EN Baar ne DERHCTE » Ki Renanes Yan i ei a k R N STERN aan a aan x Me EN ern here ade SENT enden een nt ar wo 2 Y > £ Bi R ru na ; K 2) R i te EIER es a TE . near Weder int u Detemnnd meh. Beth pen sen p -meatis het nme aber Bahn. Daran nad herein nnd mnae Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1846. —ueck>>— Abhandlungen der D Königlichen neu f Akademie der Wasserschaflen zu Berlin. „nun Aus dem Jahre 1846. za. unorenoaenaouonaguu neo. Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 1848. In Commission bei F. Dümmler, EL LIE ’ n 1 ’ z » } Ar nn nmen Bu N we rn AI + u » ar ig er l f P” | = ie 2 h m y « [4 ‚ Ai. .aclaadl VE [ 7) I # FORTE: ImabaAA. aadilgia nd Wlamd an ıı Mana f \ Pur f BEN NEE GEL A vu ‘ - >) } £ a « , W m n { an au lad A ( m fi fr} io h EN > ye A . % . or PP 5 OÖ % Mit ha te Historische Einleitung ©. ........-... N ee NE Earth EN Seite I Verzeichnifs der Mitglieder und Correspondenten der Akademie ...........-- - XI y “Gedächtnifsrede auß DESSEN nr ae tan ee ere tere A ae ee Pe - XXI Physikalische Abhandlungen. “ Rırss über elektrische Bıgurentund: Bildenrsmer. ee sense aan ER 1a Seite 1 VKARSTEN über die Carburete des Eisens .......».zo.22c2000. AR ar a vwWwv.Buch über Spirifer Keilhavii, über dessen Fundort und Verhältnifs zu ähnli- chenzRormeni ce 2. ga... DOCH RORODHELOr BD © 269 VV Dove über die täglichen Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre ..... a VW Derselbe über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten von verschiedener geognostischer Beschaffenheit ........ Ko a Fe 434 “"Derselbe: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur’- schen4 Graden MEN eher le a er eeneee - 4153 Derselbe: Nachtrag zur Abhandlung über die täglichen Veränderungen der Tem- peratur der Atmosphäre (p.137) ......... Eee ale er = 209 YY MÜLLER über die Larven und die Metamorphose der Ophiuren und Seeigel ... - 273 Y Link über die Stellung der Cycadeen im natürlichen System. (Zweite Abhandlung.) - 313 Mathematische Abhandlung. V HAGEN über die Oberfläche der Flüssigkeiten ..........2.e-200o-0rerenn Seite 1 Philologische und historische Abhandlungen. MIR CORE GRIMM über Tornandesirn a. see Se ee oe ee: Seite 1 H. E. DIiRKSEN über die Colatio Legum Mosaicarum et Romanarum, ın Bezie- hung auf die Bestimmung dieser Rechtssammlung und auf die Methode ihrershRedactioneeraere ea ne) nee ee 6A VDerselbe über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gekommene, schriftliche Ver- fügungen der römischen) Kaisery a. ste ae ler ee Re ee - 109 “ vw. RAUMER über die römische Staatsverfassung .......» ser reerernnen. Seite 165 DANOFKA:. Perseus und. die (Graea m 212. Te Eee in, - 211 “ Derselbe: Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln ......... 22er 2220. - 219 v Derselbe über den bärtigen, oft hermenähnlich gestützten Kopf der Nymphen- TELICIS 00 en Eee ee re ee en SR RE Te HE HERRENE - 228 MaiE, DIRKSEN über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. (Dritter Theil) ........ -. 235 «Bopp über das Georgische in sprachverwandtschaftlicher Beziehung ......... - 259 \ NEANDER über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas und das Ver- hältnils dieser ethischen Begriffsbestimmung zu den dabei zu Grunde liegenden philosophischen Standpunkten des Alterthums - 341 “ BöckH über zwei Attische Rechnungsurkunden ......... zen rcreeeceen 399 VFPERTZ iuher !das@NanteneraBecht ee Henn Eee 1414 “W. Geiımm: Exhortatio ad plebem chriftianam. Gloflae Caffellanae .......... 425 VIVONIDERHAGEN:SDIENSchwanensaner near ee Eee ee 6) NATERBARD. über die. Kunstsder Phönicier” er. ron an nee en - 579 Te Fahr 19340 mn D. öffentliche Sitzung zur Feier des Jahrestages Friedrich's II. am 29. Januar geruhten Se. Majestät der König begleitet von den Prinzen des Königlichen Hauses nämlich von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preulsen und Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albrecht mit Allerhöchstdero Gegenwart zu beehren. Der vorsitzende Sekre- tar Herr Böckh eröffnete die Sitzung mit einer Rede, in welcher er die Studien Friedrichs II., insoweit sie dem klassischen Alterthum zugewandt waren, und die damit zusammenhangenden |litterarischen und ästhetischen Grundsätze des grolsen Königs, so wie dessen An- sichten über die Bildung der Jugend durch .das Lesen der Alten aus- einandersetzte, ihn als den eigentlichen Begründer der wissenschaftli- chen Freiheit darstellte, und davon Gelegenheit nahm, eine Parallele zwischen Kaiser Friedrich II. aus dem Hause Hohenstaufen und Kö- nig Friedrich II., aus dem Hause Hohenzollern, in Rücksicht auf beider geistige Stimmung, Bestrebungen und Überzeugungen zu zie- hen. Hierauf wurden von demselben Sprecher die während des letz- ten Jahres in der Akademie vorgekommenen Personalveränderungen angezeigt. Sodann las Hr. v. Raumer eine ausführliche Abhandlung über das Römische Staatsrecht in der Zeit der Könige. Die öffentliche Sitzung zum Andenken an Leibniz war wegen der Säcularfeier seines Geburtstages auf das eigentliche Datum des- selben, den 1. Juli, einen Mittwoch, gegen die sonstige Gewohnheit der Akademie, verlegt worden. Sie wurde von dem vorsitzenden Sekretar, Hrn. Encke, mit einer Einleitungsrede eröffnet, welche die u ‘ drei Wendungspunkte des Lebens von Leibniz, sein Verhältnils zum Churfürsten von Mainz, seine Reise nach Paris und England, seine Ernennung zum Historiographen des Braunschweigischen Hauses in Bezug auf die sich daran knüpfenden Arbeiten und herausgegebenen Werke hervorhob. Am Schlusse legte er die von der Akademie zur Feier dieses Tages herausgegebene Denkmünze vor, welche von dem Medailleur Hrn. K. Fischer, nach dem Entwurfe einer aus der Aka- demie dazu erwählten Commission, ausgeführt ist. Der Avers zeigt das Bildnis von Leibniz mit der Umschrift: Godofr. Wilh. L. B. de Leibniz Natus D. *) 1" MDCXXXXVI Auf dem Revers legt die Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, als reich drappirte weibliche Figur vorgestellt, in der linken Hand einen Lorbeerzweig haltend, mit der rechten einen Kranz auf einen Altar, wozu der preu- (sische Adler die Binde herbeiträgt. Die zwei sichtbaren Seiten des Altars sind mit zwei weiblichen Figuren geziert, welche die beiden Hauptrichtungen von Leibniz andeuten sollen. Die eine mit einem Globus, auf den sie hinzeigt, vorgestellt, bezeichnet die physikalisch - mathematische Richtung. Der Sockel des Altars unter ihr trägt als Inschrift die Gleichung des Leibnizischen triangulum characteristicum: ds: = dx° + dy*”. Die andere mit Griffel und Tafel stellt die philosophisch -historische Richtung vor. Der Sockel des Altars unter ihr trägt als Inschrift die Titel der beiden grölseren Werke Leib- nizens in diesen Wissenschaften, der Theodicee und der Annales im- perii. Beide Figuren erinnern sonach auch an die beiden Klassen der Akademie und an die Verdienste Leibnizens in dem ganzen Um- fange der akademischen Thätigkeit. Die Umschrift ist: Academia Regia Boruss. Scient. Primo Praesidi suo, und unten MDCCCXXXXVI D. LT. Jul. Hieran schlofls sich die Vorlesung eines an diesem Tage einge- gangenen Schreibens des Dr. C. L. Grotefend aus Hannover, mit den von ihm herausgegebenen Werken: Briefwechsel zwischen Leib- niz, Arnauld und dem Landgrafen Ernst von Hessen-Rhein- fels, und Leibniz-Album, welche, so wie der ebenfalls heute vol- II lendete dritte und letzte Band der Annales imperü oceidentis Bruns- vicenses, von Hrn. Pertz herausgegeben, vorgelegt wurden. Hr. Encke trug sodann eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 29. Juni vor, in welcher Se. Maj. der König in huldvollen Ausdrücken sich mit der Leistung des akademischen Ausschusses, der mit der Her- ausgabe der Werke-Friedrichs des Grofsen beauftragt ist, zufrieden zu erklären geruht, und denselben berechtigt, ein Pracht-Exemplar der fertigen Bände, Namens Sr. Majestät, der Akademie zu überrei- chen. Dieses Pracht- Exemplar war, dem Allerhöchsten Befehle zu- folge, in dieser Sitzung ausgelegt. Hierauf erinnerte Hr. Encke an den schwer, wenn überhaupt zu ersetzenden Verlust, den die wissen- schaftliche Welt, und mit ihr besonders die Akademie, in diesem Jahre durch den Tod ihres auswärtigen Mitgliedes, Hrn. Bessel in Königsberg, erlitten hat, und schilderte in gedrängter Kürze den Le- bensgang und den ungemeinen Reichthum der Leistungen dieses gro- (sen Astronomen, wobei er am Schlusse der ungewöhnlichen Gna- denbezeugungen gedachte, wodurch des Königs Majestät unsern ver- ewigten Kollegen auszuzeichnen geruht hat. Das neuerwählte Mit- glied, Hr. Trendelenburg, hielt sodann seine Antrittsrede. Er be- zeugte seinen Dank für seine Wahl und Bestätigung, und freute sich der glücklichen Vorbedeutung, dals er an dem Stiftungstage der Aka- demie, an Leibnizens Ehrentage, öffentlich eintrete. Er gedachte des Verhältnisses, das die Akademie, nach den Worten der Stiftungs - Ur- kunde, eine teutsch gesinnte Sozietät der Scienzien, zu der Philosophie haben müsse, die den deutschen Geist eigenthümlich be- zeichne, und stellte seine künftige philosophische Thätigkeit in der Akademie, insbesondere seine Arbeiten für die Geschichte der Philo- sophie (indem er es für geziemender hielt, Namen aus der Gegen- wart nicht zu nennen) unter den Schutz der Erinnerungen der Aka- demie an Leibniz und Schleiermacher. Hr. Böckh in seiner Eigen- schaft als Sekretar der philosophisch-historischen Klasse beantwortete diese Antrittsrede; er hob besonders hervor, dafs nicht blofs das hi- b IV storische und empirische Element, sondern auch die Speculation ihre Vertretung in der Akademie haben, und ein Gegengewicht gegen die historischen Disciplinen und Erfahrungswissenschaften bilden mülste, und dafs die Akademie ebensowohl in dieser Beziehung, als für die geschichtliche Betrachtung der Philosophie, auf Hrn. Trendelen- burg's Thätigkeit rechne. — Nachdem sodann Hr. Böckh bekannt gemacht hatte, dals die heute zur Entscheidung kommende Preisauf- gabe der Akademie (für die beste Darstellung, Vergleichung und Be- urtheilung der verschiedenen philosophischen Systeme der Inder) ohne Bewerbungsschrift geblieben sei, und von der Akademie zurückge- nommen werde, verkündigte er die folgende neue Preisaufgabe: „Unser Volk zeichnet sich aus durch einen Reichthum an Eigen- namen, der für die Geschichte der Sprache von grölstem Belang, aber in den Denkmälern allenthalben zerstreut ist. Um einer ge- nauen und vollständigen Sammlung desselben, die gegenwärtig an der Zeit zu sein scheint, öffentliche Anregung zu geben, hat die Akademie der Wissenschaften beschlossen, einen Preis dafür aus- zusetzen. Die Sammlung soll sich von der ältesten Zeit an bis zum Jahre 1100, aber nur auf gothische (zugleich vandalische), langobardische, fränkische, thüringische, burgundische, alamannische, bairische, altsächsische und friesische Namen erstrecken, also die angelsächsischen und altnordischen ausschlielsen, für welche zweck- mälsiger anderweit gesammelt werden muls. An die Spitze zu stellen ist ein Verzeichnils der bei den griechischen und römischen Klassikern überlieferten deutschen Eigennamen. Den Kern der Sammlung haben jedoch die Urkunden zu bilden, wobei sowohl die Unterschriften der Concilien, als hauptsächlich die sogenannten Traditiones einzelner Stifte und Klöster zum Grunde zu legen, aber auch alle übrigen Urkunden zuzuziehen sind. Für jeden der angegebenen Volksstämme werden besondere alphabetische Ver- zeichnisse mit Trennung der persönlichen Namen von den örtli- chen angelegt, und alle seltneren Formen durch Angabe der Ur- v kunde, woraus sie geschöpft sind, belegt, bei den häufigen und gewöhnlichen dagegen nur das jedesmalige erste Vorkommen und die Dauer ihres Gebrauchs beigebracht. Sind diese urkundlichen Quellen erschöpft, so wird in die gewonnenen Listen bequem sich eintragen lassen, was die Ghronisten, Geschichtsschreiber und Ne- erologien der älteren Zeit von Eigennamen darbieten.” „Die Sammlung erfordert nicht nur Bekanntschaft mit unserer älteren Sprache, sondern auch fleilsige umsichtige Benutzung der historischen Quellen und Urkunden; sie wird zugleich einzelne in den Archiven und Bibliotheken ungedruckt liegende Necrologien zu Rathe ziehen. Deutung der Eigennamen, wie sie erst allmälich aus dem Studium des auf solche Weise zu Stand gebrachten sämmt- lichen Vorraths gründlich hervorgehen kann, wird zwar nicht zur Bedingung der Aufgabe gemacht, wo sie aber schon jetzt mit Be- sonnenheit und in gedrängter Kürze vorgenommen werden kann, als willkommne und empfehlende Zugabe betrachtet werden.” Der Termin der Einsendung ist der 1. März 1849. Die Be- werbungsschriften können in deutscher, lateinischer und französischer Sprache abgefalst sein. Jede Abhandlung ist mit einer Inschrift zu bezeichnen, welche auf einem beizufügenden versiegelten, den Namen des Verfassers enthaltenden Zettel zu wiederholen ist. Die Entscheidung über die Zuerkennung des Preises von 100 Dukaten erfolgt in der Leibnizischen öffentlichen Sitzung des Jah- res 1849. Zum Schlusse hielt Hr. Pertz einen Vortrag über Leibnizens kirchliches Glaubensbekenntnils. Von dem sogenannten systema theo- logicum ausgehend, gab er dessen Geschichte, beurtheilte die bishe- rigen beiden Ausgaben, bestimmte den Zeitpunkt der Abfassung auf die Jahre 1683 und 1684, zeigte dals dieses theologische Bruchstück für einen bestimmten Zweck bei den Unterhandlungen des Bischofs von Tina geschrieben, aber weder vollendet noch gebraucht, somit nicht einmal als Aktenstück in jenen Unionsversuchen anzusehen sei, b* VI jedoch für Leibnizens persönliche Geschichte seinen Werth behalte. Er ging darauf zur Mittheilung derjenigen Stellen über, welche Leib- niz als sein wohlüberlegtes kirchliches Testament, in den Jahren 1714 und 1716, in seinem grofsen Lebenswerke, den Annales imperii oc- cidentis, deren letzter gerade fertiger Band der Akademie heute über- geben ward, in der Geschichte der Jahre 953 und 1002 niedergelegt hatte, woraus Leibnizens Protestantismus auf das Überzeugendste her- vorgeht, und schlols mit Bemerkungen über die Mittel, welche Leib- niz für die Vereinigung der christlichen Glaubenspartheien geeignet gehalten, und Andeutungen über den Weg, welcher noch jetzt die- sem grolsen Ziele entgegenführen möchte. Die öffentliche Sitzung zur Feier des Geburtstages Sr. Maje- stät des Königs am 16. October wurde durch Hrn. Ehrenberg mit einer Einleitungsrede eröffnet, in welcher bei dieser siebenten Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes der so oftmaligen höchstehrenden persönlichen Theilnahme Seiner Majestät des Königs an den öffent- lichen akademischen Sitzungen gedacht und des Landes fortwährend geordneter Zustand als erfreuliches Bild, so wie die geistigen Schwan- kungen in hie und da übertriebenem Hoffen und Sorgen als Gesund- heitszustand eines kräftigen Volkslebens bezeichnet ward. Hiernächst wurde von den Pflegern abstracter Wissenschaft der Vorwurf zu- rückgewiesen, dafs sie dem Volksleben sich entfremdeten, vielmehr wurde das, wenn auch stille, doch tiefe Eingreifen speciellster Wis- senschaft in das klare Volksbewulstsein berührt und es wurde in Unklarheit und Unwahrheit, als Gegensätzen der Wissenschaftlichkeit, der Grund für die Wirren der Völker erkannt. Preulsen wurde als ein Land gepriesen, dessen König und Räthe die abstracten Wissen- schaften als Quellen des Selbstbewustseins, als goldenen Boden der Technik und der wahren Religion in Blüthe zu erhalten streben, ein Land in dem es im Sinne des Königs wie der Mitbürger, eine Ehre sei, Pfleger der reinen Wissenschafl zu sein. Die Schmeichelei wurde als Negation der Wissenschaft bezeichnet und bemerkt, dals ein Kö- vu nig, der wie Friedrich Wilhelm IV. die Wissenschafilichkeit wolle und ehre, nothwendig auch die Wahrheit und das wachsende Selbst- bewulstsein seines Volkes ehre und wolle. Hierauf ging der Vortrag in eine wissenschaftliche Mittheilung bisher unbekannter Lebensver- hältnisse im heiligen Strome Indiens über, veranlalst durch eine von der asiatischen Societät zu Calcutta im vorigen Jahre mittelst der Aka- demie an den Vortragenden adressirten reichlichen Sendung von Was- ser des Ganges und Burremputer, in fast allen Monaten dem Strome entnommen. Das Resultat der Untersuchung war, dafs der Ganges, wie Elbe und Rhein, in allen jenen Monaten erfüllt ist mit mikros- kopischem Leben, dals in 71 verschiedenen Arten verzeichnet worden ist. Die vom Ganges allein, ohne den Burremputer, jährlich ins Meer geführte Menge von unsichtbaren kleinen erdbildenden Schalthieren gleicht im Volumen, wenn man sich eines von Geologen schon an- gewendeten ansprechenden Gleichnisses bedienen will, jährlich wohl wenigstens der Masse von 6 bis 8 als massiver Granit gedachten ägyp- tischen grölsten Pyramiden. Dem, wurde bemerkt, welchen die Vor- stellungen der Völker interessiren, wodurch sie ihre Seelenruhe und sittliche Haltung erstreben, wird es nicht entgehen, wie in der ge- wonnenen Einsicht, dafs auch die reinen Flüsse Indiens so erfüllt von Leben sind, eine gewaltige Umwandelung der Ansichten sich kundgiebt. Schwerlich würden die Religionsformen jener grolsen Völ- kermassen am Indus und Ganges mit ihrer Seelenwanderung sich so, wie es geschehen, gestaltet haben, wenn man die Unmöglichkeit frühzeitig erkannt hätte, jenes Wasser zu verbrauchen und zu trin- ken, ohne gleichzeitig thierisches Einzelleben massenweis, zuweilen millionenweis, zu vernichten. Ebenso ist es mit der Nothwendigkeit, die stauberfüllte Luft zu athmen. — Hierauf wurden die Leistungen der Königl. Akademie im verflossenen Jahre aufgezählt, und beson- ders aufmerksam gemacht auf die erfreuliche Zweckmälsigkeit des kostspieligen Unternehmens der akademischen Sternkarten, durch deren Gebrauch das Auffinden des neuen, Neptun benannten, Planeten von VII Hrn. Dr. Galle nach Hrn. le Verrier's hochverdienten genauen An- gaben so schnell möglich geworden. Hierauf las Hr. Neander seine zu diesem Zwecke von der Akademie zum Vortrag gewählte Abhandlung über die geschicht- liche Bedeutung der Pensdes Pascals in Bezug auf die Reli- gions-Philosophie insbesondere. Nach einem Beschlusse der Akademie ist ein dreifaches Exem- plar der auf die Säcularfeier des Geburtstages von Leibniz geprägten Denkmünze, in Gold, Silber und Bronze, Sr. Majestät dem Könige überreicht worden, sowie Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen des Königl. Hauses Doppel-Exemplare in Silber und Bronze. Ähnliche Doppel-Exemplare sind Sr. Excellenz dem Minister der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten, Herrn Eichhorn, und den achtundzwanzig gelehrten Gesellschaften und Instituten übersandt worden, mit welchen die Akademie in näherer Verbindung steht. Für die sämmtlichen ordentlichen und auswärtigen Mitglieder, sowie für die Gorrespondenten, sind Exemplare in Bronze bestimmt. Bei der Unmöglichkeit, sie den einzelnen Empfängern zusenden zu können, ersucht die Akademie ihre geehrten auswärtigen Mitglieder und Correspondenten, gefälligst einem hier am Orte Ansässigen den Auftrag zu geben, gegen die Quittung des Empfängers die Exemplare bei dem Archivar der Akademie, Herrn Hofrath Ulrici, welchem die bereits geprägten Denkmünzen übergeben sind, sich -ausliefern zu lassen. In der Plenar-Sitzung vom 18. Juni wurde folgendes Rescript Sr. Excellenz des Herrn Ministers Eichhorn vom 10. Juni vorge- lragen: „Um die Ernennung der ausländischen Ritter des Ordens pour le merite für Wissenschaft und Künste sicherer auf solche Männer zu leiten, welche in diesen beiden Gebieten geistiger Thätigkeit grolse Verdienste sich erworben haben, und um zugleich den Akademieen der Wissenschaften und Künste einen neuen Beweis des allerhöch- IX sten Vertrauens zu geben, haben Se. Majestät der König, nach einer an mich erlassenen Allerhöchsten Ordre vom 24. Januar d. J. zu beschlielsen geruht, dafs, wenn Allerhöchstdieselben Sich veranlafst finden, in Gemäfsheit des $. 6 der Stiftungsurkunde des gedachten Ordens vom 31. Mai 1842, die Ernennung eines ausländischen Rit- ters vorzunehmen, in der Regel die genannten Akademieen nach Be- finden entweder beide, oder eine derselben, durch den Ordenskanzler aufgefordert werden sollen, Sr. Majestät dazu drei nach absoluter Stimmenmehrheit zu erwählende Kandidaten in Vorschlag zu bringen. Ergeht die Aufforderung an beide Akademieen, so sollen von jeder derselben drei Kandidaten gewählt und vorgeschlagen werden. Die Kandidaten müssen hierbei in derjenigen Reihefolge, welche aus dem Verhältnisse der Stimmenzahl bei der Wahl sich ergiebt, geordnet, und bei jedem mus wenigstens im Allgemeinen das Fach angegeben werden, in welchem derselbe sich ausgezeichnet hat. Die in dieser Art eingereichten Vorschläge sollen dem Ordenskanzler übergeben werden, welcher sie Sr. Majestät vorlegen wird, um über die Ernen- nung des Ritters zu beschlielsen.” „Es’wird noch bemerkt, dafs bei den Vorschlägen die wich- tigen Fächer der Beredsamkeit und Dichtkunst aufser den eigentlich akademischen nicht aufser Acht gelassen werden sollen.” Zu wissenschaftlichen Zwecken hat die Akademie im gegen- wärtigen Jahre folgende Summen bewilligt: 400 Rihlr. an Hrn. Dr. Franz für die Bearbeitung des Corpus Inseriptionum Graecarum. 300 » an Hrn. Dr. Mahlmann zur Unterstützung bei der Herausgabe einer allgemeinen Klimatologie. 300» an Hrn. Dr. Römer als Unterstützung bei seiner ge- ologischen Reise in Nordamerika. 50 » an Hım. Professor Schulze in Eldena zu mikroskopi- 65 Rthlr. 300 200 100 300 » schen Untersuchungen der den Steinkohlen beigemisch- ten Kieseltheilchen. 23 Sgr. an Hrn. Dr. Moritz im Caraccas zur Anschaf- fung mehrerer botanischer Werke. an Hrn. Dr. Herm. Karsten als Unterstützung zu sei- ner Reise nach Venezuela. an Hrn. Dr. Mommsen in Rom als Unterstützung zu seinem ferneren Aufenthalt in Italien zum Behuf der Sammlung lateinischer Inschriften. an Hrn. Prof. Keil zu Pforta für die Anfertigung des Index zu dem 1. Bande des Corpus Inseriptionum Grae- carum. an Hrn. Dr. Remack als Unterstützung zur Heraus- gabe seines Werkes über die Entwickelung der Wir- belthiere. an Hrn. Dr. Bergmann für die Anfertigung des Index zum 2. und 3. Bande des Corpus Inseriptt. Graecarum. an Hrn. Dase für die zu den meteorologischen Arbei- ten des Hrn. Dove ausgeführten Rechnungen. an Hrn. Dr. Weber als Unterstützung zu einer Reise nach London um von den dortigen Commentaren des Yajurveda Abschriften zu nehmen. Aulserdem bewilligte die Akademie dem Herrn Dr. Bremiker hier in Berlin ein dreifaches Exemplar, in Gold Silber und Bronze, der von ihr herausgegebenen Denkmünze auf Leibniz als Anerken- nung für den Antheil, welchen er durch seine Sternkarte an der Auf- findung des von Hrn. le Verrier vorausberechneten Planeten Nep- tun durch Hrn. Dr. Galle gehabt hat. XI Personal-Veränderungen im Jahre 1846. Gestorben sind: ' Horkel, ordentliches Mitglied der physikalisch-mathematischen Klasse. . Ideler, ordentliches Mitglied der philosophisch - historischen Klasse. Bessel in Königsberg, auswärtiges Mitglied der physikalisch - mathematischen Klasse. . Freiherr von Minutoli in Berlin, Ehrenmitglied. . von Krusenstern in St.-Petersburg |] Correspondenten der '. Freiesleben in Freiberg } , Pickering in Boston, Correspondent der philosophisch -histo- physik.-math. Klasse. rischen Klasse. Durch Wahl sind in die Akademie neu eingetreten: Hr. Sir '. Welcker in Bonn '. Creuzer in Heidelberg Trendelenburg als ordentliches Mitglied der philosophisch - historischen Klasse, gewählt am 5. Febr. 1846 und bestätigt durch die Königl. Kabinets-Ordre vom 11. März 1846. David Brewster in Edinburg, früher Correspondent der phy- sikalisch- mathematischen Klasse, wurde am 12. Febr. 1846 zum auswärtigen Mitgliede derselben Klasse gewählt und durch die Königl. Kabinets-Ordre vom 11. März 1846 als ‘solches bestätigt. als auswärtige Mitglieder der philo- sophisch-historischen Klasse am 5. Febr. gewählt und durch Königl. Ka- binetsordre vom 11. März 1846 be- stätigt. Rühle von Lilienstern in Berlin, als Ehrenmitglied am 19. März gewählt und durch Königl. Kabinetsordre vom 6. Mai 1846 bestätigt. . Bunsen in Marburg . Le Verrier in Paris desgl. am 17. December 1846. . Secchi in Rom '. Bernhardy in Halle | als Correspondenten der philosophisch - . Naumann in Leipzig } als Correspondenten der physik. - math. Klasse gewählt am 19. März 1846. . Haupt in Leipzig historischen Klasse gewählt am 19. März . Chmel in Wien 1846. . Kopp in Luzern » Lassen in Bonn . Voigt in Königsberg . Lajard in Paris desgl. gewählt am 17. December . Stälin in Stuttgart 1846. . Wilh. Dindorf in Leipzig . Löbell ın Bonn I der Mitglieder und Correspondenten der Herr Grüson, Veteran ö A.w. Humboldt ... Verzeichnifs am Schlusse des Jahres 1846. nnnnRAanNAanNNe Ordentliche Mitglieder. Physikalisch-mathematische Klasse. Eytelwein, Veteran. » » v.Buchuh .& Erman, Neteran oe one Lichtenstein, Veteran Karsten Encke, Sekretar Dirksen (E.H.)... Ehrenberg, Sekretar . . Crelle fire! e hertaie de su vu Datum der Königl. Bestätigung. . 1798. Febr. 22. 1800 Aug. 4. 1803 Jan. 27. 1806 März 27. 1806 März 27. .. 1814. Mai 14. 1815 Mai3. 1815 Juli 15. 1822 Febr. 7. 1822 April 18. 1825 Juni 21. 1825 Juni 21. 1827 Juni 18. 1827 Aug. 23. Herr Klug Kunth Müller G. Rose Steiner Jacobi . vw. Olfers Dove . Philosophisch -historische Klasse. v. Savigny, Veteran . . 1811 April 29. Böckh, Veteran. Sekretar . 1814 Mai 14. Bekken 2. ©. 1815 Mai 3. Riten: 1822 April 18. oe Bo, oon0oo 1822 April 18. v. Raumer, Sekreiar . . 1827 Juni 18. Meineke:- .... a er 1830 Juni 11. Bachmann we 1830 Juni 11. Hofjmanna 2. 2: 1832 Febr. 13. Bichhoran. 2... 1832 Febr. 13. Rankerner er... 1832 Febr. 13. ».Scheling ...... 1832 Mai 7. Herr Jac. Grimm ..... Zumpt Gerhard Panofka Neander von der Wilh. Grimm ‚Schott . Pertz . Trendelenburg ... “Zr eo.» 0,0. u. See hetlan,.e .. eo. 00. . 0.0 00.. Hagen elle, ei e)0l ae XIH Akademie Datum der Königl. Bestätigung 1830 Jan. 11. 1830 Jan. 11. . 1832 Febr. 13. 1832 Febr. 13. 1834 Juli 16. 1834 Juli 16. 1834 Juli 16. . 1836 April 5. 1837 Jan. 4. . 1837 Jan. 4. . 1839 Febr. 4. 1840 Jan. 27. . 1842 Juni 28. . . 1842 Juni 28. 1832 Mai 7. 1835 März 12. . 1835 März 12. 1836 April 5. 1839 März 14. . 1841 März 9. . 1841 März 9. 1841 März 9. . 1841 März 9. 1843 Jan. 23. . 1846 März 11. I. Auswärtige Mitglieder. Physikalisch-mathematische Klasse. Datum der Königl. Bestätigung. Herr Gaufs in Göttingen. ...... omas 1810 Juli 18. - Freih. v. Berzelius in Stockholm. ....... ... 1825 Juni 28. = drago in Barisı... . .. 2.2. ee 1828 Jan. 4. - Robert Brown in London... .. :....... *.... 1834 März 20. -MrCauchy in Paris. vRWR .. .% IRRE... . 1836 April 5. Sir John Herschel in Hawkhurst in der "Grafschaft Kent 1839 Febr. 4. Herr Faraday in London ............ N .....1842 Juni 28. - Gay-Lussac in Paris... ... 2.22 .22.2.00. 1842 Juni28. Sir David Brewster in Edinburg ...... MIREN.: . . 1846 März 11. Philosophisch-historische Klasse. Herr Gottfr. Hermann in Leipzig ......... 2... 1820 Sept.3. =. Rıter. in’ Göttingen® . v2 el Me Eee a. 1832 Febr. 13. - Wehletronne in \Patisnce une. RU TR %24.20418324Mai?% -HCousın ın Paris «WW. ee a OÄE ESDAR- eher SL UB32A MAIS -£iLobeck in Königsherg® ... ..... YRpk.TIRE.. 1832 Mai 7. -Sutdacobs 1nıGotha. Wise 2. 2.00. Amen. Kom. . 1832 Mai 7. - H.H. Wilson in Oxford ....... ee ehe 1839 April 21. -. GULZOL. ID DaB EEE: ERLERNT. 1840 Dee. 14. - Welcker in Bonn...... BE ER TEEN, . . 1846 März 11. SE Creuzer an Hleidelberen2..2.2.. 2er spe ee 1846 März 11. I. Ehren-Mitglieder. XV Datum der Königl. Bestätigung. Herr Imbert Delonnes in Paris ............ 1801 - Graf v. Hoffmansegg in Dresden... .....- 1815 - William Hamilton in London ........- 1815 = vo Feakerin BEndon ., taewenemened ons eneniat Lake 1815 General d. Infant. Freih. v. Müflling in Berlin 1823 vw. Hisinger auf Skinskatteberg bei Köping in Schweden... ... BE TR N 1828 Freiherr v. Zindenau in Altenburg. .....- 1828 Bunsen,än,;bLondon .... . uiueäfeg:r seh Srauäke ze 1835 Duca di Serradifalco in Palermo ........ 1836 Freiherr Prokesch von Osten in Athen. .... 1539 Duckdetkuynes in, Banisı.c!.yenene re Soneveh: 1840 Carl Lucian Bonaparte Prinz von Canino m BlOTenz ... 2. ng ua a ar Dar ... 1843 Zfiheaton. inabarisue. ste 2.) Seunitakt onslankene 1843 Meriarıan »Basell... 2. aı anal ee 1845 Gen.-Lieutenant Rühle von Lilienstern in Berlin 1846 Oct. 22. Mai 3. Juni 22. Juni 22. Juni 23. Jan. 4. Jan. 4. Jan. 7. Juli 29. März 14. Dec. 14. März 27. Sept. 30. März 8. Mai 6. xVI IV. Correspondenten. Für die physikalisch - mathematische Klasse. Datum der Wahl. Herr Agassiz in Neuchätel ..... . 1836 März 24. Biddel Airy im Greenwich . ... 1834 Juni 5. Amici in Florenz ........ 1836 Dec.ı. Argelander in Bom....... 1836 März 24. vw. Baer iu St. Petersburg ..... . 1834 Febr. 13. Becquerel in Paris ........ 1835 Febr. 19. PD. :Berthier,m Paris '.....,. 2% 1829 Dec. 10. Biot-30, Paris tan ren NE. aa 1820 Juni l. Brandt in St. Petersburg . . . . 1839 Dee. 19. Adolphe Brongniart in Paris . 1835 Mai 7. Alexandre Brongniart in Paris 1827 Dec. 13. Bunsen in Marburg ....... 1846 März 19. Carlini in Mailand ........ 1826 Juni 22. Garusin Dresden’... 2.2.8. 1827 Dec. 13. Chevreulkn Paris". an! - 1834 Juni 5. v. Dechen in Bonn ....... 1842 Fehr. 3. Döbereiner in Jena ....... 1835 Febr. 19. Dufrenoy in Paris ........ 1835 Febr. 19. IRB NDumas nuParıa „ee 1834 Juni 5. Elie de Beaumont in Paris... . 1827 Dec. 13. Eschricht in Kopenhagen . . .. . 1842 April 7. Fechner in Leipzig ....... ısaı März 25. F.E.L. Fischer in St. Petersburg 1832 Jan. 19. Gotthelf Fischer in Moskau . . 1832 Jan. 19. Flauti in Neapel......... 1829 Dec. 10. Kuchs m München. ar. 1834 Febr. 13. Gaudichaud in Paris... .... 1834 Febr. 13. Gergonne in Montpellier ... . 1832 Jan. 19. C. G. Gmelin in Tübingen . . . 1834 Febr. 13 L. Gmelin in Heidelberg . ... . 1827 Dec. 13.. Herr Göppert in Breslau ... Thom. Graham in London... Haidinger in Wien .... FW. R. Hamilton in Dublin . Hansen in Gotha . ... Hansteen in Christiania... . Hausmann in Göttingeu Hooker in Kew ...... Jameson in Edinburg . . Kämtz in Dorpat .... Kummer in Breslau... Lame in Paris ...... ®. Ledebour in Dorpat . Le Verrier in Paris... . Graf Libri in Paris ..... Freiherr v. Liebig in Giefsen Lindley in London .... Liowille in Paris .... XVII Datum der Wahl. 1839 Juni 6. 1835 Febr. 19. 1842 April 7. 1839 Juni 6. 1832 Jan. 19. 1827 Dec. 13. 1812 ..1834 Febr. 13. . 1820 Juni 1. 1841 März 25. #339 Juni 6. 1838 Dec. 20. 1832 Jan. 19. 1846 Dec. 17. . 1832 Jan. 19. ©. Martius in München ..... Melloni in Neapel. ...... Möbius in Leipzig... ...... Mormein. Metz’... Eee. Mate Moser in Königsberg ..... Mulder in Utrecht. ..... 1833 Juni 20. 1834 Febr. 13. 1839 Dec. 19. 1832 Jan. 19. 1836 März 24. 1829 Dec. 10. 1839 Juni 6. . 1843 Febr. 16. . 1845 Jan. 23. Naumann in Leipzig ...... F. E. Neumann in Königsberg. . 1820 Nov. 23. Oersted in Kopenhagen .... . Ohm in Nürnberg ..... R. Owen in London .. . de Pambour in Paris ... Pfaffiin Kiel.......... 2m 1846 März 19. 1833 Juni 20. . 1839 Juni 6. . 1836 März 24. . 1839 Juni 6. Poncelet in Paris ........ de Pontecoulant in Paris . Presiiin Prag. x... . AURO m Purkinje in Breslau... ..... Quetelet in Brüssel ...... Rathke in Königsberg... ... . . 1812 Plonatm Dunn. . al, it: 1832 Jan. 19. 1832 Jan. 19. . . 1832 Jan. 19. 1838 Mai 3. 1832 Jan. 19. . 1832 Jan. 19. 1834 Febr. 13, XVIM Datum der Wahl. Herr Retzius in Stockholm .. . ... . 1842 Dec. 8. Achille Richard in Paris . . ... 1835 Mai 7. Richelot in Königsberg . . . . : 1842 Dec. 8. de la Rive mn Genf ....... 1835 Febr. 19. Aug. de Saint- Hilaire in Paris 1834 Febr. 13. Jul. Cesar de Savigny in Paris. 1826 April 13. v. Schlechtendal in Halle. .. . 1834 Febr. 13. Schumacher in Altona. ..... 1826 Juni 22. Seebeck in Dresden ....... 1845 Jan. 23. Marcel de Serres in Montpellier 1826 April 13. v.Siebeld in Freiburg ..... 1841 März 25. ‚Struye in St. Petersburg .. . . 1832 Jan. 19. ‚Studersin. Bern... 1.uueli:.e zu 1845 Jan. 23. ıSturmiın ‚Paris ...0e are. Ki 1835 Febr. 19. Tienorelin Neapel... ze ir > 1812 Thenard in Paris ........ 1812 Tiedemann in Heidelberg. . . . 1812 Zilesiusiin Leipzig. ... nie .u. 1812 Treviranus in Bonn. ...... 1834 Febr. 13. Aug. Falenciennes in Paris . . 1836 März 21. Rud. Wagner in Göttingen .. 1841 März 25. Wahlenberg in Upsala ..... 1814 März 17. Wallich in Caleutta........ 1832 Jan. 19. E. H. Weber iu Leipzig... . 1827 Dec. 13. W. Weber in Leipzig ..... 1834 Febr. 13. Wöhler in Göttingen ...... . 1833 Juni 20. Für die philosophisch-historische Klasse. Herr Avellmo in Neapel... ..... 1812 - Bancroft in Washington . . . . 1845 Febr. 27. Bergk in Marburg... ....... 1845 Febr. 27. - „Bernhardy in Halle....... 1846 März 19. - Böhmer in Frankfurt a.M.... 1845 Febr. 27. - Graf Borghesi in St. Marino... 1836 Juni 23. - & iBrandis, n Bon. .......,.. Jul 1832 April 12. = BraunJin Rom .. 2. ‚alu 1: 1843 Aug. 3. Si Bürnouf ın Paris .... W.unel.ıs 1837 Febr. 16. Cavedoni in Modena ...... 1845 Febr. 27. Herr de Chambray in Paris ..... Chmel in: Wiens... 19. . Graf Clarac in Paris ....- Charl. Purton Cooper in boiklon Dahlmann in Bom ....... Delbrück in Bonn ........ Diez.'in ‚Bonn‘... .vaaautn ie ©. W. Dindorf in Leipzig .... v. Frähn in St. Petersburg Freytag in Bom ........ Del Furia in Florenz. .. ... - -.Geel in Leydenwsrsndk 2. - ». Gejer in Upsala ......-. - © Gervinus in Heidelberg... . . - » Göttling in Jnaı........ -Au@herard.ın Paris... . u3% ur. - Freih. v. Hammer-Purgstall in IMMIEND IE RISK R diesen „Bazisislhniil 2. aan Sir Graves ar Haughton in Lon- dont - . ..., SIEB, Mannes Herr Haupt in Leipzig ........ C. F. Hermann in Göttingen . Hildebrand in Stockholm v. Hormayr in Bremen... ... Jomardıın. Paris’... Srassiehe Stanisl. Julien in Paris. .... Kemble in London ....... Kopp in Luzem......... Kosegarten in Greifswald Labus in Mailand ........ Zäjard: in Paris . no. m. Lappenberg in Hamburg ..... . Lasseniin Bonn .. . nn... .. Leemans in Leyden........ Lehrs in Königsberg. ... . . Lenormant in Paris ....... Lepsius in Berlin ...... ». Linde in Warschau .... Datum der Wahl. 1833 1846 1821 1836 1845 1812 1845 1846 . „1834 1829 1819 1836 1836 1845 1844 1845 1814 1812 1837 1846 1840 . . 1845 1829 1821 1842 1845 1846 . 1829 1843 1846 1845 1846 1844 1845 1845 . 1844 . 1812 Juni 20. März 19. Aug. 16. Febr. 18. Febr. 27. Febr. 27. Dec. 17. Dee. 4. Dec. 10. Febr. 4. Juni 23. Juni 23. Febr. 27. Mai 9. Febr. 27. März 17. Febr. 16. März 19. Nov. 5. Febr. 27. Febr. 12. Aug. 16. April 14. Febr. 27. März 19. Dec. 10. März 2. Dec. 17. Febr. 27. Dec. 17. Mai 9. Febr. 27. Febr. 27. Mai 9. XIX xXX Herr Zöbell in Bonn ......... -.J.J. da Costa de Macedo in Lis- säben.. 1: -4.H3504: IE .98 - Madpig in Kopenhagen... ... - Finn Magnussen in Kopenhagen - =Moatliini, Kom... 0. uk HR. - Graf della Marmora in Genua. 2 3 Meierun Hallerssaiuın! ak ok - Molbech in Kopenhagen .... - Mustoxides in Corfu ...... - €. F. Neumann in München . . - - Constantinus Oeconomus in St. Detersbure ei ER - ©. Oreli in Zürich ...... 2 - Orti Manara in Verona .... -AdPhläcky in Prag... im. Sir Francis Palgrave in London... HerrsiPeyzon n, Burn... oo... Sir Thomas Phillips in Middlehill . . Herr Prescott in Boston ....... - Et. Quatremere in Paris . . - Rafn in Kopenhagen .. .. - Raoul-Rochette in Paris .... - m. Reiffenberg in Brüssel... . - ıkZutschli ın ‚Bonn ame u. % 5 =..geRo/Stan Halles.. 2... areas .ın - Schafarik in Prag....... i - Schmeller in München ..... - Schömann in Greifswald .... = ıSecchutn. Romane. in ss - Sparks in Cambridge bei Boston - Spengel in Heidelberg ..... - Stälin in Stuttgart... ..... - „Stenzel in Breslau... ..... - Uhland in Tübingen ...... - FPoigt in Königsberg ...... Bi KH aitzım Biel... „. land - de Witte in Paris... ki Datum der Wahl. 1846 . 1838 1836 1836 1822 1844 1824 1845 1815 1329 1832 1836 1842 1845 1836 1836 1845 1845 . 1812 . . 1845 1832 1837 1845 1836 1840 1836 1824 1846 1845 1842 Dec. 17. Febr. 15. Juni 23. Juni 23. Febr .28. Mai 9. Juni 17. Febr. 27. Juni 22. Dec. 10. Dec. 13. Juni 23. Dec. 22. Febr. 27. Febr. 18. Febr. 18. Febr. 27. Febr. 27. Febr. 27. April 12. Dee. 7. Febr. 27. Febr. 18. Febr. 13. Febr. 18. Juni 17. März 19. Febr. 27. Dec. 22. Dec. 17. Febr. 27. Juni 9. Febr. 27. Dec. 17. April 14. 1845 Febr. 27. Gedachtnifsrede auf Bessel. H” ENCKE. nn D. öffentliche Sitzung zur Gedächtnifsfeier von Leibnitz, ist besonders zu den Gedächtnifsreden auf verstorbene ordentliche oder auswärtige Mit- glieder der Akademie bestimmt. Der grofse schwer, wenn überhaupt, zu ersetzende Verlust, den die Akademie und mit ihr die ganze wissenschaft- liche Welt durch Bessel’s Hingang erlitten hat, liefs den lebhaften Wunsch in mir entstehen, eine ausführliche Schilderung seines Wirkens geben zu können. Aber die besondere Feierlichkeit welche gerade diese Sitzung aus- zeichnet, hat die an sich schon kurze Zeit so beschränkt, dafs bei dem Reich- thume des Gegenstandes nur eine flüchtige Skizze zu geben verstattet ist. Die Zeit in welcher Bessel blühte, die erste Hälfte dieses Jahrhunderts, ist eine der wichtigsten Epochen für die Astronomie gewesen, Ist sie es auch nicht ganz allein durch ihn geworden, so hat er doch einen so grofsen An- theil daran, und sein Leben ist mit der Geschichte der Wissenschaft in die- ser Zeit so eng verknüpft, dafs Beides sich kaum von einander trennen läfst. Möge es mir deshalb jetzt noch vergönnt sein, diese Glanzperiode und das Wirken Dessen der hauptsächlich sie dazu erhob, in einem flüchtigen Über- blicke zu schildern. Viele Umstände vereinigten sich um eine solche Glanzperiode hervor- zurufen. Der Aufschwung und die Auszeichnung von Seiten des Staates, welche in Frankreich durch die Stiftung der &ecole polytechnique, der Ma- thematik und dadurch auch ihrer glänzendsten rein wissenschaftlichen Anwen- dung der Astronomie, namentlich in ihrem theoretischen Theile, gegeben war. Kein einziger der grofsen Mathematiker Frankreichs hat nicht seinen Antheil an diesen Fortschritten gehabt. Die Gründung der Münchner Werk- d XxXH Gedächtnifsrede auf Bessel. statt, welche die Kunst Englands auf deutschen Boden verpflanzte, vor Al- len die gefeierten Namen Frauenhofers in dem optischen Theile, Reichen- bachs in dem mechanischen, welche ihre englischen Lehrer erreichten und übertrafen, und an verschiedenen Punkten Deutschlands, in Hamburg, Wien und Berlin, Institute hervorgerufen haben, die in den letzten Jahrzehnten auf gleichen Rang sich stellten. Noch erinnere ich mich lebhaft der wahr- haft feierlichen Freude, mit welcher mein verehrter Lehrer der Geheime Hofrath Gaufs in Göttingen, den ersten Münchener Kreis von 12 Zoll em- pfing, und an ein Instrument wie jetzt jede kleine Sternwarte vielleicht de- ren Mehrere besitzt, die frohesten Erwartungen knüpfte. Selbst der poli- tische Druck der in den Jahren bis 1813 auf unserm Vaterlande lastete, und die Gemüther in das Asyl der reinen Wissenschaft sich flüchten liefs, war in Deutschland sowohl wie in Frankreich, bei der allein fast gestatteten Wahl zwischen dem Schwerte des Krieges uud den friedlichen Werkzeugen der Wissenschaft, eher befördernd als hindernd für die letzte Richtung. Von jeher hat in Deutschland eine besondere Vorliebe für Astrono- mie geherrscht, und wie die Wieder-Erweckung derselben von Deutschland ausging, so ist auch kein Umschwung in dieser Wissenschaft in unserm Vater- lande unbeachtet vorübergegangen. Auch jetzt weckte besonders Dr. Olbers in Bremen, durch seine treftliche Schrift über die Bestimmung der Come- tenbahnen den Sinn für Anwendung der Analysis auf Astronomie, während früher meist synthetische Betrachtungen geleitet hatten. Der glückliche Umstand dafs ein nicht gelöstes astronomisches Problem, die Bestimmung einer Planetenbahn aus nicht mehr Daten als unumgänglich dazu erforderlich sind, den jetzigen Geheimen Hofrath Gaufs (ihn der im Felde der Mathema- tik bei uns früher fast vereinzelt stand, und namentlich für sein Hauptwerk über Zahlentheorie kaum einen Mitarbeiter in Deutschland damals fand) auf das Gebiet der Astronomie seine tiefe Kenntnifs der Mathematik übertragen liefs, vollendete die seitdem immer mehr sich befestigende Methode der Probleme. An diese Coryphaeen schliefst sich unmittelbar Bessel's Namen an, und wie er durch seinen Feuer-Eifer für strengere Bestimmungen eben so anregend wirkte, wie Olbers durch seine milde Aufmunterung die jünge- ren Gemüther für das Studium der Astronomie überhaupt gewann, so be- nutzte und erweiterte er die Schritte welche Gaufs die Theorie und Praxis hatte thun lassen. Zu allem diesem fügte er aber noch etwas hinzu, was in Gedächtnifsrede auf‘ Bessel. XXIII jeder Wissenschaft hochwichtig, in der Astronomie, wo es der rein zu wie- derholenden Arbeiten so sehr viele giebt, ja wo die Wiederholungen einen wesentlichen Antheil an dem Gelingen haben, von ganz unschätzbarem Wer- the ist, den eigenen Vorgang in jeder Anwendung, die unermüdlichste Thätigkeit bei jeder grofsen und kleinen Bearbeitung, und die durch sein Beispiel befestigte Überzeugung, dafs das Gelingen in Se eigenen Hand eines Jeden liege. Endlich trugen auch wesentlich zu dem regen Leben in der Wissen- schaft die astronomischen Zeitschriften bei, wie sie früher nie in Deutschland so bestanden hatten. Die monatliche Correspondenz, angefangen von Herrn v. Zach, und in erneuerter Form, was wenigstens den Hauptinhalt betrifft, fortgesetzt von Herrn v. Lindenau, die Zeitschrift für Astronomie von dem letzteren und dem verdienstvollen Professer Bohnenberger redigirt, und seit dem Anfange der zwanziger Jahre die astronomischen Nachrichten des Herrn Conferenzrath’s Schumacher, die einen unschätzbaren Mittelpunkt für die astronomischen Arbeiten bilden. Sie gehören wesentlich zu einer Skizze der Thätigkeit von Bessel, da von seinem ersten Auftreten an, er einer der eifrigsten Mitarbeiter an jeder derselben gewesen ist, und seine Beiträge, besonders in der letzten Zeitschrift sowohl an Umfang selbst seine gröfseren selbstständigen Werke übertreffen mögen, als auch an Zahl und Inhalt bei weitem die aller andern verdunkeln. Bessel’s Bildungsgang war ein eigenthümlicher. Von Jugend auf den sogenannten classischen Studien abgeneigt, vielleicht aus dem tief in seiner inneren Natur begründeten Streben, nicht sowohl sich in den Besitz von Kentnissen zu setzen, als vielmehr jede erworbene Kentnifs sogleich anzu- wenden zu einem gröfseren Zwecke, ja in gewifsem Sinne nur in so fern auf eine erworbene Kenntnifs hohen Werth zu legen, als eine Aussicht zu frucht- barer Anwendung derselben sich darbot, hatte er sich dem Kaufmansstande gewidmet. Blieb dadurch auch eine Lücke in seiner Ausbildung, die viel- leicht hin und wieder ihm fühlbar war, so ward dieser kleine Mangel doch reichlich dadurch ersetzt, dafs dieser Anfangs - Beruf eine Behandelung der Geschäfte ihm für sein ganzes Leben aneignete, welche von dem wesentlich- sten Einflufs auf seine Wirksamkeit war. Die strenge Bindung an bestimmte Geschäftstunden, die richtige Würdigung der Kostbarkeit der Zeit, die schnelle niemals aufgeschobene Abmachung der Geschäfte, die pünktliche XxXIV Gedächtnifsrede auf Bessel. Ordnung und das richtige Treffen der Form, gleich bei dem Beginn einer Arbeit, welche die Übersicht erleichtert und sichert, die bestimmte Verthei- lung der untergeordneten Geschäfte an die Gehülfen, und das feste Bestehen auf die Erfüllung dieser Leistungen, sind Eigenschaften in welchen Bessel vielleicht unübertroffen dasteht. Er hat keine gröfsere oder kleinere Unter- nehmung eher verlassen, bis er sie zu einem einstweiligen befriedigenden Ziele geführt, wenn er auch manchmal später wieder darauf zurückgekom- men ist, und wenn er dieses erreicht hatte, so sorgte er sogleich dafür sie zu veröffentlichen, um von einer so erledigten Sache weg, mit frischen Kräf- ten einem andern Geschäfte sich hingeben zu können. Die Ordnung in seinen Papieren, in seinem Briefwechsel, in seinen amtlichen Verhältnissen war musterhaft. Nur dadurch ist die grofse Anzahl der von ihm bekannt- gemachten verschiedenartigsten Untersuchungen zu erklären. Freilich konnte bei dem von der Witterung so abhängigen Geschäft der Beobachtungen, eine solche Ordnung nur durch die gröfste Energie durchgeführt werden, und durch eine Beherrschung seiner Körperkräfte, wie der entschiedenste Willen allein sie möglich macht. . Diese Energie war aber von so unschätzbarerem Werthe, als sie von einem ungewöhnlich klaren Geiste geleitet, stets nicht blofs auf nützliche, sondern auch immer auf gröfsere Zwecke angewandt ward. Es ist eine Eigen- thümlichkeit der Astronomie, dafs sie Gelegenheit giebt sich gröfsere Arbei- ten auszuerwählen, die nicht blofs für kurze Zeit grofse Anstrengung erfor- dern, sondern auch längere Zeit hindurch, ja häufig während der ganzen Lebenszeit, wenn nicht ununterbrochen, doch immer von Neuem zu ge- wissen Zeitperioden den Bearbeiter fesseln. Die Beharrlichkeit zu der er gezwungen ist, stählt seine Kräfte, und läfst den Blick unverwandt auf ein bestimmtes Ziel gerichtet sein; sie gewöhnt ihn Hindernisse die sich entge- genstellen nie als unbesiegbar anzusehen, sondern von der Zeit und von sei- ner Ausdauer die Mittel zu ihrer Beseitigung zu erwarten. Hierin wird Bessel für immer als ein schwer zu erreichendes Muster dastehen, Über Bessels Jugendzeit und den Gang seiner Entwickelung geben ei- nige von ihm selbst aufgesetzte Blätter höchst interessante Aufschlüsse, aus denen da sie unstreitig von kundigerer Hand werden benutzt werden, hier nur folgendes erwähnt werden möge. Geboren den 22. Julius 1784, Sohn des Justizrathes Bessel in Minden, zeigte er schon als Knabe einen entschie- Gedächtnifsrede auf Bessel. XXV denen Sinn für eigene Experimente, wohin namentlich auch die Erzählung weist, dafs er sich bemüht habe ein convexes Glas mit einem kärglichen Apparate zu schleifen, und mit Freuden die Concentrirung der Sonnenstrah- len durch dasselbe bemerkt. Diese Neigung zu praktischer Thätigkeit be- stimmte ihn den Kaufmannstand zu wählen, und am 2. Januar 1799 in das Kulenkamp’sche Haus in Bremen als Handlungslehrling in seinem 1öten Jahre einzutreten. Der Trieb vorwärts zu kommen, liefs ihn indessen nicht mit der bald erlernten Fertigkeit in den currenten Handlungsgeschäften sich begnügen, sondern brachte ihn auf den Gedanken, als Supercargo bei einer Handlungsreise, sich Gelegenheit zur schnelleren Beförderung zu ver- schaffen. Damit verband sich der Gedanke der Nothwendigkeit von den zur Schifsführung nöthigen nautischen Kenntnissen sich so viel anzueignen, dafs er nicht als müfsiger Zuschauer blos die Schifsmanoeuvres zu betrachten habe. Hamilton Moore’s Handbuch für Seefahrer, Voigt’s populaires Hand- buch der Himmelskunde, und nachher Bohnenberger’s geographische Orts- bestimmungen, waren seine ersten Bücher, und mit dem Jahre 1802 be- ginnen seine mathematischen und astronomischen Studien. Das letztere treffliche Buch veranlafste ihn namentlich mit einem Sextanten und einer alten Pendeluhr die Vorschriften desselben in wirkliche Ausübung zu bringen. Sein mit dem Jahre 1802 beginnendes Diarium, in welchem gleich anfangs die eigenen Bemühungen, Vorschriften des Lehrbuchs bequemer und genauer zu machen, vorwalten, hat es möglich gemacht den Anfang seiner prakti- schen Thätigkeit genau auf den 16. August 1803 festzusetzen. Es sind Be- obachtungen von Sternhöhen, um den Fehler seines Instrumentes für die Beobachtungen der Sonnenfinsternifs am andern Tage zu ermitteln. Bei den fortgesetzten Beobachtungen bemerkt er, dafs seine Pendeluhr einen sehr schlechten Gang hat, und am 12. November desselben Jahres nimmt er sie aus einander, und erkennt ihre völlig fehlerhafte Construktion. Die nahe Übereinstimmung seiner Resultate mit schon bekannten, bei der Be- rechnung der Länge von Bremen und anderer Örter, veranlafst ihn endlich die sehr zerstreuten Beobachtungen von Finsternifsen und Sternbedeckungen in einem starken Folianten für seinen Gebrauch zur allgemeinen Übersicht zu sammeln. Dieses sind die Thatsachen aus welchen sich auf seinen astro- nomischen Sinn schliefsen läfst, ehe er noch der astronomischen Welt über- XxXVI Gedächtnifsrede auf Bessel. haupt bekannt, ja selbst ehe er noch in genauerem Verkehr mit dem grofsen Astronomen Bremen’s mit Dr. Olbers getreten war. Und doch wer kann in diesen wenigen Anführungen den Keim seines ganzen künftigen Wesens verkennen. Die grofse Ordnung, das Streben nach der äufsersten jedesmal ihm erreichbaren Genauigkeit — er bemerkt gleich bei der Sonnenfinsternifs am 17. Aug. 1803, der beobachtete Austritt des Mondes könne zweifelhaft sein, da es seine erste Beobachtung ist — die eigene Untersuchung seiner Instrumente, die strenge theoretische Vorberei- tung, verbunden mit dem jedesmaligen Bestreben die Theorie zu vervollkom- nen, endlich die Auffassung gröfserer umfangreicher wichtiger Arbeiten, bei denen mit Sorgfalt das erforderliche Material zusammengesucht wird. Wenn der neunzehnjährige Jüngling ohne fremde Leitung aus der eigenen Geistes- richtung diesen so consequenten und richtigen Weg einschlägt, was konnte nicht von ihm erwartet werden, wenn er frei von andern Geschäften ganz den von der Natur ihm vorgezeichneten Weg verfolgen durfte. Den Weg dazu bahnte ihm die erste öffentlich durch Olbers bekannt- gemachte Arbeit. Ältere Beobachtungen von Harriot über die Cometen von 1607, welche Herr v. Zach bekannt gemacht hatte, unterwarf Bessel einer für die Ungenauigkeit derselben fast zu sorgfältigen Prüfung und Berechnung, und im Novemberheft 1802 der monatlichen Correspondenz ward sie mit einer empfehlenden Zuschrift von Olbers, in welcher er den künftigen Mei- ster mit richtigem Takte voraus verkündigt, bekannt gemacht. Wenn auch der Reichthum von Bessel’s Arbeiten hier der beschränk- ten Zeit wegen nicht erlaubt, jede einzeln auch nur anzuführen, — es sind nach dem Zeugnifs seines vieljährigen verdienstvollen Gehülfen Dr. Busch, 69 Abhandlungen in der monatlichen Correspondenz des Herrn v. Zach, 43 in Bode’s astronomischem Jahrbuche, 160 in den astronomischen Nachrichten von Schumacher, 11 grofse Abhandlungen in unsern akademischen Schriften, A im Königsberger Archiv, 6 in Schumacher’s astronomischem Jahrbuche, fer- ner 21 Bände der Königsberger Beobachtungen, 4 gröfsere besonders her- ausgegebene Werke, wozu jetzt noch die in einem Bande gesammelten po- pulären Vorlesungen kommen, und 40 nicht nur allein für den Astronomen geschriebene Recensionen — so kann ich mir doch nicht versagen, die auf die eben erwähnte Cometen-Abhandlung zunächst folgende, und im Sep- temberheft 1805 der monatlichen Correspondenz eingerückte, über die Be- Gedächtnifsrede auf Bessel. XXVII rechnung der wahren Anomalie in einer von der Parabel nicht sehr verschie- denen Bahn namentlich zu erwähnen. Sie ist für die jetzige Zeit immer noch in Gebrauch, und würde der Schwierigkeit des Problems wegen nicht hervorgehoben zu werden brauchen, bei einem Manne von Bessel’s späte- rem Range, wenn gleich sie keinesweges ohne das Verdienst einer bis dahin noch nicht ausgeführten Entwickelung ist. Allein sie bildet nach Bessel’s handschriftlichen Aufzeichnungen, einen wichtigen Wendepunkt in seinem wissenschaftlichen Leben. Es war das erste bisher noch nicht behandelte, und für seine damaligen Kräfte schwierige Problem, was ihm hier so gelang, dafs er mit Zufriedenheit darauf zurückblicken konnte. Es erweckte ihm das Selbstvertrauen auf diesem Felde fortzuschreiten, und kann deshalb als der Keim der späteren theoretischen Arbeiten angesehen werden. Olbers hat in gelegentlichen Mittheilungen wohl geäufsert, er betrachte es als sein Hauptverdienst um die Astronomie, dafs er Bessel dafür gewonnen. In der That war Olbers es, der als der bisherige Inspektor in Lilienthal, der spätere göttingische Professor Harding seine Stelle verliefs, Bessel’n vor- schlug, an dessen Statt diese Stelle einzunehmen, um seine Zeit ganz frei der Wissenschaft widmen zu können. Am 19. März 1806 traf Bessel dort ein, und gleich in den nächsten Tagen beginnt er, trotz der für sehr genaue Messungen nicht sehr brauchbaren Lilienthaler Instrumente, die Vorberei- tungen zur Erlangung der ihm unentbebrlichen Befriedigung seines Strebens nach Sicherheit und Bestimmtheit. Von dieser Zeit an war der Entwickelungsgang von Bessels Leben ein fest bestimmter. Einmal für die Astronomie gewonnen, wäre er Wo- hin sein Schicksal ihn auch geführt hätte, immer der selbstständige schöp- ferische Forscher geworden. Dafser es aber in dem Maafse werden konnte, wie seine jetzt beendigte Laufbahn es zeigt, ist das Verdienst der erleuchteten Staatsmänner, die in den Zeiten des Unglücks, in dem geistigen Aufschwunge Preufsens Rettung fanden, und in einer Zeit in welcher ungewöhnliche Opfer für die Wissenschaft von Seiten des Staates von Vielen als unmöglich be- trachtet worden wären, in Königsberg unter Bessel’s Leitung eine Sternwarte entstehen liefsen, welche für lange Zeit als das Muster für die Anordnung der Arbeiten und Thätigkeit der Arbeiter dastehen wird. In drangvollen Zeiten gegründet, hat sie in wissenschaftlicher Hinsicht, und in Bezug auf den Glanz welchen sie den preufsischen Landen verlieh, die vollständige e XXVIL Gedächtnifsrede auf Bessel. Belohnung gewährt, für den grofsartigen Entschlufs der sie entstehen liefs. Am 31. October 1809 schlofs Bessel seine Lilienthaler Beobachtun- gen und siedelte sich nach Königsberg über, welches er nicht mehr verliefs. Es ist, wenn nicht eine nackte Aufzählung der verschiedenen Unter- suchungen und Unternehmungen welche Bessel ausführte stattfinden soll, nicht thunlich Alles zu erwähnen. Möge es mir deswegen gestattet sein, die- jenigen auszuwählen, welche mir am einflufsreichsten für das Ganze der Astronomie, und am meisten charakteristisch für Bessels Gang zu sein schei- nen. Wohl mögen auch hier die Ansichten verschieden sein, doch hoffe ich wenigstens in den Haupt-Punkten die allgemeine Stimme richtig erkannt zu haben. Vor Allem gehört hierher die schon in Lilienthal begonnene, und 1818 im Druck erschienene Bearbeitung von Bradlei’s Beobachtungen, ein Werk, von dem sich kaum sagen läfst ob es für die Wissenschaft wichtiger gewor- den ist, durch den Reichthum und die Fruchtbarkeit der Resultate, oder durch den Einflufs den es auf die Ausbildung von Bessel gehabt hat. Bradlei Einer der gröfsten Astronomen welche es je gegeben, hatte seine unsterbli- chen Entdeckungen der Aberration und Nutation bereits vollendet, als er die Verwaltung der Hauptsternwarte Englands Greenwich übernahm, und hier während der zwölf Jahre 1750 - 1762, eine consequente Reihe von Beobachtungen anstellte, in welcher sein angebornes Genie durch die vor- züglichsten Künstler seiner Zeit unterstützt ward, und da die Ausführung der Instrumente bereits eine Vollkommenbheit erreicht hatte, die bei der Mei- sterschaft des Beobachters den neuesten Anforderungen selbst genügte, so konnten diese Beobachtungen eine wahre sichere Grundlage für die meisten Fundamentalbestimmungen der Astronomie werden. In der That waren auch die einzelnen Data, welche er selbst veröffentlicht hatte, mit Begierde auf- genommen und vielfältig benutzt worden. Aber eine vollständige Bearbei- tung ward erst möglich, als nach Beseitigung der Hindernisse, welche der Publikation der ganzen Beobachtungsreihe sich entgegengestellt hatten, 1798 und 1802 in zwei starken Foliobänden die Originalbeobachtungen vollständig erschienen waren. Sie würden vielleicht noch längere Zeit, mindestens nicht vollständig benutzt geblieben sein, wenn nicht Bessel schon während seines Lilienthaler Aufenthaltes den Entschlufs gefafst hätte, sie zu. dem zu machen, was seinem Geist gleich bei dem Eintritte in die astronomische Laufbahn als Gedähctnifsrede auf Bessel. XXIK das eigentliche Ziel der astronomischen Beobachtungen vorgeschwebt, zu der Grundlage auf der alle Data der Astronomie, in consequenter Herleitung aus den Beobachtungen einer bestimmten Zeit-Epoche, für diese Zeit sich gründen sollten, um bei späterer Wiederholung derselben systematischen Behandlung einer ähnlichen vollständigen Beobachtungsreihe, von Zeit - Epoche zu Zeit-Epoche feste Anhaltpunkte zu erhalten, deren Vergleichung unter sich den Aufschlufs über solche Fragen zu geben vermöchte, welche nur im Laufe der Zeit sich lösen lassen. Dieser grofsen Arbeit widmete er zwei Jahre, ehe er einzelne Abschnitte anfıng bekannt zu machen, und erst nach 10 Jahren gab er sie vollständig in den fundamentis astronomiae pro Anno 1755 heraus. In diesem Werke dessen Hauptzweck die Ableitung eines Sternkata- logs von 3222 Sternen für 1755 allein aus den Bradleischen Beobachtungen war, finden sich alle Untersuchungen über die Fehler der Instrumente, über die Sonnenbeobachtungen zur Bestimmung der absoluten Geraden Aufstei- gungen, über die Polhöhe des Beobachtungsortes Greenwich, welche nach der Natur der Instrumente nothwendig war zur Erhaltung der Declinationen, über die Refraction und ihre thermometrischen Correctionen, über die Nu- tation und Praecession, über die bequemsten Formen der Anbringung der kleineren Correktionen der Aberration Praecession und Nutation bei den Sternen, über eigene Bewegungen der Sterne und die vermutheten Paral- laxen bei einigen derselben, über die Schiefe der Ekliptik, mit einer gleich grofsen theoretischen und numerischen Schärfe so abgeleitet, dafs es von dem Augenblicke seines Erscheinens an als Grundlage für alle ähnliche spä- tern Untersuchungen zur Erhaltung der seit dem eingetretenen Veränderun- gen gedient hat. Der grofse Zweck den Bessel sich bei der Bearbeitung vor- gesetzt, einen festen Anhaltspunkt, der in gewissem Sinne seine Stütze in sick selbst, in dem geschlossenen Kreise eines Cyclus von vortrefflichen Be- obachtungen eines und desselben Meisters hätte zu schaffen, war vollstän- dig gelungen. Diese Arbeit, welche einen weniger thätigen und Eingeweihten allein beschäftigt haben würde, ward doch der Hauptsache nach in einer Zeit vol- lendet, wo die Versetzung nach Königsberg, die Gründung der neuen Stern- warte, und das Übergehen in eine ganz verschiedene Thätigkeit, verglichen mit den früheren Beschäftigungen, eben so ausschliefslich die meisten Beo- * e XXX Gedächtnifsrede auf Bessel. bachter in Anspruch genommen haben würde. Die Einrichtung der Stern- warte selbst tritt hier, so zweckmäfsig sie auch war, völlig zurück, gegen den Gebrauch den Bessel gleich anfangs von den neuen Instrumenten machte. Sie waren verglichen mit den Neueren nicht blos, sondern selbst mit den da- mals gebräuchlichen klein zu nennen. Allein wie jedes ächte Talent zeigte Bessel, dafs nicht die Gröfse der Mittel, sondern die Hand die sie benutzt den eigentlichen Werth der Benutzung bedingt. Der erste Band der Kö- nigsberger Beobachtungen mit seiner inhaltreichen Vorrede, hat in der deutschen Astronomie und in der europäischen überhaupt Epoche ge- macht. Er gab nämlich in ihm einmal für die einen Polar-Coordinaten, die geraden Aufsteigungen, die ersten bequemen und zugleich strengen Tafeln zur Berechnung des scheinbaren Ortes der Hauptsterne, und legte dadurch den Grund zu der später allgemein verbreiteten Sitte die Beobachtungen der verschiedenen Sternwarten gleichmäfsig und mit denselben Constanten zu reduciren. Nur wer aus eigener Erfahrung noch die Unsicherheit gekannt hat, welche vor dieser Zeit bei der Auswahl der Fundamentalsterne herrschte, und die häufige Vernachlässigung der kleineren, zwar meistens unmerklichen, aber doch für strenge Consequenz nothwendigen Oorrectionen, wenn es da- rauf ankam auch die einfachsten astronomischen Beobachtungen zu redueiren, kann den Werth einer solchen allen Forderungen entsprechenden Basis schätzen. Wenn in neuerer Zeit die Beobachtungen der entlegensten Stern- warten so überaus befriedigend harmoniren, so liegt der hauptsächlichste Grund in dieser gemeinschaftlichen Grundlage, und wenn es auch in Ver- gleich mit den eigenen theoretischen Untersuchungen als weniger beachtens- werth erscheint, dafs Bessel durch die Vollendung der Form ein allgemein angenommenes System der Reductionen eingeführt hat, so möchte doch in praktischer Hinsicht dieser Schritt einer der wichtigsten gewesen sein. Aller- dings versteht es sich, dafs dazu ein unablässiges Fortschreiten gehörte, dafs die Fundamentalsterne nach beiden Polar-Coordinaten immer sicherer und sicherer bestimmt wurden, und eben deshalb die vollendete Form auch durch den inneren Werth aufrecht erhalten ward, ohne welchen sie bald gesunken wäre. Diesen Zweck hat Bessel während seines ganzen Lebens verfolgt und so wie er durch den Münchener Meridiankreis, den er später an die Stelle der kleineren Instrumente setzte, zu wiederholten Malen die Cataloge der Hauptsterne verbesserte, so hoffen wir jetzt auch noch auf die Publication Gedächtnifsrede auf Bessel. XXXI seiner letzten Arbeiten in diesem Felde, besonders in Bezug auf die Dekli- nationen, nachdem er in dem Repsoldschen Meridiankreise ein Mittel erhalten hatte, die Genauigkeit bis zur eigenen vollen Befriedigung zu erhöhen. Die- ses grofse Verdienst von Bessel, (welches schon eine Benutzung der Arbeit über Bradlei darbietet, weilnur durch diese frühere Epoche die Fortführung auf eine längere Reihe von Jahren zum Voraus möglich war) eine bis dahin ungekannte Consequenz in der Benutzung des Materials was eigentlich allen Beobachtungen zum Grunde liegt eingeführt zu haben, verbunden mit der aus den eigenen Beobachtungen fortwährend gesteigerten Vollkommenheit der Daten, schliefse ich hier an, wo es zum erstenmale in dem ersten Bande ‘seiner Beobachtungen sich zeigt, um nachher nicht wieder darauf zurück- gekommen. Aufserdem knüpft sich an diesen ersten Band, die von seinem Erschei- nen an allgemein gewordene Sitte, die Beobachtungen mit Rücksicht auf den Stand und die Fehler der Instrumente zu reduciren, während früher auch auf den Haupt-Sternwarten man in der Regel sich begnügte, durch mecha- nische Hülfsmittel die Abweichungen von der richtigen Aufstellung so viel zu verringern als möglich und von dem noch zurückbleibenden Reste weiter keine Rechnung zu tragen. Auch in dieser Hinsicht enthält allerdings der erste Band nur den Anfang zu dieser wichtigen Verbesserung, und keine der späteren Vorreden zu den andern Bänden der Beobachtungen ist ohne eine Erweiterung und Vervollkommnung dieser Correktionsmethoden vorüber- gegangen, selbst bei solchen Instrumenten, die mehr als Hülfsinstrumente zu betrachten sind z. B. bei den Thermometern. Dennoch scheint mir auch hier wieder der Anfang, allerdings verbunden mit der consequenten späteren Durchführung, wichtig genug, um dieses zweite Haupt - Verdienst von Bessel um den wahren Gebrauch jedes Instrumentes an diesen Anfang anzuknüpfen. Endlich enthält die Vorrede zu dem ersten Bande eine Untersuchung der Theilungsfehler der Kreise, wie sie früher von den Astronomen nie ge- macht war, sondern, und auch erst in der neuesten Zeit, von den Künstlern bei der Construktion der Theilmaschinen, und auch nicht immer so conse- quent angewandt worden ist. Auch dieser erste Schritt, wodurch es allein möglich wurde, einen kleinen Kreis so zu benutzen, dafs seine Ablesungen in Bezug auf die Genauigkeit im Ganzen, wenn auch der mittlere Fehler ei- ner einfachen Beobachtung nicht gering zu nennen war, mit den gröfseren XXX Gedächtnifsrede auf Bessel. Instrumenten wetteifern konnten, ist bei der Untersuchung der späteren In- strumente von Bessel vervollkommnet und erweitert worden, so dafs der erste Band der Beobachtungen ebenfalls nur den Anfang dieser Gattung von Be- richtigung wie bei den früheren schon erwähnten enthält. Dennoch möchte ich glauben, dafs auch hier gerade das Studium des Anfangs für den ange- henden Astronomen noch mehr Reiz und Anspornung gewährt, als die spä- tere vollendete Form. Nur wenige sind auf diesem Wege Bessel nachgefolgt, die Meisten haben sich, und konnten es vielleicht, bei den Fortschritten der Mechanik auf die Künstler selbst verlassen. Aber wenn auch, nicht durch die Schuld von Bessel, diese Berichtigung weniger Nachfolge gefunden hat als die früher erwähnten, so wird sie wo die gröfste Genauigkeit verlangt wird, doch eben so unerläfslich bleiben, und da sie noch mehr wie die An- dern rein das Eigenthum von Bessel ist, so wird sein Verdienst dadurch eben so hoch gestellt, als die Art der Berichtigung selbst an Feinheit die früher erwähnten übertrifft. Sobald auf die hier angedeutete Weise die Benutzung der kleineren Instrumente Alles hatte erreichen lassen was erreicht werden konnte, sorgte Bessel dafür mit einem gröfsern Instrumente die Untersuchungen fortzuse- tzen und zu vervollkommnen. Allein aufserdem begann er am 19. Aug. 1821 mit diesem neuen Münchner Meridiankreise eine Reihe von Beobachtungen, welche mit fester Consequenz zwölf Jahre hindurch bis zum 21. Januar 1833 fortgeführt, von der gröfsten Wichtigkeit für den grofsen Zweig der Astro- mie geworden ist, der sich mit den Beobachtungen der Cometen und kleinen Planeten aufser dem Meridian beschäftigt, und die an sich durch die Kennt- nifs von dem Reichthum des Himmels an Sternen bis zu einer gewissen Hel- ligkeit, auch ohne weitere Anwendung unsern Blick in das Weltsystem er- weitert. Wenn überhaupt bei einer Naturwissenschaft die Kenntnifs des Materials an sich schon wichtig ist, so wird sie durch eine unmittelbare An- wendung, wenn Zählung und genaue Ortsbestimmung sich vereinigen, für die Astronomie noch wichtiger. In seinen Zonenbeobachtungen welche in den 12 Jahren 75000 Beobachtungen umfassen, erreichte Bessel nicht blofs das Muster was in Bezug auf Auffindung und genäherte Bestimmung des Or- tes der meisten Sterne bis zur I9ten Gröfse in Lalande’s Hist. cel. ihm gege- ben war, sondern übertraf es für den Raum zwischen 15° südlicher bis 45° nördlicher Deklination in allen drei Beziehungen, in der Zahl der aufgefunde- Gedächtnifsrede auf Bessel. XXXIH nen Sterne, in der Genauigkeit ihrer Ortsbestimmung, und in der Leichtig- keit der Reduktion jeder einzelnen Beobachtung, bei weitem. Wir ken- nen durch diese umfangreiche Arbeit den Himmel bis zu der Grenze der Sterne Iter Gröfse, mit einer Vollständigkeit, welche wenn sie auch nicht absolut zu nennen ist, doch für alle Gesürne deren unerwartetes Erscheinen, eine feste Niederlegung ihres jedesmaligen Ortes, um nach und nach aus der Verglei- chung mehrerer Punkte der scheinbaren Bahn auf die wahre schliefsen zu können, erfordert, völlig dem jedesmaligen Bedürfnisse entspricht, und au- fserdem an sich schon eine so vollständige Grundlage gewährt, dafs die Hand des Zeichners ohne weitere Vorbereitung die bei der einmaligen Durchmu- sterung übergangenen Theile vervollständigen kann. An diese Vervollständigung knüpft sich aufserdem die Hoffnung, alle kleineren beweglichen Himmelskörper, welche wegen ihrer Lichtschwäche dem Auge nicht unmittelbar die Veränderung ihres Ortes merklich werden lassen, durch sorgfältige Vergleichung der als feste Punkte verzeichneten Sterne mit dem jedesmaligen Anblicke des Himmels, aufzufinden, und da- durch die Kenntnifs unseres Sonnensystemes vollständig zu erhalten. So wie der vortreftliche Hardingsche Atlas ein vervollständigtes Bild des gestirn- ten Himmels ist, wie die Hist. cel. als Grundlage betrachtet es zu geben ver- mochte, so entwarf Bessel nachdem der erste Hauptabschnitt seiner Zonen- beobachtungen vollendet war, den Plan auf diesen eine noch speciellere Darstellung des gestirnten Himmels zu gründen, welche nicht blofs das Be- obachtete wiedergeben, sondern mit Consequenz die Vollständigkeit errei- chen sollte, welche jede neue Erscheinung unmittelbar wahrnehmen lassen würde. Die akademischen Sternkarten nach Bessels Plane angelegt, haben wenn sie auch bis jetzt noch nicht den ersten vorgesetzten Cyclus abgeschlos- sen haben, und wenn auch der Eifer der Bearbeiter nicht überall dem grofs- artigen Plane entsprochen hat, doch den Zweck der Auffindung neuer Pla- neten auf das glänzendste erreicht, da sie hauptsächlich, wenn auch nicht ganz allein, bis jetzt 5 neue Glieder unseres Sonnensystemes haben auffinden lassen, und die Zahl der neueren Planeten gegen die den Alten bekannten dadurch verdreifacht. Noch am Abende seines Lebens hatte Bessel die Freude, auch von diesem seinem Plane, dessen alleinige Durchführung ihn von seinen wichtigeren Arbeiten abgehalten haben würde, und welchen er deshalb in die Hände der sämmtlichen Astronomen legen zu müssen glaubte, die erste Frucht durch die Entdeckung der Astraea reifen zu sehen. XXXIV Gedächtnifsrede auf Bessel. Die nächste gröfsere und durch den unerwarteten Aufschlufs den sie über die Mängel aller früheren ähnlichen Beobachtungen gab hochwichtige, Untersuchung, war die Bestimmung der Länge des Secundenpendels für Kö- nigsberg, welche im Anfange von 1925 mit einem nach einem neuen Princip construirten Instrumente begonnen, im Jahre 1828 publieirt wurde. Ob- gleich gerade bei dieser Art der Untersuchung in der neueren Zeit, haupt- sächlich durch Borda und Kater, alle Feinheiten welche eine ausgebildete Theorie, verbunden mit der vollkommensten Einsicht in die Technik aus- zusinnen vermochte, bereits aufgeboten waren, um eine bisher unbekannte Genauigkeit zu erlangen, so war doch einmal Bessels Instrument nach einem völlig neuen Principe construirt. Es mafs nämlich die Länge nicht unmittel- bar, sondern schlofs sie aus dem Unterschiede zweier um eine ganz bestimmte Länge (eine pariser Toise) verschiedenen Pendel, welche mit Ausnahme der verschiedenen Länge, alle Theile die sonst von Einflufs hätten sein können gemeinschaftlich hatten, so dals dadurch eine kaum zu überwindende Quelle von Ungewifsheiten zerstört war. Zweitens aber ergab das bei allen Bessel- schen Untersuchungen hervortretende Streben, nicht blos mit einer Über- einstimmung der Versuche an sich sich zu begnügen, sondern durch Prüfung und Veränderung aller bisher angewandter Mittel sich wo möglich die Gewils- heit einer absoluten Richtigkeit zu verschaffen, ein überraschendes Resultat, dafs nämlich die bei allen Pendelversuchen angewandte Methode, die Schwin- gungszeiten der Pendel von dem Einflusse zu befreien den die umgebende Luft darauf äufsert, eine Vernachlässigung in sich begreift, welche die Grenze der Genauigkeit der man sich genähert zu haben glaubte weit überschreitet. Diese Erfahrung welche durch die Schwingungen zweier Pendel, einem schwe- reren und einem leichteren vollkommen constatirt ward, veranlafste eine Reihe von Versuchen, über die verschiedenen Aufhängearten, das Schwin- gen eines Pendels in einer andern Flüssigkeit als in der Luft, und verwandte Betrachtungen, welche die Abhandlung über diesen Gegenstand zu einer der anziehendsten in theoretischer Hinsicht, und einer der hervorragendsten ma- chen, aus welcher das grofse mechanische Genie von Bessel erkannt werden kann. Dafs aufserdem sowohl durch das Schwingenlassen von Meteorsteinen in diesem Apparat, einiger Aufschlufs über die möglicherweise verschiedenen Bestandtheile von Mafsen aufserhalb der Erde in Bezug auf die Einwirkung der Schwere zu erhalten gesucht ward, als auch die Untersuchung selbst auf Gedächtnifsrede auf Bessel. XxXXV das Preufsische Maafssystem Bezug hatte, braucht nur erwähnt zu werden, da, sich ähnliche Anknüpfungspunkte an wichtigere Fragen und praktische Zwecke bei allen Besselschen Untersuchungen finden. Die Versuche wurden im Jahre 1835 mit demselben Apparate auf dem Grundstücke der Berliner Sternwarte für Berlin wiederholt, und aufserdem diente der Apparat auch auswärtigen Behörden zu ganz ähnlichen Ermittelungen. Merkwürdig dabei ist, dafs auch Bradlei, den Bessel sich immer zum Vorbilde aufstellte, Pen- delversuche gemacht hat, so dafs die Vorliebe welche sich für diese Arbeit gerade bei Bessel zeigt, vielleicht durch die Erinnerung an seinen grofsen Vorgänger geweckt worden sein mag. Nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung dieser Pendelversuche, erschienen im Jahre 1830 die Tabulae Regiomontanae, ein Werk was so völ- lig seinem Zwecke und seinem Inhalte nach von den Untersuchungen die Bessel eben beendigt hatte verschieden ist, dafs die unmittelbare Aufein- anderfolge beider, mehr wie vielleicht jede andere Thatsache, die ungemeine Vielseitigkeit von Bessel’s Talenten, und die klare Übersicht die er von dem ganzen Gebiete der Astronomie hatte bestätigte. Das grofse Verdienst was Bessel sich um die Beobachtungen seiner Zeitgenossen erworben hatte, ihnen die Mittel zur gleichmäfsigen harmonischen Reduktion dargeboten zu haben, mufste wenn anders die unübertroffene Reihe von Beobachtungen, wie sie die Greenwicher Sternwarte während eines Jahrhunderts geliefert hatte, voll- ständig benutzt werden sollte, auf diesen grofsen Zeitraum ausgedehnt wer- den. Nur auf diesem Wege konnte eine befriedigende Reihe von Örtern der Planeten, besonders während dieses Zeitraums erhalten werden, welche als sichere Grundlage für die genauere Kentnifs ihrer Elemente, unserm Sonnensysteme eine eben so strenge Revision in seiner Zusammensetzung allein zu verschaffen im Stande war, wie Bessel sie bei dem Sternhimmel ausgeführt hatte. Die Tabulae Regiomontanae sind für diese Reduktionen während des Jahrhunderts von 1750-1850 völlig eingerichtet, indem sie für die 36 Hauptsterne und die Polarsterne, so wie für einige andere in Green- wich häufig beobachtete, den scheinbaren Ort auf consequente und strenge Art mit Leichtigkeit finden lassen, und überhaupt alle Reduktionen eines mittleren Sternortes auf den scheinbaren mit einerlei Constanten gewähren. Durch sie war es möglich, die ununterbrochene, aber nicht ganz in Bradlei’s Geist fortgesetzte Reihe der Greenwicher Beobachtungen, von den constan- f XXXVI Gedächtnifsrede auf Bessel. ten Fehlern grofsentheils zu befreien, mit denen sie durch die Abnutzung einiger Haupttheile der gröfseren Instrumente behaftet waren, und so wie Bessel durch eine Arbeit von Olufsen in den astronomischen Nachrichten No. 197 die Grundlagen zu dieser Berichtigung vorbereitet hatte, so erlebte er auch noch im Jahre 1845 die Freude, diesen seinen grossen Plan einer vollständigen Reduktion aller Planeten-Beobachtungen der Greenwicher Sternwarte von 1750-1830, durch die Verwendung der brittischen Gesell- schaft für das Fortschreiten der Wissenschaften, und die Liberalität des brit- tischen Gouvernements ausgeführt zu sehen. Aufser diesem Hauptzwecke, erreichte Bessel durch die gehaltvolle Vorrede zu den Tabulis Regiomontanis, in welcher die Ableitung der Formeln gegeben wird, noch den Nebenzweck, dafs auch für die Zeitgenossen Viele in dieser Herleitung sich der eigentlichen Gründe klarer bewufst wurden. Schon vor der Herausgabe der Tabulae Regiomontanae, hatte Bessel der Königsberger Sternwarte den wichtigen Zuwachs eines gröfseren Helio- meters verschafft, eines Instrumentes, welches auf der einen Seite als Seh- Instrument zu den gröfseren und vorzüglicheren zu rechnen war, auf der andern den Sinn von Bessel nach scharfer Messung in Vergleich mit den an- dern gröfseren Fernröhren am vollkommensten befriedigte. Bis auf die neuere Zeit waren die genauesten Bestimmungen ausschliefslich durch Meridianin- strumente erhalten worden, bei denen dieFestigkeit der Aufstellung die Nach- bildung idealer Kreise erlaubt, und die tägliche Bewegung verbunden mit der Uhr, so wie die Genauigkeit der Kreistheilung die beiden Polarcoordinaten eines Punktes absolut bestimmen lassen. Immer indessen schliefsen diese Bestimmungen mehr oder minder die Voraussetzung einer absoluten Unver- änderlichkeit ein, die im strengsten Sinne gewifs nicht statt findet. Frei von einer solchen Voraussetzung werden die Beziehungen der Örter zweier Sterne unmittelbar auf einander sein, und folglich die Meridianbeobachtungen über- treffen, wenn bei solchen direkten Distanz -Messungen (der Natur der Sache nach werden sie nur auf kleine Distanzen beschränkt werden müssen) die Genauigkeit des dazu angewandten Instrumentes mindestens nicht zurück- steht, gegen die Genauigkeit mit der man Unterschiede an den Meridianin- strumenten abliefst. Diese Eigenschaft hat das Heliometer, wobei es noch den Vorzug gegen andere Melsinstrumente für Distanzen besitzt, dafs es unter allen bei weitem die gröfsten Distanzen bis zu mehr als einem Grade zu messen Gedächtnifsrede auf Bessel. XXXVII erlaubt, während die anderen bisher gebräuchlichen genaueren höchstens das Fünftel eines Grades erreichen. Schon seit längerer Zeit hatte der grofse Frauenhofer durch kleinere Instrumente dieser Gattung die Beobachtungen dieser Art zu beleben versucht. Aber erst durch Bessels Benutzung seines Instrumentes, sind die Vorzüge desselben so anschaulich geworden, dafs bei der jetzt noch vervollkommten Construktion, eine reiche Arndte sich von den seitdem häufiger in gröfserem Maafsstabe ausgeführten Instrumenten die- ser Gattung hoffen läfst. Drei Untersuchungen besonders hat Bessel mit seinem Heliometer durchgeführt, welche aufser den Doppelsternmessungen (bei denen das Filar - Mikrometer dem Heliometer nicht nachsteht) das äufserste was mit dem Königsberger Heliometer erreicht werden kann zu er- schöpfen scheinen. Die Bestimmung der Jupitersmafse aus Trabanten - Elon- gationen, verbunden mit Tafeln für die Bewegung der vier Jupiters-Tra- banten, die Bestimmung der Saturnsmafse verbunden mit einer vollständigen Theorie der Bahn des sechsten Saturntrabanten, und vor Allem, weil hier eine Aufgabe behandelt wurde, welche schon Bradlei zu lösen versuchte, und dadurch zu seiner unsterblichen Entdeckung der Aberration und Nutation ge- langte, die Bestimmung der Parallaxe eines Fixsterns, wozu wegen der star- ken eigenen Bewegung der Doppelstern 61 Cygni sich vorzüglich zu eignen schien, und auch wirklich als geeignet sich bewährt hat. Es ist unmöglich in einem Vortrage wie der gegenwärtige, von den Schwierigkeiten und Vor- sichtsmafsregeln einen auch nur beiläufigen Begriff zu geben, welche nöthig waren, um besonders bei der letzten Untersuchung, die vollständige Über- zeugung von der Reellität der kleinen zu bestimmenden Gröfse zu erlangen. Die Untersuchung des Heliometers, sowohl in Bezug auf die Richtigkeit der Aufstellung, als auch besonders in Bezug auf den Einflufs den irgend welche Theile auf die dem Instrumente eigenthümliche Beobachtungsmethode haben können, gehört den späteren Jahren Bessel’s an, und ist glücklicherweise von ihm selbst vollständig in dem ersten Bande des letzten selbstständigen von ihm herausgegebenen Werkes, der astronomischen Untersuchungen, ent- halten. Sie erschöpft den Gegenstand von allen Seiten in einem solchen Grade, dafs das Studium dieser Abhandlung mehr vielleicht als irgend eine der früheren über ein astronomisches Instrument, den vollendeten Meister zeigt. XXX VI Gedächtnifsrede auf Bessel. Obgleich indessen die Beschäftigung mit diesem Haupt -Instrument, die keinesweges auf das Angeführte allein sich beschränkt, jedes andern Astro- nomen Zeit völlig ausgefüllt hätte, so fallen doch noch in dieselben Jahre in welchen die Trabantenbestimmungen gemacht wurden (1832-1839), und zugleich auch die Parallaxe von 61 Cygni ermittelt (1837-1838), zwei wenn auch unter sich verwandte, ‚doch in der Ausführung ganz verschiedene grö- {sere Arbeiten von Bessel, durch welche wegen ihrer Wichtigkeit für den Staat, er sich auch um den technischen Tbeil der Bevölkerung wesentliche Verdienste erworben hat: die preufsische Gradmessung 1832-1836, und die Bestimmung der Einheit des Preufsischen Längenmaafses 1835 - 1837. Die erstere ward veranlafst durch den Wunsch, die ausgedehnten geodeti- schen Messungen des Preufsischen Generalstabs unter der Leitung des Obrist- lieutenant Baeyer, welche im Westen an die französische hannöversche nnd andere Messungen sich anschliefsen, auch mit der östlichen rufsischen zu ver- binden, und dadurch alle gröfseren geodetischen Arbeiten Europas in einen ungetrennten Zusammenhang zu bringen. Wenn auch die Ausdehnung des ganzen gemefsenen Bogens, in der Meridianrichtung fast genau 14°, diese Gradmessung nicht in diesem Betracht mit den grofsen Messungen in Frank- reich England und Rufsland vergleichen läfst, so sind es doch zwei Eigen- schaften, welche aufser der Genauigkeit der Bestimmungen, überhaupt ihr einen Vorrang sichern möchten, den bis dahin keine so erreicht hatte, näm- lich der Apparat zur Basismessung den Bessel angegeben, und welcher die bei den früheren ähnlichen Apparaten so lästigen, und zum Theil unsicheren Berücksichtigungen der Temperaturen der einzelnen Theile ganz umgeht, und die ganz strenge und consequent durchgeführte Berechnung, nicht blofs einer zur Verbindung der Endpunkte nur eben zureichenden Dreieckskette, sondern aller Verbindungen der verschiedenen Stationen, von welchen aus Winkel gemessen waren, so dafs das Ganze ein mögliches und mit der ge- ringsten Abweichung von den wirklichen Wahrnehmungen behaftetes Drei- ecksnetz bildet. Das hier gegebene Beispiel einer solchen scharfen und die eigene Prüfung in sich selbst tragenden Berechnung, ist nicht ohne den glück- lichsten Erfolg von dem Herrn Obristlieutenant Baeyer, der in Gemeinschaft mit Bessel die Messung ausführte, auf die ganze Messung des Preufsischen Generalstabs ausgedehnt worden, so wie auch der Apparat zur Basismessung Gedächtnifsrede auf Bessel. XXXIX schon zweimal in Preufsen von neuem angewandt ist, und wahrscheinlich in-auswärtigen Ländern noch benutzt werden wird. Die Bestimmung der Einheit des Preufsischen Längenmaafses, schliefst sich nach dem Wortinhalte des darüber erlassenen Gesetzes, mehr an die Bestimmung der Länge des Secundenpendels an, als an diese Gradmessung, obgleich beide durch die Benutzung desselben Urmaafses, welches ihnen zum Grunde liegt, eng verknüpft sind. Auch bei dieser Untersuchung hatte Bes- sel, sowohl in Hinsicht auf die Ermittelnng des strengen Verhältnisses zu andern Maafsen, als in Hinsicht auf genaue und bequeme Vervielfältigung für den Gebrauch im Leben, den Wettkampf mit den in Frankreich und England für beide Zwecke bestehenden Einrichtungen auszuhalten. Er hat ihn glänzend bestanden, da sowohl durch die kühne aber gelungene Ver- senkung der zu vergleichenden Maafse in eine Flüssigkeit, die Einwirkung der Wärme bis zu einem Grade von Genauigkeit ermittelt ist, wie bei keiner der früheren ähnlichen Untersuchungen, als auch die Anwendung von be- rührenden Flächen, als durchgehendes Princip bei der Vergleichung festge- halten, die Genauigkeit beträchtlich steigerte, und die Vereinfachung derselben Apparate bei den Vervielfältigungen der Urmaafse, wo es auf die äufserste Grenze der zu erreichenden Genauigkeit nicht ankam, doch eine Überein- stimmung bewirkte, welche fast die anderswo für die genauesten Vergleichun- gen hinreichend befundene übertraf. Nach diesen gröfseren Unternehmungen beschäftigte in den letztern Jahren, die Untersuchung des neuen Repsoldschen Meridiankreises, verbun- den mit einer ungemein mühsamen, aber die Hoffnung einer fast absoluten Genauigkeit in sich schliefsenden Beobachtungsmethode, vorzüglich für De- klinationen der Sterne, deren Früchte wir noch hoffen, Besseln in praktischer Hinsicht auf seiner Sternwarte, während gleichzeitig die Sammlung und neue Bearbeitung mehrerer seiner hauptsächlichsten früheren Abhandlungen, von welcher zwei Bände erschienen sind, noch eine reiche Frucht von den werth- vollsten Untersuchungen hätte hoffen lassen, wenn ein längeres Leben ihm vergönnt gewesen wäre. Ja damit auch die vielleicht glänzendste Bestätigung des strengen Zusammenhangs aller lehren und Wahrnehmungen in der Astro- nomie, die Entdeckung des Neptun, als Bessel’s umfassenden Geiste nicht fremd geblieben hervorgehoben werde, so möge zuletzt noch angeführt wer- den, dafs cr durch eine genaue Untersuchung der bisherigen Uranusbeobach- XL Gedächtnifsrede auf Bessel. tungen, zu dieser Erforschung sich schon vorbereitet, und das wahrscheinliche Gelingen derselben im Jahre 1840 (am 28. Febr. in einer vor einem gröfseren Kreise gehaltenen Vorlesung: über die Verbindung der astronomischen Beo- bachtungen mit der Astronomie) bereits vorausgesagt hatte, wenngleich die volle Bestätigung erst kurz nach seinem Tode erfolgte. Dafs diese consequente Verfolgung der grofsartigsten Unternehmungen und Forschungen, nicht ohne eine glänzende Verbindung der schärfsten The- orie mit der genauesten Einsicht in die Technik stattgefunden haben kann, wird Jedem einleuchten, auch wenn es nicht ausdrücklich erwähnt würde. Alle Arbeiten von Bessel enthalten, je nach der Natur ihres Gegenstandes, eine solche bewunderungswürdige Anwendung der Theorie auf die Praxis, dafs wenn nicht eben diese Anwendung den vorzüglichsten Reiz für Bessel ausgemacht hätte, auch auf dem rein theoretischen Felde sein Talent sich eben so fruchtbar und glänzend bewährt haben würde. Auch jetzt sind einige Abhandlungen, wohin vielleicht die Abhandlung über die Gestalt des Saturns- ringes (Monatl. Corr. Bd. XVI) eine der frühesten, die Abhandlung: Un- tersuchung des Theils der planetarischen Störungen welcher aus der Bewe- gung der Sonne entsteht (Akademische Abhdlg. 