DEREN RE WO LLC ee a en ee ent eier ee en Damen EDEN TE Are - =; a een ee ner en > -_ a en en as . n hund . nen ö : EEE ET a ” Re ee ee EEE SE ar ak 1 5 | j 0 f © j s ir 2 ! | r rn n I In An (2) Ri u Fu B u 4 Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Hm ei Zn U ı. . . Fa En u 5 u . 5 j I i i . 5 u Pe 2m = \ 6 ) . wc E 2 . j . . . . ob -- Eu = 0 5 u \ ü j t . 5 025 je u . = Bee} 5 Ur) I ü er . . ” 5 . — 5 - . . . . i D D i . ie CRR u ü B “ . . a D ai Kr - z Er 72222 3 i ü . oO 5 u ur 5 u ü u‘ 0 Abhandlungen Biselhee Akademie der Wissenschaften zu Berlin. _— nano oenennn Aus dem Jahre 1532 zaruureonrooonoeoreoe Vierter Theil. Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 1839. In Commission bei F, Dümmler. 2% I ul BER . en Asa ’ : A = ! ber N IR m r u; Wi ALTE TEA ET ie Ei I = EM. 5 « oe = Prien Er 2 Er . A Ze j B ne ERRIR ESEL, . \ . Bi Te f ’ Du R .’ | a Suhfia | ui nf erst a Tu wer ER, \ Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java, nebst einer Einleitung über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einflufs auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts. Von WILHELM vox HUMBOLDT. Dritter Band. (Südsee-Sprachen, als östlicher Zweig des Malayischen Sprachstammes.) Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 1839. . u 5 . . I i BE ie ne Bee u EuE — u En nz In DE oo. E = | oo. u ü L ü ir | . 5 . | . Annie rd + = ER j B | 5 ö Tanır . u z = 2° Tu fh le Sl BT RLReNN, du E . ü i ‚ah pe Eu Ban . E 2 CL BE Ei 2 Rz, | . Er De z m re — 5 -_ . ü u «2% N < s | | Pan . = Ps De . . . . i ERDE u j *F. = = = ö 5 ji mail | 2“ zZ BLEETEN Pt 2 u . . f . . j ee u Pa 2 Gin. ia | wo Na Aast Zrpai j u ) \ u . k de a: - - = ale pr ’ ” . au . iM n = 4 ni . R | = Bu . . % € ’ 5 “ 9% . L u . \ ee . a . en Et = 2 " u =: Pr \ f Mn u . Se ee “ ee . . j j em Bo et Du ö ü \ ö ' ; u . [0 \ 5 f j ü . ". u jr | | B . j ü . u = ' = 5 =. Dritter Abschnitt. Über die Sprachen der Südsee - Inseln. 9.2. D. Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues aufzusuchen, sie in ihrer wesentlichen Beschaffenheit zu schildern, die scheinbar unendliche Mannigfaltigkeit, von richtig gewählten Standpunkten aus, auf eine einfachere Weise zu ordnen, den (Juellen jener Verschiedenheit, so wie ihrem Einflufs auf die Denkkraft, Empfindung und Sinnesart der Sprechenden nachzugehen, und durch alle Umwandlungen der Geschichte hindurch dem Gange der gei- stigen Entwicklung der Menschheit an der Hand der tief in dieselbe ver- schlungenen, sie von Stufe zu Stufe begleitenden Sprache zu folgen, ist das wichtige und vielumfassende Geschäft der allgemeinen Sprachkunde. Es bedurfte der Zeit und mannigfaltiger Zurüstungen, ehe nur der Begriff dieser Wissenschaft vollständig aufgefafst werden konnte, von welcher die Alten noch keine Ahndung besafsen. Zwar bereiteten die Griechen dasjenige vor, was die nothwendigste und festeste Grundlage derselben ausmacht. Denn die Neueren verdanken ihnen die wesentlichsten Ideen der allgemei- nen Grammatik, von welcher alle Sprachkunde zuerst ausgehen mufs. Die besondere, immer auf die philosophisch genaue Bezeichnung der gramma- tischen Begriffe gerichtete Natur ihrer Sprache leitete sie von selbst darauf hin. Aber bei aller Stärke, Tiefe und Regsamkeit des Sprachsinnes gelang- ten die Griechen nie zu dem Punkt, auf welchem das Bedürfnifs der Erler- nung fremder Sprachen, um der Sprache willen, fühlbar wird. Sie erhoben sich zu dem reinen Begriffe derselben; dafs es aber ein geschichtliches Stu- dium der Sprachen geben könnte, welches, auf jenem einseitig verfolgten Wege unerreichbare, allgemeine Übersichten gewährte, blieb ihnen fremd. Dennoch mufs man sich gestehen, dafs auch im Alterthum ein genügender Theil der Erde, und hinlänglich bekannt war, um auch dem Sprachstudium Nahrung darzubieten. Es fehlten aber nicht blofs eine Menge von Antrieben zu der Verbindung der Nationen, sondern es waren offenbar auch hemmende Ursachen vorhanden. Histor. philol. Abhandl. 1832. Oo00o 426 Über die allgemeine Sprachkunde. 8.22. Ich setze diese vorzüglich in die Abgeschiedenheit, in welche sich im Alterthum, und noch tief bis in das Mittelalter hinein, die Nationen um- mauerten, und in eine unrichtige Ansicht von der Natur der Sprache in ihrer möglichen Verschiedenheit. Die erstere hinderte, sich so angelegent- lich mit fremden Nationen zu beschäftigen, als es nothwendig aller Sprach- kunde vorausgehen mufs; die letztere machte, dafs auch die hinlänglich be- kannten Sprachen lange, und bis in ganz späte Zeiten hin, für die Wissen- schaft unbenutzt blieben. Wenn es eine Idee giebt, die durch die ganze Ge- schichte hindurch in immer mehr erweiterter Geltung sichtbar ist, wenn ir- gend eine die vielfach bestrittene, aber noch vielfacher mifsverstandene Ver- vollkommnung des ganzen Geschlechtes beweist, so ist es die der Mensch- lichkeit, das Bestreben, die Gränzen, welche Vorurtheile und einseitige An- sichten aller Art feindselig zwischen die Menschen stellen, aufzuheben, und die gesammte Menschheit, ohne Rücksicht auf Religion, Nation und Farbe, als Einen grofsen, nahe verbrüderten Stamm, ein zur Erreichung Eines Zweckes, der freien Entwicklung innerlicher Kraft, bestehendes Ganzes zu behandeln. Es ist dies das letzte, äufserste Ziel der Geselligkeit, und zu- gleich die durch seine Natur selbst in ihn gelegte Richtung des Menschen auf unbestimmte Erweiterung seines Daseins. Er sieht den Boden, so weit er sich ausdehnt, den Himmel, so weit, ihm entdeckbar, ihn Gestirne um- flammen, als innerlich sein, als ihm zur Betrachtung und Wirksamkeit ge- geben an. Schon das Kind sehnt sich über die Hügel, die Seen hinaus, die seine enge Heimath umschliefsen, und sich dann gleich wieder pflanzenartig zurück, wie das überhaupt das Rührende und Schöne im Menschen ist, dafs Sehnsucht nach Erwünschtem und nach Verlorenem ihn immer bewahrt, ausschliefslich am Augenblicke zu haften. So festgewurzelt in der innersten Natur des Menschen, und zugleich geboten durch seine höchsten Bestrebun- gen, wird jene wohlwollend menschliche Verbindung des ganzen Geschlechts zu einer der grofsen leitenden Ideen in der Geschichte der Menschheit, und es läfst sich stufenweis zeigen, wie und durch welche Mittel sie in immer zunehmendem Grade verwirklicht worden ist. Alle solche Ideen, ununter- brochen ihrem Zwecke zueilend, erscheinen, neben ihren reinen Offenba- rungen, auch in oft fast unkenntlichen Abarten. Abarten jener sind, ihrem Ursprunge und Zwecke nach, alle aus selbstsüchtigen oder doch, nach dem Ausdruck der Indischen Philosophie, der Irdischheit entnommenen Absich- Über die allgemeine Sprachkunde. $.22. 437 ten begonnenen Länder - und Völkerverbindungen, ihrem Principe nach, wenn sie auch das Heiligste vorkehren, die die Freiheit und Eigenthümlich- keit der Nationen gewaltsam, unzart oder gleichgültig behandelnden. Die stürmenden Eroberungen Alexanders, die staatsklug bedächtigen der Römer, die wild grausamen der Mexicaner, die despotischen Ländervereinigungen der Incas, und so viele andere Ereignisse gehören hierher. Alle in beiden Welten haben dazu beigetragen, das vereinzelte Dasein der Völker aufzu- heben und weitere Verbindungen zu stiften. Grofse und starke Gemüther, ganze Nationen handelten unter der Macht einer Idee, die ihnen in ihrer Reinheit gänzlich fremd war. In der Wahrheit ihrer tiefen Milde sprach sie zuerst, ob es ihr gleich nur langsam Eingang verschaffen konnte, das Chris- tenthum aus. Früher kommen nur einzelne Anklänge vor. Die neuere Zeit hat den Begriff der Civilisation lebendiger aufgefalst und wohlthätig auf die- sen Zweck gewandt; die civilisirten Nationen fühlen das Bedürfnifs, die un- ter ihnen herrschende Verbindung und Cultur weiter zu verbreiten; auch die Selbstsucht gewinnt die Überzeugung, dafs sie auf diesem Wege weiter gelangt, als auf dem gewaltsamer Absonderung; und menschenfreundliche Philosophie und weise Gesetzgebung haben den Grundsatz klar und rein aufgestellt. Die Sprache umschlingt mehr, als sonst etwas im Menschen, das ganze Geschlecht. Gerade in ihrer völkertrennenden Eigenschaft vereinigt sie durch das Wechselverständnifs fremdartiger Rede die Verschiedenheit der Individualitäten, ohne ihrer Eigenthümlichkeit Eintrag zu thun; und die Re- ligion und Civilisation sind es, allein neben so vielen andren, die Brust öde lassenden menschlichen Bestrebungen, welche dasjenige aufsuchen müssen, wozu nur die heimathliche Sprache den Schlüssel bewahrt. 8.23. Es schien gewissermafsen nothwendig, diese Betrachtungen voranzu- schicken, wenn man im Begriff ist, von Sprachen zu reden, die sich, unter viele Inselvölker vertheilt, gleichsam vereinsamt in einem weiten und fernen Oceane finden. Es bedurfte einer grofsen Ausdehnung der Kenntnifs des Erdbodens, eines regen Eifers, auch in den entlegensten Gegenden Verbin- dungen anzuknüpfen, und sich mit den Eingebornen zu befreunden, um dem Begriff der Sprachkunde die Entwicklung zu geben, welche es möglich 0002 428 Die Südsee- Sprachen an sich, macht, so entfernte und so vereinzelte Mundarten in die allgemeine Sprachen- verkettung einzuführen. Um jedoch die innern Inselgruppen der Südsee in allen Beziehungen ihrer Sprachen zu übersehen, mufs man seine Blicke auf den ganzen unge- heuren Archipel (!) werfen, der sich, von Abend nach Morgen, von Sumatra bis zur Öster-Insel, und, von Mittag gen Mitternacht, von Neu-Seeland bis zu den Sandwich-Inseln erstreckt. Diese Inselwelt besitzt eine sehr grofse Anzahl von Sprachen oder Mundarten. Hr. Adrian Balbi, um das neueste Werk der allgemeinen Sprachkunde anzuführen, zählt in seinem ethno- graphischen Atlas (?) gegen 120 derselben, und natürlich können solche Aufzählungen nie ganz vollständig sein. Die gründlichen und gelehrten Forschungen Leyden’s, Crawfurd's, Marsden’s und Raffles, und ganz neuerlich die geistreichen Bemerkungen eines unsrer Mitbürger, des Herrn von Chamisso, welcher diesen Archi- pel auf der Kotzebueschen Entdeckungsreise besuchte, haben zwar sehr viel Licht über diese Sprachen verbreitet; indefs bleibt doch zur genauen Be- stimmung ihrer Eigenthümlichkeit noch immer nicht wenig zu thun übrig. Die Sprachen dieser Inselkette werden für Schwestersprachen gehalten, und zum Malayischen Sprachstamm gerechnet. Wenn man aber den Grad der Genauigkeit fordert, welcher Sprachuntersuchungen, nach der heutigen Lage des Studiums, gebührt, so kann dies noch nicht als mit Sicherheit fest- gestellt erscheinen. Dennoch haben die Untersuchungen dieses Sprachgebiets gerade vor- zugsweise eine grofse Wichtigkeit. Denn auf der einen Seite gränzen diese Sprachen an die Indischen, und einige derselben enthalten eine nicht un- bedeutende Anzahl Sanskritischer Wörter. Ihre Geschichte hängt also insofern mit den Schicksalen des Sanskrits zusammen; und es ist schwer zu bestimmen, ob dies gegen den Zustand, in welchem wir diese Sprache ken- nen, die früheren oder späteren sein dürften? Auf der andren Seite könnte zwischen ihnen und den Amerikanischen ein Zusammenhang irgend einer (') Zur näheren Bezeichnung bemerke ich, dals ich hier den ganzen Theil des Erdbodens meine, welchen Malte-Brun nach einer, in mancher Hinsicht bequemen, aber doch immer willkührlichen Abtheilung, Oc&anique nennt. (?) Tafel 22. und gegen die Asiatischen und Amerikanischen. $.23. 429 Art vorhanden sein (1). Indem ich keinesweges die Wichtigkeit einiger haupt- sächlicher Grundzüge, in welchen diese beiden Sprachmassen übereinkom- men, verkenne, so hat mich aber doch mein bisheriges Studium der Ameri- kanischen Sprachen überzeugt, dafs man sich dieser Richtung nicht leicht- gläubig anvertrauen darf. Allein die Aufmerksamkeit darauf gerichtet zu be- halten, bewegen mich mehrere, nicht unwichtige Thatsachen, von welchen ich hier nur einige anführen will. In Nord-Amerika, namentlich in Kentucky und Tenessee, finden sich eine grofse Menge von Grabhügeln mit getrockneten Leichnamen, an wel- chen man einen andren Schädel- und Knochenbau, als an den heutigen Ein- gebornen dieser Gegenden, bemerken will. Die Leichname waren in netz- artige Gewebe von starken Fäden mit eingeflochtenen Federn eingewickelt, und diese Gewebe gleichen vollkommen den noch jetzt auf den Sandwich-, den Carolinen-, und den Fidgi-Inseln verfertigten, wie man sich durch die unmittelbare Vergleichung mit solchen, zufällig gerade aus der Südsee nach Newyork gekommenen überzeugte (?). Von der übereinstimmenden Sitte auf Tahiti und bei den Abipo- nen, bei gewissen Gelegenheiten Wörter aufser Gebrauch zu setzen und da- für andere Ausdrücke einzuführen, so wie über den sonderbaren Gedanken des Königs der Sandwich-Inseln, eine ganz neue Sprache anzuordnen, habe ich schon oben (S.295. 296.) gesprochen. (') Hr. v. Chamisso, dessen geistreichen Bemerkungen, vorzüglich über Polynesien, in Kotzebue’s Entdeckungsreise (Th. 3. S.1-179.) man nur eine grölsere Ausführlichkeit wün- schen möchte (2. c. S.48-50.), erinnert mit Recht, dafs, wenn Zusammenhang vorhanden sei, er nur auf eine Einwanderung nach, nicht auf eine Auswanderung aus Amerika hindeute. Die von ihm auch gegen die erstere angeführten Gründe betreffen aber nur die, allerdings sehr voreilig behauptete, bestimmte Verwandtschaft der Südsee-Insulaner mit den Araucanen und Patagoniern. Nicholas (Narrazive of a voyage to New Zealand. Vol. 2. p.265. 266.) erklärt sich auch gegen den Amerikanischen Ursprung der Neu-Seeländer, gewils mit Recht, aber aus sehr schwachen Gründen. (?) Hr. Mitchill gründet hierauf in der Archaeologia Americana (p.231. 323. 324.) die Vermuthung, dafs Colonien von Austral-Asiaten und Malayen in Nord-Amerika landeten, in die Gegend zwischen den grolsen Seen und Mexico eindrangen, dort die noch vorhandenen Erdwälle, Hügel und Festungswerke aufwarfen, aber von Tatarischen (d. h. doch wohl Mon- golischen) Stämmen besiegt und vernichtet wurden, die durch die Nordost-Küste von Ame- rika einwanderten, und die Stammväter der jetzigen dortigen Eingebornen sind. Man vgl. A.v. Humboldt, relation historique. T.3. p. 156. 430 Die Südsee- Sprachen an sich, Endlich, um auch von der Sprachform einen auffallenden Zug der Ähnlichkeit anzuführen, wird der doppelte Ausdruck der 1. Person des Plu- rals, je nachdem die angeredete Person darin mit aufgenommen, oder davon ausgeschlossen wird, in mehreren Amerikanischen Sprachen angetroffen, und galt bisher sogar ausschliefsend für eine Eigenthümlichkeit des Amerikani- schen Sprachbaues. Er findet sich aber in den meisten hier betrachteten Spra- chen, im Malayischen, auf den Philippinen, und in denen Polynesiens. In den letzteren ist er dergestalt ausgebildet, und auch auf den Dualis erwei- tert, dafs man, wenn man blofs auf den Begriff sieht, ohne über den ge- schichtlichen Ursprung entscheiden zu wollen, diese Sprachen als den Sitz und die Heimath dieser grammatischen Form ansehen mufs. Aufser der Süd- see und Amerika kenne ich ihn nur im Mandschuischen. An das Chinesische erinnern die Südsee -Sprachen bisweilen durch ihre Constructionsart, allein auch dadurch, dafs die Wörter durch so leise und zarte Beugungen des Lauts, dafs das Ohr eines Fremden sie kaum zu unterscheiden vermag, ganz verschiedene Bedeutungen erhalten. Auf diese Weise soll oe (das als ein kurzer Diphthong auszusprechen ist) zu den Be- deutungen du, Schwert (!), Glocke, Hungersnoth, Irrthum kommen können. Vielleicht liegt hierin eine Andeutung, welche Bewandtnifs es mit der Vielheit von Begriffen hat, die auch in andren Sprachen, selbst im Sanskrit, bisweilen durch dasselbe Wort bezeichnet sind, und ein Wink, nicht zu sehr dem innren Zusammenhang dieser Begriffe nachzuforschen. Die feineren Unterschiede der Aussprache konnten nach und nach untergehen, und die Vielfachheit der Begriffe blieb nun demselben Laut (?). An das Chinesische erinnern diese Sprachen auch dadurch, dafs die Wörter, welche in ihnen die grammatischen Verhältnisse bezeichnen, mei- stentheils abgesondert dem Ausdruck des Begriffes vorangehen oder nach- (') Die ersten beiden dieser Bedeutungen kommen in der Tahitischen Gramm. p. 14. 16. und in der Übers. des Evang. Joh. 18, 10. vor, die letzten drei finde ich nur, mit der gan- zen obigen Bemerkung, in Balbi’s introduction. p. 262. (?) Über die Behauptungen, dafs das Schwein und der Hund in Chile vor den Spaniern einheimisch gewesen, und von Westen dahin gekommen sei, und dals die Chilesen den be- rauschenden Kava-Trank unter demselben Namen besitzen, vergleiche man Ad. v. Cha- misso in Kotzebue’s Entdeckungsreise. Th. 3. ».50. und gegen die Asiatischen und Amerikanischen. $.23. 431 folgen, so dafs sie eher, als die meisten andren Sprachen, mit einer der Chi- nesischen ähnlichen Schrift geschrieben werden könnten. Durch die Be- ständigkeit und Regelmäfsigkeit dieser Bezeichnungen bilden sie aber eine Art Übergang von der Chinesischen zu den mit Affıxen versehenen Sprachen. Bisher hat man für die hier in Rede stehenden Sprachen gröfsten- theils nur die Vergleichung von Wörterverzeichnissen angewendet. Obgleich diese Methode allein nicht ausreichen kann, so ist sie keinesweges zu tadeln. Man mufs nur die Wörter zur Vergleichung gehörig vorbereiten, und sie nach ihrem richtigen Laut und ihrer scharf aufgefafsten Bedeutung zusammen- stellen. Man mufs aus dem Mangel auffallender Ähnlichkeit nicht gleich auf Verschiedenheit der Sprachen schliefsen, da tiefere Untersuchung oft Einer- leiheit in, dem ersten Anblick nach auffallend abweichenden Lauten ent- deckt, und mufs aus der sich findenden Gleichheit vieler Wörter nicht wei- tere Schlüsse ziehen, als sie zu machen berechtigt. Unmittelbar nämlich be- weist sie nichts mehr, als dafs Wörter aus der einen Sprache in die andre übergegangen sind, was bei gar nicht verwandten Sprachen der Fall sein kann. Ob es endlich thunlich sein sollte, von derjenigen Wortähnlichkeit, welche Stammverwandtschaft begründen kann, die einer allgemeinen Sprach- verwandtschaft angehörenden Wörter abzusondern? halte ich für sehr zwei- felhaft. Hr. Klaproth (!) hat ein solches Wörterverzeichnifs aufzustellen versucht. Allein es scheint mir von diesen Zusammenstellungen von Wör- tern eine gewisse Willkühr gar nicht getrennt werden zu können. Wollte man sie machen, so könnten sie sich, dünkt mich, nur auf Umstände grün- den, welche eine gewisse Wahrscheinlichkeit enthalten, dafs derselbe Begriff an sehr verschiedenen Orten mit demselben Laut bezeichnet worden sei, was, wenn man das Nachmachen des Geräusches natürlicher Gegenstände ausnimmt, nur auf eine, immer unsichre Symbolik des Lautes hinauslaufen könnte. Aufserdem wäre wohl auch allerdings eine Sammlung vollkommen gleicher Laute unter Umständen, die keinem Gedanken an Stammverwandt- schaft Raum geben, anziehend. Es würde sich alsdann zeigen, ob wirklich so viele Wörter zugleich nicht blofs in zwei, drei, sondern in mehreren Sprachen vorkommen, dafs man berechtigt wird, sie als Trümmer einer ver- loren gegangenen Ursprache anzusehen? oder ob man sie dennoch verkann- (') Asia polyglotta. p.35. 39. ‚432 Die Südsee- Sprachen an sich, ter Stammverwandtschaft oder dem blofsen Zufall beimessen mufs? Dafs alle Wörtervergleichungen, um zu entscheidenden Erfolgen zu führen, an einer bedeutenden Anzahl von Wörtern vorgenommen werden müssen, versteht sich von selbst; und nun ist der Fall meistentheils so, dafs man von ver- schiedenen Sprachen entweder so wenige Nachrichten besitzt, dafs sich aus der Vergleichung nichts schliefsen läfst, oder dafs, wenn die Quellen reich- licher fliefsen, man Unrecht hätte, bei blofsen Wörtervergleichungen stehen zu bleiben. Wer wollte z. B. dies thun, um die Stammverwandtschaft des Sanskrits und Griechischen zu beweisen ? Die Untersuchung des grammatischen Baues führt tiefer in die Natur der Sprache, und die Gleichheit eonereter grammatischer Formen ist der sicherste und unwiderleglichste Beweis der Stammverwandtschaft, da als- dann Einerleiheit des Materials und Gebrauchs, folglich der gesammten Sprachbehandlun g, zusammentrifft. Dagegen ist das blofse Dasein, oder der Mangel dieser oder jener grammatischen Form in einer Sprache, wie z.B. das oben vom Plural Gesagte, kaum mehr, als ein Anstofs, bestimmteren Verwandtschaftsspuren nachzuforschen. Überhaupt ist die Frage, ob die Untersuchung der Grammatik oder des Wörtervorraths wichtiger für das Erkennen der Verwandtschaft sei? durchaus unrichtig gestellt. Es ist weder das Eine, noch das Andre abgesondert, die ganze Sprache ist es, die aus beidem besteht. Ohne die, der Sprache erst Individualität gebenden Laute, ist der blofse grammatische Bau ein ideales Gewebe, in dem auch sehr ver- schiedenartige Sprachen einander gleich sehen können. Durch genaue Kennt- nifs der Grammatik wird aber der Wörtervorrath erst verständlich. Das Eine kann und darf nicht vom Andren getrennt werden. Nur so viel ist gewils, dafs selbst die einseitige grammatische Einsicht richtiger, als die blofse Wör- terkenntnifs, zum Ziel führt, und dafs der Mangel derselben zu gefährlichen Irrthümern verleiten kann. Für die Prüfung der Sprachen des Südsee-Archipels ist nun, auch nach den bisherigen Hülfsmitteln, eine Arbeit noch übrig, auf die ich mich zunächst allein beschränke, nämlich die vergleichende Zergliederung der- jenigen Sprachen desselben, von welchen wir hinlängliche grammatische Kenntnifs erlangen können. Diejenigen, bei denen die Hülfsmittel dazu nicht hinreichen, übergehe ich jetzt ganz, oder erwähne ihrer nur gele- gentlich. und gegen die Asiatischen und Amerikanischen. 8.23. 433 Da der grammatisch bekannten Sprachen in diesem Gebiete nur we- nige sind, so fühle ich sehr wohl, dafs die ganze hier gestellte Aufgabe durch die gegenwärtige Arbeit nur zum kleinsten Theile gelöst werden kann. Aber sie ist doch bisher noch nicht gehörig unternommen worden, sie bildet eine nothwendige Grundlage, auf der es weiter fortzubauen möglich ist, und sie kann wenigstens im Einzelnen dahin führen, was jetzt als Vermuthung da- steht, als bewiesene Wahrheit zu befestigen, oder als Irrthum anzuer- kennen. Die Sprachen, zu denen mir jetzt Hülfsmittel zu Gebote stehen, sind die Malayische, Tagalische, Pampangische, Bisayische, Tongische, Neu-Seeländische und Tahitische. Von diesen werde ich jetzt die drei letzten zusammennehmen. Man hat neuerlich angefangen, diese drei Sprachen mit der der Mar- quesas- und Sandwich-, so wie andrer Inseln des stillen Meers Dialekte der Polynesischen Sprache zu nennen, und die 1823 in Tahiti gedruckte Grammatik führt diesen Titel. Es wird in ihr von einer uralten, allgemei- nen, nur in sehr viele Mundarten getheilten, in der Südsee einheimischen Polynesischen Sprache geredet. Es ist auch gewifs, dafs wohl die mei- sten, wenn nicht alle diese Inseln sehr viele Wörter und die allgemeine Sprachanlage mit einander gemein haben. Aber eine und dieselbe Sprache sind darum diese Mundarten nicht; und es ist problematisch, ob eine der heutigen Mundarten, und welche die Ursprache, oder ob diese ganz unter- gegangen ist, und in den jetzigen Dialekten nur sehr verändert und vermischt fortbesteht? Die vollkommene Übereinstimmung der heutigen Sprachen dieser In- seln selbst ist noch zweifelhaft. Von der Sprache der Fidgi-Inseln sagt die Tahitische Grammatik ausdrücklich, dafs sie einem von den Bewohnern der Freundschafts-Inseln und allen Polynesisch Redenden ungezweifelt ver- schiedenen Volksstamm angehöre, zwar mit Polynesischem vermischt sei, aber auch Elemente ganz fremder Art enthalte. Histor. philol. Abhandl. 1832. Ppp 434 Die Südsee-Sprachen an sich, Die Fidgi-Bewohner haben krauseres Haar (!). Es ist nur sehr zu bedauern, dafs es doch noch an ausführlichen Nachrichten über die Fidgi- Inseln (?) fehlt. Nach demjenigen, was in Mariner’s Werk darüber ent- halten ist, zu urtheilen, sind ihre Bewohner zwar in einigen Einrichtungen und Erfindungen mehr vorgeschritten, aber auch grausamer, argwöhnischer und feindseliger gegen einander und gegen Fremde, als die der Freund- schafts-Inseln. Die letzteren hatten aus eigner Erfindung nur schwache, zur Vögel- und Ratzenjagd taugliche Waffen, und Krieg und blutige Zwiste waren kaum unter ihnen bekannt. Erst durch häufigere Fahrten nach den Fidgi-Inseln, und durch den Antheil, den muthige und rüstige junge Leute an den dortigen Partheiungen und Fehden nahmen, lernten sie stärkere Bo- gen und Speere verfertigen und geschickter gebrauchen, sich das Gesicht bemalen, und im Gefecht durch ihren Anzug Furcht erregen. Auch ge- wannen sie, nach Mariner’s Behauptung, die durch eine Stelle eines ein- heimischen Liedes, welches ich weiter unten mittheile, bestätigt wird, erst durch diese Züge Gefallen an Kriegen und innerlichen Unruhen. Die Epo- che dieser Umänderung fällt in die Zeit der Ankunft Cook’s auf den Freund- schafts-Inseln, bereitete sich aber damals erst vor, da die Tonga-Bewohner kriegerische Zwiste in dieser Zeit noch nicht bei sich, sondern nur als frei- willige Theilnehmer auf den Fidgi-Inseln kannten (°). Der Argwohn der Fidgi-Bewohner erstreckt sich so weit, dafs, was erst durch sie auch einiger- mafsen auf die Freundschafts-Inseln übergegangen ist, sie sich auch gegen ihre Freunde in beständiger Hut halten. Die Sitte, dafs bei dem Tode des Mannes diejenige seiner Frauen, die von der vornehmsten Familie ist, ihm im Grabe folgt, ist allgemein auf den Fidgi-Inseln verbreitet, und die Frauen hangen so sehr an diesem Recht, dafs eine, die ihren Mann auf Wawaü (einer Tonga-Insel) verlor, sich nicht davon abbringen liefs, neben dem Leichnam ihres Mannes erdrosselt zu werden (*). Auf den Tonga-Inseln galt dieser Gebrauch nur in der Familie des Tuitonga, welche die vornehmste dieser (') Mariner. I. 327. (°) Die Eingebornen dieser Inseln nennen sie Nawihi; hieraus ist Fidgi eine verderbte Tongische Aussprache. Mariner. I. ».316. (°) Mariner. I. 66. 319. (*) Mariner. I. 7.329 -331. und gegen die Asiatischen und Amerikanischen. 8.23. 435 Inseln ist, und wurde während Hrn. Mariner’s Anwesenheit auch in dieser abgeschafft. Wenn man daher sieht, welcher häufiger und beständiger Ver- kehr, nach Mariner’s Nachrichten, zwischen den Tonga - und Fidgi-Inseln obwaltet, so wird es schwer, an eine sehr grofse Verschiedenheit der Sprache zu glauben. Auf jeden Fall fehlt es indefs an den nöthigen Hülfsmitteln, den Umfang und die Beschaffenheit einer angeblich allgemeinen Polynesischen Sprache zu bestimmen; und es ist daher sichrer und einfacher, jede der be- sondren Sprachen und Mundarten für sich zu betrachten, und die Annähe- rung der einen zur andren einzeln zu prüfen. $. 24. Schon zwischen den dreien, die ich hier zu behandeln denke, herrscht ein verschiednes Verhältnifs. Denn indem die Neu-Seeländische und Tahitische Sprache wirklich nur fast wie Mundarten von einander abwei- chen, ist die Tongische viel mehr von beiden, auch grammatisch, ver- schieden. Unter den Hülfsmitteln zur Kenntnifs dieser Sprachen verdient in Rücksicht auf die Authenticität, wie es scheint, die Tahitische Gramma- tik (') den Vorzug, da sie von Missionaren an Ort und Stelle und unter be- ständiger Berathung mit den Eingebornen abgefafst ist. Nur mufs man ihre Kürze und Unvollständigkeit bedauern. Auch hat man bis jetzt kein ge- drucktes Wörterbuch der Tahitischen Sprache. Die hiesige Königliche Bi- bliothek besitzt aber schriftliche Aufsätze des älteren Forster, die schätz- bare Materialien enthalten (?). Gedruckt giebt es ferner ein Abe-Buch mit (') A grammar of the Tahitian dialect of the Polynesian language. Tahiti. 1823. 8. () Der bei weitem grölste Theil dieser, hier und da nur mit Bleistift und sichtbar auf der Reise selbst aufgezeichneten Notizen besteht in Wörterregistern. Nur über die Tahitische Sprache kommen auch grammatische Nachrichten vor. Die Mundart der Gesellschafts- Inseln ist überhaupt am ausführlichsten behandelt, und das davon gegebene Wörterverzeichnifs gründet sich auf ein im Jahre 1769 von dem Schiffswundarzt Dr. Monkhouse angefertigtes handschriftliches; auch ist demselben das Bougainvillische einverleibt. Aulserdem giebt Forster Wörterregister von den drei Tongischen Inseln Namocka (Rotterdam), Ea-oowhe (Middelburg) und Tofooa, von einer der Marquesas-Inseln, Waitäho (S. Christina), den beiden Hebridischen Mallicollo und Tanna, Neu- Seeland und der Oster -Insel. Zu allgemeinen Vergleichungen und zu genauerer Prüfung da, wo man dieselben Wörter aus andren Quellen kennt, leisten diese Materialien sehr nützliche Dienste. Doch ihnen allein zu Ppp 2 436 Die Tongische, Neu-Seeländische und Tahitische Sprache; Leseübungen aus der biblischen Geschichte, eine Anweisung zum Rechnen mit einer chronologischen Tabelle der Geschichte der Gesellschafts - Inseln, einen Katechismus, eine Gesetzsammlung, und Übersetzungen der Evange- lien aufser dem Evangelium Marcus, der Episteln Paulus, Judas und Jo- hannes, und mehrere Stücke des alten Testaments (!). Hierher ist nur das Abe-Buch, die Anweisung zum Rechnen und das Evangelium Johannis ge- kommen, das, da es am wenigsten Geschichtliches und die schwierigsten re- ligiösen Begriffe enthält, gerade gar nicht tauglich ist, die Sprache eines un- gebildeten Volkes daraus zu erlernen. Die Tongische und Neu-Seeländische Grammatik sind von Wörterbüchern begleitet, aber beide in England nach schriftlichen und mündlichen Mittheilungen von Personen, die auf jenen Inseln gewesen und der Sprachen mächtig waren, verfafst. Die Tongische ist in William Mariner’s (?) Beschreibung der Einwohner der Tonga-Inseln enthalten, und Dr. John Martin ist der Ver- vertrauen, müssen billig folgende Gründe abschrecken. Erstlich ist sonderbarer Weise der bei weitem gröfste Theil dieser Wörterverzeichnisse durchstrichen, bald eine der beiden Spalten, bald in beiden jede einzelne Zeile, doch so, dafs die Schrift lesbar bleibt. Obgleich nun das allgemeine Ausstreichen nur anzuzeigen scheint, dafs von diesem ersten Concept eine andre Umarbeitung gemacht ist, so wird man doch dadurch irre, ob nicht auch Unrichtigkeiten da- mit vernichtet sind. Zweitens ist die Orthographie zwar zum Theil, und sogar mit Accenten und Zeichen, angegeben, aber doch nicht überall mit der nöthigen Genauigkeit und Deut- lichkeit. Drittens enthalten die grammatischen Bemerkungen grobe Irrthümer und Mängel. So haben weder Monkhouse, noch Forster auch nur eine Ahndung des Duals und des aus- schlielsenden Pronomens gehabt, und der Dual wird so gegeben, als wäre es der Plural, und in der 1. Pers. blofs einschlielsend, was vermuthlich daher kommt, dals er diese Pronominal- formen aus Gesprächen mit einem Talitier genommen, der, da sie nur zwei Sprechende waren, sich des Dualis und des einschliefsenden Pronomens bedient hat. Endlich sind viele der von Forster angegebenen Wörter so sehr von denen der Missionare verschieden, dafs man nicht weils, was man daraus machen soll, und dals nichts verwirrender sein könnte, als beide in demselben Wörterbuch mit einander zu vermischen. Man vergleiche nur Herz, Fufs, Haar bei Forster, ahöutoo, toboi (dann auch ezapoue), ourou (auch Roroo), mit den Ausdrücken der Missionare aau, awae und rouro. (') Balbi. Inzroduction. p.263. (?) An account of the natives of the Tonga Islands with an original grammar and FVocabulary of their language, compiled and arranged from the extensive communications of Mr. William Mariner by John Martin, M. D. London. 1817. 2. Ed. with additions. 1818. 2 Bände. 8. Ich folge in dieser Schrift der zweiten Ausgabe. Hülfsmittel. S.24. 437 fasser und Herausgeber. Hr. Mariner lebte vier Jahre auf den Tonga-Inseln, war ein Günstling des Königs von Wawaü, Finau, und seines Sohnes, und redete die Sprache geläufig (!). Unter den Tonga-Inseln werden in die- sem Werk die Freundschafts-Inseln, aber mit Einschlufs der Insel Wawaü, welche Cook, da er sie nicht besuchte, nicht dazu rechnete, ver- standen, und es ist dies der Name, welchen ihnen die Eingebornen selbst geben (?). Wawaü ist die gröfste unter ihnen, aber Tonga wird für die edelste und vornehmste gehalten. Seit undenklicher Zeit pflegen die vor- nehmsten Häuptlinge dort ihren Sitz aufzuschlagen, und sich dort in den Gräbern ihrer Vorväter begraben zu lassen. Sie hat daher auch das Beiwort Tonga tabu, die geheiligte Tonga, in Beziehung auf den zadbu erhalten, unter dem man ursprünglich die Heiligung einer Sache, die Handlung, sie irgend einem Gotte zu widmen, und in hieraus abgeleiteter Bedeutung das auf allen jenen Inseln, nur in verschiedenen Bestimmungen, auf mehrfache Gegenstände, bald beständig, bald gelegentlich gelegte religiöse Interdiet versteht (?). In der Tahitischen Grammatik wird Tonga-tabuan sogar als Name der ganzen Gruppe und der Sprache gebraucht. In Mariner’s Werk deutet Tonga allein die ganze Gruppe an; wo das eine so genannte Eiland gemeint ist, steht: die Insel Tonga. Diese immer Tonga tabu zu nen- nen, wird getadelt, da es nur eine gelegentliche Benennung sei (*). Mari- ner’s oder vielmehr Martin’s Grammatik ist offenbar die ausführlichste, und die am meisten Rechenschaft von jeder Eigenthümlichkeit der Sprache zu geben versucht. Beide Verfasser aber entbehrten immer des Vortheils, in zweifelhaften Fällen wieder bei den Eingebornen, den einzigen wahrhaften Quellen, Berichtigung schöpfen zu können. Zu der Neu-Seeländischen Grammatik lieferten Thomas Ken- dall, der nach einem mehrjährigen Aufenthalte in Neu-Seeland im Jahr 1820 nach England zurückkam, und zwei von ihm mitgebrachte Eingeborne (') Mariner. I. p.xxı. (*) Waü bedeutet Tongisch: Busch, Wald, Dickicht, ein mit Gras oder Unkraut über- wachsenes Feld; und hieraus könnte der Name der Insel durch Reduplication der Anfangs- sylbe, zur Verstärkung des Begriffs, entstanden sein. (°) Mariner. II. 220-224. (*) Foul. p.xıx. 68. Anm. 907.1. p.77. 438 Die Tongische, Neu-Seeländische und Tahitische Sprache: die Materialien, welche Hr. Samuel Lee, Professor in Cambridge, wohin man jene drei Personen auf drei Monate schickte, ordnete. Die Grammatik ist sehr dürftig, und enthält fast nur Paradigmen. Das Wörterbuch aber und die Sprachproben sind reichhaltiger ('). In der Tahitischen Grammatik wird gesagt, dafs Hr. Lee ein schätzbares Werk geliefert haben würde, wenn er mit genauen und hinreichenden Materialien versehen gewesen wäre (?). Ein Wörterverzeichnifs und Sprachproben sind auch in Nicholas Reise nach Neu-Seeland enthalten (°). Noch giebt es eine Grammatik der Sprache der Marquesas-Inseln von S. Greatheed, die ich bis jetzt nicht habe erhalten können. Doch wird auch bei ihr geklagt, dafs die Materialien dazu nicht vollständiger und genauer waren (*). Endlich mufs ich noch der mündlichen Aufklärungen erwähnen, die ich Gelegenheit habe mir durch den jungen Südsee-Insulaner zu verschaf- fen, welchen der Mentor, das von der Königl. Seehandlung ausgerüstete Schiff, mitgebracht hat, und der sich hier im Hause des Präsidenten Rother befindet. Er ist von der Insel Owahu (°) (einer der Sandwich-Inseln), und nennt sich, indem er seinen Englischen Vor- und einheimischen Eigen- namen zusammensetzt, Harry Maitai. Er ist sehr schwer zu zusammen- hangenden Redensarten in seiner Sprache zu bringen, so dafs er zur Erler- nung der Grammatik weniger zu gebrauchen ist, als zur Wörterkenntnifs. (') Der vollständige Titel dieser kleinen, auf Kosten der Missionsgesellschaft in London herausgegebenen Schrift ist: A grammar and vocabulary of the language of New Zealand. Published by the Church Missionary Society. London. 1820. 8. (?) He would have realized the expectation of a valuable work, had he been furnished with accurate and sufficient materials. p.d. (°) Narrative of a voyage to New Zealand, performed in the years 1814 and 1815 in company with the Rev. Samuel Marsden dy John Liddiard Nicholas. London. 1817. 2 Bände. 8. (*) Tabitische Gramm. p.5. In Balbi’s inzroduction & 1’Atlas ethnographique du globe. p.260. ist der Verfasser dieser Grammatik Greathead geschrieben, was richtiger scheint. [Aus der Bemerkung der Tah. Gramm. zu der, gleich darauf erwähnten Tong. Gramm. Martin’s, dals „diese gedruckt und herausgegeben sei”, muls man schliefsen, dafs die Mar- quesische nur bandschriftlich existirt. B.] (°) Kotzebue’s Entdeckungsreise. Th.3. S. 143. Hülfsmittel. $.24. 439 Überhaupt scheint er schon viel von seiner Sprache vergessen zu haben. Doch habe ich das vollständige Sandwich-Pronomen durch ihn erhalten, und mich deutlich überzeugt, dafs die Sandwichische und Tahitische Sprache sich blofs als Mundarten, meistentheils nur durch leicht zu erkennende Buch- stabenverwechslung, von einander unterscheiden, und daher diese beiden und die Neu-Seeländische einander ganz nahe stehen, was bei der Abgele- genheit der Sandwich-Inseln doppelt merkwürdig ist. Dafs Tameamea die Sandwich - Inseln beherrschte, wufste Harry Maitai sehr genau (1), allein über die Thatsache der neu eingeführten Sprache von ihm etwas zu erfah- ren, ist er nicht gebildet genug. Lernte ich aber durch meine Unterredungen mit ihm auch noch viel weniger über die Sandwich-Sprache selbst, so hätte ich immer daraus die verwahrende Überzeugung gewonnen, dafs Sprachnachrichten, die aus kurzen Vernehmungen von Eingeborenen durch Reisende geschöpft sind, ungemein wenig Vertrauen verdienen. Ich kann versichern, dafs ich in die gröbsten Irrthümer verfallen sein würde, wenn ich nicht auf Harry Maitai’s Aussagen immer die Kritik der anderen mir bekannten Mundarten angewendet hätte. Man erhält metaphorische Ausdrücke für eigentliche, Redensarten für Wör- ter, ja auch ganz falsche Bezeichnungen der Begriffe, wenn man nicht die gröfste Behutsamkeit anwendet; und oft führt auch diese nicht zum Zweck. Wenn man die Grammatiken der drei Sprachen, die ich hier gemein- schaftlich behandle, genau durchgelesen, mehrere Sprachproben aus jeder betrachtet und möglichst vollständig zergliedert hat, und sich dann die ein- fachste und erste aller grammatischen Fragen vorlegt: wodurch diese Spra- chen die zusammengefügte Rede von den einzelnen Wörtern unterscheiden, und woran sie die bestimmte Art der Zusammenfügung zu erkennen geben? so erhält man, wie es mir scheint, in allen dieselbe und folgende Antwort: 1. Jedes Wort, das man lexicalisch, es sei einfach oder zusammengesetzt, als ein einzelnes ansehen kann, steht auch in der Redeverbindung für sich allein. (') Er spricht den Namen desselben so aus, wie er bei Mariner. I. p.xLır. lautet, nicht wie ihn Campbell (Foyage round the world) giebt. Man hört nur gar kein % in demselben. Die Tongische, Neu-Seeländische und Tahitische Sprache; Eben dies thun, im Ganzen genommen, auch diejenigen, welche gram- matische Bestimmungen anzeigen. Keines dieser Wörter erfährt in der Redeverbindung irgend eine Ver- änderung. Die Wörter grammatischer Bestimmungen schmelzen, im Ganzen ge- nommen, nicht mit den durch sie bestimmten Wörtern zusammen. In der Regel bleiben sie von ihnen getrennt, und ihre Verbindung oder Trennung scheint eine blofs orthographische Willkühr. Faa oder haa bildet im Tahit. Causalverba, und ihnen entsprechen im Neu-Seel. waka, im Tong. fekka; mate heifst in allen drei Sprachen Tod, sterben. Nun schreiben die drei Sprachlehren: faamate, waka mate, fekka-mate. In diesen vier Eigenschaften sind die drei Sprachen vollkommen der Chinesischen gleich, und könnten mit Chinesischen Zeichen geschrieben werden. >. b. - I» Die grammatischen Verhältnisse finden aber in diesen Sprachen bestimmte und von einander abgesonderte Ausdrücke in grammatischen Wörtern. Diese Verhältnifswörter begleiten die Begriffswörter. Sie haben ihren ihnen angewiesenen Platz in Beziehung auf das Be- griffswort, zu dem sie gehören, und müfsten, wenn sie mit demselben in eins verschmölzen, Prä- oder Suffixa heifsen. Allein diese (5-7.) geschilderte Bezeichnung der grammatischen Ver- hältnisse ist von der Art, dafs sie diese Sprachen in vielen einzelnen Stellen um wenig oder nichts aus der Grammatiklosigkeit der Chinesi- schen heraushebt, dagegen im Ganzen ihnen doch ein ganz andres Ge- präge aufdrückt, und sie dem Gebiet der grammatisch geformten aneignet. Denn auf der einen Seite sind a) die Zeichen der grammatischen Ver- hältnisse (gegen 5.) nicht alle so genau gesondert, dafs sich diese daran immer bestimmt erkennen liefsen ; begleiten 5) die Verhältnifswörter (gegen 6.) nicht immer und ohne Ausnahme die Begriffswörter, sondern diese stehen sogar bisweilen von allen Verhältnifswörtern entblöfst da; verändern c) die Verhältnifswörter (gegen 7.) bisweilen ihre gewöhn- liche Stelle, und werden, wenn man sie sonst zu suffigiren pflegt, zu Präfixen; n rt allgemeines Bild ihrer Grammatik. 8.25. 4: treten d) auch andre Wörter zwischen die Verhältnifs- und Begriffs- wörter, und stören dadurch die Ähnlichkeit, welche die unmittelbare Nebeneinanderstellung mit wahrhaften Beugungsformen hervorbringt. 10. Auf der andren Seite aber ist der Gebrauch der Verhältnifswörter doch im Ganzen so häufig, die Entblöfsung eines Begriffsworts von allen nur Ausnahme, und die Wiederkehr einiger grammatischen Bezeichnungen, namentlich der Artikel, so regelmäfsig, dafs in jedem Satz ein gramma- tisch bezeichneter "Theil den grammatisch unbezeichneten bestimmen hilft, und die Absicht der Sprache, neben den Begriffen, ihre Verhält- nisse in der Rede durch eigne Laute anzudeuten, in dem Eindruck auf den Leser unverkennbar bleibt. 11. Was aber in dieser Hinsicht das Entscheidendste ist, so giebt es, je- doch, soviel ich habe auffinden können, nur im Tong., sogar Umstände, unter denen zwei Verhältnifswörter sich zusammen verbinden, und ihre einzelnen Laute verändern, ein im Chinesischen unerhörter Fall. Das Pron. 3. Pers. sing. ia giebt sein @ auf und wird mit na, dem Zeichen des Prät., zu nai; es giebt sein i auf und hängt sich an mate, Tod, welches ta, schlagen, vor sich nimmt, so dafs aus dem Ganzen tamatea, ihn todtschlagen, wird; das als eben dies Pron. geltende ne verbindet sich mit Ze, dem Zeichen des Fut., und wird zu fenne (!). Dafs in dem zweiten dieser Beispiele das suffigirte Pronomen mit dem Verbum zu Einem Worte wird, beweist der Accent, der in Zamate auf der vorletzten Sylbe steht, aber in zamatda um eine Sylbe näher gegen das Ende des Wortes rückt. Von diesen Eigenschaften findet sich Vieles in mehreren Amerikani- schen Sprachen, aber der ganze Bau ist dennoch ein andrer. Die Amerika- nischen Sprachen haben durchaus mehr Verschmelzungen der Verhältnifs- und Begriffswörter, mehr wahre Agglutination durch eigentliche Affıxa, ja fast allen sind Wortveränderungen eigen, die sich jetzt schwer von wirklicher Flexion unterscheiden lassen. Ich kenne keine, welche nur ebenso sehr, als die hier abgehandelten, an das Chinesische erinnerte. Der Unterschied zwi- schen diesen und den Sanskritischen, und allen ihnen ähnlichen Sprachen fällt von selbst in die Augen. (') Mariner. 701.11. ».355. nr.4. Focab. v. tamateca. Histor. philol. Abhandl. 1832. Qqgq 442 Tongische Sprachproben; 12. Die Redetheile sind also in diesen Insel-Sprachen gewöhnlich an der Begleitung bestimmter Verhältnifswörter in vorgezeichneter Ordnung kenntlich; die Wortstellung hat, wo sie, was nicht häufig ist, allein zur Bezeichnung grammatischer Verhältnisse dient, ihre bestimmten Re- geln, und man ist wohl nur selten genöthigt, zur Enträthselung der Redefügung blofs auf den Sinn und den Zusammenhang zurückzugehen. Die Sätze sind der Anwendung der Constructionsregeln fähig, und das Wörterbuch braucht nicht, wie es so oft im Chinesischen mufs, die Stelle der Grammatik zu vertreten. 13. Allein die Verhältnifswörter sind nicht Ausdrücke blofser Verhältnisse, sondern wieder Begriffswörter, Adverbia aller Art, Pronomina, den Verbalbegriff vertretende Verba allgemeiner Bedeutung. 14. Sie machen daher, wenn man mit dem durch den Bau unsrer Sprachen gebildeten Sinn urtheilt, die Rede nicht zu einem, vor dem Geist un- unterbrochen zusammenhangenden Ganzen, sondern bestimmen nur immer bald das eben Ausgesprochene, bald das eben Auszusprechende. So setzen sie den Gedanken, der sich in den Sanskritischen Sprachen, als Eins gefafst, wieder als Eins ausprägt, gleichsam stückweise zusam- men, und manches schon in den einfachen, vorzüglich aber in den zu- sammengeselzten Sätzen bleibt, wenn man nicht auf die in die Sprache hineingetragene, sondern auf die in ihr liegende Einheit sieht, einzeln und getrennt stehen. $. 26. Die hier gemachte Schilderung zu rechtfertigen und einen allgemeinen Eindruck von dem Charakter dieser Sprachen zu geben, werden am besten mit buchstäblicher Übersetzung versehene Sprachproben dienen. Von der Tongischen Sprache läfst sich glücklicher Weise eine sehr anziehende geben, die einheimische, durch Überlieferung erhaltene Sage der ersten Schöpfung und Bevölkerung Tonga’s, das heifst, da jedes Volk sich zuerst setzt, der Erde. Als noch überall nichts vorhanden war, als Him- mel und Wasser und der Sitz der Götter, die Insel Bolotu, wollte der Gott Tangaloa, dem alle Erfindungen angehören, und dessen Priester auf Tonga immer Zimmerleute sind, eines Tages im grofsen Ocean fischen, und liefs seine Schnur und seinen Angelhaken vom Himmel in das Wasser hinab. die Sage vom Gotte Tangaloa und seinen Söhnen. $.26. 443 Plötzlich fühlt er einen grofsen Widerstand; in der Meinung, dafs ein unge- heurer Fisch angebissen habe, wendet er seine äulsersten Kräfte an, und siehe! es erscheinen über dem Wasser Felsspitzen, die an Zahl und Aus- dehnung zunehmen, je mehr er zieht. Sein Haken hatte in den felsigten Grund des Meeres gefafst, und dieser hatte schon beinahe die Oberfläche des Wassers erreicht, wo er ein grolses Festland gebildet haben würde, als unglücklicher Weise die Schnur rifs, und die Tonga-Inseln allein, als ein immerwährender Beweis des mifslungenen Strebens Tangaloa’s, über dem Meere zurückblieben. Der Fels, der zuerst aus der Tiefe hervorkam, wird noch auf der Insel Hunga gezeigt, so wie das Loch in demselben, in dem der Angelhaken Tangaloa’s steckte. Das felsigte Eiland ward bald durch die Gunst der Götter mit Kräutern und Gräsern bedeckt, und mit allen Arten von Bäumen und Thieren ausgestattet, alle, wie sie im Göttersitz Bolotu waren, nur von geringerer Trefllichkeit, und der Vergänglichkeit und dem Tode hingegeben. Allein es fehlten noch Menschen (!). Wie der Gott diese nach Tonga versetzte, beschreibt die nachfolgende Erzählung (?). ı. Erste Bevölkerung des Landes. ır. Der Gott Tangaloa mit seinen beiden Söhnen, sie wohnten in Bolotu. ıı. Sie wohnen und wohnen (d.h. sie wohnen lange), und Tangaloa spricht zu seinen beiden Söhnen: ıv. Gehet hin mit euren Weibern, und wohnet beisammen im Irdischen, in Tonga. v. Theilet das Land in zwei Hälften, und bewohnt es geschieden. So gin- gen sie hin. vı. Des Älteren Name war Tubö, des J üngeren Waka Akäu-uli. vi. Der (jüngere) Knabe war sehr klug, er verfertigte zuerst Beile und Schmuckkügelchen und Papalangi-Zeug und Spiegel. vıı. Der (ältere) Knabe, Tubo, handelte ganz anders, er war träge. ıx. Er ging immer spazieren und schlief, und beneidete sehr die Werke seines Bruders. x. Müde, seine Sachen zu erbetteln, beschlofs er ihn zu tödten, und ver- steckte sich, dafs er vollbrächte sein Bubenstück. (') Mariner. 701.1. p.271. 272. F01.Il. p.109. 114. 115. (2) 1%. Yol.. p.377. 378. Qgq 2 444 Tongische Sprachproben; xı. Seinem Bruder also begegnend, schlug er ihn todt. xıı. Zu dieser Zeit kam ihr Vater von Bolotu, und zürnete sehr, xır. Fragte demnach: warum hast du deinen Bruder getödtet? konntest du nicht arbeiten, gleich ihm‘ Pfui des Bubenstücks! Gehe von hinnen! xıv. Sage den Angehörigen Waka-Akäu-uli’s, sage ihnen, hierher zu kom- men. xv. Sie kamen also; da befahl ihnen Tangaloa: xvı. Gehet, stofset ein Schiff ins Meer, und segelt gen Morgen zu dem gro- {sen Land dort, und wohnet daselbst bei einander. xvır. Und eure Haut sei weis, wie euer Gemüth; euer Gemüth ist gut. xvum. Ihr werdet klug sein, Beile verfertigen, und allerlei Geräth und grofse Schiffe. xıx. Indefs geh’ ich, zu sagen dem Winde, dafs er komme von eurem Lande gen Tonga. xx. Durchaus nicht sollen sie segeln zu euch mit ihren schlechten Schiffen. xxı. Zum Erstgebornen darauf sprach Tangaloa: du sollst schwarz sein, dein Gemüth ist schlecht; und du sollst freundlos sein. xxır. Du sollst nicht viel Gutes haben, du sollst nicht gehen zum Land dei- nes Bruders. Wie könntest du dahin gehen mit euren schlechten Schif- fen? xxım. Dein Bruder allein soll nach Tonga kommen, mit euch Handel zu trei- ben.d?). (') Bei allen in dieser Schrift gegebenen Sprachproben ist die von Hrn. Abel-Remusat im Tschoung-young beobachtete Methode befolgt. Zuerst steht der Text der fremden Sprache. Dann kommt eine Übersetzung oder Erklärung jedes Wortes desselben, ohne Aus- nahme, in der nämlichen Folge, in welcher es steht. Ist die Übersetzung im Deutschen nicht mit Einem Worte zu geben, so sind die mehreren mit Strichen verbunden; ist ein weiterer Zusatz oder eine Erklärung nöthig, so steht sie in einer Parenthese. Diese wörtliche Er- klärung enthält also immer genau so viel einzelne Wörter oder Wortverbindungen, als Wör- ter im Text enthalten sind, und in gleicher Ordnung. Hierdurch wird das, immer sehr un- bequeme Beziffern der Wörter unnöthig. Auf die Worterklärung folgt da, wo es nothwen- dig ist, eine treue, doch auch Deutsch verständliche Übersetzung. Bei den drei Tongischen Stücken habe ich diese letztere im Zusammenhange vorausgehen lassen. [Die Sprachen, von welchen hier Proben gegeben werden, sind nach der gleich- mäfsigen Methode geschrieben, welche der Verf. im 4. Abschnitte dieses Buches festgestellt und befolgt hat. B.] I. I, Il. IV. v1 VII VIH. €) die Sage vom Gotte Tangaloa und seinen Söhnen. $. 26. 445 Tomua kakei he fonnua. Erste Bevölkerung das Land. Koe hotua ko Tangaloa mo enne foha loka ua na nau no- Jo gi Bolotu. Der Gott der Tangaloa mit seinen Söhnen, Personen zwei (d.h. mit seinen beiden Söhnen), (Zeichen des Präteritums) sie wohnten in Bolotu. Nau nofo nofo, bea lau lewa Tangaloa gi enne foha to- ka ua: Sie wohnen, wohnen, und spricht demgemäfs Tangaloa zu seinen Söhnen, Personen zwei (d.h. zu seinen beiden Söhnen): Alu gimoüa mo ho ohana, mo nonofo gi mama gi Tonga. Gehet ihr-beide mit deinem (!) Weib, und wohnet-zusammen (dies liegt in der Verdopplung der ersten Sylbe des Verbums) im Irdischen (mea ma- ma, die Dinge dieser Welt, mea hotua, die göttlichen, jener Welt), in Tonga. Wahe ua he fonnua, be mononofo gehe gehe; nau alu lewa. Theilet zwiefach das Land, und ihr zusammen-wohnet geschieden, geschieden; sie gehen demgemäfs. He hingoa he jiena lahi ko Tubo, he hingoa he jiena chi ko Waka Akau-uli. Der Name der Mensch grofse (d.h. des grofsen, nämlich älteren) der Tubö, der Name der Mensch kleine der Waka Akäu-uli (wörtlich: Schiff Holz-schwarz). Koe tama boto obito; ko ia na tomua ngahi he togi, moe kula, moe papalangi, moe jiata. Der Junge klug sehr; er (ko ia; ko, der Artikel, ia, er) (Zeichen des Prä- teritums) zuerst machte (Artikel) Axt (d.h. Äxte), und (moe aus mo und dem Artikel Re zusammengezogen) Glaskügelchen , und (moe enthält den Artikel) Papalangi-Zeug und (oe enthält den Artikel) Spiegel. Koe tama fei gehe obito, ko Tubo; fekka biko-biko. Da sich dies Pronomen auf einen Dualis bezieht, mülste es selbst im Dualis oder Pluralis stehen, und statt Ro (welches das Pron. 2. Pers. sing. ist) mo lauten (welches das allgemeine Pron. 2. Pers. dualis oder pluralis ist). Vielleicht ist es ein Fehler, vielleicht aber auch Eigenthümlichkeit der Sprache, kein Pluralzeichen zu setzen, da das Subject dentlich im Plural steht. Vgl. nr.xxı. Der Numerus des Substantivs Weib wird nur durch den des Possessiv- Pronomens bestimmt. En en [>3) Tongische Sprachproben; Der Junge handelt anders sehr, der Tubö; war-träge (das Kennzei- chen des Verbums liegt in f@kka; das unverdoppelte diko bedeutet krumm, f@kka biko krümmen). ıx. Na nofo ewa ewa beia, moe mohe, moe manako obito he ngau£ enne taugete. (Zeichen des Prät.) Blieb Gehen Gehen nur-er, und-das (moe, aus mo und dem Artikel Ae, der wohl hier den Infin. andeutet) Schlafen, und-das Be- neiden sehr das Werk sein älterer-Bruder (d.h. seines älteren Bruders) (?). x. Fiu he kale enne mea, manalu ger tamalda, mo toi-toi ger Jeia enne kowi. Müde das Betteln (d.h. zu beiteln) seine Sache, denken zu tödten- ihn (s. S.441.), und verstecken, dafs thäte-er sein Bubenstück. xı. Fekkatagi lewa he ewa enne tehina, teia (?) lewa ger mate. Begegnen demgemäfs (Re Zeichen des Partieipiums) gehend sein Bru- der, schlägt-er demgemäfs zu sterben. xı. Lolotonga he hau nau tamme£i me Bolotu moe fu ita obito. Zur-Zeit das (?) Kommen ihr Vater von Bolotu und-der grofs Zorn sehr. sun. Fehui lewa ia: koehä na ger tamate ho tehina? ikeitegger ngadue koi angekö ia? wi! moe kowi! Jtamo (eig. fia mo) alu! (') Wenn taugete, wie es Mariner’s Wörterbuch sagt, ausschlielsend der ältere Bru- der heilst, so muls hier ein Fehler vorgegangen sein, da an dieser Stelle der Erzählung offenbar von dem jüngeren Bruder die Rede ist. Die etymologische Untersuchung des Worts läfst das Urtheil zweifelhaft. Geze ist der Leib, Bauch, /aw hat unter mehreren Bedeu- tungen die: bis irgendwohin reichen, sich erstrecken, und scheint das Neu-Seel. zai (s. unt. 8.29.). Unter den übrigen, wohl von dieser abgeleiteten Bedeutungen ist die hauptsächlichste: Jahr, Jahrszeit, Frucht einer Jahrszeit. Auch heilst zau-gete der oder die zuerst Ge- borene, und die Begriffe Sohn, Tochter und Bruder, Schwester fallen darin zu- sammen. Nr.xxI. übersetzt man es natürlicher der Erstgeborne, als der ältere Bru- der. Wo nun der Begriff des Älteren, Ersten darin zu suchen sei, scheint zweifelhaft; vielleicht in der Bedeutung des Wortes zau, in der es das Äufserste einer Sache heifst, und namentlich vom Vorder- oder Hintertheil eines Schiffes gebraucht wird? (?) Mariner im Wörterbuche (v. zeia) setzt es aus a, schlagen, und dem Pron. ia zu- sammen; man mus also eine Vocalveränderung im Verbum annehmen. (°) Mariner nimmt in seiner Übersetzung re hier als Zeichen des Participiums: ihr Va- ter, kommend, fragte. die Sage vom Gotte Tangaloa und seinen Söhnen. $.26. 447 Fragt demgemäfs er: warum (zusammengeseizt aus ko he ha, dieses das was?) (Zeichen des Prät.) du tödtetest dein Bruder? nicht kannst-du (zusam- mengesetzt aus ze, dem Zeichen des Fut., das auch können und sollen ausdrückt, und ger, du) arbeiten du wie er? Pfu! und-das Bubenstück! Verlange ihr gehet (d.h. ich verlange, dafs ihr gehet). xıv. Talangi gi he kau-mea a Waka Akau-uli, talangi ger nau hau gi-heni. Sage-hin (zusammengesetzt aus zala und angi) zu den Gefährten (') von Waka Akäu-uli, sage-hin (d.h. ihnen), dafs sie kommen zu-hier. xv. Nau hau lewa, bea fekau giate ginautölu lewa Tangaloa: Sie kommen demgemäfs, und befiehlt zu ihnen demgemäfs Tangaloa: xvi. Mo wo toho waka gitahi, mo felau gi tokalau gi he fon- nua lahi gi-ai, mo nonofo ai. Ihr gehet stofsen Schiff in Meer, ihr segelt nach Osten zu dem Lande grofsen in-dort, ihr wohnet-zusammen dort. xvı. Be mo gili tea ange-bE-ko mo loto, koe loto lille. Und eure Haut weils, wie-das (angede, gleich, ko, das) euer Ge- müth, ein Gemüth gutes. xvın. Te mo boto, ngahi togi, moe koloa fuli-be, be mo waka lahi. Werdet ihr klug-sein, machen Äxte, und (moe enthält zugleich den Ar- tikel Re) werthvolle-Dinge allerartige, und auch Schiffe grofse. xıx. Kauka alu au talangi gi he matangi ger hau me mo fon- nua gi Tonga. Indefs gehe ich, sagen-hin zu dem Winde, zu kommen von eurem Lande nach Tonga. xx. Ikei chi te nau felau giate gimötölu moe nau waka kowi. Nicht ein-wenig (d.h. durchaus nicht) werden sie schiffen zu euch mit-den ihren Schiffen schlechten. (') [Martin übersetzt: die Familie des W. Kau-mea ist nach dem Wörterbuche: An- hänger. Ich habe unten bei der Entwicklung der Tong. Partikeln gezeigt, dals kauw unser mit in Zusammensetzungen wie Mitmensch ist. Mea ist in den Südsee-Sprachen sowohl Sache, als Person; ich nehme also kau-mea hier als Mit-Personen. Die Sache wird ganz deutlich, wenn man kau-tangata, Gefährte (Mit-Mann), kau-fafine, Gefährtin (Mit-Frau), hinzuzieht. Hier ist das Geschlecht geschieden; das allgemeine mea schlielst aber beide Geschlechter in sich. B.] 448 Betrachtungen, welche sich an die Tongische Sage xxı. Lea-angi lewa Tangaloa gi he taugete: tegger uli-uli koi, ko mo (!) loto kowi, be ger sese. Sagt-hin demgemäfs Tangaloa zu dem Älteren (s. nr. ıx.): sollst-du (eig. te ger) schwarz-schwarz-sein du, das euer Gemüth schlecht, und du freundlos. xxu. Ikci obito tegger mea lill£, ikdi tegger alu gihe fonnua ho iehina: fefe tegger alu ai moe mo a kowi? Nicht sehr old Dinge gute (haben), nicht sollst-du gehen zu dem Lande dein Bruder; wie wirst-du (oder: kannst-du) gehen dort mit- den euren Schiffen schlechten ? xxın. Ko ho tehina be tenne hau gi Tonga fekkatäu mo gimö- tölu. Der dein Bruder (?) nur wird-er (ze Zeichen des Futurums) kommen nach Tonga, handeln mit euch. 5.27. Mariner, der seine Erzählung aus dem Munde der Einwohner von Tonga aufnahm, fand bei genauer Nachforschung, dafs sie den meisten un- ter dem Adel (den egi) und ihren Rathgebern (den matabule), bei denen man, nach der dortigen strengen Castenabsonderung, die jedoch, da Söhne desselben Vaters zu verschiedenen Casten gehören und von einer in die an- dre hinaufrücken, mehr eine Rangordnung ist (°), allein Kenntnisse erwar- ten kann, durchaus aber nicht dem grofsen Haufen bekannt war. Die älte- sten Leute versicherten, sie sei eine uralte, einheimische Sage; und erst als Mariner ihnen die Geschichte Kain’s und Abel’s erzählte, stimmten ihm einige bei, dafs die Sage von den Söhnen Tangaloa’s wohl nichts, als eine Umbildung der, vielleicht erst vor wenig ek von Europäern dort hingebrachten Mosaischen Erzählung, sei. Andre aber blieben bei der Behsesinnz des einheimischen Ursprungs. Der Sage von dem Heraufziehen (‘) Vielleicht verschrieben für Ro, dein. Doch kehrt es nr.xxı. wieder, und ist also doch vielleicht richtig. Vgl. auch nr. ıv. (?) Da der Bruder getödtet war, mufs man unter diesem Wort hier seine Angehörigen und Nachkommen verstehen. (°) Mariner. II. 85. vom Gotte Tangaloa knüpfen. 8.27. 449 Tonga’s durch Tangaloa kann man diesen wohl nicht streitig machen. Sie trägt in dem Angeln, der natürlichsten und häufigsten Beschäftigung noch ungebildeter Inselbewohner, und dem Abreifsen der Schnur, durch das nur die höchsten Felsspitzen über dem Wasser bleiben, alle Spuren der Örtlich- keit. Sie ist eine eigentlich geognostische Mythe. Die vulkanische Erschei- nung des Emporhebens des Meeresgrundes, das sich auch bei der zu ver- schiedenen Malen emporgekommenen und wieder untergegangenen Azori- schen Insel Sabrina, und öfter im Ägäischen Meere gezeigt hat, ist mit merkwürdiger Wahrheit darin geschildert. Vulkanischen Revolutionen ver- danken aber wohl die meisten jener Eilande ihr Dasein (!). In der Ge- schichte der Söhne, in dem Befehligen des Windes, nur gegen Tonga zu blasen, u.s.f. liegt eine alterthümliche Wendung, die gewifs nicht von christlichen Seeleuten herrührt. Die beiden Erzählungen haben übrigens nur die allgemeine Form der Charakter-Verschiedenheit und des Bruder- zwistes mit einander gemein; sonst ist die Mosaische sehr verschieden, und hat nicht blofs einen moralischen, sondern viel tiefer liegenden, auf die ur- sprüngliche Scheidung des Menschengeschlechts in Hirten - und Ackerbau- völker gehenden Sinn. Die Übereinkunft aber mit jener allgemeineren Form ist sehr merkwürdig, da fast auf allen Punkten der Erde diese frühesten Sa- gen, wie die eines ersten Menschenpaares, welche auch Tahiti angehört (?), einer allgemeinen Flut, die den Sandwich-Inseln nicht fremd ist (°), der Rettung einer Familie u. s.w., und fast in der nämlichen Gestalt, wieder- kehren. Auch auf Owahu, einer der Sandwich-Inseln, fand Kotzebue in einem Tempelgehege eine weibliche und männliche Statue, von denen jene, zu dieser hingewandt, nach einer Frucht auf einer mit Bananen behangenen Stange zwischen ihnen greift, und diese die Hand danach ausstreckt, eine unwillkührlich an Adam und Eya und den verbotenen Baum im Paradiese erinnernde Vorstellung (*). (') Man sehe über die Vulkane dieser Inseln Leop. v. Buch’s physikalische Beschreibung der Kanarischen Inseln. S.347-350. 360 - 364. (?) Forster. Observations. p.551. (°) Ad. v. Chamisso bei Kotzebue. Th. 3. S.148. (*) Kotzebue’s Entdeckungsreise. Th. 2. S.115. Histor. philol. Abhandl. 1832. Rrr 450 Betrachtungen, welche sich an die Tongische Sage Viel auffallender scheinen mir die Züge, dafs das östliche Volk grofse Schiffe baut, Handel mit Tonga treibt, und zwar Tonga besucht, nie aber von dieser Insel aus besucht wird. Von Amerika kann dies nicht leicht erklärt werden. Sollte es aber vielleicht nur eine Erinnerung an die ersten Europäischen Ankömmlinge in jenen Meeren sein? Denn gerade die Ent- decker dieses Oceans, Alvaro Mendana (1595), Quiros (!) (1608), Le- maire u.a. m., gelangten von Osten dahin. Tangaloa’s Befehl an den Wind ist aber gerade das Alterthümlichste in der ganzen Erzählung, die an dieser Stelle eine sichtbare Andeutung der Passatwinde und der Äquatorialströmun- gen enthält, deren Richtung von Morgen nach Abend geht. Wie jedoch auch über dies Alles geurtheilt werden mag, so verdient die Unterscheidung der Menschen nach ihrer Hautfarbe, und der Vorzug, welcher der weifsen gegeben wird, die gröfste Aufmerksamkeit. Durch einen bedeutenden Theil von Amerika, wie mein Bruder in vielen Stellen sei- ner Reise erzählt, geht dieselbe Idee. Die ursprünglichen Gesetzgeber, die Gründer der Nationen waren, den Volksüberlieferungen nach, Weifse (?). Allein dort werden diese Wohlthäter der Menschheit als Fremde betrachtet. Quetzalcoatl, Amalivaca, Bochica, Manco Capac waren von fern her in Amerika eingewandert. Nach den Tahitischen Sagen führte der erste Mensch, der Sohn des Gottes Taröa-t’eay-etoomoo und der Göttin Ö-te-papa, den Namen O Tea, d.i. der Weifse (°). Es wäre sehr in- teressant, nachzuforschen, ob bei den Negerstämmen in Afrika ähnliche My- then und eine ähnliche heilige Ehrfurcht vor der weifsen Farbe sich findet. Da auf den Südsee-Inseln Neger und Malayen neben einander’wohnen, so könnte die Tongische Sage sich auch hierauf beziehen, und dann wären un- ter Weifsen vielleicht nur die klimatisch gebräunten Stämme zu verstehen. Jetzt giebt es allerdings auf den Inseln ostwärts von Neu-Seeland, und na- mentlich in Tonga, keine Negerstämme, allein früher kann dies anders ge- (') In Forster’s Odservations wird Quiros wohl irriger Weise (».513.) der erste Ent- deeker der für Tahiti gehaltenen Insel Sagittaria genannt. (?) Pues des Cordilleres et monumens des peuples de l’Amerique. p.30. 318. Relation historique. Ill. p. 160. (°) Forster’s Odservations p.551., wo aber die Herleitung des Namens nicht gegeben ist. OÖ Tea’s Schwester und Frau hiefs Otetorro. Zorro ist, nach Forster’s schriftlichen Aufsätzen (».17.), der Name der Yam-Wurzel. vom Gotte Tangaloa knüpfen. 8.27. 451 wesen sein; auch hat eine Mythe nicht immer da ihren Ursprung, wo sie von uns angetroffen wird. Der in der eben gegebenen Erzählung (vır.) vorkommende Ausdruck papalangi könnte, da er heutiges Tages als Benennung der Europäer und ihrer Waaren, Leinwand, Zeuge u.s.f., gebraucht wird, Verdacht gegen das Alter der Erzählung, wenigstens in ihrer jetzigen Form, erregen; bei ge- nauerer Untersuchung aber bestätigt er vielmehr dasselbe. Papalangi ist nicht etwa ein aus einer fremden Sprache verderbter, oder den Ausländern zufällig gegebener Name, so wie man auf den Sandwich-Inseln England, weil die ersten Engländer von Tahiti kamen, das diese Inselbewohner, durch Ver- wechslung des i mit k, Kaheite nennen, mit diesem Namen belegt ('), es ist vielmehr ein einheimischer und längst vor der Ankunft der Europäer in ähnlicher Bedeutung gebrauchter Name. Papalangi, welches in der obigen Erzählung vorkommt, ist in den Tongischen Mythen, wie der Göttersitz Bolotu, ein fabelhaftes, weit entferntes Land, wo es gehörnte Ferkel giebt, die Häuser durch ungeheure Vögel fortgezogen werden u. s. f. Bolotu wird in den Nordwesten (?) von Tonga versetzt. Auffallend ist es, dafs tonga in der Neu-Seeländischen Sprache Osten und Ostwind heifst. Mehrere Tongische Gesänge beschäftigen sich mit Erzählungen aus alter Überlieferung und Beschreibungen entfernter und aufser menschlichem Bereich liegender Länder. Denn die Tongische Dichtung ist vorzugsweise beschreibend und erzählend, und betrifft auch neuere Vorfälle, Schlachten, innere Unruhen, Ankunft von Fremden, wie Cook und Entrecasteaux (°); doch machen Liebe und Krieg seltner ihre Gegenstände aus, mehr Naturschilderungen und moralische Betrachtungen. Die dortigen Dichter pflegen, um der Be- geisterung freier nachzuhangen, sich auf eine Zeitlang in die Gebirge zurück- zuziehen, und kehren dann in die bewohnten Theile der Inseln zurück, um ihre Gedichte und Weisen dem Volke vorzutragen. In vielen solcher Ge- dichte spielen nun Bolotu und Papalangi eine Hauptrolle. Dem Laut nach ist der Name Papalangi unläugbar ein einheimischer; die beiden Wörter, in die er natürlich zerfällt, papa und langi, geben zwar zusammen keinen (') Mariner. I. p.xLıu. C) 2. 11.101. ©) 1. I. p.319. 1. p.292. 293. Rrr?2 452 Betrachtungen, welche sich an die Tongische Sage passenden Sinn, da papa: das männliche Glied, der Stengel des Bananen- Blatts, und ein bei der Anfertigung des ngatu (des aus Rinde verfertigten Zeuges) gebrauchtes Brett, heifst (1); Zangi aber könnte von mehr als Ei- ner Seite bezüglich auf ein so beschriebenes Land gedeutet werden. Es ist das Malayische lZängit (Neu-Seeländisch rangi, Tahitisch rai, Hawaiisch lani), und seine gewöhnliche Bedeutung ist Himmel; es bedeutet aber auch, als Verbum, singen, und ist der Name eines Gottes, von dem weiter unten die Rede sein wird. Es ist ferner der Name der Begräbnifsfeierlichkeit eines Tuitonga, des Hauptes derjenigen Familie, welche den höchsten, selbst über den des Königs gehenden Rang auf Tonga hat; und bei dieser, .wie bei allen Begräbnifsfeierlichkeiten, werden Lieder in einer alten, ihrem Ursprung und ihrer Bedeutung nach unbekannten Sprache abgesungen. Der Name gehört also vielleicht dieser Sprache an (?). Sie erinnert an eine ähnliche unverständliche, nur noch in Liedern gebrauchte der Tamanaken am Ore- noco (°); sie enthält zwar einige heutige Tongische Wörter, es läfst sich aber aus diesen in der Verbindung mit fremden oder gänzlich veralteten kein Sinn mehr herausbringen (*). (') [Zau papa heilst ein Brett; Zau ist Blatt. Im N. Seel. ist papa: ein dünnes Brett, im Mal. p@pan, Jav. papan, Haw. papa Brett. 'B.] (?) Mariner. I. p. 217. () Gilij. Saggio di storia Americana. 1. 278. (*) [Es sei mir erlaubt, hier noch einen Gedanken mitzutheilen, dessen Beglaubigung ich selbst, wenigstens nach dem, was ich bis jetzt dafür habe zusammenbringen können, für un- sicher halte, der aber wesentlich in die Untersuchung gehört. Es lälst sich nämlich die Frage aufwerfen: ob nicht papalangi das Wort Franken oder das Englische oder Französische France, Portugiesische Franca ist? Im Hawaiischen heilst Frankreich Farani. Wie man aber jetzt die Sache beurtheilen muls, so scheint es, als wenn dieses Wort erst in neuester Zeit durch die Nord- Amerikanischen Missionare dem Englischen France nachgebildet sei. Doch wäre es nicht unmöglich, dals sich späterhin einmal, z.B. durch das Vorkommen der- selben Form auf Tahiti oder Neu-Seeland, Gründe fänden, es für älter und allgemeiner zu halten. Wenn man von der Reduplication der Anfangssylbe, welche überhaupt für diese ganze Aufstelluug sehr ungünstig ist, absieht, so giebt es aber keine genauere Analogie, als die zwischen dem Haw. farani und dem Tong. palangi; nach dem Lautsysteme beider Sprachen müfsten die Formen gerade so sich gegenseitig modeln. Ein Umstand würde die Hypothese unterstützen. In der Mal. Sprache heilst nämlich Christ, Europäer fringgr, und dies erklären die Schriftsteller für das Wort Franken. Hierin ist das erste z auffallend, das 2 am Schlusse stimmt mit der Tong. und Haw. Form überein. Im Tag. ist palangas, vom Gotte Tangaloa knüpfen. 8.27. 453 In einer uralt angegebenen Erzählung kann auch die Erwähnung der Spiegel auffallen. Allein auch in Amerika sind längst vor der Einwande- rung der Europäer unverkennbare Spuren des Gebrauchs von Spiegeln und der Liebhaberei daran. Wohl an funfzig Orten und fast in allen Nord-Ame- rikanischen geöffneten Grabstätten fand man gröfsere und kleinere Stücke von Glimmer (Mica membranacea, isinglass), die höchst wahrscheinlich nur können zu Spiegeln gedient haben (!). Die Mexicanische Sprache besitzt ein einheimisches Wort für Spiegel, wie die Tongische. In jener ist es tezcatl, welches vielleicht mit zestic, weils, zusammenhängt, in dieser jidta, von jio, ansehen, anstarren, Tahitisch }io. In dem Umfang des Mexitli- Tempels in Mexico gab es ein inwendig ganz mit Spiegeln bedecktes Haus (tezcacalli) und einen, vermuthlich wegen der Klarheit seines Wassers Spie- gelort (Tezcapan) genannten Teich (?). In Yucatan führten die Männer palanghas: prahlen, Prahlerei, ein Grofssprecher, palangan estimar, parangalan: sich rühmen, sich loben. Das N. Seel. parangi bedeutet: in einem Kreise herumsitzende Perso- nen, rangi: Himmel, 2) ein Kreis von Personen. In der Mad. Sprache ist das Wort für: Ausländer, Weilser, Christ, Europäer vazaa (Challan) oder vazaka (Flacourt und Cha- pelier). Dies von dem Portug. Franga herzuleiten, scheint mir, ohne unterstützende Gründe, zu gewaltsam. In der N. Seel. Sprache heifst (nach dem Wörterb.) ein Europäer, Weilser: pakeha. Im Haw. hiels nach dem Wörterb. ein Ausländer früher okaka;, malihini ist: ein Fremder, Durchreisender, kahiki: fremdes Land (Tahiti, s. ob. S.451.). B.] (!) Archaeologia Americana. p.178. 225. 246 - 249. (?) Clavigero. Storia antica del Messico. 11. 31. [Ich erlaube mir, die übrigen mir bekannten Mexicanischen Eigennamen, in denen tezcat! vorkommt, hier herzusetzen. In Yepes Otomitischem Wörterbuche kommt Tesca- tepec (von tepezl, Berg) als ein Ort im Lande der Otomiten vor. Das Spanische s darin könnte aber auch aus dem Mex. Zexcan, Wanze, entstanden sein. Das Wort Tezcatl selbst ist der Name eines der zwanzig Fürsten, unter denen das Mex. Volk bei der Gründung der Stadt Mexico stand (Clavigero). Mit dem Reverencial-Zusatze zzin, Tezcatzin, ist es ein Bruder Motezuma’s U. (Clav.) Tezcatzoncatl (von zzonzi, Haar) ist der Name des Gottes des Weines (Clav.), Tezcatlamiahuatl (miahuwatl, Maisähre, Maisblüthe) die Gemalin des Acamapitzin, des ersten Königs der Mexicaner (regierte von 1352-1389. Clav.). Tezcatli- poca ist der höchste Gott nach Teotl, die Vorsehung, Weltseele, der Schöpfer des Him- mels und der Erde, und der Herr aller Dinge. Der zweite Theil des Wortes kann nichts anderes, als den Begriff Rauch (poczäi), rauchen (popoca), enthalten, obwohl ich das ein- fache poca nicht finde; und man begreift nicht, woher Clavigero die Übersetzung glänzen- der Spiegel nimmt. Die Bildsäule des Gottes hielt, nach seiner Beschreibung, in der lin- ken Hand einen wie einen Spiegel geglätteten goldenen, am Rande mit Federn besetzten 454 Betrachtungen, welche sich an die Tongische Sage Spiegel mit sich ('). In den Peruanischen Gräbern (huacas) fand man schöne, sehr gut polirte Steine, die zu Spiegeln gedient zu haben schei- nen (2). Endlich war einer der Ruheörter auf der Aztekischen Wanderung Tezcatitlan, Spiegelort. Auf der hieroglyphischen Abbildung dieses Zu- ges ist diese Station durch eine Figur bezeichnet, die sichtbar keinem Euro- päischen Spiegel nachgebildet ist (?). Die Mexicanischen Spiegel waren von Obsidian (*). So viele Zeugnisse vermag Garcilasso de la Vega’s Bemer- kung (°), dafs man in Peru die Europäischen Spiegel bewunderte, nicht zu entkräften. Wirkliche Glasspiegel mufsten durch ihre Vollkommenheit als etwas ganz Neues erscheinen. Zu der Ähnlichkeit, welche zwischen Amerikanischen und Südsee- Mythen in der Annahme einer uralten vorzüglicheren weifsen Menschenrace herrscht, kann ich mich nicht enthalten, da mich der Gegenstand einmal zu einer Abschweifung von der Sprache verleitet hat, noch eine zweite hinzu- zufügen. Amalivaca, der Uryater und erste Gesetzgeber der Tamanaken am Örenoco, mufste seinen Töchtern die Füfse zerbrechen, um ihre Lust zum Reisen zu hemmen, und sie zur stillen Bevölkerung des Landes zu nö- thigen (°). Der Tongische Gott Langi hatte zwei ebenso reiselustige Töch- ter. Nachdem sie lange nicht hatten von ihrem Vater erhalten können, die Fächer, womit angedeutet werden sollte, dafs er alles sähe, was in der Welt vorgeht. An dem goldenen Bande, das sein Haar zusammenhielt, hing ein goldenes Ohr, auf dem Rauch abgebildet war, die Bitten der Bedrängten bezeichnend. Dieses letzte Emblem scheint das von mir über poca Gesagte zu bestätigen. B.] (') Robertson. History of America. I. 481. nt.75. (?) Robertson. 2. c. II. 321. Garcilasso de la Vega. Comment. reales. 1.2. c. 28. 1.5. c.14. (°) Man muls hinzusetzen, dafs man Mühe hat, sie für einen Spiegel zu erkennen. Allein der abgebildete Cylinder kann einen Spiegel abgegeben haben, wenn man sich das Obsidian- stück dick und die gerade Seite als die polirte Fläche denkt. (*) Humboldt. Fues des Cordilleres. p.228. Pl.32. nr.31. Mein Bruder schreibt an dieser Stelle Techcatitlan, und dies gäbe der Hieroglyphe eine andere, und wirklich mit ihrer Gestalt sehr leicht zu vereinigende Deutung. Denn zechcatl ist die zu Menschenopfern be- stimmte Steinplatte, die mein Bruder, in ihrem Unterschiede von dem sogenannten Gladiatoren- stein, Zernalacatl, bei Pl.21. desselben Werkes beschreibt. (°) Comment. reales. 1.1. c.22. (°) Humboldt. Relation historique. II. 587. vom Gotte Tangaloa knüpfen. 8.27. 455 eben geschaffene Tonga und das neue Erdenvolk zu besuchen, wurde dieser durch die höheren Gottheiten in Bolotu von dem Himmel, den er bewohnte, und dem er vermuthlich seinen Namen dankt, zu einer Rathsversammlung auf ihrem Eiland berufen. Die dringenden Ermahnungen des besorgten Va- ters, sich während seiner Abwesenheit ruhig zu Hause zu halten, verschmä- hend, wanderten die beiden Schwestern nach Tonga, und zeigten sich dem im Hauptort versammelten Volk. Ihre überirdische Schönheit erregte Eifer- sucht und blutigen Zwist; die erzürnten Götter überhäuften den unschul- digen Vater mit den bittersten Vorwürfen. Er flog nach Tonga, trennte das Haupt der jüngeren Tochter vom Rumpf und warf es in die See, und es ent- stand daraus eine Turteltaube, von der alle heutigen Turteltauben abstam- men, die darum für heilig gehalten und gar nicht, oder nur selten, und nie, ohne den Göttern einen Theil davon zu opfern, gegessen werden. Die äl- tere Schwester war schon, da sie irdische Speise gekostet hatte, dem Tode anheimgefallen (?). Auch der letzte, an den Granatapfel der Proserpina erinnernde Zug ist merkwürdig. Uberhaupt kann es keine Gemeinschaft zwischen dem Lande der Götter und der Menschen geben, und die Vertauschung des Wohnplatzes bringt beiden den Tod. Von den Fidgi-Inseln zurückkehrende Tonga-Bewohner wurden durch Stürme nach Bolotu verschlagen. Sie lan- deten, unwissend, welches Ufer sie betraten. Sie sehen Häuser, Bäume, Vorräthe, aber nichts leistet körperartig Widerstand, sie können mitten durch die Bäume und Wände gehen; wo sie die Hände ausstrecken, fassen sie nur leere Schatten. Endlich erscheinen einige Götter, die, gleich geister- artig, ohne Umstände durch ihre Körper durchgehen. Diese versprechen ihnen günstigen Wind und schnelle Rückfahrt. Sie kehren in wenig Tagen nach Tonga zurück, sterben aber alsbald, nicht zur Strafe, sondern weil die Luft des Götterlandes sterbliche Körper verzehrt (?). Auf der andren Seite schifften vor der Bevölkerung Tonga’s zwei- hundert der untern Götter und Göttinnen in einem sehr grofsen Nachen da- hin, begierig, die neue von Tangaloa heraufgeangelte Welt zu sehen. Ent- zückt über die junge Schöpfung, beschlossen sie, dort zu bleiben, und zer- (‘) Mariner. II. 121-126. (2) 22. 102. 103. 456 Tongische Sprachproben; brachen ihr grofses Boot, um zur Küstenfahrt und Fischerei taugliche kleine daraus zu machen. Aber in wenigen Tagen sterben zwei oder drei von ihnen. Erschreckt durch die ungewöhnliche Erscheinung des, ihnen bis dahin un- bekannten Todes, wissen sie nicht, was sie beginnen sollen. Allein ein hö- herer, aus Bolotu kommender Gott versetzt sich in einen von ihnen, und erklärt ihnen aus ihm heraus, dafs, da sie irdische Luft eingehaucht und ir- dische Speise genossen, sie sterblich werden und die Erde mit sterblichen Wesen bevölkern müfsten. Sie und Alles um sie gehöre nun der Irdischheit an. Traurig hierüber, suchten sie zwar in einem neuen Schiff in die Götter- heimath zurückzukehren, aber sie konnten das Eiland nicht wieder auffinden, und waren, nach langem, vergeblichem Umherirren, nach Tonga zurückzu- schiffen gezwungen (!). Man sieht, dafs dieser Mythus zwar die Sage von Tangaloa’s Schöpfung, aber nicht von der Bevölkerung der Erde durch seine Söhne beibehält. Im- mer aber wird, was auch Forster von Tahiti bemerkt (?), das Geschlecht der Menschen von dem der Götter abgeleitet, und seine Urheimath in den fernen Nordwesten gesetzt. Dies deutet-auf den Ursprung aus Asien. Gegen Norden liegend wird auch der heilige Berg der Hindus, Meru, gedacht. Ich habe mich absichtlich nicht gescheut, in diese Abschweifung ein- zugehen. Die Untersuchung der Sprache eines Volks vornehmen zu wollen, ohne sich mit der Sinnes - und Empfindungsweise desselben bekannt zu ma- chen, heifst muthwillig auf dasjenige Verzicht leisten, wodurch allein man den Geist und Charakter der Sprache auffassen kann, der in der Zerstücke- lung in die einzelnen Elemente unbemerkt und unbeachtet verfliegt. Ich gebe jetzt noch ein höchst liebliches Lied, das zwar ganz lyri- scher Natur ist, und zu der Gattung gerechnet wird, die man fekka Nuha (Nuha-Weise) nennt. Die Nuha-Inseln liegen zwischen Hamoa und Wa- waü, und sind den Schiffern unter den Namen der Verräther- und der Cocos-Insel bekannt. Diese Gesangweise mufs von daher gekommen sein; doch wird die Nuha-Weise jetzt, nach Mariner’s Zeugnifs, immer ausschlie- (') Mariner. IH. 119.120. (?) Observations. p.551. Lied. 8.28. 457 fsend von Worten in Tongischer Mundart begleitet, da andre Gesänge auch in Hamoa-Mundart gesungen werden. Die Nuha-Weise ist auch immer ohne Tanz. Von der Gewohnheit der dortigen Dichter, sich in die abgele- gensten Örter von Wawaü zurückzuziehen und von dort mit ihren fertigen Liedern und Weisen zum Hauptort (mua) zurückkehren, habe ich schon oben (S. 451.) gesprochen. Mariner nennt zwei solcher Dichter, einen für scherzhafte, und einen für ernstere und höhere Gegenstände. Einige der Tongischen Gesänge haben regelmäfsiges Sylbenmafs und Reime, andre kei- nes von beiden. Von der letzteren Art ist der folgende Gesang (!). ı. Wir safsen plaudernd über Wawaü Tua Liku, da sprachen zu uns die Weiber: ur. Lafst uns wandern nach Liku, den Untergang der Sonne zu schauen; lafst uns auf das Zwitschern der Vögel horchen und die Klage der Turteltaube. m. Wir wollen Blumenkränze pflücken am Abhange bei Matato. Wir wollen bleiben und vertheilen die uns von Liku One gebrachten Lebensmittel. iv. Wir wollen baden im Meer, dann uns waschen im süfsen Wasser Waü Aka’s, salben mit wohlriechendem Öl; wir wollen Kränze flechten, und die Blumen winden, die wir pflückten von Matato. v. Stehend unbeweglich am Abhange bei Ana Manu, starren wir athem- los hinunter in die Ferne des Meers in der Tiefe. vr. Wie unser Gemüth sinnet, rauschet von den hohen Toa-Bäumen in den Ebnen des Inlands der mächtige Wind zu uns her. vır. Mein Gemüth erweitert sich, wie ich schaue die Brandung in der Tiefe, die sinnlos strebende zu durchbrechen die festen Felsen. vırı. OÖ wie glücklich ist unser Weilen hier gegen unser Weilen auf Mua! ıx. Es ist Abend; lasset uns gehen zum Orte. Horch! es tönt her von den Sängern! bereiten sie einen Tanz, zu begehen die Nacht auf dem & Grabplatz zu Tanea? x. Dahin lasset uns wandern! xı. Sollten wir nicht gedenken unsres früheren Zustands, als der Krieg noch nicht zerrissen hatte unser Land’? (') Mariner. II. 378-381. Histor. philol. Abhandl. 1832. Sss 458 Tongische Sprachproben: xır. Wehe! Ein furchtbar Ding ist der Krieg. Schauet hin! Wüst ist das Land, und getödtet grausam der Menschen Menge. xııı. Wohnsitzlos sind die Häuptlinge, schleichen nicht mehr einsam bei Mondlicht zu ihren Geliebten. xıv. Brechet ab euer Sinnen! Es sind Wünsche! In Krieg ist unser Land. xv. Das Land Fidgi hat hergebracht den Krieg in unser Land Tonga; nun müssen wir handeln wie sie. xvı. Lassen wir fahren das schwermüthige Sinnen! morgen vielleicht sind wir todt. xvır. Wir wollen uns bekleiden mit der Chikula, anlegen die Tapa, die Stirn schmücken mit vollen Jiale-Kränzen, und den Hals umwinden mit weifsen Huni-Blumen, zu zeigen unsre Sonnenbräune. xvım. Höret das Preisen des Volks! xıx. Zu Ende gehet der Tanz, und sie vertheilen das Mahl unsres Festes. Lasset uns morgen zum Wohnort kehren. xx. Die Männer sind begierig auf uns, bitten um unsre Blumenkränze; die Worte ihrer Schmeichelrede lauten also zu uns: xxı. Schön sind unsre Frauen von Liku, reizend ist ihre sonnengebräunte Haut, ihr Duft gleich dem blumigten Abhang Mataloko’s und Wei- bua’s; mich verlangt zu gehen nach Liku; morgen, morgen lasset uns wandern dahin! Es ist, nach Mariner’s Bemerkung, eine der gewöhnlichsten Rede- figuren im Tongischen, wenn man etwas sehr herausheben will, es durch das gerade Gegentheil anzudeuten; und so mufs man die letzten Verse des obigen Liedes verstehen. Ich habe schon danach übersetzt, und die Tongi- schen Negationen weggelassen. Ebenso steht oben, wo ich, mit Mariner, glücklich übersetzt habe (vım.), kowi, schlecht. ı. Mau nofo-nofo talanoa gia Wawaü Tua Liku, bea behe mei he tunga fafine: Wir (den Angeredeten ausschlielsend) bleiben-bleiben reden-eitel über Wawaü Tua Liku ('!), und sagt zu-uns (genauer: hierher) der Haufe (tunga ist eine Art der Pluralbezeichnung) Weib: (') Ziku ist (WVörterb. A. v.) der Theil einer Insel, welcher wegen seiner felsigten Ufer wenig von Böten besucht wird; und dies ist bei den Tongischen Inseln gewöhnlich die Ostküste. Lied. 8.38. 459 ı. Tau alu fononga giLiku ger mamata he hifo he laa; tau fonongo gi he mabu he manu mo he tangi he lube. Wir (den Angeredeten einschliefsend) gehen Wanderung nach Liku, zu sehen den Untergang die Sonne; wir horchen auf das Zwitschern der Vogel und die Klage die Turteltaube. i ın. Tau toli he kakala gi he hifoanga gi Matato. Wir pflücken den Blumenkranz an dem Abhang bei Matato. v. Ka tuange (besteht aus zu und ange (')) gitautolu gi he hifoanga gi Ana Manu, tau jio hifo mo tai-manawa gi he mamaü he tahi gi lalo. Indem stehen-fortwährend wir an dem Abhang bei Ana Manu, wir starren hinunter auch (Mariner übersetzt: wir wollen hinunterstarren;; mo über- geht er) ohne-Athem (nämlich vor der Grölse des Anblicks) in die Ferne die See in unten. v1. Gua tau loto manatu, he fu malangi gua mabuange mei me he fu toa gi tugu-uta (?) gi tafanga-fanga (°). (Zeichen des Präsens) Unser Gemüth sinnet, der grofse Wind (Präsens- zeichen) rauscht-fortwährend (mabdu, rauschen; über ange s. unt. Anm. 1.) zu- uns-her von dem grofsen T'oa in Inland in Ebenen. vi. Gua te loto lahi (*) he mamata he ngalu gi-lalo, futeange noa-ai-be ger leiigi he makka fefeka. (Zeichen des Präs.) Ich Gemüth grofs (das hier so steht, wie sonst gewöhnlich das Verbum, z.B. gua ze alu, ich gehe), das Sehen die Brandung in unten strebend (fuze, streben; ob ange die Bed. hat, aus dem Verbum ein Partic. zu bil- den, lasse ich dahin gestellt sein) sinnlos (°), zu durchbrechen den Fels festen. (‘) Martin erklärt ange in diesem Gebrauch nicht. Vergleicht man aber die zwei Stellen des Liedes (v. vr.) und die in Finau’s Rede (ım.) mit einander, und nimmt man Martin’s Übersetzung von loloa-ange, long enough (Vocab. h.v.), und den Umstand hinzu, dafs ange beim Comparativ dient, so sieht man, dals es eine Verstärkung des Begriffs, also bei Handlungen eine grölsere Dauer andeutet. (°) Tugu-uta übersetzt Mariner durch inland; tugu ist: aufhören, Ende, uza: Strand. () Fanga ist: Strand, Küste, shore, beach; das za vor dem Wort verstehe ich nicht. Den zusammengesetzten Ausdruck übersetzt Mariner: Ebenen, offnes Land. (*) Eine ganz ähnliche Redensart kommt in Finau’s Rede weiter unten (vıL.) vor. (°) Noa-ai-be. Martin übersetzt in vain, vergeblich. Dies scheint aber nicht genau. Sss 2 460 Tongische Sprachproben; gi. Ablassen, dafs wir sinnen-sinnen (nazu ist dasselbe, in der Wiederholung xvı. Oüa na tau manatu-natu, tau mate abe abongi-bon nur abgekürzte Wort), wir sterben vielleicht morgen. Ich beschliefse diese Sprachproben mit der Rede (!), welche der junge Finau hielt, als er seinem Vater in der Herrschaft über die Insel Wawaü folgte. Sie wird von Mariner für das merkwürdigste Stück Tongi- scher Beredsamkeit erklärt. Sie hat auch schwierigere und weniger einfache Constructionen und Wendungen. Ihr Hauptinhalt ist eine Anmahnung zu Frieden und Eintracht, da unter seinem Vater, der sich vom zinsbaren Häuptling zum unabhängigen Herrscher aufgeschwungen hatte, die Inseln sehr viel von Krieg und bürger- lichen Unruhen gelitten hatten. Finau’s Rede. ı. Höret auf mich, ihr Häupter und Männer des Kampfs! ı1. Ist jemand unter euch unzufrieden mit unsrem Zustand, dem ist es Zeit, dafs er auswandre nach Hapai. ın. Keinen werde ich dulden, in Hafulu Hau zu bleiben mit unzufriede- nem und unbeständigem Sinne. ıv. Denn schwer belastet war meine Seele, zu sehen die grofse Zerstö- rung, die angerichtet der unaufhörliche Kampf des, der jetzt liegt auf dem Grabplatz. v. Wir haben viel gethan, und was ist der Gewinn? Ohne Bevölkerung und wüst ist das Land, keiner da, es zu bearbeiten. Blieben wir ruhig, es wäre bevölkert noch heute. vı. Zahllos sind gefallen die mächtigen Häupter und Männer des Kampfs, und wir bleiben, in Eins gemischt mit dem Hefen des Volks. Wem in den Sinn kam dies? vu. Wir sind wahnsinnig im Gemüth! Unser Leben ist schon kurz. vırı. Beweis ist das des Mannes, dafs er beharre in Liebe und Zufriedenheit mit seinem Standpunkt. ıx. Eitel Thorheit ist es, noch zu verkürzen, was schon nicht überlang ist! Noa ist at random, aufs Gerathewohl, ohne Zweck und Richtung, was auf das blinde Wü- then der See pafst. Ai heilst dort, de gewöhnlich allein, nur. (') Mariner. II. 381-383. xXVL XVII XVII XIX. XX. XXI XXI. XXIII. XXIV. XXV, Rede des Königs Finau. 8.28. 461 Wer unter uns wird sagen in seiner Seele: ich wünsche zu sterben, ich bin satt des Lebens ? Seht her, handelten wir nicht wie Leute wahnsinnigen Gemüths? : Wir suchten Sachen, die uns berauben unsrer wahren Sachen (d.h. die uns wahrhaft nützlicher Dinge berauben). Nicht will ich euch sagen: höret auf zu gedenken des Krieges! Lasset die Schlachtreihe sich herwenden zu unserem Lande, lasset sie kommen, zu plündern unsre Wohnungen! wir werden ihnen zeigen, dafs, wie unser Ackerwerk grofs ist, ebenso in gleichem Maafs unsre Tapferkeit. Lafst uns unser Ackerwerk betreiben, dies ist unsres Landes wahre Wache. Was gierten wir nach fremdem Erdreich? Grofs genug ist dieses Land, uns zu nähren ; wir vermögen nicht, seine Ernte zu verzehren. Ich habe vielleicht nicht mit weisem Sinne zu euch gesprochen. Die älteren Männer sitzen mir zur Seite. Ich bitte sie, mir zu sagen, wenn ich irre. Ich bin noch jung; ich weifs, ich würde nicht weise sein im Regieren, wenn gleich wäre mein Sinn dem Sinne des jetzt Ruhenden, willkühr- lich zu handeln nach eigner Wahl, und nicht zu hören auf ihre Rede. Dank euch für eure Liebe und Treue gegen ihn! Finau Fidgi und die Rathgeber sitzen hier. Sie kennen mein eifriges Nachfragen nach der Wohlfahrt in unsrem Zustand. Sprechet nicht in eurem Herzen: warum hören wir auf das eitle Schwatzen eines Knaben? Bedenket, dafs, indem ich zu euch rede, zu euch wiederhallt der Geist Toi Umu’s, Uluwalu’s, Afu’s, Fotu’s und Alo’s, und aller Häupter und Rathgeber von Wawaü. Höret mich! Ich warne euch; ist einer von einem andren Land, ist einer unzufrieden mit seinem Verbleiben in dieser Weise, so ist dies der einzige Augenblick, den ich ihm verstatte, zu gehen. Denn ist dieser vorüber, so giebt es keine Verbindung mehr zwischen hier und Hapai. So wählet denn euren Wohnplatz. Es ist Fidgi da, und Hamoa, und Tonga, und Hapai, und Fotuna, und Lotuma. 462 xXXVL XXVII XXVIII. XXIX. VII. VIII. xl. Tongische Sprachproben; Die besonders, welche einmüthig sind, zu lieben zu wohnen in dau- erndem Frieden, solche nur sollen bleiben in Hafulu Hau. Es ist nicht meine Absicht, zu unterdrücken den Muth Eines kriege- rischen Gemüths. Seht dorthin! die Lande Tonga und Fidgi beharren im Krieg. Wäh- let nach eurem Wunsch, zu gehen in eines, zu üben dort euren Muth. Stehet auf nun! ein jeder kehre heim und sinne über die morgende Abfahrt der Nachen nach Hapai. Gua tau loto wale! Lau gita, gua ge chi he tau moiine (ne ist nur ein Wohllauts-Suffixum). (Zeichen des Präsens) Wir Gemüth wahnsinnig (was hier wie sonst das Verbum steht (')) ! Sage ich (diese Worte werden sprichwörtlich gebraucht statt: mir scheint), (Zeichen des Präs.) schon klein das unser Leben (klein steht wieder hier wie sonst das Verbum, und das angebliche Präsenszeichen kann geradezu als das Verbum substantivum angesehen werden). Tlonga be tangata bea nofo ia ger fekka-manako mo feekka-lata enne nofone (ne, Wohllauts-Suffixum). Zeichen allein Mann, wenn beharrt er zu lieben und gern - zu- haben sein Bleiben. He mea köia tai lau-noa ger foekka-nono he mea gua te- gicht loloa-ange. Ein Ding wirklich ohne sprechen eitel, zu verkürzen das Ding (Präsenszeichen) noch -nicht lang sehr (der Ausdruck ist ironisch, und der Re- dende meint das gerade Gegentheil). . Kohai giate gitautolu tenne behe enne loto: gua te fia mate, gua te fiu he moui? Wer unter uns (?) (die Angeredeten einschliefsend) wird-er sagen (in) seinem Gemüthe: (Präsenszeichen) ich wünsche sterben, (Präsenszeichen) ich habe-genug das Leben? Wakkei-mei! na ikei tau fei gitäutolu ange-ko he tunga- mea loto-noa? Schaue auf-mich! (eig. wohl: hierher, eine Redensart, die Aufmerksamkeit (') Vgl. die ganz ähnliche Redensart im. obigen Lied (vır.). (*) Martin übersetzt irrig: among you. Rede des Königs Finau. 8.28. 463 auf etwas zu richten) (Zeichen des Präteritums) nicht wir handelten, wir-alle, wie ein Haufe (d. h. Zeichen des Plurals) Leute Gemüth wahnsinnig? xı. Na tau gumi he mea, gua faü fua-be he tau mea mooni. (Zeichen des Präteritums) Wir suchten (Artikel) Sachen, (Präsenszeichen) nehmen-hinweg allzumal die unsre Sachen wahren. xıı. Ikei teü behe-atu giate gimotolu: oüa-na mo manatu gi he tau. Nicht werde-ich (te, Zeichen des Futurums, x, ich) sagen hin zu euch: lafst-ab, dafs ihr denket auf den Krieg. xıv. Ofa-be ger matta-tau mei he fonnua, bea hau nihi ger wete he tau abi, tau Jekka-ha-angi giate ginautolu, ka lahi lewa he tau ngoue, tattau-be mo ia he tau toa. Lafs nur (!), dafs Kriegsschaar (eig. Kriegsauge, front of battle) zu-uns (eig. wohl: hierher) das Land, auch kommen einige, zu plündern die unsre Wohnung, wir zeigen hin zu ihnen, wenn grofs demgemäfs der unser Ackerbau, gleichmäfsig (fartau-de) mit ihm die unsre Tapferkeit. xv. Tau fei be lewa gitaulolu he ngoue, koe leo mooniia he tau fonnua. Wir machen auch demgemäfs wir-alle den Ackerbau, die Wache wahre er das unser Land. xvı. Gua tau holi gi he fonnua gehe ko-uma? (Präsenszeichen) Wir gierig nach dem Lande fremden warum? xvır. Gua lahi-ange-fau he fonnua koeni ger fafanga gitau- tolou: ikedi-chi te tau f« gena enne tau. (Präsenszeichen) Grofs sehr genug das Land dies, zu nähren uns, nicht wenig (ironisch, also: sehr wenig, durchaus nicht) (Zeichen des Futurums, manchmal auch des Präsens) wir fähig (zu) verzehren seine Ernte. Die Wichtigkeit, welche in dieser, schon durch ihre gar nicht zu be- zweifelnde Achheit merkwürdigen Rede dem Ackerbau und dem Eigenthum beigemessen wird, zeigt, dafs der Grund aller besseren gesellschaftlichen Einrichtungen unter diesem Volke schon fest gelegt ist. Uberraschend ist die Ahnlichkeit der Besorgnifs vor der Vermischung der Geschlechter nach den ‘(') ‘Ausführlich wird diese Redensart erklärt in Mariner. II. 374. nr.24. Ofa bedeutet nämlich: Liebe, Mitleid. 464 Neu- Seeländische Verheerungen des Kriegs mit einer gleichen Aufserung Arjuna’s in der Bhagavad-Gitä (1. 41.). Ahnliche Einrichtungen, wie hier die Casten- abtheilung, müssen aber überall ähnliche Erscheinungen hervorbringen. [89] $.29. Ich gehe nun zu Proben des Neu-Seeländischen über (Lee. 61-66). ı. Eaha te mea ki tou dinga dinga? Was (ist) die Sache in deiner Hand? (Dinga dinga heilst zusammen Hand, doch auch (Lee. 61.) die Finger. Viel- leicht ist dies die ursprüngliche Bedeutung, so dafs der Begriff Hand erst aus der Wie- derholung von Finger entsteht. Indels gilt dinga dinga als Singular, da sonst das sich darauf beziehende Besitzpronomen ou heilsen müfste.) ı1. E matau kau ano. Ein Angelhaken blofs (ano, Gegenwart anzeigendes Wort, über das ich noch zweifelhaft bin, ob es ein Verbum, wie sein, oder eine Partikel ist. ıı. Na wai ra(!) okii o mai te matau ki a koe? Von (2) wem (ra oki, zwei die Verba gewöhnlich begleitende Wörter, welche aber auch allein stehn, und wirkliches Geschehen, Sein andeuten. Soviel ich sehen kann, ist oki ein Wort allgemeiner Verbalbedeutung, und ra ein versicherndes Adverbium. Denn ra oki begleitet den Indicativ, pe oki, da pe vielleicht heilst, den Subjunc- tiv. Ra als Substantivum heilst: die Sonne, Gesundheit, Stärke) (Zeichen des Präteri- tums) gab (dem o giebt Lee die Bedeutung zo produce, und fügt hinzu, dafs es mit folgendem mai oft geben ausdrückt) hierher (dies mai, was wohl eins ist mit dem Tong. mei, so wie atu, dort, mit dem Tong. azu, begleitet oft die Verba) der An- gelhaken zu (°?) dir? Wer gab dir den Angelhaken? (') Ich habe dies hinzugefügt, weil Lee es in seinen Anmerkungen zu dieser Stelle thut, und um die vollständige Redensart ra oki zu erklären. Es wird aber auch oki allein ge- SELZt5ES. NT: XEXI. (*) [Man mufs übersetzen: wer gab? Es ist eine Eigenthümlichkeit des N. Seel., Tah. und Haw., das dem Verbum vorangehende Subject in den Genitiv zu setzen, wenn das Ver- bum die Zeitpartikel e oder i bei sich führt. B.] (°) [Ki a, auch kia geschrieben, ist, wie im Tah. und Haw. ia, die Form der'Präpos. (sonst ki, i) vor Pron. pers. und Personennamen. B.] Sprachproben. 8.29. 465 ıv. Na Taka ra oki. Von Taka (über ra oki s. nr. ı11.). Taka. v. E tängata pai ra nei ia? Ein Mann guter (ra nei übersetzt Lee vielleicht, ob aber richtig? möchte ich bezweifeln. Zta scheint sonst vielmehr wirklich zu heißsen, s. nr.Iı. Nei finde ich zuerst in Zusammensetzungen, wo es einen Ortsgegensatz mit na und ra bildet: tenei, der hier in der Nähe, zena, der da im Angesicht, zera, der dort in der Ferne; in diesen drei Wörtern ist Ze der Artikel. Ebenso ist penei, pena, pera und konei. Ferner steht es allein hinter Substantiven, diese unter mehreren bestimmend zu bezeichnen ('). In allen diesen Fällen scheint nei das Adverbium hier. Wenn Lee es im Wörterbuch durch being removed hither übersetzt, so ist das dasselbe, nur mit Hinzufügung eines ausgelassenen Verbums) er? Ist er ein guter Mann? vi. Aira oki; e tangata pai, e tüängata hoha. Ja (über ra oki s. oben; von jetzt an werde ich diese Worte immer übergehen und durch Punkte andeuten); ein Mann guter, ein Mann edler. vi. Ke ihea koia tona käinga? Bei (oder: in, zu) (ir&a finde ich nicht für sich, ke ihea ist zusammen wo?) wahrhaft sein Wohnort? Wo ist sein Wohnort? vun Ke Port Jakson ra oki, ke Parramatta. In Port Jackson ......, in Paramata. ıx. Koa tai oti koe ki reira? (Zeichen des Perfectums) Gekommen (Fragewort) du nach dort? Bist du dahin gekommen? nach Lee: bist du da gewesen? x. Koa tai ra oki 'au. (Zeichen des Perfectums) Gekommen ...... ich. Ich bin hingekommen, bin da gewesen. xı. I nahea? In (nar£a finde ich nicht für sich; inahea, wann?) ? (‘) So in mehreren Redensarten bei Lee. p.70.71. Sonderbarer steht in einer andren p.69. nei zwischen dem Besitzpronomen und dem Substantivum: dite zonu to raua nei ngakdu, gleich ganz von ihnen -beiden (das zu erklärende nei) Herz (beider Herz ist gleich). Histor. philol. Abhandl. 1832. Ti 466 Neu-Seeländische xı. I te e äu toke ra oki; katai ano 'au ka e oki mai. In dem (e zu toke heilst nach Lee (».63.) Winter. Im Wörterbuch findet man, ohne e, blols zu zoke; au heilst der Wind, und e ist vielleicht der zu diesem Wort gehörende Artikel; zo%e finde ich nicht allein) (die folgenden Worte drücken aus: ich bin eben zurückgekommen, scheinen aber eine Redensart, deren einzelne Elemente sich nur unvollkommen erklären lassen: kazai, von Lee present arrival übersetzt, aber sichtbar zusammengefügt aus ka, das eine allgemeine Bedeutung ha- ben mufs, und bisweilen (') das Verbum im Präsens und Futurum begleitet, und dem obigen tai, nr. IX.; ano s. oben nr. 1.; FR ich; ka e oki mai, von Lee übersetzt present return here: ka s. oben; e, hier der das Präsens des Verbums begleitende Laut; oki, hier zusammengezogen aus öhoki, zurückkehren; mai, hierher). (Nach Lee:) Es war im Winter; eben bin ich hierher zurückgekehrt. xır E wahine oti ta Taka? Ein Weib (Zeichen der Frage) von Taka? Hat Taka eine Frau? xıv. E wahine ra oki. Ein Weib ...... Er hat eine Frau. xv. Toko hia ana tlamaniki? (In toko liegt sowohl der Plural, als dals Personen gemeint sind) Wie -viele seine (der Plural liegt im «) Kinder? Wie viele Kinder hat er? xvı. Toko ono. (Toko s. nr.XV.; es steht immer vor den Zahlen, wenn Personen gemeint sind.) Sechs. xvi. Eaha tana mähinga? Was sein Werk? Was ist sein Geschäft‘? vi. E karakıa ra oki ki tona Atua. Ein Anrufen ...... zu seinem Gott. Zu Gott zu beten. xıx. E tohünga pe oki ia? Ein Priester vielleicht (pe oki, s. nr. ım.) er? Ist er etwa ein Priester‘? (') Lee. p.49. XX. XXL XXII. XXI XXIV. xXXV. Sprachproben. 8.29. 467 E tohünga ra öki. Ein Priester ...... Ja, er ist ein Priester. Ko wai oki tona ÄAtüa? Der (ko steht oft wie sonst ein Artikel) wer (ok: s. nr.ın.; hier kann man es geradezu ist übersetzen) sein Gott? Wer ist sein Gott? Ko Jihova ra oki, ko Jizus Kraist, ko te Waidüa pai. Der Jehovah ......, der Jesus Christus, der (ko ze) Geist gute. E todu ra nei enei Atüa? (E, Artikel, wie er vor Zahlwörtern gebräuchlich ist) Drei (ra nei s. nr.v.; Lee übersetzt die Worte hier durch possi62y) diese (der Plural liegt im Anfangs-e) Gott? Sind dies etwa drei Götter’? E teka. Ko tahi ra oki ratu; ko Jihova ra oki to ratu i- ngoa waka era era. Eine Falschheit. (Ko, Artikel, vor dem Zahlworte eins gebräuchlich) eins 2... sie; der Jehovah ..... von ihnen (razu, sie, to ratu, von ihnen, d.h. ihr) Name grofs (waka era era, grols; einzeln weils ich es nicht zu erklä- ren; waka ist sonst das Tong. fekka). Nein, sie sind eins, Jehovah ist ihr grofser Name. E aire (!) ana koe? Ein Gehen (ana steht regelmälsig beim Verbum, aber nur im Präsens, Lee nennt es ein Auxiliare, geschehen, handeln, sein. Die ganze obige Redensart wird in Lee als 2. Pers. sing. praes. indicat. des Verbums aire betrachtet) du? Gehst du weg’? E.aire ana ra oki ’au. Apopo ka e oki mai, kia wakakotau”. Ein Gehen (ana, Zeichen des Präsens, s. nr. XXIV.; die ganze Redensart ist die angebliche 1. Pers. sing. praes. indicat. von aire) .... ich. Morgen (ka s. nr.XI.) ein Zurückkehren hierher, machen (?) Lehrstunde wir-beide (den An- geredeten mit einschlielsend, eig. taua). Ich gehe weg. Morgen werde ich wiederkommen, damit wir beide eine Lehrstunde halten. (') Bei Lee ».65. steht durch einen Druckfehler aira. e) [So übersetzt Lee hier Ara; es ist aber die Conjunction auf dals, damit. B.] Tti2 468 MNeu- Seeländische xxvı. Aire atu ra. Gehe dorthin Gesundheit. Reise glücklich ! xxvı. I konara. (I ko, von Lee übersetzt: hier, hinter mir. Sollte hier eine Verbindung von der Präposition ? und dem Pronomen 1. Pers. sing. sein?) (keine der Bedeutungen von na palst auf diese Stelle; ko ina heilst dort, vielleicht ist dies hier anwend- bar) Gesundheit. Bleibe gesund! (die Abschiedsformel des Weggehenden an den Bleibenden.) xxviim. Aire mai ra, aire mai, aire mai. Te na ra ko koe. Gehe hierher gesund, gehe hierher, gehe hierher. Der da (zena, der da im Angesicht) (über ra s. nr. v. und xxv1.) der (s. nr.xxı.) du. (Begrüfsungs - und Bewillkommnungsformeln: sei willkommen! es gehe dir wohl!) xxıx. Emara ma! noheca tenei kai? (Emara ma, eine Anredeformel an mehr als Eine Person, buchstäblich: eine Gesellschaft, ra, wie in zera, jener, Gesellschaft) woher (wörtlich: von was?) diese Speise? O meine Freunde! woher ist diese Speise? xxx. No te Wai Mate. Von dem Wai Mate (Ortsname, eig. todtes Wasser; wai, Wasser). xxx. Na e Ongi Ika okii o mai ki a kodüa? Von (warum e vor dem Eigennamen steht, weils ich nicht) Ongi Ika (oki s. nr. 111.) (Zeichen des Präteritums) gab her zu (ki a) euch-beiden? Hat Ongi Ika sie euch beiden gegeben? Ich will versuchen, noch die wörtliche Übersetzung eines Neu-See- ländischen Liedes zu geben. Lee’s Grammatik enthält davon mehrere; er fügt aber nur von einem die Übersetzung hinzu, indem er offenherzig be- kennt, die andren nicht hinreichend zu verstehen. Diese Lieder scheinen alle neu; bei einigen ist es aus darin vorkommenden fremden Wörtern und Anspielungen sichtbar. Das hier folgende besteht aus acht Versen, die un- gefähr gleicher Länge sind, nämlich alle zwischen 12 und 15 Sylben haben. Genau lassen sich die Sylben nicht zählen, da man nicht bestimmt genug sehen kann, welche zusammenstofsende Vocale Diphthongen sind, oder nicht. Obgleich Lee’s Übersetzung des hier folgenden Liedes so frei ist, Sprachproben. 8.29. 469 dafs sie gänzlich vom Originale abweicht, so ist sie mir doch sehr behülflich gewesen, dieses besser zu verstehen (!). Der Gegenstand ist eine Klage bei der Seereise einer geliebten Person. Mai ata. Gesang. 1. Etaka to e au ki te tiu marangai, Ein Wechseln (zaka bedeutet: fallen, 2) sich drehen, vom Winde) von (e ist zwar der unbestimmte Artikel; @u, Wind, hat aber immer, und selbst mit dem be- stimmten Artikel, dies e vor sich. Es ist also wohl hier von andrer Bedeutung) Wind zu dem durchdringenden Nord, Windeswechsel zum durchdringenden Nord, 2. i wiua mai ai e köing (Zeichen des Präteritums) trieb (das Wörterbuch giebt nur wiw, die Ursache der ga du anga, Hinzufügung des End-a ist mir unbekannt) hierher (ai, auch ein Ortsadverbium, das häufig auf mai folgt (?)) eine scharfe -Ecke (hier wohl: Schärfe, Schmerz) (du ist mir nicht recht klar; vielleicht aber ist es wegen des End-a des vorhergehenden Wortes für adu, weg, gesetzt, wie im Tahitischen (°) geschieht. In diesem Fall drückt es aus: der Schmerz, der hinwegtreibt (*)) Besorgnifs (eigentlich ist anga Werk; aber mehrere Redensarten in Lee beweisen, dals es auch: auf etwas mit Sorge und Liebe achten, darauf Rücksicht nehmen, heilst, Bedeutungen, die wohl alle durch die der Beschäftigung mit etwas vermittelt werden (°)), (‘) Es scheint mir nicht unnütz, die Lee’sche Übersetzung ganz hierher zu setzen und nach den Versen des Originals abzutheilen: 1. The strong and irresistible wind blowing from the tempestuous north 2. made so deep an impression upon my mind for thee, o Taua, 3. that I ascended the mountain, even to the very top, to wilness their departure. 4. The rolling billows extend nearly as far as Stivers (über diesen Eigennamen 5. unt. S.470. Anm.1.). 5. Thou art driven to the eastward, far away. 6. Thou hast given me a garment to wear for thy sake; 7. and happy shall I be in the remembrance of thee, when I bind it on my shoulders. 8. /Phen thou art arrived at thy intended port, my affections shall be there. (p.107.) (2) Lee. p.36. (°) Tahit. Gramm. p.25. (*) [Nach dem N. Seel. Wörterbuche ist dw: ein schnelles Achselzucken, du ake: Krank- heit, 2) zo vomit. B.] (°) Da in Lee’s Wörterverzeichnifs diese Bedeutung fehlt, so führe ich hier einige Stellen 470 Neu-Seeländische Sprachproben. 8.29. Angst trieb mich hierher ..... Sorge, 3. tai rawa nei kite puke ki ere atu. erreichen (oder: ankommen; dies Verbum steht hier ohne alle Beugungs- An- deutung) zum-Aufsersten (oder: zum Gipfel) (nei s. 1. N. Seel. Sprachpr. nr. v.) zu dem Hügel zu gehen (ere findet sich im Wörterbuche nicht; ich halte es aber für eine Abkürzung von aere, gehen, das jedoch gewöhnlich in aire zusammengezogen wird) weg. ich kam bis zum Gipfel hier auf den Hügel wegen deiner Abfahrt. Pa E tata te wıunga te tai kia Taiwa; Ein Nahen das Treiben (wrunga ist zusammengeselzt aus wiu, treiben, und anga, Werk, Handlung, das, als Suffisum, Abstracta oder überhaupt Substantiva bildet) das Meer zu (ki a) Taiwa; Es naht sich das Wogen des Meeres bis zu Taiwa ('); 5. kiakoe, e Taua, ka wiua ki te tonga. (ki a, hier Zeichen des Accusativs) dich, o Taua, (ka, Vorschlag des Ver- bums, s. ob. S.466. nr. xır., hier Zeichen des Präs.) treibt (s. nr. 2.) zu dem Osten. dich, o Taua, treibt es nach Osten. G. Nau io mai e kahu, e türiki, Von-dir (Zeichen des Präteritums) gab hierher (d.i. mir) ein Kleid, ein (turiki finde ich nirgends), Du hast mir ein Kleid gegeben, ein......, 7. etakowe eo mo toku nei rangi. ein (takowe finde ich nirgends) ein Geben für mein hier Zuneigung (eig. Himmel, dann: Bekanntschaftskreis, Gewohnheit, Zuneigung). an, welche sie beweisen. Von Personen, die nach England gereist sind, wird ».97. gesagt, dals sie wohl wiederkommen werden, und hinzugesetzt: /hey perhaps regard their children, e anga mai ana pe oki ratu kinga tamaniki, (e vor und ana nach dem Verbum sind Zeichen des Präsens) berücksichtigen (mai, eig. hierher, allein häufige Begleitungs- Partikel des Verbums) (über ana habe ich eben gesprochen) vielleicht (pe oki, s. 1. N. Seel. Sprachpr. nr. 111.) sie auf (Pluralzeichen) Kinder. p.118. wird e anga durch love übersetzt, und ».119. bei dem Verbot des Ehrens andrer Götter in der Übersetzung der zehn Gebote gebraucht, und 7.120. von dem Verbot, nach fremdem Gut zu trachten. (') Lee schreibt in seiner Übersetzung diesen Namen Stivers, und bemerkt, dafs dies ein Mann sei, von dem erzählt werde, er habe diese Gegenden vor Cook besucht. Die Neu- Seeländer sprechen kein s aus. Zum Verständnils dieser Stelle muls man immer annehmen, dals ein Ort nach diesem Manne genannt sei, welchen die Flut nur, wenn sie sehr hoch ist, erreicht. 8. Tahitische Sprachproben. $.30. 471 1- Ka tai ki reira, aku rangi auraki ('). (Ka s.nr.5.) Ankommen nach dort, meine Zuneigung geht-festen- Schrittes. Sobald du dort sein wirst, werden meine Gefühle bei dir sein. 8. 30. Von der Tahitischen Sprache besitze ich keine andren Texte, als die Übersetzung des Evangeliums Johannis, das Abe- und Rechenbuch (bei wel- 5 5 D chem keine Übersetzung ist), und kann, bei dem Mangel eines Wörterbuchs und der Unvollständigkeit der Grammatik, nur einzelne Stellen dieser Schrif- ten in sichrer Worterklärung geben. I. Il, III. Evangelium Johannis. 1,18. Aore e taataiiteite Atua; o te tamaidi fanau tahi ra, iniaite ouma o te medua ra, oia tei feaite mai iana. Nicht ein Mensch (Zeichen des Präteritums) sah (i, Zeichen des Accusativs) den Gott; der (0 ze, beide Artikel, wie das Tongische koe) Sohn geboren eins (ra, das einzeln schwer zu übersetzende Wort, das auch im Neu-Seeländischen vor- kommt) in oben in dem Schoofs von dem Vater (ra s. oben), er, welcher macht-kennen hierher (d.h. uns) ihn. Kein Mensch hat Gott gesehn; der eingeborne Sohn auf dem Schoofse des Vaters hat ihn uns kennen gelehrt. 1,26. Ua parau adura Joane: i bapatizo auite pape, te tia nei rate hoei rotopu ia outou, aore oulou i ite iana. (Da, hier Zeichen der Vergangenheit) Sprach hin (adu; ra begleitet oft das Verbum, besonders im Imperf., aber auch im Präs.) Johannes: (i, sonst Zeichen des Präteritums, hier aber, wie öfter, des Präs.) taufe ich mit dem Wasser; (Zeichen des Präs.) steht hier (der Grammatik zufolge, bezeichnet nei in dieser Stelle das Praesens indicat.) (re s. vorhin) ein jemand in Mitte in euch, nicht ihr @s. oben) kennet ihn. Johannes sprach zu ihnen: ich taufe mit Wasser; es stehet aber Einer unter euch, den ihr nicht kennet. 1,37. Eite aera na pipiitaua parau ra, ua pee aturaraua ia Jesu. (') Lee. p.73.86. 472 Tahitische (E steht vor dem Verbum in allen Zeiten) Erkannten (hier: hörten) darauf ) (na, Zeichen des beschränkten Plurals) Jünger (i, Accusativzeichen) diese Rede (ra s. nr.1.) (wa steht vor dem Verbum in allen Zeiten) folgten (atura s.nr.11. (?)) sie- beide nach Jesus. Zwei Jünger hörten diese Rede und folgten Jesu nach. vw. 1,43. E ao aera ua manao roa aera Jesu e haere i Gali- lea, e ua farerei aera ia Philipa, ua parau adura iana: a pee mai ia u. Ein Tag darauf (wa s. nr.ım.) gedachte weiter (eig. lang) darauf (') Jesus (e, Zeichen des Infinitivs nach der Grammatik p.26., aber wohl nichts, als der unbestimmte Artikel) gehen nach Galiläa, und (s. Gramm. 7.37.) (ua s. nr. 11.) fand darauf (!) (a, Casuszeichen) Philippus, (ua s. nr. 11.) sprach (adura(?)) zu-ihm: (a, Präfixum des Imperativs in den zweiten Personen) folge her zu-mir (für ia au). Den folgenden Tag gedachte Jesus wieder nach Galiläa zu gehen, und fand Philippus; da sprach er zu ihm: folge mir nach! v. 6,3. Haere adura Jesu i niaite hoe moua, e parahiihora iraro, e lana mau pipi aloa. Ging weg (adu, weg, ra s. nr.1.) Jesus in oben zu einem (te hoe, s. ur.ı1.) Berg, und setzte-sich (iRora (°)) in unten, und seine (mau, Plural- zeichen, das von einer nicht grolsen Zahl gebraucht wird) Jünger auch. Jesus ging hinauf auf einen Berg, und setzte sich nieder, und seine Jünger auch. v1. 6,32. Ua parau maira Jesu ia ratou: amene, amene, e pa- rau adu wau ia outou: aore Mose i horoa maiite maa o ie rai na outou, ua horoa mai rd tau medua ite maa mau ote raina outou. (Va s. nr.11.) Sprach her (mai, her, ra s. nr. 1.) Jesus zu ihnen: amen, amen! (*) (e s. nr.um.) spreche weg ich zu euch: nicht Moses (Zeichen des Präteritums) gab her (i, Casuszeichen) die Speise von dem Himmel für euch, (') [ee ist verbale Richtungs-Partikel, ra Zeichen des Imperf. B.] (?) [azu, adu ist eine andre Richtungs-Partikel, ra wieder Zeichen des Imperf. B.] (°) [Ro ist eine Richtungs-Partikel, welche besonders abwärts bedeutet; ra ist Zeichen des Imperf. B.] (*) Ich nehme nämlich diese Wörter hierfür. Sprachproben. 8.30. 4783 (ua s. nr.ı1.) giebt her (ra s. nr.1.) mein (eig. von mir, für ta au) Vater (i, Casuszeichen) die Speise ächte von dem Himmel für euch. Jesus sprach zu ihnen: wahrlich, wahrlich! ich sage euch, Moses hat euch nicht Speise vom Himmel gegeben, aber mein Vater giebt euch die ächte Himmelsspeise. vır. 6,67. Ua parau maira Jesu i te ahuru ma piti (!) ra: E haere atoa anei outou? (Va s. nr. 11.) Sprach her (mai, her, ra s. nr.1.) Jesus zu den zehn und (bei Zahlen) zwei (!) (ra s.nr.1.): (e hier Zeichen des Fut.) gehen auch (anei scheint die Frage anzudeuten) ihr” Jesus sprach zu den Zwölfen: wollt ihr auch weggehen? Von folgenden drei Stellen desselben Evangeliums giebt die Tahitische Grammatik selbst die zergliedernde Erklärung (?): vıır. 14,15. Ua hinaaro outou iau ra, e haapaoi tau parau. (Ua s. nr. 111.) Liebet (die Grammatik nennt diese Form 2. Plur. subjunct. modi, und sagt, dafs eine Bedingung darin liege. Davon steht aber im Original nichts, beide Sätze des Verses sind unbedingt, und grammatisch unverknüpft, die Verknüpfung muls hinzugedacht werden) ihr mich (ia, Casuszeichen, ’w, abgekürzt für au, ich) (ra s. or.1. Die Grammatik sagt bei dieser Stelle: ein Adverbium des Orts oder der Zeit), (e, Präfixum des Imperativs, aber eigentlich nach der Grammatik in den dritten Perso- nen. Man könnte es also hier cher für das Zeichen des Futurums nehmen. Die Gram- matik sagt an dieser Stelle blols: a sign of the tense of the following verd) haltet (aus dem Causal-Präfix Aaa und pao zusammengesetzt. Was pao allein heilst, weils ich nicht. Die Grammatik giebt gar keine Übersetzung des Worts) (i, Casuszeichen) mein Wort. Wenn ihr mich liebt, so haltet mein Gebot! (') Es geht aus mehreren Stellen der Übersetzung des Evangeliums Johannis (4, 40. 43. 6,7.9.13.) hervor, dals piri für zwei gebraucht wird. Die Tabitische Grammatik übersetzt es auch ausdrücklich so p.17., und im Rechenbuch findet sich der Ausdruck auch ».4. Wo- her mag es aber kommen, dals, wo die Reihe der Zahlen gegeben wird, pizi nicht vor- kommt? (Rechenb. p.1-3.) In der Zahlenreihe haben alle drei hier betrachteten Sprachen dasselbe, nur der Aussprache nach wechselnde, mit dem Sanskrit übereinstimmende Wort für zwei, N. Seel. dua, Tah. rua, Haw. /ua, Tong. wa. Ebenso finde ich in der Übers. Joh. 6, 10.13. pae für fünf, da in der Zahlenreihe fünf N. Seel. dima, Tah. rima, Haw. !ima, Tong. nima heilst. (?) p.39-4. Histor. philol. Abhandl. 1832. Uuu 474 Tahitische ıx. aus 1,29. Ahio naite arenio ate Atua, ote hopoie adui te hara o te ao. Siehe (ahiona, hier getrennt geschrieben, nach der Grammatik hier und >. 36. ein Adverbium siehe! ario aber ist deutlich 2. Imperat. des Verbums Aio, sehen; na nennt die Grammatik auch hier ein Ortsadverbium) (i, Casuszeichen) das Lamm (das tahitisirte Wort aguiov) von dem Gott, welches (o ze oder o zei, nach der Erklärung der Grammatik das Pron. relat.) nimmt weg (e adu, weg, scheint so viel, als sonst adu allein, zu heilsen (')) (i, Casuszeichen) die Sünde von der Welt. Siehe das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde hinwegnimmt. x. 10, 14. O wau te tiai mamoe maitai ra, ua ite auitau iho, e ua itehia wau e ratou. Der (Artikel, der im Nominativ vor dem selbstständigen Pronomen und Eigen- namen steht) ich der Schäfer (ziai, halten, warten, zo keep, mamoe, Schaf, zu- sammen: Schäfer (?)) gute (ra s. nr. vıut. Hier erklärt die Grammatik das Wort rich- tiger, als eine emphatische, den Schäfer als gut bezeichnende Partikel), (ua s. nr. 111.) kenne ich (i, Casuszeichen) Meinige (ta’u, von mir, mein, iho, selbst, das mein- eigne (?)), und (wa s. nr. 111.) werde-gekannt (ize, kennen, Ria, Zeichen des Pas- sivs;) ich von ihnen. Ich bin ein guter Schäfer; ich kenne die Meinigen, und werde von ihnen gekannt. Schliefslich mögen hier einige Stellen aus den, dem Tahitischen Buch- stabirbuch angehängten Fragen aus der biblischen Geschichte folgen (*). (!) E an adverb of place followed by adu, from, away, or away from. Diese Erklä- rung scheint nur ein Behelf, denn unter den Ortsadverbien (p.34.) kommt e nicht vor. Die Wahrheit ist wohl, dafs solchen Partikeln nicht überall ein bestimmter Sinn beigelegt wer- den kann. Indels kommt der Gebrauch des e an dieser Stelle auch einigermalsen mit der Bedeutung der Präposilion e, durch, von (Tah. Gramm. p.36.), überein. [Luther übersetzt tragen: welches der Welt Sünde trägt, und Ropoi finde ich auch sonst als tragen, bringen; die Englische Bibel hat aber wegnehmen. B.] (?) Evang. Joh. 18, 16. steht ze wahine tiai uputa, die Thürhüterin, eig. das Weib warten Thür. 7iai kann hier und oben auch als Substantivum genommen werden. (°) [ro nach den Pron. possess. bildet die absolute Classe derselben: der meinige, dei- nige u. s. w. B.] I (*) Diese, nur aus 24 Duodezseiten bestehende Schrift enthält kein Wort der Übersetzung oder Erklärung in Englischer oder einer andren Sprache, sondern ist ganz Tahitisch. Vorn ist aber mit einer Englischen Hand, vermuthlich an Ort und Stelle, geschrieben: Spelling book and Catechism of Scripture names in the language of the Society Islands. SR Sprachproben. 8.30. 475 Eaha Ewa? Wer (ist) Eva’? Te wahine matamua ia, to te taata toa ia medua wahine. Das Weib erste sie, von dem Menschen auch sie Mutter (medua, El- tern, im Sing. das Lateinische parens, wahine, Weib). Sie ist das erste Weib und die Mutter des Menschengeschlechts. Eaha Sara? Wer (ist) Sara? E wahine ia na Aberahamo, e medua wahine ia no Isaaka. Ein Weib sie von Abraham, eine (man begreift diesen unbestimmten Arti- kel hier nur, wenn man ihn auf medua, parens, allein bezieht) Mutter (medua wa- kine, s.nr.2.) sie von Isaak. Sie ist (oder war) die Frau des Abraham und die Mutter Isaak’s. Eaha Aarona? Wer (ist) Aaron? To Mose ia tuaana (!), ote tahua rahi matamua ia no Ise- raela. Von Moses er Bruder, der (o ze, das Tong. koe; o begleitet im Tahitischen oft den Nominativus) Priester grofse (zusammen: Hohepriester) erste er von Israel. Er war der Bruder des Moses und der erste Hohepriester Israels. Eaha Ahaba? Wer (ist) Ahab ? Te hoe ia arii ino no Iseraela, e ua feahara oia ia ratou, riri ihora te Atua iana. Ein (ze Aoe) er König schlechter von Israel, und (wa s. 1. Tah. Sprachpr. nr. I.) machte -sündigen (faa, das Präfxum der Causalverba, Aara, sündigen) er (ia, Casuszeichen) sie, zürnte (iRora (?)) der Gott ihm. Er war ein gottloser König Israels, er verführte sie zur Sünde, und Gott zürnte ihm. Eaha Isaia? Wer (ist oder war) Jesaias”? (‘) Im Evang. Joh. 11,2. heilst das Wort zuaane. (?) [s. oben 8.472. Anm. 3. B.] Uuu? 476 Betrachtungen 10. Te peropheta ia i faaite maiite parau rahi o Jesu Christ ite mau peropheta LOoa@ 12a: Der Prophet er, (i, Zeichen des Präteritums) machte-kennen (s. nr.s.) hierher (!) (, Casuszeichen) das Wort grofse von Jesus Christus zu den » 5 (mau, Pluralzeichen einer beschränkten Menge) Propheten auch (ra s. 1. Tabit. Sprachpr. nr. 1.). Er war ein Prophet, und lehrte die Propheten die grofse Weis- j > } 5 sagung von Jesus Christus erkennen. 8.31. Es kann vielleicht scheinen, als hätten viel weniger ausführliche Pro- ben hingereicht, einen Begriff dieser Sprachen zu geben, und als sei es un- nütz, in so viele und lange zergliedernd einzugehen. Allein die Erfahrung hat mich gelehrt, dafs man bei Sprachen dieser Art, die einen sehr eigen- thümlichen, man weils nicht, ob man sagen soll, grammatischen, oder un- grammatischen, Bau haben, und von Männern beschrieben worden sind, welche immer von unsren oder den classischen Sprachen ausgehen, nicht tief und sorgfältig genug wirkliche Sprachtexte, vorzüglich aus dem Munde des Volkes selbst entnommene, untersuchen und mit den gegebenen Regeln und Paradigmen vergleichen kann. Man fühlt sich dann meistentheils in eine ganz andre Welt versetzt, als in die man sich durch die Grammatik einge- führt glaubte, findet eine viel geringere Stätigkeit und Regelmäfsigkeit der Formen, und überzeugt sich, dafs der Sinn der ausländischen Grammatiker die Sprache in ein ihr im Munde des Volks, wenigstens als solches, fremdes System zu zwängen sucht. Was z.B. das Verbum bei dem Ausdruck be- stimmter Beziehungen bisweilen, auch oft mit sich führt, was ihm aber auch hier und da fehlt, stellen sie als dasselbe beständig und nothwendig beglei- tend dar. So findet sich zwar in den eben durchgegangenen Stücken biswei- len eine Beugung des Verbums gerade so, wie sie das Paradigma der Gram- matik giebt, aber in andren Stellen zeigt es sich unvollständig oder anders gebildet. In der Erzählung von Tangaloa steht nr. ı. die 3. Pers. plur. perf. ganz regelmäfsig, und ebenso nr. ıx. die 3. Pers. sing., nur dafs da schon das (') [mai ist, wie atu, ae, iho, eine Richtungs-Partikel, welche das Verbum begleitet. B.] über diese Sprachproben. 8. 31. 4 Pronomen durch einige andre Wörter vom Verbum getrennt’ ist. Aber in nr. ım. und v. mangelt das Tempuszeichen, und das Verbum ist blofs vom Pronomen begleitet. In nr.vır. geht das Pronomen, gegen die Regel der Grammatik, dem Tempuszeichen voran, und letzteres ist durch ein gelegent- liches Adverbium vom Verbum getrennt. In nr.x. ist das Verbum zweimal von allen Flexions- Partikeln entblöfst, hat weder Tempus - oder Modus- zeichen, noch Pronomen oder zum Subject dienendes Nomen bei sich, son- dern steht, grammatisch genommen, blofs im Infinitiv, gerade wie im Chine- sischen. Derselbe Fall kommt nr.xı., und überhaupt nicht so selten vor. In der Probe aus Neu-Seeländischen Gesprächen entsprechen die Verbalbeu- gungen den in der Grammatik gegebenen Vorschriften. Aber diese Ge- spräche sind von den Missionaren zum Unterricht in der Sprache verfertigt, und die gröfsere Regelmäfsigkeit beweist also keine Verschiedenheit zwischen der Neu-Seeländischen und Tongischen Sprache in diesem Punkt. In dem, unstreitig von Eingebornen verfafsten kleinen Liede kommen einige Verba ohne alle Beugungs-Partikeln vor, wie man in v.3.,5. und 8. schen kann. Auch fehlen in diesem Liede die zum Sinn nothwendigsten Pronomina, und der Zusammenhang der Sätze mufs fast durchgängig im Kopfe ergänzt werden. Die Tahitische Übersetzung des Evangeliums Johannis scheint das Verbum nie so ohne alle Beugungs-Partikeln hinzustellen, wie wir es im Vorigen ge- sehen haben; allein, obwohl von Missionaren verfafst, stimmt sie da, wo Conjugationsbeugungen vorkommen, bei weitem nicht durchaus mit dem Paradigma der Grammatik überein. In den zehn oben übersetzten Versen findet sich nur ein einzigesmal (nr.ır.) eine Verbalbeugung ganz, wie sie die Grammatik vorschreibt. Sonst steht bald das Activum (nr.v.), bald das Pas- sivum (nr.x.) ohne Tempuszeichen; oder die Tempuszeichen der Gramma- tik werden anders, als sie es vorschreibt, gebraucht. Dieser zufolge ist z die Partikel des Perfectums, fordert aber, indem es vor dem Verbum steht, na nach demselben. In diesen Stellen findet es sich immer ohne na (s. nr. 1.), und auch so gebraucht, dafs das Verbum die gegenwärtige Zeit anzudeuten scheint (s. nr.n.). Der Grammatik nach ist e Partikel des Futurums; nr. un. und vı. steht es offenbar bei einem andren Tempus, in der ersteren Stelle in Verbindung mit einem Adverbium der Vergangenheit, in der letzteren im Präsens. 178 Betrachtungen über diese Sprachproben. $.31. Zur Rechtfertigung der Tahitischen Grammatik mufs man hinzufügen, dafs sie ausdrücklich bemerkt, dafs die Tempora (!) gewöhnlich (folglich nicht immer) die von ihr angegebenen Bezeichnungen haben. Allein diese Verwahrung, und weit mehr das oben Gesagte, beweist, dafs man sich aus den blofsen Sprachlehren einen noch bedeutend irrigen Begriff von dem grammatischen Bau dieser Sprachen bilden würde; und diese Bemerkung läfst sich wohl auf alle Sprachen ausdehnen, deren Bau sehr stark von dem der unsrigen abweicht. Jedoch auch da, wo man sich vollkommen auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der Grammatik verlassen kann, bleibt zum genaueren Ein- gehn in den Bau einer Sprache das Lesen von Aufsätzen oder Redensarten in ihr unausbleiblich nothwendig; man mufs von dem blofs grammatischen Studium dazu vorschreiten, und von dem Lesen zum grammatischen Stu- dium zurückkehren. In der Zerstückelung, welche die Grammatik mit der Sprache vornimmt, geht Vieles von dem, was die Rede zu einem Ganzen verbindet, und gerade oft das Feinste und Wesentlichste, verloren. Auch waltet in einer Grammatik, wie man es anfangen möge, der allgemeine Sprachtypus immer so überwiegend vor, dafs der besondre und eigenthüm- liche dadurch verdunkelt, und man beim Lesen der blofsen Grammatik sehr verschiedne Sprachen für gleichartig zu halten verleitet wird. Da ich jedoch hoffen darf, jetzt von dem Baue der hier behandelten drei Südsee-Sprachen im Allgemeinen einen hinreichenden Begriff gegeben zu haben, ist es nunmehr Zeit, in das Einzelne einzugehen. Ich werde hier- bei immer die drei in Betrachtung zu ziehenden Sprachen zusammennehmen, da sie in der Art der Auffassung der grammatischen Begriffe einander sehr nahe bleiben, und gewöhnlich nur in den bezeichnenden Lauten, die aber auch wieder sichtbare Verwandtschaftspunkte an sich tragen, verschie- den sind. S. 32. (2) Zur ersten Probe der Hawaiischen Sprache wähle ich die Versu- chung Christi durch den Teufel aus dem Evang. Matthäi (Cap. 4, v.1-11.), (') These four tenses have commonly these marks. p.20. (?) Ich habe mir erlaubt, dem vierten Abschnitt dieses Buches eine umständliche Betrach- Hawaüsche Sprachproben. 8.32. 479 und folge dabei dem Texte der zweiten Ausgabe des Neuen Testaments (Oahu 1835. 8.), deren Änderungen gegen die alte Ausgabe (das Evang. Matthäi erschien 1928 zu Rochester in den Vereinigten Staaten) vermuthen lassen, dafs die Missionare in der Zwischenzeit bedeutende Fortschritte in der Kenntnifs der Sprache gemacht haben. Die Interpunction der Missionare behalte ich bei. v.1. Alaila, alakaiia ku la o Jesu e ka uhane i ka waonahele, e hoowalewaleia ku ai e ka diabolo. Da wurde -geführt (von ala, Weg, dem Jav. dhalan, und kai, führen; ra ist die Endung des Pass.) weg (oder: hin, aku, dessen @ mit dem vorhergehen- den zusammengezogen ist) (7a, eig. da, Zeichen der Vergangenheit) (o Zeichen des Nominativs (')) Jesus von dem Geiste in die Wildnifs (?), um versucht- zu-werden (wale-wale, versuchen; 700 Verbal-Präfix, ia Endung des Pass.) (ku, statt aku, ist eine Partikel der Richtung, wie die Sprache deren vier, für ver- schiedene Tendenzen, hat, welche das Verbum begleiten) (a ist ein häufiger Be- gleiter des Verbums, wenn dasselbe die Partikel e oder ? vor sich hat, und bildet hier mit dem vorstehenden e das um zu) von dem Teufel. v.2. Hookeai iho la ia i hookahi kanaha la, a me na po he kanaha, a mahope iho, pololi iho la ia. Fastete (vom Verbum Rooke, oder ohne Verbal-Präfix ke, zur Seite schie- ben, sich enthalten, unberührt lassen, und ai, Speise) (io eine der vier Verbal- tung der Hawaiischen Sprache anzufügen, zu welcher die jüngste Zeit uns so reichlichen Stoff geschenkt hat. Der Leser wird es mir daher verzeihen, wenn ich, ehe ich die Arbeit Wilh. v. Humboldt’s folgen lasse, zu der seine obigen Schlulsworte überleiten wollen, hier zwei Proben von dieser Sprache mitzutheilen wage. Buschmann.] (') Ich habe mich in meiner unten folgenden Bearbeitung der Polynesischen Redetheile bemüht, die verschiedenen, grolsen Schwierigkeiten, denen die bisherige Auffassung der Ar- tikelformen der vier Südsee-Sprachen unterliegt, durch Aufstellung einer eignen Theorie wegzuräumen. Die Hauptpunkte meiner Aufstellung sind: dals diese Sprachen nur Einen Artikel haben, der sowohl bestimmt, als unbestimmt gebraucht wird (N. Seel. und Tah. ze, Haw. ke, ka, Tong. re), und dals die bisher für den bestimmten oder persönlichen Artikel ausgegebene Form, das Tong. und N. Seel. ko, Tah. und Haw. o, das Zeichen des Nominativs und des vor dem Verbum oder ohne Verbum stehenden Accusativs des Objects ist. (2) Das Wort besteht aus zweien; nahele ist wachsend; den ersten Theil finde ich im Wörterbuche nicht besonders, es ist aber das Tong. waü, Wildnils (s. ob. S.437. Anm. 2.). Das Wörterbuch bemerkt ausdrücklich, dals waonahele ein Ort mit Vegetation ist, gegen waoakua (Wüste, Ort, wo Götter und Geister hausen, von akua, Gott). 480 Hawaüsche Partikeln der Richtung) (7a Zeichen der Vergangenheit) er (i Zeichen des Accu- sativs) ein (kahi, eins, mit dem Präfix %o00) Vierzig Tag und (a me) (na Ar- tikel des Plurals) Nächte (re Artikel, welcher vor Zahlen steht) vierzig, und darauf (mahope iho; iho Richtungs-Partikel, Rope, Ende) hungerte (iho Partikel der Richtung) (7a Zeichen der Vergangenheit) er. Er fastete 40 Tage und 40 Nächte, und darauf hungerte ihn. v.3. A hiki aku ka hoowalewale io na la, iaku laia, Ina o ke Keiki oe a ke Akua, ei mai oei keöia mau pohaku, i lilo i berena. Kommend (a riki; a bildet hier eine der Lat. ähnliche Participial- Con- struetion) hinzu der Versucher (s. die Etymologie in v.1.) zu ihm dort, sprach hin (d.h. zu Jesus) (a Zeichen der Vergangenheit) er: Wenn (o Zei- chen des Nomin.) der Sohn du (bist) von dem Gotte, (s0) (e Zeichen des Imperativs) sprich her (d.h. von deinem Standpunkte aus) du zu diesen (mau Zeichen des Plurals) Steinen, zu werden zu Brot (das Engl. dread). Der Versucher, zu ihm tretend, sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesen Steinen, dafs sie Brot werden. v.4. Olelo mai la o Jesu, i mai la, Ua palapalaia, Aole e ola ke kanaka i ka berena wale no, aka, ma na mea a pau mai ka waha mai o ke Akua. Sprach her (7a Zeichen der Vergangenheit) (o Zeichen des Nomin.) Je- sus (und) sagte her (2a Zeichen der Vergangenheit): (es) ist geschrieben: nicht (e Zeichen des Präsens) Jebt der Mensch von dem Brote allein (wale no), sondern von den Dingen allen (a pau) aus dem Munde her von dem Gotte (d.h. Gottes). v.d. Alaila, kai aku la ka diabolo ia ia i ke kulanakauhale hoano; a hookau aku la ia ia maluna iho o kahi oioi o ka luakini, Da führte hinweg (a Zeichen der Vergangenheit) der Teufel ihn (das erstere ia Präpos. des Accus., das zweite das Pron.) in die Stadt (') heilige, und stellte hin (7a Zeichen der Vergangenheit) ihn (ia ia, s. vorhin) auf (') Kulana, Ort, wo mehrere Dinge zusammen sind (so drückt sich das Wörterbuch aus), z.B. ein Dorf, ein Garten, Aale, Haus; auch kulanahale bedeutet: Dorf, Stadt. Kau ist wahrscheinlich das Wort, welches in den verwandten Sprachen Zeichen des Plurals ist. Kula ist das offne Land nach dem Innern zu, abwärts von der Küste, auch: Feld, Weide. vs. Sprachproben. $.32. 481 (maluna, welches das Adverbium der Richtung iro und die Präpos. o des Geni- tivs zu sich nimmt) (die) Zinne (kahi oioi; kahi ist Ort, oioi scharf) von dem Tempel. I aku la ia ia, Ina o oe ke Keiki ake Akua, e lele iho oe ilalo; no ka mea ua palapalaia, E kauoha mai no ia i kona poe anela nou, e kaikai lakou ia oe ma ko lakou mau lima, o kuia kou wawae i ka pohaku. Sprach hin (Zeichen der Vergangenheit) zu ihm: wenn (o Zeichen des Nomin.) du der Sohn von dem Gotte (d.h. wenn du Gottes Sohn bist), (so) (e Zeichen des Imperativs) spring herab du nach-unten; denn (wörtlich: wegen der Sache) (es) ist geschrieben (ia Suffix des Passivums): (es) wird befehlen her (no eine ausfüllende Affırmativ-Partikel) er zu seinen (poe Zeichen des Plu- rals) Engeln (das Engl. ange?) über-dich (no, über, Lat. de, u Pron. 2. Pers. in der Zusammenziehung mit Präpositionen, selbstständig oe), (es) werden tragen sie (ia Präpos. des Accusativs) dich mit ihren (ko Zakou, eig. von ihnen; das Pron. possess. wird durch Vorsetzung der Präpos. von vor das Pron. pers. gebildet) (mau Zeichen des Plurals) Händen, damit-nicht gestofsen- werde (ia Suffix des Passivums) dein Fufs an einen Stein. I mai la o Jesu, Ua palapalaia no hoi, Mai hoao aku oe ia Jehova i kou Akua. Sprach her (la Zeichen der Vergangenheit) (o Zeichen des Nomin.) Jesus: (es) ist geschrieben (ia Suffix des Passivums) auch (no Roi; auch Roi allein bedeutet dies, vgl. no v.6.): nicht (mai ist das Lat. ne, Griech. #/ beim Imperativ) versuche (zo mit dem Verbal-Präfix Roo, dessen zweites o weggefallen ist) (aku Partikel der Richtung) du (ia Präpos. des Accus. bei Eigennamen) Jehova, (i Präpos. des Accus. bei Subst. appellativis) deinen Gott. Kai hou aku la ka diabolo ia ia i kahi mauna kiekie loa, a hoike aku laiaiaina aupuni apau o ka honua, ame ko lakou nani; (Es) führte wiederum hinweg (la Zeichen der Vergangenheit) der Teu- fel ihn (ia ia, s. v.5.) auf einen Berg hohen sehr (d.h. auf einen sehr hohen Berg), und zeigte (von ike, sehen, wird durch das Präfix ?oo das Causale Roike, zeigen, abgeleitet) (akuw Partikel der Richtung) (7a Zeichen der Vergangenheit) ihm (ia ia, s. v.5., die Präpos. bezeichnet hier den Dativ) (i Präpos. des Accus.) die Reiche (zusammengesetzt aus aw, Landstrich, und puni, ringsum) alle (a pau) von der Erde und (a me) ihre (ko Zakou, s. v.6.) Herrlichkeit. Histor. philol. Abhandl. 1832. Xxx 482 vd. v.10. ville Hawaiüsche I aku la hoi ia ia, O keöia mau mea a pau kau e haawi aku aiia oe, ke kukuli iho oe, a hoomana mai ia'u. Sprach hin (7a Zeichen der Vergangenheit) auch (Roi; so nachgesetzt, drückt es unser und aus: und sprach) zu ihm: (o Zeichen des dem Verbum vor- ausgehenden Accus.) diese (mau Zeichen des Plurals) Dinge alle (a pau) ich (eig. von-mir; das vorangestellte Subject wird bei den Zeitpartikeln e und i mit den Genitiv-Präpositionen construirt) werde geben hin (ai drückt mit dem e vor dem Verbum die Zeit aus) zu dir (d. h. dieses alles werde ich dir geben), wenn knieest (durch Reduplication von kuli, Knie, abgeleitet) nieder du und anbetest (eig. Einem Macht beilegen, durch das Verbal-Präfix Roo von mana, Macht, abgeleitet) (mai Verbal-Partikel der Richtung) mich (ia Präpos. des Accus., ’u, statt au, Pron. 1. Pers. sing.). Alaila, olelo mai la Jesu ia ia, E hele pela oe, e Satana; no ka mea, ua palapalaia, E hoomana aku oe ia Jehova ikou Akua, a e malama aku oe ia ia wale no. Da sprach her (a Zeichen der Vergangenheit) Jesus zu ihm: (e Zei- chen des Imperativs) gehe-weg (pela bedeutet so, und hat hier eine eigenthüm- liche Anwendung) du, o Satan; denn (no ka mea, s. v.6.) (es) ist geschrie- ben (ia Suffix des Passivs): (e Zeichen des Imperativs) bete-an (aku Verbal-Par- tikel der Richtung) du (ia Präpos. des Accus. bei Eigennamen) Jehova, (i Präpos. des Accus. bei Subst. appellativis) deinen Gott, und (e Zeichen des Imperativs) diene (aku Partikel der Richtung) du ihm (ia va, s. v.5. 8.) allein (waze no). Alaila, haalele aku la ka diabolo ia ia; aia hoi hele mai la na anela, a lawelawe nana. Da verliefs (7eze mit dem Verbal-Präfix Aaa) (aku Partikel der Richtung, welche hier die Trennung bezeichnet) (7a Zeichen der Vergangenheit) der Teufel ihn (ia ia, s. v.5.); und siehe! (ara hoi bedeutet siehe!) (es) kamen her- zu (la Zeichen der Vergangenheit) die Engel und bedienten (!) ihn (der Deutsche Accus. ist hier durch die Präpos. na ausgedrückt, wahrscheinlich in der- selben Bedeutung, wie sie den Dativ der Person bei geben und unser an bei der Zuschrift eines Briefes bezeichnet). (') Zawe, nehmen, und: in der Hand tragen, Zawe-lawe, oft tragen, viel in den Hän- den haben, z.B. von einem Buche, das man durchblättert, von Werkzeugen, die man ge- braucht, daher aufwarten, z.B. bei Tische. Sprachproben. 8.32. 4883 Ich setze noch den Artikel Deutschland aus der zweiten Ausgabe der Erdkunde her (he hoikehonua ('). Oahu 1836. 8.). Das Buch ist mit Holzschnitten versehen; über dem Artikel Preufsen ist die Stadt Ber- lin dargestellt, merkwürdiger Weise in der Gestalt, welche sie etwa zur Zeit des grofsen Churfürsten hatte; der Stadttheil Cöln ist mit Festungs- werken umgeben, eine Esplanade davor trennt ihn von den übrigen Stadt- theilen. (p. 131-132.) Geremania. He aina palahalaha o Geremania ma ka aoao akau, he mau mauna no ma ka hema. He one wale no kau wahi he mai- kai no ka nui. He mau aupuni huipuia keia aina; he alii okoa ko keka- hi, he alii okoa ko kekahi. Eha aupuni o Bavaria, o Wuretemebege, o Sakone, a me oHanova: ana kanakolu a keüona aina liilii, ame na kulana- kauhale e ae kai huipuia, a me kekahi aoao o Perusia, a me Auseturia. Ua nui na mea ii uluia ma ia aina a ua nui hoi na mea i hanaia e ko laila poe akamai. Eia ka mea i kaulana loai öia aina, i ka naauao o kekahi poe kanaka. E huli no lakou i ka palapala me ka luhi oleikapo ame ke ao, enoke aku aii akaka a i maopopo ka oiäio, amena mea e pono aina kanaka. He poe lohii ka hana; aka, aole pauaho koke, aole molowa. (') Dies Wort zeigt, wie die Missionare auf eine geschickte Weise die Sprache innerhalb ihrer Gränzen mit Ausdrücken für Begriffe, welche das Volk bisher nicht kannte, bereichert haben, obgleich sie in anderen Fällen nicht unterlassen haben, durch Aufnahme Englischer Wörter den fremden Einfluls in der Sprache zu bezeichnen. /ke ist: sehen, 2) wissen, ken- nen, davon ist durch das Präfix R00 das Causale Roike, zeigen, kennen lehren, gebildet; das Präfix kann aber auch rein activ sein (wissen, kennen), und in das Substantivum über- gehn, und zwar in der doppelten Bedeutung der Handlung (activ: das Wissen von etwas, causal: das Kennen Lehren von etwas) und des Handelnden (activ: Kenner, causal: Lehrer); honua ist Erde. Hoikehonua kann also ebensowohl bedeuten: Kenntnils (activ), Lehre (causal), als Kenner (activ), Lehrer (causal) der Erde. Xxx) 2 484 Hawaüsche Deutschland. Eine Ebene (!) ausgedehnte (?) (ist) (o Zeichen des Nomin.) Deutschland auf der Seite nördlichen (°), (es sind) (%e unbestimmter Artikel vor Wörtern der Menge) (mau Zeichen des Plurals) Berge dagegen auf der südlichen (eig. linken (°)). (Es sind) (he unbestimmter Artikel, der besonders beim Prädicate gebraucht wird) Sand nur (wale no) einige (*) Örter, (es ist) (ke Zeichen des Prädicats) gut aber der gröfste - Theil (nui eig. grols, Gröfse). (Es sind) (he Artikel vor Wörtern der Menge, s. vorhin) (mau Zeichen des Plu- rals) Reiche (die Ableitung s. oben v.5.) verbündete (°) dieses Land; (es ist) ein Fürst verschiedener von dem-einen, ein Fürst verschiedener von dem-an- dren (°) (d.h. jedes steht unter einem eigenen Fürsten). (Es sind) vier (e, ein artikelarliger Vorsatz der Zahlwörter, Aa, 4) Königreiche: (o Zeichen des Nomin.) Baiern, Würtemberg, Sachsen und (a me) Hannover, und (na Artikel des Plurals) dreifsig aulserdem (a keü; keü, remaining, over and above) (0 Zeichen des Nomin.) (na Artikel des Plurals) Länder kleine, und (a me) (na Artikel des Plurals) Städte (die Ableitung s. oben v.5.) andere dazu (ae tritt in dieser expletiven Bedeutung oft an e, ein anderer) noch (7) (i Zeichen des Participiums) verbündete (s. (') Im Wörterbuche finde ich diese Bedeutung gerade nicht, aber es ist die einzige, welche hier einen Sinn giebt, und die Übersetzung Feld (feld), neben der gewöhnlichen von Land, in demselben rechtfertigt mich einigermalsen. (?) Zaha und palaha-laha heilsen beide: breit, ausgedehnt. (’) eig. rechten. Wie andre Völker nach Osten, wendet der Hawaier bei der Bestim- mung dieser beiden Weltgegenden das Gesicht nach Westen. (*) Ich finde im Wörterb. kauwanhi, different places; im Tong. ist kau, im Tah. rau Zeichen des Plurals, und dies scheint mir hier seine Bedeutung zu sein, s. $.480. Anm. 1. (°) ia ist die Endung des Passivs. Huipu, nach dem Wörterb. zusammenmischen, besteht aus Aui, mischen, verbinden, sammeln, und pw, zusammen. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika werden genannt o Amerika huipulia, das vereinigte Amerika. Sonst wird das Participium durch vorgesetztes i angedeutet, wie es unten bei diesem Verbum wirk- lich vorkommt. (°) kekahi ist aus dem Artikel ke und dem Zahlworte kahi, eins, zusammengesetzt. (”) oder vielleicht eher auch. Ich finde die Bedeutung, welche ich ka hier gebe, nir- gends angeführt, und nur Eine Beobachtung bestärkt mich in dieser Annahme, deren Rich- tigkeit noch sehr dahinsteht. Das so oft im Neuen Test. vorkommende siehe! Griech. idov, wird durch aia no, aia hoi, ala ka ausgedrückt. Die Bedeutung von ai’a erürtere ich hier nicht; aber no und A%o: bedeuten auch. Sprachproben. 8.32. 485 oben), und eine (!) Seite (ist) (o Zeichen des Nomin.) Preufsen und (a me) Öst- reich. (Es) sind viele die Dinge (z Zeichen des Participiums oder des Präsens; bei letzterem würde man das Pron. relat. zu ergänzen haben) erzeugten (?) (oder: welche er- zeugt werden) in diesem Lande, und (es) sind viele auch die Dinge (i wie vor- hin) verfertigten (hana, machen, ia Endung des Passivs) (oder: welche verfertigt werden) von den dortigen (?) (poe Zeichen des Plurals) geschickten-Leuten. Dies (ist) die Ursach, (warum) ist (d.h. ;, Zeichen der Vergangenheit) berühmt - geworden sehr (”, statt ai, welches mit dem i vor dem Verbum die Zeit bezeichnet) dieses Land, durch die Weisheit (*) von einigen (poe Zeichen des Plurals) Menschen. (Es) (e Zeichen des Präsens) studieren (3) (no entweder leere Affırmativ-Partikel, s. oben v.6., oder auch) sie (i Präpos. des Accus.) die Schrift (d.h. collectiv, Bücher) unermüdet (me ka luhki ole, wörtlich: mit einer Ermüdung nicht, mit Unermüdlichkeit) während (@ Präpos. der Dauer der Zeit, des Accusativus temporis) der Nacht und (a me) des Tages (d.h. Nacht und Tag), (es) (e Zeichen des Präsens) streben (°) (aku Richtungs-Partikel) (ai Partikel, welche das Tempuszeichen begleitet) zu erhellen (”) und zu begrei- (') Die Anwendung von kekahi ist hier nicht klar. Natürlich ist es immer, den Sinn in die Stelle zu legen, dafs diese beiden gröfsten Reiche, welche das Lehrbuch, indem es sie in besonderen Artikeln behandelt, nicht zu Deutschland zu rechnen scheint, die nördliche und südliche Gränze ausmachen. In einer anderen Stelle des Buches scheint mir @o@0 ge- radezu Gränze zu heilsen. (2) Ich denke mir darunter die von der Natur hervorgebrachten. Diese Übersetzung finde ich aber nicht geradezu durch das Wörterbuch bestätigt; ia ist die Endung des Passivums, doch auch öfter des intransitiven Verbums; u/w bedeutet: wachsen (von Pflanzen), zunehmen, stark, heftig werden, sich weit verbreiten (von einem Gerüchte); ein anderes Verbum be- deutet: zo have spiritual possession either good or bad, to be inspired, to influence the af- fections of the mind, und von diesem wird das Pass. u/uia aufgeführt: to be possessed by a spirit, to be inspired. Man sieht, dafs auch schon das einfache Verbum diese angeblich passive Bedeutung hat. (°) Laila, dort, wird wie ein Subst. behandelt, und hat daher die Präpos. ko des Ge- nitivs vor sich; der Gen. geht seinem Regens voraus, und die Construction ist deutlicher diese: von den geschickten -Leuten des dortigen - Orts. (*) von naau, Eingeweide, 2) Herz, Verstand, und ao, Licht, Kenntnils, Unterricht. (°) näher: durchblättern, und ursprünglich: oft drehen, umwenden, hin und her etwas durchsuchen. (°) Ich finde noke im Wörterb. nur als Adjectivum: energisch, beharrlich. (”) Im Wörterbuche wird akaka nur als verb. neutr., klar, deutlich, verständlich sein, und koakaka als Causale, klar machen, ins Licht setzen u. s. w., aufgeführt. 486 Hawaüsche Sprachproben. $. 32. fen (1) die Wahrheit (?) und (a me) die Dinge, (welche) sich-gebühren (oder: welche recht sind, e pono ai; e und ai bezeichnen das Präsens), die Menschen (9%: (Sie sind) (re Artikel vor Ausdrücken der Menge) (poe Zeichen des Plurals) langsam in der Arbeit, aber nicht ermüdend (*) bald (d. h. nicht so bald ermüdend), (und) unverdrossen (aol/e molowa (°)). (') mao bedeutet: verwelken, verwesen, 2) mild, weichlich (von Menschen), popo: ver- fault, /he rot in timber and vegetables. (?) aus zwei gleichbedeutenden Wörtern zusammengesetzt: oia, Wahrheit, io, wahr. Hier findet sich das ’, welches sonst den Accus. bezeichnet, nicht. (°) Die Menschen ist das Subject zu streben. (*) pauaho, athemlos, faint hearted, ohne Beharrlichkeit, ist aus pau, geendet sein, aus sein, verzehrt sein, und @%o, Athem, 2) Geduld, Muth, Entschlossenheit, zusammen- gesetzt. (’) molowa, träge, unthätig, unwillig zur Arbeit und zur Anstrengung. INNE > — Vierter Abschnitt. Vergleichende Grammatik der Südsee -Sprachen. Lautsystem (!). Se83. Vocale und Diphthongen. D. in der Tongischen, Neu-Seeländischen und Tahitischen Sprache vor- kommenden sind, nach ihrer natürlichen Aussprache und Deutscher Ortho- graphie, folgende: (') Die drei Grammatiken beobachten zwar glücklicher Weise nicht durchaus die Englische Orthographie, und schreiben z. B. nicht i durch e, ei durch i. Aber sie thun es doch in vielen Fällen, wie bei au, das sie ow und ow schreiben; und derselbe Laut ist bei ihnen, da sie nicht nach gemeinschaftlicher Verabredung gearbeitet haben, bisweilen verschieden be- zeichnet. So ist au (der Laut des Englischen row, Rouse) bei Martin ow, bei den beiden andren Sprachlehrern ou, und ei bei Martin y, bei den andren ei. Sie sind also ungleich unter sich und vermischen Englische und fremde Orthographie. Hieraus findet man sich nun wohl, so lange man blofs eine dieser Grammatiken liest. Allein hier, wo ich von allen dreien zu sprechen habe, und wo es darauf ankommt, durch die Schreibung die wahre Aussprache kenntlich zu machen, wird es unvermeidlich, eine eigene gleichförmige Orthographie zu be- folgen. Ich schreibe daher die Wörter so, wie sie, nach der angegebenen Aussprache, müls- ten Deutsch ausgesprochen werden, oder, wo der Laut nicht im Deutschen vorhanden ist, oder die Aussprache ungewils bleibt, mit einem eigenen Zeichen. Dadurch und durch die genaue Angabe der von dem fremden Laut gegebenen Beschreibung suche ich zu verhüten, dafs nicht zweideutige Aussprachen fälschlich mit Gewilsheit zu dieser oder jener gestem- pelt werden. Bei jedem Laut gebe ich genau an, wie er in den Grammatiken geschrieben ist; und wo dennoch Undeutlichkeit entstehen könnte, setze ich das ganze Wort mit dem Namen des Verfassers, der es so schreibt, in Klammern dabei, z.B. fei (fy, Martin). Auf diese Weise hoffe ich den doppelten Vortheil zu erreichen, dafs der Leser die Wörter der drei Sprachen zur leichten und sichren Beurtheilung ihres Lauts unter derselben Orthogra- phie erblickt, und dafs er doch mit geringer Mühe das Wort in der Originalschrift nach- schlagen kann, ein Vortheil, der zwar, da wohl nur eine geringe Zahl von Lesern dies thun, weniger wichtig ist, allein für den doch die Möglichkeit frei erhalten werden muls. Der 488 Lautsystem der Südsee- Sprachen; a — Tong. N. Seel. Tah. (aM., L., aT.) (') « — (a vor zwei Cons. M., aL.T.) es bleibt zweifelhaft, ob eine dieser Sprachen unser kurzes Deutsches a besitzt. Man, can, began, lad, bad, pad, die hier als Beispiele angegeben werden, haben nämlich nach der richtigen, gewöhnlichen Aussprache mehr den Ton eines kurzen « (?), als eines kurzen a; doch scheint hier mehr das letztere gemeint. a — Tong. das sehr breite Englische « von law, fall (aw M.). Nach Dr. Monkhouse’s (°), gar nicht unwahrscheinlicher Behauptung ist dieser Laut auch im Tahitischen, z. B. in fare, Haus. & — äufserst kurzes a. Tah. (a); so in fätau, zählen, rechnen. Da nur ein- zelne Beispiele angegeben sind, ist es unmöglich, es zu bezeichnen (*). e — Tong. N. Seel. Tah. (eM., EL., e T.) ® — Tong. N.Seel. Tah. (e vor zwei Cons. M., eL.T.) Siehe auch un- ten r (°). Accente bediene ich mich niemals zur Bezeichnung der Art des Lauts. Bei Namen behalte ich die bisherige Orthographie bei und bemerke die Aussprache in Klammern. Sollte man hierin oder in meiner Anwendung des hier allgemein beschriebenen Verfahrens Inconsequenz finden, so bitte ich, zu bemerken, dals bei Dingen, wo, wie hier, jede Methode Unbequem- lichkeiten mit sich führt, nichts so schädlich ist, als übersystematische Befolgung einer und ebenderselben. (') Diese in Klammern gesetzten Bemerkungen zeigen an, wie der Buchstabe von den verschiedenen Sprachlehrern geschrieben wird; M. bezeichnet Martin, L. Lee, T. die Ta- hitische Grammatik. () Die Umlaute von a, o, u sind einfache Laute, und sie durch ae, oe, we zu schrei- ben, kann sogar Zweideutigkeiten hervorbringen. Den Umlaut oben anzuzeigen, ist lästig, wenn man oben oft andre Zeichen anbringen muls; und gar zwei Punkte dazu zu gebrau- chen, beraubt des Vortheils der puneza diaereseos. Ich schreibe daher &, &, te. (°) s. oben S. 435. Anm. 2. (*) [Nach dem Sandwich. Wörterbuche lautet das Haw. @ gewöhnlich wie unser Deut- sches (es wird mit dem Engl. @ in father, ask verglichen), manchmal aber, besonders vor k,l,m,n (paka, lama, mana), wie dumpfes ö, und in einigen Wörtern, z.B. waho, wie das Engl. au oder aw. B.] (°) [Das Haw. Wörterbuch bemerkt (Art. E.) über e, dafs dieser Buchstabe lang (wie in der letzten Sylbe des Engl. odey), in einer unbetonten Endsylbe aber mit dem schwanken- den Laute des Engl. y am Ende ausgesprochen wird. Manchmal werden e und a verwech- selt: e/elo und alelo, Zunge, mahana und mehana, warm, anuhe und enuhe, ein Wurm, kaa und kea, Kreuz, kaai und keai, umgürten, ein Kleid anziehn, kaena und keena, Stube, Gemach, kaao und keao, Erzählung. B.] Focale. $. 33. 489 z — Tong. N. Seel. Tah. @M., {L.,:T.) X — Tong. N. Seel. Tah. (@ vor zwei Cons. M.,zL.T.) o — Tong. N. Seel. Tah. (oM., oL., o T.) ö — Tong. N. Seel. Tah. (0 vor zwei Cons. M., oL.T.) ü — Tong. N. Seel. Tah. (00, oder u bei Martin. Wenn er aber u schreibt, ohne dafs zwei Gonsonanten folgen, so will er yw gelesen haben. S. Cons, 43.498. 2 Ls, zT.) ü— N. Seel. Tah. (u L. T.) Martin kennt das kurze u nur wie im Engli- schen luck, tuck, suck, also als ®. Die langen Vocale werden bei Martin mit den Englischen Wörtern car, say (auch date und der Endsylbe im Franz. accabl£), see, mole und cool, die kurzen mit man, ten, ink, god und full verglichen. Das Hawaiische Buch- stabirbuch schweigt über die Quantität der Vocale, vergleicht sie aber blofs mit Englischen Wörtern, die lange Vocale haben. Die Unterscheidung der langen und kurzen Vocale ist im Tongischen leicht, da die Verkürzung des Vocals nur vor zwei Consonanten statt findet. Doch ist es sonderbar, dafs Martin sein oo (nach den Beispielen langes x) vor seinem ch stehen läfst, als wäre das letztere ein einfacher Buchstabe; amoochi (spr. amüchi), to snatch. In den beiden andren Sprachen stofsen niemals zwei Consonanten zusammen (!), und die Unterscheidung ist daher schwieriger, und müfste auf andre Weise angezeigt werden. Die Tahitische Grammatik ermangelt aller solcher Zeichen. Die Neu-Seeländische fügt im Alphabet den lan- gen Vocalen einen Acutus hinzu. Ich werde unter diesen Umständen die Länge und Kürze nur in den Neu-Seeländischen Wörtern bemerken (?). (‘) Man könnte zwar das Neu-Seeländische ng für einen Doppelconsonanten halten, es ist aber blols ein durch die Nase gesprochenes n, und mithin ein einfacher Laut. Wäre es ein Doppellaut, so gälte im Neu-Seeländischen die Regel der Vocalverkürzung nicht. Denn die Vocale vor ng sind oft lang, wie in änga. Über die scheinbare Ausnahme des Tongi- schen marl£i s. unten S.496. (*) [Man wolle mir verzeihen, dals ich dieser Bestimmung des Verf., die Vocale in den N. Seel. Wörtern mit dem Längezeichen zu versehen, nur zum Theile nachgekommen bin. Aulserdem, dafs diese, sich in jedem Worte wiederholende Bezeichnung für den Leser lästig wird, habe ich die Überzeugung, dals der Accent, dessen sich die N. Seel. Grammatik be- dient, nur die Tonsylbe andeutet; und ich halte es für fraglich, wenn auch nicht für un- möglich, dafs der Vocal derselben immer lang, und nie kurz sein sollte. Der Accent steht, wenn man die, meist die Accentsylbe des einfachen Wortes beibehaltenden, also meist auf der Histor. philol. Abhandl. 1832. Yyy 4190 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Der Leser erkennt also im Neu-Seeländischen hieran, im Tongischen an den zwei Consonanten, oder deren Mangel die Kürze und Länge der Vocale. Im Tahitischen bleibt man darüber in Unkenntnifs. ae — Ich finde diesen Laut 1) wie oben bemerkt worden, in dem kurzen @ aller drei Sprachen. Da mir dies aber doch nicht ausgemacht genug scheint, sich auch das kurze @ im Tahitischen, wie unsre Schriften ge- druckt sind, nicht unterscheiden läfst, so wage ich nicht, die Eigen- thümlichkeit dieses Lauts zu bezeichnen, sondern schreibe ihn blofs mit a. 2) Als Diphthong nur im Tahitischen, und ae geschrieben. Auch hier bleibe ich bei der Schreibung ae, da die Grammatik sich nicht deutlich genug ausspricht, ob jedes auf @ folgende e im Laut mit ihm zusammenfällt; nur pe und ra werden ausdrücklich als Beispiele angeführt. In diesen Fällen soll @e so lauten, wie einige Personen say aussprechen; der Laut ist also ein langer. Das Hawaiische Buchstabir- buch sagt: ae as in ayes. Auch das Tah. haere, kommen, ist nur zweisylbig (Gramm. 34.). kurz. Es findet sich 1) im Tongischen, bei Martin w geschrieben, vor zwei Consonanten, wo der Laut mit dem Englischen suck ver- glichen wird. Hier bezeichne ich ihn durch &@. 2) Im Tahitischen, und zwar in einigen wenigen Wörtern, als « geschrieben, wo aber dies a wie das @« im Englischen Ziar ausgesprochen wird, welches bekannt- lich ein sehr kurzer und dunkler &-Laut ist. So in pape (spr.p&pe), Wasser. Da die Grammatik hier blofs beispielsweise einige Wörter anführt, so schreibe ich dieselben mit a, und begnüge mich, die rich- tige Aussprache in Klammern in Erinnerung zu bringen. 3) Auch im Tahitischen, als oe geschrieben, mit der Bemerkung, dafs beide Vocale kurz in Einer Sylbe auszusprechen sind. In der Ungewifsheit, ob jedes vorkommende oe ein Diphthong ist, schreibe ich hier oe. vorvorletizten betonten, durch das Suffix nga abgeleiteten Substantiva ausnimmt, fast immer auf der vorletzten Sylbe, und ich konnte es als genügend betrachten, dies negativ zu bezeich- nen. Dazu kommt noch, dafs in den mir vorliegenden Texten die Accentuation sehr häufig unterlassen ist. Ich habe daher mit dem von Wilh. v. Humboldt gewählten Längezeichen nur die auf der letzten oder dritiletzten Sylbe accentuirten Wörter, und alle die, in denen Doppel- vocale Zweifel erregen könnten, endlich alle jene Substantiva auf nga versehen, sie mögen den Accent auf der vor-, oder drittletzten haben. Alle frei geschriebenen Wörter sind ohne Schwierigkeit auf der vorletzten Sylbe zu betonen. B.] Diphthongen. 9.393. 491 Ob ze als Umlaut vorkommt, läfst mich zweifelhaft. Nur die Tahi- tische Sprache hat einen Diphthongen ve, der kurz und in Einer Sylbe aus- gesprochen werden soll. Dies kann aber, nach der Natur des Anfangs-u, sehr wohl auch anders, als durch den einfachen Umlaut des x, geschehen. ei und ai— Alle drei Sprachen unterscheiden diese beiden Diphthongen. Die Tongische Grammatik vergleicht den einen, den sie durch y schreibt, mit dem Englischen sigh, die, white, und dem Deutschen mein, sein, nur dafs er kürzer und rascher ausgesprochen werde, vielleicht eher wie das y im Englischen apply. Den zweiten, den sie ai schreibt, ver- gleicht sie mit dem Englischen dine, mine, whine. Beide Laute sollen wahre Diphthongen, im letzteren das « schwer, das i leicht sein. Da alle diese Englischen Wörter, wenn man etwa den Druck (stress) des Accents auf apply ausnimmt, vollkommen die gleiche Aussprache ha- ben (!), so läfst sich aus dieser Beschreibung blofs so viel nehmen, dafs ai langsamer gedehnt, y schneller herausgestofsen wird. — Die Neu-Seeländische und Tahitische Grammatik vergleichen den von ih- nen ei geschriebenen Vocal mit dem Englischen nay, das bei richti- ger Aussprache gar keinen Diphthonglaut hat, allein nur annähernd (similar, nearly), so dafs er wohl ein Mittellaut zwischen unsrem ei und langem ä ist. Den andren, von ihnen ai geschriebenen Diphthong erklären sie durch die Aussprache des Englischen mine, thine, time, ery. Die im Tongischen durch y geschriebenen Wörter haben in den beiden andren Sprachen ai; my Tong., mai N. Seel. Tah., hierher; ky Tong., kai N.Seel., essen. Ob aber darum der Laut derselbe ist, bleibt dennoch ungewifs. Die Hawaiische Aussprache kommt der Ta- hitischen gleich. Ai soll wie das i im Englischen ido/, ei annähernd wie eight sein. Ich werde, um kein Wort unrichtig zu entstellen, und bei der Ungewifsheit, ob jedes ei und ai ein Diphthong ist, die Laute ei und ai der drei Grammatiken ebenso, als sie es thun, Martin’s y aber, das einem Deutschen Leser ganz fremd sein würde, durch ei be- zeichnen. In Rücksicht aller Diphthongen bemerke ich hier ein - für allemal, (‘) Walker giebt ihnen allen sein langes mit der Ziffer Eins bezeichnetes :. Yyy2 492 Lautsystem der Südsee-Sprachen; dafs man sich vielen Irrthümern aussetzen würde, wenn man die Diphthon- gen bezeichnen wollte, da die Grammatiken nur die in den Sprachen vor- kommenden mit einigen Beispielen angeben, aber weder durch Zeichen, noch Regeln bestimmen, wo zusammenstofsende Vocale Diphthongen sind oder nicht. Die Bezeichnung ist also nur ausnahmsweise möglich, und dann soll sie bei wahren Diphthongen durch einen die Vocale verbindenden Ha- ken geschehen, ao. In dem Hawaiischen Buchstabirbuch, wo die Sylben getrennt sind, findet sich z. B. ai als Eine und als zwei Sylben, und gewifs giebt es dieser Fälle auch in den andren Mundarten (1). Im Neu-Seeländi- schen kommen Vocalverbindungen, die sonst Diphthongen sind, wie ei, mit lang bezeichnetem erstem Vocal vor, und dies zeigt vielleicht die Trennung der Vocale an. Auf keinen Fall kann das ei in meinga, Wort, und in nei eine gleiche Aussprache haben. Das Tahit. Verbum pou, herabsteigen, wird in der Grammatik (p. 41.) ausdrücklich als zweisylbig behandelt, ohne mit Trennungspunkten bezeichnet zu sein. ao—ist blofs im Tahitischen und Hawaiischen (wo es wie das @ im Engli- schen far mit nachklingendem o beschrieben wird) ein Diphthong, und wird Tahitisch kurz in Einer Sylbe ausgesprochen. au—bei Martin ow, bei Lee und in der Tahitischen Grammatik ou, im Ha- walischen Buchstabirbuch au geschrieben, und mit dem Laut der Eng- lischen Wörter how, allow, now, vow, house verglichen. Ich werde es in den Tongischen, und den Neu-Seeländischen Wörtern, in welchen nicht einer der beiden Vocale lang bezeichnet ist, au schreiben, in den Tahitischen aber wage ich dies nicht, und lasse also ou stehen. Ich glaube nämlich, dafs das ow der Tahit. Gramm. nicht immer den au-Laut hat, sondern in einigen Fällen wie u, oder wie o mit nach- klingendem z ausgesprochen werden mufs, und dafs die Verfasser der (') [In dem gedruckten Haw. Wörterbuche sind, wie ich S. 494. Anm.1. bemerkt habe, die zu Diphthongen zu verbindenden und die zu trennenden Vocale bezeichnet. Auffallend ist es nur, dals öfter ein durch Zusammensetzung entstandener Doppelvocal als Diphthong erscheint. So sollte man hai, reden, in zwei Sylben gesprochen erwarten, da es aus dem Präfix Aaa und dem Verbum : besteht; ebenso ist z und Aou, durchbohren (von dem Präfix 700). Man muls daraus schlielsen, dals die Sprache solche Zusammenziehungen vornimmt. Merkwürdig ist es ferner, dals in dem Wörterbuche häufig Vocalverbindungen als Diphthongen erschei- nen, die man, ihrer Natur nach, sich nicht wohl anders, als getrennt, denken kann, nament- lich die Wiederholung desselben Vocals, wie aa, ii, uu. B.] Diphthongen. 8.39. 4953 Gramm. dies nur anzugeben vergessen haben. Was mich zuerst auf diese Vermuthung führte, war das Pronomen. In diesem kommen ta- tou, matou, outou, ratou vor. Bederkt man nun, dafs die Tongi- schen und Neu-Seeländischen diesen entsprechenden Formen alle in u (bei Martin 00) endigen, dafs im Hawaiischen die Sylbe ox wie ein o mit unmittelbar nachklingendem x gesprochen werden soll, und dafs ich an dem Hawaier Maitai ganz deutlich diese schwer nachzumachende Aussprache an den Pronominalformen makou, "akou (den Tahiti- schen matou,tatou) gehört habe, so trug ich mit Recht Bedenken, bei der so sehr nahen Verwandtschaft des Hawaiischen und Tahitischen jene Tahitischen Pronomina fatau, matau u.s. f. zu schreiben. Spä- ter ist mir diese Vermuthung über den doppelten durch ou von den Tahitischen Missionaren bezeichneten Laut dadurch fast zur Gewils- heit geworden, dafs Forster das Wort Busen, im Evang. Joh. ouma, in dem zusammengesetzten Wort Brustharnisch f4-öomee schreibt (was nach seiner Schreibung in der meinigen ta-umi sein würde). Nach andren Autoritäten, da er immer mehrere anführt, hat er aber auch zä-äme (spr. td-dme) und /zaume. Der Laut mag also wohl noch von besondrer Natur sein. au — so bezeichne ich den Tongischen Diphthongen, der etwas länger aus- gesprochen werden soll, als der von Martin durch ow (bei mir durch au) bezeichnet ist. au — bezeichne ich einen Neu-Seeländischen Diphthongen (bei Lee au), den er mit der, mir unbekannten Aussprache von house in einigen Gegenden von Lincolnshire vergleicht, und einen Tahitischen kurzen, von dem blofs gesagt wird, dafs ihn die Englische Sprache nicht kennt, in der Grammatik au geschrieben. Im Tahitischen werde ich ihn aber aus dem oben angegebenen allgemeinen Grunde gar nicht, im Neu- Seeländischen nur, wo keiner der Vocale accentuirt ist, angeben. eo — kurz, Tah. eu— N.Seel. Tah., und zwar kurz. Hawaiisch als e in dem Englischen late mit nachklingendem x beschrieben. oe— kurz, Tah. oi— verglichen mit den Englischen Wörtern coy, joy, toy. Tong. N. Seel. Tab. (oy M., o:E.T.) 494 Lautsystem der Südsee - Sprachen; ou — Hawaiisch. S. oben S. 493. au. we — kurz, Tah. wi — kurz, -Tah. (?) 8. 34. Consonanten. h — Tong. N. Seel. Tah. Haw. Wie stark oder leise die Aspiration sei, wird nicht gesagt. Nur die Tahitische Grammatik vergleicht das ihrige mit dem Englischen holy, how, so dals es Tahitisch also unsrem Deut- schen gleichkommt. In der Mitte der Tahitischen Wörter bleibt es zweifelhaft, ob es zu dem vorhergehenden oder nachfolgenden Vocal gehört. S. unten 8.37. Auch wird im Tahitischen sehr oft und ohne (') [Die Missionare der Sandwich -Inseln scheinen, im Allgemeinen, die Buchstaben, na- mentlich die einfachen Vocale, nach Deutscher Aussprache geschrieben zu haben, ebenso wie Marsden die Malayischen schreibt. Wir finden daher in den Hawaiischen Schriften die ein- fachen Vocale a, e, :, 0, u, und kein y. Doppelvocale oder Diphthongen zählt das Hawaiische Buchstabirbuch vom J. 1825 und zwei vom J. 1832 dreizehn auf: za, ae, ai, ao, au, ee, ei, eu, il, 00, ou, ua, uu; das palapala mua vom J.1830 und 1831 hat deren sechzehn, indem es wa auslälst und iu, oa, oe, oi hinzufügt. Wir wissen bis jetzt sehr wenig über die Aussprache der Buchstaben und die Quantität der Vocale; über den Accent der Wörter wer- den uns nur die allgemeinen Grundzüge angegeben (s. unten 8.36.). Die obigen Vocale und Doppellaute sind in den Texten ohne irgend eine Bezeichnung geschrieben; und es ist bei den letzteren nicht ersichtlich, ob sie getrennte Vocale oder wirkliche Diphthongen, oder, da bei mehreren beides statt finden kann, wann sie das Eine oder das Andere sind. Erst durch das kürzlich auf der Insel Maui erschienene Hawaiische Wörterbuch wird dies bestimm- bar, in welchem, mit lobenswerther Aufmerksamkeit, die Sylben jedes Wortes durch 'Trenn- striche abgesondert sind. Wenn es hiernach möglich ist, diesen Punkt der Aussprache ge- nau anzudeuten, so ist es doch nicht meine Absicht, in dem von mir in diesem Werke zu gebenden Haw. Text durch die Menge der Zeichen, welche eine systematische Ausführung dieses Zweckes erfordern würde, den Leser zu ermüden. Ich werde mich des von Wilh. v. Humboldt (oben 8.492.) sehr passend vorgeschlagenen Diphthongzeichens niemals, und der Trennpunkte nur in einfachen und Hauptfällen bedienen. Da wir von der diphthongischen Aussprache von Vocalen, welche wir nie zu Einem Laute verbinden, uns keinen deutlichen Begriff machen können, so schien es mir namentlich unnöthig, ihre Aussprache durch das Tren- nungs- oder Verbindungszeichen anzudeuten. Bei solchen, die wir sowohl diphthongisch, als getrennt aussprechen, reicht die Bezeichnung der Trennung hin. — Hr. v. Chamisso führt einige Beispiele schwankender Schreibung der einfachen Vocale an: derena und barena, Brot, haneri und hanere, hundert, gu/a, kula oder goula, Gold; man sieht, dals dieses Eng- lische Wörter sind, read, hundred, gold. B.] Consonanten. 8.34. 495 alle Regel f mit } verwechselt. Das Präfixum, welches Verba causalia bildet, lautet Aaa und faa. S. auch 8.38. Im N. Seel. Wörterbuch geht der Buchstabe A} nur bis hinga (!), und eine grofse Anzahl von Wörtern werden mit Anfangsvocalen geschrieben, welche in der Grammatik und den Sprachproben ein } haben. Hieraus sollte man, wenn man auf Genauigkeit zählen darf, schliefsen, dafs es zwei Aspira- tionen in der Sprache gäbe, von denen eine so leise sei, dafs es kaum die Mühe belohne, sie zu bezeichnen, oder dafs einige Wörter bald aspirirt wer- den, bald unaspirirt bleiben. Die stärkere oder beständige Aspiration scheint im Anfange der Wörter nie vor o und x zu stehen (!). y, nämlich unser Deutsches — Die Tahitische Grammatik will ia ausge- sprochen haben wie die Engl. Sylbe ya oder das Franz. diable, und iu wie das Engl. v in cube. Martin giebt für das lange u denselben 'Ton, den er mit you und few vergleicht, an, und schreibt das lange u ohne den y-Laut durch oo. In beiden Sprachen ist also dieser Laut an die Vocale «a und v gebunden. Lee führt in seinem Alphabet den Conso- nanten y auf, ich halte dies aber für einen Irrthum, da ich kein Beispiel sonst dafür bei ihm finde. Ich lasse den Laut, da nicht jedes i vor @ und x ihn hat, im Tah. unbezeichnet, und schreibe ihn sonst mit y (?). f-Tong. Tah. S. oben A und unten w. w, unser Deutsches — ist gewifs im Tahitischen vorhanden, da es mit dem Engl. vow verglichen wird. Die Missionare schreiben es r, ich w. Lee macht einen Unterschied zwischen v und w, ohne aber die Laute zu be- stimmen; e soll den N. Seel. Wörtern fremd sein, er braucht also in diesen blofs w. Ich halte dies letztere aber für unser w; fund # braucht man in ausländischen Wörtern vermuthlich blofs nach Maafsgabe der ausländischen Rechtschreibung. Ich schreibe immer w. Lee bedient sich in einigen Wörtern des wh, ohne anzugeben, welchen Laut er da- mit meint. Er mufs doch aber einen eignen im Sinn haben, da er uhu, uwa und uwha unterscheidet. Martin bedient sich für die Tongischen Wörter des f, e und w, und man mufs also glauben, dafs er sie wie im (') [Ich finde jedoch anderwärts rora, edelmüthig, Roronu,tief, wai hu, Milch, Aue, Seite. B.] (?) [Das Haw. Wörterbuch bemerkt, dals i vor w oft wie y, also consonantenartig, aus- gesprochen wird; vielleicht hat es diesen Laut auch vor andren Vocalen. B.] 496 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Englischen unterscheidet. Ich werde sein # mit w, sein « mit w be- zeichnen. Das Hawaiische Buchstabirbuch hat kein f, aber p und w (!). ww, das Englische — S. vorhin. s — Tong. Lee führt im Alphabet den Laut auf, aber vermuthlich irrig, da er in keinem Wort bei ihm vorkommt. Das Englische sanfte g. S. unten ch. 2— Tong. Haw. Vom N. Seel. gilt das oben vom s Gesagte. m — Tong. N. Seel. Tah. Haw. n — Tong. N. Seel. Tah. Haw. » — Tong. N. Seel. Tah. Haw. Von der Tongischen Sprache bemerkt Mar- tin, dafs das # niemals hart ist, und dafs, auf e folgend, es kaum (scarce- Iy) ausgesprochen wird, sondern blofs das e in ein stummes, wie das Franz. le, me, te, verwandelt. Er hätte sich aber vielleicht richtiger aus- gedrückt, wenn er gesagt hätte, dafs das ”, als wahrer Buchstabe, der Sprache ganz fehlt, und blofs, als den vorhergehenden Vocal, als Nach- klang, modifieirend, darin gehört wird. Selbst ob überhaupt der hier gemeinte Laut richtig durch ein ” bezeichnet wird, bleibt zweifelhaft. Ich kenne nur zwei Wörter, wo es vorkommt, ger, du, und marl£i, ein offener zu Feierlichkeiten bestimmter Platz. Dieser heifst aber auch maldi, und Martin bemerkt, dafs dies die richtige Aussprache von marlei (bei ihm marly) sei (?). Im Tahitischen nähert sich die Aus- (') [Hr. v. Chamisso sagt (S.7. seiner Schrift über die Hawaiische Sprache), wahrschein- lich nach seiner eigenen Beobachtung an Ort und Stelle, dafs der Laut des » zwischen dem des Engl. w und des Franz. o schwanke, und bemerkt, dafs die Missionare in ihren Schriften bis zum Jahre 1826 noch beide Consonanten, seitdem aber nur noch w gebrauchen. Die katholischen Missionare bedienen sich in ihrem 1831 zu Mäcao erschienenen Katechismus (He olelo hoonaau ao, d.h. das belehrende Wort) noch beider. In vielen Artikeln des Haw. Wörterbuches wird die vocalartige Aussprache des » dadurch sichtbar, dafs dafür auch ge- radezu u oder ww geschrieben wird und, umgekehrt, für uw blofs u: nawe und naue, zittern, kauwowo und kauouo, sich wuchernd Ausbreiten (von Pflanzen), sich schnell ver- mehren (von einem Volke), aue und aumwe, ach!.2) wehklagen, seufzen, weinen. Das Wort Mutter schreibt Cham. makuwahine, das Wörterbuch makuahine. Ja w, uw steht einmal statt des Vocals o, in wau oder uwau, ich, eigentlich o au. B.] (°) [Mir scheint dieses Wort das Malayische Dale: zu sein, welches Marsden (Diez. h.v.) durch: öffentliche Halle, Stadthalle (wo Gericht gehalten, Gastmäler gegeben, Fremde empfan- gen und beherbergt werden), ein nicht regelmälsig bewohntes, nur gelegentlich gebrauchtes Haus, @ lodge or summer-house, ferner a frame, stand, stage übersetzt. Mit ruwang, Platz Consonanten. 9.34. 497 sprache so sehr der des d, dafs ein Europäisches Ohr oft daro, rido für raro, riro zu hören glaubt. In andren Fällen sollen und n so verwechselt scheinen (!). Auch im N. Seel. wird d mit r verwechselt; tädinga und täringa, Aufschub, Verzug (?). 