dieser wurde ry ein Fil- 124 trum gebracht, ausgesüsst und geglüht. Er wog 0,57 Gr. Er löste sich vollkommen in Salzsäure auf. Der Auflösung wurde Schwefel- säure zugesetzt und die Flüssigkeit abgedampft. Es schied sich kry- stallinischer Gyps aus, welcher sich bei Zusatz von Alkohol nach ei- niger Zeit noch vermehrte. Mit Alkohol ausgewaschen, getrock- net und geglüht, wog er 0,506. Wird daraus der Kalk berech- net und von dem HKalkphosphat abgezogen, so bleiben 0,536 Phos- phorsäure. Der Präcipitat a) wurde mit Kalilauge digerirt und so der Schwe- felarsenik von dem Schwefelkupfer getrennt: Dieses wurde wohl ausgewaschen, mit HKönigswasser oxydirt, die Auflösung von dem rückständigen Schwefel abfiltrirt und das Kupferoxyd kochend mit Kalilauge gefällt. Es wog nach dem Glühen 5,645. Vor dem Löth- rohre auf Kohle reducirte es sich mit der dem reinen Kupferoxyd eigenthümlichen Detonation vollkommen ohne arsenikalischen Geruch. Auch auf nassem Wege geprüft, erwies es sich als rein. Das Feh- lende bei der Analyse wurde als Arseniksäure in Rechnung gebracht. Das Resultat der Analyse ist demnach: Sauerstoffgehalt : Arseniksäure 36,11 — 12,738 14,61 Phosphorsäure — 3,56 — 1,881 >19 Kupferoxyd 56,45 — 11,584 Wasser 3,50 .— 3,112 100,00 Man sieht, dass die Sauerstoffmengen der Säuren sich zu der Sauerstoffmenge des Kupferoxyds nahezu verhalten wie 5: 4; ein Ver- hältniss, welches bei den analogen phosphorsauern Verbindungen nicht ungewöhnlich ist. Will man den Wassergehalt als zufällig betrachten, so giebt die Analyse für 100 Theile folgende Zusammensetzung: 125 Arseniksäure 38,04 Phosphorsäure 3,48 Kupferoxyd 58,48 100,00 Diese Mischung ist demnach sehr einfach und giebt die Formel cu* ae P Da aber nach der Formel Cu® 2 3,48 Phosphorsäure sich mit 7,73 Kupferoxyd verbinden, so erhält man auch folgende Zusam- mensetzung: Kupferphosphat von Cu # P 11,21 » „ 1 Mischungsgewicht. Kupferarseniat von Cus 88,79 » „ 6 Mischungsgewichte. 100,00 Man kann daher, um die analysirte Varietät speciell zu bezeich- nen, auch folgende Formel schreiben: Cu* P + 6Cu&s wonach die Bestandtheile, für 100 berechnet, sind: Phosphorsäure 3,81 = Kupferoxyd yet Kupferoxyd 50,81]. cn Arseniksäure 36,91| Cu* 100,00 50,28 | Ist aber der Wassergehalt von 3,5 pr. c. dem Olivenit wesentlich, so wird die Mischung weniger einfach, Was die Sache einigermassen unentschieden lässt, ist der Umstand, dass der Olivenit erst bei an- fangender Rothglühhitze das Wasser vollständig verliert. Nimmt man Rücksicht auf die bekannten arseniksauern und phosphorsauern Ku- pferverbindungen, so cheint das Wasser des Olivenits eher der letztern als der erstern Verbindung anzugehören. Wir kennen nun zwei was- 126 serhaltige Kupferphosphate in der Natur, nämlich dasseine sogenannte prismatische von der Formel Cu5 ® +5 H und das andere ok- taödrische von der Formel Cu# P + 2 F. Da in dem ersteren die Sättigung des Kupferoxyds von der im Olivenit enthaltenen Ver- bindung verschieden ist, so kann es also nur das zweite oder ein ihm analoges Phosphat seyn, welches entweder chemisch verbunden oder nur eingemengt mit G6* Äs im Olivenit vorkommt. Der Wassergehalt des octa@drischen Kupferphosphats ist aber für diesen Fall nicht Brose genug und man muss also eine Mischung von der Formel Cu* # +8 # voraussetzen, da die Sauerstofimenge von 3,5 Wasser = 3,112 = dem Doppelten der Sauerstoffmenge von 7,75 Kup- feroxyd ist, welche in dem Phosphat des Olivenits enthalten sind. Bei dieser Annahme erhält man folgende Zusammensetzung: e Ä, 85,41 cur HH 1459 100,00 wofür die Formel (iu: # +9 #)+600: Au Die Berechnung der einzelnen Mischungstheile aus dieser Formel für 100 giebt: Arseniksäure 35,54 2 57,09 et 48, ne Cu? As . Kupferoxyd 8,15 Phosphorsäure 3,67 eu» P+ 9 Wasser 3, a) 100,00 Von den oben angeführten Analysen kann sich‘also nur die erste von Chenevix und die fünfte von Klaproth auf die Species Olivenit beziehen. Das von Klaproth angegebene Verhalten beim Glühen rück- sichtlich des Wasserverlustes und der Veränderung der Farbe stimmt 127 ganz mit dem überein, welches ich beobachtet habe. Klaproth ana- lysirte- eine nadelförmige Varietät von Carrarack und eine ähnliche habe ich auch vor dem Löthrohre und auf den Wassergehalt unter- sucht. Sie verhielt sich ganz wie der deutlich krystallisirte und gab 3,5 pr.c. Wasser. 2) Rupferschaum. Es werden von den Mineralogen vorzüglich zwei Mineralien mit dem Namen HKupferschaum bezeichnet, nämlich ein Kupfererz von Falkenstein in Tyrol und ein anderes von Campiglia bei Piombino. Das erste ist bisher nicht analysirt worden, das zweite hat Döberei- ner qualitativ untersucht und darin kohlensauren Kalk, Kupferoxyd, Wasser und eine Spur von Salzsäure gefunden. Dieses Mineral aber scheint von dem von Falkenstein ganz verschieden zu seyn. Die mi- neralogische Charakteristik, welche die meisten Autoren von dem Kupferschaum geben, bezieht sich nur auf das Mineral von Falken- stein, welches auch durch seine ausgezeichnete krystallinische Struc- tur, so wie durch die übrigen physischen Eigenschaften als eine ei- genthümliche Species erkannt werden muss. Das von mir untersuchte Exemplar ist eine langstrahlige in ein- zelnen Blättern durchscheinende Masse von lichte spangrüner Farbe. Sie kommt mit dichtem Malachit und Schwerspath vor. Im Feuer verhält sich der Kupferschaum auf eine ähnliche Weise wie der Kupferglimmer. Bringt man ein Stückchen in die Flamme eines Kerzenlichtes, so verknistert es sehr stark und schleudert pul- verförmige Theilchen umher, welche die Flamme grün färben. Vor dem Löthrohre wird er schnell schwarz und schmilzt in der Pincette 128 zu einer stahlgrauen Kugel, welche keine krystallinische Oberflä- che hat. } Auf Kohlen fliesst er ruhig und ohne Detonation. Erst bei län- gerer Einwirkung der Flamme zeigt er ein geringes Aufwallen unter Entwicklung von arsenikalischen Dämpfen. Die Kugel wird nach und nach strengflüssiger, erhält eine bräunliche Oberfläche und zer- fällt unter dem Hammer grösstentheils zu Pulver *). Mit kohlensauerm Natrum erhält man eine unvollkommen geflos- sene Masse, welche weisse Metallkörner einschliesst. Uebergiesst man kleine Stücke mit Salzsäure oder Salpetersäure, so bemerkt man nach einiger Zeit Entwicklung von einzelnen Luft- blasen, werden aber die Säuren etwas erwärmt, so entsteht ein leb- haftes Brausen. Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass die Bestandtheile die- o *) Da das Verhalten des Kupferglimmers und Linsenerzes vor dem Löthrohre hisher nicht genau bestimmt wurde, so wird es nicht überflüssig seyn, das- selbe zur Vergleichung hier anzuführen, Der Kupferglimmer decrepitirt"sehr heftig und die abspringenden Theilchen färben die Flamme grün, Das Pulver schmilztohne Detonation mit Entwicklung von arsenikalischem Geruch zu einem graulichen spröden Metallkorn , welches durch Umschmelzen mit kohlensauerm Natrum ein geschmeidiges Kupferkorn giebt. Das Linsenerz verknistert nicht, Bei der ersten Einwirkung der Flamme werden die Krystalle undurchsichtig und bekommen eine schöne gesättigt smal- teblaue Farbe, dann werden sie hellgrün und beim Rothglühen schmutzig grau- lichgrün. In der Pincette färben sie die Flamme bläulichgrün, Auf Kohle schmelzen sie mit etwas Aufwallen und ohne Detonation zu ei- ner bräunlichen Schlacke, welche nur unvollkommen fliesst und weisse spröde Metallkörner einschliesst. Mit kohlensauerm Natrum erhält man ein arsenikhaltiges unvollkommen ge- schmeidiges Kupferkorn, 129 ses Minerals’ arseniksaures Mupferoxyd, kohlensaurer Halk und Was- ser seyen, ohne eine merkliche Spur von Phosphorsäure oder Salz- säure, begann ich die quantitative Analyse. 15 Gran wurden in einem Platintiegel anfangs gelinde, dann stärker bis zum anfangenden Glühen des Tiegels erhitzt und verloren 2,62 = 17,46 pet. Wasser. Davon wurden 12 Gran als feines Pulver zerrieben in einem Ge- menge von kaustischem und kohlensauerm Ammonium digerirt und so das arseniksaure Hupferoxyd aufgelöst. Nach zweimaligem Abgies- sen der Flüssigkeit wurde das zugesetzte Ammonium nicht mehr ge- färbt und der Rückstand hatte eine gelblichweisse Farbe angenom- men, Er wurde auf ein Filtrum gebracht, getrocknet, gelinde ge- . glüht und gewogen. Sein Gewicht betrug 1,985 = 13,06 pct. des wasserhaltigen Minerals. Es war kohlensaurer Kalk mit einer Spur von Kupferoxyd. In die ammoniakalische Auflösung, welche das arseniksaure Kup- feroxyd enthielt, wurde ein hinreichender Strom von Schwefelwasser- stofigas geleitet und die Flüssigkeit, welche den Schwefelarsenik auf- gelöst enthielt, nach einiger Zeit von dem Präcipitat des Schwefelkup- fers abgegossen. Nachdem dieser Präcipitat ausgewaschen war, wurde er mit Königswasser behandelt und aus der Auflösung das Kupferoxyd kochend durch kaustisches Kali präcipitir. Es wog nach dem Glühen 6,58 = 43,88 pet. für das wasserhaltige Mineral. Durch den Verlust ergab sich die Menge der Arseniksäure. Das Resultat der Analyse ist also: e Sauerstoffgehalt : Arseniksäure 2501 — 8,678 Kupferoxyd 43,88 — 8,852 Wasser 17,46 — 15,528 Kohlensaurer Kalk 13,05 100,00 17 150 Ist der kohlensaure Kalk nur gemengt, also der Mischung nicht wesentlich, so giebt die Formel cv u +10H ( genauer [t} #) wonach in 100 Theilen: nach der Analyse: Areniksäure 28,55 5» 5» 28,96 Kupferoxyd 49,14 5 » 50,82 Wasser 22,21 3, 13. 20522 100,00 100,00 Ist aber der kohlensaure Kalk wesentlich, so lässt sich folgende Formel geben: (cu s & +10) +Ca C' wonach in 100 Theilen: Cu5 es +10# 88,85 — 1 Mischungsgewicht Ca € 11,15 — 1 Mischungsgewicht 100,00 oder Arseniksäure 15,366 Kupferoxyd 43,660 Wasser 19,824 HKohlensaurer Kalk 11,150 100,000 So seltsam eine solche Verbindung von einem wasserhaltigen Ar- seniat und einem Carbonat auch seyn mag, so bleibt doch sehr zu berücksichtigen, dass der kohlensaure Kalk auch in den reinsten Stü- cken, welche ich untersucht habe, vorhanden war, und dass das Vorkommen beider Verbindungen nahezu in gleichen Mischungsge- wichten mehr für ein Gemisch, als für. ein Gemeng spricht. Die Analyse mehrerer Varietäten kann hier allein entscheiden. 131 Wir kennen also bis jetzt folgende Mischungen von arseniksauerm Kupferoxyd: 41) Cu# Xs Olivenit. 2) Cu + As +7 H Euchroit. . 3) Cu Ä, (?) Erinit. 4) Cu5 As + 10 # Kupferschaum. 5) Cus +12 H Kupferglimmer, 6) Cuto Ä, +50 H Linsenerz. Ausser diesen werden aber noch mehrere Mischungen angegeben, welche indessen mit weniger Sicherheit berechnet werden können. Dass sich übrigens die Zahl dieser Verbindungen noch bedeutend vermeh- ren kann, ergiebt sich aus der Mannigfaltigkeit der uns bis jetzt be- kannten Verbindungen der Arseniksäure mit Basen von 1 At. Sauer- stoff überhaupt. Es verhalten sich nämlich darin die Sauerstoffimen- gen der Säure zu den Sauerstoffmengen der Basen wie ng 1: 0,2: 0,4: 0,6: 0,8: 1,0: 1,6: 2,0 und es ist nicht unwahrscheinlich , dass auch die Verhältnisse 1: 1,2: 1,4: 1,8 noch vorkommen. Da wir auch bei den phosphorsauern Verbindungen eine ähnliche, wenn gleich bis jetzt kleinere Reihe haben, so ist sehr zu wünschen, dass diese Verbindungen von Mi- neralogen und Chemikern ganz besonders beachtet werden, 35) Kieselmalachit. Von den kieselsauern Verbindungen des Kupferoxyds kommen zwei in der Natur vor, welche wesentlich verschieden sind. _ Die eine ist krystallisirt und unter dem Namen Dioptas oder Kupfer- iR. 132 smaragd bekannt, die andere ist dicht und heist Kupfergrün (z. Thl.) Kieselkupferhydrat oder Kieselmalachit. Von letzterem sind ‚mehrere Analysen bekannt, welche ausser kieselsauerm Kupferoxyd auch koh- lensaures Kupferoxyd und Wasser angeben, doch in so wechselnden Verhältnissen, dass dafür keine chemischen Formeln aufgestellt wer- den können. Eine neue Analyse von Bowen giebt für den Kieselma- lachit von Sommerville in Neu-Jersey kein kohlensaures Kupferoxyd an und bestimmt dieses Mineral-als CuSi? + 2 Ag. Eben diese For- mel giebt Berzelius für den Dioptas an. Die neueste Analyse ‚von Hess aber zeigt, dass der Dioptas, bei übrigens gleichen Verhältnis- sen des Silicats nur ein Mischg. Wasser enthält, dass also seine For- mel CuSi2-+Agq ist. Dagegen ist die Mischung des HRieselmalachits aus Sibirien nach Berzelius Cu Si+Agq. Da sich in der hiesigen akademischen Sammlung mehrere schöne Varietäten des sibirischen Kieselmalachits befinden, so unternahm ich eine Analyse davon, um über diese Species einigermassen in’s Reine zu kommen. Die analysirte Varietät ist von Bogoslofsk und kommt mit Roth- kupfererz und Malachit vor. Die Farbe ist himmelblau, doch nicht überall von gleicher Intensität, an einigen Stellen geht sie in’s Span- grüne über. Die Stücke sind an dünnen Kanten etwas durchscheinend. Vor dem Löthrohre verknistert der Hieselmalachit. Feine Splitter werden bei der ersten Einwirkung der Flamme dunkel graugrün, dann röthlichbraun und färben die Flamme grün, ohne zu schmelzen. Im Kolben giebt er Wasser. Mit kohlensauerm Natrum schmilzt er mit Brausen zusammen zu einem glänzenden Glase, welches ein reines Kupferkorn einschliesst. Von Säuern wird er leicht zersetzt, ohne zu gelatiniren, wo- - durch er sich wesentlich von dem Dioptas unterscheidet, welcher eine vollkommene Gallerte bildet. ‚ 153 Die Analyse gab: Kieselerde » 36,54 ” » 13,993 Kupferoxyd 40,00 „ „ 8,070 Wasser 20,20 „ » 17,965 Eisenoxyd 1,00 Quarz 2,10 99,84 Vergleicht man die Sauerstoffmengen dieser Mischungstheile, so findet sich, dass sie die Formel CuSi?-+2Aq geben, wenn ein Theil der Kieselerde als eingemengt betrachtet wird. Bei der Auflösung der Kieselerde in Kalilauge blieben 2,1 pet. Quarz zurück, welche auf Einmengung hindeuten. Es konnte sich aber leicht von diesem Quarz etwas in der Kalilauge mit aufgelöst haben, wodurch die Quan- tität der Kieselerde, die der Mischung wesentlich ist, etwas zu gross gefunden wurde. Corrigirt man nach der Formel die Analyse, so er- giebt sich: Kieselerde 314,82 Kupferoxyd 44,83 Wasser 20,35 100,00 Dieses Mineral ist demnach identisch mit dem Kieselmalachit von Sommerville, aber verschieden von dem Dioptas. Um aufzufinden, in wie weit die frühern Analysen des sibiri- schen Kieselmalachits von den neuern wesentlich abweichen, habe ich dieselben in der, Voraussetzung berechnet, dass, wo eine Angabe von Kohlensäure ‘sich, findet, diese von Malachit herrühre, welcher öfters damit!,vorkommt, und dessen. mechanische Einmengung leicht übersehen werden kann. Die Klaproth’sche Analyse giebt: 134 Kieselerde 26 Kupferoxyd 50 Wasser BR |. Kohlensäure , 7 100 Da nach der Formel Cu2 C+ H für 7 Thl. Kohlensäure 25,14 Kupferoxyd und 2,86 Wasser erforderlich sind, um Malachit zu bil- den, so bleiben noch für die kieselsaure Verbihdung': u Lu für 100: ' Sauerstoffgehalt: 26,00° Rieselerde — 40,00 — 20,712 Kupferoxyd 24,80 — 3325 — ' 7,716 Wasser 1,14 — 21,75 — 10,244 65,00 100;00 Diese Mischung nähert sich der Formel CuSi®+3 Aq, doch stim- men die Quantitäten der Kieselerde und des Wassers nicht genau, für CSi?-++2Aq ist aber zuviel Kieselerde vorhanden , welche viel- leicht beigemengt ist. John hat zwei Varietäten, ebenfalls aus Siberien , analysirt. Die eine gab: Rieselerde 28,37 Kupferoxyd 49.063 Wasser 17,50 Kohlensäure 3.00 Schwefelsauren Halk . 1,50 100,00 Sind hier 3 Th. Kohlensäure mit 10,773 Kupferoxyd und 1,227 Wasser zu Malachit verbunden, so‘ bleiben’ für das 'Silicat:" für’ 100: "'Sauerstoffgehalt: Kieselerde 28,537 — 340 — 17067 Kupferoxyd 38,857 — 405 — 0,38 Wasser 16,273 — 195 — 17354 83,500 100,0 135 Diese Verbindung giebt offenbar die Formel Cu Si? +2 Aq und ist also mit dem Kieselmalachit von Sommerville identisch. Die zweite von John analysirte Varietät gab: Kieselerde 20,00 „ „ 1507 Kupferoxyd 45,455 » » 9,15 Wasser 21,50 „ „ 19,38 Schwefelsaurer Kalk 3,00 99,25 Hier ist der Sauerstöffgehalt der Kieselerde zu gering, um Cu Si? zu bilden, doch auch zu gross für Cu Si. Wenn man aber das Vor- kommen des Kieselmalachits und seinen Formationszustand berücksich- tigt, so wird nicht unwahrscheinlich, dass alle diese Silicate nur Va- rietäten einer Species des CuSi?+2Agq sind und dass ihre chemi- schen Verschiedenheiten nur von zufälligen Einmengungen von Quarz, Malachit, Rothkupfererz, Kupferlasur etc. herrühren. Von diesen Verbindungen wesentlich verschieden scheint aber ein Kupfersilicat zu seyn, welches sich in Chili (Amarilla?) findet. Es bildet körnige Massen von himmelblauer, dem Spangrünen sich nähernder Farbe. Die Körner zeigen flachmuschligen Bruch und sind stark durch- scheinend. Vor dem Löthrohre in der Pincette schmelzen sie mit geringem Aufblähen und Austreiben von Luftblasen zu einem wenig durchschei- _ menden bräunlichgelben Glase. Auf Kohle geben sie eine blasige Schlacke, welche zum Theil Kupferfarbe hat und unter dem Hammer zu Pulver zerfällt. Mit kohlensauerm Natrum erhält man ein glänzendes schwärzli- ches Glas, welches ein reines Kupferkorn einschliesst. In Borax sind sie leicht zu einem von Kupfer gefärhtem Glase 136 auflöslich,, ‘vom Phosphorsalz werden sie‘ mit Ausscheidung eines Kieselskelets zersetzt. Vor dem Glühen wird das Pulver leicht von der Salpetersäure zersetzt, ohne zu gelatiniren.: Nach ‚dem Glühen aber wird es merklich schwerer angegriffen. Da mir nur eine sehr geringe Quantität dieses Minerals zur Analyse zu Gebote stand, so beschränkte ich mich auf die Bestim- mung der Kieselerde, des Kupferoxyds und des Wassers. Von diesen sind in 100 Theilen enthalten : Kieselerde 34,78 tupferoxyd .. 28,70 Wasser 25,70 80,18 Was der noch fehlende Bestandtheil sey, konnte ich nicht. ge- nau ausmitteln, doch scheint keine alkalische Erde vorhanden zu seyn. Dieses Mineral kommt mit Quarz und einem andern kupferhal- tigen, bräunlichschwarzen ‚ fettigglänzenden Mineral vor , welches mit dem seltenen Kupfermangan von Breithaupt identisch zu seyn scheint *). *) S. Breithaupts Charakteristik p. 99 und 259. Ueber einige in der Natur vorkommende Verbindungen der Eisenoxyde. Von Prof. Dr. Franz v. Kobell. 18 7a Ark hi r Eee ee U ER SNEIEEN RNEEERE, Fa 9Lr5 4 un > Ueber einige in der Natur vorkommende Verbindungen der Eisenoxyde. l Man hat sichin der neueren Zeit viel damit beschäftigt, eine Methode ausfindig zn machen, um mit Genauigkeit die Menge von Eisenoxyd und Eisenoxydul in einer Verbindung zu bestimmen. Die einfachste Methode ist, durch Auflösen in Salzsäure und Digestion mit Salpeter- säure alles Eisen auf das Maximum der Oxydation zu bringen, das Eisenoxyd mit Kaustischem Ammonrium zu fällen und aus dem Ueber- schusse des Gewichts die Menge des Oxyduls zu berechnen. Oder es geschieht die Bestimmung durch Reduction mittelst Wasserstoffgas, wobei die Menge des reducirten Eisens oder ‘des gebildeten Wassers bestimmt und daraus die Menge der Oxyde berechnet wird. H. Rose =) und Berzelius haben ferner vorgeschlagen, das Eisenoxydul in einer Auflösung durch Zusatz von Natrium- oder Kalium-Goldchlorid zu oxy- diren und aus dem gefällten Golde die Menge desselben zu berech- nen. Die Menge des Eisenoxyds hat Rose *) auch durch Desoxydation *) Poggendorffs Annalen, B, XV. St, 2 p, 274. ”) Ebenda p. 272, 18 * 140 desselben mittelst Hydrothionsäure aus dem ausgeschiedenen Schwefel bestimmt und Berzelius *) hat hiezu metallisches Silber angewendet, ‚welches bei längerer Digestion das Eisenchlorür reducirt und Chlor- silber bildet, so dass man aus der Gewichtszunahme des Silbers nach der Operation die Menge des Chlors findet, und daraus die Menge des Eisenoxyds berechnen kann. Alle diese Methoden setzen die höchste Genauigkeit beim Arbeiten voraus, wenn das Resultat einigermassen verlässig werden soll, und selbst bei grosser Aufmerksamkeit können sich Fehler einschleichen, welche bei einem complicirten Verfahren und bei Beachtung von vielerlei Umständen unvermeidlich sind. Ei- nen Beweis davon geben auch. die sehr abweichenden Resultate, welche zwei ausgezeichnete Chemiker, H. Rose und Mosander, bei der Analyse eines und desselben Minerals erhalten haben. Nach H. Rose“) enthält nämlich das Titaneisen von Bgersund 42,70 Eisen- Eisenoxyd und 27,25 — 20,27 Eisenoxydul. Ersterer bestimmte die Oxyde mittelst Schwefelwasserstoff ‚und 'Natrium-Goldchlorid, letzterer durch Reduction,imit. Wasserstoffgas. | z Auf directem Wege hat Berthier *"“*) das Eisenoxyd vom Eisen- oxydul auf dieselbe Weise getrennt, wie Strohmeyer Eisenoxyd und Thonerde von Kalkerde, Talkerde und Manganoxydul trennt. Er setzt nämlich zur sauern Auflösung kohlensaures Ammonium in Trop- fen solange zu, bis die Flüssigkeit fast neutral ist und ihre hei an- fangender Präcipitation rothe Farbe verloren hat. Ich habe dieses Verfahren geprüft und gefunden, dass es sehr befriedigend ist, wenn ®) Poggendorffs Ann- B. XX. St. 5. p. 541. ”) Ebenda B. XV. St. 2, p. 276. ”") Ebenda B. XIX. St. 2. p. 211. 9) Schweiggers Jahrbuch der Chem, und Phys. B, XIIL p. 322. 141 nur kleine Mengen von Eisenoxyd gegenwärlig sind, dass aber bei grossen Mengen der Präcipitat leicht mit Oxydul verunreinigt wer- den kann. Es war mir daher die Mittheilung des Herrn Hofrath Fuchs, die . Scheidung mittelst kohlensauerm Kalk zu bewerkstelligen, sehr erfreu- lich und ich säumte nicht, das meinige zur nähern Prüfung dieser Methode beizutragen. Ich überzeugte mich zunächst, dass das Eisenoxyd aus der salz- sauern Auflösung durch kohlensauern Kalk, kohlensauern Baryt, koh- lensaures Zinkoxyd, Malachit und Spatheisenstein, besonders bei einer geringen Unterstützung durch Wärme vollkommen gefällt werde *), dass dagegen in Oxydulauflösungen nur durch fortgesetztes Kochen ein Präcipitat hervorgebracht wird. Um gewiss zu seyn, dass, wo beide Oxyde zusammen aufgelöst vorkommen, sich nicht eine Verbindung derselben, z. B. oxydum ferroso-ferricum präcipitire, bereitete ich eine Auflösung von 10 Gr. Eisenoxyd und 16 Gr. reinem Spathei- senstein und fällte das Eisenoxyd mit pulverisirtem isländischem Kalk- spath. Der Präcipität wurde ausgewaschen, in Salzsäure wieder auf- gelöst und mit Aetzammoniak gefällt. Ich erhielt dieselbe Quantität Eisenoxyd, welche ich zu dem Versuche angewandt hatte. Bei einiger Uebung ist es sehr leicht, den Moment wahrzuneh- men, wo alles Eisenoxyd gefällt ist. So wie die freie Säure gesät- tigt ist, verändert sich die Farbe der Auflösung beim weitern Zusatz von kohlensauerm Kalk. Sie wird allmählig roth und trübe, wobei sich immer etwas Eisenoxyd ausscheidet. Der grösste Theil aber *) Vielleicht giebt diese Art der Präcipitation Aufschluss über die räthselhaf- ten Afterkrystalle des Rotheisenerzes in Skalenoedern des Kalkspaths, wie sie zu Schneeberg und Iserlohn vorkommen. 142 scheint sich plötzlich zu fällen und dadurch entsteht ein eigenthümli- ches Coaguliren der Flüssigkeit, wenn die Quantität des Eisenoxyds einigermassen bedeutend ist. Die Flüssigkeit, welche bis zu diesem Punkte roth oder gelblich gefärbt war, ist nun ungefärbt, bei neuem Zusatz von kohlensauerm Kalk entsteht kein Brausen mehr und das Eisenoxyd ist vollkommen gefällt. Da die stöchiometrischen Zahlen des Halkes und Eisenoxyds für gleiche Sauerstoffmengen sich verhalten wie 3,56019 : 3,26142, so versuchte ich, ob man nicht durch den Verlust der Kohlensäure bei der Präcipitation die Menge des Kalkes und daraus die Menge des Eisenoxydes durch Rechnung finden könnte. Zu diesem Zweck löste ich 12 Gr. Eisenoxyd in einem Glaskol- ben mit engem Halse in Salzsäure auf. Die Auflösung wurde ge- kocht, bis der grösste Theil der überschüssigen Säure verjagt war. Hierauf wurde sie mit der nöthigen Menge Wasser verdünnt und che- misch präparirter kohlensaurer Kalk in kleinen Portionen zugesetzt, bis die Flüssigkeit eine röthlichgelbe Farbe annahm und sich zu trü- ben schien. Während dieser Operation wurde sie nicht erwärmt. Der Kolben wurde nun auf der Wage tarirt und 30 Grad kohlen- saurer Kalk allmählig in kleine Dosen eingetragen und die Flüssig- keit öfters umgeschüttelt. Als, kein Brausen mehr sichtbar war, wurde alles wieder gewogen und der Gewichtsverlust betrug 9, 2 Gr. Es waren demnach 21,04 kohlensaurer Kalk aufgelöst worden, welche 11,84 Kalkerde enthalten. Nach dem obigen Verhältniss ergiebt sich hieraus die Menge des gefällten Eisenoxyds zu 10,84. Es gelingt demnach nicht leicht, auf diesem Wege ein genaues Resultat zu er- halten, was vorzüglich dem Umstande zuzuschreiben ist, dass. man einerseits keine Wärme anwenden darf, andererseits aber auch die Flüssigkeit nicht lange stehen lassen kann, um. den Präcipitat voll- kommen zu erhalten. l 143 Um eine Anwendung von der angeführten Scheidungsmethode zu machen, analysirte ich die folgenden Mineralien. 1) Magneteisenerz. Es ist bekannt, dass die Chemiker noch gegenwärtig über die Zahl der Oxydationstufen des Eisens nicht ganz einig sind, und dass das Magneteisenerz bei mehreren noch als eine Mittelstufe zwischen dem Oxydul und dem Oxyd gilt, wie dieses auch von andern Ver- bindungen des Eisens mit Sauerstoff, z. B. vom Eisenhammerschlag, von Eisen, welches durch Wasserdämpfe im Glühen oxydirt wurde, von’ Aethiops marlialis ete. angenommen wird. Berzelius bestimmte zuerst die, Mischung des Magneteisenerzes als eine Verbindung von 1 At. Eisenoxyd mit 1 At. Eisenoxydul und sonach enthält dasselbe in 100 Theilen Eisenoxyd 69 Eisenoxydul 51 100 Es war mir desshalb von Interesse, die Analyse eines solchen Magneteisenerzes zu machen, und ich wählte dazu die ausgezeichnet schönen ‘und, frischen Krystalle vom Schwarzenstefn im Zillerthale, welche in Chloritschiefer eingewachsen vorkommen. Die specif. Schwere dieser Krystalle ist 5,16: bei 10°R.— 20 Gran des feingeschlemmten Pulvers wurden mit kleinen Stückchen islän- dischen Kalkspaths gemengt, in einem Glaskolben mit engem Halse mit Salzsäure übergossen und in der Wärme aufgelöst. Die Auflö- sung erfolgte bis auf einen! sehr geringen Rückstand schnell und voll- kommen. Das Mengen mit Kalkspath geschah nur, um bei der er- sten Einwirkung der Säure auf das Pulver .eine Athmosphäre von Kohlensäure zu erzeugen. Als alles aufgelöst. war, wurde sogleich 14 isländischer Halkspath in kleinen Stücken in die Auflösung geworfen und damit fortgefahren, bis die freie Säure neutralisirt war ”); Hier- auf wurde fein pulverisirter Kalkspath zugesetzt, die Auflösung etwas mit Wasser verdünnt und von Zeit zu Zeit gelinde über der Wein- geistlampe erwärmt. Als kein Brausen mehr statt fand, wurde die Flüssigkeit mit heissem, ausgekochtem Wasser verdünnt und alles in ein Cylinderglas gespült. Hierauf wurde filtrirt, und der Präcipitat, welcher eine ockergelbe Farbe hatte, gut ausgewaschen.: Während dessen wurde der Zutritt der Luft möglichst abgehalten. Der Präci- pitat wurde nun in Salzsäure aufgelöst, wobei ein Rückstand blieb, welcher scharf getrocknet 0,09 Gr. wog. Er bestand nach der Prü- fung vor dem Löthrohre, aus Kieselerde mit unzersetztem Magneteisen- erz. Aus der salzsauern Auflösung wurde das Eisenoxyd mit Am- moniak gefällt und wog 11,75 Gr. Zieht‘ man die 0,09 Rückstand als unwesentlich ab, so ergiebt sich für 100 Theile I N Sauerstoffgehalt: Eisenoxyd 7108 — 22,713 — 0% Eisenoxydul 25,92 — 5902 — 1 100,00 Die Sauerstoffmengen des Oxyduls und Oxyds verhalten sich! sehr nahe wie 1: 4, so dass man für diese Verbindung die Formel F5 £ # erhält.” Nach’ dieser Formel berechnet, ist die Mischung folgende: Eisenoxyd 74,81 Eisenoxydul 25,19 100,00 Es sind also in dieser Verbindung 100 Thl. ‘Metall mit 40,2 Sauerstoff verbunden, während Berzelius für 100 Metall 39,29 Sauer- *) Man kann auch mit Vortheil die freie Säure grösstehtheils mit verdünntem kaustischem Ammonium oder Hali sättigen. 145 stoff angiebt. Dieser nicht sehr grosse Unterschied hätte mich ver- anlassen können, ‚meine Analyse für unrichtig zu halten, wäre ich nicht von der Sicherheit der angewandten Scheidungsmethode, so wie von.der Reinheit des analysirten Krystalls überzeugt gewesen. Ich wiederholte desshalb die Aualyse mit 20 Gr. auf dieselbe Weise mit möglichster Sorgfalt. Der Rückstand nach der Auflösung des gefäll- ten und ausgewaschenen Eisenoxyds in Salzsäure wog 0,18, das mit Aetzammonium gefällte Eisenoxyd 14,97. Demnach ist mit Abzug des unwesentlichen Rückstandes der Gehalt für 100 Theile Eisenoxyd 75,52 Eisenoxydul 24,48 100,00 Diese Analyse stimmt also im Wesentlichen mit den vorigen über- ein und kommt der gegebenen Formel noch etwas näher. Ich hatte bei diesen Analysen das Eisenoxyd mit isländischem sehr reinem Kalkspath und bei der letzten mit dem Pulver eines ebenfalls sehr reinen Arragönits präcipitirt. Da aber das Pulver die- ser Substanzen der Krystallisation wegen doch etwas schwerer auf- löslich ist, als chemisch gefällter kohlensaurer Kalk, mithin die Präcipita- tion etwas langsamer von statten geht, so machte ich noch eine dritte Analyse, ebenfalls mit 20 Gran, wobei das Eisenoxyd mit chemisch präparirtem kohlensauerm Kalk gefällt wurde. Um auch eine mögliche Oxydation des aufgelösten Oxyduls beim Filtriren zu vermeiden, so filtrirte ich gar nicht. So wie der Präcipitat des Eisenoxyds mit heis- sem ausgekochtem Wasser übergossen wird, bekommt er ein fein- flockiges Ansehen und senkt sich ebenso schnell als das mit Aetzam- moniak gefällte Eisenoxyd im warmen Wasser. Ich wusch desshalb den Präcipitat mit heissem Wasser durch Sedimentiren und goss an- fangs die Flüssigkeit möglichst schnell ab, selbst wenn sie etwas von dem Präcipitat suspendirt enthielt. Denn ich hatte die Bemer- kung gemacht, dass sich eine Auflösung von salzsauerm Eisenoxydul 19 ‘146 an der Luft ziemlich lang halten kann, bis die Oxydation in dem Grade erfolgt, dass etwas ausgeschieden wird, und dass dieses noch langsamer von statten geht, wenn kohlensaurer Kalk in einiger Menge gegenwärtig ist. Dagegen ist es nicht rathsam, eine solche Auflösung in Berührung mit kohlensauerm Kalk zu lassen, welcher gewissermas- sen die Oxydation und darauf folgende Ausscheidung zu disponiren scheint. Man kann desshalb die Flocken, welche mit dem Waschwasser allenfalls abgegossen werden, in einem bedeckten Glase sich setzen lassen, dann wieder abgiessen und mit dem Hauptniederschlag verei- nigen. Das Waschen geschieht sehr leicht, da man nur das aufge- löste Eisenoxydul zu entfernen hat, während man auf den dem Prä- cipitat noch adhärirenden salzsauern Kalk nicht Rücksicht zu nehmen braucht. Der Niederschlag wurde in Salzsäure aufgelöst, wobei 0,1 Rück- stand blieb, welcher aus Kieselerde bestand mit schwachen Spuren von Titanosyd und Eisenoxyd, welche vor dem Löthrohre erkannt wurden. Das mit Aetzammonium gefällte Eisenoxyd wog 14,98 Gr. Daraus ergaben sich für 100 Theile: Eisenoxyd 75,27 Eisenoxydul 24,73 100,00 Um einen möglichen Gehalt von Manganoxyd aufzufinden, brachte ich die Auflösung, welche. das Eisenoxyd enthielt, durch Abdampfen in die Enge, und oxydirte das Oxydul durch Zusatz und Digestion mit Salpetersäure. Hierauf wurde sie in einen Kolben gegossen, das Eisenoxyd mit kohlensauerm Kalk gefällt, der Präcipitat ausgewa- schen und die Flüssigkeit zu einem schicklichen Volumen abgedampft. Es entstand durch Zusatz von hydrothionsauerm Ammonium: kein 147 Präeipitat, wodurch also die gänzliche Abwesenheit des Mangans er- wiesen ist. Da das Magneteisenerz von Schwarzenstein in vollkommen aus- gebildeten Krystallen vorkommt, welche einzeln in Chloritschiefer eingewachsen sind, und da die Analysen mit drei verschiedenen Kry- stallen angestellt wurden, so ist keine Ursache vorhanden, eine zu- fällige Einmengung von Eisenoxyd anzunehmen, und ich halte dess- halb die gefundene Zusammensetzung F>E# für wesentlich. Es war mir auffallend, zu sehen, dass in dem magnetischen Titaneisen von Egersund nach der Analyse von H. Rose dasselbe Verhältniss in der Menge von Eisenoxyd und Eisenoxydul vorkommt, wie in dem Magneteisenerz von Schwarzenstein. Gerne würde ich das schwedi- sche Magneteisenerz untersucht haben, wären mir hinlänglich reine Krystalle zu Gebote gestanden. Uebrigens ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Mischung F + £ in der Natur vorkomme. 2) Martit. Unter den Mineralien, welche die Herrn v. Spix und v. Martius von ihrer Reise nach Brasilien mitgebracht haben, befindet sich eine an- sehnliche Menge eines Eisenerzes, welches ohne besondere Voraussetzun- gen nur schwer unter die bekannten Specien eingereiht werden kann. Breithaupt *) hat dieses Eisenerz zuerst näher untersucht und als eine eigene Species aufgestellt oder vielmehr anhangsweise zu seiner Species caminoxenesEisenerz unter dem Namen Martit gesetzt. DieKry- stalle sind octa&drisch und man erkennt sehr. deutliche Blätterdurch- gänge nach den Flächen des Octaöders, sie sind häufig zu derben, sehr grosskörnigen Massen verwachsen und zeigen in einzelnen Individuen *) Schweiggers Jahrbuch der Chem. und Phys. B. XXIV. p- 158. 19 er 145 viel Frische und Zusammenhang. Das spec. Gewicht fand Breithaupt = 4,800 — 4,832. Ihr wesentliches 'physisches Unterscheidungskenn- zeichen vom Magneteisenerz ist eine stahlgraue Farbe, ein bräunlich- rolher Strich und keine Wirksamkeit auf die Magnetnadel, wenn sie reni sind. ‚ Da noch keine Analyse davon bekannt ist, so unternahm ich die- selbe in der Meinung, dass vielleicht Eisenoxyd und Eisenoxydul in einem besondern Verhältnisse darin enthalten seyn könnten. 20 Gran des geschlemmten Pulvers wurden im Kolben in reiner Salzsäure aufgelöst und das Eisenoxyd mit kohlensauerm Kalk gefällt. Nach Abscheidung desselben wurde die Auflösung mit etwas Salpeter- säure digerirt und dann Aetzammoniak zugesetzt. Es entstand kein Präcipitat. Auch durch blausaures Eisenkali wurde die Auflösung nicht im Geringsten gefärbt. Dieses beweist hinlänglich die Abwesen- heit von Eisenoxydul. Der Präcipitat des Eisenoxyds wurde in Salz- säure aufgelöst, wobei ein Rückstand blieb, welcher scharf getrock- net 3 Gr. wog. Er bestand grösstentheils in unzersetztem Pulver mit etwas Kieselerde und abermals mit concentrirter Salzsäure behandelt löste er sich bis auf 0,2 Gr. auf. Aus der zuerst erhaltenen salzsauern Auflösung wurde das Eisenoxyd mit Aetzammonium gefällt und wog 17,2 Gr. 11 Gr. davon wurden in Salzsäure aufgelöst. Sie gaben eine vollkommen klare Flüssigkeit. Diese Auflösung wurde so stark concentrirt äls möglich und dann mit viel Wasser verdünnt. Dabei trübte sie sich und schied ein weissliches Pulver aus, welches auf ein Filtrum gebracht und mit Wasser ausgewaschen wurde. Es schien sich dabei nichts aufzulösen und die Flüssigkeit lief klar ab. Das Filtrum wurde dann durchstochen und der Präcipitat mit der Spritze in ein Glasschälchen gespült, scharf getrocknet und gewogen. ‚Er_ wog 0,18 Gr. Vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmolzen, löste sich das Pulver grösstentheils auf, es zeigte sich aber keine Reaction von Ti- i 149 tanoxyd, wie ich vermuthete. Ich rieth nun auf Zirkonerde, welche sich auf eine ähnliche Weise aus der salzsauern Auflösung scheidet und behandelte den Rest des Pulvers mit Salzsäure , wovon es bis auf einen geringen Rückstand aufgelöst wurde. Die Auflösung wurde mit Kali beinahe neutralisirt und dann eine gesättigte Auflösung von schwe- felsauerm Kali zugesetzt. Es entstand eine Trübung und nach einiger Zeit setzten sich weisse Flocken ab. Das aufgelöste Eisenoxyd fällte ich abermals mit Aetzammoniak und digerirte den Präcipitat mit kaustischem Kali. Die Flüssigkeit wurde mit Salzsäure neutralisirt und kohlensaures Ammonium zuge- setzt. Es entstand kein Präcipitat und auch beim Kochen wurde nichts gefällt. “ Um über den räthselhaften Präcipitat bei der Auflösung des Ei- senoxyds in’s Reine zu kommen, löste ich 46,7 Martit in einer hin- reichenden Menge Salzsäure auf. Die Auflösung wurde filtrirt und nun bei gelinder Wärme so viel wie möglich eingedampft und die überschüssige Säure verjagt. Als sie hierauf mit viel Wasser verdünnt wurde, trübte sie sich. Sie wurde noch einige Zeit gekocht und dann zum Sedimentiren hingestellt. Das Klare wurde abgegossen und dann filtrirt. Diese Flüssigkeit dampfte ich noch einmal ein und verdünnte sie wieder mit Wasser, es entstand aber keine Trübung mehr. Der erhaltene Präcipitat in einer tarirten Glasschale getrocknet, wog 1,1 Gr. Er hatte eine weisse Farbe mit einem Stich in’s Gelbe. Der Rückstand bei der Auflösung der 46,7 Gr. wog 4 Gr. und bestand in unzersetztem Pulver mit etwas Kieselerde. Der freiwillige Präcipitat aus der salzsauern Auflösung zeigte _ folgendes Verhalten: Vor dem Löthrohre auf der Kohle erhitzt, schmolz er zu einem grünlichgrauen emailartigen Glase, welches nicht alkalisch reagirte. 150 Dabey färbte sich die Flamme schwach bläulich. Mit Siflieföluiiine befeuchtet, ertheilte es der Flamme nicht die grüne Färbung, wie es bey phosphorsauern oder borsauern Verbindungen der Fall ist. Im Phosphorsalz löste er sich auf und ertheilte dem Glase nur eine schwache Eisenfarbe. Mit kohlensauerm Natrum gab er kein Metallkorn, keinen Be- schlag der Kohle und reagirte auf Silber schwach ‚hepatisch. Einen Theil behandelte ich mit Salzsäure_ Das Pulver wurde grösstentheils aufgelöst. Die Auflösung gab mit Kalilauge einen Prä- cipitat, welcher in Ueberschuss unauflöslich war. Mit Kalilauge bey- nahe neutralisirt und dann mit einer gesättigten Auflösung von schwe- felsauerm Kali versetzt, gab sie einen weissen flockigen Präcipitat, wie von Thonerde, der sich in Salzsäure und Schwefelsäure wieder auflöste. Da die Schmelzbarkeit des untersuchten Präcipitats eine Verbin- dung mehrerer Substanzen vermuthen lässt und mir nur eine sehr ge- ringe Menge zu Gebote stand, so lässt sich aus den angestellten Ver- suchen nicht wohl über das Wesen desselben ein Urtheil fällen. In keinem Falle ist er dem Martit wesentlich, wesshalb ich einstweilen die Untersuchung nicht weiter verfolgte. Lässt man durch die Auflösung des Martits in Salzsäure einen Strom von Schwefelwasserstoffgas strejchen, so wird nur Schwefel gefällt, welcher beym Verbrennen einen unbedeutenden Rückstand lässt. Es erhellt demnach aus diesen Versuchen, dass der Martit im Wesentlichen nur aus Eisenoxyd besteht und also mit dem Rotheisen- erz gleiche Zusammensetzung hat. Wie sich aber hiemit das thesse- rale Krystallsystem verträgt, lässt sich nicht leicht erklären. 151 Haidinger, welcher in seiner Abhandlung über die parasitische Bildung von Mineralspecien ”) auch ähnlicher Krystalle aus Brasilien erwähnt, giebt an, dass die oktaödrischen Massen aus einer grossen Anzahl kleiner Krystalle bestehen, welche mit denen des rhomboedri- schen Eisenerzes Aehnlichkeit haben. Er vergleicht diese Krystalle mit andern vom Vesuv, welche sich in Allans Sammlung befinden ‚und aus deutlichen flachen Krystallen der rhomboödrischen Species gruppirt erscheinen, deren basische Flä- chen von grosser Ausdehnung sind und die Lage der Flächen des Ok- taeders haben. In der Mischung nimmt er die Veränderung an, dass sich das Eisenoxydul des ursprünglichen Magneteisenerzes in Eisenoxyd verwandelt habe. Die Krystalle, welche ich untersuchte, zeigen, unter der Lupe betrachtet, keine Spur einer Zusammenhäufung von flachen Rhomboe- dern, sie scheinen aber wohl stellenweise mit magnetischem Eisenerz gemengt, denn grösere Massen wirken häufig auf die Magnetnadel und zeigen sogar Polarität. Einzelne sehr frische Individuen sind aber nicht im geringsten magnetisch. Marx hat ähnliche Krystalle in der Sammlung des Herrn v. Struve von Inficionado_in Brasilien gesehen, welche bestimmtes oktaedrisches Gefüge haben, ohne eine Spur von Zersetzung zu zeigen, und er zweifelt desshalb an ihrer Entstehung durch Umwandlung aus Mag: neteisenerz. Ich meinerseits gestehe, dass mir diese Umwandlung auch wenig wahrscheinlich ist, und dass ich bey der Deutung der Krystalle des Martit eher, wenn auch ungerne, meine Zuflucht zum Dimorphismus *) Poggend. Annal. XI. 173. 152 nehmen muss, wonach dann dieses okta@drische und das. rhomboedri- sche Rotheisenerz ein Analogon geben zu dem thesseralen und. rhom- bischen Eisenkies, deren Mischung auch als identisch betrachtet. wird., Nach Hr. v. Martius kommt der Martit in ungeheuern Massen in dem Gebirge Araasojaya in der Provinz S. Paulo im Granit vor und scheint darin sehr mächtige Gänge zu bilden *). Ferner findet er sich in der Serra de Sincorä, bey Lages, Prov. Bahia, auf dem Morro do Pilar, zu Fazenda und Pires bey Congon- has do Campo in der Provinz Minas Gera&s. Ausser diesem Erze kommt übrigens in Brasilien auch wirkliches Magneteisenerz von schwarzem Striche und muschligem‘ Bruch ohne Spuren von Blätterdurchgängen vor, häufig in losen oktaödrischen Krystallen. So vorzüglich bey Capao und Lana auf dem Morro do Gravier und auf der Serra de Deos te livre bey Villa Rica (Cidade de Ouro Preto.) Ferner bey Congonhas do Campo, wo sich das chromsaure Bleyoxyd findet, und in dem Distrikte Diamantino an meh- reren Orten. Diese Krystalle finden sich in dem Trümmergestein, wel- ches den Namen Tapanhoacanga führt. 3. Franklinit Der Franklinit ist von Berthier “*) analysirt worden, und dieser giebt folgende Mischung an: J Eisenoxyd 66 Manganoxyd 16 Zinkoxyd 17 99 #) Varnhagen Beobachtungen über einen Theil der Capitanie S. Paulo in Eschwe- ge’s Journal v. Brasilien. 2. Hft. 260. ”) Annales des Mines. IV. p. 489. 153 Dieser Mischung entspricht die Formel Zn Ee +Mn Ee und eser- scheint die Mischung des Magneteisensteins von Berzelius (des oxy- dum ferroso - ferricum), wenn die isomorphen Basen Zinkoxyd und Manganoxydul mit Eisenoxydul vertauscht werden. Da aber der Frank- linit zuweilen ziemlich magnelisch ist, so löste ich 20 Gr. in Salz- säure auf, fällte das Eisenoxyd mit kohlensauerm Kalk und prüfte dann die Auflösung weiter auf einen Eisengehalt. Ich erhielt nur ge- ringe Spuren davon. Das Zinkoxyd und Manganoxydul fand sich in der Auflösung. Es reicht demnach schon ein sehr geringer Gehalt an Eisenoxydul hin, um Magnetismus zu ertheilen. In der Formel des Franklinits aber ist nichts zu ändern, «»« Lie vrict Man hat sonst häufig den Oxydationszustand des Eisens nach der Farbe eines Minerals bestimmt und dabey angenommen, dass schwarze und grüne Farben einen Gehalt an Oxydul anzeigen, rothe, braune oder auch weisse dagegen auf Oxyd schliessen lassen. Von dieser Ansicht ist zuerst Graf Trolle- Wachtmeister abgewichen, indem er bey den meisten rothen Granaten das Eisen als Oxydül, bey den grünen aber und selbst bey dem Melanit als Oxyd in Rechnung ge- bracht hat und damit die stöchiometrische Uebereinstimmung der Mi- schungen in der Voraussetzung nachwies, dass sie alle einer und der- selben Species angehören. Bey andern Mineralien, deren Mischung auf eine ungezwungene Weise ohne Veränderung der obigen Ansicht in eine Formel gebracht werden konnte, hat man diese Ansicht auch beybehalten oder nur dahin abgeändert, dass man das oxydum fer- roso-ferricum in Rechnung gebracht hat. Ich habe mich durch die Versuche mit dem Lievrit, Cronstedtit und Thraulit überzeugt, dass man besonders bey Silicaten a priori nichts mit Sicherheit über- den Oxydationszustand des enthaltenen Eisens sagen kann. 20 154 Der Lievrit von Elba ist von Stromeyer *) analysirt worden. Das Eisen als Oxydul in Rechnung gebracht, ist das Resultat der Analyse folgendes : Hieselerde 20,278 Eisenoxydul: , 52,542 Kalkerde 13,777 Manganoxydul 1,587 Thon 0,614 Wasser 1,268 99,066 Diese Mischung giebt die Formel C Si+3 fSi. Da mir eine vorläufige Prüfung des Lievrits Anzeige gab, dass er neben dem Eisenoxydul auch yEisenoxyd enthalte, so stellte ich eine quantitative Untersuchung hierüber an. 22 Gr. von einem möglichst reinen Krystall wurden im Kolben gemengt mit etwas Halkspath in verdünnter Salzsäure aufgelöst und dann die Präcipitation mit kohlensauerm Kalk bewerkstelligt. Die Rieselerde schied sich mit Eisenoxyd gemengt aus und die Flüssigkeit coagulirte, als alles abgeschieden war. Der Präcipitat wurde mit heis- sem geliochtem Wasser ausgewaschen, ohne filtrirt zu werden, hier- auf in Salzsäure aufgelöst und langsam bis zur gelatinösen Masse ab- gedampft. Es schien sich viel Kieselerde aufgelöst zu haben, welche sich wieder in gelatinösen Klumpen abschied. Hierauf wurde die Masse mit Wasser digerirt, die Kieselerde durch Filtriren abgeschie- den und aus der Auflösung das Eisenoxyd mit Aetzammonium gefällt, Es wog nach dem Glühen 5,15 Gr. Als es wieder in ‚Salzsäure auf-, gelöst und fast bis zur, Trockne abgedampft wurde, schied sich gela-, tinöse Kieselerde aus, welche ausgeglüht 0,2 Gr. wog. . Mithin ist, ®) Unters. über die Misch. der Min. I. 372. 155 die Menge des Eisenoxyds nur 4,95 = 22,5 pr.Ct. Ich habe mich überzeugt, dass die Kieselerde bey gelatinirenden Silicaten dürch die Analyse mit; kohlensauerm Kalk nicht wohl mit bestimmt werden kann, weil immer ein Theil in der Auflösung zurückgehalten wird, wenn auch schon alles Eisenoxyd ausgefällt ist und es nicht rathsam ist, durch längeres Digeriren alle Füieselerde auszuscheiden, um den Prä- eipitat nicht auch mit Eisenoxydul zu verunreinigen. Ich wiederholte diese Analyse mit 20 Gr., wobey das Eisenoxyd 4,75 wog und beym Wiederauflösen in Salzsäure 0,15 Kieselerde zurückliess, welches 4,6 oder für 100 Theile 23 Eisenoxyd giebt. Da Stromeyer 1,587 Manganoxydul angiebt, so suchte ich dieses auch aufzufinden. Die vom Präcipitat mit kohlensauerm Kalk abge- gossene Flüssigkeit wurde daher durch Abdampfen auf ein kleines Volumen gebracht, und das enthaltene Eisenoxydul mit Salpetersäure oxydirt, hierauf in einem Holben “abermals mit kohlensauerm Kalk präcipitirt und die Auflösung nach der gehörigen Concentration mit hydrothionsauerm Ammonium versetzt. Es entstand sogleich ein weiss- licher Präcipitat, welcher, nachdem er sich abgesetzt hatte, eine blasse Rosenfarbe zeigte und vor dem Löthrohr als Schwefelmangan er- kannt wurde. Corrigirt man nun mit Rücksicht auf das Eisenoxyd das Resultat der Stromeyer’schen Analyse, so ergiebt sich: Sauerstoffgehalt. Kieselerde 20,278 ,„ 15,210 Eisenoxydul 31,900 , 7,261 Eisenoxyd 23,000 , 7,051 Kalkerde 13,77 5» 3,870 Manganoxydul 1,587 9, 0,548 Thon 0,614 Wasser 1,268 101,424 156 Man ersieht hieraus, dass, wenn man einen geringen Theil des Eisenoxyds als eingemengt abzieht, die Sauerstoffmenge der Basen von 1 At. Sauerstoff doppelt so gross ist, als die des Eisenoxyds, und dass die Sauerstoffimenge der Kieselerde der Sauerstoffmenge der Basen gleich zu setzen ist. Demnach wird die Formel für den Lieyrit folgende: FeSi+ 201 Si Dass aber etwas Eisenoxyd als eingemengt betrachtet werden kann, erhellt aus der Beschaffenheit der Elbaner Krystalle selbst, welche häufig zerklüftet sind und Eisenoxyd, vielleicht auch Eisen- oxydhydrat eingeschlossen enthalten. Wenn die angegebene Kiesel- erde nicht ganz zur Sättigung der Basen ausreicht, so mag der Grund davon vielleicht darin liegen, dass die von mir analysirten Varietäten mehr Eisenoxydul enthalten, als die von Stromeyer analy- sirten, was bey dem vicarirenden Auftreten mit der Kalkerde leicht möglich ist. Ich werde die Untersuchung desshalb noch IRELEBEIB a sobald ich über reinere Krystalle disponiren kann. 5. Cronstedtit. Der Cronstedtit enthält nach der Analyse von Steinmann ”): Kieselerde 22,452 Eisenoxydul 58,853 Manganoxydul 2,885 Talkerde 5,078 Wasser 10,700 99,968 Steinmann giebt dafür folgende Formel: 3 (MSi5+5Ag) + MgSi5+ 21 (Fe Si) *) Schweiggers Jahrbuch 11. B. p. 69. 157 nach Berzelius ist sie Mn’ Si’+3Fe? S’4o6H 9 (Mg’8i+2 Fe? &?ı2 H) oder mn 5 Si?2+ 9 MSi+21 fe3Si?2+ 45 Aq Da ich im Lievrit Eisenoxyd gefunden hatte, so war es mir nicht unwahrscheinlich, dass auch der Cronstedtit dasselbe enthalte. Ich untersuchte deshalb ein fasriges Stück, welches zerrieben ein vollkommen schwarzes Pulver gab, also wenigstens nicht mit Brauneisenstein, womit der Cronstedtit auch vorkommt, verunrei- nigt seyn konnte. Die Analyse ;mit 20 Gr. angestellt, war dieselbe wie beym Liev- rit. Die Auflösung in Salzsäure erfolgte sehr leicht. Das Eisenoxyd wog 7, 17 Gr. und hinterliess beym Wiederauflösen in Salzsäure nur 0,1 Gr, Kieselerde. Demnach ist der Gehalt in 100 Theilen = 35, 35. Da Steinmann 65,55 Eisenoxyd erhielt, so bekommt man nach Ab- zug der 35, 35 und nach Berechnung des Restes zu Oxydul folgende Mischung :, Sauerstoffgehalt Kieselerde 22,552 11,063 Eisenoxyd 35,550 „ "10,838 Eisenoxydul 27,112 , 6,171 Manganoxydul 2,885 - „ 0,633 | Talkerde 5.078 nn55 1,906 Wasser 10,700: Koss 9,516 103,577 | Da sich bey dieser Analyse ein merklicher Ueberschuss zeigt, so lässt sich die Mischung nicht wohl genau berechnen. Vielleicht dürfte sie der Formel ’ 158 Fe’Si + HAM ° oder f mn} Si+FAq am nächsten kommen: und das Mineral mit et- mg ' was ausserwesentlichem Eisenoxydsilicat (Thraulit2) gemengt seyn. 6. Thraulict Ich habe vor einiger Zeit ein Eisensilicat von Bodenmais analy- sirt, welches ich Thraulit genannt habe *). Es ergab sich folgende Mischung nach Abzug von etwas Mag- netkies, womit dieses Mineral fast immer verunreinigt ist: Sauerstoffgehalt Kieselerde 31, 28 „ 16, 25 Eisenoxyd 50; 86 „ 15; 59 Wasser 19,12 „ 16099 x 101,26 Da die Analyse eines ähnlichen Silicats (des Hisingerits) von Hisinger bekannt und darin das Eisen als oxydum ferroso -ferricum angenommen war, SO berechnete ich diese Analyse in derselben Vor- aussetzung und erhielt also: Sauerstoffgehalt Kieselerde 31,28 „ -160,25 Eisenoxyd 35;0 » 10,39 Eisenoxydul 15,22 %„, 3,46 Wasser 19,12 „ .16,99° 94, 52 — [00 *) Poggendorfis Annalen B. XIV. St. 2, pag. 405. 159 Nach der ersten Ansicht ’ergiebt sich die einfache. Formel. .FSi +Aq, nach der letztern fSi?®+3FS+5Aq, wobey jedoch die Kieselerde nicht völlig zur Sättigung der Basen ausreicht. Die Formel des Hisingerits ist dagegen fSi5+3FSi+6Agq Um über dieses Mineral nähern Aufschluss zu bekommen ,, ana- lysirte ich 25, Gr. desselben wie ‚die vorhergehenden Silicate, indem ich ‚das Eisenoxyd durch kohlensauern Halk; fällte und die Menge .des Oxyduls, welches sich in der: Auflösung befand, bestimmte. Es geschah dieses ebenfalls durch Oxydation mit Salpetersäure und Fäl- len. mit kohlensauerm Halk. Das Eisenoxyd wog 1,56 =1,4 Oxydul. Der erste Präcipitat des Eisenoxyds, welcher auch die HKiesel- erde enthielt, wurde in Salzsäure aufgelöst. Es blieb mit der Kie- selerde ein schwärzliches Pulver zurück. Durch Kalilauge entfernte ich die Kieselerde und wog den Rückstand, welcher 0,48 betrug und in Schwefelkies bestand. Diese als unwesentlich abgezogen, er- hält man 5,7 pr. Ct. Eisenoxydul, wobey aber zu bemerken ist, dass das Pulver nicht frey von Magnetkies war, wie aus etwas beym Auflösen entwickeltem Schwefelwasserstoffgas und einer geringen Menge ausgeschiedenen Schwefels zu erkennen war. Ich glaube dem- nach, dass dieses Silicat im reinen Zustande nichts anders als FSi+ Aq sey. Verhält es sich mit dem Hisingerit ebenso, so steht der Vereinigung dieser beyden Silicate zu derselben Species nichts mehr entgegen und ich nehme dann gerne den gegebenen Namen Thrau- lit zurück. T Graınıaıt Der Granat gehört seiner chemischen Constitution nach zu den- jenigen Mineralien, bey welchen sich das Auffinden und die Bestim- 160 mung, isomorpher Mischungstheile von vorzüglichem Interesse gezeigt hat. Aus den genauen Untersuchungen von Trolle - Wachtmeister ") hat, sich ‚ergeben, ‚dass bey einer qualitativen und ‚quantitativen be- deutenden ‚Verschiedenheit, der, Granatmischungen die stöchiometri- schen Verhältnisse doch überall dieselben sind, und da diese Unter- suchungen mit einer grossen Zahl von Varietäten ‚angestellt „wurden, so haben selbst einige derjenigen Mineralogen, welche eine Species gewöhnlich nur nach den physischen Verhältnissen bestimmen, auch nicht Anstand genommen, ohngeachtet der Differenz von 0,8 in der specifischen Schwere doch nur eine Species ‘des dodekaedrischen Granats anzuerkennen. Gleichwohl beruhte die aufgefundene stöchio- metrische Einheit der verschiedenen Mischungen bis jetzt nur auf einer Hypothese, nämlich darauf, dass das Eisen und Mangan immer diejenige Oxydationsstufe habe, welche von der Formel R> S+K S; jedesmal gefodert wird; ich sage Hypothese, weil in den meisten Fällen der wirkliche Oxydationszustand des Eisens und Mangans durch die Analyse selbst ‚nicht auszumitteln ‚war. Bey Granaten, welche, wie der von Fahlun, welchen Hisinger analysirte, 44,2 p. Ct. Eisen- oxyd gaben, liess zwar der Ueberschuss der Analyse darauf schlies- sen, dass das Eisen als Oxydul enthalten sey, bey vielen andern aber, wo die Differenz im Sauerstoffgehalt von Oxyd und Oxydul nicht 4 pr. Ct., häufig nicht 7 pr. Ct. ausmachte, blieb die genaueste Ana- lyse hierin ohne Entscheidung, um so mehr, als gerade bey solchen Granaten die Menge verschiedener Mischungstheile die grösste ist, Peechnet man noch dazu, dass, wo beyde Oxydationsstufen anzuneh- men waren, durchaus kein bestimmtes Verhältniss derselben unter sich statt fand und dass den Annahmen häufig die Farben der Mine- ralien nach den gewöhnlichen Ansichten entgegen waren, so konnte nur die auffallende Uebereinstimmung, welche sich bey Anwendung des Gesetzes zeigte, dass die Basen von 3 Atomen Sauerstoff im *) Poggendorffs Annalen. B. II, p. 1. 161 Granat dieselbe Sauerstoffmenge geben, wie die von 1 Atom Sauer- stoff, dass die Kieselerde für beyderley Basen gleich zu vertheilen sey etc., nur diese Uebereinstimmung konnte die. Vereinigung aller granatarligen Mineralien zu einer Species rechtfertigen. Da eine genaue Kenntniss der chemischen Constitution des Gra- nats auch desshalb von Interesse ist, weil sie Aufschluss über analog gebildete Mineralien, wie z. B. den Epidot und im Allgemeinen über solche giebt, wo mehrere isomorphe Basen auftreten, wie z. B. beym Augit und Amphibol, so unternahm ich einige Versuche, wovon ich einen bestimmten Aufschluss erwarten koennte. Ich wählte dazu Granatvarietäten, worin das Eisenoxyd oder Oxydul einen wesentlichen Mischungstheil ausmacht. Da dıe Granaten für sich von Säuern nicht zersetzt werden und ein Aufschliessen mit Rali eine nicht zu bestimmende Veränderung des Oxydationszustandes des Eisens veranlassen konnte, so blieb nichts übrig, als das Aufschliessen durch Schmelzen zu bewirken und so genau wie möglich den Gewichtsunterschied nach dem Schmel- zen zu bestimmen,.um eine mögliche Veränderung des Oxydations- zustandes wahrnehmen zu können. Die analysirten Varietäten sind folgende: a. Granat (Almandin) vom Greiner im Zillerthale, Dieser Granat kommt bekanntlich in vollkommen ausgebildeten, mitunter sehr grossen Krystallen vor, welche in Glimmerschiefer oder Chloritschiefer eingewachsen sind. Da schon von ältern Minera- logen *) die Bemerkung gemacht wurde, dass die Granaten auf die Magnetnadel wirken und da Saussure ““) eines schönen reinen syri- *) Brugmann Lithologia Groningana juxta ord. Wallerii digesta. Groningae 1781. p. 50. **) Saussure Voyage dans les alpes. vol, I. p. 60. 21 162 schen Granats erwähnt, welcher noch in der Entfernung von zwey Linien die Magnetnadel merklich in Bewegung setzte, so prüfte ich dieses Verhalten bey einigen Krystallen. Ich fand, dass sie eine em- pfindliche Nadel allerdings beunruhigten, und dass dieses an einigen Stellen auflallender war, als an andern. Als ich einen grossen Rry- stall zerschlug und Stücke, welche zum Theil durchscheinend und von einer schönen‘ rothen Farbe waren, der Magnetnadel näherte, wurde sie sehr auffallend in Bewegung gesetzt und bey einer ge- nauen Betrachtung erkannte ich kleine sehr deutlich ausgebildete Oktaeder von Magneteisenerz, welche mitten ın vollkommen frischen Granat eingewachsen waren. Die Eigenschaft, magnetisch zu seyn, scheint daher bey manchen Granaten von diesem sonderbaren Vor- kommen und einer innigen Einmengung des Magneteisenerzes herzu- rühren. In einem andern Krystalle fand ich mitten in frischer Masse deutliche Krystalle der Varietät von Amphibol eingewachsen, welche man sonst Calamit genannt hat. Ich untersuchte daher die Stücke, welche ich zur Analyse be- stimmte, sehr genau, und wählte von einem schönen Krystall nur solche, welche durchscheinend und von schöner rother Farbe waren. 143 Gr. wurden in der Rothglühhitze geglüht und verloren dabey 0,13 an Gewicht. Hierauf wurden sie in einem kleinen tarirten Platintiegel geschmolzen. Dieser Tiegel wurde in einen andern Pla- tintiegel und beyde in einen hessischen Tiegel eingeschlossen, welcher schon einigemal im Feuer gewesen, aussen verglast und ohne Sprünge war. Der Deckel wurde mit gutem Thon so aufgekiltet, dass eine Desoxydation durch einströmendes Kohlengas nicht zu fürchten war. Das Schmelzen geschah vor einem guten Gebläse in Zeit von einer Vier- telstunde. Der Gewichtsverlust war nur noch 0,053 =0,02 pr. Ct, Das Glas war vollkommen dicht, von schwarzer Farbe und aus- gezeichnet muschligem Bruch und hatte ganz das Ansehen von Ob- eidian. An den Kanten war es durchscheinend von lichte bräun- 163 licher Farbe. Die Oberfläche wirkte etwas auf die Magnetnadel, Stücke aus dem Innern aber waren ohne alle Wirkung. Magnus *) hat kürzlich darauf aufmerksam gemacht, dass der Vesuvian nach dem Schmelzen ein merklich geringeres specifisches Gewicht habe, als im natürlichen krystallisirten Zustande. Beym Ve- suvian von Egg _ war das Gewicht vor dem Schmelzen = 3,45, nach dem Schmelzen = 2,057, bey einer Varietät aus Siberien zeigte sich ein ähnlicher Unterschied, bey einem grönländischen rothbraunen Granat war das Gewicht vor dem Schmelzen 3,9, nach dem Schmel- zen aber 3,05. Er betrachtet als die Ursache dieses auffallenden Unterschieds den durch das Schmelzen bedingten Uebergang von dem krystallisirten Zustand in den nicht krystallisirten, und diese An- sicht wird dadurch bestätigt, dass Mineralien, welche aus dem Schmelz- flusse wieder ohne wesentliche Formänderung krystallisiren wie z.B. Realgar, Flussspath ete., keine Veränderung des specifischen Gewichts erleiden. Ich habe die nämliche Ansicht schon vor mehreren Jah- ren ””) in einer andern Beziehung aufgestellt. Ich erklärte nämlich das Gelatiniren der Granaten nach dem Schmelzen dadurch, ‚dass durch das Schmelzen die Attractionskraft der verschiedenen Salze der Mischung und ihrer Bestandtheile zu einander mit der Aufhebung des krystallinischen Zustandes zugleich aufgehoben werde.“ Dass ei- nem solchen nicht krystallinischen, gleichsam opalartigen Formations- zustande auch ein geringeres specifisches Gewicht entspreche, ist leicht erklärbar. Der von mir geschmolzene Granat wog vor dem Schmelzen 4,04, nach dem Schmelzen aber nur 5,12, eine Differenz, welche *) Poggendorffs Annalen B. XX, St, 3, p. 477. **) Kastners Archiv, B. V. pag. 105, ; 21* 104 hren Grund nicht wohl in einer chemischen Veränderung haben kann, da das absolute Gewicht sich nicht merklich verändert hatte. 25 Gran des Pulvers von ausgewählten, auf die Magnetnadel nicht wirkenden Stücken wurden im Kolben mit etwas Kalkspath ge- mengt ‘mit Salzsäure behandelt. Die Auflösung fand bis auf Aus- scheidung einiger Flocken von Rieselerde leicht und vollkommen statt. Die freye Säure wurde, um einen Verlust möglichst zu ver- meiden, grösstentheils mit verdünnter Kalilauge gesättigt und dann mit kohlensauerm Kalk präcipitirt. Der Präcipitat, welcher etwas röthlich gefärbt war, wurde mit heissem ausgekochtem Wasser aus- gewaschen, ohne filtrirt zu werden. Hierauf wurde er mit Salzsäure behandelt und die Kieselerde auf die gewöhnliche Weise abgeschieden. Die Auflösung wurde mit Aetzammonium versetzt und die Thonerde des Präcipitats vom Eisenoxyd mit Kalilauge geschieden, dieses wie- der in Salzsäure aufgelöst und mit Aetzammonium präcipitirt. Es wog nach dem Glühen 1,5 Gr. Die Auflösung, welche das Eisenoxydul enthielt, wurde auch auf einen Mangangehalt untersucht. Es ergab sich ein 'Gehalt von 0,2 Manganoxydul. Obwohl ich schon früher einen ähnlichen Granat aus dem Ziller- thal analysirt hatte, so hielt ich es doch für nothwendig, dieselbe geschmolzene Masse, deren Gehalt an Eisenoxyd bestimmt wurde, genau zu analysiren, da Granaten von verschiedenen Fundorten, wie es deren im Zillerthale mehrere giebt, häufig in der Zusammen- setzung von einander abweichen. Es wurden daher 25 Gran zersetzt und die Mischungstheile auf die gewöhnliche Weise geschieden. Als ich die Gallerte der salz- sauern Auflösung einige Zeit mit Salpetersäure in Berührung liess, bekam sie eine schwärzlichbraune Farbe, was von der Zersetzung der Salpetersäure herrührte und als ein Zeichen gilt, dass der grösste Theil des Eisens als Oxydul aufgelöst war. x 1065 Die Analyse gab folgende Zusammensetzung: Kieselerde 0,75 Thonerde 5, 27 Eisenoxyd 9,10 Kalkerde 1,44 Manganoxydul 0,20 25,79 Nach der nöthigen Reduction des Eisenoxyds erhält man: für 100 Sauerstoffgehalt Kieselerde 0, 78 Fr) 30, 12 Fr) 20, 522 Thonerde 5, 27 Er) 21, 08 „ 9, 844 11,683 Eisenoxyd 450° 155 1,0074, 1,839 Eisenoxydul 6,82 , : 27,28 » 6,211 Manganoxydul 0,20 0,80... 5 0, 175 8,004 Kalkerde Bl BELA, 1,618 25,01.‘ 100, 04 Diese Analyse passt nicht auf die oben angeführte Granatformel angenommen, dass diese allgemein gültig sey. Sie giebt die Formel f A Er s+1E pn} 8 Da sie mit der grössten Sorgfalt angestellt worden war, so kann diese Abweichung nur ihren Grund in einer Einmengung von AS und FS haben. Ich analysirte desshalb noch eine andere Varie- tät des Thoneisengranats. b. Granat (Almandin) aus Ungarn (?) Diese Varietät findet sich in vollkommen ausgebildeten Trape- zo@dern von einer schönen colombinrothen Farbe Die Krystalle sind lose, sehr frisch und durchscheinend. 1066 Ohngeachtet sie vollkommen auskrystallisirt und nicht viel über erbsengross sind, so zeigten sie doch nicht den Grad der Reinheit, welcher zu erwarten war. Beym Zerschlagen fand sich in vielen ein Kern, welcher aus einer quarzigen mit schwarzen Glimmerschup- pen gemengten Masse bestand. Ich wählte die reinsten Stücke aus und behandelte sie wie die vorige Varietät. 20 Gran der geschmolzenen Masse gaben 1 Gr. Eisenoxyd. Die Analyse von 23 Gr. gab für 100 Kieselerde 0,35.» 40,56 Thonerde UND 3 20,068 Eisenoxyd 0,5354, 0 41543 Manganoxydul 0,54 5» 1,47 235,04 » 104,07 mit der nöthigen Reduction des Eisenoxyds also: Sauerstoffgehalt. Kieselerde 40,504 72.5.1, 94507 Thonerde 2050R , 9, 62 Eisenoxyd 500 „ 1,53 | 11,15 Eisenoxydul SRTOGN 7,44 Manganoxydul hTeifiz; 0,32 976 100, 54 Man sieht, dass diese Mischung der vorigen ziemlich nahe kommt, mit dem Unterschied, dass hier die fehlende Kalkerde durch Eisen- oxydul ersetzt ist. Wenn auch durch diese Analyse eine Verschiedenheit des Al- mandins von den Granaten der Formel R° S+ RS angedeutet 107 wird, so möchte ich doch den Unterschied eher für zufällig, als we- sentlich halten. Hiezu bestimmt mich die Erfahrung, dass gerade die Thoneisengranaten sehr häufig fremdartige Mineralien einschliessen, und obwohl an den analysirten Stücken hievon nichts zu bemerken war, so konnten sie dennoch verunreinigt seyn. Eine wesentliche Veränderung des Oxydationszustandes des Eisens konnte zwar durch das Schmelzen nicht stattgefunden haben, es bedarf deren aber auch nicht, um der Formel eine etwas andere Gestalt zu geben. Ein co- lombinrother Granat, der zuletzt analysirten Varietät ganz ähnlich, von 48,33 Gr. verlor beym Rothglühen 0,04 an Gewicht. Nach dem Schmelzen hatte er wieder um 0,04 zugenommen, obwohl die Oberfläche magnetisch geworden war. Sonach kann im Innern der Masse eine höhere Oxydation des Eisens statt gefunden haben, welche in jedem Fall soviel betrug, als der Verlust des reducirten Eisen- oxyduls der Oberfläche. Dass aber durch eine solche Oxydation nicht ein bedeutender Verlust an Wasser oder andern flüchtigen Substanzen gedeckt wurde, davon überzeugte ich mich durch die Gewichtsbe- stimmung nach dem Rothglühen. Mit Bestimmtheit lässt sich hierüber nur entscheiden, wenn meh- rere auf eine ähnliche Weise angestellte Analysen reiner Thoneisen- granaten vorhanden seyn werden. c. Granat (Melanit) von Frascati. Diese ausgezeichnete Granatvarietät ist von Klaproth *”) und *) Beyträge Bd, 5, p. 170. "*) Journ. de physique. Vol, L. p. 94. 168 nach Klaproth: nach Vauquelin: Kieselerde 35,50 » 340 Thonerde 6, 00 nn 6,4 Eisenoxydul 24,25 „ Oxyd24,0 Kalkerde 32, 50 > 55,0 Manganoxydul 0,40 » 1,5 2 08,65 » 980° Der bisher angenommenen Theorie nach muss in dieser Mischung das Eisen als Oxyd enthalten seyn, wenn der Melanit ein Granat seyn soll. Es war mir daher diese Varietät von besonderm Interesse und ich wählte einige schöne Krystalle von Frascati zur Unter- suchung. 193 Gr. wurden in einem tarirten Platintiegel der Rothglühhitze ausgesetzt. _Sie verloren (0,07 an Gewicht. Hierauf wurden sie mit der gehörigen Vorsicht geschmolzen. Der Gewichtsverlust war nun 0,3 Gr. Die geschmolzene Masse bestand in einem schwärzlichgrünen theilweise porösen Glase, welches auf der Oberfläche und im Innern an manchen Stellen kleine Krystalle zeigte. Die grössern dieser Kry- stalle waren leicht als Oktaöder zu erkennen, deren Flächen sehr zart, theils in einer Richtung parallel mit einer Kante gestreift waren, theils eine gestrickte Oberfläche oder auch eine Zeichnung ähnlich Fig. 1. zeigten. Mehrere hatten eingesunkene Flächen, so dass sie gleichsam das Skelet eines Okta@ders darstellten, wie dieses häufig an Krystallen von Alaun, arsenichter Säure etc. vorkommt. Einige Drusenräume waren "bedeckt mit einer Menge kleiner Krystalle, an welchen vorzüglich eine hexagonale gestreifte_ Fläche zu erkennen war, ähnlich Fig. 2. Der Mittelpunkt dieser Fläche war zum Theil zu einer sehr stumpfen Ecke hervorgehoben, wo. alsdann die gestreiften Dreyecke eine Art von hexagonaler Pyramide bildeten. Diese sonderbaren Krystalle scheinen aus einer Verbindung mehrerer 169 Oktaöder entstanden zu seyn, welche nach einem bestimmten Ge- setze statt findet. Wenn sich nämlich sechs auf einer Fläche ruhende Oktaöder so aneinander reihen, dass jedes derselben gegen das vor- hergehende um 60° gedreht ist (s. Fig. 3), so schliesst sich das sechste Individuum genau wieder an das erste an, Durchdringen sich dabey diese Oktaöder, auf eine ähnliche Art, wie es bey Zwillingen häufig vorkommt, bis die parallelen Kanten zusammenstossen, so entsteht ein regelmässiges Hexagon, und die verschiedenen Indivi- duen, welche es bilden, werden aus den besondern Streifungen erkannt. Dass das Centrum des Hexagons etwas hervorgehoben ist und also die Flächen der einzelnen Individuen nicht vollkommen in einer Ebene liegend erscheinen, hat wahrscheinlich seinen Grund nur in der drusigen Oberfläche der Individuen. Das Gesetz dieser Anord- nung, dass ein Individuum gegen das andere um 60° gedreht ist, kommt bey Hemitropieen und Durchkreuzungszwillingen des thessera- len und rhomboedrischen Systems häufig vor, doch haben im Uebri- gen selten die Individuen die beschriebene Stellung gegen einander. Wiewohl Oktaöder in der Krystallreihe des Granats möglich sind, so hat man sie in der Natur bis jetzt nicht beobachtet und es scheint diese Krystallisation des geschmolzenen Melanits auf eine veränderte Anordnung der Mischungstheile und auf die darauf sich gründende Empfänglichkeit für die Einwirkung von Säuren hinzu- deuten. Auffallend ist die Uebereinstimmung dieser Krystalle mit denen, welche Klaproth vom Vesuvian vom Vesuy erhalten hat. Er sagt: „Im Kohlentiegel dem stärkern Feuergrade des Porcellanofens aus- gesetzt, schmilzt der Vesuvian zum dichten, klaren, stark glänzen- den, fast farblosen Glase, mit einer etwas trüben und aus sehr kleinen, niedrigen, mit 4 dreyseitigen, höchst fein gestreiften Flä- chen zugespitzten Erhöhungen drusig gebildeten Rinde. 22 170 Das feine Pulver des geschmolzenen Melanits hat eine gelblichgrüne Farbe. 25 Gr. davon wurden im Kolben aufgelöst und auf die gewöhn- liche Art mit kohlensauerm Halk gefällt. Da sich viel Eisenoxyd ausschied, so forschte ich nur nach der Quantität des enthaltenen Oxyduls. Ich erhielt aus der oxydirten, von dem Präcipitat mit koh- lensauerm Kalk getrennten Auflösung, noch 0,35 Eisenoxyd, welche also 1,25 pr. Ct. Eisenöxydul entsprechen. Da die vorhandenen Analysen des Melanits sehr gut übereinstim- men und nicht wohl ein Zweifel über die Identität der von mir un- tersuchten Krystalle mit den von Klaproth und Vauquelin ana- lysirten ‚statt finden kann, so hielt ich eine Wiederholung dieser Analysen für überflüssig. Nach der nöthigen Correction erhält man also für den Melanit nachstehende Zusammensetzung. An. von Rlaproth: An. von Vauquelin: Sauerstoffgehalt. Sauerstoffgehalt. Kieselerde CE ee SP VE Te u: 62 ol) Thonerde 6, 00 „ 2) 80 „ 6, 40 „ 2; 98 N 1 Eisenoxyd 25,62 5 Te dca a 220 6,93 \ 9:9 Kalkerde 32, 50 n 0, 13 » 95, 00 „ 0, 27 Eisenoxydul 1,25 hun 0,28 9» 2,25 0,28 0,88 Manganoxydul 0,40 — er 1,50.» 0,35 101,27 08,75 Diese . Mischung stimmt also mit der eines Granats von der F C Formel , Si+ f Si überein. mn Spergula larıcına restituta a Fr. de Paula de Schrank. 2 & untere ar .’ “are Vet 7 Ras a “ Sp er eiw.la larıctn.a restituta a Fr. de Paula de Schrank. Spersulam laricinam, quam Linnaeus a Gmelino habuit, in Siberia lectam, quamque Wulfenius postea in Carinthia ad pedem Alpis Sau- alpe et sub Isolae ponte ad Leontium legit, Willdenowius ad Spergulam subulatam Swartzii retulit, errorisque in suspicionem ad- ducit accuralissimum Wulfenium, quod corollam calyce majorem di- cat, quae in hac specie, Spergula subulata, calyce minor est. Movere dubium debuisset vel ipsa celeberrimi viri assertio, pe- tala calyce tantillo majora dicentis, et repugnat habitus plantae to- tius, qui mirum quantum a Sp. subulata recedit, qualem Swarizius Actis Academiae Holmiensis describit depingitque, et qualem nos ipsi in Herbario diligentissimi Nattereri, Benedictini quondam ad S. Magni 174 juxta Pedes Alpium (Füssen) vidimus; multo propius accedit ad Sp. nodosam, a qua tamen et pube suarum partium, et forma folio- rum longius recedit. Verum quo dubium omne tollatur, novam descriptionem ad na- turam, et juxta eum ordinem, quem sibi Swartzius in descriptione Spergulae subulatae praescripsit, adornabo, ut eo facilior sit amba- rum plantarum comparatio. Adjungam tamen huic descriptioni com- mentarium quemdam perpetuum, qui varia moneat. Radix fusiformi-filiformis, alba, parum ramosa, adspersa hinc inde radiculis fibrillosis. Caules numerosi ex eadem radice, quorum exteriores subascenden- tes, reliqui recti sunt, digitum indicem circiter longi, fili- formes, ramosuli: ramis nempe circiter tribus ad quinque. * Crevit plantula in sabulo fluviatili inter copiosos la- pillos a torrente flumine advectos; ramosa tamen evasit, etsi multo minor, quam qualem Wulfenius in solo laetiori observavit. Quod, caules laterales non recti surgant, sed arcum quemdam formant, id non ex ipsa plantae natura fieri reor, sed quod lateralibus his cauliculis fasciculus fo- liorum radicalium, qui centrum cespituli occupat, lumen eripiat, quo fit, ut qua possunt via obliqua, lumen quae- rant, et invento gaudeant, Folia uniformia, semisubulata, seu superiore pagina plana, inferiore convexa, terminata mucrone fere spinoso: radicalia in cespi- tem collecta, erecta tamen, caulina opposita, eo breviora, quo altius cauli adsident, omnia basi sua communi totum caulicu- lum amplexantia seu connata. 175 * Ex omnibus axillis fasciculus foliorum minimorum oritur, qui proprie decurtatus ramulus est, plane ut in Spergula nodosa, cui quoad hanc formam individuum,, quod vidimus, simillimum est. — Margo foliorum nullus mem- branaceus, neg ad basin quidem, qua caulem amplexantur. Pedunculi terminales, erecti, solitarii. * Pedunculi vix ultra 2’ alti, saepe breviores, sed hoc forte solo macro tribuendum. Flores parvi, erecti. * Floris, dum nondum manifeste apertus est, forma ovata, altitudo vix 1°. Caly.x persistens, pentaphyllus : foliolis ovatis, aculis, concavis, le- vissime membranaceo -marginalis. Petala 5, obovata, nivea, calyce # parte majora. Stamina,. Filamenta 40, petalis dimidio minora, alba. Anthe- rae ovatae. Pistillum. Ovarium ovatum. Styli quinque, recurvi, albi. Stig- mata, ut in genere, rima lateralis, secundum totam suam longitudinem globulis suctoriis obsita. Fructus. Capsula oblonga, unilocularis, quinquevalvis.. Semina numerosa, subreniformia , seriatim tuberculata, nigra. Pubes. Pili resiniferi copiosi, patentes, omnes floris partes, ova- rium ipsum obsidentes, in foliis latera ciliorum more sti- pantes, sed denique fugaces, in caule constantiores. \ 170 * Elegans est in plantis Alsinoideis et Caryophyllaceis stigmatum structura. Nullibi styli apex pertusus est; in omnibus speciebus stylorum tubulus vesiculis seu glan- dulis succiferis confertim repletus est; sed rima latera- lis variae formae hiat, quae globulis pollinis accessum ad has glandulas concedit, progressum ulteriorem negat. Quo confirmantur ea, quae in Epistolis ad Cl. Nauium docui. Nachtrag zu der Monographie der amerikanischen Oxalıs- Arten. Dr. Jos. Gerh. Zuccarini. Pi; 7 ; 7 # * , Vorwort Seit im Jahre 1825 meine Monographie der amerikanischen Oxalis- Arten der Ehre gewürdigt ward, in den Denkschriften der königl. Akademie der Wissenschaften zu erscheinen, haben sich theils durch in der Zwischenzeit erschienene Arbeiten anderer Botaniker, theils durch mir zugekommene Mittheilungen gefälliger Freunde eine Menge Bereicherungen für diese Gattung ergeben. Herr v. St. Hilaire hat in seiner Flora Brasiliae australis viele neue Arten bekannt ge- macht. In den englischen periodischen Kupferwerken sind von Lind- ley und Hooker einige hieher gehörige Pflanzen beschrieben wor- den. Aus dem Berliner Museum erhielt ich durch die Gefälligkeit meines verehrten Freundes Hrn. Dr. vv. Schlechtendal wieder mehrere von Sello entdeckte neue Arten, Die werthvolle Sammlung, welche Herr Baron von Karwinsky der k. Akademie aus Mexiko schickte, enthielt gleichfalls manche schöne hier einschlägige Ent- deckung. Endlich hatte ich durch die Güte des Herrn Hofr. v.Mar- tius Gelegenheit, die von Sr. Durchlaucht dem Prinzen von Neu- 23” wied gesammelten Arten vollständiger als früher zu untersuchen, und dadurch zu mancher Berichtigung zu gelangen. Mit diesem Ma- teriale ausgestattet, hielt ich es für zweckmässig, die frühere Arbeit nochmals vorzunehmen, um das Neue einzuschalten, das Alte zweck- dienlich zu ändern und zu bessern. In Folge dessen habe ich die Ehre, der k. Akademie hiemit einen Nachtrag zu meiner früheren Monographie vorzulegen , welcher ausser ungefähr dreyssig neu ein- zureihenden Arten die dem jetzigen Standpunkte der Gattung ge- mäss abgeänderten Definitionen sämmtlicher Species und weitere Bey- träge zur Geschichte und Metamorphose dieser schönen Pflanzen enthält. Den Freunden aber, welche mir zu dieser Erweiterung meiner früheren kleinen Arbeit hülfreich die Hand geboten, statte ich dafür meinen verbindlichsten Dank ab. Nachtrag zu der Monographie der. amerikanischen Oxalis - Arten von Dr. Jos. Gerh. Zuccarini. Einleitung $. 1. Entdeckungsgeschichte der Gattung. In habe in meiner Monographie die Entdeckungsgeschichte aller bis zum Jahre 1824 bekannten Oxalis-Arten in einer chronologi- schen Tabelle gegeben. Seitdem wurden beschrieben: 182 1825 von Auguste de St. Hilaire . 1827 von Lindley . :. 2... 1827 von Sprengel . . . . 1829 von Lindley . . . »- 1830 von Zuccarini .: . «= ©. amara, bipartita, bupleuri- folia, cespitosa, cineracea, con- fertissima, cordata, euphorbi- oides, insipida, mimosoides, myriophylla, nigrescens, pa- ludosa, palustris, refracta, ro- selata, rubra, rupestris , saxati- lis, serpens, triangularis, um» braticola. O. carnosa /Wol., fulgida. OÖ. macromischos, megapota- mica. ©. tortuosa. O. Haenkeana, lunulata, Neu- wiedii, Reinwardtii, sarmen- tosa , Sellowiana. Die Gattung hat ‘also seitdem 33 neue Arten gewonnen, von welchen 30 Amerika, 2 dem Kap der guten Hoffnung, und eine Ostindien angehören. Im Ganzen wären also, mit den 1824 bereits angegebenen 190 Arten, jetzt 223 bekannt, von welchen 111 in Amerika ihre Heimath hätten. Es müssen aber an alten Arten ein- gezogen werden: ©. Lyoni Pursh „ repens Thunb. „ Dillenii Jacg. zu O. stricta Z. N zu ©. corniculata Linn. „ eytisoides /Mart. et Zuccar.‘zu O. Barrelieri Jaeg. Wodurch sich die Zahl der sämmtlichen Arten auf 219, die der ame- rikanischen aber auf 107 'reduzirt. Ausser den oben angegebenen wurden als neu beschrieben, müs- 183 sen aber‘ theils auf schon früher bekannte, theils der Priorität ge- mäss auf fast gleichzeitig publizirte zurückgeführt werden: O. autumnalis St. Hi, zu O. eriorhiza Zuccar. „». bipunctata Hooker. „» floribunda Link et Otto. „ urbica St. Hi. cajanifolia St. Zi. cytisoides Zuccar. ‘campestris $. Hil. zu O. densifolia /Mart. et Zuccar. fulva St. Zi. zu O. hirsutissima /Mart. et Zuccar. melilotoides St. Hi. zu O. campestris /Mart. et Zuccar. puberula /Vees et Mart. zu O. Neaei Decand. sepium St. Ail. zu. O. hedysaroides Kunth. zu OÖ. Martiana Zuccar. N zu O. Barrelieri Jacg. Die Namen O. polymorpha und hispida /Mart. et Zuccar. wurden gegen die St. Ailaire’schen O. rhombeo - ovata und distans ver- tauscht, weil Letzterer beyde Arten genauer erörterte, O. cinerea Zuccar. aber wegen zu grosser Aehnlichkeit des Namens mit O. cineracea St. Hil. in O. Haenkeana umgeändert. Dass ich ausserdem da, wo Hr. v. St. Hilaire’s neue Arten mit bereits von mir beschrie- benen zusammenfallen, meine Namen beybehielt, wird man nicht un- . billig finden, da ich die Priorität für mich habe. O Iybica Yiviani scheint mir jetzt, da ich Gelegenheit hatte, das von Della Cella mitgebrachte Exemplar bey Hrn. Viviani selbst zu vergleichen, nicht mehr von O. cernua Thunb. verschieden, um so mehr, da letztere von Holl auch bey Lissabon für den Reise- verein gesammelt worden ist. Ueber die Aenderungen, welche Sprengel (Syst. Feget. /I. pP: 423 seg.) rücksichtlich mancher Arten vorgenommen hat, wage ich nicht zu entscheiden. ©. americana Bigel. wird wieder zu Ace- tosella gezogen, leider aber nicht angegeben, ob die Annahme sich 184 auf Autopsie gründe. O: filiformis Aunth. wird aus unbekannten Gründen in O.'nemetodos verändert. O mollis Kunth. wird, gewiss mit Unrecht, zu O. Lyoni gezogen. Erstere ist gute Art, letztere eben so nur Spielart von O. corniculata wie O. pusilla Salisb., die Sprengel wirklich auch dahin rechnet und wohin auch O. gemella Schweinitz gehört. Andere Aenderungen werden in den Curis po- sterioribus theilweise zurückgenommen. Anmerkung. In diesen Curis posterioribus (Syst. veget.1V.2.p. 184. seg.) hat Hr. Prof. Sprengel die von Hrn. v. St. Hilaire und mir aufgestellten Arten zusammentragen lassen. Man ist aber dabey so oberflächlich verfahren, dass die ganze Arbeit von Unrichtigkeiten wimmelt. Ich führe die hauptsächlichsten Fehler hier in einer Anmerkung an, weil sonst leicht einige derselben auch in spätere Systeme übergehen möchten. In den Text wollte ich die dadurch sich ergebende Synonymie nicht aufnehmen. O.rusciformis Mik. wird bey Sprengel wieder als ©. fru- ticosa Raddi aufgeführt. Der Name ist aber unpassend, denn es sind viele Arten strauchartig und Jacguin änderte ja dess- halb schon früher Linne’s O. frutescens in ©. Plumieri, O. daphnaeformis Mik. wird mit Unrecht zu bupleurifolia St. Hil. gezogen. Erstere soll stamina denticulata und pe- dunculos elongatos haben, bey letzterer werden die Staub- gefässe zahnlos abgebildet und beschrieben und die Blumen- stiele sind oft sehr kurz. Auch hätte, da der Verfasser, wenn gleich mit Unrecht, den Proportionen der Geschlechtswerk- zeuge so viel Wichtigkeit beylegt, dass er darauf allein seine eben desshalb durchaus unbrauchbaren Definitionen gründet, berücksichtigt werden sollen, dass St. Ailaire seiner Pflanze stylos brevissimos, Mikan der seinigen stylos intermedios beylegt. — ©. megapotamica, Spreng. ist.nach der kurzen Definition unmöglich zu eruiren. — Ueber ©. lobata Sims und zenera Spreng. siehe im Texte. — O nana St. Hilaire bey Sprengel kömmt in St. Hil. Werke nicht vor. — Wie der Verfasser ©. paptlionacea des Willdenowschen Herbariums, die Graf Hoffmannsegg dort so benannte und ich unter die- sem Namen beschrieb, zu palustris St. Hilaire ziehen konn- 185 te, ist unbegreiflich, da, abgesehen von allen andern Ver- schiedenheiten, letzterer seiner Pflanze 6’ lange rothe Blu- men beylegt, während die seitdem selbst in allen Gärten häu- fig gewordene O. papilionacea kleine weisse Blüthen hat! — Der Name ©, Haenkeana für meine O. melilotoides kann nicht gelten, da. melilotoides St. Hi. die campestris Mart. et Zuccar. ist, also meine frühere Benennung bleibt. Dage- gen habe ich aus Rücksicht auf St. Ail. O. cineracea meine frühere ©. einerea jetzt Haenkeana genannt. — ©. hispida Mart. et Zuccar, ist identisch mit distans St. Hil., zu wel- cher ich sie jetzt auch gezogen habe, da Letzterer sie voll- ständiger beschrieb, ©. hirsutissima Mart. et Zuccar. da- gegen ist, wie doch wohl aus der Beschreibung erhellt, toto coelo von ©. distans verschieden, ist aber ©. fulva St. Hil.! — Wie der Herr Verfasser meine ©. ceinerea als Abart zu O. albicans FRunth ziehen konnte, ist schwer einzusehen. Hat er denn nicht einmal gelesen, dass ich von meiner Pflanze sage, caulis brevissimus incrassatus, subsimplex und co- rollamagna, sordide flava venis purpureis percursa; Kunth dagegen von der seinigen, caules plures, cespitosi, tenues, ramosi und flores magn. O. corniculatae. Hat er ferner nicht gelesen, dass ich Humboldt’sche und Haenke'sche Exem- plare von O. albicans zur Vergleichung hatte und ist letzteres wohl bey ihm auch der Fall gewesen? — Fast noch ärger ist es, O. campestris Mart. et Zuccar. zu O. Barrelieri zu werfen. Hat denn der Verfasser abermals nicht gelesen, dass erstere gelbe, letztere rothe Blumen hat? — Gleich un- richtig ist die Vereinigung von ©. divaricata Mart.et Zuccar. mit O. pentantha Jacg.! Man vergleiche die Charactere ! Ebenso, ©. Neaei Decand. und hedysarifolia Raddi zu O. rhombeo- ovata St. Hilaire zu ziehen, die eine Form unse- rer ©. polymorpha ist, dagegen aber die letztere mit ©. ca- Janifolia St. Hil. (unsrer O. eytisoides), die rothe Blüthen hat, zusammenzuwerfen ! Leichter zu verzeihen, doch eben- falls unrichtig,, ist die Vereinigung von ©. puberula Nees et Mart. mit ©. roselata St. Hi. — Erstere gehört sicher als Spielart zu O. Neaei. ©. leptophylla Zuecar. gehört nicht zu saxatilis St. Hil., sondern letztere, wenn irgendwohin, zu ©. borjensis Kunth, indessen mir scheint sie gute Art. Doch genug von diesen curis sine cura! — 24 186 $. 2. Formenkreis der Gattung. Vor Allem muss ich hier einen Irrthum rügen, den ich in mei- ner früheren Arbeit, eigentlich nur in Folge der herrschenden Ter- minologie, mir habe zu Schulden kommen lassen. Die Zwiebel- bildung der Oxaliden gehört nämlich natürlich nicht, wie dort ge- sagt wird, zur Wurzel, sondern, wie bey allen Zwiebelgewächsen, zum unterirdischen Theile des Stammes. Sie durchläuft aber in un- serer Gattung, je nach den verschiedenen Dimensionsverhältnissen der betheiligten Organe, alle Formen vom gedehnten Sprossen (stolo) an, bis zur ächten Zwiebel. Ist die Spindel oder der unterirdische mit Schuppen besetzte Theil des Stammes dünn und verlängert, die Schuppen aber sind entfernt, klein und häutig, so entstehen Sprossen (stolones), wie bey O. stricta. Verdickt sich die Spindel und die Schuppen bleiben klein und entfernt, so entstehen ächte Knollen, wie bey meiner O. crassicaulis. Oft kommen auch, wie eben bey der letzteren, Sprossen und Knollen an demselben Stock vor ®). Ver- *) Solche Sprossen und Knollen kommen übrigens meistens nur bey an sich ein- jährigen Arten vor und sind gleichsam als der erste Versuch der Pflanze, sich eine bleibendere Existenz zu gründen, anzusehen, Sie sind Zweigenden, die al- lein lebendig bleiben, während der Stamm, aus dem sie sprossten, gänzlich ab- stirbt, und sie nun als von einander völlig unabhängige Individuen zurücklässt. Sie dauern auch wieder nur eine Vegetationsperiode, während welcher sie aber- mals Ihresgleichen produciren , und hierin möchte noch einiger Unterschied von den eigentlichen Zwiebeln liegen, deren Spindel gewöhnlich mehrere Jahre dauert (doch kommen auch hier nicht selten Ausnahmen vor). Die grösste Verwandt- schaft haben sie mit den oberirdischen sogenannten Bulbillen, da auch diese ge- wöhnlich nur an einjährigen Stengeln (mögen letztere auch aus perennirenden Rhizomen kommen), sich finden. Bleibt der unterirdische Stamm, dessen Zweigen- den sich zu solchen Sprossen oder Kinollen umgestalteten, dagegen länger am Le- ben, so bilden sich oft die ausgedehntesten komplicirtesten Verzweigungssysteme in wenigen Jahren. Auf diese Weise ist Serratula arvensis durch ihre ins Unend- liche fortgesetzten unterirdischen Verzweigungen ein so gefürchtetes, fast nicht zu vertilgendes Unkraut, 187 grössern und verdicken sich dagegen zahlreiche Schuppen an sehr verkürzter Spindel, so ergeben sich ächte Zwiebeln, wie bey den kapischen und auch bey vielen amerikanischen Arten. In allen die- sen Fällen sind aber die Schuppen gewöhnlich noch nicht Rückbleib- sel von Blättern oder durch Verwachsung mit den stipulis fixirte Ba- sen des oberhalb gegliedert abgefallenen Blattstieles, sondern es sind noch ächte den perulis der oberirdischen Knospen ganz analoge Knos- penschuppen. Erst wenn diese Entwickelung einfacher Schuppen sich eine Weile wiederholt hat, erheben sich die folgenden zur eigent- lichen Blattbildung, indem sie an der Spitze sich theilen, die Seiten- stücke wirklich zu Nebenblättern sich umgestalten, das mittlere aber sich in Blatt und Blattstiel ausdehnt (ebenso wie es an den oberir- dischen Knospen der Pflaumen, Kirschen u. s. w. häufig zu schen ist). In diesem Falle ist der Blattstiel entweder an der Stelle seiner Lösung artikulirt. (so wie auch bey Prunus u. s. w,), oder es ist mit dem Freywerden der Blätter keine Gliederung verbunden (wie bey den Rosen). Nicht selten werden aber auch die stipulae gar nicht einmal zum, Theil frey, sondern sind nur in dem scheidenartig erweiterten und verdickten Grunde des Blattstieles erkennbar Cähn- lich den Doldengewächsen) , oder sie werden endlich ganz in die Bildung des Blattstiels hineingezogen und verschwinden völlig, z.B. bey vielen kapischen Arten, die einjährige Stengel aus zwiebliger Wurzel machen (analog der Erscheinung an den oberirdischen Knos- pen von Bäumen mit getheilten und ungetheilten Blättern, z.B. Fra- xinus, Acer, Aesculus u. a., wo man zwar an der getheilten Spitze der inneren HKnospenschuppen die Anlage zu wirklichen Blättern, aber an der Basis der darauf folgenden entwickelten Blättern weder stipulas noch irgend eine Erweiterung des Blatistieles mehr findet). Bey den Oxaliden mit ächten Zwiebeln sind also die äussersten Schuppen immer wirklich blatılos, die inneren tragen Blätter und sind am Grunde des Blattstieles zweyzähnig, wenn sich die Spitzen der stipulae entwickeln, oder ganz, wenn letztere verschmolzen 24* 188 bleiben. Bey den sogenannten schuppigen, zum Theil ans Licht her- vorgezogenen Rhizomen von OÖ. Acetosella, Commersonii, articulata u. s. w. hat diese Art der Entwickelung in verschiedenen Wiederho- lungen statt ”). Die bald dünne, bald’ etwas verdickte und verlän- gerte Spindel ist dicht mit fleischigen Schuppen besetzt, von ‘denen immer nur einige in gewissen Abständen sich zu Blättern entwickeln. Das Rhizom macht zuerst eine Zeit lang nur Schuppen, dann Blät- ter mit schuppenartiger stehenbleibender Basis, dann wieder Schup- pen und wieder Blätter, ganz wie am 'oberirdischen Zweige Knos- penschuppen' und Blätter abwechselnd entwickelt werden. Es hat hier vielleicht der einzige Unterschied statt, dass bey oberirdischen Knospen in der Regel nur die Internodien zwischen den Knospen- schuppen so sehr verkürzt sind, die. zwischen den ächten Blättern dagegen sich mehr ausdehnen, während an den schuppigen Rhizomen die Internodien zwischen Schuppen und Blättern gleich kurz bleiben. Dagegen wird aber eben durch die Nähe der letztern die Entwicke- lung axillärer Knospen oft auf lange Strecken völlig gehemmt, ana- log der Erscheinung an oberirdischen Stämmen, dass, je gedräng- ter die Blätter stehen, desto mehr Knospen nicht zur Entwickelung gelangen, wie an Nadelhölzern, Erica, Phylica u. s. w. deutlich zu ersehen ist. Die Wurzeln selbst sind bald einfach faserig verästelt, jährig oder ausdauernd und holzig, blos am Ende oder auch zwischen den Schuppen des Rhizoms vorbrechend, bald aber auch rübenartig verdickt *) Diese Bildung ist überhaupt häufiger als man glaubt. Convallarien, mehrere Gräser u. s. w. wachsen Jahre lang unter dem Boden fort und machen nur Schuppen, bis ein Astgipfel ans Licht kommt und Blätter und Blumen trägt, nach deren Absterben aber durch eine Seitenknospe wieder unterirdisch fort- wächst. Auch bey vielen Dikotyledonen ausser Ozxalis, z. B. bey Adoxa, Den- taria, Asarum u. a. ist gleiches der Fall. 189 und zwar, als sollten in dieser Galtung alle Kombinationen der niedrige- ren Vegetalionsorgane sich erschöpfen, dann bald allein vorhanden wie bey O. conorhiza Jacg., wo die Rübe noch dazu perennirt , bald an der Basis eines Zwiebelrhizoms wie bey O. papilionacea, lobata, tetraphylla u. a.einzeln oder im Büschel stehend und mit dünnen Faserwurzeln ver- mischt. Diese Rüben, bald spindelförmig, bald nur nach unten verdünnt, bestehen aus fast ganz glashell durchsichtigem , saftigem, sprödem Zell- gewebe der Rindenschichte, welches in der Mitte von einem dünnen Gefässbündel, wie die andern Wurzeln, durchzogen wird. Bey den zwiebligen Arten werden sie jährlich neu getrieben. Sie haben den angenehmen säuerlichen Geschmack der ganzen Pflanze und werden in ihrer Heimath gegessen. Die Blätter stehen an den Arten mit krautigem Stengel so, dass meistens das neunte obere genau über dem ersten unteren sich be- findet, während alle neun zugleich drey Spiralumläufe um den Sten- gel her machen. Die Internodien sind, vorzüglich an holzigen Arten, oft sehr ungleich. Auf ein oft sehr gedehntes Internodium folgt häu- fig eine Menge dicht gedrängter Blätter (daher vielen Arten, wenn gleich unrichtig, folia verticillata beigelegt werden), und auf diese Blattrose entweder wieder ein gedehntes Internodium, z. B. bey ©. distans, hedysaroides u. a., oder der Wachsthum des Stengels er- schöpft sich an der Stelle, wo auch gewöhnlich mehrere axilläre Blüthenstiele sich finden, und eine Seitenknospe aus dem Winkel ei- nes der obern Blätter setzt den Stamm fort, während der frühere Gipfel abstirbt. Ist die fortsetzende Knospe einzeln, so erscheint der Stamm später als fast gar nicht unterbrochen, da der abgestor- bene Gipfel bald beinahe spurlos verschwindet. Entwickeln sich dage- gen auch jedesmal mehrere Seitenknospen aus jedem Blattbüschel, so entsteht eine unregelmässig gablige oder seltner quirlig - innovirende Verästelung wie bey O. casta. Eigentlich beschuppt habe ich diese oberirdischen Knospen nie gefunden, dagegen scheint bey der er- 190 wähnten O. casta der jedesmalige Gipfel mit schuppenartigen dach- ziegeligen Deckblättern zu schliessen, in deren Winkeln die Blumen stehen, und diese Bildung ist bey den übrigen Arten mit gefiederten Blättern (Biophytum DC.) schon dadurch vorbereitet, dass die ge- meinschaftlichen Blumenstiele zwar noch axillär in Blattwinkeln sitzen, aber ein dichtgedrängtes Köpfchen von dachziegeligen Deckblättern tra- gen, aus deren Winkeln die Blumen, und zwar in umgekehrter Folge als bey den übrigen Arten , die untersten zuerst, nach der Art eines gewöhn- lichen racemus, sich entwickeln. Wollte man daher die Gattung Biophy- tum trennen, so wäre dieser Charakter vielleicht noch. der beste. Die Blätter sind in den Knospen kurz gestielt, die Blättchen abwärts und einwärts geneigt und der Länge nach zusammengefaltet. Letztere stehen übrigens bey den Arten mit foliis ternatis entweder alle an der Spitze des gemeinschaftlichen Blattstieles oder die Seitenblättehen sind an demselben etwas herabgerückt, wo dann das endständige mit Unrecht als länger gestielt bezeichnet wird, da die besondern Stiele aller Blättchen eigentlich immer gleich lang sind. Nachts und bey trüber Witterung schlafen alle Arten, wobey die Blattlage in der Art geändert wird, dass die Blättchen sich abwärts neigen und so, entweder flach, oder zugleich längs des Mittelnervens etwas ein- gebogen, mit ihrer untern Fläche sich berühren, Die Rückseite der Blätter zeigt bey vielen Arten einen eigenen, bald meergrünen, bald röthlichen Schiller, welcher daher kömmt, dass die Zellen der Ober- haut stark konvex sind. Bey O. carnosa treten diese Zellen so stark vor, dass sie wie kleine Kugeln frey auf der Blattfläche sitzen, und dieser ein sehr glänzendes Ansehen wie bey Mesembr. crystalli- num geben. An trocknen Exemplaren erscheinen sie als ein sehr feines graugrünes, über die Blattfläche ausgespanntes Netz, Der Blüthenstand ist bey allen Arten (ausser der Abtheilung Biophytum), die mehrblumige Stiele haben, eigentlich immer eine cyma in Poeper’s und Decandolle’s Sinn des Wortes, häufig aber 191 scheinbar bis zur Dolde verkürzt oder durch konstante Verkümmerung in einseitige gablige Trauben verändert. Der Hauptstiel trägt immer zwey Deckblätter, in deren Winkeln zwey Zweige und zwischen diesen eine End- oder Gabelblüthe stehen. Sind diese Seitenzweige abermals regelmässig verästelt, so bildet sich eine gewöhnliche dicho- tome cyma wie sie bey O. sarmentosa sich findet. Entwickelt sich dagegen an diesen Seitenzweigen nur aus dem Winkel des einen Deckblattes ein weiterer Trieb und vor ihm die Gabelblüthe, der Trieb des andern Deckblattes aber bleibt ganz unterdrückt, so er- scheinen statt der cyma zwey einfache gablig gegenüberstehende ein- seitige Trauben, welche nach oben zwey Reihen Blüthen, nach unten zwey Reihen Deckblätter tragen. Seltner, wenn die Verküm- merung jedes zweylten Seitenzweiges erst nach der zweyten Ver- zweigung vor sich geht, stehen auch vier Trauben zweymal gablig beysammen. Die eigene Stellung der- Blumen und Deckblätter, die seitlich hinter jeder Blüthe und durch den Hauptstiel von derselben getrennt stehen, erklärt sich aber durch die regelmässige Abwechs- lung im Abortiren des zweyten Triebes. Gesetzt die zwey Deck- blätter des Hauptstieles seyen gegen Süden und Norden gewendet, so haben auch die ersten Seitenzweige diese Richtungen, die Deck- blätter derselben aber mit dem ersten Paare sich kreuzend die Stellung nach Ost und West. Letztere Stellung müssen auch die Zweige im Winkel dieser Deckblätter haben. Ausser der Gabelblüthe wird aber nur einer von diesen, angenommen der östliche, nun wirklich ent- wickelt, der westliche dagegen unterdrückt. Dieser östliche Zweig trägt wieder zwey Deckblätter, das dritte Paar, welches der Dekus- sation gemäss wie das erste, also nach Norden und Süden steht. In seinen Winkeln wird wieder nur die Gabelblüthe und allenfalls der nördliche (d h. immer der von der ersten Gabelblüthe oder dem Mittelpunkte der Dichotomie abgewendete) Zweig entwickelt. An diesem befindet sich das (4te) Paar Deckblätter, wie das zweyte gegen Osten und Westen gewendet und entwickelt wieder nur sei 192 nen östlichen (nicht diessmal den westlichen, wodurch eine Spiral- stellung entstünde), so wie das folgende Paar wieder nur seinen nörd- lichen Trieb. Mit dem Verkümmern des Triebes wird aber auch das Deckblatt, in dessen Winkel es stehen sollte, sehr klein oder ver- schwindet ganz, so dass nur die Deckblätter, in deren Achsel der Trieb fortsetzt, also an unserm Zweig die nördlichen und östlichen, sichtbar sind. Denkt man sich nun die Internodien zwischen den Brakteen-Paaren sehr verkürzt, wie es meistens der Fall ist, und dazu eine aus jedem Paare abortirt, so erscheint natürlich die an sich sehr.komplicirte Verzweigung nur wie eine einfache Zweigspin- del, welche an den von der ersten Gabelblüthe abgewendeten Seiten zwey Reihen dicht gedrängter Brakteen, an den beyden andern der Gabelblüthe zugewendeten zwey Reihen Blüthen (lauter Gabelblüthen) trägt. Am entgegengesetzten Hauptzweig treten natürlich die entge- gengesetzten Richtungen ein. Verkürzen sich die Spindeln noch mehr, so entstehen die sogenannten doldigen Blüthenstände, welche aber durch die Reihenfolge des Aufblühens von der Mitte aus, den gleichen Ursprung beurkunden. Die Blumenblätter sind in der Knospe an einblumigen Stielen bald links bald rechts gewunden, bey den gabligen Blüthenständen folgen die Blüthen des einen Gabelzweiges in ihrer Drehung der Mit- telblume, die des andern sind nach der entgegengesetzten Richtung gewunden. Die Stellung der Staubgefässe bietet eine eigene Erscheinung dar. Die längeren oder sogenannten inneren wechseln nämlich mit den Griffen ab, und wären insofern als die inneren zu betrachten, aber sie wechseln auch mit den Blumenblättern ab und stehen vor den Kelchblättern, während die kürzeren oder sogenannten äussern vor den Blumenblättern stehen. Nun könnte man allerdings sagen, dass zwischen den Blumenblättern und den kürzeren staminibus ein 193 Staubfadenkreis konstant abortire, als dessen Rudimente die häufig ‘an den längeren Staubfaden vorkommenden Zähne zu betrachten wären, aber bey O. tetraphylla haben auch die kürzeren Staubge- fässe ganz kleine Zähne und stehen doch gerade innerhalb der Blu- menblätter; es müsste also ausserhalb dieser zweyten Zähne auch ein den Kelchblättern entgegenstehender und völlig spurlos abortirter Staubfadenkreis gedacht werden, auf welchen dann erst die Blumen- blätter folgten, so dass die ursprüngliche Staubfadenzahl bey Oxalis 25 wäre, von welchen 15 verkümmerten und nur 10 sich entwickelten. Dass die Proportion der stamina zum Pistill keine so standhaften Kennzeichen lieferte, als Jacguin glaubte, hat schon Aunth nachge- wiesen und ausser mir (siehe Monogr. Einl. p. 137) St. Hilaire bey vielen Arten gefunden. Unbezweifelt giebt zu dieser Wandel- barkeit die Polygamie der Blüthen, die ich jetzt bey sehr vielen be- merkt habe, den nächsten Anlass. Fruchtbare Zwitter- oder weib- liche Blüthen scheinen immer längere oder vielmehr des grösseren ovarium’s wegen höher gestellte Griffel zu haben als unfruchtbare Männchen. ZLindley vermuthet (Bot. Reg. 1073) bey mehreren Kapischen Arten sogar eine wahre Dioecie und hält darum seine ©. fulgida für die weibliche Pflanze von ©. rubella, indem er zugleich die Frage stellt, ob z. B. ©. macrostylis und tubiflora, so wie O. ‚laburnifolia und sanguinea Jacg. nicht eben solche Geschlechtsver- schiedenheiten seyn möchten. Ein Gleiches lässt sich von ©. ca- nescens und secunda, gracilis und reclinata, cuneata und cunei- folia vermuthen. Den Arillus der Samen hält St. Hilaire neuerlich für kein be- sonderes Organ, sondern nur für eine äussere, in ihrem Gefüge von der inneren verschiedene Schichte der testa, so wie allenfalls das Perikarp des Pfirsichs und anderer Steinfrüchte sich in Fleisch und -Steinkern sondert. Er stellt zugleich als Merkmal des ächten arillus 25 194 auf, dass derselbe nie ganz geschlossen seyn dürfe. Beydes scheint mir nicht ganz gegründet. Gegen die erste Vermuthung, als sey der arillus ein Theil der testa selbst, spricht nämlich die Regelmäs- sigkeit und Beständigkeit in der Form der Unebenheiten auf der so- genannten innern Schichte der letztern, welche z. B. an Steinfrucht- kernen nie statt hat. Dass aber der ächte arillus überhaupt nicht geschlossen seyn solle, ist kein gültiges Merkmal mehr, seitdem wir durch Rob. Brown und Mirbel wissen, dass alle Eyhäute ausser der des nucleus in der Jugend geöffnet sind, und dass die Zahl dieser Eyhäute bey verschiedenen Gattungen viel mehr verschieden sey, als man nach Richard’s und Gärtner’s Ansichten bisher glaubte. Richard nannte den arillus eine Ausbreitung des funiculus umbilicalis, und rechnete ihn zur Fruchthülle, weil er ausserhalb der testa von kei- ner weitern eigenen Samenbedeckung wissen wollte. Nachdem aber Mirbel gezeigt hat, dass drey Eyhäute (ausser dem nucleus) gar nicht selten sind, nachdem durch das Offenseyn derselben und noch mehr durch ihr Auseinanderrücken und Auswachsen an Monstrositäten . die Analogie mit den übrigen peripherischen Blattgebilden der Pflanze nachgewiesen ist, ist man wohl gewiss berechtigt, den arillus, er mag offen oder geschlossen (completus oder incompletus) seyn, für die äusserste Eyhaut, die auf verschiedenen Stufen der Entwickelung stehen bleibt, zu halten, und der Name arillus mag ihr in allen Fällen beygelegt werden, wo sie von der testa deutlich gesondert erscheint. $. 3. Verbreitung und Stellung im natürlichen Systeme. Zwar sind, wie in $. 1. schon angegeben worden, seit dem Jahre 1824 viele neue Arten von Oxalis entdeckt worden, aber das numerische Verhältniss der Verbreitung der Gattung ist dadurch we- nig geändert. Die Gesammtzahl der Arten beträgt statt 184 jetzt 195 219, von welchen statt damals 82 jetzt 107 auf Amerika treffen. Asien, welches in neuerer Zeit so ausserordentlich reiche Erndte in botanischer Beziehung geliefert, hat ausser meiner O. Reinwardtii keine einzige Species gewonnen und auch Afrika scheint ziemlich erschöpft an neuen Arten, während Amerika gewiss noch bedeuten- den Zuwachs geben wird. Rücksichtlich der Stellung im natürlichen Systeme hat Hr. y. St. Hilaire neuerlich Oxalis, Linum u. a. m. wieder mit dem Gerania- ceis vereinigt. So lange wir keine sicheren und mehr allgemein gül- tigen Kennzeichen zur Bestimmung der Gränzen unserer natürlichen Familien haben, werden solche Trennungen und Vereinigungen noch oft statt haben, ohne dass damit Wesentliches gefördert würde. $. 4. Conspectus specierum americanarum. I. Acaules. A. foliis simplicibus AERO N ER Pa > B. foliis ternatis a. bulbosae. a. pedunculis unifloris n. © —5, ß. pedunculis bi — multiflors . n. 6—21. b. rhizomate tuberoso vel squamoso - articulato. a. pedunceulis unifloris . . ..n. 22 — 24. ß. pedunculis bi — multifloris n. 25 — 29. C, foliis digitatis a. pedunculis unifloris n. 30 — 32 b. pedunculis multifloris n. 35 — 35. 25% 196 II. Caulescentes. R Folıra sımplırıbns -.., ... m W307 - BE B. foliis ternatis 1. petiolis non dilatatis a foliolis omnibus terminalibus a. pedunculis unifloris . stipulis liberis vel cum peti- oli basi dilatata connatis. n. 59 — 44. #= stipulis nullis u. ee ß. pedunc. multifloris ” stipulis liberis vel cum petiolo connatis. 7. repentes vel prostra- tae, pedunc. plerum- que pauciflors . n. 48 — 53. fr. erectae vel adscenden- tes, pedunc. p!erum- que dichotome multi- floris mh Zee 8 Be — 162 == stipulis nullis . ....n685— 067. ==> species hujus seclionis du- biae %. ua. „weile, en, 0 b. foliolis lateralibus a terminalı' ma- gis minusve remotis . - n. 72 — 96. 2. petiolis dilatatis, phyllodia Whlan- tibus:, BERMEUET ADIERBIE SE. N. 07100: C. foliis pinnatis MIDBPRSF HS ;, m101-100- 197 . ACAULES.- A. foliis simplieibus. 1. O. primulaefolia Raddıi. Ö. acaulis, foliis obovatis obtusis basi angustatis subtus albido- pubescentibus, pedunculis multifloris filiformibus adscendentibus vel prostratis. O. primulaefolia Raddi quarante piante del Brasilia p. 21. n.24. — Zuccar. Monogr. der amer. Oxalisarten in Denkschr. der k. bay'r. Acad. der Wissensch. Bd. IX. n. ı. Creseit in Brasiia prepe Rio de Janeiro. ... B. foliis ternatis. a. bulbosae. a. pedunculis unifloris. 2. ©. eriorhiza Zuccar. ©. acaulis, bulbo dense fusco-lanato solitario, foliis ternatis, fo- liolis profunde obcordato-bilobis glabris, scapis unifloris medio bibrac- teatis petiolisque glabris vel pubescentibus, stylis quam stamina lon- giora barbata brevioribus pubescentibus vel glabris. ©. eriorhiza Zuccar. |. c. n. 2. — O.’autumnalis Aug. de St. Hilaire flora Brasil. merid. ]. p. 128. n. 35. Corolla.6 lineas Jonga, flava. Ovarü locula 9- ovulata. Variat genitalibus glabris barbatisve. Crescit in Brasilia australi ad littora maris frequentissima (St. Hiüaire), nec non prope Montevideo. (Sellow in herb. el. Otto) 4. Floret auctumno. (v. $.). 198 3.0. Sellowiana Zuccar. O. acaulis, bulbis aggregatis, densissime fulvo-lanatis, foliis ter- natis 'uti reliquae plantae partes canescenti-hirtis, foliolis obcordatis subtus glanduloso -punctatis, lobis rotundatis angulo acuto, peduncu- lis unifloris folia superantibus sub flore bibracteatis, sepalis lanccola- tis, glanduloso -pietis, petalis rotundatis multoties brevioribus, sta- minibus glabris edentulis, ‚longioribus stylos 'superantibus. Bulbus magnitudine nucis regiae vel pomi minoris, compositus e bulbillis ovatis acutiusculis nucem Avellanae aequantibus; syguamae numerosissimae, imbricatae, externae lineares acuminatae, 3 — 5 -nerves, membrana inter nervos expansa tenuissima irregulariter rumpenda, margine lana densa, e filis tenerrimis fulvis facta munitae eaque to- tum bulbum obvolventes; internae lanceolatae, acuminatae, glabrae, carnosae , albidae. F/ola e quovis bulbillo 8 — 10, radicalia, petio- lata, ternata; petioli circiter 2 —- 3-pollicares, a basi ultra medium usque dilatati, compresso - canaliculati, subpellucidi, glabri, inde apicem versus teretes, hirti; foliola sessilia,; e basi cuneata obovato- obcordata lobis rotundatis angulo acuto, integerrima, 4 — 5’ longa totidemque lata, subtus pilis adpressis rigidiusculis sericeo-hirta 'glan- dulisque minutis miniatis dense adspersa, supra glabra, vel basi et margine tantum hirta. sStipulae nullae (vel potius earum loco pe- tioli margo membranaceus). Pedunculi radicales uniflori, circiter 3-pollicares, erecti, basi glabri, sursum hirti, supra medium. brac- teis duabus linearibus. acutis oppositis hirtis muniti. _ Calycis foliola subinaequalia, lanceolata, acuta, apicem versus glandulis pluribus miniatis obsita, extus dense hirta, ciliata, intus glabra, persistentia. Corolla quam in O. Acetosella triplo major, calycem multoties su- perans; petala e hasi cuneata obovato-rotundata, tenera, integer- rima, marginem versus soepius glandulis minutis croceis punctata, latere exteriori pubescentia. Siamina monadelpha, alterna duplo breviora; filamenta tota glabra, breviora compressiuscula acuta, EEE El Er 199 longiora ‚terelia edentula stylos superantia, alba; antherae ova- to-oblongae congenerum., Ovarium‘ oblongum, pentagonum, dense sericeo-hirtum, calyce parum brevius. Siyli fere ovarii longitudine, eylindrici, erecti, hispiduli, staminibus longioribus breviores. Stig- mata subcapitato-emarginala, papillosa. Capsula desideratur. Creseit in Brasiliae provincüs meridionalibus, unde communi. cavit. cl. Sellow. 4. (v. 8). 4. O.lobata Sims. O. acaulis, bulbosa, bulbo simplici, basi radices plures fusifor- mes emittente , foliis ternatis, foliolis obcordato-bilobis glabris vel subtus pubescentibus, scapis unifloris, sepalis immaculatis, corollis glabris, stylis stamina superantibus. O. lobata Sims in Curtis Botan. Magazin. Vol. L. tab. 2386. — Zuccar. Il. c. n. 15. O. tenera Lindley in Botanical Register Vol. XIII. tab. 1046. Sprengel Syst. Veget. I]. p. 424. n. 26 (?). Bulbus simplex, ovatus, squamosus, squamis brunneis, basi radi- ces fusiformes albidas v. flavescentes pollicares, aliis fibrosis tenuibus intermixtas emittens. Folia radicalia numerosa, petiolata, ternata ; Joliola obovato -cuneata, obcordata, patentia vel reflexa, supra gla- bra, saturate viridia, subtus nonnunquam puberula, rubro-suffusa; pe- tioli 3 — 4-pollicares, tenues, glabri. Stipulae nullae. Scapi foliis dimidio longiores, erecti, stricti, teretes, glabri, medio bibracteati, bracteis minutis linearibus oppositis, inde apıcem versus pubescentes. .Calyeis -sepala lanceolata acuminata , glabra, immaculata. Corolla calyce triplo longior, infundibuliformis, petalis cuneatis retusis lu- teis (auranliaco-pictis ex icone Simsii). Siyli staminibus longiores, erecti. 200 Hab. in Chili (Walker) nec non in Brasilia australi prope Porto Allegre (Sellow). Floret (in viridarüs)»Oectobri. 2: (v. s.) Wir haben keinen Anstand genommen, Lindley’s und Sims Ab- bildungen als zu derselben Art gehörig zusammenzuziehen, da beyde nur höchst wenig in Beziehung auf Blatt- und Blüthenform von ein- ander abweichen, in Hinsicht auf die Wurzelbildung dagegen, welche die Pflanze vorzüglich auszeichnet, vollkommen miteinander .überein- stimmen. Sprengel giebt bey seiner O. tenera pedunculos subbifloros an, darum führe ich das Zitat nur fragweise an, obgleich er wahrschein- lich unsre Pflanze meint, da er Sellow als Entdecker nennt. 5. O. hispidula Zuccar. ©. acaulis, bulbo nudo simplici, petiolis hirtis glabrisve, foliolis obcordatis‘ ciliatis, scapis unifloris glabriusculis medio bibracteatis, sepalis apice glanduloso-maculatis, stylis barbatis stamina edentula superantibus. O. hispidula Zuccar. l. ce. n. 3. Variat petiolis hirtis glabrisve et foliolis magis minusve ciliatis. Ab O. lobata jam corolla violacea certe diversa. Creseit in Brasilia australi .(Sellow)'nec non prope Montevi- deo (herb. el. Otto) 2. (v. s.) ß. pedunculis 2 — multifloris. 6. ©. lunulata Zuccar. O. acaulıs, bulbo solitario, foliis ternatis uti tota planta glabris, foliolis e bası late cuneata bilobis, lobis oblongis divaricatis glauce- scentibus subtus saepius glandulis miniatis adspersis, scapis bifloris fo- lia superantibus, sepalis oblongis obtusiusculis apice biglandulosis, 201 staminibus longioribus medio dentatis; barbatis quam styli barbati brevioribus. Bulbus solitarius, ovato-globosus, magnitudine nucis Avellanae minoris, squamis lanceolatis acuminatis trinerviis aridis brunneis gla- bris vestitus. Zolia omnia radicalia, 6 — 12, petiolata, ternata; pe- tioli erecti, strieti, teretiusculi, glabri vel pilis raris obsiti, pollica- res vel sesquipollicares, basi membranaceo-complanata in bulbi squa- mas desinentes ; foliola omnia sessilia, e basi late cuneata lunato -bi- loba, lobis divaricatis oblongis obtusis, sinu rotundato hiante, glau- cescentia, glabra, tenera, subtus praesertim versus marginem glan- dulis miniatis obsita, 4— 6 lineas lata, 2— 3 lin. longa. Stipulae nullae. Scapi vadicales, foliis longiores, 2 — 3-pollicares, glabri, teretes, suprä medium bracteis duabus oppositis minutis instructi, bi- flori; flores ante anthesin nutantes, demum erecti, pedicellati, uno semper praecociori; pedicelli filiformes, glabri, 4 — 6 lineas longi. Calycıs sepala oblonga, obtusiuscula, glabra, apice glandulis non- nullis miniatis notata. Corolla calyce duplo major, infundibuliformis, magnitudine fere ut in O. Acetosella; petala e basi cuneata obovato- rotundata, integerrima, glabra, (sicca) alba. Stäamina 'basi mona- delpha, alba; breviora subulata, glabra , "longiora medio denticulata, inde apicem versus pubescentia. Antherae congenerum. Ovarium oblongum, pentagonum, glabrum, loculis. 3-oyulatis. Sty& erecti, teretes, barbati, stamina superantes. Stigmata capitato-incrassata, papillosa. Capsula desideratur. Crescit in rupestribus prope Saltepec imperü Mexicani',. ibi- dem lecta a clar. de Karwinski. 4. (v. s.). 7. ©. bipartita St. Hil. O. acaulis, bulbosa, foliis ternatis glabriusculis, foliolis Biparti- tis, divisuris linearibus divergentibus obtusis, subtus glanduloso - punc- 20 202 tatis, scapo multifloro, dichotome -bifido, stylis quam stämina majora modo longioribus modo brevioribus. O. bipartua St. Hill. ce. p. 125. tab. XXV. Bulbus solitarius, ovatus, magnitudine nucis Avellanae majoris, 'squamis dense imbricatis lanceolatis acuminatis, exterioribus aridis trinerviis nigrescentibus,. interioribus carnosis .albidis. Zolia: omnia radicalia, 6 — 10,e quovis bulbo, ternata; foliola sessilia, obcor- dato -bipartita, in specim. nostris uti tota planta glabra, tenera, sub- tus ad margines glanduloso-punctata,, lobis vel linearibus vel ra- rius oblongis, divergentibus obtusis integerrimis, angulo hiante acu- to, 4— 6 lineas longa, duas lin. lata; petioli erecti, stricti vel basi parum flexuosi, teretes, 2— 3-pollicares. ‚Scapi plures, erecti, stricti, teretes, glabri, 4—6 pollices longi, apice dichotome bifidi, flore solitario in diehotomiae angulo; divisiones basi bracteis duabus ovatis acutis membranaceis munitae, 2-vel rarius 3 - florae, flori- bus longe pedicellatis, sub anthesi ereclis, postea deflexis; pedı- cell 8 — 12 lineas ‚longi. :filiformes, stricti, basi bracteola parva membranacea muniti. Calyeis sepala lanceolata: acuta glabra, apice biglandulosa, caeterum viridia vel nonnunquam .margine rubro cincta. Petala e basi cuneata obovato-rotundata, glabra, rubella, lineolis obscurioribus notata (St. Hil.), sicca violacea, 5 — 9 lineas longa. Stamina monadelpha, jfilamentis brevioribus subulatis glabris oya- rii longitudine, longioribus pubescentibus edentulis, stylis breviori- bus longioribusve, antheris orbiculari -ellipticis. Ovarium oblongo- 5-gonum, glabrum, loculis 12-ovulatis. Styli erecti, cylindrici, barbati, basi subcoaliti. Capsula desideratur. Crescit frequentissima in campis rasis partis australis prov: Rio Grande do Sul. Floret primo vere. 4.'(v. s. spece. a. el. Sellow communicata). 203 8. O.violacea Linn. | ; OÖ. acaulis, bulbo simplici, foliolis obcordatis glabris subciliatis, scapis petiolisque glabris vel pubescentibus, umbella simpliei 3 — 6- flora, sepalis obtusis apice biglandulosis pubescentibus, petalis gla- bris, staminibus longioribus edentulis hirsutis, stylis ‚brevissimis *) pu- bescentibus. ©. violocea Linn. Zuccar. |, .c. n.'4: Crescüt in America boreali. 4: (v. s. et vivam.). 9. ©. Martiana Zuccar. O. acaulis, bulbo composito, foliolis late obovato-obcordatis, utrinque aeque ac petioli pilosis, subtus glanduloso - punctatis, scapis pubescentibus, umbella plerumque composita‘ multiflora, 'sepalis 'ob- tusiusculis apice biglandulosis pilosis, petalis glabris,' staminibus lon- gioribus edentulis pubescentibus, stylis dense barbatis intermediis. O. Martiana Zuecar. 1. e, n. 6.— O. urbiea St. Hilaire flor. bras., J. ‚p- ‚126. 7. 32. — ‚©. bipunctata Hooker Botan. Magaz. tab. 2731. — O. floribunda Link et Otto Abbild. sellner Gewächse. I. p. 19. tab. 10. — Lehmann in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XIV. p- 813(?) Crescit locis apricis, ad muros, margines vlarum per totam Brasıliam australiorem (de Martius, St. Hilaire) nec non in insula Franciae (St. Hi.). — Floret Octobri, [Novembri, (v. v. ets.) 2. *) Styli brevissimi heissen nach Jacquin die Griffel, wenn. sie (abgesehen von ihrer absoluten Länge) kürzer sind als alle Staubgefässe, intermedii, wenn sie zwischen den längern und kürzern Staubfaden die Mitte halten, longissimi, wenn sie alle Staubfaden an Länge übertreffen. 26% 204 Corolla dilute purpurea.. Ovarü locula..8-ovulata. —. Praece- denti valde aflnis, attamen bulbe, valde ‚prolifero „.omnium partium pubescentia, umbella composita floribusque majoribus diversa. Link und Otto ziehen mit Unrecht auch Lehmann’s O. flori- bunda hieher, welche nach der Abbildung im Botan. Register tab. 1123 zu O. rosea Jacg. gehört. 10. ©. JacguinianaiRunth. O. acaulis, bulbo simplici, foliolis e basi cuneata subrotundo- obovatis obcordato -bilobis petiolisque glabris, umbella simplici 5— 6- flora, sepalis obtusis apice biglandulosis, petalis glabris, staminibus omnibus barbatis, longioribus edentulis, stylis puberulis intermediis. N: Jacguiniana Kunth |. c. p. 182.n..2. — Decand. Prodr. 1. p- 695. n. 66. — Zuccar. Oxal, n. 21. Crescit in regno Mexicano prope Real del Monte, alt. 1126 hexap. — Floret Majo. 2. (v. s.). Flores violacei, magn. O. strictae. ' Staminibus omnibus barbatis ab affınibus distinguenda. y 11. O. Schraderiana Hunth. O. acaulis, bulbo simpliei (?), foliolis late subrotundo - obovatis emarginatis glabris, petiolis pilosiusculis, umbella simplici 53 — 6- flora, sepalis obtusis biglandulosis glabris, petalis glabris, staminibus longioribus edentulis pubescentibus, stylis glabris intermediis. O. Schraderiana Kunth I. c. p. 183. n. 4. — Decand. Prodr. 7. p- 695. n. 68. — Zuccar. Oxal. n. 10. Crescit in monte Quindiu alt. 1500 hexapod. — Floret Oc- tobri. 2: . Corolla violacea. 205 12. ©. latifolia Kunth. O. acaulis, bulbo solitario, foliolis late deltoideis emarginato-bi- lobis ciliatis glabris, petiolis puberulis, umbella simplici 6 — 8-flora, sepalis obtusiusculis biglandulosis, petalis glabris, staminibus longio- rihus denticulatis pubescentibus, stylis intermediis pubescentibus gla- brisve. O. latifolia Kunth I. c. p. 184. tab. 467. — Decand. Prodr. 7. p- 696. n. 69. — Zuccar. Oxal. n. 11. Crescit prope Campeche Mexicanorum. 2%. (v. s.), Corolla violacea. 13. _ ©. debilis Kunth. O. acaulis, bulbis compositis, foliolis subrotundato -obcordatis subtus puberulis, scapis pubescentibus brfidis, divisionibus uni — triflo- ris, sepalis obtusiusculis biglandulosis, petalis glabris, staminibus, gla- bris edentulis, stylis longissimis barbatis. O. debilis Kunth 1. c. p. 183. n: 3. — Decand. Prodr. I. p. 695. n. 67. — Zuccar. Oxal. n. 9. — ©. gemella herb. Will denow. Creseit prope Caracas, alt. 550. hexap. — Floret Januario. 2. (v8). Corolla violacea. 14. O. palustris St. Hilaire. O. acaulis, bulbo solitario, foliolis subobcordato -triangularibus, pilosiusculis glanduloso -punctatis, umbella simplici 3 — 6-flora, sepa- lis linearibus obtusis glabris, apice 1 — 3 - glandulosis, petalis gla- bris, staminibus longioribus edentulis barbatis, stylis intermediis vel brevissimis hirtellis. , 206 O. palustris Aug. de St. Hilaire flor. Brasil. merid. ]. p. 127. n. 33. Bulbus ovatus vel oblongus, 1 — 17 pollicaris, simplex; squa- mae scariosae exterioribus ovatis obtusissimis trinerviis 'subciliatis fer- rugineis. /oliola lateribus rotundata, apice subtruncato-emarginata, pilosiuscula vel juniora villosa, punctis lineisque nigrescentibus mar- gine conspersa vel rarius nuda, 3 — 4’ lata, 9’ longa; petiol 2 — 5 longi, pilosi. Scapi 3 — 7-pollicares, glabriusculi. Um- bella simplex vel rarius subbifida, 3 —6-flora; involuerura mono- phylium, breve, scariosum, irregulariter bifidum dentatumque; brac- teolae insuper scariosae inter pedicellos 5 — 8" longos pilosiusculos. Sepala linearia, glabra, obtusiuscula vel obtusa, margine membra- nacea, apice maculis 1 — 3 nigrescentibus notata. Petala 6" circi- ter longa, glaberrima, purpurea. Fülamenta breviora glabra, lon- giora hirtella, edentula. Antherae orbiculari-ellipticae. Ovarium glabrum,, loculis 7-spermis. Siyli brevissimi vel intermedii, pa- tuli, subhirtelli. Stigmata subcapitata. Capsula circiter 6“ longa, columnaris, apice vix puberula. Semina circiter 3 — 4" longa, obo- vata, compressa, apice aculiuscula, remotiuscule striata, transverse rugosa. Albumen album. Aadicula cotyledones subaequans. Crescit in paludibus prope praedium Olho d’ dgoa_ deserti occidentalis provinciae brasiliensis Minas Geraes. — Floret Octo- dbri. 2., 15. O. rupestris St. Hiaire. O. acaulis, bulbo simplici, foliolis obcordatis lateribus rotunda- tis utrinque pilosis ciliatis margine glanduloso-punctatis, umbella simplici 3 — 4-flora, sepalis pilosis acutiusculis plurimaculatis, pe- talis pilosis in alabastro villosis, staminibus longioribus hirtellis edentulis, stylıs brevissimis pilosis. O. rupestris Aug de St. Hilaire |. c. p. 126. n. 31. 207 Bulbus vix crassitudine avellanae; squamae exteriores ovatae, obtusissimae, glabrae, trinerviae, obscure ferrugineae, interiores li- neares margine lanatae, dilutiores. Zoliola obcordata, sinu parum profundo, lateribus rotundata, utrinque pilosa, ciliata, margine e glandulis valde approximatis rubris cincta, circiter 6’ lata longaque; petioli tripollicares, hirsuti. Scapi foliis longiores, graciles, hirsuti. Umbella simplex 3 — 4 -flora; involuerum polyphyllum, foliolis vix lineam longis obtusis membranaceis pilosis, apice bimaculatis; pedi- eelli 9 — 12" longi, filiformes, villosi. Sepala pilosa, linearia, acu- tiuscula, apice marginibusque maculis pluribus atropurpureis notata. Petala rosea, pilosa, ciliata, in alabastro villosa. Stamina distincte monadelpha ; fllamenta breviora glabra, longiora edentula hirtella; antherae orbiculari -ellipticae. Styl brevissimi, breviter pilosius- euli, patuli. Siigmata capitata. Ovaril pubescentis locula 6 - ovulata. Capsula desideratur. (St. HZlaire). Crescit inter rupes madidas in montibus Serra de Villa Ri- ca, prov. Minas geraes, alt. circiter 3700 ped. — Florebat Ja- nwario. 2%: . 16. O. elegans Kunth. O. acaulis, bulbo simplici, foliis subrotundo - obovatis emargina- tis vel truncatis subtus violaceis punctulatis petiolisque glabris, sca- pis longissimis, umbella simplici, 2— 6 -flora, sepalis acuminatis glabris apice biglandulosis, corolla magna, petalis glabris, staminibus longioribus puberulis edentulis, stylis longissimis pubescentibus. O. elegans Kunth. I. c. p. 182. tab. 466. — Decand. Proar. 7. p- 695. n. 65. — Zuccar. I. c.n. 1. — O. loxensis herb. IP ille. fl Crescit prope Loxam Peruvianorum, alt. 1060 hexap. Floret Augusto. 3%. (v. s.). 208 Corolla omnium hujus divisionis maxima, fere ut in Agrost. Gi- thagine, violacea, fauce annulo nigro-violaceo notata. 17. .O. triangularis St. Hüaire. O. acaulis, bulbo simplici (?), foliolis magnis triangularibus vix retusis, utrinque sericeo-villosis, umbella simplici 6— 9-flora, se- palis oblongo -linearibus immaculatis, corolla magna, petalis glahris, staminibus longioribus edentulis pubescentibus, stylis longissimis dense villosis. O. triangularis Aug. de St. Hil. I. c. p. 128. n. 34. Foliola triangularia angulis- obtusa, vix emarginata, utrinque se- riceo-villosa, 145 — 2‘ longa, 12 — 15‘ lata, brevissime petiolulata ; petioli molliter hirsuto-villosi. Seapi hirsuto-pilosi, 5 — 7 -polli- cares. Umbella simplex 6 — 9-flora, involucro polyphyllo, foliolis brevissimis scariosis villosis rufis, pedicellis ı — 2-pollicaribus mol- liter hirsutis. Sepala membranacea, lineari-oblonga, immaculata, pi- losa, eirciter ‘4’ longa. FPetala fere pollicaria, integerrima, gla- berrima, roses.. ‚Stamina breviora glabra, longiora edentula, sub- hirsuta; A/ntherae orbiculari-reniformes. Ovarium breviter stipita- tum, oblongum, glabrum, summo apice subvillosum. Siyli erecti, longissimi, villosissimi. Siigmata capitata, laciniato - multifida. ($t. Hilaire). Crescit inter saxa ad ripas flwü Ubä, alt. eirciter 600 ped., prov. Rio de Janeıro. 18. O. grandifolia Decand. O. acaulis, bulbis compositis, foliolis subrotundo-obovatis pro- funde emarginatis ciliatis et utrinque pubescentibus glabrisve, petio- lis pilosis, umbellis simplicibus 6 — 20-floris, sepalis rotundato - ob- tusis apice multiglandulosis glabris, petalis glabris, staminibus lon- gioribus edentulis glabris, stylis longissimis barbatis, 209 O. macrophylla Kunth 1. e. p. 184: n. 6.— O. grandifolia De- cand. Prodr. J. p. 696. n. 70. — Zuccar. |. c. n. 12. — O. umbrosa herb. Willdenow. Crescit in umbrosis humidis montis Cocollar prov. Novae Andalusiae, alt. 400 hexap. — Floret Septembri. 2. (v. s.). Folia subbipollicaria. Umbella multiflora. Corolla alba. 19. ©. papilionacea Hoffmannsegg. Tab. YII. O. bulbo multicipite, foliis cuneato-deltoideis truncatis basi parce puberulis, umbella multiflora, sepalis acutis glabris apice biglandu- losis, petalis glabris, staminibus longioribus edentulis hirsutis, stylis barbatis longissimis. O. papilionacea. Zuccar. |. e. n. 13. Crescit in umbrosis prope Para Brasil. aequatoriadlis (v. s. et viv.). Floret (in caldarüs) totum per annum. 2. Corolla parva, alba. Aadices infra bulbum plures, partim fi- brosae, partim fusiformi-incrassatae, albidae, subhyalinae. Explic. Tab. YIl. Fig. 1. Petalum. 2. Calyx cum genitalibus. 3. Sepalum, auctum. 4. Stamina, aucta, 5. Pistillum, auctum. 6. Ejusdem loculum dissectum, magis auctum, Die in dieser Abtheilung aufgeführten Arten, vorzüglich von O. violacea bis triangularis sind sich alle sehr nahe verwandt und nach getrockneten Exemplaren nur durch künstliche Merkmale zu unter- scheiden. Künfliger Untersuchung an lebenden Pflanzen bleibt vor- behalten zu entscheiden, ob hicht manche derselben mit andern ver- schmolzen werden müssen. Aus diesem Grunde lassen wir auch die beyden von Decandolle nur durch kurze Definitionen in dem Prodro- mus Syst. nat. charakterisirte Arten als Species minus notas hier am Ende der Gruppe folgen: 27 210 20. O. nudiflora Decand. ©. acaulis, scapis petiolisque pilosis, foliis ternatis, foliolis ob- cordatis, floribus umbellatis 5 — 6, involucro destitutis. O.nudiflora Decand. Prodr. Syst.nat. J. p. 605. n. 65. — Zuccar. .c.n 5. 3 S Creseit in agris Mexici. . Flores violacei. 21. O. corymbosa Decand. O. acaulis, foliis ternatis, foliolis glabriusculis latissimis obcor- datis utrinque rotundatis, scapis bifhidis ramosis corymbosis multifloris. O. corymbosa Decand. Prodr. Syst. nat. J. p. 6096. n. 73. — Zuccar. 1. c. n. 14. Habitat in insulis Borboniae et Mauritü 2. „. Flores parvi, pallidi. b. rhizomate tuberoso vel squamoso -articulato. a. pedunculis unifloris. 22. O. magellanica Forst. O. acaulis, radice fibrosa, rhizomate brevissimo squamoso, foliis radicalibus ternatis, foliolis subrotundis emarginatis carnosis laevibus, scapis unifloris aeque ac petioli pilosis, stylis stamina longiora ae- quantibus. { O. magellanica Forster in Comment. Götting. 9.p. 35. — Zuccar. l. e. n. 16. Crescit in terra del Fuego, locis irriguis. 3. . Flores albi. 211 23. O. americana Bigel. O. acaulis, radice dentata repente, foliis ternatis, foliolis obcor- datis puberulis, scapo unifloro foliis longiore supra medium bibrac- teolato, petalis oblongis inaequaliter emarginatis, stylis stamina lon- giora subaequantibus. O. americana Bigelow in litt. apud Decand. Prodr. I. p. 700. n. 424. — Zuccar. Il. ce. n. 19. Crescit in Amer. boreal. %. x Flores albi. 24. O. Commersonii Pers. O. acaulis, radice multicipite, foliis ternatis, foliolis obcordato- bilobis tomentosis, scapis unifloris medio bibracteatis. O. Commersoni Pers. Enchir. 1. p. 519. n. 100. Decand. Prodr. J. p. 702. n. 147. — Zuccar. 1. c..n. 26. O. sexenata Savign. in Encycl. bot. IV. p. 687. n. 32. Radix incrassata, ramosa. Folia numerosa, uti tota planta pilis longis adpressis albido-tomentosa, ternata; foliola obcordato- biloba, integerrima, plana; petioli pollicares vel sesquipollicares. Scapi parum longiores, medium versus bibracteati ibique articu- lati..' Sepala oblonga obtusa. Corolla calyce duplo longior, flava. Stamina longiora calycem parum superantia, Crescit prope Montevideo. 2. „ Savigny, welcher die Pflanze nach von Commerson gesammelten Exemplaren im Jussieu’schen Herbarium beschrieb, gab, durch die tiefe Theilung der Blättchen getäuscht, mit Unrecht die Blätter als sechs- fingrig an. Siehe hierüber die Note zu ©. cineracea in St. Hilaire flor. bras. I. p. 123. SEr 212 ß. pedunculis bi — multifloris. 25. O. lasiopetala Zuccar. O. acaulis, radice tuberosa subarticulata, Fe: radıcalibus terna- tis, foliolis glabriusculis obcordato - bilobis lobis obtusis eglandulosis, scapis aeque ac petioli pubescentibus, subtrifloris, sepalis lanceolatis acutiusculis biglandulosis, petalis extus uno latere pubescentibus, sty- lis barbatis stamina glabra edentula superantibus. O. lasiopetala Zuccar. I. c. n. 17. Crescit prope Montevideo. (v. s. in herb. cl. Otto). 2. Corolla rubra (sicca violacea). 96. ©. artieulata Sav. \ O. acaulis, rhizomate articulato-incrassato saepe granulatim con- stricto, foliis radicalibus ternatis, foliolis late obcordatis ciliatis gla- briusculis vel sericeo -hirtis, subtus glanduloso - punctatis, scapis 3—6- floris, sepalis lanceolatis obtusis apice bi — multiglandulosis, petalis extus pubescentibus, ovarii loculis 6 — 7 - ovulatis, stylis barbatis in- termediis vel stamina edentula hirsuta superantibus. ©. articulata Sav. in Lam. Encyel. IV. p. 656. rn. 28. — Zuccar. L e.n. 18. — St. Hil. flor. Brasü. 1]. p. 124. n. 28. Crescit prope Montevideo (Commerson) nec non in Brasi: liae provincia Rio Grande do Sul ad littora maris (St. Hi.) 2. Floret autumno. (v. s. spec. Commers.). Petala oblique truncata, integerrima seu vix crenulata, uno mar- gine pubescentia, purpurea. Ovarium apice villosum, loculis 7-ovu- latis. Capsula circiter 6” longa, oblonga, apice pubescens, lo- culis abortu circiter 4-spermis. Semina ovata, compressa, basi acuta, transversim rugosa, rufa. Aadicula cotyledonibus longior. (St. Hi.). — Variat hirsutie omnium' partium. 213. 27. O0. rubra'St. Hillaire. O. acaulis, radice tuberosa, foliis radicalibus ternatis, longe pe- tiolatis ‚ glabriusculis,, ‚foliolis obeordatis glanduloso.- punctatis, scapis 6— 12-floris, sepalis obtusis apice irregulariter glandulosis, petalis glabris, stylis longissimis pubescentibus, ovarii loculis 4 — 5 - oyulatis. O. rubra. St. Hilaire flor. Bras. merid, I. p. 124. n. 20. Radix tuberosa obovata 'vel cylindrica, Squamis obscure ferru- gineis tecta. Folia ternata; foliola obcordata, supra glabra vel gla- briuscula, subtus pilosiuscula quandoque vix ciliata, glanduloso -punc- tata, Q circiter lin. longa, 7 lata; petioli 4—-6 pollicares, glabrius- culi. Scapi plures, glabriusculi, foliis longiores, 6 — 12 flori. Um- bella brevissime involucrata, simplex vel subcomposita; involueri foliola winima linearia, villosa, scariosa; pedieelli 6 — 9“ longi, gra- ciles, puberuli. Sepala vix 2’ longa, obtusa, subpubescentia, apice irregulariter aurantiaco-glandulosa. Petala circiter 5’ longa, inte- gerrima, glabra, pulchre rubra, obscurius striata. Stamina brevis- sime coalita pistillo breviora; filamenta minora glabra, majora extus puberula; antherae parvae, ellipticae. StLyli pubescentes. Stigmata parva, capitata. Ovarium apice pubescens, loculis 4-ovulatis. Cap- sula oblonga, apice puberula, loculis abortu 2-spermis. Semina vix lineam longa, fulva. (St. Hilaire.) Creseit in Brasiliae provincia St. Pauli (St. Hilaire.) Floret Martio. 4. . O. lasiopetalae nostrae affınis, attamen foliis multo majoribus glanduloso-punctatis, scapis multifloris petalisque glabris satis diversa. * Species minus notae : 28. O. megalorhiza Jacd. O. radice multicipite crassissima tereti in crura ramosa divisa, 214 foliis obverse cordatis subtus violaceis,. scapıs\ umbelliferis multifloris longitudine foliorum., ; Area FRaRT Oxys flore Inteo, 'radice crassissima. ' Feuille perwv. 211. p. 73h. tab. 25. O. megalorhiza Jacg. Monogr. Oxal. p. 33. n. 12. — er 12 6 n:530.% Crescit in Peruviae montibus. 2%... Corolla lutea, basi ru- bro-lineata; 29. ©. virgosa Molina. O. foliis radicalibus ternatis, foliolis ovatis, scapis praealtis mul- tiloris, floribus verticillatis campanulatis. O..virgosa Molina Storia. nat, Chil. lib. J]I..p. 152. — Zuccar. l. ce. n. 21. Crescit in regno Chüensi 3. %. Corolla flava. An hujus ge- neris? C. foliis digitatis. a. peduneulis unifloris. 30. O. mallobolba Cavan. O. acaulis, bulbis compositis dense lanatis, foliis quinatis , folio- lis minimis ovatis, scapis aeque ac petioli villosis unifloris, stylis barbatis quam stamina longiora brevioribus. O. mallobolba Cavan. Icon. rar. IE. tab. 303. F.2. — Zuccar. 1. 2.32... 22. Hab. in Pampas de Buenos Ayres. 2. 31. O. enneaphylla Cavan. O. acaulis, rhizomate'irepente squamoso,, foliis ..digitatis, foliolis 215 9 — 10 euneiformibus emarginato - obcordatis subvillosis glaucis, sca- pis unifloris, stylis barbatis ‚'stamina longiora dentieulata superantibus. ©. enneaphyia Cavan. Icon. rar. V. tab. 111. — Zuccar. |. c.n. 27. Crescit in insulis Falklandieis. 4. . 32. O.laciniata Cavan. O. acaulis, rhizomate squamoso, foliis digitatis, foliolis subduo- deeim linearibus utrinque acutis glaueis, scapis unifloris, stylis bar- batis stamina longiora denticulata superantibus. O. laciniata Cavan. I. c. V. tab. 112. — Zuccar. |. c. n. 28. Crescit in America tropica ? % b. pedunculis multifloris. 33. O.tetraphylla Cav. O. acaulis, bulbo solitario, basi. tuberifero, foliis quaternatis vel (raro) ternatis, foliolis e basi cuneata obcordatis fusco-zonatis supra petiolisque parce pilosis, scapis umbelliferis multifloris, sepalis lan- ceolatis aculis apice glandulosis, staminibus stylis barbatis_breviori- bus, longioribus medio dentatis barbatis, brevioribus basi glan- dulosis. O. tetraphylia Cavan. lcon. rar. II]. p. 20. tab. 237. — Pers. Enchir. 7. p. 516. n. 46. — Encyel. bot. suppl. IV. p. 245. n. ha. — Decand Prodr. I. p. 605.n. 58. — Zuccar. Oxal. amer.n. 23. — Spreng. Syst. Veg. II. p. 131. — Link u. Otto Abbild. ]. p. 21. tab. 11. Bulbus simplex, magnitudine nucis Iuglandis minoris, ovatus, squamis plurimis ‚oyatis acutis multinerviis, interioribus carnosis viren- tibus, exterioribus aridis dilute brunneis, radices emittens plures fibrosas aliasque ob corticem valde incrassatum, carnoso - succosum albido - hya- 216 linum tuberoso -napiformes. F'olia omnia radicalia, longe petiolata, nu- merosa, in speciminibus nostris semper quaternata; ‚foliola sessilia, hori- zontaliter patentia, e basi, cuneata truncata vel obcordata, sinu hiante lo- bis rotundatis, inter se aequalia, superne laete viridia et medio atro- purpureo-zonata, subtus pallidiora vel nonnunquam rubentia, utrinque vel tantum superne pilis solitariis adspersa, pollicem circiter longa lataque; pezioli teretes, crassiusculi, parce pilosi, rubentes, pedales, apicem versus soepe parum tortuosi, ima basi compressa barbata in bulbi squamas desinentes. Stipulae petiolo adnatae atque in eo utrinque velut margo acutus decurrentes. Scapt foliis longiores 15 — 18 - pol- licares, teretes, glabri vel parce pilosi, virides vel rubentes, erecti, umbelliferi, multiflori. Flores 10 —20 in umbellam simplicem sub- secundam 'dispositi, bracteis pluribus ovatis cuspidatis ciliatis ruben- tibus involucrati; pedunculi ante anthesin deflexi, demum erecti, sub- pollicares,, 'teretes, glabri. Sepala lanceolata, acuta, integerrima, glabra, apice plerumque nonnullis glandulis notata, viridia, purpureo- marginata. Corolla pentapetala, infundibuliformis; petala e basi cu- neatä obovato-oblonga, rotundata, integerrima, glahra, supra basin inter se coalita, ungueviridi-flavescentia, lamina';pulchre rubra, te- nuiter nervose striata. 'S/amina basi ‚monadelpha ; filamenta virentia, alterna duplo breviora, subulata glabra, ima basi brevissime dentata; longiora medio dentata, inde apicem versus pulchre glanduloso -pi- losa. Antherae parvae, ovatae, flavaee Ovarium oblongum, pen- tagonum , glabrum, 5-loculare, loculis 4 — 6 -ovulatis. Siydi erecti, cylindrici , barbati, staminibus longiores. Stigmata incrassata, emar- ginata, penicillata, viridia. Capsula cylindrico-pentagona, membra- nacea, glabra, calycem persistentem superans, sursum aeque ac styli conniventes purpurascens, 5-locularis, loculis plerumque 4 -5- permis. Arillus albus, crassus. Semen elliptieum, acutiusculum, parum com- pressum, transversim rugosum, fuscum. Albumen carnosum, album. Embryo viridis, radicula cylindrica, cotyledonibus oblongis acutius- culis vel obtusis plane sibi incumbentibus, 217 Variat foliis pedunculisque valde hirsutis. Crescit in imperio Mexicano locis editioribus, v. c. prope Sultepec (de Karwinski). — Floret Septembri, apud nos in vi ridario et sub dio per totam aestatem. (v. v. in horto bot. Monac. et sicca specc. a. clar. de Karwinski prope Sultepee lecta). Cli Link et Otto stylos staminibus breviores dicunt, quod in specc. nostris nunquam observare licuit. Fide gprumdem clar. viro- rum folia et radices napiformes velut olera comeduntur. 3%. ©. Hernandesii Decand. O0. acaulis, foliis digitatis, foliolis 9— 11 oblongis villosis, scapo foliis longiore umbellifero sexfloro. Decand. Prodr. ]. p. 695. n. 56. (ex ic. ined. flor. mexic.). Hernand. mexie. 386. f. 3. Species ex icone florae mexicanae tantum nota, sed characteri- bus a clar. Decandollio datis certe ab aflıni decaphylla diversa. , 35. ©. decaphylla Kunth..: O. acaulis, bulbo solitario, foliis digitatis, foliolis 6 — 10 cunea- tis apice bifidis lobis obtusiusculis glabris, scapis 3 — 15 -floris,. caly- cis foliolis obtusis biglandulosis, stylis barbatis (modo longissimis modo brevissimis). Kunth. I. ec. n. 7. tab. 468. — Decand. Prodr. 695. n. 55- Zuccar. Oxal. n. 26. Specimina, quae cl. de Karwinski e Mexico misit, optime cum Humboldtianis conveniunt. Foliola 6 — 10 in quovis petiolo, longi- tudine inter 12 — 20°’ varia, 2 — 4! lata, glabra; petioli nonnun- quam 6 — 8-pollicares. Scapi pedales et ultra; flores 3 — 15, um- bellati, sub anthesi erecti, serius nutantes; sepala obtusa, apice sub- 218 crenata; corolla quam in O. strieta dimidio major, violacea (roseaP); stamina basi monadelpha, longiora medio obsolete denticulata, om- nia -glabra. Ovarium glabrum,, loculis 6 —8- ovyulatis. Styd& in specc. Humboldt. (fortasse masculis) quam stamina breviores, in Karwinskianis (fertilibus foemineis) stamina superantes, dense bar- bati, stigmatibus capitatis. Creseit in altioribus imperü Mexicani, v. c. prope, Sultepec, unde misit spece. de Karwinski. Floret Aprili (Humb.), ad Sep- tembrem usque (de HKarw.) 3. (v. s.). I. CAULESCENTES. A| foliis simplieibus. 30. O. ovata Zuccar. ©. glabra, caule erecto simplici suffruticoso, foliis petiolatis ovatis, lanceolatis vel quoque suborbicularibus acutiusculis obtusisve glabris, nervo medio subtus incrassato, pedunculis multifloris 'apice dichotomo - bifidis. O. ovata Zuccar. |. c. n. 20. Creseit in Brasiia. 5. (v. s. specc. a. cl. Sellow missa). Nervus medius cujusvis folii a basi ad medium longitudinis us- que valde incrassatus. Corolla flava. 37. O. mandioccana Raddi. O. caulescens, foliis simplicibus e basi rotundata, ovatis acumi- natis glabris ciliatis, petiolis pedunculisque quam illi brevioribus com- 219 pressis alatis ciliatis, calycibus pubescentibus, stylis glabris quam ‚stamina longiora brevioribus. _ .: ©. mandioccana Raddi I. c. p; 21. n. 25. — Nees et Mart. in Act. Leopold. Carol. XI]. p. 43. -— St. Hilaire I, c. p. 118. nn. 18. — a, Raddiana Zuccar. l. c.n. 30.Tab. I. 4. — Sprengel Syst. Yeget..J]. p..4235. — O0. aliena, Sprengel Neue Entdeck. III. p. 58. — ©. mandioccana et aliena Decand. Prodr. 1. p. 6906. n. 80 et 81. — O. pedunculo compresso- foliaceo,, foliis cordato-acuminatis, Langsdorf in Eschwege Journal I]. p. 169. Crescü in sylvaticis petrosis provinciae Rio de Janeiro. — Floret fere totum per annum. %$. (v. $.). 38. ©. alata Mart. et Zuccar. O. caulescens, foliis simplicibus ovatis acutis pubescentibus, pe- dunculis elongatis quam petioli compressi longioribus alatis, calyci- bus hirsutis, stylis stamina .longiora tota barbata superantibus. ©. alata Zuccar. Il. c. n. 31. tab. I. B. — ©. mandioccana. ß. rhombifolia St. Hilaire I. e. p. 118. n. 18.— O. ciliata. Sprengel Syst. Veget, II. p. 423. n. 6. Crescit et floret cum priori (v. s.). „‚Petiolis vix alatis, foliis fere rhombeis, pedunculis elongatis, co- rollis minoribus,, stigmatibus minoribus et ovarii loculis apice dente instructis a praecedente satis diversa videtur. B. foliis ternatis. a. foliolis omnibus terminalibus. a. peduneulis unifloris. " stipulis liberis vel cum petioli basi articulata indeque_ dila- tata connatis, = 2 8 x 220 39. O. Sternbergii Zuccar. O. caule suffruticoso decumbente ramoso, ramis brevibus erec- tis densissime foliosis, foliis ternatis, foliolis obcordato - bilobis utrin- que hirtis, basi petioli dilatata membranacea, pedunculis unifloris me- dio bibracteatis foliis longioribus, sepalis lanceolatis, stylis barbatis quam stamina brevioribus, ovarii loculis 1 —2- ovulatis. O. Sternbergü Zuccar. I. c. n. 32. Caulis tenuis, angulosus, nigrescens; rami erecti, breves, densis- sime foliosi; foliola obcordata, glaucescentia, hirta, 4 — 5“ longa totidemque lata; petioli Ailiformes stricti, hirti, 2 — 25-pollicares, supra basin membranaceam ‚dilatatam articulati. Pedunculi. folüis multo longiores, filiformes, stricti, supra ‘medium bibracteati, brac- teis subulatis, articulati; pedicellus a bracteis ad florem usque 15 — 18'" longus, sub anthesi erectus, postea refractus. Sepala linearia, acu- tiuscula, hirta, apice subcallosa. Petala 8 — 10” longa, flava. Stamina basi monadelpha, alterna dulpo longiora, hirta, edentula. Ovarium glabrum, loculis 1 —2-oyulatis. Siyli brevissimi, dense barbati, stigmatibus pennicillatis. Capsula immatura. dense hirta. Hobitat in Peruvia. 3. (v. S.). 40. O. cineracea St. Hilaäire. O. caule suffruticoso brevissimo folioso, basi squamoso, foliis confertissimis, foliolis parvis obcordatis utrinque pilosis cinereis, basi petioli (ob stipulas connatas) dilatata membranacea, pedunculis uni- floris foliis longioribus, petalis emarginatis, staminibus longioribus hirtellis, stylis longissimis inferne pilosis basi coalitis, ovarii loculis 5-spermis. O. cineracea St. Hi. l..c: p. 123. n. 27. Caulis 2-pollicarıs, basi subramosus et petiolorum basibus per- sistentibus squamosus. Folia conferta; foliola subsessilia, obcordata, 221 reticulatim' tenuissime ‘ punctulata, cineracea, utrinque' pilosa, 2 longa, 23” lata, intermedio- parum majori; petioli primum villosi demum glabrati striatique 1— 2-pollicares, basi dilatati et membra- nacei. Pedunculi axillares, uniflori, folio longiores, supra medium bibracteati, villosi. Sepala oblongo-linearia, villosa, acutiuscula, nervosa, 'apice subcallosa. Petala emarginata, lutea, circiter 6 longa. Staminum filamenta minora duplo breviora, glabra, majora hirtella; antherae orbiculari -ellipticae.' Ovarium glabrum ‚'locu= lis 5-ovulatis. Siyli longissimi, filiformes, infra medium hirtelli, apice glabri stigmatibus oblongis obtusis. Capsula desideratur. (St. Hilaire). Crescit in campis provinciae Cisplatinae. Floret Januario Hi, hl. ©. cespitosa St. Hi. ‚0: ‚caule suffruticoso brevissimo folioso, foliolis inaequaliter sub- petiolulatis, obcordatis, glabris, vel: parce pilosis ciliatis, peliolis basi anguste dilatatis pedunculisque; unifloris. foliis. longioribus pubescenti- bus, petalis integris vel emarginatis, staminibus longioribus hirtellis, stylis longissimis inferne villosis ultra medium coalitis,. ovarii ‚loculis sub 4-spermis. x 2 ‚0. cespitosa, St. Hil. I, ec. p. 122. n. 26. Caulıs suffruticosus, ramosus, ramis erectis‘ vel adscendentibus gracilibus pubescentibus. Folia cespitosa (?); foliola obeordata'sinu profundo, utrinque glabra vel rarius Praesertim in hervo medio "pi: losiuscula, 'parce et molliter ciliata, reticulatim tenuissime pünctu- lata, 6 'kireiter: Tata, 4 longa;; intermedium parum petiolulatum, juniora villosa ; petiol filiformes, pilösiusculi, ima basi anguste di- lätati, 2 -pöllicares. Pedunculi axillares, petiolis longiores, filiformes; Supra” medih" Bibräctenti,'bracteis lineari - subulatis pübescentibus 222 Brevibus; ‚pubescentes., . Sepala oblongo.