1824), und die Abhandlung (Astronomische Untersuchung Bd. IT) über die scheinbare Figur einer unvoll- ständig erleuchteten Planetenscheibe gehören, vorzugsweise geeignet, sein rein mathematisches Talent auf das ausgezeichnetste zu beweisen. Die Ab- handlung über den Kometen von 1807, (Königsberg 1810) hat den späteren Störungsrechnungen für Kometen häufig zum Vorbilde gedient, wenngleich die theoretische Grundidee Lagrange angehört, und in der Abhandlung: Analytische Auflösung der Keplerschen Aufgabe (Akadem. Abhdlg. 1816- 1817), hat er aus eigener Erfindung eine hochwichtige Methode, die Coef- ficienten einer periodischen Funktion durch Integration zu ermitteln ange- geben, welche freilich ohne sein Wissen schon von anderer Seite aufgestelltund benutzt war. Überhaupt ist er, wie in dieser letzten Methode, so auch bei mehreren andern Gelegenheiten, mit Gaufs so zusammengetroffen, dafs die bekannte Erfahrung, von der Abhängigkeit der Entdeckungen und Erweite- rungen der Theorie, ebenso wie der Technik, von der Richtung der Zeit, dadurch bestätigt wird. Mir fallen in dieser Art für jetzt nur ein: mehrere Erweiterungen der Methode der kleinsten Quadrate, welche in seiner Ab- handlung über den Olberschen Cometen und an andern Stellen enthalten Gedächtnifsrede auf Bessel. xLI sind; seine Methode der Berechnung eines Dreiecksnetzes, in welchem mehr Bedingungen gegeben sind, als zur Construction desselben absolut nothwen- dig sind, so dafs die Beobachtungen möglichst genau dargestellt werden, und das Netz ein mögliches wird; die Anwendung von Kettenbrüchen auf ein System von Linsengläsern, mit Berücksichtigung der Dicke der Linsen, und überhaupt aller Elemente, sofern man nur Strahlen die von einem Punkte der Axe aus, unter kleinen Winkeln einfallen, berücksichtigt, und andere Untersuchungen mehr. Überhaupt aber fällt es indefs sehr schwer, neben der Erwähnung der gröfseren Arbeiten von Bessel, ganz die vielen weniger umfangreichen Abhandlungen und Untersuchungen zu übergehen, die in den astronomischen Journalen zerstreut, nicht blofs für diese Zeit von hoher Bedeutung waren, sondern noch lange die Grundlage der wichtigsten Bestimmungen darbieten werden. So hat seine Wiederbelebung der Römerschen Methode, im ersten Vertikale Durchgänge zu beobachten, bei den späteren Gradmessungen die Genauigkeit der zu ermittelnden Gröfse des Bogens ungemein erhöht. Seine Untersuchung und Verbesserung der Sonnenelemente, liegt noch jetzt unsern Sonnenörtern zum Grunde. Seine Ableitung des Ellipsoids, welches den neuesten Gradmessungen sich am vollkommensten anschliefst, wird wahr- scheinlich noch lange für die Dimensionen des Erdellipsoids gültig bleiben. Seine Analyse der Finsternisse, hat die theoretische Schärfe, mit der bequem- sten Form der Rechnung vereinigt, was bis dahin nicht der Fall war. Und in ähnlicher Weise ist keine seiner Abhandlungen ohne wohlthätige Ein- wirkung auf die Zeit ihrer Erscheinung vorübergegangen, während die Mei- sten einen sehr lange noch fortdauernden Einflufs auf den Gang der Entwi- ckelung der Astronomie ausüben werden. Darum ward auch die Nachricht von seiner Erkrankung, die durch das plötzliche Aufhören seiner angespannten Thätigkeit ihre betrübende Be- stätigung erhielt, überall nicht in Deutschland allein, sondern eben so sehr in dem übrigen Europa und Nordamerika mit einer Theilnahme aufgenom- men, wie sie in der neuesten Zeit nur bei wenigen der ersten Männer statt- gefunden hat. Lange und schmerzlich litt er, wenn auch die treuste Pflege jede Erleichterung die möglich war ihm zu verschaffen suchte, bis am 17. März 1846 ein wohlthätiger Schlummer, ohne dafs vorher das Bewufstsein XL Gedächtnifsrede auf Bessel. ihn irgend je verlassen hätte, den noch immer regen Geist von den Banden des erschöpften Körpers befreite. Dafs ein so hochbegabter Mann, bei einer Regierung wie die preufsi- sche, deren hohe Vertreter den zeitgemäfsen Fortschritten zu huldigen sich stets geneigt bewiesen haben, Anerkennung, volle reichliche Anerkennung gefunden habe, bedarf gewifs nicht erst der Erwähnung. Dafs aber auch die Königliche Huld sich bewogen gefunden hat, sowohl während der Jahre von Bessel’s Kraft, als auch in dem letzten Leidensjahre, Ihre persönliche Theilnahme an Bessel’s Geschick, durch sichtbare und ganz ungewöhnliche Gunstbezeugungen auszusprechen, wird zu dem leuchtenden Vorbilde was Bessel uns hinterlassen hat, auch für immer das erhebende und erwärmende (Gefühl hinzufügen, was für jedes feiner empfindende Gemüth, die gegen- seitige Anerkennung wahrhaft edler Geister, abgesehen von der Verschie- denheit des Standes, gewährt. ———i IE I——— Physikalische Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. zen..eo mann Aus dem Jahre un zananananennanennooenonernonen Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königl. Akademie der Wissenschaften. 1848. In Commission in F. Dümmler’s Buchhandlung. a BE - % RN ‘ ’ RZ Di RL. sr le - BIER ee RUE EBEN RR ri s u ’ “ ” j > ri j 4 er E ' j 1% m In A zer ‘ a % “ r r+ a 227 2 Pin i f} is ’ « ” ö ’ F 2 j } © KR 2 ’ v ui Br; BE \ } “ BE) PRBINBR 1 16 1:7 < OROMeR 1, abARı ‚mar 346 niert? ab [T2 Bun LE TE - nee “ Br a, . e El la fi x s hu s ne =. v ' 4 4 » Im’ Make. Rıess über elektrische Figuren und Bilder KARBSMENS uber ‚die, GarbureterdessRusena Ga ee v.Buch über Spirifer Keilhavii, über dessen Fundort und Verhältnils zu ähnli- chen Formen ehol one eis.te ur eo). ale ulafe, mlalle e.nla tele ulie Dove über die täglichen Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre Derselbe über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten von verschiedener Beoenostischer, Beschaffenheit pn. 0.02 ee Ber Derselbe: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur’- SCHENY GTad EHER a EL en Be nz Derselbe: Nachtrag zur Abhandlung über die täglichen Veränderungen der Tem- peratur der Atmosphäre (p. 137) ....-....oeerecconeo» MÜLLER über die Larven und die Metamorphose der Ophiuren und Seeigel ... Link über die Stellung der Cycadeen im natürlichen System. (Zweite Abhandlung.) —— an m mu unm— 137 153 269 273 313 cf, BR r Über elektrische F iguren und Bilder. Von vw Hr RBB: annwmmmnwvunvVV [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 5. Februar 1846.] Elektrische Staubfiguren &.1-10. Staubbilder 8.14 -45. Hauchfiguren $.46-19. Hauchbilder $. 20 - 25. Elektrolytische Bilder 8.26. Unächte Hauchbilder 8.27. Classification der elektrischen Zeichnungen 8.28. Ursache der Formverschiedenheit der Staubfiguren 8. 29 - 33. er starke elektrische Entladung, die über die glatte Oberfläche irgend eines Stoffes hinweggeht, läfst sogleich sichtbare bleibende Spuren ihres Weges zurück. Man findet die Oberfläche theilweise zerrissen, geschmelzt, ja sogar häufig chemisch verändert, wie die Farbenringe auf polirten Metal- len und die Farbenstreifen auf Glas und Glimmer am augenfälligsten zeigen. Aber die Wirkung der Entladung bleibt nicht auf diese, schon dem ersten Anblicke kenntlichen Stellen beschränkt; in der Umgebung derselben sind Theile der Oberfläche von der Elektrieität berührt und verändert worden, die auch der schärfsten unmittelbaren Prüfung entgehen, selbst wenn diese durch spiegelhelle Beschaffenheit der Oberfläche erleichtert worden ist. Es ist ein eigenes Experiment nöthig, diese Stellen sichtbar zu machen; man läfst sie auf Staub oder Dampf wirken und macht sie dadurch leicht und oft leichter erkennbar, als die unmittelbar von der Elektrieität gezeichneten Stellen. Schwächere elektrische Entladungen, die eine Oberfläche scheinbar unversehrt gelassen haben, sind allein mit Hülfe von Staub oder Dampf zu erkennen, durch welche der Weg, den sie genommen haben, deutlich be- zeichnet wird. Die auf diese Weise entstandenen eigenthümlichen Zeich- nungen nennt man elektrische Figuren im engern Sinne und unterschei- det bei ihnen die Staubfiguren von den Hauchfiguren nach dem Mittel, Phys. Kl. 1846. A 2 Beıeiss . durch welches sie am einfachsten sichtbar gemacht werden. Bei den elektri- schen Figuren sind die affieirten Stellen der glatten Oberfläche durch die Elektrieität selbst gewählt, sie können aber willkührlich im Voraus be- stimmt werden, wenn man eine mit erhabenen und vertieften Zügen ver- sehene Platte elektrisirt und diese auf eine polirte Fläche wirken läfst; es kommt dann eine Abbildung der gebrauchten Platte zu Stande, die oft der gelungensten artistischen Zeichnung an Schärfe nicht nachsteht. Auf diese Weise erhält man elektrische Bilder, die wiederum nach dem Mittel ihres Sichtbarwerdens in Staubbilder und Hauchbilder zerfallen. Die elektrischen Figuren und Bilder sind bisher nur einzeln und nach Seiten hin untersucht worden, bei welchen ihre Entstehung in den Hinter- grund gedrängt wurde; indem ich diese Entstehung zum Hauptgegenstand meiner Untersuchung mache und dieselbe bei den heterogenen Figuren im Zusammenhange zu verfolgen versuche, darf ich hoffen, einiges Licht auf den schwierigen und in mehrfacher Beziehung räthselhaften Gegenstand zu werfen. Ich werde bei jeder Klasse der Erscheinung, ehe ich neue Erfah- rungen beibringe, die bereits publicirten in einiger Ausführlichkeit mitthei- len, da bei der Auffassung und Darstellung einiger derselben sich bisher 5 wesentliche Irrthümer eingeschlichen haben. I. Elektrische Staubfiguren. g.1. Lichtenberg entdeckte diese, gewöhnlich nach ihm benannten Fi- guren im Jahr 1777 und beschrieb sie in zwei in den beiden folgenden Jah- ven publieirten Abhandlungen (?). Auf eine Schellackplatte wurde eine mit einem Knopfe versehene Metallröhre gestellt und durch einen Funken elek- trisirt; nach Fortnahme der Röhre zeigte die Platte, wenn Harzstaub auf dieselbe gebeutelt wurde, eine je nach der angewandten Elektricitätsart ver- schiedene charakteristische Figur. War die Röhre positiv elektrisch, so bil- dete der Staub eine Sonnenähnliche Figur mit vielen ausfahrenden bestäub- ten Stralen, in deren Innern ein unbestäubter Kreis die Basis der Röhre be- (') Novi Commentarü Societ. Gotting. T.8. P.1. p.168. Commentationes Societ. Gotting. T.1.P.2. p. 65. De nova methodo naturam ac motum fluidi electrici investigandi commentatio prior* Gott. 1778. commentatio posterior* Gott. 1779. über elektrische Figuren und Bilder. 3 zeichnete; war sie negativ gewesen, so bildeten sich mehrere eoncentrische Kreise, die einen mit unbestäubten Verästelungen ausgefüllten Raum um- gaben. Hierbei war die Röhre mit der Hand von der Harzplatte abgehoben, also vor dem Abheben unelektrisch gemacht worden, entfernte man sie mit- tels einer isolirenden Zange, so fehlte in der ersten Figur der unbestäubte Kreis, in der zweiten die unbestäubte Verästelung. Die Figuren entstanden gleichfalls, wenn die Platte früher mit Harzstaub bedeckt und dann elektri- sirt wurde, nur wurden sie dann durch nicht bestäubte Stellen gebildet, sie waren vertieft statt erhaben. Weder also die innere Ausbildung der Figuren, noch der Umstand ob sie vertieft oder erhaben erscheinen, geben den cha- rakteristischen Unterschied der beiderartigen Figuren; dieser besteht allein in der äufsern Begränzung derselben. Die positiv elektrische Figur endigt stets in Zacken und Stralen, die negative mit runden stralenlosen Zügen. Die Schellackplatte konnte mit andern schlechtleitenden Platten, der Harz- staub mit andern feinen Pulvern vertauscht werden, ohne dafs die Form der Figuren wesentlich geändert wurde. Als 16 verschiedene Arten von Platten und ebensoviel verschiedene Pulver versucht wurden, zeichneten sich die Figuren am schärfsten auf der am befsten isolirenden Platte mit dem fein- sten Pulver. Harz- und Schwefelpulver und mit Harz auf beiden Flächen überzogene Metallbleche werden als die zu dem Versuche geeignetsten Ma- terialien empfohlen. Beide Arten von Figuren erhielt Lichtenberg gleich- zeitig, als er eine solche Platte auf eine Metallröhre gelegt und eine zweite Metallröhre auf die Platte gestellt hatte. Ein Funken positiver Elektrieität, der obern Röhre gegeben, bildete auf der obern Harzfläche die positive, auf der untern die negative Figur. Von den complicirteren Versuchen ver- dienen die folgenden eine Erwähnung. Eine Schellackplatte wurde durch Reibung mit einem Hasenfelle stark negativ elektrisch gemacht; als eine Na- del mit der Hand gegen die Mitte der Scheibe gehalten wurde, gab die Be- stäubung an dieser Stelle eine positive Figur. Ein kleiner Harzkuchen wurde (durch Mittheilung) positiv elektrisch gemacht, und dann an verschiedenen Stellen mit einem stumpfen Metallstabe berührt; es entstanden negative Staubfiguren, die wie aus Perlenschnüren geflochten aussahen (1). War eine scharfe Spitze ungefähr 4 Zoll über einem Harzkuchen isolirt befestigt, () Lichtenberg vermischte Schriften* Bd. 8. S.170. A2 4 RızEss und wurde sie positiv oder negativ elektrisirt, so entstand bei der Bestäu- bung ein unbestäubter oft so vollkommener Kreis, dafs er nicht richtiger mit dem Zirkel hätte beschrieben werden können. $.2. Obgleich Lichtenberg die Entstehung der Staubfiguren durch ein Übergehen von Elektrieität an die isolirende Platte erkannt, in einigen Fäl- len auch diese Elektrieität noch auf der Platte nachgewiesen hatte (!), so wagte er doch nicht, von der Erscheinung einer Figur auf das Vorhanden- sein der sie gewöhnlich begleitenden Elektrieität zu schliefsen (?). Einen wahren Fortschritt daher machte Cavallo im Jahr 1780 durch die Bemer- kung, dafs das zu den Figuren gebrauchte Pulver elektrisirt sei (°), wenn auch seine Absicht, damit die Formverschiedenheit der Figuren zu erklären, wie Lichtenberg gezeigt hat (*), gänzlich erfolglos blieb. Mit der Er- kenntnifs, dafs das aufgestreute Harzpulver negativ elektrisch sei und elektro- skopisch wirke, erschien jede Stelle der Harzplatte, an der es haftete, als positiv, Jede Stelle, von der es zurückgestofsen wurde, als negativ elektrisch. Aber die Elektroskopie des Pulvers war noch unvollkommen; eine zufällig starke negative Elektrieität der Platte und schwache Elektrieität des Pulvers konnte veranlassen, dafs ein Theil des Pulvers durch Influenz positiv wurde und dieser blieb auch an negativ elektrischen Stellen der Figur haften. Die- sem Übelstande wurde durch einen zufälligen Versuch begegnet und man bedient sich seitdem zum Bestäuben der Platten eines Pulvergemenges, das zum Theil positiv, zum Theil negativ elektrisch ist. Hiermit werden beide Arten von Figuren bestäubt, erhalten aber, da die Pulver von differenter Farbe gewählt werden, eine verschiedene Färbung. Die positiv elektrische Figur unterscheidet sich dann von der negativen nicht allein durch die Form, sondern auch durch die Farbe, und dies neue Unterscheidungsmittel ist mir so nützlich geworden, dafs ich einen Irrthum über die Erfindung desselben, in den man allgemein gefallen ist, ausführlicher berichtigen mufs. 1 = 9 l. ; Q ( ) Commentatio prior p- 9. Commentatio posterior p- 12: (?) Commentatio posterior p: 13. (°) Philosophical transact. Vol. 70. P.1. p- 15. Cavallo complete treatise on electricity* Lond. 1795. Vol. 2. p. 75. (*) Vermischte Schriften Bd. 8. S.165. über elektrische Figuren und Bilder. 5 $.3. Hr. v. Villarsy aus Chalons sur Marne theilte im Jahre 1785 dem Mechanikus Bienvenu den Versuch mit, sich zur Bildung der Staubfiguren eines Gemenges von Mennige und Schwefelblumen zu bedienen, das auf elektrisirte Harzplatten gebeutelt, die positiven Figuren gelb, die negativen roth färbe (1). In der von Liehtenberg 1794 besorgten Ausgabe des Erxlebenschen Compendium der Physik wird 5.480 dies ein sogenann- ter neuer Versuch genannt, und Gehler, Fischer,.und Pfaff wiederholen diesen Ausspruch (?), indem sie einen Versuch von Lichtenberg selbst anführen, der von jenem wenig verschieden sein soll. Dies ist aber nicht richtig. Lichtenberg führt unter den von ihm gebrauchten Pulvern, mit einer einzigen Ausnahme, von der sogleich die Rede sein wird, nur einfache Pulver an und ordnet diese in keiner andern Beziehung, als nach der grö- fsern und geringern Schärfe, mit der sie die elektrischen Figuren darstel- len (?). Ein Pulvergemenge hat er nur in folgendem Versuche angewandt (*). Auf einer mit einer dünnen Schicht von Harzpulver bedeckten Harzplatte wurde eine Leydener Flasche gestellt und mit positiver Elektrieität geladen. Hierdurch ging positive Elektrieität von der äufsern Belegung der Flasche an die Harzplatte und das sie bedeckende Pulver über und es entstanden positive unbestäubte Verästelungen, die sich roth färbten, als ein mit Zinno- ber gefärbtes Schwefelpulver darüber gebeutelt wurde. Das Pulvergemenge färbte also positive Figuren, wie es jeder seiner beiden Bestandtheile und das einfache, sonst gebrauchte, Harzpulver gethan haben würde. Das Wesen der Villarsyschen Methode besteht aber darin, zwei Pulver anzuwenden, die einzeln durch den Beutel gesiebt, entgegengesetzte Elektricitäten an- nehmen und daher differente elektrische Figuren bedecken. Lichtenbergs mit Zinnober gefärbter Schwefel erfüllt diese Bedingung eben so wenig wie das mehrere Jahre nach Villarsy von Cavallo gebrauchte Gemenge, das aus Gummi arabicum und Drachenblut bestand (°). Man kann daher weder (') Journal general de France 1788. n.9. Voigt Magazin für das Neuste der Physik* Bd. 8. St. 4. S.176. (*) Gehler physik. Wörterb.* 1795. Bd.5. S.357. Neue Ausgabe* Bd. 3. S. 758. Fischer Geschichte der Physik* 1808. Bd. 8. S. 353. (°) Commentatio posterior * p-3. (*) ibid. p. 9. (°) Cavallo complete treatise* Vol. 3. p- 143. 6 “RT E sis Lichtenberg, noch Cavallo oder Bennet (wie es Singer gethan) (*), sondern nur Villarsy nennen, wenn von Erfindung der wirklich nützlichen Färbung der Staubfiguren die Rede ist. Von Bennet habe ich nur die Be- merkung aufgefunden (?), dafs Mennige mit einem Blasebalge gegen den Deckel eines Elektroskops geblasen, denselben negativ elektrisch mache. Die Pulver können zur Erzeugung von Figuren durch verschiedene Mittel auf die Harzplatte gebracht werden, man kann sie durch Leinen, Seide, Flanell, Haartuch beuteln, oder mit einem Blasebalge, dessen Mün- dung mit einem dieser Zeuge verstopft ist, auf die Platte blasen. Diese ver- schiedene Behandlung hat bei vielen Pulvern einen wesentlichen Einflufs auf die durch sie bewirkte Färbung, und es sind deshalb von Singer (°) und ausführlicher von Kortüm (*) Versuche über die Elektrieität von Pul- vern durch Reibung gegen verschiedene Stoffe angestellt worden. Aber diese Versuche sind nicht allgemein gültig. Singer führt an (°), dafs er keine Mennige gefunden habe, die nicht bei dem Sieben negativ geworden wäre, und Kortüm besafs zwei Sorten Mennige, von welchen die eine, durch Musselin gesiebt, stark positiv, die andere stark negativ elektrisch wurde. Obgleich bei gleichzeitiger Reibung von Mennige und Schwefel die erstere stets positiv, der letztere negativ wird (°), so ist es doch gerathen, sich nur solcher Mennige zu bedienen, die schon allein gerieben, positiv ist. Der Beobachter, der eine sichere Färbung der Figuren wünscht, wird sich die Prüfung seiner Pulver nicht ersparen, zumal da diese, bei der Verbrei- tung des Elektroskops mit der trocknen Säule, jetzt kaum mehr Zeit in An- spruch nimmt, als das Aufschlagen einer Tabelle. Elemente der Elektricität* Breslau 1819. S. 222. Philosoph. Transactions* f. 1787. P- 28. Voigt Magazin* Bd.10. St.2. S.1. Elemente der Elektricität* S. 223. (°) Biot hat im Trait de physique Tome 2. p. 382 das entgegengesetzte Verhalten dieser Pulver angegeben und diese falsche Angabe ist mit weiterer Ausführung in fol- ) °) Encyclopaedia metropolitana* electricity p.123. ) ) gende Werke übergegangen: Becquerel Traite de Velectricit€ Tome 2. p.223. Fechner Lehrbuch der Experimentalphysik von Biot Bd. 2. S.249. Lardner Manual of electricity Lond. 1844. Vol. 2. p. 36. über elektrische Figuren und Bilder. 7 $. 4. De Luc beschäftigte sich längere Zeit (3 ganze Monate wie er an Lichtenberg schreibt) (1) mit den Staubfiguren und hat seine Erfahrungen in den Ideen zur Meteorologie Bd.1. $. 493 - 513 mitgetheilt. Er bediente sich quadratischer Glasplatten von 6 Zoll Seite, die auf beiden Flächen mit geschmolzenem schwarzen Siegellack bedeckt waren, und liefs sie von je zwei Metallstücken berühren, die mit Kugeln, Spitzen oder Platten endig- ten. Das obere Metallstück erhielt von einer Leydener Flasche einen Fun- ken und wurde dann isolirt oder nicht isolirt abgehoben; das untere Metall war dabei entweder mit der Erde verbunden oder isolirt, und wurde im letzten Falle nach dem Funken zuweilen leitend berührt. Durch Bepude- rung mit einfachem Harzpulver entstanden stets auf den beiden Flächen der Platten entgegengesetzt elektrische Figuren. Es wurden durch Combination der verschiedenen Leiter und der Methoden ihrer Handhabung 80 verschie- dene Figurenpaare erhalten, die indefs nicht näher beschrieben werden und kein besonderes Interesse darbieten können. Der Unterschied der entgegen- gesetzten Figuren wird darin gefunden, dafs die negative Figur durch Ver- rücken der Elektricität in concentrischen Zonen entstehe, die positive durch Hinzuströmen von fremder Elektrieität. Die negative Figur sei dem Spitzen- lichte ähnlich, die positive reihe sich dem Lichtbüschel an. Die Figuren könnten nur auf isolirenden Platten entstehen, weil hier die Elektrieität dauernde Stellungen annimmt. Es wird bestimmt ausgesprochen, dafs alle Stellen der Platte, die vom Staube bedeckt werden, positiv elektrisch sind, und negativ diejenigen, welche ihn fortstofsen; doch wirke auf die Gruppi- rung des Staubes jeder Fläche die Elektrieität der andern Fläche wesentlich ein. Die Elektrisirung des Staubes bei der Beutelung wird aus dem Um- stande entnommen, dafs die Anwendung einer dichten Leinewand schärfere Figuren liefere, als die einer lockeren. So deutlich auch sich beide Arten von Figuren von einander scheiden, so wurde bemerkt, dafs keine derselben rein hervortritt; bei jeder zeigte die nähere Betrachtung sowohl positiv als negativ elektrische Zonen. P. van Troostwyck und Krayenhoff suchten in einer Abhand- (') Lichtenberg vermischte Schriften Bd. 8. S. 250. 8 Busveksus lung, die mir nur in einem Auszuge bekannt ist ('), die Staubfiguren zu einem Beweise der Richtigkeit der Franklinschen Theorie der Elektrieität zu benutzen; Ekmarck dagegen glaubte durch dieselben die dualistische Theorie zu stützen, und gab dazu folgenden Versuch an (?). Die unbelegte Fläche einer einseitig mit Stanniol belegten Glasscheibe wurde mit Schwefel- blumen bestreut und darauf eine geladene Leydener Flasche gestellt, die sich dadurch entlud, dafs der eine Knopf eines Ausladers auf die Glas- scheibe, 2 bis 3 Zoll von der Flasche entfernt, der andere an den Knopf der Flasche angelegt wurde. Der Entladungsfunke pflügte das Schwefel- pulver in einem Streifen auf, der theils mit positiven, theils mit negativen Figuren eingefafst war. Die eine Art der Figuren ging von dem Knopfe des Ausladers, die andere von der äufseren Belegung der Flasche aus. Um bei- den Figuren eine gleiche Ausdehnung zu geben, gebrauchte Ekmarck spä- ter (3) zwei gleich grofse Flaschen, die mit entgegengesetzter Elektrieität möglichst gleich stark geladen, 3 bis 4 Zoll von einander entfernt, auf die, mit Schwefelblumen bestreute Glastafel gesetzt wurden. Als die Knöpfe der Flaschen durch einen isolirten Drath verbunden wurden, ging ein Ent- ladungsfunke zwischen den äufsern Belegungen derselben auf der T afel über und hinterliefs einen durchaus von Schwefel gesäuberten Streifen. Dieser Streifen war von der positiv elektrischen Belegung der einen Flasche aus mit positiven, von der negativen der andern mit negativen Figuren eingefafst, und in der Mitte, wo sich beide Arten von Figuren trafen, befand sich ein grofser runder Fleck, wo aller Schwefel fortgefegt und der mit keiner Figur eingefafst war. 6.9. Aus allen vorgetragenen Erfahrungen, hauptsächlich aber aus den Veränderungen, welche die Figuren je nach der elektrischen Beschaffenheit der angewandten Pulver erfahren, geht deutlich hervor, dafs Elektrieität auf der Oberfläche der isolirenden Platte haftet und dafs diese auf dargebotene leichte Körper elektroskopisch, anziehend und abstofsend wirkt. Die An- wesenheit dieser Elektrieität läfst sich aufserdem noch durch einen leichten (') Gehler physikalisches Wörterbuch* Bd. 5. S. 354. (2) Gilbert Annalen der Physik* Bd. 23. S. 434. (°) Berzelius Lehrbuch der Chemie von Wöhler* 1825. Bd.1. S. 83. über elektrische Figuren und Bilder. 9 Versuch zeigen, in welchem man das Erscheinen der Figuren durch eben das Mittel verhindert, welches eine elektrisirte Fläche unelektrisch macht. Versuch 1. Ein quadratisches Kupferblech, 3, Linie dick, von 12 Zoll Seite, wurde auf beiden Flächen mit schwarzem Pech in der Dicke einer starken Pappe bedeckt, und normal zwischen zwei Spitzen geklemmt, von welchen die eine isolirt, die andere zur Erde abgeleitet war. Nachdem die isolirte Spitze von einer positiv geladenen Leydener Flasche einen Funken erhalten hatte, wurde die Platte auf beiden Flächen mit einem Gemenge von Schwefelblumen und Mennige bestäubt; auf der Vorderseite derselben (die von der isolirten Spitze berührt worden war), entstand eine regelmäfsige gelbe Sonne mit kurzen Stralen, auf der Rückseite eine vollkommene rothe Scheibe. Derselbe Versuch wurde an einer andern Platte wiederholt, vor dem Bestäuben aber die Vorderseite derselben eine Sekunde lang über eine Spiritusflamme geführt, ohne sie merklich zu erwärmen. Beim Bestäuben erschien die rothe Scheibe vollkommen, von der Sonne aber keine Spur. In einem andern Versuche wurde die Rückseite der Platte über die Flamme gebracht; danach blieb die Scheibe aus, während die Sonne wie früher er- schien. Endlich liefs ich beide Flächen von der Flamme bestreichen, und nun wurden sie so gleichmäfsig von dem Pulver bestäubt, als ob sie keiner Elektrieität ausgesetzt gewesen wären. $.6. Zur Bildung der Staubfiguren ist es also nöthig, dafs die Elektricität, welche sie erzeugt, noch auf der Platte vorhanden sei, wenn der Staub auf- gebracht wird. Die Anordnung des Staubes, so complieirt sie erscheinen mag, wird leicht aus bekannten elektrischen Gesetzen erklärt. Bestäubte Züge entstehen durch unelektrischen Staub, wie durch solchen, der eine der Figur entgegengesetzte Elektricität besitzt, unbestäubte Züge durch Staub, der mit der Figur gleichartig elektrisch ist. Unbestäubt bleiben da- her die Figuren, wenn die Platte erst bestäubt und dann elektrisirt wird; überall aber bleiben solche Stellen der Platte staubfrei, die unelektrisch sind und den Figuren nahe liegen, weil an diesen der vorhandene Staub angezogen oder fortgestofsen wird. Eine unzweideutige Staubfigur ist da- her nur die bestäubte, und man hat sich zu ihrer Darstellung stets eines Gemenges von zwei Pulvern zu bedienen, die bei der Beutelung entgegen- Phys. Kl. 1846. B 10 Brıuets,8 gesetzt elektrisch werden; das eine Pulver bildet dann den Grund, auf dem das andere die Figur darstellt. Aber diese Hauptzeichnungen sind stets von sekundären Zeichnungen begleitet, die in vielen Fällen so ausgedehnt sind, dafs sie jene verwirren, Auch diese sind leicht erklärlich. Wie auf einem Glasstabe, dem man an einer Stelle eine Elektricitätsart mitgetheilt hat, sich dicht neben jener Stelle keine Elektrieität und weiterhin die entgegen- gesetzte Elektrieitätsart vorfindet, so umgiebt sich jede Staubfigur an ihrer Begränzung mit einer unelektrischen Zone, der eine entgegengesetzt elek- trische Zone folgt. Zwischen den gelben Stralen der positiven Figur treten auf unbestäubtem Grunde rothe Stralen auf, und um die rothe Scheibe der negativen Figur zieht sich ein breiter unbestäubter Gürtel, der von einem oft sehr scharfen gelben Ringe eingefafst wird. Wo diese, offenbar durch Influenz hervorgerufenen, Zeichnungen nur an der äufsern Begränzung der Figur erscheinen, sind sie leicht von der ursprünglichen Figur zu trennen; schwerer ist dies, wenn sie innerhalb derselben erzeugt werden. Letzteres ist der Fall, wenn man den Leiter, durch welchen Elektrieität auf die isoli- rende Platte gebracht wird, vor dem Abheben entladet oder die Elektrisi- rung durch Spitzen bewirkt, die von der Platte entfernt sind. Diese inneren Figuren sind leicht zu vermeiden; was die äufseren betrifft, so werde ich im Folgenden auf sie keine Rücksicht nehmen, und die Angabe der Form, Farbe und Ausdehnung nur auf die Hauptfigur beziehen. 7. Ich bediente mich zur Darstellung der Staubfiguren der $.5 beschrie- benen Kupferbleche, die theils auf einer Fläche (einfache Pechplatte), theils auf beiden Flächen (doppelte Pechplatte) mit einer dünnen Lage schwarzen Pechs bekleidet waren. Nach jedem Versuche wurde die Pechfläche sorg- sam abgefegt und durch Erhitzen wieder spiegelnd hergestellt, und erst, nachdem sie zu vielen Versuchen gedient hatte, durch eine neue ersetzt. Nur wenn im Allgemeinen das Dasein einer Figur zu zeigen war, habe ich zum Bestäuben der Platte ein einfaches Pulver angewendet. Gepülvertes Colo- phon, durch Leinwand gebeutelt, wird stark negativ und bestäubt nur posi- tive Figuren; Semen Iycopodi wird schwach positiv, bestäubt beide Arten von Figuren und ist daher besonders geschickt, die verwickelten Zeich- nungen einer Figur darzustellen, doch wird es darin vom Tabacksrauche über elektrische Figuren und Bilder. 11 noch übertroffen, der überhaupt das bequemste und schärfste Mittel ab- giebt, die Figuren darzustellen. Schon Kortüm hat den Rauch von bren- nendem Papier zu gleichem Zwecke vorgeschlagen. Kommt es darauf an, eine Figur in ihrer Zusammensetzung deutlich zu erkennen, so hat man stets ein Gemenge von zwei entgegengesetzt elektrischen Pulvern zu gebrauchen. Zinnober und Semen Iycopodü geben ein brauchbares Gemenge, wodurch die positiven Figuren roth, die negativen gelb gefärbt werden; doch steht es in Bezug auf scharfe Trennung dem bekannten Gemenge von Schwefel- blumen und Mennige nach, das ich fast ausschliefslich angewendet habe. Hierdurch erscheinen positiv elektrische Stellen der Platte gelb, negative roth. Da die Mennige leichter durchbeutelt als der Schwefel, so mufs man die Platten ziemlich dick bestäuben und das überflüssige Pulver entfernen. Geschieht dies durch Klopfen, so tritt eine Erscheinung ein, die leicht zu einem falschen Schlusse verleiten kann. Als ich eine dünne einfache Pech- platte von dem überflüssigen Staube befreite, indem ich mit einem dünnen Holzstabe auf die Rückseite derselben klopfte, wurden auf der Pechfläche, aufser den elektrischen Figuren, sehr zierliche von Staub entblöfste Sterne sichtbar, die in der Form den einfachen positiv elektrischen Figuren glichen, Diese Sterne haben keinen elektrischen Ursprung. Das auf dünnen Blechen geschmolzene Pech erkaltet schnell, bleibt in einem Zustande der Spannung und hat dadurch, wie Unverdorben gezeigt hat (1), die Eigenschaft, von einer verletzten Stelle aus radial aufzureifsen. Hat daher ein Schlag die Pechfläche an einem Punkte von dem Bleche gelöst, so verbreitet sich der Sprung sternförmig und die dadurch hervorgebrachte Erschütterung schleu- dert den auf der freien Fläche haftenden Staub sternförmig ab, häufig ohne diese Fläche im geringsten zu verletzen. Diese Erklärung ergab sich dadurch als die richtige, dafs ich auf dickeren Pechplatten, deren Kupferblech 5 Linie dick war, auch durch einen heftigen Schlag keine Sterne erhielt. Hier hatte das Pech bei langsameren Erkalten Zeit gehabt sich zusammenzuziehen und eine festere Textur anzunehmen. 6.8. Das Merkwürdige und Räthselhafte der Staubfiguren besteht in der verschiedenen Gestaltung, die sie je nach der sie bildenden Elektriecitätsart (') Poggendorff Annalen der Physik Bd.13. S. 411. B2 12 RızEss besitzen. Die positive Figur ist mit Zacken oder Stralen begränzt, die nega- tive rundet sich stets nach aufsen ab, und dieser leicht fafsliche Unterschied erhält sich bei allen Verwickelungen und Verzerrungen der Figuren. Aber aufser durch die Form sind die Figuren durch ihre Ausdehnung unterschie- den, und zwar in so bedeutendem Grade, dafs bei gleicher erzeugenden Elektrieitätsmenge das Auge leicht an der Gröfse unterscheidet, welche Fi- gur der einen und der andern Elektrieitätsart zugehört. Die positive Figur nimmt stets auf der isolirenden Platte einen viel gröfsern Raum ein, als die negative; das Verhältnifs der beiden Flächenräume ist schwer genau zu be- stimmen, da diese Räume mit der Elektrieitätsmenge und mit der Stellung des elektrisirten Körpers gegen die Platte bedeutend variiren. Versuch 2. Das Kupferblech einer einfachen Pechplatte erhielt eine vollkommene Ableitung; normal gegen die Pechfläche und sie so eben be- rührend wurde eine isolirte Metallspitze gerichtet. Der Knopf einer Leyde- ner Flasche von + Quadratfufs Belegung, die mit einer bestimmten Menge positiver Elektricität geladen war, wurde an die Spitze angelegt, diese so- dann isolirt entfernt. Die Bestäubung gab eine vollkommen kreisrunde Sonne mit dichten Stralen; der Durchmesser derselben in drei Versuchen wurde gefunden 15,2 16,5 16,5 im Mittel 16,1 Millimeter. Derselbe Versuch wurde ausgeführt mit einer genau zu dem frühern Grade negativ geladenen Flasche. Es entstand eine vollkommen kreisrunde volle rothe Scheibe, deren Durchmesser in drei Versuchen gefunden wurde 5,8 5,7 6,0 im Mittel 5,8 Millimeter. Die Durchmesser der unter möglichst gleichen Umständen erzeugten negativen und positiven Figur verhielten sich also wie 1 zu 2,77 oder die von ihnen eingenommenen Flächenräume wie 1 zu 7,67. Dies Verhältnifs läfst sich durch Versuche controliren, in welchen die verschiedenen Figuren gleichzeitig erzeugt werden. 8.9. Versuch 3. Von zwei einander gegenüberliegenden Spitzen wurde die eine Spitze isolirt, die andere zur Erde abgeleitet, und zwischen beide, nor- mal gegen dieselben und sie so eben berührend, eine doppelte Pechplatte gestellt. Die isolirte Spitze erhielt von einer mit negativer Elektrieität zu einem beliebigen Grade geladenen Flasche einen Funken und wurde dann isolirt von der Pechfläche entfernt. Durch Bestäubung entstand auf der über elektrische Figuren und Bilder. 13 Vorderseite der Platte die rothe negative Scheibe, auf der Rückseite die gelbe positive Sonne. Vier Versuche gaben folgende Maafse: Durchmesser Verhältnils der negativen der positiven Figur 4,5 mm. 10,0 2,2 4,5 9,4 2,1 3,4 7.8 2,2 4,7 10,1 5 Im Mittel betrug das Verhältnifs des Durchmessers der positiven Figur zu dem der negativen 2,15, war also kleiner als das $.8 gefundene. Dies rührt davon her, dafs hier die negative Figur augenscheinlich durch eine gröfsere Elektrieitätsmenge gebildet war, als die positive. Das Entgegengesetzte fin- det in dem folgenden Versuche statt. Versuch 4. Auf der im dritten Versuche gebrauchten Pechplatte wur- den beide Figuren gleichzeitig gebildet, indem der isolirten Spitze direkt positive Elektrieität mitgetheilt wurde. Durchmesser Verhältnils der negativen der positiven Figur 4,0 mm. 13,4 3,3 3,0 10,3 34 3,8 13,0 34 34 10,7 3,2 Das Verhältnifs der Durchmesser betrug im Mittel 3,34. Eine leichte Be- trachtung zeigt, dafs das Produkt der beiden gefundenen Verhältnisse das Verhältnifs der Flächenräume angiebt, welche die Figuren bei gleicher Elek- trieitätsmenge einnehmen würden. Es sei bei Einheit der Elektricitätsmenge der Flächenraum der positiven Figuren =p, der der negativen =n, und dieser Raum verändere sich proportional einer beliebigen Potenz x der Elek- trieitätsmenge. Bezeichnet ferner m das durch die Dicke der Pechplatte be- stimmte Verhältnifs der beiden gleichzeitig vorhandenen Elektrieitätsmengen, so hat man m“ nach dem 3" Versuche — = (2,15)” und nach dem 4“ Vers. en — (3,34), und hieraus z = 215X3,34 = 7,18. 14 Rıress Bei gleicher Elektrieitätsmenge, und unter gleichen Umständen er- zeugt, verbreitet sich die positive Figur über eine 7mal gröfsere Fläche, als die negative. 8.10. Um die verschiedene Form der Staubfiguren einigermafsen erklärlich zu machen, hat man früher zu eigens dazu erfundenen Vorstellungen und willkührlichen Voraussetzungen seine Zuflucht genommen. De Luce sah in der negativen Figur ein Fortrücken der eigenen Elektrieität der isolirenden Platte, in der positiven die Verbreitung der auf die Platte gebrachten frem- den Elektrieität. Die Anhänger der Franklinschen Theorie erkannten in der negativen Figur das Bestreben einer elektricitätsleeren Stelle, sich zu füllen, in der positiven das Uberlaufen einer mit Elektrieität überfüllten Stelle. Die Vergleichung mit dem Spitzenlichte lag zu nahe, als dafs man nicht durch sie eine scheinbare Erläuterung der Figuren hätte versuchen sollen. Die positive Figur sollte eine Projektion des Lichtbüschels, die ne- gative eine des Lichtsterns sein. So wenig mit dieser Analogie gewonnen wäre, so hält sie nicht einmal Stich. Bekanntlich ist auch mit negativer Elektrieität leicht ein Büschel zu erhalten, während dieselbe niemals eine in Stralen ausgehende Figur bildet. Tremery glaubte den Lullinschen Ver- such und die Staubfiguren durch die Annahme zu erklären, dafs die Luft bei gewöhnlichem Drucke die positive Elektrieität leichter leite als die nega- tive; aber Biot hat durch genaue Versuche gezeigt, dafs die Leitung durch die Luft für beide Elektrieitäten gleich ist. Sollte man annehmen wollen, dafs die isolirende Platte selbst für jede Elektrieitätsart ein verschiedenes Leitungsvermögen besitze, so wird in dem folgenden Abschnitte diese An- nahme widerlegt werden. Nach diesen ungenügenden Erklärungen blieb nichts übrig, als auf jede Erklärung verzichtend, die Staubfiguren zu Eigen- schaften der beiden Elektrieitätsarten zu machen, der positiven Elektrieität die Eigenheit zu geben, stralenförmige, der negativen, scheibenförmige Staubfiguren zu bilden. Dies ist denn auch in neuester Zeit geschehen. Ich werde am Schlusse der Abhandlung auf diesen Gegenstand zurückkommen. über elektrische Figuren und Bilder. 45 II. Elektrische Staubbilder. SM. Saxtorph giebt mit folgenden Worten Anleitung zur Hervorbringung der Staubbilder (!). Anstatt den (Harz-) Kuchen unmittelbar mit der Kugel der geladenen Flasche zu berühren, kann man ein oder das andere Metall- stück, z. B. einen ausgeschnittenen Buchstaben oder eine ausgeschnittene Figur auf den Kuchen legen, mit der geladenen Flasche berühren und wie- der wegnehmen; bepudert man darauf den Kuchen, so wird die Figur kennt- lich. Auf diese Weise bringt man die Figur einer stralenden Sonne hervor, wenn man einen kugelförmigen Körper auf den Kuchen gesetzt hat und ihn mit der Kugel einer mit + E geladenen Flasche berührt; hat die Flasche dagegen — E, so scheint die Figur einem Monde ähnlich. Der zweite Satz macht es zweifelhaft, ob Saxtorph ein Staubbild wirklich zu Stande gebracht habe. In neuester Zeit hat Masson die Staub- bilder genauer beschrieben und beobachtet (?). Eine kupferne Medaillen- form (moule de medaille) wurde auf einen 1 Centimeter dicken Harzkuchen gelegt, dessen Basis mit der Erde in leitender Verbindung stand. Nachdem das Metallstück einen Funken von einer Elektrisirmaschine erhalten hatte und fortgenommen war, zeigte die Bestäubung des Kuchens mit einem Ge- menge von Schwefelblumen und Mennige die Buchstaben der Medaille durch die Mennige abgebildet. Die übrige Zeichnung war unvollkommen. In spä- tern Versuchen (3) wurden dünne Metallbleche gebraucht, die auf einer Fläche in der Dicke von + bis 1 Millimeter mit Harz überzogen waren, und eine Münze wurde auf die Harzfläche gelegt. Durch Elektrisirung der Münze oder des Metallbleches, die in verschiedener Weise vorgenommen wurde, entstand das Staubbild. Die Münze (oder das Blech) erhielt einen Funken, oder die Münze wurde mit dem Conductor einer Elektrisirmaschine verbun- den und letztere eine Zeitlang in Bewegung gesetzt, oder endlich eine gela- dene Leydener Flasche wurde so entladen, dafs der Funke, ohne durch das Harz zu gehen, zwischen Münze und Blech übersprang. Zum Bestäuben der (‘) Elektricitätslehre. Deutsch von Fangel* Kopenh. 1803. Bd.1. S. 487. (?) Comptes rendus de l’Acad. de France* 1843. T.16. p.763. (°) Ibid. 26. Juin. DelaRive Archives de Pelectricite* T. 3. p. 450. 16 Rı weiss Harzfläche wird hier ein einfaches Pulver empfohlen, da dasselbe die Bilder schärfer geben soll, als ein Pulvergemenge. Masson bediente sich aus- schliefslich hier der Mennige zum Bestäuben, die mittels eines Blasebalgs auf die Harzfläche gebracht wurde. Als einmal die Münze positiv elektrisirt war, nahmen die Stellen der Harzfläche den Staub an, welche den erhabe- nen Theilen der Münze entsprachen; als sie negative Elektrieität erhalten hatte, blieben diese Stellen unbestäubt. Doch könne, wird hinzugefügt, der Effekt auch der umgekehrte sein, je nach der Beschaffenheit und Dicke der Harzschicht und nach der Beschaffenheit und dem elektrischen Zustande der Münze. Ich habe diese Beobachtungen ausführlich mitgetheilt, weil sie eine merkwürdige aber unbeachtete Thatsache enthalten. Masson hätte nur zu erkennen gebraucht, dafs seine Mennige positiv elektrisch war, um eine Er- fahrung zu machen, mit der ich mich in den folgenden Paragraphen beschäf- tigen werde. 6.12. Zur Darstellung der Staubbilder gebrauchte ich möglichst einfache Modelle, 3 runde Messingstempel und ein ovales Messingpetschaft. In der Mitte der am häufigsten gebrauchten Stempel befand sich erhaben der Buch- stabe T oder F, dessen Verticaltheil 34 Linien hoch, 1 Linie breit war; er wurde von einem schmalen erhabenen Ringe von 74 Linien Durchmesser umgeben. Ich werde überall, wo von einem Bilde ohne nähere Bestimmung die Rede ist, jenes auf die erhabenen Theile des Modells beziehen, die bei einem Stempel den Buchstaben, bei dem Petschaft den Grund darstellen. Versuch 5. Das Blech einer einfachen Pechplatte erhielt eine gute Ab- leitung; auf die Pechfläche wurde ein Stempel mit dem Buchstaben F ge- stellt, der mit dem Conduktor einer Elektrisirmaschine verbunden war. An dem Stiele des Stempels war eine Spitze von 1 Zoll Länge angebracht, und, eine Linie von dieser entfernt, ein Metallstück mit guter Ableitung, zu dem die positive Elektrieität der Maschine in Funkenform überging. Nach Einer Umdrehung der Elektrisirscheibe gab die Bestäubung der Pechfläche ein ro- thes Bild der Stempelfläche, das von einem breiten Stralenkranze umgeben war. Nach zehn Umdrehungen zeigte sich ein deutliches rothes Bild des Buchstaben, während der Grund durch krause gelbe Staubfiguren ausgefüllt war. Die Vorrichtung, in welcher die Funken übergingen, wurde stärker über elektrische Figuren und Bilder. 47 befestigt und die Funkenlänge zu + Linie verringert. Nachdem 20 bis 40 Funken übergegangen waren, erschien ein Bild des Stempels durch die Be- stäubung; Buchstabe und Ring waren roth oder unbestäubt auf gelbem Grunde, während die Fläche des Stempels von dem gelben Stralenkranze eingefafst blieb. Bei einigen folgenden Versuchen erschien das Bild zweimal gelb, einmal der Balken des Buchstaben gelb, der Stamm roth. Da diese Art der Erzeugung des Bildes sich unsicher erwies, so ging ich zu der fol- genden über. Versuch 6. Eine Leydener Flasche von + Quadratfufs Belegung wurde zu einem bestimmten Grade geladen. Hierzu diente ein isolirter Metallteller, auf den die Flasche gestellt und der mit einer Kugel versehen war, welcher in 3 Linien Entfernung eine vollkommen abgeleitete Metallkugel gegenüber stand. Nach der Anzahl der hier übergehenden Funken wurde die Ladung der Flasche beurtheilt. Der T-Stempel wurde auf eine einfache Pechplatte gestellt, und nachdem er elektrisirt war, isolirt abgehoben. Die Flasche wurde mit 25 Funken positiv geladen, ihr Knopf an den Stempel angelegt und sogleich wieder entfernt. Hierdurch war auf der Pechplatte ein voll- kommenes Bild entstanden. T und Ring erschienen wenig und roth bestäubt, von gelben Linien eingefafst, der Zwischenraum mit krausen gelben Staub- figuren dicht ausgefüllt, ein breiter gelber Stralenkranz umgab das Bild. Alle Wiederholungen des Versuchs gaben dasselbe Resultat, wenn die Pech- fläche kurz zuvor durch Erhitzen erneut worden war. Wenn der Stempel nach dem Elektrisiren entladen und dann erst abgehoben wurde, so war das Staubbild merklich verändert, Buchstabe und Ring waren nicht mehr scharf begränzt, der Stralenkranz trat nicht unmittelbar an den Ring, sondern war durch einen eingerissenen rothen Gürtel von demselben getrennt. Versuch 7. Der vorige Versuch wurde mit einer Flasche wiederholt, die mit 25 Funken negativ geladen war. Bei isolirter Abhebung des Stem- pels war Buchstabe und Ring wenig bestäubt und gelb, der Grund roth. Als der Stempel vor dem Abheben entladen war, erschien T und Ring gelb, mit rothen Linien eingefafst, der Raum zwischen beiden gleichfalls gelb; in ei- nem andern Versuche mit rothen und gelben Zeichnungen ausgefüllt. 6.13. Aus den Versuchen des vorigen Paragraphs geht deutlich hervor, dafs die Staubbilder durch Influenzelektrieität erster Art erzeugt werden, Phys. Kl. 1846. C 18 Rıezsıs dafs daher bei Anwendung der positiven Elektrieität das Bild negativ, bei Anwendung der negativen, positiv elektrisch ist. Aber bei der beschriebenen Art den Versuch anzustellen, konnte nicht vermieden werden, dafs auch die angewandte Elektrieität auf die Pechfläche überging und daselbst Staubfigu- ren erzeugte. Man überzeugt sich leicht durch den Anblick, dafs der gelbe Grund im 6°", der rothe im 7" Versuche aus feinen Staubfiguren zusammen- gesetzt, und der das Bild umgebende Stralenkranz eine grofse positive Staub- figur ist. Daher denn auch die bedeutende Änderung des Bildes durch nicht isolirtes Abheben des Stempels. Die Staubfiguren entstehen unabhängig vom Staubbilde, sie verwischen häufig die Umrisse desselben, treten in dasselbe hinein oder verdecken es gänzlich. Um das Staubbild sicher und rein zu er- halten, mufs man die Bildung der Staubfiguren vermeiden, was ich durch mehrere Methoden erreicht habe. Versuch 8. An eine Leydener Flasche wurde statt des Knopfes eine Messingkugel von 4 Zoll Durchmesser angesetzt, die Flasche selbst, nach- dem sie mit 30 Funken (Versuch 6) positiv geladen war, horizontal auf einem Gestelle befestigt. Unter der Kugel, ungefähr + Zoll von ihr entfernt, be- fand sich der Stiel des T-Stempels, der auf einer einfachen gut abgeleiteten Pechplatte stand. An dem Stempel war eine feine Nadel horizontal befestigt. Der Zweck dieser Vorrichtung ist deutlich. Der Stempel wurde durch die Kugel durch Influenz so elektrisirt, dafs die an Pech anliegende Stempel- fläche positiv elektrisch war; eine zu starke Elektrisirung wurde durch die Nadel verhindert. Nachdem die Pechfläche 21 Minuten der elektrischen Wirkung ausgesetzt war, wurde sie abgenommen und bestäubt. T und Ring erschienen sehr scharf und roth, aufserdem waren einige unregelmäfsige gelbe Flecke, von einer Staubfigur aber keine Spur sichtbar. Dieser Versuch gab bei Wiederholung stets gute Bilder, aber bei einer länger dauernden elektri- schen Einwirkung eine gröfsere Anzahl der erwähnten gelben Flecke. Versuch 9. Unter eine alte trockene Säule, an der jeder Pol bei Ab- leitung des andern Pols ein Goldblattelektroskop mit zolllangen Blättern etwa 60° divergiren machte, wurde eine einfache Pechplatte mit darauf ge- stelltem Stempel gebracht. Der positive Pol der Säule wurde mit dem Stem- pel verbunden, vom negativen ein Drath in eine Spiritusflamme geführt. Nach 5+ Stunden wurde die Platte bestäubt und zeigte ein äufserst scharfes rothes Bild auf einem mit gelben Flecken bedeckten Grunde. Es war gleich- über elektrische Figuren und Bilder. 19 gültig, ob der Stempel isolirt oder nicht von der Pechplatte abgehoben war. Statt den nicht benutzten Pol der Säule mit einer Flamme zu verbinden, kann man ihn auch zur Erde ableiten, und erhält so, obgleich erst nach einer längern Zeit, gleich vollkommene Bilder. Versuch 10. Eine Pechplatte mit Stempel, während 16 Stunden dem negativen Pole der Säule ausgesetzt, deren positiver Pol zur Erde abgeleitet war, erhielt ein vollkommenes gelbes Staubbild; in dem Grunde war keine Spur einer Staubfigur, dagegen eine Anzahl rother Flecke sichtbar. Ein Petschaft mit einem Buchstaben wurde 46% Stunden dem nega- tiven Pole der Säule ausgesetzt; es erschien ein vollkommenes gelbes Bild, Buchstabe und Ring roth; aufserhalb der Bildfläche waren rothe Flecke merklich. Ein Petschaft mit sechs Buchstaben war 254 Stunden mit dem posi- tiven Pole der Säule verbunden gewesen; die Pechfläche zeigte ein rothes Bild, in dem die Schrift, unbestäubt, vollkommen lesbar erschien. Mit der trocknen Säule erhält man, wenn die gehörige Zeit der Ein- wirkung innegehalten wird, vollkommene Staubbilder, und zwar ohne Aus- nahme in der Farbe, die der der angewandten Elektrieitätsart entgegen- gesetzten Art zugehört. Hier zeigt sich der wesentliche Nutzen des Pulver- gemenges; stellt man die Staubbilder mit Semen Iycopodü dar, so ist durch- aus nicht zu unterscheiden, durch welche Elektrieitätsart sie hervorgebracht worden sind. Gl Die Farbe der unregelmäfsigen Flecke in den Staubbildern zeigt, dafs sie von Elektricität herrühren, die von dem angewandten Pole auf die Pech- platte an Stellen übergegangen ist, die ihr ein leichtes Einströmen erlaubte. Sie zu vermeiden, hat man nur jener Elektricität einen noch leichteren Über- gang zu einer leitenden Umgebung zu bereiten, wie es geschieht, wenn man die Staubbilder in verdünnter Luft erzeugt. Versuch 11. Ein hohler mit Metallfassungen geschlossener Glascylinder, in dem ein Stempel auf eine Pechplatte gestellt war, wurde auf eine Luft- pumpe geschraubt und die Luft in demselben bis 3 Linien Barometerhöhe verdünnt. Eine Leydener Flasche, mit 25 Funken positiver Elektrieität ge- laden, wurde einige Sekunden lang an die obere Fassung des Cylinders ge- halten, die mit dem Stempel durch einen Drath verbunden war. Die Be- C2 20 RıeEss stäubung der Pechplatte gab ein vollkommenes rothes Bild auf einem ganz gleichmäfsig bestäubten Grunde. Derselbe Versuch mit negativer Ladung der Flasche lieferte ein vollkommenes gelbes Bild. In dieser Weise erhält man also ganz tadelfreie Bilder und zwar sehr sicher; nur wenn die Pechfläche nicht eben war oder unreine Stellen ent- hielt, habe ich durch diese Methode Bilder mifsrathen sehen. Versuch 12. Die Glasbüchse wurde bis 4 Linien Druck von Luft ent- leert, die obere Fassung derselben (die mit dem Stempel verbunden war, der in der Büchse stand) mit dem Conduktor der Elektrisirmaschine ver- bunden, und letztere 10 bis 20mal umgedreht. Häufig entstanden hierbei vollkommene tadelfreie Bilder, zuweilen keine oder anormale. Dann waren entweder nur die Ränder des Stempels abgebildet, oder es erschienen zwar die Bilder normal gefärbt, aber mit anders gefärbten Rändern. Einigemal erschienen die Bilder anormal gefärbt, das positive Bild gelb, das negative roth, oder auch ein unbestäubtes Bild auf einem Grunde, der die Farbe der angewandten Elektrieitätsart hatte. In diesen Fällen war die angewandte Elektrieität auf die Pechplatte übergegangen, ohne die Schärfe der Bilder zu stören. 8.15. Die Staubbilder sind unter allen elektrischen Zeichnungen die ein- fachsten und ihre Erklärung unterliegt keiner Schwierigkeit. Ein Stempel, der, mit einer Elektrieitätsart geladen, auf eine isolirende Platte gestellt ist, erregt an der Oberfläche derselben durch Influenz die entgegengesetzte Elek- trieität, und zwar am stärksten da, wo er der Oberfläche am nächsten ist, unter den erhabenen Stellen, und wo er selbst am stärksten elektrisch ist, an den Rändern dieser Stellen. Unter den vertieften Stellen des Stempels wird die schon an sich schwächere Influenzelektrieität aufgehoben durch fortdauernden Übergang der eigenen Elektrieität des Stempels. So ent- stehen die vollkommensten Bilder (Versuch 11) mit Anwendung der Ley- dener Flasche im luftverdünnten Raume, wo der Übergang der Elektrieität an den Rändern erleichtert und zugleich die Stärke der Elektrisirung be- schränkt ist. Wird durch zugelassene Luft der Übergang der Elektrieität er- schwert, so entstehen, wenn die Elektrisirung des Stempels gering ist und längere Zeit hindurch erhalten wird, gute Bilder auf fleckigem Grunde (Ver- such 8 bis 10); wenn aber jene Elektrisirung plötzlich und heftig eintritt, über elektrische Figuren und Bilder. 21 Bilder und Staubfiguren zusammen (Versuch 6 und 7). Alle diese Bilder sind durch Influenzelektrieität erzeugt, weil, wie schon der Elektrophor zeigt, zwischen zwei ebenen Platten von sehr verschiedenem Leitungsvermö- gen Elektrieität schwer übergeht. Dieser Ubergang kann indefs bei den Stempeln auf der Pechplatte erzwungen werden, wenn die Elektrisirung der ersten, durch Verbindung mit dem Conduktor einer sehr wirksamen Elek- trisirmaschine, in häufig wiederkehrenden Stöfsen geschieht. Dann entstehen zuweilen (Versuch 5 und 12) die Bilder in der Farbe, die der Elektrieität des Stempels zugehört, oder auch, wenn die übergegangene Elektrieität nur zur Neutralisirung der Influenzelektricität hinreicht, unbestäubte Bilder. Die Erzeugung solcher Bilder ist ihrer Naturnach unsicher; ich werde unten ($. 23) ein complicirtes Verfahren angeben, solche anormal gefärbte Bilder sicherer zu erzeugen. Wendet man statt der glatten Metallstempel Holzstöcke mit geschnittenen Figuren an, die auf Pech oder eine gefirnifste Glastafel gestellt werden, so erhält man zwar auch Bilder in der Farbe der angewandten Elek- trieität, sie sind aber stets unvollkommen und durch Staubfiguren entstellt. Merkwürdig und belehrend sind die Staubbilder hauptsächlich durch ihre grofse Schärfe, mit welcher sogleich einige zur Erklärung der Staub- figuren aufgestellte Hypothesen ($.10) widerlegt werden. Bei allen meinen Versuchen verging 1 Minute oder mehr, ehe die Pechplatte nach Abnahme des Stempels bestäubt wurde, und dennoch erhielt ich gleiche und gleich scharfe Bilder, von welcher Elektricitätsart sie auch herrühren mochten. Nirgends fand sich in dem eigentlichen Bilde eine stralige Ausbreitung der positiven oder eine rundliche der negativen Elektrieität, nirgends waren die geraden Linien der Umrisse im geringsten gestört. Wären die Staubfiguren Eigenthümlichkeiten der beiden Elektricitätsarten, so hätte sich hier die Nei- gung zu denselben zeigen müssen; würde eine Elektricitätsart von der Luft oder der isolirenden Platte besser geleitet als die andere, so hätte sich ein solcher Unterschied in verzerrten Dimensionen der Bilder bemerkbar ge- macht. Ich habe einmal eine Pechplatte, die dem negativen Pole der trock- nen Säule ausgesetzt gewesen war, nach Abnahme des Stempels 37 Minuten liegen lassen, che ich sie bestäubte; dennoch erschien das Bild, wenn auch schwächer als sonst, gelb und mit vollkommen proportionirten Umrissen, im Gegensatze zu der zackigen Form, welche die positive Elektrieität bei den Staubfiguren, auch bei denen von geringster Ausdehnung, so leicht 22 BIcEsa6 kenntlich macht. Dadurch eben erscheinen mir die Staubbilder von so gro- fser Wichtigkeit, weil sie die scheinbare Beleuchtung der Staubfiguren, mit der man, so nothdürflig sie war, sich bisher begnügt hat, aufheben, dıese Figuren in ein völliges Dunkel zurückwerfen, und die Lösung des Räthsels an einem andern Orte, als bisher, zu suchen nöthigen. III. Elektrische Hauchfiguren. $. 16. Ich habe im Jahre 1838 die Erfahrung gemacht (!), dafs die Ober- fläche von Glas und Glimmer, über die ein elektrischer Entladungsfunke fortgegangen war, beim Anhauchen eigenthümliche verästelte Figuren zeigt, die spiegelhell auf dem vom Hauche getrübten Grunde stehen. Die Platten waren zwischen Spitzen in den Schliefsungsbogen einer Batterie eingeschal- tet, und ich habe als besonders auffallend hervorgehoben, dafs die Figu- ren auf beiden Flächen jeder Platte, also um die mit der äufsern Belegung der Batterie, wie um die mit der innern verbundene Spitze, von durchaus gleicher Form erschienen. Durch Prüfung am Elektroskope ergaben sich die Stellen einer trockenen Glasplatte, auf welchen beim Hauche die unbe- netzten Figuren erschienen, als leitend geworden. Am Glimmer vermochte ich dies nicht nachzuweisen. Vier Jahre später (?) belegte ich die Erschei- nung mit dem Namen der elektrischen Hauchfiguren und fügte Einiges über ) ihre Entstehung hinzu. Die Hauchfiguren waren von ganz gleicher Form, sie mochten an einer positiv oder negativ geladenen Batterie erzeugt sein; sie liefsen sich lange Zeit aufbewahren, und endlich, wenn auch in anderer Form, auf Metallplatten darstellen. Nachdem nämlich elektrische Funken auf hellpolirte mit Gold oder Silber plattirte Kupferbleche geschlagen hat- ten, stellte sich im Hauche eine völlig spiegelnde Kreisfläche dar, umgeben von mehr oder minder getrübten Kreisen. Hieraus ergab sich, dafs die Hauchfiguren weder von haftender Elektrieität, noch von Metalltheilen, die von den Ansatzspitzen losgerissen sein konnten, entstanden waren, sondern (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 43. S. 85. (2) Repertorium der Physik 6!“ Band 1842. S.180. über elektrische Figuren und Bilder. 93 durch eine Oberflächenänderung der angewandten Platten an den Stellen, wo die elektrische Entladung sie berührt hatte. Ehe ich diese vorläufige Untersuchung hier wieder aufnehme, habe ich eine bisher unbekannte Eigen- schaft des Glimmers anzugeben, die dabei zu Hülfe genommen wird. 8.17. Wird ein reines Glimmerblatt angehaucht, oder über dampfendes Wasser gehalten, so beschlägt es, wie alle Körper; es wird mit einer bald wieder verschwindenden incohärenten Wasserschicht überzogen, die aus sehr kleinen in einigem Abstande von einander befindlichen Wassertropfen be- steht (!). Diese Schicht ist wenig durchsichtig, sie dämpft daher die Spie- gelung auf der Glimmerfläche, oder trübt, wenn das Blatt durchsichtig ist, den Anblick eines darunter liegenden Gegenstandes in hohem Grade. Man hebe mit einem scharfen Messer eine dünne Glimmerlamelle ab und gebe dadurch an dieser Stelle dem Glimmer eine frische Oberfläche; behaucht man nun das Blatt auch noch so stark, so bleibt die erneute Stelle vollkom- men klar, spiegelnd und durchsichtig, während die Umgebung derselben wie früher getrübt wird. Diese Erscheinung rührt keineswegs davon her, dafs die frische Fläche keinen Wasserdampf condensirt; auf einer solchen Fläche von einiger Ausdehnung bemerkt man leicht, dafs sie durch den Hauch mit den Farben der dünnen Blättchen anläuft, also von einer zusammenhängen- den Wasserschicht bedeckt ist. Ein Wassertropfen, der auf einer alten Glimmerfläche stehen bleibt, zerfliefst auf einer frischen sogleich und be- netzt dieselbe vollständig. Eine durch Spaltung so eben entstandene Glimmerfläche besitzt da- her in Folge ihrer grofsen Reinheit eine so grofse Anziehung zum Wasser- gase, dafs sie dasselbe zu einer cohärenten Schicht verdichtet, während sie, längere Zeit der Luft ausgesetzt, dasselbe nur zu gesonderten Tropfen zu condensiren vermag. Diese verschiedene Condensation des Wassers läfst sich unter einem Mikroskope deutlich wahrnehmen. Aber nicht allein in einem mit Dampf nahe gesättigten Raume, wie er durch den Hauch momen- tan erzeugt wird, übt die frische Glimmerfläche ihre Kraft, sondern schon (') Hr. Dove hat eine angehauchte Glasplatte statt eines Gitters bei einem optischen Versuche gebraucht. Poggendorff Annalen Bd. 26. $. 313. 24 RB ı 8 isus in gewöhnlicher Luft, wenn diese auch weit von ihrem Sättigungspunkte entfernt ist. Der Glimmer gehört bekanntlich zu den befsten Nichtleitern der Elektrieität; ich wählte eine Glimmerfläche, die an ein geladenes Elek- troskop gehalten, die Divergenz desselben während einer Minute völlig un- geändert liefs. Als aber die Hälfte der Fläche durch Ablösung einer Lamelle erneut worden war, entlud diese Hälfte das Elektroskop in wenigen Sekun- den, während die andere, wie früher, die Elektrieität nicht leitete. Dafs die leitende Schicht aus Wasser bestand und durch Verdampfung leicht vom Glimmer zu entfernen ist, lehrten die folgenden Versuche. Versuch 13. Ein frisch gespaltenes Glimmerblatt in eine Büchse ge- bracht, deren Boden mit Chlorcaleium bedeckt war, leitete nach wenigen Minuten die Elektrieität nicht, wurde aber wieder leitend, als die trocknende Substanz entfernt und die Luft in der Büchse erneut war. Erhitzt leitet ein solches Glimmerblatt nicht, erhält aber während des Erkaltens sein Leitungs- vermögen wieder. Die beiden Metallfassungen einer 27 Linien hohen Glas- büchse wurden durch ein frisch gespaltenes Glimmerblatt innerlich mit ein- ander verbunden; jede Fassung leitete die Elektrieität eines Elektroskops sogleich ab, wenn die andere Fassung mit der Hand berührt wurde. Als aber die Luft in der Büchse durch eine Pumpe bis 2 Linien Barometerhöhe verdünnt war, wurde das Elektroskop auf diese Weise nicht entladen, weil das Glimmerblatt jetzt vollkommen isolirte. Dies war noch nach 22 Stunden der Fall, wo der Versuch abgebrochen wurde; ein wenig Luft, in die Büchse gelassen, hob sogleich die isolirende Eigenschaft des Glimmers auf, und der- selbe leitete, nachdem die Büchse mit Luft gefüllt war, so gut wie früher. Ob die frische Glimmerfläche auch auf andere Gase, als Wassergas, so stark condensirend wirkt, habe ich nicht versucht. Diese merkwürdige Eigenschaft des Glimmers erhält sich in der Luft nur kurze Zeit. Schon nach wenigen Stunden wird die frische Fläche an ein- zelnen Stellen durch den Hauch getrübt, nach wenigen Tagen zieht sich die Trübung über die ganze Fläche und diese isolirt nun die Elektrieität ziem- lich gut. Wir schen, dafs was man bisher eine reine Glimmerfläche genannt hat, eine Fläche ist, die mit Niederschlägen aus der Atmosphäre gleichförmig bedeckt und von der wirklich reinen Fläche wesentlich verschieden ist. $.18. Ich gehe nun zu Versuchen über die Hauchfiguren. über elektrische Figuren und Bilder. 35 Versuch 14. Eine kleine Metallkugel, die mit dem Conduktor einer Elektrisirmaschine verbunden war, wurde an die Mitte einer einfachen Pech- platte angelegt, deren Basis vollkommen abgeleitet war. Der Conduktor wurde positiv elektrisirt, so dafs mehrere Funken über die Pechfläche schlu- } > gen, ohne diese sichtlich zu verletzen. Angehaucht zeigte diese Fläche den Weg der Funken durch geschlängelte schwarze Streifen auf dem getrübten Grunde. Diese Streifen erschienen gleichfalls, wenn die Pechfläche vor dem Ss ’ Behauchen mit einer Flamme bestrichen worden war; sie erhielten sich so- gar dann ungestört eine längere Zeit. Die Streifen waren genau von dersel- ben Form, als der Conduktor der Maschine negativ elektrisirt wurde. Diese b 5 Hauchfiguren schneiden zwar stets scharf von dem Grunde ab, aber nicht immer durch dieselbe Condensation des Wasserdampfs; häufig bemerkt man die Streifen von zwei Linien eingefafst, die stärker getrübt sind als der Grund, oft auch befindet sich eine solche getrübte Linie in der Mitte des Streifens. .. (e) Diese Anderungen im Aussehen der Hauchfiguren sind von der Art der an- gewandten Elektrieität gänzlich unabhängig. Versuch 15. Uber ein Glimmerblatt, das zwischen zwei Metallkugeln > 5 geklemmt war, schlugen Funken vom Conduktor der Maschine, der positiv oder negativ elektrisirt wurde. Es entstanden sehr vollkommene Hauchfisu : 8 us ren in der Gestalt feiner Verästelungen auf beiden Seiten des Blattes, die durch Bestreichen mit einer Flamme nicht geändert wurden und spiesgelhell 5 pıe3 auf getrübtem Grunde standen. Schon nach einigen Tagen wurden die Fi- gsuren merklich getrübt, schieden sich aber deutlich vom Grunde. Figuren o o B) fo) ’ die durch einen Batteriefunken auf Glimmer erzeugt worden waren, konnten o ’ noch nach 8 Jahren deutlich erkannt werden. Versuch 16. Ein Glimmerblatt wurde zwischen zwei Spitzen in den F Schliefsungsbogen einer Batterie eingeschaltet. Der Entladungsfunke ging über beide Flächen bis zum Rande des Blattes und verursachte die eigen- thümliche Veränderung der Glimmermasse, die ich vor längerer Zeit unter dem Namen der elektrischen Farbenstreifen beschrieben habe (!); die beider- seitigen Streifen waren mit verästelten Hauchfiguren umgeben. Derselbe Ver- such wurde an einem Glimmerblatte wiederholt, dessen eine Fläche durch Spaltung so eben erneut worden war. Der Funke ging, wie früher, über I ö Folaumt oP) ’ (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 43. S. 85. Phys. Kl. 1846. D 26 IR. ER6,8 beide Flächen fort, aber nur die alte Fläche zeigte den Farbenstreifen und die Hauchfiguren, die frische hatte keine Spur davon und wurde bei dem Behauchen nur an einigen unregelmäfsig vertheilten Stellen getrübt. Versuch 17. Die Spitzen zweier im Schliefsungsbogen einer Batterie angebrachten, rechtwinklig gebogenen Haken, wurden auf dieselbe Glimmer- fläche gesetzt, so dals eine Strecke von 55 Linien zwischen ihnen frei blieb, in welcher der Entladungsfunke übergehen mufste. Bei einer alten Glimmer- fläche zeigte sich im Hauche ein breiter spiegelnder Streifen mit den gewöhn- lichen zackigen Hauchfiguren; auf einer frischen Fläche aber nur eine An- zahl unregelmäfsiger benetzter Flecke, die den Raum zwischen den Spitzen ausfüllten. Die Entladung, welche die Hauchfiguren erzeugt, bewirkt zugleich eine Ladung der isolirenden Platte, und man erhält daher auf dieser die Staubfiguren, aber stets mit Andeutung der Stellen, an welchen die Hauch- figuren sichtbar werden, wie der folgende Versuch lehrt. Versuch 18. Eine Pechplatte wurde den Funken des positiven Con- duktors der Maschine ausgesetzt, durch welche auf ihr ein Bündel divergi- render bandartiger Hauchfiguren entstand. Bestäubt erschienen gelbe Stralen- figuren, durchbrochen von einem Bündel rother Streifen, die den Hauchfiguren genau entsprachen. Derselbe Versuch wurde an einem negativ elektrisirten Conduktor angestellt; die Streifen der Hauchfiguren erschienen gelb zwi- schen den gewöhnlichen rothen Staubfiguren. Zuweilen erschienen aber die Hauchfiguren in der Farbe der angewandten Elektrieität, häufig auch gänz- lich unbestäubt, nur als Unterbrechungen der sonst normalen Staubfiguren. 8.19. Diesen Versuchen zufolge bezeichnet die Hauchfigur den Weg, den eine einmalige elektrische Entladung auf einer Fläche genommen hat, und ihre Form ist daher nach der Substanz dieser Fläche verschieden. Auf Me- tall erscheint dieselbe als runde Scheibe, auf Harz als geschlängelter Strei- fen, auf Glimmer als feine vielfach verästelte Linie. Von der Art der ange- wandten Elektrieität ist die Hauchfigur unabhängig, da die Entladung stets beide Elektrieitäten ins Spiel zieht, und die überschüssige Elektrieität, welche auf der Platte haften bleibt, auf die Figur nicht wesentlich einwirkt. Indem der Hauch an die Fläche angebracht wird, worauf sich die Figur bildet, ist über elektrische Figuren und Bilder. 237 keine elektrische Einwirkung mehr vorhanden, ein Umstand, der die Hauch- figuren ganz bestimmtund viel schärfer von:den Staubfiguren trennt, als die Verschiedenheit der Form. In elektrischer Beziehung genügt es, die Hauch- figuren einer Oberflächenänderung überhaupt zuzuschreiben, welche die an- gewandte Substanz durch die elektrische Entladung erfahren hat; die Natur dieser Änderung wird durch einige Erfahrungen näher bestimmt. Hauch- figuren, die auf sehr alten, eine lange Reihe von Jahren der Luft ausgesetz- ten Glimmerflächen dargestellt’werden, erscheinen sehr bestimmt und unter allen Umständen als spiegelhelle Zeichnungen ‚auf getrübtem Grunde; bei Anwendung eines neuern Glimmer fehlt oft die Schärfe, zuweilen findet nur ein geringer Unterschied der Trübung zwischen Figur und Grund statt, es kommen Fälle vor, wo die Figur stärker getrübt ist, als der Grund. Eine gleiche Wandelbarkeit‘der Erscheinung tritt bei den Harzflächen ein; wäh- rend neue zum erstenmale gebrauchte Pechflächen stets spiegelnde Hauch- figuren liefern , giebt eine oft umgeschmelzte, also ihres ätherischen Öls gröfstentheils beraubte Fläche nicht selten stark getrübte Figuren auf we- niger getrübtem Grunde. ; Ich habe diese Anomalieen, die man durch Wahl der Platten vermeiden kann, nicht angeführt, da sie der elektrischen Seite der Erscheinung nicht zugehören; sie sind leicht erklärlich, wenn man an- nimmt, dafs in den Hauchfiguren nicht die eigentliche Oberfläche einer Sub- stanz verändert ist, sondern eine diese Oberfläche deckende fremde Schicht, die durch Niederschlag aus: der Atmosphäre oder durch die Zubereitung der Platte auf dieselbe abgelagert ist. Entscheidend spricht für diese An- nahme der Umstand, dafs auf einer frischen Glimmerfläche, die erweislich nur mit: einer Wasserschicht bedeckt ist, keine Hauchfigur zu Stande kommt, und es werden in dem folgenden Abschnitte Erscheinungen mitgetheilt wer- den, die nur unter dieser Annahme erklärt werden können. IV. Elektrische Hauchbilder. 8.20. Gegen Ende des Jahres 1842 erfand Hr. G. Karsten die Darstellung der elektrischen Hauchbilder (!). Eine Münze wurde auf eine Spiegelglas- (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 57. S. 492. D2 28 , R.ı Eisos platte gelegt, die auf einer zur Erde abgeleiteten Metallplatte ruhte; nach- dem während 100 Umdrehungen einer Elektrisirmaschine Funken vom Con- duktor zur Münze und von dieser zur Metallplatte schlugen, wurde die Münze abgehoben. Die Glasfläche gab angehaucht ein vollständiges Bild der Münze. Zum Gelingen war eine besondere, nicht näher bestimmte, Beschaffenheit des Glases erforderlich und das häufige Überschlagen der Funken zur unter- liegenden Metallplatte. Auch auf polirten Metallplatten konnten Hauch- bilder erzeugt werden, deren Anfertigung inreiner folgenden Mittheilung (') genauer gelehrt wird. Auf eine gut polirte Metallplatte wurde ein dünnes Glimmerblatt und auf dieses die abzubildende Münze gelegt; 15 bis 20 Um- drehungen der Maschine waren genügend, ein scharfes Hauchbild auf dem Metalle hervorzubringen, wenn während dieser Zeit häufige Funken von der Münze zur Metallplatte übergegangen waren. Als zu diesem Versuche ein mit Silber plattirtes Kupferblech angewandt worden war, erschien nach 1000 Umdrehungen der Maschine das Bild der Münze ohne Hauch wie in das Silber eingeätzt, welches um so mehr auffiel, da ein feuchtes Lakmus- papier, an die Stelle der Metallplatte gesetzt, bei dem Versuche seine Farbe nicht merklich veränderte. Die Hauchbilder wurden mit oder ohne Anwen- dung des Glimmers, je nachdem die angewandte Platte Leiter oder Isolator der Elektrieität war, dargestellt auf weilsen und farbigen Gläsern, Marmor, Achat, Porphyr, Granit, Syenit, Glanzpapier, Holz, Horn, Harz, Silber, Kupfer, Messing, Neusilber, Weifsblech, Stahl, Zink und einigen Metall- legirungen. Als eine galvanische Batterie von 40 Plattenpaaren statt der Elektrisirmaschine angewandt wurde, konnte weder auf Glas noch Metall ein Bild erhalten werden. Karsten sieht den Grund der Erzeugung des Hauchbildes allgemein in der der Elektrieität eigenthümlichen Spannung, die an bestimmten Punkten der angewandten Platte erregt wird, und bei gutleitenden Platten schreibt er der Influenzelektrieität eine so grofse Rolle zu, dafs er nach dieser die Bilder benennt. Ein Hauchbild, das auf Metall durch Zuführung von positiver Elektrieität zur Münze gebildet ist, wird von ihm ein negativ elektrisches, und umgekehrt, das durch negative Elektrieität erzeugte ein positives Bild genannt. Knorr (?) bestritt die Entstehung die- (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 58. S. 115. (?2) Ebendas. Bd. 61. S. 582. über elektrische Figuren und Bilder. 29 ser Bilder durch blofse elektrische Spannung und schrieb sie der Elektrieität zu, welche, während die Münze elektrisirt wird, von der Platte zum Glimmer überströmt; das plötzliche Zurückströmen dieser Elektricität scheine die Wirkung zu erhöhen. Einen Unterschied zwischen positiv und negativ elek- trischen Bildern vermochte Karsten nicht sicher herauszustellen; beide er- schienen im Hauche stets vertieft (die ungetrübten Stellen den erhabenen Stellen des Modells entsprechend). Wurde das Bild durch Jod oder Queck- silberdämpfe zum Vorschein gebracht, wodurch es zugleich fixirt blieb, so erschien dasselbe vertieft oder erhaben, und häufig gaben die Joddämpfe das negativ elektrische Bild vertieft, das positive erhaben; doch war dies Verhalten nicht constant und eine verschiedene Menge der zum Bilde ver- wandten Elektricität gab vertiefte und erhabene Bilder, obgleich die Elek- trieitätsart nicht geändert worden war (!). Alle diese Bilder waren auf Mes- sing dargestellt, da sie auf Silber, obgleich im Hauche scharf gezeichnet, nicht fixirt werden konnten. In einer dritten Abhandlung hat Karsten wich- tige Erfahrungen über das Sichtbarwerden der Bilder mitgetheilt (?2). Ein auf Messing erzeugtes Hauchbild wurde unter ein Mikroskop gebracht; alle Stellen, die dem blofsen Auge unbenetzt erschienen, zeigten sich mit sehr feinen in einanderlaufenden Tropfen bedeckt, die eine beinahe zusammen- hängende Wasserfläche bildeten. Eine Messingplatte mit einem Bilde in Kupfervitriollösung getaucht und auf passende Weise in den Kreis eines Volta’schen Elements gebracht, zeigte das Bild durch Niederschlag von Kupfer; eine ähnliche Platte, in eine Lösung von salpetersaurem Silber- oxyd getaucht, gab das Bild durch vermehrten Niederschlag von Silber zu erkennen. Überall übten die den erhabenen Stellen des Modells entspre- chenden Stellen des Bildes auf Wasserdampf und Metallsalze eine gröfsere Wirkung aus, als der Grund, woraus geschlossen wird, dafs der Prozefs der Bildererzeugung in einer Reinigung der Platte bestehe. $.21. Ich versuchte zuvörderst, ob dauernde Elektrisirung einer Platte ohne Entladung hinreiche, ein Hauchbild zu erzeugen. (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 58. S. 120. (?) Ebendas. Bd. 60. S.1. 30 Rıı E88 Versuch 19. Ein Stempel auf einer Pechplatte wurde 16 Stunden lang von dem negativen Pole einer trocknen Säule elektwisirt. Die Platte zeigte im Hauche kein Bild, beim Bestäuben ein vollkommenes Staubbild. - Unter den Knopf einer mit positiver Elektrieität geladenen Flasche wurde in 9+ Li- nien Entfernung eine Pechplatte mit dem Stempel gebracht; nach einer hal- ben Stunde war kein Hauchbild entstanden, obgleich ein rolhes Staubbild zum Vorschein kam. Eine Pechplatte mit dem Stempel: wurde im einer bis 4 Linien Druck evacuirten Büchse durch 20 Umdrehungen der Elektrisir- maschine elektrisirt; im Hauche war nur der Rand des Stempels, bei der Bestäubung ein vollständiges Bild sichtbar. Durch einfache Elektrisirung entstehen also keine Hauchbilder, es ist zu ihrer Erzeugung die Entladung der Elektrieität nöthig, dieich, um den Versuch sicher zu machen, durch ein Funkenmikrometer bewerkstelligte. Dieser Apparat besteht im Wesentlichen aus zwei kleinen Metallkugeln (Durchmesser 64 Linien), die auf Glasfüfsen mefsbar einander genähert wer- den können. Die eine Kugel blieb isolirt, die andere wurde vollkommen abgeleitet. Die isolirte Kngel wurde mit dem Conduktor einer Elektrisir- maschine verbunden und zugleich ging ein Silberfaden von ihr aus mit einem Metallgewichte (5 Grammen), das auf den abzubildenden Stempel gestellt wurde. Zu allen Versuchen wurde eine Elektrisirmaschine mit zweifüfsiger Scheibe und einem Reibzeuge gebraucht, an welcher die Elektrieität des Conduktors durch Umlegen zweier Arme schnell gewechselt werden konnte; eine Maschine mit doppeltem Reibzeuge würde die Anzahl der zu jedem Versuche nöthigen Umdrehungen bedeutend verringert haben. Versuch 20. Entfernung der Kugeln des Mikrometers 4 Linie. Auf eine sorgsam getrocknete Glasscheibe wurde ein Stempel und auf diesen das kleine Gewicht gestellt; nach 40 bis 50 Umdrehungen der Maschine zeigte das Glas im Hauche ein vollkommenes helles Bild. Aber nicht jedes Glas gab ein gutes Bild, auch eine sonst brauchbare Tafel gab oft unvollständige Bilder; bei An- wendung des Glimmers statt des Glases kamen gleichfalls, wenn auch seltner, mifslungene Bilder vor. Niemals aber war dies der Fall, als ich mich der Pech- tafeln bediente, die leicht eben und spiegelnd zu erhalten sind ; auf diesen ent- stand durch wenige Umdrehungen der Maschine ein vollkommenes ungetrüb- tes Bild. Dasselbe läfst sich mehrere Tage lang erhalten, wenn man die Pech- platte gleich nach dem Versuche durch eine Flamme unelektrisch gemacht hat. über elektrische Figuren und Bilder. 31 6.22. Das einfache Hauchbild entsteht durch wiederholte elektrische Ent- ladungen, die zwischen dem Modelle und der isolirenden Platte abwechselnd in entgegengesetzter Richtung statt finden. Die Elektrieität, welche dem Modelle mitgetheilt wird, geht auf die Platte über und später an das Modell zurück, wenn dies durch das Funkenmikrometer entladen wird; es entsteht also eine Bewegung derselben Elektricitätsart von oben nach unten und von unten nach oben. Dafs Hauchbilder durch Entladungen nach Einer Rich- tung entstehen, habe ich nicht bemerkt. Es entstand zwar zuweilen ein ziem- liches Bild auf einer Platte, die so gut leitete, dafs im Mikrometer keine Entladung statt fand; aber eine Funkenerscheinung am Rande des Modells zeigte alsdann, dafs die Oberfläche der Platte das Modell und nicht das Bild entlud, hier also dieselbe Folge der Entladungen, wie sonst, eintrat. Die Entladungen zwischen einem schlechten und einem guten Leiter sind nie vollständig; es bleibt Elektrieität der angewandten und der entgegengesetzten Art auf der isolirenden Platte zurück, die daselbst Staubfiguren, oft auch Staubbilder, zu erzeugen im Stande ist. Versuch 21. Der Stempel T, auf eine Pechfläche gesetzt, erhielt durch das Funkenmikrometer positive Elektrieität. Nachdem eine Anzahl von Fun- ken im Mikrometer übergegangen war, wurde die Pechfläche behaucht und bestäubt. Aufeine Umdrehung der Scheibe kamen im Durchschnitte 12 Funken. Funkenzahl 20 kein Hauchbild. Bestäubung: T und Ring roth, im Grunde Figu- ren beider Art. Gelber Stralenkranz als Einfassung (dieser auch in der Folge). 30 schwaches Hauchbild. Staubbild angedeutet, Figuren. 40 deutliches Hauchbild. T unbestäubt in einem Grunde von Staub- figuren. 50 scharfes Hauchbild. Gewirre von F iguren, kein Staubbild. 60 u. 70 dasselbe. Die Ausbildung des Staubbildes ist daher zufällig und hat keinen di- rekten Einflufs auf die des Hauchbildes; eine indirekte Einwirkung läfst sich in einigen Fällen nachweisen. Auf der Pechfläche nämlich ist das Hauchbild, auch wenn es nur durch 2 Umdrehungen erzeugt ist, stets vollständig, das heifst, alle erhabenen Stellen des Modells sind durch gleichmäfsig ungetrübte 38 Biueksus Stellen der Fläche wiedergegeben. Auf Glas hingegen und auf altem Glim- mer bilden sich zuerst nur die Kanten des Modells scharf ab; von einem Stempel wird der Buchstabe durch seine Umrisse, der Ring durch zwei con- centrische Kreise kenntlich, und erst nach lange fortgesetzter Elektrisirung erhält man das Bild mit vollkommen ausgedrückten Flächen. Der Grund hiervon ist in der auf der Platte nach einer Entladung zurückgebliebenen Elektrieität zu suchen. Zu Anfang des Versuchs, wo diese Elektrieität fehlt, oder nur in geringer Menge vorhanden ist, finden die Entladungen nur an den am stärksten elektrischen Stellen, den Kanten, statt, und erst dann, wenn diese Elektrieität die Entladungen daselbst erschwert, treten sie auch im In- nern der Bildfläche ein. Auf den Harzflächen ist die Isolirung nicht so voll- kommen und die Entladungen finden sogleich in der ganzen Ausdehnung der Bildfläche statt. 6.23. Es ist bisher bei jedem Versuche nur auf Ein Hauchbild Rücksicht genommen worden, das auf der vom Stempel bedeckten Stelle der isoliren- den Fläche entsteht; in der That waren aber die Bedingungen für mehrere Hauchbilder vorhanden, die gleichzeitig gebildet und unter geeigneten Um- ständen aufgezeigt werden können. Indem nämlich die eine Fläche einer dünnen Glimmer -, Glas- oder Harztafel an bestimmten Stellen Elektricität erhält, geht nach einem bekannten Gesetze von der zweiten Fläche Elektri- eität derselben Art fort, und zwar, wie der folgende Versuch zeigt, wenn die Flächen die Elektrieität nicht leiten, an genau mit den ersten correspon- direnden Stellen. Versuch 22. Auf eine Pechplatte wurde ein Glimmerblatt, auf dieses der T-Stempel gestellt, der von einer positiv geladenen Flasche einen Fun- ken erhielt und dann mit dem Glimmer abgenommen wurde. Die Pechfläche zeigte bestäubt den Buchstaben und Ring vollkommen scharf in gelber Farbe, den Grund mit positiven Staubfiguren ausgefüllt. Nach einem Funken nega- tiver Elektrieität gab die Pechfläche T und Ring scharf und roth, den Grund aus negativen Figuren gebildet. In beiden Fällen fand also eine zwiefache Entladung derselben Elek- trieitätsart in gleicher Richtung statt: von dem Stempel zur obern Glimmer- fläche, und von der untern Glimmerfläche zur Pechfläche; hätte man den Stempel entladen, so würden beide Entladungen in entgegengesetzter Rich- über elektrische Figuren und Bilder. 