5 — Tong. Tah. Haw. Vom N. Seel. gilt das oben vom s Gesagte. p\) Tong. N. Seel. Tah. Haw. Im Tongischen ist aber d kaum vorhanden, d + und nur eine nachlässige Aussprache des Z, und d ist ein Zwischenlaut {) zwischen 5 und p, doch näher dem 2. | Die Tah. Gramm. bemerkt, dafs kein Tahitier und p, d und z voll- kommen unterscheidet, und dafs es schwerlich ein einziges Tahitisches Wort giebt, in welchem 5 und d allgemein gebräuchlich sind (°). Obgleich der Haw. Dialekt die Tahitischen 7 fast durchgängig in k verwandelt, so hat er doch auch ein 7, und das Buchstabirbuch giebt es an. Ich habe mich aber durch die Unterredungen mit Maitai überzeugt, dafs er (space), 2) Gränze, zusammengesetzt, bal@rong, bedeutet es den Pallasthof, die Staatshalle, wo der Fürst Audienz giebt und öffentlich zu Gericht sitzt. Hiernach schiene das r in dem Tongischen Worte ebenfalls entbehrlich. B.] (') [Das Haw. Wörterbuch spricht auch von einer häufigen Verwechslung von 7 und n. B.] (?) [Im Hawaiischen sollen die Laute 7 und r schwer unterscheidbar in einander über- gehen; die Missionare haben bis 1826 beide gebraucht, von diesem Jahre an aber r aus ihren Schriften entfernt. Dennoch mülste man aus der früheren Anwendung beider Buchstaben schlielsen, dals das jetzt allein angewandte 7 zwei Laute vertritt, einen mehr unsrem 7, und einen mehr unsrem r gleichenden. Auch sagt Ir. v. Chamisso (S.7.), dals er sowohl, wie frühere Reisende, i2i/o, Hund, dagegen taro (eine Pflanze, arum), aroha, Friedensgruls, gehört hätten. Wie sehr die Missionare nın auch durch den, durch Wilh. v. Humboldt’s Bemerkung über # noch bekräftigten Umstand hierin gerechtfertigt werden mögen, dafs viel- leicht dennoch der Laut immer so gemischt ist, dafs er sich nicht in zwei bestimmt ver- schiedene sondern lälst, so scheint mir doch Hrn. v. Chamisso’s Vorwurf ($.6.) nicht unge- recht, dals sie für diese schwankenden Laute gerade die Consonanten gewählt haben, welche im Tahitischen nicht gebräuchlich sind (7 und k, Tah. r und 2), da hierdurch die Erkennung der Übereinstimmung beider so nahe verwandten Sprachen unnöthig erschwert werde. Dals auch im Hawaiischen manchmal das 7 oder r wie d klingt, wird aus meiner folgenden Anm. hervorgehen. B.] (°) [In der ersten Auflage des Haw. Buchstabirbuchs werden noch 3 und @ aufgeführt. Nach Hrn. v. Chamisso (S.5. 6.) finden sie sich aber nur in dem 1826 erschienenen Gesangbuche (ke mau himeni. Oahu. 2'* Aufl.) angewandt, und auch da nur in den Wörtern tabu (auch zapu), für das jetzige kapu, verboten, raida (jetzt /aila), dort, rido (und riro), jetzt /ilo, werden. B.] Histor. philol. Abhandl. 1832. ZZZ 498 Lautsystem der Südsee- Sprachen; eigentlich den Unterschied zwischen k und 7 gar nicht festzuhalten weifs, ebensowenig als ächte Thüringer den zwischen d und z, ja dafs man oft zwei- felhaft bleibt, welchen beider Buchstaben er ausgesprochen hat (!). g — wie das unsrige. Tong. Lee führt es im Alphabet auch auf, aber in Wörtern finde ich es nicht. Martin vergleicht das Tongische mit dem Englischen in game, begin. k — Tong. N. Seel. Haw. (Bei Martin ce vor a, 0, u, k vor e,i, bei den an- dren k.) Das Tongische soll ein wenig von dem Laut von g annehmen, und scheint also ein Zwischenlaut zwischen k und g. Über das Haw. s. oben bei /. Anuswara. Ein gutturaler Nasenlaut. — Die Tong. und Neu-Seel. Grammatik führen einen Laut auf, den sie mit ng schreiben, und mit der Aussprache des ng in dem Engl. king, among, wrong, song vergleichen. Mit demselben Laut fangen im Neu-Seeländischen auch Wörter an. Martin bemerkt aus- drücklich, dafs dies ng niemals dürfe, wo es in der Mitte eines Wortes steht, wie im Tongischen immer der Fall scheint, unmittelbar mit dem folgenden Vocal verbunden werden, und dafs man nicht To-nga oder gar Tong-ga, sondern Tong-a aussprechen müsse. Vergleicht man hiermit den rein und richtig ausgesprochenen Laut von song, sing-ing, so bleibt es mir nicht zweifelhaft, dafs das sich an einen vorhergehenden Vocal anschliefsende ng nichts andres ist, als ein Anuswara, oder richtiger, als die nasale Aussprache des Vocals. Nach Sanskritischer Art müfste man also Tonga durch To-a schreiben. Ein Anuswara aber kann keine Sylbe anfangen, da es Nachhall ist; oder richtiger, ein blofses Aussprechen durch die Nase erfordert einen Buchstaben, der ausgesprochen wird. Kann nun kein Vocal da sein, wie, (') [Über das Haw. 5 s. meine letzte, über das Haw. z meine vorletzte Anm. Hr. v. Chamisso hörte (s. S.7.) kanaka, Mensch, dagegen maitai, gut, und Tamehameha aus- sprechen. In dem z des zweiten Wortes stimmt ihm Wilh. v. Humboldt, in dem des letzten Hr. Prof. Meyen bei, welcher diesen König Tamehamea schreibt. Wie das r, so ver- schwindet das # nach dem J. 1826 aus den Haw. Schriften, und es wird überall nur noch k geschrieben. Das Haw. Wörterbucl: (Art. ka) sagt, dals z an der Spitze, k an der Wurzel der Zunge ausgesprochen wird, dals es schwer sei, dem Hawaier den Unterschied des Engl. k und 2 bemerklich zu machen, und dafs die Bewohner der Insel Hawaii den Buchstaben gewöhnlich mit dem Gaumen, d.h. als A, die von Kauai (gewöhnlich Atuai, Atui ge- nannt) aber mit dem Ende der Zunge, als z, sprechen. B.] Consonanten. $. 34. 499 wenn der Nasenlaut selbst, als Consonant, den nachfolgenden Vocal anschla- gen soll, der Fall ist, so mufs ein Nasenconsönant eintreten, d.h. der blofse Nasenlaut mufs eine Gattung der Consonantenreihen anklingen, und dadurch zum eignen Nasenconsonanten werden. So erkläre ich mir die Sanskritischen 3, 9, ı1. Das Neu-Seeländische anfangende ng mülste also eigentlich 5 ge- schrieben werden. Die Englische und Pinische Art, ein g in diesen Ton zu mischen, ist nur ein orthographischer, in der Auisrpranen irre leitender Be- helf (!). Ich werde ihn indefs doch beibehalten, theils der Leichtigkeit des Lesens wegen, theils weil ich nicht bestimmt zu unterscheiden weils, ob im Neu-Seeländischen das ng in der Mitte der Wörter die erste Sylbe schliefst, oder die zweite anfängt (?). (') Hr. Bopp hält es fast für unmöglich, dals ein Wort mit ng, 5, anfange. Er er- klärt sich auch, und zwar, glaube ich, mit Recht, gegen die Gleichstellung von 3 und ng. Allein die Natur der Nasenlaute, die noch gar nicht aufgeklärt genug ist, scheint mir in sei- ner Grammatik 8.15. 24.70. Anm. nicht gehörig beachtet und genau aufgefalst zu sein. Vor- züglich wichtig ist es, das Orthographische rein von der Aussprache zu unterscheiden. So leiden, nach meinen Begriffen, Enge und Ende gar keine Vergleichung; das n im ersten ist blols orthographisch und im letzten ein reiner Zahn-, gar kein Nasenlaut. Enge ist, dünkt mich, Sanskritisch geschrieben, e-e, wie das Engl. song, so, das Franz. Anquetil, a- quetil; wo im Deutschen dieser Nasenlaut vor einen Consonanten tritt, gehört er, wie in bang-te, dem vorhergehenden Vocal an; und vom Engl. singer macht Walker (pron. Diet. p. 61. 8.409.) dieselbe Bemerkung. In n kann ich durchaus nichts Nasales finden, der Laut hat mit den nasalen nur eine gewisse Dunkelheit gemein. In dem über 97 (anga) und IF (anka) Gesagten scheint sich mir Hr. Bopp zu sehr an das blols ee ng zu halten. In eh des Lauts sind die wichtigen, aber schwer zu beantwortenden Fragen folgende: sind die Sanskritischen Nasenconsonanten (aufser n und rn) nur Verschiedenheiten der Schreibung oder wirklich des Lautes? Drücken sie im letzten Fall nur aus, dals der folgende Consonant mit nasalem Vorschlag ausgesprochen werden soll (bei welcher Annahme die Verschiedenheit der drei auch blols orthographisch sein würde), oder giebt es einen gutturalen u. s. f. Nasen- laut, der kein nasales , 9, 1, 8 (k, kh,g, gh), sondern ein verschiedener fünfter Buchstabe ist? Nach der verschiedenen Beantwortung dieser Fragen gehört 3 (ng) in a7 (anga) ent- weder zu dem z (a) oder dem sr (g), oder endigt für sich die erste Sylbe na Worts, (?) [Martin hat noch einen Buchstaben, den er meist nur im Anfange des Wortes gebraucht, gn. Er sagt von ihm, dals g darin wenig gehört werde. Es kann nicht der geringste Zwei- fel darüber obwalten, dals damit derselbe Laut gemeint ist, welchen wir in den übrigen Ma- layischen und in unsren Sprachen durch ng ausdrücken (z.B. Finger), und welchen Mar- tin selbst in der Mitte des Wortes ng schreibt. Die Vergleichung des Anfangsbuchstaben gr im Tongischen und des Anfangs-ng im N. Seel. Wörterbuche beweist dies sogleich durch eine Anzahl übereinstimmender Wörter. Nur der Umstand, dals im Englischen und in an- Zzz? 500 Lautsystem der Südsee- Sprachen; tsch —Tong. immer nur mit nachfolgendem z, und verglichen mit dem Engl. choose, change, chair. (Bei Martin und bei mir ch.) Ein dergestalt zwischen dem Englischen j und s liegender Laut, dafs das Engl. jest zwischen jest und sest, und nicht viel anders (not very much unlike), als chest, klingen würde. Martin bezeichnet ihn mit j, giebt aber leider dasselbe Zeichen auch dem Engl. sanften g. Da letzterer Laut in der Sprache selten zu sein scheint, werde ich sein / immer mit 7 bezeichnen (4)s tw — Tong. Noch kommt bei Martin gA vor (ghe, Zank), ohne dafs es ein Druck- fehler, noch blofs orihographisch zu sein scheint, da er sonst vor e und i blofs g schreibt. Weil indefs gar nichts über die Aussprache gesagt ist, und ich es, aufser jenem Wort, nicht finde, so habe ich es nicht in das Alphabet aufnehmen mögen. Ebenso habe ich kw nicht aufgenommen, da ich es auch nur im einzi- gen mawquaw (sprich: m akwa), warte ein wenig! finde. Über vermuthlich im Polynesischen vorkommende Kehllaute s. unten 8.37. (2) deren dem Verfasser des Tongischen Werkes vorschwebenden Sprachen dieser Buchstabe im Anfange des Wortes nicht vorkommt, scheint ihn zu jener Schreibung bewogen zu haben. Ich habe daher geglaubt, obgleich Wilh. v. Humboldt das gn beibehalten hatte, seiner Ab- sicht, eine gleichförmige Schreibung für diese Sprachen zu gebrauchen, auch darin zu ent- sprechen, wenn ich auch im Anfange Tongischer Wörter ng schriebe. Aufserdem schreibt Martin sein gr auch manchmal nach einem Präfixum (pagnatd, pagnofua) und im zwei- ten Theile der Zusammensetzung (kanognata). Am auffallendsten ist es in fygna (sprich: feinga), einer Zusammenziehung aus feianga, That, von fei, thun. B.] (') [Ich habe wegen der grolsen Unbequemlichkeit der Ziffer nur j gebraucht, da Mar- tin’s Beschreibung doch keine Klarheit über die Aussprache gewährt. Wenn der Laut zwi- schen dem Engl. j und s liegt, eine Beschreibung, die auf die Vermuthung führt, dafs etwa das Französische ; (welcher Laut der Englischen Sprache nicht fremd ist: vision, mea- sure, azure) gemeint sei, so kann er nicht dem Engl. c% nahe kommen. Da dies j, nach dem Tong. Wörterbuche, immer i mit einem folgenden Vocal nach sich hat, so könnte der Verf. der Gramm. dies 7 mit in die Aussprache des j verwebt oder das j danach individua- lisirt haben. Wenn dieselbe dennoch eine eigenthümliche ist, so reicht der blofse Buchstabe schon hin, daran zu erinnern. B.] (°) [In den neuen Hawaiischen Schriften (nach dem J. 1826) finden sich nur sieben Con- sonanten: A, k, Z, m, n, p, w; denn acht andere, welche das Buchstabirbuch für die Schrei- bung fremder Namen aufführt (2, d, 8, r, s, 4, o, z), darf man nicht der Sprache beizählen. Der katholische Katechismus weicht, sowohl was die Consonanten, als was die Vocale be- Consonanten. $. 34. 501 Ich habe geglaubt, mich in dieser Aufzählung blofs an die Schrift- steller halten zu müssen, bei denen es offenbar ist, dafs sie der Untersuchung der Sprache eine grofse Aufmerksamkeit geschenkt haben. Hätte ich die bei allen Reisenden vorkommenden Laute, ohne eine solche Kritik, zusammen- tragen wollen, so würde das Polynesische Alphabet viel lautreicher gewor- den sein (!). Nichts aber ist bei Untersuchungen über diese Sprachen so wichtig, Ich bin indefs weit entfernt, zu wähnen, dafs die obige Aufzählung der Tongischen, Neu-Seeländischen, Tahitischen und Hawaiischen Laute als Sichtung des Gewissen und Ungewissen. vollständig sei, und noch weit mehr, dafs man dadurch einen genauen und vollkommen richtigen Begriff ihrer Aussprache erhalte. Gegen das Erstere streitet schon das oben über die feinen Unterschiede in der Aussprache ein- zelner Sylben (wie oe) Gesagte. Forster bemerkt auch (?) ausdrücklich, dafs die Vocallaute so mannigfaltig und fein unterschieden sind, dafs ein un- geübtes Ohr ihre Aussprache schwer fafst, und man in grofse Verlegenheit geräth, sie zu schreiben. Meine Absicht aber ist nur gewesen, dasjenige System der Aussprache und Rechtschreibung dieser Sprachen aufzustellen, trifft, nur in wenigen Kleinigkeiten von der Orthographie der Amerikanischen Missionare ab. Hr. v. Chamisso beklagt sich (S.6.), dafs die Consonanten, welche verwechselt werden können, in den verschiedenen Druckschriften, ja in einer und derselben, oft nicht überein- stimmen. Das Hawaiische gedruckte Wörterbuch befolgt, obgleich sich kein Vortheil davon ab- sehen läfst, in merkwürdiger Ähnlichkeit mit dem Neu-Seeländischen, eine eigenthümliche, in der Rücksicht systematische Anordnung der Buchstaben des Alphabets, dals die Vocale, der Reihefolge nach, welche sie in dem unsrigen haben, den Consonanten vorausgehen. Auf sie folgen die obigen sieben Consonanten, und hiernach erst die der Sprache fremden (2, d, Sn s 4, o, z). Die N. Seel. Anordnung weicht nur darin hiervon ab, dals 1) die Doppel- vocale ai, au, of, ou eine besondere Stelle nach dem letzten einfachen, z, einnehmen, 2) dals die dritte Buchstabenreihe, die von fremden Consonanten, wegfällt, und 3) dals ng, ganz dem Javanischen ähnlich, als ein besonderer Consonant behandelt, und ganz an das Ende, nach w, gestellt ist. B.] (') So findet man bei Nicholas (narrazive of a voyage to New-Zealand. London. 1817.) in Neu-Seeländischen Namen und Wörtern Laute, die bei Lee durchaus nicht vorkommen; z.B. £7 (1.69.), sc” (das Engl. sr) (1.121.), da (I. p.xv1.), nn (I. 9.), pp (1. 199.), 22 (. p.XVıll.). Es ist möglich, dals diese Laute sich wirklich finden, allein sie erfordern erst wei- tere Bestätigung. (?) Handschrift. Focabulary cet. from Dr. Monkhouse’s mscpt. Bl. 50. 502 Lautsystem der Südsee- Sprachen; welches sich aus den Quellen ergiebt, die wir jetzt als die sichersten ansehen müssen; und dies halte ich für eine unentbehrliche Grundlage bei der Be- arbeitung aller Sprachen dieser Art. Die jetzt leider herrschende Sorglosigkeit über die Feststellung der wahren Laute bringt nothwendig Unsicherheit in die Etymologieen, führt zu abentheuerlichen, oder verdunkelt wahre Ab- leitungen. Der Einwurf, dafs auch die gröfste Sorgfalt doch ihren Endzweck nur unvollständig erreicht, darf hier nicht gemacht werden. Die Fortschritte können hier nur allmählich geschehen; ohne einen gründlichen Anfang aber sind alle Fortschritte unmöglich. $.35. Obgleich man schon aus den beiden vorigen Paragraphen sieht, welche von den in den vier Sprachen überhaupt vorkommenden Lauten in jeder einzelnen vorhanden sind, oder nicht, so scheint mir, zur Erleichterung der Übersicht, dennoch eine kurze Angabe des Alphabets jeder einzelnen noth- wendig. In den hier folgenden Tabellen enthält die erste Columne die kurze Angabe des Lauts ohne Erklärung, da diese schon im Vorigen gegeben ist, die zweite die von mir gewählte Schreibung des von mir benutzten Schrift- stellers (1). Wo in der ersten Columne ein Buchstabe ohne Zusatz steht, ist derselbe nach Deutscher Aussprache gemeint. Aus der Vergleichung der (') Es hat mir unnöthig ‚geschienen, mich auf. die Orthographie andrer Schriftsteller, als der eigentlichen Sprachlehrer, einzulassen. Man würde auch gar nicht fertig werden, alle Verschiedenheiten anzumerken. Nach der sorglosen Art, wie mit diesen Sprachen umgegan- gen wird, schreibt jeder ihre Laute, wie er sie zu hören und wiederzugeben glaubt, ohne sich um Früheres oder Allgemeineres zu bekümmern. Nicht einmal Nicholas, der doch ein Wörterbuch sammelte, hat sich die Mühe gegeben, die von ihm beobachtete Lautübertragung anzugeben. Wer erkennt in seinem (II. 327.) acquoi, das er auf Englische Weise you übersetzt, das Pron. 2. sing. a koe von Lee? und in wRyeenee (U: 341.) Lee’'s wahine, Weib? Forster (Observations. p.402.) schreibt das Tahitische Fisch (in der Gramm. ia) eiya, worin e nur der Artikel ist. Indefs darf derjenige, welcher diese Sprachen eigentlich studiren will, diese Schreibungen nicht vernachlässigen, und man thäte sehr Unrecht, sie ganz zu tadeln. Ihre Abweichung kann zum Theil daber kommen, dafs sie Nüancen der Aussprache wiederzugeben bemüht sind, welche die systematischeren Sprächlehrer vernachlässigt haben. Von iya werde ich weiter unten reden; und die erste Sylbe von wAhyeenee beweist viel- leicht, dafs das kurze a von wahine kein reines Deutsches oder Englisches @ (man) ist, sondern einen schwer wiederzugebenden dunklen Laut hat. Tabellen des Alphabets. 8.39. 503 zweiten Columne mit der ersten erkennt man daher die Aussprache des Worts in meiner Schreibung, und durch die Vergleichung der zweiten mit der dritten kann man meine Schreibung in die des benutzten Schriftstellers verwandeln, um das Wort bei ihm wiederzufinden. Tongisches Alphabet. Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. | Schreibung bei Martin. langes «@ a a breites Englisches @ a aw kurzes @. Ungewils. S. @. a a langes e e e kurzes e e e das Französische stumme e e e langes ö = 77 i kurzes i i i langes o ) ) kurzes o ) o langes ” ” wo ein y-Laut vorher- geht, u, sonst 00 kurzes & a a liegt vermuthlich in Martin’s Bu a. kurzes & 1 u vor zwei Gonsonanten rasch ausgestofsenes kürzeres ei ei Zr TI h langsamer gedehnies ee ei ai ai au au ow längeres au | au au oi oi oYy 504 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. |Schreibung bei Martin. h h h y vor dem Laute u yu u w w v das Englische w w w $ 2 Ss $ das Englische sanfte g E J I I Bu l m Fe m m n JUNE n n Kr r, blofs als seltner, den vorhergehenden 7” Vocal modificirender Nachklang I ein Mittellaut zwischen 5 und p, b b näher dem p p p d, blofs als nachlässige Aussprache des 2 vorhanden t t t 5 8 8 lc, welches jedoch sich dem g nähert k GT: Nasenlaut, der das wahre Anuswara scheint = ng tsch ch ch dem {sch sehr ähnlicher, zwischen dem 2: 2 Engl. j und s liegender Laut J | J iw zw | zw Tabellen des Alphabets. 8.35. 505 Martin ist sorgfältiger, als Lee und die Tahitische Grammatik, in Bezeichnung der getrennten Vocale, die auch Diphthongen sein könnten; und ich werde mich nach seinem Beispiel in diesen Fällen der Trennungs- punkte bedienen. Da bisweilen im Tongischen nach seiner Orthographie drei o zusammenstofsen, so bemerkt er, dafs, wenn keine Trennungspunkte vorhanden sind, und das erste accentuirt ist, die beiden letzten für w gelten; 600, sprich oü. Neu-Seeländisches Alphabet. Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. Schreibung bei Lee. langes «a a a kurzes a. Ungewils. S. «. a a langes e E e kurzes e e e langes ö zT i kurzes i i i langes o ö o kurzes o o o langes u [7 17 kurzes u u u kurzes & a a Liegt vermuthlich in Lee’s kurzem a. ei ai ai Mittellaut zwischen ei und langem & ” @. Ungewils. au au ou besondres, mir nicht genau deut- 1. R au au liches au eu eu eu Histor. philol. Abhandl. 1832. Aaaa 506 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. Schreibung bei Lee. oi oi oi h h h w w w m m m n n n T. r 7 pP pP pP d d d E t [& k k k Nasenlaut, der das wahre Anuswara ’ ‚ ng ng scheint gutturaler, Wörter anfangender ng ng Nasenlaut Tahitisches Alphabet. Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. Schreibung der Tah. Gr. langes « a a kurzes a. Ungewils. S. «. a a äufserst kurzes a a a langes e e e kurzes e e e langes i i i kurzes i i i o ) langes o Tabellen des Alphabets. 8.35. Angabe des Lauts. kurzes o langes u Schreibung bei mir. [e) u, doch kann dieser Laut auch in ou liegen. [si =) TI Schreibung der Tah. Gr. o u, doch kann dieser Laut auch in ou liegen. kurzes u u u kurzes & a a langes & ae ae kurzes & a, oe a, oe ei ai ai Mittellaut zwischen ei und langem : , ce. Ungewils. a es ao, kurz ao ao au ou ou = au, ganz kurz au au eo, kurz eo eo eu, kurz eu eu oe, kurz oe oe oi oi oi ue we ue ui ui ui 2 u h h y, nur vor a und u . i Ü I ei 5; w w p m = m m n FE n n 508 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. |Schreibung der Tah. Gr. 22 da r b, doch in keinem Wort allgemein und b b gleichförmig gebraucht P> in beständiger Verwechslung mit p p d, in keinem Worte allgemein und gleich- 7 d förmig gebraucht | £, in beständiger Verwechslung mit 4 Hawaiisches Alphabet. Angabe des Lauts. | Schreibung bei mir. |Schreibung der Tah. Gr. a a a [4 e e Ü Ü i [0] [0) [0] u u u ce ae ade ei ai ai Mittellaut zwischen ei und dem z langen & ie 2 ao mn ao ao au Au au eu eu 7m eu ou OU OU h h h w. S. den folgenden Buchstaben w v Tabellen des Alphabets. 8.35. Angabe des Lauts. Schreibung bei mir. 509 Schreibung der Tah. Gr. das Englische w. Ob dieser und der vorhergehende Buchstabe sich so un- terscheiden, ist ungewils m r b p d £, in häufiger Verwechslung mit k w lc, in häufiger Verwechslung mit 2 1 I - — n n . R , | Eu b . p p d d t t } R [Ich halte es nicht für überflüssig, hier die Einzelheiten zusammenzu- fassen, in denen die Schreibweise des Verfassers von der der drei Gramma- tiken abweicht, so weit sie im Drucke befolgt sind. . . ” ” 1- Im Tongischen ist Martin’s «ww geschrieben a, au ow ee DORBERE;,,, u vor zwei Consonanten sonst 00 v w au, au, &1, 08, @, yu, u, w, w (mit Ausnahme von Zw, welches ohne Ziffer steht), k, ng» 510 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Im Neu-Seeländischen ist Lee’s ou geschrieben au, dagegen sein au au. Im Tahitischen ist die einzige Abweichung, dafs das # der Gramm. hier ww geschrieben ist. B.] $. 36. Sylben und Wörter. In der Neu-Seeländischen, Tahitischen und Hawaiischen Sprache giebt es keine Sylbe mit mehr, als Einem Consonanten, und dieser steht im- mer im Anfange derselben, nie am Ende (!). Im Tongischen fangen Sylben mit Doppeleonsonanten an, und Con- sonanten stehen auch am Ende von Sylben. Das Erstere ist indefs blofs mit ch, wenn man dies als Doppelconsonant betrachtet, ng und tw der Fall; chi, klein, ngakau, die Eingeweide, twafa, die Heide. Dafs ein Conso- nant die Sylbe schliefst, geschieht nur dann, wann derselbe Consonant in einem Wort die folgende beginnt. Die beiden Wörter ger und marl£i bil- den hiervon nur eine scheinbare Ausnahme. S. oben S.496. Wenn Martin in beiden Theilen seines Wörterbuchs feichi, brechen, schreibt, so ist dies offenbar falsch, da ein 7 einem folgenden ch nichts hinzufügen kann. Es ist also blofs eine Verdopplung der Consonanten in der Mitte der Wörter, die aber mit allen, aufser A, j, w, sund r, vorgehen kann; foffolla, ausbreiten, higgi, aufrichten, fekke, eine Fischgattung, falle, Haus, Aamma, das kleinere von den zwei ein Doppelboot ausmachenden Booten, fonnua, Land, kappa-kappa, mit Geräusch die Flügel schlagen, von Vögeln, matta, Auge. Es bleibt hier aber allerdings zweifelhaft, ob wirklich zwei Consonanten ausgesprochen, oder blofs der Vocal verkürzt wird. Bei dem Hawaier Maitai ist es mir nicht gelungen, dies genau zu unterscheiden. Im (') Der Name des höchsten Tabitischen Berges bei Forster (Odserv. 33.), Tobreonoo, kann unmöglich richtig sein. Das Zusammentreffen von d und r widerspricht der ganzen Analogie der Südsee - Sprachen. [In der Haw. Sprache wird sogar in der Nachbildung fremder Namen das Zusammen- stolsen zweier Consonanten und ein Gonsonant am Ende des Wortes, theils durch Weg- werfung des einen, theils durch Einschiebung eines e u.s.w., vermieden: Bonepate, Bonaparte, Ladana, London, Beluka, Blücher, kakerema, Sacrament. Die einzige Ausnahme ist Kristo, in älteren Drucken Kraist, Christus. Auch im N. Seel. lautet dieser Name Kraist (s. ob. S.467.), im Tah. Ghrist (ob. S.476.). B.] Sylben und Mörter. Accent. $.36. By EI Buchstabirbuch kommt keine Consonanten-Verdopplung vor; doch spricht er elle-elle, schwarz, immer so aus, als müfste man das / verdoppeln. Da- her mag es kommen, dafs Forster in den handschriftlichen Bemerkungen den scheinbaren Widerspruch begeht, zu behaupten, dafs kein Consonant eine Sylbe schliefst, und doch Consonanten in gewissen Wörtern ausdrück- lich als verdoppelt zu bezeichnen. Die Wörter sind meistentheils ein-, zwei- und dreisylbig. Mehr als viersylbige habe ich nicht bemerkt. Kein Tong. Wort fängt mit v (d.h. @ od. yu) oder y (d.h. unsremj) an. Accent. Die Neu-Seeländische und Tahitische Grammatik schweigen ganz über die Betonung. Die Accente der ersteren sind (Juantitätszeichen. Martin sagt, dafs in den zweisylbigen Wörtern gewöhnlich die erste Sylbe die betonte sei, in dreisylbigen die zweite, in viersylbigen die erste und dritte. Wo diese Regel Ausnahmen leidet, bezeichnet er die Betonung, wie ich nach ihm gleichfalls thun werde. Wenn Ein Wort mehr als Einen Accent hat, mufs einer wohl dem andren untergeordnet sein. Das Hawaii- sche Buchstabirbuch bemerkt dies ausdrücklich. Diesem zufolge giebt es im Hawaiischen zweisylbige Wörter mit dem Accent auf der ersten, und andre mit demselben auf der zweiten Sylbe, drei- sylbige, wo die mittlere, und andre, wo die erste schwach und die dritte voll betont ist, und viersylbige auf der ersten und dritten betonte ('). 8. 37. Grammatische Buchstabenveränderungen. Da in keiner dieser Sprachen jemals zwei verschiedne Consonanten zusammenstofsen, so fallen alle in andren Sprachen hieraus entstehende Lautveränderungen von selbst hinweg. (') [Hr. v. Chamisso hat bei den Liedern der Haw. Missionare beobachtet, dals sie keiner genauen Prosodie folgen, sondern die Sylben nur gezählt werden. Acht Lieder des Gesang- buches sind nämlich, nach ihm, unsren Melodien angepalst; die Deutschen Verse sind drei- oder vierfülsige Jamben. Er hat nun zweisylbige Wörter, wie Jesu, maikai, kakou, naau, bald trochäisch, bald jambisch gebraucht gefunden, und ebensowohl @/ona, als aloha. Dafs der Artikel und andre einsylbige Wörter bald als Längen, bald als Kürzen gelten, ist nichts Auffallendes. B.] 512 Lautsystem der Südsee-Sprachen: Das Einzige, was in Absicht von Consonanten-Veränderungen möglich bleibt, ist Verdopplung da, wo sie an sich nicht vorhanden ist, und diese blofs im Tongischen. Ich finde sie aber nur in den Verbindungen des Pro- nomens 2. und 3. sing. mit der Partikel des Futurums; aus te ger, du wirst, te ne, er wird, zieht man tegger, tenne zusammen ('). Das Zusammenstofsen von Vocalen wird zwar in diesen Sprachen auf eine unsren Begriffen von Wohllaut wenig zusagende Art geduldet, allein bisweilen wird dasselbe dennoch durch eine absichtliche Lautveränderung verhindert. Im N. Seel. und Tah. giebt es, wie wir gleich sehen werden, einen unbestimmten Artikel ee Wenn nun dieser vor ein mit einem Vocal anfan- gendes Wort tritt, so wird er zu einem gutturalen e, d.h. es wird ihm ein h-Laut beigemischt. Forster, Lee und die Tah. Gramm. sprechen alle von diesem Laute; und ihre abweichenden Beschreibungen zeigen, wie schwer derselbe genau zu charakterisiren ist (?). Lee behauptet, der Artikel laute vor einem Vocal wie unser sch, und schreibt e öngi (das Riechen, und das Grüfsen durch Nasenberührung) nach Englischer Aussprache shöngi. Die Tah. Gramm. nennt dies einen Irrthum, und schreibt das Wort hongi oder eh-ongi. Aus dieser letzteren Schreibung sieht man, dafs die Aspiration nicht dem Anfangsvocal des Worts voraus-, sondern dem Artikel nachhallen soll, was nichts andres, als ein Hervorstofsen des e aus der Kehle, ist. For- ster will das e ganz nachlässig und dunkel ausgesprochen wissen, fast wie das gutturale Französische (?) e, oder als eine leichte Aspiration. Sonderbar ist es aber, dafs er dem Artikel e überhaupt, und auch vor Gonsonanten, diesen Laut anweist (?). Lee macht diese Bemerkung allgemein über das (') Mariner. I. 371. 372. Ich bemerke hier ein für allemal, dafs ich bei den Auszügen aus den Grammatiken nur da citire, wo das Angeführte nicht leicht zu finden ist, aulser seinem Platz als einzelne Bemerkung steht. Da die Grammatiken gehörig nach Materien ge- ordnet sind, so wäre das Citiren in andren Fällen eine unnütze Weitläuftigkeit. (2) Lee. Preface. p.2. nt.T. Tah. Gramm. p.7. Forster’s Handschr. Yocad. cet. Bl.52. (°) It seems to me, that it ought to be pronounced very slenderly, nearly as the e gut- zural (dies Wort ist über die Zeile geschrieben, und mute, das er erst gesetzt hatte, aus- gestrichen) in the French language, or as a slender aspiration. l.c. Dals man sich indefs nicht zu viel auf Forster’s Zeugnils über Dinge, welche die Sprache angehen, verlassen muls, geht aus dem hervor, was ich oben (S.436. Anm.) über seine Unbekanntschaft mit dem Dualis und dem ausschliefsenden Pronomen im Tahitischen erwähnt habe. grammatische Buchstabenveränderungen. 8.37. 513 Zusammenstofsen aller Vocale, wo sie sich finden mögen (!). Die Tah. Gramm. widerspricht dem nicht, läfst sich aber auch nicht darüber aus. Sie giebt jedoch ein Beispiel von dem Zusammenstofsen in der Mitte eines Wor- tes, indem sie vorschreibt, zho, selbst, mit demselben Hauchlaut, iA’-o, so dafs das h zur ersten Sylbe gehört, auszusprechen. Ja sie hat diesen Laut mit dieser Schreibung auch im Anfange der Wörter, h’aah'aa, niedrig, wo- bei man aber freilich nicht vergessen darf, dafs im Tahitischen die dem An- fange eines Worts vorangehende Endsylbe auch immer nur in einen Vocal endigen kann, und dafs das schnelle Sprechen die Wörter nach ihren Lau- ten zusammenhängt. Da aber im Evangelium Johannis immer iho, nie blofs io, geschrieben wird, so geht dies Wort nicht die Buchstabenveränderung, sondern die Aussprache des A in der Mitte der Wörter an. Zugleich sollte man daraus schliefsen, dafs” wo kein A steht, die reinen Vocale zusammen- stofsen. Nach Forster’s Schreibung iya für ia, Fisch (Observations. p-402.), sollte man einen Consonantlaut zwischen den beiden Vocalen vermuthen, wenn er nicht wieder in den handschriftlichen Wörterbüchern eea schriebe. Sehr leicht aber könnte von dem N. Seel. /k in diesem Worte (ika) im Tah. eine Spur zurückgeblieben, oder aus solchem leisen Hauch jenes % entstan- den sein. Ein wahres Beispiel grammatischer Buchstabenveränderung ist es, dafs, da das bei dem Tahitischen Verbum gebrauchte Pron. 1. sing. immer au lautet, in dem Falle, wo das unmittelbar vorhergehende Wort mit a en- digt, wau gebraucht wird. Bisweilen wird auch ein zu starker Hiatus durch Wegwerfung eines Vocals vermieden. So fällt von dem Tahitischen adu (eigentlich hinweg, dann aber auch als Vergleichungs-Partikel, darüber hinaus) nach einem mit @ endenden Wort das Anfangs-a weg; e mea ino rahi roa du, eine Sache schlechte viel lang weit-hinaus, eine sehr schlechte Sache (?). Andre Fälle dieser Art kommen im Tah. und N. Seel. bei andren Partikeln und beim Pronomen vor, die aber hier noch nicht verständlich genug sein würden. Immer jedoch wird im Tah. nur a, und nur nach einem andren «a, abgeworfen, im N. Seel. aber auch nach ungleichen Vocalen; ze tamaiti () FFhen two vowels concur cet. 1. c. (?) Tah. Gramm. 14. Histor. philol. Abhandl. 1832. Bbbb 514 Lautsystem der Südsee- Sprachen; nake 'nake, für änake, der Sohn einzige, einzige (Lee. 127.). Es fallen auch Endvocale vor mit A und mit w anfangenden Wörtern aus, so dafs dann ein Consonant mit A zusammentrifft; ter’ hia für tere hia, bringe (Lee. 96.), k’ wai für ko wai, wer? (Lee. 116.) Im Tongischen findet das Zusammenziehen zweier Wörter, das wir oben doppelte Consonanten bilden sahen, auch auf andre Weise, und bei Vocalen statt, und zwar meist so, dafs ein Buchstabe wegfällt oder verändert wird. Ko und he, die bei den Artikeln vorkommen werden, geben koe, eben- so die Conjunction mo, und, moe, die Vergangenheits-Partikel na und das Pronomen ia, er, nai, dasselbe Pronomen und die Conjunction be, wenn, bea, die Vergangenheits-Partikel na und das Pronomen u, ich, neü. Das e des Artikels 4e verwandelt sich auch in der Zusammenziehung in ein a”): Bei den Buchstabenveränderungen darf die Verdopplung der Sylben und Wörter nicht übergangen werden, in welcher sich vorzüglich eigen- thümliche Lautgewohnheiten der Nationen aussprechen. In den Polynesi- schen Sprachen findet sie sich ungemein häufig, und bezeichnet feine und auch grammatische Unterschiede. Ich werde aber hier nicht von diesen, sondern nur von den materiellen Lautveränderungen reden. In diesem Be- tracht sind nun die verschiedenen Arten, wie die Verdoppelung im Tahiti- schen geschieht, folgende: Man wiederholt 1) entweder das ganze Wort; rairai, dünn; 2) oder die erste Sylbe des Worts, rarahi, iino, von rahi, grofs, ino, schlecht; 3) oder einen gröfseren Theil des Anfangs des Worts mit Auslassung des Endes desselben; paraparau, horohoroi, hohoe, von parau, sprechen, horoi, waschen, hoe, rudern; 4) oder umgekehrt das Ende des Worts mit Auslassung des Anfangs; opanipani, manaonao, -patiatia, von opani, verschliefsen, ma- nao, denken, patia, schlagen; 5) oder eine Sylbe in der Mitte des Worts; maitatai, pararahi, von maitai, gut, parahi, sitzen, wohnen. Diese verschiedenen Arten der Sylben- und Wortverdopplung wer- (') Martin. Yocab. v. foo. grammalische Buchstaben veränderungen. 8.37. 515 den bisweilen bei demselben Worte gebraucht. So entsteht von parahi so- wohl pararahi, als parahirahi (!). In der Tong. Sprache finden sich deutlich die beiden ersten Arten dieser Verdopplung; manumanu, obitoobitoobito, nofonofo und auch nonofo, bibiko, von manu, Schmerz, obito, ausnehmend, nofo, woh- nen, biko, schief. Im N. Seel. treffe ich deutlich nur die Wiederholung des ganzen Wortes an; wakawaka (Lee. 16.), kurakura, von waka, Boot, kura, roth. Es giebt aber so viele Wörter mit zwei ganz gleichen Anfangssylben, auch einige mit wiederholter Endsylbe (pakaukau, a kite), dafs man an die- sen Arten der Verdopplung kaum zweifeln kann. Ob die übrigen Arten Tahitischer Verdoppelung in diesen Sprachen auch vorkommen, oder ihnen fremd sind, mufs aus genauerer Untersuchung derselben hervorgehn (?). Im N. Seel. werden bisweilen, doch ohne grammatischen Grund, nur aussprachsweise, zwei durch ein 7 getrennte Sylben in eine zusammengezo- gen; so ahi, Feuer, in ai (?). Auch entstehen durch gänzliche Auswerfung von Sylben Abkürzungen, wie aus ohoki, zurückkehren, 0ho%ko, Handel treiben, oki, oko. Die Sprache bildet auch Composita, wo das letzte Ele- ment seinen Anfangsvocal verliert; zpa-nga (apa und anga), Vernach- lässigung, aire-nga, Gang, käi-nga, Mahlzeit, taö-nga, mit dem Speer Erworbenes, mütu-nga, Ende. Ob ein andrer Vocal, als @, wegfällt, wage ich nicht zu entscheiden. Mit dem Artikel /e zusammengezogen, bleibt anga unverändert, und wird tanga (*). (') Tah. Gramm., vorzüglich p.41-43., aber auch ».13. 32-34. 39. (?) [Im Haw. kommen sie alle in gleicher Art vor, wie ich unten bei der Polynes. Wort- bildung nachweisen werde. B.] (?) Lee. Focab. h.v. (*) [Von der Vocal-Elision im Haw. habe ich bei den Partikeln dieser Sprache Beispiele gegeben. Cham. erwähnt noch der des a von alii, Fürst; er bemerkt ferner, dafs in den Liedern der Missionare ungewöhnliche vorkommen, z.B. die der Partikel i sogar vor Con- sonanten durch einen Apostroph bezeichnet werde. Eine Elision vor einem Consonanten zeigt auch das Compositum makuwahine nach Cham., makuahine nach dem Wörter- buche, Mutter (dagegen makuakane, Vater), dessen erster Theil das Mal. zuar, alt, mit dem Präfix na ist. B.] Bbbb 2 516 Lautsy'stem der Südsee- Sprachen; $. 38. Allgemeine Bemerkungen über das Lautsystem der vier Sprachen. Die Zahl und Verschiedenheit der Vocale ist auffallend überwiegend über die der Consonanten, um so mehr, als man nicht vergessen darf, dafs die obige Aufzählung gewils nicht alle Schattirungen der Vocal- und Diph- thongen-Laute enthält, da sie, der Natur der Sache nach, in den Consonan- ten kaum unvollständig sein kann (!). Bei diesem Reichthum aber ist wieder der höchst wahrscheinliche Mangel eines reinen kurzen «a in allen vier Spra- chen sehr merkwürdig. Die Vocale können, zur Bildung neuer Lautverschiedenheiten, mit Zisch-, Kehl- und Nasenlauten verbunden sein. Dies ist aber in diesen Sprachen, vergleichungsweise mit andren, wenig der Fall. Indefs mögen hier unsre Nachrichten am mangelhaftesten sein, da so viele zusammenstofsende Vocale Zwischenspiranten wahrscheinlich machen. Auch beweist diese Un- vollständigkeit schon das S.512. 513. über einige Kehlvocale Gesagte; und Mehreres mag uns ganz fehlen. Wenigstens hat Monkhouse im Tah. eigne Bezeichnungen für Nasenlaute (die nach den Missionaren gar nicht darin vor- kommen) und für eine sehr starke Aspiration. Von den ersteren finde ich aber in seinem Wörterbuch kein Beispiel. Die letztere giebt er z.B. den Wörtern horo, laufen, hio, sehen, wogegen hopoi, senden, bringen, die sanfte hat. Die Missionare schreiben alle diese Wörter blofs mit A, welches also, wenn jene Angabe richtig ist, einen doppelten Laut anzeigt. Man mufs jedoch die Richtigkeit hiervon bezweifeln, da die Tah. Gramm. die harte Aspi- ration, die aber aus Martin’s Schilderung nirgends zu erkennen ist, als einen (') [Von dem grolsen Vocalreichthume liefert auch die Haw. Sprache merkwürdige Proben; Hr. v. Chamisso führt (S.7.) als eine solche das Wort Rooiaioia, beglaubigt, aus {ao durch das Verbalprüfix %oo und das Passivsuffix /@ gebildet, und einen ganzen Satz an, welcher nur aus Vocalen besteht: Va öia au, e ue ae oe ia li, e ao ae oeiaia,eiae oe ia ia, ua cet., ich bin es, grüfse du den Ii, lehre du ihn, sage du ihm, dals u.s. w. Diese Überfülle an Vocalen in den Südsee-Sprachen rührt besonders daher, dals sie, gegen die Sprachen des westlichen grolsen Hauptstammes gehalten, so oft die Consonanten im Anfang der Sylbe, und nicht blofs solche, welche sie nicht besitzen, sondern auch diejenigen , die sich in ihrem Lautsysteme wirklich befinden oder die sie in anderen Fällen durch ähnliche ihres Lautsystemes ersetzen, gänzlich wegwerfen, wie der Leser aus der vergleichenden Wort- tafel im ersten Abschnitte dieses Buches an vielen Beispielen ersehen kann. B.] allgemeine Bemerkungen darüber. 8. 38. 817 Punkt angiebt, in welchem sich die Tongische von allen übrigen Südsee- Sleal} d 8 Sprachen unterscheidet. Der Sylbenbau ist der einfachste, der nur irgend gefunden werden 8 & kann, und erlaubt in denjenigen Sprachen, die wieder die einfachsten von den vieren sind, nur eine geringe Anzahl von Sylben, im Tahit. etwa 250, im N. Seel., wenn es nicht mehr, als die angegebenen Diphthongen hat, kaum über 200. Indefs ist hierbei gar keine Rücksicht auf die Betonung ge- nommen, und überhaupt können solche Berechnungen bei so unvollständig bekannten Sprachen keine Genauigkeit gewähren. Man rechnet auf der einen P ö 5 Seite zu wenig, weil man nicht alle Lautschattirungen kennt, und auf der andren zu viel, weil nicht jede mögliche Sylbe darum auch in der Sprache wirklich vorhanden ist. Zur annähernden Vergleichung bleiben sie jedoch immer nützlich. Unter den Wörtern sind die einsylbigen bei weitem die seltneren. yolE, Die geringe Anzahl der Consonanten scheint davon der erste und hauptsäch- lichste Grund. Man findet aber auch nicht einmal die bei derselben mög- lichen Buchstabenverbindungen zu Wörtern Einer Sylbe, und endlich wird die Einsylbigkeit durch die Gewohnheit der Wiederholung derselben Svlbe NL I) zum Ausdruck des Begriffs gestört. In diesen letzteren Fällen läfst sich nicht ie) fe) immer mit Sicherheit behaupten, dafs die Wiederholung blofs den Begriff s I) 8 verstärke. Wenn z.B. meumeu Tah. dick heifst, so ist darum nicht ge- ’ ö sagt, dafs dieser Begriff schon ganz in meu liege. Alles in der Sprache wird 5 =) ö 5 ji durch die Gewohnheit gestempelt, und sie kann der verdoppelten Sylbe eine andre Schattirung des Begriffs, als der einfachen, anweisen (!). Selbst aber wo dies der Fall nicht ist, verliert doch die Sprache den Anschein der Ein- sylbigkeit ihrer Wörter. Die Verdopplung ist übrigens im Tahit. häufiger Alois > BRUNS ö 8 und mannigfaltiger gestaltet, als in den beiden andren Sprachen. Das Wichtigste und Charakteristischste in dem hier geschilderten Laut- system sind die wenigen grammatischen Lautveränderungen. Sie beweisen, dafs die Völker, unter welchen diese Sprachen entstanden, weder grofses Verlangen, noch Talent zu mannigfaltiger Behandlung des Lautes besafsen. In den Urhebern der Sanskritischen Sprachen hat sichtlich ein vorwaltendes (‘) Martin bemerkt ausdrücklich, dafs bei diesen Wiederholungen das einfache Wort bis- weilen gar nichts, bisweilen ganz etwas andres bedeutet. 518 Lautsystem der Südsee- Sprachen; Gefallen an kunstreicher Mischung und Verschlingung der Töne und ein fei- nes Gefühl, mit dem Laute zu symbolisiren, geherrscht. Dies mag grofsen- theils in der körperlichen Organisation liegen, und dem natürlichen, ver- schiedenartigen Gesange der Vögel vergleichbar sein. Allein der höhere Sprachsinn weifs sich dieser Eigenthümlichkeit zu bemächtigen, und es ent- wickeln sich zum Theil daraus die zartesten Feinheiten des grammatischen Baues. Das Chinesische hat keine einzige grammatische Lautveränderung aufzuweisen. In den Amerikanischen Sprachen sind dieselben ziemlich häu- fig. Die Südsee-Sprachen stehen auch hier zwischen beiden in der Mitte. Unter den hier betrachteten Sprachen unterscheidet sich das Laut- system der Tongischen sehr von dem der übrigen. Sie hat mehr Consonanten, unter welchen einige Doppelconsonanten sind, und besitzt allein Zischlaute. Ihr Sylbenbau ist weniger einfach, da Sylben mit Consonanten schlie- fsen, und einige mit Doppelconsonanten anfangen. Nach derselben Berech- nung, welche für die Tahitische Sprache 250 Sylben giebt, erhält man für die Tongische 33066. Endlich hat sie zwar auch wenig, aber doch mehr Lautveränderungen, als die übrigen. Am auffallendsten ist in dieser Verschiedenheit das Dasein der Zisch- laute. Sie sind indefs auch im Tongischen wenig häufig, und unter den ein- zigen im Wörterverzeichnifs aufgeführten zehn mit s anfangenden Wörtern sind zwei, von welchen ausdrücklich gesagt ist, dafs sie Wörter der Fidgi- Inseln sind, die nur in Tonga das Bürgerrecht gewonnen haben. Wenn ich in Forster’s handschriftlichen Nachrichten alle Wörter andrer Inseln, als die hier in Betrachtung kommen, durchgehe, so finde ich Zischlaute nur auf Na- mocka (Rotterdam) und Ea-oowhe (Middelburg), die beide Tonga-Inseln sind, hier aber nur in sehr kleiner Zahl, dann, und häufig, auf den beiden Hebridischen Inseln Tanna und Mallicollo. Zwischen den Hebriden und Tonga-Inseln liegen die Fidgi-Inseln. Östlich, nördlich und südlich bis nach Neu-Seeland, den Sandwich-Inseln und der OÖster-Insel, und auf allen die- sen selbst, ist mir kein Zischlaut vorgekommen. Diese Laute scheinen daher den Hebriden, vielleicht auch von ihnen aus westlich andren Inseln, und öst- lich den Fidgi-Inseln eigen, und bis auf die Tonga-Inseln, aber nicht weiter, übergegangen zu sein. Wenigstens verdient diese Bemerkung über die Ab- allgemeine Bemerkungen darüber. 8.38. d1° © © gränzung der Zischlaute in den Südsee-Sprachen weiterer Prüfung empfohlen zu werden, ob ich sie gleich bei weitem nicht als schon gehörig erwiesen annehmen möchte. Von dem abweichenden Charakter der Fidgi-Sprache und Bewohner ist schon oben gesprochen worden, so wie auch von dem Übergange Fidgischer Gebräuche und Erfindungen auf die Tonga- Inseln. Auch die Tah. Gramm. leitet die Eigenthümlichkeiten der Tongischen Laute von den Fidgi-Inseln, Neu-Caledonien, den Marianen und Diebes-Inseln, also immer von Westen her. Dem Tongischen gegenüber erscheinen in den hier betrachteten Punk- ten das Neu-Seeländische und Tahitische näher mit einander verwandt. Sie sind es namentlich in der Einfachheit des Sylbenbaues. Sie unterschei- den sich aber wieder wesentlich dadurch, dafs die Tah. Sprache häufigeres Zusammenstofsen von Vocalen, in der Mitte desselben Worts und am Ende und Anfang auf einander folgender Worte, und nach der Gramm. der Mis- sionare gar keinen Nasenlaut hat. In diesen beiden Eigenthümlichkeiten sind ihr das N. Seel. und Tong. entgegenzusetzen. Im Hawaiischen habe ich kei- nen Nasenlaut bemerkt; und da das N. Seel. und Tong. tangata, Mensch, auf den Fidgi-Inseln in zZamata und auf den Marquesas in anata (!) über- geht, so scheinen auch diesen Mundarten die Nasenlaute fremd. Unter den von Forster (*) angegebenen Wörtern der Öster-Insel finde ich kora- hängähä als Benennung der dortigen steinernen Götzenbilder. 8. 39. Die hier behandelten Sprachen sind so nahe mit einander verwandt, dafs sich regelmäfsige Buchstabenveränderungen aufstellen lassen, durch welche die Wörter der einen in die andere übergehen. Ich werde hier die hauptsächlichsten aus der Vergleichung der Wörterbücher zusammenziehen. Es wird dies zugleich den Nutzen haben, zu Bemerkungen Anlafs zu geben, ob in einem Wort das wesentlich Bedeutsame des Lauts mehr in den Voca- len oder den Consonanten liegt. Der Mensch z.B. heifst Tah. /aata, N. Seel. und Tong. tangata, auf den Marquesas-Inseln anata, auf den Fidgi-Inseln zamata, auf den Sandwich-Inseln kanaka. Man sollte daher (') Tah. Gramm. 4. (?) Handschrift. Wörter der Oster- Insel. Bl. 67. 2. 520 Lautsystem der Südsee- Sprachen: das Wesentliche des Lauts in dem sich wiederholenden « finden. Doch scheint das 7 auch ursprünglich darin. Dafs man wenigstens nicht immer auf den, allen Mundarten gemeinschaftlichen und einfachsten Laut gehen mufs, beweist der Name der Sonne. Sie heifst Tah., N. Seel. und in der Sprache der Öster-Insel ra, Tong. /aa, auf den Marquesas-Inseln a (!). Der Haupt- laut scheint also a. Vergleicht man aber dasselbe Wort bei Forster in noch mehr Mundarten (wie entstellt auch da die Laute sichtlich durch die Schrei- bung und die nicht gehörig vorgenommene Scheidung von Artikeln u. s. f. sind), so sieht man klar, dafs das Wesentliche des Wortes im r liegt, und dafs dasselbe zu denen gehört, die, weil sich eine natürliche Laut- Analogie in ihnen findet, durch sehr viele Sprachen gehen, wie das Ägyptische re, das Indische räja, unser roth u.s. f. beweisen. Auch zeigt diese Vergleichung, welche Mundarten einander in den Lauten näher, welche entfernter stehen. Denn so hangen anata, kanaka und /Zamata, als aus dem Nasenlaut von Zzangata entstanden, oder ihn ver- anlafst habend, näher mit ihm, als mit dem reinen taata, zusammen. Was aber hier als ursprünglich anzusehen ist, der nasale oder der klare Laut, und, wovon in der Folge gleich die Rede sein wird, das Zusammenstofsen der Vo- cale, oder das Einschieben von Consonanten, bleibt durchaus zweifelhaft; und auch hier möchte ich mich nicht immer für das scheinbar Einfachste er- klären. Regelmäfsige Buchstabenveränderungen (°). Ehe ich dieselben aufzähle, mufs ich bemerken, dafs sie nicht als feste für alle Wörter geltende Regeln, sondern nur als von einer Anzahl einzelner Fälle abgezogene Beobachtungen zu nehmen sind. 1. Das N. Seel. und Tong. schneiden von Tah. Wörtern ein Anfangs-« ab; Fufs: Tah. awae, N. Seel. wae wae, Tong. wae. 2. Ebenso das Tong. ein i; klein: Tah. und N. Seel. iti (Haw. iki), Tong. chi. 3. Tahitische Vocale nehmen im N. Seel. und Tong. ein k vor sich. So tritt k im N. Seel. und Tong., doch da seltener, vor Anfangsvocale, na- (‘) Tah. Gramm. 4. (?) Ich werde bei jeder nur ein oder ein paar Beispiele anführen; es versteht sich aber von selbst, dals ich meine Bemerkung immer auf eine gehörig beweisende Anzahl gründe. Buchstabenveränderungen zwischen den einzelnen Sprachen. 8.39. 521 mentlich zund o: schlecht: Tah. und Haw. ino, N. Seel. kino; du: Tah. und Haw. oe, N. Seel. koe, Tong. koi. Das N. Seel. hat aber auch dieselben Wörter in doppelter Form, mit und ohne Anfangs-k; ore und kore heifsen beide nicht, jedes hat aber eine verschiedene, andre Bedeutung daneben. 4. Im Tong. wird auch das N. Seel. die Tah. Wörter verstärkende An- fangs-k zu Ah geschwächt; Freude: Tah. oaoa, N. Seel. koa koa, Tong. hua. 5. Ein Tong. A tritt auch vor Tah. Wörter, die im N. Seel. ihren Anfangs- vocal behalten. S. nr. 9. 6. k tritt auch im N. Seel. und Tong. zwischen zwei Vocale in der Mitte Tah. Wörter; Fisch: Tah. und Haw. ia, N. Seel. und Tong. ika. 7. Das Tong. schwächt auch das N. Seel. Zwischen-k Tah. Wörter in g; untertauchen: Tah. duu, N.Seel. duku, Tong. hugu. S. Wie k, nehmen N. Seel. und Tong. Wörter, die im Tah. mit Vocalen anfangen, den Nasenlaut vor sich; Herz: Tah. aau, N. Seel. und Tong. ngakau. 9. Ebenso stellt sich der Nasenlaut im N. Seel. und Tong. zwischen Tah. Vocale; Name: Tah. ioa, N.Seel. ingoa, Tong. hingoa. 10. Tah. mit Vocalen anfangende Wörter erhalten im N. Seel. und Tong. ein Anfangs-m; recht (von der Hand): Tah. atau (Haw. akau), N. Seel. matau, Tong. matau. 11. Im Tong. tritt ma vor Wörter, die im Haw. mit einem Consonanten anfangen; Herz: Haw. puu, Tong. mafu. 12. Tah. Wörter nehmen zwischen ihre Vocale im N. Seel. ein A; wenig, klein: Tah. noinoi, N.Seel. nohinohi. 13. Dagegen verlieren auch Tah. Wörter Consonanten in den andren Mund- arten, jedoch nur A,wundr; kim Anfange der Worter; tief: Tah. hohonu, N.Seel. ohonu; 14. w ebenso im N. Seel. und Tong.; Feuer: Tah. wahie, N.Seel. und Haw. ahi, Tong. afi; 15. rin der Mitte der Wörter im Tongischen; greifen, einfangen: Tah. haru, Tong. faü; auch im Anfange; Baum, Holz: Tah. raau, N. Seel. rakau, Tong. akau. 16. Von Verwandlungen eines Consonanten in einen andren kenne ich zwi- Histor. philol. Abhandl. 1532. Ccce 17: 18. 19; Lautsystem der Südsee - Sprachen; schen der N. Seel. und Tah. Sprache folgende: A in der Mitte Tah. Wörter wird zu k in N. Seel.; pihai, Tah. nahe, piki, N. Seel. sich anhängen, andrängen. Dieser Fall gehört noch zu dem oben entwickel- ten Charakter des N. Seel., die Vocale Tah. Wörter auseinanderzuhalten. Das dem N. Seel. fehlende va Tah. Wörter wird zu #; Land, Erde: Tah. fenua, N. Seel. wenua;, das Weibliche von Thieren: Tah. ufa, N. Seel. uwha. So wie das N. Seel. und Tah. schon für sich r und d verwechseln, so auch in Wörtern, die beiden Sprachen angehören; kalt: Tah. maa- riri, N.Seel. maka ridi (!) und maka didi (?), drei: Tah. toru, N. Seel. todu. Fälle, wo ein r N. Seel. Wörter in Tah. in d überginge, finde ich für jetzt nicht. Tah. m wird N. Seel. zum Nasenlaut; Hand, und, nach bekannter Ana- logie, fünf, heifst Tah. rima, Hand N.Seel. dinga dinga, dagegen fünf dima, so dafs die Schwächung des Nasenlauts in m auch schon in der Sprache selbst liegt. Consonantenverwandlungen zwischen dem Tah. und Tong. Wie das Tah. selbst A und f verwechselt, so geht Tah. A} in Tong. f über; Wärme: Tah. mahana, Tong. mafanna. Das dem Tong. fehlende » der Tah. Wörter wird zu 2; Mitte: Tah. roto, Tong.loto; grofs, viel: Tah. rahi, Tong.lahi; Haus: Tah. fere, Tong. falle, Ohr: Tah. taria, Tong. telinga. Im Tong. ist Tah. r bisweilen z, wie auch das Tah. diese Consonanten in sich verwechselt; fünf: Tah. rima, Tong. nima. Tah. i (jedoch nur wenn z folgt) wird zuch; Ende: Tah. oti, Tong. ochi; klein: Tah. iti, Tong. chi. Tah. z wird zu A; der Tah. Artikel ze lautet Tong. he. S. auch nr. 7. Consonantenverwandlungen zwischen dem N. Seel. und Tong.—N. Seel. p wird zu f; das Tong. fi, flechten, und fihi fihi, in einander wir- ken, verweben, ist das N. Seel. piki, sich andrängen. N. Seel. A ist Tong. f. S. nr. 14. N.Seel. k wird Ah. S. nr. 25. Lee. Yocab. h.v. Lee. Pp- 68. Buchstabenveränderungen zwischen den einzelnen Sprachen. 8.39. 523 25. N. Seel. #« wird f; Land (nr. 17.), Tong. fonnua. 29. Da Tah. r N. Seel. zu d und Tong. zu ! wird, so geht N.Seel. d in 2 über; drei (nr. 18.), Tong. tolu. 30. Auf gleiche Weise (nr. 15. 19.) ist N. Seel. d bisweilen Tong. n; fünf, Tong. nima. 31. Tong. f ist bisweilen N. Seel. A; Wärme, N. Seel. mahana (nr.20.). 32. Das N. Seel. r ist immer Tong. /; Haus, N. Seel. ware (nr. 21.). 33. N. Seel. z vor ist Tong. ch; Ende, N. Seel. oti (nr.23.). Ich habe hier nur die allgemeinsten Beobachtungen von Lautverände- rungen gleicher Wörter aufgenommen, vorzugsweise solche, nach welchen sich ein Wort einer Sprache geradezu in die andere übersetzen läfst; die weniger sichren behalte ich dem Wörterbuche vor. Übergänge eines Vocals in einen andren habe ich gar nicht angeführt, weil ich keine hinreichend beständige Regel darin fand, obgleich einige in den obigen Beispielen vor- kommen (Land: Tah. fenua, N.Seel. wenua, Tong. fonnua), und an- dre (Blut: Tah. und N. Seel. 2010, Tong. tato) mir sonst bekannt sind. Vergleicht man die drei Sprachen unter einander, so läfst sich nicht behaupten, dafs in diesen Lautveränderungen irgend zwei auch nur in den meisten Punkten, als näher verwandt, der dritten gegenüberständen. Darin, die im Tah. so häufigen Vocale durch Gonsonanten zu trennen oder zu ver- stärken, bieten sich allerdings die N. Seel. und Tong. Sprache, bald durch gleiches, bald durch verschiedenes Verfahren, die Hand. Allein in dem Ge- brauche der Consonanten scheidet sich das Tong. durch den Mangel des r von den beiden andren, die in den Consonantenveränderungen überhaupt oft den gleichen Laut beibehalten. Dagegen trennt wieder der Mangel des f die N. Seel. Sprache von der Tongischen und Tahitischen. Über das, mir sehr unvollständig bekannte Hawaiische bemerke ich hier nur Folgendes: es verändert regelmäfsig das ? der andren drei Sprachen in k; Auge: Tah. und N. Seel. mata, Tong. matia, Haw. maka; es hat immer / statt des Tah. und N. Seel. r; Baum: Tah. raau, N.Seel. rakau, Haw. laau; es besitzt, wie es scheint, keinen Nasenlaut; Himmel: Haw. Zani, Tah. rai, N.Seel. rangi, Tong. langt; es läfst sehr oft, wie das Tah., die Vocale von Consonanten entblöfst, wo Cece 2 Die Redetheile ou [SS] mn das N. Seel. und Tong. solche hinzufügen; essen: N. Seel. kai, Tong. kei, Haw. ai; roth: N. Seel. kura, Tong. kula kula, Tah. ura ura, Haw. ula ula. Redetheile. 8.40. Es geht schon aus dem in der Einleitung über den allgemeinen gram- matischen Charakter dieser Sprachen Gesagten hervor, dafs sich dieselben von dem Chinesischen System, die grammatisch ganz unverändert bleibenden Wörter in gewisser, den Sinn der Zusammenfügung bedingender Ordnung auf einander folgen zu lassen, auf der einen Seite durch Wörter, welche die grammatischen Verhältnisse bezeichnen, auf der andren, und vielleicht eben darum, durch eine weniger strenge Wortstellung unterscheiden. Jene gram- matisch bezeichnenden Wörter sind zwar in der Regel von den Sachwörtern getrennt, es giebt aber auch, doch nur wenige, Fälle, wo sie sich denselben anschliefsen, und dies durch die Aufopferung eines ihrer Elemente unbe- zweifelt beweisen (s. oben $.37.); äpa-nga führt ebenso ein Suffixum bei sich, als Vernachlässig-ung. Wir haben ferner gesehen (S.477.), dafs die Hinzufügung dieser Wörter nicht immer gleich regelmäfsig geschieht. Es liegt daher hierin eine Andeutung, dafs diese Sprachen sich nur in einer An- näherung zur grammatischen Bezeichnung, in einem Mittelzustande zwischen dem Chinesischen und den dem Sanskritischen Baue zustrebenden befinden. Den Spuren dieser merkwürdigen Erscheinung ist es vorzüglich wichtig mit der äufsersten Sorgfalt nachzugehen; und sie werden unkenntlich, und ver- wischen sich beinahe ganz, wenn man dem Gang der Grammatik der San- skritischen Sprachen folgt, von der Voraussetzung beginnt, dafs jeder Rede- theil grammatisch bezeichnet werden mufs, Paradigmen aufstellt u.s.f. Um daher den eigenthümlichen Bau dieser Sprachen in nichts zu verdunkeln, werde ich hier damit anfangen, zuerst eine Zergliederung der grammatischen Partikeln zu geben, und daran nachher die Untersuchung knüpfen, ob und wie die Redetheile bis zur Möglichkeit bestimmter grammatischer Rede- fügung in diesen Sprachen bezeichnet werden. Unter Partikel verstehe ich hier aber nicht, wie unsre Grammatiken thun, eine oder mehrere Ulassen der nach unsrer Abtheilung abgegränzten in den Südsee-Sprachen. 8.40. 525 Redetheile. Ich bediene mich dieses Ausdrucks blofs der Kürze wegen, und begreife darunter alle diejenigen Wörter, welche, sie mögen nun einen er- kennbaren Sachbegriff haben oder nicht, ausschliefslich oder hauptsächlich in der Sprache bestimmt sind, Beziehungen der Redeverbindung, also gram- matische Begriffe, oder allgemeine Bezeichnungsformen (wie unser heit, thum u. s. f. und die Indischen Kridanta und Taddhita-Suffixa) anzudeuten. Die Chinesen nennen diese Wörter nicht übel leere Wörter, obgleich, genau genommen, nur wahre Expletiva so heifsen dürfen. Man mufs daher hier nicht alle Wörter der Classen suchen, die bei uns Partikeln heifsen, und nicht wiederum blofs diese. Alle Wörter, welche, wie die meisten Ad- verbia, keine grammatische Bestimmung haben, verweise ich ins Wörterbuch, dagegen ich mehrere grammatisch angewendete Adverbia hier abhandle. Ge- nau läfst sich die Gränze nicht ziehen, weil in der Natur selbst der Über- gang vom vollen zum leeren Wort ein allmählicher ist. Was nun, nach unsren Begriffen von Redetheilen, die hier aufzuführenden Partikeln eigent- lich sind, lasse ich für jetzt gänzlich dahingestellt. Ich bleibe hier bei dem Historischen stehen, und über jene Frage läfst sich nur philosophiren. Sie wird aber, und ausführlich, in einem der folgenden Abschnitte zur Sprache kommen. Aus der Zergliederung der Partikeln wird dann schon die Natur die- ser Sprachen hervorgehen, und ihr Verhältnifs zur Grammatik noch mehr aus der Betrachtung der Redetheile. Ich habe in einer andren Schrift (') zu zeigen versucht, dafs die Partikeln, die sogenannten leeren Wörter der Chinesischen Sprache, nicht den Endzweck grammatischer Bezeichnung er- ie) füllen, oder vielmehr nicht einmal diesen Endzweck wirklich haben. Hr. Abel-Remusat hat das Gegentheil behauptet, und will die Eigenthümlich- keit des Chinesischen einzig darin finden, dafs die Verhältnifswörter sich nicht mit den Sachwörtern in der Aussprache verbinden und vermischen. Ohne hier in die Gründe dieses gleich scharfsinnigen und sachkundigen Geg- ners einzugehen, erwähne ich seiner Behauptung blofs deshalb, weil die von ihm (Z.c. p. 106.) gegebene Ansicht des Chinesischen eine vollkommen treue Schilderung des Polynesischen Sprachbaues, dem auch die Verschmelzung (') Lettre & M. Abel-R&musat sur le genie de la langue Chinoise. p.28-39., mit den zu dieser Stelle gehörenden Anmerkungen, namentlich nt.13. p. 106. 5236 Die Redetheile der Partikeln fast gänzlich fremd ist, sein würde, wenn die Polynesischen Partikeln wahre grammatische wären, was ich vor ihrer Zergliederung dahin- gestellt lassen will. Wirklich solche müssen einen bestimmten grammatischen Begriff mit sich führen, und, wenn auch ihr Ursprung ein anderer ist, dem- selben getreu bleiben; sie dürfen den grammatischen Formen im Rede- gebrauch wenigstens nur in seltenen Ausnahmen fehlen, jede nur einer, oder dieselbe doch nur sehr nahe verwandten Formen angehören, und müssen durch ihren Begriff selbst auf eine bestimmte und reine Eintheilung dieser Formen führen. Nur mit diesen Eigenschaften versehen, können sie der Sprache ein wahrhaft grammatisches Gepräge aufdrücken; und, aus, der Nation wirklich eigenthümlichem, grammatischem Sprachsinn entstanden, werden sie von selbst diese Eigenschaften an sich tragen. Wo es dagegen dem Sprachsinn an dieser scharfen Bestimmtheit und energischen Lebendig- keit fehlt, da nehmen auch die Partikeln einen andren Charakter an. Sie bleiben, meistentheils von Raum - und Zeitverhältnissen hergenommen, ihrer materiellen Bedeutung nahe, werden zwar auch, da dem Menschen die all- gemeinen grammatischen Gesetze immer beiwohnen, nach grammatischen Analogieen gebraucht, zeigen aber in diesem Gebrauch den Mangel scharfer und richtiger Sonderung der grammatischen Formen, begleiten dieselben nicht immer, erscheinen zugleich bei mehreren, wenig mit einander ver- wandten, und nicht selten auch da, wo ihnen gar keine grammatische Be- deutung beizulegen ist. In diesen Fällen werden sie sogar zu blofs ausfüllen- den, dem Sinne gar nichts hinzufügenden. Denn man sollte, meiner Über- zeugung nach, keine solche, nur aus zu logischer und einseitiger Sprach- ansicht entstehende, Scheu vor der Annahme blofs ausfüllender Partikeln g in den Sinn hineinbringen, so läfst sich dieselbe weder übertragen, noch mit Worten be- haben. Mögen sie auch noch einen Schatten der Bedeutun stimmt umgränzen; und es liegt im naiven und melodischen Sprachgebrauch, hier und da Laute anzuwenden, nur um sie die Rede anklingen oder aus- tönen zu lassen. Dies erklärt den Gebrauch mancher Partikeln Homer’s und des feinsten Atticismus. Oft tritt auch Gewohnheit hinzu. Bisweilen beziehen sich auch Partikeln auf die Vertheilung der Redesätze, nicht um, als wahre Conjunctionen, ihre Verhältnisse anzudeuten, aber um, gleich- sam als laute Interpunctionszeichen, zu Ruhepunkten des Gedanken zu dienen. in den Südsee- Sprachen. 8.40. 327 Ich glaubte bei Sprachen, in welchen, da sie gar keine Flexion be- sitzen, die ganze Grammatik auf Partikeln beruht, diese kurze Übersicht der möglichen Natur derselben ihrer Zergliederung selbst vorausschicken zu müssen. Bei dieser werde ich die Partikeln nach der Verwandtschaft ihres Gebrauchs auf einander folgen lassen. Die Polynesischen Sprachen haben das Eigenthümliche, dafs sie die Sachwörter meistentheils mit Partikeln ein- führen, welche die Grammatiker mit Recht und mit Unrecht Artikel nen- nen. Diese werde ich zuerst stellen, dann diejenigen, welche die Verhält- nisse der Begriffe, räumliche, chronische und logische, angeben, endlich die zum Verbum gehörenden. Allein auch mit dieser Classification würde man, wollte man sie strenge durchführen, der Sprache etwas Fremdes aufdringen. Es giebt Partikeln, die allen drei Classen angehören. Ich führe daher jede Partikel hinter einander für sich aus, und bediene mich jener Eintheilung blofs als eines ungefähren Anhaltpunktes. Um das Auffinden der einzelnen Partikeln zu erleichtern, werde ich alle den alphabetischen Wörterverzeich- nissen einverleiben. Die drei hier betrachteten Sprachen werde ich zwar immer mit einan- der vergleichen, allein doch, um Verwirrung zu vermeiden, die Partikeln jeder besonders aufführen. Da, soviel ich aus den Sprachproben sehen kann, die Tahitische Sprache den gröfsten, die Tongische den wenigsten Gebrauch von denselben macht, so werde ich jene anfangen, diese beschliefsen lassen. Tahitische Partikeln. e — ist allen drei Dialekten gemein, und nimmt im Tah., jedoch nur in dem einzigen Wort weiahi, einen w-Laut vor sich. 1) ist es eine Bejahungs - und Versicherungs-Partikel, ja (Gramm. 35.). 2) geht es unmittelbar vor den Substantiven da, wo weder Bestimmung, : noch Nachdruck verlangt wird, voran, sowohl im Singular, e faata, ein Mensch, als im Plural, e raau, Bäume, e atua outou, Götter (seid) ihr (Joh. 10, 34.); es wird aber auch auf ganz gleiche Weise vor Zahlwörter, e pae tausani, fünf tausend (Joh. 6,10.), erua ahuru, zwei zehn, zwanzig (Arithm. p.2.), e Zahi (wofür auch wetahi), ein, was wieder als Artikel dient (Gramm. p.9.), vor Infinitive, e haapti, iv 4 m 52 1 10 S Tahitische Partikeln: e. 8.41. lehren (Gramm. 26.), und vor Wörter gesetzt, die, unsrem Begriff nach, Adverbien, Präpositionen u.s.f. sind, so vor adu, dort: e adu, weg, hinweg; vor rahi, viel, und rawe, sehr; vor die Frage-Partikel aha, die aber auch allein gebraucht wird, e aha, wer, was? vor Verneinun- gen, jedoch, nach der Grammatik (p.35.), nur von gegenwärtiger und künftiger, nicht vergangener Zeit, e ere, e ore;, vor muri, nach, was sehr begreiflich ist, da mure Ende heifst: e muri, nachher, darauf (Joh. 5,14.). Indem e sich, als unbestimmter Artikel, ebenso vor einen gan- zen Satz, als vor ein einzelnes Nomen stellt, wird es zu einer Conjunc- tion, welche einen Satz vom andren abhängig macht, bei uns dafs. Joh. 10,38. ia faaroo hoi oulou etei rolo iaute Medua, eteiroto hoi au iana, wörtlich: auf-dafs glaubet auch ihr ein (d.h. dafs) in Mitte in mir der Vater, ein (d.h. dafs) in Mitte auch ich in-ihm, d.h. auf dafs ihr glaubet, dafs der Vater in mir ist und ich in ihm. Ebenso ite aera oia e ua cet. (s. die Folge unten nr. 98.), wufste (erfuhr) dar- auf er ein (d.h. dafs) u.s. f. (Joh. 4, 47.) (') Bisweilen steht e auch mit Nachdruck, aore e taataiite ite Atua, nicht Ein Mensch hat ge- sehen Gott (Joh. 1, 18). ist es, als Präposition, das Casuszeichen des Instrumentalis oder Abla- tivs, e mea hinaarohia e au te parau maitai, eine Sache ge- liebt von mir das Wort gute (Gramm. 19.), d.h. das Evangelium wird von mir geliebt; e ua itehia wau e ratou (Joh. 10, 14.), und wirklich gekannt ich (bin) von ihnen (s. unten nr. 75.). bezeichnet es den Vocativus, wohl als blofse Interjection, e te fatu, o Herr! (Joh. 9, 36.). vermuthlich in gleicher Bedeutung geht es dem Imperativus voran, den Paradigmen der Grammatik nach zwar nur den 3. Personen, al- lein in der Übersetzung des Evang. Joh. auch den zweiten: e haamai- taiite Atua, preise Gott (9, 24.), e haapao i ta'u parau, haltet ihr meine Worte (14, 15.). (‘) In diesen Fällen, vorzüglich wenn ein andres e unmittelbar folgt, so dafs eines Arti- kel des ganzen Satzes, das andre des Verbums oder Substantivs desselben ist (wie Joh. 10, 34.), machen die Übersetzer des Evang. Joh. wohl ein Komma nach dem den Satz einführenden e. Ma n darf sich aber dadurch nicht verleiten lassen, dies e für eine am Ende der Sätze ste- hende Ausfüllungs-Partikel zu halten. Tahitische Partikeln; e. 8.41. 529 6) ist es Zeichen des Futurums (Gramm. 20.); e nana iho e parau mai, und von sich selbst wird er sprechen (Joh. 9, 21.). 7) als begleitende Partikel des Präsens giebt die Gramm. e nicht an, und scheint diese Bestimmung ihm eher abzusprechen; aber bei den Para- digmen des Passivums steht es (p.23.) allerdings so (obgleich wieder p- 30. te), und in der Übersetzung des Ev. Joh. steht bei dem Präsens ganz gewöhnlich e; e parau adu wauia outou, ich spreche zu euch (10, 1.). 8) wird es im Ev. Joh. auch beim Präteritum gebraucht; e fono wau ia outou, ich sendete euch (4, 39.). Auch in der eigenthümlichen Ansicht des Volkes scheint e allen Zei- ten anzugehören, da es sich mit den Verneinungs-Partikeln aller Zeiten (s. unt. nr. 87.) zusammen findet, e aore Joh. 16,5., ee ore Joh. 16, 22., e eita Joh. 16, 10. 9) ist es eine Conjunction, die Wörter verbindet, Zeruiete ao, die Nacht und den Tag (Gramm. 37.), no te oire o Anederea e Petero ra, von der Stadt des Andreas und Petrus (Joh. 1, 44.), allein auch trennt, teie anei etera, dies hier oder das dort (Gramm. 37.); so auch Sätze, ena te ubuta cet., aber von der Thür u. s. w. (Joh. 10, 2. 10) endlich steht e bei Interjectionen der Verwunderung; aue te piri e! aue te poupou e! (Gramm. 38.) piri und poupou sind sichtlich Sub- stantiva, das letztere scheint das N. Seel. pupu, Menge, Fülle. Man sieht, wie unendlich schwankend der grammatische Gebrauch dieser Partikel ist. Dem natürlichen Zusammenhange ihrer Bedeutungen nach, erkläre ich mir dieselbe folgendergestalt. Ich nehme sie als einen an- klingenden Laut, der die Aufmerksamkeit anregen (nr. 12. 13.), auf etwas wirklich Vorhandenes versichernd hinweisen soll. Die bejahende Kraft ist also (nr. 2.) die ursprüngliche Bedeutung. Auf diese Weise steht die Partikel vor allen Arten der Wörter, sie mögen, unsren Begriffen nach, einen Arti- kel ertragen können oder nicht (nr. 3-10. 14-16.), vor dem Nomen und dem Verbum (dafs nur gewisse Tempora sie vor sich nehmen sollten, fällt als scharfe Charakteristik über den Haufen), gleichergestalt vor Sätzen oder Wörtern, ohne darauf zu achten, ob sie zu verbinden oder zu trennen sind (nr. 18.). In diesem höchst allgemeinen Gebrauch wird sie aber dadurch be- schränkt, dafs sie, gegen das ihr zur Seite stehende ze, unbestimmter und Histor. philol. Abhandl. 1832. Dddd 14 15 17 18 19 20 530 Tahitische Partikeln; e; te. 8.41. nachdrucksloser ist. Dies kann in der Unbedeutendheit ihres Lautes, und ihrem nur allgemein bejahenden, aussagenden Sinne liegen. Von da aus er- leidet nun ihre Anwendung Einschränkungen, die grammatisch bedeutsam werden können, und es vielleicht in Hinsicht der Tempora zum Theil ge- worden sind. Der einzige Fall, der in dem eben Gesagten seine Erklärung nicht fin- det, ist der, wo e (nr.11.) durch, von heifst. Von diesem wird bei den Redetheilen weiter gesprochen werden. 21 Ein von der Partikel, wie es scheint, ganz verschiedenes Wort ist das im Ev. Joh. immer circumflectirt geschriebene &, welches ein andrer be- deutet und dem N. Seel. ke, Tong. gehe entspricht. Von diesem sehe man das Wörterverzeichnifs. Über die Bedeutung der Partikel selbst s. die N. Seel. (unt. nr. 142.) 22 le — dem Tah. und N. Seel. gemeinschaftlich, im Tong. he. 23 1) Es wird auf ganz gleiche Weise, als unser bestimmter Artikel, vor Substantiven gebraucht, im Singular, ze mahana, der Tag (Joh. 6, 54.), 24 und im Plural, fe mau mea, die mehreren Dinge (Joh. 4, 45.); auch vor Fragewörtern, no te aha? aus was? aus welchem Grunde? (Gramm. p. 35.) 25 und zeigt seine bestimmende Natur dadurch, dafs es nicht vor den Cardinal-, dagegen vor den Ordinalzahlen steht, ze ono, der sechste (Joh. 4, 6.) (!). 26 2) Dem Verbum wird dieser Artikel nur im Präsens und Imperfectum vorgesetzt; te haere nei au, ich gehe (Joh. 21, 3.), tetia ra Jesu, Jesus stand (Joh. 21, 4.). Wenn es dem Futurum wirklich ganz fremd ist, so kann dies nur darin liegen, dafs die Zukunft immer ungewifs ist, obgleich auf der andren Seite gerade der bestimmende Wille das nachdrucksvollere Wort suchen könnte. 27 teie ist ein Pron. demonstrat., dieses hier, und ebenso Zei, was je- doch auch als relat. dient. Da aber eie gerade dieselbe Bedeutung hat, so ist es zweifelhaft, ob der Artikel von diesem Pronomen abstammt, oder das letztere sein Z/ dem Artikel verdankt. (') Liefse sich ohne Unbilligkeit von Übersetzungen, die, von Fremden gemacht, in un- vollkommenen Druckereien gedruckt werden, Genauigkeit fordern, so mülste man sich wun- dern, dals Joh. 10,1. e eia ia e te haru, ein Dieb der und der Räuber, steht, wo beide Substantiva den gleichen Artikel erheischen (Luther: wer nicht zu Thüre hinein gehet u. s. w., der ist ein Dieb und ein Mörder). Tahitische Partikeln: te; o. 8.41. 5 te hoe. Diese Zusammensetzung sollte, der Abstammung nach, blofs Eine bestimmte, einzige Sache bedeuten. Denn Ze ist bestimmend, und Aoe bedeutet für sich allein, eigentlich ein abgesondertes Ganzes, wie das ent- sprechende Tong. Wort foe oder foi zeigt, das ein runder Körper, Ball, Kugel, dann aber auch eins heifst, und das N. Seel. poi lautet, dort aber nur Ball ist. Als einzig steht Aoe, aber von Ze getrennt, Joh. 11, 52. ia haabutubutu ra oiaite wahi hoeite tamarii a te Alua, dafs versammle er in den Ort Einen die Kinder Gottes. Gewöhnlich aber dient es als unbestimmter Artikel (Gramm. 9.), haere adura oia ite hoe wahi i pihai iho ite fenua aihere ra, ging fort er nach einem Ort in der Nähe von dem Lande wüsten (Joh. 11,54.) (!). o — N. Seel. und Tong. ko. Ein eigner, vorzüglich den persönlichen Pronominen, o wau, ich, o oe, du, und den Eigennamen, wo man ihn, wie in Otahiti, Ohuahine, erst wegnehmen muf[s, um den Namen rein zu er- halten, gewidmeter Artikel. Er steht aber auch vor dem demonstrativen : Pronomen Zei da, wo wir der, welcher sagen, o wau te maa e ora i, o lei pou mai mai te rai, ich bin die Speise, die lebendige, die, welche herabsteigt hierher vom Himmel (Joh. 6, 51.); vor mea, Ding, wenn da- durch eine nicht namentlich angegebene Person angezeigt wird, o mea, ein gewisser; vor Ortsadverbien, zo na, dort (Gramm. 34., s. ein Beispiel unten nr.97.), vor tahi, eins, in der Bedeutung einzig, Zamaidi otahi, Sohn der einzige (Gramm. 36.), u. s. f. Der Laut ist daher ein Artikel der Individualität und Persönlichkeit, : dadurch unterschieden von Ze, dafs er ein wirkliches eignes Wesen andeutet. Dieser Begriff bleibt auch der vorherrschende da, wo o mit fe zusam- mengestellt wird, eine Verbindung, welcher das Tong. koe (ko he) ent- spricht. So wird es gebraucht vor Substantiven zu nachdrucksvollerer Be- fe) stimmung, o fe tamaidi a te taata, der Sohn von dem Menschen, d.h. des Menschen Sohn (Joh. 3, 13.), vorzüglich aber vor Verben, woraus alsdann, dem Sinn nach, entweder Partieipien, oder Redensarten, wie (') [Noch ein Beispiel führt der Verf. in nr.56. an: tehoe maa pape, ein wenig Wasser. Einheits- Artikel ist es auch ob. S.472.v. und, da aber durch ein fremdes Wort vom Subst. getrennt, $.475.8. Allein für sich bedeutet es jemand S.471.11. Mit dem Pluralzeichen pae nach sich, drückt es einige aus: Ze parahi noa ra te (die Yah. Gramm. $.18. hat hier zo, zwei Zeilen früher aber te) Roe pae, einige sitzen mülsig da. B.] Dddd2 29 30 31 38 39 40 41 43 532 Tahitische Partikeln; o: a. $.41. wir sie mit wer bilden, werden, o te parau ite parau nona iho ra, der Sprechende die Worte von sich selbst, d.h. wer von sich selbst redet (Joh. 7, 18.), o te ore e hinaaro mai iau ra, wer nicht liebet mich (Joh. 14,24.) ('). o (im N. Seel. gleichfalls o, und niemals ko) ist auch eine Präposition; dies ist aber, soviel ich sehen kann, ein ganz verschiedenes Wort, und wird weiter unten (nr. 67. u. flgd.) gemeinschaftlich mit no und zo abgehandelt werden. Über die Ableitung s. das N. Seel. (unt. nr. 158.) a — N.Seel. ka und a; das Tong. ka scheint verschieden. Ich finde a vor den Zahlen, vor verneinenden und fragenden Partikeln, aore, nicht, ahea, warum (?)? vor den 2. Personen des Imperativs, Joh. 6, 12. a haa- putu, sammelt. In dem ersten Gebrauch scheint es blofs eine Lautveränderung von e, im zweiten soll « der vergangenen Zeit, e den beiden andren (?) gehören, der dritte scheint, wie wir oben (nr. 13.) gesehen, schwankend und will- kührlich. Allein der wahre Sinn und der bestimmte Unterschied von e bleiben mir dunkel. Warum steht z.B. vor den Zahlen von 1 bis 10 immer a, arua, 2, atoru, 3, u.s.f., vor den Zehnern dagegen e, erua ahuru, 2mal 10, 20, etoru ahuru, 30, u.s.f., und dann bei den Hunderten und Tau- senden wieder a, arua rau, 200, atahi mano, 1000? (Arithm. p.1. 2.) Ich finde auch a in Verbindungen, in welchen ich seine Bedeutung gar nicht einsehe; so Joh. 12, 5., und vor hoi, wie sonst ra steht, Joh. 5, 20. In vielen Stellen des Evang. Joh. (5, 20. 6, 70.71. 12, 37.) stöfst man auf ein circumflectirtes, also langes a (@). Sollte das nicht dasselbe sein, was im N. Seel. (s. unt. nr. 164. 169.) Dauer, Währung anzeigt? Der Begriff läfst (') Wenn die Gramm. o ze auch als Conjunction, dafs nicht, Engl. zest, p.37. auf- führt, so ist das ein Beispiel, wie, aus Milsverstand eigenthümlicher Ausdrucksweisen, die Bedeutungen der Wörter fälschlich vervielfältigt werden. Die angeführte Redensart e ara ote pohe hoi (Gramm. take care, lest he should die) heifst blofs: gebt Acht, der da todt auch, und ist ein figürlich verstärkter Ausdruck der nahen Todesgefahr. [Doch heist o im Haw. damit nicht. B.] (*) [@hea oder afea heilst aber nach nr.131. wann? von der Zukunft. B.] (°) [mach nr.129. soll aber e ore von der Vergangenheit und Zukunft gebraucht wer- den. B.] Tahitische Partikeln; a; na. $.41. D38 sich den obigen Stellen anpassen; aored hoiitaeitoura hora mau, nicht (ist) fortwährend - jetzt (es) gekommen zu meiner Stunde wahren, d.h. meine Zeit ist noch nicht erfüllt (Joh. 7, 8.). Endlich ist @ auch ein Suffixum des Passivums (Gramm. p.20.), ite-a, gewufst werden. S. unt. nr. 125. Von der Präposition a, die N. Seel. immer a, niemals ka ist, s. unten nr.67. u. flgd. ra — hat mehrere Bedeutungen, und man kann unterscheiden: 1) die Bezeichnung des Plurals, wenn die Menge unbestimmt oder sehr klein ist; eaha to outou na manao? was (sind) eure Gedanken? ia tii ra ratouina medua o taua taalta ra, dafs sie herbeiführten die El- tern von diesem Menschen (Joh. 9, 18.). Es ist das N. Seel. nga, das aber dort allgemeiner gebraucht wird. 2) Die Präposition, s. unt. nr. 67. u. flgd. 3) Das Ortsadverbium, die Stelle, wo die angeredete Person steht, im Gegensatz mit nei, hier, der Stelle der redenden (Gramm. 34.). Für dasselbe Adverbium halte ich das dem Präteritum, überhaupt aber oft dem Verbum hinzugefügte na, das auch im Tongischen Vergangenheits- Partikel ist. Dem Ausdruck von Handlungen werden oft Ortsadverbien bei- gegeben, und diese finden dann Anwendung auf die Zeit. So ist nei, hier, dem Präsens, na dem Präteritum vorzugsweise eigen. Vielleicht mufs man hierher rechnen, dafs na auch zuerst, der Ord- nung nach, heifst, als ginge man in der Reihenbestimmung von der Ferne auf sich zu, o oe na, du zuerst (Gramm. 35.). 4) Den anregenden Aufruf na, siehe hier! was auch dem N. Seel. eigen ist, verlängert in naha (Gramm. 36.), wohl gleich mit dem Tong. naa, welches jedoch nur in fekka naa, vom Beschwichtigen unruhiger Kinder, gebraucht wird. Inaha, siehe! (Joh. 12, 19.) In dieser Bedeutung nehme ich das Wort in Joh. 17,17. o to parau na te parau mau, Lu- ther: dein Wort ist die Wahrheit, Tah. das dein Wort siehe! das Wort wahre. Die Stelle ist aber merkwürdig, weil na hier wirklich das Verbum substantivum vertritt. 5) Das Verbum na, sagen, sprechen; es wird ganz als ein Verbum ge- braucht, ina reira adura oia, er sprach dort, Joh. 11, 51., und an meh- reren andren Stellen. 44 45 46 47 48 49 50 51 53 54 a a 56 534 Tahitische Partikeln; na; ma, maa, mau. $.41. In der Zusammensetzung mit dem verneinenden ai und ei, aina, eina, scheint es dem Sinn nichts Eignes hinzuzufügen, da in der Anwendung die- ser Partikeln auf die verschiedenen Zeiten nur die ersten Sylben, a, ai, e, ei, wechseln, aber die Nachsylben, na, ma, pa, ta, durch alle durchgehen (Gramm. 35.). In der Ableitung des Worts in diesen verschiedenen Bedeutungen son- dre ich die des Plurals von den übrigen ab. Mit jener kommt das N. Seel. nga, mit diesen sehr genau das N. Seel. na überein. In der Bedeutung von sprechen finde ich das Wort zwar in dieser Sprache nicht, aber in einer allgemeineren, welche diesen Tahitischen Sprachgebrauch aufklärt. Denn nach Lee (Focab. v. ana) ist na: hinausstellen, hinauszeigen (putting or shewing it forth), was sehr gut auf sprechen angewendet werden kann. Zu- gleich aber zeigt dies die Verwandtschaft dieser Bedeutung mit der Orts- bezeichnung. Na ist dort und dort hinstellen, und die adverbiale Be- deutung ist sichtbar die ursprüngliche. Die verbale wird im Geist hinzu- verstanden und wurde vermuthlich anfänglich durch die Geberde angedeu- tet. No erklärt Lee (Focab. v. ano) durch den Ort, wo etwas hinausgestellt wird (station). Es ist aber in der hier allein wichtigen Bedeutung des Con- sonanten eins mit na. Der Gebrauch als Präposition mufs wohl aus den Vo- calen erklärt werden, die Consonanten fügen nur den Unterschied gegen ta und Zo hinzu. ma, maa, mau — Das Thatsächliche des Gebrauchs dieser verwandten Partikeln ist folgendes: 1) maa wird, als ein gleichsam partitiver Artikel, vor Substantive ge- setzt, die zusammenhangende und individuell untheilbare Dinge bedeuten, um eine gewisse (Juantität zu bezeichnen: maa pape, etwas Wasser, maa matai, ein Wind, und nimmt dann auch die vorigen Artikel an: Zzehoe maa pape, ein bischen Wasser, te maa fenua a Jacoba i horoa du no ta- natamaidirano Josepha, das Stück Land (Luther: Dörflein), (welches) Jacob gab weg seinem Sohne Joseph (Joh. 4, 5.), fe maa parau, nach dem Englischen Bibelausdruck Zhat saying (das Gesprochene, Joh. 4, 37.). 2) ma finde ich nicht so gebraucht. Es hängt aber bei Zahlen die klei- nere an die gröfsere an; ahuru ma toru, 10 und 3. Man sagt auch (Joh. 6,13.) ahuru e ma piti, 12. Dies findet seine Erklärung im N. Seel. (unt. nr. 150. u. flgd.), und heifst wörtlich: 10 und Gesellschaft (nämlich) zwei. Tahitische Partikeln; ma, maa, mau; tau: pue, hui. $.41. 535 Aufserdem (auch in allen drei Mundarten) die Präposition für. 3) mau. bezeichnet vor Benennungen individuell theilbarer Gegen- stände eine bestimmte oder unbestimmte Vielheit: fetia, Stern, mau fetia, Sterne, fana mau pipi, seine Jünger (Joh. 6, 16.). Der Unterschied zwischen maa und mau ist also wie der zwischen dem Engl. much und many. 4) Im Tah. und N. Seel. findet sich ma, im Tong. mau in den Pro- nominalformen des ausschliefsenden, also Verbindung des Redenden mit an- dren anzeigenden Plurals der 1. Person, Tah. ma-ua, ma-tou. Geht man nun dem Zusammenhange und dem Ursprung dieser Aus- drücke nach, so liegen ihnen die Begriffe der Vielheit und der Zerstückelung (von denen dieser der frühere sein mag) zum Grunde. Im N. Seel. ist ma: eine Gesellschaft, ein Haufe Menschen (Lee. 57. party), maha: viel, maka: ein plötzlicher Ausbruch, im Tong. ma: ein Mundvoll, ein Bissen, mama kauen, nicht zum Essen, wo es /amu heifst, sondern zum blofsen Zerbröckeln, mafa: Rifs, Borste, mau viel, doch nur bei gewissen Gegenständen, maumau: zerbrechen, zerstören. Wie auch das Tah. maa, Speise, damit zusammenhängt, s. im Wörterb. tau — als Pluralzeichen, wie mau, vor individuell theilbaren Ge- genständen, aber, wie na, von kleiner Zahl, jedoch in nicht weiter angege- bener Verschiedenheit von beiden gebraucht. Im Tah. und N. Seel. findet sich za, im Tong. tau in den Pronominal- formen des einschliefsenden, das Zusammentreffen des Redenden mit dem Angeredeten bezeichnenden Plurals der 1. Person. Der Ursprung des Ausdrucks wird durch das N. Seel. zau, ein Bündel, 2) begegnen, deutlich (!). pue und hut — sollen eine zusammengehörende Anzahl individuell theil- barer Gegenstände anzeigen, also Oollectiv-Artikel sein, pue arii, die ober- sten Häuptlinge, auch: die königliche Familie. Der Begriff wird aber nicht immer collectiv genommen; e o e toopiti pue pipi ana ra, Joh. 1, 35., wo nur zwei aus den Jüngern gemeint sind (und zwei seiner Jünger); na te hui tupuna ra, von den Voreltern (Joh. 7, 22.). (') [Namentlich wird es durch das Tong. kaw aufgeklärt, s. unten Tong. Partikeln. B.] 58 60 61 63 66 67 68 69 536 Tahitische Partikeln; 100: a,na,ta,0,no,to. $.41. N. Seel. ist puke: Hügel. too — (N. Seel. toko, Tong. toka) ist, der Bedeutung nach, unser Stück, wird aber nur von Personen gebraucht; Zoopiti (s. nr.65.), Personen zwei, toofanu, ein unbestimmtes Pronomen, Leute (!), Zoohia, wie viele? a, na, ta, 0, no, to — sind sämmtlich Präpositionen, ein An- gehören bezeichnend. In den Vocalen liegt der feine Unterschied, dafs « ein Angehören als Eigenthum, o ein unbestimmteres bezeichnet, wovon ausführlicher bei den Redetheilen. Dafs durch die Consonanten ein Unterschied bewirkt würde, kann ich im Tah. nicht finden. Joh. 10, 33., wo als Ursachen der Steinigung die Werke der Gotteslästerung entgegengesetzt sind, und also dieselbe Präposi- tion gebraucht sein müfste, heifst es to te ohipa maitai (um des guten Werks willen) und no te tuhi (um der Gotteslästerung willen). Das Ver- bum act. wird oft so ausgedrückt, dafs der Handelnde im Genitiv voraus- geht, dann das Verbum, als seine Sache, folgt. Hier nun dienen na, ta und a: na te Atua i hamani te rai, von Gott machen. der Himmel, d.h. Gott machte den Himmel (Gramm. p.37.); ete mau mea toa ta oei ho mai iau ra, und die Dinge alle von dir geben her zu mir, d.h. und alles, was du mir gegeben hast (Joh. 17, 7.). Wenn es dennoch einen Unterschied giebt, so ist er wohl dem der Adverbien na, dort, also entfernter, Zeie, jetzt, also näher, zu vergleichen, und dies pafst wirklich auf das erste der gegebenen Beispiele, wo die Werke frühere, die Gotteslästerung die angeb- lich eben geschehene ist. Ebenso werden na und no mehr, als ta und to, im Anfang von Redensarten (z.B. in allen Überschriften der Capitel des Ev. Joh.) gebraucht, wo sie sich nicht auf etwas unmittelbar Vorhergegangenes, Gegenwärtiges beziehn. Allein es läfst sich auch dies nicht durchführen, wie man an einem schlagenden Beispiel Joh. 17, 10. sieht: e to u atoa ra, no oeia; e to oe ra, nou ia, und das von mir alles, von dir dies; das von dir, von mir dies, d.h. und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; wo vollkommene Verwechslung, ohne allen sichtba- ren Grund, ist. (') [e Zoofanu mau Pharisea, einige Pharisäer. Tah. Gramm. $.18. B.] Tahitische Partikeln; i,ia. $.41. 937 na soll, nach der Gramm. (37.), auch für heifsen, und auch no steht wirklich so Joh. 17, 19., no ratou, für sie. Die Begriffe gränzen sehr nahe an einander. ta bildet aufserdem, als Vorschlagssylbe, Causalverba. 2 ia — Die Grammatik nennt i Casuszeichen, Präposition im Da- tiv, Accusativ und Ablativ, Vergleichungs-Partikel beim Comparativus, Zei- chen des Perfectums, und Conjunction, und fügt (p. 40.) noch hinzu, dafs es bisweilen blofs ausfüllend ist. Es ist die häufigste aller Tahitischen Par- tikeln, und es giebt schwerlich einen Vers des Evangeliums, in dem sie sich nicht findet. Ihr Gebrauch ist aber darum doch bestimmt, und ich glaube nicht einmal, dafs sie je blofs ausfüllend ist. In der N. Seel. Sprache sind die mannigfaltigen Bedeutungen des Tah. i zwischen zwei Partikeln, ki und i, vertheilt; und da sich begreifen läfst, dafs ki und i (weil die Tahitier kein % aussprechen) in i übergingen, nie aber, wie aus dem einfachen i hätte können das doppelte ki und ö entsprin- gen, so nehme ich an, dafs in i eigentlich zwei verschiedene Wörter stecken, welche einzeln betrachtet werden müssen. Der nach dem N. Seel. zu bestimmende Unterschied ist nun darin fest, dafs ki niemals beim Verbum gebraucht wird, immer das ist, was wir Prä- position oder Casuszeichen nennen würden, und auch in dieser Eigenschaft den Begriff des Instrumentalis ausschliefst, dafs dagegen i diese Bedeutung festhält und zur Zeitbezeichnung beim Verbum gebraucht wird. Allein darin fliefsen wieder beide Partikein in einander, dafs das N. Seel. i (obgleich Lee es nicht erwähnt) bisweilen auch gerade wie ki gebraucht wird, und wenig- stens kia beim Instrumentalis, wie z (s. unt. nr. 200.). Nimmt man beide Partikeln, insofern sie Casuszeichen gleichkommen, zusammen, so stehen ihnen die (Genitiv-) Partikeln a, na, ta, 0,no,to ent- gegen, deren Gebiet sie niemals berühren; sonst aber giebt es keine denk- bare Casusrichtung, auf die sie nicht bezogen werden könnten; und nur in der des Instrumentalis giebt es im Tahit. noch e (oben nr. 11.), das sich aber auf die Fälle zu beschränken scheint, wo das Passivzeichen hia voraus- geht. 4 or Das dem N. Seel. ki entsprechende i. Es drückt eine Richtung auf 76 einen Gegenstand, ein Sein in, bei, mit einer Sache aus, und entspricht also wohl unsrem Dativ und unsrer Präposition in, wird aber auch da ge- Histor. philol. Abhandl. 1832. Eeee Ds } Da } 50 8 538 Tahitische Partikeln; i,ia. 8.41. braucht, wo das Wort, blofs als directer Gegenstand einer Handlung, im Ac- cusativ steht: ua parau adura oia i tana mau pipi, sagte heraus er seinen Jüngern (Joh. 6, 12.); wa duu adura i te mau pipi ra, ver- theilte (er) heraus den Jüngern (Joh. 6, 11.); aita outouiiteitonareo, nicht ihr habt gehört seine Stimme (Joh. 5, 37.); ei faaamu raa duiteie nei mau taala, zum machen essen diese vielen Menschen (Joh. 6, 5.); haere adura Jesu i nia i te hoe moua, e parahi ihorairaro, ging fort Jesus hinauf auf einen Berg, und setzte sich nieder (Joh. 6, 3.). Der Gebrauch vor andren Präpositionen, die dadurch noch Substantiv- Eigenschaft behalten, ist sehr häufig. Bisweilen scheint ö eine Bedeutung zu haben, die dem eben Gesagten entgegenläuft, nämlich die von aus: ia hopoi e adu oe ia ratou i teie nei ao, dafs tragest hinweg du sie aus dieser hier Welt (Joh. 17, 15.). Fer- ner Joh. 4, 30. (s. unt. nr. 98.) In diesen Fällen liegt aber die Bedeutung von aus in dem adu und mai-mai, und das zugleich stehende i bezeichnet gerade das darin Sein, den Ort, in dem das Wegtragen geschah, von welchem das her ausgeht. Auf ähnliche Weise läfst sich Joh. 12, 34. erklären: ö ite aenei matou i te ture ra, wissen hier wir aus dem Gesetz (durch das Gesetz). Hier kann indefs auch i das andre sein, welches auch N. Seel. i heifst. i wird auch, wie unser gegen, bei Vergleichungen gebraucht; e iti teie itera, ist klein dies gegen jenes (Gramm. 14.), e rahi Tahiti i Moorea, Tahiti ist gröfser, als Moorea (ib.), e rahi tana e faariro ei pipietana e bapetizo ra i ta Joane, grofs sein Machen zu Jüngern und sein Tau- fen gegen (das) von Johannes ([wie] Jesus mehr Jünger machte und taufte, als Johannes) (Joh. 4, 1.). Es deutet endlich sogar den Nominativ an. S. ein Beispiel Joh. 4, 29. (unten nr. 129.) Allein alsdann ist dieser Nominativ von einem andren, das ausdrückliche oder ausgelassene Verbum regierenden, abhängig: ist dieser nicht der Messias? gleichsam wie: verhält sich dieser nicht zum Messias? \ ia hat, wie man aus dem Vorigen schon sieht, sehr oft dieselbe Be- deutung, als i allein, bei Bezeichnung des Dativs und Accusativs (!). Uber (') Joh. 17,12. na’u ia ratou i tiai i to ioa na, ich hielt sie (ia raztou) in dei- Tahitische Partikeln; i,ia. 8.41. 939 einen möglichen Unterschied zwischen i und za, wie ki und kia im N. Seel., s. unten nr. 197. Es wird aber aufserdem auch. als Conjunetion gebraucht, und nimmt seine Bedeutung alsdann vom Begriff des Dativs, dem Zweck, der Bestimmung her. Dadurch wird es im Verbalausdruck zur Bezeichnung des bedingten Futurums, und tritt so in directen Gegensatz mit i. So ist es zu erklären, wenn ia in der Grammatik durch wenn und bis übersetzt (p. 37.), ein Zukunfts- Adverbium (p.7.) genannt, und als Charak- teristik des Subjunctivus (p. 23.) gebraucht wird, und wenn es häufig unsrem dafs entspricht. Zu bemerken ist jedoch, dafs es als Zukunfts- Adverbium ice ausgesprochen werden soll: ia ore te taata ia fanau i te pape e te warua, wenn nicht der Mensch geboren werden wird in dem Wasser und dem Geiste (Luther: es sei denn, dafs jemand geboren werde. Joh. 3, 5.); ia faaroo oulou iana, dafs glaubet ihr an ihn (Joh. 6, 29.); e tiai adu wau e ia tae mai oia ra, will warten ich, bis (dafs) kommt her er (Gramm. p.37.). i (aber im Ev. Joh. immer circumflectirt) heifst voll, erfüllt sein, feat: anfüllen (Joh. 2,7. 16,6.); im N. Seel. sind ki, waka ki dasselbe, und ki ki: dicht an einander hangen, zusammenstecken. Hiervon stammt die Partikel sichtbarlich ab. Wieder von ihr selbst herkommend scheint die Bedeutung des N. Seel. ki, Art der Anrede (manner of address), Unter- redung (!). Im Tong. heifst sie gi, gia, glate. Die im N. Seel. auch z lautende Partikel. In der Bedeutung des Instrumentalis habe ich bisher nur za gefunden: ua oti ia'u, geendet (ist) durch mich (Joh. 17, 4.). Bei dem Verbum ist 7 Zeichen der Vergangenheit: 2 amu na to ma- tou hui medua i te manaite fenua aihere ra, gegessen haben von euch die Väter das Manna in dem Lande wüsten (Joh. 6, 31.); aore te mau pipi i ite i taua mau parau nei i mulaa iho ra, nicht die Jünger wufsten (verstanden) diese Worte hier im ersten (zuerst) (Joh. 12, 16.); mai tau medua i here mai iau nei ra, wie mein Vater geliebt hat mich nem Namen. Die Gramm. scheint mir hier fälschlich ia für das Pron. (p.18.) zu nehmen. Ebenso, nur anders gestellt, ist ua ite ra wau ia outou, kenne ich euch (ia outou) (Joh. 5, 42.). (') [Dieses letzte ki ist das Haw. i, sprechen, reden. B.] Eeee 2 82 83 84 5 540 Tahitische Partikeln; i,ia; tei,ti, ei. 8.41. hier (Joh. 15, 9.); i haapao outou i tau ra parau, habt gehalten ihr meine Worte (d.h. Gebote. Joh. 15, 10.); no te mea aore ratou i ite iana, von der Sache (deshalb weil) nicht sie kannten ihn (Joh. 15, 21.). 86 Ob i allemal Vergangenheit andeutet, und nie bei einer gegenwärtigen Handlung stehen kann, ist sehr schwer zu sagen. Welcher Zeit ein Ereignifs angehöre, so kann es in der Rede, nach der Darstellungsweise des Reden- den, in eine andre versetzt werden. So lassen sich, wenn man auch durch- gängige Richtigkeit in der Übersetzung annimmt, viele Stellen des Tahit. 87 Evang. Joh. erklären, wo i im Präsens zu stehen scheint. Dafs die in der Sprache liegende Ansicht von i die einer Vergangenheits-Partikel ist, beweist der Umstand, dafs es in verneinenden Sätzen ausschliefslich nur mit aore, der verneinenden Vergangenheits-Partikel, zusammensteht, was (oben nr. 17.) mit e der umgekehrte Fall ist. 88 Im N. Seel. ist i auch ein Substantivum, und bedeutet den Mittelpunkt, namentlich den Mittelpunkt der Bewegung, dann Macht, Gröfse, endlich the vital part of Ihe body. Die erste dieser Bedeutungen pafst vortrefilich auf die Partikel ki, und beweist, dafs @ und ki ursprünglich wohl dasselbe Wort, nur in doppelter Aussprache, und nachher durch den Sprachgebrauch ge- schieden, sind. ia ist zwar als Partikel im N. Seel. nicht gebräuchlich, greift aber durch seine Bedeutung: Richtung, Lauf, z.B. eines Stroms, in die der obigen Par- tikeln ein. 89 teı, Et: ei — in. tei (ti soll gleichbedeutend sein) steht, gerade wie i, vor andren Prä- positionen, Zei raro, unten, lei roto, immitten. 90 ei wird in der Grammatik gar nicht erwähnt, kommt aber im Ev. Joh. oft vor. Nach der Bedeutung in diesen Stellen, und nach der durchgehen- den Analogie, in der Partikeln und Pronomina mit und ohne 7 einander ent- sprechen (Ze, e,tena, ena,tera, era, teie, eie), halte ich es aber für eine Lautveränderung von Zei, der jedoch der Sprachgebrauch einen Schatten 9ı andrer Bedeutung gegeben haben mag. In Präpositionen finde ich es sel- 92 ten, doch Joh. 5, 26. ei roto iana iho, in ihm, ganz wie tei roto; da- gegen auch in Bedeutungen, wie Zei nicht steht: ia riro ratou atoa ei hoe, auf dafs kommen sie alle in eins (Luther: auf dafs sie alle eins sein. Joh.17,21.); ia tiai mai rä oe ia ratou eiaha eiino, dafs bewahrest Tahitische Partikeln: tei, ti, ei: mai, adu. 8.41. 541 du sie, dafs sie nicht (seien) im Übel (Luther: dafs du sie bewahrest vor dem Übel. Joh. 17,15.); mai ia oe i faariro ia'u ei Aposeiolo, her zu dir (d.h. gleichwie du) hast gemacht kommen mich zum (als) Apostel (Luther: gleichwie du mich gesandt hast. Joh. 17, 18.). Man vergleiche oben nr. 76. Joh. 6, 5., wo ei mit dem Infinitiv zusammen ein Gerundium bildet; z iritihia ei parau Tahiti, eröffnet (erklärt) in Tahitischer Sprache (d.h. in sie übersetzt) (Titel der Übers. des Ev. Joh.); ua horoa mai hoi oia i to te Tamaidi, ei ora toa tona ei rolo iana iho, gab her auch er zu (dem) des Sohnes (d.h. dem Sohn) zum Leben auch sein immitten ihm selbst (Luther: [denn wie der Vater das Leben hat in ihm selbst,] also hat er dem Sohne gegeben das Leben zu haben in ihm selbst. Joh. 5, 26.). Er gab dem Sohne; nun folgt die durch ei ausge- drückte Bestimmung, die sich aber nicht blofs auf das unmittelbar dahinter stehende Leben, sondern auf den ganzen nachfolgenden Satz bezieht, dafs auch Leben sein sei in ihm, dafs er Leben in sich habe. In die- sem richtigen Gefühl haben die Missionare hinter zamaidi ein Komma ge- setzt, das aber, der einheimischen Construction nach, falsch ist. Ei wird hier dem Sinn nach zur Conjunction. maı, adu, auch alu — Adverbien, welche die Richtung einer Bewegung anzeigen, und zwar mai auf den angenommenen Standpunkt zu, her, adu von dem angenommenen Standpunkt weg, hin. Uneultivirte Völ- ker bezeichnen diese Ortsverhältnisse mit grofser und scharfer Genauigkeit, aber sehr oft da, wo sie uns unnütz erscheinen. Sie vertreten bei ihnen da- her die Stelle der grammatischen Beziehungs -Bezeichnungen, werden aber auch bisweilen ganz unnöthige blofse Gewohnheits-Partikeln. Die eben ge- nannten haben den bestimmtesten grammatischen Gebrauch im Tong. Die Richtung vom Standpunkt hinweg wird aber da wieder unterschieden in die zur angeredeten Person, atu, und die zu einer dritten, fremden, angi; und da der Standpunkt streng immer in den Redenden gesetzt wird, so werden mei, atu und angi dadurch, vollkommen dem Pronomen ähnlich, zu Be- zeichnungen der drei Personen. Im N.Seel. und Tah. kann ich die Rich- tung nach dem dritten Ort nicht entdecken (!); das N. Seel. macht von atu (') angi führt, der Buchstabenverwechslung nach, auf anı. Das Tahitische ani, mit fa« verbunden, heilst auch weggeben. Ani scheint aber doch nichts mit jenem Adverbium ge- 93 94 95 96 98 34 Tahitische Partikeln; mai, adu. 8.41. . viel geringeren und von mai bei weitem nicht so häufigen Gebrauch, als das Tah., wo beide in jeder Zeile vorkommen, und wo besonders adu, mit ra verbunden (adura, und abgekürzt dura), in den meisten Fällen ohne allen Nachtheil des Sinnes weggenommen werden können. Im Tah. lassen sich aber diese Adverbien nicht nach einem einmal an- genommenen Standpunkt erklären, sondern man sieht erst aus ihnen, wohin der Standpunkt versetzt ist; ua parau maira oia ia raua, sagte her er zu ihnen beiden (Joh. 1, 39.), ua parau adura Jesu ia ratou, sagte hin Jesus zu ihnen (Joh. 2, 7.). In beiden Stellen ist der Sinn derselbe, aber der Standpunkt verschieden genommen. Dagegen ist, wo es auch ganz gleich scheint, bei genauerer Untersuchung, bisweilen ein feiner Unterschied be- obachtet. Ein merkwürdiges Beispiel ist hiervon Joh. 1, 39. Jesus spricht: kommt her, sehet, « haere mai, a hio, sie kamen hin, haere adura raua (weil sie ihren Platz verlassen haben), und sahen seinen Wohnort, eite adura iltona parahi raa (weil das Unbekannte, das man sieht und kennen lernt, immer aufser dem Standpunkt des Sehenden liegt), und blieben dort (!) diesen Tag, e parahi adura io naitaua mahana ra (weil dort immer fern ist). Andre Stellen erhalten eine logische Symmetrie der Darstellung durch den Gegensatz. So wechseln sich bei Rede und Erwiederung die beiden Ad- verbien ab: ua parau maira te medua wahine o Jesu iana iho, sagte her die Mutter von Jesus zu ihm (Joh. 2, 3.), uva parau adura Je- su iana, sagte hin Jesus zu ihr (Joh. 2, 4.), worin der Begriff des Antwor- tens liegt. mai doppelt, einmal vor und einmal nach einem Nomen gesetzt, hat die Bedeutung von aus; und wenn dies Nomen den Begriff nicht er- schöpft, sondern selbst nur einer Präposition gleichkommt, so folgt der wahre Gegenstand mit der Partikel i nach: ua tae mai Jesu i Galilea mai Judea mai, kam her Jesus nach Galiläa her Judäa her, d.h. Jesus kam aus Judäa nach Galiläa (Joh. 4, 47.); haere adura ratou iana ra, mein zu haben; es heilst bitten, fordern, und wird mit allen Personen verbunden (Joh. 4,9.10.). Fordern machen kann leicht mit weggeben, was davon der Erfolg ist, ver- wechselt werden. (') [[Luther: bei ihm. B.] Tahitische Partikeln; mai, adu; nei;iho. S.41. 943 mai roto maiite oire ra, gingen hin sie zu ihm, her Mitte (Inneres) her in der Stadt (d.h. her aus dem Inneren in der Stadt, und schlechtweg aus der Stadt (Joh. 4, 30.). Da jede Vergleichung ein Heranziehen einer Sache zu einer andren ist, so dient mai zum Ausdruck der Gleichheit, in einzelnen Sätzen, und in ver- schiedenen, auf einander bezogenen (gleichwie, wie — so). Der zweite Satz hat keine eigne Partikel, enthält aber gewöhnlich Roi, auch. Die verglichene Sache steht hinter mai mit oder ohne ia, zu: mai iana te rahi, her zu ihm die Gröfse, ihm gleich an Gröfse; mai te medua ra, e ora tona tei roto iana iho, ua horoa mai hoi oia cet., her (zum) Vater, ein Leben sein immitten in ihm selbst (wie der Vater Leben hat in sich), hat gegeben her auch er cet. (Joh. 5, 26.); mai ia oe i faariro ia’u ei Aposetolo na oeiteie nei ao ra, ua faariro hoi au cet., her zu dir hast machen kommen mich als Apostel von dir in diese hier Welt, mache kommen auch ich u.s. f. (gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt. Joh. 17, 18.) adu bezeichnet bei Vergleichungen den Abstand einer Sache von der andren; rahi adu, grofs weit über, viel gröfser. adu heifst N. Seel. folgen, verfolgen, treiben, und dies ist sicht- bar dasselbe Wort mit der Partikel, obgleich diese im N. Seel. atu ist. nei — hier, der Gegensatz von ma, dort, dient, wie dieses zur Be- zeichnung der Vergangenheit (oben nr. 49.), so zu der der Gegenwart; e te ite nei au, und das Sehen hier ich (und ich sehe. Joh. 9, 15.). nei und na bilden zusammen Gegensätze in der Construction; eaha oe te ati Juda na i ani mai aiiauite wahine o Samaria neii te pape? wie du (von) dem Volk Juda dort, hast gefordert her von mir, dem Weibe von Samaria, hier das Wasser? (Luther: wie bittest du von mir zu trinken, so du ein Jude bist, und ich ein Samaritisches Weib? Joh. 4, 9.) ıho — als Adverbium nahe, dicht bei (close to. Gramm. 37.); als Zusatz zum persönlichen Pronomen selbst, auch eigen: ua inu oia iho e tana mau tamarii, tvank er selbst und seine Kinder (Joh. 4, 12.); e rawe rahi hoi tei faaroo i tana iho parau, und sehr viele auch (waren), die glaubten wegen seines eigenen Wortes (Luther: und viel mehrere glaubten um seines Worts willen. Joh. 4, 41.). Es ist das N. Seel. kiko, in welchem die ursprüngliche Bedeutung liegt. 99 100 101 544 Tahitische Partikeln; iho: ae: roa; hau; ino; ua. 5.41 Dies heifst nämlich: das Fleisch des Menschen, der Nahrungssaft der Pflan- zen. Daher die Bedeutung selbst, und die adverbiale dicht daneben. 103 Wie wir oben von adu (nr. 100.) gesehen haben, so giebt es auch an- dre den Grad einer Eigenschaft bestimmende Wörter, welche die Stelle der Comparative und Superlative vertreten, wie 104 ae — ein wenig, emea maitai ae, ein Ding gut ein wenig (näm- lich mehr), ein schwacher Grad des Comparativs. 105 Bisweilen allein, vorzüglich aber mit nei oder ra verbunden, dient ae auch als Adverbium der Vergangenheit und kleiner Örtsverschiedenheiten nach allen Richtungen hin: ua parau aera ratou, sprachen darauf sie (!) (Joh. 4, 42.). 106 Diese Partikeln stehn aber auch da, wo keine materielle Orts- und Zeit- bestimmung ist, nur um das Fortschreiten der Rede und die Verbindung der Sätze anzudeuten: a toopae aenei hoi a oe tane, denn fünf sind deine Männer gewesen (Luther: fünf Männer hast du gehabt. Joh. 4, 18.); e ite aera Jesu, erkannte also J. (Luther: da nun der Herr inne ward. Joh. 4, 1.) 107 Oft ist die Modification des Sinnes so leise, dafs ze blofs ausfüllend wird (s. unt. nr. 129. Anm. 1.). 108 roa — eig. lang. N.Seel. ebenso, Tong. /oa. Ein höherer Grad des Comparativs (?). 109 hau — in der Gramm. h'au geschrieben (ob. 8. 37.), soll (Gramm. 13.) bedeuten, dafs eine Sache die andre übertrifft (outstretches or outdoes), ua hau teie i te maoro, dies ist länger, eig. übertrifft in der Länge. Was das Wort eigentlich ist, errathe ich nicht. Doch könnte das N. Seel. kau, allein, blofs (so viel mehr, dafs das Andre verschwindet), damit zusammenhangen. 110 ıno — N.Seel. kino, schlecht, dient nach einer, sich auch in an- dren Volksmundarten findenden Analogie als Superlativ-Partikel; rahi ino, übermäfsig (abscheulich) grofs. 111 ta — Die Bedeutung dieser Partikel wird sogleich klar werden, wenn man sieht, was im Wörterverzeichnifs auseinandergesetzt werden wird, ') [Luther hat nur sprachen, nicht darauf. B. pP (?) [Es ist gemeint, dafs es, wie das Haw. ?oa, sehr beim Ad). bedeutet; es steht nach demselben: rahi roa, sehr grols, 'Tah. Gramm. $.13. B.] u Tahitische Partikeln; ua. $.41. 45 dafs die ursprüngliche Bedeutung derselben beginnen (N. Seel. waka hua, beginnen machen), annähern, kommen ist. In dieser finde ich va jedoch nur in der N. Seel. Mundart, die es dagegen nicht zur Partikel anwendet. Von der Bedeutung des Beginnens aus, bezeichnet ua zwar das wirkliche Dasein einer Sache oder Beschaffenheit, vor Eigenschafts - und Handlungs- wörtern, aber immer ausschliefslich nur die jedesmal gegenwärtig gewor- dene, mit ausdrücklich darunter verstandener früherer Verschiedenheit. Wenn daher ua dem Verbum sein gleichgestellt wird, so ist dies zwar an sich richtig, führt aber doch irre, da es eigentlich dem werden, im Per- fectum genommen, entspricht: ua polo, ua meumeu, es ist jetzt kurz, jetzt dick, da es vorher nicht so war, also kurz, dick geworden. Bei Handlungswörtern hat es durchaus keine andre Bedeutung, sondern zeigt immer das vorher nicht vorhandene, nun entstandene Dasein an. Es bezeichnet also immer die Gegenwart. Da aber die so entstehende Gegen- wart in alle drei Zeiten verlegt werden kann, so ist es ganz richtig, was die Verfasser der Tah. Gramm. sagen, dafs es nicht als ein Zeichen eines unsrer Tempora angesehen werden kann ('). Der Vergangenheit entgegengesetzte Gegenwart bezeichnet za Joh. 16, 29. Jesus hatte erst in Gleichnissen, dann geradezu und eigentlich gespro- chen; seine Jünger sagen ihm: ua parau papu hua mai oeitena na, sprichst (papu hua muls das maßonric des Textes, oder das plainly der Engl. Übersetzung sein (?)) her u.s.w. In diesen Worten allein liegt schon durch ua, dafs Jesus vorher verdeckt redete. In seinem eigenthümlichen Sinn ist ua oft von bewundernswürdig pas- sendem Gebrauch; Joh. 2,24., wo gesagt wird, dafs Jesus sich nicht den Juden vertraute, dia ro aürev ywwszew ravras, ist va gebraucht, ua ite oia ia ratou atoa, kannte er sie alle. Ua bezeichnet hier kein Präteritum (was die Deutsche und Englische Bibelübersetzung hier brauchen), sondern das jedesmalige Entstehen, immer Werdende der Herzenskenntnils. Es wird in (') Tah. Gramm. p.32., wo sehr unklar über den wahren Verbalgebrauch von ua ge- sprochen wird, und wo man deutlich sieht, was hervorkommt, wenn man nach unsren Be- griffen in solchen Sprachen herumbascht. Ua soll ein zweites Futurum, ein drittes Präteri- tum, ein Plusquamperfectum sein! (°) [[Haw. heilst papu: Ebne, 2) plain!y, clear!y. Luther übersetzt: nun redest du frei heraus. B.] Histor. philel. Abhandl. 1832. F£ff 112 113 114 115 116 546 Tahitische Partikeln: ua. 8.41. der Erzählung ganz gewöhnlich gebraucht, um die immer entstehenden Er- eignisse vorzutragen, und entspricht da meistentheils in den Übersetzungen dem erzählenden Präteritum. Man sieht, wie genau hierauf der Begriff des Kommens pafst; ua parau adura Jesus iana, sprach Jesus zu ihm, ist nichts andres, als: kommt Sprechen Jesus zu ihm. Wo aber bestimmt die Vergangenheit angedeutet werden mufs, fällt ua hinweg. Hiervon geben Joh. 9, 20. und 23. ein treffliches Beispiel. In der ersten Stelle, wo blofs die Folge der Erzählung fortgeht, heifst es: ua pa- rau maira na medua nona ra, sagten her die Eltern von ihm; in der zweiten, wo dieses nun bestimmt Geschehene erklärt werden soll, heifst es: iparau adu ai na medua nona ra, haben gesagt hin dort die Eltern von ihm. Der Text hat in beiden Fällen den Aoristus, und unsre Über- setzung 8 den Entstehen die Rede ist, entspricht va unsrem Futurum, hat aber immer en das Imperfeetum. Wenn von einem in der Zukunft zu erwarten- seinen eigenthümlichen Sinn der eben gewordenen Gegenwart: ia roaroa iti ae eita adura outou e hio maiia u, eroaroailiaecra hoi ua hio mai outou ia’u, wenn weit-weit klein wenig, nicht werdet ihr sehen mich, und weit-weit klein wenig (gleichsam plötzlich) sehet her ihr mich (Luther: über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein Klei- nes, so werdet ihr mich sehen. Joh. 16, 16.). In beiden Sätzen fordert der Sinn das Futurum; im ersten ist es an der negativen Partikel und dem Ver- bum (eita-e) bezeichnet, im zweiten aber viel ausdrucksvoller die Partikel der gewordenen Gegenwart gebraucht. Awawahi na teie nei nao, e ua rui toru anae, ua tia faahou ia ia’u, zerstöret diesen hier Tempel, und (wa, gleichsam: es sind da) Nächte drei nur, stehet neu gemacht er durch mich (Luther: brechet diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten. Joh. 2, 19.). wa ist auch zu Redensarten tauglich, die bei uns den Conjunctiv er- fordern, wenn nämlich von etwas gesprochen wird, was nicht gewesen ist, und unter gewissen Voraussetzungen gewesen sein würde. Wo Jesus zur Samariterin sagt: wenn du erkennetest die Gabe Gottes — —, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser (Joh. 4, 10.), heifsen diese letz- ten Worte Tahitisch: e ua horoa oia i ie pape ora na oe, und giebt er das Wasser lebendige dein. Wir könnten auf ähnliche Weise sagen: wenn du erkenntest, siehe! du bittest ihn, und siehe! er giebt dir. Denn oftenbar Tahitische Partikeln; ua; ra. $.41. 547 liegt, gegen unsren kalten Ausdruck durch Futurum und Conjunctiv eine Versinnlichung in dem wa. In der Stelle Joh. 2, 19. (s. nr. 115.) hat das erste ua, gegen seinen in der Grammatik angegebenen Gebrauch, weder ein Adjectivum, noch Ver- bum, sondern ein Substantivum nach sich, und zeigt dadurch, dafs es, auch beim Adjectivum, gar nicht eine Art Artikel, und beim Verbum keine Zeit- partikel ist, sondern den Begriff des auf die angegebene Weise bestimmten Seins oder vielmehr Entstehens vollständig in sich enthält. In den beiden andren Mundarten finde ich kein dem Tahit. ua genau entsprechendes Wort, obgleich das N. Seel. ka im Gebrauch, und das Tong. gua auch im Laut damit Ähnlichkeit hat. ra — wird in der Gramm. die Charakteristik des Imperfectums, ein Ortsadverbium, eine trennende Conjunction, und eine emphatische Partikel genannt. Richtiger aber ist es, zu sagen, dafs es bei allen Arten von Sätzen und Wörtern vorkommt, dafs sich aber an keiner Stelle eine bestimmte Be- deutung davon angeben läfst. Keine andre Tah. Partikel ist so häufig, und keine scheint so blofs ein aus Gewohnheit überall eingeschobener Laut; bald ist sie allein, bald hängt sie sich an andre Wörter an, wie an mai, adu u.s.f. Der Begriff der Anregung scheint ihr zum Grunde zu liegen. Ara (wo- von sie wohl eine Abkürzung ist, wie das N. Seel. ra oki von ara oki, ja, Lee. 54.) heifst wach sein (Tah. Gramm. 19.), und entspricht dem Tong. aa; das N. Seel. ra bedeutet aufstehen, sich erheben, dann Kraft, Gesundheit, Sonne; im Tong. ist ala der Anruf, durch den Kinder die Aufmerksamkeit zu erregen suchen. Darin liegt von selbst die versichernde Anzeige der Wirklichkeit, die vorzüglich im N. Seel. klar ist, wo ra oki das wirkliche Geschehen (den Indicativ), pe oki das vielleicht Geschehen anzeigt. Nur in dem Ortspronomen Zera, der dort, bringt ra die bestimmte Bedeutung hinzu, dafs es, wie Zzena, dem teie, der hier, entgegensteht, aber sich davon noch so unterscheidet, dafs iena den bei der angeredeten Person, Zera den an einem dritten Ort bedeutet. Wir werden im N. Seel. sehen, dafs ra mit nachfolgendem oki eine eigne Rolle beim Verbum spielt. Hiervon finde ich im Tahit. keine Spur, Oki führt auf oi (Tong. off), oi nun scheint zwar nicht in Verbindung mit ra vorzukommen, sondern es ist eine Conjunction, welcher in der Gramma- Ffff2 117 118 119 120 121 123 125 548 Tahitische Partikeln; ra; raa; hia. 8.41. tik die doppelte Bedeutung des Verbindens und der Besorgnifs (dafs nicht) beigelegt wird. Aber Ahoi ist unstreitig dasselbe Wort, und ra hoi findet sich, obgleich nur selten, beim Tahit.. Verbum; Ahoi allein heifst auch; te bapatizo aloa ra hoi Joane, taufte auch Johannes (Luther: Johan- nes taufte auch noch. Joh. 3, 23.). Das auch liegt hier in afoa, und ra hoi steht ganz wie das N. Seel. ra oki, über dessen Erklärung ich weiter unten reden werde. Ebenso Joh. 12, 17. raa — drückt, nach der Grammatik (p.33.), den Ort oder die Zeit, wo, im Gebrauch aber auch die Art aus, wie etwas geschieht, und bildet also gewissermalsen Verba zu Substantiven um, wobei aber die Construction der vom Verbum regierten Wörter gar keine Änderung leidet. Die sogenannten Verba führen dann die Passivsylbe hia bei sich oder nicht: Aamani raa hia, Zeit oder Ort des gemacht, parau raa hia, des gesprochen, faa ora raa hia, des (gemacht Leben, d.h.) geheilt Werdens (Gramm. 33.); ia ite atoa ra ia Lazaroitanai faaliaite pohe raa ra, dafs sähen (sie) auch Lazarus, sein Auferwecken (eig. machen stehen) von dem Sterbens-Ort (oder Sterbens-Zeit) (Luther: dafs sie auch Lazarum sähen, welchen er von den Todten erweckt hatte. Joh.12,9.); te ui raa i te ioa taala i roto ite Baibara, der Frage-Ort nach dem Namen der Men- schen in der Bibel, ist die Überschrift eines Capitels des Katechismus (p.15.); tera le iriti raa, ia iritihia te numera ili no rotoi te numera rahi ia itea i te toea, dieses die Subtrahir-Art, dafs abgezogen werde die Zahl kleine von mitten in der Zahl grofsen, dafs gewufst werde der Überrest (Arithm. p.>.)- Der Ursprung von raa scheint das N. Seel. ranga, Tong. langa. Beide werden vom Verfertigen von Körben und Matten, das letztere aber auch von jedem Verfertigen überhaupt gebraucht. Das Tong. anga ist (ge- rade wie raa) Ort und Art, das N. Seel. Werk; ranga und langa kön- nen leicht aus anga und ra zusammengesetzt sein, und darum habe ich raa seine Stelle hinter ra angewiesen. hia — wird hinter Wörter des Handelns gesetzt, entweder unmittel- bar, oder nach einem dazwischentretenden Wort, und bezeichnet alsdann das Passivum: ö tonohia mai ra wau, gesendet her ich (bin) (Joh. 3, 28.); e faateitei atoa hia ia, machen hoch auch geworden er (Luther: er mufs erhöhet werden. Joh. 3, 14.). Tahitische Partikeln; hia; faa, ta; ere, ete, ore, aima etc. 8.41. 549 Sonderbarer Weise kommt es aber auch bisweilen hinter einem Ver- 126 bum neutrum vor, wo seine Bedeutung ganz verschwindet: (du weifst nicht) te wahi e haerehia du e ana ra, der Ort kommt weg (wohin er [der Wind] fährt. Joh. 3, 8.). Dieser Gebrauch erklärt sich wahrscheinlich aus der ursprünglichen Be- deutung des Worts, die mir aber unbekannt ist. N. Seel. ist hia ein anre- gendes, Imperativ-Bedeutung habendes Auxiliare (Lee. A.v.). Jea oder haa, und ta bilden, als Vorsylben, Causalverba und machen Nomina zu Ver- ben; ite, schen, kennen, faaite, zeigen; ioa, Name, faa ioa, benennen. faa ist das N. Seel. waka, Tong. fekka, die Bedeutung machen, welche aber aufser der Zusammensetzung nur das Tongische Wort behalten zu haben scheint. ta giebt die Gramm. in dieser Bedeutung an (p.20.); Beispiele finde ich nicht, und der Gebrauch scheint daher selten; za ist Tong. schlagen. Die verneinenden Adverbia würden zwar an sich, wie so viele de Wörter dieser Gattung, blofs in das W EURER gehören; sie müs- sen aber hier Egahnunz finden, weil nach dem Deitpunkk, von I jedesmal die Rede ist, verschiedenartige gebraucht werden, ohne dafs dies erkennbar in ihrer Bedeutung liegt, so dafs sie dadurch eine grammatische Bedeutsam- keit erhalten, und bei verneinenden Sätzen die Zeit zugleich an diesen Par- tikeln angezeigt wird. e ere, e ele werden von der Gegenwart, LOIEe; aima, aına, aipa, aıta von der Vergangenheit, eima, eina, eita von der Zukunft gebraucht. eore kommt in den beiden letzten Bedeutungen vor (Gramm. pP: 39.)- Von ore allein wird nicht gesprochen, es scheint gegen die Zeitbestim- mung gleichgültig. Die Gramm. bemerkt, dafs diese Zeitunterschiede sehr genau (most exactly) beobachtet werden; und es liegt dies in der Ausdrucksweise aller der Natur näher stehenden Völker. Auch die Übersetzung des Ev. Joh. be- weist es, wo in einigen Stellen die wirklich im Sinn liegende Zeit in der Ta- hitischen Partikel genau ausgedrückt, dagegen in unsren Übersetzungen ver- 12 125 9 130 131 132 550 Tahitische Partikeln; ere, ete, ore, aima etc; nahea, ahea. $.41. nachlässigt ist; (sehet) e ere anei tera’e (') i te Mesia? (ist) nicht je- ner der Messias? (Luther: ob er nicht Christus sei? Joh. 4, 29.); aore ou- tou i faaroo, nicht ihr hörtet? (Luther: habt ihr es nicht gehört? Joh. 9,27.); eita dura wau e parau adu ia outou e e tawini (?), nicht werde ich sprechen hin zu euch ein ihr Diener (°) (Joh. 15, 15.). Was die Ableitung angeht, so giebt es im N. Seel. die Verneinungen ore (wovon ka ore) und kore. Das letztere heifst auch gebrochen; ob an die andere Bedeutung des ersteren, das Bohren eines Loches, hier zu denken ist, lasse ich dahingestellt sein. Ere ere ist Tah. schwarz. Wie in ete und den Zusammensetzungen mit denselben Endsylben die Vernei- nung liegt, habe ich bis jetzt nicht aufgefunden. Auch bei der Frage-Partikel der Zeit findet ein solcher Unterschied statt, aber nur bei der Vergangenheit und Zukunft; und auch hierin spricht sich das richtige Volksgefühl aus. Die Frage wann? kann von der streng (nicht aoristisch) genommenen Gegenwart nicht aufgeworfen werden. nahea oder n afea gehört, indem wieder die Ortspartikel der Entfernung auf die Zeit übergetragen ist, der Vergangenheit, ahea oder afea der Zukunft an. 8.42. Neu-Seeländische Partikeln. e — ist der Tahitischen Partikel darin gleich, dafs es 1) als unbestimmter Artikel dient; vor Substantiven, e manu, ein Vogel, (') Hier scheint a von ae, das aber an dieser Stelle nur den Sinn ganz leise modificirend steht, abgeworfen. (?) Das erste e ist das den hier anfangenden neuen Satz, das nicht mehr zu Sagende ein- führende; das zweite kann der Anruf des Vocativs sein, aber auch der blofse Artikel; ich werde nicht sagen: Diener (nämlich: seid ihr). C) oUzzrı Unds Aeym devAous, Luther: ich sage hinfort nicht, dafs ihr Knechte seid. In beiden Ausdrücken liegt die Bezeichnung des Futurums im Gebrauch des Präsens. Es giebt indels andre Stellen der Tahit. Übersetzung, wo die Verneinungswörter nicht nach der Zeit richtig gewählt scheinen. So 15,16. 3,10.12. 16,5. 21. Aber auch in diesen sieht man, dafs, wenn man den genauen Zusammenhang des Sinnes oder die ursprüngliche Bedeutung des gebrauchten Verbums erwägt, der erste Anblick trügen kann. Doch mögen sich auch Irrthümer in die Übersetzung eingeschlichen haben. Die Absicht, die Partikeln zu unter- scheiden, bleibt im Ganzen immer sichtbar. Neu- Seeländische Partikeln; e. 8.42. 551 e kai mäodi, sülse Kartoffeln (Plur.) (Lee. 9.); vor dem Zahlwort zahi auch bei untheilbaren Sachen, wie im Oberdeutschen: gieb mir ein Wasser! und vermuthlich in demselben unbestimmten, die Zahl nicht beachtenden Sinn vor mehreren getheilten, e tahi rakau, some timber, eine Parthie Bäume (Lee. 99.); vor Partikeln, e kore, nicht (ursprünglich ein Zerbro- chenes), e aha, warum? 2) beim Vocativ gebraucht wird; e Taka! o Taka! 3) beim Imperativus; e noho ki raro, setze dich nieder! 4) beim Verbum, nach Lee’s Paradigmen im Präsens und Futurum (Lee. 30.31.), allein auch im Präteritum; e kai ana te manu, isset der Vogel; no nahea te ware e oti ai? wann (war) das Haus beendigt? ko ahea e anga ai? wann wirst du arbeiten’? 5) Als Präposition führt es Lee nicht an. Doch kommt es in diesem Sinn in Beispielen vor; ka tudi te kotiro kite waha nga wähia e Taka, sind taub die Mädchen zum tragen (wollen nicht tragen) Brennholz für Taka (Lee. 92.). 6) Über e als Plural von Ze s. unt. nr. 189. Bisweilen findet sich e zweimal hinter einander, ohne dafs man den wahren Sinn einsieht; e kore ra matu e e oko, nicht werden wir han- deln (Handel treiben) (Lee.85.); eeno ano ki roto ki te puäka, es ist immitten (in) der Büchse (Lee. 83.); ahea ratu e e oki mai ai? wann (werden) sie zurückkehren? und auch einfach steht es manchmal, wo es ganz überflüssig erscheint: ka mate 'au e te tahi malau maku, ermangelnd ich einen Angelhaken für mich, d.h. mir fehlt ein Angelhaken (Lee. 83.) ('). Auch in dieser Sprache darf man sich daher unter e keinen bestimmten grammatischen Begriff denken, sondern mufs es als einen blofs vorschlagen- den, den Gedankenausdruck einführenden Laut ansehen. Für die Ableitung wichtig ist es, dafs e auch ein eignes Verbum, bewegen, sich auf etwas beziehen, und, gleichbedeutend mit he (dem Tong. Aee), wandern, herumstreifen, vom Ziel abirren, in Irrthum verfallen ist. In der Redensart gaha tia tono koe e au? warum thust befehlen du mir? scheint e den Dativ anzuzeigen. Sonst steht bei Zono (Lee. F’oc. h.v.) ki. (') [Dunkel ist es auch oben S.466. xır. S.468.xxxı. S.469.1. und in der Präposition raro e o, unter (sub). B.] 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 592 Neu- Seeländische Partikeln; te; ko. 8.42. 144 te — gleich dem Tahit. ze, der bestimmte Artikel sowohl im Singu- lar, ferara, die Rippe, als bisweilen auch im Plural, ze anga ranga ti- ra, die Grofsen (Adlichen) des Landes, und auch ohne Pluralzeichen, te Pakeha, Weifse, Europäer (Lee. 102.). 145 te unterscheidet die Ordinal- von den Cardinal-Zahlwörtern, ko tahi, eins, ko te tahi, der erste. Indefs findet sich Ze auch vor tahi, wenn dies Cardinalzahl ist; maku te tahi toki, für mich ein Beil (Lee. 181.). 146 Bei dem Verbum- steht es nach Lee’s Conjugations-Paradigmen gar nicht; und wo ich es in den Sprachproben scheinbar so gebraucht finde, schwankt der Begriff des Wortes, vor dem es sich befindet, zu sehr zwischen Substantivum und Verbum. 147 Dafs te wahrscheinlich nur eine Verbindung des so eben betrachteten e mit dem bestimmenden Consonantlaut ist, s. unt. nr. 189. 148 ko entspricht ganz dem Tahit. o, insofern dies als Artikel dient. Es zeigt Individualität und Einheit an, und vertritt, wo kein besondres In- 149 dividuum genannt ist, den allgemeinen Begriff desselben. Es findet sich da- her bei den Cardinalzahlen nur vor der Einheit, ko tahi, eins (ka dua, 150 zwei, und so bei den folgenden ka). Bei den Ordinalzahlen weicht es ent- weder dem Substantivum, wenn dies genannt ist, oder geht demselben vor- 151 an, po te witu, oder ko te po witu, die achte Nacht. Es begleitet oft 152 die Ortsadverbien, könei, hier, koina, kona, dort. Auch enthält es, ob- schon auch von leblosen Dingen gebraucht, insofern den Nebenbegriff der lebendigen Individualität, als vor Eigennamen, ko Moka tenei, Moka (ist) dieser, und dem persönlichen Pronomen, ko ahau tenei, ich (bin) dieser, nur ko, und nicht Ze, stehen kann. 153 Mit Wörtern, die te vor sich haben, drückt es aus, dafs ein mit dem durch diese Wörter Bezeichneten versehenes Wesen gemeint ist, ko te pai, die Güte, ko te mahi ra oki 'au, der Arbeitende ich, d.h. ich gehe eben an die Arbeit (1). Der bestimmende Artikel scheint dazu nicht nothwendig, sondern ko überhaupt für sich ein durch das folgende Wort beschriebenes 154 Ding oder Wesen zu bezeichnen. Wenn Lee ko hea köoia ia iaire ai? (‘) [%o te vor dem Verbum drückt aus: im Begriff sein etwas zu thun; nach dem . . s -5ie . . . . ® . Verbum steht ra oki: ko te kai ra oki ’äu, ich bin im Begriff zu essen (kai, essen, au, ich). B.] Neu-Seeländische Partikeln; ko: ka. 9.42. 553 ko dunga, ko te rangi, ko tona matlüa where did he go? to hea- ven, to his father übersetzt, so giebt die Übersetzung keinen Begriff der einheimischen Ansicht der Phrase, und so heilst ko nicht Zo, zu, in. Ko hea ist: welchen Ort? welchen Weg? und die Antwort fährt ebenso fort: den oben, den des Himmels, den seines Vaters, ohne dafs man aber hier in der einheimischen Ansicht an Genitiv denken mufs (Lee. 122.). Als eignes Wort heifst ko: ein heranwachsendes Mädchen, und ein Werkzeug, mit welchem man beim Pflanzen Löcher in die Erde macht. In der ersten Bedeutung liegt vermuthlich der Ursprung der Partikel. ka — scheint gegen ko, wie das Tah. « gegen o, unbestimmterer Natur, und befindet sich überhaupt in einem gewissen Gegensatze mit dem- selben. Wie ko vor Eigennamen, dem Pronomen, den Ordinalzahlen und der Zahl eins, steht es vor Adjectiven, den Cardinalzahlen aufser eins, und verneinenden Adverbien, ka ore, nicht. Die Ortsadverbien haben das be- stimmtere ko vor sich. Ich finde zwar auch bei Lee p.74. ko kore, ein Nichts, allein in einer Stelle, wo bestimmt ausgedrückt werden soll, dafs etwas ganz zu nichts geworden ist. Vor Adjectiven, ka ma, weifs, ist es darin ko gleich, dafs es dem aus- gedrückten Substantiv weicht; ka kino, schlecht, e {zangata kino, ein schlechter Mensch. Warum einmal bei Lee (p.73.) ka mit ko vor einem Adjectiv verbunden ist, begreife ich nicht; ka kozrti te marama, klein (ist) der Mond. Im Verbum begleitet ka nach Lee’s Paradigma die 1. und 3. Person des Imperativs (Lee. 32. 43.), jedoch auch nicht immer, den Sprachproben nach aber auch die zweite, ka oröi eo, wasche den Raum (d.h. floor. Lee. 81.) (s. oben nr. 40.). Was den sonstigen Gebrauch von ka im Verbum betrifft, so scheint es mir keinem einzelnen Tempus anzugehören, sondern vor dem zum Verbum gestempelten Wort ebenso, wie vor dem Adjectivum, zu stehen; ka kai, essen (Lee. 30.), ka pau ra oki 'au, ein Verzehrtes ich (bin). Nomen und Verbum unterscheiden sich ja überhaupt so wenig in dieser Sprache. Nur bleibt ka weg, wenn die Vergangenheits-Partikel koa eintritt; koapau kera oki 'au, ich bin verzehrt worden (Lee. 49.). Dagegen steht es im Präteritum; ka kite’ oti koe? hast thou seen it? (Lee. 95.) und im Futurum; ka aire ra nei 'au apopo, ich werde vielleicht morgen gehen (Lee. 94.). Sein ge- Histor. philol. Abhandl. 1832. Ggsg 155 158 159 554 Neu-Seeländische Partikeln: ka: a. 8.42. wöhnlichster Gebrauch aber ist der, Gegenwart anzudeuten. Es wird dies zwar nicht ausdrücklich, wie in der Tah. Gramm. von wa, gesagt. Aber im Gebrauch ist ka bisweilen darin wa ganz gleich, dafs es einen nach einem vorher verschiedenen eben eintretenden Zustand andeutet; ki a paki te rangi, ka eöko, zu jetzt ruhig der Himmel (wie das Weiter süll wird), ebenda ein Handeln (ist der Handel da (')) (Lee. 71.). Man sieht, dafs hier ka, was bei va nie der Fall ist, noch die Partikel e vor dem Hauptwort dul- det (?). Denselben Sinn hat ka in der Redensart ka matüa tia te Atua ki t@nei tängata, Vater wird Gott diesem Menschen. Der Begriff des Werdens liegt hier in ka, nicht in Zia (Lee. 123.). Es heifst nicht e matua, te malua, ein, der Vater wird, sondern ka matua, Vater, was er vorher nicht war. Hieraus erklärt sich auch der Gebrauch von ka im Verbum, vor- züglich im Imperativ und Futurum. Immer aber bleibt ka darin von wa unterschieden, dafs es bei weitem nicht immer diesen Sinn hat, sondern allgemeines artikelartiges Vorschlags- wort ist. 160 Als bedeutsames Wort keilst ka: eine aufsteigende Flamme, etwas Breunendes, dann: Belebendes, Wirksames, Starkes. 161 o — als Präposition s. nr. 188. u. flgd. 162 a — insofern es zum Genitivzeichen dient, s. nr. 188. Aufserdem 163 giebt ihm Lee die ganz unbestimmten Bedeutungen von: Dasein, Leben, Handlung, Kraft, Licht, und Besitz, sowohl allgemein, als auf besondre We- 164 sen angewendet. Vorzüglich erklärt er es für ein Zeichen der Gegenwart, und wenn die Stimme den Ton lang auszieht, von Dauer, Fortsetzung des- selben Zustandes, derselben Handlung; ka mahi 'au ahinei ä (sehr ver- längert) po noa, ka oti, gegenwärtig arbeite ich jetzt immerfort, Nacht noch, dann-erst Ende (ich arbeite bis in die Nacht, wo ich erst fertig werde). Das doppelte ka drückt hier die Gegenwart, vor ofi mit Anzeige des vori- gen verschiedenen Zustandes aus. 165 Geht man nun mit diesem Begriff zu den Stellen über, in welchen « gebraucht wird, so mufs man erst mehrere ganz absondern, wo ki davor steht, und kia in einigen die Tah. Präposition ia, Tong. gia, in andren (') [Lee’s Übersetzung heilst aber: wenn der Himmel hell ist, handle (barzer, trade). B.] (?) [%a e vor einem Verbum s. ob. 5.466. xır. 467. xxv. B.] Neu-Seeländische Partikeln; a. 8.42. 999 das von Lee als Auxiliar-Verbum dargestellte Wort scheint. Von beiden nachher. Sonst findet man a vor mehreren Zeitadverbien, und zwar immer als zu- künftige Zeit; a mudi, nachher, a te tahi ra, übermorgen (wörtlich: nach einen Tag), a popo, morgen (nach Nacht, welches Wort doppelt steht), @ ze ata, am Morgen, a te ai ai, am Abend, heute. In diesen beiden letzten Re- densarten wird immer der künftige Morgen und Abend verstanden. Wenn es sich vom vergangenen handelt, steht a nicht; e raha mau i te ata, was für dich diesen Morgen? (von Lee übersetzt: what didst thou want in the morning?) Auch vor nicht Zeit anzeigenden Wörtern steht es, als zukünf- tigen Zeitpunkt, wie unser zu, bedeutend, a te öranga, zur (Zeit der künf- tigen) Belebung (s. nr. 175.). Über ahrnei, heute, das nicht hierher gehört, weil es nicht, wie Lee sagt, von a, hi, nei, sondern von ahi (Tong. afi) herkommt, s. das Wörterbuch. Bei einigen Verben wird das Futurum (Lee. 32.) ausdrücklich durch ein verlängertes Z angedeutet (s. unt. nr.220.), und dies verbindet sich mit ke zu ake (s. unt. nr. 233.). Die Andeutung der Gegenwart scheint in folgenden Redensarten darin zu liegen: e mea ana ä koe ki au, art 1hou speaking to me? (wörtlich: ein Ding, etwas, thun du zu mir?) ka kite' a koe? siehest du? (Lee. 85.) e mau ana mea ki te ware skul üä koe? setzest Dinge in das Haus- Schule (Schulhaus) du? (Lee. 78.) na mea ra oki a anga? von wem dieses (hier) Werk? (Lee. 84. what person made it?) Dauer ist offenbar angezeigt in folgender Stelle: koz diro ke no ra, i mura 'auä: katai ano 'au ka e oki mai, ich bin lange abwesend gewesen, eben jetzt bin ich zurückgekehrt (!). In der Bedeutung des Währens steht e vor a, als wenn letzteres ein Nomen wäre; kati eä koe, genug weiter du! (Lee. 73. stop thou) ko te aha patu e ä koe? von was (warum) schlagen jetzt fort (sie) dich? (Lee. 84. warum schlagen sie dich?) Bisweilen trifft man auch a von einer vergangenen Zeit gesagt an; inanahi a 'au ki roto, gestern (war) ich darin (nämlich im Hause. Lee. 71.); und ähnlich Lee p.85. Dies enthält aber keinen Widerspruch, so wie auch Gegenwart und Zu- (') Mehreres Einzelne ist mir in der Redensart dunkel, aber der Gegensatz von @ und ka in dem oben angegebenen Sinn ist unverkennbar (Lee. 83.). Ges? 166 168 169 556 Neu-Seeländische Partikeln; a; nga, anga. 8.42. kunft ganz richtig hier zusammentreffen. Man mufs nur den durch a be- zeichneten Begriff der Gegenwart, vorzüglich im Gegensatz mit ka, richtig auffassen. Ka ist die eben eintretende, das Sein einer Sache, die vorher nicht war, a die aoristische, das Währen, Dauern. Dies erstreckt sich natür- lich auch auf die Zukunft, und kann ebenso in die vergangene Zeit verlegt werden: ich verweilte mich dort, und dies war gestern. 172 Das oft an Verba sufligirte a, das im Tahitischen Zeichen des Passivs war, übergehe ich noch hier. 173 nga, anga — die allgemeine Andeutung des Plurals, nga ma- tüa, die Eltern, nga räkau, die Bäume. Es führt keinen der beiden Arti- kel, weder e, noch te, vor sich. Man bildet aber auch den Plural durch das Wort anga, welches von sehr allgemeiner Bedeutung (s. das Wörterverzeich- nifs) ist, aber besonders von einer Anzahl Arbeiter gebraucht wird; und dies hat dann immer Ze vor sich; nga oder te anga tämaniki, die Söhne, no nga oder no te anga t., der Söhne. Nga ist also eine Abkürzung von anga; das letztere gilt noch als Sachwort, und fordert den Artikel, die Ab- kürzung ist schon zum Verhältnifswort in dem Sinne des Volks geworden, ist selbst Artikel und bedarf keines eignen. 174 anga hat aber auch auf eine andre Weise einen grammatischen Ge- brauch. Nämlich einem andren Wort ganz nachgesetzt, oder, zu nga abge- kürzt, als Endsylbe angehängt, verwandelt es das Wort, wenn dies kein Sub- stantivum ist, in ein solches, oder bestimmt seinen Begriff dahin, dafs es die Zeit, den Ort, den Zustand dessen anzeigt, was es ausdrückt, fügt aber bis- weilen auch der Bedeutung gar nichts hinzu. Lee’s Wörterbuch enthält davon eine Menge von Beispielen; ono, in einander flechten, splicing, ono anga, 5) ein solches Geflecht, und auch önonga, Verbindung; o%o, Handel treiben, ökonga, Handel; moe, schlafen, möenga, Schlafzeit, Bett, mutu und mütunga, Ende, und auch mutu anga (Lee. 87.), so dafs die Zusammen- ziehung willkührlich scheint. 175 Ausschliefslich den Zweck, Verba in Substantiva zu verwandeln, hat nach Lee der Sprachgebrauch, dem Verbum anga mit dem bestimmten Ar- tikel te, zusammengezogen zu tanga, folgen zu lassen; taehae, stehlen, lachae tanga, Diebstahl (Lee. 71... Man mufs aber den Begriff weiter ausdehnen, und sagen, dafs zanga in diesem Gebrauch das vorhergehende Wort, adjectivisch oder substantivisch, zu einem Collectiv-Wesen macht; Ze » Neu- Seeländische Partikeln; nga, anga; niki; toko; ma. $.42. 557 öranga katoa tanga, die Belebung alle ..., d.h. die allgemeine Bele- bung (die allgemeine Auferstehung) (Lee. 123.). Neben meanga, Wort, Befehl, kommt zwar auch meinga vor. Dies kann aber nicht in der Ableitung dieses End-nga von anga irre machen; Lee giebt offenbar in den oben angeführten Bedeutungen den Begriff von anga zu eng an. Bei Martin (F’ocab.) ist es: Ort, Lage, Gemüthsstimmung, Gewohnheit, Sitte, Eigenthümlichkeit, Eigenschaft, Beschaffenheit, also eins der ganz allgemeinen Wörter, die zum grammatischen Gebrauch vorzugs- weise passen. — Es bedeutet aufserdem im Tong. noch Haifisch. nıki — wird von Lee nicht einmal im Wörterverzeichnifs erklärt, sondern erscheint blofs bei ihm in dem eben dagewesenen fämaniki, da aber als Pluralzeichen, indem der Sing. z@maiti, Sohn, heifst (!). Niki ist das Tong. nihi, einige, mehrere, das nur von lebendigen Wesen gebraucht wird. Der Begriff der Vielheit scheint in der ersten Sylbe zu liegen, da ni als eine in Zusammensetzungen Vielheit andeutende Partikel angegeben wird; nikau, ein Gesträuch, das den Namen von den vielen an Einem Stamm kommenden Blättern hat. toko — hat dieselbe Bedeutung, als das Tah. 200. Es wird bei Fra- gen und Antworten gebraucht, wenn von der Zahl von Personen die Rede ist; foko hia ana tämaniki? wie viel seine Kinder? toko ono, sechs. ma — S. ob. nr.56-61. Naa und mau finde ich nicht im N. Seel. Um den Gebrauch von ma zu verstehen, mufs man den Begriff von Gesell- schaft festhalten. Es geht, aufser bei den Zahlen, immer nur auf Personen. Ohne also geradezu Pluralzeichen zu sein, wird es indirect dazu. In diesem Sinn steht es dem Nomen nach, e pa, o du einer der bei- den Eltern, e pa ma, o ihr Eltern, eigentlich: o du einer, Gesellschaft; e mara, o du (die gewöhnliche Anrede, wörtlich: du mir gegenüber), e mara ma, o ihr. So wird es aber von Lee nur im Vocativ gebraucht, in den andren Casus immer nga. Wo es sich nicht von selbst versteht, wer, aufser der genannten Person, die Gesellschaft ausmacht, und dies doch ge- (') [Es ist auffallend, dals zamaiti nur vom männlichen Geschlechte gebraucht wird, da das Wort nur aus zama, Kind (beiderlei Geschlechts), und iz’, klein, zusammengesetzt ist und das Haw. kamalii (von lii, klein) Kind, beiderlei Geschlechts, bedeutet. In zamaine, Tochter, liegt dagegen wahine, Weib, dessen erste Sylbe mit dem ma von tama zusam- mengezogen ist. B.] 176 178 179 180 181 182 558 Neu-Seeländische Partikeln; ma; a, na, ta, 0,n0,to. 8.42. sagt werden soll, nennt man die andren Personen nach ma; ko Taka ma, ko Tuma, der Taka, Gesellschaft (nämlich:) der Tuma (Lee. 56. Taka und ıs3 Tuma). In diesem Gebrauch kommt es auch aufser dem Vocativ vor. Auf diese Weise erkläre ich es bei den Zahlen, e dua te kau ma, dima, 25. So ist es zu verstehen, wenn Lee (p.56.) sagt, dafs ma die verbindende Conjunction und bei Dingen gleicher Art und Beschaffenheit ist. 184 Man setzt auch ma dem in den Genitiv gestellten Gegenstand nach, dessen Genossenschaft angedeutet werden soll; e Zudi oki to Tetemara, taub ist des Teete Gesellschaft (Lee. 93. Tee and his party do not hear or obey). 185 In andrer Verbindung, aber ähnlicher Bedeutung, steht ma in der mir dunklen Redensart ma te todu, dick. T'oodu, als Zahl, heifst drei, und todu todu: wenige, dünn (Lee. 53. 70.) (!). 186 ma ist auch Präposition (Lee. Focab.), maku, für mich (Lee. 181.). Wie dies maku gebraucht wird, um das Futurum zu umschreiben, werden wir in der Syntax sehen. 187 ma, weils, rein, scheint, wie mama, leicht, ein ganz andres Wort. 188 a, na, la, 0, no, lo — im Ganzen wie im Tah. (oben nr. 67.) Im Einzelnen ist noch Folgendes zu bemerken. Der Unterschied der Vocale in allen sechs Partikeln ist derselbe. Die Gegenwart und Art der Consonanten begründet aber einen, dem Tahit. feh- lenden Unterschied. In der Declination braucht Lee im Sing. und Plur. bei Appellativen blofs na, no, bei Eigennamen auch aufserdem ta, to. In einem Beispiel finde ich bei einem Appellativum auch o gebraucht: e adi adi ana te ngäkau o te tängata, ein hüpfen, hüpfen (vor Freude) thut das Herz von dem Mann (Lee. 131.). Ebenso mufs es wohl erklärt werden, wenn k'wai ra te tüangata o mua? wer war der erste Mensch? (wörtlich: der Mensch von vor, der Mensch des Anfangs) heifst (Lee.116.). Der zwischen na, no und ta, to gemachte Unterschied erklärt sich aber leicht. Das 2 be- zeichnet, wie im Tahit., der Zeit und dem Ort nach, das Nahe (Zata, nahe), das n das Entferntere (ko ina, dort). Da nun bei Personen, die man nennt, (') [Dafs das Zahlwort drei diesem Adjectivum zum Grunde liegt, beweist das Tong. matolu, Haw. makolu, dick; na ist Adjectiv-Präfix. B.] Neu-Seeländische Partikeln; a,na,ta, 0,n0,to; ki, kia, i. 8.42. 559 und beim Pronomen in der Regel vom Nahen und Gegenwärtigen gesprochen wird, die Appellativa aber mehr ins Allgemeine fallen, so ist der Gebrauch von to bei jenen, von no bei diesen häufiger. Im einzelnen Fall richtet man sich nach der wirklichen Beschaffenheit: ko te tängatanakuikorero.atu, der Mann, von mir habe gesprochen (von dem ich sprach), ko to täua nei tängata, der, unser, hier Mann (von dem wir eben sprechen). Hier stehen na der Ferne und i der Vergangenheit, {o der Nähe und nei der Gegenwart in sichtbarer Beziehung auf einander. Allein grammatisch viel wichtiger und sehr auffallend, da ich in den beiden andren Mundarten keine Spur davon entdecke, ist es, dafs bei dem Besitz-Pronomen a, o andeuten sollen, dafs die auf das Pronomen bezogene Sache im Plural steht, indem beim Singular dieser Sache immer im Pro- nomen der Consonant hinzutritt; Zokuw toki, mein Beil, okuw toki, meine Beile, und ebenso /Zaku und aku und durch alle Personen des Pronomens hindurch. Derselbe Unterschied ist auch bei dem Pronomen demonstrativum beobachtet: Zenei,tena,tera Sing., enei,ena, era Plur. (Lee. 27.) Die Ursach dieses Sprachgebrauchs scheint darin zu liegen, dafs / und n nur zu den blofsen Vorschlagsvocalen e, @, o die Bestimmtheit hinzubringen, und man sie daher beim Plural, dem diese individuelle Bestimmtheit fehlt, weg- läfst. In Rücksicht der Ableitung ist zu bemerken, dafs o: Raum, den Auf- enthaltsplatz eines Wesens oder einer Sache, Erquickung, dann auch: be- wegen, geben, bedeutet, 0: Leben, inwohnende Bewegung, Fortschreiten, und bei Weibern: Schwangerschaft. na ist, aufser seinem Gebrauch als Präposition, wie im Tah., die Auf- merksamkeit anregende Partikel siehe! (Lee. 59.) und Ortsadverbium dort, d.h. bei dem Angeredeten. Als Zeichen der Vergangenheit hat Lee es im Verbum nicht, aber in Zusammensetzungen kommt es bei ihm so vor; ina mate, vormals, napo, gestern Abend. In den Sprachproben findet es sich auch gerade wie im Tempuszeichen, ö te ai ai oki na, am Abend that (er es)! (Lee. 91.). Über die Ableitung s. oben nr. 55. kı, k 1a, 2 — Die ausführliche, auch auf das N. Seel. passende Er- klärung dieser Partikeln ist schon oben (nr. 73. 74.) gegeben worden. Hier trage ich nur einige Bemerkungen und Beispiele nach: o atu te taro ki 159 190 191 192 193 194 195 196 560 Neu-Seeländische Partikeln; ki, kia,i. 8.42. te manu, gieb hin die Taro (Wurzel) an den Vogel (Fall des Dativs); e tuki tuki ana te matüa ki te tämaiti, schlagen schlagen thut der Va- ter das Kind (Fall des Accusativs); ka aire tatu ki waho, gehen wir her- aus; ka noho 'au ki roto, sitze ich in der Mitte (d.h. darin); e meinga 'au ki nga manu, ein Wort ich über die Vögel (d.h. ich sprach u. s. w. Lee. 79.). Bei Vergleichungen: mea pani ki te mea mangu, Sache be- malt zu der Sache schwarzen (wie mit Schwarz bemalt. Lee. 68.). A 197 kia kommt sehr oft bei Lee so vor, dafs es durchaus gleichbedeutend mit ki scheint. Er erwähnt es aber nicht auf diese Art, schreibt es immer in zwei Wörtern, und erklärt in einem von ihm (p.62.) zergliederten Stück kiä koe: dir gegenwärtig (!). Die Gegenwarts- Bedeutung von a (oben nr. 164.) mag also wohl einen Schatten von Unterschied zwischen ki und kia legen, e tätari ana 'au ki ä koe, ‚ein Warten thue ich auf dich (Lee. 68.); e adi ana aku ki a paipai au, ein Freuen thun meine auf hübsche-Sachen ich (ich freue mich auf meine erwarteten hübschen Sachen. Lee. 81.); mo to koütu ware ki a tata mai, für von euch Haus in Nähe her (damit euer Haus nahe sei. Lee. 80.). 198 kia geht auch, wie das Tah. ia (oben nr.82.), zu der Bedeutung von wenn und dafs über: ki a kite 'au toku mara, ki a oki mai ra, zum Sehen ich meinen Meierhof, zum Zurückkehren her (d.h. wenn ich meinen Meierhof besehen haben werde, werde ich zurückkehren. Lee. 78.); kia kite oki au, damit ich sehen möge (Lee. 92.). 199 kia, gewöhnlich bei Lee als Ein Wort geschrieben, wird beim Impera- tiv gebraucht. Hiervon unten (?). 200 i Zeichen der Ursach oder des Werkzeugs; koa pau te kaii te manu, ist verzehrt das Futter durch den Vogel. 201 Bisweilen aber steht es, wie ki, für in. S. oben nr. 166., ferner: aire 202 i eo, gehe in den Platz (Lee. 81. komm herab); auch für den blofsen Acc., ka oröi ra oki au i toku kanohi, wasche ich mein Gesicht (Lee. 76.). 203 Als Zeichen der Vergangenheit wird z, soviel ich sehen kann, nur dann gebraucht, wenn eine bestimmte Angabe der Zeit oder des Ortes vorhanden ist, und koa nicht in Anwendung kommt. Es ist alsdann gewöhnlich, doch (') @ koe, thou (present). (?) [s. nr. 260. 261. B.] Neu-Seeländische Partikeln: ki, kia, i; mua, mudi; mai, atu. 8.42. 561 nicht immer, von ai (s. unten nr. 221.) begleitet. Diese Vergangenheits- Bedeutung läfst sich aber dennoch nicht von der Ortsbedeutung, als eine Rückweisung auf die angegebene Stelle oder Zeit, erklären, da sonst i in denselben Fällen auch dem Futurum, wie ai, und nicht ausschliefslich der Vergangenheit angehören müfste. Recht sichtbar ist die Vergangenheits- Bedeutung, wenn z unmittelbar auf ki folgt; nzu ko au ki itonga atu, von dir ich zum (in Bezug auf) (Vergangenheits-Partikel) nehmen weg, d.h. du nahmst mich hinweg (Lee. 88.); no nanahi ra oki 'au i waka ki- te’ ai, gestern ich habe gemacht sehen (gezeigt) (Lee. 50.); inapoi hu mai ai, gestern Abend ist gekommen her (er) (Lee. 83.). In der Vergangenheits-Bedeutung wird ö mit dem Zeitadverbium mua, 204 vor, verbunden, imua, heretofore (Lee. 53.). i dient auch in der Wortbildung als Suffixum, um den Platz der Sache 205 anzudeuten, an die es gehängt ist. S. kei (unten nr. 229.). ei ist ebenso, aus nene, leicht hingleiten, den Platz ändern, einfach ne (unten nr. 241.), und ö zusammengesetzt, wie auch Lee gefühlt hat (Focab. v. ne, nei). Vgl. im Wörterb. rei. mıua — vor, und 206 mudi — nach, hinter, sind zugleich Zeit- und Ortspartikeln. Ich erwähne derselben hier nur, weil an ihnen die Sitte dieser Sprachen zurück- kehrt, die Zeit, welche in andren nur im Verbum ihren Ausdruck findet, an Partikeln zu bezeichnen. Denn nur wenn sie Zeitpartikeln sind, werden mua und mudi, und dann jenes mit dem Vergangenheitslaut i (oben nr.203. 204.), i mua, vormals, dies mit dem Zukunftslaut @ (ob. nr. 166.), a mudi, nachher, verbunden. Beide Wörter stammen übrigens von mu, das Äufserste einer Sache, ab, wie im Wörterbuch gezeigt werden wird. ma = alu — s. oben nr.95-97. — Mai steht geradezu statt 207 des persönlichen Pronomens 1. Pers.;, e aroha mai ra oki koe, du sollst lieben her (d.h. mich) (Lee. 118.). Es kommt aber auch im N. Seel. vor, dafs 208 diese Partikeln, ohne dafs sie das Verständnifs eigentlich nothwendig macht, gesetzt werden; korero mai, sprich her. Dagegen stehen sie auch, da die Richtung die Bewegung oder Hand- 209 lung von selbst in sich schliefst, für sich als Verba; aha atu ana 'au ki a koe! what am I doing to thee? (Lee. 87.) Hier ist zwar in ana ein Verbal- Histor. philol. Abhandl. 1832. Hhhh 562 Neu-Seeländische Partikeln; mai, atu; nei; ai. 8.42. begriff; aber atu, das sonst immer dem Verbum folgt, steht hier ebenso un- mittelbar vor ana, wie es sonst wahre Verba thun, z.B. e aire ana 'au, 210 ich gehe (Lee. 84.). Nach einem a verliert auch bisweilen entweder atu sein Anfangs-, oder das vorhergehende Wort sein End-a. Lee schreibt meingätu, meangätu, ein Wort her (Lee. 92. 98.). 211 atu dient, wie das Tah. adu, zum Ausdruck des Comparativs; e waka nui atu, ein Boot grofs hinweg (gleichsam: darüber hinaus, ein gröfseres 212 Boot). Ganz dieser Bedeutung getreu bleibend, heifst me tera atu: andere solche Dinge, wörtlich wie dieses darüber-hinaus (Lee. 99.), und ka ore atu oki: keiner sonst (weiter) (Lee. 114.). 213 net — Es scheint nicht, wie im Tah., in der Gewohnheit zu liegen, nei und na, im Verbum, als Tempus-Bezeichnungen zu brauchen. Sonst aber ist in der Verbindung mit dem bestimmten Artikel ze derselbe Unter- schied zwischen nei, na und ra, wie im Tahit. (oben nr. 48. 101. 121. 192.) Diese Partikeln stehen aber auch abgesondert hinter dem Nomen, in- dem sie den Artikel vor demselben lassen; e tZängata wanaunga kore ie tängata nei, ein Mensch Verwandter-derselben-Generation nicht der Mensch hier (dieser [/e-nei] Mensch ist verwandtenlos. Lee. 70.). 214 Auch nei steht oft, wo wir es nicht erwarten, drückt aber dann doch Gegenwart der Zeit oder den Ort aus, s. das Beispiel S. 465. Anm. 1. 215 al — deutet an, dafs etwas in einer Zeit oder einem Ort geschieht, 216 ohne diese Zeit oder Ort zu bestimmen, ähnlich unsrem da. Im Leeschen Paradigma macht es einen regelmäfsigen Bestandtheil des Verbums aus, fin- det sich aber nur da, wo 1) eine wirkliche besondre Orts- oder Zeitbestim- mung vorhanden ist, und 2) das Verbum, dem es alsdann sich unmittelbar anschliefst, zuletzt steht: i Zoku waka ra oki au i korero ai, in mei- nem Boot ich habe gesprochen da; apopo ra oki 'au e korero ai, mor- gen ich werde sprechen da; no nanahi ra oki au i korero ai, gestern ich habe gesprochen da. Es steht daher nicht, wenn das Verbum dem bestimmten Orts - oder Zeitausdruck vorausgeht; e waka rongo ana ra oki aui nanahi, machen hören ich gestern. Keine dieser Bedingungen aber scheint zur Anwendung von ai so noth- wendig, dafs es nicht Ausnahmen davon geben sollte. In i madingi ai ia tona toto, er hat sein Blut verspritzt, befindet sich gar keine besondre Neu-Seeländische Partikeln; ai. 8.42. 963 Zeitangabe (Lee. 126.). Wo aber die besondre Angabe da ist, folgt sie bis- weilen auch nach; naku ano nga pipii tunu aiile ala ra, von mir die Muscheln haben gekocht da an dem Morgen (Lee. 79. meine Muscheln wurden am Morgen gekocht). Bisweilen ist die Orts- oder Zeitbestimmung in einem eignen Satz aus- gedrückt. Alsdann deutet das sich darauf beziehende ai die Abhängigkeit der beiden Sätze von einander an, und vertritt im Nachsatz die Stelle der im Vordersatz fehlenden Conjunction; ki a tai atu 'au, ka aire ai tau, zum Kommen hin ich (wenn ich kommen werde), lafs gehen da uns beide (Lee. 89.). Hier macht das ki die Verbindung gleichfalls sichtlich. Wenn keine bestimmte Anzeige des Orts oder der Zeit, weder durch ein solches Adverbium, noch sonst, vorhanden ist, findet sich ai in Lee’s Paradigmen nie; dennoch ist es mir, wie ich eben gesagt, zweifelhaft, ob es nicht so vorkommen sollte. Von Zeit oder Ort ist zwar die Bestimmung nicht innmer. Sie kann aber auch in der Art und dem Urheber der Handlung liegen, z.B. na wai oki i waka kino ai te ngäkau? von wem ist schlecht gemacht da das Herz’ (Lee. $2. wer verdarb das Herz?) Dem Prä- teritum und Futurum pflegt, nach Lee’s ausdrücklicher Bemerkung, die Zeit, wann, und der Ort, wo etwas geschieht, hinzugefügt zu werden. Indem nun der Gebrauch von ai an diese Bedingung geknüpft ist, fehlt diese Partikel im Präsens, da in diesem jene Gewohnheit nicht herrscht; e kai ana ra sur . . 9Q - . . oki au, esse ich. Zwar übersetzt Lee (p.98.) daha te mea i wawahi ai? what is the dispute about? Indefs mag hier die einheimische Ansicht die des Präteritums sein, da schon gestritten sein mufs, ehe die Frage geschehen kann. Im Präteritum fehlt ai, — und dies mag das einzige Feste und All- gemeine im Gebrauch von ai sein —, wo die allgemeine \ ergangenheits- Partikel koa dem Verbum vorausgeht, koa kai ke ra oki au, habe ge- gessen ich; und vermuthlich auch im Futurum bei dem Gebrauch der allge- meinen Zukunfts-Partikel @ (s. oben nr. 167.). Im Präteritum mit allgemei- ner Zeitbestimmung tritt ke an die Stelle von ai (s. unten nr. 230.). Aus dem Gesagten geht nun hervor, in welcher Art, und aus welchen Gründen ai als Bezeichnung des Präteritums und Futurums angesehen werden kann. Im Präteritum wird es fast immer von 7 begleitet (oben nr. 203.). Bisweilen steht ai blofs als Ortspartikel, und auf eine Art, die uns blofs ausfüllend scheint, aber aus der Eigenthümlichkeit uncultivirter Natio- Hhhh 2 217 218 219 220 221 222 564 MNeu-Secländische Partikeln; ai: mo: ke, ake. 8.42. nen entsteht, gern einer Bestimmung noch eine andre, wieder mehr particu- larisirende, beizufügen. So findet sich ai unmittelbar hinter mai und atu, und fügt, indem beide die Richtung der Bewegung anzeigen, noch den Ort, wo sie nun ruhet, hinzu; e dua marama i (!) te anga anga alu ai, e dua marama iie anga anga mai ai, zwei Monate auf der Über- fahrt von hier da, zwei Möniäte auf der Überfahrt nach hier da (Lee: zwei M. auf der Fahrt von hier weg [from hence], zwei M. auf der Rückfahrt). Im Tah. findet sich nicht selten das Nämliche; Joh. 4, 9. Der übrige Gebrauch von ai ist aber nicht so in der Sprache vorhanden. Im Tong. deutet ai den entfernteren Platz, dort, an. 223 Neben der Ortsbedeutung hat ai auch die der versichernden Bejahung; ka kite' a koe? siehst du? Antwort: ai, ja! (Lee. 85.) Auf die Äufserung, dafs ein Abwesender bald zurückkehren wird, lautet die Erwiederung: ai! k'wai tona kaipuke i eke ai ia? wirklich! in welchem seinem Schiff hat sich eingeschifft da er? (Lee. 97. in welchem Schiffe hat er sich eingeschifft?) 224 Für sich ist ai, obgleich Lee es nicht so aufführt, ein wahres Orts- adverbium, und wird, wie die übrigen dieser Gattung, mit ki verbunden; ki ai wai ano, in dort Wasser ist (?). 225 ai, Feuer, ist eine Abkürzung von ahi, Tong. afi. 226 mo — für; mo Taka tera ware, für Taka jenes Haus (Lee. Kocakshw.) ©). 227 ke, ake — ke heifst ursprünglich verschieden, anders; e ta- ngata ke, ein verschiedener Mann, ein Fremder. Grammatisch wird aber 228 dies Wort als Präposition, und als bezeichnend im Verbum gebraucht; als Präposition ganz ähnlich wie ki; ke Oteheiti, nach Tabiti (Lee. 58.), ke te mara, in dem Garten (Lee. 116.), ke te panse in dem Himmel (Lee. 115., wo gleich darauf ki te rangi steht). So gleichbedeutend mit ki, als in diesen beiden letzten ren finde ich säoch ke nur da, wo es (') In Lee steht hier (p.79.) durch einen offenbaren Druckfehler e. (2) Lee (89.) übersetzt wunderbarer Weise: there is no river. Es ist aber keine Spur einer Verneinung in der ganzen Redensart. (°) [In dieser Bedeutung drückt es den Imperativ der Verba geben und nehmen aus, das erstere, wenn der Dativ das Pron. der 1. Person ist: moku te tahi toki, für mich eine Axt! d.h, gieb mir eine Axt, mou fEnei toki, für dich diese Axt! d.h. nimm diese Axt. Lee. ».59. B.] Neu-Seeländische Partikeln: ke, ake. 8.42. 565 die unmittelbare Antwort auf ein vorhergehendes ke ihea, und gleichsam der Wiederhall davon ist. Man findet es auch mit ö verbunden. Denn in ke ihea, wo? (Lee. 53.) ist z augenscheinlich die Präposition, und kei, welches Lee: der Ort, wo ein entfernter oder verschiedener Gegenstand sich befin- det, übersetzt, scheint nur eine Zusammensetzung von ke und dem Substan- tivum z, Mittelpunkt, was dasselbe mit der Präposition ist (!) (s. ob. nr. 83.). Bisweilen scheint es nur orthographischer Unterschied, ob das i an das ke gezogen ist, oder nicht: kei dunga, oben (Lee. 122.). Der Begriff der Ver- schiedenheit scheint auch hier vorwaltend; anderswo Himmel wird im Gebrauch zum Begriff im Himmel. Im Verbum steht ke beim Präteritum, und zwar, im Gegensatz mit @i (oben nr.216.), nur wenn eine bestimmte Orts - oder Zeitangabe mangelt. Es ist daher der regelmäfsige Begleiter von koa, indem dies den Verbal- ausdruck beginnt, und ke unmittelbar auf das Verbum folgt; bei der be- stimmten Zeitangabe entsprechen einander auf gleiche Weise i und ai: koa kai ke ra oki 'au, habe gegessen ich (Lee. 31.). In der Redensart (Lee. 94.) emo kau ano ke nga waka, dahin- gegangen rein (d.h. gänzlich zerstört sind worden) die Böte, könnte zwar ke auch, als anderswohin, den Begriff der Vernichtung anschaulicher zu machen dienen. Allein Lee’s Übersetzung some lime ago zeigt, dafs es die Partikel der Vergangenheit ist. Es steht also hier ohne koa. Dagegen findet sich koa ohne ke in mehreren Stellen der Gespräche über christliche Gegenstände bei Lee (?), wo es aber zweifelhaft bleibt, ob die Auslassung nicht fehlerhaft ist, und kommt auch bei den übrigen Redens- arten in folgender so vor: toko hia koa ware ware ki te karakıa! wie viele haben vergessen das Lesen! (Lee. 72.) Die Anwendung sich leicht aus dem Begriff der Verschiedenheit. Dieser Begriff leidet aber auch ebensowohl die Anwendung auf die Zukunft; und in der That wird ke auch von dieser gebraucht, obgleich es in Lee’s Paradigmen, die im Fut. (') Aus diesem Grunde vorzüglich läfst sich, wie es mir scheint, nicht annehmen, dals ke und ki nur Lautveränderungen desselben Wortes wären, wenn auch dieser Vermuthung nicht schon der ganze Zusammenhang aller Bedeutungen von ke widerspräche. (”) Im Paradigma heilst es bei Lee (».31.): koa kai ke ra oki raua, sie beide haben gegessen, und ».118. kehrt dieselbe Form im ganz gleichen Sinn ohne ke wieder. von ke auf die Bezeichnung der Vergangenheit erklärt : 229 230 231 234 235 566 Neu-Seeländische Partikeln; ke, ake; me. 8.42. immer bestimmte Zeitangabe mit sich führen, nicht vorkommt. Im Wörter- verzeichnifs hat er: ake, Adverb. ein verschiedener, zukünftiger oder fort- schreitender Zeitraum, Ort oder Schauplatz einer Handlung; ake ake (pau- lo post futurum); e kore e oki mai ake, ake, ake; mate atu, nicht wird er kehren her, lang, lang, lang, sterben fern (Lee. 72. er wird nicht eilig zurückkehren; er wird in der Fremde sterben). Ake ist offenbar aus der Zukunfts-Partikel z (s. oben nr. 167.) und ke zusammengesetzt. Das Wort wird aber auch zur Bezeichnung des Präsens der anfangen- den Handlung, wenn die Handlung augenblicklich verwirklicht werden soll, gebraucht. Dem ke wird alsdann das allgemeine, alle Augenblicke gebrauchte Wort mea, Ding, vorgesetzt, auf ke folgt das Pronomen und dann das Ver- bum mit dem ihm vorgesetzten Artikel e; mea ke ia e korero, er ist im Begriff zu sprechen, he is about to speak (Lee. 48.). Bisweilen bleiben das Pronomen und der Artikel weg; mea ke hu, fast (so gut als) angekommen, nearly arrived (Lee. 74.). Statt eines Verbums folgt aber auch ein Nomen; mea ke koe e mata po (!), du bist fast blind, /hou art nearly blind (Lee. 71.). Lee trennt, indem er von diesen Redensarten spricht, den Verbal- gebrauch vom Nominalgebrauch, führt jenen als eine besondre Form des Fu- turums an, und zählt, um diesen zu erklären, mea ke, in like manner as, zu den Vergleichungs- Adverbien; mea ke heifst ein Ding nahe bei, und hieraus gehen beiderlei Arten von Wortfügungen hervor. Dieser Fall zeigt aufs neue, wie irrig es ist, in diesen Sprachen das Verbum streng vom No- men unterscheiden zu wollen. Beide Formen fallen unaufhörlich in ein- ander. me — ist eine Vergleichungs-Partikel, und die gewöhnliche Verbin- dungs-Conjunction und; me te tohora te nui, wie der Wallfisch die Gröfse, d.h. so grofs, wie der Wallfisch (Lee. 180.); na wai oki te ra me te marama? von wem (Verbalanzeige) (d.h. wer machte) die Sonne und den Mond? Bei in der Vergleichung sich auf einander beziehenden Sätzen wird es doppelt gebraucht; me waka rongo te tangata o te wenua nei ki a koe, me te Lini angza o dunga o te ranei ka rongo; ebenso Gehör Oo & Fo (') mata po, Augen Nacht, nach Art der Sanskritischen Bahuwrihis, der Nacht der Augen hat, blind ist. Neu-Seeländische Partikeln: me; pe, pea; ne. 8.12. 967 verschaffen die Menschen der Erde hier dir, wie der Mehreren Gesammtheit der Höhe des Himmels (dich) hören (die 3. Bitte des Vaterunsers). Bisweilen scheint me eine Abkürzung von mea (Lee. 84. 97.), sprechen, und von mea, Ding; aber in der allgemeinen Bedeutung Ding scheint mir sein Ursprung zu liegen. In der abgebrochenen Sprechweise uncultivirter Völker kann dieser Begriff zur Vergleichung und Verbindung dienen; als seine Abkürzung, als Partikel, dazu gestempelt wurde, brauchte man es noch ferner, aber nur mit Hinzunahme von ke (oben nr. 234.) (!). pe, pea — Die ursprüngliche Bedeutung ist die des Weg- oder zu etwas Hinstofsens; pe hia te tatau, stolse die Thür von dir. Da hier- in der Begriff der Annäherung einer Sache an die andre liegt, so entsteht daraus der abgeleitete der Gleichheit, Ähnlichkeit, und, da das Ähnliche, Gleiche nicht dasselbe ist, der des ungefähren, aber doch nicht völligen und gewissen Zusammentreffens. Mit den Wörtern der dreifachen Ortsbestimmung verbunden, heifst pe in penei, pena, pera: gleich diesem hier u.s. w., da der Artikel ze in der- selben Verbindung, Zenei u.s.w., das bestimmte dieses hier u.s. w. aus- drückt (Lee. 27. 54.). Als allein stehendes Adverbium ist pe vielleicht, und in Fragen unser wohl; pe hea mai ana koe? wohl was thust du? d.h. wie befindest du dich? (Lee. 89.) Daher giebt es, nach Lee’s Paradigmen, im Verbum das Zeichen des Subjunctivs ab, da der Indicativus durch ra bezeichnet wird; e kai ana ra oki koe, thou eatest, e kai ana pe oki koe, thou mayest be, or perhaps art eating. Man sieht schon aus der Übersetzung, dafs hierbei nicht an den wahren Begriff eines Modus zu denken ist. Pe fügt nur den Begriff der Ungewifsheit hinzu. pea kommt als Verbum und in der Bedeutung von vielleicht als durchaus gleichbedeutend mit pe vor. ne — deutet ein Wegbewegen an; ne kia mai, bringe es her, re- move it hither (Lee. Vocab. h.v.); nene, die blofse Verdopplung des Lauts, heifst leicht hingleiten; daher bedeutet die Partikel nach Lee (Focab. h.v.) eine Ortsveränderung. 236 237 238 239 240 241 In den Sprachproben finde ich dieselbe blofs in Fragen, dann am Ende 242 (‘) Unverständlich ist mir me bei Lee. p.81. 89. 243 244 568 Neu-Seeländische Partikeln; ne; kai. $.42. stehend, und mit langem oder betontem Vocal. Sie forscht alsdann nach der Zustimmung des Angeredeten,; ma täua e watu n&? für uns beide ein Mattetlechten ..? Lee: let us both work: shall we? (p.101.) apopo ka aire n@? morgen gehen . .? Lee: to morrow we shall go, is that agreeable? Diese Bedeutung einer Erkundigung, ob es genehm ist, etwas zu ver- richten, stimmt offenbar mit der obigen des leichten Hingleitens überein. kai — deutet, vor ein Verbum gestellt, einen die durch dasselbe ausgedrückte Handlung Verrichtenden an, und vertritt also grammatisch die Stelle der in andren Sprachen für diese Verbal-Substantiva üblichen Affixa; e kai tere wähia ko Tuma, ein Bringer (tere, schnell, sich schnell be- wegen, Lee. Yocab.) (von) Brennholz (ist) der Tuma (Lee. 71.); caha te ulu kite kai arahi kodüa? was der Preis für die Geleitenden (ärahi, geleiten) euch beide? what did you give to your conductors? (Lee. 103.) Der eigentliche Begriff ist Essen, als Handlung und Sache. Der Be- griff der Sache, der Nahrung wird auf die Person, den Geniefsenden über- getragen; kai tangi, Lee: mourners, mourners' food (Vocab. h.v.), wört- lich: Essen wehklagen. Alsdann wird der ursprüngliche Begriff des Essens Nebenbegriff, und der der Person tritt vorzugsweise hervor. Ob aber die Eingebornen den ursprünglichen materiellen Begriff auch ganz in Schatten stellen, so wie es die Missionare thun, welche die Redensart von Gott und dem heiligen Geist gebrauchen (e kai waka ora ra okiia, ein Lebens- geber ist er, wörtlich: ein Essen machen Leben gewifs er. Lee. 123.), wäre interessant zu erfahren. Aufser kai bedient man sich aber zur Bezeichnung dieser Verbal-Substantiva auch geradezu des Wortes tängata, Mann; e tängata aka, ein Tanzmann, Tänzer (Lee. 133. v. aka). — BB B3 0200 Zm— Vergleichende Grammatik der Südsee-Sprachen und beiläufig des Malayischen Sprachstammes überhaupt, von Joh. Carl Ed. Buschmann. [Der Leser verzeihe mir die Kühnheit, wenn ich von hier an das Wort ergreife. Ich habe das Letzte mitgetheilt, was Wilh. von Humboldt über den Gegenstand geschrieben hat. In dem gan- zen Laufe dieses Werks habe ich die wirkliche Entwicklung der in diesen Kreis gehörenden Sprachen mit besonderem Interesse verfolgt und, neben dem Allgemeinen, so viel Specielles, als nur irgend sich in den hinterlassenen Papieren über die einzelnen aus- gearbeitet fand, mitzutheilen mich bemüht. Es war mir daher in jeder Hinsicht schmerzlich, das Werk mit einer unvollständigen Arbeit schliefsen zu müssen; der abgeschiedene Geist möchte zür- nen, welcher nie anders zur Öffentlichkeit sprach, als in hoher Vollendung des Gegenstandes. Ich habe deshalb den Muth gefafst, die fehlenden Theile dieser Grammatik der Südsee-Sprachen durch eigne Arbeit zu ergänzen. Sie macht in allen Beziehungen Anspruch auf die gröfste Nachsicht des gelehrten Publicums; meine Lage hat mir nicht erlaubt, derselben die Zeit zu widmen, welche ich ihr um so lieber hätte zuwenden mögen, als ich wenig vorbereitet die Untersuchung der Polynesischen Sprachen begann. Die bishe- rigen Abschnitte beweisen hinlänglich, dafs es nicht möglich ist, bei den einfachen Quellen für diese Sprachen, dem grammatischen Abrisse Mariner’s, der Tahitischen und Neu-Seeländischen Gram- matik, und ich setze hinzu der CGhamisso’schen Schrift, stehen zu bleiben. Ich habe Eignes hinzugetragen. Alle Umstände legten mir die Verpflichtung der Beschränkung auf, und ich durfte nur das Ziel verfolgen, dem Stoffe, der sich ohne grofse Abschweifung zusammenbringen liefs, eine genügende Gestalt zu geben. Das so Histor. philol. Abhandl. 1832. Tiii 246 570 zu Formende ist dennoch, gegen meinen Willen, viel geworden. Ich beginne damit, die noch fehlenden Partikeln der N. Seel. Sprache auszuführen, und gebe dann die Tongischen und Hawaii- schen. Ich schliefse dabei jedoch die zur Wortbildung dienenden aus, weil ich ihnen einen eignen Abschnitt hinter den Redetheilen gewidmet habe. Hierauf lasse ich ein alphabetisches Verzeichnifs der hier und bei der Wortbildung behandelten Partikeln jeder ein- zelnen der vier Sprachen mit ihren verschiedenen Anwendungen und Bedeutungen folgen; der Verf. beabsichtigte ein solches nicht, es scheint mir aber dem Bedürfnisse zu entsprechen. Ich stelle darauf ebendiese Partikeln von allen vier Sprachen mit ihren Be- deutungen in einem allgemeinen alphabetischen Verzeichnisse, in welchem ich zugleich die Verwandtschaft der Sprachen unter sich und mit den westlichen des Stammes nachweise, zusammen; ein solches allgemeines Partikel-Verzeichnifs sollte nach Wilh. v. Hum- boldt’s Plane ein Hauptbestandtheil seines oben öfter angeführten Wörterbuchs der Südsee-Sprachen werden. Endlich erfülle ich ebenso seine, S.524. und 525. ausgesprochene Absicht, nach Ab- handlung der Partikeln der einzelnen Sprachen von den letzteren einen vergleichenden Abrifs der Redetheile und ihrer Erscheinun- gen, nach Art unsrer Sprachlehren, zusammenzustellen; und indem dieser die beiden Theile der Grammatik begreift, welche man die Formenlehre und die Syntax nennt, so schliefse ich, da der erste, die Lautlehre, schon vom Verf. vorangeschickt ist, mit dem vier- ten Theile, welcher eigentlich die zweite Stelle hätte einnehmen müssen, der Wortbildung. Was ich über die Ausführung dieser Arbeiten näher zu sagen hätte, werde ich den einzelnen Abschnit- ten in wenigen einleitenden Worten vorausschicken. Ich bemerke hier nur dies, dafs ich bei der grofsen Ausdehnung, welche diese Stücke erreicht haben, leider den zu gebenden Beispielen nur eine Neu-Seeländische Partikeln; ra. 8.42. 571 gewöhnliche Deutsche Übersetzung, aber keine wörtliche, deren seltsamer Klang ohnehin oft ebenso unangenehm ist, als er das Ver- ständnifs erschwert, noch Worterklärungen beifügen kann, so wün- schenswerth dies auch besonders bei Bibelstellen, bei denen ich immer Luther’s Worte gebrauche, erscheinen möchte. Ich mufs mich auf die bedeutende Hülfe berufen, die meine alphabetischen Partikel-Verzeichnisse bei diesem Mangel zu leisten im Stande sind. Buschmann.] ra — Diese Partikel, die im Tah. und Haw. (hier Za) als Adv. des 2 entfernten Orts, dort, eine so wichtige Rolle spielt, hat in der N. Seel. Sprache meist einen sehr dunklen Gebrauch. Jene Hauptbedeutung finde ich in der Gramm. sogar nirgends angegeben, als in dem Pron. dem. tera, jener, gegen fZnei, dieser, und tena, der da (iste), im Plur. era (gegen nei, ena), und- dem Adv. pera (gegen penei, pena). Ich habe ra aber in nr. 665. 741. 903-905. in Anwendungen nachgewiesen, die dem N. Seel. mit jenen beiden Sprachen gemein sind. Aufserdem erscheint die Partikel im Imperat. nach dem Verbum, wel- ches dazu noch das eigentlich diesen Modus bildende Hülfswort vor sich hat: ekairakoe, ifs, ka kai raia, er esse, lafs ihn essen, und so im Dual und Plur. (Gramm. S.32.); ki a pau ra koe, werde verzehrt (pau, verzehrt werden). Dunkel ist es Beisp. 1. nr. 140. Andere, nicht hierher gehörende Bedeutungen des Wortes hat Wilh. : v. Humboldt oben nr. 120. angegeben, wozu noch die von: Tag, Körper, gesunder Körper, Segel, kommen. Die Bed. von Gesundheit soll es in Begrüfsungsformeln haben. Zu den oben S. 468. xxvı-xxvum. vorkommenden füge ich aus dem Wörterb. noch die das Wort tena enthaltenden hinzu. Dieses Wort, sonst der da, aber im Wörterb. auch übersetzt durch go on, proceed! ist hier ebenso dunkel, wie die ganze Construction in allen diesen Formeln: tena ra, be cheerful or well, go on cheerfully! tena ra ko koe (die letzten beiden Worte heifsen du), es gehe dir wohl! guten Tag! gute Nacht! Die letzte Redensart kommt auch in der erwähnten Nr. xxvın. vor. Sollte es hier nicht eine Abkürzung von ora Gesundheit, gesund, ge- nesen, sein? Tama ra (von tama, Kind) ist: erwachsene Person. 11ir2 248 [$) Qi u 252 253 254 512 Neu- Seeländische Partikeln; ra; oki. 8.42. ra nei ist das Zeichen der Frage, das Tah. und Haw. anei. Ich habe bis jetzt nur Beispiele gefunden, wo es bei ausgelassenem Verbum sein nach dem Prädicate steht (S. 465. v., S. 467. xxır.). Es bedeutet auch vielleicht, und folgt da nach dem Verbum (Beisp. S.553. letzte Z.). Von seinem Gebrauche mit oki zusammen wird sogleich die Rede sein. oki — nennt das Wörterbuch ein Hülfsverbum, in der Bed. es ist. Diese könnte es in drei schon (nr. 235. 194.) vom Verf. angeführten Bei- spielen und S. 467. xxı. haben; in dem ersten drückt es machen im Perf. aus, wobei das vorangehende Subject die Präpos. von vor sich hat; in dem zweiten wird es durch thun übersetzt; das Imperf., in welchem dieses Ver- bum steht, ist durch das ihm nachgesetzte na angedeutet, und die Pron. des Subjects und Objects fehlen; im dritten enthält der Satz kein Verbum, eben- so Beisp. nr. 184. In den Stellen S.464. ım., S.468. xxxı. und nr. 218. steht es vor dem Verbum und der Verbal-Partikel, Beisp. 2. nr. 198. nach dem Verbum ohne Bed. S. ferner Beisp. nr. 212. Ich bin weit ent- fernt, über das Wesen dieses Wortes in diesen und seinen übrigen Anwen- dungen die geringste Vermuthung zu äufsern. Oki heifst zurückkehren, und soll eigentlich öhoki lauten; oki oki ist: Erfrischung, Rast, Ruhe auf der Reise, ara oki (auch blofs ara) ja (Gramm. S.54.). Das Wort oki findet sich besonders in den Verbindungen pe oki und ra oki beim Verbum gebraucht. Das erstere drückt vielleicht oder eine eigne Art von Conjunctiy aus, wobei oki, da pe (nach nr. 239.) dies schon allein bedeutet, unwesentlich erscheint; es steht so in allen drei Zeiten, sowohl vor, als nach dem Verbum: e kai ana pe oki 'au, ich mag es- send sein, bin vielleicht essend (Gramm. S.33.); koa kai ke pe oki au, ich möchte gegessen haben, habe vielleicht gegessen (ib. S.34.); (nachher) pe oki au e kai ai, werde ich vielleicht essen (ib.). Ohne Verbum, bei ausgelassenem sein, finde ich es als Zeichen der Frage, nach dem Prädicat und vor dem Subjecte (S. 466. xıx.). ra oki hat der Verf. schon oben in nr. 122. erwähnt und mit dem Tah. ra hoi verglichen, und in nr. 120. hat er die Vermuthung geäufsert, dafs es eine Verkürzung aus ara oki, ja, sein könnte. Es wird in allen Zeiten des Ind. und im Imper. gebraucht, und steht, aufser dem letzteren Modus, wo es stets dem Verbum folgt, wieder bald vor, bald nach demselben, immer aber, wie schon bei pe oki sichtbar war, vor dem Pron. Subj. Nirgends Neu-Seeländische Partikeln; oki; oti; koa. $.42. 573 sieht man die Nothwendigkeit seines Gebrauchs ein, da das Tempus und der Modus durch die sie sonst bezeichnende Partikel angedeutet sind. Präs.