-linearia, obtusiuscula,y' pu- bescentia, basi;subhirsuta,:apice calloso - sübbarbata, circiter 3’ longa, Petala:'integra vel 'emarginata,,, glabra ; flava ‚| «eirciter 6”: longa. Stamina longe ‚coalita; filamenta minora brevissima, glabra, majora hirtella; antherae ‚orbieulari - ellipticae.. Siyli longissimi ,.inferne villosi; superne glabriuseuli, ‚ultra‘ medium, .coaliti. . Stigmata..parva capitata.. Ovariıum glabrum , loeulis sub 4-ovulatis. Capsilla ovata, pubescens ‚ı !loeulis abortu cireiter' 2-spermis. Semina vix ‚lineam longa,ovata, compressa, basi acuta, transversim rugosa, Salon, el Hilaire). Crescit in campis partis australis provineiae St. Pauli. — Flo- . ret Januario.., ' Ab ipso clar. St. Hilaire praecendenti speci ei valde affinis dieitur. 42. O. paludosa St. Hi. h mer, 0. caule’ 'suffrüticoso, prostrato, glaberrimo, foliis inferioribus ternatim verticillatis (?), süperioribus solitariis , fololis sessilibus, 6b4 cordatis Pilosiuseulis', petiolis‘ basi stipulaceo - dilatatis , peduncaulis unifloris, $taminibus longioribus ‘hirtellis, stylis intermediis hirtellis, ovarii loculis 3- ovulatis. O. paludosa St. Hiaire I. ce. p. 121. n. 25. Caulis prostratus, vix crassitudine pennae columbinae, angulato- compressus, glaberrimus, rubescens. , Folie ternatim verlicillata,(?), superiora solitaria;' foliola obcordata „glabriuscula vel juniora pube- rula,.:3 cireiter longa,; 4 lata; petioli filifgrmes,, basi stipulaceo- dilatata. amplexicaules,;;glabri ‚aut, glabriusauli,, 0 — 150 ‚longi.., ., ?e- dunculi axillares,. 1-flori, filiformes,, folio.longiores ,. soepins bibrac- teati,. bracteis linearibus angustis , vix. puberuli.., Sepala linearia, obtusa, 'apice tenuiter ‚denticulato - ciliata,, ,, Petala integerrima , lu« tea). basi ‚lineis .6, atropurpureis. notata,, ‚cireiten ‚5. ‚longa.;; „Stamina 223 longiuseule coalita; filamente breviora glabra, longiora hirtella ; an- therae orbieulari-'ellipticae, .Ovarü':locula, 3-ovulata. Styli: hir- telli, ima, basj coaliti. Stigmata sapitata. (St, Hilaire). ol Opeseit in ‚pascuis ERE desertorum provinciae Rio ciigren do Sul. Floret Januario. 2. ii 43. ©. filiformis Kunth. ©. caulibus filiformibus repentibus glabris, foliolis subrotundo- obovatis emarginato - bilobis margine pilosis subtus puberulis, petio- lis "basi cum stipulis parvis membranaceis ciliatis connatis, aeque ac pedunculi pubescentibus, sepalis ciliatis, staminibus longioribus cılia- tis, stylis longissimis pubescentibus , ovarii loculis 3 — 4 -ovulatis. O. ‚filiformis Kunth. . ec. p. 10. n. 17. tab. 469. — Decand. Prodr. 1..p. 665. n.'31) — Zuecar. le. ’n. KO. ne- ı .„.matodes Spreng. Syst. Keget. 1]. p. 429. n. 96. Crescit in Andibus Novo - Granatensibus locis temperatis, alt. 600 hexap. Floret Junio. 2. . Corolla magnitudine 0. Acetosellae, flava (). = hu: ©. parvifolia Decand. O. caulibus lignescentibus repentibus glabris, foliolis minimis subrotundo -obovatis emarginato -bilobis ciliatis utringue adpresso - pi- losis, petiolis basi cum stipulis membranaceis rotundatis ciliatis con- natis aeque ac pedunculi s=palaque pubescentibus, staminibus longio- ribus pubescentibus, stylis longissimis barbatis, ovarii loculis 3-ovulatis. ©. microphylla Runth. I. c. p. 190. n. 18. — Zuccar. I. e. n. 41. (excl. Syn. Decand). — O. Barvepen Decand. Prodr. 1.'p. 693. n. 32. Habitat in regno Quitensi. & cv. s.). A priori, cui simillima, fide clar. Kunthii diversa caulibus lig- 224 nosis epidermide solubili, foliis ıminoribus utrinque: 'hispidulis,. ealy: cibus pubescentibus:)- ‚Corolla Ka O. Acetosellae, flava. De a RETTEN geändert, weil schon eine»@. microphylla des Poitet 60. rubens Haworth) aus Neuhol- land existirt. „ie \ EBEN =" stipulis nullis, petiolis basi articulata vix incrassata. ’ 15. ©. myriophylla St. Hilaire. IRiEBET "Bi caule suffruticoso prostrato ramoso villoso, foliis numero- sissimis parvulis, foliolis profunde obcordatis longe villosis, pedun- eulis solitariis unifloris petiolisque molliter hirtis, staminibus majori- bus villosis , ‚12 Sr longissimis Te; ovarii i loculis uniovulatis. © ©. myriophylla St. Eilaizesl. C. Ps; 121. 7.24. Caulis prostratus’ ramosus, basi subglaber,, sursum villosus , fer- rugineus, 7’ cireiter longus. _Zolia numerosissima conferta, in ra- mis lateralibus abbreviatis fasciculata ; ‚foliola obcordata sinu ‚pro- fundo, lobis obtusis, utrinque punetulata, inferiora pilosa, 2 eirci- ter longa, superiora molliter ‘villosa vix lineam longa; petioli filifor- mes, villosi, eirciter 4’ longi, pilis rufescentibus, , Pedunculi axil- lares solitarii‘, uniflori, 6 — 7’ longi, filiformes, supra medium bi- bracteati, pilosi, ferruginei; bracteae anguste lineares obtusae villo- sae, vix lineam longae. Sepala oblonga, acuta, ‚trineryia, villosa, Petala denticulata lutea. ‚Stamina ‚minora pilosiuscula, majora vil- losa;,.antherae suborbiculares, ‚parvulae. Ovarium 5-cephalum, vil- losissimum, loculis unioyulatis. Styli longissimi, villosi, stigmati- bus tuberculato - capitatis. * (St. er Creseit in campis partis australis provinciae St. Pauli. Flo-- ret Januario , Februario., a. % c ar 225 46. ©. confertissima St. Hilaire. O. caule suffruticoso decumbente, ramis, erectis foliosis, foliis confertissimis, 'parvulis, foliolis sessilibus ‚obovato - ellipticis: yix ' emar- ginatis utrinque- pilosis, margine ‚villosissimis,, pedunculis unifloris, flo- ribus saepius nutantibus, sepalis acutis,, staminibus longioribus hir- tellis, stylis longissimis hirtellis, ovarii loculis 1-ovulatis. O. confertissima St. Hil. Il. e. p. 122. n. 25. tab. XXIV. Caulis decumbens, saepius radicans, ramosus, angulosus, glaber, nigrescens; rami erecli subsimplices, anguloso-complanati, atropur- purei, basi glabri sursum villosi, 8 — 18 -pollicares. Z'olia nume- rosissima, confertissima, parvula; foliola obovato - elliptica, obtusa, vix emarginata, utrinque pilosa, margine' villosissima, glaucescentia, 2 circiter longa, 14’ lata; petioli primum erecti et villosi, demum glabrati, patentes, 4— 5’ longi. Pedunculi axillares, 1-flori, su- pra medium articulati, bibracteati, infra articulationem :persistentes. Flores saepius nutantes. Sepala oblonga, acuta, interioribus angu- stioribus. Petala circiter 4 longa, integerrima, lutea. Glandulae 5 teretes ad basin staminum. ‚Stamina basi coalita ibique glaber- rima; /lamenta majora hirtella; antherae suborbiculares. Ovarium glabrum, loculis unioyulatis, Siyli longissimi, filiformes, hirtelli. Stigmata bifida. Capsula subglobosa, calyce brevior, circiter 12 longa. Semen basi acutissimum, longitudinaliter lineatum simulque rugoso - tuberculatum. (St. Hilaire ). Crescit in montibus Serra do Papagaio, provinc. Minas Ge- raes. Floret Martio. 5. .„ Die Fächer des Ovariums werden in der Definition als 5 Eyer, in der Beschreibung als nur eines enthaltend angegeben. Ersteres ist ver- muthlich Druckfehler, da auch die Abbildung nur ein Ey in jedem Fache zeigt. 29 226 47. O, serpens St. HÄıil. O0. caulibus” repentibus filiformibus foliosis, foliolis subsessili- bus obcordatis vix emarginatis’ subvillosis ciliatis; peduneulis axilla- ribus folio'longioribus capillaribus unifloris, sepalis linearibus acutis, staminibus longioribus subhirtellis, stylis brevissimis villosis, ovarii villosi loculis uniovulatis. O. serpens St. Hilaire I. .c. p. 120. n. 22. Caules repentes, radicantes, filiformes, ramosi, foliosi, subpu- bescentes, rubentes. Z'oliola subsessilia, obcordata sinu parum pro- fundo, subvillosa, ciliata,. pubescentia, 5-nervia, circiter 3’ longa lataque ; petioli, pubescentes, 4 — 6” longi. JPedunculi foliis lon- giores, capillares, paulo infra apicem bibracteati, bracteis subulatis 4 lineam longis, glabriusculi, rubescentes, Sepala villosa vel pilosa, linearia,, acuta, rubentia. _ /etala integerrima, aurea. Siamina mi- nora glabra, majora longissima subhirtella. Ovarıum villosum, locu- lis uniovulatis.,, Styli brevissimi,. villosi, apice curyati, stigmatibus brevibus multipartitis.. Capsula globosa, subvillosa, 14” longa. Se- mina ovata, basi acuta, subcostata, rugosa, 3 longa. Embryo. par- vus lutescens, cotyledonibus orbieulari - ellipticis, radicula multo bre- vioribus. (St. Hlaire). Crescit in campis herbosis provine. St. Pauli.— Floret Mar- x don 20 5 Auch hier giebt Hr. vy. St. Hilaire die Fächer des Ovariums in der Definition 5-, in der Beschreibung 1-samig an. Die Dimensionen ‘der Kapsel haben mich veranlasst, die letzte Angabe als die richtige anzunehmen. 227 ß. pedunculis multifloris. ” stipulis ‚liberis vel cum petioli basi connatis. 7} repentes vel prostratae, pedunculis plerumque pau- eilloris. 18. O. amara St. Hilaire. O. hirta, caule prostrato suffruticoso ramoso, ramis prostratis, foliolis sessilibus obovato - cuneatis obcordatis ;vel truncatis, peduncu- lis uni - vel bifloris folio ‚longioribus,, staminibus longioribus, .eden- tulis pubescentibus, ovarii basi, glabri, apice uli styli brevissimi his- piduli loculis uniovulatis. O. amara St. Hilaire. I. c. p. 119. n. 20. Caules prostrati, lignosi, in specec. nostris ramos plurimos her- baceos angulatos uti tota planta hirtos emittentes. Zoliola sessilia, e basi cuneata obovata, obcordata sinu jarum profundo' (St. Hil.) vel in specc. nostris truncala, rotundata aut obiter emarginata, utrin- que hirta, ciliata, 2 — 5 lineas ” Jonga totidemque lata, sapore amaro; petioli hirti, 4 — 6 longi, basi cum stipulis connata mem- branacea dilatati. Peduneuli hirti, 1 — 2-flori, parum supra me- dium bibractealti , bracteis subulatis patentibus, 8 — 12” longi. Sepala linearia, acutiuscula hirta, circiter 3” longa. Petala 7 — 10" longa, denticulata, lutea. ‚Stamina basi monadelpha; filamenta bre- viora glabra, longiora hirtella; antherae suborbiculares. Ovarium ovatum, glabrum,, loculis uniovulatis, apice aeque ac styli brevissimi pilis rigidis sparsis hispidulum. Capsula calyce brevior, mätura non visa. ' Crescit in campis partis australis provinciae Rio grande do Sul (St. Hilaire) nec non prope Montevideo (Sellow) 2. (v.s.) 29* 228 49. O. refracta St. Hilaire. O. herbacea, caulibus basi adscendentibus ceterum prostratis uti tota planta pubescenti--hirtis, foliolis obeordatis pilosis ciliatis, pe- dunculis elongatis folio triplo fere longioribus bi-vel dichotome multifloris, pedicellis fructiferis refractis, sepalis lanceolatis acutis, staminibus longioribus subhirtellis, stylis intermediis vel- longissimis, O. refracia St. Hilaire I. c. p. 119. n. 19. Radix fibrosa, uti videtur annua. ‘Caules plures, prostrati vel basi adscendentes, herbäcei, angulosi, ramosi, pubescentes. Folia alterna, ternata; foliola sessilia vel breviter petiolulata, late cuneato- obcordata, sinu profundo lobis rotundatis, pilis adpressis rigidis pu- bescenti-hirta, ciliata, 6 — 0” longa totidemque lata (in ramis se- cundariis soepe minora); petioli sesquipollicares — bipollicares, stricti, pubescentes, basi cum stipulis connata membranacea dilatati. e- dunculi elongati, foliis fere triplo longiores, 4 — .6-pollicares, stricti, pubescentes, apice bibracteati, bracteis lineari-setaceis acuminatis glabris, dichotome multiflori, flore solitario in dichotomiae angulo praecociori, diyvisionibus 2 — 3-yel abortu unifloris, in eodem pedun- eulo inaequalibus vel altera plane abortiva, unde pedunculi quandoque biflori; pedicelli fliformes, stricti, 4— 6’ longi, sub anthesi erecti, postea divaricato -refracti, basi bibracteolati. Sepala.lanceolata, acu- tiuscula, subinaequalia, hirta. - Corolla lutea, petalis 9 — 10 (in spec. nostris 6 — 8) lineas longis, denticulatis. Siamina ima basi monadelpha, sursum libera, alterna plus quam duplo longiora, basi planiuscula, sursum subulata, pubescentia; antherae orbiculari - ellip- ‚ticae. _Ovarium oblongum, 5-gonum, hirtum, loculis 3 — 4-oyu- latis. Siyli basi coaliti, modo longissimi modo intermedii, pubes- centes, stigmatibus laciniato - capitatis. Capsula breviter penta- gona hirta, calyce .brevior, loculis abortu subdispermis. Semina matura non observata. 229 Creseit in provinciae Cisplatinae montibus syleisqgue (St. Hi- laire) nec non circa Montevideo (Sellow). Floret Octobri — Decembri. © (?) (v. S.). Variirt in Beziehung auf die Proportion der Staubgefässe und Griffel wie so viele andere Arten. Daher giebt St. Hilaire in der Definition die Staubgefässe länger, in der Beschreibung aber kürzer als die Griffel an. Wie die vorhergehende hat sie viele Aehnlichkeit mit O. corni- culata, aber beyde unterscheiden sich von dieser wieder sehr leicht durch die wenigsamige Kapsel, die kürzer als der Kelch ist. 50. ©. corniculata Linn. O. herbacea, radice fibrosa, rarius stolones tenuissimos emittente, caulibus repentibus prostratis vel adscendentibus, tenuibus, foliolis obcordatis uti tota planta pubescentibus, petiolis basi per stipulas adnatas dilatatis, pedunculis 1 — multifloris, pedicellis fructiferis re- fractis, staminibus omnibus glabris, ovarii loculis sub 20-oyulatis, capsulis columnaribus elongatis. O. corniculata Linn. Syst. p. 454. — Thunb. dissert. n. 20. — Jacgquin Oxal. p. 20. tab 5. Vermuthlich ist die Pflanze ursprünglich in- den’ südlichen Ge- genden unseres Welttheils zu Hause, hat sich aber nun, so wie zu- nächst über das nördliche Europa, so auch als Unkraut über alle europäischen Kolonien verbreitet. Auf den kanarischen Inseln und am Kap der guten Hoffnung, auf Madagascar, im ganzen warmen Asien, auf Ceylon und aufwärts bis Japan, in Amerika von Kanada an durch den ganzen nördlichen und südlichen Kontinent nebst West- indien bis hinab nach Terra del fuego findet sie sich in mannigfalti- E; gen, durch Boden, Klima und Höhe des Standortes bedingten For- men, von welchen wir nachstehende als die wichtigsten aufführen : 230 : \ a. corniculata, caulibus prostratis vel repentibus, uti tota planta magis minusve pilosis, pedunculis subquinquefloris, capsulis pubescentibus. O. cornieunlata Auct. Crescit in Europa australiori, Hispania, Gallia, Italia, Grae- cia, nec non in maxima Germaniae parte (praecipue locis are- nosis), in Canarüs, ad Cap. bon. Spei inque Amer. boreali a Canada ad Carolinam usque. ß. repens, caulibus repentibus filiformibus, foliolis glabriuseulis ciliatis, pedunculis 1 —2 -floris, caps.- pubescentibus. O. repens Thunb. Oxal. n. 14. — Flor. Cap. p. 538. — Jaceg. Oxal. p. 31. tab. 78. f. 1. — ug. de St. Hilaire plantes usuelles du Bresil n. 15. — O. püosiuscula Runth. I. ce. p. 188. n. 14. — O. micrantha Bojer in litt. Crescit in regionibus tropicis utriusque terrae Continentis, v. c. ad Cap. b. Sp., in insulis Madagascar et St. Mauritü., in India orientali, in Brasilie etc. y. Lyoni, tota sericeo-pilosa, caule decumbente, pedunculis bifloris, tomentosis. O. Lyoni Pursh flor. Amer. bor. 1. p. 5322. n. 3. — Decand. Prodr. TI. p. 092. n. 22. — Zucear. Oxal. n. 39. — 0. vi. losa M. Bieberst. flor. taur. caue. I. p. 555. Crescit in insula Cumberland Georgiae Amer. bor., nec non in. Iberiae locıs lapidosis. N 6. lupulina, caulibus filiformibus procumbentibus glabriusculis, pe- dunculis 1 — 3-floris, foliolis obcordatis calycibusque glabris. O, lupulina Runth 1. c. p. 189. n. 15. — Decand. Prodr. 7. p- 692. n. 28. . 231 In frigidis regni Novo - Granatensis prope Almaguer alt. 1200 hezxap. (el. de Humboldt.). e. Jrigida , caule suberecto uti tota planta canescenti-hirto, pe- dunculis subunifloris. .. ©. corniculata frigida. Zuccar. I, e. n. 36. d. in Terra del Fuego (herb. cl. de Martius). Alle diese Formen sind durch unzählige, kaum merkliche Ueber- gänge mit einander verbunden und daher durchaus nicht als Arten zu trennen. Von allen verwandten Species, namentlich von den vor- angehenden ©. amara und refracta unterscheiden sie sich immer, leicht durch die säulenförmig verlängerte vielsamige Kapsel, so wie auch durch die kahlen Staubgefässe, von ©. albicans und stricta aber, welche gleichen Kapselbau haben, in Beziehung auf die er- stere durch die Wurzel, auf die letztere dagegen durch die am Grunde wegen Verwachsung mit den stipulis häutig erweiterten Blattstiele (ein Kennzeichen, worauf schon Hoffmann Germ. TI. p. 219. auf- merksam macht) und durch die nach dem Verblühen sparrig zurück- gebogenen Blumenstiele. Ueber die Wurzelsprossen bey dieser Art so wie bey ©. stricta siehe die Einleitung, und meinen Aufsatz in der botanischen Zeitung 1826 n. 17. 51. O©.albicans Kunth. 5 ©. perennis, pubescens, radice perpendiculari subsimplici fusi- formi, caulibus caespitosis filiformibus ramosis, foliolis obcordatis glaucescentibus pubescentibus , pedunculis 1 —2-floris, staminibus longioribus pubescentibus, ovarii loculis multiovulatis, capsula elon- gata rostrata polysperma. O. albicans Kunth I. c. p. 189. n. 16. — Decand. Proar. 1]. p. 092. n. 30. — Zuccar. Il. c. n. 40. 232 i Crescit prope Moran Mexicanorum et Llactacunga Quiten- sium, alt. 1510 et 1480 hexap. (Humboldt.), nec non in mont. Guanoccensibus (Haenke). — Floret Majo, Junio. 2. (v. s. specc. Humboldt. et Haenk.). Mit der vorigen Art sehr verwandt, aber durch die dünn spin- delförmigen einfachen gerade abwärtsgehenden Wurzeln und die be- haarten Staubfaden leicht zu unterscheiden. 52. O.lotoides Runth. O. herbacea, hirsuta, caule procumbente ramoso, foliolis obcor- datis adpresso - pilosis ciliatis subtus glaucescentibus, petiolis basi membranaceo-dilatatis, stipulis apice liberis villosis, pedunculis 1—3- floris, staminibus glabris, ovarii glabri loculis biovulatis. O. lotoides Kunth. I, c. p. 187. n. 10. — Decand. Prodr. 7. p: 692. n. 24. — Zuccar. Oxal. n. 43. Crescit in Peruviae collibus (Haenke), in monte Ouindiu alt. 1200 hexap. ( HJumboldt.). — Floret Octobri. (v. s. spece. Haenk. et Humboldt.). 2%. 535. O. mollis Runth. O. caulibus ramosis prostratis vel repentibus petiolisque molliter villosis, foliolis obovatis emarginatis pubescentibus subtus canescenti- bus, petiolis basi membranaceo -dilatatis, pedunculis apice bifidis sub- septemfloris, staminibus longioribus pubescentibus, ovario glabro. O. mollis Funth. 1. e. p. 187. n. 11. — Decand. Prodr. 1. p. 692. n. 25. — Zuccar. |. e. n. 44. Crescit prope Almaguer in Andibus Popayanensium alt. 1200 hexap. — Floret Novembri. 4. (v. specc. incompl. in herb. WVilldenow. ). 253 „in, @onolla ‚magn,..O. ‘Acetosellae; ‚flava, lineis rubris ‚notata. N Ep "ghedtae vel Mdscendenles, pedunculis plerumgue dicho- tome multifloris. h ©. Haenkeana Zuecar. v A) o he hrenideimo erecto incrassato undique petiolis. persisten- tibus obtecto , foluis numerosissimis approximatis , foliolis obcordatis cano-sericeis, Petichis Basi dilatatis, Ra He ‘ihbelliferis Blı- ze staminibus hirsutis. ©. cinerea WR L. cn. 33. & Crescit in Peruviae montosis Guanoccensibus. ea 8. ge in:herb. Haenkeano). 2. sit n Sy Petioli basibus dilatatis persistentibus caulem vestientes. Corolla magna, cordide flava, venis purpureis BEER calyce triplo longior. \ un Den Namen ©. einerea habe ich wegen der Achnlichkeit mit der St. Hilaire'schen ©. cineracea Dealer 55. ©. squamata Zuccar. O. caule brevi crassiusculo squamis imbricatis tecto, foliis plu- -Timis "approximatis ‚- foliolis: obcordato - bilobis' glabris, pedünculis multifloris diehotomo-bifidis, capsulae loculis monospermis. r O. squamata Zuccar. I. c.n. 34. Habitat in Chili. (v. s. specc. a cl. Haenke lecta). 2. Petioli basihus dilatatis incrassatis persistentibus caulem ‚plane ‚obtegunt. 56. :O. peduncularis Kanth. O. radice fibrosa, caule simpliei carnoso folioso, stipulis liberis, foliolis subrotundo-obovatis emarginato-obcordatis, subtus pubescen- 50 234 tibus, pedunculis longissimis dichotomo '- subquadrifidis - multifloris, ‚ovarii loculis trispermis, stylia glabris a stamina ‚longiera pube- rula brevioribus. O. peduncularis Hunth. Il. c. p. 185. n. 8. — Decand. Prodr. l. p. 691. n: 13. — Zuccar. 1. e..n. At — ©: longiscapa herb. Willd, Be hang Crescit in temperatis montium Quitensium 5 alt. 1300 _ 1350 hexapod. Floret Junio. © ? (v. s.). Corolla aurantiaca vel crocea, nervis rubris picta; pedunculi 9 — 12 pollices longi. a Lu: 57. O.tuberosa Molina. O. radice tuberosa, caule herbaceo ramoso, foliis ternatis, folio- lis ovatis, pedunculis umbelliferis. . O. tuberosa Molina Storia nat. del Chili l. P. 132. — Zuccar. l. c. n. 56. Tubera fert plura 3 — 4” longa, quae cocta comeduntur. Crescit in Chili. Nach der vorstehenden kurzen Definition ist. die Pflanze ‚auf. je- den Fall nahe mit der nachfolgenden verwandt. Doch kann man beide nicht vereinigen, da Molina die Blättchen eyförmig nennt, die bey O. crassicaulis verkehrt herzförmig sind. 58. O. crassicaulis Zuccar. Tab. VIII. O. herbacea, radice tuberoso-stolonifera, caulibus erectis vel ad- scendentibus carnosis glabris ramosis, foliolis obcordatis pubescentibus vel junioribus sericeo-hirtis, stipulis maxima ex parte liberis lanceo- latis ciliatis, pedunculis axillaribus elongatis 5 — 11 -floris. ©. crassicaulis Zuccar. |. ce. n. 46. 235 Im Jahre 1825 beschrieb ich diese Art zuerst nach trocknen Exemplaren, die Haenke in Peru gesammelt hatte, an welchen jedoch die Wurzel: fehlte, daher ich in meiner damaligen Beschreibung nichts von ihrem Eigenschaft,. Knollen. zu treiben, erwähnen konnte, Im Herbste. 1829 erhielten, wir. durch. die Güte des Herrn Baron von HKarwinski aus Mexiko für unsern ‚hiesigen Garten einen Knollen etwa von der Grösse einer. kleinen ı Welschnuss mit der ‚Aufschrift: „Oxalis, wird in Mexiko statt Kartoffeln gegessen.“ Die- ser itrieb im Frühjahre,, anfangs im ‚Scherben , dann im freyen Lande ausserordentlich stark, machte mehr als 530 2’ hohe und. ‚zum Theil über fingerdicke ‚Stengel, hatte aber, als Anfangs Oktober die dro- henden Herbstfröste es nöthig machten, die Pflanze wieder in Scher- ben zu setzen, noch, nicht geblüht, auch noch keine Knollen, son- dern nur eine Menge Sprossen gebildet, In den Scherben setzten sich aber bald Hinollen, an, deren wir, im Ganzen ungefähr 50 von verschiedener Grösse erhielten. Sie wurden dieses Jahr sogleich in’s Freye gelegt und haben ausserordentlich gewuchert, aber bis jetzt (Anfang September). noch keine Knollen gemacht, so. dass es scheint, die Entwickelung dieser: letziern geschehe sehr schnell: und nur kurze Zeit vor dem,Absterben der Pflanze im Spätherbste. Der Geschmack der Knollen ist wie der der besten Hartofleln, mit denen sie ‘auch im Gefüge übereinkommen. Das Kraut hat den angenehm säuerlichen Geschmack der übrigen Oxalis-Arten und lässt sich, da es sehr zart ist, statt .Sauerampfer als Gemüse verspeisen. Im Grossen ange- baut, würde dasselbe auch gewiss ein trefflliche- Viehfutter ge- ben, oder zur Gewinnung des Hleesalzes verwendet werden können. Durch alle diese Nutzungen scheint die Pflanze, da an ihrem Fortkommen in Deutschland nicht mehr zu zweifeln ist, für den Oekonomen in Zukunft wichtig zu werden. Seit zwey Jahren wird dieselbe in einigen Gärten auch unter dem Namen ©. Aracatcha gezogen. Hat dieser Name aber nicht schon vor dem Herbste 1824 30* 236 existirt, so muss er meinem früher 'gegebenen weichen. Ich füge hier nun die Beschreibung der lebenden Pflanze bey: ers Radix ibrosa, fibris plurimis filiformibus eapillaceo -'ramosik. Caules plures, basi stolones seu ramos subterraneos 'emittentes plu- rimos, horizontales vel adscendentes, modo elongatos spithameos — pe! dales, digitum minorem fere crassos, carnosos, albidos vel'ruben- tes, squamis membranaceis ovatis adpressis glabris distantibus mü« nitos, modo et omnino tuberoso-incrassätos 'vel apice tantum |tubera gerentes. Tubera, quae vidimus, certe e minoribüs, figuratubera Solani tuberosi’ (väriet. tuber. oblongis) referünt, 2 — %'pollives longa, 1— 2” crassa, utrinque obtusa, epidermide tenera flävescente vestita, gemmis parum immersis et squama parva membranäcea suflül- tis obsita. Caules 12 — 2-pedales, erecti vel’'adscendentes, teretes vel parum angulati, carnosi, fragiles, digitum minorem eireiter erassı, pubescentes vel serius glabri, e viridi - rubentes) ramosi; rami cauli conformes , basi subincrassati. JFolia petiolata, approximata , eo modo alterna, ut nonum superius accurate supra primum inferius stet, dum interjäcentia 'ter caulem ambiant, ternata; foliola omnia in petiolo terminalia, brevissime pedicellata, obovato-obcordata, 'utrin- que pilosa, juniora praesertim subtus sericea et nonnunquam Tuben- tia, integerrima, supra laete viridia, subtus glaucescentia, 8 — 10% longa totidemque lata; petioli horizontaliter patentes, parce pilosi, teretes, swperne tantum linea exarata notati, supra basin articulati, 2 — 4" longi. Strpulae petioli basi usque ad ejusdem articulationerm adnatae, 4 — 5“ longae, apice liberae, lanceolatae, acutiusculäae, membranacae, albidae vel rubentes, ciliatae et extus pilosae. :Pe- dunculi ex axillis foliorum superiorum solitarii , elongati, 4 — 6 polli- ces longi, teretes, glabri vel parce pilosi, erecti, stricti, subumbel- latim multiflori; Dracteae infra flores duae lanceolatae, acutae, mem- branaceae, ciliatae, albidae, adpressae; jflores 5— 11, "pedicellali, pedicellis teretibus pubescentibus 4 — 6" longis, bractea ovato-lan- ceolata, acuta membranacea adpressa munitis, primum nutantes, dein 2357 erecti);, magni. Calycis foliola ovato -lanceolata,obtasiuscula,p pubes- centia, eglandulosa, viridia vel 'rarius rubentia, parum inaequalia. Corolla ampla, "late infundibuliformis; petala "supra' basin ‘parumi connexa/, ceterum!libera , 'ereetd-patentia, breviter ungwiculata, obo- vatay ' leviter emarginata 'vel| oboördata,, rarius- irregulariter‘ subere: nata,.glabra, flava lineisque atropurpureis e'basi' radiatim 'expansis notata, 8 — 10” longa. . Stamina basi monadelpha; fllamenta subu- latay'longiora medio dente acuto imunitaj'inde vapicem versus: pubes+ centia, alba, stylos superantia, 'breviora glabra. » Antheraei ovatae, dorso afızae , flavae. ' Ovarlım pentagono -oylindricum, "glabrum, 5-loculare, loculis plerumque 4 -ovulatis. $ty& erecto-patentes, bar- bati, pallide virentes, intermedii. Stigmata subbileba, 'papillosa; vi- ridia. Capsula desideratur. In culta planta saepius omnes Noris partes eo mo(do numero''au- gentur, ut 6—8 sepala totidemgque 'petala et 12 — 16 stamina "in- veniantur. i Crescü in Peruviae montibus guanoccensibus, ubi specimina legit beat. Haenke, nee non (an tantum culta?) in ünperio mei. cano , unde tubera_misit ‚cları de Karwinski., Floret apud. nos sub dio mens. Julio et dugusto. © (v. 8. et v.). Explicat. Tab. Fl]. Fig. 1. Calyx, parum auctts. 2. Stamina cum pistillo, aucta. 3. -Stamen e majoribus, auctum, 4. Pistillum, loculo anteriori aperto, auctum. 5. Stigma, magis auctum. 59.: Q..earnosa Mol. ©. radice tuberosa subfusiformi, .caule brevi subramoso crässo, foliis ternatis, foliolis obovato - cuneatis 'carnosis glabris subtus hya- lino-papillosis, scapis 3 — 5-floris, sepalis duobus 'exterioribus multo majoribus subcardatis obtusis, staminibus longioribus puberulis eden- tulis, stylos superantibus, ovarii loculis 44 — 16-ovulatis. ©. carnosa Lindley Bot. Register Vol. X/Jl. tab. 1063. — ZHlooker' Bot. Magazine. Vol. LYV. tab. 2366. 258 ud. Radix serassa}jucarmösa; fusiformis,.‚cortice, sordidei,.einereo-fusr . ceescente ‚vestita, fibrillis ‚sparsisiobsita., Caulis 3—6-uncialis, basi lignosus foliorumque delapsorum rudimentis | quasi dentatus, demum cute scariosa.obteetus, sursum '‚herbaceus, ‚simplex. wel. in, ramos nonnullos ‚breyissimos -divisus,,. utistota, planta ı.glaber.;., Zolia.| versus apicem ı caulis'|ramorumque „'appreximata,. numerosa, petiolata, ter- nata; petioli 4 — 6%, longi,.erecto -patentes, teretes, glabri, pruina tenuissima,parum ‚glaueeseentes, supra basin incrassatam persistentem. artieulati ibique delabentes; foliola ‚omnia subsessiliä, inter 'se aequa- lia, e basi. late cuneata obovata, truncata, emarginata vel leviter ‚ob- cordata, ceterum integerrima, 'utrinque glabra, carnosa, supra eve- nia et: saturate viridia, ‚subtus nervo medio, prominulo. percursa, pal- lidiora, epidermide tecta in pagina superiori .e,‚cellulis, magnis sub- orbicularibus convexis irregulariter sibi appositis composita, in pa- gina ‚inferiori. ‚facta,e‚cellulis multo adhug majoribus globosis (in medio oblongis), basi tantum aflıxis, ceterum liberis sed arcte sibi adpressis, hyalinis, aeque ac in Mesembr. crystallino nitidissimis et paryorum cerystallorum faciem prae se ferentibus, 4 — 10“ longa, totidemque lata. Stipulae cum petiolorum basi connatae, marginem membranaceum ciliatum formantes. Pedunculi‘ erecto-patentes‘, te- retes, glabri, foliola subaequantes, 2 —5:flori, flore medio praeco- ciori, apice bracteis duabus linearibus obtusis viridibus: adpressis muniti; pedicelli vel omnes uniflori et in umbellae pauciflorae spe- ciem dispositi, nudi, teretes, 14 —2-pollicares, sub anthesi erecti, postea refracti, vel medius tantum uniflorus, laterales ’ duo vero me- dio bibracteati atque iterum 2 —6-flori.i. Calyeıs foliola inaequa- lia, extimis duobus, rarius.et tertio, multo majoribus,. oyatis; obtu- sis, basi subcordatis, foliaceo-subcarnosis, tenuiter radiatim venosis, viridibus, glabris;' eglandulosis, erectis, arete sibi Adpressis interna- que multo angustiora linearia rotundato-subemarginata. plane, obte-, gentia. 'Petala ad.ungues lineares concavos calycem aequantes 'car- nosulos flavescentes cohäerentia,usursum-extensa in laminam \circiter 239 ejusdem longirudinis late cuneatam,\tnuncatam, irsegnlariter \ crena- tam , horizontaliter patentem, vel quasi refractam, sulphuream, basi tenuiter satyratius, striatam. Staminum filamenta monadelpha r subu- lata, erecta, brevioribus ad medium „usque connatis calycem aequan- tibus glabris, longioribus ‚parcissime glanduloso - pilosis; antherae ovato- cordatae congenerum, flayae. Ovarium eylindrico - „pentagonum, viride, glabrum vel superne parce glanduloso - pilosum, ovulis” in quovis loculo 15 — 16. StyX intermedii, 'ereeti, \ad' medium\usque sibi arcte "adpressi et fere 'connati, inde- patentes, cylindrici, fere glabri, pallide virentes. Stigmata lunato-biloba, pennicillata, yires- centi-flava. Capsula desideratur. Crescit in regno chilensi Brape ERRTERE Floret aestate. 2. (0 8). an O. magellanica Forster, wohin Sprengel Biete Art rech- net, ist sie durch die ‚spindelförmige Wurzel, den Mangel an Be- haarung aller Theile und die gelben Blumen gewiss hinreichend .ver- schieden ! 60. O©. melilotoides Zuccar. O. .caule erecto herbaceo. glabro,. foliolis obovatis emarginato- obcordatis utrinque glahris, stipulis basi adnatis apice liberis ovatis, pedunculis bifidis multifloris, floribus in pedicellis elongatis laxe ra- cemosis, staminibus longioribus tenuiter barbatis, stylis brevissimis, ovario glabro. O. melilotoides Zuccar. |. c. n. 49. Creseüt in Peruviae montibus Guanoecensibus (v. 8. spece. Haenkeana). © ? Flores in pedicellis pollicaribus laxe racemosi, quam in O. Ace- tosella multo majores. ai . TO. IRRE SER Fenth.izstssaus tel einihirigenl mahbents & caufibns ramosis ER Hlahris, (a 'obovalis. emargihatis ciliatis ‚supra "glabris 'Subtus pübeltentibüß, stipulis lance- olatıs obtusis apice liberis, pedunculis longis apice bifidis 5 — 15.- Ho- 1 ris, Pavoni loculis 3- ‚ ovulalis, ie quam stamina ‚Jongiora denticu- ‚SA ‚„aliyı9ngy 398 isfhrr 09-0150 fata brevioribus. nt aılovo .ı vr - oeoluben | Info , shrıiv Pi medicaginea Runth. 1.;c.,.p- BIN: n«: a3. ar 2 Deeokil Aradreid, P- 1692. 7 27. 7 Zuccar:.l, c. n. 48. .s " Orescit in Fegno Novo -Granatensi? {e- 5 spece. Humboldt.) 3. ‚au ‚Gunß -11n83 62., O. scandens Rund: Sara re NH, O. caule ramoso He are glabro, foliis nen, foliolis un tis emarginatis supra glabris subtus pubescenti - hirtis, petiolis villo- sis, stipulis’ lanceolatis' acutis ciliatis, pedunculis elongatis dichotomo- quadrifidismultifloris , calycibus glabris, Bien stylisque Uretie simis 'glabris.n.. © su slisdT 1nlis gun i4l: O. scandens Runth. Il. c. p. 188. n. 12. — Decand. Be 1. p- 692. n. 26. — Zuccar. l,.c. n. 50. TR Crescit in monte Quindiu alt. 1300 hexap. — Floret GERD: 2%. (v. s. sp. Humb.). | Flores magn. Oxal. Acetosellae „‚flavı. | k “= stipulis nullis. 63. O. strieta L. 0 radice fibrosa stolonifera, caulibus herbaceis plerumque ak glabris, foliolis obcordatis, stipulis nullis, pedunculis folio plerum- que longioribus) bi — quinquefloris, pedicellis fructiferis. erectis stric- tis, capsulis elongatis. \ RO ET) 241 O. strieta Linn. Syst. p: 454: — Thunb. dissert: n. 21. — Jac- quin. Monogr. p. 29. tab. 4. — Zuccar. l. e. n. 37. Crescit in America boreali a Pensylvania ad Virginiam us- que, nec non, abinde translata, frequens in Europae temperatae eultis. Floret Junio, Julio. ©. O. Dillenü, welche gewöhnlich neben ©. strieta aufgeführt wird (Zuccar. l..c.n. 38), ist, je mehr angebliche Exemplare dersel- ben.ich seitdem gesehen habe , mir immer ızweifelhafter geworden, so dass ich sie nicht mehr als eigne Species aufzuführen wage. Alles was ich als solche zu Gesicht bekommen habe, waren kleine: zarte Exemplare bald von :O. corniculata, bald von strieta. Pursh und die neuern ame- rikanischen Floristen haben die ächte Pflanze’ aber auch nicht gesehen; Jacgquin nimmt seine Beschreibung, welche nicht ohne Widersprüche ist, nur aus dem Dillenischen Texte und. der, mittelmässigen Abbildung, Decandolle hält sie selbst für ‚Abart von O. stricta. Ich habe sie desshalb vorläufig aus der Reihe der Arten ausgelassen. 64. O. rosea Jacgquin. OÖ. caule herbaceo ramoso carnoso stricto, foliis ternatis, folio- lis omnibus sessilibus cuneato-obcordatis petiolisque utrinque pilosis, peduneulis elongatis apice bifidıs multifloris,, staminibus glabris , lon- gioribus dentalis stylis barbatis brevioribus. a. floribus majoribus, petalis lineatis roseis apice crenatis. O. rosea Jacg. Oxal. p. 28. n. 5. — HWilld. spec. plant. 17. p- 802. — Pers. Enchir. ]. p. 518. — Decand. Prodr. 1. p- 695. n. 36. — Sprengel Syst. veget. II. p. 450. — Hoo- ker Botan. Magazine tab. 2830. — Oxys roseo flore erec- tior vulgo Culle. Feuillee peruv. 2. p. 7353. tab, 25. — Oxalis racemosa Savign. in Lam, Ency.cl. bot., IV. p. 684. — 0. floribunda Bot. Reg. tab. 1123. (nullo modo planta Lehmanniana). 51 242 ß. floribus minoribus, petalis vix lineatis rubris apice integerrimis. Oxalis rosea. Sims in Bot. Magaz._t. 2415. — Zuccar. |. ce. n. 35. Radix ramosa, annua. Caulis herbaceus, carnosus, erectus, strietus, basi teres, sursum subangulosus, parum flexuosus, ramosus ramis divaricatis, glaber, pedalis vel sesquipedalis. Folia petiolata, ternata, parva; foliola omnia sessilia, cuneato-obcordata, utrinque tenuiter pilosa, laete viridia, 6 — 8" longa, 46" lata; 'petioli pollicares vel sesquipollicares, semiteretes, pubescentes, 'supra 'basin inerassatam articulati. Stipulae' nullae. Pedunculi versus 'apicem caulis ramorumque axillares, patentes, stricti, teretes, pilosi, 4— 6 pollices Jongi, apice bifidi, multiflori, flore solitärio in dichotomiae angulo; flores’longe pedicellati, sub anthesi erecti, postea refracti vel divaricati; pedicelli' pollicares, basi bractea lineari sufulti. ' Ca- byeis sepala ovato -oblongä, obtusiuscula, viridia, pubescentia, apice glandulis duabus oblongis flavis vel miniatis notata. Corolla magna, patens; pelala ex ungue cuneato sulphureo obovata, crenulata, rosea, lineis saturatioribus notata. Siamina basi monadelpha, alterna du- plo breviora, omnia -glabra, longiora medio dente crassiusculo mu- nita, stylis breviora. „Antherae ovalae, flavae.e Ovarium ovatum, loculis pauciovulatis. Siylü filiformes, barbati, erecti, szigmatibus capitatis, glandulosis. Capsula desideratur. Var. ß. recedit tota statura humiliori, floribus minoribus, petalis saturatius roseis non lineatis apice rotundatis nec crenatis. Attamen pro specie diversa vix habenda videtur. Crescit in regni chilensis locis humidis, ad fossas. Cum alüs plantis mixta incolis ad tingenda lintea inserviüt. ”) Floret (in viridarüs) Martio, Aprii. ©. . *) Dr. Pöppig sagt hierüber in seinen Reiseberichten aus Chili (siehe Frorieps 243 ‘ Lehmann’s ©. floribunda (d. Nov. act. Acad. Leop. Carol, vol. XIV. p. 813) gehört, trotz Lindley’s Versicherung, gewiss nicht hieher. Lehmann selbst beschreibt sie ausdrücklich als acaulis und tuberosa. Was ich bisher als solche gesehen, was Link und Otto als solche abgebildet haben, ist durchaus meine O. Martiana. Ob aber die ächte Lehmann’sche Pflanze auch hieher gehöre, ist mir noch zweifelhaft, denn es heisst in der Beschreibung radix tuberosa, solida,. articulata, während O. Martiana eine Zwiebel hat, auch wer- den die Blumen viel kleiner (magn, florum O. strietae) angegeben, Die Vergleichung der lebenden Pflanze wird darüber entscheiden. 65. ©. tortuosa Lindl. O. caule s. rhizomate carnoso squamoso, foliis ternatis, foliolis bre- viter pedicellatis, linearibus, obtusis, supra glabris subtus pubescenti- bus crassiusculis, petiolis pedunculisque tortuosis, umbellis multiflo- ris, sepalis lanceolatis obtusis apice maculatis, stylis stamina subae- quantibus, ovarii loculis polyspermis. O. tortuosa Lindl. Botanical Register tab. 1249. Caulis palmaris vel pedalis, tortuose adscendens , squamis ovatis acutiusculis imbricatis brunneis vestitus. Folia in apice caulis plu- rima, approximata, longe petiolata, ternata; petioli, pedales vel. lon- giores, teretes, glahri, tortuosi; foliola omnia breyiter pedicellata, linearia, obtusiuscula, supra glahra subtus pilosa, crassiuscula, pol- licem circa longa, 2—3 lineas lata. sStipulae nullae. Pedunculi foliis longiores, teretes, glabri, tortuosi; umdella multiflora, foliolis pluribus ‚ovatis acutis involucrata; pedicelli erecti, circiter pollicares, Notizen XXVIT. Bd, p. 214.): Aus einer schönen purpurblüthigen Oxalis der Wäl- der macht sich der Bauer ein vorzügliches Färbematerial, aus den. Blättern des Culle, einer andern Art (so heisst unsre Pflanze bey Feuillee) formt er kleine Kuchen, deren er sich um der Säure willen beym Färben bedient und die im Lande sehr gesucht sind, 1 = 244 glabri. Calycıs sepala ovato-lanceolata, obtusa, paulo erosa,| mar- gine anteriori colorato (glanduloso). ‘Corolla magnitudine fere O. caprinae, infundibuliformis, petalis cuneatis, truncatis, ‚antice - obsolete erenatis, luteis, magis minusve sanguineo -marginalis. Stamina sty- los subaequantia. Ovaril locula polysperma. Capsula desideratur. Creseüt in regno chilensi prope WValporaiso. — Floret (in viridarüs) Junio. 2. ) 66. O. sarmentosa Zuccar. Tab. IX. OÖ. caulescens, caule angulato prostrato sarmentoso, foliis terna- tis, foliolis omnibus sessilibus ovato-rhombeis acutiusculis uti tota planta hirtis, pedunculis multifloris dichotomis. Caulis elongatus, prostratus, tenuis, angulatus, junior pubescenti- _hirtus, adultus glaber, ad foliorum insertiones radices tenues fibroso- ramosas emittens, ramosus. Folia longe petiolata, ternata; petioli 3—9 pollices longi, erecti, stricti, semiteretes, supra ' canaliculati, pilis patentibus hirti; ‚foliola omnia sessilia, ovato-subrhombea, acu- tiuscula vel obtusa, integerrima, ciliata, utrinque, sed praesertim sub- tus, pilis decumbentibus sparsis hispidula, pollicem fere longa, 8— 10 lineas lata. Stipulae nullae.e Pedunculi axillares, folia aequantes vel superantes, erecti, teretes vel compressiusculi, hirti, multiflori, apicem versus dichotomo-bifidi; infra divisiones bracteis duabus par- vis lanceolatis acutis membranaceis fuscis hirtis muniti; divisiones plerumque iterum dichotome ramosae, ad ramificaliones pedicellosque bracteis supra descriptis conformibus munitae, flore solitario e cujus- vis dichotomiae angulo longissime pedicellato ; pedicelli tenues, tere- tes, strieti, hirti, longitudine var, 1— 1#-pollicares in floribus in- ferioribus, 4— 6 lineas longi in superioribus, ante anthesin nutantes. Calyx 5-phyllus, persistens; foliola subinaequalia, duobus externis parum minoribus, oblongo-lanceolata, acutiuscula, integerrima, ex- tus hirta, eglandulosa, intus glabra. Corolla calyce triplo fere lon- 245 gior, flava; pelala longe cuneata, apice rotundata, integerrima, glabra. Stamina basi monadelpha, alterna plus quam triplo breviora, compressa, acuta, glabra; longiora basi compressa glabra, sursum subulata, edentula, hispidula. _Antherae ovato-subglobosae conge- nerum, Övarium calyce brevius, ovato-5-gonum, 5-loculare, lo- eulis 1 — 2-ovulatis, extus dense hirtum. Siyli teretes, erecto -pa- tentes, stamina breviora superantes, hispidi. Stigmata papillosa. Capsula ovato-pentagona, calyce persistente vix longior, hispida, 5-locularis, loculis monospermis. Semina matura desiderantur. Crescit in Brasiliae provincüs meridionalibus, unde commu- nicavit specc. clar. Sellow. 3. (v. $.) Explie. tab. IX. Fig. 1. Flos, auctus. 2. Pistillum, auctum. 3. Stamina separata, aucta. 67. O.rhombifolia Jacg. ©. caule lignoso erecto, foliolis omnibus sessilibus ovato-rhom- beis obtusiusculis pubescentibus, lateralibus basi subinaequilateris, pedunculis 3— 5-floris, sepalis lanceolatis acutis, staminibus longio- ribus edentulis aeque ac styli longissimi hirsutis. O. rhombifolia Jacg. Oxal. p. 22. n. 2. tab. 2. — HWillden. spec. plant. II. p. 802. — Zuccar. |. ce. n. 51. Crescit in America torrida ad Caracas. (v.s. in herb. Willd. a Bredemeyero lectam.) $. Species minus notae. 68. O.longiflora L. O. caule inferne nudo simplici, foliis ternatis, foliolis semibifi- ‚dis, pedunculo unifloro. O. longiflora Linn. Syst. plant. p. 432. — Jacquin Oxal. P- 113. n. 90. — Zucear. |, c. n. 52. Habitat in Virginia. * 246 Vermuthlich durch Versehen giebt Sprengel Syst. Veget. II. p. 427. n. 68. als Vaterland der verschollenen Art das Kap an. 69: O.conorhiza Jacg. O. radice perenni turbinata crassa, caule brevissimo erecto, fo- liis ternatis, foliolis obcordatis, pedunculis 1 — 2-floris, floribus am- plissimis. O. conorhiza Jacquin Oxal. p. 26. n. 6. — Zuccar. Il. c.n. 53. Crescit in vastis campis prov. Paraguay. * Corolla amplissima, lutea. 70. ©. crenata Jacg. O. annua (?), radice fusiformi, caule erecto ramoso carnoso, foliis ternatis, foliolis obcordatis, pedungulis umbelliferis, petalis crenalis. O. crenata Jacg. Oxal. p. 27. n. 7. — Zuccar |. c. n. 54. Colitur passim in hortis Limae. % Corolla diametro 10°’ metiens, lutea, intus purpureo- striata. 71. .O. verticillata Decand. O. caule erecto simplicı glabro, foliis ternatim quaternatimve verticillatis,. foliolis obcordatis, pedunculis 2—3-floris petioli lon- gitudine. O: verticillat«a Decand. Prodr. ]..p. 691. n. 17. — Zuccar. l. ce. n. 55. Cresecit in hortis St. Angeli in Mexico. „ b. foliolo terminali a lateralibus magis minusve remoto (lon- gius pedicellato). 247 72- O.linearis Zuccar. O. caule erecto subsimplici suffruticoso pubescente, foliolis li- nearibus acutiuseulis hirtis,. pedunculis apice bifidis 7 — 11 -floris fo- lia aequantibus, sepalis acutiusculis pubescentibus, staminibus longio- ribus medio denticulatis barbatis, stylis longissimis barbatis, capsulae glabrae apice dentatae loculis dispermis, O. linearis Zuccar. 1. c. n. 571. — O. nigrescens ß. linearifo- lia St. Hilaire I. e. p. 114. (?). Crescit in Brasilia a cl. Sellow ibidem lecta (v. s.) $- Von den zwey nächstfolgenden Arten unterscheidet sich, so viel aus Kunth’s und St. Hilaire’s Beschreibungen erhellt, unsre Art vorzüglich durch die starke Behaarung, die gezähnten längern Staub- faden und die an der Spitze gezähnten Kapselfächer. Ausserdem scheint sie ihnen aber so nahe verwandt, dass ich gerne alle drey zu einer Species vereinigen möchte. 73. O. angustifolia Kunth. - ©. caule fruticoso ramoso, foliolis linearibus vel oblongo :linea- ribus obtusis glabris, lateralibus minoribus, pedunculis 53— 4 - floris folia subaequantibus, sepalis acutis glabris, stylis pubescentibus, ova- rio glabro. O. angustifolia Kunth Il. c. p. 193. n. 24. — Decand. Prodr. 1. p. 691. n. 11. — Zuccar. I. c. n. 58. Creseit in Nova-Hispania. — Floret Aprii. %. Flos magnitudine O. corniculatae, flavus. Th. O. nigrescens St. Hileire. O. caule suffruticoso, folioso, pilosiusculo, foliolis glaberrimis, foliorum inferiorum ovatis vel ovato-oblongis, superiorum oblongis, 248 summorum saepe linearibus, pedunculis bifidis foliis longioribus, flo- ribus racemosis, sepalis obtusis, staminibus longioribus hirtellis, sty- lis barbatis intermediis, ovarii glaberrimi loculis 3 - ovulatis. O. nigrescens St. Hilaire I. e. p. 113. n. 10.. Caulis suffruticosus apice subherbaceus, 8— 12 - pollicaris, erec- tus, simplex; basi teres sursum complanatus, angulosus, pilosiusculus, nigrescens vel obscure fuscescens. F'olia numerosa; foliola in in- feriore vel media caulis parte ovata vel ovato-oblonga, obtusa, circi- ter 8’ longa, superiora oblonga vel elliptico-oblonga, obtusa, circi- ter 1 — 2’ longa, summa oblongo -elliptica aut elliptica, saepe lineari- oblonga, obtusiuscula au tlinearia, acuta; lateralia minora, omnia in- tegerrima, subevenia, glaberrima, subglaucescentia, marginibus saepe nigrescentia, sub lente farinaceo-tuberculata ; petiolus 8 — 12’ lon- gus, super foliola lateralia in petiolulum folioli terminalis 2“ longum productus. Peduneuli axillares, 2 — 23° longi, complanati, glabri, apice bifidi, bibracteati ; divisiones 2 — 8’ longae, divaricatae, a basi _ floriferae, ad basin cujusvis floris bracteolatae ;bracteae subulatae, gla- briusculae. Flores pedicellati, pedicellis ceirciter 2’ longis, glaberri- mis. Sepala glaberrima, saepe nigrescentia, oblonga, obtusa, mucronu- lata, 5-nervia. Petala glaberrima, aurantiaco — lutea, circiter 3 longa. Stamina minora glaberrima, majora quintuplo longiora, hirtella, basi glaberrima. Ovarium ovatum, glaberrimum, loculis 3-ovulatis. Styli crassi, externe hirtelli, intermedii, stigmatibus capitatis. Cap- sula 2 — 3'''longa, ovato-globosa, ex viridi rubroque variegata, abortu saepius 2-sperma. Semina cireiter 13” longa. Embryo virescens; cotyledones ellipticae, radicula dimidio longiores. (St. Hilaire). Creseit in campis provinciae Minas novas. — Fleret Mayo, Septembri. B: % Variet. ß. linearifolia (caule 4 — 6-pollicari, foliis omnibus li- nearibus, anguslis, canaliculatis, nervo medio saepe piloso) fortasse ad nostram ©. linearem pertinet. 249 75. ©. divaricata Mart. et Zuccar. O. annua, caule gracili erecto ‚pubescente (viscido ?) ramoso, ramis plerumque geminis, foliolis parvis obovatis ellipticis vel ob- longis obtusis pubescentibus, pedunculis aeque ac petioli tenuissimis strictis 3 — 5 -floris, brevissime bifidis, staminibus longioribus medio dentatis barbatis, stylis brevissimis glabris, capsulae loculis sub3- spermis. O. divarıcata Zuccar. |. c. n. 59. Crescit in Brasiliae editis sylois prov. Bahiensis, ibidem de- tecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Novembri. ©. (v. s.). Caules gracillimi, fusci, pilis brevibus patentibus pubescentes et fortasse viscosi. Foliola parva, 2— 4 (raro 6) lineas longa, 14 — 3’ lata, tenera, glaucescenti-pubescentia; petioli usque ad fo- liola 8 — 12’, inter ea 1— 2” longi, tenuissimi, strieti; pedun- euli axillares, 15 — 18 longi, apice brevissime bifidi, 5 — 7-flori, floribus pedicellatis aeque ac capsulis erectis, parvis, sepalis plerum- que pilo reliquis longiore et robustiore terminali subaristatis, petalis flavis, stylis' brevissimis glabris, capsula ovato-globosa, loculis tri- spermis, Der nachfolgenden Art, wie es scheint, sehr nahe verwandt. Doch habe ich nicht gewagt, beyde.zu vereinigen, da ich an trocknen Exemplaren nicht mit Gewissheit nachweisen konnte, ob die Stengel klebrig sind, da ferner Hr. y. St. Hilaire seiner Pflanze viel grös- sere durchaus glatte Blätter giebt, dagegen des Grannenhaares auf den Kelchblättchen und der gezähnten längern Staubfaden nicht erwähnt. 76. O. euphorbioides St. Hilaire. O. annua?, caule suffruticoso pubescente viscoso, foliolis glabris obtusis, inferioribus ovatis, -caeteris linearibus glaucescentibus, pe- 32 250 dunculis brevissime bifidis '7-floris, staminibus longioribus hirtellis, stylis intermediis pubescentibus, capsulae loculis subtrispermis, O. euphorbioides St. Hil. I. c. p. 113. n. Q. Radix fibrosa, annua? Caulis suffruticosus, apice herbaceus, simplex aut ramosus, inferne teres, superne complanatus substriatus, pubescens, viscosus. Folia numerosa; foliola glaberrima, glauces- centia, foliorum inferiorum (raro omnium) ovata vel elliptico-ovata, retusa, 6 — 10" longa, superiorum linearia, obtusa vel retusa, cir- eiter 7’ lJonga, 2 — 3° lata, laleralia minora; petiol. ad foliola us- que circiter 9, inter ea 1 — 2” longi, filiformes, pubescentes, apicem versus glabriusculi. Pedunculi axillares, 13-pollicares, flli- formes, pubescentes, 'apice breyissime bifidi; ramuli apice triflori, puberuli. Calyx glaber, sepalis oblongo - linearibus apice ciliatis, marginibus saepe purpureis. Petala glabra, 2—3"' longa, au- rantiaco - lutea. Stamina minora glaberrima, majoribus apicem ver- sus hirtellis 4-plo breviora; antherae elliptico-suborbiculatae. Sty& intermedii, hirtelli, stigmatibus capitato-bilobis. Ovarium ovatum, glabrum. Capsula ovato -globosa, obtusissima, subpuberula, circi- ter 2” longa, loculis 2— 3-spermis. Semina lineam longa. Zm- dryo viridis; cotyledones_ ellipticae, radiculam subaequantes (St. HAilaire). Crescit in campis prope pagum Contendas prov. Minas gerdes. , 2 7. O. campestris Mart. et Zuccar. O. annua, caule erecto herbaceo, basi lignoso, piloso, foliolis ova- tis vel obovatis obtusis utrinque pilosis, pedunculis folio longioribus dichotomo - bifidis multifloris, floribus cernuis, sepalis lineari-oblon- gis acutis mucronulatis pubescentibus, staminibus longioribus medio dentatis barbatis, stylis brevissimis barbatis, capsulae glabrae loculis 2 — 3-spermis. PP pe 251 O. campestris Zuccar. I. e. n. 65. — O. melilotoides St. Hi- laire l. c. p. 112. n. 8. Pedunculi foliis multo longiores, apice bifidi, divisionibus basi bibracteatis 10—20-floris, floribus breviter pedicellatis nutantibus subdistantibus vel approximatis, parvis. Sepala lineari-lanceolata vel - lanceolata, acuta, pubescentia, plerumque pilo solitario rigido mu- eronata. Petala vix 2"' longa, lutea.. Stamina longiora medio acute dentata, inde apicem versus barbata. Ovarium glabrum. Siyl bre- vissimi, barbati. Capsula ovato-globosa, glabra, calycem superans, loculis dispermis. Crescit in campis aprieis siccis Brasiliae, a clar. Eg. de Martius ibidem detecta. — Floret Junio — Augusto. ©. (v. s.). 73: O. distans St. Hiaire. O. caulibus suffruticosis adscendentibus vel erectis foliosis, foliis ex intervallis fasciculato - approximatis (nec verticillatis), foliolis obo- vatis obtusis soepius emarginalis villosis ciliatis, pedunculis umbelli- feris 5 —6-floris, staminibus longioribus medio dentatis, stylis in- termediis, capsulae loculis sub3 - spermis. O. distans St. Hilaire |. c. p. 115. rn. 12. — O. hispida Zuccar. l.”e. n. 61. Radix fibrosa, ramosa, nigrescens. Caules vel plures vel soli- tarius, erectus vel adscendens, basi lignosus, cortice obscure ferrugi- neo tectus, crassitie pennae coryinae, ramosus; rami erecto -patentes, angulati, stricti, herbacei, piloso-hirti. Z’olia terna, sena vel plura fasciculato - approximata, fasciculis per intervalla 14— 2-pollicaria -a se invicem remotis; foliola obovata, obtusa, plerumque, praeser- tim lateralia, emarginata, villosa, ciliata, 3—5‘" longa, 2 — 4" lata; petioli stricti, erecti, hirti, ad foliola lateralia 5— 7, inde ad terminale 2 circiter lineas longi. Stipwlae distinctae nullae, Pedun- 32* 252 culi axillares, folia subaequantes, stricti, hirti ,’ umbelliferi. Umbella 2 — 6-flora, basi brevissime involuerata; ‚pedicelli. filiformes, 3% longi, hirti. Zlores sub anthesi erecti, postea deflexo-penduli, quam in praecedente triplo majores. Calyx villoso-hirtus, sepalis lan- ceolatis acutis. Petala flava, 6"' circiter longa. Stamina vix mona- delpha, breviora glaberrima, longiora infra medium dentata, inde apicem versus barbata. Ovarium glabrum, loculis 3 —4 - ovulatis, stylis intermediis, barbatis, stigmatibus capitato -bifidis. Capsula ovato-pentagona, glabra, calycem parum superans, loculis 3 - sper- mis. Semina parva, vix 5‘ longa, oyata, compressiuscula, utrinque acuta, 6-costata, iransversim rugosa, fusca. E Crescit in Brasiliae provincia Minas geräes locis siccis ( Eg. de Martius), ad flumen Jiquitinhonha (St. Hilaire), in campis ad fl. Rio das Contas (Ser. Princeps Neow.). — Floret Julio, Augusto (Mart. St. Hil.), Martio (Pr. Neow.). %. (v. s.). 79. O. pentantha Jacg. O. frutescens, caule erecto ramoso, foliolis obovato -ellipticis obtusis pubescentibus, lateralibus emarginatis, pedunculis bifidis, di- visionibus bifloris, sepalis acutis, petalis rotundatis, staminibus longio- sibus medio denticulatis (edentulis Jacguin), ovarii. hirsuti loculis 3 — 4-ovulatis, stylis brevissimis glabris barbatisve.- O. pentantha Jacg. Oxal. p. 21. tab. 1. — Zuccar. I. c. n. 60. (excl. synon. O. Plumieri Bot. Reg.). Der vorigen sehr nahe verwandt, aber die Stengel stark holzig, die Blätter nur selten büschelweise genähert, viel grösser, das mitt-, lere Blättchen oft fast 1” lang, minder dicht behaart, der Frucht- knoten behaart, die Blumen an unsern Exemplaren noch etwas grösser. Von Jacquin’s Beschreibung weicht unsre Pflanze, die je- doch in allen andern Kennzeichen zu sehr übereinstimmt, als dass 253 wir an ihrer Identität zweifeln könnten , durch die gezähnten Staub- faden, die auch Kunth bemerkt, und durch: die ‘behaarten' kurzen Griffel ab. Lindley’s O. Plumierii, die ich früher hieher gezogen, scheint doch in manchen Stücken verschieden und mag daher einstweilen für die alte Linneische O. frutescens gelten, die ohnedem vielleicht nie mehr mit voller Sicherheit ausgemittelt werden kann. 80. ©. Plumieri Lindl. (Jacg.?). OÖ. fruticosa, caule erecto ramoso, foliolis obovatis, obtusis vel emarginalis, costalis, pubescentibus vel glabriusculis, subciliatis utrin- que viridibus, petiolis valde pilosis, pedunculis folio plerumque lon- gioribus pilosis umbelliferis 5 - 8-floris, sepalis ovato-oblongis gla- berrimis, petalis obovatis emarginalis. O. Plumieri /WPilld. spec. plant. 1]. p. 801. — Jacg. Oxal. p. 23. — Decand. J. p. 690. n. 3. — Zuecar. l. e. n. 71. — .Lind. ley in Botan. Register tab. 810. — ©. frutescens Linn. spec. pl. 624. — Thunberg Oxal. p. 22. — Savigny in Lamark Encyel. IV. p. 684. n. 20. — O. lutea frutescens Trifolii bituminosi facie. Plumier catal. pl. p. 2. — Aaj. hist. 3. p. 548. n. 8. — O. caule fruticoso folüs ternatis. Plumier icon. tab. 213. f. 1.. Praecedenti fortasse .affınis, sed foliis costatis, floribus multo ma- joribus et petalis obcordatis diversa. Creseit in insula Martinica, $. . Ich habe Lindley’s Abbildung der lebenden Pflanze nicht wie- der wie früher zu O. pentantha ziehen wollen, theils weil er die Pflanze mit dem Brown’schen Herbarium verglichen zu haben ver- _ sichert, theils weil die Blätter dieselben starken Nerven zeigen, 254 welche ‘auch die Plumier’sche Abbildung 'angiebt |(und wodurch sie sich auch der O. pisoraleoides' Hunth nähert). Doch bleibt auffallend, dass Plumier die Blumen wenigstens um das Doppelte "grösser abbildet und Savigny sie aus Plumiers Manuscript, so, gross be- schreibt, während sie bey Lindley als flores parvi beschrieben und ungefähr so gross, als bey O. pentantha ‚gezeichnet sind. 891. O. umbraticola St. Hil. O. caule suflruticoso folioso pubescente, foliolis rhombeo-ova- tis,obtusis emarginatis basi acutis, marginibus nervoque medio vix puberulis, pedunculis folis brevioribus bifido-umbelliferis pubescenti- bus, sepalis obtusis, petalis emarginatis, stylis intermediis, ovarii lo- culis uniovulatis. O. umbraticola St. Hil. 1. c. p- 111. n. 7. Caulıs. 'suffruticosus, apice herbaceus, 14 — 2-pedalis, parum ramosus, gracilis, ‘pubescens. Zolia in apice caulis approximata ; foliola rhombeo-ovata, basin versus attenuata, apice obtusa, emargi- nata, subevenia, tenuia, margine nervoque medio vix puberula, li- nea alba medio saepe notata, 1 — gan longa, 8 — 12” lata; latera- lia minora; petiolus glabriusculus, filiformis, a foliolis lateralibus ad terminale usque 6‘ longus. Pedunculi axillares, circiter pollica- res, petiolis breviores, pubescentes, bifido - umbelliferi , cireiter 9- flori; pedicelli pubescentes, 3 — 4’ longi. Sepala linearia, obtusa, primum pubescentia, denique glabra. P’etala cuneata, emarginata, aurea vel nonnunquam albicantia, basi lineis duabus obseurioribus notata, circiter 8“ longa Siamina longiora hirtella; antherae_ el- lipticae. Ovarium glabrum, loculis monospermis. SiyZ intermedii, apice hirtelli, stigmatibus capitatis. (St. Hilaire.). Crescit in sylois umbrosis humidis summi montis Serra negro, provinciae Minas gerdes. — Floret Februario. $. x 255 Mit der. ©. pentantha jedenfalls: sehr nahe verwandt. Doch habe ich nicht gewagt, ‘sie’ mit derselben zu vereinigen, da nach St. Hilaire’s Beschreibung. die‘ Blätter an der Spitze des Stengels rosenartig zusammengedrängt, ‚die Blumenstiele mehrblüthig, die Kelch- blättchen stumpf, die Blumenblätter grösser und ausgerandet, end- lich die Fächer des Fruchtknotens nur einsamig sind. 82. O. glauca Kunth. O. fruticosa, caule ramoso glabro, foliis ternätis, foliolis: cilia- tis glabris glaucis, terminali ovato-elliptico, lateralibus 'ovato-subro- h 6 & plıco, tundis saepius emarginatis remotiusculis bifidis multifloris, calycis fo- liolis obtusis apice glandula notatis glabris, ovarii loculis uniovulatis. O. glauca Kunth l..c. p- 192. n. 22. tab. 471. — Decand. Prodr. 2. p. 691. m. 9.0— Zueear. |. c. n.,62. — 0. sphacelata herb. MWilld. Crescit ad flumen Amazonum. — Floret Augusto. %. (v. s.) Frutex tripedalis. Flores magnitudine ©. corniculatae, laxe dichotomo -racemosi, albi, fauce flavi. 83. 0. borjensis Kunth. O. fruticosa, caule ramosissimo glabro, foliolis_ovato- ellipticis - rotundatis glabris glaucescentibus, pedunculis apice bifidis vel sub- umbellatis, sepalis lanceolatis acutis eglandulosis pubescentibus, ova- rii ‚loculis monospermis., O. borjensis Kunth. |. e. p. 195. n. 23. — Decand. Prodr. ]. p- 691. n. 10. — Zuccar. I. ce. n. 65. — O. fruticosa herb. Wilden. Ad flumen Orinoce (Humboldt), nec non in Brasilia austra- liori (Ey. de Martius). — Floret Majo %.(v. s. specc. Hum- boldt. et Mart.). 256 Frutex bi — tripedalis ramosissimus, ramulis irregulariter sub- dichotomis vel'verticillatis divaricatis.. Corolla parva, limbo 'pallide flavescente fundo saturatiori. Ovarium: quinquelobum, infra stylos obsolete 5 -dentätum ;loculis uniovulatis. { 84. O. saxatilis St. BE e O. fruticosa, foliis verticillatis, foliolis parvis obovato- orhäciln- ribus obtusissimis, pedunculis folia subaequantibus brevissime bifidis, sepalis Obtusis. eglandulosis, ovarii loculis a je O. saxatilis St. Hl. I. e. p. 114. n. 11. Caulis suffruticosus, lignosus, 1 — 2 pedalis, erectus, ramosissi- mus, teres, crassus (?), glaber, nigrescens; ramuli graciles, teretes, apice: angulosis'et sub lente puberuli, nigrescentes. F'olia numerosa, in 'apice 'ramorum ternatim» —. quinatim-subverticillatim \congesta ; Joliola parva, obovato — orbicularia, obtusissima, glabra ,' glauca, 2 — 3! longa; petioli filiformes, rigidiusculi, pilosiusculi, usque ad foliola lateralia sex, inde ad terminale duas circiter lineas longi. Pe- duneuli folia subaequäntes, filiformes, complanati, glabri, apice bre- vissime bifidi, sub5-flori, infra divisiones bibracteati, bracteolis: pedicellorum minimis subulatis; pedicelli cireiter 2” longi, medio articulati. Calyx parvus, lutescens, glaber vel glabriusculus; sepala duo exteriora ovato-lanceolata, interiora tria lineari-spathulata, om- nia obtusa, trinervia. Petala angusta, lutea, vix 2” longa. Stamina minora apice puberula, majora hirtella; antherae minimae, subor- biculatae. Ovarium ovatum, pentacephalum, loeulis uniovulatis. Styli brevissimi,- patuli, glabri, stögmatibus capitatis. (St. Hiaire). Crescit ad flumen Parahypa prope villam Ubäa, provinciae Rio de Janeiro. — Floret Octobri., $. « Wir würden sie unbedingt mit der vorigen Art vereinigt haben, wenn Hr. v. St. Hilaire nicht die Blätter um die Hälfte kleiner und die Kelchblättchen stumpf angäbe. 257 85. O. densifolia Mart. et Zuccar. O. suffruticosa, hirta, caulibus erectis virgatis subsimplicibus plerumque densissime foliosis , foliolis parvis obcordato - bilobis inae- quilateris hirsutis, pedunculis multifloris bifido-umbelliferis, ovarii loculis uniovulatis. O. densifolia Zuccar. I. c. n. 60. — ©. campestris St. Hilaire. l. ce. p. 116. n. 15. Crescit in. Brasiliae campis siecis ad montes Serra de Gram Mogol provinciae Minas Geräes (Eg. de Martius), nec non in campis prov. Goyaz, Certao do Rio de St. Francisco 'dietis (St. Hilaire). — Floret Majo — Octobri. 2. (v. s.). Folia plerumque caulem dense vestientia, rarius sparsa, magni- tudine in diversis speciminibus inter 2—4 lineas variantia, nonnun- guam violascentia. Flores aurei, magnitudine fere florum O. Ace- tosellae, 86. ©. hirsutissima Mart. et Zuccar. O. caule suffruticoso folioso, foliis ternatis vel raro unifoliolatis, foliolis obovato - ellipticis hirsutissimis, pedunculis umbelliferis 4— 7- floris, umbella involucrata, staminibus longioribus medio dentatis, ovarüi breviter stipitati loculis 1—2-ovulatis. O. hirsutissima Zuccarini |. e. n. 74. — O. fulva St. Hilaire plantes usuelles du Bresi n. 44. — Flor. Brasil. p. 115. n. 14. ß. monophylios Zucc., humilior, caulibus herbaceis, foliis uni- foliolatis. Crescit utrague varietas in campis siccis provinciae Minas geräes (Eg. de Martius, St. Hilaire, Sellow). — Floret fere to- tum per annum. 5- (v. S.). 35 258 ez. O. cordata St. Hiaire. O. caule sufiruticoso folioso, foliolis cordatis marginibus et in nervo medio pubescentibus,, peduneulis axillaribus compressis pubes- ‚centibus subbifido-umbelliferis, sepalis acutis, staminibus longioribus barbatis stylos pubescentes superantibus, ovarii loculis uniövulatis. ©. cordata St. Hilaire plantes usuelles. n. 45. Suffruticosa, foliosa, cortice nigrescente tecta. Folia trifolio- lata; foliola ‘ovata, cordata, obtusa, integerrima, 1 — 14 pollices longa, margine et in nervo medio tenuiter pubescentia, nervis sub- costatis subtus prominulis percursa, lateralia a terminali 4 — 6 li- neas distantia; petioli circiter- bipollicares, vix pubescentes, -atro-ru- bentes, crassitie fere pennae columbinae. Pedunculi axillares, com- planati, pubesoentes, cireiter bipollicares, umbellam subbiidam mul- tifloram, basi bracteis linearibus acutis pubescentibus 3‘ longis mu- nitam ferentes. .„Sepala acuta, pubescentia.. Petala margine leviter- ciliata, circiter 5 longa, flava. Staminum filamenta breviora gla- bra ; longiora pistillum superantia, pubescentia; artherae orbieulari- ellipticae. Ovarium glabrum, 5-loculare, loculis uniovulatis. Stiyli intermedii, pubescentes, stigmatibus capitatis. Capsula desideratur. (St. HAilaire). Crescit in parte meridionali provinciae brasiliensis Goyaz, Übidem detecta a clar. de St. Hilaire. — Floret Junio. 2%. , 88. ©. Barrelieri Jacg. O. sufiruticosa, pubescens vel subvillosa, foliolis ovato-lanceola- tis, acuminatis, acutis vel (inferioribus saepius) obtusiusculis, prae- sertim subtus molliter canescenti-hirtis vel rarius glabriusculis, pe- dunculis folio longioribus multifloris racemoso-bifidis, staminibus lon- gioribus medio .dentatis, ovarii loculis 2 — 3-ovulatis. O: Barrelieri Jacg. Monogr. Oxal. p. 24h. n. 4. tab. 3. — Mill: 259 ‘ denow spee. plant. II. p. 80% — Pers. Enchir. ]. p. 519. — Decand. Prodr. I. p. 690, n. 5. (exeluso ubiyue, fide elar. St. Hilaire, synony'mo : Savigny in Lamark Encyel. IF. p: 664. n. 21.) — ©. cytisoides Zuccar. |. c. n. 72. — O. cajanifolia St. Hilaire L c, p. 110. n. 5. Radix fibrosa, in patria fortasse perennis, in caldariis fide clar. Jaquin annua. Caulis sublignosus. Foliola plerumque ovato- lanceolata vel lanceolata, utrinque attenuata, acuta vel acuminata, ra- rius, praeserlim inferiora, elliptica obtusa, supra pubescentia vel (et in specc. sponte nascentibus) glabriuscula, subtus molliter canescenti- hirta,, Pedunculi folio longiores, stricti, horizontaliter patentes, bi- ‚fido-multiori. Flores breviter pedicellati, post foecundationem nu- tantes. Corolla rosea, fundo flava. Siamina longiora medio dentata. Styli barbati, modo longissimi modo brevissimi. (Capsula ovato- pentagona, glabra, loculis 2 — 3 - ovulatis. Creseit in America tropica, Gujana (Jaquin), Brasilia prope Rio de Janeiro (Eg. de Martius, St. Hilaire, Beyrich). — Flo- ret in Brasiia Januario, Februario (Eg. de Martius), in cal. darüs nostris a Majo ad Octobrem. (v. s.). (Ich habe in meiner früheren Abhandlung die brasilianische Pflanze für von der Jacquinischen aus Gujana spezifisch verschieden gehal- ten, bin aber jetzt, vorzüglich durch Vergleichung mehrerer Exem- plare aus dem Herbarium des Prinzen von Neuwied von dieser Meinung zurückgekommen, da ich an manchen der letztern alle von Jacquin angegebenen Merkmale genau wiederfand.. Auch Herr v St. Hilaire fühlte bereits die nahe Verwandtschaft seiner ©. ca- Janifolia mit der. Jacquin’schen Art, von welcher er sie nur da- durch unterscheidet, das er sagt: „ses feuilles n’ont pas tout -ä-fait la m&me forme, ma plante est beaucoup plus velue, enfin toutes ses etamines sont plus longues que le pistil.“ Diese Merkmale können 33* 260 aber um so weniger genügen, da bey manchen wilden Exemplaren aus dem Herbarium des Prinzen von Neuwied. die Blätter ganz so gestaltet und eben so wenig behaart sind, wie in der Jacquin’schen Pflanze, da ferner letztere vermuthlich durch die Kultur einen Theil ihrer Behaarung verloren hatte, da endlich die Proportion der Ge- schlechtstheile unter sich, wie wir schon oft gesehen haben, und wie Hr. v. St. Hilaire bey manchen Arten selbst angiebt, wandelbar ist. Letzteres trifft gerade bey dieser auffallend ein. Jacquin be- schreibt an seiner Pflanze die Griffel so lang als die längern Staub- faden und bildet sie auch so ab, Hr. v. St. Hilairre fand omnia sta- mina pistillo longiora, ich schon bey früherer Untersuchung omnia stamina pistillo breviora und finde sie auch jetzt wieder so. Sollte ich nun darum auch meine Pflanze noch von der des Hrn. v. St. Hi- laire trennen, mit der sie sonst. vollkommen übereinstimmt? Wich- tiger wäre es, dass Jacquin seine Pflanze jährig nennt, während die brasilianischen Exemplare alle holzigen Stengel haben. Aber auch dieses erklärt sich, wenn man erwägt, was Jacquin in seiner Obser- vation zu ©. Plumieri l. c. p. 23 sagt: „Certe, si quis exemplar siccum ÖOxalidis videret Barrelieri, cum toto caule ramisque, sola radice excepta, nae ille, ex caule striete erecto et inferne lignescen- tem indolem mentiente, fruticem pronunciaret, nisi ex viva planta aliter edoctus fuisset.‘“ Und ist denn nicht überhaupt der Fall häu- fig, dass ausdauernde Tropengewächse in unsern Glashäusern ein- jährig werden ? 89. -O. hedysaroides Runth. O. caule basi lignescente, sursum herbaceo glabro vel rarius pubescente, foliis alternis solitariis vel subverticillato -approximatis, foliolis ovatis obtusiusculis obtusis vel (rarius) subemarginatis, gla- bris vel pubescentibus, pedunculis folio longioribus bifido - multiflo- ris, sepalis obtusis glabris, ovarii loculis subtriovulatis. 261 O. hedy'saroides Kunth I. c. p. 192. n. 21. — Decand. Prodr. I. p. 691. n. 8, — Zuccar. l ce. n. 67. — O0. sepium St. Hil. 1. e. p. 111. n. 6. — ©. Barrelieri herb. /Villd. — O. Plumieri Sieb. Herb. Maurit. Crescit in Peruvia (cl. de Humboldt.), insula Martinica ( Sie- ber), in Brasilia prope Rio de Janeiro (Eg. de Martius, Bey- rich, St. Hilaire). — Floret Novembri. %. ? (v.s.specc. peruv., martinie. et brasil.). Flores parvi, flavi. Folia nonnunquam margine obsolete subre- panda. Varietas ß. undique pubescens ab amic, Beyrich prope Rio de Janeiro lecta est. Durch Vergleichung von Humboldt’schen Original-Exemplaren im Willdenow’schen Herbarium biu ich von der Identität der Kunth’- schen Species mit unsrer Pflanze überzeugt. Zwar beschreibt Kunth die Blätter als ausgerandet, aber dieses ist auch an den ‘'Humboldt'- schen Exemplaren nicht immer der Fall, so wie es umgekehrt an den brasilianischen manchmal vorkömmt. Uebrigens ist Blattform, Blüthenstellung u. 5. w. vollkommen gleich. Auch die Sieber’schen Exemplare von Martinique zeigen durchaus keine Verschiedenheit und sind von O. Plumieri, für welche sie ausgegeben wurden, ausser dem Mangel an Behaaruug schon durch die wohl viermal kleineren Blü- then auffallend verschieden. Merkwürdig ist aber, dass die Hum- boldt'schen Exemplare alle an Orten der gemässigten, ja zum Theil’ der kalten Region, mehr als 6000, über dem Meere gesammelt wor- den sind, während in Brasilien die Pflanze dürre Niederungen be- wohnt. Doch kömmt auch dieses zu häufig bey andern Arten, z. B. bey O. corniculata, sensitiva (letztere wächst in Ostindien in heissen Ebenen, in Mexiko aber zum Theil auf bedeutenden Höhen vor, als dass es zur Trennung einer Art genügen könnte. 262 90. ©: leptophylla Zuccar. ©. caule fruticoso ramosissimmo glabro, foliolis ovato- oblongis obtusis glabris glaucescentibus, lateralibus valde remotis, pedunculis aeque ac petioli tenuissimis strictis umbelliferis vel brevissime bifidis fo- lia subaequantibus, sepalis lanceolatis obtusis, ovarii loculis unioyulatis. O. leptophylla Zuccar. I. c. n. 64. Crescit prope Rio de Janeiro, ibidem detecta ab amic. Bey- rich. — Floret Februario. %$. (v. S.). Der vorigen verwandt, aber leicht zu unterscheiden durch den wahrhaft strauchartigen sehr ästigen Stengel, die um die Hälfte klei- neren mehr graugrünen Blätter, die kurzen haarfeinen, an der Spitze in eine Dolde endigenden oder nur sehr kurz zweyspaltigen Blumen- stiele und die einsamigen Kapselfächer. Die Blumen sind gleichfalls kleiner, aber auch gelb von Farbe. 91. ©. Neaei Decand. O. caule fruticoso erecto ramoso, foliis alternis saepius subver- ticillato-approximatis, foliolis inferiorum, rarius omnium, ovatis, acu- tiusculis vel obtusis, superiorum plerumque 'anguste rhombeis utrin- que attenuatis obtusiusculis pubescentibus vel villosis subtus glauces- centibus, pedunculis paucifloris, subumbelliferis vel breviter bifidis, se- palis acutis pubescentibus. O. Neaei Dec.“nd. Prodr. 1. p. 690. n. 4. (fide spec. a cl.. Nee collecti in herb. MWüld.). — Zuccar. |. c. n. 70. — O. pu- berula Nees et Mart. in Nov. Act. Leop. Carol. 'vol. X. p- 43. (fide spec. Neuwied!) — O. hedysarifolia Raddi l..6..P.:22. n. 25. ? Crescit in imperio mexieano prope Acapulco (Nee), nec non in Brasilia prope Rio de Janeiro et in interioribus regionibus ad fl: St. Franeisei (Eg. de Martius, Princeps de Neuwied). 2063 Planta polymorpha, Foliola vel omnia ovata obtusiuscula vel superiora rhombea, pubescentia, hirta vel quoque villosa, pollicem eirciter longa, 8 — 10 lata. Pedunculi. folia subaequantes, tenues, umbellato-bifidi, pauciflori. Sepala lanceolata, obtusa, hirsuta. Zlo- res parvi, flavi. Ein im Willdenow’schen Herbarium befindliches, von Nee bey Acapulco gesammeltes Exemplar unstreitig von derselben Pflanze, die Decandolle als O. Neaei nur kurz definirt, gab mir Gelegenheit die Identität dieser Art mit der von Nees und Martius a. a. O. beschrie- benen O. puberula, welche ich ebenfalls in Originalexemplaren vor mir habe, zu erkennen. Ob auch O, hedysarifolia Raddi hieher ge- hört, mag, ich nicht sicher entscheiden. Raddi’s Beschreibung ist zu unbestimmt und zu unrichtig. Gewiss hat wohl keine strauchige Oxalis einen pedunculus terminalis, und, wenn man krüppelhafte Exem- plare ausnimmt, nur ein oder zwey Blätter. Aber eben desshalb lässt sich über die Pflanze vor der Hand nicht entscheiden. 92. O.insipida St. Hüaire. O. caule suffruticoso, simplici, pubescente apice folioso, foliolis lanceolatis vel rhombeo - lanceolatis acuminatis subangustis subtus pubescentibus, pedunculis bifidis, sepalis obtusis, ovarii loculis unio- vulatis. O. insipida St. Hilaire I. c. p. 109. n. 4. Caulis pedalis, simplex, gracilis, apicem versus subcomplanatus, pubescens, superne foliosus, infra nudus. Folia approximata; foliola lanceolata vel rhombeo-lanceolata, acuminata, subangusta, supra glabra subtus pubescentia, sapore herbaceo, 8 — 15’ longa, 3 — 6" lata, lateralibus semper minoribus; petioli graciles, rectissimi, rigidi, pubescentes, 8 — 12 longi, rachis 4 longa. Pedunculi compla- nati, pubescentes, bifidi, divisionibus brevibus a basi fere floriferis, 2064 secundum florum evolutionem gradatim ex crescentibus villosis, 'infra basin et inter flores bracteolatis; Dracteolae minimae, acutae, villosae. Flores racemosi, secundi. Calyx circiter 2’ longus; sepala oblongo- ovata obtusa, hispido- villosa, rubescentia. Petala lutea.. Stamina: basi vix coalita; ilamenta breviora subulata glabra, longiora apice pube- rula; antherae minimae, ellipticae. Ovarium ovatum, apice subpi- losum, loculis uniovulatis. Styli intermedii, subhirtelli, stigmatibus capitatis subbilebis. Capsula desideratur. (St. Ailaire). Crescit in sylois primaevis prope villam Uba provinciae Rio de Janeiro. — Floret Octobri. „ Der vorhergehenden Art auf jeden Fall nahe verwandt. Ich würde beyde vereinigt haben, wenn St. Hilaire nicht ausdrücklich sagte: ‚‚foliola acuminata und stamina basi vix coalita !“ 93. ©. rhombeo-ovata, St. Hllaire. ? O. caule fruticoso subsimplici vel ramoso folioso pubescente, foliolis pedicellatis magnis ovatis vel rhombeo-ovatis acuminatis dense ac breviter cıliatis, terminali multo majori, pedunculis' apice bi- vel quadrifidis multifloris, ovarıı loculis uniovulatis. ' O. rhombeo-ovata St. Hiaire I, c. p. 108. n. 2. — O. poly- morpha Zuccar. l. e. n. 68. tab. II]. (exclusis var. b. et f.). Caulis frutescens, 12 — 3-pedalis, 'simplex vel ramosus, bası glaber, teres, cortice sordide ferrugineo tectus, sursum angulatus, tenuiter pubescens. Flola saepius versus apicem caulis approximata, trifoliata; foliola inter aflınes species longe maxima, ovata vel ovato- rhombea, basi plerumque attenuata rarius rotundata, obtusiuscule acuminata, utrinque glabra vel in nervo medio subpubescentia, dense ac breviter ciliata, juniora subsericea, inter se inaequalia, terminali multo majori saepius 3 — 4 longo et 2— 3“ lato, lateralibus ple- 205 rumque dimidio, sed nonnumquam duplo triploque minoribus, basi subinaequilateris; peliol stricti, canaliculati, pubescentes, 14 — 2- pollicares, inter foliola lateralia in rachin 6— 12 lineas longam pro- ducti; petioluli pubescentes, 1— 2” longi. Pedunculi folio brevio- res, subcomplanati, recti, pubescentes, vario modo bi - vel quadri- fidi, divisionibus vel a basi floriferis longe racemosis vel apice tan- tum subumbelliferis, basi et inter flores bracteolatis. Flores in quavis divisione 5— 20, alternatim distichi, remotiusculi vel approxi- malti; pedicelli breves, teretes, pilosi, parum supra basin articulati ibique delabentes, fructiferi quoque plerumque erecti. Sepala lineari- lanceolata vel lanceolata, acuta vel obtusa, pubescentia. Petala emarginata, flava, magnitudine circiter ut in O. Acetosella. Stami- num filamenta breviora glabra, subulata, longiora edentula, apicem versus barbata, stylis breviora; antherae ellipticae. Ovarium ovato- quinquelobum, glabrum vel apice parum pubescens, loculis uni - ovu- latis. Styl filiformes, dense barbati, longissimi, stigmatibus capi- tatis subemarginatis. Crescit in Brasüiae australioris sylois primaevis v. &. prope Rio de Janeiro, Uba, Contendas etc. lecta ab cls. Eg. de Martius, St. Hilaire, Beyrich, ete. — Floret Octobri. &. (v. S.). Ich habe in meiner früheren Arbeit mit Unrecht diese Art unter dem Namen ©. polymorpha mit den beyden folgenden zusammenge- worfen,, von deren Verschiedenheit ich durch Vergleichung besserer Exemplare aus dem Herbarium des Prinzen von Neuwied jetzt völlig überzeugt bin. Doch fehlte es der obenstehenden Art noch immer nicht an Wandelbarkeit der Blattform, Blüthenstellung u. s. w., um den Namen polymorpha zu verdienen, wenn nicht Hr. v. St. Hilai- re’s Name als der ältere beybehalten werden müsste. Merkwürdig bleiben als Spielarten, aber sicher auch nur als solche, immer noch: b) cauliflora, caule tripedali, foliolis magnis basi rotundatis, 54 2066 pedunculis bifidis, saepe ex axillis foliorum delapsorum anni praecedentis provenientibus. | c) violascens, caule humiliori vix pedali, foliolis subtus violas- centibus, terminali saepe obtusiusculo, lateralibus basi sub- inaequalibus, cordato - subtruncalis. Letztere nähert sich der ©. roselata St. Hil., ist aber durch die Blumen doch hinreichend verschieden. Oh. O. roselata St. Hılaire. ©. subacaulis, suffruticosa, foliis roselatis, foliolis inaequalibus, intermedio ovato acutiusculo petiolulato, lateralibus sessilibus mino- ribus ovatis obtusis, basi truncata subemarginata obliquis, pedunculis filiformibus bifidis, sepalis hirsutis acutis, staminibus minoribus basi glandulosis, ovarii loculis unioyulatis. oO. roselata St. Hieire I. c. p. 109. n. 3. tab. XXI. — O. po- Iymorpha b. dolichoides Zuccar. Il. c. (?) Caulis brevissimus, suffruticosus. F'olia roselata, patula; foliola valde inaequalia, terminali 0 — 18° longo ovato acuto petiolulato, petiolulo (rachi) 3 — 4" longo, lateralibus subsessilibus, irregulari- ter obovatis, basi obliqua obtusissima, 3— 9°” longis; omnia subtus puberula, tenuia; petioli filiformes, rigidiusculi, pilosi. Peduncul filiformes, rigidiusculi, pilosi, 1— 14 longi, bifidi, divisionibus pa- tulis a basi floriferis. Flores pedicellati, pedicellis pubescentibus cir- eiter 3 longis. Sepala linearia, acuta, rubescentia, subhispida. Petala lutea, circiter 4 longa. Stamina vix coalita; filamenta breviora glabra, basi glandula munita, longiora edentula parum pu- bescentia; antherae parvulae, ellipticae, albae. Ovarium ovatum, glabrum, loculis uni-ovulatis. Siyl longissimi, hirtelli, stigmatibus capitatis. Capsula globosa, membranacea, circiter 13” longa. (St. Hilaire). 207 Crescit in sylois primaevis provinciae Minas geräes. — Flo- ret Junio. $. Die Samen werden bey Hr. v. St. Hilaire als 3 — 4 Linien lang beschrieben. Vermuthlich soll es heissen 2 Linien lang, da die ganze Kapsel nur 13’ misst. 05. ©. Neuwiediüi. O. frutescens, caulibus parce ramosis, foliis in apice caulis valde approximatis roselatis, foliolis subrhombeis longe acuminatis acumine obtusiusculo, medio linea alba notatis, utriaque glabris, lateralibus basi rotundata subinaequilateris, pedunculis folia subaequantibus bi- fidis multifloris, sepalis lineari-lanceolatis acutis pubescentibus. O. polymorpha f? polyantha Zuccar. I. c. n. 68. Radix lignosa, fibrosa. Caulis frutescens, simplex vel parce ramosus, erectus, glaber, cortice cinereo-fuscescente tectus, crassitie pennae corvinae. Folia versus apicem caulis ramorumve approxi- mata, roselata, patentia; foliola ovato-subrhombea, basi cuneata vel (lateralia) rotundato -inaequilatera, apice longe producta in acumen obtusiusculum, ad lentem basin versus tenuiter ciliata, ceterum su- perne utrinque glabra, ad neryum medium linea alba notata, termi- nale 15 — 24‘ longum, .10 — 12‘’ latum, lateralia plerumque minora; petioli tenues, semiteretes, superne canaliculati, circiter 2’ longi, rachi 4 — 6”' longae continui. Foliolorum lateralium petioluli vix li- neam longi, pubescentes. Pedunculi axillares, erecti, stricti, com- pressi, pubescentes, folia subaequantes, bifidi, divisionibus vel a basi vel apice tantum multifloris, tenuibus, floribus modo approximatis modo remotiusculis basi bracteolatis, pedicellatis, pedicellis pubes- centibus vix lineam longis. Praeter floriferos plures adhuc in axil- lis foliorum modo inferiorum modo superiorum inveniuntur pedun- euli florum delapsu praematuro abortivi, truncati, vix pollicgm longi. 54 * 268 Sepala lanceolata, acuta, pubescentia, vix 2 lineas longa. Corolla flava. Stamina_ et Pistillum in speciminibus nostris haud suppetunt. Crescit in sylvis primaevis Brasiliae australioris, ibidem de- tecta a Seren. Principe de Neuwied. %$. (v. s.). Sie hat ohne Zweifel mit St. Hilaire’s ©. roselata viele Aehn- lichkeit , unterscheidet sich aber durch die lang zugespitzten weiss liniirten Blätter und die viel kleineren Blumen. 096. O. psoraleoides Kunth. O. fruticosa, tomentosa, foliis ternatis, foliolis ovato-rhombeis ovatis vel ellipticis obtusis vel acutiusculis tomentosis costatis, pe- dunculis apice bifidis multifloris, calycibus tomentoso -hirtis, ovarii loculis uniovulatis. O. psoraleoides RKunth. Il. c. p. 191. tab. 470. — Decand Prodr. I. p.:690. n. 2. — Zuccar. |. c. n. 73. Crescit prope Santa Fe de Bogota (Humboldt), nec non in Brasiliae montibus Serra de Tiuba dietis (Eg. de Martius). %. (v. s. specc. brasil. et peruv.). Corolla flava, basi aurantiaca, quam in O. Acetosella major. Sta- mina edentula. 97. O. rusciformis Mikan. O. frutescens, petiolis foliaceo - dilatatis lanceolatis falcatis glabris, saepissime aphyllis, pedunculis brevissimis axillaribus subfas- ciculatis bifidis, divisionibus abbreviatis paucifloris, staminibus lon- gioribus medio dentieulatis. O. fruticosa Raddi I. c. p. 22. n. 26. — Decand. Prodr. 7. p- 690. — St. Hil. I. ec. p. 116. n. 16. — O. rusciformis Mikan Delectus flor. et faun. brasü. fase. 3. — Zuccar. 269 le. n. 75. tab. 2. — O. folis integris linearibus. Langs- dorf in Eschwege Journal I]. p. 169. Crescrt in sylvis prope Rio de Janeiro. — Floret Decembri, Januario. &. (v. s.). Recedit a sequentibus pedunculis brevissimis fasciculatis, floribus parvis flavis, intus ad basin petalorum maculis 2 aurantiacis notatis. Ich habe den Mikanischen Namen dem wenn gleich etwas älte- ren Raddischen aus demselben Grunde vorgezogen, aus welchem Jac- quin Linne’s ©. frutescens als ©. Plumieri aufführt. 08. ©. daphnaeformis Mikan. O. caule lignoso nudo crassiusculo subramoso, ramis brevibus, phyllodiis ad apicem cumulatis, pedunculis elongatis bihidis racemo- sis, filamentis denticulatis, stylis intermediis erectis. Mikan I. c. Crescit in Brasiia. $: , 09. ©. bupleurifolia St. Hü. O. caule suffruticoso simplici apice dense folioso, petiolis saepe aphyllis dilatatis foliaceis, lanceolato -oblongis, acutis, basi attenua- tis, pedunculis axillaribus complanatis bifidis, staminibus omnibus glabris edentulis, stylis hispidis brevissimis, ovarii loculis 1-ovulatis. St. Hilaire I. c. p. 117. n. 17. tab. XX111. Radix lignosa. Caulis 4— 6-pollicaris, simplex, erectus vel tortuosus, nigrescens, glaber, apice dense foliosus. FPetioli plerum- que aphylli, raro 3-foliolati, foliaceo-dilatati, lanceolato-oblongi, utrinque attenuati, tenuiter striati, glabri vel juniores et basi parum pubescentes, obscure virides, apice quandoque (petiolulis) 1 — 3-mu- eronulati, 2 — 3” longi, 5 — 7’ lati; foliola, quando exstant, 1—3, ovata, obtusa, glabra, intermedio parum longius petiolulato. Pe- 270 dunculi axillares, modo brevissimi et interdum vix manifesti, modo 2 — 2‘ longi, multiflori, complanati, a basi ad apicem saepius sub- dilatati, striati, glabriusculi vel pubescentes, apice bifidi; divisurae evolutione florum gradatim acerescentes simplices vel rarius bifidae, bracteolis dense 4-fariam obsitae, a basi ad apicem floriferae; flores pedicellati,. pedicellis circiter 3—5‘” longis, rectis, pubescentibus. Calyx pubescens. Petala obtusa, integra, lutea, in icone 8 — 10’ longa. Staminum filamenta filiformia, (in icone) edentula, glabra ; antherae oblongae.e Ovarium oblongum, glaberrimum, loculis 1- spermis. Styli hispidi, brevissimi (in icone intermedü glabri). Siig- mata capitata. Capsula subglobosa, circiter 13 longa. Crescit in sylois valde umbrosis provinciae Rio de Janeiro. — Floret Augusto. $. , Wahrscheinlich aus Versehen werden in Hrn. v. St. Hilaire’s Be- schreibung die Blüthenstiele z— 1 Zoll breit angegeben, da die Ab- bildung nichts davon zeigt und gleich darauf im Texte „peduncnuli saepius subdilatati“ folgt. n 100. ©. saliciformis Mikan. O. caule ramosissimo, ramis virgatis, phyllodiis sparsis, pedun- culis elongatis bifidis racemosis, filamentis edentulis, stylis brevissi- mis extrorsum arcuatis. Mik. |; ce. Crescit in Braslia. BR. . Wir hätten gerne eine der Mikanischen, nur durch die kurzen obenstehenden Definitionen bekannten Arten mit der St. Hilair'schen vereinigt und glauben namentlich, dass ©. daphnaeformis Mik. hie- her gehören möchte. Aber diese soll stamina denticulata haben, ein Kennzeichen, welches St. H. bey seiner Pflanze weder beschreibt noch abbildet und welches doch zu konstant ist, als dass es bey ei- 271 einer so wenig bekannten nicht selbst gesehenen Pflanze übergangen werden dürfte. C. foliis pinnatis. (Biophytum Decand.). 101. O. somnians. Mart. et Zuccar. ©. caule simplici, foliis paripinnatis 4 — 6-jugis, pedunculis ter- minalibus elongalis, floribus capitatis. ©. somnians Zuccar. Oxal. amer, n. 78. tab. IV. Crescit in Brasilia aequatoriali ad fluminis Japur& cataractas Cupatenses, ubi eam detexit clar. Eques de Martius. — Floret Februario. 2. (v. S.). 102. ©. dormiens Mart. et Zuccar. O. caule subsimplici, foliis paripinnatis multijugis, pedunculis unifloris e bractearum capitulis sessilibus, calycis foliolis acuminatis, stylis brevissimis, ovarii loculis 5 — 6-spermis. O. dormiens. Zuccar. Oxal. amer. n. 79. tab. V. Crescit in Brasiia aequatoriali ad flumen Japurä, ibidem detecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Februario. 4. (v. S.). Corolla fugax, parva, alba, intus fundo flavo- striata. 105. ©. mimosoides St. Hi. O. caule subsimplici, foliis paripinnatis multijugis, foliolis linea- ribus basi apiceque oblique truncatis pubescentibus, pedunculis apice incrassatis bracteatis 3— 4-floris, calycis foliolis aculis apice glandu- loso-incrassatis, stylis intermediis vel brevissimis, ovarii loculis 4 - spermis, O. mimosoides Aug. de St. Hilaire Flora Brasil, merid. 1. p. 107. tab. XX7. 272 Radix fibrosa.. Caulis suffruticosus, 6—09-pollicaris, erectus vel' parce ramosus, parum angulatus, superne saepius pubescens, inferne nudus, apice foliis approximatis arbusculam simulans. Fo- lia breviter petiolata, circiter 15-juga, cum petiolo 3—33-polli- caria (in icone majora); foliola late linearia basi apiceque obtusa oblique truncata, utrinque puberula, supra evenia, subtus tenuissime venosa, circiter 4 lin. longa; peliol pubescentes, basi villosi, axi continua ad foliolorum oppositorum insertiones vix barbata. Pedun- culi axillares, villosi, folio breviores, apice valde incrassato imbri- catim bracteati, 3— 4 -flori; Dracteae circiter 1 lin. longae, lanceo- latae, medio praecipue ferrugineae ; pedicelli eireiter 1’ longi, pu- bescentes. Sepala 3 — 4 longa, linearia, acuta, apice glanduloso- inerassata, exteriora subvillosa, interiora glabriuscula. Corolla alba, facie fere Stellariae holosteae. /ülamenta vel libera vel monadelpha, minora glabra, longiora pubescentia. Antherae suborbiculares. Ova- rium oblongo-ovatum, pubescens, loculis 4-spermis (ovulis 3 tan- dem abortivis). Siyl staminibus minoribus longiores brevioresve, pubescentes. Stigmata minima, sublaciniato-capitata. Capsula non visa. Crescit in sylois primaevis ad ripas fluvü Ubä, prov. Rio de Janeiro. — Floret Novembri. 3. . Praecedenti simillima, sed praeter characteres supra indicatos se- palis apice glandulosis corollisque plus quam duplo majoribus diversa. 104. ©. dendroides KRunth. ©. caule subsimpliei, foliis paripinnatis multijugis, foliolis lineari- subrhombeis acutiusculis pubescentibus, stylis intermediis, ovarii lo- culis 1 — 2 - spermis. O. dendroides Kunth 1. e. v. p. 194. n. 25. — Zuccar. |. e. n. 80. — Spreng. Syst. veget. 11. p. 452. — Biophytum den- droides Decand. Prodr. I. p. 690. 2. m 273 Crescit in regno Novo-Granatensi (de Humboldt), in Peru- viae montosis ( Haenke), in Brasilia (Sellow) (v. s.). Praecedentibus duabus valde afinis, recedens tamen calycibus eglandulosis, corolla violacea, ovarii loculis 1 — 2-ovulatis. 105. ©. sensitiva Linn. O. caule subsimplici, foliis paripinnatis multijugis, foliolis li- neari-oblongis apice subrotundatis, pedunculis apice incrassatis brac- teatis multifloris, pedicellis bracteis calyceque capsulam superante brevioribus, ovarii loculis 2 — 3 - spermis. O. sensitiva Linn. Syst. p. 454. — Thunb. diss. n. 26. — Jacg. Oxal. p. 41. 'n. 21. — Villd. spec. plant. II. p. 804. — Persoon Enchir. I. p. 519. n. 102. — Sprengel syst. Ve- get. II. p. 432. — Biophytum sensitivum Decand. Prodr. J. p- 690. n. 1. — Herba sentiens Rumph Amboin. V. tab. 104. p. 301. — Garcin Act. angl. 1730. p. 382. f. 1. (male). Crescit in India orientali, nec non in regni mexicani locis temperatis (Haenke) (v. s.) ©. Corolla lutea a reliquis facile distinguenda. Unter vielen Exemplaren dieser Art, welche ich neuerdings zu vergleichen Gelegenheit hatte, befanden sich auch einige aus Java, die ich der Güte des Hrn. Professors Reinwardt verdanke. Durch ihren auf den ersten Blick abweichenden Habitus zu näherer Unter- suchung veranlasst, fand ich bald, dass sie einer eignen, von der Linneischen O. sensitiva sehr verschiedenen Art angehörten, welche aber bisher immer mit letzterer verwechselt worden ist, obgleich von beyden schon früh ziemlich gute Abbildungen existirten. Ich erlaube mir daher, um alle Arten der Abtheilung Biophytum aufzu- führen, hier die Beschreibung dieser bisher verkannten Pflanze , welche ich ihrem Finder zu Ehren O. Reiwardtii nenne, mitzutheilen. 55 274 „ O0. Reinwardtii Zuccar. O. caule subsimpliei, foliis paripinnatis multijugis, foliolis li- neari-oblongis acutiusculis, pedunculis apice incrassatis hbracteatis multifloris, pedicellis bracteass calycemque capsulam subaequantem plus quam duplo superantibus, ovarii loculis trispermis. Todda Vaddi Rheede hort. malab. IX. p. 35. tab. 19. — Herba sentiens Garein. Act. angl. 1730. fig. 2. — ©. sensitiva Zuccar. Monogr. Oxal. amerie. tab. V. B. (quoad iconem ). Radix annua, adscendens, fibrosa, fibris filiformibus flexuosis tenuissime fibrillosis cinereo-fuscescentibus vestita. Caulis simplex, adscendens, basi lignescens, teres, apicem versus subangulatus vel compressiusculus, pilis brevibus adpressis obsitus, fuscescens, 3 —8 pollices altus, crasitie vix pennae corvinae. Folia in apice caulis 20 vel plura in orbem horizontaliter expansa, paripinnata , 15 — 20- juga; foliola opposita, subsessilia, superiora crescendo majora, sub- inaequilatera, integerrima, utrinque parce pubescentia, nervo medio venisque approximatis parum flexuosis subparallelis in ipso margine combinatis percursa, ima minima vix lineam longa, e basi subcordata ovata vel subdeltoidea, superiora sensim majora, e basi truncata vel subrotundata lineari-oblonga, acutiuscula, 4— 6 lineas longa, 2 cir- eiter lata; summa e basi dimidiato-cordata obovata acutiuscula vel obtusa, reliquis latiora; petioli horizontaliter patentes, pubescentes, basi nuda subincrassati, articulati, semiteretes, supra canaliculati, sursum subtrigoni, apice inter summa foliola in mucronem brevem excurrentes, 14— 3 poll. longi. Stipulae distinctae nullae. Pedun- euli 6 — 8 vel plures inter folia provenientes, erecti, stricti, teretes vel compressiusculi, pilis patentibus brevibus dense pubescentes, um- belliferi. Flores 6— 10 vel plures in quovis pedunculo e capitulo bractearum provenientes; bracteae plurimae, densissime imbricatae, lineari-lanceolatae, acutae, ciliato-hirtae, membranaceae, vix lineam longae; pedicelli bracteis multoties longiores, teretes, pubescentes, 275 sub anthesi erecti, fructiferi horizontaliter patentes vel reflexi. Ca- byeis foliola lineari-lanceolata, acuminata, integerrima, nervis 5—7 longitudinaliter striata, pubescentia, inter se subinaequalia, duobus plerumque tertia parte majoribus, corolla duplo breviora. Corolla parva, flava, petalis medio dorso rubro-lineatis. Stamina omnino libera ; fÜamenta alterna plus quam triplo breviora, subulata, gla- bra; reliqua longiora basi compressiuscula, glabra, infra medium parum calloso-incrassata, inde apicem versus subulata, pubescentia. Ovarium congenerum, ovatum, pubescens. Styl erecti, teretes, glabri, ovarium vix longitudine aequantes., Stligmata emarginato- subcapitata. Capsula obovato-globosa, quinqueloba, calyce stamini- busque cincta eaque aequans, pubescens, membranacea, loculis ple- rumque 4-spermis. Semina matura non visa. Crescit in insula Java (Reinwardt), in Malabaria ( Rhede). ©. (v. 8.) 106. O. casta. Mart. et Zuccar. O. caule fruticoso umbellatim composito, foliis pinnatis multiju- gis, foliolis rhombeis obtusis, pedunculis terminalibus aggregatis uni- floris quam bracteae brevioribus. ©. casta. Zuccar. |. c. n. 82. tab. V]. Crescit in Brasilia aequatoriali, ubi eam detexit clar. Ey. de Martius — Floret Januario, Februario. $. (v. s.). In Blume’s Beyträgen zur Flora von Indien, 5. St. p. 242. finde ich so eben noch zwey neue Arten von Oxalis aufgeführt, von welchen die eine, ©. javanica Bl., mit O. corniculata, verwandt scheint, die andere zu der Abtheilung Biophytum gehört! Letztere ist strauchartig wie unsere O. casta, hat aber gestielte Blüthendol- den. Da die Gattung Biophytum wieder eingezogen worden, der Trivialname fruticosa aber der bereits geschehenen mannigfachen Verwendung wegen sehr schwankend ist, so nenne ich die Pflanze: 35* 270 O. Blumei Zuccar. O. caule fruticoso ramoso, pedunculis apice umbellato -multiflo- * ris, foliolorum latere exteriori quam interius basi latiori. Biophytum fruticosum Blume Il. c. Colitur in horto botanico Buitenzorgü in insula Java. -— Floret Octobri. $. . Anmerkung. Durch die Güte meines verehrten Freundes, des Hrn. Professors Roeper erhielt ich vor Kurzem dessen Abhandlung „de floribus et afıınitatibus Balsaminearum,“ worin p. 31. seg. von der Blüthen- und Fruchtbildung der Gattung Oxalis ge- sprochen wird. Der gelehrte Hr. Verfasser bestätigt durch seine Beobachtungen rücksichtlich der ursprünglichen Zahl der Staub- gefässe das, was ich oben p. 16. in der Einleitung gesagt habe, vermuthet aber aus einigen Angaben Kunth’s, dass manche Arten mehr oder weniger als 10 entwickelte Staubgefässe haben. We- niger als 10 Stamina habe ich nie gefunden (©. pentandra statt pentantha bey Kunth ist lediglich Druckfehler) ; mehr als 10 kommen öfters vor, sind aber stets mit gleichzahliger Vermeh- rung der übrigen Blüthentheile verbunden. O. crassicaulis (siehe tab. VIII den Blüthenstiel rechts) hat oft 12 Staubgefässe, aber dann auch immer 6 Relch- und Blüthenblätter. Rücksichtlich der Drüsen am Grunde der Stamina glaube ich, dass das, was St. Hilaire bey O. confertissima angiebt, dieselbe Erscheinung sey, die wir bey O. tetraphylla beobachteten und dass die zwey Reihen Drüsen, welche derselbe bey O. fulva fand, wirklich die zwey in der regelmässigen Folge der Blüthentheile gewöhnlich fehlenden äusseren Staubfadenkreise repräsenliren. Leider wa- ren meine trocknen Exemplare zu unvollständig, um diese Drü- sen zu finden. Eine neuerlich im Botanical Register n. 1393 erschienene Abbildung von ZLedocarpon Desf. mit vollständiger Analyse der Blüthen- und Fruchttheile macht mir sehr wahrscheinlich, ‚dass diese Gattung von den Oxalideen entfernt und dagegen den Dilleniaceen genähert werden müsse. Wäre nicht die Stellung des Embryo’s etwas verschieden, so würde ich dieselbe sogleich unbedingt zu dieser Familie zählen. a Beschreibung einiger neuer nal «Hit 1) Alk, 8 Me 5 Von Apotheker Bruch in Zweybrücken. . x & 3% E POIe Na 2 VERPRELRe RIED RR er 07 a ee ER [k ir Pe Fi a N ‚= fen “ } ur a 77 } N Rich ee ae KEEP ER A KegPaeun. L BO LE EL el nen Aare ’ ® _ 1 y 7. A “ a f N a RE .. A . 4 \ en s De rue og w a - , Pa g > j x $ » EDER ig £ "Re et g x at. “m , f un Ba 1 r KE F s X > Ende: N - v ; eh . E r n E ' N Fr “ g Er, nn £ - Yung: er; " ’ s r 2 J & Ba, Ri } h er \ 7 E ) ‘ E ke 1 . f r air & E £ ‚ nn r \ < I» =g 0 : > - ” pa r > } . y x 3 E f A ” Fa * 3 E e . En y 2 - „. - “ - | x . 2 A ae: . ‘ i F nn Beschreibung einiger neuer error Ar ee von Apotheker Bruch in Zweybrücken. ‚® Andreaea cerassinervia Bruch. Stengel gegen 1“ lang, blos unten wurzelnd, niederliegend mit aufrechtstehenden Astgipfeln. Blätter entweder nach allen Seiten ab- stehend mit geraden oder einwärts gebogenen Spitzen, oder beson- ders an jungen Stengeln und Astgipfeln sichelförmig nach einer Seite gekrümmt, aus breit-eyförmiger hohler den Stengel umfassender Ba- sis pfriemspitzig, auf beyden Flächen glatt, mit breiter an der Basis erweiterter auf der Rückseite gewölbter, in eine stumpfe stielrunde 280 Stachelspitze auslaufender Mittelrippe, und kleinen rundlichen dicht aneinander gereihten Maschen des Zellennetzes. Hülle länglich, Hüll- blätter fest anliegend, aus ey-lanzettlicher hohler Basis kurz stachel- spitzig, die innern grösser, eyförmig, scheidenartig hohl, rippenlos. Kapsel eyförmig, dunkelbraun, die Spitze und der kurze etwas bau- chige Kapselhals hellbraun, bis zur völligen Reife in die Hülle ein- gesenkt, später durch Verlängerung des Blüthebodens über diese em- porgehoben, trocken und samenleer fast kugelig, vierspaltig, die Lappen an dem Kapselhalse und der Spitze zusammengewachsen. Haube glockenförmig, bleich, dünnhäutig, am Rande gekerbt, Sa- men kugelrund, glatt, braun. Blüthen einhäusig, männliche in den Astgipfeln knospenförmig, neunblätterig, äussere Hüllblätter den Sten- gelblättern ähnlich, nur kleiner, innere weit kleiner, eyförmig, rippen- los. Staubbeutel länglich, kurzstielig, ihre Nebenfaden länger, faden- förmig, kurzgliederig, bisweilen die oberen Glieder weit dicker als die unteren, und dann aus zwey nebeneinander gefügten Zellen be- stehend. Weibliche Blüthe der fruchttragenden Hülle ähnlich, nur kleiner; Stempel 5—5, klein, mit einzelnen kurzen fadenförmigen Nebenfaden. Von Andreaea Rothü, mit welcher diese Art einige Aehnlich- keit hat, unterscheidet sie sich standhaft durch die weit stärkere, in eine, den dritten Theil der ganzen Blattlänge betragende fast stiel- runde Stachelspitze auslaufende Mittelrippe der schmäleren Blätter. An Felsen auf der Grimsel in dichten schwarzbraunen Ra- sen. Maerker. Tafel X. Fig. 1. Pflänzchen in natürlicher Grösse, 2. Ein fruchttragender Astgipfel. 3. Ein un- teres, 4. ein oberes Stengelblatt. „ Grunddurchschnitt dessen äusserster Spitze, „. über der Mitte, .., unter der Mitte, .... an der Basis. 4,. Blattspitze nebst Zellennetz. 5. Ein mittleres, 6. ein inneres Hüllblatt. 7. Feuchte geschlos- / 281 Kapsel mit verlängertem Blüthenboden, 8. Trockne Kapsel. 9. Männliche Blü- the. 10. Inneres Hüllblatt derselben, 41. Staubbeutel und Nebenfaden, 12, Sporen. Fig: a. Ein oberes Stengelblatt von Andr. Rothii. a, Querdurchschnitt der äussersten Spitze, a ,. etwas unterhalb dieser Spitze, a... aus der Mitte des Blattes, b. Blattspitze nebst Zellennetz, sämmtlich mehr oder minder stark vergrössert, Durch die eigenthümliche Verlängerung des Blüthebodens, wo- durch die Kapsel nebst dem Scheidchen über die Hülle emporgeho- ben wird, kommen die Andreaeen viel mit der Gattung Sphagnum überein. In die Hülle eingesenkt, erlangt die sitzende Kapsel ihre völlige Reife (fig. 13.), und eben so wenig wie bey den Torfmoo- sen wird man daher auch bey den Andreaeen, unausgebildete noch grüne Kapseln über die Hüllblätter hervorragend finden. Nachdem aber die Kapsel ihre völlige Grösse erlangt hat, und die Sporen ausgebildet sind, verlängert sich der Blütheboden mehr’ oder minder stark zu einem scheinbaren Fruchtstiele, und hebt die Kapsel nebst dem Scheidchen zum Verstäuben der Sporen über die Hülle empor. (fig. 2. u. 7.). Dieser verlängerte, äusserst zarte und nach dem Verstäuben der Samen hinfällige Blütheboden erscheint gleich unter der.Kapsel etwas angeschwollen, und an dieser verdickten Stelle be- findet sich das eigentliche Scheidchen, zwischen welchem und dem Kapselhalse die Scheidelinie durch einen dunkler gefärbten Kreis an- gedeutet ist, und welches das zarte bleiche verkehrt-kegelige Ende des Fruchtstiels einschliesst (fig. 14. a. Längsdurchschnitt). Wie bey allen Moosen der Fruchtstiel endlich über dem Scheidchen abbricht und blos den unteren härteren Theil in demselben zurücklässt, eben so verhält es sich bey Andreaea und Sphagnum. Gewöhnlich fällt ‚die Kapsel zuerst und zwar an jener Stelle ab, wo die Gränzlinie zwischen Kapselhals und Scheidchen durch einen braunen Streifen _ angedeutet ist, und dieser folgt erst später der scheinbare Frucht- stiel. Lässt man völlig reife verstäubte Andreacen-Kapseln nebst ih- ren Stielen einige Tage in Wasser weichen, so gelingt es nicht sel- 36 282 ten, dass bey behutsamer Behandlung das zarte in das Scheidchen eingeschlossene Ende des Fruchtstiels aus demselben herausgezogen werden kann (fig. 16.), und die Höhlung ‘des Scheidchens erscheint alsdann dem Umfange des darin eingeschlossenen Fruchtstieles voll- kommen entsprechend. (fig. 15.). 2. Encalypta longicolla Bruch. Stengel gegen 1” lang, aus den Gipfeln kurze Aestchen trei- bend, dicht beblättert. Blätter abstehend, trocken locker überein- ander gelegt, untere lanzettlich, obere aus breiter hohler 'stengel- umfassender Basis länglich -zungenförmig, hohl, flachrandig mit star- ker in eine kürzere oder längere Haarspitze auslaufender Mittelrippe Zellennetz wie bey den übrigen Arten dieser Gattung. Hüllblätter aus breit eyförmiger scheidenartig hohler Basis lanzettlich, gespitzt mit auslaufender haarspitziger Rippe. Scheidchen länglich mit keg- ligem Hute. Fruchtstiel gegen 4” lang, gerade. Kapsel länglich- birnförmig, langhalsig, gelbbräunlich, ungestreift, das Sporangidium oval, etwas länger als der Kapselhals. Deckel aus gewölbtem Grunde lang und geradschnabelig, kürzer als die Kapsel, gelbröthlich. Ring fehlt. Haube fast walzenförmig , geradschnabelig, etwas länger als die Kapsel, strohgelb, am Rande gekerbt. Peristom gross, die sechzehn Zähne unterhalb des "Mundrandes entspringend, lanzettlich, braun- roth, der Länge nach gestreift, oder vielmehr aus mehreren unter- einander verbundenen ungegliederten Fäden bestehend, häufig durch- löchert, im Alter an den Spitzen zerschlitzt, trocken aufrechtstehend, nicht reitzbar, blos bey starker Befeuchtung sich zusammenziehend. Sporen sehr gross, hellbraun, kugelig, rauh. Blüthen einhäusig, männliche in den Winkeln der oberen Blätter nahe bey der weib- lichen, knospenförmig, sechsblätterig. Hüllblätter länglich, rippenlos. Staubbeutel nicht zahlreich, länglich, kurzstielig,, Nebenfaden faden- förmig, gipfelständig, wie bey den übrigen Arten beschaflen. kurzgliederig, länger als die Staubbeutel. Weibliche stets 283 An Felsen auf den }Vocheiner- Alpen, einzeln oder in’ klei- nen Häufchen. ( Müller ). Tafel X. Fig. 1. Pflänzchen mit Kapsel und Haube in natürlicher Grösse, 2. Dasselbe vergrössert. 3. Ein unteres, 4. obere Stengelblätter. 5. Querdurchschnitt eines Stengelblattes. 6. Ein Hüllblatt. 7. Scheidchen. 8. Kapsel mit Deckel. 9. Deckel. 10. Oberer Theil der trockenen Kapsel mit Peristom. 41. # des angefeuchteten Peristoms. 42. Sporen. 45. Männliche Blüthe. 44. Ein Hüllblatt derselben. 45. Ein Staub- « bentel und Nebenfaden, sämmtlich vergrössert. 3. Encalypta procera Bruch. Stengel 1— 14” lang, einfach oder oben gabelästig, bis zu den Gipfeln dicht mit Wurzelfilz bekleidet. Blätter gedrängt stehend, die oberen aus den Winkeln büschelig gehäufte dicke kurzgliederige ästige Wurzeln treibend, abstehend, trocken locker anliegend, läng- lich fast zungenförmig, beynahe flach, mit theils nach innen theils auswärts gebogenen Rändern. Das Zellennetz bey jüngeren Blättern fein gekörnelt, bey älteren aus dicht aneinander gefügten rundlichen, an der Basis länglich - viereckigen grösseren durchsichtigen Maschen bestehend. Die Mittelrippe stark, gewöhnlich unter der Spitze er- löschend, bisweilen in ein kurzes Spitzchen auslaufend. Hüllblätter eylanzettlich , scharf gespitzt, mit schwächerer Mittelrippe. Scheid- chen walzig, dick mit kegligem Hute. Fruchtstiel 1’ lang, gerade oder vielbeugig. Hapsel fast walzig, braungestreift, trocken stark zusammengeschrumpft, spiralig gedreht, rippig. Deckel aus kege- ligem Grunde geradeschnäbelig mit verdickter Spitze, kürzer als die Kapsel. Haube gestreckt-kegelig, kürzer als die Kapsel, blass- bräunlich, am Rande gekerbt. Ring einfach kreisförmig sich lösend. Peristom doppelt; äusseres gewöhnlich sechzehnzähnig, die Zähne linealisch - pfriemig, rothbraun, querstreifig, der Länge nach mit einem 30: 284 Mittelstreifen versehen, feucht aufrechtstehend, trocken an ihrer obe- ren Hälfte auswärts gebogen; inneres eben so viele den äusseren Zäh- nen gegenüberstehende, mit diesen fast gleichlange hochgelbe, quer- gliederige, flache linealisch - pfriemige, am Grunde durch eine schmale undeutlich gegitterte, den äusseren Zähnen fest anhängende Netzhaut verbundene Fortsätze. ‘Sporen kleinkugelig, glatt. Blüthen einhäu- sig, männliche in den: Winkeln der oberen Blätter sitzend, geschlos- sen knospenförmig, sechsblätterig. Hüllblätter eyförmig, spitz, hohl, schwachrippig. Staubbeutel, Nebenfaden und weibliche Blüthe wie bey vorhergehender Art. An Felsen auf Alpen in Norwegen in dichten Rasen. (Kurr). Tafel X17. Fig. 4. Pflänzchen in natürlicher Grösse. 2. Ein fruchttragender Stengelgipfel vergrös- sert. 3. Kapsel mit Haube. 4. Unteres, 5. oberes Stengelblatt. 6. Ein Hüll- blatt. 7, Querdurchschnitt eines Stengelblattes. 8. Scheidchen. 9. Kapsel mit Deckel. 10. Junge Haube. 11. Die Hälfte des Peristoms mit drey ganzen und fünf abgebrochenen äusseren Zähnen und acht innern Fortsätzen. 12. Oberer Theil der trockenen Kapsel mit geöffnetem Peristom. 13. Ein Theil des Ringes. 14. Sporen. 45. Männliche Blüthe. 46. Ein Hüllblatt derselben. 17. Ein Staub- beutel nebst Nebenfaden. 18. Eine kurzgliederige Wurzelfaser aus den "Winkeln der obern Blätter, sämmtlich vergrössert. Von Encal. streptocarpa Hedw., welche ebenfalls ein doppeltes Peristom hat, unterscheidet sich diese ausgezeichnete Art durch kür- - zere und breitere Zähne des äusseren, die gleichförmigen breiteren Fortsätze des inneren Peristoms, die doppelt grösseren Sporen und durch die einhäusigen Blüthen. Fig. a. Oberer Theil der trockenen Kapsel von Encal. streptacarpa. b. Ein Theil des angefeuchteten Peristoms. c. 4 des Ringes. d. Sporen, sämmtlich vergrössert. 285 5. Triehostomum flexisetum. Bruch. Stengel 3 — 6” lang, aus den Gipfeln fast geradeauf sprossend, unten weitläufig, oben dichter und schopfartig beblättert. Blätter abstehend, trocken übereinander gekrümmt. untere aus erweiterter, den Stengel umfassender Basis lanzettlich, ganzrandig, obere „weit grösser, länglich-lanzettlich, über der scheidenartig erweiterten Basis etwas verschmälert mit wellenartig gebogenen fein und. ungleich ge- zähnelten Rändern, alle hohl, glänzend, mit breiter auslaufender Mittelrippe und dichtem aus rundlich viereckigen an der Basis er- weiterten Maschen bestehendem Zellennetze. Scheidchen länglich, braun. Fruchtstiel gegen 3” lang, feucht gerade, trocken vielbeu- gig; oft stark abwärts gebogen und unter die Blätter versteckt, braun, sehr zähe. Hapsel walzenförmig, braun, glatt. Deckel aus kegeligem Grunde geradeschnäbelig, kürzer als die Kapsel. Haube klein, auf der unteren Seite bis zur Spitze zerschlitzl. Ring dop- pelt spiralig sich lösend. Peristom 32 am Grunde durch eine schmale Zellenhaut unter einander verbundene, entweder paarweise genäherte oder gleichweit von einander entfernte, lange, fadenförmige, feingekör- nelte, ungegliederte, feucht und trocken aufrechtstehende Zähne, Spo- ren klein, kugelig, glatt. Blüthen zweyhäusig, männliche gipfel- ständig, knospenförmig, sechsblätterig, äussere Hüllblätter den Sten- gelblättern ähnlich, innere aus breit-eyförmiger hohler Basis lang- spitzig, grosszellig, mit schwacher Rippe. Staubbeutel länglich, kurz- “ stielig, Nebenfaden fadenförmig, länger als die Staubbeutel. Weib- liche Blüthe wie bey den übrigen Arten dieser Gattung. Am Rande eines ausgetrockneten Waldbaches in Sardinien. ( Müller). Tafel. X]. Fig. 1. Ein angefeuchtetes, 2. ein trockenes Pflänzchen in natürlicher Grösse, a. Das angefeuchtete vergrössert. 3. Unteres, 4. mittleres, 5. oberstes Stengelblatt. 280 6. Querdurchschnitt eines Stengelblattes. 7. Blattspitze mit Zellennetz. 8, Scheid- chen. 9. Kapsel mit Deckel. 40. Haube. 41. Ein Theil des Ringes. 12. $ des Peristoms. 13. Oberer Theil der trockenen Kapsel mit Peristom. 14. Sporen; 45. Männliche Blüthe. 46. Inneres Hüllblatt derselben. 47. Ein Staubbeutel mit Nebenfaden, sämmitlich vergrössert. PLANTARUM NOVARUM VEL MINUS COGNITARUM, QUAE IN HORTO BOTANICO HERBARIOQUE REGIO MONACENSI SERVANTUR, FASCICULUS PRIMUS. DESCRIPSIT Dr. Jos. Gern. Zuccarını. : Vz DR: a EEE \ i LEE 7 & u > - ' \ | EEE 4 Br 3 Er . e - u A £ w 3 5 - u e x > DZ zer it 2 SF 2 4% 6 . Pr ‚ıR + Br f% Pr 6) 5.8: 8 a ET ae F) h B ur Au . . ) gi Pu, kr ws N < re R r, e) k, { n “ £ “ : = . n u — » 4 # h " = x . R D ' 5 . k Ri n a "er 4 * ER wre AUT“ ' b j Fr L n u > f Be .. ‘ RD EEE ER EN?) > Far N“ E i . 3 R 2 re - ’ a, x ; % . . E y Yu * LIE’EE hi „ = > , E - . . le x > 2 { Dr) \ » T - . mars) ER ; ’ = Ba on un / Pr X re ” S i - E " 3 ’ E) F “ - a“ en r = ” : 5 > ’ r “ » - 7] - = W ” E = . . % fj g - .* T P2 A N . 5 % - . nn r fi Be 3 . a“ ” \ x - & F ar > ng ur Pa = , £ * % ..., ir > x « ß = ‘ x = a je y vw. i ‘ e 2 ‘ B b x i ER “ we r ’ x S + - . b 3 v ri 1 x » f 7 . ’ Pre 4 ,. * or a . ir ; f. n - - rn ‘ = ‚ Ben - > » en ” * r- D 1 b TE ? Eh - - P # + Pr] - v .. TAT AU a Bf ia 23 ’ % Pi - ed} ’ e ’ EN ehr “= h * 2. PLANTARUM novarım vel minus cognitarum , quae in horto botanico her- barioque regio monacensi servantur, fasciculus primus DESCRIPSIT Dr. Jos. GErH. ZuvccArını. ALISMACEAE RICH. 1. Sagittaria macrophylla Zuccar. S. foliis erectis sagittatis oblongo -lanceolatis acutis integerrimis plerumque 7-nerviis, basi parum constrictis, inde in lobos linea- res acuminatos divaricato-patulos lamina duplo breviores extensis, petiolis teretibus strictis, floribus monoicis in scapo erecto verticil- lato-racemosis. Perennis. Folia longe petiolata, petiolis 3-pedalibus basi lon- gissime subvaginantibus sursum teretibus glabris erectis strictis, cras- 37 290 sitie fere digiti minoris, lamina erecta oblonga, lanceolata vel lineari- lanceolata, acuta, integerrima, utrinque glabra, nervo medio subtus pro- minulo lateralibusque utrinque tribus parallelis percursa, basi parum constricta, inde retrorsum in lobos extensa divaricato - patentes lineares acuminatos trinerves integerrimos, una cum lobis circiter 15 — 16 pollices longa, 3” lata. Scapi folia aequantes, teretes, erecti, stricti, glabri, apice floriferi; flores plerumque ternatim verticillati, brac- teis membranaceis aridis ovatis obtusis sufulti, verticillis distantibus; pedicelli uniflori, erecto-patentes, glabri, teretes, fere 3’ longi. Floribus foemineis calyx hexasepalus, sepalis 3 exterioribus ovatis rotundatis concavis tenuiter multistriatis, interioribus latioribus sub- orbicularibus glabris albis.. Ovaria receptaculo globoso aflıxa, nu- merosissima, minuta, stylis tot quot ovaria brevibus parum aduncis. Crescit in lacu prope urbem Mexico, unde specimina misit clar. de Karwinski. — Floret Octobri. 3. (v. s.) EUPHORBIACEAE JUSS. 2. Ditaxis heterantha Zuccar. D. fruticosa, foliis breviter petiolatis ovatis vel ovato-lanceola- tis acuminatis integerrimis subtus sericeo-incanis, floribus monoecis in racemos simplices 4— 6-floros dispositis, florum foemineorum pe- talis brevissimis, masculorum calycem superantibus. (De genere Ditaxis confer. Adr. de Jussieu Euphorb. p. 27. tab. 7. et Humb. Kunth Nov. gen. et spec. VI. p. 170. tab. 639.). Caulis lignosus. Rami suppetentes cortice cinereo-flavescente vestiti, adultiores teretiusculi, juniores angulati et dense sericeo- pubescentes. Folia alterna, breviter petiolata, ovata vel ovato-ob- longa, basi rotundata, acuminata, integerrima vel raro hic inde obsolete crenata, membranacea, penninervia, superne sericeo -pilosa, 291 viridia, subtus molliter sericeo-incana, 2 — 34” longa, 1 — 13” lata; petioli 2 — 3” longi, albido-tomentosi, semiteretes, superne cana- lieulati. Stipulae sericeae, caducae. Aucemi axillares, solitarii, fo- lio multo breviores, pauci- (4—6-) flori, inferne foeminei superne ' masculi; pedunculi eireiter pollicares, erecti, stricti, sericei; pedi- celli sub anthesi vix 2’ longi, approximati, bracteis suffulti ovatis acutis integerrimis, tenuissime nervoso -striatis sericeis ciliatis, sub anthesi pedicellos aequantibus persistentibus; post foecundationem in floribus foemineis elongati, 4— 6” longi, deflexi, subelavati, in masculis contra non excrescentes sed una cum floribus delabentes, unde fructus immaturi, etsi inferiores, longius pedicellati quam flores masculi superiores eveniunt terminalesque apparent. Floribus masculis: Caly.x profunde quinquepartitus vel subpentasepalus; se- pela lanceolata, acuta, integerrima, erecto-conniventia, dense se- riceo-hirta, inter se aequalia. Corolla 5 -petala; petala cum sepalis alternantia , libera, unguiculata unguibus linearibus, ovato - oblonga, obtusiuscula, -integerrima, tenera, tenuiter radiatim venosa, extus medio pilosa, calycem parum superantia, basi disc! quinquelobi, e glandulis 5 subglobosis connatis compositi glabri inserta et cum ejus- dem lobis alternantia, Stamina monadelpha, plerumque decem ; fila- menta in columnam cylindricam ad 3 fere connata, superne subu- ata, patentia, glabra, alternis 5 longioribus; antherae ovato-oblon- gae, anticae, biloculares, longitudinaliter bivalves. Floribus foem,i- neis: Calyx ut in masculis, attamen sepala multo latiora, e basi subcordato-rotundata oyata, acuta, tenuissime nervoso-striata, sericeo- 'hirta, viridia, aequalia, margine subundulata et ita reflexa ut calyx 5-angularis evadat, ovarium superantia, denique sub fructu persi- stentia. -Petala 5, minutissima, linearia, obtusa, pilosa, tenerrima, disco, cujus basi adhaerent, vix dimidio longiora. Discus hypogy- nus obsolete quinquelobus, carnosus, glaber. Ovarıium superum, sessile, subrotundato-trilobum, glabrum, triloculare, ovulo in quoli- bet loculo solitario, pendulo, Stylus terminalis, calycem subaequans, 37* 292 £ basi integer, subtrigonus, glaber, sursum trifidus, cruribus patenti- bus extus glabris intus pubescentibus,, aequalibus; stigmatibus tribus reflexis, hastato -laceris, papillosis. Capsula (immatura) calyce basi eincta, globoso -triloba, magnitudine cerasi minoris, coöriaceo -indu- rata, tricocca, coccis monospermis. Crescit in imperio mexicano prope Toliman, unde specimina misit clar. de Rarwinski. — Floret Julio. %. (v.;s.). Adr. v. Jussieu erwähnt in seiner Monographie der Zuphor- biaceae drey Arten von Ditaxis. Eine derselben ward von Kunth a. 0. a. ©. trefflich beschrieben und abgebildet; die andern heyden, auf den Antillen zu Hause, sind noch nicht näher bekannt gewor- den, doch sind sie ‘gewiss von unserer Pflanze verschieden, sonst müsste im Gattungscharacter der ausserordentlich kleinen petala der weiblichen Blüthen erwähnt worden seyn. Dieses muss jetzt nach- getragen werden. Auch ist im Habitus der Blüthenstand zu ändern. Die Blüthen stehen in einfachen, wenigblüthigen einhäusigen Trau- ben, so dass am. Grunde eine oder zwey weibliche Blüthen, ober diesen 4—-5 männliche sich befinden. Letztere fallen nach der Be- fruchtung ab und lassen die leere nur mit Deckblättern besetzte kurze Spindel zurück, während die Stiele der weiblichen Blüthen sich be- trächtlich verlängern, anschwellen, und auf diese Weise scheinbar endständig werden. 3. Zuphorbia antisiphylitica Zuccar. E. fruticosa, valde ramosa, ramis erectis tenuibus strietis virga- tis, novellis carnosis et foliis minutis linearibus acutis pubescentibus obsitis, adultioribus lignosis et aphyllis, floribus axillaribus solitariis binisve breviter pedunculatis, ovariis glabris. Frutex humilis, valde ramosus; rami erecti, strieti, subvirgati, - glabri, subearnosi, tenues’, apicem versus vel novelli folüs muniti ” 203 linearibus acutis integerrimis carnosis pubescentibus vix 2 lineas lon- gis caducis. Flores axillares, solitarii binive, breviter pedicellati, albi; pedicelli bracteati, pubescentes. Ovarium glabrum. Creseit in imperio mexicano. — Floret Julio. &. (v. s.). Lactescit uti reliquae species. . Teste clar. de Karwinski Indi de- cocto hujus plantae velut remedio contra gonorhoeam utuntur, bis quotidie unciam cireiter unam pro dosi sumentes, - CONVOLVULACEAE JUSS. 4. /pomaea Schiedeana Zuccar. Tab. Xi]. I. radice tuberoso-incrassata perenni, caulibus annuis volubili- bus ramosis glabris, foliis omnibus oyatis acuminatis basi cordatis integerrimis utrinque glabris, pedunculis 1—3-floris, sepalis inae- qualibus obtusis glabris, corollae hypocrateriformis tubo cylindrico subclavato, limbo horizontaliter expanso subpentagono, staminibus exserlis. Convolvulus Jalapa s. Purga de Jalapa Schiede in Linnaea. V. 5. p. 463. seq. — Convolv. Purga. WVenderoth in litt. Radix perennis, tuberosa, irregulariter ovato-conica, deorsum in ramos nonnullos subcylindricos fibrosos soluta, epidermide te- nuissima sordide nigricante tecta, intus albida, carnosa. Caulis herbaceus, annuus, basi simplex, crassitlie vix pennae anserinae, dextrorsum volubilis, teretiusculus vel parum angulatus, sparsim tenuiter verruculosus, ceterum glaber, violaceo-purpurascens, sur- sum ramosus, ramis cauli conformibus, elongatis, glabris, tenui- ter striatis. Folia alterna, petiolata, ovata, acuminata, cordata, cor- daturae angulo lobisque rotundatis acutisve, integerrima, utrinque glabra, superne laete viridia subtus pallidiora et nonnunquam purpur- ascenlia, pinnatinervia, nervis lateralibus intra marginem anastomo- 294 santibus reticulatim junctis, in caule et ramis primariis - circiter 24 — 3 longa, 2— 25” lata, in ramulis dimidio minora; petioli te- retes, superne tantum canaliculati, glabri, circiter 3” longi. Stipu- lae nullae. Pedunculi axillares, 1—3-flori (in planta sponte na- scente 2-, rarius 1-flori), erecti, subtetragoni, glabri, tenuiter striati, rubentes, 2—3-pollicares, .apice bracteolis 2 oppositis ova- tis acutiusculis pedicellis adpressis glabris muniti; pedicelli clavati, glabri, 4—6’ longi, laterales medio bracteolis duabus oppisitis ova- tis acutiusculis adpressis, uti pedicelli ipsi calicesque glandulis minu- tis albidis sub lente tantum distinguendis dense punctatis muniti. Calyx 5-partitus, persistens; laciniae valde inaequales erecto -ad- pressae, integerrimae, glabrae, extimis duabus ovatis obtusis sordide e viridi rubentibus albido -punctulatis, margine parum hyalinis, inte- rioribus dimidio majoribus ovato-oblongis obtusis rotundatis saepius emarginatis, pulchre purpureo -eoloratis, subhyalinis, nitidis, 4— 6’ longis. Corolla hypocrateriformis, figurae fere ut in J. coceinea, sed multoties major; Zubus cylindricus, rectus, sursum parum in- crassatus sed ad faucem iterum constrietus, totus glaber, lucidus, ex- tus pulcherrime purpureo-violaceus (lackroth), intus albidus, eirciter 2" Jongus; limbus diametro circiter bipollicaris, horizontaliter patens, rotato-subquinquangularis, obsolete 5-lobus, lobis rotundatis inte- gerrimis, radio longitudinali crassiusculo percursis. Stamina parum supra basin corollae aflıxa, longe exserta, inter se parum inaequa- lia; iamenta basi compressiuscula latiora, sursum filiformia, recta, alba, infra medium pilis patentibus hyalino-albis capitatis parce ad- spersa, ceterum glabra; antherae parum supra basin emarginatam dorso affıxae, lineari-oblongae, obtusae, introrsum biloculares, locu- lis longitudinaliter bivalvibus, albae; pollen magnum, globosum, te- nuiter muricatum, album. Ovarium superum, disco parvo annuli- formi albido glabro einctum, oblongum, glabrum, pallide virens, bi- loculare, loculis biovulatis, ovulis oblongis erectis albidis. Stylus sirnplex, erectus, filiformis, glaber, exsertus, stamina aequans, al- 205 bus. Stigma incrassatum, capitato-bilobum, lobis semiglobosis pa- pillosis, papillis iterum tenuissime verruculosis, album. Zruetus desideratur. Crescit in imperü mexicani sylois prope Chicanguiaco vici- nosgue pagos, 6000° eirciter supra mare elevatos. — Floret Sep- tembri. 2. (v. S.). Explicat. Tab. XIT. Fig. 1. Radix. 2. Calyx. 3. Sepalum separatum, 4. Corolla dissecta, m. n. 5. et 6, Stamen a facie et a dorso, auctum. 7. Pistillum, m. n. 8. Stigma, auctum. 9. Ovarium dissectum, auctum., Recedit ab /pomaea Jalapa caule non muricato, foliis semper indivisis utrinque glabris, corollae hypocrateriformis purpureae limbo horizontaliter patente, staminibus longe exsertis , filamentis basi parce pubescentibus. Seitdem Desfontaines in den Annales du Museum d’hist. nat. p. 120. seg. tab. 40, 41. seine Abhandlung über die Jalapa bekannt gemacht hatte, glaubte man über die Pflanze, welche die- sen wichtigen Arzneistoff liefert, völlig im Reinen zu seyn. Ihm zu- folge verdankten wir denselben dem Convolvulus (besser lpomaea ) Ja- lapa Linn, und er führte für die Richtigkeit seiner Angabe so ‚viele Gewährsmänner an, welche die Pflanze in ihrer Heimath beobachtet hatten, wie Houston, Thiery de Menonville u. a., dass alle Zweifel um so mehr gehoben schienen, da auch der jüngere Michaux, welcher in den Florida’s die Pflanze oft lebend gesehen hatte, (An- nales du Museum st. p. 485) seine Meinung bestätigte. Aus den in die- sen Abhandlungen angeführten Thatsachen ergab sich ausserdem, dass die Jalapa nicht allein in den höheren Gebirgsgegenden Mexiko’s und namentlich bey Xalapa (woher ihr Name), sondern auch in den heissen Niederungen von Vera Cruz (nach Thiery’s Angabe) und 296 von da bis nach Georgien und Karolina hinauf (/Michaux) sich finde, dass sie dabey gegen die Rälte gar nicht sehr empfindlich sey, da Michaux in dem Garten von Charlestown, wo die Kälte nicht sel- ten im Winter auf — 5 bis 6° R. steigt, Jalapenwurzeln von 50 Pfund Schwere im Freyen völlig verwildert fand, und dass endlich eben dieser letzteren Thatsache wegen man gegründete Hoffnung hegen dürfe, die Pflanze im südlichen Europa zu akklimatisiren. Die spä- tern Schriftsteller fügen diesen Angaben nichts erhebliches Neues bey, und auch die neuesten Kupferwerke über Arzneigewächse be- gnügen sich, zum Theil sehr schlechte Kopien der an sich nicht ganz gelungenen Desfontaines’schen Abbildung der Pflanze zu geben. Unserm verehrten Freunde Dr. Schiede war es vorbehal- ten, ein neues Licht über diesen Gegenstand zu verbreiten. Er be- suchte nämlich auf seinen Reisen durch Mexiko auch die Gebirge um Xalapa vorzüglich in der Absicht, die Purgierwurzel in ihrer Hei- math näher zu beobachten, schickte getrocknete und lebende Exem- plare derselben von da nach Europa, und theilte zugleich seine Er- fahrungen über ihr Vorkommen in Briefen an Hrn. Dr. v. Schlech- tendal mit. (Siehe Linnaea V. 3. p. 405. seg.). Diesen zu Folge wächst die Jalapa, welche aus Mexiko kömmt, noch nicht einmal bey Xalapa (ungefähr 4200’ über dem Meere), sondern erst einige 1000’ höher in der Nähe einiger indianischer Dörfer in Wäldern. Das Klima dieser Gegenden ist sehr regnerisch, im Winter beständig neblig und ziemlich kalt. Unser verehrter Freund äussert darum die, zum Theil nun bereits in Erfüllung gegangene Hoffnung, dass die Pflanze der- einst in Deutschland, wenigstens den Sommer über, im Freyen ge- zogen werden könnte. In Xalapa ist nur der Markt für die zu Gute gemachte Wurzel, die dann meistens über Vera Cruz nach Europa geht. Sie heisst dort Purga oder Purga de Xalapa bey den Weissen, Laschachne in der Landessprache der Totomaken. Die auffallende Verschiedenheit der Pflanze von dem bisher be- kannten Cony. Jalapa entgieng unserm Reisenden nicht. Er bemerkte D 297 daher auf den Etiketten bey den getrockneten Pflanzen: ‚Conv. Ja- lapa, exclusis synonymis Linnaei et Aitoni,“ und fügte eine kurze Beschreibung bey, welche mit unserer oben gegebenen vollkommen übereinstimmt. Die lebend nach Europa geschickten Exemplare hatten, wie eine gefällige Mittheilung des Hrn. Medicinal-Assessors Wild in Kassel (dessen Güte unser Garten auch die lebende Pflanze verdankt), mich belehrte, schon auf der Reise eine harte Probe ihrer Akklimatisations- Fähigkeit auszuhalten. Die Kiste, welche sie enthielt, kam während des strengen Winters 1832 in Kassel an und war während des Trans- portes-durch Norddeutschland bey einer Kälte von 20° Reaum. eine Zeitlang auf einem Elbschiffe eingefroren gelegen. Natürlich waren auch fast alle Pflanzen zu Grunde gegangen; nur einige Knollen der Jalapa hatten sich erhalten, und dadurch das rauhe Klima ihrer Hei- math beurkundet. Bey den nun in den Gärten des Hrn. Medic.- As- sessors Wild und des Hrn. Handelsgärtners Schelhase angestell- ten Versuchen über die beste Methode sie zu kultiviren, ergab sich gleicher Weise das Resultat, dass die in warmen Glashäusern gehal- tenen Pflanzen sämmtlich zu Grunde giengen, die im kalten Hause gezogenen und später an schattige Orte in’s Freye gestellten dage- gen sehr gut fortkamen. Von diesen theilte Hr. Assessor Wild unserm Garten im verflossenen Frühjahre einen kleinen Knollen mit, der an einer geschützten Stelle völlig im Freyen gezogen zu einer sehr starken Pflanze heranwuchs und vom Oktober an den ganzen Späthherbst durch sehr reichlich blühte. Die bedeutenden Abweichungen von den bisherigen Beschreibungen und Abbildungen des Cony. Jalapa waren mir gleich aufgefallen ; ich gab daher, da auch keine andere Art auf die Pflanze passen wollte, eine kurze Notiz darüber in der Flora (1831. 2. p. 801.), wo ich dieselbe, dem Entdecker zu Ehren, Ipomaea Schiedeana nannte und theilte zugleich Hrn. Assessor Wild meine Ansicht darüber mit. Seiner ge- 38 208 fälligen Antwort verdanke ich die hier gegebenen geschichtlichen Notizen aber auch zugleich die Nachricht, dass Hr. Professor Wen- deroth in Marburg die Pflanze in einem nicht näher bezeichneten und auch mir nicht zu Gesicht gekommenen Werke bereits frü- her als Convolvulus Purga beschrieben habe. Ich bin weit ent- fernt, die auf diese Weise begründete Priorität eines sehr verehrten gelehrten Freundes im mindesten verletzen zu wollen, konnte aber, da die Abdrücke meiner Abbildung bereits gemacht waren, den einmal gegebenen Namen nicht mehr zurücknehmen, und beruhigte mich dabey auch um so leichter, weil ich hoffen darf, dass Hr. Prof. Wenderoth mir diese unwillkührliche Umgehung seines früheren Riechtes nicht allein verzeihen , sondern auch meinem Bestreben, die Verdienste unsers reisenden Freundes durch Benennung einer wich- tigen von ihm entdeckten Arzneypflanze nach seinem Namen anzuer- kennen, mit seiner gewohnten Liberalität entgegenkommen werde. Ob nun aber J. Shiedeana allein, oder mit J. Jalapa zu- sammen die bey uns übliche Purgierwurzel liefere, ist für den Au- genblick nicht auszumitteln. Wahrscheinlicher ist das letztere, da man schon seit langer Zeit zweyerley Jalapenwurzeln im Handel un- terscheidet, von welchen die grössere sich durch stärkeren Gehalt an Harz auszeichnet. LABIATAE JUSS. 5. Salvia semiatrata Zuccar. S. fruticosa, foliis ovatis cordatis acutiusculis crenatis superne rugosis scabriusculis, subtus reticulato-venosis canescentibus, floribus verticillato-racemosis, verticillis 6 — 8-floris secundis, calycibus sub- clavatis dense glanduloso - hirtis 'bilabiatis, labio inferiori bifido, co- rollae labio superiori recto glanduloso-piloso, inferiori trilobo, lobis lateralibus abbreviatis deflexis, intermedio multo longiori fere semi- orbiculari, margine revoluto. 290 Frutex 4—6-pedalis et altior, caule ramisque adultioribus te- retiusculis, cortice cinereo longitudinaliter rimuloso pubescente vesti- tus, ramis novellis tetragonis villosis. Zolia decussata, satis ap- proximata, petiolata, ovata -vel ovato-oblonga, acutiuscula vel ob- tusa, basi cordata lobis rotundatis, sinu parum in petiolum decur- rente, dense crenata crenis rotundatis, supra parenchymate inter ve- nulas reticulatim, junctas -bullatim prominulo pilis rigidulis obsito ru- goso-scabriuscula, subtus nervis venisque prominulis reticulata, mol- liter canescenti-hirta vel fere lanata, 1” circiter longa, 8” lata; petioli semiteretes, superne canaliculati, molliter piloso -hirti, 4— 6” longi, horizontaliter patentes. Stipulae desunt. Flores versus api- cem caulis ramorumque in racemum verticillatum secundum 1 — 3‘ longum dispositi; rachis erecta, tetragona, aeque ac pedunculi pilis subulatis horizontaliter patentibus rubentibus dense obsita, subviscida. Bracteae caducae, 1—5 flores in axilla foventes. Pedunculi uni- flori, fere horizontaliter patentes, teretes, rubentes, 3 — 4’ longi. Calyx tubulosus, apicem versus ampliatus, parum compressus, ner- voso-multistriatus, nervis pilis subulatis rubentibus in glandulam glo- bosam hyalinam viscosam terminatis pluriseriatis dense obsitis, bila- biatus; labium superius ovatum, acutum, erectum, inferius bifidum, laeiniis ovatis acutis conniventibus. Corollae tubus calycem dimidio superans, compressiusculus, sursum sensim parum .latior, infra la- bium inferius parum impressus, basi albus et glaber, sursum coeru- leus et pilis subulatis pubescens; labium superius rectum, fornica- tum, emarginatum , lobis conniventibus rotundatis, marginibus infle- xis genitalia praeter stigmatis lobum longiorem exsertum includens, eoeruleum, pilis conicis brevibus densissime positis eleganter barba- tum ; labium inferius superiori parum brevius, pulcherime nigricanti- atroviolaceum, superne nudum, subtus pubescens et. pallidius colora- tum, trilobum,, lobis valde inaequalibus, lateralibus duplo breviori- bus ovatis obtusis apice et margine exteriori deflexis, medio duplo longiori basi truncato semiorbiceulari subemarginato in utroque mar- g%* 500 gine deflexo. Stamina corollae tubo aflıxa; filamenta brevia, eylindrica, glabra, alba, apice subcucullato-excavata, connectivum ampleectentia ; antherae versatiles; connectiva transversim longissime extensa, cy- lindrica, glabra, alba, apice loculum unicum lineare bivalve geren- tia, ad medium usque libera, inde basin versus in processum oblon- gum acutiusculum compressum cochleari-concavum medio sulcatum connata. Pollen ovatum, minutissimum, flavum. sSiamina sterilia medio tubo inter fertilia afıxa, clavata, albida, glabra.. Ovarium calyce inclusum, disco insidens crassiusculo brevi cylindrico superne in processum ovatum obtusiusculum crassum extenso, quadriloculare, loculis discretis uniovulatis.. Stylus centralis, cylindrieus, rectus, sursum in latere inferiori pilis patentibus hirtus, ceterum glaber, al- bus, labium superius aequans. Stigma bifidum laciniis subulatis coeruleis, inferiori breviori crassiori patente, corolla inclusa, supe- riori duplo longiori, exserta, tenuiori, uncinata. Crescit in imperio mexicano, unde semina misit clar. de Kar- winski. — Floret apud nos in caldarüs Junio — Augusto. $. (v. v.). GESNEREAE RICH. MART. 6. Gesnera lasiantha Zuccar. G. caulibus suffrutescentibus ramosis, pilis adpressis canescenti- hirtis, foliis decussatis petiolatis ovato-lanceolatis, acuminatis, serru- latis molliter sericeo-hirtis, pedunculis quadrifloris, corollae tubo basi aequali 5-gibboso, staminibus barbatis, disco perigyno glan- dulis 5 minutis aucto. Caules plüres ex rhizomate lignoso crasso, erecti, stricti, ra- mosi, 2— 3-pedales, toti pilis adpressis albidis rigidis 'subulatis ca- nescenti - hirti, teretiusculi, ad foliorum insertionem compressiusculi, glandulis (lenticellis?) prominulis 'oblongis :rubentibus ‘adspersi, bası Dr —— 501 cortice fuscescente tecti, sursum albido- virentes, crassitie pennae eygneae ; rami oppositi decussati ‚erecto-patentes, cauli conformes. Folia decussata, petiolata, ovato-lanceolata, acuminata, basi cune- ata vel fere rotundata subinaequalia, serrulata, utrinque pilis brevissi- mis molliter sericeo-hirta, superne viridia, subtus parum canescentia, costato - venosa , eostis venisque interjectis reticulatis subtus promi- nentibus supra obsolete impressis, 3 — 6 pollices longa, 15 — 23” lata; petioli ima basi subconnati et utrinque quasi stipulae loco glandula globosa purpurea muniti, 6— 09’ longi. Pedunculi ex axillis foliorum superiorum erecto-patentes, teretes, albido - pubes- centes, uti pedicelli calycisque tubus glandulis parvis atrorubentibus oblongis adspersi, circiter bipollicares, plerumque quadriflori, apice bracteis duabus breviter petiolatis lanceolatis acutis circiter 4’ lon- gis, ceterum foliis inferioribus conformibus viridibus muniti. Flores subumbellati, pedicellati; pedicelli erecti, teretes, pubescentes, glan- dulis adspersi, sursum rubentes , cireiter pollicares. Calyx semi-in- ferus, persistens, 5-fidus, tubo brevi campanulato ovario adnato se- riceo-hirto rubente, limbi laciniis lanceolatis acutis inter se aequa- libus tubumque aequantibus virentibus sericeo-hirtis, sub anthesi erecto-patentibus, post floris delapsum conniventibus. Corolla se- misupera, gamopetala, tubulosa, bilabiata, ante anthesin pulcherime holosericeo-pubescens ; -tubus ima basi in gibbositates 5 intus necta- rifluas extensus, sursum cylindricus, apicem versus parum ventricosus et ad faucem iterum constrictus, extus pulcherrime coccineus pilis- que coloratis hirtus, intus carneus, 10° circiter longus; limbus 5-hi- dus, laciniis subaequalibus ovato-rotundatis, tenuiter irregulariter erenatis glanduloso-ciliatis extus coccineis hirtis, intus faucem ver- sus carneis lineisque coccineis punctatis pictis, duabus superioribus in labium superius subconniventibus erectiusculis, reliquis tribus horizontaliter patentibus distantibus, fauce intus glabra flavescenti- carnea coccineo-punctata, Stamina imo corollae tubo inserta, fer- tilia 4 didynama, quinti loco rudimentum breyissimum lanceolatum 3502 planum hirtum; filamenta e basi parum dilatata planaque subulata, hirta, alba, exserta; antherae modo liberae, modo marginibus co- haerentes, parum supra basin aflıxae, sordide flavescentes, connec- tivo fere orbiculari incrassato, loculis duobus lineari - oblongis basin versus divergentibus antieis longitudinaliter bivalvibus. Annulus s. discus styli basin cingens brevis, subpentagonus, pilis sericeis albidis fimbriatus, ceterum glaber, glandulis 5 minutis notatus, pallide fla- vus. Ovarium semi-inferum,'inferne calycis tubo innatum , superne liberum, oblongum, acutiusculum, sericeo-hirtum, uniloculare, pla- centis duabus parietalibus medio incrassatis ovula plurima horizon- talia multiseriata lineari- oblonga foventibus. Stylus ceylindricus, hir- tus, albidus, exsertus staminaque parum superans. Siigma capitato- subbilobum, tenuiter papilloso-velutinum, albidum. Capsula_ desi- deratur. Crescit in imperio Mexicano, unde semina misit clar. de Karwinski. — Floret apud nos in caldario mensibus Augusto — Decembri. 5.(?) (v. v.). Mit mehreren kürzlich bekannt gewördenen Arten nahe ver- wandt, doch auch wieder so verschieden, dass ich nicht wage, sie ohne Vergleichung von Öriginalexemplaren mit einer derselben zu vereinigen. Am nächsten steht sie auf jeden Fall einerseits der G. elongata Humb. Kunth, welche jedoch durch Kelchform und kahle Staubfaden, so wie durch die verschiedene Zähnung und Behaarung der Blätter sich unterscheidet, andererseits der G. Deppeana Schlech- tend. et Cham. (Linnaea YV. ı. p. 110), welche wieder durch verschiedene andere Merkmale abweicht. Möglich, dass der 'Gat- tung überhaupt eine grössere Wandelbarkeit in den Formen der ein- zelnen Arten zukommt, als man bisher derselben zugestanden hat, und dass demzufolge die beyden obigen mit unsrer Pflanze uur eine Art ausmachen. Ich habe sie desshalb zu: weiterer Prüfung genau beschrieben. Dem Gattungscharakter möchte beyzusetzen seyn, dass 503 der mit dem Kelche verwachsene Theil des Ovariums nach der Be- fruchtung sich nur sehr wenig mehr ausdehnt, dagegen das freye, anfangs nur wie eine verdickte Griffelbasis erscheinende obere Ende sich beträchtlich verlängert und allein aufspringt. "SCROPHULARINAE. LOPHOSPERMUM DON. Didynamia Angiospermia Linn. Syst. sex. Character differentialis. ! Calyx 5-dentatus vel partitus, patens, persistens. Corolla cam- panulata vel tubulosa limbo patente 5-lobo subbilabiato. Stamina fertilia 4 didynama cum quinti sterilis rudimento; antherae bilobae nudae biloculares. Stylus simplex stigmate indiviso. Capsula bilo- cularis, irregulariter dehiscens, polysperma. Semina membranaceo- alata, tuberculata. ; Character naturalis. Caly.x hypogynus, gamosepalus vel campanulatus, 5-dentatus vel profunde 5-partitus, laciniis latis membranaceis reticulatis, persistens. Corolla hypogyna, gamopetala, tubulosa tubo cylindrico vel clavato longo, plerumque sursum ampliato curyato, rarius campanulata, limbo quinquefido patente subbilabiato, laciniis subaequalibus, in aestiva- tione imbricatis. Siamina fertilia 4, didynama, ex ima parte tubi, cum sterilis quinti superioris rudimento; filamenta fıliformia, basi arcuata sursum erecta, barbata, inclusa; antherae nudae, liberae, anticae, biloculares, loculis basi divaricatis apice conniventibus, longitudinaliter bivalvibus demum explanatis. Ovarium breviter sti- pitatum, subglobosum, biloculare, placenta in quovis loculo soli- taria dissepimento adnata incrassata, multiovulata, ovulis multise- 3504 riatis imbricatis. ‚Stylus simplex, plerumque basi pubescens, stig- mate vel integro vel emarginato aut inaequaliter bifido. Capsula calyce persistente cincta stylique basi persistente coronata, bre- vissime stipitata, globosa vel obovato - globosa, membranacea, ir- . regulariter lacerato -dehiscens, bilocularis, polysperma; dissepimen- tum transversum (facie ad caulem versa), completum, membrana- ceum, placentiferum; placenta in quovis loculo solitaria, e cen- tro dissepimenti, oblonga, incrassata, polysperma. ‚Semina mul- tiseriata, adscendentia, imbricata, ovato-compressa, testa scrobi- culata margine in alam membranaceam extensa. Albumen cras- sum, carlilagineum, embryonem includens. Zmbryo erectus, te- res, cotyledonibus brevibus plane sibi impositis, radicula cylin- drica obtusa. Hoabitus. Herbae vel frutices plerumque volubiles, scandentes foliis alternis, petiolatis, cordatis, petiolis saepius tirrhosis, pedun- culis axillaribus unifloris. Statio et habitatio. Species tres hucusque cognitae altiores tem- peratioresque regiones imperii mexicani inhabitant. Don war der erste, welcher die Gattung im Jahre 1827 im ı5ten Bande der Linnean Transactions p. 350. seg. nach zwey von Sesse und Moginno gesammelten Arten im Lambert’schen Her- barium aufstellte.e Er reihte sie ganz richtig an die Scrophulari- nen, zugleich auf ihre Verwandtschaft mit den Bignoniaceen auf- merksam machend, von welchen sie durch den starken Eyweisskör- per und die Richtung des Würzelchens abweicht. Eccremocarpus Ruiz und Pavon und Jacaranda Juss. scheinen ihr in der letztern Familie am nächsten zu stehen. Die von Don aufgeführten zwey Arten, deren Definitionen nach unserer hiesigen dritten Art geändert werden müssen, sind: 305 7. Lophosp, erubescens, suflruticosum, caule scandente, fo- liis triangulari - cordatis, grosse inaequaliterque serratis pubescentibus, pedunculis ebracteatis,.calycibus ad basin usque quinquepartitis, co- rollae tubo: clayato,, stigmate inaequaliter bifido. 2: erubescens. Don British flower- garden tab. 75. in nota. — Botanical Register tab. 1381. — L. scandens. Don in Lin- . nean Transactions vol. XX. p. 353. British flower- gar- den tab. 68. — Botanical Magazine tab. 3037, 3238. — Besleria scandens Sesse et Mocinno ined. (fide cl. Don). Caulis basi fruticosus, volubilis, glanduloso-pilosus. Fola al- terna, triangulari-cordata, pubescentia, grosse dentata, petiolis cir- rhosis. Peduneculi axillares uniflori, eirrhosi, ebracteati. Calyx ad basin usque quinquepartitus, laciniis ovatis mucronatis. Corolla tripollicaris, tubo basi cylindrico, sursum ampliato clavato, extus pulchre roseo intus albido roseo-guttato villisque luteis antice bi- eristato, limbo patente, laciniis rotundatis utrinque roseis. Sigma inaequaliter bifidum. Crescit in imperio mexicano. — In hortis anglieis per aestatem sub dio colitur et diligenter obtecta hyemes quoque perdurat. — Floret per totam aestatem. $. 8. L..physalodes, fruticosum, erectum, foliis lanceolatis acutis denticulatis scabris, pedunculis bibracteatis, stigmate indiviso. Don in Linn. transact. l.c.