38 tung zurückgegangen sein. Durch fortgesetztes Laden und Entladen des Stempels kann man daher zwei einander gleiche Reihen von Entladungen erzeugen, die abwechselnd in entgegengesetzter Richtung statt finden, und bei welchen sich die untere Glimmerfläche gegen die darunter liegende Fläche genau so verhält, wie der Stempel gegen die obere Glimmerfläche. Diese wichtige Consequenz wird durch die elektrolytischen Bilder (siehe den fol- genden Abschnitt) vollkommen bestätigt. Da ein Hauchbild entsteht, wenn wiederholte entgegengesetzte Ent- ladungen dieselbe Stelle einer Fläche treffen, so müssen bei dem Versuche mit Glimmer und Pechfläche drei Bilder sichtbar werden. Versuch 23. Eine Pechfläche wurde mit einem Glimmerblatte bedeckt und ein Stempel darauf gestellt, der durch das Funkenmikrometer geladen und entladen wurde. Nach 20 Umdrehungen der Maschine war der Stempel auf der obern Glimmerfläche im Hauche vollkommen abgebildet, auf der untern Fläche hingegen nur zum Theil und ebenso auf der Pechfläche. Bei mehrfacher Wiederholung des Versuchs kam nur zweimal ein vollständiges Hauchbild auf dem Peche zu Stande; am häufigsten war nur ein Theil des Stempels scharf abgebildet, der übrige durch Flecke verdeckt. Diese Bilder bleiben so oft unvollkommen, weil Pech und Glimmer durch die nach jeder Entladung zurückbleibende Elektricität stark zusammen- haften und folgende Entladungen dann an Stellen herbeigeführt werden, die zufällig zerstreut aufserhalb der Bildfläche liegen. Vollkommene Bilder ent- stehen, wenn eine der einander berührenden Platten leitend ist. 8.24. Ein Stempel, der auf eine Metallfläche gestellt und fortdauernd elek- trisirt wird, liefert kein elektrisches Bild, weil die abwechselnden Entladun- gen dabei vermieden und jede hinzugeführte Elektrieität sogleich abgeleitet wird. 'Trennt man hingegen den Stempel von der Metallfläche durch ein Glimmerblatt, so hat: man, wie im vorigen Paragraphe gezeigt worden ist, zwei gleichbedeutende Entladungsreihen, und somit die Bedingung zu drei Hauchbildern. Versuch 24. Eine ebene gut polirte Messingplatte wurde mit einem alten Glimmerblatte von 0,02 Linie Dicke bedeckt, auf dieses ein Stempel gestellt und mit dem Funkenmikrometer verbunden, dessen Kugeln + Linie Phys. Kl. 1846. E 34 RıesEss von einander standen. Der Conduktor der Maschine wurde positiv elektri- sirt; nach 40 Umdrehungen, die ungefähr 100 Funken im Mikrometer lie- ferten, wurde der Versuch abgebrochen. Es war ein vollkommenes Hauch- bild auf der obern und untern Fläche des Glimmers und auf der Messing- fläche entstanden. Auf der letztern war das T durch hellen Contour, der Ring durch zwei concentrische Kreise auf das schärfste gezeichnet, die übrige Fläche durch den Hauch gleichmäfsig getrübt. Wenn die Entladung zwischen den zwei sich berührenden Platten aufgehoben wird, so entstehen keine vielfachen Hauchbilder. Versuch 25. In einer Büchse wurde eine Silberplatte mit einem Glim- merblatte gedeckt, auf das ein Stempel gestellt und mit der obern Fassung der Büchse leitend verbunden war. Die Fassung wurde an den Conduktor der Maschine angelegt; bei 40 Umdrehungen schlugen Funken über den Glimmer zur Silberplatte. Es war auf der obern Seite des Glimmers ein vollkommenes, auf der untern und dem Silber ein ziemliches Hauchbild entstanden. Derselbe Versuch, nachdem der Luftdruck in der Büchse bis 3 Linien verringert war, gab auf der obern Glimmerfläche durch den Hauch nur Andeutung einer Scheibe, auf der untern Fläche und dem Silber keine Spur eines Bildes. Mit Anwendung einer Platinplatte statt der Silberplatte erhielt ich bei vollem Luftdrucke durch 50 Umdrehungen der Scheibe drei vollkommene Hauchbilder, bei verringertem Drucke nur ein unvollkomme- nes Bild auf der obern Fläche des Glimmers. Als eine Pechplatte an die Stelle der Metallplatte gesetzt war, kam in verdünnter Luft weder ein Hauch- bild noch ein Staubbild auf dem Peche zu Stande. Ein so vollständiges, artistisch genügendes Hauchbild auf Metall, wie im 23° Versuche, kann nur als zufällig entstanden betrachtet werden, da ich auch durch die gröfste Vorsicht nicht dahin gelangt bin, es jedesmal sicher darzustellen. Selten mifslangen die Bilder gänzlich; gewöhnlich war das Hauchbild auf der obern Glimmerfläche vollständig, auf der untern Fläche und dem Metalle unvollständig ausgedrückt. Es fanden sich da nur Theile des Buchstaben und des Ringes scharf wiedergegeben, andere durch Flecke verdeckt. Obgleich solche unvollständige Bilder für den Zweck der gegenwärtigen Untersuchung vollkommen genügen, so will ich doch Einiges mittheilen, was mir zur Erhaltung eines guten Bildes nöthig erschien. Ein Haupterfordernifs ist die richtige Wahl des Glimmerblattes, das über elektrische Figuren und Bilder. 39 auf seiner untern Fläche die Elektrieität nicht leiten darf und im Hauche vollkommen gleichmäfsig getrübt werden mufs. Hat man daher mit einem Glimmerblatte ein Bild erzeugt, und wendet dieselbe Stelle zu einem zwei- ten Bilde an, so gelingt dies nicht. Eine vor Kurzem erneute Fläche des Glimmers darf das Metall nicht berühren, wie sich im folgenden Versuche zeigt. Versuch 26. Ein so eben gespaltenes Glimmerblatt wurde mit der fri- schen Fläche auf eine Silberplatte gelegt und der darauf gestellte Stempel durch 40 Umdrehungen elektrisirt; es entstand im Hauche kein Bild auf dem Silber, sondern nur ein Haufen unregelmäfsiger Flecke. Das Glimmer- blatt wurde umgekehrt, so dafs nun die alte Fläche die Metallplatte be- rührte, und der Stempel auf eine andere Stelle gestellt; es entstand durch gleiche Elektrisirung, wie früher, auf dem Silber ein vollkommenes Hauch- bild. — Es war an einem Glimmerblatte die Hälfte der einen Fläche erneut worden. Als die alte Hälfte auf einer Messingplatte stand, erhielt ich ein ziemliches Bild; aber keins, als die neue Hälfte gebraucht wurde. Das Glimmerblatt wurde zugleich mit der alten und neuen Fläche auf das Mes- sing gelegt, der Stempel aber so gestellt, dafs er beide Flächen deckte; es entstand bei einem Versuche kein Bild, bei einem folgenden ein sehr ver- worrenes. Gebrauchte Glimmerblätter werden nach einigen Tagen, wenn man sie unter leichter Bedeckung aufbewahrt hat, wieder brauchbar, stehen aber den alten unbenutzten Blättern stets nach. Geringern Einflufs als die Be- schaffenheit des Glimmerblattes hat die Politur des Metalles auf das Gelin- gen der Bilder, und man hat darauf nicht die minutiöse Sorgfalt zu verwen- den, welche bei Bereitung der Platten zu Daguerrebildern nöthig ist. Es genügt hier, wenn die Platte vollkommen trocken ist und vom Hauche gleich- mäfsig getrübt wird. Doch aber erscheinen bei verschiedenen Metallen die Putzmittel nicht gleichgültig. Bei Messing fanden sich Öl, Zinnasche und Filz, bei Platin und Silber Alkohol, Knochenasche und lose Baumwolle am zweckdienlichsten. Die Anwendung des Öls giebt der Platte eine farbige Trübung durch den Hauch, die ich nur bei Messing als nützlich zu einem guten Bilde erprobt habe. Wahrscheinlich ist das verschiedene Verhalten der Metalle bei dem Putzen Ursach, dafs die Hauchbilder auf verschiedenen Metallen nicht mit gleicher Leichtigkeit erzeugt werden. Platin gab mir am E2 36 R.r.Ee\ sus leichtesten gute Bilder, dann Messing, am schwersten Silber (Daguerre- platten). Dafs das nützliche Putzen hier nicht die Reinigung des Metalls be- wirkt, sondern vielmehr das Überziehen desselben mit einer fremden Schicht, zeigte folgender Versuch. Versuch 27. Eine Platinplatte, mit Zinnasche, Alkohol und Baumwolle geputzt, gab vortreffliche Hauchbilder, bei welchen die Umrisse des Modells aufserordentlich scharf ungetrübt erschienen. Die Platte wurde geglüht, in concentrirte, bis zum Kochen erhitzte Schwefelsäure getaucht, in destillirtem Wasser abgespült und erhitzt; sie war hiernach so rein, dafs sie warm einen Strom von Wasserstoffgas entzündete. Auf einer so zubereiteten Platte ge- lang aber kein Hauchbild, und nur einmal war die Scheibe des Stempels schwach angedeutet. Danach auf die frühere Weise geputzt, gab sie gute Bilder. Das häufige Mifslingen der mehrfachen Hauchbilder kann nicht auf- fallen, wenn man bedenkt, dafs ein gelungenes Bild Entladungen zwischen der untern Glimmerfläche und der Metall- oder Pechfläche in der ganzen Ausdehnung des Bildes voraussetzt. Sind die genannten Flächen an der Stelle des Bildes nicht ganz gleichförmig, finden sich Punkte an einer dieser Flä- chen, welche die Entladung Besuhstieeb, so werden diese am meisten von der Elektrieität verändert und es entsteht neben dem Abbilde des Modells auch eins jener schadhaften Stellen. Ein Glimmerblatt, das an seiner untern Fläche mehrere Brüche hatte, gab auf Silber ein scharfes Hauchbild dieser Brüche, aber von dem aufgesetzten Stempel nur einen kleinen Theil des äufsern Ringes wieder. 6.25. Das Sichtbarwerden der Hauchbilder ist von Karsten einer Reinigung der Platten zugeschrieben worden; derselbe hat eine solche bei den Bildern auf Metall thatsächlich nachgewiesen. Auch auf nichtleitenden Platten ist häufig das Bild durch Stellen bezeichnet, an welchen die reine Oberfläche blosgelegt ist. Auf einer Glimmerfläche, deren isolirende Eigenschaft an al- len Stellen geprüft war, wurde ein vollkommenes Hauchbild erzeugt; die Stelle, an der es beim Anhauchen erschien, war leitend geworden und ver- lor diese Eigenschaft erst durch Erhitzen; sie verhielt sich also wie eine reine Glimmerfläche (8.17). Bei dem Glase habe ich schon früher gefun- den, dafs die Hauchfiguren Stellen des Glases bezeichnen, welche durch die über elektrische Figuren und Bilder. 37 Entladung leitend geworden sind. Aber diese Reinigung, wenn sie auch am häufigsten vorkommt und die schönsten Bilder erzeugt, ist keineswegs all- gemein und das Hauchbild kann auch durch Verunreinigung der Platte ent- stehen. Versuch 28. Auf der frischen Fläche eines eben gespaltenen Glimmer- blattes wurde ein Stempel gesetzt, und, mit Einschaltung des Mikrometers, durch 40 Umdrehungen der Maschine elektrisirt. Es erschien ein vollkom- menes Hauchbild auf dem Glimmer, in dem Buchstabe und Ring durch scharfe getrübte Linien gezeichnet war, während der übrige Theil der Fläche ungetrübt blieb. Bei Wiederholung des Versuchs erschien die Zeichnung weniger scharf, aber Buchstabe und Ring vollkommen ausgefüllt und ge- trübt. Auf einer alten Glimmerfläche war ein vollkommen helles Hauch- bild des Stempels dargestellt worden; der Stempel wurde wieder auf die Stelle des Bildes gestellt und durch 40 Umdrehungen elektrisirt. Das nun entstandene Hauchbild unterschied sich deutlich von dem alten, indem es vollständig getrübt war. — Auf einem alten Glimmerblatte, das bei 40 Umdrehungen ein gutes helles Hauchbild gab, wurde ein Bild durch 100 Um- drehungen hergestellt; es erschien eine helle Scheibe von gröfserm Umfange, als der Stempel besafs, auf welcher der Buchstabe vollkommen getrübt hervortrat. Ich habe diese Fälle hervorgehoben, da sie unzweideutig sind und mit sicherm Erfolge wiederholt werden konnten. Sonst kommen Hauch- bilder, in welchen die erhabenen Stellen des Modells durch stärkere Trü- bung vom Grunde abschneiden, gelegentlich vor, und ich habe sie bei den verschiedenartigen Platten und bei Anwendung jeder der beiden Elektrieitäts- arten bemerkt. Auf Pech entstehen sie häufig bei Darstellung der mehr- fachen Hauchbilder (8.23). Die in der Trübung verschiedene Art des Hauch- bildes hängt von dem Zustande der angewandten Platte und des Stempels und von der Stärke der Elektrisirung ab, und die hellen Bilder kommen nur darum öfter vor, weil man sich unreiner Platten und einer möglichst geringen Elektrisirung zu bedienen gewohnt ist. Die Entstehung der Hauchbilder ist, wie die der Hauchfiguren, all- gemein einer Veränderung zuzuschreiben, welche die elektrische Entladung in der Schicht hervorbringt, welche die Platten deckt, und je nach den Um- ständen in einer Verdichtung g oder Verdünnung dieser Schicht besteht. Bei 38 Ru E.s6s den Hauchbildern geht die Entladung durch zwei auf einander ruhende Schichten, durch die Schicht des Modells oder der Modellfläche (untere Glimmerfläche bei den mehrfachen Bildern) und die der Bildfläche; wenn auch beide Schichten auf einander wirken, so ist doch die Veränderung, welche jede Schicht durch die Elektrieität erfährt, unabhängig von der der andern. Eine Verdünnung der einen Schicht bedingt nicht nothwendig eine Verdichtung der andern; bei den Bildern auf Metall entspricht am häufig- sten das Bild der untern Glimmerfläche in der Schattirung dem der Metall- fläche. In elektrischer Beziehung sind noch die Bilder von Interesse, die zu- weilen auf Metall ohne Hauch sichtbar, darin gleichsam eingeätzt sind ($. 20). Ich habe in einer frühern Abhandlung erwähnt (!), dafs wenn eine Entla- dung aus einem festen Leiter in ein flüssiges oder luftförmiges Medium tritt und daselbst intermittirt, die discontinuirliche Entladung schon in geringer Tiefe des festen Körpers beginnt und daselbst mechanische Wirkungen aus- übt. Ein Funke, aus einer reinen Metallfläche gezogen, verletzt dieselbe; läfst sie aber unverändert, wenn sie unrein oder gar gefimifst ist. Ein ähn- licher Fall tritt bei den Hauchbildern auf Metall ein. Geht nur eine geringe Anzahl von Entladungen zwischen der Metallfläche und dem sie deckenden Glimmer über, so beginnt die intermittirende Entladung in der fremden Schicht auf der Oberfläche des Metalls, und das Metall bleibt unverletzt; ist hingegen diese fremde Schicht zerstört und dadurch eben das Hauchbild entstanden, und man läfst die Entladungen fortdauern, so beginnen diese im Metalle selbst und verändern dasselbe in bekannter Weise. Ich habe solche feste Bilder auf Silber zuweilen schon durch eine geringe Anzahl von Um- drehungen der Maschine (50 bis 60) erhalten; es waren in ihnen einzelne Theile des Stempels in bräunlicher Farbe wiedergegeben. V. Elektrolytische Bilder. G. 26. Diese Bilder entstehen durch elektrische Zersetzung eines dazu ge- eigneten Salzes (des Jodkalium) und sind daher nach der elektrischen Ein- (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 65. S. 536. über elektrische Figuren und Bilder. 39 wirkung ohne Weiteres sichtbar. Ich habe sie zum Beweise der oben ange- nommenen hin- und hergehenden Entladung bei den Hauchbildern ($. 22) erfunden, und ihre Darstellung als ein artiges Experiment bereits vorläufig be- kannt gemacht (1). Es ist zuerst an einige bekannte Erfahrungen zu erinnern. Wird die stumpfe Spitze einer Platinnadel auf ein mit Jodkaliumlösung be- feuchtetes Papier gestellt, das auf einer zur Erde abgeleiteten Metallplatte liegt, so entsteht unter der Spitze ein brauner Fleck, wenn man die Nadel positiv, aber kein Fleck, wenn man sie negativ elektrisirt. Wendet man po- sitive und negative Elektricität in beliebiger Ordnung nach einander an, so bleibt dennoch die Färbung durch die positive Elektrieität; dies ist auch dann noch der Fall, wenn die Menge der negativen Elektrieität die der po- sitiven bei Weitem übertrifft. Die Platinnadel wurde mit dem Conduktor der Elektrisirmaschine verbunden und durch 3 Umdrehungen der Scheibe positiv elektrisirt, wodurch ein brauner Jodfleck auf dem Papiere entstand; dieser blieb vollkommen sichtbar, nachdem die Nadel sogleich durch 60 Um- drehungen negativ elektrisirt worden war. Bei einem elektrolytischen Ver- suche ist es nöthig, dafs die Nadel fest auf dem Papiere stehe; bleibt zwi- schen ihrer Spitze und dem Papiere ein Luftzwischenraum, so tritt aufser der elektrolytischen Wirkung eine chemische ein: es wird bei Anwendung jeder Elektrieitätsart in der Luft Salpetersäure gebildet, die, auf das Papier niederfallend, das Jod daselbst ausscheidet. Der elektrolytische Fleck unter- scheidet sich von dem durch Salpetersäure gebildeten durch seine viel schär- fere Begränzung. Wie oben (8.23) angegeben wurde, treten bei Bildung der mehr- fachen Hauchbilder Entladungen in abwechselnd entgegengesetzter Richtung zwischen dem Glimmerblatte und der Metallplatte ein; bei positiver Elek- trisirung des Stempels empfängt in der ersten Entladung die Metallplatte positive Elektrieität, bei negativer Elektrisirung die Glimmerplatte. Bei gleicher Funkenzahl im Mikrometer erhält die Metallplatte gleich oft posi- tive Elektricität, welche Elektricitätsart auch man zu den Versuchen anwen- den mag. Das Jodkalium wird nur von der Hälfte der stattfindenden Ent- ladungen gefärbt, von der Hälfte nämlich, bei welcher es positive Elektri- eität empfängt, und die andere Hälfte bleibt wirkungslos. Die äufsern Be- (!) Poggendorff Annalen der Physik Bd. 67. S.135. 40 BR ı Ele 8 dingungen zur Bildung eines elektrolytischen Bildes sind dieselben, welche bei den mehrfachen Hauchbildern gelten, und es wird im Allgemeinen jedes- mal, wo ein Hauchbild auf Metall entstanden wäre, bei Verwechselung der Metallplatte mit einem Jodkaliumpapier, ein elektrolytisches Bild zu Stande kommen. Versuch 29. Ein Stück (Muster-) Kartenpapier wurde auf einer Fläche mit einer Lösung von Jodkalium in Wasser befeuchtet, auf eine zur Erde abgeleitete Metallplatte gelegt und mit einem Glimmerblatte bedeckt. Ein Stempel wurde auf den Glimmer gestellt, durch ein Gewicht von 2 bis 14 Unzen angedrückt und mit dem Funkenmikrometer ($. 21) verbunden, des- sen Kugeln + Linie von einander entfernt waren. Nach 20 Umdrehungen der Scheibe, deren positive Elektrieität fortwährend mit Funken zwischen den Kugeln überging, war ein sehr scharfes Bild auf dem Papiere entstan- den, in welchem Buchstabe und Ring einförmig braun erschien. Als der Conduktor der Maschine negative Elektrieität erhielt, erschien kein Bild durch den erwähnten Versuch, sondern ein Haufen unregelmäfsig vertheilter Jodflecke. Der Grund dieses verschiedenen Erfolges ist nach der obigen Aus- einandersetzung klar. Bei positiver Elektrisirung des Stempels wird das Pa- pier durch Entladungen gefärbt, die bei der Ladung des Stempels eintreten; bei negativer hingegen durch solche, die in den Momenten statt finden, wo die Funken im Mikrometer überspringen. Die ersten Entladungen erfolgen schneller und mit geringerer Elektrieitätsmenge als die zweiten; letztere gehen daher leichter an Stellen des Papiers über, die aufserhalb der Bild- fläche liegen. Um ein Bild mit negativer Elektricität zu erhalten, hat man daher nur die mit Einemmale entladene wirksame Elektricitätsmenge durch die Schlagweite im Mikrometer zu verkleinern. Versuch 30. Die Kugeln des Mikrometers wurden bis + Linie einan- der genähert. Die negative Elektrieität, welche durch 20 Umdrehungen der Scheibe erzeugt wurde, brachte ein vollkommenes Bild zu Stande, das sich in Nichts von dem mit positiver Elektrieität entstandenen Bilde unterschied, als dafs einzelne Stellen im Buchstaben und Ringe nicht gleichförmig braun, sondern gefleckt waren. Beide Elektrieitätsarten geben im Wesentlichen Bilder derselben Art, in welchen die erhabenen Stellen des Modells durch volle vom Jod gefärbte über elektrische Figuren und Bilder. 41 Flächen abgebildet sind. Solche Bilder, wo nur die Kanten des Modells bezeichnet sind, wie sie sich oft im Hauche zeigen, kommen hier nicht vor, weil auf dem feuchten sich der Glimmerfläche genau anschliefsenden Papiere die Entladung in der ganzen Bildfläche leicht gemacht ist. Die schönsten und am gleichmäfsigsten gefärbten Bilder erhält man mit positiver Elektrici- tät; bei Anwendung der negativen entstehen fast immer Flecke, und ich er- hielt einigemale Bilder, die, obgleich deutlich erkennbar, aus lauter geson- derten Flecken zusammengesetzt waren. Gänzlich mifslungene Bilder, wo bei Anwendung der positiven oder negativen Elektrieität nur ein Haufen ein- zelner Flecke sichtbar wird, entstehen bei gehöriger Vorsicht nur selten. Ich wandte zwei Sorten von Kartenpapier an. Die eine, (mit Stärke) schwach geleimte Sorte wurde von der, etwas freies Jod enthaltenden, Jodkalium- lösung violett gefärbt; die andere, (mit animalischem Leime) stark geleimte, blieb ungefärbt. Auf beiden Papieren entstanden scharfe Bilder, aber auf dem schwachgeleimten Papiere waren sie beständiger und liefsen sich durch eine zähe Lösung von Gummi arabicum leichter fixiren. Auf dem stark- geleimten Papiere ging die Schärfe der Umrisse schon in wenigen Minuten verloren. Die fixirten Bilder lassen sich lange Zeit erhalten, obgleich nie in der aufserordentlichen Schärfe, die sie gleich nach dem Versuche besitzen. Ich habe verschiedene Stempel und Münzen abgebildet (durch 20 bis 80 Umdrehungen der Scheibe), aber scharf wiedergegeben nur die Flächen ge- sehen, welche unmittelbar an dem Glimmer anlagen. Von einer Münze er- schien daher nur die Schriftseite vollständig; diese aber, 45 Zeichen ver- schiedener Gröfse enthaltend, vollkommen lesbar. Um das Bild einer Schrift umzudrucken, stellte ich es auf dem stark geleimten Papiere dar und prefste es sogleich gegen ein mit Gummilösung befeuchtetes schwachgeleimtes Pa- pier. Eine richtige Befeuchtung des Papiers zur Darstellung des Bildes wird erhalten, wenn man einige Tropfen der Jodkaliumlösung in dasselbe ein- ziehen läfst und die überflüssige Feuchtigkeit durch Fliefspapier entfernt. Das Gelingen des Bildes hängt grofsentheils von der Beschaffenheit des Glimmerblattes ab. Dasselbe darf nicht zu dick sein (bis 0,05 Linie) und mufs eine durchaus gleichmäfsige Oberfläche ohne Risse oder Flecke be- sitzen. Vollkommene Isolation der Elektrieität durch die untere Fläche wird nicht erfordert, und ich habe zuweilen gute Bilder mit einer frischen Glim- merfläche erhalten, die auf dem Papiere lag. Es rührt dies daher, dafs die Phys. Kl. 1846. F 42 RıeE's’s Wasserschicht, welche die frische Fläche deckt, von dem angedrückten Pa- piere eingesogen, und wegen Ausschlusses der Luft während des Versuches, nicht erneut wird. VI. Unächte Hauchbilder. $. 97. Diese Bilder haben nichts elektrisch Merkwürdiges, aber man mufs sie kennen, da sie häufig vorkommen und mit den ächten Hauchbildern leicht verwechselt werden können. Ich habe in einer früheren Untersuchung bei einer Stelle, wo die Existenz von Staubfiguren nachgewiesen werden sollte, bemerkt, dafs häufig ein leichtes Anhauchen der Pechfläche genüge, diese Figuren zu erkennen (!). An jenem Orte war eine Verwechselung nicht möglich, da es keine Hauchfiguren von der angegebenen Form giebt und die im Hauche bemerkten Figuren ohne Weiteres für Staubfiguren genommen werden mufsten; leicht aber kann eine Täuschung bei den Bildern eintreten. Befindet sich nämlich in dem Zimmer, wo ein Bild auf einer isolirenden Platte erzeugt wird, feiner Staub, besonders Tabacksrauch, so entsteht gleich nach dem Abheben des Stempels ein äufserst feines Staubbild, das in der Spiegelung der Platte nicht zu erkennen ist, aber durch verschiedene Condensation des Hauches deutlich hervortritt. Säubert man nun, wie zur Conservirung der Hauchbilder nöthig ist ($. 21), die isolirende Platte an einer Flamme von Elektrieität, so bleibt das Staubbild auf jener ersten Stufe stehen, und ist schwer von einem ächten Hauchbilde zu unterscheiden; unterbleibt diese Säuberung, so wird das Staubbild im Hauche immer merk- licher und ist bald auch ohne Hauch sichtbar. Das wirkliche Hauchbild da- gegen ist am schärfsten im Augenblicke, wo man den Stempel von der Platte hebt, und nimmt danach durch Bildung von Staubfiguren merklich an Be- stimmtheit ab. Das unächte Hauchbild hat zwar stets den Charakter eines benetzten Bildes, kann aber dennoch, wenn nur die Kanten des Modells ab- gebildet sind, den Eindruck eines unbenetzten geben. Es entstehen auch zuweilen unächte Hauchbilder durch Unreinheit des angewandten Stempels oder (bei den mehrfachen Bildern) der untern Glimmerfläche; diese sind (') Poggendorff Annalen der Physik Bd. 51. S. 352. über elektrische Figuren und Bilder. 43 aber weniger gefährlich, da die gröbern Staubtheile auf der Platte vor der Behauchung leicht erkannt werden. VII. Klassifikation der elektrischen Zeichnungen im Allgemeinen. $..29, Der Zusammenhang zwischen den elektrischen Zeichnungen jeder Art läfst sich am leichtesten übersehen, wenn man dieselben nach der Art ihres Sichtbarwerdens klassifieirt und nach der Art ihrer Entstehung von einander unterscheidet. Die primär elektrischen Zeichnungen werden durch Elektricität sichtbar, die auf Staubtheile elektroskopisch wirkt; sie kommen daher nur auf schlecht leitenden Flächen vor und sind nach der Art der sie bildenden Elektrieität verschieden. Die Staubfiguren entstehen, wenn die Elektrieität durch eine discon- tinuirliche Entladung auf eine Platte gekommen ist; die continuirliche Ent- ladung und die Elektrieitätserregung durch Influenz liefert sie nicht ($. 29). Diese Figuren werden daher stets durch die Elektrieitätsart gebildet, welche bei der Entladung im Überschusse angewendet wurde; charakterisirt sind sie durch ihre nach der Elektricitätsart verschiedene Form; bei gehöriger Wahl der Pulver auch durch die Art der Bestäubung oder die Farbe. Die Staubbilder entstehen bei jeder Art der Entladung, auch bei der Elektrieitätserregung durch Influenz; durch letztere am häufigsten und schön- sten. Sie werden daher zumeist durch eine Elektricitätsart gebildet, welche der am Modelle angebrachten entgegengesetzt ist. Nach der Wahl der Pul- ver sind sie bei verschiedener Elektricitätsart verschieden bestäubt oder ge- färbt. Die sekundär elektrischen Zeichnungen werden sichtbar durch eine mechanische oder chemische Änderung, welche die Oberfläche einer Platte durch elektrische Entladungen erfahren hat; sie entstehen auf Platten jedes Stoffes und sind nach der angewandten Elektri- eitätsart nicht verschieden. Sie zerfallen in zwei Gruppen, je nachdem jene Änderung nur die jede Oberfläche deckende fremde Schicht trifft, wonach die Zeichnungen erst durch Condensation von Dämpfen sichtbar werden, F2 44 RıeEs:s oder nachdem die Substanz der Oberfläche selbst verändert wird, wonach sie unmittelbar sichtbar sind. Durch Condensation von Dämpfen sichtbare Zeichnungen. Die Hauchfiguren entstehen durch eine einzelne elektrische Entla- dung, und sind nach dem Stoffe der Platte, auf der sie gebildet werden, verschieden geformt. Auf Harzen sind sie bandförmig, auf Metallen kreis- förmig, auf Glas und Glimmer vielfach verästelt. Die Hauchbilder entstehen durch abwechselnd in entgegengesetzter Richtung erfolgende Entladungen. Sie sind nach dem Stoffe der Platten nicht verschieden; eine unwesentliche Verschiedenheit (die stärkere oder geringere Trübung der Bildfläche) wird durch die Reinheit der Platten be- dingt. Unmittelbar sichtbare Zeichnungen. Die Farbenstreifen (!) entstehen durch eine heftige elektrische Ent- ladung auf der Oberfläche von Glimmer oder weichem Glase; sie erschei- nen als gefärbte, von zwei scharfgezeichneten dunkeln Linien eingefafste Bänder. Die Priestleyschen Ringe (?). Wenn mehrere Entladungen einer Batterie zwischen einer Spitze und einer polirten Metallfläche statt finden, so entstehen auf der letztern mehrere gefärbte eoncentrische Kreise durch Oxydation des Metalls. Die festen Bilder enstehen auf jeder Platte durch eine Reihe von Entladungen in abwechselnder Richtung, die nach Entstehung des vollkom- menen Hauchbildes eine längere Zeit fortdauern ($. 25). Die elektrolytischen Bilder entstehen auf Papieren, die mit einer geeigneten zersetzbaren Flüssigkeit getränkt sind, durch eine Reihe von ab- wechselnd entgegengesetzt gerichteten Entladungen, von welchen nur die Hälfte wirksam ist, bei welcher sich eine bestimmte Elektricitätsart auf das Papier entladet. Mit dieser Übersicht schliefse ich die allgemeine Untersuchung der elektrischen Figuren und Bilder, da ich die verschiedenen Arten derselben (') Repertorium der Physik Bd. 6. S. 182. () Priestley Geschichte der Elektricität (v. Krünitz) S. 468. über elektrische Figuren und Bilder. 45 streng von einander geschieden und mit den bekannten Wirkungen der Elek- trieität und der elektrischen Entladung in Zusammenhang gebracht zu haben glaube, einige noch nicht berührte Fragen aber, wie die über die Natur der die Platten deckenden fremden Schicht, in ein anderes Gebiet verweisen darf. Ich habe nun einige Muthmafsungen mitzutheilen über einen bereits ($.10) erwähnten Gegenstand, der, von höchstem Interesse für die ganze Elektricitätslehre, bisher in tiefes Dunkel gehüllt geblieben ist. VII. Über die Formverschiedenheit der Staubfiguren und die Ursache derselben. 8.29. Es ist bisher behauptet worden, dafs wenn Elektrieität von einem Körper auf eine isolirende Platte übergeht, auf dieser die charakteristischen Staubfiguren gebildet werden. Ist positive Elektrieität übergegangen, so soll sich dieselbe mit Stralen und Zacken ausbreiten; ist es negative, so soll sich diese zu Scheiben und Perlen abrunden. Ich habe aufserdem für diese Figuren gezeigt, dafs bei gleicher Elektrieitätsmenge die positive Figur einen viel gröfsern, nahe siebenfachen, Raum auf der Platte einnimmt, als die ne- gative. Aber die ausgesprochene Bedingung zur Bildung der Figuren ist nicht genügend und schon in der vorstehenden Untersuchung sind mehrere Fälle angedeutet worden ($.13. Vers. 8-10), wo Elektrieität an Pechplatten überging, ohne Staubfiguren zu bilden. Als ein Staubbild unter dem posi- tiven Pole der trocknen Säule erzeugt wurde, erschienen bei der Bestäubung neben dem rothen Bilde einige gelbe unregelmäfsige Flecke, und ebenso unter dem negativen Pole rothe Flecke neben dem gelben Bilde. Bestäubt man zwei Bilder, die unter beiden Polen der Säule entstanden sind, mit Semen Iycopodü, so sind diese Flecke, obgleich sie von entgegengesetzten Rlektricitätsarten herrühren, durchaus nicht zu unterscheiden. Man kann diese Flecke auch allein, ohne Staubbilder, erhalten. Versuch 31. Eine Leydener Flasche mit grofser Kugel wurde mit po- sitiver Elektrieität geladen und horizontal auf einem Tische befestigt; unter und neben der Kugel wurden einfache Pechplatten befestigt in einer solchen Entfernung, dafs auf sie kein Funke übergehen konnte. Als nach 30 bis 70 Minuten die Platten abgenommen und bestäubt wurden, erschien auf ihnen 46 R 1 EIsıS eine grofse Menge rundlicher gelber Flecke in unregelmätsiger Vertheilung, die keine Spur einer straligen Ausbreitung zeigten. War die Flasche mit ne- gativer Elektrieität geladen, so erschienen die Flecke roth, sonst aber den frühern völlig gleich. Hier waren also durch beide Elektricitäten, die von der Flasche zu den Pechplatten übergingen, Staubzeichnungen ohne Formverschiedenheit gebildet worden. Hätte man den Übergang der Elektrieität durch unmittel- bares Anlegen der Platten an den Knopf der Flasche bewirkt, so würde un- fehlbar der erste Versuch gelbe Sonnen, der zweite rothe an einandergereihte Scheiben hervorgebracht haben. Aber die beiden Entladungsweisen sind auch von einander sehr verschieden. Bei Anlegung der Platte an den Knopf geschieht die Entladung mit Funken und Geräusch; es ist eine, von mir so genannte, discontinuirliche Entladung, während in dem 31“ Versuche die Elektrisirung der Platte durch eine licht- und geräuschlose continuirliche Entladung geschah (!). Dieser merkwürdige Zusammenhang zwischen der Art der Entladung und der Bildung der Staubfiguren findet sich überall be- stätigt. Wo eine continuirliche Entladung der Elektrieität statt findet, ent- stehen keine Staubfiguren, sondern bei längerer Dauer nur die erwähnten Staubflecke; und wo Staubfiguren gebildet worden, läfst sich stets bei eini- ger Aufmerksamkeit die discontinuirliche Entladung entdecken. Bei Erzeu- gung der Staubbilder unter der trocknen Säule habe ich stets nur Staub- flecke erhalten, aber auch niemals einen Funken bemerkt; wurden diese Bilder unter dem Knopfe einer geladenen Flasche erzeugt, so fanden sich in den meisten Fällen nur Staubflecke vor; wenn eine Staubfigur erschien, so war durch ein knisterndes Geräusch früher erkannt worden, dafs zwischen Stempel und Pechplatte eine discontinuirliche Entladung statt gefunden hatte. Wir sind also zu dem Satze gekommen: Elektrische Staubfiguren entstehen nur dann, wenn Elektrieität durch eine discontinuirliche Entladung an eine isolirende Platte gekommen ist. $. 30. Lichtenberg hat unter der Glocke einer Luftpumpe Staubfiguren erzeugt und gefunden, dafs die, verschiedener Elektrieitätsart zugehörigen, (') Abhandlungen der Akademie 1845. Poggendorff Annalen Bd. 65. S. 532. über elektrische Figuren und Bilder. 47 Figuren sich im Ansehen einander zu nähern scheinen (!). Die beigegebene Abbildung lehrt aber, dafs er nur eine geringe Verdünnung der Luft ange- wandt habe; seine positive Figur zeigt noch scharf ausgebildete Stralen, die nach dem folgenden Versuche, bei stärkerer Verdünnung, gänzlich fehlen. Versuch 32. Auf eine einfache Pechplatte in einer Glasbüchse wurde das stumpfe Ende eines Drahtes gestellt, der von einer mit positiver Elek- trieität geladenen Flasche einen Funken erhielt. Bei vollem Luftdrucke ent- stand durch die Bestäubung der Platte eine vollständige Sonne mit dichten Stralen; als die Luft aber bis 274 Linien Barometerhöhe verdünnt war, durch dasselbe Verfahren ein unregelmäfsiger gelber Fleck, der abgerundet, zuweilen mit stumpfen Ecken versehen war. Einmal hatte dieser Fleck die Gestalt einer vollen 8, deren Kreuzungspunkt die Stelle der Drahtspitze markirte. Diese Figuren haben weder Ähnlichkeit mit der positiven Staub- figur, noch sind sie bestimmt charakterisirt. Ganz ebenso verhielt es sich mit der durch negative Elektrieität gebildeten Figur, die unregelmäfsig, mit unbestimmten verwaschenen Umrissen erschien. Bei stärkerer Verdünnung (2 bis 3 Linien Druck) entstand keine Art von Zeichnung, die Drahtspitze hinterliefs nur einen Punkt auf der Pechfläche, der bei positiver Elektrieität roth, bei negativer gelb, also durch Influenzelektrieität gebildet war. Bei den Staubbildern ist schon angeführt werden (9.14), dafs sie in stark ver- dünnter Luft vollkommen rein erscheinen, weder durch Staubfiguren, noch durch Staubflecke entstellt. SET Die Wirkungen einer discontinuirlichen elektrischen Entladung auf ein flüssiges oder luftförmiges Medium sind bekannt; das Medium wird auf dem Wege der Entladung zusammengedrückt, zerrissen und Theile dessel- ben werden mit Heftigkeit nach allen Seiten geschleudert. Bei der Entla- dung zwischen einer Metallspitze und einer isolirenden Fläche lehren die Hauchfiguren, dafs die fremde Schicht, welche die Fläche deckt, an vielen Stellen aufgerissen und entfernt wird; es werden daher Theile dieser Schicht mit Luft gemischt bei der Entladung gegen die Fläche geworfen. Nehmen wir nun an, dafs diese Schicht zum Theil aus condensirtem Wassergase be- (!) Commentatio posterior p.14. 48 R..ınehsus stehe, so folgt, dafs bei der Bildung der Staubfiguren feuchte Luft gegen die isolirende Platte getrieben wird. Die Wirkung eines solchen Luftstromes auf die Platte ist aus Faraday’s Versuchen zu entnehmen; als derselbe comprimirte, nicht getrocknete Luft gegen Holz- oder Messingstücke strö- men liefs, wurden diese negativ elektrisch (!). Die feuchte Luft verhielt sich ganz so wie feuchter Wasserdampf, mit welchem Faraday eine aus- gedehntere Versuchsreihe anstellte, bei der 30 verschiedene Stoffe gebraucht wurden, unter welchen sich Metalle, Seide, Harze, Schwefel, Glas, Berg- krystall befinden. Alle diese Körper wurden durch den feuchten Dampf- strom, der sie bestrich, negativ elektrisch (?), so dafs Wasser als der posi- tivste aller Körper angesehen wird. Unter der obigen Annahme wird dem- nach jede Platte aus beliebigem Stoffe dadurch, dafs eine discontinuirliche elektrische Entladung sie trifft, negativ elektrisch, und die von der Entla- dung übrigbleibende Elektrieität hat sich auf einer isolirenden Fläche zu verbreiten, die zugleich negativ elektrisch gemacht wird. Nothwendig wird die Verbreitung und davon abhängige Anordnung der überschüssigen Elek- trieität eine andere sein, wenn diese Elektrieität positiver, als wenn sie ne- gativer Art ist; sie wird sich im ersten Fall leichter und weiter verbreiten, als im letzten. Wir haben gesehn, dafs der von der positiven Figur auf der Fläche eingenommene Raum nahe siebenmal gröfser ist, als der von der ne- gativen eingenommene. Abhängig von dieser verschiedenen Ausbreitung der Elektrieitäten ist die Formverschiedenheit beider Figuren; die zusammen- gedrückte abgerundete Form der negativen Staubfigur ist für sich klar, wäh- rend die stralige Form der positiven die Beachtung erfordert, dafs bei ihr die sekundär auf der Platte erregte Elektrieität mit der sich darauf verbrei- tenden ungleichnamig ist und von derselben neutralisirt wird. 6.32. Ist es zur Bildung der Staubfiguren nöthig, dafs Elektrieität an die Oberfläche einer Platte trete und gleichzeitig diese Oberfläche negativ elek- trisch werde, so dürfen da keine Figuren entstehen, wo die zweite Bedin- gung nicht erfüllt wird. Wir besitzen kein Mittel, Elektrieität auf eine iso- (') Experimental researches in electricity Vol. II. alinea 2130. (?) ibidem alinea 2099. über elekirische Figuren und Bilder. 49 lirende Platte zu bringen und diese gleichzeitig positiv elektrisch zu machen; aber leicht können wir die Platte dabei unelektrisch lassen. Dies geschieht, wenn Elektrieität durch Influenz auf einer Platte erregt wird, oder wenn Elektrieität durch continuirliche Entladung durch die Luft an die Platte tritt; wir haben gesehen, dafs alsdann niemals Staubfiguren entstehen (8.29). Die abgerundeten Staubflecke, die in diesen Fällen durch beide Elektrieitätsarten gebildet werden, zeigen die primitive, durchaus gleichmäfsige Anordnung beider Elektrieitäten, aus welcher in den übrigen Fällen durch sekundäre Wirkung der negativ gewordenen Platte die Staubfiguren sich entwickeln. Dieser primitiven Form nähern sich die Staubfiguren, die in verdünnter Luft erzeugt werden; mit Verdünnung der Luft nimmt nämlich die elektrische Ladung des Körpers ab, der die Elektrieität auf die isolirende Platte bringt, und damit zugleich die Stärke der Entladung und die mechanische Wirkung derselben. Die Platte wird um so weniger elektrisch, je dünner die Luft um dieselbe ist, und bei hinlänglicher Verdünnung bleibt sie gänzlich un- elektrisch; dann aber findet auch keine Entladung der angebrachten Elek- trieität auf die Platte statt, und sie erhält Elektrieität nur durch Influenz ($. 30). Der Feuchtigkeitszustand der Luft scheint auf die Bildung der Staub- figuren keinen Einflufs zu haben. Als in eine luftdichte Büchse von 8,6 Cubikzoll Inhalt 15 Grammen Chlorcaleium gebracht waren, konnte nach 46 Stunden auf einer von der trocknen Luft umgebenen Pechplatte eine vollkommene positive Staubfigur erzeugt werden. 8.33. Die versuchte Erklärung der Formverschiedenheit der Staubfiguren giebt zugleich die Erklärung jener Erscheinung, die unter dem Namen des Lullinschen Versuches bekannt ist. Bringt man eine Spielkarte in dem Schliefsungsbogen einer Batterie zwischen zwei Spitzen so an, dafs die Spit- zen beide Flächen der Karte berühren und 1 Zoll von einander stehen, so geht der Entladungsfunke stets über die Fläche, welche von der positiv elektrischen Spitze berührt wird, und durchbohrt dieselbe an einer der ne- gativen Spitze gegenüberliegenden Stelle. Tremery zeigte, dafs, wenn der Versuch in verdünnter Luft angestellt wird, die Durchbohrungsstelle sich desto mehr von der negativen Spitze entfernt, je dünner die Luft ist und bei gehöriger Verdünnung in der Mitte zwischen den Spitzen liegt. Phys. Kl. 1846. G 50 Rızss: über elektrische Figuren und Bilder. Ich habe in einer frühern Untersuchung gezeigt, dafs jede Entladung aus einer grofsen Menge von Partialentladungen besteht, die in kurzer Zeit auf einander folgen. Man nehme an, dafs in dem beschriebenen Versuche die ersten Partialentladungen an beiden Spitzen statt finden und durch ihre mechanische Wirkung die Flächen der Karte in der Nähe der Spitzen nega- tiv elektrisch machen, so werden die nächsten Entladungen von der Spitze aus, welche positive Elektrieität abgiebt, sich immer weiter auf der Karten- fläche gegen die negative Spitze hin verbreiten können, während an dieser die Entladungen auf einen kleinen Raum beschränkt bleiben. Nach Verdün- nung der Luft geschehen die Entladungen nicht mehr an der Oberfläche der Karte, sondern über derselben, die Bedingung zur negativen Elektrisirung der Kartenflächen fällt fort und die Entladungen können von beiden Spitzen aus gleichmäfsig fortgehen, so dafs sie auf den entgegengesetzten Flächen eine nahe gleiche Ausdehnung erhalten. — Über die Carburete des Eisens. vv Von H” KARSTEN. nnnmnvuns [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 5. November 1846.] D. Verbindungsfähigkeit der Metalle mit Kohle ist sehr geringe. Den mehrsten Metallen geht sie, wie es scheint, gänzlich ab. Die Carburete mit Zink, Blei und Nickel sind noch problematisch; die mit Silber, Platin Palladium und Mangan zwar aufser Zweifel, aber diese Legirungen sind bis jetzt noch wenig bekannt, weil weder die hervorstechenden Eigenschaften dieser Verbindungen, noch ein technisches Bedürfnifs zur näheren Untersu- chung derselben aufgefordert haben. Das Kupfer vereinigt sich zwar nur mit einer sehr geringen, im Maximo kaum 0,002 betragenden Menge von Kohle; allein diese geringe Beimischung ertheilt dem Kupfer schon ganz eigenthüm- liche physikalische Eigenschaften, weshalb das technische Bedürfnifs Veran- lassung gegeben hat, den Grund jenes, von dem des reinen Kupfers abwei- chenden Verhaltens, in einer chemischen Mischungsveränderung des Metalls aufzusuchen und in der Verbindung desselben mit jener geringen Quantität Kohle zu ermitteln. Anders verhält sich das Eisen, dessen Verbindungs- fähigkeit mit Kohle so grofs ist, dafs besondere Prozesse erforderlich sind, um es ganz frei von einem Kohlegehalt darzustellen. Dabei vermag es, unter günstigen Umständen, eine grofse Quantität Kohle aufzunehmen. Das Maximum von Kohle, welches bis jetzt, durch Analysen, die einiges Vertrauen verdienen, aufgefunden worden ist und über welches hinaus wahr- scheinlich keine höhere Kohlungsstufe anzutreffen sein wird, beträgt 5,93 Prozent. Seit vielen Jahrhunderten ist das Eisen in seinen drei verschiede- nen Zuständen als Roheisen, Stahl und Stabeisen bekannt und benutzt wor- den, ehe man wufste, dafs der Grund der Verschiedenheit in den physika- G2 52 Karsten lischen Eigenschaften des Eisens in diesen drei Zuständen, nur allein in dem gröfseren oder geringeren Verhältnifs der dem Metall beigemischten Kohle zu suchen sei. Sobald man diese Kenntnifs erlangt hatte, mufste die Frage über die Menge der Kohle entstehen, bei welcher das Eisen aufhört Stab- eisen zu sein und bei welcher der Stahl die Dehnbarkeit verliert und die Na- tur des Roheisens annimmt. Bei der Lösung dieser Frage zeigten sich bald erhebliche Schwierigkeiten, die theils durch die Unkenntnifs eines chemi- schen Trennungsmittels der Kohle von dem Eisen, theils dadurch herbeige- führt wurden, dafs man die Verschiedenartigkeit des Verbindungszustandes der Kohle mit dem Eisen übersehen hatte. Die Lehre von den bestimmten Mischungsverhältnissen hatte der Chemie schon ihre wissenschaftliche Begrün- dung gegeben, als man den Anfang machte, die für die Technik höchst wichtigen Verbindungen des Eisens mit Kohle näher. kennen zu lernen. Hier zeigten sich aber bestimmte Mischungsverhältnisse nicht, sondern der Koh- legehalt des Eisens ward in demselben Verhältnifs zunehmend gefunden, in welchem das Stabeisen unmerklich in Stahl und dieser allmälig in Rohei- sen übergeht. Zwar blieb noch — um der Lehre von den bestimmten Mi- schungsgewichten auch bei den Verbindungen des Eisens mit Kohle Eingang zu verschaffen, — die Annahme übrig, dafs ein Carburet von unveränderli- cher Zusammensetzung vorhanden sei, welches die Eigenschaften besitze, sich in bestimmten oder unbestimmten Verhältnissen mit dem Eisen zu ver- binden und dafs das Verhältnifs dieses Carburets zum Eisen, über die Natur und die Eigenschaften des Eisens entscheide; aber das Vorhandensein eines solchen Carburets ist mindestens ganz problematisch. Bei meinen früheren Untersuchungen über die Kohleneisenverbindungen glaubte ich jenes Car- buret wirklich gefunden zu haben und dasselbe vorläufig mit dem Namen Polycarburet bezeichnen zu dürfen; allein es ist mir, bei den fast 25 Jahre lang fortgesetzten Analysen von vielen und sehr verschiedenen Arten von Stahl und Roheisen, niemals gelungen, ein Carburet darzustellen oder abzu- sondern, dessen bestimmte chemische Zusammensetzung als unzweifelhaft zu betrachten gewesen wäre. Für die Zurückführung der Verbindung des Eisens mit Kohle auf bestimmte und unabänderliche Mischungsgewichte, würde aber auch durch eine vorausgesetzte Existenz eines Eisenpolycaburets nichts gewonnen sein, weil bei den völlig unbestimmten Verbindungsverhält- nissen beider Körper, immer wieder die Nothwendigkeit eintreten mülste, über die Carburete des Eisens. 53 eine Verbindung dieses Carburets mit Eisen in ganz unbestimmten Verhält- nissen anzuerkennen. Die Vereinigung des Eisens mit Kohle schreitet viel- mehr in unbestimmten Verhältnissen bis zu dem Maximo des Kohlegehaltes von etwa 5,93 Prozent fort und dann scheint der Verbindungsfähigkeit bei- der Körper mit einander das Ziel gesteckt zu sein. Da also bei den Eisencabureten bestimmte Verbindungsstufen nicht aufzufinden sind, so kann die QClassifieirung derselben in drei Abtheilungen keine nothwendige, keine durch die Verbindungsverhältnisse gebotene, son- dern sie wird eine willkührliche sein, bei welcher gewisse Eigenschaften des Produktes den Abtheilungsgrund dargeboten haben. Das reine, von Kohle ganz befreite Eisen, ist ein so weiches Metall, dafs es der Abnutzung durch Reibung nur geringen Widerstand leistet und zu den mehrsten Anwendungen die von dem Eisen gemacht werden, unbrauchbar sein würde. Durch die Verbindung mit Kohle innerhalb gewisser Grenzen, wird die Festigkeit, folg- lich auch die Elasticität, Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit des Eisens er- höhet. Die Zunahme an Härte macht sich vorzüglich dann in einem auf- fallenden Grade bemerklich, wenn das Metall nach vorangegangener starker Erhitzung plötzlich abgekühlt wird. Dies Verhalten des Kohle haltenden Eisens ist es, von welchem man den Unterscheidungsgrund zwischen Stahl und Stabeisen entnommen hat, indem man übereingekommen ist, alles Stab- eisen, welches durch plötzliches Ablöschen an Härte zunimmt, Stahl zu nennen. Aus den Analysen von vielen Eisenarten hat sich nun das Resultat ergeben, dafs der Kohlegehalt des Eisens bis 0,2, ja selbst bis 0,25 Pro- zent steigen kann, ehe dasselbe durch Ablöschen bedeutend härter wird. Je reiner das Eisen ist und je weniger fremdartige Beimengungen, besonders von Silieium, Schwefel und Phosphor, dasselbe enthält, desto bedeutender kann der Kohlegehalt sein, ehe die Härtezunahme durch plötzliche Tem- peraturerniedrigung bemerkbar wird. Bei dem besten Schwedischen Stab- eisen, so wie bei dem Stabeisen, welches in Deutschland aus Spath- und Braun-Eisenstein dargestellt wird, trägt ein Kohlegehalt von 0,35 Prozent noch nicht zur Erlangung einer bedeutend gröfseren Härte des Eisens nach dem Ablöschen bei, indefs ist der Grad der Härte doch so beträchtlich, dafs dem Metall der Name des stahlartigen Eisens mit Recht zukommt. Von | diesem harten und festen, oder stahlartigen Eisen ist der Übergang in Stahl so unmerklich, dafs es nothwendig ist, irgend ein empirisches Merkmal an- 54 Karsten zunehmen, an welchem sich erkennen läfst, ob das Metall noch Stabeisen oder schon Stahl genannt werden soll. Erlangt das Eisen durch Aufnahme von Kohle nach dem Ablöschen den Grad der Härte, dafs es am Kiesel Fun- ken giebt, so kann es erst auf den Namen Stahl Anspruch machen und die- ser Grad der Härte wird erreicht bei einem Kohlegehalt von 0,5 Prozent bei dem von fremden Beimischungen weniger freien, und bei einem Kohlege- halt von 0,65 Prozent bei dem von fremden Beimischungen fast völlig be- freiten Stabeisen. Stahl, der so wenig Kohle enthält, ist aber immer nur ein weicher Stahl, der durch Aufnahme von mehr Kohle eine gröfsere Härte und Festigkeit erlangen mufs. Mit der Vergröfserung des Kohlegehalts er- höhet sich zwar die Härte, welche das Produkt nach einer plötzlichen Tem- peraturerniedrigung erlangt, aber die Festigkeit nimmt nicht in demselben Verhältnifs zu. Bei dem von fremden Beimischungen möglichst befreiten Eisen entspricht ein Kohlegehalt von 1,0 bis 1,5 Prozent demjenigen Verbin- dungsverhältnifs, bei welchem der Stahl nach dem Härten die gröfste Härte und zugleich die gröfste Festigkeit besitzt. Bei noch mehr erhöhetem Koh- legehalt erlangt der Stahl zwar eine gröfsere Härte, aber er verliert schon an Festigkeit und die Schweifsbarkeit wird so geringe, dafs der Stahl, des- sen Kohlegehalt bis 1,75 Prozent gestiegen ist, fast alle Schweifsbarkeit ver- loren hat. Steigt der Gehalt an Kohle bis 1,3 Prozent, so läfst er sich nur mit grofser Schwierigkeit noch unter dem Hammer bearbeiten und ausstrek- ken, obgleich er dann mit einer sehr grofsen Härte noch einen beträchtli- chen Grad von Festigkeit verbinden kann. Stahl, der 1,9 Prozent Kohle und darüber aufgenommen hat, ist nicht mehr schmiedbar in der Hitze, und mit einem Kohlegehalt von 2 Prozenten scheint die Grenze zwischen Stahl und Roheisen erreicht zu sein, indem sich das Produkt im weichen Zustande, nämlich vor dem Härten, in der Hitze nicht mehr ausstrecken läfst, ohne vissig zu werden und unter dem Hammer zu zerfallen. Durch die merkwürdige Eigenschaft des Stahls, dafs er sich im er- hitzten und im langsam erkalteten Zustande wie weiches Eisen behandeln und bearbeiten läfst, bei einer plötzlichen Erniedrigung der Temperatur aber aufserodentlich an Härte zunimmt, ohne an Festigkeit zu verlieren, ist derselbe ein durch keinen anderen Körper zu ersetzendes unschätzbares Werkzeug für alle Zweige der Gewerbsamkeit geworden. Es ist aber bis jetzt noch nicht gelungen, in den veränderten Verbindungszuständen des über die Carburete des Eisens. 55 Eisens mit der Kohle im Stahl, den Grund für die ganz veränderten Härte- verhältnisse der langsam und der plötzlich erkalteten Metallverbindung zu ermitteln. So grofse Gegensätze von Weichheit und Härte, wie sie der nicht gehärtete und der gehärtete Stahl darbieten, lassen sich nur durch eine gänzliche Veränderung seines Gefüges erklären. Die Vermuthung, dafs der Verbindungszustand der Bestandtheile in dem gehärteten und in dem nicht- gehärteten Stahl ein sehr verschiedener sein müsse, erhält dadurch eine grofse Wahrscheinlichkeit, dafs sich eine solche Verschiedenartigkeit des Verbindungszustandes des Eisens mit der Kohle bei dem Eisencarburet mit gröfserem Kohlegehalt, nämlich bei dem Roheisen, mit aller Evidenz nach- weisen läfst. So lange man Roheisen kennt, hat man die weifse und die dunkle Art unterschieden. Beide Körper sind in ihren physikalischen Eigenschaften zu sehr verschieden, als dafs man den Unterschied in der Farbe, in der Härte, in der Festigkeit und Sprödigkeit hätte übersehen können. Dazu kommt das ganz verschiedene Verhalten in der Schmelzhitze, indem das graue Roheisen einen ungleich höheren Grad der Temperatur zum Schmel- zen erfordert, als das weifse und fast plötzlich aus dem starren in den dünn- flüssigen Zustand übergeht, wogegen das weilse Roheisen bei geringeren Gra- den der Temperatur zuerst eine weiche, dann eine breiartige Masse bildet, ehe der Zustand der Flüssigkeit eintritt. Ehe man die zuverlässigeren Me- thoden der Trennung der Kohle von dem Eisen kennen gelernt hatte, glaubte man den Grund des ganz verschiedenen Verhaltens des weifsen und des grauen Roheisens in dem gröfseren Kohlegehalt des letztern gefunden zu haben, denn beim Auflösen desselben in Säuren blieb in der That ungleich mehr Kohle zurück als von dem weifsen Roheisen, bei ganz gleicher Be- handlung, erhalten ward. Jetzt weils man, dafs jene Voraussetzung unrich- tig war und dafs die Eigenschaften des Roheisens nicht blofs von der Gröfse des Kohlegehalts, sondern weit mehr noch von dem Verbindungszustande der Kohle mit dem Eisen abhängig sind. Das graue Roheisen läfst sich durch plötzliches Erstarren nach erfolgtem Schmelzen in weifses, das weifse durch hochgesteigerte Hitze nach dem Schmelzen und durch absichtlich ver- zögertes Erstarren, in graues Roheisen umändern, ohne dafs das Mischungs- verhältnifs zwischen Eisen und Kohle verändert wird. Jedem grauen Roh- eisen entspricht ein weifses mit ganz gleichem Kohlegehalt und das ganz 56 Karsten verschiedene Verhalten des weifsen und des grauen Produkts wird man nicht mehr in dem geringeren Kohlegehalt des ersteren suchen, seitdem man weils, dafs das graue, weiche und in der gewöhnlichen Temperatur sogar geschmei- dige Roheisen ein Gemenge von Stahl oder auch von stahlartigem Eisen mit Kohle, das weifse, harte und spröde Roheisen aber eine wirkliche chemische Verbindung des Eisens mit der ganzen Menge der im Roheisen befindlichen Kohle ist. Die Analogie zwischen dem grauen und dem weifsen Roheisen einerseits, und dem nicht gehärteten und gehärteten Stahl andrerseits ist’ ganz unverkennbar, aber niemals hat man in dem langsam erstarrten, nicht gehärteten Stahl eine Spur von ungebundener Kohle gefunden. Selbst in dem Gufsstahl, der 1,9 bis 2 Prozent Kohle enthält und welcher sich wegen dieses hohen Kohlegehalts nicht mehr schmieden läfst, wird nach dem mög- lichst verzögerten Erstarren keine ungebundene Kohle aufgefunden. Erst wenn der Kohlegehalt des Eisencarburets bis 2,25 oder bis 2,3 Prozent ge- stiegen ist, sondert sich die Kohle in dem langsam erstarrten Gemenge ab und giebt dadurch seine wahre Roheisennatur zu erkennen. Soll daher eine Grenze zwischen Stahl und Roheisen, die auf einem durch die Mischungs- verhältnisse bedingten Fundament beruhet, gezogen werden; so würde der Kohlegehalt der Mischung von 2,25 bis 2,3 Prozent diese Grenze bezeichnen, weil sich bei diesem Kohlegehalt ein Theil der Kohle durch das langsame Erstarren der Mischung aussondert. Je mehr der Kohlegehalt des Rohei- sens von jenem Minimo bis zum Maximo von 5,93 Prozent zunimmt, desto lichter wird die Farbe und desto gröfser die Härte der weifsen Varietät. Bei der grauen Varietät ist dagegen die Menge der sich aussondernden Kohle, durch welche die dunklere Farbe und die gröfsere Weichheit des Gemisches bedingt werden, so wie der gröfsere oder geringere Gehalt an Kohle, welche in chemischer Vereinigung, bleibt, von dem mehr oder weniger verzögerten Erstarren der geschmolze- oder als gebundene Kohle mit dem Eisen zurück nen Mischung abhängig. Es genügt daher nicht, die Quantität Kohle zu ken- nen, welche durch die Analyse im Roheisen aufgefunden wird, um sich von dem Verhalten des untersuchten Roheisens Rechenschaft zu geben, sondern es ist zugleich nothwendig zu ermitteln, wieviel von der gefundenen Koh- lenmenge chemisch mit dem Eisen verbunden und wieviel mechanisch mit demselben gemengt ist. Für die technischen Prozesse, welche auf die Ab- sonderung der Kohle aus dem Roheisen, zur Darstellung von Stahl oder von über die Carburete des Eisens. 57 Stabeisen, gerichtet sind, ist der Verbindungszustand der Kohle mit dem Eisen von gröfserer Wichtigkeit als der Kohlegehalt des Roheisens über- haupt. Das weifse Roheisen erfordert zu solchem Zwecke andere Methoden und Verfahrungsarten als das graue und es treten Fälle ein, die den Techni- ker nöthigen, das graue Roheisen in weilses umzuändern, wenn es auch durch Aufnahme von noch mehr Kohle geschehen sollte, deren Abschei- dung doch der Zweck seiner Operationen ist. Dies ganz verschiedenartige Verhalten des grauen und des weifsen Roheisens in der Schmelzhitze giebt den Aufschlufs über die Gründe des Verfahrens bei solchen Ope- rationen, deren nähere Erörterung nicht der Gegenstand dieses Vortra- ges ist. Die hier mit wenigen Zahlen angegebenen Verbindungsverhältnisse der Kohle mit dem Eisen im Stabeisen, Stahl und Roheisen, sind die im Laufe mehrer Jahre mühsam gewonnenen Resultate aus einer grofsen Menge von Analysen. Es ist nothwendig, das Verfahren anzugeben, durch welches jene Resultate erlangt worden sind. Unter den vielen Methoden, die zur Trennung der Kohle vom Eisen in Vorschlag gebracht worden und zum Theil in Anwendung gekommen sind, giebt es nur zwei, die als ziemlich zu- verläfsige angesehen werden können. Die eine ist die sogenannte Elemen- tar-Analyse, bei welcher durch Oxydiren der Kohleeisenverbindung, also durch Verbrennen der Kohle zu kohlensaurem Gas, die Kohlenmenge aus der Kohlensäure durch Berechnung ermittelt wird. Wird die Analyse nicht mit Stabeisen, oder mit Stahl, sondern mit Roheisen vorgenommen, so ist noch ein besonderer Versuch erforderlich, um das Verhältnifs der gebunde- nen zur ungebundenen Kohle zu bestimmen; ein Versuch, der bekanntlich weder mühsam noch schwierig ist, weil die ungebundene Kohle, — der Gra- phit — von Säure und Ätzalkalien nicht angegriffen wird. — Die zweite Me- thode beruht auf der Zersetzung einiger Chlorverbindungen durch die Eisen- carburete. Unter den Chlormetallen gebe ich dem Chlorsilber den Vorzug. Durch die Zerlegung des Hornsilbers erhält man sehr zuverläfsige Resultate, wenn man die Mühe nicht scheut, die Rückstände nach erfolgter Zerlegung mit grofser Sorgfalt zu behandeln. Aufser durch die genauen Resultate, welche dies Verfahren gewährt, wird man für die viele Mühe bei der Sonde- rung der Rückstände noch dadurch entschädigt, dafs die Analyse selbst keine Phys. Kl. 1846. H 58 Karsten andere Sorgfalt erfordert, als dafs man von Zeit zu Zeit, in demVerhältnifs wie die Zerlegung im Verlauf von mehren Wochen fortschreitet und das Eisen- oxydul sich durch Luftzutritt stärker oxydirt, der Flüssigkeit einige Tropfen Salzsäure hinzufügt. Es ist bei der Anwendung des Hornsilbers zur Ana- lyse der Eisencarburete zwar eine geraume Zeit erforderlich, um zum Re- sultat zu gelangen; dagegen ist das gewonnene Resultat sehr zuverläfsig und die Proben können Monate lang ruhig stehen bleiben. Es entwickelt sich da- bei stets etwas Wasserstoffgas, wenn das Eisen, wie gewöhnlich, Silicium enthielt. — Die Zerlegung durch Sublimat ist, wegen des sich bildenden Calomel, nicht ausführbar. — Durch Zersetzung des Kupferchlorids gelangt man sehr schnell zum Resultat, indefs erfordert diese Methode manche Vorsichtsmaafsregeln und die gefundenen Kohlenmengen stim- men fast niemals mit einander überein. Noch gröfser ist die Unstim- migkeit, wenn man sich statt des Kupferchlorids, des Eisenchlorids bedient. Um den Grad der Zuverläfsigkeit der hier erwähnten Trennungsme- thoden zu ermitteln, ward der Kohlegehalt eines und desselben Roheisens durch eine Elementar-Analyse und durch Zerlegung der verschiedenen Chlor- verbindungen bestimmt. Zur Untersuchung ward weilses Roheisen mit aus- gezeichneten Spiegelflächen von der Saynerhütte, bei Bendorf am Rhein, gewählt. Nach den äufseren Kennzeichen und nach der Darstellungsart dieses Roheisens, gehört dasselbe zu den Roheisenarten, welche nur allein gebundene Kohle und diese im Maximo, oder doch dem Maximo nahe kommend, ent- halten. Obgleich von der Anwendung des Kupferoxyds zum Oxydiren des Eisens und zum Verbrennen der Kohle, ein zuverläfsiges Resultat kaum zu erwarten war, so ward doch die Elementar-Analyse auch mit Kupferoxyd, sodann aber mit chlorsaurem Kali und mit einem Zusatz von vorher ge- schmolzenem chromsaurem Bleioxyd angestellt. Der bei den verschiedenen Methoden gefundene Kohlegehalt ergab sich, in Prozenten ausgedrückt, wie folgt: durch die Elementar-Analyse mit Kupferoxyd . . . 4,2835 Proz. durch die Elementar-Analyse mit chlorsaurem Kali und chromsaurem Bleioxyd über die Carbürete des Eisens. 59 a . rt io era tue rer 2. Versuch . . a ROTE durch die Zerlegung des Kopferchlorid N 1. Versuch . . » aeg en le 2; 'Versüch'.’ 3 ER REETIEITSPT- durch die Zerlegung des eenciehas: 1. Versuch, mit sublimirtem Eisenchlorid . . 5,4232 - 2. Versuch, mit auf nassem Wege bereitetem Bisödehlerid) kun une aaa, BE DEF 2867. 7 durch Zerlegung des Hornsilbers Biersuchein do era een ANETTE - I Versuchs nhaslag ans 21 N TARE 097 00107 7239 7 Die Zerlegung der Eisencarburete durch Kupferchlorid giebt daher fast eben so genaue Resultate als man durch die Anwendung von Hornsilber erlangen kann. Die Elementar-Analyse, bei Anwendung von chlorsaurem Kali und chromsaurem Bleioxyd ist sehr zuverläfsig, erfordert aber viele Vorrichtungen und eine grofse Aufmerksamkeit, weshalb ich es vorgezogen habe, mich bei den Bestimmungen des Kohlegehalts der vielen Stabeisen - Stahl- und Roheisenarten der Methode durch die Zerlegung des Hornsilbers zu bedienen und nur in einigen Fällen Kupferchlorid als Zersetzungsmittel anzuwenden. Dafs, bei aller Vorsicht, Differenzen von einigen Zehntheilen Prozent des Kohlegehaltes unvermeidlich waren, kann nicht auffallen, wenn man aus eigener Erfahrung die Schwiegrigkeiten kennt, die mit der Ausfüh- rung dieser Analysen verbunden sind. Wenn man Roheisen, also Eisencarburet mit grofsem Kohlegehalt, in bedeckten Thontiegeln mit Schwefel zusammenschmelzt, so wird die Kohle ausgeschieden. Dieser Erfolg gewährt zwar kein Mittel, den Koh- legehalt quantitativ zu bestimmen, allein der Versuch zeigt auf elegante Weise, dafs eine dreifache Verbindung von Eisen, Schwefel und Kohle nicht vorhanden ist und dafs sich die Kohle in der Schmelzhitze vom Eisen durch Schwefel, aber der Schwefel vom Eisen nicht durch Kohle trennen läfst. Bei der Anwendung von Spiegelroheisen findet sich die Kohle, nach dem Erkalten des Tiegels, auf der unteren Fläche des Schwefeleisens, als ein H2 60 Karsten rufsartiger, glanzloser Körper, der nur schwierig unter der Muffel verbrennt und keinen Rückstand hinterläfst, Diese Kohle ist ein Graphit, dem der Glanz fehlt. Andert man den Versuch in der Art ab, dafs geschmolzenes Roheisen, welches das Maximum der Kohle noch nicht aufgenommen hat, über Schwefel gegossen wird, der zur vollständigen Umänderung des Eisens in Schwefeleisen nicht hinreicht, so erhält man unter der Decke des erstarr- ten Schwefeleisens ein Roheisen, dessen Kohlegehalt gröfser ist als der des zum Versuch angewendeten Roheisens. Graues Roheisen, welches 3,9372 Prozent Kohle (bestehend aus 3,3119 ungebundener und 0,6253 gebundener Kohle) enthielt, hinterliefs durch die theilweise Umänderung in Schwefelei- sen, unter !der Decke des letzteren, weifses Roheisen mit Spiegelflächen, worin ein Kohlegehalt von 5,4878 Prozent gefunden ward. Die Kohle häuft sich also, wenn dem geschmolzenen Roheisen Schwefel dargeboten wird, in in dem noch nicht mit Schwefel verbundenen Eisen immer mehr an, bis die Verbindung des Eisens mit Kohle das Maximum des Kohlegehalts erreicht hat, worauf sie sich, bei noch mehr hinzugefügtem Schwefel, in Substanz ausscheidet. Da der Unterschied zwischen Stabeisen, Stahl und Roheisen nur al- lein durch den verschiedenen Gehalt des Eisens an Kohle herbeigeführt wird, so scheint es, um Stabeisen oder Stahl aus den Eisenerzen darzustel- len, des bei der Eisenhüttentechnik befolgten Umweges nicht zu bedürfen, wonach der Eisengehalt der Erze zuerst im Roheisen concentrirt und dieses sodann erst wieder einem Entkohlungs- oder dem sogenannten Frischprozefs unterworfen wird. Bis jetzt ist es indefs, selbst bei den reinsten Eisener- zen, nicht gelungen, den Reduktionsprozefs so zu leiten, dafs der Eisengehalt der Erze unmittelbar als Stabeisen oder Stahl gewonnen wird. Die Schwie- rigkeiten sind weniger im chemischen, als im mechanischen Theil des Re- ductionsprozesses zu suchen, indem das finanzielle Resultat der Operationen bei den Prozessen im Grofsen immer das den Gang derselben bestimmende und daher das entscheidende ist. Sollten diese Hindernisse aber auch dem- nächst durch Vorrichtungen, die den Reductionsprozefs besonders begünsti- gen, z.B. durch eine Reduction der Eisenerze in Flammenöfen, die durch Brenngase genährt werden und bei welchen der Zutritt von unzersetzter atmosphärischer Luft vollständig abgehalten wird, beseitigt werden; so ist über die Carburete des Eisens. 61 es doch ganz unwahrscheinlich, dafs das darzustellende Produkt den An- sprüchen entsprechen wird, welche man an reinem Stabeisen und Stahl zu machen berechtigt und genöthigt ist, insofern die Eisenerze nicht aus vollkom- men reinem oxydirtem Eisen oder aus Eisenoxydhydraten bestehen. Noch unwahrscheinlicher ist es, die Reduction durch das Verhältnifs des Redu- ctionsmittels zum Oxyd jemals so leiten zu können, dafs nach Belieben wei- ches oder hartes Stabeisen, oder weicher oder harter Stahl der Erfolg des Verhältnisses ist. Sogar bei den Entkohlungsprozessen des Roheisens zur Darstellung von Stahl reichen die Mittel nicht hin, ein Produkt von stets gleicher Beschaffenheit zu gewinnen. Immer ist man genöthigt, ein Sorti- ren des Fabrikats vorzunehmen, um den härteren, mehr Kohle enthaltenden Stahl von dem weicheren und diesen von dem stahlartigen Stabeisen abzu- sondern. Diese aus der Unzuverläfsigkeit der Operationen hervorgehende Ungleichartigkeit des Produkts hat bekanntlich zuerst in England Veranlas- sung gegeben, dem Stahl durch Umschmelzen eine gröfsere Gleichartigkeit zu geben. Der sogenannte Gufsstahl ist daher wirklich ein ungleich gleich- artigeres und zuverläfsigeres Produkt als der Roh- und Cementstahl, indefs bleibt die Güte desselben ebenfalls von der richtigen und sorgfältigen Aus- wahl des Materials abhängig. Durch diese sorgfältige Auswahl und durch den Umstand, dafs sich durch die Umschmelzarbeit Stahl darstellen läfst, der bei einem grofsen Kohlegehalt, also bei grofser Härte, stets eine gleich- artige Beschaffenheit behält, welchen Grad der Härte man auch für das Pro- dukt verlangt, — ein Erfolg, der sich für die härtesten Stahlsorten durch den Frischprocefs so wenig als durch die Cementation erreichen läfst, — hat der Gufsstahl bald einen wohlverdienten guten Ruf erlangt, so dafs zu feineren Stahlarbeiten und zu allen Werkzeugen, für welche grofse Härte und Festig- keit erforderlich sind, nur Gufsstahl mit Erfolg angewendet werden kann. So vollkommen der Prozefs der Gufsstahlbereitung daher auch zu sein scheint, so besteht doch eine grofse Mangelhaftigkeit desselben darin, dafs dem geübten Auge des Arbeiters die Auswahl des Materials überlassen bleiben mufs und dafs sich daher, bei aller Gleichartigkeit des Produktes, die Gröfse des Kohle- gehaltes, also die Härte und Festigkeit des Stahls mit Zuverläfsigkeit im Vor- aus nicht bestimmen lassen. Solche Unvollkommenheiten bei der Ausfüh- rung technischer Operationen sind jederzeit dann unvermeidlich, wenn durch 62 Karsten das Auge des Arbeiters Waage und Gewicht ersetzt werden sollen. Der Kohlegehalt des zum Gufsstahl angewendeten Materials — des Cementstahls — ist in jedem Theil des Querschnitts des Stabes ein anderer, so dafs der Kohlegehalt der Gesammtmasse einer Tiegelbeschickung, also der des dar- aus hervorgehenden Gusses, mit Zuverläfsigkeit nicht bestimmt werden kann. Wenn gleichwohl der Grad der Härte des englischen und des besten deutschen Gufsstahls ziemlich genau mit dem beabsichtigten übereinstimmt, so ist dieser Erfolg lediglich der genauen Bekanntchaft der Arbeiter mit ihrem Material und der sorgfältigen Auswahl desselben für den bestimmten Zweck zuzuschreiben. Die Unzuverläfsigkeit des Erfolges würde nicht vorhanden sein, wenn für die Gufsstahlfabrikation ein Material zu Gebote stände, dessen Kohlegehalt der Berechnung unterworfen werden könnte. Ein solches Material ist das aus reinen Spatheisensteinen und Brauneisensteinen dargestellte weifse Roheisen mit Spiegelflächen, dessen Kohlegehalt, ohne einen erheblichen Irrthum durch- schnittlich zu 5,6 Prozent angenommen werden kann. Der Kohlegehalt der besten Sorten des Schwedischen Stabeisens und des Eisens, welches in Deuschland aus reinen Spath- und Brauneisensteinen bereitet wird, läfst sich, mit der Wirklichkeit nahe genug übereinstimmend, durchschnittlich zu 0,25 Prozent in Rechnung bringen. Jenes Roheisen und dieses Stabeisen sind als das reinste Eisen bekannt, welchem nur Spuren von Silicium beige- mischt sind, von welchem auch der Gementstahl, nämlich das jetzige Mate- rial für den Gufsstahl, niemals befreit ist. Die genannten beiden Eisenarten schienen mir daher ein Material darzubieten, durch welches man in den Stand gesetzt werden könnte, den Kohlegehalt der Gufsstahlbeschickung durch Berechnung genau zu bestimmen und Gufsstahl von jedem beliebigen Grade der Härte durch das durch Berechnung zu ermittelnde Verhältnifs des einen Materials zum andern darzustellen. Versuche im Grofsen, welche auf einem Gufshüttenwerk in Westphalen ausgeführt worden sind, haben den Erwartungen in dem Grade entsprochen, dafs der Kohlegehalt des Pro- dukts und die davon abhängigen Eigenschaften desselben immer vollständig mit der Berechnung übereinstimmen. Es ist um so mehr zu erwarten, dafs dadurch für die Gufsstahlfabrikation in Deutschland eine neue Periode beginnen wird, als sich mit der Zuverläfsigkeit der Operation, durch welche der Gufsstahl genau in den Graden der Härte und Schweifsbarkeit darge- über die Carburete des Eisens. 63 stellt werden kann, welche zu irgend einem Zweck verlangt werden, auch noch ökonomische Vortheile verbinden, die in der Wohlfeilheit des Mate- rials begründet sind. Diese Vortheile erhalten dadurch für die inländi- sche Industrie eine besondere Wichtigkeit, dafs in mehren Provinzen Deutschlands das Material zum Gufsstahl — das reine weifse Roheisen mit Spiegelflächen — in grofsen Quantitäten gewonnen wird, England des- selben aber gänzlich entbehrt und aus Deutschland zu beziehen genö- thigt ist. FEED | MORE? TERF URS ee ey % A A .. u ee ’ a { en) ER Le DER PER Mir BE en war: a f + - k fh y DU = j IR A are Te Ah! Ju i h Jahn - h Me 3 ee wu dk; re A Er “ Ri x In Me er = RER achh y Y- a nm- table an Über SPIRIFER KEILHAVII, über dessen Fundort und Verhältnifs zu ähnlichen Formen. Von Hmuxyon' BUCH: mm unnmw [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 14. Mai 1846.] Hoc im Norden von Europa, auf der Hälfte des Weges zwischen Nor- wegen und Spizbergen, liegt unter 74° 30' der Breite, eine kleine Insel, kaum zwei geogr. Meilen im Umfang und fast stets in dem Nebel oder zwi- schen den Wellen des Eismeeres versteckt. Der bekannte Steuermann Ba- rentz hat sie auf seiner dritten nordischen Reise am 9. Juni 1596 entdeckt, und sie nach einem besonders grofsen, dort erlegten Bären, die Bären- Insel genannt. Die vielen Wallrosse, welche damals, wie eine Mauer die Insel umgaben, bestimmten einen reichen Kaufmann in London, Sir Fran- cis Cherrie, den Master Stephan Bennet dorthin zu schicken, die Wall- rosse zu tödten und ihnen Thran und Öl aus dem Leibe zu ziehen. Bennet erreichte auch, die ihm schon bekannte Insel, am 8. Juli 16984 und nannte sie jetzt nach seinem Beschützer Cherrie island, und so nennen sie auch noch gegenwärtig englische Charten und Berichte, nicht aber andere Völker, und selbst den Engländern scheint der Name der Bären -Insel viel geläufiger zu sein. Der Gewinn von den Wallrossen war grofs genug, um diese Fahr- ten fünf oder sechs Jahre zu wiederholen. Im Jahre 1608 tödtete man nahe an tausend Wallrosse in sieben Stunden und erhielt von ihnen 27 Tonnen Öl. Allein diese Unternehmungen blieben immer sehr gefährlich. Denn die Insel ist für Seefahrer nicht einladend. Das Ufer erhebt sich rund um- her ganz steil gegen 120 Fufs hoch: die Wellen brechen mit grofser Gewalt an diesem Ufer, und in keinem Theile des Umfanges findet sich die geringste Bucht, welche den Schiffen gegen Wind und Wellen Schutz geben könnte. Phys. Kl. 1846. I 66 von Bvcn Sie dürfen daher die Insel gar nicht berühren, und Boote müssen sogleich auf das Land gezogen werden, oder gehen zu den wartenden Schiffen zurück. Die an das Land gesetzten Menschen beeilen sich, ihr Geschäft in we- nigen Stunden zu vollenden, und dennoch ist es gar häufig geschehen, dafs die Schiffe, von heftigen Winden getrieben, die See nicht mehr zu halten vermochten, und ihre Mannschaft, ehe sie wieder abgeholt werden konnte, Monate, ja ganze Winter hindurch, ihrem Schicksal überlassen mufsten. Dafs Naturforscher eine so unwirthbare Insel besuchen würden, und sogar lange genug, um ihre innere Zusammensetzung zu erforschen, schien nicht sehr wahrscheinlich, und wird sich auch schwerlich noch oft wiederholen. Dennoch ist es geschehen, und aus dieser, bisher noch ganz unbekannten Erforschung gehen viele, für die Gebirgslehre gar wichtige Thatsachen hervor. Es hat nämlich dem Bürgermeister von Burtscheidt bei Aachen, dem Herrn Barto von Lövenigh gefallen, im Juli 1827 eine Lust- und Ver- gnügungsreise nach Spizbergen zu unternehmen. In Hammerfest angekom- men, überliefs ihm dort zu seiner Verfügung ein russischer Kaufmann eine diesem zugehörige Sloop mit der nöthigen Mannschaft, und da eben der be- kannte norwegische Naturforscher Keilhau sich in Hammerfest befand, so nahm er auch diesen mit sich in sein Fahrzeug und nach Spizbergen. Beide Reisende haben ihre Bemerkungen bekannt gemacht; allein Hr. von Löve- nigh hat sich weniger in Beschreibungen versucht, als vielmehr in dem Aus- druck der Gefühle, grofsentheils in Versen, welche die ihn umgebende Eis- natur in ihm erregt hatte. Wichtiger und ganz eines erfahrnen Naturfor- schers würdig, sind Keilhau’s Berichte. Sie bilden einen ansehnlichen Theil seines umfassenden Werks über-die physikalischen Verhältnisse des nördli- chen Theils von Lappland. Aber ein unglücklicher Zufall hat es gewollt, dafs dieses in Christiania 1831 gedruckte Buch gänzlich zerstört und fast Niemandem bekannt geworden ist, daher auch Keilhau’s Entdeckungen auf der Bären-Insel und in Spizbergen durchaus keine Aufmerksamkeit erregen konnten. Überzeugt, dafs seit Murchisons und der russischen Geognosten eben so bewunderungswürdigen als wichtigen Untersuchungen im russischen Reiche, jede geognostische Beobachtung in den Gegenden, welche den Nord- pol umgeben, von wesentlichem Einflufs in Entwickelung der Gesetze, nach welchem die Erdoberfläche gebildet ist, sein müsse, suchte ich mir Keilhau’s über Spirifer Keilhavü. | 67 Buch in Christiania zu verschaffen, als ich mich dort im Juli 1844 befand, und wirklich erhielt ich auch, durch des Verfassers Gewogenheit, eines der wenigen, von der ganzen Auflage noch allein übrig gebliebenen Exemplare. Aufserdem hatte Herr Keilhau im Universitätsmuseum in Christiania eine gar lehrreiche und zierliche Sammlung von der Bären -Insel niederge- legt, und den einzelnen Stücken noch manche feine Bemerkung hinzugefügt; und hierdurch bin ich in den Stand gesetzt worden, Keilhau’s Berichten noch etwas zuzusetzen, welches im Buche nicht vorkommt; vorzüglich die Bestimmung der vielen und schönen, auf der Bären-Insel gesammelten Ver- steinerungen, unter denen eine der schönsten und gröfsten Spiriferarten, gewifs nicht unwürdig, Anspruch macht, den Namen des Entdeckers zu führen. Den 16. August 1827, sagt Keilhau, um 2 Uhr früh verliefsen wir Hammerfest und am 19. am Nachmittag sahen wir die Bären-Insel. Wir folgten auf der Ostseite dem Laufe der Küste bis zum sogenannten Nordha- fen. Das Land erhob sich steil vom Ufer 50 bis 150 Fufs hoch, dann aber verbreitete es sich glatt wie ein Tisch bis tief in das Innere. Am Ufer be- merkte man noch hin und wieder einige Schneeflächen, im Innern aber nicht mehr. Wir liefsen uns mit dem Boot und mit Lebensmitteln für drei bis vier Tage am Nordhafen aussetzen, während das Schiff in dieser Zeit auf der offenen See umherkreuzte. Nicht weit vom Ufer steht ein wohlgezim- mertes Haus, das eine gute Wohnstube und Vorrathsbehälter umschliefst. Es ist im Jahre 1822 von Hammerfester Kaufleuten gebaut worden, und seitdem läfst jedes Schiff, welches die Insel besucht, einige Vorräthe im Hause zurück, für die, welche etwa durch Noth getrieben, hier zurückblei- ben müfsten. Wir fanden in der That eine Axt, eine Säge, eine Tonne (uas oder Dünnbier, und einen Vorrath von Salz, von getrockneten Fischen, von Mehl und von eingesalzenen Seevögeln (Alca arctica). — Ich begab mich sogleich auf den Weg, die höhere Südseite der Insel zu untersuchen und folgte dem Ufer der Ostseite. Schon nahe am Nordhafen sahe ich an einem, wohl mehr als zweihundert Fufs hohem Absturz vier Steinkoh- lenflötze zwischen den grauen, feinkörnigen Sandsteinschichten aufsetzen, keines dieser Flötze jedoch über eine Elle mächtig. Daher können sie, in dieser für Bebauung so wenig günstigen Gegend, für die Benutzung niemals von Wichtigkeit werden”. Schon Bennet hatte diese Kohlen gekannt, und 12 68 von Bven sie nach England gebracht. Zugleich hatte er auf Gull island, nahe am Nordhafen eine Menge Bleiglanz gesammelt, und dadurch die Bären -Insel in den Ruf eines grofsen Erzreichthums gebracht. Allein die norwegischen Seefahrer von Hammerfest, denen doch die ganze Insel sehr gut bekannt ist, suchen vergebens die Gullinsel. Sie läugnen ihr Dasein oder meinen auch wohl, sie möge von den Wellen zerstört worden sein. — Weiter gegen Osten fällt ein kleiner Bach in das Meer; er wird von englischen Gräbern an seinem Ausflufs die Engelsk Elv genannt. Da erscheinen zwei Kohlflötze wieder; wie vorher ganz söhlig an den Abstürzen fort. Die härteren Schich- ten von Sandstein treten an diesen Abstürzen hervor und ziehen sich, wie Stufen über einander in langer Ferne hin. Sie sind der Sitz der Heere von Seevögeln, welche hier ihre Eier legen und ihre Jungen ausbrüten. Diese völlige Söhligkeit der Schichten über die ganze Insel ist eine gar auffallende und merkwürdige Erscheinung. Selbst die gemeinen Seeleute behaupten, dafs man stets über der horizontalen Basis der Bären-Insel sich bewege, wenn man von hier nach Hope island oder weiter nach dem Archipelag der tausend Inseln unter Spizbergen hinseegelt, eine Gegend des Polarmeeres, in welcher dieses Meer überall nur eine geringe Tiefe hat. Selbst auch noch in den Bergen auf Ostspizbergen erhält sich diese Söhligkeit, wie das Keil- hau selbst gesehen, und abgebildet hat; ein Beweis, wie weit diese Schich- ten von der Wirkung der zerstörenden und erhebenden Granit- und Gneufs- gebirge entfernt sind. Und da Keilhau gefunden hat, dafs auf Stans Fo- reland, Hyperit oder Hyperstehnfels (Basalt by Keilhau) die Grundlage aller übrigen Schichten bildet, so möchte man auch hier wieder fragen, wie in Westgothland, ob nicht eben der ausgedehnte Hyperitgrund die Schichten vor der metamorphosirenden Wirkung des Granits bewahrt haben möge. Auf der Ostseite steigt die fast wassergleiche Fläche der Bären -Insel zwischen zwei- und dreihundert Fufs über das Meer. Da läfst sich die ganze Form der Insel gut übersehen. Man bemerkt deutlich, dafs nur auf der Südseite zwei Berggruppen sich höher erheben. Die eine, westlichere, etwa in einer (geogr.) Meile Entfernung blieb vom Nebel verdeckt. Es ist die, welche in Scoresby’s Ansicht von der Westseite her, so auffallend in drei Kegel abgetheilt ist. Die östlicheren Höhen, welche englische Charten Mount Misery nennen, weil nämlich Bennet vom Gipfel aus die Zerstö- rung des ihn abholenden Bootes viele Stunden lang vorauszusehen glaubte, über ‚Spirifer Keilhavü. 69 besteht aus ‘drei, deutlich von einander getrennten Absätzen oder Stufen; der unterste, mit Blöcken von oberen Schichten bedeckte Absatz mag. drei- hundert Fufs hoch sein; dann folgt der zweite, nur dreifsig Fufs hoch, der aber, wie eine senkrechte Wand, sich an des Berges Seite fortzieht. Eine Ebene scheidet diesen Absatz von der höchsten Stufe, welche von kleinen, flachen, unregelmäfsigen Thälern durchschnitten wird. Das Alles erhebt sich doch noch nicht zu tausend Fufs Höhe. Schnee lag nicht auf dem Berge, sondern nur noch in Vertiefungen, wo der Wind ihn besonders hoch zusammengeführt hatte. Da nun auch das Tafelland der Insel nicht mit Schnee bedeckt war, so läuft gewifs die untere Schneegränze noch über den Gipfel des Mount Misery hin, daher in mehr als tausend Fufs Höhe. Herr Du Rocher, welcher die Bären-Insel mit der Ausrüstung des Capitain Gay- mard nach Spizbergen, am 21. Juli 1839, besuchte, setzt in seinen sehr verständigen Betrachtungen über die Schneegränze (Exped. au Nord. Geo- graphie physique p.51) diese Schneegränze in 550 Fufs Höhe; gewils zu niedrig, denn Mount Misery ist ausgedehnt genug, um Gletscher zu bilden, stiege sein Gipfel über die Schneegränze herauf. Ich glaube diese von der Natur und der Erfahrung unmittelbar abge- leitete Folgerung jetzt wohl wagen zu können, ohne unberufene, wort- reiche, daher inhaltsleere Widerlegungen fürchten zu dürfen, seitdem Venetz’ und Charpentier’s wunderbare Behauptungen über Entstehung und Fortgang der Gletscher nur noch in der Ferne gehört werden, und seitdem man sich überzeugt hat, dafs Agassiz’ verunglückter Versuch, drei Sommer auf einem Gletscher zu wohnen, und alle dort aufgewandte Mühe und Ar- beit zu Nichts anderem geführt haben, als Saussure’s weise Betrachtungen und Folgerungen noch mehr zu befestigen, und zu beweisen, dafs der Geist des Allgemeinblicks, der sich auf wenige, aber sichere Beobachtungen stützt, schneller und richtiger führt, als alle Instrumente, die man in Masse zu- sammenhäuft ohne sie mit gehöriger Umsicht zu befragen. Auch das Echo, welches noch gegenwärtig von der anderen Seite des atlantischen Meeres schwach herüberschallt, wird in kurzer Zeit gänzlich verschwinden. Wenn man die Reliefs der Schweizer Alpen befragt, die Gebirge in Tyrol, die Gletscher in Norwegen, die wenigen, welche in den Pyrenäen erscheinen, die grofsartigen Umgebungen der Quellen des Ganges und Jumna, überall tritt dasselbe Gesetz hervor, dieses nämlich: „Gletscher entstehen nur auf 70 von Bvcn „Bergen, welche über die ewige Schneeregion heraufsteigen, und auch in „dieser sich ausdehnen; der Anfang solcher Gletscher mufs in Vertiefungen „in weiten Kesselräumen des Schnees gesucht werden, Niemals entstehen „sie an freien Felsen, von grofsen Schneemassen entfernt. Von diesen wei- „ten Schneekesseln geht die Eismasse hinab in tiefe Thäler, vielleicht bis zu „bewohnten Orten, wo die Temperatur der Luft ihrem weiteren Fortschritt „Gränzen setzt, und wo das Abgeschmolzene immer wieder und schnell ge- „nug, von oben herab, ersetzt werden mufs”. Aus diesen nothwendigen Bedingungen der Gletscherbildung geht offenbar hervor, dafs die Ursache ihres Fortschreitens und Abgleitens in die Thäler nur allein oder doch der Hauptsache nach an ihrem Ursprunge, über der Schneegränze gesucht werden müsse, nie aber in den Eismassen selbst, welche sich dabei ganz leidend verhalten. Oben wirkt der Druck der zu- sammenhängenden Eismasse, eben wie der Druck am Rofsberge eine ganze Schicht des Berges herabgestofsen, zerstört und mit den Riesenbruchstücken einen halben Canton bedeckt hat, und dieser Druck wird im Fortgange nicht zerstört, sondern vermehrt, bis Temperatur und flacheres Herabsinken des Thales dem Druck der Eismasse das Gleichgewicht halten. Kein Gletscher bewegt sich noch weiter, wenn der Grund des Thales, auf dem er ruht, unter 3 Grad Neigung herabsinkt (Elie de Beaumont). Zwar erscheinen wohl oft grofse, ausgedehnte Schneemassen unter der Schneegränze in um- schlossenen Thälern, sie mögen auch zu Eisgewölben umgewandelt sein, wie so schön an der Eiscapelle unfern des Berchtesgader Bartholomäussees; al- lein diese Massen rühren sich nie; sie füllen kein Thal wie ein langes Band, wie ein gefrorener Cataract, — denn es fehlt ihnen der Druck von oben, daher das Einzige, was sie ins Thal herunter bewegt. Herr Du Rocher hat einen, der von Scoresby bezeichneten drei Ke- gelberge besucht; er schätzt ihn, nach Barometermessungen am Abhange, auf 1185 Fufs (385”") hoch; er ist daher höher, als M' Misery; dennoch waren seine steilen Abhänge kaum mit Schneeflächen bedeckt; eben weil die Abhänge dieser Kegel so steil sind. Die heftigen Winde erlauben dem Schnee nicht, auf so steilen Seiten liegen zu bleiben, sagt Hr. Du Rocher; auch fallen die Strahlen der tiefstehenden Sonne senkrecht auf den Schnee, den sie auf der Fläche der Insel nur unter sehr schiefen Winkeln berühren. Übrigens bestanden auch diese, Vulcanen ganz ähnliche Kegel, aus unge- über ‚Spirifer Keilhavü. 