—e kai ana ra oki'au, ich esse (Gramm. S.30.), und so in den übrigen Personen. Die Gramm. bemerkt hier selbst, dafs ra oki auch weg- bleiben könne; dasselbe kann auch wohl in den anderen Zeiten statt finden. Eine andre Art des Präs. ist mit ka: ka pau ra oki 'au, ich werde ver- zehrt (pau, verzehrt werden). Prät.— 1) durch vorgesetztes koa und nachgesetztes ke: koa kai ke ra oki ’au, ich habe gegessen (Gramm. S.31.); 2) durch vorgesetztes i und nachgesetztes ai: (gestern) ra oki au i ai- re mai ai, kam ich (ib. S. 36.); 3) durch vorgesetztes a, Beisp. 3. nr. 168. Fut.— 1) durch vorgesetztes e und nachgesetztes ai: (morgen) ra oki 'au e kai ai, werde ich essen (Gramm. S. 31.); 2) durch ka: ka pau ra oki ‘au, ich werde verzehrt werden, die- selbe Redensart, welche oben als Präsens vorkam. Imper.— 1) ohne irgend eine andeutende Partikel: aire mai ra oki koe, komm; aire mai ra oki ia, lafs ihn kommen (Gramm. S. 38. 39.); 2) wo er in den 2. Personen durch tia, in den 3. durch kia angedeu- tet ist: korero tia ra oki koe, sprich, kia korero ra okiia, lafs ihn sprechen (ib. S. 47.). Wie ra oki mit dem dem Verbum vorgesetzten Ausdrucke ko tr die eben anzufangende Handlung (im Begriff sein etwas zu thun) ausdrückt, habe ich oben (nr. 153. Anm. 2.) schon erwähnt. ra oki finde ich aber auch nach einem Subst. (S. 465. ıv. vun. 466. xu. xıv. 467. xxı.) und nach ai, ja (S.465.v1.). S.467. xxıı. kommt es zweimal so vor, dafs es das Verbum sein ausdrücken könnte. oti — finde ich als Zeichen der Frage mitten im Satze (S. 465. ıx. 466. xın. 5.553. Z.2. v.u.). Im Wörterbuche wird es übersetzt: is id? will it? Es bedeutet auch endigen (v..a.). koa — das Zeichen des Präter., und zwar, nach dem Wörterb., des wirklich vollendeten, also unsres Perf., hat schon Wilh. v. Humboldt oben bei Gelegenheit von ke (nr.230. 231.) erörtert, wie es vor dem Verbum vorhergeht und dabei das Verbum noch ke nach sich nehmen kann; ich habe ferner vorhin (Z.8. 9.) ein Beispiel gegeben, wie zu dem vollständigen Aus- 257 258 260 [52 X 574 Neu-Seeländische Partikeln; koa; kia,tia, hia,mia,nia. 8.42. drucke dieses Tempus durch koa und ke noch ra oki hinzutritt. Es ist das Tong. gua, Tah. und Haw. wa, und identisch mit dem Mal. Adv. juga, jüa, Jav. huga, wie ich nr. 775-777. näher entwickelt habe. kia, tia, hia, mia, nia — Der N. Seel. Gramm. zufolge bildet zia nach dem Verbum die 2. Personen des Imper., kia vor ihm die 1. und 3. Personen desselben: korerotiara oki koe, sprich; kia korero ra oki ia, lafs ihn sprechen (Gramm. S.47.). Obgleich man auch ein B. für die 1. Person wünschen möchte, so zeigt dies eine von kia doch wohl schon, dafs es den auffordernden Modus bildet; und es kann kein Zweifel sein, dafs diese Partikel die nr. 198. behandelte Conjunction dafs ist, welche mit der Präpos. ki a genau zusammenhängt; denn auch diese schreibt die Gramm. bald getrennt, bald in Einem Worte. Wie daher das Wörterbuch dieses kia des Imper. ein Hülfsverbum nennen kann, sieht man nicht ein. Durch das Wörterbuch lernt man aber noch drei andere Partikeln des Imper. kennen, welche alle dem Verbum nachgesetzt werden. Hia nennt dasselbe ein Hülfsverbum der Bed. thue es: udi hra, drehe es um. Ich finde das A auch nach o in w übergehend: ämo-wia, trage auf den Schul- tern; das Verbum selbst, amo, führt das Wörterbuch nicht an, es findet sich aber im Haw. und Tong., und wird in der letzteren Sprache nach Mar. (Wörterb.) nur von dem auf diesen Inseln üblichen Tragen der Lasten auf einer Stange, welche zwei Menschen zwischen sich auf die Schulter nehmen, gebraucht; die Stange heifst nach Mar. auch amo. Ich finde Aia auch in der 1. Pers. des auffordernden Modus: oe Ahia, rudre, lafs uns rudern (von oe). mia nennt das Wörterbuch eine häufige Partikel zur Bildung des Im- per.: inu mia, trink, fanu mia te tängata, begrabe den Menschen; nia nennt es eine Partikel, die gewöhnlich an Wörter gehängt wird, und führt das Beispiel Zinra te mura, lösche das Licht aus, an; nur finde ich kein Verbum £i. Man könnte darauf kommen, sowohl tia, als hia für ein Verbum der Bed. wünschen, wollen zu halten; das Mad. tia heifst beides, und das Tong. fia, wünschen, erscheint sogar in einer Construction zur Bildung des Imper. (s. nr. 820.) Im N. Seel. finden sich auch Spuren desselben in der Form von hia; von moe, Schlaf, schlafen, kommt hia moe, schläfrig Neu-Seeländische Partikeln; kia,tia, hia, mia,nia; ana. 8.42. 575 sein; und hia kai, hungrig (von kai, Speise, essen), ist geradezu das gleichbed. Tong. fia-kei. Doch ist dieser Gedanke, bei dem auch die Nachstellung von Aia auffällt, schwerlich haltbar (!). Es mufs vielmehr auf den ersten Blick auffallen, dafs der wirkliche Imper. durch eine Anzahl von nachgesetzten Wörtern ausgedrückt wird, die alle auf ia enden; und es ist kaum fraglich, dafs sie sämmtlich eins und als Endungen zu betrachten sind, deren Consonanten zum Theil von Wohllautsgesetzen abhangen; so erscheint wia nach o, mia nach uw. Zur Erklärung dieser Endungen bietet sich zweierlei dar, von welchem aber keines ganz genügend erscheint. Am nächsten liegt die Imperativ-Endung a, die ich nr. 818. im N. Seel. nachge- wiesen habe und die auch das Jav., Kawi und Mad. besitzt. Dabei bleibt aber immer noch das i und der Consonant räthselhaft. Vollständiger erklärt sich die Form, wenn man in diesen Endungen eine Spur des Passivs an- nähme, von dem die N. Seel. Grammatik ganz schweigt; es würde dadurch begreiflich, warum in den beiden B. nr. 263.264. der Nom. des Subst. steht. Das Passivum wird im Tah. durch die Endung Aia, im Haw. durch ia ge- bildet; die letztere Sprache wendet aber manchmal auch Aia, ja auch lia an, welches letzte ebenso fremdartig ist, als das obige Zia (vgl. noch nr. 959.). Diese Endungen haben auch neutrale Verbalbedeutung. Nach dieser Hypo- those wäre aber der Modus eigentlich gar nicht angedeutet. In einem B. S.554. Z.8. scheint Zia werden auszudrücken; dunkel ist es vor dem Verbum B. nr. 1493. ana -— ist von Wilh. v. Humboldt oben nr.52. bei Gelegenheit des 266 Tah. na erwähnt worden. Seine Natur ist schwer zu bestimmen. Die Er- klärung des Verfassers des Wörterb. ist wunderbar genug; er nennt es ein Hülfsverbum, welches bedeute: thun, handeln, verrichten, glänzen, und setzt es aus a, Belebung, und na, zu Tage fördern (putting, or shewing it forth), zusammen. Der Gebrauch des Wortes ist aber, so viel ich bis jetzt zu übersehen vermag, so beschränkt, dafs ich an die Anwendbarkeit dieser Erklärung nicht glauben kann. Ich finde es nämlich nur im Präs. und Perf. (über letzteres s. nr.789.) nach dem Verbum, wo dieses die Partikel e vor (‘) Im Wörterb. wird zia die Bed. gegeben: eine Feder (zum Putz) in das Haar, einen Stock in die Erde stecken (vgl. Tah. tia, stehn 2) gerade, Haw. kia und Mal. ziyans, Pfeiler, grolser Pfahl, Mast des Schiffes). 267 269 376 Tongische Partikeln; he. $.43. sich hat: ekaianara oki au, ich esse; eua ana, es regnet; ekai ana pe oki ‘au, ich mag essend sein, bin vielleicht essend. S. noch ein Beispiel nr. 137. Schon diese Übersetzung der Gramm. durch das Partieipium führt zu der Annahme, dafs das Verbum durch jenen Zusatz in ein Nomen umge- formt werde. Nun findet sich im Haw. das Partic. in allen drei Zeiten, und ebenso das Verbum fin. in allen drei Zeiten auf dieselbe Weise, durch e vor dem Verbum und ana nach ihm ausgedrückt, und letzteres könnte da das allgemeine Subst. Suffhix (nr. 1099.) sein, das hier die Bed. eines Subst. actionis mit sich führte. Dieser Annahme, welche auch dort noch manches Bedenken erregt, tritt aber hier der Umstand sehr schroff entgegen, dafs dies Suffix im N. Seel. (s. nr. 174.) anga lautet (vgl. noch nr. 789.). kore, ore — s. nr. 130. 134. 157. 927. $. 43. Tongische Partikeln. he — ist der bestimmte und unbestimmte Artikel zu gleicher Zeit. Da auch te in einigen einzelnen Fällen als Artikel vorkommt (s. nr. 377.), so glaube ich, dafs he nur eine Verstümmlung daraus ist; im N. Seel. und Tah. lautet dieser Artikel immer ze. Beisp. he tangala, der Mensch, ein Mensch; he fafine, eine Frau; he guli, ein Hund (!). Mit dem Casus- zeichen ko wird er in koe (s. nr. 305-309.) und mit mo, und, in moe zu- sammengezogen (s. S. 445. vır.). Mar. giebt nur Beispiele von seinem Ge- brauche als Einheits- Artikel, allein im Wörterb. übersetzt er ihn auch als den bestimmten, und in den Sprachproben sind häufige Belege für diese Anwendung (s. nr. 493.). Er steht auch, wenn das Subst. ein Pron. dem. nach sich hat: Ae mea koeni, diese Sache; he mea koia, jene Sache. Mar. sagt, dafs der Artikel vor dem Pron. poss. stehe, wenn es ein Subst. bei sich habe; er gehört aber zum Subst.: henau waka, ihre Böte. (') Wo ich bei Tongischen Beispielen nicht citire, sind sie aus der kurzen Grammatik im 2. Bande Mariner’s (».345-375.) genommen. Ich bediene mich des Namens Mariner’s in dieser meiner Arbeit nur im bibliographischen Sinne. Seinem Schicksale verdanken wir un- sre Kunde von der Sprache der Freundschafts- Inseln, er lieferte den Stoff zu dem Werke; das Verdienst seiner Abfassung gebührt dem Dr. John Martin. Letzterer ist also mehr, als Herausgeber; für die in demselben gelieferte Grammatik und das Wörterbuch ist er gerade- zu Verfasser. Tongische Partikeln; he: e. 8.49. Sei Nau ist übrigens das Pron. pers. (sie, z/ö), und die Possessiv-Bed. nur an der Construction kenntlich. Ein Artikel ist Ae vielleicht in dem Pron. int. Ae-ha, was? welches immer ganz hinten gestellt wird: te ger fei he-ha, was willst du thun‘ Das Pron. was für einer? wird durch dasselbe Wort, mit oder ohne ko, ausgedrückt, wenn von Thieren oder Dingen die Rede ist (bei Personen durch ko-hai oder ahdi): koe togi koena he-ha, was ist das für eine Axt? Alle diese und ähnliche Anwendungen dieses Artikels finden sich in der Form koe wieder, die ich unter der Partikel ko (nr. 305-309.) behandelt habe, und die wesentlich hier mit hergehört. Als Artikel steht Ae auch sowohl vor Cardinal-, als Ordinalzahlen; das Zahlwort finde ich seinem Subst. nachgestellt: aho he tolu, 3 Tage oder der dritte Tag. Nach Mar. drückt es auch den Inf. aus, wenn er substantivisch steht: gua lillE he felau, es ist angenehm, zu segeln. Hier könnte man es als Artikel und das Verbum als Subst. ansehn (das Segeln); vgl. noch S. 446. x. Es ist ferner Zeichen des Partic. Präs.: nai fekkatagi he ewa he tangata, er traf den Mann gehend. Mar. hält hier re für den Artikel und das Verbum für ein Subst.; dies bleibt allerdings das Wahrscheinliche, nur dafs sich nicht bestimmt sagen läfst, wie die Construction zu nehmen sei. Ein andres Beispiel, ähnlich einer Participial- Construction zur Verbindung zweier Sätze, s. S. 446. xı. In dem Ausdrucke he mui, thereafter, erscheint es wie eine Präpos., : ist aber gewifs der Artikel, im Accus. oder mit einer Präpos. gedacht. Nebenher ist Ae noch das Ortsadv. here. e — erscheint als Artikel in dem Falle, wo Zahi, viele, vor dem Subst. steht, und Mar. erklärt es selbst für den Artikel he; er giebt diese Construction als eine Art, den Plural auszudrücken, an, übersetzt aber im- mer viele, wonach es noch nicht als ein reiner Plural zu erkennen wäre. Bei Thieren und Dingen reicht diese Zusammenstellung hin: Zahi e togi, viele Äxte; Zahi e waka, viele Böte; lahi e guli, viele Hunde; bei Menschen aber tritt vor den Ausdruck noch zZoka, wobei wieder das Subst. e vor sich nimmt (s. nr. 292-295.). Ferner steht es vor den Card. und Ordin., wenn Thiere und Dinge ge- Histor. philol. Abhandl. 1532. Kkkk 270 271 272 273 274 278 279 281 282 578 Tongische Partikeln; e: nga. 8.43. zählt werden: aho e tolu, 3 Tage, der dritte Tag; waka e fa, 4 Böte; guli e ua, 2 Hunde (bei Menschen steht zZoka, und e wird nicht gebraucht). Mar. hat die Ansicht, dafs es der Artikel Ae wäre, dessen h nur ausgefallen sei; und dies ist wohl für beide Anwendungen des e ganz richtig. Eine Ver- stümmlung des eigentlichen Artikels (der N. Seel. und Tah. te, Haw. ka, ke lautet) kommt in den genannten drei Sprachen in einzelnen Anwendun- gen bei Subst. appell. vor: Haw. he, N. Seel. und Tah. e, und im Tong. und Haw. werden he und e, im Tah. e vor Zahlwörtern gebraucht. Wahrscheinlich ein ganz anderes Wort ist das e, welches in der 3. Pers. Sing. Zeichen des Fut. ist: e mohe ia, er wird schlafen. Es möchte sich vielleicht ergeben, dafs sein Gebrauch sich auf den einzelnen Fall beschränkt, wo das Pron. pers. selbst das Subject ist, und dafs die überall sonst das Fut. bezeichnende Partikel ze, welche in dieser 3. Person Zenne lautet und selbst in dem obigen Falle von e gebraucht werden kann, da angewandt wird, wo das Subject ein Subst. ist. nga — Von diesem N. Seel. Pluralzeichen, welches im Tah. und Haw. na lautet, sind einige wenige Überbleibsel in der Tong. Sprache sicht- bar, und zwar nur bei Zahlwörtern. Am unzweideutigsten zeigt es sich in dem Worte ngakau, welches, wenn Yam-Wurzeln und Fische gezählt wer- den, mit den Zahlen 2, 3, 4 als Vielfachem vor sich, 20 ausdrückt, so wie das einfache 20 mit dem, ebenfalls veralteten Sing. Artikel zekau heifst (s. nr.287.377.): Ich vermuthe diese Partikel auch in dem Worte ngahoa, Paar, zur Zählung derselben Gegenstände, dessen zweiter Theil vielleicht eine vol- lere Form für va, 2, ist. Seltsam und von dem Ausdruck ngakau ab- weichend ist es blofs, dafs dieses Wort nicht nur die vervielfachenden Zah- len, sondern auch die Eins vor sich nimmt: ufi taha ngahoa, 2 Yams; das N. Seel. ka nga und Tong. ongo wird aber auf gleiche Weise bei der Einheit einer Zahlclasse gebraucht. So wird mit ngahoa paarweise bis an 20 fortgezählt, von wo an der Ausdruck kau (s. nr. 287.) die Ikosaden bis an 100 bildet. Auch innerhalb dieser Ikosaden dient ngahoa für die hin- zuaddirten Paare, z.B. tekau mo taha ngahoa, 22. Im Gebrauche dem ngakdu ganz ähnlich ist ngeaü, 100, d.h. nur mit Vielfachem vor sich: ua ngeaü 200, tolu ng. 300 u.s.f.; aber das e darin ist befremdend. Es für den numerischen Vorsatz zu halten, hiefse Tongische Partikeln; n ga; ongo; kau. 8.43. 579 eine grofse Anomalie in der Sprache voraussetzen; es bliebe daher beson- ders zu prüfen, ob es eine euphonische Veränderung von a genannt werden könne. Das einfache 100 hat, wie kau, den Artikel Ze vor sich: Zeaü. Vielleicht liegt es auch in ngafa, ein Faden (als Längenmaaßs) ; ofa heifst dasselbe, und aufserdem: nach Faden ausmessen. Es wäre nämlich zu untersuchen, ob diese Ausdrücke etwa auf fa, 4, zurückgehn. oNEO— findet sich vor der Zahl 10. Ich habe nr. 605. die Mei- nung geäufsert, dafs es das Pluralzeichen nga mit einem numerischen Vorsatze sein möchte. Es begleitet jenes Zahlwort, sowohl wenn es allein steht, als wenn es mit Einern nach sich die Zahlen 11 bis 19, als auch, wenn es mit Einern vor sich die Zehner bildet. Mar. bemerkt ausdrücklich, dafs die Zahlen 10 und 20, allein für sich, auch das Präfix entbehren kön- nen, die andren aber nicht. Mit diesem Vorsatze, und überall bei 20, hat das Zahlwort nun die vollere, mit den westlichen Sprachen übereinstim- mende Form fulu, ohne denselben büfst es aber bei 10 das f ein und lautet ulu. Auf diese Weise ist 10 ulu oder ongofulu, 11 ongofulu ma taha, 12 ongofulu ma ua u. s. w., 20 uwafulu oder wa ongofulu, 30 tolu ongofulu u. s. f. kau — bildet, dem Subst. vorgestellt, den Plural bei lebenden Wesen: kau tangata, Menschen; kau buaka, Schweine. Mar. sagt, dafs es ursprünglich Gesellschaft, Corps, Menge zu bedeuten scheine, und im Wörterb. giebt er noch die Bed. Stiel (der Pflanze), Stamm, dunch an. Im collectiven Sinne kommt das Tong. Wort auch öfter mit einem folgenden Subst. vor: kau meia, Tauwerk (meia, Tau); kau ufi, eine Parthie Yams, d.h. 20. Aus dieser Anwendung ent- springt es, wenn Mar. anmerkt, dafs es auch ausnahmsweise bei Leblosem den Plur. bezeichne, so wenn man kau meia Taue und kau ufi Yams übersetzen wollte. Hiervon zu trennen ist der Gebrauch, wo es vor Subst. lebloser Gegenstände und vor einem Adj. die Bed. Leute hat: waka, Schiff, kau waka, die Schiffsmannschaft, die Matrosen eines Schiffes; wale, närrisch, kau wale, ein Haufe Narren. Einem dieser beiden Punkte ge- hört kau tau, Heeresabtheilung, Heer, an, von Zau, Krieg, Schlacht, Heer, Feind. Mit der alterthümlichen Artikelform te (s. nr. 377.) dem Subst. nach- gesetzt, bedeutet es 20, aber nur von Yam-Wurzeln und Fischen. Bis zu Kkkk 2 284 285 287 288 [S% [e =) oo 290 291 580 Tongische Partikeln; kau; iunga. 8.43. 18 (19) werden diese Sachen nach Paaren gezählt und dazu das Wort nga- hoa (s. nr.282.) gebraucht. 20 Yams heifst ufi tekau; von da bis 38 wer- den die einzelnen Paare vermittelst ngahoa zu diesem Ausdrucke hinzu- gefügt (s. ibid.). Von 40 an, wo das Vielfache sich vor die Ikosade stellt, ändert sich der Artikel ze in das Plural-Zeichen nga um: uangakau, 40; und so wird bis an 100 gezählt, für welches der Ausdruck tefuhi eintritt (s. nr. 377.). — Im N. Seel. ist ze kau 10, s. nr. 584. 585. Eine andre Anwendung, welche, wie vielleicht die Bed. des N. Seel. tau, begegnen, in dem allgemeinen Begriffe des Zusammenseins ihre Be- gründung findet, aber von Mar. nicht deutlich herausgehoben wird, ist die, wo es vor einem Subst. wie unser mit steht: kau-tangata, Gefährte, Freund (vgl. Mitmensch); kau-fafine, Gefährtin;, kau-mea, Anhän- ger, jemandes Familie (S. 447. xıy.); kau-nofo, jemand, der mit Einem zusammenwohnt, Hausgenosse (auch Familie, wohl: Zusammenwohnende); kau-tau, (aufser der nr. 286. angeführten Bed.) Verbündeter. Wenn man dieses kau für ein verschiedenes Wort halten dürfte, so würde es das Tag. Präfix ca sein. Ich habe hier nur einfach den Gebrauch dieses merkwürdigen Wortes darlegen wollen, und verweise auf die ausführliche etymologische Betrach- tung, die ich ihm in nr. 516. gewidmet habe. kau heifst noch ich, und Mar. vermuthet, dafs es aus ko au zusammen- gezogen sei. tunga — ist in seiner ursprünglichen Bed. und in seiner gramma- tischen Anwendung mit kau gleichartig. Es heifst: Haufe, ein Zweig Bana- nen, eine Leiter 2) Saame, Kern in Früchten, Kernhaus, und scheint durch die Subst. Endung anga von tu, stehn, aufstehn, abgeleitet zu sein, was be- sonders das Causale des letzten Verbums, fokkatu, aufhäufen, sammeln, beweisen möchte. Denn obgleich es von Zu noch eine Form tuanga, ohne Elision des @ (Ort, wo man steht, Posten), giebt, so kann immer der Sprach- gebrauch beide Formen mit verschiedener Bedeutung auseinandergewor- fen haben, von dem letzten Worte sagt Mar. sogar, dafs es auch in tunga corrumpirt werde. Das N. Seel. kommt hier zu Hülfe, in welchem tu stehn, tunga: Ort, wo Einer oder etwas steht, Ankerplatz (eines Schiffes), bedeu- tet. Im Haw. ist ku stehn. i In seinem Gebrauche zur Bezeichnung des Plur. an lebenden Wesen Tongische Partikeln; tunga; toka. $.43. 581 bemerkt man keinen Unterschied von kau: tunga tangata, Menschen; tunga buaka, Schweine; tunga mea (Wörterb. v. toonga), eine An- zahl Leute, Leute. Ich finde den Artikel re davor S.458. 1. Ebenso wird es gebraucht, wenn das Subst. ein Pron. poss. bei sich hat; es behält dabei seine Stellung vor dem Subst. (das Pron. kann, je nach der Art der ange- nommenen Form, vor oder nach diesem Ausdrucke stehn, s. nr. 317. 322. 323.): ho tunga buaka oder tunga buaka ahö, deine Schweine; gi- nauua tunga guli oder tunga guli anauua, ihre Hunde. toka — ist das N. Seel. toko, Tah. too, Haw. koo, oder vielmehr kokoo. Mar. nimmt es im Wörterbuche als Person, Individuum. Tong. ist {oko: Pfahl, an dem man Böte befestigt, toko toko: Stock, N. Seel. toko toko: Spazierstock, Haw. koo: Stütze, stützen, A00okoo: Stock, Stab. In der Bed. von Person wird es dem Subst., welches ein vernünftiges Wesen bezeichnet, da beigegeben, wo es von Wörtern der Menge begleitet ist, als da sind die Zahlwörter, /ahi, viele, chi, wenige, und zwar nicht nur im Plur., sondern auch im Sing. bei der Zahl 1, zu welcher das ausfüllende be, nur (s. nr. 383.), hinzugesetzt wird: tangata be toka taha, ein Mensch (dagegen stehn Thiere und Dinge ohne ein solches allgemeines Subst.: guli be taha, ein Hund; falle be taha, ein Haus). Es steht auch ohne das specielle Subst., wo dieses bei der Antwort auf eine Frage wegbleibt, in welchem Falle de ganz ans Ende, nach dem Zahlworte gesetzt wird: (wie viele Leute waren da?) toka taha be, Einer. Wo die folgenden Zahlen gebraucht werden, führen dieselben nicht, wie sonst (bei Thieren und Dingen), den Vorsatz e mit sich: tangata toka wa, 2 Menschen; fafine toka tolu, 3 Weiber; mo enne foha ioka ua, mit seinen beiden Söhnen (8.445. ır.). Aber Zahi erfordert auch hier, wie sonst, das e vor dem Subst., welches mir überhaupt nicht mit dem e vor den Zahlwörtern identisch zu sein scheint: toka lahi e tangata, viele Menschen; zoka lahi e hotua, viele Götter. Von chi finde ich nur ab- gerissen toka chi, wenige, angeführt. Der Plur. kann dabei noch besonders durch kau oder tunga ange- deutet sein: kau oder funga tangata toka teaü, 100 Menschen. Aus allem diesem geht deutlich hervor, dafs man zoka nicht als Plural- Bezeichnung betrachten darf, sondern nur als ein allgemeines Subst. der Persönlichkeit, das Wörtern der Menge beigegeben wird, wie die Zahlwör- 292 293 294 295 299 582 Tongische Partikeln; toka: foi, foe; ko, koe. 8.43. ter im Mal. und Jav. eine ganze Anzahl solcher allgemeiner Subst. zu Hülfe nehmen (s. ob. S.269-270.). Den einzigen Fall bei Zahi, wo das dem Subst. vorgesetzte e eine Veränderung bewirkt, ausgenommen, steht der Ausdruck immer nach dem gezählten Subst., und in allen Fällen geht zoka dem numerischen Worte voran. Jo Zi, auch Joe — ist auch ein allgemeines Subst., das zugleich das Zahlwort 1 oder den Einheits- Artikel in sich schliefst, und keine Zahl vor sich zu nehmen scheint. Seine Grundbedeutung ist die eines runden oder ovalen Körpers (foi manu, ein Ei, von manu, Vogel; foi wae, Wade, von wae, Bein), daher dergleichen Gegenstände mit ihm zusammen- gestellt werden: foi ufi, ein Yam; foi niu, eine Kokosnufs; aufserdem foi waka, ein Boot eines Doppelbootes. Mar. übersetzt es auch durch ganz: foe ulu, a single head 2) der ganze Kopf; foe ufi, a single yam 2) eine ganze Yam-Wurzel. Wegen der Etymologie s. nr. 589. 590. ko, koe — hat man, so wie die verwandten Formen der übrigen drei Sprachen, bisher für einen Artikel angesehn. Schon Mar.’s Darstellungs- weise kann hierin behutsam machen. Er rechnet nur Ahe wirklich als einen Artikei, doch sagt er, dafs ko und Aoe grofse Verwandtschaft mit ihm haben. Ich gehe in die Untersuchung der Schwierigkeiten, welche der bisherigen Annahme entgegenstehn, hier nicht ein, da ich sie in nr. 532-539. weitläuftig geführt habe, sondern äufsere hier kurz meine nr. 524-531. entwickelte neue Ansicht, dafs ko eine Bezeichnung des Nominativs und des allein oder dem Verbum voranstehenden Accusativs sei. Mar. sagt, dafs Ao und koe haupt- sächlich bei Antworten auf die Frage wer‘ was” ständen und es ist, es war übersetzt werden könnten. Die letztere Bemerkung kann nicht irre führen, da an dieses Verbum hier nicht zu denken ist; und jener Gebrauch selbst ist auf keinen Fall ein ausschliefslicher. Ich behalte diese Vorstellung Mar.’s aber in den von ihm so gegebenen Beispielen bei, um nichts zu verwischen. Er sagt nun zunächst, dafs ko vor Subst. appellat. gebraucht werde, führt aber kein einfaches Beispiel an. Es wäre möglich, dafs es nur in den verwickelten Fällen vorkommt, die ich hiernach aufzählen werde. Er sagt weiter, dafs es vor Arten derselben Gattung stehe: ko tua, ko kaumele, ko kaho-kaho, kongu seien Arten der Yam-Wurzel, aber bei dem allgemeinen Namen der Wurzel müsse man koe sagen (koe ufi). Es ist der gewöhnliche Vorsatz vor Eigennamen: (wen hast du gesehn?) Tongische Partikeln; ko, koe. 8.493. 553 ko Finau, den F. Wenn mehrere Personennamen nach einander genannt sind, steht es nur vor dem ersten: (wer kam nachher herein?) ko Hawili, mo Muala, mo Talu, mo Latu, H. und M. u.s.w. Der Grund mag hier in mo liegen, welches eigentlich die Präpos. mit ist; denn ich glaube behaup- ten zu können, dafs das Wort in keiner der vier Südsee-Sprachen eine Präpos. vor sich duldet. Ebenso steht es vor Eigennamen der Thiere, und sogar vor einigen leblosen Gegenständen, deren Wichtigkeit und Neuheit das Volk dazu führten, sie wie Persönliches zu behandeln, als da sind: Böte, Keulen, Äxte. Mar. bemerkt dabei, dafs Äxte früher wegen ihrer Seltenheit Eigen- namen hatten, auch Keulen, wegen ihrer Furchtbarkeit. Diese Äufserung macht es zweifelhaft, dafs der Gattungsname selbst, z. B. Axt, diesen Vor- satz haben könnte. Mar. führt kein Beispiel an, und vor dem genannten Subst. finde ich Ae. Er behandelt darauf mit besonderer Umständlichkeit den Fall, wo ne- ben dem Eigennamen noch der Gattungsname genannt wird. Der erstere hat immer ko vor sich, und nur vor dem Gattungsnamen wechseln nach Umstän- den die Wörter ko, koe und he. Ist die Person dem Angeredeten bekannt, so steht oft ko vor dem Gatiungsnamen: ko egi ko Ulu Walu, der Häupt- ling U.W.; ko tangata ko Boboto, der Mensch B.; ist sie ihm aber un- bekannt, so steht vor dem Gattungsnamen Aoe (s. nr.307.). In einer An- merkung setzt er jedoch hinzu, dafs auch oft gegen diese Regel gehandelt werde, sie daher noch nicht recht sicher sei. Dieser Gebrauch von koe be- schränkt sich aber auf den Fall, dafs der Ausdruck vorn im Satze steht; denn wenn er (immer die Unbekanntheit der Person vorausgesetzt) hinten im Satze vorkommt, so kann vor dem Gattungsnamen nur der blofse Artikel he gebraucht werden: nai hau giate au he tangata ko Palu, es kam zu mir der Mensch P.; (er schwur) gi he egi ko Tubo Totai, bei dem Gott T. T. (Wörterb. v. mooni.) — Befindet sich der Ausdruck in einem wirklichen Satze, wie hier, so kann für den Fall, wo die Person dem An- geredeten bekannt ist, nur der obige Ausdruck mit ko angewandt werden, und mufs vorn im Satze stehn: ko tangata ko Palu nai hau giate au Dagegen kann man nie in irgend einer Beziehung sagen: nai hau giate au ko tangata ko Palu; diese Worte würden gar keinen Sinn haben. Dieser Vorsatz kann vor die Pron. pers. Sing. der 2. Classe treten, doch nur in den Formen au, ich, koi, du, ia, er, wogegen ihn die Formen gita, 300 301 302 303 304 305 306 307 584 Tongische Partikeln; ko, koe. 8.43. ich, ak6i, du, aia, er, nicht annehmen. Die Pron. des Du. und Plur. kön- nen ihn annehmen oder nicht. Mar. führt diesen Gebrauch wieder nur an in der Antwort auf die Frage wer? (wer that es?) ko au, ich, ko koi, du, koia, er, oder gita, akoi, ala. Das eben erwähnte Pron. pers. ko ia ist auch Pron. dem. (dieser), und dann schreibt es Mar. in Einem Wort (Aola). Er sagt, dafs es oft ge- trennt wird, so dafs ko ganz vorn, ia ganz hinten im Satze steht, und führt als B. an: ko he leo mooniia, that is Ihe true watching. Beispiel und Re- gel sind mir gleich verdächtig. Mar. nimmt ko in dieser Zusammensetzung als Verbum sein. Vielleicht ist ko he der Artikel des Prädicats, und ia al- lein Pron. dem. (wie es dies im Haw. ist, s. nr. 685.) ko steht auch vor dem selbstständigen Pron. poss. (5. 448. xxıı.) und vor den als poss. gebrauchten Pron. pers. Plur. (id. xxı.) Es gehört jedoch in beiden Fällen zum Subst. Ferner kommt es im Pron. int. ko-hai, wer‘ was für einer? (nur von Menschen) vor. Dieselben Bed. hat auch ahai, und der Unterschied zwi- schen beiden ist nur der, dafs ko- hai ganz vorn, ahai ganz hinten im Satze steht: ko-haina fei, wer that (es)? ko-haitangata koena, was für ein Mensch ist das? (vgl. über dieses B. nr. 738.) koe ist eine Zusammenziehung aus dem Nominativ - oder Accusativ- Zeichen ko und dem Artikel re. Es steht wohl nur bei Subst. appell., und ist da, wie he selbst und wie das Haw. o ke, ebensogut bestimmter, als un- bestimmter Artikel. Mar. führt zwar in der Gramm. nur Beispiele vom un- bestimmten an, und nimmt ko hier wieder als Verbum sein (s. nr. 297.): (wer ist da?) koetangata, ein Mensch; (was ist das?) koe togi, eine Axt; (wer war bei dir?) Aoe fafine, eine Frau. Aber S.445. vır. bedeutet es der, und als bestimmter ist es wohl auch zu nehmen, wo es mit einem dem Subst. nachgesetzten Pron. dem. (koe togi koena, jene Axt; koe togi ahai koeni, wessen Äxte sind dies?) oder Drake (koe guli heni, dieser, Hund) das Pron. dem. ausdrückt. Diese Artikelform wird nach Mar. bei der Zusammenstellung des Gat- tungsnamens mit einem Eigennamen vor dem ersteren dann gebraucht, wenn die Person dem Angeredeten unbekannt ist und der Ausdruck den Satz be- ginnt: koe egi ko Ulu MWalu, ein gewisser Häuptling U. W.; Aoe ta- ngata ko Palunai hau giate au, der Mensch P. kam zu mir. Steht der Tongische Partikeln; ko, koe; gi, gia, giate. 8.43. 555 Ausdruck hinten im Satze, so wird der Artikel ke, ist die Person bekannt, so wird ko gebraucht (s. nr. 300.). koe findet sich in den Pron. dem. Aoeni, dieser, und Aoena, jener, über deren Bildung ich in nr. 689.690. 701. ausführlich gehandelt habe. Das Pron. int. Aoe-ha, welcher? was‘ ist eine Ableitung von he-ha (nr.270.); ko ist das Casuszeichen, und he, e könnte der Artikel sein. Dies Pron. hat seine Stelle ganz im Anfang der Frage: koe-ha te ger fili, welchen wirst du wählen? Aoe-ha te ger fei, was willst du thun? Wo es in der Bed. was für einer? mit einem Subst. vorkommt, kann es (so wie he-ha) nur von Thieren und Dingen gebraucht werden (bei Menschen steht ko-häi oder ahdi). 24 gia, gla te — sind die allgemeinste Präpos., das N. Seel, ki, kia, Tah. und Haw. i, ia. Der Unterschied der 3 Formen ist der, dafs gi vor Subst. appell. und Ortsnamen, gia vor Personennamen, giate vor Pron. pers. gebraucht wird. Was das Ze in der letzten ist, kann ich nicht auffinden. Denn es für den Artikel (N.Seel. und Tah. te, Haw. ka, ke, Tong. in einzelnen Spuren fe, sonst he) zu halten, verhindert schon der Umstand, dafs derselbe nur vor Appellativen anwendbar ist. Der ganze Gebrauch der Präpos. liegt darin zusammengeschlossen oder geht davon aus, dafs es die Präpos. des Orts, sowohl der Ruhe, als der Be- wegung ist; Ruhe: S. 445.1. ıv. 459. ııı. Sie bedeutet so auch unter (among), S. 462. x. Bewegung: S. 447. xvı. xx. 463. xım.; gi uta, ans Ufer, in das Innre des Landes. Als diese Ortspräpos. bildet gi, wie das N. Seel. ki, Tah. und Haw. i, aus örtlichen Subst. oder Adverbien Adverbia oder Präpositionen des Orts; Ruhe: (botu, Seite) gi botu, auf einer Seite 2) Zowards; (loto, Mitte, Mittelpunkt) gi loto, in der Mitte, drinnen >) in; Bewegung: (matadu, rechts) gi matdu, nach rechts hin, (fe, wo?) gi fe, wohin‘ (he, da) gihe, dahin; (hage, up) gihage, nach oben, auf- wärts; (Aifo, unten) gi hifo, nach unten, (muli, fremd, Fremder) gi muli, in die Fremde, ins Ausland; Ruhe und Bewegung zugleich: (heni, hier) gi heni, hier, hierher; (hena, da, dort) gi hena, da, dorthin; (/alo, Boden, tief, unten) gi lalo, un- ten, nach unten; (mua, Vordertheil) gi mua, vorn, in front, in Gegen- wart 2) nach vorn, vorwärts 3) vor; (fwa, Rücken 2) hinten 3) äufserlich) Histor. philol. Abhandl. 1832. L1lll 308 309 310 3ll 312 556 Tongische Partikeln; gi, gia, giate. $. 43. gitua, aufserhalb, heraus 2) hinten 3) hinter; (mui, Ende, hinten) gi mui, hinten 2) rückwärts. 313 Obgleich es Mar. nicht sagt, so sind alle 3 Formen, als Ortspräpos. der Bewegung, auch Zeichen des Dativs (S. 445. ım. 447. xıv.xv. 463. xıı.xıv.), aber nicht des Accus., wie in den übrigen 3 Sprachen (vgl. nr. 341.). 314 Speciellere Bedeutungen der Präpos. führt Mar. nur von gi allein an: gegen, gegenüber 2) durch (through) 3) von, über (Lat. de), in Betreff; man kann aber sicher annehmen, dafs sie alle drei, nach ihrem gewöhn- lichen Unterschiede, sich auch hier gebrauchen lassen, wie ich schon gia als Lat. de finde (S. 458. ı.). 315 Aus der Bed. von gegen, gegenüber entspringt es, dafs alle 3 For- men das als nach dem Comparativ ausdrücken; und wohl nur in dieser Be- ziehung übersetzt Mar. im Wörterbuche gi auch durch vor (vom Vorzuge): gua lahi ange he mea koeni gihe mea koia, diese Sache ist gröfser, als jene; gua lahiange Tubo gia Afu, T. ist gröfser, als Afu. 316 gi allein hat nun noch die eigenthümliche Anwendung, aus den einfa- chen Pron. pers. Plur. der 1. Classe die Pron. Du. und Plur. der 2. Classe zu bilden; es tritt vor die Formen der 1. Cl., und im Dual wird ua, 2, im Plur. tolu, 3, daran gesetzt. Nur in dieser 2. Cl. kann der Dual angedeu- tet und der Plural von ihm unterschieden werden. Die Formen selbst und den Gebrauch dieser Pron. s. nr. 622-635. 317 Dieselben Pron. mit präfigirtem gi drücken auch, indem sie vor das Subst. gestellt werden, die Pron. poss. Du. und Plur. aus. Steht das Poss. nach dem Hauptworte, so tritt a statt gi vor (s. nr. 323.). 318 Da gi nichts andres, als Präpos., ist, so erscheint sein Gebrauch in den Pron. pers. höchst seltsam. Die beständige Nachstellung nach dem Verbum würde die Präposition, das Verbum möge das einfache Pron. aufserdem noch vor sich haben (nr. 631.) oder nicht (nr. 628.), freilich immer noch eher erklären, indem die Sprache es für einen Obliquencasus ansähe, als wenn sie (was nie geschieht) als Subject vor ihm ständen; aber es giebt in ihrer Construction eine Menge von Umständen, von denen ich nur die An- wendung der Präposition selbst (g’/ate, nr. 635.) und des Casuszeichens ko (nr. 633.) vor ihnen hier anführen will, welche dieser Erklärung des gi nur dann eine Möglichkeit übrig lassen, wenn man annimmt, dafs das Volk die Bedeutung des gi ganz vergessen habe. Ein Gefühl derselben im Gegentheil Tongische Partikeln; gi, gia, glate; i; a. 8.49. 987 verräth wieder die Weglassung des gi nach ma (s. nr. 635.336.). Als Poss. stehn diese Pron. bestimmt vor dem Subst., und hier wäre die Präpos. eher begreiflich, obgleich die Polynes. Sprachen sonst zur Bildung der Besitz- pron. keine Ortspräpos., sondern Präpositionen des Besitzes wählen. Die Präposition erscheint aber wieder als gänzlich unnöthig zur Darstellung des Poss., wenn man sieht, wie die Sprache auch das einfache Pron. pers. Plur. vor dem Subst. in dieser Eigenschaft gebraucht. I — eine abgekürzte Form der vorigen Präpos., wie sie die drei übrigen Sprachen besitzen, finde ich, in der Bed. der Ruhe und Bewegung vor ein Ortsadv. gesetzt: fe, wo? if€ und gi fe, wo? wohin? a — finde ich als Präfix der Pron. pers. akoi, du (eine andere Form ist koi), und aia, er (eine andere Form ist ia). Alle 4 Pronomina gehören zu Mar.’s zweiter Classe. Ich habe über den Gebrauch dieser Classe, so wie über den besonderen dieser zwei Wortpaare in nr. 625-635. gesprochen, und es bliebe nur noch die schwierige Frage zu beantworten, wofür man dies @ zu halten habe. Am wahrscheinlichsten ist es Präpos.; hierfür spricht der ähnliche Gebrauch des Mal. de, di (S. 344.), die Bildung der Dual- und Pluralpron. der 2. Tong. Classe durch gi (nr. 316-318.) und der Umstand, dafs die beiden einfachen Formen das Casuszeichen ko annehmen können, die mit präfigirtem a aber nicht (s. nr. 633.). Wie dies sich aber auch ver- halten möge, so ist dieses « dem vor Pron. dem. und int. ganz ähnlich. a findet sich den Pron. poss. des Sing. präfigirt: aku, mein, au, dein, ana, sein (über na s. nr.659.). Es wird durch die Vergleichung der übri- gen drei Südsee-Sprachen unzweifelhaft, dafs a hier die Präpos. von ist. Wiederum tritt a als Präfix vor die Pron. poss., sowohl des Sing., als des Du. und Plur., wenn sie dem Subst. nachstehn. Jene Singularformen nehmen dabei ein zweites a an: aku falle oder falle aaku, mein Haus, meine Häuser; waka aau, dein Boot; ana togi oder togi aana, seine Axt, seine Äxte. Bei dieser Nachstellung entsteht, aus dem Pron. pers. ia, er, gebildet, eine zweite Form für die 3. Person, ala, sein: ngatu ala, sein Mantel. Für die 2. Person besteht noch ein eignes, stammhaftes (nicht vom Pron. pers. abgeleitetes) Poss. ho, dein, das Mal. kau. Dieses wird vor dem Subst. gebraucht; soll es ihm nachgesetzt werden, so nimmt es a an: ho buaka oder buaka aho, dein Schwein. 319 320 321 322 Die Pron. poss. des Du. und Plur. können vor und nach dem Subst. 323 L1l12 324 325 326 327 328 329 330 588 Tongische Partikeln; a. 8.43. stehn. Werden sie ihm vorgesetzt, so haben sie das Präfix gi (und sind dann in der Form ganz den Pron. pers. gleich) ; werden sie ihm aber nachgestellt, so vertauschen sie das gi mit dem Präfix a: gitauua waka oder waka atauua, unser beider Boot oder Böte (einschl.). So verschieden und zum Theil seltsam die hier zusammenkommenden Fälle sind, so bleibt es doch immer natürlicher, in einem Pron. poss. eine Besitz-Präpos., auch wenn sie doppelt stände, anzunehmen, als irgend etwas anderes. Die Pron. pers. des Plur. der 1. Classe stehn (nr. 681.), wie das wirkliche Poss. ho (nr. 679.), mit dem Artikel Ae oder dem Casuszeichen ko vor sich vor dem Subst. als poss. Die Formen aku, au, ana und ho sind schon an und für sich Poss., und das neu vortretende a ist, wenn es die Präpos. sein soll, allerdings hier sehr sonderbar. Bei den Pron. des Du. und Plur. und bei ara ist der Fall aber ein anderer; man mufs sie ohne das a für Pron. pers. halten, und hier hätte seine Erklärung durch von keine un- mittelbare Schwierigkeit. Sehr schwer zu bestimmen, aber vielleicht auch präpositionell, ist die Natur des Präfixes in den Pron. dem. aheni, dieser, und ahena, jener (von heni, hier, hena, dort), wofür man auch, mit dem Casuszeichen ko, koeni, koena (s. nr.689. 690. 701.) sagt, ohne dafs der Unterschied nach Mar. ein andrer wäre, als dafs letztere gebräuchlicher sind. Mit dem Casuszeichen ko wechselt es auch im Pron. int.: ahdi und ko-hai (s. über dieses nr. 304.). Ahai steht immer zuletzt und bedeutet wer? nach einem Subst. was für einer? koe tangata ko-hena ahdi, was für ein Mann ist das? Die Bed. wessen? hat es allein, und hier ist das a geradezu die Präpos. von. Ein einziger bestimmter Fall seiner Bed. als Besitz - Präpos. ist der, dafs es manchmal an Eigennamen von Personen oder Örtern den Gen. bezeich- net; malanga a Findu, Finau’s Rede; hengatu a Wawaü, der Mantel von (der Insel) W. Sonst ist dieser Casus nur an der Stellung nach dem regierenden Subst. kenntlich: he hingoa hejiena, der Name der Person. Ich finde auch Spuren seiner Bed. als Präpos. der Zeit, und zwar gilt es hier vielleicht nur von der Zukunft: «50, heute Abend; bongi-bongi und abongi-bongi, morgen; afe, wann? (von der Zukunft; fe, wo?) anei, bald (wohl von der Zukunft; über diese Bildung s. nr. 902.). Diesem a des Fut. entspricht der Vorsatz ani der vergangnen Zeit, Tongische Partikeln; a; me; mo; ma. $.43. 559 über dessen Ableitung ich nr. 993. gesprochen habe: aniafi, gestern (von afi, Feuer); anibo, gestern Abend; anife, wann? (bei der Vergangenheit) aninei, vor kurzem, eben jetzt. Eine Ausnahme davon scheint aniwiha, übermorgen, zu machen. Es liegt auch in Aani, wenn der Bedingung (von der vergangenen Zeit), wogegen kapau dasselbe von der Gegenwart oder Zukunft ist. Ka bedeutet auch wenn, pau finde ich nicht. me — ist die Präpos. des Term. a quo, von; vor Subst.: S.446. xır, S.447.xıx.; bei Adv.: me fe, woher” me heni, von hier; me hena, von dort; me hage, von oben; me hifo oder me lalo, von unten. mo — ist die Präpos. mit der Gesellschaft: S.447.xx., 8.448. xxıı. Ferner bedeutet es und, sowohl zwischen einzelnen Wörtern (S. 445. vır.), als zwischen Sätzen (S. 462. vırı.), und, in der Mitte des Satzes ste- hend, auch (S.459.v., S. 463. xıv.). Als und wird es besonders gewöhnlich vor dem Zahlworte afe, 1000, gebraucht, wenn diese Zahl oder ihr Vielfaches zu gröfseren hinzugezäblt wird: mano mo afe 11,000, mano mo ua afe 12,000. Vor andren Zahlen, und, nach einem B., auch vor afe, gebraucht man ma (nr. 338.). Es ist aufserdem das Pron. 2. Pers. Plur., ihr (s. nr. 640. 641.). ma — wird nach Mar. in der Bed. für vor den Pron. poss. nach den Ausdrücken mei, atu und angi für geben gebraucht, um den Dat. pers. zu bezeichnen. Ich fände hier für weniger passend, wie als (fanguam). Z.B. gieb es mir kann ausgedrückt werden: mei ia giate au oder mei ia ma aku, letzteres nach Mar.: gieb es für mein, besser wohl: her es als meines! Dabei kann man aber die Possessiv-Formen eüku, mein, ho, dein, enne, sein (die drei, welche ich für eigentliche Possessiva halte, s. nr. 679. 680.), nicht gebrauchen, sondern nur aku, mein, au, dein, ana, sein. Fer- nere B.: angiia ma ana, gieb es ihm; teü atu ia ma au, ich will es dir geben. Ebenso stehn die durch vorgesetztes gi gebildeten Pron. Du. und Plur. nach ma; doch finde ich im Wörterb. (v. give) diese Pluralformen ohne gi gebraucht: mei ia ma mautolu, gieb es uns (ausschl.); zeü atu ia ma motolu, ich will es euch geben; angi ia ma nautolu, gieb es ihnen. Nun steht aber dieses Wort auch vor dem Subst., jedoch nach Mar.’s Beispiele nur dann, wenn das Subst. ein wirkliches Pron. poss. vor sich hat. Er giebt nämlich nur den Satz an: angi ia ma enne guli, give it for his 33l 332 333 334 335 336 337 338 5390 Tongische Partikeln; ma; mei, atu, angi. 8.43. dog. Ich finde an der ganzen Sache mancherlei Anstofs. Zuvörderst mufs ich noch bemerken, dafs er hinzusetzt, dafs hier gerade, vor dem Subst., die Pron. düku, ho und enne gebraucht werden, und nicht die vorigen. Soll man das B. übersetzen: gieb es seinem Hunde, so ist der Fall ein ganz anderer, als oben beim Pron.; ma wäre hier geradezu Zeichen des Dativs, und es fände keine Verwandlung des poss. Pron., dem Sinne nach, in das persönliche statt; man begriffe dann auch nicht, warum es nicht auch mit dem blofsen Subst. (gieb es dem Hunde) gebraucht werden sollte. Hat man die Engl. Worte zu verstehn: gieb es als seines des Hundes (als Eigenthum des Hundes), so wäre das Englische sehr gewaltsam gestellt, und man sähe ferner nicht ein, warum hier andere Possessiv-Formen in Anwendung kom- men müssen. Beobachtung an Texten selbst mufs die Sache entscheiden. ma heifst zweitens und, und Mar. vermuthet im Wörterb., dafs es eine Corruption für mo sei. Es wird nur zur Verbindung zwischen Zahlwörtern gebraucht: ongofulu ma taha 11, ongofulu ma ua 12, uafulu ma ua 22, teaü ma taha 101, teaü ma uafulu ma taha 121, afe ma taha 1001, afe ma teaü 1100. Nach Mar. soll vor afe, 1000, dieses und durch mo ausgedrückt werden (s. nr. 334.), dennoch finde ich auch ma: hiwa mano, ma nima afe, ma fitu ngeaü, ma fa ongofulu, ma taha, 95, 741. mei, atu, angi — Die andren drei Südsee- Sprachen besit- zen diese merkwürdigen Wörter auch, aber keine bedient sich ihrer in der genauen Gesetzmäfsigkeit, welche im Tong. herrscht. Sie sind ganz einfach nichts anderes, als Partikeln der Bewegung oder Richtung: mei her (für die 1. Person bestimmt), atu hin, bei dem Angeredeten (für die 2. Person), angi hin, d.h. an den Ort, der beiden Sprechenden fern ist (für die 3. Per- son). Ich übersetze sie absichtlich nicht durch hierher, dahin, dort- hin, weil sie nicht als wirkliche Adverbia gebraucht werden, wofür die Sprache andere Wörter hat, sondern ihre Function auf zwei besondere Fälle beschränkt ist. Der erste Fall ihres Gebrauchs, welcher in den andren drei Sprachen nicht so hervortritt, ist der, dafs sie selbst das Verbum geben ausdrücken, wenn dieses einen Dat. pers. (nach Mar.’s Beispielen nur des persönlichen Pron.) bei sich hat. Ist dieser Dativ das Pron. der 1. Person, so steht mei, ist er das Pron. 2. Pers., so steht azu, ist er das Pron. 3. Pers., so steht an gt. fe] Tongische Partikeln; mei, atu, angi. 8.43. 591 Natürlich ist nicht daran zu denken, dafs diese Partikeln das Verbum geben selbst wären. Mar. bemerkt nun ferner, dafs das Präs. des Verbums nie durch sie ausgedrückt wird, sondern dafs man dafür das Fut. gebraucht. Dies ist nicht ganz deutlich. Er meint wahrscheinlich das Präs. Indie., denn der Imperativ (Präs.) kommt gerade in seinen B. besonders oft vor; ferner übersetzt er das Fut., welches vor der Partikel durch das Hülfswort der Zeit mit zugegebenem Pron. Subj. angedeutet ist, durch das Fut. selbst oder durch wollen, und man mufs auch wohl glauben, dafs das Fut. gemeint ist. Ich erinnere daran, dafs ganz im Allgemeinen die Zeitpartikel der Zukunft auch dem Präs. dienen kann (nr. 372.). Ob auch die vergangene Zeit dieses Verbums auf dieselbe Weise, wie das Fut., durch ihr Hülfswort n« an den drei Partikeln sich bezeichnen läfst, erfährt man durch Mar. nicht. In seinem Wörterbuche finde ich ein wirkliches Verbum geben, fuagi. Seine Beispiele sind zu einfacher Art, als dafs man entscheiden könnte, ob der ganze Gebrauch dieser Wörter sich wirklich in so engen Gränzen bewegt. Er gebraucht nämlich als Object immer nur das Pron. es, und bei dem Da- tiv der 1. und 3. Person den Imper., bei dem Dativ der 2. das Fut.: mei ia giate au oder giate gimautolu, gieb es mir oder uns (ausschl.); ungi ia giateia oder giate ginautolu, gieb es ihm, ihr, oder ihnen; feü atu ia giate koi oder giate gimotolu, ich will es dir oder euch geben. Der Dativ der Person kann auch durch ma mit dem Pron. poss. ausge- drückt werden (nr. 336. 337.). Wie man diese Wörter für den Impera- tiv gebraucht, ist leicht einzusehn, nicht so aber, wie nach dem Präfor- mativ eines Tempus die blofse Partikel zum Ausdrucke des Verbums wer- den kann. Nach Mar. wird der Dat. pers. oft nicht hinzugefügt, sondern kann in der Partikel mit inbegriffen sein: mei, gieb mir (eig. her!). Viel- leicht geht dies nur beim Imper. — Man sollte wohl denken, dafs diese Wörter auch mit einem Subst. als Objecte, und angi mit einem Subst. als Dat. pers. gebraucht werden könnte; das Letztere tritt wirklich bei ma (nr. 337.) ein. Den andren Polynesischen Sprachen gleich ist der zweite Gebrauch der drei Wörter, indem sie nämlich als leere Partikeln der Richtung dem Ver- bum nachgesetzt werden, und zwar nicht nur, wie man denken sollte, wenn das Verbum selbst eine Bewegung bedeutet und eine Ortspräpos. der Be- wegung auf dasselbe folgt, sondern auch nach Verben von ganz anderer, ein- 34l 342 592 Tongische Partikeln; mei, atu, angi. 8.43. - fach transitiver Art. Nach Mar.’s Beispielen müfste aber das Verbum immer ein Rectum, entweder als Object des transitiven Verbums, oder als Präposi- tion der Bewegung bei einem Intransitivum, nach sich haben. Da jedoch in denen des ersteren Falles das Object immer durch die, auch in dem letzte- ren dienende, Präpos. gi eingeleitet ist, welche nur als Zeichen des Dativs, nie des Accus., in der Sprache erscheint, so verschwindet derselbe in den zweiten Fall, da man das trans. Verbum absolut auffassen und die Präpos., als die der Bewegung, von ihm abhängig annehmen mufs. Die Partikel bält sich dicht hinter dem Verbum, und auf sie folgt die Präpos.; man sagt viel- leicht besser, dafs die Präpos. gi durch die Richtungs-Partikel hervorgerufen wird. Auch in diesem Gebrauche der Partikeln offenbart sich wieder im Tong., abweichend von den drei andren Sprachen, jene vollständige Regel- mäfsigkeit, die schon im ersten sichtbar gewesen ist, dafs nämlich mei dann steht, wenn das Verbum als Rectum das Pron. 1. Pers., atuw, wenn es das Pron. 2. Pers., angi, wenn es das Pron. 3. Pers. oder ein Subst. nach sich hat. Beispiele: 1) nach intrans. Verben der Bewegung, die eine Präpos. nach sich haben: na lelle mei ia giate au, er lief auf mich zu; neü lelle angi gi he falle, ich lief nach dem Hause; na buna aiu he manu giate koi, der Vogel flog nach dir hin, neü jio atu giate koi, ich blickte nach dir, oder ich sah dich an. 2) nach trans. Verben, die ein Object bei sich haben: gua te ofa atu giate koi, ich liebe dich; gua te ofa angi giate ia, ich liebe sie (die Frau); teü ofa angi giate ia, ich werde sie lieben; na ta mei ia giate au, er schlug mich. Nach dem Wörterb. (v. towards) darf auch nach Verben der Bewegung das persönliche Pron. mit der Präpos. wegbleiben; und man kann dies nur für eine sehr natürliche Abkürzung halten, da beide in der Partikel schon liegen: hau mei, komm zu mir (komm her); teü alu atu, ich will zu dir gehn; alu angi, gehe zu ihm; s. noch S. 459. vr., S.462.xı. Ebenso finde ich den Dativ pers. weggelassen, S.458.1.; sogar das Verbum der Bewegung fehlt, S.463. xıv. Vgl. ferner (Mar. im Wörterb.) jio mei, siehe hier! jio atu, sieh dich an! (z. B. im Spiegel) jio angi, siehe dort! Mit tala, sagen, erzählen, werden die Partikeln zusammengeschrieben, Tongische Partikeln; mei, atu, angi:; ange. 8.43. 593 und atu und angi damit zusammengezogen: talamei, talatu,talangi; von talangi s. ein B. S. 447. xıv. Dafs die Wörter auch nach einem Ad). eintreten können, mufs man aus tonu, deutlich, einleuchtend, /Zonumei, mir, uns, fonuatu, dir, euch, tonuangi, ihm, ihr, ihnen einleuchtend (Mar. Wörterb.), abnehmen. angi finde ich in einigen Beispielen, wo es nicht ganz klar ist. In hifoangi, herabsteigen (hifo dass. 2) unten, herab), und foliangi, um- ringend 2) rings herum (foli dass. 2) umringen, sich ringsum verbreiten), scheint es mir eher, wie das Haw. ae (s. nr. 883 -886.), und wie ange ein- mal (s. nr. 352.), absolut, gleichsam zum Wortbegriffe gehörig, zu stehn, als dafs es zur Bildung des Redetheils diente. ange — Es ist sehr schwer, über die Natur dieses Wortes ins Klare zu kommen; auf der einen Seite scheint es in der Grundbedeutung und in seiner Nachsetzung nach dem Worte, an welchem es etwas bezeichnet, mit angi beinahe identisch zu sein, auf der anderen sind seine grammatischen Anwendungen ganz verschiedener Art. Ebenso stellt es sich gegen die Tah. und Haw. Partikel we; der Form nach sollte man diese für das Tong. ange halten, ihre Function ist aber aus angi und ange gemischt und die haupt- sächlichste stimmt mit dem ersteren überein. Wieder hat das letztere oft in der Anwendung eine so grofse Verwandtschaft mit der Präpos. gi, dafs man es geradezu für das nachgesetzte gi halten kann. In einem Theile seiner Bed. gleicht es dem Mal. lägi (s. nr. 797.). Mar. übersetzt es erstens durch against, leaning against. Ich finde die Bedeutung einer Präposition der Bewegung, aber auch der Ruhe, in dem Falle, wo es örtlichen Substantiven, aus ihnen Adv. bildend: mua ange, vorwärts 2) vorn, in Gegenwart; mui ange, rückwärts, hinten; lotoange, innerlich; und eher müfsig wirklichen Adverbien nachgesetzt ist: ofi und ofiange, nahe; ofi ange gi fe, whereabout? near what place? Densel- ben Gebrauch hat das vorgesetzte gi. Dies ange scheint geradezu die Haw. Richtungs-Partikel ae zu sein, nur dafs diese weniger häufig und allgemein ist, und dafs in dieser Sprache in demselben Falle auch die Richtungs - Parti- keln mai, atu und iho stehn. Eine andere Bedeutung ist die von sehr nach einem Adjectivum, welche ange in einem B. (S.462. ıx.) ganz deutlich hat, obgleich Mar. es hier durch Histor. philol. Abhandl. 1832. Mmmm 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 594 Tongische Partikeln; ange. 8.43. genug übersetzt. Das Wort genug findet sich selbst dem Ausdrucke hinzu- gefügt S. 463. xvın. In dieser Bed. von sehr, oder genauer von weiter fort, ist es, dem Adject. nachgesetzt, ein Zeichen des Comparativs, aber auch wohl des Su- perlativs: chi, klein, chiange, kleiner, der kleinste; mamaü, fern, ma- maüange, ferner; gua lillEe ange he mea koenigi he mea koıa, diese Sache ist besser, als jene. Auch am Subst., demselben nachgestellt, bezeich- net es einen Comparativ, unser gröfser: gua egi ange Finau gi Tubo, F. ist ein gröfserer Häuptling, als T. (egi, Häuptling). Die Bed. weiter finde ich auch in feiange, fortfahren (in einer Ar- beit, Rede; von fei, machen, thun); und insofern scheint es mir, dem Ver- bum nachgesetzt, die Dauer der Handlung, namentlich beim Präs., anzuzei- gen: S.459.v.vı. Wilh. v. Humboldt hat es in diesen beiden Stellen auch durch fortwährend übersetzt. Wenn Mar. hier seine Übersetzung der Par- tikel against anwenden will, und tuange im Wörterb. durch standing against wiedergiebt, so scheint dies wenig passend. Ob es in diesem Sinne auch das Partic. Präs. ausdrücken könne, wage ich nicht zu bestimmen (B. S. 459. vır.). Näher scheint es mir zu liegen, an- zunehmen, dafs die Verknüpfung (das Adjectivische des Verbums, oder das Pron. rel.) unangedeutet geblieben ist, und dafs durch ange nur die Dauer der Handlung bezeichnet wird. Gar keine Bedeutung, höchstens die der Haw. Richtungs - Partikel ze, fände ich in filiange, umwenden, umstürzen, wovon ich kein Stammwort finde, da fili wählen heifst; doch mufs es wohl, wie das Compositum teggafili, niedergeworfen, auf dem Boden liegend, beweist, ein anderes fili gegeben haben, von welchem das mit filiange gleichbedeutende filihi durch das Affıx hi abgeleitet ist. Mar. übersetzt ferner ange durch gleich, ähnlich, welche Bed., so wie deren gleich zu entwickelnde Anwendung, mit der von gi und von Mar.'s gegen (s. nr. 345.) zusammenhängt. Die Bed. gleich, ähnlich belegt er mit keinem Beispiele, führt aber im Wörterb. angeko, wie, an. Das ko gehört schwerlich dazu, sondern ist, wie sonst, das Zeichen des Nomin. für das zu dem Adv. gehörende Nomen, und so lassen sich auch alle Beispiele, welche ich für diese Bed. von ange gefunden habe, lösen: 8.462. xı., Tongische Partikeln; ange. $.43. 595 5.446. xıı. dängeko ia, wie er (!). An ange kann auch de treten, und das Wörterbuch übersetzt angebe, ohne da das ko hinzufügen, durch wie. Ein B. zeigt ange be ko (S. 447. xvır.). Merkwürdig bliebe es immer, wenn ange in dieser Bed. nie ohne das Nominativ-Zeichen vorkäme. Diese seine Anwendung weicht insofern von allen übrigen ab, als es hier nicht an ein Wort antritt, sondern vor dem von ihm Abhängigen steht; denn es befindet sich offenbar in keiner Verbindung mit dem ihm vorhergehenden Worte. Eine Folge seiner Bed. eines vergleichenden Adv. oder der Präpos. gegen, wie gi selbst gebraucht wird, ist es, dafs ange, dem Adject. nach- gesetzt, aus ihm ein Adv. bildet: ZillE ange, gut (bene), mamafa ange, heavily, malohi ange, strongly, weiweiange, weakly. Über den Unter- schied dieser Adverbial-Bildung von der durch das Präfix f@kka s. nr. 1073. Es fällt auf, dafs diese Form von der für sehr nicht verschieden ist: Zille ange kann ebensowohl heifsen sehr gut, als gut (dene); und doch mufs man eingestehn, dafs, so sehr auch die mannigfachen Anwendungen der Par- tikel in Einer Grundbedeutung zusammengehen mögen, hier zwei ziemlich verschiedene specielle neben einander herlaufen. Etwas gemischt sind die Beispiele: do wli, Nacht, do uliange, dunkel (Adj. und Adv.) 2) bei der Nacht; aho, Tag, ahobe und ahoangebe, täglich (daily, bei welchem es sich nicht entscheiden läfst, ob es Adj. oder Adv. sein soll). Ehe ich zu den drei Zeitpartikeln des Tong. Verbums, gua, na, te, übergehe, mögen hier einige die Wortstellung betreffende Bemerkungen Platz finden, welche auf sie gemeinschaftliche Anwendung haben. Das Tempuszeichen eröffnet nach Mar. den Satz, auf dasselbe folgt das persönliche Pron. Subj., dann das Verbum; das Pron. ia, er, aber steht nach dem Verbum, mit Ausnahme Eines Falles (s. nr. 365., vgl. noch nr. 370.). (') Ich würde dies ange koia schreiben. Mar. giebt zwar in seinem Wörterb. kdia als: recht! wohl! wahrhaftig! dagegen ko’a als das Pron.; aber in kdiab£, derselbe, wel- ches er selbst vom Pron. ableitet, hat er die umgekehrte Betonung. Auch im N. Seel. findet sich koia, truly, certainly. Dasselbe Wort ist oa, im Tah. ja, im Haw. (nach dem Wörterb.): ja, es ist so (eine starke Versicherung), daher Roooia, Wahrheit, beistimmen, versichern 2) ja. Das Haw. Wort unterscheidet sich durch die Aussprache (oi@) vom Pron. (öia). Die wei- tere Untersuchung über diese Form s. nr. 1058. Mmmm 2 355 356 359 360 362 596 Tongische Partikeln; gua. 8.43. Im Plur. kann aufser dem vor dem Verbum stehenden Pron. der 1. Classe noch die gi präfigirende Form der 2. dem Verbum nachgesetzt, ja diese zusammengesetzte Form kann ohne die einfache gebraucht werden. Ich finde auch im Sing. so ein doppeltes Pron.: 5.446. xım., S.448.xxı. Der Dual läfst sich nur durch die Form mit gi bezeichnen. Nach Mar.’s Angabe mülste ein Subst. des Subjects ganz zuletzt im Satze stehn, nicht blofs nach dem Verbum, sondern nach allen Wörtern, die etwa noch zum Satze gehören: na fekau giate ginautolu lewa Tanga- loa, T. befahl ihnen demzufolge. Es finden sich aber mancherlei Abwei- chungen von dieser Regel. Das Subst. hat auch seine Stelle zwischen der Zeitpartikel und dem Verbum (S. 459. vı.), selbst vor der Partikel (i6.), wo- bei dieselbe noch das Pron. 3. Pers. müfsig nach sich nehmen kann (S. 445. ı1., nr. 365. 371.). Ich finde auch ein Adv. zwischen die Zeitpartikel und das Verbum gestellt (S. 445. vır., S. 462. xı.). Das Tempuszeichen soll nach Mar. das Verbum im Indicativ beständig begleiten, und die Form ohne dasselbe der Imperativ, manchmal der Infini- tiv, sein. Das blofse Verbum ist aber auch, ohne Partikel, der Indicativ, so- wohl im Präs. (S. 445. v., S. 460. xvr.), als im Imperf. (S. 445. vır., S. 446. x. xı. xıın., 5.447. xv., S.4588.1.) Wo mehrere Verba in derselben Zeit auf einander folgen, reicht die Partikel vor dem ersten hin (S. 447. xvınt.). Den Fall, dafs die Zeitpartikeln gleichsam das Verbum sein ausdrücken, s. nr. 362. 369. gua — ist das Zeichen des Präs., lautet aber vor dem Pron. ger, du, gu: gua mohe ia, er schläft, gua mau alu, wir (ausschl.) gehn; gu ger mohe, du schläfst. Das Pron. 1. Pers. Sing. heifst nach ihm Ze. Es drückt nach Mar.’s Bemerkung oft die Vergangenheit aus, besonders wenn das Ereignifs noch nicht lange her ist. Man möchte ein Beispiel wün- schen, um zu beurtheilen, ob vielleicht das Imperf. gemeint ist. Das Wort ist das Mal. juüga, von welchem es noch eine kürzere Form, jüa, giebt, und lautet im N. Seel. koa, im Tah. und Haw. ua. Das Mal. Wort drückt in der Bed. von noch, schon die Gegenwart und Vergangen- heit aus (s. nr. 775-777.). Als Adv. erscheint es auch im Tong. gua loa (Wörterb.), vordem, ehemals, vor langer Zeit. Wie das za des Tah. und Haw., drückt es scheinbar auch das Verbum sein in den ihm zugewiesenen Zeiten an. Dabei steht gua bald ganz vorn, Tongische Partikeln; gua; na,ne. S.49. 597 und es folgt ihm das Prädicat und diesem das Subject: gua lillE ange he mea koeni gi he mea koila, diese Sache ist besser als jene; gua lahi enne togi, seine Äxte sind viele, d.h. er hat viele Äxte; bald steht das Subject vor und das Prädicat nach der Partikel: koe togi koeni gua lille obito oder koe togi be koeni gua lille, diese Axt ist die beste. — Man sieht wohl, dafs die Partikel hier keine andere Function, als die der Zeit- andeutung, hat und dafs das Verbum sein selbst fehlt, oder, wie Wilh. v. Humboldt i im 3. Abschnitt in einigen Stellen (S. 459. vır., S. 462. vır., vergl. noch z2. ıx.) bemerkt hat, dafs das Adj. des Prädicats als Verbum behandelt wird, und darauf die Zeitpartikel zu beziehen ist. Hieraus kann man gleich weiter schliefsen, dafs auch die Partikeln der Vergangenheit und Zukunft dieses Verbum ausdrücken können, und ich kann wenigstens für te davon Beispiele anführen: S. 447. xvın., S. 463. xvın. na, ne — Na ist das Zeichen der Vergangenheit, wie auch im Kawi und Tag. (s. nr. 795.), und scheint auch eigentlich ein Adv. (schon oder ä.) zu sein: na ger alu, du gingst; na nau nofo, sie blieben. Ob-: gleich das Pron. ia, er, nach der obigen allgemeinen Bemerkung (nr. 356.) erst nach dem Verbum folgen soll, so kann es doch an diese Partikel heran- treten und wird dann mit ihr in nai zusammengezogen: nai mohe, er schlief. Ich finde dieses naZ auch gebraucht, wenn ein wirkliches Subst. Subj. im Satze ist (vgl. nr. 357.); dabei steht na? vorn und das Subst. hin- ter dem Verbum: nai hau giate au he tangata ko Palu, der Mensch P. kam zu mir; oder beide stehn vor ihm, das Subst. vor nai: ko tangata ko Palu nai hau glate au. Das Pron. 1. Pers. Sing., zu, ich (vgl. nr. 624. 636. 637.), wird mit der Partikel, welche dann die Gestalt von ne annimmt, zusammengezogen (neü): neü alu, ich ging. S. das vollständige Schema dieses Tempus bei Mar. II. 5.360. 369. na ist auch eine Conjunction und bedeutet nach Mar.’s Wörterb.: ı) da- mit nicht (lest) 2) im Fall dafs (also wohl wenn der Bedingung). Die erstere Bed. möchte auf einem Irrthume beruhen, es scheint vielmehr dafs zu heifsen. Ich finde es nämlich mit owa (s. über dieses Wort nr. 822.) vor sich den verbietenden Imperativ bildend (S. 460. xvı., S. 463. xını.). ne ist nach Mar. oft ein euphonischer Anhang an Wörter, welchen be- sonders die Frauen gebrauchen; e soll dabei wenig gehört werden: nofo 363 366 368 369 370 37 u 598 Tongische Partikeln; na, ne; te. 8.43. und nofone, wohnen, bleiben. Mar. sagt, dafs e hier nur zur Verlängerung des o der vorigen Sylbe diene und die Sylbe fone wie das Engl. prone aus- gesprochen werde. Nofone kommt, in der Bed. des substantivischen Infini- tivs, S. 462. vı. vor. Andere B. sind (nach dem Wörterb.) takotone für takoto, liegen, behene für behe, so. ne ist auch das Pron. er nach der Partikel des Fut. Ze (tenne, s. nr. 370. 371.) und in dem Poss. enne, sein; über beide Formen s. nr. 680. fe — ist das Zeichen des Fut.: /e mo alu, ihr werdet gehn. Das Pron. ich wird mit ihm zusammengezogen (teü; vgl. nr. 624. 636. 637.): teü alu, ich werde gehn, ebenso findet es sich in Mar.’s Texten mit ger, du, zusammengeschrieben, wobei g verdoppelt wird (£egger), aber in den Paradigmen schreibt er te ger mohe, du wirst schlafen, u.ä. Das Pron. 3. Pers. Sing. (sonst ia) lautet bei dieser Partikel ne, wird von ihr angezogen, und diese Verbindung immer tenne geschrieben: tenne mohe, er wird schlafen; dieses fzenne hängt wahrscheinlich mit dem Poss. enne nahe zu- sammen (s. nr. 680.). In dem Falle, wo das Pron. er das Sub). ist, kann die Zeitpartikel auch e lauten; dann steht aber die gewöhnliche Pronominal- form, ia, und zwar (nr. 356. zufolge) nach dem Verbum (s. nr.250.). Das vollständige Schema des Fut. ist bei Mar. II. S. 361. 363. zu sehn. Die Form ienne wird sehr oft dann gebraucht, wenn das Subject ein Subst. ist, und liefert so einen neuen Beleg zu meiner obigen Bemerkung (nr. 357.), dafs in diesem Falle die Zeitpartikeln oft das Pron. 3. Pers. überflüssig bei sich füh- ren. Das B. S. 448. xxıır. ist von der Art, dafs das Subst. Subj. den Satz be- ginnt und darauf tenne mit dem Verbum folgt. Es fragt sich nun besonders, ob nicht das Subst. ohne das redundirende Pron. stehn kann, und ob dann te oder e gebraucht wird. Ich finde die Form tenne auch, wo ein Pron. int. als Subject ihr vorausgeht (S. 462. x.). Mar. äufsert, dafs das Fut. auch das Präsens ausdrücken könne: vkei teü iloa, ich weifs nicht, und ich glaube dies so verstehn zu müssen, dafs die Partikel ze auch das Präs. bezeichnen kann. Im Tah. ist ze, im Haw. ke Zeichen des Präs. und Imperf., je nachdem auf das Verbum die Partikel nei oder ra, la folgt. Von der Aufklärung, welche Mar.’s Übersetzung von te durch beinahe im Wörterb. über die Natur dieser Partikel zu geben im Stande ist, habe ich nr. 783. näher ge- sprochen. Tongische Partikeln; te; ger. 8.43. 599 Mar. sagt, dafs dieses te auch can, could, should, would ausdrücken könne. Die beiden letzten Engl. Wörter sind zu vieldeutig, als dafs sich der Gebrauch ohne Beispiele beurtheilen liefse, und das abgerissene: kapau ten- ne alu, if he should go, gewährt auch nicht hinreichende Klarheit. Dage- gen ist seine Bed. als können im Präs. und Imperf. einfach ersichtlich: te ger oder tegger, kannst du? te nau, können sie? tenne alu, kann er gehn? s. ferner S. 446. xır. Vollständige Schemata s. bei Mar. II. S. 371-372. te ist auch ich nach der Präsens-Partikel gua (s. nr. 629.). Es erscheint in einigen einzelnen Fällen auch als Artikel, und ist un- läugbar eine ältere Form desselben, die sich in den andren drei Südsee- Sprachen erhalten und aus der sich das jetzige he erst abgeschliffen hat (vgl. nr.268.). Die Wörter, in denen Ze so vorkommt, sind lauter Zahlausdrücke : teaü, 100 (s. nr. 587. 588.); tefuhi, ein besonderer Ausdruck für dieselbe Zahl, zur Zählung von Yams und Fischen: ufitefuhi mo tekau, 120 Yams; über die Bed. und Etymologie von fuhi s. nr. 589. 590.; tekau, 20 (s. nr. 287.); und vielleicht tefua, allein (fua, alle, alles; fua-be, alle, jeder). Die Verwandlung dieses Ze vor aü und kau in nga, sobald die Mehrzahl eintritt (s. nr. 281. 283.), bestätigt dies noch mehr. Endlich findet sich das Wort, aber ganz dunkel, in der Präpos. grate (s. nr. 310.). oer — ist das Pron. du, aber, wie es scheint, nur nach den drei Zeit- partikeln des Verbums; mit ze wird es bald zusammengeschrieben (Zegger), bald nicht (te ger) (s. nr. 369.). Aufserdem nennt es Mar. Zeichen des Conjunctivs, was aber nicht ge- nau ist; denn wenn es dies wäre, so mülste eine diesen Modus erfordernde Conjunction noch besonders vorhanden sein. Es ist aber vielmehr diese Conjunction selbst, nämlich dafs, und zwar immer in wirklichen conjuncti- vischen Sätzen, daher auch damit; und im Wörterb. übersetzt es Mar. auch richtig durch die erstere Conjunction. Hierbei ist keine Zeitpartikel mög- lich, sondern das nackte Verbum drückt alle Zeiten aus. Die Partikel steht ganz vorn, und wie bei den Tempuszeichen, folgt darauf das Pron. Sub). und dann das Verbum, mit Ausnahme von ia, er, welches dem Verbum nachgesetzt wird. In der 2. Pers. Sing. ist das doppelte ger, einmal als die 374 375 378 379 380 381 392 383 600 Tongische Partikeln; ger; be. 8.43. Partikel, das andremal als du, nicht anstöfsig. Das ganze Paradigma findet sich bei Mar. II. S. 362. 363. B. von dafs s. S. 447. xıv., mit ausgelafsnem Verbum S. 463. xıv., B. von damit S. 446. x. Hiermit ziemlich identisch ist es, dafs ger den Infinitiv mit zu aus- drückt, und zwar wieder nur, wo Zweck oder Absicht zu bezeichnen ist: na hau ia gi heni ger mohe, er kam her, zu schlafen; ferner S. 459. ır., S.463. xıv., S.446.x. Der Unterschied dieser Construction von der bei dafs beruht nur auf der Weglassung des bei beiden Verben sich gleich blei- benden Subjects beim zweiten. Etwas eigen ist ger in der Stelle S. 446. xı. Das Wort ist das Mal. gar, welches das conjunctivische dafs, auf dafs, damit, und um zu mit dem Inf. ausdrückt. be — ist ein vieldeutiges Wort; über seine etymologischen Ver- knüpfungen s. nr. 945. 1027. 1032. Es heifst: ı) und, auch; als auch steht es müfsig S. 463. xıv.; hierher gehört wohl koiabe, derselbe; 2) oder (Mar. Gramm.); ;) when: ı) nur; ;) durchaus. Diese Bed. nehme ich aus einem B. Mar.’s (Wörterb. v. be): gua nofo malohi-be ia he tau, er ist durchaus mächtig oder glücklich im Kriege (nach Mar.: er ist nie anders, als glücklich). Ahnlich verstärkend scheint es öfter zu stehn; so ist fuli und fuli-be alle; 6) allein (Adj., wenn Mar.’s by oneself'so zu verstehen ist). Hiermit sind dieses Wortes sehr verworrene Bedeutungen noch nicht erschöpft: tau, Jahr, taub£, jährlich (Adj.); aho, Tag, ahob£ und aho angeb£, täglich; ilonga, Zeichen, Kennzeichen, ilonga be, peculiar to 2) besonders (Adv.); ‚fei, thun, fei-be, immerfort thun, ei-be, dessen- ungeachtet, doch 2) noch; ad£, vielleicht. Es steht, wie auch schon hier- aus ersichtlich ist, oft, ohne dafs man irgend eine Bedeutung überhaupt oder mit Bestimmtheit ihm zuweisen kann (so S. 459. vır., S. 462. vırı., S. 463. xıv.), und ich finde sowohl in dieser Dunkelheit und Mannigfaltigkeit der Anwen- dungen, als auch in einigen wirklichen Bedeutungen selbst eine grofse Ähn- lichkeit zwischen diesem Worte und dem Mal. jüga oder jüa (s.nr.776.777.). Ich verweile bei der Bed. nur etwas länger. Es steht expletiv bei dem Zahlworte faha, dem Deutschen ein mit Nachdruck. Ist ein Subst. vor- Tongische Partikeln; be: obito. 8.43. 601 handen, so geht dasselbe voran, dann folgt de, und darauf zaha: ich lasse in der Übersetzung der B. nur weg, welches Mar. beibehält: togi be iaha, Eine Axt; falle betaha, Ein Haus. Wird aber in der Antwort auf eine Frage das Subst. unterdrückt, so steht de nach taha: (wie viele Hunde sind da?) taha be, einer. Ebenso wird es diesem Zahlworte nachgestellt, wo von einer Person die Rede ist und Zoka (s. nr. 293.) gebraucht wird: toka taha be, Einer. Mar. sagt etwas dunkel, dafs es diese Bed. von nur aufserdem beson- ders am Ende eines Satzgliedes oder vor dem Pron. ia (er) habe. In dieser Bed. nur hilft es den Superlativ wiedergeben, und zwar in umständlicher Umschreibung. Will man nämlich z.B. den Satz ausdrücken: diese Axt ist die beste, so wendet man ihn, wenn die übrigen Äxte auch ziemlich gut sind, so: nur diese Axt ist gut, koe togi be koeni gua lille, und es steht also de unmittelbar nach dem Subst. Sind aber die übrigen schlecht, so fügt man entweder zu diesem Ausdrucke noch den: denn sie sind alle schlecht: koe togibe koenigua lille, ka gua kowi fulibe gi- nautolu:; oder, was gebräuchlicher ist, man setzt vor ihn: alle Axte sind schlecht: gua kowi fulibe hetogi, koe togi be koeni gua lille. 5bea bedeutet auch, aber wohl auch und: dea-ha, und was” d.h. was ist die Folge (the result)? 2) oder 3) dann, darauf; A) ist es nach Mar. eine Zusammenziehung aus de ia, und er, wenn er. Doch finde ich es auch als wenn, und zwar der Bedingung, nicht der Zeit, wo ia selbst dasteht, S.462. vı., vielleicht auch S. 463. xıv. behe ist: so, auf gleiche Weise (alike) 2) (was wohl nicht damit zusam- menhängt) zeigen, andeuten, zu verstehn geben, berichten, sagen; beschlie- fsen (to resolve). obıto — ist ein Adv. und bedeutet sehr, recht sehr, äufserst. Vielleicht ist es von dem Zahlworte fitu, 7, abgeleitet. Es dient besonders, den Superlativ auszudrücken, an sich nur einen sehr hohen Grad der Ei- genschaft des Adject.; denn die einfachen Beispiele Mar.’s sind noch keine wirklichen Superlative im wahren Sinne des Worts. Die Partikel steht nach dem Adj.: koe togi koeni gua lillE obito, diese Axt ist die beste. Zur Verstärkung setzt man sie wohl doppelt oder dreifach: koe togi koenigua lillE obito obito obito. Räumt man den zur Vergleichung herangezogenen Gegenständen keinen Theil an der erhobenen Eigenschaft ein, so fügt man Histor. philol. Abhandl. 1832. Nonn 384 385 386 387 388 389 390 391 602 Hawaüsche Partikeln. 8.44. den Satz hinzu, welchen wir schon bei dem de des Superl. (nr. 385.) gesehn haben, und jedes der einander entgegengestellten Adj. bekommt einmal oder öfter odito nach sich: koe togi fulibe koeni gua kowi obito, ka koe togi koeni gua lillE obito obito, wörtlich: alle diese Äxte sind sehr schlecht, aber nur diese Axt ist aufserordentlich gut. ikei obito heifst: durchaus nicht (ik£i, nicht). $. 44. Hawaiische Partikeln. Ich habe es unternommen, der von Wilh. v. Humboldt nur für die Sprachen von Tonga, Neu-Seeland und Tahiti bestimmten Grammatik die der Sandwich-Inseln hinzuzufügen, und habe daher dieser von ihm angefan- genen Arbeit den allgemeineren Titel einer vergleichenden Grammatik der Südsee-Sprachen gegeben. Die Urtheile und Aufklärungen über das Idiom von Hawaii, denen der Leser in anderen Theilen dieses Werkes begegnet, rühren aus einer späteren Periode her, und liefern den ehrenden Beweis, dafs der Verf. sich durch Studium der Texte eine weitere Kenntnifs von demselben verschafft hatte. In der frühen Zeit aber, in welche die zuletzt mitgetheilte Arbeit fällt, besafs er diese Texte noch nicht; seine damaligen Hülfsmittel machten es ihm jedoch gerade möglich, diese Sprache in dem ersten Abschnitte, dem Lautsystem, in den nothwendigsten allgemeinen Zü- gen anzuschliefsen, welche ich mir erlaubt habe mit einzelnen ergänzenden Anmerkungen zu verfolgen. Zu der ausführlichen Bearbeitung der Hawaii- schen Sprache, mit welcher ich hier beginne, bot mir die in den Abhand- lungen der hiesigen Akademie der Wissenschaften aus dem J. 1837 gedruckte und auch besonders (Leipzig 1837. 4.) erschienene Schrift des Hrn. von Chamisso über dieselbe ein wichtiges Hülfsmittel dar. Ich hatte die Gele- genheit benutzt, wo Hr. v. Chamisso, mit düstren Gedanken über ein mög- liches frühzeitiges Ziel seines Lebens erfüllt, und den wehmüthigen Blick auf den Ocean zurückwerfend, dessen Wunder er in Jahren der Jugend und froher Hoffnungen geschaut hatte, mir den Wunsch äufserte, auf irgend eine Weise für die Sprachen dieser Eilande thätig zu sein, und war so glücklich, ihn zu dem Studium der Sprache der Sandwich-Inseln zu bestimmen. Es ist niemandem, der Einmal die Erfahrung gemacht hat, unbekannt, eine wie grofse Hülfe selbst der roheste und unvollkommenste Entwurf einer Gram- Hawaüsche Partikeln. $. 44. 603 matik für den ist, welcher dieselbe in einer geordneten Weise ausarbeiten will, und wie viele Mühe und Zeit dazu gehört, ohne einen solchen und ohne ein Wörterbuch sie aus Texten zusammenzustellen. Ich habe hiermit zugleich ausgesprochen, wie dankbar ich Hrn. v. Chamisso für diese Bemühungen bin; denn nur seine Arbeit und deren zeitige Veröffentlichung machten es mir möglich, diese Sprache in das Werk aufzunehmen. Es kann schon aus allen diesen Gründen nicht die Rede davon sein, dafs ich hier ein Urtheil über dieselbe äufsere; und ich bemerke ausdrücklich, dafs ich in dem gan- zen Verlaufe dieser meiner Schrift es absichtlich vermieden habe, die Auf- merksamkeit des Lesers auf Punkte fallen zu lassen, welche ungünstig er- scheinen könnten. Es liefs sich dies um so eher bewerkstelligen, als alle Umstände, und allein schon die ganze Lage meiner Arbeit in der Mitte dieses grofsen Werks, mich dazu nöthigten, überall meiner eignen Ansicht und Darstellungsweise zu folgen, und mich eignen Untersuchungen und der Er- gänzung des dargebotnen Stoffes durch Neues nach allen Seiten hin zu über- lassen. Damit habe ich auch den Wunsch des Dichters erfüllt, welchen er so oft, und bis in die letzten Tage seines zu früh vollendeten Lebens ge- äufsert hat, dafs sein mühsames Werk mit ihm nicht untergehn möchte, son- dern dafs das darin gesammelte Material auf ein weiteres Gebiet versetzt und zu einem gröfseren Bau geschickt gemacht würde. Zu diesem Hülfsmittel gesellte sich für mich noch ein anderes, schon wegen seiner Zuverlässigkeit so aufserordentlich bedeutendes, ich meine das von dem Missionar Lorrin Andrews bearbeitete und im Druck erschienene Wörterbuch dieser Sprache (A vocabulary of words in the Hawaiüan lan- guage. T.ahainaluna [auf der Insel Maui] 1836. 8.), dessen Benutzung ich der Güte des durch seine vieljährigen Reisen in Mexico dem Publicum be- kannten Hrn. Ferd. Deppe verdanke, der es auf seiner Rückkehr von den Sandwich -Inseln mitbrachte. Ich darf leider nicht unterlassen zu bemerken, dafs ich sehr gewünscht hätte, die von Hrn. v. Chamisso gegebenen Textbelege durch andre aus mei- ner eignen Lectüre zu ersetzen, wie ich dies auch in einem nicht unbedeu- tenden Umfange gethan habe. Es fällt ihm zwar nicht zur Last, dafs seine Sprachkenntnifs sich auf jene früheren Werke der Missionare gründet, welche der Natur der Sache nach, und aus den nicht unerheblichen in den neueren Ausgaben sich zeigenden Veränderungen zu schliefsen, keine sehr sichre Nnnn?2 604 Hawaüsche Partikeln. $. 44. Richtschnur für eine Grammatik abgeben können. Aber seine Beispiele haben das Nachtheilige, dafs sie oft von ihm selbst herrühren, was, aufser- dem dafs es eine zu grofse Gleichförmigkeit herbeiführt, immer weniger überzeugend wirkt; und wo dies nicht ist, sind sie manchmal so abgerissen, dafs die wesentlichen Theile fehlen. Dazu begnügt er sich fast immer mit einer wörtlichen Übersetzung, die oft gänzlich unverständlich ist, oder we- nigstens das Ungünstige hat, dafs dabei wesentliche Punkte (z.B. die Zeit, in der ein Verbum genommen werden soll) verloren gehn. Dieser Mangel ist um so fühlbarer, als Hr. v. Chamisso nur höchst selten die Quellen, aus denen er seine Beispiele entlehnt hat, citirt, und man daher sich nicht durch Nachschlagen helfen kann. Ich habe es deshalb für nöthig gefunden, die Beispiele ohne Nachweis, welche ich von ihm entliehen habe, immer mit seinem Namen zu bezeichnen. Die von ihm aus dem Neuen Testamente und der Geschichte Josephs (1.Mos. Cap. 37-50. Oahu. 1830. 8. min.) entnom- menen habe ich, so oft sie deutlich erkennbar waren, mit Hülfe der Bibel- Concordanzen bestimmt und im ersteren den Text der zweiten, vollständigen Ausgabe (ke kauoha hou a ko kakou haku e ola'i,a Jesu Kristo, d.h. der neue Bund unsres Herrn und Heilandes J. C. Oahu. 1835. 8.) substituirt. In den einleitenden Worten, welche ich der Ausarbeitung der Rede- theile vorausgeschickt, habe ich mich darüber ausgesprochen, weshalb die eigentliche Ausführung der grammatischen Anwendungen der Haw. Partikeln von mir in jenen Abschnitt verlegt ist. Ferner habe ich hier alle die Laut- theile, welche in die Wortbildung gehören, ausgeschlossen. Der Leser findet daher die Haw. Partikeln hier mehrfach anders, und namentlich kürzer ab- gehandelt, als die der drei vorhergehenden Sprachen. Ich begnüge mich meistentheils mit der gedrängten, aber zugleich systematischen Anführung der verschiedenen Bedeutungen derselben, und verweise alles Weitere, und vorzüglich die Beweise durch Textstellen, an den Redetheil, welchen diesel- ben treffen. Daselbst vergleiche ich auch die anderen Polynesischen und die westlichen Malayischen Sprachen, und erwähne daher hier die Etymo- logie nur kurz oder übergehe sie. Da ich insofern hier so vieles ausschliefse, was in den vorhin behandelten drei Sprachen bei den Partikeln bemerkt war, so hat dieser Theil meistens die Gestalt eines dürren Verzeichnisses ange- nommen, ähnlich den alphabetischen Partikel-Verzeichnissen, die ich darauf folgen lasse, ohne jedoch deshalb entbehrt werden zu können. Hawaüsche Partikeln; ka, ke. 8.44. 605 Neben den Anwendungen einer Wortform als Partikel habe ich regel- mäfsig alle übrigen Bedeutungen derselben nach dem Wörterbuche, also auch diejenigen gegeben, welche mit der Partikel gar nicht zusammenhan- gen, um die Form ganz zu erledigen. Nur in dem Falle, wo die Anwendung eines solchen Hülfswortes sich unter keinen Redetheil bringen liefs, bin ich von dem oben bezeichneten Prineip abgewichen, und findet man sie bei der Partikel selbst vollständig abgehandelt und mit Beispielen belegt. Dieser Fall ist aber sehr selten, da ich stets gesucht habe, derselben eine, wenn auch vielleicht sehr willkühr- liche Stellung unter einem Redetheile zu geben. Es kam mir immer darauf an, um Zersplitterung und Wiederholungen, zu denen in dieser Arbeit, ihrer ganzen Anlage nach, schon ohnehin häufige Veranlassung entsteht, so viel als möglich zu vermeiden, die Hauptpunkte zur Erläuterung der Natur eines Wortes an Einer Stelle zu concentriren. Wo sein Gebrauch vorzugsweise einem bestimmten Redetheil und einer Kategorie desselben angehört, ist dies an dem Orte entwickelt, und bei der Partikel nur darauf verwiesen worden; wo aber die Beziehungen sich zu vielfach unter die Redetheile verzweigten, war es rathsam, dies in dem hier beginnenden Theile meiner Arbeit zu thun, welcher die hauptsächliche Be- stimmung hat, das in der Anwendung Auseinandergehende durch einen all- gemeinen Überblick zusammenzuhalten. ka, ke — ist der allgemeine Artikel der Haw. Sprache (s. nr. 489. 492. 493.). Über die Wahl zwischen beiden Formen entscheidet der An- fangsbuchstabe des folgenden Subst. (s. nr. 490.) Ich halte dieses Wort für das westliche si (s. nr. 491.). Als Artikel bilden beide Formen zugleich die Ordinal-Zahlen (s. nr. 617. 618.), indem sie vor die Card. treten. ke tritt, zu verschiedenen Ausdrücken, als Artikel vor das Zahlwort eins (kekahi), s. nr.571. 742. Ferner erscheint es in den Pron. dem. keia und kela (s. nr. 689. 690. 694. 698.), und stellt sich vor das Pron. int. aha (s. nr. 725. 726.). ka als Präpos. wird weiter unten (nr. 412. u. flgd.) vorkommen. ke vor dem Verbum in Verbindung mit nei, manchmal Za nach ihm ist Zeichen des Präs. (s. nr. 782. 783. 796.) Allein erscheint es einmal beim Imper. (s. nr. 810. 812.) 393 394 606 Hawaüsche Partikeln; ka, ke; he; e. 8.44. Es ist auch ein seltnes Zeichen des Inf. (gegen das gewöhnliche e) (s. nr. 524. 828.) oder bedeutet dafs (vielleicht in denselben wenigen Fällen, s.nr. 1037.), und ist ferner ein Ausdruck für das wenn der Bedingung (s. nr. 1045.). Seine übrigen, hier nicht hergehörenden Bed. sind: ı) ein Ausruf des Erstaunens, so wie ka 2) es wird oft im Anfange einer Erwiederung gebraucht 3) sich einer Sache enthalten 4) sich um jemand oder um die Thür eines Hauses drängen, ein Haus stürmen, auf Einen andringen, ihn bedrängen. he - eine Verstümmlung aus ke, ist die Nebenform des Artikels, zu einem beschränkten Gebrauch bestimmt (s. nr. 494-498.), und zwar zu- nächst beim ausgelassenen Verbum sein vor dem Prädicate, nicht nur wenn dieses ein Subst., sondern auch wenn es ein Ad). ist, s.nr.838. Ich habe daselbst auch Ae vor den Pluralzeichen mau und poe und vor dem Pron. int. aha angeführt, nur wird es in diesen beiden Fällen auch sonst gebraucht. Sehr gleichartig hiermit ist seine Anwendung vor dem Prädicate zum Verbum nennen (s. nr.858.), vor dem Ad). des Prädicats bei scheinen (s. nr. 497.), und nach dem Adv. wie (s. nr. 946.). Gleichartig ferner mit allen diesen Fällen ist es, dafs es in Überschriften und Titeln vorkommt (s. nr. 497.). Es tritt auch vor das Pron. int. aha (s. nr. 725. 727.), wahrscheinlich auch hier in den Gränzen seines Gebrauchs vor dem Subst. Artikelartig steht es vor Wörtern der Menge, und zwar: 1) vor den Cardin. (s. nr. 598. 599.), 2) vor Pluralzeichen (s. nr. 509.), 3) vor nui: he nui loa, eine grofse Anzahl (Cham.); aole he nui, nicht viele (id.). Vor einigen Verben erscheint das Wort als Verbal-Partikel (s. nr. 504.). he bedeutet aufserdem noch Grab. e — ist eine Partikel von sehr verschiedenartiger Bedeutung. Es ist, wahrscheinlich als eine Verkürzung des Artikels oder vielmehr seiner Nebenform, ein Präfix der Zahlwörter (s. nr. 598. 600.) und des nu- meralen Pron. hia, wie viele? (s. nr. 740.) In entfernter Verknüpfung mit dem Artikel steht das e im Pron. dem. eia (s. nr. 689. 690. 694. 695.). Als Interjection (Jav. Ad, Ach), vor dem Subst., manchmal auch noch nach ihm stehend, ist e Zeichen des Vocativs (s. nr. 552.). Hawaüsche Partikeln; e; na; mau. 8.44. 607 Es ist die Präpos. des Werkzeugs und actoris beim Pass., selten beim Act. (s. nr. 964. 1009. — 958-965. 967-969.) Für dasselbe Wort mit dem die sogenannte passive Conjugation bilden- den Mal. de, Jav. dhi halte ich das e, welches, allein vor dem Verbum oder mit Partikeln nach ihm zusammen, beim Verbum fin. (s. nr. 787. — 784-786. 964.), allein vor ihm beim Imper. (s. nr. 810. 813.) steht, wohin auch wahr- scheinlich das dem Pron. int. aha vorgesetzte e (s. nr. 728.) gehört. e vor dem Zeitworte ist ferner Zeichen des Inf. und zugleich des zu, um zu beim Inf. (s. nr. 824. 831.), und drückt auch die Conjunction dafs aus (s. nr. 1038.). Dem Verbum nachgesetzt, soll es ein Fut. bilden (s. nr.804.). e vor und ana nach dem Verbum ist ein Zeichen des Partic. (s. nr. 835.) und ein Ausdruck des Verbi fin. in allen drei Zeiten (s. nr. 789.). Dieselben zwei Partikeln, um das Subst. des Prädicats gestellt, drücken den Imper. des ausgelassenen Verbums sein aus (s. nr. $45.). e ist auch ein mehrdeutiges Adv. (weg u. a.), welches das Verbum be- gleitet (s. nr. 756.). Es heifst ja (s. nr. 1058.), ferner: ein anderer (s. nr. 751.), fremd, neu: mea e, a stranger, a strange thing (Wörterb. v. e). Es steht auch leer im Anfange des Satzes (s. nr. 1115.). Dunkel ist es 1) inelike me, wie, nach, gemäfs (s. nr. 477.), 2) in maenei (auch manei und maanei), hier, 3) vor Zaa (s. nr. 480.). Endlich bedeutet e auch hineingehn. na — ist das Zeichen des Plur. vor Subst. (s. nr. 511. 606.) und Zahlwörtern (s. nr. 604.). Alle sonstigen Bedeutungen des Wortes werden unter der Präpos. (nr. 412. u. flgd.) angeführt werden. matt — vor dem Subst. stehend, ist Zeichen des Plur. (s. nr. 512. 606. — 593.) Es bedeutet auch: beständig, immerwährend (Adj. und Adv.), oft; fortfahren, dauern, immer bleiben 2) erhalten, retten 3) eine kleine Art Bin- sen 4) to stock a ground 5) to fit or tie on (von Schuhen oder Sandalen). maü heifst: Nässe, Feuchtigkeit; feucht werden, befeuchten, einwei- chen; von Wolken verdunkelt (von der Sonne gesagt), und scheint eine 395 396 608 Hawaüsche Partikeln; kau, au; poe; pae; puu; pau. 8.44. Zusammenziehung aus maüu (Gras, Kräuter, Grünes, Binsen, Rohr, Stroh ; grün, kühl, feucht; nafs machen) zu sein. 397 kau, au — Zeichen des Plur. in einigen Spuren, s. nr. 514-516. — Die andren Bed. beider Wörter sind zu mannigfaltig, um sie hier aufzuführen. 398 poe= ist nach dem Wörterb. ein wirkliches Subst.: eine Anzahl von Personen oder Dingen, eine Gesellschaft, @ cluster; so finde ich es in folgender Stelle: a ku ae la ko lakou poe apau, und ihr ganzer Haufe stand auf (Luc. 23, 1.). Es ist Zeichen des Plur. vor Subst. (s. nr. 517.), und allein für sich, mit dem Artikel (ka poe), ein Ausdruck für das Pron. dem. des Plur. (s. nr. 704.) und für alle (s. nr. 750.). Seine Etymologie s. nr. 539. 590. 399 pae — ist nach dem Wörterb. ein Subst.: a cluster, a few. Es ist auch Zeichen des Plur., vor dem Subst. (s. nr. 518.) Es bedeutet ferner: aufheben, aufrichten 2) abschälen (z. B. die Rinde vom Baume) 3) to flap or shake 4) von der Brandung fortgerissen werden; landen 5) aus der Entfernung schallen; to be published extensively. 400 puu -— ist auch manchmal, vor dem Subst., Zeichen des Plur. (s. nr.519.), und bedeutet als Hauptwort: Theil, Antheil, Loos, das Einem Be- stimmte, Angewiesene (appointment), Eigenthum, Menge (quantity) 2) ein kleiner runder Hügel, Thurm, Citadelle; eine kleine Hitzblase, Warze, die Knöchel an den Fingern und Füfsen 3) Herz 4) als Verbum: aufhäufen, auf- thürmen (z. B. Steine); sammeln. An die Bed. von Menge schliefst sich hapuu, viele, an. Man vgl. noch pu, zusammen, und muu, mui, opuu (nr. 1128.). In den unter 2. und 4. verzeichneten Bed. halte ich das Wort für folgendes westliche: Mal. püchuk junger Schols, das zarte Ende eines Zweiges ponchak Gipfel; Zinne +pusü, busut Hügel, kleine Erhöhung Jav. puchak Gipfel, Zinne, Ende puchuk id. 2) Spitze, Schneide von Instrumenten Mad. fohots Nabel 2) Scheitel (des Kopfes) Haw. puu s. oben. 401 au — ist ein Adv. mit der Bed.: gänzlich, und Verbum: ganz sein, beendet, verzehrt, alle sein; vergehn; verzehren; die Vergleichung der an- dren Sprachen s. nr. 593. Das Wörterbuch übersetzt es aufserdem als Ad). alles oder alle, und scheint zu meinen, dafs es auch allein dies bedeute. Hawaüsche Partikeln; pau; puni; koo, kokoo; mea. 8.44. 609 Ich erwarte noch ein Beispiel davon, und bleibe vorläufig bei Cham.’s An- gabe stehn, dafs es mit @ vor sich, welches wahrscheinlich als Präpos. einen adverbialischen Ausdruck daraus bildet, @ pau, ganz (s. nr. 559.), alle (s. nr. 749.) ausdrückt. Sonst ist es auch: eine ärmliche Gattung von Mantel, paü: ein weib- liches Kleidungsstück, das um die Mitte des Leibes getragen wird, und: ein solches Kleidungsstück anlegen. p uumı — bedeutet nach dem Wörterb.: umringen, umgeben, um etwas herumgehn >) Einen betrügen, die Oberhand über ihn gewinnen 3) be- endigen, vollenden; und merkwürdiger Weise auch mit passiver Bed.: um- ringt, eingeschlossen, betrogen werden. Cham. giebt ihm nur die passive Bed., und schreibt dem Worte eine ähnliche Construction, als dem Verbum loaa (nr.362.), zu, indem das Umringte im Nom., das Umringende im Acc. stehe: (umringt sein) © ke kai, vom Meere. Das Pass. puniia bedeutet nach ihm umringen. Das Wörterbuch giebt es dann nur noch als Adv.: rings herum, auf jeder Seite. Cham. führt aber @ puni, worin a, wie ina pau, Präpos. zu sein und daraus ein Adv. zu bilden scheint, dem Subst. nachgesetzt, als einen Ausdruck für ganz an (s. nr. 519.). ko0o, kok00 — koo scheint nach dem Wörterb. nicht in der sub- stantivischen Bed. von Leute, Personen, wie das N.Seel. toko, Tong. toka, Tah. too, vorzukommen, sondern bildet, den Card. vorgesetzt, die Zahlclasse fältig (s. nr. 620.). Das reduplieirte kokoo aber hat sowohl diese (s. nr.620.), als die obige Bed. von Personen, und steht, den genannten Sprachen gleich, als ein all- gemeines Subst. vor Zahlwörtern (s. nr. 607.) und vor dem Pron. Ahia, wie viele? (s. nr. 740.) Andre Bed. beider Wörter s. nr. 292. mea — ist ein allen vier Südsee-Sprachen eignes Subst., welches sowohl Sache, als Person bedeutet, und in dieser Bed. besonders dazu dient, das Adj. und adjectivische Pronomina in ihrem absoluten Gebrauche, d.h. wo sie, ohne beigegebenes Subst., selbst substantivisch stehn, zu be- gleiten. Diese allgemeine Eigenschaft und die meisten einzelnen Erschei- nungen derselben sind wohl allen vier Sprachen gemeinschaftlich, nur ist dem Worte in den Bearbeitungen der drei übrigen wenig Aufmerksamkeit Histor. philol. Abhandl. 1832. Oooo 402 403 404 405 406 407 408 610 Hawaüsche. Partikeln; mea; loa. 8.44. geschenkt worden, daher wenige Beispiele dafür zu Gebote stehn. Ich halte das Wort für das Mal. bzrang (s. nr. 747.). Seine einfachste Anwendung ist nun die, mit dem Artikel vor sich vor ein Adj. zu treten, wenn dasselbe substantivisch steht (s. nr. 557. 558.). Etwas eigen erscheint es vor einem Hauptworte in der Bed. Herr, Be- sitzer: ka mea hale, der Hausherr (Cham.). Es bildet, vor ein Verbum gestellt, daraus ein Subst. (s. nr. 506.) Aufserdem hat es einen mannigfaltigen eigenthümlichen Gebrauch: heahala ka'u meae hana'i, was soll ich thun? (Mare. 10, 17.) Ganz allein für sich mit dem Artikel ka oder dem Pluralzeichen na stehend, drückt es, da der Artikel ebensowohl bestimmte, als unbestimmte Bed. haben kann, und je nachdem mea Person oder Sache bedeutet, die Pron. der, das, derjenige u. s. w. (s. nr.705.) und, als dem., das der Sprache in seinem reinen Begriffe fehlende Pron. rel. (s. nr. 714.), und jemand, etwas (s. nr. 746.) aus. Für alle diese absoluten pronominalen Anwendungen ist noch zu bemerken, dafs das Neutrum sowohl durch den Artikel des Sing., als durch das Pluralzeichen na gegeben werden kann, je nachdem man sich, ähnlich dem Gebrauche des Lat. id und ea, ein oder mehrere Dinge darunter vorstellt. Mit dem Artikel Ae bedeutet es jemand (s. nr. 746.), und scheint fer- ner eine eigne Zugabe zum Ad). des Prädicats beim ausgelassenen Verbum subst. zu sein (s. nr. 339.). Es tritt an Pron. dem., wenn sie mit keinem Subst. verknüpft sind (s. nr. 705.), und ebenso an kekahi, welches dann jemand, etwas bedeutet (s. nr. 742.). aole mea bedeutet niemand (s. nr. 746.), mea ole nichts (s. iÖ.). Mit der Präpos. no, wegen, und dem Artikel, no ka mea, drückt es sowohl denn (s. nr. 949.), als weil (s. nr. 1053.) aus, und ebenso mit no, aber mit einem Pron. dem. vor sich, deswegen (s. nr. 950.). mea wird manchmal in me abgekürzt, s. nr. 437. Als Verbum bedeutet mea: thun, handeln, mit etwas zu thun haben, sich mit etwas befassen 2) Einen belästigen, ihn hindern. loa — bedeutet eigentlich lang (von Raum und Zeit), Länge; die etymologische Vergleichung s. nr. 934. In der Bed. sehr steht es nach dem Ad). (s. i6.), und überhaupt im verstärkenden Sinne nach andren Redetheilen: Hawaüsche Partikeln; loa; nui; oi: o. 8.44. 611 a pau loa, alle ohne Ausnahme (Cham.); aole loa, durchaus nicht, kei- nesweges (id.); o ke kanaka mua loa, der allererste Mensch (id.); wa oi loa aku, übertrefft (ihr nicht) bei weitem‘ (id.) nuı — bedeutet eigentlich grofs und ist das Mal. Zedih, Jav. lewih, luwih (s. näher nr. 955.). Es drückt auch sehr aus, den Beispielen zufolge nur nach dem Verbum (s. :6.), auch das adverbialische viel: manao nui, viel denken (Cham.), und um vieles, bei weitem: aole anei e oi nui aku, übertreffen (sie) nicht bei weitem u. s. w.? (id.) 01 — bedeutet nach dem Wörterb.: über etwas hinausgehn, darüber hervorragen (project), übertreffen, vorzüglicher sein, auch: sich nähern; der erste, vorzüglichste, beste, gröfser; Übermaafs, eine ungleiche Zahl, nach Cham. auch: Vorzug. Im Wörterb. ist es zweimal, als Adj. und Subst., einsylbig, als Verbum zweisylbig geschrieben, und man frägt natürlich, ob nicht das Letzte auf einem Druckfehler beruht. Als Verbum übertreffen drückt es besser, gröfser aus (s. nr. 563.). Ich werde es in diesem Falle ohne Trennstriche schreiben. Das Wort ist auch die Conjunction während (s. nr. 1051.). Bedeutungen von oi, welche nicht hierher gehören, sind: scharf, spitzig; Schärfe, Schneide; Vertheidigungswaffen. O7 ist: Zo limp, to walk stifly. 0 — hat man bisher, so wie das Tah. o, das Tong. und N. Seel. ko, für den bestimmten Artikel angesehn, weshalb Cham. das oben abgehandelte ka und ke für den unbestimmten hält. Die grofsen Schwierigkeiten und zum Theil Widersprüche, denen mir diese Annnahme ausgesetzt scheint, ha- ben mich dazu gebracht, eine ganz andere Auffassung dieser Polynes. Parti- kel zu versuchen, die ich in nr. 524-531. weitläuftig auseinandergesetzt und in nr. 532-538. mit den früheren Ansichten verglichen habe. Ich betrachte sie nämlich als das Zeichen des Nominativs und des dem Verbum vorange- stellten oder absolut, ohne Verbum, gebrauchten Aceusativs, oder, um diese beiden Stücke in Eins zusammenzufassen, als einen gewöhnlichen Vorsatz der Substantiva und gewisser Classen der Pronomina da, wo diesen Redetheilen keine Präposition vorausgeht. So steht das Haw. o: 1) vor Subst. appell., und zwar a) wenn sie ohne Artikel sind (s. nr. 499.); b) vor dem ihnen vorgesetzten Artikel ka, ke (s. nr. 493.); 00002 409 410 41 612 Hawaüsche Partikeln; o: a,ka,na — 0,ko,no. 8.44. c) vor dem ihnen vorgesetzten Pluralzeichen, wo es zu dem letzteren gehören könnte (s. nr. 509.); d) vor dem dem Subst. vorangehenden Pron. poss. (s. nr. 674. 678. 684.); 2) vor Eigennamen (s. nr. 531.), 3) vor den Pron. pers. (s. nr. 669.), 4) vor dem persönlichen Pron. int. wai (s. nr. 735.), 5) vor Pron. dem. (s. nr. 686. 687. 695. 703.) Auf die Präpos. o werde ich sogleich (nr. 412. u. flgd.) kommen, und da auch noch einige andre Bed. dieser Partikel anführen. 412 a, ka, ma--:0, ko, 720 — bezeichnen im Allgemeinen unsre Präpos. von. Nach Cham. und dem Wörterb. herrscht zwischen den dreien selbst keine Verschiedenheit, sondern nur zwischen den Formen mit a und denen mit o. Wenn jene Gleichartigkeit in Bezug auf ihre gemeinschaftliche Bedeutung wohl richtig ist, so finden sich doch in der Anwendung, wie ich unten sogleich auseinandersetzen werde, einzelne Punkte, die zeigen, dafs ihr Gebrauch gewisse Besonderheiten hat. Aufserdem bezeichnen sie aber auch ganz andre, mit dem Besitzbegriffe in keiner unmittelbaren Verbin- dung stehende Präpositions -Beziehungen, zwischen denen die possessive nur eine einzelne Stelle einnimmt; und auf diesem gröfseren Gebiete scheinen sie, wie ich dies in nr. 973. 974. versucht habe, mit Präpos. der westlichen Sprachen vereinigt und ihre Formenspaltung zum Theil erklärt werden zu können. Dennoch bleibt immer noch Veranlassung genug für die Frage, nach welchen Grundsätzen die drei Präpositionen innerhalb ihrer Besitzbed. wechseln, und ob vielleicht der Wohllaut und ähnliche Rücksichten darüber bestimmen. Einige Gedanken über einen Unterschied hat Wilh. v. Hum- boldt nr. 68-70. mitgetheilt, und andre werde ich unten anführen. Ich kann jene Besonderheiten einzelner von ihnen, bei der beschränkten Anzahl von Beispielen, nach denen ich urtheilen mufs, nur bei ihrer Anwendung als Zeichen des Genitivs und in Fällen beobachten, welche aufser ihrem allge- meinen Gebrauche liegen. 413 Diese Präpositionen bezeichnen nämlich alle das Verhältnifs der Abhän- gigkeit zwischen zwei Nominen, um es kurz zu sagen, das Verhältnifs des Gen. und der Präpos. von unsrer Sprachen; sie sind also Zeichen des Gen., aber, wie es scheint, nur des von einem Subst. oder Pron. regierten; und Hawaüsche Partikeln; a,ka,na — 0, ko,no. 8.44. 613 in demselben Sinne bilden sie, indem sie vor die Pron. pers. treten, daraus die Pron. poss., welche also eigentlich nur ein Gen. der Pron. pers. sind. Diese zwei Anwendungen machen ihren gemeinschaftlichen Gebrauch aus. Auf sie beschränken sich nach den bisherigen Beobachtungen die Formen ka und ko, obgleich die causale Bed. des Tah. 0 (s. nr. 1015.) zeigt, dafs auch sie sich noch etwas weiter erstrecken; die vier andren haben einen noch gröfseren Wirkungskreis, auf welchen ich nachher kommen werde. Indem ich wegen jenes gemeinschaftlichen Gebrauchs auf die ausführ- 414 liche Auseinandersetzung desselben bei dem Gen. der Subst. (nr. 540.) und bei dem Pron. poss. (nr. 674. 684.) verweise, gehört es noch hierher, den bei beiden Anwendungen beobachteten schon vorhin erwähnten Unterschied zwischen den Formen mit a und denen mit o darzulegen. So bestimmt man darüber im Allgemeinen und im Einzelnen sprechen mag, so scheint damit dennoch die ganze Sache nur zum kleinsten Theil geregelt zu werden, und, nach einem zwar oberflächlichen und wenig ansprechenden Urtheile, aber dem einzigen für jetzt möglichen, ein nicht unbedeutender Theil wirklich der Willkühr anheimzufallen. Man hat nämlich den Unterschied abstract so bestimmen wollen, dafs der Vocal @ ein abhängiges, o ein unabhängiges Ver- hältnifs bezeichne. Um diesen allgemeinen Ausdruck zu specifieiren, so führe ich (als Regentia) für das abhängige die Wörter: Sohn, Nachkomme, Frau und Mann (conjux), Knecht, Schüler, für das unabhängige: Vater, Meister, Fürst, König eines Landes, Bruder, Genosse an (!). Dieses reicht aber nicht aus; dem Vocal o ist, wie es scheint, ganz ausschliefslich und mit keinen Ausnahmen das partitive Verhältnifs zugewiesen, so wenn das Regens ein Körpertheil ist. Wo der Gen. von einem Worte der Menge regiert wird (in welchem Falle wir wohl auch von oder unter sagen), steht sogar unbe- dingt die Präpos. o; dazu gehört der nach den Ordnungszahlen gebräuchliche Gen. mit o ebenfalls (s. nr.618.). Nach einem Bruche finde ich aber sowohl o, als no (s.nr.619.). Die aus örtlichen Subst. entstandenen Präpos. schei- nen auch den von ihnen regierten Gen. nur durch o selbst zu bilden. Auf der andren Seite werden die Formen mit a allein zur Darstellung des Gen. gebraucht, in welchem das dem Verbum vorangesetzte Subst. oder Pron. (') Das Wörterbuch bemerkt (v. a), dals « eine etwas nähere Verwandtschaft (relation- ship), als o, auszudrücken scheine. 415 614 Hawaiüsche Partikeln; a, ka,na — 0, ko,no. 8.44. des Subjects bei den Partikeln e und i steht, s. nr. 785. 786. Daselbst ist auch der eigenthümliche Fall erwähnt, wo die Pröpos. dem Worte, an wel- chem sie den Gen. bezeichnet, nachgestellt wird. Gerade für den häufigsten Gebrauch des Gen. und Pron. poss. aber, für den des Besitzes, hat man gar keinen Unterschied zwischen den beiderseitigen Formen entdecken können ; und von den vorhin erörterten, sogar speciellen, des abhängigen und unab- hängigen Verhältnisses giebt es einzelne Abweichungen. Indem das Wörter- buch ferner zu der Präpos. o bemerkt, dafs in wenigen Wörtern a und o sich neben einander gebrauchen lassen, so erregt das von ihm dafür angeführte Beispiel ka pane ana o oder aka waha, das Aufmachen des Mundes, die Besorgnifs, dafs dieser Fall sich auf die ganze Classe der Substantiva actio- nis als Regentien erstrecken könnte. In dem Ausdrucke: das Flackern des Feuers, habe ich die Präpos. o gefunden. Wenn für die Ausdrücke: That, Wort jemandes der Vocal a angegeben wird, so fragt man sehr natürlich, ob derselbe etwa bei jedem Subst. acti gebraucht werde. Ich habe in nr. 973. die Frage aufgeworfen, ob man vielleicht die Formen mit o für eine Cor- ruption aus a mit einem bindenden Consonanten ansehen könne. Um zu einer Sammlung über die zweifelhaften, gemischten, oder durch ihre Allgemeinheit unklar werdenden Fälle, vermittelst welcher allein der so weitschichtige Gegenstand nach und nach erledigt werden kann, den An- fang zu machen, setze ich hier einige wenige einzelne Beobachtungen her. Bei dem Regens Ort finde ich sowohl den Vocal a, als 0. Bei Geschenk steht a. Der Vocal o steht bei den Regentien: Name, Stimme, Wille, und den Ausdrücken: die Angelegenheiten (mea) des Reichs, die Berge der Erde. Zwischen den drei Präpositionen besteht der syntaktische Unterschied, dafs der durch a und o, na und no gebildete Gen. nach dem regierenden Nomen, der durch ka oder ko gebildete aber vor ihm steht. Ebenso hat das durch a, o, na, no formirte Pron. poss. seine Stellung nach, das durch ka, ko gebildete vor seinem Subst. Vor diese beiden letzten Präpos. dürfen die zum Regens gehörenden Präpositionen treten; denn die Sprache hat vor dieser Zusammenstellung zweier Präpos. hier keine Scheu. Die Nachsetzung von na und no begünstigt eine von mir nr.974. geäufserte Vermuthung, dafs ihr n ein Bindelaut sein könnte. Wir haben hier endlich eine wesent- liche Verschiedenheit zwischen den drei Präpos. vor Augen. Hawaüsche Partikeln: a, ka,na — 0,ko,no. 8.44. 615 Einen neuen Beweis für meine obige Behauptung, dafs einer einzelnen der drei Präpos. ein Gebrauch ausschliefslich eigen ist, liefert eine seltsame Anwendung des ka und ko, wo sie zur Bezeichnung verschiedener Bezie- hungen, bei ausgelassenem Subst. regens, vor einem Hauptworte oder Pron. stehn. Obgleich die durch diese Construction ausgedrückten zum gröfsten Theil nicht gerade dem Gen. angehören, so halte ich es doch für das Beste, zumal da es durchaus unrathsam ist, die Sache an mehrere Stellen zu zer- streuen, den ganzen Punkt unter dem Gen. (s. nr. 507. 542.) abzuhandeln; denn die Haw. Construction ist nichts, als dieser Casus. Eine Bed., welche ich von ko im Wörterb. finde, ist wegen der Ähn- lichkeit, die sie mit der possessiven Bed. aller dieser Präpositionen hat, merkwürdig; es wird nämlich als Verbum in dem Sinne: erzeugen 2) ab- stammen (wie ein Kind von den Eltern), angeführt. Noch näher pafst diese Bed. zu dem zuletzt genannten elliptischen Gebrauch von ko, freilich nicht von ka. Alles dies mufs man zufällig nennen, da nur die etymologische Durchsuchung der übrigen Sprachen des Stammes den, sehr unwahrschein- lichen, unmittelbaren Zusammenhang dieses Wortes mit der Präpos. bewei- sen könnte. no drückt, indem es einen Gen. des Besitzenden bildet und das ausge- lassene Verbum sein im Hintergrunde liegt, das Verbum gehören aus (s. nr.853.), und auf ähnliche Weise nach Zilo, werden (s. nr. 861.), dafs et- was in jemandes Besitz kommt. na und no bedeuten ein Herkommen von etwas; ich finde nie ein Ver- bum vor ihnen. Die Abkunft von einer Person wird durch na, die von einem Orte durch no bezeichnet. Aufserdem steht na vor dem Absender von Briefen (s. alles dieses nr. 1005.). Nach dem eben Gesagten mufs es sehr auffallen, dafs na auch manch- mal die Person dessen, an den ein Brief gerichtet ist (s. nr. 1000.), und in derselben Bed. der Präpos. der Bewegung auch bisweilen den Dativ der Per- son bei geben bezeichnet (s. nr. 546.). Indem schon diese letzte Bed. von na das Gebiet verläfst, auf welchem sich der gemeinschaftliche Begriff der drei Präpositionenpaare bewegt, so weicht no in seiner nun anzuführenden Anwendung davon noch mehr ab. Na bleibt hier nur aus Mangel an Nachrichten zurück, wie das Tah. n« beweist. 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 616 Hawaüsche Partikeln: a, ka,na — 0,ko,no. 8.44. no bedeutet für, der Bestimmung und des Nutzens (nr. 1002.), manch- mal auch des Preises (s. nr. 1003.); dann ist es Präpos. der Ursach: wegen, um willen, vor (s. nr. 1014.); endlich bedeutet es von, über des Ge- genstandes, ich meine das Lat. de (s. nr. 1018.). a erscheint manchmal als Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (s. nr. 951.). Es ist ferner die Präpos. der zukünftigen, bisweilen auch der ver- gangnen Zeit (s. nr.989. 991.), und drückt in Folge seiner Bed. der örtli- chen Bewegung die Conjunction bis dafs (s. nr. 1044.), vielleicht auch dafs (s. nr. 1040.) und zu, um zu beim Inf. (s. nr. 830.), aus. An die Zeitprä- pos. läfst sich die Bed. nachdem (s. nr. 1052.) und wenn (der Bedingung) (s. nr. 1046.) anknüpfen. o erscheint auch als Ortspräpos. der Ruhe (s. nr. 983.). Ich habe jetzt alles, was über diese Wörter in ihrer Eigenschaft als Prä- positionen zu sagen ist, beendigt, und gehe dazu über, von jedem einzelnen die anderweitigen Bedeutungen, welche sie als Partikeln oder als nicht wei- ter in die Grammatik gehörende Wörter haben, aufzuzählen. O ist aufser- dem schon oben als Nominativ- und, unter Umständen, Accusativ- Zeichen, ka als Artikel und na als Andeutung des Plur. vorgekommen. a ist Präfix vor Zahlwörtern (s. nr. 589. 601.) und vor dem ihnen ho- mogenen Pron. hia (s. nr. 740.). Es bedeutet und, sowohl allein (s. nr. 1024.), als mit me verbunden (a me, s. nr. 612. 1026.); ferner oder (s. nr. 1032.) und aber (s. nr. 1035.). Es ist eine Interjection, siehe! (nr. 1059. 1061.) und steht oft leer im Anfange des Satzes (nr. 1061.). Ob es bisweilen eine vorgesetzte Verbal-Partikel ist, kann ich noch nicht bestimmen (s. nr. 802.); @ nach dem Verbum soll Dauer, Fortsetzung der Handlung anzeigen (s. nr. 803.). Über das dem Worte nicht vortre- tende a s. nr. 924. 923. Dunkel ist das eigentliche Wesen des merkwürdigen a, welches in allen vier Südsee-Sprachen an die allgemeine Präpos. (ki, gi, i) tritt, wenn ein persönlicher Eigenname oder ein persönliches Pron. auf dieselbe folgt (s. nr. 966.). Aufserdem bedeutet a: Feuer; feurig, brennend; brennen 2) dursten 3) Kinnbacken. o bedeutet damit ee (s. nr. 1043.), nach Ausdrücken der Furcht Hawaiüsche Partikeln; a, ka,na — 0, ko,no. $.44. 617 dafs (ib.), und ist vor dem Verbum ein seltneres Zeichen des Imper., gegen das gewöhnliche e (s. nr. 510. S16.). Es ist auch ein Ausdruck für das Ortsadv. (s. nr. 912-914.) o hat ferner die Bed.: ein spitzes Werkzeug, Gabel u.ä.; stechender Schmerz, Seitenstechen; stechen, durchbohren, durchdringen; tödten 2) das Klingeln, der Schall einer Glocke; so schallen 3) antworten (bei einem An- ruf) 4) ausstrecken (die Hand, den Finger) 5) Lebensmittel für die Reise. ka steht nach dem Wörterb. leer im Anfang eines Satzes (s. nr. 1061.), ist ein Ausruf des Erstaunens (horch!) oder Mifsvergnügens (hush!), bedeu- tet genug! höre auf! steht am Ende eines Satzes ('), ist eine starke Ver- sicherung mit Mifsbilligung, wird gebraucht bei der Entdeckung eines Ver- sehns und zum Ausdrucke einer entgegengesetzten Meinung. Mit dem Letz- ten hängt wohl die Verbalbed.: Einem fluchen, ihm von Gott Böses wün- schen, zusammen. An die obigen Bed. schliefst sich auch wohl aia ka (s. nr. 1059.), aole ka (s. letztes B. nr. 924.) und der Ausdruck ae ka paha, gerade so (Wörterb. v. ae), an. l:a ist der Stamm des einschliefsenden Pron. 1. Pers. Du. und Plur., das westliche 7a (s. nr. 629.). Es bedeutet ferner: to strike (Tong. ta), to dash, overthrow; a collision 2) endigen 3) Vögel in einem Netze fangen 4) strahlen 5) Wasser aus einem Boote ausschöpfen, und das Geräth, womit dieses geschieht 6) @ vine the branches of which spread and run. ko ist auch das selbstständige Pron. poss. dein, das Mal. kau (s. nr. 678. — 640. 641.). Es bedeutet ferner: Zuckerrohr, Zucker (Tong. ta) 2) erfüllen (z. B. ein Versprechen) 3) versprechen, einen Vertrag machen 4) in einer Wette gewinnen. Eine andre Verbalbed. habe ich schon nr. 417. angeführt. na, in den verwandten Sprachen das Adv. da oder dort, vertritt nach einigen Präpos. das Pron. 3. Pers. Sing. (s. nr. 659.) Es bedeutet aufserdem: ruhig; ruhig sein (woher das Tong. fekka na, s. nr. 795.) 2) genug oder genug sein. no ist eine häufige leere Partikel, welche ich nr. 1062. ausführlich ab- gehandelt habe. Sie drückt manchmal aber aus (s. nr. 1033.). (‘) Vielleicht ist so das dunkle ka S.483. Z.7. v.u. zu erklären. Histor. philol. Abhandl. 1832. Pppp: 430 431 435 618 Hawaüsche Partikeln; i, ia. 8.44. Ü; ia — Diese Präpositionen sind nur dadurch unterschieden, dafs ia vor Pron. pers., dem Pron. int. wai und Personennamen, i überall sonst, also vor Subst. appell., Ortsnamen und Pron. dem., gebraucht wird (s. wei- ter nr. 966.). Ob in allen Bedeutungen, in denen die eine oder andre dieser Präpos. vorkommt, beide, mit diesem Unterschiede, neben einander ge- braucht werden, oder ob gewisse nur einer von ihnen eigen sind, kann ich bis jetzt noch nicht beurtheilen. Ich werde daher alle diese Bedeutungen, wie sie mir folgerecht scheinen, hier anführen, und bei jeder mit erwähnen, ob ich über diesen Punkt unterrichtet bin oder nicht. Manche ist von der Art, dafs sie nicht von der Persönlichkeit vorkommen kann und also nur ö darin erscheint. Bei der des für vom Preise, von welcher wohl dasselbe gilt, scheint aber ? und ia, ohne jenen Unterschied, zu gleicher Zeit ge- braucht werden zu können. Über das Wegbleiben dieser Präpos. vor dem Pron. dem. und Artikel ia s. nr. 685. 502. Zunächst sind beide Wörter die Ortspräposition der Ruhe und Bewe- gung (s. nr.970.), aber auch des Term. a quo (s. nr. 1004.). An die Bed. der Ruhe des Orts schliefst sich die von bei der Nähe (i, s. nr. 984.) und mit der Gesellschaft (za, vielleicht auch z, s. nr. 985.), fer- ner die von ials Präpos. des Zeitpunkts (s. nr. 959. 990.) und der Zeitdauer (s. nr. 996.) und als wenn der Bedingung (s. nr. 1047.). Nach dem Wör- terb. ist i auch die Conjunction when, while. An die der Ortsbewegung reiht sich ‚an, dafs beide Zeichen des Dat. und Acc. (s. nr. 544. 545.), ö Vorsatz des Prädicats bei werden (s. nr. 861.), beide Präpos. der Bestimmung (für, zu, s. nr. 1002.) sind, @ Ausdruck für auf dafs, damit (s. nr. 1042.);, vielleicht die Anwendung von i zum Aus- drucke des Comparativs (s. nr.565.), vielleicht auch, dafs beide die Präpos. des Gegenstandes (das Lat. de, s. nr. 1017.) sind. i ist aufserdem bisweilen (statt e) Präpos. des Werkzeugs, und hat hier vielleicht ia neben sich (s. nr. 1010.). i und ia sind (wie es scheint, ohne den sonst zwischen ihnen geltenden Unterschied) die Präpos. für des Preises (s. nr. 1003.). i erscheint ferner vor dem Verbum im Präs., Imperf. und Perf. (s. nr. 790.), beim Imper. (s. nr. 510. 814.) und Partie. (s. nr. 836.), und ich halte es da für das Mal. de, Jav. dhi der sogenannten passiven Conjugation Hawaüsche Partikeln; i,ia; io; ma. $.44. 619 (s. ar. 784-786. 964.). Über die Verbindung dieser Verbal-Partikel mit ai g! nach dem Verbum s. nr. 466. i ist eine Apostrophirung von aö (nr. 466.). i bedeutet schliefslich: sagen, sprechen, rufen, einladen, nennen (N. Seel. k:). ia, auch in a elidirt, ist Suffix des Passivs, welches, wenn das Verbum einen adverbialischen Zusatz nach sich hat, sich vom Verbum trennt und nach dem Zusatze, als ein besonderes Wort, zuweilen aber mit ihm verbun- den, steht. Manchmal lautet das Suffix auch Aia oder lia (s. nr. 757-759. 761.). Über die eigentliche Natur und weitere Bed. dieser Formation habe ich nr. 1111. 1114. gesprochen. ia ist aufserdem Pron. 3. Pers. Sing., das Mal. iya (s. nr. 644.), und zu gleicher Zeit Pron. dem. (s. nr. 685. 686.); als letzteres drückt es auch bisweilen den bestimmten Artikel (s. nr.502.), als ersteres das Verbum sein (s. nr. 846.) aus. Es bildet das zweite Glied in Pron. dem. (s. nr. 659. 690. 694-696.) ia heifst noch: hereingehn (z. B. in den Mund) 2) fo beat or pound as in making kapa. In diesen Bed. und in allen obigen der Partikel scheint ia eine einsyl- bige Aussprache zu haben, da das Wörterbuch es nur in der Bed. Fisch, Fleisch (meat) mit einem Trennstriche schreibt. In dieser ist es das Mal. zkan (s. vergl. Worttaf. nr. 101.). 10 — (einsylbig) ist die Präpos. der Bewegung vor Personennamen und Pron. pers. (s.nr.999.) Die Beschränkung auf die Persönlichkeit ist auffallend, und liegt wohl nicht in der Form, da o das Subst. Ort sein möchte (s.ar. 312.) Zweisylbig gesprochen, bedeutet io: mageres Fleisch, Fleisch (Hlesh) (das N. Seel. kiko, vgl. nr. 463.), metaphorisch: Verwandtschaft (kindred), ein naher Verwandter 2) Theil 3) ein Vorläufer, der die Ankunft des Häupt- lings verkündigt 4) Habicht 5) wahr; in Wahrheit, gewifs; Wirklichkeit 6) erschrocken; erschrocken fliehn, davon eilen. ma — ist Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (s. nr. 982.), auch des Term. a quo (s. nr. 1006.). Mit der Bed. der Ruhe des Orts hängt die von bei der Nähe (s. nr. 984.) und der Präpos. der Zeit (s. nr. 995.) zusam- men. Eigenthümlich ist die Natur des Wortes da, wo es mit der Gesell- Pppp 2 436 438 620 Hawaüsche Partikeln; ma; me; loko, waho, luna u.s.w. 8.44. schaft (s. nr. 986.) und die Conjunction und, sowohl im Allgemeinen (s. nr. 1025.), als zwischen Zahlen (s. nr. 612.), ausdrückt, so wie sein Gebrauch nach dem Namen einer Person, in welchem es die in der Gesellschaft der- selben befindlichen Personen hinzufügt (s. nr. 1031.). Es ist ferner Präpos. des Werkzeugs (s. nr. 1011.) und der Ursach (s. nor. 1016.), und bedeutet auch gemäfs, zufolge (s. nr. 1019.). Etymologische Betrachtungen über dieses Wort findet man nr. 894-896. Es heifst noch: verwelken; to w.lt, blush , sich abarbeiten, abmühen. me — ist bei der Nähe (s. nr. 984.), mit der Gesellschaft, in seiner Deutschen sowohl eigentlichen, als uneigentlichen Anwendung (s. nr. 987.), und bezeichnet in diesem Sinne und, me nur zwischen Zahlen (s. nr. 612.), a me zwischen Zahlen (i2.), wie andren Redetheilen (s. nr. 1026.). Es ist auch das Adv. wie (s. nr. 946.), und, in Verbindung hiermit, Zeichen des Dat. bei like (s. nr. 477.) und die Grundlage einer Composition zum Ausdrucke von so (s. nr. 945.). Es erscheint auch als die Präpos. des Werkzeugs (s. nr. 1012.). Einen etymologischen Versuch über das Wort habe ich nr. 894 - 896. geliefert. Ferner ist me eine in älteren Drucken vorkommende Abkürzung für mea, Sache u. s. w., die auch dem N. Seel. eigen zu sein scheint (s. nr. 236.). loko, waho, luna, lalo, mua, muli, hope, woaena — sind örtliche Substantiva (bisweilen auch Adjectiva), welche mit den Präpos. a, i, ai, 0, ko,no, ma, mai vor sich, von denen ö, ai, o, ko und ma mit ihnen in Ein Wort zusammengeschrieben werden (!), Adverbia, und mit dem durch die Präpos. o angedeuteten Gen., selten mit der Präpos. i, nach sich Präpositionen des Orts, sowohl der Ruhe, als der Bewegung, theilweise sogar des Term. a quo, mua, muli und hope auch der Zeit, bil- den. Merkwürdig ist, dafs sie in dieser Verbindung mit einer Präpos., in welcher sie sich deutlich als Subst. zu erkennen geben, keinen Artikel vor sich haben. Sie scheinen auch allein für sich Adv. zu sein, obgleich dies meist nur, so wie in den andren drei Sprachen, auf dem Wörterbuche und den Grammatikern beruht, sind aber wohl nie für sich Präpos. (?) (') Doch habe ich in der 2. Ausg. des Neuen Test. auch na mit ihnen vereinigt gefunden. (?) Dies lälst sich in den Wörterbüchern und Grammatiken leider nicht unterscheiden, da im Engl. diese Ausdrücke (wie behind, before, within, without) meist Adv. und Präpos. zugleich sind. h Hawaüsche Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. 621 Die Übereinstimmung sämmtlicher Mal. Sprachen in dieser Eigenthüm- 439 lichkeit ist vollkommen. Der Gebrauch von Präpositionen zur Darstellung eines Adv. oder einer Präpos., das einfache Wort möge eigentlich Subst. oder an sich schon der anzuwendende Redeiheil sein und ihn auch allein ausdrücken können, ist allen, sowohl bei diesen speciellen, als den allgemeinen Orts- und Zeitbeziehungen (s. ar. 901. 902. 905. 910. 911.) u. s. w., gemeinschaft- lich. Diesen Weg der Bildung von Präpositionen und Adverbien durch Zu- sarmmenstellung eines Subst. mit einer ursprünglicheren Präposition haben die verschiedenartigsten Sprachen der Welt eingeschlagen. Wo das Wort schon Adv. oder Präpos. ist, erscheint die Ortspräpos. der Ruhe, auch wohl der Bewegung, unnöthig, wenn auch nicht die des Term. a quo. Bei man- chen dieser Wörter läfst es sich kaunı entscheiden, ob sie Subst. sind; bei den meisten aber, und dazu rechne ich alle diese, eigentlich hierher gehö- renden, Wörter des speciellen Orts- und Zeitverhältnisses, ist, in dem Geiste des Sprachstammes, von selbst gegeben, dafs sie, nach Kennzeichen der Construction, Subst., in der Nachstellung nach einem Subst. Adj., mit einer Präpos. vor sich Adv., mit einer solchen vor sich, und dabei auch wohl noch mit einer nach sich, Präpos. sein können. Namentlich treten vor sie die Ortspräpos. der Ruhe, der Bewegung und des Term. a quo; zur ersten wird im Mal. gewöhnlich de, im Jav. und Kawi hing (im Kawi auch ri, ring, ning), im Tag. sa gebraucht. Dieses de, hing und sa vorzüglich verbürge ich, um bei diesen drei Sprachen und dieser einen Präpos. hier stehn zu bleiben, in dem adverbialischen und präpositionellen Gebrauche folgender den sechs ersten obigen Polynesischen entsprechender Wörter: Mal. Jav. Tag. m mm m m | —— Harıd,, ns8 u tan Dada am, sn. An Troesasnenee 10B Üranlsen, au u. dnaR es Faber launl Eben „auf vu. 202 Satase ee duwum. „nr. babao unten, unter, „eu... d@wal. aa. aa. AaNdaPp n:...:.. babe BOT VDE un 35 AAOD Ei SET ED een BATOD hinten, nach....... bläkang es bUTTL, WURDE. liCOor Ich schliefse zwei praktische Beispiele an, wozu ich das mit dem Südsee- Worte in Bed. und Laut gleiche Jav. und Kaw. Buri, wuri und das dem Polynes. raro, lalo nur im Laute entsprechende Mal. dälam wähle; 440 441 622 Hawaische Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. buri, wuri bedeutet als Subst. der hintere Theil (B. Y. EE.); Hintertheil des Schiffes (R.) Adj. der letzte, hinterste (Ro.), posterior (C. e.) Adv. hinten, back, nachher (nach allen Wortverzeichn.) Präpos. hinter, nach (i£.); hing wuri bedeutet: dahinter und hinter (B. Y. EE.), king buri: hier- nach (C. e., Co.), danach (Ro.); sangking wuri: von hinten (Br.). Das Mal. dälam bedeutet: Tiefe, tief und in; dedäalam ist: drinnen (Adv.) und in (Präpos.); die Präpos. der Bewegung ist im Mal. ka, die des Term. a quo deri, und so finde ich: kadälam als in der Bewegung und deri dalam als aus. Alle diese Bed. der Composition habe ich aus Tex- ten entnommen, und sie sind daher alle verbürgt. In der Tag. Sprache erscheint hier auch die Polynes. Präpos. i selbst: ilalim, unten, sailalim, unter; itaas, oben, von taas, hoch 2) hoch he- ben, erheben, welches wahrscheinlich das Mal. ztas ist; sie erschien schon oben in ibaba und ibabao. Im Mad. lautet die solchen Wörtern vortre- tende Ortspräpos. a, ta oder ni; im Bugis i: iolo (von ulu, Kopf), vorher; ilalöng (vom Mal. dälam), in; iyasök, oben; iyawa (vom Mal. bawah), unten, unter; — oder ri: rilalöng, innerhalb; riasök, oben, auf; riawa, unten; riolo, vorn, riolok, vor; rimunri (vom Jav. wuri, Polynes. muri, muli), hinten, rimonripi, hereafter. Für die Bewegung dient die Bug. Doppelpräpos. mari, einmal kori: korilalöng, into; mariasök, her- auf; mariawa, herab, herunter; mariolok, vorwärts, nach vorn; mari- monri, rückwärts, nach hinten. Ich werde nun von den Polynes. Wörtern, — da dieselben oder ähn- liche in gleicher Behandlung allen vier Sprachen zukommen, — hier nur in der Kürze alle Bedeutungen anführen, die Adv. und Präpos. aber unter die- sen Redetheilen noch besonders zusammenfassen, und die vorhandenen Bei- spiele da hinzufügen, daher nr. 918. 919. 997. 998. 1008. 1019. mit hierher zu ziehen sind. Ich beginne mit den einfachen Ausdrücken, um deren selbst- ständige Bed. und Etymologie zu entwickeln. loko bedeutet: das Innere, daher: das Gemüth; Cham. übersetzt es auch darin. Es bedeutet ferner: Teich, See. Tong. loto ist: ı) Verzäu- nung 2) Mitte, Mittelpunkt 3) Gemüth; Zemper, idea, opinion, disposition. N. Seel. (Wörterb.) roto, within; Tah. (Gramm. $.37.) roto, among. — Hawaüsche Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. 6253 Man darf wegen zu geringer Formenähnlichkeit keine Vereinigung mit dem Tag. 2008 wagen, aber in seinen Bed. (namentlich: das Innere, die Einge- weide, Herz; Wille, Neigung; drinnen, hinein) stimmt es sehr mit dem Südsee-Worte zusammen. waho bedeutet: das Aufsere (s. B. nr.545.). Das Wörterbuch über- setzt es als Adv.: ou£, out of, outside, outward. N.Seel. (nach dem Wörterb.) waho, draufsen, Präpos. without. Im Tah. bedeutet waho mit einer Präpos. draufsen u.s.w.; im Tong. erscheint das Wort nicht. Es könnte mög- licher Weise das Jav. jaba sein. Das Tong. besitzt ein eignes Wort, welches in sich das Verhältnifs aufser- halb und hinten vereinigt (s. nr. 918.) und vielleicht das Mal. /üar ist: Mal. !üar heraus, hervor deluar draulsen, auswärts 2) aulser, ausgenommen kalitar auswärts, nach aulsen, heraus; herauskommen, herausgehn 2) weg; weg- nehmen Jav.Kr. Zuwar herausgehn; losgelassen, befreit Tag. Zoual aufserhalb, draulsen Tong. tua Rücken; hinten 2) Aulsenseite (nach dem B. zua falle, die Aulsenseite des Hausdaches), äufserlich (Adj.) 3) das gemeine Volk N. Seel.|£ua nui the ridge of a house iwi tuararo Rückgrat (iwi, Knochen; raro s. nr. 444.) tuara Rücken Haw. kua Rücken; der Gipfel eines Bergrückens, Gebirgskamm. Das Haw. Zuna, Tong. lunga, N.Seel. dunga ist durch die Subst. Endung ana, anga von ulu, Kopf, das seinen Anfangsvocal eingebüfst hat, abgeleitet; im Tong. erscheint auch alunga. Ihre Bedeutungen und die weitere Sprachvergleichung habe ich in nr. 581. 552. gegeben. — Im Tah. finde ich das Wort nicht, sondern dafür das, bis jetzt unter allen Sprachen allein stehende nia (s. nr. 918.) gebraucht. lalo scheint mir das Mal. dalam zu sein, dieses bedeutet: Tiefe, tief 2) in 3) königlicher Hof, königliche Wohnung (!). Dasselbe läfst sich weiter durch den Sprachstamm verfolgen; und da ich nicht zu entscheiden wage, ob die Bed. Haus, wofür in mehreren Sprachen desselben eine besondre Form existirt, davon zu trennen ist, so will ich diese Trennung hier, der Übersichtlichkeit wegen, beobachten: (') In dieser dritten Bed. erklärt Marsden das Wort für ein Javanisches. 442 444 445 446 447 448 624 Hawaische Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. tief, unten, drinnen. Haus. Seen nn / on Mal "dalam: Tiefe, tief 2) in 220 cent seinen seen königlicher Hof oder Wohnung Jav.' dhalem drinn. IE EN ne Haus 2) königlicher Hof madhe Haus Bug. INT tief 2) innerlich ilalöng in Mad. Zalen, lale Tiefe, tief Tag. flalim! Abgrund; vertiefen... 22.220206 dalam Haus malalim tief ilalim unten (sailalim, unter, sub) calalim-laliman Mittelpunkt Tong. ?alo der Boden einer Sache; ........-er..0... falle Haus tief; down, below, beneath hala felau a house where canoes are kept (feldu, Boot) N. Seel. raro unten (Gramm.); westwärts ...ceerece0. ware Haus Tah. raro (mit einer Präpos.) unten, nieder ........ fare Haus Haw. Zalo das Untere, der unterste; ...2ceeeneeceo hale Haus (mit Präpos.) unten, unter (sub) halalo s. nr. 1089. Das ebenfalls allen vier Südsee-Sprachen gemeinsame mua habe ich in etymologischer Beziehung in nr. 614. 615. behandelt und daselbst seine Be- deutungen zusammengestellt. muli findet man ebenso in nr. 589. 590. entwickelt. hope ist in den Bildungen, die hierher gehören, gleichbedeutend mit muli, obgleich seine Bed. etwas gemischt ist. Es heifst nach dem Wörterb.: ı) Ort, Stelle, Amt 2) Ende oder Anfang, Schlufs einer Zeitperiode; Folge einer Sache; man kann es aber auch Zeitpunkt übersetzen: ma köia hope aku, von dieser Zeit an (Cham.) 2) danach (Apoc.1,19.); maia hope aku, fernerhin (Cham.) ; ma ia hope mai, seither (id.). Nach dem Compositum hopepoo, Hinterkopf, bedeutet es auch: Hintertheil. Ferner ist es Adj., der letzte: @ he nui loa na mea mua e lilo ana i hope, a me na mea hopei mua, Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind; und die Ersten sein, die die Letzten sind (Marc. 10, 31.). In den andren Sprachen finde ich das Wort nicht, aufser im Tah. Aopea, dessen a wahr- scheinlich die verkürzte Subst. Endung ana (s. nr. 1102.) ist: itemahana hopea ra, am jüngsten Tage (Joh. 6, 39. 40. 44.); und hope in einer Stelle, wo esnachfolgen zu bedeuten scheint (Joh. 12, 19.). waena halte ich für ein durch die Endung ana abgeleitetes Subst. Als Hawaüsche Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. 625 Stammwort bietet sich zunächst das Tong. waAe, theilen, trennen, dar; von diesem kommt waheanga, Theilung, Trennung; im Haw. lautet das Ver- bum wahi, trennen, durchbrechen. Die verwandten übrigen Formen des Sprachstamms findet man in nr.570. Doch erregt auch das Haw. wa Auf- merksamkeit; das Wörterbuch übersetzt es ausdrücklich: Raum zwischen zwei Dingen, z. B. zwischen den Pfosten oder Sparren des Hauses; darauf: Raum überhaupt, daher: Zeitraum, Zeittheil, eine bestimmte Zeit. Als Subst. finde ich waena nicht geradezu, sondern nur: waenakonu, Mitte, Mittelpunkt, konu waena, in der Mitte. Es fällt mir auf, dafs das Haw. Wörterbuch konu allein als: Mittelpunkt, Mitte, angiebt, denn Zonu be- deutet im N. Seel.: genau (Adv.), im Tong.: klar, deutlich 2) gerade, eben 3) genau, bestimmt 4) offenherzig, aufrichtig, und ist vielleicht das Jav. tu hu. Waena heifst für sich: Leichnam, todter Körper 2) Feld, Meierei, Pflan- zung. Sonst finde ich das Wort im Wörterb. nur als Adv.: in der Mitte, dazwischen. In den andren drei Sprachen erscheint es gar nicht. Ich gehe nun zu der Verbindung dieser Wörter mit Präpos. über; und um zunächst über die ihnen nachgesetzten zu reden, so finde ich, wo sie i, ki vor sich haben, statt des o des Gen. manchmal dieselbe Ortspräpos. nach ihnen, im Haw. i (s. nr. 452. mua), im Tah. i und ia (s. roto nr. 452. 459., pihai nr. 984.), im N. Seel. ki (ki roto kinr.452.). In der letzten Sprache finde ich dunga ak:i, auf (Gramm.), und vor dem o des Gen. noch e: raro eo, unter (sub) (Gramm.). Was die vorangestellten Präpos. betrifft, so habe ich im Haw. kein B. von ko und no gefunden, obgleich Cham. und das Wörterbuch sie für alle diese Wörter mit-angeben, im Tah. aber no (s. nr. 458.). Im Tong. kommt einmal das unbekannte to vorgesetzt vor: fomua, zuerst (Adv.); der erste 2) before. Die Wörter haben als Adv. und Präpos. auch öfter eine Richtungs-Par- tikel nach sich (s. nr. 955. 1022. 1023.). Zwischen der Form mit der Prä- pos. ö und mit ma, welche letztere aber nur dem Haw. eigen ist und den an- dren drei Sprachen ganz fehlt, scheint kein Unterschied zu sein; sie bilden beide Adv. und Präpos. des Orts und der Zeit. In diesem ganzen Capitel herrscht der besondre Übelstand, dessen ich schon oben (nr. 438.) bei dem Gebrauche der Wörter ohne Präposition erwähnt habe, dafs man den Über- setzungen der Grammatiken und Wörterbücher nicht ansehn kann, ob sie Histor. philol. Abhandl. 1832. Qqgg 449 450 451 452 626 Hawaüsche Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. damit eine Präpos. oder ein Adv. meinen; und auch wo sie diese Bestim- mung hinzufügen, ist es oft ausgemacht, dafs es das andre, oder beides ist. Ich kann daher bei den Redetheilen unter den Adv. (nr. 918. 919.) und Prä- pos. (nr. 997. 998. 1008. 1019.) nur dann die Sachen citiren, wenn mir der Redetheil gewils zu sein scheint. Ebenso lassen sowohl das Haw., als die an- dren Wörterbücher, wenn sie die Formen als Präpos. aufführen, die Genitiv- Präpos. o nach ihnen weg; ich werde dies beibehalten, es ist aber, mit Aus- nahme der Tong. Sprache, fast immer gewifs, dafs o hinzugenommen werden mufs. Ich beginne mit der Präpos. i (N. Seel., Tah. und Haw.), dem Tong. gi, N. Seel. ki und kei und Tah. ei und tei. iloko Haw., iroto Tah. (Gramm. S.35.), iroto und kirotoN. Seel. (Gramm.), darin, drinnen; gi loto Tong., id.; in der Mitte; half way ; als Präpos.: N. Seel. iroto, zwischen, innerhalb (Gramm.), kiroto ki, in (B. 2. nr. 140.); Tong. gi loto, in der Mitte, unter (among); Haw.iloko o, in (der Ruhe und Bewegung des Orts); Tah. zei roto i, in, innerhalb, auch ei roto ia (vor einem Pron. pers.) (nr. 91.). iwaho Tah., draufsen, heraus; N.Seel. kiwaho, heraus. Tong. gi twa, draufsen, heraus. — Präpos.: iwaho Haw., out, out of, without , Tah. teiwaho, aufserhalb. iluna Haw. Adv.: up, upward (Wörterb.); Tong. gi alunga, above, aloft;, N. Seel. kei dunga, oben. Tah. tei nia, oben. Präpos.: Haw. iluna, auf, über, upwards, above (Wörterb.); Tong. gi alunga, on, upon. ilalo Haw. Adv.: unten, herab, herunter; Tong. gi lalo, dass.; N. Seel. ki raro, nieder (B. nr. 136.); Tah. iraro, unten, herunter, nieder (Ev. Joh. 5, 4. 8, 2.6., oben S.472.v.), tei raro, unten. imuaN. Seel., vormals, N. Seel. ki mua, to the first (Adv.); Tong. gi mua, in front, forwards, before. Präpos.: Haw. imua 0, imua i, vor (vom Orte). imuli Haw., coming after, in the rear, Tah. imuri, rückwärts; Tong. gimuli, im Auslande, in der Fremde, gi mui, behind, backwards, gitua, outside, out, without, N. Seel. ki mudi, to the last (Adv.). Präpos.: Haw. imuli, behind (Wörterb.). iwaena o Haw., unter (inter), iwvaena konu o, mitten unter. rd 1 Hawaüsche Partikeln; loko, waho, luna, lalo u.s.w. 8.44. 6 ma. maloko Haw. Adv., within, internally (Wörterb.); maloko o, in (Präpos.). mawaho Haw. Adv., draufsen, aufserhalb (Wörterb.); mawaho mai o, aus etwas heraus (Präpos.). maluna Haw. Adv., upwards; Präpos. Haw. maluna o, maluna iho o, auf, über; nach Cham. steht auch die Richtungs - Partikel ae nach ihm. malalo Haw. Adv., down, downwards, below; Präpos. Haw. malalo o, malalo iho o, unter (sub). mamua Haw. Adv., vorn 2) vorher, zuvor, vormals; mamua aku nei, vorhin, vormals (Cham.), mamua mat, vorher (id.); Präpos. mamua aku o, vor (von der Zeit). mamuli Haw. Adv., hinten 2) nachher, hereafter, künftig, bald. Präpos.: Haw. mamuli o, nach, vom Orte; ich finde nur Beispiele, wo es bei folgen, gehorchen den Dativ der Person ausdrückt: ae aku no lakou mamuli o ke ali, sie gehorchen dem Könige (Cham.); aia no lakou mamuli o ka pono, sie folgen der Gerechtigkeit (id.). Im Wörterb. finde ich noch mamuli als Präpos. according to, after the example of: wahrscheinlich hat es das o des Gen. nach sich. mahope Haw. Adv., hinten 2) nachher. Das Wort führt sowohl den Begriff der vergangenen, als der zukünftigen Zeit mit sich; das Wörterbuch drückt sich etwas unklar darüber so aus: es bedeutet die Zukunft mit Rück- sicht auf die Zeit, in der eine Handlung vollbracht wurde, obgleich vergan- gene in Beziehung auf die sprechende Person. Von der Vergangenheit steht mahopeiho, nach Cham. nachher, zuletzt, nach Beispielen, welche ich gefunden habe: darauf, danach; von der Zukunft: mahope aku, ma- hope aku nei, späterhin, in Zukunft (Cham.). Präpos.: Haw. mahope o, hinter, in einem B. sollte ich aber glauben vor (vom Orte); 2) nach (von der Zeit). mawaena und mawaena konu Haw., in der Mitte (Adv.); Präpos. Haw. mawaena o, unter (inter). o — ist seltner und bildet ein Ortsadv. der Ruhe: oloko Haw. Adv., darin. omuli finde ich in einem B. im Wörterb., wo o vielleicht Zeichen des Gen. ist: ka mea o muli mai, that which shall be hereafter. Qqgqg2 453 454 455 456 457 459 460 461 462 463 6235 Haw. Partikeln; loko, waho u.s.w.; mai, aku, ae,iho. 8.44. a — finde ich in Adv. ı) als Zeichen der Bewegung des Orts 2) als Zeichen der Zeit: alalo Haw., bis unten: (der Vorhang im Tempel zerrifs) mailuna a lalo, von oben bis unten (Marc. 15, 38.). a muli aku Haw., nachher, nach einer Weile (Wörterb.); N.Seel. a mudi, nachher. ai — bedeutet Haw. sowohl Ruhe, als Bewegung (s. nr. 466.): ailuna, oben, herauf (Wörterb.). ailalo, unten; down under (also vielleicht auch Präpos.) (i2.). mai — bezeichnet den Term. a quo des Orts: mai loko mai o Haw., aus (etwas) heraus; Tah. mai roto mai, aus (nr. 98.). maiwaho mai o Haw., aus (etwas) heraus. mailuna Haw., von oben (s. das B. nr. 455.). Im Tong. lautet diese Präpos. me: me lalo, von unten. Im Tah. finde ich auch no: no roto i, von (der Entfernung), letztes B. ar. 123. mai, aku, ae, ıho — sind Richtungs-Partikeln nach ver- schiedenen Redetheilen, wie man in nr. 565. speciell verzeichnet findet. Ich habe die merkwürdige und schwierige Natur dieser Partikeln in nr. 866-899. umständlich erörtert, und enthalte mich hier jeder weiteren Andeutung. Aufserdem haben diese Wörter aber noch andere, theils mit der obigen Anwendung gar nicht, theils nicht unmittelbar zusammenhangende, Bedeu- tungen und Gebräuche, in denen ich sie hier der Reihe nach ausführen will. mai — ist auch Präpos. des Term. a quo (s. nr. 1007.), bedeutet beinahe (s. nr. 942.) und: im Begriff sein, nahe daran sein (s. nr. 805.). Es ist ferner nicht bei dem verbietenden Imper. (s. nr. 821.) — Aufserdem heifst es: krank, Krankheit, und ist vielleicht das gleichbed. Tong. mahagi, und demzufolge das Mal. säkit mit dem Präfix ma. aku — drückt noch, noch dazu (s. nr. 879. 939.) und viel- leicht auch (s. nr.879.) aus. — Es bedeutet aufserdem: folgen (vgl. nr. 897.) 2) hell, unbewölkt (vom Monde) 3) eine Fischart. ae — ist ja (s.nr.1058.). Die lexicalischen Bed. des Wortes habe ich in nr. 898. angegeben. iho — drückt nach dem Subst. oder Pron. pers. selbst (s. Haw. Partikeln; mai, aku, ae,iho; nei, laila, la; ai. 8.44. 629 nr.671.), und wenn das Subst. ein Pron. poss. oder ein Hauptwort im Gen. des Besitzes vor sich hat, nach dem regierenden Subst. das zu der besitzen- den Person gehörende eigen aus (s. nr. 692.); in eben dieser Bed. beglei- tet es die absolute Classe der Pron. poss. (s. nr. 654.) Dies iho ist sicherlich ein ganz anderes Wort, als die Richtungs-Partikel, und wohl (s. Wilh. v. Humboldt nr. 102.) das N. Seel. Subst. kiko, Fleisch (Jlesh) des Menschen (auch: substance of a tree, der Saft in Pflanzen, Haw. io, flesh, vgl. nr. 435., iho, das Mark [pith] von Pflanzen). Andre Sprachen gebrauchen zu demselben Behufe ähnliche Wörter, die Jav. hawak Ng., sa- rira Kr. (Leib), die Hebr. ws}, die Arab. x (Seele); nur ist der Unter- schied, dafs sie grammatisch richtig mit diesen Subst. das Pron. poss. verbin- den, mein Leib, meine Seele fürich selbst sagen, die Haw. und Tah. Sprache aber, ohne grammatische Verknüpfung, das persönliche Pron. mit dem Worte zusammenstellen. Mit der Richtungs - Partikel hängt aber wohl unmittelbar die Verbalbed. von iho: herabsteigen, herabkommen, das Tong. hifo (s. nr. 599.), und die Bed. von iho nei (s. nr. 907.) zusammen. nei, laıla, la — Alle drei sind Adv. des Orts und der Zeit, nei der Nähe, bei der redenden Person, hier, jetzt, Zaila und la, gleich- bedeutend, der Ferne, da, dort, dann. Der Unterschied zwischen laila und /a besteht nur darin, dafs /aila substantivischer Natur ist, d. h. Präpo- sitionen vor sich nimmt und so absolut steht, /a ein wirkliches Adv. ist und sich namentlich an Subst., Pron. und Verba anschliefst. Zaila ist sichtlich von la abgeleitet. /Vei vereinigt beide Naturen in sich. Man mufs daher zuerst in substantivischer Eigenschaft nei und /aila, und 2) in adverbiali- scher nei und la neben einander abhandeln. Ich verweise auf diese beiden Stellen meiner Redetheile (1. nr. 901., 2. nr. 903-907.), deren mannigfalti- gen Inhalt ich hier nicht wiederholen kann. nei bedeutet noch, mit dem Präfix hoo: sich bewegen (wie Bäume im Winde, jemand in einem Tumult), to shove along. la ist noch: Sonne (s. vergl. Worttaf. nr. 6.), auch Tag, aber nur beim Zählen; 2) a drought. aüU — ist nach dem Wörterb. ein Adv.: there, then (s. nr. 908.) 2) eine Conjunction: when, as (s. nr. 1049.), und, was ich nicht glauben möchte, aus aia entstanden. 467 468 630 Hawaische Partikeln; ai; aia; hea. $.44. Im Anfange des Satzes drückt es das Verbum sein aus, und zwar, wie aia, das Span. estar (s. nr.847.); ich glaube, dafs beide Wörter nur dort bedeuten und sein ausgelassen ist. In dem Sinne des dann der Zeit steht es, wie nei und /a, und nament- lich mit Za zu vergleichen, nach dem Verbum, wenn dieses die Partikeln e oder i vor sich hat (s. nr. 792. 793.), und scheint zur Bed. dieser Formen nichts hinzuzutragen, da es diese Partikeln auch da begleitet, wo sie Con- junctionen vor dem Verbum ausdrücken, und das e, wo es Zeichen des Im- per. (s. nr. 810. 815.) und Inf. (s. nr.831.), das ö, wo es Zeichen des Parti- eips ist (s. nr. 836.). Endlich finde ich es als Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (s. nr. 971.). Es ist hier ohne Zweifel dasselbe Wort mit dem Adv., und dies führt auf die Vermuthung, dafs ai überhaupt aus der Präpos. « und dem örtlichen i zusammengesetzt sein möchte. ai bedeutet auch Hals. ai heifst: essen (Tag. cain, s. vergl. Worttaf. nr.22.), verschlingen, verzehren (z.B. vom Feuer), geniefsen; Speise; verzehrend, zerstörend (vom Feuer) 2) to have sexual intercourse (applied to both sexes). ala — bedeutet dort und dann (s. nr. 909.); in dieser Bed. drückt es, im Anfange stehend, das zufällige Verbum sein aus (s. nr.848.); 2) wenn der Zeit (s. nr. 1049.). Wie es sich in den drei ersten Bed. von ai unter- scheidet, sieht man nicht, und die Allgemeinheit von aiin den andren Spra- chen macht die Behauptung des Wörterb., dafs ai statt aia stehe, wenig wahrscheinlich. Ich möchte glauben, dafs es aus der Präpos. @ und dem Pron. ia zusammengesetzt wäre. Es bezeichnet ferner sondern (s. nr. 1036.), und als nach einer Ver- neinung (s. nr. 952.). aia no, aia hoi, aia ka drücken im Anfang des Satzes siehe! aus (nr. 1059.). Das Wort bedeutet auch: gottlos, irreligiös, ein solcher Mensch, Gottlosigkeit. hea — ein Fragewort, ist eigentlich Adv., wo? wann‘ in welchem Falle es aber immer Präpositionen vor sich nimmt (s. nr. 910.). Es drückt aber auch das Pron. int. aus, und zwar mit einer Präpos. die Obliquencasus oder ein Verhältnifs von was? einem Subst. nachgestellt, welcher? (s.nr. 733.) Hawaüsche Partikeln; hea; aha, eha, hia; ua. 8.44. 631 Es bedeutet aufserdem: rufen, nennen, ernennen, fo appoint, wählen; Ruf, Schrei 2) gänzlich aufessen, besonders das Schwein, das am achten Tage bei der Einweihung eines Tempels (heiau) geopfert wurde. Dieses Schwein hiefs puaa hea, und mufste ganz aufgegessen werden; wer sich davon zu essen weigerte, wurde sogleich geopfert. Man hatte den Aber- glauben, dafs, wenn etwas von ihm übrig bliebe, Alle durch irgend ein schreckliches Gericht des Himmels sterben würden (Haw. Wörterb.). aha, eha, htia — sind Pron. int.; aha (das Mal. pa) bedeu- 469 tet was? (s. nr. 723-729.) eha welcher? was für einer? (nr. 732.) und hia (das Jav. pira) wie viele? (s. nr. 740.) aha bedeutet auch 4, und ist der numerische Vorsatz a und ha, 4; es bedeutet 2) eine Versammlung von Menschen, eine Gesellschaft, gewöhnlich vor andre Subst. gesetzt; 3) ein kleines Stück Holz, welches, mit einem Stück Zeug (kapa) umwunden, der Priester beim Opfer in der Hand hielt; 4) Strick von der Schale der Cocosnufs oder von Menschenhaaren 5) ein gewisses Gebet (das Wörterbuch stellt diese Bed. mit der vorigen zusammen, indem es sagt: wie ein solcher Strick sehr stark ist, ebenso glaubte man, dafs das Gebet dazu diene, das Reich zusammenzuhalten) ; 6) die ersten Pfos- ten (posts) eines Hauses einsenken. eha ist 4, ha mit dem artikelartigen e; 2) Verletzung, Wundheit (sore), Schmerz, Kummer; wund (sore), beschädigt, schmerzlich; verletzt werden oder sein, wund, schmerzhaft sein, leiden. hia bedeutet noch: ı) ein Kartenspiel 2) verwickelt 3) umherschweifend, unstät 4) nachdenken 5) zwei Stäbe zusammenreiben, um Feuer anzumachen. a — (nach Cham., in welcher seiner Bedeutungen, sieht man nicht, 470 manchmal mit elidirtem a) ist Pron. dem. (s. nr. 687. 688.) Als ein Adv. der Zeit, etwa schon, noch oder jetzt, das Mal. jüga, jüa, Jav. huga (s. nr. 775-777.), bezeichnet diese Partikel, vor dem Ver- bum, das Präs., Imperf. und Perf. (s. nr. 778.), und drückt ferner, vor dem Adj. des Prädicats stehend, das Präs. und Imperf. von sein aus (s. nr. 779. 542. 843.). Nach dem Wörterb. ist es einmal auch Zeichen des Imper. (s. nr. 810. 811.) Es bedeutet aufserdem: ı) Regen, regnen, und ist das Mal. Aüjan, das Jav. hudhan, Mad. oran, Tag. olan, Tong. uha, N. Seel. und Tah. ua: 2) weinen, trauern. 471 472 473 474 632 Hawaüsche Partikeln; ole, aole, aohe; wale; hoi; ea. 8.44. ole, aole, aohe — bezeichnen nicht (s.nr. 922-925.), und die einfache, erste Form ist das Mal. körang (s. nr. 920. 921.). Ole ist auch Verbum: verweigern, verbieten, Einem etwas verweisen 2) etwas abschaffen 3) Einen von einer Schuld lossprechen, und Subst.: Nichtigkeit, Unwahrheit 2) Verweigerung. Ebenso bedeutet aole verweigern. wale — ist ein Adv., welches müfsig (enoho wale, müfsig da- sitzen, Wörterb.), umsonst (ehana wale, umsonst arbeiten, ib., und so wohl bei geben: na ke Akua ia i haawi wale maiia Aberahama, Gott gab dies dem Abraham, Cham.) und Ähnliches ausdrückt. Ich finde es auch als Adv. leicht: Aeewale, leicht zerschmelzen (Wörterb.), von hee, zerschmelzen; zufällig: Aele wale mai nei au, ich kam zufällig (ib.). Das Wörterbuch führt von helewale die Bed. an: ohne einen bestimmten Zweck gehn 2) to be destitute, nackt, arm sein. Es übersetzt wale auch durch nur, allein, und diese Bed. hat es besonders mit nachfolgendem no, s.nr.938. Die Etymologie des Wortes s. ebenda. hoi — heifst nach dem Wörterb. auch, noch 2) in der That. Ich finde es in der Bed. und, sowohl allein, als mit vorausgehendem a, in welchem letzteren Falle es noch no vor sich nehmen kann (s. nr. 1028.). No hoi für sich bedeutet auch (s. nr. 940.) und aber (s. nr. 1033.), hoi allein oder (s. nr. 1032.). Aia hoi ist siehe! (nr. 1059.) hoi hat die Bed. zurückkehren, zurückgehn, und ist das in fast allen Mal. Sprachen sich findende Wort, welches z.B. im Jav. Aulih oder holch, im Tong. oli lautet (s. ausführlich nr.590.). Es bleibt höchst wahr- scheinlich, dafs die Partikel Ahoi, obgleich sie einsylbig gesprochen wird, mit ihm identisch ist und ursprünglich wiederum bedeutet. hoi ist ferner eine gewisse knolligte Wurzel. ea — ist nach dem Wörterb. eine Interjection, um jemandes Auf- merksamkeit zu erregen; dasselbe führt aloha oukou, ea an, was wahr- scheinlich bedeutet: seid gegrüfst! worauf die Antwort sei: ae, aloha. Unter dem gleichbed. e sagt es, dafs dieses meist im Anfange und ea in der Mitte oder am Ende einer Anrede stehe. Bemerkenswerth ist es in dem Satze: o ka mea a oukou e paa nei, ea, e malama ia mea, was ihr habt, das behaltet (Apoc. 2, 25.). Verschieden scheint davon das ea zu sein, das nach dem Wörterb. eine Hawaüsche Partikeln: ea: aka: nae; ina, ine; like. 8.44. 633 Antwort auf einen Ruf ist; es ist nach ihm ein mehr vertraulicher Ausdruck, als das höflichere eo. Die Partikel ist zu unwichtig, um ihre fremdartigen Bed. hier noch aufzuzeichnen. akd — bedeutet aber, sondern u.a. (s. nr. 1057.) 475 aka ist: ı) der Schatten einer Person (wie es scheint, in abergläubi- scher Bed.) 2) die Knöchel der Finger, Füfse und des Rückgrats 3) lachen (gewöhnlich verdoppelt); 4) nennt es das Wörterbuch ein Wort, welches vor Verben stehe und (wohl als Adv.) Sorgfalt und Regelmäfsigkeit andeute: aka hele, hana, gehe, arbeite sorgfältig; aka holo, segle langsam. nae — s.nr. 1034. ina, ine — drücken das wenn der Bedingung aus (s. nr. 1048.) 476 und erscheinen in adverbialischen Ausdrücken als Präpos. der vergangnen Zeit (s. nr. 959. 992.), ina bedeutet vielleicht auch dort (s. nr. 901.). Ganz unverständlich ist mir folgender Artikel des Wörterbuchs: ina, adv. with no: there, for indeed: auch nicht ganz deutlich ist folgender: ina, adv. be quick, used in exhortation to make speed, as come on, let us do this or that. ina ist ferner eine Interjection: möchte doch! Die übrigen Bed. von ina sind: to pry up, mit einem Hebebaum auf- heben, woher wohl die Bed.: to judge, to set right, eine Schwierigkeit be- seitigen; 2) a species of sea egg. like — das N. Seel. dite, gleich, wird vom Wörterb. auch als ein 47 Adj., gleich, ähnlich, angegeben, und diese Bed. hat es vielleicht in dem I B.: owai ka mea like me ia holoholona, wer gleicht diesem Thiere? (Cham.) Sehr oft kommt es aber als Verbum, gleichen, gleich, ähnlich sein, vor; der Dat. pers. wird durch die Präpos. me, mit, ausgedrückt: e like ke aupuni o ke Akua me ke aha, wem (d.h. welcher Sache) ist das Reich Gottes gleich? (Luc. 13, 18.) aole i like na wahine Hebera me ko Aigupita wahine, die Hebräerinnen sind nicht gleich den Ägypte- rinnen (Cham.); wa like ia me kekahi hua, es gleicht einer Frucht (id.); okona mau maka ua like me ka lapalapa o ke ahi, seine Augen waren gleich einer Feuerflamme (Apoe. 1, 14.). In folgendem B. ist mir die Con- struction und die Natur des Wortes dunkel: owai kou mea like, wer ist dir gleich? (Cham.) Histor. philol. Abhandl. 1832. Rrrr 634 Haw. Partikeln; like; pe; paha; ane; ha; anoai u.s.w. $. 44. e like me drückt das Adv. (s. nr. 947.) und die Conjunction wie (s. nr. 1054.) und die Präpos. nach, gemäfs aus (s. nr. 1020.); das e darin ist unerklärlich. like bedeutet aufserdem: ı) verschwinden 2) umbinden, umgürten 3) drängen; durch eine Menschenmenge am Durchkommen verhindert werden. 478 pe — so, s. ar. 945. — Es bedeutet aufserdem nackt. 479 paha — hat die Bed. von vielleicht (s. nr. 613. 807. 943.), un- gefähr, etwa (s. nr. 613.), zwar (s.nr.943.); wiederholt, das zweite Mal mit der Negation aole, drückt es ob — oder nicht aus (s. nr. 1055.). 480 ane — s.nr.I53. ha — ist nach dem Wörterb. eine Partikel von nicht sehr bestimm- ter Bed., vielleicht der Bejahung, wie no: oia hoi ha, so ist es in der That. anoaı — übersetzt das Wörterbuch but, except, lest. malıa — im Wörterb.: vielleicht 2) ut, then: if then, lest: ma- lia paha o: lest, lest perhaps. ei — ist nach dem Wörterb. vielleicht ein Adv. der Zeit; ei ae, now soon, when. laa — ist nach dem Wörterb. ein Adv.: und, zusammen mit (viel- leicht das Jav. Zawan, s. nr. 1027.), und bedeutet nach ihm >) so. make — nach dem Wörterb. Adv.: even, nor, besides, neither. 481 hikı — bedeutet eigentlich: ankommen, gelangen zu; daher ent- steht der Ausdruck a Ahiki i für die Präpos. bis zu (s. nr. 1001.). Durch jene ursprüngliche Bed. wird es ein Ausdruck für können, indem die Per- son mit der Präpos. i, ia construirt wird. Dieses, so wie seinen adjectivi- schen Gebrauch für möglich findet man in nr. 856. entwickelt. Ich habe es auch als Subst., Ankunft, gefunden. loaa — s. nr. 862. pono — s.nr.863.; ponoi — s.nr.672. 683. $. 43. Verzeichnifs der Partikeln der Südsee-Sprachen. 482 Der Urheber dieses Werks verweist in den von ihm verfafsten Theilen der Polynesischen Grammatik öfter auf ein gemeinschaftliches Wörterbuch Verzeichnifs der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.45. 635 dieser Sprachen; man mufs daraus schliefsen, und es ist aus einigen Stellen ganz deutlich, dafs er die Absicht hatte, ein solches anzufertigen. Aus jenen Citationen (s. besonders die Stelle S.527.) geht auch hervor, dafs er auf die Partikeln, durch eine erschöpfende Aufführung ihrer Func- tionen, und durch Nachweisung dieser Wörter als selbstständiger in der Sprache vermittelst Begriffs- und Formenverknüpfungen, einen besondren Fleifs verwandt haben würde. Ich führe seinen Plan nur in dieser einen Rücksicht aus, in derjenigen, welche für die vorliegende Grammatik von ausschliefslicher Wichtigkeit ist, indem ich die Partikeln aller vier Sprachen ınit ihren verschiedenen, systematisch geordneten Bedeutungen in einem allgemeinen alphabetischen Verzeichnisse zusammenstelle, und dabei die verwandten Formen und Wörter, nicht nur in den Südsee-Sprachen selbst, sondern auch in den westlichen Sprachen des Malayischen Stammes, so weit ich sie erkannt habe, anführe. Jeder einzelnen Anwendung ist die Nummer beigefügt, in welcher sie speciell abgehandelt wird. Diejenigen Nummern, welche sich nicht mit Einer, gesonderten grammatischen Anwendung, son- dern mit der Aufzählung aller, mit der Etymologie, allgemeiner Unter- suchung der Natur des Wortes, wohin auch die Angabe andrer, verwandter oder nicht verwandter Bedeutungen desselben aufserhalb seines Gebrauches als Partikel gehört, beschäftigen und also bei den isolirten Functionen des Hülfswortes oft nicht wiederkehren oder immer wiederholt werden müfsten, sind im Anfange zwischen einer Klammer beigesetzt. Wo sie der Nennung der einzelnen Sprachen vorausgehn, gelten sie für jede derselben. Ich habe in das Verzeichnifs auch alle Präfixa und Suffixa der Wortbildung mit auf- genommen (!). Diese Arbeit, ein Verzeichnifs der grammatischen Wörter und Laute in einer Gestalt darzustellen, wie es keiner mit höheren Tendenzen unter- (') Da dasselbe auf diese Weise in einem gewissen Grade auch die Stelle eines Index der Grammatik vertritt, so will ich hier die Nummern verzeichnen, welche, weil sie sich mit kei- ner Partikel, wenigstens direct, beschäftigen oder überhaupt keine Anführung hier erfordern und gestatten, von dem Abschnitte der Redetheile an in dem Verzeichnisse nicht erscheinen: 499-501. 503. 508-510. 543. 549-551. 554. 556. 567. 568. 574-583. 586-597. 608. 610. 611. 622-624. 626-628. 630-642. 647-657. 661-664. 666-668. 670. 673. 706-713. 715-722. 734. 739. 743. 748. 752-755. 762-774. 806. 809. 819. 820. 825. 833. 834. 837. 850-852. 855. 857-859. 861. 900. 917. 926. 931. 932. 936. 937. 944. 988. 1013. 1021. 1029. 1030. 1041. 1050. 1060. 1065-1069. 1104. 1129-1134. Rrrr 2 636 Verzeichni/s der Partikeln nommenen Sprachbetrachtung fehlen darf, erreichte für mich an vielen Punkten den Gipfel entmuthigender Mühseligkeit. Es lag dies zum Theil daran, dafs ich es vor meiner Ausarbeitung der Polynesischen Grammatik, bei der ich seiner stets benöthigt war, entwerfen mufste. Ich gründete es auf die von Wilh. v. Humboldt ausgeführten Tah. und N. Seel. Partikeln und meine eignen nach Mariner und Chamisso gemachten vorläufigen An- lagen für die beiden andren Sprachen. Dieser erste Entwurf des Verzeich- nisses unterlag allen den Modificationen, zu denen die wechselvollen An- sichten über so viele grammatische Erscheinungen führten, und dennoch war jede Änderung mit einer Reihe von Schwierigkeiten verknüpft. Es war oft unmöglich, in der Eile des Augenblicks alle die vielen Stellen in den Qualificationen und den eingeklammerten Vergleichungen des allgemeinen Verzeichnisses, in dem jede Sprache für sich behandelnden, bei den Par- tikeln und den Redetheilen zusammenzufinden, über welche sich die von dem neuen Gedanken abweichende Auffassung des Punktes verbreitet hatte und an denen die, manchmal ganze Artikel nach sich ziehende Umwandlung vorzunehmen war; es fehlte auch nicht an Fällen, wo nach einiger Zeit alles wieder in den alten Stand zurückversetzt werden mufste. Dies ist der be- sondre Grund, warum ich mich gescheut habe, später in dem Lesen von Texten fortzufahren, und weshalb ich von einem bestimmten Zeitpunkte an es mir zum Gesetz machte, mich auf die Formung des bis dahin gesammelten Materials zu beschränken. Eine andere Anforderung, gegen die Schwierigkeit des Gegenstandes viel zu grofs, stellte sich dadurch auf, dafs es nöthig war, die oft so zahl- reichen Bedeutungen der Partikeln in einer bestimmten Ordnung zu liefern und die verwandten zusammenzustellen. Diese Reihefolge, im Laufe der Arbeit von allen Schwankungen der Ansicht über die einzelnen Capaeitäten abhängig, mufste an den meisten Punkten mit Sicherheit geregelt, und es durfte nur für einige die Entschuldigung geltend gemacht werden, dafs man die Schwierigkeit nicht überwunden habe oder dafs die Umstände zu ungün- stig waren, um sich auf die Untersuchung einzulassen. Nach diesem Maafs- stabe habe ich die Bedeutungen in mehreren Massen oder ganz vereinzelt aufgeführt; es versteht sich von selbst, dafs ich manches nur erst versuchs- weise an anderes angeschlossen habe und dafs der prüfende Leser in der Trennung andrer Einzelheiten wieder ein unverhältnifsmäfsiges Schwanken der Südsee- Sprachen. $.45. 637 nach der entgegengesetzten Richtung wahrnehmen wird. Diese zusammen- hangenden Congregate sind mit Klammern umschlossen, und innerhalb der allgemeinen Klammer ist wieder das sich näher Vereinigende durch beson- dere zusammengehalten. In welcher Ordnung die Massen oder Einzelheiten, die man jetzt noch oder für immer als fremdartig neben einander stehn las- sen mufs, aufgeführt werden, ist im Allgemeinen gleichgültig; doch war es nützlich, dabei eine, nach äufsren Kriterien gewählte zu beobachten. Ich habe dies gethan; da aber die anzunehmenden Rücksichten bei verschiede- nen Artikeln verschieden waren, so darf man keine übereinstimmende An- ordnung zwischen allen suchen; und selbst habe ich nicht die Zeit zu einer allgemeinen Vergleichung und Umstellung gefunden, dafs nicht, sowohl in diesem ungewissen Gebiete, als sogar in jenem gewisseren, unter ganz glei- chen Umständen die Ordnung bisweilen willkührlich umgekehrt erschiene. Wie unbestimmt begränzt der Ausdruck Partikel sei, hat der Urheber dieses Werks selbst ausgesprochen ; man findet daher, nach schwankenden Grundsätzen, bei denen sich zwischen dem Zuviel oder Zuwenig kein all- gemeiner Maafsstab aufstellen liefs, gelegentlich Bedeutungen, ja Wörter aufgenommen, die nicht in diese Kategorie gehören. Im Wesentlichen sind aber nur mehr verwickelte Partikeln berücksichtigt, und man würde daher Wörter wie die Pronomina, Adverbia, Präpositionen oder Conjunctionen von ganz einfachem Gebrauche in der Regel vergebens im Verzeichnisse suchen. Es hätten aber alle diese in demselben erscheinen müssen, wenn man den umfassenden Zweck verfolgen wollte, eine Nomenclatur der in der Grammatik behandelten Wörter zu liefern. Aufser diesem allgemeinen und vergleichenden Partikel -Verzeichnifs, von welchem ich bisher ausschliefslich geredet habe, weil es in dem Plane Wilh. v. Humboldt’s lag, habe ich aber, über seine Absichten hinausgehend, noch ein besonderes für jede Sprache gegeben. Ich bin dabei meiner eignen Erfahrung gefolgt, indem ich ein solches als ein dringendes Bedürfnifs bei dem Studium eines einzelnen dieser Dialekte erkannt habe. Das allgemeine Verzeichnifs bietet die einer jeden Sprache zukommenden Partikel- Anwen- dungen in zu grofser Verwicklung und in zu geringer Übersichtlichkeit dar; es kommt demjenigen, welcher sich mit einem dieser Idiome beschäftigt, oft nur darauf an, einen kurzen lexicalischen Überblick der verschiednen Bedeu- tungen dieser schwersten Wörter der Sprache zu haben, deren Darstellung 483 638 F erzeichnifs in den gedruckten Wörterbüchern am wenigsten vollkommen und befriedi- gend genannt werden kann, und die Umkleidung derselben mit dem Ge- brauche der andren Südsee-Mundarten und mit den Verwandtschafts-Ver- hältnissen aller Sprachen des Stammes ist ihm darin nur hinderlich. Bei der Anfertigung der besondren Verzeichnisse habe ich daher das einfache Ver- fahren beobachtet, die jeder Sprache für sich eignen Bedeutungen, ganz in der Abfassung und Folge, wie sie in dem allgemeinen erscheinen, abzuschrei- ben, die Vergleichung der andren Idiome wegzulassen und in dem Falle, wo sie in die westlichen Sprachen übergeht und aus ihnen das innere Wesen des grammatischen Wortes zu entwickeln sucht, sie blofs durch die in einer Klammer beigesetzten Nummern anzudeuten. Nur selten geboten die Um- stände eine kleine Veränderung in der Qualification, auch konnte in dem speciellen Verzeichnisse manchmal ein Wort ganz wegbleiben, das nur neben einer andren Sprache erwähnt werden mufste. Wo schon in dem allgemei- nen eine Partikelform Einer Sprache ausschliefslich angehört, reicht in dem besondren die blofse Verweisung auf jenes hin. Ich habe es vorgezogen, die speciellen Verzeichnisse dem allgemeinen vorausgehn zu lassen. Tongische Partikeln. a — { Präfix der Pron. pers. der 2. Classe (ak6i, aia) — 320, 625 — der Pron. dem. aheni und ahena — 325 — des Pron. int. ahäi — 326, 738 Präposition der zukünftigen Zeit — 329, 989, 991 Zeichen des Gen. (vor Eigennamen und in ahd@i) — 327, 738 Präfix der Pron. poss. Sing. aku, mein, au, dein, ana, sein — 321, 675 — der Pron. poss., wenn sie nach dem Subst. stehn; aulserdem entsteht dabei aus dem Pron. pers. ia, er, das poss. aia, sein — 322-324 Suffix des Verb. neutr. und Adj. (Elision aus i@) — 1105, 1106 — des Verb. act. — 1106 vielleicht seltne Endung abgeleiteter Subst. und eine Gorruption aus anga, nga — 1106 agi — s. allg. Verz. aha — Pron. int. — 731 ai — da, dort; dahin — 908 (909) anei— s.nei anga — Endung abgeleiteter Substantiva, von mehrfacher Bed., namentlich actionis, acti, des Werkzeugs, des Ortes, abstracti — 1099, 1100 (auch zu nga elidirt) der Tongischen Partikeln. $. 45. 639 ange, angi, ani — s. allg. Verz. atu — (339, 565, 869, 871, 897, 892, 897) Richtungs-Partikel nach dem Verbum, als Hindeutung auf das mit der Präpos. gi nach- folgende Pron. 2. Pers. als Rectum — 341, 391 —_ — drückt das vom Verbum abhängige Pron. 2. Pers. aus — 342, 591 es drückt geben aus, wenn das Pron. 2. Pers. als Dativ folgt — 340, 891 es drückt ein Verbum und das davon abhängige Pron. 2. Pers. zugleich aus — 41 be, bea,behe; chi,chia — s. allg. Verz. e — (279) vor Card. (nur bei Dingen und Thieren) — 275, 598 ‚De Ordin. (wohl auch mit dieser Beschränkung) — 278 vor dem Subst. nach /ahi, viele — 277 in 3. Pers. Sing. Zeichen des Fut., vor dem Verbum, vielleicht aber nur, wenn das Subject das Pron. pers. ist — 280 (sonst te) ei — Suffix — 1123 fa, fe — s. allg. Verz. foe — s. allg. Verz. foi Jekka, foi, Jon, ger; gi, gia, giate; gu,gua — s. allg. Verz. he — (268, 271) der allgemeine Artikel — 268, 275, 489, 492, 493 (491) Artikel vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn — 269 viell. Artikel in dem Pron. int. Re-ha — 270, 732 vor Card. — 272, 598 vor eins — 72 vor Ordin. — 272, 618 Zeichen des Inf., vor dem Verbum — 273, 824 Zeichen des Partic. Präs. — 274 da oder dort — 276, 915 es liegt in dem Adv. des nahen und entfernten Orts — 70! hi — Suffix des Verb. act. — 1117 ho — dein — 679 (640, 641) i — Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung vor Einem Adv. — 319 (sonst gi) Pron. 3. Pers. Sing. nach der Zeitpartikel na (nai) — 365 (eine kürzere Form des ia) Suffix des Verb. act. — 1116 ia — fPron. 3. Pers. Sing. — 64 Pron. dem. (nur mit dem Casuszeichen ko) — 686, 701 Suffix abgeleiteter Adj., selten neutraler Verba und Subst. — 1111, 1112 (oft zu a abgekürzt, vgl. also a) ka — wenn der Bedingung — 1046 aber — 1057 640 F erzeichnifs kau — (288, 516) Zeichen des Plur., vor dem Subst. (nach Mar. von lebenden Wesen, selten von Dingen; doch ist in der Grundbed. des Wortes kein Unterschied der Art begründet) — 286, 513 20 (bei Yamwurzeln und Fischen) — 287, 584 ich (aus dem Casuszeichen ko und au zusammengezogen) — 289 ko — (297) Zeichen des Nom. und Acc. (wurde bisher als Artikel betrachtet, s. die Bemerk. im allg. Verz.): _ — vor Eigennamen — 299, 300 _ — vor Subst. appell. — 298, 300 —_ — vor dem Artikel (Re) — s. koe im allg. Verz. —_ — vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn (dazu werden sowohl die Pron. poss. selbst, als die pers. gebraucht; es gehört hier zum Subst.) — 303 _ — vor den Pron. pers. — 301 - — vor dem persönlichen Pron. int. (kohai) — 304, 738 vor dem Pron. ia, wenn es demonstrativ gebraucht wird (kora) — 302, 686, 701 koe — s. allg. Verz. lalo — Ausdruck für unten — 438-440, AA, 449-458 lewa, loto — s. allg. Verz. ma — und zwischen Zahlen — 338 für, vielleicht vielmehr als (vor dem Pron. poss. und vor Subst., die das Pron. poss. vor sich haben, drückt es den Dat. pers. bei dem durch mei, atu und angı vertretenen Verbum geben aus) — 336, 337 Präfix des Verbums, Adj. und Subst. in seltenen Beispielen — 1070 me — Präpos. des Term. a quo — 331, 1007 (Etym. 89-596) mea — (eig. Sache, dann auch Person — 747 vor ein Verbum gestellt, bildet es ein Subst. — 506 Ausdruck für einige gemischte Pron. — 746 he mea Ausdruck für das Pron. rel. — 714 mei — s. allg. Verz. mo — (Eiym. s. s94-896) mit (der Gesellschaft) — 332 und (ganz allgemein, doch zwischen Zahlen nur vor 1000) — 333, 334, 1023 auch (es steht in der Mitte des Satzes) — 333 ihr (Pron. 2. Pers. Plur.) — 335, 640, 641 Präfix in zwei Wörtern — 1071 mua — (Etym. 614, 615) der erste (auch tomua) — 614, 616 für vorn — 438-440, 445, 449-458 der Tongischen Partikeln. 8.45. 641 mui — s. allg. Verz. muli — Ausdruck für behind — 438 -440, 446, 449-458 (Etym. 589, 590) na— zweites Glied des Pron. dem. des fernen Orts — 659-691, 701 ! _ des Adv. des fernen Orts — 902 es vertritt das Pron. 3. Pers. Sing. (in ana, sein) — 659 Zeichen der Vergangenheit vor dem Verbum — 356-358, 364, 365, 794-796 wenn (der Bedingung) — 366. dals — 366 ne — Pron. 3. Pers. Sing. (nur in Zenne, mit der Zeitpart. ze, und im poss. enne, sein) — 368, 660 (680) Zeichen der Vergangenheit (nur in neü, ich, vor dem Verbum) — 365 (sonst na) bedeutungsloser Ansatz am Ende von Wörtern — 367 nei — vielleicht — 902 anei — bald — 902 — vor kurzem, eben jetzt — 902 nga — Zeichen des Plur. vor Card. — 281-234, 604 Abkürzung der Subst. Endung anga — s. anga ni, obito, ongo, oua — s. allg. Verz. pa — Präfix des Adj. und Subst. (in zwei Wörtern) — 1082 ta — Präfix in Einem Verbum — 1096 te — (375) Artikel des Sing. vor Zahlclassen — 377, 603 (489, 491-493) beinahe, im Begriff — 373, 942 Zeichen des Fut., und manchmal des Präs., vor dem Verbum — 356-358, 369-373, 783 —_ — bei ausgelalsnem Verbum sein — S42, 844 .fes drückt können, vor einem Verbum, aus — 375 es drückt should, would vor einem Verbum aus — 374 ich (nur nach der Zeitpart. gua) — 376 (629) 20 — unbekannter Bed., im Anfang Eines Wortes — 1097 toka,tua,tunga — s. allg. Verz. uw — Suffix des Verbums — 1128 Neu-Seeländische Partikeln. a — (163, 165, 171, 188) über das Wort als Präpos. s. 972-950 bis zu — 1001 Präposition der zukünftigen Zeit — 166, 989, 991 Zeichen des Gen. — 188, 5/1 bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. (beim Plur.) — 189, 676 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — 785, 786 Histor. philol. Abhandl. 1832. Ssss 484 642 V erzeichnifs vor dem Verbum (beim Imperf. und Fut.) — 167, 170, 502 # nach dem Verbum — beim Präs. — 164, 168, 169, 803 (ich finde es weit vom Verbum entfernt) _ Dauer, Fortsetzung der Handlung bedeutend — 164, 169 dunkel — 1064 Endung des Imper. — Sı18 Suffix des Verb. neutr. und Adj. — 1105, 1107 (Elision aus ia) — des Verb. act. — 1107 aha — Pron. int. — 730 (723) ai — (225) da, dort — 224, 908 (909) leere Ortspartikel, so nach mai und atu — 222 (auch hier scheint ai nur da, und atu davor den Term. ad quem, mai den Term. a quo anzudeuten) so des Nachsatzes — 217 nach dem Verbum, wenn dasselbe e oder i vor sich hat — 792, 793 e vor und ai nach dem Verbum (Prät. und Fut.) — 215, 216, 793 i vor und ai nach dem Verbum (Präs. und Perf.) — 215, 216, 218-221 ja — 223 aia — Ausdruck für das zufällige Verbum sein — 848 ake — s. allg. Verz. ana — nach dem Verbum, wenn dasselbe e vor sich hat (beim Präs. und Perf.) — 266, 789 anga — (116) te anga vor Subst. — bildet den Plur. — 173 (auch nga vor dem Subst.; ze scheint j der Artikel zu sein) anga — Endung abgeleiteter Subst. von mehrfacher Bed., namentlich actionis, acti, des Werkzeugs, des Ortes, abstracti — 174-176, 1099, 1101 (auch in nga eli- dirt; auch tzanga) ano — Ausdruck für das Verbum sein — 849 atu — (210, 865, 869, 871, 877, 878, 832, 887, 892, 897) Richtungs-Partikel nach dem Verbum — 208, 872-876, 883 —_ _ relative (gegen mai) — 590 — _ mit der Bed. heraus, weg — 3706, 590 _ _ in Folge der Bed. des Verbums — 883, 890 es ist selbst verbal behandelt und bezieht sich auf den obliquen Casus des Pron. 2. Pers. — 209, 890 noch dazu, nach einem Pron. — 390, 939 nach dem Ad). bildet es den Compar. — 211 ein andrer — 212 aua — Ausdruck für den verbietenden Imper. — 322 dunga — s. allg. Verz. der Neu-Seeländischen Partikeln. 8. 45. >3) vn EB: e — (142) Nebenform des Artikels — 132, 133, 494-496, 498 Artikel vor dem Prädicat bei ausgelalsnem Verbum sein — 840 _ Pron. int. aha — 730 erstes Glied der Pron. dem. im Plur. — 689, 690, 693 vor dem Zahlworte eins — 133, 742 vor hia, wie viele? — 740 für (des Nutzens) — 138 Br des Dat. — 143, 548 vor dem Verbum im Fut. — 137, 788 (784-786, 964) (vgl. noch ana und ai) _ im Imper. — 136, 810, 813 vor nicht — 134, 927 Zeichen des Voc., vor dem Subst. — 135, 553 es scheint leer — 141 dunkel — 140, 1064 hea — wo? 2) wann? (mit einer Präpos. vor sich) — 910, 911 pehea — Ss. pe hi — Suffix des Verb. act. — 1117 hia — wie viele? — 740 Zeichen des Imper. und der 1. Pers. des auffordernden Modus, an das Verbum gehängt — 262, 265 & — (Etym. 958-965, 967-969) Örtspräpos. der Ruhe und Bewegung (vor Subst. appell. und Ortsnamen) — 201, 970 als diese Präpos. vor örtliche Subst. gesetzt, bildet es Ortsadv. der Ruhe und Bewegung und Präpositionen — 970 Präpos. der vergangnen Zeit — 989, 990 Zeichen des Acc. — 202 Präpos. des Werkzeugs (vor Subst. appell.) — 200, 1010 Partikel vor dem Verbum — s. ai Platz der Sache, der es als Suffix angehängt ist — 205 (der Punkt ist undeutlich, und ein B. wird nicht gegeben) Suffix des Verb. act. — 1116 ia — Präpos. des Werkzeugs (vor Personennamen) — 1010 (966) Pron. 3. Pers. Sing. — 646 ina — (in der Gramm. i na geschrieben) — Präpos. der vergangnen Zeit — 989, 992 ka — (156, 160) vor Cardin., aulser eins — 157, 598, 601 (602) vor nicht — s. ore vor dem Verbum in allen Zeiten — 159, 801 _ beim Imper. — 158, 810, 315 (in allen drei Personen) es soll werden ausdrücken — 159 vor dem Adj., wenn es ohne Subst. steht — 157, 555 Ssss 2 644 F erzeichnifs kai — vor ein Verbum gesetzt, bildet ein Subst. actoris — 243-245, 1091 kau — zehn — 584, 585 (516) kaua — s. allg. Verz. Te — nach dem Verbum — bei der Vergangenheit — 230, 232, 804 (vor dem Verbum kann dabei koa stehn) — beim Fut. — 233, 804 (vgl. ake im allg. Verz.) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — 228, 970 ke — ein andrer — 227 (751) kei,ki,kia— s. allg. Verz. ko — (155) Zeichen des Nom. und Acc. (galt bisher für einen Artikel, s. meine Bemerk. im allg. Verz.): —_ — vor Eigennamen — 152 _ — vor Subst. appell. — 148, 150 En — vor dem Artikel (ko te) — 153, 493 ko te vor dem Verbum—im Begriff sein— 153. Anm.2., 805 —_ — vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn — 676 (die Partikel gehört hier zum Subst.) _ — vor den Pron. pers. — 152 _ — vor dem persönlichen Pron. int. (k’wai) — 152. Anm. 1., 736. vor dem Zahlwort eins — 149, 571 vor nicht — 927 Ortsadv. — 151, 154, 912-914 koa, kore — s. allg. Verz. ma — (180, 187) und — 1. im Allgemeinen — 182, 1025; 2. zwischen Zahlen — 183, 1025 ma ra nach dem Gen. eines Personennamens — die mit ihm — 184, 1031 nach dem Subst., Zeichen des Plur. — 181, 521 für (die nähere Bed. erhellt nicht) — 186 Präfix des Verbums, Adj. und Subst. in seltenen Beispielen — 1070 mai — (Richtungs-Partikel nach dem Verbum — 207, 208, 865, 869, 871-878, 882, 883, 887 (Etym. 892-896) _ relative (gegen atu) — 590 —_ _ in Folge seiner Bed. — 883 —_ _ es drückt das Pron. 1. Pers. im Dat. und Acc. aus — 207, 590 me — (236; Etym. 894-896) und (wohl nur mit) — 1026 wie (Adv. und Conjunction) — 23 me-me — wie — so — 235 a me ake (Gramm. ımea ke) — fast, beinahe — 234, 942 fast sein, im Begriff sein — 234, S05 Abkürzung von mea, Ding — 236 x der Neu-Seeländischen Partikeln. 8.45. 645 mea — (manchmal zu me abgekürzt 236) eig. Sache, dann auch Person — 747 (weitere Beobachtungen sind in dieser Sprache nicht gemacht worden, sie nimmt aber wahrsch. Theil an den speciellen An- wendungen, welche die übrigen drei von dem Worte machen, daher das allg. Verz. zu vergleichen ist) mia — s. allg. Verz. mo — (226) für (der Bestimmung, des Nutzens) — 226 es drückt als Präpos. für den Imperativ von geben (d.h. gieb mir) und nehmen (d.h. nimm du) aus, indem es die hier bezeichneten Pron. zu sich nimmt — 226. Anm.2., 859, S60 mua — (Etym. 614, 615) der erste — 616 a für zuvor — 206, 438-440, 445, 449-458 mudi — s. allg. Verz. na — (183, 195) Präpos. — 972-980 Präpos. des Gen. — 188, 541 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal- Partikeln e und — 785, 786 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — 188, 159, 676 da (am zweiten Orte) — nach Adv. — 907, 912 — zweites Glied eines Pron. dem. — 689-691, 693 es vertritt das Pron. 3. Pers. Sing. nach einigen Präpos. — 659 Präpos. der vergangnen Zeit — 193, 989, 992 Zeichen des Imperf., hinter dem Verbum — 194, 799 (794-796) siehe! — 191 ne — (241) — bildet, am Ende d. Satzes stehend, e. Frage, z. Ausdr. von lals uns — 242, 508 nei — (213, 906) zweites Glied des Pron. dieser — 689-691, 693 als Adv. des nahen Orts Redetheilen nachgesetzt — 903-905 —_ _ nach dem Subst. — 214, 907 _ — nach Pron. pers. — 907 — e= nach Adv. — 907, 912 ranei — vielleicht — 251 Zeichen der Frage — 251, 564 nga — (116) Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 173, 511 ka nga vor der Zahl zehn — 605 Abkürzung der Subst. Endung ange — s. anga nia — Zeichen des Imper., nach dem Verbum — 264, 265 niki — s. allg. Verz. 646 Verzeichnifs der Neu - Seeländischen Partikeln. $.45. no — (158, 972-980) Präpos. des Gen. — 188, 541 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — 188, 676 0 — (188, 190) Präpos. des Gen. — 188, 541 (972-980) es bildet, vor die Pron. pers. gesetzt, daraus die Pron. poss. (nur wenn das Subst. im Plur. steht) — 189, 676 Zeichen des Imper., vor dem Verbum (in Einem B.) — 810, S16 oki — =. allg. Verz. ore — nicht — 927 (auch kore, s. dies ım allg. Verz.; Etym. 920, 921) ka ore — nicht — 157, 927 oli — s. allg. Verz. pa — Präfix in Einem Subst. — 1083 pe — (237) vielleicht — 239 als vielleicht, nach dem Verbum, eine Art Ausdruck für den Conjunctiv — 239 pe oki — s. oki im allg. Verz. gleich, wie — 238, 945 penei, pena, pera — so — 945 pehea — wie? — 945, 948 pea— s. allg. Verz. ra — (247, 249, 252) als Adv. des dritten Orts in einzelnen Anwendungen — 903-905: —_ _ nach dem Pron. int. — 741 — _ nach einem Adv. — 907 _ _ liegt im Pron. 3. Pers. Du. und Plur. — 665 - u zweites Glied des Pron. jener — 689-693 nach dem Verbum im Imper. (vor dem Verbum steht noch eine Partikel) — 248, s17 in Begrülsungsformeln (wo es eine Abkürzung aus ora, Gesundheit, zu sein scheint) — 250 ra oki — s. oki im allg. Verz. e ranei —s.nei raro — Ausdruck für unten, nieder, unter (sub) — 438-440, Ad, 449 - 458 reira — dort, dorthin — 902 (viell. nur mit Präpos. davor) roto — s. allg. Verz. ta — (185) Präpos. des Gen., vor Eigennamen — 188, 541 (972-980) vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — 785, 786 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss., wenn das Subst. im Sing. steht — 1533, 189, 676 Stamm des einschl. wir — 629 F erzeichnifs der Tahitischen Partikeln. $.45. 