— Scrophularia physalodes Sesse et Moginno ined. Planta solum modo secundum sicca specimina herbarii Lamber- tiani nota, an revera hujus generis ? Der hiesige Garten erhielt im Jahre 1828 durch Hrn. Baron Karwinski Samen einer dritten Art dieser schönen Gattung, welche im wärmeren Europa eine bedeutende Stelle unter den feineren Zier- 39 306 pflanzen einzunehmen verspricht. Ich hielt sie anfangs, da Don’s Gattungscharakter in einigen Dingen abweicht, für'ein neues Genus und versendete die im Sommer 1829 gewonnenen Samen’ unter dem Namen Ahodochiton volubile an mehrere Gärten. Die Abbildung im Botanical Register hat mich von der Identität der Gattung überzeugt. Die Species ist: 9. L. atro-sanguineum Zuccar. Tab. XI1]. L. fruticosum, volubile, foliis alternis cordatis euspidatis argute repando - dentatis glanduloso - pubescentibus, petiolis peduneulisque ebracteatis cirrhosis, calycibus amphatis patentissime campanulatis ad medium usque quinquefidis, corollae tubo cylindrico, stigmate indiviso. Rhodochiton volubile Zuccar. in literis. Caulis fruticosus, volubilis, teretiusculus,, cortice griseo -fus- eescente tenui obtectus, uti tota planta pilis patentissimis simplicibus subulatis hyalinis in glandulam parvam capitatam terminatis obsitus, ramosus; ramis elongatis volubilibus tenuibus, uti petioli, foliorum pagina inferior, pedunculi calycesque purpureo-colorati (colore fere ut in Cineraria cruenta). Folia alterna, petiolata, simplicia; petiol teretes, superne‘parum canaliculati, tenues, pollicares — bipollicares, basi cirrhoso-flexuosi, pubescentes; lamina folii late ovato - subdel- toidea, basi profunde cordata lobis rotundatis angulo acutiusculo, ar- gute cuspidata; repando -dentata, dentibus parum prominentibus inae- qualibus acutis, irregulariter subquinquenervis, nervis reticulatim in- - ter se junctis superne impressis sordide purpureis, subtus prominenti- bus, 2—3 pollices longa, 18 — 24” lata. Stipulae nullae. Gem- matio nuda, successiva, petiolis foliisgue simul cum rachi sensim excrescentibus, folii lamina erecta plana.. Pedunculi axillares si- mul cum foliis evoluti, filiformes, basi cirrhoso-flexuosi, pubescentes, folium aequantes, sub anthesi penduli, solitarii, ebracteati, inferiori- bus praecocioribus. Calyx hypogynus, gamosepalus, maximus, per- 307 sistens, membranaceus, tenuiter reticulatim venosus, utrinque pallide roseus et, praesertim intus, glanduloso - pilosus, patentissime campa- aulatus vel, subrotatus, diametro plus quam 'pollicari, 5-fidus, laci- nis late ovatis, acutis, integerrimis, aequalibus, patentibus, Corolla hypogyna, gamopetala, subbilahiata, 2 — 3 dies perdurans; tubus elongatus, 15 — 18” longus, ‚basi parum pentagono-inflatus, inde ad medium’ usque ;cylindricus,, apicem. versus sensim parum dilatatus, basi dilutius. purpureus, albidusve, extus glanduloso-pubescens, intus pilis retrorsum adpressis rigidiusculis subulatis eglandulosis albis bar- batus, sursum utrinque saturate purpureo-nigricans; limbus fere ho- rizontaliter patens 5-lobus, laciniis duabus superioribus parum latio- ribus magisque approximalis ovatis subrotundatis,. tribus inferioribus suhangustioribus ellipticis obtusis parum magis distantibus, intermedia saepius apicem versus utrinque dente obsoleto munita, reliquis integerri- mis, extus colore tubi, glanduloso -pubescentibus, intus glabris pul- cherrime purpureo-nigricantibus (colore cruoris jam diu coagulati). Stamina imae corollae basi aflıxa et cum ejusdem laciniis alternantia, inter se libera, lateralia 4 fertiliıa, summi quinti rudimentum brevis- simum, subclavatum, albidum; jillamenta teretia, recta, subaegalia, tubum aequantia, ima basi arcuata nuda, inde. ad medium usque pi- lis ut in corollae tubo retrorsis albis dense barbata,. sursum glahra, atro-purpurea; antherae nudae, jam in alabastro erectae (nec ut in Gesnereis connexae), anticae, biloculares, löculis apice tantum conna- tis ceterum ante dehiscentiam.a se liberis deflexis, serius sursum flexis indeque quasi divaricatis, rima longitudinali dehiscentibus, atro- purpureis. Pollen minutissimum, sordide flavescens.. Ovarium toro incrassato ovato insidens, ovatum, dense glanduloso-pubescens, bi- loculare, loculis multiovulatis, placentis in dissepimenti centro incras- salis oblongis scrobiculatis, ovulis multiseriatis adscendentibus’ imbri- eatis. Stylus erectus, filiformis, stamina parum superans indeque parum exsertus, glaber vel ima basi subbarbatus, albidus. Sigma in- tegrum, ad lentem tenuissime papillosum, non incrassatum. Capsula 39* 308 calyce persistente eincta styloque coronata, brevissime stipitata, de- presso-obovata, inflata, glabra, pergameno - membränacea) sordide e viridi purpurascens, demum albida, bilocularis, polysperma,' irre- gulariter.dehiscens; dissepimentum ovatum planum pergamenum, uti tota capsulae facies interior albidum, lucidum, utrinque: in centro placentam gerens oblongam, convexam, polyspermam. Seminä in quavis placenta 20 — 30, 8 — 10-seriata, funiculis sat longis’coni- cis affıxa, compresso -plana, ala membranacea apice basique’'excisa, margine irregulariter lacera arida radiatim striata, sordide'"fusces+ cente cincta, ceterum tuberculis parvis acutiusculis pluriseriatis utrin- que obsita, brunnea, erecta. Tunica interior testae adhaerens. _Al- bumen crassum, subeorneum, albidum. Zmbryo centralis, 'rectus, cotyledonibus planis brevibus suborbicularibus, radicula eylindrica obtusa, centripeta. 3 i r Crescit in imperio mexicano. — Floret apud nos in caldarüs per totam aestalem ad Decembrem usque. $. (v. S.). Explicat. tab. X111. “olni Fig. 1. Calyx. 2. Corolla. 3. Eadem dissecta, ut stamina appareant. 4. Pistillum re- secto calyce, omnia magn. nat. 5. Ovarium dissectum. 6. Capsula, ‚resecto ca- lyce, magn. nat. 7. Eadem longitudinaliter dissecta, ut dissepimentum ‘placenti- ferum appareat, aucta. 8. Semen, auctum, : ri» 09 HYDROTRICHE ZUCCAR. Diandria Monogynia Linn. Syst. sex. Character differentialis. Caly:x inferus, quinquepartitus, laciniis subaequalibus. Corolla. infera, regularis, infundibuliformis, limbo quinquefido. Stamina duo, antheris connexis. Ovarium superum, biloculare, placenta in quovis loculo multiovulata dissepimento adnata. Stylus simplex, stig- g mate bilabiato. Capsula‘ desideratur. | B 509 vayd ee mwalur alis. Cahrr inferus, er basin "usque v2 artitus, Yeti subaequali- bus persistentibus. Corolla infera, regularis, infundibuliformis, tubo cylindrico, limbo patente quinquelobo. Stamina duo, imo’ corollae tubo inserta, inclusa; filamenta filiformia, libera, superne conni- ventia; antherae biloculares, loculis transversim bivalyibus, pilis pa- tentibus connexae. Ovarium superum, ovato- -oblongum, biloculare, oyulis in quovis *loculo plurimis lineari- oblongis, placentae dissepi- mento adnatae aflıxis. Sty lus simplex, filiformis, persistens. Stigma subinfundibuliforme, bilabiatum, lobis patentibus. Capsula deside- ratur. ' Habitus.' ‘Species unica hucusque'cognita''est herba foliis inferio- ribus submersis verticillatis capillaceo-subulatis. setoso-serratis, supe- riöribus oppositis, floribus in racemos eg 'dispositis. Statio et habitatio. In insulae Madagascar aquis stagnantibus. Eiyrmologia. ‘Nomen..,e-graeco, üÜÖß@p aqua et Area capillus, rn folia submersa enpillände od obr Genus Gratiolae et FAnoahee R. Brown (Prodr. Flor. Nov. Holland. Pp- 442.) proximum, distinctum vero ab utraque corolla re- guları, staminibus. fertilibus duobus absque sterilium ‚rudimento, an- theris. connexis. n 10. H. hottoniaeflora Ziüccar. H. foliis submersis verticillatis approximatis subulatis setoso - ser- ratis, superioribus emersis oppositis lanceolatis obtusis. Caulis in speciminibus nostris adscendens,-simplex vel parce ra- mosus, teres, scabriusculus, crassilie circiter pennae corvinae, sub- mersus, apicibus floriferis tantum emersis. Folia inferiora submersa, verticillata, circiter 16 in quovis verticillo, sessilia, horizontaliter 510 patentia, lineari-subulata vel fere capillacea, acuta, setis brevibus rigidis patentibus sparsim obsita, vel, si malis, remote setoso-ser- rata, ceterum glabra, 6 — 12" longa; superiora emersa decussatim opposita, lanceolata, obtusa, integerrima,, glabra, erassiuscula erec- to - patentia, sensim mutata in bracteas ovato-rotundatas integerri- mas, margine membranaceas , 1— 2 longas. Flores ex axillis brac- tearum solitarii, remoti, in racemum basi praecociorem congesti, pe- dunculati, pedunculis. erecto- patentibus, teretibus, glabris, unifloris, 6’ longis, unifloris. Cahyx inferus , persistens, ad basin usque 5- fidus, laciniis lineari - oblongis obtusis integerrimis glabris, margine membranaceis, inter se subaequalibus, erectis, circiter PA longis. Corolla infera, decidua, gamopetala, regularis, tenera, glabra, mag- nitudine fere ut in Lino-usitatissimo,, »infundibuliformis,'tubo eylindrico ealyce duplo longiore ‚:limbo ‚erecto -Patente ’amplo quinquelobo;, lobis rotundatis integerrimis radiatim: venosis ‚:'venis/ superne subreticulatim combinatis. ‚Stamina fertilia 2, imo ‚corollae tubo inserta, ceterum libera , inclusa; ‚Jilamenta filiformia, erecta, "basi pilis patentibus bar- bata, .‚superne “glabraä‘, 'stylüm parumsuperantia; antherarum\ con- nectiva cuneato-incrassata, eo modo horizontaliter inflexa,'' ut utrius- que locula vertice sese tangant atque pilis, quibus vestiuntur, cohae- reant; locula globosa, transversim bivalvia, barbata, flavescentia. Ovariım superum, oblongum, acutiusculum. ‚gompressum, biloeulare, loculis multiovulatis ; ovula lineari - oblonga, 'multiseriata, placentae inserta dissepimento tenuissime membranaceo aflıxae. Stylus Alifor- mis, erectus, glaber, staminibus parum brevior.. „Stigma, dilatatum, subinfundibuliforme, bilabiatum , lobis patentibus. Capsula desideratur. Crescit in insulae‘ Madagascar agquis stagnantibus. (vd. 8.). 311 SYNANTHEREAE CASS. ig 2 ODONTOTRICHUM. ZUCCAR. Syngenesia A4equalis Linn. Syst. sex. Involucrum cyliodricum, uniseriale, 8—10-phyllum, foliolis erecto-adpressis. ' Rachis s. receptaculum planum, ebracteatum, gla- brum. : Flores hermaphroditi, pluriseriati, regulares, tubulosi. Pap- pus uniserialis, sessilis,caducus, brevis, ’e setis inaequalibus ad len- tem dentatis compositus. Stigmala linearia, semiteretia, apice ro- tundata. Achenium ellipticum, 'utrinque attenuatum, multistriatum, apice pappi delapsi annulo coronatum. Semen -achenio conforme. Habitus. Planta herbacea, perennis, foliis alternis basi auricu- lato-amplexicaulibus multifidis, caule ramoso, floribus corymbosis. Statio et habitatio. Unica species hucusque cognita crescit in imperii mexicani locis calidioribus apricis. j Etymologia. . Nomen e graeco 0ö0vS dens, Ipi&, pilus, ob pap- pum dentatum. 11. ©. cirsiifolium Zuccar. ©. caule ramoso, foliis bipinnatifidis, caulinis sessilibus auricula- tis, laciniis, linearibus dentatis decurrentibus subtus albido-lanatis, floribus corymbosis. Radix perennis, fibrosa, caules emittens plures herbaceos, erec- tos, 5—4-pedales, superne ramosos, teretes, medulla ampla farctos, lana brevi derasili albida adspersos, basi digitum circiter crassos, fo- liosos. Folia radicalia plüra, petiolata, petiolo pedali compresso- ancipiti, superne tantum anguste canaliculato pubescente, basi ru- ‚bente; bipinnatifida, eircumscriptione ovato-oblonga, supra pubes- centia viridia, subtus albido-lanata, pedalia vel sesquipedalia; divisi- 312 ones alternae, rectangulo -patentes, distantes, in rachi parum decur- rentes iterum pinnatifidae, laciniis linearibus acutis irregulariter grosse ac remote inciso'- dentatis,,.dentibus lanceolatis acutis apice saepius rubentibus. Folia caulina alterna, inferiora radicalibus magnitudine et circumscriptione conformia (fere ut in Cirsio Erisythale) sed sessilia et''basi vagina oblonga multinervata ‚ margine \in‘\auriculas maximas orbiculares inaequaliter ‚argute dentatas extensa caulem am- plectentia,''bipinnatifida, divisionibus primariis magis approximatis et latius in rachi' decurrentibus, -minus . profunde pinnatifidis, divisioni- bus secundariis lineari-lanceolatis integerrimis vel parce remote ac repando-dentatis; superiora caulina et, ramea tandem sensim mutata in bracteas e basi’‘subvaginante 'rotundato-subcordata integerrima ovato - lanceolatas, acuminatas, medio argute serratas, apicem ver- sus grosse et inaequaliter incisas, pubescentes, nervoso-striatas, pal- lide virentes vel (superiores) ut in Cirsio oleraceo flavescenti -albi- das et alabastra arcte obtegentes. Capitula in apice ramorum. pri- mum conglomerata bracteisque obyallata,, sub anthesi: denique in .co- rymbos oligocephalos planiusculos disposita et. pedunculata; pedun- " culi breves, teretes, albido-lanati, Dracteis linearibus membranaceis, äpicem versus inciso -serratis albidis, involucri foliolis adpressis at- que sensim in ea transeuntibus obsiti. /nvolueri eylindrici foliola uniserialia, 8 — 10, erecto-adpressa, lineari-lanceolata, acuta, mar- ginibus parum inflexa, albida, glabra, apice tenuissime ciliata, in- ter se subinaequalia, laesa aeque ac pedunculi parum lactescentia. Rachis plana, ebracteata, glabra,- obiter foveolata. Flores homo- gami, hermaphroditi, pluriseriati, regulares, tubulosi, 5-vel rarius 4-fidi, albi; Zubus anguste cylindricus, in floribus exterioribus ple- rumque extrorsum curvatus, ovarium aequans; limbi laciniae lineares, acutae, glabrae, inter se aequales,, horizontaliter patentes vel denique revolutae, tubi longitudine. Staminum filamenta filiformia, glabra, alba, exserta; antherae lineares, ecaudatae, apice in laminam excur- rentes lanceolatam acutam, atro-purpureae, longitudine circiter limbi. * 313 Pollen globosum,, echinulatum, albidum. Ovarium cylindricum, gla- brum, sub lente tenuiter| multistriatum. P’appus uniserialis, sessilis, "caducus „'brevis ‚ constans: e setis erectis inaequalibus rigidis subula- tis, ad lentem inaequaliter et arguüte 'dentatis pallide fuscescentibus numerosis, areolae parvae insertis, ovario brevioribus, , Stylus cy- lindricus, glaber, albus; stigmata linearia, semiteretia, apice rotun- data, extus tenuiter barbata, intus plana et glabra, primum_ erecta, demum supra‘ antheras ıdivaricato - revoluta, alba. © Achenium ob- longo-ellipticum,. basi valde attenuatum, ' apice annulo s. eicatrice pappi delapsi cinctum, obtusiusculum, multi- (plerumque 20-) stria- tum, coriaceum, sordide virescens vel fuscescens, glabrum. Semen achenio:.conforme, testa membranacea, tenui, glabra, multistriata; fuscescente. Crescit in imperio mexicano, unde semina misit clar. de Kar- winski. — Floret Septembri, Octobri. 2%. (v. v.) 12. Polymnia scabra Zuccar. P. foliis auriculatis hastalis superne scabris subtus lanatis, cau- libus pedunculis calycibusque glanduloso-pilosis, ramis floriferis di- chotomis. Radix peremnis, fibrosa, caules plures herbaceos, erectos 5— 4- pedales, superne ramosos, teretes, dense glanduloso-pilosos viscidos, vi» rides vel rubentes -emittens; rami cauli conformes, decussati. Zolia opposita, decussata, horizontaliter patentia, sessilia, inferiora et me- dia caulina basi late auriculata, auriculis divaricatis ovatis vel ovato- lanceolatis acutis inaequaliter grosse serratis, inde ad unum tertium longitudinis usque late linearia, sursum dentata, cordato - hastata, lobis lateralibus divaricatis lanceolatis acutis iterum vel utrinque vel tantum- modo extrorsum lobo uno alterove brevi subirregulari auctis, denti- eulatis, lobo intermedio deltoideo-lanceolato acuto integro denticu- lato; totum folium 4— 8‘ longum, ab unius ad alterius lobi apicem 40 514 3 — 6” latum, superne obscure viride, subrugosum pilisque subulatis reirorsum 'scabrum,, .nervis primariis /atropurpureis‘' pictum, subtus lanato-canescens, venis prominulis dense reticulatum ; folia summa supra basin non linearia et propter.auriculas‘ lobis: superioribus ap- proximatas quasi’ pinnatifido --laciniata, ceterum;, inferioribus: confor- mia. Siipulae desunt. Florum capitula in apice caulis ramorum- que dichotome disposita ; pedunculi erecti, teretes, glandulose -.hirti, viscidi, 2-pollicares; involucrum extus bracteis: 4— 5.:horizontaliter patentibus lineari-lanceolatis acutis subintegerrimis ,.utrinque' glandu- loso -hirtis viridibus 'auctum, polyphyllum; foliola bracteis: exteriori- bus duplo breviora, aequalia, erecta, omnia florifera, exteriora li- nearia acuminata, integerrima, pilis rubentibus , dense glanduloso- hirta, viridia, sequentia interiora (paleae receptaculi auct.),exteriori- bus conformia sed minora, angustiora, cuspidata, tenuiter serrulato- ciliata, membranacea, pellucida, pubescentia, alba vel rubentia. Aa- chis seu receptaculum orbiculare, convexiusculum, parum foveola- tum. Flores omnes hermaphroditi, numerosi, tubulosi;;. corollae tu- bus ima basi constrictus, sursum longe cylindricus, pubescens, ro- seus,. limbo 5-fido, laciniis ovato -lanceolatis ‚acutis patentibus extus pubescentibus, tubo multoties brevioribus. ZFülamenta imo tubo af- fixa, filiformia, erecta, glabra, alba; antherarum tubus exsertus, glaber, brunneus, appendicibus lanceolatis parvis flavis. Achenium ovato- oblongum, ceompressiusculo-subtetragonum ‚ glabrum. Pappus nullus. Stylus eylindricus, glaber, erectus, albus, longitudine sta- minum. Stigmata subulata, revoluta, per totam longitudinem dense et breviter penicillata. Crescit in imperio mexicano, unde semina misit clar. de Rar- winski., — Floret apud nos Julio — Novembri.. 4. (v. v.). 315 RUBIACEAE JUSS X. SPERMACOCEAE DECAND. OTIOPHORA,ZUCCAR. Tetrandria Monogynia Linn, Syst. sex. Character differentialis. Calycis tubus 'obovatus, limbus quinquedentatus, dentibus valde inaequalibus, infimo elongato et uno alterove lateralium breviori fo- liaceis, summis abbreviatis setaceis. Corollae tubus tenuissimus cy- lindricus, limbus horizontalis, quadrifidus. S/amina 4, exserta. Sty- lus filiformis, stigmatibus 2 elongatis filiformibus. Capsula calyei innata bilocularis, loculis demum septicide dehiscentibus monosper- mis. Semen erectum, compressum, ventre‘'raphe notatum. Zm- bryo erectus in albumine carnoso. Character naturalis. Calyx, superüs, persistens; tubus obovato-globosüus‘, limbusjinae- qualiter dentatus, dente infimo valde elongato foliaceo, lateralibus’bre-' vioribus; foliaceis- vel , »aeque- ac ‚superiores- semper, abbreviatis seta-: ceis. ‘Corolla supera, decidua, gamopetala ; tubus gracillimus, fili- formis, erectus,'fauce pervius; limbus quadrifidus, horizontaliter pa- tens, laciniis lineari-lanceolatis. . Stamina 4, corollae tubo: inserta et, cum|lejusdem. laciniis' alternantia, exserta; filamenta. filiformia, erecta;.antherae dorso aflıxae, basi emarginatae, biloculares, loculis anticis longitudinaliter bivalvibus. Stylus simplex, filiformis, exser- tus, stigmatibus ‘2 ‘elongatis filiformibus glabris. Capsula calyce persistente coronata,' membranacea, bilocularis, loculis monospermis septicide dehiscentibus, dissepimento libero- nullo. Semen | erectum, ellipticum‘, compressum,, ventre raphe lineari notatum.: Testa mem- branacea, tünicae‘interiori adhaerens. Albumen carnosum. Embryo axilis, ‚erectus, cotyledonibus suborbicularibus plane sibi incumbenti- bus, radicula infera :cylindrica. .; ' psa 7 40* 316 Habitus. Species, unica hucusque ‚cognita est frutex foliis opposi- tis sessilibus, uti tota planta setoso-hispidis, stipulis setaceo - lacinia- tis, floribus spicatis »sessilibus geminis ebracteatis. Statio et habitatio. In montibus apricis insulae Madagascar. Etymologia. Nomen e graeco oTiov, auricula et PEpw, fero, ob ;calycis; dentem elongatum,, ‚auriculam. quasi referentem..., .\. n er Ser 1 ’ i ö ine Ani 13. ©. scabra Zuccar. 0. frutescens, foliis lineari- lanceolatis acutis subsessilihus it, tota planta setoso -scabris, floribus spicatis geminis ebracteatis, calycis dente infimo foliaceo lanceolato acuto. ‚Radix 'lignosa, ramosa.: ‚Caulis gen ramis adultis, cras- sitie vix pennae columbinae, teretibus, corlice ‚sördide » fuseescente, irregulariter in laminas parvas solvendo, ceterum glabro tenui vesti- tis, novellis subtetragonis viridibus, pilis rigidis patentibus dense hir- tis,-öppositis vel-(abortu) alternis. ı Folie decussatim ‚opposita '( ra- riusiob ramos | axillares (abbreviatos 'falso-verticilläta),/inferiora ap: proximata; superiora ‘magis distantia, sessilia vel brevissime petiolata, hörizontaliter patentia,'linearia yel lineari-lanceolata, acuta, integer-' rima ‚ margine parum revoluta, superne setis brevissimis 'subulatis‘ adpressis scabra, viridia, subtus canescentia,' nervo’'medio superne' impresso 'subtus: valde prominulo 'venisque lateralibus nonnullis’'per- cursa,! pollicem 'eirciter ‚longa,' 1453‘ lata. : Stipulae‘ connatae,, brevissimae, membranaceae,, hispidae, in lacinias 3 —4 subulatas his- pidas erectas 1 — 2”! longas divisae. Flores versus apicem‘ramorum in’ ‚spicas solitarias simplices 'multifloras ereetas ‘2 — 3-pollicares: dis- positi, sub 'anthesi approximati et quasi imbricati, 'serius'/remotius*; culi, 'sessiles, semper gemini ,'horizontaliter patentes y„ıebracteati.' /C4! lyx superusy'persistens; tubus cum ovario ‘connalus, 'obovato-glo- bosus, membraänaceus, pallide virens, 'setis patentibus subulatis ‚rigi- dis hispidus; limbus inaequaliter 5 -dentatus;dens sinfimuslie; basi ro-! y4 i 317 tundato-constrieta.,valde elongatus foliaceus, lineari-lanceolatus vel lanceolatus, acutus, integerrimus, margine reflexus, utrinque, sed praesertim subtus, setoso-hispidus, nervo medio superne impresso subtus valde prominulo ‚percursus, erectus, tubum multo superans, 3" circiter longus; dentes laterales vel inferiori omnino conformes sed dimidio breviores, vel aeque ac superiores breyissimi, lineari- setacei, setoso-hispidi, inter se subaequales; omnes persistentes, fo- liaceis in fructu’ pätentibus, reliquis’ setaceis‘erectis sibique adpressis. Corolla supera, gamopetala,'' decidua; tubus tenuissimus, filiformis, glaber, longitudine circiter dentis calycini maximi, fauce nudus per- vius; iAmbus: 4-partitus, tubo parum brevior, laciniis lineari-lanceo- latis acutis integerrimis glabris unineryiis horizontaliter patentibus. Stamina 4, perigyna, corollae tubo parum iinfra faucem inserta, cum limbi laciniis 'alternantia, exserta; filamenta inter se aequalid, erecta,, filiformia, glabra, limbi lacinias subaequantia ; antherae dorso aflıxae, elliplicae, obtusae, basi emarginatae, antice' biloculares , loculis lon- gitudinaliter bivalvibus, pallide flavescentes. ı Stylus simplex, » filifor- mis, erectus, glaber , exsertus,' superne divisus' in’ stägmata'2:'elon- gata, filiformia, patentia, glabra, stamina aequantia vel superantia. Ovarium calyeis tubo innatum,, obovato-globosum, biloculare , locu- lis uniovulatis, ovulo elliptico compresso erecto, dissepimento trans- verso (facie ad caulem versa) tenuissimo. - Zructus calyce. vestitus et coronatus, bilocularis, loculis monospermis, mäturis‘in dissepimento bipartibili a se invicem secedentibus, ceterum non dehiscentibus. Se- men erectum, ad basin dissepimenti afixum funieulo umbilicali lineari, in interiori seminis facie in raphem ad verticem fere usque extensam producto, ellipticum, utringue obtusum, ventre planum vel medio (ad raphem) parum excavatum, dorso convexum.. Testa fuscescenti- nigricans, cellulis ‚prominulis dense sibi. appositis granulata, ceterum glabra, membranacea, tunicae interiori adnata. Albumen carnoso- subcorneum. Zmbryo erectus in axi seminis, radicula cylindrica, cotyledonibus suborbicularibus plane sibi incumbentibus. 318 Crescit in montibus insulae Madagascar locis aridis, unde: specimina misit. clar. Bojer. &. (v. s.). 191 Morphologisch genommen möchte der äussere grosse blattartige Kelchzahn für das hinaufgerückte und mit dem Kelche verbundene, ausserdem fehlende Deck- oder Achselblatt zu halten seyn, da der- selbe seiner Stellung nach diesem vollkommen entspricht. Die Pflanze fand sich: ohne: Namen in einem Herbarium aus Ma- dagascar, welches das hiesige Museum der Güte des Hrn. Bo jer, Professors der Botanik auf der: Insel Mauritius, verdankt. Ich werde nächstens in einer eigenen Abhandlung auf diese kostbare Sendung, welche vorzüglich in pflanzengeographischer Beziehung ‘von grosser Wichtigkeit ist, zurückkommen.; Hier nur vorläufig die Bemerkung, dass durch dieselbe die früheren Beobachtungen rücksichtlich der ver- schiedenartigen Zusammensetzung der Flora von Madagascar bestätigt werden. Unter ungefähr 500 Arten befinden sich nämlich ausser vielen ganz eigenthümlichen Formen ”) mehrere Gattungen, die an. die Flora‘von Brasilien erinnern, z. B. Sagittaria (S. gujanensis selbst), Barbagenia, Alsodea u. s. w.; andere, welche die Aehn- lichkeit der Vegetation mit der von ÖOstindien bezeugen, wie z. B. Nepenthes, Astrapaea, viele Dombeya- und Grewia-Arten, eine Menge von Desmodien u. s. w-; endlich noch andere, und zwar in bedeutender Anzahl, welche ‚die Nähe der Südspitze von. Afrika an- deuten, z. B. vier Salaxis-Arten (ganz nahe mit, Erica verwandt), gegen. dreyssig Gnaphalien und Elichrysen, viele Senecio-Arten *) Ich kann nicht umhin, unter diesen des Stratiotes fenestralis Bojer etwas ausführlicher zu erwähnen, Die :Blätter dieser höchst sonderbaren Pflanze sind länglich ellip- tisch, gestielt nnd etwa 4‘ lang. Sie haben an jeder: Seite,des Mlittelnervens drei bis sechs parallele Seitennerven ‚welche durch eine grosse ‚Menge ‚unter rechtem Winkel von ihnen ausgehender Quernerven zu einem zarten Gitterwerke von vier- eckigen Maschen ohne alles weitere Zellgewebe verbuuden sind. Leider fst unser Exemplar ohne Blüthen, i ; . 319 u. 5. w. Sonderbar sticht gegen diese Formen eine Weide, S$. au- stralis Bojer ab und erinnert mit einigen Campanulis, Epilobien, Alchemillen und Rubus-Arten an unsere nördliche Vegetation. ARALIACEAE JUSS. 14. Panax parviflorus Mart. et Zuccar. P. arborescens, foliis 7—9-natis, foliolis e basi cuneata obovato- oblongis rotundatis integerrimis coriaceis pedicellatis, superne glabris subtus tenuissime cinerascenti-tomentosis, reticulatim venosis, pani- culae ramis a basi iterum ramulosis, ramulis umbelliferis, alabastris globosis sericeis. Frutex. Ramuli ultimi crassitie pennae cygneae. Folia ver- sus apicem ramulorum approximata, alterna, petiolata, digitata; pe- tioli ima basi parum dilatati, erecto-patentes, teretes, glabri vel te- nuissime pubescentes, stricti, 8 — 12” longi; foliola 7—9, pedicel- lata, e basi cuneata obovato-elliptica vel oblonga, rotundata, inte- gerrima, coriacea, superne glabra, subtus nervo medio venisque re- ticulatim inter se junctis prominentibus percursa, pilis sordide cinereis adpressis tenuissime tomentosa, intermedia 4 eirciter longa, 12 — 15’ lata, -lateralia sensim minora; pedicelli 6—8"' longi, semiteretes, superne plani. sStipulae nullae. Paniculae plerumque terminales, valde ramosae, pedales; rachis adscendens vel erecta, teretiuscula, glabra vel tenuissime sericeo-pubescens, ramosa; rami patentes, bre- ves, bracteis suffulti brevissimis ovatis acutis coriaceis sericeis, iterum ramulosi; ramuli horizontaliter patentes, angulati, ferrugineo - sericei, vix 4 longi, usque ad apicem nudi vel tantum bracteola una alte- rave minuta sterili obsiti, apice tandem umbelliferi; flores pedicellis vix lineam longis bracteolis minutis suflultis insidentes; calyx supe- rus, coriaceus, persistens, sub anthesi patens, pateraeformis, brevis- sime repando — 5-dentatus, extus ferrugineo-sericeus, intus glaber; 520 discus calycis fundum obtegens subcarnosus, obiter 5-lobus, lobis truncatis vel subemarginatis. Corolla supera, 5-petala, petalis' caly- cis limbo afhiıxis et cum ejusdem laciniis alternantibus 'ovato-oblongis acutis integerrimis coriaceis extus sericeis intus glabris trinerviis, ante anthesin in alabastrum globosum valvatim _conniventibus. _Stamina 5, supera, disci margini inter ejusdem lacinulas aflıxa, decidua; fila- menta brevissima, linearia, glabra; antherae dorso affıxae, Oovatae, basi emarginatae, obtusae, brevissime mucronulatae, biloculares, lo- eulis introrsum longitudinaliter bivalvibus, flavae. Ovarium. conge- nerum, biloculare, ovulo solitario pendulo in quovis loculo. Stylus brevissimus, carnosus, persistens, siigmatibus 2% crassis subtrigono- linearibus acutis, primum erectis et sibi inyicem adpressis, divaricato- reflexis. Z/ructus desideratur. Crescit in Brasiiae provincia Minas geräes ibidem lecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Majo, Junio. %&. (v. s.). 15. Panax vinosus Schlechtend. P. foliis 5—7-natis, foliolis oblongis, obtusis mucronulatis basi cuneata in petiolum brevem attenuatis integerrimis coriaceis margine revolutis, supra glabris, subtus tenuissime ferrugineo-sericeis, pani- culae ramis bracteis sterilibus obsitis apice tantum umbelliferis, ala- bastris ovatis ferrugineo -sericeis. P. vinosus Schlechtend. et Cham. in Linnaea ]. p. 403. Frutex. Ramuli ultimi suppetentes crassitie pennae anserinae, teretes, glabri vel ‚tenuissime ochraceo-pubescentes. F'olia versus apicem ramulorum' subapproximata, alterna, petiolata, digitata;' pe- tioli ima basi coriaceo-indurata:parum dilatati et subamplexicaules, inde sursum teretes, sicci nervoso-striati, 5 — 6 pollices longi;‘ follola 5— 7, subsessilia, e basi euneata obovato-oblonga vel oblonga, ob- tusa, nervo medio 'prominulo breyissime mucronulata, integerrima, 321 margine revoluta, coriacea, superne glabra, subtus pube tenuissimä densa arcte adpressa pallide ferrugineo -sericea, vel, adultiora, ca- nescentia, media 3 — 4” longa, 8 — 12” lata, lateralia minora. Sti- pulae nullae. J’aniculae plerumque terminales, ereclae, pedales et longiores; rachis erecla, subangulata, ferrugineo-pubescens. Aumi »alterni erecto - patentes plerumque simplices, numerosi. Dractea suffulti abbreviata, late oyata, acutiuscula, coriacea, persistente, erec- to-patentes, teretiusculi, lineolis a bracteis decurrentibus tenuiter multangulares, 3 a basi circiter nudi, inde sursum bracteolis mu- niti alternis irregulariter remotioribus vel approximatis coriaceis ova- tis acutis integerrimis ferrugineo - sericeis ciliatis lineam circiter longis, sterilibus praeter’ summas valde approximatas quibus flores fulciun- tur breviter pedicellati et inde quasi in umbellas simplices dispositi ; pedicelli lineam circiter longi, teretes, ferrugineo-sericei, uniflori. Caly:x superus, campanulatus, coriaceus, persistens, breviter 5-den- tatus, dentibus deltoideis acutiusculis sinu rotundato, extus ferrugi- neo-sericeus, intus glaber. Corolla 5 -petala, supera, petalis calyecis limbo inter ejusdem dentes afhıxis, cadueis, a se invicem liberis, ova- tis acutis coriaceis, exlus sericeis intus glabris et nervo medio promi- nente lateralibusque duobus minus distinctis percursis, ante anthesin. in alabastrurm ovatum acutiusculum valvatim junctis. Discus subor- biculari-pentagonus, planus, calycis fundum investiens ideoque ova- rium obtegens, stylorum basin cingens, glaber. Stamina 5 conge- nerum, petalis dimidio breviora; fllamenta brevissima, lineari-com- pressiuscula, erecta, glabra;' antherae dorso aflıxae, ovatae, basi emarginatae, apice brevissime mucronulatae, ceterum obtusae, bilo- culares, loculis introrsum longitudinaliter bivalvibus, flavescentes. Sty- lus ad basin usque bipartitus, brevissimus, erectus, persistens, stigma- tibus 2 erectis, compressiusculis acutis, demum revolutis. Ovarıı locula uniovulata ut in praecedente. Fructus (non vmnino matu- rus) drupa didyma (magnitudine et figura siliculae Biseut. laeviga- tae), dipyrena; pyrena calyce et sarcocarpio carnoso reclusa, com- 41 322 pressa, semiorbicularia, in angulo. centrali rectilinea, margine: sub- incrassato cincta; Crescit in Brasiliae, provincia Minas gerües, locis alpestri- bus, v. ce. in adscensu monlis Jtambe, in tractu montium ‚Serra frio dicto, ibidem inventa a clar. de Martius. — Floret Junio. b- (©. S.). 7 N 16. Panax macrocarpus Schlechtend. P._fruticosus ‚-foliis 5 — Q-natis, foliolis obovatis, obovato-ellip- tieis vel ellipticis, ütrinque rotundatis integerrimis coriaceis, margine revolutis, superne glabris vel (novellis) obiter tomentosis, subtus dense ochraceo -tomentosis, racemis umbelliferis paniculatis ochraceo- tomentosis, floribus pedicellatis sessilibusve. P. macrocarpus Schlechtend. et Cham. in Linnaea J. p. 404. Frutex humanae altitudinis. Aamuli ultimi suppetentes crassitie digiti, pallide, ochraceo-tomentosi. Folia versus apicem ramulorum approximata, alterna, petiolata, digitata; petioli ima basi magis mi- nusve, dilatata coriaceo-indurata subvaginantes, inde sursum teretes, tenuissime striati, pallide ochraceo-tomentosi, 6— 15 pollices longi; foliola 5—9 eircumscriptione et magnitudine varia, obovata, obo- vato -elliptica vel elliptica, utrinque obtusa vel rotundata, integerrima, margine. revoluta, coriacea, subtus sicca pulchre ochraceo -tomentosa, superne, novella, tomento ‚levissimo‘ derasili: adspersa, adultiora glabra, magnitudine inter‘ se inaequalia, mediis majoribus 3 — 6’ longis 1—3' latis, lateralibus sensinı minoribus uno alteroque nonnunquam abortiente minimo, in diversis speciminibus: ab eodem’trunco decerp- tis,vel\ subsessilia. vel: pedicellata, pedicellis praesertim foliorum .me- diorum pollicem:nonnunquam .excedentibus, quandoque vix 2’ longis, teretibus, superne, tantum canaliculatis, subtus nonnunquam (exsicca- tione) sulcato- striatis., Paniculae plerumque plures ex axillis foliorum 325 -superiorum, valde ramosae, eircumscriptione variae, pyramidatae ro- tundataeve; peduneulus communis ‘erectus, strictus, rarius subflexuo- ‘sus, teres, 4-—10 longus, uti ramuli, bracteae, pedicelli, calyces et exterior petalorum facies dense ochraceo-tomentosus. Aami pa- tentes, rarius divaricati, teretes, basi bractea late ovata vel suborbi- ceulari breviter cuspidata integerrima coriacea persistente sufulti at- que ipsi pluribus bracteolis plane ‚his eonformibus, sed minoribus al- ternis obsiti, quarum inferiores plerumque steriles, superiores contra vel flores solitarios vel ramulos 'secundi ordinis in axilla fovent. Flo- res ipsi in’ his’ ramulis' vel valde approximati et sessiles in capitu- lum; aut pedicellati in umbellae speciem consociali, vel rarius remo- tiuseuli, alterni, semper bracteola suflulti; 'pedicelli longitudine' ah 7 — 6” in’ eodem 'ramulo variantes vel'imo nulli, angulati, stricti, nonnunquam subelavati. Calyx superus, coriaceus, persistens, ur- ceolatus, brevissime 5 -dentatus, intus glaber. Corolla 5 - petala, supera, petalis calyeis Iimbo inter ejusdem dentes aflixis, caducis, ä'se invicem, liberis, ovato-lanceolatis, aculiusculis, Coriaceis, intus glabris et nervis tribus valde prominentibus apice confluentibus per- cursis, viridi-flavescentibus, ante anthesin valvatim sibi adpositis. "Stamina 5, supera, calycis limbo aflixa, cum petalis alternantia iis- que dimidio breviora ; flamenta erecta, :cylindrica, brevissima, gla- bra ; äntherae dorso aflıxae, 'ovatae, bäsi eihärginätae ‚apice in glan- dulam s. mucronem parvum inter locellos positum terminatae, cete- rum'obtusae, biloculares, loeulis introrsum longitudinaliter bivalvibus, flavae. Stylus brevissimus, carnosus, eylindricus, stigmatibus 2, sub foecundatione subulato- compressiusculis, basin versus sensim latioribus ere£tis, arcte sibi adpressis, stamina aequantibus, carnosis glabris, intus superne linea longitudinäli excavata sulcatis , in fructu persisten- tibus, divaricato-reflexis. Ovari'locula uniovulata, ovulo’ solitario subclavato ex apice anguli centralis pendulo, trophospermio sat longo affixo, multoties minore quam loculamenti lumen (aeque ac in Sam- buco et afiınibus). Zructus (non omnino maturi) suborbiculari-di- 41% 324 dymi, compressiusculi, drupacei, dipyreni; pyrena. calyce ‚et sar- cocarpio carnoso: ‚reclusa ,ı compressa ‚:semiorbicularia,: in angulo centrali rectilinea, margine subincnassato, cincta ,''ossea, albida, ‚mo- nosperma. Crescü in Brasiliae provinciis interioribus, v. c. prope Villa Rica 'prov. Minas geräes alibique. — ' Floret Majo, Junio. $. (v.’s.'spece. a clar. Eg. de Martius lecta). ' li I Man nennt .die Erucht db Araliaceen Börähalie eine Beere. Sie ist es aber so wenig, als bey den verwandten Familien der: Cor- neen, ‚Sambuceen u., 5, w; j.bey welchen allen: die iharte, ‚Schale. des Samens nicht; von .der..tesie, ‚sondern ‚von der Innenwand des. pert- carpiums. gebildet: wird... Am .deutlichsten ‚sieht man, dieses vor, oder während der Befruchtung, wo das Ey noch viel ‚kleiner ist, als das Fach und an einem ziemlich langen Nabelstrange ‘in. diesem aufge- hängt ist. . Später füllt dasselbe die ganze Höhlung,aus, deren. Innen- wand sich allmählig, von ‚den äusseren Schichten des pericanpiums wie bey :allen Steinfrüchten ‚löst. , Zugleich trennen sich die .einzel- nen Fächer entweder, völlig; von einander und erhalten dann um so mehr das Ansehen in das Fruchtfleisch eingebetteter freyer..Sa- men, wie bey; Sambucus, Hedera u. a., oder sie, verwachsen zum mehrfächrigen Steinkerne, wie bey Cornus.; Immer zeigt aber. der Nabelstrang,: innerhalb der äussern ‚harten Samenbedeckung, dass diese nicht zu den Samenhäuten gehöre, also die Frucht auch keine Beere sey. Andere nahe verwandte Familien, z. B. die Umbelli- ferae zeigen dieselbe. Bildung des Oyarium’s (die Fächer zur Zeit der Befruchtung viel grösser. als das, darin. hängende Ey), aber es sondert sich kein ‚Steinkern vom pericarpium ab. Durch dieses Kenn- zeichen werden übrigens die Lorantheen (die gewiss viel näher, an den Proteaceen stehen), ‚so wie die Caprifoliaceen, welche eine wahre bacca zur ‚Frucht haben, von den oben angeführten Fami- lien weit genug, entfernt. NERCcTEAE DECANDE? N 4° er uber eus Martianus Zuccar. au C. ramis elongatis Nagellosis obtuse 8$—9- -angularibus, gemmis s. tuberculis setiferis conferlis, setis” rigidis basi lana brevissima cinc- U, tandem spinis subulatis mixtlis, floribus lateralibus longe infundi- buliforinibus, ‚sepalis petalisque numerosis ‚lanceolatis acuminatis, stylo stamına Nhpdtanie” petala subaequante, sligmale h—5- radiato. ©. flagelliformi quidquam similis, sed omnibus partibus robu- stior et major. Rami plures, elongati, flagelliformes, hic inde radi- culas fibrosas emittentes, laete virentes, ‚glabri, reticulato - - puntulati, obtuse 8 — 9- -angulargs, novelli purpürascentes, crassitie tandem di- giti majoris; pulvina quibus 'gemmae s. fasciculi 'setarum insident, parum prominula, novella in folioli rudimentum brevissimum ovatum, ‚gemmam fuleiens, denique evanescescens incrassata; selae (perulae) 12,— 15, basi lana brevissima primum sordide cinerascenti - rubente, denique albida cinctae, albidae vel flavescentes, tenues, attamen ri- gidae, subulatae, 4— 8”' longae, in: ramis adultioribus sensim in spinas mutatae, vel potius hisce fere pollicaribus multo rigidioribus crassioribus albidis vel sordide flavescentibus mixtae. Flores laterales solitarii, infundibuliformes, tubo: cylindrico_circiter bipollicari, cylin- drico, fasciculis setarum flexuosarum flavescentium obsito „extus carneo sursum sensim miniato; sepala et petala pluriseriata interioribus lon- gioribus, erecto - patentia et in orbem eirciter 2” diametro metientem expansa, lanceolata, acuminata, integerrima, glabra, pulcherrime mi- niata. Stamina tubo aflıza eoque longiora. attamen petalis breviora, indefinita; filamenta filiformia, glabra, albida ; antherae congenerum, flavescentes. S/ylus simplex, cylindricus, erectus, glaber, flavescens, cum siigmalis radiis 4—5 linearibus erectis sibi adpressis petala subaequans. “u. Orescit in imperio mexicano , unde specimina misit clar. de 3206 Karwinski. — Floret apud nos in caldario Novembri, ‚Decembri. b- (v. v.). \ y,\ N y A y1 C. flagelliformis, dem er, besonders in der Jugend , etwag ein lich ist,. unterscheidet sich leicht durch die dünnefen dunkler grünen Zweige, welche nie, so wie bey unsrer ‚Pflanze, eigentliche ‚Dorne, sondern immer nur Borsten treiben, und. durch die um „die Hälfte kleineren dunkel rosenrothen ‚Blumen, welche bey. c. "Martianus schön mennigroth sind. Ich erlaube mir, dieser Beichrersuhe einer .neuen Art line Bemerkungen, über die Familie ‚im Allgemeinen beyzufügen, zu wel- chen de Candolle’s _refiliche Revue de la’ familie des Cactdes mich veranlasste und die reiche Sammlung unseres. hiesigen Gartens schöne Gelegenheit bot. Pücksichtlich der Keimung bey den verschiedenen Gattungen muss ich bemerken, dass ich nur bey Opuntia, nie aber bey Me- locactus oder Echinocactus blattartig’ entwickelte Kotyledonen ge- sehen habe. Immer standen bey diesen unterhalb ‘der ‚grossen "lei- schigen plumula statt deutlich gesonderten Heimblätter nur zwey mehr oder minder stark vorspringende Spitzen, welche allmählig abwärts in. das Stämmchen sich verloren. : In der Entwicklung der plumula zeigt sich der wesentliche Unterschied, dass bey den Opun- tien an derselben alle bis zu wirklicher Verzweigung sich bildenden Knospen bereits vorhanden sind, bey den meisten übrigen Gattungen aber dieselben erst nach einander zum Vorschein kommen.‘ Dieses bleibt sich auch während’ der ganzen Lebensdauer der Pflanze gleich. Die Triebe der Opuntien tragen immer gleich beym Vorbrechen alle ihnen zukommenden Knospen an sich und Vergrössern 'sich später nur durch Dehnung der Internodien, die übrigen entwickeln ihre Knospen successiv, selbst wenn sie, wie manche Cerei, sich noch so stark verzweigenivsDer Stamm wird übrigens. ‚bey allendurch das au 527 Verholzen nicht ‘dicker, wenigstens so lange nicht, bis die ganze saftige Zellenschichte' der Rinde von dem ' Holzkörper verdrängt und zu-gewöhnlicher Rinde geworden’ ist, was bey der geringen Zunahme der''Holzbündel an sich erst’sehr 'spät geschieht. Oft ist in der ‚Ju- gend der Holzring noch gar nicht bemerkbar, wodurch sich de Can- dolle veranlasst fand, denselben den /Mammillarien völlig abzu- sprechen... An alten Exemplaren aus Mexiko, die ich untersuchte, war er aber sehr deutlich ausgebildet. Dass die Stachel- oder''besser Dorn-Büschel, welche den 'mei- sten 'Cacteen zukommen, den‘ Ort bezeichnen, .:wo sich die Knos- pen entwickeln können, unterliegt wohl keinem Zweifel, wenn wir auch über die Bedeutung derselben erst: noch später Einiges: erör- tern müssen. In der Stellung und Vertheilung dieser Knospenafla- gen zeigt sich vollkommene Regelmässigkeit ; das Austreiben en Aeste aus denselben aber ist durchaus unregelmässig, da oft z. aus einem Opuntienzweig mit mehr als fünfzig Knospen kaum zwey oder drey zu Trieben sich entwickeln. Die übrigen treiben allmäh- lig früher oder später Blüthen aus und heben damit natürlich allen spätern Wachsthum auf. Merkwürdig ist das hohe Alter, welches manche solche Knospe, scheinbar völlig unthätig, erreicht, bis sie zum Blühen gelangt. Bey manchen Cereis, die immer nur am alten Stamme blühen, scheinen zwanzig bis dreyssig Jahre hiezu nöthig und nur sehr selten, bey einigen Epiphylien und Rhipsalis - Arten (besonders bey denen mit abfallenden Zweigen) kommen Blumen aus jährigen Trieben. Uebrigens scheint auch hier die wirkliche Entwicklung der Knospen mit der Anzahl derselben im umgekehrten Verhältnisse zu stehen. /Melocacti, Echinocacti, Mammillarien, weiche die meisten und genähertsten Knospen haben, bleiben meistens einfach, auch die eigentlichen Cerei verzweigen sich noch 'viel we- niger (oft nur in, Folge von Verwundung) als die Opuntien und noch mehr die Epiphylien, bey welchen doch ursprünglich die Knos- pen am entferntesten stehen. 528 Was bey andern Holzgewächsen so häufig ist, dass nämlich‘ die Seitenzweige in der Stellung ihrer Knospen sich ganz anders verhal- ten: als der Hauptstamm,, so «dass, wenn z. B. letzterer auf irgend eine Weise spiralig gestellte, Knospen hat, dieselben an den Seiten- zweigen nur zweyzeilig, «stehen, ‚ findet: sich ‘bey den :Cacteen 'nur selten. Jeder Zweig verhält sich in‘ dieser Beziehung wie der Stamm, ausgenommen bey den Zpiphylien, die gewöhnlich an allen Zweigen mit spiraliger Stellung beginnen und gegen die verbreiterten Spitzen hin ‘in zweyzeilige auslaufen... Doch geht’ auch. hier diese Aenderung nie‘so weit); dassnichtz»:B: Ableger. wieder die ursprüngliche Knos- penanordnung zeigen sollten, im Gegentheil treiben aus solchen zwey- zeiligen Zweigen oft wieder andere mit spiralig gestellten Knospen *). - Merkwürdig ist bey manchen Cereis, Opuntien und Ahipsalis- Arten das periodische Abwerfen der Seitenzweige, welches, wie man- ches’ Andere in der Bildung, an Xylophylla erinnert. Dies ist z.B. bey- Cereus truncatus, bey Rhipsalis salicornioides u. a. am deut- lichsten, aber auch bey Opuntia brasiliensis der Fall, wo alle Jahre die unteren Seitentriebe abgestossen werden. Diese abfallenden Sei- tenzweige unterscheiden sich von dem Hauptstamme auch dadurch, dass ihre Knospen nie so starke Dornbüschel haben. Daher. sind aus Stecklingen gezogene Exemplare von O. brasiliensis fast völlig dor- nenlos, während aus Samen erwachsene sehr starke Dorne zeigen. Uebrigens sind diese Seitenzweige, wenn sie auch am Mutterstamme fast wie Blätter abgestossen werden, doch vollkommen geeignet, als *) Viele Nadelhölzer zeigen solche Hartnäckigkeit in der Stellung der Knospen. Die Araucarien, Agathis u.a. wachsen, aus Ablegern gezogen, immer zweyzeilig fort, ja;unsre Abies.excelsa verkümmert‘desshalb fast immer, wenn der Gipfel zerstört wird, weil sich, kein Seitentrieb zum Gipfel umgestalten will. Doch findet auch dieses, besonders an hohen rauhen Lagen, so sehr seine Ausnahme, dass manch- mal Fichten vorkommen, welche ausser ihrem unverletzten Hauptgipfel noch 8 — 10 parallel mit dem Hauptstamme emporwachsende Seitengipfel haben. \ 329 Stecklinge oder Pfropfreiser eigene Stämme zu bilden. ‚ Merkwürdig und: sehr‘: für den innigen Zusammenhäng aller; Gattungen der 'Cae- teen unter; sich sprechend list dabey,, ‘dass, man. die: verschiedensten Arten aufeinander: pfivopfen ‚kann.‘ ‚Die, Zpiphyllen. gedeihen recht gut auf Opuntien und Cereen und de Candolle sah sogar den Cereus flagelliformis auf Pereskia aculeata fortwachsen. Die vorspringenden Kanten der geflügelten oder eckigen Cactus- stämme hält,de Candolle wohl ‚mit allem Rechte für zusammenge- flossene Erhöhungen unter der Anheftung der Blätter, also für Blatt- kissen. Nur bey den /Mammillarien macht er eine Ausnahme von dieser Ansicht, weil die Dornbüschel bey diesen nicht auf ‚ununter- brochen fortlaufenden Kanten, sondern auf einzelnen, walzenförmi- gen, fleischigen Blättern ähnlichen Vorsprüngen sitzen und dabey nie zur Produktion von Trieben oder Blüthen gelangen, welche im Ge. gentheile immer aus andern, scheinbar in der Achsel dieser blatt- artigen Vorsprünge stehenden, nur mit flockiger Wolle umgebenen Knospen heryorkommen. Aus diesen Ursachen hält er die Vorsprünge bier für wirkliche Blätter, welche, wie die mancher Mesembry.an- thema, Dornbüschel an .der Spitze tragen. Betrachtet man aber die Dornbüschel dieser letzteren genau, besonders an jungen Blättern, so sieht man, bald, dass sie mit denen der /Mammillarien gar keine Aehnlichkeit haben. Das ganze Blatt ist nämlich bey jenen Gewäch- sen mit vorspringenden, in der Jugend von Saft strotzenden Zellen der Oberhaut bedeckt, welche an der Basis des Blattes nur als kleine. Papillen erscheinen , gegen die Spitze hin aber immer gedehnter wer- den und mit zunehmendem Alter allmählig zu eigentlichen Stacheln (lediglich Gebilden der Oberhaut und mit dieser abziebar) erhärten, Bey den /Mammillarien dagegen lassen sich die Dornen nicht mit der Oberhaut abziehen, sie stehen in direkter Verbindung mit dem dün- nen Gefässbündel, welcher den Vorsprung durchzieht, und, was vor- - züglich in Betracht kommt, sie vermehren sich allmählig bis zu 42 350 einer; bey den verschiedenen Arten" ziemlich beständigen Anzahl.’ Ihre Büschel 'scheinen uns" daher konstant‘ abörtirende Hnospen, welche auf‘den ' Vorsprüngen des Stammes’ stehen‘, | während‘. abwechselnd imit ihnen‘ "auf den ' Vertiefungen Entwicklungsfähige' Knospen sitzen. Diese Ansicht gewinnt noch dadurch 'an’ Währscheinlichkeit, dass die deutlichstenUebergänge von der Form der /Mammillarien zu der der Echinocacti und Melocacti und umgekehrt nachgewiesen werden kön- nen. "So'hat Zchinoc. phyllacanthus in ‘der Jugend am Stamme und später an den Seitentrieben einzelne Vorsprünge 'ganz 'wie eine Mam- millaria, die erst in der Folge (am oberen Theile des Stammes) sich in fortlaufende Kanten vereinigen, und umgekehrt trennen sich die Kanten der /Melocacti am blühenden Stammende in einzelne Vorsprünge, wovon weiter unten die Rede seyn soll. Cereus mon- strosus lässt allenthalben die Dornbüschel bald auf einzelnen Vor- sprüngen wie die //ammillarien, bald auf zusammenhängenden Längs- känten vorbrechen. Ja, was endlich die Sache ganz zu entscheiden scheint, /Mammill. prolifera treibt aus diesen Dornbüscheln häufig wirklich neue Zweige. Auch ist in andern Familien ein solches Vor- kommen konstant abortirender Knospen nicht so selten. Wenn ich auch der Gattung Pinus nicht erwähnen soll, so zeigt uns Gledit- schiaä eine ganz ähnliche Erscheinung. Hier entwickeln sich in je- der Blattachsel zwey Knospen übereinander, von welchen die höhere immer zum Dorn verkümmert. Auch viele Lonicera- und Sympho- ricarpos- Arten treiben in jeder Blattachsel mehrere Knospen über- einander, von denen gewöhnlich nur eine sich ausbildet. Sind daher, was wir nachzuweisen hoffen, die Dornen der Cacteen analog den Knospenschuppen, so haben wir hier nur einen besondern Fall in der Reihe der Hemmungsbildungen bey Knospen, es werden nämlich hier konstant nur perulae ausgebildet, während z. B. bey Pinus und bey Abies Larix, wo auch die Spindel verkümmert, noch wirkliche Blätter hinzukommen, und umgekehrt bey Gleditschia, Hippophäe und allen mit ächten Dornen versehenen Holzgewächsen die Spin- 551 del allein sich ausbildet, die blattartigen Organe dagegen unter- drückt sind. | Diese Betrachtung führt uns unwillkührlich auf eine genauere Untersuchung der blattartigen Organe bey den Cacteen überhaupt. Bey denjenigen, wo die fleischige Anschwellung der Rinde am we- nigsten statt findet, ist die Blattbildung am deutlichsten ausgesprochen. Die Pereskien haben wirkliche, periodisch abfallende Blätter. Je fleischiger dagegen der Stamm wird, desto mehr wird die Blattbil- dung unterdrückt und zwar auf zweyerley Weise; entweder werden, wie bey den Opuntien, zwar noch deutliche artikulirte Blätter ent- wickelt, aber diese sind sehr klein und hinfällig, so dass sie, vor der Trieb seinen vollen Wachsthum erreicht hat, schon abgestossen werden, oder, die Blätter erlöschen völlig in der Gestalt kleiner fleischiger Schuppen, welche an. den jungen Trieben deutlich sicht- bar, später, indem der Zweig an Ausdehnung und Masse zunimmt, sie selbst aber nicht mit fortwachsen, allmählig verschwinden, und so zu sagen von dem anschwellenden Blattkissen resorbirt wer- den ohne abzufallen. Letzteres ist bey sehr vielen Cereis, bey allen Zpiphylien und Rhipsalis - Arten der Fall. De Candolle scheint diese Organe nicht für Blätter oder deren Analoga gelten lassen zu wollen, da er alle diese Gewächse völlig blattlos nennt. Ich kann dieser Meinung aber um so weniger beystimmen, da z. B. bey Ahipsalis, bey Cereus myosuroides und setaceus u. s. w. diese Blattschuppen auch an den ausgewachsenen Trieben stehen bleiben und am Rande deutlich gewimpert sind. Auch sprechen zu viele ähnliche Erscheinungen in andern Familien für die Meinung, dass diese Schuppen verkümmerte Blätter seyen. Ceropegia, Stapelia, Euphorbia liefern eine Menge analoger Beyspiele. Bey Stapelia na- mentlich findet man bald noch ziemlich grosse völlig blattartige Schup- pen an jungen Trieben, welche im Alter allmählig vertrocknen (z.B. bey St. deflexa, stellaris, spectabilis, ambigua u. s. w.), bald nur über die. Kanten des Stengels als kurze Vorsprünge re ng: Spitzen, 5352 welche sich gar nicht verändern (St. variegata, roriflua, ınormalis, conspicua u. $. w.), bald den Uebergang zwischen diesen beyden Formen bey St. comata, pälwla su... as So findet man ‚dann ‘zuletzt auch viele Cacteen, vorzüglich ‚unter denen: mit einfachen‘ Stämmen, bey welchen. die Blattbildung völlig untergegangen, zu. seyn scheint, was aber nur.an ganz jungen Trieben mit Gewissheit‘ ausgemittelt werden kann, da z.B. /Mammillaria pusilla in frühester Jugend allerdings: ganz kleine Blattschuppen hat, welche aber baldi.unter dem axillären Dornbüschel verschwinden. ii nl In den Achseln der Blätter oder oberhalb der angeschwollenen Blattkissen sehen wir bey allen Cacieen bald Büschel von Dornen verschiedener Grösse und Gestalt, bald, wiewohl seltner, nur. kleine, weiche, langgewimperte Schuppen... Letztere, bey Zähipsalis‘ und dem entwicklungsfähigen Knospen der Mammillarien vorkommend, erinnern, wie de Candolle schon bemerkt, an. eine ähnliche Bil- dung bey den Portulacaceen, nur sind es hier wie dort nicht, bloss Haarbüschel, sondern sehr kleine lang gewimperte Knospenschuppen. Schon dieses weist darauf hin, dass die Dornbüschel ähnliche Bil- dungen seyn möchten, und diese Vermuthung wird gar. sehr 'bestä- tigt durch die Erfahrung, dass diese Dornen allmählig wachsen. und ebenso nach dem Mittelpunkt des Büschels hin sich bis zu einer be- stimmten, an alten Knospen oft sehr bedeutenden Anzahl vermehren, dass sie mit den Gefässen des Blattkissens zusammenhängen und dass aus ihrer Mitte immer die Holz- und Blüthentriebe vorbrechen. Aus diesen Gründen können sie unmöglich, wie de Candolle meint, den Stacheln der Grossularieen verglichen werden, welche als ächte Bildungen der Rinde immer zerstreut, wohl häufig zahlreicher unter dem Blattkissen, nie aber im Blattiwinkel, noch weniger in konzen- trische Kreise geordnet stehen, daher auch nie aus ihrer Mitte Kinos- pen treiben und sich mit der Rinde abziehen lassen. Wir müs- sen sie im Gegentheil als Finospenschuppen eigener Art ansprechen 339 und) können‘ dieses um so eher|: weil-ähnliche‘ Bildungen auch’ in: an- dern‘! Familien’ nichts‘ Unerhörtes sind.) » Barleria hat ganz. ähnlich bedorhte' Fehospen und die'züu Dornen verkümmerten Blätter von, Der- deris scheinen den Uebergäng hiezu' anzudeuten.. ' Verfolgen wir die-Entwicklung dieser Dornbüschel bey,den ver- schiedenen: Gattungenider «Cacteeny\so,\treflen. ‚wir. ‚mancherley,;, Mo- difikationen derselben. rücksichtlich; ihrer ‚Grösse, Gestalt und Stellung. Zwarsstehen sie immer koncentrisch, :gewöhnlich ‚mit ‚kürzeren ‚Bor- sten oder Wolle (wahrer Pubescenz) umgeben, aber mitunter, be- sonders bey den Echinococtis, bilden sie zusammen keinen Kreis, sondern ‘eine lange gezogene. Ellipse; was von der. Dehnung, der Stengelkante\herkömmt. - ‚Wichtig als Einwurf, gegen: unsre Deutung derselben wäre der ‚Umstand, dass sie, zumal bey Opuntien, 2. B. bey den Varietäten von Tuna.u. a., bald vorhanden sind, bald feh- len, oder gar: regelmässig an den Knospen des Hauptistammes sich finden, an denen der Zweige dagegen nicht vorkommen, wie bey O. brasiliensis, wenn wir nicht auch bey so vielen andern Holzge- wächsen Aehnliches in Beziehung auf Wandelbarkeit der perilae be- obachteten. Viele Bäume, welche beschuppte Herbstknospen haben, machen im Sommer den zweyten Trieb nach kurzem Stillstand des Wachsthums ohne solche rückschreitende Metamorphose ‘des Blattes. So Eichen, Birken, Corylus und viele andere. Bey ihnen allen ist diese Hemmungsbildung als Uebergäng‘ zu weiterem Wachsthum zwar g i 357 LEGUMINOSAE JUSS. A». CURVEMBRYONATAE. MARTIA LEANDRO DE SACRAMENTO,. Diandria Monogynia Linn. Syst. sex. Character differentialis emendatus. Caly.x tubulosus, quinquedentatus, subbilabiatus, clausus., Co- rolla nulla. Stamina libera, fertilia 2, religua 2—4 castrata. Ova- rium._ sessile, vel stipitatum, calyce aeque ac stamina reclusum, stylo versus stamina refracto, stigmate barbato. Legumen 4 —8-sper- mum, exsertum, lineare vel oblongum. Character naturalis auctus. Calyx hypogynus, gamosepalus, tubulosus, subbilabiatus, quin- quedentatus, dentibus inaequalibus ‚conniventibus, persistens, tandem spathaceo-fissus, Corolla‘ nulla. : Stamina plerumque 4, rarius 6, libera, calyce inclusa, duobus ‚superioribus tantum fertilibus, reliquis ‚omnibus castratis; /lamenta fertilia filiformia, basi et apice flexuosa, .ovario': duplo ‚breviora, apice incrassata in connectivi speciem cui antherae locula insident duo clavata, basi attenuata inter se juncta indeque ferri equini figuram referentia. Ovarium sessile vel substi- pitatum, calyce inclusum, lineare vel lineari- oblongum, pubescens, ‚uniloculare, 4— 8-ovulalum. : Stylus simplex, cylindricus vel subu- latus, eo modo. refractus et margini superiori ovarii adpressus, ut ‚stigma oblique truncatum, tenuiter barbatum antheras altingat. Le- gumen sessile vel incluse stipitatum, lineare vel oblongum, stylo co- ronatum, saepius in utroque- latere nervo prominente notatum, per- gamenum, 4—8-spermum. Semina subglobosa, testa dura sub- cornea. „Albumen nullum. Cotyledones crassae, plane sibi incum- bentes, radicula eylindrica cotyledonum margini adpressa, plumula acuta, diphylla. > 43 558 Habitus. Suffrutices parvae, caulibus tenuibus dextrorsum vo- lubilibus, foliis alternis petiolatis ternatis stipulatis et stipellatis, fo- liolis integerrimis , floribus axillaribus saepius binis, subsessilibus vel in racemum simplicem pauciflorum dispositis, apetalis, Siatio et habitatio. Species duae hucusque cognitae Americae calidioris regiones humiliores apricas inhabitant, in Brasilia nec non in imperio Mexicano obviae. Die Gattung /Martia wurde zuerst von dem brasilianischen Bo- taniker Pater Leandro de Sacramento nach einer bey Rio de Janeiro gefundenen Art aufgestellt und im zten Bande der Denk- schriften der k. Akademie p. 223 ff. tab. XII. beschrieben und abge- bildet. Sie fand jedoch nicht ‚gleich, die gebührende Anerkennung, theils weil fast gleichzeitig auch Sprengel eine Gattung gleiches Namens aufstellte, welche Roemer und Schultes im Systema Ve- gelabilium geltend machten, theils weil der so sonderbar von den Familienverwandten abweichende Blüthenbau der Pflanze bey Man- chem Zweifel an der Richtigkeit der Beschreibung erregte. 'Man glaubte, es könne irgend eine Art von Glycine oder Amphicarpaea, die bekanntlich oft flores apetalos haben, durch unvollständige Be- obachtung zur Aufstellung der Gattung veranlasst haben und die Leandrische Pflanze blieb, wenn auch später Sprengels' /Mar- tia den früheren Namen Zlodea wieder annahm, immer noch dun- kel und zweifelhaft. Erst de Candolle, welcher dieselbe im Pa- riser Museum zu untersuchen Gelegenheit hatte, führte sie‘ wirklich in das Systema vegetabilium ein. Ein glücklicher Zufall brachte vor zwey Jahren eine zweyte Art aus Mexiko in unsern hiesigen Garten und ich beeile mich mit um so grösserer Freude, dieselbe ausführlich zu beschreiben und zugleich den Gattungscharakter näher zu bestimmen, da sie den Namen eines Mannes trägt, dem ich im Leben und in der Wissenschaft so vielfach zu inniger Verehrung mich dankbar verpflichtet fühle. “ 339 18. M. mexicana Zuccar. Tab. XIY. et XV. M. caule volubili adpresse piloso, foliis ternatis, foliolis ovato- oblongis obtusis vel acutiusculis , stipulis subulatis, leguminibus sub- cylindricis enerviis. Perennis,, sufiruticosa, sed jam primo anno florifera. Caules e radice fibroso-lignosa plures, lignescentes, tenues, ‚teretes, dextror- sum: volubiles, vix pennae coryinae crassilie, pilis adpressis adspersi, virides: vel basin versus sordide cinereo-fuscescentes, hic inde lineo- lis atro-purpureis notati, ‚parce ramosi. Folia alterna, inferiora magis approximata, superiora remoliuscula, pinnatim ternata,, petio- lata; petioli basi,incrassata articulati, semiteretes, superne canalicu- Jati,, pubescentes, .patentes, eirciter pollicares; inter foliola lateralia et terminale,. in ‚rachin 3 lineas. longam producti; ‚foliola breviter pedicellata, pedicellis 1 — 2’ longis pubescentibus, ovato-oblonga, integerrima, ‚obtusa vel aculiuscula et nervo medio prominulo brevi- ter, mucronulata , basi rotundata, superne glabra, margine (sub lente) pilis rigidis, arcte, adpressis, ciliata, subtus pilis conformibus raris ad- spersa , 15 — 2”, longa, 1—13” lata, terminali parum majori. Sti- pulae brevissimae, subulatae, pubescentes, a petiolo liberae, virides; stipellae. minutissimae, glabrae, virides, solitariae ad basin foliolorum lateralium, binae infra terminale.. Pedunculi vel axillares brevissimi, biflori, Dore altero plerumque, abortivo, vel terminales,. sed. ob evo- lutionem co&taneamı gemmae ex axilla summi folii laterales et oppo- sitifolii ,. folium ; subaequantes,. teretes, erecti, pilis adpressis albidis adspersi, 3— 5-flori; pedicelli brevissimi, vix lineafhn longi, basi braetea sufiulti, brevissima lineari - subulata adpressa pubescente, ip- sique ad'.calycis basin muniti bracteolis duabus inferiori plane con- formibus oppositis, calyci adpressis. Caly.x tubulosus, oblongo - sub- clavatus, compressus, pilis subulatis rigidis adpressis albidis adsper- sus, sub foecundatione genitalia plane includens, denique spathaceo- fissus et infra legumen persistens ejusque basin amplectens, subbila- 43% 340 ; biatus, quinquedentatus, - dentibus duobus superioribus fere ‚omnino in labium superius.ovatum acutum';rectum connatis;, inferioribus tri- bus labium inferius 'constituentibus, | lateralibus ‚breyioribus, et angu- stioribus, infimo superiores aequante, omnibus arcte conniventibus. Corolla nulla. Stamina ovarıi basi, non calyci, adnata, 4—6, li- bera inclusa, duobus superioribus tantum fertilibus, reliquis castra- tis vel rarius rudimento antherae munitis; fllamenta- sterilium vix tertiam 'ovarii partei aequantia, ejusdem’ pilis fere abscondita‘, subu- lata, glabra, alba, fertilium parum’longiora, basi' et superne: infra antheram flexuosa, ceterum recta ovarioque adpressa, apice incras- sata in-connectivum subcapitatum, eui antherae locula insident duo antica, basi 'attenuata confluentia, apıcem' versus‘ crassiora, subela- vata, divergentia indeque ferri equini figuram praebentia; "pallide flava, minuta. Pollen subglobosum, minutissimum); tenerrimum. Ova- rium calyce inclusum eoque dimidio brevius, subsessile, cylindrico- compressiusculum, pilis rigidis albidis adpressis dense vestitum, apice parum attenuatum atque in stylum terminatum ima basi erectum, inde refractum laterique superiori ovarii arcte adpressum‘ atque ‘hoc modo stamina multo breviora attingentem, subulatum glabrum. viren- tem persistentem. Stigma:parum incrassatum, oblique truncatum, te- nuissime barbatum. Ovula:4— 6, suborbieularia vel reniformia, compressa, utrinque convexa, viridia, funieulis brevissimis suspensa. Legumen cylindricum vel parum compressum absque nervis latera- libus prominentibus, utringue atlenuatum, acutiusoulum ,) 6 10 longum, Pike; albis adpressis hirtum, pergamenum, 3 — 6-spermum, intus inter semina septis transversis incompletis'membranaceis auc- tum. Semina magnitudine circiter grani Raphani sativi,) ovato- subglobosa, 'hilo parvo orbiculari plano albo notata; Zesta dura ‚'gla- bra, laevis, obscure violaceo-nigricans ; 'coty’ledones crassae, ‘obo- vatae, arcte sibi incumbentes, extus convexae intus planae; .radieula cylindrica, acutiuscula, satis longa, cotyledonum margini accumbens; plumula parva, acuta, diphylla. ala 541 Crescit in imperü mexicani regionibus calidioribus, unde sieca specimina retulit D. Keerl, quae semina matura nobis prae- buerunt. — Floret in caldario mensibus Junio, Julio et iterum Novembri, Decembri. 2. (v. v.). A seguente specie recedit praeter notas infra indicandas toto habitu multo minori, pubescentia totius plantae adpressa, 'in illa pa- tula, 'bracteis subulatis minutissimis, in illa ovato -lanceolatis caly- cemque aequantibus, legumine cylindrico -subcompresso enervi. Explicat. Tab. XIV. M. mexicana flores fructusque ge- rens m..n. Tab. XV: Fig. 1. Ejüsdem calyx cum bracteis, genitalia includens, multoties auctus. 2. Ovarium, "fesecto calyce, a latere visum, eum staminibus (castrato et fertili). 3. Idem a dorso visum, ut styli staminumque fertilium situs appareat. 4. 5. Anthera fertilis. 6, Anthera sterilis. 7. Ovarium longitudinaliter disseetum cum ovulis, Okania valde aucta. 8. Legumen magn, nat, 9. Ejusdem valrula, intus visa, 10. Semen m. n. 11. Idem, auctum. 12, Idem, testa soluta, ut cotyledones et radicula appareant, valde auctum. 13. Idem, altera cotyledone, ut plumula in conspectum veniat, resecta, v. a. 14. Legumen IM. physodis m, n, Für: die brasilianische Art ist die Definition jetzt zu ändern: 19. M. physodes Leandro. M. caule volubili hirto, foliis pinnatim ternatis, foliolis ovato - ob- longis acutis, stipulis ovatis acutis nervoso - striatis, leguminibus com- pressis utrinque nervo prominente percursis. Martia physodes P. Leandro de Sacramento in Act. Acad. Monac. vol. VII. p. 233. seg. tab. XII. — Martiusia De- Cand. Prodr. Syst. Veget. I]. p. 256. Sufirutex, dextrorsum volubilis. ‚Crescit prope Rio de Janeiro. 2. (v. S.). 342 nr Anmerkung. Durch den Mangel der Blumenkrone und die bis auf zwey verkümmerten Staubgefässe entspricht die Gattung Martia unter den Leguminosis curvembryonatis den auf gleiche Weise in ihrer Blüthenbildung gehemmten Gattungen Dialium und Codariam unter den rectembryonatis, und be- weist zugleich, dass auch bey den eigentlichen schmetterlings- blüthigen Gewächsen solche Reductionen vorkommen, wie sie fast ..in allen grösseren Gruppen der Calycijfloren z. B. bey Rhamneen, Celastrinen, Terebinthaceen, Rosaceen u. s. w. schon gefunden worden sind. 20. Dalea versicolor. Zuccar. : D. suffruticosa, hirta, foliis impari - pinnatis, caulinis 12 —18-, rameis 5— 10-jugis, foliolis oblongo-ellipticis obtusis' vel subemar- ginatis subtus glanduloso -punctalis, spieis terminalibus cylindricis densis, bracteis calycem superantibus caducis linearibus aeque ac ca- Iyces glanduloso-punctatis hirsutis. Suffruticosa, caule -crassitie circiter pennae corvinae vel anseri- nae, erecto, basi cortice cinereo-fusco tecto, sursum pilis horizon- taliter patentibus hirto, sparsim glanduloso - punctato purpurascente, ramoso; ramis erecto - patentibus subsimplicibus ceterum cauli con- formibus. Folia alterna, petiolata, pinnata cum impari, horizontali- ter patentia; caulina 12— 18 - juga, ramea 5 10-juga; foliola breviter pedicellata, pedicello semitereti vix lineam ‚longo, oblongo- elliptica, obtusa vel, praesertim superiora, leviter ‚emarginatay,. inte- gerrima, ciliata, supra, laete viridia, pubescentia, subtus :pubescenti- birta glandulisqgue minimis atropurpureis obsita, 3 circiter lineas longa, 12" lata ; petioli communes infra foliola vix 4! excedentes, inde in rachin continui, teretes, hirti, ad eujusvis folioli insertionem glandula parva ovata acuta rubra munili, eirciter bipollicares. Sti- pulae ima basi petiolo adhaerentes, lineari-subulatae, arido - mem- branaceae, pubescentes, purpurascentes. Spicae in apice' caulis ra- morumque terminales, cylindricae, densae, erectae, eirciter bipolli- 543 cares. Dracteae lineares, acuminatae, integerrimae, hirsutae, ante an- thesin delabentes, alabastra superantes, pulchre glanduloso - punctatae, cireiter 5 longae. Flores sessiles, dense imbricati, erecto-patentes. Calyx campanulatus, glanduloso - punctatus, hirsutus, quinquefidus, tubo compressiusculo inferne parum gibbo; laciniae lineari - subu- latae, acuminatae, margine glandulis patentibus acutis quasi serru- latae, inaequales, infima reliquis longiori, lateralibus quam superio- res parum brevioribus. Corolla papilionacea. Yexillum abbrevia- tum, longe unguiculatum, ungue lineari-canaliculato laminam ae- quante albo, lamina late‘ cordata obtusiuscula subcomplicata sulphu- rea, punctis atropurpureis eleganter notata, denique sordide purpurea, 3" eirciter longa; alae ex ungue tenuissimo lineari albo cireiter li- neam longo in laminam basi semicordatam oblongo-ellipticam obtusi- usculam glabram roseo-violaceam extensae, vexillum subaequantes; carina vexillo alisque dimidio fere longior, carinato-compressa, basi ad ungues alba, sursum roseo-violacea; petala duo, e quibus compo- nitur, quoad figuram ceterum alis plane conformia. Siamina ut in congeneribus monadelpha, carina parum breviora; fillamenta alba, glabra; antherae oblongae, obtusae, dorso aflıxae, anticae, ante anthe- sin atropurpureae. ÖOvarium calyce inclusum, ovatum, compressi- usculum, sericeo-hirtum, glandulis miniatis sparsis obsitum, unilocu- lare, 1—2-ovulatum. Stylus filiformis, adscendens, basi pilosus, purpurascens, stamina parum superans, stigmate acutiusculo. ZLe- gumen desideratur. Crescit in imperio mexicano, unde semina misit clar. de Kar- winski. — Floret apud nos in caldario Octobri — Decembri, nec non Aprüi et Majo. %. (v. v.). 21. Daleatrifoliata Zuccar. D. fruticosa, tota glabra, glaucescens, foliis ternatis, foliolis ovatis obtusis subtus glanduloso-punctatis margine glanduloso - cre- natis,, spicis terminalibus triquetris, bracteis late ovatis mucronatis 544 membranaceo - marginatis calycem aequantibus arcteque amplectenti- bus glanduloso - lineatis persistentibus, calyeibus sericeo- hirtis. Fruticosa, caule (in speciminibus caldarii nostri) 'pennae cyg- neae crassitie, basi cortice virescenti-fusco ebteeto, sursum uti to- ta planta glaucescente 'glabro, glandulis viridibus convexiusculis ad- sperso, ramoso, ramis erecto-patentibus. Folia alterna, petiolata, ternata, horizontaliter patentia; foliola ovata, obtusa, subemarginata, glabra , crassiuscula , margine minutim. crenata atque inter crenas ae- que ac subtus glandulis atropurpureis obsita, glaucescentia, 6 — 12% longa, 4 -— 8“! lata, breviter. petiolata, terminali a lateralibus tres ad sex lineas remoto, trita odore fragrante haud grato Dictamni vel Ru- tae graveolentis ; petioli teretes, stricti, ima basi ad foliola lateralia eirciter 12 — 15, inde ad terminale,usque 3— 6 lineas longi. Sti- pulae petioli basi adnatae, brevissimae, ovato-lanceolatae, obtusius- culae, purpurascentes, glabrae, deciduae. Spicae terminales, soli- tariae, simplices, acute triquetrae, strictae, rachi subangulata, flori- bus sessilibus approximatis bracteatis. Bracteae late ovatae, rotun- datae, mucronatae, margine albido-membranaceae, integerrimae, ca- rinatae, glandulis linearibus extus cencavo-impressis virescentibus vel atro-fuscis longitudinaliter striatae, basi pubescentes, sursum glabrae, calycem arcte amplectentes atque subaequantes, 3” circiter longae, 4‘ latae. Caly.x persistens, urceolatus, quinquefidus, sub- membranaceus, pallide virescens, praeter laciniarum nervos medios glabros saturatius virides sericeo-hirtus; laciniae lanceolatae, acutae, integerrimae, tubo parum breviores, infima reliquis parum longiori. Corolla congenerum. Jexillum carina brevius, alas superans, un- gue latiusculo erassiusculo carinato suflultum, cordatum, acutiuscu- lum, carinatum, marginibus deflexum, sordide sulphureum, venis te-- nuibus sordide purpureis radiatim expansis numerosis percursum , eir- eiter 4” longum. Alae vexillo breviores, ex ungue brevi subcari- nato obovatae obtusae, basi inaequilateres atque in latere superiori semicordatae, radiatim venosae, glabrae, sordide sulphureae. Carina ” 345 vexillum multo superans, carinato- compressa, ad ungues albida, sur- sum colore. alarum ; petala duo, e quibus componıtur, apice tantum cohaerent, ceterum alis plane conformia at duplo majora sunt. Sta- mina ut.in congeneribus monadelpha, carina plane inclusa; filamenta subulata,. glabra, alternatim parum inaequalia, viridi-alba; antherae oblongae, utringue obtusae, anticae, biloculares, glabrae, parum supra basin aflıxae, flavae. Ovarium calyce inclusum, obovatum, compres- sum, sursum subgibbosum, bioyulatum, apice et ad styli basin se- riceo - barbatum, ceterum glabrum, pallide virescens. Stylus filifor- mis, basi barbatus, ceterum glaber, viridis, sursum uncatus, stamina (extensus) superans. Stigma attenuatum, obsoletum, glabrum. Fruec- tus desideratur. Crescit in ünperio mexicano, unde semina misit clar. de Kar- winski, — Floret in caldarüs Octobri — Decembri. %$. (v. v.) ‘ 22. Lupinus exaltatus Zuccar. L. fruticosus, caule erecto ramoso, floribus alternis approxima- tis bracteolatis in racemos pyramidatos congestis, calycis labio utro- que integro, foliolis 7—0 ohlongo-lanceolatis utrinque attenuatis sericeis. L. campestris Schlechtend. et Cham. in Linnaca IV. p. 589. ? (Die kurze Definition gestattet kaum sichere Bestimmung. ) Caulis fruticosus, in speeiminibus nostris, nunc triennibus, hu- manae altitudinis vel altior, erectus,' teres, bası lignosus, cortice cinereo-fusco variegato obtectus, sursum viridis, molliter sericeo- hirtus, ramis munitus plurimis, inferioribus abbreviatis, superioribus patentibus, in eomam oblongam expansis. Folia eo modo alternantia, ut decimum quartum superius accurate supra primum inferius posi- tum sit, dum duodecim interjacentia quinquies caulem ambiant, ap- proximata, peliolata, digitata; pelioli subteretes, superne tantum plani, nee tamen canaliculati, villosi, horizontaliter patentes, 2— 5 44 346 i longi; foliola 5—9, brevissime et articulatim pedicellata, oblonga vel lineari-oblonga, utrinque attenuata, acuta, integerrima, utrin- que pilis brevibus decumbentibus molliter pubescentia et sericeo-ni- tentia, supra laete viridia, subtus pallidiora et canescentia, medio 2 — 4" longo, 6'' cireiter lato, ceteris sensim minoribus; stipulae ima basi petiolo adhaerentes, subulatae, integerrimae, canescenti- hirtae, saepius purpuräscentes, patentes, 4— 10’ longae. Aacemi terminales, densi, eylindrico -elongati, erecli; pedunculus teres, ca- nescenti-hirtus, 2 — 3 pollices longus; pedicelli adscendentes, te- retes, hirti, 3 — 4 longi, basi bractea« muniti lineari-lanceolata acuta, ante anthesin florem fere superante, decidua, sericea, sordide violaceo-viridi. Calyx bilabiatus, pilis brevibus adpressis sericeo- canescens; tubus brevissimus subcampanulatus; Zabia integerrima, angulo inter ea hiante; labium superius ovato-deltoideum, acutum, integerrimum , compressum et vexillo adpressum,, inferius dimidio longius, carinam sequens indeque supra basin deorsum, apicem ver- sus sursum :arcuatum,, lanceolatum, acutum, integerrimum; bracteolae duae minutissimae, lineari-subulatae, integerrimae, pubescentes, ruben- tes ad basin calycis oppositae eique adpressae. Corolla papilionacea; vexillum ex ungue brevissimo latiusculo intus basi bicalloso subor- biculare, rotundatum, vix emarginatum, integerrimum, glabrum, pri- mum in utroque latere deflexum alasque amplectens, serius eo modo reflexum, ut margines dorso sese atlingant, basi virens, medio flaves- cens, ceterum pulchre violaceum, quam calyeis labium superius du- plo circiter longius; alae obovatae, rotundatae, basi supra unguem brevem linearem semicordatse ibique pallide, sursum intensius lila- cinae, vexillum parum superantes; carina e petalis duobus breviter unguiculatis, ad medium fere usque’liberis, supra unguem unilatera- liter truncatis ibique ad lentem 'pulchre transversim undulato -pli- catulis composita, compressa, semi - elliptica, sursum in rostrum rectum conicum adscendens’ attenuata, albida rostro atroviolaceo vi- ridique variegato, alas aequans. Stamina monadelpha, tubo com- 547 presso glabro albo, sursum diviso in filamenta decem adscendentia, tubum subaequantia, carina inclusa, teretia, glabra, alba, alterna- tim parum breviora; antherae in filamentis brevioribus reniformes, dorso aflıxae, in longioribus lineari-oblongae, fere erectae, omnes anticae, biloculares, loculis longitudinaliter bivalvibus, aurantiacae, polline minuto oblongo aurantiaco faretae. Ovarium subsessile, li- neari - compressum, rectum vel parum deorsum curvatum, sericeum, longitudine tubi staminei, 6 — 7- ovulatum, ovulis suborbicularibus, compressis, funiculo brevi adhaerentibus, viridibus. Stylus filifor- mis, glaber, sursum curvatus, antheras superans, pallide virens; stigmate capitato-peltato, in disco parum obliquo, pilis albis dense eiliato seu penicillato. ZLegumen late lineari-oblongum, utrinque attenuatum, acutum, hirtum, stylo* adunco terminatum, 2” circiter longum, maturum nigricans, pergamenum, 6—7-spermum. Semina obovato-suborbicularia, compressa, sordide griseo-brunneoque va- riegata, magnitudine circiter sem. Viciae sativae. Crescit in imperio mexicano, unde semina misit clar. de Kar- winski. — Floret apud nos in caldarüs Junio, Julio; fructus ma- turat Augusto. B-. (v. v.). B- RECTEMBRYONATAE. 23. Acacia chlorantha Zuccar. A. inermis, foliis bipinnatis, pinnis 3—6-jugis, foliolis multi- (530 —45-) jugis, lineari- cultratis acutiusculis adpresse ciliatis cete- rum glabris, petiolis eglandulosis, florum capitulis ovato - globosis in paniculam terminalem consociatis, staminibus plurimis corolla du- plo longioribus. Caulis fruticosus, erectus, cortice cinereo -fuscescente glabro tectus, lineis elevatis a foliorum basi utrinque decurrentibus obsolete angulatus, ceterum teres, sursum viridis, parce ramosus, ramis erecto- 44* 348 } patentibus. Folia alterna, horizontaliter patentia, bipinnata; petioli ima basi articulato-inerassati, inde sursum teretiusculi, superne -tan- tum lineis duabus’ elevatis approximatis' notati indeque anguste cana- liculati, glabri vel parcissime adpresso - pilosi, eglandulosi, 6— 8” longi; pinnae 3-,4- ad-6-jugae, jugis pollicem circiter a se invicem distantibus, eircumscriptione lineares, pedicellatae, multifoliolatae ; pe- tioli parliales supra basin eylindricam incrassatam tenuiter pubescen- tem articulsti, ibique stipellati, inter foliola producti in rachin semi- teretem superne. carinatam parce pubescentem 2 — 4’ longam, apice breviter mucronulatam ; foliola 30 — 45 - juga, jugis plerumque adeo approximatis ut marginibus sese tangant, brevissime pedicellata, li- nearia, acutiuscula vel acuta, basi inaequalia lobo productiore ro- tundato indeque eultrata, utrinfue glabra sed. margine praesertim basin versus pilis adpressis albidis ciliata, supra laete viridia subtus glaucescentia, 4— 5’ longa, 13‘ lata, summis et imis sensim mi- noribus. Stipulae subulatae, membranaceae, caducde; stipellae su- hulatae, brevissimae,, virides. Zlores ex axillis foliorum superiorum (ex parte nondum evolutorum) provenientes, in racemos e capitulis 10 — 20 compositos, qui simul-paniculam erectam effusam pedalem vel altiorem formant, dispositi; racemi vel solitarii (vere axillares), vel gemini (ex axillis stipularum), vel terni, 3—6 pollicares, pa- tentes, rachi angulata viridi, ad angulos pubescente ; capitula in his racemis ex axillis foliorum imperfectorum s. bractearum provenien- tia, solitaria vel bina ternave semi-verticillatim disposita, remotius- cula, pedicellis 6 — 12’ longis horizontaliter patentibus, angulatis, viridibus, parce pubescentibus, bracteolis 1— 2 lanceolatis acutis ciliatis munitis insidentia, oyato - globosa, eirciter 20-fora. Flores in rachi abbreviata (non umbellatim ex apice pedunculi) brevissime racemosi, pedicellati, pedicellis circiter lineam longis teretibus tenui- ter pubescentibus. Calyx inferus, brevissimus, vix lineam longus, pubescens, viridis, 5 - dentatus; dentes inter se aequales, ovato-ro- tundati, obtusi. "Corolla profunde 5-fida, tubobrevi eylindrico, 349 laciniis lanceolatis acutis uninerviis glabris pallide viridibus, apice saturatioribus, erectis, aequalibus, calycem plus quam duplo supe- rantibus. Stiamina imo corollae tubo aflıxa, brevissime monadelpha vel potius omnino libera, indefinita (plus quam 100), multiseriata; Jilamenta inter se aequalia, filiformia, glabra, alba, corolla duplo longiora; antherae subglobosae, basi aflıxae. Ovarium breviter sti- pitatum, lineari-oblongum, glabrum, pallide virescens, uniloculare, multioyulatum. Stylus filiformis, erectus, glaber, albus, stamina parum superans. Sigma obtusum, non incrassatum. Legumen desideratur. Crescit in imperio mexicano, unde semina misit clar. de Har- winski. — Floret apud nos in caldario mens. Octobri, Novembri. R-.(0. v.). Acacia umbellifera und peregrina unterscheiden sich durch viel mehrere (14—20) Fiederjoche. Letztere hat auch uur 10 Staub- faden. 4A. albicans hat stipulas spinescentes, A. filicina endlich ist an Stamm und Blattstielen abstehend zolttig. RHAMNEAE JUSS. KARWINSKIA ZUCCAR. Pentandria Monogynia Linn. Syst. sex. Character differentialis. Calyx 5-partitus, laciniis deciduis, basi persistente drupae ad- nata. Petala 5, squamaeformia, bifida, filamenta amplectentia. An- therae biloculares. Discus pentagonus concavus. Ovarium 2— 3 -1o- culare. Stylus simplex, stigmatibus 2—3. Drupa basi calycis per- sistente suffulta, carnosa, nucleo bi-vel triloculari, osseo, loculis monospermis, seminibus sulco destitutis. 350 Character naturalis. Hermaphrodita. Calyx urceolatus,; 5-fidus, glanduloso - puncta- tus,-laciniis deciduis, superne carinalis, tubo persistente. J’etala mi- nima bifida, filamenta basi amplectentia, Stamina 5; filamentis erec- tis, antheris ovatis erectis, antice bilocularibus, loculis longitudinaliter bivalvibus. Discus pentagonus, concavus, glanduloso - punctatus. Ovarium subglobosum,, bi — triloculare loculis uniovulatis, a disco li- berum. Stylus simplex, stigmatibus 2—5 subeapitatis. Drupa basi calycis tubo persistente cincta, carnosa, pyrenum continens unicum globosum osseum bi — trilocularem, loculis monospermis. Semina suborbicularia, extus convexa intus plana et sulci loco li- nea prominente subcarinata. Testa chartacea, laevis; tunica interior albumini tenero carnoso adnata. Zmdryo erectus, cotyledonibus magnis plane sibi incumbentibus, radicula brevi infera, plamula vix conspicua. Etymologia. Diximus hoc genus in honorem L. Baronis de Karıwinski, -viri de re herbaria meritissimi, qui herbarium hortum- que monacensem plurimis rarissimisque imperüi mexicani plantis lo- cupletavit. Habitus. Unica species hucusque mihi cognita est frutex foliis oppositis petiolatis integerrimis costato- venosis uti tota planta glan- duloso - punctatis, stipulis intra folium connatis, floribus axillaribus solitariis pedunculatis, drupis globosis glandulosis. Affinitas. Inter omnia Rhamnearum genera a clar. Adolph. Brognart nuper recensita (_Annales des sciences naturelles 1827. vol. X. p. 230. seg.) Berchemia Necker et Decandolle (Oenoplia Schult. et Kunth) proxime ad nostram plantam accedit, sed floribus plerumque diclinibus, pericarpio tenui lignoso foliisque alternis satis diversa est. Aetanilla Brogn. antheris reniformibus unilocularibus, Rhamnus ipse pyrenis duobus vel tribus liberis unilocularibus facil- lime distinguuntur. 351 % 24. E. glandulosa Zuecar. Tab. XV7. K. frutescens, foliis omnibus oppositis ellipticis utrinque rotun- datis vel obtusis glabris subtus nervoso -costatis, costis aeque ac ra- mis, pedunculis unifloris calycibusque glanduloso - punctatis lineatis- que, stipulis connatis, calycis laciniis acuminatis. Frutex in caldariis nostris 3— 4-pedalis, erectus, cortice laevi ci- nereo - fuscescente vestitus; zami oppositi (vel abortu alterni), decussati, subhorizontaliter patentes, teretes, glabri, novelli virides vel fuscescentes, glandulis parvis linearibus nigricantibus dense obsiti. F'olia decussatim opposita, subapproximata, petiolata, elliptica, utrinque rotundata vel ob- tusa,, integerrima, glabra, in plantis junioribus 2 — 24” longa, 1 — 14” lata, in adultioribus floriferis 8 — 12” longa, 4— 8’ lata, nervo me- dio lateralibusque numerosis parallelis costaeformibus superne impres- sis subtus prominentibus percursa, subtus ad nervos glandulis linea- ribus atropurpureis notata, inter nervos aliis glandulis plurimis mi- nutis alrosanguineis et multo minoribus adhuc pellucido-albidis ob- sita; petioli breves, eodem modo ac folia glandulis modo oblongis modo orbicularibus adspersi, semiteretes, superne canaliculati, 3 — 6’ longi. Gemmae perulatae, perulis decussatis 6—8 lanceolatis acu- minatis coriaceo - crustaceis, cinereo-fuscis, aridis; folia in gemma conduplicata et simul secundumı costas transversim plicatula glandu- lisque nondum coloratis tantum pellucidis notata; phylulle sub gemma verticalis, transversim elliptica, rudimentis vasorum 3 a se invicem remotis notata. Stipulae intra folium longitudinaliter connatae in squamam lanceolatam acuminatam integerrimam apice tantum bifi- dam glanduloso-punctatam, petiolum aequantem, post folii delapsum persistentem aridam fuscescentem. Flores axillares, solitarii, pedun- culati; peduneulus folio brevior, 3— 6” longus, filiformis, glaber, glanduloso - punctatus. Calyx urceolatus, quinquefidus, extus et in- tus glandulis adspersus, ceterum glaber, laciniis lanceolatis acumina- tis integerrimis recurvato-patentibus, deciduis, fundo seu tubo disco 552 subpentagono concavo, cujus margini stamina insident, vestito, per- sistente. Petala cum calycis laciniis alternantia interque eas afıxa, minima, oblonga, apice bifida laciniis lanceolatis, membranacea, sub- pellucida, saepius glandulis nonnullis adspersa, filamentorum basin amplectentia.. Stiamina 5, petalis opposita iisque duplo longiora, calycis tubo inserta; filamenta subulata, glabra; antherae ovatae, erectae, bileculares, loculis antice longitudinaliter dehiscentibus ‚\ bi- valvibus.. Ovarıum basi calyci adnatum, ovato-globosum, glabrum, glanduloso - punctatum, 2 — 3-loculare, loculis unioyulatis, ovulis erectis. Stylus simplex, erectus, brevis, glaber, stigmate 2 — 3- fido parum incrassato terminatus. Drupa globosa, magnitudine Pisi majoris, calycis basi persistente orbiculari coriacea cineta, glandulis prominentibus nigrescentibus adspersa, ceterum glahra, carnosa, bi- vel trilocularis. Vucleus globosus, osseus, loculis monospermis. Semina erecta, orbicularia, compressa, exius convexa, intus plana et linea prominente subcarinata; testa laevis, chartacea, fragilis, di- lute castanea; Zunica. interior tenuissima, albida, albumini tenero carnoso adnata.. Zmbryo erectus, viridis, cotyledonibus magnis or- bicularibus ‘plane sibi incumbentibus, radicula brevi eylindrica in- ° fera, plumula vix conspicua. Crescit in imperio mexicano, unde semina siecaque specı- mina misit clar. de Karwinski. — Colitur apud nos in caldarüs. b: (v. v. et s.). Explicat. Tab. XV]. Fig. 1. Pars foli a dorso visa, aucta. 2, Flos, auctus. 3. Idem disseötus, ut petala, stamina et discus in conspectum veniant, auctus. 4. Sepalum, a. 5. Petalum, magis a. ı6. et 7. Stamen a facie et a dorso, a. 8. Pistillum, a. 9. Drupa matura, m. n. 10. Pyrenum, resecta carne, m. n. 11. Idem, transversim dis- sectum, a. 12. Semen a facie, 13. Idem a dorso, m. n. 14. Idem, longitudi- naliter dissectum, ut albumen et embryo appareant, a. 15. Embryo, auctus. ü 353 Rhamnus Humboldtiiana Roem. et Schultes Y. p. 292, Kunth nov. gen. VI. p. 52. tab, 618. hat mit unserer Pflanze sehr viele Aehnlichkeit und gehört höchst wahrscheinlich auch zu derselben Gattung. Als Art wäre sie folgender Maassen zu unterscheiden: HK. Humboldtiana, arborea, foliis alternis oppositisque oblongo- elliptieis apice attenuatis obtusis vel acutiusculis subtus calycibusque glanduloso - punctulatis, stipulis nullis, peduneulis axillaribus subum- belliferis 3 — 6 - floris. SIMARUBEAE RICH. 25. Simaba bicolor. Zuccar. S. foliis impari-pinnatis, 2—4-jugis, foliolis petiolatis oyato- ellipticis acutis vel obtusiusculis superne. nudis, subtus ramis petiolis pedunculisque ferrugineo-tomentosis, panicula multiflora terminali, petalis lanceolatis acutis aeque ac stamina ovariaque glabris. Frutescens vel arborea. Aami suppetentes teretes toti aeque ac petioli pedicellique lana densa, primum ferruginea denique sordide cine- rascente derasili tecti. F'olia alterna, petiolata, impari-pinnata, ple- rumque tri-, rarius ki-vel quadrijuga; petioli erecto-patentes, te- retes, basi subincrassata non articulati, infra foliola circiter 14 — 2” longi; ‚foliola opposita, jugis remotis, circiter 14 pollicem a se in- vicem distantibus, petiolata, pedicello semitereti superne plano 3 — 4"! longo, in foliolo terminali duplo longiori, ovato-elliptica vel lanceo- lata, basi rotundata, apice attenuata acuta vel obtusiuscula, integer- rima, superne praeter nervum medium impressum lana ferruginea adspersum glabra et subevenia, subtus dense ferrugineo - tomentosa, nervo medio prominente lateralibusque costaeformibus tenuibus no- tata, compage firma subcoriacea, 15 — 30’ longa, 10 — 15 lata. Stipulae desunt. , Flores in paniculam terminalem valde ramosam late effusam dispositi. Aami paniculae alterni, erecto-patentes, te- 45 354 5 retes, stricti, dense ferrugineo -tomentosi, basi braciea lineari-lan- ceolata acutiuscula integerrima coriacea ferrugineo-tomentosa suffulti, subflexuosi, iterum ramosi; ramuli inferiores omnino ramis confor- mes, multiflori, superiores sensim breviores, tandem uni-vel bi- flori, 1 — 2’ longi, densissime ferrugineo -lanati, basi bracteati. Flores singuli pedicellati, pedicello densissime lanato, basi bractea minuta decidua suffulto, ‚erecto, tereti, vix lineam longo.. Calyx hy- pogynus, profunde 5-partitus, persistens, laciniis ovatis acutis inte- gerrimis concaviusculis, extus densissime ferrugineo - tomentosis, inter se subaequalibus. Petala 5, ad basin gynophori toro inserta, ae- qualia, patentia, decidua, lineari-oblonga, acuta, integerrima, utrin- que glabra, trinervia, ad lentem glanduloso-pellucide punctata, alba, eirciter 3— 4 longa, calycem multoties superantia, decidua. Sta- mina 10, hypogyna, libera, alterna (petalis opposita) dimidio bre- viora; filamenta subulata, longiora petala aequantia, omnia tota gla- bra, basin versus compressiuscula et parum dilatata, edentula, alba, erecto-patentia; antherae supra basin aflıxae, ovato-subglobosae, compressiusculae, utrinqgue emarginatae, änticae, biloculares, flavidae, glabrae, loculis longitudinaliter bivalvibus. Gynophorum cylindricum, breve, glabrum, calycis fere longitudine.e. Ovarium pentacoccum, globoso - pentagonum, glabrum, summo gynophoro insidens; cocca aequalia, unilocularia, uniovulata, ovulo parum infra apicem aflıxo, pendulo. Styli ex interiore 'angulo coccorum orti, breves ‚ hilifor- mes, sursum in unum coalili, ovarium vix aequantem. - Stigma ca- pitato - quinquelobum , glabrum. x Crescit in imperio mezicano. %. (v. s. spece. a.clar. de Kar- winski. missa,) z Species nonnullae affınes, quas ın Brasilia invenit clar. de $t. Hilaire, recedunt: 1) $. ferruginea foliolis apice rotundatis, petalis linearibus obtusis pubescentibus, staminibus hirsutissimis, ovariis hir- sutis. 2) S. trichilioides , foliis 6 - jugis, foliolis rotundatis, calyci- plumula inconspicua. ’ 355 bus glabris, petalis obovato-oblongis obtusis coriaceis. Conf. de his Aug. de St. Hiüaire flor. Brasil. merid,. ].-p. 71. tab, 14. ZYGOPHYLLEAE DECAND. CHITONIA DECAND. Octandria Monogynia Linn. Syst. sex. Character differentialis. Calyx inferus, quadripartitus, laciniis inaequalibus. Corolla infera, tetrapetala. Stamina hypogyna, 8, libera. Stylus simplex, stigmate capitato - quadrilobo. Capsula quadrilocularis, quadrialata, loeulis mono — dispermis. „ Character naturalis. Calyx hypogynus, quadripartitus laciniis inaequalibus, deciduus. Corolla hypogyna, tetrapetala, petalis rotundato -obcordatis. Stamina 8 hypogyna, libera, aequalia, decidua; filamenta erecta, teretia; an- therae dorso aflıxae, anticae, biloculares loculis longitudinaliter bi- valvibus, barbatae. Ovarium superum, simplex, quadrialatum, qua- driloculare, loculis biovulatis, ovulis pendulis. StyZus simplex cy- lindrieus, stigmate capitato - quadrilobo. Capsula quadrilocularis, quadrivalvis; valvulae septicidae, dorso et. apice in alam coriaceam late expansae, unde capsula quadrialata; semina in quovis loculo 2, in columna centrali pendula, ovato-compressa, superne truncata. Arilum (v. de Cand.) non vidi. Testa coriacea, raphe ab hilo ad verticem seminis usque producta percursa. Tunica interior testae adhaerens. Albumen crassum, carnosum. Embryo centralis, rec- tus, inversus, totus viridis, colyledonibus plane sibi incumbentibus simulque parum contortis, radicula supera brevi cylindrica truncata, 45* ‘356 Habitus. Unica species hucusque cognita frutex est foliis im- pari - pinnalis 6—4-—2-jugis vel imo ternatis, inferioribus alternis, superioribus oppositis alternatim abortivis, stipulatis, floribus solita- riis vel geminis. 96. Ch. mexicana de Cand. Tab. XVII. Ch. fruticosa, foliis impari-pinnatis, foliolis ovatis acutis inte- gerrimis, uti tota planta albido -sericeis. Ch. mexicana de Cand. Prodr. Syst. Veget. ]. p. 707. Frutex caule ramoso, erecto, cortice cinereo-albido tenuiter rimuloso vestito, superne uti tota planta albido sericeo -hirto. Folia inferiora alterna, eo quidem modo disposita ut nonum superius ac- curate supra primum inferius positum sit, dum interjacentia ter cau- lem ambiant; superiora decussatim opposita, alterno tamen semper eo modo abortivo, ut rudimentum tantum brevissimum sericeum ple- rumgue trifoliolatum supersit; petiolata, petiolo tereti superne pla- niusculo, sericeo-hirto, basi artieulato, horizontaliter patente, 4—6 pollices longo, pinnata cum impari, inferiora 13 —15-, superiora saepe tantum 3-foliolata; foliola opposita, pedicellata, pedicellis 24 circiter longis, ovato - oblonga, acuta, mucronulata, basi rotun- dato - subcordata, integerrima, supra viridia et molliter pubescentia, subtus albido-sericea, pollicem circiter longa, sex ad octo lineas lata, summum plerumque parum minus et ob rachin productam lon- gius pedicellatum. Stipulae ad basin petioli brevissimae, lineari- lanceolatae, acutae, dense lanatae, deeiduae. Flores revera termina- les sunt, sed, cum gemma in axilla folii completi latens semper si- mul exereseit caulemque (uti in Viti vinifera aliisque plurimis, imo et in Umbelliferis nonnullis) continuat, ex axilla folii abortivi pro- venire videntur, Pedunculi solitarii vel gemini, teretes, tomentosi, eirciter 8 — 19 longi. Caly.x hypogynus, quadripartitus, deciduus, laciniis erecto- patentibus, inaequalibus, oblongis, acutis vel obtusi- Be 357 usculis, integerrimis, sericeo-canescentibus. _ Corolla‘ speciosa, am- pla, hypogyna, tetrapetala; petala patentia, brevissime unguiculata, ungue lineari latiusculo, Jamina suborbiculari-obcordata (fere ut in Rosis), sinu et lobis latissimis rotundalis integerrimis, reticulatim venosa, extus ad venas tenuiter pubescentia, intus glabra, pollicem circiter longa, 15‘ lata, (fide Candollii) purpureo-rosea. Stamina 8, hypogyna, libera, decidua; filamenta erecta, teretia, glabra, stylo breviora; antherae supra basin aflıxae, late lineari-oblongae, retu- sae, basi libera cordatae, biloculares, loculis longitudinaliter bivalvi- bus, totae, praesertim apicem versus, dense pubescentes. Ovarium superum, oblongum, sericeo - tomentosum, quadrialatum, quadrilo- eulare, ovulis in quovis loculo duobus ex angulo centrali pendulis. Stylus simplex, erectus, cylindricus, stamina superans, hirtus, su- perne parum incrassalus. Sligma capitato-quadrilobum, lobis ova- tis papillosis adscendentibus. Capsula quadrilocularis, quadrivalvis, valvis septicidis semi -obovatis compressis, apice et dorso in alam co- riaceam integerrimam dilatatis quadri -alata, obovato- obcordata, to- mentoso - canescens, 2 — 25” longa, superne 15, — 2” lata; columna centralis tenuis, pentagona, semina gerens in quovis loculo 1—2 pendula, trophospermio satis longo, ad hilum incrassato aflıxa, ova- ta, compressiuscula et subangulata, utrinque obtusa vel superne truncata, magnitudine circiter seminis minoris Citri Aurantii. Arıllum in specc. nostris siccis observare non licuit; testa coriacea, glabra, raphe versus verticem seminis in cristam brevem membranaceam ter- minata percursa; funica interior tenuissima, testae adhaerens. , Al- bumen erassum, carnosum, albidum. Zmbryo centralis, rectus, in- versus, totus laete virens; cotyledones oblongae, obtusae, plane sibi incumbentes simulque parum contortae; radicula cylindrica, bre- vis, apice truncato-subincrassato albumen perforans; plumula vix eonspicua, obtusa. - Crescit in regionibus calidis imperii mexicani, unde semina et sicca specc. misiüt clar. de Karwinski. — &: (v. v. et s.). 558 Explie. Tab. XV. Fig. 1. Genitalia in calyce, magn. nat. 2, Petalum a dorso, m. n. 3. Genitalia aucta. 4. 5. Stamen a facie et a dorso, magis auctum. 6. Pistillum, a. 7. Idem He versim dissectum, a. 8. Fructus immaturus, resectis loculorum duorum facie- bus anterioribus, ut semina et columna centralis appareant, m. n. 9. Capsula matura, m, n. 10. Semen, m. n. 11, Idem longitudinaliter dissectum, a. 12. Em- bryo, m, n. 13. Idem, a. 14. Idem, cotyledonibus disjunctis, a, PITTOSPOREAE R. BROWN. KOEBERLINIA ZUCCAR. Octandria Monogynia Linn. Syst. sex. Character differentalis. Calyx inferus, 4-sepalus. Corolla infera, tetrapetala. Sia- mina $%, libera, toro inserta. Ovarium substipitatum, biloculare, multiovulatum , dissepimento placentifero. Stylus simplex, stigmate obtuso. Fruetus desideratur. Character naturalis. Calyx hypogynus, 4-sepalus, sepalis ovatis obtusis deciduis, aestivatione imbricatis. Corolla hypogyna, 4-petala; petala cum se- palis alternantia, brevissime unguiculata, tenera, decidua. Siamina 8, hypogyna, libera; /lamenta inter se aequalia, basin versus in- crassata; antherae supra basin dorso aflıxae, ovatae, anticae, bilo- culares, loculis longitudinaliter bivalvibus. Ovarium superum, bre- vissime stipitatum, ellipticum, utrinque attenuatum, glabrum, bilo- culare, dissepimento plano placentifero utrinque ovulis plurimis ho- rizontaliter patentibus obsito. Stylus terminalis, simplex, eylindri- cüs, curvatus, persistens. Sigma obtusum, glabrum. Zructus de- sideratur. 359 Etymologia. Diximus hoc genus in honorem L. Koeberlin, amici candidissimi, botanici indefessi, de patria flora optime meriti. Habitus. Unica species hucusque cognita est frutex ramosissi- mus, ramulis teretibus nudis divaricatis in spinas validas terminatis horridus, foliis minutis subulatis sessilibus alternis caducis exstipula- tis, floribus axillaribus in racemos simplices multifloros erectos stric- tos-dispositos. Statio et habitatio: In calidioribus regionibus imperii mexicani. 27. RK. spinosa Zuccar. K. ramulis omnibus apice spinosis, foliis alternis lineari - subu- latis glabris cadueis. Frutex. Rami suppetentes teretes, cortice laevi glabro sordide olivaceo - cinerascenti tecli, ramosissimi; zamuli ultimi subulati, no- velli tenues, flexibiles, foliosi, ad lentem tenuissime pubescentes, sub-. angulati, adultiores strictissimi, rigidi, aphylli, glabri, apice omnes in spinam acutissimam rigidam subcorneam fuscescentem terminati; folia tinutissima, 1 — 2’ longa, alterna, sessilia, linearia, acutius- cula,‘glabra, patentia, caduca. sStipulae nullae. Flores axillares plerumque in inferiore parte rami, qui supra eos in spinam solito more excurrit, approximali indeque in racemi simplicis speciem dis- positi, inferioribus praecocioribus. Pedunculi uniflori, nudi, teretes, ad lentem tenuissime pubescentes, infra sepala parum incrassali, erecto-patentes, 3’ circiter longi. Caly.x hypogynus, 4-sepalus, deciduus; sepala ovato-lanceolata, acutiuscula, integerrima, ener- via, glabra, patentia, inter se aequalia, aestivatione imbricata. Co- rolla 4-petala; petala cum sepalis alternantia, subsessilia vel bre- vissime unguiculata, obovato-oblonga, rolundata, integerrima, gla- bra, tenera, tenuiter venosa, alba (?), concava, patentia, calyce triplo longiora. Siamina 8, hypogyna, libera, uniseriata, decidua; filamenta inferne inerassata, sursum subulata, erecto - patentia, glabra, 360 inter se aequalia, petalis parum breviora; antherae dorso parum supra basin affıxae, ovatae, acutiusculae, basi cordatae, glabrae, 'fla- vescentes , anlicae, biloculares, loculis longitudinaliter bivalvibus. Ovarium superum,, liberum, brevissime stipitatum , ovato- oblongum, utrinque attenuatum, glabrum, filamenta suhaequans, biloculare, dis- sepimento utrinque in placentam crassiusculam convexam ovulis plu- rimis oblongis horizontaliter patentibus dense sibi adpressis obsitam prominulo. Stylus subulato-cylindricus, glaber, aduncus, stamina parum superans, post foecundationem persistens. Stigma obsoletum, truncatum. Fructus desideratur. i Crescüt in imperio mexicano, unde specimina misit clar. de Rarwinski. &. (v. S.). Am nächsten verwandt erscheint unsre Pflanze der Gattung Dur- saria Cavan., die jedoch durch die Fünfzahl der Blüthentheile sich hinlänglich unterscheidet. Wenn übrigens /tea spinosa Ait. wirk- lich einerley seyn soll mit Bursaria spinosa Cavan., so muss die Abbildung des letztern ganz verfehlt seyn, was desshalb wieder nicht gut seyn Kann, weil der Namen widerspricht. Cavanilles nannte nämlich seine Pflanze Bursaria wegen der verkehrt herzför- migen an Capsella Bursa- pastoris erinnernden Kapsel und bildete diese auch so ab. /tea spinosa Ait. dagegen hät, bey aller übri- gen Aehnliehkeit mit ersterer Pflanze, einen eyförmigen elliptischen Fruchtknoten, ohne ‚alle Ausrandung an der Spitze. Sind hier zwey Arten verwechselt, oder verändert sich die Gestalt des Ovariums mit der Reife auf eine so auflallende Weise ? r l- ch 5 361 NYMPHAEACEAE DC. A. filamenta supra antheram in appendicem producta. 20. Nymphaea speciosa Mart. et Zuccar. N. foliis suborbicularibus rotundatis basi cordatis, angulo- trian- gulari, lobis acutiusculis , irregulariter repando - dentatis glabris, sub- tus reticulato-venosis, calyce subhexasepalo, petala ovato-lanceolata acutiuscula vix superante, stigmate sub- 1&-radiato. Rhizoma subglobosum, radices deorsum emittens plures suc- cosas, albas, crassilie pennae cygneae, ramulis vel simplicibus vel iterum pinnalim ramulosis obsitas, denique radicum delapsarum cica- tricibus notatum. J/’olia natantia, longe petiolata, suborbicularia, apice rotundata, basi subpeltato-cordata, angulo triangulari lateribus rectilineis, lobis acutiusculis, margine irregulariter repando-dentata, glabra, adulta superne laete viridia, nitenlia, subtus venis a petiolo radiatim oriundis 12—18 valde prominentibus, venulis transversis reticulatim inter se junctis indeque maculas plerumque regulariter hexagonas formantibus percursa, e purpurascenti et viridi varia, ju- niora utrinque irregulariter purpureo-maculata, pedem et quod ex- cedit longa lataque ; petioli interdum 6 pedes longi, teretes, glahri, inferne rosei, superne virides, tenuissime purpureo -striati. Stipulae nullae. Pedunculi petiolis conformes sed crassiores, subemersi. Flores inter congenerum maximos, diametri 5 — 6 pollicum; sepala plerumque 6, patentia, lanceolata, obtusiuscula, extus viridia, tenui- ter multinervia et purpurascenti-striata, intus albida, utrinque gla- bra; petala plerumque 10, lanceolata, utrinque attenuata, acutius- cula, glabra, utrinque alba vel (exteriora) extus virescentia, sepala aequantia, Stamina indefinita ; flamenta (praesertim exteriora) basi subdeltoideo -dilatata, interiora angustiora, adscendentia, glabra, fla- va, supra antheram in appendicem linearem obtusiusculam, 2 — 3’ 40 7 longam, albam producta; antherae lineares, biloculares, anticae, lo- culis per totam longitudinem connectivo adnatis et (praesertim basin versus) a se invicem parum distanlibus bivalvibus. Stigma 17 — 18- radiatum, radiis cunealo-Jinearibus adscendentibus basi villosulis su- perne glabris, flavis. Capsula subglobosa, membranacea, rubens, glabra, stigmate depresso coronata, loculis tot quot stigmatis radii, polyspermis. Semina elliptica, fusca, funiculo umbilicali albo, apice in arillum eyathiformem, totum fere semen includentem membrana- ceum expanso aflıxa. Cresecit in aquis stagnantibus et fossis prope St. Cristophe, prov. Rio de Janeiro, ibidem lecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Augusto. 2. (v. S.). n Nymphaea ampla de Cand, nostrae proxima, antheris non ap- pendiculatis satis diversa est, 29. N. graecilis Zuccar. Rhizomate brevissimo subgloboso, foliis suborbicularibus corda- tis lobis rectangulis, obsolete repando -dentatis utrinque glabris, ca- lyce 4-sepalo petala acuminata aequante, antheris appendieulatis acu- minalis, sligmate circiter 12 — 15 -radiato. Rhizoma brevissimum subglobosum, radicibus fibrosis simpliei- bus vel parce fibrillosis faseiculatis albidis crassitie pennae corvinae dense obsitum. F'olia natantia, petiolata, orbicularia, subpeltata, ob- solete et irregulariter repando -dentata, cordata, lobis rectangulis ro- tundatis, utrinque glabra, laete viridia, subtus purpureo - suflusa, nervo medio prominulo, lateralibus subradiatim dispositis obsoletis, A— 6" longa Jatagne; petioli 18—24" longi, teretes, glabri, basi parum membranaceo - dilatati. Pedunculi teretes, glabri, erecti, stricti, uniflori, punctis parvis prominulis albidis sparsis scabriusculi, foliis parum longiores. Flores e minoribus, diametro circiter 3-pol- ep 303 licares. Calyx tetrasepalus; sepala ovato-lanceolata, acuta, integer- rima, glabra, extus virentia, tenuissime nervoso-striata, intus albida, patentlia; pelala 16—20, ovato-lanceolata, basi attenuata, apice longe et argute acuminata, integerrima, utrinque glabra, tenera, tenuiter nervoso -striata, alba, patentia, 15— 18’ longa, sepala aequantia vel fere superantia. Siamina indefinita, numerosa, pluriseriata; fila- menta omnia petalis breviora, exteriora basi- dilatata deltoidea vel ovata, petaloidea, interiora sensim angustiora, omnia apicem versus longe attenuata, acuminata atque supra antheram in appendicem li- neam circiter longam producta , flavescentia; antherae locula linearia, basin versus divergenlia, per totam longitudinem connectivo adnata, antice bivalvia, sulphurea. Ovarium semiglobosum , stigmate 12 — 15- radiato. Crescit in lacu mexicano, ıbidem detecta a clar. de Kar- winski. — Floret Augusto. 3. (v. S.). B. j/ülamenta non appendiculata. 30. N. Amazonum Mart. et Zuccar. Rıhizomate brevissimo subeylindrico erecto, foliis orbicularibus peltatis integerrimis cordatis lobis rotundatis, petiolis infra folium annulo villoso instructis, calyce 4-sepalo petalis parum longiore, an- theris non appendiculatis, stigmate multiradiato. FRihizoma subeylindricum, erectum, vix pollicem longum atque erassitie digiti medii, radiculas plurimas fasciculatas albas succosas subsimplices vel hince inde fibrillis minutis obsitas, crassitie varias emittens. Zolia in orbem disposita, natantia, petiolata, orbicu- laria, peltata, integerrima, cordata angulo acuto lobis rotundatis, superne ad lentem tenuissime papillosa, ceterum glabra et laete vi- ridia, subtus purpureo-violacea, venis a peliolo radiatim oriundis 18 —20 marginem versus reliculatim inter se junclis indeque macu- 46% 364 >= r las plerumque irregulariter hexagonas formantibus prominulis per- cursa, 8 — 10” longa lataque; petiolÜ 1—2-pedales, teretes, basi uno latere membrana lineari tenui albida pollicari aucti indeque sub- vaginantes, rosei, sursum purpurascenti-virides, hinc inde villis ad- pressis dilute fuscis adspersi, ad folii insertionem vero annulo e lana ferruginea dense contexto irregulariter lacinulato muniti. Stipulae nullae. Pedunculi petiolis conformes, attamen undique glabri, spi- thamaei vel parum longiores, uniflori. /Tlores quam in N. alba di- midio minores, subemersi. Calyx 4-sepalus; sepala ovato - lanceo- lata, acutiuscula, integerrima, glabra, extus viridia et lineolis brevi- bus sparsis nigris obsita, tenuissime multinervia, intus albido - viri- dia. Petala 10—12, calyce parum breviora, ovato-oblonga, acu- tiuscula, extima 2 — 3 plerumque extus virenlia, caeterum omnia nivea, patentia, 14— 2” longa. Stamina plurima, petalis breviora; filamenta complanata, extima deltoidea, interiora sensim angustiora, alba, glabra; antherae lineares, obtusae, non appendiculatae , ochro- leucae, antice biloculares, loculis basin versus divergentibus per to- tam longitudinem connectivo adnatis, bivalvibus; stamina abortiva clavata obtusa, apice purpurascentia, inter fertilia longiora mixta. Ovarium hemisphaericum, inter calycem persistentem absconditum. Stigma peltatum, multiradiatum, concavum., Capsula hemisphae- rica, multilocularis. Semina minuta, oblonga, roseo-grisea, funiculo umbilicali parvo suspensa, undique capsulae parietes tegentia. Crescit in aguis stagnantibus prope urbem Para Brasiliae aequatorialis, ibidem detecta a clar. . Eqg. de Martius. — Floret Mojo, Junio. 2. (v. s.). 31. N. lasiophylla Mart. et Zuccar. N. foliis orbicularibus peltatis basi in sinum rectilineum exeisis integerrimis, superne glabris subtus villosiusculis, calyce 4-sepalo, petalis calycem subaequantibus,, exterioribus oblongis acutis, interio- | | 305 ribus lanceolatis acuminatis, antheris anguste linearibus non appendi- eulatis, stigmatis radiis abbreviatis circiter 16. Ahizoma ignotum. Folia natantia, longe petiolata, orbicularia, rotundata, integerrima, peltata et basi cordata, sinu parum hiante rectilineo, supra glabra laete viridia, subtus rubentia, pilis adpres- sis derasilibus sparsis pubestentia simulque ad lentem tenuissime pa- pilloso - scabrida, nervo medio prominulo lateralibusque utrinque eirciter Q— 10 multo tenuioribus, radiatim expansis, marginem ver- sus reticulatim inter se junctis percursa, diametro circiter pedalia; petioli teretes, sursum pubescentes, rubentes. Pedunculi teretes, glabri vel sub flore parum -pubescentes, erecti, stricti, uniflori. Zlo- res quam in N. alba minores. Calyx 4-sepalus; sepala lanceolata vel ovato -lanceolata, acuta, integerrima, utrinque glabra, extus pur- pureo -striolata. Petala 12 — 15; exteriora calycem aequantia, ovato- lanceolata, acuta vel obtusa, integerrima, glabra, interiora sensim angustiora, lanceolata vel lineari -lJanceolata, acuminata, alba, 15 — 18°” longa. Stamina indefinita, pluriseriata; filamenta exteriora basi pa- rum dilatata sensim in petala transeuntia, nonnunquam unico tantum antherae loculo obsita; interiora anguste linearia, supra antheram non producta; aniherae locula connectivo per totam longitudinem adnata, arcte sibi apposita, parallela, longitudinaliter bivalvia, flaves- centia. Annulus e fimbriis clavatis purpureis (stam. 'castratis) circiter 15 — 20 in fundo floris. Stigma radiis circiter 16, brevibus, adscen- denti-expansis, flavescentibus. Creseit in aquis stagnantibus ad flumen St. Franeisci prope Joazeiro in septentrionali parte provinciae Bahiensis, ibidem. in- venta a clar. Eg. de Martius. — Florebat Aprili, Majo. 2%. (v. s.). 32. N. mexicana Zuccar. N. rhizomate discoideo, foliis ovato-suborbicularibus rotundatis repande ac obsolete crenatis basi cordatis, lobis margine interiori 3066 rectilineo arcte sibi approximatis, deorsum in dentem acutum subdel- toideum productis, utrinque glabris,, sepalis ‚petalisque lanceolatis acutis glabris, antheris non appendiculatis, stigmatibus cireiter de- cem adscendentibus. Caulis perennans s. rhizoma discoideum, in. speciminibus‘'siceis 3 — 5‘ diametro metiens, subtus planum, ‚radicum. cicatricibus regüu- lariter (dispositis notatum, 'superne convexum, petiolorum. delapsorum rudimentis induralis squamiformibus ovatis, lana longa ‘densa ‚tenera vestitis: imbrieatim tectum. Petioli pedunculique longissimi, tere- tes, glabri. Folia ovato-suborbicularia, rotundata, margine repande ac obsolete crenata, basi cordato-exeisa, lobis margine interiori rec- tilineo: sese tangentibus, deorsum in dentem lanceolatum, acutum rec- tum integerrimum extensis, utrinque ‚glabra, 12 — 15” Jonga lataque. Flores e maximis, diametro 6’ metientes, albi. Sepala ovato-lan- ceolata, acuta, glabra, multinervia, pallide virentia ; ‚petala sepala aequanlia, .‚teneriora, 15 —20. Siamina‚pluriseriata, ‚petalis duplo breviora ; filamenta late linearia, glabra;, antherae non appendicu- latae,'lineares, flavae. Stigimata circiter 10, lineari-oblonga, ob- tusiuscula ,-adscendentia, glabra, - .. Crescit in lacu prope urbem Mexico, unde specc. sicca mi- sit.clar. de Karwinski. — Floret Septembri. 2. (v. s.). Die- Samen (oder die Wurzeln ?): werden vom gemeinen Volke gegessen. Der eigentliche ausdauernde. Stamm. der verschiedenen Arten von Nymphaea Niefert sehr schöne ‚Merkmale zur Unterscheidung der Species. “Er ist nämlich entweder verlängert, niederliegend,, auf sei- ner untern Seite wurzelnd, auf der obern mit starken Blatt- und Blüthenstiel-Narben bezeichnet, und dabey ästig, wie bey IN. alba, odorata, Nuphar luteum, Nelumbium speciosum u. a., oder er ist zu einer oft sehr flachen Scheibe (einer aufrechten sogenannten 7a- 367 dix praemorsa) verkürzt, die von unten nach oben immer abstirbt, am untern Rande zwischen den Blattresten wurzelt, und nach allen Seiten hin dünne Ausläufer treibt, die an ihrem Ende endlich wieder kleine Scheiben ansetzen. Letzteres ist der Fall bey /V. coerulea, rubra, mexicana u. 8. DILLENIACEAE DECAND. A. DELIMEAE. 35. Tetracera japurensis Mart. et Zuccar. T. foliis ovato-ellipticis basi rotundatis obtusis vel rarius cuspi- datis remote ac repando -serratis asperrimis, floribus paniculatis poly- gamis, sepalis extus scabris intus sericeo-tomentosis, capsulis 3 — 5 glabris nitidis. Frutex volubilis, ramis subflexuosis, epidermide cinereo-fusces- cente sub lente tenuissime verruculosa scabra corticeque tenui in la- minas membranaceas irregulariter solubili vestitis, Jolia alterna, petiolata,, simplicia, decidua, erecto-patenlia, ovato-elliptica vel ob- longa, basi rotundata et saepius parum in petiolum decurrentia, inte- gerrima, apice obtusa vel rarius cuspidata, sursum remote ac re- pando-serrata, nervo medio lateralibusque utrinque 12— 20 costatis approximatis, in serraturas excurrentibus, superne impressis subtus prominentibus setisque adpressis rigidis scabris percursa, utrinque papillis minutis valde approximatis, quibus in foliis novellis superne setae simplices, subtus pili brevissimi 'stellati insident, obsita inde- que asperrima, rigidula, 2—6 pollices longa, 1—4” lata; petioli semiteretes, superne canalioulati, 8— 12 longi. Stipulae nullae. Flores ex apice ramorum et axillis foliorum superiorum in panicu- lam subpyramidatam multifloram disposili; paniculae rami alterni, pa- tentes, teretes, parum flexuosi, setis adpressis pilisque interjectis stellatis scabri, inferiores folio breviores, superiores bracteam folia- ceam deciduam superantes, iterum ramosi, multiflori; pedicelli ultimi 3068 uniflori, divaricato - patentes, teretes, basi bractea caduca suffulti, vix 2” longi. Calyx. hypogynus, 5-sepalus, persistens; sepala 2 exteriora dimidio breviora, omnia ovato-elliptica, rotundata, inte- gerrima, coriacea, marginem versus tenuiora et membranacea, ci- liata, concava, extus pilis brevissimis rigidis, stellatim papillis minu- tissimis arcte sibi approximatis insertis scaberrima, obscure purpuras- centia, intus dense sericeo-tomentosa, alba. Petala 5, e basi cu- neata obovata, rotundata, integerrima, utrinque glabra, concava, re- flexo - patentia, alba, decidua, stamina subaequantia. Stamina plu- rima (plus quam 100), hypogyna, pluriseriata, ima basi nonnunquam subconnata, calycem dimidio superantia; /llamenta erecto - patentia, filiformia, glabra, inter se subaequalia, sursum sensim dilatata in anthe- rae connectivum erectum, continuum, immobile, obovato -oblongum, cui locula adnata sunt duo parva, oblonga, basin versus divergentia, postice bivalvia. Pistilı in floribus masculis rudimentum minimum. Flores hermaphroditi non visı. Capsulae 3, L—5, calyce stami- nibusque persistentibus basi cinctae, stellatim divergentes, unilocula- res, ovato-subtrigonae, coriaceae, castaneae (Fagi glandem colore et textura aemulantes), nitidae, glabrae, styli basi persistente coro- natae, superne bivalvim dehiscentes, apertae eblique truncato - urceo- latae, monospermae cum rudimento seminum abortivorum 2 —.4. Semen erectum, ovato-oblongum, arillatum. Arillus basi tantum semini adhaerens, inaequilaterus, ad seminis ventrem (respectu cap- sulae) brevissimus, tenuiter laciniatus, dorso totum semen margine tenuiter multifido amplectens, nervoso- mullistriatus, glaber. Semina matura non observata. Crescit in Brasilia aequatoriali ad ripas fluminis Japurd, ibi- dem lecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Decembri. &. (v. $.). Mit 7. volubilis nahe verwandt, aber durch die auf der Ober- seite dicht seidenglänzend filzigen Kelchblättchen, die weissen Blumen und kahlen Früchte verschieden. Uebrigens bedürfte 7. volubilis gar 5069 sehr einer neuen ausführlicheren Beschreibung, da sie zwar die äl- teste, aber auch die mindest bekannte Art der Gattung ist. Nach Miller soll sie rothe Blüthen haben, ist dieses wohl richtig ? 34. T. rotundifolia Smith. T. foliis rotundato-ellipticis obtusis vel cuspidatis integerrimis asperrimis vel adultis superne laevibus, floribus paniculatis, sepalis extus pubescentibus intus glabris refexis stamina subaequantibus, capsulis 5— 4 glabris nitidis. T. rotundifolia Smith in Rees cyel. vol. 35. fide de Cand. Prodr. Syst. veget. I. p. 6%. Frutex volubilis, ramis subflexuosis, eorlice sordide fuscescente vel cinerascente, sub lente tenuissime verruculoso indeque scabro, tandem in laminas membranaceas irregulariter solubili tectis. ZFolia alterna, petiolata, decidua, patentia, late elliptica, utrinque rotun- data vel apice breviter cuspidata, inlegerrima, coriacea, superne nu- da, subtus ad nervos pilis adpressis raris obsita, juniora utrinque scaberrima, adultiora sensim laeviora, nervo rmedio lateralibusque utrinque circiter Q — 12 parallelis costatis, superne impressis subtus valde prominentibus percursa venulisque inter eos transversim ex- pansis tenuiter reticulata, 3 — 5” longa, 2— 33 lata; petioli_eir- ceiter pellicares, semiteretes, subtus convexi, superne plani vel sub- canaliculati. Stipulae desunt. Flores ex apice ramorum in panicu- las magnas subpyramidatas multifloras, saepius pedales consociati ; rachis erecta, parum angulata, pilis stellatis brevissimis scabra; rami patentes, alterni, inferiores ex axillis foliorum superiorum , superio- res bractea suflulli caduea, iterum ramosi, ramulis divaricato-paten- tibus, pedicellis ultimis unifloris, teretibus, canescenti -scabris, 1— 3% longis. Calyx hypogynus, 5-sepalus, persistens; sepala extima duo dimidio; minora, subopposita, ovata, rotundata, interiora 3 obovata, rotundata, omnia integerrima, concava, reflexo-patentia, extus parum 3570 pubescentia vel nuda sed papillis tenuissimis scabra, margine (ad lentem) tenuiter ciliata, intus glabra. /etala 5, hypogyna, patentia, obovato - rotundata, integerrima, utrinque glabra, tenuiter venosa, concava, alba, calycem staminaque superantia. Stamina hypogyna, indefinita, plus quam 100, multiseriata, inter se subaequalia, caly- cem aequantia; filamenta erecto -patentia, glabra, basi filiformia, sursum sensim dilatata in aniherae connectivum erectum, continuum, immohile, cuneatum, glabrum, eui locula insident 2 oblonga postica, basin versus divergentia, bivalvia. Pstilli rudimentum in floribus masculis vix conspicuum. /rlores hermaphroditi non visi._ Capsulae plerumque 3, calyce coriaceo - indurato reflexo staminumque rudi- mentis basi cinctae, stellatim divergentes, ovzto - compressiusculae, stylo persistente mucronatae, coriaceae, glabrae, sordide castaneae, bivalves, valvulis apertis quoque vertice (styli bası persistente) co- haerentibus indeque depresso--inflexis, monospermae cum seminum abortivorum rudimentis 2—4. sSemen erectum, globoso - subrenifor- me, parum compressum, arillatum; arillus circa hilum tantum semini adhaerens, ad basin fere usque divisus in lacinulas filiformes arcte sibi adpressas glabras subcarnosas, totum semen obtegentes et in ejusdem vertice imbricatim subceonvolutas. T'esta crustaceo-indurata, nitida, nigra; Zunica interior tenuis, membranacea, fusca, albumini adhaerens maximo duro albo. Zmdry‘o in basi albuminis minimus, erectus, cotyledonibus suborbicularibus, radieula infera, subeylin- drica. Crescit in. Brasiliae provinclis interioribus, v. g. ad flumen St. Francisci alibique inventa a clar. Eg. de Martius. — Floret Augusto, Septembri. %. (v. S.). Die Gattungen Tetracera' und 'Delima können wohl kaum ge- trennt erhalten werden. De Candolle führt als einzigen Unter- schied an, dass Tetracera mehrere, Delima nur eine Kapsel habe. Gaertner sagt ausserdem, die äussere Schichte der testa bey De- 371 lima sarmentosa sey saftig, aber bey den übrigen Arten ist dieses noch nicht nachgewiesen, und scheint überhaupt nicht erheblich ge- nug um Pflanzen, welche ausserdem im ganzen Habitus so nahe ver- wandt sind, als Gattungen zu trennen, In dem brasilianischen Herbarium des Hrn. v. Martius befindet sich eine in die Familie der Delimaceae gehörige Pflanze, leider nur mit Früchten, welche mit Curatella Aubl. zunächst verwandt, den- noch eine eigne Gattung zu bilden scheint. Ich nenne sie vorläufig, Columbus ältestem Gefährten zu Ehren: PINZONA MART. et ZUCCAR, Polyandria Digynia Linn. Syst. sex. Calyx hypogynus, persistens, 3-sepalus. Corolla? Stamina indefinita, hypogyna, libera; flamenta apicem versus dilatata; an- therae biloculares, loculis posticis (?), basin versus divergentibus. Ovaria 2, supera, breviter stipitata, globosa, ad medium usque in- ter se cönnata indeque didyma, unilocularia, uni-vel bioyulata. Stylü duo, breves, eylindrici, persistentes, sligmatibus peltato - sub- orbicularibus. Fructus bacca didyma, bilocularis, loculis globosis monospermis. Semen erectum, arillatum, arillo completo indiviso, subcarnoso. Die einzige bisher bekannte Art ist: . 35: P. coriacea Mart. et Zuccar. P. frutescens, foliis alternis petiolatis obovato-ellipticis rotunda- tis integerrimis costato - venosis coriaceis utrinque glabris, florum paniculis axillaribus bracteatis, ovariis glabris. Crescit in Brasilia aequatoriali ad flumen Amazonum. (Ey. ° de Martius). &. (v. s.) 47 * 372 CHRYSOBALANEAE R, BROWN. HIRTELLA LINN, Character reformatus. Calyx perigynus, persistens, 5-fidus; tubus ovarii stipiti adna- tus inaequilaterus -et calcaris quasi speciem pedunculo adnati prae- bens; limbi. laciniae subinaequales, aestivatione imbricata. . Petala 5, calyci inserta, decidua, brevissime unguiculata, inter se aequalia, aestivatione convolula. Siamina perigyna, definita, calycis fauci inserta et basi in urceolum brevem s. annulum, ovarium cingentem connata, fertilia in diversis speciebus 3, 4, 5, 6. 7, 0 unilatera- lia, castralis in altero latere ‘vel abbreviatis. vel- nullis; flamenta e hasi compressa subulata, longe exserta; antherae dorso aflıxae, anticae, biloculares , loculis longitudinaliter bivalvibus. Ovarıum stipiti, tubo calycis hinc longitudinaliter adnato insidens, exsertum, globosum vel raro bicorne, extus et intus villosum, uniloculare, bio- vulatum, ovulis erectis. Stylus ovarii basi ad faucem calyecis inser- tus, filiformis, basi barbatus, stigmate truncato. Fructus (bacca sicca?) plerumque obovato - clavatus, exsuccus, lenuiter cru- staceus, intus plerumque villosus, non dehiscens, monospermus. Se- men erectum. Testa tenuissima, membranacea, embryoni arcte ad- haerens, saepe pubescens. 4Albumen nullum (fide clar. Gaertneri car- nosum). Zmdryo rectus, cotyledonibus carnosis, margine confer- ruminalis. Habitus. Arbores fruticesve foliis alternis integris petiolatis sti- pulatis, gemmis nudis, floribus in racemos simplices vel ramosos vel in paniculas saepius subcorymbosas axillares vel terminales disposi- tis, plurimis abortivis. 973 A. racemis simplicissimis. 36. Zirtella pilosissima Mart. et Zuccar. H. tri— vel tetrandra, ramis pedunculisque pilis patentissimis valde hirsulis, foliis obovato-ellipticis basi subrotundalis repente acu- minatis integerrimis utrinque piloso-hirtis ciliatis, racemis axillaribus vel terminalibus eylindrieis erectis multi-(30 —50-) floris, bracteis linearibus pedicellos aequantibus. Frutex. Aami suppetentes adulliores cortice sordide cinereo- fuscescente vestiti, subflexuosi, teretes, crassilie fere pennae anseri- nae, novelli vel et biennes pilis longis horizontaliter patentibus mol- libus dense hirsuti. Zolia alterna, brevissime petiolata, oblongo-el- liptica, basi rotundata vel late cuneata, apice repente in acumen sa- tis longum producta, integerrima, utrinque, sed praesertim subtus et margine piloso-hirsuta, nervo medio venisque longe intra mar- ginem combinatis subtus prominulis percursa, membranacea, 4 — 5” longa, 2— 3” lata; petioli vix 2'' longi, semiteretes, birsuti, basi articulati. Stipulae setaceo-subulatae, membranaceae, hirsutae, de- ciduae. Flores in racemos simplicissimos 40 — 60 -floros laterales et axillares vel terminales erectos strictos cylindricos, basi praecocio- res 3— 6” longos dispositi; rachis tenuis, cylindrica, hirsuta; pe- dunculi horizontaliter patentes, hirsuti, 2— 3 longi, bracteis suf- fulti lineari- subulatis acuminatis membranaceis hirsutis, pedunculos aequantibus. Calyx perigynus, persistens, 5-fidus;- Zubus brevis, eonicus, intus in uno latere cum stipite, cui ovarium insidet, conna- tus indeque inaequilaterus et quasi calcaris speciem praebens (calcar pedunculo adnatum Kunth), fauce barbatus; laciniae subinaequales, ovato-oblongae, obtusae, integerrimae, patentes, extus pilis sparsis longis patentibus hirsutae, margine et praesertim intus pube brevis- sima adpressa sericeae. Petala 5, erecto-patentia, ovato- elliptica, obtusa vel subemarginata, basi rotundata, brevissime unguiculata, integerrima, glabra, tenuiter venosa, alba, calyce dimidio longiora. 3714 Stamina perigyna, persistentia, basi monadelpha, fertilia 4 vel ra- rius 3, calycis fauci in eo latere, quod versus ovarium spectat, af- fixa indeque unilateralia, absque sterilium rudimentis ; fillamenta basi compresso-plana, sursum subulato-filiformia, erecto-patentia, glabra, basi alba, superne rosea, inter se subaequalia, flore multo- ties longiora, in alabastro una cum stylo deflexo-involuta. Antherae ovato-globosae, parvae, dorso aflıxae, utrinque emarginatae, antice biloculares, loculis longitudinaliter bivalvibus. Ovarium stipiti insi- dens uno latere calycis tubo adnato, (abortu?) solitarium, globosum, extus densissime ferrugineo-hirsutum, intus uniloculare, biovulatum ovulis erectis, villosum. Stylus ovarii basi in latere a staminibus averso inserlus, filiformis, ad medium usque pilis patentibus barba- tus, sursum glaber, stamina aequans. Siigma truncatum. Fructus bacca sieca, (immalura) clavato-pyriformis, rotundata, crustacea, extus glabra, intus pubescens, 4 — 5‘ longa, basi calyce staminum- que rudimentis ceincta. Semina matura non visa. Crescit in Brasiliae aequatorialis provincia Rio Negro ad ripam ‚sylvaticam fluvü Fupura prope St. Jodo de Principe, ibi- dem lecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Decembri. %. (v.s.). Hirtella floribunda Schlechtend. (Linnaea 2. p. 54%.), quae proxima, racemis pauci- (12—18-) floris, pedunculis multoties Ion- gioribus, calycibus intus glabris, staminibus 8 — 9 abunde distinguitur. B. racemis compositis s. paniculatıs. 37. H. physophora Mart. et Zuccar. H. tetrandra, tota pilis longis patentibus hirsutissima, foliis bre- viter petiolatis e basi rotundata vel subcordata 'oblongis cuspidatis, petiolis utrinque apophysi foliacea magna elliplica cava apice pervia auctis, florum racemis subfastigiatis simplicibus paucifloris hirsutissimis. Arbor ceirciter 20 - pedalis, ramis patentibus, ramulis teretibus ferrugineo -fuscis, lenticellis parvis ovalibus prominulis albidis verru- » 375 eulosis pilisque longis horizontaliter patentibus dense hirsutis. Folia alterna, breviter petiolata, basi cordata vel rotundata, oblonga et apicem versus nonnunquam parum latiora, cuspidata, integerrima vel (sicca) obsolete repando-crenata, membranacea, utrinque pilis lon- gis patentibus nervis venisque impositis hirsuta, nervo medio venis- que longe intra marginem combinatis et venulis Lransversis reticu- latim junctis subtus prominulis percursa, 10 — 12 pollices longa, 3—4’' lata, membranacea; petioli vix 6’ longi, semiteretes, hirsuti, utrinque aucti apophysi magna, inflata, oyato-elliptica, cava, apice ad folii basin pervia, extus dense hirsuta et reticulata, intus venis plurimis approximatis, a petiolo oriundis valde prominentibus reticu- latim inter se junclis percursa ceterum glabra, compage quam folium multum robustiori et quasi crustacea, e basi folii decurrente circin- natim revoluta et in margine interiori petiolo alnata orta. Stipulae subulatae, flexuosae, hirsutae, 6— 8” longae, deciduae.. Flores ex axillis foliorum superiorum in racemos breves paucifloros dispositi; rachis erecta, teres, pilis longis horizontaliter patentibus brunneis densissime hirta; pedunculi uniflori, bracteis suflulti filiformi - seta- ceis flexuosis, setoso-hispidis, flores subaequantibus. Calyx perigy- nus, persistens, 5-fidus; Zubus brevis, subeylindricus, congenerum more intus ovarii stipiti in uno latere adnatus indeque inaequilate- rus, praeter faucem barbatam nudus, extus densissime hirsutus; la- ciniae patentes, subinaequales, lineari-oblongae, acutiusculae, extus pilis longissimis simplicissimis purpurascenlibus densissime hirsutae, intus- glabrae et pallide virentes. JPetala 4—5, erecta, obovato- elliptica, rotundata, basi brevissime unguiculata, integerrima, glabra, tenuiter venosa, virescenti-alba. Stamina fertilia plerumque 4, raro 5, calycis fauci in eo latere, quod versus ovarium spectat, affıxa in- deque unilateralia, absque sterilium rudimentis; filamenta basi bre- viter monadelpha, parum dilatata, sursum subulato-filiformia, gla- bra, erecto-patentia, purpurea, in alabastro una cum stylo deflexo- involuta; antherae dorso affıxae, ellipticae, utrinque rotundatae, an- 376 ticae, biloculares, loculis parallelis longitudinaliter bivalvibus. Ova- rium stipiti calycis tubo adnato insidens, solitarium, uniloculare, biovulatum, globosum, pilosum. Stylus ovarii basi insertus, filifor- mis, ad medium usque setis solitariis obsitus, virens, superne glaber, stigmate truncato purpureo. Fructus desideratur. Creseit in Brasiliae provincia Rio negro ad Canoma et prope Topinambarana, ibidem lecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Martio, Aprüi. %. (v. s.) Die Pflanze ist besonders merkwürdig durch die grossen Blasen an beyden Seiten der kurzen Blattstiele, welche an ähnliche Erschei- nungen bey manchen Melastomaceen z. B. bey den Gattungen To- coca und Ma&ieta erinnern. Diese Blasen dienen auch, wie bey je- nen, gewissen Ameisen zum Schlupfwinkel; in denen unsrer Art war Myrmica tenella Fabr. häufig. In ihrer Bildung sind sie jedoch von denen der Melastomaceen etwas verschieden. Sie entstehen nämlich, indem ein zu beyden Seiten des Blattstieles herablaufender Streifen der Blattsubstanz an seinem äussern Rande sich wieder fast schneckenförmig nach oben zurückrollt, daselbst mit dem Blattstiele ebenfalls verwächst und so eine Hölung bildet, welche nur an ihrem Anfange an der Rückseite der Blattbasis eine kleine Oefinung be- hält. Viele starke, durch Queradern netzförmig verbundene Gefässe, welche aus dem Blattstiele in diese Blasen gehen, geben ihnen auch ein viel festeres Gefüge, als es der übrigen Blattfläche zukömmt, Bey den /Melastomen entstehen die Blasen, indem sich gerade an dem Trennungspunkte der drey Hauptnerven, welche das Blatt durchlau- fen, in den Winkeln zwischen den seitlichen und dem mittleren Ner- ven zwey, nach der Oberseite des Blattes stark aufgetriebene Erwei- terungen der Blattsubstanz bilden, die ähnlich den Blasen auf andern Blättern gleichsam wie ein luxurirender Theil der Blattmasse anzu- sehen sind, der zwischen zu nahe aneinander gelegenen Gefässen sich nicht in eine Ebene mit diesen, sondern hlasig nach oben oder ü : 977 unten sich ausdehnen muss. Bey 7ococa, wo die Sonderung der drey Nerven schon unterhalb ihres Eintrittes in das Blatt am Blatt- stiele deutlich ist, stehen die Blasen auch, auf dem Blattstiele, bey Maieta, wo sie erst innerhalb der Blattfläche sich, scheiden, auf dem Untertheile des Blattes. Immer hat aber jede derselben auf der Rückseite genau im Winkel der Nerven eine kleine ‚Oeffnung (d. h. ihren Anfang), und ihr Gefüge ist, wie bey unsrer Zirtella, immer viel fester und lederarliger als das des übrigen Blattes. Sie sind übrigens nicht an allen Blättern vorhanden und häufig an Grösse sehr wandelbar. 38. H. bicornis Mart. et Zuccar. H. pentandra, glabra, foliis ovato - ellipticis apice attenuatis ob- tuse cuspidalis, sepalis extus parce pubescentibus intus hirsutis, ova- rio compressiusculo obcordato-bicorni pubescente. Fruticosa. Aami teretes, corlice sordide olivaceo-fusco, lenti- cellis plurimis prominulis-albidis dense verruculoso tecti, novelli pi- lis adpressis parce obsiti, adultiores glabri. Z'olia alterna, brevissime petiolata, e basi rotundata ovato-elliptica, apice attenuata et obtuse cuspidata, integerrima, superne nitida, glabra, subtus novella ad ner- vos pilis adpressis parce pubescentia, adultiora glabra, 2— 3” ]on- ga, 1 — 13” lata; petioli brevissimi, semiteretes, pubescentes. Sti- pulae minutae, lineari-setaceae, acutae, erectae, pubescentes. Flo- rum paniculae ‚breves, late pyramidato - subfastigiatae, terminales, folio reliquis inferioribus plane conformi ad ipsam paniculae basin posito suflultae, vix pollice longiores; rachis subangulata, erecta, pubescens, ramosa; rami alterni horizontaliter patentes, bracteis suf- fulti lineari- oblongis acutis pubescentibus adpressis vix lineam lon- gis; pedicelli unillori, teretes, pubescentes, divaricato - patentes, brac- teolis minimis suflulti, parum supra basin articulati et annulo pilorum brevissimorum eincti.. Calyx congenerum, extus totus pilis adpres- sis parce pubescens ; tubus brevissimus, conicus, intus fauce hirsutus;; 48 378 limbi laciniae subinaequales, ovatae, rotundatae, integerrimae, coria- ceae, intus villosae. Corolla congenerum, petalis glabris late ovato- ellipticis rotundatis integerrimis brevissime unguiculatis, reticulatim venosis, purpureo-coeruleis, calycem parum superantibus. ‚Stamina fertilia 5, basi monadelpha, ovario opposita; fillamenta basi plana, sursum subulata, glabra, calyce quater longiora ; antherae late ellip- ticae, basi emarginatae, dorso aflıxae, antice bıloculares. Stamina castrata nulla vel brevissima subulata. Ovarium stipiti, calycis tubo adnato, ad styli basin dense barbato insidens, late obovatum, com- pressum, superne obcordato-bicorne, cornuhus s. appendicibus erec- to-patentibus rectis conicis aculis barbatis, intus villosum, unilocu- lare, ovulis 2 obovato-oblongis erectis. Stylus filiformis, stamini- bus tenuior eaque aequans, basi tantum pubescens, sursum glaber, stigmate truncato. Z’ructus desideratur. Crescit in Brasiliae aequatorialis sylvis caeduis prope San- tarem ad fluvium Tapajoz, provinciae Paraönsis, ibidem a clar. Eg. de Martio lecta. — Floret Septembri. %. (v. s.). 39. ZH. ceiliata Mart. et Zuccar. H. heptandra, ferrugineo - pubescens, foliis ovato- ellipticis. utrin- que rotundatis breviter cuspidatis, floribus terminalibus paniculatis, bracteis sepalisque glandulis stipitalis ciliatis, calycis tubo conico abbreviato. Grangeria brasiliensis Hoffmannsegg flor. Paraönsis ined. — H. tomentella Schott apud Sprengel: Syst. IV. 2. p. 341. (?) Arbor 10 — 20-pedalis, coma subglobosa, figura fere ut in Pruno domestico, cortice_cinereo longitudinaliter rimoso, ramis te- retibus hinc inde obliterate villosis, lenticellis albidis parce verucu- losis, novellis dense ferrugineo-tomentosis. Zolia alterna, brevis- sime petiolata, ovato-vel obovato-elliptica, utrinque rotundata, bre- vissime cuspidata, integerrima, coriacea, superne 'pilis adpressis ri- gidis pubescentia et scabriuscula, subtus, praesertim novella, tomen- 379 toso- hirta, flavescenti - viridia, 14 — 2” longa, 12 — 18” lata; petiol 3’ longi, semiteretes, tomentosi. Stipulae breves, setaceae, erec- tae, tomentosae, caducae. Flores ex apice ramorum in paniculas erectas strictas subpyramidatas aphyllas 2 — 6” longas dispositi; ra- chis teres, pilis brevibus patentibus molliter canescenti- villosa; ram? subhorizontaliter patentes, infimi nonnunquam folio, reliqui bracteis suffulti abbreviatis squamaeformibus, vix 2’ longis, quarum infimae lanceolatae, acuminatae, ferrugineo -tomentosae, sequentes basi dila- tata cordato - amplexicauli utrinque glandulis pluriseriatis, pedicello erasso cylindrico lineam fere longo insidentibus, peltatis orbicularibus purpurascentibus dense obtectae ac ciliatae, cetlerum vero inferioribus conformes, superiores landem toto 'margine aeque ac in utraque pa- gina fere ad centrum usque his glandulis vestitae sunt; ipsi rami brac- teis similibus ovatis acutis in toto margine dense glanduloso - ciliatis, ceterum utrinque tomentosis horizontaliter patentibus vel reflexis, per paria decussatim suboppositis remotiusculis obsiti sunt; pedicelli ex axillis bractearum solitarii, alterna bractea semper sterili, uniflori, teretes, tomentosi, circiter 3 longi. Calyx congenerum; tubus brevis, conicus, intus totus sericeo - hirtus; Zimbus 5 - fidus, laci- niis subinaequalibus ovatis acutiusculis, exterioribus tribus latiori- bus et margine glandulis pedicellatis ciliatis, interioribus parum an- gustioribus, margine dense sericeis, ceterum utrinque sericeo - hirtis, purpurascentibus. JP’elala ovato - oblonga, integerrima, rotundata, vix unguiculata, utrinque glabra, tenuissime radiatim venosa, tenera, ochroleuca, calycem subaequantia. Stamina fertilia 7, sterilia 3, basi connata in urceolum brevem intus pilis ferrugineis hirtum, ob- liquum; fertilia basi compressa, sursum subulata, glabra, calyce du- plo longiora, roseo-purpurascentia, castrata minima, subulata, flavida. „Antherae congenerum. Ovarium globosum, villosum congenerum. Stylus filiformis, basi pubescens, stamina aequans. Fructus imma- turus obovato-subclavatus, pubescens. Crescit in Brasüiae prov. Bahiensi in campis „taboleiro co- 48 * 580 coberto“ (1. e. arboribus humilibus consitis) dietis, prope' Feira da Conceigao, solo granitico, circiter 600° supra 'oceanum. — Februario. (Eg. de Martius). %: (v. s.) Ab H. glandulosa Spreng., eui aflınis, recedit numero stami- num, floribus duplo minoribus, calycis tubo abbreviato, bractearum Floret glandulis brevius stipitatis etc. Ich habe versucht, die Gattung Ziirtella dadurch näher zu be- gränzen, dass ich nur die Arten mit staminibus definitis und einer Frucht mit dünner zerbrechlicher Schale dahin rechnete, die übrigen mit mehr als 10. Staubgefässen und harter holziger Frucht dage- gen zu Mogquiea Aubl. Mart. (mit Couepia Aubl.) hinüberzog. Der Habitus scheint für diese Anordnung zu sprechen, doch wäre es leicht noch möglich, dass sich Uebergangsformen fänden, die eine völlige Vereinigung beyder Gattungen nöthig machten. Man kennt nämlich einerseits noch von zu wenig Hirtella - Arten die Früchte und ‘andererseits kann, wenn von staminibus definitis die Rede ist, dieses immer nur so verstanden werden, dass weniger als 10 Staubgefässe wirklich entwickelt sind. Die Stellung derselben deutet immer auf eine grössere ursprüngliche Zahl hin. Sind z. B. 4 stamina bey einer Art ausgebildet, so steht das erste, dritte, vierte, jedes innerhalb eines Kelchlappens, das zweyte dicht neben dem er- sten seitlich innerhalb des Blumenblattes, aber nicht vor dessen Mitte und zwischen sich und dem dritten eine Lücke lassend, die für zwey völlig fehlgeschlagene stamina gross genug ist. Die ursprüngliche Zahl der stamina zwischen den beyden HKelchblättern scheint dem- nach 5, die der ‘ganzen Blume aber 20 zu seyn. Die mit Zirtella so nahe verwandte Gattung Grangeria hat auch wirklich 15 ent- wickelte Staubgefässe. Es ist bereits im Gattungscharakter angegeben worden, dass die meisten Blüthen abfallen ohne Frucht anzusetzen. Sie scheinen. je- doch darum nicht polygamisch, ‘sondern wie bey den. verwandten Ze- 581 guminosen, Drupaceen u. s. w. wird dieses Abfallen lediglich durch Mangel an Nahrung so vieler zusammengedrängter Blüthen veran- lasst. Dass man in derselben Blüthentraube oft schon fast reife Früchte neben kaum geöfineten Blumen antrifft, kömmt von dem langsam successiven Aufblühen der letztern; die Früchte sitzen dann immer näher an der Hauptspindel, am untern Theile, die Blüthen dagegen am obern Ende der Rispenzweige.. Die Frucht selbst möchte ich bey Zirtella und Moquilea gerne anders als bacca nennen, wenn ich ein bezeichnenderes Wort wüsste. Sie ist durchaus nicht saftig, hängt mit dem Samen ausser dem hilum nicht zusammen, ist sogar innen gewöhnlich behaart, und hat, wie eine Steinfrucht, zweyerley Schichten, deren innere sich nur nicht als Steinkern ablöst, wie es bey den verwandten Gattungen Chrysobalanus und Parinarium der Fall seyn soll. Bey ZLicania scheinen sogar diese beyden Formen vor- zukommen, denn Aublet beschreibt die Frucht von Zicania incana als eine fleischige drupa, während die uus bekannt gewordenen an- derer Arten trocken sind und die grösste Aehnlichkeit mit den Früch- ten von Moguilea haben. Der Bau des Samens bey Hirtella ist noch etwas zweifelhaft. Gaertner (III. p. 40. tab. 185.) sagt näm- lich, es sey ein starker Eyweisskörper vorhanden. Kunth hat bey H. mollicoma kein Albumen gefunden, auch mir schienen bey den freylich nicht ganz reifen Samen mehrerer Arten zwey dicke flei- schige Cotyledonen, die mit ihren Rändern etwas verwachsen sind, die ganze Testa auszufüllen und die ganz ähnliche Bildung bey /Wo- quilea und allen übrigen Gattungen spricht für die letztere Ansicht. Ich lasse nun noch eine Uebersicht der gesammten Gattung Zir- tella folgen, da der Reichthum unsrer hiesigen Sammlungen mir manche Berichtigung und Vermehrung der Arten erlaubte. A. racemis simplieissimis. 1. H. floribunda. Schlechtend. et Cham. H. octo-vel enneandra, ramis novellis, petiolis pedunculisque hir- suto-sublanatis, foliis oblongo-lanceolatis acutis subtus hirsutis, ra- 382 cemis pauci-(12— 18-) floris erectis, ‚bracteis quam pedicelli mul- toties brevioribus. — Schlechtend. et Cham. Linnaea Il. p. 548. In Brasilia aequatoriali legit Sellow. (v. s.) 2. H. pilosissima Mart. et Zuccar. v. supra. 3. H. americana Aublet. H. pentandra, ramis novellis, petiolis pedunculis calycibusque te- nuiter villosis, foliis oblongis, cuspidato-acuminatis, basi cuneato-ro- tundatis cordatisve utrinque glabris vel subtus pubescentibus membra- naceis, racemis elongatis cylindrieis multi- (50 — 60-) floris, erectis vel pendulis, tubo calycis urceolato, limbi laciniis oblongis, bracteis linearibus pedunculis multoties brevioribus. — .Aublet gujan. ]. p. 217. tab. 98. — /Vüld. spec. plant. ]. p. 1151. — oem. et Schult. Syst. veget. V. p. 271. — H. racemosa Lam. Encycl. I]. p. 133. n. 1. et Suppl. 11]. p. 55. — De Cand. Prodr. II. p. 529. — In Gujana (4ublet), in Brasilia aequatoriali ( Zg. de Martius) (v. s.) 4. H. castanea de Cand. Prodr. II. p. 523. (ex' icone ined. Flor. mexic. tantum nota). 5. H.rugosa Pers. Synops. I. p. 259. — Poiret Encycl. Suppl. III. p. 55. — Roem. et Schult. I. ec. p. 274. — De Cand. Prodr. II. p. 528. — H. portoricensis Willd. in Roem. et Schult. I. c. p. 274. (fide de Cand.). — Species obscura, null- ibi accuratius descripta, a Sprengelio (Syst. vegel. ]. p. 766.) cum ZH. paniculata Vahl. conjuncta, quae vero floribus pani- culatis certe diversa. 6. H:. oblongifolia de Cand. H. pentandra vel hexandra, foliis e basi rotundato - cordata ovato- oblongis vel oblongis euspidato-acuminatis membranaceis glabris, ra- mis novellis petiolis pedunculis et calycibus extus parce pubescenti- bus, racemis elongatis cylindricis multifloris erectis, tubo calyeis bre- vissimo conico, bracteis ovato-lanceolatis pedunculis multoties bre- vioribus. — De Cand. Prodr. 2. p. 529. KR Eee. ,T7 383 In Nova Hispania (Lagasca), in Brasilia tropica ad flumen Ama- zonum (Zy. de Martius). (v. s) m 7. H. hexandra JVilld. in Roem. et Schult. Syst. V. p. 2Th. — Humb. Runth. Nov. gen. et spec. Vl. p. 245. — De Cand. Prodr. I. p. 529. — "Schlechtend. in Linnaea 11. p. 546. et fide ejusdem simul H. nitida /Villd. (herb. 4646), scandens Wild. (herb. 4849), nemorosa J/Villd. (herb. 48418), Floem. et Schultes et de Cand. Prodr. |. ce. Planta polymorpha, per totam Americam tropicam divulgata. 8. H. coriacea Mart. et Zuccar. H. hexandra, foliis e basi cordata ovatis acutis vel obtusis co- riaceis, superne glabris subtus pubescentibus scabriusculis, racemis axillaribus vel terminalibus multifloris strictis, tubo calycis subcylin- drico, laciniis ovalis intus sericeis. In Brasiliae provinciae Minas geräes campis, ad fines prov. Minas novas. Florebat Aprili (#g. de Martius). R (v.s.) 9. H. hebeclada Moricand ap. Decand. Prodr. 2]. p. 529. (e diagnosi tantum nota). In Brasilia ( Raddi). 10. H. angustifolia Schott ap. Sprengel Syst. IV. 2. p. 341: In Brasilia ( Schott). B. racemis compositis s. paniculatis. 