71 heuren, über einandergehäuften Blöcken von Sandstein (Kohlensandstein), wie auch alle übrigen Höhen der Insel. Doch scheint Herr Du Rocher nur die Westseite und auch diese nur auf wenige nur 7 Stunden lang, von Mit- tag bis 8 Uhr Abends besucht zu haben. Sie mögen nicht hingereicht ha- ben, die französischen Naturforscher auf den Reichthum belehrender, orga- nischer Formen aufmerksam zu machen, welche diesen Sandstein erfüllen, und die von Keilhau mit so viel Fleifs und Sorgsamkeit an den Abhängen des Mount Misery gesammelt worden sind, — wenigstens geben die Abbil- dungen der Versteinerungen in dem Gaymard’schen Werke, nur solche, die in Spizbergen, sogar in Nova Zembla gesehen worden sind, allein nicht eine von der Bären-Insel. Die Wärme der Luft schwankte, während Keilhau’s Aufenthalt auf der Insel, in der Mitte des August, zwischen 24° R. und 44°R. Undan der Westseite des Nordhafens, am Fufse eines zehn Fufs hohen Absturzes zeigten zwei laufende Quellen, die eine 0.6°, die andere 3.8° R., so dafs 2-3° R. als mittlere Temperatur der Oberfläche in diesem Monat angesehen werden kann; eine Erdwärme, die doch hinreichend ist, auf der oberen Fläche einigen Blumen und Kräutern ein freudiges Wachsthum zu gestatten. Unter ihnen steht die Cochlearia obenan, welche nicht einmal auf den „Kongsöar” in Ostfinmarken in solchem Überflufs wächst, dann die hoch- blaue Cardamine bellidi ifolia, Saxifraga cernua wohl an zehn Zoll hoch, und in Menge mit weifsen Ähren, Polygonum visiparum. Im Ganzen lie- ferte die Insel doch nur 28 verschiedene Arten Phänerogamer Pflanzen, und 23 Arten von Cryptogamen. Herr Keilhau fügt zu diesen Angaben noch einige andere, über die Temperatur und die meteorologischen Erscheinungen im Winter auf der Bären-Insel, so wie er sie von Seeleuten auf Hammerfest erhalten hat, welche den Winter von 1823 auf 1824 dort zubrachten. Diese Nachrichten sind wichtig, um den Kreislauf der Atmosphäre in der Nordhälfte der Erd- oberfläche zu begreifen, und sie stehen in gar auffallendem Gegensatz mit dem Bilde des Winters an der Mündung der Kolyma, wie wir es vom Ad- miral Wrangel in seiner wichtigen Sibirischen Reise erhalten haben, eine Gegend, welche doch noch gar nicht so weit, wie die Bäreninsel gegen Nor- den heraufgerückt ist. — Südliche und westliche Winde im November brach- ten wohl Regen, allein keinen Schnee; Ostwind dagegen im Anfang Decem- 72 von Bvich#' ber und ein Schneesturm von Nordwest belegten die Küste mit Eis. Der Wind änderte sich wieder am Ende des Monates und mit Südwind fiel sogar noch Regen in den Weihnachtstagen. Wallrosse wurden noch immer ge- fangen, im Scheine des Mondes und des Nordlichtes; in der Weihnachts- woche tödtete man sogar 70 Stück an einem Tage. Im Januar fiel eine grofse Menge Schnee, welche der heftige Wind wieder wegführte; Kälte aber erschien erst im Februar und auch dann noch nicht mit solcher Strenge, dafs man nicht aufserhalb des Hauses hätte arbeiten können. Seit dem 18. Februar sah man die Sonne auf das Neue, und mit ihr erschien wieder der Sturmvogel, Procellaria glacialis und Laryx hyperbo- reus. Im März vermehrte sich die Kälte ungemein, besonders mit Nord- Ostwinden; eben wie dieses in allen atlantischen Ostländern geschieht, wo bis Spanien hin, im Anfange oder in der Mitte des März stets ein bedeutender Rückschlag der steigenden Temperatur mit Nord-Ostwind bemerkt wird, — die Eiderente zeigte sich wieder. April war der kälteste Monat, doch wohl nur zufällig und nicht als Regel. Im Mai zerstörten heftigeWestwinde das Eis im Meere; die Erde thauete auf und am Ende des Monats konnte man schon grofse Vorräthe von Cochlearia sammeln. Die Nordostwinde im Juni und Juli umgaben die Insel auf das Neue mit Eismassen von Polargegenden, welche erst am Ende des Juli eine freie Schiffahrt erlaubten. Strenger sind andere Winter gewesen, doch nie so sehr, dafs man nicht in jedem Monate hätte ausgehen und im Freien arbeiten können. Die Insel geniefst daher noch ganz den wohlthätigen, erwärmenden Einflufs des atlantischen Oceans, und ist hierinnen vom nahe liegenden, eisumgebenen Spizbergen gar sehr verschieden. Herr Keilhau hat der Sammlung in Christiania einen Umrifs der Bä- ren-Insel beigefügt und einen Durchschnitt, auf welchem genau angegeben ist, von welchen Punkten die Stücke der Sammlung genommen sind. Aus diesen Bestimmungen geht die merkwürdige und wichtige Thatsache hervor, dafs die Kohlenformation dieser Insel, zur unteren Formation gehöre, zu der, welche noch vom gröfsten Theile des Producten- oder Kohlenkalk- steins bedeckt ist, und die uns durch der Hrn. Murchisons, Helimersens und Keyserlings Untersuchungen in Rufsland so bekannt geworden ist. In der That bilden die Kohlen der Insel die tiefsten Schichten, und alle Versteine- rung gsschichten bis zum Gipfel des Mount Misery liegen darauf. Das ist sehr über Spirifer Keilhavü. 73 verschieden von den Kohlenniederlagen, welche in Deutschland, in Belgien, in Frankreich, in dem bei weitem gröfseren Theile von England oder in den ungeheuer ausgedehnten Niederlagen im westlichen Theile der vereinigten Staaten von Nordamerica bebaut werden, denn diese werden nie wieder von Schichten mit Meeresconchylien, welche dieser Formation angehören, be- deckt. Die unteren Kohlen haben sich am Donetz oder im Gouverne- ment von Kaluga nur gar wenig, im Waldai gar nicht bauwürdig erwiesen. Es sind nur schwache, wenig fortsetzende Flötze; dennoch sind sie auf die- selbe Art zusammengesetzt, wie die Flötze der drüber liegenden mächtigen Kohlen. Stigmaria ficoides erfüllt den Sandstein des Liegenden, Pecopteris und Neuroptris-Blätter den oberen Theil der Kohlen. Auch in den Flö- tzen der Bären - Insel fand Hr. Keilhau eine schöne, vielleicht neue Art von Pecopteris, welche die Sammlung in Christiania verwahrt. In den höchsten darüber liegenden Schichten bei J oder 7 des Profils, zeigte sich Productus giganteus häufig und bis zwei Zoll im Durchmesser; ferner Productus punc- tatus nicht weniger grofs; endlich auch Productus striatus, der für den Producten Kalkstein der Kohlen auszeichnend ist. Dieser erschien auch in den Blöcken, welche von der Höhe des Mount Misery abgefallen waren, zugleich mit dem Productus plicatilis und mit dem neuen, schönen Spirifer Keilhavü. Calamopora polymorpha und Fenestella antiqua fanden sich eben- falls zwischen diesen Blöcken; dann ein gestreifter Pecten mit einem Schlofs- winkel von 60 Grad und viele feingestreifte Crinoideenglieder mit runder Öffnung, deren Natur ohne Krone sich nicht wohl bestimmen läfst. Alle diese Versteinerungen und selbst auch die Kohlen finden sich auch in Spiz- bergen wieder; und wahrscheinlich, fast gewifs in derselben Lagerung. Pro- ductus giganteus hat Keilhau selbst auf dem Südcap von Spizbergen gefun- den; im Bell-Sund unter 78° der Breite fanden die französischen Naturfor- scher 1839 dieselben. Productus- und Spiriferarten. Sie sind im grofsen Gaymards’schen Atlas zur Nordpolreise abgebildet (Livrais. XX VI). Und aus Schichten, die tiefer liegen, haben Wallfischfänger von Isfiord sechzig Ton- nen Steinkohlen nach Hammerfest gebracht. Calamiten, Sigillarien, selbst Lepidodendron sind in diesen Kohlen nicht seiten (Robert. Bull. de la So- eiete geol. XIIN). Die Bären-Insel bildet, diesen Erfahrungen zu Folge, den südlich- sten Punkt, an welchem noch diese merkwürdige Formation von kohlenfüh- Phys. Kl. 1846. K 74 von Bvc#' renden Productenschichten vorkommt. Denn in der ganzen, im Süden vor- liegenden Scandinavischen Halbinsel ist davon auch noch nicht eine Spur entdeckt worden. Dagegen wohl, durch Hrn. von Bär in Nova Zembla und durch Graf Keyserling bis zu den Ufern des Eismeeres bei Mezen und östlich von der Mündung der Petschora. Wenn wir, vorzüglich auf der vollstän- digsten aller geognostischen Charten von Rufsland, auf der, welche dem Murchisonsschen grofsen Werke über Rufsland beigefügt ist, und die man zum grofsen Theile seinem ausgezeichneten combinatorischen Scharfsinne verdankt, wenn wir dieVerbreitung des Productenkalksteins auf dieser Charte. verfolgen, so fällt es sogleich in die Augen, wie dieser Kalkstein in unge- heuren Bogen Finlands Granit- und Gneufsgebirge umgiebt. Dieser Bogen wird nun deutlich auch auf der Nordseite durch Nova Zembla, Spizbergen und die Bären-Insel fortgesetzt, wenn gleich auch auf dieser Insel die aus- zeichnenden Versteinerungen in Sandstein, nicht in Kalkstein eingehüllt sind ; und somit ist die Scandinavische Halbinsel als ein Mittelpunkt von der nörd- lichen, von der östlichen und von der südlichen Seite umschlossen. Ein Kern, um den sich ein ganzes System von Gebirgsarten umhergelagert hat, und welcher der Sitz mächtiger Veränderungen auf der Erdoberfläche ge- worden ist. Dafs aber die südliche Gränze der Producetenformation durch die Kenntnifs der Schichten der Bäreninsel, so weit südlich vorgerückt wor- den ist, bleibt hiernach für die Gebirgslehre ein grofser Gewinn, den wir Keilhau’s Untersuchungen verdanken. Spirırer Keıvhavo (v. F.2) gehört zu der Abtheilung von Spiriferen, in welcher der Schlofsrand nicht gebogen und eben so breit oder auch breiter ist, als die gröfste Breite der Schaalen, zu den Geflügelten (Alaii), die Seiten gehen von den Enden des Schlofsrandes senkrecht herab und verbinden sich in sanfter Biegung mit der Stirn. Dicke und breite Falten bedecken die Schaalen, und nur sechs bis acht auf jeder Seite. Diese Falten aber sind zerspalten, nicht blofs einmal, sondern jede Falte hat häufig, viel- leicht meistens zwei kleinere zur Seite. Nur am Schnabel sind sie einfach. Diese breiten zerspaltenen Falten sind es vorzüglich, welche diesen Spirifer vor anderen, ähnlichen auszeichnen. Im Sinus bemerkt man nur feinere Falten, keine gröfsere. Der Schnabel ist stark übergebogen, die Area ist über Spirifer Keilhavü. 75 daher nur niedrig und auch selbst etwas gebogen. Die Ventralschaale ist nur mäfsig gewölbt, bei Weitem nicht so sehr, als sonst wohl bei ähnlichen Formen; die Dorsalschaale erhebt sich viel höher. Diese Dorsalschaale ist dick mit den Kieselsystemen und Kieselringen bedeckt, welche man stets bemerkt, wo Muscheln verkieseln. Auch hier geschieht die Verkieselung unter der Kalkschaale, welche durch die Kieselringe abgestofsen und zer- stört wird. Es ist, wie ich schon längst glaube bewiesen zu haben, jeder- zeit eine organische Substanz unter der Schaale, welche verkieselt, nie die Schaale selbst. Dieser Spirifer ist nahe an zwei Zoll breit, und fast eben so lang. Länge 100, Breite 111, Dicke 48; sinus Breite zur Länge = 40 : 100. Die Zerspaltung oder Dichotomie der Falten und Streifen ist bei Spi- riferen nicht so auszeichnend und bestimmend, als bei Terebrateln,; denn schon sehr häufig erscheint an einfach gefalteten Spiriferen ein Anfang von Dichotomie im Sinus. Dennoch mufs eine so stark hervortretende Zerspal- tung, als die der Falten von Spirifer Keilhavü hinreichend sein, eine eigen- thümliche Art festzustellen. So stark und bei so wenigen Falten erscheint sie auf Spiriferen anderer Gegenden nicht; ohnerachtet verwandte Formen sich leicht auffinden lassen. Auffallend genug finden sich die ähnlichsten einen ganzen Erddurchmesser von der Bären-Insel entfernt, in Van Diemens Land, und in den inneren Thälern von Neusüdwallis. SPIRIFER T’asmannı(v. F.3) ist mit vielen anderen vom Grafen Strelecki nach London gebracht, und in seinem gehaltreichen Werke (Physical Deseription of New South Wales and Van Diemens Land 250) vom umsichtigen und er- fahrnen Palaeontologen Morris in London beschrieben und (t. XV. £.2) ab- gebildet worden. Er befand sich doch schon vorher, seit vielen Jahren, durch Hrn. von Dechen, in der Königl. Mineralsammlung, und sonderba- rer Weise, unter demselben Namen, als den ihm Morris beigelegt hatte. Er hat viel mehr, und daher auch schmälere Falten, als Spirifer Keilhavä, we- nigstens zehn auf jeder Seite, die Falten sind aber ebenfalls seit der Mitte gegabelt, oder noch häufiger in drei zertheilt, zwei dünnere Falten an jeder Seite der dickeren in der Mitte. Sinus und Wulst sind auch hier nur mit ieineren Falten bedeckt, und ein grofser Theil der Area liegt unter dem übergebogenen Schnabel verdeckt. K2 76 von Bvcn Spirirer Srockzst (Strzelecki T. XV. f.1) würde dem Sp. Keilhavii näher stehen, wäre nicht die äufsere Form zu sehr verschieden. Denn die Seiten der Schaalen convergiren gegen die Stirn, statt senkrecht niederzu- gehen, und die Ventralschaale erhebt sich bedeutend höher, als die Dorsal- schaale und mit ausgezeichneter Wölbung. Auf der Schaale stehen sonst ebenfalls sechs breitere Falten zu jeder Seite des Sinus, welche sich in drei verschiedene Falten zertheilen. Er findet sich ebenfalls in Van Diemens Land und gehört zur Kohlenformation. So wie Van Diemens Land, die letzte südlichste Spitze des grofsen Continents von Neu-Holland, mit Spirifer erfüllten Gebirgsarten ausgeht, ebenso wiederholt sich diese Erscheinung an den so ähnlich geformten Spi- tzen der Continente von Africa und Südamerica. Auch hier werden die Schichten, mit welchen der Welttheil sich endigt, vorzüglich durch Spiri- ferarten ausgezeichnet, und dadurch erweist sich, dafs auch hier die ältesten der uns bekannten Schichten hervortreten, dagegen neuere Formationen der ganzen südlichen Halbkugel wenig eigen sind, und sich fast ganz auf die nörd- liche Ländermasse beschränken. Nur gehören die Spiriferen, sowohl des Cap Horn und der Falckland-Inseln, als auch die des Cap der guten Hoff- nung zu den älteren silurischen Schichten, fern vom Kohlengebirge, nicht zum Kohlenkalkstein, wie in der Umgebung von Hobartstown auf Van Die- mens Land. Daher sind auch diese Spiriferarten nicht mehr mit zerspalte- nen, sondern nur mit einfachen Falten bedeckt. An Kokmans Kloof m Zwellendam auf dem Cap hat der eben so kühne als unternehmende Natur- forscher, Herr Kraus in Stuttgart, dem man so viele neue und wichtige Entdeckungen in Port Natal verdankt, eine ganze Schicht gefunden, welche fast nur aus solchen Spiriferen zusammengesetzt ist. Es ist eine der gröfse- sten Arten. SPIRIFER CAPENSIS (v. F.1). Er ist mehr als zwei Zoll breit, und gehört zur Abtheilung der Ostiolati, mit völlig glattem Sinus; und unter diesen zur Unterabtheilung des Spirifer speciosus. Die Falten der Seite sind sehr abge- rundet und breit; weshalb auch nur 8 bis 9 Falten jede Seite bedecken. Der Sinus ist merkwürdig enge und schmal, wie das bei Spiriferen gewöhn- lich ist, deren Schlofsrand breiter ist als die Schaale. Sein Verhältnifs zur ganzen Breite ist, wie 17:100. Anwachsstreifen treten nicht besonders merklich hervor. über Spirifer Keilhawii. MT Die ähnlichste von allen, bisher bekannten Spiriferarten findet sich im Spitithal in Thibet, auf dem nördlichen Abfall des Himalaya. Sie ist von dort durch den bekannten Dr. Gerard nach Calcutta gebracht, und von Hamilton Royle in seinem grofsen botanischen Werke, gut aber namenlos abgebildet worden. Bei diesen treten jedoch die Anwachsstreifen wie Schup- pen hervor. Auch am Rhein, unweit Ems, liegen zwischen den, so besonders häufigen Steinkernen von Spirifer speciosus var. microptera andere Kerne mit gespaltenen Falten, und auch nur mit sechs Falten auf jeder Seite des Sinus. Sie sind viel breiter als lang; für nähere Bestimmung wäre es doch zu wün- schen, erst vollkommenere Stücke zu finden. Im Allgemeinen jedoch ist es wohl auffallend, wie Spiriferarten mit gespaltenen Falten weit mehr der Producten- oder kohlenführenden Forma- tion eigen sind, als älteren devonischen oder noch mehr silurischen Schich- ten. Von letzteren ist auch nicht eine bekannt, welche die mindeste Ahn- lichkeit mit dem Spirifer der Bäreninsel oder von Van Diemens Land hätte. Erscheint irgend eine Dichotomie auf den Schaalen, so ist es nur an den Rändern des Sinus, nicht auf den Seiten. Spirifer dorsatus (His. Lethaea Suec.7. 21. £.14) aus silurischen Schichten der Insel Gothland, der viel- leicht als eine Ausnahme betrachtet werden könnte, gehört zu den Terebra- teln, und ist von Terebratula borealis Schl. nicht verschieden. Dieses Gesetz in Vertheilung der Spiriferarten in den verschiedenen älteren und neueren Formationen, tritt ganz deutlich hervor, wenn man die Arten mit gespaltenen Falten einer genaueren Durchsicht unterwirft. Die vorzüglichsten aber, und die am meist bekannten sind folgende: 1) Spirırer Keırnavu im Produktensandstein der Bären -Insel. 2) Spirirer peermoies de Koninck XVI. 4 dichotomus Goldfufs. im Koh- lenkalkstein von Vise und von Ratingen; mit feineren Falten im Sinus. 3) Spiirer necurvarus de Koninck. von Vise. Viele feine, am Rande zertheilte Falten, auch im Sinus, XVI.5. 4) Spisirer vaxus Portlock Gel. of Londonderry. 37.5. Mit glattem Si- nus, vier oder fünf breite Falten auf jeder Seite, welche sich gegen den Rand sehr weit und offen zertheilen. Aus dem Kohlensandstein von Fermanagh. 78 von Bvcu 5) Srmirer rurcarus M‘ Coy in Griffith Ireland. t.22. f.12. Feinere Falten im Sinus; fünf zerspaltene Falten zu jeder Seite. Schwerlich wird er sich von Spirifer pectinoides unterscheiden. Im irländischen Kohlenkalk. Sprrirer Strangwaısı de Verneuil Russia IL.VI.1. Dem Sp. trigonalis sehr ähnlich, dessen Falten jedoch nicht dichotomiren. Auch bei diesem zerspalten sich nur wenige Falten der Seiten. Im russischen Kohlenkalk bei Moscau und an der Dwina. 7) Spiriwer crassus de Verneuil R. pl.VI. £.2. Sieben oder acht Falten im Sinus, die sich gegen den Schnabel bis auf zwei, zusammenziehen. Die Dichotomie der Seitenfalten äufsert sich nur auf Wenigen. De Koninck’s Sp. crassus dagegen hat gar keine Dichotomie der Falten. Im Kohlenkalk von Cosatschi-Datschi am Ural. Spimirer Brasır de Verneuil t.VI. f.9. Der Schlofsrand ist kürzer, als die Breite der Schaalen; in dieser Hinsicht die einzige ihrer Art. Die Dichotomie der Falten ist sehr bestimmt. Von Kirilow im Zechstein. 9) Spirirer rascıGEr Keyserling Petschora t.VIH. £.3. Die Falten sind büschelförmig zertheilt, das Schlofs breiter als: die Schaale, obere Kohlenkalk an der Soiwa. 10) Spirirer striatus von ausgezeichneter Dichotomie der zahlreichen 6 ui 8 — Falten. Er hat noch nie gefehlt, wo Kohlenkalkstein sich in einiger Ausdehnung verbreitet hat, und ‚Sp. mosquensis, wahrscheinlich nur eine Abänderung von Sp. striatus bestimmt sogar die oberen Schich- ten des Kohlenkalksteins in Rufsland; im Gegensatz des die unteren Schichten auszeichnenden Productus giganteus. 11) Spirirer purricıcostarus Phil. Yorckshire II. X.1. 12) Srirırer senseireuzarıs Phil. Yorcks. I. IX.15.16. Beide aus Yorck- shire Kohlenkalk. 13) Spirırer Srockzsı Strzelecki Phys. Deser. of New South wales t. XV. Ti. 14) Spmirer Tasmansı Strzeleckit.XV. f.2. Beide aus dem Kohlen- kalk von Van Diemens-Insel. 15) Spirırer unvuLarus eine Leitmuschel des Zechsteins im nördlichen Deutschland und England. über Spirifer Keilhavü. 79 Alle diese Spiriferarten haben, aufser der Zerspaltung der Falten, ge- mein, dafs ihre Area niemals in einer geraden Fläche aufrecht steht, wie so auffallend am Spirifer cuspidatus und ähnlichen, sondern dafs diese Area stets durch den, zuweilen weit übergebogenen Schnabel, selbst gebogen und gro- {sentheils auch versteckt wird. In solcher Lage aber ist die auszeichnende dreieckige Öffnung vom Schnabel bis zum Schlofsrande Niemals ver- wachsen, sondern stets offen. Nur Öffnungen auf ebener, aufrechtste- hender-Area lassen diese sonderbare Verwachsung bemerken. Nur bei ihnen gehen von der Spitze gegen das Schlofs Lamellen, welche concav gegen das Schlofs am Schlofsrande nur eine geringe Offnung übrig lassen, zum Aus- tritt der Fasern des Heftbandes, womit das Thier sich an fremde Körper be- festigt. Das hat Herr de Verneuil (in seiner Beschreibung der russischen Orthis- und Spiriferarten, in Murchison Russia Vol. II.) nicht gehörig be- achtet; er hat das schöne Gesetz der Oorrelation der Organe vergessen, das Cuvier zu so überraschenden und glänzenden Entdeckungen geführt hat, und das eben so geistreich als lebendig und klar von Flourens in seinem Werke über Cuvier entwickelt worden ist (Cuvier de Flourens p.151). Er be- hauptet, das Deltidium der Terebrateln, welches das Heftband immer hö- her schiebt und vom Schlofsrande entfernt, sei von den Lamellen, welche Spirifer- und Orthisöffnungen verschliefsen, nicht verschieden, und nennt daher auch diese, verwirrend, das Deltidium der Spiriferen. Er geht sogar soweit zu glauben, die Perforation der Terebrateln fände sich ebenfalls auf den Spiriferen unter dem Schnabel, sie sei nur häufig zugewachsen. Gewils nicht. Erscheinen solche Öffnungen auf Spiriferen- oder Orthisarten, so ist ihre Lage bald höher, bald tiefer, oft auf der Seite, dann wieder auf der Spitze selbst; es ist daher kein bestimmtes Gesetz in ihrer Lage, wo- durch klar hervorgeht, dafs sie nur zufälligen Umständen ihre Entstehung verdanken. Auch vermifst man sie auf den meisten Stücken, ohne Spur, dafs sie verwachsen sein könnten. Dafs auch bei Terebrateln das Deltidium nicht stets convex sei, gegen den Schlofsrand, concay gegen die Spitze, will Herr de Verneuil aus einer einzigen Terebratelart, aus der Terebratula pec- tiniformis der Kreide erweisen. Allein bei dieser Terebratel sind die zwei Zähne der Ventralschaale, wie bei Calceola, zu einem hochstehenden Dop- pelzahn vereinigt. Das Deltidium ist genöthigt über diesen Zahn sich zu erheben; es entsteht daraus eine erhobene Mittelleiste, wodurch die An- s0 von Bueu über Spirifer Keilhavü. wachsstreifen des Deltidiums selbst erhoben, und daher convex nach oben hin scheinen. Es ist nur ein Schein; denn jede Seite der Anwachsstrei- fen ist deutlich concav nach oben hin. Und wäre es anders, so würde die Art des Fortwachsens, bei Terebrateln von unten herauf, bei Spirifer und Orthis von oben herab keine Gleichstellung beider Arten von Verwachsung erlauben. Auch die Längsleiste, welche man in:der Mitte der Area der Calceola bemerkt, wird von Hrn. de Verneuil und auch von mehreren deut- schen Petrefactologen, ein Deltidium genannt, und sie glauben in der That es sei eine später wieder verwachsene Öffnung in ‘der Mitte des Schlofsran- des. Wie leicht kann man sich doch vom Gegentheil überzeugen! Die An- wachsstreifen der Area der Calceola gehen ohne Unterbrechung über die Mittelleiste hin, sind aber hier, durch die kleine Erhebung, etwas gegen die Spitze heraufgerückt. .Es ist daher auch 'hier wieder der Doppelzahn der Ventralschaale, welcher: die Area in der Mitte zu einer Leiste erhebt. Häufig ist die Leiste unterbrochen; dann gehen die Anwachsstreifen im Zwischen- raume horizontal fort, was weder bei Terebrateln, noch bei Spirifer und Orthis möglich. sein könnte. Die Mittelleiste der Calceola ist daher nie of- fen gewesen, und hat mit einem Deltidium gar nichts gemein. Alles dieses scheinen unbedeutende Kleinigkeiten; sie sind es aber nicht, wenn man bedenkt, dafs alle Erscheinungen der organischen Formen in einem nothwendigen Causalzusammenhange stehen, und dafs es die Pflicht des Naturforschers ist, zu ergründen, wie ein Kennzeichen alle übrige als nothwendige Folge nach sich ziehen müsse. Die wahre Einsicht der Natur des Deltidiums der Terebrateln, dessen Mangel bei Spirifer und Orthis, läfst die verschiedenartige Entwickelung aller übrigen Organe dieser Formen begreifen, und somit auch warum die einen in grofsen Tiefen der See, die anderen nahe an der Oberfläche des Meeres zu leben vermögen. Und auf solche Art belehrt uns das unbedeutende kleine Deltidium, ob wir uns in den Gebirgsschichten, an den Ufern der Meere oder in der Tiefe eines, fast bodenlosen Ozeans befinden. —z—ug— Au vo Buchs ABAdIT- uber Snirfer Lerlhavır (LRysihe math. Abth: d Ak von: 1846.) Me Misery 2 \ Baren_Jnsel, Yırdhart W) HE nr K H £ are Misery 2 «” A ne / ES I e-; Ser 2 AR ey U. - RES Daeren_/nsel nach Scoresby 08.0. 10 Meilen 7 ad. Spirifer capenfis a Vent 2 ; or Ko B f 8 er 1 re © a, Ventral., : € PB) > 7 a. Ventrs n € er Terıbon zerıfer caprenfi a0 4 1 yehaalı f, a6 erfor Sierlhav:ti £ BE) Scasal >, Snerfer Tasmannı a Ventrat., SARZ ce. Durchschnitt &, Dorfal-) d Kern Hugo Zroschel del et si Kar Br BE!" Über die täglichen Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre. va H” DOVE. mnnnmnnvanvan [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 5. August 1846.] D. die Insolation so lange wirkt, als die Sonne sich über dem Horizont befindet, die Ausstrahlung hingegen ununterbrochen, die Gegenwirkung je- ner erwärmenden und dieser abkühlenden Ursache aber die Zu- und Ab- nahme der Luftwärme in der täglichen Periode bedingt, so folgt unmittel- bar, dafs die Gestalt der täglichen Temperaturcurve vom Winter zum Som- mer hin sich erheblich ändern mufs. Stunden, welche zu einer bestimmten Zeit des Jahres daher nahe die mittlere Temperatur geben, entsprechen zu einer andern Zeit dieser Bedingung nicht. Man mufs daher veränderliche wählen, welche aber richtig einzuhalten äufserst schwierig ist. Aufserdem ist die Auffindung der mittleren Temperatur eines gegebenen Zeitabschnit- tes nicht die einzige Aufgabe; Barometer, Hygrometer haben eine gleiche Berechtigung auf Berücksichtigung, und die für ein Instrument passenden Stunden sind unpassend für das andere. Es ist daher hier wie überall der indirecte Weg dem directen vorzuziehen, d.h. es ist am angemessensten, feste Stunden so zu legen, dafs sie bequem eingehalten werden können, und durch Rechnung die Abweichung derselben vom Mittel zu bestimmen. Von diesem richtigen Gesichtspunkte ging die Manheimer Societät aus, indem sie die Stunden 7, 2, 9 einführte, die man auch in Deutschland und Nordame- rika glücklicher Weise gröfstentheils beibehalten hat. Um aber die Abwei- chung jedes beliebigen Zeitpunktes in der täglichen Periode vom Mittel zu erhalten, mufs der Gang der Temperatur durch eine Formel dargestellt wer- den, welche die wahrscheinlichste Interpolation zwischen den Beobachtun- gen gestattet. Solche Formeln sind für Leith, Padua, Halle, Göttingen von Phys. Kl. 1846. L 32 Dover über die täglichen Veränderungen Kämtz; für Helsingsfors, Apenrade, Salzuflen, die karische Pforte, Ma- toschkin Schar, Boothia felix, Rio Janeiro, Madras von Hällström, für die Melville Insel, Port Bowen, Igloolik, die Winterinsel, Fort Franklin und Hecla Cove von Burghardt; für Plymouth von Eklöf; für Mühlhausen von Graeger; für Kremsmünster von Marian Koller berechnet worden. Aber diese Stationen reichen noch nicht aus, für jeden Ort die Corrections- elemente zu liefern. In Beziehung auf die heifse Zone sind nämlich für Rio Janeiro die Formeln auf Beobachtungen gegründet, welche während der Nacht unterbrochen wurden, in Beziehung auf Madras zwar auf stündliche Beobachtungen, aber auf eine zu kurze Reihe derselben, nämlich drei Tage für jeden Monat; endlich ist es in Beziehung auf die gemäfsigte Zone mifs- lich, die für europäische Stationen erhaltenen Bestimmungen auf amerika- nische und asiatische Stationen auszudehnen. Wie an einem andern Orte nachgewiesen worden ist, zeigt nämlich Asien das ganze Jahr hindurch den Charakter des Kontinentalklimas, Europa den des Seeklimas, während Ame- rika im Winter dem Kontinentalklima angehört, im Sommer dem Seeklima. Da nun der Spielraum aller periodischen Veränderungen an jedem Orte vom Winter zum Sommer hin zunimmt, und wenn man auf der Erdoberfläche fortgeht, desto gröfser wird, je mehr man aus dem Gebiete des Seeklimas in das des kontinentalen fortschreitet, so ist man berechtigt, in Asien die erheblichsten Unterschiede des Spielraums der Oscillationen vom Winter zum Sommer hin zu erwarten, in Amerika die geringsten. Die absolute Gröfse des Spielraums mufs hingegen in Asien erheblicher sein als in Europa und Amerika. Durch die meteorologischen Beobachtungen der durch das englische und russische Gouvernement errichteten Stationen ist jetzt Material vorhan- den, die angedeuteten Lücken auszufüllen. Ich habe daher, um die Cor- rectionselemente für die monatlichen Wärmemittel so vollständig wie mög- lich zu ermitteln, einerseits nach den bereits berechneten Formeln Tafeln construirt, welche diese Correctionen durch Abziehen des Mittels von den berechneten Werthen jeder einzelnen Stunde sowohl für diese selbst als für die gebräuchlichsten Combinationen mehrerer Stunden enthalten, als auch für die neu hinzugekommenen Stationen die Formeln selbst berechnet, um darauf neue Tafeln zu gründen. der Temperatur der Atmosphäre. 83 Die Stationen sind: Trevandrum. 5 Jahre, stündliche Beobachtungen; handschriftlich mit- getheilt von Hrn. Caldecott, Juni 1837 — Mai 1842. Diese Be- obachtungen sind von da an nach Göttinger Zeit fortgesetzt und bil- den eine Reihe von 8% Jahr stündlicher Beobachtungen. Bombay. Sept. 1842 — 1843, 16 Monate; aus George Buist mete- orological Obseryations for 1842, made at the Bombay Government Observatory, und report on the meteorological Observations made ad Calaba Bombay for 1843. Frankfort Arsenal bei Philadelphia. Stündlich, 1 Jahr 2 Monat, obs. Mordecai; aus dem Journal of the Franklin Institution. Toronto. März 1840 — 1842, 34 Monate zweistündliche Beobachtun- gen; aus Observations made at the magn. and met Observatory at Toronto in Canada. Greenwich. November 1840—1843, 3 Jahr 2 Monate zweistündliche Beobachtungen; aus Magnetical and meteorological observations made at the Roy. Obs. Greenwich. Brüssel. Juni 1841—1844, 31 Jahr zweistündlich; aus Quetelet An- nales de !’Öbservatoire de Bruxelles. Rom. October 1837 — October 1839, obs. Schultz täglich 17 bis 18 Beobachtungen, und vom Beobachter zu stündlichen interpolirt im Monatsberichte der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, III, 28. Prag. 1843, 1845, 2 Jahr stündlich; aus: Magnetische und meteoro- logische Beobachtungen zu Prag von Kreil, theils durch registri- rende Quecksilberthermometer. Petersburg. 1841, 1842, 2 Jahr stündlich; aus Annuaire magnetique et met£orologique du corps des ingenieurs des mines de Russie. Catherinenburg. März 1841, 1842; 1 Jahr 10 Monat ib. Barnaul. Juli 1841, 1842, 11 Jahr ib. Nertchinsk. Juni 1841, 1842; 1 Jahr 7 Monat ib. Bezeichnet x den vom Mittag der Beobachtungsstation an gerechne- ten Stundenwinkel, so sind für sämmtliche bisher berechnete Stationen die Werthe der Constanten der Bessel’schen Formel t.=u+ u sin («+ U’) + u” sin(2x + U”) + uw" sin (3x + U”) L2 84 Dove über die täglichen Veränderungen folgende, sämmtliche Coefhieienten in Reaumur’schen und Fahrenheit’schen Graden: Rio Janeiro. i R F m NN —— m — N u | u’ | u” | u u | u’ | ul | u” U’ | Ur | Ur Jan. 21.39 | 1.093 |0.315 | 0.140 | so.128 | 2.459 | 0.709 [0.315 [24° 45 | 86 38273 16 Febr. 21.35 | 1.263 | 0.235 | 0.123 | 80.038 | 2.842 | 0.529 |0.277 |27 49 | 101 19 | 310 31 März 20.42 | 1.287 | 0.149 | 0.052 | 77.945 | 2.896 | 0.335 |0.117|30 49 | 104 24 | 295 54 Apr. 19.32 | 1.104 | 0.233 | 0.099 | 75.170 | 2.484 [0524 0.223 |2ı 56 | 72 5|287 13 Mai 17.19 | 1.282 | 0.197 | 0.126 | 70.678 | 2.885 | 0.443 0.284 | 16 21108 5296 34 Juni 16.30 | 1.288 | 0.244 | 0.156 | 68.675 | 2.898 | 0.549 0.351 [10 1 | 59 32294 10 Juli 15.62 | 1.566 | 0.091 | 0.122 | 67.145 | 3.524 | 0.205 | 0.275 |22 40 | 100 15 \275 47 Aug. 16.87 | 1.223 | 0.134 | 0.105 | 69.958 | 2.752 | 0.302 |0.236 |24 22 | 70 53269 16 Sept. 17.10 | 1.461 | 0.200 | 0.092 | 70.475 | 3.287 | 0.450 [0.207 |25 26| 74 57,302 32 Octob. | 18.14 | 0.954 | 0.199 | 0.093 | 72.815 | 2.147 | 0.448 |0.209|26 ı4| 85 21303 14 Nov. 18.84 | 1.168 | 0.142 Ba ee 2.628 | 0.320 Be 25| 87 41|280 47 Dec. 20.12 | 1.158 | 0.264 | 0.094 | 77.270 | 2.606 | 0.594 | 0.212) 32 55 | 79 39298 45 Trevandrum. Jan. 20.47 | 3.210 | 0.799 | 0.299 | 78.058 1223| 1.798 0.673 |45°15 | 7238| 143 48 Febr. | 21.19 |3.235 |0.970 | 0.325 | 79.678 | 7.279 | 2.183 | 0.731 |43 35 | 78 40 |144 45 März 122.06 |2.894 0.936 0.244 | 81.635 | 6.512 | 2.106 0.549 |50 16 |sı 56 151 51 Apr. 22.53 |2.621 | 0.765 | 0.169 | 82.693 | 5.897 | 1.721 | 0.380159 6|sı 43| 170 20 Mai 21.98 |2.180 |0.554| 0.138 | 81.455 | 4.905 | 1.247 | 0.311 |57 a3 | so 38 | 186 51 Juni 20.67 \1.801 | 0.458 | 0.106 | 78.508 | 4.052 | 1.031 | 0.239 |57 47 | 69 30193 26 Juli 20.45 | 1.757 0.528 | 0.088 | 78.013 | 3.953 | 1.188 | 0.198 |55 23 |sı 33 | 172 26 Aug. 2057 | 2.079 10.625 | 0.111 | 78.283 | 4.678 | 1.406 | 0.250 |56 40 |62 23 | 174 11 Sept. 120.64 12.116 0.659 [0.110 178.410 4.761 |1.483 | 0.248|58 29 73 3|168 27 Octob. | 20.65 | 2.101 | 0.666 | 0.124 | 78.463 | 4.727 | 1.499 | 0.279 | 60 38 | 75 a3 151 7 Noy. 2029 \ 2.295 | 0.607 | 0.199 | 77.653 | 5.164 le 20 |79 34/169 19 Dec. 20.49 |2.998 | 0.739 | 0.2841 78.103 | 6.746 | 1.663 0.639 49 30 74 21 !154 42 Madras. Febr. 21.35 | 2.153 | 0.635 | 0.237 | 80.038 | 4.844 11.429 | 0.533]54 49 | 88 55 | 222 45 März 22.30 | 1.722 | 0.451 | 0.196 | 82.175 | 3.875 | 1.015 | 0.441 [55 51! 89 15 [109 53 Apr. 23.94 | 1.975 | 0.719 | 0.240 | 85.865 | 4.444 | 1.618 | 0.540160 33| 87 3/199 15 Mai 24.54 | 1.975 | 0.810 | 0.126 | 87.215 | 4.444 | 1.823 | 0.284 |61 15 | 100 54 | 157 34 Juni 25.28 | 1.910 | 0.527 | 0.062] 88.880 4.298 | 1.186 0.140|50 24| 69 16/209 9 Juli 24.68 | 1.721 | 0.695 | 0.170 | 87.530 | 3.872 1.564 0.383]5ı 40 | 29 24/297 7 Aug. 23.25 | 1.417 | 0.328 | 0.305 | 84.313 | 3.188 | 0.738 | 0.686 Sept. 23.48 | 1.751 | 0.668 | 0.178 | 84.830 3.940 1.503 | 0.401 Octob. 22.62 | 1.748 | 0.637 | 0.100 | 82.895 | 3.933 | 1.433 | 0.225 Nov. 21.39 | 1.887 | 0.631 | 0.149 | 80.128 | 4.246 | 1.420 | 0.335 | Dec. 20.50 | 2.219 | 0.817 | 0.302 | 78.800 | 4.993 | 1.838 ! 0.6801: 4 | 8ı 15 |326 33 609 | 94 5, 35 37 2 | 99 2|128 32 55 | 76 48|203 32 47! 69 48| 99 51 1} o r ’ ’ Jan 20.43 2.374 | 0.757 | 0.055 | 77.968 | 5.342 | 1.703 = 33| 69 10\350 20 der Temperatur der Atmosphäre. Bombay. R F m U U u u’ | u” | um u | u' | u” | u” U’ | u’ | u” Jan 19.68 | 1511 | 0.504 | 0.124 | 76.280 | 3.400 | 1.134 [0.279 |31°41 | 46 2 112° 38" Febr. 20.47 |1.439 | 0.438 | 0.129 | 78.058 | 3.238 | 0.986 | 0.290 |34 14 | 42 52 158 22 März 21.18 !1.162 | 0.369 | 0.171 | 79.655 | 2.615 | 0.830 | 0.385 |40 1| 54 57,191 0 Apr. 23.20 | 1.032 | 0.251 | 0.162 | 84.200 | 2.322 | 0.565 | 0.365 |46 34 | 59 20 | 225 58 Mai 23.93 | 0.968 | 0.178 | 0.094 | 85.843 | 2.178 | 0.401 | 0.212 |52 41 | 76 17 | 242 36 Juni 23.71 | 0.899 | 0.225 | 0.063 | 85.348 | 2.123 | 0.506 | 0.142] 45 44| 40 1,243 50 Juli 22.24 | 0.525 | 0.226 | 0.068 | 82.040 | 1.181 | 0.509 |0.153|65 15 | 58 39 | 20 38 Aug. 21.82 |0.681 | 0.199 | 0.035 | 81.095 | 1.532 | 0.448 | 0.079 | 47 32| 34 47 326 11 0.655 | 0.158|52 39) 44 311206 37 Sept. 21.85 !0.783 | 0.291 | 0.070 | 81.163 | 1.762 0.749 | 0.187 ]45 21| 65 8,192 35 Octob. | 22.46 |1.228 | 0.333 | 0.083 | 82.535 | 2.763 Nov. [21.73 11406 0.436 | 0.095 | 80.893 | 3.366 | 0.981 we 16| 44 47 [131 13 Dec. Br 1.677 | 0.611 | 0.096 | 77.945 | 3.773 11.375|0216|33 5| 38 25131 45 Frankfort Arsenal. Jan. — 1.85 [2.401 | 0.784 | 0.093 | 27.837 | 5.402 | 1.764 \0.209|47°55| 45 11 | 205°16 Febr. —3.93 | 2.541 | 0.783 | 0.091 | 23.157 | 5.717 | 1.762 | 0.205 |48 9 | 52 19| 158 25 März 0.71 12.868 | 0.496 | 0.276 | 33.598 | 6.453 | 1.116 | 0.621 | 46 22| 57 6laı7 7 Apr. 7.43 | 3.176 0.443 | 0.482 | 48.718 | 7.146 | 0.997 | 1.085 |45 51 | 42 37 |228 46 Mai 13.20 [3.528 0.244 | 0.361 | 61.700 | 7.938 | 0.549 |0.812|49 29) 44 8|239 33 Juni 15.91 | 3.989 | 0.067 | 0.341 | 67.798 | 8.975 | 0.151 | 0.767 |57 14 | 103 ı1 |226 14 Juli 17.60 | 3.846 | 0.268 | 0.353 | 71.600 | 8.654 | 0.603 | 0.794 |56 42 | 77 50 |245 13 Aug. 16.26 | 3.450 | 0.238 | 0.383 | 68.585 | 7.763 | 0.536 | 0.373 |57 56 | 52 40 |240 29 Sept. 12.183.805 ı 0.618 | 0.393 159.405 | 8.561 |1.391 | 0.884157 38 64 43 |231 22 Octob. | 10.75 |3.556 | 0.866 0.081 [56.188 | 8.069 | 1.949 | 0.182 |52 11 | 42 17,241 39 Nov. 5.77 1.902 | 0.643 | 0.078 | 44.983 | 4.280 | 1.447) 0.176 |59 ı2| 39 241274 9 Dec. —0.90 | 2.142 | 0.765 | 0.098 | 29.975 | 4.820 1.721 10.221 |59 aı | 54 40| 51 5 Toronto. Jan. — 2341| 1.210.451 | 0.211 | 26.735 | 3.197 | 1.015 [0.475 |34°47 | 5538| 67°36° Febr. | 2.39] 1.440 | 0.630 | 0.100 | 26.622 |3.240 | 1.418 0.225 |25 55 | 45 23| 85 59 März, 0.24 |2.232 0.523 | 0.121 | 32.540 | 5.022 1.177 0272|47 7| 53 2)198 5 Apr. 4.44 | 2.734 | 0.145 | 0.302 | 41.990 | 6.152 | 0.326 | 0.680 |45 58 | 29 aa | 216 51 Mai 8.78 3.442 | 0.191 | 0.500 | 51.755 | 7.745 | 0.430 | 1.125 |50 45 | 336 51 | 227 38 Juni 12.90 | 3.398 | 0.117 | 0.493 | 61.025 | 7.646 | 0.263 |1.109|52 13/330 1221 32 Juli 14.93 | 3.697 | 0.074 | 0.514 | 65,593 | 8.318 | 0.167 |1.224[52 ı0| 37 33|220 3 Aug. 14.0 | 3.381 | 0.319 | 0.510 | 65.075 | 7.607 \o.ıs|ı.148|54 9| 52 19 |214 24 Sept. 11.182.930 | 0.574! 0.286 157.155 | 8.843 | 1.292 | 0.644152 20| 61 21/224 33 Octob. | 3.34) 2582 | 0.657 | 0.088] 44.015 |5.810 [1.478 0.198|54 40| 60 8| 28 52 Nov. 1.23 | 1.361 | 0.525 | 0.061 | 34.768 | 3.062 | 1.181 ne. 14| 6158| 55 4 Dec. | -232 | 0.985 | 0.398 | 0.090 | 26.780 [2.216 [0.896 10.203142 5| 45 2 123 4 al 0.353 43 30 34 34 59 67 65 56 48 47 56 SIE Seanmrwo enuoon SORSH 0.248 0.459 0.146 0.317 0.270 0.272 0.351 0'365 0.284 0.227 0.333 o 34 | [e} ’ 15 uU" | 4| 45 32 20| 60 27 49 19 5l 17 50 Sl 34 53 46 24 16 26, 56 Dove über die täglichen V‘ eränderungen Rom. R F m A u | u’ | u” | 17.8 u | u’ | Tal | u” Jan. 6.20 1519 a 15.050| 1003| 2.080 Febr. 6.70 | 2.402 | 1.030 | 0.099 | 47.075 | 5.405 | 2.318 März 8.07 | 2.583 | 0.897 | 0.261 | 50.158 len Apr. 9.47 |2.912 | 0.860 | 0.317 | 53.308 | 6.552 | 1.935 Mai 13.69 |3.232 | 0.678 | 0.509 | 62.803 | 7.272 | 1.526 Juni 17.74 |3.843 | 0.552 | 0.676 | 71.915 | 8.647 | 1.242 Juli 19.32 |3.871 | 0.725 | 0.729 | 75.470 | 8.710 | 1.631 Aug. 18.20 |3.739 | 0.804 | 0.498 | 72.950 | 8.413 | 1.809 Sept. 16.16 |3.173 1.039 | 0.268 | 68.360 | 7.139 | 2.338 Octob. | 12.49 | 3.029 | 1.183 | 0.134 | 60.103 | 6.815 | 2.662 Nov. 8.77 | 2.350 | 0.963 le 5.288 | 2.167 Dec. 6.60 }1.874 | 0.839 | 0.136 | 46.850 es Padua. Jan. 2.969 | 1.125 | 0.473 | 0.473 | 38.680 | 2.531 | 1.064 Febr. 3.912 | 1.376 | 0.477 | 0.164 | 40.802 | 3.096 | 1.073 März 6.148 | 1.738 | 0.427 | 0.113 | 45.833 | 3.911 | 0.961 Apr. 10.423 | 2.027 | 0.294 | 0.190 | 55.452 | 4.561 | 0.662 Mai 15.975 | 3.004 | 0.319 | 0.288 | 67.944 | 6.759 | 0.718 Juni 17.54 |3.106 | 0.183 | 0.306 | 71.465 | 6.989 | 0.412 Juli 20.845 | 3.513 | 0.405 | 0.426 | 78.901 | 7.904 | 0.911 Aug. 18.234 | 3.418 | 0.629 | 0.399 | 73.027 | 7.691 | 1.415 Sept. 14.703 | 2.420 | 0.616 | 0.126 | 65.082 | 5.445 | 1.386 Octob. | 11.941 | 1.610 | 0.521 | 0.043 | 58.867 | 3.623 | 1.172 Nov. 6.191 | 1.714 | 0.743 | 0.149 | 45.930 | 3.857 | 1.672 Dec. 3.075 | 1.354 | 0.545 | 0.187 | 38.919 | 3.047 | 1.226 Kremsmünster. Jan. — 2.587| 0.933 | 0.332 | 0.110 | 26.179 | 2.099 | 0.747 Febr. —0.810| 1.090 | 0.457 | 0.204 | 30.177 | 2.453 | 1.028 März 2.150! 1.828 | 0.423 | 0.065 | 36.838 | 4.113 | 0.952 Apr. 4.942| 1.923 | 0.401 | 0.141 | 43.120 | 4.327 | 0.902 Mai 10.263) 2.701 | 0.147 | 0.120 | 55.092 | 6.077 | 0.331 Juni 13.377 2.838 | 0.262 | 0.121 | 62.098 | 6.386 | 0.590 Juli 14.410) 2.287 | 0.109 | 0.156 | 64.423 | 5.146 | 0.245 Aug, 13.356] 2.428 | 0.165 | 0.162 | 62.051 | 5.463 | 0.371 Sept. 10.841| 2.485 | 0.380 | 0.126 | 56.392 | 5.591 | 0.855 Octob. 6.632| 2.085 | 0.500 | 0.101 | 46.922 | 4.691 | 1.125 Nov. 1.191| 1.010 | 0.357 | 0.148 | 34.680 | 2.273 | 0.803 Dec. 0.212! 0.650 | 0.333 | 0.148 | 32.477 | 1.463 | 0,749 0.333 62 38 56 34 30 43 51 49 57 16 54 35 48 37 43 40] 42 3| u” o ’ 45 20| 54 125 181 156 192 195 190 190 133 1ll 93 7ı oo. 66 44 86 161 198 247 251 252 = ° 53 46 151 137 259 271 250 246 231 355 34 34 33 11 34 14 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec, — 0.514 — 2.449 — 0.269 7.496 10.172 14.687 14.716 13.490 11.452 8.076 4.757 — 0.419 — 7.988 —4.792 2.208 3.888 8.466 12.633 12.912 14.460 9.758 7.430 3.490 1.137 0.48 1.30 3.86 6.92 10.57 13.02 14.85 12.69 11.07 7.53 4.42 3.98 der Temperatur der Atmosphäre. 0.643 1.283 1.629 2.948 2.266 3.056 2.360 2.218 2.238 1.563 1.055 0.795 1.065 1.771 1.698 2.662 2.948 4.098 3.450 3.281 2.966 2.2350 0.745 0.719 0.708 1.421 1.443 2.574 3.007 2.938 2.386 2.237 2.877 1.915 1.414 Prag. 0.179 | 0.097 | 30.843 | 1.447 0.411 | 0.096 | 26.490 | 2.887 0.423 | 0.058 | 31.395 | 3.665 0 507 | 0.210 | 48.866 | 6.633 0.225 | 0.177 | 54.887 | 5.099 0.328 | 0.360 | 65.046 | 6.876 0.223 | 0.158 | 65.111 | 5.310 0.380 | 0.068 | 62.353 | 4.991 0.613 | 0.149 | 57.767 5.036 0.515 | 0.173 | 50.171 | 3.517 0.397 a 2.374 0.353 | 0.195 | 31.057 | 1.789 Mühlhausen. 0.441 en 14.027 | 2.396 0.598 ! 0.184 | 21.218 | 3.985 0.466 | 0.052 36.968 | 3.821 0.489 | 0.145 | 40.748 | 5.990 0.245 | 0.206 | 51.049 | 6.633 0.184 | 0.214 | 60.424 | 9.221 0.251 | 0.179 | 61.052 | 7.763 0.408 | 0.136 | 64.535 | 7.382 0.792 | 0.088 ! 53.956 | 6.674 0.723 | 0.068 18.718|5.018 0.331 | 0.068 | 39.353 | 1.676 0.323 | 0.106 | 34.558 | 1.618 Salzuflen. 0.268 | 0.077 | 33.080 | 1.593 0.293 | 0.062 34.925 3.197 0.272 | 0.060 | 40.685 | 3.247 0.302 | 0.100 | 47.570 | 5.792 0.370 | 0.198 | 55.783 | 6.766 0.110 0.134 | 61.295 | 6.611 0.054 | 0.196 | 65.413 5.369 0.161 | 0.262 | 60.553 |5.033 0.326 | 0.258! 56.908 | 6.473 0.441 | 0.027 | 48.943 | 4.309 0.362 | 0.093 | 41.945 | 3.182 0.632 | 0.246 | 0.048 | 40.955 | 1.422 0.403 0.925 0.952 1.141 0.506 0.738 0.502 0.855 1.379 1.159 0.893 0.794 0.992 1.346 1.049 1.100 0.551 0.414 0.565 0.918 1.782 1.627 0.745 0.727 0.603 0.659 0.612 0.680 0.833 0.248 0.122 0.362 0.734 0.992 0.315 0.554 0.218 0.216 0.131 0.473 0.398 0.310 0.356 0.153 0.335 0.389 0.385 0.439 0.353 0.414 0.117 0.326 0.464 0.482 0.403 0.306 0.198 0.153 0.153 0.239 0.173 0.140 0.155 0.225 0.446 0.302 0.441 0.590 0.581 0.061 0.209 10.108 54 27 46 9 39 24 33 6 87 88 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. 0.608 1.904 4.536 7.632 10.192 12.384 12.872 14.712 12.048 7.384 4.120 3.560 5.606 | 5.724 6.042 7.347 10.188 11.945 13.338 13.202 11.462 9.207 7.178 5.814 1.53 2.37 5.61 6.41 9.80 11.79 12.29 13.62 11.56 6.85 4.85 3.71 Dove über die täglichen Veränderungen 0.870 1.205 2.155 2.856 3.183 3.632 3.012 3.376 2.681 1.848 1.092 0.739 0.315 0.472 0.442 0.167 0.093 0.027 0.396 0.589 0.554 0.419 0.323 0.393 0.530 0.544 0.570 0.393 0.262 0.311 0.482 0.624 0.667 0.446 0.393 0.368 0.508 0.756 0.450 0.313 0.235 0.270 0.541 0.698 0.586 0.504 0.389 0.123 0.115 0.487 | 0.042 0.317 0.331 0.229 0.277 0.296 0.161 0.040 0.107 0.053 Brüssel. 33.368 36.284 42.206 49.172 54.932 59.864 60.962 65.102 59.108 48.614 41.270 40.010 1.843 2.522 4.302 7.407 7.504 7.218 6.271 7.886 6.026 3.321 1.987 1.611 Plymouth. 0.106 0.144 0.061 0.139 0.302 0.210 0.194 0.256 0.106 0.198 0.238 0.162 Greenwich. 0.159 0.126 0.079 0.160 0.159 0.309 0.244 0.247 0.106 0.132 0.137 0.155 44.614 44.879 45.595 48.531 54.923 58.876 62.011 61.705 57.790 52.716 48.151 45.092 35.443 37.333 44.623 46 423 54.050 58.528 59.653 62.645 58.010 47.413 42.913 40.348 1.609 2.554 3.643 5.540 6.588 5.189 5.794 5.751 4.804 3.944 2.356 1.557 1.958 2.711 4.849 6.494 7.162 8.172 6.777 7.596 6.032 4.158 2.457 1.663 0.709 1.062 1.096 0.995 0.376 0.209 0.061 0.891 0.277 0.259 0.095 0.713 0.745 0.515 0.623 0.666 1.325 | 0.362 1.247 0.943 0.727 | 0.384 1.193 1.224 1.253 0.884 0.590 0.700 1.085 1.404 1.501 1.004 0.884 0.825 1.143 1.701 1.080 0.704 0.529 0.608 1.217 1.571 1.319 1.134 0.875 0.090 0.241 0.119 0.239 0.324 0.137 0.313 0.680 0.473 0.437 0.576 0.239 0.446 0.536 0.365 0.358 0.254 0.178 0.360 0.425 0.695 0.549 0.556 0.239 0.297 0.308 0,349 16) 69°47 31) 62 50 341143 43 52] 192 231230 19 [234 201237 94 41212 77 53177 76 44105 7131 7 6 50 52| 74 o 56 61 72 82 106 115 112 ww 2%»m » Sc ._ 2 o 327 341 8 160 162 24 172 21 97 30/145 7 58 37 |153 18 62 39 105 12 58 21| 22 54 51 27 |343 34 49 26 |359 48 ° ’ 58 39 44 19 sl 4 60 5 909 115 30 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. 3.997 3.792 3.873 6.261 7.933 10.607 : 12.559 11.678 10.832 7.650 7.178 3.409 —0.80 —0.21 1.34 4.79 8.81 12.69 13.21 12.89 11.20 8.21 5.31 2.11 — 6.452 —4.998 — 3.812 0.591 6.006 10.890 12.806 11.660 8.368 4.488 —.0.092 — 3.892 der Temperatur der Atmosphäre. 2% 0.472 0.699 1.331 2.258 1.854 1.830 2.136 1.023 1.700 loszı 1.047 0.433 0.473\0258 0.895 | 0.361 1.508 | 0.458 2.490 | 0.542 3316 | 0.087 3.968 | 0.303 2.416 | 0.178 2.970 | 0.140 2.874 | 0.462 1.576 | 0.546 I: 761 | 0.295 ı 0345 |0281 1.425 | 0.428 2.255 | 0.547 2.492 | 0.349 2.513 | 0.293 3.013 0.639 3.026 | 0.454 2.796 | 0.329 2.243 | 0.469 1.373 0.390 0.882 | 0.312 0.598 | 0.256 Phys. Kl. 1846. 0.051 0.080 0.019 0.257 0.180 0.162 0.199 0.188 0.096 0.086 0.238 0.071 Leith. 40.993 40.532 40.714 46.087 49.849 55.866 60.258 58.276 56.372 49.168 48.151 39.670 1.062 1.573 2.995 5.081 4.172 4.118 4.806 2.302 3.825 2.072 2.356 0.974 Apenrade. 0.089 0.190 0.042 0.165 0.147 0.315 0.002 0.187 0.215 0.090 0.114 0.486 | 0.235 | 0.078 Helsingfors. 0.121 0.098 0.086 0.150 0.149 0.202 0.158 0.156 0.193 0.139 0.144 0.166 30.200 | 1.064 | 0.581 31.527 35.015 42.778 51.823 60.553 61.723 61.003 57.200 50.473 43.948 36.748 17.483 20.754 23.423 33.330 45.514 56.503 60.814 58.235 50.828 42.098 31.793 23.243 2.014 3.393 5.603 7.461 8.928 5.436 6.683 6.467 3.546 1.712 | 1.094 1.901 3.206 5.074 5.607 5.654 6.779 6.809 6.291 5.047 3.089 1.985 1.346 0.812 1.031 1.220 0.196 0.682 0.401 0.315 1.040 1.229 0.664 0.529 0.632 0.963 1.231 0.785 0.659 1.438 1.022 0.740 | 0.351 1.055 | 0.434 0.878 | 0.313 0.702 | 0.324 0.576 | 0.374 0.272 0.221 0.194 0.338 0.335 0.455 0.356 89 U’ | u’ | u” [0] ’ 38 15 48 55 38 1 41 53 40 2 45 23 44 14 46 34 45 59 | 30 78 90 353 230 22 54 50 71 56 52 56 54 56 59 o ’ 44 24 59 19 56 16 60 33 63 33 59 47 66 35 64 18 61 15 59 28 52 49 57 53 55 4l 296 257 282 65 66 67 71 59 o ’ 38 17 40 18 45,4 53 36 57 7 57 36 64 10| 184 59 22| 147 52 30'107 51 28,121 47 15 1129 37 3|126 M 95 87 133 179 201 o 105 32 0 36 33 21 29 12 2 34 31 16 13 3 43 13 33 18 3 43 48 58 34 17 30 40 21 32 16 42 29 51 o ’ ’ 30 lee 29 12| 61 51 125 52 192 9 214 15 194 49 187 18 192 12 206 58 116 19 74 6 49 5| 46 40 6350| 36.23 68 39| 28 20 333 46 219 53 188 51 209 1 151 20 201 0 216 49 50 7 58 33 38 34 308° 3 328 3 254 28 261 22 294 56 312 0 289 41 275 23 261 16 306 20 300 20 303 14 90 Dove über die täglichen V‘ eränderungen Petersburg. R F m u | u’ | u” | u” u | u’ | u” | u” uU’ | U# | UM Jan. 8.19 [0.423 | 0.227 | 0.159] 13.572 0.952 0.511 \0.358|19°43| 29° 5| 32°38' Febr. 5.07 [0.648 | 0.294 | 0.062 | 20.592 | 1.458 | 0.662 |0.140|50 23| 36 30| 67 44 März _2.70 | 1.633 0.103 | 0.021 | 25.925 | 3.674 | 0.907 | 0.047 |38 30| 40 33 191 17 Apr 1,53 [2.277 [0.290 |0.231 | 35.443 | 5.123 | 0.653 0.520 |46 ı2| 28 01223 6 Mai 8.86 [3.182 | 0.164 |0.330| 51.935 | 7.160 | 0.369 | 0.743 |49 30 [312 26 |219 2 Juni 12.51 |2.922 | 0.147 |0.339 | 60.148 | 6.575 | 0.331 |0.763|49 331286 37 \229 26 Juli 13.35 \ 2.549 | 0.051 | 0.297 | 62.038 | 5.735 | 0.115 | 0.668 | as 20 |329 22 | 223 28 Aug. 1354 \ 3.044 | 0.296 | 0.358 | 62.465 | 6.849 | 0.666 [0.788 | 45 35 | 19 49 | 228 58 Sept. 7.78 '2.344 | 0.503 |0.167| 49.505 |5.274 | 1.132 |0.376|43 46| 33 33240 0 Octob. 3.45 1102 0.299 | 0.079 39.703) 2.10 0.673 0178 al so | 37 2| 76 24 Nov 1.12 |0.290! 0.198 \ 0.053 | 29.480 | 0.653 [0.146 0.119|71 30) 57 4| 60 27 Dec. _ın Ina lnese 0.065 | 29.502 | 0.860 | 0.194 | 0.146] 19 a 27 19| 340 43 Catherinenburg. Jan. — 11.89 ln 0.177| 5.247| 1.856 0.887 |0.398|54 31 | 32°51| 31 2 Febr. | — 9.03 a 0.143] 11.682) 2.894 1.008 [0.322 |54 6| 40 32| 7123 März | — 676 |3.141 | 0.846 | 0.234 | 16.790 | 7.067| 1.904 |0.527|42 32| 54 51 |127 26 Apr. 0.28 |3.015 | 0.612 [0.243 | 32.630 | 6.784| 1.377 |0.547|48 56| 89 31 | 192 11 Mai 6.16 | 3.705 | 0.259 |0.249 | 46.535 | 8.336) 0.583 |0.560|52 7132 2|214 37 Juni 11.82 | 4.007 |0.395 | 0.250 | 58.595 | 9.016| 0.889 | 0.563 |55 7|175 31 |227 55 Joli 15.27 |4516| 0.512 | 0.247 | 66.358 10.161| 1.152 0,556 |52 ı2| 23 6212 56 Aug. 1158 |3.611 |0.454 | 0.392 |58.055 | 8.125 1.022 |0.882|47 6| 93 39 | 190.31 Sept. 5.34 3.015 |0.494 0.233 144.015 | 6.784) 1.112 0.524!46 12| 54 35 |184 30 Octob. 1.40 | 1.332 [0.473 | 0.025 | 35.150 | 2.997| 1.064 | 0.056 | 44 ss | 55 17 11 39 Nov.) |f-:558 Be: 0.359 0.164 | 19.390 | 1.564) 0.808 | 0.369 |51 49 | 34 57, 58 44 Dec. —11.23 |0.9650.416\ 0.186 | 6.732 | 2.171|0.936 | 0.119 | 41 59 | 23 5 | 28 19 Barnaul. Jan. —13.26 |1.472 |0.547|0.350| 2.165 5512 1291 0.788 is) 2530| 518 Febr. | - 1051 | 1.569 [0.751 |0.165| 8.352| 3.530] 1.690 |0.371|47 11) 47 13| 31 4 März | 5.34 |3.303 |0.728 | 0.185 | 19.985 | 7.432| 1.638 |0.416|43 56 | 63 8|138 51 Apr. 3.94 |3.462 | 0.634 | 0.206 | 40.865 | 7.790| 1.427 |0.464|55 58 | 62 14|236 7 Mai 7.90 | 4,505 | 0.347 | 0.417 | 49.775 |10.136| 0.781 | 0.938 |52 22 | 185 29 233 10 Juni 12.61 | 3.948 | 0.279 | 0.287 | 60.373 | 8.883| 0.628 | 0.646 |56 47 |123 40 |265 7 Juli 14.49 | 4.467 | 0.288 | 0.344 | 61.603 [10.051 0.648 | 0.774|50 46|147 44 | 232 46 Aug. 12.06 | 4.388 | 0.138 | 0.393 [59.135 | 9.873| 0.986 | 0.884 |49 22| 79 28 | 214 46 Sept. 7.58 13.763 [0.798 0.224 149.055 | 8.467 1.796 0.504149 43| 76 51,200 39 Octob. 1.55 2.392 |o.s61 0.041 sn 5.382| 1.487 |0.092|42 39 | 58 43 130 24 Nov. | 8.63 | 1.880 |0.689 10.231 | 12.582 | 4.230| 1.550 | 0.520]40 52 | 57 46| 48 46 Dec. —1357 \1.320 |0.5820.288| 1.467 | 2.970| 1.310 | 0.648140 57| 48 46| 48 22 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. der Temperatur der Atmosphäre. Nertchinsk. R F m nn /\_ | ne a u | u’ | u” | u” u | u’ | 2% uU’ | UL — 24.18 | 1.765 | 0.989 |0.116| — 22.405 | 3.971 Feen 46 46| 67.59 18.20 \2.680 | 1.055 |0.239| — 8.950 | 6.030 [2.374 |0.538| 52 52| 67 6 — 9.643.499 0.785 0346| 10.310| 7.873 | 1.766 |0.779| 50 ı5| 71 55 0.33 3.643 |0.778\0.476| 33.868 | 8.197 | 1.751 |1.071| 57 32 | 106 39 6.12 |4.701 [0.651 |0.439| 45.770 |10577\1.465|0.988| 62 1143 26 12.61 |4.651 |0.593|0.386| 60.373 | 10.465 |1.334 [0.869 | 62 30 | 161 42 14.00 |3.779 | 0.369 |0.267| 36.500 | 8503/0830 |0.601| 58 9| 99 38 12.15 [3.934 | 0.522 |0.336| ° 59.338| 8.852 1.175 |0.756| 57 23| 97 47 6.86 13.624 10.81610.196| 47.435 | 8.154 a 0.441| 51 49! 80 33 — 2.14 3.006 |1.003.|0.095| 27.185| 6.764 |2.257|0214| 5038| 75 ı5 — 14.91 | 1.799 | 1.057 | Ba eloahnbei mal ae alu 0.4109 | — 15.903 | 3.161 1.854 |0.920 386 7 Matoschkin Schar. —12.32 |0.154 |0.112|0.054| 4280| 0.347 |0.252 |0.122 224’5| 16 55 — 17.66 | 0.144 | 0.064 | 0.030| — 7.735 | 0.324 | 0.144 | 0.068 | 105 39 | 325 52 — 12.24 | 0.834 |0.277|0.062| 4.460| 1.877|0.623|0.140| aı 55 | 93 7 —10,55 |1.806 10.194 |0.197| 8.262| 4.064 |0.437|0.443| 84 26 | 106 16 — 5.45 [2.542 0.065 |0.077| 19.737 5.720 10.146 0.173| 85 52 |116 27 1.14 [1.494 \0.144|0.166| 34.565 | 3.362 |0.324 0374| 76 45 [200 45 354 |1.077\0.155 [0.082| 39.965 | 2.423 |0.349 |0.185| 64 46 | 171 51 3.97 |0.7s9 [0.210 |0.004| 40.933| 1.775 0.473 |0.009| 78 49133 3 — 0.41 |0.8890.224 [0458| 31.077! 2.000 |0.504!1.0311 65 45 | 118 18 — 433 0.105 |0.206 0.151 2.27 0.236 | 0.666 0340| 189 31| 60 31 — 10.34 |0.194 0.070 '0.052| 8.735) 0.437 0.158) 0.117319 36 358 54 —15.74 0.024| — ne) 1.073 | 0.077 \0.0541332 16 | 140 22 Karische Pforte. Be so Jost 0.204 |0.019| — 2.875| 0.932 | 0.459 |0.043| 32°22|| 336 30 — 14.18 ' 0.580 |0.166 [0.049| 0.095 | 1.305 |0.374 |0.110| 77 41| 68 3 — 18.97 |2.154 0556 |o.118| — 10.683 | 4,847 1.251 |o266| 62 5| 77 39 — 12.83 | 2.776 0.077[0.150| 3132| 6246\0.173|0.338| 64 3| 53 ı — 6.442293 |0.104|0.134| 17510| 5.159 |0.234|0.302| 68 ı9 | 148 46 0.42 | 1.734 [0.137|0.139| 32945) 3.902 |0.308|0313| 72 2|267 35 1.91 [1.215 \0.174|0.078| 36.298| 2.734\0.392 |o.ır6| 73 A4|256 32 2.45 0.706 0.130 |0.072| 37513| 1.589 0.293 |0.162| 67 561333 4 — 0.880.594 10.243/0.016| 30.020) 1.337 0.547!0.0361 53 49) 68 50 — 5.21 0.169 | 0.215 | 0.090 0.380 [0.484 |0.203| 47 20| 55 43 — 12.78 | 0.494 | 0.087 | 0.130 a 1.112 0.196 ,0.293] 341 Ei 32 — 8.70 \ 0.580 |0.055 |0.056| 12.425 | 1.305 |0.124|0.126| 105 6|240 0 M2 91 ° ’ 257 55 195 57 91 57 258 11 141 26 130 43 146 2 220 29 900 87 26 47 6 143 41 m nn Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dee. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Dover über die täglichen Veränderungen Boothia Felix. R F RS, u | u' | u“ | u” u | u’ | u” | Ze U' | uU" | UHR —26.08 | 0.123 | 0.020 | 0.018 | — 26.680 | 0.277 | 0.045 |o.0a1 | 2739| 2750| 0 9 — 28.50 | 0.616 0.329 0.106 | — 32.125 | 1.386 [0.740 [0.239 | 77 24| 36 29| 49 23 — 27.23 |3.202 | 0.895 |0.101 | — 29.268 | 7.205 | 0.014 |0.227| 56 10 | 67 31| 80 48 — 15.22 |2.729 0.437 0.112 | — 2.245 |6.140 |0.983|0.252| 67 46| 65 4|209 35 — 7.35 [2.601 |0.130\0.110 | 15.462 |5.852 0.293 0248| 65 51165 58| 3 11 1.11 \2.359|0.040 [0.259 | 34.498 |5.308|0.090 0583| 69 24| ıs6 29 |316 6 4.12 | 1.714\0.106 0.109 | 41.270 [3.857 |0.239 |0.245| 62 5|308 59 |357 17 2.90 |1.334,0.086|0.102 | 39.525 |3.002 |0.194 10.230] 55 48 |328 34| 84 2 — 2.95 | 0.776 0.179 0.039 | 25.362 1.746 10.403 10.088| 65 12 | 57 251285 14 — 10.02 |0.456|0.206|0.038 | 9.455 1.026 |0.46410.086| s0 8| 82 13| 66 29 —17.05 | 0.273 |0.192\0.090 | 6.363 | 0.614 | 0.432 0.203] 147 22 | 28 58| 95 17 24.26 |0.131 |0.014 | 0.032 | — 22.585 | 0.295 | 0.032 lo.072 | 101 53 | 92 15 | 327 * Melville Insel. — 28.14 |0.048 0.220 | 0.054 | — 31.315 | 0.108 | 0.495 |0.122 | 69°27| 35457 | 153°26 —28.61 [0.432 | 0.151 | 0.096 | — 32.373 | 0.972 |0.340|0.216| 59 21 | 19 52 | 138 22 — 22.30 | 1.474 | 0.270 |0.129 | — 18.175 | 3.317 |0.608 [0200| 57 37| 60 51 | as ıı 17.36 [2.810 0.214 \0.144 | — 8.185 | 6.323 |0.482|0.324| 54 3ı |348 a2 |370 19 — 6.74 12.233 0.071\0.023 | 16.835 |5.024 | 0.160 |0.052| 43 30 |258 11 | 141 57 1.87 |1.169 0.097 |0.041 | 36.208 | 2.630 | 0.218 |0.092| 58 sı 216 52/123 4 4.64 |1.534 0.141 0.043 | 42.440 3.452 | 0.317 | 0.097 | 60 33\244 20 | 27 30 0.26 |1.012 0.199|0.045 | 32.585 |2.277 0.148 | 0.101 | 66 51 \117 42 | 108 46 — 4.21 |0538 0.099\0.057 | 22527|1.2110.22310.128| 44 54/118 28| 81 52 1555 0.677 0.121 0.221 | — 2.988 | 1.523 |0.272|0.497| 53 6| 54 301342 6 — 23.50 |0.315 | 0.040 | 0.016 | — 20.875 ! 0.709 | 0.090 10.036| 73 331239 3] 444 23.82 |0.595 Drren Iolss 21.595 | 1.339 das hen 12 37/111 3| 17 28 Port Bowen. ’ ’ 0} ’ — 27.06 | 0.132 0.080 | 0.084 | — 28.885 allen 0.189| 64° el1ao’ 163 37 —26.36 | 0.201 0.053 0.083 | — 27.310 | 0.452 | 0.119 | 0.187 | 137 ae 15 | 178 42 — 26.82 12.022 |0.625 0.139 | — 28.345 | 4.550 [1.406 [0.313 | 73 54 | 55 7|ıss 34 — 17.11 |2.966 \0.318 0.173 | 6.498 | 6.674 0.716 |0.389| 69 ı6| 79 17 |272 12 — 6.39 |2.041\0.182\0.199 | 17.622 |4.592 | 0.410 |0.448| 71 55 | 156 56 [342 56 1.83 |1.618|0.137\0.146 | 36.118 | 3.641 |0.308|0.329| sı 7\ı73 33| 29 3 3.05 |0.980|0.078\0.075 | 38.863 |2.205 [0.176 |o.169| 1 23| 118 54| 50 6 1.67 |0.706 0.045 [0.058 | 35.758 1.589 0.101 |0.ı31| 55 331305 4|175 ı9 — 2.70 [0.324 10.070 0.027 | 25.925 10.729 0.158! 0.061] 65 AL | 27 23178 2 — 9.41 \0.411 0.094 |0.103 | 10.827 |0.925 0.212 |0.232| 78 2| 48 39 |156 15 — 16.43 | 0.248 | 0.059 | 0.049 | — 4.968] 0.558| 0.133) 0.110 [295 56 163 |119 4 — 22.68 | 0.261 |0.041 | 0.057 | — 19.030 | 0.587 0.092 [0.128 168 5|145 13 |204 27 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. der Temperatur der Atmosphäre. Fort Franklin. R F a es u | u’ | u” | uns u | u’ | u” | zus — 24.82 | 0.795 | 0.217 | 0.164 23315 | 1.189 0.488 | 0.369 —19.90 | 1.324 | 0.658 |0.352 | — 12.775 | 2.979 | 1.481 | 0.792 — 17.89 | 3.664 | 1.062 | 0.189 | — 8.253 | 8.244 | 2.390 | 0.125 — 7.51 |3.410|0.419|0.283 | 15.102 | 7.673 | 0.943 | 0.637 1.93 [2527 |0.072\0.138 | 36.343 |5.686 | 0.162 | 0.311 1.71 |0.607 [0.040 | 0.067 | 35.848 | 1.366 | 0 090 | 0.151 3.59 |0.651|0.113|0.036 | 40.078 | 1.465 | 0.254 | 0.081 2.85 |0.554|0.120 |0.021 | 38.413 | 1.247 |0.270 | 0.047 4.84 ,0.347|0.362 0.113 | 42.890 |0.781 10.815 | 0.254 — 5.235 [1.312 10.332 |o.017 20.187 | 3.020 | 0.747) 0.106 — 13.02 | 0.689 |0.266|0.161 | 2.705) 1.550 0.599 | 0.362 au BR 0.260 | 0.226 | — 14.418 1.440 [0585 0.509 Winterinsel (Hecla). — 24.62 0.101|0.075 0.020 | — 23.395 0.002 |0.169 0.045 — 24.46 | 0.597 |0.230 | 0.024 | — 23.035 | 1.321 | 0.518] 0.054 — 18.62 | 1.357 [0.358 | 0.148 | — 9.895 | 3.053 | 0.806 | 0.333 — 10.90 |2.333|0.262 0.086 | 7.475 |5.249| 0.590 | 0.194 — 3.76 |3.204 | 0.086 [0.131 | 23.540 |7.209| 0.194 | 0.295 0.21 |1.927 [0.304 [0.053 | 32.473 |4.336| 0.684 | 0.119 1.46 11.195 0.067 0.030 | 25.285 | 2.689 0.151 | 0.068 2.29 0.974 | 0.063 | 0.065 | 37.153) 2.192| 0.142 0.146 0.08 | 0.597 |0.034| 0.061 | 32.180 | 1.343 | 0.077 | 0.137 — 8.10 | 0.784 |0.105 [0.015 | 13.775 |1.764| 0.236.) 0.034 —10.65 | 0.321 |0.033 0.034 | 8.037 |0.722| 0.074 | 0.077 — 21.14 | 0.283 |0.077 [0.115 15.565 [0.637 0.173 | 0.259 Winterinsel (Fury). — 24.43 0570 |0.190 0.034 | — 22.968 1.303 [0.428 0.077 — 25.30 | 0.838 | 0.271 | 0.082 | — 24.925 | 1.886 | 0.610 0.185 — 19.34 |1.374 | 0.276 | 0.059 | — 11.515 |3.092 | 0.621 | 0.133 — 11.78 |1.922 0.338 0.1090 | 5.495 | 4.325 | 0.61 [0.245 — 3.99 |3.221 [0.406 [0.243 | 23.022 | 7.247 |0.914 | 0.547 0.83 [2.438 | 0.026 |0.069 | 33.868 | 5.486 | 0.059 | 0.155 1.53 |1.050 |0.068 0.024 | 35.443 2.363 |0.153| 0.054 2.03 | 0.909 | 0.068 [0.070 | _ 36.568 | 2.045 | 0.153 0.158 — 042 | 0.724 |0.072|0.059 | 31.055 | 1.629 | 0.162 | 0.133 — 8.58 | 0.792 |0.204 [0.090 | 12.695 | 1.782 | 0.459 | 0.203 — 10.79 | 0.306 | 0.056 | 7.722 | 0.689 | 0.126, 0.054 — 19.97 | 0.320 | 0.083 [0.067 | — 12.933 | 0.720 | 0.187 | 0.151 uU' o ‚ 90 42 75 51 50 49 61 46 55 16 67 15 53 20 61 0 50 25 52 35 70 36 132 27 o ’ 39 16 63 24 62 38 64 35 60 57 9 37 o ’ 22 57 54 0 36 oo. 112 8 35 9 49 34 89 1 231 19 212 33 54 59 66 9 33 21 64 8 50 29 79 36 284 22 65 44 349 219 332 319 228 318 113 69 86 h o 110 93 20° 8 27 34 37 54 19 36 15 59 45 49 } 37 54 22 0.293 0.421 0.259 0.412 0.162 0.074 0.311 0.171 0.160 0.254 0.009 0.009 0.295 0.331 0.234 0.549 0.151 0.128 0.101 0.495 0.056 0.356 0.144 ur junge || o- A 67 Aal 63 17 55 23 54 39 63 25 67 21 75 19 68 40 65 54 74 15 135 59 | 108 ss o ’ 72 37 64 2 54 48 56 22 59 54 56 59 64°48 48 46 64 46 67 34| 94 Dovr über die täglichen Veränderungen Igloolik (Hecla). R F — N —— u | u’ | u” | um u | u’ | u” | u reg T Jan. — 20.98 0.441 |0287 0.130 alu 0.533 Febr. | 2251 | 0.708 | 0.407 |0.187 | — 18.648 | 1.593 | 0.916 März — 22.36 | 2.015 |0.593 |0.115 | — 18.310 | 4.534 | 1.334 Apr. — 14.24 | 2.767 10.517 10.183 | — 0.040 | 6.226 | 1.163 Mai — 2.89 | 2.953 | 0.243 0.072 25.497 | 6.644 | 0.547 Juni 0.10 3.259 |0.152|0.033 | 32.225 |7.333 | 0.342 Juli 2.75 1.753 |0.266\0.138 | 38.188 3.944 | 0.599 Aug. 0.87 |0.709 [0.099 ,0.070 | 33.958 | 1.595 | 0.223 Sept. — 2.78 10.812\0.130)0.071 | 25.745 | 1.827 | 0.293 Octob. | — 7.68 [0.716 |0.168|0.113 | 14.720] 1.611 | 0.378 Nov. Ks 0.477 0.139 | 0.004 | — 17.995 | 1.073 | 0.313 Dec. — 26.94 |0.341 | 0.108 | 0.004 | — 28.615 was Igloolik (Fury). Jan. — 21.80 |0.539 | 0.261 [0.131 | — 17.050 | 1.213 | 0.587 Febr. | --23.32 |0.928 | 0.528 | 0.147 | — 20.470 | 2.088 | 1.188 März — 23.01 | 2.464 0.574 | 0.104 | — 19.773 | 5.544 | 1.292 Apr. — 14.96 | 3.565 | 0.374 | 0.214 | — 1.660 | 8.021 | 0.842 Mai — 318 [2782| 0.101 |0.067 | 24.845 | 6.260 | 0.227 Juni 0.06 | 2.957 |0.433 0.057 | 32.135 | 6.653 | 0.974 Juli 3.53 |1.943 | 0.077 |0.045 | 39.943 | 4.372 | 0.173 Aug. 0.69 |1.096 | 0.287 |0.220 | 33.553 | 2.466 | 0.646 Sept. — 335 |1.033| 0.131 0.025 | 24.462] 2.324 | 0.295 Octob. | — 855 |0.864| 0.276 |0.158 | 12.762 | 1.944 | 0.621 Nov. En 0.517 0.155 |0.064 — 19.323 | 1.163 | 0.304 Dec. — 26.58 0.210 0.037 | 0.152 | — 27.805 | 0.473 | 0.083 Die Originalbeobachtungen, welche zur Berechnung der Stationen gedient haben, sind folgende: Stunde RUN Jan. 85.05 85.74 85.84 85.35 84.48 83.33 Febr, 87.04 87.54 87.44 | 86.90 85.98 84.73 89.09 86.99 85.64 88.78 | 89.23 | 86.54 89.55 88.83 | 89.38 | 86.93 88.19 | 88.62 | 86.50 87.38 85.79 Trevandrum (F'). 82.74 83.03 83.12 82.82 87.01 85.60 84.35 82.20 82.64 82.69 82.41 82.18 | 81.71 81.11 | 80.69 | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. 83.22 83.80 83.83 83.52 82.70 81.32 0.342 83.93 84.24 83.89 84.43 82.57 81.14 | 120 35 79 59 84.01 84 32 84.08 83.15 82.04 80.94 „Oo ’ 57 54 53 2 42 43 93 12 81 33 176 4 136 10 36 42 99 14 76 55 76 6 97 58 |125 3753 61 57 31 31 60 49 106 38 224 51 265 42 3417 6 60 75 43 18 38 24 36 96 233 ° ’ 49 58 67 37 157 23 209 45 147 16 114 27 271 39 326 54 46 145 18 120 28 262 52 90 29 zwölf neuen Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 83.19 | 84.79 83.35 83.25 82.37 | 81.99 85.46 85.36 84.90 84.03 81.03 | 82.84 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 81.64 80.24 79.15 77.50 76.14 75.02 74.21 73.46 72.78 71.89 71.45 71.02 70.68 71.04 74.37 73.46 81.16 83.38 der Temperatur der Atmosphäre. 83.13 | 83.85 81.77 | 82.57 80.81 | 81.33 79.47 | 80.86 78.26 | 79.89 77.27 | 79.09 76.41 | 78.32 75.39 | 77.63 74.44 | 76.79 73.52 | 76.09 72.79 | 75.43 72.07 | 74.98 71.56 | 74.55 72.15 | 75.63 75.58 | 79.13 79.99 | 82.72 82.99 | 85.38 85.42 | 87.51 Trevandrum (F'‘). Stunde | Jan. | Febr. | März | April Mai | Juni | Juli Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 84.03 82.97 81.79 81.02 80.27 79.67 79.18 78.56 78.13 77.76 71.39 77.16 77.02 78.68 81.89 84.44 86.67 88.48 82.93 81.76 81.00 80.14 79.50 78.95 78.37 78.02 77.70 77.27 76.97 76.84 76.80 718.39 80.79 82.94 84.62 85.89 79.82 78.55 77.82 77.28 76.72 76.31 75.95 75.74 75.42 75.16 74.97 74.80 74.89 75.88 77.72 79.52 80.91 82.04 79.30 78.01 77.30 76.73 76.39 75.98 75.71 75.41 75.14 74.95 74.68 74.41 74.37 75.09 76.53 78.52 80.14 81.42 79.68 78.15 77.34 76.85 76.32 75.83 75.39 75.07 74.76 75.24 74.21 74.02 73.92 74.84 76.81 79.17 80.92 82.32 79.56 78.28 71.57 77.01 76.41 76.06 75.67 75.26 74.91 74.58 74.30 74.06 73.98 75.15 71.24 79.53 81.51 82.83 Mittel] 78.06 | 79.69 | 81.66 | 82.71 | 81.49 | 78.52 | 78.02 ] 78.30 | 78.46 Stunde | Jan. SZ-IOTRrUDND OS 79.1 79.6 80.1 80.3 80.0 79.4 78.1 77.6 77.1 76.5 75.9 75.5 79.0 74.8 74.4 73.9 73.5 73.0 | Bombay. Febr. | März | _März_| April | Mai | Juni | Juli | Mai | Juni | Juli 80.3 | 81.7 | 8559 | 87.7 | 869 | 833° 81.1 82.4 | 86.4 | 88.1 87.5 84.8 81.7 | 82.0 | 86.7 | 883 | 87.8 | 83.4 81.9 | 82.9 | 86.9 | 88.2 878 | 83.1 81.7 82.7 86.3 | 879 ı 87.7 83.0 81.2 | 822% | 86.3 | 87.4 | 872 | 82.8 80.0 | 81.1 | 85.6 | 87.0 | 86.4 | 82.1 79.2 80.2 | 84.4 | 86.1 | 85.7 | 81.2 78.7 79.7 84.0 | 85.7 85.3 | 81.7 78.1 | 79.3 | 83.7 85.4 | 84.9 | 81.6 77.4 | 79.1 83.4 85.0 | 84.7 81.5 76.8 | 78.7 83.3 | 84.8 | 84.4 | 81.4 76.9 | 78.7 83.1 84.6 | 84.3 | 813 16.5 ı 78.4 ! 83.0 ! 84.5 | 84.1 81.3 76.3 | 78.2 | 82.6 | 84.4 | 84.0 | 81.2 758 | 77.8 | 823 | 83.1 | 83.8 | 811 75.3 | 77.4 84.0 | 83.6 | 81.2 75.2 77.1 83.3 | 83.4 | 8L1 74.7 76.4 a | 83.7 | 83.3 | 81.3 73.7 76.4 !ı 82.3 ! 84.7 ı 83.9 , 813 75.4 | 18.1 | 83.6 | 56 | 847 | 81.8 | 82.5 | | Aug. 82.8 83.1 83.1 82.9 82.3 81.9 81.2 80.9 80.8 80.6 80.4 80.2 80.1 80.0 79.9 79.9 79.8 79.8 | 79.9 805 | 70.48 78.29 77.46 76.86 76.38 75.96 75.62 75.28 74.90 74.62 74.40 74.19 74.19 75.30 77.44 79.62 81.68 83.17 78.47 Sept. | Oct. 82.85 83.16 83.46 83.39 83.18 82.57 81.78 81.21 80.57 80.60 80.08 80.28 80.29 80.23 80.09 79.96 79.80 79.72 79.31 79.45 80.47 84.9 85.25 85.6 85.7 85.55 84.8 83.65 83. 82.6 82.25 81.8 81.55 81.15 80.8 80.35 80.3 80.1 79.85 79.5 79.8 81.4 95 79.28 73.28 77.38 76.31 75.62 75.13 74.55 74.04 73.67 73.34 73.02 72.57 72.75 73.59 76.42 79.05 80.88 | 81.62 82.28 | 83.42 77.65 | 78.11 81.04 79.83 78.49 77.07 75.85 74.93 74.19 73.61 73.02 72.49 72.05 71.56 72.29 72.06 75.51 79.14 | Nov. 34.05 84.55 84.95 85. 84.6 83.55 82.1 81.65 81.15 80.4 79.55 79.15 73.9 78.8 78.6 78.45 78.35 78.2 77.39 | Dec. 80.7 81.8 82.35 82.7 82.5 81.5 79.95 79: 78.6 78. 77.15 76.75 76.5 76.25 76.05 75.45 75. 74.55 73.85 735° 74.0 77.45 79.2 96 Dove über die täglichen Veränderungen Bombay. Stunde] Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 2aı | 75.1 | 775 | 79.7 | 84.5 | 86.4 | 85.2 | 82.1 | 81.2 | 81.28 | 2 80.7 | 76.8 22 | 76.7 |8.6 | so.s | 85.2 | 86.9 ES 82.5 K% 81.97 | 83.75 | 81.95 | 78.15 23 |779 |79.6 |sı2 | 85.7 | 87.3 | 86.4 | 83.0 | 822 | 82.37 | 84.55 | 82.9 | 79.6 Mittel] 76.30 | 78.07 | 79.68 | 84.20 | 85.86 | 85.37 | 82.05 | 81.11 | 81.17 | 82.54 | 80.90 | 77.95 Frankfort Arsenal. Stunde| Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 32.87 | 29.95 | 38.96 | 53.88 | 67.73 | 74.93 | 78.71 | 75.02 | 67.15 | 64.03 | 49.28 | 35.32 33.72 | 29.31 | 39.63 | 54.83 | 68.87 | 75.90 | 79.90 | 75.89 | 67.88 | 65.00 | 50.02 | 35.97 34.43 | 29.75 | 40.35 | 55.93 | 69.52 | 76.25 | 80.48 | 76.27 | 68.52 | 65.53 | 50.78 | 36.47 34.40 | 29.63 | 40.45 | 56.50 | 70.04 | 76.13 | 80.20 | 76.55 | 68.52 | 65.82 | 50.41 | 35.93 34.07 | 29.21 | 40.28 | 56.55 | 69.94 | 76.20 | 79.60 | 76.27 | 67.77 | 64.75 | 49.67 | 34.60 32.81 | 27.85 | 39.56 | 55.97 | 68.98 | 75.40 | 78.58 | 75.08 | 66.00 | 62.82 | 48.38 | 32.79 29.68 | 25.62 | 37.95 | 54.12 | 67.09 | 7303 | 76.34 | 72.74 | 63.58 | 59.73 | 45.67 | 30.72 28.01 | 23.57 | 34.99 | 50.72 | 64.56 | 70.47 | 73.61 | 70.19 | 59.43 | 56.76 | 44.28 | 29.92 27.20 | 22.64 | 33.61 | 48.55 | 61.58 | 67.63 | 70.77 | 67.19 | 57.58 | 55.34 | 43.52 | 29.22 26.62 | 22.00 | 32.50 | 47.05 | 59.95 | 64.90 | 68.74 | 65.90 | 56.97 | 53.71 | 43.16 | 28.58 10 | 25.77 | 21.14 | 31.50 | 45.83 | 58.63 | 63.30 | 67.58 | 64.68 | 55.50 | 52.71 | 42.62 | 27.88 11 25.39 | 20.48 | 30.71 | 45.35 | 57.63 | 62.00 | 66.84 | 63.61 | 54.47 | 52.03 | 42.23 | 27.32 12 | 24.97 | 20.38 | 30.28 | 44.53 | 56.66 | 60.86 | 65.90 | 62.98 | 53.50 | 51.12 | 42.03 | 27.48 13 | 24.52 | 19.57 | 29.31 | 45.53 |, 55.79 | 60.40 | 64.48 | 62.63 , 53.03 | 50.20 | 42.40 ! 27.00 14 | 24.32 | 19.16 | 28.74 | 42.77 | 54.94 | 59.53 | 63.66 | 61.84 | 52.62 | 50.58 | 42.00 | 26.40 15 | 23.84 | 18.72 | 28. 42.13 | 54.29 | 58.77 | 63.00 | 61.31 | 52.17 | 49.45 | 42.08 | 26.20 16 | 23.42 | 18.34 | 27.34 | 41.72 | 53.42 | 58.47 | 62.83 | 60.56 | 51.27 | 49.40 | 41.78 | 26.05 17 | 22.98 | 17.79 | 27.22 | 41.27 | 54.21 | 60.87 | 64.22 | 62.21 | 51.33 | 49.40 | 41.66 | 25.90 18 | 22.74 | 17.70 | 27.21 | 42.13 | 55.63 | 62.35 | 66.11 | 63.53 | 52.50 | 49.60 | 41.60 | 25.97 19 | 22.91 | 18.34 | 29.35 |-44.45 | 58.16 | 65.15 | 68.16 | 65.85 | 55.27 | 51.06 | 42.22 | 26.23 20 | 24.65 | 20.21 | 31.56 | 46.99 | 60.69 | 67.71 | 71.58 | 68.81 | 58.78 | 53.31 | 43.97 | 27.83 21 | 27.65 | 22.53 | 33.70 | 49.07 | 62.84 | 70.02 | 74.06 | 70.89 | 62.12 | 56.08 | 45.13 | 29.48 22 129.69 ! 25.12 ! 36.08 | 50.92 ! 64.05 |, 72.77 | 76.01! 72.37 ! 64.00 | 58.72 | 46.70 | 31.87 23 | 31.29 | 26.66 | 37.47 | 52.60 | 66.10 | 74.05 | 77.37 | 73.72 | 65.72 | 61.55 | 48.12 | 34.10 Mittel| 27.83 | 23.15 | 33.61 | 48.72 | 61.72 | 67.80 | 71.61 | 68.59 | 59.40 | 56.20 | 44.99 | 29.97 SIT RP UND" CO Toronto (F). Stunde| Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oet. | Nov. | Dee. 0 29.75 | 28.09 | 36.88 | 46.13 | 56.82 | 66.49 | 71.78 | 71.20 | 62.94 | 49.72 | 38.41 | 28.94 2 30.52 | 29.50 , 38.20 | 47.82 | 59.05 | 67.97 | 73.37 | 72.51 | 64.30 | 50.75 | 38.89 | 29.89 4 29.89 | 29.33 | 37.79 | 48.49 | 60.01 | 68.75 | 73.42 | 72.48 | 63.97 | 49.97 | 37.36 | 29.00 6 28.11 | 27.19 | 35.09 | 46.69 | 57.81 | 67.14 | 72.25 | 70.32 | 60.03 | 45.51 | 35.08 | 27.59 8 27.48 | 26.21 | 32.22 , 42.36 | 51.43 , 60.56 | 65.07 | 63.86 | 56.48 43.43 | 33.91 , 26.81 10 26.89 | 25.68 | 31.00 | 39.92 | 48.06 | 57.30 | 61.65 | 61.33 | 54.44 | 41.61 | 33.48 | 26.06 12 24.98 | 24.87 | 29.70 | 37.95 | 46.22 | 55.44 | 59.84 | 60.04 | 53.26 | 40.39 | 33.00 | 25.89 14 24.64 | 24.06 | 28.68 | 36.67 | 45.14 | 54.51 | 58.49 | 58.82 | 51.96 | 39.58 | 32.63 | 25.33 der Temperatur der Atmosphäre. Toronto. 97 | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 51.24 | 39.15 | 32.17 | 24.89 23.48 | 21.66 | 27.50 | 36.60 | 46.28 | 55.88 | 59.48 | 58.77 | 50.78 | 38.73 | 32.37 | 24.89 36.32 | 44.15 | 53.32 | 57.09 | 58.07 Stunde] Jan. | Febr. | März 16 24.10 | 23.18 | 28.35 18 20 | 23.79 | 21.92 | 30.54 | 40.93 | 51.31 | 60.76 22 Stunde | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. 0 | 37.07 | 39.67 | 48.97 | 51.57 | 59.83 | 64.33 | 65.43 | 68.87 2 | 38.17 | 41.30 | 50.67 | 53.50 | 61.67 | 66.43 | 66.03 | 70.90 4 | 37.83 | 40.63 | 50.13 | 53.10 | 60.43 | 66.27 | 65.90 | 70.20 6 | 36.23 | 38.63 | 47.67 | 50.70 | 58.53 | 64.10 | 64.27 | 67.77 8 | 35.60 | 37.00 | 44.30 | 46.57 | 54.63 | 60.10 | 60.73 | 62.77 10 | 35.43 | 36.43 | 43.03 | 44.17 | 51.33 | 55.93 | 57.37 | 59.53 12 | 35.13 | 35.90 | 42.20 | 42.37 | 49.27 | 53.20 | 55.17 | 57.80 14 zur 41.60 | 41.40 | 47.90 | 51.53 | 53.97 | 56.80 16 | 33.80 | 35.37 | 40.93 | 40.83 | 47.37 | 50.37 | 53.17 | 56.13 18 | 33.67 | 35.27 40.27 | 40.60 | 48.03 een | 56.03 20 | 33.60 | 35.17 | 40.87 | 43.90 | 52.67 | 56.90 | 57.97 | 59.97 22 | 3480 37.10 | 45.07 48.43 | 57.10 | 62.00 | 62.13 | 65.20 Mittel] 35.45 | 37.34 | 44.64 | 46.43 | 54.06 Brüssel (C). Stunde| Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli |- Aug. 0 20 | 39 | 7.7 | 13.0 | 16.0 | 18.4 | 18.7 | 21.9 2 22 |. 44 | 85 | 13.7 | 16.7 | 19.3 | 19.3 | 22.9 4 1E7183:917 1082 134 | 16.8 | 19.3 | 19.3 | 22.7 6 09 | 27 | 69 | 123 | 15.8 | 185 | 18.7 | 21.3 8 06 | 22 | 5.7 95 | 12.6 | 15.6 | 162 | 183 10 04 | 19 | 51 81| 11.0 | 137 | 145 | 16.7 12 01 | 16 | 43 720) 99 | 125 | 135 | 15.6 14 | 00 | 15 |.39 6:37 7°.,9.2:1) 11.751129, 1, 14.8 16 00 | ı3 | 37 55 | 86 | 11.4 | 12.6 | 142 18 | 00 | 12 | 34 59| 98 | 133 13.8 | 14.8 20 DIE LA 143 85 | 12.1 | 15.0 | 15.9 | 174 22 1.1 | 2.6 | 6.3: 17.11:32 01455. E07.10)617.7 17.208 ‚Mittel| 0.76| 2.38 | 5.67 | 9.54| 12.74 | 15.48 | 16.09 | 18.39 | 15.06 | 65.61 64.71 | 56.22 | 42.54 | 33.41 | 24.75 27.15 | 25.54 | 34.49 | 44.14 | 54.79 | 64.33 | 69.18 | 69.02 | 60.21 | 47.01 | 36.60 | 27.21 Mittel| 26.73 | 25.60 | 32.54 | 42.01 | 51.76 | 61.04 | 65.60 | 65.09 | 57.15 | 44.03 | 34.78 | 26.77 Phys. Kl. 1846. Greenwich (F‘). | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 63.60 65.10 64.17 61.50 57.80 55.97 54.60 53.67 53.00 52.67 54.63 59.57 51.57 | 45.38 52.67 ! 46.65 51.97 | 45.83 49.17 | 43.68 47.37 | 42.58 46.10 | 41.93 44.97 | 41.78 44.53 | 41.40 44.10 | 41.05 44.00 | 41.03 44.67 | 47.97 42.18 43.08 42.28 40.85 40.25 39.85 39.50 39.48 39.23 39.05 40.98 | 38.83 42.73 | 39.83 58.55 | 59.65 | 62.66 | 58.02 | 47.42 | 42.92 | 40.37 | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 18.1 18.8 18.5 16.6 14.7 13.8 13.1 12.5 12.0 12.1 14.0 16.5 113 | 66 11.6 | 67 11.0 | 61 96 | 54 89 | 49 85 | 4.6 83 | 46 79 | 45 77 | 43 | 75 | 4.2 331043 | ı0ı | 56 9.23| 5.15] N | 5.5 5.7 5.4 4.7 4.4 3.8 4.1 3.9 3.8 3.7 3.8 4.6 4.45 | 98 Mad hd ba hd du Du hu hd hu De E DD» wo. 0o©o Dovz über die täglichen Veränderungen 10.64 10.77 11.10 10.99 10.76 10.13 8.99 8.32 7.83 7.47 7.14 6.87 6.89 6.74 6.51 6.17 5.75 5.36 5.25 5.69 6.71 7.95 9.32 : Rom (R). Stunde Stunde | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 12.41 9 | 822 | sau | 1064| 12.41 | 16.71 | 21.03| 22.77| 21.87] 19.46] 15.65 | 11.16 | 850° 16.71 | 21.03 | 22.77 | 21.87 | 19.46 | 15.65 | 11.16 | 8.50 12.57 | 16.80 | 21.18 | 22.77 | 21.94 | 19.76 | 16.19 | 11.75 | 9.10 12.68 | 17.14 | 21.49 | 23.07 | 21.92 | 19.93 | 16.28 | 11.82 | 9,27 12.75 | 16.96 | 21.76 | 23.22 | 22.01 | 19.69 | 16.30 | 11.75 | 9.10 12.27 | 16.76 | 21.58 | 23.25 | 21.97 | 19.36 | 15.79 | 11.35 | 8.62 11.60 | 16.35 | 21.37 | 22.76 | 21.41 | 18.77 | 14.66 | 10.39 | 7.80 10.89 | 15.85 | 20.85 | 22.20 | 20.53 | 17.55 | 13.61 | 9.79 | 7.30 9.75 | 14.40 | 19.22 | 20.77 | 18.85 | 16.43 | 12.94 | 9.26 | 6.88 9.12 | 13.22 | 17.27 | 18.90 | 17.86 | 15.78 | 12.35 | 8.85 | 6.48 8.70 | 12.52 | 16.33 | 17.97 | 17.15 | 15.26 | 11.86 | 8.33 | 6.21 8.34 | 12.07 | 15.62 | 17.32 | 16.54 ı 14.81 | 11.51 | 7.98| 5.91 7.94 | 11.76 | 15.18 | 17.18 | 16.04 | 14.60 | 11.16 7.65 5.64 7.96 | 11.82 | 15.27 | 17.16 | 16.05 | 14.61 | 11.13 7. 79 | 5.78 7.81 | 11.69 | 15.20 | 16.97 , 15.88 | 14.44 | 10.96 ı 7.69, 5.74 7.58 | 11.50 | 15.04 | 16.71 | 15.63 | 14.19 | 10.72 | 7.50| 5.63 7.24 | 11.19 | 14.78 | 16.33 | 15.28 | 13.83 ! 10.38 | 7.21 | 5.40 6.84 | 10.80 | 14.43 | 15.87 | 14.84 | 13.39 | 9.95 | 6.84 | 5.10 6.49 | 10.43 | 14.11 | 15.44 | 14.42 | 12.98 | 9.55 | 6.48 | 4.82 6.31 | 10.36 | 14.08 | 15.30 | 14.31 | 12.85 | 9.43| 6.48| 4.83 7.10 | 11.51 | 15.33 | 16.36 | 15.94 | 13.51 | 9.59 | 6.43 | 4.79 8.37 | 12.90 | 16.88 | 18.14 | 16.78 | 14.68 | 10.37 | 6.98 | 5.11 9.74 | 14.16 | 18.40 | 19.77 | 18.55 | 16.08 | 11.65 | 7.73 | 5.76 10.89 | 15.32 ! 19.59 ! 21.21 ! 20.02 | 17.41 , 13.13! 8.98 | 6.77 11.38 16.24 | 19.88 | 22.26 | 21.04 | 18.58 1457| 10.27 | 7.80 23 822 | 9.11 8.89 | 9.71 9.04 | 9.86 8.64 | 9.75 8.16 | 9.45 7.15 | 8.46 6.62 | 7.60 6.18 | 7.03 5855 | 6.455 5.68 | 6.09 5.54 | 5.87 5.23 | 5.64 5.39 | 5.71 5.37 | 5.60 5.27 | 5.1 5.07 | 5.11 4.78 | 4.73 4.52 | 4.38 455 | 4.32 4.52 | 4.22 4.64 | 4.79 5.53 | 6.05 651 | 7.19 7.51 | 8.30 10.39 Mittel] 6.20 | 6.70] 8.07| 9.47| 13.69| 17.74 | 19.32| 18.20 | 16.16 | 12.49 | 8.77 | 6.60 Stunde | DD m a So 9 Jan. — 0.042 0.261 0.383 0.336 0.221 —.0.056 — 0.226 — 0.308 — 0.423 — 0.553 — 0.665 — 0.724 — 0.821 —0.970 — 1.037 | Febr. | März —1.266 | 0.881 — 1.012 1.322 — 0.787 1.540 — 0.827 1636 — 1.002 1.570 — 1.393 1.257 — 1.819 0.818 — 2.096 0.363 — 2.371 0.070 — 2.578 | — 0.147 — 2.700 | — 0.377 — 2.940 | — 0.578 — 3.006 | — 1.026 — 3.218 '— 1.184 — 3.309 | — 1.330 — 1.057 |— 3.474 | — 1.492 Prag (R). | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. |Nov.| Dec 9.72411.778!16.880]16.474\15.416]13.448| 9.492'5.863| 0.291 10.158,12.065|17.334|17.026115.905/13.902] 9.9866.166| 0.659 10.392|12.387,17.522 17.30715.50414.157|10.226 6.306| 0.759 10.602|12.541/17.620\17.352|16.13314.205|10.156 6.182) 0.725 10.585|12.467/17.522]17.184 16.049 14.035 a u: 0.504 10.218/12.023 17.528117.215/15.771,13.700| 9.439 5.519| 0.211 9.634|11:786/17.320|16.800|15.276|13.048| 8.9355.123] 0.024 8.813|11.670/16.477/16.082| 14.534 12.212) 8.514/4.944| — 0.103 7.965|10.611 15.327|15.173/13.782|11.782) 8.027/4.753| — 0.208 7.442 10.131)14.583)14.499|13.223|11.275| 7.79214.556| — 0.361 6.945| 9.671/13.942/13.934 12.720 10.765 7.545 4.378] — 0.467 6.450| 9.262113.525/13.574 12.434|10.447| 7.244/4.226| — 0.659 5.958] 8.976113.064|13.205 12.257/10.326) 7.217/4.177 — 0.717 5.645) 8.695|12.664 12.916 11.985, 10.089) 7.036/4.108; — 0.769 5.313) 8.365 12.354 12.626 11.687! 9.840] 6.97613.985' — 0.889 5.082| 8.165 12.084| 12.389 11. 457] 9.553] 6.874|3.943) — 0.990 Stunde| Jan. 16 |— 1.030 17 1—1.047 18 |—0.984 19 |— 0.974 20 |—0.917 21 1|— 0.839 22 j— 0.578 23 |— 0.282 der Temperatur der Atmosphäre. Mittel|— 0.514 |— 2.449 |— 0.269 | 7.496 |10.172|14.687 Petersburg (AR). 99 Prag (R). | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. |Nov.| Dee. — 3.510 |— 1.639 | 4.840 | 7.926 11.797 12.175 11.215 — 3.573 | — 1.780 | 4.575 | 7.794|11.609 12.110/11.038 | 3.557 — 1.889 | 4.484 | 7.942|11.723/12.328|11.079 13515 — 1.850 | 4.920 , 8.458/11.580,12.968|11.637 — 3.383 | — 1.507 | 5.920 | 9.371,13.728|13.818, 12.397 — 3.081 | — 1.064 | 6.952 |10.151/14.659/14.609 13.283 — 2.463 — 0.379 | 8.215 |10.763,15.494|15.444,14.170 — 1.892 | — 0.325 |9.033 11.125|16.150)15.986/14.796 14.716 13.490 9.332] 6.723 |3.877] — 1.028 9.145] 6.598 13.866|— 1.197 9.043| 6.619 |3.890| — 1.211 9.232| 6.689 ,3.902| — 1.286 9.888 7.030 \3.993| — 1.290 10.826 7.564 \4.261| — 1.109 11.870 8.297 |4.840, — 0.724 12.736 8.916 5.386] — 0.219 11.452] 8.076 14.757) — 0.419] Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Stunde | Jan. | 0 |—751|— 4.23 |— 1.05 3.61 | 11.34 | 14.85 1 |—7.48 | —4.22 |— 0.81 3.79 | 11.67 | 15.07 2 |—7.60 | — 4.26 | — 0.82 3.83 | 11.96 | 15.29 3 1—7.94 | — 4.48 | — 0.86 4.18 | 12.44 | 15.91 4 |—7.91)—4.79 |— 1.35 3.87 | 12.08 | 15.50 5 [—8.04 |—4.94 | — 1.96 2.77 | 10.92 | 14.28 6 |—8.08 |—5.13 |—2.34 | 1.89 | 9.69 | 13.36 7 1—8.05 |— 5.22 |— 2.59 1.27 | 8.69 | 12.42 8 1—8.02 |—5.37 |— 2.91 0.93 | 7.88 | 11.67 9 |—8.16 |—-5.31|— 3.11 0.60 | 7.34 | 11.08 10 |—8.27 |—5.37 | — 3.32 0.33 | 6.77 | 10.66 11 |—8.34 |—5.41 | — 3.53 0.05 | 6.43 | 10.27 12 |—8.39 |—5.42 |— 3.77 |—0.14 | 6.07 | 10.02 13 1—8.38 1—5.52 1 —3.93 1 —0.34 | 5.92 | 9.74 14 |—8.39 |—5.55 | — 4.01 |_054 5.77 | 9.39 15 |—8.46 |—5.57 1—4.17 |—0.63 | 5.85 | 9.83 16 |—8.50 |—5.56 |— 4.25 |—0.56 | 6.33 | 10.11 17 1—8.66 |—5.63 | — 4.24 |—0.16 | 7.02 | 10.93 18 |—8.66 |—5.70 | —4.05 0.43 | 7.84 | 11.66 19 |— 8.70 |—5.48 | — 3.57 1.05 | 8.71 | 12.50 20 |—8.73 |—5.17 | — 2.91 1.68 | 9.42 | 13.22 21 |—8.51 |—4.78 | — 2.29 2.40 | 10.15 | 13.70 22 17.95 !—4.43 !— 1.68 2.97 ı 10.93 ! 14.23 23 |—7.82 4.15 |—1.30 3.46 | 11.35 | 14.66 15.45 15.54 15.76 16.23 16.00 14.88 14.02 13.32 12.65 12.13 11.96 11.53 11.19 10.95 10.77 10.84 11.20 11.77 12.51 13.17 13.88 14.47 | 14.66 15.01 | 15.30 15.25 | 15.84 | 16.26 16.49 16.60 17.13 16.85 15.20 14.08 13.32 12.79 12.35 11.91 11.54 11.21 10.95 10.73 10.56 10.79 11.31 12.15 12.97 13.90 10.25 | 4.88 | — 0.57 | —.0.68 10.44 | 4.95 | — 0.62 | — 0.62 10.48 | 4.31 | — 0.83 | — 0.68 10.62 | 4.49 | — 1.07 | — 0.68 9.84 | 4.10 | — 1.17 | — 0.79 8.75 | 3.791 —1.18 | — 0.88 8.08 | 3.57 | —1.28 | — 0.95 7.60 | 3.46 |— 1.31 | — 0.97 7.24 | 3.41 |— 1.35 |—1.00 6.98 | 3.06 | — 1.29 | — 1.04 6.66 | 2.87 | — 1.27 |— 1.12 6.38 | 2.77 | — 1.27 | — 1.22 6.22 | 2.70 | —1.24 | —1.31 6.01 | 2.67 | — 1.24 — 1.40 5.75 | 2.58 | — 1.28 | — 1.45 5.70 | 2.57 |—1.33 |— 1.45 5.63 | 2.54 |—1.32 | — 1.46 5.73 | 2.43 | — 1.33 | — 1.45 6.20 | 2.59 | — 1.32 | — 1.45 7.01 | 2.82 | — 1.27 |— 1.39 7.85 | 3.26 | — 1.07 | —1.35 8.61 | 3.76 | — 0.91 | — 1.23 9.09 | 4.16 '— 0.70 '— 1.08 9.62 | 4.50 |—0.64 |-0.97 Mittel |— 8.19 |—5.07 |—2.70| 1.53| 8.86 | 12.51 | 13.35 | 13.54 | 7.78 [3.5 |—1.12|— 1.11 N2 100 Stunde | < ST -I1DJIIRDD 10 11 12 13 14 15 16 17 18 ‚19 20 21 22 23 | Stunde | o 19T VGD Jan. — 10.96 — 11.26 — 11,57 — 11.77 — 12.01 — 12.20 — 12.30 — 12.29 — 12.37 —12.41 — 12.51 — 12.44 — 12.41 — 12.43 — 12.43 — 12.40 — 12,37 — 12.48 — 12.20 —11.75 — 11.15 —10.75 — 10.54 — 10.47 Jan. — 12.29 — 12.86 — 13.24 — 13.36 — 13.44 — 13.78 — 13.98 — 14.15 — 14.25 — 14.45 — 14.43 — 14.42 — 14.30 — 14.04 — 14.13 Dove über die täglichen Veränderungen Catherinenburg (: R). | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. |Sept. | Oct.| Nov. | Dee. — 751 |—-339| 2.95 | 9.70 | 15.22 | 19.25 | 14.97 |8.56 | 3.06 —4.73|— 9.91 — 796 |-3.83) 2.78 | 9.53 | 15.08 | 18.84 | 14.92 |8.33 | 2.70 |—5.07|— 10.36 — 841|-4.49|) 234| 9.26 | 14.59 | 18.25 | 14.33 | 7.75 [2.17 |— 5.27) — 10.63 — 8.76 |—5.38| 1.67 | 856.| 14.09 | 17.59 | 13.69 |6.97 1.78 |— 5.46 — 10.91 — 9.09 \—612| 084| 7.57) 13.10 | 16.60 12.64 [5.98 1.46 |—5.59|— 11.10 — 9.24 |—6.70| 0.18| 6.42 | 11.97 | 15.30 | 11.73 5.29 | 1.28) —5.75|— 11.34 — 9.49 \— 7.23 |—0.26 | 5.57 | 10.68 | 14.34 | 10.84 | 4.69 | 1.09 |— 5.85 — 11.40 — 9.72 [7.69 —0.69| 4.87 | 9.91 | 13.44 | 10.25 | 4.14 | 1.02 | —5.94 — 11.63 — 9.84 |—8.11 /—1.10 | 4.19 | 9.15 | 12.71) 9.75 |3.73|0.89|—6. |—11.72 — 9.99 |—8.52 —157| 3.65 | 8.57|11.98| 9.22]3.11 0.83|—6. |—11.82 — 9.93 |—8.85 |—1.93| 3.22 | 8.04 | 11.39) 8.86 |3.13 | 0.61 |— 6.02) — 11.87 — 9.93 |—9.04 | —2.21| 2.88 | 7.69 | 10.92) 8.46 | 2.94 | 0.45 |—5.98| — 11.84 — 9.85 [—9.30 |—2.68| 2.68 | 7.40 | 10.53) 8.11 | 2.73 |0.27 | —5.94| — 11.89 — 9.90 ,—9.55 |—2.93 | 2.71, 7.62 |10.37| 7.82|2.50| 0.17 \— 5.96. — 11.85 —10. |-9.63)—2.94| 3.03| 8.49 | 11.12| 7.78 | 2.44 | 0.11 5.97] — 11.92 —10. |—9.97|—235 | 4.16 | 9.98 | 12.44| 8.57 |2.67 | 0.09 |—6.14|— 11.98 —10. [954 |—1.23| 5.58 | 11.41 | 13.99) 9.84 | 3.47 [0.22 | —6.21)— 12.04 — 9.67 —8.30 \—0.02 | 6.77 | 12.45 | 15.49 | 11.19 | 4,57 [0.78 | —6.15| — 11.86 — 8.98|)—6.73) 1.06 | 7.64 | 13.40 | 16.81 | 12.56 | 5.86 | 1.35 1—5.80| — 11.79 — 8.34 |—5.29| 2.19| 8.39 | 14.05 | 17.75 13.55 | 6.83 | 1.93 | —5.36| — 11.29 — 7.85 |—4.19) 2.82 | 9.15 | 14.80 | 18.91 | 14.39 | 7.46 [2.74 | —4.88| — 10.70 — 758\—3.72| 324| 9.65 | 15.18 | 19.43 | 14.85 |8.11 | 2.70 |—4.57|— 10.12 — 7271-329! 3.30| 9.94 | 15.38 | 19.41 | 14.80 18.34 | 3.01 —4.43| — 9.74 I- 728-326 | 337 | 10.01 | 15.37 | 19.65 | 14.76 | 8.12 | 2.93 | 4.45 — 9,74 Mittel|— 11.89 |— 9.03 |—6.76| 0.28 | 6.46 | 11.82] 15.27 |11.58 | 5.34 | 1.40 |—5.56|— 11.23] Barnaul (AR). | Febr. | März | Apr.| Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Noy. | Dec. — 9.66 |— 2.72 | 6.44] 11.72] 15.32 | 18.14 | 15.89 | 10.73] 3.58|— 7.54|— 12.96 — 10.20 |— 3.44 |5.53|11.23|14.62| 17.55 114.97 | 939, 2.73|— 7.78, —13.14 — 10.51 1—4.41)4.40 | 9.92 | 13.90 | 16.63 13.70) 8.46| 2.07)— 8.17) —13.23 — 10.71 |—4.77|3.63| 8.59 12.75, 15.13|12.33| 7.64| 1.781 — 8.43) — 13.42 —10.91|— 5.43) 2.86 | 7.38 | 11.75 13.86 |11.48| 6.93| 1.411 — 8.70) —13.62 — 10.96 |— 6.07 2.41 | 6.21|11.02|13.17|10.56| 641| 1.111— 8.93 — 13.79 — 11.10 |—6.67 2.06 | 5.42|10.41|12.24| 9.92) 5.95| 0.74— 9. |—14.03 — 11.24 |— 7.16 1.77 | 4.74| 9.86|11.52| 9.37 | 5.49| 0.44 — 9.38) — 14.16 —11.32|— 751/153) 4.11| 9.32|10.834| 8.85| 5.12| 0.15|— 9.72 —14.25 —11.39|—7.84|1.22| 3.44| 8.90 10.25) 8.38| 4.72|—0.15 — 9.89 — 14.38 — 11.55 |— 7.98 |0.84| 3.07| 8.46) 9.87| 8.11] 4.24) —0.42)— 10.15 — 14.53 —11.85|—8.21|0.71) 2.94| 8.36| 9.72| 7.54) 3.96|—0.62 — 10.35 — 14.65 —11.94|— 8.59 0.56) 3.56| 8.86| 998| 7.65) 3.82|—0.79 — 10.41) — 14.73 —11.83|—8.78|1.40| 4.95|10.17 11.18) 8.19| 4.14|—0.83|— 10.36, — 14.70 — 11.89 8.1512.09| 6.40 11.46 1273| 953| 4.61 —0.67|—10.32|— 14.75 [— 11.91 |— 7.09 |3.26| 7.80 | 12.66 |14.12 |11.24| 635| 0.04) — 10.15|— 14.77 | 14.10 der Temperatur der Atmosphäre. 