647 tanga— s. allg. Verz. te — (147) Artikel — 144, 489, 492, 493 (491) Artikel vor dem Pron. int. aha — 730 vor dem Zahlworte eins — 145, 571, 742 vor Zahlelassen — 603 Zeichen der Ordin. — 145, 618 erstes Glied der Pron. dem. im Sing. — 159, 689, 690, 693 vor dem Verbum, dunkel — 146 tia — s. allg. Verz. to — (15, 190) Präpos. des Gen., vor Eigennamen — 188, 541 (972-980) es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss., wenn das Subst. im Sing. steht — 188, 189, 676 toko,waho, waka — s. allg. Verz. Tahitische Partikeln. 485 a — Präfix der Card. — 41, 598, 601 über das Wort als Präpos. s. 972-950 Präposition der zukünftigen Zeit — 989, 991 Zeichen des Gen. — 67, 541 bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — 677, 684 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und ? — 785, 786 vor der 2. Pers. des Imper. — 41, S10, 815 @ nach dem Verbum, Dauer, Fortsetzung der Handlung bedeutend — 43 vor nicht — s. ore und 930 dunkel — 42, 1064 Suffix des Pass., Elision aus Aia — 44, 760 seltne Endung abgeleiteter Subst., Corruption aus dem Haw. na — 1102 adu — s. atu ae — (865, 869-871, 877, 378, 882, 887, 888, 892, 898) Richtungs-Partikel nach dem Verbum — 576, 883 ! — — in Folge seiner Bed. — 883, 584 — nach einem Adv. — 957 dem Adj. nachgesetzt, bildet es einen Comparativ — 104 aha — Pron. int. — 731 (723) ai — nach dem Verbum, wenn dasselbe i vor sich hat (Präs. und Imperf.) — 792, 793 aima, aina, aipa, aita — s. allg. Verz. ana — seltne Endung abgeleiteter Substantiva — 1099, 1102 (auch na und a; sonst raa) 648 » Ferzeichnifs anei — hier — 902 Zeichen der Frage, das Lat. num — 564 ob — 1055 atu oder adu — (94, 95, 865, 869, 871, 877, 878, 882, 887, 888, 892, 897) Richtungs -Partikel nach dem Verbum — 97, 872-876, 883 —_ E= relative (gegen mai) — 889 — = mit der Bed. heraus, weg — 376, 389 _ — in Folge der Bed. des Verbums — 383, 339 nach dem Adj. bildet es den Compar. — 100, 562 auaa — Ausdruck für den verbietenden Imper. — 522 auanei oder aunei — heute, von der Zukunft — 781 (heute von der Vergangenheit ist naunei) es bezeichnet die nahe Zukunft beim Verbum — 781 (über die Construction ist nichts bekannt; im Haw. steht das Wort 1. nach dem Verbum, mit e vor ihm; 2. vor dem Verbum) e — (1, 20) Nebenform des Artikels — 3, 494-496, 498 Ihre vor dem Prädicat bei ausgelafsnem Verbum sein — 841 manchmal ein mit Nachdruck vor dem Subst., also vielmehr das Zahlwort — 10 erstes Glied der Pron. dem. — 689, 690, 694 vor Card. — 4, 41, 598, 600 Ir eins — 571, 742 vor viel — 6 vor fanu — 745 Präpos. — (die Etym. und Sprachvergl. s. 958-965, 967 - 969) n der vergangnen Zeit — 989, 994 des Werkzeugs — 11, 75, 964, 1009 und — 18 mit der Gesellschaft (aber eig. nur und) — 985 oder — 18 aber — 18 Partikel vor dem Verbum fin. — e (in allen Zeiten, ferner müssen), e-ner (Präs.), e-ra (Imperf.) — 14-16, 788 (784-786, 964) — En im Imper. — 13, 810, 813 Vorsatz des Pron. int. aha — 7, 41, 731 vor nicht — 5, 17, 41, 129, 928-930 Zeichen des Inf., des zu mit dem Inf., vor dem Verbum — 5, 524, 831 Er u ja — 2 am Ende eines Ausrufes der Verwunderung — 19, 1059 Zeichen des Voc., vor dem Subst. — 12, 553 weg, nach dem Verbum — 6, 756 der Tahitischen Partikeln. $.45. 64 ke) € — ein andrer — 21 e dunkel — 1064 ei — (die Etym. und Sprachvergl. s. 955 - 965, 967 - 969) Örtspräpos. der Ruhe und Bewegung — 971 Präpos. der zukünftigen Zeit — 989, 994 zu (des Zweckes) — 92 um zu beim Inf. — 92, 76, 829 auf dals — 92 als, wie — 92 eiaha; eima, eina, eita; ere, ete — s. allg. Verz. faa, fea — s. haa, hea haa (auch faa) — Präfix der Verba act. und caus. 2) des Subst. — 127, 1072, 1075 hau — s. allg. Verz. hea (auch fea) _ n 2) wann? (mit einer Präpos. vor sich) — 131, 910, 911 Pron. int. — 733 hia — wie viele? — 740 Suffix (obgleich getrennt geschrieben): — des Verb. neutr. — 126 — bildet das Pass. — 125, 760, 761 [ — passiver Subst. aciionis und pass. Partic. oder Adj. — 333, 836, 1113 hoe— s. allg. Verz. hoi — (590) auch — 122, 940 Il Partikel — 1063 ra hoi — nach dem Verbum — 122, 500 hui — s. allg. Verz. ? — (Etym. 958-965, 967-969) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (vor Subst. appell. und Ortsnamen) — 76, 970 als diese Präpos. vor örtliche Subst. gesetzt, bildet es Ortsadv. der Ruhe und Bewegung und Präpositionen — 970 wo diese Bildung eine Präpos. ist, hat das Hülfs-Subst. manchmal wieder i nach sich — 970 als diese Präpos. vor Ortsadv. (der Ruhe und Bewegung) — 970 | bei — 76, 984 Re (der Gesellschaft) — 76, 985 Präpos. aller drei Zeiten — 989, 990 Präpos. der Zeitdauer — 996 Zeichen des Dat. und Acc. (vor Subst. appell., Ortsnamen und Pron. dem.) — 76, 544, 545 K scheint Zeichen des Nom. — 80, 539 Präpos. des Term. a quo — 78 Präpos. des Werkzeugs (vor Subst. appell.) — 1010 als bei der Vergleichung (d.h. das blolse Adj. mit # nach sich bildet den Gompar. mit als) — 79, 565 Histor. philol. Abhandl. 1832. rk 650 Ferzeichnifs Partikel vor dem Verbum fin. — i (Präs., Imperf., Perf., Plusgpf.), i-nei (Präs.), i-na und i-ra (Perf.) — 85-87, 791 (vgl. ai) (784-786, 964) Zeichen des Partic., vor dem Verbum — 836 Suffix des Verb. act. — 1116 ia — (83, 85, 966) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (vor Personennamen und Pron. pers.) — 970 wenn (der Bedingung) — 82 Zeichen des Dat. und Acc. (vor Personennamen und Pron. pers.) — 81, 544, 545 | auf dafs, damit — 82, 92 | bis dals — 82 wird Zeichen des Conjunctivs genannt — 52, 807 Präpos. des Werkzeugs (vor Personennamen und Pron. pers.) — 84, 1010 wann? — 991 Pron. 3. Pers. Sing. — 643 Pron. dem. — 685 es drückt das Verbum sein aus — 846 iho — (102, 869, 838) Richtungs-Partikel — 865, 869, 871, 877, 878, 882, 887, 892, 899 —_ nach dem Verbum — 876, 883 _ _ in Folge seiner Bed. — 353, 859 — —_ in der Bed. nieder, herab — 889 — nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — 1023 _ nach einem Adv. — 957 iho nei — 907 selbst — 102, 671 eigen — 102, 682 es begleitet die 2. Classe der Pron. poss. — 684 ina — Präpos. der vergangnen Zeit — 989, 992 ino — s. allg. Verz. io — viell. bei — 912, 984 ma — (60, 61) und zwischen Zahlen (auch e ma) — 57 für (die nähere Bed. erhellt nicht) — 58 Präfix des Verbums, Adj. und Subst. in seltenen Beispielen — 1070 maa — s. allg. Verz. mai — (91, 95, 888; Etym. 892-896) Richtungs - Partikel — 865, 869, 871, 877, 878, 882, 887 —_ nach dem Verbum — 98, 872-876, 883 — _ relative (gegen azu) — 359 —_ _ in Folge seiner Bed. — 533, 859 _ _ es drückt das Pron. 1.Pers. im Dat. und Acc. aus — 889 _ nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — 98, 1023 der Tahitischen Partikeln. S.45. 651 Präpos. des Term. a quo — 95, 1007 gleich (Adj.) — 99 (Adv. und Conjunction) — 99, 1054 maıu — Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 59-61, 512 (593) mea — (eig. Sache, dann auch Person — 747 Ausdruck für einige gemischte Pron. — 746 no te mea — weil — 1053 mua — (Etym. 614, 615) Ausdruck für vor — 38-440, 445, 449-458 — der erste — 614, 6i6 muri — s. allg. Verz. s na — (53-55, 70) Zeichen des Plur., vor Subst. — 46, 511 Präpos. — 972-950 Präpos. des Gen. — 67, 541 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — 735, 786 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — 677, 684 Zeichen des Dat. der Person bei geben — 546 I (ohne nähere Bestimmung) — 71 von (Lat. de) — 69 Präpos. der Art und Weise (in nahea) — 911 Adv. des zweiten Orts (da) — 903-905 _ _ nach dem Subst. — 52, 907 _— —_ nach dem ein Pron. dem. vor sich habenden Subst. — 702 - _ nach dem Pron. dem. — 702 —_ — nach Adv. — 912, 919 zweites Glied des Pron. dem. des zweiten Orts — 659-691, 699 es vertritt das Pron. 3. Pers. Sing. nach einigen Präpos. — 659 Präpos. der vergangnen Zeit — 989, 992 ee hinter dem Verbum, mit einer Partikel vor demselben — 799 nach dem Verbum im Imper., wenn dasselbe a vor sich hat — S10, $17 siehe! — 51 zuerst — 50, 919 nei — (906) als Adv. des nahen Orts Redetheilen nachgesetzt — 903-905 _ _ nach dem Subst. — 907 _ E= nach Pron. pers. — 907 —_ u nach dem Pron. dem. — 702, 907 _ _ nach dem Subst., wenn es ein Pron. dem. vor sich hat — 702 —_ —_ nach Adv. — 907, 912 _ — nach Richtungs-Partikeln — 957 nach dem Verbum, wenn ihm Partikeln vorhergehn — 794, 795, 797, 798 anei — s. bes. Ktrr2 652 V erzeichnifs nia — Ausdruck für oben — 438-440, 443 no — (70, 972-980) Präpos. des Term. a quo — 1005 Präpos. des Gen. — 67, 541 e bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — 677, 684 Präpos. der Ursach — 1014 für (der Bestimmung, des Nutzens) — 71 es drückt den Dat. pers. bei geben aus — 546 von (Lat. de) — 69 oo — (37) Zeichen des Nom. und Acc. (wurde bisher für einen Artikel gehalten, s. meine Bemerk. zu ko im allg. Verz.) — 411, 524-531 — — vor Eigennamen — 32, 531 —_ — vor dem Artikel — 38, 493 — — vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn (es gehört zum Subst.) — 677, 634 _ — vor den Pron. pers. — 31, 669 —_ — vor dem persönlichen Pron. int. (wai) — 737 —_ — vor dem Pron. dem. — 33, 703 vor dem Zahlwort eins — 36, 571 Präpos. des Gen. — 67, 541 (972-980) es bildet, vor die Pron. pers. gesetzt, daraus die Pron. poss. — 677, 684 Ausdruck für das Ortsadv. — 35, 912, 913 (914) damit nicht — 1043 oi — Conjunction — 122 damit nicht — 122 ore — (129, 130; Etym. 920, 921) nicht — 129, 928 es bildet ein privatives Adj. — 923 aore — nicht — 41, 129, 924 eore — nicht — 129, 928 pae — fünf — 574; te hoe pae — einige — 744 paha — vielleicht — 943 pe — erscheint in peneiae, wahrscheinlich, vielleicht — 945 pue — s. allg. Verz. ra — (119, 120) als Adv. des dritten Orts (dort) Redetheilen nachgesetzt — 903-905 — — — nach dem Subst. — 907 _ —_ — nach dem Pron. pers. — 907 _ _ — nach dem Subst., wenn es ein Pron. dem. vor sich hat — 702 u — — nach Richtungs - Partikeln — 957 = . — gemischter Gebrauch — 907 der Tahitischen Partikeln. $. 45. | es liegt im Pron. 3.Pers. Du. und Plur. — 665 I zweites Glied des Pron. dem. des dritten Orts (jener) — 689-692, 699, 700 nach dem Verbum fin. — 794-796 | —_ —_ allein (Präs. und Imperf.) — 500 _ _ mit einer Partikel vor dem Verbum — 780, 500 ra hoi — s. hoi raa — s. allg. Verz. raro — Ausdruck für unten, nieder — 438-440, 444, 449-458 reira — — 902 n Son } (viell. nur mit Präpos. davor) en — 24 roa, roto — s. allg. Verz. ta — (70) Präpos. des Gen. — 67, 541 (972-980) vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — 785, 786 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — 677, 684 Stamm des einschl. wir — 629 Präfix, soll aus dem Nomen ein Verbum bilden — 127, 1094 Be des Verb. caus. — 72, 127, 1094 tau — s. allg. Verz. te — (Artikel — 23, 489, 492, 493 (491) Artikel vor dem Pron. int. aka — 24, 731 Zeichen der Ordin. — 25, 618 erstes Glied der Pron. dem. — 27, 689, 690, 694 Ausdruck für das Pron. rel. — 714 655 te-nei Zeichen des Präs., te-ra des Imperf. beim Verbum — 26, 782, 783, 796 tei, ti — s. allg. Verz. to — (70) Präpos. — (972-980) Präpos. des Gen. — 67, 541 es bildet einen elliptischen Gen. — 542 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — 677, 684 wegen, um-willen — 1015 dein (selbstständiges Pron. poss.) — 678 (640, 641) toa,too — s. allg. Verz. ua — (111, 117, 118) vor dem Verbum in allen drei Zeiten — 113-115, 780 (775-777) | — beim Conjunctiv — 116 beim ausgelafsnen Verbum sein — 112, 842, 843 waho — s. allg. Verz. 654 Verzeichnis 486 Hawaiische Partikeln. a — (423, 426) Präfix der Card. — 598, 601 — vor hia, wie viele’ — 740 über das Wort als Präpos. s. 972-980 Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — 981 viell. dals — 1040 In dafs — 1044 viell. zu, um zu beim Inf. — S30 Pr a der zukünftigen Zeit — 959, 991 ! der 2 SRBEHR Zeit — 959, 991 nachdem — 1052 Kaar (der Bedingung) — 1046 gemischte Präposition — 981 Zeichen des Gen. — 412-415, 540 bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — 674, 684 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — 785, 786 viell. vor dem Verbum — 502 viell. bezeichnet @ nach dem Verbum Dauer, Fortsetzung der Handlung — 303 vor nicht — s. ole, aohe im allg. Verz. und — 1024; oder — 1032; aber — 1035 siehe! — 1059, 1061 I Anfange des Satzes ohne Bedeutung — 1061 Suffix des Adj., Elision aus ia — 1105, 1108 cs des Pass., Elision aus ia — 757 Suffix des Verb. act. — 1108 ae — (459, 462, 865, 868-871, 877, 878, 882, 887, 892, 898) Bichtungs- Partikel nach dem Verbum — 866, 867, 876, 883 ! — — in Folge seiner Bed. — 885-386 — nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — 1022 — nach einem Adv. — 955 noch, noch dazu (nach e, ein andrer) — 879 ja — 1053 aha — Pron. int. — 469, 724-729 (723 ar — (466) dort 2) dann — 908 (909) nach dem Verbum, wenn dasselbe e oder i vor sich hat — 792, 793 e-ai beim Verbum fin. (Imperf. und Fut.) — 793 beim Imper. — 10, 815 beim Inf. — 531 i-ai beim Verbum fin. (in allen Zeiten) — 793 beim Partic. — 836 der Hawaüschen Partikeln. 8.45. 655 im Anfang des Satzes stehend, drückt es das zufällige Verbum sein aus — 847 Ortspräposition der Ruhe und Bewegung — 971 > (der Zeit) — 1049 aia, aka, aku — s. allg. Verz. ana — vor hulu, 10 (wohl der numerische Vorsatz a und das Pluralzeichen na) — 605 Endung abgeleiteter Subst. actionis, acti, actoris, des Orts (auch in na elidirt) — 1099, 1103 (es wird oft getrennt geschrieben, und es kann ein fremdes Wort dazwi- schentreten) Endung des Verb. (zwei B.) — 1103 e vor und ana nach dem Verbum — beim Verb. fin. (in allen Zeiten) — 759 Zeichen des Partic. — 835 e vor und ana nach dem Subst. — drückt den Imper. von sein aus — $/15 ane — s. allg. Verz. anei — hier — %1 Zeichen der Frage, das Lat. num — 839, s64 ano — jetzt — 919 anoai — s. 180 aohe, au — s. allg. Verz. auanei, nach End-a in vanei elidirt es drückt das Fut. und sollen aus — 781 (es steht 1. nach dem Verbum, mit e vor ihm 2. vor dem Verbum) e — (394) erstes Glied des Pron. dem. eia — 689, 690, 694, 695 ! _ des Adv. eia — 916 vor Card. — 598, 600 vor hia, wie viele? — 740 Präpos. des Werkzeugs — 964, 1009 (958-965, 967-969) Partikel vor dem Verbum fin. — e, e-nei, e-la (Präs., Fut. und sollen) — 787 (734-786, 964; vergl. ana, auanei, ai) vor dem Verbum im Imper. — 810, $13 Vorsatz des Pron. int. aha — 728 Zeichen des Inf., zu, um zu mit dem Inf., vor dem Verbum — 824, 831 Ir — 1038 nach dem Verbum soll es eine Art Fut. bilden — 804 ja — 1058 Zeichen des Voc., vor dem Subst. (manchmal noch nach ihm) — 552 weg und andre Bed., nach dem Verbum — 756 ein andrer — 751 leer im Anfange des Satzes — 1061 Suffix — 1115 ea,eha— s. allg. Verz. 656 V erzeichnifs ei — viell. ein Ady. der Zeit — 480 ha—s. allg. Verz. haa — ein seltnes Präfix der Verba act. und neut. 2. des Subst., Subst. acti und actoris 3. des Adj. — 1072, 1077 (die gewöhnliche Form ist %o0) h apa —s. allg. Verz. he — (393) Nebenform des Artikels — 494-498 Artikel vor dem Prädicat bei ausgelalsnem Verbum sein — 833 —_ Pron. int. aha — 725, 727 vor Card. — 598, 599 vor Wörtern der Menge — 393 vor dem Verbum fin. — 804 hea — (468) wo? 2) wann? (dies bedeutet es eigentlich, wobei es aber immer eine Präpos. vor sich hat) — 910 was? welcher? — 733 pehea — S.pe hi — Suffix des Verb. act. — 1117 hia — (169) wie viele? — 740 ein seltnes Suffix neutraler Verba, Adj. und Subst. — 1111, 1114 (gewöhnlich ia) _ des Verbums zur Bildung des Pass. und passiver Subst. actionis, Partic. und Adj. (gegen das gewöhnliche ia) — 757, 833 hiki — s. allg. Verz. ho — Elision von Roo — s. hoo im allg. Verz. Suffix — 1125 hoi — (473, 590) hoi, no hoi — auch — 940 hoi — und — 1028 oder — 1032 no hoi — aber — 1033 a-hoi — und — 1028 aia hoi — s. aia im allg. Verz. hoo, h ope — s. allg. Verz. © — (432, 433; Etym. 958-965, 967-969) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (nur vor Subst. appell. und Ortsnamen) — 970 als diese Präpos. vor örtliche Subst. gesetzt, bildet es Ortsadv. der Ruhe und Bewegung und Präpositionen — 970 wo diese Bildung eine Präpos. ist, hat das Hülfs-Subst. manchmal wieder i nach sich — 970 als diese Präpos. vor Ortsadv. (der Ruhe und Bewegung) — 970 ST der Hawaüschen Partikeln. $. 45. 65 bei — 984 I mit (der Gesellschaft) — 935 (vgl. ia) Präpos. aller drei Zeiten — 959,.990 — der Zeitdauer — 996 wenn (der Bedingung) — 1017 Zeichen des Dat. und Acc. (vor Subst. appell., Ortsnamen und Pron. dem.) — 544, 545 für, zu (der Bestimmung; vor Subst. appell.) — 1002 auf dafs, damit — 1042 Präpos. des Term. a quo — 1004 Präpos. des Werkzeugs (vor Subst. appell.) — 1010 von (Lat. de), in Betreff, in Rücksicht auf — 1017 (vgl. ia) für (des Preises) — 1003 viell. als bei der Vergleichung — 565 ar vor dem Verbum — (754-786, 964; vgl. noch ai) — — beim Verbum fin. (Präs., Imperf. und Perf.) — 790 | — — beim Imper. — S10, 514 (er wird passiv genannt) — —— Zeichen des Partic. — 836 Suffix, besonders des Verb. act. — 1116 ia — (4132, 434, 966) Örtspräpos. der Ruhe und Bewegung (nur vor Personennamen und Pron. pers.) — 970 mit (der Gesellschaft) (vor Personennamen und Pron. pers.) — 985 Zeichen des Dat. und Acc. vor Personennamen und Pron. pers. (auch dem Pron. int. war) — 544, 545 für, zu (der Bestimmung) (vor Personennamen und Pron. pers.) — 1002 viell. Präpos. des Werkzeugs — 1010 (vgl. i in dieser Bed.) von (Lat. de), in Betreff, in Rücksicht auf (wohl nur in obiger Beschränkung) — 1017 für (des Preises) — 1003 Pron. 3. Pers. Sing. — 644 | Pron. dem. — 655, 686 es vertritt den bestimmten Artikel — 502 es drückt das Verbum sein aus — 846 zweites Glied in Pron. dem. — 689, 690, 694-696 Suffix — (auch in a elidirt, vgl. daher a) — neutraler Verba und Subst. — 1111, 1114 — des Passivs der Verba (es wird auch durch andere Wörter vom Verbum getrennt) — 157-759, 761 — passiver Subst. actionis und passiver Partic. und Adj. — 758, 833, 836 oT Richtungs-Partikel — 459, 365, 869, 871, 877, 878, 882, 887, 892, 899 — nach dem Verbum — 866, 567, 576, 883 _ — in Folge seiner Bed. — 853-836 — _— in der Bed. nieder, herab — 851 — nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — 1022 Histor. philol. Abhandl. 1832. Uuuu 658 Verzeichnifs | Richtungs-Partikel nach einem Adv. — 955 1 iho nei — 907 eigen — 463, 682 es begleitet die 2. Classe der Pron. poss. — 684 ina — (476, 901) [ver dort — 901 fügen — 463, 671 Präpos. der vergangnen Zeit — 989, 992 wenn (der Bedingung) — 1048 ine — s. allg. Verz. io — zu (der Bewegung) (vor Personennamen und Pron. pers.) — 999 (912, 435) Suffix Eines Verbums — 1127 ka — (392, 42s) Artikel (vor gewissen Buchstaben; vor andren steht ke, 490) — 489, 492, 493 vor Cardin. — 598, 601 (602) Zeichen der Ordin. (ebenso mit ke abwechselnd) — 617, 618 Präpos. — 972-980 — des Gen. — ä12-415, 540 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — 785, 786 es bildet einen elliptischen Gen. — 416, 507, 542 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — 674, 684 leere Partikel im Anfange des Satzes — 1061 aia ka — s. aia im allg. Verz. Stamm des einschl. wir — 629 Präfix des Verb. act. und neutr. — 1095 kai — vor zwei Wörtern, schwerlich Präfix — 1091 kana — s. allg. Verz. kau — (397) Zeichen des Plur., vor ein Subst. gesetzt (nur in wenigen Spuren) — 514 (516) ke — (392) Artikel (vor gewissen Buchstaben; vor andren steht ka, 490) — 489, 492, 493 (491) erstes Glied der Pron. dem. — 689, 690, 694, 698 Artikel vor dem Pron. int. aka — 725, 726 vor eins — 571, 742 Zeichen der Ordin. (vor gewissen Buchstaben; vor andren ka) — 617, 618 vor dem Verbum — beim Verbum fin. — ke-nei, ke-la Zeichen des Präs. — 782, 783, 796 — im Imper. (Ein B.) — 810, 812 _ Zeichen des Inf. — 324, 828 (in einigen Fällen, sonst e) dals — 1037 wenn (der Bedingung) — 1015 ki — Präfix Eines Verbums — 1092 Suffix Eines Verb. act. — 1118 der Hawaüschen Partikeln. 8.45. 659 ko — (A417, 429) Präpos. — 972-980 — des Gen. — 412-415, 540 es bildet einen elliptischen Gen. — 416, 507, 542 es bildet, vor die Pron. pers. gesetzt, daraus die Pron. poss. — 674, 684 dein (selbstständiges Pron. poss.) — 678 (640, 641) koe — Präfix in Einem Adj. — 1093 kokoo, koo, la, laa, laila — s. allg. Verz. lalo — Ausdruck für unten und unter (su) — 438-440, 444, 449-458 lia, like, loa, loaa, loko, luna — s. allg. Verz. ma — (436; Etym. 894-896) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — 952 bei (der Nähe) — 984 ein Ausdruck für mit der Gesellschaft — 956 und — 1. im Allgemeinen — 1025; 2. an kuma gefügt, verbindet es die Zehner mit den Einern — 612 nach einem Personennamen — und die mit ihm — 1031 Präpos. der Zeit — 995 — des Term. a quo — 1006 — des Werkzeugs — 1011 wegen, um-willen — 1016 gemäls, zufolge — 1019 Präfix des Verbums, Adj. und Subst. in seltenen Beispielen — 1070 mai — (460; Etym. 592-896) Richtungs - Partikel — 459, 865, 869-871, 877, 878, 832, 887 _ nach dem Verbum — S66, 567, 872-876, 883 | — —_ relative (gegen aku) — S71-876 _ —_ in Folge seiner Bed. — 33, 336 —_ nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — 1022 _ nach Adv. — 955 — nach mul’ — SS0 Präpos. des Term. a quo — 1007 beinahe — 942 be Begriff sein, nahe daran sein — 805 nicht beim Imper., vor dem Verbum — 321 maka, make, malia — s. allg. Verz. mau — (396) Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 512, 606 (393) me — (437, Etym. s94-896) bei (der Nähe) — 984 mit (der Gesellschaft) — 987 und zwischen Zahlen — 612 ö me — und (wohl nur mit) — 612, 1026 Uuuu2 660 Verzeichnifs Präpos. des Werkzeugs — 1012 wie (Adv.) — 946 menei, meneia — so — 945 Zeichen des Dat. bei Zike — 547 Abkürzung von mea, Ding — 437 mea — (404-407) (manchmal in me abgekürzt) eig. Sache, dann auch Person — 747 vor ein Verbum gestellt, bildet es ein Subst. — 506 ‚S einem Adj., wenn es substantivisch steht — 557, 558 es tritt an Pron. dem., wenn sie ohne Subst. stehn — 705 Ausdruck für das Pron. dem. (mit ka, na, ia vor sich) — 705 _ das Pron. rel. (mit ka, na, ia vor sich) — 714 _ mehrere gemischte Pron. — 746 no ka mea — denn — 949 weil — 1053 no, Pron. dem., mea — deswegen — 950 mua — (Etym. 614, 615) der erste — 614, 616 rien für vor, zuvor — 438-440, 445, 449-458 muli — Ausdruck für nachher, hinter — 438-440, 446, 449-458 (Etym. 589, 590) na — (130, 901) Zeichen des Plur., vor Subst. — 395, 511, 606 { — vor Zahlwörtern — 604 Präpos. — 972-980 von (des Herkommens von etwas) — /19, 1005 Präpos. des Gen. — 412-415, 540 vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal- Partikeln e und i — 785, 786 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — 674, 684 bi (der Richtung, in Briefen) — 420, 1000 Zeichen des Dat. der Person bei geben — 420, 546 es vertritt das Pron. 3. Pers. Sing. nach einigen Präpos. — 659 Präfix — 1098 Abkürzung der Subst. Endung ana — s. ana nae — s. allg. Verz. ne — Präpos. der vergangnen Zeit — 939, 992 nei — (Al, 465, 906) 2 = I (in beiden Bed. hat es Präpos. vor sich) jetzt — 901 als Adv. des nahen Orts Redetheilen nachgesetzt — 903-905 _ _ nach dem Subst. — 907 _ —_ nach Pron. pers. — 907 _ —_ nach dem Subst., wenn es ein Pron. dem. vor sich hat — 702 der Hawaüschen Partikeln. $. 45. 661 |" Adv. des nahen Orts nach Adv. — 907, 912, 919 _ _ nach Richtungs-Partikeln — 955 nach dem Verbum, wenn ihm Partikeln vorhergehn — 794, 795, 797, 798 neia — dieser — 697 L anei — s. bes. no — (422, 431) Präpos. — 972-980 — des Term. a quo — 419, 1005 _ des Gen. — 412-415, 418, 421, 540, 853 es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — 674, 054 Präpos. der Ursach (wegen, vor, um-willen) — 1014 für (der Bestimmung, des Nutzens) — 1002 für (vom Preise, manchmal) — 1003 von (Lat. de) — 1018 leere Partikel — 1062 > — 1033 nui — s. allg. Verz. 0 — (427) Zeichen des Nom. und Acc. (wurde bisher für einen Artikel gehalten, s. meine Bemerk. zu ko im allg. Verz.) — 411, 524-531 _ _ vor Eigennamen — 531 _ —_ vor Subst. appell. — 499 _ _ vor dem Artikel — 493 _ — vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn (es 1% 9 gehört zum Subst.) — 674, 678, 634 _ — vor den Pron. pers. — 669 _ — vor dem persönlichen Pron. int. (wa!) — 735 _ —_ vor dem Pron. dem. — 686, 687, 695, 703 Präpos. — 972-980 Präpos. des Gen. — 412-415, 540 es bildet, vor die Pron. pers. gesetzt, daraus die Pron. poss. — 674, 684 Ortspräpos. der Ruhe — 424, 983 Ausdruck für das Ortsadv. — 912, 913 (914) Zeichen des Imper., vor dem Verbum (selten) — 810, 816 damit nicht — 1043 FE (nach fürchten) — 1043 Präfix Eines Verbums — 1090 Suffix Eines Verb. act. — 1124 oi — (410) als Verbum übertreffen drückt es besser, grölser aus — 563 während (Conjunction) — 1051 ole, ou, owo — s. allg. Verz. 662 Allgemeines V erzeichnifs pa — Präfix des Verbums, Adj., Subst. (in vereinzelten B.) — 1079, 1081 Präfix, welches aus Zahlwörtern (wozu auch Aia, wie viele? gehört) Distrib., Mul- tiplicativa und Verba verschiedener Bed. bildet — 620, 621, 1080 pae — seltnes Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 518 paha, papa,pau — s. allg. Verz. pe — (418) so — 945 p£ia, penei, peneia, pela — so — 915 pehea — wie? — 945, 948 warum? — 9/5, 951 P 0, poe,pono, ponoi, pu, puni, puu — s. allg. Verz. u — Suffix, besonders des Verbums — 1128 ua — (470) (a wird manchmal elidirt) vor dem Verbum im Präs., Imperf. und Perf. — 778 (775-777) | E beim Imper. (Ein B.) — 810, s11 beim ausgelafsnen Verbum sein (Präs. und Imperf.) — 779, 842, 843 Pron. dem. — 637 (688) uwanei — s. auanei waena, waho, wale — s. allg. Verz. 487 Allgemeines Verzeichnils. a — Tong., N. Seel. (163, 165, 171, 188), Tah., Haw. (423, 426) Präfix der Pron. pers. der 2. Classe — Tong. (akdi, aia) 320, 625 | — der Pron. dem. — Tong. (akeni und ahena) 325 — des Pron. int. ahai — Tong. 326, 738 — der Card. — Tah. 41, 598, 601, Haw. 598, 601 (Haw. auch ka, N.Seel. ka; 1 Mal. ka 602) — vor hia, wie viele? — Haw. 740 über das Wort als Präpos. s. 972-980 | ang Ruhe 973, 974, Mal. ka Bewegung 973, 975; vgl. das Jav. Präfix ha, Örtspräpos. der Ruhe und Bewegung — Haw. 951 (Tag. sa und ca 973, 976; Tag. | han 977 bis zu — N.Seel. 1001 vielleicht dafs — Haw. 1040 (Tag. ang 973, 974) Inn dafs — Haw. 1044 viell. zu, um zu beim Inf. — Haw. 830 (Tag. sa 973, 976) Präposition der zukünftigen Zeit — Tong. 329, 959, 991, N. Seel. 166, 989, 991, Tah. 959, 991, Haw. 989, 991 (Mal. sa, se, Jav., Kaw. und Tag. sa Präpos. der Zeit 973, 976) der vergangnen Zeit — Haw. 989, 991 (Mal. sa, Tag. ca 973, 976) der Partikeln der Südsee- Sprachen. 8.45. 663 nachdem — Haw. 1052 er (der Bedingung) — Haw. 1046 (Tong. ka) gemischte Präposition — Haw. 981 (ebenso Mal. und Jav. sa, se, Tag. sa 973, 976) Zeichen des Gen. — Tong. (nur vor Eigennamen und in ahai) 327, 738, N. Seel. 188, 541, Tah. 67, 541, Haw. 412-415, 540 (Tag. sa 973, 976) bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — Tong. (nur die Pron. Sing., aku, mein, au, dein, ana, sein) 321, 675, N. Seel. 159, 676 (nur wenn das Subst. im Plur. steht), Tah. 677, 684, Haw. 674, 684 Präfix der Pron. poss., wenn sie nach dem Subst. stehn — Tong. 322-324 (dabei entsteht aus dem Pron. pers. ia, er, das poss. ai/a, sein) vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und i — N. Seel. 755, 786, Tah. 785, 786, Haw. 785, 786 (ebenso na, ta, ka) vor dem Verbum, beim Verbum fin. — N. Seel. (beim Imperf. und Fut.) 167, 170, 502, | Haw. (noch fraglich) s02 —_ beim Imper. — Tah. 41, 810, 815 (N. Seel. ka) a nach dem Verbum — beim Präs. — N.Seel. 164, 168, 169, 803 (ich finde es weit vom Verbum entfernt) Dauer, Fortsetzung der Handlung bedeutend — N. Seel. 164, 169, Tah. 43, viell. auch Haw. 503 vor nicht — Tah. s. ore und 930, Haw. s. ole, aohe (N. Seel. ka) und — Haw. 1024 (Tah. e) Ioder — Haw. 1032 (Tah. e) aber — Haw. 1035 (Tah. e) siehe! — Haw. 1059, 1061 “ Anfange des Satzes ohne Bedeutung — Haw. 1061 dunkel — N. Seel. 1064, Tah. 42, 1061 Endung des Imper. — N. Seel. sıs (Mad. a, Jav. und Kawi ka) Suffix des Verb. neutr. und Adj. — Tong. 1105, 1106, N. Seel. 1105, 1107, Haw. (nur | Adj.) 1105, 1108 (Elision aus ia) Suffix des Pass. — Tah. 44, 760, Haw. 757 (Elision aus kia, ia) Suffix des Verb. act. — Tong. 1106, N. Seel. 1107, Haw. 1108 seltne Endung abgeleiteter Subst. — Tah. 1102 (Corruption aus dem Haw. na, wel- ches wiederum eine Elision von ana ist, s. näher ana); vielleicht ebenso Tong. 1106 adu — Tah. — s. atu ae — (865, 869-871, 877, 878, 882, 887, 892) — Tah. (888), Haw. (462) (Etym. 592, s9s; zum Theil das Tong. angi, zum Theil das Tong. ange) Richtungs-Partikel — Haw. 159, 568, 870, Tah. — nach dem Verbum — Tah. 876, 883, Haw. 866, 867, 376, 883 (Tong. angi nur in Beziehung auf die 3. Person) — = in Folge seiner Bed. — Tah. 353, ss9, Haw. 883-886 (Tong. angi und ange) — nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — Haw. 1022 664 Allgemeines Verzeichnifs | Richtungs-Partikel nach einem Adv. — Tah. 957, Haw. 955 (Tong. ange) dem Adj. nachgesetzt, bildet es einen Comparativ — Tah. 104 (Tong. ange) noch, noch dazu (nach e, ein andrer) — Haw. 579 ja — Haw. 1055 (auch ake und e; Tah. e, N. Seel. ai) agi — Tong. — Suffix verschiedener Bed., besonders des Verb. act. — 1122 (vgl. das Suffix \, hi, chi, Bug. angi, öngi) aha — Pron. int. — Tong. 731, N.Seel. 730, Tah. 731, Haw. 469, 724-729 (Mal. apa u.s.w. 723) ai — Tong., N. Seel. (225), Tah., Haw. (ai) (/166) Adv. des fernen Orts — Tong. 908, N.Seel. 224, 908, Haw. 908 (es scheint aus der Präpos. @ und dem localen Stamme i zusammengesetzt; ob es aus aia ab- gekürzt ist, bleibt zweifelhaft, s. 909) Adv. der fernen Zeit — Haw. 908 leere Ortspartikel, so nach mai und atu — N. Seel. 222 (auch hier scheint ai nur da, und atu davor den Term. ad quem, mai den Term. a quo anzudeuten) so des Nachsatzes — N. Seel. 217 nach dem Verbum, wenn dasselbe e oder : vor sich hat — N. Seel., Tah. (7) und Haw. — 792, 793 e-ai beim Verbum fin. — N. Seel. (Prät. und Fut.) 215, 216, 793, Haw. (Imperf. und Fut.) 793 beim Imper. — Haw. 810, 815 beim Inf. — Haw. 531 i-ai beim Verbum fin. — N. Seel. (Präs. und Perf.) 215, 216, 218-221, Tah. (Präs. und Imperf.) 793, Haw. (bei allen Zeiten) 793 beim Partic. — Haw. 536 im Anfang des Satzes stehend, drückt es das zufällige Verbum sein aus — Haw. 847 (ebenso ara, N.Seel. aia) Ortspräposition der Ruhe und Bewegung — Haw. 971 (viell. das N. Seel. kei, Tah. ei; s. 953-965, 967-969) wenn (der Zeit) — Haw. 1049 (auch ai’a) ja — N.Seel. 223 (Haw. ae und e, Tah. e) aia — N.Seel., Haw. (a/a) (467) dort 2) dann — Haw. 909 (auch ai; es könnte aus der Präpos. a und dem Pron. ia zusammengesetzt sein) wenn (von der Zeit) — Haw. 10/9 (auch ai) im Anfang des Satzes stehend, drückt es das zufällige Verbum sein aus — Haw. S4s, N. Seel. (hier ist von der Construction nichts bekannt) 848 (Haw. auch ai) sondern — Haw. 1036 ie nach einer Verneinung (das Engl. du2) — Haw. 952 aiano, aiahhoi, aiaka — siehe! im Änfange des Satzes (ziemlich leer) — Haw. 1059 aima, aina, aipa, aita — Tah. — nicht, bei der Vergangenheit — 129, 130, 930 der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.4 665 oı aka — Haw. (475, 1057) aber — Haw. 1057 (Tong. ka) sondern — Haw. 1057 ake — N.Seel. — soll Zeichen des Fut..sein — 233, 504 (vgl. ke nach dem Verbum) me ake — s. me aku — Haw. (461, 865, 869, 871, 877, 878, 882, 597) (das Tong., N.Seel. und Tah. aru: vgl. das Jav. hatut 392, 897) Richtungs-Partikel — Haw. 459, 868, 870 _— nach dem Verbum — allgemein — Haw. 566, 867, 872-376, 883 (atu Tong., N.Seel. und Tah., Tong. aber nur in Beziehung auf die 2. Person) —_ ._ in Folge seiner Bed. — Haw. 333-886 (N. Seel. und Tah. au) _ — mit der Bed. heraus, weg — Haw. 876 (N. Seel. und Tah. azu) — nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — Haw. 1022 — nach einem Adv. — Haw. 955 noch, noch dazu — Haw. 879, 939 (N. Seel. azu) eh auch — Haw. 579 ana — N.Seel., Tah., Haw. vor kulu, 10 — Haw. 605 (Tong. ongo, N. Seel. ka nga; wohl der numerische Vorsatz a und das Pluralzeichen na) Endung abgeleiteter Subst. actionis, acti, actoris, des Orts (auch in na elidirt) — Haw. 1099, 1103 (auch in zwei Verben; es wird oft getrennt geschrieben, und es kann ein fremdes Wort dazwischentreten), Tah. (in wenigen B.) 1099, 1102 (sonst raa; bisweilen a, s. dieses) (Tong. anga, N. Seel. anga, tanga; die Endung an u.s.w. der westlichen Sprachen; s. näher hierüber und über die Etymologie bei anga) e vor und ana nach dem Verbum — beim Verb. fin. — N. Seel. (Präs. und Perf.) 266, 789, Haw. (in allen Zeiten) 789 Zeichen des Partic. — Haw. 835 e vor und ana nach einem Subst. — drückt den Imper. von sein aus — Haw. 845 ane — Haw. (450) beinahe — Haw. 953 ane-ole — kaum — Haw. 953 anei — Tong., Tah., Haw. ee — Tah. 902, Haw. 901 (aus der Ortspräpos. a und nei zusammengesetzt) bald — Tong. (anei) 902 Zeichen der Frage, das Lat. num — Tah. 86/4, Haw. 339, 864 (N. Seel. ra nei, das auch | vielleicht bedeutet) ob — Tah. 1055 Histor. philol. Abhandl. 1832. Xxxx 666 Allgemeines Verzeichnifs anga — Tong., N. Seel. (176) te anga vor Subst. — bildet den Plur. — N.Seel. 173 (auch nga vor dem Subst.; te scheint der Artikel zu sein) anga (auch zu nga elidirt) — Endung abgeleiteter Subst. von mehrfacher Bed., nament- lich actionis, acti, des Werkzeugs, des Ortes, abstracti — Tong. 1099, 1100, N. Seel. 174-176, 1099, 1101 (N.Seel. auch zanga,; Haw. ana, Tah. selten ana, meist raa; viell. ein ursprüngliches Subst. der Bed. Werk; Mal., Tag., Formos., Mad. an,.Jav. und Kawi kun, Bug. ang, öng; Mad. bei Engl. Schriftstellern ana; s. 1099) ange — Tong. (344, 352, 865, 369, 871, 887, 892) (zum Theil das Tah. und Haw. ae; Etym. 892, 898) against, leaning against — Tong. 345 (ohne B.) Isis ähnlich — Tong. 353 (ohne B.) wie (Adv.) — Tong. 354 (hier wird es keinem Worte nachgesetzt) nach einem Subst. oder Adv. des Orts bildet es ein Ortsadv. der Ruhe und Bewegung — | Tong. 346, 956 (Haw. und Tah. ae Richtungs-Partikel nach Adv.) nach einem Ad). bildet es ein Adv. — Tong. 355 sehr (nach dem Adj.) — Tong. 347 nach dem Ad). bildet es den Compar. und Superl. — Tong. 348, 561, 566 (Tah. @e den Gompar.) nach dem Subst. bedeutet es grölser, zum Subst. gezogen — Tong. 349 es drückt, dem Verbum nachgestellt, Dauer aus, bes. im Präs. — Tong. 350 viell. ist es, nach dem Verbum, Zeichen des Partic. Präs. — Tong. 351 Richtungs-Partikel nach dem Verbum in Folge seiner Bed. — Tong. 891 (auch angi; Tah. und Haw. ae) angi — Tong. (339, 865, 869, 871, 887, 892) (Tah. und Haw. ae; Etym. 892, 898) Richtungs-Partikel nach dem Verbum, wenn das mit der Präpos. gi nachfolgende Rectum desselben das Pron. 3. Pers., und wahrsch. auch wenn es ein Subst. ist — Tong. 3/1, 891 (das Tah. und Haw. ae ist ebenso Richt. Part. nach dem Verbum, aber ohne die Be- schränkung auf die 3. Person) —_ _ drückt das vom Verbum abhängige Pron. 3. Pers. aus — Tong. 342, 591 — —_ in Folge seiner Bed. (selten) — Tong. 343, 891 (wie das Tah. und Haw. ae; Tong. einmal ange) es drückt geben aus, wenn das Pron. 3.Pers., und wohl auch wenn ein Subst. als Dativ folgt — Tong. 340, 891 es drückt ein Verbum und das davon abhängige Pron. 3. Pers. zugleich aus — Tong. 591 ani — Tong. — [Präpos. der vergangnen Zeit — 330, 989, 993 — der zukünftigen Zeit (einmal) — 330, 989, 993 667 Qı der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.4 ano — N.Seel., Haw. Ausdruck für das Verbum sein — N. Seel. 349 jetzt — Haw. 919 anoai — Haw. — s. 450 aohe — Haw. (471) nicht — 925 (es hängt wohl mit ao/e zusammen, s. ole) atu — 365, 369, 871, 8857 —Tong. (339), N. Seel. (210, 371, 877, 578, 882), Tah. (auch adu) (94, 95, 871, 877, 878, 882, 888) (es ist das Haw. aku; vgl. das Jav. Ratut 892, 897) Richtungs-Partikel nach dem Verbum — allgemein — Tong.; N. Seel. 208, 872-876, 883, Tah. 97, 872-876, s83 (Haw. aku) — . —_ als Hindeutung auf das mit der Präpos. gi nach- folgende Pron. 2. Pers. als Rectum — Tong. 341, 891 _ _ drückt das vom Verbum abhängige Pron. 2. Pers. aus — Tong. 342, 591 _ _ relative (gegen mai) — N. Seel. s90, Tah. 359 (Haw. aku) _ = mit der Bed. heraus, weg — N. Seel. 876, s90, Tah. 876, ss9 (Haw. aku) _ —_ in Folge der Bed. des Verbums — N. Seel. 883, 890, Tah. 833, 889 (Haw. aku) es drückt geben aus, wenn das Pron. 2. Pers. als Dativ folgt — Tong. 340, 891 I. ist selbst verbal behandelt und bezieht sich auf den obliquen. Casus des Pron. 2.Pers. — N. Seel. 209, 890 es drückt ein Verbum und das davon abhängige Pron. 2. Pers. zugleich aus — Tong. 891 noch dazu, nach einem Pron. — N. Seel. 590, 939 (Haw. aku) {ai dem Adj. bildet es den Gompar. — N. Seel. 211, 562, Tah. 100, 562 ein andrer — N. Seel. 212 au — Haw. — Zeichen des Plur. in einigen Spuren — 397, 515 (wohl eine Verstümmlung aus kau, s. da die Wortvergl.) aua N.Seel., auaa Tah. — Ausdruck für den verbietenden Imper. — 822 (N. Seel. auch kaua; Tong. oua; vgl. Kawi raywa, Tag. houasg) auanei — Tah. (auch aunei), Haw. (nach End-a in vanei elidirt) (von ao, Tag, und nei, anei, hier) heute, von der Zukunft — Tah. 781 (naunei ist heute von der Vergangenheit) es drückt das Fut. und sollen aus — Haw. (es steht 1. nach dem Verbum, mit e vor ihm 2. vor dem Verbum) 781 (Tah. soll es das nahe Fut. ausdrücken; über die Construction ist nichts bekannt — 781) be — Tong. (vgl. N.Seel. und Haw. pe; vgl. Mal. Zagei 945; vgl. noch dea und behe; zum Theil sind diese drei Formen das Mal. agah, Jav. baya, Tag. baga) Xxxx?2 668 Allgemeines Verzeichnifs nur — 333-385 und — 382 (Tah. e) oder — 382 (Tah. e) eine Menge andrer Bed. — s. 382 bea — Tong. — ein vieldeutiges Wort — s. 386 (hängt mit de zusammen, s. dieses) behe — Tong. (hängt mit de zusammen, s. dieses) so — 387, 945 (vgl. N. Seel. und Haw. pe) auf gleiche Weise — 387 chi — Tong. — Suffix des Verb. act. — 1120 (vgl. i, hi, ki; vgl. Mad. che, ch) chia — Tong. Suffix des Verb. act. — 1121 (vgl. N. Seel. kia, Haw. !ia) ! — eines Subst. actionis — 1121 — eines Adj. — 1121 (vgl. ia und hia) | — eines Partic. pass. — 1121 (Tah. kia, Haw. hia und ia) ga — N. Seel. — Ausdruck für oben, auf — 438-140, 443, 449-458 (Tong. Zunga, alunga, Haw. Zuna; durch die Subst. Endung anga von udu, Kopf, ab- geleitet) e — Tong. (279), N. Seel. (142), Tah. (1, 20), Haw. (394) Nebenform des Artikels — N. Seel. 132, 133, 494-496, 498, Tah. 3, 494-496, 498 (Haw. re; aus dem N.Seel. und Tah. ze [Haw. ke] verstümmelt) Artikel vor dem Prädicat bei ausgelalsnem Verbum sein — N.Seel. 840, Tah. 841 (Haw. Re) manchmal ein mit Nachdruck vor dem Subst. (also vielmehr das Zahlwort) — Tah. 10 Artikel vor dem Pron. int. aka — N.Seel. 730 (Haw. he) “ Glied der Pron. dem. — N. Seel. (nur im Plur.) 689, 690, 693, Tah. 689, 690, dun 694, Haw. (eia) 639, 690, 694, 695 (Tong. koe) _- des Adv. eia — Haw. 916 vor Card. — Tong. (nur bei Dingen und Thieren) 278, 598, Tah. 4, 41, 598, 600, | Haw. 598, 600 (Tong. und Haw. auch he) vor eins — N. Seel. 133, 742, Tah. 571, 742 vor Ordin. — Tong. (wohl nur bei Dingen und Thieren) 278 vor viel — Tah. 6 (Haw. %e vor Wörtern der Menge) vor dem Subst. nach Zahi, viele — Tong. 277 vor hia, wie viele? — N. Seel. 740, Haw. 740 > vor fanu — Tah. 745 Präpos. — N. Seel. und Tah. — die Etym. und Sprachvergl. s. 953-965, 967-969 — der vergangnen Zeit — Tah. 959, 994 (vgl. :) für (des Nutzens) — N. Seel. 135 (Tah. ei, Haw. i, Jav. king) a des Dat. — N. Seel. 143, 548 (vgl. die Präpos. i als Casuszeichen) Präpos. des Werkzeugs — Tah. 11, 75, 964, 1009, Haw. 964, 1009 (N.Seel. i; Tah. und Haw. seltner ’; Kawi dhe, selten dhi 964; Kawi ri, Jav. hing) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.45. 669 und — Tah. 15 (Haw. a; vgl. Tong. de) nn der Gesellschaft (aber eig. nur und) — Tah. 985 oder — Tah. 15 (Haw. a; vgl. Tong. de) aber — Tah. 18 (Haw. a) Partikel vor dem Verbum fin. — 784-786, 964 (vgl. noch ana, auanei, ai) (wahrsch. das passive Mal. de, Jav. dh): N. Seel. e (Fut.) — 137, 788 Tah. e (in allen Zeiten, ferner müssen), e-ner (Präs.), e-ra (Imperf.) — 14-16, 788 Haw. e, e-nei, e-la (Präs., Fut. und sollen) — 787 _ _ Zeichen des Fut. — Tong. (nur in 3. Pers. Sing., und viel- leicht nur wenn das Subject das Pron. pers. ist) 250 (sonst lautet das Zeichen des Fut. ze, welches auch manchmal das Präs. ausdrückt) vor dem Verbum im Imper. — N.Seel. 136, 510, 813, Tah. 13, 810, 813, Haw. 510, 813 (Mal. de) ee des Pron. int. ara — Tah. 7, 41, 731, Haw. 728 vor nicht — N.Seel. 134, 927, Tah. s, 17, 41, 129, 928-930 Zeichen des Inf., vor dem Verbum — Tah. (auch zu dabei) 5, 524, 831, Haw. (auch | zu, um zu dabei) 824, 831 dafs — Tah. 9, Haw. 1038 nach dem Verbum soll es eine Art Fut. bilden — Haw. 504 ja — Tah. 2, Haw. 1055 (Haw. auch ae; Mad. e) am Ende eines Ausrufes der Verwundrung — Tah. 19, 1059 Zeichen des Vocativs, vor dem Subst. — N.Seel. 135, 553, Tah. 12, 553, Haw. (hier manchmal noch nach dem Subst.) 552 (Jav. Re, her vor dem Subst.) weg, nach dem Verbum — Tah. 6, 756, Haw. (hier noch mit mehreren Bed.) 756 leer im Anfange des Satzes — Haw. 1061 es scheint leer — N. Seel. 141 dunkel — N. Seel. 140, 1064, Tah. 1064 Suffix — Haw. 1115 ea — Haw. — Interjection — 474 Suffix eines Verbums — 1110 eha — Haw. — Pron. int. — /169, 732 (vielleicht ist Aa der Stamm und e nur ein artikel- artiger Vorsatz; vgl. aha und das Tong. kRe-Aha) ei — Tong., Tah. (die Etym. und Sprachvergl. s. 958-965, 967-969), Haw. Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — Tah. 971 (auch tei, welches das N. Seel. ker ist; viell. das Haw. ai) Präpos. der zukünftigen Zeit — Tah. 989, 994 (vgl. i) zu (des Zweckes) — Tah. 92 (N.Seel. e, Haw. i, Jav. king) um zu beim Inf. — Tah. 92, 76, 829 auf dafs — Tah. 92 (Haw. ;) als, wie — Tah. 92 (auch ;; Tong. gi als nach dem Compar.) 670 Allgemeines Verzeichnifs viell. ein Adv. der Zeit — Haw. 480 Suffix — Tong. 1123 eiaha — Tah. — nicht — (non) — 933; (ne) — 823 eima, eina, eita — Tah. (129, 130) nicht, von der Gegenwart und Zukunft — 129, 930 ere, ete — Tah. (129, 130) e ere — nicht — 129, 929 e ete — nicht — 129 fe — Tong. — bildet Ad). actoris, manchmal Adj. wie die Lat. auf -6iis — 1084 (vielleicht nicht Präfix, sondern ein besonderes Wort; das Jav. und Tag. pa, Mad. fa haben gerade nicht vorzugsweise diese Bedeutungen, wohl aber genau das Mal. pen) fea — Tah. — s. haa fe — Tong. wo? 2. wann? (viell. nur mit Präpos.) — 911 (N.Seel., Tah. und Haw. rea, Tah. auch fea) seltines Präfix des Verbums und des Subst. — 1079, 1085 (pa in den westl. Sprachen und fa im Mad. Subst. Präfix, pa im Kawi und Bugis auch verbales; vgl. pa im Haw.) fea — Tah. — s. hea foe — Tong. — s. foi Jekka — Tong. — Präfix der Verba act., ‚caus., auch neut. 2. des Subst., Subst. actionis, actoris 3. des Adj. 4. des Adv. 5. es drückt eine Präpos. aus — 1072, 1073 (N. Seel. waka, Tah. faa oder kRaa, Haw. haa oder hoo; das Tag. maca und Mad. maha ist Verbal- Präfix) Jei (auch J? e) — Tong. — ein, von runden, eiförmigen Gegenständen — 296, 50/1 (Etym. s. 539, 590; Tah. ze rRoe der Artikel ein) fon — Tong. — Präfix in Einem Verbum — 1055 (vgl. pan im Kawi) ger — Tong. dals, in conjunctivischer Bed. — 380 (Mal. @gar) la dafs, damit — 380, 1042 (Mal. @gar) zu, um zu mit dem Inf. — 381, 824 (Mal. @gar) du — 379 gi — Tong. (310) (über die Etym. und die verwandten Formen der östlichen und westlichen Sprachen s. 958 - 965, 967 - 969) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (vor Subst. appell. und Ortsnamen) — Tong. 311 (N. Seel. ki und i, Tah. und Haw. ’; der Kaw. Verbal- Ansatz Ai 961; Jav. und Kawi hing; Kawi ni, ri, ring; Mal. de) als Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung vor örtliche Subst. gesetzt, bildet es Adv. und Präpos. des Orts — Tong. 312 (in Einem B. auch i; N. Seel. ki und ;, Tah. und Haw. ’; Mal. de, Kawi king, ning, ri, ring, Jav. hing; Bug. ;, ri Ruhe; Mad. ni und Tag. i Ruhe) als dieselbe vor Adv. — Tong. 312 (N.Seel. ki, Tah. und Haw. i; Mal. de Ruhe; Jay. hing; Tag. di, de) der Partikeln der Südsee-Sprachen. 8.45. 674 unter (among), vor Subst. appell. und Ortsnamen — Tong. 311 Zeichen des Dat. (vor Subst. appell. und Ortsnamen) — Tong. 313 (N. Seel. ki Zei- chen des Dat. und Acc., i des Acc., Tah. und Haw. : des Dat. und Acc.; das Verbal-Suffix Mal. 7, Kawi u. Jav. ri Zeichen des Dat. und Acc. 961; Kaw. hing, ni, ri, ring, Jav. hing Zeichen beider Casus, Bug. ri und Mad. ni des Acc.) gegen, gegenüber — Tong. 314 . 1 nach dem Compar. (vor Subst. appell. und Ortsnamen) — Tong. 315 (Tah. ;, Jav. king, Mal. deri) durch (through) — Tong. 314 von, über (Lat. de) — Tong. 314 (N.Seel. ki, Haw. :) es bildet, vorgesetzt, mit nachgesetzter Zahl 2 und 3, aus den Pron. pers. Plur. der 1. Classe die Pron. pers. Du. und Plur. der 2. Classe — Tong. 316, 318 (vgl. Mal. d, Tag. di und d, ni und n) diese Form wird auch für die Pron. poss. Du. und Plur. gebraucht, wenn sie vor dem Subst. stein — Tong. 317, 318 gia — Tong. (310) (von gi abgeleitet; über a s. 966) (diese Form wird in allen ihren Bed. nur vor Personennamen gebraucht) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — Tong. 311 (N. Seel. kia, Tah. und Haw. ie, | in allen drei Sprachen nur vor Personennamen und Pron. pers.) Junter (among) — Tong. 311 Zeichen des Dat. — Tong. 313 (N. Seel. kia, Tah. und Haw. ia Zeichen des Dat. und Acc. vor Personennamen und Pron. pers.) als nach dem Compar. — Tong. 315 von, über (Lat. de) — Tong. 314 (Haw. ia) glate — Tong. (310) (von gi oder gia abgeleitet, über « und ze s. 966; diese Form steht nur vor Pron. pers.) funıer Cem der Ruhe und Bewegung — Tong. 311 unter (among) — Tong. 311 Zeichen des Dat. — Tong. 313 als nach dem Compar. — Tong. 315 A Tong. — Abkürzung aus gua, vor dem Pron. ger, du — 359 gua — Tong. (361) (vor ger in gu abgekürzt, s. gu) Zeichen des Präs., auch der Vergangenheit, vor dem Verbum — Tong. 356-360 (N. Seel. | koa des Perf., Tah. v@ vor dem Verbum in allen drei Zeiten, Haw. ua im Präs., Imperf. und Perf.; es ist das Mal. Adv. juga oder jwa, juga des Kawi, | huga des Jav., s. näher 775-777) beim ausgelalsnen Verbum sein — Tong. 362, 363, 842 (ua Tah. und Haw.) ha — Haw. — Partikel — As0 Präfix, bes. des Verbums — 1089 (ha im Kawi, Jav. und Mad.) Elision des Prüfixes Raa — s. dieses Suffix des Verbums — 1109 672 Allgemeines Verzeichnifs haa — Tah. (auch faa), Haw. (in beiden Sprachen Präfix, das Tong. fekka, N.Seel. waka; im Haw. ist %0o die gewöhnliche Form, haa, auch zu ha elidirt, ist selten; im Tag. ist maca, im Mad. maha Verbal-Präfix) Tah. — Präfix der Verba act. und caus. 2. des Subst. — 127, 1072, 1075 ass — Präfix der Verba act. und neut. 2. des Subst., Subst. acti und actoris 3. des Adj. — 1072, 1077 hapa — Haw. — Präfix vor Zahlwörtern, bildet die Brüche — 619 (viell. ein Subst. Theil) "ar hau — Tah. — es drückt den Compar. aus — 109, 564 (der Construction nach scheint es übertreffen zu bedeuten) he — Tong. (268, 271), Haw. (393) der allgemeine Artikel — Tong. 268, 275,489, 492, 493 (in einzelnen Spuren ze; N. Seel. und Tah. ze, Haw. ka, ke; das westliche si, s. 491) Artikel vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn — Tong. 269 (er gehört zum Subst.) Nebenform des Artikels — Haw. 494-498 (eine Verstimmlung aus ke, s. dieses; N. Seel. und Tah. e) Artikel vor dem Prädicat bei ausgelalsnem Verbum sein — Haw. 833 (N.Seel. und Tah. e) Artikel vor dem Pron. int. aka — Haw. 725, 727 (N. Seel. e) Er Artikel in dem Pron. int. Re-Aa — Tong. 270, 732 (vgl. aha und Haw. eha) vor Card. — Tong. 272, 58, Haw. 598, 599 (Tong. auch e, aber nur bei Dingen und Thieren; Haw. auch Präfix e, Tah. e) vor eins — Tong. 742 (N. Seel. te, Haw. ke) vor Ordin. — Tong. 272, 618 (N. Seel. und Tah. ze, Haw. ka, ke) vor Wörtern der Menge — Haw. 393 (Tah. e vor viel) Zeichen des Inf., vor dem Verbum — Tong. 273, 324 Zeichen des Partic. Präs. — Tong. 274 vor dem Verbum fin. — Haw. 804 da oder dort — Tong. 276, 915 2 liegt in den Adv. des nahen und entfernten Orts — Tong. 701 (Mal. sini, hier) hea — N.Seel., Tah. (auch fea), Haw. (468) wo? 2. wann? (dies bedeutet es eigentlich, wobei es aber immer eine Präpos. vor sich hat) — N. Seel. 910, 911, Tah. 131, 910, 911, Haw. 910 (Tong. fe) was? welcher? — Haw. 733 (Tah. auch Spuren davon 733) pehea — N.Seel., Haw. — s. pe hi — Tong., N. Seel. und Haw. — Suffix des Verb. act. — 1117 (s. das Suffix i und daselbst die Sprachvergl.) hia — N.Seel., Tah., Haw. (/69) wie viele? — N.Seel. 740, Tah. 740, Haw. 740 (Tong. fiha; das Jav. pira u.s. w.) Suffix — Tah. (getrennt geschrieben), Haw. (zusammengeschrieben; hier ist es selten, | die gewöhnliche Form ist va, s. dieses) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $. 45. 673 — neutr. Adject. — Haw. 1114 (vgl. ia, Tong. chia) — neutr. Subst. — Haw. 1111, 1114 (gewöhnlich ia, s. dies) | — bildet das Pass. — Tah. 125, 760, 761, Haw. 757 > des Verb. neutr. — Tah. 126, Haw. 1111, 1114 — passiver Subst. actionis und pass. Partic. oder Adj. — Tah. 833, 836, 1113, Haw. 833 (Tong. chia des Partic. Pass.) — Zeichen des Imper. und der 1. Pers. des auffordernden Modus — N. Seel. 262, 265 hiki — Haw. — fAusdruck für können — 4S1, 856 ahikii — bis zu — 1001 ho — Tong., Haw. dein — Tong. 679 (Haw. ko, Tah. zo; Mal. kau u.s. w. 640, 641) Elision von R0oo — Haw. — s. hoo Suffix — Haw. 1125 hoe — Tah. (29) (Etymol. s. 559, 590) te hoe — ein (Zahlwort) — 29; (Artikel) — 30, 504 (Tong. foi, foe) jemand — 30. Anm. 1. te hoepae — einige — 30. Anm. 1. hoi — Tah., Haw. (473) (Etym. 590) auch — Tah. 122, 940, Haw. 940 und — Haw. 1028 oder — Haw. 1032 leere Partikel — Tah. 1063 ra hoi nach dem Verbum — Tah. 122, 800 (im N. Seel. ist ra oki ein mülsiger Zusatz zum Verbum in allen Zeiten des Ind. und im Imper.) a-hoi — und — Haw. 1028 ala hoi — Haw. — s. ala no hoi — auch — Haw. 940 aber — Haw. 1033 hoo — Haw. Präfix der Verba act., caus., neut. 2. des Subst., Subst. acti, actionis, actoris 3. des Adj. 4. des Adv. — 1072, 1078 (es kann vor einem Vocal in Ro elidirt werden; es ist aus Aaa entstanden, welches noch bisweilen vorkommt, und ist das Tong. fekka, N. Seel. waka, Tah. haa oder faa; das Tag. maca und Mad. maha ist Verbal-Präfix) vor kahi, eins — 572 hope — Haw. — Ausdruck für hinten, hinter, nach (von der Zeit) — 438-440, 447, 449-458 (Tah. Rope) hui — Tah. — Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 65, 520 (Etymol. s. 589, 590) © — Tong., N. Seel., Tah., Haw. (432, 433) (in fast allen Präpos. Bed. steht das Wort nur vor Subst. appell., Ortsnamen und Adv., s. 966; über seine Etymol. und über die verwandten Formen der östlichen und westlichen Stammsprachen s. 958-965, 967-969) Histor. philol. Abhandl. 1832. Yyyy 674 Allgemeines Verzeichnifs (in allen drei Sprachen nur vor Subst. appell. und Ortsnamen)- (Tong. gi, N. Seel. auch ki; das Kaw. Verbal-Suffix ri 961; Kawi king, ni, ri, ring, Jav. hing; Mal. de Ruhe) als diese Präpos. vor örtliche Subst. gesetzt, bildet es Ortsadv. der Ruhe und Be- wegung und Präpositionen — N. Seel., Tah., Haw. — 970 (Tong. gi, N. Seel. auch ki; Mal. de, Kawi hing, ning, ri, ring, Jav. hing; Bug. ’ und ri Ruhe, Mad. ni und Tag. i Ruhe) wo diese Bildung eine Präpos. ist, hat das Hülfs-Subst. manchmal wieder i nach sich — Tah. und Haw. — 970 (N. Seel. ki) als diese Präpos. vor Ortsadv. (der Ruhe und Bewegung) — Tong. (in Einem B. 319), Tah. und Haw. — 970 (Tong. sonst gi; N.Seel. ki; Mal. de Ruhe; Jav. king, Tag. di, d) I — Tah. 76, 954, Haw. 984 (Kawi ri, Jav. Ring) m (der Gesellschaft) — Tah. 76, 985, viell. Haw. 955 (Haw. ia; Jav. Ring) en des Zeitpunkts — (Kawi ri, ring, Jav. hing, Bug. ri) der gegenwärtigen Zeit — Tah. 959, 990, Haw. 989, 990 der vergangnen Zeit — N. Seel. 959, 990, Tah. 959, 990, Haw. 959, 990 der zukünftigen Zeit — Tah. 959, 990, Haw. 989, 990 — der Zeitdauer — Tah. 996, Haw. 996 / wenn (der Bedingung) — Haw. 1047 (Tah. ia) R Zeichen des Dat. und Acc. — Tah. 76, 544, 545, Haw. 544, 545 (in beiden Sprachen vor Subst. appell., Ortsnamen und Pron. dem.) (Tong. gi Zeichen des Dat., N. Seel. ki Zeichen beider Casus; ebenso das Verbal-Suffix Mal. 7, Jav. und Kawi hi 961, Kawi hing, ni, ri, ring, Jav. hing; Bug. ri und Mad. nz Zeichen des Acc.) Zeichen des Acc. — N. Seel. 202 es scheint Zeichen des Nom. — Tah. 50, 539 1" zu (der Bestimmung) — Haw. 1002 (vor Subst. appell.; ia vor Pron. pers. E der Ruhe und Bewegung — N. Seel. 201, 970, Tah. 76, 970, Haw. 970 u.5.w.) (N.Seel. e, Tah. ei; Jav. king) auf dafs, damit — Haw. 1042 (N.Seel. kia, Tah. ia und ei) Präpos. des Term. aquo — Tah. 75, Haw. 1004 (Mal. deri, Kawi hing, ning, ri, ring, Jav. hing) Präpos. des Werkzeugs (vor Subst. appell.) — N. Seel. 200, 1010, Tah. 1010, Haw. 1010 (Tah. und Haw. gewöhnlicher e; Kawi dh£, selten dhi 964, ri, Jav. Ring) von (Lat. de), in Betreff, in Rücksicht auf — Haw. 1017 (auch ia; Tong. gi, N.Seel. ki) für (des Preises) — Haw. 1003 (auch ia) als (bei der Vergleichung) — Tah. 79, 565 (d. h. das blolse Adj. mit i nach sich bildet den Compar. mit als), Haw. 565 (Tong. gi als nach dem Compar., Tah. ei als, wie bei der Vergleichung; Mal. deri, Jav. hing) der Partikeln der Südsee-Sprachen. $.45. 675 Partikel vor dem Verbum — N.Seel., Tah., Haw. — 784-786, 964 (wahrscheinlich das passive Mal. de, Jav. dhi) (vgl. noch ai) _ _ beim Verbum fin. — Tah. ’ (Präs., Imperf., Perf. und Plusgpf.), i-nei (Präs.), i-na und i-ra (Perf.) S5-87, 791, Haw. i (Präs., Imperf. und Perf.) 790 _ _ beim Imper. — Haw. S10, 814 (er wird passiv genannt; Mal. de beim Imper.) — _ Zeichen des Partic. — Tah. 336, Haw. 836 Pron. 3. Pers. Sing. — Tong. (nach der Zeitpartikel na: na‘) 365 (eine kürzere Form des va, s. 680) Platz der Sache, der es als Suffix angehängt ist — N. Seel. 205 (der Punkt ist undeut- lich, und ein B. wird nicht gegeben) Suffix des Verb. act. — in allen vier Sprachen — 1116 (Mal., Bug., Mad. :, Jav. u. Kawi hi; vgl. noch Ri, ki, chi) unbekanntes Suffix in Einem Worte — Haw. 1116 ia — Tong., N.Seel., Tah. (53, ss), Haw. (432, 434) als Präpos. im N. Seel., Tah. und Haw. ist die Form von i abgeleitet und steht in fast allen Bed. nur vor Personennamen und Pron. pers., s. 966 Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — Tah. 970, Haw. 970 (in beiden Sprachen vor Personennamen u. Pron. pers.) (Tong. gia, N. Seel. kia; vgl. i in dieser Bed.) (der Gesellschaft) — Haw. 985 (vor Personennamen und Pron. pers.) (vgl. i). wenn (der Bedingung) — Tah. s2 (Haw. :) Zeichen des Dat. u. Acc. — Tah. $1, 544, 545, Haw. 544, 545 (in beiden Sprachen vor Personennamen und Pron. pers.) (Tong. gia Zeichen des Dat., N. Seel. ki« Zeichen beider Casus; vgl. ? in dieser Bed.) <2 für, zu (der Bestimmung) — Haw. 1002 (vor Personennamen u. Pron. pers.; vgl. i) auf dals, damit — Tah. 82, 92 (auch ei; N. Seel. kia, Haw. ’) bis dafs — Tah. $2 wird Zeichen des Conjunctivs genannt — Tah. 82, 807 Präpos. des Werkzeugs — N. Seel. (vor Personennamen) 1010, Tah. (vor Personen- namen und Pron. pers.) S4, 1010, viell. auch Haw. 1010 (vgl. z in dieser Bed.) von (Lat. de), in Betreff, in Rücksicht auf — Haw. 1017 (dasselbe bedeutet ;, daher wohl beide Formen in der gewöhnlichen Beschränkung gelten; Tong. gia) für (des Preises) — Haw. 1003 (auch ’) wann! — Tah. 991 Pron. 3. Pers. Sing. — Tong. 644, N. Seel. 646, Tah. 643, Haw. 644 (Mal. iya u.s. w., s. 645, 646, 658) Pron. dem. — Tong. (nur mit dem Casuszeichen ko) 636, 701, Tah. 685, Haw. 685, 086 es vertritt den bestimmten Artikel — Haw. 502 es drückt das Verbum sein aus — Tah. 846, Haw. 846 (ebenso Mal. zzu, Jav. Riku) zweites Glied in Pron. dem. — Haw. 689, 690,.694-696 (Tah. i, ve, vgl. 699) yyy2 676 Allgemeines V erzeichni/s Suffix — (oft in a abgekürzt, s. daher zugleich a) — abgeleiteter Adj. — Tong. 1111, 1112 (auch chia) — neutraler Verba und Subst. — Tong. (selten) 1111, 1112, Haw. 1111, 1114 (Tah. und selten Haw. hia; vgl. N. Seel. kia) — des Passivs der Verba — Haw. (es steht auch durch andre Wörter vom Verbum getrennt) 757-759, 761 (selten Aia, im Tah. immer hia) — passiver Subst. actionis und pass. Partic. und Adj. — Haw. 758, 833, 836 (Tah. hia; Tong. chia Partic. pass.) iho — Tah. (102, 869, 888), Haw. Richtungs-Partikel — 865, 869, 871, 877, 878, 882, 887, 3892 — Haw. 459, 869, Tah. (Etym. 892, 399) —_ nach dem Verbum — Tah. 876, 833, Haw. 866, 867, 876, 883 | _ _ in Folge seiner Bed. — Tah. 353, 889, Haw. 883-886 . | —_ —_ in der Bed. nieder, herab — Tah. 8389, Haw. ss1 (Tong. Rifo) _ nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — Tah. 1023, Haw. 1022 _ nach einem Adv. — Tah. 957, Haw. 955 iho nei — Tah. 907, Haw. 907 selbst — Tah. 102, 671, Haw. 463, 671 eigen — Tah. 102, 682, Haw. 463, 682 5 begleitet die 2. Classe der Pron. poss. — Tah. 684, Haw. 684 ina — N. Seel., Tah., Haw. (476, 901) (wahrsch. die Präpos. i und das Adv. des Orts und der Zeit na des Tong., N. Seel. und Tah.) viell. dort — Haw. 901 Präpos. der vergangnen Zeit — N.Seel. (i na) 959, 992, 'Tah. 989, 992, Haw. 989, 992 (auch na N. Seel., Tah.; Haw. auch ine) wenn (der Bedingung) — Haw. 1048 (Tong. na) ine — Haw. (Präpos. der vergangnen Zeit — 989, 992 (auch ina, s. dies u. dessen Ableit.) wenn (der Bedingung) — 1048 (gewöhnlicher ina) ino — Tah. — sehr (nach einem Adj.) — 110 (eig. schlecht, wie auch ino im Haw. und kino im N. Seel.) io — Tah., Haw. (435) zu (der Bewegung) (vor Personennamen und Pron. pers.) — Haw. 999 (wohl aus der Präpos. i und dem örtlichen o zusammengesetzt 912) vielleicht bei — Tah. 912, 984 Suffix Eines Verbums — Haw. 1127 ka — Tong., N. Seel. (156, 160), Haw. (392, 428) Artikel — Haw. 489, 492, 493 (vor gewissen Buchstaben; vor anderen steht die Form ke, 490; s. ke und daselbst die Wortvergl.) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.45. 677 vor Cardin. (aufser eins) — N. Seel. 157, 595, 601 (Haw. 598, 601) (Tah. u. Haw. @ vor allen Cardin.; es scheint das Mal. Präfix ka vor Zahlen 602) Zeichen der Ordin. — Haw. 617, 618 (vor gewissen Buchstaben; vor andren steht ke, s. da die übrigen Sprachen) vor nicht — N. Seel. — s. ore_(Tah. und Haw. a) Präpos. — Haw. 972-980 — des Gen. — Haw. 412-415, 540 (vgl. für diese Präpos. zunächst das Haw. ko und das N. Seel. u. Tah. za, zo, sodann die Präpos. a, o,na, no; Tag. sa 973, 976) vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und : — Haw. 785, 786 (N. Seel. und Tah. za; ebenso in den drei Sprachen @ und na) es bildet einen elliptischen Gen. — Haw. 416, 507, 542 (ebenso ko) es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — Haw. 674, 684 (N. Seel. za, wenn das Subst. im Sing. steht; Tah. za; vgl. die übrigen oben erwähnten Formen dieser Präpos.) wenn (der Bedingung) — Tong. 1046 (Haw. a) aber — Tong. 1057 (Haw. ak&) vor dem Verbum in allen Zeiten — N. Seel. 159, 801 —_ beim Imper. — N. Seel. (in allen drei Personen) 158, Sı0, 815 (Tah. a vor der 2. Person des Imper.) es soll werden ausdrücken — N. Seel. 159 vor dem Adj. — N. Seel. 157, 555 (wenn es ohne Subst. steht) leere Partikel im Anfange des Satzes — Haw. 1061 aia ka — Haw. — s. ala Stamm des einschl. wir — Haw. 629 (N. Seel. u. Tah. za, Tong. taw, das westliche a) Präfix des Verb. act. und neutr. — Haw. 1095 (Tah. ia) kai — N.Seel., Haw. vor ein Verbum gesetzt, bildet es ein Subst. actoris — N. Seel. 243-245, 1091 im Haw. vor zwei Wörtern, schwerlich Präfix — 1091 kana — Vorsatz der Zahlen von 30-90 — Haw. 609 (wahrsch. der numerische Vorsatz ka und das Pluralzeichen na) kau — Tong. (28s), N. Seel., Haw. (397) (Etym. 516) Zeichen des Plur., vor dem Subst. — Tong. 256, 513 (nach Mar. von lebenden Wesen, selten von Dingen; doch ist in der Grundbed. des Wortes kein Unterschied der Art begründet), Haw. 514 (nur in wenigen Spuren, zusammengeschrie- ben) (Tah. zau Zeichen des Plur.) k — N. Seel. 584, 585 20 — Tong. 287, 584 (bei Yamwurzeln und Fischen) ich — Tong. 289 (aus dem Casuszeichen ko und zu zusammengezogen) kaua — N.Seel. — Ausdruck für den verbietenden Imper. — 822 (auch aua, s. daselbst die andren Sprachen) 678 Allgemeines V erzeichnifs ke — N.Seel., Haw. (392) Artikel (vor gewissen Buchstaben; vor andren steht ka, 490) — Haw. 49, 492, 493 (N. Seel. und Tah. ze; Tong. re, nur in einzelnen Spuren ze; das westliche si 491) erstes Glied der Pron. dem. — Haw. 689, 690, 694, 698 (N. Seel. ze im Sing.; Tah. ze) Artikel vor dem Pron. int. ara — Haw. 725, 726 (N. Seel. und Tah. ze) vor eins — Haw. 571, 742 (N.Seel. ze, Tong. Re) Zeichen der Ordin. (vor gewissen Buchstaben; vor andren ka) — Haw. 617, 618 (N. Seel. und Tah. ze, Tong. Re) vor dem Verbum — beim Verbum fin. — ke-nei, ke-la Zeichen des Präs. — Haw. 752, 783, 796 (Tah. ze-nei Präs., te-ra Imperf., Tong. ze Fut., manchmal Präs.; N.Seel. ze vor dem Verbum dunkel; Mal. telah, Jav. und Kawi telas vor dem Verbum Zeichen des Perf. 796) _ im Imper. — Haw. (Ein B.) s10, s12 _ Zeichen des Inf. — Haw. 524, 828 (in einigen Fällen, sonst e) dals — Haw. 1037 wenn (der Bedingung) — Haw. 1045 nach dem Verbum — bei der Vergangenheit — N. Seel. 230, 232, 504 (vor dem Verbum kann dabei koa stehn) _ beim Fut. — N. Seel. 233, s04 (vgl. ake) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — N. Seel. 228, 970 (wohl mit ki verwandt; s. da- selbst die Sprachvergl.) ke, ein andrer — N.Seel. 227 (Tong. gehe, Tah. &, Haw.e; viell. das Jav. seje 751) a kei — N. Seel. — Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — 229, 971 (wohl von der Präpos. ke abgeleitet; das Tah. zei, ei, viell. das Haw. ai; vgl. 958 - 965, 967-969) ki — N.Seel., Haw. (über die N. Seel. Präpos., ihre Etym. und die ihr verwandten Formen der östlichen und westlichen Stammsprachen s. 958-965, 967-969; über den Unterschied der Form ki von kia s. 966) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — N. Seel. 196, 970 (vor Subst. appell. und Orts- namen, sonst kia) (auch i, ke; Tah. ti, i, Haw. ’, Tong. gi; i und gi dieser Sprachen in der angegebnen Beschränkung; der Kaw. Verbal-Ansatz Ai 961; b Kawi Ring, ni, ri, ring, Jav. hing; Mal. de Ruhe) als diese Präpos. vor örtliche Subst. gestellt, bildet es Adv. und Präpos. — N. Seel. 970 (auch ;, s. daselbst die Sprachvergl.) als diese Präpos. vor Adv. — N. Seel. 970 (Tong. gi, Tah. und Haw. ;; Mal. de Ruhe; Jav. hing, Tag. di,d) Zeichen des Dat. und Acc. — N. Seel. 196, 544, 545 (vor Subst. appell. und Ortsnamen, sonst kia) (i Zeichen des Acc., Tong. gi des Dat., Tah. und Haw. i des Dat. und Acc.; ebenso das Verbal-Suffix Mal. ’, Kaw. und Jav. ri 961; Kawi hing, ni, ri, ring, Jav. hing; Bug. ri und Mad. ni Zeichen des Acc.) von (Lat. de) — N. Seel. 196, 1017 (Tong. gi, Haw. :) wie — N. Seel. 196 der Partikeln der Südsee- Sprachen. S. 15. 679 Präfix Eines Verbums — Haw. 1092 Suffix Eines Verb. act. — Haw. 1118 (s. die Sprachvergl. bei 7) liia — N. Seel. (als Präpos. ist es von ki abgeleitet, s. 966; als solche schreibt es die Gramm. meist ki a) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung (vor Personennamen und Pron. pers.; sonst ki) — N. Seel. 197, 970 (Tong. gia vor Personennamen, Tah. und Haw. ie vor Personennamen und Pron. pers.) Zeichen des Dat. und Acc. (in der vorigen Beschränkung) — N. Seel. 197, 544, 545 (Tong. gia Dat., Tah. u. Haw. ia Dat. und Acc., wie vorhin) wenn (von der Zeit) — N. Seel. 108, 1049 in dieser Bed. von dals Zeichen des auffordernden Modus in den 1. und 3. Pers., vor [ dafs, damit — N.Seel. 195 (Tah. und Haw. ’a; Haw. auch ;) dem Verbum — N. Seel. 260, 261 Suffix Eines Verb., Subst. und Adj. — N. Seel. 1119 (vgl. ia und chia) ko — Tong. (297), N. Seel. (155), Haw. (417, 429) Zeichen des Nom. und Acc. — Tong. und N. Seel. 524-531 — (Bemerk. Bisher ist das vor dem Zahlwort Tong. u. N. Seel. ko und das ihm entsprechende Tah. und Haw. o als bestimmter Artikel oder Artikel der Persönlichkeit betrachtet worden. Ich verweise auf nr. 532-538, wo ich die Schwierigkeiten und Wider- sprüche, welche diese Theorie darbietet, auseinander- gesetzt und mich wegen der grofsen Veränderung, die ich mit dem Gegenstande vornehme, zu entschul- digen bemüht habe.) vor Eigennamen — Tong. 299, 300, N.Seel. 152 (Tah. und Haw. 0) vor Subst. appell. — Tong. 298, 300, N. Seel. 145, 150 (Haw. 0) vor dem Artikel: Tong. — vor he— s. koe N. Seel. ko te — 153, 493 (Tah. o ze, Haw. o ka, o ke) ko te vor dem Verbum — im Begriff sein — 153. Anm. 2., 805 vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn (die Parti- kel gehört hier zum Subst.) — Tong. 303 (dazu werden sowohl die Pron. poss. selbst, als die pers. gebraucht), N. Seel. 676 (Tah. und Haw. 0) vor den Pron. pers. — Tong. 301, N. Seel. 152 (Tah. u. Haw. 0) vor dem persönlichen Pron. int. — Tong. (kohkäi) 304, 738, N. Seel. (kowai, k’wai) 152. Anm. 1., 736 (Tah. und Haw. o vor wai) vor dem Pron. ia, wenn es demonstrativ gebraucht wird — Tong. (koia) 302, 686, 701 (Haw. öra) eins — N.Seel. 149, 571 (Tah. o) 650 Allgemeines Verzeichnifs vor nicht — N.Seel. 927 Präpos. — Haw. 972-980 — des Gen. — Haw. 412-415, 540 (es ist unmittelbar das N. Seel. und Tah. zo; zu- nächst verwandt damit ist das Haw. ka, N.Seel. und Tah. za, und gleichartig sind mit diesen die Formen a, o, na, no aller drei Sprachen; Tag. sa 973, 976) es bildet einen elliptischen Gen. — Haw. 416, 507, 542 (ebenso das Haw. ka, Tah. 20) es bildet, vor die Pron. pers. gesetzt, daraus die Pron. poss. — Haw. 674, 684 (ebenso sämmtliche oben beim Gen. genannte Formen der drei Sprachen; das N. Seel. to gilt nur für den Sing. des Subst.) Ortsadv. — N. Seel. 151, 154, 912-914 (Tah. und Haw. o; s. da über die Etym.) dein (selbstständiges Pron. poss.) — Haw. 678 (Tah. to, Tong. ro, Mal. kau 640, 641) koa — N.Seel. — Zeichen des Perf. — 231 (es steht vor dem Verbum, nach dem Verbum steht manchmal noch ke) (Tong. gua Zeichen des Präs., manchmal der Vergangenheit, Tah. va vor dem Verbum in allen drei Zeiten, Haw. ua im Präs., Imperf. und Perf.; es ist das Mal. Adv.juga oder jua, juga des Kawi, Jav. huga, s. näher 775-777) koe — Tong. (297, 305), Haw. Artikel vor Subst. appell. — Tong. 306, 307, 493 (nur im Nom. und Acc., und auch hier noch beschränkt) (es ist aus dem Casuszeichen ko und dem Artikel Re zu- sammengezogen, vgl. daher ko; dem Tong. koe entspricht in jeder Beziehung das N. Seel. ko ze, Tah.o ze, Haw.o ka, o ke) vor dem Pron. int. (koe-ha) — Tong. 309 (das Casuszeichen ko und viell. der Artikel, vgl. he) es liegt in den Pron. dem. — Tong. 659, 690, 701 (enthält das Casuszeichen ko; vor die im Tah. und Haw. im ersten Gliede die Artikelform enthaltenden Pron. dem. kann das Casuszeichen o treten) Präfix in Einem Adj. — Haw. 1093 kok00 — Haw. (403) (aus koo reduplicirt, s. dies) allgemeines persönliches Collectiv-Subst. (Leute, Personen) vor Card. und dem Pron. hia, wie viele? (mit ihnen zusammengeschrieben) — Haw. 607, 740 (Tong. toka, N.Seel. zoko, Tah. z00) den Card. präfigirt, bildet es die Classe -fältig — Haw. 620 (ebenso koo) k0o0o — Haw. (103) (s. bei kokoo die Vergleichung der andren Sprachen) den Card. präfigirt, bildet es die Classe -fältig — Haw. 620 (ebenso kokoo) kore — N.Seel. nicht — 927 (auch ore; Tah. ore, Haw. oZe; das Mal. korang u. s. w. 920, 921) N bildet privative Adj. — 923 (Tah. ore, Haw. ole, Mal. korang u. s. w.) la — Haw. (464, 465) (das N. Seel. und Tah. ra, vgl. dort die Etym.) als Adv. des fernen Orts Redetheilen nachgesetzt — Haw. 903 - 905 (N. Seel. u. Tah. ra) _ _ nach dem Subst. — Haw. 907 (Tah. ra) - nach dem Pron. pers. — Haw. 907 (Tah. ra) _ as nach dem Subst., wenn es ein Pron. dem. vor sich hat — Haw. 702 (Tah. ra) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.45. 681 als Adv. des fernen Orts nach Adv. — Haw. 919 _ — nach Pron. int. — Haw. 741 (N. Seel. ra) — _ nach Adv. int. — Haw. 910 _ _ gemischter Gebrauch — Haw. 907 (Tah. ra) es liegt im Pron. 3. Pers. Du. und Plur. — Haw. 665 (N. Seel. und Tah. ra, Tong. nau, vgl. noch 906) zweites Glied des Pron. dem. des fernen Orts — Haw. 689-692, 698 (N. Seel. u. Tah. r a) nach dem Verbum — Haw. 794-796: allein — Zeichen des Imperf. — Haw. 500 (Tah. ra Präs. u. Imperf., Mal. zaR Imperf., wahrsch. auch Präs.) mit einer Partikel vor dem Verbum — Haw. 500 (Tah. ra) laa — Haw. — und, mit — 1027 (viell. das Jav. /awan) so — 450 laila — Haw. (464) mit Präpositionen vor sich, meist mit ihnen zusammengeschrieben, bedeutet es dort 2. dann — Haw. 901 (deutlich von Za abgeleitet; es ist das N. Seel. und Tah. reira) alaila — dort — Haw. 901 fun — Haw. 901, 991 so des Nachsatzes — Haw. 1056 lalo — Tong., Haw. (N. Seel. und Tah. raro; das Mal. da/am u. s. w. 444) Ausdruck für unten (Tong. u. Haw.) und unter (sub) Haw. — 438-440, 444, 449-458 lewa — en folglich — 954 ohne Bed. — 954 lia — Haw. seltnes Suffix des Pass. am Verbum und passiver Subst. actionis, Partic. und Adj. — 757 (gewöhnlich ia, manchmal hia) Suffix des Verb. act. (in Einem B.) — 757 (vgl. Tong. chia) like — Haw. (477) (N. Seel. dite) e like me — nach, gemäls — Haw. 1020 wie — Adv. — Haw. 947 Conjunction — Haw. 1054 loa — Haw. sehr (dem Adj. nachgesetzt) — Haw. 408, 934 (Tah. roa; eig. lang, das Jav. dhawa H u. s. w.) in verstärkender Bed. (durchaus u.ä.) nach anderen Redetheilen — Haw. 408 loaa — Haw. — ein Ausdruck für haben — 62 loko — Haw. — Ausdruck für darin, in — 438-440, A41, A49-458 (Tong. /oto, N. Seel. und Tah. rozo) loto — Tong. — Ausdruck für unter, zwischen — 438-440, 441, 449-458 (N. Seel. u. Tah. rozo, Haw. 7oko) Histor. philol. Abhandl. 1832. Zzzz 682 Allgemeines Verzeichnifs luna — Haw. — Ausdruck für oben, über — 438-440, 443, 449-458 (Tong. Zunga, alunga, N.Seel. dunga; das Wort ist durch die Subst. Endung ana von ulu, Kopf, abgeleitet; v/w kommt aber nur in den verwandten Sprachen vor, $. 581,582) ma — Tong., N. Seel. (180, 187), Tah. (60, 61), Haw. (436) (Etym. s. 394-896) Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — Haw. 952 (Jav. maring und marang Präpos. der Bewegung, viell. auch der Ruhe 394, Mal. pada der Ruhe und Bewegung 894; das westliche Präfix ma 895) bei (der Nähe) — Haw. 934 (Jav. maring, marang [by], Bug. marı s94) ein Ausdruck für mit der Gesellschaft — Haw. 956 (auch me; Tong. mo; das westl. Präfix ma 895; Kawi mawa, mwang, mit, 894; Jav. marang 394; Jav. pada, para, zusammen, alle, 89/1) und — N.Seel. 182, 1025, Haw. 1025 (N. Seel. auch me, Haw. auch a me; 'Tong. no) und zwischen Zahlen — Tong. 333 (vor 1000 auch mo), N. Seel. 183, 1025, Tah. 57, Haw. (hier an kuma gefügt) 612 (Haw. auch me und a me) (ma scheint in keiner Sprache ganz einfach und zu sein; Kawi mawa, mwang, und, 894; Jav. pada, para, zu- sammen, alle, 894) e ma — und zwischen Zahlen — Tah. 57 nach einem Personennamen — und die mit) (vgl. Jav. pada, para, zusammen, ihm — Haw. 1031 alle 2. Zeichen des Plur., Jav. p«- ma ra nach dem Gen. eines Personennamens — da, Tag. para, gleich, 394, Kawi die mit ihm — N. Seel. 184, 1031 mawa, mwang, und, mit, 394) nach dem Subst., Zeichen des Plur. — N.Seel. 181, 521 (Jav. pada und para 594) Präpos. der Zeit — Haw. 995 (Mal. pada 394) für — Tong. 336, 337 (vor den Pron. poss. und vor Subst., die das Pron. poss. vor sich haben, drückt es den Dat. pers. bei dem durch mei, aru und angi ver- tretenen Verbum geben aus; vielleicht ist es hier vielmehr für als zu neh- men), N. Seel. 186, Tah. 58 (die nähere Bed. in diesen beiden Sprachen er- hellt nicht) (N. Seel. auch no) Präpos. des Term. a quo — Haw. 1006 (auch mai; Tah. mai, 'Tong. me) — des Werkzeugs — Haw. 1011 (auch me) wegen, um-willen — Haw. 1016 pe gemäls, zufolge — Haw. 1019 Präfix des Verbums, Adj. und Subst. in seltenen Beispielen — in allen vier Spra- chen 1070 (ma ist in den westlichen Sprachen ein regelmäfsiges Präfix des Verbums und Ad).) maa — Tah. (60, 61) — Ausdruck für den Artikel — 56, 505 mai — N.Seel. (207), Tah. (94, 95, 888), Haw. (mai‘) (460) (Etym. 892-896) Richtungs - Partikel — 65, 369, 871, 877, 878, 832, 887 — Haw. 459, 870, N. Seel., Tah. (Tong. mei; vgl. Mal. mart, Jav. mara 393, 894) _ nach dem Verbum — allgemein — 372-376, 333 — N. Seel. 208, | Tah. 95, Haw. 866, 867 der Partikeln der Südsee- Sprachen. $. 45. 653 Tah.-889, Haw. 871-876 (Tong. mei mit der bestimmten Beziehung auf die 1. Pers.) —- _ in Folge seiner Bed. — N.Seel. 333, Tah. 883, 889, Haw. 833 - 886 — - es drückt. das Pron. 1. Pers. im Dat. und Acc. aus — N. Seel. 207, 890, Tah. 839 (Tong. mei; über den westl. Stamm ma und mi des Pron. 1. Pers. s. 895) _ nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben — Tah. 98, 1023, Haw. 1022 _ nach Adv. — Haw. 955 _ nach muli — Haw. 550 Präpos. des Term. a quo — Tah. 98, 1007, Haw. 1007 (Haw. auch ma; Tong. me) ea (Adj.) — Tah. 99 In pada u. Tag. para, gleich, wie, E nach dem Verbum — relative (gegen atu, aku) — N.Seel. 390, : j ER . F a er beinahe — Haw. 942 (N. Seel. me ake, Kaw. u. Jav. In Begriff sein, nahe daran sein — Haw. meh) nicht beim Imper., vor dem Verbum — Haw. 521 (Tag. ma) mahka — Haw. — Verbalpräfix (in Einem B.) — 1076 (N. Seel. waka; s. dort die Sprach- vergl.) make — Haw. — s. 480 malia — Haw. — s. 150 mau — Tah., Haw. (396) Zeichen des Plur., vor dem Subst. — Tah. 59-61, 512, Haw. 512, 606 (vgl. Tong. mau und die Etymol. 593) me — Tong., N. Seel. (236), Haw. (437) (Etym. s. 894-896) bei (der Nähe) — Haw. 93 (Jav. maring, marang, Bug. mari 894; Jav. meh) mit (der Gesellschaft) — Haw. 957 (auch ma; Jav. marang 891; Jav. pada, para, zusammen, alle, 894; Kawi mawa, mwang, mit, 394; das westliche Präfix ma, me 895) . und (wohl nur mit) — N. Seel. 235, 1026 (auch ma; Haw. ma, Tong. mo) und zwischen Zahlen — Haw. 612 (ma in allen vier Sprachen; Tah. auch e ma) a me — und (wohl nur mit) — Haw. 612, 1026 Präpos. des Term. a quo — Tong. 331, 1007 (Tah. und Haw. mai, Haw. ma) — des Werkzeugs — Haw. 1012 (auch ma) wie — N. Seel. 235 (Adv. u. Conjunction), Haw. (Adv.) 946 (Tah. mai; Jav. pada und Tag. para, gleich, wie, Bug. pada, gleich, 894) me-me — wie-so — N. Seel. 235 (Jav.pada, para, zusammen, alle, Zeichen des Plur. 894; Kawi mawa, mwang, und, mit, 594) Zzızz?2 654 Allgemeines Verzeichnifs menei, meneia — so — Haw. 945 (vgl. penei, peneia bei pe) Zeichen des Dat. bei /Zike — Haw. 547 me ake — fast, beinahe — N. Seel. 234, 942 (in der Gramm. mea ke geschrie- fast sein — N. Seel. 234, 505 ben; das Haw. ma’, Kaw. und im Begriff sein — N.Seel. 234, 305) Jav. meh) Abkürzung von mea, Ding — N.Seel. 236, Haw. 437 mea — Tong., N. Seel., Tah., Haw. (404-407) (im N. Seel. und Haw. manchmal in me ab- gekürzt, s. me) es bedeutet in allen vier Sprachen eigentlich Sache, dann auch Person, und ist das Mal. dBarang u.s.w. — 747 vor ein Verbum gestellt, bildet es ein Subst. — Tong. und Haw. 506 vor einem Adj., wenn es substantivisch steht — Haw. 557, 553 (wohl ebenso in den übrigen drei Sprachen) es tritt an Pron. dem., wenn sie ohne Subst. stehn — Haw. 705 (wohl ebenso in den übrigen drei Sprachen) Ausdruck für das Pron. dem. — Haw. 705 (mit ka, na, ia vor sich) _ das Pron. rel. — Tong. (re mea) 714, Haw. (mit ka, na, ia vor sich) 714 _ mehrere gemischte Pron. — Tong., Tah. und Haw. 746 no ka mea — denn — Haw. 949 weil — Haw. 1053 no temea — weil — Tah. 1053 no, Pron. dem., mea — deswegen — Haw. 950 mei — Tong. (339) Richtungs-Partikel — Tong. 365, 869, 871, 887 (N. Seel., Tah. u. Haw. mai; Mal. mar:, Jav. ara s. 892-896) _ nach dem Verbum, als Hindeutung auf das mit der Präposition gi nach- folgende Pron. 1. Pers. als Rectum — Tong. 341, 891 (mai N. Seel., Tah. u. Haw., ohne die Beschränkung auf eine bestimmte Person) _ _ drückt das vom Verbum abhängige Pron. 1. Pers. aus — Tong. 342, 591 (N. Seel. und Tah. mai; über den westlichen Stamm ma und mi des Pron. 1. Pers. s. 895) es drückt geben aus, wenn das Pron. 1. Pers. als Dativ folgt — Tong. 340, 591 (Jav. maring und paring, geben, 394) es drückt ein Verbum und das davon abhängige Pron. 1. Pers. zugleich aus — Tong. 591 mia — N.Seel. — Zeichen des Imper., nach dem Verbum — 263, 265 (vgl. nie) mo — Tong., N. Seel. (226) (Eiym. s. 59/4 - 896) mit (der Gesellschaft) — Tong. 332 (Haw. ma und me; Jav. marang 894; Jav. pada, para, zusammen, alle, 894; Kawi mawa, mwang, mit, 894; das westliche Präfix ma, me 95) und (ganz allgemein, doch zwischen Zahlen nur vor 1000) — Tong. 333, 334, 1025 (vor der Partikeln der Südsee- Sprachen. 8.45. 685 anderen Zahlen ma; N.Seel. na und ne, Haw. ma und a me; zwischen Zahlen N.Seel., Tah. und Haw. ma; Haw. auch me, a me; Tah. auch e ma; Jav. pada, para, zusammen, alle, Zeichen des Plur. s94; Kawi mawa, mwang, und, $94) auch (es steht in der Mitte des Satzes) — Tong. 333 für (der Bestimmung, des Nutzens) — N. Seel. 226 (vgl. ma) es drückt als Präpos. für den Imperativ von geben (d.h. gieb mir) und nehmen (d.h. nimm du) aus, indem es die hier bezeichneten Pron. zu sich nimmt — N. Seel. 226. Anm. 2., 559, S60 ihr (Pron. 2. Pers. Plur.) — Tong. 335, 640, 641 (Mal. mu u. s. w.) Präfix in zwei Wörtern — Tong. 1071 (scheint nur eine Lautveränderung für ma) mua — Tong., N. Seel., Tah., Haw. (viell. das Mal. mu2a, s. näher 614, 615) der erste — Tong. (auch zomua) 614, 616, N. Seel. 616, Haw. 614, 616 (Jav. mu/a - mula, Bug. pamulang, Tag. mona, pasimula) nn — der erste — Tah. 61, 616 Ausdruck für vorn (Tong.), vor (Tah. und Haw.), zuvor (N. Seel. 206, Haw.) — 438-440, 445, 449-458 mudi — N.Seel. — Ausdruck für nachher — 206, 438-440, 446, 449-458 (Tong. muli und mui, Tah. muri, Haw. nuli; Mal. durit, Jav. wuri u.s. w., s. näher 559, 590) mui — Tong. — Ausdruck für after — 438-440, 446, 419-458 (auch muli; N. Seel. mudi, Tah. »nuri, Haw. muli; Mal. vüriz, Jav. wuri u.s. w., s. näher 589, 590) m uli — Tong., Haw. — Ausdruck für dekind (Tong.), nachher, hinter (Haw.) — {3s- 440, 446, 449-458 (Tong. auch mui; N. Seel. mudi, Tah. muri; Mal. Büriz, Jav. wuri u. Ss. w., s. näher 589, 590) muri — Tah. — Ausdruck für rückwärts, hinter — 438-440, 446, 449-458 (Tong. mul und mui, N. Seel. mnudi, Haw. muli; Mal.duritz, Jav. wuri u.s. w., s. näher 559, 590) na — Tong., N. Seel. (155, 195), Tah. (53-55, 70), Haw. (430, 901) Zeichen des Plur., vor Subst. — Tah. 46, 511, Haw. 395, 511, 606 (N. Seel. nga) { _ vor Zahlwörtern — Haw. 604 (Tong. und N. Seel. nga; vgl. ana) Präpos. — 972-980 — N. Seel., Tah., Haw. von (des Herkommens von etwas) — Haw. 419, 1005 (auch no; Tah. und N. Seel. 0) Präpos. des Gen. — N. Seel. 183, 541, Tah. 67, 541, Haw. 412-415, 540 (vgl. zunächst no, dann a, o, ta, to, ka, ko; Tag. nang 973, 974) vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und — N. Seel. 735, 756, Tah. 785, 786, Haw. 785, 756 (ebenso a, ta, ka) es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die possess. — N.Seel. 155, 189, 676, Tah. 677, 684, Haw. 674, 684 (vgl. die oben beim Gen. genannten Präpos.) an (der Richtung, in Briefen) — Haw. 420, 1000 (vgl. Tah. nahea 911) Zeichen des Dat. der Person bei geben — Tah. 546, Haw. 420, 546 (Tah. auch no; Tag. sa Zeichen des Dat. und Acc. 973, 976) für (ohne nähere Bestimmung) — Tah. 71 (vgl. no) von (Lat. de) — Tah. 69 Präpos. der Art und Weise — Tah. (in nahea) 911 686 Allgemeines Verzeichnifs den Anwendungen:) als Adv. des zweiten Orts Redetheilen nachgesetzt — N. Seel. u. Tah. 903-905 (wohl urspr. eins mit dem N. Seel. und Tah. ra, Haw. a; das westliche na, Zah, la, ra, viell. manchmal nya des Mal. und Kawi 906) _ nach dem Subst. — Tah. 52, 907 —_ nach dem Pron. dem. — 'Tah. 702 E— nach dem ein Pron. dem. vor sich habenden Subst. — Tah.702 n nach Adv. — N. Seel. 907, 912, Tah. 912, 919 Er es Glied des Pron. dem, des fernen Orts — Tong. 689-691, 701; des zweiten Orts — N. Seel 689 - 691, 693, Tah. 689 - 691, 699 des Adv. des fernen Orts — Tong. 902 es vertritt das Pron. 3. Pers. Sing. nach einigen Präpos. — Tong. (in ana, sein) 659, N. Seel. 659, Tah. 659, Haw. 659 (das Ortsadv. na, oder das Mal. und Kaw. nya, Tag. niya; vgl. noch 906) Präpos. der vergangnen Zeit — N. Seel. 193, 939, 992, Tah. 989, 992 (auch ina; Haw. ina, ne) vor dem Verbum, Zeichen der Vergangenheit — Tong. 356-358, 364, 365, 794-796 (Kawi und Tag. na, Mal. Zah) nach dem Verbum fin. — N. Seel. und Tah. 794-796: = allein — N. Seel. (Imperf.) 194, 799 (Tag. na Zeichen des Prät.) —_ mit Partikeln vor dem Verbum — Tah. 799 nach dem Verbum im Imper., wenn dasselbe a vor sich hat — Tah. 510, sı7 (Tag. na, Jav. und Kawi hana, henna; vgl. ra) wenn (der Bedingung) — Tong. 366 (Haw. ina) dals — Tong. 366 (Tag. na) siehe! — N.Seel. 191, Tah. 51 (Kawi na) zuerst — Tah. 50, 919 Präfix — Haw. 1098 Abkürzung der Subst. Endung ana — Haw. — s. ana nae — Haw. — faber, doch — 1034 ae — 1034 ne — Tong., N. Seel. (241), Haw. Pron. 3. Pers. Sing. — Tong. (nur in zenne, mit der Zeitpartikel ze, und im poss. enne, sein) 368, 660 (Jav. ni u. s. w. 680) Zeichen der Vergangenheit — Tong. (nur in neü, ich, vor dem Verbum) 365 (sonst na) a der vergangnen Zeit — Haw. 959, 992 (auch ine; N. Seel. und Tah. na) bildet, am Ende des Satzes stehend, eine Frage, zum Ausdrucke von lals uns — N. Seel. 242, 808 bedeutungsloser Ansatz am Ende von Wörtern — Tong. 367 nei — Tong., N. Seel. (213), Tah., Haw. (464, 465) (ni und ri der westlichen Sprachen, vgl. noch Mal. und Jav. Zagi 906) E da, dort — Tong.; da (am zweiten Orte) — N. Seel. und Tah. (in den nachfolgen- der Partikeln der Südsee- Sprachen. $. 45. 687 hier — Haw. (nur mit Präpos. vor sich) 901 (Tong. keni; wegen des N. Seel. und Tah. nei s. 902) jetzt — Haw. (mit Präpos. vor sich) 901 vielleicht — Tong. 902 anei — Tong. — s. bes. aninei — vor kurzem, eben jetzt — Tong. 902 zweites Glied des Pron. dieser — N. Seel. 659-691, 693 (Tong. und Mal. ni) als Adv. des nahen Orts Redetheilen nachgesetzt — N. Seel. 903-905, Tah. 903 - 905, Haw. 903-905: _ _ nach dem Subst. — N. Seel. 214, 907, Tah. 907, Haw. 907 (Tong. einmal ni) _ _ nach Pron. pers. — N. Seel. 907, Tah. 907, Haw. 907 (Mal. ini) _ —_ nach dem Pron. dem. — Tah. 702, 907 \ — _ nach dem Subst., wenn es ein Pron. dem. vor sich hat — Tah. 702, Haw. 702 _ — nach Adv. — N.Seel. 907, 912, Tah. 907, 912, Haw. 907, 912, 919 —_ — nach Richtungs-Partikeln — Tah. 957, Haw. 955 nach dem Verbum, wenn ihm Partikeln vorhergehn — Tah. 794, 795, 797, 798, Haw. 794, 795, 797, 798 (vgl. Mal. Zagi Zeichen des Präs. und \ Fut., Jav. /agi des Präs.) neia — dieser — Haw. 697 anei — Tah., Haw. — s. bes. ra nei — vielleicht — N. Seel. 251 \ Zeichen der Frage — N. Seel. 251, 564 (Tah. und Haw. anei) nga — Tong., N. Seel. (176) Zeichen des Plur., vor dem Subst. — N. Seel. 173, 511 (Tah. u. Haw. na; vgl. N. Seel. anga) 2 vor Card. — Tong. 281-281, 604 (Haw. na) nga — vor zehn — N.Seel. 605 (Tong. ongo, Haw. ana) Abkürzung der Subst. Endung anga — Tong. und N. Seel. — s. anga ni — Tong. (die Etym. s. bei nei) zweites Glied des Pron. dieser — 6859-691, 701 (N. Seel. ner, Mal. ni) —_ des Adv. hier — 902 (Haw. nei) als Adv. der nahen Zeit einem Subst. nachgestellt — 907 (903 - 905) (N. Seel., Tah. und Haw. nei) nia — N.Seel. — Zeichen des Imper., nach dem Verbum — 264, 265 (vgl. mia) Tah. — Ausdruck für oben — 438 - 440, 4143 niki — N.Seel. — im Plur. Eines Subst. — 177, 178, 523 (es bedeutet klein, und ist kein Zeichen des Plur., 521523) 688 Allgemeines V erzeichnifs no — N.Seel. (185), Tah. (70), Haw. (422, 431) Präpos. — 972-950 — des Term. a quo — N.Seel. 1005, Tah. 1005, Haw. 419, 1005 (Haw. auch na) — des Gen. — N.Seel. 138, 541, Tah. 67, 541, Haw. 412-415, 418, 421, 540, 853 (vgl. zunächst na, dann a, o, ta, to, ka, ko; Tag.nang 973, 974) es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die poss. — N. Seel. 188, 676, Tah. 677, 684, Haw. 674, 684 (vgl. dieselben Präpos.) Präpos. der Ursach (wegen, vor, um-willen) — Tah. 1014, Haw. 1014 (Tah. auch 20) für (der Bestimmung, des Nutzens) — Tah. 71, Haw. 1002 (vgl. Tah. na; Tag. sa 973, 976) es drückt den Dat. pers. bei geben aus — Tah. 546 (auch na; Haw. na; Tag. sa Zeichen des Dat. und Acc. 973, 976) für (vom Preise) — Haw. (manchmal) 1003 von (Lat. de) — Tah. 69, Haw. 1018 (Tah. auch na) leere Partikel — Haw. 1062 ‚Fo — Haw. 1033 nui — Haw. — sehr — 409, 935 (N. Seel. nur, Mal. ledih, Jav. Zewih oder Zuwin u.s.w. s. 935) 0 — N.Seel. (188, 190), Tah. (37), Haw. (427) Zeichen des Nom. und Acc. — Tah. und Haw. 411, 524-531 (bisher für einen Artikel gehalten, s. meine Bemerk. zu ko in diesem Verz.) —_ _ vor Eigennamen — Tah. 32, 531, Haw. 531 (Tong. und N. Seel. ko) _ = vor Subst. appell. — Haw. 499 (Tong. und N. Seel. ko) E = vor dem Artikel — Tah. 38, 493, Haw. 493 (Tong. und N. Seel. ko) - _ vor den Pron. poss., wenn sie vor dem Subst. stehn (es gehört zum Subst.) — Tah. 677, 654, Haw. 674, 678, 634 (Tong. und N. Seel. ko) - _ vor den Pron. pers. — Tah. 31, 669, Haw. 669 (Tong. und N. Seel. ko) — -_ vor dem persönlichen Pron. int. (vai) — Tah. 737, Haw. 735 (Tong. ko vor hai, N.Seel. ko vor wai) _ —_ vor dem Pron. dem. — Tah. 33, 703, Haw. 656, 687, 695, 703 (Tong. ko/a) vor dem Zahlwort eins — Tah. 36, 571 (N. Seel. ko) Präpos. — N.Seel., Tah. und Haw. — 972-950 Präpos. des Gen. — N. Seel. 185, 541, Tah. 67, 541, Haw. 412-415, 540 (vgl. zunächst a, dann ka, ko, ta, to, na, no; Tag. sa 973, 976) es bildet, vor die Pron. pers. gesetzt, daraus die Pron. poss. — N. Seel. 189, 676 (nur wenn das Subst. im Plur. steht), Tah. 677, 684, Haw. 674, 684 (vgl. die genannten Präpos.) Örtspräpos. der Ruhe — Haw. 424, 983 (Mal., Jav., Kaw., Tag. sa 973, 976, Mad. a [Ruhe und Bewegung]; Tag. ang Ruhe 973, 974) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.45. 689 Ausdruck für das Ortsadv. — Tah. 35, 912, 913, Haw. 912, 913 (N.Seel. ko; viell. der westliche Stamm mit dunklem Vocal für das Ortsverhältnils 914) Zeichen des Imper., vor dem Verbum — N. Seel. (in Einem B.) sı0, 816, Haw. (selten) S10, 816 damit nicht — Tah. 1043, Haw. 1043 h (nach fürchten) — Haw. 1043 Präfix Eines Verbums — Haw. 1090 Suffix Eines Verb. act. — Haw. 1124 (vgl. das Suffix «) obito — Tong. (390) (vielleicht von fizu, 7, abgeleitet) recht sehr — Tong. 388 f bildet den Superl., nach dem Adj. stehend — Tong. 359 oi — Tah., Haw. (410) es wird eine Conjunction genannt — Tah. 122 damit nicht — Tah. 122 (auch o; Haw. o) als Verbum übertreffen drückt es besser, grölser aus — Haw. 563 während (Conjunction) — Haw. 1051 oki — N.Seel. (253) (es ist das Tah. und Haw. Roi) dunkel — N. Seel. 253 pe oki — vielleicht, eine Art der Andeutung des Conjunctivs, vor oder nach dem Verbum, immer vor dem Subjecte (pe bedeutet schon für sich vielleicht, und oki hat daher scheinbar keine Kraft; der Ausdruck gilt in allen Zeiten, das Verbum führt seine gewöhnlichen Partikeln bei sich) — N. Seel. 254 Zeichen der Frage — N. Seel. 255 (Tag. daga) ra oki — 1) ein mülsiger Zusatz zum Verbum im Indicativ aller Zeiten (es steht vor oder nach dem Verbum, aber vor dem Subjecte; das Verbum führt dabei seine gewöhnlichen Partikeln bei sich) — N. Seel. 255 (vgl. Tah. ra Roi) 2) derselbe Zusatz, nach dem Verbum, im Imper. (der Modus selbst wird durch seine Partikeln angedeutet) — N. Seel. 256 3) nach einem Subst. und sonst — N. Seel. 257 ole — Haw. (471) nicht — Haw. 922 (N. Seel. kore und ore, Tah. ore; das Mal. korang u.s. w. 920, 921) es bildet ein privatives Adj. oder Subst. — Haw. 923 (Tah. ore, N. Seel. kore, Mal. ko- rang u.S. w.) aole — (nicht, und nicht — Haw. 924 (auch aoke; N. Seel. ka ore, Tah. aore) ohne zu mit dem Inf. — Haw. 532, 924 es bildet ein privatives Adj. oder Subst. — Haw. 924 ongo — Tong. — vor fulu, 10 — 285 (wahrsch. ein numerischer Vorsatz mit dem Plu- ralzeichen nga 605; es ist das N. Seel. ka nga, Haw. ana vor 10) ore — N.Seel., Tah. (129, 130) nicht — N.Seel. 927, Tah. 129, 928 (N.Seel. auch kore; Haw. oZe; das Mal. körang u. 5. w.) es bildet ein privatives Adj. — Tah. 923 (Haw. oZe, N. Seel. kore, Mal. korang u.s. w.) Histor. philol. Abhandl. 1332. Aaaaa 690 Allgemeines V erzeichnifs kaore — nicht — N. Seel. 157, 927 aore — nicht — Tah. 41, 129, 924 (Haw. aole) eore — nicht — Tah. 129, 928 oti — N.Seel. — Zeichen der Frage — 258 ou — Haw. — Zeichen des Imper., vor dem Verbum — 810, 316 (selten; eigentlich 0; u soll nur ein Wohllautszusatz sein) oua — Tong. — Ausdruck für den verbietenden Imper. — 822 (N.Seel. kaua, aua, Tah. auaa; vgl. Kawi haywa, Tong. kouag) owo — Haw. — viell. Sufix — 1126 pa — Tong., N. Seel., Haw. i Präfix des Verbums, Adj., Subst. — Haw. (in vereinzelten B.) 1079, 1081 (pa in den west- lichen Sprachen Subst. Präfix, im Mad. fa; pa im Kawi und Bugis auch Präfix des Adj. und Subst. — Tong. (in zwei Wörtern) 1082 — in Einem Subst. — N. Seel. 1083 Präfix, welches aus Zahlwörtern (wozu auch kia, wie viele? gehört) Distrib., Multipli- cativa und Verba verschiedener Bed. bildet — Haw. 620, 621, 1080 (es ist hier wahrscheinlich ursprünglich ein selbstständiges Subst., s. näher 1050) pae — Tah., Haw. (399) fünf — Tah. 574 Zeichen des Plur., vor dem Subst. — Haw. (selten) 518 te hoe pae — einige — Tah. 744 paha — Tah., Haw. (479) vielleicht — Tah. 943, Haw. 613, 807, 943 (N. Seel. pe, pea, Tong. abe; Jav. baya, | Verbalpräfix; vgl. Tong. fe) Tag. Zaga) ungefähr, etwa — Haw. 613 (Mal. agak) zwar — Haw. 943 paha-aole paha — ob- oder nicht (utrum - nec ne) — Haw. 1055 papa — Haw. — Präfix, welches aus Zahlwörtern Distrib. und Multiplicativa bildet — 620, 621, 1080 (ebenso pa; es ist wahrsch. ursprünglich ein eignes Subst., s. näher 1080) pau — Haw. (401) (die Vergleichung der andren Sprachen s. 593) apau — |1. ganz — Haw. 559 I alle — Haw. 749 pe — N.Seel. (237), Tah., Haw. (478) (vgl. Tong. de) vielleicht — N. Seel. 239 (auch pea; Tah. und Haw. paha, Tong. abe; Jav. baya, Tag. Baga; vgl. noch unten Tah. peneiae) als vielleicht, nach dem Verbum, eine Art Ausdruck für den Conjunctiv — N. Seel. 239 pe oki — N.Seel. — s. oki gleich, wie — N.Seel. 238, 945 F o — Haw. 945 (Tong. behe; vgl. Mal. dage:i) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $.45. 691 p&öia — so — Haw. 915 (enthält wohl das Pron. ia; vgl. formell Tong. ea) penei, pena, pera — so — N.Seel. 945 | (Mal. dagrzni; vgl. Haw. menei, meneia penei, peneia, pela— so — Haw. 945 bei me) peneiae — wahrscheinlich, vielleicht — Tah. 945 (vgl. oben N. Seel. pe, viel- leicht) pehea — wie? — N.Seel. 945, 945, Haw. 945, 948 (Tong. fefe) warum? — Haw. 945, 951 pea — N.Seel. — vielleicht — 240 (237) (auch pe; Tah. und Haw. pahu, Tong. abe, Jav. baya, Tag. baga) po — Haw. — Präfix — 1086 poe — Haw. Zeichen des Plur., vor dem Subst. — Haw. 398, 517 (Tah. pue; weitere etymologische Betrachtungen s. 559, 590) ka poe — (Pron. dem. des Plur. — Haw. 704 alle — Haw. 750 pono — Haw. — ein Ausdruck für müssen — 363 (die Vergleichung der andren Spra- chen s. 863) a 3 Re a — 672 ponotı aw selbst 6 (Etym. s. 672) eigen — 683 pu — Haw. — Präfix in Einem Worte — 1087 pue — Tah. — Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 65, 517, 606 (Haw. poe; weitere ety- mologische Betrachtungen s. 559, 590) puni — Haw. a puni — ganz — Haw. 402, 559, 560 puu — Haw. — Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 400, 519 ra — N.Seel. (247, 249, 252), Tah. (119, 120) (Haw. 7a; wohl ursprünglich eins mit na; das westliche Zah, Za, ra, na, viell. manchmal nya des Mal. und Kawi 906) als Adv. des dritten Orts (dort) Redetheilen nachgesetzt — N. Seel. 903-905, Tah. 903-905 (Haw. a): _ _ — nach dem Subst. — Tah. 907 (Haw. /a) - E — nach dem Pron. pers. — Tah. 907 (Haw. 7a) _ _ — nach dem Subst., wenn es ein Pron. dem. vor sich hat — Tah. 702 (Haw. /o) — _ — nach dem Pron. int. — N. Seel. 741 (Haw. /a) —_ _ — nach einem Adv. — N. Seel. 907 —_ = — nach Richtungs-Partikeln — Tah. 957 — _ — gemischter Gebrauch — Tah. 907 (Haw. 7a) es liegt im Pron. 3. Pers. Du. und Plur. — N. Seel. 665, Tah. 665 (Haw. a, Tong. nau; vgl. noch 906) zweites Glied des Pron. dem. des dritten Orts (jener) — N.Seel. 689-693, Tah. 689 - 692, 699, 700 (Haw. 7a) Aaaaad 6923 Allgemeines Verzeichnifs nach dem Verbum fin. — Tah. 794-796: Be = allein — Tah. (Präs. und Imperf.) s00 (Haw. 2a Imperf.; Mal. lah Imperf., wahrsch. auch Präs.) _ u mit einer Partikel vor dem Verbum — Tah. 730, 300 (Haw. 2a) nach dem Verbum im Imper. — N. Seel. 248, 817 (vor dem Verbum steht noch eine Partikel) (vgl. noch na und oki; Mal. Zah) in Begrülsungsformeln — N. Seel. 250 (es scheint hier eine Abkürzung aus ora, Ge- sundheit) ra oki — N.Seel. — s. oki ra hoi — Tah. — s. hoi ranei — N.Seel. — s. nei »aa — Tah. — Ansatz abgeleiteter Subst. — 123, 121, 1099, 1102 (eine Verstimmlung aus rana, einer volleren Form für das Haw. ana; im Tah. erscheint ana, na und @ in wenigen B.; s. a und die übrigen Sprachen bei anga) raro — Ausdruck für unten, nieder (N.Seel. und Tah.), unter (su3) (N. Seel.) — 433 - 440, 444, 449-458 (Tong. und Haw. /alo; das Mal. da/am u. s. w., s. 444) reira — N.Seel. (901), Tah. (901) (deutlich von ra abgeleitet) dort — N.Seel. 902 (auch dorthin), Tah. 902 (wohl nur mit Präpos., wie das Haw. laila) Um — Tah. 902 (Haw. /ai7a mit Präpos.) roa — Tah. — sehr, nach dem Adj. — 108, 934 (Haw. ?oa; eigentlich lang, das Jav. dhawa u.Ss.w.) rot0o — N.Seel., Tah. — Ausdruck für darin, in — 438-441, 449-458 (Tong. loto, Haw. loko) ta — Tong., N. Seel. (155), Tah. (70) Präpos. des Gen. — N. Seel. 185, 5/41 (972-980) (nur bei Eigennamen), Tah. 67, 541 (972- 980) (Haw. ka; vgl. hiernach zo, ko, a, o, na, no; Tag. sa 973, 976) vor dem vorangestellten Subjecte bei den Verbal-Partikeln e und ? — N. Seel. 785, 756, Tah. 785, 786 (Haw. ka; ebenso in den drei Sprachen a, na) es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — N. Seel. 183, 189, 676 (nur wenn das Subst. im Sing. steht), Tah. 677, 684 (vgl. die oben genannten Präpos.) Stamm des einschl. wir — N. Seel. u. Tah. 629 (Haw. ka, Tong. zau, das westliche ia) Präfix, soll aus dem Nomen ein Verbum bilden — Tah. 127, 1094 (Haw. ka Präfix der Verba act. und neut.) Präfix des Verb. caus. — Tah. 72, 127, 1094; viell. auch Tong. (in Einem B.) 1096 tanga — N.Seel. — Ansatz abgeleiteter Subst. — 175, 1099, 1101 (ebenso anga, für welches es wahrsch. nur eine vollere Form ist; s. bei anga die Verglei- chung der andren Sprachen) tau — Tah. — Zeichen des Plur., vor dem Subst. — 62-64, 513 (Tong. kau; das Haw. kau hat in einzelnen B. Collectivbed.; die Etymol. s. 516) der Partikeln der Südsee- Sprachen. $. 45. 693 te — Tong. (378), N. Seel. (147), Tah. Artikel — Tong. (in einigen Spuren, und, wie es scheint, nur im Sing.) 377, 489, 492, 493, N. Seel. 144, 489, 492, 493, Tah. 23, 459, 492, 493 (das Haw. ke, nach Lautgesetzen mit ka abwechselnd; Tong. sonst he; das westliche si 491) Artikel vor dem Pron. int. ara — N. Seel. 730, Tah. 24, 731 (Haw. ke; Mal., Jav. und Kawi si vor apa) vor dem Zahlworte eins — N. Seel. 145, 571, 742 (Haw. ke, Tong. he) Ivo Zahlclassen — Tong. 603, N. Seel. 603 Zeichen der Ordin. — N. Seel. 145, 618, Tah. 25, 618 (Haw. ke und ka, Tong. he) erstes Glied der Pron. dem. — N.Seel. (nur im Sing.) 159, 689, 690, 693, Tah. 27, 689, 690, 694 (Haw. ke, Tong. koe) Ausdruck für das Pron. rel. — Tah. 714 beinahe, im Begriff — Tong. 373, 942 ze-nei Zeichen des Präs., ze-ra des Imperf. beim Verbum — Tah. 26, 732, 783, 796 (Haw. ke-nei und ke-/a Präs.; Mal. zelah, Jav. und Kawi zelas vor dem Verbum Zeichen des Perf. 796) Er des Fut., manchmal auch des Präs., vor dem Verbum — Tong. 356 - 358, 369 - 373, 783 Zeichen des Fut. bei ausgelalsnem Verbum sein — Tong. 42, 544 vor dem Verbum, dunkel — N. Seel. 146 ie drückt können, vor einem Verbum, aus — Tong. 375 es drückt should, would vor einem Verbum aus — Tong. 374 ich — Tong. (nur nach der Zeitpart. gua) 376 (viell. das 2a westlicher Sprachen, s. 629) tei — Tah. nr dem. — Tah. 27, 689, 690, 694 (vgl. wegen der Etym. te) Ausdruck für das Pron. rel. — Tah. 714 Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — Tah. 59, 971 (es ist das N. Seel. kei und wahrsch. eine vollere Form für ei; über seine Etymol. s. 958-965, 967 - 969) fi — Tah. — Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — 59, 971 (es ist das N. Seel. ki, Tong. gi, Tah. und Haw. ’; über seine Etymol. und über die verwandten öst- lichen und westlichen Formen s. 958 - 965, 967 - 969) tia — N.Seel. — Zeichen des Imper. in den 2. Personen, nach dem Verbum stehend — 260, 265 to — Tong., N. Seel. (155, 190), Tah. (70) Präpos. — N. Seel. und Tah. — 972-950 Präpos. des Gen. — N. Seel. 185, 541 (nur vor Eigennamen), Tah. 67, 541 (Haw. ko; vgl. ferner ta, ka, und a, o, na, no; Tag. sa 973, 976) es bildet einen elliptischen Gen. — Tah. 542 (Haw. ko und ka) es bildet, vorgesetzt, aus den Pron. pers. die Pron. poss. — N.Seel. 158, 139, 676 (nur wenn das Subst. im Sing. steht), Tah. 677, 684 (vgl. die vorhin genannten Präpos.) wegen, um-willen — Tah. 1015 (auch no; Haw. no) 694 Allgemeines Verzeichnifs unbekannter Bed., im Anfang Eines Wortes — Tong. 1097 dein (selbstständiges Pron. poss.) — Tah. 678 (Haw. ko, Tong. ho; Mal. kau u. s. w. 640, 641) toa — Tah. — (auch — 941 fen — 1027 atoa — auch — 941 toka — Tong. (292, 295) — allgemeines Subst. in der Bed. Person, Personen vor Zahl- wörtern (auch der Eins) und den Wörtern viele, wenige (das specielle Subst. kann auch fehlen) — 293, 294, 607 (N.Seel. toko, Tah. too; das Haw. koo hat einen andren Gebrauch, aber das reduplicirte kokoo densel- ben; in diesen 3 Sprachen scheint es nur als Plur. vorzukommen) toko — N.Seel. — allgemeines Plural-Subst. in der Bed. Personen, Leute vor Zahl- wörtern und vor hia, wie viele? — 179, 607 (Tong. toka, welches aber auch als Sing. vor eins steht, Tah. 700, Haw. kokoo, s. näher unter zoka) too — Tah. — allgemeines Plural- Subst. in der Bed. Personen, Leute vor Zahlwörtern und den numeralen Pron. hia, wie viele? und fanu, einige — 66, 607, 745 (Tong. toka, welches aber auch als Sing. vor eins steht, N. Seel. zoko, Haw. kokoo, s. näher unter toka) tuwa — Tong. — Ausdruck für aulserhalb 2. hinten — 4338-40, 442 (viell. das Mal. Iuar 442) tunga — Tong. — Zeichen des Plur. bei lebenden Wesen, vor dem Subst. — 291, 522 (wahrsch. durch die Endung anga abgeleitetes Subst., s. 290) u — Tong., Haw. Suffix des Verbums — Tong. 1125, Haw. 1128 (Mad. u) — eines Adj., Subst. — Haw. 1128 ua — Tah. (111, 117, 118), Haw. (470) (im Haw. wird manchmal «a elidirt) “(vor dem Verbum in allen drei Zeiten — \(Tong. gua Zeichen des Präs., manchmal Prä- Tah. 113-115, 780 ter., N. Seel. koa des Perf.; es ist das Adv. — im Präs., Imperf. und jüa, juga des Mal., juga des Kawi, Jav. Perf. — Haw. 778 huga; s. näher 775-777) _ beim Conjunctiv — Tah. 116 — beim Imper. — Haw. 810, 811 (Ein B.) beim ausgelafsnen Verbum sein — Tah. 112, 842, 843, Haw. (Präs. und Imperf.) 779, 842, 843 (Tong. gua) Pron. dem. — Haw. 687 (Tah. zaua, aua; am wahrscheinlichsten wieder das Mal. jüga 688) uanei — Haw. — s. auanei waena — Haw. — Ausdruck für unter, zwischen — 438-440, 448 - 458 (wahrscheinl. durch die Subst. Endung ana von einem Verbum abgeleitet, s. näher 448) waho — N.Seel., Tah., Haw. — Ausdruck für draufsen, heraus, aulserhalb, aus — 438-440, 442, 449-458 (viell. das Jav. jada) der Partikeln der Südsee- Sprachen. 8.45. 695 waka — N.Seel. — Präfix der Verba act., caus. und neut. 2. des Adv. — 1072, 1074 (Tong. f&kka, Tah. faa oder haa, Haw. haa und hoo, einmal maka; das Tag. maca und Mad. maha ist Verbal-Präfix) wale — Haw. (472) (Tong. wale, N.Seel. u. Tah. ware; viell. das Mal. Zälei u.s. w. 938) waleno — nur, allein (es steht nach dem Subst. und Pron.) — Haw. 938 nn Redetheile. $. 46. Der Leser wird sich erinnern, dafs Wilh. v. Humboldt die Betrach- tung der Partikeln dieser Sprachen nur als eine Einleitung zur Behand- lung der Redetheile gegeben hat. Der dadurch unterbrochene Faden (s. S. 524. 525.) mufs hier wieder aufgenommen werden. Den ersten Abschnitt der Grammatik, die Lautlehre, hat er selbst in den S$.33-39. ausgearbeitet. Indem ich seinen fernern Plan verwirkliche, die Redetheile in ihren gram- matischen und syntaktischen Erscheinungen, — da es schwerlich einen Vor- theil bringen könnte, jeden dieser beiden Theile der Grammatik, welche man wohl in andren Sprachen zu trennen pflegt, in diesen besonders zu behandeln —, in der Form unsrer Sprachlehren darzustellen, und ich so die grofse Aufgabe einer vergleichenden Grammatik der Südsee- Sprachen, welche erst hier beginnt und zu der alles Bisherige nur Vorberei- tung war, mit meinen alleinigen Kräften zu lösen habe, kann ich mich nicht eindringlich genug über die Schwierigkeit derselben und über die Mühe und Zeit, die mir deren Ausführung gekostet hat, erklären. Die Schwierigkeiten einer ordentlichen Lösung derselben sind so grofs, -dafs ich für mehrere der hauptsächlichsten Rücksichten, in welchen ich meine Arbeit mangelhaft nen- nen mufs, gar keine Entschuldigung beizubringen brauche. Da es hier aut eine vergleichende Darstellung der vier Sprachen ankommt, so versteht es sich von selbst, dafs die gleichartigen Punkte in jeder auf eine genügende Weise beobachtet mir vorliegen müfsten, um sie mit einem entscheidenden Urtheil gänzlicher oder theilweiser Übereinstimmung zusammenstellen zu können. Hierin beruht aber gerade der gröfste Mangel meiner Materia- lien. Die einzelnen Erscheinungen der Redetheile und die Functionen der Partikeln sind oft in jeder der uns zu Gebote stehenden Quellen auf andre Weise ungenau, unvollständig und lückenhaft dargestellt, und solche, 696 Redetheile die für Eine Sprache angegeben werden, sind oft in der andren nur zu- fällig übergangen. Das einzige Mittel, diese Lücken auszugleichen, ist das, sich dem Studium von Texten zu überlassen; dazu gehört aber eine lange Mufse, und man könnte in dieser Art nur die Tahitische und Hawaiische Sprache weit genug verfolgen. Denn von der Neu-Seeländischen besitzen wir nur sehr wenigen Text, von der Tongischen noch weniger. Denselben ist auch Wilh. v. Humboldt schon ganz durchgegangen, so dafs nur die Nachlese derjenigen, freilich nicht unbedeutenden Einzelheiten übrig blei- ben würde, welche nach einer Übersicht des Ganzen und bei der Zusammen- stellung mit den andren Sprachen noch als wesentlich erscheinen. Die Be- obachtungen grammatischer Punkte, wie sie mir in den Idiomen von Tonga, Neu-Seeland und Tahiti vorliegen, leiden nämlich besonders oft an zu gro- fser Kürze, um mir zu der speciellen Betrachtung, in die ich eingehn mufs, gehörig dienen zu können. In dieser Kürze sind sie auf der einen Seite so allgemein ausgedrückt, wie sie schwerlich genommen werden dürfen, und auf der andren wieder, namentlich in der Wahl der beigegebenen Beispiele, zu theilweise, wo es wahrscheinlich ist, dafs man die Erschei- nung weiter auszudehnen hat. Und wie durfte ich ohne Beweise diese Gränzen willkührlich verengern oder erweitern? Dafs dies alles die ge- naue Würdigung eines grammatischen Punktes und die richtige Darstel- lung einer Partikel unmöglich machen müsse, leuchtet ein. Es war daher, so sehr ich mich auch zu beschränken entschlossen war, für mich uner- läfslich, noch eine Hauptanstrengung zu machen, um mir selbstständige Gewifsheit zu verschaffen. Dies geschah, indem ich die in dieses Werk aufgenommenen Textproben und Beispiele auf’s sorgfältigste benutzte und die Wörterbücher der vier Sprachen, da Wilh. v. Humboldt auch ein sol- ches für die Tahitische angelegt hatte, nicht nur einem aufmerksamen Studium unterwarf, sondern auch die der drei oben genannten nach dem Plane etymologischer Anordnung umarbeitete. Ich konnte auf diesen bei- den Wegen vieles ausgleichen, vieles aber blieb noch zurück. Weiter in den Texten zu forschen, war mir bis zur Vollendung meiner Arbeit, — ich fühlte es oft schmerzlich —, nicht vergönnt; denn man kann keine neue Zeile lesen, ohne darin etwas zu finden, das eine Lücke ausfüllt oder einen zweifelhaften Punkt zur Entscheidung führt. Nur um ein we- niges überschritt ich diese Gränze im Tah. und Haw. durch Aufsuchung der Südsee- Sprachen. 8.46. 697 von Bibelstellen vermittelst der Concordanzen und im Haw. durch Lesen einiger Capitel des Neuen Testaments; aber die Hälfte der von Mar. ge- lieferten Sprachproben und den gröfsten Theil des, 60 Druckseiten ein- nehmenden Textes der N.Seel. Grammatik durfte ich bis zum Schlufs für meine Zwecke nicht benutzen. Unter diesen unwillkommnen Umständen vollendete ich meine Arbeit, und liefs es mein Geschäft sein, dieses Ma- terial sorgfältig zu ordnen, die vorhandenen Lücken anzudeuten und über das Fehlende und Mangelhafte Vermuthungen zu äufsern, um dadurch künf- tige Untersuchungen auf die wesentlichsten Punkte hinzuweisen. Ich glaube dies alles mit Aufrichtigkeit gethan zu haben und der Wahrheit der Wissen- schaft nicht durch eigenmächtige Zusätze zu nahe getreten zu sein. Ein unvorhergesehenes Ereignifs brachte mich aber ganz spät in die glückliche Lage, meine Pläne für diese Sprachen noch einigermafsen zu ver- wirklichen. Während des Abdruckes der Partikel-Verzeichnisse gewann ich nämlich eine freie Zeit, welche ich dazu benutzt habe, alle mir noch fehlen- den Tongischen und Neu-Seeländischen Texte und einige Stücke des Tahi- tischen Alten Testaments durchzulesen und die daraus hervorgehenden Be- obachtungen in meiner Arbeit nachzutragen. Ich konnte nur das Gewisse, Zweifellose, und was sich mit wenigen Worten darstellen liefs, an dem Haupt- orte einschalten, und mufste den mit aller Sorgfalt bis dahin in meiner Ar- beit beobachteten Grundsätzen, sehr gegen meine Neigung, bei diesen Nach- trägen meistens entsagen. Namentlich bedaure ich es, dafs das von mir müh- sam erstrebte Ebenmaafs in dem Entsprechen aller Theile und dem Zusam- menhalten alles Stoffes an den vielen Stellen, welche der Combination der Einzelheiten in ihren verschiedenen Phasen gewidmet sind, wenig in die- sem Zuwachs hat beobachtet werden können, so wie derselbe von dem eben beendeten Abschnitte der Partikeln hat ganz ausgeschlossen bleiben müssen. Diese, jetzt nur noch zum Theil mögliche, vielfache Vertheilung eines Ge- genstandes, die mir schon früher nach der blofsen Anlegung meiner Arbeit jede neue Beobachtung sehr unbequem erscheinen liefs und die mich oft von dem Gedanken, weiter in diesen Sprachen zu lesen, zurückgeschreckt hatte, hat mich auch eine Zeit lang in dem Entschlusse wankend gemacht, überhaupt das Unternehmen zu wagen. Ich habe mich dafür entschieden, den Nachtheil unvollendeter Form um die Bereicherung des Stoffes zu ver- gessen; die einmalige Erwähnung, die blofse Hinstellung der Behauptung Histor. philol. Abhandl. 1832. Bbbbb 698 Redetheile mufs hier oft ausreichen; und wenn ich in dem früher Gearbeiteten stets die beweisenden Beispiele selbst beigebracht oder auf die Stellen, welche dieselben oder die Ansicht meiner Vorgänger enthalten, verwiesen habe, so mufste ich diese Weitläuftigkeit hier in der Regel umgehn. An. dieser Art der Darstellung wird man den späteren Zusatz leicht erkennen und das Aphoristische seiner Einkleidung entschuldigen. Jedes unsichre, alles, was mit Behutsamkeit oder nur vermuthend hätte angedeutet und von weiterem Forschen abhängig gemacht werden müssen, habe ich von diesen Nachträgen ausgeschlossen und so mir selbst einen nicht unbedeutenden Stoff, welchen namentlich die, so oft in Einzelheiten dunklen, ächt nationalen Neu-Seelän- dischen Texte darbieten, für die Zukunft aufbehalten. Dieselbe kurze Mufse habe ich auch angewandt, um dieses Werk noch mit einer Sprache zu bereichern, deren Name selbst noch nicht in ihm hat genannt werden können. Die ruhmvolle Thätigkeit der Missionare, welche mit schönem Erfolge an dem Werke arbeiten, die Völker dieser fernen Mee- resstrecken dem Christenthume und der Gesittung zuzuführen, und die rast- losen Bemühungen der British and Foreign Bible Society haben uns mit einer Übersetzung des Neuen Testaments in die Sprache von Rarotonga, d.h. der Hervey-Inseln, westlich von Tahiti, beschenkt (!). Die Verfasser derselben sind die Herrn John Williams, Pitman und Buzacott, wie wir durch des Erstgenannten narrative of missionary enterprises in the South Sea islands wissen. Die hiesige Königl. Bibliothek empfing sie vor kurzem in einer reichen Sendung neuer Übersetzungen der Heiligen Schrift von der Bibelgesellschaft, durch deren unbegränzte Freigebigkeit sie sich schon frü- her ähnlicher Geschenke zu erfreuen gehabt hat. Ich kann nicht ohne Be- wunderung erwähnen, dafs in der letzten sich auch die ganze Bibel in der Sprache von Tahiti (*) befindet. Um für die grofsartigen Bestrebungen, mit denen diese aufopfernden Männer die Sprachkunde zu bereichern bemüht sind, nicht undankbar zu erscheinen, habe ich diese letzten mir vergönnten () Te korero-motu ou a to tatou atu eteoraa Jesu Mesia, kiritiia ite reo Rarotonga (d.h. das Neue Testament unsres Herrn und Heilandes Jesu des Messias, übersetzt in die Sprache von Rarotonga). Lonedona 1836. 8. (?) Te bibilia moa ra, oia te faufaa tahito e te faufaa api ra: iritihia ei parau Tahiti (die ganze Bibel, d.i. das Alte und Neue Testament, übersetzt in die Sprache von Tahiti), Zonedona 1838. 8. der Südsee- Sprachen. $.46. 699 Augenblicke dazu benutzt, die genannte fünfte Südsee-Sprache noch in eini- gen Zügen, so viele sich aus dem Studium weniger Capitel gewinnen liefsen, in diese Arbeit zu verweben. Man wird es verstehen, wenn ich, etwas wider- sprechend, meist von vieren, gelegentlich aber von fünf derselben rede. — Der Dialekt von Rarotonga stellt sich zwischen die Sprachen von Neu-See- land und Tahiti und steht wechselsweise mit der einen und der andren der- selben, hauptsächlich aber mit der letzteren, in der innigsten Verwandtschaft ; er ist, näher gesagt, zum gröfsten Theile die Tahitische Sprache selbst, in den Umfang der Neu-Seeländischen Laute gekleidet. Er füllt in dieser Lage eine Lücke aus, ohne für den Zweck dieses Werks, die Ergründung des gan- zen Malayischen Sprachstamms, und namentlich für die schwierige Aufgabe der Überleitung der Polynesischen Idiome in die der westlichen Meere, von unmittelbarer Wichtigkeit zu sein. In dieser Beziehung erreicht die Raro- tongische Sprache die selbstständige Stellung der Tongischen durchaus nicht; ich habe durch sie nicht in Einem der in dieser Richtung zu lösenden Punkte eine neue Aufklärung erhalten ; dieselbe müssen wir, da die Erforschung der Sprachen der Marquesas-, Austral- und Schiffer-Inseln oder Hamoa’s zu demselben Resultate führen könnte, von andren Gebieten des Oceans, von dem Archipel der Carolinen und Marianen erwarten. In ihrem Lautsystem steht die Sprache von Rarotonga ungefähr auf der Stufe der Vollkommenheit der Neu-Seeländischen; sie besitzt die Consonanten d, d und ng, das t und k neben einander, aber das / fehlt, sie hat nur ein; 5 g und 4 fehlen, und von den Zischlauten des Tongischen ist keine Spur. Ihre Sylben sind voller, als die des Tahitischen und Hawaiischen, indem sie öfter mit einem Consonanten beginnen, da wo diese einen blofsen Vocal haben; in ihrer nahen Verwandtschaft mit diesen beiden Sprachen ist sie daher ge- eignet, einen festeren Anhalt für die Etymologie darzubieten. So sehn wir das Wort maitai, maikai (gut) jener, welches sich weder im Tong., noch N. Seel. findet, in ihr in der gröfseren Ausbildung von meitaki. Merkwür- diger Weise sinkt sie aber wieder auf der andren Seite, an das Hawaiische heran- und über dasselbe hinausgehend, namentlich durch die Verschmä- hung des A (z.B. waine, Frau, s. vergl. Worttafel nr. 27.), auf die tiefste Stufe der Consonanten-Vernachlässigung unter allen Dialekten der Südsee. Die Wörter Haus (Mal. dälam) und Land (Mal. benüa) beginnen in die- sen mit einem f oder w, wenigstens noch mit einem A (s. vergl. Worttafel Bbbbb 2 700 Redetheile nr.55. und 2., und meine Südsee-Gramm. nr. 444.), im Rarotongischen lau- ten sie aber are und enua; und das Mal. bJhärü, neu (Jav. wahu, mahu, s. vergl. Worttaf. nr. 116.), das im Haw. noch den Umfang von hou hat, erscheint hier als ou. Die Missionare, welche bei der Bearbeitung dieser Sprache sichtlich die Tahitische vor Augen hatten, wie die Tahitische Bibel- übersetzung ihnen auch bei der ihrigen eine bedeutende Hülfe gewährt ha- ben mufs, bedienen sich hier wieder des v (vgl. oben S.495.), das ich, wie im Tahitischen, durch « ersetze. Der hier beginnende Abschnitt hat dadurch eine eigenthümliche Ge- stalt erlangt, dafs ich in demselben die Sprache der Sandwich -Inseln vor- zugsweise und umständlich, namentlich mit Zugabe von Beispielen, darge- stellt, die andren drei Sprachen aber nur in der Kürze und mit Verweisung auf die Stelle unter den Tah. und N. Seel. Partikeln, wo Wilh. v. Hum- boldt, und unter den Tongischen, wo ich den Punkt ausgeführt, behandelt habe. Es mufste genügen, kurz anzugeben, wie diese drei Sprachen, mit der Haw. gleichartig oder von ihr abweichend, den grammatischen Punkt neh- men. Dieses kurze Verfahren bei den letzteren leidet jedoch in den häufigen Fällen eine Ausnahme, wo ich Veranlassung zu haben glaube, neuen Stoff hinzuzutragen. Ich würde mir meine Arbeit um sehr vieles leichter gemacht haben, wenn ich die Haw. Partikeln in derselben Art und Ausdehnung, wie es mit denen der übrigen Sprachen geschehn ist, an Ort und Stelle ausge- führt hätte. Dann hätten die Redetheile aber, da man doch nicht eine förm- liche Wiederholung der weitschichtigen Partikel-Behandlung eintreten lassen konnte, nur die Form einer Nomenclatur annehmen müssen. Es erschien mir dagegen durchaus wünschenswerth, dem Publicum ein volles Bild der Grammatik wenigstens in Einer Sprache vorzulegen, welches zugleich dazu dienen könnte, in den meisten Fällen den Gebrauch des Polynesischen Sprachzweiges ohne müfsige Wiederholung und ohne die Dunkelheit, die, wenn man zu einer solchen Methode seine Zuflucht nicht nähme, zurück- bleiben würde, ganz im Speciellen zu zeigen. Ich habe dazu die uns am vollständigsten bekannte Sprache und zugleich die gewählt, welche ich selbst zu diesem Werke hinzufügte. Im Einklange hiermit habe ich die meisten Hawaiischen Partikeln in $. 44. ganz kurz ausgeführt, und bei jeder Bedeu- tung auf die vollständige Behandlung derselben unter den Redetheilen ver- wiesen. der Südsee- Sprachen. $. 406. 701 Dafs es einige Umstände giebt, welche allein unter den Partikeln vor- kommen und bei den Redetheilen nicht wiederkehren können, versteht sich von selbst, und ist hier von keiner Wichtigkeit. Es könnte nur beweisen, dafs eine Übersicht dieser Hülfswörter für sich in der Grammatik einer Po- lynesischen Sprache kaum zu entbehren sein möchte. Die Partikeln geben aber, — und das ist nöthig zu erwähnen —, nicht allen Stoff her, dessen ich hier bedarf. Ich habe daher die Grammatiken der andren drei Sprachen nochmals durchgehn müssen, um mir das Material für alle die grammati- schen Punkte zu verschaffen, welche nicht durch ihre Vermittlung ausge- drückt werden. Dahin gehört z. B. das schwierige Capitel der Pronomina und Zahlwörter und alle die Fälle, wo eine Kategorie von den Sprachen gar nicht oder nur durch Stellung oder durch Wörter angedeutet wird, welche wegen ihrer ganz einfachen Bedeutung und einmaligen Anwendung sehr un- nöthig die Reihe der Partikeln ausgedehnt hätten. Die Wortbildung habe ich von diesem Capitel ganz ausgeschlossen und in dem nachfolgenden besonders behandelt, weil sie ein Recht hat, in al- len Sprachen einen selbstständigen Abschnitt der Grammatik zu bilden. Da die Redetheile der Mal. Sprachen auch in dieser eigentlich zu ihrer Bezeich- nung bestimmten Formation durch Präfixa und Suffixa so oft in ihre alte Unentschiedenheit zurücksinken, so hätte ihre Aufnahme in dieses mich in neue Verwicklungen und Weitläuftigkeiten gebracht. Die gröfste Kürze in meiner Darstellung mufste überhaupt aus ver- schiedenen Gründen, und namentlich wegen der schon an sich so grofsen Ausdehnung und Mannigfaltigkeit des Stoffes, Gesetz für mich sein, und dieser Umstand hat in jeder Art Einflufs auf die Gestalt derselben gehabt. Ich durfte daher im Wesentlichen die einzelnen Punkte, welche ich auszu- führen hatte, nur fragmentarisch nach einander durchgehn, ohne mich auf die Zusammenfassung der Einzelheiten in einem allgemeinen Überblick ein- zulassen. Schon die Lückenhaftigkeit des Materials machte dies nothwendig. Ich mufste meine Anordnung meist nach den von den Sprachen gebrauchten Wörtern treffen und dieselben auf einander folgen lassen. Die umgekehrte Behandlung nach den Begriffen, und nach den Wörtern unsrer Sprachen al- lein anzuwenden, war ganz unmöglich, und dieselbe in einer Recapitulation oder Disposition des so vielfach Zerstreuten in gröfserer Einheit nachzulie- fern oder vorangehn zu lassen, verbot der beschränkte Raum. Diese Com- 702 Redetheile binationen müssen der eignen Bemühung des Lesers überlassen bleiben. In mehreren Fällen bin ich aber von allen diesen Grundlinien abgewichen und habe mich der entgegengesetzten, für die vollkommne Erledigung und deut- liche Zusammenfassung des Gegenstandes günstigen Darstellungsweise über- lassen. Es ist ferner ein wesentliches Erfordernifs einer sorgfältigen Gramma- tik, das an verschiedenen Stellen zerstreute Gleichartige oder sich gegen- seitig Unterstützende an jeder einzelnen zusammenzuhalten und auf einander zu beziehn. Wenn dies aber in vollkommenem Maafse geschehen soll, so führt es, sobald man sich dazu der Worte bedient, zu einer endlosen, oft widrig werdenden Wiederholung. Ich habe daher die Auskunft getroffen, diese An- führung durch die blofse Einschaltung der Nummer zu bewirken; und dies hat es mir möglich gemacht, sie sowohl in der gröfsten Ausdehnung auszu- führen, als auch die ganze Arbeit bedeutend zu verkürzen. Diese Einthei- lung der Polynes. Grammatik, sowohl in dem von Wilh. v. Humboldt, als dem von mir bearbeiteten Theile, von dem Abschnitte der Partikeln an, in kleinere, mit einer laufenden Nummer bezeichnete Stücke war mein Ent- schlufs; und so sehr diese Einrichtung die Mühe des Werks vermehrte, da ich z.B. die Nummern erst nach Vollendung und genauer Durchsicht der ganzen Arbeit, wo ich keine Versetzung oder Auswerfung ganzer Stücke mehr zu befürchten hatte, bestimmen und zu den unzähligen Citationen be- nutzen durfte, so hat sie doch den unberechenbaren Vortheil gewährt, dafs ich nicht nur auf Späteres, sondern bei den in stetiger Folge sich abstofsen- den Einzelheiten immer auf bestimmte Stellen und kleinere Sectionen der Seite verweisen konnte. Es geht aus dem Gesagten aber hervor, dafs jene eingeschalteten Citationen nieht vom Leser übergangen werden dürfen. Ein Punkt, dessen Berücksichtigung hier besonders ihre Stelle finden mufs, ist die Vergleichung der grammatischen Behandlung der Redetheile in dem westlichen Hauptzweige des Malayischen Sprachstammes. Ich habe demselben, im Bewufstsein seiner Wichtigkeit und mit Rücksicht auf die Umstände, eine besondre Sorgfalt angedeihen lassen, und von dem Anfange meiner Arbeit an dieser Schrift die Richtung gegeben, eine vergleichende Grammatik aller bekannten Idiome des Malayischen Sprachstammes in den Punkten zu sein, zu denen nur irgend die Mundarten der Südsee den An- stofs gewähren. Ich darf nämlich darauf aufmerksam machen, dafs in den der Südsee- Sprachen. $. 4b. 703 aus einer früheren Zeit herstammenden Stücken dieses 3. Buches, von wel- chen ich anderwärts gesagt habe, dafs dies zum Theil vorläufige, später um- zuarbeitende Ausführungen sind, die ich mit den neuen, wirklich zum Drucke ausgearbeiteten habe vereinigen müssen, eine zu grofse Scheidung der bei- den Hauptzweige dieses Stammes sichtbar ist. Es rührt dies besonders da- her, dafs sie zu sehr verschiedenen Zeiten unabhängig von einander entstan- den. So viel der Verf. in diesem und den neueren Theilen die Überein- stimmung beider Zweige dem Leser in grofsen Umrissen vorgeführt, und so genügend er die Einheit des ganzen Stammes im Allgemeinen und in den Wörtern an vielen Stellen dieser Schrift bewiesen und ausgesprochen hat, so fehlt doch gerade für die Südsee-Sprachen die specielle Vergleichung der grammatischen Erscheinungen und die Nachweisung ihrer Partikeln in den westlichen. Es ist vielmehr hier von ihm ein Princip, welches diese Rich- tung beinahe ausschliefst, mit einer gewissen Consequenz durchgeführt wor- den, nämlich das, die verschiedenen Bedeutungen, die eine Wortform nicht nur als Partikel, sondern auch allgemein als lexicalisches Wort, als ein Subst., Adj., Verbum u. s. w., hat, auf dem Wege des Symbolisirens zu ei- nigen und sie als sowohl gegenwärtig, wie ursprünglich ein und dasselbe Laut- und Begriffs-Individuum darzustellen. Ich zweifle nicht, dafs er die- sen Abschnitt der Tah. und Neu-Seel. Partikeln späterhin einer beträcht- lichen Umarbeitung unterworfen haben würde; und die Vollkommenheit, in welcher derselbe auch in seiner dermaligen Gestalt erscheint, und die bedeutenden Facta, die er als Resultate eigner Forschung überall enthält, sichern mich vor der Besorgnifs, dafs man die Mittheilung der ursprüng- lichen Arbeit tadeln werde. Die Übersicht der sich durch dieses ganze Werk hindurchziehenden Thatsachen und die Aufmerksamkeit, welche ich dem sich mit der Wortvergleichung beschäftigenden Theile desselben widmen mufste, haben mich zu einer eignen Ansicht über diese Verhältnisse geführt. Meine Meinung ist die, dafs die vieldeutigen Polynesischen Wortformen, wahrscheinlich oft auch im Laute verschieden (!), zum Theil Trümmer, zum Theil aber auch rohe Anfänge in einem reicheren Lautsysteme, wie es die westlichen Malayischen Sprachen besitzen, auseinandergehender ver- schiedener Wörter sind. Es ist nicht ohne Besorgnifs vor dem öffentlichen (') S. Wilh. v. Humboldt oben S.430. und 501. 704 Redetheile Urtheil, wenn ich, mich auf diese Ansicht stützend, gegen eigne Verantwor- tung in meiner Arbeit den historischen Weg betrete und auf das kühne Ziel hingehe, die grammatische Verbindung der Idiome des stillen Oceans mit denen des grofsen Indischen Meeres aufzufinden. Diese Aufgabe war ebenso schwierig, wie sie, nicht nur für die Polynesischen Sprachen und den gan- zen Malayischen Sprachstamm, sondern auch für die allgemeine Völkerkunde und Sprachwissenschaft ein Gegenstand von erster Wichtigkeit genannt wer- den kann. Ich urtheile nach den Gefühlen und Ansichten, mit denen ich selbst an ihre Lösung ging. Die Übereinstimmung einer nicht unbedeuten- den Anzahl der wichtigsten Wörter in beiden Sprachzweigen war augen- scheinlich bewiesen; so weit dies bisher beobachtet war, bildeten diesel- ben aber nur einen verhältnifsmäfsig geringen Theil dieser Sprachen, und der übrige Wortvorrath schien sich gegen die Vergleichung zu sträuben; dieser Umstand gebot allein schon die gröfste Vorsicht in der Fällung eines Urtheils. Je mehr die Sprachkunde zur Gründlichkeit gekommen ist, desto fester ist ferner der Grundsatz gestellt worden, dafs die Übereinstimmung einer Sprache in ihrem grammatischen System und theilweise in den gram- matischen Lauten ein unerläfsliches Erfordernifs zur Stammverwandtschaft ist und dafs die blofse Übereinstimmung von Wörtern nicht dazu berechti- gen kann. Diese Übereinstimmung des innren Baues hatte sich aber nach den bisherigen Resultaten nur in so wenigen und unsichren Einzelheiten gezeigt, der Typus erschien in den meisten und wichtigsten Fällen ein so ganz andrer, dafs man daran denken konnte, hier eine Schranke anzuneh- men, über welche uns nur ein uns noch unbekannter Hauptsatz der allge- meinen Sprachkunde hinwegzuheben vermöchte. Dies war wenigstens mein Urtheil, so lange ich bei den in dem Werke enthaltenen Thatsachen stehen blieb und ehe ich in die Tiefen der Forschungen Wilh. v. Humboldt’s, die er für sich selbst später gemacht, aber nicht aufgezeichnet hatte, einzudrin- gen anfing. Es war nur die Wortähnlichkeit, mit dem bedeutsamen Merk- male, dafs sie Begriffe betrifft, deren Ausdruck nicht von fremden Sprachen erborgt zu werden pflegt, welche mich bei dem Gedanken festhielt, die in- nere Vereinigung müsse noch aufgefunden werden können. Der Versuch ist geglückt; die Einzelheiten sind auf mehreren Punkten so entscheidend, dafs sie unmittelbar zur Verfolgung dieses Weges berechtigen. Bei jedem ferne- ren Schritte auf demselben müssen sich die Entdeckungen mehren. Dafs der Südsee- Sprachen. 8.46. 705 man an diese Untersuchungen nicht die Anforderung machen darf, die ganze Zahl der Polynesischen Partikeln solle in wirklich grammatischem Gebrauche in den westlichen Sprachen nachgewiesen werden, sondern dafs es bei manchen genügen müsse, sie nur als Wörter in ihnen aufzuzeigen, davon wird jeder, der diese Bahn nach mir betritt, sich bald überzeugen müssen. Es ist diese Natur der grammatischen Wörter im ganzen Sprachstamme auch genugsam von Wilh. v. Humboldt ausgesprochen worden, und liegt in der Thatsache ganz einfach vor, dafs die für dieselbe grammatische Kategorie geltenden Hülfswörter zwischen den bekannten der westlichen Idiome so sehr wech- seln, dafs sogar gelegentlich ein Sanskritwort zu diesem Behufe gestempelt ist, eine Erscheinung, welche von selbst auf eine gewisse Selbstständigkeit und zum Theil auf spätere eigne Wahl hindeutet. Die neuen Resultate dieser von mir angestellten Vergleichung be- schränken sch nicht auf die Redetheile, sie finden sich in demselben Ver- hältnisse in dem Abschnitte der Wortbildung, und können, nach der wich- tigen Stelle, welche diese Formation in dem ganzen Sprachstamme einnimmt, und da die Natur dieser Bildungen der Vergleichung die enge Gränze vor- schreibt, sich, ohne Ausweichung, an die gleiche, grammatische Anwendung genau entsprechender Formen zu halten, sich da noch günstiger zeigen. Der Hauptzweck, welchen ich meiner Arbeit untergelegt habe, die beiden grofsen Zweige des Sprachstammes in einander überzuführen, ver- setzte mich in eine neue Lage, besonders ungünstig dadurch, dafs der Ent- schlufs dazu bei mir ein noch späterer war, als der, die von dem Urheber dieses Werks angefangene Polynesische Grammatik zu vollenden. Überall war in ihm mit Erfolg dahin gearbeitet worden, die westlichen Sprachen mit einander in unmittelbare Beziehung zu setzen; und das 2. Buch, durch Theile des 3. vervollständigt, hat die Gestalt einer vergleichenden Grammatik der- selben. Der Umstand jedoch, dafs es der Verf. früher zur Seite legen mulste, als er die vorzüglichsten Hülfsmittel für die alte und neue Sprache von Java dazu benutzen konnte, hat die Folge gehabt, dafs eine nicht unbedeutende Anzahl grammatischer Punkte darin nicht erscheinen; und die ausschliefs- liche Richtung der Vergleichung auf das Kawi verwies ihn ferner noch auf eine Auswahl. Aber die Hinzunahme der Polynesischen Sprachen setzte nicht nur eine ganz vollständige und geordnete vergleichende Grammatik des westlichen Sprachzweiges voraus, sondern erheischte noch gröfsere Mittel. Histor. philol. Abhandl. 1532. Cceccec 706 Redetheile Umstände, die, von dort aus gesehn, von keiner Bedeutsamkeit schienen, er- langten hier unmittelbare Wichtigkeit; Wörter, welche bei ihm nur im Lexi- con eine Stelle zu finden brauchten, treten in der Südsee in die Grammatik ein; und ganz im Allgemeinen vermifst man eine Bearbeitung der eigentlich sogenannten Malayischen Sprachen in der genau gebundenen Gestalt, welche wir denen des Südsee-Archipels gegeben haben, und namentlich die Aus- sonderung und homogene Behandlung der grammatischen Partikeln. Die bisherige freie Darstellung jenes Zweiges in der Weise Europäischer Gram- matiken und die eigenthümliche des Polynesischen nach Partikeln hat vor- züglich dazu beigetragen, die letzteren Sprachen als etwas aufserordentliches und seltsames erscheinen und kaum den Gedanken an die Möglichkeit einer grammatischen Verwandtschaft zwischen beiden Sprachfamilien aufkommen zu lassen. So wenig 8 Laufe der Arbeit diese strenge Form zu geben, so gewährten mir dennoch es mir vergönnt war, den westlichen Grammatiken im die genaue Ergründung so vieler Hauptpunkte derselben durch den Urheber dieses Werks und die Hülfsmittel, welche ich, nachdem seine Hand demsel- ben entzogen war, mir durch eigne Bemühung für die Mal., Jav. und Kawi- Sprache schuf, eine mächtige Stütze; ich habe ihren Werth an verschiede- Stellen dieser Schrift geltend gemacht. Schon geringere Hülfe fand ich für das Tagalische; denn die gedruckten Sprachlehren beschäftigen sich, alle mit einander in der Form übereinstimmend, fast nur mit dem Verbum, und drängen alles übrige auf ein paar Blätter zusammen. Ich habe aber wenige gelegentliche Mufsestunden dazu benutzt, auf das Studium von Texten und auf eine etymologische Umarbeitung des Wörterbuchs eine umständliche Grammatik dieses wichtigen Idioms in der Gestalt zu gründen, wie sie der Charakter des Sprachstammes bedingt; und diese Arbeit hat mich schon sehr unterstützt. Dasselbe für die Madecassische Sprache zu thun, über die wir nur einige, von Wilh. v. Humboldt schon vollständig benutzte, gramma- tische Notizen besitzen, war mir nicht möglich; ich mufste es mir zur Richt- schnur machen, in ihr nie die Hülfe von Texten anzusprechen, sondern bei der stehn zu bleiben, welche mir mein Wörterbuch gewährte. In ähnlicher Lage befand ich mich bei dem Bugis. Aufser dieser grammatischen Arbeit war es eine zweite, lexicalische für die westlichen Sprachen, deren ich nothwendig bedurfte, um die Auf- gabe einer Ermittlung des Übereinstimmens grammatisch bedeutsamer Wör- der Südsee- Sprachen. 8.46. 707 ter auf eine erfreuliche Weise und in gröfserer Ausdehnung zu lösen. Es ist dies eine Sammlung aller grammatischer Hülfswörter und aller denjenigen Redetheilen angehörender Lautganzen, welche wir in unsren Sprachlehren unter dem allgemeinen Ausdrucke von Partikeln begreifen, namentlich der Adv., Präpos. und Conjunctionen, aus den Grammatiken und vorzüglich Wörterbüchern. Sie sind aus Gründen, über welche nur eine grofse Erfah- rung in der Behandlung von Sprachmassen unter dem Gesichtspunkte der Verwandtschaft und eine darauf gegründete philosophische Erhebung Re- chenschaft zu geben vermag, schon zwischen den näher verwandten Idiomen oft sehr wechselnd, und diejenigen, auf welche sich die Wortvergleichung immer am wenigsten einläfst. Ihre Zusammendrängung auf einen engen Raum, eine vielfache, unter den verschiedensten Ansichten und mit den mannigfaltigsten Zwecken immerfort wiederholte Durchsuchung ihrer kann, da die Gunst des Augenblicks, von der jede Entdeckung abhängt, so sehr verschieden ist, allein schrittweise dazu führen, sie zwischen den einzelnen Mundarten zu vereinigen, sie von andren Punkten der verschwisterten Idiome abzuleiten, und auf diesem wichtigen Gebiete des bedeutsamen Lautes, auf dem man den Beweis am meisten zu verlangen berechtigt ist, die Stamm- verwandtschaft der Sprachen geltend zu machen. Ich habe einige Schritte dazu gethan, aber bei der Bedrängnifs meiner Zeit unter so vielfachen An- forderungen des Werks an mich diese Arbeit im Ganzen nicht unternehmen dürfen. Nur in einzelnen Fällen, wo es sich um sehr wichtige Punkte han- delte, habe ich, da es auch wünschenswerth war, einige Proben zu geben, grofse Anstrengungen gemacht, um mir alle nöthigen Mittel zu verschaf- fen; und solche Stellen werden, wie ich hoffe, mich rechtfertigen, wenn ich es schmerzhaft beklage, dafs ich auf diese Vorarbeit habe verzichten müssen. Indem jene Haupttendenz meiner Grammatik mich unmittelbar darauf führte, die Aufmerksamkeit auf den ganzen Wortvorrath zu richten, so ha- ben die mit grofsem Zeitaufwande verknüpften ausgedehnten Versuche, diese Verbindung zwischen beiden Theilen des grofsen Oceans an den Wör- tern ganz im Allgemeinen herzustellen, auf sehr vielen Punkten den glück- lichsten Erfolg gehabt, und ich kann so das oben geäufserte beschränkende Urtheil durch Ausspruch der Überzeugung verbessern, dafs man sich der sichren Hoffnung hingeben darf, die Wortvergleichung zwischen beiden Ccece? 708 Redetheile Sprachzweigen ganz in dem Maafse fortführen zu können, in welchem über- haupt eine Sprachfamilie sich in dem ganzen Stamme wiederfinden läfst. Von dieser Methode der Wortvergleichung, eine bestimmte Form durch alle bekannte Sprachen des Stammes zu verfolgen, habe ich an meh- reren Stellen dieser Arbeit Proben gegeben. Ich beabsichtige, in meinen Zusätzen zu dem gegenwärtigen Werke im Grofsen darauf zurückzukom- men. Diese Art der Beweisführung für Wortverwandtschaft ist, wie ich es schon oben S. 238-239. ausgesprochen habe, die eigentlich vollkommene. Die blofse Verfolgung eines Begriffes in seinen Ausdrücken ist nur unter seltenen Umständen geeignet, dieses Zusammenstimmen in einem günstigen und in seinem eigentlichen Lichte erscheinen zu lassen. Wo solche Um- stände aber eintreten, ist der Eindruck der vollständigste, den es geben kann. So wenig die nach dieser letzteren Methode ausgearbeiteten Wort- tafeln im 1. Abschnitte dieses Buchs an solchen Lichtpunkten arm sind, so hat doch in mehreren Artikeln auch schon der Nebenweg eingeschlagen wer- den müssen, den verwandten Ausdruck, wo er einem andren Begriffe zu- getheilt war, in Parenthese beizufügen; von dieser Verbindung beider Wege muls man aber, wie einzelne Beispiele zeigen, wegen zu grofser Anhäufung verschiedener Wortformen sehr bald abstehn. Die von mir befolgte Me- thode ist schon darum die schwierigere, weil sie sehr vollkommene Wörter- bücher und eine genaue Einsicht in dieselben voraussetzt. Ganz besonders vermisse ich, was die ersteren anbetrifft, ein Englisches alphabetisches Ver- zeichnifs zu den Wörterbüchern der N.Seel., Tah. und Haw. Sprache; die Sorge für das baldige Erscheinen dieses Werks erlaubte mir nicht, diese Ne- benarbeit schon jetzt vorzunehmen. Dennoch liegt gerade in den Sprachen der Südsee die gröfste Schwierigkeit des Unternehmens. Denn mit ziem- licher Leichtigkeit schliefsen sich in der Regel diese, wie wiederum mehrere westliche unter sich, in Formen und Begriffen an einander; aber ganz an- dere Mittel müssen meist zu Hülfe genommen werden, um eine Form aus dem einen Sprachzweige in den andren überzuführen. Diese Mittel sind eine gröfsere Nachgiebigkeit in der Bedeutung und in der Form; und die bisherigen Entdeckungen haben gezeigt, dafs man sogar auf ein sehr weites Abgehn beider Sprachelemente gefafst sein mufs. In einzelnen Beispielen tritt dies auch bei nächst verwandten Sprachen ein. Um hier einen Augen- blick allein von der Form zu reden, so ist eine der natürlichsten Fragen die, der Südsee-Sprachen. $. 406. 709 wo man die vielen scharf individualisirten Consonanten der westlichen Idiome, namentlich des Mal. und Jav., in dem so armen Lautsystem der Polynesischen suchen solle; und dieselbe berührt auch, wie alle oben erwähnte Divergen- zen, schon einige Dialekte des westlichen Völkerkreises, vorzüglich das Ta- galische und Madecassische. So fehlen den Polynesischen, mit Ausnahme der Sprache von Tonga, die Zischlaute s, j und ch; es hat sich nun beobachten lassen, dafs sie auf die verschiedensten Buchstaben ihres dürftigen Alpha- bets, z.B. £, k, A, w, m, vertheilt sind, und manchmal ganz fehlen. Die Ge- fährlichkeit beider Mittel, der Formveränderung und dem symbolischen Wandel des Begriffs eine so grofse Freiheit zuzugestehn, leuchtet ein; sie sind es gerade, welche der Unkenntnifs und der Willkühr ein offenes Feid einräumen, sie sind es, denen allein eine Anzahl von Schriften ihr Dasein verdanken, welche aus der kühnen Idee entsprungen sind, in die Uranfänge der Sprache zurückzugehn und die verschiedenartigsten Idiome der Welt als mit einander verwandt darzustellen. Die Schwere der Verantwortlichkeit fühlend, habe ich bei meinen etymologischen Untersuchungen alle mögliche Vorsicht beobachtet; ich verweise auf meine in nr. 589. abgegebene Erklä- rung. Die Formen, an deren Identität ich selbst zweifle, versehe ich mit einem Kreuz; und da ich dieses Mittel nur selten anwenden darf, so will ich alle in dieser Arbeit gelieferte Worttafeln, so weit sie nicht die unmittelbar- ste Überzeugung an der Stirn tragen, nur als vorläufige Versuche betrachtet wissen; und wo ich selbst eine Zuversicht zu einer oder der andren gröfse- ren Zusammenstellung hege, würde ich auch diese bei entstehendem Wider- spruche eher aufgeben, als den Vorwurf auf mich laden, zu jenen bethörten Sprachvergleichungen, welche, immer mehr um sich greifend, uns um die besten Früchte der durch die genauere Erforschung des Sanskrits hervor- gerufnen Wissenschaft zu bringen drohen, auf irgend eine Weise einen neuen Antrieb gegeben zu haben. $. 47. Artıkel Hauptform. Tong. he, N.Seel., Rarot. und Tah. ze, Haw. ka, ke — Die fünf Sprachen haben einen Artikel, den sie mit grofser Regelmäfsigkeit gebrauchen, und unterscheiden sich dadurch von den meisten westlichen Sprachen des Stam- 489 490 710 Artikel, 8.47. mes, welche zwar Artikelformen besitzen, von ihnen aber nur einen gele- gentlichen Gebrauch machen. Die Bedeutung dieses Artikels ist ganz allgemein und völlig ununter- schieden, da er sowohl den bestimmten, als den Einheits- Artikel, und den Fall in sich begreift, wo im Deutschen gar keiner, im Französischen der so- genannte Theilungs-Artikel gebraucht wird, daher diesen Sprachen mehrere der Hauptvortheile entgehen, welche dieser Redetheil andren gewährt. Ob die Auslassung des Polynes. Artikels, welche auch vorkommt, einen be- stimmten Unterschied in der Bedeutung begründet, mufs noch weiter unter- sucht werden (s. nr. 499 -501.). Eigennamen haben in der Regel keinen Ar- tikel; doch steht er im Tah. bisweilen vor ihnen (Gramm. S.9.), und im Vocativ ist dies auch im Haw. (s. nr.552. 553.) Das Wort Gott hat ihn, auch im christlichen Gebrauche, vor sich. Dieser Artikel lautet im N.Seel., Rarot. und Tah. te, im Tong. he und im Haw. ka und ke. Das Tong. he ist nur eine Abschleifung aus te, wie einzelne Fälle beweisen, in denen diese vollständige Form noch vor- komnit (s. nr. 377.). Die Haw. Artikelform ka ist hiernach sehr auffallend, da in keiner der andren Sprachen eine Spur davon ist, und um so mehr, da sie in den bei weitem häufigsten Fällen, ke nur zu einem sehr kleinen Theile gebraucht wird. Indem die Wahl zwischen beiden Formen im Allgemeinen von dem Anfangsbuchstaben des Subst. abhängig ist, so sollte man nicht denken, dafs ka ein ganz anderes Wort wäre, sondern mülste es für eine Wohllauts- veränderung aus ke halten, wofür sich wohl Analogien finden lassen, wie z.B. und, oder, aber im Tah. e, im Haw. a lautet, und die letztere Sprache für gewisse Beziehungen ma und me zugleich anwendet; nur dafs das bei diesem Wechsel befolgte Gesetz nicht einleuchtet. Nach dem Haw. Wörterb. (v. ke), mit dessen Bestimmungen die des Hrn. v. Chamisso (S. 10.) fast wörtlich übereinkommen, steht nämlich ke vor allen Wörtern, welche mit k, vor wenigen, welche mit p, und noch wenigeren, welche mit m an- fangen; vor Anfangs-o steht bald ka, bald ke, und vor Anfangs-a ist ka gewöhnlicher. Letzteres ist aber nicht so zu verstehn, als könnten bei dem- selben Worte beide gebraucht werden; denn dies ist nur der Fall je bei ver- schiedenen Bedeutungen der Wörter, d.h. bei ganz verschiednen Wörtern, die nur dieselbe Form haben. Vor allen übrigen Buchstaben steht ka. Um Artikel. 8.47. 711 die Sache von der andren Seite auszudrücken, so wird vor e, i, u, Ah, I, n, w immer ka, vor k immer ke, vor a,m, p meist ka, vor o bald ka, bald ke gebraucht. Man sollte glauben, dafs die schwankenden Fälle sich durch wei- tere Buchstabengesetze, nach dem zweiten Lautzeichen u. s. w., bestimmen liefsen; Hr. v. Chamisso hatte aber die Hoffnung ganz aufgegeben, und war der Meinung, dafs es Sache des Wörterbuchs sein müfste, in den unbestimm- baren Buchstaben bei jedem Subst. die gebräuchliche Artikelform anzu- führen. Wenn man nach diesem Artikel, für dessen vollständigste Form ze an- gesehen werden mufs, in den westlichen Sprachen sucht, so scheint es mir immer am natürlichsten, dafs es das dortige si ist. Denn da drei dieser Spra- chen (das Tong. ausgenommen, s. oben S.518.) kein s besitzen, so liegt es sehr nahe, anzunehmen, dafs i für dasselbe eingetreten sei; es fehlt mir auch nicht an Belegen für diesen Lautwechsel, obgleich auch andere Polynes. Consonanten, z.B. A, dieses s ersetzen. Insofern läfst sich die Nebenform des Polynes. Artikels sogar noch günstiger mit dem s vereinigen. Der die- sen Nebenformen beigelegte starke Hauch (s. nr. 700.) und der Gebrauch der Hauptform bei der Bildung der Pron. dem. (nr. 689. 690.) und vor dem Pron. interr. (s. nr. 723. 725.) beweisen ferner für meine Vermuthung, ob- gleich bei seiner Anwendung vor dem Subst. der oben schon erwähnte grofse Unterschied zwischen beiden Sprachzweigen ist, dafs das westliche si einen ganz speciellen Gebrauch hat, die Polynes. Form aber allgemein als Arti- kel gilt. Dieses si findet sich im Mal., Jav., Tag. und Bugis. In der letzt- genannten Sprache kann ich es bis jetzt nur als Einheits- Artikel vor Zahl- classen nachweisen (s. oben S.266.). In den drei andren ist es allerdings Artikel, aber in einem eigenthümlichen und beschränkten Sinne; man kann es den Artikel der Persönlichkeit nennen. Seine Bed. ist die des bestimm- ten, aber nicht nothwendig, da es auch im Vocativ und vor unbestimmten Pronominen vorkommt. Ich werde es in jeder dieser Sprachen nach den bis- herigen Aufschlüssen besonders entwickeln; es wird hieraus die Ähnlichkeit seines Gebrauchs in allen dreien hervorgehn und die eine Sprache wird die Nachrichten über die andre ergänzen. Im Mal. wird dieser Artikel sr und si geschrieben, ich habe aber in Marsden’s Wörterb. auch sehr häufig im ver- ächtlichen Sinne se (mit kurzem e) gefunden. Er steht 1) vor Eigennamen, 491 712 Artikel. 8.47. aber nur vor dem wirklichen Geburtsnamen (näma daging), nicht vor dem sogenamnten galar (Marsden: name of manhood), einem später der Person beigelegten titelartigen Beinamen; 2) nur im verächtlichen Sinne vor Subst. und vor Adj., sowohl wenn diese substantivisch, als wenn sie mit einem Hauptworte verbunden und nach ihm stehn; 3) vor einigen Pron., wie änö, ein gewisser, ein solcher, apa, wer? Soweit gehn unsre Nachrichten über seinen Gebrauch; ich habe aber se auch in sehr merkwürdigen B. als Ar- tikel der Individualität, und nicht auf die menschliche oder thierische Per- sönlichkeit beschränkt, in Wörter verwachsen gefunden: chürang, Eng- weg, sechürang, ein Stück Geschütz; dingin, kalt, daun sedingin oder blofs sedingin, die Pflanze Cotyledon laciniata L. (von der man glaubt, dafs ihre Blätter das Wasser abkühlen); padas, beifsend, sepadas, Ingwer; layer, Segel, tkan läyer oder seläyer (ohne ikan), ein grofser Fisch mit einer segelartigen Rückenflosse; mäti, todt, sterben, semäti, der Tod (per- sonifieirt) 2) die Todten 3) (einem Subst. nachgesetzt) verstorben, selig. Das Jav. si gehört nach Cornets der gewöhnlichen Sprache an und steht 4) vor Eigennamen, Titeln und Verwandtschaftsnamen (z. B. jüngerer Bru- der); 2) hat es einen verächtlichen oder spöttischen Sinn. Brückner erwähnt aller dieser Umstände nicht, sondern sagt ganz kurz, dafs es vor Thieren und Menschen stehe, und führt als B. das Kind und die Katze an; 3) steht es im Kawi vor wer? (syapa; Jav. sapa) Das Tag. si wird gebraucht 1) vor Eigennamen 2) vor Appell. der Verwandtschaft und Titeln, wenn man mit Zärtlichkeit spricht (Vater, Gevatter, Capitän, sowohl im Nom., als Vocativ); 3) als Artikel der Persönlichkeit vor einigen Pron. (wer? ein gewisser) Im Formosan. steht fi vor Eigennamen. Im Jav. kommt vor dem seinem Subst. nachstehenden Ad). sing und vor Eigennamen zur Geschlechts - Unterschei- dung das männliche ki und weibliche ni vor, welche beiden letzten aber Ver- kürzungen der Subst. kyahi (eig. Grofsvater von väterlicher Seite; nach Marsden ist kei, krei ein Titel auf Java, Borneo, Sumatra) und nyahi (Da- me, Mal. nyei,nyar, nach Marsden auch in Benculen) sind. Im Kawi ist sang ein ehrender Artikel (besonders vor Titeln und Verwandschaftsnamen), den ich auch im Tag. gefunden habe (sang cachristianohan, die Chris- tenheit, de los Santos Wörterb.), und im Mal. yang der gewöhnliche Aus- druck für diesen Redetheil; beide Wörter sind aber ganz vorzüglich das Pron. rel., und diese Geltung steht mit ihrem artikelartigen Gebrauche in Artikel. 8.47. 713 Verbindung. In ihrer Anwendung vor absolut gebrauchten Ad). stimmen beide Sprachen überein, und das dem Subst. nachgestellte Beiwort wird im Mal. häufig durch dieses Wort angeschlossen. Es bleibt sehr möglich, dafs der Mad. Artikel ni ebenfalls dieses si der westlichen Sprachen ist. Wenn das Haw. ka ein von ke verschiedenes Wort wäre, liefsen sich auch dazu Analogien finden. So ist im Formosanischen ka und ta der gewöhnliche Artikel, und kang im Jav. eine Form für den- selben. Im Tag. ist ang der gewöhnliche Artikel des Nominativs. Man sehe wegen der westlichen Artikelformen noch S. 64-65. 337-340. Vom Haw. ka, ke sagt Cham., dafs es nur im Sing. vorkomme; eine andre Äufserung von ihm aber ($. 12.), dafs die Sprache öfter den Singular gebrauche, wo wir den Plural anwenden, die ihm dazu dienen soll, na als Plural- Artikel darstellen zu können, beweist gegen die Sicherheit der Be- hauptung. Von dem N. Seel. ze wird ziemlich dasselbe bemerkt, da es nur bisweilen im Plural gebraucht werden soll (nr. 144.): B. nr. 138., letztes B. nr.235., B.2. nr.243.; aufser diesen B. habe ich es sehr häufig im Plural gefunden. Beim Tah. te wird dieser Punkt zwar nicht berührt, ich finde aber ein B. vom Plural (Gramm. S.9.); als Capitän Wallis die Insel im J. 1767 besuchte, sagten ihm einige bejahrte Personen, von der Bestürzung ihrer Landsleute sprechend: tao aera ratou, e ere outou te laata, sie dachten, ihr wäret keine Menschen (sondern Götter). Das Tong. he gilt ebensowohl für den Plural (B. nr. 269., S. 445. vır.), als Sing. — Das Wahre der Sache ist, dafs in allen vier Sprachen der Artikel auch Plural -Bed. ha- ben kann, nur dafs meist dieser Numerus durch Hülfswörter bezeichnet wird (ar. 509. u. flgd.). Über den Gebrauch des Artikels vor ihnen s. nr. 509. Bed. des bestimmten Artikels — Ich habe dafür bisher meist, zum Be- hufe der Erläuterung des Casuszeichens ko, o, nur Beispiele, in denen die- ses vor dem Artikel steht, gesammelt (Tong. s. nr. 300. 306. 307., N. Seel. S.467.xxı., Tah. nr. 38. und S.471.1.); bei den Präpos. finden sich aber deren überall; Beispiele, wo im Tah. te allein im Nom. steht, sind in nr.9., vor dem Verbum B.1.nr.82., nach demselben B.2. nr. 97.; N.Seel. nach dem Verbum B. 5.554. Z.4., B.1. nr. 188. Cham. giebt o ke kanaka in der Bed.: der Mensch, d.h. ein bestimmter; über diese Begriffsunterschei- dung habe ich nr. 499. näher gesprochen. Histor. philol. Abhandl. 1832. Ddddd 493 494 495 714 Artikel. 8.47. Bed. des unbestimmten Artikels — ein: Tong. s. nr. 268. 306. 307., N. Seel. B. 1. nr. 970. und öfter; Tah. S. 476. 10., B. 2. nr. 823. und öfter; nr. 841. habe ich ein Tah. B. nachgewiesen, wo bei zwei durch und verbun- denen Subst. das ein des ersten durch e, das des zweiten durch ze ausge- drückt ist. Mit Tah. Aoe drückt te den Einheits- Artikel und einige Prono- mina aus, die alle vollkommen unbestimmt sind (s. nr. 28-30.). Haw. s. B. 1. nr. 550., B. nr. 753., B. 1. (Haw.) nr.554. Der Deutsche artikellose Plural gehört hierher; vom Tah. habe ich eben (nr. 492.) ein Beispiel ge- geben. Wo im Deutschen beim Sing. kein Artikel steht: Haw. e haawi aku no au ia ia i ka mana, ich werde ihm Macht geben (Apoc. 2, 26.); B:2. nr. 987., B. 1. nr.:1026.; Tah. B.2. nr. 101., B: or: 116: Der Haw. und Tah. Artikel steht auch nach dem e des Vocativs (s. nr. 552. 993.). Wo der Artikel noch gebraucht wird, s. nr. 392. Nebenform. N.Seel. und Tah. e, Haw. re — Ich halte diese Wörter nur für Neben- formen des eigentlichen Artikels, welche sich aus ihm abgeschliffen haben. Das obige Tong. he vermittelt diese Annahme; und der Umstand, dafs dem N. Seel. und Tah. e vor einem Vocal, dem N. Seel. von Forster sogar auch vor Consonanten, eine Aspiration zugeschrieben wird (s. oben S.512.), schliefst dieses näher an das Haw. he an. Diese Formen sind, meiner Meinung nach, von den obigen allgemei- nen nicht durch den Begriff verschieden, sondern ich glaube, dafs die in dem Laute sich offenbarende Vernachlässigung auf den Artikel, wie er in den Südsee-Sprachen einmal gefafst ist, übertragen werden mufs, und dafs sie einer nachlässigern Behandlung dieses Redetheils dienen. Es kann daher auch hier nicht davon die Rede sein, in ihnen eine Beschränkung des- selben auf den unbestimmten Artikel anzunehmen, obgleich aus der eben gegebnen Ansicht natürlich folgt, dafs sie meist nur dieser sind. Ich habe nr. 841. zwei B. nachgewiesen, wo das Tah. e den bestimmten Artikel aus- drückt; das N. Seel. e finde ich B. nr. 158. als bestimmten Artikel im Acc., ohne dafs dieser Casus angedeutet ist. Ganz besonders wichtig ist mir in die- ser Hinsicht Hrn. v. Cham.’s Bemerkung (S.44.), dafs das Haw. he keine Präpos. vor sich duldet; als Belege dafür führe ich an die Nicht- Bezeich- nung des Acc. beim Haw. he (nr. 599. 746.) und beim N. Seel. e (s. vorhin). Artikel. S.A7. 715 Doch steht nr. 201. dies e, in der Bed. dieser, also ganz bestimmt, nach der Präpos. i; über das Haw. me s. nr. 497. Ich füge hinzu, dafs die Artikel- form mir auch nie mit dem Casuszeichen o vorzukommen scheint; und die- selben Umstände möchten auch in den beiden andren Sprachen statt finden. Daraus schöpfe ich die Vermuthung, dafs sie vorzüglich in Fällen des Nom. und Acc. da gebraucht wird, wo weder ein Verbum vorhanden ist, noch hinzugedacht werden kann, die Construction zu vermitteln, und dafs gerade in der letzteren klaren und bestimmten Construction das Casuszeichen mit dem wirklichen Artikel angewandt wird, welcher Verknüpfung also diese corrumpirte Artikelform genau zur Seite steht. Doch ist diese Unterschei- dung nicht ganz durchzuführen. So haben die Haw. Büchertitel bald Ae, bald ka, ke, bald o ka, o ke vor dem Subst., und bei ausgelassenem Ver- bum sein führt das Subst. des Prädicats in diesen Sprachen zwar meist die Nebenform, aber auch öfter die Hauptform des Artikels vor sich (s. nr. 838. 541.). Hierher gehört folgendes Haw. B.: he maka no ka maka, a he niho no ka niho, Auge um Auge, Zahn um Zahn (Matth. 5, 38.). Wann die verstümmelte Form auch in vollständigen Constructionen vorkommt und in wie weit sie mit der Hauptform concurrirt (s. Tah. S. 471. 1. und B. nr. 10.), mufs erst durch längere Beobachtung ins Licht gesetzt werden. Die Sache läuft aber wahrscheinlich auch hier darauf hinaus, dafs die Nebenform ein kurzer und nachlässiger Gebrauch für den mit dem Nominativ - und Accusa- tiv-Zeichen (ko, 0) oder der Accusativ -Präposition (ki, i) verbundenen ei- gentlichen Artikel ist. Vom N. Seel. (nr. 132.) und Tah. e (nr.3.) wird gesagt, dafs es im Sing. und Plur. vorkommt (!); vom Haw. fehlt die Beobachtung noch, und vor den Haw. Pluralzeichen mau und poe möchte he eher zu diesen zu rechnen sein. Das Haw. he steht nun besonders: vor dem Prädicate, und zwar meist mit ihm den Satz eröffnend, beim ausgelafsnen Verbum sein, ebenso N.Seel. und Tah. e; im Haw. und N. Seel. auch vor dem Adj. des Prädi- cats (s. nr. 838 -841.). In ähnlicher Art steht es vor dem Prädicate bei nennen (?) (s. ‘!) Vom Plural habe ich das N. Seel. e öfter gefunden. ( 8 (°) Ebenso finde ich e im Tah. Ddddd2 496 498 499 716 Artikel. 8.47. nr.858.), und nach dem Adv. me, wie (s. nr.946.); dieses könnte eine Präpos. und der Fall gleich auffallend mit dem des Tong. ko nach ange (s. nr. 354. 528.) sein. Ebenso finde ich es vor dem Adj. des Prädicats bei scheinen, aber nach dem Verbum: ua ike maopopo ia he poepoe ka honua, die Erde scheint offenbar rund zu sein (Cham.); auch beim activen ike im Acc. des Prädicats (jedoch vor poe): ua ike oe ia lakou he poe wahahee, du hast sie als Lügner erfunden (Apoe. 2, 2.). Ein fernerer Beweis der obigen Anwendung bei constructionslosen Wörtern ist sein Gebrauch in Überschriften und Büchertiteln. Aufserdem steht es vor Numeralien (s. nr. 599.) und Wörtern der Menge (s. nr. 393., wo auch noch andere Gebräuche vorkommen). Dahin gehört auch wohl das Tong. e, welches nach lahi, viele, vor dem Subst., also beim Plural steht, nur dafs die Construction hier eine andre ist (s. nr.277.). Im Tah. findet sich e vor dem Ausdrucke zoo (B. nr. 65. und nr. 66. Anm. 1.). Ich bemerke schliefslich, dafs ich hier nur meine eigne Ansicht von den Polynes. Artikelformen vorgetragen habe, und dafs diese von allen bis- herigen Ansichten sehr stark abweicht. Diese letzteren habe ich nr. 532-539. weitläuftig auseinandergesetzt. Mangel des Artikels. Cham. sagt (S.10-11.), dafs, wo ganz im Allgemeinen geredet wird, z. B. vom Menschen oder von den Menschen überhaupt, kein Artikel steht. Dieselbe Behauptung wiederholt er bei dem Gebrauche des Casuszeichens o (ohne Artikel). Da diese Partikel gar nicht zur Sache gehört, so verfolge ich den Gegenstand hier. Nach Cham. wird dieses blofse o gebraucht, wenn ganz allgemein, von der Gattung gesprochen wird: o kanaka, der Mensch, z. B. zum Unterschiede von den Thieren. Dasselbe scheint (nr. 145.) vom N. Seel. ko gesagt zu werden. Ich möchte an der ausschliefslichen Geltung dieser Annahme noch zweifeln; sie wird durch den Gebrauch der Tong. Sprache, wenn nicht widerlegt, doch durchaus nicht bestätigt. Der Fall von nr. 298. scheint der obigen Behauptung entgegengesetzt, und durch die Fi- gur des mit einem Eigennamen combinirten Appellativums (nr. 300. 307.) zieht sich das Gesetz hindurch, dafs der Artikel steht, wenn die Person dem Angeredeten unbekannt, und dafs er übergangen wird, wenn sie ihm be- kannt ist. Vgl. noch nr. 299. Artikel. 8.47. 717 Ausgemacht bleibt es, dafs der Artikel in diesem Sprachzweige oft fehlt, wo er sonst gebraucht wird; und ich möchte die oben (nr. 4589. 493.) gezeigte Gleichgültigkeit dieser Dialekte gegen Artikel-Bestimmung auch auf seine Abwesenheit ausdehnen. In demselben Falle, wo, nach einem obigen Beispiel, ein Subst., dessen Begriff der Allgemeinheit oder Theilbarkeit es mit sich bringt, dafs es im Deutschen ohne Artikel steht (Macht, nr. 493.), im Haw. denselben vor sich hatte, bleibt er wieder aus: ua haawi akuno au ia ia i manawa, ich habe ihr Zeit gegeben (Apoc. 2, 21.). Ebenso fehlt der Artikel, wie im Deutschen, B. nr. 859. Mar. glaubt, dafs es Fälle gebe, wo der Artikel ke wegbleiben müsse. Dahin gehört der Fall des Subst., welches ein anderes von ihm im Gen. regiertes Subst. vor sich hat (s. nr. 540. 541.); das Subst. Gen. kann ihn im Haw. annehmen oder nicht (s. nr.540.). In der umgekehrten Stellung beider finde ich ihn beim Gen. fehlen, sowohl wo dieser durch eine Präpos. angedeutet ist: Haw. he poe lawaia ka nui o kanaka, die Mehrzahl der Leute sind Fischer (Cham.), als wo beide Subst. unmittelbar zusammenstehn (Tong., Tah. und Haw. s. nr.543.); beim Regens Tah. B.4. nr.92. Das Subst., welches ein durch die Präpos. ka, ko aus dem Pron. pers. gebildetes (nr. 674.) oder selbstständiges Pron. poss. (nr. 678.) vor sich hat, kann im Haw. nie einen Artikel vor sich nehmen. Wörter, die den Artikel vertreten. Pronomina demonstr. ia Haw. — Es wiederholt sich hier der Fall des Deutschen der, die, das gegen das Sanskr. qq, fat, und des Artikels der Töchtersprachen des Lateinischen gegen ille, dafs ein Pron. dem. zum Artikel hingezogen wird. Das Haw. Dem. ia ist auch das Pron. pers. (er) Es könnte wohl nur den bestimmten ausdrücken: o ke alii no ia aupuni Palusia, o König des Reiches Preufsen (Brief des Königs der Sandwich-Inseln an Sr. Maj. den König (')). Das Wort duldet auch hier, wie als Pron. dem. (s. nr. 655.), keine Bezeichnung des Acc. durch i vor sich: ia kanaka ia kanaka, ein Mensch den andren, eig. der Mensch den Menschen (Cham.). (') Dieser Brief des Königs Kauikeaouli (über die Bed. des Namens s. nr. 1134.) oder Tamehameha’s III. (der Einsame; ta, ka Artikel, mehameha, einsam), Oahu den Ste März 1828 datirt, begleitete das Geschenk eines rothen Federmantels an Sr. Majestät den König, und befindet sich, nebst diesem, auf der hiesigen Königl. Kunstkammer. 501 503 504 505 506 718 Artikel. 8.47. taua Tah. — Dieses Demonstr. Pron. (nr.687.) vor und ra nach dem Subst. finde ich oft als einen Ausdruck für den blofsen bestimmten Artikel. Das Zahlwort ein. Mit dem Artikel vor sich, vertritt es den unbestimmten Artikel (N. Seel. te tahi, e tahi, Haw. kekahi), s. nr. 742. Substantiva. Tong. foi, Tah. te hoe — Sie scheinen dasselbe Wort, und drücken manchmal den unbestimmten Artikel aus, s. Tong. nr. 296. und Tah. nr. 28. 30. maa Tah. — Dieses Wort drückt nach den nr. 56. angegebnen Bei- spielen mit dem Artikel te vor sich den bestimmten Artikel, mit tzehoe vor sich das Deutsche artikellose Subst. (z. B. Wasser), ohne Artikel dasselbe und den unbestimmten Artikel aus. Seine Bed. wird partitiv genannt, s. näher nr.56. Es könnte möglicher Weise das Tag. Pluralzeichen manga sein (!) (vgl. Tong. fuhi gegen foi nr.589.), doch ist seine Etymologie noch sehr ungewifs (im Tong. ist ma: kauen, ma und mdanga: Mundvoll, Bissen). $. 48. Substantivum. Bildung. mea Tong., N. Seel. und Haw. — Das Subst. mea, Sache (s. nr. 404 - 406.), bildet im Haw., vor ein Verbum gestellt, ein Subst. Acti, des Werk- zeugs u.ä.: ka mea ai, Speise (von ai, essen); ka mea inu, Trank (von inu, trinken); ka mea kalepa, Waare (von kalepa, handeln); ka mea pai palapala, die Buchdruckerpresse (pai, drucken; palapala, Schrift); ka mea hu, Sauerteig (nach dem Wörterb. ist Au: gähren, gährend, und Sauerteig selbst). Alle diese B. sind von Cham. Ich finde auch die Bed. actoris: ka mea hana, Arbeiter (ein B. in nr.863.). Man beachte ferner folgende Stelle: (ich will nicht auf euch werfen) ikekahi mea kaumaha e ae, eine andere Last (Apoc. 2, 24.); ich finde kaumaha im Wörterb. als: beladen, belasten, belastet, und als Subst. nur in abstracter Bed.: Schwere, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit. Im Tong. Actum, vom Verbum: kei, essen, mea kei, Speise; inu, trinken, mea inu, Getränk; fwagi, geben, schenken, mea f., Gabe, Ge- (') Im Rarotong. finde ich manganui, viele (nui s. nr. 935.). Substantivum. 8.48. 719 schenk; Werkzeug, vom Subst.: tau, Krieg, mea tau, Waffen. — Im N. Seel. mea kai, Lebensmittel. Gentilia. ka, ko Haw. — Die Abkömmlinge einer Person werden im Haw. 507 durch Vorsatz der Präpos. ka vor den Namen, die Einwohner eines Landes oder einer Stadt durch Vorsatz der Präpos. ko vor deren Namen gebildet. Dieser Ausdruck darf keinen Artikel vor sich haben. Den Beispielen nach kann er nur im Plural statt finden (s. näher nr. 542.). Geschlecht. Die Südsee-Sprachen sind, wie die westlichen Malayischen, gegen das 508 Geschlecht grammatisch gleichgültig; es wird, wie in diesen, bei Menschen und Thieren, wo es nöthig ist und nicht schon geschiedene Ausdrücke vor- handen sind, durch Nachsatz des Wortes Mann (Tong. tangata, N. Seel. und Tah. /ane, Haw. kane) und Weib (Tong. fafine, in den drei andren Sprachen wahine) ausgedrückt; beide Theile der Composition erleiden da- bei manchmal Verstümmlungen und Veränderungen: parens N. Seel. ma- tua, Tah. metua oder medua, Haw. makua; Vater N.Seel. matua tane, Tah. metua oder medua tane, Haw. makuakane;, Mutter N. Seel. matua wahine, Tah. metua oder medua wahine, Haw. maku- wahine oder makuahine; Haw. keiki, Kind, keikikane, Sohn, keika- mahine, Tochter; Bruder Tah. /zuane, Haw. kaikunane;, Schwester Tong. zua fafine, Tah. tuahine, Haw. kaikuwahine;, Haw. pipi, Rind, pipikane, Ochse, pipiwahine, Kuh. Das N.Seel. Wörterb. führt von wahine die verstümmelte Form ine an. Cham. bemerkt, dafs im Neuen Test. die Henne, die ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt (Matth. 23, 37.), und der Hahn in der Geschichte des Petrus beide blofs mo« genannt werden. Beispiele vom Tong.: buaka tangata, männliches Schwein, buaka fafine, Sau; moa tangata, Hahn, moa fafine, Huhn. Im N. Seel. kann das bezeichnende Wort sowohl nach-, als vorstehn : tupuna tane, Grofsvater, tupuna wahine, Grofsmutter; tane tohünga, Priester, wahine tohünga, Priesterin; tane manu, das Männchen, wa- hine manu, das Weibchen des Vogels. Die Gramm. giebt in dieser Sprache noch für das männliche Geschlecht zaurawi und für das weibliche uwha 509 720 Substantivum; an; das Beispiel ist von Thieren: e kara ree taurawi, ein männliches, e kara ree uwha, ein weibliches Thier. Im Tah. wird sogar eine Bezeichnung des Geschlechts der Pflanzen durch obige beide Wörter erwähnt: ninita tane, the male papaw, ninita wahine, the female papaw. Hier wird für Thiere der Ausdruck oni, männ- lich, und ufa, weiblich, angegeben: dbuaa oni, das männliche Schwein, buaa ufa, Sau. Im Mal. erwähnt Marsden gleichfalls der Andeutung des Pflanzen- geschlechts, und zwar auch durch das für Menschen geltende Wort. Denn hier hat man auch für Menschen andere Ausdrücke, als für Thiere, im Jav. aber dieselben für beide Arten lebender Wesen. Ich bin auf den Gedanken gekommen, ob nicht das obige tane das Jav. jaler, und tangata (Mann, Mensch) das Mal. jantan sein könnte; freilich steht letzteres gerade nur von Thieren. Plural. Dieser Numerus wird in den Südsee-Sprachen in grofser Ausführlich- keit, daher selbst da, wo es gar nicht erforderlich und rein überflüssig ist, wie bei dem Vorhandensein eines Numerale’s, durch Wörter ausgedrückt, welche vielleicht alle Subst. sind (1) und fast alle (?) ursprünglich collective Bed. haben; sie stehn vor dem zu bezeichnenden Hauptworte. Wo sie den Artikel vor sich haben, es sei die Hauptform (Tong. kau, tunga, Tah. mau und hui, Haw. poe) oder Nebenform (Haw. mau und puu), scheint es natürlich, sobald man ihre substantivische Natur zugiebt, ihn zu ihnen und nicht zu dem vervielfältigten Hauptworte zu ziehn. Dem Hauptartikel geht öfter das Casuszeichen ko, o voraus (z. B. Haw. poe, nr.517.), und dem Tah. und Haw. na, das keines Artikels fähig ist, unmittelbar. Nur selten überhebt sich die Sprache dieser Andeutung des Plurals, wenn hierin die Missionare nicht zu systematisch verfahren (?). Mar. bemerkt, dafs im Tong. öfter der Sing. statt des Plurals gebraucht wird, wenn es deutlich ist, dafs man die Mehrheit meinen mufs: koe togi ahai ko-eni, wessen Äxte sind (') mau könnte jedoch Ad). sein. (?) na scheint auszunehmen. (°) In den Texten der N. Seel. Gramm. fehlt die Andeutung des Plur. sehr häufig und der Artikel ze, e gilt daher z.B. oft von der Mehrheit (vgl. nr.492. 496.). Plural. 8.48. 734 dies? In den obigen Textproben sind mehrere B. dafür, so S. 459. ır. ıı. vı. Man darf dies jedoch nicht den Sing. nennen, es ist der Plural, nur nicht formell bezeichnet. B. dieses unbezeichneten Plur. im Tah. s. nr. 492., im Haw. nr. 501. Im Tag. wird der Plural durch Vorsetzung von manga gebildet, wel- ches eine Ähnlichkeit mit dem Polynes. nga hat. Die Mal., Jav. und Kawi- Sprache bedienen sich mehrerer solcher Hülfswörter, unter denen sich aber keines der Polynes. entdecken läfst, wenn man nicht mau für das Mal. bänyak halten darf (vgl. nr. 593.). Sie sind meist Adj., der Bed. alle oder viele, einige, und stehn zum Theil vor, zum Theil nach dem Subst. Diese Wörter sind im Mal. bJänyak, viele (wahrscheinlich vorgesetzt); vor dem Subst.: segala, alle; Barang, einige (eigentlich aber Sache); bebrapa, einige; nach dem Subst.: sakalran, gänzlich. Im Jav. und Kawi können alle Wörter vor- oder nachstehn; sie sind: Ng. pada, para, Kr. sami, zu- sammen, alle; Ng. kabeh od. sakchhe, Kr. sedhaya, alle; Ng. hakch, Kr. kathah, viele, sawetara, pira-pira, einige. N. Seel. nga, Tah. und Haw. na — Es entsteht einige Bedenklichkeit, ob man dies Wort Pluralzeichen oder Artikel nennen solle; Wilh. v. Humboldt hält sich im N. Seel. und Tah. an das Erstere, und ich schliefse mich an ihn an. Das Einzige, was stark für den Artikel spricht, ist, dafs es denselben nicht, wie es andre Pluralzeichen können, vor sich zu nehmen scheint. Alle übrigen Punkte lassen sich beseitigen (!) oder beweisen gerade gegen den Artikel (?). Für diesen aber hält Hr. v. Cham. das Wort (?). Das Haw. (') Sein Erscheinen vor dem mit einem Zahlworte verknüpften Subst. kann nicht auf- fallen, da auf gleiche Weise auch andre Pluralzeichen gebraucht werden (nr. 606.). Die Com- bination zweier solcher Wörter ist im Jav. und Kawi häufig, und in einem Theile seines Gebrauchs vor dem Zahlworte selbst sinkt das in Rede stehende Polynes. Pluralzeichen zu einem blofsen Index der Mehrheit herab (nr. 604. 605.). Durch die Häufung der Mebrheits- Ausdrücke erklärt sich das Haw. na und poe vor dem Hauptworte, welches a pau, alle, nach sich hat (nr.749.), durch das Letztere das Haw. na pae (nr.518.). (°) So seine unten erwähnte Ableitung, wenn sie gegründet ist. (°) Seine Theorie ist, dals na der unbestimmte Artikel des Plur., ka, ke der unbe- stimmte Artikel des Sing. sei. Die Unbestimmtheit des na wird durch das einzige B. des Wörterb. na alii, Häuptlinge, die Häuptlinge, ohne Weiteres widerlegt, die von ka, ke durch das in nr.489. 493. und seine Beschränkung auf den Sing. durch das in nr.492. Bei- gebrachte. Histor. philol. Abhandl. 1532. Eee ee 510 511 Qi [80] 122 Substantivum ; Wörterb. (v.na) ist nicht mit sich einig, ob es das Wort Zeichen oder Artikel des Plur. nennen soll; es meint, man könnte es wohl Art. nennen, nur wäre dabei die Schwierigkeit, zu entscheiden, ob es der bestimmte oder unbe- stimmte zu nennen wäre. Vgl.nr.552. Es kann das Casuszeichen o vor sich nehmen: S.483. 2.8. v.u. Seinen Gebrauch bei Zahlwörtern s. nr. 604-606. Im Tah. ist na ebenso Pluralzeichen (nr. 46.), und Wilh. v. Hum- boldt bemerkt, dafs es gebraucht wird, wenn die Menge unbestimmt oder sehr klein ist. Es steht sogar nur von der Zweizahl (B.2. nr.46.), und scheint S. 471. ııı. geradezu zwei auszudrücken. Im N. Seel. heifst es nga (nr. 173.; ferner: tera nga manu, diese Vögel, Gr. S.72., auch von zwei Dingen: Augen u. s. w.), und hier wird be- stimmt gesagt, dafs es nie einen Artikel (weder Ze, noch e) vor sich nimmt. Diese Sprache scheint Aufklärung über die Entstehung des Wortes zu ge- ben; es kann nämlich auch anga, das allgemeine Subst., welches zur En- dung geworden ist (s. nr. 1099.), mit dem Artikel te vor sich, vor das Subst. treten (s. nr. 173., B. nr. 144., ohne Artikel: mo tana anga tängata, für seine Menschen, Gr.), und ein Theil der Bedeutungen dieses anga (s. nr. 1099.) hat eine Verwandtschaft mit dem Collectiv-Begriffe. Das allge- meine Tag. Pluralzeichen manga zeigt mit dem N. Seel. eine nahe Form- ähnlichkeit. mau Tah. und Haw. — Im Haw. drückt es nach dem Wörterb. (v.mau) eine kleine Anzahl, ja sogar zwei aus; nach Cham. steht es bei Sachen und Personen, und kann von ersteren und von zwei Personen nur mau, von mehreren Personen sowohl dies, als poe gebraucht werden. Vgl. nr. 606. 749. Beispiele (!): mit der Nebenform des Artikels — he mau halelu a Davida (Titel der Psalmen Davids, Oahu 1830. 