11. HA. triandra Swartz. H. triandra, foliis obovato-oblongis longius breviusve cuspida- tis, superne glabris subtus plerumque ad venas pubescentibus mem- branaceis, racemis compositis terminalibus axillaribusve saepius in paniculam terminalem congestis, rachi, petiolis calyeibusque extus pubescenti-hirtis, bracteis lineari - lanceolatis acuminatis remotiuscu- lis, quam pedunculi brevioribus. — ZH. triandra. Swartz. Prodr. flor. ind. p. 51. Flor. Ind. occid. ]. p. 508. — Willd. spec. plant. ]. p. 984 1151. — De Cand. Prodr. II. p. 523. — Schlechtend. in Linnaea II. p. 543. — JH. americana Jacg. Amer. p. 8. tab. 8. (tab 11 ed. pict.). — H. paniculata Lam. Eneyel. II]. p. 133. n. 2.— Spreng. Syst. Peget. J. p. 166. — Foem. et Schult. Y. p. 272. — Sehr richtig bemerkt E. Meyer (Plant. Surin. in Act. Acad. Caes. Leop. Car. XI. p. 803.), dass die Swartzischen Namen der Hirtellen der Priorität gemäss den Lamark’schen vorgezogen werden müssen, Crescit in Antillis, Martinica, Jamaica (Swartz), in Brasilia ae- quatoriali (Sellow) nec non in provinciis australioribus, v. c. prope Rio de Janeiro ( Beyrich). — Folia specc. brasil., ceterum a Swart- zionis nullo modo diversorum, plerumque multo minora sunt. 12. H. bracteata Mart. et Zuccar. H. triandra, foliis late obovatis vel obovato -ellipticis cuspidatis membranaceis, superne glabris subtus ad venas pubescentibus, race- mis compositis terminalibus , bracteis quadrifariam subdecussatim im- bricatis ovatis acutis pedicellos superantibus dense obsitis. r In Brasiliae provincia Rio negro inter Topinambarana et Barra do Rio negro ad flumen Amazonum, ab incolis Comandatüba mirim, i. e. arbor fabacea minor vocata. Floret Octobri. (Zg. de Martius). — H. triandrae aflinis, sed bracteis racemi ramulos dense imbricatim vestientibus jam primo intuitu diversa. (v. s.) 13. H. elongata Mart. et Zuccar. > H. hexandra, foliis coriaceis e basi rotundato-subcordata oblon- gis cuspidatis utrinque glabris, racemi compositi elongati (pedalis) ramis plurimis abbreviatis, bracteis subdecussatim imbricatis lanceo- latis acuminatis pedicellos superantibus. Creseit in Brasiliae aequatorialis provinc. Rio negro ad flumen Solimöens, inter Coari et Ega. — Florebat Novembri (el. Eg. de Martius). — Folia ut in praecedentibus 5 — 6‘/ longa, sed coriacea, firma; racemi saepius pedales, ramulis plurimis abbreviatis, bracteis imbricatis apice reflexo - patentibus. (v. s.) 585 14. H. Cosmibuena. Lam. Alustr. II. p. 114. — Roem. et Schult. V. p. 275. — De Cand. Prodr. 11. p. 523..— H. peruviana Pers. Syn. I. p. 250. — Poiret Encycel. Suppl. 111. p. 535. — H.racemosa Ruiz et Pavon flor. peruv. 11]. p. 5. tab. 227. b. — Cosmibuena Prodr. fler. peruv. p. 10. tab. 2. — Ich habe die Pflanze zwar nicht selbst gesehen, aber die Abbildung der flora peruv. zeigt zu auflallende Verschiedenheiten, als dass man sie mit ZH. triandra vereinigen könnte. Die Blätter sind viel länger gestielt, die Blumenstiele viel länger, die Blu- men um's Dreyfache grösser, die Blumenblätter tief ausgeran- det u. s. w. Auch ist Cosmibuena nur ein zwey Ellen hoher Strauch, triandra ein 20’ hoher Baum. Noch viel weniger Verwandtschaft hat sie mit Z. mollicoma Runth, wohin sie Sprengel (Syst. Veget. IV. 2. p. 86.) eben so irrig zieht, als er sie früher (Z e. /. p. 766.) mit Z. pendula Soland. ver- einigte. — Hab. in Peru. 15. H. mollicoma Humb. Kunth Nov. gen. et spec. VI. p. 263. tab. 658. — De Cand. Prodr. I]. p. 528. — In regno Novo- Granatensi. 106. 4. paniculata Swartz. { H. 5—6-andra, foliis e basi cordato - rotundata ovatis vel ra- rius suborbicularibus breviter cuspidatis coriaceis, novellis utrinque, adultis suhtus ad nervos aeque ac petioli ramique hirsuto - pilosis, ra- cemis terminalibus paniculatis, bracteis ovatis aculis membranaceis pedicellos superantibus, calycis tubo brevissimo,, limbi laciniis extus hirsutis intus sericeo - tomentosis. — Swartz Prodr. p. 51. — Flor. Ind. occ. J. p. 510. — Vahl Symb. I]. p. 43. t. 31. — JVilld. spee. ]. p. 1151. — G. F. W. Meyer Flor. Essequeb. p. 122. — E. Meyer plant. Surinam. in Nov. Act. Ac. Leop. Car. XII. p. 802. — H. hirsuta Lam. JMllustr. n. 2754. — Roem. et Schult. V. p. 272. — De Cand. Prodr. 1]. p. 528. — H. aggregata Poiret Encyel. Suppl. III. p. 55. — Sprengel (Syst. ]. p. 766.) zieht 49 380 H. paniculata Vahl zu racemosa Lam. (americana Aubl.), was an sich schon völlig unrichtig ist, und führt dann H. hirsuta Lam. (die doch auch wieder parzculata Yahl ist) nochmals als eigene Art auf! — In Gujana insulisque adjacentibus. — Bracteis membranaceis aridis infra pedunculos pedicellosque persistenlibus insignis. Folia coriacea, nilida (v. Ss.) 17. H. glandulosa Spreng. H. pentandra, foliis ovatis vel ovato-oblongis cuspidatis, ramis, petiolis et foliis novellis utringue, adultis tantum subtus flavido -to- mentosis, paniculis terminalibus ereclis, bracteis glandulis longe sti- pitatis peltatis dense ciliatis, calycis tubo ceylindrico. — Sprengel Neue Entdeck, ]. p. 505. Anleit. tab. 7. f. 1 — 4. — Syst. Veget. ]. p. 722. — De Cand. Prodr. 11. p. 524. — In Brasiliae regioni- bus interioribus, v. c. in monte Itambe et in Serra de Mentanha di- strictus adamantini, provinciae Minas geräes. ( Z£g. de Martlius). — Arbor 20-pedalis. Flores albi. 18. ZH. eiliata Mart. et Zuccar. v. supra. 19. ZA. pendula Soland. H. pentandra, foliis e basi cordata oblongo - lanceolatis acumina- tis, superne glabris subtus pubescenti - scabris, ramis petiolisque fulvo- tomentosis, paniculae terminalis ramulis divaricatis, bracteis brevissi- mis, calycis tubo globoso - subinflato. — Lam. Encyel. 111. p. 134. — Roem. et Schult. I. ce. p. 275. — De Cand. Prodr. Ji. p. 523. — Spreng. Syst. IF. 2. p. 86. — In insula S. Lucia (herb. ‚Schre- ber.). — Flores e congenerum maximis. Folia 2— 3” longa, 12” lata. Paniculae rami subdichotome divisi, divisionibus divaricalis (v.s.) 20. ZH. physophora Mart. et. Zuccar. v. supra. 21. H. bicornis Mart. et Zuccar. v. supra. 22. H. corymbosa Schlechtend. Linnaea II. p. 515. — In Brasilia aequatoriali (Sellow). 587 23. HI. acayacensis de Cand. Prodr. 1]. p. 529. ex icone Jlor. mexic. ined. — In imper. mexicani monlosis. Species delendae : H. olivaeformis Poir. est /cacina senegalen- sis Adr. Juss.; Z/. apetala E. Meyer (Pl. surinam. in Act. Acad. Caes. Leop. Carol. XII. p. 803.) et octandra Willd. sunt Zi- caniae species (v. infra); 4. polyandra Kunth (Nov. gen. et spec. VI. p. 246 tab. 565.) et dodecandra de Cand. (Prodr., II. p- 529.) pertinent ad genus Moguilea; H. scandens, ne- morosa et nitida Willd. (Roem. et Schult. V. p. 274. de Cand. l. c.) fide clar. Schlechtendal (Linnaea II. p. 546. cum. H. hex- andra Willd. jungendae sunt. MOQUILEA MART. et ZUCCAR. (Moquilea et Couepia Aubl, et Hirtellarum pars auctor.) Character auctus. Caly.x perigynus, persistens, 5-fidus; tubus (ovarii stipiti ad- natus) inaequilaterus et calcaris quasi speciem pedunculo adnali prae- bens; limbi laciniae subaequäles, „aestivatione imhricata. Petala 5, calyci inserta, decidua, breviter unguiculata, figura varia, nonnun- quam coriacea et extus barbata, aestivatione imbricata. Stamina perigyna, calyeis fauci inserta, indefinita (20 —ı00), basi vario modo vel in fasciculos plures vel in annulum completum juncta et vel (abortu) unilateralia vel in orbem disposita ; fllamenta basi plana, sursum subulata, in alabastro complicata; antherae dorso aflıxae, biloculares, loculis antice bivalvibus. Ovarium stipiti hince tubo_ca- lycis longitudinaliter adnato insidens, exsertum, globosum, extus et intus lanatum, uniloculare, biovulatum, ovulis erectis. Stylus basi ovarii ad faucem calycis insertus, subulatus, basi barhatus, stigmate obsolete truncato, Fructus (drupa?) corticatus, intus lignosus, cortice vel sicco vel subcarnoso, unilocularis, monospermus,- intus plerumque villosus. Semer erectum, basilare , amygdaloideum; testa 49 * 388 tenuis, raphe a bası seminis ad verticem usque producta ibique ra. diatim expansa notata; funica interior cum testa connata. Albumen nullum. Embryo erectus ; cotyledones crassissimae, carnosae, plane sibi incumbentes, radicula basiları brevissima, plumula inconspicua. Habitus. Arbores fruticesve coma dense frondosa, foliis sim- plieibus, alternis, breviter petiolalis, costato- venosis, saepissime sub- tus lanatis discoloribus, integerrimis, coriaceis vel membranaceis, sti- pulatis deciduis, gemmis perulatis, floribus vel axillaribus in race- mos simplices pendulos, vel terminalibus in paniculas erectas dispo- sitis bracteatis. Statio et habitatio. Genus per Americam calidam ab Aequatore utrinque ad tropicos usque propagatum, sylvas primaevas nec non campos editos sparsis arboribus consitos inhabitans. 40. M. grandiflora Mart. et Zuccar. M. foliis ellipticis vel oblongo-ellipticis utrinque rotundatis co- riaceis firmis superne glabris subtus tomentosis, paniculis terminali- bus, petalis ovato- elliptieis rotundatis extus sericeo-tomentosis, sta- minibus plusquam 50 in orbem completum connalis. Arbor. Rami suppetentes tortuosi, cortice crassiusculo rugoso sordide cinerascente minutim verruculoso vestiti, teretes, novelli lana derasili tomentosi. Zolia alterna, breviter petiolata, elliptica vel oblongo-elliptica, utringue rotundata, integerrima, coriacea, firma, superne glabra, nitidula, subtus juniora tomentoso-cana, adultiora sensim calvescentia, nervo medio lateralibusque multis costatis valde prominulis percursa, 2— 4 longa, 15 — 23” lata; petioli eireiter 2 — 3'H longi, crassi, semiteretes, superne plani, tomentosi. Sipu- lae minutae, lineari - lanceolatae, acuminatae, extus villosae intus glabrae, deciduae. Flores in apice ramorum vel ex axillis foliorum superiorum , plerumque e gemmis propriis, quae perulis teguntur 6—8 distichis ovatis aculis carinatis pubescentibus coriaceis sordide castaneis, provenientes, in paniculas subpyramidatas multifloras densas - 389 , erectas disposili; rachis teres vel subangulata, 3— 4-pollicaris, to- mentosa; rami alterni horizontaliter patentes, compressiusculi, brac- tea decidua suffulti, iterum subdichotome ramosi; divisiones bracteis lanceolalis acutis coriaceis deciduis, extus tomentosis intus glabrius- eulis suffultae, compresso - subtetragonae, 1 — 3 - florae; pedicelli 2 — 3" longi, sursum crassiores, subclavati, tomentosi. Calycis tubus urceolato-subconicus, inaequilaterus, extus tenuiter canescenti- tomentosus, intus excepta fauce pilis retrorsum spectantibus dense barbata glaber; limbi laciniae inaequales, patentes, coriaceae; exti- mae 2 majores late ovato-suborbiculares, acutiusculae, parum con- cavae et dorso subcarinatae, utrinque tomentosae, aestivalione im- bricata. Pelala 5, calycis fauci inserta ejusque laciniis parum lon- giora, sessilia, subinaequalia; extima 2 parum majora, ovato-ellip- tica utrinque rolundata, reliqua parum angustiora subinaequilatera, omnia extus sericea, margine integerrimo brevissime ciliata, intus pubescentia, decidua. Stamina calycis fauci inserta, indefinita (plus quam 50), in orbem completum disposita, monadelpha, pluriseriata, exteriora cum interioribus eo modo connata, ut annulum intus dense tomentosum, extus glabrum forment; filamenta basi compressiuscula, sursum teretia, in alabastro arctissime hine complicata indeque et post anthesin flexuosa, glabra, petala duplo superantia; antherae ovato- ellipticae, utrinque rotundatae, dorso aflıxae, anticae, biloculares, lo- culis parallelis longitudinaliter bivalvibus. Ovarium stipiti, calyecis tubo longitudinaliter adnato insidens, ovato-subglobosum, dense se- riceo-tomentosum, intus tomentoso-hirtum, uniloculare, biovulatum, ovulis erectis obovato-oblongis. Stylus ovarii basi insertus, subu- latus, ad medium usque barbatus, superne glaber, stigmate obsoleto truncato, stamina subaequans, in alabastro supra ovarium uncato- deflexus. F/’ructus desideratur. Crescit in campis editis provinciae brasiliensis Minas geräes versus fines prov. Goyaz, ibidem detecta a clar. Eg. de Martius. — Floret Septembri. %&. (v. s.) #101) Peliquae species mihi hucusque notae sunt: h1. MM. Uiti Mart et Zuccar. M. foliis e basi rotundata ovato - vel obovato-ellipticis acutis breviter mucronatis coriaceis superne glabris subtus incano-tomento- sis, racemis compositis terminalibus erectis, petalis oblongis glabris margine tantum dense ciliatis, staminibus eirciter 40 in orbem com- pletum connatis. Crescit in Brasiliae provincüs Bahia et Pernambuco, v. c. in ripa flum. St. Francisci ad Joazeiro, ibidem lecta a clar. Eg. de Martius. — Florebat April. %. (v. s.). — Praecedente omnibus partibus minor. Folia minora_fere ut in Quercu llice integrifolia, racemi basi tantum compositi vel simplices, 15 — 20-flori. Fructus magnitudine pruni, ellipticus, corticatus, corlice crasso extus punctis albidis dense adsperso, intus fibris lignosis reticulatim junctis percur- sus. Semen subeylindricum, testa tenui, cotyledonibus valde carno- sis (iis glandis nostratis omnino conformibus). 42. M. Kunthiana Zuccar. 'M. foliis oblongis aut obovato-oblongis breviter acuminatis basi acutis coriaceis, superne glabris et nitidis, subtus albo-tomentosis, remote costato-venosis, paniculis terminalibus, calycis tubo cylindrico lacinias aequante, staminibus unilateralibus circiter 20. Hirtella polyandra Humb. Kunth nov. gen. et spec. VI. p. 246. tab. 565. — De Cand. Prodr. 1]. p. 529. In Mexico ad littora maris pacifici. $.- 43. M. paraensis Mart. et Zuccar. M. foliis e basi rotundata oblongis vel obovato - oblongis breviter acuminatis coriaceis, superne glabris et nitidis, 'subtus albo -tomen- tosis, approximate costato - venosis, paniculis terminalibus, calyeis tubo cylindrico lacinias duplo superante, staminibus unilateralibus circiter 20. Combretum polyandrum Hoffmannsegg florul. Paraönsis ined. 391 In Brasilia aequatoriali prope Pard (Sieber, Eg. de Mar- tius). %. (v. s.). — Praecedenti valde aflinis. Flores albi. 44 MM. canomensis Mart. M. foliis oblongis acutis, superne glabris nitidis, sublus ad ner- vos, aeque ac ramuli, pedunculi, bracleae (extus) calycesque ferru- gineo - hirsutis, racemis axillaribus simplieibus pendulis bracteatis, staminibus eirciter 40. M. canomensis Martius Nov. gen. et spec. plant. brasil. I1. p- 80. tab. 166. In sabulosis ad ripam lacus Canomensis provinc. Parü. — Floret et fructificat April. %. (v. s.) Moquilea gujanensis Aubl. (Gujan. I. p. 522. Z/]. tab. 208.) nostris Kunthianae et para@nsi affinis videtur, sed foliis utrinque gla- bris floribusque plusquam duplo minoribus abunde recedit. De Coue- piae Aubl. (l. ce. tab. 207.) specie nihil certi erui potest. Acıoa Aubl. genus proprium constituere videtur. Hirtella dodecandra de Cand. (Prodr. p. 529.) ob aflinitatem cum ZH. polyandra hujus generis videtur ”). °) Der Raum-gestattet mir nicht, die noch übrigen Chrysobalaneen des brasilianischen Herbariums hier alle ausführlich zu beschreiben. Darum nur noch einige Worte im Allgemeinen über die Gattung Licania, welche allein in jener Sammlung sechs Arten zählt. Die Zahl und Stellung der Staubgefässe ist ganz wie bey Hirtella, nur mit dem Unterschiede, dass dieselben von da an, wo sie vom Kelche frey wer- den, auch unter sich nie verwachsen sind. Es finden sich bey verschiedenen Arten 3,5, 8, 9, 10 und mehr fruchtbare stamina, gewöhnlich in nicht völlig geschlos- senem Kreise, so dass die gerade dem Griffel gegenüberstehenden verkümmert sind. Kommen aber auch nur drey Staubgefüsse vor, so gehören sie doch zwey Kreisen an und beurkunden dadurch, dass auch hier die einfache Fünfzahl niemals genüge, denn sie stehen dann auf der vom Griffel abgewendeten Seite des Kelches neben- einander vor und zwischen zwey Kelchlappen. Die übrigen, mit Ausnahme des vor dem Griffel, der ganz fehlt, sind meistens als kleine pfriemliche Spitzen ange- deutet. Der Fruchtknoten sitzt frey im Grunde der Kelchröhre. Nach der Be- fruchtung erhebt er sich bey zwey Arten, deren Früchte ich, freilich nicht ganz Far Se 392 CONIFERAE RICH. 45. Pinus cembroides Zuccar. P. foliis fascieulatis geminis ternisve acutis glabris, fascicu- lis valde approximatis, strobilis subglobosis, squamis (seminiferis ) basi concavis coriaceis apicem versus induratis recurvis rhombeo -vel pentagono - umbonatis, seminibus apteris ovato - oblongis 'maximis, testa subössea. Arbor. Aami teretes, cortice cinereo-fuscescente glabro ob- tecti, eicatrieibus fasciculorum foliorum delapsorum prominulis .no- tati.. Foliorum primordialium loco ut in congeneribus perulae lan- ceolatae, acutae, membranaceae, aridae, supra basin persistentem quasi arliculatae, alternae, deciduae, in gemma densissime imbrica- tae, in axillis foventes gemmas secundarias foliiferas cylindricas pe- rulatas, perulis tectas plerumque 0 alternis imbricatis, exterioribus multo brevioribus linearibus acutis membranaceis , interioribus lineari- lanceolatis acutis coriaceo-induralis apice reflexis, glabris persisten- tibus; folia ex his gemmis 2—3, sessilia, rachi brevissima inter perulas reclusa affıxa indeque fasciculata, acerosa, acuta, tenera, in- tegerrima, glabra, glaucescentia (?), subtus convexa, supra canali- culata vel (praesertim quae ternatim posita *) sunt) plana et nervo medio prominente carinata, tenuissime longitudinaliter striata, 15 — 2” longa, quarto, uti videtur, anno delabentia. Flores nondum obser- vati. Strobili globosi, magnitudine pomi minoris, subsessiles, im- reif, untersuchen konnte, auf einem starken innen ganz holzigen Stielchen über den Kelch, erscheint auf diese Weise birnförmig, und bestätigt die Ansicht Rob, Brown’s, dass die ungleichseitige Kelchröhre bey den übrigen Gattungen der Fa- milie durch Verwachsung eines ähnlichen Fruchtknotenstielchens mit der Innenseite des Kelches erklärt werden müsse. *) Es ist auffallend, dass bey allen Pinus--Arten, deren Nadeln zu zweyen im Büschel stehen, die obere Fläche derselben rinnenartig vertieft, bey denen dagegen, wo je 3—5 Nadeln sich beysammen finden, durch eine stark vorspringende Mittelnerve kielfürmig erhöht ist. Soll die gegenseitige Drückung in der Knospe allein die Ur- sache dieser Verschiedenheit seyn? - 393 bricati; Dracieae ovato- rhombeae, obtusae, coriaceae, pubescen- tes, in strobilo maturo inter squamas incrassatas sic dietas proprias strobili plane reconditae; hae squamae (ovaria Juss, receptacula partialia Dartl., squamae Zich.), quas pro carpellis jam ab ori- gine apertis habemus, sunt dense imbricatae, bracteis multoties majores, e basi attenuala ultra medium obovatae, concavae, co- riaceae ibidemque semina gerunt 1 — 2 inversa,. faciei superiori concavae adnata vel potius immersa; supra haec semina squamae ter- minantur in processum .brevem lignoso-induratum retrorsum spec- tantem tetra-vel pentagono - pyramidatum, faciebus planis angulis acutis, sordide fuscescentem. Semina aptera, obovato -oblonga, utrin- que obtusa, quam in P. Cembra majora, iesta cornea dura brunnea obducta, edulia. Creseit in montibus altioribus ‘imperü mexicani v. e. ad ec- clesiam S. Crucis prope Sultepec, unde specimina misit clar. de Harwinski. — Fructus maturat mense Septembri. $. (v. #.) Ausser dieser Art kennen wir bereits noch vier verschiedene Spe- cies von Pinus, welehe die Gebirgsgegenden von Mexico bewohnen, nämlich /. oceidentalis Swartz, Teocote, patula und lejophylla Schlechtend. et Cham. (Linnaea V.1. p. 76. und Y7. 2. p. 354 ); zwey von diesen (occidentalis und lejophylia) sind durch folia quinata, die dritte, patula, durch ausserordentlich lange (3 — 9”) Nadeln, die letzte, T’eocole, durch Nadeln und Zapfenform von un- serem Baume hinreichend verschieden, der mir vorzüglich desswe- gen der näheren Beschreibung, auch nach unvollständigen Exempla- ren, werth schien, weil er bisher meines Wissens die einzige ame- rikanische Art ist, die unsrer Pinie und Zirbelnuss ähnliche Samen hat. Besonders ist auch das Gefüge der Zapfenschuppen dem von _ P. Cembra ähnlich und veranlasste mich desshalb zu dem Trivialna- men ?. cembroides. Meistens wechseln bey Holzgewächsen Blätter und Knospenschup- pen in verschiedenen Perioden, gleichsam wie Sommer- und Winter- 50 3504 blätter miteinander ab, so dass zur Zeit des kräftigeren Wachsthu- mes ganz entwickelte grüne Blätter in grösseren Zwischenräumen getrieben werden, auf welche bey geringerer Thätigkeit der Ve- getation eine Anzahl viel weniger ausgebildeter und meistens viel kleinerer Schuppen folgt, zwischen welchen sich der Zweig, wenig- stens von Anfang, fast gar nicht dehnt, und dieser Wechsel setzt so lange fort, bis die Blüthe .allen Wachsthum an der Stelle been- digt. Es kommen aber auch viele Abweichungen von dieser Regel vor. Bey vielen, selbst einheimischen Gewächsen wird die Blattent- wicklung zur Winterzeit nur gehemmt aber nicht verändert, und die statt der Schuppen zuletzt im Herbste getriebenen Blätter überwin- tern zwar klein und zusammengefaltet, erreichen aber im Frühjahre ihre ganze Vollkommenheit, z. B. bey Fiburnum Lantana. Bey andern äussert sich zwar die Hemmung des Wachsthums in Pro- duktion von Schuppen, aber diese rücken in gleiche Entfernungen mit den Blättern ausginander, z. B. bey Zrythroxylon, Theophra- sta etc. Das Verhalten bey Pinus ist jedoch ganz eigner Art. Nach- dem nämlich in den ersten Jahren auf ganz gewöhnliche Weise Blät- ter (Nadeln) und Hnospenschuppen gewechselt haben, gewinnen letztere auf einmal so die Oberhand, dass der Baum an allen seinen Verzweigungen nur mehr HKnospenschuppen trägt, welche die Stelle der Blätter einnehmen, wie diese auseinanderrücken und in ihren Achseln abermals beschuppte Knospen tragen, aus welchen erst wahre grüne Blätter in bestimmter Anzahl an auf’s Aeusserste verkürzter Spindel, also büschelförmig, vorbrechen, so dass also hier ganz um- gekehrt gegen das gewöhnliche Verhalten die Zweige sich zwischen den Knospenschuppen dehnen, zwischen den grünen Blättern dagegen verkürzt bleiben. Nur an kränklichen oder mager gehaltenen Exem- plaren, z. B. von Pinus Pinea im Scherben, findet man manchmal einzelne Zweige, welche. statt der Schuppen einzeln stehende grüne Nadeln, wie die Abies-Arten tragen, in deren Winkel nur hie und da die gewöhnlichen Nadelbüschel sich zeigen. Acacia albicans Kunth . . . . chlorantha Zuccar. filieina Willd. . 4 peregrina Hilld. . . . .» umbellifera Kunth,. . . Acioa Aubl. a a An 2.07 Berchemia Neck, . . Besleria scandens Sesse Bursaria spinosa Cavan, Cereus Martianus Zuccar. . . . Chitonia de Cand. ... he „ mexicana de Cand, Convolvulus Jalapa Schiede u Purga Wenderoth Couepia Aubl. . . ELCH Dalea trifoliata Zucar. . ». n2 versicolor Zuccar. Delima sarmentosa Linn. . . Ditaxis heterantha Zuccar. x Euphorbia antisyphilitica Bi Gesnera Deppeana Schlechtend. > elongata Kunth . .... Br lasiantha Zuccar. Grangeria brasiliensis FUTTER Hirtella Linn. ... . = acayacensis de as, nn 198, „ aggregata Poir, „ americana Jubl. 3 americana Jacgq. er angustifolia Schott. apetala E. Meyer bicornis Mart, et Zuccar. bracteata Mart. et Zucc. castanea de Cand, ciliata Mart. et Zuccar, coriacea Mart. et Zucc. corymbosa Schlechtend. 395 Hirtella Cosmibuena Lam. dodecandra Willd. > elongata Mart. et Zuccar. ” floribunda Schlechtend, . „ glandulosa Spreng. . . hebeclada Moric. , ” hexandra Willd, . hirsuta Lam. . . . Ka nemorosa Milld. nitida Willd. N oblongifolia de Cand. . octandra Willd, . olivaeformis Poir. » peniculata: Lam. paniculata Swarz . . pendula Soland, peruviana Pers. physophora Mart, et z. pilosissima HM, ea Z. . polyandra Kunth, . portoricensis MWilld. racemosa Larmn. racemosa Ruiz Pavon rugosa Pers. ... scandens Willd. . . 55 triandra Swartz, Hydrotriche Zuccar. .„ . hottoniaeflora ah ” Icacina senegalensis Adr. Juss. . Ipomaea Schiedeana Zuccar. Itea spinosa dit. Karwinskia Zuccar. . . glandulosa Zuccar, = Humboldtiana Z... Koeberlinia Zuccar. spinosa Zuccar, . ” ” Eicania Aubl: „Hs at 50 * 390 Lophospermum Don. . . „ atrosanguineum Zuccar, nn erubescens Don. 5, physalodes Don. “ scandens Don. . Lupinus campestris Schlechtend. „ exaltatus Zuccar, Maieta Aubl. , Bil. Martia Leandro, . . ’ ss ınexicana Zuccar. FR physodes Leandro Moquilea Mart, et Zuccar, = canomensis Mart, 3, grandiflora Mari. et Zucc, » gujanensis Aubl, » Kunthiana Zuccar. . er para@nsis Maurt, et Zuce. 3 Uiti Mart. et Zuccar. Nelumbium speciosum Hilld, . Nuphar luteum Salish, rd Nymphaea alba Linn. . ... 24 Amazonum Mart. et Zucc. “ ampla de Cand., . . coerulea Sav, ,„... er gracilis Zuccr, . . . > lasiophylla M.et Z.. = mexicana Zuccar. 7) odorataydin u, 3% . . “a 0 0 am © 0 >} a Nymphaea rubra Rorxb. iR PR speciosa /Hart, et Zuccar. Odontotrichum cirsiifolium Z, Otiophora Zucar, . .... = scabra Zuccar, „ . Panax macrocarpus Schlechtend. . By parviflorus Mart, et. Z. „ . vinosus Schlechtend. , Pinus Cembra Linn... . . „ eembroides Zuccar, „» lejophylla Schlechtend. „ oceidendalis Swartz. , „ .patula Schlechtend. , » Teocote Schlechtend. Pinzona coriacea Mart. et Zuccar. Polymnia scabra Zuccar. . . Retanilla Brogn. . . . .» Rhamnus Humboldtiana Kunth. Sagittaria macrophylla Zuccar, or. Se Salvia semiatrata Zuccar. ee Simaba bicolor Zuccar, . . R > ferruginea St, Hil, Er trichilioides St, Hil, Stratiotes fenestralis Bojer, MULT, Tetracera japurensis M,etZ. . 55 rotundifolia Smith. , 3 volubilis Linn... . . . Tococca Aubl, /), 2 ee. Pag. 367 ©ı 01 01 ©ı 01 01 01 ©ı 01, ee too oa 2 © S u m cı or cı 01 8 or = 289 Ueber den Bau des Cycadeen - Stammes und sein Verhältniss zu dem Stamme der Coniferen und Baumfarn von Dr, Hugo Mohl. Veber den Bau des Cycadeen-Stammes und seın Verhältniss zu dem Stamme der CGoniferen und Baumfarn von Dr. Hugo Mohl. West wir den Zustand, in welchem sich gegenwärtig die Phyto- tomie befindet, betrachten, so ist nicht zu verkennen, dass bis jetzt die ganze Lehre vom Baue der Pflanzen beynahe nur in einer Dar stellung der Natur ihrer einzelnen anatomischen Systeme besteht (pa- rallel gehend mit dem Theile der thierischen Anatomie, den man mit ddem Ausdrucke &r allgemeinen Anatomie oder Histologie bezeichnet) ‚ess hingegen für eine descriptive Anatomie der Gewächse, welche- die Art, wie die verschiedenen anatomischen Systeme in der Pflanze zusammengeordnet sind, wie sich der Verlauf, die Vertheilung und 400 « Verbindung der Fasern in dem Stamme und in den übrigen Organen verhält, und was dergleichen mehr ist, zu betrachten hat, nur erst sehr weniges geschehen ist, und dass endlich für eine vergleichende Phytotomie, welche die Eigenthümlichkeiten des Baues der einzelnen Familien darstellen soll, kaum die ersten Grundlinien gezogen sind. Nicht anders, als mit grossem Bedauern können wir diese “niedere Stufe, auf welcher die Phytotomie zur Zeit noch steht, betrachten, indem dieselbe als eine Hauptursache der geringen Ausbildung der Pflanzenphysiologie zu betrachten ist, da es ja von selbst einleuchtet, dass es, um zur Kenntniss der Funktionen und Lebenserscheinungen eines organischen Körpers zu gelangen, erste Bedingung ist, mit sei- nem Baue bekannt zu seyn; es lässt sich auch wohl mit Bestirmmt- heit voraussehen, dass für die Physiologie der Gewächse aus einer, die letzteren der angeführten Verhältnisse berücksichtigenden Bear- beitung der Phytotomie kein geringerer Vortheil erwachsen würde, als der war, welchen die thierische Physiologie aus der vergleichen- den Anatomie zog. Wir dürfen zwar nicht verkennen, dass durch die berühmte Ab- handlung von Desfontaines über die Struktur der Mono- und Dico- tyledonen, durch manche Untersuchungen über einzelne Familien der Cryptogamen, über die Coniferen u. s. w. schon manche verschiedene Arten des Pflanzenbaues bekannt wurden, und man kann in so ferne diese Arbeiten als die ersten Grundlagen einer vergleichenden Phyto- tomie betrachten, allein die Zahl der bekannt gewordenen Thatsachen ist noch so geringe, sie stehen noch so isolirt von einander da, es wurden noch so wenige Versuche gemacht, speciell nachzuforschen, ob und in wieferne die einzelnen Pflanzenfamilien sich durch einen besondern, ihnen eigenthümlichen Bau auszeichnen, und welches die Verwandtschaften und Uebergänge der verschiedenen Arten der Struk- tur in einander seyen, dass wir, wenn wir auch mit Recht eine mit der niederen oder höheren Entwicklung der Fructificationstheile . Be — 401 parallel gehende Veränderung im Baue des vegetativen Theiles der Pflanze, und Aehnlichkeit des inneren Baues bey verwandter Bildung der Geschlechtstheile vermuthen dürfen, dennoch noch nicht mit Be- stimmtheit das wirkliche Vorhandenseyn dieser Verhältnisse behaup- ten können. Um so dankbarer müssen wir es bey diesem Mangel an Unter- suchungen anerkennen, wenn in monographischen Bearbeitungen der anatomischen Verhältnisse einzelner Familien Beyträge zu dieser in ihrem ersten Beginnen begrifienen Wissenschaft geliefert werden, um so mehr, da solche Untersuchungen keinen geringen Aufwand von Zeit und Mühe erfordern, wenn sie ein sicheres Resultat liefern sollen. Einen solchen Beytrag gab Adolph Brongniart im 16ten Bande der Annales des sciences naturelles p. 389 — 401 über den Bau des Cycadeen-Stammes, in Verbindung mit Betrachtungen über den Bau von Pinus. Nicht leicht könnte eine Familie gewählt werden, deren anato- mische Untersuchung von grösserem Interesse gewesen wäre, als ge- rade die Familie der Cycadeen, weil diese Pflanzen, wenn wir ihre Vegetationstheile und ihre Fructificationstheile vergleichen, das Mit- telglied zwischen den Acotyledonen, Monocotyledonen und Dicotyle- donen zu bilden scheinen; in soferne der ganze Habitus dersel- ben, die Stellung, die Form und die Entwicklung der Blätter *) die Cycadeen unstreitig in nahe Beziehung mit den Baumfarn bringt, während ihnen die Bildung ihrer Fructificationstheile eine weit hö- ”) Bey dieser Gelegenheit möchte ich doch darauf aufmerksam machen, dass die Ent: wicklung der Blätter von Cycas keine so ‚grosse Aehnlichkeit mit der der Farn- wedel hat, als man häufig anzunehmen scheint, indem bey den ersteren nur die Blättchen aber nicht die Blattstiele vor ihrer Entwicklung schneckenförmig” einge- rollt sind. 51 402 here Stellung anweist. Allein wenn wir auch diese letzteren allein betrachten, so finden wir auch hier wieder eine ähnliche Unent- schiedenheit der Bildung, indem diese Pflanzen auf der einen Seite mit den Monocotyledonen durch die Art ihrer Keimung grosse Aehnlich- keit zeigen, während sie doch, den Untersuchungen eines AR. Brown, Richard u. s. w. zu Folge, wegen der Bildung ihres Embryos den Dicotyledonen zuzuzählen sind, und indem sie-so sehr in Hinsicht auf die Fructifisationstheile mit den Coniferen übereinstimmen, dass eine Unterscheidung dieser zwey Familien, wenn man nicht ihre so ver- schiedene Vegetationsart und ihren Habitus zu Hülfe nimmt, äusserst schwierig ist. Unstreitig war es nun vom höchsten Interesse, genau zu unter- suchen, wie sich der innere Bau dieser sonderbaren Gewächse ver- halte, ob dieser ebenfalls eine Mittelbildung zwischen dem Baue die- ser verschiedenen Pflanzenclassen sey, oder ob er nur mit der einen derselben übereinstimme. Es konnte eine solche Untersuchung einen Prüfstein abgeben, ob der innere Bau des vegetativen Theiles Ver- änderungen zeige, welche mit der verschiedenen Bildung der Fruecti- ficationstheile parallel gehen, oder ob diese beyden Verhältnisse un- abhängig von einander seyen. Es war bis auf Brongniart die Meinung herrschend gewesen, dass die Cycadeen die Struktur der Monocotyledonen besitzen, indem ausgezeichnete Schrifisteller, von denen ich nur Aichard *) und ») Memoires sur les Coniferes etc. p. 177: „Le stipe (des Cycadees) a la forme et l’organisation de celui des Palmiers, c'est a dire, qu’il se compose de fibres, reunies en faisceaux et eparses au milieu du tissu cellulaire. Le mode de for- mation et de developpement de cette tige est absolument le meme, que dans les Palmiers, ainsi que Rheede l’a fort bien observe pour le Cycas. La tige est en quelque sorte formee d’annaux ou disques superposes, qui doivent leur origine aux bases des feuilles qui persistent, s’entregreffent et finissent par former une sorte de plateau, qui s’ajoute chaque annee et se confond avec celui de l’annee precedente.‘“ Vrgl. ferner noch 1. c,. p. 184. 403 de Candolle ®) nennen will, mit Bestimmtheit aussprachen, dass der Cycadeenstamm in Hinsicht auf seinen Bau auf das Genaueste mit dem Stamme der Monocotyledonen, und insbesondere mit dem Pal- menstamme übereinstimme. Dass ein solches Verhältniss, Uebereinstimmung der Fructifica- tionstheile mit den Dicotyledonen und des Vegetationstheiles mit den Monocotyledonen bey Pflanzen, welche in ihrem Habitus Aehnlich- keit 'mit Acotyledonen-Pflanzen zeigen, eine an das Unglaubliche gränzende Erscheinung wäre, ist nicht zu läugnen; um so verdienst- licher war es daher von Brongniart, dass er in der angeführten Ab- handlung, durch eine etwas genauere Untersuchung geleitet, auf ein ganz anderes Verhältniss hinwies. Da ich häufig genöthigt seyn werde, mich auf die Arbeit von Brongniart zu beziehen, so wird es nicht unzweckmässig seyn, die Resultate seiner Untersuchungen, ehe ich zur Darstellung meiner Beobachtungen übergehe, kurz anzuführen. Brongniart untersuchte einen erwachsenen Stamm von Cycas revoluta, und giebt an, es unterscheide sich derselbe dadurch vom Stamme der Monocotyledonen, dass seine Fasern nicht zerstreut, sondern in zwey concentrische Ringe gesammelt seyen. Die Mitte dieser Ringe sey von einem Amylum enthaltenden Zellgewebe er- füllt, eben so seyen dieselben von einer Lage desselben Zellgewebes umgeben, durch welches Fasernstränge zu den Blattstielen gehen; die zwey Holzringe seyen durch einen Kreis von Zellgewebe ge- schieden, und durch Markstrahlen in einzelne Bündel getheilt. Es habe also dieser Stamm den Bau eines einjährigen Dicotyledonen- stammes, von welchem er sich nur durch Mangel an Bast unterscheide. *) Organographie. Tom. I. p. 218. Tom. II. p. 100. 51* 404 Die nähere Untersuchung zeige, dass diese Pflanzen in ihrem Baue die höchste Analogie mit den ‚Coniferen besitzen. Das Holz der übrigen Dicotyledonen bestehe aus drey Systemen: 1) aus Holz- zellen, 2) aus den unter dem Namen der porösen Gefässe, Ringge- fässe, Treppengänge bekannten Röhren, und 3) aus den nicht mit den vorhergehenden zu demselben Systeme zu rechnenden Tracheen. Bey den Coniferen seyen die Markstrahlen sehr schmal, und das Holz bestehe nur aus Einer Art von Gewebe, nämlich aus verlän- gerten regelmässigen Zellen, welche von Poren, die mit einem brei- ten Wulste umgeben sind, durchlöchert seyen. Spiralgefässe, so wie poröse Gefässe und Treppengänge fehlen gänzlich. Was man dafür gehalten habe, seyen nur wenig modificirte Holzzellen, auf denen die transversalen Linien, welche man auf allen diesen Zellen sehe, deutlicher erscheinen. Bey Cycas bestehen nach ihm die beyden Holzringe, so wie die zu den Blättern gehenden Gefässbündel nur aus Einem, gleichförmigen Gewebe, und zeigen nirgends die leiseste Verschiedenheit. Es sind dieselben nämlich aus verlängerten, an den Enden zugespitzten Zel- len zusammengesetzt, die beynahe ganz von ovalen, oder beynahe li- nienförmigen, transversal stehenden Poren bedeckt sind, welche von einem oft sehr wenig ausgezeichneten Wulste umgeben werden, der oft ziemlich breit und von dem benachbarten nur durch eine schmale Furche getrennt ist. Die Poren sind grösser, als die bey den Co- niferen, und wirkliche Oefinungen. Man trifft durchaus keine den punctirten Gefässen, den falschen Tracheen, oder den Tracheen ana- logen Gefässe. In dem Medullar- und Cortical-Parenchyme finden sich Canäle, welche einen dicken, gummösen Schleim enthalten, aber keine eige- nen Häute besitzen, sondern regelmässige cylindrische Intercellular- gänge sind. u tn et 405 An diese anatomische Darstellungen knüpft nun Drongniart fol- gende Betrachtungen: Die vollkommene Gleichheit beyder Holzringe beweise, dass die- selben die Theile Eines Ganzen seyen, und dass der äussere nicht dem Baste zu vergleichen sey, um so mehr, da bey den Dicotyledo- nen die Blätter sowohl vom Holze als vom Baste Gefässe erhalten, bey den Cycadeen hingegen die Blattgefässe nur von der äusseren Zone zu kommen scheinen. Dagegen seyen diese beyden Zonen auch nicht den Jahresringen zu vergleichen, weil sich in diesem Falle eine grössere Anzahl der- selben tinden müsste. Fernere Beobachtungen müssen die Fragen, ob diese Ringe ursprünglich und unabhängig vom Alter vorhanden, oder ob dieselben die Folge des Wachsthumes seyen, und ob sich in diesem Falle bey jeder Blüthenzeit einer bilde, entscheiden. Man sehe also, wie sehr sich die Cycadeen von den Monocoty- ledonen entfernen; man könne ihren Stamm mit dem einjährigen Triebe einer Tanne vergleichen, indem sie beynahe dieselben orga- nischen Bestandtheile besitzen, und nur durch die relative Entwick- lung einzelner Theile sich von einander unterscheiden, indem das Mark und die Rindensubstanz bey den Cycadeen stark, bey den Co- niferen schwach, dagegen das Holz bey den erstern stark, bey den letztern schwach entwickelt seyen. u Die Hauptverschiedenheit bestehe in dem Mangel des Bastes bey den Cycadeen, was eine der Hauptursachen der Verschiedenheit zwi- schen diesen zwey Familien seyn könne; es scheine nämlich bewie- sen zu seyn, dass der Saft durch das Holz in die Blätter aufsteige, und daselbst durch die Respiration in Nahrungssaft verwandelt werde, und durch den Bast in die unteren Theile der Pflanze sich verbreite. Wenn nun dieser Saft zur Bildung neuer Holzschichten diene, so 400 begreife man, dass mit dem Mangel an Bast auch Mangel an Bildung neuer Holzschichten gegeben sey. Eine fernere wichtige Bemerkung ergebe sich aus der Vergleichung des Wachsthumes der Cycadeen und Coniferen, nämlich die, dass das Anwachsen der letzteren in die Dicke mit der Entwicklung vieler HKnnos- pen verbunden sey, dass beydes aber miteinander bey Cycas fehle. Dasselbe Verhältniss, welches hier bey Dicotyledonen vorkomme, finde sich ‘auch bey den Monocotyledonen, indem Mangel an Knos- pen und Mangel des Wachsthumes in die Dicke z. B. bey Palmen vorkomme, während beydes bey Dracaena sich finde. ı So sehr es nun auch im Allgemeinen befriedigt, dass Brongniart die Analogie, welche die Cycadeen in ihrem Baue mit den Conife-- ren haben, nachwies, so zeigt doch‘ eine genauere Untersuchung die- ser Pflanzen , dass beynahe alle speciellen Angaben Brongniarts, z. B. dass diese Pflanzen aller Gefässe entbehren, dass sie zwey concen- trische Holzringe besitzen, von denen der innere in gar keiner Ver- bindung mit den Blättern stehe (von dem man also gar nicht ein- sieht, zu welchem Zwecke er vorhanden seyn soll), dass kein Bast vorhanden sey u. dergl. mehr, durchaus mit dem, was uns die Natur wirklich zeigte, in directem Widerspruche stehen, und dass Drong- niart seine Untersuchungen mit grosser Flüchtigkeit angestellt hat. Ich ‚glaube daher, bey der Wichtigkeit des vorliegenden Gegenstandes, keine überflüssige Arbeit zu unternehmen, wenn ich hier die Resul- tate meiner Untersuchungen mittheile, zu welchen mir das Absterben eines etwa 5 Fuss hohen Stammes von Zamia latifolia, welcher seit einigen Jahren im Garten von Nymphenburg gewesen war, Ge- legenheit gegeben hatte, womit ich noch die Untersuchung eines Ab- schnittes von einem grossen Stamme von Cycas revoluta und eines frischen, nicht völlig faustgrossen Wurzelknollens derselben Pflanze verband. x ı Fr 407 Der Querschnitt der Zamia lies erkennen, dass das Mark den grössten Theil des Stammes einnahm, indem es eine etwa drey Zoll im Durchmesser haltende, dichte Masse bildete. Dasselbe war von einem % Zoll dicken Holzeylinder umgeben, welchen die 4 Zoll dicke, ‚mit zwey Zoll langen Schuppen dicht besetzte Rinde umgab. Der Holzring war nur einfach vorhanden, allein schon mit blo- sen Auge war deutlich zu erkennen, dass er aus zwey unmittelbar aneinanderliegenden Schichten von ungefähr gleicher Dicke bestand, von denen sich bey der anatomischen Untersuchung die innere als der Holzkörper, die äussere als der Bast der Pflanze auswies, Der Holzkörper (Tab. XYI1Il. Fig. 2. a. b.) bildet einen voll- kommen geschlossenen Ring; es ist derselbe zwar von einer sehr grossen Anzahl von Markstrahlen (c.) durchsetzt, allein diese bil- den, wie es bey der Mehrzahl der Dicotyledonen der Fall ist, nur niedere Spalten, indem ober- und unterhalb derselben die Fasern des Holzes wieder zusammentreten,, desshalb hat das Holz auf einem mit der Rinde parallel geführten Schnitte ein netzartiges Aussehen. Das Holz besteht seinem bey weitem grössten Theile nach nur aus einer einzigen Art von Röhren, die, wie es auch Drongniart angiebt, sehr lang sind, und die Form von Prosenchymzellen besitzen. Was nun den nähern Bau derselben betrifit, so stimmen diesel- ben mit den sogenannten porösen Zellen der Zapfenbäume auf das Genaueste überein , indem die gegen Mark und Rinde gekehrten Flächen glatt, die gegen die Seiten gewendeten hingegen getüpfelt sind. Diese Tüpfel (Tab. XVII. fig. 4. a.) sind in viel grösserer Menge als bey den Tannen vorhanden, stehen aber nur selten so re- gelmässig wie bey den Tannen in einer Linie übereinander, sondern liegen theils in 2 —3 Linien neben einander, oder zeigen auch eine ziemlich unregelmässige Vertheilung. Es zeigen dieselben nicht die regelmässige runde Form, wie bey den Coniferen, sondern stellen 408 eine kürzere oder längere quer oder etwas schief stehende Spalte dar. Dass diese Spalte eine wirkliche Oefinung ist, wie Arongniart angiebt, glaube ich mit Bestimmtheit läugnen zu können, indem man, wenn ein Schnitt durch eine solche Spalte durchgeht, noch eine zarte Haut über dieselbe ausgespannt sieht. Dass der Bau dieser Tü- pfel ganz derselbe sey, wie bey Pinus, lässt sich auf einem zarten, mit einem scharfen Messer rein abgeschnittenen Querschnitte leicht sehen, indem man (Tab. XIX. fig. 10. c.) die Wandungen der zwey aneinanderliegenden Röhren an denjenigen Stellen, an welchen auf dem Längenschnitte der die Spalte umgebende Hof sichtbar ist, auseinandertreten sieht, so dass ein leerer Raum zwischen ihnen bleibt. In der Mitte dieser Stelle nun zeigen (auf dem Querschnitte des Holzes) zwey senkrecht auf der Fläche der Gefässwand stehende Linien die Ränder der Spalte an. Dass diese durch eine zarte Mem- bran verschlossen ist, kann man eben so wenig, als bey Pinus, auf dem Querschnitte bemerken, wohl aber lässt er sich ziemlich leicht auf einem zarten Abschnitte bemerken, den man durch einen schief auf die Achse des Gefässes geführten Schnitt erhielt. Auch an denjenigen Stellen, mit welchen diese Röhren an den Markstrahlen anliegen, finden sich diese Tüpfel, nur sind sie hier meistens schmäler (Tab. XVII. fig. 4. b.), aber ebenfalls mit ei- nem Hofe umgeben, was bekanntlich bey den Tannen an den ent- sprechenden Stellen nicht der Fall ist. Diese Röhren, so wie überhaupt der ganze Holzring, haben bey Zamia und bey Cycas ganz dieselbe Structur. Dass dieselben mit den porösen Zellen der Tannen zu einem und demselben Systeme zu rechnen sind, daran lässt sich, dem Angege- benen zu Folge, keinen Augenblick zweifeln; nun aber entsteht die nicht so leicht zu beantwortende Frage: zu welchem Systeme, zum Gefässsysteme, oder zum Zellensysteme sind sie zu rechnen ? A re ee 409 Bis jetzt zählte die Mehrzahl der Phytotomen die porösen Zellen zum Zellsysteme, wozu sie sich um so mehr berechtigt glaubten, als endlich die lange vergeblich gesuchten Spiralgefässe gefunden wurden. Auch Brongniart ist dieser Ansicht, er geht aber-einen Schritt wei- ter, und erklärt, dass diejenigen Gebilde, welche man bey den Tan- nen für Spiralgefässe gehalten, nichts anderes seyen, als dieselben Röhren, auf welchen nur die transversalen Linien, welche man auf allen diesen Zellen sche, deutlicher erscheinen; denn Spiralgefässe, so wie falsche 'Tracheen, und poröse Röhren fehlen nach seiner Be- hauptung gänzlich. Man muss gestehen, dass gänzlicher Mangel an: Gefässen bey zwey Pflanzenfamilien, welche in ihrer übrigen Entwicklung die Marsileaceen, Lycopodineen, Farn und Equisataceen (bey welchen bekanntlich bereits ausgebildete Gefässe vorkommen) so weit über- treffen, eine der auflfallendsten Erscheinungen wäre; es verdient da- her dieser Gegenstand eine um so genauere Untersuchung. Ich glaube, die im Folgenden erzählten Thatsachen werden deut- lich zeigen, dass nicht nur die angeführte Ansicht Drongniarts über die Beschaffenheit der bey den Tannen bisher für Spiralgefässe ge- haltenen Theile unrichtig ist, sondern dass gerade das Gegentheil stattfindet. : In dem jungen Stamme von Cycas revoluta, wovon Tab. XIX, fig: 7. einen Theil des Holzringes im Querschnitte darstellt, fand ich nämlich, dass das Holz zwar grösstentheils aus getüpfelten Röh- ren von dem oben beschriebenen Aussehen besteht, dass aber die dem Marke zunächst gelegenen Röhren ein ganz anderes Verhält- niss darbieten, indem (Tab. X/X. fig. 9.) die innersten (@) wahre, aus mehreren parallelen Fasern bestehende abrollbare Spiralgefässe sind, denen weiter nach aussen (b. db. b.) Treppengänge von ge- wöhnlicher Bildung folgen, an welche nun die beschriebenen porö- sen Röhren (c.d.) anstossen ; es zeigte sich ferner bey Untersuchung 52 410 dieses Stammes, dass diese drey verschiedenen Formen nicht in stren- ger Sonderung nebeneinander liegen, sondern dass eine Form in die andere übergeht, indem theils einzelne Röhren Mittelbildungen zwi- schen Treppengängen und getüpfelten Röhren sind, theils andere an verschiedenen Stellen diese verschiedenen Formen zeigen, In dem Stamme der erwachsenen Zamia fand ich zwar keine abrollbaren Spiralgefässe mehr,. wohl aber fand ich zunächst dem Marke (fig. 12. Tab. XX.) wahre Treppengänge, und von diesen durch Kürzerwerden der Spalten und Entwicklung des Hofes deut- liche Uebergänge in die getüpfelten Röhren. Dadurch, so wie hauptsächlich auch durch einige andere Um- stände, welche des passenderen Zusammenhanges wegen, besser erst weiter unten angeführt werden, wäre nun ausser allen Zweifel ge- setzt, dass das Holz der Cycadeen einzig und allein aus Spiral- gefässen und deren Modificationen, ohne alle Beymischung von Holzzellen besteht. Nachdem dieses festgesetzt ist, wird es nun auch möglich seyn, eine richtige Deutung von dem Baue des Tannenholzes, überwelches schon so viele verschiedenen Ansichte geäussert wurden, zu geben. Schon aus der völligen Uebereinstimmung, welche die getüpfel- ten Röhren des Tannen- und des Cycadeenholzes zeigen, liesse sich mit der grössten -Wahrscheinlichkeit schliessen, dass auch die soge- nannten porösen Zellen der Coniferen nichts anderes als modificirte Spiralgefässe sind ; allein völlige Gewissheit hierüber, kann uns erst Beobachtung eines Uebergangs dieser Zellen in Spiralgefässe gewäh- ren; und solche Uebergangsformen lassen sich, wie ich glaube, in der That nachweisen. Dass im Tannenholze in der Nähe des Markes Spiralgefässe vor- kommen, ist eine in Deutschland schon längst ausser allen Zweifel u Tr S- 411 gesetzte Thatsache; schwieriger ist es zwar, in Pinus abrollbare Spiralgefässe zu finden, dagegen findet man ohne Mühe ganz con- stant Treppengänge in der Nähe des Markes. Mit weit geringeren Schwierigkeiten lässt sich die Sache bey Ginkgo biloba, deren Holz bekanntlich ganz dieselbe Structur wie das Tannenholz hat, unter- suchen, weil sich hier in dem innersten Theile des Holzes die Spi- ralgefässe in besonderer Menge und von ziemlicher Grösse finden, so dass es Jedem leicht werden wird, sich bey Untersuchung dieser Pflanze von der Grundlosigkeit der Brongniart!’schen Ansicht zu über- zeugen. Es findet sich bey dieser Pflanze (Tab. XIX. fig. 11.) ein allmähliger Uebergang von Spiralgefässen (a.) in Treppengänge (b.); von diesen nun finden wir einen unmittelbaren Uebergang in die gewöhnlichen getüpfelten Gefässe (d. e.) durch Röhren, welche scheinbare Poren besitzen, welche durch ihren Hof und durch ihre Form (indem sie nämlich queere Spalten bilden) deutlich zeigen, dass sie das verbindende Mittelglied zwischen diesen auf den ersten Anblick so verschiedenen Formen bilden (c.). Auch beym Tannenholze finden wir völlige Uebergänge von dem Spiralgefässsystem zu den porösen Röhren. Weiter nach Aussen, als die ausgebildeten Treppengänge, liegen nämlich Röhren, welche die- selben queerlaufenden Fasern, wie die Treppengänge und ausser die- sen noch die Tüpfel der sogenannten porösen Zellen besitzen (von dieser Bildung giebt Drongniart!’s 3te Figur auf der 22ten Tafel eine freilich etwas rohe Abbildung). Weiter nach Aussen liegen die ge- wöhnlichen getüpfelten Zellen. Auf diese Art wird man z. B. in der Rothtanne, in der Fichte u. s. w. mit einem guten Microscope die _ * Sache ohne sonderliche Mühe finden. Schon- diese Umstände liefern, wie ich glaube, einen unwider- sprechlichen Beweis, dass auch bey den Coniferen die sogenannten porösen Zellen nichts anderes, als eine besondere Modificatıon der Spiralgefässe sind; eine fernere Bestätigung dafür können wir aher 52% 412 auch noch aus der auf den ersten Anblick so sonderbar erscheinen- den Bildung des Taxusholzes herleiten, indem bekanntermassen in. den porösen Zellen dieses Holzes sich Spiralfasern finden. So lange man diese Zellen für Holzzellen hielt, musste das Vorkommen dieser Fasern eine unerklärliche Anomalie bleiben; betrachtet man dieselben hingegen als Spiralgefässe, so lässt sich das Ganze leicht in Ueber- einstimmung ‘mit schon bekannten Bildungen bringen. Die Faser (XYIN. fig. 5. a.) entspricht der Faser der gewöhnlichen Spiral- gefässe. Die Haut (Tab. XYI/]. fig. 3. b.) der sogenannten Zelle ist nur die in dieser Pflanze zu sehr überwiegender Entwicklung gekommene, jedem Spiralgefässe zukommende, gewöhnlich aber ge- gen die Spiralfaser ihrer Dicke nach sehr zurückstehende Haut; die sogenannten Poren entsprechen den Poren der porösen Gefässe, über welche ich das zu vergleichen bitte, was ich über die Verwandlung der Spiralgefässe des Lindenholzes in poröse Röhren in meiner Schrift über den Bau und das Winden der Ranken und Schlingpflanzen, und in der folgenden Abhändlung über den Bau der porösen Gefässe sage. Wenn nun auch diese Ansicht, dass die porösen Zellen der Co- niferen modificirte Spiralgefässe sind, nicht neu ist, indem dieselben schon von /Moldenhawer dafür erklärt wurden, so glaubte ich mich doch dieser Auseinandersetzung nicht überheben zu können, einen- theils, weil die Moldenhawer’sche Ansicht (wie es diesem vielver- kannten Beobachter leider so häufig begegnete) von den neuern Phy- totomen nicht angenommen wurde, anderntheils, weil ich die Sache schärfer bewiesen zu haben glaube, und weil meine Darstellung in wesentlichen Punkten von der /Woldenhawer’schen abweicht, inso- ferne /Moldenhawer ı) die Tüpfel für wirkliche Poren erklärt; 2) indem derselbe beym Taxusholze nicht die in Fig. 3. mit a. be- zeichneten Fasern für die Spiralfaser hält, sondern die mit 2. be- zeichneten Zwischenräume für die eigentliche, unter der Form eines breiten Bandes erscheinende Spiralfaser und eben damit den von mir un Rn 415 für die Spiralfaser erklärten Theil für eine Spalte erklärt; 3) insoferne er annimmt, dass die Spiralfaser nicht von einer Haut umgeben sey, sondern dass diese Haut innerhalb der Windungen der Faser liege. Ueber den ersten dieser drey Puncte glaube ich mich in meiner Schrift über die Poren des Pflanzenzellgewebes hinreichend ausge- sprochen zu haben, um ihn hier übergehen zu können. In Bezie- hung auf den zweyten und dritten Punct ist aber zu bemerken, dass man auf einem reinen: Querschnitte, besonders wenn er etwas schief auf die Achse des Gefässes geführt wurde, den in Fig. 3. mit a. be- zeichneten Faden in die Höhlung des Gefässes protuberiren, und an dessen Wandung hinlaufen sieht, zum deutlichen Beweise, dass die Haut denselben umhüllt, und dass er selbst als Spiralfaden zu be- trachten ist; für dieses letztere spricht auch noch die Anwesenheit der Tüpfel (welche /Moldenhawer unbegreiflicher Weise beym Ta- xusholze gänzlich übersehen zu haben scheint), indem diese immer bey den punctirten Gefässen zwischen den Fasern auf der Haut, und nie auf den Spiralfasern selbst liegen, was hier der Fall wäre, wenn der breite Zwischenraum (b.) von der Spiralfaser gebildet würde. x Noch muss ‚hier einer Ansicht Erwähnung geschehen, welche kürzlich von /Meyen in seiner Schrift-über den Inhalt der Pflan- zenzellen p. 54. in Hinsicht auf den Bau des Holzes der Coniferen aufgestellt wurde. { Meyen betrachtet die Gefässe dieses Holzes, der herrschenden * Ansicht gemäss, als Holzzellen; er giebt an, dass sich in diesen “ spiralförmig gewundene Fasern finden, und dass die an diesen Zel- len vorkommende Porenbildung im Gegensatze mit der Faserbildung stehe, indem die Fasern in der jungen Zelle zuerst erscheinen, und erst später, wenn die Fasern mit der Zellwandung zusammenschmel- zen, die Poren auftreten. Für meinen gegenwärtigen Zweck ist es zwar gleichgültig, ob die von A/eyen gegebene Entwicklungsge- schichte dieser Poren richtig ist, oder nicht, indem sie im ersten ur ide 414 Falle nur für meine Ansicht, dass diese Zellen modifieirte Spiralge- fässe seyen, sprechen würde; bemerken muss ich aber doch, dass ich mich bis jetzt von ihrer Richtigkeit noch nicht überzeugen konn’ te, indem ich nur in denjenigen Zellen des Tannenholzes, welche den äusseren, festen Theil des Jahrringes bilden, Fasern fand, und zwar auch noch im alten Holze. Dagegen fand ich nie in den spä- ter getüpfelt werdenden Zellen dergleichen. Was nun aber den zweyten Theil der Meyen’schen Ansicht be- trifft, nämlich die Behauptung, dass die Fasern anfänglich frey seyen, und später mit den Zellwandungen verwachsen, wobey dann die Po- ren auftreten sollen, so muss ich mich durchaus dagegen erklären, denn nie fand ich die Fasern, wo ich sie in diesen Zellen fand, frey in der Zellenhöble liegen, und gewiss ist es MMeyen nie ge- lungen, sie isolirt darzustellen. Dass ferner die Faserbildung und die Porenbildung dieser Zellen nicht im Gegensatze und überhaupt in keiner ursächlichen Bezie- hung zu einander stehen, erhellt aus der Bildung des Taxusholzes, indem hier Poren und Fasern nebeneinander vorkommen. PMeyen sucht nun dieses durch die Annahme zu erklären, dass bey Taxus nur hin und wieder die Faser an die Zellwandung anwachse, und dass alsdann an diesen Stellen die Porenbildung auftrete.e Dagegen muss ich aber bemerken, dass das Verhältniss von Poren und Fa- sernbildung. in diesen Zellen ein ganz anderes ist, denn man sieht nie die Faser stellenweise verschwinden, und dann an diesen Stellen in der Richtung der Fasern Poren auftreten, sondern es laufen die Fasern immer ohne Unterbrechung zwischen den Poren durch, ge- rade wie es bey den porösen Gefässen der Dicotyledonen der Fall ist, wenn sich die zwischen den Fasern ausgespannte, mit Tüpfeln besetzte Haut noch nicht so sehr verdickt hat, dass sie mit der Spiralfaser gleiche Dicke erreicht hat und eine gleichförmige Wand darstellt. Wegen dieser Analogie mit den porösen Gefässen bemerkte SR E.V GE NR EEE Fe SR 415 ich oben, dass die Entwicklungsgeschichte, wie sie von MMeyen ge- geben wurde, nur günstig für meine Ansicht seyn könnte, ohne dass sich aus derselben irgend eine Bestätigung der /Meyen’schen An- sicht ziehen liesse; auch erklärt sich aus der Annahme, dass diese Zellen poröse Gefässe sind, leicht, warum die Poren immer an sol- chen Stellen des Gefässes liegen, über welche keine Faser wegläuft, und ebenso erklärt sich daraus, warum diese Poren zuweilen (wie in Tab. XFIII. fig. 3.) längliche Spalten bilden, welche in ihrer Lage von der Richtung der Spiralfaser abhängen *). *) Ich finde, um einem möglichen Missverständnisse zu begegnen, zu bemerken nö- thig, dass durchaus nicht alle Zellen, in welchen eine Faserbildung vorkommt, zum Gefässsysteme zu rechnen sind, und dass ein Zusammenfassen aller solcher celluloser Bildungen, wie es Meyen in der angeführten Schrift in dem „vorkom- mende Faserbildung im Zellensafte‘“ überschriebenen Capitel that, völlig unpassend ist, indem auf diese Art gänzlich verschiedene Bildungen zusammengeworfen werden. Dass die Zellen der Tannen zum Gefässsysteme gehören, darüber habe ich mich, wie ich glaube, hinlänglich ausgesprochen. Daher ist ein Zusammenstellen der Antherenzellen, der Fasern enthaltenden Zellen der Luftwurzeln von Caladium mit jenen durchaus zu verwerfen, indem die in diesen Zellen vorkommenden Fasern durchaus denen, welche ich in den Markzellen von Rubus odoratus, von Erythrina Corallodendron u, s. w. beobachtete, analog sind, und wie jene ihre Entstehung einzig und allein dem an verschiedenen Stellen verschieden starken Wachsthum der Zelle in die Dicke verdanken, Ueberhaupt muss ich hier bemerken, dass die ganze Vorstellung von /Heyen, als sey jene Faserbildung im Zellensafte, und gehöre zum Inhalte der Pflanzenzellen, nicht in der Natur begründet ist, indem alle in den Zel- len vorkommenden Fasern mit den Zellwandungen verwachsen, und integrirender Bestandtheil derselben sind. Dass das Gegentheil statt finde, dafür führt Meyen auch nicht Einen beweisenden Umstand an, wenn man nicht als solchen eine Hypothese ansehen wollte, welche Meyen ersann, um das Vorkommen der be- kannten kreisförnigen Ringe auf den Zellenwandungen von Sphagnum zu erklären, von welchen er glaubt, sie entstehen durch das Umfallen eines Fasernringes inner- halb der Zellen. Dieses hat aber Meyen gewiss nie gesehen, bey Sphagnum eben so wenig als je in einer andern Pflanze. Nie fällt ein Ring eines Ringgefässes von selbst um, sondern nur wenn man beym Anatomiren mit einem stumpfen Messer das Gefäss mehr zerreisst als zerschneidet, und selbst unter solchen Umständen sah ich es bey Sphagnum nicht. Gänzlich widerlegt wird aber die Meyen’sche An- sicht über diese ringförmigen Stellen bey Sphagnum durch den Umstand, dass die- ser Ring eine Pore umgiebt, denn diese könnte doch nicht Folge des Umfallens eines solchen Ringes seyn. 416 h h Manche werden mir vielleicht gegen die Ansicht, dass das Holz der Cycadeen und Coniferen nur aus Spiralgefässen und ihren Mo- dificationen bestehe, einwenden, dass es. die Funetion der Spiralge- fässe sey, Luft zu führen, und dass. desshalb nicht die ganze Holz- masse dieser Gewächse einzig und allein aus Spiralgefässen bestehen könne. Dieser Einwurf wäre hingegen von keinem Gewichte, da die Function der Spiralgefässe noch lange nicht ausser allen Zwei- fel gesetzt ist; im Gegentheile scheint mir gerade diese anatomische Thatsache ein Hauptbeweis für die Lehre, dass dieselben Saft und nicht Luft führen, zu seyn Doch kehren wir wieder nach dieser Abschweifung zum Cyca- deenstamme zurück. Die Holzfaserna der Cycadeen steigen senkrecht in die Höhe, je- doch nicht in völlig gerader Richtung, sondern wegen der vielen Markstrahlen, in geschlängelten Linien. Wie die Faserbündel gegen einen Markstrahl hinlaufen, so biegen sich die zu beyden Seiten des- selben liegenden seitwärts rechts und links in einen Bogen und tref- fen oberhalb des Markstrahls wieder zusammen, um in gerader Rich- tung weiter aufwärts zu gehen (Tab. XYIII. fig. 1. ı. k.). Der mittlere Gefässbündel hingegen tritt (Tab. XYIL. fig. 1. b. d. g.) in einem Bogen auswärts zwischen den beyden andern durch, um- geben von Zellgewebe, welches auf diese Art als Markstrahl (m.) eine Verbindung zwischen Mark (a.) und Rinde (/.) bildet. Wie dieser Bündel (d. h. nicht nur die in der Nähe des Markes verlau- fenden Fasern, sondern der an dieser Stelle die ‘ganze Dicke des Holzkörpers einnehmende Theil) in die Bast und Rindenschichte ein- tritt, so nimmt er eine rundliche Form an, und zugleich gehen alle seine Gefässe aus der Form der getüpfelten Zellen in die der Treppengänge über; ein neuer, unumstösslicher Beweis, dass diese beyden Bidungen zu einem und demselben Systeme gehören. 417 Ganz auf dieselbe Weise, wie der Holzring des Zamiastammes verhielt sich der Holzring der jungen Cycas revoluta, wovon Tab. XIX. fig. 7. einen Querschnitt zeigt. Brongniart hingegen fand in dem von ihm untersuchten Cycas- stamme zwey concentrische getrennte Holzringe, von denen seinen Zeichnungen nach der innere der bedeutend grössere war; von dem letztern giebt er an, dass er keine Fasern jn die Blätter schicke. Auch ich fand in dem erwachsenen Cycasstamme, den ich untersuchte, ebenfalls ausser diesem innerem, noch einen weit kleineren äusseren Holzring, von welchem ich später sprechen werde. Das Verhältniss des inneren aber zu den Blättern ist ein ganz anderes, als Brong- niart zu finden glaubte; es zeigt nämlich dieser innere Holzring voll- kommen dieselbe Organisation, wie der Holzring der Zamia, er be- sitzt dieselben Markstrahlen, denselben Verlauf der Fasern und zeigt völlig dasselbe Abschicken von Gefässbündeln in die Blätter, so dass auch nicht der mindeste Unterschied zwischen beyden aufzufinden ist. Es ist derselbe weit entfernt, wie man nach Brongniart's Darstellung glauben sollte, ein gleichsam ausser Verbindung mit den übrigen Theilen der Pflanze stehender Theil zu seyn, sondern er ist aus der Entwicklung des in der Jugend einzigen (auf Tab. XIX. g. 7. abgebildeten) Holzringes entstanden, und wie weiter unten, wo von der Bildung des äusseren die Rede seyn wird, näher gezeigt werden soll, als der eigentliche und einzige zu betrachten. Es folgt, wie schon oben angegeben wurde, auf den Holzring ein Ring von Bast von ungefähr gleicher Dicke mit dem erstern (Tab. XVI1l. fig: 2. b. d. fig. 1. b. e. h. von Zamia. Tab. XXI. fig. 7. ec. c. von Cycas.) Wie es kam, dass Brongniart den Bast, welchen er doch selbst suchte, übersah, ist schwer einzusehen, denn sowohl bey Cycas als bey Zamia bot er sich mir auf den ersten Blick dar. 95 418 Es wird dieser Bast, wie das Holz, durch die Markstrahlen (Tab. XVIN. fig. 2... e. fig. 6. a. a.) in netzförmige Bündel ge- theilt. In der Jugend zeigten sich bey Cycas (Tab. XIX. fig. 7. c.) die Baströhren als sehr dünnwandige Zellen, in der erwachsenen Pflanze hatten dieselben etwas dickere Wandungen bekommen. Bey Zamia war etwa die Hälfte der Baströhren in ihrem dünnwandigen Zustand verblieben (Tab. XY1I1. fig. 2. b. d. Tab. XIX. fig. 9. b.), während die andere Hälfte ziemlich diekwandig geworden war (Tab. XIX. fig. 8. ce. c.). Diese Baströhren sind, wie ein parallel mit der Rinde geführter Längenschnitt bey Zamia (Tab. XV 11]. fig. 6. b..b.) zeigt, kurz und stehen mit horizontalen Scheidewänden übereinander. Es scheint nun zwar dieses Verhältniss dem. zu widersprechen, was die Phytotomen von der Bildung der Baströhren angeben, dass näm- lich dieselben aus sehr langen, an den Enden zugespitzten Zellen bestehen. So richtig dieses aber auch im Allgemeinen ist, so glaube ich doch, dass man desshalb, weil diese Zellen nicht die Form der gewöhnlichen Bastzellen haben, noch nicht berechtigt ist, diesen Theil für etwas anderes, als für Bast zu erklären; sondern es liefert die hier betrachtete Bildung nur einen auffallenden Beweis davon, dass die strenge Unterscheidung zwischen Parenchym- und Prosen- chymzellen, wie sie in neueren Zeiten geschieht, nicht in der Natur begründet ist, eine Thatsache, welche ich wohl nächstens bey Her- ausgabe von monographischen Bearbeitungen der Anatomie einiger andern Pflanzenfamilien näher auseinander setzen werde. Jeder Gefässbündel, welcher durch den Bastring zu den Blättern durchdringt, wird auf seiner äussern Seite von dem ihm entspre- chenden Theile des Bastringes begleitet, wie Tab. XY111. fig. 1. d. e. h. im Längenschnitte, fig. 2. i. im Querschnitte zeigt. Es wird nun, um die spätere Darstellung zu erleichtern, am passendsten seyn, ehe ich die Beschreibung des weitern Verlaufes 14 419 der zu den Blättern gehenden Gefässbündel gebe, zur Darstellung der Mark- und Rindensubstanz überzugehen. Diese beyden Organe bestehen aus grossen dünnwandigen Pa- renchymzellen ( Tab. XY IN. fig. 1. f. Tab.X IX. fig. 7. a. a. e. e.), auf deren Wandungen, wie auf den Markzellen beynahe aller Pflan- zen, nur kleine Tüpfel anzutreffen sind. Die grossen verdünnten Stel- len, welche sich auf den Wänden der im _Blattstiele und in den Blät- tern befindlichen Zellen finden ”), fanden sich in den von mir un- tersuchten Stämmen nicht auf den Markzellen, doch müssen sie zu- weilen auf den Markzellen der erwachsenen Pflanzen vorkommen, da /Moldenhawer den Mangel derselben als eine den Markzellen der jungen Wurzelknollen zukommende Eigenheit anführt. Rinden- und Markzellen sind dicht mit Amylumkörnern erfüllt (Tab. XX. fig. 15. e.), wesshalb es denn auch nöthig ist, diese Pflanzen, wenn man sie genauer untersuchen will, in Wasser zu kochen. Zwischen diesen Zellen, besonders in der Nähe des Holzes, 'fin- den sich im Marke und in der Finde viele grosse, verzweigte, keine eigenen Wände besitzende, untereinander netzartig verbundene Ca- näle (Tab. XY IN. fig. 2. g. Tab. XIX. fig.7.d. Tab. XX. fig. 15. a.), die ein ungefärbtes Gummi enthalten, welches grössere Aehnlich- keit mit Traganthgummi, als mit arabischem Gummi zu haben scheint, indem es im Wasser stark aufschwillt, und. nur schwierig aufzu- lösen ist. Brongniart hat diese Gummicamäle für grosse Intercellulargänge erklärt; dagegen lässt sich nun zwar in soferne nichts einwenden, als dieselben keine eigenen Wände besitzen; es widerspricht hinge- *) Vrgl. meine Schrift über die Poren des Pflanzenzellgewebes Tab. I. fig. 1- = 53* x 420 gen doch dem gewöhnlichen Begriffe von Intercellulargängen, wenn man grosse, regelmässige, einen ausgeschiedenen Saft enthaltende *) Canäle mit diesem Namen belegen wollte, um so mehr, da diesel- ben nicht unmittelbar zwischen den Parenchymzellen liegen, sondern (wie Tab. XX. fig. 7. im Querschnitte aus Cycas revoluta, Tab. XX. fig. 16. b. b. im Längenschnitte aus dem Blattstiele von Zamia inte- grifolia zeigt) von einer einfachen Reihe sehr dünnwandiger, ver- längerter Zellen, welche als das Aussonderungsorgan des Gummi- zu betrachten sind, umgeben werden. In dem Stamme von Zamia latifolia (Tab. XV III. fig. 2. g.) traf ich zwar diese engen, die Canäle um- gebenden verlängerten Zellen nicht mehr, es ist hingegen gar nicht zu bezweifeln, dass dieselben auch hier vorkommen; und es ist nur dem Umstande, dass ich den Stamm nicht mehr frisch zur Unter- suchung erhielt, zuzuschreiben, dass dieselben nicht mehr aufzufinden waren. Wenn man ein Stück eines Cycasstammes trocknen lässt, so schrumpfen diese Zellen ebenfalls so sehr zusammen, dass sie bey der Untersuchung dem Auge entgehen.. In der Rindensubstanz verlaufen nun die zu den Blattstielen ge- henden Gefässbündel auswärts und aufwärts, verzweigen sich und nehmen mit andern Gefässbündeln anastomosirend, an der Basis der gen Grundflächen der Blatt- stiele häufig eine völlig horizontale Lage an; auf diese Art wird in auf der Rinde sitzenden schuppenförmi der Rinde ein sehr vielfach verschlungenes Netz von Gefässbündeln gebildet, aus welchem in die, als Reste der abgefallenen Blattstiele stehen bleibenden Schuppen einzelne Gefässbündel eintreten, welche sich hier in viele Zweige spalten, ehe sie in den eigentlichen, ab- fallenden Blattstiel eintreten. Diese in der Rinde befindlichen Gefässbündel bestehen, wie schon oben bemerkt wurde, einzig und allein (die Bastschichte natürlich *) Die Intercellulargänge sind als das Luft führende System der Pflanze zu betrachten. Re ee re 421 ausgenommen ) aus 7reppengängen von ganz gewöhnlicher Bildung (Tab. XX. fig. 17. @.), ohne alle Beymischung von porösen Zellen, in welche sie aber unmittelbar übergehen ( Tab. XY 111. fig. 1.). Im Blattstiele selbst sind die Gefässbündel in der Form eines gegen die obere Seite des Blattstieles hin geöffneten Hufeisens ge- stellt. Jeder einzelne Gefässbündel besteht (wie Tab. XX. fig. 13. im Querschnitte, fig. 14. im Längenschnitte aus Zamia integrifolia zeigt) aus einem Bündel von Gefässen, und einem etwas von ihm getrenn- ten Bündel von Baströhren. Die Gefässe des Blattstiels weichen von denen des Holzes und von den in den Gefässbündeln der Rindensub- stanz befindlichen theils durch ihre Stellung, theils durch ihre Form ab, indem sie 1) nicht in regelmässigen Linien nebeneinander ge- stellt, sondern ohne Ordnung zusammengehäuft sind, 2) indem die im Gefässbündel nach innen stehenden (fig. 13. 14. a.) einen grös- seren Durchmesser zeigen, als die Gefässe des Stammes; so hatten die Gefässe des Holzes in dem alten Stamme von Cycas revoluta einen Durchmesser von ;,, — ;; Pariser Linie,. während die grösse- ren Gefässe im Blattstiele einen Durchmesser von —"’, zum Theil ei- nen noch grösseren, zeigten. Eine weitere Abweichung zeigen ferner die Gefässe des Blattstieles darin, dass sich die grösseren derselben durch die Form und Vertheilung der Tüpfel mehr den porösen Röh- ren der Monocotyledonen als den porösen Röhren des Cycadeenhol- zesxnähern (fig. 14. @.), während die kleineren (fig. 14. db.) voll- kommen die Form von Treppengängen und abrollbaren Spiralge- fässen annehmen. Auf allen Seiten, besonders aber auf der äusseren, sind die Ge- fässbündel des Blattstieles von einer Schichte verlängerter Zellen (fig. 13. e. fig. 14. €.) umgeben, womit die erste Annäherung an Holzzellenbildung in diesen Pflanzen gegeben wird. Auf der äusseren Seite des Gefässbündels liegt endlich ein Bün- del von dünnwandigen Baströhren (fig. 13. e. fig. 14. e.), in wel- 22 chem sich bey Zamia integrifolia auf seiner innern Seite 2—3 ge- tüpfelte Gefässe von geringem Durchmesser (fig. 13. und 14. d.) finden; eine Bildung, zu welcher ich bis jetzt kein Gegenstück kenne. Die im bisherigen beschriebenen Gefässbündel sind im jungen Stamme die einzigen, welche sich in der Rinde zeigen. Dagegen fand sich sowohl in dem alten Stamme von Cycas, als von Zamia noch ausserdem in der Rinde eine zweyte Ordnung von Gefässbün- deln, welche mit den ersteren durchaus in keiner Verbindung ste- hen, und welche auf den ersten Anblick in dem Cycasstamme, wo sie sich in grösserer Ausbildung finden, einen zweyten, äusseren Holzring zu bilden scheinen. Brongniart nahm auch einen solchen zweyten Holzring in der That an, und glaubte gefunden zu haben, dass nur dieser die Gefässbündel in die Blätter ausschicke. Unter- sucht man hingegen die Sache näher, so findet man, dass dieser zweyte Holzring aus einzelnen Gefässbündeln gebildet ist, welche aus dem innern Holzringe entspringen, in einer nach auswärts und ab- wärts gehenden Richtung verlaufen, und so allerdings bey Cycas we- gen ihrer grösseren Anzahl einen zweyten, äusseren Holzring, der je- doch weit schmäler als der innere ist, zu bilden scheinen. Bey Zamia hingegen sind diese Gefässbündel nur klein, und in so geringer An- zahl vorhanden, dass man sie auf dem Querschnitte des Stammes nicht von den zu den Blättern gehenden Gefässbündeln unterscheiden kann, sondern nur durch Verfolgung ihres Verlaufes auszumilteln im Stande ist, zu welcher dieser beyden Ordnungen sie gehören. Es bestehen dieselben (Tab. XYIII. fig. 2. h.), wie die zu den Blät- tern gehenden (Tab. XY I]. fig. 2. i.), aus einem von Markstrahlen durchsetzten Holzkörper und aus Bast. Dass von ihnen, wie Brong- niart angiebt, die Blätter mit Gefässen versehen werden, ist durch- aus unrichtig, indem sie im Gegentheile nie einen Zweig zu densel- ben schicken. Welche Bedeutung dieses zweyte Gefässbündelsystem habe, darüber werde ich passender erst weiter unten das Nähere anführen, —_ drei ar Ben 423 "Auch im Marke von Zamia (aber nicht in dem von Cycas), fand ich eine Anzahl kleiner, netzförmig unter einander verbunde- ner Gefässbündel, deren jeder (Tab. XX. fig. 15.) einen aus Trep- pengängen oder porösen Röhren bestehenden Holzkörper (c. b.) be- sitzt. Ob solche schon in der jungen, oder ob sie nur in der er- wachsenen Pflanze vorkommen, kann ich wegen Mangel an Material nicht entscheiden; ebensowenig liess sich ausmitteln, in welcher Ver- bindung dieselben mit dem Holzkörper stehen, indem bey dem un- tersuchten Exemplare von Zamia der äussere Umfang des Markes in der Dicke von ein paar Linien durch Extravasat von Gummi und anfangende Fäulniss in einen Zustand versetzt worden war, der jede genauere Untersuchung dieses Theils unmöglich machte. Es sey mir nun erlaubt, dieser anatomischen Beschreibung des Stammes der Cycadeen einige Bemerkungen über die Aehnlichkeit und Verschiedenheit, welche diese Pflanzen in Hinsicht auf den Bau und die Vegetationsweise ihres Stammes mit einigen andern Familien zeigen, anzuhängen. So lange man über den Bau des Cycadeenstammes keine ge- naueren Untersuchungen hatte, war es wohl natürlich, dass man bey der grossen Aehnlichkeit, welche derselbe in seinem äusseren Habi- tus mit dem .Stamme der Monocotyledonen, und insbesondere mit dem der Palmen zeigt, annahm, dass die Cycadeen mit den Palmen in Hinsicht auf ihre Vegetationsweise völlig übereinstimmen. Die scheinbare Wahrheit dieser Annahme zu bestätigen, dazu trug eine schon von Desfontaines beschriebene, und in den neuesten Zeiten von de Candolle wieder bekannt gemachte Beobachtung an einem in Paris befindlichen Exemplare von Cycas nicht wenig bey, welches an derjenigen Stelle seines Stammes, die sich während der Ueber- fahrt nach Europa und bis zur völligen Wiedererstarkung der krän- kelnden Pflanze entwickelt hatte, eine auflallende Einschnürung zeigt. Es beweist dieser Umstand allerdings, dass dieser Pflanze keine ve- 424 | | getatio peripherica zukommt, indem durch spätere Auflagerung neuer Holzschichten sich in diesem Falle die Einschnürung wohl wieder mehr oder weniger ausgeglichen hätte; es ist aber eben so ge- wiss, dass diese Erscheinung weit entfernt ist, einen sichern Beweis dafür zu geben, dass der Cycadeenstamm eine vegetatio ‚centralis be- sitze; sondern sie beweist nichts weiter, als. dass der Holzkörper dieser Gewächse, wenn er einmal gebildet ist, keiner bedeutenden Ausdehnung in die Breite mehr fähig ist, ein Umstand, der, wie weiter unten gezeigt werden soll, seinen Grund in einer ganz an- deren Vegetationsweise hat, als die ist, welche man bis jetzt mit dem Ausdrucke der vegetatio centralis bezeichnete. Da es-mich zu weit führen würde, wenn ich auf eine genauere Vergleichung der Vegetationsweise der Monocotyledonen und Cyca- deen eingehen wollte, indem ich mich. bey einer solchen nicht auf die Beschreibungen des Baues der Monocotyledonen, besonders des Palmenstammes, wie sie von den früheren Phytotomen gegeben wur- den, beziehen kann, weil mir meine Untersuchungen des Palmen- stammes zeigten, dass die ganze von Desfontaines aufgestellte Lehre einer centralen Vegetation unrichtig ist, so begnüge ich mich hier, nur die am meisten auffallenden Unterschiede anzudeuten, welche zwischen den Stämmen der Cycadeen und der Palmen stattfinden, indem diese schon hinreichend. die gänzliche Verschiedenheit dieser zwey Bildungen beurkunden. Schon beym ersten Blicke fällt bey der Vergleichung eines Pal. menstammes mit einem Cycadeenstamme in die Augen, dass diesel- ben in Hinsicht auf die Vertheilung der Holzmasse gänzlich verschie- den sind; während in dem letzteren Stamme, wie oben gezeigt wurde, das Holz einen einfachen, von vielen Markstrahlen durch- setzten, eine grosse Markmasse einschliessenden Cylinder bildet, be- steht das Holz des ersteren aus einer grossen Menge dünner, im ganzen Stamme ohne bestimmte Ordnung zerstreuter Faserbündel. 425 So auffallend schon dieser auf der Anlagerung der Holzmasse be- stehende Unterschied ist, so weist uns dennoch eine nähere Ver- gleichung des Baues der einzelnen Gefässbündel beynahe noch grös- sere Verschiedenheiten zwischen diesen Stämmen nach. Während bey den Palmen (und bey den übrigen Monocotyledonen) jeder ein- zelne Gefässbündel in Hinsicht auf seine anatomische Zusammen- setzung vollkommen mit einer zwischen zwey Markstrahlen liegenden Abtheilung des Holzkörpers eines jungen dicotyledonischen Gewächses übereinstimmt, indem er aus einem der Corona der Dicotyledonen entsprechenden (aus Ringgefässen, Spiralgefässen, Treppengängen, porösen Röhren und dünnwandigen, verlängerten, parenchymatosen Holzzellen bestehenden) Holzkörper, aus einem Bastbündel und aus einem zwischen die genannten Theile eingeschobenen Bündel eigener Gefässe zusammengesetzt ist, so bestehen die einzelnen Abtheilungen des Holzceylinders der Cycadeen nur aus einem Bastbündel und aus einem einzig und allein von Gefässen gebildeten Holzkörper. Wir müssen also annehmen, dass ın Hinsicht auf die Vollkommenheit sei- ner Organisation das Holz der C'ycadeen auf einer weit niedrigeren Stufe, als die Gefässbündel des Palmenstammes, stehe, da wir die zusammengeselzteren organischen Körper als die höher entwickelten zu betrachten gewohnt sind. Eine andere eben so wichtige Verschiedenheit zwischen dem Stamme der Monocotyledonen und der Cycadeen beruht darauf, dass bey den ersteren jeder Holzbündel, wenn wir ihn vom Blatte ab- wärts gegen die Basis des Stammes verfolgen, in einem Bogen bis zum Centrum des Stammes einwärts, und von hier an allmählig wieder bis unter die Oberfläche des Stammes auswärts läuft, und dass derselbe während dieses Verlaufes seinen Bau auf eine höchst auffallende Weise ändert (wovon die nähere Auseinandersetzung meine Anatomie der Palmen enthält), von welchem allem im Cyeadeen- stamme nichts angetroffen wird. 54 426 Die Erwähnung dieser Umstände wird genügend seyn, um nach- zuweisen, dass die Organisation und Vegetationsweise der Cycadeen nnd Palmen 'nur eine sehr entfernte Aehnlichkeit mit einander haben, dass die Organisation der Cycadeen weit niedriger als die der Palmen stehe, und dass ihnen eben so wenig als den letztern eine centrale Vegetation zugeschrieben werden dürfe. Vergleichen wir nun nach dem Vorgange von Drongniart den Bau der Cycadeen mit dem der Dicotyledonen, so muss, ich gestehen, dass ich durchaus keine so grosse Analogie, als Drongniart zu fin- den glaubt, zwischen diesen zwey Bildungen zu entdecken im Stande bin. Es widerspricht einer solchen Vergleichung schon der Habi- tus dieser Pflanzen, die monocotyledonenarlige Wurzelbildung, der Mangel an Bildung von Jahresringen, und endlich der ganze Bau des Holzes, indem dieses, wie oben gezeigt, nur aus Gefässen be- steht, und es beschränkt sich die Aehnlichkeit beynahe allein- auf den Umstand, dass das Holz der Cycadeen ebenfalls wie bey den Dicotyledonen einen vollständigen Cylinder, welcher von Markstrah- len durchzogen ist, bildet, ein Umstand, welcher aber, wie weiter unten gezeigt werden soll, durchaus unzureichend ist, um einen gül- tigen Beweis abzugeben, dass zwischen den Cycadeen und Dicotyle- donen in Hinsicht auf den Bau und die Vegetationsweise eine Ueber- einstimmung statt finde. Der Umstand, dass das Holz der Cycadeen nur aus Gefässen besteht, so wie die grosse Aehnlichkeit dieser Gefässe mit denen der Coniferen, weist nun, wie dieses auch Drongniart einsah, auf eine Vergleichung des Stammes der Cycadeen mit dem der Co- niferen hin, eine Vergleichung, die um so natürlicher ist, als diese zwey Familien durch die Organisation ihrer Fructificationstheile in so äusserst nahe Verbindung gebracht werden; allein auch hier fin- den wir wieder, dass in anatomischer Hinsicht nur von Aehnlichkeit in Hinsicht auf den einen und den andern Punct, aber durchaus 427 nicht von einer durchgreifenden Analogie die Rede seyn kann. Einer solchen -widerspricht die ganze Vegetationsweise der Cycadeen, in- dem ihr Stamm absatzweise, jährlich einen bis zwey Blätterwirtel entwickelnd , säulenförmig, nach Art der Palmen, in die Höhe wächst, beynahe keine Neigung zur Astbildung hat, und nach Art der Mono- cotyledonen eines Caudex descendens ermangelt; ferner widerspricht das Zurücktreten der Holzmasse der Cycadeen gegen die Masse des Markes, der Mangel an Jahresringen, die Verästelung und vielfache Anastomose der in die Blätter, austretenden Gefässbündel. Dass hin- gegen der Mangel des Bastes, welchen Brongniart als Hauptunter- schied aufstellt, nicht in der Natur existirt, sondern nur das Resultat einer flüchtigen Untersuchung ist, wurde oben hinreichend nach- gewiesen. Es kann somit von einer Analogie mit dem Baue der Coniferen nur in Hinsicht auf die Structur der einzelnen anatomischen Systeme, in welcher Rücksicht, wie oben gezeigt wurde, allerdings beynahe völlige Uebereinstimmung statt findet, die Rede seyn. Sehr wichtig wird uns diese Analogie hingegen dadurch, dass durch die Aebnlich- keit, welche der Bau der Cycadeen, wie ich sogleich näher ausein- andersetzen werde, mit dem Baue der baumartigen Farnkräuter zeigt, ein bedeutungsvoller Wirk über die Stellung, welche die Fa- milien der Cycadeen und Coniferen in der Reihe des Pflanzen- reiches einnehmen, gegeben wird. Um diese Analogie der Cycadeen mit den Daumfarn näher nachzuweisen, bin ich genöthigt, einige Bemerkungen über den Bau der letztern (über welchen Gegenstand meine Untersuchungen erst später dem Drucke werden übergeben werden, wesshalb. ich wegen des nähern Details auf diese später erscheinende Arbeit verweisen muss) voraus zu schicken. Es war bisher die bereits von Desfon- taines ausgesprochene Meynung allgemein herrschend, dass der Stamm der baumartigen Farnkräuter nach demselben Typus, wie der Stamm 54* 428 der Palmen gebaut sey. Eine genauere Untersuchung der Stämme von. etwa zehn verschiedenen Arten zeigte mir hingegen, däss der Bau des baumartigen Farnstammes von dem des Palmenstammes durch- aus verschieden ist. Es istnämlich das Holz der baumartigen Farn- kräuter durchaus nicht, wie bey den Palmen und übrigen Mono- cotyledonen in einzelne Bündel getheilt, sondern es bildet einen voll- kommen geschlossenen Cylinder, welcher nur an denjenigen Stellen, an welchen die in die Blätter verlaufenden Gefässe, von ihm abtre- ten, von einer schmalen, senkrecht stehenden Spalte durchbrochen ist. -Diese Spalten haben nun auch zu der irrigen Meynung, dass das Holz .der baumartigen Farnkräuter in einzelne Bündel getrennt sey, Veranlassung gegeben. Wenn man nämlich durch einen Farn- stamm einen Queerschnitt macht, so geht dieser immer wegen der sehr genäherten Stellung der Blätter, durch einige der an der Grund- fläche der Blätter befindlichen Spalten, und der Holzring erscheint da- her unter der Form von schmäleren und breiteren getrennten Platten. Sehr leicht kann man sich hingegen von der Vollständigkeit dieses Cylinders überzeugen, wenn man der Länge des Stammes nach die Rinde und das Zellgewebe losschneidet und so den Holzcylinder selbst blos legt. Die microscopische Untersuchung des Helzes der Baum- farn zeigte, dass dasselbe einzig und allein aus Treppengängen und aus solchen Gefässen, welche den porösen Gefässen der Monocoty- ledonen, z. B. der Palmen und Gräser gleichen, mit Beymischung' von wenigen dünnwandigen Parenchymzellen bestehe, dass hingegen durchaus keine prosenchymatosen Zellen in seine Bildung eingehen. Das Mark war zu einer sehr bedeutenden Grösse entwickelt, und war, wie auch die Rindensubstanz, aus grossen, mit Amylum dicht “erfüllten Parenchymzellen gebildet. Mark und Rinde stehen nur durch die an der Basis der Blätter befindlichen Spalten mit einander in Verbindung, an den übrigen Stellen kommen dagegen keine Mark- strahlen vor. Im Marke zerstreut finden sich sehr zarte Gefässbün- - del, welche durch die beschriebenen Spalten des Holzceylinders tre- ru Br Se De a Te nn Bann Bnh 429 tend, in Verbindung mit den aus dem Holzeylinder selbst entsprin- genden Gefässbündel in die Blattstiele eingehen, und die Blätter mit Gefässen versehen. Schon oben habe ich auf die Aehnlichkeit des Stammes der Cy- cadeen und der Baumfarn in Hinsicht auf ihren äusseren Habitus aufmerksam gemacht, und nun erhellt, wie ich glaube, aus den hier angegebenen anatomischen Verhältnissen, nämlich aus der grossen Masse des Markes, aus dem Mangel an Holzzellen, aus der Einfach- heit des Holzringes, aus dem Mangel der Jahresringe, auf das Deut- lichste, dass auch in Hinsicht auf den inneren Bau keine geringe Aehnlichkeit zwischen diesen Familien statt findet. Ungeachtet dieser Aehnlichkeiten finden wir aber auch sehr bedeutende Verschiedenhei- ten, nämlich Anwesenheit des Bastes im Cy’cadeenstamme und völli- gen Mangel desselben im Stamme der Baumfarn; dafür treffen wir bey den letzteren eine aus holzigen Prosenchymzellen gebildeten Scheide, welche den Holzkörper sowohl auf seiner inneren als auf seiner äusseren Seite bekleidet, und welche bey den Cycadeen völ- lig fehlt. Auf dıese Weise erscheint also der Stamm der Cycadeen seinen anatomıschen Verhältnissen nach als eine völlige Mittel- bildung zwischen dem Stamme der Baumfarn und Coniferen. Es bleibt uns noch ein Verhältniss des Cycadeenstammes zu be- trachten übrig, nämlich seine Vegetationsweise. Ich muss hiebey vorläufig bemerken, dass ich in meiner Abhandlung über den Bau der baumartigen Farnkräuter nachweisen werde, dass sich die Moose, Marsileaceen, Lycopodiaceen und Farnkräuter, beson- ders deutlich aber die Baumfarn durch eine eigene, bisher unbeach- tete Vegetationsweise, die ich mit dem Namen der vegetatio termi. nalis bezeichne, von den /Monocotyledonen unterscheiden, indem der untere Theil ihres Starames in der Form und Zusammensetzung, 450 die er einmal besitzt, verharrt, und die,ganze Pflanze nur’ an ihrer Spitze vegetirt, indem ihr Wachsthum nur in einer weitern, nach oben fortgehenden Entwicklung der den untern Theil des; Stammes constituirenden Theile besteht, was weder bey den /Monocotyledonen noch bey den Dicotyledonen der Fall ist. Derselbe Fall tritt nun auch bey den Cycadeen ein, indem ihr Holzkörper sich bey sei- ner absatzweise vor sich gehenden Vergrösserung nur gerade in die Höhe fortseizt, ohne dass, wie bey den Monocotyledonen, für die jüngeren Blätier neue Gefässbündel sich bilden, welche einen von den die älteren Blätter versehenden Gefässbündeln ge- trennten Verlauf _besüzen, oder ohne dass, wie es bey den Di- cotyledonen stalt findet, eine andere, zwischen den Bast und den Holzkörper der alten eingeschobene Pflanze erzeugt wird (vegetatio peripherica). Hier nun ist der Ort, wo die Erklärung des oben beschriebenen zweyten Holzringes von Cycas gegeben werden kann. Die zu den in jedem Jahre neu gebildeten Blättern tretenden Gefässbündel legen sich als unmittelbare Fortsetzung des alten Holzceylinders an densel- ben an, es bildet sich aber nicht nur ein auf das alte Holz aufge- setzter Ring, sondern die Fasern dieses Holzringes scheinen sich auch abwärts zu verlängern. So lange nun die Pflanze noch nicht alt ist, und ihr noch weicher Holzkörper die Fasern in sich aufneh- men kann, so lange werden diese integrirender Bestandtheil von dem alten Holzceylinder und so lange bleibt dieser einfach; wenn dieses aber mit dem höheren Alter aufhört, so finden die neuen Fasern ei- nen freyeren Raum in der Rindensubstanz, sie treten daher an irgend einer Stelle vom innern Holzeylinder nach auswärts und abwärts, und bilden so, wenn sie sich allmählig in grösserer Menge ansam- meln, einen schmalen, unvollständigen Kreis um den Holzcylinder. Dass diese Bildung eine von der bey den Dicotyledonen vorkom- menden gänzlich verschiedene ist, erhellt wohl Jedem auf den ersten m» '7\ 431 Blick, denn es erzeugt sich ja nicht alljährlich ein neuer Holzring, und was der besonders characteristische Unterschied ist, es legt sich diese neue Bildung nicht zwischen dem Baste und dem Holze der älteren als ein vollständiger Cylinder an, sondern ausserhalb dersel- ben unter der Form von getrennten Fasern. Dass sich dieser Vor- gang mehreremale wiederholt, und so allmählig mehrere durch Zell- geweblagen getrennte Faserringe sich bilden, wie man aus der auf Tab. 21. im dritten Bande des Hortus malabaricus gegebenen Abbil- dung vielleicht sehliessen könnte, ist mehr als zweifelhaft, indem kein neuerer Beobachter, weder an den jetzigen noch an versteiner- ten Cycadeen der Vorwelt mehr als zwey Rreise fand, und die Un- richtigkeit der angeführten Abbildung schon daraus erhellt, dass der innerste Holzring einen bedeutend kleineren Durchmesser besitzt, das Mark also in weit kleinerer Menge vorhanden ist, als wir es an den Cycadeenstämmen beobachten. Vielleicht giebt uns die oben näher entwickelte Verwandtschaft, welche die Stämme der baumartigen Farnkräuter, Cycadeen und Coniferen mit einander haben, einen Fingerzeig über die Stellung, welche diese letzteren zwey Familien in der Reihe der Pflanzen- familien einnehmen, und über die richtige Deutung mancher dunkeln Punkte in der, von den übrigen Phanerogamen so sehr abweichenden Organisation ihrer Fructificationstheile. In dieser Beziehung ist vielleicht die Untersuchung des soge- nannten Spadix der weiblichen Cycas noch von grösserem Interesse als die Untersuchung des Stammes, so wichtig diese auch, wie wir gesehen haben, für die vergleichende Pflanzenanatomie ist. Es fehlte mir leider die Gelegenheit, die Spadices von mehreren Arten von Cycas der anatomischen Untersuchung unterwerfen zu können, in- dem mir nur ‚ein in Weingeist von Hrn. v. Harwinsky aus Brasilien nach München gebrachter Spadix von einer mir nicht bekannten Art zu Gebote stand. Da jedoch die Untersuchung desselben zeigte, dass 452 sein Bau in einem überraschenden Contraste sowohl mit dem Baue des Cycadeenstammes als mit dem Baue des Spadix der Monocety- ledonen steht, da ferner bey der grossen Aehnlichkeit der äusseren Form, welche die Spadices der verschiedenen Arten von Cycas zeigen, nicht daran zu zweifeln ist, dass auch der Spadix der übri- gen Arten nach demselben Typus gebaut ist, so wird es vielleicht nicht ohne Interesse seyn, wenn ich hier die Resultate meiner an jenem Spadix gemachten Untersuchungen mittheile. Die Spadices dieser Art besitzen die Länge von etwa 7 pariser Zollen; der untere Theil derselben ıst in der Länge von etwa 3 Zol- len etwas plattgedrückt, und zugleich auf seiner obern und untern Fläche in eine Art von crista erhaben, es stellt daher sein Queer- schnitt ein unregelmässiges Viereck dar. Auf den seitlichen Rändern sitzen, ohne von einer Schuppe oder dergleichen gestützt zu seyn, etwa fünf Früchte in alternirender Ordnung, von welchen die 3—4 oberen abortiren. Der obere Theil des Spadi.xw ist bandförmig platt- gedrückt, und auf beyden Rändern mit einer ziemlichen Anzahl (etwa ‚15—18) von Pinnen, welche 1—iz Zoll lang, 1 Linie breit und auf dem Queerschnitte oval sind, besetzt, so dass dieser obere Theil die grösste Aehnlichkeit mit einem gefiederten Blalte besitzt. Dieser Aehnlichkeit, welche der Spadix in seinem Aeusseren mit einem blattartigen Organe besitzt, entspricht nun auch vollkom- men sein innerer Bau. Die Gefässbündel desselben sind nämlich we- der, wie im Stamme der Cycadeen, zu einem geschlossenen Holz- cylinder verbunden, noch sind dieselben wie bey den Palmen und den übrigen Monocotyledonen im ganzen Spadix zerstreut und auf die Weise angeordnet, dass ihr Bastkörper gegen die Peripherie und der die Spiralgefässe enthaltende Theil des Gefässbündels gegen das Centrum des Spadix hin gerichtet ist, sondern es liegen dieselben in einer ziemlich geraden, oder nach oben zu etwas concaven Reihe, welche von einem Seitenrande des Spadix bis zum andern gezogen 435 ist; zugleich sind alle Gefässbündel auf die Weise angelagert, dass ihr Bastkörper gegen die untere (äussere) Fläche des Spadix hinsieht. In Hinsicht auf ihre Zusammensetzung stimmen diese Gefässbün- del völlig mit denen des Cycadeenstammes überein, indem sie aus einem Holzkörper und Bastkörper bestehen, von welchen der erstere ohne alle Beymischung von Holzzellen nur aus abrollbaren Spiralge- fässen, Treppengängen und solchen porösen Gefässen, wie sie bey den Monocotyledonen sich finden, besteht. Diese Gefässbündel verlaufen nun durch den Spadix in paralle- ler Richtung mit einander, und theilen sich auf diesem Wege in meh- rere Aeste, welche aber nicht mit den andern anastomosirend ein Netz bilden, sondern ebenfalls in gerader Richtung weiter laufen. Sowohl von den Früchten, als von den am obern Theile des Spa- dix sitzenden Pinnen, erhält jede Einen dieser Gefässbündel und zwar auf die Weise, dass an der Basis jeder Frucht und jeder Pinne der dem Rande des Spadix zunächst gelegene Gefässbündel sich in einem Bogen auswärts biegt und in diesen Theil eintritt. In den Pinnen verlauft dieser Gefässbündel, ohne sich weiter zu verästeln, bis an ihre Spitze, auf dieselbe Weise, wie der Nerve in den Fiederblätt- chen von Cycas, welche ebenfalls nur einen einzigen, die Mittel- rippe bildenden, sich nicht verästelnden Nerven enthalten. Der in eine Frucht eintretende Gefässbündel theilt sich dagegen in der Basis derselben in mehrere Zweige, von denen die grössten, ohne sich weiter zu verzweigen, ausserhalb des Putamens in gerader Richtung bis zur Spitze der Frucht fortlaufen, während die übrigen das Putamen an seiner Basis durchbohren, und sich in der, auf der innern Seite desselben liegenden, Zellenschichte ausbreiten; das Pu- tamen selbst erhält keinen Gefässbündel. Die Gefässe der in der Frucht befindlichen Gefässbündel nehmen beynahe alle die Form von porösen Gefässen an. 59 c 434 Das Zellgewebe des Spadix besteht aus dünnwandigen, paren- chymatosen, etwas verlängerten Zellen, welche in ihrer Bildung nichts ausgezeichnetes besitzen. Die Zellen der Epidermis sind sehr dickwandig; zwischen denselben finden sich kleine Löcher, wie wir auf der Unterfläche der Fiederblättchen von Cycas revoluta die Spaltöffnungen unter dieser einfachen Form antreffen. Vergleichen wir nun diese anatomischen Verhältnisse des weib- lichen Spadix von Cycas.mit denen des Stammes, und den unter der Form von Wurzelknollen erscheinenden Aesten desselben, so er- hellt auf den ersten Blick, dass bey der so gänzlich verschiedenen Stellung der Gefässbündel in diesen zwey Gebilden an keine Ueber- einstimmung derselben zu denken sey; dagegen werden wir unwill- kührlich durch die Anlagerung und den Verlauf der Gefässbündel, durch die gegen die untere Fläche hin stehende Richtung ihrer Bast- lage an eine Vergleichung dieses Spadix mit dem Baue der Blätter erinnert. Da es nämlich bey der Bildung der Blätter und der aus ihrer Metamorphose hervorgehenden Organe ein allgemeines Gesetz ist, dass die in ihnen liegenden Gefässbündel beständig auf die Weise angelagert sind, dass sie in einer geraden Linie liegen und dass die Bastlage derselben gegen die untere Seite hingerichtet ist (was nur in so weit eine Ausnahme erleidet, dass bey vielen rundlichen, zu höherer und der Bildung des Stammes sich annähernder Ausbildung gelangenden Blattstielen die beyden Enden dieser Linie sich gegen die obere Seite hin krümmen, wodurch die gerade Linie in einen Halbmond, oder beym Aneinanderschliessen beyder Enden in einen völlig ge- schlossenen Kreis ”) verwandelt wird), so ist deutlich, dass der weib- *) In diesen Fällen geht bisweilen die Annäherung an den Bau des Stammes so weit, dass der Blattstiel mancher gefiederten Blätter an seiner Spitze weiter vegetirt, seine Fiederblättchen abwirft, und nun in einen wahren Ast verwandelt ist, z. B. bey Guarea, 455 liche Spadix von Cyeas in seinem Baue vollkommen mit dem Baue eines blattartigen Organes übereinstimmt; ja es ist sogar die dem Blatte zukommende Anordnung der Gefässbündel in dem sogenannten Spadix von Cycas noch reiner ausgesprochen, als selbst in dem Blattstiele dieser Pflanzen, indem im letzteren die Gefässbündel nicht in einer geraden, sondern in einer hufeisenförmig gebogenen Linie liegen. Ich brauche nicht weitläufig auseinander zu setzen, wie sehr an eine solche Vergleichung des Spadiz von Cycas mit dem Blatte auch die äussere Forın des erstern erinnert, indem ja der obere Theil desselben vollkommen die Form eines gefiederten Blattes besitzt, und zwar bey der von mir untersuchten Art noch in weit höherem Grade, als es bey Cycas revoluta und circinalis der Fall ist, indem bey diesen Arten sich am obern Ende des Spadix nur schwache Serratu- ren finden *), während bey jener die Pinnen eine Länge voni — 14 pariser Zollen beybehalten haben. Ich glaube, diese anatomischen Verhältnisse des sogenannten Spa- dix von Cycas liefern keine zu verachtende Bestätigung für die Rich- tigkeit der von Robert Brown mit so grossem Scharfsinne aus der Bildung des Ovulum abgeleiteten, und wenn auch nicht mit voller Bestimmtheit für wahr ausgesprochenen, doch für höchst wahrschein- lich erklärten Ansicht, dass der Spadix von Cycas nicht für einen Ast, sondern für ein modificirtes Blatt zu betrachten ist, welches auf ®) Vrgl. Richard 1. c. Tab. 24. 25. — Rheede, hort. malab, Tom. III. Tab. 16 — 20. — Rumph. herb. amboin. T. I. Tab. 22 — 24. *°) Character and Description of Kingia etc. p. 29: „Were I do adopt the former suppo- sition, or that best agreeing with the hypothesis in question, I should certainly ap- ply it, in the first place, to Cycas, in wich the female spadix bears so striking a resemblauce to a partially altered frond or leaf, producing marginal ovula in one part, and in another being divided into segments, in some cases nearly resembling those of the ordinary frond,“ 55 0 436 übrigen Pflanzen dadurch unterscheidet, dass es sich nicht zu einem Carpell zusammengerollt hat und kein Stigma besitzt; eine Ansicht, welche, wie es mir scheint, durch die Art und Weise, wie bey Cy- cas diese sogenannten Spadices sich entwickeln, die vollkommenste Bestätigung erhält. Es erhellt nämlich aus den Beobachtungen von Aheede *), dass der weibliche Stamm von Cycas in so ferne von den übrigen Gewächsen in Hinsicht auf sein Wachsthum abweicht, als seine Blüthe, ob sie gleich aus den Blättern der Endknospe gebildet ist, dennoch nicht das Längenwachsthum des Stammes beschränkt. So lange nämlich der Stamm der weiblichen Cycas noch keine Blü- then entwickelt, so erscheint alle Jahre ein oder zweymal an seiner Spitze eine Knospe, deren äussere Blätter die Form von kleinen Schuppen besitzen, während die inneren sich zu wahren gefiederten Blättern ausbilden. Wenn nun der weibliche Stamm seine Blüthen entwickelt, so erscheint eine ähnliche Knospe an der Spitze des Stam- mes; die äusseren Blätter derselben besitzen ebenfalls, wie bey der Blattknospe, die Form von Schuppen, an der Stelle der inneren Blätter erscheinen hingegen die sogenannten Spadices. Hiemit ist aber das Wachsthum des Stammes nicht beendigt, sondern es findet sich, umschlossen von den in Spadices verwandelten Organen, eine neue Blattknospe, welche sich auch, nachdem sich die Spadices nach Art der Blätter nach Aussen gebogen haben, wie die früheren Blattknospen entwickelt; auf diese Weise wechseln nun fortwährend Blüthen- und Blattknospen mit einander ab *”). Nehmen wir alle diese Erscheinungen zusammen, die Aehn- lichkeit der Blätter und Spadices in ihrer äusseren Form, die Ue- bereinstimmung ihres innern Baues, die Aehnlichkeit in der Stel- *) Hort malab. Tab. III. p. 9— 14. *) Vrgl. die Abbildungen von fructificirenden Cycadsen im Hort. malab. Tom. III. Tab. 16 — 20, 437 lung und die abwechselnde Entwicklung dieser beyden Organe, end- lich die von Robert Brown nachgewiesene Uebereinstimmung der weiblichen Blüthe der Cycadeen mit dem Ovulum der übrigen Pha- nerogamen, so lässt sich gar nicht verkennen, dass der Spadix der Cycadeen’für ein modifieirtes Blatt und nicht für einen Ast zu hal- ten ist. Es stimmen ferner die Erscheinungen, welche das Wachsthum dieser Pflanzen darbietet, vollkommen mit den Resultaten der ana- tomischen Untersuchung des Stammes und des sogenannten Spadix überein, und es erhellt auf das Deutlichste aus denselben, dass diese Gewächse der von mir mit dem Ausdrucke der vegetatio terminalis bezeichneten Vegetationsweise auch dann noch getreu bleiben, wenn ihre Blätter sich in Fructificationstheile metamorphosiren. Es erhält hierdurch die oben nachgewiesene Uebereinstimmung der Vegetations- weise der Cycadeen und Farn noch eine weitere Bestätigung, indem die abwechselnde Entwicklung von gewöhnlichen Blättern mit fructi- ficirenden Blättern offenbar keine geringe Aehnlichkeit mit der Er- “ scheinung hat, dass bey vielen Farnkräutern, z. B. bey Blechnum boreale der Entwicklung von fruchtbaren Wedeln jedesmal die Bil- dung von einer Anzahl unfruchtbarer Wedel vorangeht. Da Aobert Brown’s morphologische Deutung der weiblichen Blüthen der Cycadeen und Coniferen noch weit entfernt ist, allge- mein als richtig anerkannt zu werden, so sey es mir erlaubt, hier noch eine Bemerkung über den Bau der Fruchthülle von Cycas bey- zufügen, indem die grosse Aehnlichkeit, welche die äusseren: Theile dieser Frucht mit einer Drupa besitzen, Manchem vielleicht von nicht unbedeutenden Gewichte für die Ansicht, als sey diese Umhüllung ein wirkliches Pericarp, seyn könnte, wie denn auch Ach. Richard ”) *) 1. c. p. 2067 „A l’epoque de la maturite complete cette partie devient sonvent os- seuse et tres epaisse, comme dans le Pinus Pinea, les Cycadees etc. Ou trouverons- nous des graines ou le tdgument exterieur offre cette organisation ?“ 458 in der Existenz des Putamen einen Gegenbeweis gegen Robert Brown’s Ansicht zu finden glaubte. Das Vorhandenseyn eines Putamen scheint mir aber. durchaus nicht als Beweis dafür gelten zu können, dass der in Rede stehende Theil nicht eine wahre Saamenhaut, sondern ein Pericarp ist. Um dieses näher nachzuweisen, bin ich gehöthigt, ei- nige Worte über die anatomischen Verhältnisse des Putamen voraus- zuschicken. Es scheint, dass in der Carpologie der Begriff eines Putamen noch sehr schwankend ist, indem Gärtner dasselbe für die verhär- tete und verdickte innere Haut des Pericarpes, Claude Richard da- gegen für das Holz desselben hielt. Beydes lässt sich meiner An- sicht nach nicht vertheidigen, besonders ist der von 4A. Richard auf- gestellte Begriff durchaus unrichtig, indem das Putamen (wenn man nicht einige ganz abweichende, und daher nicht mit den übrigen zu vereinigende Fälle, wie //yphaene, hierher zählen will) nicht durch holzartige Gefässbündel, sondern immer durch eine eigenthümliche Veränderung in dem parenchymatosen Gewebe der Früchte hervor- ‘ gebracht wird, an welcher die Gefässbündel, selbst wenn sie im Putamen liegen (was in vielen Fällen gar nicht der Fall ist) durch- aus keinen Antbeil nehmen. Diese Veränderung der parenchymato- sen Zellen besteht (so weit sie anatomisch nachweisbar. ist, und nicht ip chemischer Mischungsveränderung besteht) darin, dass ihre Wandungen durch Auflagerung neuer Schichten eine bedeutende Dicke und Härte erhalten; ausser dieser Verdickung der Wandungen zeich- nen sich diese Zellen noch durch die sehr grosse Menge von engen, porenähnlichen Canälen, von welchen ihre Wandungen durchzogen sind, aus. Es verhalten sich diese Zellen also zu dem weicheren Paren- chyme der Früchte wie das Kernholz des Stammes zu dem frischen Splinte. Es ist nun leicht begreiflich, dass eine solche Veränderung eines Theiles des Zellgewebes ebensowohl in einer Samenhaut, als Hr, 430 im Pericarpe vor sich gehen kann, in welchem Falle dann ein wirk- liches Putamen dem Samen und nicht dem Pericarpe zugehört. Wenn dieses Verhältniss auch sehr selten ist, so kommt es dennoch in der Natur vor und wir finden ein solches Putamen sehr deutlich ausge- bildet bey den Samen vieler (wenn nicht aller) Arten von /Magno- lia; hier besteht nämlich die testa seminis aus zwey Lagen, von welchen die äussere ein weiches, beerenartiges Parenchym bildet, während die innere Schichte durch Verdickung der Zellwandungen in ein wahres Putamen verwandelt ist, das in Rücksicht auf seine Structur mit dem Putamen von Juglans, Prunus, mit dem der Pal- men u. s. w. völlig übereinstimmt. Völlig dieselbe Bildung finden wir nun auch in der Umhüllung des Samens von Cycas, indem die äussere und innere Schichte derselben aus einem dünnwandigen, wei- chen Parenchyme besteht, während die mittlere, aller Gefässbündel entbehrende Schichte aus denselben diekwandigen, porösen Zellen, wie das Putamen der übrigen Früchte, zusammengesetzt ist. Erklärung der Abbildungen. Tab. XY11I. Fig. 1. Längenschnitt durch das Holz von Zamia longifolia in senkrechter Richtung auf die Rinde geführt, um den Uebertritt der Holzbündel in das Blatt zu zeigen, a. Mark. — b.d. g. Holzbündel, unten zwischen 5 und d, aus getüpfelten Röhren bestehend; oben bey g, wo der Holzbündel in einem Bogen auswärts in die, den Holzeylinder umgebende, Zellenmasse tritt, verwandeln sich diese Röhren in Trrep- 440 pengänge. — d. e. Der den Gefässbündel begleitende Bastbündel. — f. Das den Holz- cylinder auf seiner äussern Seite umgebende Parenchym. — m. Markstrahl, — i. 1. Der zur Seite des eben beschriebenen liegende Holzbündel, welcher aus einer Gefäss- schichte i. k, und aus einer Bastschichte A. !. besteht, und in gerader Richtung im Stamme sich fortsetzt. Fig. 2. Horizontalschnitt durch den Stamm von Zamia longifolia, a. Ein Theil des Mar- kes. — a. b. Gefässschichte. — 5. d. Bastschichte des Holzeylinders, beyde von Mark- strahlen c. e. durchsetzt. — f. Den Holzcylinder auf seiner äusseren Seite umgeben- des Zellgewebe. — g. In demselben liegende Gummigänge. — h. Einer der in dem äusseren Zellgewebe abwärts steigenden Gefässbündel. — i. Einer der iu die Blätter eintretenden Gefässbündel. ig. 3 und 5. Längenschnitt durch das Holz von Tazxus baccata parallel mit den Mark- ie) og strahlen geführt. a. Die auf der innern Wandung verlaufende Spiralfaser. — b. Die mit Tüpfeln besetzte Wandung der Röhre. — c. Dieselbe im Durchschnitte, ig. 4. Längenschnitt durch das Holz von Zamia longifolia parallel mit den Markstrahlen er E} geführt. Die Röhren sind mit länglichrunden Tüpfeln auf eine ziemlich unregel- mässige Weise besetzt. a. — Bey b. liegen einige Zellen eines Markstrahls auf den getüpfelten Röhren, Fig. 6. Längenschnitt durch den Bast von Zamia longifolia in paralleler Richtung mit der Rinde geführt. a. a, Durchschnittene Markstrahlen. — b. 5. 5. Baströhren, welche dadurch sich von den Baströhren anderer Pflanzen unterscheiden; dass sie mit ho- horizontalen Querwänden übereinander stehen. Tab. XIX. Fig. 7. Querschnitt durch den mittleren Theil eines jungen Stammes von Cycas revoluta, a. a. Mark. — e. e. Den Holzcylinder auf der äusseren Seite umgebende Paren- chymlage. — b. b. Gefässschichte des Holzeylinders. — c. c. c. Bastschichte dessel- ben. — d. d. Gummigänge, deren Wandungen aus zarten Zellen gebildet werden. Fig. 8. Querschnitt durch den Bast von Zamia longifolia, stark vergrössert. a, a, Mark- strahlen. — 5, 5. Dünnwandige Baströhren. — c. c. Dickwandige Baströhren. 441 Fig. 9. Längenschnitt durch den inneren Theil des Holzeylinders von Cycas revoluta. a. a, Abrollbare Spiralgefässe. — b. 5. Treppengänge. — c.c. Röhren, welche von den Treppengängen den Uebergang bilden zu den unregelmässig getüpfelten Röhren d,, aus welchen der grösste Theil des Holzes dieser Pflanze besteht. — e. Mit Amy- lumkörnern erfüllte Markzellen. Fig. 10. Querschnitt durch das Holz von Zamia longifolia, stark vergrössert. a. Mark- strahlen, — 5. Getüpfelte Röhren, auf deren Querschnitte bey c. c. die Durch- schnitte von sogenannten Poren sichtbar sind. Fig. 11. Längenschnitt durch den innersten Theil des Holzes von Ginkgo biloba, stark ver- grössert. a. a. a. Abrollbare Spiralgefässe. — d. Mittelbildung zwischen Treppen- gang und poröser Röhre. — c. Uebergang von Treppengang in die getüpfelten Röh- ren der Coniferen, — d. Grössere, mit zwey Reihen Tüpfeln versehene getüpfelte Röhre. — e. Gewöhuliche Form der getüpfelten Röhre der Coniferen ( Kiesers po- röse Zellen.) Tab. XX. Fig. 12. Längenschnitt aus dem innersten Theile .des Holzes von Zamia longifolia, um die Mittelform zwischen Treppengängen und porösen Röhren zu zeigen, Fig. 13. Querschnitt durch einen Gefässbündel im Blattstiele von Zamia integrifolia. Tafı Parenchym des Blattstieles. — a. Die gegen das Innere des Blattstieles gerichteten grösseren Gefässe des Holzbündels,. — 5. Die kleineren desselben, auf seiner äusse- ren Seite liegend. — c. Verlängerte, dünnwandige Zellen, zwischen dem Holz- und Bastbündel e. liegend. — d, Kleine, auf der inneren Seite des Bastbündels liegende Gefässe, P EZ 2 1 Zn # ' Fig. 14. Längenschnitt des in Fig. 13. im Querschnitte dargestellten Gefässbündels; die entsprecherden Theile sind mit denselben Buchstaben bezeichnet; die grossen Gefässe a. a. gleichen mehr den porösen Gefässen der Monocotyledonen, als den getüpfelten Röhren des Cycadeenstammes. Fig. 15. Querschnitt durch einen der im Marke von Zamia longifolia sich findenden Ge- 50 442 fässbündel. 5. c.’Bast. — ce. d, Holzschichte desselben. — a. Durchschnittener Gummigang. — e. Mit Amylum dicht erfüllte Markzellen. Fig. 16. Längenschnitt eines Gummiganges aus dem Blattstiele von Zamia integrifolia. a. a. Parenchym des Blattstieles. — 5. db. Das Innere des Gummiganges.— c. c,. Durch- schnitt ‚durch seine aus einer einfachen Lage dünnwandiger, verlängerter, enger Zellen bestehende Wandung. Fig. 17. Längenschnitt durch einen zum Blatte gehenden Holzbündel von Zamia longifolia, stark vergrössert. a, a. Die aus der Metamorphose der getüpfelten Röhren ent- standenen Treppengänge. — 5. d. Markstrahlen. Ueber den Bau der porösen Gefässe der Dico,otyiedo:n Dr. Hugo Mohl. n h ME ER 9 \ er je Ueber den Bau der porösen Gefässe der oO re ren von Dr. Hugo Mohl. Dia keines der anatomischen Systeme der Pflanze bietet dem Phytotomen ein so mannigfaches Interesse dar, als die unter dem Namen der porösen oder getüpfelten Gefässe bekannten, in dem Holzkörper der Dicotyledonen - Gewächse sich findenden Schlauch- reihen, sowohl in physiologischer Hinsicht wegen der wichtigen Function, welcher dieselben in der Lebensökonomie der Pflanzen vor- zustehen scheinen, als auch in Hinsicht auf ihre anatomischen Ver- hältnisse, indem dieselben nicht eine ursprüngliche Bildung zu seyn, sondern einer weitern Entwicklung und Metamorphose der Spiralge- fässe ihren Ursprung zu verdanken scheinen. In wie ferne dieser letztere Umstand wirklich existire, und auf welche Weise die Um- 446 wandlung des Spiralgefässes in die poröse Röhre vor sich gehe, hier- über haben bis jetzt die mühevollsten Untersuchungen so wenig zu einem sicher begründeten Resultate geführt, dass noch jeder Phyto- tom es für nöthig erachtete, die Ansichten, ‘welche die früheren Beobachter über diesen Punct äusserten, zu verlassen, und eine von den übrigen abweichende Lehre über den Bau dieser Gefässe auf- zustellen. Beynahe der einzige Punct, worin die besseren Phytotomen in der Darstellung dieser Gefässe übereinstimmen, betrifft den Umstand, dass dieselben zu einem und demselben Systeme mit den Treppen- gängen und den Spiralgefässen zu zählen seyen; ob dieselben hinge- gen von ihrem ersten Entstehen an die Form der getüpfelten Röhren zeigen, oder ob sie früher abrollbare Spiralgefässe seyen und erst später eine Metamorphose erleiden, ob diese letztere in einer Ver- zweigung der ursprünglich einfachen Spiralfaser, oder ob sie in Zwischenlagerung von neugebildeten Fasern oder von porösen Häu- ten bestehe, .ob endlich die Tüpfel Erhöhungen oder Verliefungen, oder ob sie wirkliche Poren seyen u. drgl. mehr, dieses sind lauter Puncte, über welche auch nicht zwey Pflanzenanatomen dieselbe Mey- nung haben. Schon vor mehreren Jahren habe ich in meiner Schrift über den Bau und das Winden der Ranken und Schlingpflanzen (pag. 16. u. flg.) einige Beobachtungen über diese Gefässe bekannt gemacht, und darauf hingewiesen, dass wahre Spiralgefässe die Grundlage der- selben bilden, dass aber die Metamorphose in das getüpfelte Gefäss auf eine von den bisher darüber gehegten Ansichten gänzlich ver- schiedene Weise vor sich gehe. Da ich jedoch diesen Gegenstand an jenem Orte nur kurz berührte, und nicht.durch Abbildungen, welche bey phytotomischen Gegenständen unumgänglich nothwendig sind; erläuterte, da ferner meine Ansichten über diesen Gegenstand durch wiederholte, mit Hülfe besserer Instrumente angestellte Untersuchungen 447 erweitert, und zum Theil berichtigt worden, so mag vielleicht eine nähere Auseinandersetzung der in jener Schrift nur kurz angedeute- ten Resultate meiner Untersuchungen für die Phytotomen nicht ganz ohne Interesse seyn. Da es nicht meine Absicht seyn kann, an diesem Orte eine Dar- stellung aller an diesen Gefässen von andern und von mir selbst beobachteten Erscheinungen zu geben, welches eine für die Grenzen einer solchen Abhandlung viel zu umfassende Arbeit wäre, sondern da ich nur die Beobachtungen über einige Formen dieser Gefässe, welche besonders tauglich sind, uns zu einer genaueren Einsicht in den Bau derselben zu verhelfen, vorlegen möchte, so scheint es über- flüssig zu seyn, die von früheren Phytotomen aufgestellten Ansichten über ihren Bau, die Gründe, welche für und wider jede derselben sprechen, anzuführen und zu beleuchten; so wie es auch ein un- nützes Beginnen wäre, wenn ich mir die Mühe geben würde, näher auseinander zu setzen, warum die Meynung derjenigen, welche diese Gefässe für ein vom Spiralgefässsystem verschiedenes System erklä- ren, zu verwerfen ist, indem eine solche Meynung, sobald meine Beobachtungen als richtig erkannt werden, als ein, schlechten Unter- suchungen seine Entstehung verdankender Irrthum unhaltbar ın sich selbst zusammenfallen muss. Wir finden die porösen Gefässe der Dicotyledonen nicht alle völlig nach demselben Typus gebildet, sondern treffen zwey Abarten davon; bey der ersten Abart dieser Gefässe, welche wir bey den meisten Dicotyledonen, z. B. bey der Eiche, beym Hollunder, beym Sassafrasholze, beym Hanfe u. s. w. finden, sind die Wan- dungen derselben gleichförmig auf allen Seiten mit Poren besetzt, während die zu der zweyten Abtheilung gehörenden Gefässe, die wir in dem Holze der Linde, des F'eldahorns, der italienischen Pappel finden, an verschiedenen Stellen einen gänzlich verschiedenen Bau zeigen. Diese letzteren, welche die Phytotomen beynahe gänz- 448 lich unbeachtet gelassen haben, sind es nun hauptsächlich, welche man zur Untersuchung wählen muss, wenn man sich eine richtige Vorstellung vom Baue dieses Systemes verschaffen will. Ich habe in der angeführten Schrift das Lindenholz als Bey- spiel gewählt, um den Bau dieser Gefässe näher auseinanderzusetzen, und auch jetzt noch scheint mir dieses das geeignetste Beyspiel hiezu zu seyn; daher mögen auch hier die an diesem Holze gemachten Beobachtungen die Reihe beginnen. Die porösen Gefässe der Linde liegen, wie man auf dem Queer- schnitte des Holzes sieht (Tab. XX/. fig. 11.), seltener einzeln, sondern meistens in kleinen Gruppen nebeneinander zwischen den diekwandigen Prosenchymzellen (Holzzellen) zerstreut. Untersucht man nun dieselben auf dünnen Längenschnitten des Holzes näher, so ergiebt sich, dass derjenige Theil der Wandung jedes Gefässes, welcher an die umliegenden Holzzellen angrenzt (5), ein ganz an- deres Aussehen zeigt, als derjenige Theil der Wandung, mittelst des- sen ein Gefäss unmittelbar an einem andern anliegt (c), ein Verhält- niss, welches bereits der treflliche Beobachter J. J. Moldenhawer bemerkte, und worüber er von andern Phytotomen, welche die Sache nicht finden konnten, mit Unrecht getadelt wurde. Betrachten wir zuerst die an die Holzzellen anstossende Wan- dung dieser Gefässe, so zeigt dieselbe beständig, und dieses auch im ältesten Holze, das Aussehen eines abrollbaren, aus mehreren, in paralleler Richtung verlaufenden, zum Theile sich spaltenden und wieder verbindenden Fasern bestehenden Spiralgefässes (fig. 2. fig. 3. a. b. d.e.), an welchem eine zarte, durchsichtige Haut (ig. 2. 5.) zwischen den Fasern (/ig. 2. @.) ausgespannt ist. Betrachten wir dagegen denjenigen Theil der Seitenwandung des Gefässes, durch welchen es mit einem andern Gefässe derselben Art 449 in. Berührung, ‚steht „(/i8= 15.2. 6, .e,,f-) , «80. sehen wir zwar. ‚auch hier noch..die Spiralfasern. sich über diesen, Theil. des. ‚Gefässes ‚fort: getzen,. allein. das ganze Aussehen des, Gefässes hat dadurch ‚eine. be- deutende Aenderung; erlitten, dass, zwischen je, zwey, Spiralfasern ‚eine Reihe: von 'Tüpfelo (Poren)..liegt.,. unli ui oh nn toni! Bringt, man nicht die einfache Wandung eines solchen Gefässes, sondern die, noch ‚mit. einander verbundenem, Wandungen ‚von zwey nebeneinander liegenden &Gefässen unter das. Microscop,|/so-sieht many wie, es fig: 4=: auf. der, ‚zwischen! a. b.\d., liegenden .Fläche. darstellt (wenn. nämlich ie, Fasern, beyder ‚Gefässe in. derselben Richtung ge: wünden. ‚sind, , wie. diesesijin. ‚der. Linde, ‚die ‚Regel ist), die Fasern beyder Gefässe,,,weil.sie wegen..der ;ungemeinen ‚Zartheit der. die Fa- sern. ‚auf, ihrer, ‚äussern ‚Seite. umgebenden Haut sehr nahe aneinander liegen, zugleich und ‘in gekreuzter Richtung, verlaufen. Die'anein- ander liegenden, ;Wandungen; dieser Gefässe erscheinen .also ‚unter. der Form einer durch die Fasern in, rhomboidale Felder;getheilten Fläche, auf. welcher. in jedem. Felde ein. Tüpfel liegt. ‚Auf der untern. Seite des in fig. 1. abgebildeten Gefäsges fehlt: zwischen e. d. T2 dies Wan: dung des einen ‚Gefässes, und nun zeigt die einfache Wandung des unterliegenden Gefässes dieselbe Bildung wie das in ig. 3. darge- stellte, von ‚allen, ‚DingeRunEen, isolirte Gefäss. Es erhellt‘ also aus diesen Beobachtungen auf eine ünzwei- Felhafte Weise, dass die porösen Gefässe zum Systeme der Spi- ralgefässe gehören, und dass das /Vesentliche ihrer Bildung da. rin bestehe, dass zwischen den Wihdungen der Spiralfaser eine Haut ausgespannt ist, auf welcher zwischen Je ER Fasern eine Reihe von Tüpfeln lege" Bring. 7. Es kommen nun folgende Fragen zur Beantwortung: Ist diese ‚zwischen den Fasern ausgespannte Haut von Anfang an vorhanden, und gehört dieselbe dem Spiralgefässe als solchem an, und liegt der 450 Unterschied zwischen‘ dem. Spiralgefässe-(und dem! 'porösen Gefässe darin, ‘dass diese'Haut bey’ dem ersteren zart und’ gleichförmig, bey dem zweyten derber und mit Tüpfeln versehen ist, 'oder"bildet sich diese‘Haut erst bey Verwandlung .des Spiralgefässes in 'das poröse Gefäss, und liegt gerade in ihrer Anvwiesenheit der wesentliche Unter- schied ‚zwischen ‚dem ‚Spiralgefässe „und dem. porösen Gefässe ? “In Beziehung ‘auf diese Fragen glaube’ ich unbedingt auf die erstere derselben mit Ja äntwörten Zu dürfe)‘ weil’ich“ sowohl bey Monocotyledonen (besonders bey Gräsern''und Palmen), als’ auch bey ‚Dicotyledönen Beständig bey ‘allen! abrollbaren Spiralgefässen) sobald’ nicht die zw’gefinge Grösse derselben’'kiner’ genaueren Un: tersuchung im!'Wege" stand, ’"zwischen ’den‘ Windüungen ihrer Fasern eine 'gleichförmige,’'zarte Membran ausgespannt fand. ' Ueherdiess wird die Existenz dieser Haut durch die Entwicklüngsgeschichte’ der Pflanzengefässe (deren nähere Auseinandersetzung hier’ zu weit' füh- ren’ würde) ausser allen’ Zweifel‘ gesetzt; ’indem- diese sogar hnach- weist, dass diese Haut der früher’ gebildete, und die Fasern der sp& ter gebildete Theil’ der Gefässe sind. Eine schwieriger zu beantwortende Frage ist hingegen die, ob jene Haut nur zwischen den Fasern des, Gefässes ausgespannt sey, oder ob sie das ganze Gefäss umkleide, und ob dieselbe in diesem Falle ausserhalb .oder innerhalbi.der Windungen des,, Spiralfadens be- findlich sey?.. Das ‚letztere ist , bekanntlich die Ansicht‘ Moldenha- wer’s... Diese Puncte lassen sich durch Untersuchung des -schon völ- lig ausgebildeten, Gefässes nieht mehr \ausmitteln; ‚es bietet uns \aber auch hier, ‚die Entwicklungsgeschichte ..der Pflanzengefässe ‚wiederum das Mittel dar, mit der grössten Bestimmtheit nachweisen zu.können, dass jene Haut das ganze Gefäss auf seiner äussern Seite umkleide, und dass sie gleichsam eine die Fasern einschliessende Zelle bilde. Es zeigte sich mir nämlich‘ De meinen Beobachtungen über die Ent, wicklung der Pflänzengefässe beständig, dass die schlauchförmige 451 Haut. des, Gefässes ‚unten ‚der ‚Form .einer ‚dünnhäutigen Zelle yollkom- men ausgebildet.ist, und, mit, den benachbarten Zellen im genauesten Zusammenhange. steht, "ehe noch eine; Spur von den Fasern zu sehen ist, für deren Entwicklung auf..der. äusseren Seite jenes Schlauches also. nicht jeinmal-der Raum mehr vorhanden ist. Es sprechen ferner hiefür, meine. Beobachtungen an den ‚Gefässen des Taxusholzes, bey welchem man deutlich die. Fasern ‚auf :der innern Seite der zu einer bedeutenden Dicke, entwickelten Haut verlaufen sieht; es spricht fer- ner der Umstand "dafür, ‚dass, wo man ,Treppengänge oder Spiral- gefässe «mit ıplalten. Wandungen aneinander liegend. findet, und der Schnitt so. geführt ‚wird , dass: man diese aneinander liegenden Wände in senkrechter Richtung auf, ihre Fläche. ihrer Länge nach theilt, dass män in einem solchen Falle, ‘wenn man ‚auf diese Durchschnittsfläche in senkrechter oder nicht sehr schiefer Richtung herabsieht, immer die Fasern beyder Gefässe in die Höhlungen derselben protuberiren sieht, während in der Mitte zwischen. beyden Gefässen eine (wegen ihrer Zartheit einfach, erscheinende, ‚nothwendig aber gedoppelte) Haut: verläuft; es spricht ferner noch hiefür die Analogie, welche die Spiralgefässe in. so mancher Hinsicht mit dem Zellgewebe (und besonders ' mit denjenigen Abarten desselben, wo auf der innern ‚Fläche der: Zellen netzförmige oder ringförmige Fasern liegen ) zei- gen, von welchem bekannt ist, dass die Häute der. einzelnen Zellen ursprünglich sehr zart sind, und dass sich .allmählig auf ihrer innern Seite neuer organischer Stoff unter der Form von Membranen oder Fasern anlegt; gerade ebenso finden wir nämlich bey den Spiralge- fässen ursprünglich eine einfache Haut, und später in ihrem Innern die auf derselben festsitzende Spiralfaser. Diese Aehnlichkeit, welche in Hinsicht auf ihre Entwicklung die Zellen und die einzelnen Schläuche der Gefässe zeigen, und die mannigfachen amphibolischen ‚Formen, die in der neuern Zeit be- kannt; wurden, scheinen auf eine ‚weit: grössere Verwandtschaft die- 57* 452 -serzwey' Systeme 'hinzireiseh‘, ’als''man" früher "änzunehmen ’berech- tigt’seyn konnte, und $0' mag’ an "sich''wohl''weniger darüber wun- dern‘, wenn im Folgenden 'noch ‘so manche Puncte zur Sprache'kom- men, in welchen die Organisation ’der porösen Gefässe‘mit der der Zellen 'Aehnlichkeit hat. Wenn ‘es jetzt wohl’ ausser Zweifel gesetzt ist, dass die Membrän ‘der Pflänzenzellen' durch ’schiehtenweise' Anla- 'gerungen’ in die Dicke wächst, 50 wird man’ es nicht unwahrschein- lich finden ‚'dass auch die Membran ‘der Spiralgefässe auf ähnliche Weise in’ die'Dicke ‘wachse. ‘ Hierdurch erreicht diese Membran all- mählig die Dicke des Spiralfadens selbst, 'so0 »dass‘ dieser dem Auge verschwindet. In ‘diesem 'Entwicklungsgrade finden‘ wir nun in den meisten Hölzern die porösen’ Gefässe. Auch in der Linde! finden wir häufig in der mit einem’"andern Gefässe in Berührung stehenden Wandung die Metamorphose so weit vorgeschritten, dass die zwi- schen den Tüpfelreihen durchlaufenden Fasern verschwunden sind, und die Gefässwandung das.Aussehen einer gleichförmigen (fig: 4.@), mit Tüpfelreihen (fig: 4. b. ce.) besetzten Membran besitzt. . Da die früheren Phytotomen es meistens versäumten, die porösen ' Gefässe in einem andern, als in diesem Zustande zu untersuchen, und da sie meistens nur solche Hölzer, deren Gefässe in der Regel diese Form zeigen, und bey welchen die Existenz des Spiralfadens sehr schwierig zu erkennen ist, zum Gegenstande ihrer Beobachtungen wählten, so erklärt es sich Teicht, warum sie mit dem Baue dieses Systems nicht in’s Reine Kamen. Was nun die Tüpfel selbst anbetrifft, so ist es bey der Linde wegen der Hleinheit derselben nur mit Hülfe sehr guter: Microscope möglich, ihren wahren Bau zu erkennen, während es bey anderen Hölzern, z. B. beym Sassafrasholze schon mittelst minder voll- kommener Instrumente möglich ist. Die 5te Figur stellt ein Stück eines porösen Gefässes dieses letzteren Holzes dar. Es erscheinen die Tüpfel desselben als 'Querspalten,, die mit einem deutlichen Hofe 453 umgeben sind. ‘ Bringt man einen zarten Querschnitt des Sassafras- holzes.(fig. 13.)'unter das Microscop, so findet man, dass dieser Querspalte ein die Wardung des Gefässes durchbohrender Canal ent- spricht (c.). Wo nun, wie in der angeführten Figur zwey Gefässe an- einander liegen, da entsprechen sich in beyden Gefässen die Poren (f-) ganz genau, wie es überhaupt ein sowohl für die sogenannten Poren des Zellgewebes, als auch für die sogenannten Spalten und Poren der Treppengänge und der getüpfelten Gefässe durchaus all- gemein gültiges Gesetz ist, dass sich dieselben in Hinsicht auf ihre Lage und Grösse immer nach der Beschaffenheit und Form der an- liegenden Zellen und Gefässe richten. Der angeführte Canal führt auf eine zwischen den beyden Gefässen in der Mitte liegende Höh- lung (e. d.) zu; diese Höhlung ist etwas weiter, als der Canal, und erscheint so bey der Seitenansicht des Gefässes, als ein die Poren (fig. 4. e. aus der Linde) umgebender Hof (fig. 4. b.). Dass end- lich dieser, die Poren vorstellende Canal die Wandung des Gefässes nicht völlig durchbohre, sondern dass eine zarte Membran denselben verschliesse, dieses lässt sich, wenn der Schnitt durch eine solche Pore geht, mit einem guten Instrumente auf das Bestimmteste beob- achten. Wir finden also bey den Tüpfeln der porösen Gefässe ganz denselben Bau, wie bey den Tüpfeln des Tannenholzes (vrgl. meine Schrift über die Poren des Pflanzenzellgewebes pag. 16.), worü- ber man sich um so weniger zu wundern hat, da, wie ich an einem andern Orte (über den Bau des Cycadeenstammes) zu zeigen ver- suchte, die sogenannten porösen Prosenchymzellen des Tannenholzes nichts anderes, als eine Modification der Spiralgefässe und eigentliche getüpfelte Gefässe sind. Einen ferneren Beweis für die Richtigkeit der bisherigen Dar- stellung der porösen Röhren, dass nämlich zwischen den einzelnen Spiralfasern nur Eine Reihe von Poren liege, und nicht, wie Äieser angiebt, eine mit vielen Porenreihen besetzte, eine bedeutende Aus- 454 dehnung zeigende Haut sich finde, glaube ich in einer Modification dieser Gefässe zu finden, welche ich, wiewohl selten, im Birken- holze antraf. Hier hatte nämlich die zwischen den. Fasern'.des Spi- ralgefässes befindliche Haut nicht die gewöhnliche Metamorphose er- fahren, sondern war an den meisten Stellen in ihrer ursprünglichen Zartheit verblieben, so dass sich diese Zwischenräume als kürzere oder längere Spalten, denen eines Treppenganges ähnlich, darstellten (fig. 8. d.), während der übrige Theil des Gefässes in die gewöhn- liche Form der porösen Röhre übergangen war, wobey die Tüpfel- reihen in denselben Entfernungen von einander standen, wie in dem abgebildeten Theile die Spalten. - Ich habe schon oben bemerkt, dass es ein allgemeines Gesetz ist, dass die sogenannten Poren sich in ihrer Lage nach der Beschaf- fenheit der anliegenden Bildungen richten; es geschieht dieses auf die Weise, dass eine solche Pore immer nur an solchen Stellen eines Gefässes oder einer Zelle liegt, welche an die, mittelst ihrer Fläche angrenzenden Wandungen der benachbarten Zellen oder Gefässe stos- . sen, nie aber an denjenigen Stellen vorkommt, welche den Kanten, oder den auf das Gefäss (oder die Zelle) senkrecht gestellten Wan- dungen der benachbarten Zellen entsprechen. Dieses ist zwar auf eine auffallendere Weise an den Treppengängen zu bemerken, es kann jedoch auch bey den porösen Gefässen mit der bestimmtesten Deutlichkeit nachgewiesen werden, besonders an denjenigen Stellen, mit welchen ein solches Gefäss an den Zellen von Markstrahlen an- liegt, wovon ich in fg. 6. ein Beyspiel aus dem Zichenholze dange- stellt habe. Hier ist es auffallend, wie die Poren (5) des Gefässes nur den an dem Gefässe anliegenden Flächen der Markstrahlenzellen (a.) entsprechen, während an denjenigen Stellen, auf welche eine auf das Gefäss senkrecht stehende Zellwandung (c.) trifft, keine Po- ren zu sehen sind. Zugleich nähern sich diese Tüpfel in ihrer Form und Bildung den sogenannten Poren des Pflanzenzellgewebes, indem 455 dieselben grössere oder Kleinere Flecken von meist ovaler, oft unre- gelmässiger Form 'bilden, woran ohne Zweifel die Neigung des Zellgewebes, diese Porenform zu erzeugen, und der Einfluss, den die Porenbildung des einen Pflanzentheiles auf die des anliegenden Theiles äussert, Schuld sind. ‚Aus dem letztern dieser Umstände, und aus dem genauen Ge- genüberliegen der Poren ist nun auch erklärlich, warum die Poren so genau in die Rauten fallen, welche bey den aneinander liegenden Gefässen der Linde von den sich kreuzenden Spiralfasern gebildet werden (fig. 1.), und warum nie die Poren des einen Gefässes an solchen 'Stellen liegen, über welche die Faser des andern hinläuft. Ich habe oben die Entwicklung der porösen Gefässe mit der Ent- _ wicklung der Zellen verglichen und angeführt, dass Reihen von dünn- wandigen, zellenähnlichen Schläuchen die Grundlage derselben bilden. Diese Vergleichung könnte Manchem unpassend scheinen, weil den Schläuchen der Gefässe ein wesentlicher Character der Zellen, näm- lich das vollkommene Geschlossenseyn fehle, und dieselben sich ohne Zwischenwände frey ineinander öffnen. In Beziehung auf diesen Punct habe ich folgendes beyzufügen. Es ist zwar richtig, dass im Allgemeinen in den Vereinigungspuncten dieser Schläuche, welche beym erwachsenen Gefässe durch einen die getüpfelte Gefässwandung unterbrechenden Ring (fig. 5. a. aus dem Sassafrasholze) bezeich- net sind, keine Scheidewand angetroffen wird, sondern dass sich die Schläuche frey in einander münden, und so das ganze Gefäss eine ununterbrochene, und an diesen Stellen nur geringe Einschnürungen zeigende Röhre darstellt, wie man dieses an den grossen Gefässen “der Turpethwurzel, des Sassafrasholzes u. s. w. schon mit der Lupe auf das Deutlichste sehen kann. Untersuchen wir jedoch die porö- sen Röhren in den frühesten Zeiten ihrer Entwicklung, so finden wir häufig die einzelnen Schläuche vollkommen ‘geschlossen, und .es verschwinden’ die dünnhäutigen Querwände erst: später durch einen 450 zur Zeit»mir noch unbekannten Vorgang. : In manchen Fällen, erhal- ten sich jedoch diese Querwände das ganze , Leben der: Pflanze hin- durch, nehmen jedoch eine von dem: Baue der ‚Seitenwände .der 'po- rösen Röhren abweichende Organisation an. . Es ‚findet \dieses aber bey den grossen Gefässen der /Monocotyledonen|z. B..der; Gräser und Palmen (besonders bey den Gefässen der Wurzeln, bey wel- chen das Vorhandenseyn dieser Scheidewände eine sehr gewöhnliche Erscheinung ist) unendlich häufiger statt, als bey den porösen Ge- fässen der Dicotyledonen, bey welchen sie, wenigstens so weit bis jetzt meine Erfahrungen reichen, weit seltener gefunden werden. Diese Querwände haben das Ausgezeichnete,..dass sie ‚eine. ‚weit weniger ‚vollständige Wandung bilden, als es die Seitenwandungen derselben Gefässe thun, indem dieselben weniger unter der Form ei- ner mit Tüpfeln oder Spalten versehenen Haut, als vielmehr unter der Form eines mehr oder weniger regelmässigen Gitters oder Netz- werkes von breiten Fasern, welche grosse Oeffnungen zwischen sich lassen, erscheinen. Figur 7. stellt eine solche (wie in fig: 10. die Linie ec. b. in schiefer Richtung verlaufende, und desshalb elliptische) Querwandung zwischen zwey Schläuchen eines porösen Gefässes aus dem Birkenholze dar, deren Fasern (a a a) alle in horizontaler Richtung parallel mit einander, ähnlich den Sprossen einer Leiter, verlaufen, und grosse, weite Oeffnungen (5 5 5) zwischen sich las- sen. Diese Oeffnungen habe ich in den meisten Fällen, wo ich sölche Scheidewände beobachtete, als völlige Durchlöcherungen dieser Wände gefunden, und nur in seltenen Fällen waren dieselben nach Art der sogenannten Poren von einer zarten ‘Haut verschlossen. P Solche Scheidewände.traf ich in den porösen Gefässen der ‚Birke; der italienischen Pappel, des Acer campestre. In sehr auffallendem Grade ausgebildet finden sich dieselben auch in den grossen Gefässen von Zphedra; obgleich. schon Fiieser ‚dieselben in der zuletzt genann- ten Pflanze entdeckte, so wurde doch die wahre Beschaffenheit der- 457 selben völlig verkannt, und es wurden in Folge eines schwer zu er- klärenden Irrthumes diese Scheidewände bey Zphedra für die Sei- tenwandungen der Gefässe (welche für Zellen angesehen wurden ) gehalten. Wie ich schon oben anführte, so liegt diesen Scheidewänden in der ersten Jugend des Gefässes eine zarte, gleichförmige, vollstän- dige Membran zu Grunde, aus welcher sich dieselbe auf ähnliche Weise, wie die porösen Zellenhäute, zu entwickeln scheinen. So auffallend nun auch bey der Bildung dieser Scheidewände der Um- stand ist, dass dieselben bey weiterer Entwicklung des Gefässes ent- weder ganz verschwinden, oder sich doch nur unter der Form eines von wirklichen Oefinungen durchbrochenen Netzes erhalten, so fehlt es uns für diesen Vorgang doch nicht an einer analogen Erscheinung im Gebiete der Pflanzenanatomie, in so ferne eine ähnliche, spätere Durchbohrung der Scheidewände auch bey den Schläuchen, welche die eigenen Gefässe (vasa laticis) von Chelidonium, Musa u. s. w. bilden, vorzukommen scheint. Ein ferneres Interesse bieten uns diese Scheidewände auch in so- ferne dar, als sie die grosse Aehnlichkeit der porösen Gefässe der Dicotyledonen, und der netzförmigen Gefässe der /Monocotyledonen dadurch beurkunden, dass dieselben, obgleich sie Theile eines porö- sen Gefässes sind, dennoch nach Art der netzförmigen Gefässe ge- baut sind. Zugleich liefern dieselben den vollständigsten Beweis ge- gen die Ansicht von Fieser, welcher die am Ende der Gefässschläuche liegenden Ringe für die weit auseinander liegenden Ringe eines, dem ganzen porösen Gefässe zur Grundlage dienenden Ringgefässes an- sieht, zwischen welchen Ringen eine von vielen Porenreihen durch- brochene Haut ausgespannt sey. Es bestätiget im Gegentheile die Existenz dieser Scheidewände auf das Bestimmteste die Angabe MWol- denhawer’s, dass diese Ringe nicht einfache Fasern, sondern dass sie die Grenzen zweyer übereinander gesetzter Gefässschläuche sind. 98 458 Da: wir bey den mit solchen Querwänden versehenen Gefässen an einem und demselben Gefässschlauche "eine Verbindung beyder Modificationen der Spiralgefässe (des porösen Gefässes und des Trep- penganges) wahrnehmen, so dürfen wir uns um so weniger wun- dern, wenn wir nicht in allen Dicotyledonen die Ferm der porösen Gefässe antreifen, sondern dieselben in einzelnen Fällen durch_netz- förmige Gefässe, welche den Bau der Gefässe der /Monoeotyledonen haben, ersetzt finden, wie dieses in ausgezeichnetem Grade bey Cactus und Sempervivum der Fall ist, wovon ig. Q. aus Cactus brasiliensis, und fig. 10. aus Sempervivum arboreum (fig. 12. aus derselben Pflanze im Querschnitte) auffallende Beyspiele liefern, Ueberhaupt erhellt aus der im bisherigen gegebenen Auseinan- dersetzung des Baues der porösen Rühren auf das Deutlichste, dass die Art und Weise, wie sich die porösen Gefässe bilden, durchaus nicht so sehr ‘verschieden von der Bildungsweise der netzförmigen Gefässe ist, als man dieses in den neueren Zeiten angenommen hatte, seitdem Aieser eine so bedeutende Verschiedenheit zwischen diesen zwey Bildungen aufzufinden geglaubt hatte. Ich möchte das Resultat meiner Untersuchungen über diese beyden Arten von Gefässen auf folgende Weise ausdrücken: Der Unterschied zwischen dem porösen und dem netzförmi- gen Gefässe besteht darinn, dass bey dem netzförmigen Gefässe der zur weitern Ausbildung des Gefässes verwendete organische Stoff sich nicht als Haut zwischen den Windungen des Fadens ablagert, sondern dass derselbe zur Vergrösserung des Spiralfa- dens selbst, sowohl in Hinsicht auf seine Dicke, als auch auf seine Breite, verwendet wird. Der netzförmig verzweigte Spiral. faden erhält durch diese spütere, grössere Ausdehnung in die Breite an vielen Stellen eine lamellose Form, die Zwischenräume zwischen den Fasern (die Poren) werden allmühlig immer klei. ner und erhalten, weil der Spiralfaden an seinen Seiten nicht 450 im rechten Winkel auf die Wandung des Gefässes abgeschnitten, sondern durch zwey schiefe Flächen zugeschärft ist (indem bey der Durchsichtigkeit des Fadens die Linie, in welcher die ebene Fläche mit den Seitenflächen zusammenstösst, und zwar besonders aus dem Grunde sichtbar ist, weil bis zu dieser Linie die Haut des Gefässes mit der äusseren, ebenen Fläche des Fadens verwachsen ist, und sich hier von demselben trennt, um über die Pore des Gefässes hinweg bis zum nächst gelegenen Faden weiter zu gehen), einen schmalen Hof, der also, wie aus der gegebenen Beschreibung erhellt, durchaus nicht von der Anwesenheit eines JVulstes her- rührt, wie die französischen Phytotomen glauben. Bey den porösen Gefässen der Dicotyledonen dagegen wird der zur weüern Entwicklung des Gefässes dienende organische Stoff unter der Form einer Membran zwischen den Windungen der Spiralfaser auf die ursprüngliche Haut des Gefüsses abge- lagert. Diese neugebildeten Membranen sind aber nur in selte- nen Fällen (wie in den oben beschriebenen Beyspielen aus dem Lindenholze etc. auf den, an die Holzzellen angrenzenden Seiten des Gefässes) vollständig; in der bey weitem grössten Mehrzahl der Fälle tritt hingegen derselbe Umstand ein, wie beym Zellge- webe, dass nämlich die neugebildeten Membranen an einzelnen, durch die Beschaffenheit der anliegenden Theile bestimmten Stel- len porenähnliche Unterbrechungen zeigen. Indem nun alle fol- genden, bey weiterer Entwicklung des Gefässes nachgebildeten Membranen an denselben Stellen ähnliche Unterbrechungen ha- ben, so entstehen hiedurch die, auf der äusseren Seite des Ge- fässes von einer zarten Membran (der ursprünglichen Schlauch- haut des Gefässes) verschlossenen, unter der Form von Poren erscheinenden Canäle, welche zu der Benennung der porösen oder getüpfelten Gefässe Veranlassung gegeben haben. 58% 460 Fiz. Fig. Erklärung der Abbildungen. ‘ Tab, XX1. 1. Abbildung von zwey aneinanderliegenden Wandungen von zwey porösen Gefässen des Lindenholzes. Es erhellt aus dieser Fizur, dass zwischen je zwey Windun- gen der Spiralfaser nur eine einzige Tüpfelreihe liegt. Zwischen a. b. d. liegen die Wandungen beyder Gefässe noch aufeinander; die Fasern derselben verlaufen in gekreuzter Richtung, und die Tüpfel liegen in den durch diese Kreuzung ge- bildeten Rauten, — Zwischen d. e. f. fehlt die Wandung des einen Gefässes. . Die an die Holzzellen angrenzende Seite eines porösen Gefässes der Linde, welche vollkommen den Bau eines abrollbaren Spiralgefässes zeigt, und aus mehreren Spiralfasern (a.) und aus einer zarten Membran (b.) besteht. . Porüses Gefäss der Linde. Der an Holzzellen angrenzende Theil a. b. d, e. zeigt den Bau eines einfachen Spiralgefässes, der an ein anderes Gefäss angrenzende Theil d. c. e. f. den Bau eines porösen Gefässes, Poröses Gefäss der Linde, bey welchem die äussere Membran sich in den Zwi- schenräumen der Fasern so sehr verdickt hat, dass die Fasern nicht mehr sicht- bar sind, und die ganze Wandung das Ansehen einer gleichförmigen Membran (a) besitzt, auf welcher die Poren zerstreut liegen. Jede Pore (c) ist mit ei- nem Hofe (5) umgeben, Ta Ze a Au na \ Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. n. 461 . Porüses Gefäss des Sassafrasholzes, Das Ende des Gefässschlauches ist mit ei- nem schief stehenden Ringe (a) bezeichnet. Porüses,Gefüss des Eichenholzes, welches unmittelbar an die Zellen eines Mark- strahles grenzt. Die grossen, unregelmässig geformten Poren (5) liegen nur an denjenigen Stellen, an welchen eine Wandung einer Markstrahlenzelle glatt auf- liegt (a), aber nie an solchen, auf welchen die Wandung (c) einer solchen Zelle senkrecht steht. Elliptische Scheidewand, welche zwischen den schief aufeinander stehenden Schläuchen eines porösen Gefässes der Birke gelegen ist, und aus horizontalen Fasern (a) besteht, welche grosse, queere Oeffnungen (5) zwischen sich lassen. Darstellung der an einem andern Gefässe anliegenden Wandung eines porüsen Gefässes der Birke, an welcher sich statt porenähnlicher Tüpfel kurze, unregel- mässige Spalten entwickelt haben. Netzförmiges Gefäss aus dem Stamme von Cactus brasiliensis. — a, Die unregel- mässig verzweigte Faser des Gefässes, — 5b. Die zwischen den Fasern liegenden Poren, welche von einem schmalen, durch Zuschärfung der Ränder der Faser entstandenen Hofe umgeben sind, Netzförmiges Gefäss aus dem Stamme von Sempervivum arboreum, — a. Unregel- mässig verzweigte Faser. — c. b. Vereinigungsstelle zweyer Gefässschläuche. — d. Zarte, die Poren verschliessende Membran- des Gefässes. Querschnitt durch ein Stück Lindenholz. — 5. Die an die Holzzellen angrenzenden, unter der Form von einfachen Spiralgefässen erscheinenden Wandungen der po- rösen Gefässe, — c. Die an ein anderes Gefäss argrenzenden Gefässwandungen, welche mit Tüpfeln besetzt sind, Querschnitt durch ein Stück des Holzes von Sempervivum arboreum. — a, Holz- zellen. — 5. Netzförmige Gefässe, 402 Fig. 13. Querschnitt durch zwey poröse Gefässe (b. 5.) des Sassafrasholzes, — a. Holz- zellen.