101 Barnaul (AR). Stunde] Jan. | Febr. | März |Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 16 |— 13.92 | — 11.19 | —5.65 |4.28| 8.97 | 13.59 | 15.35 |12.56 | 7.82| 1.16 | —9.58|— 14.53 17 1— 13.56 |— 10.39 | — 4.51 | 5.56 | 10.11 | 14.59 | 16.40 | 13.80, 9.18| 2.10 | —8.55 |— 13.78 18 |—12.93)— 9.41|—3.14 | 6.47 | 10.63 | 15.17 | 17.16 | 14.83 | 10.17 | 2.94 | — 7.46 | — 12.82 19 |—11.93|— 8.85 | — 2.53 | 7.11 | 11.09 | 15.73 | 17.81 | 15.47 | 10.97 | 3.63 | — 6.65 |— 12.04 20 ı—11.16)— 8.37 | — 1.95 | 7.64 | 11.46 | 16.36 | 18.31 | 16.13 , 11.56 | 4.10 | — 6.27 ,— 11.68 21 [—10.99|— 8.20 | — 1.67 | 7.73 11.88 | 16.56 | 18.62 | 16.37 | 11.72 | 4.33 | — 6.09 |— 11.55 22 |—11.03|— 8.33 | —1.78 | 7.67 | 11.99 | 16.64 | 18.73 | 16.34 | 11.43| 4.38 | — 6.30 |— 11.77 23 |—11.45 |— 8.58 | — 2.15 | 7.44 | 12.01 | 16.13 | 18.53 | 16.27 | 11.12 | 3.89 | — 6.92 | — 12.39 Mittel| — 13.26 |— 10.51 |— 5.34 |3.94| 7.90 | 12.61 | 14.49 | 12.06| 7.58 | 1,55 | 83] 1357| Nertchinsk (R). Stunde | SR | Febr. | März Apr. Mai [Juni | Juli | Aug. Sept. | Oct. | Nov. | Dec. — 24.16 — 18.45 |— 9.52| 0.96 | 6.35113.68 14.76|12.63 7.33) — 1.85 | — 14.65 | — 20.95 — 24.24 | — 18.65 |— 9.87 0.14 | 5.55 12.1413.53/11.62) 6.65| — 2.46 | — 14.81 | — 21.10 — 24.35 | — 18.82 | — 10.44 |—0.19 | 4.51,10.81112.59|10.88| 6.02) — 2.62 | — 15.07 |— 21.27 — 24.55 |— 19.11 |— 10.88 | — 0.60 , 3.6010.04!11.98/10.30| 5.64! — 3.00 |— 10.29 | — 21.49 — 24.77 | — 19.38 |— 11.37 |— 1.06 | 3.04| 9.38]11.58| 9.77) 5.12) — 3.41 |— 15.26 | — 21.53 — 24.88 — 19.68 | —11.69/— 1.36 | 2.61) 8.76 11.23) 9.37| 4.65 — 3.77 \— 15.48 |— 21.70 — 25.13 — 19.85 | — 12.01 | —1.89 | 1.98) 8.37 10.94) 9. 4.15| — 4.13 | — 15.74 | — 21.95 — 25.36 | — 20.08 — 12.40 |— 2.43 | 1.54| 7.87 10.62] 8.62) 3.86 — 4.42 | — 16.00 |— 22.18 — 25.51 | — 20.37 |—12.71/— 2.84 | 1.05] 7.60.10.27| 8.36| 3.56 — 4.75 | — 16.36 |— 22.36 — 25.70 |— 20.58 — 12.99 | — 3.24 | 0.73| 7.73| 9.96] 8.14| 3.291 — 5.08 | — 16.69 | — 22.47 10 |— 25.88 | — 20.87 |— 13.25 )— 3.35 | 2.04) 9.03/10.66| 8.27, 3.05| —5.22 | — 16.91 |— 22.64 11 |— 26.05 | — 20.90 — 13.44 |—1.82| 4.13 10.66/11.91| 9.58) 3.40 —5.36 | — 17.02 | — 22.86 12 [— 26.18 | — 20.86 | — 11.63 |—0.03 | 5.94112.3713.26111.18| 5.13) — 4.44 | — 17.32 |\— 23.17 13 1— 26.15 |— 19.28 |— 9.85 1.18 | 7.3213.82]14.42112.56| 6.64, — 2.71 |— 16.46 |— 23.23 14 |— 24.35 |—17.20|— 850| 2.88| 8.68115.16[15.46[13.69| 7.80 — 1.38 | — 14.72 | — 21.72 15 |— 22.90 |— 16.10 I— 7.73| 3.57| 9.46,16.02]16.21|14.64| 8.96. — 0.30 |— 13.73 | — 20.52 16 |— 22.06 | — 15.60 |— 7.05) 3.93 |10.16116.61116.89115.41| 9.81 0.55 |— 12.95 |—19.87 17 |— 21.44 | —14.89|— 6.29) 4.37 |10.4417.0517.57|15.93110.47| 1.20/— 12.22 | — 19.16 18 |—21.48|—14.94)— 6.04| 4.47 10.66 16.84118.00 16. 110.831] 1.35] — 12.31 |— 19.02 19 |—21.95|—15.18|— 9.84) 4.49 |10.25116.40|17.80,16.11110.77| 1.23 | — 12.45 |— 19.42 20 |— 22.45 |— 15.44 |— 5.95| . 3.91 | 9.94/16.09117.42115.81110.51| 1.47 |— 13.12 | — 19.89 21 |—23.111—15.98|— 6.38) 3.59| 9.41115.89116.88115.28|10.01| 0.20 |— 13.92 | — 20.58 22 1— 23.70 1—16.91)— 7.11 3.03| 8.81115.48,16.33,14.62) 9.02, — 0.78 | — 14.54 | — 20.85 23 |— 24.01 1— 17.78 |— 8.37 2.27| 8.11114.91/15.68|13.77| 7.89| — 1.66 | — 14.84 | — 21.08 Mittel |— 24.18 |— 18.20 |— 9.64| 0.83] 6.12]12.61]14.00]12.15| 6.86, — 2.14 | — 14.91 |— 21.29 E. OO ID URN OS Die Constanten der zwölf neuen Stationen wurden auf doppelte Weise berechnet. Ist u snÜ—=a u cosÜ—=b 102 Dovs über die täglichen Veränderungen so wurde von mir aus der Gleichung tg U’ = - der Winkel U’ bestimmt und durch Substitution desselben in eine der beiden Gleichungen dann uw‘. Zur Controlle wurde aufserdem von Hrn. Dahse „=Ya’+5* ohne loga- rithmische Rechnung erhalten. Die Übereinstimmung der beiden Werthe von w gab zugleich die Controlle für die Winkelconstante. Die geringe Gröfse des Ooöfficienten u’ in den Sommermonaten der amerikanischen Stationen, verglichen mit dem Maximumwerth derselben in den nordasiatischen, zeigt, dafs auch in diesen Verhältnissen sich der con- tinentale Character Asiens entschieden ausspricht und dafs Amerika im Som- mer mehr den Verhältnissen des Seeklima’s sich anschliefst. Die Abnahme des Coöfficienten z’ vom Winter zum Sommer hin in Trevandrum und Bom- bay beweist deutlich den abstumpfenden Einflufs zunehmender Feuchtigkeit an demselben Orte, wie die vorige Vergleichung ihn zeigt, wenn man vom Meere aus in das Innere der Continente eindringt. Da bei der vorliegenden Arbeit der rein praktische Gesichtspunkt lei- tete, für die vorhandenen Beobachtungen Correctionselemente zu erhalten, um aus den thermischen Mitteln den Einflufs der täglichen Veränderungen zu eliminiren, so werde ich mich auf eine weitere Discussion der Formeln selbst nicht einlassen, und ebenso wenig die Anzahl der Vorschläge, an be- stimmten Stunden die Beobachtungen anzustellen, durch neue vermehren. Ich bin der Ansicht, dafs die Meteorologie in ihren Fortschritten dadurch aufgehalten wird, dafs man sie stets von Neuem begründen will. Ich halte es für zweckmäfsiger auf dem vorhandenen Beobachtungsmaterial weiter zu bauen, als darüber Regeln zu geben, wie man hätte beobachten sollen. Die nachfolgenden Tafeln werden, wenn ich nicht irre, so weit es jetzt möglich war, dem Zwecke genügen, der bei ihrer Berechnung erreicht werden sollte. Sie enthalten unmittelbar die in Reaumur’schen Graden an- zubringende Verbesserung, um die zu irgend einer Stunde (Ortszeit) erhal- tene Temperatur auf das tägliche Mittel zu reduciren. Ich habe denselben aufserdem die gleichnamigen Stunden 6.6, 7.7, 8.8, 9.9, 10.10 hinzugefügt, ferner die sehr gebräuchlichen Combinationen dreistündiger Beobachtungen 7.29, 6.2.8, 6.2.10, 6.2.6, endlich 7.2, 8.2, 8.1, 7.4, zuletzt die wegen Be- rücksichtigung der täglichen barometrischen Veränderung häufig gewählten 9.12.3.9, endlich die von Kämtz vorgeschlagene Berechnung 7+2+29, so wie die Verbindung der heifsesten und kältesten Stunde. der Temperatur der Atmosphäre. 1) Rio Janeiro. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.1 +0.33|40.67 +-0.80|-+0.40|#0.50|+0.25|-+ 0.82) + 0.58 -+0.46 2 |-0.73+1.07+1.10/+0.73|+0.94|+0.68|+1.22, +0.89)+0.75 3|-F1.11+1.38'+ 1.34 +1.03|+1.30|+1.08)+1.54/-+1.18|+1.01 4|-£1.37 +151/+1.44/+1.24+1.50|+4+1.35|+1.722+1.35/+1.15 51+1.43|+1.46|+1.40/+1.29|+1.51|+1.46|+1.70/+1.37/+1.18 6|-+1.30 +1.26+1.22) +1.22+1.36|+1.42)+1.54 41.24 +1.07 7|-F1.02/+0.98|-+0.95+1.02)+1.10+1.26+ 1.20 +1.004-0.89 810.66 0.66 0.62) -+0.76| 40.82 + 1.06 +0.87/-+0.711+-0.65 910.30 -+0.32)+0.26 +0.46 +0.51)+0.81)+0.51)+0.40 +0.38 10 |— 0.03| — 0.02] — 0.10/-+0.14|+0.22/+0.50 +0.14/+0.10/+0.08 11 |—0.34| — 0.38] — 0.15| — 0.20] — 0.10) +0.14| — 0.22] — 0.22) — 0.24 Mitt. 0 |—0.62| — 0.73] — 0.76 — 0.54| — 0.44) — 0.29) — 0.58) — 0.53] — 0.56 1|—0.89| — 1.02) — 1.02 — 0.86) — 0.76 —0.74| — 0.96) — 0.85) — 0.84 231— 1.07) — 1.22] — 1.18) — 1.07| — 1.02) — 1.10| — 1.28] — 1.10) — 1.04 3|— 1.15 — 1.28 — 1.26 — 1.18) — 1.18 — 1.33) — 1.51 — 1.26) — 1.11 4|— 1.09 — 1.20) — 1.23) — 1.14\— 1.22) — 1.35 — 1.60] — 1.30] — 1.05 5|— 0.91) — 1.02) — 1.11) — 0.98) — 1.13| — 1.22) — 1.54 — 1.19) — 0.89 6 | —0.67| — 0.81) — 0.94) — 0.78| — 0.98] — 0.99| — 1.35 — 0.99| — 0.69 71 —0.46| — 0.62) — 0.74! — 0.57| — 0.84| — 0.78| — 1.06| — 0.74| — 0.50 8 |— 0.32] — 0.501 — 0.54| — 0.42) — 0.74) — 0.63) — 0.82] — 0.50 — 0.37 91—0.26/— 0.41 — 0.34| — 0.32] — 0.64) — 0.56 —0.54| — 0.31) — 0.27 10 |—0.25| — 0.28! — 0.11 — 0.23 — 0.50) — 0.50 — 0.26| — 0.14 — 0.18 11 |— 0.18] — 0.06 +0.16 — 0.11, — 0.28) — 0.38 + 0.04; — 0.04 — 0.04 12 |-+.0.00.-+0.26 +0.47|-+0.10|+0.06 — 0.13 +#+0.41,+0.27)+0.17 6.6 |-+0.32) 0.23) #0.14/+0.22!+0.19]-+0.22)+0.10|4-0.13 +0.19 7.7 |+0.28)+0.18|-+0.11/-+0.23|+0.13[+0.24|+0.07|)+0.13 +0.20, 8.8 |-+0.17/+0.08[-+0.04/+0.17/+0.04|+0.22)+0.03|+0.11+0.14 9.9 |-+0.02) — 0.05) — 0.04|-+0.07| — 0.07) +0.13) — 0.02] +0.05|+-0.06 10.10 | — 0.14| —0.15| — 0.11) — 0.05| — 0.14| — 0.00) — 0.06| — 0.02) — 00.5 7.2.9 |—0.10|—0.22| —0.19| — 0.12] — 0.19] — 0.13] — 0.21] —0.14|— 0.14 6.2.8 [—0.03| — 0.15| — 0.17| — 0.09 — 0.13 — 0.10] — 0.19| — 0.12] — 0.11 6.2.10 |— 0.01 — 0.08, — 0.02] — 0.03] — 0.05) — 0.06] — 0.00) — 0.00] — 0.05 6.2.6 |—0.15/— 0.26 — 0.30) — 0.21) — 0.21) — 0.22] — 0.36| — 0.28| — 0.22 7.2 |— 0.03! — 0.12] — 0.12] — 0.03|4+-0.04|-+0.08| — 0.04] — 0.05] — 0.08 8.2 |— 0.21, — 0.28! — 0.28! — 0.16) — 0.10, — 0.02 — 0.21) — 0.20, — 0.20 8.11 — 0.12) — 0.18| — 0.20 — 0.05|+0.03/+0.16| — 0.05| — 0.07| — 0.10 7.1 |+0.07| — 0.02] — 0.04|+0.08[+0.17|-+0.26/ 40.12] +0.08)+0.03 9.12.3.9 | — 0.43 — 0.53! — 0.53] — 0.40! — 0.44| — 0.34! — 0.53! — 0.43] — 0.39 7.2.2(9) |—0.14| — 0.27) — 0.23 —0.17|— 0.30 —0.24| —0.29—0.18 —0.17 tägl.Extr.| 0.14| 0.12) 0.09] 0.06) 0.15| 0.06) 0.06) 0.04| 0.04] 103 —+-0.43|)+0.78)+-0.58 —+0.73|+1.03)+0.91 —+0.98)+1.22)+1.18 —+1.111+1.30\+1.33 —+1.12) +1.24/+1.33 —+1.01)+1.03|+1.19 —+0.811+0.74/+0.94 + 0.57|+0.40|+.0.62 ++0.30| 40.06] + 0.26 +0.02| — 0.25| — 0.10 — 0.26! — 0.54) — 0.46 —0.54| — 0.80) — 0.81 —0.79 — 1.03) — 1.08 —0.96| — 1.18 — 1.25 — 1.011 —1.24| — 1.27 —0.94| —1.18| — 1.15 —0.79| — 1.00| — 0.93 — 0.61) — 0.74| — 0.66 — 0.46) — 0.48| — 0.44 — 0.34) — 0.26| — 0.27 — 0.27) — 0.06) — 0.17 — 0.20|+0.10) — 0.07 —0.07|+-0.29| + 0.06 —+0.14|+0.51|4-0.29 —+0.20/+0.15 +0.27 +0.18|+0.13/+0.25 —+0.12)+0.07|+0.18 —+-0.02, — 0.001 +0.05 — 0.09) — 0.08) — 0.09 — 0.14] — 0.17) — 0.16 —0.10 701 01 — 0.05) — 0.02), — 0.04 — 0.19) — 0.30, — 0.24 — 0.08! — 0.22) — 0.16 — 0.20) — 0.39) — 0.32 — 0.11) — 0.32] — 0.23 —+-0.01| — 0.15) — 0.07 — 0.38] — 0.51! — 0.50 — 0.17) — 0.14) — 0.16 0.06) 0.03] 0.03 Dove über die täglichen Veränderungen 2) Trevandrum. | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 104 Morg.1| 1.96) 1.79] 1.69 2| 228] 2.20) 2.06 3| 2.68] 2.72] 2.52 4| 3.09) 325] 2.95 5| 3.36| 3.62) 3.17 6| 3.26) 356] 2.99 7| 2.67) 2.93] 231 s| 158] 1.74] 1.18 9| 0.18] 0.221 —0.21 10 |— 1.26 — 1.32) — 1.57 11 |— 2.45| — 2.60 — 2.64 Mitt. 0 |— 3.22] —3.37| —3.27 1 |— 3.52) — 3.63 —3.43 2|—3.45| —3.48|—3.21 3|—3.15|—3.10| — 2.78 4|— 2.74 — 2.66) — 2.25 5 | 2.28 — 2.17|— 1.70 6|— 1.74 — 1.66 — 1.14 7[— 1.11) — 1.09) —0.58 8 | — 0.41) — 0.46] — 0.03 9| 0.30) 0.17) 0.47 10| 091) 0.73] 0.87 1) 137) 114) 1.17 12] 170) 147) 1.41 6.6 | 0.76) 0.95 0.93 77 | 078) 092] 087) 83 | 059 0.64 0.58 99 | 024] 0.19) 0.13 10.10 |— 0.181 — 0.291 — 0.35 72.9 |—0.16 —0.13|— 0.14 6.2.8 [0.20 —0.13 — 0.08 6.2.10| 024 0.27 0.22 6.2.6 |—0.64|— 0.53 — 0.45 7.21 — 0.39] — 0.28| — 0.45 8.2 1— 0.94] — 0.87) — 1.02 8.11 — 0.97| — 0.95 — 1.13) 7.1]— 0.43] —0.35| — 0.56 9.12.3.9 1 — 1.471 — 1.52| — 1.45 7.2.29) |—0.05|—0.05| 0.01 tägl. Extr.] — 0.08] — 0.01] — 0.13! — 0.28) — 0.18] — 0.19 17] 1.45| 1.18] 1.07 1.28] 1.33| 1.36) 1.48 1.89 1.98) 1.69 229) 1.95 2.551 2.14 258) 2.14 2.27| 1.85 157) 1.25 0.54 0.42 —0.63| — 0.50 — 1.73) — 135 — 2.56 — 1.99 3.05 287 — 3.13) — 2.49 — 2.93 — 2.39 2512.13 — 1.98 — 1.75 ERBE RR —0.76| — 0.75 —0.15| — 0.22 0.41] 0.28 0.851 0.68 1.16) 0.96 1.36) 1.14 1.52) 1.28 0.76) 055 0.711 0.52 0.47) 0.35 0.11) 0.09 — 0.28) — 0.20 —0.17'—0.15 —0.08) — 0.09 0.17) 0.14 —0.47|— 0.43 —.0.68| — 0.57 — 1.20) — 0.99 — 1.30| — 1.04 —.0.78| — 0.62 331.08 0.09| 0.06 1} | f 1.34 1.54 1.69 1.70 1.49 1.04 0.40 1.22) 1.44| 1.53] 1.53) 1.70| . 2.16 1.41) 1.66) 1.77| 1.74| 1.98] 2.52 1.59| 1.87) 1.90) 1.93) 2.24] 2.89 1.67) 1.96) 2.05) 1.98) 2.32] 3.08 1.551 1.81) 1.84| 1.78) 2.10) 2.92 1.19) 1.36) 1.34 1.28) 1.51| 2.27 0.60) 0.66) 0.56) 0.50) 0.62) 1.20 —0.33| — 0.12! — 0.20) — 0.36 —1.02| — 0.85| —1.07|— 1.27 — 1,57] — 1.48/— 1.80) — 2.00 — 1.93) — 1.92] — 2.30| — 2.46 — 0.44 — 0.411 — 0.13 — 1.36) — 1.38 — 1.44 — 2.10) — 2.11)— 2.48 — 2.54) — 2.52) — 3.11 — 2.081 — 2.13 — 2.53| — 2.61] — 2.64| — 2.62) — 3.33 —2.05 — 2.12] — 2.49) — 2.49| — 2.461 — 2.49) — 3.22 — 1.86) — 1.91] — 2.24! — 2.16] — 2.07) — 2.20| — 2.92 — 1,54] —1.56| — 1.82] — 1.69| — 1.57| — 1.83/ — 2.52 — 1.12! — 1.12] — 1.29| — 1.15] — 1.03 — 1.40) — 2.05 —0.63| — 0.62) — 0.70) — 0.58) — 0.49) — 0.90 — 1.49 — 0.14 — 0.13) — 0.12 —0.05| 0.00|— 0.36 — 0.84 0.31 030) 0.40 041 0.43) 0.17)—0.14 0.65 0.62 0.8 0.75 0.76 0.63] 0.53 0.87 0582| 1.02) 0.97) 1.00) 0.98] 1.08 099) 093) 1.13) 110) 1.14 1.19) 1.45 1.07 0.99) 1.19| 1.20) 1.25) 1.33) 1.69 0431| 0.461 055 0.63) 0.651 0.60) 0.71 0.45| 0.53 0.62 0.4 0.64 057 0.72 0535| 0.45 053 0.48 0.47) 0.39] 0.53 016° 025 029 0.19 0.16] 0.11) 0.20 —0.08)— 0.01 —0.03|—015 — 0.18| — 0.20) — 0.18 —0.12] — 0.10] — 0.12] — 0.13] — 0.14) — 0.12] — 0.14 —0.08| — 0.09] — 0.09) — 0.08) — 0.08) — 0.07| — 0.15 010 0.8 0.11 0.11) 0.11] 020] 0.26 —0.40| — 0.40| — 0.46) — 0.41| — 0.39] — 0.43] — 0.60 — 0.511 — 0.47] — 0.57! —0.58| — 0.59] — 0.49] — 0.48 —0.83) — 0.76) — 0.92) — 0.97| — 0.98) — 0.94 — 101 — 0.84 —0.77|— 0.94) — 1.03/ — 1.07) — 1.00| — 1.07 —0.52| — 0.47| — 0.59] — 0.64) —0.68| — 0.56 — 0.53 — 0.87 — 0.83! — 0.99! — 1.06 — 1.07) —1.13— 1.41 0.07| 0.8| 0.11 0.09 0.09) 0.07) 0.03 — 0.23] — 0.29] — 0.28] — 0.33] — 0.15 — 0.13 der Temperatur der Atmosphäre. | Jan. | Febr. | März 3) Madras. 105 Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.ı| 141) 122] 1.32 2| 1.79) 1.64] 1.42 3| 214 210) 150 a| 2358| 2.42] 1.58 5| 2.42] 243 1.61 6| 222) 2.05] 1.48 7| 1.76) 130) 1.14 s| 1.05) 036 0.54 9| 0.15—0.59—0.23 10 [— 0.82] — 1.38) — 1.04 11] — 1.74 — 1.94) — 1.70 Mitt. 0|—2.48|— 2.23] — 2.06 1|—2.90| —2.34| — 2.10 2|— 2.97) — 2.30) —1.88 3|— 2.68) —2.12|— 1.52 4|—2.14—1.81|— 1.14 5|—- 1.47] — 1.34] — 0.83 6|— 0.81] — 0.78] — 0.58 7|—0.26 —0.18|— 0.35 s| 0.13) 0.30|—0.08 9| 0.38) 0.62] 0.42 10| 058| 0.77) 0.60 11| 0.79 084 091 12] 1.06 096) ı1.ı6| 66 | 071 064| 0.45 221 07| 056 0.40 88 | 059] 0.33 023 99 | 027| 0.02! 0.10 10.10 |—0.12|—0.31l— 0.22 729 |—0.28|— 0.13! — 0.11 62.8 |—o.21| 0.02] —0.16 6.2.10 1—0.06| 0.17) 0.07 62.6 |—0.52|—0.34| — 0.33 7.2|— 0.61) — 0.50 — 0.37 8.2 |— 0.96 — 0.97) — 0.67 8.1 |— 0.931 — 0.99 — 0.78 7.1|—0.57|— 0.52 —0.48 9.12.39 |— 1.16. — 1.08 —0.85| 722(9)|-0.11| 0.06 0.03 tägl.Extr|—0.28| 0.05 —0.25 Phys. Kl. 1846. 1.06 1.36 1.76 2.10 2.20 1.91 1.24 0.30 —0.71 — 1.56 — 2.12 — 2.36 — 2.34 — 2.14 — 1.84 — 1.46 — 1.00 — 0.48 0.04 0.49 0.71 0.90 0.91 0.92 0.72 0.64 0.40 — 0.00 —0.33 —.0.06 0.09 0.22 — 0.24 —0.45 —0.92 — 1.02 —0.55 — 1.05 0.13 —0.08 126 115) 093] 083 126) 118] 104) 1.38 159) 1.42] 1.09) 1.40 152] 1.46) 132] 1.50 194| 1.700 126] 1.66) 1.67) 170° 1.701 1.68 2.17] 1.900 1.42) 1.66) 1.70) 1.88 190) 1.93 2.18| 1.95| 1.42) 145 1.621 1.88| 2.02) 2.17 1.86) 1.77) 1.33] 1.10 139) 164] 181] 225 119 130 112) 0.5 102] 114 127] 2.00 027) 0.70) 078 046 047] 040 050 1.32 0.750.061 0.35) 0.161—0.23|— 0.46 —0.35|) 0.27 —1.67\— 0.82] — 0.211 — 0.18 — 1.02] — 1.26| — 1.10 —0.94 — 2.31 — 1.46 — 0.86 —0.62|— 1.77) —1.83|— 1.75| — 2.20 —258—1.94|— 1.52] —1.12)—2.29| —2.18| — 2.12 —2.76 — 2.48 2.20 —2.13|— 1.57|— 2.47] — 2.17) — 2.25 — 2.98 — 2.13 —2.24|—2.47|— 1.82) — 2.27] — 1.911 2.181 —2.76 1.62) —2.07| — 2.48 — 1.77 — 1.77 — 1.50) — 1.981 —2.25 1.11.74 —2.12]— 1.431 — 1.12 1.08|— 1.61 — 1.65 —0.65 —1.28|— 1.141 —0.94| — 0.50 — 0.70|—1.10 — 1.13 —0.27| — 0.78) —0.65| — 0.46 — 0.06 —0.38| — 0.58 — 0.72 0.02]—0.30| 0.08 —0.14| 0.18|—0.14| — 0.14 —0.39 026 0.12] 0.62)—0.04| 0.27) 0.06] 0.36 —0.06 0.451 0.42] 0.86—0.06| 0.33) 0.26] 0.64 0.30 0.1 0.63) 0911—0.6| 044 0.46] 0.81, 0.66 0.78) 0.79 087] 0.11) 0.66 0.67) 0.83, 0.99 098 0.94 os4l 047 09 osıl 080 1.22 0.501 050) 034] 032] 0.67| 0.63] 0.62] 0.77] 0.61| 050 0.60) 031] 0.60] 050 057 081 o27) oa] 070 021) 037) 023| 043] 0.63 -015| 0.18 061 0.05) 0.50.10) 0.15] 0.29 —0,53|— 0.10|— 0.35 — 0.12) — 0.29 — 0.40 —0.15|— 0.14 0.16) — 0.17, — 0.16] — 0.38] — 0.31) 0.17] — 0.09 — 0.15 —0.00 —0.12|— 0.17 — 0.25 — 0.20) — 0.07 El 011) 0.05|—0.08]- 0261-015] 006 045] 0.05 —0.18|— 0.12) — 0.60) — 0.39 are a ne In — 0.47) —0.47| — 0.68] — 0.54] — 0.63] — 0.32] — 0.46] — 0.38 0.931 — 0.77) — 0.85 — 0.68) —0.90| — 0.761 — 0.84| —0.72 —1.11 —0.75| — 0.68 —0.56|— 1.00|— 0.89] — 0.88] — 0.83 0.65 —0.45| 0.51] — 0.41 — 0.73! — 0.52] —0.19| — 0.49 — 1.131 —0.01|—0.70| — 0.70 — 0.991 — 0.97) — 0.95 — 1.11 —0.01|—0.03| 0.09] —0.30|—0.15|—0.06| 0.09] —0.04 —0.20/— 0.15] — 0.53] — 0.08] — 0.39| —0.15| — 0.12|— 0.37 10) 106 Dove über die täglichen Veränderungen eh. Jan. | Febr. Bas | Apr. Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg. 1 a SOSIAUNPUDHOS- SED Hu mAUuUN: Mitt. I S hL—e ee u De 4 1 van So. 10.10 7.2.9 6.2.8 6.2.10 6.2.6 72 s2 8.1 7.1 9.12.2.9 7.2.2(9) tägl. Extr. 0.66 0.62) 0.801 0.75 +1.01) 0.98 +127| 126 +154| 151 +10) 1.61 +1.64| 1.48 +132| 1.10 +0.755| 0.54 +0.03| — 0.10 —.0.69) — 0.69 — 1.27 —1.16 —1.64| — 1.46) — 1.77) — 1.60) — 1.71 1.62 — 1,52] — 1.52 — 1.26 — 1.31 —0.97| — 1.01 —0.66 — 0.64 —0.35 — 0.25 —0.05 0.10 021 0.36 0.41) 0.49 055 056 0.36) 0.30 0.49 0.42 0.481 0.43 0.35) 0.32 0.12! 0.13 — 0.06] — 0.01 0.14, — 0.08 0.05| 0.12 —0.35|— 0.33 —0.07| — 0.06 — 0.23 — 0.25 — 0.16) — 0.18 0.00 001 —057|— 0.54 —0.06 0.02 — 0.04) — 0.01 0. al 0.59 0.85 1.15 1.35 1.36 1.13 0.70 0.17 — 0.34 — 0.74 — 1.02 —1.18 — 1.26 — 1.27 —1.21 — 1.04 —0.76 —0.39 0.03 0.25 0.40 0.43 0.41 0.30 0.37 0.34 0.21 0.03 0.04 0.02 0.17 — 0.22 —0.07 —0.28 — 0.24 —0.03 —0.47 0.09 0.05 0.50 0.67 0.91 1.10 1.16 1.04 0.74 0.34 — 0.06 — 0.40 — 0.66 — 0.855 — 1.00 — 1.11 — 1.16 —1ı.11 —0.92 —0.61 — 0.24 0.10 0.32 0.41 0.41 0.42 0.22 0.25 0.22 0.13 0.00) —0.02 0.01 0.11 — 0.23 — 0.19 —0.39 —0.33 —0.13 — 0.44 0.07 —0.01 4) Bombay. 0.3] 051] 0.5) 0.43 0.79| 0.62] 0.39 050 0.95| 0.5 0.40 055 1.03) 0.85| 0.40) 058 0.99| 0.87 0.38) 0,58 0.s0| 0.0 035 955 051] 0.63] 0.29) 0.46 0.16| 0.39) 0.17 033 018 010-0. | 014 0.47) —0.19 — 0.23 — 0.09 —0.69| —0.48| — 0.48| —0.35 —0.86| —0.73| — 0.69 — 0.60 —0.98| — 0.94 — 0.81 —0.79 — 1.04. — 1.07) — 0.79 — 0.89 1.03 —1.09, —0.64| —0.88 0.93 — 1.00 — 0.11 — 0.75 0.731 — 0.79) — 0.17] — 055 0.46 —051| 0.04 —0.32 017-021 0.17—0.10 0.08) 0.06 0.22) 0.07 026| 0.24 024 0.19 | 037) 035 024 026 0.441 0.40) 027) 032 051 044 031 037) 0.17) 015] 019] oAı 0.17) 021 0.23 0.18 0.12] 0.22] 020 020 0.04 0.17 0.12) 0.16 —0.05| 0.08 0.01) 0.09! 0.09] — 0.07] — 0.09 — 0.08 —0.05| 0.07) — 0.07,— 0.09 0.04| 0.031 — 0.07) —0.03 — 0.23) — 0.26 —0.13| — 0.22 —0.27|—0. 22|—0. 25|— 0.22 0.44 —0.34) — 0.31) —0.28 — 0.11 —0.28| — 0.32) —0.23 —0.24| — 0.16 — 0.26 — 0.17 — 0.45 —0.37| — 0.27 — 0.29 0.00) 0.01) 0.01 —0.01 0.00 —0.11|—0.21]— 0.16] 0.38) 0.66 0.90) 0.69 0.431 0.83] 0.97) 0.83 055 1.03 1.09) 1.07 0.68) 122) 1.25) 1.38 0.76 131 1.38) 1.68 0.74 124 1.40) 1.85 054 098 124 1.78 035) 057 0855| 1.44 0.04 0.07 028] 0.83 —0.29 —0.42!—0.37| 0.07 — 0.571 — 0.85| — 0.98) —0.71 —0.80| — 1.151 — 1.46 — 1.37 —0.94| — 1.33 — 1.74 — 1.82 —1.00| — 1.39) — 1.381) — 2.04 —0.96| — 1.33 — 1.711 — 2.02 —0.83|—1.18| — 1.48 — 1.83 —0.61|— 0.95 — 1.16 — 1,50 —0.33| — 0.65 — 0.79 — 1.09 0.02! — 0.32 — 0.39) — 0.65 021-001 0. |-023 0383| 023) 034 0.13 0.44) 0.39 0.60) 0.38 0.43 0481 0.76) 0.53 039 056] 085 0.61 0.20| 0.30] 0.31 0.38 0.281 0.33] 0.42] 0.57 028 028) 0.42] 0.60 021) 0.15) 0.31 0.48 0.08'— 0.02| 0.11] 0.23 — 0.03) — 0.06) — 0.08! — 0.04 0.02) 0.05 _0.14 —o.14 0.061 0.08| 0.06, 0.06 —0.20| — 0.270. 100. 43 —0.23|— 0.21] — 0.29 —0.13 —0.33| — 0.41) — 0.48 — 0.30 0.30 —0.38| — 0.45 — 0.19 0.20 —0.18| — 0.25) — 0.02 0:34 — 0.55 — 0.64 — 0.61 0.08 0.01) 003 000 0.12 — 0.04 — 0.21] —0.10 | Jan. Morg.1| 1.34 2 1.51 3 1.82 4 2.13 ) 2.31 6 2.25 7 1.88 8 1.22 9 0.34 10 | — 0.62 111— 1.54 Mitt. 0|— 2.30 1|— 2.85, 2]—3.02' 31— 2.92 4|— 2.53 5/—1.90 61 — 1.14 71— 0.37 s| 029 9 0.76 10) 1.02 Im a. 12 1.19) 6.6 0.56 7.7 0.76 8.8 0.76 99 0.55 10.10] 0.20 729 |—0.13 6.28 |—0.16 6.2.10| 0.08 6.2.6 |— 0.64 7.21— 0.57 8.2 | — 0.90 8.1] —0.82 7.1|— 0.49 9.12.3.9 | — 1:03 722(9)| 0.10 tägl. Extr.| — 0.36 der Temperatur der Atmosphäre. 5) Frankfort Arsenal. 107 Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Febr. | März | Apr. | Mai | Juni Juli Ang. 146| 175 1387| 2.601 3.41] 3.07) 2.69) 2.63 1.73] 2.13) 2.33 3.05| 3.73) 3.51) 3.04) 83.05 1.98] 2561| 2.88| 3.43] 3.92] 3.83) 332) 3.49 223| 2.900 3.29) 357) 3384| 3.84] 3361| 3.73 2.46| 2.95) 3.31] 3.32) 3.36] 3.401 2.99) 3.54 2.35] 2.62] 2.83. 2.651 2.46| 2.52) 2.21] 2.84 2.01) 1.91] 1.94 1.661 1.26 134 115 1.71 1.33] 0.94 0385| 057/—0.03| 0.08) 0.01) 0.36 0.30| — 0.07| — 0.20] — 0.45 — 1.20) — 1.06| — 1.00 — 0.96 — 0.72] — 1.00 — 1.05) — 1.29) — 2.11! — 1.96] — 1.78] — 2.06 — 1.77| —1.76| — 1.69) — 1.97| — 2.74! — 2.64| — 2.34| — 2.89 — 2.60| — 2.32| — 2.22) — 2.35) —3.17| — 3.16] — 2.78 — 3.47 — 3.01) —2.74| — 2.72] — 3.07| —3.51| — 3.58] — 3.16) — 3.86 — 3.18 —3.01|—3.19|— 3.52] — 3.77) —3.87| —3.48| — 4.07 — 2.93 — 3.10| — 3.53] — 3.78] — 3.89 — 3.94| — 3.61 — 4.02 — 2.44 — 2.95) — 3.55 — 3.70) —3.75| — 3.67| — 3:42! — 3.63 — 1.87) — 2.50 — 3.11|— 3.20) — 3.23) — 3.00|— 2.831 — 2.84 —1.11/— 1.78| — 2.23) — 2.31] — 2.33) — 2.00) — 1.83| — 1.72 — 0.46 — 0.92 — 1.09 — 1.19) — 1.16) — 0.83| — 0.67 — 0.48 0.12 —0.06| 0.02) —0.10) 0.07) 0.28| 0.431 0.66 0.66 0.61] 0.85] - 0.800 1.17) 117) 1.29) 1.49 0.93) 1.05) 1.32| 1.43) 2.02 1.79) 1.84 1.96 118; 131} 150) 1.855] 2.61] 224 2.15] 2.18 1.36) 1.48] 1.62) 2.01] 3.04 2.63] 2.40) 2.35 0.62] 0.42] 0.530) 0.17] 0.07] 0.26) 0.19) 0.56 0.78 050) 0.42 0.24 0.05) 0.26] 0.24] 0.62 0.72! 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0.41] 0.62 0.83! 0.60| 0.76 0.851 0.63 0.70 0.64 050 0.44 0.26) 0:23] 0.07 0.33] — 0.15 — 0.22 —.0.37| —0.16| — 0.22 0.04| 0.00 —0.06 — 1.09) — 0.74 — 1.55) — 0.98 — 1.40) — 0.90 —.0.93) — 0.66 — 1.57) — 0.84 0.04 0.14 18) 2 —0.95 — 0.68 — 1.03 0.01 0.02! — 0.05 — 0.13) — 0.17) — 0.62] — 0.41) — 0.51 108 Dovs über die täglichen Veränderungen 6) Toronto. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Noy. | Dec. a RB Te en LU Morg.ı| 0.83) 0.41) 1.35| 1.97) 262] 2.64 280) 2.25] 255] 1.85] 0.85 0.46 2| 096 059) 158) 227) 2.9] 294 317) 257| 2.97) 2.08] 0.95 0.50 3| 1.06) 085 186) 256| 3.27) 324] 8356| 3.03] 3.39) 2.24] 1.061 0.62 4| 119) 118) 211) 274 3.40) 336] 3.75] 338| 3.64] 231] 1.16) 0.79 5l 134 151] 220) 264 3.14] 310| 350) 3.33] 353] 2.23] 1.19] 0.96 6| 146) 174 205] 221l 244| 2.39) 2.73] 2.73] 2.98] 1.99) 1.12] 1.06 7| 1455 177 16] 150° 141 135) 155) 1.63] 201| 153) 091] 1.01 s| 121 151 094 063 0.30] 0.19] 0.23) 0.30) 0.9] 0385| 0511 0.76 9| 0.70 0.99 0.131 —0.22| — 0.67 — 0.82] — 0.94 — 0.93 — 0.47 — 0.02 —0.03| 0.35 10 |—0.00| 0.27| —0.711— 0.92] — 1.37| — 1.54) — 1.78) — 1.84| — 1.61|— 1.00 — 0.65 — 0.15 11[—0.76 — 0.51 — 1.45 — 1.45 — 1.841 — 1.98| — 2.29| — 2.37| — 2.54] —1.95| — 1.24| — 0.64 Mitt. 0|— 1.38 — 1.18) — 2.02|— 1.86| — 2.22) — 2.30) — 2.62] — 2.65] —3.22|— 2.72) — 1.68] — 1.02 1]— 1.73) — 1.63] — 2.38| — 2.22| — 2.66] — 2.64) — 2.93) — 2.89] — 3.70] —3.16|— 1.90 — 1.23 21—1.77|—1.81|— 2.54| — 2.56) — 3.18] — 3.06| — 3.32|— 3.16) — 3.95) — 3.22] — 1.841 — 1.27 3|— 1.57 — 1.74| —2.49| — 2.82) — 3.62] — 3.44] — 3.68| — 3.42| — 3.94) — 2.90) — 1.56 — 1.18 4|— 1.26 — 1.50) — 2.23] — 2.88| — 3.78| — 3.59] — 3.80) — 3.47) — 3.61| — 2.30 — 1.12) — 0.99 51 —0.95|— 1.17) — 1.79] — 2.64) — 3.45| — 3.30| — 3.48) — 3.09) — 2.93) — 1.57| — 0.64| — 0.76 6|—0.72|— 0.84 — 1.22] — 2.07) — 2.59] — 2.51| — 2.64 — 2.22) — 1.97) — 0.85) — 0.20 — 0.50 71-055 — 0.55 — 0.58 — 1.25 — 1.37) — 1.35) — 1.41) — 1.00) — 0.86 — 0.22| 9.14 — 0.24 8|—0.39 —0.30| 0.02] — 0.34) — 0.07 —0.08|—0.08| 0.291 0.19) 0.29] 0.38) 0.01 9I—0.19)— 0.11] 051] 0.47) 1.02) 1.02] 1.06) 1.32] 1.02) 0.68 0.52) 021 10| 0.07| 0.05 084 1.07) 175] 1.77) 1.84 192] 159) 1.00) 0.61) 0.36 11] 0.37) 017) 1.04 145 214 219 2.27| 2.12 194 129) 0.68) 0.43 12| 0.63) 028] 118 1.71 237) 2.42) 253] 2.15] 2.22] 158] 0.76 0.45 66 | 0.37] 0.45] 0.42) 0.07)—0.081—0.06| 0.05) 0.25) 0.50) 0.57) 0.46] 0.28 77 | 045| 0.61, 052] 0.13) 0.02] 0.001 0.07 0.2 057 0.66) 0,53] 0.38 88 | 041] 0.61) 0.48) 0.15) 0.12] 0.061 0.07) 0.30 0.49) 0.57) 0.45) 0.38 99 | 026) 0.44 0.32) 0.13] 0.18| 0.10) 0.06, 0.20) 0.28] 0.33] 0.25] 0.28 10.10) 0.03] 0.16 0.06| 0.07! 0.19 0.12 0.03) 0.04|—0.01| 0.00—0.02| 0.10 7.2.9 |—0.17|— 0.05] — 0.14] — 0.20] — 0.25| — 0.23] — 0.24] — 0.07] — 0.31) — 0.34| — 0.14| — 0.02 6.2.8 |— 0.23 — 0.12) — 0.16) — 0.23 —0.27|—0.25 — 0.22) — 0.05|— 0.26] — 0.31) — 0.11, — 0.07 6.2.10 1— 0.08 —0.01| 0.12) 0.24 0.34] 0.37] 0.42] 0.50) 0.21 —0.08|—0.04| 0.05 6.2.6 |—0.34,—0.30| —0.57|— 0.81) — 1.11) — 1.06, — 1.08) — 0.88] — 0.98) — 0.69] — 0.31) — 0.24 7.2 |— 0.16) — 0.02] — 0.46) — 0.53] — 0.89] — 0.86] — 0.89] — 0.77] — 0.97] — 0.85 — 0.47|— 0.13 8.2] — 0.28 —0.15j— 0.80 —0.97| — 1.44) —1.44| — 1.55) — 1.43) — 1.58) — 1.19 — 0.67| — 0.26 8.1 |— 0.26] — 0.06 — 0.72) — 0.80 — 1.181 1.23| — 1.35 — 1.30, — 1.46] — 1.16) — 0.70] — 0.24 7.11—0.14| 0.07) —0.38| — 0.36) — 0.63) — 0.65 — 0.69] — 0.63] — 0.85) — 0.82] — 0.50 — 0.11 9.12.3.9 1— 0.61 — 0.51 — 0.97 — 1.11! — 1.37) — 1.39 — 1.55) — 1.42! — 1.65/ — 1.241 — 0.69 — 0.41 72.20) |-0.181 —0.07) 003-003 0.07) 0.08] 0.09) 0.28] 0.03l—0.08| 0.03) 0.04 tägl. 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Morg.1| 0.90) 1.08) 1.22] 1.55] 1.88) 2.44] 217) 2.20| 1.63] 150) 1.15] 0.93 2| 0.99] 1.26) 1.50) 1.84] 2.10) 259] 2.41) 249) 191] 1.75] 1.29) 1.02 3| 114) 158) 1.96) 231] 256) 3.02) 2.99) 3.00) 238] 2.12] 1.53] 1.19 4| 1.36) 1.99) 2.46) 2.80) 3.06| 351| 3.68) 354) 2.91] 258] 1.87) 1.43 5| 1.60) 2.36) 2.80) 3.07) 3.30) 3.71) 4.06) 3.79] 3.25] 2.96| 2.22) 1.70 6| 1.77) 252) 2.76] 2.92] 3.04 3536| 381] 353] 3.17] 3.10| 2.42] 1.87 7| 174 2338| 224| 225) 219) 238] 282] 2.62| 2.58] 2.82) 233] 1.83 8| 140) 1.73) 1.29) 1.15] 0.93) 0.98| 1.27) 122] 151] 2.05| 1.82) 1.47 9| 0.72! 0.78) 0.10 —0.15|— 0.47) —0.511—0.44—035 0.15] 0386| 0.93] 0.78 10 |— 0.24] — 0.38 — 1.08] — 1.39) — 1.68) — 1.75 — 1.89] — 1.78| — 1.23| — 0.58] — 0.22) — 0.15 11 |— 1.27) — 1.54) — 2.06] — 2.36) — 2.53) — 2.59) — 2.87) — 2.84] —2.41| — 2.00 —1.41|— 1.14 Mitt. 0 |— 2.15 — 2.49 — 2.71 — 2.98) — 3.01) —3.08| — 3.38] — 3.49) — 3.24] — 3.14] — 2.39) — 1.99 1|—2.69| —3.07| —3.02| — 3.27) — 3.23) —3.40| — 3.61) —3.81|— 3.70] — 3.82 — 3.00) — 2.52 2|— 2.78] — 3.25) — 3.04) —3.28| —3.31|— 3.70) — 3.76) — 3.92] — 3.80) — 3.99] — 3.16] — 2.66 3[— 2.44) — 3.03) — 2.84] — 3.101 —3.31| —3.97| — 3.89) — 3.87) — 3.59) — 3.69] — 2.93] — 2.44 4|—1.83| — 2.51] —2.45| —2.72| —3.14|— 4 05| — 3.88) — 3.62] —3.11| —3.04| —2.41| — 1.95 5/—1.11)— 1.81) — 1.89] —2.15| — 2.70|—3.70| — 3.53) — 3.05) —2.38| — 2.21] —1.76|— 1.35 6|—0.45| — 1.05) — 1.20 — 1.39| — 1.91) — 2.79) — 2.67| — 2.18) —1.48| — 1.32] — 1.09] — 0.75 7| 0.05) — 0.34] —0.44| — 0.53) — 0.84 — 1.42] — 1.38] — 1.01) — 0.51|— 0.50| — 0.48) — 0.24 8| 039) 0.25] 0.26] 0.30) 0.29) 0.13) 0.08| 0.21] 0.38| 0.19) 0.05) 0.17 9| 059) 0.67) 0.78] 0.94] 1.22) 1.46) 1533| 122] 1.05] 0.71] 0.46] 0.46 10| 0.71) 0.90) 1.07| 131) 1.76) 229] 210) 1.86) 1.43] 1.05] 0.76) 0.66 11| 078) 0.99 1.15 144) 193 257 233 211] 154 124 0.9) 0.79 12] 0.84 1.02| 1.15] 1.46| 1.88) 251 224] 214 155] 1.36) 1.06| 0.86 6.6 | 0.661 0.741 0.78] 0.76) 0.57] 0.28] 0.57| 0.68] 0.85] 0.89] 0.67) 0.56 77 1 0.90) 1.00) 0.90) 0.86) 0.68] 0.48| 0.72] 0.80) 1.03] 1.16) 0.92] 0.80 88 | 0.89) 0.99) 0.77) 0.72) 0.61] 0.55) 0.67) 0.71) 0.95] 1.12) 0.94] 0.82 99 | 0.65) 0.72] 0.444 0.40) 0.37) 0.48) 0.45]. 0.43)| 0.60) 0.78) 0.70| 0.62 10.10] 0.241 0.26—0.01.—0.04| 0.04 0.27! 0.10) 0.041 0.101 0231 0.271 0.26 7.2.9 |— 0.15] — 0.08 —0.01—0.03| 0.03| 0.05] 0.13] — 0.03] — 0.06] —0.15| — 0.12] — 0.12 6.2.8 |—0.21|— 0.16) — 0.01 Sn 0.01 | 0.04 —0.06| 0.08 — 0.23) — 0.23|— 0.21 6.2.10[—0.10| 0.06| 0.26) 0.32] 0.501 0.65] 0.72| 0.49) 0.27| 0.05] 0.01) —0.04 6.2.6 |— 0.49] — 0.59] — 0.49| — 0.58| — 0.73) — 1.04| — 0.87) — 0.86) — 0.70| — 0.74) — 0.61| — 0.51 7.2 [— 0.52) — 0.46] — 0.40] — 0.52] — 0.56|— 0.66] — 0.47) — 0.65|— 0.61| — 0.59] — 0.42 — 0.42 8.2 |— 0.69 — 0.76 — 0.88 — 1.07) — 1.19 — 1.36, — 1.25] — 1.35) — 1.15) — 0.97) — 0.67) — 0.60 8.1.|— 0.65) — 0.67 — 0.87) — 1.06 — 1.15 — 1.21) — 1.17) —1.30| — 1.10 — 0.89) — 0.59) — 0.53 7.1|— 0.48) — 0.37) —0.39| — 0.51] — 0.52 — 0.51) — 0.40) — 0.60| — 0.56) — 0.50) — 0.34, — 0.35 9.12.3.9|— 0.82! — 1.02) — 1.171 — 1.32] — 1.39 — 1.53] — 1.60 — 1.62 — 1.411 — 1.32] — 0.98! — 0.80 7220)| 0.4 o11| 0.19 o21l 0533| 040 043] 0209| 0.22] 006 002] 0.02 tägl.Extr.| — 0.51] — 0.37) — 0.12] — 0.11] — 0.01|—0.17| 0.09] —0.07| — 0.28] — 0.45| — 0.37) — 0.40 110 Dove über die täglichen V eränderungen 8) Padua. | Jan. | Febr. | März April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.1| 0,58 057] 0.89] 1.23] 2.43) 2.21] 2.86) 2.27) 1.59] 0.86] 1.04) 0.83 2| 058} 0.81] 1.20) 1.49] 2.70) 2.40) 3.20| 2.700 1.85] 1.03] 1.16| 0.96 3| 0.76) 0.97) 1.42] 1.66) 3.00) 2.68| 3.53] 3:05] 2.10) 1.20] 1.26] 0.98 4| 0.79) 113) 1.68) 1.97) 314) 271] 3.78] 3.44 234 139] 1.35] 1.05 5| 106) 131] 1.89) 226) 2.97) 2.39] 3.34] 3.44) 2.66) 158] 1.2] 1.12 6| 113) 1.46) 2.06) 2.22) 1.96) 1.22) 2.07] 293] 254) 1.54| 1.49] 1.16 7| 125) 158) 1386| 1.82] 0.66| 0.08) 0,56] 1.82] 1.78) 1.37| 1.58] 1.23 s| 107] 142) 0.66 1.03, —0.23)—0.65| —0.25| 0,58] 0.79) 0.81] 0.97) 1.00 9| 070 082 0.61 0.181 —1.07/—1.24|—1.63/—1.65|—0.58| 0.18) 0.02) 0.33 10| 0.10 — 0.08) — 0.83) — 0.42) — 1.70) — 1.66 —2.29 — 1.90 — 1.03) — 0.51| — 0.81) — 0.26 11|— 0.58) — 0.62) — 0.87) — 0.85| — 2.30 — 2.23] — 2.77 —2.38| — 1.56 — 0.99 — 1.51, — 1.05 Mitt. 0|—0.98| — 1.24| — 1.32) — 1.27) — 2.74 — 2.52) —3.16 — 2.97| —2.14| — 1.41|— 2.02 — 1.50 1[—1.38|— 1.45 — 1.54) —1.68| — 2.88] —2.61[— 3.53 —3.34| — 2.54] — 1.74] — 2.42] — 1.90 2|—1.51]—1.62 —1.74| — 1.92) — 2.94 — 2.62) — 3.74 — 3.73) 2.84 — 2.01) — 2.55] — 2.06 31 — 1.45) — 1.65 — 1.90) — 2.14 — 2.94| — 2.59) — 3.54 — 3.81) —2.87| — 2.04| — 2.22) — 1.68 41—1.18|— 1.34| — 1.71] — 2.10) — 2.67| — 2.20/ — 2.82) — 3.23] — 2.38] —1.94| — 1.53 — 1.14 5|—0.87/— 0.98) — 1.39) — 1.98) — 2.08) — 1.60) — 2.44 — 2.49] — 1.60] — 1.05 — 0.73] —0.74 61 —0.59| — 0.79) — 1.02) — 1.51 — 1.20 — 1.00) — 1.41 — 1.34) — 0.83| — 0.54 — 0.15 — 0.33 71—0.32| — 0.62) — 0.73 — 1.12] — 0.26 — 0.12] —0.46 — 0.32] —0.18| —0.14| 0.12) — 0.15 8|— 0.07) — 0.42 — 0.43) — 0.47 —0.14| 0.38| 1.01] 0.50 —0.10)| 0.05) 0.33) 0.04 9| 0.05—0.14—0.10—0.11| 1.11) 138) 154 1.01] 0.23] 0.26) 0.49) 0.26 10| 0.18! 0.09) 0.24 0.27) 1.44| 1.72| 1.67) 1.36) 0.58] 0.52] 0.72) 0.46 11l 029] 031] 0.48 0.60 1.75) 186 2.14, 1.78} 0.84 0.68 0.86 0.59 12| 0.37| 0.49| 0.72) 0.85) 2.02| 2.101 2.3] 2.23] 1.36| 0.78 094| 070 6.6 | 0.27) 0.34| 0.52] 0.36) 0.38} 0.11) 0.33] 0.80) 0.86] 0.50] 0.67] 0.42 77 | 047) 0.48) 057 035) 0.20/—0.02) 0.05) 0.75) 0.50) 0.62] 0.85] 0.54 88 | 050 050] 0.12 028 —0.19—0.14 038 054 035] 0.43) 0.65] 0.52 99 | 033 034 026) 0.04 0.02) 0.07 —0.05 — 0.32 —0.18| 0.22) 0.261 0.30 10.10) 0.14) 0.01l—0.30— 0.08, — 0.13) 0.03 — 0.31) — 0.27) —0.23| 0.01)—0.05| 0.10 7.2.9 |—0.07|—0.06| 0.01]—0.07|— 0.39 — 0.39] — 0.55] — 0.30 — 0.28, — 0.13 —0.16|— 0.19 6.2.8 |—0.15/— 0.19) — 0.04] — 0.06 — 0.37 — 0.34, — 0.22, — 0.10, — 0.13) — 0.14, — 0.24| — 0.29 6.2.10 )—0.07/—0.02] 0.19] 0.19 a 0.11/—0.00| 0.19 ie le 6.2.6 |— 0.32) — 0.32) — 0.23] — 0.40, — 0.73|— 0.80, — 1.03) — 0.71/— 0.38] — 0.34, — 0.40, — 0.41 7.2|—0.13| —0.02| 0.06 — 0.05 — 1.14] — 1.27) — 1.59] — 0.96] — 0.53] — 0.32] — 0.49| — 0.42 8.2] — 0.22) — 0.10) —0.54| — 0.45 — 1.59| — 1.64) — 2.00 — 1.58| — 1.03) — 0.60) — 0.79| — 0.53 8.1|— 0.16) — 0.02] — 0.44| — 0.33 — 1.56 — 1.63] — 1.89) — 1.38] — 0.88] — 0.47) — 0.73) — 0.45 7.11—0.07| 0.07) 016) 0.07 —1.11)—1.27| —1.49| — 0.76) —0.38)— 0.19) — 0.42] — 0.34 9.12.3.91— 0.42! — 0.55) — 0.68 — 0.84 — 1.411 — 1.24] — 1.70 — 1.86) — 1.34! — 0.75 — 0.93! — 0.65 7.2.29) |—0.04| — 0.08| —0.02| — 0.08 —0.02| 0.06|—0.03) 0.03 0.15 —0.03| — 0.00| —.0.08 tägl. Extr.| — 0.13, —0.04| 0.08 0.06] 0.10) 0.05) 0.02) — 0.19 —0.11|—0.23| —0.49 — 0.42 | Jan. Febr. | März | April | Mai Juni | Juli der Temperatur der Atmosphäre. 9) Kremsmünster. 111 Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. Morg.ı| 058| 090] 105] 1.14 2,30 2.77] 1.96 2| 0.66) 1.031 1.30) 1.36) 2.66) 3.08) 2.16 3| 071 1.07) 157 1.63! 2.84) 314 2.35 4| 0781 1.12] 1.80) 1.881 2.78] 2.901 2.34 5[ 0.4 1.19] 1.901 1:99) 2.44] 2.32] 2.08 6| 0885| 124 182) 188) 1.86) 154 1.54 72| 084 126) 1501| 141) 1.11) 0.68) 0.94 8| 067) 1.07) 0.96) 0857| 0.31—0.15| 0.23 9I 035/| 0.67) 0.30) 0.14 —0.45| — 0.86] — 0.42 10/—0.10| 0.01! — 0.41] — 0.58| — 1.10) — 1.42) — 0.95 11] — 0.58 — 0.72! — 1.06) — 1.20) — 1.65) — 1.84| — 1.39 Mitt. 0|—0.98' — 1.37) — 1.56| — 1.65) — 2.09) — 2.17| — 1.75 1| —1.22| — 1.78) — 1.89] —1.93| —2.42| — 2.42| — 2.05 21—1.26| — 1.90, — 2.02) — 2.06] — 2.62| — 2.58) — 2.26 31—1.12])— 1.69 — 1.99| — 2.04| — 2.67| — 2.62) — 2.33 41—0.86|— 1.32] — 1.79| — 1.89) — 2.51) — 2.49) — 2.22 5] — 0.59) — 0.92) — 1.48| — 1.60 — 2.15 — 2.16 — 1.88 6|— 0.35 — 0.57 — 1.08) — 1.18] — 1.62] — 1.66 — 1.38 71—0.18| —0.36 — 0.65] — 0.68] — 0.98| — 1.03) — 0.76 81 — 0.04 — 0.19, — 0.23) — 0.17 — 0.34| — 0.35) — 0.15 9| 0.07—0.02 0.13) 028} 0.28] 0.34 0.38 10| 0.20) 0.181 0.42] 0.61 0.84 1.02) 0.82 11] 0.34 0.46, 0.63) 0.82) 1.36) 1.68). 1.19 12| 0.47| 0.70) 0.83] 0.97| 1.85) 2.27| 1.52 6.6 0.27| 0.34 0.37| 0535| 0.12]—0.06| 0.08 77 0.33 0.45| 0.431 0.37) 0.07)—0.18) 0.09 8.8 0.32| - 0.44| 0.37) 0.35 —0.02!—0.10) 0.04 9.9 021] 0.33] 0.22) 0.21)—0.09|— 0.26) — 0.02 10.10| 0.05I 0.101 o.o1l 0.02! —0.13|— 0.20 — 0.07 7.2.9 |— 0.12! — 0.22] —0.13| — 0.12] — 0.41) — 0.52] — 0.31 6.2.8 |—0.14| — 0.28] —0.14| — 0.12] — 0.37) — 0.46) — 0.29 6.2.10 |— 0.06 —0.16| 0.07) 0.14 0.03/—0.01| 0.03 6.2.6 |— 0.24] —0.41| —0.43| — 0.45| — 0.79| — 0.90) — 0.70 7.2 |—0.21|— 0.32) — 0.26! — 0.33! — 0.76 — 0.95| —0.66) 8.2 | — 0.30) — 0.42) — 0.53) — 0.60 — 1.16 — 1.22) — 1.02, 8.11— 0.28) — 0.36| — 0.47) — 0.53 — 1.06 — 1.14| — 0.91 7.11—0.19| —0.26| — 0.20) — 0.26) — 0.66 —0.87| — 0.56 9.12.3.9 1 — 0.42! — 0.60) — 0.78! — 0.82) — 1.23 — 1.33) — 1.03 7.2.2(9) .0.07|— 0.17 —.0.07| — 0.02 tägl. Extr.] — 0.19] — 0.32! —0.06|—0.04| 0.09) 0.36) 0.01] 1.94| 1.52 2.26) 1.94 2.50) 2.32 2.54| 2.58 2.30) 2.60 1.80) 2.34 1.11) 1.81 0.35| 1.09 —0.37 0.28 — 0.98) — 0.52 — 1.47) — 1.23 — 1.386 —1.81 — 2.21) — 2.28 — 2.38] — 2.56 — 2.46 — 2.65 — 2.34] — 2.52 — 2.00) — 2.18 — 1.49] — 1.66 — 0.86 — 1.05 — 0.24 — 0.46 0.30) 0.05 0.76) 0.46 1.15] 0.80 153) 1.14 0.16] 0.34 0.13] 0.38 0.06) 0.32 —0.04| 0.17 —0.11!— 0.03 — 0.32 — 0.23 — 0.27/— 0.23 0.06) 0.08 — 0.69) — 0.63 — 0.63) — 0.38 — 1.02) — 0.74 — 0.93) — 0.60 — 0.55) — 0.24 — 1.10| — 1.03 024 — 0.31) — 0.15) — 0.17) — 0.14 0.04|— 0.03 1.26| 0.61) 0.40 1.58| 0.72) 0.42 1.82| 0.78! 0.42 1.97| 0.83] 0.42 1.98| 0.88 0.46 191] 0.93] 0.54 1.63| 0.92] 0.59 121 0.801 0.56 0.62) 051) 0.38 —0.13| 0.06) 0.05 — 0.92) — 0.47) — 0.38 — 1.68 —0.97| — 0.78 — 2.25 —1.30| —1.03 — 2.53 — 1.40) — 1.09 — 2.491 — 1.28| — 0.94 — 2.17) —1.01|— 0.66 — 1.69) — 0.68|— 0.35 —1.14 —0.41|— 0.11 —0.66|—0.22| 0.02 —0.26— 0.11] 0.09 0.06|— 0.02) 0.12 0.34) 0.11] 0.18 0.63; 0.27] 0.25 | 084] 0.46| 0.34 0.39, 0.26) 0.22 0.481 0.35] 0.29 0.181 0.35] 0.24 0.34 025 025 0.11] 0.09! 0.12 0.28! — 0.17) —0.16 —0.29 —0.19|—0.15 0.09) — 0.12 — 0.12 —0.94|— 0.36 — 0.15 — 0.45| — 0.24| — 0.25 — 0.66) — 0.30| — 0.27 — 0.52] — 0.25) — 0.24 — 0.31) — 0.19] — 0.22 — 0.87) — 0.44! —0.31 — 0.19) — 0.13] — 0.07 |—0.28| — 0.24|— 0.25 112 | Jan. Dovr über die täglichen Veränderungen — 0.45 0.52 0.54 0.53 0.50 0.49 0.47 0.42 0.29 0.08 —0.21 — 0.52 —0.76 — 0.88 —0.85 —0.71 —0.51 —0.31 — 0.16 —.0.06 0.02 0.11 0.22 0.34 More. a Mitt. 0.09 0.15 0.18 0.16 0.09 72.9 |—0.13 6.2.8 |—0.15 6.2.10 | — 0.09 6.2.6 |—0.23 7.2 8.2 81 —0.21 —0.23 —0.17 71|—0.15 9.12.3:91—0.27 7.2.2(9) |— 0.09 tägl. Extr.| — 0.17 10) Prag. Febr. | März, | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 0.761 0586| 1:73) 1.47] 1.90) 1.93] 1.59) 1.46 1.06] 0.73) 0.45 0.88] 1.05) 2.06| 1.77) 2.22] 2.244 1.85) 1.69) 1.18 0.79) 0.52 0.98] 1241| 2.451 2.08] 2.62] 2.361 2.04 1.85] 1.23] 0.82] 0.54 1.06| T.42]| 2.82] 2.31] 3.02 2.27) 210) 1.95) 1.24 0.78 0.55 1.14| 155| 3.02] 2.35] 3.22] 2.01] 2.01] 1.97| 1.22] 0.781 0.60 1.15] 1.600 2.92] 2.12] 3.03] 1.62) 1.76| 1.90) 1.19| 0.801 0.70 1.09) 1.51) 2.43] 1.62) 2.40) 1.16| 1.36) 1.69) 1.10) 0.77) 0.80 0.91) 1.24) 1.59] 0.92! 1.40) 0.66| 0.83) 1.28] 0.90) 0.69] 0.82 0551| 0.771 053] 0.15) 0.24 0.10) 0.19) 0.64 0.51| 0.42] 0.67 — 1.01] 0.16) — 0.56) — 0.57, — 0.85 — 0.52) — 0.51) — 0.20) — 0.07) — 0.02) 0.31 — 1.19) — 0.52) — 1.52] — 1.16, — 1.68) — 1.19 — 1.23) — 1.14| — 0.78) — 0.55 — 1.18 — 1.10) — 1.16) — 2.25) — 1.60 — 2.23) — 1.84) — 1.86) — 2.00] — 1.47| — 1.10 — 0.70 — 1.511 —1.63| — 2.74) — 1.91) — 2.55 — 2.37| — 2.33] — 2.63) — 1.99) — 1.47) — 1.08 — 1.70) — 1.89| — 3.00) — 2.14| — 2.76] — 2.66) — 2.57| — 2.89) — 2.21| — 1.58) — 1.23 — 1.64 — 1.92) — 3.08) — 2.26) — 2.92] — 2.65 — 2.53] — 2.76] — 2.081 — 1.441 — 1.15 — 1.39) — 1.75) — 2.97| — 2.26) — 2.98 ame — 2.31/ — 1.68) — 1.08] — 0.87 — 1.05 — 1.45 — 2.65| — 2.08) — 2.86, — 1.86 — 1.75] — 1.70] — 1.14| — 0.67| — 0.56 —0.66 — 1.10) — 2.13 — 1.71, — 2.45, — 1.28 — 1.18| — 1.07| — 0.60) — 0.31| — 0.31 — 0.34 — 0.73) — 1.42) — 1.17, — 1.75) — 0.73) — 0.62] — 0.52] — 0.17) — 0.04) — 0.17 — 0.09) — 0.40) — 0.64 — 0.56 — 0.85) — 0.24 — 0.12) — 0.08) 0.131 0.101 — 0.11 0.11) 0.101 0.11| 0.03 0.06) 0.19) 0.301 0.26] 0.34 0.20) 0.07 135] 0.18] 071 052% 0.581 0.61] 0.65 057 051| 032 0.01 1.10, 0.42) 1.15) 0.89 1.32}; 1.05, 0.97); 0.57) 0.70) 0.44 0.14 0.61| 0.65 1.461 1.18 1.64 1.51| 1.28] 1.17| 0.89]. 0.61] 0.31 0.24| 0.25] 0.40) 0.21} 0.29] 0.17) 0.29) 0.42) 0.29) 0.25] 0.19 0.38 0.39] 0.50) 0.22] 0.33) 0.22] 6.37] 0.59] 0.47] 0.37 0.32 0.41] 0.42) 0.47) 0.18| 0.27) 0.21] 0.36). 0.60) 0.51} 0.39 0.35 0.33) 0.34 0.32) 0.90| 0.15] 0.15] 0251| 0.45) 0.42] 0.31} 0.30 017) 0.17| 0.08 —0.03|—0.02| 0.04| 0.07| 0.18| 0.22) 0.15! 0.16 — 0.17] — 0.16] — 0.15| — 0.16) — 0.10) — 0.44) — 0.30) — 0.31] — 0.26] — 0.20] — 0.17 — 0.21 — 0.23) — 0.24) — 0.19) — 0.19) — 0.43) — 0.31) — 0.36) — 0.30) — 0.23) — 0.2] 0.27'—0.04 021) 0.17] 0.36 — 0.14) —0.05| — 0.14 — 0.171 —0.15/ — 0.17 —.0.40| — 0.46) —0.74| — 0.58| — 0.73) — 0.77| — 0.66, — 0.69) — 0.54) — 0.36) — 0.28 —0.31) — 0.19] — 0.29) — 0.26] — 0.18 — 0.75) — 0.61/— 0.60 —0.56 —0.41/ — 0.22 — 0.40) — 0.33) — 0.71} — 0.61) — 0.68) — 1.00) — 0.87) — 0.81) — 0.66) — 0.45) — 0.21 — 0.30) — 0.20) — 0.58) — 0.50 — 0.58) — 0.86 — 0.75) — 0.68| — 0.55| — 0.39) — 0.13 — 0.21) — 0.06) — 0.16) — 0.15) — 0.08) — 0.61| — 0.49) — 0.47) — 0.45| — 0.35) — 0.14 — 0.52) — 0.60! — 1.17) — 0.92! — 1.21) — 1.05! — 0.98| — 0.97! — 0.68] — 0.48! — 0.31 —0.10| —0.15| — 0.09) — 0.12) — 0.06) — 0.28) — 0.15) — 0.17) — 0.11) — 0.10| — 0.14 —0.18|— 0.16) —0.03| 0.05] 0.12) — 0.15) — 0.24| — 0.46) — 0.49] — 0.38] — 0.21 der Temperatur der Atmosphäre. 113 11) Mühlhausen. | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. Sept. Oct. | Nov. | Dec. Phys. Kl. 1846. 1 Morg.1| o.ıl 1.28| 1.10) 1.84]. 2.40) 356) 291] 2.49] 1.95] 1.39) 0.47) 0.58 2| 0.5] 130) 1.28] 2.19) 2.80) 3.97] 3.30| 2.80) 2.20) 1.65| 0.53) 0.59 3| 0.77) 133] 1.46| 2.0) 3.06) 4.16| 350] 3.06) 3.29] 1.85| .0.60) 0.60 4| 0.82) 1.40) 1.60) 2.74] 3.06| 3.98] 3.42) 3.14] 2.70) 1.99| 0.66) 0.62 5| 086) 1.47) 1.62) 2.61) 2.67) 3.40] 3.001 2.98) 2.73] 2.05] 0.68] - 0.66 6) 091] 150) 1.46) 2.25] 2.061 2.49| 2.22] 251] 2.46) 1.93] 0.63| 0.67 7) 086] 1.361 1.11] 1.41] 1.15) 132) 1.20] 1.73] 1.03] 1.50) 0.46] 0.59 8s| 0.62] 0.98| 0.55] 0.58] 0.16) 0.11] 0.09) 0.86| 0.87) 0.84] 0.16] 0.46 9| 021] 0.331—0.02)— 0.38) — 0.75) — 1.02 — 0.97) — 0.36) — 0.26|— 0.03] —0.22| 0.03 10 | — 0.38] — 0.50| — 0.70) — 1.16) — 1.50 — 1.98) — 1.82) — 1.38 — 1.40| — 0.99) — 0.62 — 0.54 11 |— 0.93) — 1.35| — 1.30|— 1.97) — 2.06) — 2.77) — 2.46 — 2.24] — 2.42) — 1.88) — 0.92| — 0.77 Mitt. 0|— 1.38] — 2.02) — 1.76) — 2.42] —2.44| — 3.39) — 2.94) — 2.89| — 3.14] — 2.53) — 1.09) — 1.06 1|—1.58|— 2.38|— 2.02] — 2.80) — 2.71) — 3.86 — 3.26| — 3.29] — 3.52) — 2.82) — 1.08|— 1.15 2j— 1.52) —2.38|— 2.07) — 2.94, — 2.87) — 4.14| —3.42| — 3.46) — 3.54 —2.99| — 0.89] — 1.10 3|— 1.24|—2.07| — 1.90) — 2.85] —2.89| — 4.13) — 3.36 —3.39| — 3.23] — 2.48| — 0.661 — 0.81 4|— 0.84) — 1.56 — 1.58] — 2.39] — 2.69) — 3.78| — 3.06] — 3.07) —2.65| — 1.89] — 0.39) — 0.50 5[— 0.44 — 1.02) — 1.11[— 1.95) — 2.19) — 3.06) — 2.52] — 2.51 — 1.89) — 1.21 — 0.14 — 0.23 61— 0.20 — 0.54, — 0.62] — 1.20| — 1.59) — 2.10) — 1.76, —1.76|— 1.06|— 0.58) 0.02] — 0.02 71— 0.04 — 0.17) — 0.18) —0.47|— 0.83) — 1.02) — 0.85] —0.90| — 0.24|—0.03| 0.06| 0.12 8| 0.18] 0.13) 0.16) 0.09)—0.08| 0.05) 0.031 —0.05| 0.501 0.38| 0.22] 0.26 9| 027) 041 045) 053] 058 1.01] 0.81] 0.71] 0.99) 0.70) 0.26) 0.32 10| 0.37) 0.66) 0.64] 0.89| 1.10) 1.76) 1.46) 1.24] 1.35] 0.91) 0.34] 0.40 11) 053) 0.89) 0.78 1.14) 156] 2.42) 2.011 1.78) 1.58| 1.10) 0.38) 0.47 12| 0.64 1.08 0.94 1.58| 1.98| 3.05] 3.291 2.16 1.75| 1.261 0.2] 0.54 6.6 | 0.36] 0.48! 0.42] 053] 0.24] 0.20] 0.23 0.38] 0.70) 0.68| 0.33] 0.33 77 1 041) 0.60) 0.7) 0.47) 0.16) 0.15, 0.18| 0.42) 0.40, 0.74) 0.26) 0.36 88 | 0.401 056) 0.36] 0.34) 0.04| 0.08) 0.06] 0.41] 0.69 0.61] 0.19] 0.36 99 | 0.24 037 0.22) 0.08 —0.09 —0.01|— 0.08 0.18) 0.37, 0.34| 0.02) 0.18 10.10 |—0.01| 0.08|— 0.03, — 0.14 —0.20| — 0.11 —0.18|— 0.07 — 0.03) — 0.04 —0.14|—0.07 7.2.9 |—0.13| — 0.20) — 0.17|— 0.23] — 0.38] —0.60| — 0.47] — 0.34, — 0.51] — 0.26] — 0.06] — 0.06 6.2.8 |—0.14| — 0.25 — 0.15| — 0.20) —0.30| —0.53| — 0.39) — 0.33| —0.19| — 0.23| — 0.01] — 0.06 6.2.10 |—0.08|—0.07| 0.01] 0.07| 0.10) 0.04| 0.09) 0.10 0.091 —0.05| 0.03|— 0.01 6.2.6 |— 0.27) —0.47|— 0.41] — 0.63 — 0.80| — 1.25 PR —0.71— 0.55, — 0.08| — 0.15 7.2 |— 0.331 — 0.51|— 0.481 — 0.77|— 0.86] —1.41|— 1.11|— 0.87| — 1.26 — 0.75] — 0.22) — 0.26 8.2 | — 0.45) — 0.70) — 0.76] — 1.18) — 1.36) — 2.02) — 1.67) — 1.30) — 1.34) — 1.08) — 0.37 — 0.32 8.1[— 0.48] —0.70| — 0.74 — 1.11 — 1.28] — 1.88 — 1.59] — 1.22] — 1.33) — 0.99) — 0.46 — 0.35 7.1)— 0.36) —0.51|— 0.46, — 0.70) — 0.78| — 1.27) — 1.03) — 0.78] — 1.25| — 0.66 — 0.31|— 0.28 9.12.3.9 1 — 0.54 — 0.84, — 0.81! — 1.28) — 1.381 — 1.88) — 1.62) — 1.48 — 1.41 — 1.09) — 0.43! — 0.38 7.2.29) | 0.03| — 0.051 —0.02|— 0.12 —0.14| 0.20. —0.15| — 0.08 —0.13|— 0.02) 0.02| 0.03 tägl. 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Morg.ı| 053] 1.00) 1.36) 252] 398] 3.91] 3.72] 3.32] 2.70) 2.01] 0.95] 0.46 2| 056| 114] 158] 286) 4.10] 394] 3.82] 357] 2.991 2.22] 0.97| 0.48 3| 0.60 126) 1.74] 3.00) 3.78| 3.62] 356] 356] 3.12) 2.37| 1.01] 0.50 4| 0.66) 134) 182] 294 3.10) 2.95] 2.97] 3.27] 3.02] 2.41] 1.03) 0.54 5| 072 136) 1.72] 2.62) 218| 2.09] 2.14] 264 262 225] 1.00) 055 6| 0.2 1.30) 1.42] 1.98) 1.30) 118] 1.24] 1.90) 1.97) 1.90| 0.92) 058 7| 065) 1.10] 094] 1.07) 0.32] 0.25] 023] 0.54 098 1.32) 0.74] 055 s| 036 053 0.20] 0.03] — 0.56 — 0.58! —057[—0.20 0.12 033 0.30] 0.28 9| 0.05 —0.08| — 0.66! — 0.98) — 1.34 — 1.34| — 1.30) — 1.20 — 1.14 — 0.71) — 0.31) — 0.09 10 |— 0.45 — 0.76 — 1.18) — 1.86] — 2.09| — 2.01) — 1.99) — 2.10) — 2.03| — 1.66 — 0.87) — 0.54 Mitt. 0|—0.82|— 1.29] — 1.73) — 2.58|— 2.66] — 2.68| — 2.65) — 2.90) — 2.72] — 2.44 — 1.35| — 0.90 1 |— 1.09 — 1.77| —2.06| — 3.08| —3.14| — 3.07) — 3.16 — 3.35) — 3.11| — 2.86] — 1.66] — 1.08 2|— 1.17) — 2.02] — 2.22) — 3.32) — 3.33] — 3.35 — 3.46 — 3.53] — 3.30) —3.01/— 1.73] — 109 3|— 1.06) — 1.86 — 2.10 — 3.26] —3.37| — 3.46 —3.54| —3.57| — 3.27) — 2.76 — 1.52) — 0.94 410.86) — 1.49] — 1.86 — 2.90 — 3.13) — 3.23 —3.29| — 3.30 — 2.98 — 2.32 — 1.14 — 0.74 51-053] — 1.01) — 1.42) — 2.39| — 2.74] — 2.74] — 2.76) — 2.84| —2.50| — 1.81) — 0.75) — 0.42 6 |—0.30| —0.59| — 0.91) — 1.78|— 2.24| — 2.22] — 2.16) — 1.97) — 1.83| — 1.20 — 0.40) — 0.20 7|— 0.13] — 0.29] — 0.52] — 0.96) — 1.58] — 1.50] — 1.39) — 1.38) — 1.12) — 0.69] — 0.14 — 0.03 8 |— 0.00] — 0.09] — 0.06) — 0.34| — 0.86) — 0.73] — 0.55 — 0.59 —0.38| —0.21| 0.04 0.09 9| 0.11 0.13 0.26) 0.32—0.10) 0.07) 0.26) 0.15] 0.29) 025 021 0.22 10| 021] 0.30) 0.59) 0.88] 0.681] 0.90) 1.09) 0.90] 0.87) 0.68 0.39 0.34 ı1|- 0.31l 0.46| 0.79) 1.33) 1.64) 1.81] 1.87) 1.61) 142) 1.12] 059 0.37 12) 0.41) 0.65) 098) 1.78) 2.61) 2.69) 2.64 230) 1.90) 1.47 0.76, 0.40 13| 0.48 bs 1.16. SE 343| 3.2] 3.29| 2.86| 2.33] 1.77| 0.89| 0.43 66 | 0.21] 0.39) 0.41] 0.42) —0.03|—0.07)—0.01] 0.34] 0.40) 0,53] 0.30) 0.18 27 | 030) 051, 0.45) 0.51,—0.14/—0.16 —0.08 0.26 0.43] 0.61) 0.39 02] ss | 033] 051) 044 037)—027)—024—0.16| 0.13) 0.30) 0.561 0.39) 0.32 99 | 024 033] 0.23, 0.18)— 0.33) —0.26 —0.16 —0.03) 021) 0.29 026 0.5 10.10| 0.13| 0.11/—0.04| —0.05| — 0.33) — 0.22 — 0.11) — 0.15 —0.14/—0.02| 0.04| 0.13 729 |—0.11)— 0.20] — 0.18] — 0.34] — 6.71] — 0.70] — 0.65| — 0.49] — 0.35| — 0.29] — 0.20] — 0.10 6.2.8 |—0.15/— 0.25) —0.19) — 0.35) —0.67|— 0.66) — 0.62) — 0.49] — 0.35| — 0.32] — 0.23) —0.15 6.2.10 |—0.08 —0.12| 0.03) 0.06 — 0.16) — 0.12] — 0.08 — 0.00) 0.06) — 0.03] — 0.11) — 0.07 6.2.6 |— 0.25) —0.42| — 0.47 MI er es RI ee —0.65) — 0.38) — 0.25 7.2] —0.23] — 0.36] — 0.40] — 0.67) — 1.02 — 1.09] —1.11/— 0.82] — 0.67| — 0.56| — 0.41|— 0.26 8.2 1-—0.26 — 0.46) — 0.64) — 1.13 —151— 1.55 — 1.62 — 1.35] — 1.16] — 0.85) — 0.50 — 0.27 8.11— 0.22) —0.34| — 0.56 — 1.01) — 1.41 —1.41| — 1.47) —1.26| - 1.07) — 0.77) — 0.46) — 0.27 7.10.19 —0.24| —0.32| —0.55 —0.92| —0.95| — 0.96 —0.73 — 0.57 — 0.48) — 0.37 — 0.25 9.12.3.9 | — 0.35 — 0.62] — 0.84 — 1.37) — 1.67) — 1.66) — 1.63/ — 1.63] — 1.40! — 1.16) — 0.59) — 0.34 7.2.20) | 0.06| — 0.12] —0.07| —0.18|— 0.56 — 0.51 —0.43|— 0.33| —0.19 — 0.15, — 0.10, — 0.02 tägl. 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Morg.ı| 0.90 1.13) 1358| 2.24] 3.311 343) 356| 3.35] 231] 1.58) 0.69] 0.60 2| 092 1.14 1.77) 2.49| 3.70) 371] 3.82) 3.70) 2.681 1.751 0.74| 0,59 3| 094 1.16) 201] 2.79] 3.93) 3.73] 3.92] 3.92) 3231 1.94] 0.82] 058 4| 0.99) 1.20) 222] ‚3.04 3.91) 357| 3.79) 3.89] 3.63] 2.10] 0.92] 058 5| 1.15 '1.26| 229) 3.08) 355] 3.10) 3536| 352] 3.62) 2.15) : 1.00) 0.62 6| 112) 120) 2.10) 2.73] 2.62] 2.22) 259) 279] 350] 1.99) 1.08] 0.66 | 113) 214 1.77) 224] 1.78) 1.21] 1.40) 1.69) 2.62) 1.58] 0.94] 0.65 s| 112] 0.0) 1.02] 0.89] 0.75] 0.49) 0.48] 056] 1.36) 1.08) 0.53] 0.54 9| 050—0.081—0.14| — 0.16 — 0.47) — 0.55 —0.65| — 0.68 — 0.22) — 0.21 0.10) 0.30 10 |— 0.37) — 0.88] — 1.09 — 1.32) — 1.53) — 1.60] — 2.22] — 1.84| — 1.45| — 0.82] — 0.42] — 0.02 11 |— 1.26 — 1.78 — 1.872|— 2.30) —2.59| — 2.53] — 2.74 — 2.83) — 2.45] — 1.74] — 0.99) — 0.74 Mitt. 0|—1.83|— 2.17] — 2.43] — 2.98) — 3.30] — 3.19] —3.48| — 3.52) — 3.37) — 2.50] — 1.46 — 1.12 1[— 2.02] — 2.32 — 2.81] —3.37|— 3.82] — 3.72) — 3.78 — 3.82] — 3.80] — 2.89) — 1.58|— 1.42 2]— 2.03 —2.23| — 3.05) — 3.56) — 3.98] — 4.03] — 4.09) — 4.15) — 4.00) — 2.98| — 1.60) — 1.28 3|- 1.74— 1.98|— 2.88 — 3.481 — 3.95) — 3.91| — 4.00] — 4.03) — 4.03] —2.84| — 1.32) — 1.02 4|— 1.23 — 1.35) — 2.48| — 3.24 — 3.67) — 3.65) — 3.82] — 3.71] — 3.62) — 2.40] — 0.90] — 0.66 5 | 0.79 — 0.59 — 1.79| — 2.64| — 3.13) — 3.09] —3.18|— 3.15 — 2.94 — 1.74] — 0.54) — 0.36 6|—- 0.33] — 0.04| — 1.06) — 1.86 — 2.40| — 2.20 — 2.40) — 2.32 — 1.97 — 0.94] — 0.23| — 0.14 7|—0.05| 0.311—0.26| — 0.80| —1.44|— 1.16 — 1.30| — 1.09| — 0.87 —0.30| 0.011 0.06 s| 024 058 0.34 0.04 022-015) 0.03] 0.13] 0.05) 024 0.17) 0.20 9| 040 0.82) 0.8| 0.7] 088 0.79] 1.09| 1.05) 0.78] 0.71] 0.30) 0.30 10| 057 094 1.05) 130) 159) 1.73] 1.87) 1.62) 1.28) 1.02] 0.42) 0.40 ı1| 071) 101 130) 1.75 229) 2.69 2.62 226 1.71 1.351 0.56) 0.44 12| 088) 1.07| 154 211] 252| 301] 3.18| 2.93 2.00| 1.44| 0.62| 0.56 66 | 0.40) 0.58] 052) 044| 0.11] 0.01) 0.10) 0.24| 0.77) 0.531 0.43) 0.26 7 1 054 073 0.76 0.72] 0.17| 0.03) 0.05) 0.30) 0.88] 0.64| 0.48| 0.36 s8 | 0.68) 0.69 0.68 047] 027] 0.17 026 035 0.71] 0.66) 0.35) 0.37 99 | 0.4 037 032 031 o21l 0.12) 022] 0.19 028| 0.25 0.20] 0.30 10.10| 0.10 0.03 —0.02]—0.01l 0.03 0.071 —0.19|— 0.111—0.09| 0.100.001 0.19 7.2.9 |—0.17|—0.09|—0.17)— 0.18] — 0.44| —0.68) — 0.53) — 0.47] —0.20 ae — 0.11 6.2.8 |—0.22|—0.15 ao re —0.53|—0.65|— 0.49) — 0.41) —0.15| — 0.25| — 0.12) — 0.14 6.2.10 [—0.111—0.03| 0.03] 0.16| 0.08|—0.03| 0.12| 0.09| 0.26] 0.01) — 0.03|—0.07 6.2.6 |—0.41|—0.36| — 0.67) —0.90| — 1.25 — 1.34| — 1.30| — 1.23] — 0.82| — 0.64| — 0.25| — 0.25 7.2|—0.45|—0.55|—0.64|— 0.66 — 1.101 —1.411— 1.351 — 1.23] —0.69| — 0.70] — 0.33) — 0.32 8.2|— 0.46 — 0.72] — 1.02) — 1.34|— 1.62) — 1.77 — 1.81) — 1.80) — 1.32] — 0.95) — 0.54 — 0.37 8.1[— 0.45 — 0.76 — 0.90 — 1.24| — 1.54|— 1.62] — 1.65) — 1.63] — 1.22] — 0.91) — 0.53 — 0.44 7.1 |— 0.45 —0.59| — 0.52| — 0.57) — 1.02] — 1.26 — 1.19| — 1.07| — 0.59] — 0.66) — 0.32] — 0.39 9.12.39 |—0.67 — 0.85 — 1.17) 1.46 — 1.711 — 1.72 — 1.76 — 1.80 — 1.711 — 1.21 — 0.60 —0.39 722(9)|—0.03 0.14 0.07) 0.06—0.1\—0.31l—0.13|—0.09| 0.05| 0.01. —0.02|—0.01 tägl. Extr.| — 0.44] —0.53| — 0.38] —0.24| — 0.03] — 0.15|— 0.09] — 0.12] — 0.20] — 0.42| —0.26| — 0.38 P2 116 Dove über die täglichen Veränderungen 14) Salzuflen. | Jan. | Febr. | März, | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.ı| 0.000 1.10) 1.05] 2.11] 241) 257| 2.05) 1.71] 2.12] 1.24 0.90 031 2| 055) 122) 120) 2.44 2.93] 2585| 2.27) 2.01] 2.44| 155] 1.26) 0.48 3| 0.60) 1.27) 134) 2.64 3.29] 2.98] 2.39| 223] 2.74 182] 153] 0.65 4 0.62| 1.26] 1.381 2.62] 3.37| 2.86] 2.32] 2261| 2.87] 1.98] 1.64] 0.78 > 0.72 1.18| 1.29] 2.35] 3.081 2.47] 1.99) 2.00) 2.71 1.97| 1.581 0.83 6| 0.62 1.01) 1.06| 1.801 2.41] 1583| 142) 148 2.18] 1.75) 137) 0.79 7 :051| 0.75 0.0) 1.05) 145) 1.02) 0.70] 0.79) 134 1.34 1.04| 0.64 sI 031) 041 025) 020 038 0.15—0.06| 0.08 0530| 0.751 0.62) 0.38 9 0.08] — 0.03! — 0.22) — 0.63! — 0.59| — 0.67! — 0.74) — 0.54 —0.65| 0.09| 0.14| 0.06 10 |—0.33| — 0.53] — 0.68| — 1.36] — 1.42] — 1.38| — 1.15| — 1.02 — 1.47 — 0.631 — 0:35 — 0.24 11 1— 0.74 — 1.02] — 1.06 — 1.93) — 1.96) — 1.94) — 1.62| — 1.38) — 2.08) — 1.27] — 0.02] — 0.48 Mitt. 0|—0.91| — 1.42] — 1.39) — 2.32] — 2.31| — 2.39] — 1.90) — 1.72 — 2.41| — 1.78) — 1.18] — 0.62 1]—1.01|— 1.68| — 1.59| — 2.54| — 2.53] — 2.72] — 2.13) — 2.03 — 2.75) — 2.09! — 1.48) — 0.64 2I—0. 9-1. .74| — 1.65] — 2.60] — 2.66] — 2.91 — 2.30| — 2.30) — 2.90, — 2.18) — 1.56) — 0.58 3|—0.79! — 1.58| — 1.56] — 2.49] — 2.72] — 2.92] — 2.36] — 2.42] — 2.90) — 2.06) — 1.46) — 0.50 41—0.50| —1.29| — 1.33) — 2.21| — 2.65| — 2.711 — 2.24| — 2.30] — 2.70) — 1.76 — 1.22] — 0.41 5 |— 0.20! —0.90| — 0.98! — 1.77) — 2.39) — 2.26) — 1.891 — 1.87) — 2.25] — 1.341 — 0.92) — 0.35 6|—0.101 — 0051| — 0,56 — 1.22) — 1.94) — 1.62) — 1.32) — 1.22 — 1.55) — 0.90) — 0.65 — 0.32 7| 0.1—0.17| — 0.15| — 0.62) — 1.34) — 0.86 — 0.62) 0.47) — 0.71|— 0.47] —0.44| — 0.30 s| 0.08 0.11 0.19) — 0.04) —0.65 —0.09 0.09 021 0.12) — 0.11) — 0.31) — 0.27 9| 0.14 0.34 0.45) 0.48| 0.04] 0.62) 0.70) 0.71) 081 0.18, — 0.20 —0.21 10) 021) 055| 0.63) 0.94| 0.68) 1.22] 1.26| 1.03) 1.30) 0.42 —0.06 —0.12 ı1| 0.22 0.74 0.77) 1.34 1.27 ar 152 125, 161) 0.66) 0. 18; 0.01 12| 0.40) 0.93| 0.90| 1.74| 1.84 2.18| 1.80| 1.45| 1.86) 0.94 0501 0.15 6.6 026) 025] 025] 0.29] 024 0.11 0.05] 0.13] 0.32 0.3l 0.36] 0.24 7.7 0.261 0.29! 0.28} 0.22 0.061 0.08) 0.04 0.16 032 044 030) 0.17 8.8 0.20 020) 022) 0.08 —0.14| 0.03) 0.02) 0.15 0.21] 0.32] 0.16) 0.06 9.9 0.11! 0.16! 0.12) — 0.08) — 0.28! —0.03/ — 0.02; 0.09) 0.08, 0.14 — 0.03) — 0.08 10.10 |—0.06| 0.01)— 0.03) — 0.21] — 0.37 — 0.08) 0.06) 0.01) —0.09| —0.11| — 0.21) — 0.18 729 |—0.10|— 0.22] — 0.17] — 0. :: — 0.39] — 0.42] — 0.30] — 0.27| — 0.25| — 0.22] — 0.24| — 0.05 6.2.8 |—0.08| — 0.21|— 0.13) — 0. 28] —0.30) — 0.39] — 0.26) — 0.20) — 0.20) — 0.18| — 0.17| — 0.02 6.2.10 | — 0.04| — 0.06 =) 0.05 0. | 0.05 0. 13| 0.07) 0.19 —0.00| —0.08| 0.03 6.2.6 |— 0.14 — 0.41) — 0.38) — 0.67| — 0.73) — 0.90] — 0.73) — 0.68) — 0.76, — 0.44| — 0.28) — 0.04 — 0.22] — 0.50| — 0.48| — 0.78] — 0.61] — 0.95] — 0.80] — 0.76! — 0.78] — 0.42] — 0.26) 0.03 —0.32| — 0.67) — 0.70| — 1.20) — 1.14] — 1.38) — 1.18) — 1.11) — 1.30| — 0.72] — 0.47| — 0.10 —0.35) —0.64| —0.67| — 1.17| — 1.08/ — 1.29| — 1.10| — 0.98| — 1.23] — 0.67| — 0.43) — 0.13 — 0.25) — 0.47] — 0.45) —0.75| — 0.54| — 0.85) — 0.72] — 0.62) — 0.71 — 0.38) — 0.22) — 0.00 9. SER — 0.37 — 0.67] — 0.68! — 1.24| — 1.40! — 1.34) — 1.08! — 0.99) — 1.29! — 0.89) — 0.68! — 0.32 7.2.2(9) | — 0.04| — 0.08) — 0.01 — 0.15 —0.28| — 0.16 —0.05| — 0.02] 0.02) — 0.12) —0.23| — 0.09 tägl. Extr.| — 0.15, —0.24|—0.14| 0.02) 0.33] 0.03] 0.02) —0.08|— 0.02] —0.10| 0.04| 0.10 der Temperatur der Atmosphäre. 15) Brüssel. | Jan. | Febr. | März | Apr. Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. = o S [e 1} ii mi fd im . SO DAISUPUDFHSHSO DSH Um WmD Mitt. u im D- 6.6 0.7. 8.8 9.9 10.10 7.2.9 6.2.8 6.2.10 6.2.6 7.2 8.2 8.1 71 9.12.2.9 7.2.2(9) tägl. Extr. 0.58) 0.67 0.601 0.73 0.60) 0.79 0.601 0.86 0.62) 0.92 0.64| 0.97 0.61] 0.93 0.46 0.75 0.18) 0.39 1.19| 2.23} 2.57) 2.83] 2.34| 2.49) 1.71 1.36| 2.59) 2.89) 3.12) 2.57) 2.84] 2.00 1.54| 2.99] 3.17) 3.18] 2.74| 3.20) 2.33 1.70| 3.29) 3.28) 3.14) 2.74| 3.42] 2.57 1.79) 3.29) 3.06| 2.71] 2.47] 3.32] 2.58 1.74| 2.86) 2.45] 2.00) 1.88] 2.82] 2.28 1.500 2.01| 1.52) 1.10) 1.06] 1.94| 1.67 1.03| 0.86) 0.44| 0.16| 0.15] 0.82] 0.82 0.39) — 0.351 — 0.59] — 0.61! — 0.69| — 0.341 — 0.14 0.85 0.99 1.15 1.31 1.40 1.35 1.11 0.68 0.08 — 0.22] — 0.13) — 0.36) — 1.42] — 1.43] — 1.35) — 1.33] — 1.37| — 1.06) — 0.60 — 0.65 — 0.71) —1.11|— 2.23] — 2.06) — 1.86] — 1.77| — 2.19] — 1.86) — 1.23 — 1.72| — 2.77) — 2.52] — 2.27] — 2.06] — 2.81] — 2.48] — 1.71 — 2.131 — 3.11] — 2.89] — 2.65| — 2.29) — 3.27| — 2.88| — 1.96| — 1.32] — 1.33 — 1.01) — 1.23 — 1.20] — 1.57 —1.19) — 1.65) — 2.29) —3.29| — 3.21] —2.97| — 2.51) — 3.58| — 3.05|— 1.95 —0.99| — 1.49 — 2.21 — 3.33) — 3.40 —3.25| — 2.69) —3.69| — 2.98] — 1.71 —0.70| —1.14\— 1.93) — 3.18 — 3.36| —3.16| — 2.71| —3.53| — 2.63| — 1.31 —0.39| — 0.72) — 1.51) — 2.76) — 2.97|— 2.83] — 2.47| — 3.02] — 2.05| — 0.84) — 0.45) — 0.16 —0.15| — 0.33) — 1.03 — 2.05] — 2.21] —2.17|— 1.91] — 2.19) — 1.30] — 0.39 0.02| — 0.03) — 0.55 — 1.13| — 1.20 — 1.28) — 1.11|— 1.15 — 0.49 — 0.01 0.12| 0.17) — 0.10 —0.16| — 0.12] — 0.31) — 0.20 —0.09| 0.23 021] 0.31 0.31) 0.41 0.42) 0.50 0.521 0.59 0.25) 0.32 0.31) 0.45 0.29| 0.46 0.201 0.35 0.05) 0.14 — 0.14| — 0.17| — 0.22) — 0.20) — 0.29 0.28) 0.69) 0.832] 0.68] 0.641 0.82] 0.78 059 131] 151| 137) 131] 148] 1.13 0.83; 1.70| 1.96) 1.97, 1.77) 1.89 = 1.02| 1.961 2.28| 2.44| 2.08| 2.19] 1.49 0.35] 0.41} 0.12)—0.09)—0.01| 0.31] 0.49 0.47) 0.44| 0.16| —0.09)— 0.02) 0.39) 0.59 0.47 0.35] 0.16) —0.07|—0.03| 0.37) 0.53 0.34 0.17) 0.12] 0.04|—0.02)| 0.24] 0.32 0.11] 0.05] 0.04| 0.01)—0.01| 0.05) 0.03 0.28 0.48 0.60 0.68 | 0.48! 0.55 0.48 0.28 0.00 — 0.43| — 0.28| — 0.28) — 0.18| — 0.11 — 0.12) — 0.14| — 0.17) — 0.20 ee — 0.27) — 0.20 ee —0.08|— 0.09 —0.23|— 0.34 — 0.29] — 0.36 —0.37|—0.45 —0.37)— 0.41 — 0.30 — 0.32 — 0.401 —0.51 —0.04|— 0.03 — 0.28] — 0.34 0.011 029| 0.25] 0.13] 023] 0.24] 0.12 — 0.53| — 0.83] — 0.99] — 1.05) — 0.85) — 0.98] — 0.69 — 0.40 — 0.64) — 0.85 — 0.94] — 0.73 — 0.82) — 0.69 —0.63|— 1.22) — 1.39 — 1.41) — 1.18|— 1.38, — 1.12 055 —1.13|— 1.23 — 1.25) —1.07)— 1.23) —1.03 — 0.32] — 0.55 — 0.69] — 0.78] — 0.62] — 0.67) — 0.61 0.82 —1.44|— 1.421 —1.36|— 1.20 —1,51|— 1.21 —0.06| 0.03 —0.01| —0.131—0.04|—0.00| 0.05 —0.25| — 0.02] — 0.06|— 0.04| 0.02] — 0.14) — 0.24| — 0.28| — 0.24 0.00 —.0.33 —0.42 — 0.64 — 0.64 — 0.43 — 0.72 0.03 0.49| 0.73 0.49) 0.39 0.54 0.08 0.65) 0.02 0.77) 0.25 0.85| 0.65 0.81) 0.97 0.58| 0.97 0.19| 0.56 —0.311— 0.13 —0.80| — 0.84 —1.16|— 1.29 —1271—1.03 — 1.05 — 0.59 —0.75| — 0.26 —0.18| — 0.25 0.03) — 0.37 0.19) — 0.33 0.32) 0.05 0.41) 0.37 0.47) 0.75 0.491 0.89 0.33) 0.20 0.42) 0.30 0.39| 0.32 0.25] 0.25 0.05) 0.12 — 0.05) — 0.04 — 0.08 — 0.24 — 0.00 — 0.00 — 0.20, — 0.21 — 0.23) — 0.03 —0.35| — 0.03 —0.37) —0.18 —0.26 — 0.18 0.431 — 0.34 0.05, — 0.04 — 0.18 418 Dove über die täglichen V eränderungen 16) Plymouth. . | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.1| 0.38) 0.65) 1.03] 1.78) 2.28] 1.93] 211] 185) 1.44] 118] 0.70) 0.42 2| 0.40) 0.74) 1.17) 197) 264 214 239 213) 160) 124 075) 038 3| 044 0383| 134) 218| 294 2285| 2531 242) 179) 134 080) 0.33 4| 051] 094 1.47) 228| 3.00] 222] 248] 2.561 1.93] 1.47) 0.87) 0.36 5l 061 1.05) 1511 2.18) 2.68| 2.031 214 241] 1.89 1.56) 0.93] 0.46 6| 068 1.10) 1.37) 1.77) 194 124) 1.49) 1.87) 1.61) 1.50) 0.9) 058 72| 0.65) 1.02) 1.00) 1.06) 0.89| 0.42) 0.63] 1.00) 1.03) 1.18] 0.84 0.62 8I| 049 0.74 043) 0.13) —0.24| —0.45| —0.29 —0.05' 0.22) 0.56) 055] 050 9| 0.16) 0.26 —0.28| — 0.86 — 1.28) — 1.20 — 1.14 — 1.06. — 0.68) — 0.29| 0.07) 0.18 10 |—0.27| — 0.37) — 0.99| — 1.75) — 2.03] — 1.72] — 1.79) — 1.87| — 1.53] — 1.20| — 0.52| — 0.27 11 |—0.70| — 1.00| — 1.58| — 2.40| — 2.50] — 2.06] — 2.23] — 2.38 — 2.19| — 1.96) — 1.08) — 0.74 Mitt. 0|— 1.03] — 1.48| — 1.97| — 2.74| — 2.72) — 2.19) — 2.48) — 2.61) — 2.55| — 2.40) — 1.46) — 1.08 1|— 1.17] — 1.71|— 2.09] —2.83| — 2.83) — 2.23] — 2.58| — 2.65) — 2.63] — 2.45) — 1.58 — 1. si 21— 1.11) —1.64|— 1.97) — 2.66| — 2.83) — 2.18| — 2.56) — 2.54| — 2.44 — 2.15) — 1.43) — 1.09 3|—0.87| — 1.34| — 1.66| — 2.32) — 2.72] — 2.06) — 2.40) — 2.34| — 2.06) — 1.65) — 1.09 — 0.82 41 —0.56| —0.92| — 1.25) — 1.84| — 2.43| — 1.79) — 2.06| — 2.01) — 1.55| — 1.09) — 0.69| — 0.49 5 1— 0.26| — 0.49) — 0.78) — 1.27) — 1.92) — 1.35) — 1.54) — 1.53) — 0.97| — 0.59] — 0.34) — 0.18 6|—0.03| — 0.17|— 0.33) — 0.63] — 1.19) — 0.77| — 0.89] — 0.99] — 0.39] —0.20| —0.10| 0.02 7) 0.13| 0.04 - 0.06] — 0.00) —0.36|— 0.12] —0.17/—021| 0.16) 0.10) 0.03) 0.15 si 022 0.16] 038! 056) 0.44| 0.33} 0.49] 0.47) 0.61] 0.35) 0.11| 023 9| 028| 0.25] 0.601 1.000 1.05) 0.98| 1.01] 0.99) '0.94| 0.591 0.21] 0.32 10 0.32] 034 075 130) 1.46| 1530| 1.38| 132] 115) 082) 0.34 039 11| 035; 0.44 084 1.49 1.73] 1.53 14 151} 1.26) 0.99) 0.48) 0.45 1ı2| 037 056) 0.921 1.63| 1.98| 1.72| 1.87! 1.65| 1.33| 1.10) 0.61l 0.46 6.6 0.33] 0.47] 0.52) 0.57| 0.38) 0.24| 0.301 0.44] 0.61] 0.65) 0.43) 0.30 7.7 039) 053] 053) 0.53] 0.27| 0.15) 0.23] 0.40) 0.60|° 0.64| 0.44] 0.39 8.8 0.36) 0.451 0.41) 0.35] 0.10)—0.06| 0.10) 0.21) 0.42] 0.46| 0.33] 0.37 9.9 0.22) 026] 0.16) 0.07)— 0.12] — 0.11) —0.07|—0.04| 0.13] 0.15] 0.14 0.25 10.10] 0.03'—0.02!— 0.12! — 0.23! — 0.29| — 0.21! — 0.211 — 0.28! — 0.191 —0.19|— 0.09! 0.06 7.2.9 |—0.06| — 0.12] —0.12| —0.20| — 0.30| — 0.26 — 0.31] — 0.18] — 0.16) — 0.13] — 0. | —0.05 6.2.8 |—0.07| —0.13| —0.07| — 0.11 Et 20,—0. 19) —0.07| — 0.07| —0. in 12) — 0.09 6.2.10 |—0.04—0.07| 0.05) 0.14| 0.19| 0.12] 0.10] 0.22] 0.11] 0.06 —0.05| — 0.04 62.6 |—0.15| —0.24| — 0.31| — 0.51 ee —0.65| —0.55| — 0.41] — 0.28) — 0.19) — 0.16 7.2 |— 0.23] —0.31| — 0.42) — 0.80] — 0.97) — 0. 88] 0. 97)—0. 77]—0. 71] —0.49| — 0.30| — 0.24 8.2 [— 0.311 — 0.45) — 0.77) — 1.27) —1.54| — 1.32) — 1.43| — 1.30) — 1.11/ — 0.80 — 0.44| — 0.30 8.11— 0.34| — 0.49) — 0.83] — 1.35| — 1.54 — 1.34| — 1.44) — 1.35 — 1.21) — 0.95 — 0.52| — 0.35 7.1 1— 0.26] — 0.35| —0.55| — 0.89) — 0.97) — 0.91] — 0.98) — 0.83| — 0.80) — 0.64) — 0.37| — 0.29 9.12.39 |— 0.37 — 0.58 —0.83 — 1.23 — 1.42 — 1.12) — 1.25 — 1.26 — 1.091 — 0.94 — 0.57! — 0.35 7.2.2(9) 0.03|— 0.03 0.06| 0.10 0.04| 0.05 0.02 0. 11 0. a2 0.05|—0.04| 0.04 tägl. Extr.] — 0.25| — 0.31|— 0.29] —0.28| 0.09| 0.03] — 0.03] — 0.05] — 0.35] —0.45| — 0.32] — 0.29 Morg.1| 0.38 2] 0.63 3] 0.83 4| 0.93 5 0.93 6] 0.84 7 0.71 8]| 0.53 9] 0.30 10 | — 0.01 11 | — 0.39 Mitt. 0|—0.79 1|— 1.12 21— 1.28 3]— 1.21 4|—0.95 5 | — 0.58 6[—0.22 7 = 8 0.11 9] 0.08 10] 0.03 11 0.04 12| 0.16 6.6 0.31 7.7 0.37 8.8 0.32 9.9 0.19 10.10 0.01 72.9 |— 0.16 6.2.8 |—0.11 6.2.10 |— 0.14 6.2.6 |— 0.22 7.2 |— 0.29 8.2 | — 0.38 8.1/— 0.30 7.11— 0.21 9.12.3.9 |— 0.41) — 0.56! — 0.99) — 1.33! — 1.51) — 1.68 — 1 42 7.2.2(9) |— 0.10 0.01] 0.03 tägl. Extr.| — 0.18 — 0.39 — 0.45 — 0.32|— 0.18] 0.01]— 0.15 der Temperatur der Atmosphäre. 17) Greenwich. | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 0.68 129) 221] 2.72] 3.13 0.s2| 144) 2.31 2.85] 3.30 095| 162) 244 291] 3.41 1.02] 1.82] 2.54 2.85] 3.40 1.03] 195) 246) 2.60) 3.14 0.97] 1.93 2.17) 2.08) 2.52 0.84) 1.66) 156) 1.25] 1,53 0.61 111l 0.66) 0.20] 0.28 0.261 0.30 — 0.37! — 0.92] — 1.02 —0.20) — 0.66| — 1.43 —1.94| — 2.12 —0.75| — 1.60) — 2.30, — 2.70) — 2.89 — 1.27) — 2.35| — 2.87] — 3.13] — 3.28 — 1.66) — 2.79) —3.17| —3.26| — 3.39 — 1.81) — 2.85) —3.14| — 3.16) — 3.34 — 1.67) —2.57| — 2.92 —2.90| — 3.21 — 1.29) — 2.05 — 2.54 — 2.54) — 3.01 —.0.78| — 1.40) — 1.97, —2.06| — 2.67 —0.26| —0.75| —1.34| — 1.45 — 2.10 0.14| —0.17| — 0.60) —0.71!— 1.26 0.37 030) 0.17) 0.111 —0.24 0.46| 0.65) 0.84 0.92] 0.81 0.48) 0.891 1.42) 1.62) 1.74 0.49 1.05) 181] 2.16) 2.42 056) 117) 2.03 2.51l 2.86 0.36) 0.59; 0.42] 031) 0.21 0.49 075) 0.48 0.27) 0.13 0.49) 0.71 042] 0.16 0.02 0.36| 0.48) 0.24] 0.00 —0.10 0.14 0.12] — 0.001 — 0.16! — 0.19 —0.17/— 0.18] — 0.25! — 0.33] — 0.33 —.0.16 — 0.21 — 0.27 — 0.32) — 0.35 —0.12—0.01| 0.15 0.18 031 — 0.37) — 0.56) —0.77|—0.84| — 0.97 — 0.49 —0.60| — 0.79 —.0.96| — 0.91 —.0.60| — 0.87) —1.24| — 1.48) — 1.53 —0.53| —0.84| — 1.26 — 1.53] — 1.56 —0.41| — 0.57|—0.81/ — 1.01) — 0.93 0.03) — 0.02] — 0.05| — 0.06 2.61] 2.61 2.71] 2.68 2.74) 2.78 2.71] 2.86 2.53] 2.81 2.11] 2.48 1.38) 1.77 0.40) 0.72 — 0.71] —0.55 — 1.73) —1.78 — 2.511 — 2.79 — 2.94| — 3.43 — 3.04| — 3.69 — 2.91] — 3.63 — 2.67) — 3.34 — 2.38) — 2.89 — 2.30) — 2.30 — 1.57) — 1.56 — 0.96) — 0.69 —0.19| 0.24 0.64 1.11 1.41) 1.81 2.01} 2.27 2401| 2.51 0.27) 0.46 0.21] 0.54 0.10) 0.48 —0.04| 0.28 —0.16! 001 —.0.30| — 0.25 — 0.33) — 0.30 0.20) 0.22 — 0.79) — 0.90 — 0.77) — 0.93 — 1.26) — 1.46 — 1.31) — 1.49 — 0.83) — 0.96 —1.55 0.09 —0.42 1.89] 1.28 2.06| 1.45 2.22] 1.56 2.34| 1.60 235) 1.56 2.15) 1.42 1.67) 1.15 0.88) 0.71 —0.13] 0.09 — 1.23) — 0.66 — 2.22) — 1.43 — 2.94) — 2.07 — 3.28) — 2.45 — 3.23] — 2.48 — 2.86| — 2.17 — 2.28] — 1.63 — 1.60) — 1.01 — 0.91) — 0.43 —0.27| 0.02 0.29 0.32 0.77) 0.52 1.17) 0.69 1.47) 0.87 1.701 1.08 0.62) 0.50 0.70) 0.59 0.59) 0.52 0.32) 0.31 —0.03| 0.02 — 0.26| — 0.27 —.0.26) — 0.25 0.03| — 0.12 — 0.66) — 0.50 —. 0.78) — 0.67 — 1.18) — 0.89 — 1.20) — 0.87 — 0.31 — 0.65 — 1.29 — 0.91 — 0.01) — 0.07 — 0.47) — 0.44 119 0.601 0.40 0.75| 052 0.88] 0.59 0.95| 0.62 0.95| 0.62 0.89| 0.60 0.75| 057 0.52| 0.48 0.19) 0.28 —0.26| — 0.04 0.77] — 0.46 — 1.25 — 0.87 —1,59|— 1.17 —1.69— 1.25 —1,51[— 1.10 — 1.10 — 0.76 —0.59| — 0.36 —0.10/— 0.01 024] 020 0.41] 0.26 0.44| 0.23 0.41 0.19 0.40) 0.20 0.461 0.28 0.39) 0.30 0.501 0.38 0.47| 0.37 0311 0.3 0.081 0.07 —0.17|—0.15 —0.13/— 0.13 —0.13[— 0.15 —0.30|— 0.22 —0.47]— 0.34 — 0.59) — 0.39 —054|— 0.35 — 0.42) — 0.30 0.53 —.0.37 —0.02|— 0.06 —0.37|— 0.32 120 Dove über die täglichen V eränderungen 18) Leith. | Jan. | Febr. | März, | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.ı| 0.17) 038) 0.78) 1.34 135) 1.46) 1.82] 1.31) 1.13] 0.49] 056] 0.32 2| 027) 0.34 0.88! 1.74 154 1.61] 1.90) 1.42) 123) 053] 0.68 0.29 3l 030| 0.34] 1.07) 2.03] 1.76] 1.661 2.07) 155] 1.46] 058] 0.62] 0.27 al 042 042) 115. 236) 1.96 177) 227) 165 162 059 0.65 031 5l 047] 052) 122 244 1.0] 1.5] 2.04 1.62] 1.68| 0.72] 0.611 0.34 sl 047) 058| 124 238 156| 1.35] 158] 1.45] 1.56| 0.90) 057 0.26 7| 043) 055] 110) 154) 1.18) 1.00) 1.06| 1.00) 1.22) 0.72) 0.47| 0.30 s| 0.9] 056| 0.0 0.97) 0.62] 0.49] 0.51] 0.48] 0.65) 0.43] 0.46| 0.24 9| 0.27 0.34 0.36—0.12| 0.05! — 0.08) — 0.10 — 0.22! —0.06| 0.14 0.25 0.14 10| 0.07)—0.03| 0.08! —0.89| —0.47| — 0.58! —0.61| —0.56] —0.49| — 0.37 — 0.15! — 0.01 11 |— 0.15 — 0.43] —0.54| — 1.34| — 0.89| — 1.02) — 1.00] — 0.90| — 0.98| — 0.76| — 0.59] — 0.38 Mitt. 0|—0.46| —0.75|— 1.16 — 1.74 — 1.22) — 1.24! — 1.59) — 1.33) — 1.39 — 1.05 — 0.87| — 0.59 1|—0.63)— 1.00) — 1.32) — 1.94| — 1.49] — 1.40) — 1.63] — 1.53| — 1.74 —1.24| — 1.02] — 0.67 21—0.70| — 0.99) — 1.46 — 2.10, — 1.68 — 1.70) — 1.81) — 1.62) — 1.90) — 1.26 — 1.14 — 0.69 31—-0.71l—1.01|— 1.50| —2.26| — 1.71|— 1.94| —1.94| — 1.62) — 1.85/ — 1.14| — 1.17! — 0.50 41—0.53| —0.77|— 1.48| — 2.13) — 1.86) — 1.75| —1.98| — 1.72] — 1.58| — 0.87| — 0.75| — 0.37 5 |—0.30| — 0.42| — 1.26 — 1.89] — 1.79| — 1.65| — 2.03| — 1.67| — 1.58] — 0.58! — 0.46| — 0.22 6 |—0.20) — 0.21) — 0.95 — 1.70) — 1.56) — 1.46 — 1.96) — 1.54| — 1.02] — 0.26 — 0.30) — 0.12 71—0.04| —0.04| — 0.52 — 1.09) — 1.16) — 1.12] — 1.59| — 0.75 —0.43| 0.02! — 011] 0.08 s| 0.06) 0.14|—0.20| — 0.36| — 0.52] — 0.35| —0.58| —0.18|—0.07| 0.26) 0.02) 0.13 9| 010 027) 0.11 0.17) 0.14 022 0.19) 0.26 0.26 0.32 0.14 0.16 1ı0| 0.8] 0.39) 0.34 0.48| 0.38} 084 076 070 055 051 035 0.18 ı1| 0.14 0.44 058 0.97 0.5) 0.96) 1.12! 0.99 0.74 0.71 0.53] 0.24 12 0] 0.45) 0.64| 1.19 1.03) 1.19| 1.53| 1.23] 1.01] 0.66) 0.63| 0.26 6.6 0.14| 0.19) 0.15] 0.34) 0.00) —0.06/—0.19|—0.05| 0.27| 0.32] 0.14] 0.07 7.7 0201 0.261 0.29) 023 0.011 —0.06|—0.27| 0.13) 0.40) 0.37] 0.18} 0.19 8.8 023 0351 0.30 031 0.05 0.07/—0.04) 0.15) 029) 0.35] 0.24 0.19 9.9 0.19 0311 024 0.03 0.101 0.07) 0.05) 0.02) 0.101 0.23] 0.201 0.15 1010| 0.08} 0.18| 0.21|—0.21|—0.05) 0.13| 0.08| 0.07| 0.03| 0.07| 0.10) 0.09 7.2.9 |—0.06| —0.06 —0.08 —0.13| — 0.12] — 0.16 — 0.19 — 0.12) — 0.14 —0.07|— 0.18 — 0.08 6.2.8 —0.06,— 0.09 —0.14|— 0.03 —0.21 0.23 —0.27|—0.12 —.0.14| — 0.03 — 0.18 — 0.10 6.2.10 |— 0:05 —0.01| 0.04| 0.25] 0.09) 0.16 0.18} 0.18] 0.07] 0.05| — 0.07) — 0.08 6.2.6 —0.14|—021 —.0.39| — 0.47| — 0.56! — 0.60) — 0.73| — 0.57| — 0.45 — 0.21| — 0.29! — 0.18 72 |—0.14|— 0.22] — 0.18] — 0.28] — 0.25| — 0.35] — 0.381 — 0.31] — 0.34 — 0.27| — 0.34] — 0.20 8.2 |—0.16| — 0.22) — 0.33) — 0.57) —0.53| — 0.61) — 0.65| — 0.57) — 0.63! — 0.42) — 0.34| — 0.23 8.1) — 0.12] — 0.22] — 0.26 — 0.49| — 0.44| — 0.46 —0.56| — 0.53, — 0.55| — 0.41| — 0.28) — 0.22 7.1|—0.10| — 0.23] — 0.11] — 0.20! — 0.16] — 0.20) — 0.29| — 0.27| — 0.26] — 0.26] — 0.28] — 0.18 9.12.3.91— 0.20! — 0.29] — 0.55! — 0.99) — 0.69! — 0.76) — 0.86! -— 0.73) — 0.76! — 0.43] — 0.41! — 20 7.2.2(9) |— 0.02) 0.03] —0.04| — 0.06) — 0.06) — 0.07| — 0.09) — 0.03) — 0.04| 0.031 — 0.10) — 0.02 tägl. Extr.| — 0.12] — 0.22) — 0.13] 0.09) 0.05|—0.09]) 0.12! —0.04|—0.11/— 0.18) — 0.25] — 0.18 der Temperatur der Atmosphäre. Phys. Kl. 1846. 19) Apenrade. 121 | Jan. | Febr. | März April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Fe a a ah Mr Neue Morg.ı| 026) 0.0] 0.98] 1.73 3.18] 382] 250 261 216] 1.06) 054 031 2| osıl 078 114] 1.83) 3.17] 390) 238] 2.66| 2201 1.19] 059 035 3| 038 079 126 ı1.98| 3.021 3821 2.131 266) 254 1.30) 0.64 037 a| 042] 075 134 210) 271] 350) 1.781 2.64] 2.02) 1.37] 0.66 0.38 5| 044) 069) 131 2.02] 222] 2801 1.35 2ısl 243 1.361 0.69) 0.40 6| 050 0.62 1ıs| 1.63) 1.54] 1.941 0.86) 1.56) 2.02] 1.25 0.69] 0.40 | 047) 054 090 1.15 070 083 0.30 0.7) 118 097) o.sıl 037 s| 039) 038 050] 0.41—023|—034—029|—0.18| 0.18 052] 0.42] 0.27 9| 023 0.10 —0.021— 0.42) — 1.141 — 1.38, — 0.87 — 1.101 — 0.83) —0.10| 0.10) 0.10 10| 0.06 —0.32| —0.66| — 1.22|— 1.90/ — 2.16 — 1.40 — 1.98| — 1.71] — 0.79] — 0.30) — 0.15 110.36 — 0.78 — 1.15 — 1.90 —2.49| — 2.66 — 1.80 — 2.42| — 2.38|— 1.38| — 0.68] — 0.43 Mitt. 0|— 0.21 —1.19| —1.62|— 2.42 — 2.86 —2.98 —2.09| —2.74| — 2.79] — 1.94] — 0.98) — 0.66 10.78] — 1.40 — 1.90) — 2.75 — 3.08 — 3.24 — 2.23 —2.89| — 3.03] —2.15| —1.10| —0.78 21— 0.69 — 1.341 — 1.96 — 2.89) —3.16| — 3.49) — 2.27 —2.90| — 3.08 — 2.07 — 1.02) — 0.75 3| 0.61) — 1.06 — 1.78) — 2.79 — 3.10 — 3.68 —2.21 —2.78| — 2.93 — 1.74 — 0.82] — 0.59 4|—0.38|—0.64| — 1.41 —2.43| —2.86| — 3.62] — 2.02] —2.39| — 2.54|— 1.23 —0.59| — 0.38 510.161 — 0.23) — 0.92) — 1.80) — 2.40) — 3.34, — 1.70 — 2.02) — 1.931 — 0.71 — 0.29| — 0.15 6|—0.03| 0.05! —0.42| — 0.99! — 1.70) —2.57.— 1.18 — 1.231 — 1.13) — 0.25) — 0.12] 0.02 7| 001 0.18] 0.20.12] 0.79 — 1.42] —0.57 —0.17]—026 0.10 0.02| 0.10 s| 003 o.1s| 033 0.6 022]—0.07) 0.18 0.40] 056 034 0.03] 0.14 9| 001 017 054 125 122] 125) 097) 121] 1211 0511 0.09] 0.15 ı0| 002] 022] 066 157) 205 233] 1.631 1.72] 1.611 0.65) 0.18) 0.18 ı1| 007 033 076| 169 2.66) 3.10] 2.141 225) 1.83] 0.85) 0.20) 0.21 ı2| 0.5 052| 086 1.70 302| 357) 2.43 1.681 1.97) 092| 0.42| 0.26 66 | 024 0.34] 038] 0.32—0.08)—0.32]—0.16| 0.17) 0.45] 050) 0.29| 021 77 | 024| 036] 046 052 —0.05|—030|—0.14| 0.15] 0.46] 054 0.30] 0.24 ss | o2ıl o28| 042] 054—-0.01—0.21—0.06| 0.11] 037] 043) 023] 021 99 | o.11) 01 026) 042 0040.07] 0.051 0.06] 0.19) 021 0.10] 0.13 10.10|— 0.02! —0.05 —0.001 0.18 0.081 0.09 0.121 —0.13| —0.05/ —0.07/—0.06| 0.02 729 |—0.08|—0.21]— 0.17) —0.16| —0.41|— 0.47] — 0.33] — 0.31) — 0.23|— 0.20] — 0.11 — 0.08 6.28 |—0.05|— 0.18] — 0.15 — 0.20 —0.47| —0.54|— 0.411 —0.31| — 0.17) — 0.16 —0.10 — 0.07 62.10|—0.061—0.17—0.04| 0.101 0.14] 026 0.07) 0.13, 0.18, —0.06| — 0.05 —0.06 62.6 |—0.07]—0.22| — 0.10| — 0.75 — 1.11) — 1.37) —0.86| — 0.86| — 0.73] — 0.36 — 0.15. —0.11 7.2] 0.11/— 0.40) —0,53|—0.87|—1.23'—1.33]— 0.99] — 1.07) — 0.95 —0,55|—0.21|— 0.19 8.2|—0.15|— 0.48) —0.73— 1.24 — 1.70 — 1.92 —1.28| —1.54— 1.45 —0.78|— 0.30] — 0.24 8.11 0.20 —051|—0.70|—- 1.17) — 1.66 — 1.79) — 1.26 —1.,54| — 1.431 — 0.82] —0.34| — 0.26 7.1-0.16| — 0.43] — 0.50) —0.80)— 1.19 — 1.21 — 0.97 — 1.06 — 0.93] —0.59| —0.25| — 0.21 9.12.39 10.25 — 0.50 —0.72 — 1.10 — 1.47 — 1.70 — 1.05 — 1.35| — 1.34! — 0.82) —0.40| — 0.25 7229)|-0.06—0.12| 0.01 0.19l 0.01l—0.4l—0.01 0.07) 0.13 — 0.02] —0.06| —0.02 tägl. Ext | —0.14|—0.31—0.311—0.40| 0.01] 0.11] 0.12]—0.12]—0.23|—0.39| —0.21|— 0.19 Q 122 Dovz über die täglichen Veränderungen 20) Helsingfors. | Jan. | Febr. | März | Apr. Mai | Juni | Juli Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.ı| 0.47! 085] 1.40) 2.10) 2.49] 3.37 3.16) 2.58 1.60) 1.06| 0.64] 0.34 2 0.79 125) 1586| 318] 2.82] 3.78 3.48] 2.96| 2.09 1.45] 0.99) 0.68 3l 099 1551 2283| 279] 289 374] 345| 311 248] 170) 122 091 4| 113) 171) 252] 277) 2.0621 322] 302] 292) 261] 1.74 1.26) 0.97 5 1.06) - 1.661 249] 2.a1l 2.061 232) 225| 239) 240) 151 1.09) 084 6| 086) 143) 216 1.76) 130) 124 123] 159] 1.84 1.10, 0.76) 059 7| 058 107 157 092) 0.49 020 0.17 0.64 1.06 059) 038 0.31 s| 028) 0.60) 0.9 0.05/—0.26|—0.65 —0.78| —028| 021 0.08] 0.02] 0.07 9| 0.01 0.10 —0.05| —0.74| —0.87|— 1.26 — 1.51) — 1.07|— 0.58) — 0.38| — 0.27| — 0.10 10 |—0.25| — 0.42! — 0.87| — 1.35] — 1.34| — 1.65 — 2.02) — 1.68| — 1.23! — 0.77 — 0.48| — 0.22 110.48] — 0.91|— 1,56 — 1.80) — 1.70| — 1.93) — 2.35| — 2.12] — 1.71! — 1.07) — 0.64) — 0.32 Mitt. 0|—0.70| — 1.29) —2.06| — 2.10| — 1.98] — 2.16 — 2.54| — 2.43] —2.04| — 1.30] — 0.76 — 0.43 1|—0.6| — 1.54) — 2.36 — 2.30| — 2.19] — 2.36) — 2.65 — 2.61|— 2.23|— 1.42] — 0.85 — 0.54 21—0.92| — 1.601 — 2.45) — 2.37) — 232 — 2.51| — 2.66) — 2.66, — 2.30 — 1.43 — 0.88 — 0.61 31-084 — 1.47 — 2.32) — 2.31 —231| — 255| — 255 — 2.55 — 2.20 — 1.30| — 0.82] — 0.60 4|—0.73| — 1.20 — 2.01) — 2.10 — 2.11] — 2.42! —2.27| — 2.26| — 1.92] — 1.05 — 0.68 — 0.49 51-052 —0.87)— 156 — 1.73 — 1.77|— 2.13| — 1.85| — 1.80| — 1.48| — 0.74) — 0.48| — 0.33 61—0.32| — 057) — 1.07 —ı.25| — 1.30 — 1.71) — 1.30| — 1.24 — 0.95| — 0.44 — 0.28] — 0.18 71—0.19) — 0.38 — 0.60 —0.72| — 0.78 — 1.20) — 0.68| — 0.62] — 0.42! — 0.22 — 0.16 — 0.11 8|—0.15|— 0.25 — 0.20 — 0.21] — 0.24| — 0.61) — 0.04] — 0.03| — 0.00 — 0.10 — 0.12] — 0.12 9I—0.16|—0.18| 0.10 026 0.29 0.07) 0.61) - 0.52] 0.311—0.03 — 0.12] — 0.20 10|-0.16/—0.08| 036 0.69 0.s2| 0.7) 127 1.3 054 0.08 —0.10/—0.25 111-0.06| 0.12) 063 113 140° 1.5) 19| 154 079 029 0.02 —0.19 ı2|l 016 044 096) 1.60) 1.97) 2.63] 2.61] 2.08) 1.14 0.63| 0.28) 0.02 66 | 027) 0.43] 055| 0.26|—0.00)—0.24|—0.04| 0.18] 0.45] 0.33] 0.24) 021 7 I 020 0535| 049 0.10 —o.15[—050|—026) 0.01) 032) 0.19| 0.11 0.10 ss | 0.07 o.1s| 0.30| —0.08|—0.25|— 0.63] —0.41[— 0.16) 0.11)— 0.01) — 0.05 — 0.03 99 |—0.08 —0.04| 0.03| —0.24| — 0.29] — 0.60 —0.45|— 0.28) — 0.14 — 0.21] — 0.20| — 0.15 10.10 |— 0.21 — 0.25| — 0.26] — 0.33| — 0.26| — 0.39| — 0.38| — 0.33 — 0.35 — 0.35| — 0.29 a 729 |—0.17|— 0.24] — 0.26) —0.40' — 0.51] —0.75| — 0.63) — 0.50] —0.31|— 0.29) — 0.21 — 0.17 628 |—-0.07— 0.14 — 0.16 —0.27| —0.42) — 0.63! —0.49| — 0.37| — 0.15) —0.14| — 0.08| — 0.05 6.2.10 [—0.07/—0.08| 0.02] 0.03 —0.07|—0.13|— 0.05 — 0.01] 0.03 — 0.08) — 0.07) —0.09 6.2.6 |-0.13| — 0.25) —0.45| — 0.62|— 0.77) — 0.99| — 0.91) — 0.77) — 0.47) — 0.26 —0.13| — 0.07 72 1—0.17|— 0.27| —0.44 — 0.731 —0.92 —1.16/— 1.25|— 1.01] — 0.62] — 0.42] — 0.25] — 0.15 s2|—0.32| — 0.50) — 0.83 — 1.16 — 1.29) — 1.58] — 1.72) — 1.47) — 1.05| — 0.68) — 0.43] — 0.27 8.1|—0.29| — 0.47) — 0.79 — 1.13 — 1.23) — 1,51 — 1.72) — 1.45| — 1.01) — 0.67| — 0.42) — 0.24 7.10.14 — 0.24 —0.40 —0.69) — 0.85 — 1.08| — 1.24| — 0.99! —0.59| — 0:42] — 0.24 — 0.12 9.12.3.9 |— 0.42! — 0.71 — 1.08 — 1.22) — 1.22! — 1.48 — 1.50 — 1.38| — 1.131 — 0.75) — 0.49 — 0.33 7.2.29) |—0.17| — 0.22|— 0.17|—0.23| — 0.31) —0.54| — 0.32| — 0.25] — 0.16 — 0.23] — 0.19 — 0.18 tägl.Extr| 0.11] 0.06) 0.04] 0.41] 0.29] 0.62) 0.41) 0.23) 0.16) 0.16) 0.19] 0.18 der Temperatur der Atmosphäre. 21) Petersburg. 0233| 037 1.10) 1.75) 2.84| 2.69) 2.26) 2.43] 1.67 022| 0.39 1.30| 2.01| 3.03) 2.90) 2.49) 2.79) 1.97 o21l 043 1.49 2.19 3.05) 2.91) 2.57) 3.01| 2.20 026 0501 159! 2.17) 2.79 2.601 2.37) 2.92! 2.25 037! 057) 156 1.88) 2.20) 1.981 1.83] 2.46| 2.06 051 056) 136 135) 127) 113 115| 1.70) 1.62 059) 046 0.99 0.68) 0.1 024 034 079. 1.01 053l 023] 0.47) — 0.02] — 0.47| — 0.53! — 0.40 — 0.10 0.31 0.33, — 0.09 — 0.13 — 0.65 — 1.16] — 1.09) — 0.97) — 0.86| — 0.42 0.01) —0.43| — 0.74| — 1.18] — 1.68! — 1.49 — 1.37) — 1.47 — 1.12 —0.34| — 0.73 — 1.28 — 1.62] — 2.09) — 1.83) — 1.67| — 2.01) — 1.75 — 0.59| — 0.92| — 1.68] — 2.01| — 2.50) — 2.201 — 1.98| — 2.53 — 2.29 Ser 19 PP VO DT Ss 2 or 19 WU mW DD Mitt. — 0.68) — 0.95] — 1.89] — 2.33] — 2.91] — 2.62| — 2.31| — 3.01) — 2.67 — 0.61) — 0.86! — 1.92) — 2.52) — 3.25] — 2.98] — 2.58] — 3.35 — 2.81 —0.45| — 0.67| — 1.75) — 2.50) — 3.36) — 3.12] — 2.68] — 3.39 — 2.65 — 0.27) —0.44| — 1.44| — 2.10) — 3.11] — 2.89) — 2.46) — 3.02 — 2.19 — 0.15) — 0.22] — 1.04) — 1.01) — 2.44| — 2.26) — 1.94| — 2.26 — 1.50 — 0.12) — 0.02) — 0.60) —0.86| — 1.37) — 1.33) — 1.15) — 1.25 — 0.72 —0.13| 0.13) — 0.20) — 0.10) — 0.34) — 0.31) — 0.29| — 0.20 — 0.01 —0.14 024 0.14 0.54 0.69 0.61 0.9 0.66 0.53 —0.09| 0.32] 0.40) 0.96) 1.47) 1.30| 1.07] 1.24| 0.87 0.02) 0.37) 059) 1.20) 2.00) 1.77) 145; 158 1.05 0.12) 0.38) 0.5 135 2.33] 211l 1.73| 1.81! 1.20 a Deo 6.6 0.11] 0.18! 0.26] 0.14|—0.12])—0.14| —0.03| 0.10| 0.28 Tax 0.20) 0.27) 038 025 —0.05 —0.10 —0.00| 0.23] 0.45 0.23| 0.29) 0.40) 0.29) 0.04|—0.04| 0.03) 0.29) 0.50 . 020) 0.38 0.92] 1.52] 2.59) 2.40) 1.98) 2.08) 1.39 N) 020) 0.24 0531| 0.26 0.11} 0.04 0.04 0.28] 0.42 10.10) 0.12! -0.12! 0.131 0.15: 0.16! 0.11! 0.05! 0.19 0.22 7.2.9 |—0.10 —0.05| — 0.131 — 0.15! — 0.32) — 0.29] — 0.22) — 0.22] — 0.17 6.2.8 |— 0.15 — 0.08] — 0.181 — 0.18) — 0.35| — 0.32| — 0.24| — 0.25| — 0.21 6.2.10 6.2.6 |— 0.15) — 0.20| — 0.46, — 0.69) — 1.05| — 0.97| — 0.79] — 0.94! — 0.70 — 0.09) — 0.20) — 0.27| — 0.49| — 0.82] — 0.75) — 0.58| — 0.66| — 0.53 —0.05| — 0.25) — 0.45 — 0.83 — 1.25 — 1.19 —0.99 —1.11 —0.83 0.00\ — 0.23) — 0.35) — 0.67) — 1.05) — 0.98) — 0.82| — 0.87| — 0.64 7.1 tägl.Extr.| — 0.05 — 0.19] — 0.17|—0.17|—0.16|— 0.11) —0.06| — 0.19) — 0.28|— 0.19 —0.131—0.02| 0.02) 0.17] 0.25] 0.22| 0.21) 0.23] 0.09) —.0.04| — 0.18) — 0.16| — 0.33) — 0.62) — 0.54| — 0.42) — 0.42) — 0.34| — 0.18 9.12.3.9 | — 0.14! — 0.28) — 0.65! — 0.91 — 1.28! — 1.18) — 1.04) — 1.20| — 0.93! — 0.46 7.2.2(9) on] 0.02) —0.06| 0.03 —0.07|— 0.07 0.05 0.00) 0.00 — 0.06 123 | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. Nov. | Dec. 0.14) 0.17 0.13) 0.27 0.14| 0.33 0.16| 0.35 0.20) 0.35 0.23) 0.34 0.23| 0.33 0.161 0.31 0.031 0.27 —0.16| 0.18 —0.5| 0.03 — 0.49) — 0.15 — 0.54| — 0.32 — 0.49) — 0.44 — 0.35] — 0.48 — 0.18] — 0.44 — 0.02] — 0.36 0.10] — 0.26 0.17) — 0.19 0.19) — 0.14 0.19) — 0.12 0.18) — 0.09 0.17) — 0.02 0.16| 0.07 0.17) 0.04 0.20) 0.07 0.18] 0.09 0.11) 0.08 0.01! 0.05 — 0.11) — 0.02] — 0.08 — 0.02) — 0.08 — 0.02, — 0.03] — 0.06 0.50.12 — 0.13) — 0.06 —0.17| —0.07 — 0.19 — 0.01 —0.16| 0.01 —0.16— 0.12 0.03| — 0.09 —0.16|— 0.07 0.59 0.58 0.53 0.48 0.58 0.54 0.60 0.56 0.37 —0.01 —0.60 —0.95 — 130 — 1.37 — 1.19 — 0.54 — 0.34 — 0.11 0.11 0.22 0.30 0.37 0.36 0.55 Morg. 1 u SI JT EU DM S- SS DI UND Mitt. 0.21 0.35 0.39 0.33 0.18 — 0.16 6.2.3 |— 0.20 6.2.10 1— 0.15 6.2.6 |— 0.31 7.21— 0.39 8.21— 0.41 8.11 — 0.37 7.1] — 0.35 9.12.3.9 | — 0.38 7.2.2(9) | — 0.04 tägl. Extr.| — 0.39 Dove über die täglichen Veränderungen 0.91 0.89 0.87 0.89 0.95 1.00 0.94 0.71 0.27 —0.33 —.0.97 — 1.47 — 1.75 — 1.77 — 1.55 — 1.19 —0.79 — 0.42 —0.10 0.17 0.42 0.63 0.80 0.89 0.27 0.42 0.44 0.34 0.15 —0.14' — 0.20 —0.05 —0.40) — 0.42 —0.54 — 0.52 —0.41 — 0.58 — 0.00 —0.39 1.84 2.09 2.42 2.80 3.11 3.15 2.76 1.90 0.65 —0.75 — 2.03 — 3.00 — 3.52 — 3.62 — 3.39 — 2.96 — 2.40 — 1.77 — 1.08 0.36 0.32 0.90 1.32 1.62 0.69 0.84 0.77 0.49 0.08 — 0.18 — 0.28 0.14 —0.75| — 0.43 — 0.86 — 0.81 — 0.38 — 1.36 — 0.06 — 0.24 22) Catherinenburg. | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1.97) 3.09) 3.69) 351 241| 352) 415| 3.76 287) 3801 4.35| 3.96 321 3.82) 4.17] 401 323 3451 354] 3.78 2.83] 2.67) 2.49) 3.18 199 157) 118) 221 0.84 0.31| 0.17| 0.98 —0.41| — 0.88 — 1.35 — 0.34 — 152] — 1.85 — 2.23 — 1.61 — 2.34 — 2.53) —2.79| — 2.72 — 2.83 — 2.98 — 3.131 — 3.64 —3.04| — 3.25 —3.35| —4.33 — 3.03) —3.41|— 3.50) —4.78 — 2.88] — 3.46 — 3.56 — 4.90 — 2.60 — 3.33 —3.46| — 4.62 — 2.18 — 2.95 —3.09| — 3.90 — 1.61 — 2.29| — 2,431 — 2.77 —0.92| — 1.41!— 1.52) — 1.39 —0.22 — 0.42 —0.48| 0.03 042 053 056) 1.28 091 135 151] 2.22 1.29) 2.03] 2.351 2.84 1.611 259] 3.07| 3.23 0.61] 0.19] 0.03] 0.20 053| 0.08 —0.17| 0.41 0.31 —0.05 —0.33| 051 0.01 —0.17|—0.39| 0.47 —0.30 —0.25|—0.36| 0.31 —0.21| — 0.44) — 0.59| — 0.43 — 0.14) — 0.39| — 0.50| — 0.52 024 020) 0.17 021 —0.60,—0.01/— 1.15|— 1.46 —0.52]— 0.92] — 1.16) — 1.29 — 1.10 — 1.55) — 1.84) — 1.90 — 1.10) —1.47| —1.76) — 1:68 —053 —0.84| — 1.091 — 1.06 — 1.43 — 1.701 — 1.87|— 1.90 —0.05) — 0.20] — 0.30| — 0.00 0.10) 0.18] 0.40)— 0.45 2.49) 1.99] 0.68 0.47) 0.65 293] 227] 084] 0.42] 0.67 3.42| 2.60) 1.04 0.36] 0.64 3.78|° 2839| 123] 035] 0.61 3.79] 2.98| 1.36) 0.43] 0.63 3301 2.74| 136) 055] 0.72 229 2.11] 117) 0.64] 081 0.94 1.16] 0.80 0.60) 0.80 —0.48| 0.05) 0.281 0.37) 0.61 —1.70|— 1.03| — 0.32) —0.02| 0.21 — 2.55 — 1.93] — 0.89] — 0.19 — 0.34 —3.03|—2,58| — 1.34| — 0.89] — 0.90 —3.25|— 2.98] — 1.62] — 1.12) — 1.32 — 3.34 —3.16/ — 1.69) — 1.13) — 1.50 —3.36| —3.17| — 1.581 —0.95|— 1.40 —3.27]— 2.98 — 1.31] — 0.66 — 1.10 —2.98| — 2:57) — 0.96 — 0.37) — 0.73 — 2.39 — 1.93] — 0.58] — 0.14|— 0.39 —153/—1.12)—023| 0.01)—0.14 —053|— 026) 0.06 0.12] 0.03 0143| 052) 026 022) 0.15 120) 113) 040] 033) 0.28 1.74 152] 048] 0.42) 0.43 212 1.77 056 0.48 0,57 0.25) 0.40) 0.39] 0.21] 0.17 0.38| 0.49) 0.47) 0.33] 0.33 020 0.45) 0.43) 0.36) 0.41 —0.03| 029) 027) 0.29) 0.38 —025| 0.05) 004 015 0.2 — 0.21) — 0.18] — 0.09 — 0.09) — 0.18 0.19, — 0.23) 0.09 0.15|— 0.25 0.39) 024) 0.02) 0.08|—0.17 —0.81|— 0.78, — 0.30 — 0.24 — 0.39 0.53] — 0.53] — 0.26] — 0.25) — 0.35 — 1.20) — 1.00 — 0.45) — 0.27 — 0.35 — 1.16 — 0.91) —0.41| — 0.26 — 0.26 — 0.48) — 0.44 — 0.231 — 0.21 — 0.26! 1.61 — 1.30 — 0.60 — 0.31 — 0.39 —0.05| 1.49) 0.00) —0.01,— 0.10 022] 0.17)—0.17)—025|— 0.35 der Temperatur der Atmosphäre. 23) Barnaul. | Jan. | Febr. | März, | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.ıl 1.13] 082] 209] 24] 302] 5348| 372] zı6| 242] 136) 1.10] osı 2| 125] 09| 243) 2380| 4.53] 3.94] 4.34) 3.71] 2.89] 1.68) 1.32] 0.89 3| 120) 1.10] 2.79) 3.14) 487) 4.26) 4.73] 4.23) 3.40) 2.01) 1.49| 0.92 4| 1.06) 1.25] 3.12) 331) 4.78] 4.06] 4.74) 451| 3.77) 2.29) 1.65] 0.97 5| 0.92) 139] 330] 315) 414) 3537| 422] 4134| 382) 243| 1.78) 1.09 6| 087) 1.48] az) 2.61) 297) 2.42] 3.19) 3.61) 3.40| 2.35) 1.85) 124 72| 0.89] 1.42) 2.62) 1.72] 150) 1.11) 180) 2538| 248) 1.98| 1.76 1.33 s| 088) 1.15 1.65| 0.611—0.05 —0.08| 0.31] 0.87] 1.20) 1.32] 1.40) 1.20 9| 0.681 0.61) 0.38 — 0.57 —1.34|—1.10/— 1.03 —0.64|—0.25| 0.44) 0.73| 0.77 1ı0| 0.20 —0.16| —0.97|— 1.66 — 2.25) — 2.05 —2.08|— 1.92 — 1.63 —0.54|—0.18| 0.05 11 [—0.54| — 1.02| — 2.18|— 2.57 — 2.82) — 2.66 — 2.82] — 2.88) — 2.76) — 1.47) — 1.16 — 0.78 Mitt. 0|— 1.37) — 1.79| — 3.06| — 3.26 — 3.20) —3.25| — 3.34| — 3.54 — 3.55] — 2.22] — 1.99) — 1.52 11— 2.04] — 2.28 — 3.54) — 3.71 —3.57| —3.73| — 3.74) — 3.98) — 3.98] — 2.69] — 2.48| — 1.95 2|—2.34| — 2.39] — 3.65] — 3.87) — 3.90] — 3.90) — 4.07) — 4.28) — 4.10) —2.84|— 2.54 — 1.99 3|—2.19| — 2.12] — 3.45) —3.73) —4.18|— 3.96] — 4.25) — 4.39| — 3.92] — 2.69| — 2.23 — 1.68 4|— 1.68) — 1.58) — 3.04] — 3.26) —4.22|— 3.56) — 4.16 — 4.22] — 3.47) —2.32| — 1.71 — 1.19 5 |— 1.00] — 0.95| — 2.51] — 2.48 —3.85|— 2.81|— 3.71) — 3.68] — 2.78 — 1.80, — 1.14 — 0.71 6 |— 0.40 — 0.37) — 2.87) — 1.49) — 3.03] — 1.95) — 2.88) — 2.75] — 1.89] — 1.22) — 0.69 — 0.37 7| 0.01) 0.04) —1.16| — 0.46 — 1.85) — 0.86] — 1.78) — 1.56 — 0.92] — 0.66| — 0.38) — 0.19 8| 021) 0.28|—0.43| 0.461 —058) 0.05|— 0.58 —0.30| 0.01/—0.16| — 0.18 — 0.10 9| 031) 0.41] 0.28 1.16) 0.65] 0.801 0.55) 0.80) 078] 0.24] 0.00) 0.00 10| 0.42) 0.49 0.89) 1.61] 1.68) 155] 150 1.63] 1.33] 057] 0231 0.17 ı1| 0.63| 0.57| 139] 1.89 253) 211] 231) 2.21] 1.71) 0.83 051 041 12| 0.901 0.69) 1.77) 2.14 3.271 2.781 3.03) 2.68| 2.04] 1.09! 0.82| 0.64 66 | 024) 055| 0.65) 0.56|—0.03| 0.24| 0.15] 0.43) 0.751 0,57| 058| 0.44 77 | 0.45) 0.73] 0.73] 0.63 —0.18) 0.12| 0.01) 0.41) 0.78| 0.66) 0.69| 0.57 88 | 055] 0.72] 0.61) 0.,54—0.32) —0.02)—0.13)| 0.29) 0.60) 0.58) 0.61) 0.55 99 | 049) 051 0.33] 0.30—0.35)—0.15|— 0.24] 0.08) 0.26] 0.34| 0.37) 0.38 1010| 0.31| 0.17— 0.041 — 0.031 — 0.28] — 0.25|— 0.291 —0.15/—0.15| 0.02] 0.03) 0. 