8.), he mau himeni (Titel des Gesangb.); bei einem Pron. dem. — keia mau la, diese Tage (Cham.); kela mau hale, jene Häuser (id.); beim Pron.poss. — kou mau makua, deine Eltern (Cham.); kana mau keiki, seine Kinder (Apoc.2,23.); kuu mau lima, meine Hände (Cham.); (') Hr. v. Cham. nimmt noch eine weitere Beschränkung des mau gegen na, nach an- dren Kriterien, an, welche ich, da sie sich auf seine Ansicht von na als unbestimmtem Ar- tikel des Plur. gründet, bezweifle. Um die Untersuchung darüber einzuleiten, habe ich aber die Constructions-Figuren in seinem Sinne gesondert. Plural. S.48. 723 bei einem voranstehenden Gen. Subst. — ko ke kanaka mau lala, die Glieder des Menschen (Cham.). Das Tah. mau ist dem Haw. ganz gleich (nr. 59.). Es hat oft den Artikel ze vor sich (nr. 23. 68., S. 476. 10. und öfter), auch in unbestimmter Bed. B.4.nr. 76. steht es gerade von einer sehr grofsen Menge. Das Tong. mau bedeutet: fest, sicher; treu (s. nr. 396.) 2) viel, sehr. Diese zweite Bed. steht zweifelhaft da; Mar. sagt nämlich im Wörterb,., ohne dafs man sieht, ob seine Bemerkung blofs die Bed. sehr oder auch viel angeht, dafs es so nur von Ausdrücken der Höhe und Tiefe vorkomme, und führt dazu an: mau he lalo, tief; mau he lunga, hoch; mau alunga, hoch, Höhe, oben; wo mau am ehesten dem Ad). grofs entspre- chen möchte. Was die Etymologie im Allgemeinen betrifft, so verweise ich auf die Wortgruppen, die ich nr. 593. geliefert habe. Tong. und Haw. kau, Tah. tau, Rarot. au. — Im Tah. ist tau, ursprüng- lich ein Subst. collectiver Bed., auch Pluralzeichen (s. nr. 62.), nach der Gramm. von einer geringen Anzahl gebraucht. Eben solches Subst. und Pluralzeichen ist das Tong. kau (s. nr. 256. 287.), dessen anderweitige be- stimmte Bed. von 20 (im N, Seel. 10, s. nr. 584.) aber daran zweifeln läfst, dafs es für eine kleine Zahl stände. Wenn Mar. sagt, dafs es fast nur zum Zählen lebender Wesen gebraucht werde, so sollte man nach verschiednen Beispielen von seiner Anwendung als collectiven Subst. glauben, dafs es ebensogut dazu diente, Dinge zu vervielfachen. Ich finde den Artikel Ae davor. Im Haw. ist kau nicht Zeichen des Plur., es kommt aber in verwand- ten Bed. vor: kau wahi, einige Stellen, im Wörterb. so erklärt: different places spoken of indefinitely, as one place, any one place. Ebenso, aber wohl geradezu als Subst., in der Bed. des Tong. Subst. kau gebraucht, steht es in der Zusammensetzung mit hale, Haus: kauhale, Dorf, Stadt (nach dem Wörterb. ursprünglich: @ cluster of houses) ; nur stimmt mit der Natur des Wortes nicht die andre im Wörterb. angegebne Bed. des Compositums: Haus, Ort, wo ein Haus gestanden hat oder wo man eins hinbauen will (vgl. nr, 515.). Das einfache kau führt es in keiner hierher passenden Bed. an. Wahrscheinlich ist das in folgenden Haw. Wörtern vorkommende au aus diesem kau abgekürzt: aukanaka, Volk; auwaa, a cluster of canoes. Von einer andren Bed. von au, Gebiet, rührt die zweite von aukanaka Eeeee?2 513 514 724 Substantivum: her, wo es Wohnsitz von Menschen heifst. Diese Bed. Gebiet könnte der obigen unerklärlichen Bed. von kauhale zum Grunde liegen. Im Rarot. ist au vor dem Subst. Zeichen des Plurals. 516 Wenn ich hier darauf eingehe, die Etymologie dieses Wortes durch den Sprachstamm durchzuführen, so scheint es, als ob man ihm eine grofse Ausdehnung geben müsse. Obgleich ich die Sache noch nicht behaupten will, so ist es doch möglich, dafs die mehrfachen Bed., welche die Wort- form zeigt, in die Einheit des Mal. kayü, Baum, zurückgehn. Meine Mei- nung wäre im Fall der Bestätigung die, dafs aus dem Begriffe Stamm des Baums sich der einer ungetheilten und getheilten Menge entwickelte, und ferner der der Genossenschaft; das westliche kawan, caban halte ich für ein Derivatum von dem Tong. kau (s. S.266. und nr. 576.). Es ist sogar nicht unmöglich, dafs der Begriff Jahr (Mal. zaun) auch hierher gehört. Die meisten Sprachen zeigen zwar für das Collectivum den Consonanten k, auf den man auch das Tah. Pluralzeichen reduciren mufs, da die Missionare der Sprache das k genommen haben; aber im N.-Seel., in welchem k und £ unterschieden wird, lautet jenes Wort, wie das für Jahr, au; und wenn man den kühnen Schritt, für den es nicht eines Bodens le thun darf, die Vertauschung von k und 1 als ein von dem Sprachsinn angewandtes Mittel zur Scheidung benachbarter Begriffe anzusehn, so hat der von be- gegnen, welcher neben dem von Jahr erscheint, eine nahe Verwandt- schaft mit dem collectiven und der von Bündel, Masse oder Stamm pafst sehr wohl zu einem grofsen Zeitabschnitte. Nicht um die Idee einer solchen allgemeinen Vereinigung zu begünstigen, sondern nur um eine Anschauung davon zu geben, in welcher merkwürdigen Gestalt sich bisweilen die Wort- gruppen dem Auge des Beobachters darstellen, wenn er alle Sprachen eines Stammes in Einen Überblick bringt, und um einer künftigen Untersuchung über das Verhältnifs der Mal. Garen unter dem Gesichtspunkte der Ent- stehung und der Priorität den Weg zu bahnen, setze ich diese vier Begriffe hier neben einander: Mal. Jav. Bug. Mad. Tag. Tong. N. Seel. Rarot. Tah. Baum, Holz. kayüı Baum, Holz . kayuid.. aju id. (entnehme ich aus uli aju, Rinde des Baums, und aju api, Brennholz) hazou,hazo,hazon azou,azon cacazou cahuy id. id. kau Stamm, Stiel der Pflanze kau natu das Stück Holz, welches man auf ein andres, plattes reibt, um Feuer an- zumachen kau nima die Finger (nima, Hand) kau 2) das Bein wae die Zehen akau Holz 2) Keule fu akdu Baum, Pflanze (fu könnte das Mal. pühn, Stamm, sein) kauuredasStückHolz, rau Bündel womit, kau wetidas- kau zehn jenige, worauf beim Feueranmachen ge- rieben wird x kauai (uerbalken kakau Griff (z.B. am Messer), Henkel 1. räkau Baum, Holz raau Baum, Pflanze, Holz Plural. 8.48. Bündel, Schaar. kawan Trupp, Heerde, Schaar sakawan Kr. vier . caban Heerde, Schaar, Bienenschwarm kau Bündel 2) Gesell- schaft, Schaar 3) 20 4) Pluralzeichen au Zeichen des Plur. tau Pluralzeichen . taau 20 Genosse. kaäwan Gefährte, Ge- nosse, Verbündeter ca Präfix, welches Ge- nosse ausdrückt kau Gefährte (als pri- mum Compositi) 725 Jahr; begegnen. täun Jahr tahun Jahr taung Jahr taueng Jah- reszeit tfaun,taon, taonneJahr taon Jahr 2) sich begeg- nen, zusam- menstolsen tauJahr,Jah- reszeit . tau Jahr 2) be- gegnen; Be- gegnung, Zu- samentreffen 3) to revole, a revolution tau Jahreszeit 726 Substantivum; (Baum, Holz) (Bündel, Schaar) (Genosse) (Jahr; begegnen) Haw. au Stiel der Axt und kau in einigen Spuren . © .» 2 2... kau Jahreszeit, ähnlicher Dinge ZeichendesCollectiven Zeitperiode, /aau Baum, Holz au Zeichen des Plur. in Zeit 2) Som- einigen Spuren mer kauna vier au Zeitperiode, kaau 40 Zeit kaukau ein Haufe Stei- ne, der einen rohen Altar bildet kauouo, kauwowo sich wuchernd ausbreiten (v. Schling-u.andrenPflan- zen, welche den Boden bedecken), sich schnell vermehren (von einem Volke) Hiermit sind noch nicht alle Rücksichten erschöpft, welche man zur Aufklärung dieser Formen nehmen mufs. Für den Begriff Genosse kann man folgendes westliche Wort vergleichen: Mal. adang ältester Bruder oder Schwester 2) Freund Jav. Rabang, bang id. Mad. Aavanh, haven Verwandter 2) Freund Tag. kRaua Gefährte; ankleben, Theil nehmen, und hiermit Tah. zaua Freund, ferner Tong. taugete (') älterer Bruder 2) emgebarnee Kind (beiderlei Geschlechts) N. Seel. {a0 kete Schwager, Schwägerin. Für das obige begegnen ist eine andre Wahrscheinlichkeit die, es mit dem Worte Krieg zu vereinigen, welches ich für ein verschiedenes Wort, für das Jav. tarung halten möchte: Jav. Zzarung streiten Tag. zalo streiten; besiegen Tong. tau Krieg, Schlacht; Krieg führen, angreifen 2) Heer 3) Feind N. Seel. u a meeting ?) Schlacht 3) Heer Haw. kaua Krieg, Schlacht, Heer in Schlachtordnung; kriegen, fechten. (') Über geze s. S.446. Anm.1.; N.Seel. ist kete: Korb, matua keke: Onkel, Tante, keke: Achselgrube. Plural. 8.48. 727 Ungewifs bleibt, mit welchem Begriff man das Haw. au, Gebiet (meist als erstes Glied der Zusammensetzung), und eine ähnliche Beziehung von kau (s. nr. 514.) zusammenordnen soll. Das Tong. zau hat noch andre Bedeu- tungen, z. B. passend, passen; Ende. Tah. pue, Haw. poe — Über die Grundbed. des Haw. poe als Subst. 5 s. nr. 398. und über seine etymologische Verknüpfung nr. 589. 590. In den Fällen, wo es geschehen kann, nimmt es den Artikel ka vor sich. Nach Cham. wird es blofs von Personen gebraucht, und nur von einer gröfseren Anzahl, als zweien; es ist aber auffallend, dafs das Wörterbuch bei der Subst. Bed. noch besonders angiebt, dafs es auch eine Anzahl Dinge bedeute. Beispiele: mit dem Artikel — B. 2. nr. 1009.; mit dem Pron. poss. — alailaimailaoJesuikana poe haumana, da sprach Jesus zu seinen Jüngern (Matth. 16, 24.). Ich finde auch ka poe ohne Subst. in der Bed. alle (s. nr. 750.), ferner o ka poe nach Cham. diejenigen (s. nr. 704.); sogar vor dem Ad). finde ich es als Bezeichnung des Plur. bei ausgelafsnem Verbum sein (s. nr. 838.), und bei Pron.: kekahi poe, einige (s. nr.742.); ka poe wai, welche? (nr. 735.) Es lautet Tah. pwe. Das B. (nr. 65.) ist aber von zwei Personen; es hat ein Zahlwort vor sich. pae Rarot. und Haw. — Es hat im Haw. eine ähnliche subst. Grund- bed., als poe (s. nr. 399.), und ist nach dem Wörterb. mit diesem gleichbe- deutend, nur dafs es seltner gebraucht wird; B. keia pae aina, diese Län- der (Cham.). Es ist das Tah. pae, welches ein gelegentlicher Ausdruck für die Zahl 5 ist (s. nr. 574.) und in der Zusammenstellung ze hoe pae (nr. 744.) auch als Subst. erscheint. Im Haw. kann es nach Cham. na vor sich neh- men. Im Rarotong. finde ich es nach dem Subst. puu Haw. — ist ein ähnliches Subst. (s. nr. 400.), und nach dem Wörterb. bisweilen Zeichen des Plur. vor dem Hauptworte; ich finde es, mit dem Artikel he vor sich, bei lebenden Wesen gebraucht: he puu ka- naka, Menschen (Wörterb.); he puu puaa, Schweine (i2.). hui Tah. — Ich finde den Artikel te (in bestimmter Bed.) davor (nr. 65.). Über die Etymologie des Wortes s. nr. 589. 590. 519 520 ma N. Seel. — scheint nur beim Vocatiy gebraucht zu werden und steht 521 522 523 524 728 Substantivum: nach dem Subst. (s. nr. 181.) Wilh. v. Humboldt giebt ihm die Bed. Ge- sellschaft (vgl. nr. 1031.). tunga Tong. — bildet den Plural von lebenden Wesen (s. nr. 291.) und ist eigentlich ein collectives Subst. (Haufe u. ä., s. nr. 290.) fua Tong. — (alle) finde ich nach einem Pron.: ko-hai fua, welche? katoa, rawarai Rarot. — Sie bedeuten alle und stehn nach dem Subst. oder Pron. (niki N.Seel.) — Das Wort Sohn (allgemein tama) hat im Sing. das Adj.iti, klein, bei sich, und im Plural erscheint dafür der Ansatz niki, wel- chen Wilh. v. Humboldt, und gewifs mit Recht, für das Tong. nihi hält (s. nr. 177. 178.). Dieses von Mar. im Wörterb. some, any übersetzte Wort finde ich aber in der Bed. von irgend einer, und schon dies weist darauf bin, dafs der Zusatz nicht den Begriff der Mehrheit, sondern wieder den von klein in sich enthält, eine Vermuthung, welche durch die Haw. Sprache zur Gewifsheit wird. In dieser heifst Zi klein, und das Wörterb. bemerkt zu kamalii, obgleich es dasselbe Kinder übersetzt, dafs es sowohl vom Sing., als Plural gebraucht werde. Die Composition nimmt selbst im N. Seel. ein Pluralzeichen vor sich: te anga tamaniki, die Knaben (Gr. p.106.). Ich habe hiernach kaum hinzuzufügen nöthig, dafs ich im Tah. ebenso tamarii und im Rarotong. zamariki für Kinder gefunden habe. Gasus Ich begreife unter diesem Capitel die Pronomina mit. Nominativ und Acecusativ. Tong., N. Seel. und Rarot. ko, Tab. und Haw. o — Die Südsee -Sprachen bezeichnen auch den Nominativ durch ein Wort, welches, wie seltsam dies klingen mag, als eine Präpos. zu betrachten ist (!). Die Annahme von seiner präpositionalen Bed. gewinnt noch dadurch an Wahrscheinlichkeit, dafs dasselbe Wort auch den Accus. Objecti andeutet. Diese Sprachen sind, die einzige Tong. ausgenommen, sehr regelmäfsig in der Bezeichnung der obliquen Casus durch Präpositionen; und hieraus nehme ich die Rechtfer- tigung dieser Ansicht, dafs sie auch den Nominativ so zu unterscheiden be- dacht waren (?). (‘) Wilh. v. Humboldt hat sich nicht gescheut, in nr. 80. von der Präpos. : in einem Tah. Beispiele zu sagen, dals sie den Nominativ andeute. (°) Im Rarotong. finde ich statt ko vor Personennamen und Pron. pers. (ia) auch «. Nominativ und Accusativ. 8.48. 729 Der Gebrauch dieses Wortes beschränkt sich aber, mit gewissen Ab- weichungen, auf den Fall, wo diese beiden Casus vor dem zu ihnen gehö- renden Verbum stehn. Demselben nachgestellt finde ich den Nom. Subj. mit dieser Partikel: 1) bisweilen, wo er ein Subst. ist: Tong. B. 3. nr. 300., Haw. B. 1: nr. 517., B.1. or. 667., letztes B. nr. 789. und 859., B. 3. nr. 793., die beiden letzten B. (Haw.) nr. 1031.; 2) in dem Gebrauche des Tah. Pron. wau, ich (s. nr. 638.), und oia, er (s. nr. 643.), wie auch öfter beim Haw. wau (nr.638. und letztes B. nr. 831.) und öia (B. nr. 669., B.4. nr. 813., drittletztes B. nr. 924., B.2. nr. 1030.). Sonst habe ich es in allen vier Spra- chen in einer grofsen Menge von Beispielen, die beinahe eine Regel begrün- den können, in der Nachstellung nicht angewandt gefunden. Ich sollte vor Allem nicht denken, dafs sein Gebrauch nach dem Verbum (höchstens die Tong. Sprache ausgenommen, die den Acc. nicht bezeichnet) den Acc. träfe, da gerade in diesem Falle die Präpos. gi, ki,i in Anwendung kommt; und es ist mir wirklich bei aller Aufmerksamkeit auf den Punkt in meiner bis- herigen Polynes. Lectüre kein einziges Beispiel der Art aufgestofsen. Wenn kein Verbum im Satze vorkommt, so wird in dem Falle, wo ein solches aus dem Vorigen zu ergänzen ist, die Partikel auch gebraucht, und unterscheidet sich dadurch von der Nebenform des Artikels, welche hauptsächlich bei der gänzlichen Abwesenheit eines Verbums angewandt zu werden scheint. Doch finden sich auch beide Ausdrücke unter gleichen Umständen gebraucht (s. nr. 495.). Eine Nothwendigkeit ist es nicht, dafs der Ausdruck mit dem Casuszeichen ganz vorn im Satze stehe, obgleich auch diese Richtung zum Theil die Sprachen durchdringt; er findet sich nicht selten nach andren Worten (N. Seel. B. 1. nr. 243., Haw. B. nr. 586.). Dahin gehören die mit dieser Partikel versehnen Pron. dem. im Tong. (nr. 529.), und in derselben Sprache bei dem Falle der Concurrenz eines Eigennamens mit dem Appell. das ko vor dem ersteren, welcher sich in allen Phasen dieser Construction dem Gattungsnamen nachgestellt findet (s. nr. 300. 307.). Ich werde jedoch unten vom Tong. auch Fälle anführen, wo der Ausdruck mit %ko bestimmt den Satz eröffnen mufs (s. nr. 529.). Nothwendig ist der Gebrauch dieser Casus-Partikel nicht, sondern sie fehlt sehr oft und, wie es scheint, ganz nach Willkühr. Ich finde sogar einmal im Tah. den dem Verbum vor-, dem Subjecte aber nachgestellten Acc. Obj. durch die Präp. ia ausgedrückt (B.1. nr. 81. Anm. 1., vgl. das B. S.561. Z.6.), was ich aber bis auf weitere Be- Histor. philol. Abhandl. 1832. Fffff 525 527 928 529 730 Substantivum; lehrung für ein Versehen halten möchte, da ich sonst diese Casus-Präpos. nie in diesen Sprachen vor dem Zeitworte angetroffen habe (s. nr. 544. 961.). In den Vocativ tritt die Partikel nicht ein, denn im Haw. erscheint nach dem e dieses Casus o weder vor Eigennamen, noch vor Appellativen. Dafs es selbst als eine Präpos. von der Sprache angesehen wird, be- weist sich besonders dadurch, dafs es keine solche vor sich duldet. Es kann jedoch von einer Präpos. regiert werden; dann steht aber, was sehr merk- würdig ist, die Präpos. nach dem Nomen (s. nr. 785., B. nr. 717.). Ob sich das N. Seel. B. S. 561. Z. 6. so löst, weifs ich nicht (vgl. das Tah. ia nr. 527.). Im Tong. kommt ko einmal in der Apposition zu einer Präpos. vor (B. 4. ar. 300.). Ein Fall, wo im Haw. ma in der Bed. mit (der Gesellschaft) wirklich vor dem Ausdrucke mit o vorhergeht, enthält eine andre Construction (s. nr.986.). Beachtenswerth ist jedoch das ko nach dem Tong. ange, wie, da dies doch eine Annäherung an eine Präpos. haben kann (s. nr. 354. ; vgl. Haw. me henr.946.). Der in der N. Seel. Gramm. (S.88.) erscheinende Ausdruck ke Oteheiti, nach Tahiti, ist wohl nicht einheimisch, da man schwerlich annehmen kann, dafs die Neu-Seeländer das Tah. o, das bei ihnen ko lautet, nicht erkannt haben und z. B. ohne Präpos. ko Oteheiti sagen sollten. Im Tong. kann ko nur vor den Pron. pers. au, koi und ia, nicht aber vor gita, akoi und ara stehn (nr. 633.); da die Vorsätze a und gi am natürlichsten für Präpositionen gehalten werden (nr. 318. 320.), so wäre dies eine neue Bestätigung seiner präpositionalen Natur. Vor den mit gi gebilde- ten Dual- und Pluralformen der persönlichen Pronomina aber kann ko stehn oder fehlen; hier ist jedoch, nach einem zweiten Kriterium (s. nr. 318.), vielleicht das eigentliche Wesen des gi schon zu sehr vergessen. In derselben Sprache giebt es von dem fragenden Pron. hai eine Form mit ko und mit a, ko-hai und ahai, wer? was für einer? die erstere wird ganz vorn, die zweite ganz hinten im Satze gebraucht, was ein unmit- telbarer Beweis für die von mir behauptete Vorstellung des Casuszeichens ist. Von den Ortsadv. Aeni, hier, und Aena, dort, werden in dieser Sprache auch doppelte Pron. dem., mit ko und a, abgeleitet: ko-heni oder koeni und aheni, dieser, ko-hena oder koena und ahena, jener. Hier sagt Mar. aber, dafs der Unterschied beider Formen kein andrer zu sein Nominativ und Accusativ. 8.48. 731 scheine, als dafs die mit ko gewöhnlicher sei. Die Festigkeit des ko in die- sen beiden Dem., so wie in dem dritten, ko’a, der zufolge die Partikel we- sentlich zu ihrer Bildung zu gehören scheint, und ihre beständige Nachset- zung nach dem Worte (s. nr. 701.) ist wahrhaft merkwürdig und etwas im Widerstreite mit den Bedingungen des Oasuszeichens, welche ich hier fest- stellen wollte. Ich habe aber schon (nr. 701.) ein B. nachweisen können, wo ko fehlt. Dem vorhin erwähnten Pron. int. schliefst sich das Tong. koe-ha, welcher? was? an, von dem ausdrücklich gesagt wird, dafs es ganz im Anfang der Frage steht. Einen neuen Beleg liefert folgende von Mar. angegebene feine Unterscheidung des Ausdrucks, wo ein Eigenname mit dem Gattungs- namen zusammenkommt (s. nr. 300.). Wenn die Person dem Angeredeten unbekannt ist, wird, sobald der Ausdruck sich vorn im Satze befindet, bei dem Gattungsnamen koe, wenn er hinten im Satze steht, nur Re gebraucht. Ist sie ihm bekannt, so hat, nach Mar., das Appell. oft ko vor sich; die Beispiele sind von der Art, dafs der Ausdruck ganz allein, nicht als Satz steht. Die Sache wird durch eine zweite Bemerkung Mar.’s vervollständigt; er sagt für diesen Fall: befindet sich der Ausdruck in einem wirklichen Satze, so kann der Gattungsname nur ko vor sich haben und der Ausdruck mufs vorn im Satze stehen. Die Nachstellung des mit ko verbundenen Appell. wird als reiner Unsinn in der Sprache angegeben. Da die Beobachtung, dafs das Polynesische Wort auch dem Acc. dient, nur mir selbst angehört, so führe ich als Belege dafür im Tong. die zwei B. nr. 309. und B.1.nr.299. an, für das Haw. stehn mir in diesem Augenblick nur solche zu Gebote, wo das Verbum die Partikel e oder i mit sich führt (B. nr. 474., B. nr. 716, y., B. nr. 787, 3.), ein Fall, der den Nom. wahrscheinlicher macht. Diese Partikel wird vor Subst., wie vor Pron. gebraucht. In jenem Falle findet sie sich sowohl vor dem artikellosen Subst., dasselbe sei Eigen- name (einer Person oder eines Orts) oder Appell., als vor dem gewöhnlichen Artikel (ja im Tah. einmal vor e, s. nachher) und vor dem Pron. poss. In allen diesen Fällen rechne ich sie zum Subst., nicht zu dem demselben un- mittelbar vorausgehenden Worte. Sie erscheint auch vor einem dem Subst. vorstehenden Pluralzeichen, und da würde ich sie eher zu dem Hülfsworte rechnen, vorausgesetzt, dafs dessen Natur eine substantivische ist. Ich werde Fffff2 530 531 532 732 Substantivum:; diese Fälle näher belegen oder nachweisen, zu denen noch im Allgemeinen der Gebrauch der Partikel in nr. 838. 840. 841. hinzuzufügen ist. 1) bei Substantiven: vor Eigennamen — Über das Tong. ko s. nr. 299. 300., ferner S. 445. vı. vun; über das N. Seel. ko nr. 152.; über das Tah. o nr. 32. (B. nr. 79. fehlt die Partikel vor dem Ortsnamen); Haw.: (des andren Tages) ike «ae la o Joaneia Jesu etc., siehet Johannes Jesum (zu sich kommen, Joh. 1, 29.); S.483. Z. 1.6.8. des Haw. Textes. vor Appell. ohne Artikel — s. nr. 499. vor dem allgemeinen Artikel — s. nr. 493. im Tah. finde ich o einmal vor dessen Nebenform e, wo sie vor 200, Per- son, steht, B. nr. 65. vor dem Pron. poss. — es kommt vor allen Classen desselben und in allen vier Sprachen vor, s. nr. 674. 676-682. 694. vor dem Pron. dem. — s. nachher. vor dem Pluralzeichen — s. nr. 509. 2) Von den Pron. findet es sich, da ich die poss. ausschliefsen zu müssen glaube: vor pers. — s. nr. 669. vor dem. — sowohl vor einfachen (z. B. Haw. ua), als vor solchen, die den Artikel enthalten (z.B. Haw. keia, Tah. tei). Wenn sie ein Subst. nach sich haben, rechne ich es zu diesem. Es tritt auch in den vier Sprachen vor das Pron. ia, welches in einigen von ihnen selbst als Demonstr. gebraucht wird (s. über alles dieses nr. 686. 703.). vor interr. — s. nr. 732. 733-738. In der Darstellung dieser Partikel bin ich, wie in der des Artikels, meiner eignen Ansicht gefolgt, welche von der aller Schriftsteller, die bis- her über die Polynes. Sprachen geschrieben haben, gänzlich verschieden ist. Es ist hier der Ort, die Ansichten dieser über beide Gattungen von Wörtern auseinanderzusetzen und zu untersuchen. Schon sehr früh wurde ich gegen die Art und Weise, wie die Bear- beiter dieser Sprachen den Artikel darstellen, mifstrauisch; und ich glaube, dafs jeder, welcher diesem Gegenstande seine Aufmerksamkeit schenken will, in dieselbe Lage kommen wird. Einige Behauptungen haben den Anschein der Spitzfindigkeit und stofsen gegen allgemeine Sprachansicht an, und man Nominativ und Accusativ. $. 48. 733 erkennt in ihnen deutlich eine gezwungene Accommodation und ein müh- sames Wegläugnen des ganz einfach dem Blicke Vorliegenden; aufserdem sind diese Theorien voll von Schwierigkeiten und enthalten einzelne Wider- sprüche in sich, und namentlich sind die Ansichten der Schriftsteller manch- mal einander geradezu entgegengesetzt. Die ganze Sache beruht darauf, dafs man das Casuszeichen als Artikel angesehen, und dafs man den Un- terschied der als Artikel geltenden oder angenommenen Wörter in der Ka- tegorie der Bestimmtheit und Unbestimmtheit gesucht hat. Mir hat der Um- stand, dafs jenes Hülfswort nur im Nominativ vorkommt, eine Entdeckung, deren Verdienst der Tah. Gramm. gebührt, den ersten Gedanken zu jener Umgestaltung gegeben, indem ich darauf verfiel, dafs es Zeichen dieses Ca- sus, und gar kein Artikel sei. Dafs es auch den Acc. vertritt und keine Prä- pos. vor sich duldet, sind Beobachtungen, welche ich selbst habe machen müssen. Ich habe aber nur sehr schrittweise an die Richtigkeit meiner Ver- muthung geglaubt, und hatte erst die Absicht, die bedeutende Veränderung, welche die Aufnahme dieser Idee in meine Ausarbeitung hervorgebracht hat, nicht zu unternehmen, sondern diesen Theilen ihre alte Gestalt zu lassen und nur nebenbei meine Meinung zu entwickeln. Nachdem ich aber im Ver- laufe der Zeit nicht fand, dafs dieser sich wirkliche Schwierigkeiten und Widersprüche in den Weg stellten, habe ich die Mühe und Zeit dieser, sehr vieles nach sich ziehenden Umwandlung nicht gescheut. Bei der Länge der Discussion, in die es hier nöthig ist einzugehn, mufs ich mich meist auf die genaue Entwicklung der fremden Ansichten über diese Wörter und die Auf- deckung dessen beschränken, was sie schwieriges und widersprechendes mit sich führen, und kann sie nur fragmentarisch und in einzelnen Punkten wi- derlegen. Die in meiner obigen Darstellung des Artikels und Casuszeichens schon gegebnen Beweise für meine Meinung kann ich nicht wiederholen, son- dern lasse diese selbst für sich sprechen. Im Tong. hatte man es nur mit zwei Wörtern (he und ko), in den andren drei Sprachen aber mit dreien (N.Seel. ze, e und ko, Tah. te, e und o, Haw. ka oder ke, he und o) zu thun; doch steigerte die Verbindung des Casuszeichens mit dem Hauptartikel diese Zahl bei der ersten Sprache auf 3, bei den übrigen auf 4 Artikel- Ausdrücke, Mar. betrachtet nur he als den eigentlichen Artikel (s. nr.534.); merk- würdig ist es aber, dafs er blofs Beispiele seiner unbestimmten Bed. giebt. 533 734 Substantivum; Die N. Seel. Gramm. nennt (S.8.) e den unbestimmten Artikel (Engl. a, an), te den bestimmten (Engl. ?he), und setzt hinzu, dafs keiner dieser Artikel immer nach den Regeln der Englischen Sprache gebraucht werden könne, da das Idiom der N. Seel. Sprache verschieden sei. Die Tah. Gramm. sagt (S.8.), ‚‚dafs gewöhnlich (nicht immer) e der unbestimmte (Engl. a, an), te der bestimmte Artikel (Engl. the) sei”. S.9. sagt sie, dafs {ze manchmal stehe, wo man im Engl. keinen Artikel setzen würde, führt aber nur das Beispiel Gott (s. nr. 489.) auf. Daselbst äufsert sie, dafs es bisweilen vielmehr emphatisch, als bestimmt, zu sein scheine, und giebt das B. nr. 492. an. Das Haw. Wörterbuch nennt ka und ke, ohne eine Beschränkung, den bestimmten Artikel (Zhe). Im schroffsten Gegensatze gegen alle Schrift- steller macht aber Hr. v. Chamisso (S. 10.) diese Haw. Formen zum unbe- stimmten Artikel (des Sing.; na ist nach ihm der unbestimmte Artikel des Plur.), da es ihm darauf ankommt, o als den bestimmten darzustellen. Ich mufs bedauern, dafs ich in dieser Untersuchung nicht umhin kann, dem Leser einige Male einen Einblick in die Chamissosche Schrift zu eröffnen, etwas, das ich sonst geflissentlich vermieden habe. Er durfte das Haw. he nicht den unbestimmten Artikel nennen, da er diese Kategorie schon vergeben hatte. Er schreibt über dies he daher (S.13.) folgenden, meiner Meinung nach völlig unauflöslichen Satz: ‚,es verdrängt den unbe- ‚‚stimmten und den bestimmten Artikel, nimmt die Stelle des letzteren ein, ‚„‚läfst eine Bestimmung des Plurals durch mau und poe zu, und unter der ‚„‚Form eines Artikels begreift es in den mehrsten Fällen den Sinn des Ver- ‚„‚bindungswortes sein oder eines andren Zustandswortes mit ein.” Er über- setzt es nun immer durch das Verbum sein, einmal durch es giebt. So giebt er heaha o Mose? he kaula o Mose (wer war Moses? M. war ein Prophet) nach seiner wörtlichen Weise so: sein was der Moses? sein Pro- phet der M. Aber nach me, wie, übersetzt er es durch ein. — Das Haw. Wörterb. nennt he, ohne irgend eine Clausel, den unbestimmten Artikel (a, an). Die Verwicklungen, zu denen die Artikelformen selbst geführt haben, können nicht so bedeutend sein, als die, in welche die Annahme des Casus- zeichens als Artikels führen mufste. Keine der Quellen für die Polynes. Sprachen hat dies eigentlich ausgesprochen. Nominativ und Accusativ. $.48. 739 Mar. sagt S.347.: ‚‚wir finden in dieser Sprache einen sehr häufigen „Gebrauch der drei Partikeln he, ko und koe; bei genauer Nachforschung ‚„‚finden wir jedoch, dafs nur die erste, he, eigentlich ein- Artikel genannt Weiter sagt er: die Partikel ko wird vor Subst. und Ei- gennamen gebraucht, „‚to mark certain significations more distinctly ; aufser- 3 ‚„‚werden kann.’ ‚„‚dem wird sie häufig Fürwörtern vorgesetzt.”” S.348.: koe ist nur eine Zu- sammenstellung aus he und ko. ,‚,‚Nach diesen Betrachtungen können wir, ‚„‚dünkt mich, annehmen, dafs nur Ein Artikel in der Tong. Sprache ist, „nämlich he; da aber die Partikeln ko und koe eine starke Verwandtschaft „mit ihm zu haben scheinen (seem to have a strong relation to it), so wollen ‚„‚wir von ihnen unter demselben Capitel handeln.” Er nennt ko nun immer Partikel, und schreibt an dieser Stelle statt koe immer ko he, was ihm den Vortheil verschafft, jedes getrennt benennen zu können, und ihn über die Schwierigkeit dieser Zusammenstellung hinweghebt. Daselbst sagt er, dafs ko vorzüglich in Antworten auf die Frage wer? oder was? erscheine und man es da gewöhnlich durch es ist oder war übersetzen könne; seine Bei- spiele sind von koe. Es ist merkwürdig, dafs er sich hier ebenso, wie Cham. beim Haw. he, des Auskunftsmittels des Verbums sein bedient. Mar. läfst es aber nicht immer so in Antworten stehn; denn an der Stelle (S. 348.), wo er von der Concurrenz des Eigennamens mit einem Appellativum zu sprechen beginnt, sagt er, dafs sein Gebrauch hier ‚‚not particularly in an- „swer to a question” sei, und er giebt hier Beispiele wirklicher Sätze mit einem Verbum finitum, in denen es vorkommt. Seinen Gebrauch vor Pron. pers. führt er aber nur als in Antwort auf die obigen Fragen an. Ich brauche kaum zu bemerken, dafs ein Schwanken der Auslegung zwi- schen ganz verschiedenen grammatischen Kategorien und Redetheilen unstatt- haft ist, dafs man die Klarheit nicht so weit beeinträchtigen darf, ein und das- selbe Wort einmal durch das Verbum sein (Cham. he, Mar. ko) und das andre Mal durch ein (Cham. he) zu übertragen, oder in Sätzen, in denen ein wirkliches Verbum dasteht und deshalb oder aus andren Gründen an sein nicht zu denken ist, ganz dahingestellt sein zu lassen (Cham. he im B. nr.495., Mar. ko); und dafs eine Theorie, welche so heterogene Begriffe mit einander verbinden will, in sich selbst zusammenfällt. Bei Mar. kommt noch hinzu, dafs in seinen Antworten nicht einmal das Verbum sein noth- wendig liegt, sondern dafs er es nur willkührlich hineinträgt; denn die Frage 736 Subdstantivum: kann ebensowohl jedes andre Verbum enthalten, z.B. wen hast du gesehn’? Antw. den NN., nach Mar.: es ist oder war NN. Auf diesem Wege ver- wischt er hier auch die Accusativ-Bed. von ko. Auch in einem andren Falle (B. or. 302.) nimmt er ko fälschlich für sein. Der Verf. der N. Seel. Schrift geht am vorwurfsfreisten, aber auch am oberflächlichsten über die Schwierigkeit hinweg, indem er das ko in der Gramm. gar nicht erwähnt und es im Wörterb. eine häufig vor Subst., Adj., Pron., Verben und im Anfange der Sätze gebrauchte Partikel nennt. Die Tah. Gramm. sagt von o (S.9.): ‚,‚es scheint die Natur eines Ar- ‚„‚tikels zu haben, denn es wird als eine Hinweisung (as an index) vor das ‚‚Pron., wenn es im Nom. steht, und vor Eigennamen gesetzt”. Auf diese Äufserung folgt aber unten auf der Seite (nachdem auch die Pluralzeichen, welche die Gramm. mit als Artikel aufgeführt hat, behandelt sind) die Clau- sel: ‚‚sollte man einwerfen, dafs mehrere dieser Wörter vielmehr Adj., Bei- ‚‚Nomina (adnouns) oder den Plural andeutende Partikeln, als Artikel, zu ‚„‚nennen wären, so mag dies sein (i# may be)”. Das Haw. Wörterbuch erklärt o so: ‚‚dieser Buchstabe wird vor „Subst. appell. (common nouns), Eigennamen und Pron. gesetzt, um sie et- ‚„‚was bestimmt oder emphatisch zu machen (to render them a little definite ‚‚or emphatic). Man kann ihn das emphatische o nennen. Es wird gebraucht „‚in particularizing one or more persons or things from other persons and „things. Das emphatische o steht nur vor dem Nominativ.” Cham. nennt (S.12.) das Haw. o den bestimmten Artikel. Ich habe bei meiner Behandlung des Artikels Thatsachen angeführt, dafs jede der beiden Formen der bestimmte und unbestimmte Artikel sein kann, und dafs die Hauptform beide ganz und gar in sich vereinigt. Ich weils sehr wohl, dafs sich über diese Kategorie viel philosophiren läfst, und gestehe zu, dafs beide Artikel der Deutschen und andrer Spra- chen sowohl allgemein, als individuell genommen werden (im letzteren Falle ist der bestimmte vielmehr ein Pron. dem., gleichbed. mit dieser, jener), dafs sie in ihrer allgemeinen Bed. sogar manchmal mit einander wechseln können (z. B. eine Blume mufs gepflegt werden, die Blume mufs gepflegt werden) und zwischen einzelnen Sprachen wirklich in gröfserer Ausdehnung wechseln, und dafs es endlich Sprachen geben könne, welche diesen Unterschied grammatisch ausdrücken. Cham. hat ihn auch benutzt, Nominativ und Accusativ. 8.48. 137. um aufzustellen, dafs die Haw. in der allgemeinen Bed. des Deutschen der das blofse Subst. (kanaka, der Mensch als Gattung, z. B. zum Unter- schiede von dem Thiere), in der besondren o ka, o ke gebraucht (o ke kanaka, der Mensch, ein bestimmter, S.12.). Diese Theorie ist aber, wofür ich alle in den verschiedenen Theilen der gegenwärtigen Arbeit von mir angeführten oder nachgewiesenen Textbelege sprechen lasse, nicht anwendbar, auch nur theilweise angewandt worden, und zerfällt hier in ihren innren Gegensätzen und denen zwischen den verschiednen Mei- nungen. Es schliefst sich hier ein Punkt der Chamissoschen Theorie an, welcher innerhalb seiner Ansicht einen merkwürdigen Widerspruch auf- deckt. Er giebt S. 12., nachdem er gesagt hat, dafs o der bestimmte Artikel sei, an, o kanaka bedeute der Mensch im Allgemeinen (also ganz dasselbe, als nach ihm kanaka allein). Der Gegensatz der Facta, dafs der Mangel des Artikels und die Anwendung des bestimmten ganz dasselbe ausdrücken soll, kann nicht schärfer sein; und wenn, was ich sehr bezweifle (s. nr. 499. 500.), das artikellose Hauptwort wirklich ent- schieden dieses allgemeine der bezeichnet, so ist jene Gleichheit beider Ausdrücke einer der einleuchtendsten Beweise für meine Meinung, dafs lo, o nichts mit dem Artikel zu thun hat. Um das Widersprechende, dafs Cham. o für den bestimmten Ar- tikel annimmt, gegen Mariner zu zeigen, mache ich auf Folgendes auf- merksam. Indem Letzterer ko als Verbum sein bei Antworten auch in koe ansieht, führt er nur Beispiele des unbestimmten Artikels an, und ich habe mich bemühen müssen, solche herbeizuschaffen, wo koe der bestimmte ist. Ferner wo ein Eigenname sich mit dem Appell. verbin- det, wird, wenn die Person dem Angeredeten unbekannt ist und der Aus- druck den Satz beginnt, vor dem letzteren koe gebraucht, hinten im Satze he; ist sie ihm bekannt, so steht oft ko vor dem Appell. Dieser Ge- brauch von koe, he und ko wechselt also nach ganz andren Umständen, und beweist genugsam, dafs es gleich falsch ist, ko bestimmt, als unbe- stimmt zu nennen. Alle jene Clauseln, welche die Schriftsteller dem Gebrauche des Artikels beifügen, und von denen der obige Ausdruck emphatisch ein bekannter Nothbehelf ist, entstehn nur daher, weil sie nicht wegläugnen können, dafs der wirkliche Artikel, allein oder mit dem Casuszeichen verbunden, auch da gebraucht wird, wo im Deutschen ein Histor. philol. Abhandl. 1532. Gag gg 536 738 Substantivum;: oder kein Artikel steht. Die merkwürdige Ansicht, allen übrigen Mei- nungen gegenüber das Haw. ka, ke als unbestimmten Artikel zu nehmen, hätte Cham. auch nicht durchführen können, wenn er nicht den seltsa- men Widerspruch gegen sich selbst begangen hätte, es in seinen Sprach- proben, ebenso wie o, immer durch der zu übersetzen. Die Verbindung beider Wörter (o ka, o ke), welche in diesen Proben nur einmal vor einem Subst. vorkommt, übersetzt er durch derselbige. Der Gedanke, das Casuszeichen für einen Artikel zu halten (?), ist wahrscheinlich aus seinem Gebrauche vor Eigennamen entstanden; man hatte hier den Griechischen Artikel vor Augen, und im Tah. (o) selbst einen ähnlichen Laut. Man folgerte daher, dafs es der Artikel der Per- sönlichkeit sei, und schofs seinen Gebrauch vor Pron. pers. gleich hinzu. Auch bei seiner Anwendung vor dem Pron. poss. hatte man im Griechi- schen, Italiänischen und Portugiesischen eine Analogie für den Artikel. Sein Gebrauch vor dem wirklichen Artikel brachte aber die Sache in die gröfste Gefahr; diese Verbindung steht vor allen Subst., denen ver- nünftiger Wesen, Thiere und aller leblosen Gegenstände. Man zog also hier den Artikel der Persönlichkeit auf den der Individualität oder Be- sonderheit zurück. Das Tong. koe-ha und he-ha kann, wenn es in der Bed. was für einer? mit einem Hauptworte verbunden wird, nur von Thieren und Dingen gebraucht werden, bei Menschen steht ko-hai oder ahai, ein recht deutlicher Beweis, dafs von Persönlichkeit im ko nicht die Rede sein kann, da der Unterschied hier blofs in den Formen Aa und hai liegt. Ich brauche wohl nicht das Seltsame der Vorsetzung eines Arti- kels vor den andren, nach Cham. gar des bestimmten vor den unbestimmten, zu zeigen; ich möchte dies so lange für unmöglich in irgend einer Sprache halten, bis davon ein sichrer Beweis geliefert ist. Am allerungünstigsten zeigt sich die Annahme des Casuszeichens als Artikels vor persönlichen Fürwörtern. Wie könnte das Pron. pers., nament- (') Da es mir auf eine Sammlung aller Belege für und wider meine Ansicht und aller Umstände ankommt, die uns den Ursprung und das eigentliche Wesen der Partikel kennen lehren könnten, so darf ich nicht unterlässen, zu erinnern, dafs dieselbe Form in der N. Seel., Tah. und Haw. Sprache das Subst. Ort oder Adv. dort ist (nr.913.) und dafs das Haw. Wörterbuch onei durch dieser hier (i2.) und kolaila durch der da (Ende von nr. 901.) übersetzt. Nominativ und Accusativ. $.48. 739 lich das der 1. und 2. Person, seiner Natur nach, in irgend einer Sprache den Artikel annehmen, und wo ist die Sprache, in der dies geschieht? Seine 3. Person geht sogar in mehreren in das Pron. dem. über, oder wird, rich- tiger, von ihm hergenommen, und wird durch diese Vermittlung zum be- stimmten Artikel selbst. Cham. hat sich auch gescheut, der ich, der du zu übersetzen, und ebenso beim Pron. dem. der dieser; er hat aber etwas sehr eigenthümliches an die Stelle gesetzt. Er sagt S.12.: ‚,o steht vor den „persönlichen und dem. Fürwörtern, wenn der Gegenstand als ein ganz be- ‚„‚stimmter bezeichnet werden soll und der Zusatz und kein anderer oder „und keine anderen hinzugedacht werden kann”. Diese Worte stellt er auch überall, wo in seiner Sprachprobe (S.58-79.), dem 23. Cap. des Lu- cas, o vorkommt, in Klammern, z. B. Vs.3. bist du der König der Juden? du (und kein anderer); ib. du sagst es, übersetzt er statt es: das (und nichts anderes). Vs. 18. 19. lautet der Satz: der Haufe schrie: gieb uns Barabbam los, welcher um eines Aufruhrs willen ins Gefängnifs geworfen war; o ka mea, welcher (eig. die Person), übersetzt er hier das (kein anderes) Ding. Vs.34. Vater vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun: sie (und keine Andere). Ebenso Vs. 35. 37. 43. u. s. w. Das Pron. 3. Pers. Sing. beweist nicht gegen meine eben gemachte Behauptung. Es ist nämlich, wie ich beim Pron. deutlich gezeigt habe, in diesen Sprachen (doch bleibt dies im Tong. noch ungewifs) auch, und viel- leicht ursprünglich, Pron. dem., und nimmt hier sowohl den allgemeinen Artikel (aber nur im Haw.), als das Casuszeichen vor sich. Die bisherige Theorie hat die Sache aber so dargestellt, als wenn das Pron. pers. ia erst durch den Artikel (z. B. Haw. ke, 0) zum Demonstr. würde. Das Haw. Dem. keia ist auch durchaus nicht eine rein materielle Zusammensetzung des Ar- tikels ke und des persönlichen oder dem. Pron. a, sondern steht, wie ich in nr. 690. und 694. genügend entwickelt zu haben glaube, auf einem weiten Gebiete und erfordert eine ganz andre Lösung. Der Gebrauch einer Ar- tikelform vor einigen Pronominen ist zwar (nr. 723. 725-727. 730-732. 745.) eine merkwürdige Eigenthümlichkeit des Mal. Sprachstammes, aber die per- sönlichen und demonstrativen trifft er durchaus nicht. Über das ko in den Tong. Pron. dem. habe ich nr. 529. unpartheiisch gesprochen. Wenn nun die Behauptung eines Artikels der Individualität die letzte Möglichkeit ist, das Casuszeichen als Artikel durchzuführen, so bleibt die Gggg582 539 540 740 Substantivum; Frage unbeantwortet, warum dieser Artikel nur in den von mir angezeigten Fällen des Nom. und Acc. und nie nach einer Präpos. vorkommt, und war- um namentlich nach einer Präpos. und nach dem Verbum das Subst. oder Pron. nicht individuell behandelt werden kann. Da die Ansicht, welche das Wort zu einem Artikel macht, hiernach auf die letzten Zugeständnisse dringt, so kann es für den abstracten Punkt, dafs es ein Artikel und nichts anderes sei, wenn jemand unwandelbar bei ihm beharren wollte, keine andre Wider- legung geben, als darauf hinzuweisen, dafs diese Meinung an einem Namen ohne Inhalt festhält, und dabei alle Widersprüche und fast alle Schwierig- keiten auf ihrer Seite hat. Nominativ. Tah. i — Die Accusativ-Präpos. i findet sich zweimal vor dem Nom., beim Prädicate des ausgelassenen Verbums sein (s. nr.80.), und vor dem dem passiven Verbum nachstehenden Subjecte (letztes B. nr. 123.). Genitiv. N. Seel., Tah. und Haw. a, ta (Haw. ka), na - o, to (Haw. ko), no — Um hier zunächst ausschliefslich vom Haw. zu reden, so habe ich bei den Partikeln dieser Sprache (nr. 412-415.) alles Nöthige über die allgemeine Bedeutung dieser den Gen. zwischen Nominen ausdrückenden Präpositionen, so wie über den Unterschied sowohl zwischen denen mit dem Vocal a und o, als den sicheren oder noch zu beobachtenden zwischen den drei Präpos. selbst, und über die bei ihrer Anwendung zur Bezeichnung dieses Casus zu berück- sichtigenden grammatischen Punkte gesagt, und es kommt mir hier nur dar- auf an, Beispiele aufzustellen. Da es wichtig ist, darin jene zwiefachen For- men-Unterscheidungen sichtbar zu machen, so werde ich die Eintheilung nach der logischen Bedeutung des Casus treffen, unter jeder dieser Abthei- lungen aber die einzelnen Präpos. auseinanderhalten. Für manche Fälle kann ich kein Beispiel geben; dies wird sich aber durch die Vergleichung der Pron. poss. (nr. 674.) vervollständigen. Wo die Präpos. ka, ko gebraucht wird, steht der Gen. vor dem regierenden Subst. (s. nr. 415.), welches dann keinen Artikel vor sich nehmen kann; das vorangehende, im Gen. stehende Hauptwort führt ihn bald mit sich: ko ke kanaka mea, des Menschen Ding (nach Cham.’s Übersetzung), bald nicht: B. nr. 558. abhängiges Verhältnifs: a— okekeikia ka hipa, das Junge des Schafes (Lamm) (Cham.) ; Genitiv. 8.48. 741 ke Keiki a ke kanaka, des Menschen Sohn (Marc. 14, 21. und öfter); ka — ka Iseraela poe mamo, die Nachkommen Israel’s (Cham.) ; na — he mamo makou na Aberahama, wir sind Nachkommen Abraham’s (Luther: A.’s Samen, Ev. Joh. 8, 33.); e kane ana ia na ka wahine hookahi, er sei eines einzigen Weibes Mann (Cham.); o Petero, kekahi lunaolelo na Jesu Kristo, Petrus, ein Apostel Jesu Christi (1. Petr. 1, 1.); (kaufe uns,) a löilo makou ---ikauwa na Parao, damit wir - - Knechte des Pharao werden (Luther: dafs wir - - leibeigen sein dem Pharao, 1. Mos. 47, 19.). unabhängiges Verhältnifs: o — (und nahm mit sich) i ka makuakane ame ka makuwahine o ua keikila, den Vater des Kindes und die Mutter (Marc. 5, 40.); ko— kokekeikimakua, der Vater des Sohns (Cham.) ; no — B. nr. 502. partitives Verhältnifs — ich habe hier nur Beispiele des speciellen Falles nach Wörtern der Menge, wo allein o stehen kann (s. nr. 414.): ke- kahi o lakou, einer von ihnen (Cham.); kekahi poe o oukou, einige von euch (id); ka nui o lakou, die meisten von ihnen (id.); ka nui o ka aina, der gröfste Theil des Landes (id.). Verhältnifs des Besitzes: a — ka waiwaiake alii, das Eigenthum des Häuptlings (Wörterb. v. a); o— ka hale o ke alii, das Haus des Häuptlings (i2. v. 0); ko — ko kealii hale, id. (ib.) actum des Verbums: a— ka wanana a Isaia, die Weissagung Jesaia (Matth. 13, 14.); ke hana nei oukou ina hana a ko oukou makua, ihr thut eures Vaters Werke (Joh. 8, 41.). actio des Verbums: a— ka pane anaakawaha, das Aufmachen des Mundes (Wörterb. vi0)5 o— kapane ana o ka waha, id. (ib.) gemischtes Verhältnifs: 0o— ka lua o ka ahi, die Grube des Feuers (Cham.); ka laau o ke ola, der Baum des Lebens (Apoc. 2,7.); ka manao ona.arii, die Mei- 541 742 Substantisum: nung der Könige (Titel eines Buches); ka poe misionari o Hawaii nei, die Missionare von Hawaii (Cham.); ko — ko Aigupita poe kanaka, die Ägypter (id.). Wenn das regierende Subst. sich bei einem zweiten Genitiv wieder- holt und kurz vorhergeht, steht es nicht wieder, sondern nur die Präpos. von, und diese nimmt z. B. das Accusativ - Zeichen i vor sich (s. letztes B. nr. 963.). Das zu einem Ordin. gehörende Subst. steht im Gen. mit o, s. nr. 618. Die beiden Formen o und ko bezeichnen auch den Gen. an Ortsadv.: o nei, o laila, ko anei, ko laila (s.nr. 901.), o oneiund ko onei (nr. 912.), ohea (nr.910.). Ich habe schon nr. 438. des Gen. mit o erwähnt, den die zusammengesetzten Präpositionen im Haw. regieren; dasselbe findet sich im N. Seel., ja nach einem Subst. nimmt das Hülfswort selbst dieses Casuszei- chen vor sich: Zetahi mea o dunga o te rangi, o raro o te wenua, irgend etwas oben im Himmel oder unten auf der Erde (Text der Gramm.). Im Tah. werden auch alle drei Präpos. in ihrer doppelten Form, und wohl mit demselben Unterschiede zwischen denen mit @ und denen mit o (s. nr. 67.), zur Bezeichnung des Gen. gebraucht. Die Gramm. führt S. 16- 17. Beispiele, aber nur von na und no, an: na — parau na te Atua, das Wort Gottes; te oe na Golia, das Schwert Goliath’s; tamaidi na te arii, der Sohn des Königs; no — farenote Atua, das Haus Gottes, fenuano Iseraela, das Land Israel’s; ze Atuwa no te rai, der Gott des Himmels. Diese Beispiele zeigen, dafs der mit na, no gebildete Gen. nach dem regie- renden Subst. folgt, die B. S.475. 2. 6., dafs der mit ta, to gebildete ihm vorausgeht und das nachstehende Regens des Artikels entbehrt. Im N. Seel. soll bei Subst. appell. na, no, auch o (also wohl auch a), bei Eigennamen na, no und fa, to gebraucht werden, und zwischen den For- men auf «a und denen auf o scheint derselbe Unterschied, als in den beiden andren Sprachen, zu sein (s. nr. 188. und eine Note der Gramm. S.10.). Vgl. noch nokonei nr.912. Auch in dieser Sprache finde ich den durch ia, to gebildeten Gen. vor, den durch a, o gebildeten nach, den mit na, no aber bald nach, bald vor dem regierenden Subst. Bei der Vorsetzung des Gen. verliert das Regens den Artikel. Alles dies gilt auch von den durch dieselben Präpos. gebildeten Pron. poss. Genitiv. 8.48. 743 Die Präpositionen des Gen. drücken in diesen drei Sprachen auch, indem das Verbum sein zu ergänzen ist, haben aus (s. nr. 954.). Die Tong. Sprache weicht von den drei genannten in dem wichtigen Punkte dieser Präpositionen ganz ab, die sie nicht kennt. Es erscheint nur manchmal a als Zeichen des Gen. vor Eigennamen (s. nr. 327.). Elliptischer Genitiv. Tah. zo, Haw. ka, ko — Die Haw. Präpositionen ka, ko haben noch einen eignen, sehr seltsamen Gebrauch für sich, indem sie am nachfolgenden Subst. oder Pron. den Gen. bezeichnen, aber das Subst. regens ausgelassen ist. Die zu ergänzenden Hauptwörter sind, so viel ich bis jetzt sehen kann: Abkömmlinge einer Person (vgl. nr. 417.), Frucht eines Baumes, Ein- wohner eines Ortes oder Landes, Eigenthum einer Person. Ich habe schon nr. 416. gesagt, dafs die durch diese Construction ausgedrückten Be- griffe zwar meist nicht unter den Gen. gehören, dafs ich sie aber hier abhan- deln wolle, um den Fall nicht zu zerstreuen. Man sollte erwarten, dafs von dem regierenden Subst. wenigstens der Artikel vor der Präpos. stehn geblieben wäre; dies war aber darum unmög- lich, weil die Präpos. ka, ko das Regens nach dem Rectum verlangt und das nachgestellte Regens keinen Artikel haben darf (s. S.740. unt.). Befindet sich das ausgelafsne Subst. in einem Obliquencasus oder in Verbindung mit einer Präpos., so wird die diese Verhältnisse ausdrückende Präpos. vor ka, ko gesetzt, so dafs zwei Präpos. zusammenstehn. Es ist zu vermuthen, dafs der zwischen den Formen auf a und denen auf o in den obigen drei Präpos. sich ausprägende Unterschied auch in die- ser Construction sich erhält; und ich behalte daher die obige logische Ein- theilung bei; eine weitere nach den durch die Construction ausgedrückten Begriffen gebe ich nicht, sie werden aus den B. klar werden. abhängiges Verhältnifs: ka — ka Iseraela, die von Israel, die Israeliten (Cham.); ko, mit einer Präpos. — e haawino wauiaia, eaiikokalaauo ke ola, ich werde ihm zu essen geben von dem Baume des Lebens (Apoc. 2, 7., wörtlich wohl: die Frucht des Baumes). Eigenthum : ka — ka laua, das Eigenthum beider (Wörterb. v. ka); ka ke alii, dem Häuptling gehörig (i.); 542 543 544 744 Substantivum; mit einer Präpos. — e haawi aku i ka Kaisaraia Kaisara, ai ka ke Akua hoii ke Akua, so gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, was Gottes ist (Matth. 22, 21.). Einwohner — nach den B. wird nur der Plural dadurch angedeutet: ko — ko Farani, die Franzosen (Cham.); ko Poloni, die Polen (id.); a kanikau iho la ko Aigupita nona, und die Ägypter beweinten ihn (1.Mos. 50, 3.); ko ke ao nei, diese Welt (eig. die von dieser Welt, Cham.); mit Präpos. — (ich bin übergeben) i na lima o ko Roma, in die Hände der Römer (Apostelg. 28,17.); (Paulus u. s.w.) i ka ekalesia o ko Tesalonike, an die Gemeine der Thessalonicher (Luther: der Gemeine zu Thessalonich, 1. Thessal. 1, 1.); (es wird kommen) maluna o ko ke ao nei a pau, über den ganzen Weltkreis (Apoc. 3, 10.). Im Tah. finde ich einmal (B.5. nr.92.) to vor dem Subst., was die- selbe Construction scheint; doch ist sie hier unerklärlich. Ein sichres B. ist aber: te riri ra Heroda i to Turia e to Sidonia, Herodes gedachte wider die von Tyrus und Sidon zu kriegen (Apostelg. 12, 20.). Der Genitiv durch Nachstellung angedeutet. Im Haw. wird der Gen. auch, wie im Mal., durch blofse Nachstellung nach dem regierenden Subst. ausgedrückt, wobei in den folgenden B. dem zweiten Hauptworte der Artikel fehlt: o ke keiki hipa, das Junge des Schafes (Lamm, Cham.); ka lZua ahi, die Grube des Feuers (id.). Ebenso ist der Casus im Tah., und auch ohne Artikel, ausgedrückt B.2.nr.123. Dasselbe finde ich im N. Seel., da aber merkwürdiger Weise auch den unbezeichneten Gen., mit dem Artikel ze, vor dem Regens. Im Tong. bleibt der Gen. bei Subst. appell. immer unangedeutet, bei Eigennamen zum Theil, zum Theil kann er durch die Präpos. a bezeichnet werden (s. nr.327.); wo er nicht angedeutet ist, hat der Casus seine Stel- lung nach dem Regens. Hier finde ich auch den Artikel fehlen (S. 462. vıır.), doch steht er B. nr. 328. Dativ und Accusativ. Tong. gi, gia, giate (Dat.), N.Seel. ki, kia (für den Acc. auch i), Tah. und Haw. i, ia — Beide Casus werden, das Tong. ausgenommen, in den Südsee- Sprachen nicht unterschieden, und durch die, hier Bewegung bezeichnende, allgemeine Ortspräpos. angedeutet, über welche ich nr. 958-970. ausführlich gehandelt habe; daselbst habe ich auch die Ähnlichkeiten aufgeführt, welche Dativ und Accusativ. 8.48. 749 sich in den westlichen Sprachen für diese Casus-Bezeichnung vorfinden. Vor dem Verbum habe ich dieses Casuszeichen nie angetroffen, in welchem Falle vielmehr der Acc. Objecti durch das nr. 524-531. besprochene ko, o ausgedrückt wird oder ganz unangedeutet bleibt. Beispiele des Gebrauchs des Haw. i und ia für den Dativ und Acc. 545 kommen so häufig in dieser Schrift vor, dafs ich mich deren Beibringung hier überhebe. — Einmal steht ia vor einem Appell.: aole oei manao ia waho, du achtest nicht das Aufsere (Luc. 20, 21.). Diese Präpos. drückt auch im Haw., in ihrer Beziehung auf den Da- tiv, das Verbum haben aus (s. nr. 854.). Im N. Seel. wird für beide Casus zugleich nur ki angegeben (nr. 196.), doch habe ich aus der Gramm. noch kia für sie gefunden: Dativ — kia Taka, dem Taka; vor Pron. pers. 5.464. ıı., S.468. 0.0.00 Acc. — earoha ana au kia koe, ich liebe dich; ein andres B. vom Pron. pers. s. S. 470.5. i wird nur für den Acc. angeführt (nr. 202.). Im Tah. wird i (nr. 76.) und za (nr. 51.) für beide Casus gebraucht; in der Apposition zu diesen Casuszeichen steht wieder z B.2. nr. 101.; ia als Zeichen des Dat. s. S.471.ım., 472. ıv.vı. (bis), 475. 8., als Zeichen des Acc. S5:472.:19:; S:A73:m., B>4:0r:123. Die Tong. drei Formen gi, gia und giate sind nur Zeichen des Dat. (s. nr.313.), denn den Acc. läfst die Sprache ohne Bezeichnung (s. nr. 551.). Im Rarotong. finde ich den Acc. durch i angedeutet. Dativ. In sehr speciellen Fällen drücken den Dativ noch einige andre Prä- pos. aus. na Rarot., Tah. und Haw., no Tah. — Der Dativ personae bei geben fin- 546 det sich im Tah. auch durch die Genitiv-Präpos. na, no und im Rarot. und Haw. durch na bezeichnet (Haw. s. nr. 859.). me N.Seel. und Haw. — Im Haw. drückt me in Folge seiner Bed. von 547 mit (der Gesellschaft, s. nr. 957.) und des Ady. wie (s. nr. 946.) nach dem Verbum like, gleichen, den Dativ aus (Beispiele s. nr. 477.). Ebenso steht im N. Seel. me nach dite, gleich. e N. Seel. — In nr. 143. erscheint in einem B. e’‘, wo aber der Apo- 548 Histor. philol. Abhandl. 1832. Hhhhh 549 550 551 746 Substantisum; Accusativ. Vocativ. $.48. stroph eine Elision vermuthen läfst (vgl. die Tah. Präpos. ei), als Zeichen des Dativs. ma, mo N.Seel. — finde ich nach dem Verbum geben. Accusativ. Unbezeichnet. Ich habe oben behauptet, dafs die Nebenform des Artikels keine Präpos. vor sich dulde; eine Folge davon ist, dafs beim Haw. he und N. Seel. e der Acc. nicht angedeutet wird (s. nr. 495.). Im Haw. scheint das Pron. dem. (s. nr. 685.) und der Artikel ia (s. nr. 502.) die Bezeichnung auch nicht zu erlauben. Wo bei den Verbal-Par- tikeln e und z das Subject mit von vor das Verbum tritt, wird öfter der Acc. Obj. nicht angedeutet, sowohl wenn er vor, als wenn er nach dem Verbum steht (s. nr.785.). Das dem Zeitworte nachgestellte Object ist auch sonst öfter ohne Bezeichnung, in welchem Falle, wenn auch der Artikel wegbleibt, der Ausdruck sich einer Composition nähert: (er redete mit ih- nen) ma ke kanaka hoohalike olelo, durch einen Dolmetscher (wört- lich: durch einen die Sprache ausgleichenden Menschen, 1. Mos. 42, 23.); mai pepehi kanaka, du sollst nicht tödten (Cham.); kana hewa, Sünde begehn (s. B. 3. nr. $21.). Im N. Seel. finden sich zahlreiche B., dafs das Object nach dem Ver- bum unbezeichnet bleibt: S. 464. ıı., S.562. letzte Z., B.2. nr. 168., B. 1. nr. 196., B.1. nr. 198. (dem letzten ganz entgegengesetzt ist das B. nr. 202.), B. nr. 237. Im Tong. scheint der Acc. nie angedeutet zu werden: S.445. v. vır., S. 446. x. xıı. u.s. w. Vocativ. e N. Seel., Rarot., Tah. und Haw. — Im Haw. wird e, welches wohl als eine Interjection zu nehmen ist, vor das Subst. (ebenso im Jav. h& oder heh), manchmal auch noch nach demselben gesetzt; das Subst. appell. hat dabei den Hauptartikel vor sich. Cham. bemerkt, dafs das doppelte e, vor- und nachgesetzt, gegen Vornehme sogar Sitte zu sein scheine. Hat ein Ei- genname ein Appell. in Apposition bei sich, so können beide Subst. das e vor sich nehmen. Folgt auf das Hauptwort ein zu ihm gehörendes Ad)., so nimmt das wiederholte e seine Stelle nach dem Ad). ein. Beispiele: eka honua, du Erde! (Cham.) e ka haku, Herr! (so du willst, kannst Adjectivum. 8.49. 747 du mich wohl reinigen, Matth. $, 2.) (darum freuet euch,) e na lani, o ihr Himmel! (Apoc. 12, 12.) e ke alii e (Apostelg. 26, 13., Luther: lieber König!); e Peseto maikai e (Apostelg. 26,25., Luther: mein theurer Feste!); ekealiie Ageripa e (Apostelg. 25, 24. 26. 26, 2. 7.19., Luther: lie- ber König Agrippa! oder: König Agr.!); e Jehova e ka haku e, Jehova, Herr! (Cham.) e Jehova ke Akua, Jeh., Gott! (id.) Ebenso ist e vor dem Subst. Zeichen des Voc. im Tah. (nr. 12.) und N. Seel. (nr. 135.) Das Tah. B. zeigt auch den Artikel te vor dem Subst. Die gleichzeitige Nachsetzung des e ist mir in diesen beiden Sprachen noch nicht vorgekommen. Im Rarot. ist e vor dem Subst., das den Artikel ze vor sich hat, Zeichen des Vocativs. 8.49. Adjectivum. Einzelne Punkte. Nachstellung nach dem Substantivum. Wie in den westlichen Mal. Sprachen (die Tag. ausgenommen), steht in diesen vieren das mit einem Subst. verbundene Ad). beständig nach dem Subst.; wo die umgekehrte Stellung statt findet, ist die Construction die des “usgelassenen Verbums sein und das voranstehende Adj. das Prädicat, das nachstehende Hauptwort das Subject. Dahin nur darf man, meiner Meinung nach, es deuten, wenn Mar. sagt, dafs im Tong. die Nachstellung des Ad). nicht immer geschieht, und wenn die Tah. Gramm. (S.13.) sich dabei des einschränkenden Beisatzes gewöhnlich bedient. Die N. Seel. spricht die Nachstellung bestimmt aus (S.58.). Beispiele: Tong. — he tangata lill£, ein guter Mensch; he togi machila, eine scharfe Axt; kau tangata lill£, gute Menschen; lahi he togi machila, scharfe Äxte. — Fu, grofs (2, sehr), macht aber eine Ausnahme und steht immer vor dem Subst.: fu ita, grofser Zorn (2, sehr zornig). N. Seel. — s. mehrere B. Gramm. S.16. und 58. Tah. — s. mehrere B. Gramm. S. 13. Haw. — (und das Meer erhob sich) i ka makani nui, von einem gro- fsen Winde (Joh. 6, 18.); (gehet ein) ma ka puka pilikia, durch die enge Pforte (Matth. 7, 13.). Hhhhh2 554 559 748 Adjectirum; Vorsätze. ka, ka ko N.Seel. — In nr. 157. wird gesagt, dafs das Adj., wenn es allein, ohne Subst. steht, ka vor sich nehme. Der Fall, wo dies vorkommen kann, scheint mir nur der zu sein, wenn es als Prädicat, namentlich beim Ver- bum sein, steht. Das dort gegebne vollständige B. ist auch der Art: voran steht das Adj. des Prädicats mit ka ko vor sich, dann folgt das Subst. des Subjects; sein ist ausgelassen. Hierzu füge ich das B. ka koiti te mara- ma, der Mond ist klein (Gr.). Die Natur dieser beiden Wörter wage ich nicht zu bestimmen. Das Adject. substantivisch gebraucht. Im Haw. findet sich das Adj. auch substantivisch gebraucht, indem es z.B. den Artikel und Pluralzeichen vor sich nimmt: ka poe nui, die Gro- fsen (Cham.). mea vor dem Adj., N. Seel. und Haw. — Besonders häufig aber tritt in diesem Fall im Haw. das allgemeine Subst. mea, Sache oder Person (s. nr. 404. 405.), mit dem Artikel vor das Adj.: me he mea make, wie ein Todter (Apoc. 1,17.); owau no ka mea mua a me ka mea hope, ich bin der Erste und Letzte (ib.); owau no ka mea ola, ich bin der Leben- dige (i5.1,18.). Ebenso finde ich mea im N. Seel. vor dem Adj., aber bei der Persönlichkeit auch oft zangata. Etwas anders, beinahe wie aus dem Ad). ein abstractes Subst. bildend, steht das Wort in der Haw. Stelle: (sie kennen nicht) © ko satana mea hohonu, die Tiefen des Satans (Apoc. 2, 24.); hohonu heilst aber nach dem Wörterb. ebensowohl tief, als Tiefe. ganz. Haw. a pau, a puni — Beide Ausdrücke stehn gewöhnlich nach dem Subst., manchmal aber auch vor ihm, in welchem letzteren Falle a zugleich Präpositionen ausdrückt; a pau scheint das allgemeine Wort zu sein (s. nr. 401.): nach dem Subst. — e malamalama ana kou kino a pau, wird dein ganzer Leib licht sein (Matth. 6, 22.), (und das Brausen erfüllte) @ ka hale a pau, das ganze Haus (Apostelg. 2, 2.); vor dem Subst. — heaha ka oukou e ku hana ole nei a pau ka la, was steht ihr hier den ganzen Tag müfsig? (Matth. 20, 6.) Comparativ. 8.49. 749 a puni (s. nr. 402.) drückt dieses Adj. wohl nicht geradezu, son- dern nur in den beschränkten Fällen aus, wo man es eigentlich rings umher zu übersetzen hat, wie in den Beispielen: nach dem Subst. — (Jesus ging umher) ma Galilaia a puni, im ganzen Galiläischen Lande (Matth. 4, 23.); (dies Gerücht erscholl) ma ia aina a puni, in dasselbige ganze Land (id. 9, 26.); vor dem Subst. — (und diese Geschichte ward alle ruchbar) a puni ka aina mauna o Judaia, auf dem ganzen Jüdischen Gebirge (Luc. 1, 65.). Comparation. Comparativ. Tong. ange, Tah. ae — Das Tong. ange, dem Adj. nachgesetzt, 5 drückt, wohl in der Bed. sehr oder näher weiter fort, den Compar. aus (s. nr. 348.), manchmal auch, indem es einem Subst. nachgestellt wird, unser gröfser (s.nr.349.); das als des Nachsatzes wird dabei durch die Präpos. gi gegeben (s. nr. 315.). Ebenso findet sich im Tah. ae nach dem Ad)., s. nr. 104. N.Seel. azu, Tah. adu — Diese Partikel ist mit der eben behandelten gleichartig und hier gleichbedeutend, und bildet, ebenso dem Adj. nachfol- gend, im N. Seel. (nr. 211.) und Tah. (nr. 100.) den Compar. oi Haw. — Als Verbum in der Bed. übertreffen (s. nr. 410.) ist es ein Zeichen des Compar., aber nicht ganz absolut, sondern es drückt ein allgemeines Ad). in diesem Gradus, wie gröfser, besser, selbst aus, und zwar zum Theil nur so, dafs ein abstractes Subst. im Satze steht, welches Subject zum Verbum oz ist; das Pron. pers. des Subjects zu dem Verbum sein des ursprünglichen Satzes wird diesem Subst. als Pron. poss. beigefügt, und bei dem Objecte von oz, welches durch die, die Stelle des Deutschen als einnehmende Präpos. angedeutet wird, wiederholt sich nur dieses Poss., nicht das Hauptwort. Oi hat immer die Richtungs-Partikel «ku nach sich: e oiaku kona maikaii ko, er ist besser, als du (wörtlich: seine Güte übertrifft die deine) (Cham.); aole anei e oiaku ko oukou maikaii ko lakou, seid ihr denn nicht viel mehr, denn sie? (Matth. 6, 26.) Es scheint auch die Partikel Ae (s. nr. 804.) anzunehmen: he oi aku ko lakou hewa ikona kanaka a pau, ihre Sünde ist gröfser, als die aller Menschen (Cham.). 560 563 564 566 567 750 Adjectivum; Superlativ. 8.49. Diese, sämmtlich von Cham. entnommenen Beispiele bewegen sich, wie man sieht, auf einem sehr kleinen Raume, und ich zweifle nicht, dafs die Sprache noch andre Mittel hat, den Gradus auszudrücken; nur haben mir die Versuche, diese zu verfolgen, gezeigt, dafs es zu viel Zeit kosten würde, die Lücke hier zu ergänzen. Ich habe jedoch den Ausdruck durch oi ver- breiteter gefunden, als man denken sollte. hau Tah. — Dies ist ein ganz ähnlicher Ausdruck, als das Haw. oi, und scheint, obgleich es sich in der Tah. und den andren Südsee -Spra- chen nicht nachweisen läfst (1), der Construction nach, übertreffen zu bedeuten; diese ist nämlich so: A. übertrifft B. in der Länge, d.h. A. ist länger, als B. S. näher nr. 109. das blofse Adj. mit der Präpos. i nach sich, Tah. und Haw. — Im Tah. bil- det auch das blofse Adj. mit der Präpos. i (wohl: gegen, in Vergleich mit) den Compar. (nr.79.) Vielleicht ist dies ebenso im Haw. und ist es so zu erklären, wenn das Wörterbuch i durch mehr als übersetzt. Superlativ. ange Tong. — Es drückt wohl, dem Adj. nachgestellt, ebenso den Superl. aus, wie es den Compar. bildet, s. nr. 348. 561. obito Tong. — Es steht nach dem Adj., und bedeutet eigentlich recht sehr, s. nr. 388-390. de Tong. — Dieses Wort hilft, in der Bed. von nur, in zwei Ar- ten einer langen Umschreibung den Superl. bilden, s. nr. 385. durch das blolse Adj. ausgedrückt, Haw. — Nach einem B. wird der Su- perl., wenn er die Präpos. von oder unter (oder den Gen.) nach sich hat, durch das blofse Adj. mit folgender Präpos. o, von, ausgedrückt: ma Asia ke kuahiwi kiekie o na kuahiwi a pau ma ka honua nei, in Asien befindet sich der höchste Berg (vielleicht: die höchsten Berge) aller Berge auf der Erde (Geogr. 1‘ Ausg. S.11.). (') Man könnte an folgendes Wort denken: Mal. 27@2u vorübergehn, vorbeigehn, sich entfernen, vergehn 2) herübergehn, über- treten 3) vorbei, nachher, darauf ter-lalu sehr Kawi. /alu (Bed. noch nicht bestimmt) Tag. Zalo pasar; übertreffen; schätzen, vorziehn; mehr lalar zu Ende gehn, zerstört werden Zahlwörter; Cardinalia. 8.50. 751 8.50. Zahlwörter. Cardinalia. An der Stelle, wo von der Übereinstimmung der Malayischen Sprachen in den Wörtern gehandelt wird, habe ich die Bemerkungen Wilh. v. Hum- boldt’s über die Zahlwörter des Sprachstammes mitgetheilt (S. 261-264.) und in einer eignen gröfseren Arbeit (S.264-279.) ergänzt, auch in einer vergleichenden Tafel (S.264. 5.) die Zahlen von 1-10, 100 und 1000 zu- sammengestellt. Ich komme hier wieder auf den Gegenstand zurück, da ich die grammatischen speciell auf die Südsee-Sprachen zu beziehenden Punkte und aufserdem einige diesen Idiomen, neben den gemeinschaftlichen Wörtern, allein eigne Zahlausdrücke zu erörtern habe. Zugleich werde ich die etymologischen Untersuchungen hier nochmals und mit gröfsren Mitteln aufnehmen. Die dadurch entstehende Ausdehnung des Abschnittes der ö Zahlwörter rechtfertigt sich vollkommen durch das grofse Interesse, welches, weit über das Gebiet der Sprachkunde hinaus, dieser Redetheil dem for- schenden Geiste darbietet. Ich darf nur an die lebhafte Theilnahme erin- nern, die Alexander von Humboldt diesem Gegenstande seit langen Jahren gewidmet hat. Die beiden Schriften, welche, nur als Auszug einzel- ner Theile eines gröfseren Werkes über die Zahlzeichen der Völker, bekannt geworden sind, enthalten die wichtigsten Resultate, sowohl philo- sophischer, als historischer Art. Die erste Probe dieser umfassenden Stu- dien lieferte Alexander v. Humboldt in einer Abhandlung (!), die er im J. 1519 in der Academie des inscriptions et belles lettres las; das Manuseript selbst legte er in die Hände Champollion’s des Jüng., der es in einer Arbeit über die verschiedenen Methoden der Agyptischen Zahlzeichen bekannt ma- chen wollte; es ist davon ein kurzer Auszug in den Annales de chimie et de physique von Gay Lussac und Arago (T.12.p.93. seq.) erschienen. Eine vollständigere Entwicklung gab der Verfasser unter dem Titel: über die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme von Zahlzeichen und über den Ursprung des Stellenwerthes in den indischen Zahlen, in Crelle’s Journal der reinen und angewandten Mathematik für das Jahr 1829, Bd. 4. S. 205-231. (') Considerations generales sur les signes nurmeriques des peuples. 569 752 Zahlwörter: Zahlausdrücke. 1 Tong. taha, N.Seel. und Tah. zari, Rarot. zai, Haw. kahi — Ich habe in meinen früheren Bemerkungen über die Zahlwörter (S. 268.) der Schwierig- keit erwähnt, welche die Ableitung des Polynes. Ausdruckes für die Einheit mit sich führt, und daselbst keine Vermuthung darüber zu äufsern gewagt. Ich will hier einen Versuch machen. Nichts wäre nach dem Fingerzeige, den uns die westlichen Sprachen geben, natürlicher, als darin das Zahlwort eins selbst mit einem allgemeinen Subst. zu finden; man könnte daher das ta für das dortige sa halten (vgl. nr. 491. Anfang, nr. 976.) und in der zweiten Sylbe ein Wort Stück, Theil oder Korn vermuthen (!). Gegen diese Deutung seiner ersten spricht aber sehr, dafs das Zahlwort sich der Präfigi- rung von Lauten unterzieht, welche den andren, ihre Zahlbedeutung in ih- rem Haupttheile tragenden Numeralien eigen sind (nr. 571., vgl. nr. 572.) und von denen einer (e) artikelartig ist, und dafs es sogar den wirklichen Artikel annimmt (nr. 742.). Obgleich man nun immer noch einen Unter- schied zwischen dem Artikel und der numerischen Eins geltend machen kann, so erscheint doch die Zusammenhäufung beider oder überhaupt zweier sol- cher Vorsätze als etwas sehr abnormes; und ich gestehe, dafs nur eine Ety- mologie unmittelbaren Beifall verdienen würde, welche Eine numerische Function in beide Sylben legte, so dafs jene Präfixe ganz so, wie bei den höheren Zahlen, verwendet wären. Ein solches Wort würde das Mal. und Jav. tunggal (s. 5.68.69.) sein, dessen u aber, so wie das i dreier Südsee- Sprachen, jede Vereinigung unmöglich macht. Wenn man jedoch diesen Weg weiter verfolgt, so scheint der Begriff Theil oder Stück, welcher aus dem Mal. Etymon bhagi, dem ich mehr Wahrscheinlichkeit zuspreche, als dem Worte 5:ji, hervorspringt, zur Lösung der Sache hinzureichen. Der pronominale Gebrauch des N.Seel. und Haw. wahi (s. nr. 743.) neben tahi, kahi (nr.742.) und der, auch durch beide Formen repräsentirte Begriff Ort setzen nämlich das / zu einer Variation des w herab, und der Eintritt von Zahi nach einem Numerale im N. Seel. (e todu tahi buka buka, drei Bücher, Gramm. p.73.) läfst das Wort geradezu als ein allgemeines Zahl- (') Man mülste sich dann z.B. vorstellen, dals »aAi in der Zusammenziehung mit ta sein » verloren hätte. Cardinalia, Ausdrücke. $.50. 793 substantivum (s. ob. S.269-271.) erscheinen. Der präfixlose Gebrauch des Tong. taha ist dann sehr auffallend (!), so wie sein von den übrigen Spra- chen abweichendes Schlufs-a auch noch eine kleine Schwierigkeit macht. Ich füge den zwei Wörtern der folgenden Tafel noch das Mal. pechah und Haw. pehi bei, weil einige der darunter gesammelten Formen den unter bhägi vereinigten sehr nahe kommen: N. Seel. Rarot. Tah. Haw. bhäagi Mal. bhagi theilen dagi +- zu, Zeichen des Dativs bagi, bag Kr. theilen vaki, vaque, vaquin, vaquiou, mamachi, manapaki zerbrechen uahi theilen uahil vertheilen uagay dividirse 2) esparcir, desperdiciar bahagui theilen wahe theilen, trennen fahe zerreilsen, zerbrechen; zerbrochen, getrennt hai zerreilsen 2) to cut mafa Rils, Spalte mafahe id. fachi zerbrechen, zerbrochen 2) verrenken, verrenkt fetchi zerbrechen mafechi, mafachi zerbrochen; getrennt waka waka + Seite des Körpers taha (allein und mit Re) eins wahi Theil; etwas, einige 2) Ort, Platz wawahi zerbrechen wati zerbrochen hae zerreilsen taha Seite tahi (mit Vorsätzen) eins; etwas, einige wai zerbrechen Zai (wohl mit Vorsätzen) eins wahi Ort, Stelle ofati zerbrechen tahi (mit Vorsätzen) eins; einige wahi trennen, durchbrechen 2) etwas, einige 3) Ort, Platz 4) Wort hae zerreilsen kahi Ort, Platz 2) (mit Vorsätzen) eins; einige Mal. Jav. Mad. Tag- Tong. Mal. Jav. Tag: Haw. Mad. drji Mal. btji Saame, Saamen- korn benih, bani id., auch: männlicher S. wiji, hiji Saame, Saa- menkorn winih id. vihi id. vidsi, vitsi wenig binhi Saame, Saamen- korn hi + männlicher Saame pechah Mal. pechah, pachah, pi- chah zerbrechen patah id. pechah id. bedah Loch, Rifs; plat- zen, bersten; zer- reilsen, zerbrechen; zerstören, zerstört paca zerbrechen pehi Haw. pehi werfen, schielsen pepehi schlagen 2) töd- ten feca, feche Axt Sefech, fefehe getödtet (‘) Man könnte auf den Gedanken kommen, dafs das so gewöhnlich mit ihm verknüpfte be eine Artikelform (vgl. das Tah. werahi nr.742.) wäre; nur folgt diese Partikel ihm ge- legentlich auch nach. Histor. philol. Abhandl. 1832. Tii ii 570 572 ST 54 Zahlwörter; Das N. Seel. tahi nimmt ko vor sich (nr. 149.); das Tah. otaAi finde ich nach dem Subst.: B. nr. 36. (wo es einzig bedeutet); öte wahi otahi, an Einen Ort (1.Mos. 1,9.); eine Construction, die es sehr bedenklich macht, den Vorsatz für das Casuszeichen zu halten (vgl. nr. 572.). In der Tah. Arithm. wird auch atahi (s. nr. 601. 602.) angegeben und ebenso finde ich im Haw. akahi (s.nr.601.). Aufserdem nimmt das Wort die Haupt- und Neben- form des Artikels, in mannigfachem Sinne, an. Ich verweise einen Theil der Bedeutungen zu nr. 742. und bemerke hier nur folgende. Das Haw. kekahi heifst nach dem Wörterb. auch ein (one). Im Tah. ist e zahi oder wetahi eins und kann auch der unbestimmte Artikel sein (nr.4.). Auch im N. Seel. erscheint der Artikel Ze vor tahi (nr.145.), welche Verbindung ich als den Einheits-Artikel, so wie etahi als das Zahlwort gefunden habe. Das Tong. taha wird ohne einen solchen Vorsatz gebraucht, nur dafs es öfter de, nur, bei sich führt, welches nach Umständen bald vor, bald nach ihm steht (s. nr.383.); ich finde es jedoch auch mit he: ka ikei obito teü tugu he taha ger nofo gi Hafulu Hau, denn ich werde durchaus nicht Einem erlauben, in H. H. zu bleiben (Mar. II. p. 381.). hookahi Haw. — Es gehört zu den mannigfachen durch das Präfix hoo (s. nr. 1072-1078.) ausgedrückten Beziehungen, dafs dasselbe auch vor dieses numerische Wort tritt; man könnte hiermit den N. Seel. und Tah. Vorsatz ko, o (nr.571.) vergleichen. Das Wörterbuch übersetzt hookahi: eins, einzig (only), allein (e hana hookahi, allein arbeiten), derselbe, und als Verbum: auf Eine Sache achten 2) eins aus vielem machen. Ein B. der Bed. einzig führt Cham. an (ka wahine hookahi, s. S.741. 2.4. 5.); er übersetzt es auch einzeln. In einem andren von ihm gegebenen B. steht es, in distributiver Bed., doppelt: hookahi makahiki hookahi kala, jedes Jahr einen Dollar. Der Form und zum Theil auch der Bed. nach ist mit dem Worte gleich das Tong. fekka taha: zusammen, ungetrennt 2) in Gesellschaft mit Einem sein 3) vereinigen, verbinden, verknüpfen, viel- leicht auch: eins sein, eins werden mit etwas (vgl. noch tai f. t., getrennt, uneins; loto f.t., einmüthig, Einmüthigkeit (1); na f. i., zusammenbinden). In der Bed. eins scheint das Haw. hookahi vor Zahlclassen gebraucht zu werden, sowohl wenn diese allein stehn (B. S.479.2.), als wenn eine klei- (') Hier ist es geradezu ein. Cardinalia, Ausdrücke. 8.50. 133 nere Zahl oder ein allgemeiner Zahlausdruck zu ihnen hinzukommt: B. nr.583.; hookahi haneri makahikia me kanahakumamahiku, 147 Jahre (Cham.); Rookahi miliona a keü, 1 Million und darüber (id.). — Sein Gebrauch vor kanaha, 40, fällt auf, da man dies Wort nicht eine Zahleclasse nennen kann, es müfste denn sein, dafs dies mit Rücksicht auf das alte Quaternar-System geschähe, in welchem das Zahlwort allerdings, je- doch nicht der Form nach, eine Classe ausmacht. Es wäre daher zu beob- achten, ob es auch vor kanakolu, 30, kanalima, 50, u.ä. gebraucht wird oder nicht. Tong. foe, foi, Tah. te roe — Das Tong. foe, foi (s. nr.296.) und Tah. te hoe (s. nr. 25. 29.) drücken manchmal das Zahlwort eins aus. e Tah. — Das nachdrucksvolle ein (das Zahlwort) kann im Tah. auch durch den Artikel e gegeben werden (nr. 10.). 2 Im N. Seel. Wörterb. wird auch eine Form Zu aufgeführt. Das Tong. hat neben wa noch einen besondren Ausdruck ngahoa, Paar, den ich nr. 282. entwickelt habe (vgl. noch nr. 604.). Über die Tah. Nebenform piti für 2 und pae für 5 hat Wilh. v. Humboldt oben S. 262. und S. 473. Anm.1. gesprochen. Letzteres ist das Haw. pae (s. nr. 518.). 4 Ich habe das Tah. Zahlwort auf der Tabelle in der Gestalt eha an- gegeben; es frägt sich aber noch, ob das e, wie in den meisten westlichen Sprachen, stammhaft ist und die Form nicht vielmehr Aa lautet, wie sie in den andren drei Südsee-Sprachen und im Jay. einsylbig erscheint. Die Tah. Arithmetik führt die Einer, wo sie bei der Bildung der Zehner als Vielfaches stehn, immer mit dem artikelartigen Vorsatze e auf, also efene ahuru, 60, und hat da eha, nicht eeha, den Einern für sich giebt sie den Vorschlag a, und schreibt hier aeha. Der gewöhnliche Ausdruck im Haw. ist ha. Ein andrer ist kauna; 5 und Cham. hat wohl nicht Unrecht, wenn er das letztere Wort dem Quater- nar-, das erste dem Decimal-System zuweist. Ich habe S.266. diesen Aus- druck mit dem Mal. und Jav. kawan verglichen; ich halte beide Formen für Ein Wort und für ganz regelmäfsige Ableitungen von dem nr. 516. aus- In 2 >} <ı PS 577 756 Zahlwörter ; führlich erörterten Subst. kau durch die Subst. Endung an der westlichen und ana (elidirt na) der östlichen Sprachen. Ein andrer Ausdruck für die Zahl ist im Haw. nach dem Wörterb. keina, dessen Stamm ich nicht finde, wo na aber wohl wieder Subst. En- dung ist. 6-9 Wenn der Sprachforscher sich die Aufgabe stellt, die Bahnen zu ent- decken, auf denen der sprachbildende Geist der Völker die Ausdrücke für die in einer Gesetzmäfsigkeit, so unmittelbar und sicher, wie sie keiner Wahr- heit irgend einer Wissenschaft in höherem Grade beigelegt werden kann, auf einander folgenden Einheiten gefunden und festgestellt hat, so scheint es kaum möglich, dafs die ganze Reihe dieser Einer in einem Idiom der Erde auf, willkührlich fixirte, einfache Begriffe der Theilung, Vielheit u.ä. zu- rückgebracht werden könne. Da für die auf die Fünf folgenden kaum ein andrer, als der, ganz besonders bei den höheren Zahlelassen, aber auch schon bei niederen Einern (!), in Anspruch genommene Begriff der Vielheit, übrig bleiben würde, so wäre der Geist in dieser Arbeit ermüdet; diese Einför- migkeit und Willkühr läfst der hohe Schwung schöpferischer Kraft nicht zu. Der Geist mufste das schon Geschaffene, sich dessen freuend, vor sich hin- stellen, es als sein eigen benutzen, und dadurch sich sein Geschäft erleich- tern, ohne dies zu wollen. Die Ableitung mehrerer Einer von andren durch Addition, Subtraction und Multiplication ist daher ein sehr natürlicher Weg, den die Sprachbildung genommen haben kann und den die Etymologie aufzusuchen hat. Diese Bildung mufs sich wieder vorzüglich in den hö- heren Einheiten äufsern; in den früheren, sogar bei 3, ist sie nicht unmög- lich, aber weniger wahrscheinlich, und erfordert die gröfste Behutsamkeit. Sehr geschickt und unzweifelhaft richtig hat Wilh. v. Humboldt den Be- griff der auf 10 bezogenen Subtraction in der Mal. 8 und 9 (S. 261-262. (') Hr. Dr. Lepsius (in seiner gleich zu erwähnenden Abhandlung) scheint es für zu kühn gehalten zu haben, das Zahlwort 4 der Semitischen Sprachen von dem Begriffe viel abzuleiten, und hat daher das grammatische Gesetz, nach welchem die Zehner dieses Sprach- stamms durch Pluralbildung aus den Einern entstehen, hier umzukehren versucht. Er lälst nämlich aus dem Vielheits- Begriff, den er, nur innerhalb des Hebräischen, durch richtig gewählte verwandte Wurzeln und Derivata stützt, zunächst die 40 entstehn, und leitet erst von diesem Plural, rückwärtsschreitend, die 4 ab. Cardinalia, Ausdrücke. 8.50. 757 nachgewiesen (!). Hr. Prof. Bopp hat in seiner im J. 1530 in der hiesigen Akademie gelesenen Abhandlung: über die Zahlwörter im Sanskrit, Grie- chischen, Lateinischen, Litthauischen, Gothischen und Altslawischen (Ab- handl. der Kön. Akad. d. Wiss. zu Berlin aus dem J. 1833. Berl. 1835. Hist. philolog. Classe S.163-169.), die Vermuthung geäufsert, dafs die Sanskrit. 4 von 3 gebildet sein könnte; hierbei scheint mir aber die Annahme des und im ersten Theile aus mehreren Rücksichten nicht glücklich und die Ähnlichkeit des zweiten mit der 3 zu unbedeutend zu sein. Den obigen Weg der Ableitung und Zusammensetzung hat Hr. Dr. Lepsius in seiner Schrift: über den Ursprung und die Verwandtschaft der Zahlwörter in der Indoger- manischen, Semitischen und der Koptischen Sprache (Rich. Lepsius, zwei sprachvergleichende Abhandlungen. Berlin 18536. 8.), bei den Einern fast ausschliefslich verfolgt; ob in allen Fällen mit Überzeugung des Lesers, 8 ser talentvolle Gelehrte eingeschlagen hat, den Sanskritischen und Semiti- möchte ich, namentlich in Bezug auf die Richtung bezweifeln, welche die- schen Sprachstamm und die Koptische Sprache zusammenzuwerfen. — In dieser Art der Bildung mufs man den Sprachen mehrere Zugeständnisse ma- chen und darauf gefafst sein, sie mehrfach willkührlich und inconsequent zu finden. Schon bei der obigen Ableitung der beiden Mal. Zahlen mufs die Hauptsache, die 10, von der die Subtraction gemacht ist, in Gedanken er- gänzt werden. Ebenso darf man bei der additiven oder multiplicativen Zu- sammensetzung zweier Zahlwörter nicht den Anspruch einer Andeutung der Rechenoperation machen; die beiden Elemente werden sich oft zusammen- finden, gleichgültig, ob das eine mit dem andren zusammenzuzählen oder zu vervielfachen ist. Die Andeutung der Subtraction dürfte aber wohl kaum unterbleiben. Wenn man den Gedanken dieser Bildung an den Zahlwörtern des Malayischen Sprachstamms verwirklichen will, so sondern sich sogleich die Zahlen 4 - 6, als derselben fremd und einfach, ab; über die Entstehung der ersten und letzten habe ich keine Veranlassung irgend eine Vermuthung mit- zutheilen. Ich habe schon am Ende meiner obigen Abhandlung über die Zahlwörter (S.279.) auf das in dem Schlusse so vieler Zahlen sich findende u aufmerksam gemacht, eine Erscheinung, die auf eine theilweise gemein- (') Ich erlaube mir jedoch zu bemerken, dafs in der 8 das Jav. Ralap, nehmen, liegt. 758 Zahlwörter: schaftliche Ursach zu schliefsen erlaubt. In der zweiten Sylbe der 3 könnte man die 2 finden; man müfste jedoch eine Abwerfung des End- «a der letz- teren Zahl annehmen oder dieses a bei ihr für einen späteren Zusatz halten; die ausführliche etymologische Betrachtung, welche ich dem Zahlworte 2 S.273-276. gewidmet habe, könnte die letztere Annahme begünstigen (vgl. noch das N. Seel. Zu nr.574.). In der zweiten Sylbe von 7 könnte man eine Zusammenziehung von 3 (wie im N. Seel. Plur. der Pron. pers., s. nr. 661.), in der ersten von 8 die Zahl 4, in der zweiten das Zahlwort 2 suchen. Auffallend ist in der That die Übereinstimmung der zweiten Sylbe bei der 3 und der 5 in fast allen diesen Sprachen; es scheiden sich nur aus die Mal., welche für beide ganz andre Wörter, als die übrigen Sprachen, hat, und das Bugis, das aber in der Abweichung der 8 von den andren Sprachen durch die vollkommene Übereinstimmung ihrer zwei letzten Sylben mit seinem Zahlworte 2 ganz besonders geeignet ist, diese Idee zu bekräftigen, welche wiederum in ihrer Wechselseitigkeit für die Zusammensetzung von 3 bestär- kend wirkt. Dieses System wird aber dadurch erschüttert, dafs fast dieselbe Übereinstimmung sich in der zweiten Sylbe von 10 offenbart. Diese Zahl möchte ich bestimmt mit Wilh. v. Humboldt (s. nr. 581.) für das Wort Haar halten; der Gedanke, darin 5x 2 zu finden, scheint mir gegen die jene Annahme unterstützenden Gründe sehr wenig Ansprechendes zu haben. Es bliebe hiernach einiger Raum für die Vermuthung, dafs die Form für $ als zwei (abgezogen von) zehn zu verstehn sein könnte; doch müfste man dann annehmen, dafs das Anfangs- d von 2 und das Anfangs- u von 10 mit seinem Consonanten verloren gegangen wäre; und nur das Tong. würde sich hier leichter fügen: ua ulu, zusammengezogen walu (vgl. die Jav. Form wolu und das von mir S.277. über deren o Gesagte (!)). Da man hier (') Das o würde sogar das Zahlwort 8 dem Worte Haar (s. nr.582.) sehr ähnlich ma- chen. Das Mad. Numerale wird selbst als ein allgemeiner Ausdruck der Vielheit behandelt, indem durch zwei Präfixe davon fahavalou, armee, regiment, abgeleitet ist. Ein Wort, das der $ und 10 nahe kommt, ist auch folgendes: Mal. #27uR Bambu-Rohr Jav. wuluh id. Mad. voulou, volou, valou id. voule Rohr. Das Mal. in keiner andren Sprache sich wiederfindende zujunr für 7 (s. ob. S.277.) ist im Laute dem Verbum Zujuk, tunjuk, tuju, zeigen, sehr ähnlich. Cardinalia, Ausdrücke. $. 50. 759 - schon zu Gewaltsamkeiten seine Zuflucht nehmen müfste und sich kein na- türlicher Weg zeigt, das Wort 10 oder Haar auch auf 3 und 2 anzuwenden, so bleibt, wenn man einen Theil der Hypothese retten will, nichts andres übrig, als die Schwierigkeit dadurch zu zerschneiden, dafs man es für eine reine Zufälligkeit hält, wenn die zweite Sylbe des Subst., welchem die Zahl 10 ihre Entstehung verdankt, dem Zahlworte 2 ähnlich ist. Bei der Polynes. 9 könnte jemand in der ersten Sylbe eine Verstümm- lung von 5 und in der zweiten, die mit der ersten Sylbe von 8 genau über- einstimmt, die 4 finden; die Annahme jener starken Corruption liegt aber schon auf einem Gebiete, wo die Etymologie jede Gewifsheit verliert und wo auch die absichtsvolle Willkühr freien Spielraum hat. Noch mehr mit Unrecht würde man in der ganzen Zahl das Wort links suchen, obgleich das Jav. kiwa (s. vergl. Worttaf. nr.85., vgl. noch nr. 608.) den Polynes. Formen des Zahlworts sehr nahe kommt. Ich beziehe mich nämlich hier aut die scharfsinnige, besonders von der Analogie zwischen dex« und de£ics, de- cem und dexter (!) u.ä. ausgehende Bemerkung des Hrn. Lepsius (S. 125.), dafs sehr natürlich das Wort links für die 5, das Wort rechts für die 10 diene, wobei er sich an das Abzählen der Einer an den Fingern hält. Mir schiene aber die Priorität der rechten Hand in einer andren Weise, und wie bei der Richtung des Schreibens von der Rechten zur Linken, weit natür- licher, da man nämlich die volle Zahl (5, 10) nicht durch Abzählen an den Fingern, sondern durch Hinhalten der ganzen Hand darstellen würde. Und dann ist es immer dabei von Wichtigkeit, zu wissen, woher diese Seiten des menschlichen Körpers benannt sind; so ist z.B. eine Wahrscheinlichkeit vorhanden, dafs die Mal. Ausdrücke für Hand und rechts auf Ein Wort zurückgehn (s. vergl. Worttaf. nr. 77. und 84.). 10 Tong. fulu, ulu, N. Seel. udu, Rarot. uru, Tah. rAuru, Haw. kulu — In der Tabelle der Zahlen habe ich für die Haw. Sprache umi angegeben, worauf ich unten (nr.583.) kommen werde. Ich habe später aber auch in dieser Sprache das allgemeine Zahlwort des Stammes als Aulu in anahulu gefun- den. S. hierüber, wie über den Vorsatz von nga vor die Zahl im N. Seel. (‘) Zwischen den für 5 und links ausgewählten Ausdrücken (S.126.) würde ich keine Ähnlichkeit finden. 580 581 760 Zahlwörter; und Rarot. nr. 605., über die Tong. Doppelform fulu und ulu nr.285. Das Tah. Rechenbuch schreibt wohl nur in Folge eines Druckfehlers 10 aa- huru, da das a sonst einfach ist (z. B. ahurumarua 12, eha ahuru 40). Wilh. v. Humboldt hat, zwar nicht unter den Zahlen, aber an einer andren Stelle (S.308.) bemerkt, dafs wahrscheinlich das Zahlwort 10 von dem Worte Haar hergenommen sei. Ich trete dieser Ansicht vollkommen bei, und gehe noch weiter, anzunehmen, dafs die Ausdrücke für beide Be- griffe mit dem Worte Kopf zusammenhangen und von ihm ausgegangen sind. Dieses Auseinandergehn einer Form in mehrere, zum Ausdrucke ge- schiedener, aber verwandter Begriffe, ist in der Sprachwissenschaft nichts neues mehr. Die Erscheinungen, welche ich hier entwickle, wiederholen sich fast in derselben Weise bei der Zahl 100. Wir überraschen hier die Sprache bei dem Werke ihrer Schöpfung, wie sie, um ihren Hauptzweck, das Verständnifs und die Abgränzung der Begriffe, bemüht, den uranfäng- lichen Stamm verzweigt. In den Südsee-Sprachen halten sich die Formen noch mehr an einander und sind zwischen zweien dieser Begriffe öfter iden- tisch (N. Seel. in allen); in den westlichen ist die Form für Haar schon be- stimmt von Kopf getrennt, und 10 schliefst sich, mit geringer Lautverände- rung, wie der Begriff, näher an Haar an. Das hier in Rede stehende Wort für Haar bezeichnet in den meisten Sprachen jedoch auffallender Weise das Haar des Leibes, bei Menschen und Thieren, Wolle, Borsten, Federn der Vögel, Haar an Früchten, in einigen aber auch das Haar des Kopfes, d.h. die ganze Bedeckung, nicht ein einzelnes. In der Mexicanischen Sprache bedeutet Haar (des Kopfes), zzontli, zugleich die Zahl 400: centzontli wört- lich: eine Kopfhaar-Bekleidung. An die Form für Kopf schliefst sich im Mal. Sprachstamme ferner der Begriff vorn und oben an. Die eigentliche Gestalt derselben ist Aulu; es findet sich aber auch in der ersten Sylbe statt u der Vocal a, ja im Mad. und in einer Jav. und Haw. Form ist die erste Sylbe ganz weggefallen und eine Schlufssylbe mit @ angetreten. Das Polynes. Derivatum auf nga, na hat bei dem Begriffe des Oberen, oben das An- fangs-u abgeworfen, bei dem Begriffe Kissen aber beibehalten. Ich setze dieses ganze Lautwesen in einer vollständigen Übersicht her: Mal. Jav. Bug. Mad. Tag. Tong. Cardinalia, Ausdrücke. 8.50. 761 Kopf. hulu Kopf 2) Obertheil 3) Quelle 4) das Innre des Landes 5) Griff daülu vorher, der erste (hierin liegt viel- leicht die Präpos. de) haluwan Vordertheil, bes. des Schiffes hulu, wulu Name des Vocals i (welcher über die Zeile in Gestalt eines Kopfes geschrieben wird; Cornets nimmt es hier als Kopf) hulu-hulu Anführer, Oberhäupter Cr. luhur Kr., duwur Ng. Obertheil, Gip- fel; hoch; mit der Präpos. king: oben; auf, über Zurah Häuptling ulm Ropt -I2 2: zora. riolo, riolok vorn, iolo vorher riulu das Innre des Landes pangulu Griff aulou der erste, hauptsächlichste; Anfang oudoun, oudon, onda, houdane, Jeff. oundana Kissen fohots Boulou, foinghoulle Scheitel des Kopfes (fohots ist: Nabel, for: Herz) loha, loua Kopf lohan capitaine, duc aloha vorn, vor (von Ort und Zeit); Anfang acaloha Vordertheil des Schiffes DIOR Kopf ge reger onan Kissen lohoran Kissen (doch vgl. Z!oror, nie- derknien) win Kopfa ne vn. ae ulunga, alunga Kissen lunga (nur in mau he lunga, hoch), alunga hoch gi alunga oben; auf uluagi der erste (der Zeit nach), the former; Anfang Histor. philol. Abhandl. 1832. Haar. zehn. 582 5irlie Haar des Leibes, pulun Wolle, Federn wulu Haar desLeibes, pulur Federn bulu Federn, Wolle pulo bulu maröni pili weluak Haar voulou Haar desLei- foulou, poulou bes, Federn (d.Kopf- haar wird durch Zu- satz von Kopf aus- gedrückt: volon- doha u.ä. Formen) 5olo HaaranFrüchten polo, pouo poloc Federn bohoc Haar desKopfes fulu Haar des Leibes, fulu, u/u Federn Kkkkk 583 584 762 Zahlwörter ; (Kopf) (Haar) (zebn) N. Seel. udau Kopf udu udu Haar des udu udunga Kissen Kopfes dunga (mit einer Präpos.) oben, auf au + Feder (upoko Kopf) Rarot. uru Tah. rouro Haar des Kopfes (darin vermuthe Akurukuru Haar des huru ich uro als Kopf, ro oder rau als Leibes, der Thiere, Haar) Federn (upoo Kopf) Haw. uluna Kissen 2) den Kopf unterstützen Aulu Haar des Leibes, Aulı Zuna das Obere, der Obertheil; der obe- Borste, Feder (Rulu re, höhere; Aufseher (overseer, officer, hipa Wolle; hipa ruler), Befehlshaber; Herold, Bote, Schaf) Gesandter, Repräsentant; (mit einer Präpos.) oben; auf, über lauoho Haar des Kopfes (oRo nehme o%Ao Haar ich für Kopf, Z/au ist Laub) loha an under head man (poo Kopf) kumi N.Seel., umi Tah. und Haw. — Der gewöhnliche Ausdruck für 10 ist im Haw. umi; ich finde davor den Artikel ka: hookahi haneri a me ka umi keü, 110 (Cham.), aber auch he (s. nr.599.). Dieses Wort finde ich auch im N. Seel., als kumi, in der Bed.: 10 Faden, und im Tah. umi als ein Längenmaafs, welches 10 rea beträgt. Die weiteren Angaben der Arithm. über die Tah. Längenmaafse sind: 1 rea ist = 6b awae oder Fuß, 11 umi= 1 setadia (Stadium), 8 setadia = 1 maile (Engl. mile), 60 maile= 1 degeri (Engl. degree). In einer andren Gattung von Maafsen erscheint 1 umi = 10 etaeta. kau N.Seel. 10, Tong. 20, au Tah. 20, Haw. 410 — Das collective Subst. kau, über welches ich nr.286. 287. und nr. 513-516. näher gesprochen habe, drückt im Tong., mit dem alterthümlichen Artikel te vor sich (bei Mar. mit ihm zusammengeschrieben), 20 aus; von 40 an tritt das Vielfache vor die Pluralform ngakau. Daran knüpfen sich die einzelnen Paare, und so wird bis an 100 gezählt (s.nr.287.). Es dient nur zur Zählung von Yams und Fischen. Für dasselbe Wort halte ich das Tah. zaau, welches ich, in der Bed. 20, mit Vielfachem (piti taau, 40) verbunden finde, und das Haw. kaau, Cardinalia, Ausdrücke. $.50. 763 dem im Wörterb. die Geltung von 40 gegeben wird. Ta, ka müfste dann der Artikel sein, wogegen freilich spricht, dafs derselbe im Tah. (vgl. nr. 489. 490.) beständig Ze lautet. Im N. Seel. erscheint auch ze kau, aber in der Bed. von 10; davor tritt das Vielfache, schon in der Einheit: ko tahi te kau 10, ka dua te kau %0, katodu te kau 30, und so bis 90 (Gramm. $.18.). Ein Franzö- sischer geschriebener Aufsatz, welchen ich unter Wilh. v. Humboldt’s Pa- pieren gefunden habe, behauptet, dafs dieser Ausdruck 11 bedeute und dafs überhaupt die Neu- Seeländer ein Undecimal-System, kein Decimal- System befolgen. Der Verfasser hat sich nicht genannt. Ich lasse den Aufsatz hier wörtlich folgen. INUMERATION DES NovrEAUX- ZELANDAIS. Les auteurs de la Grammaire Zelandaise ont indubitablement com- mis une erreur, en donnant pour decimale la num£ration des peuples qui vi- vent sur les iles antarctiques de la nouv. Zelande, num£ration qui est evidem- ment ondecimale, comme nous en acquimes la preuve par le moyen de plu- sieurs naturels intelligens. Ainsi, en placant devant un naturel de la Tha- mes des pieces de monnaie, de pelites pierres etc., cet insulaire (et nous repe- tämes lexperience de toutes les facons possibles ), lorsqu'on lui en mettait dix sous les yeux, disait ka-gna-du, et katekau a onze. En enlevant le 11” corps et reduisant ainsi le total a 10 et disant a la maniöre num£rique des missionnaires katekau, non, disaient plusieurs naturels de Mercury-bay et de la Thames, ka-gna-du (!), qwils prononcent suivant la maniere fran- caise kagniadou. Plusieurs experiences successives, varices, nous permirent d’obtenir une numeration fort differente de celle connue, et de conclure que chez ces peuples elle est ond£cimale. Les missionnaires anglais, presque tous artisans, a l’exception de M. Kendall, homme instruit, n’ont jamais pu appre- cier une maniere de compter aussi opposce a celle qui leur est propre, et dans leur grammaire ils ont fait du katekau, ou de la dixaine de onze unites, un terme sans valeur quils ne savent a quoi rapporter. De la lin- conpenient quil y aurait a consulter les naturels de Kiddi- Kiddi sur leur an- cienne numedration, car dans leurs relations Journalieres avec les navires ba- (') Dies ist die Form, welche die gedruckte Gramm. ka nga udu schreibt und für die 10 giebt. Kkkkk2 [27] 586 764 Zahlwörter; leiniers, ils ont ei€ forces de ployer leur maniöre de compter suivant celle des peuples civilises, aussi n’ont is pas aujourd’'hui didees tres-distinctes de ce quils doivent appeller katekau, et les renseignements qu'on leur demande a ce sujet varient dun naturel @ lautre. Onze unites font done la dixaine des Zelandais, et onze onzaines la centaine, et onze de leur centaine le mille, ainsi: 10 — ka-gna-du 11 — katekau 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 In den Fehler stecken, nämlich der der Weglassung Grammatik und nach meiner eignen Überzeugung heifst, da wir hier nur die Einer mit ihrem gewöhnlichen Vorschlag ka vor uns haben, die für 22 aufgestellte Form 2, die für 33 heifst 3 u.s. f. Die für 110 aufgeführte be- deutet 10, wie der Verf. dieses Aufsatzes selbst oben, nur mit Weglassung des ersten ou, angegeben hat. Nach der Gramm. mufs an diese Einer te kau angehängt werden, damit sie Zehner bilden: ka dua te kau 20 (nach der Intention des Aufsatzes 22), ka todu te kau 30 (nach dem Aufsatze 33) u.s. w.; und dies ist auch meiner Meinung nach das allein Richtige. katekau matahi 22 — kadoua 23 — kadoua matalhi etc. 33 — katodou madoua 44 — kawa matodou 55 — kadima maoua 66 — kaono madima 77 — kaouitou maono 838 — kaouadou maouitou 99 — kaioua maouadou 110 — kagnaoudou maouiya (sic) 121 — magnadou 1331 karaou (centaine) kamano (mille) Zahlen von 22 bis 110, wie sie hier angegeben sind, mufs ein 40 1+ von tekau;, denn nach der Der Haw. Ausdruck dafür ist kanaha, über dessen Ableitung ich nr.609. gesprochen habe. Dieses Wort liefert einen Beweis des Haw. Qua- ternar-Systems, indem es nach einem Beispiele auch Vielfaches vor sich nimmt: elua kanaha makahikio Mose, a elua kanaha makahikio Aarona a me kumamakolu, Moses war SO Jahr und Aaron 83 Jahr alt (2. Mos. 7, 7.). Das Wörterbuch führt noch zwei Ausdrücke für diese Zahl an, kaau und iako. Über den ersteren habe ich nr. 584. gesprochen. Cardinalia, Ausdrücke. $. 50. 765 100 Tong. aü, N. Seel. und Tah. rau, Haw. Zau (4100) — Im Tong. ist die Form aü, kommt aber nicht allein vor, sondern hat beim Einfachen den alten Artikel ze vor sich, teaü (s. nr.377.), beim Vielfachen das Präfix ng e, in welchem e dunkel, ng aber das Pluralzeichen nga der verwandten Spra- chen ist; vor diese Form (ngeaü) treten die Einer, als Vielfaches, s. näher nr. 283. In der Tah. Arithm. ist eine Stelle (S.2.), welche mir nicht klar ist, die aber besagen könnte, dafs rau 200 und mano 2000 heifst, wo man dann die Annahme von haneri und tausani (s. oben 5.279.) begriffe. Das Haw. Zau bedeutet 400, herrührend von der Basirung des Deci- mal-Systems auf 4 in dieser Sprache; 100 wird daher durch das Engl. ha- neri ausgedrückt. Ich glaube, dafs dieses Zahlwort ursprünglich das Wort Blatt ist (d.h. collectiv, als Blätter, Laub genommen), obgleich in den meisten Sprachen die Formen für beide Begriffe geschieden sind. In mehreren Po- lynesischen ist unter demselben Worte damit auch die Bed. von Haar (des Kopfes) vereinigt, es scheint aber diese Benennung secundär und, nach den unten gegebenen Formen, der Zusatz von Kopf dabei nöthig zu sein. Wenn jene Annahme richtig ist, so haben die westlichen Malayischen Sprachen die Gestalt des Zahlwortes bedeutend individualisirt. Folgendes ist die Übersicht dieses Wortes: Blatt, Laub. 100. Mal. learn Blattes ee a Eee erats Kaw. ron Blatt, Blätter, Laub Jav. gadong, godong Blatt . » » 2 2 2 202. hatus rondon Blatt Bugs anzung Blatt 2 2 nen ee matu Mad. raven, ravin, rave Blatt . . : » .: 2 2» zatou Tag. dayon Blatt daan Tong. Zau Blatt 2) Haar des Kopfes (vgl. Zau, zählen, rech- aü nen, /au wale, a countless number) lo Blatt !o ulw Haar des Kopfes N. Seel. rau Blatt, Zweig (vgl. waka rau, zusammenbringen 2) 100 [eine Menge Menschen, z. B. Sclaven, Gefangne]) 5 Du 87 88 589 766 Zahlwörter: (Blatt, Laub) (100) Tah. Bau, Blatt Do ra00 rouro Haupthaar (uro halte ich für Kopf, ro oder rau für Laub) Haw.d zzunBlätte matten. ana Er el ZANO lauoho Haar des Kopfes tefuhi Tong. — In der Tong. Sprache giebt es noch ein besonderes Wort für 100, beim Zählen von Yam-Wurzeln und Fischen, tefuhi (s. nr. 377.), in welchem man deutlich den alterthümlichen Artikel /e erkennt. Es ist nicht unmöglich, dafs es mit dem Tong. foe, foi eins wäre und sein Be- griff auf den eines runden Körpers zurückginge. Wenn ich so kühn sein darf, alle die Verknüpfungen zu machen, denen formelle Verwandtschaft Raum läfst, und unter diesem Worte den Begriff der Einheit und Vielheit zu vereinigen, so würde dasselbe einen merkwürdigen Beweis davon abge- ben, wie der Sprachsinn eine Bildung zur Andeutung der entgegengesetzte- sten Kategorien anwenden kann. Ich gehe noch um einen grofsen Schritt weiter, indem ich dieses Wort an ein an Begriffsentwicklungen unendlich reiches Lautgebilde, dessen Einheit mir gewifs zu sein scheint, anschliefse. In dieser Mannigfaltigkeit von dem Mittelpunkte des Allgemeingefühls aus- gehender Strahlen erkennt man recht eigentlich die schöpferische Kraft des Geistes und die Macht seines symbolisirenden Vermögens. Wie heterogen auch einzelne Bedeutungen auftreten, so mufs doch ihre innige Vereinigung mit andren unter derselben Form rein überzeugend wirken. Wenn wir hier staunend in die Anfänge der Sprache hineinblicken, so müssen wir eben in der Gröfse dieses Schauspiels anerkennen, dafs sich selten so günstige Um- stände wiederfinden lassen, wie hier namentlich durch die beständige Wie- derkehr einer sehr vollkommen individualisirten Form, ich meine die des dumpfen Vocals in der ersten und des hellen in der zweiten Sylbe, sich dar- bieten, und dafs der von dem historischen Schauplatz entfernte Geist des Forschers sich kaum in diese kühne Höhe anmafsend erheben darf. Ich freue mich, hier die Bestätigung einer Idee zu finden, welche ich in meinen Uni- versitätsjahren gefafst und in einer Arbeit verfolgt hatte, die es sich zum Ge- genstande machte, die Sprachvergleichung durch den Sanskritischen Stamm nach solchen allgemeinen Begriffen, ihren Individualisirungen und ihrem In- einandergehn hindurchzuführen; ich hatte so die mit Vocalen und die Hälfte der mit m beginnenden Wörter ausgearbeitet. Diese Ansicht fand aber bei Cardinalia, Ausdrücke. $. 50. 767 einem verehrten Lehrer keinen Beifall. Indem ich dieses Lautwesen hier vollständig hersetze, halte ich an den Grundsätzen und an dem Verfahren fest, welche allein dazu führen können, die Idee, in der ich eine Zusammen- häufung so vieler Formen und Begriffe vornehme, zu empfehlen; ich trenne das Ganze nach einigen Hauptbegriffen und halte nur näher unter einander verwandte Lautformen zusammen. Während diese gruppenartige Aufstellung gewöhnlich zugleich die Individualisirungen kenntlich macht, in denen die Sprache den Laut und die Begriffe fixirt hat, überlasse ich es dem prüfenden Urtheile, ob man alle diese einzelnen Schichten, von denen ich einige und unter denen ich Einzelnes öfter nur versuchsweise aufstelle, für der Verei- nigung würdig hält oder Einzelnes absondert; und schliefse nicht aus, dafs eine und die andere Form bei einer reiferen Übersicht des Wortschatzes die- ser Sprachen der gegenwärtigen Verbindung wieder entzogen werde. Unter dem Jav. lih lasse ich hier die Bildungen und Begriffe aus, welche nach meiner Auseinandersetzung S.273-276. auf eine merkwürdige Weise mit denen des allgemeinen Zahlworts 2 parallel laufen. ulih, büurit Mal. drehen, wenden, zurückkeh- Hintertheil, runder Körper ren, herum, wieder. hinten. 2) Menge. Mal. ulih durch (des Werkzeugs) duriz Hintertheil, bes. des ber-ulih erlangen, erhalten, Schiffes; hinten bewirken Juromudı Steuermann (ju- dulih können rö Künstler, Handwerker) göling rollen, wälzen kamudı Steuerruder koltling rings herum Jav. hulih, holih, holEh zurück- dburi, wuri Hintertheil, kehren 2) bekommen, er- Rücken; Hintertheil des langen, erhalten 3) können Schiffes; der hinterste, pulih zurückkehren 2) wie- letzte, posterior; hinten, der einholen, wiederbe- hinter; nachher kommen; wiedergeben 3) (juru mudi Steuermann können kemudi Steuerruder mulih zurückkehren 2) weg- gehn Bug. s durch (des Werkzeugs) monrri hinten paule mächtig pole kommen 596 (drehen, wenden, zurückkehren, herum, wieder) Mad. afouli mamouli etwas zurückbringen mipouli, mitampouli zu- rückkehren modi, moudi nach Hause, zu Hause f" amoreporec krümmen miforeporeh gekrümmt Tag- oli volwer, volverse; wieder- um 2) concertar ooi, movi zurückkehren, nach Hause gehn muli wieder saoli zurückkehren; landen 2) wiedergeben olit wiederholen; wiederum Tong. /o?i umringen; herum 5 5 N. Seel. „di drehen, sich drehen, Umwälzung okizurückkehren2)eineziem- lich leere Partikel, wie das Tah. und Haw. Roi Tah. 2) auch hoi umkehren, zurückkehren Zahlwörter; (Hintertheil, hinten) JfouleGarn,Gespinnst, Faden fouri anus acamouri Hintertheil des Schiffes 2) Steuerruder huli Hintertheil des Schif- fes; der hinterste, letzte; hinten 2) steuern oguit Steuerruder, steuern manooguit Steuermann muli fremd, ein Fremder, Ausländer 2) (mit einer Präpos.) behind tau (Ende) snuli das Hin- tertheil des Schiffes mui Hintertheil; Ende; der folgende, hinterste; after, ago, in time past 2) jung, unreif uli steuern fohe uli Steuerruder (fohe, Ruder) mudi Ende; (mit einer Prä- pos.) nachher pui der bemalte Hintersteven eines Bootes muri (mit Präpos.) hinter, nach mure Ende (runder Körper 2, Menge) vouri Versammlung 2) Überfluls vori zusammen mievouri sich versam- meln 2) abonder fiuouri Versammlung, Haufe 2) Überflufs mamouri, mammori versammeln, aufhäufen fuli all (der Zabl, nicht der Masse nach) fei, foe ein runder od. ovaler Körper 2) ein Ganzes; ganz 3) ein (als Zahlwort und Ar- tikel) (s. das Nähere über alle diese Bed. nr.296.) tefuhi 100 4 poi Ball hui Zeichen des Plur. hoe der erste te hoe ein (als Zahlwort u. Artik.) 2) jemand 3) (mit dem Pluralzeichen zusammen)einige(s.üb. alles dieses nr. 28-30.) pue Zeichen des Plur. Cardinalia, Ausdrücke. 8.50. (drebeu, wenden, zurückkehren, herum, wieder) huli, hui drehen, wenden Zuli schwingen, schaukeln ; schwanken, unstät sein; 2o Haw. change, to vary; unstät, veränderlich !oli umdrehen 2) verändern lole auswärts kehren 2) zo rectify, arrange 3) seinen Sinn ändern ee hoi auch, noch dazu lih, halih Jav. Mal. alih, alt verändern, umdrehen, sich ver- ändern, sich wenden !äin ein andrer, verschieden sälin verändern; in ein andres Gefäls gie- [sen; übertragen; übersetzen (ein Buch) Jav. 2 verändern Cr. halih verändern 2) ausziehn, auswandern liyan, liya ein andrer, verschieden salin verändern, verwechseln 2) übersetzen (ein Buch) Bug. laing fremd ee ein andrer Tag: halili trocar, suceder, substituir Zainlain ein andrer salin in ein andres Gefäls giefsen, umstel- len 2) übersetzen (ein Buch) salit Verschiedenheit sari Gattung Haw. Rai + ein andrer (Hintertheil, hinten) muli der letzte, hinterste; d. jüngste (v. Kindern; muli mai, der zunächst jüngere [Bruder od. Schwester] ); Nachfolger; (mit Präpos.) hinter, nachher 769 (runder Körper 2, Menge) poe eine Anzahl von Per- sonen od. Dingen, Ge- sellschaft, c/uster (s.nä- her nr. 398.) 2) Zeichen des Plur. hui verbinden, vereini- gen, vermischen, sam- meln d@lik Mal. 591 Mal. #@/ik wenden, sich wenden, zurück- kehren kambali zurückkehren; wiederum balit herumwinden, sich schlängeln Jav. dbali, balik wenden, sich wenden, zurückkehren a etwas umwenden; & !’envers mivalicalic drehen Tag. dalic drehn, sich wenden balico krumm balictar voler; vuelcos; al reves baling vuelcos; von einer Seite zur andren gehn, dar vueltas ; bald so, bald entgegengesetzt sprechen baliling cabiztuerto balino sich ändern t alintovar vuelta balitavar vuelta; alreves balirbir rodear tumbalic vuelta; voltear tumpaling umwenden @lang Mal. Mal. z/ang wiederholen pulang zurückkehren; wiederum 2) weggehn pula wiederum 2) auch Mad. aolan tordre miolac, miholac herumdrehn Histor. philol. Abhandl. 1832. L1lll 593 770 Zahlwörter ; 1000 und höhere Zahlen. mano — Der Ausdruck für 1000 ist schon schwankend, wie sich dies Schwanken auch bereits bei 100 im Haw. gezeigt hat. Nur im N. Seel. wird mano bestimmt dafür angegeben, wogegen im Tah. neben ihm das bestimmtere Engl. tausani angewendet wird (vgl. nr.587.). Im Rarot. finde ich auch /Zausani für 1000. Im Haw. bedeutet mano, aus dem nr. 597. bemerkten Grunde, 4000, und für 1000 wird zausani gesagt. Das Tong. hat mano um eine Zahlclasse weiter geschoben und bezeichnet damit 10,000; für 1000 besteht das besondre Wort afe, auf das ich unten (nr. 596.) kom- men werde. Für die Ableitung von mano bietet sich zunächst das Wort Vogel dar, welches in einigen Sprachen vorzüglich vom Hühnervieh ge- braucht wird, natürlich collectiv als Vögel gedacht. Ferner könnte man in den verschiedenen Formen, welche der Sprachstamm für die Vielheit, Menge und Gröfse besitzt, vielleicht eine Lösung finden. Ich liefere diese Aus- drücke hier in lauter kleinen Gruppen der sehr abweichenden und dabei doch vielfach ähnlichen Lautformen, ohne im mindesten eine gröfsere oder gar allgemeine Vereinigung derselben zu behaupten. manuk Jav. (fu Tong.) Jav. manuk Vogel (Mad.) ambone oben; auf, über 5 ’ Bug. manuk, manu Vogel ambouni E. oben Tag, manuc Huhn 2) Wahrzeichen, Aber- avouana E. Hügel glaube, abusion, wahrsagen Haw. pua Heerde, Schaar 2) Nachkommen- Tong. manu schaft, Kinder, Nachkomme N. Seel. manu = Vogel T Tah. manu MT ong- Haw. manu Tong. muana Ocean, tiefes Wasser N. Seel. möana Meer marou Mad. Tah. M 16) Mad. Kt viehöyiele 2. Me maro viel, mehrere; oft; sehr (for?) mau Tong. fu Tong. Tong. mau viel; sehr (s. über diese Bed. Tong. fu grols; sehr nr.512.) 2) fest, sicher fua Grölse (size) 2) alle, alles, ganz mounga Berg 1 fua fua Hautblase, kleiner Ausschlag N. Seel. maunga Berg funga Gipfel 2) Verdeck des Schiffes Tah. mau Zeichen des Plur. 2) wahr Mad. abou hoch 2) grols moua Berg Kar E. grols Haw. mau Zeichen des Plur. 2) beständig ambou grols, Grölse 2) hoch (constant); fortwährend, immer- Mal. Tag. N, Seel. Tag- N. Seel. Tah. Haw. Cardinalia, Ausdrücke. 8.50. (mau Tong.) während (Ad). u. Adv.), oft; fort- dauern, beharren, immer bleiben maüca grols 2) viele mauna Berg banyak Mal. banyak (auch manyak) viel, viele 2) sehr olan banac mit grolsen Tropfen regnen (olan, regnen) maha viel, viele pau N. Seel. paua alle au expenditure; verzehrt werden; verzehrt pau verzehrt, alle sein 2) besiegt sein pau gänzlich (Adv.); ganz sein 2) be- endet, verzehrt, alle sein; vergehn, verzehren a pau (nach dem Subst.) ganz; alle tini N.Seel. und Tah., kini Haw. — Im Haw. ist kini 40,000, womit 594 Jav. Bug. Tag. Mal. Haw. Mal. 771 pulung Jav. pulung sammeln pulang vermischen, vereinigen Cr. pulungi sammeln polong Versammlung, sich versam- meln p un gut Mal. püngut vom Boden aufheben oder auflesen;; sammeln; pflücken 2) Ei- nen zu einem Amte erheben oder ernennen puu Haw. puu Theil, Antheil, Loos, Eigenthum 2) Menge; Zeichen des Plur.; sam- meln (vgl.noch andre Bed. nr.400.) palu Mal. pa@lüu mischen Tong. pa/u mischen nach dem Wörterb. auch eine unendlich grofse Zahl bezeichnet wird. Im N. Seel. ist Zini nach der Gramm. der Ausdruck für eine unendlich grofse Zahl, doch übersetzt sie es in einem B. (S.19. Anm.) durch 10,000; in einem andren finde ich es als: Anzahl, Menge, ferner: e fini, sehr viele; das Wörterbuch giebt nur die Bed. viele an. Die Tah. Arithmetik führt manotini (von mano, 1000) als 10,000 auf. Vielleicht ist es das Wort hoch: Mal. tinggt hoch, Höhe Jav. hinggil Kr. hoch Tong. N. Seel. zii Gipfel Rarot. zeizei hoch Tah. teitei hoch Haw. kiekie hoch, Höhe Tong. gilu, Tah. iu — Im Tong. ist gilu 100,000, im Tah. iu 1 Mil- 595 higgi in die Höhe heben, aufheben lion. Ich vermuthe, dafs beide Formen dasselbe Wort sind. L11112 597 598 772 Zahlwörter : Tah. rehu, Haw. Zehu (Tong. afe) — Im Tah. ist rehu 100,000, im Haw. Zehu 400,000. Ich glaube, dafs es dasselbe Wort ist, welches in den westlichen Sprachen und im Tong. 1000 bezeichnet, und dafs diese Aus- drücke eigentlich Staub oder Asche bedeuten, obgleich jene Form für 1000 sich von der Tah. und Haw. und von dem Subst. etwas weiter entfernt. Folgende Übersicht wird meine Meinung unterstützen : Staub, Asche. Zahlwort. Mal. habdbu, abu, abuk Staub, Asche dabu Staub Zubu, Zubuk Staub - «© = © * 2... ridu 1000 Jav. hawu Staub, Asche Tebw Staub 2 000000 ee ne. he 1000 Bug. awu Staub, Asche Tabuk! Staub. « 2 0 a.0 0 or: =... 2052 1000 Mad. lavena, lavene Asche lemboue Staub. : =» = 2 2. 2.2.2.0... arrivou, arrive 1000 Tag- abo Asche gaboc, galabuc, halboc, halabuc Staub. /ido 1000 Tong. efu Staub, Asche . » © .» 2 2.2.0... afe 1000 N. Seel. repo + Sumpf punga rehu Asche puhehu Staub Tah. repo Staub 2) Erde rehu auahi Asche . . . © » 2... rehu 100,000 (auahi ist: Feuer) Haw. Zepo Staub 2) Erde; Boden; irden (z.B. von Gefälsen) 3) Schmutz; schmutzig, unrein lehuräschen: NT .. ur, Pal enden: (ich finde einmal auch aAhi, Feuer, hinzu- gesetzt) lehu 400,000 Million. Im Haw. ist Million das Engl. miliona; in der Tah. Sprache be- steht milioni neben dem nr. 595. erwähnten einheimischen iu. Grammatische Punkte. Numerische Vorsätze. Sehr allgemein ist die Anwendung von Vorsätzen oder Vorschlägen vor die Polynes. Zahlwörter, deren zwei (re und e) den Nebenformen des Cardinalia, grammatische Punkte. $.50. 7113 Artikels gleichen, zwei andere aber (ka und a) einigen westlichen Sprachen analog zu sein scheinen. Ich halte die beiden ersten für den Artikel, und trenne davon das dritte Wort (ka, a). Der Artikel könnte ursprünglich sich nur auf die substantivische Natur der Zahlwörter gründen; und als Subst. haben sich wirklich alle diejenigen gezeigt, deren Ursprung sich bisher, mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit, hat entdecken lassen. Unseren Be- griffen nach müfste man diesen Artikel als den der Einheit, daher beinahe als ein Zahlwort selbst nehmen. Bei dieser Annahme würde he und e eigentlich nicht vor einer Zahlclasse stehn dürfen, wenn eine Zahl als Vielfaches (') davor tritt. Doch finde ich so Haw. he (B. nr. 604.); vgl. Tong. e nach lahi nr.277. und dazu noch B. 4. nr. 554., vorzüglich aber N. Seel. ze nr. 584. he Tong. und Haw. — Im Haw. ist Ae die Nebenform des Artikels und 5 wird auch vor Wörtern der Menge gebraucht (s. nr. 393.). Meine Zahlbei- spiele sind nur von umi und kanaha: he umi tausani kanaka, 10,000 Mann (Cham.). Das Object wird, wie immer bei dieser Artikelform, durch keine Präpos. angedeutet: waeiho la öia he umi kumamalua o lakou, er erwählte ihrer zwölf (Luc. 6, 13.); ebenso beim Acc. der Zeitdauer: (ihr werdet Trübsal haben) Re umi na la, zehn Tage (Apoc. 2, 10.), wo das Subst. das Pluralzeichen na vor sich hat. In einer ähnlichen Construction (S. 479. 2.) steht das Zahlwort kanaha nach dem Hauptworte. In folgen- dem B. ist der Zahlausdruck Prädicat des Verbums sein: (alle Glieder von Abraham bis auf David) he umi ia hanauna ame kumamaha, sind 14 Glieder (Matth. 1, 17.). Das he vor Zahlwörtern findet sich auch im Tong. (s. nr. 272.), und ist in dieser Sprache mit dem Artikel selbst identisch. e in allen fünf Sprachen — Im Haw. ist e keine Artikelform, aber wohl nur eine Abkürzung für he (s. nr. 494. 495. 279.). Beisp.: eono haneri paha tausani kane, ungefähr 600,000 Mann (Cham.); elua kanaha, 80 (s. B. nr.556.); (ich sah) i na ipukukui gula ehiku, 7 goldene Leuchter (Apoc. 1, 12.). Ich bemerke, dafs Cham. in seiner Tabelle der Zahlvorsätze (S.55.) hier die Eins ausläfst und, da er nicht über 10 geht (') Ich bediene mich dieser Benennung, die man vielleicht mit mehr Recht auf den an- dren der beiden Factoren beziehen kann, nur der Kürze halber; ich meine damit den Aus- druck für das Vielfache, also den Multiplicator, das Vervielfältigende. 600 60 [597 603 774 Zahlwörter ; und diese Zahl immer ohne Cardinal-Vorsatz hat, nur die Zahlen von 2 bis 9 bei ihm mit e erscheinen. Im Tah. steht e ebenso vor Zahlen, sogar vor eins (nr. 4. 41.), und wird auch vor andren Wörtern der Menge gebraucht (s. z.B. nr. 745.). Im Tong. kommt e vor Zahlen vor, aber nur wenn Thiere oder Dinge gezählt werden (s. nr. 278.279. 294.). Im N.Seel. erscheint es sowohl bei der Eins, als vor den folgenden Zahlen (z. B. 4). ka N.Seel. und Haw., @ Tah. und Haw., o Tong. — Cham. führt (S. 55.) eine Classe mit dem Präfix a auf: akahi 1, alua 2, und so bis 9. Wann diese Haw. Formen, welche auch das Wörterbuch, doch mit Ausnahme der Eins, giebt, gebraucht werden und ob in einem Unterschiede von denen mit e, steht dahin. In dem letzten B. nr. 612. findet sich akahi als Vielfa- ches vor 100, allein B. nr. 802. Im Tah. steht @ vor Zahlwörtern (nr. 41.), sowohl im Multiplicator, als in der vielfach genommenen 10; im N.Seel. ka, doch nicht, wie das Tah. und Haw. a, vor eins (nr. 157.), wo vielmehr ko gebraucht wird (s. nr.571.). Dies ka finde ich vor den Einern, wenn sie allein oder als Viel- faches, und vor 10, 100, 1000, wenn sie allein stehn. Über den Gebrauch dieses ka und a und des Tong. o vor dem Pluralzeichen s. nr. 605. Im Haw. finde ich Spuren des ka in iwakalua, 20 (s. nr. 608.), und in dem Vorsatze kana, der die übrigen Zehner bildet (s. nr. 609.) (über ka vor umis.nr.603.). Vgl. noch kaau, 40 (nr. 586.). Ich halte das hier besprochene ka und a für identisch. Es für das sa der westlichen Idiome (s. oben S. 266. 268.) anzusehn, kann ich mich nicht entschliefsen, ebensowenig, wenn man an das nr. 490. 491. besprochene Haw. ka und das Formos. za, ka denken wollte, für einen Artikel geradezu, da das von mir S.275-276. im Mal. und Jav. nachgewiesene numerische Präfix zu nahe liegt. Welches die eigentliche Beschaffenheit desselben sei, ist schwer zu ergründen, da dieses Präfix dort auch überhaupt der Wortbil- dung dient. Meiner an jener Stelle ausgesprochenen Meinung, dafs es zu- sammenschliefsende Kraft habe, widerspricht seine Anwendung vor der Eins im Tah. und Haw. Artikel. Nach dem vorhin (nr. 598.) Gesagten kann es nicht auffallen, wenn vor einigen Zahlausdrücken der wirkliche Artikel erscheint: Tong. zekau, Cardinalia, grammatische Punkte. 8.50. 775 N. Seel. ze kau (s. nr. 554.), Tong. teaü (nr. 587.) und tefuhi (nr. 589.). Ein B. des Artikels im N.Seel. vor 1000 und 10,000 giebt die Gramm. S.19. Anm. Das Haw. ka (s. nr. 601. 602.) möchte ich vor umi (s. nr. 533.) für den Artikel halten. Vgl. noch kaau nr.586. Ferner finde ich: hookahi hanerime kaiwakalua, 120 (Apostelg. 1, 15.). Das Pluralzeichen vor dem Zahlworte. Tong. nga, Haw. na — Über das Tong. ngakau und ngeaü habe ich nr. 554. und 557. gesprochen. Einen andren Fall der Anwendung von nga liefert in dieser Sprache ngahoa, Paar, zur Zählung von Yams und Fischen (s. nr.282.); es nimmt das Vielfache, sogar auch in der Einheit, 8 vor sich. Über ngafa, ein Faden (Längenmaafs), s. nr. 254. Das Haw. na finde ich: 1) vor einem einzelnen Zahlworte, sogar einem durch kana (s. nr. 605.) gebildeten, wo das Subst., mit demselben Pluralzeichen verbunden, nachfolgt (8.483. 2.8. v. u.); 2) vor einer Zahl- classe, wo das Vielfache mit re nachgesetzt ist: na tausani he umi 10,000 (Cham.). N. Seel. ka nga, Haw. kana, ana, Tong. ongo — Im Tong. heifst 10: ulu, fulu oder ongofulu, s.nr.285. Im Haw. ist das Zahlwort umi, das Wörterbuch giebt aber anahulu, eine Zeit von 10 Tagen, an. Da ich ana nicht auf ein Wort Tag zu deuten weils, so halte ich es für möglich, dafs dies ganz die Tong. Form wäre. Man könnte den Vorschlag in beiden Wörtern für die volle Gestalt des Pluralzeichens, das N. Seel. anga (s. nr. 511.), halten. Dies wird aber eben durch die letzte Sprache widerlegt, in welcher der Ausdruck für 10 ka nga udu lautet. Das ka zeigt, dafs man hier den numerischen Vorsatz (s. nr. 601. 602.) vor sich hat. Für dieselbe Verbindung möchte ich nun auch das kana im Anfange der Haw. Zehner (s. nr. 609.) ansehn. Im Rarot. lautet 10 ngauru. Pluralzeichen vor dem Hauptworte. nga N.Seel., na und mau Haw., pue Tah. — Es mufs als sehr überflüssig erscheinen, vor dem mit einem Zahlworte verbundenen Subst. öfter noch ein Pluralzeichen gebraucht zu sehn. Im Haw. steht so na; ich finde dabei meist das Subst. vorangehend und das Zahlwort schliefsend: (er hatte in seiner Hand) na hoku ehiku, 7 Sterne (Apoe. 1,16.); ona hoku ehiku, die 7 Sterne (sind Engel der 7 Gemeinen, :2. 1, 20.); s. noch das letzte B. 604 605 606 607 608 776 Zahlwörter : nr. 600. Doch steht auch das Numerale voran: B.3. nr. 599. Sogar in dem Falle, wo das Zahlwort selbst das Pluralzeichen vor sich hat, finde ich das Subst. mit na folgen (8.483. Z.8.v.u.). — N.Seel.: nga pu e wa, 4 Flinten (Gramm. p.79.). Auch mau findet sich Haw. vor dem Subst.: keia mau alii elua, diese 2 Fürsten (Cham.). Tah. pue vor dem nachgestellten Hauptwort s. B. nr. 65. Allgemeines Substantivum, Tong. toka, N.Seel. toko, Tah. too, Haw. kokoo — Alle vier Südsee- Sprachen haben ein allgemeines Plural-Subst., welches so viel als Leute, Personen bedeutet und vor Zahlwörtern und Pron. der Menge (s. nr. 740. 745.748.) steht. Dafs dasselbe nicht wirklich Pluralwort ist, sondern nur überhaupt Person heifst, zeigt die Tong. Sprache, die es auch mit der Zahl eins gebraucht, und, wenn auch nicht entscheidend, die öftere gleichzeitige Anwendung der Plural-Partikeln in eben dieser und der Tah. Sprache. Dies ist im Tong. Zoka (s. nr. 292-295.), im N. Seel. z0ko (s. nr. 179.; ferner: toka wa, 4 Menschen, Gr.), im Tah. 200 (s. nr. 66.), Haw. ko- koo. Die ursprüngliche Bed. des Wortes in diesen Sprachen, so weit ich sie in den Wörterbüchern angetroffen habe, ist nr. 292. erörtert. Für die Haw. Sprache setze ich noch aus dem gedruckten Vocabular hinzu, dafs dasselbe im Artikel koo dieses und das daraus reduplicirte ko- l:oo fältig übersetzt (s. nr. 620.); aber von kokoo besonders bemerkt es unter kokoo, dafs es, vor ein Zahlwort gestellt, die Anzahl von Personen in einer Gesellschaft ausdrücke: kokoolua, 2 in Gesellschaft (dieses be- deutet auch: ein Gehülfe, Gefährte 2) Stab), kokookolu, 3 in Gesellschaft, u.s.w. Nach dem vorhin im Allgemeinen Gesagten und den Beispielen in den andren drei Sprachen ist dies nicht genau, sondern man mufs überset- zen: 2, 3 Personen (s. die B. des Tong. nr. 294., N. Seel. nr. 179., Tah. nr.66.). Im Tong. kann noch ein specielles Subst. der Persönlichkeit vor dem Ausdrucke stehn, und dasselbe kann eigens das Pluralzeichen kau oder tunga vor sich haben. Bildung der Zehner. Im Haw. weicht die Zahl 20 von der Bildung der übrigen Zehner ab; das Wort heifst iwakalua. Man kann darin das Zahlwort 9 (iwa) und 2 (lua) nicht verkennen, und müfste also annehmen, dafs hier eine Verwir- Cardinalia, grammatische Punkte. 8. 50. 7171 rung der Begriffe statt gefunden und man 9x 2 gesagt hätte; Aka könnte der numerische Vorsatz (s. nr. 601. 602.) sein. Weit besser würde sich freilich der Zahlwerth lösen, wenn man in dem ersten Theile des Worts einen, wenn auch nur symbolisch auf die 10 zu beziehenden Begriff, wie z. B. ein Plu- ralzeichen, aufweisen könnte; ich sehe jedoch dazu keine Möglichkeit. Denn an das N. Seel. Verbal- Präfix waka (s. nr. 1072. 1074.) ist z. B. wohl nicht zu denken. Man vgl. noch nr. 603. Die Zahlen von 30 bis 90 werden in dieser Sprache so gebildet, dafs vor die Einer der Vorsatz kana tritt: kanakolu 30, kanaha 40, kana- lima 50 u.s. w. Ich möchte darin ka für den numerischen Vorschlag und na für das Zeichen des Plurals halten. Diese zwei Vorsätze, welche in dreien dieser Sprachen (s. nr. 605.) als müfsige Mehrheits- Bezeichnung der Zahl 10 vorausgehn, würden hier wirklich einen eigenthümlichen Plural im Sinne des Decimal-Systems an dem Einer hervorbringen, und diese Haw. Bildung würde vollkommen der der Semitischen Sprachen gleichen, in welchen die Zehner von 30 an durch den Plural der Einer ausgedrückt werden (!). In den übrigen drei Sprachen werden ganz einfach die Einer vor die Zahl 10 gestellt; Tong. s. nr.285., N. Seel. s. nr. 584., Tah.: erua ahuru 20, etoru ahuru 30 u. s. w. Bildung der Hunderte, Tausende u. s. w. Die letzterwähnte Art, die Vorsetzung des Vielfachen vor die Zahl- classe, ist der gewöhnliche Ausdruck in allen vier Sprachen: Tong. ua afe 2000, zolu afe 3000. In den übrigen dreien haben die Einer einen nume- rischen Vorsatz, im N. Seel. ka: ka dua rau 200, katodu rau 300, ka dua mano 2000; im Tah. a: arua rau 200, atoru rau 300; im Haw. e: B.1.nr.600. Doch finde ich im Haw. auch die zu vervielfachende Classe mit na vorangehn und das Vielfache mit he folgen: B. nr. 604. Zusatz kleinerer Zahlen zu gröfseren. Ich finde im Haw. die Einer an die Zehner so angeschlossen, dafs der Zehner voransteht, darauf kumama, als Verbindung, alles dieses ist in der Bibelübers. in Ein Wort zusammengeschrieben: na hinai umikumamalua, 12 Körbe (Joh. 6, 13.); das Wörterbuch trennt dann der Einer folgt; (') 20 ist dagegen in ihnen der Plural von 10. Histor. philol. Abhandl. 1832. Mmm mm 609 610 611 612 613 614 778 Zahlwörter: jedoch folgendermafsen: umi kuma makahi, 11. Kuma übersetzt es: An- zahl, Gesellschaft, Schaar; ma ist mit. Uber dieses ma s. nr. 1025. 1031. Merkwürdiger Weise tritt aber auch vor diesen Ausdruck noch a me, und (s. nr. 1026.): (die mit Jakob in Egypten kamen,) kanaono lakou a me kumamaono, sind 66 (Luther: sind 66 Seelen, 1. Mos. 46, 26.); s. ferner das letzte B. nr.599. Dasselbe « me, oder me schliefst die Zehner an die Hunderte: eono haneri me kanaonokumamaono, 666 (Apoc. 13, 18.); akahi haneri kubita a me kanahakumamaha, 144 Ellen (id. 21, 17.). In diesen B. ist die Stellung des Subst. oder Pron. gleich hin- ter der gröfseren Zahl, und vor der kleineren zu bemerken. Ich finde auch einmal hinter der kleineren Zahl noch keü, das Übrige, übrigens, hinzuge- fügt, s. B. nr. 583. Im N. Seel. verbindet ma als und die Zahlen (nr. 183.), ebenso im Rarot.; im Tah. ma oder e ma (nr. 57.); im Tong. ma (s. nr.338.), doch soll vor afe, 1000, wenn es zu gröfseren Zahlen hinzugezählt wird, nach Mar. mo stehn (s. nr. 334.), obgleich ich auch bei ihm ma gefunden habe (nr. 338.). ungefähr. Haw. paha — Ich finde im Haw. das Adv. paha (s. darüber nr. 943.) nach dem Zahlworte: (Maria blieb bei ihr) ekolu paha malama, bei 3 Monate (Luc. 1, 56.). Wo eine Zahlclasse als Vielfaches vor eine andre ge- setzt ist, findet es sich zwischen den beiden Classen, s. B. 1. nr. 600. Stellung gegen das Subst. lm Tong. und N. Seel. stehn die Zahlwörter nach dem Subst., z. B. N. Seel. po ono, 6 Tage (Gr.). OÖrdinalia. der erste. mua — Es ist natürlich und wiederholt sich in anderen Sprachstäm- men, dafs die cardinale Eins nicht wohl zur Bildung des Ordinale’s nach der grammatischen Regel der übrigen Zahlen dienen kann, sondern dafs dafür andre Wörter zu Hülfe genommen werden. Das Polynes. mua bedeutet: der vordere, vorderste. Im Mal. lautet dieses Ordinale müula, im Jav. mula-mula. Ordinalia. 8.50. 719 Ich habe die Erörterung dieses merkwürdigen Wortes für diese Gele- genheit aufgespart. So wenig ich geneigt bin, irgend eine ursprüngliche Ver- knüpfung des Sanskritischen Sprachstammes mit dem Malayischen, und da- her Sanskritwörter in den Südsee-Sprachen anzunehmen (!), so kann ich (‘) Ich bin sogar besorgt geworden, mich oben S.228. Anm.2. über das Wort wai, Wasser, zu bestimmt ausgedrückt zu haben. Daher will ich hier hervorheben, dafs das Sanskr. r sich nur im Kawi (warih) findet, wonach die Ähnlichkeit des Polynes. Wortes immerhin eine zufällige sein könnte. — Es sei mir jedoch erlaubt, diese Veranlassung zu benutzen, um einige fernere Entdeckungen von Sanskritwörtern in der Tagalischen und Madecassischen Sprache mitzutheilen, weil sie Gegenstände von Wichtigkeit betreffen. Ich hege eine Hoffnung, den Ursprung des Namens der Pali-Sprache aufgefunden zu haben; die Bestätigung meines Gedankens, auf den mich das Tagalische geführt hat, muls ich von Thatsachen und von dem Urtheile gelehrter Kenner erwarten. Als ich vor längerer Zeit das Wörterbuch des Fray Domingo de los Santos zu mehrfachen Zwecken durchlas, zeichnete ich mir das Wort palidhasa, welchem darin die Bedeutung Ironie (hironia) ge- geben wird, auf, indem ich glaubte, dals diesem ein Sanskritwort paridhäshä entsprechen würde; die Untersuchung selbst verschob ich auf einen andren Zeitpunkt. Späterhin fand ich beim Lesen Tagalischen Textes dasselbe Wort in einer Stelle, wo dem Spanischen und Lateinischen die einheimische Landessprache entgegengesetzt wird. Die Stelle befindet sich in des Fray Sebastian de Totanes manual Tagalog (reimpr. en el pueblo de Sampaloc 1796. 4.). Es ist die Rede von der Nothtaufe, welche die Tagalen selbst verrichten sollen, wenn die Gefahr, dals ein Kind bei der Geburt sterbe, nicht erlaubt, einen katholischen Priester zu rufen. Es wird dringend empfohlen, die Taufformel (ich taufe dich im Namen des Vaters u. s. w.) Lateinisch oder Spanisch zu sprechen; wenn aber der Redende sich nicht getraut, dies ohne Fehler zu thun, so wird auch erlaubt, sie Tagalisch zu sagen. Hier heilst es nun: „Sobald ihr die Taufworte so sprecht, wird dies hinreichen, wenn es auch Tagalisch ist, und „wird keine Gefahr für die Seele des Kindes sein, und ihr werdet auch keine Schwierigkeit „haben, sie auszusprechen, da es eure eigne Sprache ist (pues es vuestro propio idioma).” Das Letzte lautet Tagalisch: at sa pangongosap ninyo ma, y, ualan caliuagan; pali- bhasa,y, sarili din pala ninyong uica. Ich glaubte im ersten Augenblick, durch das Komma nach palibhasa verleitet, dals mit diesem Worte die einheimische Sprache, von dem Standpunkte des Spanischen Priesters aus als die fremde angesehn, bezeichnet werde; und dies führte mich auf den Gedanken an das Pali. Jene Auslegung, in der sich auch ein Widerspruch darthut, erwies sich aber bald als irrig; man hat hier vielmehr das Wort pali- bhasay vor sich, welches, allerdings von palidhasa abgeleitet, denn oder weil bedeutet, und die Stelle muls genäu so übersetzt werden: und in eurem Sprechen ist keine Schwierig- keit, denn es ist gewilslich eure eigne Sprache (sarili bedeutet eigen, din und pala jedes für sich: gewils, wirklich, Adv.). Ich suchte nun aber das Sanskr. paridhäshä (aff«mat) auf, und fand es wirklich in Wilson’s Lexicon, und zwar mit folgender Erklärung: ein techni- scher oder conventioneller Ausdruck in einer Wissenschaft, a maxim given by the ancient grammarians as a summary interpretation of the rules of Pänini, die Prognose in der Arznei- Mmm mm 2 780 Zahlwörter; doch die grofse in der Form, zum Theil auch in der Bed., wahrnehmbare Annäherung des Polynes. Wortes an das Sanskr. Js miüla, und das mula der westlichen Sprachen nicht wegläugnen. Ich bin sogar überzeugt, dafs in den Idiomen der Südsee einige wenige mit Sanskritischen identische Wör- kunde 2) abuse, ridieule; AT 4UTTT, paribhäshanam, bedeutet: Anrede, Gespräch, Unter- redung 2) Vertrag, Verpflichtung 3) Regel, Vorschrift 4) reproof, abuse, expression of censure or contempt, ridieule;, Afy.Mlür, paribhäshita, heilst unter andrem: gesagt. Haughton’s Bengalisches Wörterbuch erklärt paridhäshä durch: Unterredung, Gespräch 2) a summary interpretation of difficult terms, ein technischer Ausdruck 3) Versprechen, Vertrag 4) Vorrede. Im Javanischen oder Kawi bedeutet paribasan: Sprache, Unterredung (C. j.). Aus diesen Übersetzungen lassen sich drei verschiedene Bedeutungen herausheben: die ganz allgemeine von Rede oder Sprache, die besondere einer bestimmten, kunstgemälsen Ausdrucksweise, und die von Schmährede. Das Sanskritwort ist ein Compositum aus der Präpos. af7, pari, und dem Subst. mt, bhäshä, das überhaupt Sprache und Rede, und im Besondren: ge- wöhnliche, gemeine Sprache (common language), Muttersprache bedeutet. Die Umwandlung von r in 2 ist, obgleich ich sie vom Pali nicht erwähnt finde, eine ganz bekannte, in der Na- tur dieser Buchstaben begründete Erscheinung bei einer Menge von Sprachen, und der Ta- galischen ist es bei der Seltenheit des r in ihr. vorzüglich eigen, diesen Consonanten gegen die verwandten Sprachen und gegen andre Formen ihrer selbst in 7 oder d zu verändern. Die Art, wie die Verfasser der ausgezeichneten Schrift über das Pali sich in Betreff der Ety- mologie dieses Namens äufsern, ist ein neuer Beweis für die Gründlichkeit und Umsicht, mit welcher sie gearbeitet haben. Ihre Worte lauten also: „Quant ü l’etymologie de ce mot, „nous nous avouons dans l’irnpossibilitdE d’en rien dire; nous ne l’avons pas trowee dans les „textes; et plutöt que d’avancer des hypotheses aussi peu fonddes que celles de Laloubere et „de Leyden, nous aimons mieux attendre que la lecture de quelgue grammaire originale nous „en fournisse la signification exacte, et en meme tems l’etymologie.” (Essai sur le Pali par E. Burnouf ez Chr. Lassen. p.5-6.) Die Deutungen, auf welche hier angespielt wird, finden sich in einer Abhandlung Leyden’s in den Asiatick researches Pol.X. Lond. Octav-Ausg. p.276-277. Leyden greift die Form Bählika bhasha auf, die in einem gewissen Sanskrit- werke als Benennung einer Sprache Indiens angeführt wird, und sucht eine Verbindung mit La Loubere, welcher sich an den Namen der Pehlwi-Sprache hält. Die Lösung, welche ich darbiete, ist so einfach, dafs ich die Hoffnung auszusprechen wage, sie werde durch die Auf- findung des Namens in seiner vollkommnen Gestalt in Indischen Dialekten, vielleicht in Pali- Handschriften selbst, ihre Bestätigung erhalten. Der blolse Name, wie wir ihn ohne das zweite Glied gebrauchen, konnte zu dieser Lösung nie führen; denn man sieht, dals wir in ihm nichts, als das unwesentlichste Element des Wortes, die Präposition um (eg), vor uns haben würden. Den Namen der zweiten Indischen Caste, der der Krieger und Herrscher (Sanskr. tar, mfam, kshattriya oder kshatriya, Mal. chetrra, Kawi satriya), glaube ich in dem Ma- decassischen Worte sazria (auch satrija, satriia und sahatria geschrieben) anzutref- fen, welches bedeutet: prudent, sage, avise, discret, verltueux; prudence, sagesse, discretion. Ordinalia. 8.50. 781 ter vorkommen, wofür ich das Tong. Zinga (nach Mar. ein gemeiner Aus- druck für die männlichen Zeugungs-Organe) als einen vollgültigen Beweis anführe. Es schliefst sich dies an die Erscheinung solcher Wörter auf den- jenigen Inseln des westlichen Mal. Völkerkreises an, welche dem Indischen Einflusse ferner liegen, und ist ein Ereignifs, über das ich in meinen Nach- trägen zu diesem Werke ein bestimmtes Urtheil auszusprechen wünsche. Dies Wort verdanke ich allein Flacourt. Es ist ein merkwürdiges Spiel des Zufalls, dals auch dieses, wie das Tag. palidhasa, mit weil zusammenstölst (Jeffreys: satria, because). Statt kshatriya hat das Sanskrit auch eine einfachere, gleichbed. Form #4, kshattra; 7 kshattram, ist Leib. #4, kshattri, bedeutet: mit etwas beschäftigt, Wagenlenker, Kut- scher, Thürhüter 2) Sohn eines Sudra und einer Kshatriyin oder einer Waisya, Sohn einer Sclavin. IT, kshan, ist: beschädigen, verletzen, xt, kshata: beschädigt, verwundet, zer- brochen, zerrissen, zerstört; verringert, AT, rt (kshatam und kshati): Wunde. Der Name des Drachen, Rähu, welcher nach der Indischen Idee die Sonnen - und Mondfinsternisse veranlalst, findet sich, so wie die ganze Vorstellung von der Himmels- erscheinung, ebenso in den Gegenden des Oceans erhalten, auf welche nachweislich Indien unmittelbar eingewirkt hat, als auch in den entfernten, wo wir von einem solchen Verhält- nisse nichts wissen und es kaum erwarten sollten. Nach der Indischen Mythologie ist IS, Rähu, ein Daitya mit einem Drachenschwanz, der Sohn der Sinhikä. Wishnu schlug ihm den Kopf ab; da er aber unsterblich ist, so leben Kopf und Schwanz getrennt fort, sie wur- den in die Sternensphäre versetzt und werden da die Ursach der Verfinsterungen, vorzüglich der Kopf, welcher öfter versucht, die Sonne und den Mond zu verschlingen. T Fatg, rähu- gräha (Drachenergreifung), ist danach im Sanskrit: Sonnen - oder Mondfinsternils; in der astronomischen Sprache bezeichnet räru den aufsteigenden Knoten. Im Mal. ist rahu (auch rau, räk und rawa) das Sternbild des Drachen, so wie der Name des Ungeheuers, und Marsden führt in seinem Wörterb. den Ausdruck de makan bulan rah an, zuerst als Satz: der Drache verschlingt den Mond (wörtlich: der Mond wird vom Drachen gegessen), dann aber auch als Übersetzung von Mondfinsternifs (nach der Construction: Gegessen- werden des Mondes durch den Drachen); er versucht eine astronomische Erklärung der Mythe, indem er bemerkt, dafs diese Himmelserscheinung dann eintrete, wenn der Mond bei seinem Laufe in der Ekliptik den Kopf oder Schwanz des Drachen durchschneide. In Crawfurd’s Jav. Engl. Wortverzeichnisse findet sich: rawu, der Dämon, welcher Finsternisse verursacht. In dem Tagalischen Wörterbuche des Domingo de los Santos, das (v. eclipse) Zaho als Mond- finsternifs giebt, wird (i6.) die Redensart /inamonpala nang laho ang bouan ange- führt und übersetzt: „der Laho oder die Finsternils verschlang den Mond” (pala scheint o du! höre! zu bedeuten). Endlich kommen in Flacourt’s Madecass. Wörterbuche die Aus- drücke Ralenrau masouandro, Sonnenfinsternils (masouandro, Sonne), und Ranenrau voulan (auch kellenriants, dessen zweites Glied wohl wieder rau, aber sehr corrum- pirt ist), Mondfinsternils, vor. Der vordere Theil ist das Wort Aalen, Ralem, Nacht (Mal. malam, Jav. malem), also: Drachennacht der Sonne, des Mondes. 615 782 Zahlwörter; Unter diesen eigenthümlichen Umständen mufs man daher nie den Punkt aus dem Auge verlieren, dafs bei solchen sich aufdrängenden Analogien eine Zufälligkeit ihr Spiel treiben kann, der Art, wie in dem Zusammentreffen des Mexicanischen Zeotl (in welchem 22 Endung ist) mit dem Griech. $ess, und des verneinenden Präfixes a derselben Sprache mit dem Griech. « pri- vativum. Wenigstens theilt sich für das in Rede stehende Polynes. mua die Gewifsheit zwischen dem erwähnten Sanskritworte und dem Worte gg, mukha, welches letztere sich, wie ich schon oben (S.229. Anm.) angege- ben habe, auch in der Tag. Sprache findet. Die folgende genau nach den Formen und Sprachstämmen getrennte Übersicht wird die Beantwortung der sich hier erhebenden Fragen erleichtern, zugleich aber die Schwierigkeiten einer definitiven Lösung zeigen: Sanskr. 71 (müla) hauptsächlich, vorzüglich Sanskr. T4 (mukha) der erste; anfänglich 2) nahe 3) eigen (initial) 2) hauptsächlich, vorzüg- get (mülam) Wurzel 2) Ursprung, lich Anfang 7 (mukham) Mund 2) Gesicht 3) Eingang des Hauses 4) Anfang Mal. mila Ursprung, Anfang 2) Ursach 3) Mal. miüka Gesicht 2) Vordertheil der erste Kaw. muka Gesicht 2) Vordertheil (d @/a- Jav. mula Anfang 2) Ursach muka, die Front des Heeres, das mula-mula der erste Vordertreffen) 3) der erste Bug. pamulai anfangen Tag. muc-ha Gesicht pamulang der erste 2) Anfang Tag. mula anfangen mona der erste pasimula der erste; anfangen pasimona Anfang, anfangen Tong. mua der vordere, Vordertheil (nach den B. zau [Ende] mua, das Vordertheil des Schiffes; mua tau [leer], the front of battle, der Vortrab eines Heeres); der Nächste nach dem mazabule; (mit einer Präpos.) vorn 2) der vorhergehende 3) der erste 4) Hauptstadt einer Insel mua mua der vorhergehende; vorrücken mua-ange vorn, in Gegenwart; vorwärts; vorher, früher N. Seel. mua before (Wörterb.), (mit Präpos.) vormals, vorher 2) der erste waka hua anfangen machen Tah. mua Ausdruck für vor matamua der erste Haw. zmua der vordere; (mit Präpos.) vorn; zuvor, vorher, früher 2) der erste Ordinalia. 8.50. 783 Das Haw. mua steht nach dem Subst.: ? ka la mua, am ersten Tage (Matth. 26, 17.); o ke kanaka mua loa o Adamu, Adam war der aller- erste Mensch (Cham.). Ich finde auch mamua, worin ma die Präpos. ist (s. nr. 438. 453.): a henuina mea mamua e lilo anaihope, aona mea mahope elilo anaimua, aber viele, die da sind die Ersten, werden die Letzten, und die Letzten werden die Ersten sein (Matth. 19, 30.). Steht es ohne Hauptwort, so hat es den Artikel ka vor sich: alaila hele mai la kamua, da trat herzu der Erste (Luc. 19, 16.). Im Tong. lautet das Ordinale mua oder tomua (vgl. nr. 1097.). N. Seel. steht mua mit der Präpos. von nach dem Subst., s. B.2. nr. 188. Im Tah. wird (Gramm. 5.35.) matamua und matamehai angegeben, in welchen mata vielleicht das Wort Auge, Gesicht ist (s. vergl. Worttaf. nr. 109. 87.). Ein andrer Ausdruck in dieser Sprache ist hoe (s. nr. 590.), nach dem Subst. stehend. Bildung. Die übrigen Ordnungszahlen werden im Haw. durch Vorsetzung des Artikels ka, ke vor die Card. gebildet. Von diesen beiden Artikelformen ist, wie sonst, so auch hier ka die gewöhnliche, z. B. ka lua, der zweite; ke steht nach Cham. nur vor 3 und 6: ke kolu, der dritte, ke ono, der sechste. Im Tah. (nr.25.) und N. Seel. (nr. 145.) dient ebenso te, und im Tong. he (nr. 272.) und e (nr. 278.). Die Haw. Sprache betrachtet dies als einen Subst. Ausdruck; daher erscheint das zu dem Numerale gehörende Hauptwort im Gen. mit der Prä- pos. o und nach dem Zahlworte: (und ging aus) i ke koluoka hora, um die dritte Stunde (Matth. 20, 3.); © ka hiku o ka la, am siebenten Tage (Hebr. 4, 4.); a wehe ae laiaikaluaokawepa, und da es das zweite Siegel aufthat (Apoec. 6, 3.). Doch finde ich auch das Card. ohne Artikel nach dem Subst.: ka anela lima, der fünfte Engel (i2.9, 1. 16, 10.). Im Tah. wird das Zahlwort auf dieselbe Weise substantivisch behan- delt: te pitiote pape, das zweite Wasser (1.Mos. 2,13.); oder dem Haupt- worte nachgesetzt. Die N. Seel. Sprache stellt das Card. nach dem Subst. und giebt den Artikel bald dem einen, bald dem andren (s. B. nr. 150.); die eine dieser Constructionen (z. B. te ra witu, der siebente Tag, Gramm. p. 115.) ist der letzterwähnten Haw. und Tah. ganz gleich. Im Tong. steht 616 618 619 620 621 784 Zahlwörter; übrige Classen. 8.50. in dem einen B., das ich besitze (s. nr. 272.), Ae mit dem Zahlworte nach dem Subst., und derselbe Ausdruck kann auch das Card. bedeuten. Bruchzahlen. Sie werden im Haw. durch Vorsatz von hapa gebildet: a makeiho la kekahi hapakolu o na mea ola, und das dritte Theil der lebendigen Creaturen starben (Apoc. 8, 9.); hookahi omera he hapaumi iano ka epa, ein Gomor ist das zehnte Theil eines Epha (2. Mos. 16, 36.). Hapa selbst finde ich als halb: (und sie werden ihre Leichname sehen) i ekolu la ame ka hapa, 3 Tage und einen halben (Apoc. 11, 9.). Das Wörterbuch übersetzt es: an indefinite part, a few, a small part, und giebt, wie Cham., für ein halb hAapalua an. Folgendes ist ein vorläufiger etymologischer Versuch über das Wort: Mal. zabang, tebang Bäume fällen, grofse Zweige abhauen tabas das Land von Gesträuch oder langem Gras reinigen Bug. zawai theilen tapalöbi most (löbi s. nr. 935.) Mad. tapa, tapan, tapac Theil, Stück; hauen, zerschneiden Tag. zabas cortar tiba cortar, tasar Tong. z@fa schneiden (mit dem Messer) Haw. Ahapa Theil (s. ob.) Zahlwörter des Vielfachen. Nach dem Haw. Wörterb. wird diese Zahlelasse durch Vorsetzung von koo oder des reduplieirten k0%koo vor die Card. gebildet: koolua oder kokoolua, zweifältig, zwiefach; koowalu oder kokoowalu, achtfältig. Über die sonstige Bed. dieses Vorsatzes s. nr. 607. Eine andere Art des Ausdrucks geschieht durch das Präfix pa oder papa (s. nr. 1080.). Distributiva. Sie werden im Haw. durch das Präfix pa gebildet (s. nr. 1080.), und diese Formation umfafst alle verschiedenen Arten des Deutschen Ausdruckes, z.B. je 7, je 7 und 7, zu Siebenen, jedem 7. Pronomina personalia. $. 51. 785 $. 31. Pronomina. Pronomina personalia. Schema. Tongisch. Sing. Dual. Plur. 622 1. Cl. 2.Ch 2. Cl. 1.Cl. 2. Cl. AChaenakesere (CE) au (gita) wir beide (einschl.) gitauua wir (einschl.)zau gitautolu o) 5» (ausschl.) gimauua (ausschl.) mau gimautolu Au... BEI euchnnsceunenen koi aköi ihr beide ; i gimotolu er,sie,esia(na,ne) ia ala ginautolu Neu - Seeländisch. Sing. Dual. Plur. ol reg zu ‚a’ru,aku (ahau) wir beide (einschl.) z@u« wir (einschl.) zatu (ausschl.) ma ua (ausschl.) mar Allnet koe ihr beide ihr.. „. koutu er, sie,es ia (na) sie beide SIE ewessrsensansnntenne ratu Tahitisch. Sing. Dual. Plur. ichkerasns au (wau) wir beide (einschl.) zau«a wir (einschl.) zatou (ausschl.) naua (ausschl.) mazou dü.ceeeeres oe Ihr. beide .enenneonscnsennse orua Ihe eeeenneerasgkeee outou er, sie, es ia (ola) (na) sie beide un... raua SIE Heeacaneenensseneee ratou Hawaiisch. Sing. Dual. Plur. llarserst au wir beide (einschl.) kaua wir (einschl.) kakou (ausschl.) maüa (ausschl.) makou Üllemsesnsreiee oe hr beidesa..-.enienncnaeeee olua i er, sie, esia (na) sie beide Tongische Sprache. Indem ich daran gehe, dieses Schema durch eine Reihe von Bemer- 623 kungen aufzuklären, mufs ich zuerst die Spaltung der Formen im Tong. in Classen erläutern. Im Dual ist nur die zweite Classe möglich ; im Sing. und Plural bestehn zwei Classen, deren zweite im Sing. bei der 2. und 3. Person sogar wieder in zwei Reihen zerfällt. Mar. weist selbst in der 1. Person Histor. philol. Abhandl. 1832. Nnnnn 624 625 626 786 Pronomina gita zur ersten und au zur zweiten Reihe; ich werde aber unten beweisen, dafs dies unrichtig ist. Ich mufs hier sogleich eine klarere Ansicht über diese beiden Classen äufsern,; was Mar. zweite Olasse nennt, ist (vielleicht mit Ausnahme einiger Formen der zwei Reihen des Sing.) zugleich erste Classe, aber nicht umgekehrt, d.h. die Pron. der 2. Cl. können in allen Fällen ge- braucht werden, die der 1. aber nur in einem einzigen. Es ist nöthig, zu- erst einiges über die Formen zu sagen. Ich nehme an, dafs u, ich, der ersten Classe nur eine Verstümmlung des au der zweiten ist, und dafs also die 1., wie die 3. Person Sing. in bei- den Classen dieselbe Form haben. Das Pron. 1. Pers. der 1. Cl. kann näm- lich nur mit einer vorhergehenden Zeitpartikel des Verbums vorkommen; mit der Präsens-Partikel gua hat das Pron. jedoch die Form ze, welche ich mit gita zusammenzustellen suche (s. nr. 629.); mit der Partikel der Ver- gangenheit und Zukunft wird es in neü und Zeü zusammengezogen. Die Form u erscheint also nirgends selbstständig. Das Pron. 3. Pers. Sing. wird bisweilen mit der Partikel des Fut. te (s. nr. 370. 371.), wo es die eigenthümliche Form ne (tenne, s. nr.680.) hat, und mit der der Vergangenheit na in nai zusammengezogen (s. nr. 365.). Die Formen akoi und aza, welche die 2. Reihe der 2. Classe bilden, sind nur durch ein vorgesetztes a, dessen Natur ich nr. 320. betrachtet habe, von der 1. Reihe unterschieden. Ich habe mich bestimmt überzeugt, dafs die Form au, ich, nicht diesen Vorsatz a enthält, sondern dafs a darin, we- nigstens so weit die Sache innerhalb dieser einzigen Sprache liegt (s. nr. 639.), stammhaft ist. Mar.’s Aufstellung derselben in der 2. Reihe ist sehr geeig- net, zu jener Annahme zu verführen. Der Gegenbeweis wird im Folgenden vorkommen, und da auch (nr. 631.) ein Fall entkräftet werden, in welchem sie sich dem Gebrauche von ak6i und ala anschliefst und dem von gita, koi und ia entgegenstellt. Die Pron. des Du. und der 2. Cl. des Plur. sind aus den Pron. des Plur. der 1.C1. durch Vorsatz von gi gebildet; über das Wesen dieses gi s.nr.318. Im Dual ist das Zahlwort 2, im Plural das Zahlwort 3 angehängt. Man sieht, dafs der Dual nur in Fällen, wo die 2. Classe anwendbar ist, dargestellt werden kann. Dadurch entsteht aber kein Mangel in der Sprache, denn ich werde zeigen, dafs die 2. Classe überall eintreten kann, und die 1. nur eine ganz beschränkte Anwendung gestattet. personalia. 8.51. 787 Die erste Classe kann nämlich nach Mar. nur als Subject des Verbums gebraucht werden. In diesem Falle kann aber auch die zweite Classe in Anwendung kom- men, und zwar 1) allein für sich. Dies verschweigt Mar. in der Gramm. ganz und gar. Das Pron. steht dann hinter dem Verbum (!). a. Pron. mit gi, s. S. 459. v. b. Pron. mit a. — Von akoi sagt Mar. im Wörterb., dafs es als Subject nach dem Verbum gebraucht werde, von aia ebenda, dafs es nach dem Ver- bum vorkomme; ob als Subject oder Object, bemerkt er nicht. Ich nehme inductiv an, dafs er es als Subject meint. Da er nun in der Gramm. aus- drücklich angiebt, dafs die Formen au, akoi und ata nicht als Beisatz zum Pron. der 1. Cl. vorkommen, sondern nur gita, koi und ia, so mufs man schliefsen, dafs die beiden Formen mit a als alleiniges Pron. Subj. nach dem Verbum gebraucht werden. Beispiele habe ich nicht. ce. gita: te lau gita oder, ohne Zeitpartikel, Zau gita, mich dünkt. Es entsteht natürlich die Frage, ob nicht die Formen au und koi so gebraucht werden können; dieselbe beantwortet zu haben, ist darum nicht unwichtig, weil das Bisherige zu der Ansicht berechtigt, dafs nur Formen mit präfigirter Präpos. dazu passend seien. Denn dies bleibt immer die wahr- scheinlichste Annahme zur Erklärung jenes gi und a. Es spricht sogar man- ches dafür, die erstere Präpos. auch im Pron. gita zu finden. Ich sollte wohl glauben, dafs folgende Übersicht, der ich den einschliefsenden Po- Iynes. Plural mit einverleiben mufs, ein und dasselbe Wort und zugleich die einfache Form enthielte: Mal. Akzta wir (einschl.) Kaw. za du, dein hanta id, kita du 2) (nach Cr. und Ro.) ich Jav. zak, dhak Mdh. du Bug. ata ich Tag. fa, ata, canita von uns beiden, unser beider (einschl.) quita, cata wir beide (einschl.), ich dich, ich dir, du von mir tayo wir (einschl.; über yo s. nr. 640. 641.) (‘) Die als Subject gebrauchten Pron. der 1. Cl. (s. nr. 356.) stehn dagegen vor dem Ver- bum, doch i@ nach ihm, wovon aber wieder die Contraction nai und zenne ausgenommen sind. Doch gehört zenne nicht zu ia, Nnnnn?2 627 628 629 630 631 783 Pronomina Bisay. guiza wir (einschl.) 2) ich Tong. te ich (nach der Zeitpartikel g u.a) tau wir (einschl.) (vgl. nr. 662.) gita ich N. Seel. ta Rarot. Air „ wir (einschl.) (mit Zusatz von 2 und 3) Haw. ka Ich verweise auf Wilh. v. Humboldt’s Erörterung dieser Pron. oben S.38- 43., und auf eine andere Stelle (S.344.), wo er Accusativ-Formen im Mal. Pron. aufgezeigt hat. Zu meiner Vermuthung pafst sehr genau, dafs dem Tong. gita nicht das Nominativ- und Accusativ-Zeichen ko vorge- setzt werden kann. Mar.’s Meinung über gita ist die, dafs es nur im ver- trauten Gespräche vorkomme und daher wohl als gemein betrachtet wer- den könne. Ich habe nun wirklich koi als Subject nach dem Imper. gefunden (s. nr.809.), und es käme nur noch darauf an, es im Indicativ, da wo dem Ver- bum eine Zeitpartikel vorausgeht, nachzuweisen. Wenn au nicht so vor- kommt, so würde dies nur die Richtigkeit meiner Voraussetzung darthun, dafs es die eigentliche Form des u der 1. Classe ist. Ich knüpfe hieran eine noch bestimmtere Meinung über Mar.’s Spaltung der Tong. Pron. in Clas- sen und Reihen. Sie läfst sich ganz wegräumen; im Dual und Plural hat man es allein mit einer einfachen und mit einer umständlicheren, durch doppelte Affigirung vermehrten Form zu thun, im Sing. würde ich das Schema 1. Pers. au (u), gita (te) 2. Pers. koi (ger) 3. Pers. ia (na, ne) Die Formen u, te, ger und ne sind nur beiläufige, welche die Zusammen- stellung mit der Zeitpartikel erfordert; ebenso na, das blofs im Poss. ana so einrichten : (s. nr.659.) erscheint. Eine ordnungsmäfsige Deduction machte es aber nö- thig, von jener Classifieirung Mar.’s auszugehn, die auch jetzt noch einen praktischen Nutzen haben kann. Die zweite Classe der Pron. wird noch in folgenden Fällen, und zwar nach Mar. ausschliefslich, gebraucht: 2) als Subject des Verbums, ihm nachgesetzt, wo das Verbum au- personalia. $.51. 789 fserdem das Pron. der 1. Classe vor sich hat. Mar. fügt hinzu, dafs dies dann geschehe, wenn das Pron. mit selbst verbunden oder mit einem Nach- druck ausgesprochen werde, und übersetzt seine B. hier immer mit selbst. Sie gelten aber nach einem B. aus Texten auch für das blofse Pron., ohne Nachdruck ; in den Paradigmen hat Mar. das selbst auch nicht. a. Pron. mit gi: te mau alu gimauua, wir beide (ausschl.) wollen selbst gehn; fe mau alu gimautolu, wir (ausschl.) wollen selbst gehn; und so durch alle Personen hindurch, die Mar. S. 356. vollständig anführt. b. gita: teü alu gita, ich will selbst gehn. c. koi, ia— te ger alu koi, du wirst selbst gehn; zenne aluia, er wird selbst gehn; s. ferner S. 446. xur. Nach dem nr. 628. 5. Gesagten können die Formen au, akoi und ala hier nicht als Complement gebraucht werden. Hiernach stellt sich git«a scheinbar in die 1. Reihe der 2. Cl., au in die 2. derselben, ganz wie sie Mar. ordnet; und ich habe daher meine Meinung zu rechtfertigen, dafs ich gita und au für gleichartig annehme und keiner Reihe zutheile, und die zweite aus jener Zusammenstellung sich aufdrängende Folgerung, dafs au, wie die beiden andren Formen, ein präfigirtes « enthalte, zurückzuweisen. Ich habe hierbei unmittelbar das für mich, dafs in zweien der nachfolgenden Fälle dieses au sich koi und ia beiordnet. Den Beweis selbst nehme ich von meiner früheren Behauptung her, dafs die Form von ich in der 1.0]. eigent- lich auch au sei und au also für beide Classen gelte. Da nun hier ein dop- peltes Pron. stehn soll, so konnte man dieselbe Form nicht zweimal ge- brauchen (!); man nahm daher seine Zuflucht zu einer andren, welche der 2. Cl. ausschliefslich eigen ist, gita. 3) stehn sie nach Mar. auf die Frage wer? also, wenn dieser Fall nicht mit den beiden vorigen zusammenfliefsen soll, als Nominativ, ohne Ver- bum. Es kann dabei auch das Casuszeichen ko vor sie treten, und nach Mar.’s Worten könnte dasselbe sich mit dem Pron. nur in der Antwort auf diese Frage verbinden. Da ich diese Ansicht oben widerlegt habe, so mache ich aus dem Gebrauche dieses Casuszeichens eine besondre Nummer, und bleibe hier bei dem Falle des blofsen Pron. stehn: a. Pron. mit gi — werden von Mar. ausdrücklich hier erwähnt ; (') tenne kann ia nach sich haben, aber nai wohl schwerlich noch va. 632 790 Pronomina b. Pron. mit « — akoi und aia werden von ihm sowohl in der Gramm.., als in einem B. für diesen Fall angeführt ; ce. gita — ebenso in einem B. Es wäre hiernach möglich, dafs au, koi und ia nicht so vorkämen; vgl. nr. 633.2. 633 4) Mit dem Nominativ-Zeichen ko; nach Mar. (vgl. das nr. 632. Gesagte) nur als Antwort auf die Frage wer‘ (s. nr. 301.) a. Pron. mit gi — sie können das Casuszeichen annehmen (nicht aber das Pron. gita, noch ak6i und ala). b. au, koi und ia — es scheint nach Mar.’s Worten, als wenn diese drei Pron. hier das ko annehmen müfsten (vgl. nr. 632.). Aufser ko au führt er.noch im Wörterb. kau, ich, an, und äufsert die Vermuthung, dafs es eine Zusammenziehung aus ko au sei. Ein B. davon ist: kau fekka manatu atu giate gimotolu, ich erinnere euch (Mar. Il. p. 383.). 634 5) Als Object des Verbums. Diesen Gebrauch der 2. Cl. erwähnt Mar. nur in der Überschrift seines Schema’s, nicht in den ihm beigegebnen Bemerkungen. Ich finde nur B. von ia. 635 6) Mit Präpos. Die Übersicht dieser Sache beschränkt sich für jetzt auf zwei; giate: a. Pron. mit gi: gliate gimauua, zu uns beiden (ausschl.); b. au, koi,ia (also nicht gita, akoi, ata): giate au, zu mir; giate koi, zu dir; giateia, zu ihm. ma: Die Dual- und Plur. Pron. können ihr gi verlieren, und dies spricht dafür, dafs letzteres eine Präpos. ist; die dann gebrauchten Formen sind also: moua, ihr beide, mautolu, wir (ausschl.), u. s. w. Wortvergleichung, und Gebrauch der N. Seel., Tah. und Haw. o? Sprache. 636 Ich gehe hiernach dazu über, die Etymologie dieser Formen zu erör- tern und sie unter sich und mit denen der westlichen Sprachen zu verglei- chen. Bei dieser Gelegenheit werden die Einzelheiten des Gebrauchs der drei übrigen Polynesischen vorkommen. personalia. 8.51. 791 1. Pers. Sing. Das Pron. ich hat in den westlichen Sprachen die Form aku. Das k ist in den Polynes. ausgefallen, hat sich jedoch in einzelnen Fällen (s. nach- her), besonders im Poss. (s. nr.676. 678. 679.), erhalten; auch könnte das h des N. Seel. akau davon ein Überbleibsel sein. Man sieht nur nicht, warum die Gramm. dieser Sprache beim Pron. allein ahau für ich angiebt; ich habe bisher fast immer nur die Form der übrigen Sprachen gebraucht ge- funden. In den Verbal-Paradigmen der Gramm. lautet das Pron. ohne Aus- nahme 'au, und dasselbe finde ich auch nach dem Casuszeichen ko B. S.561. Z.6., ebenso e 'au, mir (Gr.). Den Apostroph setzt die Gramm. wohl nur, weil sie dies für eine Verstümmlung. aus ahau ansieht. Im Wörterb. steht a’u. Ein B. von ahau ist: kanoke ahau, ich begebe mich weg (Gr. p.71.). Ich finde in dieser Sprache auch das vollständige aku, z. B. bisweilen als Subject nach dem Verbum und in maku (nr. 637. 5.). Im Rarotong. ist au ich, hat aber mit der Präpos. ia des Acc. die Form iaku (mich). Im Tong. betrachte ich au als die regelmäfsige Gestalt dieses Pron. (s. nr. 624.), und ebenso in den drei übrigen Dialekten. Sie ist in allen vie- ren der Contraction in u unterworfen (!); und da oft in denselben Fällen das Pron. du diese Gestalt annimmt, so lassen sich die beiden Personen nur durch eine Modification der Aussprache bestimmen. Das Haw. Wörterbuch bemerkt bei @’w, von mir, mein, dafs es sich durch ein merkliches Abbre- chen (a sensible break) der Aussprache von aü, von dir, dein (welches das Wörterbuch in zwei Sylben trennt), und von au, ich (in Einer Sylbe ge- schrieben), unterscheide (?). Die Trennung der Vocale mufs also bei der 1. Person stärker sein, als bei der 2. und als die, welche wir in unsren Spra- chen kennen; wahrscheinlich gleicht sie der Vocalaussprache, die in einigen Amerikanischen von den Spanischen Grammatikern mit dem Namen saltillo belegt wird. Die erwähnte Contraction in u tritt ein: 1) Tong. 1. Pers. nach den Zeitpartikeln na und te (neü, teü); 2) nach den Besitz-Präpos. a,na, ta (Haw. ka) - 0,no,to (Haw. ko): (') welches das westliche ku ist (vgl. nr. 639.). (?) Dasselbe bemerkt es bei ko’, mein, gegen ko-u, dein, und schreibt in derselben Weise o’u, ka’u, na’u, no’u, mein, und o-u, dein, dagegen aber auffallend als Eine Sylbe kau, nau, nou, dein. 637 638 793 Pronomina a. im Haw. bei ich und du; das v der 1. Pers. nimmt einen Apostroph vor sich, das der 2. versehe ich in nöthigen Fällen mit Trennpunkten; da sich die Missionare aber dieser nicht bedienen, so bedeutet ihr au sowohl dein, als ich. Vgl. noch Anm. 2. nr. 636. b. im Tah. bei ich immer, bei du aber nur gelegentlich; meist behält das letztere Pron. seine Gestalt oe. Das u nimmt, sowohl wo es ich, als wo es du bedeutet, einen Apostroph vor sich, eine Zweideutigkeit, welche die Missionare wohl hätten vermeiden sollen (über /zau, mein, s. nr. 678.). c. im N. Seel. nur bei du; die 1.Pers. nimmt nach diesen Präpos. die Gestalt ku an. Jenes u für du wird, ohne Hinzufügung eines Zeichens, mit der Präpos. zusammengeschrieben (z. B. au, dein). d. Die Tong. Sprache besitzt von jenen drei Präpos. Paaren nur das a in zwei Anwendungen, von denen die eine hierher gehört; es bildet nämlich das Poss. au, dein. Dies scheint als Eine Sylbe gesprochen zu werden. 3) Tah. und Haw. nach der Präpos. ia, N.Seel. nach kia, nur die 1. Person: Tah. und Haw. ia’u, zu mir, mir, mich; N.Seel., nach der Gramm. ki’au (richtiger wohl kia’u), s. B.1. nr. 168. 4) Haw. ich nach der Präpos. io: io'u, zu mir. 5) N. Seel. du nach der Präpos. ma: mäu (Wörterb.), ma'u (nach Texten), für dich (dagegen maku, für mich). Im Tah. scheint die Form au für das Pron. 1.Pers. selten zu sein; ich habe sie bis jetzt nur in einer einzigen Stelle (S.474.x.), als Subject nach dem Verbum, angetroffen; mit Präpos. finde ich immer nur jene Ab- kürzung u und beim Verbum als Subject regelmäfsig wau oder o wau. Das letztere enthält das Nominativ-Zeichen, und dasselbe könnte bei wau der Fall sein ; wenigstens sagt das Haw. Wörterbuch (v. au und wau) bestimmt, dafs man statt o au, ich, im Haw. owau oder wau schreibe ('). Wilh. v. Humboldt bemerkt oben S.513., dafs das Tah. wau nach einem End-.a ge- braucht werde. Ich finde es aber auch nach End- u (S. 472. vı., B. nr. 15., B.3. nr. 82.) und nach End- o (B. nr. 16.) (?). Nach diesen beiden Vocalen (') Vgl. meine Anm. 1. 5.496. In der vorletzten Zeile derselben ist übrigens statt uw zu lesen ow, und in der letzten Zeile statt uwau: owau. (*) Ebenso steht das Haw. wau nach o: e kaawi no wau, ich werde geben (Apoc. 2, 7.; dagegen wieder no au B. nr. 493.). personalia. 8.51. 793 könnte das w ein überflüssiger Bnchstabe sein, nach a aber wirklich nicht. Ich möchte daher auch im Tah. waw das Casuszeichen annehmen, nur dafs man dann den öfteren Gebrauch desselben hier nach dem Verbum zugeben mufs (vgl. nr.525.); denn diese Stellung hat wau im Tah. S. 474. x., B. nr. 15.. und im Haw. letzten B. S. 488. Ich beschliefse diese Erörterungen über das Pron. 1.Pers. Sing. mit einer Übersicht der Form im ganzen Sprachstamme, nachdem ich eine an- dere Form schon oben (nr.629.) bei Gelegenheit des Tong. gita auf die- selbe Weise behandelt habe. Der Pronominalbed. gesellt sich in den west- lichen Sprachen ein Verbum von verwandtem Begriffe bei. Wie im Poly- nes. u neben au, so läuft in den westlichen Idiomen neben aku eine kür- zere Form ku her, welche dem Subst. (als Poss.), dem Verbum und einigen Präpositionen nachgesetzt wird. Ich habe dieses Verhältnifs zwar, wie bis- her auch von Andren geschehn ist, so dargestellt, als wenn die Form mit «@ die ursprüngliche und die ohne dasselbe daraus abgekürzt wäre, würde mich aber von der Richtung dieses Werkes entfernen, wenn ich damit eine Ent- scheidung über Priorität aussprechen wollte. Es bliebe immer möglich, dafs a ein Zusatz ist, den man nach anderweitigen Analogien dieses Sprachstam- mes eine Präposition des obliquen Casus nennen könnte. Das Bugis und das Tong. Possessivum zeigen noch andre Vorsätze. Über die Polynes. Possessiv- Formen s. nr.680. Die ersten drei Bugis-Formen habe ich in dem Gedanken aufgenommen, dafs das k eine Verkürzung von ku wäre (s. meine Anm. 1. S.258.); yakmi könnte aber vielleicht das Mal. und Tag. kami sein. Mal. aku ich aku, haku bekennen, gestehn 2) erkennen 3) sich verpflichten, bürgen ku ich, mein Jav. haku ich 2) (wenigstens mit dem Verbalpräfix, ngaku, hangaku) be- kennen, gestehn; erkennen ku mein Bug. iyak, yakmi ich idik, iköng wir mangau gestehn, bekennen Mad. zaho, zao ich ahou E. ich Tag. «co ich 2) Versprechen, Gelübde, Verpflichtung; bürgen co mein Histor. philol. Abhandl. 1832. Oo0000o 639 794 Pronomina Tong. au ich u ich (in neü, zeü) aku, eku, düku mein N. Seel. aku, au, a’u, had ich u (’u) ich (nach kia) ku ich (nach Präpos., s. nr. 637.) Rarot. au ich kw ich (nach Präpos.) Tab. au (wau) ich ’u ich (nach Präpos., s. nr. 637.) Haw. au ich ’w ich (nach Präpos., s. nr. 637.) kuu mein 2. Pers. Sing., Du. und Plur. 640 Indem ich zu dem Pron. du übergehe, glaube ich die dem Polynes. Dual und Plural zum Grunde liegenden Formen mit hinzuziehn zu müssen. Ich setze unmittelbar die vergleichende Übersicht der Formen, wie sie mei- ner Meinung nach sich gestalten möchte, her, und lasse die erläuternden Be- merkungen folgen: kow£ Jav. kau Mal. Mal. angkau, dikau du, ihr kau du, dein Jav. kowe Ng. du..... ko du Bug. iko du, ihr Mad. (anau, hanau, anao E., ano du, kano du, dein In dein, nao euer taminau dein (enthält die Präpos. zami), tanau euer khanareo, anardo, anando ihr “.- E. euer Tag. icao, ca du ica dein iyo du (im Öbliquen-Casus, z.B. nach einer Präp.), dein cayo ihr, ihr euch inyo ihr (im Öbliq. Cas., z.B. nach einer Präp.), euer zayo wir (einschl.) (über za s. nr. 629.) Tong. Aoidu........ u du (in au, dein) ho dein =! > S]ı personalia. $.51. (kow& Jav.) (kau Mal.) N. Seel. koeldien 2.0.00: u,’u du (nach Präpos., s. nr. 637.) ko Grundform des Duals (ihr) kou Grundform des Plur. (ihr) to dein Barot: (Koeidu.n. ces ko Grundform des Plur. (ihr) to dein Mala oler du eiefere 2 ’u du (bisw. nach Präpos., s. nr. 637.) o Grundform des Du. (ihr) ou Grundform des Plur. (ihr) to dein Haw. (\oerduses.iarasren. u du (nach Präpos., s. nr. 637.) o Grundform des Du. (ihr) ou Grundform des Plur. (ihr) ko dein mu Mal. Mal. kamu du, ihr mu du, ihr; dein, euer Jav.z kamu du mu du, dein Tag. camo ihr no von dir, dein Tong. mo ihr Ich halte die mit kow£ und die mit kau überschriebene Columne für 641 dasselbe Wort, und habe jene nur wegen der durch das angehängte e be- wirkten Individualisirung ausgeschieden. Die zweite Columne zeugt für die Zusammenziehung des au in o; dieses au glaube ich auch in dem ou des Polynes. Plur. zu finden. Wilh. von Humboldt hat schon S. 492-493. ge- äufsert, dafs es mit diesem Doppelvocal eine eigne Bewandtnifs zu haben scheine und dafs er im Tah. öfter au zu sprechen sein möchte; im Haw. Wörterb. wird er sehr häufig, und so auch in diesem Falle, als wirklicher Diphthong (einsylbig) bezeichnet. Es ist merkwürdig, dafs, da in den vier Südsee-Sprachen die Grundform aller Personen zwischen dem Dual und Plural dieselbe bleibt, diese zweite in den letzten drei Sprachen sich trennt. Ebenso sondert sich die Tong. Sprache in dieser Grundform von jenen dreien ab und hält sich zu dem zweiten Pronominalstamme; denn die dritte Co- lumne mit den beiden andren zu verbinden und so aus dem ganzen Pron. 000002 642 643 796 Pronomina Eine Form zu bilden, scheint mir nicht möglich. Mu erweist sich zu sehr darin als Hauptsache und ka als Vorsatz. Eben solcher Vorsatz, vielleicht ähnlich dem a in aku, ist das ang im Mal. angkau;, der in drkau ist die Mal. Präpos. de. Das Ineinandergehn der Sing. und Plural-Bed., wie es sich hier offenbart, ist nichts auffallendes; diese Numeri sind im Sprach- stamme beim Pron. grofsentheils, und vorzüglich in seinem westlichen Zweige, ebenso ununterschieden, wie beim ganzen Nomen. Die Aufnahme der Mad. Pronominalform und der Tag. auf yo endigenden in diese Tabelle ist es nicht meine Absicht zu vertheidigen; ich betrachte sie nur als einen Versuch, und habe nichts anderes für mich, als die Erfahrung, dafs öfter in verwand- ten Sprachen eine Wortform unbegreifliche Veränderungen erleidet, ein Satz, der zur Rechtfertigung jeder willkührlichen Vergleichung gebraucht werden kann. Eine solche unbegreifliche Veränderung wäre die des k von kau in das Mad. n und das Tag. y; es läge sogar näher, das Mad. Pron. mit der Form mu zusammenzustellen, ich habe mich aber an die Vocale au und ao gehalten. Will man künsteln, — und vielleicht bediene ich mich dieses Ausdrucks hier mit Unrecht —, so könnte man die Tag. Form den Gang führen, dafs man aus cao durch eingeschobenes y cayo ableitete und aus letzterem durch Abwerfung des ca die Formen auf yo; iyo könnte man so- gar mit vielem Rechte als eine blofse Schreibung statt yo ansehn. Die im Mad. Plural-Pron. erscheinende Endung ro findet sich auch im Pron. 1.Pers. zaro, wir, wo za ganz auf dieselbe Weise aus zao verkürzt sein möchte, als hier na aus nau oder nao. Es ist eine Möglichkeit, dafs in der N. Seel. Sprache mar.a eine eigne Form für du wäre (s. nr. 181.). Dies erinnert unwillkührlich daran, dafs im Kawi maraich (vgl. S. 35.) und im Jav. para du bedeutet. 3. Pers. Sing. i ia. Bei dem Pron. 3. Pers. Sing. tritt im Tah. der Gramm. nach derselbe merkwürdige Fall ein, wie bei der 1.Person (nr. 638.). Sie giebt nämlich dafür o oia an, und das einfache ia ist nach ihr nur Demonstr. Ich halte zwar jenes für einen offenbaren Fehler, da schon oia das Nominativ-Zei- chen enthält, und habe dieses doppelte o auch bisher nie in Texten gefun- den. Der ausschliefsliche Gebrauch von oia als Pron. pers. ist aber wirk- lich in einem bedeutenden Umfange wahr, jedoch nicht im ganzen. Ich habe personalia. $. 51. 797 ia öfter als Pron. pers. angetroffen, aber immer nach dem Verbum oder bei dem Mangel des Verb. subst. nach dem Prädicate, nie vorn im Ausdrucke; die Übersetzung des Neuen Test. und das Buchstabirbuch schreiben es dann a, und in allen diesen Beispielen ist es Subject. So steht es mit einem Ver- bum B.2.nr.115. In einer andren Stelle steht es überflüssig, indem das wirkliche Subject, durch ein Subst. repräsentirt, sich vor dem Verbum fin- det: (und wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat,) oia toa te tamaidi a te iaata e faateitei atoa hia ia, also mufs des Menschen Sohn erhöhet werden (Joh. 3, 14.). Sonst steht in diesem Falle gewöhnlich oia, und häufig nach dem Zeitworte, wie die B. S. 475. 8., nr. 29., 30. und B.1.nr.76. beweisen. Der häufigste Gebrauch von ia ist der beim ausge- lafsnen Verbum sein; es steht da immer nach dem Prädicat oder nach einem Theile desselben (S. 475.2. 4.6. 8., in jeder Stelle zweimal, S. 476. 10.). In einem B. dieses Falles scheint es sogar selbst zum Ausdruck dieses Ver- bums geworden zu sein (s. nr. 846.). Im Rarotong. lautet das Pron. za, koia und aia. Ein B. des Haw. ia ist das letzte nr.857. Der in einem obigen Tah. B. schon berührte re- dundirende Gebrauch von ia da, wo das Subst. des Subjects schon vorher- geht, ist der N. Seel., Tah. und Haw. Sprache gleichmäfsig eigen. Das Tong. ia wird manchmal mit dem vorstehenden Verbum zusam- mengezogen; doch läfst sich nicht entscheiden, ob es da Subject oder Ob- jeet ist: famatea für tamate ia s. S.446.x. Ein blofses Zusammen- schreiben findet in Zeia statt, s. id. xı. Im Wörterb. führt Mar. noch meh- rere B. auf, seine Erklärung läfst aber immer den obigen Punkt dunkel. Den Ursprung dieses Pron. suche ich in dem z, welches den meisten sich im Sprachstamme für diese Person findenden Formen zum Grunde liegt. Dies ist von Wilh. v. Humboldt bereits S.43-48. in einer ausführlichen Übersicht, in der auch manche fremde Theile der Ausdrücke eine Erklärung gefunden haben, hinlänglich bewiesen worden. Dafs dieses i auch im Sanskr. Sprachstamme die Basis des Pron. 3. Pers. ausmacht, ist meiner Ansicht nach nur ein neuer Beweis, wie leicht sich auf diesem Boden, wo der die Sprache schaffende Mensch nur zwischen wenigen der einfachsten Elemente zu wäh- len hatte, ganz verschiedene Idiome begegnen können. Folgendes ist die Tafel der hier in Rede stehenden Form: 644 645 646 647 798 Pronomina Mal. iya er nya (') sein (enthält eine Präpos., vgl. nr. 906.) yang Artikel und Pron. rel. Kaw. ya (Bed. noch nicht sicher) nya sein hyang Artikel Jav. hiya dieser (scheint seltner, findet sich aber besonders in den Zusammen- setzungen mit den Pron. dem.: Riyahika, Kawi yahika, contrahirt ye- ka, dieser, Riyahiku, jener; dieselbe Zusammenstellung macht das Mal.: iya ini, dieser, iya Ttu, jener) Bug. (yazu er (Zw scheint Ortsadv., vgl. kotu, dort) iyaroh sie (ii) 2) jener iyapega welcher (pega, wo) iyamanöng alle Mad. iza E.(?) who? izai E. Pron. rel. izani E. that izan he selbst izanheri celu izan hito derselbe Tag. siya er (niya, von ihm, sein) yari dieser (dem Sprechenden näher) (Cas. oblig.niri; ri halte ich für Ortsadv.) iyan dieser da (ese) (dem Angeredeten näher) (niyan, de ese) Be n da (ai) (dem Angeredeten näher) yaon jener (beiden Redenden fern) (darin halte ich on für das Ortsadv.; der oblique Casus lautet nion und doon; doon ist zugleich dort, beiden Redenden fern) Tong. ia er N. Seel. ia er Rarot. ia er 2) Pron. dem. Tah. va er 2) Pron. dem. Haw. via er 2) Pron. dem. 3) der (Artikel) Obgleich es mir hier eigentlich nur auf diese, ohne einen weitläufti- gen Commentar wenigstens in der Hauptsache schon verständliche Übersicht über eine bestimmt individualisirte Form ankommen kann, so will ich doch (') Ich bezeichne diesen Mal. Gonsonanten wie im Jav., durch ny; Marsden drückt ihn durch n: aus. (?) Ich meine mit diesem E. die Englischen Missionare, namentlich Jeffreys und die Ver- fasser der Bibelübersetzungen; sonst sind die Mad. Wörter aus Flacourt, Challan oder Cha- pelier. personalia. $.51. 