— c. Porenähnliche Cäanäle der an die Holzzellen angrenzenden Gefässwan- dung. — d. Höhle, zwischen diesem Canale, und der angrenzenden Holzzelle gele- gen, welche bey der Seitenansicht des Gefässes als der Hof der Pore erscheint, e. Zwischen den aneinanderliegenden Gefässwandungen liegende Höhle. — f. f. In diesen Gefässwandungen liegende, einander genau entsprechende, porenähnliche Canäle, MONOGRAPHIA iS. 1EOTEACOURIUNM. AUCTOR “U, WAGLER. La determination precise des &speces et de leurs caracteres distinctifs, fait la premiere base sur laquelle toutes les recherches de U’histoire naturelle doivent @tre fondees, Les observa- tions les plus curieuses, les vues les plus nouvelles, perdent presque tout leur merite quand elles sont depourvues de cet appui; et malgre l’aridite de ce genre de travail, c’est par lü que doivent commencer tous ceux qui se proposent d’arriver a des resultats solides. Cuvier Rech, sur les oss, foss. U. Part. V. p. 2. A a a zn wi Eine Monographie der Papagaien hat der treflliche, uns in der Blü- the seines Lebens leider durch den Tod entrissene, neben meinem unvergesslichen Freunde Heinrich Boie aus Kiel, auf Java schlum- mernde 4. Kuhl *) in der ersten Abtheilung des zweiten Bandes der Verhandlungen der Raiserl. Leopoldinisch-Carolinischen Aka- demie der Naturforscher zu Bonn vom Jahre 1820 mitgetheilt. Diese Arbeit; gleichsam aus dem Gröbsten hervorgeschöpft, hat viel Verdienst- liches, ist aber nicht kritisch genug, und muss bei dem raschen Fortschrei- ten der Entdeckungen in der Omithologie seit ihrer Entstehung bis jetzt slückenhaft seyn. — HKuhls Arbeit schien. mir jedoch einer neuen, dabei gänzlichen und sorgfältigen Ueberarbeitung würdig und um so mehr bedürftig, als sie die specielle Kenntniss von Vögeln be- absiehtiget, welche unstreitig zu den merkwürdigsten gehören, und ®) Kuhl starb in einem Alter von vier und zwanzig Jahren, am 14. September 1821. — Ihm folgten bald der thätige van Hasselt unddiesem HeinrichBoie, dessen letzter Brief an mich mit der Ueberschrift ‚‚Tapos am Fuss des Berges Pangerango auf Java“ aber ohne Angabe der Zeit, in welcher er ihn schrieb, gerichtet war, und mir von sei- nen ihm so theuern Reisegefährten, meinen herzlichen Freunden, Herrn H. Macklot ‚und IMüllerizugeschickt wurde. Boie starb,am 4ten Sept. 1827. =) wegen der grossen Anzahl ihrer Sippen und Gattungen ganz vorzüg- lich monographisch behandelt werden müssen. Während meines Aufenthaltes in Frankreich, England, Holland und in Berlin beschrieb ich daher mit der grössten Sorgfalt alle in den dortigen grösseren oder kleineren (von mir am Schlusse der Be- schreibung der einzelnen Gattungen immer angeführten) ornithologi- schen Sammlungen des Staates, gewisser Gesellschaften oder Privat- personen befindlichen Papagaien, so wie die unseres hiesigen Museums. So kommt es, dass in dieser Monographie nur wenige Gattungen sich vorfinden, welche ich nicht selbst gesehen und nach der Natur be- schrieben habe. — Das Glück war mir günstig, gegen zwei Drit- theile der in dieser Monographie aufgeführten Papagaien lebend be- obachten zu können, wodurch ich in den Stand gesetzt worden bin, die Färbung ihrer Augen, ihres Schnabels, der häutigen Theile dieses und der nackten des Gesichtes, ihrer Füsse, so wie den Bau ihrer Zunge mit Bestimmtheit angeben, und so eine ziemlich vollständige Beschreibung ihrer äusserlichen Körpertheile den Ornithologen vorle- gen zu können. Aus der ausgezeichneten Sammlung lebender Papagaien Seiner Majestät unseres unsterblichen Königes Maximilian Joseph, ka- men unserem zoologischen Museum die seltensten Gattungen zu (so 2. B. Forsters Psittacus hysginus aus der Insel Zaoowe, Psitacus indicus u. s. w.), welche ich grösstentheils auch ana- tomisch zu untersuchen, und so Gelegenheit hatte, mit grösserer Sicherheit die Sippen und die zahlreichen Gattungen in ihren ver- schiedenen Gruppen einander natürlich anzureihen, die Geschlech- ter zu bestimmen u. s. w. Specielle anatomische Bemerkungen, die ich hieraus ferner gezogen habe, werde ich, da sie nicht in den Kreis einer solchen Monographie gehören, einstens an einer andern Stelle mittheilen. Erst nach diesen praktischen Beschäftigungen und nach Vollen- dung der während derselben festgesetzten Classification der Sippen und Gattungen, wodurch ich mir diese sämmtlich so fest eingeprägt halte, dass sie mir, selbst von ihrem Aufbewahrungsorte entfernt, gleichsam in Reihe und Glied vor Augen zu stehen schienen, begann ich ihre oft so höchst verworrene Synonymie zuerst auf dem Papiere ins Reinezu bringen, und dann mit Hülfe meiner an Ort und Stelle nach der Natur entworfenen Beschreibungen, oder mit dem einschlägigen Vo- gel selbst in der Hand, festzusetzen, und so bin ich sicher, dass auch der schärfste Critiker in Bezug auf diesen Theil der vorliegenden Ar- beit meine angestrengteste Sorgfalt nicht verkennen werde, und mich nicht leicht wesentlicher Irrthümer möchte zeihen können, Ungerne habe ich mich auf Le Yaillant’s Aussagen über ge- wisse Gattungen allein verlassen, theils weil ich aus den Beschrei- bungen mancher derselben, theils aus ihren Abbildungen mit aller Bestimmtheit ersehen konnte, dass er sie aus Buffon, vorzüglich aber aus Edwards stillschweigend und mit gewissen, absichtlichen Veränderungen, die die That unkenntlich machen sollten, gezogen hatte. — Solche Vögel will dann Ze Yaillant in der Regel zu Lissabon, oder am Cap, oder an irgend einem anderen entfernten Orte lebend gesehen haben. — Dadurch bin ich in mancher Beziehung misstrauischer gegen diesen sonst so ausgezeichneten, höchst schart- sinnigen und scharfsichtigen Ornithologen geworden, als ich es früher war. Wo ich, bei Ermangelung des natürlichen Gegenstandes, auf solche Weise mehr durch seine als meine Schuld fehlte, möge man es mir verzeihen. Ueber einen brasilianischen Papagai haben mir Seine Durch- laucht, der hochgefeierte, um die Landes- und Thierkunde Brasiliens, und dadurch um die Wissenschaft hochverdiente [Maximilian Prinz zu Wied Bemerkungen, und über einige mir dunkel gebliebene Gattun- gen des alten, thätigen Maregrave, Herr Geheimerath Prof. Dr, Lichtenstein nähere Aufschlüsse, und von zweien derselben (Psit- 59* tacus Paragua *) und Psit. Tarabe) Abbildungen nach Mare- graves Originalgemälden, so wie ferner Abbildungen der Sittace glauca und des Pionus vulturinus gütigst mitgetheilt. — Diese Hülfe ist mir bei vorstehender Arbeit von beiden Gelehrten geworden; aus- serdem hat an derselben Niemand Antheil. Schmerzlich habe ich wie bei der Ausarbeitung meines Systema avlum, so auch hier die zweite Auflage von Lathams Synopsis avium vermisst. Die Papagaien, welche dort beschrieben sind, be- dürfen demnach noch ihrer besondern Betrachtung. Bei Ausmessungen der Papagaien habe ich mich durchgehends des Pariser Maassstabes bedient. Geschrieben am Christtage 1830. *) Wie schon Buffon, und nach diesem Lichtenstein in seiner schätzenswerthen und nützlichen Abhandlung: Die Werke von Marcgrave und Piso über Naturgeschichte Bra= siliens, erläutert aus den wieder aufgefundenen Original- Abbildungen (Abhandl. der Königl. Akademie der Wissensch, in Berlin 1815 —17. S. 201.) S. 168. ganz richtig vermuthet hatten, dass dieser Vogel kein Americaner seyn möchte, so hat es sich neu- erlichst gezeigt, dass er in der That kein solcher, sondern ein Bewohner Australiens ist. Er muss daher in Marcgraves Hände über Asien durch Handelsgelegenheit gekom- men seyn, — Welcher Landsmann sein Ps. Tarabeist, wird die Zeit lehren. Eine ähnliche Zusammenstellung von brennendem Roth und von Olivengrün, wie an diesem Vogel, be- merktman am Psittacus (?) Fieldii aus Nenholland. Wenn anders man nach dieser Analo- gie in der Färbung beider Vögel, so wie nach der allgemeinen Körpergestalt, als worin der Tarabe mit den übrigen indischen Papagaien seiner Sippe Uebereinstimmung zeigt, schliessen darf, möchte man versucht werden, ihn für einen Bewohner Neu- Guineas oder Indiens zu halten. Gewiss aber ist er eben so. wenig ein Brasilianer als der Paragua! MONOGRAPHIA PSITTACORUM. Gedrängter Ueberblick der Geschichte der Papagaien. D:. Papagaien sind so eigenthümlich gebildete Vögel, ihre Sitten von so besonderer Art, und ihr Name, so wie ihre Geschichte, kommt so oft in der menschlichen Gesellschaft zur Sprache, dass selbst der- jenige, welcher zum Erstenmale einen dieser Vögel im Leben erblickt, mit Bestimmtheit sagen wird: das ist ein Papagai! Dies setzt einen allen Gattungen der zahlreichen Sippen eigenen Typus in ihrer Ge- stalt und Lebensweise voraus, der auch auf keine Weise zu verken- nen ist. — Wir nehmen bei allen Papagaien: einen dicken, hacken- förmig abwärts gebogenen, stark aufwärts:biegbaren Oberkiefer, ei- nen bauchigen, vorn zugeschärften Unterkiefer, sogenannte Riletter- füsse, welche zwei Zehen vorn, und eben so viele hinten haben, so wie die Gewohnheit wahr, die Nahrung mittelst eines Fusses zum Schnabel zu bringen, und diese mit der Schneide der Unterkiefer- 470 spitze zu zernagen. Nicht weniger fällt dem Betrachtenden ausser- dem ihre Sitte auf, sich mit Hülfe des Schnabels im Steigen von einem Orte zum andern fortzubewegen, und vorzüglich sich da- mit in die Höhe zu heben. — Die Pracht ihres Gefieders, die schöne und edle Haltung ihres Körpers, eine gewisse Grazie in vielen ihrer Bewegungen, das Zutrauen, welches sie in der Gefangenschaft zu ihrem Wärter und zu allen Bekannten des Hauses zeigen, die grosse Fertigkeit, welche sie in der Nachahmung menschlicher Worte er- langen, die Possierlichkeit, Munterkeit und das äfische Betragen die- ser, das ruhige und ernste, von einer gewissen Klugheit gelenkte Verhalten jener, dies alles hat die Papagaien seit den ältesten Zeiten schon, theils zum Gegenstande des Luxus der Reichern, theils des häuslichen Vergnügens oder ernster Forschungen gemacht, und sie, besonders seit Indien durch die Umschiffung des Vorgebirgs der gu- ten Hoffnung dem europäischen Handel zugänglicher geworden, und America entdeckt wurde, gleichsam als lucrative Handelsartikel, un- unterbrochen bis diesen Augenblick in ungeheurer Anzahl nach Eu- ropa gebracht. Die Papagaien der Alten. Die älteste Nachricht, welche wir von diesen Vögeln haben, geht bis auf Alexander den Grossen zurück. Dreihundert und dreissig Jahre vor Christus wurde aus Indien durch den ÖOnesikrit, den Be- fehlshaber über Alexanders Flotte, eine. Gattung mit rothem Hals- bande geb.acht, welche unstreitig unser Palaeornis Alexandri ist. Aristoteles (Lib. VIII cap. 12.) scheint diesen Vogel nicht selbst ge- sehen, und nur aus Erzählungen gekannt zu haben, indem er sagt: Kairo ’Ivdınov Opveov 7) yırrann) TO Asyovusvov avIp@royAorrov.— Zwar wollen einige im ersten und zweiten Buche ‘der Könige (I. 10. 22.11. 0.21.) in dem Worte WI thoucijim, oder YYIYM hucerjim einen Papagai erkennen, allein der grundgelehrte Bochart (Hiero- 471 zoicon P. UI. p. 135-) weist mit dem ihm eigenen Scharfsinne nach, dass darunter keın anderes Thier verstanden werden könne, als der Pfau. Auch sind Hiobs HYY7% renanim (Cap. 39.) weder Pfauen noch Papagaien, sondern, wie sich das aus der Erzählung von den Sitten dieser Vögel deutlich ergiebt, Strausse. Der Vogel MHJIN anapha der Hebräer, abgeleitet von Pay anaph, Ast, weil er sein Nest an den äussersten . Aesten der Bäume schwebend aufhängt, von Bochart für einen, mit dem Vogel EU zumag der Araber vielleicht identischen Adler, von andern bald für eine Eule, Trappe, einen Regenpfeifer oder Specht, sowie auch für einen Papagai gehal- ten, ist doch sicher kein anderer, als unser Pirol, Oriolus Galbula, welcher wohl im Herbste von Europa auch in das gelobte Land der Hebräer, nach Syrien, wandert. Etwa fünfzig Jahre v. Chr. spricht Diodorus Siculus auch von Papagaien, welche im äussersten Syrien wohnen (Lib. Il.), mit den Worten: ‚„Aude x Zupiaz doxarıar wırranzy, nal Toppvpiavg, al meAsaypıdaz (Üxrpepovoı)“ und etliche fünfzig Jahre n. Chr. wurden, wie Plinius berichtet (Lib. VI. cap., 29.) von den Abgeordneten des Kaisers /Vero auf der äthiopischen Insel Gaugades Papagaien, und weiterhin auch Affen entdeckt. — Diodors Papagaien, welche ohne Zweifel aus Africa nach Syrien gekommen waren, so wierdie der Insel Gaugades, müssen gewiss mit dem Papagaie verbunden werden, von welchem Hasselguist in seiner Reise sagt, dass er aus Aethiopien in grosser Anzahl nach Cairo zum Verkauf gebracht werde (wie noch heutiges Tages dies der Fall ist), und welchen er Psittacus cubieu- laris nennt. Ich glaube auch, dass man zu demselben Vogel, und nicht zu dem oben angeführten Palaeornis Alexandri (wovon Al- drovand zuerst eine Abbildung gegeben hat, Ornith. p. 679.) den andern Psiütacus des Plinius hinzuziehen müsse, von welchem dieser sagt: „India hane avem mittit (Psittacum), viridemtoto corpore, torque tantum miniato in cervice distinctam (Lib. 10. c. 58.)“, denn 472 die Worte: „viridem toto corpore‘‘ machen die Hypothese, dass Pll- nius den sowohl dem jungen als alten Palaeornis Alexandri eigen- thümlichen rothen und sehr augenfälligen Schulterfleck unberücksich- tiget gelassen habe, durchaus verwerflich. Es ist aber möglich, dass man diesen Papagai mit dem sehr ähnlichen P’alaeornis Alexandri verwechselte (wie dies bis zur neuesten Zeit noch geschah), und somit auch Indien als sein Vaterland angab. Apulejus, welcher gegen das Ende der Regierung Hadrians ge- boren wurde, beschreibt diesen Papagai (?. cubicul.) -durchaus über- einstimmend ı.it Plnzus, und giebt gleichfalls, aber dabei wahr- scheinlich auf Plinius Autorität gestützt, Indien als sein Vaterland an (Lib. II. num. 12.). Den jungen Vogel dieser Gattung, welcher noch kein Halsband hat, beschreibt zuerst Ziranides. Von Alexander bis Nero hatte man also zwei verschiedene Gattungen von Papagaien aus zwei Welttheilen kennen gelernt. — Bald nach ihrer Entdeckung wurden sie wegen ihrer Schönheit, aber vorzüglich ‘wegen ihrer Gabe, menschliche Worte auszusprechen, in der Art ein Gegenstand des Luxus bei den Römern, dass einst der strenge Censor Marcus Portius Cato im versammelten Rathe ausrief: „O ihr Senatoren! o unglückliches Rom! welche Vorbedeutung für dieh!: In.'welche Zeiten sind wir verfallen, da wir Weiber Hunde auf ihrem Schoose 'ernähren, und die Männer Papagaien auf der Hand tragen sehen!“ — Man setzte diese Vögel in käfıge ‘von Silber, Schildpat und Elfenbein (Statius in psit.), und der Preiss eines ein- zigen derselben überstieg nicht selten den von einem Sclaven. Ein eisernes Stäbchen war das Werkzeug ihres Lehrers, womit er sie auf den Kopf schlug, wenn er sie für Aufmerksamkeit während des Unterrichtes empfänglicher machen wollte. Zu solchen Zöglingen wurden nur junge und zweijährige Vögel gewählt, da die Ueberzeu- gung lehrte, dass die alten ungelehrig und vergesslich seyen (Jpul. Lib. II. num. 12.). — Man lehrte sie vorzüglich den Namen Caesar - 473 aussprechen (/Wartial Epig. L.). Dass sie in grösster Anzahl nach Rom gebracht wurden, geht daraus hervor, dass der schwelgerische Kaiser Heliogabal seine Gäste ausser mit Gehirnen von Flamingos und Drosselo, mit Zungen von Nachtigallen und Pfauen, auch mit Kö- pfen von Papagaien bewirthete, und Papagaien selbst seinen Löwen zur Nahrung vorwerfen liess ”), — In Indien hielt man, nach Aelian, die Papagaien, wo sie nach der Versicherung des Plirius den Namen Sittace führten (daher der griechische Name ıırraxog und der lateinische psit- tacus), für heilig, und die Könige hatten sie zur Zierde in ihren Gärten und in ihrer nächsten Umgebung. — Sie waren Lieblinge der Dichter, und wurden von diesen zur Ergreifend ist Ovids Ele- gie auf den Tod von Corinna’s Papagai ° *) Comedit saepius ad imitationem Apicii calcanea Camelorum, et cristas vivis gallinaceis demptas, linguas pavonum et lusciniarum; quod qui ederet ab epilepsia tutus dicere- tur. Exhibuit et palatinis ingentes dapes extis mullorum refertas, et cerebellis phoe- nicopterum, et perdicum ovis, et cerebellis turdorum, et capitibus psittacorum, et fasia= norum, et pavonum, Jecit et uvas apamenas in praesepia equis suis: et psillacis atque fasianis leones pavit et alia animalia, Adel. Lamprid, vit. Heliog. Script, Hist. Rom, Tom, III, p. 965. Ed, Hen. Steph, 1568. %) Psittacus, Eois imitatrix ales ab Indis, Occidit, Exsequias ite frequenter, aves, _ Ite, piae volucres, et plangite pectora pennis; Et rigido teneras ungue notale genas, * * * Pro longa resonent carmina vestra tuba, * * * Omnes, quae liquido libratis in aöre cursus, Tu tamen ‚ante alias, turtur amice, dole, Plena fuit vobis omni concordia vita, Et stetit ad finem longa tenaxque fides, I} ‚ Quod fuit Argolico juvenis Phoceus Orestae; Hoc tibi, dum licuit, Psittace, turtur erat, Quid tamen ista fides? quid rari forma coloris? Quid vox mulandis ingeniosa sonis? Quid juvat, ut datus es, nostrae placuisse puellae % Infelix avium gloria, nempe jaces. Tu poteras virides pennis hebetare smaragdos, Tincta gerens rubro Punica rostro croco. Non fuit in terris vocum simulantior ales: Reddebas blaeso tam bene verba sono. Raptus es invidia, Non tu fera bella movebas Garrulus, et placidae pacis amator eras, n * * * Plenus eras minimo; nec prae sermonis amore In multos poteras ora vacare cibos, - * E 60 474 Nicht weniger schimmert unter den übrigen Dichtungen auf Pa- pagaien die des Ärinagoras (Anthologia graeca. Cur. Jacobs. I,rn: 199. n. 562.) ‚hervor *): Einige Decennien nach Ovid besang auch Statius seinen gelieb- =) B ten Papagai, und beginnt sein Epicedion mit den Worten Nach Apulejus, welcher um die Mitte des zweiten Jahrhundegts n. Chr. blühte, verschwinden die Papagaien bis zum Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts aus der Geschichte; wenigstens lehrt diese uns in diesem langen Zeitraume nicht eine einzige neue Gattung je- ner kennen, — Die Papagaien Asiens. Bis zu Ende des 15ten Jahrhunderts erhielt Europa alle köstli- chen Waaren Indiens, und so auch dessen Papagaien, nur aus der zweiten Hand, entweder über Aegypten, wohin sie auf dem arabi- schen Meerbusen kamen, oder auf einem langen Karayanenwege durch das innere Asien. Diese Vögel waren daher damals in Europa, vor- züglich in dessen nicht südlich gelegenen Ländern, noch immer eine ziemlich seltene Erscheinung, um so mehr, als die Venetianer und Quid referam timidae pro te pia vota puellae; Vota, procelloso per mare rapta Noto? Septima lux aderat, non exhibitura sequentem: *) Pirranos 6 Bporöynpvs, apeis Auyorsuxta ; xUpror, YAvSer &5 öpuuous avdopvei zripuyı, aisi Ölxuelerwy asrasuacı, Kaisapa xAsuvor, oud’ av’ opn AyIyv Yyayev ovvönaros, *) Psittace, lux volucrum, domini facunda voluptas, Et stabat vacua jam tibi Parca colo. Nec tamen ignavo stupuerunt verba palato. Clamavit moriens lingua, Corinna, vale, 2öpaue Ö'wxrvöldakros aras oiwvös, Zpiowv eis pIyvar Övvaraı Öaluovı Kaip Evinev. ’Opgevs Inpas !xeıoev Ev oupeow eis dE O8, Raisap, vov artAeugros aras Opvıs dvarpikerat, Occidit aöriae celeberrimae gloria gentis. . 475 Genueser den indischen Handel allein in Händen hatten. Dem höhe- ren Norden waren sie bis jetzt noch ganz fremd geblieben, oder man kannte sie dort nur aus Erzählungen und Gemälden. Die Umschiffung des Vorgebirgs der guten Hoflnung, welches Barth. Diaz 1486 entdeckt hatte, durch Yasco de Gama im Jahre 1498, die den Seeweg zu Indiens Reichthümern zeigte, brachte die Portugiesen in den Besitz eines Reiches in Asien. Von nun an wur- den häufiger Papagaien aus Indien nach Europa gebracht, und schon ist es kaum mehr möglich, dem geschichtlichen Gange in der Ent- deckung der einzelnen Gattungen dieses Landes zu folgen. Franz von Almeida, der erste portugiesische Vicekönig in Indien (von 1505 —0.) gründete überall, wo seine Schiffe landeten, Handelsnie- derlassungen, und nähm 1506 Ceylon in Besitz. Dadurch, und dass sein Nachfolger in der Verwaltung, Alfons von Albuquergue (von 1510— 15), Malakka eroberte, wo sich die Handelsschiffe von Japan, Sina, den Molukken, von Bengalen, Persien, Arabien und Africa sam- melten, wurden jetzt sowohl indische als africanische Papagaien in Europa ziemlich gemein, und Loris und Kakatue bereits in den eu- ropäischen Seestädten zum Verkäufe ausgeboten. Diese führten nach Scealiger (Exerecitation. exotie. kb. XV. de subtilitate ad Car- danum. Par. 1557.)- auf Badan,' einer Java nahe gelegenen Insel, den Namen Cachi, d. h. kostbar, jene dagegen den Namen /Vor (woraus, wie es scheint, ihr anderer, Lori, entstand), welcher glänzend bedeutet. Im Jahre 1599 beschrieb Aldrovande (Ornith. I. p. 667.) unter der Aufschrift: „de psittaco albo cristato“ ausführlich und auf bestimmte Weise zuerst einen Kakatu, welcher im Besitze des Fürsten Alexander Farnese war. Auch gab er eine Abbildung von die- sem Vogel. Obgleich dieselbe mittelmässig ist, so erkennt man doch in ihr, mit Hülfe der Beschreibung, unsere Cacatua cristata. Als psittacus 470 eryihrochlorus macrouros wird von demselben Autor (p. 681.) unsere Charmosyna papuensıs beschrieben, für welche ihn aber bisjetzt noch Niemand erklärt hatte. Auch bringt 4ldrovande im dritten Bande sei- ner Ornithologie (pag. 560.) eine avicula ex Malacca zu unserer Kennt- niss, in deren Beschreibung und Abbildung man mit Bestimmtheit die weibliche Psittacula Galgulus erkennt. — Im Jahre 1605 machte Clusius (Exoticor. libri X. Fol. p. 564.) unter dem Namen „Noy- ras“ Linnes Psittacus garrulus (von welchem er sagt, dass einer, der von Java nach Amsterdam gebracht wurde, 170 holländische Gul- den kostete), und emen „psitlacus minimus“ p. 365. bekannt, wel- cher, wie dies auch die beigefügte Abbildung lehrt, die ellerliebste Psittacula pullaria ist. — Gross ist die Anzahl von indischen Papa- gaien, die darauf im achtzehnten Jahrhundert durch Albin, Ed- wards, Brisson, Sonnerat, Buffon u'a., so wie mit dem Beginnen des neunzehnten durch Le Zaillant, nachher durch Kuhl, Temminck u. a. bekannt gemacht, und grösstentheils auch abgebildet wurden. Die Papagaien Africa’s, Es war im Jahre 1455, als Aloysius Cada Mosto aus Venedig, \ ein junger Mann voll Unternehmungsgeist, in den seit fünf Jahren entdeckten Senegal einlief, und darauf, nachdem er seinen Lauf nach dem grünen Vorgebirge gerichtet hatte, auch an die Mündungen des Gam- bia kam. Nach seiner Erzählung (/’rima navigazione per ’Oceano alle terre de’ Negri dellabassa Etiopia di Cada Mosto. Vicenza 1507.) wimmelt es am Senegal von einem, grünen Papagaie mit gel- bem Bauche und grauem Kopfe. Niemand verkennt in dieser Be- schreibung den Pionus senegalus, welcher im Jahre 1695 von Le- maire gleichfalls am Senegal angetroffen und beschrieben wurde. Auch gedenkt Cada Mosto des seit Plinius bekannten Palaeornis eubieularis. 4T7 GG Die dritte Gattung aus diesem Welttheile, Psitacus Erithacus, wird im Jahre 1550 durch Deutschlands Plinius, durch Gesner, diesen Wiedererwecker der seit Jahrhunderten schlummernden Na- turgeschichte, mit den Worten: „cinereum quoque (psittacum) vel subeoeruleum tolo corpore, piclum habeo, in cauda tantum ruben- tibus pennis, parte circa oculos candida‘“‘ bekannt gemacht. Im Jahre 1646 beschrieb Aldrovande denselben Vogel als psittacus cinereus (Ornithol. I. p. 675.), so wie eine rothschäckige Abart hie- _ von, die er mit dem Namen psıltacus erythroleucus belegt, und die sich bis auf den heutigen Tag in den Systemen der Compilatoren er- halten hat. Von beiden Vögeln giebt Aldrovande sehr erkennt- liche Abbildungen. — Diese Gattung war nach Aldrovande in Europa allgemein, und wegen ihrer besondern Gelehrigkeit eine der gesuchtesten und beliebtesten, wie dies selbst jetzt noch der Fall ist. — Um die Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts entdeckte man auf Madagascar einen ganz schwarzen Papagai (Fr. Cauche, Voy. ä Madagasc. Par. 1651, Flaccourt Voy. ä Madagasc. Par. 1661.), unsere. Coracopsis atra, und im Jahre 1760 wurde von Brisson (Ornith. 4. p. 315.) eine damit verwandte Gattung von eben daher, Coracopsis mascarina, so wie eine sehr kleine Species, Psittacula cana, auf Madagascar, St. Mauritius und St. Franciscus heimisch, be- schrieben. Darauf lernte man nach der Mitte des achtzehnten Jahr- hunderts Psiltacula roseicollis vom Vorgebirge der guten Hoffnung, und Pionus Le Vaillantüi vom Kaflernlande kennen. — Dem uner- müdlichen Aüppel war es bis jetzt allein vorbehalten, auch in die- sem Jahrhunderte im nördlichen Africa eine mit dem Pionus sene- galus zunächst verwandte Species zu entdecken jPion. Meyeri). — So lernten wir also aus dem ungeheueren Africa seit Nero bis auf _ den heutigen Tag, mithin in einem Zeitraume von etwa 1800 Jahren, nur Q Gattungen von Papagaien kennen *)! — ®) Im Falle nicht auch Pionus guineensis und Psittacula Swindereniana Africaner sind. 478 Die Papagaien America’s. Kaum hatte Christoph Columbus im Jahre 1492 America ent- deckt, als auch schon einige Jahre darauf Araren, Sittiche und soge- nannte Amazonenpapagaien aus diesem paradiesischen Lande in gros- ser Anzahl nach Europa verführt wurden. Hier erregten sie durch die Pracht ihres Gefieders die Bewunderung aller, die sie sahen, und am Glanze und an der schönen Gestalt der Sitlace Ararauna, oder S$. Aracanga vor dem Pallaste “oder im Lustgarten eines Fürsten, konnte sich die gaffende Menge nicht satt sehen. — Papagaien waren die ersten Thiere, welche Columbus im neuen Welttheile aufstiessen, und Gegenstände des ersten Tauschhandels mit den Eingebornen. Als dieser unerschrockene Seefahrer auf seiner zweiten Reise im Jahre 1495 nach Guadeloupe kam, sah er daselbst Araren, die man Gxa- camayos ”) nannte (/Zerrera Lib. II. cap. 10.). Die erste Nachricht von der hiehergehörigen, ehemals auf den Antillen gemeinen Sittace Aracanga fällt mithin in das Jahr 1493, doch erhalten wir eine ge- nauere Beschreibung und Abbildung von diesem Vogel erst gegen die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts durch Gesner, welcher ihn Psittacus erythroxanthus nennt (Ornith. p. 720.). Genau unterschei- det davon der unsterbliche Naturforscher die mit ihm nahe verwandte brasilianische Siltace Macao als Psiütacus erythrocyanus (p. 721.). Die köstliche, lasurblaue Sittace Ararauna wurde um das Jahr 1550 von dem Franciscanermönche Andre Thevet (Singu- larites de la France antarctigue. Paris 1558. p. 92. Carinde Ges. l. c. p. 208.) in Bräilien entdeckt, und von ihm, so wie im Jahre 1578 von Lery (Voy. au Bresil. Paris 1578. p. 171.), nachher auch *) Dieser Name wird, nach Azaras Zeugniss, noch heutiges Tages in Paraguay von den Guaranis den dortigen Araren gegeben. ” . 470 von Aldrovande als Psitacus maximus cyanocroceus beschrie- ben (Ornith. I. p. 665. c. fig.). Die Wilden nannten nach 7'hevet diesen Vogel Caninde, ein Name, welcher gegenwärtig noch in Pa- raguay einer der S. Jrarauna sehr nahe stehenden Gattung bei- gelegt wird. Gegen Ende des siebenzehnten Jahrhunderts wurde von dem See- fahrer Georg Spielberg in der hohen Breite des Portfamine in der magellanischen Strasse (unter 530 44° südlicher Breite) ein Pa- pagai (Si. smaragdina?) und eben daselbst derselbe Vogel auch von Dampier (1687) beobachtet. Die sogenannten Amazonenpapagaien lernte man erst gegen Aus- ‚gang des siebenzehnten Jahrhunderts durch Aldrovande kennen, welcher hievon drei Gattungen, nämlich den Psiltacus poecilorhynchus, Psit. ochrocephalus, und P’sit. leucocephalus beschreibt. Eine vierte von ihm angeführte und abgebildete Gattung ist vielleicht auf eine Abart des Pionus menstruus zu beziehen, Im Jahre 1605 beschreibt Clusius (Exotic. p. 5065.) den prachtvollen Deroptyus accipitrinus als Psittacus elegans, und fügt seiner Beschreibung eine sehr ar- tige Abbildung des Vogels hinzu, so wie /nca Garcilasso de la Vega aus Cusco in America (geb. 1540, gest. 1620) in seiner Historia de las antiguedades y conquista del Peru (die zu Lissa- bon im Jahre 1609 in Fol. erschien) von einem Sittich in Peru eine Beschreibung giebt, in der man augenblicklich die dortselbst noch höchst gemeine Sittace militaris erkennt, welche, nach Angabe der Historiker, den alten Incas von Peru von den Unterthanen zum Ge- schenk gebracht wurde, um damit die königlichen Palläste zu ‚zieren, Franz Hernandez bearbeitete auf Befehl Philipps des Zwei- ten, dessen erster Leibarzt er war, eine Naturgeschichte der Thiere und Pflanzen Mexicos, welche in der Stadt Mexico in einem Auszuge 480 von Ximenes im Jahre 1615 erschien, und, wenn sie so, wie sie Hernandez ausgeführt hatte, auf uns gekommen. wäre, der Wis- senschaft von grossem Interesse und Nutzen gewesen seyn würde. So aber besitzen wir in einem von Nardo Antonio Recchi veranstalteten, durch peinigende.Scholien von T'errentius, Fa- ber und Fab. Columna verunstalteten Auszuge, welcher 1651 in Rom unter dem Titel: „Rerum medicarum NovaeHispaniae the- saurus“ erschien, leider nur einen kleinen Theil vom Werke Zer- nandez’s, welches nicht weniger als sechzig tausend Ducaten ge- kostet. zu haben scheint. — Hernandez beschrieb in diesem Werke mehrere Papagaien Mexicos, wovon aber bis jetzt nur zwei mit Ge- wissheit erkannt wurden, nämlich Sparrmanns Psittacus albi- frons, und Temmincks Psittacus Pretrei; — Bekannt sind die Kunstwerke der Mexicaner, welche sie von Vogel-, und namentlich von Papagaienfedern verferligten. HZernandez erzählt, dass die Mexicaner, da sie unter sich einen Handel mit Papagaienfedern trie- ben, sich eine gewisse Anzahl von Bäumen zueigneten, in welchen diese Vögel nisteten, und dass diese Papagaienbäume von Einem auf den Andern fortgeerbt wurden (Zernand. Thes. p. 48. cap. 117.). Im Jahre 1636 wurde der Graf Johann Moritz nachmals Fürst von Nassau-Siegen in Staatsangelegenheiten als Befehlshaber einer bedeutenden holländischen Macht nach Brasilien gesandt. Dieser, ein Freund der Naturgeschichte, liess von seinen gelehrten Begleitern, seinem Leibarzte Wilhelm Piso und dem Astronomen Georg Marcgrave von Liebstädt bei Meissen, die Pflanzen und Thiere des Landes sammeln, beschreiben und abbilden., 1648 erschienen Marcegrave’s naturhistorische Abhandlungen in der bekannten Au storia naturalis Brasiliae. In ihr wurden Sit. aurea, Sit. Jendaya, Sit. versicolor, Sit. Tui, Sit. Tuipara, Sit. severa, Sit. lutea, Sit. Makavuanna, Psittacus amazonicus, Psit. Tarabe und die liebliche Psittacula passerina zum Erstenmale beschrieben. Zwei andere von - du. —— — 481 Marcgrave angeführte Gattungen kannte man vor ihm schon durch Gesner (Sit. Macao) und Aldrovande (Psit. ochrocephalus). Ein Papagai, welcher aus südlicher gelegenen Gegenden im Herbste schaarenweise nach Carolina wandert, und bis nach Virgınien vordringt, Sit. Iudoviciana, wurde von Catesby (Natural - Hi- story of Carolina caet. Lond. 1731. u. 1743.) in den ersten Decen- nien des verwichenen Jahrhunderts entdeckt, beschrieben und abge- bildet. Charlevoix beobachtete denselben Vogel nach Catesby in Luisiana (Hist. de la nouv. France. Par. 1744 II. p. 384.). — Nun folgen wieder in der Bekanntmachung neuer Gattungen aus Ame- rica Edwards, Brisson, Buffon, Azara, Le Vaillant u. a., und in der neuesten Zeit ZFieillot, RKuhl, der Prinz Ma- zimilian zu Wied, v. Spix-und einige andere, Die Papagaien Australiens. Marcgrave scheint der erste zu seyn, welcher im Paragua, und wahrscheinlich auch in seinem Tarabe, australische Papagaien (beide Vögel aber angeblich als brasilianische) beschreibt. — Die Be- kanntwerdung des durch seinen sonderbaren Zungenbau sich vor allen übrigen Papagaien so sehr auszeichnenden MMicroglossus ater- rimus fällt in das Jahr 1707, zu welcher Zeit, nach Zdwards Bericht, in Amsterdam ein gewisser van Meulen eine Abbildung die- ses Vogels herausgab, der die Edwards’sche nachfolgte. Diesen folgt Brisson, durch welchen wir den Platycercus amboinensis aus Neuguinea, und den durch Farbenpracht ausgezeichneten Trich. multicolor aus Neuholland kennen lernen. Im Jahre 1768 beobachtete Bougainville kleine blaue und rothe Papagaien auf O-Tahiti, ®Entrecasteaux (Voy. II. p. 47. t. x.) den stattlichen Pezoporus formosus in Neuholland, Parkinson (Hawkesw. Voy. Vol. II, p. 18.) eben daselbst einen grossen, langschwänzigen, 61 482 schwarzen Kakatu (Calyptorhynchus), welchen Latham späterhin mit Banks Namen belegte. — Mehrere Gattungen wurden in Neu- holland von Banks und Solander während Cooks erster (1769), und während dessen zweiter Reise um die Welt (1772) von den bei- den Forstern auf den Inseln der Südsee beobachtet. Die Letzte- ren entdeckten auf Neuseeland den einzig in seiner Sippe dastehenden Nestor hypopolius und den Platycercus Novae-Seelandiae, auf Neu- caledonien den schmucken /Yymphieus bisetis, auf O-Tahiti, Oriadea und andern in der Nähe liegenden Inseln Platycercus pacificus und den prachtvollen Coriphilus euchlorus, auf Tanna Trichogl. palma- rum, und auf Eaoowe Platycercus hysginus. Im Jahre 1781 und in den darauf folgenden Jahren erschien Lathams General- Sy- nopsis of. Birds, in: welcher viele Papagaien Australiens zu unserer Kenntniss gebracht werden. Auch Phillips Voyage to Botany- Bay (1789), WWhites Journal of a Voyage to New-Southwales (1790), und Shaws Naturalists Miscellany (1789), so wie dessen Zoology of New-Holland (179!) enthalten mehrere neue Papagaien aus Australien. Durch die Bemühungen der Engländer kommen noch immer prachtvolle Gattungen aus diesem merkwürdigen, nur längs seines Randes untersuchten Welttheile zu unserer Fenntniss. Europa ist der einzige Welttheil, welcher keine Papagaien be- sitzt. Mit Ausnahme weniger sind diese auf die Tropenländer beschränkt. America besitzt die meisten Gattungen *), denn es zählt deren ge- genwärtig mit Bestimmtheit 85. Darauf folgt Australien, von wo 66, und dann Asien, von wo 43 Gattungen bekannt sind. Etwa sechs *) Ich zähle hier nur die genau gekannten. Die Zahl der übrigen mir unbekannt geblie- benen Papagaien ist aus dem Anhange zu ersehen, den ich den Beschreibungen der ersteren nachgesetzt habe. Pr) # 483 Gattungen (Platyc. Novae-Guineae, Domie. punicea, Domie. atricapil. la, Psittacodis magna, Psittacula batavensis, Cac. sulphurea) scheint Asien mit Australien gemeinschaftlich zu besitzen. In Africa hat'man bis jetzt nur zehn Gattungen entdeckt, unter welchen sich 'nur eine einzige keilschwänzige (/al. cubicul.) befindet, und deren eine (Psit. Swinder.) einem andern Welttheile angehören dürfte. Das Vaterland einiger anderer Papagaien ist noch nicht ausgemittelt. Nördlich geht eine Gattung dieser Vögel (Sit. ludovie.) zwei bis drei Grade über Pensylvanien hinaus, südlich sind /Vestor hypo- polius und Platycercus Novae-Seelandiae von Forster noch un- ter einer Polhöhe von 46° in einem höchst unfreundlichen Clima,. nämlich in der Dusky-Bay auf Neuseeland, in Patagonien Sittace patagonica von Lesson, eine andere (Sit. smaragd.?) von Spiel- berg, Dampier, und in der neuesten Zeit auch von King in der Magellansstrasse, welche unter 53° 30°, und Platycercus erythrotis auf der Insel Macquarie, die unter 549, 45’ südlicher Breite liegt, be- obachtet worden. Hierdurch wird also die frühere, von Buffon ausgehende Annahme, dass die Papagaien nur eine Zone von fünf und zwanzig Graden auf jeder Seite des Aequators bewohnen, voll- kommen widerlegt. In den Anden lebt Sittace militaris noch in ei- ner Höhe von 3000’. Gedrängter Vergleich der Papagaien mit den Nagern und Einiges über ihre Stellung im natürlichen Systeme. Ich führe hier zum Theil Einiges von dem an, was ich hierüber in meinem Buche: „[Vatürliches System der Amphibien mit voran- gehender Classification der Säugthiere und Fögel“ (München, Stuttgart und Tübingen. Cotta 1830.) S. 110. kürzlich mitgetheilt habe. 61* "484 r Man sagt, die Papagaien entsprächen den Affen und seyen diese unter den Vögeln: allein diese Ansicht oder Behauptung ist, wie ich sogleich zeigen werde, unrichtig ”). Die Papagaien entsprechen viel- mehr den /Vagern, und stellen diese unter den Vögeln vor. Dies be- weist der Bau ihres Kopfes und ihre Lebensweise. Der Gelenkfortsatz des Unterkiefers ist nicht, wie bei allen übri- gen bis jetzt bekannten Vögeln, der Quere, sondern, wie bei den Nagern, der Länge nach mit dem Schädel eingelenkt, und der obere liegt viel höher als die Gaumenbögen (bei den Nagern höher als die Zahnkrone), wodurch, wie bei den Nagern, seine Bewegung nach hinten und vorn frei, nach den Seiten gänzlich beschränkt, und die Möglichkeit zu nagen bezweckt wird. Weder, wie schon bemerkt, bei einem anderen Vogel, noch bei einem anderen Säugethiere findet eine ähnliche Einlenkung des Un- terkiefers in den Schädel statt. Die Kieferüberzüge der Papagaien entsprechen nach ihrer Ver- richtung *"), Gestalt, so wie durch ihr Reproductionsyermögen den Schneidezähnen der Nager. Mit der Schneide der Unterkieferspitze *) Die Papagaien haben mit den Affen nichts anderes gemein, als ihre Possierlichkeit; allein diese ist den Eichhörnchen und einigen anderen Nagern nicht weniger eigen, als den Affen. **) Finken, Kernbeisser u. s. w. zersprengen wohl auch die Samenhülsen, allein nur mittelst des seitlichen Randes der Ladenscheiden, was mit dem Zerkleinern der Nah- rungsstoffe der Säugethiere mittelst ihrer Backenzähne vergleichbar ist. Eulen und Wachte bedienen sich beim Fressen, wie die Papagaien, gleichfalls nur der Kiefer- spitze (und der Schnabel dieser Vögel ist desshalb auch nach seiner allgemeinen Gestalt dem Schnabel eines Papagais nicht wnähnlich); allein sie zermalmen damit nicht den Frass. Auch tritt hier noch ein anderer, wesentlicher Fall ein. Bei den Papagaien ist es nämlich der Unterkiefer, bei den Hachten dagegen der Oberkiefer, welcher die Nahrung zerstückt. Die übrigen Vögel -verschlucken ihre Nahrung ganz, oder zerdrücken sie vorher, indem sie sie quer zwischen die Kiefer legen. a! N 485 zerfeilen die Papagaien, wie die Nager mit dem Meissel ihrer untern Schneidezähne, die Nahrungsstofie *). Die Spitze des Oberkiefers *) Von lebenden Papagaien, welche vor mir stehen (Psit. leucoceph., Pionus senegalus, und Sittace Tirica), habe ich nachfolgende Beobachtungen. — Dass bei den Papagaien der Oberkiefer mit der Stirne in einem so hohen Grade beweglich eingelenkt sey, wie bei keinem anderen Vogel, und dieser dadurch hoch emporgerichtet und wieder senkrecht herabgezogen werden könne, ist eine bekannte Sache, Ich war anfänglich der Meinung, dass diese Vorkehrung am Schnabel allein nur dazu diene, damit der Vogel in die Mundöffnung, welche, so lange nicht der Oberkiefer in die Höhe gezo- gen ist, durch die Krümmungen der beiden Kieferspitzen sehr verengert wird, noch Früchte von ziemlichem Umfange aufnehmen könne: allein später überzeugte ich mich, dass mit dieser Beweglichkeit des Oberkiefers auch noch ein anderer, und zwar ein sehr merkwürdiger Endzweck verbunden sey. Sobald nämlich meine Pa- pagaien irgend einen harten Nahrungsstoff zernagt haben, drücken’ sie den Oberkie- fer senkrecht gegen die Spitzenschneide des Unterkiefers herab, der nun bald zu- rückgezogen wird (ein Vermögen, welches allein durch den länglichen Gelenkfortsatz des Unterkiefers bewirkt werden konnte), bald sich mit seiner Spitzenschneide ge- gen die Innenseite der Oberkieferspitze so stark vorwärts schiebt und stemmt, dass dadurch ein Ton entsteht, der dem von einer Raspel hervorgebrachten gleicht, mit welcher man über die scharfe Kante einer Hornplatte hinfahr. — Ich gab nun auch genau auf die Zeit Acht, in welcher diese Reibungen der Unterkieferspitze gegen die Innenseite der Oberkieferspitze statt fanden, und überzeugte mich, dass sie von dem Vogel immer nur dann ausgeführt wurden, wenn derselbe, wie schon oben be- merkt, einen harten Körper benagt, und dadurch die Schneide der Unterkieferspitze abgestumpft hatte. — Ich untersuchte daher von Neuem die Structur der Kieferschei- den, und es wurde mir dabei mit Einemmale der Nutzen der, in dieser Art: ‚auf der Innenseite der Oberkieferspitze hintereinander gestellten emporspringenden, am vorderen Rande scharfen Leistchen erklärlich. Diese bilden im Schnabel der Pa- pagaien eine eigentliche Feile, an welcher die Unterkieferschneide nach Bedürfniss auf die angeführte Weise geschärft wird! — So darf man nun mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass diejenigen Papagaien, deren Schnabelfeile sehr entwickelt ist, sich von harten Früchten, wenigstens zum Theil auch von solchen, ernähren, dagegen diejenigen weiche geniessen, deren Feile wenig entwickelt ist, oder denen eine solche gänzlich fehlt. Bei allen Papagaien, deren Unterkiefer auf seiner Dille sehr erweitert, und da- selbst seitlich mehr oder weniger kantig ist, und welcher eine wagrechte Spitzen- schneide hat, mithin bei allen americanischen Papagaien, eben so auch bei den Papa- gaien Indiens mit ähnlicher Unterkieferbildung (die beiden rothen Gattungen Eclect, 486 dient, gleich den obern Schneidezähnen jener Säuglhiere, nur als An- stemmungspunkt des zu benagenden Gegenstandes, und besitzt dess- halb auf ihrer Innenseite einen Quervorsprung, der eben daselbst auch den obern Schneidezähnen der Nager eigen ist *). Diesem Vor- sprunge steht bei den Papagaien die Schneide des Unterkiefers, bei den Nagern der Meissel der untern Schneidezähne gegenüber. — Die beiden Kieferscheiden bilden bei den Papagaien, wie die obern und untern Schneidezähne bei den Nagern, Behufs des Nagens einen Halb- kreis. — N Die Schneidezähne der Nager haben (wie alle hohlwurzeligen grandis und Linnaei sind hievon nicht ausgenommen), und bei allen africanischen habe ich diese Feile beobachtet. Ich fand ferner, dass dieselbe allen denjenigen Papagaien Asiens und Australiens fehlt, deren Unterkieferdille seitlich sehr zusammengedrückt, dabei sehr schmal, auf ihrer vordern Seite gerundet, und am Ende etwas zugespitzt ist, und welche eine bewimperte Zunge haben. Es lässt sich daher annehmen (der Bau ihrer Zunge al- lein schon berechtiget hiezu), dass diese Gattungen weiche und saftige Früchte fres- sen. — Die langschwänzigen, schwarzen Kakatue Neuhollands, deren Unterkiefer sehr massiv ist, haben gleichfalls keine Feile am Schnabel. Leider wissen wir nur wenig von den Sitten dieser sehr sonderbar gebildeten Papagaien. Noch muss ich auch der sonderbaren, vertical-mauerförmig herabgezogenen Gaumen- beine der Papagaien gedenken, welche zusammen eine gegen die Zungenoberfläche sich herabziehende Art von Rinne bilden, und so gleichsam die Bewegungen der Zunge leiten. Dadurch aber eben ist diese im Stande, das kleinste vom Vogel ergrif- fene Samenkorn plötzlich und sicher unter die schmale Oberkieferspitze hin zur Zer- malmung zu schieben, was ohne diese besondere Vorkehrung wohl oft missglücken würde. Bei den indischen und australischen Papagaien mit bewimperter Zunge, welche wohl nie kleine Samenkörner fressen, schienen mir diese Gaumenbeine viel niederer und weniger herabgezogen zu seyn, als bei den americanischen, africanischen und den übrigen asiatischen. In meinem oben angeführten Systeme habe ich auf die Analogie aufmerksam gemacht (S. 257.), welche in Beziehung auf die Gestalt und Stel- lung der Gaumenbeine und den damit bedingten Nutzen zwischen den Papagaien und Chamäleonen statt findet. *) Bei mehreren Papagaien, welche sich von sehr weichen Früchten zu ernähren schei- nen, ist indessen dieser Vorsprung ziemlich verwischt: so z.B. bei den wimperzüng- igen Gattungen Neuhollands; am zahnlosen Schnabel der Sittace hyazinthina, aber, meines Wissens, keines andern americanischen Papagaies, fehlt er gänzlich, Bu.» 487 Zähne) das Eigene, dass sie sich in demselben Grade wieder ergän- zen, in welchem sie sich durch den Gebrauch abnützen. Eben so verhält es sich mit den KRieferscheiden der Papagaien *). Die Papagaien sind auch in ihren Sitten den Nagern, namentlich denjenigen ähnlich, welche auf Bäumen leben. Sie sind flink, unru- hig, possierlich, und bringen gleichfalls ihre Nahrung mit den Füs- sen zum Munde, was unter den Vögeln nimmermehr zum Vorschein kommt. Sie haben das heflige, leicht reitzbare Temperament der Nager, und sind eben so tückisch, eben so fruchtbar und so zahlreich an Gattungen und Individuen als diese, ernähren sich von vegetabi- lischen Stoffen, nisten in hohlen Bäumen, oder bauen nur selten ein Nest, wie z. B. Siltace murina. Diejenigen Papagaien, welche fast immer auf dem Boden umher- laufen, schliessen sich durch diese Sitte, so wie durch ihre Schnabel-, Flügel- und Fussbildung, den Aru’s der siebenten Ordnung der Vögel meines Systems innig an. Sie hüpfen oft, wie Erdnager, in die Höhe, allein sie gehen schrittweise. Die andern Gattungen, wel- che fast ausschliesslich auf Bäumen leben, haben häufig, wie die Baum- nager, einen langen Schwanz, der zur Herstellung eines gewissen Gleichgewichtes im Körper dient, wenn sie steigen, und immer das Vermögen, die Zehen beim Abwärtssteigen von einem Aste zum an- dern sehr weit rückwärts zu biegen, worin sie vorzüglich mit den Eichhörnchen und Fledermäusen übereinstimmen, welche die Zehen der Hinterfüsse, gleich Eidechsen, ganz zurücklegen können. — Es *) Das Wachsthum dieser Kieferscheiden ist nicht weniger stark, als das der Schnei- dezähne der Nager, Ein philippinischer Kakatu, welchen ich lange Zeit zu beob- achten Gelegenheit hatte, verlor durch Zufall die ganze Spitze der Oberkiefer- scheide. Die Unterkieferspitze, deren Ausdehnung jetzt nichts mehr im Wegd stand, wuchs, wie dies unter ähnlichen Umständen mit den Schneidezähnen der Nager der- selbe Fall ist, zu einer solchen Länge heran, dass der Vogel ausser Stand gesetzt wurde, seine Nahrung mit dem Schnabel zu ergreifen und zu zernagen, und nur mit vieler Mühe, mittelst Aetzung, am Leben erhalten werden konnte, 488 giebt viele Nager, die ihre Nahrungsmittel in besondere Taschen des Kopfes einsammeln. Ich habe beobachtet, dass sich hiezu Psütacus leucocephalus und einige andere Papagaien der ziemlich weiten Höh- lung ihres Unterkiefers bedienen, und aus derselben die Hanfkörner mittelst der Zunge zwischen die Rieferspitzen bringen. An der Spitze der den Papagaien nachfolgenden Ordnung der Sperlinge steht der durch sein glänzend grünes Gefieder, so wie durch die Gestalt seines Schnabels einem Papagaie ähnliche Finksit- ‚tich (Psittacopsis). Ihm folgen die Kreuzschnäbel (Loxiae Zllig.) nach, die in ihren Sitten vieles mit den Papagaien gemein haben. Dadurch stehen diesen Vögeln die Sperlinge überhaupt noch nahe, dass diese, wie jene, die Sämereien, von welchen sie sich ernähren, von der Schaale entblössen ”) u. s. w. *) Nach diesen höchst gedrängten historischen und naturhistorischen Bemerkungen über die Papagaien im Allgemeinen, hätte ich gerne noch ein allgemeines Bild von ihrer Lebensweise entworfen, und hier mitgetheilt; allein die mir vorgeschriebenen Gränzen in Bezug auf den Raum in diesem Bande der Denkschriften nöthigen mich, von meinem Vorsatze abzustehen, und so kann ich in diesem Betrachte bloss noch auf Le Vaillant’s oft angeführtes Papagaienwerk,, und auf die Nach- richten verweisen, welche Azara a. a. O,, Firey und Veillot im 25ten Bande des Nouveau Dictionnaire d’histoire naturelle (Artikel „Perroquet“ p. 292.) im Allgemeinen über die Papagaien gegeben haben, und Prinz Maximilian zu Wied indem demnächst erscheinenden 3ten Bande der Vögel Brasiliens mittheilen wird, Conspectus systematicus generum et specierum ex ordine Psittacorum, adjectis generum characteribus. Genus I. Palaeornis") Fig. Edelsittich. Myxa ventricosa, apice lata; Zngua simplex, glabra; pedes breves, validi; ungues breves, admodum arcuati; cauda elongata, gradata, rectricibus duabus intermediis longissimis, attenuatis, apice rotundatis; ptilosis mollis; collare sive taenia ad caput plerumque adultis. Asiae et Africae incolae. Vitae ratio ignota. In Asia et Africa locum Siltacarum tenent. Species: 1. P. Alexandri. — 2. P. cubicularis. — 3. P. borneus. — 4. P. melanorhynchus. — 5. P. pondicerianus. — 6. P. barbatus. — 7. P. malaccensis. — %. P. bengalensis. — 9. P. incarnatus. — 10. P. cyanocephalus. — 11. P. columboides. Genus U. Polytelis”) Wagl. Prachtsittich. Character generis praecedentis; pedes elevati, graciles, tarso tereti. *) HoAaıos antiquus, Opyıs avis. Vigors, Transact, of the Linn, Soc. XV, p. 286, *) HoAvreAys exquisitus, Avis generis ob pedes altos et graciles genus sequens cum praecedente connectens. 490 Genus Australiae proprium. Vitae ratio latet. Species: 1. P. Barrabandi. Genus II. Pezoporus*) Jlig. Erdsittich. Myxza lata, medio subcarinata, apice subemarginata ; mazila sine dente, parva sicut mandibula; Zngua simplex, glabra; pedes graciles, tarso tereti digitisque elongatis, reticulato-asperulis; ungues longi, rectiusculi; cauda elongata, lanceolata, rectrieibus angustis, acutis; ptilosis mollior, varia. Species generis Justraliae incola, in humo obambulans victum quaerit. Species: 1. P. formosus. Genus IV. Nymphicus **) Wagl. Schmucksittich. Character generis praecedensis, exclusis unguibus brevioribus, arcuatioribus; mazılla dentata; latera oris anguli lobo membranaceo aucta (an omnibus?). Australiae incolae, in humo ambulantes locis eultis victum legunt. Species: 1. N. bisetis. — 2. IN. Novae- Hollandiae. Genus V. Prieniturus **") Wagl. Momotsittich. Character generis praecedentis; rostrum validum; rectrices duae intermediae ante apicem nudae. *) IIsZoxöpos pedester. Illiger, Prodr. Syst. Mamm. et Ar. p. 201. #*) Nvngıxös sponsalis. — Nomen genericum a diademate, quo species duae generis ornatae sunt, **) Sic dietus ob caudae structuram ut in Prienite Momoto. Prionites (avis) et Spa cauda. 491 Species Asiae incola. Vitae ratio ignota. Species: ı. P. platurus. Genus VI. Platycercus') Vig. Plattschweifsittich. Maxilla paratonis inflata sine culmine distincto, tomiis dente aucta; mandibula ad tomia sinuata; myxa biangulosa, aequalis, la- tiuscula; Zlingua simplex, glabra; pedes graciles, tarso tereti, altius- eulo; ungues maiusculi, arcuati; cauda elongata, lata, gradata, rec- trieibus versus apicem plus minusve angustatum rotundatis sive ro- tundato -truncatis; plumae compactae, capitis subdiscretae. Australiae incolae. Degunt gregibus maioribus sive minoribus locis cultis, cerealibus et baccis (Pl. FVovae-Seel.), praecipue Coc- colobae australis et Phytolaccae completae infesti. Nidificant in arboribus gavis et ova 4—6 in nidum e plumis, sive e gramine structum, et intus plumis stratum, aut in lignum putridum deponunt. Ova Platycercorum. divisionis Aa tota alba, divisionis Bß. alba, nigro-maculata. — In Australia quodammodo locum Deroptyi ex America et Coracopsium ex Africa tenent. Species: A: Rectricibus admodum gradatis: ı. P. auriceps. — 2. P. pacifieus. — 3. P. Novae-Seelandiae. — 4. P. erythrotis. — 5. P. ulieteanus. — B. Reetricibus gradatis sive subgradatis: a cauda pieta:6. P. multicolor. — 7. P. Barnardi. — 8. P. püeatus. — 9. P. venustus. — 10. P. ieterotis. — 11. P. eximius. — 12. P. caledonicus. — 13. P. jon- quillaceus. — 14. P. vulneratus. — 15. P. zonarıus. — 16..P. Novae- Guineae. — 17. P. Pennantü,. — ß. cauda obscu- *) Iaris planus, xöpxos cauda, Vigorset Horsfield ].c.p.273. — Species di- visionum A. et B. £. forsan genus peculiare formant, r 6 I 492 ra: 18. P. erythropterus. — 19. P. seapulatus. — 20. P. am- boinensis. — 21. P. hysginus. Genus VI. Deroptyus *), Wagl. Fächersittich. Character Platycercorum divisionis Bf; maxillae culmen di- stinetum ; tarsus brevior, validior, depressiusculus; digiti elongati; nuchae plumae elongatae ventilabri in morem erigendae, capitis lon- gae, strictae. Species Americae incola, ibı Cacatuas Asiae et Australiae sicut huius Platycercos divisionis B/ repraesentans. Vitae ratio ignota.” Species: 1. D. accipitrinus. Genus VII. Euphema **) WVagl. Zartsittich. Rostrum minutum, breve, altum; maxilla Platycercorum, pone dertrum sinuatum;, mandibula ventricosa, apice abrupte compressius- cula, tomiis sinuata; lingua et pedes Pezopori; ungues longuli, subarcuati; cauda elongata, cuneata, angustiuscula, rectricibus angu- stato -lanceolatis; plumae compactae, frontis ac buccarum rigidiusculae. Australiae incolae; ambulant in humo et victitant seminibus graminum; nidificant (Z. pulch.) supra apicem arborum truncatarum et pariunt ova 8 alba; nidum non struunt. In Australia tenent cum Trichoglossis l\ocum Sittacarum ex America. *) Aipy cervix, zrbov ventilabrum. Nomen derivatum a crista cervicis praelonga, quam avis in morem ventilabri expandit et complicat. **) Eugpnuos bonae famae, . Gen. Nanodes Vig. et Horsf. 1. c,, quod vero nomen ob Curculionum genus consonum a cl. Schönherr prius conditum mutandum erat. 493 Species: 1. E. pulchella. — 2. E. chrysostoma. — 3. E. undulata. — 4. E. discolor. Genus IX. Trichoglossus *) Vig., Horsf. Tastsittich. Rostrum compressum; mazilla sinuoso-dentata; mandibulae longulae myxa compressa, angustissima; apex subproductus, compresso- altenuatus, intus longitudinaliter substriatus; dertrum intus laeve; lingua supra apicem penicillato -papillosa,; cauda brevior et ptilosis praecedentium; tarsus brevis; digüi et ungues validi, hi arcuati, aculissimi. Asiae et Australiae incolae, Palmas et Eucalyptos frequentan- tes, fructubus harum arborum victitantes. Ova, quantum hucusque patet (7'. australis), viridıia, sive alba (7. pusillus), immaculata 2—. Species: a Rostro pedibusque rubris fla- visve: 1. T. palmarum. — 2. T. pyrrhopterus*”). — 3. T. auri:- frons. — ß. Rostro pedibusque obscuris: 4T. pusillus. — 5. T. australis. — y. Rostro aurantio,pe- dibus obscuris:.6. T. chlorolepidotus. — 7. T, haemato- dus. — 8. T. rubritorguis. — 9. T. multieolor. — 10. T. cyano- grammus. Genus X. Charmosyna”“”) Wagl. Sittichlori. Rostrum, lingua et pedes Trichoglossorum; cauda longula, cuneata, rectricibus duabus intermediis longissimis. *) Opi£, rpıxos pilus, yAoosa lingua. Pigorset Horsf.l.c. *) Typus generis „Brotogeris“ Vigorsii, Zoolog. Journ, 4. p. 400. — Vidi linguam nec hujus avis, nec praecedentis, sed ex analogia formae universalis ad hoc genus pertinent, +9) Xapuöcvvos amoenus, — Avis generis naturaliter connectit psillacos praecedentes longicaudatos cum sequentibus, qui rubri sunt et caudam conico-acuminatam habent, 494 Australiae incola. Vitae ratio ignota. Species: 1. Ch. papuensis. Genus XI. Eos*) Wagl. Lori. Rostrum, lingua etpedes Trichoglossorum; cauda elongata, apice conico-acuminata, latiuscula; color praedominans ruber, rarius viridis. ZAsiae et Australiae incolae. Vitae ratio ignota. Species: a. Ptilosi rubra: 1. E. indica — 2. E. rubra. — 3. E. guebiensis. — 4. E. cochinchinensis. — 5. E. variegata. — ? E. Isidorä. — ß. Ptilosi viridi: 6 E. cervicalis. — 7. E. ornata. Genus XII. Coriphilus '”) Wagl. Maidlori. Rostrum breve, linzua et pedes Trichoglossorum ; cauda lon- gula, latiuscula, apice conico-subrotundata; verticis plumae longulae, strictae, in cristam erigendae; alae longae, caudae finem fere at- tingentes. Australiae (et Indiae?) incolae. In palmetis vivunt et plerum- que in altissimis palmis (Coe. nucifer.) nidificant; victitant fructu- bus, imprimis /Musae paradisiacae; sibilando fistulandoque garriunt; irritatae sive terrefactae verticis plumas -erigunt; amor consocii in- signis. In Australia tenent locum Psittaculorum ex America, Asia et Africa. **) Psittacus, Eois imitatrix. Ovid. — Species divisionis ß. forsan generi distincto in- serendae; earum linguam non vidi. . Praeterea maxilla P. cervicalis dente valido aucta est, Ex avibus huius generis, sicut generum 13 et 14 constituerunt auctores recentiores genus „‚Lorius,‘“ *) Köpy puella, giAos amicus, 495 Species: 1. C. saphirinus. — 2. C. eyaneus. — 3. C. eu- ehlorus. — 4. C©. solitarius. — 5. C. Kuhlü. Genus XII. Domicella Wagl. Frauenlori. Rostrum etpedes Trichoglossorum; lingua simplex, glabra; cauda modice longa, lata, apice subrotundata; color praedominans ruber. Asiae incolae. Vitae ratio ignota. Species: 1. D. atricapilla — 2. D. Lory. — 3. D. puni- cea. — 4. D. coeruleata. — 5, D. garrula. ° Genus XIV. Eclectus”) Wagl, Edellori. Rostrum validum,, maxillae apice infra elevato-striato; mazilla inflata, culmine acutiusculo, dente valido aucta; mandibula plano-com- pressiuscula, tomiis sinuata, myxa biangulosa, apice parum angustior; lingua simplex, glabra; cauda brevis, aequalis, lata; pedes validi, tarso brevi, valido, depressiusculo; plumae capitis collique discretae, subsericeae; cera vix ulla; nares parvae, supra maxillae basin, plu- mis tectae. Asiae incolae; vitae ratio ignota. Species: 1. E. Linnaei. — 2. E. grandis. Genus XV. Psittacodis ”) Wagl., Papagailori. Character Zeleetorum, maxilla sine dente. Australiam et Asiam inhabitant, ubi locum Psittacorum ex *) ErAexros electus, ”) Wirraxös et Zıdos forma, (Psit. sumatr,, Ps. Tarabe et Ps, gramineum non vidi), 496 Africa et America occupant, ad quos sensim «olore et forma uni- versali accedunt. Species: a. Ptilosi nigro-rubra: ı. Ps. Para- gua. — ß. Ptilosi viridi: 2. Ps. magnus. — 3. Ps. suma- tranus. — 4. Ps. gramineus. — y. Ptilosi viridi-rubra: 5? Ps. Tarabe. PD UZERUS Ge Me ERRERR Rostrum (pre avis mole) magnum, maxillae culmine exaratum; mandibula longior quam alta, gonyde ascendente, apice lata, myxa angulosa; cera tota nuda; narium apertura lata, rotunda; cauda me- diocris, apice rotundata, rectricum apice ovato-acuminato. Species Australiae incola, quam nondum vidi, quae vero cau- dae forma ac rostri magnitudine a Psittacis subsequentibus, naribus magnis, patulis a praecedentibus differre videtur. Species: 1. Psitacus Fieldi Swains. Genus XVI. Psittacus ”) Wagl, Papagai. Rostrum proportionatum , lingua, pedes et cauda Eclecto- rum, illud subcompressum; cera lata, ad paratona oblique trun- cata; nares magnae, orbiculares, ante basin maxillae et pone initium cerae; plumae compactae, colli latae, truncatae,, imbricatim - positae. Africae. et Americae inzolae. Gregatim, libenter juxta ostia et ripas fluviorum, in fructicetis, quoque locis desertis degunt, vespere in sylvas migrantes; nidificant in arboribus cavis; pariunt ova alba, quibus mas et foemina alternatim incubant. Psittacorum docillimi. *) Genus Androglossa Vigors.l. c. 497 Sexus eolore non aut vix variant; pulli adultis pictura differunt. Vi- tae ratio avis ferae hoc tempore parum nota. Species: a. Pilei plumis brevissimis, adpres- sis: 1. Ps. Erithacus. — ß. Pilei plumis latiuseulis, la- zioribus, nuchae compactis, squamoso-positis: 2. Ps. Jestivus. — 3., Ps. poeclorhynchus. — 4. Ps. pulverulentus. — 5. Ps. wanthops. — 6. Ps. ochrocephalus. — 7. Ps. amazonicus. — 8. 72281 hypochondriacus. — 9. Ps. autumnalis. — 1). Ps. brasi- liensis. — ı1. Ps. Bouqueti. — 12. Ps. erythrurus. — 13. Ps. Dufresneanus. — 14. Ps. vinaceus. — 15. Ps. havannensis. — 16. Ps. agilis. — 17. Ps. dominicensis.— 18. Ps. leucocephalus. — 19. Ps. albifrons. — 20. Ps. Pretrei. Genus XVUL. Pionus ”) Wagl. Maitaca. Rostrum subintumidum ; nares, lingua et pedes Psittacorum; cauda ahbreviata, aequalis, alis magnis fere tecta; caput magnum ; corpus breve, crassum. Sexus colore non variant. Asiae, Africae et Americae incolae; gregibus magnis degunt. Reliqua vitae ratio ignota. Species: A. Rostro subparvo, compressiuseulo: a. crisso rubro: 1. P. menstruus. — 2. P. Maximilianı. — 3. P. senilis. — 4. P. purpureus. — 5. P. sordidus. — PB. ca- ‚pite obscuro: 6. P. melanocephalus. — 7. P. Caica. -— 9. P. Barrabandi. — 9. P. vulturinus. — 10. P. fuscicapillus. — y. cauda fasciata: 11. P. guineensis. — B. Rostro magno paratonis convexo: a. regione ophthalmica, nu- diusceula: 12. P. senegalus. — 13. P. Meyeri. — ı4. P. bra- ?) IKoy obesus. — Maitaca audiunt hae aves apud indigenas Brasiliae, 63 498 chyurus. — ß. regione ophthalmica plumosa: 15. P. Le Vaillantü,. Genus XVII. Psittacula ®) Ruhl. Tui. Rostrum Psittacorum, ut in P’ionis compressiusculum sive ad paratona subintumidum (dens maxillae americanis distinctus, africanis subdistinctus, asiaticis obsoletus); cauda brevis, alis plus minusve tecta, in statu complicato subconica; lingun glabra, simplex (saltem americanorum, africanorum et plurium, asialicorum); ptilosis mollior, sexus alius interdum diversa; statura omnium parva. Asiae, Australiae, Africae et Americae incolae. Gregariae in- eidunt in arbores et frutices. Fructubus et seminibus victitant. Amor consocii insignis. Species: a. Rectrieibus lanceolato - acuminatis: 1. Ps. pileata. — 2. Ps. passerina. — ß. Rectricibus apice subtrigonis: 3. Ps. purpurata. — 4. Ps. Hueti. — 5. Ps. melanoptera. — 6. Ps. melanota. — y. Rectriceibus apice recto-truncalis: 7. Ps. surda — 6. Rectricibus apice obtusis: 8. Ps. Swindereniana. — 9. Ps. pullaria. — 10. Ps. roseteollis. — ı1. Ps. batavensis. — 12. Ps. Tovi. — 15. Ps. canus. — 14: Ps. Galgulus. — 15. Ps. Culacissi. — 16. Ps. mi- nor. — 17. Ps. Desmarestü. — 18. Ps: malaccensis. — 19. Ps. torguata. Genus XIX. Nasiterna Wagl. Nasentui. Habitus universalis Psütaculae; rostrum altum, subbreve; ma- *) Divisio Psittacula, Kuhl in Monogr. Psitt. Genus Psittacula Spixii,, Vigorsii et auctorum recentiorum, — Interna organisatio sicut vitae ratio psittacularum di- versarum, quas inter has constitui, divisionum, prorsus fere ignotae, itaque dubius haereo, an non hae divisiones, illis melius notis, genera distincta forment. 499 xillae apex supra hunc mandibulae multum porrectus, attenuatus, acu- tissimus, pärum curvatus, incisura profunda, recetangula ad’latera to- miörum formatus, culmine distincto, compresso, ad frontem desinente aucta; mandibula majuscula utrinque ante apicem profunde sinuata; ejus apex angulo incisurae illius in maxilla recte oppositus; cauda brevis, rotundata, alis fere tecta; rhachis rectricum apice rotundata- rum in cirrum brevem excurrens. Species Australiae incola. Species: 1. N. pygmaea. Genus XX. Trielaria“) Wagl. Halbsittich. Character Psittacorum; cauda longula, lata, subaequalis ; plumae colli pogonio subdiscreto, non imbricato-positae. — Sexus colore variant. Species Americae incola transitum a Psittaculis ad Sittacas formans. — Vitae ratio hucusque ignota. Species: ı. T. cyanogastra. Rostrum, lingua et pedes Psittacorum; maxilae uncus praelongus, praeacutus, praearcuatus; myxa utplurimum distincte < *) Cognomen Dianae, =») Sittace, nomen Psittaci longicaudati apud Asianos, fide Plin,— Sunt qui nuperrime genus hoc naturale in diversa genera secreverunt, quorum vero characteres tam fu- gaces, tam parum stabiles sunt, et saepe tam minmutiosi, ut vix verbis exprimi pos- sint. Quoad formam universalem corporis, singulas capitis partes, ptiloseos struc- turam, imo quoad huius colorem, Sittacae paryae in maiores, hae = magnas, hae 500 interdum obsolete angulosa, rarius ventricoso-rotundata; «acies palati pone. dertrum transversa pro recipiendo apice mandibulae plurimis distineta, nonnullis humilis, paucis obsoleta; maxillae apex omnibus infra elevato-striatus; dens maxillae plus minusve distinctus; cauda elongata gradata, lanceolata; tarsus brevissimus, depressiusculus, va- lidus; plumae colli longulae, subdiscretae , apice obtusae. Americae incolae. Sexus colore parum, vix aut non variant, Avis juvenilis adultae plus minusye aut prorsus similis. Nidificant utplurimum in arboribus cavis, raro in fissuris riparum altarum flu- minum , rupium, murorum aediumve, in cumulis a formieis in arbo- ribus structis et relictis; nonnullae nidum struunt in arboribus. Plu- rimae gregibus plus minusve magnis, interdum ingentibus, migrant, fructubus quibusdam, ' quibus victitant, maturescentibus. Aves minus dociles quam /sittaci, utplurimum indociles. Habitant gregariae aut per familias locis apertis, vel in fructicetis sylvisque, utplurimum ad ha- rum marginem. Mas et foemina ovis 2—4 albis alternatim incubant, Species: 1. S. Tuipara. — 2. S. Tui. — 3. S. zanthoptera. — 4. S. virescens. — 5. S. Tirica. — 6. S.euops. — 7. S. murina. — 8. S. leucotis. — 9. S. vütata. — 10. 8. lepida. — 11. S. chloro- genys. — 12. S. Chiripepe. — 13. S. melanura. — 14. S. Nen- day. — 15: 8. leptorhyncha. — 16. $. Anaca. — 17. S. eruen- iterum in maximas, quas [Macrocercos vocant, sine distincetis ac constantibus signis sensim transeunt, Interna quoque structura corporis, ad eas in genera distincta se- cernendas, nil certi mihi praebuit, ac tali modo species habitu universali ac pietura inter se plus minusve similes cumulare solummodo potui. — Species 1—26 incl, pertinerent ad Spixii genus „Aratinga“ (Av. Bras. I. p. 29.), species 27— 31 incl, adeejus genus „Arara“ -(l. c. p. 25.), et ad Figorsii genus „Psittacara“ (Zool. Journ, p. 387.). Ex speciebus 32— 42. incl. constituit cl. ‚Fieillot genus „[Hacro- cercus‘“ (Nouv. Diet, d’hist. nat. 2.) ete_Lathamii Psittaco hyazinthing cl. Spix genus „Aodorhynchus“ (l, ec, p, 1,) Er 50F tata. — 18. 8. auredı— 19. S.. Petzil.— 20. 1$. cactorum. — 21. S. pertinax: — 22. S. Jendaya. — 23. S. solstitialis. — 24. S. Iudoviciana., — 25. S. lutea. — 26. S. flaviventris. — 27. S. patagonica. — 28. S. guianensis. — 29. S. nobilis. — 30. S. acu- ticaudata. — 31. $. Jlligeri. — 32. 8. Macavuanna. — 35. S. se- vera. — 34. $. pachyrhyncha. — 35. S. militaris. — 36. S. tri- color. — 37. S. Macao. — 38. S. Aracanga. — 39. S. Ara- rauna. — 40. S. Caninde. — 41. S. Spixü. — 42. S. glauca. — 43. 8. hyazinthina. Genus XXI. Tanygnathus”) Wagl. Schnabelsittich. Rostrum Sittaces, maxilla maxima, admodum arcuata, acutis- sia; eauda longa, latiuscula, cuneata (oculi perquam paryi). Reli- qua Sittaces. Australiae (an quoque Asiae?) incolae; vitae ratio ignota, Species: 1. T. macrorhynchus. — 2. T. marginatus. Genus XXIII. Coracopsis’”) Wagl. Krähensittich. Rostrum basi cera lata, nuda cinctum; mazilla intumido-compres- siuscula, tomiis ad basin subintractis, sieut mandibula longa; haec versus apicem oblique ascendens, apice subattenuato-compressa; nares maximae, patulae; cauda longa, lata, plana, subaequalis; lingua et pedes Psit- tacorum. Plumae corvinae sed sine nitore. metallico; pili in loris et prope nares. Africae incolae, ubi locum Platycercorum divisionis . tenent. Vitae ratio ignota. ») Tayiw extendo, yva$os maxilla. es) Köpad corvus et obs vultus, 502 Species: 1. C. mascarina. — 2. C. nigra. Genus XXIV. Dasyptilus*) Haarlori:. ' Rostrum longius quam latum, curvatum, parum crassum, com- pressum. /Maxila quam mandibula multo longior, convexa, admo- dum curvata, in apicem recuryatum, acutum terminata, ad tomia limbo aucta; mandıbula brevis, convexa, subtus carinata, apice tenui, et utrinque ante hunc profunde emarginata; gnathidia mandibulae per interstitium ovale, nudum separata; nares circulares, nudae, in cute cirrosa sitae; caput et collum supremum ex parte nuda; cutis circa oculos et infra genas plumis piliformibus obsita; tarsi breves, valıdi, reticulati; hypodactyla limbata; ungues robusti; cauda mediocris, ampla, valde tectiformis, apice rotundata, e rectricibus 10 rigidis com- posita; harum pogonium interdum latum, externum angustum; alae longae, robustae, acuminatae, cum apice caudae medium transceden- tes; remiges validae, rigidae, angustae, pogoniis compactis, extus angu- stis, intus latioribus sed’ante apicem emarginatis; remix prima brevis, secunda quam prima longior, tertia quam quarta brevior, haec om- nium longissima; quinta longitudine remigis tertiae; remiges secun- dariae rigidae, latae, apice amplae et rotundatae; pillosis rigida, sicca, plumis subtilissime barbulatis; plumae oceipitis et colli rigidae, strictae, adplicatae, crissi longae, amplae, juguli latae, apice ro- tundatae. Species generis unica Admericae (an /Novae-Guineae?) incola, tam Siftacis quam Microglossis vicina (fide Lesson.) Vitae ratio ignota. Species: 1. D. Pecquetü,. *) Jaovs pilosus, hirsutus, xriAov pluma. — Genus Psittrichas (an a ırranos et Ipiä?) Lesson. Bullet. univ, 1831. p. 241. ab. 503: Genus KXV. Microglossus Y Geoffr. Zungenkakatu,. Fostrum percompressum, hians; mazılla ingens, tomiis bidenta- tis, apice elongäto\" acutissimo; "mandibhla \parva, "üni-emarginata ; lingua, eylindracea in,apice glande parva, fissa, cornea exstructa, emis- silis; Zibiae supra,.tarsum, nudiusculae; tarsus brevis, planus;: cauda suhlonga, aequalis; ‚plumae‘ capitis longissimae, lineares. Species Australiae ineola. Vitae ratio ignota. Species: 1. M. aterrimus. « Mazxila admodum arcuata (eirculi partem quartain 'referens), versus apicem perquam compressa, basi alta, apice acuto, breviusculo, sine dente, sed pone apicem sinuata, quam mandibula altior; zmandi- bula lata, maxillae tomia ineludens, apicis Iati medio excisa et ihidem utrinque ad latera 'sinuata; nares magnae, laterales; lngua simplex, glabra; cauda praelonga, latissima, plana, (apice rotundata; pedes (pro avis mole) admodum parvi, verruculoso-scabri,'starso. ' modice alto; alae admodum longae et latae’; //plumae compactae, corvinae, pilei elongatae in morem cristae erigendae, genarum inferiores lon- gae, latae, apice obtusae, versus oris ricetum (ad hunc tegendum) ver- gendae. Sexus colore non variant. Color praedominans: niger. Australiae incolae. Aves feroces, timidae; degunt gregibus par- vis in sylvis montium; victitant radicibus bulbosis et fructubus; pa- riunt ova 2 —3. *) Mixpos parvus, yAoosa linzua, Geoff. St. Hil., Vieill. Gal. des Ois. Less. Man, d’Ornith. II. p. 144, Seetio: Probosciger Kuhl. Aras a trompe Vaill, Perroquet & trompe Cuv, R, an, I. p. 465. - *) Kalunrw tego, puyxos rostrum. Pigorset Horsfieldl,.c. p. 269. 504 Species: 1. C. Leachi. — 2. C. Temminckü. > 3 NONSIER latus. — 4. C. Banksü. — 5. C. ee 3 1G \\ Kai: XXVIL. ander MWag h Born ts Rostrüm breve,, 'validum; mandibula guam maxilla robustior, validissima, myxa latissima, 'angulösa, in medio apicis profunde si- nuata; mazxilla sicut pedes patvi Calyptorhynchi; cauda medi- ocris, aequalis; plumae compactae,. capitis, ‚golli ac trunei latae, apice truncato-rotundatae; pileus cristatus; Be maculatae. Ptilosis varıa. Sexus colore variant (?). won .L 28959948 Species Australiae incola. ‚Vitae ratio ignota. Species: 1. C. galeatus. . Genus XXVII. -Cacatua) Viel, Rakatu. Rostrum et Ingua Calyptorhynchi, mandibula angustiore; pedes robusti, reticulati, tarso brevi, depressiusculo; cauda medio- eris, aequalis; plumae compactae, longae, latae, recto-truncatae, pul- verulentae; caput .crista magna; plicatili auetum; plumae in genis Calyptorhynchi. Ptilosis pallida. |. Sexus colore non variant. Asiae et Australiae incolae. Vitae ratio avis ferae ignota. Species: 1. C. roseicapilla. — 2. C. Philippinarum. — 3. C. Leadbeateri. — 4. C. moluccensis. — 5. & eristata. — 6. ©. ga- lerita. — 7. C. sulphurea. ®) Vieillot, Diet. Nouv, d’hist. nat, XVII. Id. Encycl. meth. Lesson, Man, d’Ornith, 2.p.145. HKakadod Lac&p, Cuv. 1, c. Gen. Plyctolophus Vig. st Horsf. 1, c. p- 269. — Nomen Cacatua a voce harum avium iis.prae caeteris psittacis peculiari, derivatum, unde omni jure retineudum,. Veterum Cueulus aequo'modo ab’aris voce derivatus. 505 Genus XXIX. Licmetis*”) Wagl, Fächler. Character principalis Cacatuae, mazxilla admodum producta, a sinu laterali ad apicem parum curyvatum angustata; mandibula bre- vis, rotundata (frons cristata). Species Australiae incola. Vitae ratio ignota. Species: ı. L. tenuirostris. Genus XXX. Nestor Wagl., Nestor. Maxilla prolongata, attenuata sine dente vero, sensim curvata, compressa (maxillam Loxiae curvirostrae quoad formam universa- lem aemulans); mandibula versus apicem attenuato-compressum sen- sim subascendens, parva; acies infra apicem maxillae (pro recipiendo apice mandibulae) perquam distincta, arcuata, latere postico longitu- dinaliter striato-sulcata, contra apex maxillae subtus profunde excavatus etlaevis; cauda mediocris, aequalis ; ptilosis varia (remiges et rectri- ces fasciatae, harum rhachis in cirrum brevem desinens). Species Australiae incola; vitae ratio ignota. Species: 1. IN. hypopolius. ) Arkunzps, 6, ventilator. Nomen derivatum a crista frontis, quam avis in morem ven- tilabri motitat. 500 Expositio specierum. I. Genus: PALAEORNIS (Conf. pag. 489): 1. P. Alexandri. Eleganter viridis; gastraeum nonnihil ad fla- vum inclinans; fascia cervicis lata, laete rosea; vitta menti supra gu- lam ducta, lata, aterrima, in utroque latere apicis inferioris in lineam excurrens, cum cervicis fascia se jungentem; alarum tectrices superio- res humerales purpureae, maculam longitudinalem magnam efficien- tes, tectrices inferiores minores virides, majores cinereae; remi- ges subtus et intus nigricantes, supra pogonio externo virides, nonnihil in coeruleum vergentes; rectrices omnes supra virides, sub- tus flavidae, intermediae versus apicem viridi-coerulescentes; rostrum validum, sanguineo-coccineum, sed maxillae apex extimus flavidus. Mas et Foem. adult. Psittacus torgue miniaceo Aldrov. 1. p. 0679. The Ring- Parrakeet Edw. 2. t. 292. (fig. mediocr. Psittacus Alexandri Linn. et Gmel.insynonymia). Psütacus Alexandri Lath. (exclu- sis omnibus indicatis varietatibus), Bechst., Vieill., Kuhl Con- spect. Psitt. p. 30. (Verhandl. der Leop. Carol. Akad. d._Naturf. zu Bonn 1820). — Perruche ü collier de Tisle de Lucon Sonner. Voy. & la Nouv. Guinee. p. 80. t. 43. Psittacus Sonnerati Auc- tor. et Kuhlii. Perruche ä collier des les Maldives Buff. Pl. enl. 642. (fig. accur.) La grande Perruche ü collier Le Vaill. Perrog. t. 30. (fig. accur.) Avis hornotina et junior. Macula alarum supra humeros pur- purea; collum, mentum ac gula tota viridia; ptilosis reliqua avis 507 adultae; caput ad latera nonnihil ad canum vergens; rostrum palli- dius coccineum; irides albae, circa pupillam vix obscuriores. Psittacus minor viridis. Aldrov. 1. p: 680. Psittaca gingi- niana Briss. 4. p. 545. t. 29. f. 1. Perruche de Gingi. Buff. Pl. enl. 239. (ig. medioer.) Psittacus Eupatria Auctor. Lu Per- ruche ü epaulettes rouges Le Vaill.]. ce. t. 73. (fig. opt.) Regio ophthalmica tota plumosa; irides albae, vix conspicue in isabellinum vergentes, circa pupillam griseo-virescentes (in specimini- bus alüis hie color eirca pupillam griseo-virescens vix conspicuus); palpebrarum margo tam juvenilis quam adultae avis isabellino-incar- natus; pedes incarnato-albıdi; cauda perquam gradata, rectricibus dua- bus intermediis longissimis, gracilibus. Longitudo a rostri apice ad caudae basin 6'4”, rectricum duarum intermediarum 13° (interdum ultra), extimarum 4’. Habitat in /ndia orientali, praesertim in in- sula Ceylon (Mus. Paris., Berol.; multos vivos vidi). Ezxpositio synonymiae Psittaci Alexandri auctorum. — Gmelini Psittacus Alexandri eadem species ac hujus auctoris et Lathamii Ps. Alex. var. y, noster Palaeornis borneus, sed synonymia falsa est. — Gmelini ac Lathamiüi Ps. Alex. var. ß. spectat ad hornotinum, Ps. Alex. var. 6. ad adultum Palaeorn. cubieularem. — Gmelini Ps. Alex. var. e, Edwardsiana tabula non salis accurata innitens (Lathamii aliorumque auctorum Psit- tacus indicus) ad Palaeorn. cyanocephalum referri debet. Pit. Alex. var. y. Gmelini (Lathamii Psittacus Osbeckü) est Pa- laeornis pondicerianus. 2. P. cubicularis. Ptilosis eleganter virens, subsericea; gastrae- um notaeo dilutius; occiput et cervix subtiliter amethystino-lavata; fascia cervicis rosea supra colli latera transversim extensa, ibique procedendo. paullo latior, attamen plumis superimpositis subobtecta; 508 linea a naribus ad oculos utringue ducta et taenia latiuscula menti supra gulam expansa longitudinalis, utrinque in lineam concolorem horizontalem -excurrens, cum nuchae fasciola utrinque connexa, ni- gra; plumae taeniae basi flavae; remiges pteromataque saturate viri- dia, illae intus margine et subtus nigricantes, pogonii margine externo stricte flavidae; tectrices alarum inferiores flavae, in viride nonnihil vergentes, superiores omnes virescentes; rectrices extus virides, intus et subtus flavae, duae intermediae (subtus versus apicem viridi-nigri- cantes), supra fere totae coerulescentes, sequens utrinque extus paullo coerulescens; rostrum purpureum; mandibula ac maxillae apex nigri- cantia; pedes grisei, inter squamulas albidi. /Mas triennis. Psittacus cubicularis Hasselg. Reise nach Palaest. p. 202. (Desecript. opt.). Psittaca torquata Briss. 4. p. 523. (Deseript. opt. a Gmel. ad Psitt. Alexandri Linnaei false relata). Id Psittaca borbonica torquata 1. ce. p, 328. t. 27. f. 1. Perruche &. collier de Tisle de Bourbon Buff. Pl. enl. 215 (fig. mala.). Psüt- tacus Alexandri var. 6. Gmel., Lath. Perruche üa double collier Le Vaill. 1.c.t.50 (certo tabula Bu ffoniana!). Psittacus bicollaris Yieill. Nouv. Dict. d’histoire nat. 25. Psütacus bitorguatus Ruhl l,c. La Perruche ä collier Buff. Pl. enl. t. 551 (fig. mediocr.). Psiütacus Alexandr. var. ß. Gmel., Lath. Psittacus semirostris Herm. Observ. zool. p. 125. Perruche ä collier rose Le Vaill. l. c. t.25 (fig. sat. accur.). Psittacus manillensis Bechst. in Lath. deutsch. Uebers. der Vögel. Psittacus fraenatus Illig. in Mus. Berol, Psittacus docilis Vieill. N. D. et Encycl. meth. Psit- tacus torquatus Kuhl. e. p. 50. n. 54. Mas biennis. Mari trienni- similis; fascia nuchae subobsoleta; mentum et gula viridia; rostrum basi subcoccineum. Av. hornot.. (et Foem.?). Pülosis pallide viridis sine rubedine et nigredine; rectrices supra versus apicem coeruleseentes; rostrum 509 obseure rubicundum; mandıbula et apex maxillae subobscura; - irides albae, annulo circa pupillam obscuriore vix conspicuo; pedes. incar- nato-albidi. The long-tailed green Parakeet Edw. t. 175. (lc. et deser. satis accur.). Psittacus rufirostris Auctor., Huhl (synonymia prorsus confusa). Psittaca Briss. ]. c. p. 319 (synonymia falsa, descriptio accurata). La Perruche Buff. Pl. enl. 550 (ig. sa- tis accur.). Psittacus Krameri Scop. Ann. 1. p. 31. — La Per- ruche Sincialo Le Vaill.]. c. t. 42 (certo Edwardsiana icon mu- tatal). Le jeune äge de la Perruche & collier rose Le Vaill. l. ce. t. 23. (fig. nimis magna). Var. a. Ptilosis tota sulphurea. Le Vaill.1..e. t. 43. Var. ß. Remiges singulae flavae. Rostrum breve, altum, unco brevi; regio ophthalmica plumosa, solum palpebrarum regio nudiuscula, albida; irides duobus annulis constructae, exteriore angustiusculo albo, interiore (in his specimini- bus lato, in illis angustiore) griseo; ungues corneo-cinerei; cauda rectricibus perquam gradatis, duabus intermediis angustis, longissimis. Longitudo a rostri apice ad caudae basin 614”, rectricum duarum intermediarum 10);,’, extimarum 2’ 10’, alae 53/4”, maxillae 91a", tarsi 5. Habitat satis frequens in Senegambia, Aethiopia (unde Cairum lueri causa ab Aethiopibus transfertur) ac in insula Bourbon; facile adsuescit; sonum edit clangentem, fastidiosum. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multos vivos vidi, tam adultos quam juveniles et pullos). Observationes. Linnaei Psittacus Alexandri (Amoen. acad. 4. p: 236. et Mus. Ad. Frid. 2. p. 14.) species distincta, indica, ab. hac toto .coelo,..diversa, noster Pal. -borneus, . Varietas ß (Ps. 510 guianensis) Psittaei rufirostris Gmelini, maxime Maregravei Aiura-catinga (Psittacus Macao, Briss. ]. c. p. 530.) ac, quoad descriptionem coloris rostri ac pedum psittaco quodam ignoto La@- batii, nixa, e foro ornithologico prorsus releganda est. — Obser- vavi Palaeorn. cubicularem vivum per tres quatuorve annos, avi ju- niori per totum hoc tempus in omni puncto similem, si excipias rostrum obscurius tinetum. Demum post annum, ut suspicor, quar- tum, avi fasciola nuchae rosea increvit. Avem, ni fallor, talem cum rostro nigrescente nuperrime deseripsit pro distineta-specie cl. Zi- gors sub nomine: Palaeornis inornatus. (Zool. Journ. 1830. pP: 274.) Rostrum avium juvenilium in loco natali oceisarum semper plus minusve obscure coccineum. — An foemına sine nuchae fasciola et sine gulae macula nigra? 3. P. borneus. Maxilla rubra, mandibula nigra; caput totum coeruleo-purpurascens; sinciput viridi-indutum; linea frontis cum utroque apice ad oculum ducta nigra; macula pone oris angulum ob- liqua nigra; collum posticum, dorsum, tergum, uropygium alaeque supra dilute viridia, harum tectrices superiores mediae ad flavum inclinantes; mentum, collum anticum, pectus ac epigastrium medium rubicundo - purpurascentia, in castaneum vergentia; venter, abdomen erissumque viridia; rectrices omnes virides, exceptis duabus interme- diis ad coeruleum inclinantibus; omnium .rhachis alba. Bracelat Parrakeet from the East-Indies Alb. Birds 2. t. 18. Psittacus Alexandri Linn. Mus. Ad. Frid. 2. p. 14. Amoen. acad. h: p. 250. 2. Gmel. (exclusis variet. ß, d, e et Brissonii Psit- taca torquata). ]2d. Psütacus erythrocephalus, borneus var. y. Psittacus Alexandri var. y. Lath. Id. Psittacus ginginianus var. y. Cera,''orbitae ac pedes cinerea; irides flavae; rectrices duae in- termediae longissimae, angustae, reliquis multo longiores. Longitudo nrR Pen 511 12”. - Habitus Palaeorn. bengalensis. Habitat in Borneo. Vi- vum vidi. Observatio. Hanc speciem ornithologi recentiores plane neg- lexerunt, unde horum falsa expositio synonymiae Psittaci Alexan- dri Linnaeani. Nomen huic avi a Linnaeo inditum, propterea non adoptavimus, cum non ille sit psittacus, qui sub Alexandri ex- peditione innotuit. 4. P. melanorhynchus. Rostrum validum, totum nigrum, man- dibulae basi excepta corneo-fuscescente; caput canum; pileus totus et occiput nec non regio pargtica pro vario ad lu&em objectu sub- tiliter lilacino -reflectentia; regio ante et supra oculos subtilissime virescenti -lavata; lineola frontis cum utroque apice ad oculum ducta ac macula utringue pone mandibulae basin lata, subtrigona, deorsum ducta aterrimae; colli pagina anterior et lateralis pars reliqua, pectus ac epigastrium rosea, plumis basi virescentibus; rubedo versus occi- pitis latera extensa ibique striclissima, attamen occiput non cingens; tibiae, latera, crissum et abdomen viridia, hoc in medio et crissum nonnihil ad turcino-coeruleum vergentia; collum posticum, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores, pennae scapulares, pogonium externum et apex omnium remigum ac pennarum alulae spuriae laete gramineo -viridia; remiges subtus et intus nigricantes, prima tota nigra; alarum tectrices superiores mediae ac maiores fla- vidae, magnae yvirescentes, flavido-marginatae, minores prope flexu- ram alaeque margo viridia, inferiores minores virescentes, maiores cinereae; rectrices omnes supra virides, versus apicem et per totam longitudinem juxta rhachin turcino-coerulescentes, subtus aureo-vi- rescentes. Av. adult. Psittacus pondicerianus var, b. Bechst. Uebersetz. der Vög. Lath. S. 203. n. 38. Macula ante et pone oculos pusilla nuda; irides flavidae; pedes 512 plumbei; cauda Pal. pondiceriani., Longitudo a rostri apice ad cau- dae basin $”, rectrieis (intermediae rectrici proximae) 434”, alae 612”, tarsi 7’, digiti antici externi, excluso ungue 1114’, rostri ad fron- tem 1514‘, eiusdem ambitus basalis 2%, ; latitudo inferior maculae pone mandibulae basin nigrae 1”. Habitat in /ndia orientali (Mus. Monae.). Observatio. Pal. pondiceriano quoad ptiloseos picturam prorsus similis, ab eo certo diversus corporis parlibus omnibus vali- dioribus ac rostre nigro, minus intumido. Specimen descriptum, rec- tricibus intermediis paullo laesum, vivum obseryavi apud regem nostrum clementiss. Maximilianum Josephum. 5. P. pondicerianus. Maxilla corallino-rubra, apice flavida; mandibula concolor paullo dilutior; caput canum, pro vario ad lucem objectu lilacino subrefleetens, plumis basi flavescenlibus; lora subtili- ter, virescenti-lavata; stria frontis angustissima cum utroque apice ad oculum ducta ac macula a mandibulae basi deorsum ducta magna, apice inferiore dilatata, aterrimae; collum anticum, pectus ac epiga- strium rosea, paullo lilacino-reflectentia; rubedo versus colli latera suprema ducta, ibi striclissima, utplurimum supra nucham extensa; abdomen, hypochondria, tibiae, crissum et alarum tectrices inferiores laete virescentes; abdomen medium coerulescenti -reflectens; collum posticum, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores, pennae scapulares, remiges omnes, alulae pennae extus, alarum fle- xura ac margo saturate viridia; remix prima tota nigra, margine extimo vix conspicue flavida; remiges reliquae intus nigrae, extus subtiliter flavo-marginatae; tectrices alarum superiores minores ex parte ac mediae flavae, majores flavido-virescentes; rectrices omnes supra dorso concolores, duae intermediae juxta rhachin et apice (ex- timo dilutiores) coerulescentes, reliquae pro vario ad lucem objectu nonnihil coerulescenti-reflectentes, omnes subtus olivaceo-flavae. Mas et Foem. adult. Als m ıg 513 Perruche de Pondichery Buff. Pl. enl. 517 ( fig. bona). Psittacus pondicerianus ductor. (exelusa var. ß.). Psittacus my- staceus Shaw Gen. Zool., Psittacus javanieus Osb., Psittacus Alexandri var. &. Gmel., Rose-ringed Parrakeet var. e. Lath. Synops. 1. p. 237. /d. Psittacus Osbeckiü Ind. ornith. p. 87. n. 16., Horsf. Perruche a poürine rose Le VYaill. 1. c. t. 31 (fig. medioer.). Avis hornot. Frons sine striola; pileus totus capitisque latera grisea; occiput virescens, vinaceo-variegatum; macula pone mandi- bulae basin fuliginoso-varia; jugulum et reliquae gastraei partes dilute virescentia; alarum macula virescenti-flava; remiges omnes ex- tus et intus flavo-marginatae; cauda (brevior) ac reliquae corporis partes avis adultae, solum rectrices subtiliter flavido - marginatae; rostrum testaceo-fuscum, paratonis pallide corallino-rubrum, apice maxillae et mandibulae albidum; ungues corneo- fusci. Acis junior adultae ptilosi se induens. Avi hornotinae similis, frontis fasciola plus minusve conspicua, caput plumis canis, collum roseis variegata. Varietas avis juvenilis. Avi hornotinae similis, sed frons, gula, jugulum , capitis latera et colli subaurantia, rostrum pallide san- guineum. Psittacus bimaculatus Sparrm. Mus. Carlson. Fasc. 2. t. 30. Lath. Regio ophthalmica strictissime nuda; irides strictissimae, pallide isabellinae; pedes plumbei, unguibus flavidis, apice nigrieantibus (in speciminibus domefactis toto corneo-fuscis); cauda elongata, perquam gradata; rectrices duae intermediae reliquis dimidio longiores, angu- stae, praeserlim versus apicem. Longitudo 1214”, rectricum duarum intermediarum 6” 3”, rectricis proximae 4’, alae 554”, tarsi 514", 514 digiti antiei externi, exeluso ungue, 9‘, rostri ad frontem 13, ejus- dem ambitus basalis 2” 3°; latitudo inferior maculae pone mandi- bulae basin nigrae 6— 7‘. — Habitat satis frequens in Pondichery et Java, Javanis Batet sive Bettet dictus. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multos vivos vidi.) I} Observatio. Auctorum varietas ß spectat Palaeornith. barba- tum, Bechsteinii varietas b Palaeorn. melanorhynnchum. 6. P. barbatus. Maxilla rubra, mandibula pallidior; caput supra viride; regio mazxillae basin inter et oculum castanea, linea inter- media nigra dissecta; macula pone mandibulae hbasin nigra, deor- sum ducta 6 lata; nucha. purpvrascens; religua corporis ptilosis vi- ridis, trunci inferioris pallidior; remiges obscurae, extus (coeruleae. Mastachoe Parrakeet Var. A. Lath. Synops. 1. p. 238. Psit- tacus pondicerianus var. ß. barbatus Gmel., var. ß. Lath. Habitus Palaeornithos mystacei; pedes obscuri. Longitudo a rostri apice ad caudae hasin 7’ (mens. angl.). — Habitat, ut dicitur, in /ndia orientali. (Mus. Hunterianum Londini.) Observatio. Species a P. pondiceriano toto coelo diversa, potius ?. malaccensi afinis, de quo signis notatis satis discedit. 21. P. malaccensis. Maxilla rubra, apice pallida, mandibula rubro-nigricans; pileus saturate viridis; capitis latera ac nucha laete roseo-rubra, haec paullo lilacino-reflectens; vitta pone mandibulae basin oblique versus colli latera ducta, pone attenuata, nigra; collum posticum et dorsum supremum, tergum uropygiumque coerulescenti- virescentia;5 dorsum, alae supra, crissum ac omnes rectrices supra saturate viridia, rectrieibus duabus intermedis exceptis laete eoeru- leis, apice extimo viridibus; cauda subtus flavida; jugulum, pectus ac reliquae gastraei partes flavo-virescentia; remiges subtus et intus % 515 nigricantes; tectrices alarum inferiores flavo-virescentes,. /Mas et Foem. adult. La Perruche a nuque et joues rouges Le Vaill.\. c. p. 4. t. 72 (fig. opt.). Psittacus barbatulatus Bechst. in Lath. Ue- bers. der Vög. $. 77. n. 57.,, Kuhlll. c. p. 32. n. 38. Avis junior. Avi adultae similis, vitta pone mandibulae basin atra, viridi-varia; mandibula flavido -fusca, maxilla rubra. Perruche de Malac. Buff. Pl. enl. 887. Psittacus eryihro- cephalus var. ö, malaccensis Gmel., Psiüttacus ginginianus var. 6 Lath., Psittacus erubescens Shaw. Gen, Zool. $. p. 437. Pedes grisei; caudae longissimae forma et habitus totius corpo- ris Pal. bengalensis; rectrices duae intermediae angustissimae; ma- cula alarum rubra nulla. Longitudo a rostri apice ad finem rectri- cum duarum intermediarum 1414”, rectricis intermediae 9”, extimae 2%", alae 5”, rostri ad frontem 1314”. Habitat in /Malacca (Maus. Paris., Berol.). 8. P. bengalensis. Maxilla flavida, mandibula corneo-fuscescens; caput et nucha roseo-rubra; genae, regionis paroticae pars inferior, nucha et oceiput lilacina; linea prope oris angulum incipiens, supra gulae latera dueta, latiuscula, dein angulosa strictior et introrsum flexa, capitis inferioris latera et nucham cingens, aterrima; cervix, tergum ac uropygium turcino-virescentia; dorsum, pennae scapula- res, remiges ultimae ac caudae tectrices superiores flavido- virentes; alarum tectrices superiores ac inferiores coerulescenti-virides; supe- riorum in humeris nonnullae obscure purpureae; jugulum, crissum, tibiae ac reliquae gastraei partes flavo-virescentia, excluso collo antico supremo paullo nigricanti- varioloso; remiges extus et apice (intus paullo juxta rhachin) intense virides, intus et subtus nigrican- tes, secundariarum apex subtrigonus; rectrices duae intermediae an- 65% 516 gustae, longissimae, supra coeruleae, subtus nigricantes, apice supra et subtus albae, reliquae extus viridi-coerulescentes, apice et interno pogonio flavidae, intus versus apicem virescentes, subtus toto flavi- dae. /Mas et Foem. adult. The rose headed Ring-Parrakeet Edw. 1. t. 235 (figura mediocris, fide Edwards e specimine in cauda perguam laeso), La Perruche de Pisle de Lugon Sonner. Voy. & la Nouv. Guin, p: 79. t. 42. Perruche de Mahe Buff. Pl. enl. 988 (fig. mala), Psittacus bengalensis Linn., Kuhll. e. Psittacus erythroce- phalus Gmel. var. ß bengalensis, Psittacus ginginianus var. ß. Lath., Psütacus rhodocephalus Shaw Mus. Lever. p. 185. tab. 15 (fig. pessima), La Perruche & collier noir Le Vaiüll.. e. t. 45 (certo icon Edwardsiana mutuata!), Psittacus erythroce- phalus R uhl (exclusa synonymia). La Perruche Fridytutah Le Vaill.. ec. t. 74 (fig. bona). Avis junior. Avi adultae similis, diversa: rostro toto rubicundo, rectricibus duabus intermediis (brevioribus) toto viridibus, reliquis pogonio interno flavis, externo viridibus. Psittaca ginginiana erythrocephalos Briss.IV. p. 346. t. 20. f. 2. (Deseript. opt.). Perruche ü tete rouge de Gingi Buff. Pl. enl. 264. Psittacus eryihrocephalus Gmel. (exclus. variet.). Psittacus ginginianus Lath. (exclus. variet.). Varietas. Corpus totum flavum, caput et macula alarum rubra. Psittacus Narcissus Lath. Synops. 8. t. 123 (deser. et ic. e specimine domefacto). Facies tota plumosa; irides angustiusculae, flavae; pedes plumbei inter squamulas albo-pulverulenti; ungues einerei; cauda longissima, perquam gradata; rectrices duae intermediae reliquis triplo et ultra 4 TR 517 longiores. Longitudo a rostri apice ad caudae basin 6, rectricum 2 intermediarum 834”, extimarum 2” 4, alae 4” 11°, rostri ad frontem 10”, tarsi 412”, digiti externi cum ungue 11°“. Habitat in Bengala, Pondichery et Lugon. (Mus. Paris., Berol., Monae.; vivum vidi apud regem nostrum clement. Maximilianum Je- sephum). % 9, incarnatus. Maeula menti parva coccinea; alarum tectri- ces superiores om rubicundae; ptilosis capitis totius, colli superio- ris, dorsi, tergi, uropygii, caudae tectrices superiores, pennae scapu- lares remigesque omnes extus saturate virides; jugulum, omnes gas- traei partes ac alarum margo flavido-virescentia; rectrices supra et subtus saturate virides. Zv. adult. The little red-winged Parrakeet Edw. 1. t. 236 (fig. opt.). Psittacus incarnatus Auctor. La Perruche a gorge rouge Le Vaill.]. c. p. 94. t. 46 (certe mutuata tabula Edwardsiana)). Rostrum incarnatum; cera pallide incarnata; regio ophthalmica nudiuscula, albida; irides fusco-atrae; pedes incarnali; cauda elon- gata, perquam gradata. Habitus et fere magnitudo Siltaces Tirica, eadem gracilior. Habitat ......?(Zdwards). Observatio. Haec species, mihi nusquam obvia, forsan ad Süt- tacas ponenda. 10. P. cyanocephalus. Caput totum ac collum supremum coe- ruleo -violacea; sinciput nonnihil ad rubicundum inclinans; mentum gulaque cinereo-violacea; nucha torque luteo terminata, in gutture in colorem luteo-viridem excurrente; collum posticum infimum, dor- sum supremum, tectrices alarum superiores omnes ac pennae scapu- lares olivaceo -viridia; tectrices humeris confines reliquis lucidiores, ad flavum inclinantes; tergum, uropygium caudaeque tectrices supe- riores laete virides; pectus, venler, abdomen erissumque luteo -viri- 518 dia; alarum tectrices inferiores minores beryllino-virides, majores cinereae; remiges omnes supra et apice virides, pogonii margine ex- terno stricte flavidae, interno nigrae; omnium rhachis nigra; rectrices subtus cinereo-luteae, duae intermediae basi virides, versus apicem magis magisque ad coeruleum vergentes, apice flavido-albae; rectrix proxima utrinque extus intermediis concolor, intus lutea, sed versus apicem ad viride vergens; rectrices quatuor utrinque extimae extus virides, intus luteae, apice nonnihil ad viride inclinantes, laterales flavo-terminatae; omnium rhachis supra nigra, subtus alba. /Mas adult. The bleue-headed Parrakeet Edw. 2. t. 292 (fig. non satis accur.). Psittacus Alexandri, var. e8 Gmel., Psittacus indicus Lath. et auctor. recentior. Psitt«ca Cyanocephalos Briss. Av. p- 359. t. 19. f. 2 (descriptio optima). Perruche äü tete bleue des Indes orientales Buff. Pl. enl. 192 (ig. mala,). Psittacus eyanocephalus Gmel., Lath., Bechst., Vieill. Perruche & tete bleue dans son jeune äge Le Yaill.]. c. t. 26 (fig. mala, certe mutata icon Buffoniana!). Id. Perruche ü collier jaune 1. c. p. 8. t.75 (fig. bona). Psittacus annulatus Bechst. Uebers. der Vög. Lath. S. 77. n. 58., Kuhll. ce. p. 31. n. 36. Psittacus flavitorquis Shaw. Gen. Zool. 8. P. 2. p. 4159. Psittacus flavieol- lis Vieill. N. D. 25. p. 345. La Perruche a epauletie jaune. Le Vaill. 1. c. t. 61 (certe male mutuata figura Edwardsiana, in qua colli annulus flavus deest, sed alarum macula nimis flava merito omissa est!). Psittacus xzanthosomus Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 74. n. 48, Auhll. c. p. 34. n. 42. Psütacus ternatensis. Fieill. N. D., Encycl. method. Avis junior. Caput dilutius violaceum nonnihil ad griseum ver- gens, torque nuchali minus distincto, pallidiore; reliqua ptiloseos pictura avis adultae; rostrum totum albidum. 519 Le Waill. 1. ce. t. 76 (ig. bona.). Palaeornis flavicollaris Vigors, Philos. Mag. and Ann, of Philos. 1830. p. 455. Regio ophthalmica tota plumosa; irides aurantiae; maxilla lutea apice cinerascens, mandibula tota cinerea; pedes cinereo-coerulescen- tes, unguibus griseis; cauda longissima, gradata, lanceolata. Habitus Pal. eubicularis. Longitudo 1214”, caudae 63/,'”, tarsi 4”, alae 4’ 10’, xostri ad frontem fere 9“. Habitat in, /ndia orientali ad flumen Ganges, satis frequens in Pondichery (Mus. Paris, Berol.). Observatio. Pal. cyanocephalus a Brissonio optime descrip- tus, satis accurate depictus, primum a Le YVaillantio, dein a Bechsteinio aliisque post hune ornithologis pro juvenili Tricho- glosso haematodo habebatur. Nixi sunt auctores praesertim icone Buffoniana mala, quam, quod mihi certe videtur, Le Yaillantius depinxit. Caveas velim, ne auctorum recentiorum Psiltacum annu- latum temere recipias, qui /, eyanocephalum optime praebet; idem monendum de Bechsteinii Psittaco xanthosomo, et Vigor- stil Pal. flavieollari. 11. P. columboides. Bitorquatus; dorsum et abdomen imum, alae caudaque supra viridia; caput, pectus, dorsum et abdomen summa plumbescenti-cana; torques colli superior gracilis gulaque nigra, tor- ques inferior latus; frons ac regio periophthalmica coerulescenti - vi- rides (Zigor s). Palaeornis columboides Yig. Zool. Journ. 1830. p- 274. Mag- nitudo Palaeornithos Alexandri. Patria....? — (Non vıdi.) II. Genus. Polytelis. Pag. 480. 1. P. Barrabandi. Postrum totum rubrum; frons, sinciput, mentum, gula suprema genaeque ex parte dilute auranlia; gula 520 fascia angusta, semicirculari, aurantio-coccinea terminata; lora, regio ophthalmica ac parotica, occiput, collum totum, truncus supra ac subtus, caudae alarumque tectrices superiores ac inferiores viridia; occiput nonnihil in coeruleum, pennae scapulares ac dorsum in oli- vaceo-fuscum vergentia; gastraei partes pallidiores; femora coccineo- variegata; alulae pennae coeruleae, 'reflexu viridi; remiges obscure virides, supra nonnihil in coeruleum vergentes, intus ac subtus ob- scure nigricantes; rectrices omnes subtus nigricantes, apice paullo dilutiores, supra virides, intermediae coerulescenti-tinctae. Av. adult. Psittacus Barrabandi. Swains. Zoologie. Illustr, n. 11. t. 59 (fig. bona.). Palaeornis Barrabandi Vigors et Horsf. Transact. of the Linn. Soc. 1826. T. 15. p. 287. Cauda longissima, perquam gradata, rectricibus duabus interme- diis apice rotundatis, reliquis apice lanceolatis; pedes unguesque nigri graciles, caeterum habitus Palaeorn. cubieularıs. Longitudo 15", caudae 854". Habitat in /Vova-Hollandia. (Collect. Societ. Linn. Londin., dom. Leadbeater). III. Genus. Pezoporus. Pag. 490. 1. P. formosus. Laete ac saturate viridis; gastraei partes in flavum vergentes; frons prope maxillae basin fasciola strietissima rubra notata; plumae totius capitis stria longitudinali in medio nigra, dorsi, tergi ac alarum tectrices superiores macula intermedia magna, nigra, oblonga, in medio irregulariter flavo-fasciolata notatae; cau- dae tectrices superiores longae, inferiores, abdominis plumae, ventris ac laterum in medio fasciolis subnumerosis, angulosis, nigris ac fla- vis, pectoris maculis nonnullis parvis, subtrigonis, nigricantibus sig- natae; rectrices duae intermediae supra virides, subtus nigrae, crebro flavo-fasciolatae, sequentes intus laete flavae, fasciolis numerosis, ob- 521 liquis nigris, extus alternatim viridi- et flavo-fasciolalae; remiges in- tus nigricantes, macula in medio pallide flava trigona ad pogonii mar- ginem notatae (unde in alarum pagina inferiore taenia obliqua flava), extus virides eum macv'a in medio marginis flava, in tribus primis non conspicua; harum prima absque viredine; margo alarum viridis; harum tectrices inferiores cineraceae, virescenli-layatae, superiores majores intus nigricantes extus virescentes. /Mas et Foem. adult. Psittacus formosus Lath. Ind. ornith. 1. p. 103. n. 60. Kuhl l. c. p. 43. n. 64. Psütacus terrestris Shaw. Zool. of New-Holl. 1: p- 9. t. 3. /d. Mus. Lever. t. 55 (ig. bona). /d. Nat. Miscell. 228. Perruche ingambe Le Vaill.]. c. t. 32 (fig. bona)., Pezo- porus formosus Illig. Prodrom. Syst, Mammal. et Av. p. 201. Vig. et Horsf. 1. c. p. 285. Avis junior. Frons sine fasciola, sive haec striclissima, aurantia. n Regio ophthalmica tota plumosa; rostrum breve, crassiusculum, intumidum; maxilla quam mandibula minus alta, absque dente, cul- mine bianguloso-rotundata, corneo-fuscescens, tomiis pallida; myxa lata, acie intermedia prominula, apice in medio subemarginata, cor- neo-albescens; cera obscura, prominula; pedes pallide avellanei, tarso. tereli elongato; digiti longi, graciles, lateraliter membranaceo- sublimbati; podotheca reticulata, squamulis hexagonis; ungues elon- gati, graciles, parum curvi, nigricantes, apice pallidi; cauda longis- sima perquam gradata, lanceolala; rectrices angustae, acutae, extus pogonio strictissimo praeditae; alae breviusculae, obtusiusculae; re- miges primariae in medio pogonii externi subsinuatae. Longitudo 1134’, rectricum '2 intermediarum 714”, extimarum 2%,”, alae 4” 7’, tarsi 11, unguis digiti antici externi, omnium longissimi 414%, rostri‘ad frontem 7’. Habitat frequens in /Vova- Hollandia ac in Terra van Diemen. Avis speciosa utplurimum in humo obambulans. (Mus. Paris., Berol.,, Societ, Linn. Londin., collect. Sturm. caet.). 522 IV. Genus. Nymphicus. Pag. 400. 1. N. bisetis:. Viridis; frons et vertex sanguineo - coccinea; pennae duae e medio pilei assurgentes lineares, elongatae, atrae, apice coccineae (eirciter longitudine capitis); genarum plumae ad mandibulae inferioris latera reversae atrae, nitentes; nucha ac aurium regio flavae; notaeum viride, gastraeum ac uropygium prasina; ‘re- miges primariae (10) earumque tectrices margine extimo cyaneae, interno apiceque nigrae, reliquae extus virides, intus et apice nigrae; rectrices (12) extus basi virides, a medio ad apicem cyaneae; alae caudaque subtus fuliginosae (AR. Forst.). Psittacus bisetis. R. Forster in Manuscer., /d.Icon. inedit. tab, 15, Lath. Ind. ornith., /d. Horned Parrot. Synops. 1. p. 248.8 (icon Forster.). Psittacus cornutus Gmel., Ruhl]. c.p. 45. n. 68. Platycerco eximio parum major; rostrum aduncum coerulescens, apice nigro (in quibusdam flavido); maxilla in medio utrinque dentata, basi l1obo membranaceo palati ad angulum faucis instructa; lingua ob- tusa , integra; cera nigra; irides aureae; pedes unguesque nigri, illi cute granulosa tecti; ala& complicatae uropygium paullo transcenden- tes. Habitat in locis cultis /Vovae- Caledoniae; ab incolis appella- tur Rere vel Heghe. Reinh. Forster. (Mus. Lugd.; specimen splendidissimum vidi Londini apud cl. Ayals). Observatio. Specimen a cl. Forster Septembri in /Vova-Ca- ledonia occisum monstrat in pileo rubro plumulas longitudinaliter nigro -undulatas. 2. N. Novae-Hollandiae. Caput supra, ad latera gulaque Iutea; macula pone oculum coccinea, pone flavida; pennae ex verticis medio assurgentes sex graciles, longissimae; eorporis partes superiores fuseo- olivaceae, inferiores ejusdem coloris, pallidiores; remiges secundariae apice albae, unde in alis fascia. fv. adult. 523 Crested Parrakeet Lath. Synops. 1. p. 250. Psittacus No- vae-Hollandiae Gmel., Lath. et reliquor. auctor. Foemina? Praecedenti forma ac colore similis, sed caput (pari modo cristatum) truneo concolor, lateribus paullo dilutius, pone ocu- lum'macula eoceinea notatum; caput ac truncus ad castaneum vergen- tia; uropygium ac cauda lineis strictis transversis griseis notata ; rectrix extima extus tota alba; remiges secundariae albo-terminatae. (An potius avis junior ?). Rostrum pallidum; cauda elongata, lanceolata; pedes obscuri. ‚ Longitudo 12” (mens. angl.). Habitat in /Vova-Hollandia. Latham. (Non vidi). V. Genus. Prioniturus. Pag. 400. 1. P. platurus. Macula occipitis magna griseo -coerulea, in ver- tice inter oculos fascia angusta cinereo-rubra terminata; sinciput, frons, capitis latera, collum posticum, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores, pennae scapulares remigesque extus sa- turate viridia; dorsum ad griseum inclinans; caput ae collum splen- dentia; fascia cervicis flavo-auranlia; ‚teclrices alarum superiores mi- nores cinereo-coeruleae, majores sensim in ‘colorem cinereo- virescen- tem vergentes; jugulum ac reliquae gastraei partes laete prasina; rectrices supra saturate virides; parte apicali coeruleae, subtus dilute coeruleae, aequales, exceptis duabus intermediis, reliquas longitudine (2°) multo superantibus; harum rhachis ante apicem in utroque la- tere nuda; remiges sublus coerulescentes. Av. adult. Psittacus platurus YVieill. Nouv. Dict. 25..p. 314, /d. Encycl. meth. Livr. 05. p-. 1367. Kuhll. ce. p. 43. n. 65. Psittacus se- tarius Temm. Pl. col. 15 (fig. bona). Rostrum corneo-fuscum; pedes graciles, fusci. Habitus /Vym- 060* 524 phieci bisetis. Longitudo a rostri apice ad finem rectricum latera- lium 81%", intermediarum 11”. Habitat in insulis Archipelagi_ in- dicı. Temm. (Mus. Lugd.). Non vidi. Observatio. An, Psütacus discosurus Kieill., (Eneyel, meth. Livr. 9% p- 1369. et Gall. des Ois. du Jard. du Roi 1. p. 7. t. 24) specie an Sexu sive aetate ab hac ave diversus? . Haäbet, ut haec, rectrices duas intermedias ante apicem in utroque, rhacheos la- tere nudas et picturam corporis universalem, rostrum autem albidum et color coeruleus in capite magis extensus est, vertex caret vitta rubra, cervix fasciola flava, Statura minor. Specimen a cl. Vieil- lot descriptum ac depictum adest in Museo Parisiensi. VI. Genus. Platycercus. Pag. 491. A. Rectricibus admodum gradatıs. RR auriceps. Laete viridis; frontis fascia angusta utrinque ad oculos ducta ac crissum purpurea; caput supra flavescenti-aureum; regio superciliaris ac reliquae gastraei partes viridi-flavidae; cauda viridis, fJavo-marginata; remiges nigricantes extus magna ex parte coeruleae, stricte viridi-limbatae, Psittacus pacificus var. 6. Gmel., Lath. — Psütacus auri- ceps Kuhll. c. p. 46. n. 09. Platycercus auriceps Vig. Zool. Journ. 1825: n. 4. Suppl. Plates to the Zoologic. Journ. tab. II. — Perruche... Less. Voy. de la Cogq. p- 417. Rostrum fuscescens, basi plumbeum; pedes graciles, altiusculi, obscuri. Longitudo 614”. Habitat in /Vova-Caledonia et. Nova-See- landia (Mus. Londin.). 2. P. pacificus. Striola utringue a maxillae basi per et ultra oculos ducta angusta et uropygium coceinea; frons et sinciput atro-coccinea; capitis latera prasina; partes superiores, nucha, dor- sum, tergum, caudae ac alarum tectrices superiores omnes nec non einerascentes; ex eodem hausi mensuram. SR alarum ‚margo luride: viridia; gastraeum. pallidius viride; remiges ni- gricantes,; primariae eb. pennae;, alulae spuriae pogonio. externo: coeru- leae; remiges. secundariae ‚extus virides; rectrices'cyaneae margine virides,.subtus fuscae, ‚rhachi nigra; .alae, subtus earumque -tectrices inferiores nigricantes.. ‚Mas adult. Psittacus pacifieus Reinh. Forst. in Manuser. /d. Ic.: ined. t. 47 „(deseriptio et icon optimae). „Psittacus Novae-Seelandia. vor. 1 Kuhl. Id. Psittacus erythronotus p. 45. n. 67 (desceriptio quoad capitis pieturam imperfecta). Foem. Uropygü latera solummodo coccinea, rectrices supra toto virides, excepta rhachi nigra. Avis hornot. Avi adultae similis; vertex fuscescens; cervix pallide flavo-nebulosa; dorsum medium ex pallide ferrugineo fuscum; abdomen cinereo-viride; remiges primariae fuscae , margine coerules- centes, secundariae alulaeque pennae obscurae, margine virides et apice pallide ferrugineae, rhachi castanea. Psitiacus Novae-Seelandiae Gmel. Psittacus. zealandieus Lath. Fostrum breve, crassum, intumidum,: culmine lato, rotundato, pallide coeruleum, apice nigrum; cera atra; lingua obtusa ; irides au- reae; palpebrae nigricantes; cauda elongata, gradata, subaequalis; pedes atri unguibus compressis, tenuibus, incurvis, acutis, fere lon- gitudine digiti postici interioris. Longitudo 1212”, alae 514”, cau- dae 6”, tarsi 11”, rostri ad frontem fere 11°. Habitat in O-Ta- hiti et Oriadea; ab incolis appellatur da. Reinh. Forst. (Mus. Berol., Londin., Societ. Linn.), Observatio. Pedes speciminis foeminini Berolinensis incarnato- \ 526 5. P. Novae-Seelandiae. Laete virens; frons, sineiput et maeula pone oculos sanguinea; dorsum viride ; pectus, 'abdomen etherissum viridi- flavescentia; remiges (18) fuscae, extimae X—-8' margine extimo coeruleae, apice fuscae; alula et teetrices quingque extimde'coeruleae; apice fuscae; alae subtus fuscae per remigum marginem interio- rem fascia ex maculis flavis, et alia concolore per marginem in- teriorem tectricum secundariarum inferiorum notatae; rectrices supra fusco - -virides, subtus Juscae, utrinque tertia et secunda apice flavae, Psittacus pacifieus. Var. ? R. Forster in manuser. /d. Ic. ined. tab. 45., 46 (fig. opt). Psütacus Novae - Seelandiae Sparrm. Mus. Carlson. t. 28 (fig. bona), sed non Gmel. Psitta- cus pacificus Gmel. var. ß, Lath. var. ß et e. x Corpus magnitudine Turdi; lingua obtusa; oculi iride rubieundo- ffava; rosterum atrum (maxillae basi plumbeum, sec. ZForsteri ico- nem); cera pallide coerulea; pedes fusci; cauda subeuneata. Lon- gitudo 9”, caudae 414. Habitat in tota insula australi /Vovae-See- landiae; victitat baccis, nam in arboribus et fruticibus bacciferis ob- vius, praecipue in Ooccoloba australi et Phytolacca completa ; in- quilinis Aaghäareeku audit. Reinh. Forster. Observatio. Uropygium in utroque latere coccineum, fide Sparrmann. 4. P. erythrotis. Notaeum et gastraeum laete viridia, hoc quam illud pallidius; alula, pteromata remigesque primariae extus coerulea, intus fusca, secundariae extus virides, intus fuscae; sinciput, macula pone oculos, uropygium eiusque latera coccinea; rectrices quatuor intermediae virides, externae flavo-virescentes, subtus flavo-fuscae. /Mas. Psittacus pacificus Gmel., Lath. var. y. Platycercus pa- eificus Figors Zool. Journ. 4. p. 526. sp. 1. Suppl. Plates to the Zoolog. Journ, Tab. I. Pr 527 Foem. Mari similis; uropygü latera solummodo coccinea, Psittacus pacificus Gmel., Lath. (exclusis varietatib.). Psit- taeus Novae -Seelandiae Kuhl 1. c.: p. 44. n. 65 dezelusis va- riell.). Rostrum crassiusculum, plumbeum, apice nigrum; irides brun- neae; pedes pallidiores, tarsis elevatis, digitorum longitudine; ungues teretiusculi; cauda lata, depressa, subrotundata, gradata, rectricibus apice rotundatis. Longitudo 1014— 1114”. Habitat in insula Mae- quariana. (Mus. Brit., Societ. Linn. Londin.;- specimen vivum vidi apud dom. Figors Londini). Observatio. Cum simili Platycerco INovae-Seelandiae non . econfundendus. - Foeminam non ipse vidi. 5. P. ulieteanus. Caput totum, inclusa gula, fuliginosum; ala- rum caudaeque tectrices superiores omnes, nucha ac dorsum nec non tergum obscure olivacea, pluma quavis obscurius limbata; uropygium obscure coccineum; remiges caudaque nigrescenli-fuscae; gastraei partes omnes, exclusis tibiis nigrescentibus, flavae, plumis obscurius limbatis. Av. adult. ! Psittacus ulieteanus Lath., Gmel., Kuhl. Platycercus uli- eteanus Figors Zoolog. Journ. 1825. n. 4 Supplement. Plates to the Zoolog. Journ. Tab. III. Habitus universalis, forma rostri et pedum gracilium, longiuscu- lorum, alae ac caudae Platycerci praecedentis; rostrum parvum atro- coeruleum, apice nigrum; pedes nigricantes; cauda elongata, gradato- lanceolata. Longitudo fere 10” Habitat in maris pacifici insula Tanna (in UVlietea secundum Latham). Mus. Londin. 528 B: Rectricibus gradatis sive subgradatis. a. Cauda picta. 6. P. multicolor. Frons large flava; sindiput viride, pohe in rübi- cundum vergens; vertex brunneo-purpureus; ptilosis capitis reliqua, colli, pectoris, dorsi remigesque ultimae splendide virides; uropygium . faseiis quasi tribus notatum, quarum prima virescens, sequens obscure viridis, tertia rubicunda; alarım margo, harum tectricesinferiores, pte- romata remigesque extus azurea, harum pogonium internum nigrum; humeri aurantii; venter ac tibiae laete-flava, in aurantio-rubrum ver- gentia; abdomen infimum erissumque dilute flava; rectrices duae in- termediae coeruleae, reliquae dilute coeruleae, basi virides, medio ni- grae. dv. adult. Psittacus multicolor (non Gmel.) Rob. Brown, EKuhl lie, p 55..n. 88. Temminck Transact. of the Linn. Soc. 13. p- 119 (deseriptio opt.). Platycercus multicolor Vig. et Horsf. Trans- act. of the Linn. Soc. 15: p. 283. Rostrum griseo-corneum; pedes graciles, longiusculi, fusci; cauda elongata, subgradata, larga, apice rotundata. -Habitus Platycerei eximü, 101%" longus. Habitat in /Vova-Hollandia. (Mus. Societ. Linn. Londin.) 1. P. Barnardi. Laete viridis; frons coceinea; fascia oceipitis brunnescenti-fusca; dorsüm coerulescenti-nigrum; torques nuchae interrupte favus; genae, pteromatum reetricumque apex azureae; hu- meri, remigum margo reetricumque lateralium basis azurea. Platycercus Barnardi WVig. et Horsf.\\ x p- 283. n. 6. 'Habitus-'speciei praecedentis. Habitat in /Vova-Hollandia. Wig. Horsf. (Mus. Soc. Linn. Londin.) 8. Pl. pileatus. Pileus totus castaneo-purpureus; abdomen, 2 a N wi. u ME ' N 520 erissum ac tibiae eoccinea; ‚lora ‚obseure purpurea; capitis latera, tectrices alarum superiores omnes ac uropygiumlaete Nlavo -viridia ; tectrices alarum inferiores, jugulum totum, pectus et epigastrium cya- nea; hypochondria, collum posticum, pennae scapulares, dorsum et rectrices duae intermediae saturate viridia, harum rhachis nigra ; rectrices ceterae basi virides, reliqua parte in pogonio externo eya- neae, interno, quarta et quinta quoque in apice albae, quatuor exti- mae in parte baseos viridi extus macula oblonga nigricante notatae; alarum margo, alulae pennae nigro- terminatae, ac remiges intense cyanea, hae extus subtiliter nigro-marginatae. Mas adult. Platycercus pileatus Yig. Zool. Journ. 1830. p. 274. Perruche a tete pourpree Quoy et Gaim. Voy.de la Corv.l’Astrolabe, sous le command. de d@’//rville. Pl. 22 (fig. opt.). Habitus et magnitudo Platycerci Pennantil'; rostrum albescens, basi coerulescens; pedes fusci unguibus nigrescentibus. Habitat in Nova- Hollandia (in portu regis Georgii). (/Mus. Paris.) 9. P. venustus. Caput et nucha intense nigra; nuchae plumae apice rubro-punctulatae; genae pure albae, attamen infra oculos non- nihil in azureum vergentes; plumae colli antici totius, pectoris, ven- tris, abdominis uropygiique stramineae, omnes subtiliter nigro -margi- natae; crissum rubrum; alarum tectrices superiores ac inferiores om- nes eleganter azureae; dorsi plumae scapularumque laete flavae, in medio nigrae; pteromata remigumque pogonium externum laete azu- rea; rectrices quatuor intermediae toto azureae, quatuor utrinque laterales ejusdem coloris sed largissime albo-lilacino terminatae. 4v. adult. Psiütacus venustus Rob. Brown, Kuhlı. ce. p. 52. n. 83. Psittacus Browni Temm. Transact. of the Linn. Soc. 13. p. 119. er Brownü Vig. et Horsf.1. c. p. 282. 67 530 Rostrum’ plumbeo-griseum‘; 'pedes nigri;icauda elongata, gradata, apice rotundata,'lata: "Habitus’ Platyeerci eximii; 11“ longus. Ha- bitat'in /Vova- Hollandia. (Müs. Societ:' Linn.: Bondin.) f ! . eereı HH 10. P. icterotis.. Macula a mandibulae basi ad tempora ducta laete flava; capitis partes superiores omnes,: nucha tota ac jugulum nec non Omnes corporis partes inferiores. pallide coccinea; latera ad flavo-viride inclinantia; plumae dorsi alarumque tectriceg superiores fuscae,. largissime virescenti-limbatae ; margo alarum remigumque ba- sis dilute at eleganter coerulea; rectrices belle coeruleae, apice al- bae, basi, sicut quatuor intermediae totae virescentes; remigum pars reliquä externa dilute 'viridis. Av. adult. Psiltacus ieterotis Temm., Kahl, e. p. 5. n. 80., Temm. Transact. of the Linn. Soc. 13. p. 120. ER IEN SAUER Fig Zool: Journ. 1830. p. 274: Habitus gracilis Plat. eximü'; vostrum quam in hoc dimidia fere parte minus, cinereum; pedes graciles, praesertim tarsi elongati; cauda' elongata, gradata,.larga, ut in. 71 eximio formata. Longitudo 104%”. Habitat in [Vova- Hollandia. (Mus.. Paris., Lugd. ) 11. P. eximius. Caput, totum jugulum, pectus supremum cris- sumque sanguineo -coccinea; macula utringue pone mandibulae basin magna, horizontalis, candida; plumae nuchae, dorsi pennaeque Scapu- lares aterrimae, in utroque latere citrino -flavo limbatae; tergum, uro- pygium caudaeque tectrices superiores eitrino - viridia,;, plumarum margo apicalis nigricans vix conspicuus; tectrices alarum superiores minores velulino-nigrae, harum marginales cyaneo-limbatae, mediae, inferiores (exceptis magnis nigricantibus) ac margo alarum dilute vio- lacea, majores extus ejusdem. coloris,, intus, eyaneae; remix prima tota nigricans, sequentes ‘supra, et ‚subtus. nigrae, ‚ unicolores, supra externo pogonio a basi ad medium cyaneae, secundariae extus toto cyaneae, intus et margine apicali nigrae; reclrices duae intermediae u 551 subtus nigrae, supra virides, versus apicem'reflexu' nonnullo violäceo; rectrix seruens utrinque subtus nigra,’ supra |versus basin virescens, versus apicem violascens, apioe fasciola 'strictissima alba, pogonio 'in- terno limbo 'nigricante 'signata; reliquae trinae 'extimae basi cyaneaäe et ibidem intus paullo .nigrae, reliqua parte lilacino-albae, apice et margine interno’'albidae, subtus 'eadem pieturä,' pallidiore; venter, peetus et epigastrium aureo-Nava, hoc in medio paullo rubro-irroratum, reliqwis phumis vix eonspiche nigricanti-marginatis; abdomen 'tibiaeque uropygio concolores; suffrago et ani regio lilacino-reflectentes. Mas et Foem. adult. Psiüttacus .eximius Shaw Nat, Mise. t. 96. ./d. Zool. of New- Holl, t. 1. Zath. Suppl., Kuhl. Lori- Perruche de, la mer du Sud, Buff. Edit. de Sonnini ‚«Descriptio manca). Psittacus capi: tatus Shaw. Gen. Zool.,, Huhl. c. n. 202. - Perruche omnicolore Le YVaill. 1. c. p. 59. t. 28. (fig, bona). Psittacus omnicolor Bechst. in Lath, Uebers. der Vög. p. 68. n.18. Psitacus Pen- nanti Q /Volf. Abbild. merkw. naturgesch. Gegenst; H, 4. & 17. Platycercus eximius Fig. et Horsf.l. c Avis junior. Avi adultae similis; tota ptiloseos pictura minus nitida; remigum pars externa coerulea albo-marginata; remiges om- nes intus in medio macula majuscula,, item tectrices inferiores ‚majo- res tali minore, concolore notatae; occiput vireseens; capitis, juguli ac cerissi rubedo paullo in, testaccum vergens; macula _pone mandibu- lam luride alba, reflexu ‚nonnullo lilacino ; rostrum pedesque avis adultae. Var. «. Plumae gastraei flavae, rubro-marginatae; capitis ru- bedo' versus medium colli ‚ppstici extensa. PT PRUET Val CET Rat SupAuitäl ‚I j Rostrum mediocre Pezopori formosi, basi corneo -coerulescens, apice albidum ; maxilla culmine rotündata, latiuscula; mändibulae latus 67* 532 anterius latiusculum, .'biangulösum; regio ophthalmica parum nuda; irides obscure fuscae; pedes graciles Pez.formosi, nigricantes, ungui- bus gracilioribus, arcuatis, corned-nigris;; cauda elongata, lata, gra, data, lanceolata, rectricibus omnibus apice rotundatis; harum pogo- nium 'externum. angustum. ‚Longitudo 131%’, caudae 634”, alae 6 4’, rostri ‚ad frontem ‚fere 9’, tarsi 714’. Habitat gregibus parvis locis .cultis- in ZVove« - Hollandia ' (inquilinis. Bundullock dictus), migratorius. in Terra van Diemen; nidificat in arboribus cavis, nidum ibi 'praecipue e plumis'struens, ‘ova sex immaculata, alba pariens. (Mus. Paris., Berol., Monac. caet., multos vivos vidi.) 12. P. caledonicus. Frons large coccineo-rubra;-vertex, nucha et gastraeum totum citrino-flava, immaculata; macula pone mandibu- lae basin magna, horizontalis, eleganter coerulea; cervix, dorsum alaeque supra fusco-nigricantia, subtiliter virescenti -Javata; plumae harum partium stricte viridi-limbatae; uropygium caudaeque tectrices superiores viridi -flavidae; reetrices intermediae oliyaceo-virides, la- terales basi intense cyaneae, dein albo-lilacinae (alteri luci oppositae pure coeruleae) apice albae; alarum margo ac harum tectrices majo- res coeruleae; remiges nigricantes, extus versus basin coeruleae. Mas adult. La Perruche ä large queue, 1®re variete. Le Yaill.. e. t. 80 (fig. bona). Psittacus Brownü Fuhl |. ce. p. 56. n. 9). Psıt- tacus flavigaster Temm. Tvansact. of the Linn. Soc. 13. p. 116. Psittacus flaviventris Yig. et Horsf.). c. p. 281. n. 2. Foemina. Mari similis, ptilosi minus nitida. Avis hornot. Ptilosis viridi-flavescens, ubi'in ave' adulta flava; plumae omnes dorsi alarumque fuscescentes, ‚large viridi-limbatae; frons rubra. + Psittacus caledonieus Lath., Gmel., Kuhl. - 533 Avis juvenilis adultae ptüosi se induens. Avi hornotinae simi- lis, vertex ac gastraeum plumis flavis variegata. Habitus rostri, alarum, caudae et pedum Flat. eximü; rostrum flavo-albidum; pedes fusci. Longitudo 1334”. Habitat satis frequens in [Vova- Hollandia ac in Terra var Diemen. (Mus. Paris., col. lectio Soc. Linn. Londin.). Observatio. Avis hornotina .differt a simili hornotino Platy- cerco Pennantü corporis parlibus inferioribus virescentibus mägis in flavum vergentibus, dilutioribus, statura paullo minore, caet. 13. P. Jongquillaceus. Caput, collum totum, pectus ac reliquae ga- straei partes eleganter jonquillacea; dorsum supremum, pennae sca- pulares et alarum tectrices superiores obscure viridia; remiges et rectrices dorso dilutius virides, hae, macula magna flava terminatae; margo alarum plumis rubris subvarius; tergum et uropygium coerulea. Psittacus jonquillaceus Fieill. Nouv. Dict. 25. p. 352., En- cyel. meth. Vol. 3. p. 1300. Maxilla rubra; pedes grisei. Longitudo circiter 14”. Habitat in Nova- Hollandia. (Mus. Paris.) Observatio. Species sane distineta, a. cels. viris Ouoy, Gaim. et Kuhl cum Platycerco vulierato et Pl. erythroptero false unita. ’ 14: P. vulneratus. Caput et collum dilute viridia; pectus, ven- ter caudaeque tectrices superiores ac inferiores flavo-virescentia; dor- | sum et alae supra saturate viridia, exceptis tectricibus superioribus alarum majoribus et minoribus coccineis; uropygium cyaneum; re- miges primariae laete, virides, intus nigrae, margine flavido; alae sub- tus nigrae, flexura cyanea; cauda supra velutino-viridis, reetricum margine flavo-reflectente, apice luteae, rhachi nigra, subtus nigrae, ad marginem sordide flavae. 554 Psittacus erythropterus Ruhl.1. e. P 58: Boy et'Gaim. Voy. aut. du monde. Zoolog. t. 27. ai Cauda: subgradata, 'rectricum apiee rotundato;' rostrum breve, rubrum, apice albidum; pedes nigricantes. Longitudo 1417”, caudae ultra 6”. Habitat in insula Timor. (Mus. Paris.) Observatio. Psitacus erythropterus Lathamii differt toto coelo statura minore, rectricibus: "unicolöribus ‚ apice aequalibus. Vide ‚Platyc. erythropt. 15. P. zonarius. Caput et nucha nigra, haec fascia lata citrino- flava, utrinque ad ‚aures, extensal.terminata; macula utrinque pone mandibulae basin supra genas dueta intense coerulea; venter medius flavus; hujus latera crissumque .dilute viridia; jugulum totum, pectus ac epigastrium, nec non omnes notaei partes obscure viridia; alarum flexura viridi-flavida; remigum pogonium: externum pteromataque intense cyanea; remigum apex niger; rectrices duae intermediae in- tense virides,. laterales intense cyaneae, large coerulescenti-terminatae. Av. adult. j Psittacus zonarius Shaw. Miscell. 657. Kuhll. e. Psittacus viridis Shaw Gen. Zool. Psittacus cyanomelas Fmhlil:c-p: 58 n. 84. Psittacus Baueri Temm. Transact. of the Linn. Soe. 13. p. 118., Donav. Naturalists "Repository t. 64.° Platycercus Bauerı Vig. et Horsf.. c. p. 283. Rostrum subparvum cinereo-flavidum; pedes fusci, graciles, tar- sis digitisque longiusculis; cauda elongata,: gradata, lata. Longitudo 13°. Habitus » Plat.) eximü. Habitat in /Vova- Hollandia. (Mus. Soc. Linn:): | Ru 16. P: Novae-Guineae. Rectrices subtus’dilute coccineae, apice flavae; cauda supra, alae, caput, collum ac tota trunci ptilosis brun- nescenti-nigricantia, pro vario ad lucem objectu WUlBRED> relectentia; rostrum totum nigrum. Av. adult. ie 535 Lory noir de la nouvelle Guinee. Sonner. Voy. & la Nour. Guin. p. 175. t. 110. Psittacus Novae-Guineae Auctor. Le Lori noir Le Yaill. 1. c. p. 101. t. 49 (fig. bona.), Regio ophthalmiea’nuda,fusca; irides e® eirculis duobus compo- sitae, quorum unus coeruleus, alter minor rubro-fuscus; pedes un- guesque nigricantes; cauda elongata, gradato-lanceolata, ut in Pla- tyeerco JPehnantü‘ formata. » Longitudo 11” Habitat’ in Vova- Guinea ac in Amboina! (Mus. Paris.) | Is pl P. Pennantü. Macula pone mandibulae basin magna hori- zontalis, alarum margo, harum tectrices inferiores minores ac omnes _superiores marginales eleganter azureo-violacea,; capilis paärtes reli- quae, collum laterale, anlicum , totum, gastraeum cum crisso, caudae tectrices superiores ac uropygium intense sanguineo-coccinea; suffrago paullo lilacino-lincta; plumae omnes basi nigrae,. cervicis, tergi, et pennae scapulares aterrimae, margine lato sanguineo-coccineo; tectri- ces alarum superiores minores-reliquae aterrimae, unicolores; remiges ultimae nigrae, rubro- marginatae, secundariae extus cyaneae et paullo albo - marginatae, intus et apice nigrae, prima tota.nigra, extus. stric- tissime . cyaneo - marginala, reliquae et alulae pennae extus cyaneae, omnes subtus nigrae; rectrices duae intermediae subtus nigrae, supra toto cyaneae, sequentes utrinque intus et subtus nigrae, supra externo pogonio cyan&ae,) apice ‚extimo, supra ac 'subtus, albo - lilacinae, reli- - quae intus ab extima ad ıntimam' per lineam obliquam magis magis- que nigrae, ibidem extus ceyaneae, religua parte albo-lilacinae, reflexu coeruleo, apice exlimo albae. She et Foem. adult. Pa Parrot Phil. otauy- Bay. cum tab. p. 154. Psi- tacus Pennantü Lath.'var. B."'Wol f Abbild. merkw.’ naturg. Ge- genst. H. ’2."t. 16. Psiträcus 'gloriosus Shaw. Nat, 'Mise. 1. t. 53. Ta. Psitt. splendidus. Mus. Lever. t. 7. (fig. pessim.).- La Perruche a large queue Le Vaill, 1 e. t. 78 (fig. mala). Psittacus ele- % 536 > gans Kuhl 1. e. Platycercus Pennantü Vig. et Horsf. 1. c. p- 280. Avis junior adultae ptilosi se induens. Gastraei partes omnes obscure virescentes, interdum maculis rubris variae; macula genarum pallidius coerulea; frons ac sinciput, uropygium caudaeque tectrices superiores rubra; rectrices duae intermediae virides; dorsi plumae ac scapularum fusco-nigricantes, dilutius rubro-marginatae; rectrices intus macula alba notatae; reliqua ptilosis avis: adultae. Psittacus Pennantü & et 2 Lath. Psütacus elegans Gmel., Lath. La Perruche ü large queue, jeune äge. Le Vaill. 1. ce. t. 79. (fig. bona). Avis hornot. Avi juniori similis, plumae dorsi, colli postzci ] „.P \ ’ D pennae scapulares rectricesque nigro-fuscescentes, large viridi-rubro limbatae; frons et sinciput rubra. Psittacus elegans var. ß. Lath., Gmel. Habitus Platycerci eximü; maxilla corneo-coerulescens, apice albo-flavida, mandibula tota corneo-cinerascens; irides saturate avel- laneae;; pedes fuscescenti-nigricantes, junioris avis fuscescenti-incar- nati; ungues corneo -fusci. Longitudo 1514'', caudae ı81,'”, alae 7”, tarsi 8”, rostri ad frontem 11°. Habitat satis frequens in /Vova- Hollandia, inquilinis Dulang et Jalang nominatus; gregarius in campis Zeae; nidificat in cavis truncis Zucalypti piperitae, ova quatuor alba in ligno ipso deponens. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multos vivos vidi). 18. P. erythropterus. Notaeum saturate viride, gastraeum. fla- vescenti-viride; dorsum supremum ‚ac pennae scapulares nigrae; fascia tergi azurea; tectrices alarum superiores omnes coccineae; pennae alulae spuriae ac rectrices intense virides. wer 937 Psittacus erythropterus Lat h.Synops. Av. 1. p. 298. Suppl. II. p. 60. Ind. p. 126. n. 1350., Gmel. Psittacus melanonotus Shaw Nat. Misc. t. 053. FPlatycercus erythropterus Fig. et Horsf. l. c. p. 284. Rostrum rubrum apice pallidum; cera obscura; regio circa ocu- los nigrescens; pedes obsceuri; rectricum apex aequalis. Longitudo circiter 14°. Habitat in /Vova-Hollandia. (Mus. Soc. Linn. Londin.) Observatio. Species distincta, a cls. Zig. et Horsfield cum nostro Platycerco vulnerato false unita. F'oemina a cel. Latham hoc modo describitur: Mari similis, dorsum supremum viride, teectri- ces alarum superiores virides, exceptis intermediis majoribus rubris. ß. Cauda obscura. 19. P. seapulatus. Maxilla miniata, tomiis et apice stricte ni- gricans; mandibula corneo-fusca; caput, collum totum, nec non om- nes gastraei partes miniato-sanguinea; abdominis crissique plumae versus basin nigrae; fascia infra cervicem, tergum uropygium- que intense coerulea ; dorsum, tergum supremum, pennae scapulares, margo alarum, harum tectrices superiores ac inferiores, alulae pennae remigesque omnes extus inlense viridia, attamen stria supra tectrices superiores minores a flexura alae usque ad basin remigum ultimarum ducta latiuscula, flavo-viridis; tectrices inferiores internae nonnihil in coeruleum vergentes, majores nigrae; remigum rhachis, pogonium internum ac tota pagina inferior nigra; rectrices omnes supra et sub- tus nigrae, supra reflexu aeneo; caudae tectrices superiores olivaceae. Mas adult. Tabuan Parrot Phill. Bot. Bay.c. tab. p. 153. //hite Journ. p- 168. c. tab. Psitacus tabuensis var. ß. Lath., Shaw, Vieill. La grande Perruche a collier et croupion bleues. Le Vaill lc. p. 113. t, 55 (fig opt.). \ Psittacus scapulatus a k 8 558 Kuhl 1. c. p. 56. n 91. Psittacus cyanopygius Vieill. N. D. 25. p- 339. /d. Gal. des Ois. Suppl. Platycercus scapulatus Vig. et Horsf...c. Foem. adult. Mari similis, exceptis capite et collo postico viri- dibus, collo toto antico, pectore et epigastrio sordide virescentibus, rostro cinereo-nigricante; maxilla et mandibula medio fuscescente. JYhite,).c. c.tab. Le Faill. 1.c.t. 56 (fig. opt.). Avis hornot. Rostrum ut in ave adulta pictum, parum palli- dius, aut obscure nubilatum; caput ad latera, collum totum laterale ac anticum, pectus epigastriumque olivascenti-virescentia; frons, caput supra, nucha et dersum viridia; alarum pictura avis adultae; tergi plumae uropygiique virides, large cyaneo-terminatae; abdomen, tibiae ac crissum rubra; crissi plumae versus basin virides; rectrices omnes subtus nigrae, supra olivaceo-nigricantes, longitudinaliter per medium viridi-reflectentes; duae intermediae supra tolo obscure virides, alteri luci oppositae eleganter virides, laterales omnes in medio apicis ex- timi macula pusilla testacea notatae. Avis junior adultae ptilosi se induens. Avi hornotinae similis; eaput, jugulum, pectus et epigastrium maculis rubris variegata, Var. a. Uropygium coeruleum, plumis intermixtis rubris. Var. ß. Caput supra, alae caudaque virescenti-flava; uropy- gium coerulescens; pectus flavescenti-rubrum; abdomen rubrum. Fuhl. (Non vidi.) Yar. y. Flavus; caput et venter rubra; fascia cervicis coerulea. (Avis domefacta.) x Rostrum mediocre; maxilla intumida, culmine rotundata, ante apicem profunde emarginata; mandibula brevis, latere antico lata, 5309 biangulosa, medio acie parum emergente aucta; regio ophthalmica tota plumosa; irides e circulis duobus compositae, exterho flavo,, in- terno latiore obscure fusco; pedes graciliores unguesque obscurissime incarnati; cauda elongata, gradata, apice rotundata, latissima. Longi- tudo 16°, caudae 814”, alae 81”, tarsi 7’, rostri ad frontem 1”, eiusdem ambitus ad basin 2'4”. Habitat frequens in /Vova- Hollan- dia, in campis, Zea maturescente, gregarius incidens; nidificat in Eu- calyptis, nidum e gramine, intus plumis stralum, siruens, ova sordide alba nigro-maculata pariens. (Mus. Paris., Berol., Monac.; wultos vivos vidi). . Observatio. Ad hanc speciem refert cl. Huhl Platycercum amboinensem toto coelo diversum. 20. P. amboinensis. Notaeum totum, tectrices alarum inferiores, exclusis majoribus nigris, ac margo alae totus splendide cyanea; alae supra toto virides; remiges latere toto inferiore et pogonio interno nigrae; caput, collum et totum gastraeum splendide coccinea, exclu- sis crissi plumis saturate viridibus, rubro-cinclis; rectrices omnes subtus toto nigrae, duae intermediae supra saturale violaceae, omnes reliquae pogonio interno nigrae, externo violaceae; rostrum nigrum; maxilla rubra, apice et tomiis nigra. Mas adult. Psütaca amboinensis. coccinea Briss. IV. p. 378. t. 28. f 2. (Deseriptio opt). Perruche rouge d’Amboine Buf. f- Pl. .enl. 240. J’sittacus amboinensis Juctor. Perruche ä dos bleus, Mäle, Quoy et Gaim. D’Urville Voy. de la Cory. l’Astrol. trois. Div. Zool. Ois. Pl. 21. f. 1 (fig. opt.). Regio ophthalmica tota plumosa; cauda elongata ut in ?. sca- pulato formata, rectricibus gradatioribus, apice rotundatis; pedes ci- nerascentes (non rubri, ut Brisson habet), unguibus nigricantibus. Longitudo 15'%2”, caudae 914”. Habitat in /Vova- Guinea (et in 68% 540 Amboina sec. Briss). Specimen nitidum descripsi Londini apud dom. Ayals (?). Observatio. Rectrices duae utrinque extimae pogonio in- terno nigricantes, rubro - marginatae (fide Brisson). Speciem hanc cl. Kuhl. ad Plat. scapulatum false retulit. 21. P. hysginus. Rostrum plumbeo -nigricans, cera nigra; ca- put, collum, gastraeum totum, incluso crisso,. intense purpurea; plumae tibiarum, crissi ac totius gastraei in medio virides, in capistro basi nigricantes, unde facies nonnihil in nigrum vergens; cervicis pars in- fima fasciola eyanea terminata; dorsum, tergum, uropygium, caudae ac alarum tectrices superiores pennaeque scapulares eleganter virides, micantes; remiges ultimae dorso concolores, intus coerulescentes ibi- que nigricantes, primariae subtus toto nigrae, supra extus et intus nitide ac intense cyaneae, limbo intimo ac scapo nigrae; alulae pen- nae ejusdem coloris, extus (pro vario ad lucem objectu) dilutius cya- neo-limbatae; pteromata coerulea; tectrices alarum inferiores nigrae, apice virides; rectrices duae intermediae supra toto virides, rhachi nigra, sequentes egregie cyaneae, margine intimo rhachique nigrae, extus basi subtiliter viridi-lavatae, omnes sublus toto nigrae. /Mas adult. Psittacus hysginus Forster in manuser. /d. Ic. ined. tab. 42 (fig. opt.). The tabuan Parrot Lath. Synops. 1. p.214- n. 16. t. 7 (tabula Forsteriana). Psittacus tabuensis Gmel., Lath. (exclus. variet.). Psittacus atropurpureus Shaw Mus. Lever. p. 142. cum fig. pessima. Id. Gen. Zool. 8. p. 400. Regio tota ophthalmica plumosa; plumae capistri ac totius capi- tis lateralis breves, rigidiusculae, prope oris angulum subpilosae; rostrum quam in Platycerco scapulato multo validius; mandibula compressa, biangulosa, maxilla lateribus convexa, ante apicem suban- guloso -emarginata; lingua apice integra, glabra; irides avellaneae ; 541 tarsi digitique graciles, nigricantes, squamularum interstitiis grieescen- tibus; regio supra suflraginem nudiuscula; ungues graciles, nigri; cauda elongata, latissima, gradata, apice rotundata; alae longissimae, acutissimae. Habitus Pl. scapulati. Longitudo 1614”, caudae 7 1%”, alae 9 2”, tarsi Q'', rostri ad frontem 114; eiusdem ambitus in bäsi 354". Habitat, fide cl. Zorster, in maris pacifici insula Za- oowe, incolis Rüghäka dietus. (Specimen nitidum adest in museo Monacensi.) VI. Genus. Deroptyus. Pag. 192. 1: D. accipitrinus. Cervicis plumae longissimae, latae, apice rotundatae, purpureae, fasciola laete coerulea terminatae: his plumae pectoris, epigastrii, ventris abdominisque concolores breviores, pilei, capitis totius lateralis ac colli supremi lateralis longiusculae, angustius- culae, rhachi fuscescenti-alba variae; lora fuliginosa; jugulum totum ac pectus supremum fusca; hypochondria, tibiarum plumae plurimae, erissum, dorsum, tergum, uropygium, caudae alarumque tectrices su- periores omnes, pennae scapulares remigesque ultimae intense grami- neo-virides; rectrices omnes subtus aterrimae, micantes, supra pogo- nio externo virides, versus apicem obscure coerulescentes, intus nig- rae; rectrix exlima fere toto pogonio externo in obscure coe- ruleum vergens; remiges omnes nigrae, primariae extus paullo cya- neo-reflectentes. /Mas et Foem. adult. Psittacus elegans Clus. Exotic. p. 565 (e. fig. opt.). The hawk-headed Parrot Edw. }. t. 168 (fig. satis accur.). Psit- tacus varius indicus Briss. Av. 4: p. 300 (descript. opt.). Le Perroquet maille de Caj. Buff. Pl. enl. 526 (fig. medioer.). Psit- tacus accipürinus Auctor. cum var. ß. Spix Av. Brasil. 1. t. 32 « (fig. opt.).- Psittacus coronatus (descriptio imperfecta) et Psittacus violaceus Auctor. Psittacus Clusü Shaw]. c. Rostrum mediocre totum corneo-fuscum, apice vix pallidius, cul- 542 mine biangulosum; mandibula pagina antica acie longitudinali inter- media emergente; regio ophthalmica nuda ac maxillae cera nigrican- tes, interdum ex cinereo-albido incarnatae; oculi iride einereo -oliva- cea, extus annulo flavido cincta; pedes graciliores, nigricantes, digitis elongatis, unguibus obscure corneo-fuscis; cauda lata, longiuscula, apice rotündata. Longitudo 1212”, alae 7'4", caudae 5” 5’, rostri ad frontem 16’, tarsi 8°. Habitat in Cajenna, Guiana, Surinamo, in Brasilid versus flumen Amazonum (ac in Antillarum insula Gua- deloupe, fide du Tertire). Avis pulcherrima, irritata aut terrefacta colli plumas longas ventilabri in morem expandens. (Mus. Paris., Monae.; plures vivos vidi.) - Observatio. Auctorum Psittacus violaceus certo huc ponendus, Innititur descriptione du Teertrei (Hist. des Antilles T. 2. p. 250). satis accurata, sed e specimine domefacto hausta. Verba illius: „U a lebec et les yeux bordes dincarnat“, compilatores verbis: „rostrum et orbitae incarnata“ , male explicaverunt. VIM. Genus. Euphema. Pag. 492. 1. E. pulchella. Frons, sinciput, facies tota genaeque, tectrices alarum superiores minores ac mediae, alarum flexura ac margo nitide coerulea, harum teetrices inferiores intense violaceae, apice coeruleae, posticae majores nigrae, superiores, pennis scapularibus confines, cu- preo-coceineae; remiges primariae ac secundariae extus nec non alu- lae pennae intense violaceae; limbus remigum extimus primariarum reflexu viridi, omnes pogonio interno et subtus nigrae, ultimae supra dorso concolores; oceiput, hujus collique latera, cervix, dorsum, ter- gum, uropygium caudae tectrices superiores et pennae scapulares laete olivaceo -viridia; jugulum totum, crissum, tibiae ac reliquae gastraei partes intense at luride lutea; pectoris ventrisque latera oli- vascenti-virescentia; rectrices duae intermediae toto virides, supra versus basin coerulescentes, subtus cum rhachi nigrae, sequens utrin- 543 que intermediis concolor, attamen intus nigro-Iimbata, proxima dein supra viridis, intus extra medium paullo nigra, apice large lu- tea, subtus a basi usque ultra medium nigra, nunc sequens simili modo picta, attamen toto fere pogonio externo lutea, duae extimae luteae, basi extus virides, intus nigrae; rosfrum parvum, corneo- nigrum; pedes fusci; ungues corneo-fusci. Av. adult. Psittacus pulchellus Shaw Mise. t. 06 (fig. bona) et Auc- tor., Swains. Zoologie. Ilustr. n. 15. t: 73 (fig. opt). Nanodes pulchellus Vigors et Horsf. Transact. of the Linn. Soc. 1826. 15. p- 277. Avis hornot. Capitis, alarum ac totius trunci ptilosis sordide olivascenti-viridis, ventris ac abdominis dilutior, unicolor, exclusa macula inter femora pallide testacea; rectrices duae intermediae toto virides, sequenles intus flavae, extimae flavae, intus versus basin ob- scurae; alulae pennae cyaneae; pogonium remigum primarium exter- num pallide cyaneum, margine strictissimo flavido; rostrum cinereo - fuscum; pedes unguesque pallide fusci. Psittacus chrysogaster Lath. (descriptio, ut videtur, ex icone). Mas junior. Humeri absque tegminibus purpureis; frons ac genae plus minusve coeruleae, parum nilidae; gastraei partes viridi- flavae excluso abdomine sordide aurantio - rubescente. La Perruche Edwards Le Vaill. 1. e. t. 68 (fig. accur.). Psittacus Edwardsi Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 74. n. 46. Regio ophthalmica tota plumosa; tarsi, digiti unguesque gracil. limi; cauda gradato-lanceolata, elongata. Longitudo 814”, caudae 4" 4", alae 4”, rostri ad frontem 6°”, tarsi 414". Habitat satis 544 frequens in /Vova- Hollandia ; in humo obambulans victum, graminum semina, quaerit; nidificat in arboribus truncatis, in quibus, sine nido vero, ova octo toto alba ponit (/Mus. Peris., Berol., Monac., col- lect. Soc. Linn. Londin., caet.). 2. E. chrysostoma. Pegio rostrum inter et oculos et circa hos eleganter flava ; frontis fasciola stricta, utrinque olivaceo-viridi marginata, tectrices alarum superiores ac inferiores alulaeque pennae laete ac in- tense azureae; capitis pars reliqua, cervix, dorsum, tergum uropy- giumque, caudae tectrices superiores, pennae scapulares remigesque ultimae olivaceo-virides; genarum pars reliqua, jugulum totum et pectus eleganter viridia; venter, abdomen, horum latera et crissum laete flava; remiges nigrae, virescenti-marginatae; rectrices basi di- lute coeruleae, duae intermediae toto azureae, reliquae his concolo- res, attamen large flavo-terminatae, extimae extus flavo -limbatae; cauda subtus nigra, flavo-cincta. Adult. Psittacus chrysostomus Ruhll. c. p. 50. n. 78 t. 1 (fig. ac- ceur.). Psittacus venustus Tem m. Transact. of the Limn. Soc. 13. p- 121. JVanodes venustus Fig. et Horsf.]. c. p. 278. n. 2. Avis hornot. Regio rostrum inter et oculos viridi-favida; fron- tis vilta coeruleo-plumbea; jugulum et pectus sordidius viridia; re- liquae partes gastraei impure flavae; tectrices alarum superiores ob- scure fuscae large virescenti-limbatae; dorsum, tergum, cervix cauda- que avis adultae, quam in hac minus nitida (Foemina secundum auctores). Habitus et fere magnitudo Zuphemae pulchellae, 8!" longa; rostrum pedesque obscure grisea; regio ophthalmica tota plumosa; irides flavae; cauda elongata, gradata, lanceolata. Habitat in JVove- Hollandia ac in Terra van Diemen, Euphemae pulchellae in mo- rem in humo ambulans (Mus. Paris., Soc. Linn. Londin.). = 545 3. E. undulata. Caput ac nucha virescenti -flava, fasciolis stric- tissimis, fuscescentibus (coerulescenti-nigris sec. Kuhl) undulata; macula genarum azurea; gula flavicans; rectrices viridi-coeruleae, la- terales fascia in medio ‚flava signatae; cervix ac reliquae corporis partes superiores obscure fuscae, fasciolis brunnescentibus variegatae, inferiores omnes laete virescentes, unicolores; remiges virescentes. Av. adult. Psittacus undulatus Shaw Nat. Misc. 16. t. 673 (fig: me- diocr.). Gen. Zool. 8. p. 469. cum variet., Auhll.c. p. 49 n. 76. MNanodes undulatus Yig. et Horsf. 1. c. p. 277 n. 2, Rostrum pedesque fuscescentia; cauda elongata, gradata, acuta. Longitudo vix 7”. Habitat in /Vova- Hollandia. (Specimen unicum in Museo Societatis Linn. Londin, vidi). 4. E. discolor. Frontis fasciola ac mentum coceinea; regio ante oculos flava; sinciput et vertex sapphirino-violacea; reliquae capitis partes, cervix, dorsum, tergum, uropygiam, caudae alarumque tectri- ces superiores, pennae scapulares remigesque ultimae laete viridia; colli capitisque latera nonnihil in colorem coerulescentem vergentia; gastraeum totum eleganter virescens, attamen collum anticum ventris- que latera pallide sanguineo-irrorata; cerissum pallide coccineum, plu- mis virescenti-terminatis; tectrices alarum inferiores laete coccineae, superiores minores purpureae; alula pteromataque cyanea, obscurius coeruleo-limbata; remiges nigrae, violaceo-micantes, extus ac intus flavo-marginatae; rectrices duae intermediae maxima parte cupreo- purpurinae, apice cyaneae, intus versus basin cupreo-purpurinae. Avis adult. Psittacus discolor Shaw in White’s Voy. p. 263. c. tab., Lath. Suppl. Swains. Zool. Illustr. n. 12. t. 62 (fig. bona), Wieill. La perruche Banks Le Vaill. 1. c. p. 104. t. 50 (figura accurata, exceptis alarum tectricibus toto coeruleis ac 546 caud«e nimis brevi). Psittacus humeralis Bechst. in Lath. Ue- bers. der Vög. S. 85. n. 100, Kuhll. cp. 47. n. 72. Psittaeus Banksianus Fieill. N. D. 25. p. 342. Psütacus australis Kuhl l. ce. p. 48. n. 74 (deseriptio bona, synonymia prorsus falsa). Nanodes discolor Fig. et Horsf. 1. c. p. 276. Avis junior. Macula ante oculos flava nulla; vertex nonnihil in coeruleum vergens; tectrices alarum inferiores viridi-flavae; gastraeum totum pallide viride, unicolor; crissi plumae laterales et tectrices in alae flexura rubrae, hae coeruleo-marginatae; remiges primariae vi- rides, subtiliter flavo-marginatae; cauda subtus fusco -olivacea, supra viridis, rectricibus lateralibus versus basin multum rubicundis. La Perruche Latham Le Vaill. . ce. p. 123. 1.62. Psitta- cus Lathamü Bechst. Uebers. d. Vög. Lath. S. 81. n. 81. Psit- tacus discolor Ruhl.. c. p. 48..n. 73. Rostrum paryum corneo-fuscescens; pedes graciles, pallidi, un- guibus corneo-fuscis; cauda elongata, gradato-lanceolata, rectricibus angustissimis ; regio ophthalmica tota plumosa. Habitus Zuphemae pulchellae. Longitudo 934”, caudae 5, alae 4” 7, rostri ad frontem 7”, tarsi. 6’ Habitat in. /Vove- Hollandia (Mus. Paris., Soc. Linn. Londin., Berael., collect. dom. Sturm.). IX. Genus. Triehoglossus. Pag. 493. a. Rostro pedibusque rubris sive flavis. 1. T. palmarum. Rostrum pedesque rubra; caput, collum to- tum, dorsum, uropygium, alae supra rectricesque intermediae elegan- ter viridia; pectus et omnes reliquae gastraei partes nec non rectri- ces laterales flavescentia; remiges nigro-terminatae. 