7.2.9 |—0.38| — 0.19) — 0.25| — 0.33] — 0.58| — 0.66] — 0.57) — 0.37| — 0.28] — 0.21! — 0.26| — 0.22 6.2.8 |—0.42)—0.21| 0.03, — 0.27) —0.50|— 0.48] — 0.49) — 0.32| — 0.23) — 0.22| — 0.29) — 0.28 6.2.10|—0.35|—0.14| 0.47) 0.12] 0.25] 0.02) 0.21) 0.32] 0.21] 0.03 —0.15 —0.19 6.2.6 |— 0.62) —0.43| — 0.78 — 0.92] — 1.32 — 1.14 — 1.25| — 1.14] — 0.86| — 0.57, — 0.46 — 0.37 7.2)— 0.73|— 0.49] — 0.52|— 1.80 — 1.20 — 1.40|— 1.14| — 0.95| — 0.81] — 0.43 — 0.39] — 0.33 8.2 | — 0.73 — 0.62] — 1.00) — 1.63 — 1.98) — 1.99) — 1.88) — 1.71 — 1.45 — 0.76 — 0.57) — 0.40 8.1] — 0.58) — 0.57|— 0.95 — 1.55 — 1.81/— 1.91|— 1.72 — 1.56| — 1.39) — 0.69 — 0.54) — 0.38 7.1]— 0.58) — 0.43] — 0.46) — 1.00, — 1.04) — 1.31|— 0.97| — 0.80| — 0.75) — 0.36) — 0.36] — 0.31 9.12.3.9 |— 0.64|— 0.72! — 1.46] — 1.60, — 2.02|— 1.881 — 2.02 — 1.94! — 1.74) — 1.06| — 0.87| — 0.61 7220) |-021l-0.04—0.12| 0.04] —0.28|—0.30/ —0.29| — 0.08] — 0.02] 0.10 0.20. — 0.17 tägl. Extr| — 0.55|— 0.46| 0.26|—0.28| 0.33] 0.15| 0.25] 0.06|—0.14|— 0.21] — 0.35|— 0.33 126 Dove über die täglichen Veränderungen 24) Nertchinsk. | Jan. | Febr. | März, | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov | Dec Morg.1| 0.91) 1.42) 2.07 2.60] 4.07 4201 3.07] 3.00) 2.16) 231l 0.76) 0.66 2| 1.00) 1.681 2.57] 3.29] 4.69) 4.71] 3.46] 3.48) 2.96) 2.79] 0.96] 0.74 3| 115) 2.08) 3.16) 3.78] 5.08] 4.90| 3.75) 3.89) 3.27) 3.26] 1.26) 0.84 4| 142) 252) 3.63) 3.97) 4.98| 4.70) 3.761 4.04| 3.81] 3.61] 1.66) 1.07 5l 1783| 284 373) 3.69| 4.24) 3.96) 3.37) 3.72] 3.94] 3.66) 2.06) 1.41 6| 2.07) 2.80) 3.28] 2.88) 2.861 2.671 2.54] 2.89) 3.15) 3.30) 2.301 1.75 7| 2.06) 2.28) 2.31] 1.63] 1.07) 0.99) 1.37) 1.62] 2.38) 2.47| 2.18] 1.87 s| 1.60) 1.28] 0.99) 0.16) 0.78)—0.79| 0.06) 0.15) 0.87| 124] 1.58) 1.59 9| 0.65/— 0.05! — 0.41) — 1.26] —2.33| — 2.34 —1.19)— 1.25 — 0.70 —0.23| 0.551 0.87 10 |— 0.59] — 1.43) — 1.67| — 2.42] — 3.40) — 3.41) — 1.98| — 2.38) — 1.74, — 1.70| — 0.69) — 0.17 11 |— 1.79| — 2.581 — 2.64| — 3.22] — 3.98] — 3.97) — 2.92] — 3.15) — 2.99) — 2.96| — 1.84] — 1.23 Mitt. 0|—2.61) — 3.29) —3.25| — 3.64) — 4.19) —4.12| — 3.38] — 3.61) —3.49| — 3.84] — 2.60 — 2.01 1|— 2.87| — 3.49) — 3.61|— 3.76] — 4.22) — 4.05 —3.64| — 3.83) — 3.69) — 4.25| — 2.81 — 2.30 21 — 2.56) — 3.27|— 3.74) — 3.65) — 4-18) — 3.92] — 3.72, — 3.88] — 4.00| — 4.20) — 2.50 — 2.08 3] 1.89! — 2.76) — 3.65 —3.33| — 4.03 —3.77| — 3.62 — 3.75) —3.54|— 3.77) — 1.87) — 1.54 4|— 1.14) — 2.12) —3.31| —2.84| — 3.69) — 3.54) — 3.29] — 3.40) — 3.24| — 3.08] — 1.17) — 0.92 5|— 0.56 — 1.45) — 2.65| — 2.17) — 3.04, — 3.07| —2.68| — 2.76) — 2.68) — 2.24] — 0.61) — 0.47 6|— 0.23] — 0.811 — 1.78| — 1.39] — 2.08) — 2.30 — 1.82) — 1.86) — 1.54| — 1.36] — 0.27) — 0.25 7\—0.11|— 0.211 — 0.77) — 0.56) — 0.92] — 1.23) — 0.81) — 0.80| — 0.86) —0.54| — 0.12] — 0.23 s[—0.04| 0.31) 0.18| 0.20) 0.26) 0.00) 0.20) 024 0.17) 0.17)— 0.25 — 0.24 9| 0.09 0.74 0.90 0.82] 1.29) 121) 1.061 1.11] 0.97) 0.74) 0.05 —0.17 10| 031 1.02) 134 129 211) 225) 151] 1.74 1.17) 1.18) 0.20) 0.02 11| 057). 119) 156) 1.71] 2.78| 3.09| 2.23] 2.19) 1.73) 1.54| 0.39) 0.28 12| 0.78 1.29| 1.761 2.151 3.41 3.75) 2.651 2.57 1.901 0.58! 0.52 6.6 | 0.92] 1.00) 0.75) 0.75) 0.39) 0.19| 0.36] 0.52) 0.80) 0.97| 1.01) 0.75 7.7 0.98 1.04| 0.77) 053| 0.07)—0.12) 0.28) 0.41) 0.76) 0.97) 1.03] 0.82 ss | 0.781 0.01 0581 0.18/—0.26|—0.39) 0.13] 0.20) 0.52 0.71 0.77] 0.67 99 | 0.37 034 0.24) — 0.22) — 0.52 — 0.56 —0.06 — 0.07 0.131 0.26) 0.30) 0.35 10.10 |— 0.14 — 0.20! — 0.16! — 0.57! — 0.65! — 0.58! — 0.24 — 0.32] — 0.29! — 0.26! — 0.25! — 0.07 72.9 |—0.14|— 0.08 — 0.18] — 0.40] — 0.61) — 0.57] —0.43| — 0.38 — 0.22] — 0.33] — 0.09] — 0.13 6.2.8 |— 0.18 — 0.05) — 0.09| — 0.19) — 0.35, — 0.42 — 0.33) — 0.25) — 0.23) — 0.24) — 0.08, — 0.19 6.2.10) —0.06| 0.18} 0.29] 0.17) 0.26) 0.33 0.11| 0.25) 0.11) 0.09) 0.00) — 0.01 62.6 |—0.24| — 0.43) — 0.75, — 0.72/— 1.13| — 1.18, — 1.00, — 0.95, — 0.80) — 0.75, — 0.16) — 0.19 72)—0. 411— 0.61 — 0.65] — 0.07) — 1,58) — 1.53 — 1.14| — 1.11] — 0.66] — 0.89) — 0.32] — 0.22 8.2 | — 0.94) —1.34| — 1.60) — 1.85] — 2.32] — 2.26) — 1.781 — 1.88) — 1.69) — 1.78) — 0.97) — 0.71 8.1)—0.08| 0.12] 0.09) — 0.10) — 0.13) — 0.13] — 0.06, — 0.01) 0.08) — 0.06) — 0.06 — 0.14 7.11 — 0.25) — 0.50 — 0.72) — 1.01) — 1.56| — 1.47/ — 1.18) — 1.13] — 0.81| — 0.87| — 0.16 — 0.11 9.12.3.9 | — 0.48| — 1.00! —1.38| — 1.75) — 2.48) — 2.36! — 1.83] — 1.87! — 1.57) — 1.48 — 0.46) — 0.25 7226)|-0.64— 1.11) 1.311 — 1.80 —250|—2.42| —1.79| —1.84 —1.41)— 1,511 — 0.62) — 0.36 tägl. Extr.] — 0.40] — 0.33) — 0.01|—0.11| 0.43] 0.39] 0.02) 0.08)— 0.03] — 0.30| — 0.26] — 0.22 der Temperatur der Atmosphäre. 25) Matoschkin Schar. 127 | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.ıl-o.22| 0.16 046| 1.63 2.42] 170 118 0.73] 1.08)—0.4—0.11l—o. 2|-030 0.09 070] 134 228] 154) 1.20) 0.79 0.88|—0.7|—0.14] 0.05 3l-os1l oo 091 1.15) 1.89) 126) 1.11) 080 0.62 —0.22l—o.10 0.17 4|—026 —o.6| 1.02) 1.09) 1.411 0.93) 0.94 0.72] 0.46) 0.02|—0.00| 0.26 5l—0.14—0.9| 0.99) 0.81) 0.85) 0.61 0.73) 055 046 020] 0.10) 034 6[—0.031—0.09| 0.86] 0.63) 0.261 0.30 0.47 030 056 026 020) 0.41 7| 0.06|—0.07| 0.621 0.091—0.38|— 0.02) 0.18] 0.01) 058] 0.8) 026] 0.45 s| 0.10/—0.05| 0.34 — 0.50 —1.03|— 0.38 —0.13I—0.30 038 0.06 0.26) 0.46 9| o.10l—o.05l 0.02 — 1.14 — 1.65 — 0.78 — 0.461 — 0.58 — 0.00 — 0.06| 0.24] 0.43 10| 0.07) —0.06| —0.28| — 1.78 —2.17 —1.16|—0.75|—0.79 —0.711—0.19| 0.18| 0.37 ı1| 0.05 —0.10)— 0.58 — 2.02) —2.53|— 1.45 —0.97|— 0.91|—1.24,—0.14| 0.15) 0.28 Mitt. o| 0.05/—0.13| — 0.78| — 2.09 — 2.67 —1.58| — 1.08 — 0.93 —1.46|—0.12) 0.11] 0.18 ı| 0.06) —0.14| — 0.93 — 1.93 — 258 — 1.52] — 1.06 —0.85 —1.32|—0.10| 0.08] 0.10 2| 0.09|—0.14| — 0.96) — 1.62) — 2.28) — 1.32) — 0.96) — 0.70) — 0.89 — 0.09) 0.02) — 0.02 3| 0.10 —0.11)— 0.88 1.26 — 1.831 — 1.05| — 0 81) — 0.52 — 0.40 — 0.07 — 0.04 — 0.11 4| 0.10/—0.07|—0.71| — 0.80 — 1.30 — 0.781 — 0.66 — 0.32] — 0.07] — 0.02] — 0.101 — 0.20 5 0.10)— 0.03 — 0.50) — 0.54 — 0.72] — 0.57) — 0.54 — 0.14 — 0.02) 0.10 —0.18| — 0.26 6| 0.10) 0.02 —0.30| —0.26| — 0.14 —0.38| — 0.43 — 0.00 — 0.17) 0.26| — 0.20) — 0.36 7| 0.10| 0.06|-0.16| 0.30) 0.46|—0.16 —0.30| 0.12) —0.35| 0.401 —0.18|— 0.43 s| 0.12] 0.10)—0.09| 0.70) 1.04) 0.15—0.11) 0.211—0.36| 0.461—0.14|—0.48 9| 012 0.15—0.06| 124 159] 056) 0.14 0.30—0.12| 0.361 —0.10|— 0.49 10| 0.08) 0.19—0.02| 150) 2.06] 1.02) 0.46) 0.39) 0.33) 0.181 —0.08| — 0.44 11|-0.00 021 0.09) 1.75 240) 1.42] 0.78 050) 0.791 —0.15|—0.08| — 0.34 ı2|-0.11l 020 023| 1.72 255| 1.66) 1.03] 0.62) 1.06 —0.39| —o.111— 0.22 66 | 0.04] 0.04 0.28) 0.19] 0.06j—0.04| 0.02] 0.15] 0.20) 0.26| 0.00] 0.03 77 | 0.08) 001) 023) 020 0.04—0.09—0.06 0.07 0.12) 029) 0.04 0.01 88 | o.11] 0.03| 0.13 0.10) 0.011—0.12)—0.121—0.05| 0.011 0.261 0.06, — 0.01 9.9 | 0.11 0.05|—0.02| 0.05 —0.03| —0.111— 0.16 — 0.14 —0.06| 0.15] 0.07)—0.03 1010| 0.08 0.071 —0.15!— 0.141 — 0.06 — 0.07 — 0.15 — 0.20 — 0.191 —0.01| 0.05 — 0.04 729 | 0.09] —0.02|— 0.13] — 0.10] — 0.36|— 0.26] —0.21)—0.13)— 0.14] 0.15] 0.06 —0.02 6.28 | 0.06|—0.04 tan —0.33|— 0.29) — 0.20, — 0.06 ha He 0.03|— 0.03 62.10| 0.05|—0.01|— 0.04 0.17] 0.01] — 0.00 — 0.01|— 0.00 a 0.12) 0.05 — 0.02 62.6 | 0.05|— 0.07 Te —0.72] —047)—031|—0.13|— 0.17 Be 0.01| 001 7.2| 0.08] —0.111—0.17|—0.77)— 1.331 — 0.67)—0.391—0.35|—0.16| 0.05| 0.14) 0.22 82| 0.101 0.10 —0.31— 1.06) — 1.66 — 0.85) — 0.55 — 0.50 — 0.26 — 0.02) 0.14| 0.22 s.1| 0.081 0.10 — 0.30 — 1.22] — 1.81 —0.95| — 0.60 —0.58|—0.47|—0.02| 0.17) 0.28 7.1| 0.06|— 0.11 —0.16|—0.92| — 1.48] — 0.77| — 0.44| —0.42|— 0.37) 0.041 0.17] 0.28 9.12.39] 0.091 —0.04)— 0.431 — 0.81 — 1.14 — 0.711 — 0.55 —0.43|—0.50| 0.03] 0.05! — 0.00 7220)| 010) 0020.12] 024] 0.13—0.06—0.13l—0.02|-0.14| 020 0.02)—0.14 tägl.Extr.[—0.10| 0.04 0.03 —0.17]—0.06| 0.06] 0.06 —0.07|—0.19|—0.02| 0.03] —0.02 128 Dove über die täglichen Veränderungen 26) Karische Pforte. | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. BL Ba ke er? ek ar Morg.ı| 027] 0.38) 166 2553| 226) ı186| 1.37] 0.62] 0.53l 000 o.0s| 055 2| 024 038 178] 2.67] 222] 1.68] 124 058] 040] 0.02) 0.14 0.42 3| 022) 0.40) 1.861 2.66) 2.061 1.41] 1.03) 0.53] 0.49 0.02| 0.14 026 al 023] 042) 1883| 244 182] 1.12] 0.9] 0.47) 058) 0.06 0.15 on 5| 0235| 042) 180 1.981 1.48 0.82| 054 038] 061) 0.17) 0.22) —0.00 6| 027) 033) 155| 1.30) 101] 00.49) 025| 026| 058] 029) 0.36 —0.15 7| 029 0.16 1.10] 052) 0.40 0.10) —0.05| 0.10) 0.42] 0.35] 0.52 —0.29 s| 030 0.08) 0.12|—0.27) —0.30| —0.33|—0.35|—0.07|. 0.27] 0.32] 0.64 —0.42 9| 026 0.30) —0.13| —0.98|— 1.011 —0.78|— 0.66 —0.23| 0.01) 0.18| 0.66 — 0.54 10| 0181-050 —-1.32]—1.58|— 1.63 — 1.19|—0.85|—0.36|—0.28) 0.02] 0.55 —0.61 11] 0.04 —0.641— 2.07|— 2.13] — 2.06 — 1.48] — 0.98|— 0.461 — 0.54, —0.25| 0.33 —0.62 Mitt. 0[—0.12) — 0.70 —256|— 2.41] —2.27|— 1.62 — 1.04|—0.55|— 0.72] —0.37) 0.18|— 0.54 1 | 0.31 — 0.70 —2.70| —2.67| —2.26 — 1.62] — 1.03] —0.63| — 0.81] — 0.43) — 0.13] —0.44 2]—0.49 — 0.64] — 2.52) —2.81|—2.11j— 1.54 — 1.00) — 0.71) —0.78/— 0.36 —0.25/— 0.31 310.60 0.53 —2.10| —2.75|— 1.88] — 1.40| — 0.95 —0.76| — 0.66 —0.23|— 0.30 —0.21 4|—0.63| —0.38) — 1.54 —2.46|— 1.61| — 1.25] — 0.90 — 0.69) —0.49| — 0.10 — 0.32|—0.11 510.58] —0.21— 0.98 — 1.91) — 1.30 — 1.05 — 0.78 — 0.59 —0.30| 0.02) — 0.35 — 0.04 6 | 0.16 —0.02| — 0.47 — 1.18) — 0.90 — 0.76 — 0.59 —0.38|—0.13| 0.07) —0.41| 0.06 7|-0.26| 0.141 — 0.04 — 0.37) — 0.10 —0.35| —0.29)—0.09) 0.06| 0.08 —0.48| 0.18 s|-0.06| 032) 034 042) 0.20] 0.18) 011 022] 0.11 007-052] 033 9| 011 042] 067 108] 0.83 0.78 054 046) 0.17] 0.06|—0.419| 0.48 ı0| 022) 046) 098 1359| 1.42) 131] 094 0.62] 0.20 0.06|—038| 0.61 ı1l 028 044 125 198] 1.88) 1.71] 1.23) 0.68] 0.23) 0.061—0.20) 0.66 ı2| 0291 040 148 2.201 216 190 138] 0.66 027| 0.01l—0.03| 0.64 66 | 0.10) 0.16 0.54) 0.06] 0.06'—0.14|—0.17)—0.06| 0.23) 0.18|—0.03]—0.05 77 | 002] 0.15 053) 0.08|—0.00 —0.13—0.17| 0.01) 024] 0.22) 0.02)—0.06 ss | 0.12) 0.12) 0.38] 0.08|—0.05|—0.08—0.12| 0.08) 0.19] 0.20) 0.06 —0.05 99 | 0.19 0.06) 0.12] 0.05 —0.09| —0.00 —0.06| 0.12] 0.091 0.12] 0.09 —0.03 10.10[ 020—0.02l—0.17! 0.01l—o.1l 0.061 0.051 0.13|—0.04| 0.041 0.09 —0.00 7.2.9 |—0.03]— 0.02] — 0.25] — 0.40] — 0.29] — 0.22] — 0.17] —0.05|—0.06| 0.02] — 0.07) — 0.04 6.2.8 |—0.09 — 0.00|—0.21,— 0.36| — 0.30) — 0.29) — 0.21 — 0.08 a —0.14| — 0.04 6.2.10[—0.00 0.05 —0.00) 0.03] 0.11] 0.09) 0.06] 0.06 —0.00) —0.00|— 0.09, 0.05 6.2.6 |—0.23 — 0.11] —0.48|— 0.90 — 0.67) — 0.60 — 0.45|— 0.28 —0.11|— 0.00 — 0.10) —0.13 7.2|—0.10)—0.24|— 0.711 —1.15|—0.86|—0.72|— 0.53) — 0.31]—0.18j— 0.01] 0.14|— 0.30 8.21— 0.10 — 0.36 — 1.05 — 1.54, —1.21|—0.94 — 0.68| — 0.39) — 0.26 — 0.02) 0.201 — 0,37 8.1] 0.01) — 0.39 — 1.14) — 1.47| —- 1.28] — 0.98 — 0.69] — 0.35 — 0.27] —0.06| 0.26 — 0.43 7.1) 0.01|—0.27|—0.80) — 1.08] —0.93| —0.76 — 0.54) — 0.27) — 0.20 — 0.04 0.20 — 0.37 9.12.39 |—0.09 — 0.28) — 1.11 —1.27|— 1.08 —. 0.76, — 0.53 — 0.27) — 0.30 — 0.09 — 0.01 — 0.20 220)| 0011 0.00—002—003l—001| 003 001] 008-001 0.03|—0.18| 0.09 tägl.Extr| 0.17) — 0.12] —0.41]—0.07]— 0.01] 0.14] 0.17)—0.04—0.10|—0.04| 0.07) 0.02 der Temperatur der Atmosphäre. 129 27) Boothia Felix. Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai, | Juni | Juli | Aug. Sept. Oct. | Nov. | Dec. Morg.1| 0.08] 0.42) 1.61] 2.17) 2.64 2.38] 1.78] 1.34 056) 0.30) 0.02) 0.12 2| 010 028 185] 225] 2.5 255) 1.78 1.30) 0.62| 0.32) 0.18| 0.13 3| 0.11) 025) 2.10) 2.30) 2.61] 2.45] 1.65) 1.17) 0.66] 0.33) 0.29) 0.10 4| 0.11) 021) 2.30) 2.26) 2.23) 2.05] 1.55) 1.02] 0.66) 0.34] 0.31) 0.06 5l 0.10) 0.22] 2.38] 2.02) 1.76| 1.39] 0.99) 0.86) 0.56) 0.32) 0.24| 0.02 6| 0.10 026 223| 153 1.02] 0.65] 0.61] 0.70) 0.461 0.27) 0.13) —0.04 7| 0.09 0.29] 1.77) 0.81] 0.35 —0.04| 0.26 050) 0.27| 0.17) 0.021 — 0.07 8| 0.08). 0.22) 0.98, —0.06 — 0.32 —0.58|—0.03| 0.24| 0.051 0.01) 0.01/—0.10 9| 0.06) 0.05) — 0.06 — 0.98) — 0.95 — 0.99] — 0.37, — 0.10| — 0.12) — 0.20, — 0.04) — 0.10 10| 0.02) — 0.26) — 1.22 — 1.81) — 1.54) — 1.33) — 0.70) — 0.49| — 0.43] — 0.41) — 0.14| — 0.10 11 )— 0.02) — 0.58| — 2.28| — 2.45] — 2.06 — 1.66 — 1.05 — 0.86) — 0.65| — 0.59 — 0.26 — 0.11 Mitt. 0 |—0.05|— 0.87 — 3.05, — 2.86 — 2.46| — 2.02) — 1.43 — 1.16] — 0.82) — 0.69) — 0.32|— 0.12 1|— 0.11 — 1.02 — 3.38) —3.03| — 2.66) — 2.33 — 1.70! — 1.34| — 0.93) — 0.68 — 0.30) — 0.14 2]— 0.14 — 0.98) — 3.26) — 2.96) — 2.65] — 2.48) — 1.86 — 1.38| — 0.94 — 0.57) — 0.19) — 0.13 31—0.15/ — 0.78] — 2.78) — 2.67 — 2.40) — 2.38! — 1.78) — 1.32) — 0.93) — 0.38) — 0.04 — 0.10 41 — 0.14] — 0.46) — 2.06) — 2.18) — 1.98) — 1.98) — 1.56/— 1.18] — 0.68 — 0.18) 0.06) — 0.05 5[—0.11/— 0.14) — 1.29) — 1.50 — 1.45 — 1.36 — 1.181 —1.01/— 0.44] 0.01) 0.24| 0.01 6[—0.09) 0.13!— 0.57] — 0.74 — 0.88] — 0.66) — 0.78/— 0.781 —0.17| 0.14) 0.31| 0.07 7|—0.06' 0.32] 0.01) 0.06) — 0.34) —0.01—0.34|— 0.50) 0.08| 0.22) 0.361 0.10 8I—0.05| 0.43] 0.44) 0.78) 0.20) 051] 0.07)—0.16| 0.26 0.25) 0.38) 0.11 9|—0.03| 0.50) 0.76) 1.35] 0.74| 0.92) 0.50) 0.24) 0.38 0.26) 0.38] 0.10 10/—0.022) 0.51] 0.99) 1.741 1.28| 1.26| 0.901 0.66) 0.44 026] 0.35] 0.10 11| 0.02] 052| 1.19) 1.95) 1.82) 1.63] 1.20) 1.01) 0.48] 0.26, 0.28, 0.09 12| 0.05| 0.49| 1.381 2.081 2.30| 2.04| 1.59| 1251 051] 0.28 0.15/ 0.12 6.6 0.01] 0.20) 0.83] 0.40) 0.07|—0.01|—0.09)— 0.04 0.15) 0.21) 0.09) 0.02 77 1 0.02) 031] 0.89 0.44 0.01 —0.03|—0.04—0.00 0.18| 0.20, 0.17) 0.02 38 | 0.02] 0.33) 0.71) 0.36|—0.06 —0.04| 0.02) 0.04 0.16| 0.13)| 0.20) 0.01 99 | 0.02] 028) 035 0.19—0.111—0.04) 0.07] 0.07) 0.13} 0.03] 0.17)—0.00 10.10 |—0.00| 0131 —012]—0.04l—013l—0.04 o.10l 0.09! 0.01l—0.08| 0.111—0.00 7.2.9 |— 0.03] — 0.06] —0.24| — 0.27| — 0.52] — 0.53] — 0.37 — 0.21] — 0.10) — 0.05] 0.06 —0.03 6.2.8 |—0.03 — 0.10, — 0.20] — 0.22) — 0.48] — 0.44) — 0.39. — 0.28) — 0.07) — 0.02] 0.02) — 0.02 6.2.10 | — 0.02! — 0.07) — 0.01) 0.10| —0.12 — 0.19] — 0.12] — 0.01/— 0.011— 0.01] 0.01) — 0.02 6.2.6 |— 0.04 —0.20| — 0.53] — 0.72] — 0.84| — 0.83| — 0.68| — 0.49] — 0.22, — 0.05| — 0.00| — 0.03 7.2 |—0.03 — 0.35) — 0.75) — 1.08 — 1.15 — 1.26) —. 0.80) — 0.44| — 0.34| — 0.20) — 0.11| — 0.10 8.2 |— 0.03) — 0.38) — 1.14 —1.51)— 1.49) — 1.53) — 0.95) — 0.57) — 0.45| — 0.28 — 0.09) — 0.12 8.11 — 0.02] — 0.40) — 1.20) — 1.55 — 1.49] — 1.46] — 0.87) — 0.55) — 0.44| — 0.34) — 0.15] — 0.12 7.11— 0.01) — 0.37) — 0.81) — 1.11) —1.16| — 1.19 — 0.72] — 0.42] — 0.33| — 0.26 — 0.16 — 0.11 9.12.3.9 |— 0.04 — 0.28 — 1.281 — 1.29] — 1.27! — 1.12) — 0.77! — 0.59) — 0.37 — 0.25 — 0.01, — 0.06 7.2.2(9)|— 0.031 0.08| 0.01| 0.141 — 0.21) — 0.17I— 0.15, —0.10| 0.02) 0.031 0.141 —0.00 tägl.Extr.| — 0.02] — 0.25| — 0.50 —0.37| 0.05] 0.04] —0.04| — 0.02! —0.14|—0.18| 0.03) — 0.01 Phys. Kl. 1846. R 130 Morg.1 dad ud ERNMAÄAURUD-or Son nom aun. Mitt. Mk u] 12 6.6 2 8.8 9.9 10.10 7.2.9 6.2.8 6.2.10 6.2.6 2 8.2 8.1 71 9.12.3.9 7.2.2(9) tägl. Extr. [ 0.55 0.90 1.20 1.36 1.37 1.24 0.99 0.70 0.38 0.06 — 0.27 — 0.60 —0.90 — 1.12 — 1.23 — 1.20 — 1.06 — 0.85 —0.64 — 0.48 —0.35 — 0.22 —0.04 0.21 0.20 0.18 0.11 0.02 — 0.08 —0.16 —0.12 —0.03 —0.25 —0.07 — 0.21 — 0.10 0.05 —0.45 —0.21 0.07 Dovz über die täglichen V eränderungen Jährliches Mittel. Rio Janeiro | Janeiro | Trevandrum | Madras | Bombay | Frankfort Ars, | Toronto | Rom | Padua 1.52 1.17 0.56 1.76 1.46 0.68 2.07 1.73 0.85 2.35 1.92 1.01 2.47 1.95 1.13 2.29 1.73 1.12 1.73 1.27 0.95 0.83 0.60 0.64 — 0.24 — 0.20 0.22 — 1.30 —1.00 | — 0.23 — 2.15 —1.69 | —0.66 — 2.67 —214 | —1.00 — 2.85 — 92.85 | —1.22 — 2.73 or | let — 2.42 —1.97 | —1.29 — 1.99 —1535| —1.15 — 1.50 —1.03 | — 0.92 — 0.96 —055 | —0.62 — 0.40 —0.13 | —0.30 0.14 0.20 | —0.01 0.60 0.44 0.22 0.95 0.61 0.37 1.18 0.76 0.45 1.34 | 0.94 0.50 0.67 0.60 0.25 0.66 0.57 0.33 0.49 0.40 0.32 0.18 0.12 0.22 — 0.18 —0.20 0.07. | — 0.14 —0.18 | —0.05 —0.10 —0.11 | —0.07 | 0.17 0.03 0.06 —0.47 —0.36 | —0.27 —0.50 —0.50 | —0.18 —0.95 —0.833 | —0.34 1.01 —0.37 | —0.29 —0.56 —053 | —0.14 — 1.18 —0.97 | —0.46 0.05 —0.03 0.02 | —019 | —0.19 | —0.09 | 2.15 2.46 2.77 2.94 2.86 2.39 1.64 0.68 — 0.34 — 1.27 — 2.04 — 2.68 — 3.15 — 3.41 — 3.41 — 3.10 — 2.50 — 1.60 — 0.63 0.27 0.98 1.42 1.67 1.88 0.40 0.51 0.48 0.32 0.08 — 0.27 — 0.25 0.14 — 0.87 — 0.59 — 1.37 — 1.24 — 0.76 — 1.36 0.04 — 0.24 1.72 1.55 1.96 1.76 2.23 2.15 2.42 2.60 2.39 2.90 2.08 2.86 1.48 2.34 0.69 1.40 — 0.16 0.20 —0.94 | —1.03 —1.59 | — 2.09 — 2.07 | — 2.84 — 2.42 | —3.26 —2.64 | —3.39 —2.70 | —3.26 —2.54 | — 2.89 — 2.15 | — 2.30 —153 | —1.52 —0.77| — 0.64 0.01 0.23 0.63 0.91 1.07 1.33 1.34 1.49 1.52 1.51 0.27 0.67 0.36 0.85 0.34 0.81 0.24 0.55 0.06 0.15 | —0.18 | —0.05 —0.19 | —0.10 0.17 | 0.27 —0.70 | —0.68 | —0.58 | —0.52 —0.98 | —1.00 —0.87 | —0.93 —0.47 | —0.46 —1.08 | —1.25 0.02 0.19 | —0.14 | — 0.25 1.45 1.67 1.88 2.06 2.12 1.82 1.30 0.60 —0.28 —0.95 — 1.48 —1.94 — 2.25 — 2.44 — 2.40 — 2.02 — 1.50 —0.89 —0.36 0.06 0.50 0.77 1.02 1.25 0.46 0.47 0.33 0.11 —0.09 —0.21 —0.19 0.05 —0.,51 —0.57 —.0.92 —0.83 —0.48 — 1.03 — 0.04 —0.16 der Temperatur der Atmosphäre. 131 Jährliches Mittel. | Prag | Mühlhausen | Halle | Göttingen | Salzuflen | Brüssel | Plymouth | Greenwich Morg.1 1.20 1.72 2.21 2.06 1.46 1.56 1.31 1.65 2 1.40 1.95 2.35 2.25 1.77 1.71 1.46 1.79 3 1.56 2.17 2.34 2.41 1.96 1.86 1.60 1.91 4 1.67 2.18 2.17 2.49 2.00 1.97 1.67 1.97 5 1.70 2.06 1.82 2.39 1.85 1.93 1.62 1.91 6 1.61 1.76 1.37 2.05 1.48 1.71 1.34 1.68 7 1.37 1.14 0.75 1.51 0.94 127 0.86 1.24 8 0.97 0.52 0.02 0.80 0.31 0.64 0.22 0.59 9 0422| — 029 | —076| —0.19 —031 | —0.08| — 051 — 0.19 101 os 108 1 —1.46 | > a3, — 0884| 0.387 | >= 119 — 1.01 11| 0.95 | —176 |—2.06| —1.99 ea ern le — 1 Mitt. 0| —1.49 | — 2.26 —245| —2.61 —1.70 | —1.92 — 2.06 — 237 Ur rgpe 254 ei 0:95 — 1.95, | 92.22 | = 2.16 — 2.55 2) 2.130 — 201 20:56 | 8108 —omsalr 2:33. 12° :905 — 2.56 3| =2.1m 2 242 ea7| 7 23 —198 | —2283| — 178 — 2.34 Al ST ssuer 9105 eersa) nel TTS edge Fed — 1.95 5a 152 egal 200 — TAB 168 | #e70.94 — 1.45 6| —1.09| —05 |-o81| —1ı.32 —099 | —ı18| — 0.47 — 0.89 71 —-065| —033 |-031| —057 —051 | —061 | — 0.02 —.0.34 8| —0.24 0.16 | —0.18 0.14 —0.06 | —0.03 0.36 0.18 9 0.12 0.59 0.65 0.72 0.34 0.50 0.69 0.62 10 0.53 0.93 1.11 1.15 0.67 0.90 0.91 0.99 11 0.77 1.22 1.55 1.56 0.94 1.19 1.06 1.27 12 0.97 1.56 1.92 | 1.82 1.22 139 1.18 1.48 6.6 0.26 0.41 0.26 0.37 0.24 0.26 0.44 0.40 7.7 0.36 0.38 0.28 0.47 0.22 0.33 0.42 0.45 8.8 0.36 0.34 0.22 0.47 0.13 0.31 0.29 0.39 9.9 0.27 0.15 0.10 0.27 0.02 0.21 0.09 0.22 10.10 011! —008 | —0.05 0.01 — 0.11 0.051 — 0.14 — 0.01 729 | —021| — 029 | —036| —0.28 | —025 | —0.19 | — 0.17 — 0.24 628 | —0.25 | — 0.23 | —037| —0.30 —0.20 | -02| —on | — 0.24 6.2.10 0.01 0.03 | —0.05 0.04 | 0.04 | 0.09 | 0.07 0.04 6.2.6 | —0.54 | — 0.60 | —0.71| —0.79 —051 | —0.60 | — 0.39 | — 0.59 7.21 038.10 074 Wr20:63 | | 0179 | —054 | —053 | — 0.60 1067 s2| —055| —10 |-09| —114 —086 | —0.85 | — 0.92 — 0.99 s1| —097 | —101 Ve085| —1.07 —0.81 | —0.79 | — 0,98 — 0.98 zu 028.0 — 0.70 2 #E=0:54 | " — 072 —050 | —0.48 | — 0655 — 0.66 912.391 —0.76] — 110 |—110! —135 —091 ! —095 | — 0.9 — 1.05 7.2.2(9)| —0.13 | —:0.07 0.23 | —0.03 | —0.10 | —0.02 0.05 | — 0.02 tägl. Extr.] —0.22 | — 022 | —0.14| —030 | —0.02 | —0.18| —025 | — 030 R2 132 Dove über die täglichen Veränderungen Jährliches Mittel. | Leith Apenrade | Helsingfors | Petersburg | Catherinenburg Morg.1 0.93 1.65 1.67 1.21 1.82 2 1.04 1.72 2.11 1.38 2.04 3 1.14 1.74 2.26 1.53 2.24 4 1.26 1.69 2.21 1.62 2.35 5 1.28 1.50 1.87 1.58 2.32 6 1.16 1.18 1.32 1.38 2.04 7 0.88 0.73 0.67 1.01 1.52 8 0.55 0.17 0.01 0.56 0.79 9| 008| — 0.44 — 0.56 0.06 — 0.07 10 | — 0.33 | — 1.00 — 1.02 — 0.43 — 0.93 1|—075|, —1.4l — 1.38 — 0.86 — 1.68 Mitt. 0|— 1.12 | — 191 — 1.65 — 1.25 — 2.23 1|—130| — 2.11 — 1.83 — 1,57 — 2.57 2]— 142 | — 2.14 — 1.89 — 1.81 — 2.69 3l—14 | — 201 — 1.82 — 1.92 — 2.62 41—132| — 1a — 1.60 — 1.86 — 12,36 5|—115 | — 1.30 — 1.27 — 1.61 — 1.94 6| — 0.94 | — 0.80 — 0.88 — 1.18 — 1.40 71-056 | — 0.27 — 051 — 0.65 — 0.78 8| — 0.14 0.25 — 0.17 — 0.13 0.14 9| 0.20 0.71 0.12 0.33 0.45 10| 0.46 1.07 0.42 0.66 0.95 11 0.68 1.35 0.78 0.89 1.30 12| 0.83 1.46 1.21 1.05 1.59 6.6 0.11 0.19 0.22 0.10 0.32 Ma 0.16 0.23 0.08 0.18 0.37 8.8 0.21 0.21 — 0.08 0.22 0.32 9.9 0.14 0.14 — 0.22 0.19 0.19 10.10 0.06 0.01 — 0.30 0.12 0.00 729 |— 0.12 | — 0.23 — 0.37 — 0.16 — 0.20 6.28 | — 0.13 | — 0.23 | — 0.25 | — 0.19 — 0.26 6.2.10 0.07 0.04 — 0.05 0.08 0.10 6.2.6 | — 0.40 | — 0.58 | — 0.49 | — 0.54 | — 0.68 721 — 027 | — 0.70 | — 0.62 — 0.40 | — 0.59 8.21 — 0.44 | — 0.98 — 0.94 — 0.63 — 0.96 8.1] — 0.38 | — 0.97 — 0.91 — 051 — 0.89 7.1] — 021 | — 0.69 — 0.58 — 0.28 — 0.53 9.12.29] — 057! — 0.91 — 0.98 — 0.70 — 1.12 7.2.2(9) | — 0.04 | 0.01 — 0.25 | — 0.04 0.06 tägl.Extr.| — 0.09 | — 0.20 | 09 | —05 | — 017 der Temperatur der Atmosphäre. 133 Jährliches Mittel, | Barnaul | Nertchinsk | Matoschkin Schar | Karische Pforte | Boothia Felix Morg. 1 2.20 2.28 0.70 0.99 1.12 2 2.56 2.69 0.66 0.98 1.15 3 2.85 3.04 0.61 0.92 1.12 4 2.96 3.26 0.54 0.84 1.02 5 2.83 3.20 0-45 0.72 0.37 6 251 2.71 0.34 0.55 0.64 7 1.75 1.85 0.16 0.30 0.37 8 0.87 0.66 — 0.07 0.01 0.04 9) -oıı |! — 0.64 — 0.33 — 0.32 — 0.32 10| —ı.10 | — 1.80 — 0.61 — 0.63 — 0.70 il) No — 0.79 — 0.91 — 1.05 Mitt. 0| —2.67 | — 334 — 0.88 — 1.07 — 18 u 3a — 0.85 114 — 1.47 2| —332 | — 3.48 — 0.74 — nl: — 1.46 Se | — 0.58 — 1.03 — 18 al —287 | — 265 — 0.41 | — 1.03 5| —2.29 | — 2.03 — 0.28 — 0.67 — 0.69 6| —1.6 | — 131 — 0.16 — 0.43 — 0.34 7| —o.s1ı | — 0.60 — 0.01 — 0.15 — 0.01 8| —o.11 0.12 0.13 0.14 0.27 9 0.50 0.73 0.31 0.43 0.51 -10 1.01 1.18 0.47 0.67 0.71 11 1.43 1.61 0.61 0.85 0.87 12 1.82 1.94 0.69 0.95 1.02 x 6.6 0.43 0.70 0.10 0.06 0.15 27 0.47 0.63 0.08 0.08 0.18 8.8 0.38 0.39 0.03 ° 0.08 0.16 9.9 0.19 0.05 — 0.01 0.05 0.10 10.10| —0.05 | — 031 — 0.07 0.02 0.00 7.2.9 Zee 2 Ai — 0.09 — 0.13 — 0.20 6.28 | —031 | — 0.22 | — 0.09 | — 015 | — 0.19 6.2.10 0.07 0.14 | 0.03 0.03 — 0.04 6.2.6 uanlinl gas — 0.18 | 0.34 | — 0.39 7221 —0.79| — 085 — 0.29 | — 0.41 — 0,55 s2ıı —Tasler ng — 0.40 — 0.56 — 0741 sk — 1.14 0 2 70:04 — 0.46 — 0.57 — 072 \ 71] —0.70| — 081 — 0.34 — 0.42 — 0.55 9.12.39) —138 | — 141 — 0.37 — 0,50 — 0.61 722(9)| —0.15 | — 1.44 | 0.01 0.01 — 0.02 tägl. Extr] —0.18 | — 0.14 | — 0.09 | —-008 | — 0.16 134 Dove über die täglichen V' eränderungen Gröfse der täglichen Veränderung. | Rio Jan. | Trevand. | Madras | Bombay | Frankf. A. | Toronto | Rom | Padua | Kremsm. | Jan. 2.58 6.88 | 539 | 347 5.33 | 323 | 455 | 276 | 21a Febr. 2.79 7.25 477 | 323 5.64 358 | 561 | 323 | 3ı6 März 2.70 6.60 | 371 | 263 6.05 | 474 | 584 | 396 | 3.92 Apr. 2.47 5.71 456 | 232 6.86 562 | 63 | 440 | 40 Mai 2.73 463 |- 476 | 207:| 7.35 718 | 661 | 608 | 551 Juni 2.81 378 | 419 | 196 7.81 69 | 776 | 533 | 5.76 Juli 3.32 3850 | 390 | ıa1 7.78 755 | 295 | 752 | 468 Aug. 2.67 449 | 348 | 1.47 6.97 685 | 771 | 725 | 5.00 Sept. 2.29 466 | 417 | 176 7.80 759 | 2.05 | 553 | 535 Octob. | 2.13 | 4.62 4.06 | 2.70 | 7.49 553 | 7.09 | 3.62 | 2 Nov. 254 4.94 427 | 321 4.27 3.09 | 558 | 413 | 233 Dec. | 2.60 | 6.41 5.23 | 3.89 | 4.76 2.33 | 453 | 329 | 1.68 ERERRR 1 VRR 3:1: BE N Prag | Mühlh. | Halle | Götting. | Salzuflen | Brüssel | Plymouth | Greenw. | Leith Jan. 1.42 2.49 | 1.89 3.18 1.73 | 1.84 1.85 2.21 1.18 Febr. 2.85 3.88 | 3.38 3.58 3.01 2.62 2.81 2.84 1.59 März 3.52 3.69 4.04 5.34 3.03 | 4.08 3.60 4.80 | 2.74 Apr. 6.10 5.68 6.32 6.64 5.24 6.62 5.11 5.71 4.70 Mai 4.61 5.95 7.47 1.53 6.09 6.68 5.83 6.17: 1.3.82 Juni 6.20 8.30 7.40 7.76 5.90 6.43 4.51 6.80 | 3.71 Juli 5.02 6.92 7.36 8.01 4.75 5.45 5.11 5.78 | 425 Aug. 4.67 6.60 7.14 8.07 4.68 7.11 5.21 655 | 3.37 Sept. 4.86 6.83 6.42 7.66 5.77 5.63 4.56 5.63 | 3.58 Octob. 3.45 ie 5. 04 5.42 | 5.13 4.16 3.36 | 4.01 4.08 | 2.16 Nov. 2.40 2.76 2.68 3.20 2.17 2.53 2.64 1.85 Dee. 2.05 | r = 1.67 | 2.08 1.47 2.30 | 1.82 | 1.87 | 1.03 | Apenrade | Helsingf. | Petersb. | Cather. | Barn. | Nertch. | Matoschk. |Karisch. Pf.| Boothia f. Jan. 128 | 205 | 127 | 1.97 |,359 | 494 | 0.43 | 0.93 0.26 Febr. 2.19 3.31 | 1.52 2.770108387 | 6.39 0.34 1.16 1.54 März 3.30 4.97 3.51 GIz Tel 7Ar 1.95 | 4.58 5.76 Apr. 4.99 5.55 5.71 6.27.1718 | 7.73 3.84 5.48 5.33 Mai 6.34 5.21 6.41 728 | 9.09 | 9.30 5.22 4.53 5.41 Juni 7.58 6.33 6.03 7.91 | 8.22 | 9.02 3.28 3.52 5.03 Juli 4.77 6.14 5.25 8.91 | 8.99 | 7.48 2.28 2.42 3.64 Aug. 5.56 5.77 6.40 7.13 | 8.90 | 7.92 1.73 1.44 2.72 Sept. 5.70 4.91 5.06 6.15. | 7.92 | 7.94 2.54 1.42 1.60 Octob. 3.52 | 3.17 2.34 | 3.05 | 5.27 | 7.91 | 0.85 0.78 | 1.03 Nov. 1.79 2.14 0.77 1.77 1439| 5.11 0.46 1.18 0.63 Dec. 1.18 | 1.58 0.83 2.31 | 3.32 | 4.17 0.95 1.28 | 0.27 der Temperatur der Atmosphäre. 135 Die Tafeln, welche die jährlichen mittleren Veränderungen enthalten, sind so berechnet worden, dafs die zwölf monatlichen Abweichungen der früheren Tafeln in jeder Zeile addirt und durch zwölf dividirt wurden. Sie enthalten demnach die Controlle für jene früheren Tafeln. Unter dem wah- ren jährlichen Temperaturmittel eines Ortes ist daher das Mittel aus den zwölf wahren monatlichen Mitteln verstanden. Wegen der nicht genau glei- chen Länge der einzelnen Monate giebt dies eine unerhebliche Abweichung von dem Mittel aus den 365 mittleren Tagestemperaturen. Da aber die Mittel der Jahreszeiten stets aus den drei Monatsmitteln bestimmt werden, so schien es mir zweckmäfsig dies auch auf das Jahr allgemein auszudehnen, wie es ja ohnediefs in der Regel geschieht. Unter täglichen Extremen sind die Maxima und Minima der 24 Stun- denwerthe verstanden. Die absoluten Extreme durch strenge Auflösung sämt- licher Gleichungen zu erhalten, erschien als eine zu Zeit raubende Arbeit, deren Resultat doch illusorisch für den praktischen Zweck gewesen wäre, denn die Einrichtung der Maxima- und Minima-Thermometer giebt eine immer jene Fehlergrenze erreichende Unsicherheit der Ablesung. Für je- den speciellen Fall geben aber die früher mitgetheilten Gleichungen die Mit- tel der strengen Lösung an die Hand. Endlich habe ich noch schliefslich eine Tafel hinzugefügt, welche die Gröfse der täglichen Oscillation d.h. den Unterschied der wärmsten und kältesten Tagesstunde für die 27 Stationen angiebt. Da diese im Allgemei- nen vom Winter zum Sommer hin zunimmt, so ist der Fehler, welchen man begeht, wenn man die tägliche Oscillation nicht eliminirt, in den Sommer- monaten ein viel erheblicherer als in den Wintermonaten. An einem an- dern Orte habe ich aber ausführlich nachgewiesen, dafs in einzelnen Jahren die Temperatur eines Wintermonats sich weit mehr unterscheidet, als die eines Sommermonats, dafs also zu einer sichern Bestimmung der Tempera- tur des Winters eine gröfsere Anzahl von Jahren nöthig ist, als zu der des Sommers. Auch zeigt sich durch Vergleichung der in diesen Tafeln ent- haltenen Correctionselemente mit der Gröfse der Abweichungen, die ich früher „absolute Veränderlichkeit” genannt habe, dafs die Unsicherheit ein- jähriger Monatsmittel gröfser ist als der Fehler, welcher durch Vernachläs- sigen der Correction für die tägliche Veränderung entstehen kann. Einjäh- rige Beobachtungen zu den passendsten Stunden geben daher ein weniger 136 Dovr über d. tägl. Veränderungen d. Temperat. d. Atmosph. sicheres Resultat als vieljährige mit weniger passenden Stunden und zwar besonders für die Wintermonate. Die früher mitgetheilten Untersuchungen über die nicht periodischen Veränderungen der Temperaturvertheilung auf der Oberfläche der Erde geben die Mittel an die Hand, die Stationen, von denen bekannt ist, in welchen Jahren beobachtet wurde, auf vieljährige Mittel zu redueiren. Hiermit sind also die Data vollständig vorhanden, das jetzt zugängliche Beobachtungsmaterial zu einer Construction der Monats- isothermen zu benutzen. In einer folgenden Abhandlung werde ich dies Beobachtungsmaterial selbst mittheilen, in einer späteren die Verbesserun- gen hinzufügen, welche die gegebenen Monatsmittel auf wahre Media zu- rückführen. Diese Sonderung der empirischen Data und der daran anzu- bringenden Correctionen erlaubt spätere Verbesserungen hinzuzufügen, wenn neue Beobachtungsreihen oder die Veröffentlichung älterer die tägliche Oseil- lation als die absolute Veränderlichkeit schärfer zu bestimmen gestatten. — ED — Über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. ; f Non HD OT E uunnmunnmnn vv [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 1. Februar 1847. (*)] l. einer früher der Akademie vorgelegten Arbeit „über den Zusammen- hang. der Wärmeveränderungen der Atmosphäre mit der Entwicklung der Pflanzen” habe ich festzustellen gesucht, welchen Temperaturveränderun- gen eine Pflanze in den einzelnen Abschnitten des Jahres ausgesetzt ist. Diese Untersuchung zerfiel nothwendig zunächst in zwei Theile, nämlich in die Beantwortung der Frage, welche Wärmeveränderungen erfahren die in die Luft frei hineinragenden Theile der Pflanze und in die Untersuchung der Temperaturen, denen die in verschiedene Tiefen eindringenden Wur- zeln ausgesetzt sind. Der erste Theil konnte ziemlich vollständig durchge- führt werden, da die viele Jahre hindurch angestellten Beobachtungen im Pflanzengarten von Chiswick gestatteten, die Wärmeerscheinungen im Schat- ten wachsender Pflanzen mit den Temperaturen zu vergleichen, welche die in einer nach allen Richtungen hin freien Ortlichkeit der vollen Wirkung des Sonnenscheins und der nächtlichen Ausstrahlung ausgesetzter Pflanzen erfahren. In Beziehung auf den zweiten Abschnitt, bot zwar die zehnjäh- rige Reihe der Beobachtungen der Bodenwärme in Brüssel ein werthvolles Material, da aber der Boden gleichartig war, so konnte nur der Unterschied der Beschattung und Bestrahlung untersucht werden, nicht aber die Modifi- cationen, welche die bei verschiedenen Bodenarten verschiedene Gröfse der (#) Da diese Abhandlung eine Ergänzung der im Jahrgang 1844 erschienenen „über den Zusammenhang der Wärmeveränderungen der Atmosphäre mit der Entwicklung der Pflanzen” ist, so erscheint sie hier mit Bewilligung der Akademie, obgleich sie erst An- fang 1847 gelesen wurde. Phys. Kl. 1846. S 138 Dovr über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten Leitungsfähigheit, des Ausstrahlungsvermögens und der specifischen Wärme in die Bewegung der Wärme innerhalb der veränderlichen Schicht hervor- bringen. Dafs diese Unterschiede nicht unerheblich sind, ging aus der Ver- gleichung der Heidelberger Beobachtungen mit den Schwetzinger hervor, von denen die ersten in schwerem Thonboden, die letzteren in leichtem Sandboden angestellt sind, sich aber nur bis fünf Fufs Tiefe erstrecken und erhebliche Unregelmäfsigkeiten zeigen. Diese Lücke kann jetzt durch ein vollständigeres Beobachtungsmaterial ergänzt werden. Auf Veranlassung der British Association for the advancement of science sind seit dem Jahre 1837 in Edinburg in drei verschiedenen Boden- arten, nämlich dem Dolerit von Calton Hill, dem Kohlensandstein von Craigleith und dem Sande des Experimentalgarten Beobachtungen über die Bewegung der Wärme in den obern Erdschichten angestellt worden. Die Resultate dieser bis Ende November 1842 fortgesetzten Beobachtungsreihe hat Hr. Forbes im 16. Bande der Transactions of the Royal Society of Edinburgh veröffentlicht in einer Abhandlung, welche den Titel führt: ac- count of some experiments on the temperature of the earth in different depths, and in different soils, near Edinburgh. Die Höhe der ersten Sta- tion ist 350 Fufs über dem Meeresspiegel, die der zweiten 23 engl. Meile davon entfernten 150 Fufs, die der dritten nur eine Meile NW. vom Obser- vatorium 70 Fufs. Die Weingeistthermometer waren in Bohrlöcher einge- senkt, eins unmittelbar unter der Oberfläche, die andern in 3, 6, 12, 24 französische Fufs Tiefe. Jede Woche geschah eine Ablesung. Die Grade sind Fahrenheit. Da die Monatsmittel nicht berechnet waren, so ist dies hier für alle einzelnen Jahre geschehen. Die erste Columne unter der Überschrift Luft enthält die von Adie aus täglichen Extremen bestimmte mittlere Schatten- wärme, die folgenden die Mittel der eingegrabenen Thermometer für die darüberstehende Tiefe der Kugeln derselben, sämtliche Beobachtungen sind für die verschiedene Temperatur der Flüssigkeitssäule auf diese Tiefe redu- eirt. Der ersten Tafel habe ich aufserdem die beobachteien Regenmengen hinzugefügt. Die Berechnung der nicht periodischen Veränderungen geschah in derselben Weise wie in der früheren Abhandlung. Es wurden nämlich die 5 aus dem ganzen Zeitraum bestimmten Monatsmittel jeder einzelnen Schicht von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. 139 von den Monatsmitteln der einzelnen Jahrgänge derselben Schicht abgezo- gen. Ein positives Zeichen bedeutet also, dafs die Temperatur in diesem Jahre, verglichen mit der normalen, zu hoch war, ein negatives, dafs sie zu niedrig ausfiel. Unter mittlerer Veränderung ist wie früher das Mittel aller Abweichungen abgesehen vom Zeichen verstanden. Temperatur der obern Erdschichten. Sternwarte (Dolerit). 1837. | watt | Oberf. | 3 | 6 | 427 | 24° | Regen Jan. 36.33 | Se ee 1.23 Febr. |3723| — | 39.85 | 42.07 | 4555 | 47.99 | 2.14 März |3524| — |3871 | 41.37 | 44.85 | 47.61 | 1.28 Apr. 39.65 | — | 38.38 | 40.50 | 44.17 | 47.29 | 1.61 Mai 4837| — |43.91 | 42.71 | 43.92 | 46,90 | 1.53 Juni 5230| — | 49.51 | 46.22 | 44.71 | 46.57 | 2.86 Juli 60.42) — | 53.27 | 50.46 | 46.35 | 46.43 | 4.54 Aug, [5177| — |5a.18 | 52.02 | as.ı4 | 4655 | 4.3 Sept. 5318| — | 52.06 | 51.52 | 49.06.| 46.86 | 1.73 Octob. [50.17 | — | 50.20 | 50.60 | 49.31 | 47.27 | 2.02 Nov. [40.45 | | 44.44 | 47.59 | 48.99 | 47.62 | 2.03 Dec. aussi — |a225 | 45.07 !a7s5 larsıl 1.07 | 1898. Jan. ara | 40.64 | 43.90 | 46.89 | 47.82 | 2.47 Febr. [3006| — | 36.47 | 40.93 | 45.63 | 47.68 | 121 März |ssı2) — [3718 | 39.86 | 44.54 | 47.11 | 2.76 Apr. 40.25 | 39.80 | 40.28 | 41.05 | 43.72 | ar.oı | 1.78 Mai 44.87 | 45.69 | 44.04 | 42.95 | 43.84 | 46.61 | 2.90 Juni 53.98 | 51.85 | 47.75 | 45.41 | 44.49 | 4631 | 5.16 Juli 58.94 | 55.08 | 52.14 | 48.73 | 45.80 | 46.20 | 2.45 Aug. 56.88 | 55.94 | 52.94 | 50.44 | 47.24 | 46.29 | 2.99 Sept. 152.04 | 51.28 | 51.54 | 50.48 | 48.13 | 46.52 | 4.00 Octob. | 46.27 | 47:60 | 48.92 | 49.48 | 48.50 | 46.86 | 1.15 Nov. [38.38 | 36.18 | 43.94 | 46.97 | 48.21 | 47.18 | 3.06 Dee. 38.17 | 39.15 | 41.89 | 44.53 | 47.20 | 47.35 | 0.73 140 Dove über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten 48.57 | 51.48 Ns, 50.80 1839. | Luft | Oberfl. | 31 | 6’ | 127 | 24° | Regen Jan. 33.05 | 34.76 | 39.66 | 42.83 | 46.17 | 47.35 | 1.76 Febr. |33.53 | 34.95 | 38.59 | 41.47 | 45.20 | az21 | 1.45 März 1|36.98 | 34.41 | 38.51 | 40.86 | 44.41 | 46.99 | 1.57 Apr. 4253 | 40.84 | 40.11 | 41.04 | 43.76 | 46.66 | 0.33 Mai 46.82 | 47.08 | 44.56 | 43.38 | 43.85 | 46.32 | 0.47 Juni 53.42 | 53.78 | 49.13 | 46.02 | 44.56 | 46.09 | 3.91 Juli 57.77 | 56.00 | 52.41 | 49.20 | 45.99 | 45.99 | 3:51 Aug. [5551| 54.10 | 53.22 | 50.79 | 47.41 | 46.13 | 1.77 Sept. 1|52.13 | 51.86 | 51.48 | 50.58 | 48.30 | 46.43 | 3.09 Octob. | 46.50 | 46.08 | 48.42 | 49.22 | 48.54 | 46.80 | 2.38 Nov 43.13 | 43.10 | 46.07 | 47.64 | 48.23 | 47.09 | 1.65 Dec 37.46 | 37.24 | 41.80 | 44.99 | 47.45 ! 47.27 | 1.66 1840. Jan. 38.74 | 36.08 | 40.57 | 43.20 | 46.33 | 47.30 | 3.72 Febr 36.55 | 36.75 | 39.51 | 42.16 | 45.42 | 47.18 | 1.58 März [42.74 | 38.24 | 39.56 | 41.49 | 44.63 | 46.95 | 0.43 Apı 48.16 | 46.78 | 43.19 | 42.67 | 44.24 | 46.64 | 0.19 Mai 47.13 | 44.43 | 46.21 | 45.05 | 44.67 | 46.39 | 3.99 Juni 52.53 | 53.88 | 48.80 | 46.67 | 45.40 | 46.22 | 251 Juli 52.75 | 54.25 | 51.06 | 48.72 | 46.41 | 46.21 | 3.46 Aug 44.51 | 56.30 | 53.42 | 50.56 | 47.49 | 46.34 | 1.99 Sept 48.49 | 46.60 | 2.39 44.32 | 45.18 | 48.23 | 49.15 | 48.64 | 46.90 | 2.01 Nov 48.66 | 43.16 | 4451 | 46.98 | 48.18 | 4T.18 | 233 Dec 3731 | 35.68 | 41.83 | 44.84 | 47.31 ! 47.35 | 0.68 1841. Jan. 33.00 | 30.55 | 38.23 | 42.35 | 46.28 | 47.34 | 1.23 Febr. | 38.39 | 35.83 | 33.29 | 40.90 | 45.03 | 47.21 | 1.66 März 145.62 | 43,34 | 41.49 | 41.93 | 44.29 | 46.90 | 0.60 Apr. 44.26 | 42.70 | 42.97 | 43.32 | 44.39 | 4658 | 1.14 Mai 51.74 | 50.52 | 46.48 | 44.83 | 44.73 | 4633 | 1.14 Juni 52.43 | 52.08 | 50.23 | 47.70 | 45.62 | 4620 | 1.36 Juli 53.58 | 55.60 ! 51.69 | 49.25 | 46.68 | 46.21 | 3.87 Aug. 53.88 | 54.82 | 52.31 | 50.30 | 47.68 | 46.38 | 3.64 Sept. 154.36 |-5383 | 52.39 | 50.87 | 48.45 | 46.66 | 2.63 Octob. | 43.48 | 44.88 | 49.14 | 50.08 | 48.88 | 46.95 | - 4.53 Nov. 39.10 | 39.64 | 43.69 | 46.87 | 48.42 | 47.25 | 2.28 Dec. 39.65 | 37.38 | 41.47 | aa.aı | 4728 | 47.43 | 1.96 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. 141 1842. | Tutt | Obertl | Luft | Oberfl. | BL | 6’ | 128 24’ | Regen Jan. 35.45 | 33.67 San) 6 [2] 12.45 | 40.3 4739 | 101 Febr. 3955 | 35.50 | 39.50 | 41.55 | 45.02 | 47.19 | 1.11 März 42.04 | 40.73 | 40.32 | 41.77 | 44.45 | 46,92 | 3.44 Apr. 45.03 0.15 Mai | 51.2 | | | 1.45 Juni ı 57.53 0.97 Experimentalgarten (Sand). 1838. Bee BD. | Oberfl. | . SR r.| 3’ | 6° | 12’ | 24’ | Luf Ya Koi Bee 36.33 Zee Tann N | — 13173| — |40.24| 43.25 | 46.86 | 4s.15 3723| — | 39.39 | 41.05 | 44.98 | 48.04 | 30.061 — | 36.27 ! 40.23| 45.33 | 47.90 3524| — | 38.36 | 40.53 4a. 1s| 17.62 38.12| — | 36.17 | 38.75 | 43.84 | 47.53 39.65 | — | 38.75 | 39.98 | 43.43! 47.16 | 40.25 | 41.20 | 40.51 | 40.38 42.90 | 46.99 48.37 | — | 44.95 | 42.79 | 43.33 | 46.65 | 44.87 | 42.65 | 45.08 | 43.20| 43.24 | 46.45 5730| — | 51.46 | 47.24 |44.59 | 46.28 | 53.98 | 54.58 | 49.54 | 46.47 | 44.43 | 46.15 60.42 | — | 56.95 | 52.58 | 47.00 | 46.20 | 58.94 | 58.22 | 54.36 ! 50.62 | 46.38 | 46.08 51771 — | 56.57 | 54.37 |49.32 | 46.48 | 56.88 | 57.63 | 55.33 | 52.80 | 48.41 | 46.31 53.18 | — | 53.34 | 53.38 |50.41 | 47.01 | 52.04 | 53.20 | 53.16 | 52.57 | 49.50 | 46.70 | 17 | — | 51.04 | 51.83 |50.48 | 47.60 | 46.27 | 49.26 | 49.57 | 50.90 | 49.80 | 47.21 40.45 1 — | 44.23 | 48.12 | 49.86 | 48.04 ! 38.38 | 35.48 | 43.99 | 47.54 | 49.25 ! 47.66 | 22.8 | — | au7 | 48.63 | 4832| 1825 le 41.43 151 | 47.68 | 4782 1839. 1840. 33.05 | 34.05 | 38.82 | 42.08 | 46.20 | 47.82 38.74 | 35.83 | 39.81 42.53 | 46.52 | 47.81 38.53 | 33.65 | 37.87 ! 41.46 | 44.85 | 47.54 | 36.55 | 36.18 38.83 | 41.26 | 45.16 | 47.58 36.98 | 35.05 | 38.12 | 39.92 | 43.83 | 47.25 | 42.74 | 37.00 | 39.10 | 40.61 | 44.09 | 47.22 42.53 | 41.18 | 40.09 | 40.42 | 43.20| 46.74 | 48.16 | 55.20 | 43.64 | 42.31 | 43.66 | 46.49 46.82 | 48.78 | 4593 | 43.88 | 43.54 | 46.33 | 47.13 | 48.08 | 47.36 | 45.56 | 44.45 | 46.38 53.42 | 56.58 | 51.81 | 47.57 | 44.75 | 45.97 | 52,53 | 57.78 51.12 | 48.15 | 45.69 | 46.19 57.77 | 58.95 | 55.10 | 51.40 | 46.62 | 46.08 | 52.75 | 57.95 | 53.43 | 50.75 | 47.28 | 46.26 55.51 | 56.23 | 55.77 | 53.54 | 48.93 | 46.33 | 44.51 | 58.66 | 55.93 | 53.01 | 48.77 | 46.43 52.13 | 53.36 | 53.14 | 52.79 | 49.96 | 46.82 | 48.57 | 52.70 | 52.69 | 52.94 | 50.14 | 46.93 46.50 | 45.85 | 49.31 | 50.72 |50.03 | 47.29 | 44.32| 45.78 | 49.08 | 50.55 | 50.06 | 47.43 43.13 | 41.30 | 46.39 | 48.42 | 49.41! 47.67 | 48.66 | 42.52! 44.36 | 47.42 | 49.22 | 47.73 | 37.40 | 35.54 | 41.37 | 44. 90 | 48.16 47.83 | 37.31 3415| 40.94 | 44.38 47.83 | 47.96 142 Dove über die Bewegungen der Wärme in. Erdschichten 1841. 1842. | Luft | Oberf.| 3’ | 6° | 42’ | 24° | Luft JOberf.| 3° | 6° | 12’ | 2%# Jan. 33.00 | 30.53 | 37.29 Er ‚85 | 35.45 | 32.90 | 38.30 | 41.48 | 45.97 | 47.88 . Febr 38.39 | 35.58 | 37.05 | 39.60 | 44.66 | 47.62 | 39.55 | 36.19 | 38.76 | 40.48 | 44.85 | 47.58 März 45.62 | 43.68 | 41.29 | 41.09 | 43.65 | 47.13 | 42.04 | 38.81 | 40.01 | 41.00 | 43.78 | 47.09 Apr. 44.26 | 44.80 | 43.25 | 43.08 | 43.93 | 46.61 | 45.03 | 45.25 | 43.15 | 42.35 | 43.65 | 46.67 Mai 51.74 | 53.90 | 47.98 | 45.39 | 44.62 | 46.31 | 51.22 | 47.70 | 48.30 | 46.05 | 44.58 | 46.28 Juni 52.43 | 55.70 | 52.89 | 49.58 | 46.05 | 46.20 | 57.53 | 59.19 | 54.64 | 50.11 | 46.17 | 46.13 Juli 53.58 | 57.94 | 53.93 | 51.42 | 47.70 | 46.26 56.50 | 55.06 | 52.42 | 47.92 | 46.21 Aug 53.88 | 58.20 | 54.52 | 52.32 | 49.02 | 46.59 62.44 | 58.15 | 54.87 | 49.73 | 46.64 Sept. 54.36 | 56.81 | 53.46 | 52.62 | 49.99 | 47.09 53.51 | 56.46 | 55.38 | 51.17 | 47.20 Octob. | 43.48 | 45.63 | 50.02 | 51.65 | 50.30 | 47. Be ale ie: 47.80 Nov 39.10 | 37.40 | 43.45 | 47.30 DEE: 79 38.17 | 45.84 | 49.09 | 50.56 | 48.23 Dec 39.65 | 36.69 | 40.90 | 43.93 | 47.77 | 48.02 | | | | | Craigleith (Sandstein). 18937. 1838. Ten RN Ober SZ oe etz 24’ | Luft |Oberf.| 3’ —. Mat Jan. Eee ln | B — la. 73 47.02 Febr. 3723| — | 3955 |aı.11 |43.02| 46.22 ! 3006| — |35.98| 38.73 | 42.20 | 46.13 März 3524| — | 38.56 | 40.27 | 42.37 | 45.50 | 3312| — |37.28 40.61 | 45.09 Apr. 39.65 | — | 39.36 | 40.26 |41.74| 44.34 | 40.25 | 39.00 | 41.02 | 41.33 | 41.60 | 44.21 Mai 4837| — | 45.17 | 44.26 |43.10 | 44.39 | 44.87 | 44.73 | 45.52 | 44.33 | 43.10 | 44.04 Juni 5730| — | 51.11 | 48.84 | 45.69 | 44.71 | 53.98 | 51.18 | 49 22 | 47.28 | 45.06 | 44.42 Juli 60.42 | — | 54.05 | 51.96 | 48.74 | 45.69 | 58.94 | 55.26 | 52.85 | 50.70 | 47.56 | 45.22 Aug 51.771 — |5456| — [50.58 | 46.94 | 56.88 | 55.68 | 53.70 | 51.89 | 49.20 | 46.27 Sept. 5318 | — | 52.91 | 52.42 | 50.87 | 47.82 | 52.04 | 51.48 | 52.39 | 51.59 | 49.88 | 47.15 Octob | 50.17 = | 50:20 50.90 50.25 | 48.33 46.27 | 47. ‚70 | 49.05 | 49.53 | 49.35 | 47.66 Nov 40.45! — 44.64 | 46.43 |48.25 | 48.43 | 38.38 | 39.53 | 43.74 | 45.68) 47.61 | 47.79 Dec | 42.65 _ la 08 | 43 70 | 45.98 | 47.83 | 38.17 43.68 | 43.10 | 45. 41 |47.20 1839. 1840. Jan. 33.05 | 35.23 | 39.05 | 40.76 | 43.61 | 46.42 | 38.74] 36.68 .84| 44.16 | 46.66 Febr. 3853 | 35.35 | 38.30 | 39.60 \42.18| 45.59 | 36,55 37.20 | 39.47 | 40.76 | 43.08 | 45.87 März 36.98 | 36.00 ! 38.53 | 39.53 | 41.64 | 44.80 | 42.74 | 38.20 39.15 4031 42.25 | 45.02 Apr. 42.53 | 42.88 | 40.73 | 40.68 | 41.62 | 44.13 | 48.16 | 46.18 | 43.68 | 42.84 | 42.71 | 44.43 Mai 46.82 | 46.23 | 44.74 | 44.00 | 43.18 | 43.90 | 47.13 | 45.50 | 46.47 | 45.52 | 44.33 | 44.48 Juni 53.42 | 51.33 | 49.09 | 47.09 | 44.81 | 44.22 | 52.53 | 53.42 | 50.08 | 48.13 | 45.94 | 44.92 Juli 57.77 | 55.74 | 53.34 | 50.89 | 47.47 | 45.04 | 52.75 | 54.90 | 53.00 | 50.88 | 48.02 | 45.68 Aug. 55.51 | 54.10 | 53.77 | 52.15 | 49.37 | 46.17 | 44.51 | 55.92 | 54.61 | 52.65 | 49.73 | 46.62 Sept. 52.13 | 51.96 | 52.21 | 51.40 149,84 | 47.14 | 4857 47.60 | 52.01 | 51.92 | 50.29 | 47.52 Octob IR 47.13 | 48.79 | 49.36 | 49.24 | 47.64 | 44.32 | 42.00 | 48.60.) 49.26 | 49.39 | 47.93 Nov 43.13 | 43.73 | 46.48 | 47.30 | 48.14 | 47.76 | 48.661 — 144.33] 46.02 | 47.69 | 47.88 Dec | 37.46 | 37.18 42.12 | 43.88 |46.14| 47.42 | 3731| — laı.28| 3.19 | 45.72 47.34 | von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. 143 1841. 1842. Drill, Br are rnte]Oberti | Sarere2 jr2i Jan. 33.00 | en 48 | 39. 93 43.53 | 46.59 | 35. | — 38. 48 | 39. 04 | 43.20 | 46.34 Febr 38.39 | — | 38.28 | 39.31 |41.95 | 45.60 | 3955| — | 40.26 , 39.90 | 41.98 | 45.43 März Asa — | 41.85 | 41.71 | 42.30 | 44.68 | Apr. 44.26 | — | 43.85 | 43.68 | 43.52 | 44.48 Mai 5174| — | 48.63 | 46.75 |45.03 | 44.70 Juni 52.43) — | 51.79 | 49.91 | 47.30 | 45.35 Juli 5358| — | 52.93 | 51.05 | 48.53 46.14 Aug. 5388| — | 52.81 | 51.45 | 49.39 | 46.91 Sept. 54.36 | — | 52.76 | 51.75 | 49.94 | 47.52 Octob | 43-48 a E 49.98 | 49.94 48.06 | | | | Nov 3910 | — |! 43.40 | 45.15 | 47.50 | 48.24 Dec | 39.65 | a | 40.90 | 42. 43 | 44. 92 | 47.33 | | | | | Mittlere Temperaturen (1837-1842). Sternwarte (Dolerit). | Luft | Obef.| 3 | 6 | a2 | ze Jan. 34.39 | 33.79 | 39.65 | 42.35 | 4636 | aza0 42.95 | 46.36 | 47.44 Febr. 36.72 | 35.77 | 38.70 | 41.51 | 45.31 | 47.41 März 4012 | 39.18 39.30 | 41.21 | 44.50 | 47.13 Apr. 42.97 | 42.53 | 40.99 | 41.72 | 44.06 | 46.84 Mai 47.79 | 46.93 | 45.04 | 43.78 | 44.20 | 46.51 Juni 53.93 | 52.90 | 49.14 | 46.40 | 44.96 | 46.28 Juli 56.69 | 55.23 | 52.11 | 49.27 | 46.25 | 46.21 Aug. 52.51 | 55.29 | 53.21 | 50.82 | 47.59 | 46.34 Sept. 52.06 | 52.11 | 51.73 | 50.85 | 48.49 | 46.61 Octob. | 16.15 45.94 | 48.98 | 49.71 | 48.77 | 46.96 Nov. 41.94 | 40.52 | 44.53 ı 47.21 | 48.41 | 47.26 Dec | 39.05 | 37.36 | 41.35 | 44.77 | 47.44 | 47.44 Experimentalgarten (Sand). Craigleith (Sandstein). | Luft | Oberfl.| 3” | 6” | 12”. | 2% || Luft |Oberf.|. 37 | 6 | 12° | 2w Jan. 34.39 | 33.33 | 38.89 | 42.14 | 46.38 | 47.90 | 34.39 | 35.96 | 39.07 41.01 | 43.83 46.61 Febr. 36.72 | 35.40 | 38.03 | 40.68 | 44.91) 47.71 | 36.72 | 36.28 | 38.44 | 39.90.) 42.40 | 45.81 März 40.12 | 38.64 | 38.84 | 40.32 | 43.90 | 47.31 | 40.12 | 37.10 | 39.13 | 40.07 | 41.83 | 45.02 Apr. 42.97 | 43.11 | 41.57 | 41.42 | 43.46 | 46.81 | 42.97 | 42.69 | 41.73 | 41.76 | 42.24 | 44.42 Mai 47.79 | 48.22 | 46.60.| 44.48 | 43.96 | 46.40 | 47.79 | 45.49 | 46.11 | 44.97 | 43.75 | 44.30 Juni 53.93 | 56.77 | 51.91 | 48.19 | 45.28 | 46.15 | 53.93 | 51.98 | 50.26 | 48.25 | 45.76 | 44.72 Juli 56.69 | 57.91 | 54.81 | 51.53 | 47.15 | 46.18 | 56.69 | 55.30 | 53.23] 51.10: 48.06 | 45.55 Aug. 52.51 | 58.63 | 56.05 | 53.49 | 49.03 | 46.46 | 52.51 | 55.23 | 53.89 | 52.04 | 49.65 | 46.58 Sept. 52.06 | 53.92 | 53.71 | 53.28 | 50.20.| 46.96 | 52.06 | 50.35 | 52.46 | 51.83 | 50.16 | 47.43 Octob. | 46.15 46.57 | 49.91 | 51.40 | 50.35 | 47.46 | 46.15 | 45.61 | 49.19 | 49.81 | 49.63 | 47.92 Nov. 41.94 | 38.97 | 44.71 | 47.98 49.63 | 47.85 | 41.94, 41.63 | 44.52 | 46.12 | 47.84 | 48.02 Dec | 35.05 36.57 | 41.22 | 44.47 | 47.95 | 47.97 | 39.05 | 38.02 | 42.01 | 43.26 | 45.63 | 47.42 | 144 Dovr über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten Mittlere Veränderungen (1837-1842). Sternwarte (Dolerit). Experimentalg. (Sand). Craigleith (Sandstein). jobn.| 3° | 6° | 12’ | 24 JobR.| 3° | 6’ | 12” | 24° JObA.| 3° | 6° | 12° | 2% Jan. [1.63 0.15 | 1.61 | 0.91 | 0.60 | 0.25 | 0.10 | 0.73 | 0.88] 0.84 | 0.46 | 0.19 Febr. 0.55 | 0.92 | 0.41 | 0.23 | 0.28 | 0.88 | 0.97 | 0.58 | 0.25 | 0.17 | 0.93 | 0.92 | 0.69 | 0.43 | 0.27 März 2.86 | 1.16 | 0.57 | 0.17 | 0.25 | 2.61 | 1.29 | 0.65 | 0.16 | 0.18 | 1.10 | 1.21 | 0.83 | 0,57 | 0.22 Apr. 2.21 | 1.68 | 1.02 | 0.25 | 0.25 | 1.92 | 1.78 | 1.16 | 0.29 | 0.18 | 2.46 | 1.63 | 1.20 | 0.70 | 0.20 Mai 1.87 | 1.04 | 0.92 | 0.40 | 0.20 | 2.49 | 1.28 | 1.19 | 0.59 | 0.10 | 0.50 | 1.16 | 0.93 | 0.75 | 0.27 Juni 0.93 | 0.70 | 0.62 | 0.44 | 0.13 | 1.38 | 1.24 | 1.11 | 0.69 | 0.07 | 0.96 | 0.95 | 0.90 | 0.69 | 0.33 Juli 0.57 | 0.59 | 0.47 | 0.28 | 0.09 | 0.57 | 0.90 | 0.65 | 0.48 | 0.07 | 0.29 | 0.37 | 0.35 | 0.46 | 0.34 Aug. 0.83 | 0.47 | 0.48 | 0.25 | 0.10 | 1.53 | 0.88 | 0.78 | 0.33 | 0.11 | 0.76 | 0.56 | 0.37 | 0.40 | 0.29 Sept. 0.86 | 0.40 | 0.28 | 0.23 | 0.12 | 1.16 | 0.92 | 0.73 | 0.40 | 0.14 | 1.83 | 0.30 | 0.27 | 0.33 | 0.23 Octob. 0.91 | 0.55 | 0.51 | 0.26 | 0.13 | 1.07 | 0.59 | 0.67 | 0.41 | 0.16 | 2.41 | 0.46 | 0.51 | 0.37 | 0.22 Nov. 2.61 | 0.62 | 0. | 0.24 | 0.14 | 2.35 | 0.94 ! 0.56 | 0.39 | 0.19 ! 2.10 | 0.83 , 0.60 | 0.29 | 0.25 Dee. 2a |He 0.24 lo2ı los 172 [0.24 [025 0.23 |0.12 |os4|0.74| 0.2 0.38 10.16 Nicht periodische Veränderungen bezogen auf sechsjährige Mittel. Sternwarte (Dolerit). 1837. A (een eeee % Jan. _ _ | - —_ | _ —_ Febr. 051 _ 1.15 0.56 0.24 0.58 März —4.88 _ —0.59 0.16 | 0.35 0.48 Apr. — 3.32 _ —961 1.22 0.11 0.45 Mai 0.58 _ — 1.13 | — 1.07 | — 0.28 0.39 Juni 3.37 _ 0.67 | —0.18 | —0.25 0.29 Juli 3.73 —_ 136. 03.19 0.10 0.22 Aug. —0.74 _ 0.97 1.20 0.55 0.21 Sept. 1.12 _ 0.33 0.67 0:57 0.25 Octob. 4.02 | — 1.22 | 0.89 0.54 0.31 Nov. — 1.49 _ —0.09 0.38 0.58 0.36 Dec. 3.63 | _ | 0.40 0.30 0.51 0.37 1838. Jan. — 2.66 | _ 0.99 0.95 0.53 0.38 Febr. — 6.66 _ —223 | —0.58 0.32 0.27 März — 2.00 _ —212 | —135 | — 0.16 0.28 Apr. DR _ —0.71 | —0.67 | —0.34 0.17 Mai — 292 | —1.24 | —1.00 | —0.83 | —0.36 0.10 Juni 0.05 | —1.05 | —1.39 | —0.99 | — 0.47 0.03 Juli 2255| —115 | —0.03 | —054 | —0.45 | —0.01 Aug. 4.37 0.655 | —0.27 | —0.38 | —0.35 | —0.05 Sept. —0.02 | —0.83 | —0.19 | —0.37 | —0.36 | —0.09 Octob. 0.12 1.66 | —0.06 | —0.23 | —0.27 | — 0.10 | Nov. —356 | —4.34 | —059 | —0.24 | —0.20 ! —0.08 Dec, —0.88 | 1.9| 004 | —o21 | —o24 | —0.09 | von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. 1839. DH RN rer a] oe eReren Jan. —1.34 0.97 0.01 | —0.12 | —0.19 | —0.09 Febr. 1.81 | —0.82 | —0.11! —0.04 | —0.11 0.20 März —3.14 | —4.77 | —0.79 | —0.35 | —0.09 | —0.14 Apr. —0.44 | —2.73 | —0.88 | —0.68 | — 0.30 | — 0.18 Mai —0.97 0.15 | —0.48 | —0.40 | —0.35 | —0.19 Juni —0.51 0.88 | —0.01 | —0.38 | —0.40 | — 0.19 Juli 1.08 0.77 0.30 | —0.07 | —0.26 | — 0.22 Aug. 3.00 | —1.19 0.01 | —0.03 | —0.18 | — 0.21 Sept. 0.07 | —0.25 | —0.25 | —027 | —0.19 | — 0.18 Octob. 0.35 | 0.14 | —0.56 | —0.49 | —0.23 | —0.16 Nov. 1.19 2.58 1.54 0.43 ! —0.18 | — 0.18 Dec. | -ı59 | —o.12 | -05| 02| 001! -oır| 1840. Jan. 4.35 2.29 | 0.92 0.25 | —0.03 | —0.14 Febr. —0.17 0.98 | 0.81 0.65 0.11 | — 0.23 März 2.62 | — 0.94 0.26 0.28 | 0.13 | — 0.18 Apr. 5.19 | —1.69 2.20 0.95 0.18 | — 0.20 Mai —0.66 | — 2.50 1.17 1.27 0.47 | —012 Juni —1.40 0.98 | — 0.34 0.27 0.44 | —0.06 Juli —3.94 | —0.98 | —1.05 | — 0,55 0.16 0. Aug. — 8.00 1.01 021 | —0.26 | —0.10 O:EN Sept. —3.49 | —0.63 | —0.56 | —0.05 0. —0.01 Octob. | —1.83 | —0.76 | —0.75 | —056 | —0.13 | —0.06 | Nov. 6.72 | 2.64 | —0.02 | —0.23 B —0.08 Dec. —174 | —1.68 | —0.02 | 007 | —o.13 | —0.os | 1841. Jan. —139 | —3.24 | —1.42 | —0.60 | —0.08 | —0.10 Febr. 1.67 0.11 | —0.41 | —0.61 ! —0.28 | — 0.20 März 5.50 4.16 2.19 | 0.72 | —0.21 | —0.23 Apr. 1.29 4.25 1.98 1.60 0.33 | — 0.26 Mai 3.95 3.59 1.44 1.05 053 | —0.18 Juni — 1.50 | —0.82 1.09 1.30 0.66 | — 0.08 Juli 311 0.37 | —0.42 | — 0.02 0.43 0. Aug. 1.37 | —0.47 | —0.90 | — 0.52 0.09 0.04 Sept. 2.30 1.72 0.66 0.02 | —0.04 0.05 Octob. | —2.67 | — 1.06 | 0.16 0.37 0.11 | —0.01 Nov. —2834 | —088 | —0.84 | — 0.34 0.011 —0.01 Dec. 0.60 0.02 | — 0.38 —0.36 | —0.16 | —0.01 | 1842. Jan. 1.06 | —0.03 | —0.51 | — 0.50 | —0.23 | —0.05 Febr. 2.83 | —0.27 0.80 004 | —0.29 | —0.22 März 1.92 1.55 1.02 056 | —0.08 | —0.21 Apr. 0.17 Phys. Kl. 1846. T 145 Bl 146 Dove über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten Experimentalgarten (Sand). 1837. Er | ! Takt: [Oben | II Ivo er] 2 Jan. gr Er = | = = = Febr. 051) — 1.36 0.37 0.07 0.33 März — 4.88 — — 0.48 | 0.21 0.28 0.31 Apr. — 3.32 pr —282 | —144 | —0.03 0.35 Mai 0.58 Er —1.65 | —1.69 | — 0.63 0.25 Juni 3.37 _ —0.45 | —0.95 | —0.69 0.13 Juli 3.73 _ 2.14 1.05 | — 0.15 0.02 Aug. —0.74 _ 0.52 0.88 0.29 0.02 Sept. 12 | — —0.37 0.10 0.21 0.05 Octob. 4.02 = 1.13 0.43 | 0.13 | 0.14 Nov. — 1.49 _ —0.48 0.14 0.23 0.19 Dec | 3.63 | — | 0.25 0.16 | 0.37 | 0.26 1838. Jan. — 2.66 _ | 1.35 et | 0.48 0.25 Febr. — 6.66 _ —1.76 | —0.45 0.42 0.19 Mäz | -20| —- | 26 | -ı57 | 006 | 022 Apr. —272 | —191 | —1.06 | 1.9 | 0.56 0.18 Mai —292 | —557 | —152 | —128 | —0.72 0.05 Juni 0.05 | —2.19 | —2.37 | —1.72 | —0.855 | — 0.00" Juli 2.25 0.31 | —0.45 | — 0.91 | —0.77 | —0.10 Aug. 4.37 | —1.00 | —0.72 | —0.69 | —0.62 | —0.15 Sept —0.02 | —0.72 | —055 | —0.71 | —0.70 | —0.26 Octob 0.12 2.69 | —0.34 | —0.50 | —055 | — 0.25 Nov. —356 | —3.49 | —0.72 ı —0.44 | —0.38 | —0.19 Dec. —088| 331 | 021 | 0.04 | —0.27 | —0.15 0.35 | —0.72 | —0.60 | —0.68 | —032 | —0.17 1119| 2353| 1068| 044 -159| —ı03| 0135| 04| o21 | —o.14 Jan. — 1.34 0.72 | —0.07 | —0.06 | —0.18 | —0.08 | von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Octob. Nov. Dec. 1840. Ober) a ie. je asi ah 2500| 092] 03| o.14| —0.09 0.78! 0800| 058! 085| —-oı3 1641| 0265| 0239| 0.19) —009 1 2072| 0s| 020| —oı2 —-014| 07%| 108| :04| —o.o 1.01 | —0.79| —o04| 04a | 004 004 | —ı38 | —o7s | 013| - 0.08 0.03) —o.ı2 | —0.48 | —0.26 | — 0.03 —ı122 | —1.02 | —0.34 | —0.06 | —0.03 —0.79 | —0.83 | —0.85 | —0.29 | —0.03 355 | —o0s5 |! —o56 | —0.41 | —0.12 —242 | —o28 | —o09 | —o12 | —ooı | 1841. — 2.80 | —1.60 | —0.79 | —0.04 | —0.05 0.18 | —0.98 | —1.08 | —0.25 | —0.09 5014| 25| 077| —-0o3| —o.ıs 1698| 168| 1466|: 047 | —0o20 5.68) 1385| 091 | 066| —0.09 1.07 | 098 | "1.39 | 70.77 | 006 0.03 | —os8 | —o.ıı | 055 | 0.08 043 | 2153| ein | 2001 Now 289 | —025 | —0.66 | —021 | 013 —0.94 0.11 | 025 | —0.05 | —0.04 | —157 | —126 | —0.68 | —0.18 | —0.06 012 | —os2 | os | -oıs | 00 | 1842. —0.43 | —059 | — 0.66 | —0.41 | —0.02 079! 073| —o20 | —oas | —o.13 o17| ı1ı| 06| —-o.ı2 | —o.22 2141| 1585| 0983| 019| —o.ı4 -032| 1909| 157 | 0082| -om 22| 23/| 1ı92| 08| —oo —ı1| 05| 0839| 07| 003 ss1)| 2100| ıs| o”0| o18 —-04| 275| 2100| 09| 024 —02| 0533| 1353| 10| 034 -oso | 1183| 111 | 093 | 0,88 T2 147 148 Dovr über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten Craigleith (Sandstein). 1837. a RT Ya 3 22 Jan _ | _ _ —_ _ _ Febr 0.51 _ 1.11 1.21 0.62 0.41 März —4.88 _ —0.57 0.20 0.54 0.48 Apr. —3.32 — —2.37 | —150 | — 0.550 0.42 Mai 0.58 _ —094 | —0.71 | —0.65 0.09 Juni 3.37 _ 0.85 059 | —0.70 | —0.01 Juli 3.73 _ 0.82 0.86 | —050 0.14 Aug. —0.74 _ 0.67 —0.45 0.37 Sept. 1.12 _ 0.45 0.59 | — 0.28 0.39 Octob 4.02 | U — | 1.01 | 1.69 | —0.28 0.41 Nov — 1.49 _ 0.12 031 | —0.23 0.41 Dec 3.63 | _ | 0.07 | 0.44 | — 0.22 0.41 | 1838. Jan. — 2.66 | _ | 0.75 1.27 0.80 0.41 Febr — 6.66 — —2.46 | —117 | —0.20 0.32 März -|—200 | ı—, | =ı85| -ı5 | -ı22| 007 Apr. —2.72| —369| —071 | —043 | —0.64 | —0.21 Mai — 2.92 | —0.76 | —0,59 | —0.64 | —0.65 | — 0.26 Juni 0.05 | —0.80 | —1.04 | — 0.97 | —0.70 | —0.30 ‚Juli 2.25 | —0.04 | —0.38 | —0.40 | —0.50 | —0.33 Aug 4.37 0.45 | —0.19 | —0.15 | —0.45 | — 0.31 Sept. —0.02 1.13 | —0.07 | —0.24 | —0.28 | — 0.28 Octob | 0.12 2.09 | —0.14 | —0.28 | —0.28 | — 0.26 | Nov —356 | --2.10 | —0.78 | —044 | —0.23 | —0.23 Dec | —0.88 084 | 1.67 | —o.16 | —o.22 | —0.22 1839. Jan. —1.34 | 0.73 | —0.02 | —0.25 | — 0.22 | —0.19 Febr. 1.81 ! —0.93 | —0.14 | —0.30 | —0.22 — 0.22 März —314 | —1.10 | —0.60 | —054 | —0.19 | — 0.22 Apr. — 0.44 0.19 | —1.00 | —1.08 | —0.62 | — 0.29 Mai —0.97 0.74 | —1.37 | —0.97 | —0,57 | — 0.40 Juni —051 | —0.65 | —117 | —116 | —0.9 | —0,50 Juli 1.08 0.44 0.11 | —021 | —059 | — 0.51 Aug. 3.00) —113 | —0.12 0.11) —028 | — 0.41 Sept. 0.07 1.61 | —025 | —0.34 | — 0.32 | —0.29 Octob. 0.35 1.52 | —0.40 | —0.45 | —0.39 | — 0.28 Nov. | 1.19 2.10 1.96 1.18 0.30 | — 0.26 De. | -ı91-08| on 0621 051 | —0.00 von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. 149 1840. 1° | Luft | Oberfl. | 340.| Gh n2A Jan. ı35| 0o2| 1707| 0838| 0383| 00 Febr. —0.17 0.92 1.03 0.86 0.68 0.06 März 2.62 1.10 0.32 0.24 0.42 0.00 Apr. 5.19 3.49 1.95 1.08 0.47 0.01 Mai —0.66 0.01 0.36 0.55 0.58 0.18 Juni — 1.40 144 | —0.18 | — 0.12 0.18 0.20 Juli —3.94 | —0.40 | —0.23 | —0.22 | —0.04 0.13 Aug. —8.00 | 0.69 0.72 0.61 0.08 0.04 Sept. —349 | —2.75 | —0.45 0.09 0.13 0.09 Octob. | —1.83 | — 3.61 | —0.59 | —055 | — 0.24 | 0.01 Nov. 6.72 —_ —0.19 | —0.10 | —0.15 ! —0.14 Dede 17a | | Zora | 007 | 0.09 | —0.08 1841. Jan. — 1.39 _ | —1.59 mie —0.30 | —0.02 Febr. 1.67 _ —0.16 | —059 | —0.45 | — 0.21 März 5501 — | am| ı16%| 04#| —-osa Apr. 1.29 _ 2.12 1.92 1.28 0.06 Mai 3.95 _ 2.52 1.78 1.28 0.40 Juni — 1.50 u 1.53 1.66 1.54 0.63 Juli — 3.11 _ —0.30 | —0.05 0.47 0.59 Aug. 1.37 == —1.08 | —0.59 | —0.26 0.33 Sept. 2300| — 0.30 | —0.08 | — 0.22 0.09 Octob. | — 2.67 — 0.14 0.17 0.31 0.14 | Nov. | — 2.84 | — — 1.12 | —0.97 | —0.34 0.22 Dee oa ee 085 | 0.70 | 0:09] 1842. Jan. 1.06 _ —059 | —0.75 | —0.63 | — 0.27 Febr. | 2.33 | 2 | | 0.60 0.00 | — 0.42 | —0.38 Das Herabsteigen der periodischen Veränderungen ist bereits von Hrn. Forbes bestimmt worden. In der Tiefe von 24 Fufs trifft im Sandstein die gröfste Winterkälte schon am 3. Mai ein, im losen Sand am 29. Juni, im Dolerit am 13. Juli, die gröfste Sommerwärme am 3. November, 25. Dee. und 4. Januar. Die Maxima der Jahrestemperatur bedürfen daher um durch einen Fufs hindurchzudringen im Dolerit 6.82, im Sand 6.43, im Sandstein 3.92 Tage, die Minima 6.25, 5.58 und 3.46, woraus unmittelbar hervorgeht, dafs die Leitungsfähigkeit des Sandsteins am gröfsten ist. 150 Dove über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten Daraus geht zunächst hervor, dafs die Gröfse der Öscillationen in gleicher Tiefe im Dolerit am unerheblichsten ist, im Sande gröfser wird, im Sandstein aber am erheblichsten ist. Dies gilt nicht nur für die perio- dischen Veränderungen, sondern auch für die nicht periodischen, wie die Tafel der mittleren Veränderungen deutlich zeigt. Betrachtet man die jährlichen Wärmecurven, so sieht man, dafs die tlacheren der gröfseren Tiefen im Frühling und Herbst die stärker gekrümm- ten der näher der Oberfläche liegenden Schichten durchschneiden. Zur Zeit der beiden Durchschnittspunkte ist also die Temperatur innerhalb der veränderlichen Schicht nahe gleich, im Sommer nimmt die Temperatur nach der Tiefe ab, im Winter nach der Tiefe zu. In Beziehung auf die Wärmeverhältnisse vertauschen also Zweige und Wurzeln in den beiden Hälf- ten des Jahres gegenseitig ihre Rollen. Sowie nun einerseits eine Pflanze, je tiefer ihre Wurzeln eindringen, desto mehr in den Seeklima ähnlichen Verhältnissen lebt, so wird bei gleichbleibender Tiefe der Wurzeln dies bei den Pflanzen stattfinden, welche in einer schlechter leitenden Bodenart mit ihren Wurzeln fufsen. Es ist daraus unmittelbar klar, dafs die geognostische Beschaffenheit des Bodens nicht nur vom chemischen Gesichtspunkte aus für die Entwicklung der Pflanzen von Bedeutung ist, sondern auch vom physikalischen. Ergänzen die hier mitgetheilten Berechnungen die über die Tempera- turverhältnisse der Wurzeln der früheren Abhandlung angeregten Fragen, so ist auch andrerseits das Beobachtungsmaterial vermehrt worden, aus dem sich die Temperaturverhältnisse der in die Luft hineinragenden Theile der Pflanzen beurtheilen lassen, so wie die Zeit der Entwicklung verschiedener Pflanzenformen unter gegebenen klimatischen Bedingungen. Im siebenten Jahrgang der magnetischen und meteorologischen Beobachtungen zu Prag von Kreil hat Hr. Fritsch die mittleren Vegetationsverhältnisse nach fünf- jährigen in den Jahren 1841 — 1845 angestellten Beobachtungen mitgetheilt. Die Entwicklungsphasen, welche unterschieden wurden, sind die Blattknos- penentwicklung, die Blätterung, die Blüthenknospenentwicklung, die Blüthe, die Fruchtentwicklung, die Fruchtreife, die Blattentfärbung und der Laub- 0) fall. Die Epochen sind fünftägige, beginnen mit dem 16. März und schlie- {sen am 31. October. Der Zusammenstellung der in jedem fünftägigen Ab- schnitt in eine bestimmte Phase der Entwicklung eintretenden Pflanzen sind von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. 151 die mittleren aus 6 Uhr Morgens und 2 Uhr Nachmittags bestimmten Tem- peraturen hinzugefügt. Endlich ist der Einflufs der Abdachung und Inso- lation des Standortes auf die Epoche der Entwicklungsphase untersucht, in- dem nämlich für die ersten vier Richtungen unterschieden wurden S., W., N., O., für die letzteren drei Unterabtheilungen gemacht: sonnig, indiffe- rent, schattig. Eine andere sehr umfassende Arbeit ist von Hrn. Quetelet veröf- fentlicht worden unter dem Titel „Phenomenes periodiques des plantes.” Zur Vergleichung der Ergebnisse unserer früheren Untersuchung mit den Resultaten, zu welchen Hr. Quetelet gelangte, theilen wir diese mit, wie er sie selbst p. 68 zusammenstellt. 1) Eine bedeutende Anzahl Bedingungen wirken verändernd ein auf die periodische Entwicklung der Vegetation, unter allen diesen bedingen- den Ursachen ist in unsern Klimaten die Temperatur die erheblichste. 2) Man darf annehmen, dafs die Fortschritte der Vegetation proportional sind der Summe der Temperaturen, oder vielmehr der Summe der Quadrate der Temperaturen, gezählt über dem Frostpunkt von der Zeit des Erwachens der Pflanze nach dem Winterschlaf. 3) Die Winterkälte verzögert, wenn sie die Beschaffenheit der Pflanze ‚nicht verändert, hauptsächlich wenn der Boden mit Schnee bedeckt ist, die weitere Entwicklung der Pflanze nur unerheblich. Doch mufs dabei Rücksicht genommen werden auf den Zustand, in welchem sich die Pflanze befand, als sie ihren Winterschlaf begann. 4) In Beziehung auf das Reifen der Erndten und überhaupt in Beziehung auf die Pflanzen, welche unter dem Einflufs der Sonne wachsen, mufs man das der Sonne ausgesetzte Thermometer zu Rathe ziehen und nicht das im Schatten aufgehängte. 5) Die Nachttemperaturen sind nicht vergleichbar mit den Tagestempera- turen. Es mufs nothwendig auch auf die Lichtmenge Rücksicht ge- nommen werden, welche die Pflanzen empfangen. 6) Eine um einen Grad zunehmende geographische Breite verzögert die Vegetation ungefähr um eben so viel als eine 100 Meter höhere Lage, nämlich ungefähr vier Tage. 7) Unter sonst gleichen Bedingungen ist die Gröfse der Veränderungen der 152 Dovr über die Bewegungen der Wärme in Erdschichten u. s.w. Temperatur der Vegetation förderlich, dasselbe gilt von Plateau’s, wo die Ausstrahlung energischer wirkt. Ss) Die Linien gleicher Blüthezeit sind in den verschiedenen Jahreszeiten nicht parallel. 9) Das Entlauben hängt in unsern Klimaten ebenso von der dabei statt- findenden Temperatur als von der ihm vorhergegangenen ab. Es ent- steht in der Regel durch den ersten Frost im Herbst. Schliefslihh möge hier noch eine Tafel ihre Stelle finden, in welcher die Beobachtungen von Gasparin in seinem Cours d’agrieulture p.94 mit dem Ergebnisse der Brüsseler Beobachtungen verglichen sind. Sie beziehen sich auf die mittleren Tagestemperaturen, bei welchen gewisse Pflanzen ihre Blätter entwickeln, blühen und reifen. Die Bestimmungen von Gasparin sind berechnet aus seinen eigenen Beobachtungen und denen von Adanson, Lamarck, Cotte, Marshal, Schübler, Mathieu de Dombasle, d’Hombres Firmas und gelten für das mittlere westliche Europa. 1. Blattentwickelung, 2. Blüthe. Pflanzen | Gasparin | Brüssel Pflanzen | Gasparin | Brüssel o o o o Lonicera periclimenum 3.0C 4.3C Corylus avellana 3.0C 4.3C Ribes uva crispa 5.0 5.5 Buxeus sempervirens 4.0 7.3 Syringa vulgaris 5.0 6.0 Lonicera periclimenum 5.0 11.7? Ribes rubrum 6.0 6.2 Amygdalus persica 5.4 6.0 Aesculus hippocastanum 7.5 7.5 Prunus armeniaca 6.0 7.1 Malus communis 8.0 7.3 Ulmus campestris 7.5 6.3 Cerasus communis 8.0 7.7 Pyrus communis 8.0 8.0 Vitis vinifera 10.5 10.4 Pyrus malus 8.0 10.2 Quercus robur 12.7 | 10.8 Pyrus spinosa 8.0 82 Morus alba 12.7 10.9 Pyrus cerasus 8.0 8.4 Robinia pseudo acacia | 13.5 | 10.7 Salix caprea 8.0 84 Syringa vulgaris 9.5 10.8 3. Reife. Fragaria vesca 9.5 10.5 Pyrus cerasus 16.0 15.9 Aesculus hippocastanum 12.0 11.0 Ribes rubrum 17.8 16.1 Crataegus oxyacantha 12.5 11.3 Rubus idaeus 17.8 16.5 Robinia pseudo acacia 14.0 14.7 Fragaria vesca 17.8 155 Vitis vinifera 18.4 16.8 Prunus armeniaca 18.0 17.7 Amygdalus persica 20.0 20.0 Vitis vinifera 22.5 5 Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. BD von » Ee*| PRO) WEB, nme [Vorgelegt der Akademie der Wissenschaften am 6. August 1846.] D. Zurückführung auf wahre Mittel wird erhalten durch die in der Ab- handlung über die täglichen Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre mitgetheilten 27 Correctionstafeln, die Reduction einzelner Jahrgänge auf vieljährige-Mittel durch die im 4" Theile der nicht periodischen Verände- rungen der Temperaturvertheilung auf der Oberfläche der Erde p. 34-59. gegebenen Tabellen. Um Wiederholungen zu vermeiden ist für die 700 in jenem Werk enthaltenen Stationen auf dasselbe als Quelle zurückgewiesen worden. Dies bezeichnet in der letzten Spalte der Buchstabe D. Aufser- dem ist Cotte memoires sur la meteorologie, Schouw tableau du climat de Yltalie, Schön’s Witterungskunde, Kämtz’s Temperaturtafel, Schü- bler’s Meteorologie mehrfach benutzt worden. Die hier gegebenen empi- rischen Data zu einer Construction der Linien gleicher Monatswärme sind von dieser Arbeit getrennt worden, um eine Veränderung der anzubringen- den Correctionen möglich zu machen. Die Zahl der Stationen der Tafel beträgt 900. Die Höhen sind in französischen Fufs angegeben, in englischen, wenn der Buchstabe e hinzugefügt ist. Die Jahreszeiten sind die meteorologischen im Sinne der nördlichen Hemisphäre, also Winter = {Dec. + Jan. +Febr.} Reihenfolge. Westindien, Mexico u. Südamerika, Vereinigte Staa- ten, Polarländer, Grofs-Brittanien, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Ita- lien, Deutschland, Scandinavien, Russisches Reich, Ungarn u. Küsten des mittelländischen Meeres, tropisches Afrika, Ostindien u. China, Australien u. Polynesien. Phys. Kl. 1846. U 154 Antigua St. Antonio Balize Barbadoes St. Barthelemy Rio Berbice Bermudas Commewyne St. Croix Cumana Curacao Demerara Domingo San Fernando Guanabacoa Havannah Kingston Jam. Kingstown St. V Maracaybo Matanzas Nassau. Baham. Paramaribo Puerto d’Espanna Puerto Rico Roseau St. Thomas Tivoli Tortola Ubajay Up Park Camp Veracruz St. Vincent St. Fe de Bogota Caracas Guatemala Mexico Rio de la Hacha Tlalpujahua Veta grande Callao | Breite De Höhe | Jan. | Febr. | m. 17 8 18 20 17 30 13 4 17 53 629 32 20 5 38 17 44 10 28 12 6 4 36 10 31 14 36 19 26 11 28 19 45 22 50 —12 83 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen 61 48 76 20 885 59 31 63 56 64 50 30 74 67 5 90 99 6 73 100 5 102 25 77 20.20 19.38 19.11 19.60 20.52 20.64 11.04 20.56 20.27 21.49 20.40 21.10 23.63 15.51 17.33 17.50 19.43 20.67 21.87 18.46 16.49 20.55 19.77 20.15 19.55 21.02 16.48 20.16 14.44 20.44 17.36 21.32 12.56 16.77 15.10 9.11 21.92 9.68 7.58 18.64 19.80 18.93 20.44 20.47 20.72 11.92 20.08 20.56 21.56 20.72 21.77 23.13 15.51 18.12 18.68 19.55 20.47 22.83 17.82 18.22 20.45 19.77 19.48 18.66 20.90 16.40 20.00 15.78 20.44 18.08 21.01 Apr. | Mai | Jun. | Jul. Aug. Sept. | Oct. | Nor. L 19.84/20.38]21.35/21.53]21.75122.17] 22. 19.00/19.15/20.11/21.08]21.21/21.06| 21.51 20.44|21.33/21.77122.22]22.22/22.22] 22.22 20.97 20.55 20.93120.94 22.33121.13 21.2821.44.21.68/22.3222.72|23.28 12.1613.68|16.48|18.32)19.44|19.84 20.00[20.48)20.56|20.48120.40|20.48 21.07[21.4121.97|22.53|22.97'22.94 22.20123.0423.3522.71|22.79/22.00 20.7221.1421.76122.16| — 21.7721.55|22.22|20.8822 2222.66 23.6324. 22.89122.25 20.75|20. 18.31118.93|20.40 20. 8421.55 21.15 20.59|19.56[20.74121.04[21.92'22.22 18.70|19.8320.43[21.78'21.98|22.03 19.50/20.48|21.45[21.60,22.07|21.77 20.4921.19|22.01121.85/21.85122.13 22.59124.16/23.97 24.27|24.29124.40 19.45|21.44121.66122.26122.01121.61 19.55 20.4420.88|12.66 24.44[24.88 20.86 20.96 21.28121.1221.34122.22 20.22120.67[20.22|20.4420.88l21.11 19.26 21.48|21.92123.11|24.59|25.48 20.00/20.00/20.88121.77[21.77121.33 20.54 21.63[21.63|22.51122.56/22.61 17.60 18.40|18.00.20.48|20.40/20.00 19.60.20.62|20.69'21.6821.71/22.20 15.50 16.89|19.61/22.33|22 9522.78 22.22 22.66 21.77/22.2222.66122.22 18.64. 20.56 22.08[22.0022.00/22.00 21.21/21.89,22.32|22.29/22.32|22.58 12.24 12.16/12.32]12.08/11.36]13.28 17. 3317. 33/17.63117.88]| — 16.4317.44 17.08|17.38|16.58 16.50 12.95 23.22/22.00/23.24/23.28| — 12.50| 13.66 15.2014.74/13.78/13.52 11.40|12.50 16.80) — 15.36/14.56| — |13.20 —_ 20.0920. 21.36|21.61) 21.15 20.60 23.04 19.92 20.56 22.69 22.22 20.75 20.71 21.63 21.50 21.65 21.81 24.19 22.29 24.44 22.86 20.89 22.96 21.33 22.97 20.00 21.78 21.17 22.22 22.08 22.82 12.96 17.98 16.39 13.77|15.18,14.84/14.82,14.64| 14.36 11.84 13.94/14.01/12.58)12.22| 11.83 21.71 21.08 21.77 21.21 21.17 23.20 18.24 20.96 22.22 21.77 20.75 19.51 21.04 20.82 21.24 21.95 23.55 20.80 21.33 22.79 20.67 21.92 21.33 22.25 18.98 21.76 19.78 21.33 20.96 | Vv 22.15 20.75 20.80 21.27 20.79 22.56 15.04 20.80 21.82 22.76 21.84 21.77 20.37 18.08 17.78 19.17 20.76 21.61 23.07 20.31 18.66 21.98 20.89 21.19 19.11 22.02 18.48 21.34 16.56 20.88 19.20 22.53 | 22.28 Mexico 12.24 18.36 16.32 12.54 12.30 11.72 12.08 18.02 15.64 10.60 11.84 10.42 16.16 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 155 SIT. Unt. d. wärmst. | Unt. d. $Som- BRUSE Frühl. | Sommer | Herbst | Jahr ie | ner VE a | Zeit der Beob. entlehnt aus I | 20.52 | 21.82 | 21.95 | 21.15 2.37 1.51 1 = D 4.107 | ) 19.42 21.12. | 21.11 | 20.22 2.58 1.92 2 Sonnenaufg. 12 | D 4.107 > 21.18 22.22 | 21.62 | 21.14 3.11 2.67 1 = D 4.108 _ 21.49 | 21.21 = 2.01 1 18 m. D 4.108 3 20.82 21.47 |! 20.85 | 20.92 1.86 0. 0.94 1 1(6 +12 + 2.6)| D 4.108 3 21.47 22.77 | 22.93 | 22.03 2.64 1.84 1 7.3.7 "D 4.108 ) 14.11 19.20 | 17.73 1 15.73 8.40 7.31 1 — D 4.108 ] 20.35 20.45 20.77 20.51 0.96 —0.03 1 _ D 4.109 ' | 2148 | 22.81 | 22.24 | 21.78 2.70 2.24 15 tägl. Extr. D 4.109 22.86 22.50 en en _ 0.92 1 D 4.109 21.31 _ — = _ _ 5.12.9 D 4.110 | 21.85 | 21.92 | 21.92 | 21.64 2.89 1.04 14 _ D 4.110 2351 21.00 | 20.62 | 21.91 4.00 — 1.50 1 = D 4.110 19.21 21.18 | 19.43 | 18.87 6.04 5.52 1 8 D 4.110 ) 20.30 21.73 | 20.15 | 19.92 5.18 4.23 1 6.12.9 D 4.111 19.65 21.93 | 20.50 | 20.07 4.53 3.72 7 D 1.117 20.48 21.81 21.22 | 20.79 2.64 2.18 5 Sa. 1-2 Da.ıı | 21.23 21.935 | 21.79 | 21.44 1.66 1.16 _ _ D 4.112 | 23.57 24.32 | 23.60 I 23.45 2.53 2.03 1 213 D 4.112 20.85 | 21.96 | 21.13 | 20.59 4.47 3.55 2 1Sa.2.Su.u.tg.E.| D 2.48 20.29 23.99 | 21.48 | 20.74 8.39 6.81 _ — D 4.112 21.03 21.56 | 22.54 | 21.47 2.41 0.83 2 749: 7 D 4.113 20.37 20.81 | 20.81 1 20.44 1.34 1.04 _ — D 4.113 20.89 24.39 | 22.02 | 21.83 6.22 4.37 5 7. 12.5 D 4.113 20.29 21.62 | 20.59 | 20.52 _ _ _ D 4.114 21.27 22.56 | 2241 21.88 2.43 1. 128 1 6-7. 4.8 D 4.115 18.00 20.29 | 19.15 18.54 4.08 3.57 1 _ D 4.115 20.30 21.86 | 21.63 | 21.07 2.60 1.38 3 6.2.6 D 4.115 17.33 22.69 | 19.17 | 18.44 9.45 8.12 4 7.12.10 D 4.115 22.22 22.37 | 21.48 | 21.61 2.44 2.00 _ — D 4.115 20.43 22.00 | 20.75 | 20.32 5.20 2.56 13 _ D 4.115 21.81 22.40 | 22.54 I 22.01 1.81 1.12 6 — D 4.116 ımerika. 12.24 12.24 | 12.43 | 12.33 1.92 —0.19 1 9.4 D 4.108 17.43 18.12 _— _ _ 1 6-7. 2-3 D 4.108 | 16.98 16.82 16.12 | 16.26 2.42 1.71 1 8. 3. 10 D a. 13.97 14.77 12.50 | 12.70 6.27 5.15 1 ER FI D 4.112 ; 22.82 zu —_ —_ —_ —_ 7.3 D.aıı ; | 13.79 | 14.01 | 11.99 | 12.49 5.52 3.85 1 8.2.65 D 4.115 ; 12.61 12.94 | 11.32 | 11.31 6.43 4.58 2 84. 44 D 4.115 Ei PR nn 16.07 _ _ _ _ D 4.108 szae zesel® SEBELIESE „Bush 73 51 2» 13 Eu kl nn au Ss n2 768 un 55 13 2286 638 2” os 13 2296 in 21.33 656 29 677 20.00 6“ 21.78 2 2117 76 50 an ”9 208 “» as 74 14 11.361328) 12.96 75 — | 17.8 25 17.08.17.3816.55 16.50) 16.39 “6 ‚IS 1484 1452,1464| 1436 ’ 2 — ar fer 100 5 15.20 14.74 13.781352) 11.84 ın% 12501294 140111238 12 1183 7 — 15.361456) — Fer Mexico 1224 18.36 1672 1254 12.30 | 1172 1208 se 15.64 10.60 11.84 10.42 16.16 —— \ Sl u | u Jjnelw- nun un T | „Tun |w- |. Zeit der Boob, Somenaufg, 12 10 m #2. 16412 +20) 7.3.7: tägl. Extr. Pi 6.129 Sa. 1-2 7.3 Sa.2.Su.utgE 7.2.7 entlehnt aus D) 4.107 D 4107 D 4.108 D 4108 D 41.108 4.108 D 1108 D 4109 D 4109 D 4109 D 4110 D 4110 D 4110 D a110 D au D 1117 Dan D aa D a2 D 248 D 4.112 D 413 Daus Dana Dass D 4115 D aus D 4115 D 415 D a1ıs D aııs D 4.116 D 4.108 D 4.108 D an D aııa Daın D aııs D anıs D 4108 F ib 156 Gongo Soco Lima Quito Rio Janeiro Port Famine Cap Horn Falkland Ins. Albany Amherst Ancaster Andover St. Antony F. Armstrong Auburn Augusta Augusta St. Augustin Baltimore Bath Baton Rouge New Bedford Bloomington Boston F. Brady Bridgewater F. Brooke Brown University Buffalo Burlington Cambridge Cambridge Washington Camden Canandaigua Canajoharie Canton Clinch Cantop Jesup Cayuga Chapel Hill Charleston Charlotteville Cherry Valley | Breite —19 59 —12 3 — 014 —22 54 —53 38 \ —56 —52 42 42 43 42 44 4l 42 40 33 29 39 43 30 al 41 42 3 46 42 27 41 42 44 42 43 34 42 42 30 31 42 35 32 38 42 4 Dove: Tafel.der mittleren Temperaturen Länge Gr. W. 43 77 78 43 70 67 61 30 8 45 16 58 Mexico, | Höhe | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai |Funi Juli | Aus. |Sept Oct. | Nov. | 1 3360 | 17.36 | 17.44 | 16.98 |16.29]15.00 12.58,12.23 14.14/14.52/16.98| 17.86 | I’ 530 | 20.48 | 21.28 | 21.36 |20.1620.40|16.16 16.24/15.68 15.20/16.56| 17.76 1 8970 11.60| 12.88 | 12.46 |12.38112.72 12.00 12.08 12.8613.04|12.42) 12.28 | I' — ı 21.39) 21.35 , 20.42 19.32. 17.19'16.30,15.62)16.87,17.10.18.14) 18.84 | 2 _ — 8.48| 7.71| 4.101 1.54 0.43] 0.45) 055 — | — —_ — —_ —_ 356| 1.64 — | 152) — | — | 2.08 — _ t — 10.66| 9.77| 8.72| 7.40) 6.51: 5.11| 2.401 2.95] 6.11| 6.89) 6.76| ° ” 4 Vereinigte Staaten NY= as wo a 6 Uhr Morg., b 3 U. Nachm., c eine S 130 e |—3.58| —3.08| 1.28] 7.04|12.33'16.02]17.80|16.86|13.06] 7.64] . 2.701 — — 1.01| — 6.90| —3.32| 5.61 10.64.14.78 16.34/16.80|13.19| 5.76) 0.87) — — 2.57 —3.62| 0.55] 5.12) 9.88 13.24116.2414.68|11.24| 6.92] 2.441 — — 3.33) — 2.67] 0.62] 5.91110.71 15.58 17T 16.39/13.02) 7.64| 2.40| — — 9.03 —5.36| 2.39] 5.21113.00 16.96 19.3218.11/12.70| 4.69 — 0.62 — —3.65| —254| 2.43! 8.56 14.15. 18.48 20.41/19.65/14.0810.04| 3.48 — 650e |—3.13| —2.86| 0.83 6.16 10.02 14.23|17.33115.70|111.63) 7.04] 2.481 — —4.94| 5.54| 5.90/11.51113.30 17.37120.26 20.18114.23110.77| 7.51 6.08) 6.95] ° 9.63113.48|16.61/20.32/21.1019.53118.20112.60) 9.88 _ 12.77| 14.65] 15.80|16.92|19.95 21.96 22.58 22.52 21.40|18.59| 14.02 — 1—0.50| 0.44| 3.22] 8.9412.71 17.281922 18.96|15.38110.17| 5.48 — 1—3.91| —3.87| — 0.18) 4.40) 9.07\13.11/16.31115.16/12.09| 6.989) 1.73 — — 9.05| 8.83] 13.13.16.44 19.81 ,22.62/21.38/22.24/19.81115.48| 13.54 — 1—152!—0.731 2.52 5.84 10.14114.66 16.8016 73.13.40! 9.501 4.76 —3.78!— 2.25! 0.97) 9.42111.32!15.79117.27116.08113.42) 7.68 1.151 — — 1—2.44| —1.88| 1.68| 6.16/10.95 15.09 17.77/16.53|12.79| 8.39] 3.431 — 600 e | — 5.92) — 5.42) — 2.06| 2.89| 9.14 12.06 15.07|14.45 10.78) 6.01] 0.85|— 1286 e | —5.05| — 4.53] — 0.94| 4.57 0.22112.26 15.39113.73110.42] 5.62] — 0.25 — —_— 13.81) 15.01 16.25 18.13 20.44 21.68]22.11 |21.88 21.31119.21| 16.47 — 3.238) —1.65) 0.65! 5.59| 9.61,14.33117.83|16.50 12.48] 8.59| 2.53 — —3.82| —4.82| 1.55| 3.86 10.3515.7517.57|16.88112.40| 7.44] 2.32] — 320 |— 4.72) — 4.68) —0.43| 4.37 10.03/14.48 16.80|116.29 112.32) 6.72 1.35 — 210 |—3.12 — 2.22 1.54) 6.56/10.96 15.72117.97|17.18/13.52| 8.32] - 3.00) — — 3.97) —4.79| 0.34| 5.27|10.66 14.5916.37115.15 11.76 6.62) 2.15 — 5.71 2.301 7.72]12.53 14.81 20.19|22.69/21.47)17.82]11.69| 7.06 — 3.72 —4.49) 0.16) 6.34,10.67|14.95|17.01/15.42|11.26) 7.22 1.68 — 284e |—5.25| — 4.06) — 0.24| 6.79111.70|14.12)17.35/16.28 12.23) 7.12] 2.35 — 9.94) 10.66) 13.74 16.28/19.66|22.00/22.65 22.34.20.60]17.01| 12.95] 9.62] 9.82) 13.24/15.47]19.20|21.76/22.91 22.65|20,06|16.13 K.E0| 447e |—1.37)— 1.74) 2.37) 6.39/10.93|15-15 17,67 17.02|13.70| 8.37) 3.64 — 2.96) 7.58 8.66 13.52]15.96|20.06 20.81/19.73 17.94|12.61 8.96 — 7.82 9.24 11.70.13.86 19.19 20.82/21.64 21.40/20.12]15.17| 12.25 4.92! — 0.52 6.44) 9.06/12.22117.86 19.68 18.79 14.75112.53 7.24 1335 e I— 4.15 —-483|— 1.01 4.94 9.59/14.01 15.78 14.77l11.51) 5.93| 0.87) — 1erika. r | Frühl. | Sommer 16.09 20.64 12.52 18.98 4.45 7.54 12.97 | 16.45 16.03 :| 16.51 12.31 | 12.71 16.26 | 18.03 0.48 —_ 3.49 6.59 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. amerika u. Canada. nnenuntergang, a, b, c, dasselbe für den folgenden Tag bezeichnet. 7 | 6.88 Zr, Aa | 5.18 ı| 5.5 | 6,897 3 | 8.38 | 5.67 I | 10.24 1 | 13.24 2 | 17.56 3 | 8.29 2 |’ 4.43 0 | 16.46 Br. 61% 7 | 724 6| 626 2 | 332 0| 428 1 | 18.27 ı| 528 0| 53 7| 4.66 7\ 63 2| 5.2 0 | 11.69 2 | 5.72 8s| 6.08 3 | 16.56 2 | 15.97 3| 656 5 | 12.71 4 | 14.92 3| 924 3| 451 16.89 | 7.80 15.97 | 661 14.72 | 6.87 16.45 | 7.69 18.13 | 5.59 1951 | 9.20 15.75 | 7.05 19.27 | 10.84 20.32 | 13.56 22.35 | 18.00 18.49 | 10.34 1186 | 6.93 22.08 | 16.28 16.06 | 9.22 16.38 | 7.42 16.46 | 8.20 13.36 | 5.88 13.79 | 5.26 21.89 | 19.00 16.22 | 7.87 16.73 | 7.39 15.56 | 6.80 16.96 | 8.28 15.37 | 6.84 21.45 | 12.19 15.9 | 62 1592 | 7.23 22.33 | 16.85 22.44 | 16.00 16.61 | 857 20.20 | 13.17 2129 | 15.85 18.78 | 11.51 1485 | 6.10 15.77 13.36 12.49 18.56 6.77 7.20 5.92 6.02 6.89 5.38 8.70 6.30 10.32 13.29 17.83 9.53 5.65 16.08 7.69 7.07 7.31 4.46 4.73 18.39 6.67 6.47 5.76 7.38 5.95 12.33 6.18 6.26 16.62 15.96 7.63 12.78 15.15 10.51 5.38 Herbst | Jahr ) Unt. d. wärmst, u. kältest, Mon. 5.64 6.16 1.38 9.77 8.26 21.38 23.70 19.86 20.40 32.08 24.06 21.21 25.20 16.01 9.81 19.72 20.22 13.79 13.32 21.05 20.21 20.99 20.44 8.30 21.11 22.39 21.52 21.09 21.16 20.39 21.50 22.60 12.71 13.89 19.41 17.85 13.32 20.20 20.61 Unt. d. Som- mers u. Wint. — 4.59 — 4.24 0.40 —4.69 —5.97 19.66 19.19 17.41 18.76 27.18 21.79 19.04 18.36 14.28 8.93 17.51 18.48 12.58 16.74 19.15 18.12 19.08 18.19 7.48 18.93 20.23 20.13 19.03 19.19 17.45 19.31 20.10 11.60 13.02 17.84 15.15 12.75 16.25 18.78 Anzahl d. Jahre 1 1 m mi SPeriSen fe ERTETIL 1] 5 BuoumBosurbr-5EswwunraB ———————————————————————————————— Zeit der Beob. 6. 9. 12.4. 6.8.12 12 6-10 zweistündl. 6.9.12.3.6 N.Y Say2e 3 Sa. 1-9 17.2.9 Sa.2 Su. 7.2.9 Sa.2 Su. S22-3,0 7.2.9 N.Y 7.2.9 157 entlehnt aus Da. D 4.112 D 4.113 D 4.113 Journ. ofthe Geo. Soc. 1830 Bergh. Länderk. 1.365 Kirwan p. 216 D 2.32 3.70 4.86 D 4.123 D 3.10 D 3.10 D 2.49 D 3.78 D 2.32 3.71 4.86 D 2.46 D 3.77 4.123 D 3.78 D 3.86 D 3.12 D 2.49 D 2.47 D 3.86 4.123 D 1.21 3.64 D 3.78 D 2.32 D 3.78 D 1.47 3.76 D 2.32 D 4.123 D 1.22 4.123 D 2.33 3.71 D 3.87 D 2.33 D 2.33 D 3.78 D 3.78 D 2.33 3.71 4.87 D 2.49 4.123 D 4.124 D 3.87 | D 2.34 3.71 4.87 an. | Febr, THT BTıT (6.29 15.00.1253 12 23 14.14 | ‚10.98 Zr 1 188 | a SrEHEH Ei 1ass| Inn 1a) sa] zul anlıa 8.66.1352 15 11.70.13:86119.1 yo ) ce 356) 164) — | 18 ' 51 2. i 7119.20/21.76 22.9122 16.1 | a0] 10.9315.15 17.6717. 183,70 5 1688 12.10) 744 0.43 437 Ho 16.80 162912») [ar 154 656 10.96 15.7217.97 17 18 1352) Sal 0 5.2710. a on Fr21253 1480 1922.69 21.47.17. 11.09) 018, &3410.671495 17,01 15.02J11, van —024) 6791170 14.1205 1 7.12 13. vanasens 66/72.00 22. 1701| . 06/2081 19. s221.0 | 64 90 12.53 115-4810) 494 osplıaonlıs.warısı 590 Mexico Brei] su | Aug |sept | 001 Nav | Die Vereinigte Staaten von EESSHTE TE TETUTEN Er 850) 17.86) 1 1.76 12.28 Een hr -— | 50 6706| 7 7 I 1354 1 10 115-2 3209 — 6 05 — 4 18 — 2 285 — 3. 1295 1 10 9 364, — 0 sw 4 12.2| 98 m 3 087— 2% "WEL ’ Um. d wärmt. (Hahe Than Mon. mern u. Wir | 4, Jahre 15.77 5 re 18.36 616 AU 1249 138 040 1956 5m 1. 0 _ . —__ - _ —_ | _— _ 349 6. 677 20 5.1 u. Canada, u b, c; damselbe für den fulgenden Tag bezeichnet. 1659 7.80 7.20 21.38 19.06 1597 661 sn 23,70 12.10 147 6.87 [2073 19.86 171 1645 | zo use 20.0 18.76 15.13 4 5» 3208 27.18 1051 |. sol 2106 21.79 ws | 7 | awof ara 19.04 1997 | 10.84 | 10.2 23.20 18.36 „032 | 1356 I 13.29 16.01 14.28 23 | 1800 ] 17.5 os sn 15.49 1034 3 19.73 1751 us | I 5 20.22 18.48 2208 | 1028 I 16.08 13.79 12.58 16.06 »2 0 18.2 16.74 1638 | 70 7.07 21.05 19.15 1046 | so 7a 20.21 18.12 13.56 5 4.46 20.99 19.08 13.79 5.26 47 20.44 1819 21.59 | 19.00 18.39 3» 748 sn | 7971 66 21.11 189 167 739 647 2239 20.23 15.56 [207 5.76 11.53 2.13 16.96 52 738 21.09 19.03 15.37 6 = 21.16 19.19 2145 | 1210 | 128 2039 1745 se | amI 615 21.50 1991 sn 7123 626 2260 20.10 n»| 1685| 10.0 1271 11.60 n24 | 16.00 15.96 13.59 13.02 16.61 71 78 19.41 1784 2020 | 1317 | 12.78 17.85 15.15 2120 | 1585 I 1515 | 1382 12.75 18.78 | 1151 # 1051 20 16.25 us | sıol ss| wa 18.75 verschiedener Orte in Röaumur'schen Graden. Us d Bm. I) Anzahl, ® ; - 1. u=- - Pre - aa »uunoB. um _ [2 -_ [7 -ou»5o-m. Zeit der Beob. 6.9.12.4.0.6.12 12 6-10 zweistündl. 6912.36 ° 2 -. .: ©. 8 2 ar EL Fe z .- 21 ı Daııı Daıı2 Dans D a1ıa entlehnt aus Journ. ofthe Geo. Soc. 1890 Bergh. Länderk. 1.365 Kirwan p. 216 D 232 3.70 4.86 D a1 Daıo Da10 D 24 D 3.78 D 232 3.71 4.56 D 3.77 4.123 Das6 1123 D 121 364 D 1.123 D 235 3.71 157 D 24 4 D a1 D 387 D 234 3 123 71 457 158 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Vereinigte Staaten | Breite | aärse, | Höhe e | Jan. | Febr. | März | Apr. | mai [Juni [su | Aug. |Sept.| 0.0. | Noy. | 1 Chillicothee 39 20 | 82 55 355| 355| 4.00] 11.11 |12.00/20.00|20.00|21.33|16.8810.66] 12.00 Cincinnati 39 6| 84 27 0.27 |—0.17| 4.98| 9.64 |13.86117.24|19.38/18.31[14.13| 9.69] 3.77 - F. Clarke 47 15 !130 40 — 16.9 )—3.2|-3.5| — | — \— | -!I- | - | — 041 - Clinton 41 0) 7019| 16 |— 0.70)—0.66| 1.74| 5.43| 9.42)14.08116.68116.26113.58| 8.91) 4.68 Columbia 34 80 55 254| 484| 6.79| 13.42 |15.68117.95119.5919.77|15.24| 9.42] 5.19 F. Columbus 4042| 74 2| — I— 085|—035| 3538| 7.95 |13.0117.12]19.5618.92]15.43]10.59| 5.36 Concord 43 12 | 7129 — 4.80 |—4.51 |—0.57 | 4.62 |10.14113.98115.59114.94 110.88 7.28] 2.24 F. Constitution 43 4| 7049 — 333 |—2.18| 1.16 | 5.92 10.47 13.69115.95)15.32 12.04) 8.19) 3.70 Petite Coquille 30 10 | 89 38 10.66 | 12.50 | 14.03 | 16.89 |19.71,22.64123.09/22.88'21.59 17.83) 13.37 Cortland 42 38 | 76 11| 1096 |— 3.54 |—4.59 |—0.63 | 4.73) 9.91/13.44|15.14/14.35/111.30| 6.09) 1.04 — Council Bluffs 41 25 | 95 43] 800 |— 4.17 |—2.40| 2.41) 8.81 |15.36|18.66/20.17|19.60114.77| 9.62] 2.891 — Cuba 42 40 | 78 0 — 6.18 |—4.23 |—1.76 | 3.74| 8.54|13.60|14.00 13.87 10.58 5.25] — 0.171 — F. Crawford 43 3| 9052| 575 |— 5.46 |—448| 0.21| 5.30!12.20116.25117.96117.52 13.11] 5.983] 0.47 — Dartmouth Col. 43 45 | 72 22 — 7.19 1 —7.47 1!—2.86 | 2.50| 8.52113.13114.40113.48.10.23! 4.91! — 0.01! — Deerfield 42 35 | 72 39 — 5.07 |—8.18 |— 0.38 | 4.29| 9.60|14.22]21.1814.67|11.40|) 4.87| 3.16 — Delaware 42 16 | 7458| 1384 |— 4.09/—195 | 1.08| 4.40| 9.81)15.19)16.97115.00111.13| 6.61| 3.62) — Detroit 42 19 | 82 58 — 4.94 |—0.15 | 4.30| 8.83 |12.58|17.45,18.81117.82114.77111.09| 3.36, — Dover 43 13 | 70 54 — 3.81 |—4.92 |—0.37 | 4.19) 9.36|13.97|16.86 14.98111.54| 6.501 1.25 — Dutchess 4141| 73 55 — 2.49/—191| 2.16) 8.06 |12.41|16.28117.01117.73113.96| 8.87] 3.79)- East Port 4454| 656| — |— 5.70|)—4.13 |—0.95 | 2.98| 7.55110.80 13.89 13.87 11.18] 6.37| 1.85 — Erasmus Hall 40 37 | 7358] 40 |— 0.17 /—0.30| 3.09) 7.27 111.84115.66|18.03|17.40114.20| 9.301 5.15 Fairfield 43 5 | 7455| 1185 |— 5.03 | —5.09 |—0.99| 5.75| 9.65113.76|15.12]14.93111.89| 6.41| 0.73) — Farmers Hall 41 20 | 7411| 425 |— 2.71/—1.65| 2.20| 6.69 1|10.60114.46116.92]15.68112.11) 7.32) 1.81 — Fayetteville 42 58 | 72 35 — 5.83 |—5.65 |—0.59| 5.01) 9.98114.44|15.68115.3511.07) 6.62) 1.59) — Ferdinandina s0 37 | sı 7] — 10.22 | 14.66 | 14.22 | 17.77 18.66 20.4421.33 20.44121.33 16.44| 14.22 Frankfort Arsenal | 40 5 8 0.07 /—159| 3.43| 6.70 12.80 15.00 18.0116.3 14-47) 8.69) 4.98 Franklin Malone 44 50 | 74 23 — 6.12 | — 2.60 |—0.26| 5.81 9.19,12.54 15.51114.87 10.30| 6.63) 0.38) — " Prattsburg | 42 34 | 77 20 — 3.96 |—3.95 |—0.76| 5.65 9.71113.51j15.52]15.04|11.04| 6.40 1.071 Fredonia 42 26 | 7924| 645 |— 1.841 —255 | 1.41| 5.93!10.46 14.81117.4016.14/112.83| 8.14) 325 — Gaines 43 17 | 7815| 426 |— 2.95 |—161| 1.09 s57| 9.99|13.77|17.67|15.28 12.37| 6.97| 1.44 — Gallatin 36 23 | 86 40 6.66) 7.11) 6.22| 12.44 15.54119.11/19,55119.11/17.33| — 9.77 Galveston 2918| 95 ı 12.58! 13.56 | 19.11 | 18.31 )22.89|24.13/24.98'25.11/24.4914.31| 12.49) F. Georg 46 18 |123 _ 1854| 4.60| 5.02| 6,59) 9.74/12.26113.08113.63112.18110.72| 6.93 F. Gibson 35 47 | 95 10 5.99| All 9.56 | 13.01 |18.08/20.73/22.00.22.79118.94|115.09| 9.83 Gouverneur 44 25 | 7535| 400 |— 4.79 |—5.99 |—0.61 | 5.37 |10.22|13.88 16.15.1520 11.60 6.601 0.691 — Granville 43 20 | 73 17 — 4.45 |—4.99 |—0.26| 5.0410.36 15.49 17.38|15.86 12.12 7.10) 0.98 — Greenville 42 25 | 74 21 — 0.74 |—0.34 | 1.70| 4.68 )12.92|16.54 168417.90 13.21| 7.84] 3.171 — Halifax 44 39 | 63 38 — | 5.33 | — 6.22 |—3.11 |—0.88| 3.55) 8.00 13.77116.88 8.44) 8.44] 2.66 — Hamilton 42 49 | 75 34| 1127 |— 3.81 | —4.21 |—128| 5.72| 9.93113.31 15.3214.60/11.19 6.17| . 1.225 Hampden 44 42 | 68 56 — 10.28 )— 4.88 |—1.05| 5.23| 8.83113.46/13.86 15.85/10.99| 5.38] — 0.75] — Hancock Bar. 46 10 | 67 50 — 10.04 |— 7.84 |—2.49| 5.27| 9.53 13.00114.27|13.97 8.70| 6.151 0.36) — Hartwick 42 38 | 75 ı1| 1100 |— 424 | —355| 036| 5.04 |11.0014.34.15.67|14.70 11.00 64) 2.23 — F. Howard 44 40 | 87 0| 594 |— 6.16 | —5.26 )—0.36 | 5.01[11.17|16.17:17.89'16.37111.38) 6.89 1.02) — Hudson N.Y 42 15 | 7345| 150 |— 274|—289| 121| 6.68[11.73 a 12.86 1.43 2.52] — Hudson Ohio 41 14 | 81 27 — 0.481 075! 4.44! 10.42113.08117.19.19.44118.20112.66: 8.75! 2.90, — verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 159 merika u. Canada. | Frühl. Somm. Herbst | Jahr | hi RE | su Kar? Beh Zeit der Beob. entlehnt aus 9.04 | 20.44 | 13.18 | 11.52 18.22 17.04 1 7.2.9 D 2.49 9.49 | 18.31 9.20 9.24 19.55 18.33 6 5.2.9 D 4.10 _ _ _ _ _ _ 4 nahe tägl. Extr. D 4.124 5.53 | 15.67 9.06 7.50 17.38 15.94 16 N.Y D 2.34 3.71 4.87 11.96 | 19.10 9.95 | 1115 17.23 15.53 1 tgl. Extr. D 3.88 8.11 | 18.53 | 10.46 9.32 20.41 18.36 9 7.2.9 D 3.78 4.73 | 14.84 6.80 5.56 20.39 18.98 10 Sa. 12-2. 