99 an dieser Stelle den Blick auf das ganze Gebiet werfen, auf welchem die hier schon sich darbietenden Erscheinungen stehn. Die weite Ausdehnung desselben und die häufige Berührung, die es mit vielen Theilen der Gram- matik hat, machen eine solche Auseinandersetzung nothwendig. Ohne einen Versuch zu wagen, in das Wesen dieser einfachen Anfänge der Sprache ein- zudringen, ist bei einer Menge von Punkten in den einzelnen Idiomen ein entscheidendes Urtheil unmöglich. Indem ich besonders auf die etymologi- sche Verknüpfung derselben hingehe, so tritt hier der Fall ein, der bei den lexicalischen Wörtern so häufig ist. Die Verwandtschaft dieser Sprachen und der ungefähre Grad derselben zwischen den einzelnen ist eine festge- stellte Thatsache; dennoch stöfst man jeden Augenblick auf Wörter, welche isolirt in wenigen oder einer dazustehn scheinen und deren Auffindung in den andren sich gar nicht darbieten will. Wo dies Wörter von Wichtigkeit oder gar, wie hier, ganze Reihen solcher trifft, ist es gerade angewandt, an- zunehmen, dafs, so lange die Forschung diese Divergenzen nicht zu einigen weils, sie sich nicht auf dem rechten Wege befinden könne, und ist es ihr erlaubt, nach allen Seiten hin diesen Weg aufzusuchen. Was ich hier mit- theile, ist ein System, das allein aus dem Bestreben hervorgegangen ist, die überall zerstreuten Einzelheiten und die so vielfach sich durchkreuzenden Formen des Gebietes, dessen Umfang ich sogleich angeben werde, ohne inn- ren Widerspruch zu ordnen. Diese Entwirrung wird aber nur dadurch mög- lich, dafs man viel weiter in die Tiefe geht, als man es thun möchte. In der That mufs ich hier Abstractionen aufstellen, bei welchen man aller Or- ten fürchten mufs, den Halt zu verlieren und auf einen der Wirklichkeit fremden Boden zu gerathen. Wie es in den Begriffen selbst liegt, so zeigen diese Sprachen eine nahe Verwandtschaft und ein Ineinandergehn der grammatischen Kategorien des Pron. 3. Pers., der Pron. dem., des Artikels und der Ortsadverbia; ja es treten noch, zum Theil in Folge wirklicher Unklarheit über die Katego- rie, die Pron. rel. und poss. hinzu. Die Basis dieser Wörter bildet vorzüg- lich der Vocal i, nebenher und in geringerer Ausdehnung aber auch a. Diese beiden Vocale sind sogar zwei ganz allgemeine, zunächst der Örtlichkeit an- gehörige, Präpositionen; sie erscheinen als solche am deutlichsten in den Polynes. Dialekten, doch auch in den westlichen Sprachen (vgl. nr. 958-969. 648 649 972-980.). Vor dieses einfache Element treten aber auch Consonanten, 650 500 Pronomina meist nahe unter einander verwandt, die man nur dem Streben nach Laut- fülle zuschreiben kann; diese Gonsonanten sind dieselben bei jener Reihe von Kategorien und bei der der Präposition. Warum sollte man nun nicht hier, wo es sich um die Anfänge der Sprache, um das Allgemeinste handelt, die Meinung aufstellen, dafs der sprachbildende Geist dieses allgemeine ört- liche Verhältnifs ursprünglich als eine Einheit aufgefafst und mit jenem ö oder a also ganz besonders den Begriff 1) der 3. Pers., des Pron. dem., des Artikels und des Ortsadv. und 2) der Ortspräpos. belegt habe? Es bedarf gar keiner philosophischen Deduction, sondern nur der Verweisung auf ganz praktische Beispiele in einer Menge sehr bekannter Sprachen, um die Ver- wandtschaft der Adv. und Präpositionen behaupten zu dürfen. Überall, wo wir uns in die einfachsten Elemente der menschlichen Rede verlieren, sto- fsen wir auf Lautzuwachs, welcher bald ein blofses Spiel mit Tönen, bald Zusammensetzung von Begriffen zu nennen ist; zwischen beidem entscheidet sowohl die nachweisbare Klarheit oder Unklarheit vor dem Bewulstsein des sprachbildenden Menschen, als das jedesmalige Maafs der diese Bildungen beurtheilenden Erkenntnifs. Wie beschränkt auch unser Blick sein mag, so ist es dennoch nur ein Vermessen des Verstandes, jenen blofsen Lautzuwachs in den Sprachen wegläugnen zu wollen. Die oben erwähnten vorgeschlagnen Consonanten rechne ich bestimmt dazu. Jene Begriffe des Pron., Adv., der Präpos. u. s. w. sind theilweise in der Form auseinandergegangen, theilweise aber auch bis in die spätesten Bildungen zusammengeblieben. Ich nehme nun eine gelegentliche Zusam- menseizung dieser Formen unter einander an; wenn man an dieser Zusam- mensetzung zweifeln wollte, so würden dies ganz einfache Beispiele der Ver- bindung zweier vollkommen ausgebildeter Wörter für diese Kategorien zum Ausdrucke einer einzigen, wie das obige iya ztu u. s. w. der Tafel, sogleich widerlegen. Sollen diese Zusammensetzungen vernünftig erscheinen, so mufs man jedem Theile eine besondre grammatische Kategorie zuweisen, man mufs ihn als einen bestimmten Redetheil betrachten. Dies läfst sich zwar thun, bleibt aber nicht ohne Schwierigkeit und Willkühr, wenn man die in der Sprache selbst liegende Vermischung aller dieser Redetheile bei der Iden- tität des Lautes und Ursprunges berücksichtigt. So ist es wirklich öfter zu beweisen, dafs dieselbe Kategorie mehrfach in einer Wortform repräsentirt ist, indem der Sprachsinn, das schon Zusammengesetzte wieder als einfach personalia. 8.51. 501 behandelnd, zu einer neuen Zusammensetzung schritt. Und wenn dieses et- was ganz natürliches ist, so gesellt sich im Mal. Sprachstamme noch eine Eigenthümlichkeit hinzu. Es ist die Gewohnheit, welche schon Marsden und Cornets de Groot in ihren Gramm. erwähnt haben, zwei Synonyma ohne irgend eine Verknüpfung und ohne irgend einen Wandel der Bed. ne- beneinanderzustellen (vgl. nr. 1132.). Ich erinnere noch an die öfter im Obigen vorgekommenen Pronominalformen mit inhärirender Präpos. des Obliquencasus. Es läfst sich daher oft kaum sagen, ob der erste Theil sol- cher Compositionen das Pron. (der) oder das Adv. (da) oder die Präpos. (in, nach) sei. Im zweiten liegt gewöhnlich eine specielle Ortsbeziehung, sei es als Adv. oder als Pron. Das i und a, welches im ersten Theile im unaufge- schlofsnen Unterschiede die Örtlichkeit überhaupt, höchstens in der Bestim- mung des Aufserhalb der Person, andeutet, erscheint im zweiten Theile in der bestimmten Beziehung der Nähe oder Ferne; und hier reiht sich diesen beiden der dunkle Vocal u oder o an. Häufig haben diese Vocale auch hier wieder die Ausbildung durch einen vorgesetzten Consonanten. Bei diesem zweiten Elemente äufsert sich die Abweichung der einzelnen Sprachen des Stammes noch besonders in jener Ortsbeziehung; der Vocal oder die Bil- dung, welche in einigen das nahe Verhältnifs andeutet, drückt in andren gerade das entfernte aus (vgl. nr. 914.). Dies mufs nicht so sehr verwundern; das Ineinandergehn der Dimensionen in verwandten Idiomen und in dem vorstellenden Vermögen des Geistes ist eine bekannte Erfahrung; und wenn man die Beziehung der Nähe und Ferne auch vielleicht gar nicht mit ihnen vergleichen darf, so erklärt sich dasselbe doch hier historisch dadurch, dafs bei dem in Rede stehenden Sprachstamme die Stempelung eines Lautes zu einer speciellen Ortsbeziehung darum eine willkührliche ist, weil dieser Laut ursprünglich nur dem ungefärbten Ortsbegriffe zugewiesen war. Jedoch will ich diesen Satz nicht allgemein und für alle Fälle hinstellen. Die Zahl und das Verhältnifs der in den einzelnen Mundarten gebräuchlichen Ortsunter- schiede ist auch nicht ohne Einflufs auf diese Abweichungen gewesen. Denn einige kennen solcher nur 2, andere 3, die Tag. Sprache sogar 4 (1, dem Redenden näher, als dem Angeredeten 2, beiden mit einander Sprechenden gleich nahe 3, dem Angeredeten näher, als dem Redenden 4, beiden sich Unterredenden gleich fern); doch läfst sich von den bisherigen Hülfsmitteln Histor. philol. Abhandl. 1832. Ppppp 652 302 Pronomina einiger dieser Sprachen, — und ich deute hier besonders auf das Madecas- sische hin —, nicht erwarten, dafs sie uns darüber genau berichten. 653 Die Einzelheiten, an denen sich diese meine Theorie zu entwickeln hat, finden sich über mehrere der nachfolgenden Abschnitte zerstreut; ich will aber hier einiges, wenn es sich auch zum Theil dort wiederholt, in ei- nem natürlichen Gange zusammenstellen, um aus den Abstractionen heraus- zutreten und dem Leser, der gewifs nicht ohne Besorgnifs mir in ihnen ge- folgt ist, gleich Gelegenheit zu geben, selbst über die Lage der Sachen zu urtheilen. Im Jav. lauten die drei Pron. dem. also: Ahiki, dieser; hika, der da (iste); hiku, jener. Es ist zu einfach, wahrzunehmen, dafs der Ortsunter- schied durch die Schlufsvocale i, a, u dargestellt ist; die consequente Folge derselben vom hellen zum dumpferen Laute ist schon von Wilh. v. Hum- boldt als etwas wahrhaft merkwürdiges hervorgehoben worden. Ich be- trachte nun hi als das allgemeine Pron. dem. und die zweite Sylbe als ein Ortsadv. Das k halte ich für einen jener Consonanten, welche die Sprache als Lautzuwachs vorsetzt; dieses k ist im Sprachstamme vielfach verwandt mit Z, £ ist wieder verwandt mit 2, und dieses mit 7; so erscheinen in den andren Sprachen für diesen Fall die Bildungen ti, ni (nei), i— na, ra — tu,ru. Indem diese ausbildenden Consonanten fehlen, entsteht das obige Polynes. ia, Mal. iya, das ich also auch für zusammengesetzt aus dem Pron. dem. i und dem a des entfernten Orts halte: der da. Hiernach ist es eher Pron. dem., als pers. Die Frage, warum die Jav. Sprache nicht das Mal. iya besitze, beantworte ich so, zu sagen, dafs dieser Vocal a dort die vollere Gestalt von ka angenommen habe. Nach derselben Analogie, nach welcher aus dem Mal. ya (d.h. iya) der Artikel und das Pron. rel. yang entsteht, bildete sich aus dem adverbialen ka das Jav. kang, ebenso Artikel und Pron. rel. Der angesetzte Nasenlaut läfst sich aus dem Gebiete willkühr- lichen Lautzuwachses mit Hülfe der Tag. Sprache entfernen; es ist der Bindelaut, welchen dieselbe immer da anwendet, wo ein Wort mit dem fol- genden in Constructions-Verknüpfung steht. Ich habe Spuren desselben oben (S.319. Anm. 1.) im Jav. nachgewiesen, und bin im Verfolge dieser Schrift darauf bedacht gewesen, ihn unter mannigfaltigen Verhältnissen in allen Sprachen dieses Stammes aufzuzeigen. Wenn jene Annahme in Betreff des k hier noch willkührlich erscheinen kann, so rücken in dem Pron. des dritten Orts beide Sprachen dicht zusammen, denn das Mal. ztu ist jener, personalia. 8.51. 303 und ganz das Jav. hiku. Im Mad., wo der dunkle Vocal zum Theil für den nahen Ort gilt, stellt sich zou, dieser, dem Polynes. ia an die Seite. Ja das Jav. hika erscheint auch im Mal. Adv. srka, hier, freilich mit veränderter Ortsbestimmung (!). Durch dasselbe s werden in dieser Sprache auch die drei andren Ortsadv. gebildet: szni, hier (von zni, dieser); säna und situ, there (das zweite von dem Polynes. Ortsadv. na hergeleitet). Die Tag. Orts- adv. haben statt dieses s den Vorsatz di oder d, und dies ist offenbar die Mal. Präpos. de, da alle diese Tag. Adverbialformen zugleich der oblique Casus der vier Pron. dem. sind. Dieses de nehmen die Mal. Ortsadv. auch vor sich, ohne Änderung der Bed.: desrini, desrka, hier; desäna, de- situ, there, so wie der Vorsatz der Präpos. der Bewegung ka aus dreien die Ortsadv. der Bewegung (kaszni, hierher, kasäna, kasitu, thither) und der der Präpos. deri die des Term. a quo bildet: deri sini, von hier, deri säna, deri situ, thence. Der Analogie zwischen dem Mal. z/u und Jav. hiku gemäfs halte ich für identisch mit dem Jav. hiki das Mad. iti, itsi, hier, isi, dieser, er. Je- ner Vocal u, o ist im Tag. dem zweiten Orte gewidmet: io, dieser, dito, hier (beiden Sprechenden gleich nahe); und im Mad., wo den Lexicographen nach eine Vermischung der Ortsbeziehungen herrscht, wenigstens zum gro- fsen Theil ebenfalls der Nähe: etou E., hier; fetou, hier, dort; toui, hier, dort; Zoue, dies; atoua, atoui, hier; itoua, dieser; itoui, dieser, hier. Man sollte nicht glauben, dafs diese Sprache die Formen so willkührlich ge- braucht; und wahrscheinlich ordnet sich der Gegenstand, wenn man ihn an Texten verfolgt. An diesen Mad. Wörtern läfst sich beobachten, dafs 1) tow sowohl mit dem Vorsatz z, als « vorkommt 2) dafs ihm diese Vocale auch angehängt sind 3) dafs sie sogar vor und nach ihm zugleich erscheinen 4) dafs diese Formen sowohl Pron., als Adv. ausdrücken. Hier zeigt sich recht eigentlich die Schwierigkeit der Frage nach dem Redetheil, den man jedem einzelnen Elemente anweisen soll. Ich liefere noch zum Belege für alle hier zu erwägenden Punkte fol- gende gemischte Data, welche ich aus der Jav. und Kawi-Sprache entnehme. Jene Jav. Pron. dem. Aiki, hika u.s. w. haben im Kawi auch die Gestalt von niki, riki, nika, rika, ja hirika u.s.f.; ebenso hat die allgemeine (') Jav. ist sahiki jetzt. Im Mal. giebt es dafür auch die Form k’rni. Ppppp 2 654 655 804 Pronomina Präpos. die Gestalt von ni, ri, ning, ring (Jav. nur hing und nach einem Schlufsvocal ning); das Pron. poss. 3. Pers. lautet im Kawi Ai und ni, hira und nira, im Jav. Kr. und Ng. hd, Kr. hipun, nach einem Schlufsvocal n& und nipun. Sämmtliche Possessiv-Formen beider Sprachen dienen auch zur Andeutung des Gen.; und man kann fragen, ob sie hier nicht als Prä- pos. zu nehmen seien, da die Präpos. Jav. und Kawi hing, Kawi ning, ri, ring ebenfalls diesen Casus bezeichnen; es läfst sich nur dagegen einwen- den, dafs das Jav. Ad und hipun und das Kaw. hira und nira sonst nie Präpos. sind. Obige Jav. und Kawi-Demonstrativformen sind auch Aus- druck des Artikels, ebenso das Mal. z/u, und bedeuten auch darauf oder und im Anfange eines Satzes zur Verbindung mit dem vorigen, wofür die 656 Mal. Sprache die Partikel maka hat. Man betrachte ferner: Jav. kiye hier, dieser, kahe€ da, der da, kuwd der, dieser (vielleicht eher: jener) kenne und hing kenne hier, kana istic, konno und hing konno (Kawi kunu) dort mengkenne, mengkana, mengkonno so (d.h. auf diese, die, jene Art) meketen, mekaten oder mengkaten, mekoten Kr. so (wahrsch. mit demselben Unterschiede) ngriki und hing ngriki hier, ngrika und hing ngrika istic, riku und hing ngriku dort Kaw. ngka, ngkah, ngkan, mangka darauf, und (im Anfange des Satzes) hikang, tikang, hingkang Artikel (die letzte Form auch Jav. Kr.) nikang, rikang Präpos. (in, nach u. s. w.) hirikang da 2) in hingke da (there) handng, kanäng, ngkane&ng in (aus hana, kana und der Präpos. king zusammengezogen) ngkani dort 2) in sang mangkana so, sampun mangkana darauf, samangkana so 2) darauf. Aus diesen Wörtern hebe ich nur folgende Beobachtungen heraus: 1) es zeigt sich hier das ki (auch k€) und ka, welches ich im Jav. Dem. hiki, hika als Ortsadv. ansah, sehr frei und deutlich 2) durch Vorsatz der Präpos. entsteht aus dem Pron. dem. ein Ortsadv. (in diesem, d.h. hier) 3) es stellen sich vor diese Formen auch Verbal-Präfixe (ng, me, mang), welche hier mit der Kraft von Präpositionen auftreten und also von ihrem Gebiete auf ein ganz fremdes rücken. Die höchst wichtige, Präfixa der Mal. Wortbildung zu Polynes. Präpositionen überleitende, Erscheinung einer so personalia. $.51. 805 seltsamen Benutzung der verbalen, adjectivischen und participialen Vorsätze des westlichen Mal. Sprachzweiges habe ich dem Leser öfter in den von mir herrührenden Theilen dieses Werkes (S. 76. Anm. 1., nr. 895. 977.) vorge- führt und unterstütze sie noch durch folgende Belege: Mal. @pa was? ngapa warum? 2) bedeuten 3) Grund, Ursach; mengäpa warum? tangah halb 2) Mitte; menangah middling, in the mean tuju zeigen, menuju, menujuk id. 2) towards (Präpos.) türut folgen, menurut id. 2) gemäfs, zufolge Tag. dila desportillar (das Mal. Belah, blah, spalten, theilen 2) Theil, Seite; s@- blah, auf einer Seite, menyablah, auf einer oder der andren Seite), cabila auf, nach einer Seite u.a., magcabila nach einer und der an- dren Seite gulang alt werden, magcagulang für immer. Die Kraft einer Präpos. hat auch gelegentlich das Tong. Präfix fekka (nr. 1073. am Ende). 4) Dieselbe Form ist Adv. und Präpos. zugleich 5) dem Ortsadv. na, wie es im Polynes. erscheint (vgl. Jav. kana), verdankt wahr- scheinlich das Jav. Verbum subst. Aana (und Mal. @da) seine Entstehung ; das Kaw. Aaneng bedeutet sowohl sein in, ist in, als blofs in (s. die Tafel.)' Der Leser gewinnt hierdurch eine Ansicht von der überwältigenden Anhäufung des Stoffes, und eine Grundlage, zu entscheiden, ob ich Recht gethan habe, einen eignen Weg zu einer Anordnung desselben einzuschlagen. Es kann seiner Beobachtung nicht entgehn, wie viel Regelmäfsigkeit auf der einen Seite sich bei einzelnen Sprachen in diesen Bildungen äufsert, und wie auf der andren Formen, Bedeutungen und Kategorien ineinanderfliefsen. Und von dieser Erfahrung ging mein Versuch aus (!). Jene Analogien sind so wichtig, dafs man sich wirklich einer Nachlässigkeit schuldig machen würde, wenn man nicht versuchte, dieselben stückweise in den andren Stammsprachen aufzufinden. Man sieht aber auch wohl, dafs ihre Darstel- lung und Benutzung zu viel Raum erfordert, um sie in diese Blätter in irgend einer Ausdehnung aufzunehmen. Wenn man in der obigen Grundlage meines Systems vieles gefährliche und zur Willkühr verleitende wahrnehmen wird, so kann ich nur durch die Art, wie ich das Einzelne ausführe, eine günstigere Meinung erwecken; und ich mufs vor allen Dingen auf diese Ausführung (‘) Der Sanskritische Sprachstamm bietet ähnliche Erscheinungen dar. 65 & 658 659 306 Pronomina und auf die Anwendung dieser Grundsätze verweisen, als woraus allein ein treffendes Urtheil hervorgehn kann. Ich werde, wie ich es bei der Wortfor- schung sonst gethan habe, die Vergleichung immer nur theilweise und zwischen formell nahen Wörtern führen, und werde meist jene in die Spitze gehenden Abstractionen im Rücken liegen lassen und sie so wenig als möglich praktisch anzuwenden suchen. Es ist Zeit, zu der obigen Tafel von iya, ia zurückzukehren. Ob das Mad. iza die nahe Zusammenstellung damit erlaubt, will ich nicht be- stimmen; man könnte es auch dem Jav. hika beigesellen. Dennoch ent- spricht das Mad. z manchmal dem y des Mal., aber noch öfter seinem j; und wahrscheinlich hat es eine eigne, von unsrem z sehr verschiedene Aus- sprache, vielleicht selbst die des letzteren Mal. Buchstaben. Die einfache Mad. Form habe ich nur als Pron. rel., ja interr. bei Jeffreys gefunden; die relative Bed. kann nicht mehr befremden, aber die fragende würde ich, ohne eine mächtige Vermittlung, nicht hierher rechnen. Das gewöhnliche Pron. scheint das des nahen Orts (= Jav. hiki) zu sein: isi er, dieser izi E. er, sie (they) 2) who ize qui izeri wer ist der da? anquese wo? (hierin ist angu Präpos., es€ Pron.) na. Ein Hülfswort zum Ausdrucke des Pron. 3. Pers. Sing. ist in allen vier Südsee-Sprachen na. Man kann dies mit dem Ortsadv. da oder mit dem Mal. und Kaw. nya vereinigen, welches ein obliquer Casus des Pron. iya, das Tag. niya, zu sein scheint und sowohl das Pron. poss. (sein), als mit Präpos. das Pron. 3. Pers. ausdrückt (z.B. Mal. kapadäanya, zu ihm). Ich habe über dieses eigenthümliche Verhältnifs in nr. 906. ausführlicher ge- sprochen. Das genannte na wird nach gewissen Präpos. für dieses Pron. gebraucht: 1) im N.Seel., Tah. und Haw. nach den Besitz-Präpos. a, na, ta (Haw. ka) — 0, no, to (Haw. ko), mit denen es in der Schreibung Ein Wort bil- det; die Tah. Gramm. setzt vor na einen Apostroph (über zana s. nr. 678.), die Bibelübers. aber nicht. Im Tong., welches von allen diesen Präpos. nur a kennt, erscheint dieser Gebrauch auch nur in dem Poss. ana, sein. personalia. 8.51. 807 2) im Haw. nach der Präpos. io: iona la, zu ihm (Cham.); 3) im Tah. nach der Präpos. ia. Diese Zusammenstellung schreibt die Gramm. ia’'na, wo, wie bei den obigen Präpositionen, der Apostroph schwerlich begründet sein möchte, da kein Buchstabe ausgefallen ist. Im Ev. Joh. und im ABC Buche wird auch blofs iana geschrieben; dies be- deutet: zu ihm, ihm (S.475.8.), ihn (S. 471. 1. ır.). Das Haw. gebraucht hier das Pron. ia und hat also ia doppelt; das N. Seel. gebraucht kia ia. Dieses na bildet in der Tong. Sprache als nau (vgl. nr. 662.) den Dual und Plur. der 3. Person. Über das Tong. ne s. nr. 624. 680. Dual und Plural. Ganz deutlich ist in allen vier Sprachen an den Pron. Stamm im Dual das Zahlwort 2, im Plural das Zahlwort 3 angesetzt. Mit diesen Zahlwör- tern ist im Tong. keine Veränderung vorgegangen, sie stehn selbst vollstän- dig da (wa, tolu). In den drei andren Sprachen hat die Zahl 2 in der 1. und 3. Person ihren Anfangsconsonanten verloren und lautet, wie im Tong., ua; aber in der 2. Person steht das unveränderte Zahlwort, wie es in jeder der drei Sprachen lautet: N.Seel. dua, Tah. rua, Haw. Zua. Im Rarot. kann ich die Formen maua, wir beide (ausschl.), raua, sie beide, tatou, wir (einschl.), kotou, ihr, ratou, sie, anführen. Im Haw. Dual wird man die Inconsequenz bemerken, dafs das u von wa in der ausschliefsenden Form der 1. Person sich von dem Endvocal des Pron. Stamms trennt, wie man es für natürlich ansehn sollte, dafs es aber in der einschliefsenden Form und in der 3. Person mit ihm einen Diphthong bildet. Ich habe mich dabei an die Bezeichnung des Wörterbuchs gehalten. Im Plural erscheinen hier, gegen ihre sonstige Gewohnheit, die Tah. und Haw. Sprache mit einer volleren Form, als die N.Seel., da von dem Zahlworte 3 (Tah. zoru, Haw. kolu) nur der mittlere Consonant ausgestofsen ist (Tah. tou, Haw. kou), im N. Seel. (todu, 3) aber zugleich der erste Vocal (fu). Das N. Seel. taua, wir beide (einschl.), wird auch in zau verkürzt (S. 467. xxv., B. nr.217>). Die Pronominalform ist in jeder einzelnen Sprache zwischen dem Dual und Plural mit Einer Ausnahme dieselbe; diese Ausnahme bildet die 2. Person im N. Seel., Tah. und Haw., wo der Dual eine Verkürzung durch Wegwerfung des u erlitten hat (s. nr. 641.). In diesen Pronominalformen bietet die Tong. Sprache eine Eigenthümlichkeit dar; in den zweien der 1. 660 663 664 665 308 Pronomina und in der 3. Person dehnt sie nämlich, sowohl im Dual, als Plural, das End-a in au aus, und es ist dies der Etymologie nach ein willkührlicher Zu- satz. Die drei andren Sprachen kommen in den diesen Numeris zum Grunde liegenden Formen ganz überein; sie haben immer dasselbe Pron., wenn auch gelegentlich mit einer Buchstabenveränderung. Die Tong. Sprache stimmt mit ihnen in den beiden Formen der 1.Person zusammen; für die 3. gebraucht sie eine andre Adverbialform, als sie, welche aber (s. nr. 906.) wahrscheinlich mit jener ursprünglich identisch ist; die 2. Person bedient sich eines andren Pron., als die übrigen Sprachen. 1. Pers. einschl. Dieses Pron. habe ich schon oben (nr. 629.) mit den westlichen Spra- chen in eine vergleichende Übersicht gestellt. 1. Pers. ausschl. Ihre Form ma bietet keine sehr directe Anknüpfungen in dem Sprach- stamme dar. Ich kann nur das Kaw. mara, ich, damit vergleichen. Gün- stiger stellt sich aber die Sache, wenn man mit ihr die Polynes. Richtungs- Partikel Tong. mei, in den übrigen drei Sprachen mai (her) und das Mal. märt (s. nr.892-896.), und mit allen diesen Formen das Mal. und Tag. kami, wie das mami des Kawi (s. ob. S.257. Anm. 1. und die dortigen Ci- tate) in Zusammenhang bringen darf. Erscheint es etwas kühn, das letztere mi mit dem Polynes. ma zusammenzustellen, so gewinnt man in dieser An- nahme durch den Begriff wirklich eine gewisse Zuversicht; es ist nämlich nicht unwichtig, dafs, wie das Polynes. za dem einschliefsenden und ma dem ausschliefsenden Verhältnisse dieser 1.Person zum Grunde liegt, ebenso im Mal. und Tag. kita einschliefsend und kami ausschliefsend wir bedeuten. Ganz abgesehn von dem Punkte der Etymologie, mufs hier im Allgemeinen erwähnt werden, dafs jene Richtungs-Partikel mai (mei) in allen vier Spra- chen öfter geradezu das Pron. 1.Pers. (sowohl in der Einheit, als Mehrheit) ausdrückt (s. nr. 889-891.). 2. und 3. Pers. Das Tong. mo und die Formen kou u. s. w. der vier übrigen Spra- chen, welche die 2. Person bilden, habe ich schon nr. 640. 641. besprochen, das Tong. nau der 3. ebenso nr. 659. 662. Diese vier Sprachen legen der 3. Pers. Du. u. Plur. das Adv. zum Grunde, welches in ihnen den dritten Ort personalia. $. 51. 509 bezeichnet; über die wahrscheinliche Identität des Tong. na und dieses ra, la s. nr. 906. Die Tah. Gramm. erwähnt noch ein Pron. wera 3. Pers. Du. oder Plur., welches sie indefinite nennt und welches nach ihr besonders gebraucht wird, wenn man von Personen in ihrer Gegenwart redet, s. näher nr. 700. Einzelheiten. Ich mufs hier der merkwürdigen Art gedenken, wie die Pron. pers. des Duals zum Ausdrucke von und zwischen zwei Substantiven dienen. Ich rede zuerst vom Haw.: hele aku la o Nlose laua o Aarona, Moses und Aaron gingen hin (Cham.); na moku manuwa (!) o Beritania laua o Farani, die Kriegsschiffe Englands und Frankreichs (id.). Wenn man allein diese beiden B. betrachtet, so könnte man sich kaum erwehren, das hier erscheinende Zaua mit dem Jav. Zawan zusammenzustellen und es folglich als einen, unmittelbar vom Zahlworte 2 abgeleiteten Ausdruck für und (s. S.274-275.) anzusehn. Ein neues B. erweitert aber die Aussicht; 1. Corinth. 1, 1. lautet bei Luther: Paulus, berufen zum Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Bruder Sosthenes; dies wird so übersetzt: o Paulo - - (hier folgt der Beisatz) - - o maüa me Sosetene, kekahi hoahanau, wörtlich: Paulus, wir beide (ausschl.) und (oder: mit) Sosthe- nes; logisch müfste man sich dieses so geordnet denken: Paulus und S., wir beide. Dieses B. unterscheidet sich von jenen beiden wesentlich da- durch, dafs das und wirklich durch die Conjunction neben dem Pron., dort aber allein durch dieses ausgedrückt ist. Im Rarot. finde ich ebenso raua (sie beide) für und, im N. Seel. die B.: maua ko Teati, ich und T. (Gr. p.80.); ko Waikato ra oki ko räua ko Ngau, W. und Ngau (ib. p-103.); im Tah.: Adamu raua o te wahine (1. Mos. 3, 8.), Adamu rauatoa o te wahine (ib.2,25.), Adam und sein Weib. Über den Gebrauch der Pron. 3. Pers. aller Numeri zum Ausdrucke des Verbums sein im Tah. und Haw. s. nr. 846. Die Pron. pers. können das Nom. und Accus. Zeichen vor sich neh- men. Über das Tong. ko s. nr. 301. 633.; das N. Seel. ko s. nr. 152.; Tah. o s. nr. 31., s. ferner über owau, wau nr. 638. und über oia nr. 643. Haw. (') Dieses Wort ist das Engl. man of war. Histor. philol. Abhandl. 1832. Qgqggq 666 667 668 669 670 672 673 810 Pronomina personalia. $.51. o mit dem Pron. 1. Pers. Sing. s. nr.638.; die 2. Pers. Sing. lautet o oe, du, die 3., in Ein Wort zusammengeschrieben, öia, er: ua hoohewaia öia e ke alii, er wurde von dem Häuptlinge verurtheilt (Wörterb. v.e). Im Ra- rotong. ist koia er. Ich finde im Haw. öfter beim Verbum das Pron. Subjecti fehlen, wenn dasselbe Pronomen Subject des vorigen Verbums ist; hierauf könnten die meisten Fälle beruhn, wo eine Partikel, welche dafs bedeutet, auch den Inf. mit zu, um zu ausdrückt. Es spricht dafür noch und gehört ferner hierher, dafs auch bei andren Conjunctionen in dem obigen Falle das Pron. wegbleibt: B.1. nr. 729. selbst. iro Tah. und Haw. — Dieses Wort, über dessen wahrscheinlich sub- stantivische Natur und verschiedentliche Anwendung ich nr. 463. geredet habe, drückt im Haw., dem Pron. pers. oder dem Subst. nachgesetzt, selbst aus: Jesu iho, Jesus selbst (Cham.); oe iho, du selbst (id.); ia iho, er selbst (id.); ia ia ia iho, er sich selbst (id); e malama ia oukou iho, gebt Acht auf euch selbst (Wörterb. v. iho). — Ebenso steht iho im Tah. (nr. 102.); s. noch das letzte B. nr. 92. ponoi Haw. — Ein andrer Ausdruck für selbst im Haw. ist ponoi, abgeleitet von pono (s. nr. 863.). Es ist auch Adv. in der Bed.: genau so, ausschliefslich ; als Pron. übersetzt es das Wörterbuch durch: selbst 2) eigen 3) einzig (only). Ich finde aber kein vollkommen genügendes B. für die Bed. selbst, sondern nur: nau ponoino, for yourself exclusively (Wör- terb.). Die Bed. eigen s. nr. 683. Man könnte bei diesem Worte an das pun, pun denken, welches, wie ich hier nicht erörtern kann, in der Mal., Jav. und Kawi-Sprache (in der letzten besonders als pwan) eine wichtige Rolle spielt, indem es oft an Re- detheile angehängt wird. Am nächsten gehört hierher das davon abgeleitete Mal. pünya und ampünya, welche das Besitz-Verhältnifs ausdrücken: aku pünya, mein, räjapünya maküta, die Krone des Königs; ebenso im Bugis: iyak puna, mein; iko puna, dein, euer. sich. Im Tah. (B. nr. 39.) und Haw. (vorletztes B. nr. 671.) wird es durch das Pron. 3. Pers. ausgedrückt. Im Haw. nimmt dieses auch iho nach sich: und hast versucht die, so da sagen, sie sein Apostel (Apoc. 2, 2.), @ ka poei Pronomina possessiva. $.51. 811 hai mai ia lakou iho he poe lunaolelo, wörtlich: die, (welche) sich Apostel nennen; ähnlich z6. 2,9.: von denen, die da sagen, sie sind Juden, akapoeikapaialakouiho he poe Judaio. Pronomina possessiva. 1. ein Subst. bei sich führende. Durch eine Besitzpräpos. aus den Pron. pers. gebildet. N. Seel., Rarot., Tah. und Haw. a, na, ta (Haw. ka) - o, no, to (Haw. ko), Tong. a — Im Haw. werden die Pron. poss. von den Pron. pers. durch Vor- setzung der genannten drei Präpositionenpaare, welche Zeichen des Gen. sind, abgeleitet. Dieses Pron. poss. ist nur ein Gen. des persönlichen Pron., was dadurch deutlich wird, dafs dieselbe Form auch in allen den Fällen dient, in welchen irgend eine dieser Präpos. ihrer Bed. nach anwendbar ist, z.B. wo das Pron. als Subject vor der Verbal-Partikel e oder i, oder als Gen. nach Ausdrücken der Menge und nach einer zusammengesetzten Präpos. steht, ferner wo eine jener Präpos. das causale Verhältnifs bezeichnet. Über die allgemeine Natur dieser Präpositionen und den Unterschied der Formen mit dem Vocal a und o habe ich nr. 412-415. gesprochen. Wenn ich dort im Stande gewesen bin, auf Unterschiede im Gebrauche einer einzelnen dieser Präpos. aufmerksam zu machen, so kann ich hier für diesen Zweck nichts thun, da Cham. bei seinen Beispielen vom Pron. poss. sich auf ka und ko beschränkt; die von mir unten für die zwei andren Präpos. aufgestellten werden wenigstens beweisen, dafs nicht jene allein, sondern diese beiden ebensogut Poss. bilden. Um so vollständiger wird aber aus den von ihm entlehnten Beispielen der logische Unterschied der Formen mit dem Vocal a und mit o erhellen. Die Pron. des Sing. werden mit der Präpos. zusammengeschrieben. Dabei wird das Pron. 1.Pers. mit ihr contrahirt und diese Zusammenziehung mit einem Apostroph bezeichnet: a'u, ou, kauu.s. w., mein; das Pron. 2.Pers. hat hier die Gestalt u: aü, ou u. s. w., dein (s. nr. 636. 637.). Zur Bildung des Pron. 3. Pers. wird statt des persönlichen Pron. ia die Form na genommen (s. nr.659.): ana, ona, kana u.s. w. Bei den Pron. des Du. und Plur. tritt die Präpos. ohne Zusammenschreibung vor das Pron. In der Wortstellung beobachten die Präpos. dieselbe Regel, als wo sie am Subst. den Gen. bezeichnen; das durch ka, ko gebildete Poss. steht Qgqggqg?2 6 4 312 Pronomina vor seinem Subst. (s. die untenstehenden B.), das durch a, o und na, no gebildete nach ihm: a o ka mea lohe ia mau olelo a’u, und wer diese meine Rede höret (Matth. 7, 26.); na mea a pau ona, alles, was er hatte (1. Mos. 39, 5.); (wie ihn überantwortet haben) na kahuna nui a me na’lii o makou, unsere Hohenpriester und Obersten (Luc. 24, 20.); (gieb uns) i ai na makou, unser Brot (Matth. 6, 11.); aole au e pono ke kapa houia mai he keiki nau, und ich bin hinfort nicht mehr werth, dafs ich dein Sohn heifse (Luc. 15, 19.). Vor dem Pron. kann das Casuszeichen o stehn, aber nicht der Arti- kel: o Jehova, o ko kakou Akua, o ko kakou Haku hookahi no ia, der Herr unser Gott ist ein einiger Gott (Marc. 12, 29.). Ich lasse jetzt blofs Beispiele von ka und ko folgen, um daran den Unterschied beider Vocale zu zeigen, alle nicht nachgewiesenen sind von Chamisso ; ich beobachte dieselbe Eintheilung, wie beim Gen. abhängiges Verhältnifs: ka— kana keiki, sein Sohn; kana wahine, seine Frau; kana kane, ihr Mann; kana haumana, sein Jünger; kana kauwa, sein Knecht; kana anela, sein (des Herrn) Engel; ko — kona anela, sein Engel; kona ohua, sein Diener. unabhängiges Verhältnifs: ko — ko'u makua, mein Vater (Apoc. 2, 28.). partitives Verhältnifs: ko — kona kino, sein Leib; k. poo, sein Kopf; k. leo, seine Stimme; k.naau, sein Herz, Gemüth. Verhältnifs des Besitzes: ka — kana aina, seine Speise; k. mahina, sein Feld; k. malawai- na, sein Weingarten; k. pahikaua, sein Schwert; kana mau mea a pau, alles sein Besitzthum ; f ko — kona aina, sein Land; kona hale, sein Haus; kona kapa, sein Kleid; kona ohua - - - kona mea a pau, sein Haus - - - alle seine Güter (1. Mos. 39, 5.); kou mea a pau loa, alles, was du hast (1. Mos. 45, 10.); und so schwankt kana und kona waiwai, sein Reichthum, so wie: pipi, Rind; Aipa, Schaf; hoki, Esel; palaoa, Weizen; waina, Wein; aila, Öl. possessiva. 8.51. s13 actum des Verbums: ka — kana hana, seine That; kana olelo, sein Wort. Die Tong. Sprache besitzt von diesen sechs Präpositionen nur a. Aus der Vorsetzung derselben vor die Pron. pers. erkläre ich die Poss. der drei Personen des Sing. aku, mein, au, dein, ana, sein, und halte diese für dem Haw. analoge Bildungen. Freilich kommen ku, u (der 2. Person) und na nicht als Pron. pers. vor. Mar. sagt nichts über au, man mufs aber ver- muthen, dafs es vor dem Subst. steht; von aku und ana sagt er dies be- stimmt. Diese drei Pron. poss. drücken mit ma vor sich den Dat. pers. bei geben aus (s. nr. 336.) (!); und da in diesem Falle die selbstständigen Pron. poss. nicht gebraucht werden können, so ist dies ein Beweis, dafs aku, bei dem man die Zusammensetzung bestreiten könnte, mit au und ana analoge Bildung hat. Ferner wird allen Pron. a präfigirt, wenn sie nach dem Subst. stehn; und für diesen Fall entsteht aus dem Pron. pers. ia das poss. aza, sein (s. nr. 322-324.). Im N.Seel. treten die sechs Besitzpräpos. vor die Pron. pers., wo- bei im Sing. die abweichenden Formen ku für die 1. Person, x für die 2., na für die 3. gebraucht werden; mit diesen wird die Präpos. zusammen- geschrieben, bei den Pron. Du. und Plur. bildet sie ein besonderes Wort. Die Präpos. na, no erscheint in der Gramm. nicht (?), sondern nur «a, o und za, to, und nach ihren Paradigmen ist zwischen ihnen der Unterschied, dafs das mit /a, to gebildete Poss. beim Subst. Sing., das durch a, o gebil- dete beim Subst. Plur. gebraucht wird. Die Bildungen mit beiden Präposi- tionenpaaren stehn vor dem Hauptworte. Zwischen den Formen auf a und denen auf o scheint derselbe logische Unterschied, als im Haw. Beispiele s. Gramm. S. 24-27. Vor das Pron. kann das Casuszeichen ko treten (s. das letzte B. nr. 188.). Im Tah. stellen sich alle drei Doppelpräpos. vor die Pron. pers., und ohne Abweichung im Gebrauche vom Haw. Die Singularformen des Pron. sind für die 1. und 2. Person 'z, doch in der 2. gewöhnlicher das wirkliche Pron. pers. oe (°), für die 3. Person na. Vor dieses na setzt die Gramm. (') Im Wörterb. bemerkt Mar., dals ana nur in dieser Construction vorkomme. () Doch sind im Wörterb. naku, noku, nöu, nana und nona als Poss. aufgeführt. (°) Die Gramm. (S.16.) hält ’z, dein, für eine höfliche Form (a complimentary form), ähnlich dem Engl. you, wo es so viel als tRow bedeutet. 675 676 677 814 Pronomina einen Apostroph, die Bibelübersetzung nicht. Die erstere führt aber auch ein kürzer gesprochenes tau, mein, und tana, sein, auf, die sie ohne Apostroph schreibt (vgl. nr. 678.). Mit u und na wird die Präpos. zusammengeschrie- ben, mit oe aber nicht. In der Schreibung ist also die 1. und jene 2. Person nicht unterschieden. Im Dual und Plural treten die Präpos. getrennt vor die regelmäfsige Form des Pron. pers. Zwischen den Formen auf a und o ist derselbe logische Unterschied, als im Haw., wie die B. (Gramm. S.16- 17.) beweisen: fa'na maa, seine Speise, tona ahu, sein Kleid; ta'na parau, sein Wort; to'na reo, seine Stimme. Aus diesen B. ist ersichtlich, dafs die Pron. mit ta, to vor dem Subst. stehn; die mit na, no stehen nach ihm: letztes B. nr.99., beide letzte B. nr. 114.; von a, o habe ich noch keine Stelle. Vor dem vorangestellten Poss. kann das Casuszeichen o gebraucht werden. Ich finde die Partikel ra zwischen dem Pron. und Subst. (B. nr. 43., B. 4. nr. 85.) und nach dem Subst. (B. nr. 56.) In der Sprache von Rarotonga bilden gleichfalls die drei Präpositio- nenpaare (a, na, ta - 0, no, to) die Pron. poss.; ich bemerke die Formen taku, mein, naau,taau,noou,toou, dein, Zona, sein. Selbstständige Possessiva. 678 Die Südsee-Sprachen besitzen aber auch einige selbstständige Pron. poss., die sich (s. nr. 639-641.) unmittelbar an die westlichen Sprachen an- schliefsen. Im Haw. ist dies kuu, mein, und ko, dein. Das erstere (s. über seine Etymol. nr. 639.) wird in älteren Drucken ku'u geschrieben, was auf eine Zusammenziehung hindeutet, an die nicht wohl zu denken ist; das Wörter- buch bezeichnet es sogar als einsylbig. Ko erklärt es, gegen die von mir (nr. 640. 641.) versuchte unmittelbare Etymologie, für eine Zusammenzie- hung aus kou. Sie können das Casuszeichen o vor sich nehmen, aber nicht den Artikel: kuu keiki oder o kuu keiki, mein Kind (Cham.); kuu lima, meine Hand (id.); ko haku, dein Herr (id.); ko wahine, deine Frau (id.). Die Tah. Sprache hat Ein solches Pron., fo, dein: i to ioa na, in deinem Namen (Joh. 17, 12.). Die Gramm. gesellt ihm (S. 16.) noch tau, mein, und zana, sein, bei, die sie für verschieden von ta’u, ta'na (S. 15.) hält; bei {ana bemerkt sie, dafs es kurz ausgesprochen werde. Es kann aber kein Zweifel sein, dafs es dieselben, nur flüchtiger gehaltenen, Formen possessiva. 8.51. 815 sind, von denen ich nr. 677. geredet habe. — Im N. Seel. und Rarotong. ist to dein, und steht vor dem Hauptworte. Im Tong. findet sich das selbstständige ho, dein, vor dem Subst., und 679 kann da das Casuszeichen ko vor sich nehmen (B. S. 448. xxım.); steht es nach dem Subst., so nimmt es, wie die von Pron. pers. gebildeten Poss., a vor sich, «ho (nr. 322.). Für mein finde ich eüku und eku, für sein enne. Ich halte sie für selbstständige Poss.; Ein Beweis dafür liegt darin, dafs sie, wie ho, nicht mit ma zum Ausdrucke des Dat. Pers. bei geben (s. nr. 336.) gebraucht werden können. B.: düku manu, mein Vogel; eku loto (Mar. II. p.381., auch aku loto, ib. p.382.), mein Gemüth; enne foha, sein Sohn. Im Haw. kuu ist das letzte u und im Tong. eüku 680 das erste u gleich unerklärlich,; das e findet sich ebenso im Tong. eku und enne. Die letzte Form erkläre ich durch die Jav. Sprache; ich erkenne im End-e den Stamm des Pron. 3. Pers. Sing. (eigentlich z) und in nn einen zugesetzten Consonanten. Das Poss. sein wird im Kawi durch Ai und ni ausgedrückt, im Jav. durch A&, welches nach einem Schlufsvocal die Gestalt nnd annimmt. Das Pron. er erscheint im Tong. nach der Zeitpartikel na als i (na), und mit der Zeitpartikel Ze wird es zu tenne. Durch das Pron. pers. ausgedrückt. Die mit dem Präfix gi versehnen Tong. Pron. pers. des Du. und Plur. 681 drücken auch die Poss. aus. Sie stehn vor dem Subst.; werden sie ihm nachgestellt, so vertauschen sie das Präfix gi mit a (s. nr. 323.). Diese voll- ständigen durch Ansatz der Zahlen 2 und 3 gebildeten Pron. sind auch, mit oder ohne gi, in poss. Bed., indem sie ma vor sich nehmen, ein Ausdruck für den Dat. des Pron. pers. bei geben (s. nr.336.). Auch die einfache Grundform derselben (ohne gi und ohne das angehängte Zahlwort) vertritt, vor das Subst. gesetzt, die Poss. des Plur. Sie steht allein (S. 446. xır., 447. xvır. xıx., 459. vi.), auch mit dem Casuszeichen ko (5.448. xxı.), oder mit dem Artikel he vor sich (S. 463. xıv. xv.). — Im N. Seel. finde ich auf gleiche Weise die Pron. poss. durch die dem Hauptworte vorgesetzten pers., welche auch das Casuszeichen ko vor sich nehmen können, dargestellt. eigen. iro Tah. und Haw. — S. über dieses Wort nr.463. Es drückt im 682 Haw. beim Pron. poss., wohl nur dem durch eine Besitzpräpos. gebildeten, 683 684 685 816 Pronomina und bei einem mit derselben Präpos. verbundenen Subst. Gen. eigen aus: okonakinoiho, sein eigner Leib (Cham.); B.2. nr.846. — Im Tah. finde ich es ebenso, aber unmittelbar nach dem Pron., vor dem dazu gehörenden Hauptworte (B.2. nr. 102.). ponoi Haw. — Über seine Bedeutungen und seinen Ursprung s. nr. 672. In der von eigen finde ich es nach dem mit dem Pron. poss. verknüpf- ten Subst.: kau keiki ponoi, dein eignes Kind (im Gegensatz zu einem an- genommenen, Wörterb.). ano N.Seel. — finde ich nach dem Poss., sogar wo dies ohne Nach- druck steht. 2. ohne Subst. stehende. Für die beiden Fälle, wo die Pron. poss. das Hauptwort, zu dem sie adjectivisch gehören, nicht unmittelbar bei sich führen, sondern sich auf das- selbe, ihnen vorausgeschickte, beziehn, und wo sie in ihrem absoluten Ge- brauche selbst substantivische Natur haben, dienen im Tah. und Haw. die mit der Präpos. von gebildeten Pron. (s. nr. 674. 677.), mit und ohne Zusatz von iho (s.nr.682.). Wie bei ihrer Zusammenstellung mit dem Subst., kön- nen sie das Casuszeichen o, nicht aber den Artikel vor sich nehmen. Beisp. Tah.nr.70., Haw. nr.563.; Tah. iAaere mainei oiaionaihora,e.aore tonaihorataataiite aduiana, Haw. hele mailaiaikonaiho, aole kona poe i malama ia ia, er kam in sein Eigenthum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf (Joh. 1, 11.); Haw. aole hoi o ko’u makemake, aka o kouno ke hanaia, doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe (Luc. 22, 42.). Ich finde in beiden Sprachen vor diesem absoluten Pron. die Präpos. i, nicht ia, bei der Persönlichkeit gebraucht: Haw. ua ike no au i ka’u, ich kenne die Meinigen; dieselbe Stelle Tah. s. S. 474. x. Pronomina demonstrativa. ia. allein. Tong., Rarot., Tah. und Haw. — Dieses Wort ist in allen fünf Sprachen das pers. Pron. 3. Sing. (s. nr. 643. 644., die Etymologie nr. 645. 646. 653.), ich halte es aber für eigentlich demonstr.; wäre es ursprünglich Personale, so könnte es nicht als adjectivisches Pron., d. h. demonstrativ vor ein Subst. gestellt, und als Artikel, wozu es im Haw. auch dient (s. nr. 502.), gebraucht demonstrativa. $.51. 817 werden. Im Haw. scheint es in seiner Ortsbeziehung allgemein, oder we- nigstens schwankend; das Wörterbuch übersetzt es Zhis und /hat, und ich finde es als dieser, der und jener: heahaia mea, was ist das? (Wör- terb. v.ia) ia kanaka la, der Mann da (Cham.); ia la, an jenem Tage (Matth. 7,22.). In seiner Verbindung mit dem Subst. als Artikel und Dem. nimmt es die Accus. Präpos. inicht an: aole mea ike ia inoa, nie- mand kennt diesen Namen (Apoe. 2,17.); B. 1.nr. 674.; vielleicht liegt dies darin, dafs es gewissermafsen diese Präpos. selbst in sich enthält (nr. 648- 651.). Als Pron. pers. nimmt es aber die Präpos. za vor sich (ia ia). Eben- so bleibt vor dem Dem. das i als Präpos. der Zeit weg: ia manawa make iho la ke alii, zu der Zeit starb der Fürst (Wörterb. v. ia). Im Tah. giebt die Gramm. (S.18.) ia nur als Dem. an, obgleich es (s.nr. 643.) auch als Pers. vorkommt. Im Tong. und N. Seel. finde ich es nicht als Pron. dem. erwähnt, habe es jedoch in der ersteren Sprache (vgl. noch nr. 302.) als dieser angetroffen. mit dem Nom. Zeichen. Tong. und N. Seel. koia, Haw. öia — Das Haw. öia (auch Pron. pers., s. nr. 669.) richtet sich nach den Bestimmungen über das Casuszeichen (nr. 524-531.); in der Bed. kann es von za nicht verschieden sein ; ich habe es oft ganz einfach als dieser gefunden. — Das Tong. koia ist auch Pron. pers. (nr. 633.) Mar. übersetzt es als Dem. immer durch that; seinen Ge- brauch s.nr. 701. — Dasselbe Wort hat in diesen Sprachen auch eine andre Betonung und verschiedene Bed., s. nr. 354. Anm. 1. und nr. 1058. ImN. Seel. finde ich köoia als dies. Haw. va, Tah. taua, aua, Rarot. taua. Das Haw. ua bedeutet dieser, vielleicht auch jener, und bezieht sich nach dem Wörterb. und nach Cham. auf eben vorhin Genanntes; nach beiden wird dem mit ihm verbundenen Subst. regelmäfsig nei oder la (s. nr. 702.) angefügt; und es scheint sogar, dafs es nie ohne Subst. vor- kommt (1): ua kanaka nei, dieser (eben erwähnte) Mann (Wörterb.); hiolo ua mau hale la, jene Häuser (von welchen eben die Rede gewesen ist) fielen ein (ib.); mawaena pono o ua mau ipukukui la, mitten unter den Leuchtern (nämlich denen, welche eben erwähnt sind, Apoc. 1, 13.); (') Doch führt Cham. o ua, derselbe, an. Histor. philol. Abhandl. 1832. Rrrrr 686 657 688 818 Pronomina ua mau ekalesia la ehiku, die sieben Kirchen (id. 1,20.); mit dem Nom. Zeichen: ouwa kanaka la, eben dieser Mann (Cham.). Im Tah. erklärt die Gramm. aua für eine Zusammenziehung aus taua;, beide sind im Gebrauch. Das mit ihnen verknüpfte Hauptwort hat nei, na oder ra (s. nr. 702.) nach sich. Die Bed. soll auch die des eben Erwähnten sein (s. näher Gramm. S. 18.39.), also dieser; s. noch ein B. S.471.ı1. Im Rarotong. finde ich taua als dieser. Das Wort ist wahrscheinlich eins mit der Zeitpartikel va, und also das Mal. jüga, jüa (s. nr. 775-777.). In drei westlichen Sprachen tritt die- ses Adv. an das Pron. dem. und drückt mit ihm derselbe aus; ich lege ihm hier die Kraft von auch bei. Die einzige Schwierigkeit bildet der Übergang des Adv. zu der selbstständigen Function eines Pron. im Polynes. Vielleicht liegt jedoch die Ergänzung im Tah. Vorsatze ta, a; die Mal. Bed. von so liefert den ganz homogenen Begriff für das Pron. Zu übersehen ist auch nicht die Versicherung der Schriftsteller, dafs va, taua sich nur auf eben Erwähntes beziehe. Es ist hiernach ziemlich überflüssig, sich nach einer andren Lösung des Wortes umzusehn; doch will ich deren noch zwei, nur abweisend, anführen. Ein Gebrauch der N. Seel. Sprache könnte auf den Gedanken leiten, darin das einschliefsende Pron. 1. Pers. Du. zu suchen; ko to täua nei tä- ngata übersetzt die Gramm. (S. 28.): der Mensch, von welchem wir spre- chen; dies heifst nichts weiter, als: unser (einschl.) Mensch hier. So kommt täua öfter vor, z.B. ta taua mea, diese Sache (von welcher wir eben spra- chen) (Gr. Text). Das Tah. zaua heifst zugleich dieser und wir beide. Im Haw. va müfste man also eine so bedeutende Verstümmlung annehmen, dafs der Haupttheil, der Pron. Stamm, verloren gegangen und der unwesent- liche Theil, das Zahlwort 2, geblieben wäre. Was hauptsächlich dagegen spricht, ist, dafs von der Construction, dem Gen. Verhältnisse, sich in bei- den Sprachen keine Spur zeigt. Nur ein Werk der Kunst, nicht der Wirklichkeit möchte es nach dem Obigen sein, wenn man versuchte, das Wort mit Hülfe der Ortsadv. auf ähnliche Weise als ia abzuleiten, indem man ihm, wie diesem i, das nr. 914. besprochene u zum Grunde legte. Pronomina, Kaw. Tag. siyael. Tong. N.Seel.. . Rarot. zeia dieser Tah. eie dieser die aus der Verbindung des Ärtikels tei,teie dieser demonstrativa. 8.51. Ortsadv. entstanden sind. TEL, Tre heni, eni bier . . D D . koeni, aheni, aeni dieser. . tenei dieser . enei diese (Plur.) . . . . hena, ena there koena,ahena, aena that tena liste. ena ısti tena iste. Formen, welche man mit diesen vergleichen kann: Haw. köia dieser eia hier 2) dieser Mal. ‘ Mad. Tag. Haw. 22% ni sinihier . . ini dieser izani E.that . izanen zane jetzt izanhe selbst dinihier 2) die- ser (im oblig. Cas.) (dem Re- denden näher) neia dieser izeri wer ist der da? izanheri celui (man füge hin- zu nr. 906. Anm. 1.) yari, im oblig. Cas.niri, dieser (dem Redenden näher) na sana there 519 mit einem ra 689 sira er, Sie (li) 2) (auch Jav.} du, ihr hira sein, ihr (leur) sila sie (ü) tera jener erajene(Plur.) tera jener werasie (ü, $. nr. 666.) kela jener Ich nehme im ersten Theile obiger Wörter den Artikel, in der Bed. 690 eines dem. Pron., und im zweiten Theile ein Ortsadv. an. Von der Vermi- schung des Begriffs des Artikels mit dem Pron. 3. Pers. und Pron. dem. habe Rrrrr?2 691 692 520 Pronomina ich schon oben (nr.648.) gesprochen; sein Gebrauch hier zeugt recht eigent- lich für meine dort aufgestellte Ansicht, und ebenso für die (nr. 491.), dafs die Polynes. Artikelformen das westliche si sein möchten. In dieser Tabelle erscheint sowohl die vollständige, als die Nebenform. Ich werde nun jede Sprache für sich behandeln, um ihr ganzes Schema übersehn zu lassen, und werde so die etymologischen Aufklärungen über die obigen Bildungen an einzelnen Stellen concentriren. N. Seel. Ich beginne mit der N. Seel. Sprache, da sie in der Regelmäfsigkeit ihrer Formen vorzüglich geeignet ist, das Gesetz dieser Schöpfungen erkenn- bar zu machen. Wir beobachten hier die drei Ortsadv. nei, na, ra in ihrer vollkommensten Geltung; das Tong. und Mal. ni, wenn es mit nei eins ist (s. nr. 797. 906.), scheint mir die ursprüngliche Form des ersten zu sein, und so sehe ich den eigentlichen Ortsunterschied nur in den Vocalen z und a; das n halte ich für einen blofsen Vorsatz, wie es k im Jav. hiki und hika ist (vgl. nr. 650. 652.). Die Formen na und ra halte ich für ursprünglich eins, und folge dabei dem Fingerzeige, dafs die Tong. Sprache nur na und die law. (im la) nur ra besitzt. Die Südsee-Sprachen überkamen, da die Form des dritten Orts, mit dem dunklen Vocal u (Mal. ztu, Jav. hiku), ihnen fehlt (vgl. jedoch nr.914.), nur das Material des Adv. des nahen und des zweiten Orts (hie, istic). Die N.Seel. und Tah. spalteten das letztere, indem sie dem n das verwandte z beiordneten, ebenso wie im Tag. und Mad. für den nahen Ort ni und ri neben einander bestehn; die Tong. und Haw. aber beschränkten sich auf zwei Ortsbegriffe, den des Nahen und den des Fernen, sie dehnten den Begriff der überkommenen Form mit @ auch auf den dritten Ort aus, wobei die Tong. den Consonanten gebraucht, welcher in jenen beiden Sprachen dem zweiten, die Haw. den, welcher in ihnen dem dritten Orte angewiesen wurde (vgl. noch nr. 795. 796. 906.). Freilich frägt es sich immer noch, ob nicht auch diese beiden Sprachen die Dreithei- lung des Orts besitzen oder ein verwickelteres System haben, und bleiben die Tong. Formen mit na, ko/a, und das Haw. kela und keia einer späte- ren Untersuchung anheimgestellt. Jenes Polynes. ra finde ich nun im Kawi und Tag. wieder. Die Er- scheinung, dafs sira in jenem sowohl das Pron. 3.Pers., als 2. Pers. aus- drückt, wie es im Jay. nur die letztere bezeichnet, erkläre ich so, zu demonstrativa. $.51. s21 sagen, dafs bei der Bed. er das Adv. als Zeichen des dritten Orts und bei der Bed. du als Adv. des zweiten genommen ist; und ich würde hierin einen Beweis erblicken, dafs die Ortsadv., durch welche ich die Bildung des Pron. 3. Pers. und der Pron. dem. lösen zu können geglaubt habe, sich gelegent- lich auch auf die Pron. früherer Personen erstrecken können. Ich habe durchaus vermieden, eine solche Untersuchung über die 1. und 2. Person anzustellen, und das aus bestimmten Gründen. Man kann nämlich philoso- phirend sehr wohl vermuthen, dafs die Ortsbeziehungen, welche sich so leicht in die zeigenden Fürwörter und die 3. Person verweben, gerade sehr folgerecht die drei persönlichen Pron. (ich hergenommen von hier, du hergenommen von istic, er hergenommen von dort) bilden könnten; die Erfahrung hat aber in einer Menge von Sprachen bewiesen, dafs die Pron. ich und du weit ursprünglicher, wenn ich so sagen darf, weit subjectiver sind, und dafs ihre Entstehung und ihre Symbolik sich gänzlich der Beob- achtung entzieht. Ich habe oben in Anm. 1. S.46. die Frage aufgestellt, ob das Jav. und Kawi-Pron. sira nicht vielleicht aus dem Sanskr. mm, Kör- per, entstanden wäre; es war in einer Sprache, die so viel Einwirkung von der Indischen erfahren hat, nicht undenkbar. Das hinzutretende Tag. sila nöthigt zur Verneinung derselben; wir haben eben gesehn, welche einfache Lösung diese Form und ihre merkwürdig wandelbare Bedeutung im Sprach- stamme selbst gewinnt. Über die ganze Reihe der sechs N. Seel. Formen s. nr. 189. Es ist im Grunde eine Willkühr und gehört einer bestimmten Niedersetzung der Sprache an, dafs die abgekürzte Artikelform den Plural ausdrückt (1); je- doch ist die Erscheinung, wie das Tah. wera und das Tag. sila zeigen, nicht ohne Anklang im Sprachstamme. Nach einem B. nr.213. kann das Subst. zwischen den Artikel ze und das Ortsadv. treten, und nach den Tex- ten der Gramm. ist dies sogar eine schr gewöhnliche Figur, wenigstens bei te-nei. Das zusammengeschlossene /enei drückt auch hier ist aus: 2. tou miro miro, hier ist dein Garn (Gr. p. 101.); 2. ra, hier ist es (i2.). Haw. Ich verwerfe die Ansicht, welche aus dem Augenscheine hervorgehn könnte, dafs das Haw. keia, obgleich es der Form nach so ist, das mit dem (') Ich habe sie aber auch bisweilen beim Sing. gefunden. 693 694 696 697 698 699 322 Pronomina wirklichen Artikel ke gebrauchte Pron. dem. ia wäre. Ich kann die Verei- nigung des Artikels mit einem Pron. pers. und dem. nicht zugeben; dieselbe findet sich freilich (s. S. 339.) im Bisayischen, aber nur in gewissen Fällen; und der grofse Unterschied ist der, dafs das si dieser und aller westlichen Sprachen eine ganz eigenthümliche Artikelart, die Polynes. Form aber Ar- tikel geradezu und allgemein ist. Das Tah. zeie zeigt, dafs das a in keia ein wandelbarer Zusatz, und das Tah. zei, dafs a und e ein drittes Element des Wortes sind; der Form nach ist das Haw. %keia unmittelbar das Tag. siya, und die Bildung des letzteren mufs für das Haw. Wort mit sprechen. Ich betrachte also im Haw. ia, im Tah. i und ie hier als ein Ortsadv. In den Beispielen bedeutet das Haw. keia dieser, und so allein übersetzt es auch das Wörterbuch; es fällt daher auf, wenn Cham. sagt, es bedeute bald dieser, bald jener. Es ist nach ihm weit häufiger, als kela; und wo in einem Satze dieser und jener neben einander vorkommen, soll kela zu- erst stehn. Ich finde es vor dem Subst.: keia kanaka, dieser Mensch (Cham.); k. ao nei, diese Welt (id.); k. honua nei, diese Erde (id.); k. mau mea, diese Dinge da (nach Cham.). Es kann das Casuszeichen o vor sich nehmen: o keia kau e haawi aku nei ia oe, ich gebe dir dies oder werde dir dies geben (Cham.). eia unterscheidet sich formell von dem vorigen Worte nur dadurch, dafs, wie in den N.Seel. Pluralen, eine verkürzte Form des Artikels ange- wandt ist; eigen ist es freilich, dafs das Wörterb. ei als Diphthong bezeich- net. Es erklärt eia für gleichbed. mit köia, es heifst dieser: eia makana ia oe, dies ist ein Geschenk für Dich (Brief des Königs der Sandwich - Inseln an Sr. Maj. den König von Preufsen). Aufserdem bedeutet es hier. Das Adv. nei erscheint in neia, das in seinem zweiten Theile mit den beiden vorigen Formen gleich ist. Nach dem Wörterb. heifst es dieser und ist mit keia gleichbed.; nach Cham. ist es nicht häufig; ich habe es mit einem Subst. nach sich gefunden. Über peneia und meneia s. nr. 949. kela bedeutet jener. Das Wörterb. sagt, dafs es sich auf eben vorhin Erwähntes beziehe, eine Beschränkung, die weiter verfolgt zu wer- den verdient. Tah. Die Tah. Sprache bezeichnet ein dreifaches Ortsverhältnifs; das nei hat es hier gar nicht (vgl. jedoch teie neinr.702.). Für dieser gelten tei, demonstrativa. 8.51. 823 teie, eie, für iste tena, für jener fera. Beispiele von Zeie s. nr. 702.; i tena na nr. 113., wo das doppelte na merkwürdig ist, bedeutet wahr- scheinlich ista. Mitzera eng verwandt ist wera (s. nr. 666.). Das s des westlichen Ar- tikels si finde ich ebensowohl in dem £ (Haw. %) der vollständigen Polynes. Artikelform, als in der starken Aspiration wieder, welche nach einigen An- gaben (s. S. 512.) dem Vocal der abgeschliffenen Form beiwohnen soll. Daraus erkläre ich auch das w des Tah. wera; diesem entspricht ganz genau das w des Tah. Pron. einige, welches sowohl ezahi, als wetahi geschrie- ben wird. Ich habe auch sonst den, dreien Polynes. Sprachen fehlenden Zischlaut durch w ersetzt gefunden. In der Pluralbed. schliefst sich jenes Pron. an die N. Seel. Analogie und an das Tag. sila an; und da wera von der Gramm. als ein persönliches Fürwort angegeben wird, so ist es in Form und Bed. ganz und gar das Tag. sila selbst. Tong. Ich bespreche hier der Construction wegen ko/a mit, obgleich es nicht hierher gehört (s. nr. 302. 686.) ; welches die Stellung seiner Bed. gegen koeni und koena ist, weifs ich nicht. Bei allen dreien ist der feste Ge- brauch des Casuszeichens ko merkwürdig, besonders da sie dem Subst. im- mer nachzustehn scheinen und dasselbe bei den zwei letztgenannten koe vor sich nehmen kann (nr. 306. 385. 389.); he vor dem Subst. s. nr. 268. Ich sehe die Sache nicht so an, als wären die beiden Pron. von den Adv. heni, hena durch das Nomin. Zeichen abgeleitet, sondern ich betrachte sie als eine Verbindung der Artikelform koe mit ni undna. Aheni und ahena sind nach Mar. von den Pron. mit ko nur dadurch unterschieden, dafs letz- tere gebräuchlicher sind; diese Abwechslung zwischen ko und «a kommt im Tong. noch einmal vor (nr. 326.) und ist auch der Rarotong. Sprache eigen. Ich suche hiernach den Dem. Begriff nur im Artikel re. Ich finde auch heni wirklich als dieser nach dem Subst., wenn dasselbe koe vor sich hat (letztes B. nr. 306.); ja die Form Reahoni, heute (von aho, Tag), zeigt das- selbe Gepräge, wie das N. Seel. getrennte tenei, welches das Subst. in die Mitte nimmt (B. nr. 213.): (an) dem Tage hier, das Re in der Geltung des Artikels, und das blofse ni als Adv. (vgl. Tah. aunei nr. 781.) Wie in dieser Sprache heni und hena hauptsächlich Adv. sein können, da diesel- ben Wörter in den andren Sprachen (t2neiN.Seel., tena N. Seel. und Tah.) 01 -1 =} [5 524 Pronomina demonstrativa. 8.51. Pron. sind, habe ich beim Pron. 3. Pers. erörtert; Analogien dazu sind das Mal. szni, hier, und sz/u, dort, gegen zni, dieser, und fu, jener; und ein directer Fingerzeig für die Richtung, in der ich die Lösung der Frage suche, ist die Thatsache, dafs im Tong. he ebensowohl Artikel, als das Ortsadv. there ist, das Tah. teienei ebenso dieser, als jetzt, und das Haw. eia ebenso dieser, als hier (nr. 696.) bedeutet (vgl. noch nr. 907.). Grammatische Punkte. Gebrauch der Ortsadv. neben den Pron. dem, Tah. und Haw. Wenn das Pron. dem. ein Subst. nach sich hat, so steht oft im Haw. nach dem Subst. das müfsige nei, hier, oder Za, dort (s. nr. 903. 904. 907.). Dies betrifft nach meinen bisherigen Beobachtungen nur die Pron. ia, ua, köia (s. die B. bei ihnen), deren Ortsbeziehung eher schwankend ist, als die, welche selbst das Adv. enthalten; man sollte auch nicht denken, dafs kela einen solchen Zusatz duldete. Ua scheint sogar ein nei oder la gar nicht entbehren zu können. Im Tah. hat das Subst. bei {zaua, aua je nach der Entfernung nei, na oder ranach sich (s. Gramm. S. 18. 39.). Auf zeie folgt so nei unmittel- bar, vor dem Subst. (B.4.nr.76., B.1.nr.78., B.2. nr. 115.), und man könnte versucht sein, die Zusammenstellung für ein eignes Pron. dem., wie das N.Seel. tönei, zu halten; doch bedeutet sie auch jetzt (s. nr. 907.); vgl. tena na nr.699. Im Rarotong. nimmt Zeia auch nei nach sich: teia- nei, dieser. Auf ähnliche Weise heifst das Mal. zni, dies, auch inrlah. Nom. Zeichen, Tah. und Haw. Im Haw. findet sich dies vor ua und keia (s. diese), im Tah. vor tei (s30F. 744.). Über za s. nr. 986. Stellvertretende Ausdrücke. ka poe Haw. — Cham. führt o ka poe, diejenigen, an, welches nur in Verbindung mit einem Pron. rel. gebraucht werde; ein B. (ohne o) ist das 2. in nr. 673., im 2. B. nr. 715. bedeutet es alle. Es ist ein Subst. (Menge oder ähnl.) mit dem Artikel und Casuszeichen (s. nr. 398. 517.). mea Haw. — Das allgemeine Subst. mea mit dem Artikel ka, dem Pluralzeichen na oder dem Pron. dem. ia vor sich (s. nr. 404-406.) ist ein Ausdruck für das absolute (ohne Subst. gebrauchte) Pron. dem.; ka mea übersetzt Cham. auch der, das, na mea und ia mea das; sie dienen Pronomina relativa. S. 51. 525 vorzüglich beim Pron. rel. (s. nr. 714.) Wo das Dem. ohne diese Bezie- hung steht, stellt sich das nähere und fernere Pron. davor: keia mea, die- ser (Cham.); kela mea, jener (id.). Den Gebrauch der Pron. dem., wo sie in Verbindung mit dem relat. stehn oder selbst Stellvertreter dieses Pron. sind, habe ich unter den Pron. rel. abgehandelt, und ist dieser, hier folgende Abschnitt mit dem gegenwär- tigen genau zu vereinigen. Die mir bis jetzt in dieser Construction vorge- kommenen Ausdrücke habe ich nr. 714. gesammelt. Pronomina relativa. Allgemeiner Überblick. Sämmtlichen Südsee-Sprachen fehlt ein Pron. rel. Wo dasselbe nothwendig ausgedrückt werden mufs, d.h. wo es sich auf ein von ihm ent- fernt stehendes Pron. dem. bezieht, dienen dazu demonstrative Pron. oder Ausdrücke; wo man dasselbe aber entbehren kann, — und dies ist, wenn es sich auf ein vorhergehendes Subst. oder irgend Wörter, die nicht das Pron. dem. selbst sind, bezieht —, da fehlt es häufig ganz (') oder wird auch hier durch das Dem. vertreten. Es ist in der That eine schwierige Aufgabe für die Sprachen, einen ganz reinen Ausdruck für das rel. Pron. zu erreichen; und selbst in solchen, welche zu diesem Punkte der Vollkommenheit gelangt sind, findet es sich oft, wie der Sanskr. und Semitische Sprachstamm davon viele Beispiele liefern, mit dem Pron. int. verknüpft oder eins. Wenn schon dies ein Fingerzeig ist, wie der Sprachsinn diesen schweren Begriff, auf des- sen richtigem, auch den Besitz ächter Conjunctionen (?) bedingenden, Ge- fühle namentlich der kunstvolle Bau der Satzgliederung beruht, von ein- fachen, jeder Sprache nothwendigen ableitet, so bietet einen andren Aus- (') Diese Auslassung des Pron. rel. findet man nr.715.«., 716.«.ß., 719., 721.%. Auf dieselbe Weise bleibt das relative Adv. (wo) weg, s. nr. 917. (?) Die demonstrative Natur kann man an mehreren Polynes. Ausdrücken für die einen Vorder- und Nachsatz hervorbringenden Conjunctionen beobachten (nr. 1048. [2is.] 1049 - 1053. 1055.). Dasselbe läfst sich von den westlichen Mal. Sprachen nachweisen und ist den oben- genannten Sprachstämmen nicht fremd. Die Periode wird dadurch zu zwei unabhängig ne- ben einander herlaufenden Sätzen, deren Bindung hinzugedacht werden mufs und deren Verhältnifs in Beziehung auf Priorität an sich arbiträr ist. Doch kann die Gewohnheit und der feste Gebrauch solche Ausdrücke in grölsere Rechte einführen und die Willkühr der Auffassung in einem bedeutenden Grade oder ganz daraus entfernen. Histor. philol. Abhandl. 1832. SS58S 6 1 708 526 Pronomina gangspunkt das Pron. dem. dar, wie der Gebrauch des Deutschen der und Engl. that beweist. Die westlichen Mal. Sprachen sind darin vollkommner, als die Polynes., aber blofs um einen gewissen Grad. Ich kann hierbei nur das Mal., Jav., Kawi und Tag. beurtheilen, da ich in meinen Hülfsmitteln der Mad. und Bugis-Sprache das Rel. nicht erwähnt finde und die Beleh- rung über ihr Verfahren von eignen Untersuchungen an Texten erwarten mufs, wie ich sie bei jenen vieren angestellt habe. Diese besitzen für das rel. Pron. allerdings Ausdrücke, welche regelmäfsig eintreten; aber ihre Natur ist nicht rein, sie dienen entweder geradezu zugleich als Artikel vor dem Subst. (Jav. kang, hingkang, Kawi sang), oder ihr Gebrauch als Artikel ist von der Art, dafs man sie da ebensogut für ein Pron. rel. mit aus- gelafsnem Verbum sein ansehn kann. Das Mal. yang nämlich und das Jav. sing des Ng. werden als Artikel vor das dem Hauptworte nachstehende Ad). gesetzt (der gute Mensch, örang yang bärk, d.h. Mensch der gute, oder Mensch, welcher gut [ist]); dieselbe Zweideutigkeit hat das Mal. yang und Kaw. sang 8) sind (der Gute, das Gute). Die genannten als Artikel und Rel. dienenden wo sie der Artikel vor einem substantivisch gebrauchten Ad). Formen haben ihren Ursprung im Pron. dem. (s. nr. 648. u. flgd.), ng ist nur ein Bindelaut; so ist das Jav. sing nichts als der sonstige Artikel si mit die- sem Bindelaute.. Wo diese westlichen Formen als Artikel auftreten, kann man sie also für das Pron. rel. mit hinzugedachtem dem. und Verbum sein, und wieder wo sie als Rel. auftreten, kann man sie für den Artikel und das nachfolgende Verbum für das Partieipium ansehn. Insofern ist das si dieser Sprachen als ein ächter Artikel zu betrachten, nur dafs sein Gebrauch be- schränkt ist. Dennoch bedienen sich, wie schon gesagt, die Sprachen die- ser Wörter regelmäfsig, um das rel. Pron. anzudeuten; die Auslassung des Rel. nach einem Subst. habe ich nur im Kawi beobachtet. Wo in den Süd- see-Sprachen ein Pron. dem. das rel. vertritt, hat man es theils für ein blo- fses dem. mit fehlendem rel., theils aber für einen wirklichen Ausdruck des rel. zu halten, obgleich es auch hier noch immer dem. bleibt. In dem Falle der rel. Geltung werden die obliquen Casus durch das nachgeschobene Pron. ia, er (häufig na, s. nr.659.), vor welches die erforderliche Präpos. tritt, ausgedrückt (Haw. nr. 717.). Dasselbe findet im Mal. in der Art statt, dafs der oblique Casus von welcher oder eine mit diesem Pron. verbun- dene Präpos. (beides fällt hier in Eins zusammen) durch die dem yang, relativa. 8.51. 827 hinter dem Verbum, nachgeschobene Präpos. mit nya gegeben wird (die Stadt, in welcher er geboren ist: die Stadt, welche er geboren ist in ihr). Ebenso ist es in den Semitischen Sprachen. Der oblique Casus des Rel. wird aber im Tah. (nr. 716. £.) und Haw. (nr. 721.2.) auch, mit Auslassung des Pron., durch Hinstellung der blofsen Casus- Präpos. angedeutet, welche Function im Haw. (nr. 722. Anm. 1.) auch o verrichtet. Wo die Construc- tion die ist, dafs auf einen dem. Ausdruck, sei es durch das Pron. dem. selbst oder durch ein Subst., ein Pron. dem. in der Geltung des rel. folgt, oder der rel. Satz vor dem demonstr. steht und beide Pron. ausgedrückt werden, haben wir eigentlich nur zwei auseinanderfallerde dem. Sätze vor uns (!); und davon zeigt auch das Mal. eine Spur. Wenn nämlich der rel. Satz mehr- gliedrig ist, finde ich zwar in der ersten Stelle das Rel. durch Yang, bei seinem zweiten Vorkommen aber durch iya, er, gegeben: fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten und die Seele nicht mögen tödten (Matth. 10, 25.), jängan kämu täkut pada örang yang membü- noh badan, dan träda iya bülih membüunoh jiwa. In der Eigen- thümlichkeit der Ausspinnung eines einfachen Satzes zu einem dem. mit aus- gelafsnem Verbum sein und einem rel. mit dem Verbum des Satzes stimmen die Südsee- Sprachen (s. nr. 718.) mit den westlichen überein; ich habe diese Erweiterung da gefunden, wo das ausdrucksvolle der oder er im Saize steht: Jav. dewekke sing tutur (Co.), er hat (es) gesagt, eig. er (ist es), wel- cher gesagt hat; Mal. (der aber der kleinste ist im Himmelreich,) iyalah yang lebih besar deripadänya, ist gröfser, denn er (Matth. 11, 11.), eig. der (ist es), welcher gröfser (ist), als er. Im Jav. ist dies auch bei einem Pron. int.: Aapa kang sira gawe, was machst du? (Co.) Wo das Rel. im Polynes. ganz ausgelassen ist, steht öfter das Verbum ohne die sonst mit ihm verknüpfte Partikel (?) nach dem Subst. oder dem. Ausdrucke, und man kann das Verbum in diesem Falle in der Geltung eines adjectivischen Partic. nehmen (vgl. noch nr.836.). Auch bei dem Pron. dem., welche Geltung dasselbe habe, ist diese Weglassung der Verbal-Partikel häufig (vgl. nr. 772.); und wenn dies im Tah. da eintritt, wo der Artikel ze das Dem. (') Dieser Fall tritt ein nr. 715. ß.y. d., 716. y., 717., 718., 720., 721. . e., und in allen Theilen von nr. 722. (?) Meine Beobachtungen erstrecken sich bis jetzt nur auf das Präsens. Sssss 2 1 828 Pronomina ausdrückt, glaubt man geradezu ein substantivisches Partic. vor sich zu ha- 714 ben (!). Vom N.Seel. weifs ich nur die Auslassung des Pron. rel., nicht aber den Ausdruck desselben durch Dem. nachzuweisen. Im Tah. spielt die letzte Rolle das Dem. tei (nr. 715. .) und o Zei (nr. 720., 721. e.) oder der Artikel fe mit demselben Casuszeichen, o te (nr. 715. y., 722. c.), im Haw. das Subst. mea mit dem Artikel ka oder dem Pluralzeichen na, welche auch o vor sich nehmen können (nr. 715. &., 716. y., 717., 722. a. b.), ferner das Pron. ia selbst im Haw. (nr. 721.0.) und. das nach gewissen Präpos. seine Stelle vertretende na im Tah. (nr. 718.) und Haw. (nr. 718., 721.{.) Die Ausdrücke für das Pron. dem. sind ia im Tah. (nr. 722. c.) und Haw. (nr.722. a.), dasselbe mit dem Casuszeichen o: Tah. oia (nr. 720.), Haw. öia (nr. 721. £&.), na nach Präpos. Tah. (nr. 721.e.), Haw. ka mea, na mea, o ka mea, o na mea (nr. 721. a.ß.d.2.), Tong. he mea (nr. 721.y.), Haw. ia mea (nr.722.b.). Wie ich das Polynes. mea für das westliche barang halte (s. nr. 747.), so finde ich letzteres auch als Dem. mit folgendem Rel.: Mal. bärang yang, das was. ich werde nun die drei Constructionen unsrer Sprachen durchgehn und unter jeder die verschiedenen Arten des Polynes. Ausdrucks nachweisen. Ausführung. 1. wo ein Subst. vorhergeht, auf welches sich das Pron. rel. bezieht. Statt des Subst. kann auch, der Intention meiner Eintheilung nach, jeder andere Ausdruck stehn, wenn er nur nicht ein Pron. dem. ist; so gehört hierher z.B. viele oder alle, welche; eristes, welcher. a. Das Pron. rel. steht im Nom. «a. es wird weggelassen, N. Seel. u. Haw. — N. Seel. ko te iwi, koa madui au, der Volksstamm, welcher von mir besiegt ist (Gramm. S.28.); Haw. (zu versuchen) i ka poe, enoho la ma ka honua, alle, welche auf Erden wohnen (Apoc. 3, 10.). £. durch das Dem. zei ausgedrückt, Tah. — Das Verbum bleibt ohne Partikel; B. S.471.1. (der dem. Ausdruck ist er), B. 2. nr. 102. (der dem. Ausdruck ist viele) (') Diese Auslassung der Verbal-Partikel findet man im Tah. nr. 715. ß.y., 720., 721.e., 722.c.; im Haw. nr. 721. u., 722. a. relativa. $. 51. 529 y. durch den Artikel ze, Tah. S.474. ıx.; vor Ze steht das Casuszeichen o, das Verbum steht ohne Partikel (vgl. nr. 713.). d. durch mea, Haw. — ka laau, ka mea maloko o ka paradaiso, der Baum, welcher im Paradiese ist (Apoc. 2, 7.). b. das Pron. rel. steht im Ace. a. es wird weggelassen, N. Seel., Tah., Haw. — N. Seel. ko te räkau, näuiwaka kite mai, der Baum, welchen du mir zeigtest (Gramm. 5. 28.); Tah.B.nr. 56.68.; Haw. (das Geheimnils) o na hoku ehiku, aüiike ai, der 7 Sterne, die du gesehen hast (Apoe. 1, 20.). ß. es wird weggelassen, der Acc. aber durch z angedeutet, Tah. B. 1. nr. 123.; die allein stehende Präposition z ist hier wirklich sehr merkwürdig. y. dasRel.wird durch mea ausgedrückt, Haw. — ua hoowahawaha oe ika hana ana a ka poe Nikolaite, o ka mea aui hoowahawaha aku ai, dafs du die Werke der Nicolaiten hassest, welche ich auch hasse (Apoec. 2,6. — vor mea steht das Casuszeichen 0). c. das Pron. rel. steht im Dativ, es wird durch mea mit dem Nom. Zeichen und der Dativ am nachgeschobenen Pron. ia, er, ausgedrückt, Haw. (der Heilige,) o ka meaiaia ke ki, der den Schlüssel hat (nach dem Haw.: dem der Schlüssel ist, Apoc.3,7.). Dieser Fall ist darum beachtenswerth, weil er beweist, wie die Sprache den Ausdruck durch mea wirklich für ein Rel. ansieht (vgl. nr. 528.). d. das Pron. rel. steht im Gen., es wird durch nana, den Gen. von er, ausgedrückt, Tah. und Haw. — Tah. te taata, nana te hara ra, the man whose the sin is (Gramm. S.17.); Haw. B. 2. nr. 787. a. 4., ib. B. a. 5. (hier wird in der nr. 712. besprochenen Art ein dem. Satz zu einem dem. und rel. erweitert) e. das Pron. rel. hat von (de) vor sich, es bleibt weg, N. Seel. und Tah. — N. Seel. B. S.559. Z. 4.; Tah. zaua mea, iparau hia ra, die Sache, von welcher gesprochen wurde (Gramm. S. 14.). 2. wo ein Pron. dem. vorhergeht und das rel. nachfolgt (der, die, das; derjenige, diejenigen — welcher, welche, was). a. beide Pron. werden von einander entfernt. Wenn das Pron. dem. und rel. an der Spitze ihrer Sätze bleiben, so mufs jedes ausgedrückt werden; der Ausdruck für das Rel. ist ein demon- strativer (vgl. nr. 711.). -1 u -1 1 19 720 1 330 Pronomina das Dem. durch oia, das Rel. durch o Zei ausgedrückt, Tah. oia te taua mau ra, 0 tei haapao mailai maiite atiraa ra, der ist ein treuer Freund, welcher treu im Unglück ist (Gramm. S. 17. — hier ist das Ver- bum ohne Partikel). b. beide Pron. werden an einander gerückt; Diese Stellung macht es möglich, sie beide durch Ein Dem. auszu- drücken, aufser wenn sie verschiedene Casusbezeichnungen erhalten müssen ; steht Ein Dem., so betrachte ich das Pron. dem. als ausgedrückt und das rel. als weggelassen. «. beide stehn im Nom., beide durch mea ausgedrückt, Haw. das Verbum mit einer Partikel — B. nr. 753., B. 1. nr. 858. ohne Partikel — owau no ka mea imiika opu, ich bin der, der die Nieren erforschet (Apoe. 2, 23.). £. beide stehn im Acc., beide durch mea mit der Präpos. ö ausgedrückt, Haw. e hooloheiaikamea, aka uhane e olelo nei, der höre, was der Geist sagt (Apoc. 2, 7.); epalapala oeinamea, aüiike ai, schreibe, was du gesehen hast (i2. 1, 19.). y. das Dem. steht im Acc., das Rel. im Nom., beide durch he mea aus- gedrückt, Tong. S. 462. ıx., S. 463. xır. ö. das Dem. steht im Nom., das Rel. im Dativ — Dem. durch mea, Rel. durch ia ia ausgedrückt, Haw. (das sagt) ka mea, iaianauhane ehiku, der die 7 Geister hat (nach dem Haw.: dem die 7 Geister sind, Apoc.3,1.). e. das Dem. steht im Gen., das Rel. im Nom. — Dem. durch ztona, Rel. durch o zei ausgedrückt, Tah. e ao tona, o tei matauiaJehova, geseg- net ist, wer den Herrn fürchtet (Gramm. S.17.; ao erfordert den Gen., das Verbum des Rel. steht ohne Partikel). £. das Dem. steht im Nom., das Rel. im Gen. Dem. durch öia ausgedrückt, für das Rel. steht nur die Präpos. von da, Haw. — öia, kaiike ika makua, derselbe, der den Vater gesehen hat (Joh. 6, 46.); Dem. durch mea, Rel. durch nana, Haw. — keimai nei ka mea, nanaepaa ana, das sagt, der da hält u.s.w. (Apoc. 2,1.) relativa. $. 51. 531 3. wo das Pron.rel. vorangeht und das dem. nachfolgt (wer — der, was — das). Hier müssen beide Pron. ausgedrückt werden (!), es geschieht bei beiden durch einen dem. Ausdruck; das Rel. steht an der Spitze seines Sat- zes, wie im Deutschen, das Dem. aber später in seinem Satze (vgl. nr. 711.). Ich finde das Dem. im Tah. und Haw. nur durch das Pron. pers. ia oder (Haw.) durch ia mea gegeben; ich mache daher die Scheidung allein nach dem rel. Ausdruck; der Casus spielt in meinen Beispielen keine Rolle. a. das Rel. durch mea ausgedrückt, das Dem. durch ia, Haw. — ich finde das Verbum des rel. Satzes immer ohne Partikel (vgl. nr. 713.): o ka mea lanakila, aole ia e eha, wer überwindet, der soll kein Leid erdulden (Apoc. 2, 11.); o ka mea lanakila, e haawi no wau ia ia, wer überwindet, dem werde ich geben (id. 2,7. — hier steht das Dem. im Dativ); o ka mea pepeiao la, e hoolohe ia, wer Ohren hat, der höre (ib. — im Wörterb. finde ich pepeiao nur als Subst., Ohr). b. das Rel. durch mea, das Dem. durch ia mea ausgedrückt, Haw. — B. nr. 474. c. das Rel. durch o te, das Dem. durch ia ausgedrückt, Tah. das Verbum mit einer Partikel: o fe ore e hinaaro mai iau ra, aore iai haapao i tau parau, wer mich nicht liebet, der hält meine Worte nicht (Joh. 14, 24.); ohne Partikel: o Ze parau i te parau nona iho ra, te imi ra ia i tonaiho hinuhinu, wer von sich selbst redet, der sucht seine ei- gene Ehre (Joh. 7, 18.). Pronomina interrogativa. Ausdrücke. aha N.Seel., Tah. und Haw., aa Rarot. — Es ist das westliche apa, wel- ches aber merkwürdiger Weise der Tag. Sprache fehlt: Mal. apa (ohne Subst.) was? (nach einem Subst.) welcher? was für einer? (mengapa,ngäapa, warum? betapa, butapa, wie? brapa, wie viel? wie viele?) stapa wer? 2) Pron. rel. (sr@pa yang, der welcher; Barang siapa, wer immer, wer auch) (') Eine Ausnahme hiervon ist in dem Haw. B.nr.785., wo an der Stelle des Rel. nur das Casuszeichen o, hinten das Dem. ia steht. 122 723 724 727 332 Pronomina Jav. hapa (ohne Subst.) was? (nach einem Subst.) welcher? was für einer! sapa Ne: wer? Kaw. hapa, wie im Jav. syapa wer? Bug. aga was? Tong. aha, he-ha s. nr.731. 732. N.Seel. ara was? welcher? ko te aha was? 2) warum? Eaha was? welcher? 2) warum? Rarot. eaa was? Tah. aha was? 2) warum? te aha was? e aha was? 2) warum? Haw. aha was? ke aha was? heaha was? 2) warum ? eaha was? 2) wie? (s. nr. 728.) Im Haw. bedeutet aha was? Mit einem Subst. ist es mir noch nicht vorgekommen (vgl. nr. 730.). Ich habe bisher das blofse aha nie gefunden, sondern immer mit einer vorgesetzten Präpos., Artikelform oder verbalen Partikel. Mein B. für die Vorsetzung einer Präpos. vor das blofse aha ist iaha, for what‘! (Wörterb.) Das Wörterbuch sagt und die Erfahrung bestätigt es, dafs es gewöhn- lich mit dem Artikel verbunden wird. Ich finde hierin eine vorzügliche Un- terstützung meiner Ansicht, dafs der Polynes. Artikel die westliche Artikel- form si sei; er tritt im Mal., Jav. und Kawi bei diesem Worte wieder in sei- ner auf die Persönlichkeit beschränkten Bed. auf, wogegen im Polynes. seine allgemeine bewirkt, dafs auch in dieser Verbindung das Pron. bei der säch- lichen Beziehung stehen bleibt. Den Artikel ke selbst finde ich im Haw. nur mit einer Präpos. : i kea- ha (Wörterb.), ike aha la (Cham.), wozu? no keaha (Wörterb.), no ke aha la (Cham.), warum? B. 1. nr.477. Auf dieselbe Weise, wie im letz- ten B., habe ich das Jav. Aapa immer nach dem Verbum gefunden, wenn es im Acc. steht oder von einer Präpos. regiert wird. Mit der Nebenform des Artikels verknüpft, die wahrscheinlich auch hier in den beschränkten Fällen, wie beim Subst., gebraucht wird, heaha, bedeutet es nach dem Wörterb. was? und warum? B. von der Bed. was? interrogaliva. 8.51. 833 s.nr.838., ferner: heaha laia oe, was meinst du? (eig. was ist dir? Cham.) Das Wörterb. führt noch dieForm hAeahaia an, aber ohne Bed. (vgl.nr. 729.) eaha übersetzt es was? und wie? und bemerkt, dafs es in der Bed. wie? (s.nr. 948.) von der Zukunft gebraucht werde. Es fragt sich, ob dies bei der Bed. was? auch sei. Das e ist in diesem Falle die bekannte Verbal- Partikel des Präs. und Fut. Cham. betrachtet das Pron. sogar in folgendem B. selbst als Verbum: eaha mai ke Akua, was thut Gott (um uns zu bessern)? Ist aber eaha als Pron. allgemeiner, so mufs man e für eine wei- tere Verkürzung des Artikels ke gegen he halten, wie dieselbe meiner Ansicht nach vor Zahlwörtern vorkommt (s. nr. 600.). Bis jetzt finde ich das einfache aha nur insofern als Verbum behan- delt, als es die Passivendung ia annimmt und werden mit in sich begreift; es hat dabei die Verbal-Partikel e oder z vor sich, ist selbst Prädicat und das Subject folgt ihm nach: e ahaia oe, ina e hewa, was wird aus dir, wenn du sündigst? e ahaia lakou mahope, was wird nachher aus ihnen? (!) i ahaia ko Jesu Kristo kino make, was ist aus dem Leichnam Christi geworden’? Im N.Seel. ist aha was? es wird aber auch in der Bed. welcher? einem Subst. nachgesetzt: Zangata aha, welcher Mann? ika aha, wel- cher Fisch‘? (Gramm. 8.29.) Mit dem Artikel ze und dem Casuszeichen ko: koteaha, was’ (nach Texten) warum? (B.3. nr. 169.) Eraha ist warum? (s. ar. 951.) aber auch was? (B.nr. 166.) In der letzteren Bed. ist i dun- kel, wenn das Pron. hier nicht Acc. sein darf; e erscheint häufig als ein lee- rer oder dunkler Vorsatz (s. nr. 140. 141. 1064.). Eaha ist: was? welcher? 2) warum? Ich halte dies für das Haw. heaha, also e für die N. Seel. Ne- benform des Artikels: zaha te Atua, was ist Gott? (Gramm. S.29.) Im Tah. wird aha wer” (?) und was? übersetzt (nr.7.); es bedeu- tet auch warum? (s.nr.951.) te aha ist was” (nr. 24.) note aha warum? (s. or. 951.) E aha bedeutet was? und warum? Im Sinne von was? soll es sich auf die Gegenwart und Zukunft beziehn (nr. 7. 8. 41.); es fragt (‘) Alle drei B. sind von Cham.; ich mufste mich auch seiner Übersetzung bedienen, und kann nicht beurtheilen, ob in diesen beiden nicht das Fut. gebraucht werden muls. (?) Diese Bed. möchte ich bezweifeln. Histor. philol. Abhandl. 1832. Teutitt 128 729 730 131 -1 ww D 534 Pronomina sich, ob es da selbst als Verbum behandelt oder mit einem solchen verbun- den wird. In der Sprache von Rarotonga habe ich aa noch nicht allein ange- troffen, sondern nur eaa, was? Im Tong. bea-ha, und was? d.h. was ist der Erfolg”? liegt wohl eher aha, als ha. Haw. eha, Tong. he-ha — Das Haw. eha finde ich nicht allein, son- dern nur nach einem Subst. oder seinem Ad). in der Bed. welcher? was für einer? Das Subst. hat dabei den Artikel vor sich: ka inoa eha la, welcher Name? was für ein Name‘ (Cham.) ka olelo pule eha la, wel- ches Gebet? (id.)i ka wa eha la, zu welcher Zeit‘ (id.) Im Tong. bedeutet he-ha, auch, mit dem Casuszeichen ko verbun- den, koe-ha, was? (allein gebraucht) und (einem Subst. nachgesetzt, und hier nur von Thieren und Dingen) welcher? was für einer? he-ha steht dabei am Ende des Satzes (B. 2. nr.270.), koe-ha, das für sich auch wel- cher? ausdrückt, im Anfange (s. zwei B. nr. 309.). Im Wörterb. schreibt Mar. das letztere koihd (auch: warum? und: was giebt es? what is the matter? koihde, warum’). Die Tong. Formen machen es unzweifelhaft, dafs wir hier entweder eine Abkürzung oder eine einfachere Grundform von aha mit dem Artikel vor uns haben (vgl. nr. 739.). hea Haw. und Tah. — Ich finde vom Haw. hea die Bed. was”? und welcher” angegeben. In der ersteren habe ich es bis jetzt nur mit einer Präpos. vor sich angetroffen: nohea la mai ke kino o ke kanaka, woraus ist der Leib des Menschen gemacht? (Cham.) In der Bed. welcher? steht es nach einem Subst.; dieses hat bald den Artikel vor sich, bald nicht: i ka wa hea, zu welcher Zeit? (Cham.) ma ka aina hea, in welchem Lande? (id) ma kahi hea, an welchem Orte? (id.) Dieses Wort ist eigentlich Adv. des Orts und der Zeit (wo? wann’); als solches kommt es mit Präpos. vor sich in allen vier Sprachen vor (s. nr.910. 911.). Es hat mit dem Haw. era und Tong. he-ha nichts zu thun, was sich schon daraus ergiebt, dafs der Haw. Artikel he keine Präpos. vor sich duldet. Seine einfachste Form ist das Tong. fe, wo? welches auch ohne Präpos. gebraucht wird; hieran schliefst sich zunächst das Tah. Adv. fea, das auch Aea lautet. Ich halte es für einen wesentlichen Punkt, dafs es als Vertreter des nicht mit einem Subst. verknüpften Pron. nie ohne eine Prä- interrogativa. 9.51. 335 pos. vorkomme. Der Gebrauch des Adv. wo? als welcher” was für einer? nach einem Subst. hat eine vollständige Analogie in dem westlichen Sprachzweige; das Mal. mäna und Jav. hendhi Ng., pundhi Kr. haben ganz denselben, und bedeuten wo? als dieses Adv. nehmen sie meist Präpos. vor sich. Tah. finde ich teihea, was? welcher? (Gramm. S. 17.) wai N.Seel., Tah., Haw., Aai Tong. — Dies Pron. ist für die mensch- liche Persönlichkeit bestimmt, ebenso wie alle vorigen für Dinge und wahr- scheinlich auch Thiere. Wo es von dieser Bestimmung abweicht, hält es sich wohl in der Gränze, dafs die von ihm reflectirte Sache sich auf eine Person beziehe (vgl. nr. 736.). Das Haw. wai wird 1. allein, ohne Subst., gebraucht, und bedeutet so meist wer? (von Personen) manchmal jedoch auch was? von Dingen. Ich habe es nur mit dem Casuszeichen o und mit Präpos. gefunden. Diese Präpos. sind nach meinen Beobachtungen ia (Zeichen des Dat. und Acc.) und, mit ihm zusammengeschrieben, o, na, no, in allen ihren Bed.; das Wörterbuch führt auch a, ka, ko an. Casuszeichen o — von Personen: owai la Jesu Kristo, wer ist J. Ch.? (Cham.) B.1.nr.477.; owai la ko'u makuwahine, wer ist meine Mutter? (Matth. 12, 48.) owai ka oukou mea e imi nei, wen suchet ihr’? (Joh. 15, 4.) — von Dingen: owai ka inoa, was ist der Name”? (Cham.) owai na inoa, welche sind die Namen? (id.) Präpos. o — owai, wessen? (Cham.) na — nawai o Jesu Kristo i pepehi, wer hat J. Ch. getödtet? (Cham.) Das Wörterbuch führt nawai, of whom? by whom? an. no — nowai keia kii a me ka palapala, wels ist das Bild und die Überschrift? (Matth. 22, 20.) Cham. übersetzt nowai auch für wen? und weswegen? ia — ia wai, wem? wen? (Cham.) 2. Nach einem Subst. bedeutet es welcher? was für einer? von Personen und gelegentlich von Dingen; das Subst. hat den Artikel vor sich: ka poe kanaka wai la, welche Menschen? (Cham.) ka inoa wai la, welcher Name? (id.) Hierher gehört auch die von Cham. angeführte Pluralform des Pron., ka poe wai, welche? Ttttt 2 734 735 -1 w 1 740 536 Pronomina Im N. Seel. ist wai und, mit dem Casuszeichen ko zusammengezogen, kwai (nach Texten auch ko wai) wer? aber auch was? Die Gramm. be- merkt ausdrücklich (S.29.), dafs von dem Namen einer Person k'wai und nicht aha gesagt werde. B. von k'wai, ohne Präpos., von Personen: k'waitera tängata, wer ist der Mann da? (Gramm. 8.29.) mit ra nach dem Pron. B.2. nr. 188.; von Dingen: k’'waitou ingoa, wie ist dein Name? (nach der Übers. der Gramm. S.29.) ferner B..2. nr. 223.; ko wai koia te pa o Waikato, welches ist (oder: wie heifst) W.’s Dorf? (Gr. p. 102.) Präpos. habe ich öfter vor wai gefunden, z.B. na. Über das Tah. wai sagt die Gramm., dafs es gewöhnlich nur von Personen gebraucht werde. Ich finde wieder nur o wai oder Präpos. vor wai, für den Gen. ta, to, na, no, für den Dativ und Acc. ia, ferner: Lei ia wai, bei wem? (s. alles dieses Gramm. S.17.) Das Tong. hai kommt nur mit dem Casuszeichen ko oder dem Vor- satze @« vor; der Unterschied zwischen beiden Formen ist der, dafs ko- hai ganz vorn, ahdi ganz hinten im Satze steht. Ich sollte meinen, dafs ko - hainur wer? heifsen könnte (s. B. 2. nr. 304.); nach Mar.’s Übersetzung: ko-hditangata koena, was für ein Mann ist das? stände es freilich auch vor einem mit ihm verbundenen Subst.; ich möchte aber die Frage aufwer- fen, ob dies nicht vielmehr zu übersetzen wäre: wer ist der Mann? Ahdi heifst nach Mar. ı) wer? ich finde davon kein B. 2) wessen? wo a geradezu die Präpos. von ist: koe guli heni ahäi, wessen Hund ist dies? 3) was für einer? welcher? nach dem Subst. (s. B.nr. 326.) Beide Formen ur ten, seiner Angabe zufolge, nur von Personen. Der Umstand, . dafs dieses Wort sich in den westlichen Sprachen gar nicht findet, könnte zu der Frage führen, ob man es vielleicht als eine wei- tere Ausbildung des nr. 732. angeregten ha ansehn dürfte. Formell wird dies durch das Tong. hai begünstigt. hia N. Seel., Tah., Haw., fira Tong. — Dies ist folgendes westliche Wort Jav. pira wie viel? wie viele? (Kawi: viele) pira-pira viele? Mad. firi wie viele? Tag. llan id. Tong. fiha id. interrogativa. 8.51. 537 N.Seel. Ahia, e hia ia. Tah. ehia id. Haw. ehia, ahia id. Vom Tong. fiha kann ich nur sagen, dafs es im Wörterb. vorkommt. Wo in den andren drei Sprachen Aia von Personen gilt, scheint es, wie andre Wörter der Menge (s. nr. 607.), das allgemeine Subst. Leute vor sich nehmen zu müssen: N. Seel. Z0ko (s.B. 179. 231.), Tah. 200 (s. B. nr. 66.), Haw. kokoo (kokoohia, wie viele? von Personen, Wörterb.). Allein habe ich das Wort nur einmal im N. Seel. gefunden: po hia, wie viele Tage? das Haw. Wörterbuch führt nicht Aia, sondern nur (neben pahia, wie mannigfach? wie viele jedem? s. nr. 1050.) ahia und ehiu, wie viele? auf, und diese Formen gelten wahrscheinlich, wie im Tah., für Dinge. Das a und e sind dieselben Vorsätze, welche vor die Cardinalzahlen und andre Quantitäts-Ausdrücke treten (s. nr. 600-602.): ehia pepeiaohao o karinokerote, wie viele Hörner hat das Rhinoceros? (Cham.) — Im N. Seel. führt die Gramm. (S.55.) e hia, wie viele? ohne Bemerkung auf ('), die Tah. (S. 35.) in derselben Bed. ehia, aber mit dem Zusatze, dafs es nur von Dingen gebraucht werde. Das Pron. int. mit einem Ortsadverbium. N. Seel. ra, Haw. 7a — Die Ortsady. nei, hier, und ra, la, dort, be- zeichnen nach mehreren Redetheilen (s. nr. 903-907.) den Standpunkt gegen den Sprechenden, so auch nach fragenden Pron. und Adv. (vgl. nr. 910.) Ich finde aber bis jetzt nur das letztere; und man kann wohl denken, dafs nei nicht vorkommt, da die Frage immer auf Entferntes hingeht. La er- scheint im Haw. nach aha, eha, hea und wai, im N. Seel. ra nach wai. Alles dies ist aus den obigen B. ersichtlich. Gemischte Pronomina. Polynes. Ausdrücke. Tong. taha, N. Seel. und Tah. zahi, Rarot. zai, Haw.kahi — Das der nu- merischen Eins zum Grunde liegende Polynes. Wort wird, indem es bald die Haupt-, bald die Nebenform des Artikels vor sich nimmt, zum Aus- drucke für verschiedene grammatische Individualitäten, deren einige ich be- (') Ein B.ist e kia po, wie viele Nächte? (». 90.) 74l - 142 43 838 Gemischte reits nr. 571. angezeigt und von denen ich hier die pronominalen auszu- führen habe. Diese pronominalen Bedeutungen, so wie seine Verbindung mit dem Artikel in ihnen, unterstützen vorzüglich meine oben (nr. 569. 570.) versuchte Darstellung desselben als eines Subst., dessen eigentli- cher Sinn Theil oder Stück sei; sie rechtfertigen sich dadurch unmittel- bar, wogegen sie jeder andren Auslegung, namentlich der, welche von dem Zahlworte an sich ausginge, mehrfache Schwierigkeiten in den Weg stel- len würden. Im Haw. tritt nur die wirkliche Artikelform vor das Grundwort; ke- kahi bedeutet in dieser Sprache: ı) Einer (absolut): (er sagte) i k. o la- kou, zu Einem unter ihnen (Matth. 20, 13.) 2) ein (der unbestimmte Artikel): B.S.741. 2.5-7., B.3. nr. 477. 3) wiederholt, bedeutet es der eine — der andre: ka loihi mai k.aina aku a hikii k.aina, die Entfernung von einem Lande bis zu einem andren (Cham.) (vgl. noch S. 483. Text Z. 4-5.) (!) 4) kekahi i kekahi bedeutet: Einer den, dem Andren, wofür in ältren Druckschriften fälschlich z kekahii kekahi steht: ma ke aloha e malama aku k.ik., durch die Liebe diene Einer dem Andren (Galat. 5, 13.) 5) ke- kahi, irgend einer: k. kanaka, irgend ein Mensch (Cham.); k. mea, ir- gend ein Ding (id.), jemand (id.), etwas (B.1.nr. 1024.) 6) ein gewisser 7) al-- lein (s. das letzte B. nr. 789.) oder mit folgendem Pluralzeichen (poe, mau): einige, sowohl für sich (wenigstens mit poe), als vor einem Subst.: aka ua manaöio ole mai k.poe o oukou, es sind aber etliche unter euch, die glauben nicht (Joh. 6, 64.); a me k.mau wahine, dazu etliche Weiber (Luc. 8, 2.); s. ferner S. 483. Z.4.v.u. Im N. Seel. ist ze zahi der Artikel ein (B.nr. 141. und sonst), e tahi: etwas (B.nr. 133.), einige, auch Theilungs-Artikel (et. rakau, Holz). Tah. ist etahi oder wetahi (über w s.nr. 700.) einige, welches noch das Plu- ralzeichen pae nach sich nehmen kann (s. Gramm. S. 18.). Im Tong. bedeu- tet he taha: jemand, irgend einer. Im Rarotong. ist mir Zetai in densel- ben Pronominal-Bed. vorgekommen. wahi N.Seel. und Haw. — Die Etymologie dieses Wortes habe ich mit der der Polynes. Eins gemeinschaftlich in nr. 569. 570. entwickelt; und wenn auch die Form der letzteren dagegen einigen Zweifel erregt, so ist jene Ab- (') Auf dieselbe Weise bedeutet das wiederholte Jav.sa@wiji (eins): der eine — der andre. Pronomina. $.51. 839 leitung für diese doch ganz frei davon und genau zusagend. Im N. Seel. be- deutet wahi nach dem Wörterb.: Theil 2) etwas 3) einige; ich finde: Ze tahi wahi mea kai, einige Lebensmittel (Gr. p.87.). Die letzten beiden Bed. hat es im Haw., aber mit dem Artikel he: he wahi wai, etwas Was- ser (Cham.). Tah. te hoe, jemand; te Roe pae, einige — S. nr. 30. Anm.1. fanu Tah. — Die Übersicht dieses Wortes ist wohl, ungeachtet der abgehenden Bed. im Tag., folgende: Mal. ano, änü ein gewisser (nach einem Subst.; örang and, jemand) s’@ano jemand, ein gewisser, some one, somebody 2) ein solcher Jav. hanu, si hanu ein gewisser Mad. sciano ein Andrer Tag. - ano. was?.2) wie? sino wer? Tah. fanu (mit Vorsätzen) etwas, einige Das Tah. fanu nimmt, wie die Zahlwörter und andre Ausdrücke der Menge, entweder die Artikelform e vor sich und bedeutet da etwas: e fanu ia, some fish (Gramm. S.18.), oder das Subst. ?00, Leute (s. nr. 607.), toofanu, und heifst so einige (s. B. nr. 66. Anm. 1.). mea in allen fünf Sprachen — S. über dieses Wort nr. 404. 406. Im Haw. ist ka mea nach Cham. etwas und jemand; im Ace. finde ich es mit dem Artikel he: (ich sahe) he mea like me ke keikia ke kanaka, Einen, der des Menschen Sohne gleich war (Apoc. 1, 13.). Aole mea ist niemand: B.4.nr.685.;, mea ole aber bedeutet nach Cham. nichts. Im Tah. heifst o mea: ein gewisser (nr. 34.); o ist dabei unwesentlich, es ist nur Casuszeichen. Das Tong. Wörterbuch übersetzt mea durch etwas; ich finde Ae mea in dieser Bed. Im N.Seel. ist ze mea kore nichts. In der Sprache von Rarotonga spielt mea dieselbe Rolle, als in den übrigen. Ich halte dieses Wort, trotz der ziemlich verschiedenen Form, für das westliche barang, und lasse dafür die genau übereinstimmenden Bed. spre- chen. Die formelle Abweichung beruht nur in dem e; hiefse das Polynes. Wort maa (!) oder das westliche berang, so würden die Formen nach der Polynes. Lautarmuth einander vollkommen analog sein. Ich mufs noch be- (') Das Tah. ınaa (s.nr. 505.) verdient hiernach eine aufmerksame weitere Prüfung. 74 6 1 Gemischte merken, dafs die pronominalen Bed. des Polynes. Wortes bis jetzt sehr we- nig beobachtet sind. Bed. eines Subst. Mal. barang Sache, Waare, Besitz- thum, Hausrath Jav. barang Sache, Waare, Gut, Be- sitzthum, Hausrath Bug al han a te Mad. vara Hausgeräth, Gepäck, diens vare menage Tag- Tong. mea things, effects, property; af- fairs, matters 2) Leute, Per- sonen (B. S.462.x1.) N.Seel. ea Sache 2) Person Rarot. mea (in gleichem Gebrauche mit Tah. mea Sache 2) Person . . Haw. wmea Sache, Ding, Besitzthum; Gegenstand 2) Person Bed. eines Pron. u. ä. etwas, irgend etwas; irgend ein (vor Subst.); einige (so bildet es den Deutschen arti- kellosen Plural: des Subst., vor ihm ste- hend) 2) jeder 3) (nach Marsden) ungefähr; even, SOEeVEer bärang yang das was barang sasuatu jeder (mit einem Subst.) barang suatu yang alles was barang saörang irgend einer, b. s. yang jeder wer bärang stapa wer immer, wer auch bärang kamana wohin immer, wohin nur sebarang was immer 2) wo immer, wohin immer 3) some etwas; irgend ein; einige barang kang das was barang hapa etwas, was immer; irgend ein; db. h.kang alles was, was immer barang hendhi Ng., b. pundhi Kr. ir- gendwo sama barang irgend etwas, was immer sebarang irgend etwas, wasimmer, irgend ein sembarang jeder, alle bara seuwana jeder balang etwas, irgend etwas, was immer, (vor einem Subst.) irgend ein 2) jeder balang man qualquiera he mea etwas 2) Pron. dem. mit dem rel. den übrigen Südsee - Sprachen) ein gewisser etwas, jemand 2) Pron. dem. (allein oder das rel. einschliefsend) [o >) Pronomina. $. 51. 41 7 toka Tong. — Dieses allgemeine Subst., Leute bedeutend (s. nr.607.), 74 ist ein Hülfswort bei den Ausdrücken viele (Zoka lahi e, dann das Subst., s. nr.294. 295.) und wenige (foka chi, s. nr. 294.). alle. a pau Haw. — S. über diesen Ausdruck nr. 401. Er steht nach dem 749 mit einem Pluralzeichen verbundenen Subst.: (ihr müsset gehasset werden) e na kanaka.apau, von allen Völkern (Matth. 24, 9.); kana mau kau- waapau, alle seine Knechte (Cham.); ua ao mai ka poe kaula a pau, alle Propheten haben geweissagt (Matth. 11, 13.). Das Wörterbuch führt noch a pau loa, alles, alle, jeder, jedes, an; nur fragt sich, ob es ohne Hauptwort vorkommt (vgl. nr. 408.). In dem B. S.812. 2.5. v. u. hat der Ausdruck ein Subst. vor sich. ka poe Haw. — Ich finde das Wort poe, welches Subst. (s. nr. 398.) 750 und Pluralzeichen (s. nr. 517.) ist, mit dem Artikel vor sich ohne Hauptwort: B. (Haw.) nr. 715. «. ein andrer. Tong. gehe, N. Seel. ke, Rarot. ke, Tah. &, Haw. e — Das N. Seel. k2 ist 751 nr.227., das Tah. & nr.21. von Wilh. v. Humboldt erwähnt. Indem ich mich an die Bedeutungen und die Tong. Form halte, möchte ich in ihm das Jav. söje erkennen, welches ich freilich in den westlichen Sprachen nicht verfolgen kann: Jav. seje verschieden, fremd; ein andrer Tong. gehe verschieden, getrennt, entfernt; entgegengesetzt; ungewöhnlich; ein andrer; anderswo N. Seel. k@ verschieden, fremd, ausländisch; anders, ein andrer Rarot. ke ein andrer Tab. ein andrer Haw. e fremd, neu; ein andrer Das Haw. e hat gewöhnlich ae, seltner aku, müfsig nach sich, welche eigentlich noch, noch dazu bedeuten (s. nr.939.): na mea e ae oder na mea e aku, andre Dinge (Cham.); letztes Haw. B. nr. 506. haiHaw. — Vielleicht wird es nur von Personen, absolut gebraucht; Cham. übersetzt es aufrui; im Wörterb. findet sich no hai, für einen An- dren, ia hai, zu einem, für einen Andren. Ich habe nr. 591. den Versuch gemacht, das Wort mit den von dem Jav. Stamme /öh durch die Endung an Histor. philol. Abhandl. 1832. Uuu uu -ı au D 842 Ferbum; abgeleiteten westlichen Formen für das in Rede stehende Pron. zusammen- zustellen. 8.52. Verbum. Form. 753 Die Südsee-Sprachen haben die Ununterschiedenheit der Redetheile mit den westlichen gemein; dasselbe Wort kann die Eigenschaft eines Subst., Adj., Verbums u. s. w. in sich vereinigen; der Vorsatz des Artikels macht es zum Subst., der einer Verbal-Partikel zum Verbum, und die Nachstel- lung nach einem Hauptworte zum Adj. Auch wo der Begriff der Art ist, dafs neben der Subst. oder Adj. Bedeutung sich nicht wohl eine verbale den- ken läfst, erscheint es doch gelegentlich als Verbum, so z. B. ein Ad). als ein neutrales, als das Eigenschaftswort in der Setzung des Seins oder Wer- dens. Ich beschränke mich auf Belege aus der Haw. Sprache: a i nui ka mea i waihoia mai i ke kanaka, e nui no ka meaenoi hou ia maiia ia, wenn viele Sachen Einem anvertraut sind, so wird auch viel von ihm zurückgefordert (nach Cham.’s Übers.). So wird bisweilen das Pron., int. aha (s. nr. 729.) als Verbum behandelt, und das Adv. pela, so, heifst 754 nach dem Wörterb. auch: so sein, so gethan werden. Die neutrale und active oder reflexive Bed. sind meist, die neutrale und causale öfter im Ver- bum vereinigt, und auch dieses ist ganz der westliche Typus: Haw. kau, hangen und hängen. Adverbia nach dem Verbum. 755 Die im Haw. nach dem Verbum stehenden Adv., deren einige unsre vorgesetzten Präpos. ausdrücken helfen, bilden mit ihm eine Einheit; und daher kommt es, dafs Ansätze des Verbums, wie das ia des Passivs, die Zeit- partikel /a, erst hinter dem Adv. eintreten. Cham. nennt als solche folgende Adv.: e (s. nr. 756.), hewa, fehl —, mifs — ; hou, wieder; iki, ein wenig, etwas, irgend; io, wahrhaft; koke, bald; loa, gänzlich; mau, immer; mau loa, ewig; mua, vor —; nui, schr; ole, nicht; pinepine, oft; pono, recht, gehörig; wale (s. nr. 472.). Es sind hierunter nur einige der am häufigsten wiederkehrenden aufgezählt, denn die Sache scheint allgemein Passivum. 8.52. 843 zu sein (vgl. das vorletzte B. nr. 497.; Beispiele s. noch nr. 759.). Dieselbe Construction der Adv. habe ich in der N. Seel. und Rarotong. Sprache be- obachtet. Im Tah. finde ich in dieser Stellung noa (B. nr. 30. Anm. 1.) und atoa (auch) (B. nr. 122., B. 1.‘nr. 123.). Ich verweile nur noch bei e. Das Haw. Wörterbuch und Cham. ge- ben ihm die Bed. von weg, und das erstere führt die B. an: epuhie, blase weg; e holo e lakou, they will flee from. Für eine Abkürzung von ae kann man es darum nicht halten, weil dieses dem Wörterb. zufolge nur nach a sein a verliert. Cham. giebt dem Adv. e noch die Bed.: anders, anders- wohin (hier wäre es wohl das Pron. nr. 751.) 2) wider — . Das e, weg, besitzt vielleicht auch die Tah. Sprache (s. nr. 889. 3.). Passivum. Tah. ria, Haw. ia (hia, lia), Rarot. ia — Im Haw. wird an das Verbum ia, manchmal hia, auch lia, angesetzt; diese Bildung scheint nichts als ein Verbum neutrum zu sein (s. hierüber nr. 1111-1114.): uluia und uluhia, von einem Geiste besessen werden (Wörterb.); aihue, stehlen, aihuehia und aihuelia, gestohlen werden (ib.); kau, aufhängen, kauhia und kau- lia (!), aufgehängt werden (i6.); manao, denken, manaolia, nach dem Wörterb. Adj.: zhought of, destined, purposed, ready for; moa und moalia sind beide Adj.: gar gekocht. Wann namentlich Aia gebraucht wird, sieht man nicht; das Wörterbuch nennt das A euphonisch. /a verliert nach den Vocalen e und i bisweilen sein z: ikea, gesehn werden; Zohea, gehört wer- den; anea, von Würmern gefressen werden; weheia und manchmal we- hea, geöffnet werden; punia, umringt werden; doch finde ich es auch nach o elidirt: kikoa ist nach dem Wörterb. das Pass. von kiko, ausstrek- ken, pflücken u.s. w. Man kann annehmen, dafs das i von ia niemals mit dem Schlufsvocale des Wortes einen Diphthong bildet; da ich jedoch in dem Wörterb. keine Belehrung darüber gefunden habe, so habe ich die ‚Trenn- punkte in diesem Falle nicht anwenden wollen. Die Form kann auch ein Subst. pass. actionis (wenn man so sagen darf‘) und vielleicht ein Subst. von noch mehr mannigfaltiger Bed. sein: ka haa- (!) kaulia wird auch der, weder aus dieser Formation, noch aus einer der vielen Bed. von kau erklärliche Sinn von tödten beigelegt. Uuuuu? 1 -1 760 544 Verbum; wiia mai, die Handlung des Gegebenwerdens (nach Cham.). Nach einem Hauptworte ist sie, sowohl mit i vor sich, als ohne es, das Partic. Pass. (s. nr. 833. 836.) Ferner ist sie, wie schon einige obige B. beweisen, auch gera- dezu ein Ad). (s. vorzüglich nr. 1111 - 1114.) Wenn das Verbum ein Adv. oder einen adverbialischen Ausdruck bei sich hat, steht ia nach diesem, vom Verbum getrennt (vgl. nr.755.): haawi waleia, geschenkt werden (Cham.); Aaawi houia, wiedergegeben wer- den (id.); noi hou ia, zurückgefordert werden (id.); (sie meinten,) e ike koke ia ke aupuni o ke Akua, dafs das Reich Gottes bald sollte offen- bart werden (Luc. 19, 11.); B.1. nr.497.; e loaa ole iali i ka mea hu, es soll kein Sauerteig gefunden werden (Cham.); aole efike makaia, es wird nicht mit Augen gesehn (nach den Haw. Worten, Luc. 17, 20.). In dem letzten B. ist es mit dem adv. Ausdrucke zusammengeschrieben. Im Tah. lautet der Ansatz hia, welches gleichfalls einem Adv. nach- steht; es wird immer getrennt geschrieben (nr. 125.). Das Verbum ize, sehen, wissen, setzt ebenso, wie das obige gleichbed. Haw, ike, blofs a an: itea (nr. 44., B.4. nr. 113.). Im Tah. habe ich öfter das durch dieses hia gebil- dete Pass., ganz wie es die Eigenthümlichkeit der westlichen Mal. Sprachen ist, für unser Activum gebraucht gefunden, indem das Agens mit der Prä- pos. e (nr. 1009.) nachfolgt (!). Hia hat auch neutrale Verbalbed. (nr. 126.) Weder in der Tong., noch in der N. Seel. Gramm. wird das Pass. aufgeführt; in den Texten jener Sprache ist es mir nirgends begegnet; in der N. Seel. möchte ich jene Verbal-Zusätze auf ia (nr. 819.), die auch aufser dem Imper. erscheinen, mit den Tah. und Haw. vereinigen, nur dafs die Construction keinen Beweis für das Pass. liefert. Auf dieselbe Weise finde ich hier köte und kitea neben einander für sehen (?). In der Sprache (') Von derselben Art ist die Rarotong. Stelle: ze are, i nooia e ratou ra, das Haus, wo sie wohnten (Apostelgesch. 2, 2.), wörtlich: das Haus, (in welchem) von ihnen gewohnt wurde. (?) Wenn man in dieser Sprache die häufige, eben vom Tah. erwähnte, Umwendung des Act. in das Pass. und die, im Mal. und Jav. so gewöhnliche, Nicht-Andeutung des Ver- hältnisses des Agens auf diese Formation anwendet, so sind damit die Hindernisse, diese Zusätze für identisch mit denen der beiden obigen Sprachen zu halten, beseitigt. Ob der gelegentliche active Gebrauch derselben (s. nr. 1111.) gegründet oder nur durch die Täu- schung dieser Umstände in die Wörterbücher gekommen ist, bliebe hiernach wohl zu er- wägen. Im Tong. bin ich auf das dem Verbum öfter nachgesetzte ia (s. nr. 644.), welches [6 s) m 49 Zeiten. S.52. von Rarotonga, deren Passivendung ia ist, mufs ich in Beziehung auf nr. 263. und das Tong. fanumanga (s. Anfang von nr. 1100.) die Form fanumia, begraben werden, erwähnen. Diese Passivform nimmt nun ebenso, wie die active des einfachen Ver- bums, die Verbal- Partikeln zu sich, und ist so in den folgenden Abschnitten der Zeiten und Modi mit einbegriffen. Zeiten. Ich hege zwar die bestimmte Hoffnung, dafs auch der das Verbum betreffende Theil des Polynes. Sprachtypus, dessen Erscheinungen sich fast sämmtlich in diesem Abschnitte der, nach der bisherigen Darstellung, der Zeitbezeichnung bestimmten Partikeln hervorthun, sich, neben wenigen Be- sonderheiten, mit dem Sprachbaue des grofsen Indischen Meeres werde ver- einigen lassen; es ist mir sogar schrittweise gelungen, dies an den wichtig- sten derselben zu beweisen; ich mache aber in meiner gegenwärtigen Arbeit nicht den Anspruch, dies bei allen zu bewerkstelligen und alle bei den von mir wirklich entwickelten aufsteigenden Zweifel zu beseitigen. Die mir ge- nau zugemefsne Zeit und die Lückenhaftigkeit der vorhandenen Beobachtun- gen erlauben es nicht; es würde eine Kühnheit sein, unter solchen Umstän- den auf die Annahme einer bedeutenden Lautveränderung oder Lautverwi- ) schung eine einzelne Behauptung zu gründen, welche man nicht von allen Seiten durch Thatsachen unterstützen könnte. Der Wege sind zu viele, auf welche sich diese Partikeln führen lassen, um sich so bald bei jeder einzel- nen für einen bestimmten entscheiden zu können. Dafs die ganze Anzahl der dem Verbum unter der Kategorie der Zeit sich beigesellenden Hülfswör- ter der Tempus-Andeutung zugewiesen sei, läfst sich entschieden läugnen; wenn man auch zugeben mufs, dafs eine wirkliche Zeitpartikel zu mehreren Zeiten verwandt werden kann, so wäre es doch ungerecht, ein solches Irre- gehn des Sprachsinns an allen Stellen anzunehmen. Ein Theil der diesen Wörtern noch für die Zukunft gebührenden Aufmerksamkeit mufs sogar da- hin gerichtet werden, zu untersuchen, ob man nicht in einem oder dem an- dren einen der Wortbildung, der Stempelung des Verbums oder, da der Mar. für das Pron. pers. ausgiebt, aufmerksam geworden; die Aufnahme solcher Formen in sein Wörterbuch ist geeignet, der Sache eine grölsere Wichtigkeit zu geben. - 761 I fer} w 763 -1 64 546 V erbum: Haupttypus der Sprache hierfür schon bekannt ist und bei dem Ausdrucke des Verbalbegriffs auch Nominalformen mitwirken können, der des Subst. oder Particip. angehörenden Lauttheil zu erkennen habe. Der, für die Po- lynes. Sprachen noch gar nicht bestimmte Gebrauch oder Nichtgebrauch jener allgemeinen Verbal-Präfixe, welcher in der Mal. und Jay. zwar zum Theil willkührlich, zum Theil aber an Regeln gebunden ist, könnte hierbei eine Leitung gewähren. Wie mannigfach die Natur dieser, von mir nach den Resultaten meiner Untersuchung theils Zeit-, theils Verbal-Partikeln ge- nannten, Lautgebilde sein könne, auf wie verschiedenartige Lösungen der- selben man bedacht sein müsse, wird aus einer kurzen Nachweisung der Wege erhellen, auf denen wir die westlichen Mal. Sprachen bei der Behand- lung des Verbums innerhalb des Zeitunterschiedes begriffen sehn. Wo im Mal., Jav. und Kawi die Zeit unterschieden wird, geschieht es meist nur im Perf. und Fut. Es werden dazu Hülfswörter verwandt, welche sich vor das Zeitwort stellen, und zwar 1) Adv. — Perf.: vergangen, geendet, alle, genug, vorbei, schon — Mal. abis, Jav. Ng. wis, wus, Kawi huwus, Mad. efa, afa, afac, in den drei ersten Sprachen sicher, in der Mad. wahrscheinlich auch, das- selbe Wort; Mal. zelah, sudah, lalu, Jav. Kr. sampun, Mdh. Aempun. Fut.: künftig, bald, Jav. Ng. mengko, Kr. mangke; morgen, Jav. besuk. Durch solche Adv. kann auch das Präs. unterstützt werden. 2) Hülfsverba — Fut.: erwarten, Mal. nanti, errathen, vermu- then, Jav.Ng. bakal, Kr. bad£ (sie werden auch: in Erwartung, im Begriffe, übersetzt); wollen, verlangen, wünschen, Mal. mzü, andak, Jav. harep; auch können wird in dieser Eigenschaft von den Grammatikern angeführt, Mal. balih, Jav. kenna, bisa, sagedh. 3) sogar eine Präpos.; die Mal. Ortspräpos. der Bewegung akan drückt das Fut. aus: ich zum Schreiben, d. h. ich werde schreiben. Etwas aber, worauf man vorzüglich gefafst sein mufs, ist, in den Süd- see-Sprachen die bei den westlichen so vorherrschende Neigung zum Aus- druck des Verbums durch das Pass. vorzufinden. Was man jedoch hier Pass. genannt hat, ist es nur zum Theil, zum Theil ist der Ausdruck ein Subst. mit dem Hülfsverbum werden, geschehen oder sein. Ich spreche von diesem substantivischen Ausdrucke zuerst. Er ist jenen Sprachen so geläufig, Zeiten. $. 52. 847 dafs er für die einfachsten Fälle, für das Verb. neutr. u. ä. angewandt wird: er geht, er schläft — es geschieht Gehung seiner. Dieses vor das präfixlose Grundwort tretende Hülfsverbum ist im Mal. de, im Jav. Ng. dhi (Kr. dhi- pun, Mdh. dhön); es ist aus ihm durch Verdopplung das Jav. dhadhi, Mal. jadi, werden, geschehn, hervorgegangen. Im Mal. gilt dieser Aus- druck für alle Zeiten, es wird kein Tempus an ihm angedeutet, sondern das de willkührlich als: es geschieht, es geschah, es wird geschehn (um mich dieses Verbums hier zu bedienen), ja als Imper.: es geschehe, Inf., Partic. und Subst. actionis verstanden. Im Jav. treten jedoch die Hülfswörter des Perf. und Fut. vor dhi. Die richtige Würdigung dieses Hülfsverbums wird durch die sehr frei gelafsne Construction erschwert. Im Mal. können näm- lich 1) sowohl das Subject, als das Agens (!) nackt, ohne Bezeichnung ihrer Beziehung dastehn, wobei das Subject bald vor, bald nach dem Verbum seine Stelle finden kann; das Agens mufs aber immer dem Verbum nachfol- gen. Ebenso finde ich beim Jav. dhi das Agens ohne Bezeichnung nach dem Verbum. 2) Im Mal. kann das Agens alih (durch, von), das Subjeet akan (Präpos. des Acc.) vor sich nehmen; beides kann zugleich statt finden, oder das eine beider Glieder unbezeichnet bleiben; auch hier mufs das Agens immer nach dem Verbum stehn. Beim Jav. dhi habe ich auf gleiche Weise das Agens mit dhenning hinter dem Verbum gefunden. Es wäre zu untersu- chen, ob vielleicht das dem Verbum vorgesetzte z im Tag., eine Bildung, die Pass. genannt wird, dieses dhi sein könnte. Das Hülfsverbum kann aber im Mal. auch fehlen, man findet das Verb. act., mit @lih vor dem Agens. Im Mad. besteht diese Construction darin, dafs man an das Verbum ni oder ani hängt, welches wahrscheinlich eigentlich ejus heifst, aber von daher all- gemein geworden ist; hinter dieses ni kann ein zweites ni treten und sowohl das Subject, als das Agens zu sich nehmen; es ist hiernach bald Zeichen des Gen., bald des von, durch. Hierbei kann das Hülfsverbum (Präs. und Prät. no, Fut. ho) stehn oder fehlen (s. näher S. 397 -401.). Das eigentliche Verbum sein ist jenes de, dhi nicht; im Mal. tritt aber das wirkliche zda vor das Verbum in allen Zeiten und bildet die Reihe (') Ich verstehe unter Agens das Satzglied, welches beim activen Verbum Subject ist (er sieht mich), beim passiven die Deutsche Präpos. von erhält (ich werde von ihm ge- sehn), bei der substantivischen Construction im Gen. steht (ich bin Sehung seiner); Sub- ject nenne ich hier das der passiven oder substant. Construction (also das Object der activen). - - 68 69 I 1 548 Verbum:; der ausdrucksvollen Gegenwart ohne Unterscheidung der drei Tempora: ich bin schreibend, war schreibend, werde schreibend sein. Ein wirkliches, wenigstens ziemlich freies Pass. entsteht im Jav. durch vor das Verbum gesetztes ka; dies ist ebensowohl Verbalform, als Partie. Pass. ; das Verbum verknüpft mit dem Präfixe häufig die Endung han. Hier- bei wird an keine Tempusbezeichnung gedacht, die Form gilt von allen Zei- ten ohne Unterschied. Im Mal. trifft man einige Spuren dieser Bildung, sonst wird sein passives Partic. durch vorgesetztes zer formirt. Im Tag. fin- det sich auch als Zeichen des Pass. das blofse angehängte an, oder dasselbe zusammen mit dem Vorsatz pa. Alle diese Formationen sind freilich auch Typen des abgeleiteten Subst., es läfst sich aber nicht läugnen, dafs die Sprache in die vom Verbum hergenommenen Formen dieser Art wirklich die Bed. eines passiven Verbums und Partic. gelegt hat. Aus dieser Zusammenstellung, mit der man das von Wilh. v. Hum- boldt S. 152-161. Gesagte verbinden kann und von der ich absichtlich einige Einzelheiten ausgeschlossen habe, welche ich im Folgenden anzuführen Ge- legenheit finde, wird es zur Genüge erhellen, wie mannigfach die sich für die Deutung der Polynes. Verbal-Partikeln darbietenden Möglichkeiten sind, und dafs der Versuch einer überzeugenden Anwendung ihrer auf alle nur ein Werk der Mufse und einer freien Übersicht geordneter Erscheinun- gen, nicht aber einer Zeit sein kann, wo es mir geboten ist, im Fluge einem überwältigenden Stoffe eine gewisse Gestaltung zu geben und einzelne grofse Massen, bisweilen durch Behauptungen, deren Sicherung der Zukunft an- heimfällt, dem Chaos zu entreifsen. Das blofse Verbum, ohne Partikel. Dafs in den Südsee-Sprachen öfter das blofse Verbum ohne irgend eine Partikel steht, hat schon Wilh. v. Humboldt S. 476-477. nachgewiesen. Dies betrifft wahrscheinlich im Allgemeinen nur das Präs. und Imperf. ; so ist es im Tong. (s.nr. 358.) Im N. Seel. findet sich das Präs. unangedeutet im letzten B. nr. 235., im Tah. das Perf. S. 471.ı., im Haw. das Präs. im 4. B.nr.655. Die Mal. und Jav. Sprache bieten dieselbe Erscheinung dar; die erstere bezeichnet das Präs. nie, das Imperf. oft nicht. Im Jav. kann dasselbe in allen Zeiten geschehn, dabei kann aber das Präs. ein Verbal-Prä- fix annehmen, was im Imperf. und Fut. nicht eintreten soll. Bei dieser prä- Zeiten. 8.52. 549 fixlosen Construction hat man vielmehr in dem Verbum ein Subst., zu dem alle übrigen Bestimmungen, namentlich als sein (esse), ergänzt werden müs- sen; und so hätte man auch den Fall beim Polynes. zu betrachten. g einen andren Charakter geben. Die Auslassung des Präsenszeichens ist im Haw. Es treten aber noch Umstände hinzu, welche der Satzfügun und Tah. häufig bei der Construction des Pron. rel. (s. nr. 713.); zum Theil hat man es mit der vorigen Auslegung zu thun, zum Theil kann man das Verbum für ein Partic. ansehn. Da die drei Tong. Verbal-Partikeln alle eigent- lich Adv. der Zeit zu sein scheinen, so ist es natürlich, dafs sie wegfallen, wo das Verbum von einer Conjunction der Zeit abhängig ist (S. 447. xıx., S. 459. v., S. 462. vım.). Bei den Ausdrücken für dafs, aufdafs, dafs nicht, damit nicht scheint im Haw. meist das nackte Verbum gebraucht zu werden und sogar das Subject, wenn es zugleich das des vorigen Verbums ist, wegzubleiben. Es hat das Ansehn, als wenn die diese Conjunctionen ausdrückenden Wörter theils Artikel, theils Zeichen des Acc. oder Präpos. der Richtung seien und das Verbum ein zu ihnen gehörendes Subst. (vgl. jedoch noch nr. 670.) Verbal-Partikeln. gua Tong., koa N. Seel., Aua Rarot., ua Tah. und Haw. — Ich verdanke es den Beobachtungen, die ich bei meinem früheren Lesen Mal. Texte gemacht habe, dies Wort in den westlichen Sprachen aufgefunden zu haben; diese Entdeckung ist eine der wichtigsten, die mir in dem Streben nach der Dar- stellung des ganzen Mal. Sprachstammes als einer Einheit von Verfahren und Laut geglückt sind, und würde allein hinreichen, diese meine Arbeit und ihre Tendenz zu rechtfertigen. Es ist damit für die Untersuchung der ver- balen Hülfswörter eine feste Grundlage und die Aussicht gewonnen, nach und nach auch diesen, sehr widerstrebenden Theil der Südsee - Grammatik mit dem westlichen Sprachbau zusammenschliefsen zu können. Indem sich dieses Wort als ein Adv. der Zeit ausweist, wird damit zugleich die Sicher- heit gegeben, dafs mehrere andre Verbal-Partikeln dieselbe Eigenschaft ha- ben. Das Mal. jaga und jaa, worauf dasselbe hinausgeht, ist ein Adv. von sehr verschiedenartiger und verworrener Bed., welches daher oft leer, d.h. so erscheint, dafs man kaum ihm irgend einen bestimmten Sinn beilegen kann. In der Bed. noch ist es Zeichen des Präs. und Imperf.; ich habe mir leider nur ein B. der letzteren Zeit aufgezeichnet: (da erhob sich ein grofs Histor. philol. Abhandl. 1832. Äxxıx -1 -ı = .- “d > 1 a 1 850 Verbum: Ungestüm im Meer, also, dafs auch das Schifflein mit Wellen bedeckt ward,) tetäpt iyatıdor jüga('), aber (Luther: und) er schlief (Matth. 8, 24.). Ebenso habe ich zrada jüga (noch nicht) da gefunden, wo das Verbum im Perf. gedacht war. Als schon und Zeichen des Plusquamperf. erscheint es in folgendem B.: (wären solche Thaten zu Tyro und Sidon geschehen, nischäya läma jüga marik'rtu bertöbat(”), sie hätten vor Zeiten Bufse gethan (Matth. 11,21.). Im Kawi finde ich juga nur in einer Stelle des B. Y. deutlich als nur, oder vielmehr in dieser Bed. blofs ausfüllend. Alle übrigen Stellen, wo es vorkommt (19, c. 30, db. 86, 5. 90, c.), sind so dun- kel, dafs sich für jetzt über den Sinn von juga darin nichts sagen läfst. In- dem das Wort in den westlichen Sprachen mit einem Pron. dem. den Aus- druck für derselbe bildet (Mal. pada ärr ztu jüga, an demselbigen Tage, Matth. 13, 1.), scheint es auch das Haw. Dem. ua zu sein (s.nr.688.). Zwi- schen den beiden Sprachzweigen ist der merkwürdige Unterschied, dafs es im westlichen immer nach, im östlichen immer vor dem zu ihm gehörenden Worte steht. Das Tong. gua loa ist, für beide Wörter, geradezu das obige Mal. Zama jaga (vgl. nr. 934.). Im Tag. ist es mir trotz aller angewandten Mittel bisher nicht gelungen das Wort aufzufinden; meine Aufmerksamkeit hat sich aber auf couan, welches das Span. filano ausdrückt, und auf ca- pagcouan (den B. nach aber capagcoua y) gerichtet, das den Sinn von sogleich hat. In seiner vielfachen Bed., für welche die westlichen Spra- chen zeugen, liegt es, dafs das Wort verschiedene Tempora andeuten kann; hauptsächlich sind dieses jedoch das Präs. (wo ich es als noch, jetzt nehme) und die Vergangenheit (wo ich es in der Bed. schon auffasse); die von noch macht es auch zum Fut. tauglich. Folgendes ist die Übersicht des Wortes im ganzen Sprachstamme: Adverbium. Verbal - Partikel. Pronomen. Mal. yjuüga auch 2) nur, allein 3)so juga Zeichen des Präs., zzu juga derselbe 4) dennoch; vielmehr 5) noch Imperf., Perf., Plapf. sama und sama juga 6)schon (/2amajuga, schon derselbe längst) jJüa nur 2) so 3) noch Kaw. juga nur (die übrigen Bed. sind noch dunkel) Haw. aka ua hiamoe öla. Haw. ina ua mihi e lakou. ©) ep) Zeiten. $.52. 51 (Adverbium) (Verbal - Partikel) (Pronomen) Jav. hugaauch 2) nur 3) so4)doch, . » 2» 2 2 2.2.0.2... hiyahika huga der- dennoch 5) noch selbe (Ri/yahika, die- ser) Mad. coua auch 2) noch 3) mehr . . » 2» 2.202.020. Tsicoua dasselbe (ist, (davantage, plus que cela) dieser) zanlicoua derselbe, das- selbe (zane, dies) Tag. couan + S.NrT. 776. Tong. gua l!oa ehedem, vor langer gua Zeichen des Präs., Zeit manchmal des Prät. N.Seel.. . . 2 2 2 2.0 2 2. koa Zeichen des Perf. Rarot. . 2 2 2 2 020200002020. kua Zeichen desPräs., Im- zau« dieser perf. und Perf. Tahe ur war sea er 0a vers wa, Zeichen des Präsens, -Zaua, aua dieser Prät., Fut., des Imperf. Con). Haw. . >» 2 2 2020002000. . wa Zeichen des Präs., Im- ua dieser perf., Perf. Das Haw. ua, welches nach Cham. manchmal sein a elidirt, bezeich- net sowohl das Präs., als das Imperf. und Perf.; es steht vor dem Verbum; das Subject soll nach Cham. meist nach dem Verbum seine Stelle haben, doch finde ich es, wenigstens als Subst., öfter vor ihm, wobei einmal nach dem Verbum noch das Pron. ia steht: Jesu Kristo -- (hier tritt ein Zwi- schensatz ein) -- ua haawi aku ia i kona kokonokakou, J. Chr. hat sein Blut für uns gegeben (Cham.). Ein noch zu beachtender Punkt, auf den die N. Seel. Sprache (s.nr. 230.) führt, ist, ob es wohl immer nur ge- braucht wird, wo die Zeit oder der Ort nicht durch ein wirkliches Adv. oder einen adverbialischen Ausdruck angedeutet sind; dies würde durch seine eigne adverbiale Natur erklärlich werden. Mei und la, welche bei andren Zeitpartikeln das Verbum begleiten, scheinen bei ihm nicht einzutreten (doch Bun Lahera, 3:00.779.): Präs. — aka ua kokoke mai ka manawa, aber es kommt die Zeit (Joh. 4, 23.); ua ike lakou a pau i ka palapala, sie kennen alle die Schrift (Cham.); wa ike no ka Haku i ka manao o ka poe akamai, der Herr weifs der Weisen Gedanken (1. Cor. 3, 20.); B. 1. nr. 497. , letz- tes B. dieser nr. Xxxxx2 1 352 Ferbum: Imperf. — vorleiztes B. nr. 477. Perf. — ua ike no au--,aua hoao oe--,auaike oe ia la- kou he poe wahahee, ich weils - - , und (dafs du) hast versucht - - , und hast sie Lügner erfunden (Apoc. 2, 2., ähnlich 3, 8.); B. nr. 500. Wie es ein Ausdruck für das Verbum sein ist, habe ich nr. 843. ent- wickelt; hierher gehört jedoch, dafs es in dieser Bed. aus einem Ad). ein Verbum impers. (mit fehlendem Subject es) bildet: ua aku, es ist hell (Wörterb. v. aku, hell, unbewölkt, vom Monde); vana, es ist genug (id. h.v.), und vor der Passivform des Verbums das Verbum subst. ausdrückt: Präs. va palapalaia, es steht geschrieben (Matth. 4, 4.); Imperf. ua aa- huia, (der) war angethan mit einem Kittel (Apoc. 1. 13.). Das Tong. gua vor dem Verbum giebt Mar. als Zeichen des Präs. an (nr. 359.), setzt aber hinzu, dafs diese Form auch oft die Vergangenheit aus- drücke, besonders wenn es noch nicht lange her sei. Ich finde es häufig im Sinne des Griech. Perf. gebraucht. Das N.Seel. koa vor dem Verbum ist Zeichen des Perf. (nr. 231.); nach dem Verbum kann dabei noch ke stehn (nr. 250.). Das Tah. ua bezeichnet sowohl das Präs. (nr. 113.), als die Vergan- genheit (nr. 114.) und Zukunft (nr. 115.), ja sogar das Imperf. Con). (nr. 116.) Ich finde sehr oft dabei nach dem Verbum ra, im Präs. S. 472. vı., im Im- perf. S.471. ın. un., S.472. ıv., S.473. vır. Bei seinem ersten Vorkommen im 2.B. nr. 115. steht va ohne Verbum und ist dunkel. auanei Tah. und Haw. — Das Haw. auanei, dem Verbum nachge- setzt, drückt dem Wörterb. zufolge in der Bed. hereafier, by and bye, das unbestimmte Fut. aus, und lautet nach einem vorhergehenden a: uanei, wobei aber kein Apostroph angewandt wird. Cham. sagt, dafs es das nahe Fut. anzeige; mir scheint dies nicht immer zu sein. Ich finde es auch in der Bed. sollen, und vor dem Verbum gewöhnlich e, welches an sich schon das Fut. und sollen andeutet, aber nicht die Bestimmtheit des doppelten Ausdruckes hat, da es auch für das Präs. dient. Fut. — e hele mai auanei o Jesu, Jesus wird kommen (Cham.); e haawi aku auanei au i keia ia oe, ich werde dir dies geben (id.); e haawiia mai auanei keia, dies wird gegeben werden (id.) ; sollen — a e ike auanei na ekalesia a pau, und sollen erkennen alle Gemeinen (Apoc. 2, 23.). Zeiten. 8.52. 353 Ich finde vanei (nach End - a) auch ohne Verbum: pehea uaneiia mea, wie soll dies geschehn‘’ (Cham.) und vor dem Verbum, wo diesem das e fehlt: ahea la uanei hiki ia mau mea, wann sollen diese Dinge ge- schehn? (id.) Durch die Tah. Sprache wird die Natur dieses Wortes ganz deutlich: auanei oder aunei und naunei ist nach der Gramm. heute, das erstere von der Zukunft, das zweite von der Vergangenheit; von dem ersteren sagt sie, dafs es manchmal die nahe Zukunft anzeigt (Gramm. S.34.). Diese Tah. Formen begünstigen sehr eine Ableitung des Wortes von ao, Tag (s. vergl. Worttaf. nr. 7.), und zei, hier, so dafs es das Tong. Aeahoni (nr.701.) und seine Beziehung auf die Zukunft willkührlich wäre; bei dieser Erklä- rung bleibe ich auch stehn. Wollte man in ihm die Präpos. a der Zukunft und das eben dagewesene va finden, so lielsen sich gegen diese Zusammen- stellung manche Zweifel erheben, und das Wesen von ua müfste man auf sich beruhen lassen. Na in naunei ist die Präpos. der Vergangenheit (nr.992.); das zweite @ in auanei mufs man für das des selbstständigen anei (nr.901.) halten. te Tong., N.Seel., Rarot. und Tah., ke Haw. — Im Haw. bildet ke vor und zei nach dem Verbum das Präs.; ich finde das Subject nach dem Ver- bum, d.h. nach nei, doch sagt Cham., dafs Subject und Object vor- oder nachstehn können: ke olelo aku nei no hoi au ia oukou, euch aber sage ich (Apoc. 2, 24.); s. noch zwei B.nr.895. kahea. Es kann aber nach dem Verbum auch Za stehn; der Prophet spricht, der Herr spricht wird nach Cham. überall mit Za übersetzt: ke olelo mai la ke kaula, ke olelo mai la ka haku. Das Wörterbuch bemerkt, dafs ke mit dem Zeichen des Conjunctivs das Fut. anzeige; die Sache läfst sich nicht beurtheilen, da man nicht weifs, was unter dem Zeichen des Conj. verstan- den wird. In der Tah. Gramm. wird fe vor dem Verbum und nei nach ihm als die gewöhnliche Form des Präs. (B. nr. 26. 101.), te vor und ra nach ihm als die gewöhnliche des Imperf. angegeben. Ich finde sogar im Präs. nei ra nach dem Verbum (S. 471. ır.). Im N. Seel. wird ze vor dem Verbum erwähnt, aber nichts über seine Beziehung gesagt (s. nr. 146.). In der Sprache von Rarotonga finde ich ze- ra beim Imperf. -ı [5 Verbum; [o #) Qu Han Im Tong. ist Ze Zeichen des Fut. (s. nr. 369-371.), soll aber auch für das Präs. stehn (nr. 372.), wovon ich das B. habe: ikeiteü iloa, ich weils es nicht (Mar. II. p.377.); es drückt auch können aus (s. nr. 375.), und nach Mar. should, would (nr. 374.) (!). Wenn man der Angabe Mar.’s im Wörterb. trauen kann, wo er te als ein Adv. der Bed. beinahe (vgl. nr. 942.) aufführt, und dieselbe nicht eine Abstraction von der Tong. Anwendung der Partikel ist, so wäre damit eine wichtige Aufklärung über deren Natur gewonnen (?). Die Präsens- und Imperfect-Bed. widerspricht diesem aber sehr. Eine fernere Berück- sichtigung verdient der Umstand, dafs im Haw. dieses ke auch dafs, den Inf. und wenn der Bedingung bezeichnet. Dafs, der Inf. und die mehr- fache Zeit würde sich durch den Artikel erklären lassen. Hierfür die Parti- kel zu halten, kann ich mich aber schwer entschliefsen; ich schlage daher die Richtung ein, dem Worte die Eigenschaft eines Zeitadv. (jetzt u. ä.) beizulegen und seine Vereinigung mit der Artikelform in dem beim Pron. ia (nr. 648. u. flgd.) entwickelten Systeme zu suchen, nach welchem dieses Pron. mit dem Pron. dem. und Ortsadv., also auch Zeitadv., zusammengreift. Ich erinnere daran, wie der Tong. Artikel he auch dort bedeutet, und an den Beweis, welchen mehr entwickelte Formen, z. B. Mal. zni, dieser, szni, hier, k'rni, jetzt, liefern. Wie das dem Artikel gleichende te sich mit einer dem Verbum nachfolgenden Ortspartikel zu einem Zeitadverbium verbinden kann, wird aus der Rolle, die es bei der Bildung der demonstr. Pron. (s. nr. 659-701.) spielt, sehr leicht verständlich. Diese zusammengesetzten Aus- drücke habe ich zum Gegenstande einer späteren Untersuchung (s. nr. 794 -797.) gemacht, bei welcher es mir gelungen ist, für dieselben directe Laut- verwandtschaften in den Sprachen des Indischen Archipelagus nachzuwei- sen; ich breche daher die Discussion hier ab, nachdem ich noch bemerkt, dafs ich das das Verbum umfassende Ze-nei in einem Tah. B. wirklich als jetzt mit dem Präs. finde: eteite nei au, und ich bin jetzt sehend (Joh. 9,15.) ). (') Ein B. des letzteren ist: ikei teü boto, kapdu nai etc., ich wäre nicht weise, wenn (mein Sinn seinem gleich) wäre (Mar. 11. p. 382.). Ich finde es auch als sollen: gi- nautolu be te nau nofo gi Hafulu Hau, sie nur sollen in H. H. bleiben (i2. p. 383.). (?) Noch zu beachten ist zegichi, noch nicht, ere; chi bedeutet klein. (°) Haw. ke-nei als jetzt s. nr. 796. Zeiten. 8.52. 355 e und ı. Diese vor das Verbum tretenden Partikeln sind der N. Seel., Rarot., Tah. und Haw. Sprache in grofser Ausdehnung eigen und sie erfahren beide, und in allen vier Sprachen, gleiche Behandlung. Eine bestimmte Zeitbed. haben sie nicht; denn wenn diese auch bei einer von beiden und in Einer Sprache nach den bisherigen Beobachtungen beschränkter ist, so tritt doch sogleich eine andre Sprache, ja dieselbe bei Hinzunahme einer dem Verbum nachgesetzten Partikel dagegen auf, so dafs man bestimmt behaupten kann, dafs in ihnen die Zeit nicht liegen könne. Sie werden nämlich zum Theil al- lein gebraucht, zum Theil nimmt das Verbum eine Orts- oder Zeitpartikel nach sich, und zwar nei, la oder ra (Tah. auch na), ai und das schon vor- hin (nr. 781.) behandelte auanei. Das letzte tritt nur bei e ein, und ebenso ana, dessen Beschaffenheit eine andre ist. Ich mufs hier gleich hinzufügen, dafs e- ana auch beim Partie. (Haw. nr. 835.) und Imper. (Haw. nr. 845.), i auch beim Partic. (Tah. und Haw. nr. 836.) erscheint. Diese beiden Verbal-Partikeln nehmen die Aufmerksamkeit durch eine eigenthümliche Construction in Anspruch und erweisen sich als ganz verschie- den von allen übrigen dadurch, dafs das Subject, wenn es dem Verbum vor- gestellt ist, die den Vocal a enthaltende Form der drei Besitzpräpos. (a, na, ta, Haw. ka) vor sich nimmt; ist ein Pron. pers. Subject, so wird die Zu- sammenstellung mit dem Pron. poss. identisch. Diese Präpos. tritt aber nicht ein bei einem fragenden oder verneinenden Satze. Von beiden Punkten kommen einzelne Ausnahmen vor, indem das dem Verbum vorausgehende Subject in einem bejahenden Satze auch des von entbehrt, in einem fragen- den oder verneinenden auch das von zu sich nimmt. Alle diese Erschei- nungen sind den drei Sprachen und beiden Partikeln, sie mögen allein ge- braucht werden oder das Verbum noch eine der obengenannten Partikeln nach sich haben, gemeinschaftlich; bei dem obigen e- auanei ist kein B. mit voranstehendem Subj. vorgekommen. Im N. Seel. scheint von nicht einzutreten, wenn ra oki vor dem Subject steht (!). Das voranstehende Subject kann im Haw. den Artikel Ae oder das Casuszeichen o vor sich haben; und da beide keine Präposition vor sich dulden, so nimmt ka (a (') In dieser Sprache finde ich auch die Präpos. ma angewandt: maku e waka rawa, ich werde es befestigen (Gr. p. 84.). 784 785 736 556 Verbum: und na können wohl hier nicht angewandt werden) seine Stellung nach dem Nomen (s. nr. 787.). Ich finde einmal vor dem einem Pron. vorausgehenden ka das o, es gehört aber dem ausgelafsnen Pron. rel. an: o ka’u i pala- pala,na'uiaipalapala, was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben (Cham.). Auch Folgendes, das ich nur vom Haw. berichte, wird den drei Sprachen gleichmäfsig eigen sein. Das Object kann, neben dem Subject, vor dem Verbum stehn, und geht nach Cham. dem Subject bald voraus, bald nach; wo es ihm vorausgeht, finde ich das Casuszeichen o vor ihm; wo es nach dem Subj. folgt, finde ich es unbezeichnet oder wieder mit o. Folgt bei vorstehendem Subj. mit von das Object dem Verbum, so kann es die Acc. Präpos. (i, ia) annehmen oder ohne Bezeichnung bleiben (!). Eine zweite, von der bisher besprochenen wesentlich verschiedene Satzfügung ist die mit dem Verbum nachgestelltem Subjecte, in der die Besitzpräpos. nicht erscheinen und die Eigenthümlichkeit der beiden Verbal- Partikeln sich der Beobachtung entzieht. Ich bin geneigt, in dem von jener merkwürdigen Construction eine Hinweisung auf die ähnliche beim Mal. de und Jav. dhi (s. nr. 767.) und im Polynes. e und i dieses Hülfsverbum zu finden (?). Das Abweichende in beiden Sprachzweigen ist nur, dafs der westliche zum Agens (?) die Präpos. des Werkzeugs, der Polynes. die des Gen. Verhältnisses setzt (*), und die- ser präpositionelle Ausdruck im Mal. und Jav. dem Verbum folgt, in den Südsee-Sprachen ihm vorausgeht. Das Räthsel, warum in den letzteren die Frage und Negation das von nicht gestatten, weifs ich nicht zu lösen. Die einzige Schwierigkeit bei jener Annahme ist das Nebeneinanderbestehn von e und ö; man fragt sehr natürlich, welchen Unterschied die Sprache zwischen (') Beim N. Seel. i-ai finde ich ebenso den dem Verbum nachgestellten Acc. Obj. bald durch seine Präpos. angedeutet, bald nicht; ein B. seiner Vorstellung, ohne Bezeichnung, ist: na wai ra te rangi nei i anga, wer hat den Himmel gemacht? (Gramm. >. 115.) (?) In den Texten der N.Seel. Gramm. habe ich e sogar bestimmt als die Bezeichnung des Passivs in dieser Sprache kennen gelernt. (°) Ich nenne in diesem Augenblick das Subject des activen Verbums Agens, sein Object aber Subject (vgl. nr.767. Anm. 1.). (*) Ich muls an die grölsere Begriffsweite dieser Präpositionen erinnern, in welcher einige ihrer Formen z. B. das Herkommen von etwas und die causale Beziehung ausdrücken (s. nr. 412-422. 1005. 1014. 1015.). — Wichtig ist für die gegenwärtige Erörterung das i und e in dem B. nr. 1009. und das i in nr. 814. Zeiten. $.52. 857 ihnen mache, wenn sie ganz gleichbedeutend sein sollen; und ganz gleich- bedeutend darf man sie auch nicht nennen, da z.B. die Endung ana und die Partikel auanei nur bei e eintreten. Ich überlasse die Lösung dieses Zweifels der Zukunft, halte es aber für ganz unmöglich, einer beider Parti- keln eine von der der andren verschiedne Natur zuzuschreiben, z. B. wenn man sagen wollte, dafs e Artikel oder i Präpos. des Orts (in, nach, zu) wäre. Wohl aber mufs bei meiner Erklärung der Umstand zu weiterem Nachdenken anregen, dafs im Tah. und Haw. e und in allen drei Sprachen i die Präpos. des Werkzeugs ist, den ich, mit Hinzunahme des d’ he des Kawi, in nr. 964. verfolgt habe. Ich werde nun jede der beiden Partikeln für sich abhandeln; ihren alleinigen Gebrauch und ihre Verbindung mit nei, na oder ra (la) begreife ich zusammen; 2) führe ich e mit ana und 3) ai, mit e und i, aus. e N.Seel., Rarot., Tah. und Haw. (Tong.) — Im Haw. steht e vom Präs., Fut. und für sollen; das Wörterbuch nennt es nur Zeichen des Fut. Es wird allein oder mit nei, bisweilen auch Za, nach dem Verbum gebraucht. Subject mit von vor dem Verbum ; a. in affırmativen Sätzen: 1. ohne Object — nau ehaawiakuia oe, ich will dir geben (Apoc. 2,10% B.0r.27 1:5, Bi lsor 21sR, 2. wo das Subject he oder o vor sich und daher die Präpos. ka nach sich hat (s. nr. 785.) — hekanaka ka e haawi, ein Mann giebt (Cham.); owau ka e haawi aku nei i keia ia oe, ich gebe dir dies oder werde dir dies geben (id.). 3. wo das Object vor dem Verbum und Subj. steht — o keia kau e haawi aku neiia oe, ich gebe dir dies oder werde dir dies geben (Cham.). 4. das Object nach dem Verbum, mit der Präpos. des Acc. — nau no hoi e malama aku ia oe, ich werde dich auch behüten (Apoc. 3, 10.); ka Mesia, nana e hoihoi hou aku ia lakou ma ka aina ma Ju- dea, der Messias, der sie wieder in Judäa einsetzen wird (Geogr. 1.Ausg. S.9.). 5. ü., ohne Andeutung — öia, nana e hoike mai ka mea a pau loa.ia makou, derselbe wird uns alles offenbaren (Joh. 4, 25.). b. in einem fragenden oder verneinenden Satze (als Ausnahme) — letztes B. nr.559. Eine sehr eigne Construction, wo der Gen. von niemand scheinbar durch nana ausgedrückt ist, s. im drittletzten B. nr. 924. Histor. philol. Abhandl. 1832. Yyyyy 1 788 358 F erbum: Subject ohne von vor dem Verbum ; in afiırmativen Sätzen (Ausnahme) — mahope o na kü lakou e pule nei, sie beten Götzenbilder an (Cham.); B.3. nr. 857. in fragenden — pehea au e haawi aku neii keia ia oe, wie gebe ich dir dies? (Cham.) in verneinenden — B.1.nr. 722. das Subject nach dem Verbum — e haawi aku au i keia ia oe, ich werde dir dies geben (Cham.); e haawiia mai keia, dies wird gege- ben werden (id.). la nach dem Verbum (!) — B.2. nr. 715. «. sollen — (ich will sie machen,) « e hele mailakou, dafs sie kom- men sollen (Apoe. 3, 9.). Im N. Seel. wird e allen drei Zeiten zugetheilt (nr. 137.), die dortigen B. haben aber immer theils ana, theils ai nach dem Verbum, was nicht hierher gehört. Das blofse e finde ich vom Präs. (in Texten) und Fut. (B.1. nr. 140.), auch als sollen und wollen. Im Tah. giebt die Gramm. das blofse e als das gewöhnliche Fut. an; es steht aber von allen Zeiten, vom Präs. (nr. 15.), Perf. (nr. 16.), Fut. (ar. 14.), und für müssen (B.2. nr. 125.); e vor und ra nach dem Verbum finde ich als Imperf. (S. 471. ıı.) und Perf., e- nei als Präs.: o ta matou iite ra, ta matou ia e parau nei, e ta matou e hio ra, ta matou ia e faaite nei, wir reden, das wir wissen, und zeugen, das wir gesehen haben (Joh. 3, 11.). Das vorangestellte Subject steht mit von B.nr.79., bei der Verneinung ohne von B. 1. nr. 115. — Im Rarotong. finde ich e- nei beim Präs. Im Tong. erscheint statt des ze des Fut. in 3. Pers. Sing. auch e (s. ar. 280.). e-ana N. Seel. und Haw. — e tritt vor und ana hinter das Verbum. Zur Erklärung dieses Ausdrucks, welcher im Haw. auch Partic. (nr. 835.) und Imper. (nr. 845.) ist, weifs ich nichts andres, als die, manchem Zweifel unterliegende, Vermuthung aufzustellen, dafs ana die bekannte Subst. En- dung (s. nr. 1099. 1103.) wäre und hier aus dem Verbum ein Subst. actionis bildete; das e müfste man dann wieder für ein Hülfsverbnm (sein, geschehn, (‘) In den bisherigen B. stand e mit nei oder allein. Zeiten. 8.52. 559 werden) halten. Diese Bed. beider Theile pafst aber nicht auf das Partie. ; und wenn man auch, wie die N. Seel. Gramm. und Cham. thun, das Verbum sammt ana durch das Partie. Präs. (N. Seel. ich bin essend, Cham. ich bin, war oder werde sein ein Gebender) übersetzte und also nicht als Subst. ac- tionis nähme, so kann man jene Beziehung von e weder auf das Partic. an- wenden, noch daraus den Gen. des Subjects erklären. Die Annahme des ana als jenes Suffixes der Wortbildung hat aufserdem den Hauptwiderspruch gegen sich, dafs dasselbe im N. Seel. anga, und kaum in einigen Wörtern (s. nr. 1101.) ana lautet. Cham. erklärt e- ana im Haw. für das Zeichen aller drei Zeiten: e haawi ana aku au, ich gebe, gab, werde geben; e noho ana no ma Jerusalema na haipule, die Heiligen wohnen, wohnten oder wer- den wohnen in Jerusalem; ka hale, a lakou e noho ana, das Haus, wo sie wohnen, wohnten, wohnen werden. Fut. ist es im 2.B. nr. 616. und: e hahao ana o ka diabolo i kekahi o oukouiloko o ka halepaa- h.ao, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnifs werfen (Apoc. 2, 10.). Die N. Seel. Gramm. giebt die Zusammenstellung als Präs. an (s. nr.266.), im 4.B. nr. 216. ist sie aber Perf.; auch habe ich sie als Imperf. gefunden. Adverbia und die Richtungs-Partikeln mai und atu haben ihre Stelle vor ana (!). Nach ana, vor dem Subjecte, finde ich öfter «a. i N. Seel., Rarot., Tah. und Haw. — Das Haw. i, welches mir bis jetzt noch nicht mit nei oder Za verbunden vorgekommen ist, steht vom Imperf. und Perf., aber auch vom Präs. Nach Cham. findet die Präs. Bed. nur beim Pass. und Verb. neutr. statt, ich habe sie aber auch beim Verb. act. gefun- den. Im Sinne der Gegenwart habe ich die Partikel oft beim Adj., wo dies als Verb. neutr. (mit sein) gebraucht wird, beobachtet; doch fragt sich, ob auf das Neutrale und auf diese Zeit irgend ein Gewicht zu legen ist. Subject vor dem Verbum mit von; a. im affırmativen Satze: Object vor dem Verbum, nach dem Subj. — ka’u keia i haawi aku ia oe, ich gab dir dies (Cham.); B.3. nr. 472. Object nach dem Verbum, mit der Acc. Präpos. — o oe kai hoouna mai ia’u, du hast mich hergesandt (Joh. 11, 14.); B.1. nr. 721.2. (') Sogar bisweilen ein Subst.: e adu adu wahine ana, er sucht sich eine Frau (Gr.».102.). Yyyyy2 790 91 560 Ferbum: it., ohne Casus-Andeutung — o oe no ke Akua, nana i hana ka lani, du bist der Gott, der den Himmel gemacht hat (Apostelg. 4, 24.); aia hoi ma ka ipuka na wawae o ka poe, nanai kanu kau kane, siehe, die Füfse derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Thür (ib. 5, 9.). b. im fragenden Satze (Ausnahme) — heahakakeAkuaihana, was hat Gott gemacht? (Cham.) B. S.835. Z..11.v.u. Subject vor dem Verbum ohne von: Frage — mahca laiaimake, wo ist er gestorben? (Cham.) Verneinung — B.1.nr. 545., B. 3. nr. 924. Subject nach dem Verbum — B.nr.753.; aohe i omaiia, er ant- wortet nicht (Wörterb. v. 0); imake au mamua, ich war todt (Apoc. 1, 15. — hier bezeichnet mamua die Vergangenheit). Im N. Seel. wird ö nur als Zeichen der Vergangenheit angegeben (nr. 203. 216.); ich habe es beim Perf. gefunden; von vor dem Subj. im beja- henden Satze s. nr. 158., im fragenden S. 468. xxxr., vor dem Pron. int. wai (mit ai nach dem Verbum) B.nr. 218. Im Tah. wird ö Zeichen des Präter. (Imperf. und Perf.) genannt (nr. 85. alle B. aufser dem ersten; Imperf. S. 476. 10., Perf. S. 472. v1, B. 2. nr. 129.); es steht aber auch vom Präs. (B. nr. 86., S. 471. ı1. dis) und Plusgpf. (B. 1.nr. 123.) Das Verbum kann nei nach sich nehmen, ich finde dies als Präs.B.2.nr. 78. Aber auch das Adv. des zweiten Orts na tritt hinter dem Verbum ein, und dies i-na giebt die Gramm. als das gewöhnliche Perf. an (B. 1.nr.85.); i-ra als Perf. s.B.1.nr. 125. Vom Subjecte mit von s. zwei B. nr. 68. Im Rarotong. finde ich i vom Imperf., i-nei vom Perf. gebraucht. ai N. Seel., Tah. und Haw., ei Rarot. — Wenn das Verbum e oder i vor sich hat, steht nach ihm oft ai, im Rarot. ei. Dieses Wort ist mit nei und ra (la) ähnlich, denn es ist Adv. des fernen Orts oder der fernen Zeit, dort, dann (s. nr. 908.). Eine Bestimmung der Zeit, wie doch jene beiden Adv. meist mit sich führen, bringt diese Partikel nicht hinzu; das Haw. i erscheint mit ihr sogar noch allgemeiner, da es auch vom Fut. stehen kann. Das Haw. Wörterbuch charakterisirt sie nicht richtig; es nennt die Partikel nämlich hier ein verbal directive, ein Name, womit es die Richtungs - Partikeln mai, aku, ae und iho belegt. Eine solche kann sie aber darum nicht sein, weil Zeiten. S.52. Ss61 sie, wie davon unten Beispiele vorkommen, hinter dem Verbum eine solche vor sich haben kann. Besondre Aufmerksamkeit verdient aber Wilh. v. Hum- boldt’'s Bemerkung (nr. 216.), dafs imN. Seel. ai besonders dann hinzugefügt werde, wenn ein wirklicher Ausdruck des Orts oder der Zeit vor dem Ver- bum steht. Dies trifft auch im Haw. ein; der Ausdruck kann dabei zum Satze selbst gehören oder einen vorhergehenden demonstrativen, auf wel- chen sich der das Verbum enthaltende bezieht, beschliefsen. Ich glaube aber, dafs jene Beobachtung noch weiter ausgedehnt werden müsse und dafs, von dem Falle des dem. Satzes abgesehn, der Gebrauch des ai sich an die allgemeine Bedingung knüpft, dafs das objective oder adverbiale Satzglied dem Verbum vorausgehe. Dies finde ich bei allen Haw. Beispielen, denn der Begriff des vorausgehenden Satzgliedes, namentlich des Objects, ist öfter gegen Ort und Zeit gleichgültig. Auf dieses Satzglied kann das Subject fol- gen, ehe das Verbum eintritt. Cham. bemerkt auch, dafs der Verbalaus- druck selten den Satz anfange. Im N. Seel. zeigen sich hiervon Ausnahmen, im Tah. ist der Gegenstand noch nicht untersucht. Das « von ai wird im Haw. nach einem End-a, und so besonders nach der Passiv-Endung ia, apostrophirt: malaila kahi, i waihoiai ka waiwai, dort ist der Platz, wo die Güter niedergelegt sind (Wörterb. v. i). E-ai habe ich nur erst vom Imperf. und Fut., nicht vom Präs. gefunden; i-ai steht von allen Zeiten; bis jetzt hat es den Anschein, als wenn es von der Vergangenheit besonders das Perf. beträfe. Die Partikel kann e auch da begleiten, wo es um zu mit dem Inf. (s. nr. 831.), und das ida, wo es das Partic. ausdrückt (s. nr. 836.). e- ai — Imperf. — aole me na kaulahao e hiki ai ke hoo- paa ia ia a paa, und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten (Marc. 5, 3.). Fut. — (und erforschete von ihnen,) ai la ihea kahi, e hanau ai o ka Mesia, wo Christus sollte geboren werden (Matth. 2, 4.); aole hoi oe eikeikouhora, e hikiaku aiia oe, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde (Apoc.3, 3.). i-ai — Präs. — das Subject vor dem Verbum, mit von: B. nr. 716.y.; ohne von (Ausnahme): pela lakowiolelo ai, wie sie sagen (Apoe. 2, 24.). Perf. — das Subject vor dem Verbum, mit von: elike me ka'wiloau 793 1 562 Verbum; mai ai, wie ich empfangen habe (Apoc. 2, 27.); B. 2. nr. 721. .; ohne von bei der Frage: inahea vei hele mai ai, wann kommst du? (Wörterb. v. inahea) Fut. — das Subject vor dem Verbum mit von: heumina la aoukou ikaumaha ai, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage (Apoc. 2, 10.). Im N. Seel. begleitet ai das Verbum, wenn es e vor sich hat, im Fut. (or. 215. 216., B. 3. or. 137., B. 3. nr. 140.) und Prät: (B.2. nr. 137;), und wenn esi vor sich hat, im Präs. und Perf. (nr. 215. 216. 218-221.) Ich finde es auch beim Imper. (ku mai ai, bleib stehn, Gr.p.59.) und nach dem durch kia (zu) gebildeten Inf. (!) Im Tah. finde ich e-ai (in Texten) vom Fut., i-ai als Zeichen des Präs. (B. 2. nr. 101.) und Imperf. (letztes B. nr. 114.) nei,na, ra (Haw. /a). Diese Adv. des dreifachen Orts (hier, da [östic], dort) werden dem Verbum oft nachgesetzt; sie erscheinen da auf die Zeit bezogen, also in der Bed. jetzt, dann, schon u.ä., und fixiren mehr, als die vorgestellten Verbal-Partikeln, die Zeit, indem nei das Präs., die beiden andren die Ver- gangenheit, ra, la freilich bisweilen auch das Präs. andeuten. Ihre Ver- knüpfung mit der Partikel ze hat mich schon an einer früheren Stelle (nr.783.) auf den Weg dieser Zeitadv. geleitet, welchen ich hier weiter fortsetzen will. Nei findet sich nur, wenn das Verbum noch eine Partikel vor sich hat, na und ra (la) ebenso, aber auch allein hinter dem Verbum, ja na tritt auch vor dasselbe. In den zwei Erscheinungen, dafs beide letzte nach dem Ver- bum keine Verschiedenheit zeigen und nur za vor ihm eintritt, sche ich einen neuen Beweis meiner nr. 691. gemachten Behauptung, dafs sie ursprüng- lich Ein Wort seien, welches sich nur in einigen Sprachen und für einen Theil ihres Gebrauchs in zwei zerspalten habe. Das vorgesetzte na als Zei- chen der Vergangenheit im Tag. und Kawi hat Wilh. v. Humboldt S. 153- 156. erörtert, und daraus auch die Bezeichnung dieses Tempus in den ge- nanntenSprachen und derMad. durch Veränderung des m des Verbal-Präfixes (') Auch bei der Verbal-Partikel ka: ka aire ai es wir beide (einschl.) wollen gehn (Gr. p.89.); ka tupu ai, es möge aufsprielsen (id. p. 90.). Ferner ganz allein: ahea oti ai, wann wirst du fertig werden? (i0.p.101.) ja, wie eine Richtungs-Partikel, nach Subst. Zeiten. 8.52. S63 in n abgeleitet. Dieses na und n greift im Tag. auch in das Präs. hinüber; und diese Sprache bildet auch das Prät. durch nachgesetztes na (s. S. 154. 394.), welches dabei zugleich schon ausdrücken kann. Aus allem diesem mufs man schliefsen, dafs das Ortsadv. na in seinem Verbalgebrauche im Sinne der Völker schon zum Zeitadv. geworden ist; und wenn man dies zu- giebt, so erklärt sich seine Anwendung zum Präs. durch einen, auch in an- dren Sprachen vorkommenden Übergang der Bed. schon zu jetzt. Nur beiläufig bemerke ich das Tong. fekka na, zur Ruhe, zum Schweigen brin- gen, das auf ein Verbum na der Bed. schweigen, aufhören schliefsen läfst; wirklich ist im Haw. na: ruhig, ruhig sein, vana: es ist genug (s. nr. 779.). Für dasselbe Wort mit dem westlichen na und dem Polynes. na und ra (Haw. Za) halte ich im Mal. das Zah, welches so oft an Wörter tritt. Wo dies an Subst., Adj. (barklah, es ist gut), Pron. poss. (bapämülah, euer Vater), demonstr. (inrlah, dies, itülah, jenes), Präpos., Interjectionen geschieht, ist es vielmehr das Ortsadv. da, dort, wie auch N. Seel. und Tah. ra, Haw. la. Aufserdem hängt es sich aber an das Verbum und ist nach Marsden ein gelegentliches Zeichen des Imperf.; wahrscheinlich kommt es jedoch auch beim Präs. vor. Hier sehe ich es für die Zeitpartikel des Sprach- stammes an. Ferner findet sich als Zeichen des Perf. im Mal. Zah oder te- lah dem Verbum vorgesetzt, und der erwähnte Grammatiker erklärt ersteres für eine Abkürzung aus letzterem. Hier ist der Punkt, wo man, wenn spä- tere, stark begründete Überzeugungen die Kühnheit rechtfertigen, die Kluft, welche die Idiome des stillen Meeres von der reicher entwickelten Begriffs- und Formenwelt der westlichen Hälfte des Oceans trennt, überspringen und die Ansicht aufstellen kann, dafs telah (Zeichen des Perf.) und das Jav. telas (des Imperf. und Perf.) kein Stammwort, kein ursprüngliches Verbum seien, sondern eine Zusammensetzung aus dem gemeinschaftlichen Adv. (na, ra, la) und einem Elemente ziemlich ähnlichen Sinnes (s. nr. 783.), und dafs die Verbindung, so wie das blofse vorgesetzte Mal. Zah ein Adv. von der Bedeutung schon u.ä. sei. In dieser habe ich sogar das Mal. telah angetroffen : akan nyawamu, telah dälam tänganku, was dein Leben anbetrifft, so ist es schon in meinen Händen (Marsd. Mal, Wörterb. v. telah). Wir haben hier das Polynes. Pron. dem. zera selbst vor uns, nur in ein Adv. umgewandelt; zZena und tera des Polynes. blei- ben als Pron. dem. zusammen (doch habe ich auch schon hier die Trennung 796 97 564 Verbum; beider Theile durch das Subst. nr. 693. nachgewiesen), als Zeitadv. werden sie vom Verbum durchbrochen; die Mal. und Jav. Verbal- Partikel ist aber ein für allemal vereinigt (1). Die einfache und die zusammengesetzte Parti- kel des Sprachstammes kann nun beim Verbum auch neben der Zeit das Zeitadv. (schon) darstellen; ich erinnere an das Tah. te-nei als jetzt (nr.783.). Cham. bemerkt noch allgemeiner, dafs das Haw. nei und la nach dem Verbum auch wirklich die Orts- und Zeitadv. ausdrücken können, und das Haw. Wörterbuch übersetzt ke hele nei au: ich gehe jetzt, und e noho nei durch hier und jetzt. Dafs das Mal. Zah eben die Function hat, als das Tong. na, zeugt wieder für die ursprüngliche Einerleiheit der beiden Ortsadv. na und ra (la). Das vorgesetzte oder angehängte Zah bil- det auch bisweilen das Mal. Partie. Pass. und /ah wird ferner im Imper. dem Verbum suffigirt. Folgendes sind die Bed. des westlichen Worts: Mal. telah after, past (nach Marsden) schon (nach Texten) Zeichen des Perf., vor dem Verbum telah itu after that (NMarsden) telah lama longe since, nach langer Zeit (id.) setelah nachdem, als, sobald als Jav. telas Kr. geendet, zu Ende, alle (ewpended) (nach den Wörterbüchern) Zeichen des Imperf. und andrer Präterita, vor dem Verbum (nach Kawi- Texten) nachdem mit dem Prät. (i£.) vollenden, endigen (nach den Wörterb. und Kawi- Texten) gethan, zu Ende, alle sein (nach den Wörterb.) satelas darauf, danach (\i£.) Tag. taclas zu Ende gehn, alle werden, verzehrt werden (von einem Vorrathe). Ich unterwerfe nei einer ähnlichen Betrachtung. Es ist im N. Seel., Tah. und Haw. das Ortsadv. hier, kommt als solches auch im N. Seel. Pron. dem. t2nei vor, und bedeutet im Haw. auch jetzt. Im Tong. erscheint in (') Wenn ich (nr.783.) die verbale Polynes. Partikel ze in nahen Zusammenhang mit dem Artikel dieses Sprachzweiges gesetzt habe, so hat meine gegenwärtige Deduction das Bedenkliche, dals sie auf die unmittelbare Aufnahme einer Lautform der Südsee in die Sprachen des Indischen Archipelagus hinausgeht, da jener Artikel hier si ist. Ich kann für diesen kri- tischen Fall und zum Verständnisse meines Verfahrens nur alle die Ideen wiederholen, zu deren Mittheilung mich in nr.797. meine eigenthümliche Lage bei der gegenwärtigen Unter- suchung genöthigt hat. Zeiten. 8.52. S65 hier und dieser ni und bei der Zeit nei. Ich habe keinen Anstand genom- men, dieses Tong. ni und das nei jener drei Sprachen in Bezug auf die Rolle, die sie bei den Pron. demonstr. und Ortsadv. spielen, für dasselbe Wort und beide Formen für identisch mit dem sich in einigen westlichen Idiomen fin- denden ni zu erklären (s. nr. 689-701.), da die Analogien zu einfach für diese \ Ansicht sprechen. Es gehört aber in die ganze Tendenz, in der ich die ge- genwärtige Arbeit unternommen habe, keine Idee auszuschliefsen, die in ei- nem gewissen Kreise einen Grad von Wahrscheinlichkeit für sich gewinnen kann, wenn sie auch einer andren, und der, welche ich selbst begründen möchte, im Wege stehn sollte; ich würde diese meine Richtung zu verfeh- len glauben, wenn ich von allgemeinen Grundsätzen über das Verhältnifs der beiden grofsen Zweige dieses Sprachstamms unter dem Gesichtspunkte des Ursprungs, der Priorität und Fortbildung ausginge und mit dieser Parteilich- keit die Erscheinungen behandelte; dieselben sollen vielmehr erst gefunden werden, und solche Abstractionen können nur das Endresultat einer aufrich- tigen Prüfung aller Einzelheiten bei einem Gesammtüberblick sein; sie wür- den auch, wie ich dies schon früher (s. 5.237.) geäufsert habe, meiner Mei- nung nach dahin ausfallen, dafs sie für specielle Fälle oft mehrere Wege of- fen liefsen. Ich darf daher keine Mifsdeutung befürchten, wenn ich für das hier zu erörternde Wort auf diesem Gebiete der Zeitbedeutung und verbalen Function die Möglichkeit einer andren westlichen Lautverwandtschaft der Prüfung anheimstelle; wenn dieselbe eine Wirklichkeit hätte, so könnte die mehrfache Vergleichung immer noch in den, leicht einen doppelten Abdruck eines und desselben Typus oder eine spätere neue Berührung auseinanderge- gangener Dialekte herbeiführenden dunklen Schicksalen eines Sprachcom- plexes in seiner Entstehung und in seinem Fortgange ihre gemeinsame Recht- fertigung finden. Wie es bei der Combination abweichender Lautformen zwischen Sprachen häufig der Fall ist, so fehlt es nicht an einzelnen Umstän- den, die, wenn man sie einseitig für sich betrachtet, es als gewagt erschei- nen lassen können, das ni in Folge einer Verwandlung von i in ei für eins mit nei zu halten. Mit dem Gebrauche des letztgenannten Wortes bei Ver- ben kommt nun genau der des Mal. und Jav. Zagi überein; und dieses Wort würde, wofern man dem Diphthongen Wichtigkeit beilegt, nach dem Buch- stabensysteme beider Sprachfamilien eine glückliche formelle Lösung für nei gewähren. In Hinsicht auf den Begriff stellt sich dieser Vereinigung freilich Histor. philol. Abhandl. 1932. Zız zz 366 Verbum: das Bedenken entgegen, dafs Zagi keine Ortsbedeutung, aufser der von noch dazu, ferner, nei aber bestimmt auch den Sinn von hier hat. Giebt man den Möglichkeiten der Veränderung innerhalb der Lautgewohnheiten der ein- zelnen Sprachen ferneren Raum und hält man sich an Theile der Bedeutung, so läfst sich selbst das Tong. ange nebst dem Tah. und Haw. ae, ja das Jav. hag € mit jenem lagi vergleichen. Es sei mir erlaubt, alle diese Elemente für den gegenwärtigen blofs kritischen Zweck in einer übersichtlichen Tafel zusammenzustellen; für die factische Vereinigung der letztgenannten mit den beiden, deren Parallelsein ich hier bemerklich machen wollte, kann ich mich um so weniger erklären, als ich tief von der Überzeugung durchdrungen bin, wie verführerisch das Spiel mit Lauten ist und wie leicht sich convergi- rende Begriffe durch Generalisirung verbinden lassen. Mal. Zagi noch (von der Zeit) Zeichen des Präs., vor dem Verbum (nach Marsden nur des Partic. Präs.) Zeichen des Fut. (nach meiner Beobachtung) noch, d. h. noch dazu (es steht nach dem hinzuzunehmenden Worte) ferner, auch, und (nach Texten) tTada lägi nicht einmal, sogar nicht selagi so lange als (nach Texten) Jav. lagi eben, nun, erst, kaum, so eben, in diesem Augenblick, noch (nach allen Wörterb.) (wayah lagi ist nach Raflles der gramm. Name für das Präs.) Zeichen des Präs. (C.7.) (auch hier reden die Grammatiker nur vom Par- tic. Präs.) noch mit dem Präs. (C. j. und meine eigne Beobachtung im Kawi) während (nach den Wörterbüchern) sobald als (i.) salagi noch, so lange 2) während dafs (hage, hagi schnell [Adv.], onlangs, schielijk, fertig; nach Br. ist es Zeichen des Partic. Präs.; vgl. jedoch auch ai nr. 792. 793.) Tag. /agui dauernd (von einer Sache), fest eingewurzelt in einer Gewohnheit (von einem Menschen) Formos. nei + die Erde Tong. grei vielleicht anei sogleich, bald; heute Abend ker ei eben jetzt; vor kurzem ange nach Adj.: sehr 2) Zeichen des Compar.; nach Verben: weiter fort nach dem Verbum Zeichen des Präs., vielleicht auch des Partic. Präs. N.Seel. ner hier ra nei vielleicht, daher Zeichen der Frage Zeiten. 8.52. 567 Rarot. n- hier e-nei Zeichen des Präs. te-nei, e-nei Zeichen des Präs. Tah. [ ei hier anei hier 2) Zeichen der Frage ae nach dem Adj. Zeichen des Compar. Haw. (nei hier 2) jetzt (in beiden Bed. kommt es vorz. mit Präpos. vor) net e-nei Zeichen des Präs., letzteres auch des Fut. anei hier 2) Zeichen der Frage ae noch dazu (nach e, ein andrer) Ich gehe nun den Gebrauch der drei Polynes. Partikeln durch. nei Rarot., Tah. und Haw. — Im Tah. ist Ze vor und nei nach dem Ver- 798 bum (s. nr. 782.) oder e vor und nei nach ihm (s. nr. 788.) das Präs. Ein- mal kommt auch Ze-nei ra vor (nr. 782.); i-neiist Präs. (s. nr. 791.) Im Haw. ist ke- nei Präs. (nr. 782.), e- nei Präs. (nr. 787.) und Fut. (B. 1.nr. 866.), im Rarotong. e-nei Präs. und i-nei Imperf. na Tong., N. Seel. und Tah. — Im Tong. ist na vor dem Verbum die 799 gewöhnliche Andeutung der Vergangenheit (s. nr. 364. 365.), im N. Seel. na nach dem Verbum Zeichen des Imperf. (nr. 194.) Im Tah. wird i-na das gewöhnliche Perf. genannt (nr. 791., vgl. nr. 49.). ra N.Seel., Rarot. und Tah., 7a Haw. — Im N. Seel. steht ra oki in allen 800 Zeiten müfsig vor oder nach dem Verbum, aber vor dem Subjecte; das Ver- bum hat aufserdem eine Partikel bei sich (s. nr. 256.). Der Tah. Nachsatz ra hoi beim Verbum (nr. 122.) möchte derselbe Ausdruck sein, doch ist er weit weniger häufig. Im Tah. wird ze-ra für das gewöhnliche Imperf. ausgegeben, te- nei ra kommt als Präs. vor (nr. 782.); e-ra ist Imperf. und Perf. (nr.788.), i-ra Perf. (nr. 791), ua-ra Präs. und Imperf. (nr. 780.) Das blofse ra nach dem Verbum finde ich als Zeichen des Imperf. (B. nr. 30., B. nr. 97.); wo ia, auf dafs, vor dem Verbum steht, finde ich dies ma beim Präs. (B. nr. 29.) und Imperf. (B. nr. 46.) Im Rarotong. steht Ze-ra vom Imperf. Im Haw. ist das blofse Za nach dem Verbum die gewöhnliche Bildungs- art des Imperf.; ich kann mich aller Beispiele hierfür überheben. Ae-la (nr. 782.) erscheint neben ke-nei, und e-la (nr. 787.) neben e-nei als Präs. ka N.Seel. und Rarot. — Es steht im N. Seel. in allen Zeiten vor dem 901 Zız zz 2 303 568 Verbum; Verbum, s.nr.159.; B. vom Präs. nr.138., 141., letztes B. nr. 235. (1) Im Rarotong. habe ich es beim Fut. gefunden. a vor dem Verbum, N. Seel. und Haw. — Es wäre möglich, dafs im Haw. a vor dem Verbum eine seltne Verbal-Partikel ist; das Wörterbuch führt (v. a) das B. an: akahi no oukou a hele i keia ala (vielleicht: Einer von euch kommt diesen Weg), und hält « darin für einen müfsigen Zusatz, um auf das Folgende vorzubereiten. — Im N. Seel. finde ich a im 3.B. nr. 168. vor dem Verbum beim Imperf., das Subject geht mit der Präpos. na vorher, wobei der Satz fragend ist; vor a steht ra oki. In nr. 170., wo kein Ver- bum vorhanden, sondern sein zu ergänzen ist, steht es als Zeichen der Ver- gangenheit vor dem Subject. Ferner wird a ein Zeichen des Fut. genannt, und scheint da seine Stelle vor dem Verbum zu haben (nr. 167.). anach dem Verbum, N. Seel., Tah. und Haw. — Im N. Seel. wird z als ein Zeichen des Präs. angegeben; ich finde es immer nach dem Verbum, und zwar weit von ihm entfernt, vor dem Pron. Subj. (nr. 164. 168. 169.) Das Haw. Wörterbuch sagt, dafs «, wenn es mit einem langgezogenen Laute aus- gesprochen werde, die Dauer oder Fortsetzung einer Handlung bedeute; seine Stellung wird nicht bemerkt. Dasselbe wird vom N. Seel. (nr. 164. 169.) und Tah. (nr. 43.) langen ä gesagt. he Haw. — Es erscheint vor einigen Verben (s. nr. 563. 857. 863.). ia Tah. — Es steht dunkel vor dem Verbum im 1.B. nr. 82. ke, ake N.Seel. — Im N.Seel. wird ke nach dem Verbum Zeichen der Vergangenheit genannt, wobei das Verbum noch koa vor sich haben kann. Diese Bildung wird nur gebraucht, wo eine bestimmte Andeutung des Orts oder der Zeit fehlt (nr. 230. 232.). Ke bezeichnet aber auch das Fut. (nr. 233.) Ake soll beim Fut. vorkommen (s. nr. 233.). Die Verbin- dung me ake (s. nr. 805. 942.) erläutert den Gebrauch des Wortes von der zukünftigen, nicht aber von der vergangnen Zeit. In etymologischer Be- ziehung kann man das Tong. ge vergleichen, welches noch (yet) heifst. e nach dem Verbum, Haw. — Das Haw. Wörterbuch bemerkt, dafs e nach Verben before hand bedeute und eine Art von zweitem Fut. sei. Es könnte möglicher Weise das N. Seel. ke sein. 1. * . (') Ich finde auch e danach: ka e anga ra oki ’au, ich arbeite (Gr. p.74.); ka e adi tou ngakau, dein Herz wird sich freuen (i2. p. 79.). Conjunctis. 8.52. 569 oki N.Seel. — s. nr. 253-257. im Begriff sein. mai Haw. — Dieses Wort ist nach dem Wörterb. ein Adv. der Bed.: beinahe, nahe, nahe daran, about to be, exposed, und steht im Anfang des Satzes: mai make au, ich war dem Tode nahe. Man könnte die Bed. durch wie (s. nr.460.) zu erklären suchen, doch halte ich den von mir in nr. 942. betretenen Weg für richtiger. me ake N.Seel. — Diesen Ausdruck, welcher von der Gramm. un- richtig mea ke geschrieben wird und eigentlich beinahe bedeutet, habe ich in nr. 942. ausführlich erläutert. Das Präs. von im Begriffsein, fast sein finde ich so gegeben, dafs er vor dem Subject steht, dann das Ver- bum mit der Partikel e vor sich folgt (nr. 234.). ko te N.Seel. — Im Begriff sein findet sich so ausgedrückt, dafs kote vor dem Verbum, ra oki nach ihm steht (nr. 153. Anm. 2.). Modi. Indicativ. Er ist in dem vorigen Capitel der Zeiten vorzüglich berücksichtigt worden. Conjunctiv. Von. einer formellen Bezeichnung dieses Modus ist in den Südsee- Sprachen ebensowenig die Rede, als in der Mal. Wenn die Grammatiker Wörter, welche unsre Conjunctionen ausdrücken, nicht blofs wo diese den indirecten Modus erforden, sondern sogar wo wir den Indic. mit ihnen ver- binden, für Zeichen des Conjunctivs und den ganzen Ausdruck für diesen Modus ausgeben, so kann man ihnen darin nicht nachfolgen. Die dazu gebrauchten Polynes. Partikeln sind bald geradezu für Conjunctionen und das Verbum für den Indic. zu halten, da es die eben entwickelten Hülfswör- ter mit sich führt; bald, wo letztere fehlen, erscheinen sie vielmehr als Prä- pos. u.a., und das Verbum als Inf. oder Subst. Von der letzten Art ist wahrscheinlich das Tah. ia, welches (nr. $2.), aber ohne B., als ein Zeichen des Conj. angegeben wird. Das N. Seel. pe (nr.239.) und Haw. paha (s nr. 943.), die nach dem Verbum stehn, und das N. Seel. pe oki, das vor oder nach ihm stehen kann (nr. 254.), bedeuten vielleicht und drücken gewils nie den eigentlichen Con). aus. 805 306 307 809 810 870 Verbum; Der auffordernde und zugebende Modus der 1. und 3. Person (lafs, lafst uns, lafs, lafst ihn) wird im N. Seel. durch kia (dafs) ausgedrückt (s. ar. 260.261.) ('), die 1. Person auch durch angehängtes hia (s.nr.262.265.). Das auffordernde lafs uns wird in dieser Sprache noch eigenthümlich durch einen Fragesatz gegeben, an dessen Ende die Partikel ne steht: wollen wir das thun? für: lafs uns das thun! (nr. 242.) — Im Tong. reicht für den auffordernden Du. oder Plur. der 1.Person das blofse Verbum hin, welches das einfache Pron. (der ersten Classe) vor sich hat (B. S. 459. ır. ıır.) und aufserdem noch das Pron. mit präfigirtem gi nach sich nehmen kann: zau alu gitauua, lafs uns beide gehn! tau alu gitautolu, lals uns gehn! (beide Male einschliefsend.) Imperativ. 1. der gebietende. ohne Andeutung. ohne Verbal-Partikel, Tong. und N. Seel. In der Tong. Sprache wird dieser Modus durch nichts angedeutet, höchstens ist er an der Abwesenheit der Zeitpartikel zu erkennen. Mar. setzt immer das Pron. hinzu; im Sing. hat er koi nach dem Verbum: alu koi, gehe; im Du. und Plur. das Pron. der 1.Classe vor ihm: mo mohe, schlaft; oder zugleich das mit präfigirtem gönach dem Verbum: mo alu gimoua, geht ihr beide; mo alu gimotolu, geht (s. das vollständige Paradigma bei Mar. II. S.361. und 363.). — Im N. Seel. finde ich das blofse Verbum ohne Pron. B. 1. nr. 196., B. nr. 201. und öfter. mit den gewöhnlichen Verbal-Partikeln. Der Imper. bleibt auch insofern unangedeutet, als bei ihm das Ver- bum mit den Partikeln vor sich erscheint, welche wir in dem Capitel der Tempora kennen gelernt haben und deren einige (ua und ke) Adv. der Zeit sind, andre (e und :) als Hülfsverba eine Art von Pass. bilden, die übrigen (ka und a) sich noch nicht bestimmen lassen. Das Mal. de findet sich auch im Imper. (nr. 767.) Alle diese Partikeln haben also keine wirkliche Bedeut- samkeit für die Redeweise des Befehls, wie man wenigstens für jetzt und ohne eine reiche Sammlung von Beobachtungen, die uns bei einer oder der (') B. der 1. Pers. Sing.: ki a tu sau, lafs mich stehn! (Gr. p.73.) Auch ka drückt diesen Modus aus: ka aire tatu, lals uns (einschl.) gehn! (id. p.101.) Imperativ. 8.52. s71 andren Verschiedenheiten ihres Wesens innerhalb ihrer doppelten Function offenbaren könnte, urtheilen mufs, und ihre gesonderte Aufführung kann daher nur einen praktischen Nutzen haben. ua Haw. — Es bezeichnet nach dem Wörterb. vor oki, stehn blei- ben, bleiben, den Imper.: wa oki oder, zusammengezogen, uoki, stop, ua okipela, stop there. Das Pron. fehlt also. ke Haw. — finde ich im vorletzten B. nr. 684. e N. Seel., Tah. und Haw. — Im Haw. tritt dieses e sowohl in der 2. Per- son, als in der 3. ein; in der 3. kann man den Ausdruck auch für das Fut. oder für sollen halten. Das Pron. 2. Pers. kann fehlen oder es steht nach dem Verbum; dieselbe Auslassung oder Nachstellung erfährt das Pron. im Mal. und Jav. Imper. Diese Bildungsweise kommt auch mit der Verneinung ou(.)% 2. Pers. — gebietend: e haawi oder e haawi oe, gieb (Cham.); e haa- wimaioeikeiaiau, gieb mir dies (id.); verbietend: aole e aihue oe, du sollst nicht stehlen (Cham.). 3. Pers. — ae hoomalunoöiaialakou, und er soll sie weiden (Apoc. 2,:27.);: letztes B. nr. 722..a. Über einen Fall, wo eim Haw. den Imper. vom ausgelafsnen Verbum sein am Subst. des Prädicats ausdrückt, s. nr. 845., über e-ais. nr. 815. Im Tah. steht ebenso e in der 2. und 3. Person (nr. 13.), wie auch im N.Seel., wo ich nur ein B. von der 2. angeben kann (nr. 136.). i Haw. — Es ist nach dem Wörterb. in gewissen Fällen Zeichen des Imper. Pass. Die Sache läfst sich nur so weit beurtheilen, dafs man das ac- tive Verbum gebraucht findet; das Wörterbuch giebt dieB.i kukui, i wai, ohne eine Übersetzung, an; kukui heifst: bekannt machen, ausbreiten (ein Gerücht), wai finde ich gar nicht als Verbum. ka N.Seel. und Rarot. — Es steht im N. Seel. in allen drei Personen vor dem Verbum (nr. 158.); B. der 2. Person S. 554. 2. 5. a Tah. — Es erscheint in der 2. Person vor dem Verbum (nr. 41.); nach dem Zeitworte finde ich auch noch na B.2. nr. 115. (') Es wird nicht befremden, wenn ich hier gelegentlich auch Fälle des verbietenden Imper. aufnehme, sobald der Ausdruck sich genau an den gebietenden anschlielst. sı1 814 815 s72 Verbum; a’ Haw. — Ich finde e vor und ainach dem Verbum (vorletztes B. nr. 799.). angedeutet. durch Partikeln. $16 o Haw. und N. Seel., ou Haw. — o tritt im Haw. vor einige Verba: o haele oder o hele oe (doch auch e hele), gehe (Cham.);, o hoi, kehre zurück (id.). Nach dem Wörterb. nimmt o manchmal des Wohllauts wegen u zu sich: ou hoiolua, kehrt ihr beide zurück. — Im N. Seel. Wörterb. finde ich auch ein B. von o: röngia, verschlingen, oröngia, verschlinge. 817 na Tah., ra, na ra N. Seel. — Tah. a vor und na nach dem Verbum s. nr. 815. Im N. Seel. findet sich ra (nr. 248.) und ra oki (nr. 256.) hinter dem Zeitworte, welches aufserdem eine Partikel vor sich hat, auch na ra ohne eine vorgesetzte Partikel. Ich halte na und ra für die Ortsadv., und gebe ihnen hier eine andre Beziehung, als wo sie die Vergangenheit andeu- ten. Ich finde diese Ausdrücke in den westlichen Sprachen wieder, indem im Mal. Zah, im Tag. na, im Jav. und Kawi hana und henna(!), an das Verbum gehängt, den Imper. ausdrücken. kia N. Seel., ia Tah. — Das N.Seel. kia erscheint im 3. B. nr. 248. und öfter bei der 2. Person des Imper. vor dem Verbum (vgl. nr. 508.). Ebenso finde ich im Tah. ia für die 2. und 3. Person. ei Tah. — vor dem Verbum, bei der 3. Person. durch Endungen. sıs a N. Seel. — Die N. Seel. Sprache bildet, wie ich mich durch Texte und das Wörterbuch überzeugt habe, den Imper. auch, gleich der Jav., Kaw. und Mad., (s. jedoch nr. 819.), durch ein angehängtes a. Der Ton rückt, der Bezeichnung meiner Quelle zufolge, bei einigen Wörtern nach hinten, bei an- dren bleibt er: k2di, graben, kedra, grabe; kötia, zerschneide (von köti); düi düia, zerstreue (düinga, Ausschüttung); önoa, verbinde (von öno); nükua, dränge seitwärts (von naku); kudüa, schlage mit der Faust (von küdu, Faust). Diese Imperativform kann auch e (nr. 813.) vor sich nehmen. 319 hia, mia, nia, tia N. Seel. — Über diese Ansätze des Imper. habe ich (‘) Von diesen beiden Endungen gehört nur die zweite Sylbe, na, hierher; die erste hat einen andren Ursprung. Imperativ. 8.52. 373 mich schon in nr. 260. 262-265. und nr. 770. ausgesprochen. Ich bin immer mehr in der Ansicht bestärkt worden, dafs sie diesem Modus nicht wesent- lich angehören (!), sondern dieselbe Formation sind, die in allen Spra- chen der Südsee, von der neutralen Bed. ausgehend (s. nr. 1111.), ein Aus- druck für das, in unsrem oder im einheimischen Sinne gebrauchte, Pass. ge- worden ist. Das a in nr. 818. ist wohl nur eine Abkürzung davon. Via finde ich auch nach End-a: tonga wia, nimm weg. Noch eine Endung ist dia: käkahu dia, ziehe an. Das Verbum kann mit diesen Anhängen den Vor- satz ka verbinden: ka tanu mia, versenke (in die Erde) (Gr. p. 90.). durch ein Hülfsverbum. fia Tong. — Im Tong. finde ich in Einem B. (S. 446. xur.) fia mit folgendem Pron. und darauf folgendem Verbum: f/amo alu, geht fort! und möchte glauben, dafs dies eigentlich so zu nehmen ist: (ich) verlange (oder wünsche), (dafs) ihr fortgehet (vgl.nr. 265.). 2. der verbietende. mai Haw. — Diese Partikel, die man wenigstens mit dem Tag. gleich- bed. ma (s.S. 364.375.) zu vergleichen suchen kann, steht in der Bed. des Lateinischen ne vor dem blofsen Verbum: mai hele oe, gehe nicht (Wör- terb.); mai pepehikanaka, du sollst nicht tödten (Cham.). Nach dem Wörterb. hat sie auch noAo bei sich, welches nichts andres, als das Ver- bum: sich setzen, sitzen, wohnen, bleiben, zu sein scheint, obwohl man das Entsprechende seines Gebrauchs hier schwer einsieht. Unter no ho giebt das Wörterbuch die Negation mai noho.aan, und das B. unter mai zeigt, dafs das Subject vor dem a steht: mai noho oukou a hana hewa, begeht keine Sünde; unter mainoho (mai ist hier als Eine Sylbe geschrieben) sagt es selbst, dafs das Verbum a vor sich habe, und giebt das B.: mainoho.a hana pela, thue nicht so. Wahrscheinlich bedeutet mai noho beharre nicht oder ähnliches, und ist a Präpos. oder zu mit dem Inf. Tong. ua, N.Seel. Foren aua, Tah. auaa — Diese Wörter scheinen nicht wirklich nicht zu heifsen, daher die N. Seel. (Gramm. S.54. und Wör- . . . 