547 Psütacus palmarum R. Forster /d. Icon inedit. tab. 48 et Auctor. Cauda elongata, cuneata; irides coceineae; magnitudo Siltaces virescentis, cauda quam in hac parum brevior. Habitat in maris pa- cifici insula Tianna, palmas frequentans. A. Forster. Observatio. Psitacus peregrinus Lathamii ac aliorum auc- torum cum 7. palmarum in omni puncto convenit, si alarum tec- trices superiores in medio pallide fuscas exeipias. An hornotinus Triehoglossus palmarum? 2. T. pyrrhopterus. Laete viridis; tectrices alarum inferiores omnes saturate aurantiae; vertex ac regio parotica coerulea; frons, guttur ac nuchae torques cinerascentia; remiges obscurae. Psittacus pyrrhopterus Lath. Suppl. (desceript. imperf.) Figors Zool. Journ. n. 4. 1825. et n. 7. p. 400. Supplement. Plat. to the Zoologic. Journ. Tab. IV. Bullet. univers. des scienc. 1826. T. 1. p. 104. Rostrum pallidum, attenuatum, compressum ; mandibula elongata, vix emarginata; pedes mediocres rubri; cauda longula. Longitudo 7%". Habitat in maris australis insulis Sandwich. Yigors. Non vidi. Observatio. Fx hac ave format Figors 1. c. genus „Bro- togeris“ 3. T. aurifrons. Fascia frontis, facies, genae, jugulum et reli- qua gastraei pars aureo-flava; ventris latera et crissum virenti-in- duta; ptilosis reliqua laete viridis; remiges azureae, apice nigrae. Psittacus (Lathamus) aurifrons Less. Centurie zoolog. p. 63. t. 18. Rostrum flavido-album; pedes flavidi. Longitudo 7” 4’%, cau- 69° 548 dae 3”. Habitat in Nova-Seelandia. Less. Non vidi. An ad ge- nus praecedens referendus? » ß. Rostro pedibusque obscuris. 4. T. pusillus. Fascia totam rostri basin ambiens pallide cocei- nea; rectrices extus toto virides, intus virescenti-flavidae et a basi usque ad medium sanguineo-rubrae, duae intermediae toto virides; cervix ac dorsum supremum olivaceo-fuscescentia; regio parotica, genarum pars poslica et regio superciliaris laete virescentes; tergum, uropygium, caudae ac alarum tectrices superiores omnes, remiges extus alulaeque pennae viridia; regio parotica minus lucida; jugulum, pectus nec non tectrices alarum inferiores virescentia; plumae crissi, tibiarum et reliquae partes gastraei pectori concolores, hoc tamen paullo dilutiores ac nonnihil in flavidum vergentes; remiges omnes subtus cinerascentes, apice et intus nigricantes, margine externo vi- ridi strietissime flavo-limbatae; alarum margo infimus paullo flavidus. Mas et Foem. adult. Psittacus pusilus Shaw, /Fhite Journ. of a Voy. p. 262, c. fig. ZLath, Kuhll, ec. p. 47. n. 71. Perruche a face rouge Le Paill.. c. p. 124 (fig. bona). Rostrum gracilius corneo-nigricans; mandibula corneo -flavida; regio ophthalmica plumosa, solum ante oculum parva macula nuda; lingua supra apicem papilloso-penicillata,; pedes validi, breves, coe- rulescenti-fuscescentes, unguibus corneo -fuscescentibus; cauda bre- viuscula, conico-lanceolata, rectricibus omnibus apice lanceolato- acuminatis; alae angustae, acutae. Longitudo 614”, caudae 2” 2’, alae 3” 7, rostri ad frontem 514", tarsi 4”. Habitus speciei se- quentis. Habitat gregarius in /Vova-Hollandia, inter Zucalyptos vulgatissimus; parit, absque nido vero, quatuor ova alba, immaou- lata ; inquilinis Jerryang (Mus. Paris., Berol., Monac., caet). 549 5. T. australis. Frontis taenia lata ad oculorum canthum ante- riorem ducta ac macula immediate pone oculum incipiens, magna, aures obtegens, oblonga, coccineo-sanguineae; vertex ac nucha coe- rulescentia, plumis medio viridulis; nucha viridi-terminata; ‘collum infimum posticum ac dorsum supremum dilute fuscescenti-olivacea; genae, jugulum, cerissum, tibiae, tectrices alarum inferiores ac reli- quae gastraei partes laete viridia, excepta macula juxta utrumque epigastrii latus aureo-flava; alarum margo et tectrices superiores omnes, alulae pennae, remiges omnes extus, pennae scapulares, dor- sum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores laete viridia, abdomine paullo obscuriora; remiges intus ac subtus nigricantes; rectrices duae intermediae toto virides, reliquae intus virescenti-fla- vidae ac a medio fere usque ad basin coccineae, extus virides, omnes subtus virescenti-flavidae. /Mas et Foem. adult. Psittacus australis Lath.n. 06 (descriptio manca), non Gmel. Psittacus concinnus Shaw Nat. Mise. t. 87, Ruhll. ce. p. 46. n. 70 La Perruche ü bandeau rouge Le Vaill.]. ce. p. 99. t. 48 (fig: bona). Psittacus rubrifrons Bechst. Uebers. d. Vög. Lath. $. 84. n. 09. Psiüttacus pacificus Shaw. Gen. Zool. 8. p. 419 (diagnosis spectat ad Platyc.pacificum). Trichoglossus con- einnus Fig. et Horsf. 1. c. p. 292. n. 5. Psittacus velatus Vieill.N. D. 25. p. 373. /d. Encycl. meth. Rostrum corneo-nigricans; maxillae apex in rufulo-albidum ver- gens; cera nigricans; macula parya ante oculum nuda, reliqua ejus regio plumosa; lingua supra apicem papilloso-penicillata; pedes bre- ves, validiusculi, fuscescentes, unguibus corneo-fuseis; cauda elongata, gradata, conico-lanceolata; alae acutae. Longitudo 8”, caudae 4”, alae 5”, rostri ad frontem 814”, tarsi 5. Habitat frequentissimus in Nova-Hollandia, praesertim in Botany-Bay, inquilinis Coolieh dietus, gregarius inter Zucalyptos degens; parit ova duo viridia, im- maculata. (Mus. Paris., [Monae., caet.). 550 y: Roströ aurantio. 6. T. chlorolepidotus. Viridis; caput totum supra viride, coe- ruleo-micans;, gula ac genae viridi-coerulescentes; plumae nu- chae, pectoris epigastrügue flavae, paullulum coccineo-variae, fascia lata viridi in apice limbatae, unde hae partes quasi squamo- sae; remiges pogonio interno fuscae, omnes ibi, remige prima excepta, macula in medio aurantio-coccinea insignes, unde alarum pagina inferior fasciata; tectrices alarum inferiores coccineae reeiri- ces supra virides, subtus fuscescentes, omnium lateralium pogo- nium internum' basi aurantio-cocceineum. Av. adult. Psittacus chlorolepidotus Kuhl 1. co. p. 48. n. 75 (descriptio mance). Trichoglossus Matoni Vig. et Horsf. 1. c. p 292. n.4 (descriptio bona). Rostrum aurantio-rubrum; pedes validiusculi unguesque nigri; cauda elongata, gradata, lanceolata. Habitus T'rrıchoglossi haematodi. Longitudo 8 14”. Habitat in /Vova-Hollandia. A Trichoglosso hae- matodo. signis supra' exhibitis \facile distinguitur. (/Mus. Soc. Linn. Londin.) 7. T. haematodus. Fentris macula ad tibias extensa indistincte marginata intense gramineo-viridis; tibiae flavae, ad suffraginem virescentes; pectus totum ac epigastrium in fundo vitellino- flavo aurantio-rubra, plumaram margine apicali vix conspicue viridi; plumae epigastrii laterales aurantio-rubrae, viridi-terminatae; hypo- chondria crissumque flava, maculis magnis gramineo-viridibus varie- gata; torques nuchae latus ultra colli latera extensus pure aureo- flavus; facies tota, genae, frons et sinciput violacea, plumis. rigidius- culis, subulatis; gulae ac genarum ambitus, regio supercüiaris. po- stica et oceciput, cervix, dorsum, tergum, uropygium, caudae: tectri- ces superiores ac alarum omnes, harum margo, alulae pennae, remi- gesque omnes extus intense prasino -viridia, solum plumae colli po- 551 stici versus basin macula flava, in utroque latere rubro-notata sig- natae; remiges intus ac subtus nigrae, exclusa macula intermedia subelliptica citrino -flava, in remigibus penultimis rubra; rectrices (exclusis duabus intermediis) intus margine large flavo-limbatae , sub- tus olivaceo -flavidae, apice reflexu nonnullo viridi; alarum tectrices inferiores cinnabarino coccineae. /Mas et Foem. adult. The red-breasted Parrakeet Edw. 1. t. 232. "Psittacus hae- matodus Linn., Gmel., Lath. (exclus. varietat. ß, y, d). La Perruche äa face .bleue Le Vaill. 1. c. p. 96. t. 47 (fig. valde medioeris). Psütacus capistratus Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 68..n..47., Auhl 1. ce. p. 35..n. 44. Avis junior. Avi adultae simillima; fascia nuchae flava subtilis- sime virescenti-lavata; pectus totum pure flavum, plumarum nonnulla- rum margine apicali vix conspicue viridi; tectrices alarum inferiores flavae, paullo rubro-variegatae; remiges penultimae: intus toto nigrae; plumae colli postici toto virides. Avis junior adultae ptilosi se induens. Avi juniori similis; pectus flavum versus epigastrii latera plus minusve rubens; tectrices alarum 'inferiores aurantio-coccineae; nuchae torques flavidus; plu- mae cervicis in medio paullo flavidae maculaque obsoleta rubra no- tatae; remix prima tota nigra, intus margine macula pusilla, trigona, flava notata. Rostrum cerato-rubrum; lora et regio ophthalmica fere tota plu- mosa; irides ex annulis duobus composita, quorum externus croceo- ruber, internus griseus; lingua supra apicem papilloso-penicillata ; pedes nigricanti-plumbei, unguibus nigris; cauda elongata, gradata, lanceolata. Longitudo 11”, caudae 4’ 10’, alae 5” 4’, rostri ad frontem 1014, tarsi 6° Habitat satis frequens in insulis /Moluc- cis. (/Mus. Paris, Monac., caet.; multos yivos vidi.) 552 Observationes. Auctorum' vetustiorum ac recentiorum synony- mia hujus avis erroribus scatet. Citatur ab iis Psitlaca amboinen- sis varıa Briss. Av. 4 p. 3564. n. 72 (Buff. Pl. enl. 61), quae species distincta, noster Trichogloss. cyanogrammus est, non di- versus a Le Vaillantii „Femelle de la Perruche ü face bleue tab. 25“, a recentioribus auctoribus cum Platycerco. multieolore confusa. Varietates p et ö ad Trichoglossum multicolorem veferri debent. Receperunt praeterea Le Vaillantius et Kuhlius in hujus avis synonymiam praeter Trichoglossum nunc dictum Psitta- cum cyanocephalum auctorum, ab illo toto coelo diversum (Pal. cyanoceph.). — A Trichoglosso multicolore sane simili differt 7. haematodus, praeter staturam minorem signis supra exhibitis. ' In exuviis rostrum mox albescit, in 7. cyanogastro vero vergit in co- lorem vitellino-rubicundum. 8. 7. rubritorguis. Viridis; caput totum ac 'gula coeruleo-splen- dentia; torques nuchae e plumis aurantio-coccineis, apice azureo- marginatis compositus; pectus alarumque tectrices inferiores aurantio- cocceinea; abdomen macula azureo-viridi notatum, infimum flavum; remigum pogonium internum fuscum, macula longitudinali margina- tum; tibiarum plumae et caudae tectrices flavae, viridi-variae; rectri- ces virides, subtus in flavidum vergentes, ad basin pogonii interni, mediis exceptis, flavo-marginatae. Trichoglossus rubritorquis Vig. et Horsf. Transact. of the Linn. Soe. 15. p- 291. n. 3. Habitus Trichoglossi haematodi. Longitudo 9,0”, mandibulae 11", maxillae 34", alae 5%0”, tarsi 1140”, digiti antici externi, ungue incluso, 116”. Habitat in /Vova-Hollandia. Fig.et Horsf. (Collect. Soc. Linn. Londin.) Observatio. Avem hanc, quam nondum vidi, auctoritate aucto- rum supra dietorum pro specie distincta pono. Zrichoglossus capi- 993 stratus ‘ab iisdem pro specie distincta indicatus (l. c. p. 290), sane junior 7. haematodus est. 9. T. multieolor. Capitis totius mentique plumae rigidiusculae, subulatae, laete lilacino-coerulescentes, basi nigricantes, gulae non subulatae magis cyaneae; fascia occipul terminans viridi- flava; ventris plumae egregie eyaneae, in medio plus minusye cinnaba- rinae, ventris laterales cinnabarino-coccineae, limbo apicali interno viridi, externo cyaneo; jugulum et pectus laelissime cinnabarino- coccinea, hoc ad latera luteum; Zibiae cinnabarinae; hypochondri- orum plumae virides, macula intermedia flava, in utroque latere rubro-notatae, crissi flayae, apice virides, basi paullo rubentes; tectri- ces inferiores alarum intense coccineae; harum flexura, tectrices su- periores omnes, alulae pennae remigesque extus, cervix, dorsum, ter- gum, uropygium caudaeque tectrices superiores laete prasina; cervicis plumae medio fascia rubra, in utroque apice flavo-limbata, notatae; rectrices supra dorso concolores, margine pogonü interni (exclusis duabus intermediis) flavo-limbatae, subtus olivaceo-flavae, margine pogonii interni flavae; remigum pogonium internum nigrum in me- dio macula subelliptica, flava (quoque in remigibus penultimis flava) notatae. /Mas et Foem. adult. Perruche des Moluques Buff. Pl. enl. 743 (fig. accur.). Psitiacus haematodus var. ß. (Ps. moluccanus) et var.y. (Ps. No- vae-Hollandiae) Gmel., var. ß, y, 6, Lath. Psittacus multicolor Gmel., Psitacus semicollaris Lath. (descriptio vitiosa). Blue- bellied Parrot Brown Ilustr. p. 14. t.7., Phil, Bot. Bay. c.tab. p. 152. /Fhite Journ. p. 140. c. tab. Perruche ü tete bleue, mäle. Le Paill. 1. ©. p. 51.t. 24 (fig. opt). Psittacus eyanogaster Shaw. Gen. Zool. 8. P. 2. p. 413. t. 59 (labula Le Vaillantiana). Psittacus hacmatodus Kuhl 1. c. p- 34. n. 45 (solum descriptio avis adultae; synonymia maxime falsa). Trichoglossus haemato- dus Vig. et Horsf. Transact. of the Linn. Soc. 15. p. 289. u 70 554 Avis junior. Pectus ac collum infimum lutea, in medio macu- lis coccineis variegata; abdominis macula cyanea distinctius coccineo- variegata. Rostrum totum cerato-rubrum; stria in loris nudiuscula, subpi- losa; regio ophthalmica parum nuda; oculi circulis tribus, primo cro- ceo, secundo griseo, tertio strictissimo flavido; lingua supra apicem papilloso -penicillata; pedes validiusculi, plumbeo -nigricantes, ungui- bus corneo-fuscis; cauda elongata, perquam gradata, lanceolata. Lon- gitudo 121%”, caudae 6”, alae 534", rostri ad frontem 101%", tarsi 5‘%. Habitat in /Vova- Hollandia, frequentissimus in Port Jackson ac in Botany-Bay, gregarius Eucalyptis incidens, inquilinis /Yar’- rin dietus. (Mus. Paris., Berol., Monae., Societ. Linn. Londin.; multos vivos vidi.) Observationes. Species haec a Trichoglosso haematodo, quo- cum ab auctoribus semper unitur, characteribus supra notatis disce- dere videtur. Figorsii Trich. capistratus (l. c. p. 290.) „viridis, pileo gulaque purpurascenti-azureis, pectore coccineo -aurantio, tec- tricibus alarum inferioribus coccineis, torque nuchali fasciaque in re- migum latere inferiori flavis“ forsan hornotinus 77. multicolor, quem nondum vidi. Id minime certum est, Bechsteinii Psittacum capistratum a el. Figors citatum, tabula Vaillantiana 47 ac Bd- wardsiana 232 innitentem, ad adultum Trichoglossum haematodum spectare. Nescio num hie Trichoglossus in insulis Molucecis reperiatur. Cel. Aaffles captum observavit in Sumatra, ex insulis adjacentibus australioribus allatum (Trans. of the Linn. Soc. 13. 2. p. 282). — Plumas rubras pectoris in adultis Trrichoglossis multicoloribus non raro cyaneo-marginatas vidi. An Trich. haematodi foemina, Fig. et Horsf. 1. c. ? — Trichoglossi 6—10 ulteriori examine in eorum loco. natali indigent. 10. 7. cyanogrammus. Plumae colli antiei inferioris pecto- 595 risque eleganter aurantio-coccineae, salturate coeruleo -margina- tae; venter ejusque latera gramineo-vıridia; plumae abdominis, tibiarum, caudaeque tectrices inferiores viridi-luteae, maculis gramineo- viridibus variegatae; frons, sinciput, facies tota et gultur saturate coerulea; capitis partes reliquae, dorsum, tergum, uropygium, caudae alarumque teclrices superiores omnes laete ac saturate viridia; nuchae torques laete flavus; tectrices inferiores alarum coccineo-rubrae; harum margo flavus; remiges supra dorso concolores, subtus fuscae, intusmedio macula oblonga, flava, duae sive tres ultimae intus medio macula rubra signatae; rectrices supra dorso concolores, subtus flavido - olivascentes. Av. adult. Psittaca amboinensis varia Briss. Av. 4. p. 364. n. 72 (de- scriptio optima, synonymia falsa). Perruche dAmboine Buff. Pl. enl. 61 (fig. valde mediocris). Perruche ü tete bleue, femelle Le Yaill. t. 25 (Psittacus haematodus Gmel., Lath., Vieill., Kuhl in synonymia). Yar. &. Caput coeruleum, supra rubro-maculatum; dorsum alarumque tectrices superiores, abdomen crissumque flavo-variegata; pectoris plumae ut in antecedente, Variete de la Perruche ä tete bleue. Le Vaill.. ce. t. 27. Rostrum flavicans; pedes unguesque nigricantes; cauda elongata, gradata. Habitus Trichoglossi haematodi. Longitudo 11”, caudae 3%,', rostri ad oris angulum 3/,”, tarsi 5”. Habitat in Amboina. Brisson. X. Genus. Charmosyna. Pag. 1403. 1. Ch. papuensis. Caput, collum et gastraeum totum sanguineo> coccinea; vertex fascia subirregulari azurea, margine postico in vio- laceo-nigrum vergente, nucha altera violaceo -nigra signata; pectus ad latera et hypochondria lutea; abdomen infimum violascenti-nigrum; 70* 556 interscapulia, margo et tectrices superiores alarum et pogonium ex- ternum remigum obscure viridia, hae intus et subtus nigrae; ter- gum uropygiumque sanguineo-coceinea, medio intense violacea; rectrices obscure virides, apice rubicundo-flävae, duae intermediae a medio ad apicem rubro-flavidae, omnes subtus flavaee Mas et Foem. adult. Psittacus erythrochlorus macrouros Aldrov. ı. p. 681. Psittacus japonieus Auctor. Le petü Lory Papou Sonner. Voy. & la Nouv. Guin. p. 175. t. 111 (icon e specimine remigibus primarüs privato). Psittacus papuensis Gmel., Lath. (inclusis varietatibus), Bechst., Kuhl. Psittacus Bontü Lath. (Bontii icon e specimine exsiceato, manco, descriptio confusa). Psittacus javanieus Gmel. Psittacus omnicolor Lichtenst. Catal. rer. nat. rariss. Hamburg. 1795 p. 5. n. 48 (descriptio e specimine adulterato), Meyer Zool. Annal. 1. p. 140. Psittacus Lich- tensteinü Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. $. 83. n. 89., Huhl 1. c. p- 36 (desceriptio quoad alarum picturam vitiosa). La Per- ruche Lory Papou Le Vaill. 1. e. p. 9. t. 77.(fig. opt.). Rostrum rubrum; maxilla quam mandibula multo longior, per- quam deflexa; regio oplhalmica tota plumosa; pedes rubicundi; alae magnae, acutae; rectrices duae intermediae longissimae, extimis gra- datis fere triplo longiores, versus apicem perquam attenuatae. Ha- bitus Palaeornithos bengalensis. Longitudo a rostri apice ad finem rectricum duarum intermediarum 17’, harum 11°”, lateralium 45, , extimarum 314”. Habitat in /Vova-Guinea. (Mus. Paris.; vidi Lon- dini multas mutilatas in tabernis mercatoriis.) - Observatio. Avis haec pulcherrima utplurimum ‚more, Paradi- searum in pedibus, alis et in cauda mutilata ad nos. pervenit , unde auctorum. descriptiones a vero non raro aberrantes. EZ 557 XI. Genus. Eos. Pag. 194. a. Ptilosi rubra. 1. E. indica. Fascia verticis latissima, pone oculos altenuata, supra aures ad cervicem ducta, haec, dorsum, tibiae, hypochondria ac fascia pectoris latissima eleganter coerulea; suflrago, macula oceci- pitis latissima quadrata, frons, genae, collum anticum ac laterale, venter, alarum margo totus, tectrices superiores ac inferiores, remiges secundariae extus et intus coccineo-cinnabarina; remiges secundariae fasciola nigra terminatae; tectrices humerales nigro-, venter in medio eoeruleo -variolosa; pennae scapulares nigrae, reflexu coeruleo; remix ultima tota, remiges penultimae duae intus magna ex parte nigrae; alulae margo paullo cyaneo-terminatus; tergum, uropygium caudae- que tectrices superiores purpurea; crissum rubrum, lilacino-subvarie- gatum; rectrices intus cinnabarinae, extus toto nigrae, nonnihil vio- laceo-reflectentes. Av. adult. Avis junior. Avi adultae similis; pennae scapulares et dorsum supremum fusca, parce rubra; colli pars inferior pallide rubra, parum fusco- et violaceo-, venter, hujus latera, tibiae crissumque rubra, fusco et violaceo-, teetrices alarum superiores rubro - et fusco-varia; remi- ges tres primariae extus et apice fusco-lutescentes, intus rubrae, re- liquae omnes in utroque pogonio rubrae, majores tamen dilute fusco-, minores vero fusco-violaceo terminatae; rectrices. duae intermediae fusco -violaceae, laterales omnes extus his concolores, intus rubrae; rostrum avis adultae (Drisson). Psittaca indica coccinea Briss. 1. c. p. 376. n. 78. t. 25. 2. Perruche des Indes orientales Buff. Pl. enl. 145 (fig. mala). Psittacus indieus Gmel. Psittacus coccineus Lath,, Kuhl. Perruche violet et rouge Le Vaill. 1. c. t. 53 (an icon e spe- _ cimine naturali?). ‘o', Rostrum totum aurantium; regio ophthalmica nudiuscula ac cera 558 cinerascentes; irides ex annulis duobus compositae, externo angusto ful- vescente, interno, pupillam cingente, cinerascente; lingua supra apicem papillis conieis, longis aucta; plumae coeruleae, aures obtegentes, longae, strietissimae; pedes cinerei unguibus corneo-nigricantibus, eulmine pallidioribus ; caude longiuscula, cuneata. Longitudo 11”, rectricis mediae 434‘, extimae 3, rostri ad frontem 11’, tarsi 7‘, digiti externi, excluso ungue, 10“. Habitat in insulis Moluceis. (Mus. Monac.) Observatio. Specimen adultum supra descriptum, remigibus primariis carens, vivum vidi apud regem nostrum clement. Maxi- milianum Josephum. Plumae avis juvenilis margine solum obscurae. “ 2. E. rubra. Rostrum totum aurantium; macula regionis oph- thalmicae subelliptica, nuda, nigra; ptilosis capitis ac colli, notaei ac gastraei, tectrices alarum superiores ac inferiores eleganter coccineo- einnabarina; plumae crissi, pennae scapulares poslicae remigesque ullimae, amethystino-violaceae; tectrices maiores margine apicali nigrae, ibidem nonnihil violaceo-reflectentes; remiges primariae extus nigrae, intus rubrae, secundariae toto cinnabarino-rubrae, rhachi et apice nigrae; alulae pennae nigricantes; rectrices rubrae, rhachi alba, laterales versus basin paullo obscuriores. /Mas et F'oem. adult. Lory de la Chine Buff. Pl. enl. 519 (fig. satis accur.). Psütacus ruber (inclusa var.) Gmel., Lath., Fieill., Kuhl Psittacus coeruleatus Shaw. Nat. Misc. 22. t. 037. Jd. Gen. ‚Zool. 8. p. 559. Lori a franges bleues Le Faill. ]. ce. t. 03 (pietura avis nimis obscure coccinea). FPsittacus cyanonotus Vieill. N. D. 25.'p: 334: Jd. Encycl. meth. Livr. 93. p- 1378. x dvis junior. Ptilosis einnabarina, plumis, praesertim juguli ac reliquarum partium gastraei, medio flavidis; rectrices purpurinae, la- terales extus et apice sordide virescentes; pennae scapulares posterio- 559 res apice coerulescentes; tectrices alarum superiores majores, remiges secundariae apice, ac remiges primariae extus sordide virescentes; ” - ” . ” alarum flexura plumulis sordide virescentibus tecta; rostrum auran- tium; pedes nigri. The long-tailed Lory Edw. t. 173 (fig. opt). Psittacus borneus Auctor, Kuhl. Perruche ecarlate Le Vaill.. e. t. Ah (fig. bona). Irides flavo-rubrae; pedes et ungues nigri; cauda elongata, gradato-cuneata; alae elongatae, acutae. Longitudo 111%’, caudae 5”, rostri ad frontem 13‘, tarsi 714. Habitat in insulis /Molue- cis. (Mus. Paris., Monae.) Observatio. An icon Sonreratii in operis sui tabula 112 conspicua (Foyage a la Nouvelle-Guinee), caudam taenia castaneo- fusco terminatam monstrans, huc referenda ? 3. E. guebiensis. Ptilosis rubra, plumis pilei, colli postici ac lateralis, pectoris laterumque trunci margine obscure viridibus, nigro reflectentibus; tectrices alarum superiores mediae ac majores apice nigro largo, quare supra alam fasciae duae; dorsum rubrum nigri- canti -viridi varium; cauda tota ac remiges obscure rubrae; harum primariae extus, omnes apice nigrae. Jvis junior (?). Lory de Gueby Buff. Pl. enl. 684 (ig. mala). Psittacus guebiensis Auctor. Le Lori ecaille Le Vaill. 1. e. t. 51 (fig. bona). Psitacus sguameus Shaw. Gen. Zool. Rostrum compressum, aurantium; irides igneae; pedes nigrıcan- tes; cauda elongata, gradata. Habitus et magnitudo Zois indicae. Habitat in insula Guedby, Bouron et in Nova-Guinea. (Mus. Paris.) Observatio. Specimen nunc descriptum Musei Parisiensis, uni- cum quod vidi, juvenile, hoc a cel, Sonnerat male (?) delinea- 560 tum (Yoy..& la Nouv. Guin.. p. 174. t. 109.) absque plumarum rubra- rum marginibus nigricanti-viridibus adultum credo.— Lathami var. ß. (Gmelini Psitacus janthinus) spectat ad Zeclectum grandem. hu. E. cochinsinensis. Vertex, occiput ac totum collum eleganter ceoerulea; frons , facies tota gulaque coccineae;, gastraeum totum coc- cineum, excepta macula pectoris maxima, supra ventrem extensa, scutiformi, coerulea; plumae nonnullae.laterum, ventris et abdominis infimi coeruleo-limbatae; pennae scapulares, dorsum, tergum, uropy- gium, caudae alarumque tectrices superiores nec non alarum tectrices inferiores coccinea; remiges supra nigricantes pro vario ad lucem objectu in obscure viride et nonnihil in violaceum vergentes, intus magna ex parte rubrae; tectrices alarum superiores majores nigricanti- virides, rubro-terminatae, unde in alis fascia; cauda supra tota ob- scure testaceo-rubra, subtus dilute rubra. Av. adult. | Psittacus cochinsinensis Lath. (descriptio manca ex icone),. Kuhl. La Perruche Lory ü chaperon bleu Le Faill.l. c. p. 111. t. 54. Psittacus riciniatus Bechst. in LatAh. Uebers. der Vög» S. 69: n. 24., Kuhll. c. p. 42. n. 61. Psütaeus cucullatus Shaw..Gen. Zool. 8. p. 461. Habitus et magnitudo Zois indicae; cauda elongata, gradato - lanceolata; rostrum parvum, aurantium; pedes fusci. Habitat in zz- sulis Moluccis. Le Vaill. (Olim in Museo Rayan. Amsteloda- mi.) Non vidi. 5. E. variegata. Ptilosis intense . sanguinea; collum inferius, dorsum supremum, pectoris peripheria, abdomen et crissum eleganter purpurino-coerulea; abdominis partes posteriores reflexu nonnullo virescenti-nigro; alae supra toto rubrae; remigum pogonium inter- num flavum, apice obscuro; tectrices alarum inferiores rubro- et 561 flavo-variegatae; rectrices virides, intus versus basin rubicundae, ex- tus versus apicem coeruleae, Psittacus variegatus Gmel., Lath., Kuhl. Rostrum obscurum; cauda longula, parum cuneata. Longitudo (mens. angl.) 11”. Habitat in /ndia oriental. A Lathamio ad specimen Musei Leveriani descripta. (Non vidi.) Observatio. Ad hanc divisionem generis Zois pertinet: Lorius Isidorü, quem Swainson in opere suo: „Zoolog. Jllustr. Sec. serie. N. I. a III. (Londres et Paris 1829) descripsit. Opere illo carens, avis descriptionem dare non possum. (Vid, Bullet. univ. des sc. nat. 1830. Fevr.) ß. Ptilosi viridi. 6. E. cervicalis. Frons, alarum flexura, suffrago et macula ar- cuata pectoris supremi eleganter rubrae, haec in cervice acumi- nata; capitis ac colli latus superius ac reliqua pars notaei obscure viridia, plumae omnes rhachi nigra insignes; remiges nigro -virides, extus coeruleo-virides; rectrices supra ac tectrices alarum superiores versus finem olivaceo- virides; corporis partes inferiores dilute viri- des, pectus in rubicundum vergens; alae caudaque subtus olivaceo- aureae, Psittacus cervicalis Lath., Kuhl. Le Perroquet Langlois Le Vaill. 1. e. p. 105. t. 156. Psittacus nuchalis Shaw Mise. 21.t. 915 (figura Le Vaill). Psittacus Langloisi Vieill. N.D. et Encycl. meth. Psittacus lunatus Bechst. Abbild. Naturhist. Ge- genst. 8. t. 94. /d. Kurze Uebers. d. Vög. S. 82. n. 88. Auhlı. c. p. 30. 5 721 562 Rostrum perquam arcuatum, dente valido munitum, albidum, apice corneo-griseum, mandibula valde obtusata; regio ophthalmica parum nuda, griseo-incarnata; irides laete flavo-rubrae; pedes ob- scure ceinerei; cauda elongata, cuneata. Longitudo 111%”, caudae 6”, rostri 1”. Habitat, ut dieitur, in /ndia orientali. Bechst. Observatio. Species haec, a me nusquam visa, alium forsan lo- cum in systemate psittacorum obtinere debet. An lingua supra api- cem papilloso-penicillata, ut in aliis speciebus hujus divisionis? 7. E. ornata. Viridis; frons et vertex nec non aurium macula ad oculum extensa cyaneo -violacea; lunula in occipite cum utroque apice ad oculum extensa, genae, mentum, gula et jugulum sanguineo- rubra ; juguli plumae viridi-nigrae, lunulae occipitalis cyaneo -mar- ginatae; macula colli lateralis longitudinalis, ac tectrices alarum in- feriores luteae; pectoris latera, abdomen tibiaeque flava, plumis large viridi-limbatis; crissum virescens; dorsi plumae macula intermedia trigona, lutea notatae; rectrices virides, intus a basi ultra medium rubrae, dein in toto apice flavidae, duae intermediae prorsus virides; remiges extus virides, intus et subtus nigrae. /Mas et Foem. adult. The Lory- Parrakeet Edw. 4. t. 174 (fig. bona). Perruche variee des Indes orientales Buff. Pl. enl. 552 (fig. bona). Psit- iaeus ornatus Luctor. Var. &. Aurium macula coerulea nulla. (An avis junior?) Var. ß. Corporis partes inferiores flavae. (Specim. domefact.) Var. y. Viridis, flavo-variegata. (Specim. domefact.) Rostrum pallide aurantium; cera obscura; regio ophthalmica nudiuscula, cinerea; irides flavo-rubrae; pedes unguesque cinereo- nigricantes; cauda elongata, gradato-cuneata. Longitudo 914”, cau- dae 3”, alae 41%”, vostri ad frontem 11°”, tarsi 6’. Habitat in 5063 insulis Bourou, Amboina, Sumatra et Java. (Mus. Paris., Berol.; vidi duas vivas.) Observatio. Credo auctorum Psittacum atricapillum huc per- tinere. Sebae icon nec non illius descriptio pessima derivantem prorsus destituunt. XII. Genus. Coriphilus. Pag. 494. 1. ©. sapphirinus. Caput, cervix, dorsum, uropygium, abdomen et crissum nitide cyaneo-sapphirina; jugulum et pectus candida; alae coerulescenti-nigrae; remiges margine sapphirinae; rectrices fuscae limbo sapphirino. Mas adult. Psittacus sapphirinus R. Forster in Manuser. /d. Icon. in- edit. t. 49. Petite Perruche de l’isle de Taiti. Buff. Pl. enl. 455. f. 2. (fig. mala.) Psittacus taitianus Auctor. Psiütacus porphyrio Shaw. Nat. Misc. t. 7. (ig. bona). Gen. Zool. 8. p. 473. La Perruche Arimanon Le Vatll. 1. c. p. 127. t. 65 (fig- opt.). Foemina. Mari similis, gula tantum candida, jugulum cinereum. Rostrum crassum, breve, sanguineum; cera sanguinea, nuda; lingua supra apicem papillis Aliformibus, numerosis tecta; oculi parvi, iride sanguinea; pedes sanguinei, unguibus atris, tarsis brevissimis; pilei plumae elongatae, strietae, subulatae; alae longae, complicatae fere extrema caudae exaequant; cauda rotundata, longitudine truncum aequans, rectricibus 12. Longitudo fere 7”, caudae 2”. Habitat so- cialis in insula O-Tahiti, et adjacentibus; ab incolis appellatur Yin, nee; in altissimis palmis Coccos nueiferae plerumque nidificat; sibilando fistulandoque garrit; vietitat inprimis fructu /Musae para- disiacae. Reinh. Forster. (Mus. Paris.) Observatio. Specimina duo aequali longitudine emessus sum ipse Parisiis apud dom. Fl. Prevost, Ad avem hornotinam spectat, - ri 564 ni fallor, Gmelini Psitacus varius, hoc modo deseriptus: Zx fusco et cyaneo varius; genae, gula jugulaumgue albicantia; rectrices remigesque obscure fuscae, latere exteriori cyaneae; rostrum pedesque flavescentia; ungues nigri. — Eandem avem (olim in Museo Bullockiano obviam) describit pro nova specie. cel. Euhl (l.c.p. 49.) sub nomine „Psiütacus ultramarinus‘“ hoc modo: Frons, nucha, dorsum, alae caudaque ultramarina; pars capitis supe- rior, pectus, corpus tibiaeque coerulea; jugulum et abdomen albo- brunneoque varia; maxilla flava, mandibula cornea; alae longae; cauda rotundata, 2. C. cyaneus. Ptilosis tota intense coerulea, unicolor; cauda remigesque subtus nigrae; pilei plumae strictae, subulatae; rostrum et pedes rubra. | Psitacus cyaneus Sparrm. Mus. Carlson. t. 27. La Perru- che Sparrmann Le Vaill. 1. c. p. 128. t. 66 (fig. opt.). Psitta- cus Sparrmanni Bechst. Uebers. d. Vög. Lath. S. 80. n. 79. Kuhll. c. n. 68. Av. juv. Cyaneus; gutture pallide nigro. Cauda longiuscula, corpore tamen brevior, cuneata; lingua supra apicem papilloso-penicillata. Habitus Coriphili sapphirini. Habitat in insula O- Tahiti, Observatio. Speciei praecedenti paullo majori admodum affınis. An ab ea sane diversa? Specimen nitidum a cel. Forster in Eu- ropam allatum vidi in Museo Londinensi. 3. C. euchlorus. Frons viridis; vertex sapphirinus; genae et ju- gulum sanguinea; dorsum, uropygium, pectus, abdomen, crissum, alarum tectrices superiores et remiges secundariae eleganter viridia; abdomen macula antice sanguinea, postice amethystina notatum; ti- biae virides, intus violaceae; remiges 18 supra virides, margine inte- riore fuscae; rectrices (12) margine exteriore virides, interiore et subtus flavae. Av. adult. 5065 Psittacus euchlorus R. Forster in Manuscr. Psittacus pi- püans Lath., Shaw. Gen. Zool. 8. p. 472. t. 69 (ig. pessima). Psittacus fringillaceus Gmel, p. 337., Lath., Kuhl. Psittacus australis Gmel. p. 329. n. 90 (sed non Lath.). Psittacus por- phyrocephalus Shaw. Nat. Mise. t. 1 (fig. mala). La Perruche fringülaire Le Vaill.. c. p. 134. t. 71 (fig. opt.). Avis junior. Abdomen viride; ventris macula quam in ave adulta minor. Habitus et magnitudo Coriphili Kuhlü; pilei plumae elongatae, angustae, subulatae; rostrum rubrum; cera ad basin rostri rubra, medio emarginata; irides igneae; lingua obtusa, antice papillosa; pe- des rubri. Habitat (ide AR. Forster) in maris pacifici insula Toonga- Tabu, praesertim in Coccos nucifera, ab incolis Kohaenga vocatus. Avis pulcherrima! (/Mus. Paris.) Observatio. Sunt specimina (fide Latham) in pectore fusca. An juv., an foem,? 4. C. solitarius. Vertex non vere cristatus, attamen plumae frontis totiusque pilei longae, strictae; hae, tibiae, hypochondriaque intense violacea; capitig latera, collum totum laterale et jugulum, humerorum regio ac gastraei pars reliqua intense sanguineo-coceinea; cervix nigro-coerulescens; alae ac cauda supra, dorsum, uropygium ac crissum, nec non colli pars postica superior viridia; cauda subtus flavida. Av. adult. Psittacus solitarius Lath. Suppl. (Descript. optima.) Vieill., Kuhl. La Perruche. Phigy. Le Vaill.]. c. p. 125. t. 64 (fig- opt.). Psütacus Phigy. Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. S.81. n. 85, Kuhll. c. p- 69. n. 119. Psittacus Le Vaillanti Shaw. Misc. t. 109 (iabula Yaillantiana). Id. Psittacus coccineus Gen. Zoolog. 8. p. 472. Vieill. N. D. 25. p. 355. 566 Facies tota plumosa; lingua apice papilloso-pennicillata; irides fulvae; rostrum et pedes flavescentia; cauda longula, gradato-rotun- data. Longitudo 71%”. Habitat in maris pacifici insulis Societatis, praesertim in Dorabora ac (fide Lesson Yoy. de la Cog.) in in- sulis Moluecis. (/Mus. Paris.) 5. €. Kuhlüi. Capitis crista duplex, frontis verticisque elegan- ter prasino-viridis, occipitis intense violacea, utraque e plumis elon- gatis, strictis, aequalibus composita; capitis latera et gastraeum totum sanguineo-rubra, exceptis tibiis et abdomine amethystino - violaceis, hypochondriis, crisso, uropygio et caudae tectricibus superioribus sul- phureo-virescentibus; dorsum alarumque tectrices omnes saturate et laete viridia; remiges toto nigrae, extus coerulescenti-virescentes; rectrices sanguineo-rubrae, apice extimo virescentes, extus magna ex parte nigro-cyaneae. /Mas et F'oem. adult. Psittacula Kuhlii. Yigors Zoolog. Journ, 1824. N. 3. tab. 16. Habitus simillimi Coriphili solitarü; rostrum parvum, miniato - rubicundum; pedes miniati, unguibus nigrescentibus; digiti bre- ves, robusti; facies tota plumosa, solum orbitarum regio stric- tissine nuda, alba; oculi admodum parvi; irides e tribus circulis compositae, primo externo miniato, secundo cinereo, tertio, pupillam ambiente, flavido; lingua supra apicem papilloso-penicillata; cauda longula, latiuscula, apice conico-subrotundata, Longitudo 7” 5%, caudae fere 3”, tarsi 6’, alae 5’, rostri ad frontem 51%. Habitat in maris pacifiei insulis Sandwichü';, avis pipilans, moribus Psitta- eulae pullariae simillima. Avicula mirae pulchritudinis, irritata aut terrefacta verticis occipitisque plumas erigens. Observationes. Specimen ab ipso rege insularum Sandiwichü in Angliam allatum, a cel. Yigors deseriptum, emi Londini; condo- navi idem dom. Sturm Norimbergae, .in cuius collectione nunc ex- stat. Duo exemplaria viva observavi per longum tempus in collectione BE: » 567 magnifica regis nostri clementiss. Maximiliani Josephi. Cori- philus solitarius, quocum a cl. Lesson (Bullet. univers. des science. nat. 1825. n. 11. pag. 409.) ©. RKuhlii unitur, species distincta, toto coelo diversa. XII. Genus. Domicella. Pag. 405. 1. D. atricapilla. Pileus totus niger; occiput obscure lilacinum ; capitis latera, jugulum ejusque latera, crissum et reliquae gastraei partes coccinea, exceptis plumis in parte infima juguli ‘basi luteis (unde colli fascia lutea occulta), et tibiarum azureis, basi viridibus; tectrices alarum inferiores minores, ac totus alarum margo azureo- violacea; collum posticum, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectri- ces superiores ac pennae scapulares coccineo-purpurea; plumae ha- rum partium in basi obscure virescentes; alae supra obscure virides, unicolores; remiges intus a basi ultra medium luteae, dein paullo nigrae, secundariae apice virides; rectrices omnes subtus coc- cineae, supra coccineo-purpureae, large obscure lilacino -terminatae. Mas et Foem. adult. The second black-capped Lory Edw. }. t. 171 (fig. bona). Lory mäle des Indes orientales Buff. Pl. enl. 119 (fig. mala). Psittacus Domicella (inclusa varietate ß) Auctor. Le Perro- quet Lory ü collier jaune. Le Vaill.1. e.t. 95 (fig. bona). Avis junior. Plumae flavae fasciae inferioris juguli magis .oc- eultatae (aut nullae?); tibiae fere toto virides. Lory des Indes orientales Bu ‚Sf. Pl. enl. 84 (fig. mediocr.). Variete du Lori ü collier Le Yaill. 1. c. t..95 (fig. bona). Yar.a. Alae, tibiae ac colli fascia prorsus flavae; caput dilute ru- fescens; hoc alarumque margo nitide azurea. Le Perroquet Lori Radhia Le Vaill. \.c.t. 94. Psittacus 568 Raja Shaw. Gen. Zool. 8. p. 557. t. 82 (icon. Vaill.). Psittacus Rex Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S.92. n. 135. Psittacus Radhea Vieill. N. D. 25. p. 337. /d. Encycl. meth. p. 1380. Rostrum flavo-aurantium, apicis lateribus vix emarginatum; regio ophthalmica et stria in loris nudiusculis, subpilosis cinereae; cera cinerea; lingua crassa, apice integra, nigricans; irides aurantio - ru- bicundae; pedes intense cinereo-nigricantes, unguibus nigris; cauda mediocris, fere aequalis. Longitudo 1114”, caudae 4”, alae 6142”, rostri ad frontem 1” 214", tarsi 34”, digiti antici externi, excluso ungue, 11. Habitat in insulis MMoluccis, et satis frequens in /Vova- Guinea. (Mus. Paris, Monac.; multas vivas vidi.) Observatio. Auctorum Psittacus atricapülus a cl. Kuhl cum hac specie unitus, non solum ptiloseos pictura sed cauda quoque gradata, longiore diversus, spectat verisimile ad Zoem ornatam. — Avis a Le Vaillant in operis sui tabula 05 exhibita, mera huius speciei varietas, in Museo Lugdunensi Batav. obvia. 2.D.Lory. Pileus totus ater; occiput nonnihil in coeruleum ver- gens; capitis latera, totum collum, pectoris ac ventris latera, tibiae basi, tergum, uropygium, tectrıces caudae superiores et alarum infe- riores coceinea, harum superiores, pennae scapulares remigesque omnes extus saturate 'virides, solum remigis primae pogonium exter- num nigrum, internum a basi usque ultra medium laete flavum, re- liqua parte nigrum; remiges sequentes maxima parte flavae, apice nigrae, quindecima intus nigra, macula rotunda, flava notata, omnes subtus nigrae; suffrago violacea; cervix, dorsum supremum, pectus in medio, venter, abdomen et crissum elegantnr violacea; rectrices duae intermediae coeruleo-virescentes, reliquae coeruleae, intus flavi- dae; alarum margo flavescens. /Mas et Foem. adult. The first black-capped Lory Edw. 4. p. 170. t. 170 (fig: et descript. opt.). Lorius philippensis Briss. 4. p. 225 (descrip- 569 tio e specimine adulterato). , Lory des Philippines Buff. Pl. enl. 168 (con e specimine Brissoniano). Psittacus Lory Auctor. (Descript. quoad caudae picturam falsa). Le Perroquet Lori ä seapulaire bleu Le Vaill. \.e. t. 123 (fig. inaccurata (?) ga- straeum coeruleum monstrans) et t. 124 (fig. opt.). Rostrum aurantium ; lingua integra, nigra; regio ophthalmica lar- giuscule nuda et cera obscure incarnatae; irides aurantiae, circa pupil- lam paullo pallidiores; pedes unguesque nigri; cauda mediocris, sub- aequalis. Longitudo 111%”. Habitat satis frequens in /Vova-Guinea. (Mus. Paris. ; multas vivas vidi.) Observatio. Specimini a Brissonio descripto caudam Domi- cellae garrulae insertam fuisse, mihi persuasum est. Ornithologi recentiores hanc adulterationem praetervidebant. 3. D. punicea. : Caput, jugulum, collum, dorsum totum, uropy- gium, caudae alarumque tectrices superiores omnes, pennae scapula- res, remiges ultimae supra ac reliquae extus saturate coccinea, hae intus nigrae; pectus, venter, latera, tibiae, crissum alarumque tectrices inferiores minores obscure violacea, harum majores nigricantes; rec- trices saturate coccineae, apice sordide rubicundae. Lorius amboinensis Briss. Ornith. 4. p. 231. n. 19: Psitta- cus puniceus ductor. Rostrum obscure rubrum; regio ophthalmica nudiuscula, nigri- cans; irides aurantiae; pedes fusci, unguibus nigris. Longitudo 1114”, caudae 4”, rostri ad oris angulum 111%, tarsi 10°, digiti antici externi, incluso ungue, 16‘. Habitat in /Vova-Guinea (inquilinis Manambieffe dicta (in Amboina, Ceram. Brisson). (Non vidi). Observatio. Tabula Browniana ab auctoribus citata ad Zelee- tum grandem veferri et icon Buffonii vitari debet, cum speci- 12 570 mine alis avis alius exstructo innitatur. — Species certo distincta, cum Eclecto grandi a cl. Kuhl false unita. 4. D. coeruleata. Piilosis totius ‚corporis coccineo-rubra, ex- ceptis pennis scapularibus, cauda tota, remigibus duabus ultimis et abdomine infimo eleganter coeruleis; tectrices alarum superiores ma- jores coccineae, coeruleo-limbatae; remiges brunnescenti-nigrae; mar- gine extimo paullo coeruleo -reflectentes; rostrum aurantium. Le Perroquet Lori a queue bleue Le Vaill.]. ce. p. 45. t. 97. Psitaceus coeruleatus Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 93. n. 141. Psüttacus cyanurus Shaw Gen. Zool.,, Fieill. N. D., RuAll. c. p. 41. n. 50. Pedes unguesque nigri; cauda apice subrotundata. Habitus et fere magnitudo Domicellae garrulae. Habitat in Borneo. Le Faill. (Olim in museo Rayano Amstelodami). (Non vidi.) _ 5. D. garrula. Rostrum totum aurantium; lora plumosa; oaput ac collum totum, crissum ac omnes gastraei partes coccinea, exceptis tibiis toto flavis; dorsum, tergum, uropygium caudaeque tectrices su- periores capite obscurius coccinea; dorsum supremum plumis nonnul- lis apice flavis variegatum; rectrices omnes supra a basi ultra medium coccineae, dein obscure olivaceo-virides, ibi extus nonnihil violaceo - reflectentes, intermediae duae reliquis dilutius rubrae, ad baseos latera virescentes, omnes subtus a basi usque ad medium coccineae, dein obscure virescentes, reflexu nonnullo coecineo; alarum flexura flava; tectrices alarum superiores omnes remigumque omrium pogonium externum viridia, primariarum pogonium internum a basi ultra me- dium roseo-rubrum, apice, sicut secundariarum, toto nigrum, tectrices inferiores virescenti-olivaceae, flavo variegatäe. /Mas et Foem. adult. The scarlet Lory Edw. Av. 4. t. 172. Psittacus humeris Iuteo-variegatis. Briss. Av. 4. p. 219. n. 14. t. 23. fig. 1 (deser. 571 = i opt.). Lory des Moluques Buff. Pl. enl. 216 (ig. mala). , Psit- tacus garrulus (inclusis varietatibus, descriplionibus mancis nixis) et Psittacus mexicanus Auctor. Le Perroquet-Lori Nouara: Le Vaill.. ce. t. 96 (fig. bona). Var. a. Tectrices alarum superiores coeruleo - maculatae. Regio ophthalmica nudiuscula et cera albo-cinereae; irides an- nulis duobus, externo aurantio, interno strictissimo flavo; lingua crassa, apice integra; rostri apex ad latera parum angulatus; cauda mediocris, subgradato-rotundata; pedes cinereo-nigricantes, unguibus nigris. Longitudo 1114”, caudae 414”, alae 634", tarsi 7", digiti externi,, excluso ungue, 1. Habitat in insulis /Moluccis, frequens in Java; avis garrula, irritata castoris ad instar stridens ac voce conerepante clamans, gulam eodem tempore inflans; simiae inmodum humo assidue exsilit (/Mus. Paris., Monac.; multas vivas vidi; sexus dissectione speciminum nonnullorum constitui.) Observatio. Sebae icon ac descriptio satis clara Domicellam garrulam manifeste exhibent. XIV. Genus. Eclectus. Pag. 495. 1. E. Linnaei. Tab. XXII. Caput ac collum totum, pectus, epi- gastrium, erissumque pure coccinea; circulus palpebrarum plumu- losus, strietissimus cyaneus; fascia ventris lata, abdomen medium, tectrices alarum inferiores, alarum margo totus ac fascia colli supremi ante dorsum angustiuscula, laete et pure cyanea; tectrices alarum su- periores omnes, remiges secundariae extus (intus coeruleae limbo ob- scure virescente) ac ullimae supra, pennae scapulares, dorsum, ter- gum, uropygium caudaeque tectrices superiores purpurea; alulae pennae intense coeruleae, limbo externo coerulescentes; remiges pri- mariae ac anteriores secundariae maxima ex parte intense cyaneae, limbo interno nigro, externo angustiore virescente, omnes subtus 72 * 572 toto nigrae; rectrices a basi usque ultra medium purpureae (dorso paullo pallidiores), versus apicem sensim, subtus toto cinnabarino- roseae, juxta rhachin (non in apice) paullo flavido reflectentes; rostrum totum atrum. 4v. adult. Habitus Eeleeti grandis, primo intuitu simillimi, eodem tamen validior; rostrum‘ quam in hac ave robustius, culmine acutius' com- pressum, apice profundius emarginatum; regio ophthalmica tota plu- mosa; irides flavae; cauda mediocris 'aequalis, quam in Eclecto grandi brevior; pedes unguesque nigri. Longitudo fere 15’, rostri ad frontem 134”, caudae 4” 8“, alae 854’, tarsı 8°, digiti antici externi, excluso ungue, 114”, Habitat: in /ndia. orientali. (Mus. Monae ). Observatio. Vivam ayem vidi apud regem nostrum clement. Maximilianum Josephum. In hac ave, sicut in sequente colli pectorisque plumae laxae sunt, rigidiusculae et fere ut in Aam- phastis formatae. 2. E. grandis. Palpebrae plumosae, caput ac collum superius pure coccinea; collum totum inferius, pectus, epigastrium, venter, hujus latera, abdomen medium ac tibiae ad basin violascenti -Lla- cina; pectoris plumae versus basin rubentes; alarum margo cyaneus, flesurae inferior alarumque tectrices inferiores ventri concolores; harum superiores omnes, pennae scapulares, dorsum, tergum, uropy- gium, caudae tectrices superiores, remiges ultimae supra ac secunda- riae extus coccineo-purpurea; rectricum taenia apicalis latiuscula erissigue plumae luteae, hae basi rubentes, illae reliqua parte dorso concolores, subtus paullo dilutiores; hypochopdriorum plumae dorso concolores, nonnihil viridi-terminatae; remiges penultimae intus ob- scure virescentes, secundariae ibidem juxta rhachin et in apice ob- scure coeruleae, in parte reliqua obscure virescentes, primariae cya- 573 neae, intus ad marginem et subtus nigrae. /Mas et Foem. adalt. Brown Illustr. t. 6. Perroquet grand Lori, mäle. Le Waill. 1. c. t. 126 (fig. sat. accurat.). Psittacus grandis, Kuhl, 1. c. p. 38. n. 50. Psittaeus janthinus Gmel. Psittacus quebien- sis var, ß. Lath. Avis junior. Avi adultae similis; plumae pectoris, epigastrii, ventris abdominisque coccineae nitore lilacino, viridi-limbatae. Lory de la Nouvelle Guinee Buff. Pl. enl. 683 (fig. valde mediocr.). Fsittacus grandis Gmel., Lath.— Le MVaill.. c. t. 127. Avis juvenilis, Praecedenti similis; pectus viride, paullo lilacino- variegatum; reliquae gastraei partes rubro- et viridi- variae. Le Vatll.]. ce. t. 128. Rostrum totum nigrum; culminis acies rotundata; regio ophthal- mica tola plumosa; irides flavae; cauda mediocris, aequalis, pedes unguesque nigri. Longitudo 13° 11°”, caudae 5”, alae 8”, rostri ad frontem 1” 8'%, tarsi 714”, digiti antici externi, excluso ungue, 1“. Habitat in insulis Moluceis. (Mus. Paris., Monae.; multos vivos vidi.) Observationes. Quae sit Lathamii sie dieta varietas hujus ayis, prorsus ignoro. Hoc modo deseribitur: Caput, collum pectusque eleganter rubra; corpus supra fuscum,- yiridi- coeruleoque varium; epigastrium venterque coerulea; crissum coeruleum virescenti- mix- ‚tum; tibiae intense castaneae, plumis viridi-marginatis; alarum margo ac tectrices inferiores coerulea; remiges obscurae, intense coeruleo- marginatae, cauda castanea, apice dilutior; rostrum nigrum; cera et pedes obscura. Magnitudo Z. 'grandis. 574 A cl. Latham ad: specimen Musei Hunteriani descriptus. An hornotinus Zel. grandis? Ad Eclectum grandem veferendus est auctorum Psittacus jan- thinus (Psittacus guebiensis var. ß. Lath.) a Fermin satis accurate sed false pro „4mericae incola descriptus. — Dedit idem auctor nostrum Picum viridem pro Americae incola! Auctorum Psittacus puniceus a cel. Kuhl. cum Eclecto grandi unitus, species distineta est, nostra Domiec. punicea. XV. Genus. Psittacodis. Pag. 495. a. Ptilosi nigro-rubra. 1. Ps. Parugua. Tab. XXIII. Cauda hujusque tectrices, alae to- tae, caputac totum collum nitide nigra; tergum, gastraei pars reliqua et annulus periophthalmicus (an hic nudus?) coccinea. Paragua Marcgr. Hist. rer. natur. Brasil. Lib. IX. p. 207. (Lichtenst. Abhandl. der Berlin. Akad. d. W. 1816 — 17. p- 167.) Psittacus paraguanus Auctor. Psittacus Stavorini. Less. Voy. de la Cog. aut. du monde. p. 628. Desm. Dict. des sc. nat. 30. Rostrum cinereo - nigricans; irides cinereo - fuscescentes (non rubrae); pedes albido-grisei; cauda aequalis. Habitus et fere magni- tudo Zeleeti grandis. Longitudo cireiter 12%2'', maxillae ad fron- tem 9", alae 6” 5, tarsi circiter 6“. Alae complicatae caudae basin transcedunt. Habitat in insula //aigiou (fide Less.), non in Brasilia. Observatio.. Maregrave hanc avem isto modo, describit: „Psittacus est niger magnitudine Airu-curau (Psit. ochroceph.) pectore, dorso et ventre medietate anteriore insigniter rubro. Oculis nigris, circello rubro. Rostro fusco seu obscure cinereo; cruribus et pedibus obscure cinereis.“ Descriptionem ac mensuram hausi ex 2 575 Maregravei icone, quam accurate depictam mecum communicavit Lichtenstein. Eadem icon monstrat plumas virides in femoribus. Cel. Lesson tergum rubrum, tectricibus scapularibus superincum- bentibus in ave viva sine dubio tectum, describere omisit. ß. Ptilosi viridi. 2. Ps. magnus. Maxilla roseo-rubra, apice flava; mandibula tota nigra; caput, collum, totus truncus supra ac subtus, nec non alae supra saturate gramineo-viridia, splendentia; macula epigastrii lateralis maxima tectricesque alarım inferiores omnes minores satu- rate coccineae, harum majores ac remigum pagina inferior aterrima; alarum margo totus cyaneus; rectrices duae intermediae dorso con- colores, in apicis ımedio cyaneae, sequens utrinque concolor , sed ma- gis coerulea, proximae utringue duae cyaneae, extus large viridi-, in- tus nigricanti- viridi-limbatae, extima tota cyanea, excluso margine pogonü interni nigro, omnes subtus aterrimae, apice extimo obsolete flavidae; remiges primariae supra*intense - coeruleae, margine pogonii interni nigrae, secundariae extus basin versus virides, versus apicem cyaneae, intus juxta rhachin intense cyaneae, dein nigrae. /Mas et Foem adult. The green and red Parrot from China Edw. ı. t.231 (fig. bona). Psittacus sinensis Briss. 4. p. 291 (deseript. opt.). Per- roquet de la Chine Buff. Pl. enl. 514 (fig. pessima). Le grand Perroguet verd de la Nouvelle Guinee. Sonner. Voy. & la Nouv. Guin. p. 174. t. 108. Psittacus sinensis. Aductor. Psütacus magnus Gmel., Psittacus viridis Lath. Perroquet a flancs rou- ges Le Vaill.\. c. t. 132 ( fig. mala). Psittacus lateralis Shaw. Gen. Zool. Maxilla valida, intumida, tomiüs integerrima; regio ophthalmica 576 : prorsus plumosa; cera vix conspicua; palpebrae cinerascentes; pupilla maxima; iris strietissima, crocea, margine inferiore flava; pedes ni- gricantes, squamularum interstitiis albo -pulverulentis; ungues nigri; cauda longula, aequalis, lata. Longitudo 1534‘, caudae 6”, alae 1014", rostri ad frontem 1” 10°, digiti antici externi, excluso un- gue, 1° 5% Habitat in /nsulis moluccis, frequens in /Vova-Guinea et in Waigiou; iridem pro lubitu avis dilatare ae contrahere valet, (Mus. Paris., Monae.; multos vivos vidi; marem et foeminam disse- cavi ipse). Foemina, mare paullo minor, est 15‘ longa. Observatio. Psittacus Sonneratü a cel. Kuhl cum hac ave unita, species diversa, cauda longa insignis, noster Palaeornis Ale- zandr!. 3. Ps. sumatranus. Ptilosis tota viridis, colli plumis in flavi- dum vergentibus, uropygii coerulescentibus; remiges intus nigrae; regio ophthalmica nudiuscula, nigricans; rostrum dilute incarnatum. Psittacus sumatranus Raffles Transact. of the Linn. Soc. 13. p- 281. n. 5. Irides albae; cauda mediocris, aequalis; pedes plumbeo-coeru- lescentes; caput reliquis corporis partibus dilutius viride. Longitudo 12 sive 14 (mens. angl.). Habitat in Sumatra, inquilinis Aeke dietus (Raffles). Non vidi. 4. Ps. gramineus. Frons, vertex, oceiput supremum ac capi- strum coerulea, hoc in medio lineola atra notatum; collum posticum, dorsum, tergum ac- alae supra saturate gramineo-viridia; remiges extus coeruleae, intus nigricantes; genae, gula, collum anticum ac reliquae gastraei partes viridi-flayida, nonnihil in olivaceum vergen- tia; rectrices mediae virides, laterales coeruleae, omnes subtus flavo- fuscescentes. Perroguet dAmboine Buff. Pl. enl, 862. Psitacus grami- * 7 u (a u 577 neus Auctor. Perroquet ü calotte bleue. Le Vaill. 1. ce. p. 80. t. 121 (fig. cum descriptione non satis congruens). Habitus et magnitudo Psittaci pulverulenti, cauda apice subro- tunda; rostrum rubicundum; pedes plumbei. Habitat in Amboina (olim in Museo Parisiensi). Non vidi. y. Ptilosi viridi-rubra. 5. Ps. Tarabe. Olivaceo-viridis; caput, collum totum, pectoris pars suprema et cauda fere a medio ad finem coccinea; rostrum fuscum; pedes pallidi. Tarabe Marcegr. Hist. rer. natur. Brasil. Lib. t. IX. p. 207. Lichtenst.]. c. p. 168. Psütacus Tarabe Auctor. Cauda aequalis; alae caudae basin paullo transcedentes; circulus periophthalmicus (an nudus?) ochraceus; irides cinereo- fuscescentes. Magnitudo Psittaci aestivi. Longitudo 12° 5, maxillae ad frontem 114", alae 55/,”. Certe non Drasiliae, sed, ut videtur, /ndiae sive Novae - Guineae incola! Observationes. Marcgravei descriptio huius avis haec est: „Jarabe Brasiliensibus, psittacus est viridis, major quam Paragua, capite rubro et pectore atque initio alarum. Rostro et pedibus ob- scure cinereis.‘“‘ Descriptio et mensura ex MMarcgravei icone, quam depietam cel. Lichtenstein mecum communicavit. In ea- dem alarum initium rubrum non observo. Psittacus Fieldü species admodum aflinis an sane diversa®? — Psittacoidis Tarabe forsan ad genus diversum pertinet. ?. Genus... . . ‚Pag. 406. 1. Ps. Fieldi. Caput totum intense castaneo-rubrum, mento genisque paullo dilutioribus, paullo virentibus; notaeum totum eleganter 73 578 gramineum, pro vario ad lucem objectu aureo-flavo-, sive fusco- varians; gästraeum concolor, ad flavum nonnihil vergens; alae basi, prope pennas scapulares, macula parva rubicunda notatae; remiges intense virides intus obscure nigrae; tectrices alarum inferiores nitide coeruleae; rectrices supra virides, intus et subtus flavidae. Psittacus Fieldii Swains. Quarterly Journal of science, lite- rat. and the arts XIX. 1825. p. 199. Quam Ceram Lory (?), validior; rostrum pro avis mole cras- sum et validum; maxillae culmen lineari -exaratum; mandibula lon- gior quam alta, gonyde ascendente, apice lato et obtuso (ut in Psit- tacis), parte inferiore obsolete triangulari; cera tota nuda; narium apertura lata, rotundata; cauda modice longa, apice rotundata, rectri- cum apice ovato-acuminato; pedes breves, nigri. Habitat in /Vova- Hollandia. Swainson. $ 4 Psitt. Tarabe perquam aflıni praesertim inopia fasciae rubrae in apice caudae pedibusque nigris differre videtur. Nec hanc avem vidi, nec Psitt. Tarabe, eujuscauda, ut in congeneribus, apicem aequalem habet. XVI. Genus. Psittacus. Pag. 496. a. Pilei plumis brevissimis, adpressis. 1. Ps. Erithacus. Frontis latera, capistrum ac tota facies nuda, subpapillosa, quasi albo-pulverulenta; plumae capitis, colli ac totius gastraei canescenti-ardesiacae, omnium margo apicalis canescens; abdomen infimum, tibiae crissumque collo paullo dilutiora, plumarum margine lilacino-reflectente; dorsum supremum, pennae scapulares alaeque supra toto ardesiaca, plumarum margine vix obscuriore; eauda tota ejusque tectrices superiores puniceae; tergum uropygium- que perlaceo-canescentia, plumarum margine obscuriore, lilacino- reflectente; remiges omnes toto ardesiaco-nigrae; tectrices alarum inferiores pectori concolores. Mas et Foem. adult. z 579 Gesn. Ornith. I. p. 722. Psittacus cinereus Aldrov. 1. p. 676. Psittacus guineensis cinereus Briss. 4. p. 310. n. 49. Per- roquet cendre de Guinde. Buff. Pl. enl. 311 (fig. medioer.). Psittacus Erühacus Auctor. Yar. a. Ptilosis plus minusve puniceo - variegata. Psittacus erythroleucus Aldrov. p. 677 et Auctor. The ashcolour’d and red Parrot Edw. 4. t. 163. Psittacus Erithacus var. ß, y, 6. Psütacus ruber Scop. Ann.1. p.52. Le Perroquet cendre tapire Le Vaill. 1. c t. 101. Var. ß. Ptilosis tota cana, excepta cauda cum tectricibus supe- rioribus punicea. Le Vaill. 1. ec. t. 100. Yar. y. Ptilosis tota in nigrum vergens; cauda rubicundo -ar- desiaca. Le Yaill.l. c. t. 102. (Hanc varietatem raram in mus. Pa- ris. vidi.) Rostrum nigrum mediocre, maxillae apice multum producto, si- nuato; maxillae culmen apicem versus in dilute corneum vergens; irides flavo-albae; lora singulis pilis brevibus albidis obsita, pedes nigri albo-pulverulenti; ungues corneo-nigricantes; cauda brevis, apice recto-truncata; alae longae caudae apicem fere .excedentes. Longitudo 14”, rostri ad frontem fere 134”, caudae 35,", alae 93/4", tarsi 9’, digiti antici externi, excluso ungue, 1” 4°”. Habitat fre- quentissimus in Africa occidentali; ova parit, columbinis paullo minora, toto alba; avis egregie loquax varias modulatur gutture vo- ces, scurrili strepitu, quicquid et audit, ait, cantat. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multos vivos vidi.) 580 ß. Pilei plumis latiusculis, laxioribus, nuchae compac- tis, squamoso-positis. 2. Ps. festivus. Tergi infimi uropygiique plumae coccineo - sanguineae, basi flavae; fascia frontis strielissima cum utroque apice ad oculum ducta ibique dilatata castaneo-purpurina; vitta supra ocu- los versus verticis et occipitis latera ducta et macula menti longitu- dinalis. indistincte marginata, turcino-cyanea; capitis partes superio- res omnes virides, pro vario ad lucem objectu nonnihil in coeruleum vergentes; alarum margo tetus, tectrices superiores ac inferiores, collum, capitis partes reliquae ac totius trunci partes superiores et inferiores viridia, notaeum gastraeo obscurius; alulae pennae tectri- cesque alarum majores pone illas sitae, remiges primariae ac secun- dariae pogonio externo intense cyaneae, hae apice et interno pogonio nigrae, pagina inferiore nigrae, limbo interno magna ex parte mala- chitaceo; rectrix extima viridis, externo latere limbo dilute cyaneo, secunda tota viridis, rectrices reliquae, exceptis duabus intermediis toto viridibus, ejusdem coloris, versus basin flavam macula pallide coceinea notatae, omnes subtus malachitaceo-virescentes, tectrices superiores virides. /Mas et F'oem. adult. Le Perroquet T: ahua de Caj. Buff. Pl. enl. 480 (fig. mala). Psittacus festivus Auctor. Perroguet Tavoua Le Vailll. c. t. 129 (fig. opt.). Var. a. Ptiloseos pars viridis rubro -maculata. E’Amazone tapire en rouge Le Vaill. 1. e. t. 88 (fig. opt.). Var. ß. Verticis plumae fuscescenti-marginatae. Rostrum pallide corneo-nigricans, culmine bianguloso, medio exarato, oculi iride aureo-flava (fide Le Yaill.), pedes plumbeo- nigri, unguibus nigris, cauda aequalis. Longitudo 1514”, caudae - 581 A 4’, alae 8’, tarsı fere 8“, rostri ad frontem 1” 7“ Habitat in Guiana, satis frequens in Drasilia versus fumen Amazonum, ac, ut dieitur, in Cajenna ; docilis. (Mus. Paris., Berol., Monae.) 3. Ps. poeclorhynchus. Fostrum corneo-nigricans, macula in ma- xillae basi testaceo-rubicunda magna notatum; mandibula circa basin rufescenti-flavida; macula sincipitis majuscula lutea; alarum flexura coccinea; capilis partes superiores reliquae, laterales, colli antici et lateralis ac totum gastraeum viridia, in malachitaceo-viride vergen- tia; tectrices alarum superiores, remiges ultimae extus, pennae sca- pulares, collum posticum, dorsum, tergum et uropygium saturate vi- ridia; alulae pennae ejusdem coloris, intus versus basin nigrae;, remi- ges extusintense cyaneae, intus nigrae, penultimae extus a basi ultra medium virides, dein cyaneae, intus nigrae, omnes subtus latere ex- terno nigrae, interno malachitaceae; tectrices alarum inferiores ac caudae superiores virescentes; rectrices extus a basi ultra medium vi- rides, dein virescenti-flavae, intus luteae, medio macula rotunda ob- scure viridi, versus basin altera oblonga coccinea notatae; rectrices quatuor intermediae absque rubore, a basi ultra medium virides, dein viridi-flavae. /Mas et Foem. adult. Psittacus viridis, alarum costa superne rubente. Aldrov. 1. p- 669. J/d. Psittacus poecllorhynchos. p. 670., Shaw Gen. Zool. 8. p- 491. Psütacus amazonicus poeclorhynchos Briss. 4. p. 270. Psütacus ochrocephalus var. y. Gmel. Psittacus amazoni- cus var. y. Lath. — Psittacus flavifrons Herm. Observ. Zool. p: 126. Avis junior. Viredo minus pura; tectrices alarum superiores majores ac remiges penultimae flavido-marginatae (praesertim latere interno); sincipitis macula minus extensa; flexura alae parum aut vix coccinea. Rostrum mediocre, culminis biangulosi medio subcanaliculatum ; 982 s lingua nigricans; regio ophthalmica (quam in ?s. pulverulento mi- nus large nuda) nudiuscula, alba; iris circulis tribus, quorum es igneo-isabellinus, secundus flavus, tertius, pupillam ambiens, pallide olivaceus; pedes albido-plumbei, unguibus cinereo-nigricantibus. Psittaco ochrocephalo paullo major, ejusdem habitu. Cauda medio- cris, aequalis. Longitudo fere i3”, caudae 414’, rostri ad frontem 19, tarsi 10° Habitat in Drasilia versus flumen Amazonum. (Mus. Paris., Monac.; tres vivos vidi.) -Observatio. Haec species distinctissima facile distinguitur a simili varietate Psütaei pulverulenti humeris coccineis, rostri mino- ris rectricumque pictura, statura minore caet. 4. Ps. pulverulentus. Cauda absque rubedine; rectrices duae intermediae toto virides, caeterae a basi ad medium virides, reliqua parte, praesertim interna, flavidae, pro vario ad lucem objectu viridi- reflectentes, omnes subtus ejusdem coloris; plumae colli postici lon- giusculae, ac totius capitis superioris latiusculae, rectiusculo -trunca- tae, apice nigricanti -limbatae; carpi plumae obsolete coccineae; lim- bus plumarum in capite in coeruleum vergens; plumae humeri ac _flexurae alae, dorsi, tergi, uropygli, pennae scapulares alarumque tectrices superiores virides, quasi albo-pulverulentae; capitis ac colli totius ‘ptilosis reliqua, nec non totius gastraei alarumque teetrices inferiores ejusdem picturae, paullo minus pulverulenta; alulae pennae tectricesque pone has sitae virides, pogonio interno versus basin nigrae; remix prima supra toto nigra; remiges sequentes octo intus nigrae, extus a basi ultra medium virides, religua parte cyaneae, sequentes 3 extus basi virides, dein ultra medium roseo-coccineae, tum paullo viridi-tinctae, reliqua parte cyaneae, intus nigrae; remi- ges reliquae ejusdem picturae, absque rubedine, omnes subtus pogonio interno maxima. parte malachitaceo-virides; rostrum nigrum, ma- xilla basi macula flavida, mandibula tali flavido-nigricante notatae., Mas et Foem. adult. \ 583 Le Perroguet Meunier de Caj. Buff. Pl. enl. 861-(fig. satis accurat.). Var. a. (Avis domefacta.) Ptiloseos pietura ordinaria, excepta sincipitis macula magna, aureo- flava. Psittacus pulverulentus Juctor., Kuhl. L’Amazone, fe- melle. Le Waill. 1. c. t. 85 (fig. opt; falso pro‘ foemina Ps. ochrocephali indicata). Jd. Perroguet Meunier.t. 92. (fig: opt.). Var. ß. (Avis domef.) Sinciput macula flava, coccineo -varie- gata notatum. Spix Av. Brasil. 1. p- 43. Habitus /?s. ochrocephali, eodem multo robustior; rostrum cul- mine biangulosum, robustum; regio ophthalmica largiuscule nuda ac cera alba; irides circulis duobus, primo angustissimo, eroceo, altero lato, fusco; pedes albidi, unguibus nigris; cauda subaequalis, mediocris. Longitudo 15 '4°, rostri ad frontem 1354”, alae 912", caudae 514”, tarsi 9. Habitat in Cajenna et in Brasilia, versus flumen Amazonum; docilis. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multos vivos vidi.) Observatio. Species sequens similis differt Constanter statura minore, rostro minus valido, alio modo colorato, et oculorum pictura. 5. Ps. zanthops. Rostrum totum album,- subincarnatum, vali- dum ; frons, vertex, capitis latera ac tibiae ranunculaceo-flava; alarum flexura coccinea, margo infimus flavidus; remiges mediae basi cocci- neae, reliqua parte nec non primariae virides, exclusa omnium parte apicali cyanea; rectrices supra laete virides, apice lato flavido- virescente, omnes, exceptis intermediis, intus magna ex parte rubrae, interstitio viridi; extimae latere externo paullo coerulescentes; genarum pars inferior, collum ac reliquae trunci et 584 alarum partes viridia, plumae notaei paullo nigricanti-marginatae; pedes et ungues albidi. /Mas et F'oem. adult. L’Amazone & tete jaune Le Vaill. 1. eo. t. 86 (fig. accurat.; exceptis tibüs viridibus). j Var. a. Caput, gula humerique toto ranunculaceo-flava; frons cinereo-alba; humerorum gulaeque plumae basi rubrae; rostrum pe- desque alba. 13” 1. Psittacus amazonicus gutture luteo Briss. 4. p. 287. Psit- tacus ochropterus Auctor. Le Perroquet ü epaulettes jaunes, mäle. Le Vaill. 1. c. t. 08 (dis.). Psütacus poeclorhynchus Shaw: j = Var. ß. Simillimus praecedenti, pileo toto flavo. Le Vaill. 1. c. t. 98. Magnitudo fere et habitus Psütaci pulverulenti; regio ophthal- mica nudiuscula ac cera albae; oculorum iris circulis tribus,. primo croceo, secundo flavo, tertio, pupillam ambiente, pallide olivaceo, sub- obsoleto; lingua alba. Habitat in America meridionali. (Mus. Be- rol.; quatuor vivos vidi.) ° Observatio. Species distinctissima, praeter capitis tibiarumque pieturam a Psittaco ochrocephalo non solum corpore majori, sed rostro quoque validiori, albo et linguae colore prorsas diversa. An varietates, a me non visae, distinctae species? 6. Ps. ochrocephalus. Frons ac sinciput ex parte, turcino- coerulescentia;, vertieis pars, regio tota rostrum inter et oculos ‚ac infra hos, gulaeque latera laete flavo-ochracea; reetrix prima extus basi viridis, medio pallide cyanea, religua parte flavida , nonnihil coeruleo-reflectens, intus basi flava, dein macula roseo- 585 cocöinea, altera macula subsequente connata viridi minore no- tata, religua parte virescenti- flava ; rectrices sequentes concolores „pogonio externo sine nitore cy.aneo“, macula rubra, versus rec- trices intermedias sensim minore, alterius pogonü marginem quo- que juxta fascia attingente; rectrices quatuor intermediae viri- des, laterales large flavido-, duae intermediae vix flavido-Limbatae ; humerorum ae flexurae margo coccineo-ruber ; margo ac tectrices alarum inferiores ineluso carpi margine virescentes, tibiae interne la- tere, extus basi ochraceo-flavae; plumae capitis supremi reliquae, colli postici, lateralis ac dorsi supremi limbo apice nigro-limbatae; pennae scapulares, caudae et alarum tectrices superiores omnes, tergum, uropygium remigesque ultimae intense viridia; crissum ac reliquae cor- poris partes inferiores virides, flavido-reflectentes, margo apicalis plu- marum latarum rectisculo-truncatarum nigricans, subobsoletus, remix prima nigra, limbo externo cyaneo-relucente; remiges 2—10 extus a basi ad pogonii subsinuati medium virides, reliqua parte coeruleae, intus toto nigrae, 10—15 extus basi infima virides, dein ultra me- dium coccineo -sanguineae, reliqua parte cyaneae, intus nigrae; 15 macula obsoleta rubra notata; reliquae extus fere toto virides, apice nonnihil cyaneo-reflectentes, limbo interno nigricante; omnes subtus maxima ex parte in limbo interno malachitaceae; .tectrices inferiores 'majores ejusdem coloris; alulae pennae tectricesque pone has sitae virides; rostrum toto nigrum. /Mas adult. Psittacus viridis melanorhynchos Aldrov. ı. p. 672. Psü- tacus amazonicus jamaicensis Briss. Av. 4. p. 276. (Psitt. aestiv. var. y. Gmel., Lath.) — Aiuru-curau Marcgr. Hist. rer. nat. Brasil. lib. IX. p. 205 (LZichtenst. 1. c. p. 166.) Psittacus bar- badensis Gmel., Lath. (deseriptio ex Albini icone pessima). Psittacus decorus Herm. Observ. Zool. p. 126. Psittacus ama- zonicus Kuhll. ec. p. 74. L’Amazone mäle Le Vaill. . c. p. 25. t. 84. (fig. opt.). Jd. L’Amazone ü callotte bleue t. 97 (fig: 74 586 opt). Le Perroguet a iöte jaune Azar. Voy. n. 285. Psit. aestiv. cum var. 1. Spix Av. Bras. p. 44. Foemina. Mari simillima, capitis flavedine solum minus extensa. Juvenis. Avi adultae similis minus laete viridis, plumarum mar- gine parum aut vix conspicuo; caput tibiaeque viridia, absque flave- dine aut hic et illic plumula flava variegata; frons ac sinciput tur cino-coerulescentia; humeri virides, plumulis rubris singulis varii; reliqua alae rectricumque pietura adulti, rostrum plumbeo -nigricans fuscescenti-nubilatum. Parleunne plumae interdum basi subtilissime vinaceo -lavatae). Perroquet vert et rouge de Cajenne Buff. Pl. enl.312 (fig., excepto rostro rubro, salis accurata, a nemine recte dijudicata). Psitt. ochroceph. var. ß. Gmel. Psitt. amaz. var. ß. Lath. Psitt. aestivus var. 4. Spix Av. Bras. p. 44. Var. a. Ptilosis viridis, plus minusve_flavo-variegata; humeri rubri; frons turcino - coerulescens. Edw. t. 162. Psüt. amazon. varius Briss.].c. p. 281. n. 37. t. 26. fig. 2. Perroguet Amazone varie du Bresil Buff. Pl. enl. 120. L’Amazone tapire en jaune Le Vaill. l.c. t.89 (fig. opt.). Var. ß. Ptilosis tota flava, exceptis humeris PERLERRTGNE p0- gonio interno versus basin coccineis. Perroquet jaune Buff. Pl. enl. 13. Psitt. Aurora ductor. Var. y. Ptilosis ordinaria, pro vario ad lucem objectu in au- reo-flavum vergens. Azarl. cp. 7 Var. 6. Rostrum ac cera, 08, lingua, pedes remigesque alba, 587 harum intermediae et omnes rectrices rubro-flavoque maculatae; alarum tectrices, dorsum supremum ac pennae scapulares albo-Savi- dae; tectrices inferiores laete flavae; ptilosis reliqua straminea; ocu- lorum iris aurantia, pupilla annulo viridi eineta. Azar.c. Var. e. Ptiloseos pictura ordinaria; sincipite albo. (Descriptio haec mea e specimine vivo senili.) Aiuru-curau, secunda species. /Marcgr. |]. c. p. 205. Rostrum culmine subbiangulosum; cera subsetulosa nigricans; regio ophthalmica parum nuda, albida; oculorum iris eirculis tribus, primo croceo, sequente flavo, tertio, pupillam cingente pallide oliva- ceo, subobsoleto; pedes albidi; ungues plumbeo -nigricantes; cauda fere aequalis, mediocris. Longitudo 1414”, caudae 5Y,”, alae 9”, maxillae 19°”, tarsi 9“. Habitat congenerum vulgatissimus in Su- rinamo, Guiana, Brasilia et Paraguay usque ad flumen la Plata, gregarius, perquam clamosus, vespere in sylvas rediens, plantationi- bus citrorum infestissimus, ova tria alba pariens; specierum fere om- nium docillima, quam ob rem in Europam tam frequenter allata. Iridis circulos prolubitu dilatare tali modo valet, ut circulus secundus flavus primo externo croceo prorsus. obtegatur. (Mus. Paris., Berol. et JMonac. habent specimina fera). Observationes. Species haec domefacta variat miro modo, sed fere oınnes varietates prope suffraginem aut in tota tibia flavae, in humeris sive in carpo plus minusve coccineae sunt. Frontis plumu- lis rigidiusculis, rectricum pictura, tibiis viridibus, rostro toto nigro species haec a praecedente, humeris coccineis, rostri ac oculorum pictura a sequente distingui potest, Marcgravei Aiuru-apara est varietas Psittaci ochrocephal (Lichtenst. 1. c. p. 168). — Varietates 2, 3 a cel. Spix I. c. indicatae spectant ad juniorem » Psittacum amazonicum. 214* 588 ; 2. Ps. amazonicus. “Rectrices quatuor laterales extus medio virides, basi et apice flavicantes, zaius flavae, macula intermedia mazxima pellide coccinea, in medio macula altera transversa vi- ridi, versus rectrices intermedias sensim latiore, dissecta ; rectrix quinta et sexta extus a basi ad medium virides, dein flavidae; intus basi et apice flavae, medio virides; rectrix subsequens macula pallide rosea notata; rectrices reliquae a basi subflavescente ultra medium virides, reliqua parte flavidae, subtus pallidiores; regio prope oris angulum, genarum pars anterior mentique latera ochraceo-lutea; fron- tis plumae ac sincipitis, nec non vittae supra et ultra oculos ductae laete amethystino-coerulescentes, basi flavae; plumae oc- eipitis, colli totius postici et lateralis dilatatae limpo apicali subni- gricante notatae, dorsi, tergi, uropygii ac totius corporis inferioris, crissi ac tibiarum, pennae scapulares, humerorum margo et flexura alae, tectrices alarum superiores ac inferiores laete viridia; corporis partes inferiores non in flavidum vergentes; carpi margo non- nihil aurantio-rubicundus; remix prima supra toto nigra, subtus limbo interno subbasali malachitacea; remiges 2, 3, 4 supra latere externo a basi ad medium subcyaneum pogonii subsinuati virides, intus et reliqua parte nigrae absque pietura coerulea; 5, 6, 7, 8 extus a basi ad medium virides, dein intense coeruleae, intus nigrae; 9, 10, 11 et 12 extus basiı paullo virescentes, dein ultra medium laete Zestaceo-sanguineae, reliqua parte intense coeruleae, -intus nigrae (duodecima macula rubra obsoleta insignis); reliquae ejusdem pieturae absque rubore, omnes subtus magna parte pogonii interni malachitaceae. /Mas et Foem. adult. Acuru-curuca Marcgr. Hist. rer. natur. Brasil. lıb. IX. p. 205. Lichtenstein]. c. p. 166. Psitaeus amazonicus Briss. Av. I. p- 256 (deseript. opt). Le Perroquet Amazone Buff. Pı. enl. 547 (fig. admod. mediocr.) Id. Perroguet Crig. de Caj. (fig. mediocr. ab auctoribus ad Psit, agil. falso relata). Femelle du’ 589 Perroquet Acourou Couracou Le Vaill.1.c. t. 110 bis (fig. bona), Psittacus Aourou Shaw. Gen. Zool. Psittacus aestivus Kuhl (synonymiae expositio non satis accurat.). Psittacus amazonicus Spix Av. Brasil. p. 45. Av. junior. Avi adultae simillima, verticis plumae flavae magis extensae, coeruleae potius supra et ultra oculos ductae, Psittacus amazonicus fronte lutea Briss. Av. 4. p. 261. n, 32 (desceript. opt.). Psittacus amazonicus, Gmel., Psittacus aestivus var. &. Lath. — Le Perroquet Acourou Couracou Le Vaill. 1. ce. t. 110 (fig. bona). Psitt. aestiv. var. 2, 3. Spix Av. Bras. p. 44. Pullus. Frons, sineiput ac vertex, regio ante et pone oculos, genae ac regio parotica toto flava; plumae occipitis, colli ac to- tius corporis inferioris flavido-virescentes, limbo apicali latiusculo obscurius viridi; remiges omnes extus malachitaceo -virides, in- tus nigrae, versus apicem fuscescenti-albido-marginatum virescen- tes, subtus maxima parte malachitaceae; alarum margo viridis, paullo flavido-lavatus; tectrices alarum superiores ac inferiores omnes, pen- nae scapulares, remiges ultimae margine flavo-terminatae; dorsum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores intense viridia, hae in flavidum vergentes; rectrices duae intermediae virides, basi flavae, reliquae virescenti-flavae, macula subbasali magna pallide sanguineo- rubra notatae, pogonio externo versus basin virescenti-lavatae; man- dibula cum cera albida, maxilla in utroque baseos latere citrino-flava, apice albida, reliqua parte corneo-nigricans; irides aurantiae. Psitt. luteus Gmel. 114. Psittac. Iuteolus Lath. Psitt. zan- thops Spix Av. Bras. l. c. t. 26 (Ag- acceur.). Rostrum basi eitrino-flavum, versus apicem corneo-albescens aut fuscescens, quam in Ps. ochroceph. minus validum; regio oph- 590 thalmica et cera albidae, oculorum iris eirculis duobus, primo croceo- einnabarino angusto, altero, pupillam ambiente,‘ fusco lato; lingua supra nigricans; pedes robusti plumbeo-albidi, unguibus corneo- fuscescentibus; cauda mediocris, subaequalis. Longitudo 12” 8', alae 714", caudae 4” 1”, tarsı 61%’. Habitat in Guiana , satis frequens in Brasilia, praesertim versus flumen Amazonum, gregarius juxta ripas et ostia fluviorum in frutieibus Ahizophorae Mangle de- gens, in truncis cavis harum arborum nidificans; citrorum plantatio- nibus infestus, docilis; Brasiliensibus Curica; nuchae plumas saepius in altum erigit. Observationes. Ad hanc speciem spectat pars synonymiae Psit- taci aestivi, Ps. amazonici et Ps. ochroeephali auctorum. Hae auctorum aves ob earum synonymiam perturbatam vix solubilem ex systemate prorsus rejiciendae. Brissonii descriptiones optimae solummodo citandae, reliquorum auctorum, e speciminibus domefactis, eolore mire variantibus, hanc ob rem fugiendae sunt. Psittacus agilis a cel. Kuhl. in synonymiam P’sittaci amazo- nici receptus differt ab hoc toto coelo, sed tabula Auf foniana huc pertinet. — ZMarcgravei Acuru-curuca varietatibus hujus avis admnumerandus est. 8. Ps. hypochondriacus. Viridis; abdominis fascia lata, ranun- culaceo-flava in utroque latere macula sanguineo-rubra terminata, caput brachiique margo lutea; rectrices duae intermediae toto viri- des, reliquae virescenti-flavae, macula ante medium rubra notatae; remiges nigrae, extus virides; rostrum citrino -flavum , culmine ma- xillae ad latera nigrescente. Psittacus hypochondriacus Lichtenst. in Mus. Berol. Regio ophthalmica nudiuscula; cauda recto- truncata; pedes fla- vidi, unguibus flavis. Habitus, et magnitudo Psütaci ochrocephali. 501 Longitudo 12”, caudae 314”, alae 7’ 8‘, rostri ad frontem 114”, tarsi 6”. Habitat in Zrasila. (Mus. Berol.). 9. Ps. autumnalis. Vitta ex oris angulo infra oculos et aures ducta aureo-flava, prope orem paullo rubro -irrorata; macula in loris et altera in fronte magna coccinea; stria supra „geulos stricta flavo- rubroque variolosa; plumae sineipitis, vertieis occipitisque turcino- coerulescentes, basi virescentes; plumae colli postici elongatae, latae, recto-truncatae, virides, fasciola apicali amethystina nigricanti-ter- minata notatae; genae, gastraeum totum, alarum margo totus ac tec- trices inferiores umnes laete yiridia; carpi margo flavescens; caudae alarumque tectrices superiores omnes, pennae scapulares ac reliquae partes notaei virides; alulae pennae virides, apice paullo cyaneae; remix prima supra toto nigra; remiges sequentes 6 extus a basi ad medium cyaneum virides, reliqua parte nigrae; sequentes quatuor extus basi virides, dein ultra medium ‚sanguineo-rubrae, in hoc viri- des, reliqua parte cyaneae, intus nigrae; penultimae extus virides, apice toto cyaneae, intus nigricantes, omnes latere inferiore fere a medio ad apicem nigrae, reliqua parte malachitaceae; rectrices supra a basi ultra medium virides, reliqua parte dilute virescenti-flavae ; extimae intus. juxta rhacheos basin paullo rubro -lavatae. Adult. The lesser green Parrot Edw. h. t. 164 (fig. sat. accurat.). Psittacus autumnalis Linn., Gmel., Lath. (exclusis varietatt), Kuhl. Le Perroquet a joues oranges Le Valll. \. et. ı1ı (an mutuata tabula Edwardsiana?). Psiütacus aurantius Fieill. N.D. Av. junior. Avi adultae similis; verticis plumae minus coeru, lescentes, versus basin flavido-virescentes, colli postiei virides brevio- res, hic et illic plumis intermixtis flavis. Psittacus Diadema Spix. Av. Brasil. 1. t. 32. 592 Regio ophthalmica nudiuscula alba; irides laete flavo - aurantiae; pedes unguesque obscuri; rostrum luteum, circa tomia obscurum. Habitus et magnitudo /sittaci vinacei, ei subsimilis. Longitudo 14354", alae 8” 1°, caudae aequalis 434”, rostri ad frontem 134”, tarsi fere 9‘. Habitat in Brasilia et Mexico. (Mus. Berol., Monac.) Obsorhationeen Spixii icon et descriptio e specimine dome- facto mutilo. Auctorum varietas ß. spectat speciem distinctam, Psit- tacum Bougueti, Lathamii varietas 6. Psütacum brasiliensem; var. y (var. 6. Gmelini) vix determinari potest. 10. Ps. brasiliensis. Frons ac capistrum coccinea; aurium ma- cula magna supra genas ducta subrotunda coerulea; vertex viridi- fiavidus; occiput et nucha saturate viridia; gastraeum a margine in- feriore menti rubri ad erissi subflavidi finem viride, nonnihil ad fla- vidum inclinans; alarum flexura flava; carpi margo ruber; remiges primae obscurae, sequentes pogonio externo coeruleae, „ultimae viri- des, extus flavo-limbatae; tectrices alarum superiores mediae et mag- nae saturate virides, flavo-marginatae, parvae pallıidius virides; plu- mae colli postici ac dorsi supremi virides, obscure purpurino -limba- tae; dorsi, uropygii, caudae tectrices superiores ac pennae scapulares virides; rectrix extima pogonio externo coerulea, sequens coccinea; rectrices duae intermediae virides, religuae interno pogonio coccineae, externo virides, omnes fascia flava terminatae. The brasilian green Parrot Edw. Av. 4. t. 161. Psütacus brasiliensis Linn., Gmel._ Psittacus autumnalis, var. 6. Lath. Le Perroquet a joues bleues Le Vaill.. c. p. 57. t. 106. Psit- tacus eyanotis Kuhll. c. n. 133. Habitus et magnitudo Psittaci Dufresneani; rostrum dente subobsoleto munitum, incarnatum; cera obscura; regio ophthalmica mudiuscula dilute cinerea; irides intense fusco-atrae; cauda subaequa- 503 lis, pedes fuscescenti-cinerei. Habitat in Zrasilia versus Peru (Ed- wards). Non vidi. 11. Ps. Bouqueti. Rostrum, corneo-cinereum; maxilla in medio macula oblonga isabellino-aurantia notata; frons, mentum, facies ae regio circa oculum violaceo-coerulea; gula collumque supremum in me- dio coceinea, rubedine in acumen terminata; remiges primariae an- teriores toto coeruleae; mediae concolores, attamen a basi ad medium coccineae; ultimae, oceiput ac totum notaeum nec non alarum margo viridia; collum laterale anticum ac reliquae trunci partes inferiores viridia, dorso pallidiora; tectrices alarum inferiores flavido- virides; rectrices supra virides, fascia lata flavescente terminatae, subtus vi- rescenti-favidae, laterales pogonio interno versus basin paullo coc- eineae. Av. adult. The blue-faced green Parrot" Edw. Av. 1. t. 230 ( Re. bona). Psütacus autumnalis var. ß. Gmel.,, Lath. Le Perro- quet Bouquet Le Vaill. 1. ec. t. 104. t. 135 (fig. bona). Psitta- cus Bouqueti Bechstein in Lath. Uebers. d. Vög. p. 00. n. 167. Kuhll.c. Psitacus coerulifrons Shaw. Gen. Zool. 8. p. 515. Psittacus cyaneocapillus Yieill. Encycl. meth. Livr. 03. p. 137. 3. Regio ophthalmica nudiuscula pallide incarnata; irides laete au- rantiae; cauda aequalis. Habitus et magnitudo Psittaci autumnalis. Habitat in Brasilia. (Vivum vidi in Portu:. Gratiae.) 12. Ps. erythrurus. Viridis; plamae dorsi ac corporis inferio- ris basi flayae, margine nigrae; cauda alarumque margo internus coccinea, illa apice fascia flava notata; sinciput et regio inter rostrum et oculum rubro-purpurea; facies ac gula coerulea, plumarum basi rubra; occipitis plumae coeruleo - marginatae. Psittacus erythrurus Ruhl. 1, c. p. 77. no. 134. 75 594 Magnitudo et habitus Psittaci autumnalis. Habitat in Brasilia, (Mus. Paris., fide Kuhl.) Non vidi. 13. Ps. Dufresneanus. Rostrum coccineum apice albidum; frons, sinciput verticisque pars anterior coccinea; regio inter oris angulum et oculum aureo-flava, paullo rubro-variegata; genae et gula coeruleae, plumularum linibo in turcinum vergente; regio paro- tica viridis; capitis plumae reliquae, colli postici, dorsi supremi et pennae scapulares intense virides, margine apicali nigricante; gastraeum a gulae parte infima ad crissi finem viride, ventris abdominisque plu- mis basi pallide cineraceo-rubicundis; rectrices supra a basi ad me- dium virides, ibi macula magna sanguineo-rubicunda (in prima ree- trice solum interno latere conspicua) et interno pogonio versus basin al- tera concolore, pallidiore, minore notatae, omnes flavido-terminatae, subtus ejusdem picturae, sed palidioris; tergum, uropygium, caudae ala- rumgue teetrices superiores ac inferiores nec non remiges ultimae virides; alarum margo viridis, eo carpi paullo obscurior; remix prima tota nigra; remiges sequentes octo extus virides, apice cyaneae, intus nigrae; sequentes tres extus basi virides, medio macula magna cocci- nea notatae, dein virides, apice cyaneae, intus nigrae; sequentes ejug- dem picturae absque rubedine. /Mas et Foem. adult. Psittacus Dufresneanus Kuhll c. p. 78. n. 136 (descript. opt.). Avis junior. Avi adultae similis; frons aurantio-rubra, sinciput magis aurantium; genae, gula ac colli supremi latera dilutius coern- lea; alarum speculum rubrum, in aurantium vergens; maxilla flavo- fusca, versus basin rubicunda, mandibula fuscescens. Le Perroguet Dufresne Le Waill. \. e. p. 34. t. 91 (Ag: aceur.). Psittacus Dufresneanus Shaw. Gen. Zool. Regio ophthalmica parum nuda; irides eleganter aurantiae; pedes 595 favido-nigricantes , unguibus nigricantibus; cauda aequalis. Habitus Psittaci ochrocephali, hoc paullo robustior. Longitudo 1434", ro- stri.ad frontem 1° 7”, alae 8” 5", caudae 4 5, tarsi 5 — Habitat in Cajenna, et Brasilia. (Mus. Paris., Berol., Mona.) 14. Ps. vinaceus. Rostrum paryum coccineum, apice albidum ; macula ante oculos attenuata, supra frontis marginem ducta, coccinea; plumae colli postici elongatae, latissimae, recto-truncatae, virides, ante apicem fasciola nigra terminatum pallide sed laete cano-cyaneae, colli totius antici pectorisque supremi longiusculae, laliusculae, recto-trun- eatae, vinaceae, limbo laterali subvirescente, apicali subconspicuo, strictissimo, nigricante; plumae in capitis partibus reliquis ad gulae latera rectiusculo-truncatae, dorsi supremi et pennae scapulares intenge virides, apice nigro-limbatae; tergum, uropygium, caudae alarumque teetrices superiores ac inferiores omnes, flexura alae ac remiges ulti- mae intense virides; margo antibrachii aurantio-flavus, rubro- varie- gatus; remiges intus toto nigrae, subtus malachitaceae, Primariae exr- tus basi virides, reliqua parte coeruleae, 5, 6, 7 et 8 extus virides, 9, 10 et 11 extus virides, macula in medio pogonii magna coceinea, in undecima in flavidum vergente notatae; rectrices virides, apice fla- vidae, tres extimae macula in basi magna coccinea signatae, intus largissime aureo-flavo-limbatae; pictura eadem in latere inferiore tectricum pallidior; tibiae, abdomen infimum erissumque flavido-vi- ridia; plumae reliquae partis gastraei plumis pectoris concolores, sed basi solum vinaceae. /Mas et F'oem. adult. Le Perroquet a cou rouge Azar. Voy. n. 286 (Psittacus Tarabe Kuhl!. e. p. 321). Psütacus vinaceus Wied Reise nach Brasil. 2. $. 198., Auhl Consp. Psitt. (desceript. opt). Psittacus columbinus Spix Av. Brasil. 1. t. 27 (ig. bona). Regio ophthalmica parum nuda alba; mandibulae pagina antica lata, lateraliter angulosa; maxillae culmen biangulosum; irides auran- 15* 606 tiae; pedes cinerei, unguibus corneo-nigricantibus; cauda mediocris, aequalis. Habitus, vitae ratio et vox Psit. ochrocephali. Longitudo 1214", caudae 4” 11, alae 7 11°, tarsi 7“, rostri ad frontem 13. — Habitat gregarius in Drasilia ac in Paraguay locis de sertis, vesperi gregatim cum clamore sylvas petens. (/Mus. Paris., MMonac.; vivum vidi). 15. Ps. havanensis. ‚Crissum viridi-luteum; capitis 'pars ante- rior et collum inferius cinereo-coerulea, ad violaceum vergentia; re- liquae capitis plumae, cervicis, dorsi totius ac uropygii virides, neo non pennae scapulares virides, nigricanti-marginatae; caudae tectri- ces superiores viridi-flavicantes; plumae pectoris ventrisque virides, eoerulescenti-, laterum nigro-marginatae; alarum tectrices superiores minores iet inferiores remigesque ultimae virides; remix prima nigra; remiges novem sequentes extus a basi ad medium saturate virides, dein intense violaceae, apice et interno latere nigrae; tres sequentes a basi ad medium rubrae, dein intense virides, apice et interno pogo- nio nigrae ; remix 'sequens extus basi rubra, dehinc viridis, tandem saturate violaceo- et nigro-terminata; remiges reliquae intus nigrae, extus virides, apice saturate violaceae, omnes subtus viridi-coeruleae; rectrices duae intermediae virides; viridi-luteo-terminatae, proximae extus virides, viridi-luteo-terminatae, intus basi nigricantes, dein vi- rides, reliqua parte viridi-luteae; rectrix quarta et quinta extus prae- eedentibus piectura similis, intus basi rubrae, dehine virides, apice viridi-luteae; extimae duae praecedentibus similes, lateris superioris viredine paullo in coeruleum vergente. Psittacus amazonicus gutture coeruleo Briss. Av. 4. p. 266. 25. f£. 1 (descript. compl). Perroguet de la Havane Buff. Pi. enl. 360. Psittacus havanensis Au.ctor. Le.,Perroquet & face bleue Le Vaill. 1. c.t. 122. Psittacus cyanopis Vieill. N. -LD. 597 Rostrum albidum,, apice nigricans; pedes grisei unguibus nigris, regio ophthalmica nudiuscula et cera dilute cinerea. Habitus Psit- taci vinacei, ei subsimilis. Longitudo 15”, rostri ad oris angulum 15, caudae 514”, tarsi 10”. Habitat in America (Briss.). Non vidi. Observatio. An HKuhlii Psittacus havanensis p. 79. n. 136 sane eadem, adulta avis? 16. Ps. agilis. Viridis, gastraeum nonnihil in flavidum vergens; remigum pogonium externum coeruleum, internum nigrum; harum ultimae supra virides; pteromata coccinea; tectrices alarum inferiores ac superiores virides; rectrices duae intermediae toto, reliquae extus virides, exceptis duabus extimis pogonio externo coerulescentibus; la- terales intus a basi ultra medium coccineae, reliqua parte virides. The little green Parrot Edw. 4. t. 168 (descriptio optima; fig. a cel. Huhl falso ad Psit. amazonicum relata). Psittacus agi. ls Gmel., Lath., Fieill., Shaw. (exclusa citata tabula Buf- Joniana, Psit. amaz. spectante). Le petit Perroquet vert Le Faill. 1.c.,p.55. t. 105. Psittacus virescens Bechst. in Lath. Uebers, der Vög. S. 09. n. 169 (sed non Lath. et Gmel.). Psit- tacus signatus Shaw. Gen. Zool. 3. p. 510, Auhll. c. p. TI. n. 1235. Psittacus minor Fieill. N. D. 25. p. 314. Jd. Encyecl. meth. Livr. 03. p. 1367. Rostrum yalidiusculum dilute cinereum, apice paullo obscurius, versus basin albidum; regio ophthalmica largiuscula nuda et cera einerascenli-albae; oculi iride obscure avellanea; pedes cinerei; cauda mediocris apice rotundata. Priono menstruo parum major. Habitus Ps. amazonici. Habitat in America meridionali; avis agillima, cla- mosa (Zdw.). Non vidi. 17. Ps. dominicensis. Rostrum album, maxillae basi pallide 698 eitrino-flavidum; macula in utroque frontis latere coccinea, in fronte angustata; capitis pars reliqua, cauda, alae ac tota corporis ptilosis intense herbaceo-virides, pro vario ad lucem objectu in smaragdinum vergentes; remiges primariae extus, secundariae fere toto turcino- eoeruleae; illae intus nigrae, omnes sublus malachitaceae, versus rhachin et in apice nigrae; crissi plumae flavescenti-virides, totius colli, pectoris, epigastrii, ventris, dorsi et pennae scapulares latae, rectiusculo-truncatae, margine apitali nigro, in plumis colli postici praesertim conspicuo; rectrices supra et subtus virides, extimae extus paullo turcino-lavatae, intus flavidae et juxta rhacheos basin macula parva, oblonga, rubra signatae. Mas adult. Perroquet de St. Domingue Buff. Pl. enl. 792 (ig. satis accurat.). Psittacus dominicensis Gmel., Lath. La femelle du Perroquet ü face rouge Le Vaill.. c. t. 108 (fig. opt.). Psiüt- tacus leucocephalus foemina RKuhl\. e. Foemina. Mari similis, frontis macula minore. Avis hornot. Avi adultae simillima, exclusa fronte sine rubore. Perrogquet a face rouge dans son premier üge Le Vaill. l. c. t. 108 (fig: opt.). Psit. leucoceph. hornot. Kuhll..c. Var. a. Ptilosis plumis intermixtis aurantio-flavis varia. Yar. ß. Gulae pectorisque plumis bası rubicundis. Habitus et magnitudo sit. leucocephali; pedes albicantes, un- guibus corneo-nigricantibus; oculorum iris angustiuscula, isabel. lina; regio ophthalmica largiuscule nuda, alba, subtilissime coeruleo- lavata; cauda aequalis, breviuscula; rostrum valıdum, laevissimum, subintumidum; lingua nigricans. Longitudo 1117”, rostri ad frontem 1" 5, alae 634”, caudae 31%", tarsi 7‘. Habitat in Dominicensi insula. (Mus. Paris., IMonac. Specimina dua viva vidi Lutet, Pari- siorum, tertium foemineum dissecayi ipse). 599 Observationes. Species haec distinctissimaa cel. Le Vaillant primum, dein a cel. Kuhl aliisque ornithologis recentioribus pro foemina ?’s. leucocephali habita, differt ab hoc non solum ptiloseos pictura universali, sed oculorum quoque colore, macula regionis oph- thalmicae nudae latiore, rostro multo validiori, cauda alisque multo brevioribus caet. Nec in ?s. leucocephalo, nec in hac specie irides rubicundae sunt, ut habet cel. Le Yaillant, sed in primo intense fusco-atrae, in altero isabellinae. 18. Ps. leucocephalus. Frons cum parte sincipitis pure alba; genarum pars anterior, mentum ac gula laete coccineo-rosea, plumis apice subtilissime albido-marginatis; macula aurium intens& cinerea; plumae verticis (interdum in coeruleum vergentes), oceipitis, colli postici ac lateralis, dorsi, tergi, uropygii, colli antici inferioris, pec- toris, epigastrii, laterum et alarum tectrices superiores ac inferiores mediae ac minores, nec non pennae scapulares herbaceo-virides, limbo apicali distinctissimo nigro; reliquae teetrices alarum ac caudae tam superiores quam inferiores, nec non remiges ultimae virides; plumae ventris abdominisque medii laete lilacinae, limbo in apice virescente notatae; alulae pennae, tectrices marginales ante has remigumque primariarum ac secundariarum pogonium externum coerulea; harum pogonium internum nigrum; remiges subtus nigrae, pogonio interno a basi ultra medium malachitaceo-virides; alae flexura viridis; rectri- ces quatuor intermediae supra et subtus toto virides, reliquae pogo- nio externo virides, versus ejus apicem in coeruleum vergentes, po- gonio interno flavae, excepta macula magna a basi fere usque ad medium ducta, marginem non altingente, coccinea. Mas et F'oem. adult. Psittacus leucocephalus Aldrov. I. p. 673. The white hea- ded Parrot Edw. 4. t. 166 (fig. mala). Psittacus martinicanus Briss. 4. p. 242. /d. Psit. martinie. gutture rubro p. 2äh. Id. Psit. martinie. cyanoeephalos p. 251. Perroquet & front 600 blanc du Senegal Buff. Pl. enl. 355 (fig. mediocris). 1d. Per- roquet de la Martinique 1. e. t. 549 (fig. mala). Psittacus leuco- cephalus Linn., Gmel., Lath. (cum varietatib. ß, y, 8, HKuhl (ezclusa descriptione foeminae et juv. av.) p. 50. FPsittacus col- larius Auctor. (descript. imperfecta). Le Perroquet a face rouge, mäle Le Vaill. l. c. t. 107 et t. 107 bis (fig. optimae). Juv. avis. Adultae similis, frons solummodo alba; vertex vi- ridi-coeruleus; collum anticum viride, mento rubro-varioloso; rostrum totum albidum. % Le Paill.. ec. t. 109 (fig: opt). Var. @&. Gulae plumae rubrae viridi-marginatae. Var. ß. Ptilosis trunci plus minusve rubro- variolosa, Var. y. Luteus; trunci plumae rubicundo-marginatae, gula, venter, rectricum basis et irides rubra; remiges primariae albae., Catesb. Carol. t. 10. Perroquet de Cuba Buff. Pl.enl. 336, Psittacus Paradisi Gmel., Lath. Var. d. Caput ac collum supremum fere toto alba, ptilosis plus minusve varia. Psittacus Gerini Lath., RKuhl. Rostrum mediocre compressiusculum, culmine biangulosum, totum albicans; cera narium incarnato-Alba; lora subplumosa, regio peri- ophthalmica nuda, coerulescenti-alba; iris avis junioris et adultae atro-fusca, pedes incarnato-subgrisei, unguibus nigris, cauda mediocris, apice subrotundata; alae acutae. Longitudo 12”, caudae 414”, alae 7’, maxillae 114”, tarsi 8. Habitat in insulis Martinique, Do- minique, Cuba, ac, ut dieitur, in Jamaica; avis docilis, crebro in Europam translata. (/Mus. Paris., Berol,, Monac.; multos vivos vidi.). 601 ‚Observatio. Psitt. dominicensis a cel. Kuhl aliisque auctori- bus: cum hac ave unitus, species. distincta est. — Vidi Specilnen Gabe leucocephali cum iride albo-fusca, flavido-eincta. — 19. Ps. albifröns. Wiridis; colli pectorisque plumae nec non pennae scapulares nigro- ‚marginätae; fröntis märgo anterior, circulus oculum ambiens, lora alulaeque pennae laete coccinea; frons alba; sinciput eyaneum; remix prima tota nigra; remiges sequentes quatuor. extus a basi ad medium virides, dein nigrae, nitore ‚cyaneo, reliquae extus cyaneae, intus nigrae, omnes subtus Ppogonio interno . virides; restrices quatuor intermediae toto virides, reliquae a basi ad medium coccineae, dein virescentes; brachii margo ac tibiae toto virides; rostrum magnum luteum, apice albidum, culmine rotundatum. /Mas QOuiltoton Hernand. Thes. p. 38. cap. 117. Psittacus albi- Jrons Sparrm. Mus. Carlsr. Fasc. 3. t. 52, Lath., Kuhl\. ce. Regio ophthalmica nudiuseula; oculi iride obscure fusca; pedes grisei unguibus nigricantibus; cauda rectiusculo-truncata. Habitus ‚et magnitudo Ps. leucocephali., Longitudo 1134”, alae 7", caudae 3%4", maxillae 1” 4. Habitat in /Mexico, inquilinis Cotoro dictus. (Mus. Berol.) Observatio. Lora non flava sunt, ut cel. Auhl habet, sed rubra. 20. Ps. Pretrei. Viridis; plumae eapitis,.. colli, trunci superio- ris ac inferioris ‚alarumque tectrices nigro-marginatae; frons tota, lora ac circulus oculum eingens strictus, brachii margo tibiarumque ‚pars infima coccinea; alulaeı,pennae virides, 'extus coccineae; remix prima tota nigra, reliquae extus virides,' apiee versus ultimas magis magisquecyaneae, intus nigrae, omnes subtus pogonio interno virides; 76 ‚602 rectrices duae intermediad'toto virides; reliquae a basi ad medium virides, dein; flavescentes; rostrum hehvan ee culmine vn guloso. (Av. adult) .sionin ul nl ‚suarodis De. altero :Cocho.‘He,znand, Thes. p. 44...cap 146. Psittacus Eireiraß Temm. Pl..col. 492. (fig. non satis accur.). Regio ophthalmica nudiuscula; irides Iuteae; pedes grisei ungui- bus dilute comeis; “cauda apice rotundata. Habitus speciei praece- dentis. Longitudo ek alae 734", Bun 41%", maxillae 13, Habitat in Mexico. (Mus. "Berot ) Obseinatia,; Differt Iaahreigiee a praecedente non solum fron- tis, alarum,),pedum caudaeque pictura ‚ sed imprimis quoque alis. cau- daque longioribus, rostro in culmine bianguloso, minori, rubro, — Temminckii icon false exhibet rostrum album. x SER tan nbk sadtT | "XVII. Genus. Pionus. Pag. 492. ‘A. Rostro subparvo, eompressiusculo. er eg. Crisso rubro. ' 2 1.°E. mienstrunis. Capüt, collum ac pectus intense cyanea; au- rium plumae nigricantes, epigastrü, ventris, abdominis ac tibiarum virides, margine apicali latiusculo, plus minusve intense turcino-coe- rulescente, crissi roseo- coceineae, macula in apicis medio ‚coerulea notatae; rectrices duae utringque laterales Ppogonio externo toto, se- quentes apice cyaneae, intus a basi ultra medium nigricanti - -lavatum roseo-coccineae,, dein virescentes, reliqua parte cyaneae, intermediae quatuor toto; virides ; hypochondria, alarum tectrices inferiores, supe- riores majores ac mediae: margine toto, remiges omnes extus ac: in- tus juxta rhächin (exeepta ‘prima margine externo paullo cyanescentt- lavata),..dorsum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac peänae- scapulares' intense:-viridia, 'nonnihil in’ 'olivaceum; 'vergentia; ‘ 603 tectrices alarum superiores reliquae ejusdem coloris, pro vario ad lu- cem objectu aureo „fayo.;et olivageo-refleetentes;|,remigum, pogenium internum supra nigrum ,‚subtus intense, malachitaceo- viride; tectrices alarum . inferiores hic et illie maculis, tureino.- coeruleis., variae ; -.rogt- rum. corneo-nigricans, mandibulae latere ‚antico paullo dilutiori ; ma- xilla macula infra.nares coceineo-rubra notata.ı. „Luis adult. The blue-headed Parrot Edw. 3. t. sh (fig. accur.). Psit- tacus gujanensis cyanocephalus Briss. Av. h. p- 247. Perroquet a tete bleue de la Guiane Buff. Pl. enl. 584 (fig. accur.). Psit- tacus menstruus ductor. Avis junior. Rostrum quam in ave adulta dilutius; maxiilae macula rubra latior, in testaceum vergens; caput, collum pectusque eoerulea, plumis intermixtis virescentibus; plumae colli antici medii coeruleae, versus basin vinaceo-rubicundae; aurium nigricanti - yire- scentes; alarum tectrices superiores omnes ac plumae gastraei a pec- tore ad crissum dorso concolores, illae absque flavedine; crissi plu- mae rubrae, macula viridi in apice notatae;..partes. reliquae avis adultae. Perroquet a camail bleu Le Vaill. 1. ec. t. 114 (fig: opt.). Rostrum mediocre; maxilla apice perquam emarginata, culmine biangulosa; mandibula ad latera admodum sinuata, pagina antica acie intermedia longitudinali insignis; oculi iride fusco-nigra; regio oph- thalmica nudiuscula, incarnata; cera nigra;: maxilla rubicundo nigri- cans; pedes einerei unguibus nigricantibus; ‘cauda \brevis, aequalis, alas cum apice non excedens. Longitudo 10° 5%, 'maxillae 1” 4, alae 614”, caudae 314”, tarsi 7’”. Habitat in Surinamo, Guiana ac Brasilia satis frequens, facile mansuescens, attanf@n parum docilis. (Mus. Paris., Berol., ANUNGE:, multos vivos vidi.) Zr Auer 5 Maximiliani. ‚Rostram Aasnde maxilla versus basin 76° 604 fuliginoso - fusca ;"plumae‘ occipitis ac colli postiei apice rotundatae, squamoso-positae, 'albidae, Viridi-limbatae, in lateribus’capitis et coli virides, limbo' apicali eoeruülescente; 'plumae 'eolli antiei et pectoris olivascenti- virides’limbo latiusculo oyaneo; 'vertex viridis, versus fron- tem nonnihil’cinerascens;'lora’higrescentia;' gastraei pars reliqua oli- "yascenti-viridis, excluso crisso coccineo; Corporis partes superiores sordide et obscure virides ; pennae scapulares limbo fuscescente; tec- trices alarum guperiores magnae ‚ac remiges laete virides, intus ni- grescentes, harum primariae extus subtiliter. cyaneo-limbatae; rectri- ces quatuor utrinque laterales extus eleganter cyaneae, duae extimae intus macula rubra notatae; intermediae reliquae virides. Mas et Foem. adult. \; | Bram Le Siy ‚Azar. Voy. }. n. 8. Psittacus Maximiliani Ruhl 1. c. p. 72. Psittacus ‚flavirostris Spix Av. Brasil. 1. t, 31 (fg. satis accur.). Juv. Plumae juguli fere sine reflexu coeruleo; ptilosis reliqua quam’in ave adulta minus nitida; rectrices. :laterales plerumque sine rubedine. Habitu et colore speciei praecedenti. simillimus; irides intense fuscae ; pedes obscure cinerei, unguibus nigris. Longitudo 11” 2, rostri 1” 212, caudae 9” 2—3", alae 6” 7‘. Habitat gregarius in Brasilia. (Mus. Paris., Berol., Monac.). Observatio. ‘In Azarae descriptione hujus avis legas „les couvertures inferieures de la queue“ pro: „les couvertures su- perieures caet.“ Sr 3. P.seniligs Frons, sineiput, vertex (ex parte) ac maxillae basis pure alba; menti plumae albae, rhachi grisescente; plumae genarum ac regionis paroticae nec non colli supremi lateralis breves, apice rotundatae, squamoso-positae, virescenti -coeruleae, limbo apicali 605 intense coeruleo, oceipitis ac colli postici ejusdem formae ac coloris, attamen pallidiores; plumae- pectoris et epigastrii basi olivaceo- viri- des, limbo lato apicali violaceo -coeruleo; dorsum, tergum, uropy- gium, caudae tectrioes superiores, pennae scapulares ultimae et remi- ges laete olivaceo-viridia; pennae alulae superincumbentes 10to, remiges primariae extus a basi ultra medium, intus juxta rha- chin egregie cyaneae, apice virides, limbo interno nigrae; secun- dariae virides, attamen supra in utroque latere rhacheos intense 'cyaneae, limbo interno nigrae; omnes subtus nigrae, pogonio interno malachitaceo -virides, nitentes; tectrices alarum inferiores omnes vi- ridi-coeruleae, superiores olivascenti-brunnescentes, apice pallide ochraceo-limbatae, majores dorso concolores; plumae reliquae partis gastraei virides, limbo apicali coerulescente, exceptis plumis crissi roseo-coccineis ac hypochondriorum viridibus paullo roseo-rubro- mixtis; rectrices duae intermediae cyaneae, limbo utroque laterali viridi; rectrix sequens utringue medio versus apicem cyanea, in- tus versus basin rubescens, religua parte virescens ; proxima ejus- dem picturae, attamen rubedine intensiore extus quoque in medio pogonü conspicua insignis; rectrices reliquae intus a basi ultra medium laete roseo-coccineae, dein cyaneae ac margine interno paullo virides, extus toto cyaneae; omnes subtus roseo-rubrae, margine externo et apice malachitaceo-virescentes. Av. adult. Psittacus senıilis, Spix Av. Brasil. t: 31. f. 1. Psittacus leu- corhynchus Swains. Philos. Magaz. 1827. p- 438. Rostrum, quam in ?P. menstruo majus, album, versus ba- sin flevum; cera ac regio ophthalmica nuda pallidae; pedes pallidi unguibus corneo-nigrescentibus; cauda brevis, aequalis, alarum api- cem non transcedens. Longitudo 10”, caudae 8”, alae 6” 7‘, ma- xillae 114, tarsi 7”, ' Habitat in Mexico (Mus. Monac.). Observatio. A Piono purpureo alarum caudaeque pictura af- ‚606 fini differt rostri, capitis, dorsi abdominisque colore. ‘Specimen mu- Bei nostri, unicum quod hucusque vidi, vivum extitit in collectione regis nostri elementissimi /Maximiliani Josephi. Oculorum iris, ni fallor, obscure ‚fusca est. In alarum. flexura plumulas nonnullas observo rubicundas. An eaedem in omnibus speciminibus conspicuae? b. pP. purpureus. Gastraeum a gula ad crissum cinereo -fuligi- nosum, pro vario ad lucem objectu violaceo-resplendens, plumis om- nibus margine apicali obscure purpurinis; caput totum obscure vio- laceum, exclusis striolis longitudinalibus in plumis laterum occipitis ac. genarum fuscescenti-albis ac striola pone nares horizontali rubra; rectrices supra remigesque primariae toto saturate violaceae, secunda- riae extus in -obscure viride vergentes; rectrices intus a basi ad medium ac plumae crissi maxima ex parte Purpurino -rubrae; tectri- ces alarum superiores, pone pennas scapulares sSitae nigricantes; plumae colli postici, dorsi, tergi caudaeque tectrices superiores ab- domini concolores, hoc paullo obscuriores. /Mas et Foem. adult. The little dusky Parrot Edw. 3. tab. 315 (fig. bona). Per- roguet varie de Caj. Buff. Pl. enl. 408 (fig satis accurat.). Psit- tacus purpureus Aductor, Ruhl, — Psittacus cyanocephalus Scop. Ann. 1. p. 33. Avis junior. Avi adultae subsimilis; fasciola pone nares plu- mulis nonnullis rubris indicata; genarum et pilei plumae cyanescen- tes, illarum albido-fuscescenti-marginatae, aurium fuscescentes, paullo eyaneo-variolosae,.colli postici, dorsi, tergi, pennae scapulares et tectrices his aflınes fuscae, limbo apicali dilutiore; plumae uropygü ac caudae tectrices superiores fuscae, paullo purpurino -reflectentes; color alarum, caudae ac totius gastraei idem qui in ave adulta, ‚ab- dominis minus nitidus; maxilla et mandibula hasi flavae, versus api- cem plumbeo-corneae. > 607 Femelle du Perroquet 4 camail bleu. Le Vaill., e. t. 115 [6 fig: mediocr.). Habitus Pioni menstrui, hoc paullo minor; rostrum plumbeo- nigrum, maxilla apice macula aurantio-flava motata; irides atro- fuscae ; regio ophthalmica largiuscule nuda, albido-caesia; pedes in- earnato -nigricantes, unguibus fuscis; cauda brevis, aequalis; alae ejus apicem attingentes. Longitudo fere 934”, alae 61,4”, caudae 2” 8’, maxillae 13 12", tarsi 6. Habitat in Surinamo, Guiana ac in Brasılia versus flumen ‚dmazonum. (Mus. Paris., Berol., Monac.; vivum vidi.) Observatio. Haec species a cel. Lichtenstein (Verz. der Doubl. des Berl. zool. Mus. $. 6.) falso pro juvenili Piono men- struo habita, differt ab hoc non solum ‚ptiloseos pictura, toto coelo diversa, sed statura quoque minore, cauda breviore, aequali caet. 5. P. sordidus. Rostrum culmine nigrum; mentum gulaque eleganter coerulea; crissum coccineum; jugulum, tibiae_ac reliquae eorporis pärtes inferiores obscure fusca; frons et reliquae capitis par- tes superiores fusco-virescentes; nucha, genae collique latera viridia;_ dorsum medium, uropygium caudaeque tectrices superiores viridi- brunnescentia, pro vario ad lucem objectu plus minusve viridi- sive brunneo-reflectentia; pennae scapulares vertici ooncolores; alae supra toto virides; remigum posteriorum limbus externus flavus; cauda supra viridis, subtus viridi-fusca, exceptis rectricibus utrinque binis extimis pogonio externo eleganter coeruleis. The dusky Parrot Edw. Av. 4. p. 167.t. 167. Psittacus sordi- dus Auctor. Le Perroguet brun Le Vaill. 1. c. p. 55: t. 104. Cera nigricans; regio ophthalmica nuda griseo-albicans; oculo- rum iris obscure avellanea; pedes ardesiaci unguibus nigris; cauda aequalis. Magnitudo Psittaci leucocephali. Habitat in Nova- Ai- spania Edw. (Non vidi). R. Cap ite obscuro, 6. P. melanocephalus. Pileus totus aterrimus, macula pone oris angulum plumosa malachitaceo-viridis; collum supremum laterale ac jugulum, tibiae, abdomen, crissum et hypochondria eitrino-flava, 'haec paullo in aurantium vergentia; pectus ac reliquae partes gastraei sericeo-albida, lateribus pallide roseo-lavata; collum posticum pal- lide roseum; alarum tectrices inferiores, cauda, alae ac reliqua trunci ptilosis laete virides; rectrices intus versus basin, subtus a basi ad medium nigricantes, ibidem reliqua parte pro vario ad lucem objectu flavido-micantes; remiges intus, nigrae, extus cyaneae, margine stric- tissimo viridi, subtus toto einereo-nigricantes. /Mas et F'oem. adult. White breasted Parrot Edw. 4. 1. 169 (fig. mala). Petite Perruche Maipouri de Caj. Bu ‚ff. Pl. enl. 527 (fig. mala). Psit- tacus melanocephalus Auctor., Mill. Cimel. physic. t 4 (fig. mediocr.). Hahn Ausl. Vög, Lief. 2. f. 1 (fig. accur., exceptis orbitis ac rostro). — Perroquet Maipouri Le Vaill.. c. p. 71. t. 119 (fig. opt.). Als junior. Avi adultae subsimilis; pilei plumae nigro-fusces- centes, viridi-limbatae, colli postici sordide roseae et juguli ochraceo. flavae, nec non abdominis margine virescentes, pectoris ventrisque albidae, intus flavidae, isabellino-cinctae; corporis superioris color viridis magis in flavidum vergens; rostrum flavidum culmine fusco. Le Vaill.]. c. t. 120. Avis hornot. Caput et collum supra isabellina; lora, capitis collique latera, gula et crissum ochraceo-flava; pectus, epigastrium et venter alba; tibiae, dorsum, tergum et uropygium, caudae et ala- rum tectrices superiores rectricesque viridia; Teiiges avis adultae; rostrum, pedes et ungues alba. Avis ptilosi junioris se induens. Avi hornotinae similis; ver- tex nigro- variegatus; ungues apice nigricantes. Psittacus leucogaster Kuhll. ec. p. 70. n. 121. Rostrum cinereo-corneum, cera nigricante; pedes cinerascentes, unguibus corneo-cinereis; iris miniato-rubra, pupilla annulo ob- scure fusco cincta; regio periophthalmica largiuscule nuda, nigricans; cauda brevis subaequalis; pectoris ventrisque plumae limbo apicali subsericeo. Longitudo 9%}, maxillae 15", alae 4" 2%, tarsi 6, caudae 2” 10“. Habitat in Cajenna et Guiana satis frequens, rarior in Brasilia. (Mus. Paris., Berol., Monac. etc.; multos vivos vidi,) 7: P. Caica. Caput totum, mentum ac jugulum magna ex parte atra; plumae omnes colli postici ochraceo-aurantiae, paullo fusco-marginatae; colli antici pars reliqua et pectus olivacea, non- nibil in ochraceum vergentia; ptilosis reliqua tota laetissime viridis, splendens, gastraei pro vario ad lucem objectu flavido-micans; rec- trices virides, exceptis duabus mediis apice cyaneis, intus latere in- feriori favido- resplendentes; remiges coeruleo-nigrae, extus viridi- limbatae; pennae flexurae alae alulaeque cyaneae; regio periophthal- mica nuda, alba. /Mas et Foem. adult. Perruche & tete noire de Caj. Buff. Pl. enl. 744 (fig. mala). Psittacus plleatus Gmel., Kuhl, Psiütacus Caica Lath., Vieill. Le Perroquet Caica Le Vaill.. c. t. 133 (fig. bona). Av. junior. Collum posticum viride; caput viridi-nigricans, Rostrum rubicundum; pedes cinerascentes. Habitus et magnitudo Pioni melanocephali. Habitat in Cajenna. (Mus. Paris.) Observatio, Inter aves e Brasilia missas hanc speciem nondum offendi. 77 610 P.:.Barrabandi.. ‚Caput totum 'ineluso mente‘ aterrimum. (abs- que nitore), exclusa genarum.macula ‚magna ; »versus,.gulae latera ducta, ovata, ochraceo- -aurantia; jugulum ac pectus PR an flavido- olivacea; alarum tectrides inferiores omnes ac alarum margo 'sangui- nea; harum flexura ac tectrices minores superiores, nec non hume- rales tibiaeque laete aureo- aurantiae; remiges intus toto nigrae, sub- tus laete, malachitaceo-virescentes, limbo externo latissimo nigricante, extus nigrae, pro. vario ad,lucem objectu, violaceo-resplendentes; rectrices quatuor, intermediae ‚wirideg,, reliquae ejusdem ‚eoloris,: intus, ;flavae, omnes ‚apice violaceae; ‘reliqua ptilosis ‚laete‘ viridis, nitens. Av, adult. shi Ki, { ; Le Caica Barraband. Le Vaill. 1. c. p. 102. t. 134 (fig: opt.). Psurlaeus Barrabandi. Kühl, Consp. p- 61. n. 101. Spix Av. Brasil. Pp: 45. I Rt TE Rt rubrae ; pedes 'einerei, unguibus corneo-fuscis; regio pe- riophthalmica ‚largiuscule 'nuda ac), ‚cera rubieundae (?);. .rostrum nigricanti-corneum,, plumbeo-lavatum ; cauda brevis,. aequalis; reetrix extima solummodo; reliquis paullo brevior. Longitudo 10 ”, ‚caudae 2% 8”, alae. 5,10’ „-maxillae- 13. '.Habitat ‚in. Brasılia ad. fumen Amazonum rarus. (Mus. Paris.,, Monae.y:; : .) 9. P. vulturinus. Tab. XXIV. Fig. 1. Caput totum nudum, nigrum, pi- lis singulis’obsitum, fronte ‚pallida; collum ‚posticum nigrum, superius fascia lata cinclum ; pectus supremum olivaceum;, partes gastraei reliquae virides; venter et abdomen in medio in turcino-coeruleum vergentia;- suffraginis plumae coceineae; pennae scapulares, dorsum, tergum, uropygium,, caudae alarumque tectrices superiores |saturate viridia, harum inferiores ac\carpi margo coccinea; humeri. aurantii; alula tectricumque majorum limbus externus cyanea; remiges nigrae, po- gonio externo' obscure coeruleae, subtus malachitaceae; rectrices duae intermediae virides apice cyaneae, reliquae pogonio externo virides, interno luteae, apice cyaneae. Mas et Foem. adult. eV 611 ı Psittacus‘ vulturinus ‚Illig- sin Mus. Beröl., Huhl Consp. p. HR ano ide anguol "on: Kin des Inoihk obulinger ze va undß, Habitus et Mh "Piont Barrabandın Sande Yevis recto- truncata ; rostrum flavum, ulmine et pice ‚nigrum ; pedes unguesque nigri. Longitudo 914", ‚caudae 23, dur 'alae fere 6”, maxillae 1”. Habitat in Brasiliae ‚provineia. m: (Mus. Berol) Ink "näht ;jenndb immlloa oA 10309 Iunnd) u "x 8 na Pas PTR Viridie,. ‚partes, gastraei,nonnihil, ad, ‚flavi- RER 'caput ‚tatum.\et ‚humerorum ‚mäcula, parva, castanea; remiges primariae pogonio' exterao dilute, coeruleae;; tectrices alarum inferiores minores, suprefe cyaneae; rectrices virides, intus ac sub- tus flavae. Adult. j .iberiv a ae Se nn Br Psittacus, fuscicapillus Fieill.N, D. 25. p. 316. /d. Encycl, meth. Livr. 95..p. 1308. Psittacus spadiceocephalus ‚Kuhl. 1. ec. pP: 84. n. 148. Rostrum rubicundum; pedes grisei; cauda breyis, aequalis; cor- pus, crassum.. „Habitus et magnitudo Pioni melanocephali, 8:4" longus., Habitat in insula Java. (Mus. Paris.) y. Cauda fasciata. 11,2. guineensis. Viridis; caput ac collum coccinea; fascia supra gulam infra oculos ducta alba; vitta superciliaris latiuscula flava; gastraeum ,, einerascenti-album, excluso pectore flavo; cauda albo-cinerascens, fascia rubra terminata; tectrices alarum superiores virides; remiges coeruleae, stricte flavido-marginatae. Psittacus guineensis Miller. Cimel. physie. t. 29. Gmel,, Lath., Fieill., Kuhl. x Rostrum nigrum ; cera, ac. regio ophthalmica nudiuscula albae ; I% » 612 pedes obseuri, unguibus nigris; cauda brevis, aequalis. Habitus et magnitudo Pioni menstrui, 10” longus. Habitat in Guinea, fide Shaw. An potius dmericae incola? Non vidi. B. Rostro magno, paratonis convexo. a. Regione ophthalmica nudiuscula. 12. P. senegalus. Caput totum ac collum cana; fascia ante pectus lata, 'laete viridis, in pectore in acumen trigonum desinens; eollum posticum‘ infimum, dorsum 'alarumque tectrices superiores omnes laete viridia; plumae tergi uropygii''caudaeque tectrices supe- riores splendide virescentes; gastraei pafles reliquae croceo-auran- tiae, exceptis tibiis viridibus ; tectrices alarum inferiores aurantiae; ma- jores remigesque supra ac subtus cinereo-nigricantes, hae stricte viridi- limbatae, ultimae extus toto virides; recirices omnes subtus cinerascen- tes, pro vario ad lucem objectu subviridi-reflectentes, supra fuscescenti- cinereae, virescenti-lavatae, ‚apice et limbo externo virescentes; irides latae, egregie. croceo-favae. Mas et Foem. adult. Psittacus senegalensis Briss. h. p. 400. n. 02. t. 24. f. 2. Petite Perruche du Senegal Buff. Pl. enl. 288. Psittacus sene- galus Auctor. Le Perroguet a tete grise, mäle Le Vaill.ı. e. t. 116 Cfig- opt.). Avis hornot. et junior. Viredo pallidior, minus pura; caput ae eollum obscurius cana, fere cinerea; corporis partes inferiores pallide flavae aut flavae; irides sordide flavidae, circa pupillam subgriseae. Le Vaill.\. et. 117. Var. @.. Ptilosis tota flava, excepto alarum apice nigricante. Le Vaill.ı. ce. t. 118. Var. ß. Caput et alae flavo -variegatae. 613 Rostrum validum, lateribus convexum, ad latera apicis acuti si- nuatum, nigricans; pedes nigricantes, incarnato-lavati; cera ac orbita- rum regio parum nuda cinereo-nigricantes; cauda brevis, aequalis; alae longae, caudae apicem attingentes. Longitudo 91%”, rostri ad frontem 13 Y,"", alae 5” 10”, caudae 234°. Habitat gregibus par- vis in Senegambia; oculi iridem pro lubitu contrahere ac dilatare valet; dormit capite et trunco oblique demissis. (/Mus. Paris., Be- rol,, Monae.; multos vivos vidi.) 13. P. Meyeri. Caput et collum murino-grisea; dorsum, pen- nae scapulares ac alae supra virescenti-cinereae, humeri ac tectrices inferiores alarum ranunculaceo -flava; -tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac inferiores, nec noh gastraeum totum coeruleo- viridia (aeruginosa); cauda remigesque dorso concolores. Psittacus Meyeri. Rüppel. Zoolog. Atl. p. 18. tab. 11 (fig. opt.). Yar. a. Capite plumis flavis variegato. Rostrum plumbeo nigricans, cera obscura; pedes et regio oph- thalmica nudiuscula nigra; irides aurantio-flavae; ungues corneo- nigri; cauda brevis recto-truncata. Habitus et fere magnitudo Pioni seregali. Longitudo 812”, caudae 3”, alae 54”, maxillae 1” 1%, tarsi 6”. Habitat in Nubia (Kordofan). (Specimen descripsi in Mus. Berol.). 14. P. brachyurus. Lineola e pilis brevibus nigris formata a maribus versus oculos ducta; cauda brevis virescens, rectrices qua- tuor utrinque lateribus intus a basi subflavida fere usque ad medium vinaceo-rubicundae; brachii margo posticus obscure vinaceus; ptilo- sis capitis, colli, alarum ac totius trunei viridis, unicolor, in partibus eorporis inferioribus paullo pallidior quam in superioribus; remiges extus lacte et intense virides, pogonio cxterno strictissime flavide - 614 marginatae, ‚intus nigrae ,.'subtus' 'pogonio interno maxima ex parte malachitaceo-virides; alarum margo 'ac tectrices: IMarighes virides; rostrum flavum ya ‚corneo-fuscum. iv ma mn Avis BEN adultae similis; brachii margo yiridis; rostrum fuscescens. Psittacus brachyurus Kuhl. Consp. Psitt. p. 72. n.125. Psit- tacus Pumilio Spix. Av. Bras. 1. t. 20. fig: 2 (fig. :bona). Psit- tacus viridissimus Swains. Zool. Illustr. n. 52. t. 155 (fig. opt.). Habitus Pioni senegali; alae magnae, caudae brevis subaequalis apicem fere excedentes; rostrum robustum, intumidüm‘, laeve; pedes nigricanti- füscescentes, unguibus corneo-fuscescentibus; 'regio oph- thalmica nudiuscula. Longitudo .814”, caudae 22, alae 514, maxillae 13°, tarsi 6’. _ Habitat rarus in Cajenna, in Brasiia versus flumen Amazonum (Mus. Berol., Monae.). Observatio. In specimine a cel. Swainson. descripto ac de- picto supra lineolam in loris nigram altera flava adest; talem in speciminibus meis non observavi. 5 ß. Regione ophthalmica plumosa 15. P. Le Vaillantü. Caput ac collum flavido-grisea, plumis basi olivaceis, in mento obsolete rufo-lavatis; lora nigricantia; ala- rum margo ac tibiarum pars interna ac infera aurantio-cinnabarina; tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac inferiores et reli- quae partes gastraei nitide viridia; plumae dorsi, tergi alarumque tectrices superiores ac inferiores nigricantes, limbo lato obscure vi- ridi; remiges rectricesque supra et subtus toto fusco-nigrae, absque nitore; rostrum permagnum .albidum, apice gracili longe producto, culmine bianguloso. Tın Psittacus robustus Gmel,, Lath. (descript. opt), Kuhl., * Ad Ri 615 Vieill., Psütacus Le Kaillantü. Lath..Suppl., Kuhlp. 83, Vieill., Psitacus caffer, Liehbenst., Catalog. rer. rariss. Hamb. 1703. p. 6, Bechst.l. ce. ‚Perroguet @ franges souci Le Vaill. t: 130.151 (fig. opt.). Psittacus flammipes. Beehst. in Lath. deutsch, Uebers. Pstttacus infuscatus Shaw. Avis junior. Avi adultae similis, ptilosi quam in hac minus nitida; frons croceo-rubra (/Mus. Berol.). Psittacus fuscieollis Kukl |]. c. p. 93. n. 171. Regio ophthalmica tota plumosa; pedes grisei, ünguibus corneis; eauda recto-truncata, rectricibus in apicis medio in acumen breve desinentibus; alae apicem caudae fere transcedentes. Longitudo 1234”, maxillae 1%”, alae 8” 5", caudae 334”. Habitat in Terra Caff- rorum. (Mus. Paris., Berol.) XVII. Genus. Psittacula. Pag. 498. a. Rectricibus lanceolato-acuminatis. 1. Ps. püeata. Pileus tötus cum .oceipite ejusque lateribus, lora ac oculorum margo inferior rabro-coceinea; macula aurium obsolete purpurina; alarum margo, tectrices, flexurae .alae ac alulae pennae intense coeruleae; remiges secundariae extus intense cyaneae, prima- riae ibidem dilutius coeruleae, limbo marginali viridi, intus nigrae, subtus toto malachitaceo-virescentes; rectrices laterales fere toto cya- neae, limbo externo, strictissimo, interno latiore viridi, intermediae quatuor fere toto virides, apicem versus’ sensim cyaneae, omnes sub- tus malachitaceo- virescentes; tectrices alarum inferiores malachitaceo- 'virides, harum marginales extimae eyaneae; reliqlıa ptilosis herbaceo- viridis, unicolor, attamen pro vario ad 'lucem objectu nonnihil in flavum vergens. /Mas adult. Psittacus pileatus Scopoli, Annus 1: Historico‘- naturalis 616 (Lipsiae 1769) p. 35. n. 32., Lath. Le Maracana & t8te rouge. Azar. Voy.n. 184. Psittacus erythrocephalus. Vieill. N.D.25. p- 372. Psittacus mitratus Wied. Reise nach Brasil. 1. S. 263., Kuhl Consp. p. 70. n. 122., Temm. Pl. col. 207 (fig. opt.). Psittacus Maitaca Spix Av. Brasil. t. 29. f. 1 (fig. bona), Foemina adulta. Mari similis, diversa capite absque rubedine, fronte nonnihil cyaneo-induta, alis caudaque minus nitide cyaneis, rectricibus quatuor intermediis viridibus, solum apice prope rhachin paullo cyaneo-lavatis, reliquis largius viridi-limbatis, viredine ptilo- seos reliquae minus nitida; rostri pedumque pictura eadem quae maris. Spix. c. t. 30 (fig. bona). Juvenis. Foeminae similis, ptiloseos color quam in hac minus intensus ac purus. Mas juv. adulti ptilosi se induens. Vertex, frons et occiput viridia, plumis rubris plus minusve variegata. Maxilla et mandibula albicantes, macula in basi corneo - plumbea majuscula notatae; irides fuscae; pedes viridi-nigricantes; ungues pallide cornei, margine inferiore albido; cauda brevis aequalis, rec- tricibus lanceolato -terminatis. — Longitudo maris 8” (foeminae 71,"), alae 5” 5%, caudae 3” 1", tarsi 5‘, maxillae fere 11”. Habitat satis frequens et gregaria in Drasilia, inquilinis Maitaca sive Tui Maitaca dieta; avis lentiginosa, parum docilis et garrula. Observatio. Mentum interdum plumis rubicundis varium. — Cel. Latham descriptionem Scopolii mutuatam reddit, nam autor hic neutiquam dieit alarum marginem et caudae apicem flavum, sed remiges et rectrices in hac ave coeruleo -limbatas esse aflırmat. 2. Ps. passerina. Tergum infimum, uropygium, caudae tectrices 617 superiores, alarum inferiores omnes, Superiorum majores ac remiges secundariae eleganter cyanea;; ptilosis reliqua viridis, gastraei quam notaei pallidior, unicolor, exceptis remigibus primariis extus intense viridibus, intus nigricantibus; remiges omnes subtus in malachitaceum vergentes; rectrices lanceolatae, acuminatae, supra ac subtus virides. Mas adult. Tui-ete Marcegr. Hist. rer. nat. Bras. lib. IX. p. 206 (Zich- tenst. 1. c. p..167). Psittacus passerinus Auctor. (descrip- tio plurimorum auctorum spectat marem Juniorem). Le Perroquet nain Azar. Voy. n. 288. Psitacus passerinus Spix Av. Brasil. 1. t. 33. f. 1 (fig. opt.). Foemina. Ptilosis sine pictura coerulea, tota-viridis, quam in mare pallidior; uropygium, caudae tectrices superiores, alarum infe- riores subtiliter thalassino-induta; remiges intense nigricantes, sub-- tus pogonii interni margine paullo ER EnBenE relucentes; rostrum quam in mare pallidius. Tui-Tirica Maregr. |]. e. p. 206 (Lichtenst. 1. :c. p. 167). Psittaculus gregarius 9 Spix Av.Bräs. 1.t. 34. f. 4 ( fig. bona). Mas junior. Foeminae similis; remiges secundariae ac tectrices alarum superiores majores eyaneae, harum inferiores ac uropygium thalassino- viridia, plus_ minusve cyaneo- variegata. Y Petite Perruche du. Cap Buff: Pl: enl. 455.f\\ 1 ( er me- diver.). Psittacus capensis Gmel., Lath., Shaw (a Kuh- lio alisque autoribus falso pro Mens De. Psittaculus passerinus 9 Spix. ce. t. 33. f. 2. notes hornat;, ‚Foeminae, ‚similis;. ptilosis ‚quam in; hagpallidior, eogkenm , intumidius,, ‚orneo - -albidum ; frons, . capitis; latera ac jugulum Plus minusve sordide flavido-lavata. 7° 618 Psittacus St. Thomae Kuhl 1. c. p. 58. n. 94. Psütaces gregarius 29 Spix.l. et. 34. f. 2. 3. Rostrum cormeo-rubicundum, apice dilutius; pedes griseo - vi- rescentes; irides fusco-atrae; cauda subaequalis, in statu complicato conica, rectricibus lanceolato-terminatis. Longitudo 5”, caudae 1‘ 8", alae 3”, maxillae 6%, tarsi 4‘. Habitat satis frequens in Pa- raguay ac Brasilia in arbustis, gregibus parvis (8 — 20) utplurimum in humo ambulans, voce gridula, penetrante clamans, rapide volans, in nidis a Furnarüs (e. gr. Turd. Figul. Licehtenst.) aliisque avibus congeneribus relictis nidificans, ac ova quatuor pariens, indo- cilis, in Europa difieillime hospitans. (/Mus. Paris., Berol., Mo- nac. caet.). Observatio. Auctorum Psiüttacus Tirica species distineta, nostra Sittace Tirica. ß. Rectricibus apige subtrigonis. 3. Ps. purpurata. Rectrices eleganter purpureae, apice virides, taeniola nigra limbatae, intermediae quatuor virides, apice nigrae; caput et collum supra fusco-cinerascentia; carpi margo, apex penna- rum alulae spuriae, tergum infimum uropygiumque eleganter coeru- lea; tectrices alarum, pennae scapulares remigesque brunnescenti - nigrae, hae extus viridi -limbatae; ptilosis dorsi ‚medü et reliquarum partium corporis viridis; gastraeum notaeo paullo pahrmgns hypo- chondria 'in flavidum vergentia, ‚ fv, adult. » so ss Psittacus purpuratus Lath, Gm el., Kuhl (deseri Zpt., opt). Psittacus porphyrurus Shaw. Nat. Misc. Vol. 1. t. 16. 8. p- 547. Id. Gen. Zool. ART“ 'Rostrum flavescens;"pedesi cinerei' "unguibus flavidis;' cauda aequa- lis, bretis,) sufra' tebtrieibus Tongis’ 'tectat "Löngiude Kae, er tat in Cajenna. Er Paris) " VEROLTR 619 Observatio. A Psittacula melanota admodum affıni differt co- lore uropygii, abdominis et marginis alarum caet. — Speeimen a cel, Latham descriptum discedit de Parisiensi solummodo capitis pileo cinereo ac colli parte suprema pallide cinerea. An aetate an sexu diversum ? 4. Ps. Hueti. Caput, collum, notaeum, gastraeum rectricesque duae intermediae laete viridia; gästraeum in flavidum vergens; fascia ‘in frontis parte antica ac alulae pennae atrae; pileus fere flavus; macula pone oris angulum et tectrices alarum superiores majores laete cyaneae; alarum flexura ac margo carpi coccinea; remiges nig- rae, limbo externo virides; rectrices reliquae purpureo-lilacinae, fa- sciola in apice nigra, viridi-terminata signatae. Psittacus Hueti Temm. P\. col. 49: u” a Habitus et magnitudo Psütaculae purpuratae; rostrum flavum apice dilatiori; regio ophthalmica nudiuscula; pedes grisei. Habitat in America meridionali. (Mus. Lugd. Batav.) Non vidi. 5. Ps. melanoptera. Capistrum flavidum; vertex, regio parotica collique latera laete viridia; jugulum et pectus cano-virescentia; re- liquae corporis partes inferiores flavido-virides; plumae colli postici squamoso-positae, flavidae, nigro-cinctae; dorsum, tergum, uropy- gium, pennae scapulares et remiges nigra; tectrices alarum superio- res majores flavae, amethystino-terminatae; alulae pennae nigrae, apice amethystinae; remiges primariae extus strictissime viridi - mar- ginatae , ultimae extus flavae et virides; carpi margo ruber; tectrices alarum inferiores amethystino -cyaneae; caudae tectrices superiores virides, duae intermediae longae, nigrae ; rectrices lilacinae,, egregie amethystino-relucentes, in pogonio interno fasciola nigra ante apicem notatae, quatuor intermediae non fasciolatae. Av. adult. Petite Perruche de Batavia Buff. Pl. enl. 791. f. ı (fig- 18* 620 mala). La petite Perruche de V'isle de Java Sonner. Voy. & la Nouy. Guin. p. 78. t. 41. Psittacus melanopterus Gmel., Lath,, Kuhl, Shaw. ce. t. 152 (fig. bona), Brown Illustr. t. 8 (ig. mala). La Perruche Javane‘ Le Yaill.]. e..p. 131. t.. 69 (fig- opt... Psittacus micropterus Kuhll. c. p. 67. n. 113. Rostrum flavidum; regio ophthalmica 'nudiuscula; irides flavo- rubrae; pedes unguesque flavi; cauda recto-truncata, rectricibus fere trigono -terminatis. _Habitus ‘et magnitudo /’sittaculae melanotae, ei similis. Longitudo 612”,:caudae 2, alae 4”, maxillae 9”. Ha- bitat (non in /ndia orientali) in America (Columbia). (Mus. Pa- ris., Berol.) 6. Ps. melanota. Laete viridis; dorsum et pennae scapulares fuli- ginosa; brachii margo supremus, alulae pennae strictissime viridi- marginatae, remigum omnium apex ac pogonium internum nigra; truncus subtus virescens, lateribus canescens; tectrices alarum cau- daeque inferiores ac superiores laete virides; rectrices duae interme- diae toto virides, reliquae rubro-lilacinae, apice extimo virides, fascia antecedente nigra ‚latiuscula 'notatae; pro fascia in ‚rectrice extima macula rotunda in pogonio interno. /Mas et Foem. adult. Psittacus melanotus Lichtenst. in Mus. Berol., Kuhl.ı. €. p. 59. n. 97. Psiütacus erythrurus Mied. Cauda. brevis, rectiusculo - truncata, rectricum apice trigono; rostrum albidum basi, paullo obscurius; cera ‚virenti-fuscescens; irides fuscescentes, angustae; palpebrarum margo et regio periophthalmica stricte nuda, lateritia; pedes et ungues pallidi. Longitudo 634“, alae 4” 4, caudae 1° 11°”, maxillae 7’’, tarsi 32. Habitat in Brasiliae provincia Bahia. (Mus. Berol.; vivam. vidi Londini,) y. Rectricibus apice recto-truncatis. 7. Ps. surda. Viridis; pilei collique postici plumae obscurius 621 limbatae; pennae scapulares fuliginoso-olivaceae; alulae pennae nigrae; capistrum sordide flavidum; jugulum ac reliquae corporis partes infe- riores virescentia; ventris latera ad flavum vergentia; rectrices duae intermediae virides, fascia nigra terminatae; reliquae aureo-ochraceae, linea in apice et strictiore ad marginem externum nigra limbatae; tectrices alarum inferiores virides. /Mas adult. Psittacus surdus Lichtenst. in Mus. Berol., Kuhll. ce. p. 59. n. 90. Psittacus chrysurus Swains. Zool. Ilustr. n. 29. t. 141 (fig. bona.). Foemina. Ptilosis quam in mare pallidior, facies pallidius fla- vido-fuscescens; rostrum virenti-corneum, subflavidum. Avis junior. Avi adultae similis, colli et pilei plumae margini- bus obsoletis; rectrices duae intermediae toto virides; rectrix utrinque sequens viridis, medio ex fulvo-viridis; ‚reliquae ex fulvo-virides apice-- virides, margine externo nigricantes. ‚ . Rostrum maris adulti virescens, versus apicem sensim pallidiorem flavido -virens ;. cera sordide viridis; regio ophthalmica nudiuscula, obscure cinerea; pedes caesio-nigricantes unguibus pallide corneis ; irides ex annulis duobus fuscis compositae, quorum externus interno obscurior; cauda rectissimo -truncata, rectricibus omnibus apice recto- truncatis. Longitudo 7’, alae 414”, caudae 2”, maxillae 812, tarsi 3’. Habitat in Drasiliae provincia ‘Para (Mus. Berol,,, Pa- ‘ ris,; duas vivas vidi). 6. Rectricibus apice obtusis. 8. Ps. Swindereniana. Capitis pileus et nucha splendide viri- dia, haec fasciola nigra terminata; dorsum, tergum alaeque supra toto saturate viridia; pectus ac totum collum viridi-olivacea; uropy- gium caudaeque tectrices superiores azurea; facies, abdomen ac cris- 622 sum flavescenti-viridia; rectrices duae intermediae toto saturate viri- des; reliquae prima medietate cinnabarinae, reliqua parte saturate viri- des, exclusa fasciola obliqua rubrum colorem terminante nigra; rectri- cum pars inferior apicalis coerulescens; remigum pogonium internum nigrum. Av. adult. Psittacus Swinderenianus ‚Kuhl 1. c. p. 62. n. 104. tab. 2 (fig. bona). | Rostrum, pedes unguesque nigra; regio ophthalmica plumosa; cauda brevis, subaequalis; alae longae, cum apice caudae finem attin- gentes. Habitus et magnitudo Psittaculae pullariae. Longitudo 61%”, caudae fere 114", alae 31%": Habitat, ut dicitur, in „Africa meri- dionali. Kuhl, Non vidi. 9. Ps. pullaria. Frons, sinciput, lora, gula hujusque latera roseo- cöccinea; uropygium cyaneum; tectrices alarım inferiores velutino- nigrae; flexura alae nigra, paullo cyaneo-varia; carpi margo flavus, albo- et cyaneo-variolosus; remiges omnes subtus et intus nigrae, extus supra virides; rectrices quatuor intermediae toto virides, apice subflavidae; reliquae supra et subtus basi virescenti-flayidae, medio eleganter cinnabarinae, fascia subsequente, colorem rubrum termi- nante nigra subobliqua notatae, apice laete flavo-virescentes; cau- dae tectrices superiores laete flavido-virides; pennae scapulares, alarum tectrices superiores omnes, tergum, dorsufh, collum posticum ac laterale, occiput et vertex laeie viridia; capitis latera ac gastraeum totum virescentia. Adult. Psittacus minimus Clus. Exotic. p. 365. c. fig. The little red-headed Parrokeet Edw.|]. c. t. 237 (fig. mediocr.). Psitta- ‚ cula guineensis Briss. 4. p- 387. Petite Perruche mäle de Guinee Buff. Pl, enl. 60 (fig. mediocr.). Psittacus pullarius ductor. 023 Juvenis (et Foemina?). Avi adultae similis, exceptis tectricibus alarum inferioribus ac margine carpi viridibus; capistrum solum ac mentum roseo-rubra, nonnihil in aurantio-rubrum vergentia. Rostrum roseo-rubrum; irides fusco-atrae; regio ophthalmica, imo palpebrarum margo plumosa; pedes pallide ex incarnato -plum- bei; ungues pallidi; cauda brevis, subaequalis; alae magnae, cum fine caudae apicem attingentes. Longitudo 5” 10’, alae 314", caudae 1%4", maxilla 714’, tarsi 4. Habitat satis frequens in India orientali, mare foeminaque semper consociatis. Mus. (Paris., Berol., Monac.; multos vivos vidi.) Observatio. Psittaculae roseicolli proxima, ab hac characteribus exhibitis satis diversa. Ye 10. Ps. roseicollis. Frons, sinciput ac superciliorum regio rubra; genae ac jugulum dilute rosea; uropygium caudaeque tec- trices superiores laete azurea; rectrices duae intermediae, capitis pars reliqua, collum posticum, dorsum, tergum alaeque supra, pectus ac omnes corporis partes inferiores virescentia, hae superioribus di- lutiores; tectrices alarum inferiores coerulescenti-virides ; rectrices religuae a basi fere,jusque ad medium rubrae, fascia subsequente atra notatae, apice coeruleo -wirescentes, pogonio externo virides. Mas adult. Psittacus pullarius. var. ß Linn., Lichtenst. Catal. rer. nat. rariss. Hamb. 1793. p. 7. n. 74, Meyer Zool. Annal. Bd. I. p- 141. Psittacus roseicollis Vieill, N. D. 25. p. 377. /d. Encyel. meth. Livr. 93. p. 1408, Kuhl. c. p. 63. "'"Habitus' Psiüttaeulae ' pullariae simillimae; rostrum validum pe- desque' incarnata. Longitudo’'6”. Habitat 'satis frequens ad Caput bonae spei (Mus. Paris.). 624 11. Ps. batavensis. 'Laete viridis ; frons. ad latera, lora, genae et mentum cinnabarina; vertex et occiput: violaceo-coerulea; alarum tectrices inferiores eleganter. coeruleae; ‚remigesintus nigrae; crissi plumae apice paullo coerulescentes; venter pro vario ad lucem ob- jectu nonnihil in coeruleum vergens; maxilla rubra, apice Havida; mandibula obscure rubicundo-fusca. /Mas et Foem. adult. Psittacus batavensis Lath., Kuhl. Perroquet Geofroy Le Vaill. 1. ec. p. 68.:t. 112 (fig. opt.). ‚Psittacus personatus Shaw. Gen. Zool. 8. $: 2. p-. 544 Psittacus Geoffroyanus Vieill.N.D. 25. p. 311. Psiütacus Geoffroyi Ruhlı. c. p. 85. n. 151. } 4 Juvenis. Ptilosis tota viridis, exceptis alarum- tectrieibus infe- rioribus Senn rostrum nonnihil in fuscum Teraens. If i # Avis junior. .adultae ptilosis se, induens. Puilosis avis are genae: rubro- variolosae. Le Haill. l. e. t. 113. Cauda: mediocris, subaequalis; pedes nigricantes ; corpus validum. Longitudo 1134", caudae' 4 Habitat} “ut dieitur, in insula Java et satis’frequens in [Nova Hollandia australi‘ (Mus. ‚Paris.). . Ay =; Observatio. Lathamii descriptio Psittaci batavensis manca sine dubio ex icone, ad specimen junius, rostro ädhuc obscuro ex- e structum, elaborata. 12. Ps. Tovi. Pileus ac totum notaeum, inclusis caudae tectri- ceibus superioribus pennisque scapularibus, eleganter viridia; jugulum viride, nonnihil in obscure flavum vergens, ‘ hujus pars inferior et pectus ‚viridi-lutea; ‚gula .macula .exigua... rotunda,: aurantiaj.notata; alarum tectrices superiores: minores jugulo concolores; harum mediae, castaneo-aureae, nonnihil in viride vergentes, taeniam in ala latam 625 transversam eflicientes, majores a.trunco remotiores prasinae, corpori proximae virides, paullum ad luteum inclinantes, inferiores eleganter luteae; venter, latera, crura et crissum dilute viridia, nonnihil ad lu- teum inclinantia,; remiges subtus dilute virides, juxta rhachin saturate cinereae, primariae supra prasinae, secundariae viridi-luteae, omnium rhachis nigra; rectrices virides, limbo interno subluteo. Psittaeula gutture luteo Briss. Ornith. 4. p. 396. t. 30. f. 3. Psittacus, Tovi,Gmel., Psittacus Toui Lath. Rostrum dilute griseum; pedes unguesque grisei; cauda brevis, subaequalis. Longitudo 634”, pedis 412"', maxillae ad oris angu- lum 717", ejusdem ‘crässities 8% Habitat . . . . (Brisson). Observatio. Species sane distincta, a.Arissonio ad naturam descripta, a Ruhlio non indicata; nam Psitacus Tovi (v. Sitt. Tuipara) quam citat, innititur solum icone Buffoniana (Pl. enl. n. 190. f. 1), quae a Gmelino ac Lathamio huic avi falso annu- meraltur. 13: Ps. cana. Caput ac collum totum pectusque albescenti-cana, pro vario ad lucem objectu viglaceo-reflectentia; dorsum, tergum, uropygium, caudae et alarum tectrices superiores, nec non pennae scapulares viridia; epigastrium, venter, tibiae crissumque dilute viri- dia; tectrices alarum inferiores nigrae; remiges intus et subtus nigri- cantes, extus striclissime flayido- marginatae; rectrices virides, omnes ante 'apicem fascia lata nigra notatae, laterales pogonio interno ver- sus basin flavidae, /Mas adult. Psittacula madagascariensis Briss. 4. p. 394. t. 30. f. 2. Petite Perruche de Madagascar Buff. Pl. enl. 791. fig. 2 (fig. valde medioer.). Psittacus canus Auctor., Shaw. Nat. Mise, t. 425. Psittacus polocar R. Forster Icon. inedit. tab. 51. 79 626 Foemina adult. Mari similis; caput et collum viridia; caput eolto dilutius. f Avis hornot. Foeminae similis; ptiloseos pictura quam in has minus pura. : Avis junior adultae ptilosi se induens. Caput solum canescenti- album, viridi - variegatum. Rostrum pedesque canescentia, illud basi plumbeum; regio oph- thalmica tota plumosa; ungues_ diluti; irides perlaceo-albae; cauda longula subcuneata, rectricibus obtuse acuminatis. Habitus Psittacu- lae pullariae. Longitudo 5%4”, caudae fere 2“, alae 5312”, maxillae 61,'". Habitat in insula Madagascar, St. Mauritü et St. Fran- cisei. (Mus. Berol., Paris.) 14. Ps. Galgulus. Taete viridis; verticis macula subrotunda cyanea; cervix fascia eleganter aurantia notata; tergum flavum, uro- pygium, caudae tectrices superiores (rectricum @apicem attingentes) jugulique macula maxima coccinea; remiges apice obscurae, pogonio interno nigräe, subtus glaueae; alarum tectrices inferiores ac supe- riores omnes, remiges extus et caudae pagina superior virides, hujus latus inferius turcino-coeruleum; rostrum atrum; pedes nigricantes. Mas adultus. The sapphire-cromned Parrakeet Edw. 2. t. 177 (fig. opt.). Petite Perruche du Perou Buff. Pl. enl. 190. fig. ı (fig. non satis accurat.), Sonner. Voy. ä la Nouv. Guin. p. 76. t. 38 (fig- infer.). Psittacus Galgulus (exclusa varietate ß) Auctor., Kuhll. ce. p. 64. n. 106. P Foem. Viridis; vertex cyaneus; uropygium caudaeque tectrices superiores coccinea; rostrum et pedes rubicunda. Avicula ex Malacca insula Aldr ov. Av. T. HI. p. 560. Psit- tacula malaccensis Briss. IV..p. 386. 627 Mas junior. Viridis; uropygium caudaeque tectrices superiores coceinea; juguli macula magna fulva; rostrum rubicundum, maxillae apice.nigricans: (Mus: Berol.) Sapphire crowned Parrakeet Female (?) Lath. Synops. 1. p- 515. Juvenis. Viridis; gastraei viredo ad flavidum vergens; uropy- gium et caudae tectrices superiores elongatae , rectricum apicem at- tingentes, intense coccinea; rostrum rubicundum; pedes incarnati, unguibus pallidis. Psittacus vernalis Sparrm. Mus. Carls. t.29, Lath., Kuhl. I. ce. p- 65- n. 108. 4v. hornot. Pallide viridis; uropygii plumae pallide coccineae, basi virides; tectrices caudae superiores pallide coccineae, rectricum medium altingentes; hae stricte flavido-terminatae; rostrum pallide rubicundum. Rostrum pusillum, dente obsoleto auctum; regio ophthalmica nu- diuscula; alae fere caudae apicem attingentes; cauda brevis, fere aequalis._ Longitudo 414”, alae 2” 11”, caudae 1 5%, tarsi 314. Habitat salis frequens in insulis Java, Timor et Sumatra, Javanis Slindit, sive Stlinditun, Sumatranis Serindit dicta. Pede altero suspensus dormit. (/Mus. Paris., Berol., Monae.). Observatio. Auctorum varietas 9. Psütaci Galguli spectat se- quentem speciem. 15. /s. Culacissi. Frontis macula magna, jugulum et pectus ex parte, uropygium caudaeque tectrices superiores coccinea ; fascia nuchae aurantio-rubra; capitis partes reliquae flavido-virides; collum supra et ad latera, dorsum, tergum, pennae scapulares, tectrices' ala- rum superiores omnes remigumque pogonium externum viridia; cris- 19°* 628 sum et reliquae corporis partes inferiores dorsi colore , tamen paullo dilutiore, nonnihil ad flavidum vergentia; remigum pogonium inter- num coeruleo-beryllinum, nigro-limbatum; alarum teetrices inferio- res majores viridi-coeruleae; rectrices supra virides, subtus coeruleo- beryllinae. Mas adult. ER. 1020 Psittacula, philippensis Briss. 4. p. 392. t. 30. f. 1 (descript. opt.). Perruche mäle , des Philippines Buff. Pl. enl. 520. f. ı (fig. sat. accurat.). Sonnerat Voy. ä la Nouy. Guin. p. 76. 