9 D 1.25 3.65 5.85 | 14.99 7.98 6.80 19.28 16.59 4 7.2.9 D 3.78 16.88 | 22.87 | 17.60 | 17.37 12.43 10.75 4 7.2.9 D 3.78 4.67 | 14.31 6.14 5.39 19.73 17.89 11 N.Y D 2.34 3.71 4.87 8.86 | 19.48 9.09 8.52 24.34 22.82 5 7.2.9 D 3.78 3.51 | 13.82 5.22 4.47 20.18 18.50 24 10. 10 D 3.88 5.90 | 17.24 6.52 6.07 23.42 22.62 2 7.2.9 D 3.78 2.72 | 13.67 5.04 3.59 21.87 20.75 3 Sa. 14. 94 D 3.38 4.50 | 16.69 6.48 5.65 29.36 21.76 1% [6.2.10 Somm. 7.14.10 Wint. | D 4.124 5.10 ! 15.72 7.12 6.39 21.06 18.10 3 N.Y D 2.35 4.124 8.57 | 18.03 9.74 8.58 23.75 20.04 + 8.2 D 3.77 4.39 | 15.27 6.43 5.52 21.78 19.30 104 Sa. 1.10 D 3.15 7.54 | 17.01 8.87 7.96 22.64 18.60 13 N.Y D 2.35 3.72 4.97 3.19 | 12.85 6.47 4.54 19.59 17.23 3 — D 2.50 7.40 | 17.03 9.55 8.55 18.33 16.83 17 N.Y D 2.35 3.72 4.87 4.80 | 14.60 6.34 5.24 20.21 19.39 13 N.Y D 2.36 3.72 4.88 6.50 | 15.69 7.08 6.77 19.63 17.89 7 N.Y D 2.35 3.72 4.37 4.80 | 15.16 6.43 5.36 21.51 20.10 6 Sa. 2.9 D 2.47 16.88 | 20.89 | 17.33 | 16.92 11.11 8.30 1 7.2.9 D 251 7.64 | 16.56 9.38 8.34 19.63 16.77 2 stündl D 4.125 4.91 | 14.31 | 15.77 5.12 21.63 18.81 3 N.Y D 2.36 3.72 4.87 | 14.69 6.17 5.58 19.48 18.11 8 N.Y D 2.36 3.72 4.88 5.93 | 16.12 8.07 7.07 19.95 17.96 13 N.Y D 2.36 3.72 4.88 5.55 | 15.57 6.93 6.50 20.62 17.61 4 N.Y D 2.36 3.72 11.40 | 19.26 _ — 13.33 _ 1 7.2.9 D 251 20.10 | 24.74 | 17.10 1 18.68 12.93 11.97 1 — D 4.125 7.12 | 12.99 9.96 8.34 11.79 9.71 2 _ D 4.125 1355 | 21.84 | 14.62 | 13.87 18.68 16.37 3 7.2.9 D 3.78 4.99 | 15.08 6.30 5.26 22.14 20.41 10 N.Y D 2.37 3.73 4.88 5.05 | 16.24 6.73 5.90 22.37 20.67 9 N.Y D 2.37 3.73 6.43 | 17.09 8.07 7.78 18.64 17.58 82 N.Y D 2.37 3.73 4.88 —0.15 | 12.88 6.51 3.59 23.10 17.77 2 N.Y D 2.37 4.79 | 14.41 6.19 5.45 19.53 18.02 11 N.Y D 2.37 3.73 4.88 4.34 | 14.39 5.21 4.34 26.13 20.98 1 Sa. 9.3.9 D 4.125 4.10 | 13.75 5.07 4.04 24.31 20.53 2 7.2.9 D 3.78 5.47 | 14.90 | 6.90 | 5.99 19.91 18.22 10 | N.Y D 2.38 5.27 | 16.81 6.43 5.77 24.05 22.25 9 7.2.9 D 3.78 | 6544 16.50 | 7.60 | 7.03 | 20.00 | 19.02 | 10 N.Y D 2.38 3.73 4.88 9.31 | 18.28 8.10 8.92 19.92 18.31 7 9.3 D 4125 a0 ET 404.2 4.“ “4 »10 4238 Couneil 1» Cuba 20 ame “3 Dartmouth .s Deerfield 23 Delaware 42 16 Detroit 4219 Dover 43 13 a} u Erasmus Hall je Fairfield “5 Farmers Hall 4120 Fayetterille 42 58 Ferdinandina 33 Frankfort Arsenal | 40 Franklin Malone 450 „» Prattsburg | «2 4 Fredonia 226 Gaines 417 Gallatin 323 Be 218 . Georg 46 15 123 F. Gibson 35 47 Gouverneur 43 Gramville 2 Greenville 13 Halifax 439 Hamilton 24 Hampden “4a Hancock Bar. 46 10 Hartwick 42 35 F.Howard 40 Hudson N. 42 15 Hudson Ohio 4114 AT bzBeU6585“ td BErTFE EIFEL 6 1280 15.00 18.04 16.6 1 551 | S1912541551114.0711 15.28 1237| 697 25.112449 14.31 5.49 17.38 15 si ısr.nlierdlı2se 7 10.42 13.08 17.19. u. Canada 908 | 20.14 949) 1831 Pr} _ an 6558| 1567 196 | 1910 am) 1858 220-3 478) 104 3” o 8585| 110 13 ” 1. 1688 | 22.87 104-2 407 | 1431 sss| 19.408 351) 132 5080| 172 | am! ıse 316-9 4850| 1808 336 —0n | 180 1235-18 "489 | 1577 3 Don "ms 1701 188-3 u am) mes 515 IE) 700 | 1708 073 -ıu I am) 110 18-18 650) 15.0 15-18 A480 1816 1122) sb] 1658 | 20.59 is 704 | 1856 038-179 491 | 1831 1.07) -ı8 am) 18 3» -ın | 16812 144 —157 555 | 1557 um - 1140 | 1926 1249 18 »10 | 24.74 = 2 7m) 29 us w 1355 | 2184 0.69 —5 49 | 15.08 08-1 | 10 217-0 ‘s| 170 -015) ms Am) an aM | 1489 4190| 137% 57| 14% 97 | 1681 6544 1650 9a | 1828 \ i | & Um d wirmu. 18.22 19.55 17.38 17.28 20,41 20.39 19.28 12.43 19.73 2134 20.18 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Um dsem- | Anzahl = haltet. Mon. | mer #. Wiek. | d, Jahre 1704 1833 “Zo=-gte 6.2.10 Somm. 7.14.10 Wint. N.Y Lufuufe - SS5SI“us „Zezsuu- =". Zouero 159 entlehnt aus ) 2.40 Dam D 1124 D 234 3.71 487 D 3.68 D 3.78 D 125 36 D 378 D 378 D 23 371 4897 D 3.78 D 258 D 3.78 D 358 D amı D23 4124 Dan Das D2»5 am am D 250 D 23 37 497 D 236 372 a8 D 235 37 497 D 247 D 251 D 4125 D 23 37 D 23 32 18 D 236 3.72 488 Das 37 D 251 Das 160 | Dove: Tafel der mittleren Temperaturen % | Breite | a. Huntsville 34 36 | 86 57 F. Houston 31 54 | 95 56 Ipswich 42 39| 70 52 Ithaca 42 27 | 76 30 Jackson 3051 |91 9 Jefferson Barraks | 38 28 | 90 8 Jeffersonville 38 12 | 85 36 St. Johns 47 34 | 52 28 F. Johnson 33 51 | 78 12 F. Johnston 34 0|%85 Johnstown 43 0 | 74 23 Key West 24 31 | 81 53 Kinderhook 42 22 | 73.43 F. King 29 12 | 82 12 Kingston 44 8 | 76 39 Kingstown 4155 | 74 2 Lambertville 40 23 | 74 56 Lansinburgh 42 47 | 73 40 St. Lawrence 440\75 1 Lenox 42 18 | 73 20 Lewiston 43 9 | 79 10 Little Rock 34 40 | 92 12 Lowville 43 47 | 75 33 St. Louis 38 36 | 89 36 F. Mackinac 4551185 5 Marietta 39 25 | 81 30 Medfield 42 15 | 71 20 Mendon 42 5 | 7130 Middlebury 42 49 | 78 10 Middletown 40 26 | 73 59 F. Miflin 3951 | 7512 Milledgeville 33 7 | 83 20 Milville 43 8 | 78 20 Mobile 30 12 | 87 59 F. Monroe 36 50 | 76 22 Monroe 43 6 | 7739 Montgomery 41 32 | 74 Montreal a 45 31 | 73 35 Montroe 32 23 | 86 40 F. Moultrie 32 42 | 79 56 Mount Pleasant 44 9| 73 4 Nashville 36 10 | 86 49 Natchez 31 34 | 91 25 Newburgh 41 30 |74 5 | wönee | Jan. | Febr. “ 417 600 8.44 14.76 — 0.88 — 1.80 6.93 115 6.66 — 3.85 6.66 8.63 — 3.88 16.65 —3.94 12.80 5.78 — 2.20 — 2.06 —3.72 — 6.04 —4.10 — 12.43 3.56 —5.18 ul —9.54 0.01 — 3.64 — 12.84 — 12.73 1.24 0.68 7.1 — 2.47 10.84 4.81 — 2.29 — 3.02 — 7.55 —8.01 13.77 8.32 11.83 2.77 | 8.06 —1.74 März, | Apr, 9.33) 8.00| 13.77 12.67 | 16.31| 18.09 —0.88| 2466| 7.11 —238| 0.90| 5.95 7.73| 10.93 | 14.84 1.94| 7.00| 12.31 6.331 5.33| 11.55 —4.94 |— 3.47 | 0.62 10.22| 12.44| 15.55 8.97| 12.68 | 14.79 — 4.44 |— 0.36 | 4.62 16.89| 18.04 | 19.21 —3.539| 0.53] 6.08 14.79| 14.92! 18.36 — 9.83] —2.22| 3.56 —2.171 2534| 7.79 —133| 357| 8.19 —3.15! 0.8| 6.64 — 5.96 |—1.07| 4.81 — 6.77 1—0.92 | 2.33 — 2.65 1.14| 6.19 8.00) 11.11| 14.22 —4.85 |—0.79| 5.70 1.10 4.75 | 11.82 —7.42|—1.52| 0.90 0.90 4.86| 9.41 —2.63| 1.12| 5.20 — 3.16 0.93| 6.22 — 2.64 1.02| 6.08 2.74| 4.63| 9.37 —1.11 1.30| 8.95 5.77) 11.11) 14.66 — 2.46 | —0.66 | 5.06 11.27 | 14.94 | 16.88 5.71 8.30 | 11.66 —4.12 2.21 7.49 —2.20| 2.02| 6.98 —5.681—0.45| 6.14 —7.081—2.00| 3.56 11,11 18:77 117.77 6.33| 12.00 | 14.88 —1.10| 2.72| 7.06 3.92 7.75 | 13.30 8.40| 13.42 | 16.86 — 2.38 153! 6.91 Mai | Fit; | = 16.44 23.78 10.88 10.66 17.24 16.40 16.44 3.24 16.44 18.53 10.60 20.83 10.88 20.80 11.56 12.03 12.50 12.10 9.82 8.67 10.97 16.89 10.08 14.75 7.41 13.28 9.99 10.53 10.60 13.09 13.98 9.10 19.71 15.92 11.19 11.72 12.66 9,51 18.22 19.08 11.32 16.15 18.10 11.64 '15.49 17.5616.79.13.36| 8.71 ‘Vereinigte Staaten Ang. | Sept. | Oct. Nov. | 1 21.77 9.77120.88 19.55]13.33] 11.55] 21.38123.20.21.96/22.89/17.91) 13.47] 7 16.00|17.10/16.88/14.00| 8.70) 3.11 14.47|16.99|15.57|12.08| 7.21) 2.70 — 20.75/22.08 21.28119.15115.73| 8.001 19.81 20.012122 16.25111.04| 6.83 21.33|20.88/22.22]16.88112.44| 9.33 7.12 10.73111.49 9.35) 5.55 087-— 19.11 21.7722.66 20.44115.55 12.88] } 20.88|22.03 21.5119.70/16.49) 12.50) 14.7816.49 15.85,11.69) 6.52 0.95 — 21.89|22.46 22.52]21.92]20.20) 18.98] 14.69 16.92 15.96 12.33] 6.76 22.9522.01118.14| 13.321 23.53)23.12 15.11/16.89|15.56|12.44 15.49/18.32|17.13|13.47 16.3817.89|17.58 14.51 16.03|17.67|16.87/13.05 14.09 16.04 15.20 IHE 13.89]14.63 sieh Ben 14.40|17.42/16.53 13.08 20.44|20.89/20.89 17.33 13.84/15.99114.97|11.25 18.26/20.48118.93/15.51 11.71/15.71 15.40111.03 16.57|18.12 17.32 14.01 14.53|16.41/16.04 12.09 14.93|18.00 16.27|13.02 14.19|16.38 15.48|12.12 15.48|17.74/17.87|15.29 19.21122.03 20.00 18.38 22.22/24.44 24.00/20.88]| — 13.72 15.16 19.46 21.18 21.11 14.54|16.05 14.16 11.66 15.05 17.96 16.87 13.51 16.56 18.48 17.4912.96 15.10 16.74 15.20 11.78 19.55/20.88.21.33| — 20.83/22.22121.32119.04|15.70 15.89/17.59 17.36] 19.77 21.10 15.49/11.84 5.93 22.30 22.40 22.54 20.86/16.87 18.16/14.12 13.5712.34 19.46|17.24|10.36 2.32] - 7.56| 2.22|- 8.001 357|- 7.55| ° 2.85|- 7.851 2.87|- 5.68] 051|- 4.82] 0.35|- 8.08| 2.70. - 14.67) 8.00 6.64| 0.95| - 10.58) 7.64 5.101 1.24|- 8.79| 452 1.63 2.92]- 7.69, 2.67)- 7.63 0.28 - 1127| 6.09 1120| 551 1.591& 13.10 9,55 7.81| © 1.961- 8.07| 3.03|- 7.401 1.08 - 582 031- 13.331 — 11.36 8.72- 5.84 21.61122.12|21.39 19.11 ide 20a 3.56 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 161 nerika u. Canada. Frühl. | Sommer | Herbst Jahr | Dan u Ki de Fr Zeit der Beob. entlehnt aus 12.74 | 21.47 | 14.81 | 14.11 17.33 14.07 1 7.2.9 D 2.51 19.39 | 22.18 | 18.09 # 18.24 11.34 8.89 1 = D 4.125 6.88 | 16.66 | 8.60 8.07 17.98 16.51 ee) u Kirwan 146 5.84 | 15.68 7.33 6.79 19.37 17.38 12 N.Y D 2.38 3.73 4.89 14.34 | 21.37 | 14.29 | 14.33 15.15 14.05 3 tägl. Extr. Sillim. Amer. J. 44 p.49 11.90 | 20.65 | 11.37 | 11.61 20.07 18.13 4 7.2.9 D 3.78 11.11 | 21.48 | 12.88 | 12.55 20.00 16.74 1 7.2.9 D 251 0.13| 978 | 526 | 281 16.43 13.70 5 tägl. Extr. D 2.47 14.81 | 21.18 | 16.29 | 15.40 16.00 11.85 1 7.2.9 D 251 15.33 | 21.47 | 16.23 I 15.53 13.40 12.37 5 7.2.9 D 2.51 3.78 4.95 | 15.71 6.39 5.73 20.93 19.82 12 N.Y D 2.38 3.73 4.89 19.36 | 22.29 | 20.37 | 19.73 5.87 5.40 7 Sa. 2.10. u. tg. E. | D 2.47 3.76 5.83 | 15.86 7.14 6.30 20.86 19.47 14 N.Y D 2.39 3.73 4.89 18.03 ! 23.20 | 17.82 | 18.07 11.42 9.97 3 7.2.9 D 3.78 4.30 | 15.85 7.41 5.41 26.22 21.77 1 — D 4.125 7.39 | 16.98 8.35 7.74 20.52 13.74 14 N.Y D 2.39 3.73 8.09 | 17.28 8.30 8.10 19.95 18.57 2 7.2.9 D 4.125 6.51 | 16.86 7.92 7.09 21.39 ' 19.80 16 N.Y D 2.39 3.73 4.89 4.52 | 15.11 5.78 4.98 22.08 20.62 16 N.Y D 2.45 3.76 4.91 3.36 | 14.30 5.07 8.00 21.40 19.50 2 _ D 3.90 6.10 | 16.12 7.95 6.99 20.07 18.33 11 N.Y D 2.40 3.74 4.89 14.01 | 20.74 | 13.33 | 13.48 17.33 14.96 _ _ D 4.125 5.00 | 14.93 6.28 5.39 21.17 19.59 14 N.Y D 2.40 3.74 4.89 10.45 | 19.23 | 11.24 | 10.29 21.59 18.98 7 Sa. 2.9 D 3.90 2.26 | 14.27 5.79 1 3.61 25.25 22.15 1 7.2.9 D 251 9.18 | 17.34 9.11 9.08 18.11 16.63 18 Sa. 2.9 D 1.40 3.69 4.126 5.44 | 15.66 71.55 6.55 20.05 18.09 12 Sa. 2.9 D 391 5.89 | 16.40 ı 7.791 6.85 21.16 19.07 9 Sa.11.2 Su. D 3.15 5.90 | 15.35 6.49 6.39 19.11 17.54 14 N.Y D 2.40 3.74 4.89 9.05 | 17.03 | 10.88 9.68 16.63 15.18 3 7.2.9 D 2.48 8.08 | 20.41 | 11.70 | 10.20 23.14 19.79 2 7.2.9 D 2.52 49355 = _ 18.67 — 1 7.2.9 D 2,52 4.50 | 14.79 6.45 5.96 17.96 16.71 4 N.Y D 3.74 4.90 17.18 | 22.41 | 16.94 | 16.85 12.10 11.56 2 7.2.9 D 3.91 11.96 | 20.58 | 13.92 | 13.08 16.37 14.73 3 N.Y D 2.41 6.96 | 14.92 7.13 6.53 20.17 17.81 5 7.2.9 D 3.78 6.91 | 16.63 8.20 7.39 20.98 18.80 14 N.Y D 2.41 3.74 6.12 | 17.51 7.15 6.12 26.03 23.83 10 7u8 D 1.41 3.69 | 15.68 5.97 4.59 24.75 22.68 5 tägl. Extr. D 3.69 16.59 | 20.59 _ _ 10.22 — 1 7.2.9 D 252 15.32 | 21.46 | 15.56 | 15.08 15.89 13.49 2 7.2.9 D 2.52 7.03 | 16.95 9.88 8.18 18.92 18.10 11 Eye D 2.41 3.74 4.90 | 12.40 | 20.11 | 11.15 | 11.75 18.33 16.75 5 _ D 4.126 | | 21.71 | 14.77 | 15.16 14.52 13.69 7 6.6 D 2.48 3.77 4.126 | 6.69 | 16.61 3.54 71.53 19.94 18.34 14 N.Y D 2.41 3.74 4.90 Phys. Kl. 1846. X FE .= s= 03 1.5119. 70)16 5,16.4915.6511.09] 6. 67 2.0118 14 1322 12u 222 —ım 35704 25-08 2857-18 051 —iM y ae PFEFFTEIFEFR N u 4 03 -ın 270-ıs Es] 810 so sam) Mo 0-16 | 5.00 760 0% 1045 72152) 0890| 741 mans THIS 40“ ) 121 u 226 0.90 9.41 | 1328 165711812. 17.32. 1001| 8 52 0m N 18 — 2163 520 | 9.9 11 Bau 13 2972-10 J 5“ —316 . 271202 70 20 -ım A —264| Bas 7 05-10 274 Kaas co 1 '—111 13.98 1921722.0520.00 18381120 551 2» 2 Ye 159 —ı9 1 - 16.87) 1310 104 11.66 | 1592 Ir 1m 955 7 11.19 T si 196 —ı1% 309 —11 6.14 | 12.66 \1656 19.45 17.49 0 18-51 3356| 951 Isa im sw 03-54 13.77) ının) 1877| 17.77 | 1822 1955 08133 — la — | - s32| 633) 1200| 14881 19.08 nossza22gı mıgadıs 70 1136 9% al a pr 22 706 | 1132 1517507 alias aa 572 —0= Nashrille 3 10 1330 | 16.15 197721.10 194017241030 551 33 Natchez a4|91% “ pr au ns | 110 A Een on 70 Newburgh 41307 5 ar = 1253| 691 | 11.06 154917861679 1336 ST 356-1. aı.rı 16.61 verschiedener Orte in Reaumur'sehen Graden. Um. d. Sommer Hahn | hin mn | "= Yon | arten | Zeit der Beob HM 17.33 1407 1 7.2.9 18.24 11.24 889 1 4 8.07 17.98 1651 .B per. 6.79 19.37 17.38 12 NY 14.33 15.15 1405 3 tägl. Extr, 11.01 20.07 18.13 4 7.2.9 12.55 20.00 16.74 1 1.2.9 281 16.43 13.70 5 tägl. Extr. 15.40 16.00 11.85 ı 7.2.9 15.53 13.40 12.37 5 7.2.9 5.73 20.93 1982 12 N.Y 19.73 5.87 5.40 7 182.2.10.u.1E 6.30 20.86 19.47 u N.Y 18.07 11.42 9 3 7.2.9 su 26.22 21.77 ı _ 7.74 2052 18.74 14 N.Y 810 19.95 18.57 a 7.2.9 7.09 2139 19.50 16 N.Y 4 22.08 20.02 16 N.Y 5.00 21.40 1950 2 _ I 6” 20.07 18.33 11 N.Y 1333 | 12.48 17.33 149% _ _ os 5» 21.17 1959 u N.Y 11.24 | 1020 2159 1898 7 Sa.29 sn, a0 25.25 22.15 ı 7.2.9 sır ] 908 18.11 16.63 18 Sa. 2.9 | 6 20.05 18.09 12 Sa. 2.9 m] 68 21.16 19.07 9 Sa. 11.2 Su. “wi 6» u 17.54 4 N.Y 108 | 908 16.63 15.18 3 7.2.9 1170 | 10.20 2314 19.79 2 7.2.9 - - 18.67 n 1 7.2.9 oe 5% 1796 16.71 4 N.Y 1609 | 1608 12.10 1156 3! 7.2.9 13.92 | 13.08 16.37 14.73 3 N.Y 213 | 653 20.17 17.81 5 7.2.9 se 7» 20.99 18.50 14 NY 715 | 12 26.03 23 10 7.3 5” 459 24.75 22.68 5 tägl. Extr. ni _ 10.22 - 1 7.2.9 1556 | 15.08 15.59 1349 2 7.2.9 ss] sıs 18.9 18.10 u ee 1115 | 11.75 18.33 16.75 5 - 14.77 | 15.16 1452 13.69 7 6.6 ss| 753 199 18.34 u N.Y Phys. Kl. 1846. X 161 entlehnt aus 251 D a1 Kirwan 146 D 238 3.73 49 Sillim. Amer. J. 44 p.49 D 378 D 251 D 247 D 251 D 251 378 D 238 373 489 D 247 3.76 D 239 373 4.89 D 378 D a5 D 239 373 D aıs D 23 373 19 D 245 376 191 D 39 D 210 374 189 D 4135 D 20 374 489 D 3% Dası D 1.10 369 a126 D as5ı Das D 210 374 189 Das D 252 D as2 D 3741 49 D ası D 241 374 190 D ı126 D 248 3.77 4126 D 241 374 190 Newhaven New Orleans New Port Newtown New York F. Niagara Norfolk North Salem Ogdensburgh Onondaga Oneida Conferenz Oneida Institut Oxford Oysterbay Palmyra Pen Yan Philadelphia F. St. Philipp Pittsburg Plattsburgh Pompey Portland F. Preble Redhook Renselaer Oswego Camp Ripley Rochester F. Ross Rutland Quebek Sacket Harbour Saco Salem Savannah Schenectady F. Scott F. Severn F. Snelling Springville Steubenville F. Sullivan Syracuse Toronto Trenton F. Trumbull Union Dove: Tafel der mittleren Temperaturen u | Höhe e | Jan. ZB — Is oz — 11.00 TRISEes 74 49 — 0.22 TR Ba0—n 11-836 9 5| 20 |-2.28 76 16 5.21 437 | 170 |-2.59 53| 25 |-322 76 6 — 2.35 75 46 | 1260 |—452 "51a| 824 |-5.48 >32| 9ı |-a22 73 49 —152 7716| 450 |-3.02 7710 — 2.69 51 —0.85 al — 9.31 80 8 133 73 26 —41.75 76 5 | 1300 |—-a.so 70 18 — 6.38 zo1is| 20 |-452 73 56 — 3.26 7614| 334 |—-3.12 93 52 2 7751 1 506 |—257 1359| — 7.05 72 57 — 6.22 7117 —715 75 57 — 4.00 70 26 —6.14 70 54 — 285 s1ı110| — 8.96 73 55 —4.79 90 12 10.22 7 | — l-ıa 93 s| 320 |—-819 78 50 | 1060 [2.99 80 4l 301 67 A| — |-486) 76 15 —0.48| 79 22 340 |—2.34 74 50 —0.48 2 65| 1.11 7610| 20 I—3.sl Febr. | März | Apr. 1.45| 2.99) 6.84 11.73| 15.37| 17.96 —0.18| 2.86) 6.81 —023| 2.83] 7.72 —0.16| 3.92] 9.33 —3.02| 1.06| 6.90 7.31) 10.54| 13.34 —2.9| 1.77| 6.53 —8.73| 0.42] 3.47 —2.92| 0.75) 5.83 —4.61|—0.67| 5.25 —4.96| —1.30| 5.22 —4.411— 0.20) 5.40 —0.09]| 1.26] 7.69 —1.64| 0.16) 6.33 —295| 0.96] 3.32 —1.16) 3.01] 7.76 8.71] 14.26] 17.04 4.44| 4.44| 12.44 — 252) 1.95] 5.61 —4.80|—0.98| 4.01 —354| 157| 4.52 —3.14| 0.63] 5.97 —2.64| 1.701 7.62 —3.386|—0.68| 4.19 — — 11956 —316| 0.281 6.18 6.96| 7.46 8.43 —6.00 0.00) 4.00 —8.601—4.15| 3.40 0.001 0.44 7.11 —4.801—0.22| 5.05 —1.89| 1.501 6.23 9.66) 12.97| 15.72 —4.13|—0.33| 5.92 12.88| 15.11| 13.77 1.39) 6.34) 10.24 —5.93| 0.051 6.22 —3.201—0.28| 6.61 —0.87) 2.99] 8.93 —5.03 —0.45) 3.42 —5.08 —2.38| 6.00 —289| 024 4.44 0.25| 3.02 8.39 3.35) 4.79| 8.44 —5.9| 0.43] 7.35 Vereinigte Staaten Mai | uni | Juli | Aus. Sept. 0er. | Nor. 10.87 [16.0417.37]16.96114.21| 9.41| 3.72) 20.12 |22.12/22.32 22.28 21.08|16.76| 11.87) 12.37 |16.30 18.68117.24116.26111.92) 7.09 11.85 |16.11/17.76/16.81113.03| 7.83 3.42] - 13.49 |15.88/118.28]17.74114.42| 9.31| 4.54 12.34 |16.40/18.93118.25114.16111.97| 7.16 17.33 |19.88'21.38'20.47119.58115.21| 11.46 11.04 [15.11/17.56/16.70112,56| 7.74| 2.75|- 9.12 |15.35117.62|16.14|12.10| 5.59|— 1.00 - 11.53 [14.83 16.28|16.08 12.40| 7.40) 2.20] - 9.39 |16.32115.40114.561 11.23] 6.38| 1.23|- 10.88 |14.46 17.52115.11/11.78| 6.71] 1.14|- 10.36 \14.06 15.96115.08 11.55| 6.20| 1.32|- 11.37 |15.47]18.07116.96113.84] 9.41) 5.25) 11.40 |14.26|17.18115.31|11.42] 8.79| 3.47|- 10.71 114.96 116.83/15.56112.02| 6.93| 2.49|- 12.97 [16.29 18.63117.56114.04| 8.76| 3.70|- 20.11 |23.25'22.01[22.59 21.10|17.52] 15.71 11.55 |17.33|19.55|17.77114.22| 9.77| 6.22 8.96 \11.93115.07|15.81110.40| 6.11) 0.76|- 9.15 |13.11|15.04/14.40| 951| 5.501 0.31|- 11.29 |14.61/16.8616.0714.29| 7.46| 3.22|- 10.00 [14.35 16.76/15.6412.00] 7.68] 2.87]- 11.55 |15.56117.72|16.28'13.16| 9.19] 3.37|- 8.60 |14.02|15.44/15.7912.22| 5.79) 0.22) - 19.56 [20.44 21.78/22.22 20.001 15.11] 12.44 10.60 |14.37\17.06|15.49 12.46) 6.96| 2.27|- 9.64 |10.78111.52|11.65/11.1110.06/ 8.82 8.00 |14.22|15.78115.78 11.11] 4.00| 2.22|- 10.15 |14.20|18.40|15.50 13.50] 4.801 0.50- 8.88 |14.66118.221 17.33 15.11] s.ss| 4.00)- 10.28 |15.02 15.89/16.2313.53| 7.15| 0.52|- 11.04 |15.64/18.00117.1213.76| 8.60| 3.54|- 18.28 20.40 22.32|22.26 19.54115.52| 11.20 11.51 |15.32|17.05/15.76 12.30| 7.11 2.58|- 18.66 [20.44'20.88/21.33 19.11/16.88| 12.44 15.59 |18.29/21.18/20.10 17.93113.12| 9.69 13.38 |17.26/19.32|17.77. 12.18| 7.68| 0.60|- 9.49 [12.50 15.96113.88 11,56] 6.25| 1.35] - 12.93 |16.35/19.62 17.12 13.76]12.401 3.02]- 7.84 11.5214.4714.14111.24] 6.76] 1.70) — 11.68 |15.40,17.44117.54114.34] 6.98] 0.36 8.78 [12.90 14.93 14.7011.18| 5.34] 1.231 - 11.76 |15.86/18.15 17.61[13.97| 8.68] 4.15 12.10 |16.30 18.61118.2916.01 11.60] 653 11.23 |14.52/16.86l15.49l12.72| 7.68) 2.551 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 163 amerika u. Canada. Unt. d. wärmst. Unt. d. Sommers . r | Frühl. | Somm, Herbst | Jahr | A ein u. Wint. er A. en. entlehnt aus 4| 6.90 |) 16.79 | 9.11 8.36 19.02 16.15 2 Sa. 2-3 | D 2.47 8 | 17.82 | 22.24 | 16.57 $ 16.50 13.32 11.66 3 8.2.3 | D3.77 4.126 0| 7.35 | 17.40 | 11.76 | 9.00 21.11 17.90 1 7.2.9 D 2.52 3| 747 | 16.59 | 8.09 | 8.06 18.00 17.12 3 7.2.9 | D 4.92 4| 8.91 | 17.30 | 9.42] 8.70 21.64 18.14 1 N.Y D 4.90 8 | 6.77 | 17.86 | 11.10 | 8.76 21.95 18.54 2 7.2.9 D 3.78 4 | 13.74 | 20.58 | 15.42 | 14.09 16.17 13.94 14 7.2.9 | D 2.53 0.| 6.45 | 16.46 | 7.68 | 6.97 20.52 19.16 12 N.Y D 2.42 3.74 4.90 4 | 4.34 | 16.37 556| 5.11 26.35 22.21 1 N.Y D 2.42 0 | 6.04 | 15.73 | 733 | 6.72 19.20 17.93 14 N.Y D 2.43 3.75 4.90 3 I 4.66 | 15.43 | 6.281 5,55 20.93 19.61 ° 14 N.Y D 2.42 3.75 4.90 71 4.93 | 15.70 | 6514 5.63 23.00 20.37 7 N.Y D 2.42 3.75 >| 5.19 | 15.03 | 6.36] 5.68 20.37 18.88 15 N.Y D 2.43 3.75 4.90 >| 6.77] 1683 | 95098 821 19.59 17.08 3 N.Y D 2.43 1 5.96 | 15.58 | 7.89] 6.76 20.20 17.97 2 N.Y D 2.43 9| 5.00 | 15.78 | 7.15] 6.38 19.78 18.17 16 =- D 4.20 > | 7.91 | 17.49 | 8.83. f 8.35 19.79 18.34 + Sa.2 |D3.7 2 | 17.14 | 22.62 | 18.11 | 16.92 14.54 12.80 1 7.2.9 | D253 3 | 9.48 | 18.22 | 10.07 0 9.89 20.88 16.44 1 7.2.9 | D 2.52 9| 551 | 1427 | 5.76] 5.1 20.56 18.16 1 N.Y D 3.75 3| 4.06 | 14.18 | 511 | 4.73 19.84 18.61 17 N.Y D 2.44 3.75 4.91 | 5.79 | 15.85 | 8324 6.43 23.24 20.09 1 7.2.9 D 2.53 >| 5.53 | 1558 | 7529 650 21.28 18.23 5 7.2.9 | D3.78 2) 6.96 | 1652 | 824 | 7.27 20.98 19.14 12 N.Y D 2.44 3.75 3| 4.04 | 15.08 | 6.089 5.49 19.65 18.31 6 N.Y D 2.44 3.75 4.91 _ 21.48 | 15.51 — _ — - 7.2.9 | D 253 A| 5.69 | 15.64 7231 6.53 20.22 18.08 12 N.Y D 2.44 3.76 4.91 >| 851 | 11.31 | 10.00 | 9.27 4.69 4.06 4 17.2.6red.| D 4.126 7| 4.00 | 1526 | 5.781 5.17 22.00 19.63 1 _ D 4.127 3| 3.13 | 16.03 | 6.27] 4.38 26.45 23.96 _ _ Bouchette Br. Domin. of NA. 1.338 2 | 5.48 | 16.74 | 9.33 | 7.33 22.22 18.96 1 7.2.9 | D 253 8| 5.04 | 15.71 7.071 5.79 22.37 20.39 2 7.2.7 | D 4.127 3| 626 | 16.92 | 8.63 | 7.49 20.85 18.75 42 18.12.10 Su.| D 1.49 5 | 15.66 | 21.66 | 15.42 | 15.42 14.10 12.71 7 Tao D 3.77 4.127 3| 5.70| 16.04 | 7.33] 6.34 21.84 19.77 5 N.Y D 2.45 0 | 15.85 | 20.88 | 16.14 | 16.14 22.72 9.18 1 7.2.9 | D 2.53 2 | 10.72 | 19.86 | 13.58 | 11.30 22.39 18.84 1 7.2.9 | D253 4| 655 | 18.12 | 6.82 | 6.09 27.51 25.26 8 7.2.9 | D 3.78 9| 527 | 1411 6.39 | 5.90 19.16 16.30 5 N.Y D 3.45 4.76 4.91 0| 828 | 17.36 | 9.73 | 8.64 19.63 18.16 10 6.12.6 | D 4.127 2 | 3.60 | 13.38 | 6.573 4.88 19.50 17.40 5 7.2.9 | D3.78 4 | 5.10 ı 16.79 | 723 | 6.82 22.62 18.63 1 N.Y D 4.91 50 | 4.49 | 14.18 | 5.92] 5.52 17.82 16.68 2°” | 2stündl. | D 4.127 5 | 7.72 | 17.21 | 8.93 | 8.48 18.63 17.16 5 Sa. 2.10 | D 3.97 4.127 26 | 8.44 | 17.73 | 11.38 | 10.20 17.50 14.49 2 7.2.9 | D3.78 34| 6341| 15.62 | 7.65 | 6.57 20.78 18.96 9 N.Y D 2.45 3.76 4.91 xX2 29 PEPPER D Eußut_Ss5C5HEinuts CI2 222% u EFFIITREPII I iR 568 1 & ren un& SRRRRRRRER EURLSSNHBBERRUESG Oo E ger fi Hf | ii | f — u or Isodhrariı a 9a | ar ır 5 dns aa22 aslaı.osıe.T 286 688) 1237 Ji6.90 18.08 IT RlIa26 tn 13.49 [15.88 182817 7414.02) 931 12.34 |16.4018.9918.25 14.16/11.97 17.33 } 19581521 11.04 1250 | an Issrrezlisidıne I- 1133 |1183 1028116.08 12.10 1-10 — 9.39 16.32 15.40 14.56 11.29 58-18 —ı 14.46 1752 15.11111.78 _—41—4141—0. E 14.06 15.96 15.08 11.55 —1517—00 ( { ‚37 |15.47)18.07/16.96113.84 14.26 17.18,15.31/11.42 5315.56 12.02) 69 5.69 17.56 14.08) 8.76) 21.10/17.52 9.77 61 550 7.46 7.68 b) 9.19 | am) 5.79 Peer 14.37.17.0615.49 12.46) 6.96 10.78.1152 11.65 11.111006 .26 19.54/15-52 1217081576120 711) \ 112085 21.33 19.11)16.88 18.29 21.1820.10 17.9313 12 17.26 19:32117.7712.1 12.50 15.901388 11,56) 6.25 16.95 18, 1152 14.471141 1124| 676 34 | 784 6.00 | 11.68 | aa| 878 1a DO 1 BEI FON.18 534) am 839 | 1176 jiss0usaglzenlıaeT sos) 479 844 | 12.10 16.301861 18.28 16.01|11.60) 043 735 | 1123 Jiaszlısselıs.aglıa 72) 7.65 Vereinigte Staaten von # | Apn | mai [uni | Juli |Aug.|Sept| Oct. | Nor. Unt. d. Sommers | Anzahl | 11,85 J16.1117.76]16.81]13.09) 7.89) 312] —0. Sn „»n3 Zaun | ne‘ 722222 umuuun 2 _ _ „„EasBsEniieitenonen zum "umP Morkaeor _ PiEp Bristol lsı 27| —2 36 1.78 3.56 4.89 P] SS CO in 1m tD DIE > 0 4.30 5.89 7.95 | 11.63 |12.94 |14.3613.60) 11.54 | 9.54 | 5.89 4.19 6.07 8.30 | 11.69 |13.98 |14.33/14.16| 11.72 | 8.76 | 5.70 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 167 ika). Frühl. | Sommer Hebsi] Jahr pe | We en! 4 Be, | Zeit der Beob. entlehnt aus I— 2.62) 12.07 |—2.56{— 3.06| 34.20 21.20 24 8.2 D 2.56 _ 1.1| — —_ — — 4 D 4.129 — 11.40) — 0.09 |—6.41—10.30| 27.04 23.23 1 2 st. D 2.56 N. uszeichen eine westliche Länge.) 6.55 11.62 | 7.92 | 7.05 12.77 9.51 Clarke Infl. of clim. 7.21 12.23 | 7.98 # 7.64 10.06 9.11 8 8 D 2.70 6.40 | 12.17 | 7.44 | 7.16 11.10 9.54 18 tägl. Extr. | D3.9 5.12 | 10.88 | 5.66 | 5.81 10.74 9.30 10 94. 84 D 2.70 3.83 6.16 | 11.85 | 7.48 | 7.12 10.67 8.89 7 10.10 D 4.131 6.49 11.98 | 7.76 1 7.36 10.27 8.77 8 10.10red. | D 2.70 5.23 | 10.71 | 6.42 | 6.04 10.24 8.93 19 9.9 D 1.39 3.68 4.131 8.04 11.88 | 8.10 8.26 8.30 6.87 1 _ D 4.31 283 | 10.28 | 5.94 | 5.30 10.23 8.11 1 10.10 D 2.70 8.49 | 13.63 | 8,99 | 8.72 11.66 9.85 8 tgl. Extr. | Dı.ı7 8.69 14.16 | 8.73 | 8.93 10.77 10.00 6 9.3 D 4.132 7.08 | 12.67 | 7.72 | 7.62 11.03 9.65 10 = D 4.132 427 | 10.06 | 5.58 | 5.42 9.47 8.30 5 8.8 D 2.70 7.21 13.32 17.34 | 7.61 12.01 10.77 20 s4 D 1.21 3.64 4.132 8.15 | 14.37 |8.74 | 8.74 |, 13.78 10.67 1 — D 4.132 6.98 | 1326 | 8.15 | 7.71 11.89 10.82 75 tägl. Extr. | D 2.71 9.03 13.92 | 9.92 9.33 12.00 9.48 5 8.2 Forbes clim. of Penzance 5.40 | 11.84 | 7.03 | 6.59 11.02 9.77 4 10 Morg. red. | D 2.71 6.00 | 11.29 | 7.00 | 6.66 9.91 8.96 24 8.1.9 red. | D 1.23 8.12 | 14.36 | 8.43 7 8.68 12.48 10.55 3 red. Clarke Infl. of climate 7.00 | 12.79 | 8.28 | 7.78 11.46 9.75 | 3 8.8 | id. 730 | 13.31 | 8.17 | 7.95 11.83 10.31 16 tgl. Extr. D 3.14 6.33 | 1160 | 6.75 $ 6.79 10.29 9.10 16 10. 10 D 1.39 8.40 12.27 | 8.44 7.78 12.95 10.25 1 _ D 4.132 6.18 11.66 | 6.79 | 6.86 9.96 8.87 5 10. 10 D 2.71 6.67 | 12.01 | 8.16 | 7.49 10.35 8.91 8 tgl. Extr. D 4.132 9.57 11.68 | 8.17 — 7.47 _ 1 _ D 4.133 5.62 9.92 | 5.48 1 5.74 | 9.78 8.00 2 _ D 4.133 6.73 171225 | 7.830. 7.57 9.88 8.77 17 _ D 1.26 7.36 | 12.91 | 8.04 | 8.04 9.87 9.06 6 tgl. Extr. D 4.133 4.90 10.31 | 6.23 | 5.88 9.40 8.24 20 9 red. D 1.27 795 | 13.98 | 9.34 | 8.86 11.62 9.81 1 12 D 2.71 5.78 | 11.19 | 7.06 | 6.72 9.47 8.33 17 tgl. Extr. D 2.72 5.91 12.62 | 6.63 | 7.01 10.52 9.75 3 9 red. D 2.72 951 | 15.91 | 951 | 9.49 16.19 12.87 1 8 D 4.133 5.92 | 11.41 | 6.96 I 6.55 1112 9.49 5 8 Thoms. Ann. of Ph. 1818 p.370 829 | 11.61 | 8.86 | 8.29 8.41 7.21 1 _ D 4.133 = 1250 | — _ 10.23 9.09 9 10 red. D 2.72 8.06 | 13.67 19.53 I 8.81 11.13 9.68 16 tgl. Extr. D 1.29 Dovs: Tafel der mittleren Temperaturen Polarländer |Aue-| Sept. | Oct. | Noy. | Dec. | Ion. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai | Jan. | Jul 7.06| 14.00 12.80) 9.40| 7.111—3.91 —10.88| — 18.32 e — 20.20) — 18.86 — 12.24 — 2.69 F. Simpson 3 Eu! Pol |: ala = _ ei _ |_2452| —21.88|— 18.99 —11.34| —3.87| —3.92]| 1.49] 2.16 —0.17|—8.33|— 10.72| — 20.55 Gr. Brit (Bei den europäischen Stationen bezeichnet Antrim 0.00 | 299 | 4.11 | 7.88 | 7.66 | 9.66 Fe 12.44| 9.88 | 8.66 | 5.22 | 3:33 Aberdeen 259 | 3.12 |’ 4.80 | 6.92 | 9,91 |11.77 112.65112.28 10.99 | 7.99 | 4.97 | 3.64 Ackworth 166 | 275 |va27 | 616 | 8.76 |11.52 |12.76 12.23 10.20 | 7.76 | 4.35 3.49 Alford 057 | 153 \''2.60 | 4.69 | 8.07 |10.42 |11.31|10.90 8.69 | 5.38 | 2.90 | 2.63 " Anatomic. Gard. 004 | 3.33 | 3.82 | 6.00 | 8.67 |11.20 |12.71111.64| 10.00 7.47 | 4.98 | 351 St. Andrews 233 | 356 | 452 | 624 | 8.70 |11.20 |12.6012.13| 10.53 | 7.80 4.96 | 3.74 Applegarth 091 | 1.73 |’3.03 | 5.00 | 7.66 |10.11 [11.15|10.88) 8.97 | 6.38 392 | 2.71 Ashfield 522 | 597 | 622 |7.29 | 10.62 | 11.33 |12.15\12.15| 10.22 7.73 | 633 | 3.85 St. Bathans 088 | 226 | 027 | 231 | 5.90 | 9.73 |11.11|10.00| 8.09 | 6.93 2.79 | 3.38 Bedford 270 | 430 | 5.89 | 7.95 | 11.63 |12.94 |14.36|13.60| 11.54 954 | 5.89 | 4.34 Belfast 356 | 4.19 | 6.07 | 8.30 |11.69 13.98 |14.33]14.16| 11.72 | 8.76 5.70 | 4.72 Bolton 213 | 342 | asa | 667 | 9.73 |12.13 |13.16112.71|10.53 | 7.96 | 4.67 | 351 Bonally ı100| 1.18 | 1.74 | 2.08 | 3.88 | 6.86 | 9,55 |10.65| 9.98] 7.93 | 6.05 2.76 | 2.37 Boston 176 | 236 | 4.30 | 6.89 |10.45 | 13.16 113.77/13.02) 9.78 | 7.66 | 4,59 | 3.53 Bristol 178 | 356 | 4.89 | 8.44 | 11.11 | 12.89 [15.56[14.67J 11.11 | 7.56 | 7.56 | 5.78 Bushey Heath s20| 189 | 277 | 4.34 | 720 | 9.41 |12.58 |13.78]13.41) 11.07 | 8.00 | 5:37 | 2.67 Calenik 2.66 | 5.77 | 6.66 | 8:88 | 11.55 |13.33 |14.66|13.77| 12.88 |10.22 | 6.66 | 4.88 Carbeth a80el 1.66 | 2.68 | 3.65 | 453 | 8.02 |10.84 |12.68112.01|10.00 | 6.48 | 4.61 | 1.86 Carlisle 186 | 293 | 3.77 |-5.70 | 8.52 | 10.53 |11.77]11.56| 9.69 | 7.15 | 4.17 | 221 Cheltenham 278 | 433 | 630 | 8.22 | 9.85 |13.11 |15.26114.72]12.03 | 814 | 5.11 | 433 Chichester 197 | 380 | 4.10 | 7.68 | 9.23 |12.05 |13.43112.89| 11.85 | 8.24 | 4.76 | 3.35 Chiswick 193 | 338 | 4.96 | 6.87 | 10.06 |12.58 |13.7613.59| 11.28 | 8.20 | 5.04 | 3.69 Clunie Manse 1.97 | 2.79 | 4.09 | 6.06 | 8.84 |11.14 |12.2611.39| 9.43 | 6.96 | 3.87 | 2.73 Cobham 088 | 159 | 6.62 | 7.05 | 11.53 | 11.27 |11.71 13.83] 12.48 | 7.81 | 5.03 | 3.58 Colinton 64el 2.12 | 2.76 | 3.69 | 5.93 | 8.93 |11.24 |12.08111.65| 9.31 | 7.44 | 3:61 | 3.50 Crumpsal 218 | 3.07 | 4.53 | 6.49 | 8.98 |11.38 |12:53112.13| 10.98 | 8.22 | 5.29 | 4.04 St.Day, Givenap |50 _ _ 7.16 | 8.89 | 12.67 | 12.36 |11.96.10.741 10.98 | 7.43 | 6.10 | 5.20 Derby 160| 1.33 | 3.77 | 355 | 5.10 | 8.22 | 9.33 j10.44,10.00| 8.44 | 5.55 | 2.44 | 0.66 Dublin a 288 | 398 | 4.64 | 6.66 | 8.89 | 11.26 |12.76112.74|10.56 ! 8.00 | 4.93 | 3.57 b 323 | 388 | 5.00 | 7.13 | 9.94 |12.55 |13.10113.07| 10.88 | 8.04 | 5.20 | 4:45 Dumfernline 1.64 | 261 | 311 | 438 | 7.21 | 9.67 111.04110.21| 8.43 | 6.40 | 3.85 | 1.% Dundee 284 | 454 | 453 | 6.34 | 12.97 |13.58 |14.46|13.90| 11.36 |11.34 | 5.33 | 51 Edinburgh 220| 2.39 | 2.76 | 3.79 | 5.41 | 8.15 |10.68 111.8611.02| 9,53 | 7.46 | 4.19 | 3.4 Elgin 247 | 341 | 3.79 | 5.18 | 8.81 |12.24 |112.99112.64| 9.49 | 6,66 | 3.75 | 2.72 Epping 370| 3.10 | 5.16 | 7.15 | 8.18 | 13.19 |17.05 115.7514.931 12.15 | 9.60 | 6.78. | 0.8 Exeter 0.88 | 2.66 | 4.00 | 5.33 | 8.44 |11.11 [12:00 11.11] 9,33 | 6:66 | 4.88 | 2.2 Falmouth | 391 | 372 | 702 ! a2 11044 [11.02 11.641218 1182 | 8.22 | 653 | 551 ser Ne 14 2.77 | 3.32 _ | 5.78 | 10.20 !12.15 113.00112,35| 7.99 | 461 | — 4 sport 5047| —ı al su | am | 578 | 795 laosı l1281 l1a24 13:85|12.15 | 9.65 | 6.79 | 4. (Amerika). Wint. | Frühl. Sommer 19.131 — 2.62) 12.07 11 _ —_ ‚tanien. das Minuszeichen eine westliche Länge.) 211 | 6.55 | 11.62 | 7.92 | 7.05 312 | 721 | 12.23 | 7.98 | 7.64 263 | 6.40 | 12.17 | 7.44 | 7.16 158 | 512 | 10.88 | 5.66 | 5.81 296 | 616 | 11.855 \.7.48 | 7.12 "321 | 6.49 | 11.98 | 7.76 | 7.36 178 | 5.23 |. 10.71 | 6.42 | 6.04 5.01 | 804 | 11.88 | 8.10 | 8.26 217 | 283 | 1028 | 5.94 | 5.30 378 | 8.49 | 13.63 | 8,99 | 8.72 416 | 8.69 | 14.16 | 8.73 | 8.93 302 | 7.08 | 12.67 | 7.72 | 7.62 176 | 4.27 | 10.06 | 5.58 | 5.42 255 | 721 !. 13.32 1734 | 7.61 370 | 8.15 | 14.37 | 8.74 | 8.74 244 | 6.98 | 1326 | 8.15 | 7.71 444 | 9.03 | 13.92 | 9.92 | 9.33 2.07 | 5.410 | 11.84 | 7.03 | 6.59 233 | 6.00 | 11.29 | 7.00 | 6.66 381 | 8.12 | 14.36 | 8.43 5 8.68 304 | 7.00 | 12.79 | 8.28 | 7.78 300 | 230 | 1331 |817 | 7.9 250 | 6.33 | 1160 | 6.75 | 6.79 2.02 | 8.40 12.27 | 8.44 7.78 279 | 6.18 11.66 | 6.79 | 6.86 310 | 6.67 | 12.01 | 8.16 | 7.49 _ 957 | 11.68 | 8.17 — 192 | 5.62 9.92 | 5.48 I 5.74 348 | 6.73 ! 12.25 | 7.83 1 7.57 385 | 7.36 | 12.91 | 8.04 | 8.04 207 | 4.90 | 10.31 | 6.23 | 5.88 417 | 7.95 | 13.98 | 9.34 | 8.86 286 | 5.78 | 11.19 | 7.06 I 6.72 287 | 5.91 | 12.62 | 6.63 | 7.01 304 | 951 | 15.91 | 9,51 | 9.49 192 | 5.92 | 11.41 | 6.96 | 6.55 440 | 8.29 | 11.61 | 8.86 | 8.29 3.41 — 1250 | — = 399 | 8.06 | 13.67 19.53 1 8.81 Herbst] Jahr | —2.56i— 3.06 23.32) —11.40| — 0.09 |—6.41|— 10.30 Unt. d. wärmst, u. kältest. Mon, 34.20 27.04 12.77 10.06 11.10 10.74 10.67 10.27 10.24 8.30 10.23 11.66 10.77 11.03 9.47 12.01 13.78 11.89 12.00 11.02 9.91 12.48 11.46 11.83 10.29 12.95 9.96 10.35 7.47 9.78 9,88 9.87 9.40 11.62 9.47 10.52 16.19 1112 8.41 10.23 11.13 21.20 23.23 9.51 Unt. d. Som- mers u, Wint. Anzahl d. Jahre 25 TR -ı vuBam. = BaSsonmmgonsoe verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. | Zeit der Beob. 8.2 2 st. 8 tägl. Extr. 94.84 10.10 10. 10 red. 9:9 tägl. Extr. 8.2 10 Morg. red. 8.1.9 red. 10. 10 tgl. Extr. 9 red. 8 8 10 red. tgl. Extr. 167 entlehnt aus D 2.56 D 4.129 D 2.56 Clarke Infl. of clim. D 2.70 D 3.9 D 2.70 3,83 D 4.131 D 2.70 D 1.39 3.68 4.131 D a.31 D 2.70 D ı.ı7 D 4.132 D 4.132 D 2.70 D 1.21 3.64 4.132 D 4.132 D 2,1 Forbes clim. of Penzance D 2.71 D 1.23 Clarke Infl. of climate id. D 3.14 D 1.39 D 4.132 D 2.71 D 4.132 D 4.133 D 4.133 D 1.26 D 4.133 D 1.27 D 2.71 D 2.72 D 2.72 D 4.133 Thoms. Ann. of Ph. 1818 p. 370 D 4.133 D 2.72 D 1.29 6.85 7.50 9.57 7.26 7.00 6.72 6.96 6.80 5.35 7.65 8.73 8.66 8.88 7.47 5.44 6.94 8.66 8.52 8.00 7.41 6.15 7.82 8.17 8.18 9.49 9.21 6.75 6.27 7.56 8.08 7.38 12.88 6.20 8.05 8.09 5.04 7-93 7.25 8.44 6.46 7.02 9.86 Gr. 4.85 3.60 7.37 3.92 4.10 4.35 4.62 3.69 2.44 4.08 5.80 6.00 5.51 3.97 2.68 4.64 4.57 6.58 4.84 4.21 4.74 6.01 5.62 5.91 6.91 7.18 1.81 4.63 4.79 5.96 4.64 7.11 4.31 4.64 6.66 3.11 5.17 4.82 5.33 3.32 3.91 7.24 168 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen ben 2] Bi | 251 ERS er re 1] raue Sf pe Ba ZIEL] 2. Je USE Breite eh | Höhe | Jan. Febr. | März | Apr. | mai | Juni | Juli | ur. |sert.| Oct, | Nov. | Greenwich 5129| 0 0| 156e 1.53 | 2.37 | 5.61 | 6.41 | 9.80111.79]12.29|13.6211.56 Hawkshill 5558 |—3 11 2.00 | 3.00 | 4.80 | 7.20 | 8.90|11.50]13.10/12.90|10.30 Helston 50 9 I—5 18] 100 4.73 | 5.51 | 6.39 | 7.77 | 8.86112.84/13.30]13.32/12.08 Kendal 54 17 |—2 46| 130 0.88 | 2.53 | 3.79 | 5.74 | 8.92111.0512.00111.34| 9.51 Keswick 54 33 |—3 9| 240 1.93 | 3.57 | 351 | 5.50 | 8.99]10.94112.21|12.30) 9.53 Kinfauns 56 23 |—3 19| 140 1.77 | 2.74 | 3.78 | 5.71 | 8.1310.58/111.76111.28| 9.52 Knutsford 53 20 |—2 20 1.68 | 2.66 | 3.89 | 5.80 | 8.38110.77|11.54|11.27| 9.87 Lancaster 54 3|—2 48 2.02 | 2.70 | 2.32 | 5.45 | 8.51/10.55111.43]11.13| 9.93 Leadhills 55 25 |—3 481 1280e 0.00 | 1.24 | 2.44 | 4.86 | 7.8410.24111.20110.20| 8.20 Leith 5559| -310| — 4.04 | 3.583 | 3.94 | 6.39 | 8.00 10.70112.60)11.71/10.80 Liverpool 5325| —259| — 353 | 4.57 | 553 | 7.14 |10.34112.44|13.07|13.33111.50 London a 5130 |—0 5 2.22 | 3.78 | 4.44 | 7.11 |10.22]12.89]14.00|14.22112.00 b 2.38 | 3.81 | 5.00 | 7.30 |10.46112.92|14.26 14.0712.06 Lyndon 5232| 0 3| 510 1.42 | 2.72 | 3.81 | 6.62 | 9.69j12.59)14.0113.27,10.79 Makerstoun 55 36 |—2 31| 213 e 0.13 | 2.93 | 4.13 | 5.60 | 8.71/11.02]10.6011.35| 9.90 New Malton 54 8|—047| 85 1.45 | 2.22 | 3.87 | 6.40 | 9.08111.40 12.93|11.82|10.33 Great Malvern 52 7|—2 19 2.66 | 3.91 | 1.46 | 3.33 | 7.91/11.73113.24112.36) 9.99 Isle of Man 54 12 |—4 30 3.79 | 4.02 | 5.07 | 6,56 | 8.95111.12/12.59|12.27|10.62 Manchester a 53 29 |—2 14 2.06 | 3.24 | 4.36 | 6.71 | 9.42111.64|12.80/12.62/10.80 b 1.69 | 2.89 | 3.86 | 6.35 | 8.85111.20|12.17|12.1510.36 Northumberland 1.59 | 3.09 | 3.53 | 5.37 | 7.95|10.76|11.7611.31| 9.97 Oxford 51 46 |—1 16 1.64 | 3.71 | 5.01 | 6.24 |10.38111.82]12.73112.77]10.24 Pencarrow Cornwall 259 | 2.95 | 6.97 | 7.33 |11.02/10.65|11.47|11.91|11.52 Penleonard Exeter 293 | 2.31 6.49 7.38 |11.82111.24/12.1312. 53,11. .96 Penzance 50 71|1—5 33 —_ 4.72 | 5.73 5.92 7.14 |10.02 112.33/13.38|12.94 11.16 Plymouth 50 22 FAT 5.61 | 5.72 | 6.04 | 7.35 [10.19/11.95113.34|13.20 11.46 Rosebank 56 25 |Pertsh | 120 — 0.04 | 3.38 | 3.59 | 5.60 | 9.06110.97111.73111.47| 9.51 Sandwick 59 5|—3 17 350 | 246 | 3.73 | 551 | 7.11] 9.28| 9.90]10.22 9.04 Sidmouth 50 41 |—3 13 1.48 | 4.00 | 4.22 | 6.59 | 8.96|10.67\11.63111.70 10.44 Southwick 52 30 1 25 4.47 | 5.11 | 6.26 | 8.29 |10.6712.99|13.78112.79|11.08 Stromness 58 57 |—3 18 2.69 | 3.07 | 3.90 | 4.57 | 7.26| 9.35/10.39110.16| 9.05 Swansea 5136 I|-—353| — 4.66 | 7.11 | 6.22 | 7.55 | 9.77113.33114.22]14.66 12.00 Thorshavn 62. 2|—-64| — 2.45 | 2.18 | 3.41 | 4.36 | 5.94| 9.53110.61/10.02| 8.66 Tottenham 5136 —0 5 1.40 | 3.11 | 4.46 | 6.93 |10.20|12.2713.8613.31/11.20 Truro 5016 —5 3 3.68 | 3.55 | 7.29 | 7.95 [10.58 10.97|11.77|12.40112.04 Unst 5-1 1 — 3.68 | 3.00 | 3.73 | 4.71 | 6.31] 8.36| 9.21/10.00) 8.31 Whitehaven 1353| 335 — 2.87 | 3.35 | 4.07 | 6.32 | 9.65 11.75112.71/12.39)10.57 Wick 5829 1-3 5 2.92 | 2.64 | 4.42 | 5.35 | 7.69 9.38 10.88 10. 85| 9.96 Isle of Wight 50 45 l-ı 20 222 | 4.00 | 5.33 | 6.22 |10.67 13.33114.67 13.33|11.56 High W ycombe 51 36 |—0 35 0.89 | 2.44 | 3.29 | 5.12 | 7.98110.23/11.57,10.42, 8.87 York 53 51 15 0.61 | 3.11 | 4.84 | 7.20 lau. 11112. 96.13.52|14.00/11.23 St. Helier Jersey | 49 11 |—2 6 5.26 | 4.30 | 4.86 1? 7.96 | 8.93113.37|13.72|13.13|12.97 Swaffham Bulbeck | Cambridgesh. 4.88 | 5.32 | 5.24 | 6.89 |10.29|14.66114.95114.89|12.45 8.47 6.03 2 | Frühl. 7.27 6.97 7.67 6.15 6.00 5.90 6.01 5.43 5.05 6.11 7.67 7.26 7.59 6.71 6.15 6.45 4.23 6.86 6.83 6.35 5.62 7.21 8.44 8.56 7.69 7.86 6.08 5.45 6.59 8.Al 5.24 71.85 4.57 7.18 8.61 4.92 6.68 5.82 7.41 5.46 7.72 7.25 7.47 Früh. [Sommer | Herbst Sommer | 12.57 12.50 13.15 11.46 11.82 11.21 11.19 11.04 10.55 11.67 12.95 13.70 13.75 13.29 10.99 12.05 12.44 11.99 12.36 11.84 11.28 12.44 11.34 11.97 12.35 12.83 11.39 9.80 11.33 13.19 9.97 14.07 10.05 13.15 11.71 9.19 12.28 10.37 13.78 10.74 13.49 13.41 14.83 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Herbst RE Jahr 7.75 7.13 9.67 6.90 6.88 6.86 7.15 6.81 5.33 7.51 8.68 8.89 8.82 7.41 6.01 7.30 7.74 8.57 7.88 7.33 6.95 8.02 8.44 8.68 9.19 9.28 6.02 6.65 7.60 8.37 702 10.66 6.39 7.96 8.93 5.49 7.89 71.34 8.44 6.20 7.39 10.02 8.98 | 7.53 7.29 8.95 6.69 6.79 6.62 6.62 6.38 5.38 7.27 8.36 8.28 8.37 7.40 6.52 6.93 6.99 1.93 7.47 6.93 6.53 7.55 7:92 8.13 8.79 8.92 6.15 6.33 7-10 8.69 6.38 9.64 6.03 7-61 8:38 5.64 7:59 664 8.19 6.01 71.62 8.85 8.88 169 car | NR : Erg eh | Zeit der Beob. entlehnt aus 12.09 10.03 3 2 stündl. D 4.133 11.10 9.93 3 _ Cotte 2.378 8.59 7.84 6 tägl. Extr. | D 2.73 11.12 9.22 13 tägl. Extr. | D 2.73 10.43 9.36 En 6-8. 12-1.5 | D 4.134 9.99 8.72 27 tägl. Extr. | D 2.74 3.83 9.86 9.06 10 8.2.10 D 2.74 9.41 8.78 7 10 red. D 2.75 11.20 9.95 10 6.1 D 2.75 9.15 7.90 2 stündl. Edinb. Trans. 1826 9.80 8.82 25 12 D 4.17 12.00 10.44 10 _ D 1.35 11.88 10.42 49 tägl. Extr. | D 1.34 3.68 12.59 11.11 28 tägl. Extr. | Das 11.22 8.07 4 tägl. Extr. | D 4.134 11.48 10.14 84 tägl. Extr. | D 2.75 10.58 8.89 1 tägl. Extr. | D 2.75 8.80 7.69 9 9. 11 red. D 2.76 10.71 9.55 47 8.1.11 D 4.19 10.53 9.63 27 8.1.11 D 1.38 10.17 9.02 7 9.2.11 D 2.76 11.13 9.90 2 10.10 D 2.76 9.32 7.89 1 _ D 4.134 10.22 8.65 1 _ D 4.134 8.66 7.42 21 8. 2 red. D 1.44 7.73 7.11 5 stündl. D 2.76 11.81 10.30 1 tägl. Extr. | D 4.134 26 bh 636 51 10.10 D 4.134 10. 22 8.44 3 tägl. Extr. | D 4.134 9.31 8.40 11 — D 4. 22.60 7.70 6.70 12 10 .10 D 1.52 10.00 8.07 1 9.5 D 2.76 8.43 6.87 3 versch. D 2.72 12.46 10.71 25 tägl. Extr D 1.35 8.85 7.43 1 D 4.135 7.78 6.22 1 Dur s4 Edinb. Phil. Journ. 1827 | 9.84 8.77 12 tägl. Extr. | D 4.135 8.24 7.34 2 10.10 u. 74. 84| Ph. Mag. 1.341 12.45 10.67 10 9 Thomson Ann. of Ph. 1818 p.370 10.68 9.08 ä _ | D 2.77 | 13.39 11.60 | 34 _ Athenaeum 1841. 645 | 9.42 8.71 1 1 9.2.5.8.11.12| Rep. Brit. Ass. 1846. 14 15.31 | 11.55 1 tägl. Extr. | Quetelet ph. per XX. p.50 4 N 168 Greenwich Tsı | 00 Hawkshill 55 58 |—3 11 Helston 50 9 |—5 18 Kendal 54 17 |—2 46 Keswick 5433 |—3 9 * Kinfauns 56 23 |—3 19 Knutsford 53 20 |—2 20 Lancaster 54 3|—2 48 Leadhills 55 25 |—3 48 Leith 55 59 |—3 10 Liverpool 53 25 |—2 59 BR 5130 |—0 5 don 232) 083 kerstoun 55 36 |—2 31 New Malton 54 8 |—0 47 Great Malvern 52 7|—219 Isle of Man 54 12 |—4 30 Manchester 2 63 29 |—2 14 Northumberland Oxford 51 46 |—1 16 Pencarrow Cornwall Penleonard Exeter Penzance 50 7\|—5 33 Plymouth 5602| 4 7 Rosebank 56 25 |Pertsh Sandwick 59 5 |—3 17 Sidmouth 50 41 |—3 13 Southwick 5230| 13 Stromness 58 57 |—3 18 Swansea 51 36 |—3 53 Thorshavn 62 2 |—6 46 Tottenham 5136 |—0 5 Truro 5016 —5 3 Unst 6045|/—1 1 Whitehaven 5433| 333 Wick 5829-3 5 Isle of Wight so 4 |-ı 20 High Wycombe | sı 36 |—o 35 York 3861| 1 5 St. Helier Jersey | 49 11 |—2 6 Swaffham Bulbeck | Cambridgesh. Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen 156 e 120 ei | 58 | Höhe | Jan. 1.53 2.00 5.26 4.88 | Febr. | März | Apr. 2.37 3.00 4.30 5.32 6.41 T 20 7.96 6.89 | mai | Juni [ui | Anz. |sert | Oot. 9.80/11.79112.29|13.62]11.56 8.90111.50 13.10/12.90|10.30 8.86|12.8413.30113.32 12.08 8.92]11.0512.0011.34 8.99|10.94|12.21/12.30 8.13/10.58/11.76/11.28 8.38110.77|11.54|11.27 8.51/10.55 11.43/11.13 7.84 10.24 8.00 10.70 10.34|12.44 10.22/12.89 10.46 12.92 9.69112.59 8.71 9.08 7.91 8.95 9.42 8.85 7.95 10.38 11.02 11.82 10.02 10.19 9.06110.97/11.73/11.47 7.11 8.96/10.67111.6311.70 10.67|12.9913.78|12.79 7.26 9.77 5.94 10.20 10.58 6.31 9.65 7.69 10.67 7.98 11.11 8.93, 10.29 11.02 11.40 11.73 11.12 9.51 9.53 9.52 9.87 9.93 11.2010.20| 8.20 12.60 11.71.10.80 13.07|13.33111.50 14.00)14.22/12.00 14.26/14.07|12.06 14.01j13.27,10.79 10.60|11.35) 9.90 12.93|11.82/10.33 13.24|12.36| 9.99 12.59]12.27|10.62 11.64 11.20 10.76 11.82 10.65 11.24 12.33 11.95 9.28 9.35 13.33 9.53 12.27 10.97 8.36 11.75 9.38 13.33 10.23 12.96 13.37 12.80|12.62]10.80 12.1712.15[10.36 11.76111.31| 9.97 12.73/12.77|10.24 11.47111.91|11.52 12.13|12.53,.11.96 13.38112.94111.16 13.34113.20/11.46 9.51 9.04 10.44 11.08 9.05 12.00 8.66 11.20 9.90|10.22 10.39|10.16 14.22|14.66 10.61/10.02 13.86113.31 11.77|12.40 112.04 9.21/10.00| 8.31 12.71112.39|10.57 10.88.10.85| 9.96 14.67113.33111.56 11.57110.42) 8.87 13.52114.00|11.23 13.72|13.13|12.97 14.66 14.95114.89|12.45 6.85 8.44 6.46 7.02 9.86 8.47 mm 0 Eee ee Gr. Brit 4.85 3.60 7.37 3.92 4.10 4.35 4.62 3.69 2.44 4.08 5.80 6.00 551 3.97 2.68 4.64 457 6.58 4.84 421 4.74 6.01 5.62 5.91 69 7.18 181 4.63 4.19 5.96 4.64 71 431 4.64 6.66 3.11 5.17 4.82 5.33 3.32 39 | 7.24 6.03 3.71 2.70 5.68 3.31 1.87 2.96 2.05 2.05 0.57 3.45 4.30 3.78 3.81 2.41 5.69 2.06 | 4.09 5.08 3.11 4.55 —0.36 tmien. Nor. | Deo. | Wine. | Frühl, 7.27 6.97 7.67 6.15 6.00 5.90 6.01 5.43 5.05 6.11 7.67 7.18 8.61 4.92 6.68 5.82 7.41 5.46 7.12 7.25 7.47 Sommer 12.57 12.50 13.15 11.46 11.82 11.21 11.19 11.04 10.55 11.67 12.95 13.70 13.75 13.29 10.99 12.05 12.44 11.99 12.36 11.84 11.28 12.44 11.31 11.97 12.85 12.83 11.39 9.80 11.33 13.19 9.97 14.07 10.05 13.15 11.71 9.19 12.28 10.37 13.78 10.74 13.49 13.41 14.83 Herbst | Jahr bw | 7.75 7.13 9.67 6.90 6.88 6.86 7.15 6.81 5.33 7.51 8.68 8.89 8.82 7.41 6.01 7.30 7.74 8.57 7.88 7.33 6.95 8.02 8.44 8.68 9.19 9.28 6.02 6.65 7.60 8.37 702 10.66 6.39 7.96 8.93 5.49 7.89 7.34 8.44 6.20 7.39 10.02 8.98 | verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 7.53 7.29 8.95 6.69 6.79 6.62 6.62 6.38 5.38 7.27 8.88 Unt, d. wärmst, u. kältest. Mon, 12.09 11.10 8.59 11.12 10.43 9.99 9.86 9.41 11.20 9.15 9.80 12.00 11.88 12:59 11.22 11.48 10.58 8.80 10.71 10.53 10.17 11.13 9.32 10.22 8.66 7.73 11.81 7.76 10.22 9.31 7.70 10.00 8.43 12.46 8.85 7.78 9.84 8.24 12.45 10.68 13.39 9.42 15.31 Phys. Kl. 1846. Unt. d. Som- mers u. Wint, 10.03 9.93 7.84 9.22 9.36 8.72 9.06 8.78 9.95 7.90 8.82 10.44 Anzahl d. Jahre 3 SEE j R & BDpruseoHnnlonmaBHmmuusSRom - > | Zeit der Beob, 2 stündl. tägl. Extr. tägl. Extr. 6-8. 12-1.5 tägl. Extr. 8.2.10 10 red. 6.1 stündl. 12 tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. 9. Il red. 81.11 81.11 9.2.11 10.10 8. 2 red. stündl. tägl. Extr. 10.10 tägl. Extr. versch. 9.2.5.8. 11.12 tägl. Extr. 169 entlehnt aus D 4.133 Cotte 2.378 D 2.73 D 2.73 D 4.134 D 2.74 3.83 D 2.74 D 2.75 D 2.75 Edinb. D 4.17 D 1,35 D 1.34 3.68 D a.18 D 4.134 D 2.75 D 2.75 D 2.76 D 4.19 D 1.38 D 2.76 D 2.76 D 4.134 D 4.134 D 1.44 D 2.76 D 4.134 D 4.134 D 4.134 D 4. 22.60 D 1.52 D 2.76 D 2.72 D 1.35 D 4.135 Edinb. Phil. Journ. 1827 D 4.135 Ph. Mag. 1.341 Thomson Ann. of Ph. 1818 p.370 D 2.77 Athenaeum 1841. 645 Rep. Brit. Ass. 1846. 14 Quetelet ph. per XX. p.50 Y Trans. 1826 170 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen F: | Breite Länge | Höhe | Jan. | Febr. März | Apr. | Mai | suni | Juli |Aur. Sept. o«r. | Noy. | Alais 4 7| 4 4| 410 4.00| 5.60| 8.04 | 11.20 | 14.44 |17.6520.0220.04|16.80|12.04| 8.00 Arles 4341| :0 2| — 4.2 44 | 80 |105 | 15.2 |17.2 20.8 [19.3 117.5 112.1) 7.6 Arras 5018| 246 0.9 29 | 59 7.6 | 10.9 |12.8 114.9 115.1 |12.7 | 81 | 42 Avignon 4357| 448| 85 3854| 5.36| 7.52 | 10.72 | 14.48 |14.80|18.72 19.04|15.3612.08] 7.60 Besancon 4714| 6 2| 750 1.2 a1 58 94 | 15.4 [16.3 117.0 15.5 13.0 | 7.1 | 3.0 Bordeaux 44 50 |—0 35 4.0 58 | 86 | 107 | 128 [155 |18.3 [18.3 [15.6 |11.6 | 7.3 Boulogne 50 4 1—230| — 225) 4.15| 6.38 | 9.40 | 12.45 |14.85 15.58 16.50 14.38/11.03| 8.05 Bruyere 4813| 640 2.5 24| 54 72 9.0 117.0 18.5 16.4 12.1 | 6.0 | 34 Cambray 50 11 3514| 200 3.0 Ti 5% 92 | 12.6 116.0 |16.1 15.8 [13.6 | 84 | 3.7 La Chapelle 4656| 1.51 — 2.46| 2384| 5.18 | 7.42 | 9.42 |11.96112.82 13.46 11.86) 8.82) 7.18 Chartres 48 27 139] 480 0.5 28 | 58 83 | ı12 135 15.1 15.1 1125 | 92 | 43 Chinon 4710| 014| 200 1.3 82 | 68 9.1 | 124 |14.7 116.7 |17.0 114.0 J1o.ı | 61 Cusset 46 21 3 30 10 2.0 I 7.3 97 | 139 |ı5.1 |17.3 |16.8 |12.9 | 95 | 6.0 Dax 43 42 |—1 4| 130 | 5.2 5.3 | 9.0 | 10.0 | 13.6 [15.5 ]16.0 117.3 15.5 110.7 | 7.1 Denainvilliers 4812| 3233| 510 1.3 3.4 4.4 84 | 121 155 [16.6 115.8 1131| 8838| 45 Dijon 4719| 5 2| 700 0.7 2.1 72 s5 | 127 |ı5.1 17.0 J18.0 [135 | 9.7 | 52 Dünkirchen 5l 5 ı2| — 4.0 3.3 5.2 76 | 10.1 |14.3 115.0 |14.5 |128 | 9.0 | 4.7 Gray 4713| 6 1.9 13 | 53 83 | 115 [14.0 16.6 |15.2 112.1 | 6.7 | 37 'Hagenau 48 49 | 750 2.3 35 | 5.7 83 | 130 Jız.ı [17.6 |17.0 |14.0 | 87 | 39 Lucon 46 27 |—1 00 2.2 43 | 80 94 | 12.7 |15.2 [16.9 |17.6 |14.6 110.9 | 72 Manosque 43 50 | 5 20| 1200 2.4 22 | 33 6.6 | 17.0 120.7 |23.2 23.2 119.2 113.5 | 4.4 Marseille 4318| 522| 140 3.7 5.0 77 1100 | 115 17.0 18.5 |20.7 114.0 1135 | 85 4.97) 5.95| 7.28 | 10.72 | 13.88 |17.33 19.51117.73]16.32111.88 8.08 5.201 6.21) 7.62 | 9.93 | 13.05 |15.71117.3417.34 15.06 12.19| 8.75 Metz 49 7) 610| 560 2.7 40 | 9.3 82 | 151 Jı72 |19.2 |19.6 116.4 110.7 | 43 Montlouis 42 50 2 5| 4900 | —0.7 |—1.0 | 33 3.0 72 | 9.8 |11.6 112.0 | 94 |56| 10 Montmorenei 49 0| 2181 430 1.0 3.1 5.6 7.7 1115 [14.0 15.5 !16.0 1132 | 93 | 51 Montpellier 4336| 353] 100 4.5 57 | 75 [113 | 14.4 |ı80 [20.6 I20.0 17.0 |133 | 8.3 Mühlhausen 4749| 710| 730 0.7 10 | 61 s5 | 129 115.2 |17.0 |16.6 |13.6 | 8.7 | 42 Nismes 4351| 421 4.8 6.2 f 9.3 |12.0 | 15.3 |19.2 [21.6 [21.6 |17.6 |13.5 | 10.1 Nancy 48 41 611| 800 | —0.3 3.0 | 60 88 | 11.7 114.6 |16.6 1165 112.9 | 93 | 5.0 Nantes 4713|-—13| — 3.2 4.1 8.0 97 | 125 115.0 116.7 117.2 14.3 [102 | 7.0 Oleron Aunis 4 3|—112 4.8 60 | 7.7 | 116 | 130 114.8 [16.3 117.8 117.1 114.1 | 11.0 Bearn 43 10 |—0 37 | 650 4.7 43 | 72 9.0 | 12.8 16.0 |18.5 117.0 115.5 1109 | 5.7 Orange 4 7| 550| 144 456| 7.20| 11.12 | 13.60 | 17.20 21.52)25.04'22.4 18.56 15.60| 11.12 Paris 4880| 220| 114 153| 3:35) 5.33 | 7.90 | 11.59 |13.66 14.96 14.82 12.52] 9.00| 5.41 Pau 43 18 |—0 23 4.09) 5.16| 7.47 | 8.80 | 13.16 16.0911627]18.40 16.2%,11.78 6.67 Perpignan 42 42 254| 160 4.4 4.7 9.0 10.7 14.8 117.2 20.4 119.8 114.9 14.8 | 9.2 Poitiers 46 35 | 021] 300 1.3 84 | 71 89 | 115 114.4 |16.6 116.8 113.6 | 9.7 | 59 Provins 4332| 315 1.0 2.1 5.0 7.0 | 11.7 113.2 |15.5 185 16.0 12.5 | 10.0 Puy 5 31 353 3.00) 4.28| 8.59 | 10.34 | 14.54 17.55/17.42|18.98 15.23,10.82 8.55 St. Rambert 45 57 5 37 —0.15| 2.30] 6.55 | 10.49 | 16.31 |23.07 24.24 23.39118.88113.64) 7.55 Rhodez 42 239| 450 0.9| 1.0 5.0 65 | 116 143 149 116.6 [13.8 | 1.3027 Rochelle 46 297|— 1:10 3.801 4.09| 5.42 | 8.64 |! 12.20 |15.78116.46 15.33113.53| 9.11! 5.34 Rouen 4261| ı 5! 100 I-or | 17 | 55 | 8s Iıa. a lıao l15.0 165 lis2 Iso | 36 —Ln nn Frühl. 11.23 11.23 8.13 10.91 10.03 10.70 9.41 7.20 9.17 7.34 8.43 9.43 10.30 10.87 8.30 9.47 7.63 8.37 9.00 10.03 8.97 9.73 10.63 10.20 10.87 4.50 8.27 11.07 9.17 12.20 8.83 10.07 10.77 9.67 13.97 8.27 9.81 11.50 9.17 7.90 11.16 11.12 7.20 8.75 8.73 Somm. 19.24 19.10 14.27 17.52 16.27 17.37 15.64 17.30 15.97 12.75 14.57 16.13 16.40 16.27 15.97 16.70 14 60 15.27 17.23 16.57 22.37 18.73 18.19 16.80 18.67 11.13 15.17 19.53 16.27 20.80 15.99 16.30 16.30 17.17 22.99 14.48 16.92 19.13 15.93 15.73 17:98 23:57 15:27 15:86 15:17 8.57 if! verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Jahr st | Jade Pafsanen mo. | mens. win 11.89 11.76 8.19 11.21 8.96 11.13 9:97 8.50 9.23 8.04 8.44 9.67 9.48 10.90 8.36 9.28 8.69 8.16 9.41 10.10 11.58 11.34 11.70 11.24 10.81 5.18 8.80 12.23 8.88 13.10 8.86 10.18 11.72 10.52 14.65 8.58 10.74 12.33 9.39 9.79 11.06 12.43 8.07 9.34 8.36 | Unt. d. wärmst. u, kältest. Mon. 16.04 16.60 14.20 15.20 15.80 14.30 14.25 16.40 13.10 11.00 14.60 15.70 18.30 12.10 15.30 17.30 11.70 15.30 15.80 15.40 21.00 17.00 14.54 12.14 16.90 13.00 15.00 16.10 16.30 16.80 16.90 14.00 13.00 14.20 20.48 13.43 14.31 16.00 15.50 17.50 15.98 24.39 15.70 14:04 17.20 Unt. d. Som- mersu. Wint, 14.43 14.80 12.24 12.80 14.44 12.44 11.97 14.97 12.74 9.95 12.47 13.10 14.67 10.90 13.60 15.20 10.90 13.77 14.70 13.67 19.77 13.83 12.31 10.84 15.44 11.36 12.60 14.10 15.04 15.13 14.27 12.47 10.57 12.64 16.43 11.88 12.24 13.43 13.20 13.03 14.42 21.91 13:90 12.42 14.20 Anzahl d. Jahre m co D ) m 1) UHR nu gupomwuneszsugom 33 | Zeit d. Beob, 171 entlehnt aus Martin Cl. de la France 273 Cotte 2.204 Cotte 2.206 Guerin Haut. barom. Cotte 2.263 Cotte 2.268 D 4.137 Cotte 2.289 Cotte 2.293 D 4.138 Cotte 2.305 Cotte 2.308 Cotte 2.319 Cotte 2.332 Cotte 2.326 Cotte 2.330 Cotte 2.332 Cotte 2.372 Cotte 2.377 Cotte 2.406 Cotte 2.414 D 4.142 Schön D 4.142 Cotte 2.425 Cotte 2.437 Cotte 2.439 Cotte 2.465 Cotte 2.471 Laurent Nismes p. 216 Cotte 2.474 Cotte 2.476 Cotte 2.485 Cotte 2.484 Biblioth. univers. D 4.57 D 4.143 Cotte 2.503 Cotte 2.510 Cotte 2.518 D 4.144 D 3.95 Cotte 2.524 Schön Cotte 2.531 Y2 4 j ’ Bi N u #. 170 Alais Arles Arras Bordeaux Boulogne Bruyere Cambray La Chapelle Chartres Denainvilliers Dijon Dünkirchen Gray 'Hagenau Lugon Manosque Marseille Metz Montlouis Montmorenci Montpellier Mühlhausen Nismes Nancy Nantes Oleron Aunis Bearn Orange Paris Pau Perpignan Poitiers Provins Puy St. Rambert Rhodez Rochelle Rouen .Dovs: Tafel der mittleren Temperaturen [a 7| 4 4 4341| 0 2 5018| 246 4357| 44 a4| 62 44 50 |-0 35 50 44 |—2 30 4813| 6.40 soı| 31 456) 15 427| 139 4710| o1M 4621| 330 4342 |—1 4 s12| 323 a19| 5 2 sı 5| 222 13) 6 4 7| 6w 4250| 25 90| 218 4336| 353 4749) 71 4s51| a2 s4a| su 47 18 |—1 33 # 3|-ım 43 10 |—0 37 4 7| 550 4880) 2% 43 18 |—0 23 4242| 254 35| 02 s32| 315 6383| 353 45 57 5 37 42 239 4 9 |-ı w 9236| ı5 410 5.60| 8.04 44 | 80 29 | 59 5.36| 7.52 22| 53 58 | 8.6 4.15| 6.38 2.4 | 5.4 37| 67 2.34| 5.18 28 | 58 32 | 68 2.0 | 73 53 | 90 34 | 44 21 | 72 33 | 62 13 | 53 85 | 57 43 | 80 22 | 33 5.0 | 7.7 5.95 | 7.28 621| 7.62 40 | 93 —10 | 33 31 | 56 57 | 75 10 | 61 62 } 93 30 | 60 41 | 80 60 | 77 43 | 72 7.20| 11.12 3.35| 5.33 5.16| 7.47 47 | 9.0 34 | zı 21 | 50 4.28| 8.59 2.30| 6.55 10 | 5.0 4.09| 5.42 1.7 5.5 11.20 8.3 2] Höhe e | Febr. | März | Apr. | Mai | suni | ui |Aur- 14.44 15.2 11.7 14.54 16.31 11.6 12.20 12. 4 Sept. | Oct. | 17.65[20.02/20.04116.80|12.04 17.2 20.8 119.3 |17.5 |12.1 12.8 14.9 |15.1 [12.7 | 8.1 14.80|18.72|19.64|15.36112.08 16.3 |17.0 115.5 |13.0 | 7.1 155 |ı8.3 |18.3 [15.6 |11.6 14.85|15.5816.50/14.38]11.03 17.0 118.5 |16.4 112.1 | 6.0 16.0 [16.1 |15.8 [13.6 | 8.4 11.96|12.82)13.46111.86| 8.82 135 [15.1 115.1 112.5 14.7 |16.7 |17.0 14.0 15.1 [17.3 |16.8 |12.9 15.5 |16.0 17.3 |15.5 15.5 |16.6 [15.8 |13.1 15.1 117.0 |18.0 |13.5 14.3 |15.0 |14.5 |12.8 14.0 116.6 |15.2 17.6 |17.0 16.9 [17.6 23.2 |23.2 18.5 |20.7 17.33|19.51117.73|16.32|11.88 15.71117.34117.34|15.06112.19 19.2 \19.6 11.6 12.0 155 16.0 20.6 I20.0 17.0 |16.6 21.6 21.6 16.6 |16.5 16.7 |17.2 16:3 |17.8 16.0 |18:5 117.0 |15.5 |10.9 21.5225.04 22.4 |18.56 15.60 13.66|14.96 14.82|12.52| 9.00 16.09|16.27|18.40/16.22 11.78 17.2 |20.4 19.8 |14.9 [14.8 14.4 |16.6 16.8 113.6 | 9.7 132 115.5 18.5 |16.0 112.5 17.55.17.42118.98,15.23/10.82 23.07 24.24.23.39118.88113.64 14.3 114.9 116.6 113.8 | 7.3 15.78 16.46 15.331353 9.11 14.0 I15.0 165 lı3.2 | 80 | Noy. 8.00 | 4.82 4.81 76 | 43 II 430 4.2 23 | I 2.08 7.60 | 496 | | 472 3.0 21 |. 1.83 73 | 50 4.93 8.05 | 4.60 3.67 3.4 2.1 2.33 3.7 3.0 3.23 718 | 3.10 r 2.80 4.3 30 | | 2.10 6.1 4.6 3.03 60 | 42 Mr a 88 5.37 45 | 24 |I 93 5.2 1.7 150 4.7 3.8 3.70 3.7 1.3 1,50 3.9 1.8 253 12 2.2 2.90 4.4 32 IP 2.00 85 | 6.0 4.90 8.08 | 6.71 5.88 8.75 | 6.47 05.96 4.3 3.0 3.23 1.0 1.0 023 5.1 3.6 957 83 6.1 5.43 4.2 2.0 123 10.1 6.0 5.67 5.0 2.2 1.63 7.0 4.2 3.83 11.0 6.4 5.73 5.7 4.6 453 11.12 | 7.92 656 5.41 | 2.92 2.60 6.67 4.80 4.68 9.2 8.0 5.70 5.9 35 2.73 10.0 5.0 2.70 855 | 3.41 3.56 7.55 | 2.83 1.66 2.7 | 22 1.37 5.34 | 2.42 3.44 3.6 1.9 0.97 | Frank | geich. Dec. | Liv: | Frühl. 11.23 11,23 8.13 10,91 10.03 10,70 9.41 7.20 | Somm. | Herbst | 19.24 19.10 14.27 17.52 16.27 17.37 15.64 17.30 15.97 12.75 14.57 16.13 16.40 16.27 15.97 16.70 14 60 15.27 17.23 16.57 22.37 18.73 18.19 16.80 18.67 11.13 15.17 19.53 16.27 20.80 15.90 16.30 16.30 17.17 22.99 14.48 16:92 19.13 15.93 15.73 17:98 23:57 15.27 15:86 15417 12.28 12.40 8.33 11.68 7.70 11.50 11.15 7.13 8.57 9.29 8.67 10.07 9.47 11.10 8.80 9.47 8.83 7.50 8.87 10.90 12.37 12.00 12.09 12.00 10.47 5.33 9.20 12.87 8.83 13.73 9.07 10.50 14.07 10.70 15.09 8.98 11.56 12.97 9.73 12.83 11.53 13.36 7.93 9,33 8.57 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Jahr | 11.89 11.76 8.19 11.21 8.96 11.13 9.97 Unt. d. wärmst. u, kältest. Mon. 16.04 16.60 14.20 15.20 15.80 14.30 14.25 16.40 13.10 11.00 14.60 15.70 18.30 12.10 15.30 17.30 11.70 15.30 15.80 15.40 21.00 17.00 14.54 12.14 16.90 13.00 15.00 16.10 16.30 16.80 16.90 14.00 13.00 14.20 20.48 13.43 14.31 16.00 15.50 17.50 15.98 24.39 15.70 14:04 17.20 Unt. d. Som- mers u. Wint, 14.43 14.80 12.24 12.80 14.44 12.44 11.97 14,97 12,74 9,95 12.47 13.10 14.67 10,90 13.60 15.20 10,90 13,77 14.70 13.67 19.77 13.83 12.31 10.84 15.44 11.36 12.60 14.10 15.04 15.13 14.27 12.47 10.57 12.64 16.43 11.88 12.24 13.43 13.20 13.03 14:42 21:91 13190 12,42 14.20 Anzahl d. Jahre 36 2 8 »aahougupomwunwage DHPBUND Zeit d. Beob. Morg. Ab. tägl. Extr. 171 entlehnt aus Martin Cl. de la France 273 Cotte 2.204 Cotte 2.206 Guerin Haut. barom. Cotte 2.263 Cotte 2.268 D 4.137 Cotte 2.289 Cotte 2.293 D 4.138 Cotte 2.305 Cotte 2.308 Cotte 2.319 Cotte 2.332 Cotte 2.326 Cotte 2.330 Cotte 2.332 Cotte 2.372 Cotte 2.377 Cotte 2.406 Cotte 2.414 D 4.142 Schön D 4.142 Cotte 2.425 Colte 2.437 Cotte 2.439 Cotte 2.465 Cotte 2.471 Laurent Nismes p. 216 Cotte 2.474 Cotte 2.476 Cotte 2.485 Cotte 2.484 Biblioth. univers. D 4,57 D 4.143 Cotte 2.503 Cotte 2.510 Cotte 2.518 D 4.144 D 3:95 Cotte 2.524 Schön Cotte 2.531 Y2 172 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen F | Breite | a | Höhe | Jan. | Febr. | Ma. | Apr. | Mai | Juni | Juli Aug. |Sept.| Oct, Nor. | St. Brieux 48 31 2 46 | 300 Baımaz 6.6 8.3 /10,8 \13.4 |16.4 |16.8 |14.2 | 10.9 7.4 St. Malo 4839| —2 2 4.0 | 4.7 7.1 9.2 [12.0 115.0 |16.2 115.7 |14.4 | 10.5 7.3 St. Maurice le Girard | 46 30 | —0 30 _ 22| 40 | 65 8.0 [10.5 |12.8 115.8 115.3 112.3 | 9.0 | 6.0 Soissons 49 23 319 0. 45 | 5.2 8.8 10.2 |16.0 |18.0 |19.1 113.5 | 8.1 6.2 Strasburg 48 35 745 | 448 |—0.44| 1.75 | 4.41 | 7.88 \11.67|13.62115.03114.72)11.89) 8.03] 4.06 Tarascon 43 48 4 21 3.6 | 5.7 9.4 | 12.1 |14.8 |17.8 [20.5 119.5 |17.4 | 13.6 8.9 Toulon 43 7 555 | 76 64| 70 | 9.1 | 12.9 |16.5 |17.8 |20.0 |19.8 |17.6 | 15.2 | 10.6 Toulouse 43 36 1 26 3.46| 4.37 | 6.57 | 9.57 \12.90|15.13116.94 17.39)14.74) 10.83 | 7.11 Troys 48 18 4 10 1.2 | 22°] 6.6 9.1 111.8 115.2 166 16.3 113.6 | 9.2 4.6 Versailles 48 48 az 1 ms ann ss lı2.2 16.6 I15.0 lı5.0 us | 64 | 20 Vienne 45 32 4 53 19 | 31 7.6 | 105 |14.2 |16.5 |18.2 118.4 15.0 | 102 | 5.0 Vire 3501-05 12| 41 6.0 7.7 |10.1 |12.2 |14.2 I1aa 11.8 | 9.0 5.5 Viviers |4429| 420 | 07| 27 | 72 | 10.2 j14.2 j16.2 j18.6 j19.1 15.1 | 112 | 60 | Nik Amsterdam 52 23 453] — 0.53] 2.14 | 3.88 | 7.17 10,53|13.56 14.82/14.80112.72| 8.51 | 4.41 Arnhem 51 59 555| 6 0.49| 2.00 | 3.61 | 7.20 10.76/12.40 14.05,13.84|11.36) 7.64 | 4.00 Breda 51 35 4 47 —0.18| 1.89 | 4.54 | 7.30 |11.70112.13'13.94/15.08112.43) 8.23 | 4.96 Brüssel 50 51 4 22 1.46) 3.27 | 4.79 | 6.79 |11.1413.91/14.39114.41112.13| 8.78 | 5.22 Franeker 53 12 535.1 — 0.62) 2.56 | 4.81 | 7.51111.01 14.81|15.60 15.36|12.88| 9.77 | 5.08 Gent 51 3 343 0.80) 1.76 | 4.48 | 7.92 |12.80|14.96|14.96|15.84112.88| 8.00 | 4.40 Haag 52 4A Ange 2 120 85m 17518 85 |11.2 113.8 115.3 [15.6 [132 | 9.8 |53 Harlem 52 23 4139| — 1.03) 2.35 | 3.92 | 6.94 |10,25/12.30 13.70[13.90|11.93| 8.64 | 4.89 Leuwarden 53 12 5500| — 04| 03 | 50 7.3 |11,4 |13.0 15.2 |15.5 |ıı.1 | 6.4 | 60 Leyden |’? 9 4 29 0.88| 2.01 | 351 | 6.30] 9.85]12.89|14.16113.91[11:97| 7.96 | 4.78 Loewen 50 53 4 42 0.08) 1.20 | 3.92 ı 6.72 |10.96|13.84/14.16 14.56 11.68| 7.60 | 4.32 Lüttich 50 39 5 32 2.40 4.24 | 5.20 | 8.40 |12.00|14.08 15.92|15.36|12.80| 10.00 | 6.00 Mastrich 50 51 54 —0.13| 1.79 | 4.37 | 8.18 |11,5513.80/15.16 14.34112.05! 8.58 | 6.03 Mecheln 5l 2 4 29 —0.72) 0.23 | 5.28 | 11.04 |15.20|18.0019.52)19.04|16.64) 10.48 | 4.88 Middelburg 5130| 350| — 2.16) 2.06 | 2.59 | 6.73111,53]13.55/14.85/14.29]13.17| 8.33 | 4.05 Rotterdam 51 56 4 29 16 | 32 | 5.0 8.0 [11.0 /14.0 [15.2 [15.0 113.2 | 9.0 | 44 Schiedam 51 55 4234| — 1.29) 2.16 | 4.16 | 6.80 \10.0112.22113.54113.4911.76) 8.73 | 5.36 Sparendam 5229| 2500| — 07| 11 | 49 | 8.2 11.0 [13.1 [16.3 114.9 |114 | 68 | 62 Utrecht 52 5 5 8 2.02) 3.15 | 4.84 | 7.68 |10.91|13.56|14.81/14.51j12.60] 8.47 4.56 0.48) 0.94 ! 3.94 | . 6.92 110.35 11.58112.13'13.54/11.18) 7.38! 4.48 Zwanenburg 52 23 | 4461 — | 1.001 2.25 | 3.86 | 6.50 |10.13 12.46|13.97 14.14 12.30 8.61 |.4.85 | Schw Basel 47 34 7732| 75 I—0.4 1.10) 4.6 7.51 11.46|13.86 15.09114.72111.75| 8.05| 3.79 Bern 46 57 726 | ı790 !—-245| 0.17] 3.14] 6.00) 9.8411.75 13.63 113.18110.63| 6.67 2a St. Bernhard 45 50 6 6| 7670 |—6.94) — 6.14) — 4.52| —2.09| 1.79 3.89 5.44) 5.38| 3.02) — 0.41] —3.63)- Chur 46 50 938, 1880 |—1.18) 1.52) 4.61) 6.94,12.57/13.18 15.00 14.18/12.05| 8.17 428. Faulhorn 46 40 | 12 10 | 8250 _ | _ | _ > + 2.00| 3.20 2.80) 1201 — | iR |; 14.56 12.85 4.90 14.12 2.67 | Herbst| Jahr 7.86 6.57 — 0.34 8.17 7.69 6.21 — 0.82 7.60 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 173 Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon. Unt. d. Som- mers u. Wint. ee—— Anzahl d. Jahre Zeit der Beob. entlehnt aus _ Cotte 2.533 _ Cotte 2.536 _ Cotte 2.537 —_ Cotte 2.555 6-7. 12. 6-7 D 3.84 2 mal Cotte 2.563 3 mal Cotte 2.572 9 mal u. 9 D 3.95 _— Cotte 2.577 en Cotte 2.587 _ Cotte 2.590 _ Cotte 2.593 | Cotte 2.595 74+.2.10red. |D 4.8 7.1.10red. |D 3.11 8.2 D 4.137 tägl. Extr. | Quet. Clim. de Belg. 38 D. 2.123, 4.138 6.10.2.6.10 red.| D 4.140 tägl. Extr. | D 3.88 4.141 7-8. 2.6. 10-11 | Cotte 2.385 8:1.10 red. | D 3.66 —_ Cotte 2.398 71.12.10red. | D 4.16 1. Extr. D 3.90 4.142 9.9 D 3.90 9.9 D 1.40 j _ Quetelet Clim. de Belg. 93 7.2.9 Schön _ Cotte 2.530 8.2.8 red. |D 3.8 _ Cotte 2.556 7.12.11red. | D 425 red. van Rees met. Waarn. 15 red. D 3.24 4.26 tägl. Extr. D 1.17 3.64 4.136 tägl. Extr. | D 2.80 Sa. 2 D 1.20 red. Wahlenberg veget. Hely. 70 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 173 172 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen eich, » Unt. d, wärmst, at. d. Som- Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai | uni Juli Aug. | Sept.| Oct. | Noy. win | Früht. | somm. Herbst] Jahr P kältest. Mon. er uw [a | Zeit der Beob. entlehnt aus 38 l1os lı3.4 Iı6.4 lı68 Jıa2 | 109 | 7a | 56 [lass | 8.73 | 15:53 | 10.83 | 9.86 13.60 11.20 8 _ Cotte 2.533 F- Ba BR} 9.2 |12.0 |15.0 16.2 15.7 114.4 | 105 | 73 | 5.0 470 | 9.43 | 15.63 ar 12.20 10.93 5 ex ge 2.536 15 WalDNBA 7 : } \ 3| 90 | 60 | 33 17 | 8.33 | 14.63 | 9.10 8. 13.60 11.46 10 = otte 2.537 St. Maurice le Girard ET | ech eb ıda fe 50 br Fe st | 62 | Al b 8.07 | 17.70 | 9.27 | 9.48 19.10 14.83 2 _ Cotte 2,555 Soissons 7.88 11.67113.62 15.03 14.211.891 8.03| 4.06) 1.68| [100 | 7.99 | 14.416 | 799 | 7,6| 15.47 1346 | 32 | 6-7.12.6.7 |D384 Strasburg 12.1 114.8 17.8 |20.5 |19.5 [17.4 | 13.6 89 | 55 | 493 |12.10 | 19.27 | 13.30 | 12.40 16.90 14.34 5 2 mal Cotte 2.563 irre 12.9 |16,5 17.8 |20.0 |19.8 |17.6 | 15.2 | 10.6 | 8.6 733 |12.83 | 19.20 | 14.47 | 13.46 13.60 11.87 2 3 mal Cotte 2.572 Toulon 9.57 |12.90|15.13/16.9417.39|14.74| 10.83 | 7.11) 4.41] || 409 | 9.68 | 16.49 | 10.89 | 10.29 13.93 12.40 11 9mal u.9 |D3.9 Toulouse 9.1 118 |15.2 16.6 116.3 13.6 | 92 | 46 | 50 a7 | 9.17 ! 16.03 | 9.13 1 9.28 15.50 13.26 6 _ Cotte 2.577 Troys 47 ııl sı | 26 | ss 122 |ısc 15.0 l15.0 ls | 64 | 20 | 27 330 | 7.37 I 15:53 | 6.63] 8.08 15.50 13.23 1 Le Cotte 2.587 ei 453 1939| sı | 76 | 105 lıa2 |ı65 [18.2 118.4 115.0 | 10.2 | 5.0 | 4.0 |/1300 | 10.77 | 17.70 | 10.07 | 10.38 16.50 14.70 6 2 Cotte 2.590 ar 05 1ı2| 41 | 60 | "7.7 lıo.1 |12.2 |14.2 j14.4 118 | 90 | 55 | 32 283 | 7.93 | 13.60 | 8.77 | 8.28 13.20 10.77 6 _ Cotte 2.593 Yırins 4 20 07| 27 | 72 | 10.2 [142 [16.2 lı8.6 j19.1 115.1 | 112 | 60 | 2.8 07 |10.53 | 17.97 | 10.77 | 10.33 18.40 15.90 4 | = Cotte 2.595 | ’ 2. Nieder Jande. 3] — 0.53l 2.14 | 3.88 | 7.17 |10.53|13.56]14.82[14.80112.72]| 8.51 | 4.41 | 2.17] [1.61 | 7.19 | 14.39 | 855 | 7.94 14.29 12.78 12 74.2.10red. |D 4.8 ren = + de 60 0.49) 2.00 | 3.61 | 7.20 110,76 12.40,14.05|13.84|11.36| 7.64 | 4.00 | 1.42] [1.30 | 7.19 | 13.43 | 7.67 | 7.40 13.56 12.13 29 7.1.10red. |D3.1 ı Breda 5135| 447 —0.18| 1.89 | 4.54 | 7.30 |11.70 12.13113.94/15.08]12.43| 8.23 | 4.96 | 2.38] [1.36 | 7.85 | 13.72 | 8.54 | 7.87 15.26 12.36 5 ‚82 D 4137 Brüssel 5051| 422 1.46| 3.27 | 4.79 | 6.79 |11.14113.91114.39]14.41112.13| 8.78 | 5.22 | 3.28] [967 | 7.57 | 11.24 | 8.71 | 8.30 12.95 11.57 10 tägl. Extr. | Quet. Clim. de Belg.38 D. 2.123, 4.138 Franeker 5312| 53| — 0.62| 2.56 | 4.81 | 7.51 |11.01114.81/15.60115.36112.88| 9.77 | 5.08 | 2.541,4201 | 7.78 | 15.05 | 9.24 | 8.52 14.98 13.04 13 [6.10.2.6.10red.| D 4.140 Gent 5313| 343 0.80| 1.76 | 4.48 | 7.92 |12.80114.96]14.96/15.84]12.88| 8.00 | 4.40 | 1.84) 11.47 | 8.40 | 15.25 | 8.43 | 8.39 15.04 13.78 6 tägl. Extr. | D 3.88 4.141 Haag 53 A| 49] — 12| 35 | 58 | 85 |u1.2 [13.8 15.3 [15.6 [13.2 | 9,8 | 5.3 3.6 | 1977 | 8.50 | 14.90 | 9.43 | 8,90 14.40 12.13 8 7-8.2. 6. 10-11 | Cotte 2.385 Harlem 3223| 9] — 1.03) 2.35 | 3.92 |. 6.94 |10.25112.30113.70113.90111.93] 8.64 | 4.89 | 2.78] 1205 | 7.04 | 13.30 | 8.49 | 7.72 12.87 11.25 53 8.1.10 red. |D 3.66 Leuwarden 5312|: 5560| — 04| 03 | 50 | 73 |t1.4 |13.0 115.2 115.5 lıı.ı | 6.4 |.6.0 4.4 || 11.70 | 7.90 | 14.57 | 7.83 | 8.00 15.20 12.87 3 = Cotte 2.398 Leyden 52 9| 439 0.88| 2,01 | 3.51 | 6.30| 9,85112.89]14.16113.91111:97| 7.96 | 4.78 2.60) 3 | 655 | 13.65 | 8.241 7.57 13.28 11.80 19 | 74.12. 10red. | D 4.16 Loewen 5053| 442 0.08) 1.20 | 3.92 | 6.72 |10.96]13.84 14.16/14.56/11:68) 7.60 | 4.32 | 2.00) 1109 | 7.20 | 14.19 | 7.87 | 7.59 14.48 13.10 8 tägl. Extr. | D 3.90 4.142 Lüttich 5039| 532 2.40) 4.24 | 5.20 | 8.40 12,0014.08115.92]15.36|12.80| 10.00 | 6.00 | 3.541°1849 | 8.53 | 15.12 | 9.60 | 9.19 13.52 11.63 + 9.9 D 3.90 Mastrich 5051| 5al —0.13| 1.79 | 4.37 | ‚8.18 |11,55/13.80/15.16114.34|12.05! 8.58 | 6.03 | 2.66 Y144 | 8.03 | 14.43 | 8.89 | 8.20 15.29 12.99 16 9.9 D 1.40 4 Mecheln 51 2] 429 —0.72) 0.23 | 5.28 | 11.04 |15.20118.00/19.52|19.04|16.64| 10.48 | 4.88 0.56) 10.02 |10.51 | 18.85 | 10.67 | 10.01 20.24 18.83 10 _ Quetelet Clim. de Belg. 93 Middelburg 5130| 3500| — 2.16] 2.06 | 2.59 | 6.73 11.53]13.55|14.85114.29113.17| 8.33 | 4.05 |—0.37) #128 | 6.95 | 14.23 | 852 | 7.75 15.22 12.95 4 7.2.9 Schön Rotterdam 5156| 429 16| 32 | 5.0 | 8.0 [11.0 [14.0 |15.2 |15.0 |13.2 | 9.0. | 4.4 1.8 |] 220 | 8.00 | 14.73 | 8.87 | 8.45 13.60 12.53 5 _ Cotte 2.530 Schiedam 15 | A| — 1.29| 2.16 | 4.16 | 6.80 110.01/12.22|13.54113.49111.76| 8.73 | 5.36 | 3.34|1 226 | 6.99 | 13.08 | 8.62 | 6.40 12.25 10.82 25 8.2.8 red. |D3.18 Sparendam 6229| 2590| — 07| 211 | 49 | 82 [11.0 [13.1 \16.3 |14.9 114 | 68 | 62 3.9 [|| 190 | 8.03 | 14.77 | 8.13 | 8.21 15.60 12.87 4 - Cotte 2.556 Utrecht 25] 58 2.02| 3:15 | 4.84 | 7.68 j10.91j13.56114.81j14.51j12.60] 8.47 | 456 | 3.411 \5 2.86 | 7.81 | 14.29 | 8.545 8.38 12.79 11.43 11 7.12.11red. |D 425 0.48 os| 3.94 | 6.92 10.35.11.58]12.13113.54/11.18) 7.38. 4.48 | 2.05! | 1.16 | 7.07 | 12.42 | 7.68 1 7.08 13.06 11.26 5 red. van Rees met. Waarn. 15 Zwanenburg 9223| 4461 — | 1.001 2.25 | 386 | 680 1o.13lı2.6113.97 14.1412.80| 8.61 | a85 | 255 Mas | 693 | 1352 | 8591 7.75 | 13.14 11.58 92 red. Ip 3.24 4.26 Schweiz. | Schweiz. Basel 4134| 7832| 755 |-074] 1.10) Aı6| 7511146 13.86 15.09/14.72]11.75| 8.05| 3.79] 1.57 0641| 7.711.14.56 | 7.86] 7.69] 15.83 13.92 174 tägl. Extr. |D 1.17 3.64 4.136 Bern 4657| 726| 1790 I—245| 0.17) 3.14] 6.00) 9.84111.75 13.63/13.18110.63! 6.67 2-0. —091| 6.33) 12.85 | 657| 621 16.17 13.76 21 tägl. Extr. |D2.80 St. Bernhard 8550| 6 6| 7670 |—6.94|—6.14|—4.52|—2.09| 1.79] 3.89) 5.44] 5.38] 3.02] — 0.411 — 3.63 5.66 M—625l—ı.61l 400 | 0.34] 0.82 12.38 11.15 21 Sa. 2 D 1.20 Chur 4650, 9381 1880 |—LIS) 1:52} 4.61) 6.94112,57113.1815.00114.18112.05| 817! 428 —o.10 0.08) 8.04, 14.12 | 8.175 7.605 16.18 14.04 5 red. Wahlenberg veget. Hely. 70 | Faulhorn 46 40 1240| 8350 | — | - | _ —- | _ 2.00) 3.20| 2.80) 120) — | _ | _ | _ | _ | 287 | _ Sr 07 174 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen Scl | Breite | Line | Höhee | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai Juni | ui | Aus. |ert.| Oct. Nor. | Freiburg 4648| 710 | 1950 [-3.44l—-0.7] 2990| 6.47| 10.13 | 12.00 13.65[13.09 9.62) 5.96) 2.06 St. Gallen 4726| 1022 | 1700 |-132) 0.5) 360 7.54| 10.76 | 12.81 |14,8415.7211.65| 7.49| 3,37 Genf 4612) 610 | 1253 |-o.42! 1897) 4701 8.79| 13.45 | 15.51 [17.67J17.6614.70) 9.73| 5.23 —072| 0.98) 4.16) 7.03 | 10.77 | 13.61 |14.96/14.58/11.84| 7.98) 3.98 St. Gotthard 46 32 833 6650 |— 6.29) — 7.09), — 6.28; —2.66 | 1.32 | 4.82 | 6.08] 6.11) 4.15) — 0.37) — 3.97 Lausanne 46 31 638 | 1533 |—0.8| 1.92] 3.72) 7.20| 11.08 | 1451 |14.10115.04112.37| 7.81] 3.61 Marschlines 46 55 956 | 2300 1854| 2.74 4.77| 8.05| 12.92 | 14.58 |15.86 16.0412.80 9.43] 6.06 Neufchatel 46 59 655 1350 08| 231 5.0 76 1115 | 143 |15.6 Isa 1295| 9ı1| 47 Ouchy 46 29 638 | 1220 |—256| 3.211 4.74] 4A.13| 10.43 | 14.22 |16.1616.98113.34 9.18] 3:53 Vevey 46 28 6 50 1250 055| 185] 4.90) 8.10| 11.65 | 14.40 16.20|14.40]12.25 9.501 3.60 Zürich 4723| 832 | 1254 |—211| 0.94 353] 5.98| 12.56 | 13.11 |14.97114.78111.601 7.97) 3.15 Genf —0.33| 0.72) 3.78] 6.74| 10.20 | 13.77 |14.48114.15111.82] 7.85] 4.46 St. Bernhard | —7.67| — 6.50 —4.82| — 2.18) 1.20 | 4.47 | 4.96| 5.15| 2.78) —0.38| — 3.89 Unterschud | I 8.001 7.22 8.601 8.92] 9.00 | 9.30 | 9.52! 9.00] 9.04| 8.23| 8.35 Aetna 3746| 15 ı 9202 | —7.27]—7.40|—4.34|—3.25| 1.02 | 2.70 | 6.26] 6.83! 3.02) —0.81|—3.73 Alba 44 48 8 2 0.84 2.12] 4.99| 10.55 | 15.12 | 18.70 |18.60118.60 17.69) 8.52] 5.34 Altamura 40 50 | 16 30 700 3838| 4.82] 6.24] 9.65 | 13.95 | 16.98 |19.3018.90115.18| 12.44) 7.62 Anguillaria 45 6 11 56 0.51) 2.24] 5.77] 8.45| 12.58 | 15.24 118.38117.10113.80) 10.17) 4.46 Bologna 44 30 | 11 21 272 1.67) 3.57| 7.38] 11.24| 15.28 | 18.35 |20.7519.98116.58| 12.22] 7.02 Brescia 45 30 | 10 7 470 1.97) 4.16) 7.57| 11.06) 14.29 | 16.82 |19.12]18.56115.60| 12.35] 6.84 Cagliari 3313| 9 6 310 7.32) 8.72) 8.27| 11.66| 15.00 | 17.21 |19.6720.28117.36| 15.33] 11.84 Camajore 43 55 | 10 20 4.83) 5.54| 8.08] 10.62| 13.92 | 16.12 |18.50 18.02 15.38) 11.83] 8.41 Cascina 43 40 | 10 30 4.33 5.72| 8.08] 10.79 | 14.00 | 16.86 |18.82/]18.34115.64| 12.34] 825 Catania 3730| 15 0 60 7.68 9.90) 10.66| 12.88 | 17.63 | 20.87 24.24125.00 20.74 16.87| 12.30 M. Cenis 45 14 655 | 6000 |—5.44 —0.94| 0.74] 4.30| 8.98 | 10.25 |11.17111.97| — — = Cercivento 46 42 | 12 56 — 2.96 —3.12|)—1.58| 3.33| 6.48 | 8.76 |10.0510.28] 9.24 3.40] 0.46 Chambery 45 30 555 822 I—0.47) 2.13] 5.44) 9.06| 12.31 | 14.16 [16.32|15.43113.16| 8.91] 4.79 Chioggia 45 10 | 12 20 ZA ND5 76! 91 | 14.4 | 17.0 117.8 !18.4 119 | 13.0 1 49 Clodia 45 6| 12 %0 2811 3.63] 5.70) 9.92| 13.78 | 16.96 |18.92)18.60116.47| 11.82] 7.73 Conegliano 45 54 12 20 2.3 3.0 5.8 92 14.8 17.7 18.8 119.0 116.8 | 17.0 8.0 Corsena 43 50 | 10 30 540 1.74| 3.0 6.02 8.46 | 10.62 | 13.34 |16.97 17.37|15.07| 10.96] 6.33 Crespano 45 1000 1.67] 1.86] 5.18] 8.76| 13.05 | 14.88 |17.03116.72114.07) 953): 5.90 Florenz 43 47 | 1115 220 4.09) 5.59) 8.251 12.29 | 14.85 | 17.41 |19.97119.52]16.51| 12.62) 8.15 Genua 44 24 851 6.55] 7.37) 8.87) 11.20 | 15.67 | 17.72 |20.20119.52|18.20) 13.45] 9.68 _ _ 5.84| 6.77) 8.54| 10.57| 14.28 | 17.55 |19.34/19.43]16.66| 13.62| 9.48 Gorizia 45 54 | 13 40 4.001 4.03) 6.05] 10.00| 10.02 | 16.04 18.07 18.09 16.03) 10.08, 7.10 Lecce 40 20 | 18 17 138 646 Zum —_ — 15.42 |19.1320.88/20.46| — = Livorno 43 33) 10 17 6.66| 8.11] 9.39) 12.37| 15.10 | 17.43 19.92 19.93 17.17 15.13| 9.77 Lucca 43 5 | 10 30 322] 4.46| 10.23] 12.14 | 16.29 | 18.32 |19.72118.47/15.40| 13.50) 7.90 Mailand 45 28 911 720 054 280) 6.17| 10.07| 14.26 | 17.19 19.00 18.4815.32 11.09) 6.70 i _ _ 052) 282] 6.40| 10.03| 14.08 | 17.09 118.92 18.39|15.31 10.79| 5.76 Marostica 43 50 2.93; 2.44| 6.93] 10:66 | 14.89 | 17.01 118.90|18.1316.16 11.77| 7.41} 1Z. : | Früh. | f } 6.53 7.30 8.98 7.32 — 2.54 « 7.33 8.58 8.04 6.43 8.22 7.36 6.90 — 1.93 8.83 | — 2.19 10.22 9.95 8.93 11.30 10.97 11.64 10.87 10.96 13.72 4.67 2.74 8.94 10.37 9.80 9.93 9.37 9.00 11.80 11.91 11.13 8.69 12.29 12.89 10.17 10.17 Somm. 12.91 14.46 17.05 14.38 5.67 14.55 15.49 15.33 15.79 15.00 14.29 14.14 4.86 9.28 5.26 18.63 18.39 16.91 19.65 18.17 19.05 17.55 18.01 23.37 11.13 9.70 15.30 17.73 18.16 18.50 15.89 16.21 18.97 19.15 18.77 17.40 18.48 19.09 18.84 18.22 18.13 5.88 7.50 9.89 7.93 —0.06 7.93 9.43 8.92 8.68 8.45 7:57 8.04 — 0.50 I 8.54 4.37 8.95 10.93 12.01 13.93 10.79 9.83 12.431 13.77 13.25 11.07 14.02 12.27 11.04 10.62 I 10.851 18.01 | 11.85 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Herbst] Jahr | 5.94 7.33 9.21 7.33 — 0.84 7.54 8.92 8.48 7.95 8.35 7.14 7.40 —1.01 8.41 Unt. d. wärmst, u. kältesten Mon. 17.09 17.04 18.09 15.68 13.20 15.32 14.20 15.30 19.54 15.65 17.08 14.81 12.832 14.23 17.86 15.42 17.57 19.08 17.15 12.96 13.67 14.49 17.32 13.40 16.79 16.00 16.11 16.70 15.91 15.17 15.88 13.68 13.59 14.09 13.27 16.50 18.46 18.40 15.97 Unt. d. Sommers u. Wint. 14.48 14.40 16.14 13.89 12.10 14.18 13.32 13.70 14.90 13.27 14.94 13.73 11.45 Anzahl d. Jahre 4 16 30° 19 8 10 8 22 2 6 11 dieselb. A 6 2 A Zeit d. Beob. tgl. Extr. 9.9 Sa, 2 tgl. Extr. 7.2.9 3 mal red. red. tgl. Extr. tgl. Extr. red. n. Nicolosi Sa. 1. 114 red. 12 red. Sa. 12 Nm. Su. 12 Sa. 2 red. Sa. +4 red. red. Morg. 12. 4 red. tgl. Extr. 12 red. 7.12.11 tgl. Extr. Sa. 12 Su. 12 Ted. 9. 12.8.2 8.2 red. Sa. 2-3 id. red. 175 entlehnt aus D 2.82 D 2.82 D 4.40 D 4.40 Schön D 4.16 Wahlenberg p. 72 Cotte 2.477 Bibl. univ. D 4.146 Wahlenberg p. 67 Pambour res. met. pour Geneve et le grand Saint Bernhard Schouw Clim. de [’Italie 97 Sch. 77 Sch. 77 Sch. 78 D 3.13 D 1.115 3.65 4.153 D 4.153 Sch. 88 Sch. 90 I Sch. 93 Sch. 94 Sch. 94 D 4.153 Sch. 95 Sch. 95 Sch. 95 Sch. 112 Sch. 96 D 1.26 Sch. 106 Descr. di Genova 1.166 Sch. 107 Sch. 110 Sch. 111 Sch. 112 D 1.37 D 1.37 Sch. 113 174 St. Bernhard Unterschud Aetna Altamura Anguillaria Bologna Brescia Cagliari Camajore Cascina Catania M. Cenis Cercivento Chambery Chioggia Clodia Conegliano Corsena Crespano Florenz Genua Gorizia Lecce Livorno Lucca Mailand Marostica | Dove: Tafel der mittleren Temperaturen 1950 1700 1253 6650 1533 2300 1350 1220 1250 1254 720 —3.44| —0.67) 2.99] 6.47 —132| 0.5) 3.60] 7.54 —0.42) 1.87) 4.70) 8.79 —0.72) 0.98] 4.16) 7.03 —6.29| — 7.09) — 6.28 — 2.66 —0.78| 1.92) -3.72| 7.20 1.34| 2.74 4.77) 8.05 0.8 2.31] 5.0 7.6 —256| 3.21] 4.74] 4.13 055) 1.85) 4.90| 8.10 —211l 094] 3.58) 5.98 —033| 0.72] 3.78] 6,74 —7.67| — 6.50 —4.82| —2.18 8.001 7.221 8.601 8.92] — 1.27) — 7.40 — 4.34] — 3.25 0.841 2.12] 4.99| 10.55 3868| 4.82) 6.24| 9.65 0.81) 2.24 5.77) 8.45 1.67) 3.57| 7.38] 11.24 1.97) 4.16| 7.57| 11.06 71.32) 8.72] 8.27] 11.66 4.83) 5.54| 8.08] 10.62 4.33| 5.72] 8.08] 10.79 7.68| 9.90] 10.66] 12.88 —5.44 —0.94| 0.74) 4.30 — 2.96 —3.12/ —1.58| 3.33 —0.47) 213] 5.44| 9.06 2.4 2.5 7.6 9.1 2811| 3.63] 5.701 9.92 2.3 3.0 5.8 9.2 1.74) 3.0 6.02) 8.46 1.67) 1.86) 5.18] 8.76 4.09) 5.59) 8.25] 12.29 6,55] 7.37] 8.87] 11.20 6.84] 6.77) 8.54| 10.57 4.001 4.03] 6.05] 10.00 6.46| 777 — = 6.66) 8.11] 9.39] 12.37 322] 4.46| 10.23) 12.14 054| 2.80) 6.17| 10.07 052) 2.82] 6.40| 10.03 2.93; 2.44] 6.93] 10:66 10.13 10.76 13.45 10.77 1.32 11.08 12.92 11.5 10.43 11.65 12.56 10.20 1.20 9.00 12.00 12.81 15.81 13.61 4.82 14.51 14.58 14.3 14.22 14.40 13.11 13.77 4.47 9.30 2.70 13.70 16,98 15.24 18.35 16.52 17.21 16.12 16.86 20.87 10.25 8.76 14.16 17.0 16,96 27,7 13.34 14.88 17.41 17.72 17.55 16.04 15.42 17.43 18.32 17.19 17.09 17.01 13.6513.09| 9.62) 5.96) 2.06 —0.61 14.84115.72111.65| 7.49] 3:37) 0.74 17.67|17.6614.70| 9.73) 5.23] 1.27 14.96114.58111.84| 7.98] 3.98] 1,30 6,08) 6.11] 4.15) — 0.37| —3.97| —5.91 14.10115.04112.37)| 7.81] 3.61]—0.04| 15.8616.0412.80| 9,43) 6.06 1.9 15.6 |16.1 112.95) 91 4.7 1.8 16.16116.98113.34| 918] 3,53) 2.03 16.20/14.40112.25| 950] 3.60) 2.80 14.97|14.78/11.60| 7.97] 3.15 — 0.78 14.48114.15111.82]| 7.85] 4.46) 0.85 4.96| 5.15) 2.78] — 0.38] —3.89| — 5.58 I 9.52! 9.00] 9.04| 8.23| 8.35] 6.431 Ita 6.26] 6.83] 3.02] — 0.81] — 3.73] — 6.02 18.60118.60|17.69) 852] 5.34] 2.64 19.30118.90115.18| 12.44| 7.62] 4.30 18.38/117.10/113.80 10.17) 4.46| 2.61 20.75119.9816.58| 12.22] 7.02] 3.21 19.12]18.56 115.60 12.351 6.84] 3.58 19.67 20.28117.36| 15.33] 11.84 9,35 18.50118.02115.38| 11.83] 8.41] 5.68 18.82118.34/15.64| 12.34 825] 6.41 24.24/25.00/20.74| 16.87| 12.30] 10.21 11.17111.97) — _ = = 10.05/10.28| 9.24| 3.40] 0.46|— 2.25 16.32]15.4313.16| 8.91] 4.79| 2.67 17.8 ‚18.4 14.9 ! 13.0 4.9 6.1 18.92]18.60/16.47| 11.82) 7.73] 4.15 18.8 119.0 16.8 | 17.0 8.0 3.4 16.97|17.37|15.07, 10.96) 6.33) 1.46 17.03/16.72114.07) 9,531 5.90) 2.47 19.97119.52116.51| 12.62) 8.15| 6.0 20.2019.52/18.20) 13.45] 9.68] 652 19.34 19.43]16.66| 13.62] 9.48] 7.51 18.07118.09116.03| 10.08) 7.10) 6.04 19.13120.88/20.46| — _ E. 19.92/19.93]17.17| 15.13] 9.77) 8.9 19.72118.47115.40| 13.50) 7.901 336 19:00/18.48]15.32| 11.09] 6.70) 2.03 18.92 18.39|15.31| 10.79| 5.76] 2.08 18.90/18.13]j16.16| 11.77 7.41] 4:68 | Mai | Suni | wi | Aug. |sept Schweiz. | Oct. | Nov. | Dee. | | Winter Schweiz. | Früh, —157 | 6353| 1291 0.06 | 7.30) 14.46 0.91 | 8.98| 17.05 0.49 | 7,32) 14.38 6.43 |—2.54| .5.67 0.37 \. 7.33| 1455 2.17 | 858| 15.49 1.63 | 8.04| 15.33 0.39 | 6.43| 15.79 1.73 | 822| 15.00 +1 0.65 | 7.36| 14.29 0.41 | 6.90) 14.14 6.59 |—-1.93| 4.86 7.00 | 8.331 9.28 lien. —6.90 |—2.19| 5.26 1.87 | 10.22| 18.63 433 | 9.95 | 18.39 »| 1389| 8.93| 1691 2.82 | 11.30 | 19.6 3.24 | 10.97| 18.17 | 846 | 1164| 19.05 6.35 | 10.87| 17.55 5.49 | 10.96 | 18.01 9.26 | 13.72| 23.37 I 4.67| 11.13 1278| 274) 9.70 1.44 | 8.94| 15.30 3.67 | 10.37| 17.73 353 | 9.80| 18.16 2.90 | 9.93) 18.50 2.07| 8.37| 15.89 200 | 9.00| 1621 5.23 | 11.80| 18.97 681 | 11.91| 19.15 6.71 | 11.13| 18.77 469 | 8.69| 17.40 15| — | 1848 7.90 | 12.29| 19.09 3.68 | 12.89 | 18.84 1.79 | 10.17| 18.22 181 | 10.17 | 18.13 8.33 | 10.85] 18.01 | verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Somm. | test Jahr | Unt. d. wärmst, u. kültesten Mon. 14.23 17.86 15.42 17.57 19.08 17.15 12.96 13.67 14.49 17.32 13.40 16.79 16.00 16.11 16.70 15.91 15.17 15.88 13.68 13.59 14.09 13.27 16.50 18.46 18.40 15.97 | Unt. d. Sommers u. Wint. 14.48 14.40 16.14 13.89 12.10 14.18 13.32 13.70 14.90 13.27 14.94 13.73 11.45 Anzahl d. Jahre dieselb. a Bois Dolı [2 [7 ol= I [57 voaB@N IPSsSaBombonaw » = aw aan a -ı Zeit d. Beob, tgl. Extr. 9.9 Sa. 2 tgl. Extr. 7.2.9 3 mal red. red. tgl. Extr. tgl. Extr. red. n. Nicolosi Sa. 1. 114 red. 12 red. Sa. 12 Nm. Su. 12 Sa. 2 red. Sa. +4 red. red. Morg. 12. 4 red. tgl. Extr. 12 red. 7.12.11 tgl. Extr. Sa. 12 Su. 12 Ted. 9.12.8.2 8.2 red. Sa. 2-3 id. red, 175 entlehnt aus D 2.82 D 2.82 D 4.40 D 4.40 Schön D 4.16 Wahlenberg p. 72 Cotte 2.477 Bibl. univ. D 4.146 Wahlenberg p. 67 Pambour res, met. pour Geneve et le grand Saint Bernhard Schouw Clim. de !’Italie 97 Sch. 77 Sch. 77 Sch. 78 D 3.13 D 1.115 D 4.153 Sch. 88 Sch. 90 Sch. 93 Sch. 94 Sch. 94 D 4.153 Sch. 95 Sch. 95 Sch. 95 Sch. 112 Sch. 96 D 1.26 Sch. 106 Desecr. di Genova 1.166 Sch. 107 Sch. 110 Sch. 111 Sch. 112 D 1.37 D 1.37 Sch. 113 3.65 4.153 176 Messina Neapel Nicolosi Nizza Padua Palermo Pavia Pisa Rom Sacile Siena Soglio Tolmezzo Trente Turin Udine Venedig Verona Vicenza Allstedt Alost Altenberg Altona Arnberg Amlishagen St. Andex Ansbach Apenrade Arnstadt Arolsen Aschaffenburg Augsburg Baireuth Beiersberg Benedictbeuern Berlin Biberach Bissingen | Breite 38 11 40 52 37 35 43 4l 45 24 38 7 45 11 43 43 41 54 51 25 50 56 50 45 53 33 49 27 47 58 49 18 55 3 50 50 51 23 49 58 48 21 49 57 47 50 47 42 52 30 48 6 48 36 | Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Linse | Höhe | Jan. | Febr. | März 15 34 14 15 15 6 7,16 11 52 12 21 11 33 9 47 9 30 Apr. | Mai |Juni | Juli | Aug. |Sept.| Oct. | Nov. | 30 9.87 | 9.57 | 10.96 | 12.70 | 15.65 |18.61/20.65 20.93 19.35 16.63 13.63 | 1 _ 6.52 | 6.82 8.01 | 10.31 | 13.85 |17.23/19.0418.58|16.34| 13.16 | 9.68 | 6.33 | 6.93 8.51 | 10.97 | 14.60 |17.23/19.60 19.67|16.60 13.30 | 9.38 2175 8.18 | 8.05 | 11.11 | 12.20 | 16.47 |18.14/21.70 22.28118.46 14.64 | 11.72 60 5.54 | 6.91 8.29 | 10.15 | 13.46 116.25 18.22]18.63116.53 13.15 | 9.68 6.62 | 8.00 8.42 | 10.18 | 13.34 |16.46\18.56/18.90/17.15| 13.69 | 10.56 1.61 | 2.86 5.94 9.96 | 14.22 |17.0718.90118.14 15.13) 10.75 6.20 _ 8.63 | 8.59 9.78 | 11.71 | 14.58 |17.40119.4319.71118.06 15.56 | 12.18 | 8.35 | 8.27 9.40 | 11.52 | 14.35 |17.12 19.25119.48|17.60) 14.78 | 11.69 270 0.35 | 2.42 6.49 | 10.37 | 14.62 117.14 19.37\19.22]15.60 10.85 | 4.96 170 4.59 | 6.39 8.39 | 11.11 | 14.91 |16.88 19.06 19.73117.38 13.04 | 8.85 160 5.79 | 6.82 8.74 | 11.47 | 14.78 |17.38 19.54|19.40|16.92) 14.58 | 9.50 6.06 | 6.13 8.51 | 10.51 | 14.44 |17.36 19.98[19.36117.28| 13.17 | 9.31 1.64 | 1.94 5.76 9.47 | 12.04 |15.6817.21/17.61|14.89| 9.35 5.22 1071 3.53 | 4.61 6.31 | 10.02 | 13.50 15.78118.14 18.14|15.05| 11.77 6.76 3400 —0.98 | 0.71 3.60 6.30 9.33 |11.09,13.86 13.25,10.06| 6.83 2.06 —1.44 | 0.34 3.22 7.33 | 12.16 |15.4416.54/16.34/14.02) 8.65 4.11 700 —0.23 | 2.54 5.54 8.81 | 13.86 |16.64,18.14 17.89115.72| 10.45 5.21 857 —0.49 | 1.91 5.58 9.17 | 14.22 |16.20 18.18 18.30114.38] 9.98 4.70 —0.22 | 2.16 6.08 | 11.00 | 16.88 |18.40,22.40 22.12]16.94 11.50 3.62 20 1.46 | 3.10 6.29 | 10.10 | 13.95 |17.06|19.14 18.54|15.23| 10.96 5.62 2.27 | 4.32 8.12 | 12.06 | 16.39 |18.78/20.97.20.79|16.92| 12.83 7.09 —0.62 | 0.00 | 4.90 | 11.20 | 15.24 18.18j19.42/17.62,16.40| 13.92 | >.16 | Deu 600 2.58 2.12 2.45| 8.44 | 11.89 |14.35.15.71[15.13113.11| 8.41 | 5.23 0.40 2.08 4.16 | 6.64 | 10.80 14.32|15.68 15.04111.92] 8.00 | 4.80 2320 — 3.62 |— 1.12 0.54 | 5.10 9.90 |11.88|12.90,12.33| 9.26| 6.29 0.69 — 0.99 2.62 4.11| 9.01 | 12:58 |15.74117.04|17.08113.86) 9.56 | 4.85 1131 — 1.40 |— 0.24 0.93 | 3.90 9.84 \14.72114.79111.05| — | 6.24 | 2.50 1447 —0.97 0.36 2.71| 6.75 | 10.97 112.91/13.34113.54 11.17) 6.82 | 3.85 2160 — 1.17 |— 0.30 2.68| 7.13 | 11.98 |14.70.15.87|15.11/12.80| 7.52 | 2.30 1194 — 2.08 |—1.13 2.82 | 6.77 9.92 12.31,13.80 13.5410.71) 6.94 | 2.40 33 0.06 1.36 2.51 | 5.38 9.05 11.91113.66 13.45 10.99] 7.23 | 3.69 900 1 —0.73 |—0.79 3.12| 7.81 | 11.33 |13.83 15.57 14.90 11.70 7.89 | 2.80 —0.74 0.94 3.50| 6.65 9.59 112.18 13.41/12.26 10.64) 7.85 | 3.62 366 1.52 1.98 4.20 6.41 | 12.05 15.00 15.89 14.70 12.24 857 | 4.57 1470 — 2.69 |— 0.55 2.73| 7.12 | 10.94 |12.98'14.50 13.97 11.21) 6.72 | 2.40 1050 | — 2.26 |—0.66| 2.73| 6.96 | 10.03 112.39 13.74 13.36 10.43! 6.56 | 2.64 — 2.91 1.26 —0.84| 7.92 | 13.11 |11.78 14.34 13.46 10.44| 6.43 | 1.90 | — 2.68 1.22 |—0.73| 8.09 | 13.00 |12.26 14.97 14.09| 8.96] 5.29 | 1.05 100 — 1.90 |—0.15 2.74| 6.88 | 10.92 13.94 15.0414.43 11.75) 7.97 | 3.25 1645 3.57 0.73 2.85 | 5.80 | 14.44 16.40 17.82 15.70 13.35] 7.01 | 3.28 1277 1 —0.63 | 0.66| 2.95| 7.17 | 11.11 13.33 13.69113.84 11.69| 7.08 | 4.35 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 47% Anzahl Sommer aan Zeit der Beob. entlehnt aus Frühl, Unt. d. wärmst. Unt. d. Sommers Herbst Jahr | & Re u. kältest. Mon. u. Winters 13.10 | 20.06 | 16.54 | 14.98 11.06 9.85 + 12 red. Sch. 114 10.72 | 18.28 | 13.06 | 12.25 12.52 11.35 13 Sa. 2 D 4.154 11.36 | 18.83 | 13.09 | 12.56 13.34 11.87 184 Berl. geogr. Ges. 3.132 13.26 | 20.71 | 14.94 # 14.36 14.23 12.16 6 versch. red. Sch. 131 10.63 | 17.70 | 13.12 $ 11.96 13.09 11.33 18 8.8 D 1.42 10.65 | 17.97 | 13.73 4 12.46 12.28 10.48 20 8.12.8 Sch. 128 10.04 | 18.04 | 10.69 9 10.30 17.29 15.60 34 Sa. Max D 3.93 12.02 | 18.85 | 15.27 1 13.81 11.12 9.74 39 corr. v. Sch Sch. 138 11.76 | 18.62 | 14.69 | 13.44 11.13 9.93 39 74.84 D 1.43 10.49 | 18.58 | 10.47 | 10.33 19.02 16.80 8 Sa 2-3 D 3.93 11.47 | 18.56 | 13.09 | 12.20 15.14 12.86 3 red. Clark infl. of clim. 11.66 | 18.77 | 13.67 | 12.66 13.75 12.23 20 7.24.9 D 3.19 11.15 | 18.90 | 13.25 S 12.47 13.92 12.31 7 7.2.9 D 3.18 9.09 | 16.83 9.82 9.55 15.97 436120. 3 _ | Sch. 149 9.94 | 17.35 | 11.19 # 10.66 14.61 13.19 54 tgl. Extr. Sch. 150 6.58 | 12.73 6.32 6.57 14.84 12.07 2 8.2.9 red. Sch. 151 757 | 16.11 8.93 8.12 17.98 16.24 5 —_ Sch. 151 9.40 | 17.54 | 10.46 9.78 18.37 15.83 3 — Sch. 152 9.66 | 17.56 9.69 9.39 18.79 15.91 30 Sa. 12 Su. red. | Sch. 154 11.32 | 20.97 | 10.69 | 11.02 22.62 19.89 5 = Sch. 156 10.11 | 18.25 | 10.60 j 10.41 17.68 15.56 7 Sa. ++.2.9 red. | Sch. 153 D 2.87, 3.85 12.19 | 20.18 | 12.28 | 11.98 18.70 16.90 37 Sal 22099 D 3.22 | 10.45 | 18.41 | 11.83 9 10.29 20.04 17.95 5 _ Sch. 164 759 | 15.06 | 8.92 8.68 13.59 11.90 1 8.2.8 D 4.136 720 | 15.01 8.24 7.95 15.28 13.65 6 tägl. Extr. D 3.85 5.18 | 12.37 5.41 5.23 16.52 14.40 5 9.12.3 D 2.79 857 | 16.62 | 9.42 9.22 16.09 14.34 34 12 D 2.79 4.89 | 13.52 == 5.55 16.19 14.49 1 10.4 D 2.79 6.81 |: 13.26 7.28 6.88 14.51 13.09 6 7.2.9 D 3.32 4.94 7126 | 15.23 | 7.54 730 17.04 16.06 8 7.2.9 Schön 6.50 | 13.22 6.68 6.41 15.88 13.97 1red. | red. n. Münch. | Lamont Ann. 1842 1.152 5.65 | 13.01 7.30 6.65 13.60 12.37 9 red. D 2.79 u. Schouw 7.42 :| 14.74 7.46 7.37 16.36 14.92 10 8.2.8 Kastn. Arch. 26.36 6.58 | 12.62 | 7.37 6.82 14.15 11.93 17 Sa. 12 Su. D 2.79 755 | 15.20 | 8.46 8.32 14.37 13.15 7 6-7. 2. 9-10 D 2.50 3.83 6.93 | 13.82 | 6.78 6.60 17.19 14.96 22 7.2.9 D 1.16 657 | 13.16 | 6.54 6.33 16.00 14.12 18% 7.1.9 D 1.16 6.73 | 13.19 | 6.26 6.31 17.25 14.14 1 7.2.9 D 4.136 6.79 | 13.77 | 5.10 6.21 17.65 14.58 1 7.2.9 D 4.136 6.855 | 14.47 | 7.66 | 7.18 16.94 14.71 24 tägl. Extr. D 4.136 7.70 |. 16.64 | 7.88 8.47 17.13 14.98 | 1 7.2.9 D 2.64 | 7.08 | 13.62 | 7.71 7.15 14.47 | 13.41 6 7.2.9 D 3.32 4.94 Phys. Kl. 1846. Z Sacile Siena Soglio Tolmezzo ‚Arnberg Amlishagen St. Andex Ansbach Apenrade Arnstadt Arolsen Aschaffenburg Augsburg Baireuth Beiersberg Benedictbeuern Berlin Biberach Bissingen 11 24 41 50 45 | 13 43 51 25 50 56 53 33 49 27 9 56 11 52 47 58 49 18 5 3 50 50 51 23 49 58 48 21 11 12 10 34 9% 11 17 857 910 10 53 49 57 | 11 35 47 50 | 11 26 47 42 | 11 30 52 30 | 13 24 48 6| 947 48 36 | 9 30 2.58 0.40 — 3.62 0.99 —1.40 —0.97 —1.17 — 2.08 0.06 —0.73 —0.74 1.52 — 2.69 — 2.26 —291 — 2.68 — 1.90 3.57 —0.63 | 2.12| 2.45| 8.44 2.08) 4.16 6.64 —112| 0.54| 5.10 2.62/| 4.11| 9.01 —024| 0.93) 3.90 0.36| 2.71| 6.75 —0.30| 2.68| 7.13 —113| 2832| 6.77 1.36| 2.51| 5.38 —0.79| 3.12| 7.81 0.94) 350| 6.65 1.98) 4.20| 6.41 —05| 273| 7.12 —0.66| 2.73| 6.96 1.26 |—0.84| 7.92 1.22 |—0.73| 8.09 —0.15| 2.74| 6.88 0.73| 2.85| 5.80 0.66) 2.95] 7.17 15.65 13.85 14.60 16.47 13.46 13.34 14.22 17.0718.90 17.40|19.43 17.12 19.25 17.141937 19.22 15160) 16.88 19.06 19.7317,38 16.92 17.28 14.89 14.58 14.35 14.62 14.91 14.78 14.44 12.04 13.50 9.33 12.16 13.86 14.22 16.88 13.95 16.39 15.24 17.38119.54 19.40 17.36 19.98|19.36 15.68 17.21[17.61 15.7818.14118.14[15.05 11.09/13.86 13.25/10.06 15.44|16.54 16.34114.02 16.64118.14117.89115.72 16.2018.18/18.30 14.38 18.4022.4022.12116.94 17.06 19.14 18.54115.23 18.78120.97.20.79|16.92 14.35!15.71]15.13|13.11 14.32[15.68115.04 11.92 11.88/12.90 12.33| 9.26 15.74/17.0417.08113.86 14.72|14.79 11.05 12.91113.3413.54 11.17 14.70 15.87115.11|12.80 12.3113.80 13.54/10.71 11.91/13.66 13.45 10.99 13.83|15.57|14.90 11.70 12.18 13.41 112.26 10.64 15.00 15.891470 12.24 12.98 14.50 13.97 11.21 12.39 13,74/13.36 10.43 11.78114.34|13.46|10.44 12.26 14.97. 