1. (') Ich finde sie auch dem Indic. beigefügt, beim Act.: ka dinga hia ra oki ’au ki te wai, ich gielse das Wasser aus (Gr. p. 75.); ebenso /ia; im passiven Sinne: ka kohu- du tia ra oki te tangata, der Mensch ist erschlagen (i2. p. 76.). Histor. philol. Abhandl. 1832. Aaaaaa 821 822 374 F erbum; terb.) auch vorzugsweise durch do not übersetzt werden. Man könnte dar- auf kommen, alle diese Formen für das haywa des Kawi (auch haya, Jav. haja) zu halten, welches vielleicht eigentlich der Imper. eines Verbums (meide, das und das zu thun, oder ä.) ist. Auf der andren Seite drängt sich das Tag. houag, das auch nur beim Imper. gebraucht wird, zur Verglei- chung auf. Das Tong. oua wird im Wörterb. übersetzt: von etwas ablassen, auch als Imper.: halt ein! lafs sein! Es folgt darauf na, welches dafs zu bedeuten scheint (s. nr. 366.). Auch Cüa heifst: halt ein! warte! Hiernach könnte es der Imper. eines Verbums wa sein. Hinter oua wird auch chi (ein wenig, nach Mar. hier ironisch für gänzlich) eingeschaltet: oua chi na mo behe, sagt nicht! (Mar. II. p. 382.) Das N. Seel. Wörterbuch übersetzt kaua durch reject it, und das da gegebene B. zeigt, dafs es wirklich ein Verbum ist und dafs der Imper. an ihm, wenigstens durch das nachgesetzte ra und Pron., ausgedrückt wird; das Beerhin folgt mit der Partikel e vor sich: kaua ra koee tachae, stiehl nicht. Ich finde auch blofs kaua e vor dem Verbum. B. von aua sind: aua i kona e noho hia, sitze da nicht (GE: 9.77.)5 aua e äu- raki na, eile nicht (ib. p.856.). Die Bed. non, welche kaua auch hat (nr. 933.), scheint die obigen Etymologien, so weit sie die Form absolut zu einem Imper. machen, umzustofsen. Das Tah. auaa wird wie die Negation selbst behandelt, wenigstens nicht sichtlich als Verbum: auaa haere, gehe nicht (Gramm. S.36.). 823 eiaha Tah. — Es kommt sowohl allein mit dem Verbum vor: eia- ha eia, stiehl nicht, als mit e vor ihm: eiaha e taparahii te taata, tödte nicht (Gramm. S.36.); eiaha oe e amu, du sollst nicht essen (1.Mos. 2, 17.). Dies Wort bedeutet auch das gewöhnliche nicht (s. nr.933.). Bei ihm drängt sich die Erinnerung an das ei auf, welches im Anfange mehre- rer Tah. Negationen (s. nr. 930.) steht. Infinitiv. 824 Es werden zu seiner Andeutung zum Theil Wörter genommen, welche zugleich den Sinn von dafs haben, auch wohl Tempus- Partikeln sind. Mit jener Conjunction scheint diese Bildung dann immer identisch und der Un- terschied nur der zu sein, dafs die Partikel den Inf. bedeutet, wenn das Sub- Infinitiv. $.52. 875 ject dem Verbum fehlt, und dagegen, wenn dieses steht, dafs zu überset- zen ist. das blofse Verbum, Tong. Nach Mar. reicht bei Ausdrücken des Wunsches das blofse Verbum, welches er jedoch hier als Subst. betrachtet, hin: gua te fia mohe, ich wünsche zu schlafen; gua te fia mate, ich wünsche zu sterben. Partikeln. he Tong. — Vor dem, als Subst. angesehenen Verbum kann im Tong. auch der Artikel he stehn (s. nr. 273.). ger Tong. — Im Tong. ist ger zu, um zu mit dem Inf. und zugleich dafs mit dem Conjunctiv (Lat. u£), s. nr. 350. 381. ke Haw. — Haw. ist ke (auch dafs) ein Ausdruck für den Inf. Das Wörterbuch (v. ke und e) scheint seinen Gebrauch zu beschränken, indem es sagt, dafs es nach hiki, pono und einigen andren als Hülfsverben ge- brauchten Wörtern gewöhnlich, statt e, den Inf. andeute. Hierher gehört Cham.’s B.: he mea hiki ole ia'u ke haawi aku i keia ia oe, es ist mir unmöglich, dir dies zu geben; ein andres von ihm mitgetheiltes liefse aber einen allgemeineren Gebrauch der Partikel vermuthen: e ae mai oe ia’u ke haawi aku i keia ia oe, erlaube mir, dir dies zu geben. ei Tah. — Es drückt um zu mit dem Inf. aus (nr. 92. 76.), auch blofs zu, und ist ohne Zweifel die Präpos. kia N.Seel. — finde ich vor dem Verbum als zu mit dem Inf. (vgl. nr. 1042.) a Haw. — Für einen Ausdruck des zu mit dem Inf. möchte ich a halten, wo es mit mai noho den verbietenden Imper. bildet (s. nr. 821.). Sonst habe ich nur Eine Stelle (S. 482. 11.), wo es um zu mit dem Inf. hei- fsen könnte. Hat es überhaupt diese Bed., so schliefst sich dies daran an, dafs a die Präpos. zu, bis zu (s. nr.981.) und die Conjunction dafs, bis dafs (s. nr. 1040. 1044.) ist. Es kann aber sehr wohl in jener Stelle und bedeuten, wobei die Partikel und das Subject des Verbums ausgelassen wären, weil beide sich am ersten Verbum befinden. e Tah. und Haw. — e vor dem Verbum ist im Haw. Zeichen des Inf., und zwar nach dem Wörterb. das gewöhnliche: e haawi, geben (Cham.); e haawiia, gegeben werden (id.). Es drückt auch zugleich um zu: (die Aaaaaa? 825 827 828 829 830 831 876 Verbum; kommen wird,) e Roao, zu versuchen (Apoc. 3, 10.); und zu mit dem Inf. aus: he mea pono e haawi aku i keia ia oe, es ist recht, dir dies zu geben (Cham., vgl. nr. 828.); he nui no ka poe e imi ana e komo, aole no e hiki, es sind Viele, die einzugehn trachten, aber nicht können (id.); (wer überwindet,) e haawi no wau ia ia e ai, dem will ich zu essen geben (Apoc. 2, 7.). Nach dem Verbum kann dabei auch ai stehn (S. 479. 1.), welches das e auch sonst begleitet (nr. 792. 815.). Im Tah. ist e Zeichen des Inf. (nr. 5.), und ich finde auch das zu da- durch ausgedrückt (S. 472. ıv.). ohne zu. 832 Dieses mit dem Inf. wird nach Cham. im Haw. durch aole gegeben. Participium. i Durch das blofse Verbum ausgedrückt, Tah. und Haw. 833 Über die passive participiale und die adjectivische Bed. der Haw. An- sätze ia, hia, lia habe ich schon nr. 758. gesprochen und nr. 757. einige B. angeführt; ein anderes ist: kupalu, mit Speise oder Futter ausstopfen, Einem so viel geben, als er essen kann, kupaluia, fett gemacht, wohl ge- füttert. Diese Passivform drückt nun, wie jedes Adj. nach dem Subst. ein- tretend, das adjectivische passive Partic. aus: o Amerika Huipuia, die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika (Geogr. 1. Ausg. S. 123. und öfter). Vom Activum fehlen mir die Beobachtungen. — Ebenso finde ich das Tah. Pass. auf hia: te evanelia a Marecko, iritihia ei parau Tahiti, das Evang. Marci in die Tah. Sprache übersetzt (Titel des Buchs). Durch Partikeln ausgedrückt. 834 re Tong. — Im Tong. ist Ae vor dem Verbum ein Ausdruck für das Partic. Präs. (nr. 274.) 835 e-ana Haw. — Aus Cham.’s Worten und B. nehme ich ab, dafs im Haw. e vor dem Verbum und ana nach ihm (vgl. nr. 789.) das Partic. Präs., meist der act., selten der pass. Form, ausdrückt; doch könnte er auch das Partic. aller Zeiten meinen. Ein B. vom Präs. ist: Zoaa iho la lakou ia ia e hiamoe ana, er fand sie schlafend (Mare. 14, 37.). Nach dem B. Cham.’s: ka mea e haawiana aku, der Gebende, kann man vermuthen, dafs diese Bildung als ein partieipiales Ad). sich einem Subst. anschliefst. Participium. $.52. 877 IN. Seel., Tah. und Haw. — Im Haw. bezeichnet dieser Vorsatz des Ver- bums sowohl das Partic. Präs., als Perf.; beim pass. Partie. kann das Ver- bum die Passiv-Endung ia annehmen oder in der activen Form stehn. Ich halte dieses i für dieselbe Partikel mit der, welche das Verbum im Indie. be- gleitet, und suche in ihm nicht die participiale Beziehung. Alle meine bis- herigen B. sind von der Art, dafs ein Subst. vorhergeht, zu dem das Partie. als Adj. gehört. Dafs die act. Verbalform hierbei pass. Bed. haben kann, scheint mir wieder ein Antrieb dazu, in dieser Partikel das Mal. Hülfsverbum de der pass. Construction (s. nr. 756.) zu suchen. Vgl. noch nr. 713. act. Partic. — ka mea i ola, das Lebendige (Cham.). pass. Partic. — mit dem pass. Verbum: o Amerika i huipuia, die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika (id.); i ka mane i hunaia, von dem verborgnen Manna (Apoc. 2, 17.); B.1.nr.858. mit dem act. Verbum; ich verweise auf den in nr. 1009. von mir beleuchteten Satz. Das Verbum kann auch ai nach sich haben (vgl. nr. 792.): ka mea i haa- wiia mai ai, das, was gegeben worden ist (Cham.); na meaihanaia', die Dinge, die gethan worden sind (id.). Im Tah. finde ich das Partic. Pass. durch z vor der pass. Form ausge- drückt: te evanelia a Joane, iiritihia ei parau Tahiti, das Evang. Joh., in die Tah. Sprache übersetzt (Titel der Übers.); im N. Seel. vor der activen Form: mo taku mea i taehae, für mein gestohlnes Eigenthum (Gr. p.82.). Einzelne Verba. sein. Ohne alle Andeutung. Der von mehreren Idiomen der Erde bekannte und an vielen Ame- rikanischen Sprachen wahrgenommene Mangel eines Verbums sein trifft auch den Mal. Sprachstamm. Die Sprache kann diesen Ausdruck für die wesenhafte Seite des Wortes entbehren und durch die Construction ersetzen; das zufällige sein (sich befinden) wird leicht durch bestimmte Verba örtli- cher Lagen dargestellt, kann aber auch ausfallen. Selbst Sprachen, die sich zu dem schwer erreichbaren individuellen Ausdrucke des Verbums erhoben haben, verschmähen es nicht, sich seiner zu überheben ; dahin gehören die 836 837 838 878 Einzelne Ferba; Lat., Mexicanische, Mal. und Jav. Sprache. Die Behandlung des Prädicats als Verbums leiht eine leichte Form dafür im Mex. und in den Südsee-Spra- chen; sonst aber reicht die blofse Nebeneinanderstellung des Subst. oder Pron. Subj. und des Nomens oder Ad). des Prädicats zur Deutlichkeit hin, bei dem zufälligen sein die des Subjects mit einem Ortsadv. oder mit einer Orts- präpos. nebst ihrem Rectum; die Abwesenheit jedes Verbums verräth dem Hörer die Verknüpfung durch das abstracte. Dies ist der Fall der Lat. Sprache und der Idiome des Mal. Stammes. In den letzteren kann sogar in Folge einer bestimmten Reglung der Stellung des Adj. gegen das Subst. ein, in der Lat. noch mögliches, Mifsverständnifs gar nicht entstehn; wenn nämlich das Adj. mit dem Subst. verbunden ist, so folgt es ihm nach, als Prädicat in der Construction des ausgelafsnen sein aber steht es vor dem Subst. Dies habe ich in den Südsee -Sprachen, im Mal. und Jav. beobachtet. Auch das Subst. des Prädicats hat im Polynes. meist die Stelle vor dem Subject. Im Haw. ist das Prädicat sehr häufig mit der Artikelform A e versehn, und dies hat seinen Grund darin, dafs diese Form den durch kein Verbum deutlich werdenden Constructionen zugewiesen ist (nr. 495.); den Umstän- den nach hat sie gröfstentheils die Bed. des unbestimmten Artikels. Ich halte dieses Ae aber hier immer für den Artikel, bald ganz einfach, wie vor dem Subst., bald nach seinem abgeleiteten Gebrauche, vor den Pluralzeichen, den Zahlwörtern und dem Pron. int. aha; nur da, wo er vor das Ad). des Prädicats tritt, knüpft er sich an keinen allgemeinen Gebrauch an, erklärt sich aber leicht dadurch, dafs das Ad). hier als Subst. genommen wird: ein Rundes ist die Erde. Das Prädicat steht mit he voran: Subst. — he kaula o Mose, Moses war ein Prophet (Cham.); he aina maikai loa o Farani, Frankreich ist ein sehr schönes Land (Geogr. 1. Ausg. S. 49.); Pluralzeichen — he poe B.nr.501., he poe lohi (mit ausgelafsnem Sub- ject, s. S. 483. letzte Z.); Adj. — he akamai loa kekahi poe, mehrere sind sehr kunstreich (Cham.). Dem Adj. wird aber auch das es in ein Subst. umwandelnde mea (s. nr. 406.) beigegeben: he mea hiki ole ia’u, es ist mir unmöglich (mit sein. 6.52. 379 ausgelafsnem Subject, Cham.); he mea hilahila (!) ia lakou, es ist ihnen eine Schande, gilt ihnen dafür (i£., Cham.) ; Card. — s. bei nachstehendem Prädicat das letzte B. nr. 599. ; aha — heaha o Nlose, was war Moses? (Cham.) heaha ke Akua, was ist Gott? (id.) heaha lakou, was sind sie? (id.) Selten ist die Stellung beider Glieder die umgekehrte: nohea la ke Akua he kahikolu, warum ist Gott der dreieinige? (Cham.) ferner das letzte B. nr. 599. Das voranstehende Prädicat kann aber auch den Hauptartikel und das Casuszeichen o haben: a o ka Mesia oe, wenn du der Messias bist (Cham.); ja beide Glieder können o annehmen: B. 2. nr. 616. Auch das zufällige sein kann ohne Ausdruck bleiben: ma kekahi kulanakauhale helunakanawai, es war ein Richter in einer Stadt (Luc. 418, 2)3.Bunr; 715: 0. Ich behandle hier noch den Fall, wo bei ausgelafsnem sein die Frage durch anei (s.nr.864.) ausgedrückt wird. Es hat seine Stelle nach dem vor- anstehenden Worte, dieses möge Subject oder Prädicat sein; Subject: o oe noaneikealiiokapoe Judaio, bist du der König der Juden? (Matth. 27, 11.) öia anei he kahuna, ist dieser ein Priester? (Cham.) Prädicat: he Akua anei o Jesu, ist Jesus Gott? (id.) In Einem Falle finde ich es mit- ten im Prädicate, nach dem Zahlworte, welches eigentlich von der Frage be- troffen wird, vor dem dazu gehörenden Subst.: ekolu anei Akua lakou, sind sie drei Götter? (Cham.) Im Tong. steht in dem B. nr. 302. nach meiner Erklärung desselben das Prädicat mit ko he voran, in dem S. 445. vır. ist das Imperf. von sein ausgelassen, das Subject geht mit koe voraus, das Adj. des Prädicats folgt. Ich finde auch in dieser Sprache he vor dem Ad). des Prädicats: ikei he lillE he nau gilingangalo, ihre sonnengebräunte Haut ist nicht schön (d.h. sie ist sehr schön, Mar. II. p.380.). Im N. Seel. steht das Subst. des Prädicats mit dem Artikel e voran S. 464. ı., 465. v. v1., 466. xııı. xıx., B. nr. 213., ebenso das Adj. mit e B. nr. (*) Ich bemerke, dals im Wörterb. rilahila nur als Subst. aufgeführt wird. 841 342 843 550 Einzelne Ferba; 184. (1), das blofse Adj.: pai rawa tou anga, dein Werk ist sehr gut (Gramm. S. 58.). Im Tah. ist beiläufig zu bemerken, dafs er als Subject bei dieser Con- struction meist durch ia, statt des sonstigen oia, gegeben wird (s. nr. 643. 846.). Das vorausgehende Subst. des Prädicats hat den Artikel e vor sich: als unbestimmten B. nr. 3., als bestimmten S. 475. 4. (bis), den. Artikel te als bestimmten S. 475.2., o te ebenso :b.6. Einmal, wo zwei Subst. des Prä- dicats durch und verbunden sind und beide den unbestimmten Artikel ha- ben, geht das eine mit e dem Subjecte voraus, das zweite folgt ihm mit Ze (nar.25. Anm.1.). Ferner finde ich (B. 1. nr. 129.) das Subject voranstehn und darauf das Prädicat mit der Präpos. i, also im Accus. “Verbal-Partikeln. Da die Natur der Verbal- Partikeln nicht geeignet ist, ein Wort wirk- lich zum Verbum zu machen, so ist ihr Eintreten bei sein ganz der vorige Fall seiner Auslassung; sie selbst erscheinen, da ich hier nur von gua (ua), na und te zu reden habe, als Adv. der Zeit. Blofs wo das Adj. Prädicat ist, bleibt die Sache schwankend, indem ein Adj. leicht auch an und für sich ein Verbum neutr. ist (nr. 753.). Bestimmt zum Verbum ziehe ich den Fall, wo die Passivform des Zeitworts das Prädicat vorstellt (s. nr. 779.). gua Tong., ua Tah. und Haw. — Das Haw. ua findet sich nur vor ei- nem Ad)j. des Prädicats, sein möge im Präs. oder Imperf. stehn. Das Sub- ject stellt sich vor oder nach diesem Ausdruck: das Subject steht nach — ua poepoe ka honua, die Erde ist rund (Cham.); ua akamai loa lakou, sie sind sehr kunstreich (id.); wa nui na hipaihanaiia malaila, viele sind die Schafe, welche da gezogen wer- den (id); vana ke keiki, das Kind ist ruhig (Wörterb. v. na, welches auch Verbum ist: ruhig sein) ; das Subject steht voran — ao konapooame kona ohoua keokeo, sein Haupt aber und sein Haar war weils (Apoc. 1, 14.). Im Tong. finde ich gua in denselben beiden Constructionen vor dem Adj. (s. nr. 362.) — Im Tah. steht va auch vor dem Ad). des Prädicats; die B., welche mir vorliegen, sind aber zu aphoristisch (nr. 112.); über eines, wo es dem Subst. des Prädicats vorausgeht, s. nr. 117. (') In andren B. steht dieser Ausdruck auch nach dem Subjecte. sein. 8.52. ss1 ( na Tong. — beim Imperf.: nai toka lahi he mo kau tau, war euer Heer zahlreich? (Mar.II. p. 376.) (hier ist das redundirende Pron. ia an na merkwürdig) beim Perf. (des zufälligen sein): na mo gi Tonga, bist du auf Tonga gewesen ? (ib.) te Tong. — te als Zeichen des Fut. steht vor dem Pron. Subj., dann 844 kommt das Ad). des Prädicats (nr. 363.); dieser Ausdruck ist vielmehr ein verbaler. e-ana Haw. — Ich finde den Imper. von sein durch e vor und ana 845 nach dem Subst. des Prädicats dargestellt: ekane ana ia na ka wahine hookahi, er sei eines einzigen Weibes Mann (Cham.). Dieser Ausdruck ist mir bisher nur im Indie. (nr. 789.), und beim Imper. nur e vorgekommen; ana erscheint seltsam. Da ich e für keine Zeitpartikel halte, so gehört der Punkt eigentlich nicht unter die Rubrik von gua, na und te. Ausdruck durch das Pron. 3. Pers, Tah. und Haw. Das Verbum sein wird im Haw. auch durch das Pron. 3. Pers. ausge- 846 drückt, welches zwischen Sub). und Prädicat, auch wohl nach beiden eintritt, sowohl das des Sing. (B.2. nr. 619.), als das des Plur., Zakou: ona hoku ehiku o lakou ka poe anela o ua mau ekalesia la ehiku, die 7 Sterne sind Engel der 7 Gemeinen (Apoc. 1, 20.); o na enemi o ke ka- naka no kona hale iho no lakou, des Menschen Feinde werden seine eigene Hausgenossen sein (Matth. 10, 36.); ja beim Plur. kann das des Sing. stehn: o na ipukukui ehiku oia no ua poe ekalesia nei la, die 7 Leuchter sind 7 Gemeinen (Apoe. 1, 20.). Das Pron. kann, wie man sieht, das Casuszeichen o vor sich nehmen. — Im Tah. fällt schon der häufige Ge- brauch des ia für er bei fehlendem sein auf (nr. $41.); man könnte glau- ben, dafs es bereits vielmehr er ist, er war heifst. Nur durch das Vorhan- densein eines Subjects aufser dem Pron. kann jedoch das Pron. sich selbst als Ausdruck für sein erweisen, und dies ist der Fall in dem Tah. B.: e pe- ropheta ia oia, er ist ein Prophet (Joh. 9, 17.), wo za doppelt steht. — Diese höchst merkwürdige Weise, das Verbum subst. auszudrücken, habe ich auch in der Mal. und Jay. Sprache beobachtet; es wird dazu das entfernte Pron. dem. benutzt: Jav. yatra hiku bechik, das Geld ist gut; Mal. mu- suh manusrta ituörang yang sarümahnya, des Menschen Feinde wer- den seine eigene Hausgenossen sein (Matth. 10, 36.). Histor. philol. Abhandl. 1832. Bbb bbb 332 Einzelne Verba ; Durch Ortsadv. 847 ai Haw. — Ich finde dieses dort bedeutende Adv. (s. nr. 908.) als einen Stellvertreter des zufälligen sein, sowohl wo es Präs., als wo es Im- perf. ist, im Anfang des Satzes; es folgt immer unmittelbar auf dasselbe die Präpos. i oder ia des Orts, dann erst das Subject: ai ia oe ka haku, der Herr ist mit dir (Cham.); ai ia ia ka lima o ka haku, die Hand des Herrn war mit ihm (id.). In folgenden Tong. Sätzen erregt ai Aufmerksamkeit: kapau gua ai taha giate gimotolu, wenn Einer unter euch ist (Mar. II. p. 381.); kapau gua ai nihi gua fonnua gehe be guaainihigua tai lata, 8 wenn Einer aus einem andren Lande, wenn Einer unzufrieden ist (i8.p.383.). 848 aia N.Seel. und Haw. — aia heifst im Haw. dort und drückt ebenso, wie ai, und gleichfalls ganz vorn stehend, das zufällige sein aus. In den bisherigen B. folgt auf ai ein Vocal, auf aia ein Gonsonant, und es fragt sich, ob dies ihr Unterschied ist (vgl. nr.909.). Letzteres hat bald die Orts- präpos., und zwar sowohl’, als ma, bald das Subject nach sich; i hat das mülfsige no vor sich, das auch vor dem Subjecte, unmittelbar nach aia ein- tritt (vgl. nr. 1062.); die Präpos. steht voran — B. S.860. 2.3. das Subject steht voran — aia no Amerika ma ka hikina o Ha- waii nei, Amerika liegt in Osten von H. (Cham.); aia no na lio maloko o ka moku, die Pferde sind im Schiffe (id.). Manchmal drückt es andre Verba als sein aus: aia noi ke alii nui na mea a pau o ke aupuni, alle Dinge des Reichs hangen von dem Könige ab (Cham.); aia no lakou mamuli o kapono, sie folgen der Gerech- tigkeit (id.). Das N. Seel. Vocabular führt aia in der Bed. er ist auf. Durch Verba. 849 ano N.Seel. — Das Wörterbuch giebt ano als Verbum sein, seine Erklärung und sein Gebrauch erscheint aber vielfach dunkel. Nach dem von ihm Angeführten würde es nur das zufällige sein (sich wo befinden) aus- drücken. Das eine B. ist unvollständig: ko koe ano, thou art or abidest; das zweite sogar zweideutig und zum Theil widersprechend: tenei ano tau buka buka, dies ist dein Buch, oder dein Buch liegt hier. Ebenso ist es dunkel S. 466. xır., B. 1. nr.169., letztes B. nr. 216., B.2. nr. 230. Im 2.B. sein. 8.92. 853 nor. 140. drückt eeno ano das zufällige sein aus, in dem S. 464. ı. könnte ano das Verbum subst. darstellen. E wahine ano heifst nach dem Wör- terb. a woman engaged to a husband. Man kann hiernach nicht erwarten, dafs ich über das Wesen dieses ano, obgleich ich es unter dieser Rubrik ein- gereiht habe, absprechen und eine Vergleichung zwischen ihm und dem Jav. hana und Mal. @da anstellen sollte. Ebenso mufs ich bemerken, dafs das na in einer oben S.155. 2.3. und S.533. nr. 52. angeführten Tah. Stelle nicht das Verbum sein, sondern das Ortsadv. da ist, welches müfsig nach dem mit dem Pron. dein verbundenen Subst. steht (vgl. nr. 907.). noho Haw. — Es bedeutet eigentlich: sich setzen 2) sitzen, wohnen, bleiben (auch: Sitz, Stuhl, Bank), und ist das Tong. nofo. Ich finde es einmal als sein: (schreibe) ina mea enoho la, was da ist (Apoc. 1, 19.); in dem B. nr. 382. scheint das Tong. Wort dieselbe Geltung zu haben. Mai noho a drückt den verbietenden Imper. aus (nr. 821.); e noho nei führt das Wörterbuch als hier, jetzt an. riro Tah., Zilo Haw. — s. nr. 861. esiipieht, Dieser Begriff fällt seiner Natur nach mit dem allgemeinen und zufäl- ligen sein zusammen und wird daher ebenso behandelt werden. So finde ich diesen Ausdruck im Haw. ganz fehlend: he mau mauna ma Sepania, es giebt mehrere Berge in Spanien (Cham.). gehören. Im Haw. drückt der durch die Präpos. no (s. nr. 412-419.) gebildete Gen. des Besitzenden, indem das Verbum sein hinzugedacht werden mufs, dem Subject vorangehend, dieses Verbum aus: no ke alii ka aina, das Land gehört dem Könige (Cham.); no Farani ia mau moku, diese In- seln gehören Frankreich (id.). — Ebenso finde ich no im N. Seel. haben. In Beziehung auf das ausgelafsne sein wird dieses Verbum durch die Präpositionen des Genitivs angedeutet: Haw. B. nr. 740., N. Seel. 5.466. zur. xv., Tah. B.1. nr. 106.; ebenso im Haw. durch die Präpos. ;, ia des Dativs (B. nr. 721. 8.), N.Seel. durch kia. Die Mal. und Jav. Sprache bedienen sich des sein mit den Präpos. des Dativs: Mal. da mit pada oder bagi, Jav. hana mit hing. Bbb bbb 2 850 851 852 853 854 855 856 Einzelne an [0 9) rn Einen wirklichen Ausdruck für haben besitzt das Haw. im Verbum paa, welches eigentlich: fest machen, ergreifen, fest halten u. ä., bedeutet (B. nr. 474.). können. Im Tong. wird dieses Verbum durch die Zeitpartikel des Fut. te ge- geben (s. nr. 375.). Im Haw. wird das Verbum hiki dazu gebraucht (s. nr. 481.), welches eigentlich bedeutet: ankommen, gelangen zu (Wörterb.); erreichen (Cham.); eintreffen, geschehn, sich ereignen (Cham.) 2) to accomplish, to prevail (Wör- terb.). Von der Bed. zu etwas gelangen rührt es her, dafs es ein Aus- druck fürkönnen, möglich sein wird; die Person steht dabei mit der Prä- pos. i, ia, die hier nicht die des Dativs, sondern die der Bewegung ist; die Verbal-Partikel ist e oder z, und das zweite Verbum wird mit ke angeschlos- sen; folgendes sind B.Cham.’s, der immer möglich sein übersetzt: aole e hiki ia ia ke ea’e iluna, es ist ihm nicht möglich, sich zu erheben; e hiki paha ia ia, es ist ihm vielleicht möglich; a i ole e hikiia ou- kou ka mea, wenn euch die Sache nicht möglich ist; aole no i hiki ia ia, es ist ihm nicht möglich, zu diesen füge ich hinzu: aoleno e hiki ike kanaka ke malama ina haku elua, niemand kann zween Herrn dienen (Matth. 6, 24.); e-ai: pehea la e hiki aiia oukou ka poeino ke olelo i na mea maikai, wie könnet ihr Gutes reden, dieweil ihr böse seid? (Matth. 12, 34.) B.2. nr. 793. — Im vorletzten B. nr. 831. fehlt die Person. Als ein Subst. finde ich Aiki behandelt: (ich weifs deine Werke u.s.w.) ame ka hiki ole ia oe ke hoomanawanui i ka poe hewa, und dafs du die Bösen nicht tragen kannst (Apoc. 2, 2.). Es wird auch als Adj., möglich, gebraucht: ka mea hiki, ka mea hiki ole, was mög- lich, was unmöglich ist (Cham.); B. S. 878. letzte 2. wollen. Vor dem Haw. makemake finde ich he als Zeichen des Präs.: he m., ich will (Cham.); @ he m. oe, wenn du willst (id.); aber auch e: ina oee m., willst du (so u. s. w.) (Matth. 17, 4.); ina em. oeekomo, willst du (aber) eingehn (id. 19, 17.); im Imperf. i: aole iai m. e ike mai ke- kahi kanaka ia ia, und (er) wollte es niemand wissen lassen (Mare. 7, 24.). Verba. $.52. 555 nennen. Das Prädicat, wenn es ein Appell. (kein Eigenname) ist, hat im Haw. die Artikelform he (vgl. nr. 494-497.) vor sich: na mea, i kapaia he lu- naolelo, die Leute, welche Apostel genannt werden (Cham.); kapa aku la Jesu i ko lakou inoa he lunaolelo, Jesus nannte ihren Namen Apo- stel (id.). geben. Die Tong. Sprache besitzt dafür ein eignes Verbum, fuagi, das ich aber nur im Wörterb. finde. In diesem ist wahrscheinlich agi Endung (s. nr. 1122.). Sonst wird dieser Begriff im Tong. sehr häufig durch die Richtungs- Partikeln mei, atu und angi ausgedrückt (s. nr. 340.). Im N. Seel. finde ich das Verbum, wenn es im Imper. steht, fehlen, und das Pron. 1. Pers. mit der Präpos. mo (nr. 226. Anm. 2.) oder ma ver- bunden. Im Tah. lautet das Verbum Aoroa; den Dat. Pers. finde ich durch no (B. nr. 56.) oder na (S.472. vı. bis, B. nr. 116.) angedeutet. Die Haw. Sprache bedient sich des Verbums Aaasi, in welchem viel- leicht Aaa Präfix ist, so dafs man es für das Jav. weh, hawe&h und Mad. ami halten könnte. Ob man das Mal. dr7 mit diesem Worte oder mit dem Jav. paring (s. nr. 894.) zusammenstellen müsse, entscheide ich nicht. Der Dat. Pers. wird durch sein regelmäfsiges Zeichen i, ia angedeutet, manch- mal aber durch na (s. nr. 420.): haawi aku la o Josepai ai na lakou, Joseph gab ihnen Speise (Cham.). nehmen. Der Imper. dieses Wortes kann im N. Seel. ohne Verbum durch die Präpos. mo, für, mit dem Pron. 2.Pers. ausgedrückt werden (nr. 226. Anm.?.). riro Tah., lilo Haw. Der diesem Verbum inwohnende Begriff sich wenden vermittelt, wie bei dem Span. volverse und Engl. turn, den von werden, merkwürdi- ger Weise aber auch den von sein. Nach seiner Bed. weggehn, verlo- ren gehn ist es vielleicht das Mal. und Jav. Ailang. Ich lasse die oberen Glieder der Sprachvergleichung offen und gebe nur den Typus der Südsee: 858 859 361 862 886 Einzelne Tong. 2ilo verbergen, verstecken N. Seel. diro weggegangen, weg (gone) 2) in jemandes (mit ki) Besitz kommen Rarot. riro werden Tah. riro werden 2) sein faariro zu etwas machen Haw. Zilo verloren gehn, weggehn; (Adv., nach dem Wörterb.) verloren, ent- fernt, weg 2) sich wenden, sich verändern 3) in Eines Besitz kommen 4) werden 5) sein lilo mai erlangen, besitzen !ilo aku verloren gehn, umkommen hoolilo verändern 2) Einen zu einem Amte erheben, ihn über etwas setzen Haw. B. der Bed. in jemandes Besitz kommen sind: Zlilo ka aina no ° Parao, das Land kommt an Pharao (Cham.); Zilo ke aupuni ia Liho- liho, das Reich kommt anL. (id) Wo das Verbum sein (B. nr. 447.) und werden ausdrückt, führt das Prädicat im Haw. die Präpos. i vor sich: ua liloiaipohaku kumu kihi, er ist zum Eckstein geworden (Matth. 21, 42.); (denen gab er Macht,) e lilo ai ipoe keikina ke Akua, Gottes Kinder zu werden (Joh. 1, 12.); S. 480.3.; im Tah. die Präpos. ei (werden nach meiner Beobachtung an Texten, sein B. 1.nr.92.). Dieses ei steht auch bei dem Tah. Causale faariro, zu etwas machen, vor diesem Satzgliede (B.nr::79.,B.3. nr: 92.). loaa Haw. Dieses Verbum hat, wie seine Construction zeigt, die Grundbed.: auf Einen stofsen, Einen betreffen, Einem begegnen, wobei immer der oder das Betreffende als thätig (Subject), die betroffene Person oder Sache aber als ein fester Terminus, auf den die Bewegung hingeht, angenommen und daher mit der Präpos. z, ia construirt wird. Nach dem Wörterb. könnte es vielleicht auch absolut sich ereignen bedeuten. In der benannten Construction drückt das Verbum aus: finden — e loaa koke noia olua kekahi hoki keiki, alsobald wer- det ihr finden ein Eselsfüllen (Marc. 11, 2.); B. 1. nr. 835.; z bleibt auch im Passivum (s. das vorletzte B. nr. 759.). erlangen, bekommen — heahala ka’umeae hanali, iloaaia'u ke ola loa, was sollich thun, damit ich das ewige Leben ererbe? (Marc. 10, 17.) Verba. S.52. 887 haben — okamea ua loaaiaia, ehaawihouiananaanuiloa: akaokameaualoaaoleiaia, elaweia ae ka meaiaia, denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, das er hat, genommen werden (Matth. 25, 29.). pono Haw. Nach Cham. ist es Subst.: Recht, Gerechtigkeit; es ist ferner (nach dem Wörterb.) Adj.: recht, gesetzlich 2) passend 3) möglich, fähig 4) gut. Ich finde es auch als Adv., genau, gerade (B. 3. nr. 687.). Demnächst ist es Verbum, nach dem Wörterb.: gut, wohl, recht sein, Gutes thun, nützen, passen, und dient, zum Theil als unpersönliches, zum Ausdrucke von: müs- sen, brauchen, es ist nöthig, gebührt sich, schickt sich; das Wörterbuch führt die Formen e pono ai und i pono ai als vorzüglich häufig in diesem Gebrauche an; aufserdem finde ich pono ohne irgend eine Partikel, he pono und hemeapono. Im letzten ist he Artikel (vgl. nr. 838.), im vor- letzten möchte es Verbal-Partikel sein (s.nr.804.). Die Constructionen sind: 1. das Verbum, müssen, einer Sache werth sein ausdrückend, steht impersonell, das zweite Verbum folgt mit ke oder e (dafs oder Inf.) und nimmt das Subject zu sich; epono, müssen - epono, ke heleau, ich mufs kommen (Cham.); he pono, werth sein — hepono,keloaaikamea hana ka ainana, ein Arbeiter ist seiner Speise werth (Matth. 10, 10.); hemeapono, müssen — hemeapono, e hookoia keia palapala, es mufste die Schrift erfüllt werden (Apostelg. 1, 16.); Aemeapono, ke hai mua ia ia oukou ka olelo a ke Akua, euch mufs zuerst das Wort Gottes gesagt werden (i2.13, 46.). 2. epono, etwas zu thun brauchen, hat das Subject mit der Prä- pos. ia nach sich, darauf folgt das andre Verbum mit ke (Inf.): aole epono ia lakou ke mihi, sie brauchen nicht Bufse zu thun (Cham.). 3. e pono, würdig sein, hat das Subject im Nom. vor sich, das andre Verbum folgt mit ke (Inf.): B. S. 812. 2. 6-8. 4. pono, werth sein ausdrückend, steht ohne Verbal-Partikel und hat den Gen. vor oder nach sich, ist also Subst.: aole o'upono, e komo.ae oe u. s. w., ich bin nicht werth, dafs du (unter mein Dach) ge- hest (Matth.8,8.); aiponokoka hale, und so es dasselbige Haus werth ist (id. 10, 13.). 863 564 355 Verbum; Frage. 8.52. Ich habe, um das Wort mit einem westlichen zu vereinigen, wohl an das Mal. benar (recht, richtig, gerecht, wahr, genau; Jav. bener, recht; Tag. banal, gerecht, tugendhaft) (vgl. N. Seel. pono, wahr, Wahrheit) und pätut (recht, gerecht; passend, schicklich, gehörig; passen, sich schicken; müssen) gedacht. Die obige adverbiale Nachsetzung und ponoi führen vielmehr auf das westliche pun (s. nr. 672.). Im Tong. ist fono: öf- fentliche Rede, Decret. Frage. Ich halte dies für die schicklichste Stelle zur Behandlung des Punktes der Frage, d.h. der im Deutschen durch kein wirkliches Wort (Pron. oder Adv.) ausgedrückten, sondern nur an der Construction und dem Tone er- kennbaren; denn sie knüpft sich vorzüglich an das Verbum. Die Polynes. Ausdrücke, welche ich hier angebe, gleichen also dem Lat. num oder an. anei Tah. und Haw., ra nei N. Seel. — Das Haw. anei steht nach dem Verbum oder der demselben anhangenden Zeitpartikel: ke hiamoe nei anei oe, schläfst du? (Cham.) hat aber das Verbum die Verneinung bei sich, so steht es nach aole, vor dem Verbum (B.2. nr. 563.). Diese B. sind nur vom Präs., und es fragt sich, ob anei auch bei andren Zeiten vorkommt. Denn dasselbe Wort heifst auch hier (s. nr. 901.); und so schwierig es ist, daraus die Kraft der Frage zu entwickeln, so findet sich doch kein andrer Ausweg für die Etymologie, als die Ableitung von nei, wobei freilich seine Zu- sammenstellung mit nei in dem obigen B. auffällt. Denn ich glaube doch nicht, dafs es das Tag. hani sei, welches das Wörterbuch hörst du? übersetzt; die- ses steht nach affırmativen und befehlenden Ausdrücken: ich will mit dir gehn, hörst du? bezahle es, hörst du? auf dieselbe Weise wird im Tag. auch hania und Aa gebraucht. Anei beim ausgelafsnen Verbum sein s. nr. 839. Im Tah. ist anei Zeichen der Frage und steht nach dem Verbum und seiner Zeitpartikel (S. 473. vır.). Das N. Seel. ra nei habe ich bisher nur bei ausgelafsnem sein in dieser Geltung gefunden (s. nr. 251.); seine son- stige Bed. vielleicht (öb.) giebt aber eine Aufklärung über anei. Das Tong. nei hat nur diese letzte Bed. (s. nr. 902.) oti N. Seel. — s. nr. 258. pe oki NN. Seel. — s. nr. 254. 255. köia N. Seel. — finde ich sehr häufig als Zeichen der Frage (num), z.B. Richtungs - Partikeln beim Ferbum. 8.52. 559 nach dem Verbum, sogar nach einem Frageworte, wie den verschiednen Compositionen von aha und hea. Richtungs-Partikeln beim Verbum. mai N.Seel., Rarot., Tah., Haw., mei Tong. atu Tong., N.Seel., atu und adu Tah., adu Rarot., aku Haw. angi(ange) Tong., ake Rarot., ae Tah. und Haw. iho Tah. und Haw., io Rarot. Wenn ich es unternehme, diese merkwürdigen allen fünf Südsee- 865 Sprachen eignen Wörter hier zu behandeln, so ist es in der Überzeugung, dafs ich der Aufgabe blofs annähernd zu genügen im Stande bin. Es liegt dies ebensowohl in der Schwierigkeit des Gegenstandes selbst, als noch be- sonders darin, dafs nur eine reichhaltige Sammlung von Beobachtungen und Beispielen dazu führen kann, von ihrem Gebrauche und Unterschiede ein vollkommnes Bild zu entwerfen. Da es darauf ankommt, dem Leser vor allen Dingen eine Vorstellung von dem Wesen dieser fast immer für unsre Sprachen unübersetzbaren Partikeln zu geben, ehe man in eine allgemeinere Betrachtung derselben eingeht, so ist ihre vorzüglichste Bestimmung die, als Anzeiger der Richtung das Verbum zu begleiten; sie stehn aber auch oft nach dem Subst., wenn es eine Präpos. vor sich hat, ferner manchmal nach Adv., und einige von ihnen endlich in der Bed. noch dazu nach Subst. und solchen Pronominen, deren Bed. dazu Gelegenheit bietet, auch als sehr nach Ad). Bei dem Falle, wo sie ein Ortsadv. nach sich haben (s. nr. 907.7., N.Seel. ai nr.908.), ist das Tah. und Haw. absolute iho nei (nr. 907.7.) beachtenswerth, welches für ein Adv. ausgegeben wird. Denn es ist merk- würdig, dafs das Tong. ange, das man auch öfter hierher rechnen mufs, eigentliche Adv. bildet (nr. 355.), ja bisweilen scheinbar eine Präpos. an dem Subst. ausdrückt (i2.) (vgl. noch nr. 956.). Diese Anwendungen habe ich an andren Stellen meiner Grammatik behandelt, und beabsichtige hier nur hauptsächlich von ihrer verbalen zu reden; ich spreche zuerst ausschliefslich von der Haw. Sprache, mai, aku, ae, iho. Das hier zu Sagende gilt aber meistentheils auch für die N. Seel., Ra- 866 rotong. und Tah., bisweilen auch für die Tong. Sprache. Das Haw. Wör- terbuch nennt diese Wörter verbal directives, und ist auch in der Angabe Histor. philol. Abhandl. 1832. Cce ccc 867 868 569 s90 Richtungs- Partikeln unvollständig, dafs es sagt, sie ständen nur vor der die erzählende Zeit anzei- genden Partikel Za. Wenn dies auch ein besonders häufiger Gebrauch der- selben sein mag, so werden sie dennoch nach meiner Beobachtung bei viel- leicht keiner Verbalform ausgeschlossen, obgleich die Partikeln hier öfter fehlen zu können scheinen. Ich habe sie im Präs. vor der Zeitpartikel nei und Za, im Fut. (letztes B. nr. 787.), im gebietenden und verbietenden Im- per., und im Pass. beobachtet: öia ka mea e haawiia mai nei, dies ist das, was gegeben werden wird (Cham.); vorletztes B. nr.787. Einen Be- weis, dafs sie bald fehlen, bald stehn, liefern die schon nr. 858. vorgekom- menen beiden B.: na meai kapaia he lunaolelo und: a kapa iho la öia ialakou he poe lunaolelo. Einen Beleg, dafs sie auch beim Partie. vorkommen können, s. nr.867. Die Partikeln halten sich insofern dicht an das Verbum, als z. B. das Subject (e palapala aku oei--, schreibe an --, Cham.) und die Zeitpar- tikeln nei und Za (s.nr.866.) erst nach ihnen eintreten (vgl. jedoch nr. 1022.); dagegen aber steht ein dem Verbum beigehendes Adv. (e hele koke aku au iou la, ich werde dir kommen bald, Apoec. 2,5.; aole e oi iki aku ke- kahiikekahi, es übertrifft durchaus keiner den andren, Cham.), die En- dung ia des Pass. (s. B. nr. 753. dis) und die substantivische Endung ana (B. 2. nr. 835.) vor ihnen. aku und ae werden nach einem auf a endenden Wort apostrophirt, vielleicht regelmäfsig; so nach der Endung ia des Pass.: @ i haawüa'ku keia, wenn dieses gegeben wird (Cham.). Die oben erwähnte Schwierigkeit bei diesen Partikeln besteht vorzüg- lich darin, den in jeder einzelnen liegenden und sie von den drei andren unterscheidenden Begriff anzugeben. Die Tong. Sprache scheint in dem äufserst sinnvollen und wohlgeordneten Gebrauche, welchen sie von den drei ersten derselben macht, indem sie, wenn als Rectum des Verbums oder der von dem Verbum abhängigen Präpos. das Pron. 1.Pers. steht, mei, wenn das Pron. 2. Pers. steht, zzu, wenn das Pron. 3. Pers. oder ein Subst. steht, angi anwendet, so sehr einen richtigen Weg zu zeigen, dafs man sogar ver- sucht werden könnte, in dem mei den Pron. Stamm der 1., in atu der 2. und in angi der 3. Person finden zu wollen. Aber von dieser Regelmäfsigkeit in der Benutzung dieser drei Partikeln, nähme man auch .hypothetisch an, dafs der Sprachsinn von einer solchen Topik ausgegangen wäre, erblicken wir beim Verbum. 8.52. s91 in den übrigen vier Sprachen kaum noch eine Spur; und wenn man im Ra- rotong., Tah. und Haw. noch ein viertes Wort, iho, hinzukommen sieht, welches mit jenen dreien gleichartig erscheint, so mufs man wirklich daran zweifeln, auf jenem Wege die Sache zu erledigen. Der Ursprung und die eigentliche Natur dieses zho läfst sich zwar zum Theil nachweisen, indem es auf der einen Seite das Tong. hifo, unten, herabgehn, herabsteigen, ist und das Haw. iho selbst diese Verbalbed. hat. Aber für den häufigsten Gebrauch der Partikel zeigt sich dieses Wort so wenig passend, dafs man beinahe ge- zwungen ist, in ihr noch ein zweites, ganz verschiedenes zu suchen. Wäre dieses auch nicht der Fall, so ist es dennoch gewils, dafs die Sprache bei der Bed. der Richtung abwärts nicht stehen bleibt, sondern dasselbe auch auf andre Dimensionen wirft, was seine Anwendung ebenso verwickelt, wie die der übrigen drei Wörter es ist. So weist das Wörterbuch dem iho auch die Richtung des Aufeinanderfolgens (succession) zu. Wollte man dem Ge- danken Raum geben, dafs man in den vier Partikeln eine vierfache Ortsbe- ziehung, wie sie im Tag. (nr. 652.) beim Pron. dem. und Ortsadv. herrscht, vor sich hätte, so scheint derselbe sich nicht über wenige Schritte verfolgen zu lassen. Ihr Eintreten nach räumlichen Adv. (nr. 955-957.) und das oben (nr. 565.) erwähnte temporale iho nei führt zwar zu einer ernsten Betrach- tung über ihren Gebrauch nach dem Verbum, zu der Frage, ob sie etwa namentlich mit den verbalen Zeitpartikeln nei, na, ra (la) nur einen fein unterschiedenen Zeitausdruck bilden; aber auch diese Idee wird durch die Übermacht andrer Erwägungen zurückgedrängt. Ich würde der getreuen Darstellung dieses schwierigen Gegenstandes nur schaden, wollte ich in sie Etymologien einmischen und auf diese Folgerungen bauen. Ich trenne die Forschung über die Herkunft dieser Wörter ganz hiervon und verweise sie an das Ende dieser Untersuchung. Ehe ich zu dem eigentlichen Räsonnement übergehe, setze ich das her, was das Wörterbuch über die Bed. der drei ersten Partikeln angiebt. Unter dem Artikel aku wird gesagt, dafs mai die Richtung nach Einem hin (fowards one), aku von Einem her (from one) bezeichnet; von ae sagt es unter ae, dafs es eine „geringe’”’ Bewegung nach oben, unten oder seitwärts bedeutet, unter aku führt es von ihm aber nur die Richtung nach oben und nach der Seite an. Einen Beweis von der Verwicklung der diesen Partikeln inwohnenden Raumbeziehungen giebt, aufser dem, welcher aus Cceeccc2 870 871 872 392 Richtungs - Partikeln den mehrfachen in ae (nach oben, nach unten, nach der Seite) und iho (nach unten, in der Folge nach einander) vereinigten Richtungen, auch in der Vergleichung beider Wörter unter sich, schon hervorgeht, jene Be- hauptung des Wörterb., dafs mai die Richtung auf jemand zu, aku die von Einem ab bezeichne, da es scheint, dafs man ebensowohl mai durch her, aku durch hin übersetzen könne, und da gerade diese Übersetzung allein von den bisherigen Deutschen Bearbeitern dieser Sprachen angenommen worden ist. Wenn sich dieser Widerspruch nun allerdings dadurch lösen läfst, dafs man mai vollständiger durch: von Einem zu Einem her, aku durch: von Einem zu Einem hin erklärte, so wird damit, wie aus dem Fol- genden klar werden wird, noch nicht alles erledigt. In Wahrheit laufen diese beiden Partikeln sehr parallel neben einander her und können in den- selben Fällen, je nach der zum Grunde gelegten Ansicht der Raumbezie- hung, beide angewandt werden. Sehr anschaulich wird dieses durch den Gebrauch unsres Deutschen her und hin in örtlichen Adv. wie: heraus, hin- aus — herab, hinab — herunter, hinunter. Eben diese Wörter dienen aber zugleich dazu, einzusehn, wie eine Sprache sich in der Anwendung dieses Doppelverhältnisses verwickeln kann. So lange nämlich das Verhältnifs zwi- schen zwei Redenden schwebt, ist es leicht, die Regelmäfsigkeit festzuhal- ten; wo aber beim Reden auf den beiden Sprechenden fernen Ort gedeutet wird, und noch mehr, wo dieses Verhältnifs des lebendigen Verkehrs zwi- schen zwei Menschen gar nicht statt findet, wie in der Erzählung, da kann sich die Sprache leicht in Anomalie verirren; und möglicherweise könnte dies in den Südsee-Sprachen zum Theil geschehn sein, obgleich ich so et- was nicht behaupten will. Es kommt alles darauf an, wie im Anfange ei- nes zusammenhangenden Stückes der Verfasser sich die Sache stellt. Hier- bei kann vielleicht geradezu Willkühr mitwirken, so dafs ein Andrer sich in demselben Falle die eine Seite nahe, auf sich zugehend denkt, wo er sie sich entfernt, von sich abgehend gestellt hat; und hiernach ist es auch möglich, dafs ein mit wenigem Sinn für geordnete Verstandesverhältnisse begabtes Volk verschiedentlich davon abspringen kann. Um von dem Einfachsten in dieser Sache, dem Gespräche zwischen zwei Personen, auszugehn, wozu ich als Beispiel die Verba geben und sa- gen wähle, so schliefst sich in diesem Falle wohl die Haw. Sprache noch an die Tong. an, indem, wenn die hinzugesetzte oder hinzugedachte Person die beim Ferbum. $. 52. 393 erste ist, mai, wenn sie die zweite ist, aku stehn wird: gieb mir, mai, ich gebe dir, aku; so im Ev. Matth. 4, 3. (Christus sagt zum Teufel): sprich, dafs diese Steine Brot werden, ma’, und im Ev. Luc. 23, 3. (Christus spricht zu Pilatus): du sagst es, mai. Man kann dies auch so ausdrücken, dafs mai steht, wenn Pers. 2., aku, wenn Pers. 1. Subject ist. Mit der 3. Person als Dativ oder Acc. (ich, du oder er sagt, wir u.s. w. sagen zu ihm, zu N.N.) würde nun nach dem Tong. ae gebraucht werden müssen; dies scheint aber nicht einzutreten, sondern auch hier zum Theil aku, zum Theil mai zu stehn. Die Vollkommenheit der Tong. Sprache, für den zweiten und dritten Ort besondre Ausdrücke zu haben, hat sich also in den andren vier Sprachen verwischt, und ist der Grund zur Verwicklung in dem gröfs- ten Theil der Anwendungen dieser Partikeln geworden, da nun bei der Er- wähnung der 3. Person sowohl zwischen zwei Redenden, als überall aufser dem Gespräch, also z. B. bei der Erzählung, die Partikeln mai und aku aushelfen müssen. Ein treffendes Beispiel für den Eintritt der 3. Person bei zwei Sprechenden bietet anbeten im Ev. Matth. 4, 9. und 10. dar. Im 9. V. sagt der Teufel zu Christus: (dies alles will ich dir geben, wenn du nie- derfällst) und mich anbetest, a hoomana maiia'u; im 10. V. sagt Jesus zu ihm: du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten, e hoomana aku oe ia Jehova, ikou Akua. Ich bediene mich zur Erläuterung des Verhältnisses der Erzählung wie- der des Verbums sagen. Die Sache scheint die zu sein, dafs der Erzäh- ler nach Gutdünken sich den einen Terminus oder, da bei sagen Perso- nen handelnd sind, die eine Person oder Parthei als die diesseitige, ihm nahe, die andre als die jenseitige festsetzt. Ob die erste von ihm erwähnte zur diesseitigen werden mufs, wage ich nicht zu bestimmen. Es verhält sich aber so im 4. Cap. des Matth.; der Teufel sprach zu Christus, aku V. 3, 6, 9.; der Erzähler stellt sich also Christus gegenüber. Christus sagte zum Teufel, mar, N.4,57, 10, So lange ein solches Verhältnifs zwischen nur zwei Partheien ohne Störung schwebend bleibt, kann man wohl annehmen, dafs die Sache con- sequent durchgeführt wird. Wo aber jeden Augenblick die Partheien wech- seln, ist es schwer zu glauben, dafs die Darstellung nicht hierin Willkühr üben und nicht der Phantasie nachgeben sollte. Ein Beispiel hierfür finde ich im 23. Cap. des Ev. Lucä. Der Erzähler berichtet: „die Ankläger Christi 875 876 894 Richtungs- Partikeln sagten zu Pilatus” (V.2.); hier steht aku; der Erzähler stellt sich also mit den Anklägern zusammen und denkt sich Pilatus sich gegenüber. Im 3.V.: „Pilatus sprach zu Christus”, in der 1. Ausg. der Bibelübers. mai (hier stellt sich also der Erzähler mit Christus zusammen), in der 2. aku (hier stellt er sich mit Pilatus zusammen); auch das Verbum fragen („Pilatus fragte Christus’) hat in der 1. Ausgabe mai, in der 2. aku nach sich. „Jesus sprach zu Pilatus”, in der 1. Ausgabe aku, in der 2. mai (jede Ausgabe bleibt hier ihrem vorhin angenommenen Standpunkte treu). Im 4.V.: „Pi- latus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk”, in der 1. Ausg. aku (sie stellt sich daher mit Pilatus zusammen), in der 2. mai (hier stellt sich der Erzähler mit den Hohenpriestern u. s. w. zusammen). Es erscheinen hier also vier Partheien: a. die Ankläger, 5. Pilatus, c. Christus, d. die Hohen- priester; «und 5 kommen einmal vor, @ wird das Diesseitige; d und c kom- men zweimal vor, die 1. Ausg. macht c, die 2. 5 zum Diesseitigen,; 5 und d kommen einmal vor, die 1.Ausg. macht 5, die 2. d zum Diesseitigen; 5 kommt in allen drei Verhältnissen vor und ist in der 1. Ausg. im 1. und 2. Verhältnisse das Jenseitige, im 3. das Diesseitige, in der 2. Ausg. im 1. und 3. das Jenseitige, im 2. das Diesseitige. Nirgends wird also ein bestimmter Standpunkt dafür festgehalten, wie man doch hätte erwarten sollen. Ein anderes B.kann man von fragen abnehmen; V.3. „Pilatus fragte Christus”, aku; V.6. „Pilatus fragte die Hohenpriester u. s. w., ob Christus aus Ga- liläa wäre”, mai. Wenn dieses Wechselverhältnifs stets statt fände, so wäre die Sache immer noch an sich einfach; es leuchtet aber ein, dafs sehr oft nicht in der Wirklichkeit von zwei Terminis die Rede ist und doch zwei gedacht werden müssen, so oft eine beider Partikeln eintritt. Es fragt sich nun, wie hier der Sprachsinn verfährt. Ich wähle dazu die Fortsetzung der obigen Ge- schichte Christi mit dem Teufel. Im 11.V. heifst es: „da verliefs ihn der Teufel”, hier steht aku; „und die Engel traten zu ihm”, hier steht mai. Wenn Christus als fester nächster Punkt angenommen wäre, müfste in bei- den Fällen mai stehn. Hier wird die Angabe wichtig, dafs hele mit aku gehn, mit mai kommen bedeutet. Wenn der Gebrauch beider Wörter bei hele immer dieser ist, so entspringt daraus eine ganz andere Function dieser Wörter, als ich bisher betrachtet habe; und allerdings finden sich dafür nicht nur weitere Belege, sondern ich glaube sogar, dafs dies ein häu- beim Ferbum. 8.52. 595 figer Fall des Gebrauchs aller vier Partikeln ist. Es ist nämlich der, dafs eines dieser Wörter ein Verbum wegen seines Sinnes beständig begleitet; es bildet so mit ihm manchmal, doch nicht oft, ein zusammengesetztes Verbum, wie wir deren auch mit her- und hin- haben. Für aku habe ich nament- lich in dieser Hinsicht die Bed. heraus, weg beobachtet: puka aku la mawaho o kona waha, aus seinem Munde ging (ein Schwert) (Apoe. 1, 16.); elawe akuikou ipukukui mai kona wahi aku, und (ich) werde deinen Leuchter wegstofsen von seiner Stätte (Apoe. 2, 5.); B.2. nr.1009. Ich habe bisher nur von mai und aku gesprochen; es wäre sehr wichtig, wenn diese beiden Partikeln mit den zwei andren, ae und iho, in keiner Collision ständen. Dennoch ist dieses in Beziehung auf ae schon dar- um kaum zu denken, weil man vermuthen mufs, dafs von seinem mit dem der beiden ersten gleichartigen Tong. Gebrauche in der Haw. Sprache doch Spuren geblieben sein möchten; ferner geht aus der nr. 869. 870. im Allge- meinen angeführten Bed. aller vier Partikeln hervor, dafs ae und iho mit einander wesentlich collidiren müssen, da beide die Richtung abwärts be- zeichnen, und «ae die Richtung seitwärts, ?ho succession anzeigen soll. Beide letzte Beziehungen müssen wieder mit mai und aku zusammenstofsen. Dies wird auch aus einer anderweitigen Benutzung der vier Partikeln deutlich, wo sie nach einem Adv., sowohl einem einfachen, als einem durch eine Präpos. mit einem Subst. gebildeten (s. nr. 955-957.), und nach dem mit einer Prä- pos. verbundenen Subst. als solchem (s. nr. 1022. 1023.) stehn. Ich habe bis jetzt sie bei Adv. und Präpos. nur da beobachtet, wo diese Redetheile Ortlichkeit oder Zeit bedeuten. aku heifst auch noch, noch dazu (s. nr. 939.), und steht nach Subst. und, jedoch seltner, nach e, ein andrer; das gewöhnliche Wort da- für nach e ist ae (s. nr.751.). Ob aku nach einem Verbum auch bedeuten könne, wage ich noch nicht zu bestimmen. In dem B. nr. 716. y. nämlich hat die Bibel das Wortauch; es könnte nun allerdings aku blofs eine leere Partikel nach dem Verbum sein, dann wäre aber auch gar nicht ausgedrückt. Wieder möchte man denken, dafs, wenn aku auch ausdrücken sollte, es nach ich stehn müfste. Ein B., in welchem mir mai undeutlich ist, findet sich im Wörterb. unter muli; muli mai wird nämlich: der nächst jüngere Bruder oder Schwes- ter (nach einem andren), der letzte, hinterste, das jüngste von mehreren 878 850 881 883 896 Richtungs - Partikeln Kindern, übersetzt; man sollte jenes Wort hier für ein Adj. und mai für ein Zeichen des Compar. halten. Ich habe nr. 876. von aku nach dem Verbum die Bed. heraus, weg, in welcher es gleichsam mit ihm ein Compositum bildet, angegeben; ebenso finde ich iho in der Bed. herab, nieder: S.481.6. (hier ist herab auch noch durch das Adv. ilalo ausgedrückt), S. 482.9. Indem ich jetzt den schon oben nur in Beziehung auf mai und aku abgehandelten Gebrauch der Partikeln nach dem Verbum in Bezug auf alle vier weiter verfolge, bin ich der Meinung, dafs in dieser Stellung nach dem Verbum allerdings eine bedeutende Collision zwischen allen vieren statt finde. Es ist allein schon wahrscheinlich, dafs die entgegengesetzten Richtungen, z.B. herab und herauf, werden verwechselt werden, und sehr möglich, dafs iho auch herauf hiefse, wie ja schon für die Präpos. auf, über ma- luna ae und maluna iho gesagt werden kann. Viel mehr mufs man aber fürchten, dafs die blofs horizontale Richtung durch alle vier Wörter darge- stellt werde, da wohl ziemlich alle Sprachen hierbei auch auf Ausdrücke der Höhe und Tiefe verfallen. Bei dieser horizontalen Richtung mufs die Willkühr in der Annahme des Standpunktes im vollen Maafse wiederkehren. Ebenso preecär ist die Richtung seitwärts, welche ae, und die der stätigen Folge, welche iho zugeschrieben wird; beide müssen sich unter einander und mit mai und aku häufig berühren. Ferner ist die ausdrücklich für den ganzen Gebrauch von ae durch das Wörterbuch festgesetzte Bed. einer ge- ringen Bewegung auch mifslich, weil es sehr darauf ankommt, in wie weit die stärkere oder geringere Bewegung relativ genommen wird. Man kann dies schon an den beiden Partikeln sehn, welche e, ein andrer, im Haw. begleiten; gewöhnlich ist dieses ae, wohl in der Bed. dicht daneben, manchmal aber auch aku. Sehr schwer ist es, den relativen Gebrauch mehrerer Partikeln von dem ausschliefslichen einer einzigen für ein gewisses Verbum zu scheiden. Den relativen habe ich schon oben (nr. 871-876.) von mai und aku gezeigt, indem dasselbe Verbum, je nach der Einbildung des Darstellers, beide nach sich haben kann. Wahrscheinlich findet dies auch zwischen ae undiho statt, ja es kann vielleicht jede der vier Partikeln nach Umständen bei einem Ver- bum stehn. Gewifs ist es aber auf der andren Seite, wie ich dies schon nr.876. ausgesprochen habe, dafs ein Verbum auch durch seine Bed. eine beim Verbum. $. 52. 597 einzige derselben erfordern kann. Wenn dies auch durch eine lange Erfah- rung ausgemacht wird, so bleibt der Grund, warum gerade diese und nicht eine andre in Gebrauch ist, oft sehr dunkel und die Sache erscheint will- kührlich. Das Mifsliche ist dabei auch, dafs es einer grofsen Sammlung, welche durch die weitest fortgesetzten Beobachtungen immer noch nicht vollständig und sicher werden kann, bedarf, um zu behaupten, dafs die ei- nem Verbum beigesetzte Partikel es in Folge seiner Bed. stets begleite, und nicht nur in Folge einer subjectiven Vorstellung stehe, wo bei einer andren Vorstellung der Dimension es auch eine andre sein kann. Indem ich für den Augenblick gänzlich darauf verzichte, zwischen diesen beiden Punkten bei einer gewissen Anzahl von Verben zu entscheiden, dies auch vorläufig in der Praxis sich einigermafsen entbehren läfst, da beides auch in ihr ineinander- geht und es z.B. doch zu wissen nöthig ist, ob ein Verbum überhaupt sich des mai oder aku, des ae oder iho bedienen kann, so ziehe ich beide Punkte ohne Unterschied in die folgende Sammlung hinein. Ich bin der Meinung, dafs dieselbe für den gegenwärtigen Zweck alphabetisch nach den Haw. Ver- ben gemacht werden mufs, und dabei die Verbal-Präfixa (Aaa, hoo) nicht berücksichtigt werden dürfen. Gegen diese Art der Einrichtung kann man zweierlei einwerfen: erstens, dafs es für denselben Begriff mehrere Verba gebe, welche also getrennt stehn. Diesem Übelstande läfst sich durch ein Deutsches alphabetisches Verzeichnifs abhelfen; nach dem Haw. Verbum ist es aber darum immer sichrer zu ordnen, weil zwei für dasselbe Deutsche Verbum vorhandene Haw. Ausdrücke doch verschiedene Partikeln erfordern können, indem ihre Grundidee eine verschiedene ist. Der zweite Einwurf ist der, dafs bei dieser Anordnung die Übersicht des ganzen Gebrauchs je- der einzelnen Partikel verloren geht; auch hier kann man nach den vier Partikeln einen Index anfertigen. Bei dem gegenwärtigen Zustande der Sammlung kommt es darauf an, sie für Nachtragung einer zweiten oder drit- ten Partikel bei demselben Verbum offen zu erhalten. Ich setze also, so gering der Anfang ist, alle bisher von mir beobachteten Verba her, und ci- tire die Stellen, da, wie aus dem Früheren hervorgeht, es hier ganz beson- ders wichtig ist, dafs man nicht nur den Satz selbst, in welchem die Partikel vorkommt, sondern ihren ganzen weit nach vorn und hinten verbreiteten Zusammenhang nachsehen könne. Hierzu ist vorzüglich die Bibel tauglich. Histor. philol. Abhandl. 1832. Dddddd 884 895 Richtungs-Partikeln ae, erlauben — mai — e ae mai oe ia’u, erlaube mir (Matth. 8, 21.). aloha, lieben — mai — ua alohaia mai kakou, wir werden geliebt (Wör- terb. v. va). ao, hoao, in Versuchung führen — aku — S. 481.7. ea, sich erheben — ae — B. 1. nr. 856. hana, handeln — iho — hana iho la lakou e like me ke kauoha ana o Jehova, sie handelten nach den Geboten Jehova’s (Cham.). hele, kommen — mai (nach dem Wörterb.), herzutreten — mai, S. 482. 11. gehn — aku (nach d. Wörterb.). i, sprechen, sagen — mai — S. 480. 3., S. 481.7. aku — S.480.3., S. 481. 6., S. 482. 9., Luc. 23, 2. 3. hai, id. — mai‘ — Luc. 23, 3. ike, sehn — aku — aole e hiki ia makou ke ike akuika makao ua kanaka la, wir können des Mannes Angesicht nicht sehen (1. Mos. 44, 26.); hoike, zeigen — aku — S. 481. 8. kahea, rufen — mai — ala, ke kahea mai nei iaia Elia, siehe, er ruft den Elias (Marc. 15, 35.); aku — ke kahea aku nei öla ia Elia, der ruft den Elias (Matth. 27, 47.). kapa, nennen — iho — letztes B. nr. 866. keai, hoo — fasten — iho — S. 479. 2. ku, aufstehn — ae — B. nr. 398. kukuli, niederknien — iho — S. 482. 9. lawe, wegstolsen — aku — letztes B. nr. 876. wegnehmen — ae — letztes B. nr. 562. lele, herabspringen — iho — S. 481. 6. haalele, verlassen — aku — S. 482. 11. !ilo mai‘, erlangen, besitzen; lilo aku, verloren gehn, umkommen (Wörterb.). !oaa, finden — iho — B. 1. nr. 835. mahiki, austreiben — aku — B. 2. nr. 1009. makau, fürchten — iho — (da er hörte u.s. w.,) makau iho la ia, fürch- tete er sich (Matth. 2, 22.). make, sterben — iro — letztes B. nr. 685. malama, dienen — aku — S. 482. 10. mana, hoo — anbeten — mai — S. 482. 9. aku — ib. 10. mea, belästigen — aku — mai mea aku ia ia, belästige ihn nicht (Wör- terb. v. mea). ninau, fragen — mai — Luc. 23, 6. aku — ib. 3. noho, wohnen — iho — a noho iho la ilaila, und wohnte daselbst (Cham.); noho pu iho la o Maria me Elisabeta, Maria blieb bei Elisabeth (Luc. 1, 56.). o, antworten — mal — vorletztes B. nr. 790. beim Ferbum. 8.52. >99 oi, übertreffen — aku — s. mehrere B. nr. 563. olelo, sagen, sprechen — mai — 5.480. 4., S. 482. 10., Luc. 23, 3. 4. pae, landen — mai — pae mai la o Boki ma mai Beritania mai, Boki und sein Gefolge landete aus England (Cham.); pae mai na misionari mua ma Ha- waii nei, die ersten Missionare landen in Hawait (id.). pololi, hungern — iho — S. 479.2. puka, herausgehn — aku — vorletztes B. nr. 876. hineingehn — mai (nach dem Wörterb. hat puka beide Bed., je nach- dem mai oder aku darauf folgt). wae, wählen — irRo — B. 2. nr. 599. waiho, anvertrauen, übergeben — mai — B.nr. 753. walewale, hoo — in Versuchung führen — aku — S.479.1. wehe, öffnen, lösen — ae — B. 3. nr. 618. wi, haa — geben — mai — B.3. nr. 472. Um aus diesen Beispielen, bei denen die gröfsere Häufigkeit von aku auffällt, für die allgemeine Ansicht so viel als möglich herauszuziehn, be- gleite ich dieselben mit folgenden Bemerkungen. Sollte vielleicht der Grund, warum aloha in dem B. (wir werden geliebt) mainach sich hat, der sein, weil die 1. Person Subject ist? sollte dies beim Pass. aller Verba eintreten? Waiho, anvertrauen, hat mai nach sich, obgleich das Rectum die 3. Per- g auf 8 den Gebenden, der hier nicht einmal genannt wird, sein; man sollte daher son ist. Dies kann nur eine Andeutung des Term. a quo in Beziehun vielmehr, in Bezug auf das Rectum, aku erwarten. Ist die Richtungs-Par- tikel aber fest und nicht mit aku wechselnd, so würde aku wenigstens eben- so natürlich erscheinen, als mai, und würde man beinahe die Hoffnung auf- geben müssen, nach Verstandesbegriffen die jedem Verbum nöthige Partikel bestimmen zu können. Es ist übrigens nicht zu übersehn, dafs das Zeitwort hier wieder im Passiv steht. Oi, übertreffen, scheint immer aku nach sich zu haben (nr. 563.); man denkt es sich also als ein Weitergehn nach einem aufserhalb liegenden Punkte hin. Warum bei kahea, rufen, in demselben Satze und in derselben Verbindung einmal mai und das andre Mal aku ge- setzt ist, läfst sich gar nicht begreifen. Pae hat in beiden B. ma’ nach sich; sie sind aber gleichartig, da die Landung auf Hawaii, an dem Orte des Er- zählers, geschieht; es ist also immer möglich, dafs bei einer Landung auf einem entfernten Punkte aku stände. Die Richtung nach oben von ae zeigt sich bei ku, aufstehn, vielleicht auch in weAe, öffnen, lösen, und die nach unten von iho bei kukuli, niederknien, und noho, wohnen, welches also Dddddd 2 836 887 888 900 Richtungs- Partikeln eigentlich sich setzen bedeutet. Mehr willkührlich erscheint sie beimake, sterben, makau, fürchten, pololi, hungern, hookeai, fasten. Man sollte bei dem letzten Worte eher ae vermuthen, da ke eigentlich: zur Seite schie- ben, sich enthalten, heifst (ai ist: Speise), und nach wae, wählen, das auch iho hat, in Bezug auf das Herausnehmen eher aku. Eine andre Willkühr in dem Gebrauche dieser Partikeln ist die, dafs sie auch fehlen können. Es wäre wichtig, auch dazu Sammlungen zu ma- chen; sie müfsten zu den vorhin aufgeführten Verben hinzugestellt werden. Tah. Sprache, mai, atu oder adu (!), ae, iho. Das Tah. mai, atu und ae scheint ganz denselben und ganz den häufigen Gebrauch wie im Haw. zu haben (vgl. nr. 96.); sie stehn auch, wie dort, nach dem mit einer Präpos. verbundenen Subst. ; atu elidirt nach ei- nem Schlufs-a sein a. Auch iho habe ich nach dem Verbum beobachtet (s. nr. 889.), die Gramm. erwähnt es nach einem Adv. Sie bezeichnet es als eine Präpos. der Bed. nahe, bei, neben (vgl. nr. 102.). Dies ist aller- dings schwerlich richtig, jene Übersetzung erinnert aber doch unmittelbar an die dem Haw. iho vom Wörterb. beigelegte Beziehung der Folge nach einander. Die Gramm. nennt (S. 34.) ae ein Adv., was es vielleicht auch nicht ist; seine Bed. giebt sie ganz einstimmig mit dem Haw. Wörterb. an: ein wenig seitwärts oder entfernt, ein wenig nach oben oder unten. Ae ist dunkel nach zera, jener, B. 1. nr. 129.; in Einer Stelle scheint aera wirk- lich nachher zu bedeuten (S. 472. ıv.). Adu findet sich nach der Subst. Endung raa B. 4. nr. 76., dura nach eita, nicht, B. 1. nr. 115., B. 3. nr. 129. Aeist, wie das Tong. ange (welches auch sehr ausdrückt), ein Zeichen des Compar., und zwar eines geringen Grades (ein wenig mehr); und dies stimmt ganz damit überein, dafs dem Tah. und Haw. Worte nur eine geringe Bewegung zugeschrieben wird. Auch adu ist Zeichen des Com- par. (nr. 100.) Mai bedeutet gleich, wie (nr. 99.) (ebenso Tong. ange); im N. Seel. und Haw. lautet dies me. Nach diesen Bemerkungen, die, das oben bei der Haw. Sprache Gesagte bestätigend oder ergänzend, nur dazu dienen sollen, das Wesen dieser Wörter und den Umfang ihres Gebrauchs (') Im Ev. Joh. findet sich gewöhnlich adu gedruckt. beim Verbum. $.52. 901 erkennen zu lassen, gehe ich zu den allein hierher gehörenden Anwendun- gen derselben nach dem Verbum über. 1. relativer Gebrauch von mai und atw — Wilh. v. Humboldt hat seine 889 allgemeine Ansicht über diese zwei Tah. Wörter in nr. 93. und 94. ausge- sprochen, und ich schmeichle mir, dafs das oben von mir über beide Haw. Partikeln Gesagte mit dieser übereinstimmt. Er bemerkt ebenfalls die Schwankung und Willkühr, welche sich in der Annahme des Standpunktes zeigt (nr. 97.), und die Häufigkeit des aku vor dem Zeichen der Vergangen- heit ra (ur. 96.), womit zwei B. von mai in nr. 97. zu verbinden sind, wie auch das Haw. Wörterb. auf das Gewöhnliche dieser Verknüpfung hindeutet (s. nr. 866.). Der Wechsel beider Partikeln, je nach dem gewählten Stand- punkte, zeigt sich bei sagen (zwei Paare von B.in nr. 97.) undkommen (nr. 97.; noch ein B. von mai s. in nr.98.); gehn mit adu s. nr. 98.; mai nach sprechen, und zwar nach dem das Verbum begleitenden Adv., B. nr. 113. Vereinzelte B. des relativen Gebrauchs beider Partikeln s. noch S.472. ıw. v1. (bis) Mai findet sich vor dem Pron. 1.Pers. als Objecte B. 3. nr. 85. 2. die Partikeln drücken selbst ein Pron. pers. aus — so mai nach einem act. Verbum mich (s. das letzte B. nr. 928.) und den Dat. Pers. uns (S.471.1.). 3. die Partikeln lassen sich durch ein Adv. der Bewegung übersetzen — e adu heifst weg (nr.6.); ich finde dies auch nach einem Verbum, das schon von selbst dieses Adv. in sich schliefst (wegnehmen, S.474. ıx., B. 1.nr.78.). Da im Haw. (nr. 756.) enach dem Verbum ein Adv. der Bed. weg genannt wird, so fragt sich, ob es dasselbe nicht auch hier ist und ob adu etwas wesentliches hinzufügt. /Ao bedeutet nieder 8.472. v. 4. Sie gehören zur Verbalbed. — Hier kann ich alle vier Partikeln nach- weisen: mai S.476.10., B.2. nr.92.; atu S.471. ım., 472. v., B. 3. or.82.; ae S.471. ım., 472. w. (bis), B.2. nr.78., nr. 105. 106.; iho S.475. 8. In nr.97. haben sehen und wohnen afu nach sich. In der Sprache von Rarotonga kommen mai, adu, ake und io ebenso häufig und in eben der Weise, wie die Tah. und Haw. Partikeln, nach dem Verbum vor. N. Seel. Sprache, mai und atu. iho finde ich im N. Seel. gar nicht, und ai scheint doch nie das Tah. 390 591 902 Richtungs - Partikeln und Haw. ae zu sein. Vielleicht ist aber aki (vgl. nr. 598. 1023.), ake (!) dieses Wort. Da die letzte Form durch die Rarotong. Sprache (s. nr. 898.) eine Bestätigung erlangt, so mufs die obige Bezeichnung des N. Seel. ake und ke (s. nr.804.) als einer verbalen Zeitpartikel einer genauen Prüfung unterworfen werden. Der Gebrauch von mai und atu (nr. 96.) ist in die- ser Sprache sehr häufig, wie ich mich durch die Texte der Gramm. über- zeugt habe; atu elidirt nach End-a sein @ (nr. 210.); es ist auch Zeichen des Compar. (nr.211.) Von der Anwendung beider Partikeln nach Subst., welche mit einer Präpos. verbunden sind, finde ich auch Belege (nr. 1023.), ferner atu als noch dazu nach einem Pron. (nr. 939.) Von allen Punkten ihres Gebrauchs nach dem Verbum kann ich einzelne B. nachweisen: 1. sie beziehen sich auf ein Pron. pers. — atu findet sich im B. nr. 209. als thun verbal behandelt, wo es das Pron. 2. Pers. im Dativ nach sich hat; 2. sie drücken selbst ein Pron. pers. aus — nach einem trans. Verbum drückt mai mich als Acc. Obj. (B. nr. 207.), mir als Dat. Pers. (S. 470.6., B. 1. nr. 716.), uns, afu die 3.Person (ihn, nach Texten) aus; 3. sie wechseln je nach dem Terminus ab — mai findet sich nach spre- chen B. nr. 208.; 4. sie haben eine adv. Ortsbed. — atu bedeutet weg B. S. 561. 2.0. und öfter; 5. sie gehören zur Verbalbed. — mai 8.470. Anm., B. 3. nr. 140. Ebenso finde ich azu. Tong. Sprache, mei, atu, angi (ange). Von atu und angi wird eine Elision des a erwähnt (s. nr. 342.). In allen Fällen aufser Nr.5., wo angi, ange vereinzelt erscheint, wechseln, wie schon nr.869. bemerkt, die drei Partikeln nach der beständigen Regel ab, dafs mei sich auf die 1., atu auf die 2., angi auf die 3. Person bezieht. 1. Sie drücken ein Verbum und das davon abhängige Pron. pers. zu- gleich aus: a. geben und das im Dativ stehende persönliche Pron. (s. nr. 340.); b. kommen und die Präpos. der Bewegung mit dem Pron. pers. (nr. 341.) (') kia aire ake, dafs sie herkommen (Gr. p.80.). beim Verbum. 8.52. 903 2. Sie drücken ein Verbum (geben) aus, wobei das Pron. pers. Dat. eigens hinzugefügt wird (nr. 340.). 3. Sie stehn nach einem Verbum, blofs als Hindeutung auf ein Rectum, welches mit der Präpos. gi nachfolgt (nr. 341.). 4. Sie drücken nach dem Verbum selbst das davon abhängige Pron. pers. aus, und zwar nach einem intrans. Verbum die Präpos. der Bewegung (nr. 342.) oder der Ruhe: (sie) gua nofo mei, sitzen mir nahe, sind hier an- wesend (Mar. II. p. 382. dis), nebst dem Pron. pers., nach einem trans. Ver- bum das im Dativ oder Acc. stehende persönliche Pron. (nr. 342.) Das Pron. pers. Dat. scheinen sie auch nach einem Ad). zu vertreten (i2.). Ich finde mei auch einfach als hierher. 5. angi (nr. 343.) und ange (nr. 350. 352.) zeigen sich in einzelnen Spuren als feste Begleiter des Verbums in Bezug auf seine Bed. (!) Ange ist es auch, welches, wie das Tah. und Haw. ae, sich über dieses Gebiet sogenannter Richtungs-Partikeln hinaus erstreckt. Etymologie. Es ist mir, bis auf einen, allerdings hauptsächlichen Fall, bisher nicht 9 gelungen, diese höchst merkwürdigen Partikeln, welche sich gewifs noch weiter über die Südsee verbreiten (?), in den westlichen Sprachen des gro- fsen Oceans aufzufinden; man hätte sie wenigstens in der so genau Bestim- mungen häufenden Tagalischen erwarten sollen. Diese Auffindung würde uns ihre eigentliche Natur und Ableitung besser kennen gelehrt haben. Die letztere könnte man bei dem regelmäfsigen Festhalten der drei Tong. Par- tikeln an bestimmten Personen veranlafst werden in den drei persönlichen Fürwörtern oder in dem dreifachen Ortsadv. zu suchen: aber wenn man die- sen Gedanken verfolgt, theilt sich schon der Gegenstand; denn beim Pron. pers. kann man nur für mai und angi Analogien finden, für atu höchstens bei dem Pron. dem., wodurch es auf das Gebiet der Ortsadv. geworfen wird. (') Fernere B. von ange sind: (lalst uns unsre Halsbänder anlegen,) ger f@ekka haa- nge tau ngano ngano, um unsre Sonnenbräune zu zeigen (Mar. II. ». 380.); fonongo ange he mawawa etc., hört den Beifallsruf (der Menge)! (i6.) — In folgendem scheint es wie angi gebraucht und zu Nr. 3. zu gehören: gua te hu ange giate ginautolu, ich bitte sie (i2. p. 382.). (*) Richardson’s Fidgi-Wortverzeichnils führt (nach Engl. Orthographie) /ago my, komm her, auf; /ago ist das Jav. /aku. > . 904 Richtungs-Partikeln Ein Umstand mufs besonders abhalten, von diesen Wörtern eine Gleichför- migkeit ihres Ursprungs und ihrer eigentlichen Beschaffenheit zu verlangen ; es ist die eben dagewesene Erscheinung, dafs das Tong. angi, die wirkliche verbale Richtungs-Partikel, und das kaum irgend etwas mit ihm gemein ha- bende ange im Tah. und Haw. ae zusammengeflossen sind, und die daraus sich erklärende, dafs die, gewifs noch nicht hinlänglich erforschten, Anwen- dungen dieses ae weit mannigfaltiger sind, als die von mai und atu. Man kann sogar fragen, ob iho nicht zu theilen sei. 893 Da unter diesen Umständen nicht an die Begründung einer bestimm- ten Etymologie für diese Wörter zu denken ist, so bleibt das Wichtigste, dafs ich in dem Mal. märr das Polynes. mai gefunden zu haben glaube. Marsden übersetzt es durch komm! und durch hierher. Beide Bed. sind gleich gegründet, was folgende seinem Wörterb. entnommene B. beweisen: 1. komm — märt szni, komm hierher; m. krta pülang', komm, lafs uns gehn; marrlah, anakku, komm, mein Kind. In Einem B. er- scheint es ohne Imper. Bed.: pergi märr, going and coming, to and fro; 2. hierher — sudah lama trada pülang märi pada beta, (er) ist diese lange Zeit über nicht zu uns zurückgekehrt (ganz der Tong. Fall nr. 891. 3.); säaruhlah praü m., beordre ein Schiff hierher (hier steht es nicht unmittelbar nach dem Verbum); dr7 m., schicke hierher. Für die Bed. des Adv. spricht auch kamärr: bawa k., bringe hierher; kasäna k., dahin und hierher, hier und da. In folgendem B. erscheint dieses als Imper. komm hierher: isuk ärrlah, anakda, k., morgen, mein Kind, komm hierher. Es kann kaum verwundern, hier eine beinahe unauflösliche Ver- mischung der Verbal- und Adverbialnatur in dem Mal. Worte zu finden; sie zeigt sich schon in den Polynes. Richtungs-Partikeln, und ist im Tag. sehr regelmäfsig ausgebildet, indem namentlich seine vier Ortsadv. förmlich Verba der Bewegung, wie gehn, je nach der verschiedenen Nähe oder Ferne gegen die sprechenden Personen, ausdrücken und mit den Affixen der Verba um- kleidet werden. Mit märz oder kamärr kann man das Bug. komaie, hier, vergleichen, in welchem ko, nach Analogie andrer Ortsadv. dieser Sprache, ein Vorsatz ist. 894 An dies Mal. Wort läfst sich die Jav. Sprache anknüpfen, und durch diese letztere Sprache dehnt sich der Schauplatz auf eine so erstaunende beim Verbum. 8.52. 905 Weise aus, dafs man wirklich fürchten mufs, hier optischen Täuschungen zu erliegen und aller Orten von Truggestalten in der Irre herumgeführt zu werden. Der Bed. nach ist das Jav. mara, der Form nach das Jav. ma- ring ganz und gar das Mal. märz. Mara bedeutet: vorwärts gehn (nach den Wörterb.), gehn zu, wohin gehn (nach dem B. Y.), kommen, sich nä- hern (nach den Wörterb.). Am bestimmtesten zeigt die Verknüpfung mit dem Mal. märz die Bed. komm her! welche Brückner mara giebt. Der Umstand, dafs es mir im B. Y. oft dunkel geblieben ist, läfst noch Auf- schlüsse für das Wort erwarten. Das Jav. maring ist nur eine Zusammen- ziehung aus mara und der Präpos. hing; es ist Präpos. der Bewegung (zu, nach), und daher auch Zeichen des Dativs; Roorda übersetzt es zwar auch gehn, dies ist aber wahrscheinlich dahin zu berichtigen, dafs es gehn zu heifst, die Präpos. mit ausdrückend. Es wird auch von den Wörterb. aan (also vielleicht Ruhe des Orts) und 5y (Holl. und Engl.) übersetzt. Hier scheint das Bug. mari (s. S.622.) mit ihm gleich zu sein. Mara selbst hat sich aber durch Annahme des Bindelautes ng zur Präpos. gestaltet, denn 5 marang ist, ganz wie maring, die Ortspräpos. der Bewegung, das Zei- chen des Dat., aan, by, ja nach Roorda mit. Das Verschwinden der Ver- balbed. aus der Präpos. zeigt schon mara rikang, welches ich im B. Y. als Präpos. der Bewegung, und marang hing, welches ich als Zeichen des Acc. gefunden habe; mara, marang ist hier scheinbar ganz bedeutungs- los, da ri, hing diese Präpos. schon allein repräsentiren, aber ursprüng- lich und eigentlich ist es die Hauptsache, und die zweite Präpos. blofs ein Spiel der Sprache (vgl. nr. 965.). Höchst merkwürdiger Weise rückt ma- ring an das Tong. mei, wo es geben ausdrückt, heran; Roorda übersetzt es geben, schenken; maringi und paring (!) sind die gewöhnlichen Formen für dieses, ganz dem Kr. angehörende Verbum. Dies spielt das Wort auf das Gebiet von Anfangs-p hinüber, und für diese Vereinigung von mara mit para giebt es einen unmittelbaren Beleg; paran-pinaran heifst näm- lich: sich einander gegenseitig nähern, und ist nichts als die reciproke Form von mara. Dem allgemeinen Gesetz der Sprache nach ist die Form auf p die ursprüngliche, die auf m rührt von einem abgeworfnen Präfix her; man kann daher sehr wohl mara die Begriffsverknüpfungen hindurchführen, (') Über das Mal. dr s. nr. 859. Histor. philol. Abhandl. 1832. Eee eee 895 906 Richtungs - Partikeln welche para darbietet, und in diesem seinen eigentlichen Ursprung suchen. Es mufs mit pada vereinigt werden, d und r werden häufig im Jav. ver- wechselt, und beide Wörter sind ganz bestimmt dasselbe; sie bedeuten beide zusammen, alle, und sind Zeichen des Plur. bei Subst. und Verben; die hiermit genau zusammenhangende Bed. gleich, wie scheint pada allein eigen, was kaum mehr als eine Zufälligkeit genannt werden kann. Denn im Tag. ist para gleich, wie, para para: auf gleiche Weise 2) alle; im Bu- gis ist pada derselbe (ebenso Jav.pada), dena pada ungleich, pada padai gleich, papadai vergleichen. Wie merkwürdig ist es nun, dafs im Tah. mai (nr. 588.) und im N. Seel. und Haw. me, das man für eine Zu- sammenziehung aus mai ansehn kann, auch gleich, wie heifsen! An die Form pada läfst sich die Mal. Präpos. pada anknüpfen, und bietet eine Vereinigung mit mara durch die Vermittlung von marang und maring, Dieses Mal. pada ist nämlich Ortspräpos. der Ruhe (auch Präpos. der Zeit) und der Bewegung, und als die der Bewegung ist es Zeichen des Dat. und Acc. (%) Darf man alle diese Begriffe philosophirend vereinigen, darf man aus allen Formen Ein Wort constituiren, so läge ihnen die Idee des Nahen zum Grunde und flossen nach verschiednen Seiten hin, aus ihr ı) die Bed. gleich, wie 2) zusammen, daher alle 3) sich nähern, an etwas herangehn (Verbum), zu etwashin (Präpos. der Bewegung) 4) bei etwas (Präpos. der Ruhe). Die Nähe auf das Ich bezogen, giebt die Bed. her des Mal. märz und des Polynes. mai. Sogar konnte die Nähe auf das Pron. ich selbst füh- ren: im Kawi wird mara als ich angegeben, und das Polynes. mai vertritt oft den obliquen Casus der 1.Person (mir, mich, uns). Die Zusammenstel- lung, aber eine unmittelbare, des Kaw. mara als ich mit dem Jav. Verbum mara und mit dem Mal. märz hat schon Wilh. v. Humboldt oben S. 35. gemacht. In Bezug auf das ich kann man nun das Polynes. mai mit den nr. 664. nachgewiesenen Stämmen ma und mi. für ich, wir vergleichen, Merkwürdig bleibt hier noch, dafs im Jay. para du heifst; dies führt (') Eine ernsthafte Prüfung in Bezug auf alle hierher gehörende Verhältnisse verdienen noch, nach dem, von mir nr. 942. umständlich erörterten Jav. meh, das Jav. menyang, und mawa und mwang des Kawi. Das erste ist besonders Ortspräpos. der Ruhe und Bewe- gung, die beiden andren bedeuten vorzüglich mit, und. Auch das Mal. demi und Mad. ami sind zu berücksichtigen. beim Ferbum. 8.52. 907 Roorda und Crawfurd’s Gramm. an, und ich habe es selbst im B. Y. so gefun- den. Die Bed. der Polynes. Richtungs-Partikel scheint andrerseits genau mit der der Präpos. mai zusammenzuhangen, die im Tah. (nr. 98.) und Haw. den Term. a quo bezeichnet; dieselbe Präpos. ist das Tong. me (welche Form, wie im Tah. mai, in der N. Seel. und Haw. Sprache gleich, wie bedeutet). Eine fernere Rücksicht verdienen die mit ma und me anfangen- den westlichen Präfixa, welche nicht blofs ein Typus der Verba und adjec- tivischer Participia oder Adj. im Allgemeinen sind, sondern auch Präpos. des Ortes, mit u.a. ausdrücken, ein ganz neuer Gegenstand, den ich schon an drei Stellen dieses Werkes (S. 76. Anm. 1., nr. 656. und 977.) berührt habe und in meiner eignen Arbeit über den Mal. Sprachstamm näher auszuführen gedenke. In dem Gesellschafts - Begriff jener Präfixa (z. B. marata, einen Wagen, makawacha, einen Harnisch habend, B. Y. 99, a. 105, d., von et, rata, Wagen, eg, kawacha, Harnisch) reiht sich an sie sogleich das Tag. mei, welches auch geradezu haben bedeutet und aufserdem Zeichen des Perf. ist: kAalaga, Werth, mei halaga, werthvoll, etwas werth- volles; mei baras, Stabträger, obrigkeitliche Person (oficial de varas); bouis, Tribut, Tribut geben, fauong mei bouis, ein Steuerzahlender, Steuerpflichtiger. Endlich besteht, um die Kluft zwischen den oben ange- führten westlichen Formen und der Polynes. Richtungs- Partikel ferner aus- zufüllen, die unter eine philosophische Abstraction der Nähe zusammenge- fafsten verschiedenen Bed. jener Wörter weiter in einander überzuführen und das Zauberbild zu vollenden, eine unläugbare Verwandtschaft zwischen den Südsee-Wörtern ma, mai und me, sowohl in Bezug auf die Form, als auf viele ihrer Bed., wie die folgende, nicht nach den obigen Daten histo- risch, sondern, um die Deckung der Kategorien zu zeigen, nach einem blo- fsen grammatischen Schematismus ideell geordnete Übersicht, in welche auch das Tong. und N. Seel. mo aufgenommen werden mufs, beweist: Ortspräpos. der Ruhe und Bewegung — ma Haw. Präpos. der Zeit — ma Haw. für (der Bestimmung des Nutzens) — Tong. und N. Seel. na und mo Präpos. des Term. a quo — ma Haw., mai 'Tah. und Haw., me Tong. Präpos. des Werkzeugs — Haw. ma und me wegen, um-willen — ma Haw., mo N. Seel. gemäfs — ma Haw. Eee eee? 896 908 Richtungs- Partikeln mit (der Gesellschaft) — Haw. ma und me, Tong. und N. Seel. mo und — allgemein — ma N. Seel., mo Tong., me N.Seel., a me Haw. zwischen Zahlen — ma in allen vier Sprachen die mit ihm, und die mit ihm — ma N. Seel. und Haw. Zeichen des Plur. — ma N. Seel. (s. nr. 521.) gleich (Adj.) — mai Tah. Im — mai Tah., me N. Seel. und Haw. beinahe, im Begriff sein, nahe daran sein — mai Haw., me ake N. Seel. 897 Für die Etymologie der zweiten Partikel, atu, zeigen die Südsee- Sprachen selbst einen Weg. Dieselbe Form ist nämlich auch das Verbum folgen, und so wäre die Partikel das Jav. hatut, welches selbst eine Ab- leitung von tut ist: Mal. turut folgen 2) gehorchen pä@tut recht, gerecht, passend; übereinstimmen, sich schicken Jav. zut folgen (in mehreren abgeleiteten Formen im B. Y. auch: gehorchen) hatut folgen 2) beistimmen hanut und manut folgen 2) gemäls, zufolge turut folgen 2) gehorchen patut = dem Mal. patut Bug. patok passend N.Seel. adu folgen; verfolgen; treiben Haw. aku folgen ku passend Vielleicht gelingt es, in den Kawi-Texten, in welchen das Jav. Wort häufig ist, bei wirklich auf den Punkt gerichteter Aufmerksamkeit, Spuren des Po- lynes. Gebrauchs desselben als Richtungs - Partikel aufzufinden. Aber auch das Jav. hatur, tur bietet Anziehungspunkte dar und darf daher von mir hier nicht übergangen werden. In seinen Bedeutungen zeigt es eine so eigenthümlich gruppirte Mannigfaltigkeit, dafs man ebenso sehr hingezogen wird, es in mehrere Wörter zu zertheilen, als in ihm ein einzi- ges, eine merkwürdig reiche Symbolik in sich fassendes zu erkennen: Jav. tur nach Ro.: Kr. anbieten, geben 2) sagen Kaw. und Ng. auch, noch dazu, und 2) doch (nur Ro., tor) 3) ja tutur Ng. Rede, Gespräch, Erzählung; Unterricht, Lehre; sprechen, sagen, er- zählen hatur (nach Ro. Kr.) Anerbieten, Anbietung; darbieten, anbieten; fo submit, re- present, lay before 2) geben 3) sagen (nur Ro.) 4) Antwort (nur Ger., Kr. und Ng.) Kaw. gleich, wie; scheinen oder sein als wenn (mit dem Conjunctiv, im B. Y.) matur Kr. to submit, represent 2) sagen, sprechen 3) antworten beim Verbum. $.52. 909 Mal. zu£tur Rede, Gespräch; sprechen, reden, sich unterreden, sagen, erzählen, ?o declare Tag. toor sagen 2) nennen totol berichten; unterrichten hatol Rath, rathen 2) Urtheil, verurtbeilen 3) (nach Texten) sagen 4) alcahuetear Ein ganz andrer Gedanke würde schliefslich der sein, die Partikel von dem Ortsadv. mit dunklem Vocal (s. nr. 914.) abzuleiten zu versuchen. Mit der Partikel ae liefsen sich vielleicht die Bed. vereinigen, welche das Wort im Haw. als Verbum hat: ı) vor Freude den Kopf erheben 2) über etwas hinweggehn, hinwegschreiten ; ein Gesetz übertreten, einen Vertrag brechen 3) von einem Orte zum andren gehn, aus einer Lage in die andre kommen; sich einschilfen 4) beistimmen, einwilligen, Einem nachgeben, er- lauben; Beistimmung, Beifall. Die letzte Bed. könnte mit der von ja (nr. 1058.) zusammenhangen. Über eine mögliche Vereinigung eines Theils der Bed. des Tah. und Haw. ae und Tong. ange mit dem Mal. lägi s. nr. 797. Die Rarotong. Form ake spielt das Wort oder eine Seite desselben auf das Gebiet eines einfachen Ortsadv., wie dieser Fall bei Ro wiederkehrt. Man möchte es nämlich für dasselbe mit dem Tong. Aage, oben, herauf, und dem N. Seel. aki, oben, halten; das letzte wird auch als ein Adv. der Bed. close to, against angegeben. Über Spuren der Richtungs-Partikel im N. Seel. aki und ake s. nr. 890. Die Tah. und Haw. Richtungs-Partikel io kann ich mich bis jetzt nicht entschliefsen für eins mit dem gleichlautenden Worte anzusehn, das in beiden Sprachen selbst, eigen ausdrückt (s. nr. 463.); noch weniger möchte ich sie mit dem N. Seel. kiko, dort (nr. 912.), vergleichen. In einem Theile ihrer Bed. ist sie unläugbar das Tong. ifo, unten 2) herab- steigen, herabgehn (ebenso Haw. ho, herabsteigen); aber dieses Wort habe ich in den westlichen Sprachen nicht auffinden können, und immer noch scheint diese Bed. von herab zu sehr verflacht und ausgedehnt zu werden, wenn man von ihr den ganzen Gebrauch der Richtungs- Partikel herleitet. on Adverbia. Von andren Redetheilen gebildete. Ich will hier nur im Vorübergehn diejenige der zwei Classen der Ad- verbia erwähnen, welche man adjectivische nennen kann, weil sie einem 898 899 900 910 Adverbia Adj. entsprechen und in den Sprachen entweder von diesem abgeleitet oder geradezu durch dasselbe ausgedrückt werden. Die Tong. Sprache bildet sie durch die Endung ange aus dem Ad). (s. nr. 355.) Eine andre Formation ist allen vier Südsee-Sprachen gemein, die durch das, zugleich verbale und substant. Präfix, welches im Tong. fekka, im N. Seel. waka, im Tah. faa oder Aaa und im Haw. hoo lautet und die Ableitung auch von einem andren Redetheile, als dem Adj., aus machen kann (s. nr. 1072-1078.). Endlich finde ich im Haw. die Präpos. me, mit (s. nr. 957.), vor ein Subst. gesetzt, ein Adv. ausdrückend: me ka wiwo ole, furchtlos (Cham.). Hiernach werde ich mich im Folgenden nur mit der Olasse der selbst- ständigen Adv. beschäftigen. Adv. des Orts und der Zeit. nei Tong., Tah. und Haw., ni Tong. na Tong. und Haw. reira N. Seel. und Tah., /ail!a Haw. Die beiden den nahen und fernen Ort bezeichnenden Haw. Adv. nei und Zaila werden auch auf die Zeit übertragen, und so bedeutet nei hier und jetzt, Zaila da, dort und dann (nach Cham. von der Vergangenheit und Zukunft). Diese Adv. können sie aber nur darstellen, indem sie Präpos. vor sich nehmen und insofern als Subst. behandelt werden. Derselbe Ge- brauch von Präpos. vor Ortsadv. findet sich im Mal. (nr. 653.) und Jav. (nr.656.) Von nei sagt das Wörterbuch selbst, dafs es eigentlich Subst., dieser Ort, diese Zeit sei, freilich als Adv. gebraucht, aber mit der Begleitung des Subst. umgeben werde; von Zaila bemerkt es, dafs es nur mit Präpos. vor- komme. Dies letztere Wort, so wie reira der N. Seel. und Tah. Sprache, ist sichtlich ein Derivatum von dem einfachen Ortsadv. Z/a, ra; der Theil lai allein findet sich im Haw. ailaihea, wo? (s.nr. 910.) Mei hat aber nicht nur diese subst. Natur von Zaila, sondern auch die adverbiale von la, ra, und es wird daher hier blofs in einem Theile seiner Functionen abgehandelt werden, in dem andren Theile beim Folgenden (nr. 903-907.). Na läfst sich nur nach sehr vereinzelten und ungewissen Anzeichen hier anschliefsen. Jene beiden Wörter sind den nr. 438. u. flgd. entwickelten örtlichen Subst., welche Präpos. vor sich nehmen und dadurch Adv. und Präpos. des Orts und der Zeit bilden, ganz gleichartig; selbst die Kategorie der Präpos. des Orts und der Zeit. 8.53. 911 tritt bei ihnen bisweilen ein. Sie nehmen dieselben Präpos., als diese, zu sich, und verbinden sich mit denselben, als diese, zu Einem Worte, Die Präpos. sind: a, i, ai, o,ka('), ko, no, ma, mai; von diesen werden a, i, ai,o(*), ka, ko,no(°), ma mit ihnen zusammen, mai von ihnen getrennt geschrieben. Ich werde die Präpos. in einer systematischen Reihefolge durch- gehn; es wird sich zeigen, dafs sie vielfach gleichbed. sind, wie dies auch bei den Präpos. für sich und mit jenen Subst. sichtbar wird. Einige bezeich- nen Ruhe und Bewegung zugleich. i— inei, hier (Wörterb.); ilaila, da, dort (i.), dahin (Cham.); ina ist 1) vielleicht dort (s.nr. 476.) 2) wenn der Bedingung (s. nr. 1048.), wohl eig. dann 3) Präpos. der vergangnen Zeit (s. nr. 992.). ai (s. nr. 466.) — ailaila, dort 2) by the side of (Wörterb. ; nach der letzteren Bed. wäre es auch Präpos.). ma — manei, hier (Wörterb.) 2) von hier (Cham.); malaila, dort, by the side of (Wörterb.; es führt es als Adv. auf, dem of nach zu schliefsen, wäre es aber Präpos.) 2) von dort (Cham. malaila aku, von dort aus weiter). mai — mailaila, von dort (Cham.). a — anei bedeutet, aufserdem dafs es das Zeichen der Frage ist (nr. 564. 839.), hier (Wörterb.). Die präpositionale Beziehung von a scheint aber in Vergessenheit gekommen zu sein, da neue Präpos. davor treten: ia nei, hier (Wörterb.), hierher: iole hoie hele hou maiia nei, dafs (ich) nicht her- kommen müsse (Joh.4, 15.); e hele houmaiia nei, komm her (ib. 16.); maanei, hier (auch maenei, Wörterb.) 2) von hier (Cham, maanei aku, von hier aus weiter); o ko anei wahi, der hiesige Ort (Brief des Königs der Sandwich -Inseln an Sr. Maj. den König von Preufsen), wo ko Zeichen des Gen. ist; alaila bedeutet nach dem Wörterb. dort 2) dann (Zhen, von der Zeit, nach Cham. der vergangnen und zukünftigen), und drückt in Folge dessen das so des Nachsatzes aus (s. nr. 1056.). o— onei mufs man hier von der Verbindung unterscheiden, wo o das Ortsadv., nei nur ein näher bestimmender Zusatz ist (s.nr. 912.); das ge- (') ka wird bei jenen Subst. nicht genannt. (?) Doch.wird.o bei nei getrennt. (°) ro wird mit jenen Subst. nicht zusammengeschrieben. 902 912 Adverbia genwärtige o nei ist ein Gen. von hier, und o darin ist das Zeichen dieses Casus. Für eine Präpos. erklärt das Wörterbuch (v. ko) das o indemB.: kooneipoekanaka, der Leute hier, indem es bemerkt, dafs hier zwei Präpos. zusammenstehn. Ebenso ist olaila der Gen.: na kanaka olaila, nach Cham.’s Übers.: die Menschen des Ortes, wohl eher: die dortigen Leute; ganz deutlich zeigt iloko olaila (Cham.), darin, darein, das o des Gen., welchen die Präpos. iloko erfordert. ka — das Wörterbuch führt (v. alaila) kalaila, aber ohne Bed., an. ko — ko laila übersetzt dasselbe (v. onei) der da, scheint aber darun- ter ein Adv. zu verstehn (vgl. nr. 536. Anm. 1. und nr. 913.). Nach Cham. ist ko hier immer Präpos. des Gen. und wird der Ausdruck von dem Orte und von der Zeit gebraucht: kolaila poe kanaka, die dortigen Menschen; o kolaila la, der bestimmte Tag; o kolaila hora, die bestimmte Stunde (nach Cham.’s Übers.). no — nolaila, deshalb, deswegen (Wörterb.). Im N.Seel. fehlen mir die Data zu nei, mir ist nur enei als jetzt vorgekommen; reira führt das Wörterbuch als dort, dorthin an, und ich finde es mit der Präpos. ki und i: ki reira, dahin, dorthin (S. 465. ıx., S.471.8.), dort, then (nach Texten), i reira, dort. Ko reira ist: von da (inde).. Diese Sprache besitzt auch eine ähnliche Bildung vom Adv. des zweiten Orts, raina, istic. Im Tah. finde ich anei als hier (B. nr. 18.), reira in der Gramm. (S. 34.) als: dort 2) dann; für das Zeitadv. finde ich (s. nr. 990.) den Ause druck i reira ra, in welchem ra wohl nur leerer Adverbialzusatz und nicht das Subst. Tag ist. In Texten habe ich ei reira als dann angetrof- fen. Merkwürdiger Weise ist das Wort mit dem Artikel, te reira, in die- ser Sprache vor dem Substantivum ein Ausdruck für jener und allein für das Pron. 3. Pers. (er, es); so habe ich dasselbe sehr häufig im 1.Buche Mo- sis beobachtet. Im Tong. wird’ dem blofsen nei der Sinn von vielleicht (vgl. nr. 864.) beigelegt; doch mit Präpos. vor sich bezeichnet es die Nähe der Zeit, aber nicht des Ortes: andi, bald, heute Abend, aninei, eben jetzt, vor kur- zem. Die Adv. des Orts sind heni oder eni, hier, hena oder ena, there, über deren ersten Bestandtheil ich nr. 701. und nr. 907. 8. 5. gesprochen habe; sie nehmen Präpos. vor sich: gi heni, hier, -hierher, gi hena, des Orts und der Zeit. 8.53. 913 there, thither; me heni, von hier, me hena, thence; stehn aber auch allein (heni, hier). Über die Präpos. der vergangnen Zeit ani dieser Sprache s. nr. 993. nei N.Seel., Rarot., Tab. und Haw., ni Tong. na N.Seel., Rarot. und Tah. ra N.Seel., Rarot. und Tah., /a Haw. Kaum gelegentlich ein Ausdruck für das Orts- oder Zeitadv. da, wo wir es in unsren Sprachen gebrauchen, sind diese einfachen Adv., deren Anwendung in der Rarot., Tah. und Haw. so häufig ist, dafs sie öfters in jeder Zeile einer Textstelle vorkommen. Der ausdrucksvolle Gebrauch un- srer Adv. wird durch die obige Zusammensetzung mit Präpos. bestritten, und der dieser Wörter ist zum gröfsten Theil den Südsee -Sprachen eigen- thümlich, und besteht darin, dafs sie an verschiedene Redetheile gehängt, d. h. ihnen nachgesetzt werden, um den Standpunkt des Gegenstandes gegen den Sprechenden oder seine Lage in der Zeit anzudeuten, indem die kindliche Redejener Völker diese, oft fein unterscheidenden, oft aber auch ziemlich leer und spielend werdenden Bestimmungen überall einzuschieben liebt. Selten bildet diese Verbindung eine Zusammensetzung zum Ausdruck eines einfachen Begriffes (nr. 907. 8., vielleicht auch.5. d5.). Das Haw. besitzt nur zwei solcher Wörter, nei und Z!a, wie, nach unsrer bisherigen Kenntnifs, sammt dem Tong., überhaupt nur ein zweifaches Ortsverhältnifs; im N. Seel., Rarot. und Tah. finden wir aber hier eine sinnige Dreitheilung des Orts, indem nei hier (beim Redenden), na da (beim Angeredeten), ra dort (beiden Reden- den fern) bedeutet. Ob dieser Unterschied des 2. und 3. Ady. stets auch bei der Zeit beobachtet wird und wie dies geschieht, ist noch ununtersucht. Das Rarot. und Tah. na tritt besonders ein, wo das Pron. du oder dein vor- hergeht; das N.Seel. na habe ich aufser seinem Gebrauch beim Verbum und in der Zusammensetzung zum Pron. dem. fena, ena und den Adv. pena (nr.945.) und kona, ko i na (nr.912.) nicht gefunden, sondern einem Redetheil nachgesetzt immer nur erst nei und ra. ‚Im Tong. ist mir von der Nachstellung, in dem Sinne, in welchem ich diese Erscheinung von der Zusammensetzung unterscheide, nur ein einziges B. (s. nr. 907. 1. a.) be- gegnet. Der müfsige Gebrauch des Tah. ra in dieser Weise, den Wilh. v. Humboldt in nr. 119. treffend geschildert hat, ist viel häufiger und mannig- Histor. philol. Abhandl. 1832. Ffffff 903 904 914 Adverbia faltiger, so dafs es sogar nach nei eintritt (nr. 782., nr.907.9.); ebenso findet sich im Haw. nei la zusammen (nr. 907. 9.). 905 Es ist meine Absicht, neben dem allein für diese Stelle Bestimmten und hier Auszuführenden auch die über verschiedene Theile gegenwärtiger Grammatik zerstreuten Anwendungen dieser Wörter hier aufzuzählen und so, mit Ausschlufs der sogenannten substantivischen Seite von nei (nr. 901. 902.), den ganzen Gebrauch derselben, namentlich den ganzen von na und ra (la), hier zusammenzuhalten. Ich kann bei einigen der blofs hier behan- delten Punkte die gleichartige Benutzung des Mal. zni und z£tu (nr.907. 1. f. und 5.) nachweisen und die Ansetzung von Zah in derselben Sprache, deren einzelne Fälle ich in dem sich mit dem westlichen Zweige beschäftigenden Ab- schnitte meiner eignen Arbeit über die Sprachen dieses Weltmeeres angeben werde (vgl. d. Anfang v. nr. 796.), hier im Allgemeinen erwähnen; und indem ich bei den anderwärts ausgeführten Punkten den Gebrauch dieser Polynes. Partikeln in den westl. Sprachen überhaupt aufzuzeigen bemüht gewesen bin, so ist es nöthig, die, noch sehr verwickelte Lage dieser Wortvergleichungen 906 hier kurz, namentlich in Citationen, darzustellen. Für das Adv. der Nähe bie- tet sich der Zweifel dar, ob man das allgemeine nei, welches im Tong. nur die Zeitbed. hat, für eins mit dem örtlichen Tong. ni halten solle (s. nr. 701. 797. 902. 993.); ferner läfst dieses nei sich zu einem kleinen Theile mit dem Mal. und Jav. Zagi vergleichen (nr. 797.), in allen seinen übrigen Eigenschaften aber als ni oder ri (') in den westlichen Sprachen nachweisen (nr. 689. 691. 701.) und in Beziehung auf letztere Form weiter im Laute verfolgen (nr. 653- 656.). In Rücksicht auf die beiden andren Adverbien führen eine Anzahl von Erscheinungen (nr. 662. 691. 795. 796.) zu der Vermuthung, dafs sie ur- (') Zu den nr.689. angezogenen Mad. Formen füge ich noch hinzu: Mad. ni da, dort ri, ric er, sie (elle) indri siehe! (vgl. indrou nr. 914.) Bug. kuwaria thither (ko ist ein Vorsatz der Ortsadv.) polekoaria von hier (pole ist Präpos. des Term. a quo) In der Jav. Sprache erinnert kednd (s. nr.656.) an das Mal. ini, dieser, und Hr. Roorda führt ferner in seinem Wörterb. mend als dies an; ihm analog finde ich nach dem von dieser Sprache (s. nr. 653. 656.) so consequent durchgeführten Gesetze der Vocal - Abstufung in Crawf.’s ganz Jav. Wörterb. mono, welches durch Akiki, Aiku erklärt'wird und welches ich als dem dritten Orte zugehörig betrachte. des Orts und der Zeit. 8.53. 915 sprünglich Eine Form sind und das Ortsverhältnifs in diesen Sprachen an- fänglich nur ein zwiefaches war; ich habe bald mit einem von ihnen, bald mit beiden das westliche na (nr.689. 691. 795. 817.), Zah (nr. 702. 796. 817. 905.), Za (nr. 659. 691. 692. 700. 701.), ra (ur. 689. 691. 692. 700. 701.) vereinigt. Diese Ansicht wird aber von einer Schwierigkeit durch- kreuzt, indem das Polynes. na nach einigen Präpos. das Pron. er ausdrückt und da das Mal. nya sein könnte (nr. 659.), eine Beobachtung, welche wei- ter führt, und zu der man hinzunehmen mufs, dafs das Tong. na und das ra (la) der drei übrigen Sprachen die Grundlage des Pron. 3. Pers. Du. und Plur. (nr. 665.) ist. Für das Mal. und Kaw. nya erheben sich nun die zwei verwickelten Fragen: 1. ob seine Natur allein die eines Pron. poss. (sein, ihr) ist oder tiefer mit der mannigfaltigen des Polynes. na und ra zusam- menhängt; 2. ob man es, zum Theil oder immer, als einen Obliquen- Ca- sus von iya, wie das Tag. niya, oder für ein selbstständiges Wort ansehn müsse. Zu der ersten Frage, welche in die zweite mit eingreift, berechtigt die Beobachtung, dafs nya im Mal. und Kawi häufig leer oder ganz uner- klärlich bei Adv., ja an Wörter angehängt wird, wo man unmöglich an das poss. sein, sondern vielmehr an das Polynes. na, ra denken kann. Der Umstand, dafs ebenso die Jav. Possessivformen h@ und hipun, und die Kaw. hi und hira gebraucht werden, drängt die Erscheinung allerdings auf das Pron. poss. zurück; nur spricht eine philosophische Theorie, die ich nr. 647- 657. entwickelt habe und die jenen Gebrauch da löst, wo ihn das poss. sein nicht zu lösen vermag ('), dafür, dafs jene Possessivformen ursprünglich das Pron. pers. seien und auf dem Boden der Sprachentwicklung in enger Ver- bindung mit den Ortsadv. stehen. Das Tag. na, welchem bald der Cha- rakter eines Bindelautes, bald andre Bed. beigelegt werden, ist noch viel zu wenig mit allen diesen Rücksichten untersucht worden, dafs man nicht er- warten könnte, es in Einzelheiten seines Gebrauchs mit jenem nya und dem Polynes. na und ra vereinigen zu können. Ebenso habe ich meine Auf- (') So bemerkt Cornets, dafs im Jav. dem Subst., um es deutlich als Subject des folgen- den Verbums (ich setze nach einem seiner B. hinzu: des ausgelassenen Verbums sein) zu stempeln, RE Ng., hRipun Kr. sufhgirt wird; jaran nyandher, das Pferd läuft, bochah ngaji, der Knabe lernt, sei nicht sehr bestimmt gesprochen, bestimmt sei aber jaranne nyandher, bochahhed ngaji, tiyangngipun sepuh, der Mann ist alt. Es wird Jedem die Unmöglichkeit einleuchten, den Ansatz hier als Poss. sein durchzuführen. Fff fff 2 916 Adverbia merksamkeit auf die im B. Y. so häufigen Formen na,nan,nahan,ndha, ndhan, dha, dhan gerichtet, welche sich nur zum Theil durch und, sehr oft durch dies, so, darauf übersetzen lassen. Bei allen diesen Urtheilen stütze ich mich auf die ganz sichre Thatsache, dafs der Mal. und Jav. Con- sonant ny den hier erwähnten Stammsprachen, wenn auch nicht gänzlich der Tag. (1), fehlt und in ihnen, was sich z. B. in der letztgenannten an Haupt- typen der Grammatik vollständig darthun läfst, durch n vertreten wird. 907 1. Der hauptsächliche Gebrauch der drei Wörter in der Nachsetzung ist der nach Subst. und Pron. pers. Ich trenne den Fall, wo diese Rede- theile im Nomin., wenigstens ohne Präpos. stehn, von dem, wo sie von einer solchen abhängig sind, da ich nicht entscheiden mag, ob die letztere eine besondre Veranlassung für die Partikel werden kann; es könnte dies bei Orts- präpos. sein, bei denen, die den Gen. andeuten, aber wohl nicht. a. nach einem Subst. ohne Präpos. — Im Tong. fällt hierher die einzige Spur dieser Nachstellung eines Ortsadv. und zugleich die einzige des einfa- chen ni: ahoni, heute (auch he aho koeni; vgl. nr. 701.) — N. Seel. ahinei, heute (Gramm. S.53., von ahi, Feuer; vgl. ahi ahi, Abend). — Tah. na (indem du dem Subst. vorhergeht) B.2. nr. 101. — In den Haw. Briefen wird nach Cham. die Insel gewöhnlich o Hawaii nei genannt. b. nach einem ein Pron. dem. vor sich habenden Subst., Tah. und Haw. — s. nr. 702. c. nach einem Subst., das eine Präpos. vor sich hat — N.Seel. nei letz- tes B. nr. 216. und ebenso nr. 235. — Tah. nei B.2. nr. 101.; na (wo das Subst. mit dein verbunden ist) B. nr. 52., S.538. Anm. 1. B.1.; ra S.471. 1ı., B.2. nr. 98., letztes B. nr. 99., B. 1. nr. 123. — Haw. ma Hawaii nei, auf Hawaii (Wörterb.); © ua mau la la, in den Tagen (Apostelg. 1, 15.) ; (') Man vergleiche z. B.: Mal. nyäya verläumden, falsch anklagen anyaya Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Gewaltthat; unterdrücken, ver- folgen, to tyrannise over, to afflict, annoy; unterdrückend, tyrannisch Jav. nihaya, niyaya Unterdrückung, unterdrücken hanihaya unterdrücken, ungerecht handeln; tyrannisch; Unterdrückung, Ungerechtigkeit Tag. panganyaya Schaden zufügen, panganganyaya Schade, mapa- nganyaya danoso (anyaya bedeutet: comedimiento, convidar) des Orts und der Zeit. 8.53. 917 nei und la stehn gewöhnlich nach dem mit io verbundnen Subst. und Pron. pers. (s.nr.999.), Za nach dem Subst., wenn es me, wie, das eine Art Prä- pos. ist, vor sich hat (s. nr. 946.). d. hat das Subst. ein Adj. nach sich, so schliefst sich, wegen deren en- ger Verbindung, die Partikel an das Ad). an, ist aber ein Attribut des Subst. — Tah. ra 8.471. 1., S.474.x., tamaidi hoe ra, ein einziger Sohn (Gramm. S.36.). e. nach einem substantivisch gebrauchten Zahlworte — Tah. ra S.473.vı1. J. nach einem Pron. pers. ohne Präpos. — Für das Haw. giebt Cham. an, dafs man für sie (ü) Zakou nei und lakou la je nach dem Standorte sagt; s. B.2.nr.924.; Tah. nei s. im vorletzten B. nr. 928. Auf dieselbe Weise habe ich nach den Mal. Pron. pers. häufig bald ini (dieser), bald ztu (jener) müfsig hinzugesetzt gefunden, z. B. bükankah kamu ini terle- bih mulrä deripadänya itu, seid ihr denn nicht viel mehr, denn sie? (Matth. 6, 26.) g. nach dem mit einer Präpos. verbundenen Pron. pers. — N.Seel. nei B. S. 465. Anm. 1. — Tah. nei B.8. nr. 970., ra S.473. vın., B.2. nr. 98. Für die Rarotong. Sprache kann ich diesen ganzen Gebrauch von nei, na und ra und für die N. Seel., neben den angeführten Einzelheiten, den von nei und ra nach Subst. und Pron. pers. im Allgemeinen aussprechen. Das N.Seel. nei finde ich besonders nach den Pron. 1.Pers. (ich, mein, unser, und zwar unmittelbar nach dem Poss., vor dem Subst.) 2. Sie treten im Tah. bisweilen an das Pron. dem. (s. nr. 702.) 3. Das N. Seel. ra und Haw. /a begleitet gewöhnlich die Pron. interr. (s. nr. 741.) und Adv. interr. (kea, nr. 910. 911. 948.) Ebenso dient im Rarotong. ra nach Fragewörtern. 4. Dem Verbum nachgesetzt, sind die hier betrachteten Wörter ein Ausdruck des Tempus, manchmal zugleich des Zeitadv.; in der Regel hat dabei das Verbum noch eine Partikel vor sich, nur ra, la kommt auch ohne eine solche vor (s. nr. 794-800.). 5. Sie treten nach einem Adv. ein: a. nach dem localen ko, o (s. nr. 912.); b. über das Haw. und N. Seel. penei u. s. w. s. nr. 945. c. s. sogleich Nr. 7. d. nach dem Haw. ano (nr. 919.). 908 918 Adverbia Auf ähnliche Weise heifst im Mal. sakärang und sakärang ini jetzt. 6. Nach einer Präpos. — s. sogleich Nr. 7. 7. Sie finden sich auch nach den Richtungs-Partikeln; wo letztere sich an ein Adv. (s. nr. 955. 957.) oder an eine Präpos. (s. nr. 1022.) heften, mufs man sie allein zum Adv. (vorher Nr. 5.) oder zu dem Rectum der Prä- pos. (vorher Nr. 6.) rechnen; nur die Zusammenstellung iho nei, nach dem Haw. Wörterb. (v. nei) just now, time past, nach der Tah. Gramm. (S. 34.) neulich, vor kurzem, ist für beide Theile dunkel. 8. Sie bilden, an ein andres Element antretend, ein selbstständiges Wort: a. mit dem Artikellaute die Pron. dem. — s. nr. 689-700. ; b. sie bilden Ortsadv. — Tong. heni und hena (s. nr. 701. 902.); c. das Tah. teienei, worin teie Pron. dem. ist, bedeutet sowohl die- ser, als (Gramm. S. 34.) jetzt; in dem letzten B. nr. 930. lautet das Adv. jedoch i zteie nei. Mit der Präpos. und in der Bed. dieser gehört das Wort zu Nr.2., das blofse Zeienei als jetzt gehört aber hierher. 9. Ich schliefse mit dem Gebrauche des Tah. ra und Haw. la in Stel- len, wo ich nicht entscheiden kann, welcher der obigen Punkte es hervorruft: Tah. ra — S.476. 10., B.2.nr.78., B.3. nr.85., beide letzte B. nr. 4145; B»1.:nr.4115., Benr. 126. Haw. la — letztes B. nr. 722. a.;, im 3.B. nr. 846. steht nei la zusam- men, wie im Tah. nei ra (B.3. nr. 85.). ai Tong., N. Seel. und Haw. — In keiner der drei Sprachen wird das Verhältnifs dieses Adv., welches als örtliches durch there übersetzt wird, ge- gen na und ra (la) deutlich. Dem Haw. ai (s. nr. 466.) giebt das Wörterb. die Bed. dort und dann (there, then, vgl. noch nr.909.), und bemerkt, dafs es sich auf ein vorher- gehendes Subst. oder Adv. beziehe und Ort und Zeit bezeichne. Dem er- steren Theil der Bemerkung nach könnte es also ebenso wie nei und la dem Subst. nachgeschoben werden. So nachgesetzt, soll es dem Wörterb. zu- folge auch die Ursach, Art und Weise und das Werkzeug andeuten, was un- verständlich ist. Es scheint in der Antwort auf ailaihea, wo? nöthig zu sein, wo ich es als dort nehme: (wo ist Christus?) aiiluna, oben (Cham.). des Orts und der Zeit. S.53. 919 Im Tong. ist ai dort, dahin (letzteres z.B. S. 448. xxır.), und kann sich mit einer Präpos. verbinden: giai, dort. — Auch im N. Seel. ist ki ai dort; das blofse ai finde ich als so des Nachsatzes (nr. 217.) und nach den Richtungs-Partikeln mai und atu (nr. 222.). aia Haw. — Es wird im Wörterb. dort und dann übersetzt (vgl. nr. 467.). Dasselbe betrachtet ai als eine Abkürzung aus ihm; man könnte nun glauben, dafs ai vor einem Anfangsvocal stände, was in Einem Falle (s.nr. 848.) eintrifft, nicht aber in dem ganzen Gebrauch von ai nach dem Verbum (nr. 792. 793.). fe Tong., fea oder hea Tah., hea N. Seel. und Haw. — Dieses Wort ist, wie ich nr. 733. auseinandergesetzt habe, eigentlich Adv. (wo?), obgleich es als solches nur mit Präpos., und allein nur als das Pron. welcher‘ vorkommt; mit Präpos. bedeutet es auch was? (ib.) In seinem Adv. Gebrauch nimmt es im Haw. die Präpositionen vor sich, welche wir bei den örtlichen Subst. (nr. 438.) und bei nei und /aila (S. 911. Z. 3.) gesehn haben, zu denen noch die Präpos. ina und die schwer bestimmbaren Wörter au und pe kom- men, wird mit allen zusammengeschrieben, und drückt so, in jeder Beziehung ganz gleichartig mit den letztgenannten zwei Wörtern, die fragenden Adv. des Orts (wo? wohin? woher?) und der Zeit (wann?), mit pe auch der Art und Ursach, aus. Es kann, ähnlich den Pron. interr. (nr. 741.), Za nach sich haben: ihea, wo? wohin? (Wörterb.) aihea, wo? (id.) ailaihea, wo? enthält das lai, welches sich in laila zeigt (S.I10.unt.); Hr. v. Cham. hat aber bei den katholischen Missionaren die Schreibung «ai laihea beobachtet, was die Lösung dieser Bildung schwierig macht, und eben diese Trennung finde ich in einem aus der 2. Ausg. des Neuen Test. entnommenen B. (B. 3. nr. 793.) und in einem Cham.’schen: ai la ihea Jesu Kristoikeia manawa, wo ist J. Chr. zu dieser Zeit? in einem an- dren von ihm, ailaihea ko ke Akua wahiinohoai, das er übersetzt: wo ist Gottes Ort, da er wohnen solle? sind die Theile vereint. mahea, wo? (mahea laB.S. 860. 2.9.) 2) woher? auhea, wo? (Wörterb.) Au ist gänzlich als Präpos. unbekannt; es könnte vielleicht das Subst. au, Gebiet, sein, wo dann Ahea in dieser Zu- sammensetzung das Pron. welcher? verträte. Auhea oe (wohl: wo bist 909 910 911 930 Adverbia du?) ist nach dem Wörterb. ein Ruf, um jemanden auf das, was man sagen will, aufmerksam zu machen. ohea, von wo? d.h. of where? of what place? (Wörterb.) der Gen. nohea, von wo? woher? 2) warum? (s. nr. 951.) 3) aus was? woraus? (s. nr. 733.) ahea, wann? von der Zukunft (Wörterb.) ; inahea, wann? von der Vergangenheit (id.): inahea oei hele maiai, wann kamst du? (id) inahea i ikeai makouia oe ua pololi, wann ha- ben wir dich hungrig gesehn? (Matth. 25, 37.) pehea, nach dem Wörterb.: wie? auf welche Art? (s. nr.948.) 2) war- um? (s. nr.951. und über das ganze Wort nr. 945.) Die andren drei Sprachen bieten dieselben Erscheinungen dar: N. Seel. ihea (nach Texten), ke ihea, wo? (B. S.456.vır.) besser kei hea zu schreiben 2) wohin? ko ihea, wann? (von der Vergangenheit) nohea, von wo? (S. 468. xxıx.) ahea (B.3.nr.140.), auch ko ahea (B.3.nr.137.), wann? von der Zukunft; inahea, wann? von der Vergangenheit (S. 465. xı.); nonahca, dass. (B. 2. nr. 137.), auchnonaheara; pehea, wie? (nr. 239.) in kohea, wohin? (B. nr. 154.), ra kohea, which way” könnte ko das Subst. Ort (s. nr. 913.) sein. Tah. eihea und teihea, wo? (Gramm. S. 35.) afea, ahea, wann? von der Zukunft (nr. 131.); nafea, nahea (nr. 131.) und inafea (Gramm. $S.34.), wann? von der Vergangenheit; nahea ist aber auch (ib. S. 35.) which way? 2) wie? Im Tong. heifst fe wo? Mar. übersetzt es auch what place, womit er wohl seine subst. Natur andeuten will. Ob es allein vorkommt, ist durch das Wörterbuch noch nicht entschieden; mit Präpos.: gi fe und ife, wo? wohin? me fe, von wo? afe, wann? von der Zukunft; anife, wann? von der Vergangenheit. tv ee des Orts. 8.53. 9 Adv.des Orts. ko N. Seel., o Tah. und Haw. — Nach dem Wörterb. ist das Haw. o als 912 Subst. Ort, aber unbestimmt, als Adv. dort; dasselbe bemerkt auch, dafs es die Präpos. no, ko,i, ma, mai vor sich setzt, zu denen man nach einem folgenden B. a hinzufügen mufs; es wird also ganz wie nei, laila und hea behandelt. Das Wörterbuch führt die B.an: mao, dort; ma o aku, be- yond; mai o a o, von hier dahin, d. h. überall. Wahrscheinlich ist die Präpos. zo (s.nr.999.) nur eine Zusammensetzung aus der Präpos. i und die- sem Worte. — Mit nei nach sich drückt es hier aus, und zwar ohne Hülfe einer Präpos.: aohe Akua o.nei, es ist kein Gott hier (Wörterb. v. nei). Dieses o nei oder (bei Cham.) onei ist von dem zu unterscheiden, welches der Gen. von nei, hier, und in dem o Casus-Präpos. ist (S.911-912.); diesen Gen. kann aber auch das hier in Rede stehende onei ausdrücken, indem es eine diesen Casus andeutende Präpos. vor sich nimmt: na aina a pau o onei, alle hiesigen Lande (Cham.); ko onei kanaka, die Menschen von hier (id.). — Io nei ist nach Cham. hierher. Im N. Seel. kommt ko allein (d.h. kiko) als dort, mit neials hier und mit na als dort vor, welchem letzteren noch z unmittelbar vortreten kann. Diese Zusammensetzungen nehmen oft die Präpos. ki oder i vor sich; das einfache ko finde ich nur mit ki: koneibier. ...... konaund koina dort (nr. 151.) kikothere ... kikoneihier...... kikoina dort ikoneihier...... ikona dort oo ee 008 0 nokonei of this place Im Tah. ist 7 o nei hier (Gramm. S. 34.), ?o na dort (nr. 35.); dieser zweite Ausdruck scheint im drittletzten B. von nr. 97. vielmehr bei ihm zu heifsen, so dafs man an die Haw. Präpos. io denken könnte, nur dafs diese Bewegung anzeigen soll (vgl. nr. 954.). Es fragt sich nun, ob die Lautform ein wirkliches Subst. Ort oder 913 nur, nach der allgemeinen Weise der Mal. Sprachen (vgl. nr.439.), Wörter, die an sich Adv. sind, mit Präpos. zu gebrauchen (!), ein substantivisch behan- (') Hierher gehören das Tong. fe und das rea der andren drei Südsee-Sprachen (nr. 910. Histor. philol. Abhandl. 1832. Gag ggg 914 9223 Adverbia deltes Adv. ist. Wäre es ein Subst., so könnte man an das Jav. gon (auch henggon) denken, welches Ort bedeutet. Wie das Haw. Wörterbuch, übersetzt das N. Seel. o durch Raum und Ort; in einer Stelle (nr. 158.) erscheint es mit der Bed. Fufsboden (/loor); in dieser Sprache lautet das Adv. freilich ko, aber auch dieses ko könnte in kohea (nr. 911.) das Subst. Ort sein. Im Tah. bedeutet ö6 Garten. Grofse Aufmerksamkeit mufs es erregen, dafs die Form des Wortes in den drei Sprachen ganz die der Par- tikel ist, welche ich Zeichen des Nom. und Acc. genannt habe und am ehe- sten für eine Präpos. halten zu dürfen glaube. Hierzu gesellt sich die Merk- würdigkeit, dafs das Haw. Wörterbuch onei durch dieser hier übersetzt (s. nr. 536. Anm. 1.). — Eine zweite Frage ist die, ob das Wort als Adv. gegen die Ortsbestimmung gleichgültig ist oder vielmehr das entfernte dort bedeutet. Für die indifferente Natur spricht das Haw. B., wo es sich wie- derholt (S.921.2.7.), und dafs es mit nei hier bezeichnet, für die bestimmte Bed. von dort sprechen aber alle übrigen B. der drei Sprachen, in denen es ohne die nähere Bestimmung durch nei oder na vorkommt. Es ist auffal- lend, dafs es im N. Seel. und Tah. nicht ra, sondern bei der Entfernung nur ie) das Adv. na des zweiten Orts nach sich nimmt; auch im Haw. erscheint nicht Za, sondern nur nei nach ihm. Wenn diese zweite Frage auch nicht gelöst wird, sondern man das Wort nur im Allgemeinen ursprünglich für ein Adv. ansehn darf, so würde ich es wagen, in ihm die Ortspartikel mit dem dunklen Vocal anzunehmen, welche sich, wie die folgende Übersicht zeigt, in bedeutenden Übereinstimmungen und bald mit überwiegendem Charakter der Ferne, bald aber auch gegen die Individualisirung des Orts gleichgültig, zweideutig, ja sich der Nähe zuneigend, durch den westlichen Sprachzweig hindurchzieht. Es würde hiermit das, nach der bisherigen Vergleichung der Formen mit hellem Vocal (nei,ni) und mit dem mittleren (na, ra) (s.nr. 906.) noch unvollständige Bild der Einheit beider Sprachfamilien in der Gradui- rung der Ortsbestimmungen durch die Abstufung der Vocale, einer Erschei- nung, die ich nr. 652. und 656. durch unläugbare Analogien bewiesen habe, zu seiner Vollendung gelangen. Ich sondre in der Übersicht die einzelnen Formentypen von einander ab: 911.), das Mal. mana, wo? (auch de mana) das Jav. hendhi, wo? (auch hing-ngen- dhi) und die demonstrativen allgemeinen Ortsadv. des Mal. (Ende von nr. 653.), Jav. und Kawi (Anfang von nr. 050.). tu, to Mal. ı2u jener situ dort AV JE Een. Bug. yatu er kotu dort Mad. etou FE. hier izo c’est 2) lequel izan hito derselbe (izan ist das näbe- re Pron. dem., s. ur. 646.) anquetou, anquet bier, dort (ank ist Präpos.) tetou hier, dort (£ ist eine Präpos.) teto von hier . . [en bier, dort toue dies atoui atouhi deca atouabhier, atouha deca itoui hier 2) dieser itoua dieser . des Orts. 8.53. ku, ko hiku jener riku, hing ngri- ku dort kuwe der, dieser (vielleicht eher: jener) konno (Kawi ku- nu) dort indrou voiläa, voi- ci (vgl. indri E. siehe!) indre&o dort irocqg, jroche dort aroui en oufre, outre; arouhi delä aroua en oufre, outre, FE. dort; arouha dela iroua E. dort GessE 923 u, oo izao E. that io dieser, dies ankıo dort angudo hier, dort tao E. dort ao FE. dort te gS% 924 Adverbia (tu, 2to) (ku, ko) (ru) Tag: ito dieser (beidenSprechenden dito hier gleich nahe) N.Seel.. . 0 ce 0 u 2 (kıkordort konei, kikonei, i konei hier kona, ko ina, kikoina, i ko- na dort Tah. Hawaii ee ee (w, 0) yaon jener (ya ist Pron., s. nr. 646.) nion obliquer Ca- sus von jener doon it. 2) dort (w13j uapuapay uaproq) ngayon jetzt vonei hier Ü ona dort a o dorthin 5 nei hier Lo nei hierher An dieses Ortsadv. könnte eine Hypothese die Polynes. Richtungs- Partikel atu (Haw. aku) (s. nr. 897.) anzuschliefsen versuchen. 915 Tong. re — Es bedeutet nach dem Wörterb. Zhere (vgl.nr.701.), und nimmt auch eine Präpos. vor sich: gi he, thither. 916 Haw. eia — hier nach dem Wörterb.: eia wau la, hier bin ich. Dieselbe Form ist auch das Pron. dieser (nr. 696.) und beruht etymolo- gisch auf i, ia (s. nr. 659-691. 694. 701.). wo (rel.) 917 Im Tah. finde ich das relative Ortsadv., wo es auf ein vorangeschick- tes Subst. geht, ausgelassen (B. nr. 126.), und dasselbe geschieht im Haw., Mal. und Jav., wie die Stelle Matth. 2, 4.: erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden, beweist, welche lautet, im Mal.: deprek- säainyalah kapadäanya tampat, almesth akan jädi (er fragte sie nach dem Orte, wo), Jav. kabeh hiku tinnakonnan hing hendhi pernnah- he Kristus bakal dhi lahirraken (sie wurden gefragt, wo der Ort [wäre], wo u. s. w.); Haw. ninau mailaiaialakou, ailaihea kahi, ehanau aio ka Mesia (er fragte sie, wo der Ort [wäre], wo). Diese Aus- lassung steht in genauer Verbindung mit der des Pron. rel. (s. nr. 707.) des Orts. S. 533. 935 Adverbia besondrer Ortsbeziehungen. Es ist im Obigen fast ausschliefslich von den allgemeinen Adv. des 918 Orts und der Zeit die Rede gewesen; die der einzelnen Dimensionen werden durch die örtlichen Subst. ausgedrückt, über welche ich nr. 438-459. auf’s umständlichste gehandelt habe. Ihr adv. Gebrauch ohne vorgesetzte Präpos. ist nie verbürgt, sondern solche Anführungen rühren bis jetzt nur von den Wörterb. her; ich nehme sie auch blofs dann auf, wenn ich keinen Beleg für das Wort mit einer Präpos. finde. Ich habe es hier allein mit ihrer Ortsbed. zu thun. darin, drinnen — Tong. gi loto; N.Seel. iroto, ki roto (B. S.560. Z.4.); Tah. i roto;, Haw. iloko, maloko, oloko: aole he wai oloko, es war kein Wasser darin (Cham.). draufsen, aufserhalb — N.Seel. waho, Tah. iwaho (Gramm. S.35.), Haw. mawaho. Tong. gi tua. heraus — N.Seel. ki waho (B. S.560. Z.3.), Tah. iwaho (Gramm. S.33.). Tong. gi tua. Im Tah. finde ich oft für waho das Wort rapae gebraucht, z.B. i rapae, heraus. oben — Tong. gi alunga, N.Seel. kei dunga (nr. 229.), Haw. iluna, ailuna, Rarotong. runga mit Präpos. Tah. tei nia (Gramm. S.36.). herauf, aufwärts, nach oben — N.Seel. kidunga, kodunga, Haw. iluna (B.1.nr.856.), ailuna, maluna. unten — Tong. gi lalo, N.Seel. raro, Tah. iraro (Gramm. S.35.), tei raro (nr.89.), Haw. ilalo, ailalo, malalo, Rarot. raro m. Präp. herunter, herab — Tong. gi lalo, N.Seel. ki raro, Haw. ilalo (S.481.6.), malalo. vorn — Tong. mua ange, gi mua, Haw. mamua, Rarotong. mua mit Präpos. vorwärts, nach vorn — Tong. gi mua. hinten — Tong. muli, gi mui;, Haw. imuli, mamuli. Tong. tua. Haw. mahope. 926 Adverbia der Zeit. 8.53. zurück, rückwärts — Tong. gi mui, Tah. imuri (Joh. 20, 14.). in der Mitte — Haw. mawaena, mawaena konu. Adv. der Zeit. 919 Ich erwähne hier alle Zeitadv., welche oben in der Vereinigung mit den Ortsadv. nicht vorgekommen sind, folglich sowohl einfache, als die mit Hülfe von Subst. ausgedrückten. Für die letztere Classe gilt alles über die ähnlichen örtlichen nr. 918. Gesagte. jetzt — Haw. ano, ano nei, ano la (Wörterb.). bald — Tah. aria, ariana, ia roowauae, ia roaroa ili ae (Gramm. S.34.). Haw. mamuli. künftig, in Zukunft — Haw. mamuli; mahope aku, mahope aku nei; Tah. a muri atu;, N.Seel. a mudi atu und merkwürdiger Weise auch « mua, dermaleinst. zuerst — Tong. tomua. Tah. na (s. nr. 50. und mehr Beispiele Gramm. S.35.). vorher, zuvor, vormals, früher — Tong. mua ange, N. Seel. i mua (vormals nr.204. 206., vorher nach andren Textstellen), Haw. mamua, mamua mai, mamua aku nei. nachher, hernach, danach, darauf — Tong. mui, he mui, N.Seel. a mudi (nr.206.), Haw. a muli aku, mamulı. Haw. mahope, mahope iho, ma keia hope aku. Gemischte Adverbia. nicht. 920 kore und ore N.Seel., kore Rarot., ore Tah., o/e Haw. — Ich halte dieses Wort für das Mal. körang, und stütze mich dabei ebensowohl auf die ge- naue Übereinstimmung beider Sprachzweige in ihnen bei dem nr. 923. erör- terten Gebrauche, als auf die von mir gelieferten Beweise für die Verbalna- tur und entsprechende Verbalbed. der Polynes. Formen: Mal. körang an etwas Mangel leiden, Mangel haben, mangelhaft in etwas sein, einer Sache ermangeln, etwas entbehren (die Construction ist immer die des letz- ten Deutschen Verbums: ich [Nom.] entbehre die Sache [Acc.], es fehlt mir [Nom.] an [Acec.]) Gemischte Adverbia. 8.53. 997 weniger sein, wenig sein, fehlen, mangeln (blofs mit dem Nom. der Sache) ermangelnd, mangelhaft, fehlend, weniger vor einem Subst. oder Adj. bildet es ein privatives Ad). (s. nr. 923.) Jav. kurang bedeutet in jeder Beziehung dasselbe, als das vorige als Verbum wird es noch: nicht zureichen, zusammenschrumpfen (Zo shrimp), als Adj. wird es short, wanting, deficient, scanty, ger under (less than), von Ro. auch: oberflächlich, nicht gründlich, übersetzt auch als Subst.: Mangel, Unzulänglichkeit, Fehler, Gebrechen, wird es aufge- führt vor einem Subst. oder Adj. bildet es ein privatives Adj. oder Subst. (s. nr. 923.) hora + nicht Bug. kurang mangelhaft, weniger Tag. colang sich verringern, weniger werden, abnehmen; mangelhaft (woran etwas fehlt), Jalto, weniger; vor einem Subst. bildet es ein privatives Adj. (nr. 923.) uwala + fehlen, es ist nicht, giebt nicht; ualan vor einem Subst. oder Adj. bil- det ein privatives Adj. (vgl. nr. 921.) houag, douag + nicht N. Seel. kore, ore nicht haben, ermangeln (mit ka); nicht sein; nicht; kore nach einem Subst. bildet ein privatives Ad). (nr. 923.) Rarot. kore nicht (auch kare) Tah.e. ore nicht; nach einem Subst. bildet es ein privatives Adj. (nr. 923.) Haw. ole nicht da sein, fehlen (nr. 922.); nicht; Bed. eines Verbums und Subst. s. nr. 471.; nach einem Subst. und Adj. bildet es ein privatives Ad). (nr. 923.) Ob das Jav. hora (nicht) und das Tag. Aouag und uala zu diesem Worte 921 gehört, wage ich nicht zu bestimmen; man müfste geradezu zwei Sprachnie- dersetzungen als neben einander herlaufend annehmen. Ich weifs wenigstens die negative Bed. des vala nicht von einer Reihe verbaler zu trennen, welche das Wort auf ein andres Polynes. werfen: Tag. uwala v.n. weggehn, sich entfernen (ausentarse), fliehn, entlaufen, entrinnen; verlo- ren gehn; fehlen, nicht da sein, es giebt nicht; sich veruneinigen v.a. etwas von sich werfen, befreien (aus dem Gefängnils), lösen (ein sich ge- genseitig gegebenes Wort, sich gegenseitig davon entbinden), Eines Schuld streichen, sie ihm erlassen, verzeiben als Subst. bedeutet es Ufer, aber nicht als Theil des Landes, sondern des Meeres ualan (worin n Bindelaut ist) vor einem Subst. oder Ad). bildet ein privatives Ad). ein andrer Gebrauch von wa/an könnte mit seiner negativen Bed. zusammen- hangen, obgleich sich darüber noch nicht absprechen läfst; indem es näm- lich vor das (nach de los Santos Definition) statt ma ein ca präfigirende Adj. oder Ady. tritt, drückt es sehr, recht sehr mit dem Verbum sein aus: ualan cabuti, es ist sehr hübsch; ua/an casama, es ist sehr 923 9938 Gemischte schlecht; ualan carami, es sind sehr viele; ualan cataas oder ua- lan casing taas('), es ist sehr hoch. Wo von mehrerem die Rede ist, wird die erste Sylbe verdoppelt, und hier hat de los Santos sein nicht: ualan cagagaling, muy bien; ualan cabibigat, muy pesados er übersetzt im Tag. Theile u@a/a auch durch crecer, führt es aber im Span. bei erecer nicht an Ts . . . . Tong. Aholla davon laufen, Aa@la fliehn, entrionen, ngaholo Schnelligkeit N. Seel. oro laufen; schnell, Schnelligkeit ohoro laufen Tah. horo laufen Haw. 7olo gehn, reisen, laufen, segeln; fliehn. Das westliche korang steht immer vor dem Worte, das es verneint, das Polynes. Wort aber nach ihm. So mufs das Haw. ole, welches nicht bedeutet, nach dem Wörterb. dem Subst. oder Verbum stets nachgesetzt werden; B. vom Verbum: ke mihi ole oe, wenn du nicht Bufse thust (Luther: wo nicht, Apoc. 2, 5.); vorletztes B. nr.759. Ich finde es auch ohne Verbum: a i ole, wo (d.h. wenn) aber nicht (Apoc. 2, 16.); sobald es dabei ein Subject mit sich führt, ist es geradezu das westliche korang, fehlen: (nehmt ein Lamm,) aka i ole ia, aber wenn keins da ist (eine Ziege, Cham.). Das Wörterbuch bemerkt auch, dafs ole als die blofse Verneinung öfter wie ein Verbum behandelt wird; hierher könnte das 3.B. nr. 856. gehören. - Ich komme jetzt zu der, vorzüglich für die Einheit der beiden nr.920. zusammengestellten Wörter zeugenden Anwendung derselben zum Ausdrucke privativer Adj. und Subst., in welcher das Wort die Kraft unsres un-, des Lat. in- oder des Präfixes @ der Sanskr., Griech. und Mexicanischen Sprache hat. Für die Subst. Bed. habe ich nur Belege im Jav. nach Raffles: kurang bener, dishonesty; k.ngandhel, Mifstrauen; k. pengawruh, Unwissen- heit; und im Haw. gefunden: me ka luhi ole, mit Unermüdlichkeit (S.483. Z.3.v. u). Im weitesten Umfange kann ich aber die adjectivische Bed. der Composition nachweisen; sie geht von einem Subst. oder Ad). aus: Mal. körang ingat unbedachtsam, unaufmerksam k. bräsa ungewohnt, unerfahren k. ganap unvollständig (‘) Nach diesem B. könnte man vermuthen, dafs das ca präfigirende Wort nicht Adj., sondern Subst. wäre. Adverbia. 8.53. 929 Jav. kurang titi onbeleefd (Ro.) k. dedhuga onfatsoelijk (Ro.) Tag. colang oder culang palar unglücklich N.Seel. wanaunga kore verwandtenlos (nr. 213.) Tah. te ora mure ore das ewige, eig. endlose, Leben (Joh. 3, 15. 16.) (!) Haw. ka poe makua ole die Waisen (Jac. 1, 27., eig. die El- ternlosen) mea hiki ole s. S.878. letzte Z. aole wird in dieser Bed. vorgesetzt: aole pauaho, aole molowa s. S. 483. letzte Z. und S. 456. Anm. 4.5. Diese Vorsetzung ist dem Haw. aole überhaupt eigen, ebenso wie dem ole die Nachstellung nach, dem verneinten Worte; das Wörterbuch bemerkt, dafs es vor dem Subst. oder Verbum stehe. Über das Wesen des vorgetre- tenen a läfst sich schwer etwas sagen; zum Theil scheint es die Conjunction und zu sein, aber wiederum ist es gewifs, dafs aole auch ganz einfach nicht bedeutet, wie es auch das Wörterbuch allein übersetzt: aole lakou nei i ona, diese sind nicht trunken (Apostelg. 2, 15.). Hier könnte a das N.Seel. ka und der Vorsatz der Card. sein (nr. 927.); aber für viel wahrscheinlicher halte ich es, dafs es, wie das Tah. e (nr.928.), eine Verbal-Partikel (vgl. nr. 801. 802.) und ole als Verbum behandelt ist. Nach Cham. heifst aole loa: durchaus nicht, keinesweges, und aole auch nein. Aole hoi drückt undnicht aus: aole hoi oe eike, und du wirst nicht wissen (Apoc. 3, 3.); aole hoi oe i hoole, und du hast nicht verläugnet (id. 2, 13.). Wo aole das Verbum mit einer Partikel und ohne Subject nach sich hat, kann man es durch ohne zu übersetzen : (du arbeitest,) aoleipaupauaho, und bist nicht müde geworden (oder: ohne müde zu werden, Apoc. 2, 3.); und wo ein Subject dabei steht, durch ohne dafs: (das sagt) o ka mea wehe, aole mea nana e panimai, apani hoiöia, aole meanana e wehe, der aufthut und niemand zuschliefset, der zuschliefset, und niemand aufthut (Apoc. 3, 7.); das nana möchte so zu lösen sein, dafs es Rel. und aole (') Im Tah. steht es auch nach einem Adj.; so wird von rein der Begriff unrein ab- geleitet. Im 1. Buche Mosis finde ich muri ore für ewig. Histor. philol. Abhandl. 1832. Hhh hhh 924 930 Gemischte Verbum wäre: ohne dafs jemand da ist, welcher zuschliefst (vgl. nr. 712.). In dieser verbalen Eigenschaft, die wieder an das westliche korang erin- nert, vertritt aole, als und nicht sein, einen Satz: (die, so da sagen, sie sein Apostel,) aole, und sind es nicht (Apoc. 2, 2.); (die da sagen, sie sind Juden,) aole ka, und sind es nicht (i2. 3, 9.). 925 Wie das Haw. aohe, welches das Wörterbuch wieder nicht über- setzt (ein B. davon s. S.860. 2.11.) und auch aoe schreibt, sich von aole unterscheidet, kann ich nicht bestimmen; im 1.B. nr. 1034. und in dem B. nr. 912. Z.10. bedeutet es nicht sein; es steht immer voran. Das Wörter- buch führt als Interjectionen aohehoi und aoheiohoi (von io, wahr), ganz gewifs (eine Bekräftigung des von einem Andren Gesagten), und aoheia (ein Ausruf der Bewunderung) an, in denen man das nicht wohl fragend nehmen mufßs. 926 Cham. bemerkt, dafs im Haw. zwei Verneinungen einander nicht auf- heben, sondern vielmehr die Negation verstärken. 927 Die N. Seel. Negation hat Wilh. v. Humboldt schon in nr. 130., 134. und 157. abgehandelt und aus dem Wörterb. die Bed. ein Loch bohren (ore) und zerbrochen (kore) erwähnt. Die Form korehalte ich für die dem westlichen korang nähere, ore für eine abgeschliffne; ka kore,ore scheint das Haw. aole zu sein, und der Urheber dieses Werks hat das ka sehr pas- send mit dem (im Haw. @ lautenden) Vorsatze der Cardinalzahlen verglichen, was jedoch sich auf das Haw. aole wohl nur zum Theil anwenden liefse. Das N. Seel. ka ore finde ich als nicht vor Adj., auch vor Verben: ka ore koe e tai atu ki raro, gehst du nicht herunter? (Gr. p. 81.) und selbst verbal (nicht haben, ermangeln): ka ore aku, ich habe keinen (iÖ. p. 100.); ka ore aku matau, ich habe keinen Angelhaken (ib. p. 104.). Ganz allein finde ich es als nichts (i2.). E kore (vgl. nr. 134.) ist nicht von der Zu- kunft (vgl. nr. 928.): B.1. nr. 140., B. nr.233., doch auch von der Gegen- wart: ekoreerongo, sie gehorchen nicht (Text der Gramm.) ; das nach- folgende Verbum hat, wie in dem letzten B., meist e vor sich; e kore ist auch nein. Als selbstständiges Verbum finde ich es: e kore e au, es wird kein Wind sein (Gr. p.92.). In einer Stelle der Gr. (S.74.), wo vor kore ein unerklärliches ko steht, möchte es genau das westliche Verbum sein: kiko ko kore na, bis das Fleisch (von dem Schenkel) abgearbeitet ist (&ll the flesh is worn). Ein B. von ore ist (Wörterb. A. v.): ore rawa e Adverbia. 8.53. 931 toki, durchaus keine Axt. Eines, wo kore einem Subst. nachfolgt und dar- aus ein privatives Ad). bildet, s. nr. 213. Uber die Tah. Negation s. Wilh. v. Humboldt in nr. 17., 41., 87. und 129. Das blofse ore erwähnt die Gramm. nicht, von e ore sagt sie (S.35.), dafs es beim Präs. und Fut. gebraucht werde (!); ein B. von der Zukunft ist: ee ore roa to oulou oaoa e riro ia welahi &, und eure Freude soll niemand von euch nehmen (Joh. 16, 22.). Ich glaube, dafs hier ore als Verbum behandelt wird und e die Verbal-Partikel ist, welche im Haw. beim Präs. und Fut., im Tah. freilich, und, wenn meine Deutung derselben als des Mal. de Grund hat, mit Recht, bei allen Zeiten vorkommt. Von aore be- hauptet die Gramm. (S.35.), dafs es nur bei der Vergangenheit gebraucht werde, wie es auch im 2.B. nr.85. und im 2.B. nr. 129. eintrifft; ebenso drückt in dem B. nr. 43. aored hoi noch nicht bei dieser Zeit aus. Dies mufs ich aber in Abrede stellen; ein so präfigirtes a ist vielmehr die Präpos. der Zukunft (s. nr. 991.); und obgleich es bisweilen (s. id.) Vergangenheits- bed. hat, so wird doch durch die Präpos. gar nicht erklärt, dafs aore, wie ich es gefunden habe, dem Präs. dienen kann: aore hoi teie nei mau taata i taeao, denn diese sind nicht trunken (Apostelg. 2, 15.); e aore te hoe o outou neieuimaie, und niemand unter euch fragt mich (Joh. 16,5.). Ich bin hiernach überzeugt, dafs das Tah. aore dem Haw. aole ganz gleich ist und in beiden Sprachen das a gleiche Erklärung finden mufs (s. nr. 924.). Ob das Tah. e ere, welches von der Gramm. (nr. 129.) dem Präs. zugewiesen wird (so B. 1. nr. 129.), mit ore zusammenhängt, läfst sich nicht entscheiden. Im N.Seel. ist zara: es ist nicht. Tah. aima, ainau. s. w., N. Seel. aina — Die Tah. Formen aima, aina, aipa und aita sollen von der Vergangenheit, eima, eina, eita von der Zukunft gebraucht werden (s. näher nr. 129.); so finde ich auch aita im 3.B. nr. 76. und eita im 1.B. nr. 115. und 3. B. nr. 129., letzteres aber auch beim Präs.: e eita (?) dura outou e ite mai iau, und ihr mich hin- (') In nr. 129. hat sich ein Versehn eingeschlichen, indem auf die Vergangenheit, statt auf das Präs., hingedeutet wird; in nr. 41. steht die Sache richtig, so dals daselbst meine Anm. 3. zu streichen ist. In der nr. 17. angeführten Zusammenstellung e aore und e e ore ist das erste e unwesentlich, da es und bedeutet (vgl. nr. 930. Anm.). (?) e ist also bier und (vgl. nr. 17. und nr. 9258. Anm.). Hhh hhh2 928 929 930 931 932 933 933 Gemischte fort nicht sehet (Joh. 16, 10.); eita ra e tia ia outouiteie nei, aber ihr könnet es jetzt nicht tragen (ib. 12.). Im N. Seel. bedeutet e ai na nicht und nein. ikei Tong. — Es hat nach Mar. den Sinn von nicht, nein, kein und nie. Ob es mit dem folgenden Worte zusammenhängt, steht dahin. tai Tong. - Dieses bildet, ganz wie korang und seine Verwandten in den übrigen Sprachen (s. nr. 923.), indem es vor Ad)., Subst. und Verba tritt, privative Adj., bisweilen auch Subst., wovon man sich in Mar.’s Wör- terb. (h. v.) überzeugen kann. Durch die westlichen Stammsprachen läfst sich sowohl ta, als ti, und nicht nur als privativer Vorsatz, sondern auch als selbst- ständige Negation verfolgen; an welche von beiden Formen tai anzuschlie- fsen sei, bleibt ungewils : ta. ti. Mal. tä, ta privativer Vorsatz . » ... 2 privativer Vorsatz träda nicht (worin @da das Verbum sein ist) tidak nicht, nein Kaw. tan nicht, nein 2) priv. Vorsatz dhatan nicht taya nicht Jav. tanpa nicht 2) priv. Vorsatz boten, baten Kr. nicht Bug. tö priv. Vorsatz (nach dem B. zö gö- dek nicht, nein nök, unzureichend) dena priv. Vorsatz (d. pada, ungleich; d. matöntu, ungewils) Ma a ishesi nicht 2)ıprıv. Vorsatz tiare, tsiare nicht (enthält, wie das Mal. äda, das Verbum sein) Tg >: see ee eeee ee. di nicht 2) priv. Vorsatz dili, indi, hindi nicht Tong. tai' priv. Vorsatz ikdi + nicht, nein, kein, nie eteka N.Seel. — bedeutet nach dem Wörterb.: durchaus nicht. Tong. oua, N. Seel. kaua, ae Tah. auaa — Sie vertreten das Lat. ne 1» s.nr. 822.); doch finde ich N. Seel. kaua auch als non. ’ mai Haw. — ist das Lat. ne (s. nr. 521.). Adverbia. 8.53. 933 eiaha Tah. — drückt sowohl das Lat. non (Gramm. S.37. und B. 2. nr.92.), als ne (s. nr. 823.) aus. ki ai N. Seel. — finde ich als non. sehr. N. Seel. rawa, Tah. roa, Haw. oa — Es steht nach dem Ad).: (es führte 934 ihn der Teufel) Tah. i tehoe moua teitei roa, Haw. i kahi mauna kiekie loa, auf einen sehr hohen Berg (Matth. 4, 8.); im Tah. auch nach Verben. Ebenso habe ich das N. Seel. rawa als sehr, recht sehr nach Ad)., ferner, wie Tah. und Haw. ?oa (Haw. s. nr. 408.), im Sinne von durch- aus gefunden. Ob seine Bed. Überbleibsel (auch rawanga) und die von befestigen, welche waka rawa hat, ein andres Wort begründen, will ich nicht bestimmen. Das, von dem hier die Rede ist, heifst eigentlich lang. In dieser Bed. von lang, sowohl vom Raume, als von der Zeit, und in Folge der letzteren auch in der von alt, zieht sich das Wort, bisweilen gespalten, durch den Sprachstamm hindurch: Mal. zama lang (von der Zeit) 2) alt Jav. dhawa lang, Länge (vom Raume, aber nach dem B. Y. auch von der Zeit) lama alt lawas alt Mad. Zava lang (von Raum und Zeit) andava Länge; lange (Adv.) Tag. haba lang machen, verlängern eat lang (vom Raume) lauon alt; es ist lange her; dauern, sich aufhalten, zögern 1 alt loma alt; alt werden Tong. Zoa alt, former, long ago !oa loa lang (vom Raume) N. Seel. roa lang (vom Raume); Länge (von Raum und Zeit) rawa sehr, recht sehr 2) durchaus Tah. roa lang (vom Raume) 2) sehr 3) durchaus Haw. 27oa lang (von Raum und Zeit), Länge 2) sehr 3) durchaus nui Haw. — wird nach dem Verbum gebraucht: aloha nui, sehr 935 lieben (Cham.), und bedeutet eigentlich grofs (vgl. noch nr. m Fol- gendes ist die sprachvergleichende Übersicht dieses Wortes: 936 937 938 Gemischte lebih gröfser, mehr, superior ; excess, surplus; moreover, beside lewih, Zuwih viel, mehr, sehr; vorzüglich, ausgezeichnet, schön, kostbar; vorzüg- licher, übertreffend löbi (aus den B. zapalöbi, most, und öso malöbi, Festtag, zu entnehmen) labi Überbleibsel, übrig sein 2) mit dem Bindelaute (/abin) vertritt es, mit der Bed. über zehn, mehr als zehn, in den Zahlen 11 bis 19 die 10 (z.B. /adin isa 11, Zabin dalaua 12, labin apat 14) nui grofs nui grols, viel, viele; sehr; Gröfse, Menge; der gröfste Theil, die meisten; grols sein, werden, sich mehren, mehr sein. fu Tong. — hat auch den Sinn von grofs (vgl.nr.593.) und steht vor dem Ad). (s. das letzte Tong. B. nr. 554.) obito Tong. — S. UT. 389. ange Tong. — S.Unr. 347. ino Tah. — s. nr. 110. nur. be Tong. — Ss. nr. 383-385. wale no Haw. — Über wale s.nr.472. Mit no bedeutet es nur, allein; ich finde den Ausdruck nach dem Subst. und Pron.: o Jesu wale no, nur Jesus (Cham.); öia wale no, er allein (id.); ma ia mau mea wale no, nur in diesen Dingen (id.); S.482.10. — Ich stelle wale ver- suchsweise mit einem westlichen Worte zusammen, im Mad. sogar mit zweien: Mal. !älei nachlässig, träge sein, zögern, Zeit verlieren, io trifle, schlummern, in einem bewufstlosen Zustande sein; sorglos, nachlässig, träge; Bewulstlosigkeit, Ohn- macht, Verzückung lali unaufmerksam sein, nachlassen, unterlassen, vergessen; Vergessenheit halinh Vergessenheit (kalinhou, vergessen, Vergessenheit; unterlassen; adignou, hadigniou, vergessen) vande, vende Lüge (mavende, mahavande, Lügner; mavande, Lügner; be- trügen; mivende, lügen; Spötter) mali + sich irren wale unwissend 2) verrückt, närrisch ware ware vergessen, vergelslich waka ware ware betrügen 2) ungehorsam sein ware lügen haaware betrügen 2) verrathen wale mülsig (Adv.), umsonst, leicht (Adv.), zufällig (Adv.) (wale no, nur, allein) Adverbia. 8.53. 935 noch. atu N.Scel., aku Haw. — In der Bed. noch, noch dazu (s. nr. 879.) steht die Haw. Richtungs-Partikel aku nach einem Subst.: a ia mea aku, ia mea aku, und dies und das noch (Cham.); und die N. Seel. atu nach einem Pron. (s. zwei B. nr. 212.) So wird das Haw. aku, jedoch seltner (ge- wöhnlich ae), nach e, ein andrer (s. nr. 751.), gebraucht. auch. hoi Tah., no hoi Haw. — Dieses Wort habe ich nr.590. an den Begriff drehen, wenden, und zunächst an zurückkehren angeschlossen. Das Haw. Ahoi (vgl. nr. 473.) übersetzt das Wörterbuch schon für sich durch auch, ich kann bis jetzt aber nur seine Verbindung mit no (s. nr. 431. 1062.) bele- gen: (dieweil du hast behalten das Wort meiner Geduld,) na’u no hoi e malama aku ia oe, will ich auch dich behalten (vor u. s. w., Apoc. 3, 10.); S.481.7. Die Tah. Gramm. führt Ahoi als auch an und giebt dafür ein B. (S. 37.) toa, atoa Tah. — nach S. 37. der Gramm., wo von atoa die B. vor- kommen: haere atoa matou, wir gehn auch; haere atoa outou, geht ihr auch. be, bea Tong. — bes. nr.382., bea nr. 356. mo Tong. — Ss. nr. 332. beinahe, fast. Im N. Seel. und Haw. werden hierfür die Ausdrücke gebraucht, welche im Begriff sein beim Verbum bedeuten, im Tong. das Fut. Zeichen te selbst. Mar. übersetzt dies durch beinahe, te hau: im Begriff zu kommen, das verdoppelte Zete wieder durch beinahe (well nigh, almost). — Vom N. Seel. me ake (vgl. nr. 505.) finde ich (nr. 234.) zwei B.: 1) mit dem Verbum sein und einem Ad). d. Prädie.; me ake steht voran, darauf folgt das Subj., dann das Adj. des Prädicats; 2) es (das Schiff) ist beinahe angekom- men; das Subject es ist weggelassen, es steht me ake mit folgendem an- kommen. — Das Haw. mai (vgl. nr. 805.) übersetzt das Wörterbuch durch beinahe, doch habe ich kein B. Diese Formen me und mai sind, so sehr ihre anderweitigen Bed. ineinandergreifen (s. nr. 894-896.), hier direct das Jav. meh, welches, wie ich mich selbst durch Stellen des B. Y. überzeugt habe, beinahe und die Präpos. nahe, bei bedeutet, und wahrscheinlich auch als Adv. (nahe) und für im Begriff sein gebraucht wird. Hieraus 940 941 942 943 944 945 936 Gemischte wird es deutlich, dafs der N. Seel. Ausdruck nicht das Subst. mea, sondern das Adv. ake (s. nr. 233. 804.) enthält und daher nicht, wie die Gramm. ihut, mea ke, sondern me ake geschrieben werden mufs. — Haw. ane, aneane s. nr. 953. vielleicht. Tong. abe, N.Seel. pe, pea, Tah. und Haw. paha — Über das N. Seel. pe s. nr.239., über pea nr.240.; das Tah. paha giebt die Gramm. (S. 36.) an. — Paha des Haw. ist eine Partikel des Zweifels und der Ungewifsheit, die oft leer steht und nach Cham. auch zwar ausdrückt: ae noho paha --- me oukou, bei euch aber werde (ich) vielleicht bleiben (1. Cor. 16, 6.); ina paha, wenn etwa (Cham.); ae paha, ja (eine höfliche Art der Zu- stimmung, wenn man nicht vollkommnen Glauben hat, Wörterb. v. paha); aepaha, aolepaha, vielleicht ja, vielleicht nein, d.h. wer weifs? (nach Cham.) ae ka paha, gerade so (Wörterb. v. ae); ua manao paha ka lehulehu, e hele i ka lani, aka u.s. w., die Menge meint zwar in den Himmel zu kommen, aber (Cham.). Man darf wohl diese Formen für dasselbe Wort halten und als ein be- sonderes aus den, vorzüglich im Tong. (s. nr. 382-387.) vielfach getheilten, sich um sie sammelnden Bedeutungen (vgl. noch nr. 945.) herausheben : Mal. ägah errathen, vermuthen, abschätzen 2) beinahe, ungefähr (auch vor Zahlen) Jav. baya errathen, vermuthen, meinen, denken; Meinung 2) vielleicht 3) lieber, eher 4) aber Tag- baga vielleicht; Zeichen der Frage Tong. «ade vielleicht N. Seel. pe vielleicht pe oki vielleicht; Zeichen der Frage pea vielleicht Tah. paha vielleicht peneiae vielleicht Haw. paka vielleicht 2) ungefähr (z. B. nach Zahlwörtern, nr. 613.), etwa 3) zwar. tia oder tia ae Tah. — nach der Gramm. (S. 36.) SO. pe N.Seel. und Haw. (Bere Tong.) — pe wird im Haw. Wörterb. die Bed. so beigelegt; dagegen übersetzt es Cham. wie, die N. Seel. Gramm. wie und gleich. Es fehlt an hinlänglichen Daten, um diesen, für die zu erwähnenden Zusammensetzungen wichtig werdenden Zwiespalt zu beseiti- Adverbia. $. 53. 937 gen. Im N. Seel. und Haw. ist me wie (s. nr. 946.), und die von ihm ab- geleiteten Haw. Composita werden mit den von pe herkommenden gleich- bedeutend angegeben. Hieraus könnte man folgern, dafs beide Grundwör- ter unmittelbar zusammenhingen; ich halte dies aber für gar nicht ausge- macht. Es bleiben in allem, wovon hier zu reden ist, viele Dunkelheiten zu- rück. So habe ich noch keinen Beweis, dafs pe als so oder wie allein vor- kommt. Das N. Seel. pe haben wir nr. 943. als vielleicht gesehn, und die andren Sprachen schliefsen sich daran an; hiernach wird es aber immer noch sehr schwer, zu bestimmen, in wie weit man diese Bed. von dem bunten Ge- misch der Partikeln zu trennen habe, welche das Tong. be und seine schein- baren Derivata bea und behe vertreten (s. nr.332-387.). Das letzte bedeu- tet selbst so, gleich dem Haw. peia, welches wohl das Pron. ia enthält (vgl. das Tong. dea nr. 386.) (!); und, in die Verwicklung des Tong. de zurückgehend, heifst das Tah. peneiae: wahrscheinlich, vielleicht (Gramm. S.36.). Darf man bei dem vereinzelten so oder wie stehn bleiben, so liefse sich schwerlich dieses Polynes. pe mit dem Mal. Subst. pr vereinigen, das: Art und Weise, Zustand, Lage, Eigenschaft, Beschaffenheit, bedeutet, jedoch keine solche Verknüpfungen, wie pe, eingeht. Hierin ist ihm aber ein an- dres Mal. Wort so ähnlich, dafs man, trotz seiner ausgebildeten Form, kaum sich erwehren kann, es für dasselbe anzusehn; bägei ist: Art und Weise, Gattung, Classe, Unterschied, und tritt mit den Pron. dem., dem Pron. poss. der 3.Pers. und dem Adv. wo? zusammen: bagrni, so (auf diese Art); da- gitu, so (auf jene Art); sebageinya, Ihe like of it, solcher; bagimäna, sebägimäna, wie? Das einfache Wort, aber mit kurzem a geschrieben, wird wie und gleich (as, like, like unto, as if, than) übersetzt, ebenso se- bageilike, as und so. Es findet sich auch im Tag.: bagay, Art, Gattung, Unterschied, Sache. Ich kann nicht glauben, dafs dies Wort ein Sanskr., urt, dbhäga (dafür nimmt es Marsden), oder pi, bhägyam, sei; letz- teres ist vielmehr das Mal. bhagra oder bagra, Jav. bagya, bagaya, bag£äya, begja, glücklich. Ebensowenig möchte ich es für richtig halten, wenn man mit diesem oder jenem Mal. oder Sanskrit-Worte das Mal. bAagi, (') Man könnte das Tong. behene, welches auch so heilst (s.nr.367.), mit dem N. Seel. und Haw. penei vergleichen und dere für keine Ableitung von de, sondern geradezu für das Mal. Zagei halten. Histor. philol. Abhandl. 1832. Tii iii 938 Gemischte theilen, und Bagi, zu (s. nr.570.), verbinden wollte. Durch das Subst. fände das N.Seel. und Haw. pehea, wie? auf welche Art? (s. nr. 948.) Haw. warum? eine leichte Erklärung; denn das Adv. Aea (wo? Mal. mäna) nimmt nach den bisherigen Beobachtungen nur Subst. und Präpos. vor sich (s. nr. 733. 910. 911.), und möchte in dieser Verknüpfung sehr schwer durch eine Bed. so oder wie des pe zu lösen sein. Was nun die Hauptcomposi- tionen jenes pe und me anbetrifft, so lassen es die Quellen, indem sie immer bei der Ausdeutung durch wie stehn bleiben und es nie zu einer einfachen Übersetzung kommt, auch hier ungewifs, ob sie durch so oder wie zu über- tragen sind; für das Haw. wird aber das so durch das Wörterbuch und Stel- len unzweifelhaft. Im N, Seel. tritt pe mit den drei Ortsadv. zusammen, welche auch die Pron. dem. bilden: penei, pena, pera, von der Gramm. (S.54.) über- setzt: like this, like that, und zwar a. beim Angeredeten d. am dritten Orte. Ich glaube nun, dafs diese Formen ein nach der Ortsnähe oder Ferne be- stimmtes so ausdrücken, und habe auch dafür ein B.: ke penei te nui, ebenso grofs (Gr. p.78.); dagegen habe ich aber wieder penei in Texten als wie gefunden. Im Haw. tritt nei oder neia und la an pe und me, zu den Compo- sitionen: penei, peneia, pela und menei, meneia. Das Wörterbuch nimmt nei in dieser Zusammensetzung für das Pron. dieser, übersetzt so penei auch like this, und sagt bei menei, dafs hier nei für neia, dieser, stehe und dafs die Form wörtlich Zike this heifse. Die Composita mit neia führt das Wörterbuch gar nicht, sondern nur Cham. an. Ein Unterschied der Ortsbeziehung kann schwerlich zwischen ihnen und denen mit nei statt finden, und die Haw. Sprache zeigt also auch hier nur eine zwiefache. Ich gehe nun die einzelnen Haw. Composita nach meinen dürftigen Daten durch, welche sich namentlich gar nicht auf das nahe so erstrecken: penei übersetzt das Wörterbuch durch so; in folgendem B. scheint es, ganz hinten im Satze stehend, das und zu begleiten: kei mainei kamea, nana e paa ana na hoku ehiku, a e hele ana hoi mawaena o na ipu kukui gula ehiku penei, das sagt, der da hält die 7 goldenen Sterne, (und) der da wandelt mitten unter den 7 goldenen Leuchtern (Apoe. 2, 1.; ebenso 3, 1.); Adverbia. $. 53. 939 menei überträgt das Wörterbuch durch so, fügt aber noch die dunkle Bed. jetzt, wie folgt hinzu; peneia und meneia führt nur Cham. an; pela, so, auf gleiche Art, auch Verbum: so sein, so gethan werden (Wörterb.). In dem Satze 5.561. 2.3. v.u. kann es so und wie heifsen, indem er eine eingeschobne Klammer ist; aber unbezweifelt bedeutet es so in den B.: me ka zizania i hoilülliiai--, pela no hoii ka hopena o keia ao, gleichwie inan nun das Unkraut ausgätet u. s. w., so wird es auch am Ende dieser Welt gehen (hier fehlt das Verbum) (Matth. 13, 40.); e like me ka’u i lohe ai, pela hoi kau e hoopai ai, wie ich höre, so richte ich (Joh. 5, 30.); ferner im letzten B. nr. 521. Eigen ist es in fol- gender Verbindung: e hele pela oe, e Satana, hebe dich weg von mir, Satan (Matth. 4, 10.); das Wörterbuch, welches (v. helepela) diesen Im- per. auch anführt, erklärt ihn so: gehe weg, wie du bist, ebenso giebt das- selbe (v. oki) den Imper. ua oki pela, bleibe da stehn, an, in welchem da räthselhaft ist. wie, meN.Seel. und Haw., mei Rarot., mai Tah. — Diese Bed. des me scheint 946 mit der der Präpos. der Gesellschaft zusammenzuhangen (s.nr. 957.8906.). Das Subst. hat im Haw. manchmal die Artikelform Ae vor sich, sowohl wenn es Nom., als wenn es Acc. ist; der Acc. wird nicht angedeutet, wie dies bei he überhaupt nie geschieht (vgl. nr. 494-497.), und in den B. ist. Ae der unbestimmte Artikel: (ich liebe dich) me hemakua, wie ein Vater (Cham.); nach dem Subst. scheint Za häufig zu sein (vgl. nr.907. 1. c.): (du sollst sie zerschellen) me he ipulepo la, wie einen irdenen Topf (Cham.); me he aihue la, wie ein Dieb (Apoc. 3, 3.). Das he verbietet, me geradezu für eine Präpos. anzusehn (vgl. nr. 495. 497.); als bestimmten Artikel finde ich ka, ke: he kai, me ke kai eleeleamekekaikeokeo, es ist ein Meer, wie das schwarze und weilse Meer (Cham.). Von diesem me kommt menei und meneia (s. nr.945.). — Ebenso ist me im N. Seel. wie (nr.235.). — Den Gebrauch des Tah. mai für das wie der Vergleichung und seine eigne Construction s. nr. 99. e like me Haw. — Über diesen Ausdruck s. ur. 477.; B.: (sein Haupt 947 und sein Haar war weils) e like me ka hulu hipa keokeo, wie weifse 948 949 950 951 953 940 Gemischte Adverbia. 9.53. Wolle (Apoc. 1, 14.); e like me na ipulepo, wie eines Töpfers Gefälse (wörtlich: wie irdene G.) (soll er sie zerschmeilsen, ib. 2, 27.). ange Tong. — S. nr.394. wie? Tong. fefe, von fe (vgl. nr.911.); N.Seel. pehea (s.nr.239.); Haw. pehea (vgl. nr. 910. 911.945.): pehea ano o ka aina, wie. ist die Be- schaffenheit des Landes? (Cham.) pehea la e hiki aii ke kanaka ke hanauia, wie kann ein Mensch geboren werden? (Joh. 3, 4.) — Haw. eaha, eigentlich was? soll von der Zukunft gebraucht werden (vgl. nr.728.): eahaia oe, wie wird es mit dir sein? was wird aus dir werden? (Wörterb.) denn. Haw. no ka mea (s. nr.407.): no ka mea ualoheia kau pule, denn dein Gebet ist erhöret (Luc. 1, 13.); Rarotong. no te mea. deshalb, deswegen. Haw. nolaila (s. nr.901.), oder no und mea mit einem Pron. dem. vor sich: no keia mea, no ia mea, no ia mau mea (Cham.). warum? weshalb? 4. Ausdruck durch das Pron. was? (s. nr. 723-731.) — Tah. aha (Gramm. S.35.); N.Seel. vaha (nr.134., B. nr. 143.), ki eaha, no ea- ha, Tah. e aha (Gramm. S. 35.), Haw. heaha, Tong. koeha (welches ich ganz am Ende finde: ko tau fonongo gi he lau noa he tamachi k., warum hören wir auf das leere Geschwätz eines Knaben? Mar. II. p. 383.); N.Seel. ko te aha, no te aha, Tah. no te aha (Gramm. S.35.), Haw. no ke ahala (Cham.); N.Seel. e zaha (Gramm. S.55.). 2. durch das Adv. wo? — Haw. nohea (s. nr. 910.): B. S.879. Z. 6. 7.; pehea (s. nr. 910. 945.). als. 1. nach dem Compar. — s. nr. 561-565. 2. nach Verneinungen — Haw. aia. Über seine eigentliche Bed. dort, dann s. nr. 467.; zunächst hängt es hier mit sondern zusammen (s. nr. 1036.): (diese Art fährt nicht aus,) aa ma ka pule, als durch Beten (Matth. 17, 21.). ane Haw. Nach dem Wörterb. bedeutet ane: beinahe, ane mit ole nach dem Verbum: kaum, with difficulty: ane haalele ole ia ia, es verläfst ihn Adverbia mit Richtungs- Partikeln. 8.53. 94 kaum; ane hiki ole ke hali, was kaum getragen werden kann. Aneane ist: beinahe, in danger of, liable to. lewa Tong. Dieses in den Texten so häufig wiederkehrende Wort scheint in den 954 meisten Fällen dem Sinne kaum irgend etwas hinzuzufügen; so steht es S. 445. 111., 446..xı. xın., 447.xv., 448. xxı., 463.xıv.; Mar. übersetzt es bestän- dig durch accordingly. Eher eine wirkliche Bed., die unsres also, hat es S.445. v., 463. xv. Adverbia mit Richtungs-Partikeln. Die Adv. des Orts und der Zeit nehmen im Haw. oft eine der vier 955 Richtungs-Partikeln (mai, aku, ae, iho) nach sich (vgl. nr.865-899.). Von einfachen Adv. habe ich erst Ein B.: ei ae, now soon, when (Wörterb. v. ei; ei nennt dasselbe: eine Partikel, vielleicht ein Adv. der Zeit); weit mehrere aber von solchen Ady., welche aus einem örtlichen Subst. oder Adv. und einer Präpos. bestehn, und ihr Vorkommen hier hängt mit dem Gebrauche von Richtungs-Partikeln nach mit Präpos. verbundenen Subst. (s. nr. 1022.) zusammen. Es findet sich hier dieselbe Schwierigkeit in der Unterscheidung der vier Partikeln, namentlich des mai und aku, welche ich beim Verbum ausführlich entwickelt habe. Nach der Richtungs-Partikel erscheint auch das Ady. zei (vgl. nr. 907. 7.): mai — mamua mai, vorher (Cham.); ka mea o muli mai, that which shall be hereafter (Wörterb. v. muli); aku — mamua aku nei, vorhin, vormals (Cham.); a muli aku, nachher (Wörterb.); mahope aku und mah. aku nei, späterhin, in Zu- kunft (Cham.); malaila aku, von dortaus weiter (id.),; ma o aku, beyond (Wörterb. v. 0); iho — mahope iho, nachher, zuletzt (Cham.), darauf, danach (nach meiner Beobachtung). Im Tong. finde ich nur ange so gebraucht, und zwar werden 1) von 956 örtlichen Subst. Adv. der Ruhe und der Bewegung durch Nachsetzung dieser Partikel (ohne vorstehende Präpos.) gebildet (s. nr. 346.); 2) wird es in eben dieser Bed. an wirkliche Ortsady. gehängt, so dafs die einfache und abgelei- tete Form gleichbed. sind (s. i2.). ke} DS [89 Ortspräpositionen 957 Im Tah. erscheint iho und ae nach mehreren wirklichen Adv., nicht nur des Orts und der Zeit, sondern auch andrer Beziehungen, und nach der Richtungs-Partikel findet sich auch das Ortsadv. nei oder ra (nr. 907. 7.): reiraiho, there at that very place (Gramm. S.34.), wo die Gramm, iho als selbst zu nehmen scheint; muriho oder muri ae, dicht dahinter, gleich darauf (ib. S.35.); mutaa aenei, mutaa iho, mutaa iho ra, früher (Gramm. S.34.); hou, lately, hou aenei.oder hou iho nei, dass., aber nicht lange her; roauiho scheint oft zu heifsen; peneiae, wahrschein- lich, vielleicht (Gramm. S.36.); tia und tia ae, vielleicht (i2.). Eine Prä- pos. scheinen die Ausdrücke: iaroaroa iti ae, iaroowauae, in kurzem, sogleich (Gramm. S.34.), zu enthalten; ersteres kommt auch im 1.B.nr. 115. vor. Ein B. von afu ist: a muri atu, in Zukunft. Ebenso findet sich im N. Seel. a mudi atu (nr. 919.). $. 54. Präpositionen. Der Ruhe und Bewegung. 958 Tong. gi, gia, giate, N. Seel. ki, kia, ke, Rarot. ki und kia, {und ia, Tah. und Haw. i, ia — Ich habe es gewagt, diese den ganzen Sprachstamm, in der ein- fachsten, wie in mehr ausgebildeten Formen, durchlaufende Präposition, welche alle Verhältnisse umfafst, die nur irgend diese Wortgattung in der Sprache des Menschen ausdrücken kann, und selbst die entgegengesetztesten Begriffe in sich vereinigt, in ein sehr abstractes, alle Redetheile örtlicher Beziehungen zusammenschliefsendes System aufzunehmen und hier einen kühnen Blick in den Ursprung der Sprache zu thun. Ich habe nämlich die Meinung aufgestellt, dafs der Vocal i die Hauptgrundlage der Orts- und Zeitadv., der Pron. demonstr., des Pron. pers. und poss. der 3. Person, des Artikels und dieser allgemeinen Orts- und Zeitpräposition ausmacht, dafs der- sprachbildende Geist dieses ganze Verhältnifs in einer Einheit auffafste und nur zum Theil die in dasselbe fallenden Redetheile zu einer Unterscheidung führte, zum Theil sie aber ungeschieden oder zweideutig neben einander bestehen liefs. Vieles hiervon wiederholt sich bei einem zweiten, weniger 959 verbreiteten Stamme für jene Verhältnisse, dessen Basis das a ist. Diese einfachen Stämme haben meist durch Vorsetzung von Consonanten eine grö- der Ruhe und Bewegung. $.54. 943 fsere Ausbildung erhalten, welche zwar, wenn man das Ganze übersieht, ziemlich mannigfaltig sind, aber doch nach den Lautgesetzen der einzelnen Sprachen in vielfacher Verwandtschaft mit einander stehn, und in ihrem letzten Grunde auf dem Streben nach Lautfülle beruhn. Solche aus dem Fortschreiten der Sprache in Formenumfang zu erklärenden Consonanten- Vorsätze finden sich auch, um hier diesen Gegenstand zusammenzuhalten, an andren Stellen dieser Idiome. Ich rechne, mit Vorbehalt einer gelegent- lichen sichreren Begründung des zutretenden Mitlauters durch einen im Rük- ken liegenden vollkommneren Stamm, dahin: 1. das von ia ausgehende Suf- fix neutraler, sich täuschend in partiellen Ausstrahlungen bald dem Ad). oder Partieipium, bald dem Verbum in seiner intransitiven oder passiven Beziehung, ja in dem Modus des Befehls, zuwendenden Bedeutung, welches, sich sogar in das schwankende a zurückziehend, im Tah. gewöhnlich die Gestalt von hia, im Haw. bisweilen die von hia und Zlia hat, und seine gröfste Mannig- faltigkeit in den N. Seel. Formen hia, mia, wia, nia, dia, tia erreicht (s. nor. 757.819. 1111.); 2. das r in der Tah. Subst. Endung raa und das t in der N. Seel. gleichbed. Endung tanga (s. nr. 1099.1101.1102.). Zu jenen in die Spitze gehenden Abstractionen treiben den Beobachter eine Menge sich überall aufdrängender Erscheinungen und eine Masse von Analogien. Ich bin selbst nur dadurch, nicht durch eine Neigung, Philosopheme aufzustel- len, schrittweise zu diesem System gekommen; und indem ich mich auf diese durch meine ganze Arbeit zerstreuten Thatsachen berufe, glaube ich, dafs ein Jeder, welcher dieselben mit Aufmerksamkeit verfolgt, zu der gleichen Idee werde geführt werden. Die Präposition z, welche ich hier aus diesem nr. 647-657. ausführ- lich entwickelten Gewebe herausreifse, hat fast dieselben Consonanten-Vor- sätze erhalten, die bei den Ortsady., Pron. und dem Artikel erscheinen; alle diese Formen der Präposition sehe ich für ein und dasselbe Wort an, und viele von ihnen sind unmittelbar mit einander verwandt, indem ihr Unter- schied sich nur auf das Lautsystem und die Lautgewohnheiten der einander benachbarten Sprachen gründet. Man darf daher die von ihnen insgesammt vertretenen alles umfassenden Beziehungen vereinigen. Aber es ist dies gar nicht nöthig, um die obige Behauptung, dafs es keine einer Präposition mög- liche giebt, die nicht durch diese eine ausgedrückt werde, als Resultat zu gewinnen. Die Lücken, welche ich in den Kategorien lassen mufs, rühren 961 oo fer} [3 944 Ortspräpositionen allerdings gröfstentheils vom Sprachgebrauch, zum Theil aber von der Unzu- länglichkeit der mir zur Hand liegenden Mittel her. Selbst von den durch die Wörterbücher angegebnen Bedeutungen durfte ich nur wenige aufneh- men, weil die Präpositionen unsrer Sprachen auch oft mehrsinnig sind; ich mufste mich vorzüglich an die mit Beispielen belegten Übersetzungen und an meine eignen Beobachtungen bei früherer Lectüre halten, bei der mir nicht alles wichtig scheinen konnte, was ich jetzt herbeiwünsche; im Kawi konnte ich viele Stellen des B. Y., ihrer Dunkelheit wegen, nicht benutzen. Zur Begründung jener Behauptung reicht mir das Haw. i, das Jav. hing, das Kaw. ri und ring, und ziemlich auch das Mal. de, jedes für sich, bin. Es ist, wie unmöglich dies dem die Bestimmung der Sprache zum Verständ- nifs erwägenden Urtheile erscheine, ganz praktisch bewiesen, dafs, um alle abgeleiteten Beziehungen zu übergehn, die genannten Präpositionen sowohl die örtliche Ruhe, als die Bewegung und den Terminus a quo bezeichnen, sowohl in, als nach, zu, und von (etwas) her, aus; und das Jav. hing und Kaw. ri, ring ist zu gleicher Zeit Ausdruck für den Dativ, den Accu- sativ und Genitiv. Sogar das einfachste Element, das Polynes. ’, hat sich in der Mal., Jav. und Kawi-Sprache erhalten. Denn ich hege die Meinung, und werde in meiner eignen, zur Ergänzung des gegenwärtigen Werkes be- stimmten Schrift über den Mal. Sprachstamm es näher entwickeln, dafs das sogenannte active Verbal- Suffix i dieser drei Sprachen ursprünglich und ei- gentlich diese Präposition und das Zeichen des Dativs und Acc. des folgen- den Nomens sein möchte. Es hat sich hier nur unwandelbar an das Verbum angeschlossen, während es in den Südsee-Sprachen auch weiter hinter die- sem Redetheil stehen kann ('). Es ist hierbei nicht unwichtig, dafs diese Polynes. Casuspräpos. nur nach dem Verbum, nicht vor ihm vorkommt (s. nr.544.). Im B. Y. habe ich sogar Stellen gefunden, wo das dem Verbum angehängte hi die Örtspräpos. ausdrückt. Ein merkwürdiger Beweis für diese meine Ansicht über das Verbal - Suffix ist es, dafs dasselbe im Jav. und Kawi dieselben Lautveränderungen wie die Präpos. king erfährt, namentlich sich nach einem Vocale in ni verwandelt. Dieses hing ist aus dem einfachen Polynes. ö durch Ansatz des Bindelautes entstanden, der, wie das Tag. zeigt, (') Von diesem, auch dem Mad. und Bugis eignen act. Verbal-Suffix : finden sich freilich auch in allen vier Polynes. Dialekten einzelne Spuren (s. nr. 1116.1117.). der Ruhe und Bewegung. $. 54. 945 eine Eigenthümlichkeit der ausgebildeteren Sprachen dieses Stammes aus- macht und da eintritt, wo ein Wort mit dem folgenden durch die Construc- tion eng verbunden ist. Das Kawi kann, wie das Nebeneinanderbestehn des hi und hing, ri und ring beweist, die Verknüpfung anwenden und ih- rer entbehren, und in den Handschriften herrscht die gröfste Schwankung zwischen der Zusetzung oder Weglassung des Nasenlautes. Das Jav. hing verändert sich, wo es Gen. Zeichen ist, nach einem Endvocale in ning, und dem Kawi sind ni und ning in reinen Anwendungen der Präposition selbst- ständig eigen; es läfst sich nicht behaupten, dafs dieses n im Kawi in allen Fällen ein Bindelaut sei, der sich an das vorige Wort gehängt hat, aber zum Theil ist es so, und wahrscheinlich darf man das ganze Jav. ning zu letzte- rem rechnen. Wo man es im Kawi nicht als Bindelaut ansehn kann, ist es, ähnlich dem 7, ein der Wortfülle dienender Lautzusatz. Bei dem (auch den Gen. vertretenden) Pron. poss. 3. Pers. kehrt dasselbe n in derselben Art wieder; die Jav. Sprache setzt ihren Poss. Formen nur nach einem Endvo- cal dieses n vor, das Kawi aber auch da, wo dieser Grund eines Bindelautes wegfällt, d.h. wo das Wort, an welches das Pron. antritt, auf einen Con- sonanten ausgeht. Ein 7 erscheint im Kawi-Poss. nicht. Ebenso nehmen die Jav. Pron. dem. Ahiki, hika, hiku im Kawi auch die Gestalt von nika, rika u.s. w. an. Ich verweise noch auf das von mir nr. 655. über diese Pron. poss. Gesagte. Für Vorsätze der Präpos., welche der Lautfülle zuzuschrei- ben sind, halte ich, als selbstständige, unter sich verwandte Massen: 1. A im Jav. hing, g im Tong. gi, kim N. Seel. ki, ke, kei 2. dim Mal. de, Kaw. dh£&, dhi, r im Kaw. ri, ring, Bug. ri, re, n im Kaw. ni, ning da, wo n nicht Bindelaut genannt werden kann; das ? des Tah. ti, tei ist wahrscheinlicher das N.Seel. %k, da die Tah. Missionare jedes k mit i schrei- ben, als dieses westliche d. Das Kaw. d’hi ist das Hauptmittel zur Ergrün- dung des Passiv-Ausdrucks des Verbums im Mal. Sprachstamm. Es kann dem beobachtenden Blicke die Übereinstimmung nicht entgehn, welche in allen diesen Sprachen zwischen der Lautform der das Pass. darstellenden Par- tikel (Mal. de, Jav. dhi, Polynes. i, e) und der Präpos. herrscht; aus der Kawi-Präpos. dhi und dh& (wovon letzteres gebräuchlicher ist, als jenes) ragt überwiegend die Bed. des wirkenden Subjects (von beim passiven, auch act. Verbum, Polynes. e, seltner i), der Ursach und des Grundes hervor, alles Bedeutungen, die sich an den Begriff des Term. a quo anschliefsen. Histor. philol. Abhandl. 1832. Kkkkkk 963 964 965 966 946 Ortspräpositionen Aus dhi entsteht durch die Subst. Endung an das Derivatum dhd&n, welches im Kawi sowohl das Subst. Werk, als eine Präpos. darstellt und im Madhya des Jav. das Hülfswort des Pass. ist. Aus der Verbindung dieses dh@n mit i und seinen Äquivalenten entspringt die Präpos. dheni (Kawi), dhenne (Jav.), dhenning (Kawi und Jav.), die das ganze Gebiet des Term. a quo einnimmt. Wie man diese Zusammensetzung auffassen müsse, will ich hier nicht erörtern; dafs sie nicht auf praktischem Wege zu erklären ist, sondern die Untersuchung sie in gröfsere Tiefen verfolgen mufs, zeigt sich daran, dafs, nur materiell genommen, i und & das Pron. poss. 3. Pers., hing aber Präpos. ist. Ich habe schon anderwärts (nr. 767.) angeführt, dafs aus dem Jav. dhi durch die gewöhnliche Verdopplung (der ersten Sylbe) das Jav. Verbum dhadhi und Mal. jadi entstanden ist, welches werden, geschehn und sein bedeutet. Das öftere Erscheinen einer zusammengesetzten Präpos. in diesen Sprachen nöthigt mich zu einer andren Bemerkung. Was man auch dagegen einwenden und wie viel praktische Fälle man auch durch andre Er- klärungen abtrennen möge, so wird man doch nie die Existenz von Adv. und Präpos. wegläugnen können, deren erster Theil eine Präpos. und deren zweiter kein Subst., sondern dort ein Pron. oder Adv., hier bald ein Adv., bald wieder eine Präpos. ist. Für jenen Redetheil, dafs z.B. in diesem zu hier und jetzt wird, befinden sich die Belege an mehreren frühern Stel- len (!); die behauptete Verbindung zweier Präpos. zu einer Präpos. be- weisen, wenigstens der Erscheinung nach, die Mal. Präpos. kapada und deripada, deren Elemente ka, deri und pada einzeln als solche existi- ren; vielleicht gehören dahin auch das Mal. deri, demi, das Jav. saking, maring, das N.Seel. kei, Tah. tei und ei, Haw. ai. Ich erwähne diesen Gegenstand hier nur, weil ich sonst in dieser Schrift ihn zu berühren ver- mieden habe; jede einzelne Behauptung der Art erscheint gewagt und bedarf daher weit mehr Beweise, als die Hülfsmittel und der beschränkte Raum bei- zubringen gestatten. Dem Tah. und Haw. i, N.Seel. und Rarot. i und ki und Tong. gi steht eine Form mit zugesetztem a (ia, kia, gia) zur Seite, welche vor Per- sonennamen und Pron. pers. (das Haw. ia habe ich auch vor dem Pron. int. wai und dem Pron. hai [nr. 752.] gefunden) gebraucht wird, wogegen jene (') Ein sehr klares Beispiel davon ist das Tah. i zeie nei nr. 907.8. c. der Ruhe und Bewegung. $. 54. 947 nur vor Subst. appell., Ortsnamen und Pron. dem. und poss. (über die letz- ten s. nr. 684.) vorkommt. Im Tong. besteht noch eine dritte Form, gi/ate, deren letzter Theil unerklärlich bleibt; und die Bestimmungen sind, wie Mar. sehr richtig angegeben hat, unter die drei so vertheilt, dafs gi, wie in den andren drei Sprachen, vor Subst. appell. und Ortsnamen, gia nur vor Personennamen und giate vor Pron. pers. steht. Die N.Seel. und Tah. Gramm. geht auf den Unterschied der beiden Formen nicht ein. Was dieses der Persönlichkeit anhaftende a eigentlich sei, ist in tiefes Dunkel gehüllt; vielleicht aber darf man sich des Pron. ia, er, zu seiner Lösung bedienen und sagen, dafs derselbe Zusatz von a das fundamentale z der örtlichen Än- fserlichkeit zum persönlichen Fürworte und dies praktisch zur Ortspräpos. verwandte Grundelement zur Präpos. der Persönlichkeit stempelte. Die obi- gen doppelten Formen kehren bei fast allen Beziehungen, welche diese Prä- pos. ausdrückt, wieder; ob die Lücken bei einigen immer nur ein Mangel unsrer Hülfsmittel sind, läfst sich nicht bestimmen (vgl. nr. 432.); wahr bleibt es, dafs bisweilen beide ohne Unterschied neben einander bestehn (s.nr.1003.). Auf der andren Seite hat der Unterschied, wo er bestimmt statt finden mufs, vereinzelte Ausnahmen; es erscheint nämlich die Form mit ia gelegentlich da, wo die mit z eintreten sollte. Meine Data hierzu beschränken sich aber auf das einmalige Vorkommen des Haw. ia vor waho (s. nr. 545.) und auf Cham.’s Angabe, dafs er dasselbe manchmal bei Ortsnamen angetroffen habe. Ich werde nun, um die Übereinstimmung der Sprachen in diesen auf 967 dem ursprünglichen ? beruhenden Präpositionsformen zu zeigen, die in jeder einzelnen Stammsprache vorhandenen aufführen, und um die Verzweigung der so vielfachen Bedeutungen zu beweisen, letztere in einer systematischen Ordnung aneinanderreihn;; diese Zusammenstellung kann nicht verfehlen, einen mächtigen Eindruck hervorzubringen. Am wenigsten erscheint in ihr die Tag. Sprache; ihr Präpositions-System gehört fast allein dem später zu behandelnden Vocal a an; die Mad. kann ich in allen die grammatischen Partikeln betreffenden Stellen immer nur beiläufig erwähnen, da ich in ihr ganz auf eignes Studium verwiesen bin und mein Wörterbuch, so wie die vorhandenen grammatischen Notizen oft wenig oder gar nichts in der Kürze der Zeit sich darbietendes liefern. In der Tafel der Bedeutungen bleibe ich bei der Kategorie der Präpos. stehn, ich schliefse sogar die Präpositionen mehr gemischter Verhältnisse, wie gegen, durch (/hrough), aus; von den Kkk kkk 2 968 969 948 Ortspräpositionen von der Präpos. schon abgehenden Kategorien nehme ich nur das als nach dem Comparativ auf. Diese Präpositionsgestalten sind aber in dem ganzen Sprachstamme auch Zeichen des Inf., des zu, um zu mit dem Inf., und ein Ausdruck für alle die Conjunctionen, welche sich an die Präpos. Bed. knü- pfen (dafs, damit, auf dafs, weil, wenn u. s. w.), daher sich auch an ihnen die Wortübereinstimmung der Sprachen beweisen läfst. Die Präpositionsformen sind folgende: Mal. Kaw. Jav. Bug. Mad. Tag. Tong. de, deri, demi hi, ni, ri, dhi, dh£ (häufiger, als dhi), hing, ning, ring, dhen, dheni, dhening hing, ning, dhenne, dhenning ı, Ti, Te ni i, di oder d, ni (alle selten) i (einmal), gi (gia, giate) N. Seel. i (ia), ki (kia), e, ke, kei Rarot. Tah. Haw. i (ia), ki (kia), ei, tei 2 (io),.ti,e, ei, Zei i (ia), e (selten), ai Diese Präpositionen drücken nachstehende Verhältnisse aus: Ruhe und Bewegung des Orts: vor Nominen im Allgemeinen — Kaw. hi (bisweilen, am Verbum hangend), Zing, ni, ri, ring; Jav. hing; Tong. gi (gia, giate); N.Seel.i, ki (kia), ke; Rarot. i (ia), ki (kia), ei, tei; Tah.i (ia), ei, tei, Haw.i (ia) Ruhe, Bewegung und Term. a quo vor örtlichen Subst., Adverbia und Präpos. des Orts und der Zeit bildend — Mal. de (Ruhe, doch bisweilen auch Term. a quo), deri (Term. a quo); Kaw. hing, ning, ri, ring; Jav. hing; Bug. i, ri (beides Ruhe); Mad. ni, Tag. i (beides Ruhe, doch vielleicht auch weiter gehend); Tong. gi; N. Seel. :, ki, kei; Tah. i, ei, tei; Haw.i;, ar wo diese Bildung eine Präpos. ist, hat das örtliche Subst. öfter im N. Seel. ki, im Ra- rot., Tah. und Haw. wieder 7 nach sich vor Adv. des Orts und der Zeit, Adv. bildend (die Präpos. steht hier überflüssig, aufser wenn das Grundwort sich als Pron. denken läfst) — Mal. @e (Ruhe), der: (Term. a quo); Jav. Ring; Tag. di, d (vor Pron.); Tong. i (einmal), gi; N.Seel.;, ki, kei; Tah. i, ei, zei; Haw. ;, ai Ruhe des Orts — Mal. de bei (der Nähe) — Mal. demi, Kaw. ri, Jav. hing, Tah. :, Haw. : (ia) mit (der Gesellschaft) — Jav. king, Tah. i, Haw.i (ia) der Ruhe und Bewegung. 8.54. 949 Präpos. des Zeitpunkts — Kaw. ri, ring; Jav. hing, Bug. ri, N.Seel. i; Tah. ;, e, ei; Haw. i der Zeitdauer — Haw. i von der Ortsbewegung abhängige Verhältnisse: Zeichen des Dat. und Acc. — im Mal., Kaw. und Jav. der Ansatz i der Verba; Kaw. hing, ni, ri, ring; Jav. hing, N.Seel. ki (kia), Tah. und Haw. : (ia) Dat. — (Mal. dag: scheint ein selbstständiges Wort zu sein); Tong. gi (gia, giate), N. Seel. e Acc. — Bug. ri, Mad. ni, N.Seel. und Rarot. z für, zu (der Bestimmung) — Jay. hing, Tah. ei, Haw.i (ia) für des Nutzens — N. Seel. e Präpos. des Term. a quo (zum Theil schon oben angegeben) — Mal. deri, Kawi ri, ring, Jav. dhenne, dhenning, Tah. und Haw. i Verhältnisse, denen man keine sichre Stelle anweisen kann: Gen. — Jav. king (Pron. poss. Re, hipun); Kawi (Ri Pron. poss.), ni (als Präpos. und Pron. poss.), ri, ring; Bug. re, Mad. ni vor dem Pron. pers., zum Theil als Obliquencasus, zum Theil aber auch als Nomina- tiv — Mal. @ (vielleicht auch Jav. dhi); Tag. di und d, ni und n (Obliq. Cas.); Tong. gi Präpos. des Werkzeugs und Agens — Kawi ri, dhi, dhe, dhen, dhEni, dhening; Jav. Ring, dhenne&, dhenning; N. Seel. i (ia); Tah. und Haw. i, e (letzteres gewöhnlicher) der Ursach — Mal. deri; Kawi ni, ri, ring; Jav. hing, dhenne, dhenning; N. Seel. ki, Tah. i des Gegenstandes (von, über, de) — Jav. dhenne, dhenning; Tong. gi (gia), N. Seel. ki, Rarot. :, kia, Haw. i (ia) für des Preises — Haw. i, ia als, wie bei der Vergleichung — Mal. deri; Jav. Ring, dhenne, dhenning; Tong. gi (gia, giate), Tah.i, ei Aus diesem grofsen Gewebe habe ich nun den Gebrauch der Polynes. Präposition für das Ortsverhältnifs der Ruhe und Bewegung hier nachzu- weisen. Tong. gi, gia, giate s. nr. 311. N. Seel. ki — Ruhe: (ich arbeite) ki teware, in einem Hause (Gramm. S. 74.); Bewegung: (das Schiff kommt) kiuta, auf das Ufer zu (i2.) ('); kia finde ich einmal (S. 470. 