4ieme &spece (solum descriplio foeminae) te. 40. fig. sup. Psit- tacus Galgulus var. ß. Gmel., Lath. Psittacus minor (solum Jfoeminae descriptio) Gmel., Lath., Fieill. N. D. et Encydel. Livr. 03. Psiütacus Coulacissi Fieill.. c. p. 1405- t. 130. f£ 1. Psittacus philippensis Huhl\. e. p. 64. n. 107. (deseript. manca). Foemina adulta. Mari similis, frons solummodo, uropygium caudaeque tectrices superiores coccinea; jugulum virescens; nucha abs- que fascia, toto viridis; regio rostrum inter et oculos viridi-coerulea. Psittacula rubrifrons Figors. Philos. Mag. 1831. p. 147. Rostrum rubrum; regio ophthalmica parum nuda; irides flavae; pedes ungue:que rubicundi; caudae tectrices superiores quam in prae- cedente; specie multo breviores; cauda brevis, subaequalis. Longitudo NZ gYar, caudae 114”, tarsi fere 5“. Habitat in insulis Philippi- nis, inquilinis Culacissi dicta. Brp® sr 16. Ps. minor. Caput .et collum livide virescentia; ıllud supra totum rubrum; jugulum coeruleum; collum posticum, pennae scapü- lares, dorsum, 'alarum tectrices superiores omnes, remigum pogonium externum ac cauda supra obscure viridia; remiges et rectrices«sub- tus coeruleo-beryllinae, illae supra- interno pogonio nigrae; corporis partes inferiores omnes‘ laete flavescenti-virides; wuropygium: cau- daeque teetrices superiores, rectricum medium attingentes, pur- 629 pureo -rubra;' rostrum ‘totum, nigrum; ''pedes fuscescentes, » Mas adult. The smallest green and red indian Paroquet Edw. 1. t. 6 (fig. 'satis accurat,), Sonner.\Voy.:a la.Nouv; 'Guin, p..76.) 4itme espece (solum: descriptio maris). : Psittacus minor'Gmel.,; Lath. Fieill. (exclusa descriptione foemin.ae);.Encyel. meth.,' Livr. 03. t. 230. f. 5. Psittacus indieus:Gmel., Kuhl.l. ec. p. 65. n. 109. Psittaeus asiaticus Lath.zy Kieill. Foemina adulta. Mari similis ; pileus ‚eoerulescenti-viridis. Regio ophthalmica nudiuscula, incarnata; irides flavae; rostrum rubrum absque dente; pedes unguesque pallide rubicundi; caudae tectrices superiores rectrices prima medietate tegentes; cauda brevis, subaequalis, Habitus- et, magnitudo, speciei. praecedentis.,, Habitat in insula Lugor (Mus. Paris.), 17. Ps. Desmarestü. Frons coccinea; pileus ac oceiput flavo- aurantia; fascia juguli lata inferius altera angustiore ferruginea termi- nata; macula infra oculos ac alarum flexura eyaneae; capitis pars re- liqua, collum 'anticum .ac laterale,|crissum caeteraeque: gastraei partes flavo-virentia; alae supra, cauda,:dorsum totüm‘ eollumque' posticum fusco - viridia; 'remiges subtus pogonio 'interno nigrae, externo viri- des, strictissime flavido-marginatäe, secundariae latere. interno nigrae, macula in margine flava, in terliariis sensim in aurantium vergente notatae. ‚13 Psittacula Desmarestü Lesson et Garnot Duppery Voy. aut. du monde. Part. Zool. t. 35. Less. Man. d’Ornith. II. p- 149. E E i Am J » # i Rostrum . validum pedesque 'validiusculi nigra; facies tota. plu- mosa; cauda in statu complicato conica; hujus tectrices superiores 050 rectricum primam zmedietatem Jlongitudine aequantes. Longitudo 814". Habitat in /Vova-Guinea, in sylvis densis portui Derery confinibus. Lesson. (Non vidi.) 18. Ps. " 1340 Tas.miirinasisViridiszohrong ebovertex,ilora;genarum.'pärs an- terior, .collum :antidum,\tofumi peetns get; epigastrium vdilute grisea - margo ‚plumarum: in \pectore‘\pällide virenss' alulae pennae .let remiges 639 cyaneae, hae extus strictissime- virenti- marginatae; pogonio interno nigrae, subtus glauco+*reflectentes; Abdomen griseum, viridi-indutum; erissum et alarum tecetrices inferiores viridia; rectrices virides, juxta rhachin nonnihil in coeruleum 'vergentes abe sublus glauco -reflectentes; rostrum Supra Culmen admodum dilatatum ac rotundatum,, breve, al- bido-corneum. 'Mas et Foem. adult. Rantuchesä &: poitrine. grise: Buf "fPl.enl. 268. € fit medlioer.). Psittacussmurinusı dwetor. La Perruche:ssouris‘ LeıK.aillı ut Bl fig. pessima), La: jeune, veuve Azar. Voyo\n.\'282. Psittacus Cotorra Kieill. N. D. 25:‘p eh Avis Junior. Ares viridis; genae ac collum „supremum ‚plus minusve grisea, hujus plumae albido -marginatae; rectrices pogonio interno flavidae. a La Perruche ü joues grises LeV aull l. c. p. 129. t. 67. Psittacus buccalis Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög., Kuhll.ce. Psittacus ‚einereieollis Piel... co F | se Facies plumosa, macula one oculos pärva, nüda; oculi minimi, iride fusco-nigra; pedes'olivaceo -plumbei ; candd longa admodum gradata, lanceolata. Longitudo 10'% “, rostri ad frontem 9”, alae 554", caudae 434”. Habitat in ri ‚(Montevideo et Para- guay), quoque in Buenos ‘Ayres. Struit nidum 'glöbosum in arbori- bus e ramulis spinosis 314° latutm, intus herbis Viridibus stratum, ad latera, ut nidus Picae, introitu instractum. "Föeminae plures inter- dum, ut dieitur, in uno eodemque nido ovis (3— 4) incubant; nidi saltem in una arbore, aut in arboribus vicinis, magno numero et tam arcte sibi adpropinquati 'struuntur, ut se invicem attingant. Potandi causa: Psittaci hi locos inundatos), |praeterea campos ac plan- tationes petunt; 'reliquis ‘congeneribus' melius incedunt. : Libidinosi sunt, agiles ac dociles. Foeminae captae non:raro :ovä: 'pariunt, '' Au- 640 dit Cotorra apud inquilinas in Buenos Ayres Azar. (Mus. Paris., Berol.; multas vivas adultas, sed nullas juveniles vidi). Observationes. Swainsonii Psittacus murinus (Zool. Wlustr. n. 18. t. 89) species distincta esse videtur, quae de Sit, murina nostra „loris, genis, regione parotica, mento ac toto collo antico coerulescenti-cinereis, fronte verticeque virenti-coeruleis, rectricum apice coerulescente et rostro intense cinereo“ discedit. Avis haec #73 canicollis“ vocari possit. — Zigorsii Psittacara nana (Zool. Journ. 1830. p. 272-), viridis fronte, collo antico pectoreque grisescens, 81%" longa, ex Jamaica praeter staturam minorem nost- rae a Sit. murinae non differre videtur. Descriptio hujus avig com- pletior desideratur. 8. S. leucotis. Aurium macula albicans; frontis margo, lora ac macula in buccis, secunda in uropygio, tertia in medio abdominis castaneo-purpurina; plumae juguli, colli infimi lateralis pectorisque malachitaceo - virescentes, in apice albido-notatae; pileus fuscus, paul- lulum malachitaceo-variegatus; lunula in cervice subconspicua coeru- lescens ; humeri coccinei; crissum, tibiae et reliquae corporis partes inferiores, dorsum, tergum, uropygü latera, tectrices alarum inferio- res ac superiores, pennae scapulares remigesque ultimae sordide viri- dia; remiges subtus olivaceo-reflectentes, primariae supra pogonio externo coerulescentes, interno olivaceo -nigricantes; cauda tota cu- preo-rubra; rectrices supra basi ac intermediae limbo versus basin virides. /Mas et Foem. adult. Psittacus leucotis Liehtenst. in Mus. Berol., Kuhl. Consp. Psitt. p. 21. n. 15. Avis junior. Avi adultae similis; alae ad humeros et in mar- gine virides, plumulis nonnullis sordide coccineis intermixtae; aurium macula alba minus extensa. ‘ 641 Aratinga Caivana Spix. Av. Bras. 1. t. 19. f. 1 (fig: sat. accur.). Addas descriptionem Psittaci nini p. 31. - Regio ophthalmica parum nuda; rostri basis plumosa; irides ex annulis duobus compositae, quorum internus, pupillam cingens, ob- scure fuscus, externus aurantius; rostrum corneo-fuscum; cauda elon- gata, admodum gradata, lanceolata; pedes nigricantes, unguibus fu- scescenti-nigricantibus. Longitudo 814”, caudae 5” 7", alae 41%", rostri ad frontem 7142”, tarsi fere 4. Habitat in Brasilia satis frequens, cum Sil. versicolore simili, majore, in pectore aliter picto non confundenda. (Mus. Paris., Berol., Monac.; vivas vidi). Observatio. Spi.xii descriptio Psittaci Caixana (). c. p- 34.) spectat ad Sl. caclorum. 9. S. vittata. Plumae totius colli antici ac lateralis medii, pec- toris epigastriique supremi ex .cinereo olivaceo-flavidae, fasciola fla- vida, antice nigricanti-marginata, terminatae; aurium plumae discre- - tae, longiusculae bruneo-albidae; frons fasciola stricta purpureo- castanea, margine anteriore coccinea, notata; plumulae nonnullae prope maxillae basin fuliginosae,; macula in ‚buccis, sinciput, pilei pars reliqua, collum posticum, dorsum supremum, pennae 'scapulares, remiges ultimae, alulae pennae, .caudae alarumque ‚teetrices superio- res ac inferiores omnes, margo alarum totus, abdomen, hypochondria ac tibiae viridia; macula in ventre magna, dilute ‚purpurea; tergum et uropygium purpureo-irrorata; rectrices. subtus toto sanguineo- cupreae, supra pogonio interno sanguineo-cupreae, externo maxima ex parte virides; remiges primariae extus coerulescentes, pogonio in- terno nigricantes, omnes apice virides, subtus ad olivaceum vergentes, Mas adult. | Aralinga fasciatus Spix Av. Bras. 1. t.21. fig. ı (ig. bona). Foemina. Mari similis; tergum non coccineo-irroratum, obso- 81 042 x lete purpureo-indutum, abdominis ' macula, minor,; pallide coccinea; pectoris ac colli pietura maris, magis ad olivaceum inclinans. > Perruche Ara & bandeau rouge Le Faill.]. ec. t. ı7 (fig- non sat. accur.). : Psittacus vütatus Shaw. Gen. Zool. Kuhl. Psütacus ‚frontalis Wieill, N. D. Psitt. undulatus Jllig. in Lichtenst. Berl: Dubl. Verz. S. t: Spix 1, «. f 2 (fig. bona). Avis juvenilis. Avi adultae similis; venter absque macula rubra; genae undulatae. Auhl. (Non vidi). Regio ophthalmica nudiuscula ac cera albidae; rostrum corneo- fuscum apice dilutius, ceulmine subobsolete biangulosum ; mandibulae pagina antica acie in medio longitudinali- subconspieua aucta; pedes unguesque nigricantes; cauda elongala, admodum gradata. Longitudo 10”, caudae 51/,", alae 5”, rostri ad frontem 10°, tarsi 4’. Ha- bitat in Brasilia satis frequens. (Mus. Paris., Berol., Monae., - Eichstaedt.). | 10. $. lepida. Caput, collum postieum ac laterale fusca; ma- cula genarum versus frontem et menti latera extensa, viridis, versus apicem inferiorem ae in fronte in malachitaceum vergens; cervix fasciola subdistincta pallide cyanea cincta; regio parotica grisea, plu- mae colli antiei pectorisque pallide malachitaceae, fasciola albida, an- terius paullo obscurius marginata, terminatae; crissum malachitaceo- eoerulescens ; reliquae corporis partes inferiores laete virides,: abde- men in medio paullo coceineo-irroratum ; alarum margo ac ‚tectrices inferiores sanguineo-coccinea; alulae pennae remigesque primariae et secundariae latere superiori maxima ex parte intense cyaneae, apice et margine interno striato, subtus toto fuliginoso - nigricantes; valarum tectrices superiores omnes, remiges tergo proximae, pennae scapula- res, dorsum, tergum, uropygium caudaeque teetrices superiores in- tense viridia; rectrices’ supra castaneo - purpureae, subtus nigricantes, 643 pro vario ad lucem objectu in vinaceum 'vergentes, omnes basi vi- rescentes, intermediae ibidem paullo cyaneae. Av, aduk. Psittacus lepidus Illig. in Mus. Berol. (Psitt. versicolor Kuhl. Consp. psit. 22. sed solum. descriplio avis sie dictae junioris). Aratinga perlatus Mas. Spix Av.Bras. 1. t.20. f, 1 (fig. medioer.). Habitus et magnitudo Sit. versicoloris; cauda elongata admodum gradata; regio ophthalmica solum nuda; rostrum corneo- fuscescens; pedes admodum verruculosi unguesque nigri. Longitudo 01%’, cau- dae 414”, alae 4” 10°, tarsi 514”, digiti externi antici et poslici, excluso ungue, 7’”. Habitat in Drasilia versus fumen Amazonum. (Mus. Berol., Monae.). Observatio. Spizxii descriptio non satis accurata est. Jugulo speciminis ab eo falso pro mare speciei sequentis descripto plumae virescenti- fuscae avis alienae insertae erant. 11. S. chlorogenys. Macula utrinque ad mandibulae basin paullo infra oculos ducta flavido-virescens, fine halichlora; frons fasciola stricta obsoleta purpurino-castanea notata; sinciput ad halichlorum vergens; capilis plumae religuae ao totius colli postici murino- Juscescentes, rhachi et apice albido- griseae ; plumae regionis pa- roticae longiusculae, angustiusculae, menti totius, colli antiei ac pectoris supremi pallide griseae, pro vario ad lucem objectu non- nihil rubicundo-reflectentes, limbo apicali paullo obscuriore, se- riceo-nitente; pectoris latera inferiona, epigastrium ac venter vi- rescentia, hic rubro-conspersus; margo. totus carpi antibrachiique nec non tectrices alarum inferiores coccinea; tectrices alarum infe- riores majores ac remiges subtus argenteo-nigrae, harum primariae supra pogonio externo cyaneae; secundariae ac alulae pennae ma- lachitaceae, illae limbo interno nigricantes; cervicis lunula subdi- stineta ; tibiae, hypochondria ac crissum pallide malachitaceae; tec- 81* 64 trices alarum superiores omnes, remiges tergo proximae ac pennae scapulares, dorsum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores olivaceo-virides; rectrices omnes supra purpurino-castaneae, limbo apicali siricto , diluto, exceptis intermediis ante apicem iu halichlo- rum vergentibus , omnes basi cyaneo - virescentes, subtus nigricantes. Mas et Foem. adult. Aratinga perlatus, foemina, Spix Av. Bras. 1. t. 20. f. 2 (fig. mediocr.). i Rostrum mediocre albicans, nitore argenteo; rostri basis plu- mosa; regio ophthalmica nudiuscula,, diluta; pedes graciliores fusces- centes, digitis admodum longis, unguibus acutissimis, nigris; cauda elongata, modice gradata, lata, rectricibus latis, apice obtusiusculis. Longitudo 7%,", caudae 3” 7’, alae 4, digiti antiei et postici ex- terni, excluso ungue, 8”, tarsi 5’, rostri ad frontem 8‘. Habitat in Brasilia ad flumen Amazonum. (Mus. Monae.). Observatio. Haec species differt a praecedente, sane simili, sta- tura multo minore, tarsis digitisque longioribus gracilibus, ac signis supra exhibitis. 12. S. Chiripepe. Intense viridis; jugulum totum, colli, aurium regio ac abdomen carmelitino-fusca; pectoris pars infima macula rubra notata; macula similis in ventre; cauda supra rubra, flavo- mixta, subtus fere rubra; frons fasciola brunnea signata; alae latere externo coeruleae; remiges subtus fuscae. /Mas et Foem. adult. Le Chiripepe Azar. Voy. n. 281. Psütacus Chiripepe Vieill.\. ce. p. 361. Rostrum pedesque nigricantia; regio ophthalmica nuda, albida; orbitae fuscae; caput subparvum; oculi magni, iride rufa. Longitudo 934”, caudae 414", tarsi 9”. Habitat in Paraguay‘, gregaria aut 645 per familias, rapidissime volans,.‚ova tria, ut dicitur, in arboribus ca- vis pariens; inquilinis Chiripepe ae Aribaga dicta. Azara. (Non vidi). 13. S. melanura, Rectrices supra et subtus Juliginoso - - Ni- grae, pro vario ad lucem objectu ad castaneo - - purpurinum inch. nantes, intermediae limbo versus basin viridi -lavato; tectrices ala- rum superiores majores (pone alulam sitae) aureo-auranliae, ver- sus basin rubrae, harum externae sanguineo-rubrae, apice aureo- flavae , rhachi‘ alba; tectrices‘ alarum ‚reliquae mediae ac minores, inferiores omnes, alarum margo, remigum $secundariarum pogonium 'externum, remiges ultimae toto, pennae scapulares, notaeum totum, erissum, abdomen, venter, latera, tibiae et epigastrium, capitis la- tera ac pieus, nec non collum posticum viridia; remix prima tota nigra; remiges sequentes extus viridi-coerulescentes, intus nigrican- tes, omnes subtus nigrae, nonnihil olivaceo-nitentes; frons fasciola minuta subobsoleta castaneo-purpurina, notata; plumae, colli. antici, lateralis infimi ac pectoris latiusculae, rectiusculo truncatae, virescen- tes, limbo apicali albido.. /Mas et Foem. adult. Aratinga melanarus Spix Av. Bras. 1. t. 22. f. 1.2 (fg. bonae). Avis junior. Tectrices alarım superiores majores internae solum aureo-flavae, basi rubescentes, externae virides; ptilosis reliqua ut in avi adulta. Regio circa rostri basin plumosa, regio ophthalmica large nuda, diluta; rostrum corneo-nigricans apice albido; mandibula in pagina antica acie longitudinali, stricta aucta; irides aurantiae; pedes et un- gues nigricantes; cauda elongata, admodum gradata; alae majusculae. Habitus Si. fasciatae subsimilis. Longitudo 954”, caudae 4" 5 alae 434”, rostri ad frontem 91‘, tarsi 514’. Habitat in Brasi- ia, versus flumen dmazonum (Mus. Monac.). 646 14. :S. Nenday: » Caput totum 'nigrum, vertex in medio dilutior; in rubrum 'vergens; caudae pägina inferior nigricans, ‘superior parte anteriore viridi-flavida, posteriore coerulea; remiges supra virides, versus apicem nigricantem in coeruleum vergentes; teetrices supra in- cumbentes, laterales apicem versus coeruleae; alaeı subtus fuscae, mi- cantes, exceptis tectricibus mediis 'ac parvis viridi- -Havidis; reliqua corporis ptilosis viridi-flavida, exceptis plumis ad latera inferiora colli pallide coeruleis ac suffraginis coccineis. /Mas et Foem. adult. Le Nenday Azar. Voy. n. 279. FPsittacus melanocephalus FVieill. N. D. 25. p: 366. Avis juvenilis. Avi adultae similis. Pedes in olivaceum vergentes; rosirum "et regio ophthalmica nigra; irides fusco-atrae; cauda elongata, lanceolata. Longitudo 1314”, caudae 615”, tarsi 9“, rostri 10°. Habitat satis frequens in Paraguay, locis cultivatis ad sylvarum margines, gregibus per- quam numerosis zeae segetibus infesta, semper una ave e turba vi- gilante, reliquis in humo obambulantibus ac vietitantibus voce altis- sima, penetrante, assidue clamantibus; inquilinis /Venday Azar. (Non vidi). Observatio. Aliud specimen cum descripto captum describit cl. 4zara hoc modo: habitus universalis ac magnitudo, nec non vox Sit. NNenday, sed ptilosis pure flava, exceptis armillis et capite rub- ris; rostrum, regio ophthalmica ac pedes dilute olivacea; oculi ut in sic dietis Albinos colorati, rubri. Quae sit haec avis, prorsus ignoro. 15: 8. leptorhyncha. Viridis; frons, striga per oculos caudaque rufae, caput nigrum, abdomen imum rufum, variegata, maxilla elon- gata, gracillima. Psittacara leptorhyncha King. Philos. Mag. and Annals of Philos. 1831. p. 65. 647 Statura Sit. cruentatae aequali: ‘Habitat \in: insula ‚Chrloe. Sit. Nenday, ut videtur, proxima. Non vidi. 16. $. Anaca. 'Macula in buccis majuseula et vitta, circa regio- nem ophthalgpigam ducta castaneo rubicundae, . plumis; stricte ‚malachi taceo-terminatis; ER gulae, colli lateralis, medi, antici pecto- risque fuscae, pectoris in, viride vergentes, amnes. limbo. rufescen- ti-albido tote cinctae; aures macula majuscula, albida, notatae;. col- lum posticum supremum, ac ‚pileus fusca; frons macula latiuscula ma- lachitacea notata; cervix faseiola, subobsoleta. pallide ıcyanea- cincta; humeri sanguineo-rubri; teetrices, alarum, inferiores, superiores..om- nes, peanae scapulares, remiges: ultimae ‚;dorsum- supremum,' caudae tectrices superiores ac inferiores, abdomen, tibiae ac hypochondria viridia; tergum ac uropygium purpurea; macula in ventre. magna pallide coccinea; cauda, lota cupreo-purpurina,, subtus. pro. vario ad lucem objectu in sanguineum vergens;; rectricum limbus versus basin viridis; remiges primariae: extus -cyaneae, nigro-terminatae;, remix prima toto nigra, olivaceo -nitens. /Mas et Foem. adult. Anaca Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 207 iR tenst. Abh d. Berl. Ak. d W. 1815— 16. p. 167). Psittacus Anaca Auctor. Perruche ü gorge tachetee de Caj. Buff. Pl enl. 144 (fig. pessima). Psittacus versicolor ductor: Perruche IA; & KaprBe: variee Le Paill. le. t. 16 fg. ri Fa ‘ Ai ar), ı All: NE intense, corneo-- fokeami: basi plamosumz regio ophthal mica parum_ nuda, albida ; pedes einereo- nigricantes; upgues nigri- cantes; cauda elongata, admodum gradata, ‚lanceolata. Longitudo 9%", caudae En m) alae fere 43 Ya", rostri culmine biangu- an 'ad frontem gt Ya 2% tarsı 5 2a "Habitat Satis ‚frequens i in Cajenna, uiäntı ac Brasilid (Mus. De ‚ Berol., Monaec.). x 648 Observatio. : Kuhlii:\descriptio; avis: junioris spectat ad Sit. lepidam. » 17. $. eruentata. Taenia ex oris angulo infra oculos ad aures ducta, macula’ in tergo 'makima et ältera in ventre purpurinae; col- lum anticum ac infimum, lateräle ac fasciola in colli parte postica infima tureino-coerulescentia; mäcula pone mandibulae 'basin versus gulae latera ducta virescens, altera pone aures isabellino-aurantia; plumae totius pilei occipitisque nigrae, versus nucham magis magis- que aurantio-limbatae; rectrices omnes supra olivaceo-aureae, apice extimo virentes, subtus toto cupreo-coccineae; humeri coccinei; cris- sum, tibiae, alarum tectrices superiores omnes, inferiores minores, caudae superiores, margo flexurae ac reliqua trunci ptilosis intense viridia; remix prima nigra, intus juxta rhachin cyaneo-reflectens, limbo flavido -virescente; remiges sequentes tres primae similes, po- gonio externo cyaneae, märgine virescentes, reliquae extus et intus juxta rhachin virides cum limbo praecedentium; apice nigricantes, omnes subtus nigricantes, intus maxima ex parte olivaceo -flavidae; tectrices inferiores majores ex olivaceo-flavidae; alulae pennae vi- rescenti- coerulescentes. Mas et Foem. adult. Psittacus eruentatus Max v. Wied Reise n. Bras. 1. p. 72., Temm. Pl. col. t. 358 (fig. bona). Psit. erythrogaster Lich- tenst. Dubl. Verz. des Berl. zool. Mus. S. 7. Psiütacus sguamo- sus Huhl Consp. Psitt. p. 20. n. 13 (sed non Psitt. sguamos. La- thamii). Aralinga cyanogularis Spix Av. Brasil. 1. t.17 (fig- bona). Psütacara Lichtensteinü Yigors Zool. Journ. 8. 1826. Avis juveniis. Avi adultae similis, ptilosi minus nitida; humeri non aut parum rubri; ‚macula pone oculos rufescens, taenia infra oculos dilutior; verticis plumae nigricantes, strictius aut vix rufes- centi - limbatae; collum anticum dilutius coeruleum; - rostrum: ob- scurius. 649 Habitus Sit. versicoloris; rostrum corneo-fuscum; irides auran- tiae; regio ophthalmica nudiuscula; cauda elongata, ädmodum' gra- data, lanceolata; pedes fusco-nigricantes unguibus nigris. ‚Longitudo 10'2", caudae 514", alae 5” 4”, rostri ad frontem 1014”, tarsi fere 6°. Habitat in Brastlia, in sylvis prope Rio de Janeiro satis frequens. (Mus. Paris., Berol. ‚ Monac., Eichstaedt.). Observatio. Psittacus squamosus Lathamii, quocum haec avis a cel. Kuhl unitur, differt toto coelo. 18. $. aurea. Frons ac sinciput ex parte, nec non macula oculos ambiens strieta (interdum quoque regio circa suffraginem) laete isabellino-aurantia; lora ac vertex coerulescentia; genarum pars in- fima, mentum, gula, collum anticum ac laterale nec non pectus su- premum sordide virentia; epigastrium intensius viride; reliquae cor- poris partes inferiores flavo -virescentes; regio parotica, occiput, col- lum posticum ac totum notaeum viridia; remiges primariae extus vi- rides, apice solum in cyaneum vergentes; secundariae extus cyaneae, omnes pogonio interno et subtus flavido-relucentes; alulae pennae toto virides; tectrices alarum inferiores ac alarum margo laete vi- ridi-flava; crissum virescens; rectrices omnes supra virides, pogonio interno obsolete fulvescentes, subtus aureo-relucentes ; rostrum nigri- cans, apice interdum dilutius. /Mas et: Foem. adult. Tui Apute-juba Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206 (Lichtenst. Abh.. d. Berl. Akad. 1815— 16. .p: 167). , Golden erowned Parrakeet Edw. 1. t.-255 (fig. mediocr.). , Perruche ü front jaune de Caj. Buff. Pl. enl. 838 (fig. medioer.). _Psitta- eus aureus Linn., Gmel, Ruhl., Donav. Natural. Repository t. 72. Psittacus brasiliensis Lath. (sed non Gmel). Psittacus regulus Shaw. La Perruche couronne dor Le Vaill.. ce. t. 4 (fig. mala, nimis magna).. ‚ld. Seconde MRraee de la Perru- 650 che a front jaune.t..37 (fig. nimis magna)..,Maracana da‘ front orange ‚4zar. ‚Voy..n.; 280. : ö Regio Arhäheleniga parum nuda, aurantia, orbitae nigricantes; irides aurantio-flavae, pedes ‚unguesque graciles; .alae ac cauda elon- gatae, haec perquam. gradata, lanceolata. Longitudo 1014”, caudae solius 534", alae 534”, tarsi 5”, rostri ad frontem 9'%. Habitat in Guiana, satis frequens in Drasilia ac in Paraguay, gregibus utplu- rimum magnis est locis cultivatis, zeae segetibus infesta ; raro docilis. (Mus. Paris., Berol., Monac., Eichstaedt.; multos vivos vidi). Observatio. 'Huc‘ referendus auctorum Psittacus canicularıs (Edi. 4. 176. a Sit. aurea fronte rubra (?) solummodo diver- sus Buffonii ac Le Yaillantii icon (Pl. enl. 767 et Hist. des Perroq- l. t. 40, certo Edwardsiana) licet cl. Le Vaillant vivos Psittacos caniculares, in fronte eoceineos, vidisse praetendat! Varietates hujus avis nondum observavi; 'quoque ptilosin avis junio- ris ignoro. 19. S. Petzü. Frons aurantia ; sinciput coeruleum; collum po- sticum ‘ac notaei pars reliqua prasina, excelusis remigibus secundariis extus cyaneis; remiges primariae extus coerulescenti - virides, intus nigrae, juxta rhachin nigram eoerulescentes; genae, collum anticum ac pectus sordide virescentia; gastraei pars reliqua et tectrices alarum inferiores flavo -virides; rectrices supra virides, versus apicem cyaneo - refleetentes, subtüs ‘pogonio interne flavae, externo grisescentes; | ma- xilla totä'favido-alba, mandibula corneo - fusca,, \antice versus 'apicem BRILIMER. eh ER ON, u Psittacus. Potzii Leiblein. in. Museo Würceburg. Regio opbhalmich Narge nuda, pallida; pedes. incarnato- ‚grisei 6) pin magnitudo prorsus Sit. 651 aureae, diversa: rostri cölore,' regione periophthalmica nuday!rectrieum et remigum pietüra: Habitat in Mezied! gi ee. on einzmi 6 BAER, TERRA N cactorum, | Rostrum elbidum; EA Mr jeirca - br füsgescenti nubilata; \ptilosis | laete Yiridis; genanum, pars ich Jugu- lum 'totum et ;peetus, cinereo - flavida,., nonnihil in colorem fuscescen- tem vergentia; epigastrium ‚, venter et, abdomen laete aurantiaca; .ala- si rum tectrices inferiores, crissum nec non alarum margo flavo - vi- rescentia; rectrices subtus laete 'virides,,‘ äpice in '&oeruleum vergen- tesy tectrices alarum inferiores majores ac'Yerhiges latere inferiore nigrae; harum primariae supra pogönio externo’‘yirides, äpicem'ver- sus coerulescentes, secundariae 'toto coerulescentes ;' margine 'apicali nigricantes. /Mas et Foem. adult. Psittacus cactorum. Wied: Reise .n, Bras..;2. p: 168, Kuhl 1.6, p. 82..n. 143.0 04dralinga RR Spt Av. Bras. 1. t. 10 fu 1 Cfig- bona). EITze Avis, Juvenilis. Avi adultae similis, ptilosis tota dilutior, colli latus anticum versus „pestus in olivaceum vergens; frons et sinciput subtiliter ‚coeruleo - lavata; ‚rostri basis obscurius fusco- nubilata. ‘The brown -throated Parrakeet Edw:'1.% 177. (/con medioer. especimine domefacto). Psitacus aeruginosus Linn., Gmel., Kuhl. | Brown-fronted Parrakeet Var. a. Lath. Synops. 1. p. 243. Psittacus plumbeus Gmel.y»Psittacus aerugi- nosus UL „Var. ß. un yintwmil be Be a: FcHilHe secundariae flavaelwenıo\ isn „nl an dralinee, minus Spi. ix, % .C. t. 19. ‚2 2 (addas descriptionem Psittaci Caizana, p- 54, Te con. e, specimine manco, dome- facto). sn Regio circa oculos nudiuscula ac cera albidae; oculi parvi iride. 652 strieta aurantia; . pedes; fuscescentes. unguibus acutis,, gracilioribus, corneo-fuscis; cauda elongata, admodum gradata. Longitudo 934”, caudae 5’, alae 5” 4‘, maxillae, culminis medio subexaratae, 914, tarsi 5’% Habitat satis frequens in Drasilia ad sylvarum margines, gregaria in’ cactes ältos ac ramosos, (Cact. hexagon., et Cact. Jamacarü.) ineidens, horumque fructibus rubris avide victitans. (/Mus. Paris., Berol., Mnäe; - SRFCLHER. vivum vidi). Observationes. ee haec a cl. Huhl inter Psittacos bra- ehyuros false recepta est. — .‚Specimen ut Edwardsianum in sincipite intense coeruleum non vidi. Spixiti descriptio AaRseneh nini p. 34. spectat ad varietatem „Sit: cactorum. 21. S. pertinax. Frontis margo anterior, regio supra et ante oculos nec non genae ochraceo-aurantia; sinciput in coeruleum ver- gens; jugulum ’ac pectus' supremum ex griseo flavido-virescentia; epigastrium, crissum ac hypochondria virescentia; venter infimus ae abdomen aurantio-flavo-variegata; alarum margo totus, tectrices su- periores omnes (inferiores virescenti-flavae), pennae scapulares, ver- tex, occiput ac reliqua notaei pars laete viridia; remiges subtus toto nigrae, primariae et secundariae pogonio externo virides; hae versus apicem nigricantem in ‚coeruleum vergentes, omnes intus nigricantes, juxta rhachin subtiliter coeruleo-tinctae; rectrices. omnes supra. viri- des, intermediae versus. apicem paullo coerulescentes, subtus virescenti- flavidae. Mas. adult... \ The yellow-faced Parrakeet Edw. 1. kt 234 ( PN bona ex- cepta cauda, nimis longa).‘ Psittaca üÜliniaca. Briss. Av..4. p. 353 (deseript. opt). La Perruche Illinoise Buff. Pl. enl. 528 (fig. bona). Psittacus pertinax Auctor. Perruche ä Front Jaune mäle Le Faill. l. ec. t. 34 (fig. non säatis accur.), t. 55 Se. melior). , 653 Foem. adult. _ Mari simillima, exceptis capitis lateribus cinera- scenti - lavatis. Avis juvenilis. Avi adultae similis; frons et genae virescentes, plus minusve ochrescentes; rostrum dilutius corneo -fuscum, culmine subalbidum. Psittacus inornatus Kuhl, ce. 167. Var. a. (dv. domefact.) Ptilosis ordinaria, gasträeum totum ochraceo-aurantium, plumae colli postici albido-limbatae. Le Vaill... c: p- 73. t. 36. Var. ß. (Av. domefact.) Caput totum aurantio - ochraceum, paullo viridi-varium. Rostrum totum obscure cinereum, cera et regio ophthalmica nu- diuscula, pallide cinereae; irides e circulis duobus compositae, quorum externus angustissimus in ave adulta aurantio-ruber, in ave juniore pallide isabellinus, internus, pupillam ambiens, fusco-ater; pedes in- carnato-nigricantes, unguibus corneo-fuscis; cauda elongata admodum gradata. Longitudo 91%”, caudae 414” (interdum ultra), alae 514% tarsi 51, rostri ad frontem 11’. Habitat: in Surinam , ‚Cajenna ac Brasilia; avis perquam clamosa ac inquieta, parum docilis. (Mus. Paris., Berol., Monae.; multos vivos vidi). Observationes.. Vidi specimina viva descriptie multo minora, Le Vaillantii sie dicta varietas secunda hujus avis, a Huhlio eitata, certo ad Sir. auream spectat. 22. S. Jendaya. Rostrum corneo-nigrum; mandibulae pagina antica paullo dilutior caput totum, collum et pectus lutea; frontis margo anterior, regio circa orbitas ac plumae colli antici pectorisque apice coccineo-lavatae, ventris latera, abdomen et alarum tectrices 654 inferiöres minores coccinea, harum externae 'marginales virides h ma- jores nigricantes; tibiae virides ac epigastrium virescens coceineo- nubilata; abdomen infimum, crissum , dorsum ‚‚alaram, teetrices supe- riores omnes, et pennae ‚scapulares,intense viridia; tergpm, caudaeque tectrices superiores dilutius viridia, illud macula pallide coccinea no- tatum; alulae pennae et tectrices majores pone has sitae intense vio- laceae; remiges violaceae, 'primäriae extus magna ex parte virides, omnes subtus, nigrae; reetrices subtus nigrae,, intus, versus ‚basin ac limbo olivaceo - aureae, ‚supra,.ex, flavo,- oliyaceoı virides, versus apicem magna ex parte cyaneae; rectrix extima tota cyanea, /Mas et Foem. adult. Jendayd Märcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206. ‘Psit- tacus Jendaya Auctor. Aratinga chrysocephalus Spix Av. Bras. 1. t. 12 (ig. bona). "A. junior. 'Pictura alarum et caudae avis adultae, occiput, genae, collum, pectus, dorsum, tergum et caudae tectrices superiores obscure viridia, frons, vitta subconspicua superciliaris ac lora cocci- nea; pilei pars maxima aurantio-flava; regio parotica viridis plumis intermixtis ‘aurantio - flävescentibus ; epigastrium ac venter in fundo Yiridit plus minusve rubro-irrorata; abdomen ac uropygium pallide coccinea; hypochondria ac tibiae viridia pallide coccineo- maculata. Psittacus pyrrhocephalus Hahn Ausl. Vög. Lief. 14. t. ı (/fg- Bona). Psittacus auricapillus Tllig. in Lichtenst. Verz. d. Doubl. des Berl. zo0l. Mus. S.6. Auhl Consp. Psittac. p. 20. n. 12. Aratinga aurifrons heil Av. Bras. 1. t. 16. fig. 1 (ig. me- Buen", Av. 'hornöt. ' Avi juvenili simillima ; uropygium viride; regio parotica vix davido - ‚lavatay pictura pectoris, epigastrü ventris abdo- minisque dilutior, obsöletior. - 655 ‚Psitt. aurifr.& Spix. ec. f. 2 (fig. bona). "Orbitarum regio largiuscule nuda, albida; irides cinereae; pedes et ungues nigricantes; cauda elongata admodum gradata, lanceolata. Longitudo 12, vaudae 6”, alae longae 6’ 2’, rostri ad frontem 13 ', tarsi 534. Habitat in Drasilia satis frequens. (/Mus. Paris., Perol., Monae.). Observatio. Cl. Lichtenstein Sittacam Jendaya (Abh. d. Berl. Akad. d. W. 1815—10. p. 167.) speciem credit, a‘ /Marcgra- vei tempore inde ad nostrum non amplius visam, sed certo speetat ad Spixti Psiütacum chrysocephalum ventre rubro quidem insig- nem, caeterum vero simillimum. Cel..Marcgrave colorem abdo- minis in Jendaya non indicat. 23. S. solstitialis. Caput, collum ac totus truncus aureo -flava, undique plumis intense, rubris variegata; pennae scapulares, alarum tectrices superiores .ac inferiores minores citrino -flavae, rubro - varie- gatae; majores superiores virides, in apice macula larga citrino -flaya notatae, inferiores sulphureo-flavae; remiges supra cyaneae, pogonio externo a basi usque ultra medium virides subtus toto nigricantes; erissum citrino-flavum;, rectrices intermediae a basi usque ultra me- dium virenti-aureae, reliqua parte cyaneae, caeterae inlermedis simi- les, parle eyanea extensiore, omnes subtus eitrino -olivaceae, limbo externo et apice nigricantes; rostrum corneo-nigricans; maxilla magna ex parte eirca eulminis basin fuscescens. /Mas adult. Psütaeus. solstitialis Miller, Cimel. Physie. t. 4 (fig. pes- sin) Linn., Gmel., Lath.,; Kuhl... Psittacus merulinus Scop. Ann. 1. p. 30. Psittacus Guaruba, mexicanus ß. Gmel.. Psit- tacus luteus Yieill. _Perruche Ara Guarouba mäle Le Vaill. oe. it. 18. ,(fÜg. bona)... Aratinga luteus sive Guarouba Spix. Av. ;Bras, 1.\t. 14a (fig, bone). 656 Foemina. Mari similis, ptilosis minus rubro-variegata; caudae tectrices superiores ac inferiores virescentes; alarum superiores mi- nores viridi-mixtae, majores virides, margine apicali stricto flavo. Le Vaill.]. ce. t. 19 (fig. non satis accurala). Rostrum mediocre; regio ophthalmica parum nuda, ac orbitae albidae, lora plumosa; irides fuscae ; cauda elongata, admodum gra- data, lanceolata; pedes fuscescanti-nigrescentes; ungues nigri. Lon- gitudo 11%, caudae 5“ 4”, maxillae 1”. Habitat in Drasilia ver- sus flumen Amazonum; caveis inclusa non raro ova 3, illis turturis magnitudine aequalia, alba parit, quibus vero parentes non incubant; mitis at parum. docilis et agilis. (/Mus. Paris., /Monac.; multos vivos vidi; dissecavi tam marem quam foeminam). 24. S. ladoviciana. Caput, nucha et jugulum laete sulphurea; frons ac genarum macula magna laete aurantio-rubra; collum posti- cum inferius, dorsum, tergum, uropygium, caudae alarumque tectrices - superiores remiges dorso proximae ac pennae scapulares laete prasino- viridia; tectrices majores ex viridi nonnihil ad luteum vergentes, inferiores minores virides, majores obscurae; trunci partes inferiores ac crissum laete virescentia, nonnihil ad flavum inclinantia; suffraginis plumae aurantiae; margo alarım macula oblonga luteo rubicunda notatus, remiges pogonio externo intense virides, primariae versus basin flavo-marginatae, versus apicem coerulescentes, omnes pogonio interno ac subtus nigrae; cauda tota viridis. /Mas adult. Caroline Parrot Catesb. Carol. 1. t. 11. Psittaca caroli- nensis Briss. Av. 4. p. 350 (descript. opt... Perruche de la Ca- roline Buff. Pl. enl. 499 (fig. medioer.). Psittacus ludovicianus Linn., Gmel. 126., Kuhll. c. n. 19. Psittacus carolinensis var. ß. Lath. (Gmel. inter synonyma). La Perruche ä tete jaune Le Vaill.1. ce. t. 35 (fig. satis accurata). Psittacus ca- 657 rolinensis Wils..Americ.-Ornith. 3. p. 80. t.ı26. fo1. ( fig. opt): Psittacus lutei- capillusFieilli Encycl. meth..Liv; 95..p. 440% Foemina. Mari similis, nuchae flavedo minus extensa; pogonium internum, remigum primarium fuscescens; alarum margo aurantio - flavus, strictior. Avis hornotina virü. et Joem. Collum et caput viridia, ‚fronte et: genis exceptis aurantiis. Avis juvenilis adultae ptilosi se induens. Capitis partes viri-. des plumis flavis intermixtae, Rostrum sordide album, cera alba, subplumulosa; regio ophthalmica nudiuscula, alba; irides avellaneae; pedes albo-incarnati, unguibus griseo-albidis; cauda longa, gradato -lanceolata. Longitudo 13”, caudae 6°, tarsi 6° Habitat satis frequens, ut dicitur, in Guiana autumno, moris maturantibus, gregibus maximis in civitates unitas 4mericae septentrionalis, attamen non usque in Carolinam septen- trionalem migrans, Zromeliae, Lyriodendri caet, seminibus victitans, fera, valde clamosa, mansuescens sed parum docilis. (/Wus. Paris. ; multos vivos) vidi). Observationes. Nunquam vidi specimina ex America meridio- nali allata. Avis junior cum Sit. Jendaya' juvenili simili non con- fundenda, rostro nigro facile distinguenda. 25. S. Zutea. Cauda tota; alarum tectrices superiores ac infe- riores omnes, alulae pennae, collum, caput totum ac totus truncus intense lutea, immaculata; rectricum rhachis alba; remiges omnes pogonio interno versus basin olivasco-flavidae,- versus apicem nigri- cantes, omnes subtus oliyaceo-aureae; rhachi tota nigra; rostrum validissimum,. flavido-albidum; pedes roseae. Mas et Foem. adult. Hl Quijuba-Tui Maregr, Hist. rer. nat, Bras. Lib. IX. p- 207 (Lich- i ” 8: 658 tenst. Abh. der .Berl. Akad. 1815-16. p. 169. Psütaca brası- liensis lutea Briss. Av. 4. p. 369 (deser. aceur.).. Psittacus Zuteus Lath. (exclusa var. ß) non Gmel. Psittacus Guaruba Gmel. (exelusa var. ß), Ruhl. 1. c. n. 17.,, Hahn. Ausl. Vög. Lief. 15. t. 4 (fig. opt). Jdratinga Carolinae Augustae Spix. Av. Brasil. 1. t. 12 (fig- opt.). Avis juvenilis. Rectriees plus minusve virides, rhachi nigra; plumae scapularum ac dorsi, nee non alarum tectrices in medio viri- des; genae viridi-variae; rhachis plumarum, in trunco subobscura; reliqua ptiloseos, rostri pedumque pictura,,eadem quae, avis adultae. Perruche jaune de Cajı Buff. Pl. enl. 525 (Ag. accur., sed deseript. spectat ad Guarubam). Perruche Ara Guaruba dans son jeune äge Le Vaill.l.e. t. 20 (icon Buffoniana, fide Temm.). Psittacus chloropterus Fieill. Encyel. meth. Liv. 93. P. 209. p- 1390. Mandibula validissima, latissima, antica pagina rotundata; maxil- lae culmen biangulosum, apex extimus strictissimus, acutissimus; irides nigro-fuscae; lora parum plumulosa; regio circa oeulos nuda albido-incarnata; ungues corneo-fuscescentes; cauda et alae elongatae, illa. admodum gradata, :lanceolata. Longitudo 1414", alae 614”, rostri ad frontem 1914'’, caudae 61%”, tarsi fere 7’. Habitat gregaria in Brasilia versus fumen Amazonum. (Mus. Paris., Monac.;. duos vivos vidi). - Observatio. Psittacus Guaruba Gmel., varietas ß (Latha- mii Psittacus luteus var. ß) spectat ad Sit. solstitialem. 26. $. flaviventris. Viridis; venter. flavus; frons ac sinciput, humerorum macula, teetrices alarum superiores: minores, flexura ac margo laete rubra; suffraginis plumae: rubrei-aurantiae; tectrices ala rum superiores reliquae ac inferiores omnes virides; remiges supra virides, magna &x parte violaceae, subtus malachitaceo - virescentes. 659 Le Maracana ü tete et pl de l’alle rouges Azar. Voy; n. 276. Habitus Sit. guianensis; corporis. viredo paullo. in colorem ni- gricantem vergit; rostrum basi sinuatum; regio periophthalmica albo- eoerulescens; pedes perlaceo -grisei, irides pure flavae. Longitudo a rostri apice ad caudae basin 6, tibiae 24, ","tarsi ac rostri 11°”. Habitat in Paraguay versus fines Brasiliae.. Azara. Non vidi, 27. S. patagonica. Caput et collum supra fuliginoso-virescentia; frons nonnihil ad fuscescenti-violaceum inclinans; jugulum et pectus cinerea, nitore yiridi, torque albido; hypochondria et uropygium eitrina; epigastrium rubrum; dorsum et alae flavo -viridia; tectrices alarum majores et remiges thalassino-coerulea; crissum viridi- flaves- cens; cauda sordide. viridis (versus apicem coerulea, subtus nigricans, fide Azar.). Psittacus cyanolyseos Auctor. (deser. pessima). Poep- pig in Frorieps Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilk. 1829. Nr. 529. Bd. XXV. S.8. Le Patagon Azar. Voy.n. 276. Psittacus patagonus Vieill. 1. c. p. 367. Psittacara patagonica Less. in Dupper. Voy. aut. du monde, Part. zool. tab. 35. dis. Habitus speciei praecedentis. Irides croceae; rostrum plumbeum; pedes carnei; cauda elongata; cera rostri strietissima; regio ophthal- mica nuda, strieta, albida ; lora plumosa. Longitudo 1714”, caudae 854’, tibiae 30”, tarsi 13, rostri 12’ (Azar.). Habitat per familias in Duenos- Ayres ac in Patagonia; nidificat et pernoctat in foraminibus fornacum laterariorum, quae ipsa fodit; vietitat car- duorum ac zeae fructibus (4 zar.). Species in Chili omnium vul- gatissima, totoque anno observanda. Aestivo tempore multae regio. nes montanas, nec nom subalpinas petunt, ubi in cavitätibus rupium (v. g. ad los Loros, nec non ad Puente de Fizcachas in Andibus 83* 660 Santae Rosae) innumeros nidos construunt 'et pullos progeniunt, cum iis iterum ad regiones minus elevatas recedentes, hieme incipiente. Pullae edules, seniores sapore Parse! grato. . Continuo elamitans, gregibus maximis volans, hominem vix metuens, RN et vinearum inimicus, a vehatoribus numero incredibili fere oceiditur. Facillime mansuescit, voces humanas imitatur, sed ad hoc hebetiore ingenio praedita, quam nonnullae congenerum e Guayaquil allatae, et inter Chilenses valde aestimatae. Indigenis „Loro* (Poeppig). Non vidi. 28. S$. gujanensis. Regio circa rostri basin plumosa, caput, collum, alae supra ac tota trunci pars superior et inferior, tectrices alarum superiores et inferiores, caudae inclusis, viridia; partes cor- poris superiores saturate herbaceae, collum et caput plus minus ma- culis parvis rubris irregulariter dispositis variegata; flexura ac margo alarum nec non harum tZectrices :inferiores minores laterales san- guineo-rubrae, majores laete citrino-flavae ; tectrices infra axül- las sitae virides; remiges et rectrices supra olivaceo-virides, hae' subtus virides, illae pogonio interno olivaceo- aureae, margine apicali stricto nigricante; plumae frontis- sincipitisque latiusculae, apice. To- tundato-truncatae. Mas et Foem. adult. Psittaca gujanensis Briss. 4. p. 331. t. 28. f. 1 (deseript. opt.). Perruche de la Guiane Buff. Pl. enl. 167. (fig. satis accurata). Psütacus guajanensis Gmel., Lath. (sed non Kuh- lii, qui est Psit. nobilis. Perruche de la Guiana Buff. Pl. enl. 407. (fig. mediocr.). La Perruche Ara pavouane Le Faill.ı. c. t. 14 (fig. mediocr., descript. opt.) t. 15. Maracana verd. Azar. p. 57. Psittacus ..... Poeppig in Fror. Notiz. Bd. XXXT. p. 3. Rn R chkasisr. Av. juv.. | ‚Ptilosis viridis,' sine maculis rubris; tectrices. alarum inferiores flayae ‚apice rubrae... 061. Rostrum validiusculum ex pallidissime fusco incarnatum (in exu- vüis flavido - album) ; maxillae culmen biangulosum ; regio eirca rostri basin plumosa, circa oculos nuda, albido-carnea; irides aurantiae ; pedes griseo-nigricantes unguibus nigris; alae longae; cauda elongata admodum gradata, lanceolata. Longitudo fere 13”, caudae 614”, alae 014”, maxillae ad frontem 13”, tarsi 6. Habitat in Gujana, Brasilia, Paraguay‘, acin Peruvia, gregibus maximis in sylvis ac locis eultivatis degens; avis clamosa, vix mansuescens, quo ad loquelam humanam plane indocilis. - Peruanis hispanicis est Zorito vel Loro bobo. (Mus. Paris., Monac., Eichstaedt.; vidi specimina viva). Observatio. Speeimini a cl. Spi.x. desceripto (Av. Bras. 1. p- 36) cauda Sit. nobilis artificialiter inserta erat. 29. S. nobilis. Rostrum validissimum; mazxılla tota albida, ex- cepto ejus apice extimo striclissimo, acutissimo, nigricante; mandı- bula robusta tota corneo-nigra; regio pone nares, macula larga pone oris angulum, ac regio ophthalmica nudae, albidae, pilis brevissimis, vix conspicuis, parvo numero obsitae; frontis pars ma- juscula ac vitta superciliaris (indistincte terminata) coeruleae; collum, capitis totius pars reliqua, trunci superior ac inferior, caudae et ala- rum tectrices superiores intense viridia; carpi margo, alarum flexura ac harum tectrices inferiores minores externae coccineae, tectrices infra axillas sitae virides, majores olivaceae, aureo-lucentes, alae ac cauda subtus olivaceo-aureae, supra dorso concolores; remiges absque pictura coerulea, intus margine parya ex parte nigricantes et olivascentes; remix tertia (interdum quarta quoque et quinta) angu- loso-terminatae. /Mas adult. Psittacus nobilis Linn., Gmel., Lath. Psittacus guianen- sis Kuhl. 1. c. p. 19. n. 11 (Synonymia falsa). Psittacus cuma- nensis Lichtenst. Verz. d. Doubl: des Berl. zool. Mus. S. 6. n. 8. 62 ; 4Araera macrognathus Spix Av. Bras. 1. t. 25. f. 1. et 2. (fig. opt). Psittacara frontata Wig. Zool. Journ. 3. 1826. Foemina. Mari simillima, hoc tamen paullo minor ; frons minus coerulea; rostrum debilius, ä Avis juvenilis. Avi adultae similis; frons vix coerulea; tectrices alarum inferiores virides, plumis rubris variegatac; alarum flexura et margo virides; cauda brevior, rostri pictura avis adultae; mandi. bula magis corneo-fuscescens, nonnihil ad fuliginosum vergens. Maxillae culmen obsolete biangulosum; mandibula latere antico rotundata, obsolete angulosa; irides angustae flavo-rubrae; cauda elongata, admodum gradata, lanceolata; frontis plumae rigidiusculae, discretae; pedes unguesque fusco-nigricantes. Longitudo 1414", caudae 61%, alae longae 7” 4’, maxillae ad frontem 114”, tarsi 6'., Habitat in Drasilia, versus flumen Amazonum satis frequens, et, ut videtur, in Surinamo. (Mus. Paris., Berol., Monae.; vi- vam vidi). Observationes. Species haec cum Sit. acuticaudata et Sit. gujenensi primo adspectu simillimis non confundenda. Kuhlüi sy- nonymia spectat ‚Si. gujanensem. 30. Sit. acuticaudata. Rostrum validiusculum, sordide albidum, versus basin corneo-fuscescens; maxillae apex parte extima angusta cine- rascens; regio ponerostri basin tota plumosa, ophthalmica nudiuscula, alba; frons coerulescens; rectrices duae intermediae toto virides, reliquae extus et apice virides, intus supra ac subtus vinaceo-cupreae, omnium rhachis supra nigra; alarum flexura ac margo, tectrices alarum infe- riores minores omnes, crissum, collum anticum, laterale ac tota gastraei pars, virescentia; alae supra, capitis pars reliqua, tectrices caudae su- periores, ac tota trunci. pars superior viridia, pro vario ad lucem ob- jectu nonnihil in flavidum vergentia; remiges (absque pictura coerulea) 663 apieis margine nigricantes, pogonio interno olivascenti-flavidae; re- migum rhachis nigra; alarum pagina inferior harumque teetrices ma- jores olivaceo-aureae, Mas et Foem. adult. Le Maracana ü tete bleue. Azar, Voy. n. 278 (descript. non satis accur.). Psittacus acuticaudatus Vieill. N. D. 25. p. 369. Aratinga haemorrhous Spi.x. Av. Bras. l. t. 13. (ig. opt.). Jois juvenilis. Avi adultae similis; frons pallidius coeruleus, tectrices älarum inferiores minores plumulis obsolete rubicundis va- riegatae (an omnibus?). Habitus Sit. nobilis; rostrum quam in hac minus validum, cul- minis basi obsolete subsulcatum; pedes incarnati; ungues corneo- albidi (in avibus junioribus obscuriores); irides ex annulis duobus compositae, quorum externus laete et saturate isabellinus, interior pupillam ambiens fuscescens; cauda elongata, admodum gradata et acuta. Longitudo 14”, caudae 7’, alae 7’ 3', maxillae ad frontem 114", tarsi 7’. Habitat in Drasiüia ad flumen. Amazonum et in Paraguay. (Mus. Monae.; vivum vidi Norimbergae in domo fra- tris mei). Observatio. Species distinecta, moribus Si. Ararauna et S. Macao similis. A Sit. nobili ac a Sit. gujanensi differt satis rostri structura, alarum caudaeque pictura, caet. 31. $. Z/lligeri. Sordide viridis, pro vario ad lucem objectu in olivaceo-flavidum vergens; frons macula rubra signata; plumulae nonnullae juxta nares fuliginoso-nigricantes; pilei pars reliqua coe- rulescens; collum antice et supra ad latera virescenti-coerulescens;_ tergum macula magna rubra, abdomen inter femora macula simili notata; reetrices duae extimae apice et: pogonio interno Coeruleäe, interno sordide vireseentes, reliquae supra a basi fere usque ad me- dium castaneo-purpurascentes, in medio virescentes, reliqua' parte 604 coeruleae; pagina inferior rectricum omnium ac alarım aureo-virens; alulae pennae 'ac remiges omnes in utroque :pogonio juxta rhachin coeruleae; limbo interno nigricantes; tectrices alarum inferiores ab- domini concolores, marginales coerulescenti - virescentes; quarum pars suprema ac facies tota nudae, albäe, _pilis minutis, vix coRspicuis, singulis obsitae; regio prope oris angulum ochraceo induta. Mas et Foem. adult. La Maracana farde Azar. Voy. n. 274 (deser. opt.). Ma- erocercus Maracana Vieill. N. D. 2. p. 260. Psittacus Jlligeri Kuhll.c.n. 10. Arara purpureo-dorsalis Spix. Av. Bras. 1. t. 24. (fig. opt.) - Av. junior. Avi adultae similis ; ptiloseos rubedo pallidior, colli supremi latera virescentia. Rostrum corneo-nigrum apice dilutiore; irides ex annulis duo- bus compositae, quorum externus aurantius, internus pupillam am- biens fusco-ater; pedes cerato-flavi, unguibus nigricantibus; cauda elongata, perquam gradata, lanceolata. Longitudo 1554”, caudae 8”, alae 7Y,', maxillae ad frontem 19°”, tarsi 8”. Habitat in Drasilia versus fumen Amazonum ac in Paraguay usque ad flumen Plata gregibus parvis, arboribus magnis ac fruticibus gratitans; Guaranis Maracand, mansuescit facile. (/Mus. Berol., Monac.; plures vivas mitissimas vidi). Observatio. Maculam tergi rubram cl. Auhl describere omisit. 32. S.:Macavuanna. Rostrum mediocre aterrimum, glaberri- mum, quasi politum, culmine subanguloso; capitis latera fere tota nuda, alba, absque lineolis plumosis ac pilis; capitis partes superiores reliquae laterales, collum ac totum gastraeum in fundo olivaceo viridi- glauca; crissum fere toto glaucum, hypochondria potius viridia; regio inter femora sordide coccinea; dorsum, pennae scapulares, remiges } 665 tergo proximae, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores herbaceo-virides; plumae harum partium margine ac basi quaäm in reliqua parte dilutiores; alarum tectrices inferiores, pagina inferior alarum ac caudae aureo- -favae, pro vario ad lucem objectu in oliva- ceum vergentes; caudae pagina ‚superior tota dorso concolor; alarum tectrices superiores , alulae pennae et remigum pogonium externum coerulescenlia, harum pogonium internum olivascens, juxta rhachin coerulescens. /Yas et Foem. adult. Aiuru-catinga Marcegr. Hist. rer. nat. Bras. Lib IX. p. 207. (Lichtenst.. Abh. d. Berl: Ak. 'd. W. 1815— 16. p. 168.) (Psitta- eus rufirostris var. ß. Auetor.). Perruche Ara de Caj. Buff. Pl. enl. 864. (fig. accurat.). Psittacus Macavuana Gmel., Lath. (desceript. vitios), Kuhl. Macrocercus Macavouana Vieill. lı © L’Ara Macwouana Le Vaill.i cp ı.t fig. accurat.). Rostrum, tomiis maxillae et mandibulae profunde emarginatum ; mandibula latere anteriore applanato-biangulosa; pedes unguesque nigri; cauda elongata, admodum gradata, lancevlata. Longitudo 163,”, caudae 8”, alae 054”, rostri ad frontem 1 5'%, tarsi 34”, Habitat in Brastiia versus flumen Amazenum, in Gujana, Cajenna; Guja- nensibus Macavuanna dicta. (Mus. Paris., Berol., Monae.). Observationes. Plumae trunci hujus psittaci margine. ut pluri- mum detritae sunt. Calami lapsu, ut videtur, in Gmelini diagnosi dorsum Sit. Macavuanae rubrum vocatur. — Huc pertinet quoque auctorum Psittacus cinereus, inter brachyuras species false recep- tus, sed citata avis „/Maracana“ Marcgravei, ad Sit. severam referri debet. Gmelini indicatio patriae falsa. Cum Brissonio legas Gujana pro Guinea. Icon Sit. Macavuanna a cel. Maregrave relicta, rostrum nigrum monstrat. (Vide Lichtenst.\.e, et quoad varietatem PB. Psittaci rufırostris a Gmelino ad Sit. Macavuana 84 E 666 relatam , observationem meam in fine descriptionis Pal. cubi- eularis). 33. $. severa. Sordide viridis; gastraeum quam notaeum paullo dilutius; pileus in colorem coerulescentem vergens; suffrago antice plumulis nonnullis rubris obsita; genarum pars suprema ac tota fere capitis latera nuda, alba (vix conspicue flavido-induta), pluribus I- neolis transversis, e plumulis piliformibus nigricantibus, compositis, tecta; frontis margo anterior latiusculus purpurino -castaneus, apice plumularum nonnullarum anticarım coceineo; vitta angustiuscula pone mandibulae basin sordide castaneo - fusca;' margo flexurae in alis et harum tectrices inferiores laterales coccinea, harum internae pallide olivaceae, majores purpurinae ad olivaceum inclinantes; remiges om- nes alulaeque pennae coerulescentes, rhachi et limbo interno nigri- cantes; remiges subtus vinaceo-purpurinae, rectrices subtus et supra cupreo-purpurinae, versus apicem coerulescentes; rectrix exfima quo- que pogonio externo coerulescens; rectricum intermediae virenti- limbatae; tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores abdomine intensius viridia. /Mas et Foem. adult. Maracana Marcgrav. Hist. rer, nat. Bras. Lib. IX. p. 207 (Lichtenst. Abh. d. Berl. Ak. d. W. 1815—16. p: 167). The brasilian green Maccaw. Edw. 1. t. 229. (fig. satis aceurat.). Psittacus severus Linn., Gmel., Lath. cum var. ß. et auctor. recentior. Macrocere. sever. Vieill.l.c. L’Ara Maracana Le Vaill.ı. ec. p. 19. t. 8. (fig. opt.). Avis juvenilis. Avi adultae similis; ptilosis dilutior absque ru- bedine; frontis margo stricte castaneus; rectrices supra virescentes, paullo in rubicundum vergentes. Le Vaill.]. et. 9. Varietas. Ptilosis ordinaria, plumis intermixtis rubris flavisque. 667 Le Kaill.l. e. t. 16. Rostrum corneo-nigrum, apice cinereo-corneum; pedes fusces- centi-nigricantes, unguibus nigris; irides flavae, ‘versus marginem externum laete aurantiae; cauda perquam gradata, elongata, lanceolata. Longitudo 18, caudae 834”, alae 8“ 7’, rostri ad frontem 13,4”, tarsi 34”. Habitat in Drasilia, Gujana, ac in «Cajenna; Brasiliensi- bus Anacan dieta. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multas vivas vidi). | Observalio. Huc sane referenda Buffonii icon in operis sui tabula 335. exhibita, a cl. Kuhl. ad Si. militarem falso relata. Icone celarior est Auf fonii descriptio p. 156. 34. S. pachyrhy'ncha. Laete viridis; frontis taenia lata versus lora deducta, vitta superciliaris lata utrinque cum frontis taenia con- nexa, humerorum margo, carpi plumulae nonnullae ac tibiae totae coceinea; macula in loris parva fuliginosa, e plumulis rigidiuseulis, laceris eomposita; tectrices alarum inferiores virides, majores luteae; remiges ac rectrices virides, harum rhachis et pagina inferior nigri- cantes; rostrum totum nigrum. Adult. Macrocercus pachyrhynchus Swains. Philos. Magaz. 1827. p: 439. Rostrum altum, admodum compressum, dente in maxilla magno auctum; margo tomiorum in mandibula profunde sinuatus; facies tota plumosa, excepta parte regionis ophthalmicae, stricta, nuda, incarnata; alae admodum elongatae, angustae; cauda longa, sublanceolata, rectri- eibus angustis, apice rotundato -acuminatis; pedes et ungues nigrican- tes. Longitudo 17”, caudae (rectricis mediae) 7’, rectrieis extimae 5", alae 1014’, tarsi 34’, digiti antiei 'externi, ungue excluso 13’%, maxillae ad frontem 1” 10, ejus altitudo prope basin 10’. Ha- bitat in Mexico (Temiscaltipec). Specimen nitidum nunc descriptum 84” DURER TERN Zu sis 068 misit ad Museum nostrum dom. Reerl.; eadem species extat in /Yu- seo Berolinensi et Würceburgensi. Observatio. Swainsonii descriptio mensuram nimis paryam exhibet; quoque rostrum non erassum (Taxv) potius admodum com- pressum, sed altum est. — Vide hujus monographiae psittacorum tab. 35: $. militaris.. Capitis latera nuda, lineolis nonnullis in genis ‚obliguis e plumulis brunneo -nigris compositis obsila; frons coccinea; plumae mentum cingentes brunneo -virides; capitis pars reliqua, col- lum ad latera, alarum\margo ac latus superius nec non dorsum viri- dia, pro vario ad lucem objectu nonnihil in aureo-olivaceum vergen- tia; collum posticum thalassinum, ad coeruleum vergens; crissum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac alarum ‚majores, alulae pennae remigesque turcino-coerulea, harum limbus internus nigricans, latus inferius virenli-aureum; tectrices alarum inferiores virides; reetrices intermediae supra a basi multo ultra medium cu- preae, reliqua parte turcino-coeruleae, reliquae versus apicem magis magisque coeruleae. Mas adult. The great green Maccaw. Edw. 3. t. 313. (fig. opt.). Psüt- tacus militaris Auctor. L’Ara miltaire Le Vaill.., e. p. 11. t. 4. (fig. satıs accurat.). /d. Le grand Ara militaire . c. p. 15. t. 6. (fig. bona). Psittacus ambiguus Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. S.65.n.5. Auhl.l.e.n. 6. Psütaceus..... Poeppig: in Frorieps Notiz. Bd. XXXI. p. 2. Foemina. Mari similis, nucha minus coerulescente. Rostrum proportionatum, corneo -nigricans, in culmine versus apicem paullo dilutius; maxilla ad tomia obsolete sinuata; cera strieta et reliqua pars nuda capitis carneae (in exuviis obscura); capitis la- tera nuda incarnata; lingua teres, nigricans; irides ex annulis duobus compositae, quorum externus strietus fulvo-aureus, internus, pupillam 669 eingens, olivaceus (irides obscurae, ide Poeppig); pedes'incarnato- cinerascentes, unguibus nigris; 'cauda 'longissima, perquam gradato- lanceolata. Longitudo 2° 41%”, alae 14”, caudae 14'4", maxillae ZU. 7, tarsi 1”, digiti antici externi 1” 8” Habitat in Mexico et in Peruvia, in regione mägis temperata\dndium orientali, ad pedum 3,000 elevationis usque. Avis, ob eladem, quam'summavoracitate ac astu- tia Zeae segetibus: infert, maxime perniciosa. Vox coracis, aspera, dissona. Vietus e fructibus cultis ‚cerealibusque, rarius e sylvestri- bus; aestatis tamen tempore floribus Eryzhrinae praeeocibus valde appetitis. Thibaudiae cujusdam speciei multiflorae flores dquoque aggredi solet. Agmine Zeae campos aggrediens, custodem sui numeri unum alterumve in arboribus altioribus relinquit, periculum 'clamore peculiari indicantem, ad fugam admonentem, Caro nigra, vix edulis, nisi in junioribus. Aestate frequens, tempore pluviarum ineuntium (mense Octobri) regiones vel magis boreales, vel orientales, paucis- simis individuis remanentibus, petunt. Sub finem pluviarum, vel po- tius jam periodo, qua Zeae spicae maturescunt (Jan., Febr.), innu- mero exercitu reduces, unde incolae campos custodire coacti. Facile mansuescit, difiicillime autem vocem humanam imitari docetur. Pe- ruanis est Guadcamayo, quo nomine jam a Garcilasso commemoratur hie psittacus, regionum paullo elevatarum sola species macrura. Re- gibus antiquis Peruanis (los /ncas) a eivibus pro dono ad aedium regalium ornamentum allatum fuisse, narrant historici (Poeppigl. e.). (Mus. Paris., Monae.; vivam vidi ac descripsi in vivario Regis nostri clement. Maxtmtliani Josephi). Observatio. Inter Psit. militarem et Psit. ambiguum auctorum distinctum discrimen obseryare mihi non licuit. Tabula Buffoniana 583. aLe Yaillantio etkuhlio citata manifeste ad hanc speciem spectat. ie i 36. S, trieolor. Capitis'latera nuda, rugulosa, ''laete ochracea, 670 absque lineis plumosis, ante oculos singulis pilis brevibus nigris ob- sita; eollum posticum ochraceo - stramineum; vertex sensim, dein sin-- eiput ac frons, regio paullo pone nares, collum anticumn ac laterale nec non reliquae corporis partes inferiores saturate rufo-rubra; frons, vertex, capitis latera inferiora ac collum laterale paullo: ad coccineum inclinantia; tibiarum plumae abdomini coneolores, striete flavido -ter- minatae; crissi plumae anteriores rufae, limbo apieali coerulescenti- viridi; harum posteriores majores, hypochondria, caudae tectrices su- periores, tergum infimum et uropygium turcino-coerulea; dorsum supremum brunneo-purpureum, plumarum margo apicalis subflavidus; pennae scapulares, tectrices alarum superiores minores et tectrices juxta pennas scapulares sitae brunneo -purpureae, margine dilutiores, mediae brunneo-purpureae, virescenti-terminatae, magnae sicut remi- ges omnes supra pogonio tam externo quam interno turcino - coe- ruleae, hae subtus cupreo- purpurinae; tectricees alarum inferio- res minores purpureo - rufae, marginales basi stricte coerulescen- tes, mediae flavidae, posteriores dilute virescenti-fuscae; “rectri- ces omnes subtus cupreo-purpureae, supra ejusdem coloris, extus versus apicem, duae intermediae maxima ex parte, tureino - coeruleae. Jv. adult. ” Le petit Ara Buff. Pl. enl. 641. ( fgura mala a Gmel. et Lath. ad Sit. dracanga falso relata). L’Ara tricolor Le Vaill, l. c. p. 13. t. 5. (descriptio opt., figura accur., excepta faciei pictura). Psütacus tricolor Bechst., Kuhl. Macrocercus tri- color Fieill.]. ce. Rostrum totum nigrum, proportionatum, maxilla ad tomia parum, mandibula ante apicem profundius sinuata; cera vix conspicua; irides pallide isabellinae, circa pupillam pallidiores; lingua obtusissima, basi obscure incarnata, apice nigro longitudinaliter subsulcato -rugulosa; pedes obscure incarnati squamulis parvis, rotundis, prominulis obscu- 671 rioribus, teoti; -ungues .nigri, Sih Aracanga dimidio fere minor, Longitudo 20, caudae 11%’. Habitat in America meridionali. (Mus. Paris.; specimen viyum nitidissimum, mitissimum descripsi Monachii). 37. $S. Macao. Genae, mentum, löra ac'tota capitis latera nuda, alba; haec lineis sex e plumis rubris compositis, a maxillae basiinfra oculos versus aures ductis, notata; lora seriebus nonnullis plumarum rubrarum obsita; frons, capilis pars superior religua, collum totum, tibiae, gastraeum totum, alarum margo, harum tectrices superiores minores, ac inferiores omnes intense sanguineo-coccinea; dorsum san- guineo-purpureum, plumarum limbo apıcali viridi; pennae scapulares san- guineo-purpureae, posteriores nec non tectrices mediae olivaceo-virides, immaculatae; remiges tres ultimae supra coeruleae, versus mediam partem oliyaceo-virides; alarum tectrices superiores magnae, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac inferiores turcino-coeruleae ; plumae non- nullae hypochondriorum extus turcino-coerulescentes, intus coccineae ibi- demque versus apicem flavido-virescentes ; remiges supra intense coeru- leae, rhachi et pogonii interni limbo interno. nigrae, 'omnes subtus coceineae, pro vario ad lucem objectu ad cupreo-rubrum vergentes; rectrices, duae intermediae a basi ultra medium purpurino-coccineae, reliqua parte turcino - coeruleae, rhachi nigricante, medio versus basin alba; rectrix utrinque- sequens. turcino -coerulea, limbo in utroque pogonio versus basin purpurino; rectrices reliquae fere toto coeru- leae, solum interne 'pogonio versus ejus basin purpurinae,, Mas et Foem. adult, Psittacus erythroxanthus Gesn. 1. p. 721. Arara- canga Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. I.. p. 206. (Lichtenst. Abh. d. Berl. Ak. 1815— 10. p. 167.). Psütacus Macao Auctor., (de- seriptio confusa; synonymiae pars mazxima spectat ad sequentem speciem). L'Ara Macao Le Kaill. lc. 1.p. 3 1. fg. valde 672 medioer.).‘ Le Guacamaya'rouge Axzar. Voy. n.:280. (deserip- tio opt}: En ai ar Avis juvenilis. Avi adultae. Eule rubedine minus intensa, colli postici ac dorsi supremi impura; plumae harum partium sine margine »viridi} tectrices ‚alarum ‚mediae, obsolete rubicundo-limbatae; cauda hrevior. u BETA? Asch: ‚Rostrum 'validum, mandibula tota nigra, maxilla sordide alba, macula oblonga marginali versus oris angulum, altera in apice extimo notata; narium cera alba; lingus, pedes unguesque nigra; irides albo- stramineae ; ‚cauda longissima, quam maxime gradato-lanceolata. Lon- gitudo 38, caudae 22 12", rostri ad frontem 3" 89", alae 15 34", tarsi 1”. Habitat in Drasilia, praesertim frequens ad flumen Amazo- num, rarior in Peruvia et in Paraguay usque ad 289 latitudinis australis. ‚In insulis Antillis quoque, ut dicunt, reperitur. In sylvis gregaria; foemina parit oya 2 nitide alba, quae mas et "foemina al- ternatim incubant; plumae hujus avis inguilinis pro corporis ac ar- morum ornamenlis materies preliosa. (Mus. Paris., Berol., Monae. caet.; multas vivas vidi). Observationes. Species semper cum sequente commutata, a qua genis plumoso -striatis alarumque tectricibus mediis viridibus facile distinguitur. Omnia a me visa specimina e Brasilia allata erant. 39. S.'Aracanga. Capitis latera et mentum toto nuda, alba; tectrices alarım superiores mediae luteae , macula coerulea, ante apicem nonnihil in viride vergente, terminatae, magnae coeruleae, medio, parce viridi- luteo tinclae, minores inferiores (basi nigrae) frons, capitis pars reliqua, collum , dorsum, pennae scapulares, tibiae ac totum gastraeum coceineo- sanguinca; crissum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores Jaete ‚tureino - - coeruleae; pennae alulae spuriae, teetrices. magnae his superincumbentes ei remiges omnes 673 supra intense coeruleae, harum rhachis ac limbus pogonii interni in- timus nigra, latus inferius coccineo-cupreum, versus basin ad margi- nem in aureum vergens; rectrices quatüor intermediae sanguineo- rubrae, versus apicem in amethystinum vergentes, apice extimo paullo eoeruleae, rhachi corneo-nigricante, medio ad basin albicante; rectrix sequens supra maxima ex parte coerulea versus medium rectricibus illis pallidius rubra; rectrices reliquae supra toto coeruleae, omnes subtus obscurius rubrae. /Mas et Foem. adult. Psittacus erythroxanthus Gesn. 1. p. 720. The red and blue Maccaw Edw. 4. t. 158. (fig. accur.). Ara brasiliensis Briss. Av. 4 p 184 & 19. f 1. (deseript. opt.). Ara rouge Buff. Pl. enl. 12. (fig. mala), Psiütacus Aracanga Auctor. LAra canga Le Vaill. 1. c. t. 2. ( fig. medioer.) et t. 2 bis. Avis juvenüis. Avi adultae similis, ptiloseos pictura quam in hac minus nitida ac pura, cauda brevior. Rostrum prorsus ut in specie praecedente coloratum; aridös pallide sulphureae, circa pupillam- indistincte ac vix conspicue vire- scenti-nubilatae; pedes nigri inter squamulas paullo albo-pulverulenti; ungues nigri; cauda longissima quam maxime gradato-lanceolata, Longitudo 36— 39”, caudae 23%,', rostri ad frontem 3”, alae 16, tarsi fere 1”. Habitat in Gujana, Surinam, et, ut videtur, in Me- xico, in sylvis gregaria. (/Mus. Paris., Berol., Monae., caet. ; mul- tas vivas vidi). Observatio. Ad nostram avem Hernandezii ‚„Haitinihuaca- maja“ (Mexicanis „flo“ dieta) spectare videtur. Hernand. Thes. p- 38. cap. 117. lin. 13. 39. S. Ararauna. Fascia_menti latiuscula, arcuata, utrinque ad aures ducta, nigra, pone limbo virente aucta; capitis latera nuda, alba, striis tribus nigris plumosis a maxillae basi infra oculos versus 85 674 aures ductis, .aliisque zainoribus concoloribus, ‚oblique ascendentibus ante oculos obsita; pili pusilli singuli in loris;. frons ac! regio super- ciljaris virescentes; vertex, oceiput, collum posticum ac totum notaeum, alae ac. cauda supra, hypochondria et crissum laete ac. intense coeru- lea, pro vario'ad lucem objeetu., nonnihil. in malachitaceo -viride ver- gentia; ‚remiges!; omnes supra violaceo-coeruleae, rhachi nigra, pogo- nii margine lutescente; alae et cauda subtus,toto sulphureo-aureae; regio parotica, collum laterale, teetrices alarum 'inferiores dc totum gastraeum, hypochondrüs et crisso exelusis, eleganter lutea. /Mas et Foem. adult. N Psittacus. maximus eyanoeroceus Aldrov. 1. p. 664. Ara- ra-Una Maregr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206. (Zich- tenst. Abh. d. Berl. Ak. 1815 — 16. p. 167). Blue ‘and yellow Macaw. Edw. 4. t. 159. (fig. bona). Ara. brasiliensis cyaneo- crocea Briss. Av. 4. p. 103. t. 20. ‚(descript. opt.). Ara bleu et jaune Buff. Pl. enl. 36. (fig. mala). Psitacus Ararauna et Psitt. everuleus var. ß. Auctor. LAra ramna Le Vaill.). c. tw 2 C fig. mala). Avis juvenilis. Avi adultae similis, ptilosi minus nitida ac pura, cauda breviore. Rostrum totum nigrum; pedes unguesque nigri, illi inter squa- mulas albido -pulverulenti; irides albo-flavidae, circa pupillam limbo pallidissime griseo nubilatae; cauda longissima, perquam gradato- lanceolata.. Longitudo 39”, caudae 24”, rostri,ad .frontem 31,”, alae, 1414", tarsi 1”. Habitat frequens in Brasilia versus flumen Amazonum, in Gujana, Surinam ae, ut dicitur, in Jamaica, gregaria in sylvis. (Mus. Paris., Berol., Monac. caet.; multas vivas_vidi). da i il l „4:2 40. Caninde. » Faseia eolli, antici supremi lata, turcino-coe- rulea; colli antici pars reliqua, alarum tectrices inferiöres ac reliquae 675 partesgastraei, abdomine exeluso, ‚laetissime aureo-flavae; alae et eauda;subtus flavidae; 'caput supra viride; abdomen et reliqua pars ptiloseos laetissime coerulea. /Mas et Foem. adult.- Le Caninde ‚Azar. Yoy. D. 262. Rostrum nigrum; irides‘ halichlorae ; facies "(Araraunae) äc ca- put subtus nuda roseo-alba; viltae tres 'pone oris angulum incipien- tes, horizontales e plumulis nigris compovsitae, ac aliae plumularum striae verticales in tota, reliqgua parte nuda, .-Longitudo 26, caudae 14%", tibiae Au, tarsi .18.. Habitat in Paraguay, Fa Caninde dieta. Habitus et vitae . ratio specierum. ;praecedentium. Azara. Non vidi. : Observatio. Secundum Azarae descriptionem species sane distincta, a Si. Ararauna, (quaeum a Sornintsac Flieillet jun- gitur) fascia menti coerulea, facie incarnata, abdomine, coerulep, iri- dibus halichloris ac statura multo minore satis diversa. x 41. S. Spixü, Rostrum subparvum, corneo-nigrum; culmen mazillae totum, hujus et mandibulae apex extimus alba; basis Jrontis, tota regio ante oculos ‘(pilis singulis subtilissimis obsita), pone et infra hos, mandibulae cera latiuscula ac mentum nuda, fl lava; capitis pars lateralis reliqua, superior ac jugulum dilute cano - coeru- lea; collum posticum et laterale nec non tolum gastraeum, crisso in- eluso, cano-coerulea, halichloro-reflectentia; regio parotica canescens; notaeum totum, alae et cauda supra, alarum tectrices inferiores mi- nores omnes laete coerulea, pro vario ad lucem objectu' in halıchlo- rum vergentia, plumis quasi dilutius limbatis; remiges ac rectrices omnes intus nigricanti-limbatae, rhachi nigra, subtus cum tectricibus inferioribus OabEIRD Alienaen - nigriganfes, micantes. Mas adult. Arara hyacinthinus, Spix. a Braß, 1. t, 23. (fig. Pop 85* 06 j Rostrum pro avis mole subparvum, laeve; maxillae culmen ro- tundatum, ante apicem subsinuatum; mandibula mediocris, pagina antica rotundata, ante apicem recto-truncatum subemarginata; irides albicantes; pedes unguesque nigri; cauda admodum elongata, lanceo- lata; alae amplae, longae. Longitudo 1812”, caudae 9” 1), alae 634", rostri ad frontem 1” 5%, tarsi:g, digiti antici .externi, ex- cluso ungue, 1314". Habitat gregaria in Brasilia versus flumen Amazonum. (Mus. Monae.). 42. S. glauca. tab. XXVI. Ptilosis tota halichlora, pro vario ad lu- cem objectu in hyacinthinum vergens, remigibus rectricibusque excep- tis, latere inferiori nigris, nitentibus; rostrum totum nigrum; macula pone oculos nudiuscula, trigana et mandibulae basis nudae, albo-flavi- dae; reliqua capitis pars toto plumosa. Mas adult. Guacamayo bleu Azar. Voy. n. 273. Macrocercus glaucus Vieill. N. D. 2. p. 259. j Foemina. Mari similis} eodem paullo minor. Habitus Si. hyacinthinae, hac tamen multo minor; diversa a Sit. Spixii statura multo- majore, rostri pictura, caet. Lingua nigra, limbo-flavido; pedes unguesque nigri; palpebrarum margo "colore floris rorismarini. Longitudo 2814”, caudae 14’, alae 1314”, rostri ad frontem 3” 1’, tarsi 1°, digiti antici externi, sine ungue, 1” 8”, ambitus rostri circa basin 7” 2’. Habitat in Brasilia (Montevideo) ac in Paraguay, in arboribus cavis, ut dieitur, saepius in fissuris riparum perpendicularium ad fluvios Parana et Uruguay‘ nidificans. (Mus. Berol.). ; e Observatio. Vide tabulam hujus monographiae psittacorum VI. 43. S. hyacinthina. Maxima; rostrum ingens, edentatum, corneo- nigrum; facies tota plumosa, excepta strieta parte trigona regionis paroticae ac baseos rostri, cum mento nuda flava; palpebrarum margo : 677 niger; ptilosis tota laetissime hyacinthino-violacea, alteri luci oppo- sita, intense coerulea; alae ac cauda subtus nec non alarum tectrices inferiores majores (minores coeruleae) nigrae; limbus remigum in- ternus nigrioans, harum ac rectricum rhachis atra; tectrices alarum ‚superiores minores limbo apicali nigro. Mas et Foem. adult. Psitacus augustus Shaw. Mus. Lever. p. 59. (fig. satis ac- eur.). Jd. Mise. t. 009. (fig. pessim.). Psütacus hyacinthinus Lath., Bechst., Kuhl. Macrocercus hyacinthinus Pieill. Gal. des Ois. Part. 2. p. 3. t. 24. Aodorhynchus Maximiliani Spix Av. Brasil. I. t. 1. (fig. opt.). Cera maxillae prope frontem solummodo conspicua, strictissima, mandibulae latissima, in medio 7’ lata; maxillae culmen compres- siusculum, obsolete biangulosum; hujus uncus longissimus, strictus, lateraliter non emarginatus; mandibula robustissima latere anteriori convexo-compressiuscula, lateribus subapplanata, ad tomiorum me- dium sinuata; irides fusco-atrae; lingua nigra; pedes nigri; un- gues corneo-fusci; unguis digili anlici externi arcuatus longissimus; cauda longissima , admodum gradato-lanceolata; alae longiuscu- lae, acutae. Longitudo 3814”, caudae 21”, alae 1654”, rostri ad frontem 434° (hujus ambitus prope basin 9”), tarsi 10’, digiti an- tici externi, excluso ungue, 214°, unguis 134”. Habitat in Zrasilia, in palmelis retro flumen St. Franeisci, in Provineiis Minarum et Go- yazana, per paria, attamen gregaria in una eademque sylva nidificans. (Mus. Monac., collect. dom. Sturm.). XXIL Genus. Tanygnathus. Pag. 501. 1. T. macrorhynchus. Rostrum maximum, totum coccineum; caput ac collum totum, omnes corporis partes inferiores, dorsum, tergum supremum et pennae scapulares laete viridia, splendentia; tergum infimum ac uropygium turcino -coerulescentia; cauda viridis 078 subtus flavida, apice paullo dilutior; alae eleganter coerulescentes, pro vario ad lucem ‘objectu viridi-refleetentes; remiges primariae laete coeruleae, margine. coerulescentes, apice nigricantes; tectrices alarum superiores minores mediae ac nonnullae majores velutino- nigrae, aurantio-marginatae, ZJvis adult. | Perroguet de la Nouvelle-Guinee Buff. Pl. enl. 713. (fig. valde mediocr.). Psütacus macrorkhynchus Auctor., Kuhl. Grande Perruche de la Guinee Sonner. Voy. aux Indes II. p. 212. Psittacas nasutus: Lath., Kuhl; - Psütacus.. ... Kuhlı. c. p. 08. n, 194. Le Perroguet .ü bec: eouleur' de sang. Le Vaill. l. c. p. 19. t: 83. (ig. opt.). Regio ophthalmica plumosa; cauda longa, apice gradato-rotun- data; pedes fusco-einerei; corpus erassum. Longitudo fere 15 Habitat in Nova- Guinea, ac, ut’ dieitur, in insulis Molueeis. (Mus. Paris.). 2. T. marginatus: ‚Fascia- verticis, inter oculös sita, ad occiput usque extensa, tergum ac uropygium coerulea; frons, sineiput, capitis latera, collum ad latera et supra, dorsum, pennae scapulares ac cau- dae tectrices superiores saturate' virides; eollum ‚anticum ac. reliquae corporis partes inferiores viridi-favida; alulae.'pennae virides flavo- marginatae; tectrices alarm superiores omnes coeruleae aureo-favo- marginalae; remiges supra: saturate virides, extus paullo flavo - margi- natae, intus et subtus nigricantes, 'ultimae supra coeruleae,. aureo- flavo-marginatae; rectrices omnes supra virides, subtus flavicantes. as Met Foem. adult. Perroquet de l’isie de Lugon Buff. Pl. enl. 287. Psittacus olivaceus Auctor. La Perruche aux ailes chamarrees Le Faill.1. ec. t. 60. (fig. salis accur.). | 079 Avis junior. Pileus capitis.et uropygium coerulea, viridi-mixta ; teetrices alarum viridi-coerüleae, dilute rufo-marginatae. Psittacus lucianensis Briss. 4. p. 205. t. 22. f. 2. et Au- ctor. La Perruche de l’isle de Lugon Sonner. Voy.& la Nouv. Guin. P. 80. t. 44. - Psittacus marginatus Auctor. Rostrum maximum, coccineum apice albidum; oculi perquam parvi, iride alba; pedes nigricanti-cinerei, unguibus nigris; cauda elongata, gradato-lanceolata. Longitudo 121,”, caudae 43/4,”, tarsi 71,4. Habitat in /Vova-Guinea (et in insulis /Moluecis?) (Mus. Paris.). XXI, Genus. Coracopsis. Pag. 501. 1. C. mascarina. Taenia latiuscula totam rostri basin ambiens ac gula nigrae; gulae nigredo apice utrinque in taeniolam transyersam excurrens; capitis partes reliquae et collum coerulescenti -cana, lila- eino-subreflectentia; alae ac totus truncus saturate brunnea, pro va- rio ad lucem objectu griseo-reflectentia; partes trunci inferiores su- perioribus paullo dilutiores; rectrices dorso concolores, amnes, .dua- bus intermediis exceptis, basi albae; rostrum totum rubrum. Av. adult. Psittacus mascarinus Briss. Av.ı. p.315. Mascarin Buff. Pl. enl. 35: (fig. bona). Psittacus mascarinus Auctor. Cera, orbitarum regio nudiuscula ac irides rubrae ;-pedes ‚pallide incarnati, unguibus griseo-fuscis; ‚cauda longa, lata, subgradata. Longitudo 1314”, caudae 414”, tarsi 11‘. .Habitus speciei subse- quentis. Habitat in insula Madagascar. (Mus. Paris). Observatio. An Psittacus obscurus Hasselguistii (Reise nach Palaestina S; 293.) et auctorum est hornotina Coracopsis ma- scarina ? 680 2..C. nigra. Ptilosis tota intense fuliginoso-nigricans, absque nitore; remiges ac rectrices pogonio externo, hi quoque versus basin in cano-ardesiacum vergentes, parum micantes; rectricum rhachis fusca, subtus alba; cauda subtus cinerea, albo-reflectens; crissi plu- mae fere cinereae; genarum plumae lacerae, rigidae, pilei oblongae, apice rotundatae; lora nuda, pilis rigidis obtecta; palpebrae subcilia- tae; rostrum totum incarnatum, paratonis paullo obscurioribus; men- tum nudum, flavidum. Mas et Foem. adult. The black Parrot from Madagascar Edw. 1.t. 5. (varietas quoad alarum pietur.). Psütacus madagascariensisniger Briss. 4. p- 317. Psittacus niger Auctor. Le petit Vaza Le Vaill. 1. c. t. 82. (fig. quoad rostri pedumque colorem non satis accur.). Id. Le grand Vaza |]. c. t. 81. (ig. guoad ped. et rostr. col. in- accur.). Psittacus obscurus Bechst. in Lath. Uebersetz. S. 89. n. 121. Psütacus Vaza Shaw. Gen. Zool., Kuhl. l. c. p. 20. n. 32. Varietas. Ptilosis ordinaria, remigibus singulis albis (specim. domefact.). - Cera latissima, nigra; irides atro -fuscae; rostram proportiona- tum, maxillae apice longo acuto, large sed non profunde sinuato ; mandibula- compressa, praesertim versus apicem subangustatum; regio ophthalmica nuda incarnato-cinerascens; pedes incarnati, unguibus nigris; cauda elongata, lata, subaequalis fere ut in Deroptyo acci- pitrino formata.. Longitudo 21”, alae 1014”, caudae 812’, rostri ad frontem 2”, ad oris angulum 2”, tarsı 13”, rostri ambitus basa- lis 4° 7’, Habitat in Africa meridionali ac in insula Madagas- car. (Mus. Paris., Monae.; plures vivas vidi.). Observatio. Variat magnitudine; sunt specimina 14, 16, 18, 21° longa; Madagascariensia omnium maxima. — In exuviis rostrum dilute corneo-fuscum; pedes fusci. 681 XXIV. Genus. Dasyptilus. Pag. 502. 1. D. Pecquetü. Nitide et: intense -niger; 'caput' et colli pars suprema nuda, illud pilis' eirca oculos et infra genas singulis nigris obsitum; venter, latera,°regio ad’ anum, crissum, alarum tectrices superiores (basi nigrae) ac remigum ‘secundariarum pogonium externum spiendidissime coeeinea;' hae 'kitere -interno,, primariae et reclrices omnes toto nigrae; jugulum totum’et‘ peolüs squamoso-fasciata; plu- mis harum 'partium : fusco- nigris) apice fülvo-rufo-limbatis; caudae tectrices superiores nigro-sanguineae,- basi- nigricantes; plumae uro- pygü fascia obscure purpurea terminatae; rostrum sordide nigrum; pedes ex purpureo -nigro violacei. „Zvis. adulta. Psittacus Pecguetü Lesson Bullet, univers. 1831. p. 241. Avis junior. Femigum secundariarum pogonium externum nigrum, plus minusve rubescens. Rostrum longius quam altum, curvatum, parum crassum, com- pressum; maxilla multo longior quam mandibula, conyexa, admodum curvata , in apicem recuryatum terminata, acuta, ad tomia limbo (fe- ston) aucta; zares rotundae , nudae, in cute cirrosa sitae; mandibula brevis, convexa, subtus carinata, apice emarginato tenuis, utrinque ante apicem profunde emarginata;; gnathidia mandibulae per intersti- tium. ovale nudum separata; caput et collum supremum ex parte nuda; cutis harum partium circa oculos et infra genas plumis pili- formibus rigidis tecta; plumae oceipitis et colli, rigidae, strictae, op- pressae. Alae longae, ‚robustae, .acuminatae, caudam ultra medium cum apice obtegentes, remigibus validis, rigidis, angustis exstructae; harum: pogonium compactum, internum externo angusto latius, .ante apicem emarginatum; remix prima brevis, secunda quam prima lon- gior, tertia quam 'quarta, omnium longissima, brevior, quinta longitu- dine tertiae ; remiges secundariae rigidae, amplae, apice latae et ro- 86 682 tundatae. Cauda mediocris, ampla, valde tectiformis, apice rotundala, ex rectricibus‘ 10 rigidis composita; rectricum pogonium internum latum;;'„externum ‚angustum. „ Tarsi breves;; rohusti, reticulati; hypo- dactyla adlatera cute emergente sublimbata ;.ungues robusti. „Piulosis rigida, sicta; pogonia plumarum; subtilissime carbulata; plumae crissi longae, amplae, juguli latae, apice rotundatae. . ‚Longitudo 20 — 21. Habitat. in, Patagonia (an: in: /Vova-iGuinea 2).. Lesson.. Non vidi, Avis admodum insignis, fide Ze ssom tam Sittacis quam | Mieroglossis proxima. Characteres generici. praecipue 'e ptilosi, ut videtur, petendi. (Collectio dom: Lesson.; specimen mancum in Museo. Parisiensi. .. XXV. Genus. Mieroglossus. ‘Pag. 505. i 1. MM. aterrimus: Facies large nuda,: incarnato -rubra; ptilosis tota aterrima (avis vivae albo-pulverulenta, unde grisea); capitis plu- mae superiores lineares, longissimae, arcuato-deflexae; rostrum in- gens, nigrum, quam maxime compressum; mandibula parva semel, maxilla bis emarginata. The great black Cockatoo Edw. 3. t. 316. (fig. bona). Psit- tacus aterrimus Gmel., Kuhl. Psittacus gigas Lath. LAra gris a trompe et V’Ara noir a trompe Le Vaill. .c. p. 30 — 33. t. 11., 12., 15. Psittacus griseus Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. Psittacus Goliath Kuhl.]. c. p. 02. n. 166. Cacatua ater- rima Vieill. Nouv. Diet. 17. p. 13. /d. Microglossus Gal. des Ois. tab. 50. Rostrum ingens, majus quam in Sit. hyacinthina, maxillae apice longo, acutissimo; lingua nigra, cylindracea, glande in apice parva, fissa, cornea exstructa, ultra rostri apicem ’emitti potest; tibiae 'supra tarsum nudiusculae'; pedes “et sungues 'nigri; scauda-lata, longa, aequa- lis. Löngitudo a 'naribus ad caudae 'apicem 1° 10” 6’, maxillae supra culmen 4”, mandibulae supra :myzam 2”, unci maxillae ab 083 apice ad tomiorum dentem 1” 2‘, tarsi 11°, digiti antiei externi 4” 7'4, interni 1”, digiti postici externi 1” 3’, interni 10’ (ex- clusis’unguibus), alae a flexura ad apicem remigis longissimae 1214", caudae 10” 6’, plumarum subulatarum, longissimarum: capitis 6“ 6%, altitudo maxillae ad basin 1” 6’', mandibulae a rictu ad medium elevationis anterioris 1”. Avis magnitudine admodum varians. Sunt specimina nunc emesso (in Museo Berolinensi) minora ac majora. Maxilla supra culmen interdum 214" — 234", 414", 5" longa; tarsi breves, plani. Habitat in insulis Papuanis, in /Yaigiou , in Nova- Guinea. (Mus. Paris., Berol.). XXVI. Genus. Calyptorhynchus. Pag. 503. 1. ©. Leachii. Rostrum: intumidum, breve, atrum; maxilla per- quam arcuata, fere rotunda, culmine cestriformi-compressa, acumi- hata, apice brevi, mandibulae apicem parum 'transcendente, lateräliter paululum emarginato; mandibula crassa a basi 'ad apioem aequali latitudine; erista frontis- supra verticem extensa e plumis elongatis, latiusculis, apice rotundatis composita ac reliqua capitis ptilosis, col- lum, totus truncus supra et subtus nec non alae corvino-nigra, om- nino immaculata; rectrices duae intermediae toto 'nigrae, quinque utrinque laterales basi et apice nigrae, reliqua parte immaculate coc- eineae. Av. adult. : Psütacus Leachü RKuhl. .c. p. 91. n. 164. tab. 3. (fig. bona), Psütacus Cookil Temm. Transact. of the Linn. soc. 13. p. 111. Caly'ptorhynnchus CoBEE wig. et RER 1. € ‚P- ‘273. Avis. junior. ve ee Ama, ptilosis. nigra. magis in colo- rem cinereo-fuscescentem vergens, rostrum pallidius nigrum. ‚Hanlaian, Palian Phill, Bot. ‚Bay. & tab. ;p« 166: Esittgcys Banksü variet, y. Lath 86* 684 Habitus Calyptorhynchi» Temminckü;;'regio ophthalmica nu- diuscula, rubicunda (?)}; pedes griseo'- fuscescentes, Longitudo 2'—2' 3%, Habitat non “infrequens in: /Vova- Hollandia. : (Mus. societ. Linn. Londin.). Halirdıa ’r8 Observatio. In Temminckii descriptione rostrum falso plum- beo-tinctum vocatur. { 3 2. ©. Temminckü. Baostrum pallide corneum, perquam intumi- dum, fere rotundum; culmen maxillae cestriformi - compressum; man- dibula a basi ad apicem aequali latitudine, mäxillae tomia introrsum ducta recipiens; frons absque crista; vertex suberistatus; ptilosis ca- pitis tota, colli ac totius corporis .inferioris terreo-fusca; alae ac truncus supra nigra, viridi -,refleetentia;, hae partes omnes immacu- latae, solummodo regio ophthalmica ac parotica, frons genaeque, plus minusve flavido-induta, sed. non ‚maculata;' rectrices duae' intermediae toto nigrae, quinqueutrinque.laterales äpice et basi nigrae, reliqua parte laetissime coceineae, sine flavedine, sed fasciis quinque angu- stis denticulato -undulatis,, nigris dissectae. Banksian: Cockatoo White Journ, p. 130. c. tab. Psittacus Banksü var. ß. Lath.. Psittacus Temminckü FKuhl |]. c. p. 89. n. 162. FPsütacus Solandri Temminck. Transaet. of the Linn. Soc. 13. p: 115. Calyptorhynchus Solandri Vig. et Horsf.\. ce. p- 274 Avis junior. _Caput ac collum plus minusve- oliyaceo -fuscescen- tia; regio parotica, ophthalmica, mentum et frons plus minusve flava; rostrum pallide corneum. Cacatua viridis Fıeill. N. D. 17. p. 13. et Encycl. meth. Livr. 93. Part. 29: p. 1415. (deseriptio manca). Habitus Calyptorhynchi Leachü; pedes unguesque obscuri. var 085 Longitudo 1’ 8—09“. Habitat satis frequens in Vova- Hollandia. (Mus. Paris., societ. Linn. Londin.). 5. C. stellatus. tab. XXVII. Rostrum breve, altissimum, totum albr- dum excepto maxillae apice paullo corneo-fuscescente; culmen maxillae perquam eleyatae semicirculare, a medio usque ad apicem cestriformi- compressum, versus basin paullo obtusius compressum; maxilla ad basin pergquam intumida, ad tomia introrsum inclinata, lateribus ver- sus apicem angustafa attamen non compressa, apice brevi, mandibulae apicem parum excedente, lateraliter parum emarginato; mandibula latissima a basi'usque ad apicem aequali latitudine, maxillae tomia includens, in medio lateris antiei latissimi, biangulosi perquamcon- vexa, integra, superius apice largissime lunulato, ante apicem multo minus profunde emarginata; verticis crista breyis, frontis nulla; pti- losis capitis totius, colli ac alarum, trunci superioris ac inferioris nigra, im alis et dorso nitore virescenti- purpurina, subtus paullo in fuliginosum vergens; ptilosis immaculata, exceptis capitis plumis lateralibus ac tectricibus alarum superioribus minoribus puncto ante apicem flavo notalis crissique plumis a basi usque ultra me- dium alternative flavo- et nigro-fasciatis; rectrices duae interme- diae toto nigrae; reliquae recetrices basi et apice large nigrae, reliqua parte, extus et intus, eleganter cinnabarinae, attamen margine in- terno limbo latiusculo flavo notatae, omnes fasciis 5, 6, 7 angustius- eulis, margine parum denticulatis, integris, aterrimis, paullo coeruleo- micantibus dissectae; pagina inferior rectricum eadem pictura solum dilutiore insignis, fasciis versus rhachin sensim strietioribus, subundu- latis; rhachis rectricum omnium apice extimo trigono terminato in cirrum brevem subtilissimum excurrens. „dvis junior. Ptiloseos nigredo minus intensa; pectoris plumae hic et illic margine punctato-fasciolatae. Banksian Cockatoo Lath. Synops. Suppl. 2. Fifbly var. p. 92. 686 Habitus speciei praecedentis; pedes parvi, obscuri; ungues nigri. Longitudo 1° 6”, caudae QY%,”, alae 12”, maxillae ad frontem 2" 2% ejusdem altitudo prope basin 1” 1°, latitudo ad basin culminis 2, ante apicem 14'", latitudo lateris anterioris mandibulae 10”, ambitus rostri ad basin 5”. Habitat in [Vova- Hollandia. Observatio. Species haec differt a simillimo Calyptorhy'ncho Temminckii teetricibus superioribus minoribus alarum et plumis ca- pitis flavo -punctatis nec non rectricum limbo interno flavo, a Calyp- torhyncho Cookü et C. Banksü statura multo minore, rostri forma, caet. (Specimen descriptum Londini mecum communicayvit dom. Ryals, aliud, juvenilius, exstat in Museo Berolinensi). 4. C. Banksü. Postrum magnum, albo-flavidum; maxillae apex lateraliter subangustato-emarginatus, stricte corneo-fuscescens; ma- xilla alta, a basi usque ad medium intumida, dein abrupte compressa, culmine a basi usque ad extimum apicem aequali latitudine, depressa, biangulosa, in medio culminis ipsius longitudinaliter exarata; culminis latera paullo exarato-rugosa; mandibula robustissima versus latus an- terius distincte biangulosa, medio longitudinaliter obsolete exarata, sensim angustiore, apice bidentata; maxilla mandibulae apicem trans- cedens; crista a sincipite ad occiput extensa, compressa, majuscula, caput, collum laterale ac posticum, dorsum, tergum, uropygium, cau- dae alarumque tectrices superiores omnes, pennae scapulares ac om- . nes remiges extus et intus corvino-nigrae; plumae frontis, sineipitis totius, capitis lateralis ac cristae ante apicem macula unica pusilla, cordiformi, flava, tectrices alarum superiores minores plumaeque fle- xurae macula majore, subtrigona, albida notatae; rectrices duae in- termediae toto nigrae; rectrix sequens utrinque nigra, in medio po- gonii externi fasciis circiter quatuor rubro-variolosis notata; tertia rectrix utrinque basi et apice per spatium largum nigra, in medio pogonü externi rubra, ibidem raro .nigro-punctata et fasciis 6 — 7 687 nigris, subobliquis dissecta, pogonio interno serie duplici macularum subquadrangularum notata,, quarum internae rubrae, externae, ab in- ternis interstitio nigro diremtae, flavae; rectrices reliquae rectriei nunc descriptae similes, sed pars pogonii interni flava ab ejus parte rubra nullo interstitio nigro diremta; partes rubrae et flavae plus minusve nigro-variolosae; fasciae flavae in latere inferiori caudae pro vario ad lucem objectu rubro-reflectentes; rhachis rectricum omnium tota nigra; plumae colli anticı ac. totius trunci inferioris nigrae, omnes fasciolis duabus flavidis, in collo antico nitidioribus, notatae, quarum una ante apicem, altera in medio plumae; crissi plu- mae nigrae, fasciolis quatuor flavo-rubicundis, undulatis notatae; tec- trices alarum inferiores corvino-nigrae, fasciola ante apicem latiuscula flavida signatae; lora setoso-pilosa.. /Mas et F'oem. adult. Psittacus Banksü Lath. (exclus. varietat. ß. y). /d. Synops. Av. sup. p. 63. tab. 109., Kuhl. 1. c. p. 00. n. 105. Temm. Trans- act. of the Linn, Soc. 13. p. 112. Psittacus magnificus Shaw. Nat. Misc. t. 50. (fig. mala). Calyptorhynchus Banksü Vig. et Horsf. Transact. of the Linn, Soc. 15. p. 271. Avis junior. Ptilosis fuliginoso .nigra; cristae plumae vix ma- culatae; maculae in alarum tectricibus superioribus minores. Habitus speciei subsequentis; regio ophthalmica parum nuda; cera stricta, nigricans, setulis subobsita, pedes fuscescenti-nigricantes, squamularum interstitiis dilutioribus; ungues corneo-fusci; cauda lon- gissima, rectricibus lateralibus paullo gradatis. ‚Longitudo 26 — 27”, caudae 15” 2", alae 1654”, tarsi 9’, digiti antici externi, excluso ungue, 1” 814°", maxillae ad frontem 2”, ejusdem altitudo prope basin 1° 2'', latitudo in basi culminis fere 4’, ejusdem in medio 3’, latitudo lateris anterioris mandibulae 6”, ad basin 1314”, ambitus rostri ad basin 5” 4 Habitat satis frequens in /Vova- Hollandia, inquilinis Geringora dictus, tria ova pariens, radicibus 088 bulbosis fructibusque victitans; avis. timida in sylvis montium coerulearum inter Zucalyptos magnos gregibus parvis degens. (Mus. Paris., Societ. Linn. Londin., Monae.). 3 Observatio. Lathamii varietas ß Psittaci Banksü spectat Calyptorhynchum Temminckü, varietas y. Calypt. Leachü, varietas C (first et fourthly variety, Synops. Suppl. 2. p. 91. 92.) . Calypt. Junereum. E reliquis varietatibus auetorum sine autopsia exemplarium ab iis observatorum nihil certi colligere valeo,. quare earum descrip- tiones ponere nolui. 5. ©. funereus. Rostrum altissimum, perquam compressum, toto flavido - album, solum in utriusque maxillae apice nigricans; maxılla ante apicem sinu semicireulari profunda insignis, culmine angusto bianguloso rotundata; mandibulae latus anterius angustiusculum, di- stinete biangulosum, in medio apicis lunulato -emarginata; tomia recta; macula parotica aurium majuscula pallide sulphurea, e plumis rigidiusculis, discretis composita; plumae latera mandibulae obtegentes antrorsum versae; capitis crista parva ex plumis longiusculis, latius- culis,*apice rotundatis composita tota, collum posticum, dorsum, ter- gum, uropygium, caudae alarumque tectrices superiores omnes, pen- nae scapulares remigesque omnes extus et intus atra, pro vario ad lucem objectu nonnihil purpurino -viridi-reflectentia; plumarum lim- bus apicalis utplurimum dilutius micans; rectrices duae intermediae toto nigrae, parum micantes, reliquae basi et per spatium largum apice {rectrix extima extus quoque) nigrae, in reliqua parte, supra ac subtus, pallide sulphureae, lineolis e punctis fuliginosis compositis, irregularibus, inter se cohaerentibus, conspersae numerosissimis; po- gonium externum rectricis secundae parum aut vix fuliginoso-con- spersum, flavum, margine extimo nigricans; pogonium externum rec- trieis terliae raro punctulatum; rhachis rectricum omnium nigra; plumae colli antici, totius corporis inferioris, marginis alarum harum- 089 que tectrices inferiores fuliginoso - nigrae ‚plus minusve distincte ‚oli- vaceo-Navido-,'tectrices inferiores laelius ‚sulphureo -olivaceo-limhbatae, Mas. et Foem:, adult. ” ll da Psittacus funereus Shaw Nat. “Mise. t. 186. (fg. mala), Laith. Ind. Suppl., ‚Kühl. c. Banksian au Cackatoo Var. 0. First et Jourthly variety Lath. Synops. a 2. p. 91. 92. Calyptorhynchus funereus Vig. ei se Tränsact. of’the Linn. Soe. 15. .P-, 2U1., Een Aral \-' Yois jünenilis. Ptilosis fuliginosa; limbus teetricum inferiorum alarm ac plumarum gastraei, 'praesertim laterum, distinctior, inten- sius flavus; erissi plumae fuliginosae margine apicali flavae, in’ medio flavo-irroratae);| rechrix secunda et tertia-in parte flava pogonii ex- terni , sicutvin Jatere interno /fuligmoso - conspersa. Regio ophthalmica nuda, rubra; lora plumosa; plymae_ totius capitis, colli ac trunci latae, apice recto- aut rotundato- truncatae; cauda longissima, Jlata, rectricibus lateralıbus parum gradatis; .alae longae, acutae; pedes hispido- squamulosi, einereo- fusci, unguibus validis, corneo- fuscescentibus. Longitudo 2’ 2", caudae 13”, alae 1514", tarsı 11°, digiti antici externi, excluso ungue 1” 10%, ma- xillae ad frontem 214”, ejusdem altitudo prope basin 1” 2%, Jati- tudo in, basi ac in medio culminis 3’, rostri ambitus ad basin 514". Habitat satis. frequens et gregibus parvis in /Vova-Hollandia, ova duo pariens; inquilinis Wyla dietus. (Mus. Paris., Societ. Linn, Lon- din., collectio Siturm ). Observatio. Sunt specimina adulta, quorum mandibula alba, apice plumbea, maxilla pallide cornea , plumbeo - adumbrata. r XXVIl. Genus. Corydon Pag. 504. 1. C. galeatus. Caput ao pilei plumae elongatae, graciles, erec- 87 690 - tae, ‚lacerae, ceristam apice antrorsum versam formantes, eoccinea; plumae colli pöstici, dorsi, tergi, uropygi, caudae ac alarum tectrices superiores et pennae scapulares obscure cineraceae, ad viride vergen- tes; pluma quavis albido -limbata; mentum ac omnes reliquae gastraei partes pallide, cineraceo -virentia, fagciolis rubicundis (praesertim ab- domen) ac viridulis variegata; remiges nigricanti - cineraceae, ‚dilutius fasciolatae ; rostrum flavidum. Av. ‚adult. Red-topped Parrot Lath. Be Sappl. 2. p: 369, 't. oh. 7d. Psittacus galeatus Ind. ornith. 2. Suppl. p. 23., Kuhl. Caca- tina galeata Vieill. 1. c. Calyptorhynchus galeatus Fig. et Horsf..]..c Avis juvenilis. Frontis margo anterior obsolete rubicundus; plumae frontis reliquae vertieisque pallide ardesiacae, verticis lon- gissimae, apice sursum flexae, discretae, pogoniis undantibus; plumae genarum, £olli postici, dorsi, tergi, uropygii, alarum de tectri- ces superiores nec non remiges ultimae nigricantes, fasciis cineras- centibus in utroque latere albido-sive virescenti-albido marginatis dissectae; omnium margo apicalis cinerascens; plumae colli antici, pectoris, ventris, abdominis ac tibiarum cinerascentes, medio fasciolis pluribus flavido-albis dissectae, apice fasciola rubicunda (in abdomi- nis plumis rubra) terminatae; alarum caudaeque tectrices inferiores cineraceae lineolis undulatis transversis albo-flavidis (in crissi plumis cineraceo -conspersis) variegatae; alarum tectrices inferiores majores cinerascentes, in utroque pogonio fasciolis breyibus albis notatae; re- miges nigricantes, extus et intus, excepto apice, canescentes, ibidem- que a basi usque ultra medium ad marginem maculis notatae, in po- gonio externo albido-canescentibus, numerosis, subquadratis, in po- gonio interno angustioribus, albis, cano -conspersis; remiges secunda- riae extus ejusdem picturae, attamen viridi-lavatae; remigum pagina inferior superiori concolor, pietura obsoletiore; rectrices omnes supra et subtus cineraceo-nigricantes, fasciolis numerosis, margine undula- 691 tis, canescentibus variegalae; rostrum sordide corneo-albidum, (Foem, Auctor.). x Av. juv. adultae ptilosi. se induens. Avi juvenili similis, crista plumis intermixtis rubris variegata. Rostrum breve, validum;. maxilla compressa, culmine biangulosa ad latera apicis perquam sinuata, acuta; mandibula robustissima, la- tere anteriori latissima, biangulosa, in medio apieis sinu trigono in- signis, unde quasi bidentata; capitis latera plumosa; regio ophthal- mica. subnuda; cauda mediocris, aequalis; pedes parvi, coerulescenli- fusci; ungues corneo-fuscescentes; plumae capitis, colli, notaei ac gastraei latae, apice recto-sivesrotundato-truncatae. Longitudo 1414”, caudae 6”, alae 10”, rostri ad frontem 1” 614", tarsi 4”, pluma- rum .cristae 21°. Habitat in Nova- Hollandia australi. (Mus. Pa. ris., collectio Sturm., in qua ayis juv.). Observatio. Praeter Hecalem hypopoliam inter psittacos hu- cusque notos unicus, qui remigum pogonium internum falconum ad instar maculatum habet. XXVII. Genus. Cacatua. Pag. 504. 1. C. roseicapilla. Verticis crista parva, caput ac collum, ga- straeum totum alarumque tectrices inferiores laetissime rosea; verti- eis crista nonnihil in album vergens; crissum, pennae scapulares, dorsum, tergum,- uropygium, caudae alarumque tectrices superiores omnes, nec non remiges et rectrices pallide cineracea; cauda versus apicem et remiges intus parum obscurius adumbratae. Av. adult. Cacatua roseicapilla Yieill. Nouv. Diet. d’hist. nat. 17. p. 12. ]d. Encycl. meth. Livr..93. Part. 29. p- 1414. /d. Gal. des Ois. Part. IL t. ‚25. Psittacus Eos Kuhl. 1. e. p..88 n. 150. 87% wi. en 692 Temm. Pl. col. t. 891. (fig. opt.). Plyetolophus Eos Vig..et Horsf.1. c. p. 260. Rostrum parvum,' flavidum; regio ophthalmica nuda, ‘pallida; pedes fuscescenti-grisei, unguibus corneo-nigricantibus; cauda medio- eris, aequalis; verticis erista ob reliquas pilei plumas longulas apice rotundatas non distinclissima. Cacatua sulphurea parum minor, 12° longa. Habitat in /Vova-Hollandia. (Mus. Paris., collectio Societ. Linn. Londin.). 18 L } 2. C. Philippinarum. 'Pileus crista depressa, mediocri, e plumis latiusculis, apice rotundato-truncatis, occiput paullo transcendentibus, subarcuatis, integris composita rosea ornatus; plumae cristae anterio- res supremae albae, basi sulphureae; regio parotica subtiliter roseo- induta; reliqua capitis ptilosis, notaeum ac gastraeum, caudae et alae cretaceo-alba; crissi plumae' roseae, apice albae; caudae tectrices et pennae scapulares, hasi, remigum rectricumque pogonium internum maxima ex parte sulphurea. /Mas et Foem. adult. Cacatua minor Briss. 4. p. 212. t. 22. f. 1. (desceript. opt.). Petit Kakatoes. des Philippines Buff. Pl. enl. 191. (fig. accur.). Psütacus Phiippinarum Auctor. Magnitudo fere Cacatuae sulphureae; cera cinereo-alba; rost- rum album, basi dilute cinereum; pedes et ungues albido-plumbei; cauda aequalis, mediocris. Longitudo 13 15", caudae 41%. Habitat rarior in insulis Philippinis (Plura specimina. vidi in mus. Paris.). Observatio. Brozwnii tabula ab auctoribus citata spectat ad ‚ycmetem tenuirostrem. en nl 3.0. Leadbeateri. Alba; genae, jugulum, pectus, tectrices :ala- rum inferiores et abdomen 'medium roseo-induta; plumae cristae 0c- cipitalis elongatae, basi roseae, apice albae, macula flava in medio 093 % h notatae; pogonium internum,remigum et rectricum roseum, illarum saturatius tinctum. Plyctolophus Leadbeateri Pig. Philos. Magaz. 1831. p- 55. Statura Cacatuae sulphureae. Habitat in JVova - Hollandia. (Mus. dom. Leadbeaterti Londin.). Non vidi. 4. C. moluecensis. Pilei crista magna e plumis subarcuatis, la- tiusculis, cinnabarino-rubris, albo-pulverulentis, apice albis compo- sita5 plumae'cristae superioris, ala, cauda ac reliqua ptilosis albae, plumae omnes, praesertim versus basin, subtilissime roseo-, remiges et rectrices intus flavo-indutae; orbitae nudae, albae.. Mas et Foem. adult. The greater Cackatoo Edw. 4. *. 160. (fig. opt.). Cacatua rubro-cristata Briss. 4. p. 2009. Le Rakatoes a huppe rouge Buff. Pl. enl. 198. (fig. medioer). Psütacus moluccensis Gmel., FRuhl. Psütacus rosaceus Lath., Cacatua rosacea Vieill.]. e. Rostrum, pedes unguesque nigra, tota ptilosis (avis vivae) albo- pulverulenta; cera cinerascens, albo-pulverulenta; irides fusco-atrae; colli plumae laterales latae, longae, apice rotundato-truncatae. Avis irritata aut terrefacta non solum cristae plumas, quae musculo cuta- neo proprio erigi possunt sed colli imprimis ac totius trunci in altum extollit, voce rauca quam maxime penetrante clamans, ac truncum a latere ad latus motitans; lingua cinerea crassa, apice obtusa. -Longi- tudo 2054”, digiti postiei .externi 1” 10°, alae 1414, cristae pilei 7%". Habitat in insulis /Moluccis, satis frequens in Sumatra. (Mus. Paris., Berol., Monac.; multas vivas vidi). 5. C. eristata. Pilei crista e plumis latis, rectis, apice rotun- dato-truncatis, longis composita, depressa, magna ac reliqua ptilosis totius avis eretaceo -albae; remigum et rectricum pogonium internum sulphureo -flavescens. Mas et Foem. adult. 094 Psittacus albus eristatus Aldrov. 1. p. 667. Cacatua Briss. 4. Pp- 204. t. 21. HAakatoes des Moluques Buff. Pl. enl. 263. (fig. medioer.). Psittacus cristatus Gmel., Lath. (in synony- mid), Kuhl. Cacatua cristata Vieill.. c. Rostrum mediocre, pedes unguesque nigra, albo-pulverulenta; regio ophthalmica nudiuscula alba, ad coeruleum parum inclinans; irides fusco-atrae; cauda mediocris, aequalis. Magnitudo fere Caca- tuae galeritae. Longitudo 18”, caudae 6’, tarsi 10‘, cristae 5%, Habitat satis frequens in insulis Moluccis, irritata canis in modum latrans. (Mus. Paris.; multas vivas vidi). Observatio. Auctorum diagnosis Psittaci cristati spectat ad Cacatuam galeritam, sive ad Cacatuam sulphuream. 6. C. galerita. Frontis crista exserta, longissima, ultra occiput extensa, angusta, cum apice antrorsum torta, sulphureo-flava, apice extimo vix conspicue alba, e plumis integris, basi solum discretis, versus apicem subcylindraceo-convolutis, inde inferius canaliculatis composita; frontis plumae anteriores cristae basin obtegentes, capitis totius, notaei ac gastraei, alarum caudaeque ptilosis cretaceo- albäe, pulverulentae; rectrices et remiges pogonio interno pallide sulphu- reae. /Mas et Foem. adult. Cresied Kakatoe White Journ. p. 237. c.tab. Psittacus ga- leritus Lath., Kuhl.1. ce. Cacatua galerita Vieil. Rostrum nigricans pro avis mole mediocre, compressum; maxil- lae culmen angulosum; tomia profunda sinuata; mandibula compressa, pagina antica angulosa; pedes unguesque nigri, illi albo-pulverulenti; regio ophthalmica parum nuda, alba, vix coerulescens; irides fusco - atrae; cauda mediocris, aequalis. Longitudo 2014”, caudae 712”, alae 121/,, tarsi 34, rostri ad frontem 1914", cristae frontis 542”. Hobitat frequens in JVova-Hollandia et in NNova-Guinea, Papuanis | 695 Mangarape dicta. Facile mansuescens et vocem humanam egregie aemulans. (/Mus. Paris., collect. Sturm.; multas vivas vidi). I’ 7. C. sulphurea. Crista pilei e plumis longissimis, compressis, infra canaliculatis, versus apicem sursum flexis, sulphureis, ad fron- tem brevioribus, latis, apice rotundatis albis, basi sulphureis compo- sita;5 regio parotica ochraceo-sulphurea; ptilosis capitis et colli reli- qua, notaei ac gastraei, alae caudaeque cretaceo-alba; plumae colli, capitis nec non pectoris lateralis basi sulphureae, reliquarum partium trunci pallidissime sulphureae; pogonium internum remigum et rectri- cum maxima ex parte sulphureum. /Mas et Foem. adult. The lesser white Cackatoo with a yellow erest Edw. 3. t. 317. (fig. bona). Cacatua luteo-cristata Briss. 4. p. 206. Pe- tit Rakatoes a huppe jaune Buff. Pl. enl. 14. (fig. mala). Psit- tacus sulphureus Gmel., Lath. Cacatua sulphurea Vieill. 1. ce. Rostrum plumbeo - nigricans; maxilla ad tomia profunde sinuata; regio ophthalmica nudiuscula, alba, irides fuscescenti-rubentes; pedes et ungues nigricantes, illi albo-pulverulenti; cauda mediocris aequalis. Longitudo 1412”, caudae 414", alae 814", rostri ad frontem 1” 91%". Habitat in insulis Moluccis, praesertim frequens in NVova- Guinea. (Mus. Paris. caet.; multas vivas vidi). XXIX. Genus. Licmetis. Pag. 505. 1. L. tenuirostris. Frontis crista parva, ovata, depressa, e plu- mis latiusculis, apice rotundatis, albis, basi rosaceis composita; lora dilute aurantia; plumae totius capitis, colli, alarum ac totius trunci albae; capitis latera rosaceo-indula; abdomen et crissum nonnihil in flavo-rubicundum vergentia, hoc interdum (in ave juniore) ‚prorsus album; rectrices albae, subtus a basi fere usque ad apicem sulphu- reae; remiges omnes albae. Av. adult. The .red-vented Cackatoo Brown. Illustr. pag. 10. t. 5. ‚Der kleine ‘rothbauchige Kakatu Otto in Buff. Uebers. d. Vög.Bd. XIX. S. 55. Psittacus tenuirostris Kuhl. 1. c. p. 88. Psiltacus nasicus Temm. Transact. of the Linn. Soc. 13. p. 115: /d. Pl. col. t. 331. (fig. opt.). Rostrum mediocre, 'albidum, apice flavidum, fere ut in Zecale, hypopolia formatum; .maxilla.quam maxime producta, minus dedueta, ab emarginatione ‚usque ad apicem angustissima;- mandibula. brevis, rotundata; regio ophthalmica nudiuscula; cauda mediocris, aequalis; pedes cinerei, unguibus majuseulis, nigris. ° ‚Longitudo 15/2”. Ha- bitat in /Vova-Hollandia. (Mus. Paris.; aliud specimen nunc de- scripto simillimum vidi Londini, ni fällor, in avium eollectiöne pul- chra dom. Brookes.). i N (ara PYPIER Observatio.. Avis haec ab auctoribus cum Cacatua Philip- pinarum false unita et a cls. Kuhl et Temminck pro specie noya indicate es 1m Dr | XXX. Genus. Nestor. Pag. 505. 1. N. hypopolius. Rostrum magnum, plumbeo-nigricans, apice nigricans; maxilla perquam extensa, angusta; frons, sinciput ac ver- tex (non cristata) cana, subtilissime virescenti-induta; macula in re- gione parotica aureo-flava ad rubicundum vergens; occiput, collum posticum, dorsum, tergum, alae ac cauda supra in fundo obscure ci- nereo cupreo-virescentia; plumae gerarum, menti, juguli, totius colli lateralis, pectoris, ventris ac abdominis castaneo-rubieundae, viridi- fimbriatae; uropygium et crissum obscurius castaneo-rubra; margo plumarum omnium trunci obscurus; rectricum rhachis in cirrum sub- tilem, brevem excurrens; illae sicut alae latere inferiori alternatim fusco- ac rubicundo-fasciatae, apice fuscae; tectrices alarum inferio- res virescentes nigro-variae ac obscure coccineo-maculatae. Av. adult. 697 Psittacus hypopolius Reinh. Forst. in Manusc. /d. Icones inedit, t. 50. (fig. opt.). Psittacus meridionalis Gmel. Psittacus Nestor Lath., Kuhl. Psiütacus australis Shaw. Mus. Lever. p. 87. (figura adjecta mediocris). j Regio ophthalmica nudiuscula, albido-cinerascens; rostrum fere ut in ZLycmete tenuirosiri formatum; maxilla prolongata, attenuata, sine dente vero, sensim curyata, compressa (maxillam Loxiae curvi- rostrae quoad formam universalem aemulans); mandibula versus api- cem attenuato-compressum sensim subadscendens, parva; acies infra apicem maxillae (pro recipiendo apice mandibulae) perquam distincta, arcuata, latere postico longitudinaliter striato-sulcata, contra pagina infera apicis maxillae profunde excavata et laevis; pedes coerulescen- tes, unguibus nigris; cauda mediocris, aequalis. Magnitudo Calyp- torhynchi Banksü, attamen cauda multo breviore, fere 16“ longa. Habitat in /Vovae- Seelandiae portu obscuro (Dusky-Bai), inquili- nis Haghad dieta (R. Forster). (Mus. Paris.; aliud specimen nitidum vidi apud dom. Zigors Londini. 88 698 Characteres specierum ex ordine Psittäcorum *). I. Genus. ‚Palaeornis. Pag. 506. 1. P. Alexandri. Viridis; macula alarum supra humeros pur- purea; macula menti atra infra ex utroque apice in lineam concolo- - rem excurrente, cum utroque apice fasciae cervicalis roseo -rubrae connexa, rostro sanguineo, maxillae apice extimo flavido. 1912". -Av. adult. Asia. Av. hornot. et juv. Macula alarum avis adultae; ptilosi reliqua toto viridi; rostro pallidius rubro. 2. P. cubieularis. Viridis; oceipite cerviceque in amethystinum vergentibus; fascia cervicis rosea supra colli latera transversim ex- tensa, subocculta; macula menti (ut in ave praecedente) cum cervicis fascia connexa striolaque in loris atris; rectricibus duabus interme- diis cverulescentibus; rostro purpureo, apice nigricante. 17”. Av. adult. Africa. Mas biennis. Cervicis fascia subconspicua; mento viridi; rostro bası subcoccineo. Avis hornot. Pallide viridis, sine rubedine et nigredine; rectri- cum apice supra coerulescente; rostro obscure rubicundo, apice ob- scuriore. % *) Characteres nonnullorum psittacorum mihi dubiorum exhibui post diagnosin Hecales Aypopoliae, k 3. P. borneus. Viridis; capite coeruleo-purpurascente; linea a fronte ad oculos ducta et macula genarum atris; jugulo ex rubicundo- purpurascente castaneo; rectricibus rhachi alba, intermediis coeru- lescentibus; maxilla rubra, mandibula nigra. 12”. Lv. adult. Asia. 4. P. melanorhynchus. Viridis; capite cano; lineola frontis ad oculos ducta maculaque genarum atris; jugulo roseo; tectricibus ala- rum superioribus mediis flavidis; rectricibus supra juxta rhachin coe- rulescentibus; rostro nigro, 1254”. Asia. 5. P. pondicerianus. Ptilosi praecedentis; maxilla corallino - rubra, apice flavida, mandibula concolore pallidiore. 1214”. Av. adult. Asia. „Av. hornot. Virescens; capite (sine lineola atra) griseo; occi- pite virescente, vinaceo -vario; genarum macula fuliginoso - varia; remigibus et reclricibus flavo-marginatis; rostro testaceo - fusco, pa- ratonis rubescente, apice albido. 6. P. barbatus. Viridis; loris castaneis linea intermedia atra; pileo viridi; cervice pürpurascente; macula genarum nigra; remigibus extus coeruleis; rostro rubro. '7‘ (sine cauda). Asia. 7. P. malaccensis. Notaeo viridi; gastraeo flavo-viridi; capite roseo-rubro, supra viridi; yitta genarum atra, pone attenuata; rectri- cibus 2 intermediis coeruleis, apice viridibus; uropygio ac dorso su- premo coerulescentibus; maxilla rubra; mandibula rubro-nigricante. 1417”. Av. adult. Asia. 8:.P. bengalensis. Notaeo viridi; gastraeo viridi-favo; capite toto in fundo roseo-rubro-lilacino, inferius linea nigra cincto; cer- vice ac uropygio coerulescentibus; humeris stricte purpureis; rectri- eibus 2 intermediis supra coeruleis, apice albis, reliquis extus viridi- coerulescenlibus, intus et apice flavidis; maxilla cerato-flavida, man- dibula corneo - fuscescente. 1434. Av. adult. Asia. 38% 700 9. P, incarnatus. Viridis; macula menti coccinea; tectricibus alarum superioribus rubicundis, rostro incarnato, Magnitudine eirei- ter praecedentis. Habitat... . 10. P. cyanocephalus. Notaeo olivaceo-viridi; gastraeo viridi; capite violaceo; gula in cinereum vergente; fascia cervieis lutea; rectricibus subtus cinereo-luteis, 2 intermediis versus apicem coeru- leis, lateralibus flavo -terminatis; maxilla lutea, mandibula cinerea, 12142". Av. adult. Asia. Av. junior. Capite dilutius violaceo ad griseum vergente; tor- que cervicali subdistincta; rostro albido. 11. P. columboides. Bitorqualus; dorso abdomineque imis, alis caudaque supra viridibus; capite, pectore, dorso abdomineque summis plumbeo-canis; torque collari superiore gracili gulaque nigris; torque inferiore lata, fronte regioneque periophthalmica coerulescenti- viridibus. Magnitudo P. Alexandri. Patria .. . ? I.- Genus. Polytelis. Pag. 519. 1. P. Barrabandi. Viridis; fronte, sincipite, genis et gula au- rantio-flavis, hac linea semicirculari aurantio-coccinea terminata; tibiis coccineo-variegatis; alula coerulea; rectricibus intermediis coe- rulescentibus; rostro rubro. 15”. Av. adult. Nova- Hollandia. II. Genus. Pezoporus. Pag. 520. 1. P. formosus. Saturate viridis, ptilosi striolis maculisque par- vis nigris irregulariter flavo-fasciolatis undique variegata; rectricibus crebro fasciolatis; remigibus intus nigricantibus macula medio pallide flava trigona notalis, extus viridibus macula- intermedia marginali flava; frontis margine anteriore rubro; maxilla corneo -fuscescente, mandibula corneo-albicante. 1134". Av. adult. Nova - Hollandia. 701 Av. junior. Frontis margine rubro nullo sive strictissimo, au- ranlio. IV. Genus. Nymphicus. Pag. 522. 1. N. bisetis. Viridis; fronte verliceque rubris, cum pennis duabus ereclis, linearibus, atris apice coccineis; genis alris; nucha ac aurium regione flavis; remigibus primariis extus cyaneis; rectricibus extus basi viridibus, a medio ad apicem cyaneis; rostro coerulescente, apice nigro. Av. adult. Platy:cerco eximio paullo major. Nova- Caledonia. 2. N. Novae-Hollandiae. Fusco-olivaceus; capite supra et ad latera gulaque luteis; macula pone oculum coccinea; vertice pennis 6 ereclis gracilibus, longissimis; remigibus secundariis apice albis; vostro pallido. 12”. Mas. Nova - Hollandia. Foem. sive av. juv. Capite {ut in mare cristato) ac trunco fusco-olivaceis, ad castaneum vergentibus; macula pone oculos coc- cinea; uropygio ac cauda lineis transversis griseis notatis; rectrice extima extus alba; remigibus secundariis albo - terminatis. V. Genus. Prioniturüs. Pag. 523. 1. P. platurus. Viridis; macula occipitis magna griseo- coerulea, fascia in vertice inter oculos angusta cinereo-rubra terminata; dorso subgriseo; fascia cervicis flavo-aurantia; tectricibus alarum superiori- bus minoribus coeruleo-cinereis; rectricibus supra parte apicali coe- ruleis; rostro corneo-fusco. 11”. /nswlae Archipelagi Indici. ? Juv. sive Foem. Priori similis; vertice sine vitta rubra; cer- vice sine fascia flava; rostro albido; rectriecibus 2 intermediis aequo modo ante apicem nudis. fl 1702 VI. Genus. Platycercus. Pag. 524. A. Rectricibus admodum gradatis. 1. P. auriceps. Laete viridis; frontis fascia ad oculos ducta crissoque purpureis; verlice flavescenti-aureo; cauda. viridi flavo- marginala; remigibus nigricantibus extus stricte viridi-limbatis, basi coeruleis; rostro basi plumbeo. Platycerco Novae-Seelandiae mi- nor. Nova- Caledonia, Nova- Seelandia. ep pacificus. Obscure viridis; striola a maxillae basi supra lora per et ultra oculos ducta uropygioque coccineis; fronte sincipite- que atro-coccineis; temporibus prasinis; remigibus nigricantibus, primariis alulaeque pennis extus coeruleis; rectricibus cyaneis, mar- gine viridibus; rostro plumbeo apice nigro, 1217’. /Mas. O- Tahiti, Oriadea. Fovem. Uropygii lateribus coccineis; rectricibus supra viridibus. Juv. hornot. Avı adultae similis;: vertice fuscescente; cervice flavido-varia;:dorso medio pallide ferrugineo-fusco ; abdomine cinereo- viridi; remigibus primariis fuscis margine coerulescentibus, secunda- riis alulaeque pennis apice et rhachi rufis. 3. P. Novae- Seelandiae. Virens; fronte et macula pone ocu- los sanguineis; remigibus primariis limbo externo, alula et tectricibus secundis extimis coeruleis; alis subtus fuscis per remigum marginem interiorem fascia ex maculis flavis et alia concolore per marginem interiorem tectricum secundariarum inferiorum notatis; rectricibus supra fusco-viridibus, utrinque apice par), rostro plumbeo apice nigro. 0". NNova- Seelandia. 4. P.\erythrotis.. Vieidis; sincipite, macula‘pone oculos uropy- gioque coccineis; alula, pteromatibus remigibusque primariis extus coeruleis, intus fuseis, secundariis extus viridibus, intus fuscis; rectri- 703 eibus 4 mediis viridibus, externis virentibus, rostro plumbeo apice nigro. 10 14 — 11'%”. Insula Macquariana. 5. P. ulieteanus. Notaeo olivaceo, gastraeo flavo, plumis ob- scurius limbatis; capite toto fuliginoso; uropygio obscure coccineo; remigibus rectricibusque nigrescenti-fuscis; rostro atro-coeruleo, apice atro. 10”. Tauna, Ulietea. B. Reectricibus gradatis sive subgradatis. a) Cauda picta. 6. P. multicolor. Splendide viridis; fronte ac gastraeo flavis; vertice brunneo-purpureo; uropygio fasciis tribus subdistinctis, prima dilute, secunda obscure viridi, tertia rubicunda; margine alarum, pte- romatibus tectricibusque inferioribus azureis; humeris aurantiis ; rec- trieibus duabus mediis coeruleis, reliquis pallidioribus, basi yiridibus, medio nigris; rostro griseo-corneo. 10'%”. Nova- Hollandia. 7. P. Barnardi. Viridis;' fronte coccinea;' fascia occipitis brun- nea; torque nuchae interrupto flavo; dorso ‚everulescenti-nigro; genis, pteromatum ac rectricum apice, humeris, remigum margine rectrieum- que lateralium basi eoeruleis.: Habitu praecedentis. /Vova@- Hollandia. 8. P. püeatus. Pileo castaneo-purpureo; abdomine crissoque eoccineis, capitis lateribus, tectricibus- alarum superioribus ac uropy- gio »Davo -viridibus; remigibus;, jugulo pectoreque cyaneis; “dorso rectricibusque .duabus 'intermediis : viridibus,,. Jateralibus cyaneis et albis. Magnitudine P. Pennantü. NNova-Hollandia. 9. P. venustus. Gastraeo et uropygio flavis, plumis nigro -mar- ginatis; cerisso rubro; capite cerviceque .nigris; genarum macula alba; alarum ‚tectricibus superioribus, ac inferioribus azureis; dorso flavo, plumarum medio nigro; rectricibus azureis, lateralibus apice albo- lilacinis; rostro plumbeo -griseo. 11”. [Vova- Hollandia. 704 10. P. icterotis. Capite, collo et gastraeo pallide coccineis, late- ribus flavo-viridibus; genis flavis; dorsi plumis alarumque tectricibus superioribus fuscis, virescenti-limbatis; alarum margine, remigum basi rectricibusque coerulescentibus, his apice albis, quatuor interme- diis toto, reliquis basi virescentibus; rostro cinereo. 1012". Nova- Hollandia. 11. P. eximius. Capite, collo, pectore erissoque coccineis; ma- cula genarum candida; gastraeo ac uropygio flavis, hoc in viride ver- gente; dorsi plumis scapularumque atris, limbo citrino; tectricibus alarum superioribus minoribus aterrimis, marginalibus coeruleo - lim- hatis; alarum margine cyaneo; rectricibus 3 extimis lilacino - albis, apice albidis; rostro corneo -coerulescente, 1512”. Av. adult. Nova- Hollandia. : Av. juov. Capite colloque pallide et sordide coccineis; occipite virescente. 12. P. ealedonicus. Fronte coccinea; vertice, nucha ac gastraeo eitrinis; macula genarum coerulea; notaeo fusco -nigricante, plumis viridi-marginatis; uropygio viridi-flavido; rectricibus mediis virenti- bus, lateralibus albo-lilacinis, basi ceyaneis; alarum margine ac tectri- cibus majoribus coeruleis; rostro flavo-albido. 1334". Adv. adult. Nova-Hollandia, Terra var Diemen. 15- P. jongwillaceus. Eleganter jonquillaceus; dorso supremo, pennis scapularibus ac alis supra saturate viridibus; uropygio cyaneo; cauda dilute viridi apice lutea; maxilla rubra. Circiter 14”. Australia. 14. P. vulneratus. Intense viridis, capite, collo ac gastraeo di- lutioribus; fascia uropygii cyanea; tectricibus alarum superioribus coccineis; cauda supra viridi, flavo- terminata, subtus nigra; rostro rubro. 141%”. Timor. Br 105 15.: P. zonarius. Viridis;'capite et nucha nigris, hac fascia flava terminata; macula genarum coerulea;‘ ventre medio flavo; remigum pogonio externo, pteromatibus rectricibusque lateralibus cyaneis, harum apice coerulescente; rostro cinereo-flavido. 13”. /Vova- Hollandia. 16. P. Novae-Guineae. Brunneo-nigricans, violaceo-reflectens; rectricibus subtus pallide coccineis, apice flavis; rostro nigro. 11". Nova-Guinea, Amboina. 17. P. Pennantü. Coceineus; macula genarum, alarum margine, tectrieibus inferioribus minoribus omnibus, superioribus marginalibus rectricumgue lateralium pogonio externo azureis; notaeo atro, plumis sanguineo-marginalis; tectricibus reliquis alris; maxilla corneo-coe- rulescente, apice albo-flavido. 1514”. Av. adult. Nova- Hollandia. Av. juv. Gastraeo obscure virescente; notaeo rectricibusque nigro-fuscescentibus, illius plumis viridi-rubro-Imhatis; fronte sinci- piteque rubris. 18. P. erythropterus. Viridis; gastraeo flavescenti-viridi; dorso supremo pennisque scapularibus nigris; ‘tectricibus alarum Superiori- bus coccineis; fascia uropygii cyanea; rostro rubro. Circiter 14. Mas. Nova- Hollandia. En ? Foem. A mare diversa dorso supremo viridi, tectricibus: ala- rum superioribus viridibus, exceptlis intermediis rubris. fa -ß. Caudaiobscura. 19. P. scapulatus. Viridis; macula prope scapulas splendide virente; fascia cervicis et uropygio cyaneis; capite, collo ac gastraeo coccineis; alarum tectrieibus inferioribus ac superioribus, flexura alae remigibusque viridibus; cauda nigra; maxilla rubra; mandibula--cor- neo-fusca; pedibus atris. 16“. Av. adult. Nova - Hollandia. 706 Foem. Mari similis; capite et collo postico viridibus; jugulo, pectore epigastrioque sordide virentibus; rostro obscuro. Av. hornot. Capitis collique lateribus, pectore et epigastrio oli- vaceo-virescentibus; vertice, nucha et dorso viridibus; uropygii plu- mis viridibus, cyaneo-limbatis; abdomine rubro; rectrieibus 2 inter- mediis viridibus. 20. P. amboinensis. Alis supra viridibus; notaeo toto, tectrici- bus alarum inferioribus ac alae margine cyaneis; capite, collo ac gastraeo toto coccineis; cauda subtus ac mandibula nigris; maxilla rubra, apice nigrescente. 151%". /Vova- Guinea (Amboina?). 21. P. hysginus. Atro-purpureus; fasciola colli postici infimi, pteromatibus, rectricibus remigumque pogonio externo cyaneis; no- taeo toto et rectrieibus 2 intermediis viridibus; rostro plumbeo - ni- gricante. 1614”. Insula 'maris australis Zaoowe. VI. Genus. Deropty.us. Pag. 541. 1. D. accipitrinus. Viridis; nuchae plumis elongatis ac gastraei purpureis, fasciola cyanea terminatis; jugulo fusco; capite fuscescente, albido-striolato; remigibus rectricibusque nigris, his extus viridibus; versus apicem coerulescentibus; rostro fusco. 121,”. Cajenna, Gu- Jana, ‘Surinam. VII. Genus. Zuphema. Pag. 542. 1. E. pulchella. Lutea, fronte, facie tota, genis, flexura et mar- gine alarum, harum tectricibus superioribus minoribus et mediis tur- cino-coeruleis; notaeo obscure virente, macula prope scapulas rubi- cunda; remigibus primariis extus cyaneis; rectricihus binis exlimis luteis, intus ‚nigris;, rostro atro. 8% Au. adull. Nova- - Hollandia. Avis hornot: OkknäleoUniiens; ahdominei Ailutiori; macula'inter 707 femora pallide testacea; alula cyanea; remigibus primariis extus pallide cyaneis. Ivo. jun. Facie, coerulescente; gastraeo viridi-flavo; abdomine sordide rubicundo; alis sine macula rubicunda. 2. E. chrysostoma. Viridis; abdomine, loris ac regione peri- ophthalmica flavis; frontis striola,‘ teetricibus alarum superioribus in- ferioribusque, alula et rectricibus cyaneis, harum lateralibus flavo- terminatis; rostro griseo. 815’. Av. adult. Nova-Hollandia, Terra van Diemen. y Av. hornot. Loris viridi-flavidis; frontis fasciola coeruleo-plum- bea; abdomine luride flavo; tectricibus alarum superioribus obscure fuscis, virenti-limbatis. 3. E. undulata, Notaeo obscure fusco, fasceiolis brunnescentibus variegato ; gastraeo virescente; capite et nucha virescenti-flavis, fus- cescenti- fasciolatis; macula genarum azurea; rectricibus viridi- coeru- leis, lateralibus cum fascia in medio flavida; rostro fuscescente, 7”. Nova- Hollandia. . h. E. discolor. Viridis; fronte, mento tectricibusque alarum in- ferioribus coccineis, harum superioribus minoribus purpureis; macula ante oculos flava; vertice cyaneo; gastraeo virescente; jugulo, ventris lateribus crissoque rubro-irroratis; pleromatibus alulaque cyaneis; cauda cuprea et cyanea; rostro fuscescente. 934”. Nova - Hollandia. Adv. jun. Macula ante oculos flava nulla; gastraco sine rube- dine; tectricibus alarum inferioribus viridi-flavis; verlice nonnihil in coeruleum vergente; rectricibus olivaceis, lateralibus versus basin ru- bicundis. 708 Rt . IX. Genus. Trichoglossus. Pag. 546; a. Rostro pedibusque rubris sive flavis. 1. T. palmarum. Laete viridis; gastraeo flavescente; remigibus nigro-terminalis; rostro pedibusque rubris. Magnitudo SiL. virescen- tis. : Insula Tanna. Av. juv. Tectricibus alarum in medio pallide fuscis. 2. T. pyrrhopterus: Viridis; tectricibus alarum inferioribus au- rantiis; verlice ac regione parotica coeruleis; fronte, gutture ac nuchae torque pallide cinereis; remigibus obseuris; rostro pallido. 7142". Insulae Sandwichenses. 3. T. aurifrons. Laete viridis; fascia frontis, facie et gastraeo toto aureo-flavis; remigibus azureis apice nigris; rostro flavido-albo. 2714". Nova-Seelandia. ß. Rostro pedibusgue obscuris. 4. T. pusillus. Viridis; capistro pallide coccineo; cervice ac dorso supremo olivaceo-cineraceis; rectricibus extus viridibus, intus flavidis et‘prima medietate rubris; 'rostro nigricante. 614’. MNova- Hollandia. 5. T. australis. Viridis; vertice nuchaque coerulescentibus; fron- tis taenia ad oculos ducta auriumque macula pone oculos incipiente eoccineis; dorso supremo olivaceo-fuscescente; fascia ad epigastrii la- tera flava; reetrieibus intus prima medietate rubris; rostro nigricante. 3”. Nova- Hollandia. y. Rostro aurantio. 6. T. chlorolepidotus. Viridis; gula genisque coerulescentibus; nucha, pectore epigastriogue flavis, coccineo-variolosis, plumis viridi- 70 limbatis; remigibus intus fuscis cum macula in medio aurantio -coc- cinea; tectricibus alarum inferioribus coccineis; rectricibus supra vi- ridibus, subtus fustescentibus, Zäteralibiis intus 'basi aurantio seocki. neis ; Yostro aurantio-rubro. 814”. Nova. Hollandia. ' 7. T. haematodus. Viridis; facie genisque violaceis; torque nu- char lata, aurea;’ werire Intense gramineo; tibiis flavis; pectore ac epigastrio vitellinis, aurantio-rubro-lavatis, hypochondriis et crisso flavis, viridi- yariis; remigibus intus nigris cum macula in medio „ob- longa flava, in penultimis rubra; ‚tectricibus alarum inferioribus cin- nabarino-coceineis; recetricibus supra viridibus, subtus Nlavidis, intus flavo-limbatis; rostro cerato-rubro, 11”. Av. adult. Insulae Moluc- ceNSEeS. Av. jun. Fascia nuchae flava, in viride vergente; pectore pure flavo; tectricibus alarum inferioribus flavis, 'rubro-variegatis, remigibus penullimis intus’tolo nigris. 8. T. rubritorguis. Viridis; capite gulaque coeruleis; nuchae torque aurantio - coccineo, plumis 'azureo- marginatis; pectore tectrici- busque alarum inferioribus aurantio-Coccineis; abdomine azureo-vi- ridi, infimo flavo; remigibus intus fuscis, macula ad marginem nota- tis; rectricibus supra viridibus, subtus flavidis, intus basi flavo-mar- ginatis. 90”. /Vova- Hollandia. 9. T. multicolor. Viridis; capite lilacino - coerulescente; fascia oceipitis viridi-flava; ventre cyaneo, plumis intermediis et lateralibus einnabarinis, his viridi- et cyaneo- marginatis; tibiis, jugulo pectoreque coccineo-tinhabarinis, hoc lateribus luteo; hypochondriis viridibus, plumis cum macula in medio flava, rubro-marginata ; tectricibus ala- rum inferioribus coccineis;; rectricibus intus flavo-marginatis; rostro eeratö-rubro. 12'127”. Nova- Hollandia. 10:24 cyanogrammus. Viridis; jugulo pectoreque aurantio - 710 coccineis, plumis. eoveruleo-marginatis; ventre lateribusque gramineis; fronte, facie gutiureque coeruleis; torque nuchae favo; tectricibus alarum inferioribus coceineis; alarum margine flayo;, remigibus, intus in medio cum macula oblonga flava, in ultimis;rubra; ‚rostro ilavi- cante. 11”. Amboina. Er X. Genus. Charmosyna. Pag. 555. 1. Ch. papuensis. Coccinea; fascia verticis azurea, altera nuchae abdomineque infimo violaceo-nigris; pectoris lateribus hypochondriis- que luteis; tergo uropygioque sanguineis, medio violaceis; notaeo ac rectricibus supra viridibus, lateralibus apice rubicundo -flavis; rostro rubro. 17”. Papua. : A. XL Genus. Eos. Pag. 557. a. Ptilosi rubra. 1. E. indica. Coceinea; fascia verticis supra aures ad nucham dueta, nucha, dorso, tibiis, hypochondriis ac fascia pecloris coeruleis, crisso lilacino-variegato; pennis scapularibus, remige ultima rectricum- que pogonio externo nigris; rostro aurantio. 11”. Av. adult. Insulae, Moluccenses. Av. jun. Colli parte inferiore pallide rubro-fusco- et violaceo- variegata; dorso supremo pennisque scapularibus fuscis; rectricum pogonio externo fusco -violaceo. 2. E. rubra. Coccineo-einnabarina; crissi plumis, pennis scapu- laribus posticis remigibusque ultimis amethystino- violaceis; remigum primariarum pogonio,externo nigro; rectricum rhachi alba; rostro aurantio.-11'%". Av. adult. Insulae Moluecenses., vi Av. jun. Cinnabarina; rectrieibus lateralibus extus et apice, tectriceibus alarum superioribus majoribus, remigibus secundariis et primarjis extus luride virentibus. 711 3. E. guebiensis. Pubra; plumis pilei, colli postiei ac lateralis, pectoris laterumque obscure marginatis; alis nigro-bifasciatisz remi- gum primariarum pogonio externo nigro; dorso rubro- et viridi-nigro- vario; rostro aurantio. Magnitudo Bois indicae. Gueby, Bouron, Nova - Guinea. | 4. E. eochinchinensis. Coccinea; occipite ac nucha maculaque pectoris supra ventrem extensa coeruleis; remigibus supra tectricibus- que alarum superioribus majoribus virenti-nigris, his rubro - termina- tis; cauda testaceo -rubra; rostro aurantio. Magnitudo Zois indicae. Insulae /Moluccenses. 5. E. variegata. Coccinea; collo inferiori, dorso supremo, pec- toris peripheria, abdomine crissoque purpurino-coeruleis; rectricibus viridibus, intus versus basin rubicundis, extus versus apicem coeru- leis; remigum .pogonio interno flavo; rostro obscuro. 11”. /ndia orientalis. ß. Ptilosi viridi. ‘6. E. cervicalis. Viridis; plumarum rliachi nigra; fronte et ma- cula pectoris arcuata in .cervice acuminata rubris; remigibus nigro- viridibus; alis caudaque, suhtus olivaceo -aureis;,rostro albido. 1114”. India .orientalis, (2): 2. E. ornata. Viridis; vertice ac aurium macula eyaneis; lunula oecipitis, genis juguloque sanguineis, hujus plumis viridi-nigro-, lu- nulae cyaneo-marginatis; macula ad colli latera tectricibusque alarum inferioribus luteis, "rectrieibus ihtus prima medietate rubris; rostro aurantio. g%" Sumatra, Java. " XII Genus: Coriphilus. Pag. 563: “ 1u@: saphirinus, > Cyaneo.-saphirinus;'-jugulo, pectoreque. can- didis;.temigibus costulescenti-nigris; ‚reetricibus fuscis,. his,‚et: illis 7112 säphirino-limbatis; rostro, sanguineo., 7’.\./Mas. O-Tahiti insulaeque adjacentes. Foem. Jugulo cinereo; gula alba. 2. C. cyaneus. Obscure coeruleus; cauda remigibusque -subtüs nigris; rostro pedibusque rubris. Magnitudo praecedentis. O-Tahiti. 3. C. euchlorus. Viridis; fronte' viridi; vertice' saphirino; ge- nis juguloque sanguineis; abdomine macula antice sanguinea, postice amethystina; tibiis viridibus intus violaceis; ' rectrieibus margine in- terno et subtus flavis; rostro rubro. Magnitudo Cor. Kuhlü. Av. adult. Insula maris pacifici, Tonga - Tabu. Av. junior. Abdomine viridi, ventris macula ‚minore. 4. ©. solitarius. „Viridis; pileo .toto, ‚tibiishypochondriisque vio- laceis; capitis ‚lateribus ac gastraeo coccineis; cervice nigro-coeru- lescente; cauda subtus flavida; rostro flavescente. 712". Insulde so- cietatis (et Moluccenses?)., . ©. Kuhlü. Viridis; fronte verticeque prasinis, occipite viola- ceo; ehe lateribus, gastraeo ac cauda sanguineis, hujus apice vi- rescente; tibiis et abdomine amelhystino - violaceis;) hypochondriis uropygio cerissoque sulphureo-virescentibus; rostro \cerato-rubicundo. 7’ 5" Maris pacifici insula Touhoutitirouha. XII. Genus. Domicella. Pag. 567. 1. D. atricapilla., Coccinea; pileo,nigro, „oceipite lilacino; no- taeo viridi; tibiis azureis et viridibus; juguli fascia- subocculta et re- migibus intus prima medietate flavis; cauda rubra, apice obscure li- lacina; rostro aurantio. 1114”. Insulae ‚Moluecenses, Nova- Guinea. 2. D. Lory. Coccineaz pileo nigro; ‘occipiteicoerulescente; alis viridibus; cervice, dorso supremo, pectore medio, ventre,;nabdomine 715 ‚erissoque violaceis; rectricibus 2 intermediis eoeruleo -virescentibus, reliquis coeruleis, intus gave; rostro aurantio. 1112". Nove- Guinea. 3. D. punicea. Eobeineh; peetore, ventre, tibiis, crisso ac ala- rum tectricibus inferioribus minoribus obscure violaceis; rectricibus eoccineis apice luride rubicundis; rostro obseure rubro. 1114". Am- boina, Ceram, Nova- Guinea. 4. D.. eoeruleata. Coccinea; penmis scapularibus, cauda, remi- gibus 2 ultimis et abdomine infimo coeruleis; tectricibus alarum su- perioribus majoribus coccineis, coeruleo -limbatis; remigibus nigri- cantibus; rostro aurantio. Magnitudo D. garrulae. Borneo. 5.D. garrula. Coceinea; tibiis ac alarum flexura flayis; reetri- eibus ultima medietate olivaceis; alis toto viridibus; remigum prima- riarum pogonio interno prima medietate rubro, secundariarum toto nigro; rostro aurantio. 111%”. Insulae /Moluecenses, praesertim Java. XIV. Genus. Eclectus. Pag. 571. 1. E. Linnaei. Coceineus; palpebrarum peripheria plumosa, fascia colli superioris infimi, altera ventris latissima, abdomine medio et tectricibus alarum, inferioribus et harum margine cyaneis; notaeo purpureo ; alula coerulea; rectricibus prima medietate coccineis, re- liqua parte pallide cinnabarinis; rostro atro. 15". India orientalis. 2. E. grandis. Similis praecedenti, diversus: collo toto inferiori, peetore, epigastrio ac toto ventre yiolaceo-lilacinis, rectricum taenia apicali latiuscula crissique plumis luteis, palpebris non coeruleis. Av. adult. 14”. Insulae /Moluecenses. Av. juv. Adultae similis; pectore viridi, lilacino -varioloso; gastraei parte reliqua rubro- et viridi - varia. 90 714 XV. Genus: Psittacodis. Pag. 57h. a. Ptilosi-nigro-rubra. 1: Ps. Paragua. Coceineus; capite, collo, ‚alis caudaque toto atris, annulo periophthalmico coccineo; rostro einereo -nigricante. Magnitudo fere &. grandis. Maigiou. ß. Ptilosi viridi. 2. Ps. magnus. Viridis; macula in utroque epigastrii latere tectricibusque alarum inferioribus coccineis, harum margine coeruleo, latere inferiore aterrimo; rectricibus cyaneo-variegatis, subtus aterri- mis; maxilla rubra; mandibula atra.: 1534”. Insulae /Moluccenses, Waigiou, Nova-Guinea, 3. Ps. sumatranus. Viridis; collo in flavidum, uropygio in coe- ruleum vergente ; remigibus intus nigris; regione opthalmica nudius- cula, nigricante, rostro dilute incarnato, 12 — 14”. Sumatra. 4. Ps. gramineus. Gramineus; remigum pogonio externo, rec- tricibus lateralibus, pileo ac capistro coeruleis, hoc lineola atra no- tato; rostro rubicundo. Magnitudo Psittaci pulverulenti. Amboina. y. Ptilosi viridi-rubra. 5. Ps. Tarabe. Viridis; capite, collo caudaeque fascia apicali lata coccineis; rostro obscuro. Magnitudo Psittaci aestivi. Patria . . D.Genus ©»... Pag. 577. 1. Psittacus Fieldü. Viridis; capite castaneo-rubro; alis infra nigris, supra basi macula parva rubicunda notatis; tectricibus inferio- ribus alarum coeruleis. JVova - Hollandia. XVI. Genus. Psittacus. Pag. 5732. a. Piei plumis brevissimis, adpressissimis. 1. Ps. Erithacus. Facie nuda alba; ptilosi obscure cana; ab- domine lilacino-reflectente; cauda tota coccinea; uropygio canescente; remigibus ardesiaco - nigris; rostro nigro. 14”. Africa occidentalis, ß. Püei plumis latiusculis, laxioribus, nuchue Compac- lis, squamoso- posilis. 2. Ps. festivus. Viridis; uropygio coccineo; fasciola frontis ad oculum ducta rubro-fusca; vitta superciliari cyanescente; alula, pte- romatibus remigumque pogonio exierno cyaneis; rectricibus extus cyaneo-limbatis, intus ex parte versus basin macula rubicunda nota- tis; rostro nigricante, 1514. America meridionalıs. 3. Ps. poeciorhynchus. Viridis; macula sincipitis lava; alarum flexura coccinea; remigibus nigris, extus cyaneis, mediis extus prima medietate coccineis; rectricibus intus Juteis, medio' macula rotunda viridi, versus basin ‚altera oblonga eoccinea notatis, 4 intermediis sine rubedine; rostro nigricante, maxilla in basi testacea, mandibula circa basin rufescenti-flavida. 15. America meridionalıs. 4: Ps. pulverulentus. Viridis; reetricibus medietate ultima fla- vidis; remigibus 2— 0) extus prima medietate viridibus, altera cya- neis, sequentibus 3 basi viridibus, dein rubris, apice cyaneis, intus nigris; maxilla nigra cum macula in basi flavida; mandibula flavo - nigricante. 15 14". America meridionalıs. 5. Ps. wanthops. . Viridis; fronte, vertice, capitis lateribus ac tibiis ranunculaceis;; alarum ‚flexura coceinea; remigibus viridibus, apice eyaneis, mediis .basi coccineis; rectricibus viridibus, apice flavi- dis, intus rubro- et viridi-variis; rostro albo. America meridionalis. 6. Ps. ochrocephalus. Viridis; fronte turcino-coerulea; facie et 90* 716 tibiis basi Ochraceis; humerorum margine coccineo; remigibus extus viridibus et cyaneis, 10— 15 in medio coccineis, prima nigra, limbo externo eyanescente; rectricibus intus basi flavis, macula rubra cum minore viridi connata notalis; rostro atro. 1414". America meri- dionalis. 7. Ps. amazonicus. Viridis; macula prope oris angulum menti- que lateribus ochraceis; vitta supereciliari ac fronte amethystino -coe- rulescentibus; carpi margine aurantio; remigibus 9—12 extus basi virentibus, dein testaceo -sanguineis, reliqua parte cyaneis; rectricibus lateralibus extus flavicantibus, in medio virentibus, inlus flavis cum macula in medio pallide coccinea, altera transversali viridi dissecta; rostro corneo-albescente, basi citrino-flavo. 12 8°. America meri- dionalis. Pull. Vertice, regione änte et pone oculos flavis; remigibus omnibus extus viridibus, intus nigris; carpi margine flavido; rectrici- bus virenti-flavis cum macula subbasali pallide sanguinea; maxilla corneo-nigricante, basi flava, apice albida, mandibula albida. 8. Ps. hypochondriacus. Viridis; fascia abdominis ranunculacea, in utroque latere macula sanguinea notata ; capite brachiique margine Iuteis; rectricibus virenti-flavis cum macula ante medium rubra; re- migibus nigris extus viridibus; rostro citrine, culminis lateribus ni- grescente. 12”. America meridionalis. 9. Ps. autumnalis. Viridis; vitta infra oculos aurea; stria supra hos flavo-rubra, variolosa; loris et fronte coccineis; pileo coerules- vente; colli plumis fasciola amethystino-nigra terminatis; remigibus 2—6 extus viridibus, in medio cyaneis, apice nigris, 7 — 10 extus bası viridibus, dein sanguineis, versus apicem cyaneis; rectricibus prima medietate viridibus, altera' virenti-flavis, extimis 'intus basi rubro-lavatis; rostro luteo. 1454". America meridionalıs. 717 Av. jav. Colli postici plumis viridibus; genis viridibus, inter- mixtis plumis flavis; vertieis plumis dilutius ‚coerulescentibus, 10. Ps. brasüiensis. Viridis; fronte ac capistro coccineis; au- rium macula supra genas ducta coerulea; alarum flexura flava; carpi margine rubro; remigibus primis obscuris, sequentibus coeruleis, ul- timis viridibus; nuchae plumis purpurino-limbatis; rectrice extima extus coerulea, sequente coccinea, reliquis, intermediis 2 exceptis, vi- ridibus, intus coceineis cum faseia in apice flava; rostro incarnato. 145,4": America meridionalis. 11. Ps. Douqueti. Fronte, mento, facie ac regione periophthal- mica coeruleis; ;‚gutture coceineo; remigibus 'coeruleis, secundariis prima medietate sanguineis; rectriecibus viridibus cum fascia in apice tlavida, lateralibus intus versus basin coccineis; rostra obscuro cum macula oblonga aurantia in mazilla. 1454”. dmerica meridionalıis. 12.:Ps. erythrurus. Vividis, plumis basi- flavis, nigro-, occipitis coeruleo-marginatis; ‚cauda. ac: alarum margine interno coccineis, illa fascia flava terminatay;. sincipite et loris rubro - purpureis; facie gula- que coeruleis. 14%,”. America meridienalis. 15. Ps. Dufresneanus. Viridis; ventris abdominisque plumis basi vinaceo-rubicundis; fronte,, 'sincipite ac rostro coccineis; macula ante oculos aurea, rubro-variolosa; genis gulaque coeruleis; rectriei- bus viridibus, flavido-terminatis, in medio macula sanguinea notatis; remigibus extus viridibus, apice cyaneis, mediis tribus extus cum ma- eula coccinea. 1454". America meridionalis. - Fo. juv. Fronte aurantio-rubra; alarum speculo in aurantium vergente; maxilla flavo-fusca, versus basin rubicunda; mandibula fus- cescente. 14. Ps. vinaceus. Viridis, plumis nigro-marginatis, ‚colli postici 718 elongatis versus apicem nigro- marginatum 'cano- cyaneis, antici peecto- risque vinaceis, margine apicali ‘obscuro;. macula ante oculos supra frontis marginem ducta ac rostro coccineis; antibrachii margine au- rantio; remigibus primariis extus cyaneis, basi viridibus, 5—8 extus viridibus, 9—11 extus viridibus cum macula in medio coccinea; rec- tricibus viridibus apice Davidis, 3 extimis cum macula in basi cocci- nea, limbo interno aureis. 1212”. America meridionalis. 15. Ps. havannensis. Facie et collo inferiore eyanescentibus; colli capitisque plumis reliquis ac notaei viridibus, nigricanti- margi- natis, gastraei viridibus coerulescenti-, laterum nigro-marginalis; re- migibus 2 — 0 extus prima medietate viridibus, altera violaceis, 3 se- quentibus a basi ad medium rubris; cauda supra viridi, viridi-luteo terminata; rectricibus 4 et 5 intus basi rubris; rostro 'candicante, apice nigricante. 1512”. America meridionalis. 16. Ps. agilis. Viridis; remigum pogonio externo. coeruleo; pteromatibus coccineis; rectrieibus duabus intermediis toto viridibus, reliquis intus prima medietate‘ coccineis;''rostro 'ecinerascente, ver- sus basin albido. Piono menstruo paullo major. „dmerica meri- dionalis? 17. Ps. dominicensis. Viridis, plumis nigro-marginatis; macula in utroque frontis latere parva, coccinea; remigibus .primariis extus, secundariis fere toto coeruleis,; rectricibus viridibus, intus flavidis, juxta rhacheos basin macula parva rubra notatis; rostro albo. 11 1/2". America meridionalis. Av. hornot. Fronte sine rubedine._ 18. Ps. leucocephalus. Viridis, plumis nigro- marginatis; abdo- mine lilacino; genarum parte antica, mento gulaque roseo - coccineis; fronte alba; aurium macula cinerea; alula remigumque pogonio ex- terno coeruleis, interno nigro; rectricibus viridibus, versus apicem 719 eyanescentibus, intus flavis cum macula magna coccinea; rostro albo. 12". America meridiondlis. Av. juv. Fronte alba; vertice viridi-coeruleo; collo antico vi- ridi; mento rubro- varioloso. 