4.) bei der Bewegung vor einem Ortsnamen, dem räthselhaften Taiwa, welches aber ursprünglich ein Personenname sein soll. Ke Ruhe und Bewegung nr. 228., Ruhe S. 465. vu. (') ki ist mir auch in der Bed. gegen (z. B. die Liebe, der Hafs gegen jemand) vorge- kommen. 970 950 Ortspräpositionen Tah. und Haw. — Ruhe — i — Tah. i tonaihora fenua, im Va- terlande, Haw. ikona hanauna aikona hale, unter seinen Verwandten und in seinem Hause (Luther: daheim bei den Seinen) (Marc. 6, 4.); Tah. i Betelehema, in Bethlehem, Haw. i Judaia, im Jüdischen Lande (Matth. 2, 1.); ia — (und ärgerten sich) Tah. iana, Haw. ia ia, an ihm (Matth. 13, 57.); sie haben ein gut Werk an mir gethan (ib. 26, 10.): Tah. ia’u nei, Haw. ia’ u. Bewegung — @ — (und bald trieb ihn der Geist) Tah. i te mede- barara, Haw.ikawaonahele, in die Wüste (Marc. 1, 12.); (und er zog hinab) Tah. und Haw. iJerusalema, gen Jerusalem (Matth. 20, 17.); (und er blieb über Nacht) Haw. i ka pule i ke Akua, in dem Gebet zu Gott (Luc. 6, 12.); ia — der Brief Pauli an den Philemon: Tah. ia Philemona, it. an den Timotheus: Haw. ia Timoteo (Überschriften), da sich das Volk zu ihm drang (Luc. 5, 1.): Haw. ia ia; unser Mund hat sich zu euch auf- gethan (2. Cor. 6, 11.): Haw. ia oukou. Zu diesem einfachen Gebrauche der genannten Präpositionen vor No- minen mufs man noch den von mir nr. 439. im Allgemeinen erwähnten vor gewissen Hauptwörtern zur Darstellung von Adv. und Präpos. (gi Tong., ki N. Seel., iN.Seel., Tah. und Haw., s. nr. 452.), den seltueren nach einem solchen Hülfssubst., wo diese Bildung eine Präpos. ist (N. Seel. ki, Rarot. und Tah. ;, ia, Haw. i, s. nr. 449.), und ihre Vorsetzung vor wirkliche Adv. (gi Tong. nr. 902. 908. 911. 915., ki N. Seel. nr. 902. 908. 912., ö Tong. nr. 911., N. Seel. nr. 911. 912., Tah. nr. 902..912., Haw. 84911. (Bis); nr; 910. 912.) hinzufügen. N. Seel. kei, Rarot. und Tah. ei, zei, Haw. ar — Ob das letzte mit den bei- den ersten dasselbe Wort ist, steht dahin; aber alle drei scheinen aus zwei Elementen zusammengesetzt (s. nr. 965.) und treten vor örtliche Subst. (N. Seel. kei, Tah. ei, tei nr. 452., Haw. ainr. 456.) und Adv. (N. Seel. kei, Tah. ei, tei nr. 911., Haw. ai S. 911., S. 919. unt. dis), um Adv. und Prä- pos. zu bilden. B.aufser diesem Bereich habe ich vom N. Seel. kei und Tah. zei bei der Ruhe gefunden, vom Haw. ai nur eins, wo die Elemente getrennt geschrieben sind; sie bezeichnen Ortsbewegung: mai Honolulu aku ai Amerika, von H. nach Amerika (Wörterb. v. mai). Das Tah. ei ist Ortspräpos. der Ruhe B. 2. nr. 92., der Bewegung id. B.4. Vom Tah. der Ruhe und Bewegung. 8.54. 951 ti weifs ich kein B. irgend einer Art anzuführen, es wird nur gesagt (nr. 89.), dafs es mit Zei gleichbed. sei. Über das Haw. ai s. noch nr. 466. a Haw. — An den beiden Stellen, wo ich mein System des Ausge- 972 hens mehrerer der wichtigsten grammatischen Kategorien von dem allgemei- nen Ortsbegriffe entwickelt, habe ich schon angeführt, dafs neben dem so weit verzweigten Stamm zZ auch der Vocal a eine Grundlage ihrer aller ist. Er steht aber dem an Verbreitung und ausführlichen, sich eng zusammen- schliefsenden Analogien nach; ich habe ihn deshalb bisher weniger berück- sichtigt, und ihn beim Pron. und Adv. nur in seiner speciellen Ortsbeziehung des Ferneren betrachtet, mit welcher er sich in der Mitte einer Reihe zwischen den Vocalen ö und x hält. Indem er aber in seiner Präpositionsbed. eine wichtige Rolle bei diesem Sprachstamme spielt, bin ich genöthigt, hier näher aufihn einzugehn. Ich mufs dabei wieder eine Anzahl einfacherer und mehr ausgebildeter Formen zusammenfassen, deren vollkommne Einheit man be- zweifeln kann; die Berührungspunkte sind aber zwischen ihnen so mannig- faltig, dafs man bei der Beobachtung immer weiter in die Hypothese einer ursprünglichen Identität derselben zurückgedrängt wird. Ich behaupte diese Einheit hier noch nicht in ihrer ganzen Ausdehnung, sondern nur so weit, als sie unfraglich aus der Zusammenstellung sich ergiebt; es bilden sich dar- aus einige Massen, deren Verknüpfung in sich augenscheinlich ist und welche in einzelnen ihrer Theile die Neigung zeigen, in einander überzugehn. Wie behutsam man in der Beurtheilung des von mir bei beiden Stämmen geknüpf- ten grofsen Gewebes von Formen und Bedeutungen verfahren möge, so mufs man mir zugestehn, dafs in dieser taktischen Anordnung die Verschwisterung der westlichen und östlichen Lautgebilde, welche an diesen einfachen Ele- menten sich immer so schwer construiren läfst, sichtbar wird. Dies ist auch hier die Haupttendenz meiner Arbeit; die Aufstellung spitzfindiger Philoso- pheme ist, ich wiederhole es, mein Streben nicht; da aber die Verwandt- schaft dieser Sprachen vollkommen bewiesen dasteht, so mufs man sich be- mühen, sie überall an den grammatischen Wörtern darzuthun; und wo sie sich in Hauptsachen nicht unmittelbar darbietet, ist es sicher, dafs man noch nicht den richtigen Weg aufgefunden hat. Auf diesem Gebiete von Abstractionen lösen sich die merkwürdigen 973 drei Präpositionenpaare, welche die Polynes. Sprachen aufser der Tong. für das Verhältnifs des Genitivs besitzen. Sie führen selbst eine Rechtfertigung 974 952 Ortspräpositionen für die hier versuchte Concentration isolirter Formen, namentlich solcher mit wechselndem Consonanten-Vorsatz, mit sich; wer wollte, wenn man bei dem Gen. Verhältnifs und der Erscheinung stehn bleibt, es für gewagt halten, a,ta und na für spielende Variationen Eines Grundworts auszugeben? Ihre Genitiv -Bed. ist aber nicht ihre einzige, es stehn ähnliche, ja unähnliche da- mit in Verbindung; und indem diese das Feld der Vergleichung erweitern, darf man sie an Formen der Westhälfte des Oceans anschliefsen. Die merkwür- dige in die Abwechslung des a mit o versenkte begriffliche Symbolik, welche nach allem bisher sichtbaren eine den drei Südsee-Sprachen allein angehö- rende Fiction schien, ist nicht auf alle ihre Bedeutungen anwendbar; über das ächte Gen. Verhältnifs hinaus verschwindet sie schon, und die Formen mit a und o treten mit gleicher oder verschiedner Bed. neben einander und reihen sich an die Präpositions- Gebilde des Sprachstammes an. Bei aller Behutsamkeit, welche ich in der Behauptung einer Einheit westlicher und östlicher Formen zu beobachten wünsche, kann ich doch nicht umhin, die Mei- nung auszusprechen, dafs ich das Polynes. « ganz besonders für das sa und ka der im engern Sinne sogenannten Mal. Sprachen halte. Wenn die letz- ten beiden Formen getrennte Wörter sind, so kann man dabei stehn bleiben, das Polynes. a als einen Zusammenflufs aus beiden, als eine gleiche Ver- stümmlung zweier verschiedener Wörter zu betrachten; darf man aber die Polynes. Form für die ursprüngliche ansehn, so erklären sich alle Wortge- bilde mit Anfangsconsonanten, welche der Sprachstamm hier besitzt, aus Consonanten-Vorsätzen, die zum Theil bedeutsam, zum Theil ein Lautaug- ment genannt werden können. Leitet man im ersteren Sinne den Polynes. Sprachzweig aus den vollkommneren westlichen Bildungen ab, so läfst sich der Vocal o der Südsee-Präpositionen als eine Corruption von Wortendun- gen, wie sie das Tag. ang, nang, Mal. akan und Jav. tekan zeigt, be- greifen. Diese westlichen Ausgänge sind Bindelaute zur Verknüpfung mit dem folgenden Worte. Ferner könnte das westliche sa dann geradezu das ia der Südsee sein, nach der Analogie, wie ich ihr Ze für das Mal. sz halte (vgl. nr. 491.). Man würde irren, wenn man glaubte, dafs diese Lautgestalten nur in Bezug auf Präpos. Verhältnisse einander verwandt seien; sie greifen auch in den Artikel, in das Pron. pers. und dem. und in das Ortsadv. hinüber, und ınan mufs, um ihr Wesen ganz zu würdigen, diese Beziehungen mit betrach- der Ruhe und Bewegung. $.54. 953 ten. Das Tag. ang ist zugleich Artikel (des Nominativs), Zeichen des Ac- cus., Präpos. des Orts und Gonjunction, nang ebensowohl Artikelform, als Zeichen der Obliquencasus und Conjunction. Die Präpositionsformen ka und sa mit dem Bindelaut bilden den Artikel kang, hingkang des Jav. und sang des Kawi, und das Jav. ka, wie es in hika als zweites Glied sich findet, erscheint als eine selbstständige Grundlage oder als erster Theil der Zusammensetzung in Wörtern, die dem Boden des Pron. und Adv. an- gehören (s. nr. 656.). Wie weit das Anfangs- n einiger der hier aufgeführ- ten Worttypen als ein Bindelaut oder aus einem Bindelaute entstanden anzu- sehn sei, bleibt hier ebenso schwankend, wie es bei dem Stammeiist. Das Tag. na wird für eine Ligation ausgegeben, aber wo es dafs bedeutet, tritt es in der Maske Mal. Präpositionen auf; die Tag. Pron. poss., wenn sie nach dem Hauptworte stehn, werden aus den persönlichen durch Vorsatz von n gebildet. Zu der Vermuthung, dafs das zn der Polynes. Präpos. na und no ein, eigentlich dem vorhergehenden Worte anhangender, Bindelaut sein könnte, pafst sehr die Nachstellung derselben in ihrer possessiven Bed. nach dem regierenden Subst. (nr. 415.) Das Mal. ka und akan liegt meist nur auf dem beschränkten Gebiete der Ortsbewegung, jedoch nicht ganz, denn es kommt auch von der Ruhe des Orts und von der Zeit vor. Im Tag. habe ich ca in beiden Eigenschaf- ten, aber auch im Sinne der Bewegung gefunden. Ob das Jav. kasi, wel- ches nur Ortsbewegung bedeutet, eine Derivation davon sei, willich nicht bestimmen, ebensowenig, ob man umgekehrt das Jav. seka und saka für ein selbstständiges Wort zu halten habe; es erscheint zum Theil kühn, seine Ableitung von sa, und noch kühner, die des Jav. teka von ka behaupten zu wollen. T’eka heifst: kommen, ankommen, Ankunft, es ist ferner die Präpos. der Bewegung und des Term. a quo zugleich, und gehört dem Ngoko an; das Krama hat für den letztgenannten Term. seka, sangking u. s. w., und es könnte dieses Wort durch Verwandlung des Z in s daraus gebildet sein. Auf der andren Seite bietet sich aber das Wort songka dar, welches Ursprung und Kommen, Ankunft übersetzt wird und vielleicht in dem im Kawi dunklen saka eine einfachere Form hat. Ich habe diese beiden Präpos. vorläufig nur der Merkwürdigkeit ihrer Bedeutungen wegen und weil man. aus ihrer Ableitung von einer Präpos. noch eine Hypothese machen mufs, hier aufgenommen. Wenigstens ist teka dem Jav. mara (nr. 894.) Histor. philol. Abhandl. 1832. BiLllı gg 976 954 Ortspräpositionen ganz analog, indem es sowohl das Verbum der Bewegung, als dasselbe Ver- bum mit der Präpos. zusammen, und die Präposition allein bedeutet, und sowohl einfach, als mit einer zusgesetzten Präposition erscheint. — Den Hauptlichtpunkt für die Vereinigung mit den Südsee-Sprachen auf dem Felde des präpositionalen a bildet das sa des Mal., Kaw., Jav. und Tag.; seine vielumfassende Natur ist in keinem unsrer Hülfsmittel gehörig gewür- digt worden. Das Tag. sa drückt alle Präpos., alle Obliquencasus, und alle von Präpos. abhängige Conjunctionen aus. Das Präfix sa der drei übrigen Sprachen ist bisher fast nur in seiner Bed. der Vereinigung, als das Zahlwort und der Artikel ein, als ganz, alle, zusammen, mit betrachtet worden; wenn man aber die vielen Compositionen durchforscht, welche sa und se (denn auch dieses gehört hierher, wie es zum Theil zum Artikel si zu rech- nen ist) mit den verschiedensten Redetheilen eingeht, so tritt Einem gar manches verschieden gestaltete entgegen; und hieraus, und bei der Dunkel- heit vieles anderen, wohin namentlich diejenigen Bildungen gezählt werden müssen, welche das Pron. poss. 3. Pers. zum letzten Gliede haben, fühlt man, dafs das Wort auf das grofse Gebiet rückt, das ich hier übersehn lassen will. Sobald man beobachtet hat, wie das Mal. sa nicht nur in der bekannten Construction mit dem Verbum bei angehängtem Pron. poss. (s. ob. S. 49. 70. 45.), sondern auch vor einem einfachen Subst. als Präpos. der Zeit, der gegenwärtigen, wie der vergangnen, wie se als die verschiedenartigste Prä- pos., als ein Hauptmittel der Formation von Adv. und Conjunctionen aus allen Redetheilen erscheint, kann man nicht mehr bei jener Einzelheit stehn bleiben, sondern mufs den ganzen Umfang der Präpos. im Sprachstamme zu Hülfe nehmen. Dafs jener stark hervortretende Zug der Einheit und der Zusammen- fassung die Grundlage seines Begriffes ist, bleibt sehr wahrscheinlich; und da er sich nicht von den übrigen trennen läfst, sondern seine rein örtlichen Functionen sich so nahe daran knüpfen, so eröffnet sich, ganz in Überein- stimmung mit den beim Polynes. ma und me (nr. 892-8906.) obwaltenden Verhältnissen, hier ein Blick auf eine tiefruhende chaotische Schöpfung, den das menschliche Auge nicht sucht und vor welchem es erschrocken zu- rückbebt. Das a der Südsee-Sprachen ist noch lange nicht genug erforscht, um irgend eine bedeutende Scheidung seiner Beziehung von allen diesen aus- der Ruhe und Bewegung. 8.54. 955 sprechen zu dürfen; und das Mad. @, welches mit den verschiedensten Prä- pos. Bed. vor Wörter präfigirt erscheint, kann ich bei dem Mangel einer Sammlung noch ‚gar nicht hier berücksichtigen. Ebenso werden sich bei allen ausgebildeten westlichen Sprachen in dem so häufig den Anfang von Wörtern vermehrenden a auch Spuren der Präpos. finden lassen, so wie die westlichen Verbal-Präfixe (vgl. nr. 895.), von denen das Jav. ha und han hier am nächsten liegt, bisweilen nichts als eine Präpos. ausdrücken (!). Ich habe in nr. 656. nachgewiesen, dafs eben die Präfixe, welche wir bisher nur verbale, höchstens auch adjectivische nennen, im Mal., Jav. und Kawi ebenso, wie die auf dem Vocal i beruhenden Präpos. Formen, in örtlichen und an- dren Adv. zum Vorschein kommen. Schliefslich ist die Verschiedenheit nicht unmerkwürdig, welche auf 9 dem ganzen Gebiete ‚der Präpositionen zwischen einzelnen, oft nächst ver- wandten Sprachen dieses Stammes herrscht. Im Grofsen deckt die Mal., Kaw. und Jav. alle präpositionalen Beziehungen durch die aus dem z geschaff- nen Formen; das sa läfst sich in ganz gleichem Gebrauche in den dreien nachweisen, aber seine eigentliche Präpositionsnatur liegt im Tag. offen zu Tage, in jenen weit mehr verschleiert, so dafs sie die Grammatiker noch nicht erkannt haben. Von dem Jay. sangking findet sich im Mal. keine Spur; und wenn man das Mal. ka im Jav. Zeka suchen wollte, so fällt es auf, dafs letzteres auch dem Term. a quo dient. Der Mangel des letzten Worts andrerseits in den benachbarten Sprachen unterstützt aber immer noch eine Neigung, die beiden Jav. von einfachen Präpos. abzuleiten. (') Man betrachte folgende Ausdrücke des Brata Yuddha: hangaran, mangaran genannt, mit Namen (Adj. und Adv.; von kAaran, Name) hapayung hemmas, einen goldnen Schirm tragend, mit einem g. Sch. (100, a.; Ü. 99, a. und 104, c.) (payung, Schirm) hatangan papat, hatingal titiga vierhändig, dreiäugig, mit 4 Händen, mit 3 Augen (Ü. 76, a.) Pandawa haprang lawan Korawa die Pandawas im Kampfe (oder kämpfend) mit den Kurawas (U.7,2.) (prang, Krieg, Kampf) males hingegen, von ihrer Seite (18, c.) (von wales, Vergeltung, vergelten) (vgl. noch das Jav. Randhina, täglich, von dhina, ft |[dina], Tag). L1112 [ 3 956 Ortspräpositionen 979 Folgendes sind die hierher gehörenden Präpositionen: Mal. sa, se; ka, akan Jav. und Kawi sa; seka, saking, sangking, sakari (K.); kasi, kongsi; teka, tekan (K.), tkani (K.), teka hing, tek&ng (K.), teka ring (K.) Bug. kori Mad. a, ta Tag. ang, na, nang, sa, ca, can, sacan Tong. a, na N.Seel., Rarot. und Tah. a, o, ta, to, na, no Haw. a, o, ka, ko, na, no 950 Ihre Bedeutungen führe ich noch vollständiger, als bei’, an, indem ich die Conjunctionen mit hineinziehe: Ruhe und Bewegung des Orts — Tag. sa, ca, Haw. a, Bug. kori vor Subst. — Adv. und Präpos. bildend — Mal., Jav., Kawi, Tag. sa, Mad. a, ta, Haw. o (nr. 454.) vor Adv. — Tah. @ (nr. 902.), Haw. a (nr.981.) das Mal. und Jav. sa und se bilden aus allen Redetheilen Adv., Präpositionen und Conjunctionen, z.B. Mal. inga, sahınga, singa, bis u. ä.; die Mal. Ortsadv. der Ruhe sıni, sika, sana, situ, von Pron. dem. abgeleitet (s. nr. 653.) Ruhe des Orts — Tag. ang Zeit — allgemeine oder gegenwärtige — Tag. sa; Mal. sa, se (samalaman oder se- maläman, bei Nacht, Nachts, s. ZZw, in der [bestimmten] Nacht); Jav. sa- hiki, jetzt, von hiki, dieser; Mal., Jav. und Kaw. sa vor und das Pron. poss. nach dem Verbum drücken alle Zeiten aus; Mal. k’ıni, jetzt, von ini, dieser vergangne — Mal. sa in: samalam, in der vorigen Nacht, gestern; Tag. ca; N. Seel., Tah. und Haw. na (vgl. nr.992.); Haw. a (selten) zukünftige — a in allen vier Südsee-Sprachen, namentlich in Adv., die aus Subst. oder Adv. gebildet sind mit der Gesellschaft — Mal., Jav., Kaw., Tag. sa Bewegung — Mal. ka, akan, Jav. und Kawi £eka, tekan, tek&ng, Jav. kasi, kongsi, Haw. na vor Subst. — Adv. und Präpos. bildend — Mal. ka, Haw. a (Adv.) vor Adv. — Mal. ka bis — Mal. akan, Jav. zeka, tekan, teka hing, kasi, kongsi, N. Seel. a Dativ und Acc. — Tag. sa (sacan bei einigen Pron.) Dativ — Rarot., Tah. und Haw. na, Tah. no (beides nur gelegentlich) Acc. — Mal. akan, Tag. ang, nang Präpos. der Bestimmung, des Zweckes, Nutzens — Mal. akan, Tag. sa, Tah. na, Tah. und Haw. no der Ruhe und Bewegung. $. 54. 957 Inf. mit zu, um zu — Mal. akan, Tag. sa, nang, Haw. a damit, auf dals — Tag. nang so dals — Jav. kasi, kongsi bis dafs — Haw. a dals — Jav. kasi, Tag. ang, na, Tong. na, viell. Haw. @ Term. a quo — Jav. seka, saking, sangking, teka, Kawi sakari, N. Seel. und Haw. na, no, Tah. no Präpos. der Ursach — Jav. saking und sangking, Tah. to, Tah. und Haw. no als nach dem Compar. — Jav. seka, saking, sangking, teka, Tag. sa Präpos., denen man den Ausdrücken nach keine bestimmte Stelle anweisen kann: Gen. — Tag. sa, nang, can (bei einigen Pron.), die fünf Südsee-Sprachen a, N.Seel., Rarot., Tah. und Haw. o, na, no, N.Seel., Rarot. und Tah. ia, zo, Haw. ka, ko Präpos. des Werkzeugs — Jav. saking, Tag. sa gemäls, zufolge — Mal. sa, se, Jav. sa, Tag. sa Präpos. des Gegenstandes, von, über (de) — Mal. akan, Jav. sangking, Tah. na, Tah. und Haw. no für vom Preise — Haw. no gemischte Präpositionen — Mal. und Jav. sa, se, Tag. sa, Haw. a Ortspräpos. der Ruhe ist das Haw. @ in den Adv. anei und alaila 9sı (S. 911.), der Bewegung im Adv. @ o, dorthin (nr. 912), und in dem B.: ma kela haleaia hale aku, von Haus zu Haus (eig. von jenem Hause zu dem Hause, Cham.). An seine Bed. der Ortsbewegung schliefst sich am nächsten die von bis dafs (nr. 1044.) an. Es bildet öfter, bald in deutli- cher, bald in unbestimmter Orts- oder Richtungs - Beziehung, Adv., deren Grundelement man am besten substantivisch nimmt: apau, a puni, s.nr. 559. 560. 749.; a keü, noch dazu (keü, das Übrige, Überrest). ma Haw. — Es ist dies im Haw. eine sehr häufige Präpos. für die bei- 982 den hier in Rede stehenden Ortsbeziehungen, und es bleibt sehr auffallend, dafs die andren drei Sprachen keine gleiche oder ähnliche Form hier anwen- den. Uber diesen beschränkten Raum hinaus, ist das Haw. ma beinahe wie- der, gleich dem iz, allumfassend; es tritt die Zeit, der Term. a quo und eine Menge von den drei Ortsbestimmungen ausgehender Verhältnisse hinzu, für deren einige die übrigen drei Sprachen das nämliche ma oder andre mit m beginnende Formen anwenden, eine Anzahl derselben aber leer lassen. Dafs diese Präpos. dem Haw. Dialekt in einem so weiten Umfange ausschliefslich eigen ist, dafs darin der Tah. so sehr von ihm abweicht, ist wahrhaft be- fremdend. B Ich habe an einer andren Stelle (nr. 892-896.) diese individuelle Prä- 983 954 958 Ortspräpositionen pos. Form in ein grofses Gewebe von wunderbar in einander übergehenden Wortgestalten und Begriffs- Verknüpfungen verflochten, aus dem man die näch- sten Ähnlichkeiten herausnehmen kann; ich habe daselbst auch eine Übersicht aller Bed. gegeben, die das Wort im Haw. hat. Wie sehr es den andren drei Südsee-Sprachen in der Kategorie einer blofsen Ortspräpos. fehlt, zeigt sich recht deutlich daran, dafs es im Haw. so häufig vor örtliche Subst., daraus Adv. und Präpos. bildend (Ruhe und Bewegung, nr. 453.), und vor Adv. (Ruhe, S. 911. bis, nr. 910. 912.) tritt und davon in jenen Sprachen keine Spur vor- kommt. Auch dieses würde für die Hypothese sprechen, dafs der Haw. Ge- brauch nur eine einzelne Ausstrahlung des von mir in nr. 595. in seiner Ent- wicklung verfolgten fundamentalen Begriffes der Nähe ist. In seiner hierher gehörigen Ortsbed. vor Nominen kann ma auch auf nicht sinnliche Gegen- stände angewandt werden. Für die Beziehung der Ruhe ist es häufiger, als z, da statt des letzteren eher zusammengesetzte Präpos., z. B. iloko, gebraucht werden. Meine B. sind alle von Cham. ; Ruhe: sinnliche Beziehung — ma Aigupita, in Ägypten; ma Epeso, zu Ephesus; ma ke alanui, auf dem Wege; ma ka lima hema, zur lin- ken Hand; ma Jesu Kristo, in J. Chr.; B. S. 860. 2.3.; nicht sinnliche — ma ka uhane, im Geiste; ma ka manaöio, im Glauben; ma ka oiäio, in der Wahrheit; etwas abweichend von der einfachen Bed. der Ruhe — e holo ma ke kapa o Asia, am Ufer von Asien entlang zu schiffen; e Aolo ma Epeso, vor Ephesus vorbeizuschiffen ; Bewegung: sinnlich — (Einen geleiten) ma ka moku, an das Schiff; (Einem fallen) ma ka ai, um den Hals; vorletztes B. nr. 1031. Ortspräpositionen der Ruhe. o Haw. — Diese Form, hauptsächlich Zeichen des Gen. Verhältnisses, ist auch Präpos. des Ortes, wie es scheint, nur der Ruhe. Bis jetzt finde ich es blofs vor örtlichen Subst. (s. nr. 454.) Die Formübereinstimmung dieser Haw. und der N. Seel. Ortspräpos. ko (nr. 999.) mit dem nr. 912-914. ent- wickelten Adv. ist merkwürdig und zu weiteren Betrachtungen anregend. bei (der Nähe). ’ magl Im Tah. soll i bei sein (nr. 76.), und das Haw. Wörterbuch übersetzt es durch by, welches freilich zweideutig ist. Ob im Tah. öo bei (von Per- der Ruhe. 8.54. 959 sonen) heifst (s. nr.912.), bleibt ungewifs; im Rarotong. wird es aber so ge- braucht. Im Haw. finde ich gewöhnlich von Personen me, von Dingen ma. Im Tong. wird ofi close to, ofi ange near to übersetzt; ofi ange gi fe ist whereabout? near what place?! Die Tah. Gramm. giebt (S.37.) für nahe bei piha’e, pihaeiho, fatata an, Joh. 3,23. steht i pihai iho i Sa- lema, nahe bei Salem. mit (der Gesellschaft). i, ia Tah. und Haw. — Der gewöhnliche Ausdruck scheint es nicht zu sein; das Tah. i wird (nr. 76.) mit, das Haw. va (s. B. 1. nr. 847.) im Wör- terb. durch with übersetzt. In Tah. Texten finde ich e, und, gebraucht; es ist nicht Präpos., denn es hat das Casuszeichen o nach sich (Matth. 5, 11. 9,10. 11.). ma Haw. — Die Bed. mit wird im Wörterb. angegeben, das B. ist aber eigenthümlich: (er floh) ma laua o Waihee, mit W.; laua bedeu- tet: sie beide (vgl. nr. 667.). Ich will mich hier bei der Erscheinung nicht aufhalten, sondern verweise auf die ausführliche Betrachtung des Wortes main nr. 1031. me Haw. — Es ist der Hauptausdruck der Sprache und umfafst ganz das Deutsche mit der Gesellschaft, sowohl in seiner eigentlichen, als in sei- ner figürlichen Bed.; in letzterer bildet es aus Subst. manchmal Adv. (s. nr. 900.) Eigentliche Bed.: (er sahe sie) me ko laua makuakane, mit ihrem Vater (Matth. 4, 21.); figürliche: (und dasselbige bald aufnimmt) me ka olioli, mit Freuden (2. 13. 20.). mo Tong. und N.Seel. — Tong. s. nr.332., und die etymologische Entwicklung nr. 1031. Präpositionen der Zeit. des Zeitpunktes. Es lassen sich in diesen Sprachen dafür drei Präpositionen beobach- ten, von denen zwei (i und a) selbstständig und die dritte (na, ina, Tong. ani) blofs präfigirt gebraucht wird, eine Eigenschaft, welche die beiden er- sten auch haben. Diese Präfigirung geschieht an Subst. und Adv., und es entstehn daraus Adv., bei Subst. auch Präpositionen; in ihr scheint den Prä- pos. eine bestimmte Zeit zugewiesen zu sein, namentlich @ die Zukunft, i, na, ina und ani die Vergangenheit, auf die Weise, dafs öfters dasselbe 985 986 997 988 939 990 960 Präpositionen Subst. oder Adv. eine oder die andre Präpos. vor sich nimmt, je nachdem es von der Zukunft oder Vergangenheit gedacht oder mit einem Verbum in dieser Zeit verbunden wird. Diese Bed. halten i und a auch häufig da fest, wo sie mit dem Subst. kein Adv., sondern die gewöhnliche Construction der Präposition und ihres Rectums bilden. Doch treten hier, und auch beim Adv. Gebrauch und bei der Präfigirung Ausnahmen ein, welche dazu auf- fordern, durch Untersuchungen, die mir der Augenblick nicht gestattet, die Sache mehr festzustellen. So kommt a auch bei der Vergangenheit und z bei der Zukunft vor, und im Haw. scheint i vor Subst. höchst allgemein zu sein und sich von allen Zeiten, also namentlich auch von der Gegenwart, gebrau- chen zu lassen. Diese Analogien, Abweichungen und Schwankungen wer- den bei den einzelnen Wörtern sichtbar werden. Dafs die vor den Tah. Ne- gationen erscheinenden Partikeln a und e diese Zeitvorsätze seien (s. nr. 928- 930.), ist mir sehr zweifelhaft; für ore habe ich es bestimmt läugnen zu müssen geglaubt; es fällt dabei schon auf, dafs e vom Präs. und Fut., a von der Vergangenheit gebraucht werden soll. i N. Seel., Tah., Haw. — Die Bed. einer Zeitpräpos. schliefst sich an die einer örtlichen der Ruhe an; hierher gehört auch das vor der Zeitpräpos. na erscheinende i (nr. 992.). Im N. Seel. tritt es in folgenden Ausdrücken mit der Bed. der vergang- nen Zeit auf: i te ata, gestern früh (Wörterb., vgl. das B. nr. 166.; ata, Morgen, Sonnenaufgang); i te watra, gestern Nachmittag (watza, Nach- mittag); ö fe ahiahi, gestern Abend (ahiahi, Abend, von ahi, Feuer); i mua, vormals (s. nr. 919.). Für das Haw. giebt Cham. an: i köia la, heute; ina wa mamua, in den Zeiten zuvor; i na la mahope, in den Tagen nachher; beim Präs. finde ich es Haw. und Tah.: ob er kommt am Abend oder zu Mitternacht (Marc. 13, 35.), Haw. ike ahiahipaha,ike aumoepaha, Tah. ei te ahiahi ra, eitetuiraa pora. So drückt es im Haw. mit einem verbalen Subst. unser bei oder als aus: iko’'u huli ana, bei meiner Umwendung, d.h. als ich mich wandte (sah ich u. s. w., Apoc. 1, 12.); bei der Vergangenheit Haw. und Tah.: wären wir zu unsrer Väter Zei- ten gewesen (Matth. 23, 30.), Haw.ika wa, Tah.ite anotau; Tah.: zu derselbigen Stunde traten die Jünger zu Jesu (id. 18, 1.), i reira ra; der Zeit. 8.54. 961 beim Fut. Haw. und Tah.: es soll euch zu der Stunde gegeben werden (Matth. 10, 19.), Haw. ? kela manawa, Tah. i reira ra; heute in die- ser Nacht - - - wirst du mich dreimal verläugnen (Mare. 14, 30.), Haw. i keiala, ai keia pono; Tah. steht auanei, nachher aber i teienei rui; des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde (Matth. 24, 44.), Haw. i ka hora (Tah. eite hora); wird er am dritten Tage auferstehen (Marc. 9, 31.), Tah. i te rui toru ra (Haw. a po akolu ae). Das Tah. ia, wann? soll von der Vergangenheit und Zukunft ge- braucht werden (Gramm. S.34.). a in allen vier Sprachen — Im Tong. erscheint es mit Zukunftsbed. in Adv., welche von Subst. oder Adv. abgeleitet sind (s. nr. 329.). Die Form anei heifst nach Mariner’s Englisch- Tong. Wörterbuche auch: heute Abend. Bed. der Zukunft in den übrigen drei Sprachen: 1. vor Subst. in gewöhnlicher Construction — N.Seel. a te ata, am Morgen; a te ai ai, am Abend, heute (von ahi, ai, Feuer), a te tahi ra, übermorgen (ra, Tag), und öfter. — Haw. letztes B. nr. 990. 2. vor Subst., Adverbia bildend — N.Seel. « popo, Tah. (Gramm. S.34.) abobo, Haw. apopo, morgen, Tah. ananahi, morgen (Gramm. S.34.; nanahi, gestern); N.Seel. a wake, am vierten Tage (na wake heifst: vor drei Tagen); N.Seel. a mudi (soll von der Zukunft gebraucht werden, s. nr. 166.), a mudi atu (auch a mua), dermaleinst, Tah. a muri atu (nach Texten), in Zukunft, Haw. « muli, nachher (nr. 919.; hier ist die Zeit zweifelhaft). 3. vor Adv. — N.Seel. ahea und ko ahea, Tah. afea und ahea, Haw. ahea, wann? (s. S.920.) (') Das Haw. alaila, dann, gilt nach Cham. von der Vergangenheit und Zukunft. Die Präpos. a finde ich, in gewöhnlicher Construction vor einem Subst., im Haw. auch mit der Bed. der vergangnen Zeit: am Abend war das Schiff mitten auf dem Wasser (Marc. 6, 47.), a po ae la (Tah. e rui ihora), am Abend ging er (id. 11, 11.), a ahiahi ae la (Tah. e ahiahi adura). (') Das Wort aunei, auanei scheint die Präpos. a nicht zu enthalten, obgleich es der zukünftigen Zeit angehört (s. nr. 781.). Histor. philol. Abhandl. 1832. Mmm mmm 992 993 994 995 962 Präpositionen na N.Seel. und Tah., ne Haw. ina N.Seel., Tah., Haw., ine Haw. no na N. Seel. Vielleicht hängt dieses na mit dem Adv. des fernen Orts und der Tong. Zeitpartikel na vor dem Verbum zusammen (vgl. nr. 795. 796.) ; i ist die zugesetzte Präpos. Va wird auch verdoppelt; einmal erscheint es mit a vor sich von der zukünftigen Zeit (s. nr. 991. 2.9.). Alle diese Aus- drücke haben entschieden die Bed. der Vergangenheit und treten 1. vor Subst., aus ihnen Adverbia bildend — N.Seel. inanahi (Gramm. S.53.), no nanahi (B. nr.203., B.3. nr. 216.), Tah. nanahi (Gramm. S.34.) und inanahi (ib. S.35.), Haw. nehinei und inehinei, gestern (von ahi, Feuer, abgeleitet; im Haw. Worte ist nei, hier, hinzugesetzt und das a von na oder von ahi in e verwandelt und zusammengezogen); N. Seel. napo undina po, gestern Abend; na wake, vor drei Tagen; Tah. nau- nei, heute (s. nr. 781.); N.Seel. i na mate (wohl von mate, Tod), vor Alters (Gramm. S.53.), vor einiger Zeit (Wörterb., welches übrigens, wohl nur in Folge eines Druckfehlers, 2 namata schreibt) ; 2. vor Adverbia — N.Seel. nahea und no nahea, Tah. nafea, na- hea, inafea, Haw. inahea, wann? (S.920.) ani Tong. — Es erscheint in Zeitadv., welche von Subst. oder Adv. abgeleitet sind, in der Bed. der Vergangenheit, einmal aber der Zukunft (s. nr.330.). Was die Ableitung anbetrifft, so könnte man an anei, bald, den- ken und es also für die Verbindung der Präpos. « mit dem nahen Ortsadv., welches in dieser Sprache die Gestalt von ni hat, halten; in keinem dieser beiden Wörter würde aber der Sinn der vergangnen Zeit liegen, denn a für sich dient vielmehr ziemlich ausschliefslich für die Zukunft, und bei anei bringt dies seine Bed. (vgl. nr. 991. 2.3.) von selbst mit sich. Die Annahme, dafs der Vorsatz das ina der andren Sprachen mit vertauschten Vocalen sei, wäre nicht frei von Willkühr, würde aber die Bed. rechtfertigen. e Tah. — bei der Vergangenheit s. die beiden letzten B. nr. 991. ei Tah. — bei der Zukunft s. das vorletzte B. nr. 990. ma Haw. — Diese Bed. der Präpos. hängt mit der der Ruhe des Orts zusammen (vgl. nr. 982.). Das Wort tritt vor Subst., sowohl in gewöhnli- cher Construction: ma ka la penetekota, am Pfingsttage (Cham.); als daraus Ady. (s. nr. 919.) und Präpos. (s. nr. 997. 998.) bildend. der Zeit. S. 54. 963 der Zeitdauer. i Tah. und Haw. — Tah. B.1.nr.97., Haw. B. S. 479.2. 996 der besondren Zeit. vor. Haw. mamua aku o: ka wa mamua aku o Mahometa, die 997 Zeit vor Mohammed (Cham.); na makahiki mamua aku o ka hiki o Kristo, die Jahre vor der Geburt (eig. Ankunft) Christi (öd.). nach. Haw. mahope o, mahope iho o, mahope mai o: mah. o ka 998 make ana o Mose, nach Moses Tode (Cham.); mah.ihoo kaaiana, nach dem Essen (id); mah. mai o ka hookumu o ke aonei, nach Er- schaffung der Welt (id.). N. Seel. finde ich in Texten kz mudi o, no mudino, omudieoo. Ortspräpositionen der Bewegung. ZU. io Haw. — Es wird vor Personennamen und persönlichen Fürwörtern 999 gebraucht. Die Pron. des Sing. führen dabei dieselbe Form, als mit den Besitzpräpos., und das der 1. und 2. Person wird mit ihm in Einem Worte geschrieben: io'u, zumir; iou, zu dir; iona, zu ihm, zu ihr. Früher schrieben die Missionare i ou, iona. Vielleicht ist dies io ein Subst. o, Ort, mit der Präpos. i (s. nr. 434. 912-914.). Auf den Namen oder das Pron. folgt nach Cham. fast immer bei der Nähe nei: io makou nei, zu uns (Cham.); bei der Ferne la: io Jesu la, zu Jesu (id.). ke, ko N.Seel. — finde ich von der Bewegung gebraucht. Über ko s. noch nr. 983. 1005. an, von der Person, an welche ein Brief gerichtet ist, scheint im Haw.1000 durch z, ia ausgedrückt zu werden (s. die B. nr. 1005.). Manchmal steht aber na, ganz seiner ursprünglichen Bed. des Her- kommens von einer Person, und seiner speciellen Anwendung vor dem Ab- sender des Briefes (nr. 1005.) entgegen: o Paulo --nana ekalesia o Ga- Mmm mmm 2 964 Präpositionen latia, Paulus - - den Gemeinen in Galatien (Gal. 1, 1-2.); o Simona Pe- tero--nakapoeetc., Simon.Petrus - -. denen, die u.s. w. (2. Pet. 1, 1.); die Missionare richten das Vorwort der 1. Ausg. ihrer Geographie: na ka poe heluhelu, an die Leser (p. ıı.). bis zu. 1001 aN.Seel. — B. nr. 164. ahikiiHaw. — Dieser Ausdruck besteht aus dem Verbum Aiki, kommen, gelangen (s. nr. 481.), mit der Conjunction a, bis dafs (!), und der Präpos. der Bewegung i: a hikii keia wahi, bis zu dem Orte (Cham.); ahikii köia manawa, bis zu der Zeit (id.); (seid getreu) a hikii ka make, bis an den Tod (Apoc. 2, 10.). Präpos. der Bestimmung, des Nutzens. 1002 no Tah. und Haw. — Es drückt das Deutsche für in diesem Sinne aus. Haw.: (er gab ihnen Brot) no nalio, ano na hipa etc., um ihre Pferde, Schafe u. s. w. (1.Mos. 47, 17.); (Jesus hat sein Blut vergossen) no kakou, für uns (Cham.). — Tah. s. nr. 71. i, ia Haw. — Sie bedeuten für, zu der Bestimmung, und diese Bed. schliefst sich an die der Bewegung des Orts an. Im Wörterb. werden beide ‚for übersetzt; ihr Unterschied ist den B. nach der gewöhnliche zwischen beiden Präpos. (nr.966.): wa hanauia ia i alii, er wird zum König ge- boren (Cham.); B. nr. 696. e N.Seel. — s.nr. 138. ei Tah. — s.nr. 92. ger Tong. — (vgl. nr. 1042.) scheint auch Präpos. zu sein: gua ikei taha ger ennengoue, es ist niemand zu seinem (des Landes) Anbau da (Mar. II. p. 381.). ma Tong. und N. Seel. — für (der Bestimmung, nach Texten). no Tong. und N.Seel. — im Tong. für (z. B. bei Dank), im N. Seel. zu (des Nutzens, der Bestimmung, des Zweckes) (nr. 226. und sonst in Texten). (‘) Doch kann man a, nach Vorgang der N. Seel. Sprache, auch en und Ahiki als Subst. nehmen. . BA en der Bewegung. $. 54. 965 für, ohne dafs die genaue Bed. erhellt — na Tah. (nr. 71.); ma Tah. (or. 58.) für (vom Preise). Ich stelle diese Präpos. hierher, ohne entscheiden zu wollen, ob der 1003 Begriff sich an die Ortsbewegung anreiht. Haw. gewöhnlich za, i — Diese Bed. giebt Cham. an, und es kann bei ihr wohl nicht der gewöhnliche Unterschied zwischen beiden Formen (ar. 966.) statt finden. Haw. bisweilen no — (kaufe uns und unser Land) no ka ai, ums Brot (1. Mos. 47, 19.). N. Seel. mo (nach Texten). Präpositionen des Terminusa quo. i Tah. und Haw. — Im Haw. finde ich nur ein B. von z, nicht von ia,1004 und würde auch dies nicht für beweisend halten, wenn nicht die Tah. Sprache zu Hülfe käme: e like me ka'wiloaa mai aiikou makua, wie ich von meinem Vater empfangen habe (Apoc. 2, 28.). — Tah.i, aus, s. Beispiele nr. 78. N. Seel. und Haw. na, no, Tah.no — Das von der Abstammung von ei-1005 ner Person wird im Haw. durch na: na Aberahama o Isaaka, na Is. o Jakoba, Abraham zeugte Is., Is. zeugte J. (Matth. 1, 2.); o Paulo he lunaoleloaole na kanaka mai, Paulus, ein Apostel, nicht von Men- schen (Gal. 1, 1.); das der Abstammung von einem Orte durch no gegeben: hele mailaoJosepano Arimataia, kam Joseph von Arimathia (Mare. 15, 43.). In Briefen u. ä. steht vor dem Schreibenden die Präpos. na sowohl in der Überschrift, als Unterschrift: na Paulo -- ia Timoteo, Paulus - - Timotheo (1. Tim. 1, 1-2.); na Paulo aku--ika ekalesia o ko Tesa- lonike, Paulus - - der Gemeine zu Thessalonich (1. Thess. 1, 1.). In dem Buche die Meinung der Könige (ka manao ona.arii. Oahu 1525. 5.) sind nach Cham. die einzelnen Briefe überschrieben: na Kalaimoku, na Nahienaena, und das auf der hiesigen Kunstkammer aufbewahrte Schrei- ben des Königs der Sandwich-Inseln an Sr. Maj. den König von Preufsen ist 966 Präpos. des Terminus a quo. $.54. unterzeichnet: Na Kauikeouli (sic). Die Missionare unterschreiben sich nach Cham.: na makou, ka poe misionari o Hawaii nei, wir Missio- nare von Hawaii. Wirklich das Engl. from ist no in dem Haw. nohea, von wo? in der- selben Form bedeutet es aus B. 1. nr. 733. Das Tah. no erscheint in no roto i (s. nr. 458.), das N. Seel. in no- hea (nr. 911.). In dieser Sprache finde ich es auch vor Subst. in der Bed. von (ebenso na), ferner in der von aus (des Stoffes, woraus etwas gemacht ist). Ma vor dem Subst., ohne Zeitwort, drückt mehrere Verba, z.B. ge- ben, sprechen, aus. ko N. Seel. — (s.nr. 983.999.) ist Präpos. des Term. a quo in ko rei- ra (nr. 902.). 1006 ma Haw. — B.nr. 981.; ma kahiloihi aku, von weitem (eig. von fernem Orte; Cham.). — In dieser Bed. tritt es auch, zusammengeschrieben, vor nei, laila und anei (s.S. 911.). 1007 mai Tah. und Haw., me Tong. — Über die etymologische Verknüpfung dieser Präposition, namentlich mit der Richtungs-Partikel mai, habe ich nr. 895.896. gesprochen. Sie bedeutet von, aus. Nach dem die Präpos. vor sich führenden Subst. steht im Haw. noch die Richtungs- Partikel ma, aku oder ae (s. nr. 1022.); ein B. des blofsen mai habe ich noch nicht. Vor örtlichen Subst., aus ihnen Adv. und Präpos. bildend, zeigt es sich oft (s.nr. 457.), ebenso vor Adv. (s.S. 911. und nr. 912. Z. 7.) Im Tah. finde ich mai, nach dem Subst. auch mai (nr. 98.). Das Tong. me steht vor Subst. (s. nr. 331.), vor einem örtlichen Subst., daraus ein Adv. bildend (s. nr. 457.), und vor Adverbien (s.nr. 911. 2.3. v.u.). Präpositionen besondrer Ortsbeziehungen. 1008 Ich setze hierher vorzüglich die Formationen, und unter allen den Bemerkungen, welche ich bei den besondren Ortsadv. (nr. 918.) aufgestellt habe. Wegen der Rection dieser Präpositionen s.nr. 438. Diejenigen Haw. Ausdrücke, welche mit einer der vier Richtungs- Partikeln verbunden sind, belege ich hier nicht mit B., da ich diese in nr. 1022. geliefert habe. innerhalb — N.Seel.iroto. in — N.Seel. ki roto ki; Tah. i rotoi (B.3. nr. 123.), eirotoia (vor einem Pron. pers., nr. 91.), tei roto i (Gramm. S.36.); Haw. iloko o Präpos. besondrer Ortsbeziehungen. S. 54. 967 (Ruhe und Bewegung): iloko o ka hale, im Hause, in das Haus (Cham.); maloko o: maloko o ka hale, im Hause (id.). aufserhalb — Tah. zei waho (Gramm. S.36.), Haw. iwaho. aus — Haw.iwaho, mawaho maio, maiwaho maio. Tah. mai roto mai (nr. 95.), Haw. mailoko mai o. auf — N. Seel. dunga aki(!), Haw. iluna (Wörterb.), maluna o (S.480.5.). Tah.z.nıa £(9.471.1, 58-472, v., B.5,nr,;76.). über — Tong. gi alunga;, Haw. iluna (Wörterb.), maluna o: m.ona, über ihn (Cham.); m.iho o, m.ihola o. unter (sub) — N.Seel.raroeo(?), Haw. malalo o: m. pono (°) okala, gerade unter der Sonne (Cham.); m. iho o. vor — Haw. imua o und imua i, coram: da er vor Pharao stand (1. Mos. 41, 46.), imua o Parao; ahoonoho mailaiaiaimua o Pa- rao, und stellete ihn vor Pharao (id. 47, 7.); imuaike alooParao, vor dem Angesichte Pharao’s (Cham.). Haw. mahope o, welches sonst hinter heifst, kann ich in dem B.S.58. Z.2.3. nicht anders als durch vor deuten. hinter — Haw. imuli (Wörterb.), mamuli o (s. nr. 453.). Haw. mahope o: m. o'u, hinter mir (Cham.); noho lakou m. okalealea, sie ergeben sich der Üppigkeit (eig. sie weilen hinter ihr, id.). unter, zwischen — Haw. o s. nr. 414. (S. 613.) Tong. gi, gia, giate (nr. 311.). Tong. giloto, N.Seel.iroto, Tah.irotopu i, ia (S.471.1.). Haw. iwaena o: iwaena o oukou, unter euch (Cham.) ; iwaena konu o lakou, mitten unter ihnen oder unter sie (id.); mawaena o: m. o oukou, unter euch (id.). (') In Texten finde ich noch ki dunga ka, auf (der Bewegung), hinauf zu, oben in; kei oder ki dunga ki, auf (der Ruhe). (?) In Texten ki raro ki, unten auf. (°) Hier ist die Einschiebung eines Ady. zwischen die Präpos. und das Gen. Zeichen merk- würdig; vgl. iwaena konu o Z. 3. und 2. v.u.in dem obigen Texte. 968 Präpos. des Werkzeugs. S. 54. Präpositionen besondrer Verhältnisse. des Werkzeugs. 1009 e Tah. und Haw. — Im Haw. ist e die gewöhnliche Präpos. bei dem durch die Endung ia gebildeten Pass.: ua hoohewaia öia e ke alii, er wurde von dem Häuptling verurtheilt (Wörterb.). Cham. sagt, dafs es manchmal auch beim Activum stehe. In folgendem von dem Wörterb. (v. e) gegebnen B. erregt es Aufmerksamkeit: nui loa hoi ka poe daimonio i mahiki aku e ia, viele waren der Teufel, welche er austrieb (!). Das Wörterbuch stellt das e hier 'gar nicht mit dem e instrum. zusammen, sagt aber, dafs es das Pass. ausdrücke, welches am Verbum nicht ausgedrückt sei. Mag nun die Verbalform hier als adjectivisches Partie. pass. oder als Verbum fin. mit ausgelafsnem Pron. rel. (nr. 713.) zu nehmen sein, so scheint mir, zumal da ein N. Seel. Beispiel (nr. 836.) zu Hülfe kommt, durch die Präpos. des Werkzeugs ein Beweis geliefert zu werden, dafs die Verbal-Partikel i das Mal. de ist; denn das Haw. e steht hier ebenso, wie das Mal. ulih, Kaw. dhe und Jav. dhenning, vor dem Agens des passiven Verbums. Im Tah. ist e Zeichen des Werkzeugs oder der Persona agens beim Pass. (nr. 11. 75.) 1010 i, ia N. Seel., Tah., Haw. — Ich glaube nach den beiden ersten Spra- chen, dafs im Haw. auch ia vorkommt (vgl. nr.966.). In dem Wörterb. der letzteren wird ia by, with übersetzt, nur läfst sich dies auf seine Bed. bei (der Nähe), mit (der Gesellschaft) beziehn. Cham. giebt die in Rede ste- hende Bed. von i an, sagt aber, dafs es ein seltner Ausdruck, statt e, nach dem Pass. ist. Ein B. hat er nicht. Im N. Seel. steht z vor Appell. (nr. 200.) (?) und nach einem B. der Gramm. ia vor Eigennamen: ia T’aka, durch T.; im Tah. beim act. Ver- bum i vor Appell. (S.471.ı1., B.2. nr.78.), ia vor Pron. pers. (nr. 84.) 1011 ma Haw. — B. 1. nr. 550. 1012 me Haw. — Es bedeutet mit und schliefst sich wohl an die Bed. des (') Es sind dies die Worte der 1. Ausg. der Übersetzung des Neuen Test. (und trieb viele Teufel aus, Marc. 1, 34.), wo sie vollständig so lauten: Re nui Zoa no hoi ka poe etc. In der 2. Ausg. ist die Stelle verändert: a nui no hoi na daimonio ana i ma- hiki aku ai. (?) Dieses i finde ich sogar nach einem Adj. (nals vom Regen) Präpositionen. $.54. 969 mit der Gesellschaft an: (winken) me ka lima, mit der Hand (Cham.); (messen) me ka ohe, mit dem Maafsstabe (id.). ohne Ausdruck, Haw. Ich finde im Haw. in dem letzten B. nr. 759. das Subst. absolut, ad-1013 verbialisch nach dem Verbum stehend, und dies mag bei vielen andren Prä- pos. eintreten. der Ursach. no Tah. und Haw. — Haw. — vor Nominen: (Jesus hat sein Blut ver-1014 gossen) no ko kakou hala, um unsrer Sünde willen (Cham.); no ka elemakule, Alters wegen, vor Alter (id.); vgl. noch nr.949-951. Vor Adv. nr. 901. letzte Z., nr.910. — Tah. s. B. nr. 67. to Tah. — B. nr. 67. 1015 ma Haw. — ma ko u inoa, um meines Namens willen (Apoe. 2, 3.).1016 mo N. Seel. — bedeutet wegen. ki N.Seel., i Tah. — nach Texten. des Gegenstandes ('). Tong. gi, gia, N.Seel. ki, Rarot. i, kia, Haw. i, ia — Das Haw. Wörter-1017 buch giebt i und ia die Bed. in respect of, on account of. Beispiele habe ich nicht. Zwischen ö und ia herrscht wohl der sonstige Unterschied (nr.966.). — Tong. gi, gia s. nr. 314., N.Seel. ki s. vorletztes B. nr. 196. na Tah., no Tah. und Haw. — Haw. no — Nach Cham. sind UÜber-1018 schriften einzelner Capitel von Büchern: no Perusia, von Preufsen; no Farani, von Frankreich; no ka mihi ana, von der Bufse; no ko Jesu mana, von Jesu Macht; hierzu kommen die B.: i aku la ia no Benia- mina, er sprach von Benjamin (Cham.); öia no ka mea, i palapalaia nona, der ist's, von dem geschrieben steht (Matth. 11, 10.); (so höret nun ihr dieses Gleichnifs) no ke kanaka luluhua, von dem Säemann (ib. 13, 18.). — Tah. na, no s. nr. 69. des Maafsstabes. (gemäfs, nach, zufolge.) ma Haw. — es bedeutet nach dem Wörterb. according to. 1019 (') von welchem man spricht, schreibt u. ä.: von, über, in Betreff, Lat. de. Histor. philol. Abhandl. 1832. Nnnnnn 970 Präpositionen. 8.54. mamuli Haw. — nach dem Wörterb. according to, after the exam- ple of; wahrscheinlich hat es das.o des Gen. nach sich. { 1020 e like me Haw. — Über diesen Ausdruck, welcher der gewöhnlichste für den Begriff ist, s. nr. 477. Beispiele: (ich werde einem jeden von euch geben) e like me ka oukou hana, nach euren Werken (Apoe. 2, 23.); B.nr.885. hana. Syntaktische Punkte. Stellung der Präposition. 1021 Ich finde in dem Haw. 2.B. nr. 789. den präpositionalen Ausdruck unmittelbar nach dem Verbum, noch vor dem Subjecte. Weglassung der Präposition. Im Tong. fehlt die Präpos. (des Orts, der Zeit u. s. w.) öfter und es steht der blofse Artikel he. Präpositionen mit Richtungs-Partikeln. 1022 Im Haw. wird dem Subst., welches eine Orts- oder Zeitpräpos. vor sich hat, oft eine der Partikeln mai, aku, ae, iho nachgesetzt. Es hängt dies mit der Erscheinung zusammen, wie sowohl blofse Adv., als namentlich die aus einem örtlichen Subst. durch Vorsatz einer Präpos. räumlicher Be- ziehung gebildete Classe, eine solche Partikel nach sich nehmen (s. nr.955.); diese ganze Gattung von Adverbien gehört sogar hierher. Die auf ähnliche Weise durch Zusammenstellung derselben auxiliaren Subst. mit einer Präpos. formirten Präpositionen, welche gewöhnlich das regierte Hauptwort im Gen. mit o nach sich haben (vgl. nr. 1008.), liefern vorzüglich zahlreiche Belege zu diesem Sprachgebrauche; die Richtungs- Partikel steht hinter dem Subst., welches die Präposition bilden hilft, vor dem o des Gen. Nach der Rich- tungs- Partikel findet sich auch, wie bei Adv. (nr. 907. 5., nr.955.957.), ein Ortsadv. (s.S.972. Z. 1.) Auffallender Weise hat aber, dem 1.B. nr. 733. zufolge, das nach einem Frageworte stehende Za die umgekehrte Stellung. Über die allgemeine Natur dieser vier Partikeln habe ich nr. 565-899. gesprochen. In dem Gebrauche derselben, von welchem hier die Rede ist, zeigt sich dieselbe Schwierigkeit, wie überall sonst, einen Unterschied zwi- schen den einzelnen, namentlich zwischen mai und aku, aufzufinden, ob- Präpositionen. $. 54. 974 gleich ich nicht läugne, dafs sich aus den nachfolgenden B. einige Abstrac- tionen machen lassen (vgl. z. B. maiund aku nach na). Meine B. sind in Rücksicht auf diese beiden von der Art, dafs eine Präpos. des Term. a quo oder der Ruhe vorhergeht; wenn in einigen B. aku da einzutreten scheint, wo es eine Präpos. der Bewegung nach sich hat, so wird man durch ein an- dres, in welchem eine solche gar nicht folgt, wieder schwankend, ob man aku mit der folgenden oder mit der vorausgehenden Präpos. verbinden müsse. Man sieht also nicht recht ein, wovon die Wahl zwischen mai und aku ab- hängig ist; dennoch giebt das Wörterbuch einen Unterschied für sie (s. unten) da an, wo die Präpos. mai des Term. a quo steht, bei welcher übrigens auch ze gebraucht wird. Nach der Präpos. auf, über finde ich sowohl ae, alsiho, bei unter (sub) iho, beinach (von der Zeit) mai und iho, bei vor (von der Zeit) aku. Nach ma zeigen sich alle vier Partikeln. Ich mache die Eintheilung nach den Präpositionen. Präpos. des Term. a quo: ma — mai: mawaho mai o Aigupita, aus Ägypten (Cham.). mai — mai. Das Wörterbuch giebt der Richtungs- Partikel mai nach der gleichlautenden Präpos. die Bed. towards, wie es bei ihrem verbalen Gebrauche (nr. 870.) thut, und sagt, dafs sie gesetzt werde, wenn die Be- wegung auf den Sprechenden zugehe; sonst diene aku oder ae, zwischen welchen beiden es keinen Unterschied bemerklich macht. B.: mai waho maio Aigupita, aus Ägypten (Cham.); mailoko mai o ka hale, aus dem Hause (id.); mai Kauai mai, von K. (welcher hier steht, Wörterb.) aku — hele aku kekahi mai ka hale aku, es geht Einer aus dem Hause (Cham. ; nach ihm: von dannen weiter); B.2. nr. 742., letztes B. nr. 876., B. nr. 971. ae — (erretten) mai kolakoulima ae, aus ihrer Hand (Cham.). na — mai: B.2.nr.1005. — aku: B.5. nr. 1005. no — mai: B.1.nr. 733. (vgl. nr.867. Anm. 1.) Präpos. der Ruhe und der Zeit; ma: mai — mahope mai o, nach (von der Zeit); aku — mamua aku o, vor (von der Zeit); ae — maluna, auf, über, soll nach Cham. auch «ae nach sich ha- ben; wahrscheinlich steht nach ae das o des Gen.; ein B. giebt er nicht; Nnnnnn ?2 972 Conjunctionen. 8.55. iho — malunaiho ona, über ihm (Cham.); malunaiholaoke kanaka, über dem Menschen (id.) (ebenso bei der Bewegung: [er legte seine rechte Hand] maluna iho o’u, auf mich, Apoe. 1, 17.); malaloiho ona, unter ihm (Cham.); mahope iho o, nach. Präpos. a der Zeit — ae — s. das letzte B. nr. 990. und 991. 1023 Im Tong. habe ich bis jetzt keine Spur einer Richtungs- Partikel nach Subst. mit einer Präpos. entdeckt; jedoch die Tah. Sprache scheint hierin mit der Haw. gleichartig zu sein. Tai finde ich hier nach einem die gleich- lautende Präpos. des Term. a quo vor sich habenden wirklichen Subst. und einem selbst eine Präpos. bildenden Subst. (nr. 98.) gesetzt. Ob das iho nach iana im vorletzten B. nr. 97. hierher gehört, ist ungewifs; ein wirkli- ches B. von iho ist aber nr. 984., ferner i nia iho i, auf, über; B. von aesind: i nia ae i, über; iraro ae i, unter. Bei der Zeitpräpos. e hat das Subst. im letzten B. nr. 991. adu nach sich. Im N. Seel. finde ich mai und atu nach Wörtern, die eine Präpos. vor sich haben, sogar a-mai von der zukünftigen Zeit; im Rarotong. ake nach einer zusammengesetzten Prä- pos. Vielleicht hat das N. Seel. akiin dunga aki, auf, dieselbe Geltung. $.55. Con])unctıonen., und. conjunctivische Ausdrücke. 1024 a Haw. — Es wird gebraucht 1) im Anfang des Satzes, die Verbin- dung mit dem vorigen zu bewirken; dies kommt in der Bibel unendlich oft vor und bedarf keines Beispieles; 2) zur Verbindung zwischen zwei Verben: moe iho la ia imua ona a noi aku la ia iai kekahi mea, sie fiel vor ihm nieder und bat etwas von ihm (Matth. 20, 20.); 3) zur Verbindung zwischen zwei Präpositionen vor sich habenden Nominen: imua o Parao a imua okana poe kauwa, vor Pharao und seinen Knechten (Cham.) ; B.1. (Haw.) or. 970. 1025 na in allen fünf Sprachen, Tong. auch mo — Im Tong. ist der gewöhn- liche Ausdruck mo; er verknüpft sowohl einzelne Wörter (sogar Adj.), als Sätze (s. nr. 333.), und steht vor afe, 1000 (nr. 334.); vor andren Zahlen, doch auch vor afe, wird ma gebraucht (nr. 338.). Im N. Seel. ist ma all- Conjunctionen. $. 55. 973 gemein, es kommt zwischen Nominen (nr. 182.) und Zahlen (nr. 183.) vor. Dennoch, und obgleich Mar. vermuthet, dafs ma nur eine Corruption aus mo sei, bleibt es sehr unwahrscheinlich, dafs ma in den vier Sprachen ein einfaches und ist; Wilh. v. Humboldt legt dem N. Seel. Worte vielmehr den Sinn von Gesellschaft bei (nr. 182. 183., vgl. noch nr. 1031.). Das Haw. ma heifst auch weder geradezu mit (der Gesellschaft, s. nr. 986.), noch und zwischen Zahlen, im letzteren Falle hat es vielmehr kuma vor sich (s. nr.612.); das Wörterbuch giebt ma als und an. Im Tah. erscheint ma und e ma zwischen Zahlen (nr. 57.). N. Seel. und Haw. me, Haw. a me — Das, wie es scheint, nur Sätze oder 1026 gröfsre Satzglieder verbindende a (und) bildet mit der Präpos. me (mit, der Gesellschaft, s. nr.987.), a me, im Haw. das und bei der Verknüpfung einzelner Nomina. Dieser Ausdruck mufs in Wirklichkeit die Präpos. mit selbst sein, da nach ihm der Acc. durch keine Präpos. angedeutet wird: (und schenkten ihm) i ke gula a me ka libano a me ka mura, Gold, Weihrauch und Myrrhen (Matth. 2, 11.); a ike iho la ia Maria a me Josepa a me ke keiki, und fanden beide Mariam und Joseph, dazu das Kind (Luce. 2, 16.);, owau no ka mea imii ka opu a me ka naau, (dafs) ich bin, der die Nieren und Herzen erforschet (Apoc. 2, 23.). Den Haw. Gebrauch von a me und me zur Verbindung vor Zahlen s. nr.612. — Im N. Seel. ist me allein und zwischen Nominen, und ist auch hier vielmehr mit, da der Acc. auch nicht bezeichnet wird (nr.235.). Ich finde auch me a. e Rarot. und Tah. — zwischen Subst. (Tah. nr. 18.) 1027 de Tong. — nr. 382. Ich finde auch häufig bea. toa Tah. — Dies bedeutet eigentlich auch, aber einige Worte in den Satz hinein stehend finde ich es als und (8. 475.2.). !aa Haw. — Es ist nach dem Wörterb. ein Adv.: und, zusammen mit, und es könnte daher das Jav. Zawan sein; das Wörterbuch führt das B.an: öiamea a paue laa me keia, besides all this, das e davor liefse sich mit dem Tah. e (s. vorhin) vergleichen, me ist mit. hoi Tah. und Haw., oki N. Seel. — Hoi wird im Haw. bei der Verbindungio2s zwischen Sätzen nach dem Verbum gebraucht: ua paa hoi, und (er) hatte (Apoe. 1, 16.). — Ich finde es auch bei der Verknüpfung von Subst., nach dem Hauptworte, wenn vor demselben a steht: « o kona leo hoi, und seine Stimme (nachdem schon mehrere Sachen aufgeführt sind, Apoc. 1, 15.; 974 Conjunctionen. 8.59. ebenso 2, 1.5.). Den Ausdruck a-Ahoi enthält vielleicht auch aole hoi, und nicht (s.nr. 924.). Bei vorausgehendem a nimmt Ahoi auch no vor sich: ae haawi no hoi au ia ia, und (ich) will ihm geben (Apoc. 2, 17.). — Im Tah. finde ich e-hoi als und. — Das N.Seel. oki, welches, wie man auch das k mit der nr. 473. von mir versuchten Ableitung von Ahoi vereinigen möge, mit dem Tah. und Haw. Worte identisch ist, steht oft (etwa als auch) beim Aufzählen mehrerer Dinge, und so auch nach me, und. durch das Pron. pers. Du. ausgedrückt. 1029 Über die seltsame Art von vier dieser Sprachen, das und zwischen zwei Subst. durch förmlichen Einsatz dieses Pron. auszudrücken, s. nr. 667. ohne Ausdruck, N. Seel. und Haw. 1030 Das zwei Verba, welche gleiches Subject haben, verknüpfende und kann im Haw. wegbleiben: olelo aku la Jesu, i aku la, Jesus sagte und sprach (Cham.); kau mai la öia -- imailaiau, er legte (seine rechte Hand auf mich) und sprach zu mir (Apoc. 1, 17.). Ich finde es auch, wie im Jav. und Kawi, zwischen Subst. fehlend: ena kanaka,na hoahanau, ihr Männer und Brüder (Apostelg. 1, 16.). In denselben zwei Fällen wird es im N. Seel. ausgelassen. und Gesellschaft, Gesellschaft. 1031 ma N. Seel. und Haw. — Nach dem Namen einer Person gesetzt, fügt ma im Haw. ihr die in ihrer Gesellschaft befindlichen Personen hinzu, und vereinigt so in sich die Griech. Redensart za} ci regl aörov: Kauikeaouli ma, K. und sein Gefolge (Wörterb.); Hoapili ma, H. und diejenigen, von welchen man weifs oder glaubt, dafs sie mit ihm in Verbindung stehn (ib); holo aku o Liholiho ma ma Beritania, L. und sein Gefolge schifft nach England (Cham.); pae mai la o Boki ma mai Beritania mai, Boki und sein Gefolge landete von England her (id.). Im N. Seel. wird ma ähnlich, aber, dem B. (nr. 184.) nach, nicht ganz so gebraucht; es steht nämlich nach dem Gen. des Personennamens und bezeichnet nur die begleitenden Personen, nicht die Hauptperson mit; auch hat es die Partikel ra nach sich, von welcher es jedoch ungewifs bleibt, ob sie zu ihm wesentlich gehört; mara betrachtet Wilh. v. Humboldt sonst als einen Ausdruck für du (s. nr. 181.). Man kann glauben, dafs der N. Seel. Gebrauch von ma am deutlich- sten die eigenthümliche Natur dieses Wortes zeigt, welches, überall als ein Conjunctionen. $.55. 975 aufserordentlicher, nicht als ein einfacher Ausdruck erscheinend, in allen vier Südsee-Sprachen eine Art und ist (s. nr. 1025.) und im Haw. auch ei- genthümlich das mit der Gesellschaft (s. nr. 986.) vertritt. Diese ganze Ei- genschaft spricht sehr für eine Vereinigung desselben mit gewissen vielum- fassenden westlichen Wörtern, welche ich nr. 894-896. versucht habe. oder. e Tah. — nr. 18. 1032 Tong. be (nr.382.), dea (nr. 356.). hoi Haw. — B.: du vermagst nicht ein einziges Haar weils oder schwarz zu machen (Matth.5, 36.), ökeokeo, aole hoii eleele; pehea hoioeeoleloaku ai, oder wie darfst du sagen? (ib. 7, 4.) aHaw. — ikona makuakane aikona makuwahine — ikana keikikane aike kaikamahine, Vater oder Mutter — Sohn oder Toch- ter (Matth. 10, 37.). 4 steht auch vor beiden Theilen, wenn es nicht im Folgenden das erste Mal aber ausdrückt: @o ke kulanakauhale, a o ke kauhale paha a oukouekomo aku ai, wo ihr aber in eine Stadt oder Markt geht (id. 10, 11.). weggelassen — im N. Seel. aber. noHaw. — Diese Partikel, welche so oft ohne erkennbaren Sinn ge-1033 braucht wird (s. nr. 1062.), bedeutet, wohl in derselben Stellung, manchmal aber. Ich finde sie z.B. vor dem Subject: (das hiesige Land ist gut,) iti noia, aber es ist klein (Brief des Kön. der Sandw. Inseln). — So steht sie vor nae, welches jedoch schon für sich aber heifst (s. nr. 1034.). — Auch no hoi ist aber: ke olelo aku neino hoiawia oukou, euch aber sage ich (Apoc. 2, 24.). nae Haw. — Es bedeutet ı) aber, doch, und steht in der Mitte oder1034 am Ende des Satzes: aohe aliiau, hekanakanae, ich bin kein Häupt- ling, aber doch ein Mensch (Wörterb. v.nae). Ich finde auch no davor, was sich jedoch wohl nicht auf nae bezieht: ua waiwai no.nae oe, du bist aber reich (Apoc. 2, 9.). — Nae bedeutet 2) zwar. a Haw. — B. 2. nr. 922. 1035 e Tah. — nr. 18. 1036 1037 976 Conjunctionen. 8.55. e vor- und oki nachgesetzt — Rarotong. Tong. ka, Haw. aka — S.nr. 1057. area Tah. — (nach Texten) loala Haw. — (Wörterb.) sondern. aia Haw. — Vgl. nr. 467.; vorletztes B. nr. 694. aka Haw. — Ss. nr. 1057. area Tah. — (Gramm. S% 37.) dafs. ke Haw. — Ich finde es nur in dem Cham.’schen B.: he pono ke haawiaku auikeiaia oe, es ist nöthig, dafs ich dir dies gebe, d.h. ich mufs dir dies geben; und kann hiernach glauben, dafs es dasselbe ke ist, welches beim Inf. erscheint (nr. 828.), und dafs es auf dieselben wenigen Fälle beschränkt sein werde. Der einzige Unterschied ist, dafs hier das Sub- ject des Verbums ausgedrückt wird. 1038 e Tah. und Haw. — Es ist in beiden Sprachen auch Zeichen des Inf. und des zu, um zu mit dem Inf. (nr. 831.) Haw. dafs: he mea pono e haawiia mai keiaia'u, es ist recht, dafs mir dies gegeben werde (Cham.). Hier scheint auch keine Verbal-Partikel einzutreten. — Im Tah. heifst e gleich- falls dafs, und das nr. 9. gegebne B. ist merkwürdig, da nämlich kein Ver- bum im Satze steht, sondern sein ergänzt werden mufs. Wilh. v. Humboldt hält es für eins mit der Artikelform e. 1039 iHaw. — drückt das conjunctivische dafs aus, s. nr. 1042. 1040 a Haw. — Ich finde dies, und zwar auffallender Weise mit einer Ver- bal-Partikel, da sonst die dafs ausdrückenden Wörter das blofse Verbum, wie einen Inf., nach sich haben, im letzten B. nr. 787.; vielleicht ist es aber da und; indefs führt die Bed. von a als bis dafs (s. nr. 1044.) darauf hin, dafs es wohl auch dafs sein könnte. 1041 dafs ist vielleicht im Haw. ausgelassen in der etwas eignen Stelle Apoc. 2,13. ; doch bleibt es wahrscheinlicher, dafs der Satz sich selbstständig vom vorhergehenden absondert und das Verhältnifs der Conjunction nicht eintritt. Conjunctionen. 8.55. 977 auf dafs, damit. :Haw. — Es hängt dies wohl mit der Ortspräpos. der Bewegung (s.1042 nr.967.) zusammen. Ich finde in einem B. keine Verbal-Partikel, so dafs das Zeitwort beinahe Subst. und i Präpos. (zu, des Zweckes) sein könnte: (der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnifls werfen,) i hoaoia oukou, auf dafs ihr versuchet werdet (Apoc. 2, 10.). In einem andren steht aber eine solche Partikel: (gieb mir dasselbige Wasser, dafs ich nicht dürste,) i ole hoie hele hou mai ia nei, dals (ich) nicht herkommen müsse (Joh. 4, 15.). Dieses ö drückt, doch dem B. nach ganz in der Construction des Inf., ohne Verbal-Partikel und ohne Subject, das conjunctiv. dafs aus S. 480.3. ei Tah. — nr. 92. kia N. Seel. und Rarot., ia Tah. — N. Seel. kia s. nr. 198., Tah. ia nr. 82. 92. ger Tong. — Es bedeutet auf dafs, damit und das dafs mit dem Conjunctiv, das Lat. w2 (s.nr. 330.); in diesem Sinne der Absicht kommt es auch als Zeichen des Inf., d.h. als zu, um zu, vor. Es ist das Mal. agar (s. nr. 351.). damit nicht. o Tah. und Haw. — Das Haw. o scheint keine Verbal-Partikel zu erfor-1043 dern: mai manao ino aku, o manao ino ia mai oukou, richtet nicht, auf dafs ihr nicht gerichtet werdet (Matth. 7, 1.); maiaioukou, o make, efst nicht, damit ihr nicht sterbet (Wörterb.); in diesem letzten B. steht sogar kein Subject, und es bedeutet daher um nicht mit dem Inf. — Nach Ausdrücken der Furcht entspricht es unsrem dafs: a makau iho la, o haüle lakou ma Sureti, (wir) fürchteten, es möchte (Haw. sie möchten) in die Syrten fallen (Apostelg. 27, 17.). — Tah. o (Gramm. S. 37.). oi Tah. — nr. 122.; es scheint auch nach fürchten zu stehn (i2.). \ bis dafs. a Haw. — Diese Bed. der Partikel als Conjunction hängt mit der 1044 der Ortspräpos. der Bewegung zusammen (s. nr. 981.): (das haltet,) @ hiki aku au, bis dafs ich komme (Apoc. 2, 25.). Dasselbe « liegt, sei es als Prä- pos. oder Conjunction, in dem Ausdrucke a Ahikii, bis zu (s.nr. 1001.). ‘2a Taho— inr::82. Histor. philol. Abhandl. 1832. O00 000 978 Conjunctionen. 8.55. wenn (der Bedingung). 1045 ke Haw. — Über den Zusammenhang dieser Bed. mit andren der Par- tikel wage ich keine Vermuthung (B. 1. nr. 922.). 1046 ka Tong., aHaw. — Beim Tong. ka wird nicht gesagt, von welcher Zeit es gilt; mit der Vergangenheit wird aber kani, mit der Gegenwart und Zukunft kapau verknüpft. — Haw.a: a o ka Nlesia oe, e hai pono ia makou, wenn du der Messias bist, so verkündige (es) uns recht (Cham.); aihele olemaiia me oukou, wenn er nicht mit euch kommt (id.). 1047 iHaw. — Diese Bed. könnte mit der der Zeitpräpos. (nr. 990.) in Verbindung stehn. Alle meine B. sind mit folgendem ole, nicht: iole oe e makaala, so du nicht wirst wachen (Apoc. 3, 3.); letztes B. nr. 922.;, i ole kommt auch ganz absolut vor: wo nicht (d.h. wenn dies nicht ist, Apoc. 2, 5.); s. ebenso a i ole nr. 922. kia N.Seel., ia Tah. — Das N.Seel. kia habe ich in Texten Hösbache et; das Tah. ia findet sich auch vor der Negation ore (nr. 82.). 1048 na Tong. — nr. 366. ina, ine Haw. — Die letztere Form ist nach dem Wörterb. seltner. Das so des Nachsatzes wird gewöhnlich wieder durch ina ausgedrückt, doch nach Cham. auch durch alaila. Das doppelte ina könnte schon zu dem Gedanken führen, dafs das Wort identisch mit der Präpos. der vergangnen Zeit (nr. 992.) sei, welche deutlich aus der Präpos. i und dem Ortsadv. na der andren vier Südsee - Sprachen zusammengesetzt ist. Meine B. sind auch ' vom Imperf. und Plgpf. Con). ; ich halte es daher für sehr wahrscheinlich, dafs in a in diesem conjunctiv.Gebrauche eigentlich nur damals heifst, es mag ina selbst oder alaila darauf folgen; ebenso heifst es vielleicht in örtlicher Beziehung dort (nr. 901.); es würde hier auf dieselbe Weise, wie die Wech- selbeziehung eines Pron. dem. und rel. durch zwei dem. Pron., die solcher Adv. durch zwei demonstr. Adverbia ausgedrückt sein (vgl. nr. 707.). Bei- spiele: ina paha hookahi haneri hipa a kekahikanaka, wenn ein Mensch hundert Schafe hätte (es folgt hierauf eine Frage, Matth..18, 12.); inaimakemakemaioeiamea, ina ua kii mai oe, wenn du dieser Sache bedurft hättest, so würdest du sie geholt haben (Wörterb. v.ina). | Ich finde aber ina auch beim Präs. Ind., und im Nachsatz keine Partikel: &@ inai mokuahana kekahi aupuniia iaiho, aole emau.ia aupuni, wenn Conjunctionen. $. 55. 979 ein Reich mit ihm selbst unter einander uneins wird, mag es nicht bestehen (Marc. 3, 24.). ahiri Tah. — (Gramm. S. 37.) nicht ausgedrückt, Tah. — Das wenn der Bedingung finde ich im Tah. gar nicht ausgedrückt, sondern zwei einfache Sätze nebeneinandergestellt S. 473. vın. wenn (der Zeit). ai, aia Haw. — werden vom Wörterb. dafür angegeben; sie bedeu-1049 ten sonst dort und dann (s. nr. 466. 467., vgl.nr. 707.). kiaN.Seel. — Der Satz: wenn ich gesehn haben werde, werde ich zurückkehren, wird dadurch ausgedrückt, dafs in beiden Gliedern das Ver- bum ki .a vor sich hat (nr. 198.). Ein ganz einfaches B., wo es wenn be- deutet, ist aber S. 554. Z.4., ferner in nr. 217. In allen drei B. ist das Zeit- wort von keiner Partikel begleitet, in folgendem aber von e: kiae oki mai ‘au, wenn ich zurückkehre (Gramm. p. 100.). als (der Zeit). Das Haw. Wörterbuch übersetzt aö durch as, vgl. nr. 1049. 1050 während. Haw. oi. — Im Tong. wird nach Mar. (II. S. 368.) kauka nur mit 1051 der 1. Person, Zolotonga nur mit der 2. und 3. gebraucht; das letztere Wort bedeutet eigentlich: Zeit, Zeitraum, es bedeutet ferner: während der Zeit, zu der Zeit, then 2) schon. Es ist durch die Subst. Endung anga von loloto, tief, Tiefe, einer Reduplication von loto (s. nr. 441.), gebildet. nachdem. a Haw. — Cham. giebt ohne B. diese Bed. an. Ich finde es in der-1052 selben zwei im Deutschen durch und verbundene Verbalsätze zu Einer aus Vorder- und Nachsatz bestehenden Periode vereinigend: S. 480.3. Das Wörterbuch übersetzt @: when, then, as, there. weil. no te mea Tah., no ka mea Haw. — Über diesen Ausdruck, welcher an 1053 sich demonstrativ ist und dem die Kraft der Satzbindung (vgl.nr.707.) nicht O000002 950 Conjunctionen. $. 55. inwohnt, s.nr.407. Haw.: no ka mea ua malamaoeika olelo, die- weil du hast behalten das Wort (meiner Geduld, will ich auch dich behalten vor u. s. w., Apoc. 3, 10.). — Tah. no te mea B. 5. nr. 55. wie. 1054 e like me Haw. — S. über den Ausdruck nr. 477. B. S. 861. letzte Z. und S.862. erste Z. mai Tah. — s. nr.99. und 946. ; im 3.B. nr. 92. steht mai ia. e N. Seel. — Ich finde wie durch e, so durch e-ra oki ausgedrückt (z. B. wie sie thun, so thun wir auch). ob. 1055 paha Haw. — Es heifst eigentlich vielleicht (s. nr. 943.), und die conjunctive Verknüpfung mufs also hinzuergänzt werden (vgl. nr. 707.); das Wort steht demjenigen nach, welches der Zweifel betrifft: (sie hielten auf ihn,) e hoola paha ia i ka la Sabati, ob er auch heilen würde am Sabbath (Luc. 6, 7.). Wiederholt, drückt es im Vordersatze ob, und im Nachsatze, mit aole zusammen, odernichtaus: e nana oe, o ke kapa paha o kau keiki, aole paha, siehe zu, ob es deines Sohnes Rock sei, oder nicht (1. Mos. 37, 32.). anei Tah. — Im Tah. finde ich es durch anei, die Partikel der Frage, deren Sinn vielleicht zu sein scheint (s. nr. 864.), ausgedrückt B. 1.nr. 129. so (des Nachsatzes). 1056 Im Haw. wird das Verhältnifs des Nachsatzes zum Theil durch alaila, zum Theil gar nicht angedeutet. Cham. erwähnt jenes Wortes im Nachsatze bei fast allen Conjunctionen, führt aber nie ein B. an. Seine eigentliche Bed. ist hier dann (S.911.). — Im N. Seel. scheint ai (vgl. nr. 908.) stehn zu können (nr. 217.). Tong. ka, Haw. aka. 1057 Das Tong. ka bedeutet: aber, wenn (der Bedingung), während, ob- gleich, denn. — Das Haw. aka heifst: aber (Apoc. 2, 14. 25.), sondern (S. 480. 4.) 2) wenn nicht, und vielleicht als nach einer Negation (das Engl. but). In der Bed. aber steht es im Anfange des Satzes. Interjectionen. $. 56. 951 $. 56. Interjeerion'en. Ja. ai N.Seel., ve Haw., e Tah. und Haw. — Nach Cham. ist e nur eine Ab-1058 kürzung von ae, welche im Sprechen öfter, in Schriften aber selten vor- kommt. Mit dieser Bed. könnte die von ae als beistimmen, einwilligen (s. nr. 898.) zusammenhangen. Das Wörterbuch führt auch ahe für die In- terjection an. — Im Tah. bedeutet e ja (nr.2.), ebenso im Mad. — N. Seel. ai s.nr.223. oia Tab. und Haw. — Dieser Bed. reiht sich in der Haw. Sprache und in dem Tong. und N.Seel. koia die von wahrhaftig, wahr an (s. nr. 354. Anm.1.). Dieselben Formen sind in diesen Sprachen, aber mit verschied- ner Betonung, er oder dieser, das; und es fragt sich, ob man das Wort in beiden Bed. ursprünglich als eins betrachten soll. Die Frage wirft sich ebenso auf die Mal. Sprache zurück, in der iya er und iya (Bug. iyo)ja ist; und so leicht man hiernach immer noch die Sache trennen könnte, so bestimmt weist das Polynes. Nominativzeichen auf das Pron. hin. Wieder kommt dem Mal. Worte das Tong. io, ja, in der That, wohl! nahe, wel- ches im Haw.: wahr, wirklich, Wirklichkeit, und adverbialisch: wahrhaft, wirklich, gewifslich, bedeutet. Das Tag. siya vereinigt in sich alle drei Bed., die des Pron. (er), die von ja (ası es, bueno esta, sea) und von wahr (ca- bal, justo; caber). siehe! Haw. a. — Haw. aia no, aia hoi, aia ka im Anfange des Satzes1059 in der Bibel (s. nr. 467.). Ebenso wird na im N. Seel. (nr.191.) (') und Tah. (nr. 51.), und im Tah. inaha (nr.51.) (?) und ahiona (Gramm. S.36.) angegeben. Das letzte erweist sich als eine Imperativform von hio, sehn, blicken; aufheben (die Augen), welches das Tong. jio (Blick, blicken, anblicken) und viel- leicht das Mal. Zrat ist. Im Tah. steht e nach Ausrufen der Verwunderung am Ende (nr. 19.). (') In den Texten der Gramm. steht es unendlich oft leer im Anfange der Sätze. Es heifst auch: horch! höre! (?) Im Rarotong. finde ich i na. 982 Interjectionen. 8.56. gemischte Interjectionen. 1060 Vom Tong. führt Mar. (II. S. 369.) folgende Interjectionen auf: wi pfui woi Ausruf der Verwundrung ai des Mitleides, Schmerzes oiao des Erstaunens oiau des Mitleides, Schmerzes \ oua s. nr.822. ne ne kein Wunder! zsa Ausruf des Zornes söüke des Erstaunens seüke, seükele des Mitleides, Schmerzes. Die mit einem Querstrich bezeichneten Vocale werden nach Mar. lange an- gehalten. Die N. Seel. Gramm. giebt (S. 57.) nachstehende vier: ahäh Ausruf des Mifsvergnügens ha hä des Erstaunens au & ach! e tai ah! die Tah. (S. 38.) folgende: a Ausruf plötzlichen Unwillens oder Verdrusses; mit andrer Aussprache bei der augenblicklichen Entdeckung von etwas unerwartetem gebraucht aha Ausruf plötzlichen Milsvergnügens oder Unruhe (vexation) ahe des Erstaunens oder zärtlicher Sorgfalt um etwas, dem man nicht abhelfen kann, wie bei einem Todesfalle aue des Erstaunens, der Verwundrung 2) des Schmerzes, Kummers (ach!) uhu der fehlgeschlagnen Erwartung (disappointment) bei einem Begegnils hee des Milsvergnügens und der Unruhe (vexazion) haeo des Widerwillens und der Verachtung aitoa der Zufriedenheit bei einem Ereignils (enthält vielleicht 20a, auch). Die Interjectionen der Haw. Sprache sind zum Theil bei der Angabe der lexicalischen Bedeutungen der Partikeln vorgekommen (s. nr. 392. 426. 428. 474. 476. 480.). Partikeln. 8.57. 953 8.157. Partikeln. Ich habe hier, nach Vollendung der Redetheile, noch den, die Syn-1061 tax berührenden, eigenthümlichen Gebrauch einiger Partikeln abzuhandeln. leere Partikeln im Anfang des Satzes. a Haw. — Es bedeutet siehe! und steht wohl in diesem Sinne oft leer im Beginne der Periode. ka Haw. — Dient nach dem Wörterb. an derselben Stelle, um die Aufmerksamkeit zu erregen. e Haw. — Ebenso gestellt und mit derselben Bestimmung ; das Wör- terbuch sagt, dafs es: eine Abkürzung aus dem ea sein könnte, welches eine reine Interjection am Ende eines Satzes ist. leere Partikeln. no Haw. — Nachdem ich dieser Partikel, der Ansicht Cham.’s fol-1062 gend, diese Stelle angewiesen hatte, bin ich bei meinem späteren Durchgehn der N. Seel. Texte auf die Möglichkeit eines Zusammenhanges zwischen ihr, dem jetzt (s. nr. 919.) bedeutenden Haw. ano und dem, von mir nur an zwei Stellen meiner Arbeit, nr.683. als einem Ausdruck für eigen und or.849. für das Verbum sein und für hier erwähnten, mir sonst aber oft in verwickelter Natur vorgekommenen N. Seel. ano aufmerksam geworden, wobei mir auch die häufige Verbindung des no mit aia (s. unten) aufgefallen ist. Diese Umstände, welche ich hier nicht weiter verfolgen mag, könnten zu einer ganz andren Beurtheilung des Wortes führen. Das Haw. Vocabu- lar nennt no eine Intensiv- und Affırmativ-Partikel, welche sowohl nach Verben, als nach Nominen stehe. Ich finde es besonders dem Pron. Subj. des Zeitworts beigegeben, und zwar: 1. nach demselben, wo das Pron. dem Verbum vorgestellt ist: a. wenn das Subject bei der Verbal-Partikel e im Gen. vor dem Verbum steht — nau no e haawi aku ia oe, so will ich dir - - geben (Apoc. 2, 10.;. ähnlich. 2, 23. 28.); ‚db. wenn bei ausgelafsnem Verbum sein das Subject dem Prädicate vor- ausgeht — B.2. nr. 557., ähnlich Apoe. 2, 23. 3, 9. 984 Partikeln. 8.57. 2. vor demselben, wenn das Pron. auf das Verbum folgt: e haa- wi aku no au ia ia, dem will ich geben (Apoc. 2, 26.); B.S. 852. Z. 2., B. 2. nr. 722. a., letztes B. nr. 813. Es findet sich häufig nach aia, wo dies das Verbum sein ausdrückt, sowohl vor dem Subst. Subj., als vor der Präpos. des Orts (s. nr.848.). Vielleicht gehört dahin: a eia no ia’u na ki, und (ich) habe die Schlüs- sel (Apoc. 1, 18.). Ich finde es auch nach dem Ad). des Prädicats bei aus- gelafsnem Verbum sein: he maikai no ka nui o ka aina, der gröfste Theil des Landes ist gut (Cham.); doch könnte es vielleicht zum folgenden Subjecte gehören. Es steht ferner nach wale (s. nr.938.), aole (B.4.nr.S56.), vor hoi (s. nr. 473.) und nae (s. nr. 1034.). 1063 oki N. Seel. und Rarot., Roi Tah. — Das Tah. Ahoi finde ich leer B. nr. 39. Anm., ebenso oki im N. Seel. und Rarotong. nach einem Subst.; N. Seel. ra okinach einem Subst. u. s. w., s. nr. 257. be Tong. — steht sehr oft müfsig (s. nr. 382.). unbekannte oder dunkle Partikeln. 1064 a — Tah. nr. 42.; N. Seel. öfter in nr. 168-170., ferner B.1. nr. 223. e — N. Seel. sehr häufig; zu den in nr. 140. gesammelten Stellen sind zwei S. 554. Anm. 2. ceitirte B. und das B. S.554. 2.5. hinzuzufügen. — Tah. :B..3.nr.8%,"B. ar. 126. $. 58. Wortbildung. 1065 Ich behandle hier in dritter Stelle denjenigen der vier Theile einer Grammatik, welcher am passendsten als zweiter, nach der Lautlehre, einge- reiht wird. Ableitung durch Präfixa und Suffixa. Es ist meine Absicht, alle Spuren der Affigirung hier zu sammeln, die ich in diesen Sprachen entdeckt habe. Auf diesen Theil des Polynes. Sprach- baus, welcher gerade in Hauptsachen oder bedeutenden Trümmern den, auch sonst in der Grammatik bisher so wenig nachgewiesenen Zusammenhang der- selben mit den westlichen Idiomen beweist und welcher für die letzteren ei- Wortbildung durch Affixa. $. 58. 955 nen Haupttypus und einen vorzüglichen Gegenstand ihrer wechselseitigen Übereinstimmung Es hat dies seinen Grund darin, weil man nur auf die einzeln stehenden Par- ausmacht, ist bis jetzt so gut als gar nicht geachtet worden. tikeln sein Augenmerk richtete und darin allein die ganze Bildungsweise dieser Sprachfamilie suchte; oder wo wirklich die früheren Quellen diese Affıxe beobachteten, haben sie, in allen Erscheinungen des Polynesischen sich an den Begriff der Partikel haltend, diese Bildungen zum Theil auf so wunder- liche Weise, zum Theil so unvollkommen dargestellt, dafs man durch sie kaum hier und da darauf kommen konnte, in ihnen einen Stempel der Wort- prägung zu erkennen. Ich werde mich bei den Formationen, die sehr voll- ständig in diesen Sprachen vorherrschen und deren Übereinkunft mit dem westlichen Sprachbau mir ganz gewifs ist, so kurz als möglich fassen, da ich im Stande bin, ohne viele Belege diesen Zusammenhang und die allgemeine Natur derselben ganz bestimmt auszusprechen. Für alle übrigen Bildungen aber, welche, mit jenen Idiomen übereinstimmend oder nicht, sich kaum erst in einigen wenigen Spuren entdecken lassen, werde ich alle Einzelheiten sammeln. Die Beispiele für die letzteren sind oft, hesonders deshalb, weil ich nur diejenigen aufführen konnte, von denen sich das einfache Wort in dem Wörterbuche der Sprache oder in den westlichen Mundarten, nach dem Standpunkte meiner etymologischen Kenntnifs, findet, so wenige, die in den Wörterbüchern angegebenen Bedeutungen so gemischt, dafs es meist schwer hält, diesen Affixen eine bestimmte grammatische Kategorie, welche sie bil- den helfen, wenigstens ohne Ausweichungen, anzuweisen; die Fälle sind nicht selten, dafs sie dem Stammworte scheinbar gar nichts hinzufügen. Wo dies innerhalb einer mit den westlichen Sprachen gleichen Function statt findet, ist es nichts neues, denn auch in diesen schliefst das einfache Wort schon meist die Kategorie des mit einem Affiıxe versehenen im Allgemeinen in sich und gehen bei einfachen und Derivaten die Redetheile in einander. Wenn es vorzüglich hierher gehören würde, die wichtige Frage zu be- antworten, warum diejenigen Präfixa, welche in den Sprachen des Indischen Meeres so vorherrschend sind, in denen der Südsee theils in so vereinzelten Spuren, theils gar nicht vorkommen, so unterlasse ich dies dennoch, weil es mich sowohl zu weit ableiten würde, als mich zu Behauptungen führen könnte, deren Sicherheit ich nur von einer längeren Erwägung des Problems über die Fortbildung des ganzen Malayischen Sprachstammes zwischen den Histor. philol. Abhandl. 1832. Ppp ppp 956 W ortbildung zwei Extremen der einfachsten und ausgebildetsten seiner Idiome und die Vermittlung unter ihnen erwarten darf. Es ist sehr nöthig, dafs ich feststelle, was man, im Gegensatze gegen die Partikeln, für Prä- und Suffixa der Wortbildung zu halten habe. Indem die von mir unten (nr. 1131.) bei der Zusammensetzung erwähnten Erschei- nungen hier wiederkehren und sowohl die Partikeln, als die Affıxa ohne ein festes System zum Theil mit den Wörtern, vor oder nach welchen sie stehn, zusammengeschrieben, zum Theil von denselben getrennt werden, so kann der Unterschied nur in der von ihnen angedeuteten Beziehung liegen. Ich beschränke daher den Namen Partikeln auf diejenigen Wörter oder Laute, welche den Kategorien der Redetheile, und nenne Prä- und Suffixa oder Vorsätze und Ansätze die, welche der Wortbildung, Wortableitung und der Stempelung der Redetheile dienen, und lege dabei das Gesetz zum Grunde, das in den westlichen Mal. Sprachen, ihrem Charakter nach, zwi- schen diesen beiden Erscheinungen entscheidet. Da ich mich in diesem ganzen Abschnitte fast nur auf eignes Studium der Wörterbücher stützen kann, so mufs ich bei der Tahitischen Sprache kürzer sein; denn das von Wilh. v. Humboldt aus eigner Lectüre zusammen- gestellte dieser Sprache erreicht natürlich nicht den Umfang der gedruckten von den drei übrigen, und es ist einer der Vorzüge dieser mühsamen Arbeit, dafs sie vorzüglich die Stammwörter berücksichtigt. 1066 Die wichtigsten beiden Sprachfamilien gemeinschaftlichen Affıxa sind: 1) der Vorsatz, welcher das Tag. maca und Mad. maha ist; er ist allen fünf Südsee-Sprachen in grofser Ausdehnung eigen; 2) in ebenso ausgedehntem Gebrauch in allen findet sich die mit dem westlichen an identische Endung; 106° 3) nur vereinzelt kommen die Vorsätze ma und pa vor. Dafs sich von der weiteren Ausbildung derselben durch zugesetztes n (Mal. men, pen, Jav. und Tag. man, pan, Mad. man, fan, woran sich das Jav. han schliefst) und der dadurch veranlafsten, im Jav. sogar unmittelbar gangbaren, Umwand- lung des Anfangsconsonanten des Stammworts oder Vorsetzung eines ng vor den Anfangsvocal im Polynes. eine Spur finden sollte, ist schwer zu erwar- ten. Es giebt allerdings einzelne Beispiele, welche sich so auslegen liefsen; aber die Armuth an Consonanten in diesen Sprachen und das vage Über- schwanken derselben in ihre verwandten verbieten, darauf irgend einen Werth durch Affıxa. 9.58. 987 zulegen. Ein solches Beispiel ist das Tah. #40, denken, manao, denken, Ge- danke; in den übrigen drei Sprachen wird blofs das Abgeleitete aufgeführt: Tong. manaiu, denken, nachdenken, erwägen; sich erinnern; nachden- kend, gedankenvoll; ernsthaft, traurig; N. Seel. mänako, Erinnerung; Haw. manao, denken, nachdenken; sich erinnern; Gedanke, Plan. Ein zweites ist das Tong. ngingila, glänzen, glänzend, das Mal. und Jav. gilang. Auf die übrigen westlichen Bildungen, vorzüglich die Präfixe, die sich1068 bis jetzt in den Polynes. Sprachen nicht nachweisen lassen, wird man fort- während die Aufmerksamkeit richten müssen; ich erinnere an eine oben (nr. 763.) von mir über die Verbal-Partikeln gemachte Bemerkung. Der Ubelstand ist immer der, dafs die Erkennung durch Abschleifung oder Ver- mengung der Consonanten erschwert wird. So verschwindet der Mal. und Jav. Vorsatz sa schon im Mad.; wer weifs aber, ob er sich nicht manchmal im ha oder a verbirgt? wie dies der Fall mit dem ka jener Sprachen ist, dem Präfixe, welches sich, auch allein, meist aber mit dem Suffix an ver- bunden, in allen westlichen Sprachen, sogar in der von Formosa findet. Ich würde es für sehr wichtig halten, wenn man von demselben vielleicht unter der Madecass. Gestalt in den Südsee-Sprachen Spuren nachweisen könnte. Dabei würde aber kein andres Kriterium sicher sein, als seine enge Verei- nigung mit dem Suffix anga, ana, raa. — Ferner verdienen Aufmerksam- keit: 1) das Präfix Mal. ber, per, Jav. mer, per, Mal. ter; 2) das Präfix Jav. mi, pi, Mad. mi, Jr) der Mal. Ansatz kan, Jav. haken, hake des act. Verbums, welcher vielleicht das so häufig den Mad. Zeitwörtern antre- tende che, ch, c ist. Auffallend ist es jedoch, dafs derselbe sich im Tag. nicht zeigt und im Jav. deutlich das Verbum befehlen ist. Betrachtet man den Gegenstand der Worterzeugung von der andren Seite, von den Südsee-Sprachen aus, so hat sich die in ihnen so bestimmt ausgeprägte Formation durch die Endung ia (s. nr. 1111.) in den Idiomen des grofsen Indischen Meeres nicht entdecken lassen. Eine letzte Frage ist noch die nach Infixen in den Südsee-Sprachen; 1069 das eingeschobene um und in gehört nur dem Jav., Kawi und Tag. an, im Mad. giebt es blofs einzelne Beispiele von beiden, im Mal. nur mehrere vom um. Das Haw. kamau, to hang by a trifle (wie ein schwerer Körper, der an einer dünnen Schnur hängt), könnte, gegen kau, hangen, ein vollwich- tiges Beispiel des um sein, welches auch im Mal. und Jav. bisweilen die Ge- Ppp ppp 2 988 Präfixa stalt von am annimmt; und da man für jetzt jede geringfügige Erscheinung beachten mufs, die sich auf diese Bildungen deuten liefse, so führe ich noch an: Haw. kumakaia, verrathen, Einem einen Hinterhalt legen, einen Un- schuldigen anklagen; Verräther, Einer, der anscheinend freundlich, aber in Wahrheit feindlich ist; kakai, to look carefully as with an evil design; Tah. maere (Joh. 7, 15. 21.) und umere (ib. 5, 20.), sich wundern; ere finde ich nicht. Prälıxa. 1070 ma — ist im Kawi, Jav., Tag., Bug., Mad. Präfix des Adj. und Verbums, und zwar im Mad. des activen, in den übrigen Sprachen haupt- sächlich des neutralen; im Mal. ist es sehr, im Jav. ziemlich selten; diese beiden Sprachen bedienen sich für das Verbum vielmehr durchgängig des Präfixes man (Jav., jedoch auch so selten und älteren Ursprungs; das ge- wöhnliche Präfix ist vielmehr an), men (Mal.), das eine Umwandlung mehrerer Anfangsconsonanten nach sich zieht. Jenes ma findet sich, aber nur in einzelnen Spuren, in den fünf Südsee-Sprachen. Dafs es in diesen manchmal auch Subst. Bed. hat, kann nach der Natur dieser Idiome, welche jedes Wort, je nachdem sie den Artikel, oder ein Verbal- Hülfswort davor oder es einem Subst. nachsetzen, von dem einen in die beiden andren Rede- theile übergehn lassen, nicht auffallen. Das ma ist gerade, in Folge des Schlusses, zu dem der bestimmte Typus der westlichen Mal. Sprachen be- rechtigt, hier das sichre Zeichen, dafs das vieldeutige Wort ursprünglich als Verbum oder Ad). in die Sprache versetzt wurde. Wie diesen Dialekten das Bewufstsein der eigentlichen Bedeutsamkeit des Präfixes verloren gegangen ist, zeigt sich auch darin, dafs der Form mit ma auch das gleichsinnige, aber die ganze Sprache durchdringende Verbal-Präfix vorgestellt wird: Tong. fekka matafa, Haw. hoomole, hoomainoino. Von der Contraction, welche dieses ma in den westlichen Mundarten vor vocalisch anhebenden Wörtern erfährt, indem das «@ entweicht, finde ich in dem eben erwähnten hoomole ein Beispiel; sonst aber erscheint es ohne Zusammenziehung vor Vocalen. Bed. eines Verb. neutr. — Haw. — alo, durch das Wasser gehn, über etwas hinübergehn 2) von einem Orte zum andren bringen, maalo, vorbei- der FWortbildung; ma. $.58. 989 gehn, hindurchgehn (z. B. durch ein Land, durch eine Menschenmenge) ; ole, nicht, Roole und hoomole, abgeneigt sein, sich weigern (!); Verb. act. — Tong. — hai und mahai, zerreifsen; Mal. bünr, verber- gen, Tong. mabuni, verschliefsen,; Haw. — kala und makala, losma- chen, losbinden, befreien, nachlassen; holahola, hohola und mahola, ausdehnen, öffnen. Verbum und Subst. — Mal. takut Furcht, fürchten, sich fürchten, furchtsam Jav. takut Furcht Cr. Bug. matau sich fürchten, furchtsam Mad. takots Furcht, sich fürchten matahots sich fürchten, furchtsam Tag. tacot Furcht, sich fürchten, in Furcht setzen N. Seel. mataku sich fürchten, furchtsam, Furcht Rarot. mataku Furcht Tah. maiau sich fürchten Haw. makau sich fürchten, Furcht Adj. — Tong. matolu, N.Seel. ma tetodu(?), Haw. makolu, dick, ist sichtbar von dem Zahlworte 3 (Tong. zZolu, N.Seel. todu, Haw. kolu) abgeleitet. Tong. — fohi, abstreifen (die Haut), mafohi, abgestreift (z.B. Baumrinde); fachi, zerbrechen, verrenken; zerbrochen, verrenkt, ma- fachi und mafechi, zerbrochen, verrenkt; tochi-tochi und matochi, zernagt, eingekerbt, eingesägt. — Haw. — lohi, zaudern, zögern, warten 2) langsam, schwach, Zuhi ermüdet sein; ermüdend, malohilohi oder ma- luhiluhi, ermüdet; eleele, dunkel, schwarz, blau, dunkelbraun, maele, schmutzig (paele, besudelt sein; besudeln, schwärzen). Adj.und Verbum — Tong. — kila-kila und kikila, stark glänzen 2) blen- dend, makila, flimmern (wie Sterne) 2) sternengleich. — Mal. {zü, wissen, kennen; weise, verständig, N. Seel. mätau, wissen, kennen, verstehn ; einsichtsvoll, verständig. — Haw. aniani, Glas, Spiegel, mania, glätten, ebnen 2) glatt 3) stumpf 4) träge, schläfrig, faul, manie, glatt, eben, clear. Adj. und Subst. — (') Man könnte hier ein vorgesetztes Infıx (S. 357. nr.66.) finden wollen, aber Roomai- noino beweist dagegen. (°) Der Artikel ist hier dunkel. 990 Mal. Jav. Bug. Tong. N. Seel. . Rarot. Tah. Haw. alt. tuah alt tuwa alt matoaalt. motuaalt, Alter;reif, erwachsen; zo wear . away with age matua alter Mann . makua erwachsen, reif Mal. Jav. Bug. Mad. Präfixa älterer Verwandter. mentuwah, mentuwak Schwiegervater, Schwie- germutter mertuwa, maratuwa Schwiegervater, Schwie- germutter matua Schwiegervater, Schwiegermutter tuachina Oheim 2) Vetter, Nichte tuafafine Schwester matua ein älterer Ver- wandter matua tane Vater matua wahine Mutter medua Vater oder Mutter . tuane Bruder (im Munde der Schwester) tuahine Schwester (im Munde des Bruders) metua tane Water metua wahine Mutter makuakane Nater. .» » makuahine Mutter kaikunane Bruder (im Munde der Schwester) kaikuwahine Schwester (im Munde des Bruders) kaikuaana älterer Bruder (im Munde des Bruders), ältere Schwester (im Mun- de der Schwester) pänas warm, heils panas id. mapöla warm fane Wärme mafanne warm Herr. tuhan Herr . tuwan Herr atu Herr fatu Herr haku Herr Gott. tuan Gott puang Gott hotua Gott 2) Geist, Seele 3) Gespenst atua Gott atua Gott akua Gott der Wortbildung; ma, mo, feekka. 8.58. 99 Tag, danas Wärme mabanas warm Tong. mafanna warm, Wärme N.Seel. makana warm, Wärme 2) Tag Tah. mahana warm 2) Tag Haw. mahana und hahana warm, \Värme Tong. kunu, sengen, mahunu und mohunu, versengt 2) a blight. Verbum, Adj. und Subst. — Mal. damar Fackel 2) Harz Jav. dhamar Fackel, Licht (candle), Lampe Bug. damak Pech (damak batu, rozin = Mal. dämar batu) Mad. zava, dzauou, mazava Licht (als Stoff) Tong. mama Fackel 2) Licht (als Stoff) 3) Welt N.Seel. marama Mond 2) Monat Rarot. marama Mond Tah. zmarama Mond marama rama hell werden; Licht mara mara Licht Haw. Zama Fackel, ein Licht malarma Monat malamalama leuchten, scheinen; leuchtend; Licht (als Stoff), Schein Haw. hoomainoino, dulden, Qual leiden; Betrübnifs, Verfolgung; ver- ächtlich; with great suffering, with severity (als Adv.); ino, ursprünglich schlecht, und inoino haben dieselben Bed. Subst. — Tong. hele und tafa, schneiden, mahele und matafa (auch fekka matafa), Schnitt; Mad. fo, foh, foo, Haw. puu, Tong. mafu, Herz. MO — erscheint in zwei schon im Obigen angeführten Tong. Wör-1071 tern als gleichbed. mit ma, und beinahe nur als eine willkührliche Schrei- bung für dieses: motuwa, wenig verschieden von matua (S.990.), mohu- nu, gleichbed. mit mahunu (ob. 2. 7.). Tong. feekka, N. Seel. waka, Rarot. aka, Tah. faa oder1072 haa, Haw. maka (sehr selten), haa (seltner), 00 (allgemein) — Diese Verbal-Vorsätze sind das Präfix maca der Tag. und maha der Mad. Sprache. Man erkennt hierin deutlich das Verbal-Präfix ma selbst; wie das Ganze zu nehmen sei, ob etwa als ein Hülfsverbum der Bed. machen, wage 992 Präfixa ich nicht zu bestimmen. Die Entscheidung der Frage, ob das öfter im Kawi vorkommende maka derselbe Vorsatz sei, behalte ich meiner eignen Schrift vor. Die allgemeine Verbreitung dieses Präfixes in den Sprachen der Südsee, nach der es den Haupttypus ihrer Verbal-Formation ausmacht, während es in den genannten beiden westlichen nur eine einzelne Ausstrahlung dersel- ben ist, findet ihre Analoga in jedem Sprachcomplexe, dessen sich die Forschung bis jetzt bemächtigt hat. Dafs der Vorsatz allein vorkomme, be- zweifle ich; wenn Mar. im Wörterb. fekka für sich to make, to fashion, to cause to be done übersetzt, so meint er damit wahrscheinlich blofs seine Bed. in der Zusammensetzung. Ich will mit dieser Behauptung jedoch nicht der, sehr schwierigen Untersuchung über das Entstehen und den ursprüng- lichen Sinn dieses Lautgebildes vorgreifen. Diese Präfixformen, welche alle dasselbe Wort sind und dieselben Eigenschaften haben, vereinigen nun ebenso sehr die verschiedenartigsten Gattungen des Verbums und durchlau- fen in jeder auf gleiche Weise die mannigfaltigsten Nüancen der Bed. und Beziehung zum Stammworte, wie dies die Eigenschaft fast aller der Präfixe der westlichen Mal. Sprachen ist, welche man im Allgemeinen für Expo- nenten des transitiven Verbums ausgiebt. Selbst das Tag. maca und das Mad. maha führen gewifs eine weit mehr getheilte Bed. mit sich, als die Grammatiker behaupten. Das Polynes. Präfix ist, wie alle jene Vorsätze, überhaupt das Zeichen des activen Zeitworts, sowohl des einfachen, als des causalen, aber auch so oft des Verb. neutr., dafs man vielleicht noch weni- ger, als in jenen Sprachen, sagen kann, ob man es hauptsächlich für transi- tiv oder ebensowohl für neutral, also generell für Zeichen des Verbums halten solle; denn in jenen Idiomen steht ihm wenigstens ein intransitives Präfix zur Seite, eines solchen scheinen aber die Polynes. zu ermangeln. Dies ist indefs noch nicht alles. Das Präfix bildet auch Subst., Adj. und Adv. Wenn es daher wirklich die Sprache dazu bestimmt haben sollte, das Verbum als solches zu bezeichnen, so fällt sie hier in ihre alte Weise zurück, alle Redetheile zu vermischen. Man könnte sogar hiernach, besonders da die Polynes. Formen desselben wirklich dem p näher stehn, als dem m, die Frage aufwerfen, ob nicht dieses Präfix vielmehr der Tag. Vorsatz paca, Mad. faha sei, oder ob das subst. und verbale westliche Präfix in ihm in- einandergeflossen sind oder noch ungeschieden in ihm zusammenliegen. Seine Bed. eines Subst., und zwar sowohl actionis, als actoris u. s. w., eines der Wortbildung; fekka. 8.58. 993 Ad). und Adv. ist, so leer die Wörterbücher davon sind, den fünf Sprachen gemeinschaftlich, und nicht so selten; es kommt nur darauf an, dafs ein sol- ches Derivatum einen Artikel vor sich habe oder nach einem Subst. stehe, damit es die subst., adjectivische oder participiale Natur annehme; und um als Adv. zu erscheinen, bedarf es blofs der Anschliefsung an ein Verbum. Es bedeutet oft mehrere Redetheile neben einander, vereinigt verschiedene Beziehungen und Classen derselben Redetheile, kann z. B. Verb. neutr., act. und caus., Subst. actionis und actoris zu gleicher Zeit sein; und wenn oft umgekehrt, wo das Stammwort diese mehrfachen Redetheile und Bed. eines und desselben in sich begreift, gerade das abgeleitete sich nach dem Wör- terb. für einen bestimmten und für eine vereinzelte Sinnesrichtung entschei- det, so ist der Ersatz, welchen die Deutlichkeit dadurch gewinnt, gering, da immer auch hier unmittelbar gegeben ist, dafs es die Mannigfaltigkeit des einfachen Worts in sich aufnehme. Das Präfix tritt vor alle Hauptrede- theile der Sprache, vor Subst., Adj., Verba, Adv., ja Zahlwörter, und seine Abwandlungen zeigen oft dieselbe Bed., als das Simplex, nicht blofs wenn beide Verba, sondern auch wo sie eine andre Wortgattung sind. Ich trenne jetzt, um diese Behauptungen zu beweisen, die einzelnen Sprachen von einander, und führe in jeder Beispiele der verschiedenen Bedeutungen der Formation auf, bei welchen ich nicht vermeiden kann, dafs sowohl in einfachen, als in abgeleiteten Wörtern andre Sinnesbeziehungen und Rede- theile sich mit den an der Stelle eigentlich gemeinten verbinden: Tong. Sprache, fekka. Das Präfix wird in Einem Worte fokka geschrieben: fokkatu, 101073 set up on end: on end, endwise 2) aufhäufen, sammeln, dem Causale von /u, stehn, aufstehn; ersteres hat aufserdem die Bedeutung: etwas verschiffen, tu noch die von: schneiden, abschneiden. Wahrscheinlich enthält fekka- tagi, begegnen, auch dies Präfix; Mar. führt zwar zagi nicht an, aber doch die beiden gleichbedeutenden Formen mit dem Präfix fe: fetagi und fetaulagi. Bed. des Verb. act.: vom Subst. — hahau, Thau, fekka hahau, bethauen; hingoa, Name, f: hingoa, benennen; matta, Auge 2) Schneide, Schärfe eines Werkzeugs, f. m., schärfen; awa, Loch, f. a., durchbohren; Zili, Zorn, Histor. philol. Abhandl. 1832. Qgqgqgg 994 Präfixa f !., erzürnen, reizen; ofa, Liebe, f: o., liebkosen; egi, Häuptling, f. e., weihen (wie einen Häuptling) ; vom Adj. — beku, stumpf, fekka b., stumpf machen; diko, krumm, f d., krümmen; dito, voll, f: b., anfüllen,; ngofua, leicht (easy), f. ng-, erleichtern; Zahi, grofs, viel, f. l., vergrölsern, vermehren; ma, rein 2) schaamhaft, f: ma, reinigen 2) beschämen;, tabu, verboten, mit einem Bann belegt (dafs man etwas nicht anrühren oder essen soll), heilig, f. t., mit einem solchen Banne belegen; eloa, wissend, f. e., erzählen, mitthei- len, verrathen; vom Zahlworte — ua, zwei, f. ua, in zwei Theile theilen; vom Verbum — heka, sich niedersetzen; niedergelegt 2) einschiffen, f. h., einschiffen,; fehui, Frage, fragen, f. f., fragen, fetaulagi und Jekka f., 10 meet, to cross. Bed. des Verb. caus. — vom Verbum: kei, essen, f. kei, füttern; entwöhnen (ein Kind); kata, lachen, f. k., Gelächter erregen, zum Lachen bringen; lächerlich; manatu, denken, nachdenken, f: m., erinnern, Einem etwas ins Gedächtnifs zurückbringen; nofo, sitzen, f: n., zum Sitzen brin- gen; mohe, Schlaf, schlafen, f. m., in Schlaf bringen oder singen; ha, erscheinen 2) zeigen, f. ha, zeigen; tubu, Sprosse, Knospe; aufkeimen, sprossen, wachsen, f. /., aufspriefsen oder wachsen machen, erzeugen; moui, Leben, Genesung; leben, genesen, f. m., beseelen, jemandes Leben ret- ten, ihn heilen; ein aus Lebensgefahr Geretteter. Bed. des Verb. neutr.: vom Subst. — aü, Wolke, f. aü, bewölkt werden, sich bewölken; koa, Schaum, f: koa, schäumen; buta, Wette, wetten, f. d., wetten; huhu, die weibliche Brust (Mal. säsü), f. h., saugen; buaka, Schwein, f. b., auf allen Vieren gehn; schweinisch; fetai, Dank, f. f., danken; hela, Ermüdung; athemlos, f: h., aufser Athem sein, to tire for want of breath; von Adj. — biko biko, träge, f. b. b., träge sein, fahrlässig; dopo, faul, schimmlig, f. d., modern; elo, stinkend, faul, f. elo, stinkend wer- den, faul werden; von Verben — gi, zwitschern (wie Vögel), f. gi manu, id. von Adv. — ofi, nahe, f. oft, sich nähern; Ahifo, herab, nach unten, Jf- h., herabsteigen. der Wortbildung; foeekka. $.58. 995 Bed. des Verb. neutr. oder act. und des Verb. caus. zugleich: fanau, Schwangerschaft, Niederkunft; Nachkommenschaft, Abkömmling; (ein Kind) hervorbringen, fakka f., schwanger werden 2) schwanger machen; ztaha, eins, f. t., mit Einem in Gesellschaft sein, /o adjoin, unite to, coalesce 2) ver- binden, verknüpfen 3) zusammen, ungetrennt; manako, lieben, geliebt, F: m., lieben 2) beliebt machen (to endear) 3) amiable. Bed. des Ad).: vom Subst. — zangata, Mann, fekka t., männlich; fafine, Frau, FFf-, weiblich; guli, Hund, f. g., hündisch; /ua, das gemeine Volk, f. tua, gemein, unzierlich; öfö afi, Abend, f. ifi afi, zum Abend gehörig, kei f. ifi afi, Abendessen; anga, Art und Weise, togi f. anga gehe, eine Axt, deren Eisen nach einer andren Seite hinsteht, als der Griff ( f£ a. gehe selbst übersetzt Mar.: nach andrer Art); chino, Leib 2) dimension, size 3) Gestalt 4) stout, large, fat, f. ch., fett machend, nahrhaft; to fatten;, manawa he, Furcht (von manawa, Gemüth, und hee, wandern), fekka m. he, nach Mar.’s Wörterb. nur: erschrecken, aber Mar. II. p.380.: koe mea f. m. he ko he tau, eine schreckliche Sache ist der Krieg; von Adj. — lia lia und f. lia lia, schmutzig, garstig, abscheulich;, von Verben — kakawa, schwitzen, f. k., schweifsig 2) schweifstrei- bend; tu, stehn, aufstehn, fokkatu, aufhäufen, sammeln 2) Waaren ver- schiffen, waka fokkati, ein kleines Boot; tangi, weinen, f. t., pathe- tisch, was zu Thränen rührt. Bed. des Subst. : gemischte Bed. — fachi, zerbrechen, verrenken; zerbrochen, verrenkt, Sekka f., Groll, Bosheit; gigihi, to argue obstinately, widersprechen, f. g., to cavil 2) Festigkeit oder Halsstarrigkeit in Grundsätzen; maleka und f: m., körperliches, sinnliches Vergnügen; tafa, schneiden, matafa, Schnitt, a gash, a notch, f. m., a gash, grolser Schnitt; waka, Boot, Schiff, ‚F. w., Griff, Handhabe; actionis — /aa, Sonne, f. laa, sonnen, Sonnung; Zille, gut 2) Friede, f: !-, gut machen, verbessern 2) Frieden stiften, versöhnen; Friedensstif- tung; Waffenstillstand; tee, schwimmen, f. tee, schwimmen machen 2) Lust- parthie oder Ausflug zu Wasser; ko hef®kka ongoia, es ist der Wieder- hall (Mar. II. p.383.; ongo bedeutet dasselbe) ; Qqgg ggg 2 996 Präfixa actoris — leo und f. leo, wachen 2) Wächter, Schildwache; hau, kom- men, sich nähern, /. ha (oder a) tau (nach Mar. eigentlich: to make come Ihe battle), eine vorgeschobene Abtheilung, welche den Feind zum Gefecht reizen soll, a skirmishing party; to skirmish. Bed. des Adv. — Dies ist die einzige von /ekka, welche Mar. in der Gramm. behandelt. Eine andre Art, das Adv. zu bilden, ist die durch An- satz von ange (nr. 355.); dem Sinne nach sind beide nicht verschieden, nur ist die durch f@kka häufiger. Da jedoch dieses so viele andre Beziehungen bezeichnet, so ist die Formation durch ange weniger zweideutig. So mufs man, nach Mar.’s Bemerkung, das Adv. gut (Engl. well) durch ZillE ange geben, da fekka lillE Verbum und Subst. (s. S.I95.Z.4.v.u.) ist. Man findet auch von einem durch f@kka gebildeten Adj. das Adv. durch ange abge- leitet: wakkei, anblicken 2) Acht haben, /. w., achtsam, f.w. ange, warily, carefully; biko biko, krumm (ebenso biko) 2) träge, f. b. b., träge sein; fahr- lässig (Adj.), f. db. b. ange, indolently. Mar. übersetzt fekka bei dieser Bildung durch: auf die und die Art. Es scheint meist vor Adj., aber auch vor Subst. zu treten: von Adj. — malohi, stark, f. m., mit Gewalt, gewaltsamer Weise 2) ty- rannisch handeln, ZoAo f. m., mit Gewalt ziehn; zoa, tapfer, Tapferkeit, J. toa, tapferlich; matta matta tau, kriegerisch, f. m. m. tau, auf krie- gerische Art; von Subst. — ita, Zorn, f. ita, auf zornige Art; kewigi, Krebs, f. k., rückwärts (wie die Krebse gehn); ilonga, Zeichen, f. i., bezeichnen, tai f. i., ohne Unterschied, ohne Wahl; von Adv. — chi, klein, chichi, Adv. sanft, leicht, in mäfsigem Grade, f. chichi, id. 2) in kurzer Zeit 3) to abbreviate or reduce; to decrease. Beinahe wie eine Präpos. (vgl. nr. 656.) erscheint der Vorsatz in: f. botu ua, auf beiden Seiten, f. anga gehe, nach andrer Weise. N. Seel. Sprache, waka. 1074 Vom N. Seel. waka kann ich nur wenige B. geben, weil das Wörter- buch diese Bildung fast immer allein als causal betrachtet, eine Beschränkung, die es mit andren Quellen für die Sprachen des Mal. Stammes bei ähnlichen Punkten gemein hat. Die B., die ich anführen kann, verdanke ich glücklichen Ausnahmen, in denen es sie richtig und ohne Systemssucht übersetzt. der Wortbildung; fekka. 8.58. 997 Bed. des Verb. act. — unter dem Artikel waka finden sich mehrere active Verba,. aber ihr Einfaches erscheint im Wörterb. nicht: waka iro, schneiden (z. B. in Holz); w. pakuku, ergreifen; w. toro toro, nach- ahmen ; von Subst. — ariki, Priester, waka riki (wohl richtiger zusammen- zuschreiben, wobei man sieht, dafs die Sprache sich auch, wie die Haw., die Elision erlaubt), einen Priester erwählen ; widi, Bohrer, w. w., bohren; tuma, Drohung, w. 2., bedrohen, Einem drohen; von Adj. — ki, voll, w. ki, anfüllen, roa, lang, w. roa, verlängern; von Zahlwörtern — rau, hundert, w. rau, eine Anzahl (Sclaven, Ge- fangne) zusammenbringen. Bed. des Verb. neutr. — waka raka, vorwärts schreiten ; von Adj. — kino, schlecht, w. k., sündigen. Bed. des Verb. caus. — rongo, hören (das Jav. rungu), w. r., be- nachrichtigen 2) (was nicht hierher gehört) horchen; mätau, wissen, ken- nen, verstehn (das Mal. zu mit dem Präfix ma), w. m., lehren; adi, Freude, vergnügt, sich freuen, w. adi, erfreuen; idi, hangen, w. idi, aufhängen. Bed. des Adv. — mahana, warm, Wärme, w. m., wärmen, warm (Adv.). Bed. eines Subst. actoris — Ich habe mich durch die Texte überzeugt, dafs nur die Vorsetzung des Artikels ze vor waka nöthig ist, um der Bildung diesen Sinn zu geben. Rarotong. Sprache, aka. Ich finde es als Vorsatz der Verba, auch der Adverbia. Tah. Sprache, faa oder haa. Diesen Vorsatz hat Wilh. v. Humboldt schon unter den Partikelnı1075 (nr. 127.) behandelt; in dem einen seiner beiden B. bildet er aus einem Subst. ein Verb. act., in dem andren aus einem Verbum ein Verb. caus. Ich finde ihn auch als Präfix des Subst.: Aaamaitai, Ehre, von maitai, gut; faa- turi, Hurerei (Zuri ist: Knie); und Adv.: faahou, wiederum (von hou, dem Mal. bhAärü, neu). Trotz dieser wenigen B. ist das Präfix im Tah. ebenso allgemein, als im Tong. /&kka und im N. Seel. waka, wie ich, mich hier aller ausführlichen Belege enthaltend, nach den von mir durchgegang- nen Texten versichern kann. 995 Präfixa Haw. maka. 1076 Ich habe davon nur Ein B., wo es neutrale Verbalbed. hat: maka- ala, wachen, aufmerksam sein, von ala, wachen, aufwachen. Haw. Aaa. 1077 Dies Präfix ist in seltnem Gebrauche; vor einem Vocal kann es sein End-a elidiren: Aaano, haawe, hai. Bed. des Verb. neutr. — vom Verb. act. — Zulu, abschütteln (wie Staub), säen, zerstreuen, haalulu, zittern, voll Furcht und Schrecken sein; des Verb. act. — lele, fliehn, fliegen, weggehn, haalele, verlas- sen 2) verwerfen 3) zerstreuen; Aanohano, Ruhm, Ehre; ruhmvoll, ge- ehrt; ehren, erheben 2) stolz (vgl. S.1000. 2.8. hookano), haano, to boast, exalt, to extol; i, sprechen, hai, sprechen, sagen, erzählen, be- richten ; Subst. — hookohi und haakokohi, die Wehen (vor der Geburt); Subst. acti — awe, tragen, bringen, Aaawe, auf dem Rücken tra- gen, zum Tragen auf den Rücken oder die Schultern legen; Last, auf dem Rücken getragenes Packet; Subst. actoris — nui, grofs, Gröfse, grofs sein, werden, haanui, sehr loben, erheben, prahlen, übertreiben; Prahler; prahlerisch; Adj. — lou, Seitenstechen, loulou, severe, loud, painful, haalou- lou, aus tiefer Reue weinen; niedergeschlagen, kummervoll. Haw. Aoo. 1078 Dies ist das allgemein übliche Präfix der Sprache; es ist aus haa durch Verdumpfung des a entstanden, eine Veränderung, die schon in der ersten Sylbe des Tong. fekka vorgegangen ist. In ein paar Beispielen lau- tet auch die Haw. Form hoa: unaund khoaüna, schicken. Vor einem An- fangsvocal kann Aoo sein zweites o verlieren: hoaa, hoao. Es tritt auch einem andren Präfix vor: inu, trinken, hoohainu, zu trinken geben, trin- ken lassen; like, gleich, gleichen, halike, gleichen, hoohalike, gleichen 2) gleich machen; hoomainoino, hoomole s. 5.980. 2.7. v.u. Bed. des Verb. neut. — vom Verb. neut. — we und hooueüe, wei- nen; make, Tod, todt, sterben, Roomake, zu sterben wünschen, fasten; to put into a state of privation; to deaden, cause to die, to mortify ; der Wortbildung; fekka. 8.58. 999 vom Subst. — kauwa, Diener, Sclave, Aookauwa, dienen, Diener sein; vom Adj. — ele, schwarz, hooele, schwarz werden. Bed. des Verb. act. — vom Verb. act. — auau und hoauau, waschen, baden; ahu, Sammlung, sammeln, hoahu, sammeln; aloha, Liebe, lieben, hoaloha, lieben; lohe, hören, to attend to, to regard, horchen, gehor- chen, hoolohe, to attend to, to regulate, obey; vom Subst. — kupu, Abgabe, hookupu, eine Abgabe bezahlen oder einsammeln; Zax, taxation; vom Subst. und Adj.u.s. w. — mahana, warm, Wärme, hoomaha- na, am Feuer wärmen; mana, Macht, mächtig, Roomana, to ascribe power, anbeten, verehren; kapu, verboten, heilig; Bann; to set apart; heilig machen, Aookapu, dieselbe Verbalbed. v.n. und v.a. — kiekie, hoch, Höhe, hookiekie, to be exalted; sich erhöhen, sich viel dünken 2) erhöhen, erheben, befördern. Verb. caus. — vom v.n. — aa, brennen, hoaa, anzünden, entilam- men; akaaka, lachen, Gelächter, hoakaaka, Einen lachen machen; iho, herabsteigen, hooiho, herabsteigen machen; komo, hereingehn, hoo- komo, hereinbringen, hereinstecken u. s. w.; Zele, fliehn, fliegen, Aoo- lele, (einen Vogel aus dem Käfig) fliegen lassen ; vom v.n. oder v.a. und Ad). u.s.w. — piha, voll; voll sein, Roopiha, anfüllen; ola, lebendig; Leben; Rettung aus Lebensgefahr, Genesung, Rettung; retten, befreien, Aoola, retten, befreien, heilen; pau s. nr. 401., hoopau, endigen, vollenden 2) verzehren, verschlingen 3) zerstören. v.n. und caus. — emi, rückwärts fallen, sich zurückziehn, sich ver- ringern, hoemi, rückwärts sinken, sich zurückziehn 2) zurücktreiben; ver- ringern. Verbum und Subst. acti, actionis u.ä. — akaku, Geistesabwesen- heit, Ekstase, Vision, hoakaku, eine Vision haben; Vision; punipuni, lügen, betrügen; falsch, betrügerisch, Aoopunipuni, lügen, betrügen; Be- trug, Verrath; pu, zusammen, pupu, a bunch, hoopupu, sammeln; Samm- lung; ino, schlecht, böse (Adj. und Adv.); Schlechtigkeit, Unbilligkeit; beschädigen, verletzen, Aoino, beschädigen, verletzen; quälen, plagen, betrüben; strafen; Vorwürfe machen, verfluchen; violence, iniquity, cursing: 1000 Präfixa ole, nicht, hoole, läugnen; verweigern, sich weigern, verbieten; wider- sprechen ; Verweigerung; a want of truth; Unfähigkeit, Nichtigkeit. Subst. actoris — holo, laufen, hooholo, Reiter, kaha, weggehn, hookaha, wegnehmen; an extortioner, kamani, verstellt, heuchlerisch ; Heuchelei, Rookamani, sich verstellen, heucheln ; Heuchler ; Heuchelei; pu, zusammen, hoopu, Vermittler, Friedensstifter. Adj. — hoohano (vgl. ob. S.998. Z.11-13.), stolz. Subst. und Adj. — hookano, Stolz, stolz. Verbum und Adj. — keokeo, weils; weils werden, kookeokeo, weilsen, weils machen; geweifst, weifs gemacht. Verbum, Subst. und Adj. — walewale, Versuchung; Versucher 2) Vergefslichkeit, Aoowalewale, versuchen, verlocken, betrügen; verlok- kend, verführerisch; ka hoowalewale, der Versucher (S. 480. 3.); kipa, vom Wege abgehn, einkehren, hookipa, zum Einkehren einladen, beher- bergen, bewirthen; bei Einem als Gast wohnen; Zutritt; an entrance upon any business or thing: disposed to entertain strangers, kanaka hookipa, a man liberal in entertaining strangers. Bed. eines Adv. — Ich kann davon nur ein einziges B. anführen, da das Wörterbuch bei seinen Übersetzungen sonst nicht auf diese Kategorie eingeht: ike, sehn, wissen; Kenntnifs, Unterricht, hoike, zeigen; wissen machen, kennen lehren; Zeugnifs von Einem geben; Adj. unterscheidend, bekannt machend, sicher, gewifs; Adv. offenbar, sichtbar, sichtlich; vgl. ferner S. 483. Anm. 1. Das Wörterbuch erkennt aber diese und andre Gel- tungen ganz im Allgemeinen an, indem es (v. hoo) bemerkt, dafs das Präfix oft bleibe, wenn auch das Wort ein Subst., Adj. oder Adv. werde. Über die eigenthümlichen Bed. des Präfixes vor dem Zahlworte eins s.nr.572. Es erscheint sogar in einer Interjection: hoooia, ja (s. nr. 354. Anm. 1. und nr. 1058.). 1079 pa Haw., Tong. und N. Secl., fa und fe Tong., papa Haw. — Das Präfix pa, Mad. meist fa, spielt eine wichtige Rolle in den westlichen Mal. Sprachen. Es ist in ihnen, im Gegensatze zu dem verbalen und adject. ma, der Vorsatz abgeleiteter Subst.; im Tag. und Mad. ist es sehr allgemein, im Mal. und Jav. seltner, da hier gewöhnlich das, auch jenen beiden Sprachen eigne, die Veränderung des Anfangsconsonanten veranlassende n (Mal. pen, Jav.pan) hinzutritt. Wohl zu beachten, wie bisher nicht geschehen, ist der Wortbildung: pa. 8.58. 1001 aber sein Gebrauch als Verbal-Präfix, welchen ich im Kawi und Bugis ge- funden habe. Die Spuren dieses Präfixes sind in den Südsee-Sprachen so vereinzelt, dafs keine übereinstimmende Charakterisirung desselben möglich wird. Es ist daher rathsam, die Sprachen und Formen zu trennen. Haw. pa. Ich erwähne zuerst eine eigenthümliche Anwendung des Haw. pa, hier10s0 auch verdoppelt papa, in der es vielmehr, wenigstens ursprünglich, ein selbstständiges Subst., als ein Präfix, zu sein scheint. Beide bilden nämlich aus Zahlwörtern, zu denen sich das numerische fragende Pron. hia, wie viele? gesellt, die abgeleiteten Classen der Distributiva und Multiplicativa, und aufserdem Verba von mannigfacher Beziehung. Ich halte es für wahr- scheinlich, wenn ich es auch noch nicht behaupten will, dafs diese Bildung aus dem Haw. Subst. pa, papa hervorgegangen sei; pa bedeutet: Gehege, Mauer; einhegen >) Teller, Pfanne; papa bedeutet: Brett, Tisch, hölzerne Schüssel, ein platter Stein 2) Reihe; Classe, Ordnung, eine Abtheilung Men- schen; Stockwerk. Das verdoppelte Wort läfst sich durch den Sprachstamm hindurchführen : Mal. päpan Brett 2) flooring Jav. papan Brett 2) Blattseite (Ro.) 3) wahrscheinlich: Schlachtreihe (in der Erklärung des B. Y.) Bug. papöng Brett Mad. fafane Brett Tong. papa das hohle Stück Breit, auf welchem das ngazu gedruckt wird lau papa Breit (lau, Blatt) N. Seel. papa dünnes Brett Haw. papa 5 oben. Ich lasse, um die öftere Wiederholung derselben Form zu vermeiden, die B. mit allen ihren Bed. folgen, wenn auch dadurch die Sonderung ihrer ver- schiednen Beziehungen erschwert wird: pakahi, Numerale: jedem eins, one by one, one in a place (Cham. übersetzt es: einzeln 2) einfach); Verbum: jedem eins geben, 10 take turns, one at a Lime; palua, Num. doppelt, zweifältig; Verb. verdoppeln, to give two shares, to dispose of iwo by 1wo; Histor. philol. Abhandl. 1832. Rrrrrr 1002 Präfixa papalua, Num. doppelt, zweifältig; Verb. verdoppeln, zweifäl- tig machen, zwei zusammenlegen, zwei Dinge derselben Art zusammenlegen; pakolu, dreifältig; each of the three; pahiku, Num. siebenfältig, dy sevens, na makahiki pahiku, jedes siebente Jahr (Cham.); Verb. to divide by sevens;; paumi (wohl paümi), Num. ka helu paumi, das Decimalsystem (im Gegensatze zu dem einheimischen, Cham.); Verb. epaumi aku ia lakou, gieb jedem von ihnen zehn (Wörterb. v. pa); ka pahaneri, das Hundertfache (Cham.); pahia, wie mannigfach? wie viele jedem’ 1081 Als wirkliches Präfix finde ich pa: Verbum aus einem Adj. — eleele, schwarz, dunkel, maele, schmut- zig, besudelt, paele, beschmutzt sein; beschmutzen, schwärzen ; das Einfache und das Abgeleitete sind Verba — kui, vereinigen, zusam- mennähen, zusammenstechen, pakui, to splice on, to engraft; Adj. — laha und palahalaha, breit, ausgedehnt; Verbum, Adj. und Subst. — hee, fliefsen 2) schmelzen (v. n.) 3) gleiten, fliehen, pahee, gleiten; glatt; glattes Zeug, Seide. Tong. pa. 1082 Es findet sich in zwei Wörtern, wo es sowohl Präfix, als ein eignes Subst. sein könnte: ngofua, leicht (easy), pangofua, willig, gehorsam; ngatd, schwer (difficult), pangatd, unwillig, ungehorsam, halsstarrig; Halsstarrigkeit. N. Seel. pa. 1083 Ich finde nur Ein B.: rangi, Himmel 2) Kreis (in mehreren Bezie- hungen), pärangi, eine Gesellschaft in einem Kreise umhersitzender Per- sonen. Tong. fa. 1084 fa wird von Mar. als ein besondres Wort mit der Bed.: fähig oder bereit etwas zu thun, geschickt 2) betriebsam im Ackerbau, aufgeführt, ta fa als: unfähig, ungeschickt, ungewohnt; unmöglich; aufserdem bedeutet fa: berühmt, viel, überaus, sehr. Im ersten Theile dieser Bedeutungen, nach denen es dem Verbum fei zum Grunde liegen könnte, erscheint es öfter vor Verben, auch Subst., und bildet von ihnen, wenn ich es so nennen darf, der Wortbildung: pa. 8.58. 1003 Adj. actoris. Diese Anwendung, welche übrigens das Mal. pen auch häufig hat, hält sich so nahe an die Bed. des Wortes fa selbst, dafs man zweifelhaft wird, ob man es Präfix nennen solle. Mar. schreibt es immer mit einem Trennstriche: vom Verbum abgeleitet — fei, thun, fa fei, fähig etwas zu thun; leo, wachen, fa leo, wachsam; dule, ordnen, leiten 2) to declaim, fa bule, beredsam; kale, bitten, fa k., lästig, zudringlich (importunate), fehui, fragen, fa f., wilsbegierig (inquisitive) ;, fuagi, geben, schenken, fa f., frei- gebig, edelmüthig; mate, sterben, Zai fa mate, unsterblich, unverwundbar; vom Subst. — fwa, Frucht, fa fua, ergiebig, fruchtbar (prolific) ; ngaüe, Arbeit, Beschäftigung, Bewegung, fang., fleifsig, Zea, Sprache, tai fa lea, sprachlos; mohe, Schlaf, tai fa m., schlaflos. Es hat auch, vorzüglich mit der Negation tai, die passive Bed. des Lat. - bilis: ila, sehn, bemerken, fa ıla, bemerkbar; Zau, zählen, tai fa lau, unzählbar, zahllos; weite, auflösen, aufbinden, /ai fa w., unauflös- lich; maü, deutlich, klar, /ekka maü, deutlich machen, erklären, ta; fa f. m., unerklärlich, unverständlich. Die Bildung fatula, bartlos, von zula, kahl, kahlköpfig, steht ver- einzelt da. Tong. fe. Es liefert sowohl Belege zu der oben erwähnten subst., als der ver-1085 balen Bed. des Präfixes pa, fa der westlichen Sprachen: Bed. eines Subst. — ghe, streiten, Streit, fege, Streit; tama, Kind, fetama, Schwangerschaft ; v.a. — umu, unter der Erde zubereitete, gebackne Speise, feümu, so kochen (dies vertritt auch andre Redetheile: zangata fe umu, Koch, mea fe umu, Kochgeschirr); fetagi und fetaulagi, begegnen (vgl. S.993. 2.8-5.v.u.); v.n. — tangiund fetatangi, weinen. Jealuagi, herumwandelnd, veränderlich, gehört nicht hierher, da fe nach Mar. hier eine Zusammenziehung aus Jia, wünschen, verlangen, ist, welches öfter vor Wörter tritt (s. nr.265.). Über das fei in feitoka, Grab, von toka, auf den Grund kommen, auf dem Boden liegen, aground, läfst sich nichts bestimmen, Rrrrrr 2 1004 Präfixa der Wortbildung; po, pu, fon, ha. 8.58. 1086 no Haw. — Das Wörterbuch sagt, dafs dasselbe einer ziemlichen Anzahl von Wörtern präfigirt werde und dafs seine Bed. nicht sehr bestimmt sei, es vielmehr intensiv scheine. Die B., welche es, ohne Übersetzung, giebt, sind alle von der Art, dafs ein Wort verdoppelt ist und po vor der Wiederholung steht: maikai pomaikai, ino poino, eleele poeleele, pilikia popilikia. 1087 pu Haw. — findet sich in Einem Worte, und könnte ein eignes für sich sein: mahana, warm, Wärme, pumahana, warm, lauwarm, hoo- pumahana, wärmen, etwas ein wenig heifs machen; sich am Feuer wärmen. 1088 Jon Tong. — erscheint in fonongo, horchen, von ongo, hören. Wenn man den dunklen Vocal abrechnet, so könnte man es mit dem Präfix pan vergleichen, das im Kawi, wie das oben erwähnte pa, bisweilen sich vor Verben findet. 1089 ha Haw. — ha und a sind in den westlichen Sprachen ein nicht un- gewöhnlicher bedeutungsloser Lautzuwachs im Anfang aller Redetheile, aufserdem aber, vorzüglich im Kawi, Jav. und Mad., ein Präfix, welches adjectivische, participiale, adverbiale und verbale Bed. mit sich führt; Wilh. v. Humboldt vermuthet, dafs es eine Verstümmlung aus ma sei. Das Haw. ha hat in den anzuführenden B. nicht undeutlich die Natur des westlichen Präfixes; im Verbum nimmt es auch ho0o vor sich. Das Aa, von welchem ich hier rede, ist von dem aus haa elidirten (s. nr. 1077.) zu unterscheiden, da- her nur diejenigen B. sicher sind, in denen auf Aa ein Consonant folgt. Bed. eines Adj. — hapuu, viele, von puu (s. nr. 400.); Adj. und Subst. — mahana (welches das Präfix ma enthält, S.990 - 991.) und hahana, warm, Wärme; v.a. — hoopala, bestreichen, beschmieren, salben, Aapala, beschmie- ren 2) entstellen, Zo defile; v. caus. — inu, trinken, hoohainu, zu trinken geben (doch kann man die Kraft der Causalität in 00 suchen) ; v.n. — lana, schwimmen, halana, dass. 2) überfliefsen (wie Wasser, das ein Land überschwemmt); hoohalike s. 5.998. Z.5. 4. v.u. Hierher könnte auch Aalalo gehören: to look earnestly at a thing near or far off, to think closely, to look internally, wenn man bei Zalo (unten) mehr an das Mal. dalam (s. nr. 444.) denkt. Präfixa der Wortbildung; o, kai, ki, koe,ta. 8.58. 1005 o Haw. — findet sich in dem einzigen olala, trocknen, am Feuer 1090 wärmen, von lala, to bask in the sun. kaıN.Seel. und Haw. — Im N.Seel. bildet dieser Vorsatz aus Ver-1091 ben Substantiva actoris (s. nr. 243. 244.). Beispiele sind noch: te kaiwaka pai, der Erneurer; te kai ärahi, die Führer (Text der Gramm.). Im Haw., wo ich die Sylbe vor zwei Wörter gestellt finde, ist sie schwerlich Präfix. In kailike, gleich vertheilen zwischen mehrere Perso- nen (von like, gleich), ist es vielleicht ein eignes Wort (!); kaikahi, sel- ten, ist wahrscheinlich eine Verdopplung von kahi, eins (s. nr. 1129.). ki Haw. — v.a. — pehi, kipehi und kipe, mit Steinen bewerfen,1092 steinigen, pehi auch: werfen, Steine werfen, nach Einem schiefsen. koe Haw. — findet sich in koehana, warm (s. S.1004. 2.11. v. u.).1093 ta Tah., vielleicht auch Tong., ka Haw. — Von dem Tah. ta 1094 giebt die Gramm. (vgl. Wilh. v. Humboldt nr. 127.) an, dafs es Verba caus. und aus Nominen Verba bilde, aber ohne es durch ein B. zu belegen. Das Haw. ka finde ich jedoch in mehreren mit grofser Beständigkeit1095 als Präfix des v. a. und v.n., und möchte es daher für das Tah. /a halten: Bed. eines v.a., gleich dem Einfachen — pipi und kapipi, sprengen (Wasser); huli, drehen, wenden, umdrehen, to change, kahuli, umdre- hen, umstürzen 2) vertauschen, verwechseln; Aoopala, bestreichen, be- schmieren, salben, kapala, beflecken 2) Zeug drucken oder bemalen; wo das Einfache mehrere Redetheile bedeutet — hinu, beschmie- ren, salben; Salbung; glatt, geglättet, glänzend, fettig, kahinu, beschmie- ren (mit Öl), salben; v.n. — mau, beständig, dauernd; immerwährend (Adv.), oft; immer bleiben, fortdauern, beharren, kamau, in demselben Zustande bleiben ; v.n. und Adj. — lewa, der Raum, wo etwas hängt; die obere Luft, die Wolkengegend 2) alles, was hängt oder beweglich ist 3) schwebend 4) schweben 5) schwingen, in die Schwebe hängen, kalewa, unstät sein, schwanken (wie ein Schiff) 2) hangend, fliegend (wie die Wolken), schwan- kend (wie ein Schiff). Es könnte hierher auch das Tong. /zamate, tödten, gehören, von 1096 mate, sterben, Tod, obgleich Mar. das za für das Verbum schlagen hält (') kai bedeutet unter andrem: in die Höhe heben, führen, bringen, gehn, bewegen. 1006 Präfixa der Wortbildung; to,na. Suffixa; anga. 8.58. und daher an einer andren Stelle die Form umständlicher todtschlagen (to kill by striking) übersetzt, an einer dritten beide Theile durch strike, death erklärt. 1097 to Tong. — findet sich in {Zomua, zuerst, der erste, before, von mua, Vordertheil, der erste. 1098 rıa Haw. — ueüe, to shake, naüe und naüeüe, to shake, to move to and fro, zittern, beben, naüeüe auch Subst.: Bewegung, das Zittern. Über naha, nahae gegen hae s. nr. 1115. Suffixa. 1099 anga Tong., N. Seel. und Rarot., ana Haw., raa Tah. — Dieser Ansatz, welcher sehr willkührlich bald als Endung, bald getrennt ge- schrieben wird und auch von seinem Worte durch ein fremdes abgedrängt werden kann, liefert ein in der ganzen Wortbildung sich nicht wiederholen- des Beispiel vollständiger Übereinstimmung sämmtlicher Südsee- Sprachen mit den westlichen Sprachen des Stammes. Die Übereinstimmung ist so voll- kommen, dafs das Suffix, auch wenn die übrigen Ähnlichkeiten noch so theil- weise oder zweifelhaft wären, allein die genaue Verwandtschaft beider Sprach- zweige darthun würde; und da es in seinen sämmtlichen Erscheinungen durch alle westlichen Idiome geht, so liefert es zugleich den bündigsten Beweis für die Einheit des ganzen Sprachstammes. Es bildet Substantiva der verschiedensten Beziehungen und lautet im Mal., Tag., Formos. und Mad. an, im Jav. und Kawi han (!), im Bugis ang oder öng. Das Schlufs- a, mit welchem es in den Polynes. Sprachen versehn ist, begründet keinen Unterschied; denn diese Idiome können kein Wort mit einem Consonanten schliefsen, und selbst im Mad. schreiben die Engl. Missionare die bei den Französ. Bearbeitern der Sprache an lautende Endung ana. Aber höchst auffallend ist es, dafs die in der Regel sich durch Lautfülle in dem Stamme hervorthuenden Sprachen, die Mal., Jav. und Tag., gerade die am meisten abgeschliffne Form derselben haben, wie sie in dem ärmsten Südsee-Dialekt, dem Haw., sich findet, und dafs nur die drei ein reicheres Lautsystem offen- barenden Sprachen Polynesiens, die Tong., N.Seel. und Rarotong., das Suf- (‘) Auch im Tag. hat es öfter die Gestalt von kan, und zwar nicht blols in Fällen, wo das Grundwort nach dem vollkommneren Mal. und Jav. Schriftsystem auf % endet. Suffixa der Wortbildung; anga. $.58. 1007 fix in seiner ausgebildetsten Gestalt besitzen. In den Mundarten der Südsee hat sich auch noch das Wort erhalten, das zu dieser Endung geworden ist. Das Tong. Subst. anga wird in Mar.’s Wörterb. mit Bedeutungen (s.nr. 176.) belegt, welche nach ihrer allgemeinen Natur sehr wohl hierher passen und zu seiner Suffigirung führen konnten; sie sind auch durch praktische Bei- spiele bewiesen, die Bed. Ort einer Sache ausgenommen, welche Mar. vielleicht nur in Beziehung auf das Suffix hinzugefügt hat. Dafs in der N. Seel. Endung Zanga der Artikel liege und dafs der Sprachsinn so weit an dem substantivischen Wesen des Wortes festhielte, möchte ich nicht für ge- wifs erklären; so eigen dessen Wiederholung als anga tanga erscheint, wäre ich doch mehr geneigt, das / für einen aus dem Streben nach Lautfülle und Vermeidung des Hiatus zugewachsnen Buchstaben, wie ich die Hinzu- setzung solcher Consonanten in noch gröfsrer Mannigfaltigkeit (s. nr. 959.) nachgewiesen habe, anzusehn. Dafür halte ich wenigstens ganz bestimmt das r der Tah. Endung raa; und es werden unten bei den einzelnen Sprachen Beispiele des Hinzutretens noch andrer Consonanten gegeben werden, welche zum Theil nur hiervon herrühren, zum Theil aber, nach den Aufklärungen, welche die Vergleichung der westlichen Sprachen gewährt, stammhaft sind, die das einfache Wort, nach dem Polynes. Gesetze, dafs keine Sylbe mit einem Consonanten enden darf, abgeworfen hat und die hier wieder zum Vorschein kommen. Dafs auch in vereinzelten Fällen das N. Seel. # und Tah. r ein solcher stammhafter Buchstabe sein kann, versteht sich hiernach von selbst. Im Jav. und Tag. erhält das Grundwort nicht selten ein Augment n, so dafs die Endung vielmehr nan lautet; ich will dies nur in der letz- teren Sprache belegen: sala, sündigen, casalaan, faltas, casalanan, Sünde, Schuld; siya, er u. s. w. (s. nr. 1058.), casiyanan, razonable, proporcionado, mediano; olo, Kopf, olohan und olonan, Kopfende des Bettes; Zalagui, Mann, babayi, Frau, quinalalaguinan, quinaba- bayinan, die männliche, weibliche Schaam. Das N. Seel. Wort ang.a hat in seinen Bed., nach denen es sich, wenigstens praktisch, in zwei Wörter scheiden läfst, keine Ähnlichkeit mit dem Tong. Subst. Der eine Theil der- selben könnte mit dem Gebrauch des Wortes als Pluralszeichens (nr. 511.) zusammenhangen: anga, Unterhaltung, Unterredung, anga anga, coali- tion, cohesion, fest aneinandersitzen, mit einander übereinstimmen; im an- dren Theile ist es das Haw. Aana (Arbeit, Werk; machen, thun, handeln, 1008 Suffixa arbeiten, bauen, bewirken), indem anga nach dem Wörterb.: Arbeit, ein Arbeiter, Arbeitsleute (a party engaged in work), nach Texten: arbeiten (B. 3. nr. 137. und öfter), machen (B. 3. nr. 168. und öfter), Beschäftigung (eines Menschen), Handlung (way, s. Gramm. p.117.), bedeutet (!). Ich gestehe jedoch, dafs mir dieses Wort, als Werk, noch mehr wie das Tong. zu dem Suffix zu passen scheint; und halte es aufserdem nicht für unmöglich, auf dem philosophirenden Wege symbolischer Fortentwicklung die beiden verschiednen Begriffe des N. Seel. anga unter sich und mit der Bed. des Tong. zu vereinigen. Anga scheint im N. Seel. auch zu heifsen: auf etwas sorgsam achten, darauf Rücksicht nehmen (s. S.469. 2. und daselbst Anm. 2.), wie ich es in andren Textstellen als verehren, lieben gefunden habe (?). Anga anga ist noch: eine Fahrt zur See (nr. 223.). An jene Bed. von Werk und machen, arbeiten schliefst sich, worauf Wilh. v. Humboldt schon (nr. 124.) aufmerksam gemacht hat, das N. Seel. ranga und Tong. langa an, deren r und Z ein Lautzusatz sein und das » des Tah. raa zu er- klären dienen könnte; das N.Seel. ranga bedeutet flechten (Körbe), das Tong. Zanga: flechten (Matten), weben, und aufser dieser Hauptbe- schäftigung jener Inselbewohner auch geradezu: machen, verfertigen, bauen. In den Sprachen des Indischen Meeres geht oft das « der Endung an verloren oder erleidet eine Zusammenziehung, wenn das einfache Wort auf einen Vocal endet; dieselbe Wegwerfung erfährt es öfter in denen der Süd- see, wo alle Wörter auf einen solchen ausgehn müssen. Nach der Accen- tuation der N. Seel. Gramm. wird in der Regel die Tonsylbe des Stamm- wortes beibehalten und die Endung nicht accentuirt; im Tong. habe ich auch einzelne Belege dafür gefunden: Zoe, toenga. Die Endung tritt an fast alle Redetheile, an Subst., Adj., Verba, Adv., und dies und alle ihre Verhältnisse kehren in derselben Gestalt im Mal., Jav., Tag. und Mad. wieder. Das Stammwort ist manchmal selbst ein Subst. gleicher Bedeutung mit dem abgeleiteten. Von dieser Mannigfaltigkeit der Derivation und der durch die Endung vertretenen Beziehungen kann sich der Leser selbst durch die nachfolgenden Belege aus den Polynes. Sprachen überzeugen. Man mülste freilich deren eine noch gröfsere Anzahl wünschen, (‘) Wahrscheinlich ist davon angaki, bebauen (das Land), gebildet. (*) Auch als Schüler (learner). der W ortbildune: anga. 8.58. 1009 5° als nach dem zwiefachen Umstande, dafs theils die Wörterbücher auf diese Derivata weniger einzugehn brauchen, theils man viele Beispiele bei Seite lassen mufs, weil von ihnen das Einfache fehlt, zu geben möglich ist. Für die westlichen Sprachen des Stammes stützt sich meine Behauptung einer solchen Mannigfaltigkeit der Begriffsverhältnisse auf ausführliche Beobach- tungen, welche ich über diese Formation vorzüglich am Mal., Jav. und Tag. angestellt habe. Ich mufs ihr einigen Nachdruck geben, weil die Bemerkun- gen der Grammatiker über das Suffix, wie diese Erscheinung bei der ganzen Wortbildung wiederkehrt, in allen diesen Sprachen so beschränkend, ja zum Theil so seltsam sind, dafs man dadurch wenig von seiner Bedeutsamkeit und seinem eigentlichen Wesen kennen lernt. Dies hat es auch bisher un- möglich gemacht, in der Polynes. sogenannten Partikel die Mal. Endung zu erkennen. Tong. anga. Beispiele des Wegfallens des ersten a sind: zaula, taulanga; toe,1100 toenga; mohe, mohenga; hili, hilinga und hilianga; tui, iwinga, aber auch /uianga; tolo, tolonga; ulu, ulunga. In einem wird sogar noch das Schlufs-a des Stammwortes abgeworfen: iloa, ilonga; in einem andren geht der Endvocal desselben verloren und das Anfangs-a des Sufhi- xes behauptet sich: Zu/u, tutanga (!). In zwei Wörtern treten vor die Endung die Consonanten z und m, welche gewifs als ausgefallene Schlufs- buchstaben des Stammwortes, nicht als ein Zuwachs der Endung (s. S. 1007.) zu betrachten sind: keinanga, von kei, essen (Tag. cain), tanumanga, Name des sechsten Monats (wo die Yams schon gepflanzt sind), von tanu, to bury (Mal. tänam, pflanzen, begraben, s. vergl. Worttafel nr. 72.; vgl. noch /Zanumia im Rarotong. nr. 760. und N. Seel. nr. 819.). actio — vom Verbum — wahe, trennen, theilen, waheanga, Tren- nung, Theilung; Ahili, endigen, hilianga oder hilinga, Ende; tugu, verlassen, aufhören; Ende, zuguanga, Ende. actum — vom Verbum — ma, kauen; ein Mundvoll, ein Bissen, ma- anga, ein Mundvoll, ein Bissen; gena, essen, kauen, genanga, Speise; Ort, wo Menschen zum Essen gesessen haben; Zwi, nähen, flechten (z.B. () Dasselbe ereignet sich auch gelegentlich in der Tag. Sprache: puti, weils, caputz- an, Weilse, das Weilse im Auge. Histor. philol. Abhandl. 1832. Ssssss 1010 Suffixa Blumen zu einem Kranz), auf einen Faden ziehn (Glaskugeln), tuianga, Naht, twinga, Blumenkranz, eine Schnur von Glaskugeln; zuiu, schnei- den, abschneiden, /utanga, ein grofses abgeschnittnes Stück, eine Schnitte (z. B. von Yam), ein Block, ein grofses Stück Holz. Werkzeug — vom Verbum — iloa, bemerken, entdecken, erkennen, ilonga, Zeichen, Kennzeichen, die Narbe einer Wunde, Fufsstapfe;, 20lo, werfen, tolo afi, Feuer erregen, indem man das Ende eines Stabes an einem trocknen Stücke Holz reibt, tolonga, dieses trockne Holzstück (der Stab heifst kaunatu, wohl von kau, Stengel, und natu, zusammenmischen, kneten); kei, essen, keinanga, Lebensmittel; Mahl; dulo, verschleiern, mit einer Maske versehn; verschleiert, versteckt; etwas, das man über den Kopf und das Gesicht wirft (bulo bulo, Maske, Schleier, duloa, Maske), bulonga, Hut, Mütze. Ort — vom Verbum — mohe, schlafen, Schlaf, mohenga, Bette, Matte, Ort, wo man schläft; Aeka, sich hinsetzen (auf einen Stuhl, eine Bank), Aekaanga, Bank; nofo, sich niedersetzen, bleiben, wohnen, no- foanga, Sitzplatz, Wohnung, Wohnort; tugu, bleiben; enthalten, in sich halten; aufbewahren, zum Aufbewahren hinlegen, tuguanga, Ort, wo et- was liegen bleibt oder aufbewahrt wird; fu, stehn, {uanga, Ort, wo man steht, Posten, Ort, wo etwas gestanden hat; ei, legen, eianga, Scheide, Futteral; zudu, aufspriefsen, entspringen, wachsen, Zubuanga, Quelle (source), Ursprung; die Ahnen (ancestry); vom Subst. — iaula, Anker, taulanga, Ankerplatz; ulu, Kopf, ulunga, Kissen, und jedes Ding, auf das man beim Schlafen den Kopf legt. Abstractum, die Eigenschaft des Adj. — tattau, ähnlich, gleich, Zat- tau anga, Ähnlichkeit, Übereinstimmung. Gemischte Beziehungen — alu, ‚gehn, alu anga, Spur, Fufsstapfe ; Zoe und foenga, tuenga, twenga, Überbleibsel, das Ubrige; Aifo, unten, hifoanga, Absturz, Abhang, hoher Ort, von dem man hinabschauen kann. N. Seel. anga. 1101 Das N. Seel. anga (häufig elidirt zu nga) und zanga hat Wilh. v. Humboldt schon nr. 174-176. behandelt und mit B. belegt. Ich habe bereits oben (S. 1007.) die Vermuthung ausgesprochen, dafs dieses Z ein blofser Lautzuwachs sein möchte; in einigen Fällen könnte es freilich auch (s. :2.) der W ortbildung; anga. 8.58. 1011 von einem abgeworfnen Endconsonanten herrühren. Ein blofser Zusatz scheint das k intomo kanga, Eingang, von /omo, hineingehn (Haw. ko- mohana s. S.1015. 2.10.14.), und das m in ädumanga, courtship (von adu, folgen; vgl. zdunga, das Folgen, die Bewerbung). Das w innohowanga, Sitz, von noÄho, sitzen, ist eine ziemlich willkührliche Einschiebung. Bei- spiele jenes Zanga sind: toena, sich bewegen (von der Sonne), Zoena tanga, Bewegung (der Sonne); korero, sprechen, k. tanga, Rede; wa- wahi, zanken, w. tanga, Streit; ui, bitten, ui tanga, Bitte; wanau, gebären, w. zanga, Niederkunft (einer Frau); des an einander: zwi (das Mal. tzlis), schreiben, tzinga, das Schreiben ; Schreib- ga und tanga neben tisch, Schreibpult, tzitanga, Schreibunterricht. Eigen ist es, dafs auch beide Formen zugleich (nga tanga) angesetzt werden: ora, Gesundheit, gesund, genesen; Rettung, öranga, Genesung, Erhaltung, Rettung, öra- nga tanga, Zeit der Genesung; aire, gehn, airenga, Gang, airenga tanga, Zeit des Gehens; Reise. Tanga kann auch ein fremdes Wort vor sich nehmen: ze mähinga katoa tanga, alle Dinge (Gramm. p. 115.). Ich füge noch einige B. von nga hinzu: actum vom Verbum — koti, in Stücke schneiden, kötinga, Stück ; wadu, kratzen, schaben, rasiren, wädunga, shavings of wood, abrasirtes Barthaar; vom Adj. — wati, zerbrochen, wätinga, abgebrochnes Stück. Abstractum vom Adj. — iti, klein, ztinga, Kleinheit; pai, gut, Güte, painga, Güte; pidi, dicht, pzdinga, closeness. Sache mit der Eigenschaft des Adj. — koi, scharf, köinga, scharfe Ecke. Im unten (S. 1012.) erwähnten /zupuna (neben tupunga) erscheint die Endung na (vgl. noch nr. 789. und nr. 266.). Tah. raa. Während die hier behandelte merkwürdige Endung ohne andre Ver-1102 änderungen, als die, welche nach den Lautgesetzen einer jeden Sprache nöthig sind, durch den ganzen Sprachstamm läuft, zeigt sie in der Tah. eine bedeutende Abweichung. Ich halte es aber für nicht schwer, die Tah. Form mit der regelmäfsigen zu vereinigen; ich betrachte sie als eine Corruption aus rana. Die Tah. Sprache hat hier die von allen Polynesischen ander- Sss sss 2 1012 Suffixa wärts angewandte Methode ausgeübt, den zwischen zwei Vocalen stehenden Consonanten herauszuwerfen. Das r halte ich bestimmt für einen der Laut- fülle dienenden Zusatz; und er findet sich selbst in einem Polynes. Worte der allgemeinen Bed. machen, das ganz gleichsinnig mit dem N. Seel. anga (Werk, machen) ist und, in substantivischer Kategorie (als Werk) gedacht, unmittelbar zu der Tah. Bildung geführt haben könnte, ebenso wie das N. Seel. anga zu.der der übrigen Sprachen, wenn es nicht vorzuziehen wäre, das beiderseitige z der gleichen Ursach zuzuschreiben und die Tah. Sprache von den übrigen nicht zu trennen (vgl. S. 1007.). Die regelmäfsige Endung ana oder na kommt auch noch in der Sprache vor, in moana, Tiefe, dem Tong. muana, Ocean, tiefes Wasser, welches wohl ein Derivatum ist (vgl. nr.593.), und in nachstehendem Worte: Tong. tubuanga Ursprung, Quelle einer Sache 2) ancestry (uluagi tubu- anga, die ersten Früchte [der Jahreszeit]) N.Seel. zupunga der Boden, auf dem etwas wächst 2) ancesiry tupuna Vorfahr, Voreltern; Grofsvater Tah. tubuna Vorfahr, Ahne Haw. _kupuna Vorfahr, Ahne; Grofsvater Das Grundwort dieses Derivatums geht durch alle Sprachen des Stammes ; es durchkreuzen sich aber in ihm verschiedene Formen und Bedeutungen, daher ich die folgende Übersicht nach drei Mal. Wörtern trennen mufs: Mal. zimbur. Mal. zambanh. Mal. zadat. Mal. (timbu2 auf die Oberfläche, zum Vorschein ztambar hinzufügen, zabaldick (v. kommen, beraufkommen 2) schwimmen 3) auf- sich mehren Umfang, u. sprielsen v. Flüssig- timbulan a buoy keiten) tumbuh aufschielsen (von Pflanzen), wachsen Jav. timbul = Mal. timbul; aulserdem: wachsen tZambah=Mal.tam- tabel Kr. = bah Mal.tadal Bug. ee ee ee ee. . . manampa wachsen Mad. gz2imbow niederkommen (von Frauen) . . . tambe Gewinn, Be- en Keim; geboren werden lohnung, gage, sa- toumbou E. Vermehrung laire (mitemse u,mitombouc, mitoubou wach- sen, grols werden 15 Dicke, mateuo, mateue dick teuohan geboren werden, teuoüan keimen der Wortbildung; anga. 8.58. 1013 fo} , (Mal. timbu2) (Mal, tambah) (Mal. taba?) Tag: timbolan eine Boye, woran man sich hält zadag hinzu- zabal wachsen oder worauf man sich setzt, um sich aus fügen tambal hinzufügen dem Schiffbruch zu retten; sich an so etwas zZambahihin- taba Fett; fett wer- festhalten; sich auf etwas (z. B. auf einem zufügen den (mataba, fett, Brette) über dem Wasser erhalten dick) tubo aufsprielsen, aufgehn, wachsen (von Pflan- tabol aufgähren, in zen), hervorkommen (von Zähnen) 2) Ge- die Höhe kommen winn \ (von gährenden Flüssigkeiten) Tong. (Zudu Sprosse, Knospe; aufsprossen, wachsen tubu lahi to increase f®kka tubu aufsprielsen oder wachsen machen 2) erzeugen tubu ange-ko gleich werden N.Seel. zupu Sprosse; vegetative; sprossen Tah. zupu, tubu aufsprielsen, wachsen Haw. kupu Pflanze; aufspriefsen, wachsen; jemand, dessen Vorfahren an demselben Orte mit ihm geboren sind Indem dieses na sein n verliert, erscheint auch von der Endung blofs das Schlufs- a: moua, Berg (Tong. mounga, N.Seel. maunga, Haw. mauna, s. nr.593.); hopea (s. nr. 447.), das Haw. hopena (s. S. 1015. Z.6.). Man vergleiche noch für die Tong. Sprache nr. 1106. Das folgende Polynes. Wort vereinige ich mit dem Mal. und Jav. tukang, weil die Bed. und der ganze Gebrauch (!) genau zusammenfallen; die Polynesischen (') Mit diesen Wortformen werden nämlich, wie ich in der Mal., Jav., Tong. und Haw. Sprache darthun kann, indem der Gegenstand der Beschäftigung (als Subst.) oder das die- selbe ausdrückende Verbum ihnen nachtritt, die verschiedenen Gattungen der Handwerker und Künstler bezeichnet: Mal. zükang kayu Zimmermann (kayu Holz) {. batu Maurer (batu Stein) t{. best Schmidt (dest Eisen) 2. jait Schneider (j@iz nähen) t. chukur Barbier (chükur rasiren) Jav. tukang kayu Zimmermann {. kuningan Kupferschmidt (kuningan Kupfer) t. tenun Weber (fenun weben) {. pandhom Schneider (pandhom das Nähen, die Naht) t. paras Kr. Barbier (paras Kr. rasiren) 1014 Suffixa Formen und die vom N. Seel. Wörterb. hinzugefügte verbale Bed. begünsti- gen sehr eine Ableitung vom Mal. zzu (tähü), wissen, kennen; weise, ver- ständig (N. Seel. mätau, wissen, kennen; einsichtsvoll, verständig), aber die Mal. und Jav. Wortgestalt läfst sie nur unter dem Zugeständnifs wenig- stens einer Vocalumstellung zu: Mal. tukang Künstler, Handwerker Jav. tukang id., a mechanic, C.j. one skilled in any trade or calling Tong. ztufunga Arbeiter, Handwerker, Künstler N.Seel. zohunga verstehn; @ mechanic, ein geschickter Mann; Priester Tah. tahua Priester Haw. kahuna Künstler, Handwerker kahuna pule Priester (pule Gebet, Gottesverehrung;; beten, anbeten) Ich zweifle nicht, dafs das Suffix noch in einigen westlichen Wörtern die den drei lautreicheren Südsee-Sprachen näher stehende Form von ng oder nga hat; folgende zwei Wörter gehören, wenn man sie auch nicht für abgeleitet und die Endung nicht für die hier besprochene hält, wenigstens insofern hier- her, als sie nach den obigen Belegen eine neue Bestätigung für das Wegfallen von n im Tah. liefern; Mal. zelinga, Tah. taria, Ohr (s. weiter vergl. Worttaf. nr.35.); Tong. manga, jedes gabelförmige Ding, N. Seel. manga, Zweig, Tah. amaa, Zweig, Haw. mana, Zweig; a line projecting from another. Das letztere Wort möchte das Jav. pang (auch hepang und ha- pang), Zweig, sein. Zu den von Wilh. v. Humboldt nr. 123. gesammelten B. von raa, in denen der öftere Gebrauch der Passiv-Endung Ahia nach ihm sehr auffällt (t), füge ich noch als Beleg für die Ortsbed. der Endung parahi raa, Wohn- ort (B. nr. 97.), von parahi, sitzen, wohnen, hinzu. Tong. zufunga ta ta jeder Handwerker, der eine Axt gebraucht (2a hauen; ta ta to buffet, to beat about; Hammer) i. ta makka Maurer (makka Stein) t. fei kawa Barbier (fei machen, kaw.a Bart) Haw. kAkahuna kalai laau Zimmermann (kalai hauen, /aau Holz) k. kala Silberschmidt (kala das Engl. dollar, daher auch Silber) k. lapaau Arzt (lapaau heilen). (') Es ist mir bis jetzt nicht gelungen, das Wesen der Construction zu ergründen, in der das Tah. raa so häufig nach Verben vorkommt. Die des N.Seel. und Haw. e-ana (nr. 789.) scheint es nicht zu sein. Ebenso unerklärlich ist es mir nach ahuru, 10. der Wortbildung:; anga. 8.58. 1015 Haw. ana. Wenn auf das Verbum ein Adır. folgt, steht es erst nach diesem: «ala-1103 houana, Auferstehung, von ala, aufstehn, und hou, wieder. Es wird so- wohl in diesem Falle, als wo es bei seinem Einfachen bleibt, häufig wie ein besondres Wort geschrieben. Auch der Passiv- Endung ia wird es nachge- setzt. — Beispiele seiner Elision in na sind: hope und hopena, Ende; moku, theilen, mokuna, Theil; Aanau, geboren werden, hanauna, Ge- schlecht (d.h. alle zu einer Familie Gehörende). Nach Cham.’s Worten scheint es, dafs es nach der Endung ia des Pass. regelmäfsig so zusammen- gezogen werde. Ich finde es einmal in der Gestalt von hana: komohana (das N. Seel. tomo kanga S.1011. Z.2.). In den meisten der folgenden B. ist das einfache Wort ein Verbum: actio — hea, rufen, hea ana, Ausruf,; alahouana, Auferstehung (s. ob. Z.2.3.); komo, hereingehn, komohana, der Untergang der Sonne; Westen. actum — haki, zerbrechen, hakina, abgebrochnes Stück; Aumu, nä- hen, Aumuna, Naht; kui, zusammennähen, kuina, Naht; a set of sleeping kapas sowed together, generally five, answering the purpose of sheets; hence, a sheet; moku, zerschneiden, zerreilsen, abhauen, theilen; Landtheil, Be- zirk, Staat; eine kleine Insel (separate from the main land); Schiff (nach dem Wörterb. so genannt, weil man es zuerst für eine Insel hielt, woraus man schliefsen mufs, dafs damit grofse ausländische Seeschiffe gemeint sind), mokuna, Theil, Stück; Capitel eines Buches; Landtheil, Bezirk, Gegend; Küste; Scheidungslinie, Gränze. actor — holo und holoholo, gehn, laufen, holoholona, Thier; pale, abwehren, abwenden u. s. w.; jede äufsre Bekleidung, Schürze, Schleier; Schaue: Gränzlinie; Abtheilung u. s. w., palena, a Be iding off; Gränzlinie, Csnze: koe, übrig bleiben, übrig sein; Überbleibsel, das Ubrise, koena, Überbleibsel ; Trümmer. Ort — vom Verbum — moe, schlafen, moena, Bette, Matte, Matratze; oioi, ausruhn, oioina, Ruheort für Reisende (ein Haufe Steine, Baum u. ä.); Ahui, vermischen, vereinigen, versammeln, Auina, der Punkt, wo zwei Linien oder zwei Wege einander treffen, Winkel, Ecke; vom Subst. — uluna, Kissen; den Kopf stützen (vom Mal hulu, Kopf, vgl. nr. 582.). 1016 Suffixa der Wortbildung; anga,ne, a. $.58. gemischte Beziehungen — oha, die kleinen Sprossen des Kalo (arum esculentum), welche neben den älteren Wurzeln hervorkommen, ohana, Familie, Brut, die Jungen eines Thieres, Zärtlichkeitsausdruck für kleine Kinder, Abkömmling, Heerde, zribe; kupu, aufspriefsen, wachsen, ku- puna, Grofsvater; Vorfahr, Ahne. Die Endung findet sich merkwürdiger Weise auch als Verbum; in dem obigen uluna, den Kopf stützen (to support the head), ist dies weni- ger deutlich, da man es auch von der Subst. Bed. Kissen herleiten könnte; ein ganz sichres B. ist aber Aaina, a declaration, welches aufserdem, ebenso wie hai (von i, s. nr. 1077.), heifst: sagen, sprechen, erzählen, io declare ('). Über die Bed. des ana nach dem Verbum, wenn dasselbe vor sich die Partikel e hat, s. nr. 789. 835. 845. 1104 nme Tong. — s. nr. 367. 1105 a Tong., N.Seel., Haw. — In seiner adjectivischen und neutralen Verbalbed. halte ich dieses Suffix der drei Sprachen für eine blofse Elision des Ansatzes ia, mit welchem ich es in nr. 1111. gemeinschaftlich entwickelt habe. Auch seine gelegentliche active Verbalbed. ziehe ich dahin. Mariner sprieht von einem Adjectiv- Ansatze ea, der nach Wörtern aufe nur a laute; da ich aber im ganzen Wörterbuche keinen solchen ge- funden habe, so betrachte ich dies als ein kleines Versehn von ihm, und glaube, dafs sich seine Bemerkung auf die Anhängung von a (vielmehr ia) an Wörter auf e beschränkt. 1106 Im Tong. bildet es: Adj. — aus Subst. — gele, Koth, Thon, gelea, kothig, thonigt; waü, Gebüsch, Dickicht u. s. w., mit Gras und Unkraut überwachsnes Feld, waüa, unangebaut, so überwachsen; gutu, Laus, gutua, lausig; ich sehe keine Verändrung der Bed. in wale, unwissend; verrückt, närrisch, walea, verrückt. v.n. — alu, gehn, alud, weiter gehn; v.a. — kabe, Lästerung, Fluchen; schmähend, kabea, schmähen. Es findet sich auch in Subst., und könnte hier eine Abkürzung der En- dung anga sein (vgl. S.1013. unten): Zoto, Verzäunung, lotod, der ein- [o) gezäunte Platz; nofo, sich hinsetzen u. s. w., nofoa, Stuhl, Bank; Bulo, (‘) Ebenso finde ich im N. Seel. karanga, rufen, laut ausrufen (von kara, s. nr.1119.). Suffixa der Wortbildung; a, ha, ea, ia. 8.58. 1017 Schleier; verschleiern, verlarven ; verschleiert, 5ulo bulo, Schleier, Maske, buloa, Maske; Subst., Adj. und v.n. — namu, Geruch, namud, Gestank, ranzig, stinken. Über das N. Seel. @ bemerkt Wilh. v. Humboldt in nr. 172., dafs es 1107 oft an Verba gehängt wird; es sind dies zum Theil active, wie wiu (S. 469. 2., S.470.5.), zum Theil neutr., wie zuku und tükua, weichen, nachge- ben, gehn lassen. Uber diesen Verbal- Ansatz sehe man ausführlich nr. 1111. Ich kann auch ein B. adjectivischer Bed. angeben: für sehn (Tag. quita, Bug. itai, Mad. hita, ita, Tong. gite, Tah. ite, Haw. ike) wird nur k7- tea angeführt; Aitea, mit veränderter Betonung, bedeutet: sehend, bemer- kend, verstehend. Das einfache kite ist aber aus kötenga, sight, ersicht- lich; und ich kann zur gänzlichen Erledigung der Sache hinzusetzen, dafs ich kite in Texten als sehen gefunden habe. Im Haw. treffe ich das Suffix beim: 1108 Adj. — aniani, Glas, Spiegel, aniania, glatt und eben; ahu, Mantel, aahu, Mantel; mit einem Mantel bekleiden; Kleider tragen, anziehn, aa- hua, bekleidet; ae, von einem Orte zum andren gehn, aea, wandernd, unstät; Wandrer, Vagabund; v.a. — hahau und hahaua, geifseln; Aoouluulu und ulua, sam- meln ; v.a. und Adj. — aniani, Glas, Spiegel, mania (mit dem Präfix ma), glätten, ebnen; glatt; stumpf; träge, schläfrig, faul. ha Haw. — findet sich als Ansatz eines v.n.: palale, träge arbei-1109 ten 2) stottern u. s. w., palaleha, träge, sorglos, faul sein; ferner erscheint es in dem Verbum hoolikeha, to do the same with, to make a thing accor- ding to instruction, wo es das Wörterbuch als einen euphonischen Anhang betrachtet, von like, gleich, gleich sein. ea Haw. — hana und hanaea, thun, machen. 1110 1a Tong., N.Seel., Rarot. und Haw., / ia Tah. und Haw., Zramı Haw. — Die Bed. des im Haw. (ia, seltner hia, noch seltner Zia) und Tah. (hia) das Pass. der Verba bildenden Suffixes, welche ich hier anzugeben habe, führt zu einer richtigeren Ansicht über die Passivbildung in diesen beiden Sprachen, und umgekehrt verhilft sein Gebrauch für das passive Ver- Histor. philol. Abhandl. 1832. i Drvrer 1018 Suffixa bum (s. nr. 757-760.) zu einer genauern Bestimmung seines allgemeinen. Ich habe dort namentlich gezeigt, wie im Haw. das dadurch abgeleitete Wort auch ein passives Subst. actionis und ein pass. Partie. oder Ad). ist. Auf das Passive beschränkt sich aber die Bed. der Endung nicht, ja diese Kategorie ist nur eine untergeordnete. Schon im Haw. und Tah. ist sie neutralen Ver- ben und im Haw. neutr. Subst. (des Zustandes) eigen, und das Tong. ia, so wie die Haw. Endung drücken eine Classe von Ad). aus, welche man neu- trale nennen kann; ia kommt auch in einem Tong. Verbum vor. Man mufs zugleich die obige Endung a der Tong., N.Seel. und Haw. Sprache (s. nr. 1105-1108.) hierher ziehn, die nur eine Elision aus ia ist, wie Haw. und Tah. Passiv-Verba schon diese Verkürzung zeigen (nr. 757. 760.). Dieses ia ent- wickelt in allen drei Sprachen jene neutrale adjectivische und Verbalbed. An eine active verbale, die bisweilen in ia und a zum Vorschein kommt, schliefst sich das Tong. chia und N.Seel. kia an; jedoch gehört ein Theil des Tong. chia hierher, in welchem es, dem Laute nach mit dem Tah. und Haw. hia eins, die Bed. eines Ad). und Partie. pass. hat (nr. 1121.). Ich mufs das System des pass. und act. Verbalgebrauchs dieser Endung hier noch durch einige Bemerkungen abschliefsen, da es sich mir erst im Laufe meiner Arbeit zu gröfserer Gewifsheit entwickelt hat und seine Einzelheiten an frü- heren Stellen noch nicht bestimmt genug auftreten. Die Sprachen verwen- den dieses, auch dem Rarotong. (nr. 760.) eigne ia, gelegentlich zu a eli- dirt, oft aber durch vorgesetzte Gonsonanten verstärkt, welche bald einem vollkommneren Grundworte, bald dem Streben nach Lautumfang ihr Dasein verdanken (s. nr.959.), auch zu dem Passivum, welches nur eine eigen- thümliche Gewohnheit des Mal. Sprachstammes ist, für unser Activum steht und sich durch kein Constructionszeichen von ihm unterscheidet. Daher kommt es, dafs die gedruckte Tong. und N. Seel. Gramm. des Passivums nicht gedenken, eine Lücke, die ich nr. 760. auszufüllen angefangen habe, und dafs namentlich im N.Seel. z für einen Zusatz des Verbums in seiner activen Form angesehn worden ist (nr. 1107.), wogegen es jetzt der Prüfung unterliegt, inwieweit das za und «a transitiver Verba in allen diesen Spra- chen jener Passiv-Construction angehört und nur durch diese Umstände sei- nen Weg in die Wörterbücher gefunden hat. Der häufige Gebrauch dieses Passiv- Ausdrucks bei dem befehlenden Modus ist schuld, dafs bisher im N. Seel. die Endung ia und ihre merkwürdig wechselnden Consonanten- der Wortbildung; ia. 8.58. 1019 formen blofs für eine Bildungsweise des Imper. galten (s. nr. 819. und 265.) und man daran denken konnte, ihre ebenso verwendete Elision z mit der Im- perativ-Endung flectirender Sprachen des Indischen Meeres zu vereinigen (nr. 818.). Dafs man für die allem diesem zum Grunde liegende neutrale Beziehung nicht beim Verbum stehn bleiben darf, beweist vorzüglich die Formung von Ad). aus Subst. durch za und a im Tong. Ich fasse hiernach das Wesen der Endung folgendermafsen zusammen: welches immer der Ur- sprung dieses Suffixes, das ich in den westlichen Sprachen nicht gefunden habe und aus ihnen nicht zu erklären weils, sein möge (!), so ist es das Zei- chen des Intransitiven im Verbum, Adj. und Subst.; es kommt nur darauf an, dafs das Derivatum eine Verbal-Partikel vor sich habe, um neutrales oder passives Verbum zu sein, dafs es einem Subst. nachstehe, um als Adj. oder pass. Partie., dafs es einen Artikel vor sich habe, um als ein Subst. aufzutreten. Das Tong. ia bildet, an das Subst. gehängt, von demselben Adj.:1112 mafanna, Wärme, Hitze, mafannaia, warm, heils; mounu, Glück, mo- nula (mit vorn weggeworfnem u), glücklich; uha, Regen, uhala, regnigt; mounga, Berg, Hügel, moungaia, gebirgig, hüglicht; uanga, Made, uangala, madig; wo das Einfache auch Ad). ist — Zonu, klar, offenbar, direct; lau- ter, offenherzig, {onu/a, schuldlos, der Recht hat. Bed. eines Subst. und Adj. — mala, Unglück, maldia, Unglück, un- glücklich; eines Verb. — tau und tola, to meet one's expectation of profi in the act of bartering or trading. Die neutr. Verbalbed. des Tah. hia hat Wilh. v. Humboldt schon1113 nr.126. erwähnt; die passive als Verbums s. nr. 760., als Participiums nr. 833. 836. Für das Haw. bleibe ich bei der Form ia und hia stehn, da ich von1114 lia schon nr. 757. B. (auch eines des act. Verbums) angeführt habe. Bed. eines v.n. — lei, Perlenschnur, Kranz, Krone, Ahoolei, bekrän- (') Es entgeht mir nicht, dafs eine Identificirung desselben mit dem Pron. ia der 3. Pers. auf mystischem Gebiete (ein Ausdruck, den man auch im guten Sinne nehmen könnte) sehr viel anziehendes, ja ansprechendes haben würde. Tivttt> 1020 Suffixa der Wortbildung; ia, e,i. $.58. zen, krönen, dessen Pass. nach dem Wörterb. bedeutet: Perlen anlegen, eine Krone tragen; uluia, uluhia s. nr. 757. Verbum pass. — nr. 757. 759. 761. Bed. eines neutralen Verbums und Subst. zugleich — malu und malu- hia, in Ruhe, in Frieden sein; Ruhe, Friede; davon wird durch das Prä- fix oo ein Causalverbum gebildet: Roomaluhia, Frieden stiften, lauwili (der erste Theil ist mir unbekannt, der zweite ist wili, drehen, winden), oft herumdrehn u. s. w.; unbeständig, veränderlich sein, in Unruhe und Ver- legenheit sein, Zauwiliia, betrübt sein, in Noth sein; Betrübnifs, Verfol- gung, Noth; Subst. pass. actionis — nr. 758. Subst. abstractum — vom Adj. — awaawa, sauer, bitter, scharf und unangenehm von Geschmack, awahia, Bitterkeit, bei welcher Bed. das Wörterbuch selbst bemerkt, dafs es die Passivform von awa sei; Subst. — awa, feiner Regen, awaawa und awahia, Nebel, spray; Bed. eines Adj. — nr. 757. Bed. eines Partie. pass. — nr. 757. 833. 836. 1115 €e Haw. — Bed. eines Adj. — aniani, Glas, Spiegel, manie (mit dem Präfix ma), glatt, eben, clear (mania, glatt u. a. Bed., aniania, glatt und eben, beide mit angesetztem a); Bed. eines v.n. — wa und wae, denken, nachdenken; Bed. eines v. a. und Subst. — naha, sprengen, aufbrechen (y.a.); plat- zen, bersten, zerbrechen (v.n.), nahae, zerreifsen, zerbrechen, sprengen ; Rifs; man vgl. jedoch hae, zerreifsen, und seine Verwandten nr. 570. 1116 I in allen vier Sprachen — Im Mal. ist 7 und im Jav. und Kawi hi ein Suffix des v. a., von welchem auch im Mad. und Bugis viele B. sind; in der letzten Sprache lautet es ö, wi, ii, iwi, ngi, angi, öngi. Ich habe es an einer andren Stelle von der Polynes. Präpos. i (s. nr. 961.) abzuleiten ver- sucht. In den Südsee-Sprachen giebt es einzelne Spuren dieses act. Verbal- Suffixes in der Gestalt von z, hi, ki, chi. Ich rede hier nur von: in allen vier Sprachen: Male wruz reiben (bes. den Körper) Jav. hurut it. Mad. hosorenne, ahosoutte, oscosohe, osokotohai reiben Tag. hogas reiben, waschen Suffixa der Wortbildung; i, hi, ki, kia, chi. 8.58. 1021 holo holo abwischen; Handtuch Tong. fan Reibung, das Abreiben, Abnutzung; Lumpe oholo to grind holoi reiben, abwischen N.Seel. oroi waschen Tah. horoi waschen Haw. 070 hin und herreiben; sägen holoi abwischen, auswischen, bürsten, waschen Tong. — v.a. und Subst. — tulu, tröpfeln (v.n.), Zului, eine Flüs- sigkeit in etwas eintröpfeln; eine in eine Wunde oder entzündete Stelle des Körpers eingetröpfelte Flüssigkeit. N. Seel. — ko und koi, hineinlegen (z. B. in einen Korb); Zua, dis- tributable, tuai, ausgetheilt, ausgetheilt werden. Tah. — v.a. — parai, salben, beschmieren, bestreichen (Haw. }o0o0- pala id., N.Seel. para, schmierig). Haw. — v.a. — u, Brust; Milch (das Mal. szsü), wi, melken; maka, Auge, makai, ansehn, anblicken, ausspähen; zuschauen ; dunkel ist die Beziehung in ponoi (s. nr. 672.). hi Tong., N. Seel. und Haw. — findet sich in allen drei Sprachenı117 mit act. Verbalbed. (vgl. nr. 1116.): Tong. — fi und fihi, in einander flechten; N. Seel. — ara, Weg (das Mal. jalan, Jav. dhalan), ärahi, führen; Haw. — unuhi, aus der Scheide ziehn, im Mal. Aunus, Jav. hunus, Tag. honos; kipe und kipehi, mit Steinen bewerfen, steinigen; es giebt hiervon noch eine einfache Form, pehi (s. nr. 1092.). ki Haw. — Bed. des v.a. (vgl. nr. 1116.) — palaki, überschmie-111s ren, eine Wand weifsen (pala s. oben 2. 15.). kia N. Seel. (vgl. nr. 1111.) — finde ich in Einem Worte: kara-1119 kra, Anrufung (z.B. Gottes), Gebet, religiöse Ceremonie; religiös; ver- ehren, lesen, beten, anrufen (Gott); davon kommt karakra tanga, Got- tesdienst, Gebet. Das Einfache ist kara, a calling as upon God, Haw. kala, ausrufen, proclamiren; ein öffentlicher Ausrufer. chi Tong. — v.a. (vgl. nr. 1116.; im Mad. ist che und ch einı12o häufiger act. Verbal- Ansatz) — li, schleudern (fo toss), lichi, mit Gewalt werfen, schleudern; gili, Feile, gilichi, feilen; Feilspäne (an chi, klein, ist hier wohl nicht zu denken). 1022 Suffixa der Wortbildung; chia, agi, ei. 8.58. 1121 chıia Tong. — Bed. des v.a. — vom Subst. — kapa, Belagerung, kapachia, belagern, hamo, Neid, hamuchia, beneiden, grollen; lapa, Ermordung, Zapachia, über Einen herfallen und ihn tödten; vom v.a. — hai und Ähäichia, zerreifsen; Zu, schneiden, ab- schneiden, /Zuchia, abschneiden ; eines v.a. und Subst. — pau, boshaft (mischierous), tollkühn, pauchia, Einen boshafter Weise unterbrechen, boshafte Unterbrechung. Es hat auch die Bed. eines Adj.: hahau, Thau, Nebel, hau chia, ne- bligt; und pass. Partie.: keiha, stehlen, keihachia, gestohlen (vgl. nr. 757. das gleichbed. Haw. aihue, aihuehia), und ist da ganz die obige Endung ia, hia (s. nr. 1111.), denn das Tong. hahau ist das Haw. awa und awa- awa, das Tong. hau chia das Haw. awahia (nr. 1114.). 1122 agı Tong. — ist ein nicht seltnes Suffix, ohne dafs sich eine we- sentliche Bed. entdecken liefse. Am meisten tritt die active eines Verbums in einigen B. hervor, und insofern könnte man es mit an das obige i, hi und chi anschliefsen und namentlich mit dem Bug. angi und öngi (nr. 1116.) vereinigen. Bed. eines Adj. — vom Verbum — faü, beladen, befrachten, faüagi, beladen, befrachtet; alu, gehn, fia aluagi oder fealuagi (über den Vor- satz s. nr. 1085.), herumwandelnd, unruhig, veränderlich; unzufrieden; Adj. und Subst. — ulu, Kopf, uluagi, der erste (in der Zeit), der frü- here; Anfang; Adv. — vom Adj. — totonu, gerade, aufrecht, eben 2) klar, deutlich, offenbar u. s. w., tofonudgi, minutely;, v.a. — vom v.a. — paniund paniagi, bestreichen, beschmieren ; na, binden, naagi, mit etwas binden, mit etwas umbinden; chi, werfen, weg- werfen, chiagi, wegwerfen; verlassen; scheiden (Mann oder Frau); Zi, werfen, schleudern (to toss), liagi, wegwerfen; verlassen ; Subst. und v.a. — lohi, Falschheit, falsch, lügen, lohiagi, eine falsche Nachricht, Verläumdung; durch eine falsche Nachricht täuschen; Adj. und v.a. — fuagi, schenken, geben; gegeben (mea fuagi, Ge- schenk, Gabe), geht auf fu zurück, wie ich aus dem Tah. ko (auch hor oa) und N. Seel. o, geben, schliefsen möchte. 1123 ei Tong. — v.a. — in lille ei, billigen, von Zille, gut, könnte ei das Verbum setzen sein; Suffiwxa der Wortbildung: 0, ho, owo,io, u. 8.58. 1023 Adj. — fu, stehn, tuei, langsam, säumig. o Haw. — v.a. — (vgl. nr. 1125.) — kiko, die Hand nach etwas1124 ausstrecken, nach etwas reichen, pflücken, Nahrung mit dem Schnabel auf- nehmen (wie der Vogel), kikoo, die Arme, Hände ausstrecken, die Flügel ausspannen, nach etwas reichen. ho Haw. — pala, weich, mürbe, reif, verfault, palaho, verfault,1125 verfallen, dem Verderben oder der Fäulnifs ausgesetzt; Fäulnifs, Verderbnifs. oWwo Haw. — Bed. eines v.n. — vom Subst. — von dem nr. 516.1126 erörterten Subst. kau ist wahrscheinlich das ebenda aufgeführte kauouo oder kauwowo abgeleitet; ob aber die Endung ein Suffix oder ein eignes Wort sei, läfst sich nicht bestimmen. 10 Haw. — Bed. eines Verb. — ui, Frage, fragen, wiio, fragen. 1127 u Tong. und Haw. — Die Mad. Sprache fügt ihren Verben, oderı1128 andren Redetheilen, um sie zum Verbum zu formen, sehr oft ein u (ou) bei, wovon das u dieser beiden Sprachen und das Haw. o (s. nr. 1124.) auch einige B. zu liefern scheint. Tong. — v.n. — fu, stehn, aufstehn, tuu, aufstehn. Haw. — Verbum — ohea und oheü, to weed, to hoe; Verbum und Adj. — muimui, sammeln; bei der Passivform muia, ge- sammelt werden, führt das Wörterbuch das act. mui an; muu, sammeln, gesammelt; es scheint verwandt mit puu (nr. 400.) und pu, welches zusam- men bedeutet. Subst. — vom Verbum — opu, sich ausdehnen (wie eine aufbrechende Blume), opuu, Knospe, Keim 2) a tuft, bunch, a cluster, protuberance (diese Bed. trifft sehr nahe mit puu zusammen) 3) der Zahn des Wallfisches. Ich setze eine Übersicht des Wortes Kind hierher, weil es möglich ist, dafs ein Polynesisches davon durch das Präfix fa und dessen Äquivalen- ten, und das Suffix u abgeleitet wäre; ist dieses nicht, so vertritt wenigstens u die Stelle des westlichen Schlufs - k: Mal. anak Kind (d.h. Sohn, Tochter, und kleines Kind) kanak-känak Kind in Beziehung auf das Alter Jav. hanak = Mal. anak hanak-hanak gebären Bug. anak, ana Kind, Sohn, Tochter Mad. zanac, anaca Kind, Sohn, Tochter 1024 Wortbildung durch Verdopplung. $.58. Tag. anac Sohn, Tochter; engendrar, emprehar; an Kindes Statt annehmen panganac gebären, niederkommen; geboren werden Tong. fanau gebären; Niederkunft, Schwangerschaft; Abkömmling, Nachkom- menschaft NiSecl @anau gebären, geboren werden Tah. fanau geboren werden; das Junge (eines Thieres) Haw. Ahanau gebären, geboren werden; Niederkunft. Verdop plung. 1129 Die Verdopplung des ganzen Wortes und die seiner Anfangssylbe ha- ben die Südsee-Sprachen mit den westlichen Mal. in ihrem ganzen Umfange und in der ganzen Mannigfaltigkeit der dadurch ausgedrückten Beziehungen gemein. Ich habe mich davon vollkommen überzeugt, und mufs es dabei bewenden lassen, dies im Allgemeinen auszusprechen, ohne dafs ich in Samm- lungen über den vielfach sich spaltenden Gegenstand eingehe. Ich er- wähne nur noch, dafs die Wortverdopplung, wie in den westlichen Mund- arten auch so häufig der Fall ist, manchmal einen dem einfachen Worte ganz fremden Begriff vertritt. Bisweilen steht die erste Sylbe des Wortes sogar dreifach: Haw. loa und loloa, lang, lololoa, sehr lang; pono, gut, po- popono, sehr gut; pau, alle, ganz; gänzlich; ganz sein; vollendet sein; alle, verzehrt sein, papapau, alles zusammenlegen, alles zusammenzählen, alles als eins betrachten; verzehrt, gänzlich geendet. Es kann selbst der Fall eintreten, dafs ein Wort aus Einer, viermal wiederholten Sylbe besteht: Haw. Zele, fliegen und fliehen, Zelelele, oft weglaufen (z. B. wenn ein Mann seine Frau öfter verläfst). Die Form kakaikahi, wenige, hier und da einer, ist wohl so zu erklären, dafs zuerst das ganze Wort kahi, eins, wiederholt ist, in der Reduplication aber eine Zusammenziehung durch Aus- werfung des A statt gefunden hat (kaikahi nach dem Wörterb.: nicht häu- 1130fig, selten), und dann die erste Sylbe nochmals vorgesetzt ist. Nur die Er- scheinung gehört, wenn man das Tag. ausnimmt, den Südsee-Sprachen allein an, dafs gröfsere Theile des Worts wiederholt werden. Wenigstens bin ich bei andren westlichen Sprachen noch nicht auf diesen Umstand aufmerksam geworden. Vollständiger, als ich es nach meinen Sammlungen im Haw. dar- thun könnte, hat Wilh. v. Humboldt die einzelnen Arten dieser Reduplication S.514-515. am Tah. nachgewiesen. Ich füge nur die Einzelheit hinzu, dafs Wortbildung durch Zusammensetzung. $.58. 1025 es im Haw. sehr gewöhnlich ist, von zwei Vocalen gegen das Ende des Wor- tes nur einen zu wiederholen, wenn sie beide auch einen Diphthongen bil- den, und dafs mit dieser Beschränkung oft ein zweisylbiges Wort oder die zwei ersten Sylben eines längeren reduplieirt werden: ninau, fragen, ni- naninau, oft fragen, ernstlich fragen, forschen; Zaau, Baum, laalaau, Kraut, Busch, Kräuter; kamailio und kamakamailio, sich unterreden. Zusammensetzung. Diejenigen, welche die Laute dieser, von den unsrigen so abweichen-1131 den Sprachen in die Lateinische Schrift gefafst haben, hatten das schwierige Geschäft, sich über die Zusammenschreibung oder Trennung der Wörter zu entscheiden. Es war nicht zu erwarten, dafs sie unter einander darin gleich- förmig arbeiten und in sich selbst vollkommen consequent bleiben würden; daher sehn wir auch sowohl zwischen den einzelnen Sprachen, als zwischen dem in derselben Sprache Beobachteten oft wenig Übereinstimmung herr- schen. Da mit den Wörtern keine Veränderung vorgeht und durch nichts die Worteinheit angedeutet ist, so bleibt es für manche Fälle auch will- kührlich, ob man zwei durch die Fügung eng verknüpfte in eins zusammen- zieht oder auseinanderhält. Es scheint die Verbindung nur da nöthig, wo wesentliche Constructions-Verhältnisse zwischen zwei benachbarten Wörtern nicht bezeichnet sind oder andre Ellipsen der Art obwalten; und dieser Punkt tritt wirklich in den Polynesischen Sprachen öfter ein, und beweist, dafs sie den Weg der Wortzusammensetzung eingeschlagen haben; man vgl. das Haw. mahelelua, in zwei Theile theilen, von mahele, theilen, und lua, zwei. Mariner pflegt die Wörter zu trennen oder sie höchstens durch einen Strich zu verbinden. Die N.Seel. Gramm. schreibt manche Wörter ohne Grund zusammen und isolirt häufig einen ganz wesentlichen Lauttheil. Die Missionare der Sandwich-Inseln haben die Wortvereinigung schrittweise mit der Zeit immer mehr, und in einzelnen Fällen vielleicht zu weit ausgedehnt, ohne doch darin ein genaues Princip zu beobachten. So finden sich, nach Hrn. v. Cham., in den früheren, zu Rochester in den Ver- einigten Staaten gedruckten Evangelien noch viele Wörter gesondert, die in den späteren Drucken von Oahu zusammengeschrieben werden, z.B. wa- hinekanemake, Wittwe (wörtlich: Frau Mann todt). Es ist nicht meine Histor. philol. Abhandl. 1832. Uuu uuu 1026 W ortbildung Absicht, auf diesen Gegenstand hier einzugehn; ich habe mich in meiner Arbeit genau an die Schreibweise meiner Quellen gehalten, obgleich die sich durch dieses Werk hindurchziehenden Untersuchungen, indem sie das eigent- liche Wesen vieler grammatischen Wörter und Fügungen zur Entscheidung bringen, in mehreren Fällen eine Abweichung davon gerechtfertigt hätten; ich habe mir nur die einzige erlaubt, Mar.’s Bindestrich aufzugeben und die damit versehnen Wörter zu trennen. Die Erwähnung dieses orthographi- schen Punktes sollte mir nur zu dem Schlusse verhelfen, dafs die Compo- sition, deren Möglichkeit in diesen Idiomen ich aussprechen und von der ich, hauptsächlich an dem Muster des Haw., einige Arten, in einer ganz unvoll- ständigen Skizze, namhaft machen wollte, nicht an der Abscheidung oder Ver- bindung der Elemente in den Quellen erkannt werden könne, durch jene nicht zweifelhaft gemacht, durch diese nicht bewiesen werde. Die Bedin- gung einer wirklichen Zusammensetzung selbstständiger Redetheile liegt viel- mehr, wie schon gesagt, in dem Mangel der Constructions- Andeutung und, um dies hinzuzufügen, da eine bestimmte Wortordnung auch öfter in die- sen Sprachen ein Äquivalent grammatischer Bezeichnung ist, in einer dieser entgegenlaufenden Wortfolge. Die Missionare des Sandwich-Archipels ha- ben sich dieser unmittelbaren Wortzusammensetzung zur Darstellung vieler dem Volke bis dahin fremder Begriffe bedient; und wenn man auch anneh- men darf, dafs sie bei den verschiednen Figuren dieser Formation nach ein- heimischen Vorbildern verfahren sind, so würde es für eine grammatische Untersuchung doch rathsam sein, sich nur an die letzteren zu halten. 1132 Weniger hierher gehörig, als durch die Wiederkehr der Erscheinung in der Mal. und Jav. Sprache (vgl. nr. 651.) merkwürdig ist die Zusammen- stellung zweier Synonyma zum Ausdruck eines einzigen, schon durch jeden Theil vertretenen Begriffs: Haw. oiäio, Wahrheit, wahr, von oia, Wahr- heit (vgl. nr. 354. Anm.1.), und zo, wahr. 1133 Den Compositionen vielgliedriger Sprachen ähnlich sind folgende Ha- waiische: Subst. und Subst. — 1. das zweite Gen. zum ersten — aa, Beutel, pua, Pfeil, aapua, Köcher; aha, Gesellschaft, aina, Speise, ahaaina, eine Efsgesellschaft; Gastmahl, Schmaus; zusammen speisen, einen Schmaus hal- ten, kahua, Platz, kaua, Krieg, kahuakaua, Schlachtfeld; durch Zusammensetzung. $. 58. 1027 2. das zweite gehört adjectivisch zum ersten — pipi, Rind, keiki, Kind, pipikeiki, Kalb; pipikane, Ochse, pipiwahine, Kuh (eig. männ- liches, weibliches Rind) (vgl. nr. 508.); 3. sie bilden ein Adj.: das erste Subst. in der Eigenschaft des zweiten habend — naau, Eingeweide, Verstand, po, Nacht, naaupo, un- wissend; makapo, blind (von maka, Auge), ebenso N.Seel. und Tah. matapo. Subst. und Verbum — das Subst. steht in einem präpositionalen Ver- hältnisse zum Verbum — ala, Weg, kai, führen, alakai, führen. Adj. und Subst. oder umgekehrt — sie bilden ein Ad). in der Bed.: das Subst. in der Eigenschaft des Ad). habend — pau, verzehrt u. s. w. (s.S.771.), aho, Athem, Geduld u. s. w., pauaho, athemlos, ohne Beharrlichkeit; loko, Charakter, Gemüth u. s. w., ino, schlecht, Zokoino, unedelmüthig, unfreundlich, sorglos, träge; ebenso Tong. loto lahi (von lahi, grofs), hochmüthig; Zoto wa (von ua, zwei), doppelsinnig, trügerisch; Haw. loko- maikai (von maikai, gut), gnädig, edelmüthig, gütig (auch Verbum: so sein, so handeln); doch ist es auch Subst.: Gnade, Gunst, und erscheint da eher als die regelmäfsige Zusammenstellung eines Subst. mit seinem Ad). Verbum und Subst. — 1. das Subst. als Rectum des Verbums — hoo- keai, fasten, eig. die Speise zur Seite schieben, sich ihrer enthalten (ai, Speise); 2. das Verbum als Subst. des Werkzeugs oder actoris, das Subst. als davon regierter Gen. — kahe, schneiden, umiumi, Bart, kaheümiumi, Scheermesser; pai, mit der flachen Hand schlagen, drucken, palapala, Schrift, Bücher, paipalapala, Druckerpresse. Der jetzige Beherrscher der Sandwich-Inseln, welcher nach seinemi134 heldenmüthigen Vater auch Tamehameha III. genannt wird, heifst Kaui- keaouli. Das Wort ist kein Compositum im obigen, eigentlichen Verstande, sondern eine constructionsmäfsige Reihe von fünf grammatisch unter einan- der verknüpften Elementen: kau, hangen (Mal. und Tag. gantong, Jav. gantung, Bug. gatung-i, Mad. mi-hantouna E., Tong. und N. Seel. tau,tautau); i, Präpos. (Jav. und Kawi hing u. s. w.); ke, Artikel (Mal., Jav., Tag. si); «0, Wolke (Mal., Jav. und Kawi awan, awang, Wolke; Kawi Aawang hawang, tawang, Dunstkreis, Firmament; Mad. rahon, 1028 W’ortbildung durch Zusammensetzung. $.58. zavon, dzavou, Tong. aü, Wolke); uli, blau (auch grün; Tong. schwarz, dunkel; Tag. oling, Kohle 2) Rufs) (aouli, nach dem Wörterb.: Himmel, Firmament). Der Fürst bezeichnet sich also als den am Himmel, an den blauen Wolken Hangenden (Kawi: gantung-nging-ngawan biru); das auf engen Raum zusammengedrängte Lautgebilde seines Namens hängt an dem klangreichen Westen. int Br nl Eu w B