19. Ps. albifrons. Viridis, plumis nigro-marginatis; frontis mar- gine antico, annulo oculum ambiente, loris alulaeque pennis coccineis; fronte alba; sincipite cyäneo; remigibus 2—/, extus prima medietate viridibus, dein nigro-cyanescentibus, reliquis extus cyaneis; rectrici- bus quatuor intermediis viridibus, reliquis a basi ad medium cocci- neis; rostro luteo. 11 Y4”. America meridionalıs. ; 20. Ps. Pretrei. Viridis, plumis nigro-marginatis; fronte, loris, annulo oculum cingente, brachii margine ac tibiarum parte infima coccineis; remigibus extus viridibus, posterioribus apicem versus cya- nescentibus, intus nigris; rectricibus duabus intermediis viridibus, re- liquis concoloribus, postica medietate flavidis; rostro coccineo. 14'%". America, meridionalis. XVII Genus. Pionus. Pag. 602. A. Rostro subparvo, compressiusculo. @. Crisso rubro. 1. P. menstruus. Notaeo viridi-olivaceo; capite, collo- pectore- que coeruleis; gastraeo viridi-coerulescente; crisso coccineo; rectrici- bus 2 lateralibus extus, sequentibus versus apicem cyaneis, intus prima medietate rubris; .remigibus viridibus; rostro nigricante, maxillae ma- cula infra nares rubra. 1034”. A/merica meridionalıs. 2. P. Maximiliani. Olivaceo -viridis; nuchae plumis albidis, vi- ridi-limbatis; facie viridi; jugulo pectoreque reflexu coeruleo; remi- gibus rectrieibusque intermediis splendide viridibus, harum lateralibus 720 extus apice coeruleis, intus erissoque coccineis; rostro. flavido, , ma- xilla versus basin obscura. 11”. America. \meridionalis.“. 3. P. senilis. ı Olivaceo-viridis; plumis/ pectoris epigastriique coe- ruleo-limbatis; crisso rubro; capite colloque coeruleis; fronte, menti macula rostroque albis ; remigibus magna ex parte rectricibusque eya- neis, harum lateralibus intus rubris. 10”. America meridionalis. ° h. P. purpureus.. Notaeo 'nigricante; nucha, tergo_ et’ gastraeo fuliginoso - coerulescentibus, plumarum margine purpurino; capite vio- laceo albido -striolato; rectrieibus supra remigibusque; primariüis viola- ceis, secundariis extus: virentibus, illis intus ‚crissoque purpurinis; rostro nigricante, apice maxillae aurantio. 934’. 4Jmerica meri- dionalis. Av. juv. Notaei plumis fuscis, dilutius limbatis, pilei et gena- vum cyanescentibus, harum margine albidis. 5. P. sordidus. Notaeo viridi; gastraeo fusco; gula coerulea; erisso coccineo; pileo, dorso medio ac uropygio virenti-fuseis; rec- tricibus viridibus, 2 extimis extus coeruleis; rostro rubro, basi flavo, culmine nigro. Magnitudo sit. leucocephali. America meridionalis. ß. Capite obscuro, 6. P. melanocephalus. Viridis; pileo atro; collo supremo late- rali ac antico, tibiis, hypochondriis, abdomine crissoque..citrinis; reli- qua gastraei parte alba, ad latera roseo -induta; macula genarum ma- lachitacea; remigibus extus eyaneis; rostro. cinereo. 014’. „America meridionalıs.. Av. juv. Plumis pilei fuliginosi, colli ochracei ac abdominis vi- renti-, pectoris ventrisque isabellino-limbatis; rostro flavido, culmine fusco. Av. hornot. Capite et -collo supra isabellinis; loris, eapitis colli- 221 que Aateribüs, gula eticrisso'oehraceis;'pectore; epigastrio!'ventreqgue albis; tibiis, dorso, alis et cauda: viridibus; rostro albo... 7. P. Caica.. Viridis;: capite,toto guttureque nigris; nucha ochra- ceo-auranlia;, pectore et. collo ‚antico infimo olivaceis; rectricum'apice alulaque cyaneis ;- remigibus coeruleo-nigris,, viridi - limbatis;, rostro rubicundo. Magnitudo praecedentis. America, meridionalis. „Av. junior,. Collo. postico viridi;: capite. viridi-nigricante. 8. P. Barr. bandi. Viridis;'capite 'atro; macula genarum ovata, tibiis, 'alarum texurd et’tectrieibus :superioribüs minoribüs aurantüis, harum inferioribus sanguineis,"jugulo pectoreque flavido-olivaceis; remigibus nigris, subtus malachitaceis; rostro .nigricante.. 11)”. Ame- ‚rica meridionalis:- 9. P! vulturınus.: Viridis; capite nudo, nigro, in fronte pallido, suberinito , ‚nucha ‚nigra, Iuteo- fasciata; peetore supremo olivaceo; suffragine, alarum ‚margine, teotricibusque inferioribus coccineis; ‚rostro davo,, culmine etiapice nigro. 91,” ..dmerica meridionalıs.: 10. P. fuscicapillus. Viridis, subtus flavidus; capite ac hume- rorum macula parva castaneis; remigibus primariis extus coerulescen- tibus; tectricibus alarum inferioribus- minoribus supremis cyaneis; rectricibus intus et subtus flavis: 814”. Java. y: Cauda fasciata. 11. P. guineensis. Viridis; capite, collo caudaeque fascia apicali coccineis; fascia gulae infra oculos ducta-alba,. altera superciliorum flava; gastraeo et cauda“cinerascentibus;: pectore flavo; rostro nigro.- 10”. Patria Africa? B. Rostro magno, paratones convexo.- a. Regione ophthalmica nudiuscula.: 12. P.' senegalus.. Viridis; ga$traeo aurantio;; peetore”prasino ;: 91 722 capite »colloque öinerele rostro remigibusque nigricantibus. | 9er. f Senegambia. a aulibiniv ah 15 ei 13. P. Meyeri. Cinereo-virescens; capite colloque murino - griseis; 'humeris tectrieibusque alarum inferioribus ranuneulaceis, 'ha- ram’ superioribus, uropygio ac EN coeruleo- gi rostro nigricante:' LOAD Näbia, 9959 ji obaemidur 14. P. brachyurüs. Viridis; lineola pilosa in loris; reetricibus quatuor extimis. intus prima medietate et brachio margine postico vinaceis; remigibus intus nigris, , subtus, malachitaceis;., rostro flavo, apice ‚fusco.| 8 14'.,„dmerica mer idionalis. Av. juv. Brachii margine viridi; rostro fuscescente. ß. Regione ophthalmica plumosa. 15. P.:Le Vaillantii, Capite''et collo ’griseo-Aavidis; alarum märgine, tibiis 'intus et infra aurantio-einnabarinis; uropygio ac gas- traeo nitide viridibus; notaei parte’ reliqua nigricante, plumis obscure viridi-marginatis; rostro albido, 1234”. Africa meridionalis. XVII. Genus. Psittacula. Pag. 615. a. Rectricibus lanceolato-acuminatis. 1. Ps. püeata. Viridis; pileo, loris ac oculorum margine infe- riore coccineis; macula aurium purpurascente; alarum margine, alula, remigum secundariarum pogonio externo rectricibusque lateralibus fere totis cyaneis; rostro albieante, bası plumbea. 8". Mas. America meridionalis. Foem. et juv. Capite sine rubore, nz eyanescente Mas junior. Pileo viridi, ‚rubro- - vario, f 2, Ps. passerina. Viridis; uropygio, tectricibus alarum inferio- 123 ribus, superioribus majoribus remigibusque secundariis coccineis; rostro corneo-rufescente. 5”. /Mas. America ‚meridionalis. Foem. Ptilosi sine colore coeruleo; uropygio älarumque tectri- cibus inferioribus thalassinis. , Mas junior. Foeminae similis;. remigibus secundariis ac tectri- eibus alarum majoribus cyaneis, harum inferioribus thalassinis, plus minusve- cyaneo-varlis. Av. hornot. Foeminae similis,, ptilosi pallidiore;; fronte, capitis lateribus ac jugulo sordide flavidis. had ß. Rectricibus apice subtrigonis. 3. Ps. purpurata. Viridis; carpi margine, alulae apice uropy- gioque cyaneis; capite nuchaque fusco-cinerascentibus; tectricibus alarum, pennis scapularibus remigibusque nigricantibus, his viridi- limbatis; rectrieibus purpureis, taeniola in apice nigro viridi termi- nata, 4 intermediis viridibus cum fasciola-in apice nigra; rostro fla- vido. 614". America meridionalis, I Ps. Hueti. Viridis; fronte atra; macula genarum et tectrici- bus alarum superioribus majoribus cyaneis; harum flexura coccinea; rectricibus purpuratis, faseia nigra viridi terminata; rostro Hard: 6a. America meridionklis. y.Hnsil ‚2 . RA 120" KTIINR 5. Ps. melanoptera. Notaeo nigro; gastraeo flavido; regione parotica collique lateribus 'viridibus; jugulo pectöreque virenti-canis; nuchae plumis flavidis, nigro -cinctis; tectricibus alarum’ majoribus flavis, amethystino- terminatis, inferioribus cyaneis; carpo rubro; rec- tricibus Iilacinis, lateralibus intus cum fasciola in ı apice atra; rostro Harıdo. WAR America meridionalis. 6. Ps. melanota, Nöridiez dorso pennisque EERRREREN fuligi- g1“ 724 ‚nosis; brachii margine supremo atro; 'hypochondriis canescentibus; .. . Be . . . 3 7 RER ” rectricibus rubro-lilaeinis, .fasciola apicali ‚nigra, viridi=terminata; vostro .albido. 634”. America meridionalis. y. Rectricibus apice recto-truncatis. T. Ps. surda. Viridis; ‘pennis :scapularibus :fuliginoso- olivaceis; ‚alula nigra; capistro flavido; :rectricibus .ochraceis, linea in apice et strictiore ad marginem externum nigra notatis, 2 intermediis viridibus cum fascia in .apice nigra; rostro plumbeo, :culmine albido. 7”. Ame- rica meridionalis. Av. junior. Rectricibus 2 intermedis :toto viridibus, reliquis fulvo - viridibus, .margine .externo .nigricantibus. ’ ‚d. Rectricibus apice obtusis. 8. Ps. Swindereniana.. Viridis; nuchae fasciola nigra; uropygio caudaeque tectricibus superioribus azureis; rectricibus prima medietate cinnabarinis,. dein, viridibus, fasciola antecedente obliqua nigra, 2 in- termediis viridibus; pectore colloque. viridi-ochraceis;, rostro nigro. 6142". Africa? 9..Ps. pullaria.. Viridis; facie rosea; uropygio,cyaneo;. tectrici- bus alarum ‘inferioribus .nigris; ‚reetrieibus 4 .intermediis viridibus,. re- liquis basi flavidis, dein rubris, cum fasciola ante apicem virentem nigra; rostro roseo. 5” 10". Mas. India orientalis. 4 2 O AhT78eh% Y\ Fr j ig z : z dv., juv. (Foem?) Mari similis, tectricibus alarum: inferioribus viridibus , capistro ‚solum ‚roseo, 10. Ps. roseicollis. Similis a N ‚sed facie ac super- ciliorum regione rubris, genis,.‚gula. ‚ac «collo ‚antico dilute roseis, tectricibus alarum inferioribus.coerulescenti-viridibus, rectricum apice coeruleo-virescente, rostro incarnato diversa: '6”. Africa meridionalis. D ‘225 11. Ps. batavensis. Viridis; frontis lateribus, loris, genis mento- que cinnabarinis; pileo tectricibusque 'alarum inferioribus coeruleis; remigibus intus nigris; maxilla rubra, apice flavida; mandibula ruhi- ceundo-fusca. 1134”. Av. adult. Java, INova- Hollandia australis. Av. juv. Tota viridis, rexceptis itectricibus ®larum inferioribus coeruleis; rostro in fuscum vergente. Av. junior. Genis rubro -variolosis. 12. Ps. Tovi. Viridis; gastraeo flavido; 'macula menti aurantıa; taenia in alis transversa ‘castaneo-aurea; tectricibus alarum inferiori- bus luteis; rectricibus viridibus intus flavidis; rostro dilute ‘griseo, 6” 9“. Habitat... 13. Ps. cana, Viridis; capite, collo pectoreque canis, nitore vio- laceo; tectricibus alarum inferioribus atris; rectricibus fascia ante apicem nigra notatis; rostro cano. 5%,’. Mas. Africa. Foem. Capite colloque viridibus. 3 Av. hornot. Foeminae similis, ptilosi pallidiore. ‚ 14. Ps. Galgulus. Viridis; vertice in medio coeruleo; cervicis fascia aurantia; tergo flavo; uropygio jugulique macula coccineis; cauda subtus coerulescente, rostro atro. 414”. Mas. Java, Timor, Sumatra. Foem. Viridis; vertice cyaneo; uropygio coccineo; rostro rU- bicundo. ; Mas junior. Viridis; uropygio coccineo; juguli macula fulva; rostro rubicundo, maxillae apice nigricante. dv. ja. - Viridis, gastraeo flavo; uropygio coccineo; rostro ru- bicundo. 726 Av. hornot. Pallide 'viridis; uropygii plumis pallide coccineis, basi viridibus; rostro pallide rubieundo. 15. Ps. Culacissi. Viridis; fronte, jugulo ac uropygio coccineis; fascia nuchae aurantio-rubra; remigibus intus, rectricibus subtus be- ryllinis; rostro rußfo. Fere 5”. Mas. Insulae Philippenses. Foem. Fronte ac uropygio coccineis; nucha absque fascia. 16. Ps. minor. Viridis; pileo rubro; jugulo cveruleo; uropygio purpureo-rubro; rostro nigro. 5“. Mas. Zugon. Foem. Capite supra coerulescenti - viridi. 12. Ps. Desmarestü. Fusco-viridis; gastraeo flavo-virente; fronte coccinea; pileo occipiteque flavo-aurantiis; fascia juguli infra ferrugineo-marginata; macula infra oculos alarumque flexura cyaneis; rostro nigro. 812". IVova-Guinea. 18. Ps. malaccensis. Nptaeo obscure viridi; gastraeo viridi; fronte, vertice et uropygio coeruleis; epigastrii lateribus et tectricibus alarum inferioribus coccineis, harum superioribus viridibus, flavido- marginatis; maxilla aurantio-rubra; mandibula grisea. 5” 9“. Ma- lacca. 19. Ps. torquata. Viridis, subtus dilutior ; fascia colli postici fla- vida, plumis nigro-marginatis. Magnitudo Ps. passerinae. Mas. Lugon, Foemina. Plumis fasciae colli eoeruleis, nigro - marginatis. XIX. Genus. Nasiterna. Pag. 631. 1. /\\. pygmaea. Notaeo intense viridi,,.gastraeo, viridi; rectri- eibus subtus nigris in apice pogonii externi macula viridi-flava nota- tis; harum rhachi apice in eirrum brevem, 'subtilem excurrente; 'rostro obscure incarnato, 3” 2. Mas. Nova- Guinea. 127 Foem.. Mari similis, ptilosi rostroque pallidioribus, hoc versus basin obscuro. i XX. Genus. Triclaria. Pag. 632. 1. T. eyanogastra. ‘Herbaceo-viridis; macula abdominis cyanea; remigibus rectricibusque subtus malachitaceis; rectrice extima pogo- nio externo versus basin,' reliquis' apice coeruleis; ırostro: albo. Mas. 11%," "America meridionalis. Foem. et Av. juv. Macula abdominis cyanea nulla. XXI. Genus. Sittace. Pag. 633. 1. S. Tuipara. Wiridis; frontis fasciola, macula :menti pusilla alulaque isabellino-rubris; pileo coerulescente; remigibus juxta rha- chin cyaneis; rostro albo 71," America meridionalıis. Av. juv. Alula viridi sive isabellino-varia; macula menti sor- dide aurantia; frontis fasciola strietissima, fuscescente. 2. $. Tui. Viridis, fronte et sincipite luteis; remigibus pogonio externo viridibus, interno nigris, latere inferiore malachitaceis; cauda subtus flavido -virente, rostro corneo. 7”. America meridionalis. 3. S. zanthoptera. Viridis, remigibus omnibus intense viridibus; pteromatibus luteis; alulae apice cyaneo; rostro incarnato -fuscescente. 81". America meridionalıs. 4. S. virescens. WViridis; pteromatibus eitrinis, basi albis; re- migibus secundariis albis, margine apicali nigricanti-virentibus, extus subtiliter flavo -marginatis, penultimis extus flavis, intus albis, in me- dio virentibus; rostro albido. 81%". America meridionalis. 5.8, Tiriea. "Dilute vwiridis, exclusis remigibus primariis intus nigris, extus juxta'rhachin eyaneis, margine virentibus, secundariis 728, extus ejusdem; coloris, .intus: subeyaneis,. apige: viridibus; pteromatibus: coeruleis; rostro incarnato-fuscescente. Q14”.. dmericasmeridionalis. 6. S. euops.. Laete: viridis; alarum. margine- ac harum tectrici- bus inferioribus. coccineis; rostro. incarnato-albido. S. Tirica aliquanto major.. America.. j rau 2.8. murina.. Viridis;.fronte,. vertice,, loris genarum. collique parte anteriore, pectore. epigastrioque. diluto griseis; remigibus alula- que. cyaneis; rostro. albida-corneo.. 10 12". America. meridionalıs. Av. juv.. Pileo viridi, genis ac-collo supremo plus minusye. gri-- seis, hujus plumis. albido- marginatis.. ? S. canicollis.. Simillima.:$. murinae,. diversa (ut videtur) lo-- ris, genis, regione parotica, mento ac toto collo antico coerulescenti-- einereis, fronte verticeque virenti- coeruleis,, rectricum..apice coeru-- lescente, rostro_intense_ cinereo.. 8. S. leucotis.. Viridis;: aurium:macula albida; frontis margine, , loris, macula buccarum,, uropygii abdominisque purpurinis; plumis colli antici infimi lateralis pectorisque malachitaceis, fasciola nigricante, in apice albida terminatis;. humeris coccineis; cauda cuprea, basi vi-- ridi ; rostro fusco. 8 1%4”.. America. meridionalıs.. dv. juv. Huraeris.viridibus, rubro-variis ;. aurium macula strictiore. . 9. 8. vittata... Viridis; plumis juguli,. pectoris epigastriique ex einereo olivaceo-flavidis,. fasciola flavida, antice: nigricanti- marginata terminatis; aurium plumis discretis, brunneo-albidis ; :fasciola frontis, ventris macula, tergo ac uropygio purpurascentibus; . rectricibus san- guineo-cupreis, supra pogonio externo yiridibus. 10”. Mas. America: meridionalis. Ba) Foem. ' Tergo obsolete: purpurino ;:ventris maculäxpurpurea pal-- lida; jugulo pectoreque. magis ad.olivaceum. inclinantibus. . 729 10. S. lepida. Viridis; capite ac collo postico fuscis; macula genarum viridi; aurium regione grisea; cervicis fasciola ac crisso eoerulescentibus; juguli pectorisque plumis malachitaceis, fasciola al- bida, anterius obscurius limbata, terminatis; abdomine coccineo - irro- rato; alarum margine ac harum-tectricibus inferioribus sanguineis; rectricibus castaneo -purpureis; remigibus cyaneis; rostro fuscescente. 912". dmerica meridionalis. 11. S. chlorogenys. Similis praecedenti, diversa: frontis fasciola stricta obsolete brunnea, plumis capitis reliquis ac totius nuchae mu- rino-fuscescentibus, rhachi et apice albido-griseis, menti ac totius juguli pallide griseis; remigibus secundariis alüulaque malachitaceis. 734". America meridionalis. 12. S. Chiripepe. Intense viridis; frontis fasciola stricta brunnea, jugulo, regione parotica abdomineque carmelitino - fuscis; macula pec- toris infimi alleraque ventris rubra; cauda rubro-flavida; alis extus coeruleis; rostro nigricante. 9 %,”. America meridionalis. 13. S. melanura. Viridis; frontis fasciola brunnea; rectricibus purpurino -nigricantibus; pteromatibus internis aurantiis, basi rubris, externis sanguineis, apice aureis; jugulo pectoreque virentibus, plumis apice albido-limbatis; rostro obscuro. 054”. America meridionalis. Av. jun. Pteromatibus internis aureo-flavis, basi subrubris, ex- ternis viridibus. 14, S. Nenday. Viridi-flavida; capite nigro; vertice in rubrum vergente;; jugulo coerulescente; suffragine coccinea; cauda viridi- fla- vida, versus apicem coerulea, subtus nigra; rostro nigro, 1314". I America meridionalis. 15. S. leptorhyncha. Viridis; fronte, striga per oculos cauda- que rufis; capite nigro, abdomine imo- rufo-variegatis; maxilla elon- gata gracillima. Statura Sit. erueniatae. America. 92 730 16. S. Anaca. Viridis; macula buccali vittaque oculari castaneo- rubicundis; pileo,, collo pectoreque fuscis, plumis juguli pectorisque limbo rufescenti-albido einctis; macula aurium albida; fronte coerules- cente; cervicis fasciolacyanescente;humeris sanguineis; tergo uropygioque purpureis ; caudacuprea; rostro obscuro. 9 1/4”. America meridionalis. 17. S. cruentata. Viridis; vitta genarum supra aures ducta, tergi- ventrisgue macula maxima purpurinis; jugulo nuchaeque fasciola coerulescentibus; macula ad gulae latera virente, altera pone aures aurantia; pileo nigro, aurantio-vario; cauda subtus cuprea; humeris coecineis; rostro fusco. 1012”. Av. adult. America meridionalis. Av. juv. Humeris non aut parum rubris; macula pone oculos rufescente; pilei plumis striete aut obsolete aurantio -limbatis. 18. S. aurea. Viridis; gastraeo virenti-flavido: jugulo pectore- que luride virentibus; fronte maculaque oculos ambiente aurantio- isabellinis; loris verticeque coerulescentibus; rostro nigricante. 10 14”. America meridionalis. 19. $S. Petzü. Similis magnitudine et colore praecedenti, di- versa: maxilla flavido-alba, mandibula obscura, regione periophthal- mica nuda. America meridionalis. 20. $. cactorum. Viridis; ventre et abdomine aurantiis; gena- rum parte antica, collo antico et-pectore cinereo-flavidis; rostro al- bido. 954". America meridionalis. 21. S. pertinax. Viridis; fronte, capistro genisque ochraceo- aurantiis; sincipite coerulescente; jugulo ex griseo virenti-flavido; ventre abdomineque aurantio - variis; cauda viridi, subtus flavida; rostro obscure cinereo. Q1,'. America meridionalis. 22. S. Jendaya. "Viridis; capite, collo pectoreque luteis,” plus minusve rubro-irroratis; tectrieibus alarum inferioribus. minoribus, : 731 tergi macula et abdomine rubris; alula remigibusque violaceis; cauda supra ex flavo olivaceo-viridi, opice cyanea; rostro nigro; 12", Mas et Foem. adult. America meridionalis. Av. junior. Oceipite, genis, collo et pectore viridibus; fronte, vitta supereiliari subeonspieua ac loris coccineis; pileo aurantio-flavo; regione parotica flavida; abdomine ac uropygio pallide coceineis. Av. hornot. Similis,avi juniori; uropygio viridi; regione paro- tica vix flavida. 23. S. solstitialis. Lutea, undique aurantio-rubro-nubilata ; tec- tricibus alarum superioribus majoribus viridibus; remigibus cyaneis, extus virenti-marginatis, subtus nigris; cauda prima medietate virente, altera cyanea; rostro nigro. 11”, /Mas. America meridionalis. Foem. Mari similis; caudae tectricibus superioribus ac inferio- ribus virentibus, alarum superioribus viridi-variis, majoribus viridibus, limbo apicali stricto flavo. 24. S. Iudoviciana. Laete virens; gastraeo virenti-flavido; ca- pite et collo antico sulphureis; fronte, genarum macula, alarum fle- xura ac suffragine aurantio- rubris; remigibus intus nigris, primariüs versus apicem coerulescentibus; rostro albo. 13”. /Mas.- America septentrionalis. Foem. Mari similis, nuchae flavedine minus extensa, alarum margine auranlio strictiore. Av. hornot. Collo capiteque viridibus, fronte genisque aurantiis. 25. $. Zutea, Lutea; rectricum lutearum rhachi alba; remigibus gramineis, rhachi nigra, subtus virenti-aureis; rostro valido, flavido - albido. 141%”. America meridionalıs. . Srdo. juv. Avi adultae similis; rectricibus plus minusve viridibus, g2* 132 rhachi nigra; pennis scapularibus, dorsalibus, 'nec non .alarum tectri- cibus in medio viridibus; genis viridi-variis. 26. S. flaviventris. Obscure viridis; fronte, humerorum macula, tectricibus alarum superioribus minoribus, flexura/margineque rubris; ventre flavo; remigibus dimidio violaceis,- rostro. basi' sinuato. ‚6. America meridionalis. 27. S. patagonica. Flavo-viridis; capite et collo supra fuligi- noso-virescenlibus; collo antico pectoreque virenti-cinereis; fascia juguli albida; hypochondriis ac uropygio citrinis; epigastrio rubro; tectricibus alarum majoribus remigibusque coeruleis; rostro plumbeo. 1714". America australis. 28. S. gujanensis. Viridis; margine alarum et harum tectriei- bus inferioribus lateralibus coccineis, majoribus citrino-flavis; rostro flavido- albo. 15. America meridionalis. 29. S. nobilis. Viridis; fronte et vitta superciliari coeruleis; alarum flexura, carpi margine ac tectricibus alarum "inferioribus mi- noribus externis coccineis, harum majoribus' caudaeque latere inferiori virenti-aureis; mäxilla alba, mandibula corneo-nigra. 1414”. Ame- rica meridionalis. Av. juv. Fronte vix coerulea (supereilis viridibus); tectricibus alarum inferioribus viridibus, minoribus plus minusve rubro-variolosis. 30. S. acuticaudata. Virescens; fronte coerulescente; rectrici- bus viridibus pogonio interno, supra et subtus, vinaceo -cupreis; re- migibus (non coeruleo-tinctis) olivaceo-aureis; rostro albido. 14”. America, meridionalıs. 1 31. $. Jlligeri. Sordide viridis; pileo coerulescente; frontis et tergi macula abdomineque inter femora rubris; cauda supra castaneo- rubra,:viridi- et coeruleo-varia,: subtus virenti-aurea; alularemigi- 733 busque juxta rhachin coeruleis; rostro nigro. 15%4”. America meri- dionalıs. Av. juv. Ptiloseos rubedine pallidiore. 32. S. Macavuanna, Olivaceo - viridis, glauco-reflectens; notaeo herbaceo; regione inter femora luride coccinea; tectricibus alarum inferioribus, alis et cauda subtus aureis, remigibus extus coerulescen- tibus; rostro parvo, aterrimo; facie nuda. 1634”. America meri- dionalıs. 33. $S. severa. Sordide viridis; frontis margine anteriore casta- neo-purpurino ; vitta genarum fusca; margine flexurae alarum et ha- rum tectricibus inferioribus lateralibus coccineis; remigibus coerules- centibus ac cauda subtus purpurinis; capitis lateribus nudis, plumoso- striatis; rostro obscuro. 18”. America meridionalıs. Av. juv. Ptilosis sine rubedine; frontis margine castaneo, stricto; cauda supra viridi- rubente. 34. $. pachyrhyncha. Laete viridis; frontis. taenia versus lora ducta utringue cum altera superciliari recta confluente, humerorum margine tibiisque coccineis; macula in loris parva fuliginosa; facie tota plumosa; rostro nigro. 17”. America meridionalıis. ‚ 35. S. militaris. Luride viridis; nucha prasina; fronte coccinea; fascia menti brunneo-viridi; alula remigibusque turcino-coeruleis, his subtus aureo-yirentibus; cauda cupreo-rubra et coerulea, subtus vi- renti-aurea; capitis lateribus nudis, strigoso -plumulosis; rostro oh- scuro. 2’ 4'%'. America meridionalis. 36. $. trieolor. Rufo-rubra; nucha ochraceo-straminea, crisso, uropygio et tectricibus alarum superioribus magnis turcino-coeruleis, alis caudague subtus cupreis; rectricibus 2 mediis maxima ex parte eoeruleis; capitis lateribusinudis; rostro nigro. '20 4: America merid. 754 37. S. Macao. Coccinea; dorsi plumis viridi-limbatis; alarum tectricibus superioribus mediis toto olivaeeo-viridibus, majoribus et uropygio turcino-coeruleis; capitis lateribus nudis, striolato-plumosis ; mandibula nigra; maxilla alba cum macula nigra. 3’ 2”. America me- ridionalis. 38. S. Aracanga. Simillima praecedenti, diversa: tectricibus ala- rum superioribus mediis luteis, coeruleo -terminatis; capitis lateribus. toto nudis. 36 — 30". America meridionalis. 39. S. Ararauna. Notaeo splendide cyaneo; gastraeo luteo; fas- cia menti nigra; capitis lateribus nudis, vittato-plumosis; rostro nigro. 3’ 3", America meridionalis. 40. S. Caninde. Similis praecedenti, diversa: statura minore, fascia menti lata, coerulea, capitis lateribus nudis, incarnatis. 2’ 2”. America meridionalis. — 41. S. Spixü. Glauca; cauda alisque subtus fuliginosis; rostro nigro, maxillae culmine ac mandibulae apice albis; capistro nudo. 1812’. America meridionalis. 42. S. glauca. Halichlora, unicolor; rostro, alarum caudaeque latere inferiori nigris; capitis lateribus plumosis. 2812”. America meridionalis. 43. S. hyazinthina. Intense hyazinthina, unicolor; alis caudaque subtus nigris; rostro edentulo nigro; capitis lateribus plumosis. 3‘ 21,". America meridionalis. XXI. Genus. Tanygnathus. Pag. 677. 1. T. macrorhynchus. Viridis; uropygio turcino -coerulescente; cauda subtus flavida; alis virenti- coerulescentibus; tectrieibus alarum superioribus nigris et aureo- et aurantio-marginalis; rostro coccineo. 15“. Nova- Guinea (et insulae /Möluecenses?). N 7135 2. T. marginatus. Viridis, eubtus viridi-flavidus; fascia verticis inter oculos ad occiput extensa, uropygio ac alarum tectricibus superio- ribus coeruleis, harum limbo aureo; remigibus ultimis flavo-marginatis; rostro coccineo, apice albido. 1214”. Av. adult. Insulae [Moluccenses. Av. jun. Capite supra uropygioque coeruleis, viridi-mixtis; tec- tricibus alarum superioribus viridi-coeruleis, dilute rufo-marginatis. XXI. Genus. Coracopsis. Pag. 679. 1. C. mascarina. Brunnea, griseo-reflectens; capite colloque coerulescenti-canis; capistro gulaque atris; rectricibus lateralibus basi albis; rostro rubro. 1514". Madagascar. 2. C. nigra. Fuliginoso-nigricans; reetricum rhachi fusca, sub- tus alba; cauda subtus albo-reflectente; rostro incarnato. 21”. Africa meridionalis, Madagascar. XXIV. Genus. Dasyptilus. Pag. 681. 1. D. Pecquetiü. Nitide niger; capite nudo, raro piloso; ventre, crisso, tectricibus alarum superioribus remigumque secundariarum po- gonio externo coeccineis; jugulo pectoreque fulvo-rufo squamoso- fasciatis; rostro nigrescente. 20 —21”. America australis (2). XXV. Genus. Microglossus. Pag. 682. 1. MM. aterrimus. Aterrimus, unicolor; capitis lateribus large nudis, incarnato-rubris; rostro .aterrimo. Insulae Papuanae, Maigiou, Nova- Guinea. XXVL Genus. Calyptorhynchus. Pag. 683. 1. C. Leachi, Aterrimus, immaculatus; rectricibus quinque la- teralibus basi_ et apice nigris, reliqua parte immaculate coccineis; rostro atro. 2'—2' 3". MNova- Hollandia. 736 —— Av. jun. Ptilosi nonnihil in colorem cinereo-fuscescentem ver- gente; rostro pallidiori. - -2. C. Temminckü. Niger; capite, collo ac gastraeo terreo-fus- cis; regione ophthalmica ac parotica, fronte genisque plus minusve flavido-tinetis; rectricibus quinque lateralibus apice et basi nigris, religua parte coccineis cum fasciis quinque nigris undulatis; rostro pallide corneo. 1° 8— 9”. Nova- Hollandia. Avis junior. Capite et collo plus minusve olivaceo - fuscescenti- bus; regione parotica, ophthalmica, mento fronteque plus minusve flavis. 3. C. stellatus. Niger; capitis plumis lateralibus ac tectricibus alarum superioribus minoribus puncto ante apicem flavo notatis; crissi plumis prima medietate alternatim flavo-nigroque fasciatis; rectrici- bus quinque lateralibus basi et apice nigris, reliqua parte coccineis et nigro-fasciolatis, limbo interno flavo; rostro albido, 1° 6”. [Vova- Hollandia. 4. ©. Banksi. Aterrimus; plumis frontis, totius capitis lateralis ac cristae ante apicem macula cordiformi flava, tectricibus alarum su- perioribus minoribus macula subtrigona albida notatis; rectricibus quinque lateralibus in medio plus minusve rubro -fasciatis et undula- tis, sine flavedine, rostro albo-flavido. 26 — 27”. NVova- Hollandia. 5. C. funereus. Niger; gastraeo fuliginoso, plumis flavido - limbatis; macula aurium sulphurea; rectricibus lateralibus magna ex parte pallide sulphureis, lineolis irregularibus punctisque innumerabi- libus obscuris variolosis; rostro flavido-albo. 2’ 4”. Nova-Hollandia. Av. juv. Ptilosi fuliginosa ut in ave adulta, flavo- variegata. XXVIL. Genus. Corydon. Pag. 689- 1. C. galeatus. Capite coccineo; notaeo -cineraceo, in viride 237 = vergente; plumis albido=limbatis; :gastraeo dilutiori, fasciolis rubicun- dis ac' viridulis 'variegato ; remigibus fasciolatiszrostro Add Aula”, [Nova - Hollandia. | Av. jav. » Capite ejusque crisfa ardesiacis; frontis margine huride rubicundo; genis ac notaeonnigricantibus fasciis einerascentibus, utrin- que: albido- sive virenti-marginalis,| variis} gasträeo: cineräscente, fas- ciolato; abdomine:rabro*varioloso; cauda einereo-nigricante,. fasciolis numerosis undulata; Er intus ae; maculatis. XXVIH, En ER Zac, 691. ©... 0. :röseicapilla. Verticis crista'parva, capite, collo ac gastraeo Toseis; crisso, notaeo ac) cauda cineraceis; rostro flavido. 12’. Nova- Hollandia. 20, Philippinarum. Cretacea; verticis crista depressa et crisso roseis; plumis cristae superineumbentibus basi, remigibus rectricibus- que intus sulphureis; regione parotica roseo--lavata; rostro albo, basi einerascente. 15 12". Insulae a.. 3. C. Leadbeateri.: Alba; genis, collo antico, pectore, tectrici- bus alarum inferioribus abdomineque medio roseo-tinctis; plumis cris- tae elongatae occipitalis basi roseis, apice albis, macula flava in me- dio notatis; pogonio remigum rectricumque interno roseo, illarum sa- turatiori. Statura ©. sulphureae. Nova- Hollandia. 4. C. moluccensis. Cretaceo-alba; crista frontis magna cinna- barino-rubra, plumis superincumbentibus cretaceo -albis; remigibus rectricibusque intus flavidis; rostro nigro, 2054”. Insulae /Woluc- censes. 5. ©. ceristata. Capitis crista lata, depressa ac reliqua ptilosi cretaceo-albis, exceptis remigibus rectricibusque intus flavidis; rostro nigro. 18”. Insulae [Moluccenses. 03 738. \ 6. C. galerita. ‚Uretaceo- alba; verticiserista exsertä, etlongata, stricta, ‚sülphurea; © remigibus reetricibusque intus flavidis; 'rostro ni» gricante. 20 14”. INova- Hollandia, Nova-Guinea. . 7.0. sulphured. 'Cretaceo-alba; erista capitis exserta elongata sulphurea,, 'supra »frontem 'brevi, eretaceo-alba, 'basi flaya; regione parotica ochracea;plumis trunci basi, remigibus rectricibusque intus flavis; rostro nigricante. 14 44. Insulae /Moluccenses, Nova-Guinea. XXIX. Genus. L yemelis. Pag. 605. 1. L. tenüirostris. Cretaceo-alba; basi cristae frontalis parvae, ovatae, capitisque lateribus rosaceis; loris dilute aurantüs; .abdomine erissoque in flavo-rubicundam vergentibus; cauda subtusflava; 'rostro albido. 1512”. Nova - Hollandia. XXX. Genus. Nestor. Pag. 606. 1. IN. hypopolius. Pileo virenti-cano; macula' aurium aureo- rubescente; notaeo cinereo-cupreo, reflexu virente; jugulo ac gastraeo castaneo-rubicundis, plumis viridi-fimbriatis; cauda alisque subtus alternatim fusco- et rubicundo-fasciatis; rostro obscuro. 16”. Vova- Seelandia. | 239 Psittaci mihi dubii. A. Cauda elongata. 1. Ps. obscurus. . Vertex cinereus, nigrescenti-variegatus; col- lum et alae supra nigra; abdomen et crura cinerea, cum lineis (rans- versalibus canis; cauda tota cinerea; rostrum nigrum, Psütacus obscurus Hasselg. (Reise nach Palaestina pag. 203) et ductor. Rostrum ‚latum, crassum, obtusissimum, ‚capite. triplo brevius; maxilla subconvexa, ad.basin intra nares sulco. auctla ad apicem per- gente; mandibula quam maxilla crassior, convexior,.'brevior, apice sinuata; iris flavaz, area oculorum usque ab’ fine. maxillae ad initium verticis latitudine et a naribus fere usque ad basin verticis longitudine nuda, rugosa, pilis vix conspicnis obsita; cauda cuneiformis, pedes et ungues nigris. Magnitudo Corv. Graeuli. - Habitat'in Africa septen- trionali (2). Hasselquist. Observatio. An Coracodis, species, ‚sive polius :nostra varietas y. Psittaci Erithaci? Sed cauda hujus recto-truncata est! 2. Ps. fuscus. Ptilosis tota cinereo-fusca; regio ophthalmica nuda, fusca; rostrum, pedes unguesque griseo-fusca; oculorum iris grisea. Psittacus fuscus' Briss. et'reliquor. auctor. 'Longitudo 1314“, caudae 514. Patria“..P "Habitus (Coracopseos nigrae. An ea- dem hornotina? Flaeceourt (WVoy. a Madagascar, 1661), qui pri- 03 ax 240 mus Coracopsin nigram innotuit, dieit avem juniorem plumis fuscis vestitam esse. — Brissonii descriptio ex ave viva. 3. Ps. smaragdinus. Viridis; plumarum margo nigricans; abdo- men fusco-purpurinum ad violaceum inclinans.;, reetrices toto purpurino- fuscae, pro vario ad lucem objectu colore variantes; rostrum nigricans, Perruche des terres Magellaniques. B.u ff. Pl: enl. 85. Psit- tacus smaragdinus Auet or. LaPerruche emeraude Le Vaill. let p- MT: uPr: assyie „amyusain Xulze am Rostri auge planiusculum; facies plumosa; canda longissima, gradata; pedes griseo- - fuscescentes. Longitudo 15". (Le Vaill) Habitat" 2:Poe! gel | 4: 2 Observatio. Species mihi prorsus obscura, ab auctoribus vario modo’descripta. Icon Buffoniana 'ostendit' caudam rufam, ad viride vergentem, ventrein rufum, 'rostrum nigrum. —- Psittacis, quos el. Ring: nuperrime in freto Magellanico frequenter in sylvis vidit, nec ptilosis nitide viridis, nec uropygium rubrum erat (secundum auctores ferrugineum). 4: Platy:c. unicolor. Totus viridis, unicolor; rostrum basi plum- beum, apice nigrum. Platy:cercus unieolor Yig. Philos. Mag. 1831. p- 503- Cauda gradata. Australia? 5. PS. spurins. Brose pars anterior rubella; notaeum olivaceo- viride, plumis nigricanti-marginatis; uropygium flavum, plumis rubro- marginatis; facies tota viridis; pectus et abdomen vinacea, hoc reflexu coerulescente et viridiz erissum' viridi-avo-. etırubro-varium;' plan- - tarum. basis viridu-flavaz vcauda'supra obseyre' viridis, infra, albo- coerulescens, fascia medidna, nigra; ‘rectrieis @Xternae. pogomio ex- 741 terno , eaeterae ante. apicem album. coeruleae; remiges nigrae, pri- mariarum basis extus, coerulea. Paittacns spurius Kuhl Dansk: Psitt. p- 52. n. 32. Magnitudo. Plat.:Pennantü. An hornotinus Platycercus pilea- tus? Habitat in /Vova - Hollandia. (Mus. Paris.). 6. Ps. murinus Swains. Viridis; lora, genae, regio parotica, men- tum ac totius colli latus anterius coerulescenti-cinerea; frons et vertex virenli-coerulea; rectricum apex coerulescens; rostrum et pedes in- tense cinerea; oculorum iris avellanea. Psittacus murinus Swains. Zool. Illustr. n. 18. t. 89. Magnitudo Si. murinae Linn. Habitat, ut videtur, in /me- rica. Swains. Avis a Psiltaco murino Kies signis exhibitis die: cedere videtur (Vide Sit. murinaın, pag. 640). 7. Psitlacara nana. Viridis; frons, collum anterius pectusque grisescentia. Psittacara nana Wig. Zool. Jour. 1850. p. 272. Longitudo 814". Habitat in Jamaica. (Vide Sit. murinam, pag. 640). 8. Palaeornis rosaceus. Viridis, supra dilutior; pectus medium, femorum tectrices rectricesque infra rosacea. Palaeornis? rosaceus. Fig. Zool. Journ. 1850. p. 274. Habitus .et magnitudo /al. Alewandri. _ Patria .. . ? 9. Palaeornis inornatus. eornis inornatus Fig. Zool. Journ. 1830. p- 274. (Vide Pal. cubieularem, pag. 510). 10. Ps. verticalis. Ptilosis tota obscure viridis; gastraeum no- taeo dilutius; vertex in medio coccineus; remiges intense coeruleae; cauda supra virescenti-fusca, subtus fusca. 142 r Psittacus verticalis Lath. Synops. Suppl. et Auctor. Rostrum robustum, coeruleum, apice nigrum; pedes fusci; cauda longa, lanceolata. Longitudo 18" (mens. angl). Habitus Platycerci erythrotis, Habitat in /Vova-Hollandia (in. portu Jackson). Lath. 11. P. Leverianus. Ptilosis pallide viridis; caput et collum flava; erissum coccineum; remiges reetricumque apex coerulea, Psittacus Leverianus Gmel., Psittacus erythropy.gius Lath, Kuhl. Rostrum, obscurum; cauda elongata, cuneata. Magnitudo fere Psittaci aestivi. Habitat, ut videtur, in /ndia orientali (Lath.). Observationes.. Lathamii deseriptio e specimine naturali Mu- sei Leveriani. — An Sittace Jendaya? Sed magnitudine nimis differt, 12. Ps. pallidus. Flavus; älae albidae, leviter rosaceo-tinctae ac pro vario ad lucem objectu viridi-refleetentes; rostrum N pal- lida; cauda modice cuneata. Psittacus pallidus Shaw Mise. t. 258. Zath. Suppl. Longitudo 8“ “Habitat in /Vova-Hollandia. Certo alius speciei varietas! Tabulam Shawii non vidıi. 13. Ps. sguamosus. Caput, collum et pectus nigra, plumis od- scure aurantio-cinetis, unde quasi squamosa; tergum infimum, uro- pygium ac abdomen medium sanguinea; humeri coccinei; capilis pars anterior, venter, tibiae ac reliqua ptilosis intense viridia. Psiltacus sguamosus Lath. Rostrum, pedes et ungues obscura; orbitae nudae, pallidae. Lon- ‚gitudo 81/2”. ‘Habitat in Cajenna; proximus Sit, versicolori. An eadem, junior avis? 743 14. Ps. nigricollis. 'Viridis, collum anticum pectusque. nigra; sinciput 'orbitaeque sulphurea; lora lineaque ad. latera- colli alba; ab- domen obscure viride; remiges rectricesque nigrae, marginibus coe- ruleis. Psittacus nigricollis Lath.. Synops. Av. Suppl. Rostrum 'pedesque nigra. Magnitudo Palaeorneos Alexandri. Habitat in BZrasilia (?). Observatio. Descriptio ex icone. 15. Ps. carolinensis. Supra saturate viridis, infra flavescenti- viridis; caput, collum anticum et facies ochraceo- aurantia, sine rube- dine; abdomen subaurantium; vemiges virescenti-coeruleae; regio periophthalmica nuda, tectrices alarum inferiores laete virides. Ps. carolinensis Linn., Gmel. (synonymiae pars maxima spec- tat ad Sitt. Iudovicianam), Lath. (exclus. var. ß), Kuhl.l. c. p. 25. n. 18- Habitus Sitt. Iudovicianae. Longitudo 9:4”. Habitat in Caro- lina. (Mus. Lugd., fide Auhl.). 16. Ps. Jaguilma. Viridis; remiges apice fuscae; orbitae (an potius irides?) fulvae. Psittacus Jaguilma Molina Hist. nat. Chil. p. 228, Gmel. Turturis magnitudine; cauda longa, cuneats. Habitat in regno Chüensi, aestate in montibus Cordilleras. Avis (ide Poeppig) in Chili mensibus Juni et Julii gregibus ingentibus adveniens (v. Zrorieps Notiz. aus dem Geb. der Natur- und Heilk. Bd. XXIII, pag. 280). 244 17. Trichoglossus capistratus Fig. et Horsf. Transact. of the | Linn. Soc. 15. p. 290. Vide Trichogloss. multicolor, pag. 554). 18. Ps. pygmaeus. Ptilosis tota eleganter viridis, plumarum omnium apex virescenti-flavus; remiges intus obscurae; rostrum al- bidum, cera obscura; pedes plumbei. Psittacus pygmäeus Gmel., Lath. et reliquor auctor. Cauda longula, cuneata. Longitudo 6” (mens. angl.). Habitat in insulis maris pacifici (an in O-Tahiti?). A cel. Latham ad spe- cimen Musei Leyveriani descriptus. 19. Ps. lineatus. Viridis, remiges subtus fuscae, margine inte- riore pallidae. Psittacus lineatus Linn. Syst. III. App.-p. 223, Gmel., Lath. Habitatio dubia. Magnitudo Turluris; remiges subtus fuscae, margine interiore pallidae, unde alae subtus lineis pallidis longitudi- nalibus, tenuissimis; cauda cuneata corpore paullo longior. 20. Ps. peregrinus. Viridis, subtus ad flavum vergens; tectrices alarum superiores in medio pallide fuscae; unde in alıs fascia lata; cauda brevis, cuneiformis; pedes pallide rubri. Longitudo 8’. Insu- lae maris pacifiei. Psütacus peregrinus Lath. Vide Trichogl. palmarum. B. Cauda brevi, conica sive recto-truncata. 21. Ps. dubius. Ptilosis viridis; collum totum rufescens; caput, mentum et alae viridia; alula extus remigesque coeruleae; rectrices flavido-virides, quatuor intermediae apice coeruleae, utrinque exter- nae quatuor ibidem fuscae. Psiüttacus dubius Lath., Ruhl.. c. 745 " Rostrum 'pedesque pallide wornea; regio 'a rostri basi ad oculos et circa hos nuda, flavescens; cauda cuneata, brevis. Longitudo 9”. Habitat ..... ? Aflinis, ut videtur, Piono fuscicapilio. Observatio. A celiLath.ad specimen Musei Britanici. descriptus. 22. ‘Ps. Sosove. Viridis; macula. alarum tectricumque flava; rostrum et. pedes grisea. Petite Perruche de Caj. Buff. Pl. enl, 4156. f. 2. (figura cum descriptione 'parum.congruens). Psittacus Sosove Gmel., Lath. Habitat in Cajenna, Gujana. Observatio. Buffonii icon monstrat uropygium et crissum flava. (Vide Sit. Tuipara). 25. Ps. unicolor. ‚Ptilosis tota rubra; notaeo coccineo; remiges versus apicem nigricantes; rostrum aurantium; pedes nigrescentes; cauda subgradata. Lori unicolor Le Vaill. 1. c. t. 125. Psittacus unicolor Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. S.'05, Auhl.l. ce. p. 30. Longitudö 10”. Habitat in /ndia orientali. Vix ab Eo& rubra “diversus, Icon sine dubio e specimine domefacto. 2. Lorius Isidori, Swains. Zool. Nlustr. Sec. ser. n.;I. (Vide ‚observationem in fine ‚deseriptionis Zois variegatae pag. 561). 25. Ps. orientalis. Viridis; alarum margo remigesque primariae eoerulescentes; cauda versus apicem nigra et coerulea, apice flava; rostrum rubrum, apice flavum. Psittacus orientalis Lath., Kuhl. 04 746 | Ä E Pedes iflavi j«magnitude ‚Psittaeivwestidt.c Habitatsin Andia: Drien- tal. Ui yidelur,, tam Psittacordi, Sumaltranae hun, Psit. Siege proximus,. ‚3 Loos nejahrr ar N 1426.» Ps. havanensis\ Freu hil>»:Plümae \colli!lateralis Vet) totius; cor- poris Fnferiocig; kiupinne> OmneR Biericani Eingfan:. dorsum , alae ab- Aöminisque latera saturate "viridia; cauda supra, ‚virescenli- -purpurea, lilacino -reflectens, subtus viridis; remiges primariae basi virides, apice coerulescenti- nigrae ;/« sequentium "basis Jalarumque ‚margo, angustus sänguinea; ..caput «supra «wiridiscperulescens; ‚facies. virescenti-coeru- lescens. S \ Psittacus havannensis FKuhl..l. e. ps 79.m. 138. An sane adultus sit, hav. auctorum? „ - 27. Ps. aureus. Ptilosis tota flava, excluso alarum margine ro- seo; rostro, PERRIOR ri ac cerä incarnatis. Le Perrogquet & or Le Vaill.]. c. t. 138. Psütacus aureus Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. S. 103, RKuhl.l.c.p. 9. Habitus Pioni, Senegali. Certo ejusdem varietas! 28. Ps. adscitus, "Viridis; pileus 'stramineus; g&nae' eleganter coeruleae; dorsum .atrum, flavo-striatum; tergum lutescens; pennäe scapulares nigrae; tectrices alarum remigesque intense sosrulsae; vi- ridi-limbatae; 'crissum‘ rübrum; 5 rectrices laterales eoeruleae, margine et juxta rhachin maculis parvis obscuris 'notätae,' mediae obscure virides. Psittacus adseitus Lath. Rostrum stramineum; pedes obscuri. Longitudo 41yaM. Patria..? Observatio. Descriptio, uti videtur, ex icone. 747 29., Ps. purpureus. /Fröns Nivazı vertex purpureus; collum, dorsum, alae et cauda viridia; jugulum, pectus et abdomen grisea (french-gray); humeri coerulei; torques nuchae flavo -fusca. R: . ' Psittacus purpureus Dietriöhsen Philos. Mag. 1832. p. 387, s . Fe > : ans 208 . : 5 i ? 587 ‘Habitat in "Nova g Holländia. 9 . . d P r N ı ‚50. Ps. simplex. Viridis, supra obscuriör, rostrum et pedes cana, 'Sonnerat. _Voy. & la Nouy. ‚Guinde pag. 76. t. 28. fig. "supe- rior. Psitacus. simplex: Kahl. 1. 0-P: 66. . . . ‚line Dumi ETaHaR älutissiae Havas, Magnitudo Ps. Galguli. . Observalio. Iconem ‚supra 'citatam, non vidi. -Psittac} auctorum 'sequentes nullo modo definiendiiie foro(orni- thologico) relegandi sunt: 'Psit. ater. — Psit. choraeus. — 'Psür. coeruleocephalus. — Psit. .ery; throchlorus. — Psü. atricapillus. (Forsan. Eos ornata.-Vide hanc pag: 502). , .Desideratur descriptio' psittaci cujusdam a cels. Forsteris:.ia insula Fanna observata, et istis paueis verbis indicati: „Auf der Ebene er dem Walde hielt sich eing Menge. grosser Papagayen ven schönem schwarzem, rothem und gelbfleckigem Gefieder auf, sie sassen aber in den’ Gipfeln der Feigenbäume, wo sie, wegen allzu. grosser Höhe und‘ des dicken, Laubes mit Schrotschüssen nicht zu erreichen waren.“ Worsters Reise .um, die, ‚Wels 1L..8.264). An Platy.cerci species? rıbr £ { i u2..x = 2 . eninıigsonunen OT nlsunemui E ie . ° . 2139081 80 4 » . g4* ° ur >. u 248 ; > I N 'D FR IX, 2Urs0nasg % Pag. ., RR vu; Pag. Cacatua A SENT TEN, on" Beleckis N Eriy SCREEN oz cristata Ö . ‘ . - 693 ‚grandis . 00. v a 972 galeita . & P B ee E12 Voir Ye Leadbeateri 2 £ . « 692 Eos $ . 3 $ 3, . . 49% moluecensis e ERS . 695 " Ngericalis . er wu Philippinarum . 2 > . 692 cochinchinensis . 3 : . 560 roseicapilla EN» A nur d BO guebiensis -. ru ,.559 sulphurea . 4.0.30) ..%695 india ER ARSNINE. „TiEbr Calyptorhynchus . = . y .. 503 ornata 5 e A Aue) Banksi ..NNEMD PL Gh beein achiel. 558 $ funereus , v 3 > .. 688 variegata . g +. a « 560 Leachii k H P . 685 Euphema S + k Ri 2 . 1492 stellatus « r > . . 685 chrysostoma R = . . 544 Temminckii x } 2 . 68% discolor ; IRRE: 1305 Charmosyna 4 < & % . 495 pulchella . e « 2 „542 papuensis . h . . ».555 undulata . F 2 . . 545 Coracopsis . % 3 R .„ 501 Licmetis a Ä f; > 4 . 505 mascarina . e - R + 679 tenuirostris „ . FR > -.695 nigra 2 00 Ne 10 680., IMicroglossus Sa hie art v0 Und 5 ENTER Corydon v H A ss, . 504 "aterrimus FR sablesT. ‚682 galeatuk, As) -Sseikni ziehe GO nVasiterra, "a a Are rag N ee Pypinaea, ern 22 N ANGHH CYaNEURı ar MR RT 12, 07 SUMDRNWEBHINGBEOT.: 5 "|, euuasane 16h; 19 Sr Eele RRERAEELEHNEE euchlortus . 2.2.2002 564 hypopolus .. 1..0%..7..:696 Kuhlii stitkbs anılaser N ympkicust nt each saphirinus . . . . .. 563 bisetis . + ul "522 Olar at SENT PERF PER Novae-Hollandae . . . 52 Dasyptilus . A A ’ N . 502° Palaeornis ,„ . 4) SAT 489 Pecquetü . d E Q . 681 Alexandri . R s . « 506 Deroptyus . . 5 . . . 492 barbatus . e . . . but accipitrinus 5 “ . . 544 bengalensis . . Er Dr .,.5415 Domicella en : J . £ « 495 borneus A . . . » 510 atricapilla . . . 1567 edlumboides . . u... 000 coeruleata . . A x . 570 eubieularis » ‘ : « . 507 garrula . . Q . . 570 cyanocephalus , > . + 517 Lory . i r F F . 568 incarnatus „ . . . . 517 punicea en . . . 569 malaccensis .', A . . 514 melanorhynchus pondicerianus Pezoporus . formosus Pionus „ Barrabandi . brachyurus Caica « . fuseicapillus guineensis Le Vaillantii . Maximiliani . melanocephalus , . menstruus Meyeri purpureus senegalus . senilis . sordidus Platyc vulturinus ercus amboinensis . auriceps - Barnardi . caledonicus . erythropterus. . erythrotis . eximius . . hysginus . icterotis . multicolor . Novae-Guineae .. . Noyae - Seelandiae . pacificus - Pennantü - pileatus scapulatus ulieteanus venustus . .'. ‚ jonquillaceus . .. . . .+s + .r vulneratus zonarius Polytelis R Barrabandi Prioniturus .» platurus Psittacodis . gramineus magnus Paragua sumatranus Tarabe Psittacula . batavensis cana “ Culacissi Desmarestii Galgulus- » Hueti „ . malaccensis . +.’ * ar - melanoptera » melanota minor .- passerina pileata pullaria » purpurata roseicollis surda , Swindereniana torquata - Tori ‚, » Genus ? » .« . . + . . * .. + Psittacus Fieldii Psittacus - agilis . + albifrons+ ‚ amazonious autumnalis Bouquetü . . . ’ 249 Pag. 553 554 489 519 490 523 495 576 575 574 576 577 4198 624 625 627 629 626 619 650 619 620 628 616 615 622 618 625 620 621 650 624 496 577 4196 597 601 538 591 595 .brasiliensis , . .domjnicensjs , „Dufresneanus , ‚Erithacus .. „erythrurys . ‚festiyus , +». ‚havanensis hypochondriacus ‚leucocephalus_ „ ochrocephalus, „poecilorhynchus breites ı .pulverulentus, ‚vinaceus ,_ xanthops +, Sittace ir E 100 ‚acuticaudata , ‚„Anaca,., ., „Aracanga . Ararama ._ ‚aurga ., » „ eactorum .-. ‚Caninde , ., ‚Chiripepe „ ‚chlorogenys ‚eruentata ., ‚euops +, », ‚Nlaviventris . _ glaua , » gujanensis ., N hyazinthina 2, ‚Jendaya, . | ‚Hlgei , «, ‚lepida., . ; . leptorhyncha | „leucotis ., ‚ludoviciana Iutea ._ ., ’ „Macao , . .Macavuanna . ‚melanura. ‚militaris, . ‚murjna . Nenday . ‚nobilis „pachyrhyncha patagonica „pertinax , . Petzii .. 'severa ‚ solstitialis Spigai a) le: Tiriea ,. tricolor . en 9-5 ‚Tuipara , , vittata ‚ virescens, xanthoptera Tanygnathus , .. „ macrorhynchus marginatps .. .. “. + Frichoglossus , » aurifrons australis, haematodus . multicolor . palmarum . pusillus . . Pyrrbopteruss«i! . rubritorguis Triclaria. .. . eyanogastra . chlorolepidotus .. cyanogrammus .. .. .. . .. Ueber { die fossilen Insectenfresser, Nager und Vögel der Diluvialzeit, mit besonderer Berücksichtigung der HFinochenbrekzien an den Mlittel- meerküsten. Von Dr. Rudolph Wagner in Erlangen. W. N RR r E Wi a NER ae T Te Bund \nsrah ME En 4 EN / j \ Re br mob altlook nesysurorbio | dsl ob “u I old 04 N ah 3 Te | WEhAzE Ka ‘ ao, PETE ETERSER N N 71% ey AREN Ueber die fossilen Insectenfresser, Nager und Vögel der Diluvialzeit. Seit Cuvier mit seinem durchdringenden Forschergeiste aus der Tiefe der Erde eine längst begrabene Welt organischer Wesen her- vorgerufen hat, ist ein.solcher Eifer für das Studium dieser Ueber- reste erwacht, dass die vorweltliche Fauna des mittlern Europas fast eben so gut gekannt ist, als die jetzt lebende. Mit besonderer Sorg- falt hat man die Lager neuerer Bildung, welche ihre Entstehung der allgemeinen Fluth verdanken, und die darin vorgefundenen Reste von Säugelhieren näher untersucht, und was Cuvier hier begonnen und Buckland der Vollendung nahe gebracht hat, das haben die Beobach- tungen zahlreicher Naturforscher im Einzelnen ergänzt und verbessert. Demungeachtet sind es bis jetzt blos die Reste grösserer Thiere, die man so genau kennt, dass wohl wenig neue Entdeckungen dar- über gemacht werden können. Die Knochen der grossen Pachyder- 05 754 men, Wiederkäuer, Pferde und Fleischfresser fielen, schon ihrer Grösse und darum ihrer bessern Erhaltung wegen, den ersten Sammlern und spätern Beobachtern am meisten in die Augen. Die Gebeine und Zähne der Mammuths, Rhinozerosse, Hippopotamus, welche oft zu ganzen Skeleten vereinigt im Sand und Lehm der Diluvialformation der Thäler, von der Ostgrenze Sibiriens bis ans Cap Finisterre, ge- funden werden; die Bären, Löwen und anderen reissenden Thiere, welche oft wunderbar vollständig erhaltene Reste in den Rlüften und Höhlen der Halkgebirge von Deutschland, Frankreich, England und Italien zurückgelassen haben, sind es, welche von der Thierpopulation des alten Europa’s am genauesten bekannt sind. Minder vollständig und nur sparsam hat man bis jetzt die Knochen der kleineren Nage- thiere und Insectenfresser aufgefunden; sie wurden entweder gänzlich übersehen, oder waren wirklich nur in geringer Zahl die Begleiter der Ucberreste grösserer Thiere. Nur in den merkwürdigen Kno- chenbrekzien, welche die Kalkfelsspalten an verschiedenen Punkten des adriatischen und Mittelmeers ausfüllen, hat man durch Cuvier und spätere Naturforscher einige Kenntniss von der zahllosen Menge kleiner Nager erhalten, welche öfters der einzige Beständtheil jener Diluvialbildung zu seyn scheinen. Als ich im Frühjahre 1828 die Insel Sardinien besuchte, und in Cagliari eine kurze Zeit verweilte, hatte ich Gelegenheit, die vom Ritter La [Marmora daselbst entdeckte FKinochenbrekzie mit einiger Musse zu untersuchen, nachdem ich zuvor die Lagerungsverhältnisse und einen Theil der eingeschlossenen Säugethierknochen und Schal- thiere an der Brekzie von Nizza und Fillafranca gesehen hatte. Cuvier beschreibt die Hnochenbrekzie von Caglart, und obwohl ihm nur ein faustgrosses Stück zu Gebote stand, so entdeckte er doch in derselben die Reste von einer Spitzmaus, einem Lagomys, einer Wasserratte und einer Eidechse. Die Stelle, womit dieser be- rühmte Naturforscher seine Untersuchungen über die sardinische 755 Knochenbrekzie schliesst 1), feuerte mich in meinen mühsamen Un- tersuchungen an, und es gelang mir, zu dem bereits Bekannten eine Menge neuer Thatsachen hinzuzufügen. Ueber die Lagerungsverhält- nisse der Sardinischen Knochenbrekzie und die in’ derselben gefun- denen Thiere habe ich bereits eine kurze Beschreibung an einem an- dern Orte gegeben 2), und über die merkwürdigen Verhältnisse der fossilen Lagomysarten zu den lebenden habe ich ebenfalls Einiges bekannt gemacht 3). Später konnte ich bei grösserer Musse nicht nur die bereits gesammelten Fragmente einer nähesen Untersuchung unlerwerfen, sondern es gelang mir auch, aus einer Menge von Brek- zienstücken noch manche interessante Ueberreste herauszuschlagen und in mehreren Cabinetten von Deutschland ähnliche zu untersu- chen. Sehr merkwürdig war es mir, in der Gaylenreuther Höhle bei Muggendorf ebenfalls Spuren kleiner Nagethiere aufzufinden, welche den vielen früheren Naturforschern, die diese Höhle besuchten, ent- gangen waren. Nur der Graf von Münster hat ebenfalls kleine Säu- gethierreste aus dieser Knochenhöhle erhalten. Ich beschränke mich in dieser Abhandlung ‚auf die Beschreibung der Ueberreste von kleinen Insectenfressern, Nagern und Vögeln, da ich im Stande bin, Abbildungen davon in solcher Vollständigkeit zu geben, wie sie bis jetzt noch nicht erschienen sind, Fledermaus. Die Reste von Fledermäusen gehören unter die seltensten Ueber- 1) Recherches sur les ossemens fossiles, 3&me Edit, Tome IV. p. 207: „Que ne de- couvriroit-on pas, si quelque habitant du pays se donnoit pendant quelques mois sur une certaine quantit@ de ces breches, la peine que j’ai ete reduit & prendre sur un si petit fragment.‘“‘ 2) Kastner’s Archiv für die gesammte Naturlehre XY. Band, Heft 1. S. 10. Ich habe daselbst bereits folgende Thiere erwähnt, welche ich ge- funden hatte: Fledermaus, Spitzmaus, Hund, Wolf, Lagomys, Ratte, Feldmaus, 2 Wiederkäuer, 4 Vögel, eine Eidechse, eine Natter, eine Landschnecke. 3) Isis von Oken. Jahrgang 1829. Heft XI. Seite 1132. 05 2 756 f bleibsel der vorweltlichen Thiere, und man glaubte lange, diese hät- ten so wenig, als Affen vor der Fluth gelebt. Nachdem Cuvier viele Jahre lang in den Gypsbrüchen des /Montmartre die Knochen fossi- ler Thiere aufgesucht und eine bewundernswürdige Menge von Arten zusammengebracht hatte, erhielt er, erst nach der Vollendung der zweiten Auflage seines grossen Werkes, von jener Grabstätte urwelt- licher Thiere auch eine deutlich erhaltene Fledermaus. „Die Existenz dieser Gattung,“ sagt Cuvier, „ist um so merkwürdiger, als ich we- der in dieser Formation, noch in einer der späteren Gebirgsbildungen weiter eine Spur von Fledermäusen oder Vierhändern aufgefunden habe“ 1). Später spricht Graf von Münster von den Ueberresten ei- ner Fledermaus, welche sich zugleich mit Knochen von Feldmäusen, Bären und Hyänen in der Höhle von Arumberg im Baireuthischen, im Uebergangskalke, gefunden haben 2). Ich verdanke der Güte des Herrn Grafen die Mittheilung dieser Reste, welche vorzüglich in Ex- tremitätenknochen bestehen. Ich muss aber gestehen, dass ich sie so wenig, als die mit vorkommenden Gebeine von Fröschen, Fischen, Mäusen, Spitzmäusen, Maulwürfen, Vögeln, Eidechsen, welche alle mit den hier zu Lande lebenden die grösste Aehnlichkeit haben, für wirklich fossil halte; sie haben weder das Aussehen ächt fossiler Knochen, noch kommen sie mit vorsündfluthlichen Gebeinen in fester Brekzie vor, sondern liegen entweder ganz lose, oder sind blos in einen kreideweissen Tuff eingeschlossen. Derselben Meinung ist auch Goldfuss. Buckland, Margel de Serres und andere haben gezeigt, dass man bei den kleineren Resten in Höhlen in Bezug auf ihren Ursprung sehr vorsichtig seyn muss, da sie öfters postdiluvianisch sind. Kaninchen, Mäuse, Fledermäuse trifft man häufig lebend in Kinochenhöhlen, oft in grosser Menge an; sie kommen darin um, 1) Discours sur les revolutions de la surface du globe, 5eme Ed, 1828. p. 525. Hier ist die Steinplatte auch abgebildet, 2) Bulletin des seiences nalurelles. Vol. IX. pP: 275. rt 757 verwesen, und so findet man ihre Knochen nicht selten neben den antediluvianischen. Ich selbst fand in der Knochenbrekzie von Cagliari den linken Unterkiefer einer Fledermaus, zugleich mit Resten vom Lagomys, welcher alle Kennzeichen des wirklichen Fossilseyns an sich trägt. Er enthält noch drei hintere, wahre Backzähne und einen falschen; vor diesem befindet sich eine kleine Zahnhöhle für einen zweiten falechen Backzahn und eine stärkere für einen Eckzahn. Das Thier, von welchem der Unterkiefer herrührt, gehörte also einer von den Gattungen, welche nur 5, nicht 6 Backzähne auf jeder Seite haben. Man sieht fig. 1 a den Unterkiefer in natürlicher Grösse, fig. 1 b die Zähne etwa fünflach vergrössert. Mit Phyllostoma hastalum ver- glichen zeigte er vıele Aehnlichkeit, nur ist der fossile Unterkiefer- knochen dünner, aber fast eben so lang. Sonst ähnelt er an Bildung und Grösse auch der Yespertilio discolor. Er sieht mehr bräunlich ‚aus, als die übrigen in der Knochenbrekzie von Sardinien gefundenen Reste, und die sonst glänzend weissen Zähne der Fledermäuse er- scheinen hier wie mit einer Baize kastanienbraun gefärbt. Bei Herrn Professor Bronn in Heidelberg entdeckte ich in einem Stücke fester Kinochenbrekzie aus dessen Sammlung, von Zntibes, ein Unterkieferfragment mit zwei wahren Backzähnen, das unzwei- felhaft von einem Insectivoren kommt, von welchem ich aber, seiner Hleinheit wegen, und weil es nur etwas aus der festen Brekzien- masse heraussah, nicht mit völliger Sicherheit bestimmen konnte, ob es einer Fledermaus oder einer Spitzmaus angehört. Doch glaube ich eher, dass es von einem Thiere ersterer Gattung ist, vielleicht von etwas geringerer Grösse, als die sardinische Fledermaus, etwa wie die bei uns vorkommende ZYespertilio pipistrellus. In demselben Stücke befanden sich noch ein kleiner Coluber- oder Eidechsenwirbel, und einige andere, nicht bestimmbare kleine Hnochenfragmente. 158 Spitzmaus. Die eigentlichen Insectivoren gehören ebenfalls zu den ‘seltenen Erscheinungen in den Gebirgslagern, und sind bis jetzt nie in den älteren Schichten, sondern nur im Diluvium und im neueren Schwemm- lande gefunden worden. Billaudel fand in der Höhle von Avison, bei St. Macaire im Dep. de la Gironde, Knochen vom Maulwurf mit Ueberresten von Hyänen und anderen Thieren, nebst einer Art Insectivoren, welche ihm zur Gattung Sorex zu gehören schien 'J). Fon Schlotheim hatte schon früher Zähne und Hinochen von Spitzmäusen, mit Resten von Füch- sen, Wieseln, Hasen, Ratten, Maulwürfen, Eichhörnchen, Eulen, Frö- schen und sogar von einem Haushuhne, in den Lehmausfüllungen der Gypsspalten bei Köstritz, zugleich mic Menschenknochen und wirk- lich urweltlichen Rıhinozerossen gefunden 2). Doch erhebt dieser Naturforscher selbst beträchtliche Zweifel gegen den urweltlichen Ursprung jener ersterwähnten, mit jetzt lebenden vollkommen über- einstimmenden Reste. . Vor Cuvier war das Daseyn der Spitzmäuse in den Knochen- brekzien unbekannt. Erst in der zweiten Auflage seines grossen Werkes beschreibt er solche Reste 5). Er schlug sie aus einem Stück Hinochenbrekzie heraus, welches er von Sardinien erhalten hatte; sie bestanden aus einem Kieferfragment mit drei Backzähnen und einem Oberarmbeine. Die Grösse kam mit unserer Sorex fodiens überein. Die Spitzen dieser Zähne waren orangegelb gefärbt, wie bei mehre- ren lebenden Spitzmäusen, namentlich bei Sorex fodiens L. (Sorex 1) Bulletin de la Soc, Linn. de Bordeaux, tom. I. p, 519, daraus im Bulletin des Sc. naturelles. Vol. XIII, p. 427. 2) Petrefaktenkunde. Nachtrag L S. 9. 3) Recherches sur les oss, foss, 5@me Edit, Vol. IV. p. 206 und Planche XY. fig. 27 und 28. ; 759 Daubentonü Erxl.), an der Wasserspitzmaus, und bei Sorex remifer Geoffr. nach Cuviers Angabe. « Mir ist nicht bekannt, dass sonst in einer Finochenbrekzie die Reste einer Spitzmaus aufgefunden worden seyen; blos Nöggerath erwähnt !), dass man in der von Dalmatien welche aufgefunden habe. Ich erinnere mich aber, weder in Partsch’s 2) Schrift, noch sonst irgendwo die bestimmte Angabe gelesen zu haben. In der Sardinischen Knochenbrekzie habe ich mehrere Frag- mente einer Spitzmaus aufgefunden, welche mit der von Cuvier ab- gebildeten übereinstimmen. Fig. 2 a ist das vordere Stück eines lin- ken Unterkiefers in natürlicher Grösse, fig. 2 b etwa dreifach verr grössert abgebildet. Fig. 3 stellt das hintere Stück eines anderen, ebenfalls linken Unterkiefers dar. Die Spitze des vorderen Schneide- zahns ist in fig. 2 deutlich gelb gefärbt. Durch die gefällige Mittheilung des Herrn Dr. Michahelles_er- hielt ich mehrere von Brehm gesammelte und bestimmte Spitzmäuse. Dieser verdienstvolle Naturforscher hat die bisher bekannten Arten in mehrere neue zerfällt und in der That zeigt der Zahnbau derje- nigen, welche ich gesehen habe, solche Abweichungen, dass ich hierin Brehm beistimmen muss, so wenig ich sonst seine Methode, neue Arten in die Ornithologie einzuführen, billigen kann. Der fossile Unterkiefer wurde verglichen: 1) Mit Sorex pratensis Brehm. Der fossile ist dem Vorder- zahne nach zu urtheilen (da die Thiere in Bälgen waren) etwas grös- ser; beide haben röthlich gelbe Spitzen, aber der Schneidezahn von Sorex pratensis ist oben gezähnelt, während der fossile eben oder nur an der Spitze mit einer schwachen Ausschweifung versehen ist. 4) Uebersetzung von Cuviers Umwälzungen derErdrinde. Bd. 2, 1830. S. 421. 2) Ueber das Detonationsphänomen auf Meleda, Wien 1828. 160 2) Mit Sorex leucodon Herm. Diese Spitzmaus hat zwar un- gezähnelte Schneidezähne im Unterkiefer, aber der Schmelz ist ganz weiss. 3) Mit Sorex araneus. Hier finden sich ebenfalls ganz weisse Zähne; scheint aber etwas kleiner zu seyn als der fossile. im Mit Sorex fodiens. Mit dieser Art scheint die fossile die meiste Aehnlichkeit im Zahnbau gehabt zu haben. Die Grösse ist bei beiden gleich, die Spitzen sind gelbroth gefärbt, die Schneide ist oben und vorne schwach ausgerandet. 5) Mit Sorex rivalis Brehm. Diese Art bietet im Zahnbau keine besonderen Verschiedenheiten von der vorhergehenden dar. Das Unterkieferfragment fig. 3 verglich ich mit einem Skelete, angeblich von Sorex araneus, in der Sammlung der Akademie der Wissenschaften in München. Die Zähne im fossilen Unterkiefer zei- gen sich schon etwas abgenutzt, tragen aber deutlich die Bildung der Gattung Sorex an sich. Üharacteristisch ist ebenfalls die Form des Processus coronoideus und des hinteren, unteren Fortsatzes. -An dem erwähnten Skelete war dieser letztere schmaler, dünner, länger und ragte mehr gerade nach hinten, nicht abwärts. Der ganze Unterkiefer war in allen seinen Dimensionen kleiner und weniger stark als der fossile. . So möchten meine Beobachtungen mit denen von Cuvier über- einstimmen, und wir beide eine Art aus der Sardinischen Knochen- brekzie beschrieben haben, welche mit unserer Wasserspitzmaus ($o- rex fodiens) viele Aehnlichkeit hatte, ohne ihr völlig zu gleichen. In Fig. 4 ist ein Oberarmbein abgebildet, das ebenfalls seiner ganzen Bildung nach, mit dem breiten unteren Ende und den vor- springenden Condylen,, einer Spitzmaus angehörte; es ist, wie ein 761 ähnliches, von ‚Cuwier abgebildetes, gleichfalls aus der Sardinischen Knochenbrekzie. Eben daher ist das Oberschenkelbein (fig. 4 b), das wahrscheinlich auch von derselben Spitzmaus ist; ich kann diess je- doch nicht genau bestimmen, da mir'in diesemAugenblicke kein Ske- let einer Art Sorex zu Gebote steht. Beide sind in natürlicher Grösse abgebildet, während das Oberarmbein bei, Cuvier !) beträchtlich ver- grössert ist. Fossile Nagethiere der Diluvialzeit. In allen Gebilden des Diluviums hat man bereits Nagethiere ge- funden, nirgends aber in solcher Menge, als in den Spaltenbrekzien, welche auf eine so merkwürdige Weise in einem Zuge von der Süd- spitze von Spanien um die ganze Nordküste des Mittelmeeres bis an ' die. Gestade von Dalmatien und Griechenländ herumgehen, und eben- falls in Corsica, Sardinien und Sizilien aufgefunden worden sind. Diese Ausfüllungen enthalten zum Theile dieselben Thiere, wie die Höhlen der Kalkgebirge im nördlichen Europa, nur walten hier die Neischfressenden Thiere bei weitem vor, die kleinen Nagethiere treten zurück. Zu den im Diluvium beobachteten Nagethieren, welche ich nicht selbst untersuchte, gehören das Stachelschwein, wovon Pentland ei- nen fossilen Zahn im Val d’Arno bei Sangiovanni gefunden hat 2), und der Biber, wovon man eine grosse Art bei Taganrog (Castor Trogontherium Cv., Trogontherium Cuvieri Fischer), andere in den (älteren?) Torfmooren Europa’s gefunden hat 3). 1) 1. c. Pl. XV. fig. 28. 2) Cuvier Recherches Vol. V. 2. p. 518. 3) Ebendas. Vol. V. 1. p. 44. Neuerdings hat man auch in der Auvergne einen Biber aufgefunden. Vgl. Croizet und Fobert’s Rech, sur les oss. foss..du Puy de Döme. 06 162 Die übrigen Nager beschränken sich auf die Gattungen Lepus, Lagomys, Mus und Arvicola. Hasen und Kaninchen. Lepus. Reste, besonders Kiefer von Hasen und Kaninchen, hat man bis jetzt in mehreren Höhlen Frankreichs und Englands, und in den Knochenbrekzien an den Mittelmeerküsten gefunden. Die Unterkiefer, welche Cuvier, nebst Stücken vom Oberarm- beine, Oberschenkelknochen und vom Ellenbogenbeine aus der Kno- chenbrekzie von Cette abbildet, gehörte nach Cuvier einer Art Ra- ninchen,: welche dem unsrigen an Bau und Grösse ähnlich gewesen seyn muss !). Das Schulterblatt, welches er einer zweiten, kleine- ren Art zuschreibt 2), scheint mir eher von einem Lagomys herzu- rühren, was durch eine Arfgabe von /Margel de Serres ur so wahr- scheinlicher wird, nach welcher in der Hnochenbrekzie von Cette ein ganzer Kopf von einem Lagomys aufgefunden wurde 3). Doch giebt auch dieser Naturforscher an, dass sich in dieser Brekzie ausser dem gewöhnlichen Kaninchen, Reste von einem finden, welches um ein Drittheil kleiner war. Unserem Kaninchen, wie dem von Cette musste das Thier sehr nahe verwandt gewesen seyn, von welchem Cuvier einen Unterkiefer abbildet *), der aus der Brekzie vom Monte Uliveto bei Pisa abstammt. Hnochen von der Grösse eines Kaninchens fand Cuvier auch in der Brekzie von Corsica 5); diess bestätigte Dourdet, inden er einen daselbst gefundenen Hiefer abbilden liess 6). Aisso spricht von Ueberresten von Lepus aus der Hnochenbrekzie. von Nizza 7). Reste von einer Art Hasen oder Kaninchen (die dem ge- 4) Recherches Vol. IV. p. 177. pl. XIV. fig. 13 bis 18. 2) Ebendas. p. 178. 5) Essai pour servir a l’histoire des animaux du midi de la France. Paris. 1822. #to. p. 05« 4) 1. e. p. 196. 5) 1. c. p. 409. 6) M&moires da la Soc. Linneenne de Paris t. IV. (1825) p- 52. fig. 3. 7) Histoire naturelle des princip. prod, de l’Europe meridionale TI p. 151. 763 meinen Hasen gleichen) beschreibt Duckland 'aus ‘der Grotte von Kirkdale !). Was die Kiefer betrifft, welche Cuvier aus der Knochenbrekzie von Gibraltar nach Camper abbildet und beschreibt 2), so glaube ich ' nicht, dass sie von einem Kaninchen, das kleiner gewesen seyn müsste als das unserige, herrühren, sondern ich halte sie für Kiefer von La- gomys. Cuvier schwankte selbst, nachdem er die Lagomysreste von Corsica gesehen hatte, ob er sie zu dieser Gattung oder zum Kanin- chen rechnen sollte. In der Knochenbrekzie von Cagliari, welche ich auf das Ge. naueste und in unzähligen Stücken untersuchte, fand ich nie eine Spur von einer Lepusart. Dagegen sah ich Kiefer davon in der Kno- chenbrekzie von Nizza. Das Naturalienkabinet der Universität Erlan- gen besitzt ein Stück Knochenbrekzie, fn welches der Unterkiefer eines Kaninchens eingeschlossen ist und das höchst wahrscheinlich aus Nizza stammt, Es ist eine Unterkieferhälfte der rechten Seite mit 5 Backzähnen und übertrifft unser gewöhnliches Kaninchen an Grösse kaum. Hasenmaus. Lagomys. Fossile Reste von Lagomys hat Cuvier zuerst in der Knochen- brekzie von Corsica °), und dann in der von Sardinien aufgefunden ®). Wie wir eben gesehen haben, dürften auch die Brekzien von Gibral- tar und Cette solche Reste enthalten. Aisso hat mehrere Knochen in der Brekzie am Schlossberge bei Nizza gefunden, die er dem La- gomys zuschreibt 5). Nach Chabriol und Bouillet 6), so wie nach ı) Reliquiae diluvianae pl. XII. £, 8. 2) L.c.p. 174. pl. XIII. fig. 4. 3) L.e. p. 199. pl. XIV. fig. 4—6. 4)L. ce. p. 203. pl. XV. fig. 16—20. 5) Risso Hist. nat. des. princip, etc. T.I. p: 151. 6) Tableau comparatif. Note, als Anhang zu ihrem grossen Werke, 96* 164 Croizet und Fobert J), haben sich Reste von Lagomys ebenfalls in dem berühmten Knochenlager in der Auvergne im Dep. du Puy de Döme gefunden. In ungeheurer Menge, welche allen Glauben übersteigt, fand ich Ueberreste von Lagomys in der Knochenbrekzie von Cagliari, und' icb habe in zahlreichen Exemplaren fast alle Theile des’Skeletes mehr oder minder vollständig erhalten; vom Schädel nur Fragmente, aber gerade die: characteristischen.; Oberkiefer und. Unterkiefer mit den Zähnen. Fig. 5 bis 23 stellen die ganze Suite dar, Fig. 5 ist der Zwischenkiefer von innen dargestellt, um die kleinen hinteren Schnei- dezähne zu zeigen, das eigenthümliche Merkmahl der Gattung Lepus und Lagomys. Die Form der äusseren, vorderen Schneidezähne ist bei beiden Gattungen gleich, die hinteren, inneren dagegen sind bei Lagomys von aussen nach innen etwas abgeplattet, se dass ihr läng- ster Durchmesser von vorne nach hinten fällt; gerade.umgekehrt ist es bei unserm gemeinen Hasen und beim Kaninchen, hier sind sie von vorne nach hinten. 'abgeplattet. Die Durchschnittsfläche gleicht bei Lagomys einem von vorne nach hinten gerichteten Ovale, bei Lepus einem ungleichseitigen , von innen nach aussen längeren Vier- eck. Dieses bisher nicht beachtete Unterscheidungsmerkmal kann in Zukunft für die Bestimmung solcher fossiler Nagethierreste von Wichtigkeit werden. „Am. Obsikieiä (Fig. De und 6b) Eösmok man sogleich eine Verschiedenheit der Form und Zähnezahl vom Kaninchen. Der haken- förmige Fortsatz auf, der Mitte der äusseren Fläche fehlt beim Hasen und. Kaninchen, findet sich dagegen bei dem von Cuvier ‚abgebildeten fossilen Lagomysschädel und bei Lagomys ogotonna. Die Hasen- gattung. Bat 6 Zähne im Oben die Ga Lagomys, wie man HE) i 8 ‘Ei A 4) Rechörches sür les: 0s5.-foss."du:Puy ‘de Döme nach: Bulletin des’ sc, nat, Mars 1829. p. 346. la! 705 ebenfalls in der gegebenen Abbildung (Fig. 6 b) finden wird, nur 5; der letzte kleine Backzahn fehlt nämlich hier ganz. Auch ist die Form der Zähne etwas verschieden. Heiner der fossilen Oberkiefer, welche ich besitze, war so vollständig, um nachweisen zu können, ob die Gattung Lagomys die für die Lepusarten characteristische durchbrochene Stelle am Oberkiefer vor dem Jochbogen habe. In- dess ist diess nach den von Cuvier gegebenen Abbildungen der Fall bei L. ogolonna und corsicanus. Unter .den übrigen. Schädelresten haben sich aın meisten die gewölbten Paukenknochen erhalten, wo- von ich eine gute Anzahl besitze, 2 Nicht weniger auffallende Verschiedenheiten finden sich am Un- terkiefer. Fig. 7 a stellt eine rechte Unterkieferhälfte von der äus- seren Seite, Fig. 7b eine linke von der inneren Seite.dar. Zur Vergleichung habe ich in Fig. 24 den rechten Unterkiefer eines jun- gen Kaninchens abbilden lassen. Der Unterschied besteht vorzüglich darin, dass der hintere, untere Theil beim Kaninchen stumpfer, ge- wölbter erscheint, und oberhalb desselben, an der hinteren Seite des aufsteigenden Astes des Unterkiefers ein tieferer, aber kürzerer Aus- schnitt befindlich ist. Das Zahnsystem beider. ist ebenfalls verschie- den, was sich aus der Betrachtung der Abbildungen ergiebt. In Fig. 8 sind die unteren Backzähne von Lagomys von der Kaufläche dar- gestellt, in Fig. 25 die vom Kaninchen. Lagomys hat nur 4, die Lepus- arten haben 5 Backzähne im Unterkiefer; der letzte kleine Backzahn fehlt nämlich auch hier bei Lagomys, wie am ÖOberkiefer; dagegen hat der 4te (in fig. 12 besonders dargestellt) einen kleinen Anhang, der beim Hasen und Kaninchen fehlt und offenbar den fehlenden 5ten repräsentirt. Auch die übrigen Zähne (Fig. 9—11) zeigen kleine Verschiedenheiten !). Weniger deutlich treten die Unterschiede im 4) Ausführlich habe ich das Zahnsystem der lebenden und fossilen Lagomysarten und Kaninchen in Oken’s Isis 1829, Heft XI, S. 1155 u. d. £. beschrieben. 166 übrigen Knochengerüste hervor. Nur was die Speiche (Fig. 18) be- trifft. muss ich Cuvier’s 1) Angaben bestätigen; sie ist bei Lagomys platt, während sie beim Kaninchen und Hasen mehr rundlich ist. Wenn man die sardinischen Lagomysreste mit den Abbildungen vom corsicanischen bei Cuvier vergleicht, so zeigt sich auf der Stelle, dass letzterer beträchtlich grösser und eine davon verschiedene Art war; denn so viele und an Grösse verschiedene Oberkiefer ich auch besitze, so reicht doch keiner nur entfernt an die corsicanische Art, welche um ein Drittheil grösser war. Gehörten die von Cuvier (Pl. XII. f. 4) abgebildeten Kiefer von Gibraltar wirklich einem Lagomys an, wie ich vermuthe, so dürfte derselbe ebenfalls etwas grösser ge- wesen seyn, als die sardinische Art. Mit den lebenden Arten, nämlich mit Lagomys ogotonna, al- pinus und pusülus verglichen, deren Schädel und Hnochengerüste uns Pallas und Cuvier zum Theile abbilden liessen, zeigt unsere fos- sile Art ebenfalls einige Verschiedenheiten. Lagomys ogotonna und alpinus wenigstens haben einen kleinen spitzen Fortsatz an der vor- deren Seite des aufsteigenden Astes des Unterkiefers, den ich an mei- nen fossilen durchaus vermisse. Beifolgende Tabelle giebt die Maasse der lebenden Lagomys und meiner fossilen Art im französischen Dezimalmaasse an. Die Messun- gen sind nach den Abbildungen von Cuvier und Pallas genommen. Da ich einen grossen Reichthum fossiler Knochen dieser Art habe, welche’ unter einander nicht unbeträchtliche Grössenverschiedenheiten darbieten, so habe ich letztere häufig beigesetzt. Ich glaube, dass alle Reste in der sardinischen Knochenbrekzie nur von einer Art ab- stammen, und dass die Grössenunterschiede nur individuell sind; ich kann diess mit Bestimmtheit sagen, da ich von manchen Finochen 1) L. c. p. 205. - ei 767 über 60 Exemplare habe. Es waren auch ganz junge Thiere "mit darunter, bei denen die Epiphysen noch knorpelich waren. Ich habe die Mühe nicht gescheut, die Messungen zu vervielfältigen, weil da- durch künftige Untersuchungen und die Bestimmung der fossilen Ar- ten sehr erleichtert werden, indem man hiebei nicht selten die Maasse als die besten Unterscheidungsmerkmahle anwenden muss, welche aber dann immer trüglich bleiben werden, wenn man zu wenig die individuellen Alters- und Grössenverschiedenheiten bei solchen Ver- gleichungen berücksichtigen kann. Fossile Feldmaus. JSrvicola. In mehreren Höhlen und mittelmeerischen Brekzien hat man Reste von der Gattung Arvicola gefunden. Cuvier beschrieb und bil- dete aus der Fnochenbrekzie von Cette den Unterkiefer einer Feld- maus ab, der von einem Thiere kam, welches viele Aehnlichkeit mit Linne’s Mus arvalis hatte 1). In der Brekzie von Corsica sind eben- falls die Ueberreste einer Art sehr häufig, deren Zahnbau die grösste Aehnlichkeit mit Arvicola amphibius hat ?2). Nicht minder häufig fand Cuvier die Reste von Feldmäusen in der Brekzie von Sardinien; er hält die darin gefundene Art für identisch mit der in Corsica 3). Risso gibt an, dass er in der Brekzie von Nizza eine Feldmaus mit ihrem ganzen Knochengerüste gefunden habe #). Auch in Höhlen fand man solche Reste, so zu Avison bei St. Macaire 5), und in an- dern französischen Höhlen, wenn ich nicht irre auch in der Höhle won Sundwich in Westphalen. D’Alton bildete einen Schädel ab in seinem grossen Werke über die Skelete der Säugethiere, welches ich leider nicht zur Hand habe. Buckland fand in der Höhle von Kirk- dale zweierlei Arten 9). ö 1) Recherches Vol. IV. p. 179. 2) Ebendas. p. 202. pl. XIV. fig. 7. 5) Ebendas, p. 205. pl. XV. fig. 21, 22, 23, 24, 25, 26, 29, 30. 4) Hist. nat. des princip. prod, du midi de l’Europe. Vol, I. p, 151. 5) Bulletin des sc, nat, Vol. XIU. p. 427. 6) Re- liquiae diluvianae pl. XI. 168 Ich habe in Cagliari eine sehr beträchtliche Menge Kiefer und Knochen von Feldmäusen (Hypudaeus s. Arvicola) gesammelt und die interessantesten in Fig. 26 bis 35 selbst gezeichnet. Wir wissen bereits, dass die bei uns vorkommenden Arten der Gattung Arvicola oder Hypudaeus einige kleine Differenzen im Zahn- bau zeigen. Arvicola argentoratensis hat am ersten unteren Back- Zahn drei dreieckige Prismen aussen, vier nach innen; A. amphibius, arvalis, oeconomus haben nur zwei aussen und drei innen !). Bei meinen fossilen Unterkiefern finde ich folgenden Zahnbau: Der erste Backzahn (Fig. 20 vergrössert von innen) hat vorne einen stumpfen Winkel, nach innen fünf, nach aussen vier scharfe Winkel. Die beiden folgenden haben nach innen drei, nach aussen drei; der zweite hat nach vorne noch einen stumpfen Vorsprung, der eine An- deutung des vordern Winkels vom ersten ist. Man sieht also, dass der erste Backzahn noch zusammengesetzter ist, als bei Arv. argen- toratensis und bei der Gattung Ondatra, welche beide innen drei, aussen vier Winkel haben. Die fossile Art dürfte also Aehnlichkeit mit der von Zriedrich Cuvier etwas unvollkommen beschriebenen Art 2) haben, welche eine zweite Abtheilung im Zahnsystem der Gat- tung Arvicola bildet. So viel ist gewiss, dass sie dadurch von den bereits näher bekannten lebenden Arten merklich abweicht; da aber noch viele, namentlich ausländische Arten zu wenig genau beschrie- ben sind, so lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, ob die fossile sar- dinische Feldmaus specifisch von allen lebenden Arten verschieden sey. Bei kleinen Thieren, bei Gattungen, welche an Arten so reich sind, ist diess ungemein schwierig auszumitteln, während man:es bei den grossen Pachydermen so leicht hat, Merkwürdig ist es, dass es nach Cefiti 5) in Sardinien keine Art Feldmaus gibt; auch ich er- 1) Cuvier Recherches Vol. IV. p. 179. 2) Des dents des mammiferes p. 156. 3) Storia naturale della Sardegna Tom, I, p. 197. 769 hielt bei meinem, freilich kurzen Aufenthalte, keine; eben so weuig weiss ich, dass La /Marmor«a eine aufgefunden hätte. Ich fand, dass unter den Knochen von Arvieola, welche ich be- sitze, manche Grössenverschiedenheiten vorkommen. Nach den KBie- fern, als den am meisten characteristischen Theilen, zu schliessen, beruhen dieselben aber einzig auf Alters- und individuellen Unter- schieden. Fig. 31 bis 35 stellen Oberarmbein, Becken, Oberschen- kel, Schienbein und Zehenglieder dar, welche, nach meinem Dafür- halten, zur fossilen Feldmaus gerechnet werden müssen, da sie die entsprechende Grösse haben. Da auch eine Art der Gattung Mus vorkommt, so bin ich zweifelhaft gewesen, ob sie nicht zu dieser zu rechnen seyen. Diese war jedoch grösser, und ich besitze eine An- zahl grösserer Röhrenknochen, welche ihr angehört haben dürften. Der von Cuvier aus Cette abgebildete Unterkiefer dürfte einer von der sardinischen verschiedenen Art angehört haben. Beide haben gleiche Länge der Kiefer, aber die Art von Cette hatte im Unterkiefer andere Dimensionen; letzterer war höher und in allen Verhältnissen dicker und stärker; die Kiefer aus Cagliari sind alle schmäler, länger, man möchte sagen zierlicher in ihrem Baue. Buckland ') bildet ei- nen Kiefer einer Art ab, deren Reste sich in sehr grosser Menge und in wirklich fossilem Zustande in der Höhle von Kirkdale finden; die- ser ist aber um ein Drittheil grösser, als die sardinischen. Von einer zweiten Art in derselben Höhle rührt das von Buckland abgebildete Becken her 2); sie war kleiner als die sardinische Art. Cuvier be- schreibt von derselben Art Reste und .sagt, dass diese kleinere Art der englischen Höhlen mit Zypudaeus arvalis der Grösse nach am meisten übereinstimmt 3). 1) Relig. diluv. Pl, XI. £.7. 2) Ebendas. Pl. XI. f. 51. 3) Recherehes. Tome Y. 1. p- 54. 97 \ 770 Als ich im Sommer 1329 die an fossilen Knochen so reiche Gai- lenreuther Höhle bei Muggendorf besuchte, erhielt ich daraus zu mei- ner nicht geringen Freude ein Stück Brekzie mit einem Bärenwirbel, in welchem zu gleicher Zeit das Bruchstück eines Unterkiefers, ein Oberschenkelknochen, ein Theil des Beckens und Phalangen von einer sehr kleinen Art Feldmaus eingeschlossen waren. Der Oberschenkel- knochen ist so ausgebildet, dass er von einem alten Thiere herrühren muss; diese Art dürfte aber nicht viel mehr als die Hälfte der Grösse der sardinischen gehabt haben. Ein Oberschenkelbein ist Fig. ” ab- gebildet. Ratte. Mus. Seltener als. die Feldmäuse (Zypudaeus) sind die eigentlichen Mäuse (Mus) in fossilem Zustande angetroffen worden. Doch fand Buckland eine Art ia der Grotte von Kirkdale, welche die Grösse unserer Hausmaus kaum übertraf !). ‚Sparsamer, aber noch immer in beträchtlicher Menge, habe ich die Ueberreste einer Mäuseart in der Knochenbrekzie von Sardinien angetroffen. Die Kiefer in natür- licher Grösse sind Fig. 36 und 37, die beiden vordersten Backzähne Fig. 539 und 40 vergrössert dargestellt. Diese Art war um ein Dritt- theil grösser, als die englische fossile, und gab der gemeinen Ratte an Grösse nicht viel nach. Vögel der Diluvialzeit. Es ist eine alte, durch Cuvier bestätigte Meinung, dass die Or- nilholithen, zu den seltensten Ueberresten einer früheren Welt gehö- ren. In der That fehlen sie auch den älteren Formationen völlig, und ich war immer der Meinung, dass die Vögel zugleich mit den Säugethieren erst nach der Ablagerung der Kreide, zur Zeit der ter- 1) Reliquiae diluvianae, Pl, XI, 71 tiären Bildungen, auftraten. Diese Meinung scheinen die Forschungen der neuesten Zeit zu bestätigen; die sogenannten Vogelknochen im Oolithenkalke von Stonesfield, einer zur oberen Lias oder Juraforma- tion gehörigen Bildung, die Buckland früher als solche aufführte, so wie die Ornitholithen von Tilgate, sind neuerlich als Reste des flie- genden Reptils (Pterodactylus s. Ornithocephalus) erkannt wor- den !). Eben so dürften alle von Pappenheim und Solenhofen ange- führten Reste von Vögeln, Reptilien angehören. Nach einer briefli- chen Mittheilung des Herrn Grafen von Münster ist der früher von ihm erwähnte Kopf eines Vogels der Gattung ZLarus 2) kein Vogel- kopf, sondern gehört einer ganz neuen Gattung eines fliegenden Rep- tils, vom Pierodactylus sehr verschieden, an. In den tertiären Gebilden treten die Ornitholithen auf einmal mit einiger Häufigkeit auf. Unzweifelhaft kommen welche in Och- ningen vor, deren Blumenbach gedenkt ®); wahrscheinlich auch in dem an Fischversteinerungen so reichen Kalk des Monte Bolca 9. Wenigstens Q Arten Vögel kommen unter Paläotherien und Anaplo- therien im Gyps von Paris vor. Cuvier beschrieb sie genau und bil- dete sie ab 5). Die Ueberreste von vier Vögeln, ja ganz wohlerhal- tene Vogeleier wollen Croizet und Jobert neuerlich in der Auvergne gefunden haben 6). Ein Paar Ornitholithen aus dem Kalktuff und der Braunkohle führt auch Schlotheim auf ?), und Ho/f stellte das frü- her über Ornitholithen Bekannte zusammen °); es ist unbegreiflich, wie Defrance im Jahre 1824 nur drei bestimmte Vogelarten in sei- 1) Procaed. of the Geol. Soc. 1829. Febr. 6. und daraus in Leonhard’s und Bronn’s Zeitschrift. 1ter Bd. 1tes Heft. S. 125. 2) Bulletin des sc. nat. T.X. p. 15. 3) Hand- buch der Naturgeschichte. Ste Aufl. S. 751. 4) Cuvier Recherches. Vol. III. p. 305. 5) Ebendas. p. 310. 6) Bulletin des sc, nat. XYI. Vol. p. 346. 7) Petrefactenkunde S, 26. 8) Magazin für die gesammte Mineralogie. Bd. I. S. 285. 97* 712 nen Tabellen aufführen konnte 1), und Zronn in seiner Umarbeitung dieser Tabellen nur sieben 2). Immer häuflger werden die Angaben über die fossilen Vogelreste in der Diluvialformation. Der Major /mrie erwähnte der Ueberreste kleiner Vögel in der Brekzie von Gibraltar 5); John Hunter bestä- tigt diese Thatsache %. Cuvier fand in der Kinochenbrekzie, von Cette das Ellenbogenbein eines Vogels von der Grösse einer Bach- stelze 5). Viele Vogelknochen enthält auch die Kinochenbrekzie von Nizza, denn ZAisso erwähnt aus derselben: kleine Schienbeinkne- chen von der Grösse der Amsel oder anderer Arten der Gattung Zurdus; Wirbel- und Flügelknochen. von Seevögeln, ähnlich der Larus Sterna 6). Sowohl in der Brekzie von Cette als in den Höhlen bei Montpellier kommen mehrere Vogelreste vor, nach der Angabe von Marcel de Serres ?). In anderen Höhlen Frankreichs und Englands sind ebenfalls mit Bären und Hyänen auch Vögel be- graben worden; Dilaudel fand in der schon erwähnten Höhle von Avison das Oberschenkelbein eines Vogels von der Grösse der Wach- tel 2), und Buckland fand die Knochen von fünferlei Vögela in der Grotte von Kirkdale 9. In den Diluvialgebilden der Thäler fehlen die Vogelreste eben- falls nicht. Duchland bildet das Oberarmbein, ähnlich dem einer ‚Gans, aus dem Diluvium von Zawford ab 10%), und im Diluviallehm, welcher bei Westeregeln zwischen Halberstadt und Magdeburg den Gyps bedeckt, fand Germar, mit Knochen vom Nashorn und der ‚Hyäne, auch den Oberschenkel eines Geiers, so gross als unser grauer ı) Tableau des corps organises fossiles. p- 122. 2) Leonhard’s Zeitschrift für Minera- logie. 1826. Bd. I. S. 57. 5) Buckiand Relig. diluv. p. 155. 4) Philos. Transact. 1794. P. I. p. 412. 5) Cuvier l. ec, Vol. IV. p. 179. 6) Risso hist. nat. etc. p. 151. 7) Annal. de Chymie et de Phys. Vol. XXXI. p. 212. (1826). 8) Bulletin des sc. nat. XIII. Vol. p. 427. 0) Reliquiae diluvianae. 10) Buckland Reliquiae diluvianae. Pl, XIII. fig. 9 und 10. 7173 Geier (Yultur cinereus) und diesem sehr ähnlich '). Ich selbst habe früher erwähnt, dass. ich in der Knochenbrekzie von Sardinien die Ueberreste von wenigstens vier Arten Vögel entdeckte 2). Genauere Nachforschungen, welche ich seitdem gemacht habe, lassen mich diese Angabe verdoppeln, und ich werde hier die genaue Beschreibung, mit Abbildungen begleitet, von diesen interessanten Ueberresten mit- theilen. Diese Zusammenstellungen mögen ausser Zweifel setzen, dass auch die Vögel dem Tode durch die grosse Fluth nicht enigin- gen, welche einst alles Lebendige in den Wellen begrub, wie Bronn geneigt scheint anzunehmen 3). Die Bestimmung der fossilen Vogelreste ist bei weitem schwieri- ger, als die der Säugethiere; theils weil die Vögel in ihrem Skelete weit weniger Verschiedenheiten zeigen, als die Säugethiere, und Gleichförmigkeit in der Organisation der allgemeine Typus dieser Klasse ist; theils weil sie aus einer bei weitem grösseren Zahl von Arten und Galtungen bestehen, theils auch, weil gerade die characte- ristischen, die Gattungen unterscheidenden Kennzeichen an solchen Theilen, wie am Schnabel und an den Füssen sich befinden, welche im fossilen Zustande meist verloren gehen, oder doch am wenigsten gut sich zu erhalten pflegen. Noch eine besondere Schwierigkeit be- steht darin, dass die Östeologie der Vögel bei weitem weniger bearbeitet ist, als die der Säugethiere und Reptilien; die allgemeinen Werke, welche wir darüber besitzen, können nur auf die allgemei- nen, hervorstechenden Verschiedenheiten aufmerksam machen, während man bei der Bestimmung der fossilen Reste oft auf die allersubtilsten - Unterschiede merken muss. Hätte Cuvier die fossilen Vögel mit der- selben Genauigkeit abgehandelt, wie er es bei den Säugethieren, den Sauriern und Cheloniern gethan hat, so würde es ohne Zweifel für 1) Referstein geognostisches Deutschland. Bd. III. S. 601. 2) Kastner’s Archiv. Bd. XV. S. 22: 3) Leonhard’s Zeitschrift für die Mineralogie. Bd. XXI; (1826). S. 58. 774 die späteren und weniger glücklich gestellten Naturforscher leichter geworden seyn, die einzeln entdeckten Reste einzureihen, als einen ganz neuen Weg zu gehen. Nach einer nur oberflächlichen Verglei- chung von etwa tausend Vogelskeleten im Pariser Pflanzengarten, ist es mir 'klar geworden, dass sich weit mehr Verschiedenheiten im Knochengerüste finden, als man gewöhnlich bei der gleichförmigen Organisation dieser Thierklasse anzunehmen geneigt ist. Diess zeigt auch die trefllichen Bearbeitung der Osteologie der Vögel von J. F. Meckel, und noch mehr Auskunft darüber haben wir von dem lange versprochenen und ersehnten Werke eines unserer ersten Zoologen und Naturforscher, des Professor /Vitsch in Halle, zu erwarten. Mit Dank müssen wir einstweilen erkennen, was dieser trefflliche Beob- achter uns früher in seinen osteographischen Beiträgen und später in Naumann's Naturgeschichte der Vögel Deutschlands gegeben hat. Aus diesen neueren Arbeiten geht hervor, dass es noch Unterschiede genug giebt, welche im Skelete wenigstens die Ordnungen, häufig sogar die Gattungen, ja hie und da die Arten erkennen lassen; nur sind diese Unterschiede bei weitem subtiler und bedürfen einer fei- neren Auffassungsgabe, als bei anderen Thierklassen. Ausser den angeführten Schriften haben mich bei der folgenden Untersuchung die Vergleichungen von etwa 50 Vogelskeleten aus al- len Ordnungen geleitet; eine Zahl, die freilich nicht beträchtlich ist und wobei ich mich noch zu beklagen hatte, dass nicht alle richtig bestimmt waren und es mir zuweilen unmöglich gewesen ist, die Art aufzufinden, von der ein Skelet genommen war. .Die Unvollständig- keit und wahrscheinlich theilweise Fehlerhaftigkeit meiner Untersu- chung hoffe ich dadurch etwas zu verbessern, dass ich vollständige und öfters von mehreren Seiten genommene Abbildungen der fossilen Knochen gebe, welche, in den Händen anderer, mit reicheren Hülfs- mitteln versehener Naturforscher, die mögliche Unrichtigkeit meiner Deutungen verbessern können, 775 Ein bedeutendes Erleichterungsmittel zur Bestimmung fossiler Vogelreste ist die Kenntniss der relativen Dimensionsverhältnisse: der einzelnen Theile des Skelets in den lebenden. Es gibt Vögel sehr verschiedener Ordnungen, bei denen zuweilen der eine oder andere Knochen ähnlich gebildet ist; sind die Vögel gleich gross, so findet doch immer ein Unterschied in dem Grössenverhältnisse_des fraglichen Knochens mit anderen statt. Dieser Unterschied beruht immer auf der eigenthümlichen Lebensart des Vogels. Ein Raubvogel z.B. von der Grösse einer wilden Ente oder eines Haushuhns hat Oberarm- und Vorderarmbeine öfters fast um die Hälfte länger, als diese, wäh- rend ein anderer Knochen, z. B. der Oberschenkel- oder Schienbein- knochen an Grösse kaum verschieden ist. Da die Raubvögel die be- sten Flieger sind, so müssen die erwähnten Flügelknochen im Ver- hältniss zu ihrem Volumen mehr entwickelt seyn. Ein anderes sehr gutes Merkmahl ist die Lufthaltigkeit mehrerer Knochen und die Stelle des Luftlochs. So z. B. ist der Oberschen- kelknochen nur bei sehr wenigen Gattungen lufthaltig; diess ist bei den Falken und Tagraubvögeln überhaupt der Fall, niemals bei den Eulen !J. Die Luftöffnung liegt hier (wie auch bei den Störchen) vorne unter dem grossen Rollhügel; höchst selten nehmen die Ober- schenkelknochen in der Reihe der mit dem Singmuskelapparat verse- henen Vögel Luft auf; doch ist diess beim Pirol der Fall; die Oef- nung zum Eintritt der Luft findet sich aber nicht an der gewöhnli- chen Stelle, sondern sie liegt, wie beim Strauss, hinten 2); immer aber kommt sie in der Nähe des oberen Endes vor. Während der Strauss einen lufthaltigen Oberschenkelknochen hat, fehlt dem Casuar hier die Knochenrespiration, so wie den meisten Rlettervögeln, Hüh- nervögeln, Sumpfvögeln und Wasservögeln, kommt aber doch dem 1) Nitsch in Naumann’s Vögeln. I. S. 415. 2) Derselbe in Naumann. Bd. II. $. 170. Osteographische Beiträge. S. 61 und 62. 776 Wiedehopf, der Trappe, dem Pfau und den Pelicanen, ausser den be- reits erwähnten Vögeln, zu: !). Erster Vogel, Falke? Bei den Vögeln sind Fusswurzel und Mittelfussknochen zu einem langen Haupt- und einem kleinen Nebenknochen vereinigt, wovon sich der grössere oder Hauptknochen oben mit dem Schienbeine, un- ten mit den Zehen verbindet. Einen solchen haben wir in Fig. 41 a von der Seite, 41 b von vorne, 41e von hinten vor uns; der Kno- chen ist oben und vorne, an seinem Schienbeinende etwas zerbrochen, die getrennten Stücke aber, so gut es sich thun liess, sind wieder zusammengeleimt. Vorne und oben hat er eine ziemlich tiefe Grube; hinten und oben zwei mässig vorspringende Fortsätze, wovon der innere zum Theile weggebrochen ist; er gehörte dem rechten Fusse an, denn unten und innen bemerkt man die Stelle, wo der kleinere Nebenknochen sass. Hinten hat er eine tiefe Rinne seiner ganzen Länge nach. Diese tiefe Rinne zur Aufnahme starker Beugesehnen finde ich nur bei Raubvögeln, und sie steht hier im Verhältniss zu der Kraft, womit dieselben ihre Beute ergreifen. Ich schliesse daher, dass dieser Knochen einem Raubvogel angehörte, und in der That hat er viele Aehnlichkeit mit dem bei Falco Buteo, nur ist er aber etwas schmaler und nicht ganz so lange. Die knöcherne Brücke am vorderen Theile des oberen Endes, welche mehrere Falken, nament- lich ein Adler und mehrere Eulen haben, findet sich weder beim fos- silen noch bei Falco Buteo. Der Grösse nach würde der fossile Kno- chen mit dem des Kolkraben und des Haushuhns vollkommen über- einstimmen, aber hier ist die Bildung ganz anders. Beim Haushuhn ist dieser Knochen Zwar auch breit, aber hinten ganz flach, bei an- dern Hühnern, z. B. Tetrao Tetrix mehr rundlich viereckig. Beim i) Meckel System der vergleichenden Anatomie. 2ter Theil. 2te Abtheilung. S. 124. 777 Raben ist der Durchmesser von vorne nach hinten grösser, als der von innen nach aussen, also gerade umgekehrt, als beim fossilen ; oben und vorne ist nur eine schwache Andeutung der Grube, und hinten besteht kein eigentlicher, durch zwei seitliche Leisten begrenz- ter Kanal, der die Sehnen der Beugemuskeln für die Zehen aufnimmt, sondern es befindet sich blos nach aussen eine scharfe Gräte. Ganz anders sind die Verhältnisse bei den Tauchern (Podiceps, Colymbus);; hier ist der Knochen von aussen nach innen sehr comprimirt. Das Fig. 42 abgebildete Ellenbogenbein, von welchem ich noch mehrere andere, übereinstimmende Fragmente besitze, musste einem Vogel mit grossen Flügeln gehört haben. Es ist etwas kleiner, als das von Falco Buteo, sonst aber ihm ähnlich; andere Fragmente kommen diesem im Durchmesser näher. Demselben Vogel dürfte das vordere Ende des Oberarmbeines (Fig. 44 und 45) angehört ha- ben; es ist dem von Falco Buteo an Grösse gleich. _ Etwas kleiner als von diesem Vogel ist das Bruchstück des Mittelhandknochens (Fig. 46 a und 46 b), das so wie das Fragment der Speiche (Fig. 43) eben- falls zu dem fossilen Vogel gehört haben dürfte. Gehörte letzteres wirklich einem Raubvogel, so dürfte man vielleicht daraus vermuthen, dass es von einem Tagraubvogel kam; mehrere (obwohl nicht alle) Eulen haben nämlich in ihrem oberen Drittheile eine vorspringende, durchbrochene Hnnochenleiste, wovon an diesem, so wie an einem an- deren, keine Spur zn bemerken ist. Nicht unwahrscheinlich möchten alle diese HKnochen von einem Falken, von der Grösse des Falco Buteo, oder etwas kleiner, ge- kommen seyn. Ich besitze sie alle in mehrfachen Exemplaren, Viel- leicht ist hieher auch die Rippe (Fig. 46 e und 46.d) zu rechnen. Zweiter Vogel. Von einem grösseren Vogel ist die Tibia des linken Fusses (Fig. 08 778 4D; es ist ein beträchtliches Bruchstück des oberen Endes, an wel- chem man die vorspringende HKnnochenleiste für den Ansatz des Wa- denbeines sieht. Das obere Ende, wo sich dieselbe mit dem Ober- schenkelbeine verbindet, hat vorne die beiden Fortsätze oder breiten Leisten, welche oben einen abgerundeten Kamm bilden. Diese letz- tere Beschaffenheit hat die Tibia mit der vieler Land- und Sumpfvö- gel gemein. Bei mehreren Wasservögeln dagegen (namentlich bei Co- Iymbus, Rufiinus, Podiceps, Ü/ria, Carbo etc.) ist die Tibia vorn und oben in einen bald mehr, bald weniger beträchtlichen Fortsatz ausgezogen !). Auf dieselbe Weise oben stumpf, finde ich die Tibia bei den Gattungen Falco, Corvus, Strix, Columba, Gallina; doch schon bei den Hühnervögeln wird der Fortsatz schärfer und vorsprin- gender, beträchtlicher noch bei den Enten, Die fossile Tibia gleicht an Grösse und Form ausserordentlich der von Falco Milvus. Zu demselben Vogel stelle ich das obere Ende eines Mittelhandknochens (Fig. 48), welches offenbar grösser ist, als das vorhin Fig. 46 be- schriebene. Dritter Vogel, Ente? Kleiner als beide. vorhergehende Vögel muss das Thier gewesen seyn, von welchem der Oberschenkelknochen Fig. 49 abgebildet ist, und wovon ich mehrere Exemplare besitze. Er misst vom grossen Rollhügel bis zum äussern Gelenkhöcker 0,053, während der vom Falco Buteo 0,073 lang ist, war also über ein Drittheil kleiner als letzterer. Er lkann überhaupt keinem Tagraubvogel angehört haben, denn er ist nicht lufthaltig und hat unter dem grossen Rollhügel keine Spur von einem Luftloch. Der’ abgebildete Oberschenkelknochen ist, wie vier andere, welche ich noch gesammelt habe und die ihm glei- chen, von der rechten Seite. Er gleicht übrigens vollkommen dem 1) Vergleiche meine Abhandlung über die Knie- und Ellenbogenscheibe in dem Thier- reiche, in Heusinger’s Zeitschrift f. d. organ. Physik. Bd. I. S. 586. 779 Oberschenkelbeine der gemeinen wilden Ente, und der von diesem Vogel ist kaum etwas grösser, er misst 0,052. Grosse Aehnlichkeit mit dem Schienbeine einer Ente hat der Fig. 50 abgebildete, oben etwas zerbrochene Knochen der linken Seite, und alles spricht dafür, dass diese Tibia zu dem eben beschriebenen Oberschenkelbein gehörte. Eben so glaube ich hiezu das Fig. 51 a und 51 b abgebildete Schlüs- selbein stellen zu müssen; es kommt auch in allen seinen Verhält- nissen mit dem der Ente überein und passt vollkommen, war aber, wie die bisher beschriebenen, unbedeutend kleiner, als die Knochen eines Skeletes der wilden Ente. Vielleicht kamen die Fingerglieder (Fig. 52 a und 52 b) von demselben Vogel, wahrscheinlicher aber vom folgenden. S Vierter Vogel, Krähe? Länger, schmäler, schlanker, kurz nach andern Verhältnissen, als _ der eben beschriebene Oberschenkelknochen gebaut, ist der Fig. 53 abgebildete. Er hat grosse Achnlichkeit mit dem der Krähe (Corvus Corone) und ist kaum etwas grösser. Hiezu rechne ich die Finger- glieder Fig. 52 a und 52b; sie kommen ganz mit denen der Gattung Corvus überein und sind nur etwas grösser als bei der gemeinen Krähe. Was mich besonders bestimmt, sie hieher zu rechnen, ist, dass sie keine Unebenheiten und schmalen Querleisten auf ihrer Ober- fläche darbieten, wie diejenigen der meisten anderen Vögel. Fürfter Vogel, Rabe? Ich bin geneigt, das Speichenfragment Fig. 54 a und 54 b als das Ueberbleibsel einer, von den vier eben beschriebenen verschiede- nen Art zu betrachten. Es hat, besonders nach seinem breiten, un- teren Ende und nach der ganzen Stärke, Achnlichkeit mit demselben Knochen beim Raben. 98* 780 Sollte vielleicht hieher auch das untere Ende der Tibia Fig. 55a und 55 b zu rechnen seyn? es ist etwas stärker in seinen Verhält- nissen, als das der Ente. Sechster Vogel. Kleiner als die eben beschriebenen Vögel muss eine Art gewesen seyn, die ebenfalls ihre Reste in der sardinischen Knochenbrekzie ge- lassen hat. Ich besitze von ihr das obere Ende eines Schlüsselbeins (Fig. 56 a und 565) und einer Ulna (Fig. 56 e). Offenbar war es ein Vogel mit langem, schmalem Schlüsselbeine, wie dasselbe bei den Specht- und Rabenarten gebildet ist. Der Vo- gel muss aber grösser gewesen seyn, als Pieus viridis und Corvus caryocalactes, von welchen ich die Skelete zur Vergleichung habe, und kam wohl dem Schwarzspecht (Picus martius) nahe. Siebenter Vogel, Drossel? Eine noch kleinere Art hatte das Fig. 57 a, 57 b, 57 c abgebil- dete Oberarmbein. Es scheint von einer Amsel oder andern Drossel- art herzustammen; in seinen Dimensionen kommt es sehr mit Tur- dus merula oder Turdus pilaris überein. Achter Vogel, Lerche? Ich besitze zwei kleine, vollkommen wohl erhaltene Ellenbogen- beine, die sich einander vollkommen gleichen und von einerlei Art herrühren müssen; hinten sind sie in ein®kleines spitzes Obcranon ausgezogen. An Grösse und Stärke kommen sie demselben Knochen bei unserer gewöhnlichen Lerche nahe. Eines davon ist Fig. 58 ab- gebildet. Neunter Vogel, Fink? Sperling? Früher rechnete ich das kleinste Oberarmbein, welches ich be- 781 sitze, und das Fig. 59 a und 50 b abgebildet ist, zu einem Vogel mit den eben erwähnten beiden Ellenbogenbeinen, Ich habe mich aber jetzt überzeugt, dass letztere im Verhältniss zu ihm zu stark sind; es ist beträchtlich kleiner als das von Alauda arvensis; das fossile misst 0,021; das von der Lerche 0,025. Dagegen finde ich, dass es in allen seinen Verhältnissen mit den gleichen Knochen der Finken- gattung (/ringilla) sehr übereinkommt; viele Aehnlichkeit hat es mit dem Oberarmbein eines Sperlingskeletes (Zringilla domestica). Es ist klar, dass die Resultate, welche ich aus meinen Untersu- chungen gezogen habe, nur annähernd die Gattungen bestimmen konn- ten, wozu etwa die fossilen Vögelreste aus der Knochenbrekzie von Cagliari gerechnet werden dürften. Noch besitze ich mehrere Wir- bel, welche mehreren Arten der oben beschriebenen grösseren Vögel angehört haben mögen. Mehrere der von mir gefundenen Knochen haben Aehnlichkeit mit den von Buckland aus der Höhle von Kirkdale abgebildeten Vo- gelresten. Das Ellenbogenbein Fig. 58, welches mit dem von Alauda arvensis viele Achnlichkeit hat, stimmt ganz mit dem von Buckland') abgebildeten überein; er schreibt es ebenfalls einer Lerche zu. Das Ellenbogenbein, welches Auckland vom Raben stammen lässt 2), hat eine überaus grosse Aehnlichkeit mit dem, welches ich auf Fig. 42 gegeben habe, und das mir zu einera Raubvogel zu gehören scheint. Ich bemerke übrigens in Duchland’s Angaben einige Verschiedenheit, deren er jedoch selbst gedenkt. Im Text spricht er von fünf Vögeln, welche er in der Höhle von Kirkdale fand 5), nämlich: Rabe, Ler- che, Ente, Taube, Drossel; für letztere setzte er auf die Kupfertafel- erklärung — Schnepfe, indem er ein Oberarmbein abbildet ®), wel- 1) Reliquiae diluyianae pl. XI. fig. 24 und 25. 2) Ebendas. pl. XI, fig, 19—23. 3) Ebendas, p, 15. 4) Ebendas. pl. XIII, fig, 11 und 12. 182 ches beträchtlich grösser, als das von mir einer Drosselart zugeschrie- bene ist (Fig. 57 a, b, ce). Es ist höchst merkwürdig, dass alle bis jetzt bekannt geworde- nen Ornitholithen Vögeln angehörten, welche die grösste Aehnlichkeit mit den jetzt bei uns lebenden hatten, wenn sich auch die spezih- sche Verwandtschaft niemals nachweisen lassen wird. Die einzige Ausnahme würde der auf den Lächow’schen Inseln gefundene fossile Riesengeier machen, wenn sich anders diess Factum bestätigen sollte. Diess ist ein auffallender Unterschied von dem Verhältniss bei den Säugethieren, wir wissen durch Cuvier’s Untersuchungen, dass die meisten fossilen Säugethiere zur Familie der Pachydermen gehörten, einer-Familie, welche gegenwärtig nur wenige, höchst colossale For- men aufzuweisen hat, die gleichsam insularisch, in ihrer Bildung höchst eigenthümlich, von den übrigen Säugethieren getrennt und ohne Uebergänge in andere Familien erscheinen. Da man gegen 50 untergegangene Arten kennt, welche die deutlichsten Bindeglieder zu anderen Säugethierfamilien, die schönsten Uebergänge zu den Einhu- fern und Wiederkäuern darbieten,' so hätte man auf analoge Weise vermuthen dürfen, dass es sich ähnlich bei den Vögeln verhalten würde. Die lebenden Vögel zerfallen auf eine höchst natürliche Weise in die Strausse (Drevipennen), welche nur aus ein paar Gat- tungen und Arten bestehen, auf der einen Seite, und in alle übrigen Vögel (gegen 8000 Arten) auf der andern; diese beiden grossen, höchst natürlichen Gruppen (in welche schon /Merrem die Vögel ab- theilte und dem der erste Ornitholog unserer Zeit, /Vitzsch beistimmt, nachdem man zuvor auf eine blos künstliche Classification gekommen war) stehen jetzt in der Natur ohne Bindeglieder da, und man hätte vermulhen können, dass die Uebergangsformen, ähnlich den Pachy- dermen, in früheren Revolutionen des Erdballs ihren Untergang fan- . den; aber bis jetzt bemerken wir nichts, was, dieser Meinung gün- 183 stig wäre. Auch. von anderen abweichenden Formen, den wahren Pinguinen (fptenodytes), finden wir keine Ueberreste. Die Thiere der mittelmeerischen Brekzien und diejenigen, wel- che ihre Reste in. den Höhlen des ‚Continents zurückgelassen haben, verdanken nach der Ansicht der meisten neueren 'Geologen ihr Grab einer und derselben Catastrophe,— der. allgemeinen Fluth. Ich selbst bin immer dieser Ansicht gewesen. Indess zeigt sich in der Thierwelt, deren Reste in den Spalten an den Küsten des Mittel- meeres gefunden werden, ein so eigenthümlicher durchgehender Zug, dass man sich der Ansicht nicht erwehren kann, die Bildung dieser Brekzien stünde in naher Beziehung zur Bildung des -Mittelmeer- beckens und der grossen Wüsten und Steppenzüge, welche von Süd- west nach Nordost, vom Fuss des Atlas bis an den Altai, eine Reihe Binnenmeere vom Mittelmeer bis zum schwarzen ‘und caspischen Meere und dem Aralsee begleiten. Höchst bedeutungsvoll ist die Aehnlichkeit der Fauna der Mittelmeerküsten und der tartarischen Steppen, — wobei wir nur auf das Muflon und Lagomys von Sardi- nien und Corsica, auf das Argali und. Lagomys von Sibirien, auf den Schakal und Scheltopusik Dalmatiens etc. aufmerksam machen dürfen. Wie wichtig sind in dieser Hinsicht /iviani’s Untersuchun- gen über die mittelländische Flora, in welchen er die drei grossen Pflanzenströmungen aus Africa nach Europa nachweist! Es drängen sich um das Becken des schwarzen und mittelländi- schen Meeres eine Feeihe uralter Geschichten, ein Zug denkwürdiger Völkerverhältnisse, — zu deren Enträthselung auch die Naturfor- schung unserer Tage das Ihrige beizutragen vermag. Gewiss, eine sorgsame, nüchterne Untersuchung der jetzigen und vergangenen Na- turbeschaffenheit der Küsten und Inseln des Mittelmeeres dürfte die Fragen lösen helfen, welche sich dem Geschichtsforscher aus der längst verklungenen Zeit der samothrakischen und kimmerischen Fluth unwillkührlich aufdrängen. 784 Tafel der Dimensionen im Dezimalmaasse. Lagomys. Lagomys Lagomys Junges aus ilonn: bei Pallıs. ee Unterkieferlänge vom hin- pusillus, alpinus, ogotonna. tern Fortsatz bis zur Wurzel des Schneide- zahns . . . « grösster 0,053 mittlerer 0,050 0,024 0,055 0,029 0,035 kleinster 0,025 Höhe des Unterkiefers in der Mitte, ohne die Zähne » =» 2... mittlere 0,009 0,005 0:006 0,006 0,008 Länge des Oberarmbeins grösster 0,042 kleinster 0,0541 0,022 0,059 Ellenbogenbein-Länge . grösstes 0,041 5 5 er - 0,024 0,037 Speiche . - E “ längste 0,033 E P ER 0,02 0,050 Speiche aus Sardinien von Cuvier Fig. 20. pl. XV. abgebildet . F “ 0,025 Oberschenkelbein . R grösstes 0,05 n Heinstes 0,02 0,027 0,05 Schienbein R L F grösstes 0,047 0,029 0,052" kleinstes 0,053 Grössenverhältnisse mehrerer Knochen bei fossilen und lebenden Vögeln. Erster fossi- Dritter fossi- Corvus Falco Falco Strix Gallina Anas Bo- ler Vogel, ler Vogel, Corax, Buteo. milvus. Ulula? domest. schas. : Falke? Ente? Höhedes Schlüs- r selbeins . : PANRL N » 0,05 0,054 0,04 0,049 0,04 0,05 0,055 Länge des Ellen- f e bogenbeines . 0,101 0,119 0,115 0,112 0,095 0,071 0,079 Länge des Ober- schenkelbeines N . + 0,055 0,069 "0,078 0,091 0,076 0,076 0,052 Länge des Mit- . telfussknochens 0,070 0,070 0,070 0,085 0,050 0,085 0.045 Mittelhandkno- ehen . «0,055 0,065 0,065 0,061 0,045 0,04 0,056 Achter Vogel, Lerche? Buckland’s Lerche Alauda arvensis aus Kirkdale Ellenbogenbein (Länge) 0,052 0,052 0,032 Siebenter Vogel, Buckland’s Schnepfe Scopolax media Turdus A Drossel? merula Oberarmbein (Länge) 0,029 0,042 0,052 0,050 185 Erklärung der Abbildungen. Fig. 1 & Unterkiefer der fossilen Fledermaus in natürlicher Grösse, Fig. 1 b. Der- selbe (fünffach) vergrössert, Fig. 2a. Fragment eines Unterkiefers der fossilen Spitz. maus. Fig. 2b. Dasselbe um das Dreifache vergrössert. Fig. 5. Hinterer Theil eines ähnlichen Kiefers, Fig. 4a. Oberarmbein derselben Spitzmaus. Fig. 4 b. Oberschenkel- bein derselben? Fig. 5. Zwischenkiefer des Lagomys aus der Brekzie von Cagliari mit den Schneidezähnen. Fig, 6a. Linker Oberkiefer von der Seite, Fig. 6b. derselbe von unten, Fig. 7a. Unterkiefer von aussen, Fig. 7 b. derselbe von innen, Fig. 8. Zähne im Unterkiefer von oben (vergrössert) , Fig. 9. erster, Fig. 10. zweiter, Fig. 11. dritter, Fig. 12. vierter (hinterster) unterer Backzahn, Fig. 135. Atlas, Fig. 14. Kreuz- bein, Fig. 15. Schulterblatt, Fig. 16. Oberarmbein, Fig. 17. Ellenbogenbein, Fig. 19. Speiche, Fig. 19: Mittelfussknochen, Fig. 20. Beckenfragment, Fig. 21. Oberschenkel- bein, Fig. 22. Schienbein, Fig. 25. Fersenbein , alles vom Lagomys aus der Knochen- brekzie von Cagliari. Fig. 24. Rechter Unterkiefer von aussen, Fig. 25. Zahnreihe im Unterkiefer von oben, beides yon einem jungen Kaninchen. Fig. 26. Vorderer Theil des Schädels (ist in der Zeichnung um etwas mehr als eine Linie zu gross gerathen), Fig. 27. Unterkiefer, Fig. 28. Schneidezahn des Unterkiefers, Fig. '38. Schneidezahn des Oberkiefers , Fig. 29. Erster, und Fig. 50. zweiter Backzahn im Unterkiefer (vergrössert), Fig. 31. Oberarmbein, Fig. 32. Becken, Fig. 35. Oberschenkelbein, Fig, 54. Schienbein, Fig. 35. Mittelfussknochen und Zehenglied von Arvicola aus der Knochen- brekzie von Cagliari. Fig: 36. Oberkiefer, Fig. 37. Unterkiefer, Fig. 39. zweiter Back- zahn und Fig. 40. erster Backzahn im Unterkiefer (vergrössert), von Mus aus der Kinochenbrekzie von Cagliari. Fig. *. Oberschenkelbein einer fossilen Feldmaus (Ar- “vicola} aus der Höhle von Gaylenreuth. Fig. 41a, Mittelfussknochen von der Seite, Fig. 41 b. derselbe von vorne, Fig. 41 c. derselbe von hinten, Fig. 42. Ellenbogen- röhre, Fig. 45. vorderes Ende der Speiche, Fig. 44. und Fig. 45. Oberarmbeine, Fig. 46a und Fig, 46 b Mittelhandknochen, Fig. 46c und 46d Rippem des ersten fossilen Vogels (Falke?). Fig. 47. Schienbein, Fig. 48. Fragment des Mittelhandknochens des zweiten fossilen Vogels. Fig. 49. Oberschenkelbein, Fig. 50. Schienbeinfragment, Fig. 51 a.und Fig.51b. Schlüsselbein, Fig. 52a. und 52 b. Finger- (Flügel-) Glied des drit- ten fossilen Vogels (Ente?). Fig. 55. Oberschenkelbein des vierten fossilen Vogels 99 286 (Krähe?). Fig. 54a und Fig. 54b Speiche (unteres Ende), Fig. 55a und Fig. 55b Schienbein (unteres Ende) des fünften fossilen Vogels (Rabe?). Fig. 56a und Fig. 56b oberes Ende des Schlüsselbeins, Fig. 56c oberes Ende der Ellenbogenröhre des sechsten fossilen Vogels. Fig. 57a, Fig. 57b und Fig. 57 c Oberarmbein des siebenten fossilen Vogels (Drossel?). Fig. 58. Ellenbogenbein des achten £ossilen Vogels (Lerche?). Fig. 59 arund 59 b Oberarmbein des neunten fossilen Vogels (Sperling ?). | . | | ‚ Beiträge pathologischen Anatomie des Menschen. Von Dr. Eugen Schneider, ao. Professor und Prosector an der königlichen anatomischen Anstalt zu München. E85 Rack n RBENEN4 wr Re ang - PM, we ernst: u, RES EEE DE ea rl De negnä U, nö seh ae Beiträge pathologischen Anatomie des Menschen. Bexannuich hat die pathologische Anatomie seit der Zeit, als die Leichname das Hauptbuch der Aerzte bilden, in welcher sie die Ur- sachen und Wirkungen der Krankheiten suchen, nicht nur allein an Umfang, sondern auch an allgemeinem Interesse auf eine sehr er- freuliche Weise zugenommen. Während man auf der einen Seite sich es zur angelegentlichsten Sache macht, bei den Untersuchungen menschlicher Leichname tiefer in das Wesen der krankhaften Veränderungen einzudringen, und so lehrreiche Beobachtungen sammelt, und die anatomischen Kabinete mit einer grossen Anzahl in Hinsicht auf Form- und Textur- Verän- derung höchst instructiver Präparate bereichert, bemüht man sich auf der andern Seite, diese krankhaften Veränderungen des menschlichen 790 Körpers und seiner Organe durch naturgetreue bildliche Darstellun- gen dem ärztlichen Publikum mitzutheilen. Welchen Nutzen solche Mittheilungen dem praktischen Arzte gewähren, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, wenn man bedenkt, dass ganz vorzüglich der kranke menschliche Organismus es ist, um „welchen sich des Arztes Streben dreht,. dass es den praktischen Aerzten nur selten gegönnt ist, Leichenöffnungen zu machen, und endlich, dass ihnen noch selte- ner die Gelegenheit zu Theil wird, anatomisch - pathologische Samm- lungen zu besuchen, um die krankhaften Veränderungen in der Natur zu sehen. Nun wird aber an den: Arzt immer die Anforderung ge- macht, und muss auch nothwendig gemacht werden, dass er sich von dem kranken Baue eben so wie von dem gesunden eine klare Ein- sicht verschaffe, und die neuen Entdeckungen fortwährend kennen lerne. Um nun diesen Anforderuhgen 'zu entsprechen, steht ihm kein anderes Hülfsmittel zu Gebothe, als solche bildliche Darstellungen pathologischer Präparate. Ein wesentliches Verdienst um diesen Zweig der pathologischen Anatomie haben sich bereits Sandifort, Baillie, Cerutti, Cruveühier, Meckel und Lobstein durch ihre ge- lieferten Werke erworben, und dadurch diesem allgemein gefühlten Bedürfnisse auf eine ausgezeichnete Weise abgeholfen. .Da.man aber in. der Auflindung neuer pathologischer Präparate noch lange nicht am Ende ist, immer noch neue Erfahrungen ‚und Entdeckungen macht, und die Ergebnisse nicht an allen anatomischen Anstalten gleich sind, so wird dieser Anforderung nur dann erst vollständig entsprochen werden können, wenn von den verschiedenen anatomischen Anstalten solche Beiträge geliefert werden, die ausserdessen, ungeachtet ihrer Bedeutendheit und ihres ausgebreiteten Interesse, für den grössten Theil des ärztlichen Publikums verloren gehen würden. Selbst den Anatomen, welche sich eine solche Bearbeitung zur Aufgabe gemacht haben, werden solche Mittheilungen willkommen seyn, indem sie da- durch in den Stand gesetzt werden, durch Zusammenstellung der 791 einzelnen Beobachtungen ein vollständiges Ganzes zu liefern. Von dieser Ansicht 'ausgehend sollte wohl jeder, welehem die Untersu- chung, Anfertigung und Aufbewahrung pathologischer Präparate über- tragen ist, sich aufgefordert fühlen, die neuesten und interessantesten Ergebnisse in seinem Wirkungskreise öffentlich bekannt zu machen, um auf diese Weise die Bearbeitung solcher Werke zu erleichtern. Von derselben Ansicht geleitet, bestimmte ich mich nun zur Beschrei- bung und bildlichen Darstellung nachstehender, höchst interessanter vier pathologischer Präparate, welche im vergangenen Wintersemester in der hiesigen anatomischen Anstalt erworben wurden. T Regelwidrige Grösse einer Urinblase. (Hypertrophia vesicae urinariae.) FR. H., 64 Jahre alt, Zimmermannstochter, wurde im Jänner d. J. im hiesigen allgemeinen Krankenhause mit einer fractura colli Jemoris, welche sie sich durch einen Fall zugezogen hatte, in die Behandlung aufgenommen. 8 Tage ward sie nur allein an diesem Uebel behandelt, obschon man gleich bei ihrer Aufnahme einen sehr grossen aufgetriebenen Unterleib bemerkte, der aber durchaus keine Beschwerden veranlasste, und nach der Aeusserung der Kranken im- mer schon so beschaffen war. Plötzlich stellten sich Symptome eines gastrischen Leidens ein, welches sich vorzüglich im Magen fixirte, von beständigem Erbrechen begleitet war; und am 18. Tage mit dem Tode endigte.e Während des ganzen Verlaufes wurde nie ein Symp- tom eines Leidens des uropoetischen Systemes bemerkt, auch versi- cherte die Fıranke, dass sie niemals Störungen im Urinlassen gehabt habe, der Urin sey immer zur rechten Zeit in beträchtlicher Quanti- tät und ohne Beschwerden abgegangen. 1792 Leichenöffnung. Die Urinblase erfüllte die ganze Becken- höhle, das Zypo- und Mesogastrium bis zu der Stelle, die gewöhn- lich das Colon transversum einnimmt, nur an der vorderen Fläche fanden sich einige geringe Adhaesionen an die Bauchwandung; nach rückwärts lag sie gänzlich frei. Das Netz mit dem grössten Theil des Dünndarmes lag hinter der Blase, ohne dass irgend ein Zeichen eines starken Druckes oder einer Blutcongestion bemerkt wurde. Etwas mehr zusammengedrückt war der unter dem Promontorium gelagerte Theil des /leums, das Coecum, das Colon descendens und das Rectum; dieses letztere lag ganz nach rechts gedrängt, und war am untern Theile gleichsam platt gedrückt. Der Magen hatte seine natürliche Lage, war sehr zusammengezogen, an Umfang kaum das Colon etwas übertreffend, übrigens von gesunder Beschaffenheit. Le- ber, Milz und Pancreas fand man normal, in der Gallenblase zwei Steine, und die Gallengänge sehr erweitert. Beide Nieren waren von gesunder Farbe und regelmässigem Baue, eben so die Ureteren, nur gegen das Nierenbecken zu waren diese etwas erweitert. Der Uterus lag tief im Becken, ganz nach links gedrängt, und war nebst den beiden Ovarien und Mutterbändern nach seinem ganzen Umfange so vollkommen mit der hintern Wandung der Blase verwachsen, dass an dieser Stelle nur kleine rundliche Erhabenheiten sichtbar waren. Die Urinblase als der Hauptbefund ward sogleich einer besonderen anatomischen Untersuchung unterworfen, wobei sich nun nachstehen- des Resultat ergab: Sie hatte die oben angegebene Lage und Ausbreitung, füllte die Beckenhöhle vollkummen aus, und nahm bei weitem den grössten : Tkeil der Unterleibshöhle ein; in ihr waren noch nahe an 4 Maass Urin enthalten, welcher, ausser einigen eiweissartigen. Flocken keine anderweitige Veränderung in seinen Mischungsverhältnissen zeigte. Die Gestalt und Grösse ist die eines schwangeren Üterus gegen das 193 Ende der Schwangerschaft. Der Längendurchmesser vom Blasenhalse an bis zur Mitte ‚des Grundes beträgt 15 Zoll, der Querdurchmesser in der Mitte des Grundes 8 Zoll, in der Mitte des Körpers 10 Zoll und in der Mitte des Halses 5 Zoll. In Hinsicht des Baues war durchaus keine Texturveränderung der Häute vorhanden, sondern le- diglich nur eine erworbene Formabweichung, eine abnorme Vergrös- serung mit Massezunahme (Z/ypertrophid) bemerkbar. Der Bauch- fellüberzug war vollkommen gesund beschaffen, nur an der vorderen Stelle bemerkte man die Stelle der Adhäsion mit der Bauchwand, Von sehr starker Entwickelung zeigte sich die Muskelhaut, die drei Formen der Muskelfasern waren, ungeachtet der gewaltigen Grösse und Ausdehnung, in ihrer vollkommensten Integrität. Eben so war auch an der Schleimhaut durchaus keine krankhafte Textur zu finden. Wenn auch eine allgemeine regelwidrige Ausdehnung und Ver- dickung der Harnblase keine seltene Erscheinung ist, und schon von Meckel, var Döveren, Otto u. a. m. einigemal beobachtet wurde, so verdient diese vorliegende Formabweichung dennoch eine beson- dere Aufmerksamkeit, indem sie in mehrfacher Rücksicht von den bisher beobachteten Fällen abweicht. Die ausserordentliche Grösse, die allgemeine Ausdehnung der Häute- ohne Verdünnung, sondern mit einer gleichförmigen Massezunahme ohne offenbare Ursache, ohne ir- gend ein Hinderniss, welches sich dem Ausflusse des Harnes entge- gengesetzt, und diese Veränderungen bedingt hätte, berechtigen zu der Annahme, dass dieser Fall zu den merkwürdigsten und interes- santesten dieser Art gehöre. Jedesmal, wo man bisher diese Abnor- mität bemerkt hat, war sie entweder die Folge irgend eines mecha- nischen Hindernisses des Harnausflusses, z. B. Steine ete., oder Atonie der Blase selbst. Hier aber war nie eine Störung in den Functionen des uropoätischen Systemes während des Lebens bemerkbar; die Aus- leerung des Urins erfolgt qualitativ und quantitativ stets regelmässig 100 794 ohne Beschwerden; nur der grosse ausgedehnte Unterleib war das einzige auffallende Symptom ‚ wurde aber nie für das gehalten, was es wirklich war, konnte auch nach den vorhandenen Erscheinungen nicht leicht vermuthet werden. Dieser Umstand scheint mir in dia- gnostischer Hinsicht für den praktischen Arzt wegen einer leicht möglichen Verwechslung mit der Bauchwassersucht, und bei jüngeren Subjecten mit einer Schwangerschaft von der grössten Wichtigkeit zu seyn. Erklärung der Abbildungen. Tab. XXX. Fig. I. Die Harnblase in ihrer natürlichen Lage mit den Geschlechtstheilen und skeletirtem Becken, A Die Harnblase. a Der Grund, b der Körper, cr der Hals. B B Das skeletirte Becken. C Die äusseren Geschlechtstheile.. dd Die grossen Scham- lefzen, ee die kleinen Schamlefzen, f das orificium urethrae, g das orificium vaginae, Tab. XXXI. Fig. II. Die Harnblase von der Seite mit dem Mastdarme und den Ge- schlechtstheilen in der linken Hälfte des senkrecht durchschnittenen Beckens. A Die Harnblase. a Der Grund, b der Körper, c der Hals. B Der Mast- darm. d Das orficium ani. C Die äusseren Geschlechtstheile.,. D Das durch- schnittene os sacrum und coceygis. e Die durchschnittene Symphisis ‘ossium pubis, f das rechte Oyarium, g der rechte Ureter, hh die Grenze des Bauch- felles der ganzen Länge nach mit der Bauchwand adhärirt. Fig. III. Die hintere Fläche der Harnblase mit den inneren Geschlechtstheilen und dem Mastdarme. A Die Harnblase, B Der Uterus. CC Die Oyarien. D Der Mastdarm, BE Die Ureteren. v 195 II. Eine Lebe: ohne Gallenblase mit sehr erweitertem Duectus choledochus. Der Mangel der Gallenblase bei völlig gebildeter Leber ist zwar im Allgemeinen nicht sehr selten, und schon von /Morgagni, Sandi- fort, Leske, Huber, /Viedemann, Targioni, JVahlbonn, Büttner, Wolfart, Jäger, Stömer u. a. m. beobachtet worden, gehört aber dessen ungeachtet immer unter die Merkwürdigkeiten in der patho- logischen Anatomie. Er wird von den verschiedenen Autoren bald als eine Hemmungsbildung, als ein angeborener Bildungsfehler, oder als eine thierähnliche Bildung, bald als die Folge- des verstopften und ‘verwachsenen Ductus cystigus, wodurch eine Einschrumpfung (Atro- phia) entsteht, oder als die Folge einer krankhaften Zerstörung an- gesehen. Unter diese merkwürdigen Beobachtungen gehört unstreitig auch folgender Fall, welchen ich bei einer 77 Jahre alten Frau beobach- tet habe, die im hiesigen allgemeinen Krankenhause an Altersschwä- che gestorben ist, und in der anatomischen Anstalt zum Secirunter- richte verwendet wurde. Ausser einer übermässigen Fettanhäufung im ganzen Körper und zwar nicht nur allein im Panniculus adipo- sus, wo die Dicke desselben fast 4 Zoll betrug, und in den Organen, bei denen man im Normalzustande Fett findet, sondern auch an Thei- len, die im Normalzustande kein Fett enthalten, ich sage, ausser die- ser widernatürlichen Fettbildung habe ich bei der genauesten Unter- suchung kein Organ krankhaft verändert gefunden. Die Leber hatte ihre natürliche Lage und Grösse, nur ihre Farbe ist dakin verändert, dass sie nicht gelblich braun , sondern graulich braun beschaffen ist; übrigens ist durchaus keine widernatürliche Veränderung weder in 100 * 7906 der äussern Form der einzelnen Lappen und Gruben, noch in der Organisation des Parenchyma bemerkbar. Die Gallenblase fehlt gänzlich; an der Stelle, wo gewöhnlich der Ductus cysticus mit dem Ductus hepaticus zusammenmündet, bemerkt man ein kleines häutiges Säckchen von der Grösse und Form zweier auf einander liegender Erbsen, welches eine kleine, ungefähr eine Linie weite Höhle enthält, und durch ein äusserst kurzes, kaum merkliches Kanälchen mit dem Ductus hepaticus in Verbin- dung steht. Die Grube, welche im Normalzustande die Gallenblase aufnimmt, ist zwar angedeutet, aber ausser der Substanz der Leber anderweitig nichts bemerkbar. Die 3 Hauptäste der Galle. ausführenden Gefässe, die in der Fossa transversa den Ductus hepaticus bilden, erscheinen schon unmittelbar bei ihrem Austritte aus der Lebersubstanz um sechsmal grösser als im Normalzustande. Diese Erweiterung, welche an der Vereinigungsstelle bedeutend an Umfang zunimmt, erhält sich durch den ganzen Ductus hepaticus und choledochus bis zur Einmündungs- stelle am Zwölffingerdarm in einer solchen Grösse fort, dass sehr leicht ein Finger eingebracht werden kann. Nahe an der Mündung wird der Ductus choledochus etwas wulstig und enger, und die Oefinung im Duodenum, welche von der des Ductus pancreaticus getrennt ist, ist kaum um etwas Merkliches weiter als im Normal- zustande. Die äussere Haut des Säckchens und des ganzen Gallenganges ist sehr dick, fest, und von deutlich faseriger Textur. Die Schleim- haut hat ganz die Beschaffenheit wie die der Gallenblase, sie ist von braungelber Farbe, bildet dicht aneinanderstehende, äusserst zarte Fältchen, und ist sammtartig anzufühlen. Das Säckchen fand ich 797 leer, im Ducius. choledochus war aber noch: eine beträchtliche Quan tität Galle vorhanden. Die Jena portarum und die Arteria hepatica sind hinsichtlich ihrer Lage und der Ausbreitung, ihrer Aeste normal beschaffen. ‚Von der Arteria cystica war keine Spur zu finden. Da nun bisher der Mangel der Gallenblase sich unter 4 Formen zu erkennen gegeben hat, nämlich; 4) als eine Hemmungsbildung oder Evolutionsfehler; 2) als eine thierähnliche Bildung; 3) als eine quantitative Deformität, und 4) als eine qualitative oder krankhafte Deformität; so dürfte es in wissenschaftlicher Hinsicht nicht ohne Interesse seyn, die Merkmale, welche der einen oder der andern Form zukommen, genauer zu bezeichnen, und sie in eine bestimmte Ordnung zusam- menzustellen. 4) Was nun den Mangel der Gallenblase als Hemmungsbil- dung anbelangt, so verhält es sich hier eben so wie bei allen Hem- mungsbildungen. Es ist ein Stehenbleiben auf einer niederen Stufe der Bildung. Die Gallenblase bemerkt man so frühe als die Leber (Danz), sie ist aber in der frühesten Zeit der Entwicklung noch äusserst klein, fadenförmig und zusammengefallen. Auf dieser Entwickelungs- stufe kann sie nun stehen bleiben, und man findet dann, wenn der Mangel der Gallenblase bei völlig entwickelter Leber als Hemmungs- bildung auftritt, noch diese Rudimente, 2) Der Mangel der Gallenblase als thierähnliche Bildung 298 erscheint als eine Abänderung des Bildungstriebes, wo nämlich der- selbe hier nicht nach menschlichen, sondern nach. thierischen Bildungs- gesetzen handelt. Bei mehreren Thieren, besonders bei allen wirbellosen, ist der totale Mangel der Gallenblase ein Normalzustand (NZeckel). In die- sem Falle wird immer der gänzliche Mangel ohne irgend eine Spur der Gallenblase bemerkt, nicht einmal eine Vertiefung für dieselbe (Huber, /Viedemann). Auch fehlt hier gleichzeitig der Ductus ceys- tieus und der Ductus hepaticus ist dann sehr weit, und bildet in dem Parenchyma der Leber eine blasige Erweiterung (/Volfart), damit kann auch Hleinheit der Leber und ihre Theilung in mehrere Lappen verbunden seyn. 3) Als quantitative Deformität gibt sich der Mangel der Gallenblase kund durch das räumliche Verhältniss. Sie ist sehr klein, kaum als solche kennbar, gewöhnlich einer Bohne oder Erbse ähn- lich (Stoll, Olto), erscheint bisweilen in der Form eines häutigen Säckchens, auch findet man an dieser Stelle oft nur ein häutiges Ge- webe (Zichter medizinisch -chirurgische Bemerkungen). Eben so führt Henr. Craz (Diss. inaug. de vesic. fell. Bonnae 1830) zwei Fälle an von gänzlicher Atrophie der Gallenblase. Bei dieser Form findet sich gewöhnlich noch die Spur. des Gallenblasenganges. 4) Der Mangel der Gallenblase als qualitative oder krank- hafte Deformität, als die Folge. einer krankhaften Zerstörung, wie Otto in: drei Fällen beobachtet: hat, bezieht sich immer auf den Bau, auf die Textur und Structur dieses Organes, ‚und kommt gewöhn- lich mit Texturveränderungen der Leber vor. Man findet hier immer noch Spuren von der durch den Krankheitsprozess zerstörten Gallen- blase. Bei diesen vier Formen hat man fast immer eine beträchtliche Erweiterung des Ductus hepaticus und choledochus beobachtet. 799 Der:svorliegende von. mir. beobachtete Fall gehört demnach zur Iritten Klasse, d. il Mangel der 'Gallenblase als quantitative Deformi- säts Die Zeit und die Ursache dieser Missbildung lassen sich nicht be- stimmen; ich habe nichts entdecken können, was auch nur entfernt darauf hingedeutet hätte, Obschon Craz in seiner Diss. inaug. die Bemerkung; aufstellt, dass der gänzliche Mangel der. Gallenblase ver- schiedene Krankheitssymptome hervorruft, und der Mangel der Gal- lenblase oder doch wenigstens Atrophie derselben in Cadavern vor- kömmt, die an Apoplexie sterben, so scheint doch gewiss zu seyn, dass dieser Mangel weder auf die Gesundheit noch auf das Leben einen nachtheiligen. ‚Einfluss geäussert, habe, indem die übrigen Or- gane alle gesund gefunden würden, und diese Person bei fortwähren- der Gesundheit ein sehr hohes Aller erreichte. Sollte derselbe viel- leicht. auf die innormale Fettanhäufung Einfluss gehabt haben? Berthold in seinem Lehrbuche der Physiologie des Menschen und der Thiere bemerkt, dass die Leber das Hauptorgan ist, durch das überflüssiger Kohlenstoff aus dem ‚Körper entfernt wird, und sie Antheil an der Bereitung des Fettes habe. Liesse sich nun zwischen der ‚Leber als Absonderungsorgan der Galle, und der Gallenblase als Aufbewahrungsorgan in dieser Beziehung ein ‘bestimmter Nexus an- nehmen, und hieraus bei dem Mangel der Gallenblase auf irgend eine Weise eine Veränderung ableiten, so wäre diess wohl denkbar. I Wenn auch allgemein angenommen wird, und keineswegs in Ab- rede gestellt werden kann, dass die Gallenblase nicht unumgänglich zur Erhaltung des Lebens nothwendig ist, indem es viele Thiere gibt, ‘bei welchen sich ganz und’ gar’kein’'solcher "besonderer Behälter der "Gälle findet, so 'glaube ich doch, dass sie beim Menschen nicht 'so ganz entbehrlich sey) indem’ sich“die Natur! immer‘ bei"mangelnder Gällenblase einen andern Behälter der Galle durch die Erweiterung des Ductus hepaticus und’ choledochus bildet. 800 Ueberall, wo man bisher''den Mängel der Gallenblase »beobachtet hat, war immer’zugleich eine''beträchtliche Erweiterung. des’ Duclüs hepaticus und choledochus vorhanden, und in meinem iFalle,'über- diess noch vor der Einmündungsstelle ins Duodenum' eine Verenge- rung und eine gleiche Beschaffenheit der innern Haut, wie bei der Gallenblase bemerkbar. Ein Umstand, der allerdings beachtenswerth ist. Erklärung der Abbildungen. Tab.XXXIl.Fig.I. DieLeber ohne Gallenblasemit demsehrerweiterten Ductus choledochus.. A Lobus dexter. B' Lobus sinister. € Lobus quadratus. D Lobus Spige- li. ‚a kleines; häutiges Säckchen: an der Stelle der. Galenblase, - b. sehr. kurzes Kanälchen „womit das. Säckchen mit dem Ductus hepaticus zusammenhängt, eccc sehr erweiterte Gallengefüsse, ddd die drei Hauptäste der Galle aus- führenden Gefässe. e Ductus hepaticus. f choledochus. 'g Vena portarum, HR Arteria hepatica. i Vena cava inferior. k Lig. rotundum. 1 Ductus venosus Arantii. m Duetus pancreaticus. n Pancreas. o Intest. duodenum. Fig. I. Der aufgeschnittene Ductus hepaticus und choledochus von ihrem Ursprunge bis A zur Einmündungsstelle in den Zwölffingerdarm mit dem geöffneten Säckchen. a Ductus hepaticus, b das häutige Säckchen, c das aufgeschnittene Ranäl- chen, d Ductus choledochus. f Einmündungsstelle des Ductus pancreaticus, in welchen eine Sonde eingeführt ist, e) wulstiges Ende des Ductus choledochus, g) aufgeschnittener, Zwölffingerdarm, “ Il. Aneury'sma verum aortae abdominalıs. i yi 9.40 sar-uhhke: ion TER CPU 2570) Dieses! höchst merkwündige,'Aneurysma. wurde; .bei,,. einer Frau gefunden, welche ‚fäst! ein Jahr lang, ununterbrochen, mit, Kolik ‚und ehrönischer :Diarrhoe ' behaftet, war, wozu, sich. später 'ein 'hektisches Fieber gesellte, welches, totale ‚Abmagerung, des ganzen, Kürpers; und endlich den Tod zur; Folge. hatte, Dieser, Zustand. ward. für Ente- rophthisis gehalten. Bei der Section zeigte sich jedoch keine Spur 801 dieser Krankheitsform, sondern das vorliegende Aneurysma. Da sich dieses an dem Theil der Aorta vorfand, wo die Arteriae renales ent- springen, und diese in etwas verändert waren, so ward auch zugleich auf die Beschaffenheit der Nieren Rücksicht genommen, die aber durchaus nichts Abnormes zeigten, auch hat man während der gan- zen Krankheit keine Störung in der Harn-Se- und Excretion wahr- genommen. Weitere Auskunft über diesen Fall habe ich nicht erhalten, wes- halb ich mich auch nur allein auf die Beschreibung des Aneurysma’s beschränke. Das Aneurysma nimmt fast die ganze AJorla abdominalıs ein; es erstreckt sich von dem Ursprunge der Art. coeliaea bis zu ihrer Theilung in die beiden Art. iliacas, und bildet in seiner Ausbreitung an der vorderen Fläche zwei Säcke, einen grössern obern und einen kleinen untern, zwischen welchen die Aorta ungefähr 4 Linien lang ganz normal beschaffen ist. An der äussern Fläche der beiden Säcke bemerkt man mehrere blasige Hervorragungen, ganz besonders aber in der Mitte derselben den Ursprung der Art. mesenterica superior, der Art. renales und der Art. mesenteriea inferior mit blasenförmigen Erweiterungen. Schon im Hiatus aorticus war die allmählige Erweiterung der. Aorta sichtbar, welche sich aber an den beiden aneurysmatischen Säcken deutlich als eine Ausdehnung des Gefässes nach allen Seiten zeigte. Es scheint auch hier der Fall gewesen zu seyn, dass sich die Aorta vorerst an zwei Punkten nach allen Seiten ausgedehnt, und dann erst später nach vorne als der mehr nachgiebigen Stelle sack- förmig erweitert habe, was nach rückwärts gegen die Wirbelsäule hin nicht so leicht geschehen konnte. Beide Säcke waren jedoch 101 802 frei, ohne irgend eine widernatürliche Verbindung mit den benach- barten Theilen. Die Aorta wurde an der hintern, der Wirbelsäule zugekehrten Fläche aufgeschnitten, wobei sich folgendes ergab: 1) Alle drei Häute der Aorta sind gleichförmig erweitert, und nach vorne sackförmig ausgedehnt; nirgends ist eine Spur weder von einer Zerreissung noch Verdünnung der einen oder andern Haut be- merkbar. 2) Ausser einigen kleinen Chondromen ist an den Häuten keine anderweitige krankhafte Veränderung vorhanden. 3) Diese Erweiterung aller Häute hat sich auch den von dieser Stelle entspringenden Gefässen mitgetheilt. 4) Der obere grosse aneurysmatische Sack ist ganz mit schich- tenweise übereinander liegender Fibrine angefüllt und geschlossen, jedoch so, dass das Lumen des Gefässes noch offen erhalten ist. 5) Diese im grossen aneurysmatischen}Sacke abgelagerte Fibrine ist mit einer ziemlich festen weissen fast fibrösen Haut überzogen, welche ringsum an der Stelle, wo die sackförmige Erweiterung ihren Anfang nimmt, mit der Tunica intima der Aorta zusammenhängt; sie kann jedoch sehr leicht von dieser getrennt werden, ohne sie zu verletzen. 6) Die Art. mesenterica superior, die beiden Art. renales und die Art. mesenterica inferior sind ungefähr einen halben Zoll lang mit Fibrine angefüllt, und zwar so, dass die Art. mesenterica supe- rior und Art. renalis dextra geöffnet, hingegen die Art. renalis sinistra und die Art. mesenterica inferior gänzlich geschlossen sind. Es ist weder von innen nach aussen, noch von aussen nach innen eine Oefinung zu finden. 803 7) Von den beiden Art. spermatieis internis war keine Spur vorhanden. 8) Die Art. cocliaca, ‘die Art. lumbales, wovon eine an der freien Stelle zwischen den beiden aneurysmatischen Säcken sichtbar ist, und die Art. iliacae sind etwas kleiner als gewöhnlich, übrigens normal beschaffen und vollkommen geöffnet. Erklärung der Abbildung. Tab. XXXIII. Fig. I. Die Aorta abdominalis von ihrer vorderen Fläche mit den beiden Fig. II, aneurysmatischen Säcken, n A Der obere grosse aneurysmatische Sack, B Der untere kleine aneurysmati- sche Sack, a Die Art. coeliaca, b die Art. mesenterica superior, cc die Art. renales, d eine Art. Jumbalis, e die Art. mesenterica inferior, ff die Art. ilia- cae, gg blasenförmige Hervorragungen. Die Aorta abdominalis an ihrer hinteren Fläche, der Länge nach aufge- schnitten, A der geöffnete grosse aneurysmatische Sack mit angefüllter Fibrine und der Pseudomembran, welche dieselbe bedeckt. B Freie Stelle der Aorta zwischen den beiden aneurysmatischen Säcken. C Der. geöffnete kleine aneurysmatische Sack. a Oeffnung der Art. coeliaca, b losgetrennte Pseudomembran von der Stelle, wo sich an der äusseren Fläche die blasige Hervorragung befindet, e aufgeschnittene Pseudomembran, d die abgelagerte Fibrine, e die Stelle, wo man eine Oeffnung zur linken Art. renalis vermuthete, aber keine entdeckt wer- den konnte, f die Oeffinung der Art, lumbalis, g die Oeffinung der rechten Art, renalis. 101* 804 IV. Zwei am untern Ende durch einen mittlern Theil in einander verschmolzene sehr grosse Nieren von einem 26 jährigen Manne, welcher an der Lungensucht gestorben ist. Beide Nieren liegen auf die gewöhnliche Art von ®inander ent- fernt zu beiden Seiten neben der Wirbelsäule, die rechte etwas tiefer als die linke. = Ihre Grösse beträgt um die Hälfte mehr als im Normalzustande. Die rechte Niere ist mehr abgerundet und breiter als die linke, diese etwas schmäler und länglicher gestaltet. Die vordere Fläche der rechten Niere ist schmal, die vordere Lefze des Hilus fehlt, die hin- tere dagegen ist breit und wulstig, vorzüglich nach unten gegen die linke Seite hyn ausgebreitet. Der HAklus renalis ist ganz geöffnet, und bildet an der vorderen Fläche eine ziemlich breite und tiefe Grube, aus welcher 5 blasen- förmige Nierenkelche hervorkommen, die sich in einiger Entfernung zu einem runden Nierenbecken vereinigen, aus dessen Mitte der Ureter entspringt. Zwischen den einzelnen Nierenkelchen bemerkt man am. Grunde dieser Grube drei den Nierenwärzchen ähnliche Er- habenheiten. > Die obere Hälfte der linken Niere ist schmal, die untere hinge- gen breit und dick; von hier aüs verlängert sich die Masse kegelför- mig, quer nach der rechten Seite hin über die dorla und vena cava inferior weggehend, und verschmilzt an dem rechten Umfange der Aorta mit der Niere der rechten Seite. Der innere Rand dieser Niere ist sehr kurz, und wird fast ganz nn 805 von dem viereckig gestalteten Hilus eingenommen, aus dessen Mitte ein sehr enges, blasenförmiges Nierenbecken hervortritt. Der mittlere Theil, als die kegelförmige Verlängerung der linken Niere von gleicher Masse, wie die der Nieren, liegt quer über der Aorta und Jena cava, zwischen der Art. mesenterica inferior und der Spaltung der Aorta, von jedem Punkte einige Linien entfernt, und von zwei für die rechte Niere an dem vorderen Umfange der Aorta besonders entspringenden Arterien eingeschlossen, von welchen dieses Mittelstück am obern und untern Rande einen Eindruck hat. Die Breite dieses mittleren Theiles beträgt ungefähr 11% Zoll, die Höhe 1 Zoll, die Dicke '% Zoll; die vordere Fläche ist gewölbt, die hintere ausgehöhlt, Beide Nebennieren haben die normale Lage, sind jedoch verhält- nissmässig grösser als gewöhnlich. Die rechte Niere erhält vier Arterien; die zwei oberen entsprin- gen an der gewöhnlichen Stelle, unter der Art. mesenlerica supe- rior, und vertheilen sich mit ihren Aesten an die obere Hälfte dieser Niere. Von den zwei untern entspringt die eine unter der Art. me- senterica inferior, und begibt sich, einen Bogen über den oberen Rand des Isthmus bildend, in den unteren Winkel des Hilus, nahe an der Stelle, wo beide Nieren mit einander verschmolzen sind. Die ‚andere Arterie entspringt etwas seitlich aus der Aorta oberhalb ihrer Theilung, geht vom untern Rande des Isthmus eine Strecke weit fast senkrecht nach abwärts, und dringt bogenförmig, nachdem sie vor- erst ein Aestchen in das hier liegende Zellgewebe abgegeben hat, an der hintern Fläche der untern Hälfte in die Nierensubstanz ein. Die linke Niere erhält nur eine einzige Arterie, die auf die ge- wöhnliche Weise aus der Aorta entspringt, und sich mit ihren Aesten im Hilus ausbreitet, 806 Die beiden Venen, welche die Yenae spermaticae internae auf. nehmen, verhalten sich ganz normal. Die Substanz der Nieren ist durchaus normal beschaffen, ihre Textur ist nicht im Geringsten ver- ändert. Die mehrfach beobachteten Fälle von partieller Verschmelzung der Nieren sind nun durch diesen von mir beobachteten Fall ver- mehrt worden, der mir um so merkwürdiger scheint, da er mit den von Meckel beobachteten Fällen die grösste Aehnlichkeit hat, und somit auf der einen Seite wieder einen neuen Beweis liefert, dass die Missbildungen der Organe, sobald sie als Hemmungs- oder thier- ähnliche Bildungen erscheinen, sich immer auf dieselbe Weise wie- derholen und gestalten, andererseits aber auch den Ausspruch von [Meckel bestätigt, dass man bei Lungensüchtigen die Nieren sehr gross finde. Höchst wahrscheinlich treffen beide Umstände immer zusammen, und bei wiederholten Beobachtungen dieser Art wird in der Folge gewiss der von Meckel angedeutete Satz: dass die Grösse der Nieren eine, bei Lungenkrankheiten beständig stalt findende Be- dingung sey, seine volle Bestätigung erhalten. Nur glaube ich, dass man hier zwischen der angeborenen und erworbenen Lungensucht genau distinguiren müsse. Im ersteren Falle wird man wahrschein- lich immer eine Vergrösserung der Nieren finden, indem man bei dieser Art Lungensucht auch schon andere Hemmungsbildungen be- merkt hat, wie z. B. das Offenseyn des Foramen ovale. Im letzte- ren Fall hingegen bei der erworbenen Lungensucht kann dies fehlen. Erklärung der Abbildung. Tab. XXXIV. Fig. I. Beide Nieren am unteren Ende durch einen mittlern Theil mit \ einander verschmolzen, in ihrer natürlichen Lage mit injicirten Arterien und präparirten Venen, AA Die Wirbelsäule. BB Das Diaphragma. C C Musculus quadratus lum- 807 borum. DD Muse. iliacus internus, EE Musc. Psoas magnus. a Die rechte Niere, b der an der vordern Fläche frei liegende Hilus venalis, ce die Nieren- kelche, d das Nierenbecken, e der Ureter, f die warzenlörmigen Erhabenhei- ten, g die linke Niere, h hilus renalis, i das Nierenbecken, k der Ureter, l der mittlere Theil der Nierensubstanz (Isthmus), durch welche beide Nieren in einander verschmolzen sind, mm die Nebennieren, 4 Die Aorta. 2, 2 Art. phrenigae inferiores,. 3 Art. coeliaca mit ihren Aesten. 4 Art, mesenterica supe- rior. 5 Art. suprarenalis. 6, 6 Obere Art, renales für die rechte Niere. 7 Eine Art, renalis für die linke Niere, 8,8 Art. spermaticae internae, 9 Art. mesente- terica inferior,. 10, 10 Zwei untere Art. renales für die rechte Niere. 11 Art. lumbalis. 12,12 Art. iliacae. 13 Art, sacralis media, 14 Vena cava infesior. 15 Vena renalis dextra. 16 Vena renalis sinistra. 17, 17 Venae spermaticae internae. 18, 18 Venae iliacae, Lulu nf: 7 & Sie dan! er ar] bh gadtned dit ’ = are Wis ® ren: & Wehe PR 2 IF PR j roryal- enaypasıtt ap pteygg Tab:I. u ERESEnGE Mi INSINYJ = eo \ - a DS [Les I x 3 er SRERRaeer ee Ser Su | a SERRFISReRE Fe A T \ | ee SEE 1. 252027.2829 50/31 h I Wi N | Se SH | Decem ber. 1820. 1151641718119 2021222 4 | F \ I 1 \ T 1 | (le. am A mlErhet | | BER —— BRAERE nn. angel | el mie - |V jan = njw H le Bl ie EIER Kalt —! 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