14.09| 8.96 10.92 |13.9415.0414.4311.75 11.89 10.80 9.90 12.58 9.34 10.97 11.98 9.92 9.05 11.33 9.59 12.05 10.94 10.03 13.11 13.00 14.44 |16.40,17.82,15.70 13,35 11.11 l13.3313.69l13.84 11.69 18.61/20.65,20.93|19.35| 16.63 17.23|19.04 18.58|16.34| 13.16 17.23|19.60 19.67|16.60| 13.30 18.14121.70)22.28|18.46, 14.64 16.2518.22|18.63|16.53| 13.15 16.4618.56]18.90|17.15| 13.69 18.14|15.13| 10.75 19.71/18.06| 15.56 19.48|17.60| 14.78 10.85 13.04 14.58 13.17 9.35 11.77 6.83 8.65 10.45 9.98 11.50 10.96 12.83 118.18]19.42]17.62/ 16.40) 13.92 | 8.41 | 8.00 6.29 9.56 6.24 6.82 7.52 6.94 7.23 | 7.89 7.85 8,57 6.72 6.56 6.43 5.29 7.97 7.01 | 7.08 Ita Nov. | Dec. | 13.63 | 10,88 9.68 7.45 9.38 7.61 11.72 9.42 9.68 6.65 10.36 | 7.85 6.20 2.86 12.18 | 10.10 11.69 | 9.44 4.96 | 2.56 885 | 6.12 9,50. | 7.02 9.31 7.57 5.22 | 3.82 6.76 | 4.34 2.06 | 2.26 411 | 071 5.21 | 2.82 4.70 | 0.53 3.62 | 1.30 5.62 | 3.52 7.09 | 3.25 5.16 |. 2.00 Deutsch 5.23 | 4.79 4.80 1.60 0.69 |—1.35 485 | 324 2.50 |—1.26 3.85 1.12 2.30 |—1.01 240 | 0.9 \ 3.69 0.49 2.80 | 0.971) 3.62 1.8 457 | 2.6 2.40 |—0.19 2.64 | 00 1.90 |—1.9 1.05 10.9 3235| 13% 3.28 0.69 4.35 0.60 , | Sommer Phys. Kl. 1846. Herbst P' Tahr | 16.54 | 14.98 13.06 | 12.25 13.09 | 1256 14.94 | 1436 13.12 | 1196 13.73 | 12.46 10.69 | 10.30 15.27 | 1381 14.69 | 13.44 10.47 | 10.33 13.09 12.20 13.67 | 12.66 1325 | 1247 982 1 955 11.19 | 10.66 632 1 657 8.93 | 8.12 10.46 | 9.78 9.69 | 9.39 10.69 | 11.02 10.60 | 10.41 12.28 | 11.98 11.33 | 10.29 8.92 1 8.68 8.24 71.95 5.41 5.23 9.42 | 9.22 | ee 728 | 688 7.54 730 668 1 6 7.30 1 6.65 746 | 7.37 737 | 682 8.46 | 8.32 6.78 1 6.60 654 1 633 626 | 631 510 | saı 7.56 I 2.18 7.88 | 8.47 771 8 715 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Unt. d. wärmst. u, kältest. Mon, 11.06 12.52 13.34 14.23 13.09 12.28 17.29 11.12 11.13 19.02 15.14 13.75 13.92 15.97 14.61 14.84 17.98 18.37 18.79 22.62 17.68 15.70 20.04 13.59 15,28 16,52 16,09 16.19 14,51 17.04 15.88 13,60 16.36 14.15 14.37 17.19 16.00 17.25 17.65 16.94 17.13 14.47 Unt. d. Sommers u. Winters 9.85 11.35 11.87 12.16 11.33 10.48 15.60 9.74 9.93 16.80 12.86 12.23 12.31 14.36 13.19 12.07 16.24 15.83 15.91 19.59 15.56 16.90 17.95 11.90 13.65 14.40 14.34 14.49 13.09 16.06 13.97 12.37 14.92 11.93 13.15 14.96 14.12 14.14 14.58 14.71 14.98 13.41 Anzahl d. Jahre uam mi _ Duo D unmuom on — a ale O N —} 2 [u m | Zeit der Beob. 12 red. Sa. 2 versch. red. corr. v. Sch. 74.81 Sa. 2-3 red. 7.24.9 7.2.9 tgl. Extr. 8.2.9 red. Sa. 12 Su. red. Sa. ++. 2.9 red. Sa.1-2u.9.2 8.2.8 tägl. Extr. 9.12.3 177 Sch. 131 D 1.42 Sch. 128 D 3.93 Sch. 138 D 1.43 D 3.93 Clark infl. of clim. D 3.19 | entlehnt aus Sch. 114 D 4.154 Berl. geogr. Ges. 3.132 D 3.18 Sch. 149 Sch. 150 Sch. 151 Sch. 151 Sch. 152 Sch. 154 Sch. 156 Sch. 158 D 2.87, 3.85 D 3.22 Sch. 164 D 4.136 D 3.85 D 2.79 D 2.79 D 2.79 D 3.82 4.94 Schön Lamont Ann. 1842 1.152 D 2.79 u. Schouw Kastn, Arch. 26.36 D 2.79 D 2.80 3.83 D 1.16 D 1.16 D 4.136 D 4.136 D 4.136 D 2.64 D 3.82 4.94 178 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Di | Breite Fri | Höhe | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai | Jun. | Jul. Aug.| Sept. | 0. | Nov. | N. Bistritz 49 2 | 17 27 | 1910 |— 4.39 |—2.39|) 0.62] 4.84| 9.05 [11.31112.96111.88) 9.42)5.08) 0.13 Bodenbach 50 47 | 1410| 394 |— 355 |—239| 0.87| 4.86) 10.16 |113.95/14.5414.43| 12.02 |7.90| 3.26 Bogenhausen 48 9| 1136| 1573 |— 2.61 )—053| 3.15) 654) 9.59 |11.9813.83113.14| 10.8416.97| 1.90 Braunsberg 54 20 | 19 54 — 481|—3.60| 043| 551| 8,65 |112.20113.34113.71| 10.95 |6.35 | 0.68 Braunschweig 52 15 | 10 32 | 300 |— 2.00| 2530| 2.17) 7.35| 10.35 [13.27]16.36 15.31) 11.19|8.48| 6.12 Bremen 3565| 89 — |— 107| 0.93) 3.17| 6.34| 10.63 \13.30[14.50 13.92| 11.42|8.06| 3.17 Breslau 61 7/17 2| 373 |— 183|—127| 129) 6.10) 10.91 |13.82 14.801452 11.77 |7.37| 2.75 Brocken 51 48 | 10 37 | 3508 |— 10.21 )—6.45 |—2.45|—159| 4.12 | 6.90 Bu 5.81| 6.56 |2.63 | —1.96 Brünn 49 12 | 16 36 — 5255| 133| 333| 10.66| 14.00 |13.00|15.45 18.00) 12.33|8.33| 4.00 Brzezina 49 49 | 1558 | 1560 |— 3.31 |—1.57| 2.10| 5.66| 9.61 12.59]13.9812.23] 10.14|6.08| 1.86 Brzeznitz 49 34 | 917 | 1422 |— 3.42 | —161| 2.15| 6.82| 10.26 112.58/14.29 113.32] 10.39 |6.63| 2.16 Budweis 48 59 | 1428 | 1185 |— 1.67 |—2.59| 2.16| 7.87| 10.02 12.55 15.45 113.08 11.94|6.58| 1.53 Burglengenfeld | 49 13 | 11 52 | 1137 |— 2.60 —ı1.40) 2.42| 7.21| 9.76 112.61114.36 13.47) 11.14 |6.74| 1.50 Calw 48 43 | 845 | 1070 |— 0.56| 1.06] 3.00) 7.20| 9.62 |12.5213.21112.89|] 11.14|7.44| 4.19 Canstadt 48 50 | 9 20 — 036| 0.77| 392| 9.24) 10.58 |15.16113.73]12.78| 12.80 )8.41| 5.06 Carlsruhe 439 ı| 8235| 325 |— 014| 197| 457| 8.36| 12.41 |14.45)15.83115.41| 12.56 |8.33| 4.24 Chemnitz 50 51 | 12 55 1.68 | 0.69| 0.66] 7.97| 10.37 |12.47/13.85113.95| 12.08 9.00) 5.13 Coblenz 50 22 | 736 | 200 032| 2.001 5.04] 9.20| 12.24 |14.6416.16115.36| 12.56 |8.88| 4.88 Coburg 50 15 1058 | 1583 |— 1.37| 0.06| 1.40| 5.80| 10.14 |13.11/14.11/13.93| 11.03 |6.32) 2.23 Cuxhaven 5321| 843 — | 029| 091) 222| 5.91) 9.64 [12.11/14.04114.06) 11.71)7.81| 3,47 Cronberg 50 12 | 8 30 — 0.34) 3.71) 490| 8.61) 11.34 |13.55 15.2018.69| 12.33 |9.14| 2.21 Danzig 54 20 | 18 4l — 2.02/—0.54| 1.44| 5.07| 8.92 112.1214.04|113.73| 10.70 |6.69| 2.69 Deutschbrod 49 36 | 1755 | 1240 |— 3.22 |—150|) 1.74| 5.95| 10.11 |13.13114.29113.33| 10.38] 6.99) 2.62 Dillingen 48 35 | 1030| 1344 |— 223|—ı116| 3.33| 7.03| 10.86 |12.78114.76113.94| 11.45 |7.46| 1.98 Dresden 51 3/1344 | 366 |— 1255| 058| 352| 7.82| 11.70 |14.7415.77114.82| 11.67 |8.02| 3.04 Düsseldorf 5L14| 6 47 85 136| 315| 544| 8396| 12.55 |14.51/15.35 14.96 12.63 |8.89| 5.35 Edenkoben 4917| 86 055| 235| 6.67| 9.24| 13.07 |14.50 15.85115.97) 12.80 |8.65| 4.85 Eger 50 5/1142 | 1362 |— 391 |—232| 1.32] 6.20| 10.39 |12.63!14.35113.24. 10.37|6.42| 1.03 Eisenach 50 59 | 10 20 | 635 182| 1.86| 1.06) 8.52| 11.42 |13.4615.39|14.66| 12.78 |7.45| 4.77 Eisleben 51 33 | 1130| 386 I— 2.53 |—0.60| 4.06| 7.30| 10.55 |12.5614.10113.62| 11.26 7.42] 3.20 Erlbach 49 32 | 10 28 — 094| 0.11) 5.02| 9.16| 11.35 |13.:53/14.73114.30) 12.36 |7.55| 2.07 Elberfeld 5115 | 710| 37 099) 2.41| 4A21| 8.01| 11.00 |13.30/14.49|13.65) 11.71|8.52|) 4.97 Elbing 54 9 | 19 26 — 259/—1.09| 1.38| 5.53| 10.14 [13.09|14.19113.65| 11.36 6.96) 2.11 Emden 32| 712 _ 1.07 |—028| 253) 8.38| 10.33 |12-33113.01112.49| 12.07 |8.47| 4.54|, 1.60 | 0.66] 2.09) 7.65| 9.74 |13-67114.40/114:67| 12.72 |8.74| 4.97 Endingen 48 15 | 850| 1596 0.77| 0.47| 3.44| 4.68| 11.03 |14-6516.70)15-47) 12.39 |7.75| 2.08 Erfurt 5059 | ıı 2| 637 .|— 116| 0.69) 255| 6.97| 11.46 |14-25/15.57/14-88| 12.75 16.84] 3.09 je 0.1 1.6 3.3 7.2 | 11.1 113-3 [14-3 |14-5 | 12.1 |7.6 4-4 Frankenheim — 1.49 |— 2.21|—0.79| 5.12| 8.99 |10-45 13-40, 12.42 10.71/5.48| 1.76 Frankfurt a 50 10 | 8 37 333 |— 0.24) 2.08| 4.24| 7.60| 11.44 |14.0015-14/14.99| 12.18 7.66 | 3.98 b — 0.6 1.6 4.3 7.7 1 11.7 114-1 [15.3 114.8 | 12.05 |8.1 3:3 Frauenau 49 0 | 13 20 — 215| 059|/—0.77| 7.20 | 11.90 |11.30j13.72112-13) 10.52|7.94| 1.84]- Freiberg 50 55 | 13 20 | 1232 |— 1.70| 045| 2.82] 7.30| 11.48 |14-59/15.69]15-02| 11.78/8.15] 2.16 Freudenstadt 48 25 | 826 | 2244 |— 190| 0.68) 057| 2.68| 7.97 |13.98114-0110:91| 9.90|7.62| 5.07 Freysing 48 24 1145 | 1357 |— 237/—231| 0.34| 4.84| 9.96 |13.70/14-13112-03| 11.03/5.54| 3.36|- Friedrichshafen 147 39 | 9281 1201 I- 133] 0.5! ı11l 5.8| 9.98 |15.05l17.35l18.14| 11.06 |7.23] 2.72]- |“ Zu E32. ©, a ee? A ie = | Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr ine un | RER vr Aal 1 zur Aerimeht, | 4.84 | 12.05 | 4.88 4.68 17.35 15.09 8 Sa. 2-3 5.30 | 14.31 | 7.73 6.30 18.09 16.43 3 Sa. 2.9 6.43 | 12.98 | 6.57 6.25 16.44 13.97 12 Sa. 24. Su. 4.56 | 13.08 | 5.99 5.10 18.52 16.61 6 8.12.10 6.62 | 14.98 | 8.60 7.96 18.36 13.33 3 tägl. Extr. 6.71 | 13.91 | 7.55 7.16 15.57 13.42 12 _ 6.10 | 14.38 | 7.30 6.64 16.63 15.60 9 6.9.12.3.9 0.03 6.95 | 241 0.70 18.34 13.55 14 _ 9.33 | 15.48 | 8.22 7.88 23.25 16.99 1 3mal 5.79 | 12.93 | 6.03 5.71 17.29 14.85 6 Da.2ra 6.41 | 13.40 | 6.39 6.17 17.71 14.91 10 Sa. 2-3 6.68 | 13.69 | 6.68 6.26 18.04 15.69 2 Saar a 6.46 | 13.48 | 6.46 6.31 16.96 14.65 1red.M. 3mal 6.61 | 12.87 | 7.59 6.76 13.83 12.91 2 78279 7.91 | 13.89 | 8.75 751 17.06 14.39 1 7.2.9 845 | 15.23 | 8.38 8.30 15.97 14.09 52 2.9 6.33 | 13.42 | 8.74 7.71 12.27 11.08 1 8.2.10 8833 | 15.39 | 8.77 8.65 15.84 13.76 16 — 5.78 | 13.72 | 653 | 633 15.48 14.44 12 Morg. 12 Ab. 5.92 | 13.40 | 7.66 6.85 14.35 12.99 18 = 8.28 | 15.81 | 7.89 8.41 19.03 14.14 1red.M. red. 5.14 | 13.30 | 6.69 6.06 16.06 14.18 32 6.2.10 5.93 | 13.58 | 6.83 6.10 17.51 15.54 12 Sar2r3 7.07 13.83 | 6.96 6.71 16.99 14.87 ired.M. red. 7.68 | 15.11 | 7.58 7.60 17.02 15.08 11 6.9.12.3. 6.9 s.98 | 14.94 | 8.96 i 8.78 13.99 12.69 13 3 mal 9.66 | 15.44 | 8.77 9.01 15.42 13.25 ired.M. red. 5.97 13.41 | 5.94 5.81 18.26 15.49 9 Sa, 2E3 7.00 | 14.50 | 8.33 8.06 13.57 12.09 1 8.2.8 7.30 | 13.43 | 7.29 6.79 16.63 14.27 10 — 851 14.19 | 7.33 7.50 15.67 14.21 ıred.M. red 7.74 | 13.81 | 8.40 8.00 13.50 11.76 12 8.2.8 5.68 | 13.64 | 6.81 6.19 16.78 15.04 14 6.2.9 7.08 | 12.61 | 8.36 6.83 16.00 13.34 1 8.2.11 6.49 | 1425 | 8.81 7.66 14.01 13.17 4 8.2.11 6.38 | 15.61 | 7.39 7.40 17.28 15.39 3 7.2.9 6.99 | 14.90 | 7.56 727 16.73 15.29 8 7.2.9 720 | 14.03 | 8.03 7.52 14.60 13.20 9 8.2.10 4.44 | 12.09 | 5.98 5.51 15.61 12.56 1 = 27 14.71 | 7.94 7.84 15.38 13.76 20 7.90 | 14.73 | 7.82 7.78 15.90 14.05 30 611 | 12.38 | 6.77 6.11 15-87 13.21 1 7.2.9 720 | 15.10 | 7.36 7.29 17.39 15.62 9 9.12.3 3.74 | 12.97 | 7,53 6.03 15.91 13.10 1 7.2.9 5.05 | 13.29 | 6.64 5.64 | 16.67 15.70 3 — 5.62 | 16.85 | 7.00 7.19 19.76 17.58 2 7.2.9 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 179 entlehnt aus D 121 D 2.80 D 3.13 D 2.81 D 4.137 D 2.81 3.83 D 2.81 3.83 4.138 D 4.138 D 4.138 D 2.59 D 2.58 D 2.59 Lamont Ann. 1843 3.158 D 2.95 D 2.95 D 1.23 3.65 D 4.138 D 4.139 D 4.139 Buek Hamburgs Clim. 26 Lamont Ann. 1843 3.159 D 1.25 D 1.25 3.56 Lamont Ann. 1843 3.157 D 1.26 D 4.139 Lamont Ann. 1842. 3.57 D 2.59 Lüdde Ztschr. f. Erdk.VI. Lamont Ann. 1842. 3.49 D 1.26 D 4.10 D 4.139 Ber. d. nat. G.in Emden D 2.65 Kämtz Taf. Berghaus Ann. III. 1.177 D 4.140 Schübler Kriegh Beschr. v. Frankf. D 4.110 D 2.82 D 3.53 D 4.140 D 2.65 178 "N: Bistritz 4 Bodenbach Braunsberg Braunschweig Breslau Brocken Brünn Brzezina Brzeznitz Budweis Burglengenfeld Calw Canstadt Carlsruhe Chemnitz Coblenz Coburg Cuxhaven Cronberg Danzig Deutschbrod Dillingen Dresden Düsseldorf Edenkoben Eger Eisenach Eisleben Erlbach Elberfeld Elbing Eimnden Endingen Erfurt Frankenheim Frankfurt n Frauenau Freiberg Freudenstadt Freysing Friedrichshafen vrr 17 27 Dove : Tafel der mittleren Temperaturen 14 10 11 36 19 54 10 32 849 177 0 10 37 16 36 15 58 1910 394 1573 18] 4.39 3.55 4.84 Breite | G, PS Höhe | ‚Jan. | Fer. | re | Apr. | Mai 9:05 10.16 9.59 8.65 10.35 10.63 10.91 4.12 14.00 9.61 10.26 10.02 9.76 9.62 10.58 12.41 10.37 12.24 10.14 9.64 11.34 8.92 10.11 10.86 11.70 12.55 13.07 10.39 11.42 10.55 11.35 11.00 10.14 10.33 9.74 11.03 11.46 11.1 8.99 11.44 11.7 11.90 11.48 7-97 9.96 9.98 Jun, | Jul. |Ass-| 11.31)12.96/11.88 13.95|14.54/14.43 11.9813.83/13.14 12.20 13.27 13.30 13.82 6.90 13.00 12.59 12.58 12.55 12.61 12.52, 15.16 14.45 12.47 14.64 13.11 12.11 13.55 12.12 13.13 12.78 13.34 16.36 14.50 14.80 8.13 15.45 13.98 14.29 15.45 14.36 13.21 13.73 15.83 13.85 16.16 14.11 14.04 15.20 14.04 14.29 14.76 14.74 14.51 14.50 12.63 13.46 12.56 13.53 13.30 13.09 12.33 13.67 14.65 14-25 13:3 10-45 14.00 14.1 11:30 14.59 13.98 13.70 15.77 15.35 15.85 14.35 15.39 14.10 14.73 14.49 14.19 13.01 14.40 16.70 15.57 14.3 13.40 15.14 15:3 13.72 15-69 14.01 14.13 13.71 15.31 13.92 14.52 5.81 18.00 12.23 13.32 13.08 13.47 12.89 12.78 15.41 13.95 15.36 13.93 14.06 18.69 13.73 13.33 13.94 14.82 14.96 15.97 13.24 14.66 13.62 14.30 13.65 13.65 12.49 14.67 15-47 14:88 14:5 12.42 14:99 14.8 12.13 15:02 10.91 12.03 [15.05117.35!18.14 Deutsch Sept. | 0. | Noy. | Dec. | 9.42 12.02 10.84 10.95 11.19 11.42 11.77 6.56 12,33 10.14 10.39 11.94 11.14 11.14 12.80 12.56 12.08 12.56 11.03 11.71 12.33 10.70 10.88 11.45 11.67 12.63 12.80 5.08 7.90 6.97 6.35 8.48 8.06 7.37 2.63 8.33 6.08 6.63 6.58 6.74 7.44 8.41 8.33 9.00 8.88 6.32 7.81 9.14 6.69 6.99 7.46 8.02 8.89 8.65 10.37 | 6.42 12.78 11.26 12.36 11.71 11.36 12.07 12.72 12.39 12.75 12.1 10.71 12.18 12.05 10.52 11.78 9,90 11.03 11.06 7.45 7.42 7.55 8.52 6.96 8.47 8.74 7.75 6.84 7.6 5.48 7.66 8.1 7.94 8.15 7.62 5.54 7.23 | 0.13 3.26 1.90 0.68 6.12 3.17 2.75 —1.96 4.00 1.86 2.16 1.53 1.50 4.19 5.06 4.24 5.13 4.88 2.23 3.47 — 2.34 —0.43 0.16 — 2.19 4.65 1.60 —0.55 — 3.14 —0.60 —0.89 0.50 f —1.74 land. Wint, rein. —3.04 | 4.84 —2.12 | 5.30 099 | 6.43 3.53 | 4.56 1.65 | 6.62 0.49 | 6.71 —122 | 6.10 —6.60 | 0.03 151 | 9.33 —1.92 | 5.79 —151| 6.41 2.00 | 6.68 1.17 | 6.46 0.04 | 6.61 0,50 | 7.91 1.14 | 8.45 2.34 | 6.33 1.63 | 8.83 —0.72 | 5.78 0.41 | 5.92 1.67 | 8.28 —0.88 | 5.14 —1.96 | 5.93 —1.04 | 7.07 0.03 7.68 2.25 | 8.98 2.19 | 9.66 —2.08 | 5.97 241 | 7.00 —0.84 | 7.30 —0.02 | 851 2.05 | 7.74 —1.40 | 5.68 —073 | 7.08 1.08 | 6.49 022 | 6.38 —0.39 | 6.99 0.83 | 7.20 —0.47 | 4.44 0.95 | 7.76 0.68 | 7.90 —083 | 6.11 —0.52 | 7.20 —0.13 | 3.74 —241 | 5.05 —0.73 | 5.62 Somm. | Herbst | Jahr | 12.05 14.31 12.98 13.08 14.98 13.91 14.38 6.95 15.48 12.93 13.40 13.69 13.48 12.87 13.89 15.23 13.42 15.39 13.72 13.40 15.81 13.30 13.58 13.83 15.11 14.94 15.44 13.41 14.50 13.43 14.19 13.81 13.64 12.61 14.25 15.61 14.90 14.03 12.09 14.71 14.73 12.38 15.10 12.97 13.29 16.85 4.88 7.13 6.57 5.99 8.60 7.55 7.30 2.41 8.22 6.03 6.39 6.68 6.46 7.59 8.75 8.38 8.74 8.77 6.53 7.66 7.89 6.69 6.83 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Unt. d. wärmst. u. kiltest, Mon. 4.68 17.35 6.30 18.09 6.25 16.44 5.10 18.52 7.96 18.36 7.16 15.57 6.64 16.63 0.70 13.34 7.88 23.25 5.71 17.29 6.17 17.71 6.26 18.04 6.31 16.96 6.76 13.83 7.51 17.06 8.30 15.97 7.71 12.27 8.65 15.84 6.33 15.48 6.85 14.35 8.41 19.03 6.06 16.06 6.10 17.51 6.71 16.99 7.60 17.02 8.78 13.99 9.01 15.42 5.81 18.26 8.06 13.57 6.79 16.63 7.50 15.67 8.00 13.50 6.19 16.78 6.83 16.00 7.66 14.01 7.40 17.28 7.27 16.73 7.52 14.60 5.51 15.61 7.84 15.38 7.78 15.90 6.11 15.87 7.29 17.39 6.03 15.91 5.64 16.67 7.19 19.76 Unt. d. Som- mersu. Wint, 15.09 16.43 13.97 16.61 13.33 13.42 15.60 13.55 16.99 14.85 14.91 15.69 14.65 12.91 14.39 14.09 11.08 13.76 14.44 12.99 14.14 14.18 15.54 14.87 15.08 12.69 13.25 15.49 12.09 14.27 14.21 11.76 15.04 13.34 13.17 15.39 15.29 13.20 12.56 13.76 14.05 13.21 15.62 13.10 15.70 17.58 Anzahl d. Jahre 179 Zeit der Beob. entlehnt aus Sa. 2-3 D 1.21 Sa. 2.9 D 2.80 Sa. 24. Su. D 3.13 8.12.10 D 2.81 tägl. Extr. D 4.137 _ D 2.81 3.83 6.9.12.3.9 D 2.81 3.83 4.138 —_ D 4.138 3 mal D 4.138 Sa. 2-3 D 2.59 Sa. 2-3 D 2.58 Sa. 2-3 D 2.59 3 mal Lamont Ann. 1843 3.158 72,9 D 2.95 7.2.9 D 2.95 7.2.9 D 1.23 3.65 8.2.10 D 4.138 _ D 4.139 Morg. 12 Ab. |D 4.139 _ Buek Hamburgs Clim. 26 red. Lamont Ann, 1843 3.159 6.2.10 D 1.25 Sa. 2-3 D 1.25 3.56 red. Lamont Ann. 1843 3.157 6.9.12.3.6.9 D 1.26 3 mal D 4.139 red Lamont Ann. 1842. 3.57 Sa. 2-3 D 2.59 82.8 —_ _ Lüdde Ztschr. f. Erdk.VI. red. Lamont Ann. 1842. 3.49 8.2.8 D 1.26 6.2.9 D 4.10 8.2.11 D 4.139 8.2.11 Ber. d. nat. G. in Emden 7.2.9 D 2.65 7.2.9 Kämtz Taf. 8.2.10 Berghaus Ann. II. 1.177 - D 4.140 Schübler Kriegh Beschr. v. Frankf. 7.2.9 D 4.110 9.12.3 D 2.82 7:29 D 3.83 _ D 4.140 7.2.9 D 2.65 22 180 Fulda Fürstenfeldbrück Gabel Genkingen Giengen Görlitz Göttersdorf Göttingen Gotha Grätz Gries Guben Gunzenhausen Glatz Halle @ b Hamburg Heidelberg Herzogenaurach Hirschberg Hof Hohenelb Hohenfurth Hohenheim Ilmenau Insbruck Issny Jena Jever Karlsbad Kitzbühel Königgrätz Königsberg Königsberg i. d. N. Kremsmünster Krokow Krumau Kuttenplan Kreuzburg Kupferberg Leobschütz Liegnitz Landshut Landshut Landsberg Landskron Dove: Tafel der mittleren Temperaturen — 2.14 very 38 | Breite aus | Höhe | Jan. Febr. 5034| 944 | 838 | —2.81|—1.33 48 12 | 11 1660 |—27 | 2.4 50 40 | 14 —ı7ı1 4825| 9 2400 | —3.28 | — 0.46 48 37 | 10 1444 | —3.07 |—1.27 51 9| 14 610 | —8.58 | —4.70 —129| 1.28 5132| 9 412 |—-1.60| 0.67 50 56 | 10 91 | —3.23|—0.33 47 4|15 1206 | —2.87 | —0.54 4712 | 11 3650 | —1.63|—323 51 46 | 14 —194| 0.03 4 7|10 —175| 087 50 26 | 17 960 |—127| 3.87 51 30 | ı1 340 | —2.27 |—0.30 —040| 189 5333| 9 —0.89| 1.07 4928 | 8 313 |—0.17| 1.97 49 36 | 10 —150| 0.69 50 52 | 15 1710 |—25 |-1.3 50 19 | 11 1527 | —2.71|— 1.07 50 38 | 17 1400 | —3.55 | —2.18 48 37 | 17 1758 | —4.02 | — 2.71 4843| 9 1198 |—1.88|) 0.31 50 41 | 10 1420 0.05 | —0.58 47 16 | ı1 1770 | —2.20| 0.47 47 42 | 10 2184 | —ı1.41| 0.05 5056 | 11: 503 0.00| 1.49 5335| 7 — 1-0.08| 0.49 5014 |12 — 253 —1.4l 47 27 | 12 2350 | —2.69 | — 0.21 50 13 | 18 714 | —3.22 |— 2.87 54 43 | 20 68 | 3:36 |— 2.24 52 58 | 14 — 2.70 | —0.62 48 3|14 —254|—1.56 54 46 | 18 — 1-56 |—-3.6 48 49 | 16 1596 | — 2.12 | —0.42 49 54 | 12 1602 | —0.34 | — 1.66 |— 50 59 | 18 617 | —-0.17| 4.30 50 53 | 16 1608 | —1.77| 2.62 50 12 | 17 1009 | —0.72| 4.02 51 13 | 16 373 0.03) 3.28 50 47 | 16 1399 | —1.97| 2.13 48 33 | 12 —226| 0.93 48 3| 105: —221| 0.69 49 55 | 18 1053 | —3.91|—1.91 | 7.26 89 3.79 5.28 5.70 4.92 3.50 8.44 7.21 6.64 5.21 8.12 7.41 6.36 6.74 8.98 6.54 9.35 7.15 5.3 3.75 4.81 5.02 6.99 7.94 8.21 5.24 8.31 5.69 5.55 6.80 5.61 4.16 6.62 6.74 5.8 5-47 6.65 6.10 5.33 6.28 7.12 8.23 7.81 6.90 5.81 März Apr, | Mai 9.97 |13.75/15.44|15.66 15.0 Juni | Juli Aug. | | Sept. | Oct. 12.02] 6.30 12.8 115.6 14.5 11.5 |7.4 7.39 |11.83|11.3414.70 9.67 10.41 13.22 10.29 |12.98 11.30 10.60 13.96 15.37,13.57 13.87)11.70 12.35 13.25 14.35 |17.9219.35/18.44 14.59|16.81/15.10 15.07/16.16 15.08 7.08| 9.91111.83 14.80) 16.46|15.40 „12. 56113. aa 11.66 11.54 6.76 11.83 11.10 8.85 10.53 12.20 11.04 12.90 11.84 8.6 9.23 9.08 9.60 11.53 10.12 11.95 9.77 12.17 10.03 9.54 11.49 10.05 8.88 10.62 10.36 8.3 10.21 10.04 8.61 7.51 8.32 9.27 8.47 10.11 9.19 10.69 un. 97 13.03 14.29 13.40 14.90 14.91 12.8 12.70 11.73 12.38 13.73 12.57 14.67 12.91 [14.40 10.72 14.16 13.28 13.51 11.28 13.22 12.90 12.2 13.55 11.77 12.68 10.88 12.30 13.20 10.73) 12.34 11.85, ‚14.69|14.56 | 13.64 13.70 13. 78) 1352 13.60/13.98 15.38 13.71 15.58 15.71 14.50 14.39 16.31 15.50 15.78/14.80 13.3 |12.6 13.34 12.21 12.87112.23 13.87/12.95 14.18/14.43 14.43|14.25 7.21| 5.69 12.55112.38| 8.88] 5.64 10.82] 6.24 11.68 5.82 8.89| 5.02 15.03) 9.34 12.07 8.29 12.51 7.29 9.151 4.74 12.27\8.38 11.23) 7.49 9.37,6.73 11.81 7.29 13.18 9.17 11.19 7.14 12.74| 8.63 12.33| 6.72 10.9 155 9.96| 6.08 9.96 6.32 8.98|5.58 12.03| 7.30 12.22) 6.92 12.079.17 13.42\13.0210.31| 5.92 15.53|14 03 14.33|14.07 14.22 13.88 14.99| 14.77 14.75 13.33 11.81/ 7.94 11.87 7.97 11.86 7.12 11.25) 6.98 11.12) 6.86 13.60 13.20 15.0114.42 14.40 13.90 14.1 13.1 14.26,13.58) 13.16. 12.46 14.02 14.29 12.10 12.37 13.66.13.95 14.62 14.98 13.19 12.91 9. .60| 5.20 11.36) 8.51 10.88) 6.57 11.2 |6.9 10.97) 7.01 10.64 5.41 9.09 6.69 8.36 5.86 9.08) 6.96 10.48] 7.46 8.37) 5.97 11.84) 4.34 10.57) 6.89 13. 64|11.99) 13.89 10.67] 6.77 | Frühl. | on 6.50 8.37 2.93 5.42 5.99 5.76 5.43 8.91 7.31 6.81 4.27 7.81 7.28 5.41 6.89 8.42 6.76 9.16 7.47 4.00 4.64 4.83 5.26 7.34 6.00 8.06 5.74 7.79 6.19 5.43 6.83 5.76 4.27 6.60 6.43 5.63 5.95 5.48 5.47 4.46 5.25 5.97 5.47 7.14 6.37 6.08 14.95 14.30 12.62 11.84 14.05 12.85 13.19 18.57 15.50 15.44 9.61 15.55 13.48 13.18 14.04 15.19 14.10 15.57 15.16 12.90 12.75 12.28 13.07 14.11 13.75 14.64 13.12 14.65 13.04 14.09 14.35 13.87 12.69 14.22 13.73 13.13 13.80 12.46 13.66 11.78 13.30 14.27 12.69 13.21 12.65 14.17 7.10 7.20 4.95 5.66 6.57 6.07 4.73 9.33 7.60 8.03 5.51 8.29 6.87 6.41 7.19 8.96 7.33 8.56 7.39 7.63 5.94 5.87 5.12 7.76 7.50 8.03 6.26 7:98 7.17 7.32 6.65 6.61 5.49 7.52 6.56 6.13 6.70 6.48 614 5.57 6.15 7-12 5.60 6.33 6.42 6.54 6.62 7.56 4.68 5.42 6.19 4.97 5.69 9.25 7.28 7.14 4.28 7.96 6.88 6.61 6.97 8.42 7.15 8.65 7.50 5.38 5.53 5.16 5.14 7:22 7.01 7.46 6.13 7.79 6:95 6.23 6.63 5.96 4.97 6.80 6.27 5.00 6.35 6.10 6.37 5.46 6.47 7-38 4.41 6.63 6.27 6.11 Herbst | Jahr ii Unt. d. wärmst. u. kältest.. Mon. 18.47 18.30 17.08 15.83 18.44 22.45 15.78 20.95 20.04 19.03 15.06 18.40 15.86 15.25 17.65 15.98 15.39 16.48 17.28 18.60 16.05 16.42 17.89 16.31 15.01 16.39 14.83 15.53 14.41 16.75 17.68 17.97 16.96 17.71 16.94 19.70 16.38 14.82 14.46 14.14 14.67 14.95 15.67 16.04 15.40 18.93 I Unt. d. Som- mers u. Wint, 17.02 13.95 14.41 13.13 15.91 17.63 13.80 „18.37 16.51 17.17 11.39 15.38 13.59 11.79 14.26 14.09 13.78 14.27 45.17 15.93 13.94 14.62 15.97 14.43 12.96 15.52 13.71 13.92 12.24 16.00 15.67 16.27 15.28 15.36 15.36 18.03 14.91 12.47 11.53 11.37 11.51 12.10 12.28 13.37 13.02 16.53 Anzahl d. Jahre verschiedener. Orte in Reaumur'schen Graden. Zeit der Beob. SI. D 9 9 d. Tr sun Su} soo Sa. 6.3.2.8 red. 8.9.101.12.3:5.9 71.5 6.2.9 red. 7.2.9 wahr. M. 8.12. 2.6.10 40.842) 7.2.9 5 mal red. red. 8.12.2.6.10 Sa.2-5 Sa.2-3 6.2.10 7.2.9 6.2.9 6.2.10 7.1.10 red. red. Sa.,2-3 181 entlehnt aus Schübler D 4.140 Kartn. Arch. 22 p.20 D 2.65 3.30 4.92 D 4.141 D 4.141 Kämtz Vorl. üb. Metor. 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D: | Breite 8; Höhe | Jan | Febr Mz. | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept.| Oct. | Nov. | Leipzig 51 20 | 12 22 —1.04| 054| 2.65| 5.86 | 9.78112.29113.39]11.99111.41| 6.87) 2.86 Leitmeritz 50 32 | 14 8| 360 | —2.54|—0.68| 2.32| 6.90 |11.72]14.35115.36115.11112.04| 7.54| 3.16| Libotitz — 2.05 |—1.07)—0.95| 6.02 | 9.35113.32|13.89113.88]11.23| 5.55] 4.22] Ludwigsburg 4853| 911 | 890 | —0.22| 1.39| 3.89| 5.88 [11.5815.60/16.54/114.89112.74| 7.74| 3.67 Lüneburg 53 15 | 10 30 —0.33| 1.47| 3.49| 6.94 |10.63|13.28/14.39]13.72|]11.14| 6.84| 4.06 Manheim 49 29 | 8 27 059| 1.60| 3.62| 8.31 |12.22]15.65|16.36/115.23113.23| 7.71] 3.00 Marburg 5050| 8al —0.94) 0536| 3.36) 7.03 |10.74|13.75/13.82]11.53]11.27| 7.04| 2.73 Marienbad 49 59 | 12 42 | 1902 | —5.00 | —5.40 |—0.52| 4.84 | 7.54|10.51/12.96110.44| 9.61) 4.23 —2.15 Meiningen 50 40 | 10 30 —0.12| 2.28! 3.95| 6.38 ! 9.10/14.12114.56113.27,10.20| 7.12] 2.54 Mergentheim 49 30 | 946 | 640 | —091| 0.07| 3.37| 7.32 |111.67|15.12|115.50114.35|112.37| 7.69) 4.18 Mittenwald 47 27 | 11 15 | 2880 | —2.20| 0.11) 1.26| 4.88 | 9.11112.4612.56112.22] 9.86| 5.72! 2.62 Mühlhausen 51 13 | 10 27 —7.99|—4.79| 2.21) 3.89 | 8.47|12.63112.9114.46| 9.76| 7.43] 3.49 München 48 9 | 11 36 | 1573 | —1.07| 0.45| 4.08| 6.63 |11.38|13.38|14.55|14.26|11.63| 7.65| 3.12 Münster 5158 | 738 059| 2.45) 351| 6.87 |10.61|12.8713.8913.5611.49) 8.01] 4.73 Neustadt. b. Friedland | 50 56 | 14 14 | 1474 | —4.70 | — 2.14 |—0.27| 2.23 | 8.10111.48111.87) 9.66 11.49| 5.83) — 0.65 Neustadt a. d. Aisch | 49 36 | 10 40 | 844 | —1.91|—0.76| 3.38| 7.91 |10.72112.78/14.63114.39111.84| 7.34| 2.40 Neustrelitz 53 22 | 13 3| 300 | —3.00| 0.18| 2.22| 7.04 |10.7713.65/14.42]13.53]10.88| 8.45] 2.79 Niederaltaich 4845 |13 0 —3.94| 195| 1.60| 10.16 |14.62|15.50117.77|16.3912.70110.42) 3.23 Neisse 50 28 | 17 20 | 570 | —0.24| 4.24| 1.22| 6.52 | 8.30112.35/13.99]14.24| 9.88| 7.58| 3.33 Oberstetten 1076 1 —0.14| 0.79| 353| 7.66 111.57|13.31/14.23114.2611.95| 7.42) 4.65 Oberwiesenthal 50 25 |ı 12 58 | 2780 | —2511—0,58| 0.70| 4.40 | 8.50|11.37111.98]11.94| 9.22] 5.83] 0.78 Oehringen 49 13 931 | 722 | —193/)—0.33| 2.90| 6.76 |11.30/12.92115.23|12.57111.96| 7.02| 4.47 Oppeln 50 37 | 1757! 470 | —129| 3.65| 0.71| 8.13 |11.02|14.76|16 19/]16.75/11.15| 7.00) 251 Passau 48 34 | 13 27 | 869 | —1.32|—0.42| 0.51| 4.86 /10.57\14.55|14.46112.84111.35| 7.41! 3.36 Peissenberg 47 48 | 11 1 | 3015 | —1.67)—0.54| 0.82| 4.98 | 9.02110.63|12.67|12.56| 9.58| 5.56| 1.73 Perleberg 53 5 | 11 21 —270| 022) 3.03| 6.82 |11.20/13.62)14-98]14.58/10.53| 7.56) 3.34 St. Peter 50 41 | 15 38 | 2500 | —3.88!—2.63| 0.56| 5.11 | 7.6410.38]12.31111.14| 8.84| 5.54| 0.31 | Pfullingen 48 27 | 913 | 1311 | —1.66|—0.21| 1.99| 5.97 |10.74113.56|13.58112.41|11.55| 6.84] 3.78]. Pilsen 49 45 | 13 23 | 850 | —3.40|—1.75| 2.80| 7.25 |11.34113.75115.31114.71|11.69| 7.16| 2.25]. Plan 49 50 | 12 50 1.40| 350| 357| 5.85 |12.75|15.78116.21/16.14|10.10| 5.39| 3.55 Pless 4959 |19 0 —2.73/)—5.00| 3.13) 8.18 |11.47|14.66|115-71/13.52|10.83| 7.01| 1.68 Prag a 50 5 | 1646 | 583 | —1.95|—0.27| 3.94) 9.16 |12.66|15.09116.72116.25113.25| 8.131 3.52 — 2.08 I—0.45 | 3.04| 7.05 |12.12)14.32115.81114.69112.27| 7.99] 3.22 Prenzlau -] 53 20 | 13 59 | 126 0.69| 1.67) 2.82| 5.93 |11.37/14.02]15.25|14.73111.90| 7.68| 2.40 Ratibor 50 22 | 17 61 664 | —2.70|—2.10| 0.96| 7.07 |11.33114.23| — |13.07|12.05| 8.74) 4,53 |. Ravensburg 47 47 | 9 37 | 1369 05 |—09 |—0.6 | 7.6 | 8.7 |12.0 |15.8 [14.5 110.0 |58 | 7.2 |- Bechenberg —2.69|)—1.87| 5.12| 5.18 | 8.40113.10|14.62/14.30.11.03| 6.29] 2.41 Regensburg 49 1 | 1156 | 1078 |—2.28|—0.15| 2.72| 7.0 [12.05!13.63|15.09114.38 11.56] 7.07) 2.25 |. Rehberg 49 6 | 13 27 —4.47|—231| 075| 4.0 S-1511101219111.47 8.96| 5.12) 1.19]- Riedlingen 48 10 | 9 30 | 1647 | —2.08|—255| 4.42! 7.39 |13.14:13.94|14.34|14.50,11.61| 6.20) 2.10 Rinteln 5211!95 —0.6| 1.06) 3.10| 7.58 [10.42/14.00114.51/13.7111.66| 8.46) 3.81 Rolle 50 3| 540 0.00| 2.40| 2.72| 5.76 |11.32)13.28|16.24115.2812.72| 8.08] 3.76 Bossfeld 49 8|10 5 | 1347 | —2.14|—1.19| 1.73| 4.92 |10.26|12.73114.41|13.80111.37| 6.32] 2.30 Rotenhaus 50 31 | 15 47 | 1206 | —2.99|—1.74| 2.40! 6.48 |10.68|13.67|15.12114.12|11.27| 7.21] 1.53 Bott 47 57 | 12 10 —450| 1.60 9.40 \15.00/13.75116.20 14.50 12.03| 7.531 2.75 Rumburg 50 57 | 14 33 | 1167 | —4.05|—3.22| 2.49| 6.28 j10.04112.89114.79|14.04,10.78| 7.36] 0.65 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 183 Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr | Er tEM Eg | TE n Eu Gasıı Zeit der Beob. entlehnt aus 6.10 | 12.56 | 7.05 # 6.40 14.43 12.65 44 9. 12. 3 D 3.90 6.98 | 14.94 | 7.58 | 7.03 17.90 16.33 9 SENmEB D 2.60 3.79 4.81 | 13.70 | 7.00 I 5.54 20.82 17.05 1 Sas2 3 D 3.80 7.12 | 15.68 | 8.05 | 7.88 16.76 15.00 6 72 D 2.65 3.80 7.02 | 13.80 | 7.35 | 7.23 14.72 13.04 12 _ Buek Hamburgs Clim. 2.26 8.05 | 15.75 | 7.98 I 8.12 16.40 15.03 8 729 Schön 7.04 | 13.03 | 7.01 | 6.83 14.76 12.80 1l 7.149 D 2.85 3.95 | 11.30 | 3.90 I 3.25 21.03 17.46 1 Sa. 2-3 D 2.60 6.48 | 13.98 | 6.62 | 6.84 15.91 13.71 ı 14 16.10.1.6.10red.| MS. 7.45 | 14.99 | 8.08 | 7.62 16.41 15.04 44 289 D 3.82 4.94 5.08 | 12.41 | 6.07 5 5.74 14.76 13.01 8 Tl. D 4.142 4.86 | 13.33 | 6.89 ] 5.30 22.45 17.21 1 stündl. D 4.142 7.36 | 14.06 | 7.47 | 7.28 15.62 13.84 25 6.1-2.9 D 1.41 7.00 | 13.44 | 8.08 5 7.57 13.30 11.67 104 6.2.10 D 2.55 3.35 | 11.00 | 5.56 $ 4.33 16.57 13.58 2 12 D 4.142 734 | 13.93 | 7.19 | 6.98 16.54 14.47 |1red.M. red. Lamont Ann. 1842. 1.152 6.67 | 13.86 | 7.38 | 6.84 17.42 14.41 5 8.12.2.6.10 | Berghaus 3. Sendschr. 5.79 | 16.55 | 8.78 $ 8.37 21.73 17.18 1 7.2.9 5.51 | 13.53 | 6.93 | 7.04 14.23 11.33 1 6.2.10 Arb. d. Schles. Ges. 1845 7.59 | 13.93 | s.o1 | 7.55 14.40 13.24 6 7.2.9 D 3.82 4.95 4.53 ! 11.76 | 5.28 $ 5.01 14.49 13.29 5 12 D 2.86 6.99 | 13.57 | 7.82 | 6.97 17.16 14.07 7 7.2.9 D 3.82 4.95 6.62 | 15.90 | ‚6.89 | 7.78 13.04 14.29 1 6.12. 9 Arb. d. Schles. Ges. 1845 5.31 | 13.95 | 7.37 | 6.52 15.87 14.50 2 8.1.10 D 2.86 3.84 4.94 | 11.95 | 5.62 | 5.41 14.34 12.82 17 7.2.9 D 3.94 7.02 | 14.40 | 7.14 | 7.04 17.68 14.77 5 |8.12.2.6.10red. | Berghaus Sendschr. 4.44 | 11.28 | 4,90 I 4.44 16.19 14.14 44 San2=s D 2.61 6.23 | 13.18 | 7.39 # 6.54 15.24 13.82 8 7.2.9 D 2.65 3.80 4.92 7.13 | 14.59 | 7.03 I 6.74 18.71 16.37 9 Sa. 2-3 D 2.60 7.39 | 16.04 | 6.35 | 7-95 15.09 14.03 13 7.2.9 D 4.143 759 | 14.63 | 651 | 6.66 20.71 16.73 2 — D 4.143 8.59 | 16.02 | 8.30 8.10 18.67 16.53 144 8.12.3.10 D 1.46 u. Hallaschka Beob. 2 Th. 7.40 | 14.94 | 7.83 | 7.37 17.89 15.64 19 Sa. 2-3 D 1.46 3.69 6.70 | 14.66 | 7.33 | 7.54 14.56 13.18 4 8.12.2.6.10red. | D 4.144 6.51 — 8.44 — _ _ 1 7.12.9 Arb. d. Schles. Ges. 1846 5.23 | 14.10 | 8.00 || 6.49 19.50 15.47 1 7.2.9 D 3.83 6.23 | 14.01 | 6.24 | 6.33 17.31 15.19 1 7.2.9 D 2.65 7.52 | 14.37 | 6.96 5 6.92 17.37 15.53 62 wahr. M D 1.46 4.30 | 11.58 | 5.09 | 4.48 16.65 14.65 10 Sa. 2-3 D 2.60 3.79 8.32 | 14.26 | 6.64 | 6.97 17.05 15.59 2 7.2.9 D 4.96 7.03 | 14.07 | 7.98 $ 7.50 15.27 13.16 3 8.12. 10 red. Berghaus Ann. III. 5.533 6.60 | 14.93 | 8.19 | 7.76 16.24 13.60 1 Quetelet Clim. de Belg. 93 5.64 | 13.65 | 6.66 I 6.13 16.55 15.08 9 7.2.9 D 2.66 3.80 4.93 6.52 | 14.30 | 6.67 | 6.46 18.11 15.96 12 Sa. 2-3 D 1.48 3.70 8.19 | 14.82 | 7.44 | 7.41 20.70 15.62 1 7.2.9 D 4.144 6.27 | 13.91 | 6.26 | 6.06 | 183.84 16.11 2 Sa. 2-3 | D 2.61 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 183 182 Dovs: Tafel der mittleren Temperaturen . Deutsch | Iand. e 3 . ü 3 1: d. wärmst. | Unt. d. Som- | Anza r . 5 > | Breite = Höhe | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. |sert | Oct. | Nor. | Dec. | Wwint. | Frühl. | Somm. 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D 2.65 3.80 Lüneburg 53 15 | 10 30 —033| 147| 3849| 6.94 |10.63|13.28/14.39113.72111.14| 6.84] 4.06| 1.14 0.16) 7.02 | 13.80 | 7.35 | 7.23 14.72 13.04 12 — Buck Hamburgs Clim. 2.26 Ianheii 4929 | 827 059| 1.60| 3862| 8.31 |12.2215.6516.36115.23113.23| 7.71] 3.00 |—0.04 o72| 8.05 | 15.75 | 7.98 | 8.12 16.40 15.03 8 7.2. Schön Marburg 5050 | 8al —09| 036) 3536| 7.03 |10.74|13.75l13.82]11.53111.27) 7.04] 2.73] 1.26||| 023] 7.04 | 13.03 | 7.01 | 6.33 14.76 12.80 1l E 1. D 2.55 Marienbad 49 59 | 12 42 | 1902 | —5.00/—5.40'—052| 4.84 | 7,54|10.51[12.96110.44| 9.61) 4.23 — 2.15 |— 8.07) || 6.16) 3.95 | 11.30 | 3.90 | 3.25 21.03 17.46 1 hr D 2.60 a; hr e » j „+ a p = {m 9.10 ri a 10.20) 7.12! 2.54|—1.35| || 0.27) 6.48 | 13.98 | 6.62 | 6.84 15.91 137101 12 6. Re 1. 6.10 red. | MS. 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Ges. 1845 " Oberstetten 1076 | —0.14| 0.79| 353) 7.66 |11.57113.31114.23114.26/11.95| 7.42] 4.65| 1.41| | 0.69) 7.59 | 13.93 | 8.01 | 7.55 14.40 13.24 6 7.2.9 D 3.82 4.95 Oberwiesenthal 50 25 | 12 58 | 2780 |—251|)—0.58| 0.70| 4.40 | 8.,50111.37111.98111.94| 9.22| 5.83] 0.78|—1.,50| [1353| 453 | 11.76 | 528 | 5.01 14.49 13.29 5 12 D 2.86 Oehringen 49 13 | 931 | 722 | —1.93|—0.33| 2.90|. 6.76 |11.30112.92115.23112.57111.96| 7.02] 4.47) 0.76|’| 0.50) 6.99 | 13.57 | 7.82 | 6.97 17.16 14.07 7 7.2.9 D 3.82 4.95 Oppals B 2 1757| 470 |—129| 3.65| 071] 8.13 I11.02]14.76j161911675/11.15| 7.00) 251| 2.48| | 1.611 6.62 | 15.90 | .6.89 | 7.78 18.04 14.29 1 6.12.9 Arb. d. Schles. 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D 1.46 Riedlingen Be 5 ! 15/11.10112.18111.47| 8:96] 5.12] 1.19 |—2.42| || 307] 4.30 | 11.58 | 5.09 | 4.48 16.65 14.65 10 Sa. 2-3 D 2.60 3.79 Rinteln Karo pa Hr gr en En zo nn MB au 6.201 2.10) 0.63) 1.33] 8.32 | 14.26 | 6.64 | 6.97 17.05 15.59 2 7.2.9 D 4.96 Rolle so 3| 5% a en aa ee, >42] IR Malae.0s |132.07-1.080]3r80 17" Fea7 1316 | 3 | 8.12.10red. | Berghaus Ann. III. 5.533 Rossfeld 48 she Ki { ; 32 19.20 DAS Oele 22| 8.08 778776] 1.60 1.33| 6.60 | 14.93 | 8.19 | 7.76 16,24 13.60 l uetelet Clim. de Belg. 93 5 | 1347 | —2.14|—119| 1.73| 4.92 |10.26|12.73114.41/13.80|11.37| 6.32 5 : Rotenhaus 50 31 | 1547 | 1206 | — 299-174] 240! 6.48 |10.08113.67 15.12 1412 1197 ' rl ann uch 25 0 2 Br 1 a Rott 4757 |12 10 —450| 1.0| 0.18| 9.40 |15.0013.75116.20114.50 12005 Üch Br | ae ae |? 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Saaz 50 20 | 15 52 | 790 | —2.72 |—0.38| 3.35 | 7.02 Sagan 51 42 | 15 40 — 2.93 |—2.35 | 0.37| 6.07 Salzuflen 52 5 | 840 — 0.48 1.60| 3.86 | 6.96 Scheuern 48 30 | 11 27 —1.0 3.4 1.6 | 9.0 Schluckenau 51 1 | 1427| 990 | —2.87 |—0.84| 1381| 6.38 Schöndorf 51 1 | 11 20 | 1000 0.00 |—1.80 |—0.45 | 6.16 Schönthal 49 21 | 9321 643 |—0.76 | 0.11| 349| 7.19 Schössl 50 27 | 13 30 — 3.02 |—1.42 |—1.17| 4.28 Schopfloch 2360 | —2.08 |—0.19| 0.91| 6.04 Schussenried 48 1| 9.40 | 1736 | —2.25 |—0.72| 2.23| 5.38 Schüttenitz 50 33 | 14 10 | 705 | —2.66 |—1.11 | 3.21| 7.68 Schüttenhofen 5 116 47 ! 1017 | —2.18 0.93) 2.75 | 6.20 Schwenningen 48 4| 833 | 2176 | — 1.28 |—0.05| 1.71| 5.43 Seelau 49 82 | 17 33 | 1200 | —2.44 | —0.74| _ 1.68] 4.26 Sigmaringen 48 5| 913 | 1813 | —3.70 |—1.08| 2.69) 6.58 Smetschna 50 11 | 16 22 | 1080 | —3.14 |—1.47| 1.86| 6.13 Stargard 53 21|15 0 — 3.06 |—2.04| 1.36| 5.36 Stetten 4848| 919 | sıı |—1.18 | 0.05) 2.92| 4.87 Stralsund 5419 |13 5| 48 |—256 |—-1.12| 153| 5.93 Stuttgard 48 46 | 917 | 762 ;—0.89 | 1.49| 3.98| 7.68 Swinemünde a 5354 | 14 17 — 2.83 |—2.65| 2.26| 650 b — 2.01 |—0,51| 1.72| 6.32 Tabor 49 24 | 16 59 | 1300 | —3.97 |—1.75 1.71| 6.30 Tangermünde 5233 | 12 01 130 213 | 1.10) 1.19| 8.42 Tegernsee 7 30 |, 11 32 | 2251 | — 1.61 |—0.78| 0.32| 5.08 Tepl 49 58 | 12 52 | 2022 | —4.13 |—2.19 1.22| 5.24 Tetschen 50 47 | 16 32 | 297 | —259 |-1.19' 253| 6.82 Thorn 53 1!1837| 145 0.24 0.32! 0.08! 6.80 Tilsit 5 5 | 21 45 —4.30 |—2.70| 0.10| 4.67 Trient 4641| 11 4 054 | 259| 6.39| 9.60 Trier 49 46 | 638 | 432 0.29 1.73| 3.76| 6.52 Triest 53|36| — 2.78 | 331| 5.72| 9.30 Tübmgen 4831|) 9 3| 1010 | —1.44 | 046| 3.28| 6.96 Turtsch 50 23 | 17 34 | 1734 | —4.48 |—2.61| 1.59| 4.02 Tuttlingen 47 59 | 850 | 1980 | —2.11 |—0.61|) 2.10, 4.91 Uffenheim 49 34 | 10 15 —0.31 0.74| 4.98| 8.67 Ulm 4823110 0| 465 | —1.89 |—-129| 2.63| 5.76 Wangen 48 46 | 9 15 | 832 | — 0.43 0.79) 356| 6.54 Wangen i im Algau | 47 42 9 50 | 1703 | — 2.60 |—0.93| 2.22| 6.12 Poln. Wartenberg 51 19 | 17 41 | 530 | —2.87 |—1.25| 1.96| 7.07 Wartburg 50 58 | 10 18 | 1270 0.68 1 0.21! 0.66| 8.18 Weimar 50 59 | 11 20 | 650 2.49 1.29| 2.00 | 8.08 "Weingarten 47 48 | 9 39 | 1453 1.05 | 0.65| 2.10| 5.45 Weinsberg 49 9| 918 | 674 0.02 1.08) 3.97| 8.59 Welzheim 48 55 | 9 38 | 1537 | —1.77 |—0.56|) 2.45| 5.60 Wesenstein | 50 56 | 13 51 | 513 | 0.82| 4.53 | 10.05 13.63, 15.26) ug. | Sept. 14.59 14.60 13.59 14.6 13.77 13.69 14.97 12.49 11.63 13.35 15.46 ‚13.85 13.40 13.37 14.30 14.01 14.72 14.33 13.50 14.96 14.44 14.07 14.34 14.73 12.80 11.93 14.58 13.52 13.40 18.27 15.56 18.01 13.84 13.39 13.08 14.77 14.30) 14.64, 14.28 14.15, 14.01 15.50 14.70 15.88 13.00 11.78 |14.3915.5816.04 11.75 11.16 11.56 11.7 10.33 11.63 12.20 10.95 10.03 11.31 12.52 11,88 10.45 10.90 10.87 11.16 11.89 12.51 11.26 12.16 12.16 11.97 11.05 12.60 10.92 9.30 12.14 12.72 10.20 13.84 12.71 14.7 11.20 10.40 10.66 12.94 11.17 11.65 11.51 10.95 11.83 13.30 11.85 12.62 12.16 Oct. 7.74 7.03 7.88 8.2 7.01 6.56 7.58 5.71 6.20 6.32 8.04 7.83 6.40 7.23 71.22 De Nov. | 2.46 1.45 |- 3.58 3.1 2.23 3.11 3.71 2.02 |- 2.56 |- 2.45 |- 2.66 3.85 2.67 |- 2.18 |- 6.86 6.78 7.69 8.34 7.91 7.70 7.98 7.00 7.91 5.46 5.78 7.79 6.72 5.90 11.14 8.77 711.21 7.04 6.48 6.44 7.80 6.40 7.15 7.71 7.04 7.12 7.95 6.15 7.93 8.26 12.18/10.00 2.38 |- 3.66 1.81 3.68 2.38 2.98 3.98 2.99 3.20 2.11 |- 1.34 1.30 2.52 |. 4.15 3.02 4.49 4.84 6.94 1.44 0.82 3.68 3.77 3.23 3.65 2.78 2.57 3.76 5.37 0:65 4.81 3.73 4.18 | Frühl. 7.29 5.59 7.13 8.07 6.27 5.07 7.47 4.22 4.94 6.06 7.54 6.44 5.53 5.41 6.83 6.11 5.86 6.57 5.83 7.84 6.30 6.16 6.22 7.04 4.87 4.95 6.85 5.60 4.72 9.60 7.23 9.64 6.91 4.61 5.66 8.57 6.94 7.07 6.28 6.52 6.53 7.35 6.48 8.64 6.81 8.79 14.64 14.56 13.85 14.23 13.94 12.83 14.93 13.30 11.27 13.57 15.28 13.30 13.32 13.53 14.30 14.14 14.06 14.57 13.66 14.63 14.46 14.20 14.52 14.63 12.79 11.82 14.82 13.17 13.40 18.01 14.49 17.51 13.60 13.07 13.40 14.35 14.09 14.43 14.06 14.00 13.81 15.27 15.02 15.14 13.51 | 15.34 ee u Le m verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 7.32 6.55 7.67 7.67 6.52 7.10 7.83 6.23 6.26 6.69 7.74 7.85 6.51 6.77 6.82 6.80 7.06 7.95 7.52 8.02 7.62 7.21 6.72 8.22 6.06 5.47 7.65 7.71 5.80 9.82 8.77 10.97 6.56 5.90 6.93 8.17 6.93 7.48 7.33 6.85 7.57 8.87 5.78 8.45 8.05 8.79 | Somm. | Herbst ) Jahr 7.08 6.14 7.46 7.93 6.40 6.35 7.56 5.30 5.34 6.22 7.36 6.86 6.14 6.11 6.54 6.29 6.29 7.30 6.53 Zories 6.85 6.90 6.37 8.01 5.60 4.95 6.98 6.79 5.26 9.74 7.92 10.36 6.57 5.22 6.20 7.94 6.69 7.28 6.59 6.46 7.29 8.50 6.79 8.20 7.06 8.21 Phys. Kl. 1846. Unt, d. wärmst. u. kältest. Mon. 18.34 18.03 14.94 16.40 17.53 15.66 16.37 17.17 13.71 17.10 18.53 16.03 14.91 16.55 18.39 18.01 17.78 16.44 16.75 16.09 18.55 17.02 19.36 14.42 15.35 16.77 18.20 13.52 18.30 18.91 15.27 15.27 15.68 17.87 16.09 15.08 16.19 15.15 16.88 17.49 14.48 14.81 18.45 15.86 15.59 18.38 Unt. d. Som- mers u. Wint, 15.56 16.68 12.66 12.50 15.07 12.41 14.92 15.85 12.38 15.00 16.39 13.44 14.13 14.79 16.09 16.02 15.88 14.46 14.56 14.06 15.44 14.68 16.51 12.49 14.11 14.25 16.21 12.48 16.28 16.49 13.32 14.21 14.40 15.76 14.58 13.69 15.28 14.31 15.39 15.53 12.56 12.77 15.15 14.58 13.65 15.40 Anzahl d. Jahre | Zeit d. Beob. 8.12. 2.6.10 red. Sar223 8.12. 2.10 7.2.9 Sa..2-3 Sana red. 6.2.10 7.5 185 entlehnt aus D 2.61 Schön D 1.50 D 4.144 D 2.61 D 4.144 D 2.66 3.80 4.93 D 4.144 D 4.96 D 2.66 3.81 4.93 D 2.62 D 2.62 D 2.66 3.31 4.93 D 2.62 3.79 D 2.66 3.81 4.93 D 1.51 3.70 D 4.145 D 2.66 3.81 D 4.145 D 1.52 3.70 4.145 D 2.86 Bergh. Sendschr. D 2.62 3.79 D 4.145 Schön D 2.63 D 1,53 3.70 Bergh. Sendschr. D 1.115 D 2.86 Schübler Schouw Clim. de /Ital. 152 Kämtz Taf. D 2.63 3.79 D 2.67 3.81 4.93 Lamont Ann. 1842 1.152 D 4.95 D 2.67 3.81 4.93 D 2.67 3.81 4.94 Ms. Met. Beob. in Sachs.-Weim. id. 184 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen | verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 185 ü Deutsch | land. "Apr. | Mai |duni |3ui | Ang. |sept. Oct. | Nor. | Dec. Frühl, | Somm. | Unt..d. wärst. | Unt.dı Som- | a c rüh omm,. | Herbst Jahr u. kültest: Mon: I mersu. Wink ezabl | Zeit d. Beob. entlehnt aus Bas 7.02 | 11.49 |13.71]15.6214.59 1175| 7.74| 246| 0,35 14.64 | 7.32 7.08 18.3 Sasıı 6.07 | 10.33 [13.97|15.1014.60|11.16| 7.08) 1.45 |—1:09 1456 | 655 | 614 1Eo Er 7 ne pe S 6.96 | 10.58 |13.,50114.46113.591 11.56 7.88| 3:58 | 245 13.85 | 7.67 i \ en SE s014 i \ 7.46 14.94 12.66 16 8.2.8 D Scheuern 90 | 13.6 12.7 154 I1as lin || 31°) 28 1423 | 767 1 793 16.40 | 1250 1 2. an ‚Schluckenau 6.38 | 10.61 |13.38/14.6613.7710.33| z.01l 223 | 0.33 1394 | 652 | 6.40 17.53 15.07 5 A er Schöndorf 6.16 | 9.49 \10.94|13.86,13.69111.63| 6.561 311 | 3.05 12.83 | 710 | 63 15.66 12.41 1 a Schönthal 7.19 | 11.72 |1a.21l15.61114.97112.20) m58| 3.71 | 0:67 193 | 783 1 756 16.37 14.92 8 a oa Schössl 428 | 9.55 |13.47113.95112.49]10.95| 5.71] 202 |—3.22 1330 | 623 | 530 17.17 15.85 24 SIE Schopfloch 6.04 | 7.86 |10.98111.21/11.63110.03| 6.20) 2:56 |—1.07 11.27 | 626 | 5.34 13.71 12.38 Fl hi De Schussenried 5.38 | 10.58 |12.50114.85113.3511.31| 6.32] 2:45 |—1.32 1357 | 6.69 | 6.22 17.10 15.00 1 En Dr Schüttenitz 7.68 | 11.73 |14.5215.87115.46. 12:52] 8.04| 2.66 | 0.45 15.28 | 7.74 7.36 18.53 6.39 fi I 2.00.3081 200 Schüttenhofen 6.20 | 10.37 112.3013.75 13.851188] 7.83] 3.85 | 0.83 13.30 | 785 | 686 16.03 Er j a le Schwenningen 5.43 | 9.46 |12.94/13,63/13.40/10.45| 6.40] 2.67 |—1.10 13.32 | 651 6.14 14.91 1413 9 al 2 Ar 208 Seelau 4.26 | 10.28 113.12)14.11113.37]10.90| 7.23) 2.18 |—0.61 1353| 671 cu 16.55 14.79 10 sh aD na ag 4 Sigmaringen 6.586| 11.21 |13.91/14.69|14.30.10.87| 7.22] 2.38 |—0.60 14.30 | 682 | 654 18.39 16.09 ° 13 hr 23, .11,2.03,3,2D Smetschna 6.13 | 10.35 113.53,14.87/14.01 11.16] 6.86| 2.38 |—1.03 14.14 | 6.80 6.29 18.01 16.02 12 S ir a Si ai Stargard 5.36 | 10.85 113.23'14.24114.72111.89| 6.78| 2.52 |—0.37 14.06 | 7.06 | 6.29 17.78 15.88 6 7 an 2.9-10 HN we Stetten 4.87 | 11.92 14.13.15.26 14.33 1251| 7.69) 3.66 | 1.46 1457 | 7.95 7.30 16.44 14.46 3 729 Da Saalai 5.93 | 10.05 113.28.14.1913:50111.26| 8.34] 2.98 | 0.98 13.66 | 7.52 6.53 16.75 14.56 11 red D tg sep - 7.68 | 11.87 13.72 15.20 14.96112.16| 7.91] 398| 1.12 14.63 | 8.02 7.17 16.09 14.06 50 7.2.9red. |D 152 370 4.145 i a 650 | 10.15 13.2215.72114.44112.16| 7.70) 2.99 | 2.53 14.46 | 7.62 6.85 18.55 15.44 4 8.12.2.6.10 |D 286 ei, Aater 6.32 | 10.44 113.52 15.01114.07111.97| 7.98] 3.20) 1.08 14.20 7.71 6.90 17.02 14.68 9 red. Bergh Sendschr. 6.30 | 10.66 113.83 115.39114.34111.05) 7.000 2.11 |—0.24 14.52 | 6.72 6.37 19.36 E { e Tangermünde 842 | 115 E BANN x 2 > : . } . E . 16.51 16 Sa. 2-3 |D 2.62 3.79 .d ‚51 13.64 15.52114.73|12.60) 7.9 5 Tegernsee s08 | 930 Ins2hemihasaosn| aaa ı As 128 m 2 En BEER er a ar { \ ‚32 13.74112.80|10.92) 5. 81\—1. E l { 3 Ar 8 71.2 i Tepl 5.24 | 8.39 110.8812.64111.93| 9:30| 5.781 1.34 | — 0.98 11.82 | 5.47 4.95 16.77 1425 1 9 Schön Meist 2 \ Sa.2-3 |D263 6.82 | 11.19 114.28 15.61/14.58J12.14| 7.79| 3.02 |—0.3 14.82 Thorn | ‚39 7.65 6.98 18.20 16.21 13 Sa. 2-3 D 153 370 Pileie 6.80 | 9.92 jia2413,70j13,52|12.72| 6.72] 3.68 | 1.52 13.17 | 771 6.79 13.52 12.48 red Bereh. Sendechr. ri 4.67 | 9.38 |12.80/14.00|13.40110.20| 5.90) 1.30 |— 1.65 13.40 | 5.80 | 5.26 18.30 16.28 20 6.2.10 |[Dııs Trier 9.60 | 12.81 |16.3219.45 18.27|13.84 11.14 4.49 | 1.44 18.01 9.82 9.74 18.91 16.49 2 7.5 D 2.86 Mich au oe 13.15/14.75[15.5612.71| 8.77] 484 | 1.50 14.49 | 8.77 7.92 15.27 13.32 9 7.2.9 Schübler Tübingen } 13.90 16.4618.05118.01 14.771121] 694| 3.82 17.51 | 10.97 | 10.36 15.27 14.21 15 7.2.9red. | Schouw Clim. de l/Ital ee = m. de l’Ital. 152 ei 48 |12.72114.24113.8411.20| 7.04| 1.44 |—1.12 13.60 | 656 | 657 15.68 14.40 10 7.2.9 Kämtz Taf Tuttlingen a RAD 3:39 10:40 Hard? 0:82 | — 0.97 13.07 | 590 | 5.22 17.87 15.76 3 Sa.2-3 |D 263 3.79 a 491 | 9.98 13.1313.98113.08110.66| 6.441 3.68 |—0.82 13.40 | 693 | 6.20 16.09 14.58 4 7.2.9 D 2.67 3.31 4.93 Ulm 8.67 | 12.06 [13.58 14.70114.77112.94| 7.80] 3.77 | 1.56 14.35 | 8.17 7.94 15.08 13.69 |tred.M. be N red. Lamont Ann. 1842 1.152 Wangen 76 | 12.43 113.80 14.17 14.301L.17) 6.40) 3.23 |—0.0 5 694 | 14.09 | 6.93 | 6.69 16.19 15.28 ale. 71,209 D 49 ee er 654 | 11.10 113.94 14.72114.64111.65) 7.15) 3.65) 0.00 012| 707 | 1443 | 7.48 | 7.28 15.15 14.31 11 7.29 D 2.67 3.81 4.93 ee ee 612 | 1050 13.76 1.1114281151| 7.71) 2,78 |—0.7 —133 | 628 | 14.06 | 7.33 | 659 16.88 15.39 10 7.2.9 D 2.67 3.81 4.94 Wartburg ee N Fe te ap 12 hp po 10.54 13.24 14.62114.15[10.95 7.04 257|—0.8) | 7153 | 6.52 14.00 6.85 6.46 17.49 15.53 15 7.2.10 Ms. Weimar a an pam (dee. 8 | 10.74 112.7414.69114011183| 7.12] 3.76 | 2.87 125) 653 | 13.81 | 7.57 7.29 14.48 12.56 1 8.2 8 Met. Beob. in Sachs.-Weim ‚Weingarten ee 200 8.08 | 11.97 (14.2116.10115,5013.30| 7.95) 5.37 | 3.72 250| 735 | 1527 | 887 8.50 14.81 12.77 8.2.8 id. d Weiilähierg I an 200 5.45 | 11.90 |14.00116:35114.7011.85| 6.151 —0.65 |— 2.10 ||] 0.13 | 6.48 | 15.02 | 5.78 6.79 18.45 15.15 2 7.2.9 D 2.67 Welzheim | A Fa gi = Bi, 14.54 15.00/15.88. 12.62) 7.93] 4.81 0,59 0.56 8.64 15.14 8.45 8.20 15.86 14.58 3 71.2.9 D 4.95 Wersiatsin ee .60 | 12.39 |13.71113382113.00 12.16 826 373 | 19] -01a| 681 | 1351 | 8.05 7.06 15.59 13.65 1 7.2.9’ 1D49 3 12 D 2.87 0.82] 453110.05 | 11.78 14.39l1558j16.0412.18l10.00| A.1s| 1.34 ||1 —006 | 8.79 | 1534 | 879 | 821 18.38 15.40 | Phys. Kl. 1846. Aa 186 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen De Febr. | März Juli Sept.| Oct. | Nov. | Apr. | Mai | Juni Pas, | Höhe | Jan. Aug. | Breite Wien 48 13 | 1623| 450 |-ı2ı | 0.68 | 3.91 | 8.82 | 13.10 |15.77 17.22 16.87113.29| 854 | 3,71 Winnenden 48 42 | 923 | 899 | — 1.38 0.25 | 3.83 | 6.71 | 11.36 13.9214.66 14.34.12.25| 7.53 | 4.20 Wriezen 5243| 14 8 —2.90 | —0.58 | 3.10 | 6.63 | 10.53 |13.09|14. 5214. 10 10.78 7.38 | 2.62 Würzburg 49 48 | 956 | 5% 0.22 1.19 | 4.24 | 9.00 | 12.92 |15.47|16.13|15. 5912. .99| 8.45 | 3.32 Zapplau 51 40 | 16 30 | 351 1 —0.25 | 1.50 ! 3.00 ! 7.75 | 10.25 ‚13.7516.00 15.50 13.50 9.50 | 5.00 Zbirow 49 52 | 13 46 | 1520 | —3.61 | — 2.46 | 1.90 | 6.11 | 9.74 |11.9913.88113.58 11.02 6.43 | 1.04 Zittau 50 54 | 1448 | 770 | —2.74 | —0.76 | 0.21 | 6.17 | 9.77 |12.91,13.74,12.85,10.90) 7.24 | 1.78 | - Zlonitz | 50 17 | 14 6 | 576 | —2.78 | —0.83 | 3.32 | 7.47 | 11.68 1388l15. 48lı5. sulı2. 19] 8.22 | 316 | Sc Bergen 6024| 518 1.34 2.06| 2.48| 5.48] 8.59 |10.91112.62111.94| 9.94] 7.13 3.95 Christiania @ 5955 |1043| 74 |— 4.98|— 4.62|—0.854| 3.17) 8.44 |11.88/113.00.12.28| 9.23] 5.01 |—0.08 |- b — 381|— 237|—0.89| 3.32| 6.54 |11.31/13.17|11.74| 8.67| 4.17 0.63 |- Drontheim @ 63 26 | 10 25 — 5.52|— 2.64|—5.04| 1.06) 8.36 |12.34|14.65!12.20| 9.72| 3.22 |—1.97 |- b h — 6.68 |— 222| 0.60) 3.71] 8.19 |11.05111.94111.48| 8.91) 3.41 |—1.11|- Edsberg 230 |— 5.20|— 0,66| 1.13] 3.17| 8.06 |11.1612.84111.04| 7.93] 5.64 |—2.20|- Faluhn 60 39 | 15 45 | 400 |— 6.15 |— 2.89|—1.46| 3.25| 7.78 |11.58|13.02 11.78] 7.97| 5.79: | — 0.24 |- Frederikshafen | 57 27 | 10331 — |— 0.7 |— 04 18| 39 | 9.0 11.7 |13.3 [12,9 [112 | 7.5 3.6 Göteborg 57411 1156| — |— 0.90 |/— 0384| 0.96 526| 9.34 |12.90 13.86 13.46 10.62| 7.41 2.95 Hernösand ®230|11755| — |— 698|— 6.64|—3.66| 0.43| 4.62 | 9.47111.84.10.78| 6.88| 3.22 |—1.56|- Hofmansgave 55 10 4 |— 3.75|— 145| 153| 5.10| 10.18 |12.87 13.7314. 36.11.86] 8.68 5.78 Jemteland 63 13 23 — 8.48|— 7.92|—5.20/—1.28| 4.16 | 9.84111.36| 9.92] 6.08] 2.00 |—4.16 |- Kafıord 6958 |23 34 | 71 |— 8.77|— 441|—2.79| 0.96 | 3.52 | 7.96/10.24.10.41| 5.37) 1.74 |—4.36 |- Karlsstadt 59 23 | 13 30 ! 180 |— 285 '— 159!—0.33| 3.39) 8.14 !12.15113.97|12.80! 9.86! 5.29 1.48 |- Kopenhagen a |55 11 | 1235| — |— 122|— 065| 1.33] 4.86| 9.19 |12.72|14.35 13:86/11.15| 7.62 3.49 b — I— 116|— 0580| 055) 4.45| 8.98 |12.45113.81113.50 10.86) 7.05 3.12 Lund 55 42 | 13 11 | 60 |— 156/— 1.30| 0.17) 4.13| 8.76 12.59113.89113.6210.75| 6.67 2.63|- Mageröe 7110)26 1 — 4.41|— 3.93) —3.21| —0.88| 0.92 | 3.62 6.49) 5.20| 2.49| 0. —2.78|- Oestersund 63 24 1050 |—10.08|— 7.44|—2.80| 0.48| 5.04 \10.00111.52|10.64) 5.84| 3.28 |—1.28|- Prestöe 5 7112 3 — 1.02|— 0.01| 1.41] 5.25| 8.94 |12.06113.40|13.46 10.93] 7.83 3.89 Söndmör 62 30 | 6 20 — 358/— 112| 0.67| 2.44| 6.43 | 9.50,11.43]111.11| 9.00) 4.67 2.00 |- Spydberga 59 38 — 8.171— 8.33|—6.,57) 2.00| 7.73 |14.07115.46111.67| 8.33) 2.66 |—2.17|- Stockholm a 5921 | ı8 A| 128 |— 3.42|— 237 /—1.07| 2.12| 7.23 |11.12113.98/112.80| 9.62] 5.42 1.50 |- b — 3.68|— 3.04|—1.68) 2.80| 7.28 111.76 14.08113.28] 9.20) 5.04 1.04 |- Torneo 66 24 | 23 47 — 12.71 |— 11.03) — 7.31) — 2.26 | 4.01 |10.58|13.06/10.88| 6.34) 0.17 |—0.38|- Ullenswang 6020| 6 38 — 0.56 0.16) 0.961 4.64| 8.88 |11.3613.52,12.56| 9.60) 6.00 2.00 Umba a _ 4.97| 6.44| 10.83 | Umeo 63 50 | 20 16 — 9.16|— 7.56|—4.36| 0.88| 5.02 10.00 12. 2.99 103 90| 6.98) 2.66 255 - Upsala 59 52 | 17 38 _ PIE 3.90 |— 1.82 das] 6.99 haar! 13.0612.69| 8.94) 4.42 0.1. | K — 897 —1.01] 2.85| 6.05 | 9,33/10. ssoae] 7.26] 4.14 0.28 | - Wexiö 5653 11445 I 450 I— 225|— 1.70 3.911 9.39 I, 43115. 1413 83 zu 5.56 | 1.52|- Frühl. 8.71 7.30 6.75 8.72 7.00 5.92 5.38 | 7.49 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 187 Somm. | Herbst | Jahr 16.62 | 8.51 8.46 14.31 | 7.99 7.34 13.90 | 6.93 6.62 15.73 | 8.25 8.35 15.08 | 8.33 8.20 13.15 | 6.16 5.89 13.17 | 6.64 5:95 14.89 | 7.86 7.36 | 11.82 7.01 6.57 12.39 4.72] 4.20 12.07 4.49] 4.09 13.06 3.66] 3.59 11.49 3.741 3.95 11.68 3.79| 3.96 12.15 4.51] 3.99 12.63 7.431 6.25 13.41 6.999 6.50 10.70 2.85 1.87 13.65 8.77 6.80 10.37 1.31 0.53 9.54 0.92 1.35 12.97 5.54! 5.11 13.64 7.42] 6.47 13.25 7.01 6.08 13.37 6.684 5.84 5.10 | —0.09| 0.06 10.72 2.61 1.69 12.97 7551 6.37 10.68 5.22] 4.23 13.73 2.941 2.34 12.63 5.51 4.56 13.04 5.09] 4.52 11.51 0.04 | — 0.42 12.48 5.871 5.78 15.62 7.659 6.57 12.07 | 4.68] 3.89 10.13 3.391 3.53 14.13 5.66] 5.55 Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon. 18.43 16.04 17.42 15.91 16.25 17.49 16.48 18.26 | Unt. d. Somm. u. Wint, Zeit d. Beob. 16.64 14.56 15.01 15.04 13.71 14.82 14.56 | 15.68 Zahl d. Jahre 60 8 8.3.10 7.2.9 8 mal red. 7.2.9 Sa. 2-3 9.11.3 Sa. 2- wahr. Mitt. 3 17.2.9 8.2.10 u. stündl. 9.2 3 mal tägl. Extr. 3 mal red. red. Morg. red. 12 7.2.9 a [ [7 entlehnt aus D3.22 D 2.67 3.82 4.94 Bergh. Sendsch. D4.146 D 2.63 D 155 D 2.63 D 3.86 D 3.88 D 4.149 D 4.150 Nyt. Mag. f. Nat. 3.310 D 4.150 Forsell Swer. Ber. d. geogr. Ges. in Berlin 3.221 Forsell Swer. Ehrenheim Clim. 32 Tidskr. f. Nat. 3.4 Kämtz Taf. D 3.89 Forsell Swer. Lamont Ann. 1844 2.95 D 4.13 D 4.18 v.Buch G. A. 41.35 Forsell Swer. Schouw Veirl. Tilstand. v.Buch Can. Ins. Schön D 151 Kämtz Taf. D 1.54 Kämtz Taf. Kirwan D 1.55 D 3.96 D 3.96 Ehrenh. Clim. Aa? 'Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen 186 Deutsch Jand. ‚Jröse | Fa | Febr. März | Apr. | Mai | uni | zu | Aug. | sent.| Oct. | Noy. | Dec. 3.71 450 |—ı21) 068 13.40 |15.77/17.22 16.87113.29 8.54 —0.02| 8.71 3 11.36 |13.92]14.66,14.34, 12.25) 7.53 | 4.20 —0.25| 7.30 Wirriezan 10.53 |13,09|14.52|14.10.10.78| 7.38 | 2.62 —1.11| 6.5 Würzburg 12.92 |15.47 16.13115.59/12.99 8.45 | 3.32 0.69 | 8.72 n 10.25 |13.75116.00,15.50 13.50] 9.50 5.00 1.37 | 7.00 Zbirow 6.11 | 9.74 [11.99 18.8913.5911.02 6.43 | 1.04 —1.67 | 5.92 Zittau ! 6.17 | 9.77 |12.91/13.74,12.85,10.90, 7.24 | 1.78 Bu 139! 5.38 Zlonitz —0.83 | 3.32 | 7.47 | 11.68 13.88l15.48l15.31 12.10] 8.22 | 316 1.24 ||] —0.79 | 7.49 Scandi | navien. Bergen 6024| 5 18 134| 2.06] 2.48| 5.48] 8.59 |10.91]12.62]11.94| 9.94] 7.13 | 3.95 2.35| 1.92] 552 - Christiania @ 5955 |10 43 | 74 |— 4.98|— 4.62|—0.84| 3.17) 8.44 |11.88/13.00.12.28) 9.23] 5.01 |—0.08|— 2.15 3.92] 3.59 b — 3.81|— 2.37|—0.89| 3.32] 6.54 |11.31/13.17 11.74] 8.67) 4.17 0.63|— 3.33 3.17| 2.99 Drontheim @ 63 26 | 10 25 — 5.52|— 2.64|—5.04| 1.06| 8.36 |12.3414.65112.20| 9.72] 3.22 |—1.97 |— 3.32 383 1.46 — 6.68|— 222| 0.60) 3.71| 8.19 |11.0511.94111.48| 8.91] 3.41 |—1.11)— 1.90 3601 4.17 Edsberg 230 |— 5.20|— 0.66| 1.13] 3.17| 8.06 |11.16]12.84111.04| 7.93) 5.64 |—2.20|— 5.38 3.75 4.12 Faluhn 60 39 | 15 45 | 400 |— 6.15)— 2.89|—1.46| 3.25| 7.78 |11.58113.02111.78| 7.97| 5.79: |— 0.24 1|— 2.54 386) 3.19 Frederikshafen | 5727 |103| — |— 0.7 |— 0.4 18| 39 | 9.0 |11.7 13.3 112,9 112 | 7.5 3.6 1.2 0.03] 4.90 Göteborg 6741 | 1156| — |— 0.90|— 084| 0.96] 5.26| 9.34 |12.90|13.86113.46,10.62| 7.41 2.95 1.07, | 0.22) 5.19 Hernösand 6230 |1755| — |— 6.98|— 6,64|—3.66| 0.43 | 4.62 | 9.47111.84110,78| 6.88] 3.22 |—1.56 |— 5.91 651| 0.46 Hofmansgave 55 10 4 |— 3.75[— 145| 153] 5.10| 10.18 |12.87]13.73114.36 11.86] 8.68 5.78 2.73 0.82] 5.60 Jemtelan 63 13 23 — 8.48|— 7.92 |—5.20|—1.28| 4.16 | 9.84]11.36| 9.92] 6.08) 2.00 |—4.16|— 9.92 8.77—0.77 Kafiord 6958 12334 | 71 |— 8.77|— 441|—2.79| 0.96| 3.52 | 7.96110.24110.41| 5.37] 1.74 |—4.36 | — 3.62 5.601 0,56 Karlsstadt 69 23 | 13 30 |! 180 |— 2.85!— 159|—0.33| 3.39! 8.14 !12.15I13.97112.80! 9.86! 5.29 1.48/— 1.00 1831| 3.73 Kopenhagen a |55 411 | 1235| — |— 122|— 0.65| 133] 4.86| 9.19 12.72]14.35113:86111.15| 7.62 | 349| 09 J- 031 5.13 b — |— 116/)— 0.80| 055) 4.45| 8.98 |12.45/13.81/13.5010.86| 7.05 3.12 0.68 I 0.43) 4.66 Lund 5542) 1311 | 60 |— 156/— 1530| 0.17) 4.13) 8.76 |12.59|13.89/13.62110.75| 6.67 2.63|— 0.22 I- 1.03 4.35 Mageröe 7110/26 ı — 4.41|— 3.93|—3.21)—0.88| 0.92 | 3.62] 6.49] 5.20] 2.490. |—2.781— 2.78 I- 3711.06 Oestersund 63 24 1050 |—10.08|— 7.44/— 2.80) 0.48| 5.04 |10.00111.52|10.64| 5.84) 3.28 |—1.281— 488 I- 747 0.91 Prestöe 5 7112 3 — 1.02/— 0.01| 1.41] 5.25| 8.94 |12.06113.40113.46 10.93! 7.83 | 3.89 0.25 I— 025| 5.20 Söndmör 62 30| 6 20 — 358|— 1.12| 0.67] 2.44| 6.43 | 9.5011.43111.11| 9.00) 4.67 2.00|— 1.83) I— 2.18| 3.18 Spydberga 59 38 — 8.17|— 833|—657| 2.00) 7.73 |14.0715.4611.67| 8.33) 2.66 |—2.17|— 8.60) I— 837) 1.05 Stockholm @ 59 21118 4| 128 |— 3.42)— 2.37/—1.07| 2.12| 7.23 |11.12/13.98112.80| 9.62] 5.42 1.50|— 2.15|| |— 2.65 2.76 b — 3.68/— 3.04 |—1.68| 2.80) 7.28 |11.76114.08113.28| 9.20] 5.04 1.04|— 2.08|| |— 2.93] 2.80 Torneo 66 24 | 23 47 |° —12.71|—11.03|—7.31|— 2.26) 4.01 |10.58/13.06110.88| 6.34) 0.17 |—0.38!— 10.38|| | — 11.37|— 1.85 Ullenswang 6020| 638 — 056) 0.16| 0.96) 4.64| 8.88 |11.36/113.52 12.56] 9.60| 6.00 | 2.00 0.24) 1— 0.051 4.83 Umba _ _ Anz gaadlanesil — | — ma zZ E- & Umeo 3a — I— ‚He 756|—4.36| 0.88] 5.02 |10.00112.9910.90| 6.98j 2,66 2.551— 2.4311 |— 3.34] 6.34 Upsala 59 52 | 17 38 — 4.12|— 3.90|—1.82 aa 6.99 |10.47|13.06/12.69! 8.94] 4.42 | 0.69|— 2.96|| I— 3.661 2.48 : — 3.37 |— 1.78|—1.01 25] 6.05 | 9,33!10.95 10] 7.26) 4.14 | 0.28|— 2.38|| |— 251] 2.60 Wexiö 5653 114 45 1 450 I— 2251— 1701-059 3.91) 9.39 |13.43l15.1413.83] 9.91| 5.56 152/— 150|) |— 1.32! 4.24 16.62 14.31 13.90 15.73 15.08 13.15 13.17 14.89 11.82 12.39 12.07 13.06 11.49 11.68 12.13 12.63 13.41 10.70 13.65 10.37 9.54 12.97 13.64 13.25 13.37 5.10 10.72 12.97 10.68 13.73 12.63 13.04 11.51 12.48 15.62 12.07 10.13 14.13 Winter | Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr 851 7.01 4.72 4.49 3.66 3.74 3.79 451 7.43 6.99 2.85 8.77 1.31 0.92 5.54 7.42 7.01 6.68 —0.09 2.61 7.55 5.22 2.94 5.51 5.09 0.04 5.87 7.65 | 4.68 3.89 5.66 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon. 18.43 16.04 17.42 15.91 16.25 17.49 16.48 18.26 Unt. d. Somm, u. Wint, Zahl d BERumnlson eu De ni go Pa. „Jahre, | Zeit d. Beob. 8.3.10 7.2.9 8 mal red, 71.2:% Sa. 2-3 911.3 Sa. 2-3 wahr. Mitt. 7.2.9 8.2.10 u. stündl. tägl. Extr. 3 mal red. red. Morg. 12 187 entlehnt aus D 3.22 D 2.67 3.82 4.94 Bergh. Sendsch. D 4.146 D 2.63 D 155 D 2.63 D 3.86 D 3.88 D 4.149 D 4.150 Nyt. Mag. f. Nat. 3.310 D 4.150 Forsell Swer. Ber. d. geogr. Ges. in Berlin 3.221 Forsell Swer. Ehrenheim Clim. 32 Tidskr. f. Nat. 3.4 Kämitz Taf. D 3.89 Forsell Swer. Lamont Ann. 1844 2.95 D 4.13 D 4.18 v.Buch G. A. 41.35 Forsell Swer. Schouw Veirl. Tilstand. v. Buch Can. Ins. Schön D 151 Kämtz Taf. D 1.54 Kämtz Taf. Kirwan D 1,55 D 3.96 D 3.96 Ehrenh. Clim. Aa2 188 Abo Archangel Astrachan Barnaul Buchara Bogoslowsk Carlö Catherinenburg Cherson Dorpat Enontekis Helsingfors Irkutzk Jakutzk Kasan Kirgisensteppe Lugan a Moskau Nertchinsk Nicolajef N. Kolymsk N. Nowgorod N. Tagilsk Orenburg Petersburg a b Pyschminsk Saratow Sebastopol Slatust @ b Soliskamsk Sympheropol Tambow Tiflis @ b Tomsk a b Uleoborg Uralsk Ustjansk | Breite 60 27 64 32 46 21 53 20 39 48 59 45 65 56 50 46 38 58 23 Länge {>} Gr. O. 22 26 40 33 48 8 83 27 64 55 59 59 24 40 60 34 32 37 26 43 20 24 104 129 49°7 60 39 37 119 3l 160 43 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen R Höhe | Jan. | Febr. März Apr. | mai [ni | Juli | Aus. Sept. | Oct. | Nov. | — 4.74 — 3.655|— 1.83). 1.61 6.33l10.61l12.98111.26| 830 4.53|— 0.11 —J|— 552|— 4.72|— 2.081 3.12] 7.7612.56|114.8812.56| 8.32] 3.20)— 0.48 — — 5.05|— 4.10|— 292! 1.93| 7.50112.48114.89]12.36| 8.741 4.70|— 0.12 — — 1-11.30|—10.12)— 4.49|—0.27| 4.30110.30112.81111.37| 6.94 1.431 — 4.171 70 |— 8.601— 4.92] 1.701 9.09| 16.74/18.32|19.98/20.29| 16.141 8.061 3.051 - 400 e|—16.7 |—12.3 |—-10.1 | 0.6| 83 13.2 115.8 12.6 | 69 0.714828 — SW 404 li == Bene We) 13.1 5.3 600 e I—12.6 |—132 |— 85 |—ı1| 65 125 15.1 113 | 54 |— 01 |— 85 |- — |— 8.96 — 7.72]— 4.47| 0.56] 5.29110.83113.93112.10| 7.77) 2.90\— 2.38 — 779 |—12.3 |—-10.8 |— 68 | 05| 7.6 112.4 1145 111.6 | 60 12 I-58 12 — 1— 3.01— 0.46| 2.761 8.31] 13.3616.8417.51116.31| 1259| 8.16| 2.00 - { — 5.42] — 3.48) — 1.63) 2.42) 8.7713.4213.80114.15| 8.90| 4.37)— 0,57 - — 8.80|— 6.25 — 0.58| 5.88) 11.10]14.4315.5012.78| 8.13] 2.48 — 3.73 - 1467 |— 14.22] — 13.38; — 9.10)— 2.60) 2.31| 7.56j11.60]10.99| 4.47)— 2.02] — 9.00|- — 1 6.46/— 5.001— 3.51l 0.59] 6.01/10.89]12.81111.66| 8.37) 4.49 — 0.10) - 1355 |— 15.69) — 12.101 — 5.32] 1.86) 7.85112.66/14.60112.07| 6.89) 0.85|— 6.71|- — 34.43) — 27.05 — 17.08) — 6.95| 2.18|11.6816.35111.60| 5.38] — 6.85/— 24.18] - 150 e |— 12.69 — 10.62) — 5.001 1.91 8.69/13.05114.57112.83)| 7560| 2.25|— 3.26 - — 15.541 —18.94— 8.6000 — | — [15.8014.09) — | — — u - — 7.12|— 7.39)— 3.10) 5.75] 12.59 16.18119.48 1820| 1351) 7.02) 171- — 6.22]— 451|— 1.35) 5.93] 12.89116.75,19.0518.02| 1332| 7.35] 0.75|- 400 |— 8.19) — 7.11l— 2.33| 4.32) 9.98|13.50 15.29113.83| 9.42] - 3.331— 2.16) - 2100 |— 24.7 |— 18.5 |—10.0 | 0.0 | 7.1 [12.0 |144 |24| 71 |— 22 |—ı37 |- = Seen 251) 8.37| 13.36116.93118.06116.89| 12.89] 7.67] 2.03|- a — 25.12] 2120 — 17.20, —7.33| 4.87) 8.000 — | — |—4.90| — 14.09) —21.65| - — 548 — 7,84| 1.44) 6.72] 8.56/12.16116.56113.44| 5.801 2.921— 5.80, - — 11.15) — 11.54 — 5.32) 1.42| 8.66,15.01117.0213.19| 8.48|— 0.17I— 7.04|- 220 |—13.87|— 9.84— 4.79| 5.07] 9.99 14.1215.63112.90 6.0 0.86 — 6.601 - — | 7.671— 5.92])— 2.89| 2.30) 7.3412.4214.18112.96| 8583 417— o2l- — 8.40 — 7.44— 5.601 1.20 5.6811.52]14.08]12.800 7.84 256|— 3.68|- —13.45|— 9.855|— 7.24| 1.93| 8.17 15.50 12.32 11.72] 8.10) 1.181 — 10.30) - — 8.241— 7.04|— 0.56) 5.92] 10.64] — 20.72]15.04| 10.241 5.441 1.28- = 1.01 2.01] 4.61] 8.41] 13.13116.93117.40117.10) 13.96) 9.67) 5.37 980 |—- 1252! —12.211— 7.59] 0.78] 8.12]12.76113.84112.47) 5.65) 0.681 — 557|- —12.04—10.511— 6.68| 0.76) 8.38113.33114.68111.82) 626 1.25) — 5.88|- —15.1)—10.40) 0.27) 4.80) 7.7313.3311.60) 835) 5.87— 2.13] — 15.73] - 780 011] 0.43) 2.97) 7.23] 11.27/14.77/16.24115.41) 11.91] 961] 5.07 190 |— 8.30 — 6.45 — 2.04| 4.63| 10.47 14.1715.78114.12) 9.24 399— 1.72) — 0.051 084 4.62] 9.11) 14.46.17.96 20.57,19.99 15.13| 11.04| 5.52 — 237) 223 6.94| 10.32) 14.05 15.519.391 19.22) 14.66) 10.31) 461 300e|—14.3 !—125 |— 81 !—17 | 5.3 11131144 1123| 67 05 |— 6.0 |- — 15.8 |— 12.9 ir ss |—0.9 | 65 112.2 14.8 19 | 6.3 05 |—ı113 |- — [— 11.84) — 10.16|— 9.12) — 3.20) 2.80| 9.12112.16) 9.92 456) 0.16 — 5.92) _ — 12.32 —11.32)— 8.24| 2.08 10.96 17.04.20.64115.68 14.40 5.04— 1.92|- — 1-31.77)— 28.08) — 16.02|-11.22|-1.80| 6.91/11.82| 5.61] —6.11|— 22.48 — 25.44] - verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr | $ "nen mn. | here a Zeit der Beob. 2.04) 11.62 424 3.44 17.72 15.76 7 tägl. Extr. 10-11 2.93| 13.33 368) 3.71 20.40 18.42 12 4-6. 12-2. 10-11 2.17| 13.24 4.441 3.86 19.94 17.66 10 6.2.10 —0.15| 11.49 1.40| 0.68 24.11 21.52 18 7.2.9 9.18| 19.53 9.08] 8.02 23.39 25.23 _ M. 12. A: —0.40| 13.37 |— 0.20I— 0.28 32.50 28.24 6 10.10 u. stündl. —1.03| 12.97 |— 1.07I— 0.73 30.70 26.77 54 10.10 0.46| 12.29 2761 1.96 22.89 19.95 20 6.12.6 0.43| 12.83 0.47 0.40 27.80 24.96 7 10.10 u. stündl. 8.14| 16.89 7583| 7.62 20.52 19.01 4 3.19| 13.79 423] 4.34| 19.57 17.65 3 tägl. Extr. 5.47| 14.24 2291 3.88 24.30 20.71 4 — —3.13] 10.05 |— 2.18[— 4.18 25.82 23.63 4 u 0.93| 11.79 4.25 2.96 19.27 16.91 11 9.9 1.46 | 13.11 0.34 0.27 30.29 26.93 10 7.2.9 —728| 13.21 |— 855)— 8.25 50.78 43.60 2 9.9 u. 4 (7+1+2.7) 1.87 | 13.48 2.18 1.53 26.26 24.88 10 9.9 — —_ _ _ 35.81 —_ - — 3.08| 17.95 7.41 5.41 26.37 24.77 4 8 mal red. 5.82| 17.94 7.14 6.39 25.27 23.26 7 8 mal 3.99| 14.21 3531 357 23.48 21.68 214 8.2.10 —0.97| 12.93 |— 2.93|— 3.171 39.10 34.63 4 stündl. u. red. 8.08| 17.29 753 7.63 21.39 19.66 10 10.10 -65| — |-1351 — a == 2 8.8 5.57| 14.05 0.971 3.08 23.12 22.34 1 9.12.3.9 1.59| 15.07 1.27 1.45 30.72 27.20 2 8.3.8 3.41| 14.09 0.56 1.30 29.50 26.75 8 Som. 5.2.9 W.6-8.2.9 225| 13.19 4.01 3.38 21.85 19.12 13 7.2.9 0.45 | 12.82 2.24 2.07 22.48 20.04 10 7.2.9 0.95| 1318 |— 0.34] 0.86 28.95 23.55 1 7.2.9 5.33| — 5.658 4.47 23.96 _ 1 9.12.3.9 8.72| 17.14 9.67 9.32 16.39 15.39 10 tägl. Extr. 0.44 | 13.02 0.25 0.23 27.45 25.80 5 red. 0.82 | 13.28 0.54 0.72 27.41 26.04 8 red. 4237| 11.09 !— 4.000— 0.10 29.06 22.84 1 Morg. 24 7.16| 15.47 8861 7.93 16.13 15.25 14 9.9 u. tägl. Extr. 4.35 | 14.69 334 3.94 24.08 21.81 13 tägl. Extr. 9.40| 19.51 10.56] 10.11 20.62 18.54 1 4 (2.8128) 10.44| 18.15 986 9.731 21.75 17.68 1 stündl. —1.5 | 12.7 0.41— 03 28.7 25.6 9 == —1.07| 12.97 |— 1.501— 1.02 30.60 27.44 5 en —3.17| 10.40 |— 0.401— 0.91 24.00 20.88 12 6.6 1.60 | 17.84 6.85 3.68 34.96 30.32 3 8.12. 4.8 |—s.68| 8.11 |—18.01l— 12.44 43.59 329.1 2 8.12. 4.12 189 entlehnt aus Pogg. Ann. 4.402 D 48 Pogg. Ann. 4.401 D 4.9 D 4.148 D 4.148 D 4.194 D49 D 4.149 D 4.149 D 4.149 D 4.149 D 4.159 D 4.124 D 133 D 3.89 D 1.33 3.68 | D 4.150 D 3.91 Obs. met. de Rus. D 3.16 D 4.151 D 3.17 D 3.92 D 3.92 D 4.151 D 4.151 D 1.45 Kämtz D 4.151 D 3.95 D 3.19 D 3.95 D 4.151 D 4.151 D 3.20 D 3.21 D 4.152 D 4.152 u. Bull. de P’Ac. D 4.23 D 4.23 D 4.24 D 4.152 D 3.96 188 Buchara Bogoslowsk Carlö Catherinenburg Cherson Dorpat Enontekis Helsingfors Irkutzk Jakutzk Kasan Kirgisensteppe Lugan ’ Moskau Nertchinsk Nicolajef N. Kolymsk N. Nowgorod N. Tagilsk Orenburg Petersburg $ Pyschminsk Saratow Sebastopol Slatust : Soliskamsk Sympheropol Tambow Tiflis @ b Tomsk a b Uleoborg Uralsk Ustjansk Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen Jan. | Febr. | März | Apr. — 4.74) — 3.65|— 1,83| 1.61 — 5.52]— 4.72)— 2.08] 3.12 — 5.05|— 4.10|— 2.92) 1.93 — 11.30) — 10.12) — 4.49) — 0.27 | Mai | uni| Juli | Aus. 6.33|10.61)12.9811.26 7.76)12.56]14.88/12.56 7.5012.4814.89|12.36 4.30/10.30112.81 11.37 — 8.60|— 492| 1.70! 9.09] 16.74|18.32]19.98/20.29 167 |-ı23 [-ı01 | 0.6 83 |ı3.2 |15.8 [12.6 Re al 12.6 |—132 |— 85 |—ı.ı | 65 |125 |ıs.1 J11.3 — 896|— 7.72 — 4.47] 056] 5.29|10.8313.93112.10 123 |-ı08 |- 68| 05 | 7.6 |ı2.4 145 11.6 — 301— 046) 2.6 8.1 13.36|16.8417.51116.31 — 5.42] — 3.4|— 1.63| 2.42] 8.77|13.42,13.80 14.15 — 8.:80|— 625 058) 5.88 11.10]14.43 15.50 12.78 14221 13.391 — 9.101—2.60| 2.31) 7.56]11.60110.99 — 646|— 5.00|— 3.51] 0359| 6.1l1o.89l12.81111.66 — 15.6 12.10|— 532| 1.86| 7.8512.66|14.60|12.07 3448| 27.05 17.08|—6.95| 2.1811.68|16.35|11.60 —12.69| 10.621 — 5.00| 1.91) 8.69113.05|14.57|12.83 1554-1894] 8.0) — | — 15.80114.09| — — 7.12 7.30|— 3.10| 5.75] 12.59 16.1819.48118.20 — 622 451— 1.35) 5.93] 12.89116.75 19.05|18.02 — 8191 zul 233| 4.32] 9.98]13.50'15.2913.83 247-185 |-100 | 00 | 7.1 120 aa 124 — 333-156 | 251| 8.37|13.36116.93118.06116.89 — 28.121 24.260 —17.20|—7.33| 4.87) 8.00 — | — — 549— 784 144 6721 85612.1016.,5013.44 11.15-11.54 — 5.32) 1.42) 8.66J15.01l17.02|13.19 —13.87|— 9.84/— 4.79| 5.07] 9.99'14.12|15.63112.90 — 7.67) 5.92]— 2.89| 2.30) 7.34112.12|14.18|12.96 — 8.40— 7.44|— 5.601 1.20| 5.68111.52|14.08|12.80 —13.45|— 9,85|— 7.24) 1.93 8.17115.012.32|11.72 — 5241— 7.04|— 056) 5.92] 10.64) — \20.72115.04 101) 201 asıl 8.411313 16.9317.10117.10 —1252|—12.21— 7.59| 0.78] 8.12)12.76113.84112.47 —12.04—1051l— 6.68] 0.76| 8.38 13.33l14.68 11.82 —15.n/—10.40) 0.27) 4.80| 7.7313.33|11.60| 835 ou 043) 2971 7.231 11.2714.7716.2415.41 — 8:30— 6.491 — 2.04| 4.63) 10.47,14.17]15.78|14.12 — 005 084 462) 9.11) 14.46.17.96.20.5719.99 — 237] 223 694) 10.321 14.05 15.85|19.38]19.22 — 143 ,— 125 I- 81, —1.7 5.3 ‚11.3 14.4 12.3 —158 |—129 !— 88 |-09 | 65 122 l14s 11.9 — 11.841 — 10.16|— 9.12) —320| 2.80 9.12 12.16 9.92 — 12.32 —1432|— 8.24| 2.08| 10.96 17.04/20.64115.68 —31.77|— 28.08] — 16.021_11.22|-1.80| 6.91]11.82 830 4,53— 0.111 4.03 s32l 320— 0.48) — 5.04 874 4.70|— 0.121 4.10 69 1.431— 4.17) 8.6 16.14 8.06 3.05 — 3.58 6”) 07 |— 82 |—14l = alss13l) 25,3 air 5.4 |— 0.1 |— 85 |—15.6 7.771) 2.90|— 2.38|— 6.30 6.0 12 |— 58 |-13.3 1259| 8.16 2.00— 2.90 890) 4.37/— 0.57)— 2.69 813) 2.481— 3.73|— 4.35 4.47]— 2.02|— 9.00) —13.14 8.37) 4.49|— 0.10) — 3.90 6.89 0.85— 6.711 — 13.68 5.381 — 6.85) — 24.18] — 29.68 756| 2.25|— 3.26|—10.90 Bl — |-20.01 1351| 702) 1.711— 5.94 1332| 73) 0751— 524 9.42) - 3.331— 2.16|— 7.10 71 | 22 |=137 |=219 12.89) 7.67] 2.03— 2.23 — 4.90) — 14.09 — 21.65| — 24.71 5.80) 2.921— 5.80 — 11.56 8.481 — 0.17I— 7.04|— 13.70) 6.01 0.86|— 6.601 — 13.18 858 4171— 0.72] — 4.19 7834 256— 3.68) — 5.84 8.10| 1.18 — 10.30 — 7.80 10.24 544 1.28|— 4.32 13.961 9671) 537] 224 5.651 0.68|— 5.57) — 13.61 6265 1.25|— 5.881 — 12.73 5.87 — 2.131 — 15.73) — 9.73 191 96 507) ou 9224 39— 1.721— 661 15.131 11.0) 552) 21 14.66 1031 461 15 67| 05 — 60-120 63) 05 |-ı13 |—147 456) 0.16 — 5.921 — 9.4 14.401) 5.04 — 1.92|— 10.72 5.611 — 6.11 — 22.48| — 25.44 Russ Sept. | Oct. | Bor. | Dee. — 30.68 l Frühl. | Son. | 414| 2.04| 11.62 5.09| 2.93| 13.33 -442| 217| 13.24 —10.03| —0.15| 11.49 3570| 9.18| 19,53 —14.37| —0.40| 13.87 0. — _ 13.80 | —1.03 7166| 0.46 -12.13| 0.43 -212| 8a 3836| 3.19 647| 5.47 1358| —3.13 512| 0.93 -1382| 1.46 -30.39 | — 7.28 -11.40| 1.87 —18.16 _ - 682| 3.08 = 5.32| 5.82 = 7471| 3,99 -21.70| — 0.97 =237| 8.08 -3.70| — 6.55 -829| 5.57 -1213| 159 1266| 3.41 -59| 225 -722| 045 —1037| 0,9 — 653| 5.33 1.75| 8.72 —12.78| 0.44 —11.76| 0.82 —-1175| 427 022| 7.16 712 435 097| 9.40 0.47| 10.44 —129 1 —15 —1447| —1.07 —10.48| —3.17 —1248| 1.60 —30.18| —9.68 verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. Herbst | Jahr 4.24 3.44 3.68 3.71 4.4 3.86 1.40 0.68 9.08 8.02 — 0.20) — 0.28 — 18.011 — 12.44 Unt. d. wärmst. u. kültest. Mon. Unt. d. Som- mers u. Wint, Anzahl d. Jalıre a Sala Se, SR5CERPru—m. » - wl- [ S+]|» erg Ssm=- Shan mn Zeit der Beob. tägl. Extr. 10-11 4-6. 12-2. 10-11 6.2.10 7.2.9 M. 12. A: 10.10 u. stündl. 10.10 6. 12.6 10. 10 u. stündl. tägl. Extr. 9.9 7.2.9 9.9 u. 4(7-+1-+2.7) 9.9 8 mal red. 8 mal 8.2.10 stündl. u. red. 10.10 8.3.8 Som. 5.2.9 W.6-8.2.9 7.2.9 7.2.9 7.2.9 9.12.3.9 tägl. Extr. red. red. Morg. 2-4 9.9 u. tägl. Extr. tägl. Extr. 41.(2.8+12-+8) stündl. 189 entlehnt aus Pogg. Ann. 4.402 D 48 Pogg. Ann. 4.401 D49 D 4.148 D 4.148 D 4.194 D 49 D 4.149 D 4.149 D 4.149 D 4.149 D 4.159 D 4.124 D 1.33 D 3.89 D 1.33 3.68 I D 4.150 D 3.91 Obs. met. de Rus. D 3.16 D 4.151 D 3.17 D 3.92 D 3.92 D 4.151 D 4.151 D 1.45 Kämtz D 4.151 D 3.95 D 3.19 D 3.95 D 4.151 D 4.151 D 320 D 3.21 D 4.152 D 4.152 u. Bull. de l’Ac. D 4.23 D 4.23 D 4.24 D 4.152 D 3.96 190 Vicimo Utkinsk Warschau Wilna Wijätka Wöro Matoschkin Schar Seichte Bay Karische Pforte Bukarest Klausenburg Karlsburg Ofen a b Krakau Bebek Constantinopel Pera Canea Brussa Smyrna Aitath Bagdad Bassora Erzerum Beirut a b Jerusalem Trapezunt Mosul Urmia Jonische Ins. Malta Algier Oran Constantine Bona r. Br. 185 |ttöbe| Jan. | Febr. | 5745| 5922 —15.15/— 13.04 — 4.02) o72| 7.6l13.61l18.62l12.09l 8.39/—1.37]— 10.74. - 5213| 21 1] 351 |— 432|— 2.76— 0.37 48s5| 10.2612.84145014.27| 10.68) 551 1.40|- — 4% — 2s2| 033 5.97| 10.8714.0915.00114.39| 11.27) 643 1.01|- 5441| 2518| 600 |— 4.65|— 2.15) 048] 5.13) 10.11113.7914.3713.24| 1053| 5.74] 0.39|- 5823| 4955 I 21,81") ZUR (88a daß) 656] es 9 22 0| — I- 7.45 6a6l— 357] 1.35] 7.0011.42114.26112.43| 7.90) 3.20) 1.52|- 73 | 5720| — |-12.32|— 17.66 —12.24|— 10.55|—5.45| 1.14| 3:54| 3.97] —0.41|— 4.33] —10.34|- 7040| 58 | — |- 10.08 — 9.65|— 9.61l— 9.47 —3.42| 1.07 2.52! 2.54 —0.44l—3.65|— 9,94|- 7037| 5747| — |-15.50|—14.18|— 18.97) —12.83|— 6.44] 0.42] 1.91) 2.45|— 0.88] —5.21|— 12.78] - Ungarn, Galizien u. Ki 4427| 26 8 —356 | —5.20] —0.12] 5.48 |10.81 |13.58/16.07/14.74| 11.69 | 7.71 | 4.82 4644| 23311200| 0.35| 047| 1.33) 8.05 [12.23 |14.99116.41115.32| 12.18 | 8.40 | 2.60 46 5| 2333 031) 101| 261| 880 |1257 [15.82117.0416.26 12.34 | 9.18 | 3.24 4729| 19 3] sıo |—3.09 | —ı.e2| 1.95| 7.20 | 11.61 14.41115.37115.26| 12.24 | 7.29 | 2.97 —152| 040| 2396| 8.00 |14.48 |16.0817.3617.36| 13.68 | 8.48 | 1.68 50 4 1957| 609 |-3581—ı.rı| 1.91] 7.01 |11.81 |14.83|15.57J15.01|12.00 | 6.90 | 1.97 aı 7 2859lı50e| 432| 5587| 8.00] 9.17 [13.19 |16.9519.72119.68| 16.86 |13.79 | 11.39 10% | —-| 40s| 320| 6.ı6| 8.80 |13.04 |15.84118.72117.92| 14.88 14.88 | 8.32 a 129 | -| a3%| 32| 3700| 755 |1284 6.10 15.61|18.18 16.24 | 12.56 | 10.07 3529| 24 9.52\ 9.68) 11.36| 12.32 |13.68 |17.76/20.6422.00 16.96 |15.52 | 13.04 10 5| 2910| soo | 332] 666| 8583| 9.91 | 15.03 |16.08/20.96 19.19) 16.96 | 13.49 | 11.33 3826| 27 7| — | 9585| 902] 934| 931 |14.92 |ısasl — | — 16.12 | 13.66 | 10.06 | — 9.61 | 11.47 | 14.62 |ı6.r6h19.13l17.45l 16.43 | — | — 3321| 4422 74 | 105 | 140 |190 244 I26.7 272 l2r.6 246 |20.0 | 15.6 30.301 4741 — | 12% | rss | lei.) <= | = — Pen 3957| 405715225el -624|—3.72| ı1.13| 7.40 | 8.84 |15.03l17.81l18.20| 13.52 | 8.72 | 254 |. 3350 3526 11.07| 12.15| 13.20! 14.00 | 16.47 |19.37|21.75|22.04| 21.44 |20.25 | 16.79 9.76) 11.65) 13.01) 14.82 |17.46 |19.29'22.20122.25) 21.17 121.25 | 14.98 3147 3514|2500| 699| 9.66| 12.45 | 10.09 | 15.46 |17.6620.15|18.02| 17.88 | 16.19 | 11.97 41 1) 3945l100e| 6530| 8460| 854| 6.68 [12.08 |15.72|18.97119.22] 16,55 | 14.70 | 11.88 3619| 4310 5.19| 8.00) 11.11) 10.81 | 18.67 |24.49127.60'26.06| 21.77 | 18.17 | 12.20 | 3730| 45 1015000e] —7.26 | —0.44| —0.14| — | — | — |1937l18.96| 6.37 \10.67 | 5.63 |- at | san — | — 1434 | 16.94 |1s.1920.1021.55| — (1134| — 3554| 1434| — | 1116| 1203| — | 14.00 | 16.77 |17.05/20.44| — | 19.35 | 16.91 | 13.04 3647) 33] — | 932| 1014| 10,66| 12.02 | 15.26 | OO 19.77 18.30 | 16.22 | 13.30 3550-040] — | 7.63] 1028| 1032| 12.98 | 1551 |18.93,18.8519.35| 18.12 |15.42 | 11.58 36201 634 856) 7.76) 5.84) 8.56 15.04 119.76.22:80.21.20|19.68 |15.04 | 12.64 3640| s20| — | ss6| 1264| 13.36) 14.0 | 19.20 I22.72'24.08'24.08 21.28 |21.04 | 13.92 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Apr. | Mai | Juni | su |Aus.| Sept. | Oct. | Nor. | verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Unt. d, wärmst. | Frühl. |somm. Herbst | Jahr | rkneaien. 1.49| 14.77 |—1.24|—0.03 4.91| 13.87 | 5.96| 5.40 5.721 14.49 | 624] 5.86 5.24| 13.30 | 555| 535 ran 1.59| 12.70 | 319| 2.77 — 941] 2.88 |—5.03[—6.70 — 750) 2.04 |—4.681—5.00 —12.75| 1.59 |—6.29|—- 7.56 Tittelländischen Meeres. 5.39 | 14.80 | 8.07 | 6.38 7.20 | 15.57 | 7.731 7.72 7.99 | 16.37 | 8.25 | 8.35 6.92 | 15.01 | 7.501 6.88 8.48 | 16.93 | 8.61] 8.42 6.91 | 15.14 | 6.92 | 6.71 10.12 | 18.78 | 14.01 $ 11.92 9.33 | 17.49 | 12.69 Ü 10.87 8.03 | 16.63 | 12.96 | 10.30 12.45 | 20.13 | 15.17 | 14.42 11.17 | 18.74 | 13.93 | 12.10 11.19 — |13.28 —_ > Abensılar ehr 19.13 | 27.17 |20.07 | 1852 21,07 160 Ic tafr— 5.79 | 17.01 | 826 | 6.60 1456 | 21.05 | 19.49 | 16.73 15.10 | 21.25 | 19.13 | 16.57 12.67 | 18.61 | 15.35 | 13.61 9.10 | 17.97 | 14.38 | 12.13 1353 | 26.05 | 17.38 | 15.7 Be lönseh: - a Ra Des A, DARIN Er pe Fa esiähanssulan. na Pass 12.94 | 19.04 | 15.04 | 13.97 9.81 | 21.25 | 15.79 I 13.75 15.79 | 23.63 | 18.75 | 17.41 33.77 18.82 19.25 19.02 21.71 21.63 12.62 11.42 Unt. d. Som- mers u. Wint. 29.93 17.02 17.51 16.99 19.11 18.12 11.92 14.38 191 ah Zeit der Beob. entlehnt aus 1 red. n. Tagil. | D 3.96 = —_ D 4.152 20 6.10.4.10 == 7 — D 3.97 4 9.12.3.9 D 3.97 25 7.12.9 D 4.24 1 2 stündl. D. tägl. Veränderung, 11 1 2 stündl. D 4.151 1 2 stündl. | D. tägl. Veränderung. 11 2 7-8 D 4.138 2 7.2.9 D 3.90 4.41 2 8.2.10 D 3.89 4.41 9 9.9 D 3.92 4.143 17 _ Kämtz Taf. 20 7.12.2.9 u. 6.2.10| D4.15 4 Sa. 2.9 D 4.158 22 Ber. d. Berl. Geogr. G. 4.232 4 8.2.10 D 4.158 14 _ Kämtz Taf. 14 Sa. 2.9 D 4.157 1 Sa. 2.9 D 4.158 1 Sa. 2.8 D 4.157 1 Morg. Ab. Cotte 8.251 = Morg. Ab. ib. 21 9.4 D 4.158 1 9.9 D 4.156 21 Sa. 2.9 D 4.157 1 Sa. 2.9 D 4.158 14 Sa. 2.9 D 4.158 14 Sa. 2 Su. D 4.158 ı Sa. 2.9 D 4.158 4 12 Edinb. Journ. 1828. p.243 _ 12 ib. 3+ tägl. Extr. D 4.155 2 —_ D 4.155 1 12 D 4.155 1 12 D 4.155 -Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen 190 Jan. | Febr. | Mr. |/ Apr. Mai | Juni | sul |An.| Sept. | Oct | Nor. 15.15-13.04 — 4.02| 0.72] 7.76113.61118.62]12.09) 8.39 — 1.37) — 10.74) — 17.30 10.68 581) 1.401 237 'sst l- 432|— 276|— 0.37) 4.85| 10.26112.84114.50|14.27 u _43|— 282] 033 5.97| 10.87114.09]15.00114.39| 11.27] 6.43] 1.011 1.98 108 2518| 600 [- 465|— 215] o.48| 5.13] 10.11j13.791437J13.24| 1053| 5.74 0.391 — 2.70 Bi 4955 _ | le | = | 113.04 9386| 656] 1.681 —10.00| —19.04 wö 2 22.00 - | 24 — ss 357] 1.35| 7.0011.42]114.26112.43) 7.90] 3.20— 1.52)— 5.33 ro . Z een 4| 3354| 3.97) —0.41|— 4.33] — 10.34 — 15.71 i 5720| — | 12.32-17.66 — 12.24 — 10.55 —5.45| 1.1 Ba Be ken; ss I —- I-ı1008— 9.65|— 9.61l— 9.471 —3.42| 1.07! 2.52! 2.541 —0.44 le 9.94 — - ee Hirte szal — I=1550|- 1418| 18.97) 12.83 — 6.44] 0.42] 1,91) 2.451 — 0.88] —5.21|— 12.78 — 8.0 Ungarn, Galizien u. Küsten 482 | 0.48 _356)—520| 0.12] 5.48 |a0:.81 ]13.58]16.07]14.74] 11.69 | 7.71 | 4. a nn 047! 133| 8.05 |12.23 [14.99116.41115.32] 12.18 | 8.00 | 2.00 | 0% Bun osı| 101] 261] 880 |12.57 |15.82117.0416.26| 12.34 | 9.18 | 324 | 097 Bas 5309| -ıs2| 195| 720 |11.sı 14.41115.37115.26| 12.24 | 7.29 | 2.97 | —1.04 is _152| 040| 296| 8.00 | 14.48 |16.08117.36.17.36| 13.68 | 8.48. | 1.68 | 0.08 Krakau _358\—ı71) 191) 7.01 |11.81 |14.83115.57115.01|12.00 | 6.90 | 1.87 | —ı.12 9 | 11.39 | A.ıe 4321 587! 8.00] 9.7 |13.19 |16.95|19.72]19.68) 16.86 |13.79 | 11. eo el 408| 320| 6.16| 8.80 |13.04 |15.84118.72]17.92| 14.88 |14.88 | 8.32 | 464 In x 4341| 322| 370| 7.55 [12.84 |16.10|15.61118.18| 16.24 |12.56 | 10.07 | au ot 9521 968| 1136| 12.32 | 13.68 |17.76120.6422.00| 16.96 |15.52 | 13.04 | 10.56 Dre 332| 6661 s858| 9.91 |15.03 16.08120.96119.19) 16.96 |13.49 | 11.33 | 3.63 Smyrna 9581 902) 934| 9.31 |14.92 18.43) — | — j1s12 13.66 | 10.06 | 524 Aitath 7s»| — | sul 11a7 |14.62 l16.relia.13lız.aslıcas | — | — 23, Bagdad 74 | 105 | 140 | 19.0 24.4 26.7 27.2 [27.6 |24.6 |20.0 | 15.6 5.6 Bktra _ 124 | 17.3 188 [271 P.o| — | —- | — u _— = Erzerum -6%4|-3”2| ı113| 7.40 | 8.84 l15.03lız.sılıs.20| 13.52 | 8.72 | 2.54 | 3.9 Beirut a 11.07| 12.15| 13.20] 14.00 | 16.47 |19.37|21.75)22.04| 21.44 [20.25 | 16.79 | 12.1 9:6| 11.65| 13.01) 14.82 |17.46 |19.29122.20122.25| 21.17 |21.25 | 14.98 | 10.98 Jerusalem 699 | 9.66| 12.45] 10.09 | 15.46 |17.66120.15|18.02| 17.88 | 16.19 | 11.97 | 68 Trapezunt 6530| 846| 854| 6.68 | 12.08 |15.72]18.97119.22| 16.55 |14.70 | 11.88 | 6 Mosul 519) 800| ı1.ı1| 10.81 | 18.67 |24.49127.60126.06| 21.77 [18.17 | 1220 | 63 Urmia 726) —044| 04 — | — | — |isa7lıs.ge| 6.37 |10.67 | 5.63 | —ı.u Jonische Ins. _ _ — | 14.34 | 16.94 |18.19]20.1021.55| — [14.34 | — _ Malta 1116| 1208| — | 14.00 | 16.77 |17.05120.44| — |19.35 |16.91 | 13.04 | 11. Algier 932| 1014| 10.66| 12.02 | 15.26 11501922 19.771830 | 16.22 | 13.30 | 10% Oran 7.63| 1028| 1032| 12.98 |15.51 j18.93 18.85/19.35[ 18.12 |15.42 | 1158 | si Constantine 856| 776| 5814| 856 |15.04 19.76,22.8021.20119.68 115.04 | 12.04 | sun a 8.96 | 12.64| 13.36] 14.30 [19.20 22.72/24.08/24.08[21.28 [21.04 | 13.92 | 12.90 Bon verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 191 land. r < Unt, d, wä ” Unt. d. Som- Wint, | Fein. |somm. Herbst | Jahr es: a | vs Er | a), Zeit der Beob. entlehnt aus —15.16| 1.49] 14.77 )—1.24|—0.03| 33.77 29.93 1 red. n. Tagil. | D 3.96 — 3.15| 4.91) 1387 | 5.96] 5.40| 18.2 17.02 _ = D 4.152 — 3.02| 5.72] 1449| 624] 586] 19.25 1751 20 6.10.4.10 - — 3.19| 5.24 1380| 555| 535| 19.02 16.99 7 - D 3.97 = —-— I —- 11-059] — _ _ 4 9.12.3.9 D 3.97 — 1641| 159] 1270| 319| 2.77| 21.71 19.11 25 7.12.9 D 4.24 —15.24 |— 9.41] 2.88 )—5.03|—6.70| 21.63 18.12 1 2 stündl. D. tägl. Veränderung. 11 — 9.88 I— 7.50) 2.04 )—4.681—5.00| 12.62 11.92 1 2 stündl. D 4.151 12.79-12.75] 1.59 |-629|—-756| 11.42 er En 2 stündl. D. tägl. Veränderung. 11 des Mittelländischen Meeres. —2.76 | 5.39 | 14.80 | 8.07 | 6.38 19.63 17.56 2 7-8 D 4.138 0.36 | 7.20 | 15.57 | 7.73 | 7.72 16.06 15.21 2 7.2.9 D 3.90 4.41 -076| 7.99 | 16.37 | 8.25 | 8.35 16.73 15.61 2 8.2.10 D 3.89 4.41 —192 | 6.92 | 15.01 | 7.50 | 6.88 18.46 16.93 9 9.9 D 3.92 4.143 —035 | 8.48 | 16.93 | 8.61 | 8.42 18.88 17.28 17 2 Kämtz Taf. —214 | 691 | 15.14 | 6.92 | 6.71 19.15 17.28 20 [7.12.2.9u.6.2.10/Da415 4.78 | 10.12 | 18.78 | 14.01 | 11.92 15.56 14.00 14 Sa. 2.9 D 4.158 3.97 | 9.33 | 17.49 | 12.69 | 10.87 15.52 13.52 22 Ber. d. Berl. Geogr. G. 4.232 3.69 | 8.03 | 16.63 [12.96 | 10.30 14.96 12.94 14 8.2.10 D 4.158 9.92 | 12.45 | 20.13 | 15.17 | 14.42 12.48 10.21 14 _ Kämtz Taf. 4.54 | 11.17 | 18.74 |13.93 | 12.10 17.64 14.20 14 Sa. 2.9 D 4.157 646 |11.19 | — |1328| — _ _ 1 Sa. 2.9 D 4.158 _ - 1738| — _ _ _ 1 Sa. 2.8 D 4.157 7.83 | 19.13 | 27.17 |20.07 | 18.52 22.00 19.34 1 Morg. Ab. Cotte 8.251 — [21.070 | — _ - = _ 4 Morg. Ab. ib. —465 | 5.79 | 17.01 | 826 | 6.60] 24.44 21.66 | 9.4 D 4.158 11.80 | 14.56 | 21.05 | 19.49 | 16.73 10.97 9.25 1 9.9 D 4.156 10.80 | 15.10 | 21.25 |19.13 | 16.57 12.49 10.45 24 Sa. 2.9 D 4.157 7.83 | 12.67 | 18.61 | 15.35 | 13.61 13.31 10.78 1 Sa. 2.9 D 4.158 7.08 | 9.10 | 17.97 |14.38 | 12.13 | 12.92 10.89 14 Sa. 2.9 D 4.158 651 | 13.53 | 26.05 |17.38 1 15.87 | 22.41 19.54 14 Sa. 2 Su D 4.158 -2%| — —_— | 7561| — 26.63 _ N Sa. 2.9 D 4.158 _ - 1195| — en = _ 5 12 Edinb. Journ, 1828. p.243 1158| — — /16.43]| — _ _ _ 12 ib. 9.92 | 12.65 | 18.85 | 15.94 | 14.34 10.45 8.93 34 tägl. Extr. D 4.155 8.84 | 12.94 | 19.04 | 15.04 | 13.97 11.72 10.20 2 - D 4.155 8.16 | 9.81 | 21.25 !15.79 | 13.75 16.96 13.09 1 12 D 4.155 11.47 | 15.79 | 23.63 | 18.75 | 17.41 15.12 12.16 1 12 D 4.155 192 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen | Breite in Tunis 36 48 10 11 Barcelona 41 23 212 Cadix 3632| —618 Gibraltar ss (7| — 521 Lissabon 3342| — 909 Madrid 40 25 34 Mafra 3356| — 921 Minorca 40 4 20 Alexandria 3113 29 48 Cairo a 30 2 3115 b Kenneh | 33 40 St. Michael 3745| —25 15 Funchal 32 38 | —16 56 St. Cruz Tener. 28 49 | —16 16 Las Palmas 28 20 | —15 30 Laguna 28 30 | —16 19 Freetown 830 | —13 10 Christiansborg b 24 010 Guinea 5 30 ) Cap Coast 58|—ı13 Elmina 5, 6 | -— 1'20 Niger 5.9 Ausfl. des Niger Deadwood St.Hel.| —1555 | — 5 43 St. Helena —-1555| —-53 Ascension -—85| -—-1413 Capstadt a —33 56 18 28 b Hottentot Holland | —34 2 14 8 Graf Reynet —32 11 26 Stellenbosh —33 50 18 40 Swellendam —341 0 20 20 Uitenhague —33 45 25 20 Zwartland — 33 20 18 35 Foulpointe —17 40 48 Höhe | Jan. Febr. | Mz. | Arr. | Mai | Jun. | Jul. | Aus. 1630 9.36 | 10.64 |12.00/14.48|17.44|20.16/23.60/24.24| 21.44 7.44 8.62 11.56 9.12 4.64 7.86 9.46 15. 10.71 11.60 13.5 8.64 |10.24112.40|15.2018.40/20.80 20.80 9.66 11.39 9.60 5.52 7.33 9.92 14. 11.46 10.72 15.75 16.88 15.06 21.39 19.54 20.89 13.30 16.64 20.28 18.14 17.24 20.00 10.32|12.28]14.11/16.07|17.01 13.87\15.11)16.69/19.17)21.09 20.84 10.80|12.00|14.0816.64/17.84 7.20|10.48|13.84|17.76/20.56 8.88[11.20/11.55 13.33114.66 10.55|13.12,16.36/18.94.20.99 20.50 14.75/16.25 18.7521. Ungarn, Galizien u. K Sept. | oer | Nov. 17.36| 13.68 18.16 16.96 18.59 16.64 16.00 14.66 17.88 14.56 15.60 15.72 13.60 10.88 12.44 14.54 10.64 11.91 13.37 10.40 7.04 9.10 | 11.58 18.16 17.44 20.88 14.44 16.75 15.33 15.37|16.84/20.40 22.27 123.69 24.62 14.48 20.40120.56/22.96 23.92 23.92 12.88 13.77 15.55/16.00 16.88 14.40 14.56 16.32/18.00|18.48 15.70|17.83 18.62]20.12 20.89 15.25|16.10|17.02 18.50|19.65 12.06|13.33|14.67116.39|17.33 21.33121.33120.4420.44120.00 22.83[22.65[20.89 20.04 19.46 22.56]22.32|22.08 20.88 20.48 21.42,20.89 20.75 19.47 18.44 21.77)21.33)20.88.20.00,19.55 24.88 24.88 125.36 21.36 21.84 21.81 16.88|16.00/14.66 15.11 14.94 13.80 12.47/11.56 18.14.21.70|20.52 19.77 14.22 11.19 | 119.88 15.60113.39 15.56113.33 14.18| 9.72 14.05 112.12 15.0712.52111.47111.06 12.10 15.08]12.76 11.95/12.36]12.16 14.03.12.36 10.18 10.67,10.98 16.04 11.50,11.37. 12.70 11.42]11.24 12.44 7.02 6.58] 7.92 9.68 10.3110.59 121.5 22.13|26.75|26.00|27.75|26.25; | 20.96 24.25 16.00 18.64 20.19 21.64 16.89 20.44 20.42 20.88 18.22 19.11 24.96 21.60 14.22 11.14 19.52 13.29 13.78 9.28 12.38 12.79 13.15 12.01 13.41/11.59 11.43/11.10) 12.59 _ i- = 18.3 | 20.0 13.76 16.5 Tropis 13.77 17.36 18.96 23.16 15.20 20.44 21.56 22.00 19.91 20.88 23.12 I; 14.66 11.66 19.47 14.64 13.78 11.08 10.54 14.48 13.23 12.85 13.96 20.0 10.66 15.84 17.08 17.76 13.33 21.33 22.12 21.84 21.11 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. ttelländischen Meeres. Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr 14.64 12.61 12.24 15.22 12.29 10.51 10.54 13.34 16.58 18.48 23.46 22.67 20.00 17.08 20.37 17.31 19.73 14.14 20.14 17.49 14.45 14.82 15.89 13.55 11.31 12.07 14.67 16.34 | 13.79 13.36 15.75 13.07 11.63 11.11 14.52 15.59 Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon. 14.88 13.36 9.54 9.70 9.20 16.24 7.33 11.53 Phys. Kl. 1846. Unt. d. Sommers u. Winters 12.11 11.92 7.79 8.84 8.19 14.77 6.44 10.22 Anzahl d. Jahre rien in Eee oje u als . bi no £ "aufm pi DD Dr - Pula hu Zeit der Beob. 193 entlehnt aus Sa. Max. 10-12 | D 4.156 12. 6 red. 9.12.5 tägl. Extr. tägl. Extr. 88 tägl. Extr. Sala 12 red. 3 mal stündl. 9.3.9 D 4.154 D 4.154 D 4.154 Kämtz Taf. D 4.154 D 4.155 D 4.155 Pruner Krankh. d. Orient. ib. Humboldt Isotherm. | Pruner D 4.112 D 4.110 u. Kämtz Taf. D 4.112 s D 4.112 D 4.112 D 4.110 D 4.10 Danı D 4.108 D 4.110 D 4.113 D 4.113 Danı Ms. D 4.107 D 4.109 D 4.109 D 4.111 D a.1ıı D 4.114 D 4.114 D 4.115 D 4.116 Cotte 2.337 Bb in Dove: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 193 : Ungarn, Galizien u. Küsten | des Mittelländischen Meeres. Eu r Unt. d. wärmst. | Unt. d. S Wint. | Frühl. | Somm. Herbst | Jahr \ u. kältest. #4 4 io | lazah), Zeit der Beob. | entlehnt aus Tunis 0.56 | 14.64 | 22.67 | 17.49 | 16.34 14.88 12.11 3 | Sa. Max. 10-12 | D 4.156 8.08 | 12.61 | 20.00 | 14.45 | 13.79 13.36 11.92 54 = D 4.154 Barcelona 929 | 1224 | 17.08 | 1482 [1336| 954 2.19 2 12.6red. [Daısı Cadiz 1153 | 15.22 | 20.37 | 15.89 | 15.75 9.70 8.84 2 9.12.5 D 4.154 ‚äunller 912 | 12.29 | 17.31 | 1355 | 13.07 9.20 8.19 5 = Kämtz Taf, Madrid 486 | 10.51 | 19.73 | 11.31 | 11.63 16.24 14.77 2 tägl. Extr. D 4.154 Mafra 7,70 | 10.54 | 14.14 | 12.07 | 11.11 7.33 6.44 4 = D 4.155 Minorca 9.92 | 13.34 | 20.14 | 14.67 | 14.52 11.53 10.22 5 = D 4155 Alexandria . 1a 114.5l16318735e2. |—|—| — | — | 1675 | 14.25 {1.42 | 1658 | — = _ = e4 4 26 Pruen Rraukhrd Orten: Cairo a 10.71 | 11.46 |15.37|16.8420.40]22.27123.69124.2]) — | — | 15.33 | 11.86 || tägl. Extr. ib. b 11.60 | 10.72 |14.48/20.40120.56122.96,23.92123.92| 20.96 |17.92| 13.76 | 13.04 | [11.79 | 18.48 | 23.60 | 17.55 | 17.85 13.20 11.81 1 = Humboldt Isotherm. Kenneh 13.5 | 15.75 |21.5 |22.13]26.75]26.0027.75]26.25; 24.25 |22. | 16.5 | 13.25 |1M.17 | 23.46 | 26.67 | 20.92 | 21.30 14.50 12.50 1 = Pruner . j Tropisches Afrika. 2 St. Michael 3745| —25 15 12.00 | 12.00 |12.22|12.88|13.77'15.55)16.00]16.88| 16.00 [13.77 4.64 1 8.8 D 4.112 Funchal 3238 | —1656| 80 | 14.00 | 13.84 |14.32 14.40114,56 16.32118.00118.48| 18.64 |17.36 3.60 1 tägl. Extr. D 4.110 u. Kämtz Taf. St. Cruz Tener. 2849| —ı616| — | 14.15 | 14,35 |15.63115.70|17.83|18.62 20.12]20.89| 20.19 |18.96 5.26 21 Sa. 12 D 4.112 . Las Palmas 28 20 | —15 30 13.30 | 14.06 |14.5615.25)16.10)17.02118.50119.65| 21.64 123.16 4.63 1 12 red. D 4.112 Laguna 28 30 | —16 19 | 1630 | 10.33 | 10.67 |11.61,12.06)13.33|14.67 16.39|17.33| 16.89 |15.20 6.28 8 3 mal D 4.112 Freetown 830 | —1310| — | 22.22 | 21.77 [21.3321.33]21.33)20.44120.44120.00| 20.44 120.44 — 1.48 — = D 4.110 Christiansborg 524 010| — | 21.84 | 22.10 |22.57|22.83122.65120.89.20.04119.46) 20.42 [21.56 —1.78 44 red. D 4.10 Guinea 5 30 0| — | 22.00 | 23.04 |22.96]22.56122.32|22.08,20.88/20.48] 20.88 |22.00 —1.30 4 6.1.9 Danı Cap Coast 58) —ı12| — [21.69 | 21.55 |21.55j21.42)20.88120.75,19.47118.44| 18.22 [19.91 _ 1 9.3 D 4.108 Elmina 5 6| — 120). — | 20.00 | 21.33 |21.77121.77/21.33120.88,20.00 19.55) 19.11 120.88 - 2 8 D 4.110 Niger | 5.9 — |24. |24. |24.48/24.8824.88]25.36 21.36.21.84| 24.96 123.12 0.73 l 3.9.3.9 D 4.113 Ausfl. des Niger - I —- —- !-|!-|-|- | — 2181| 21.60 120.34 _ 4 9.3.9 D 4.113 Deadwood St.Hel.| —15 55 | — 5 43 16.88 | 16.88 |17.33116.8816.00|14.66.15.11114.22| 14.22 |14.66 1.63 1 _ Da. St. Helena —1555 | — 5 43 |1760e | 14.21 | 15.06 |15.22]14.94|13.80 12.4711.56,11.19| 11.14 |11.66 2.44 5 stündl. Ms. Ascension -85|-4%| — | — | 21.39 \18.30118.14121.70/20.5219.77 119.88) 19.52 [19.47 _ - 9.3.9 D 4.107 Capstadt a 3566| 1828| — | 1883| 19,54 [18.11/15.60|13.39111.50111.37 12.70) 13.29 |14.64 — 6.91 64 _ D 4.109 b 19,56 | 20.89 |19.11115.56113.3311.42]11.24 12.44! 13.78 [13.78 —8.15 4 — D 4.109 Hottentot Holland | —34 2 14 8 | 3500 | 12.40 | 13.30 |12.84114.18| 9.72| 7.02] 6.58| 7.92| 9.28 |11.08 —5.11 l — Dan Graf Reynet —32 11 26 1100 | 17.46 | 16.64 114.34114.05112.12] 9.68110.31 10.59) 12.38. 10.54 — 6.80 1 6-7.1.7-8 [Danı Stellenbosh 3350| 1840| 275 | 20.00. 20.28 |18.30115.07112.52]11.47111.0612.10| 12.79 |14.48 —8.15 2 Morg. Ab. D a.114 Swellendam —31 0| 2020| 475 | 18.06 | 18.14 17.1415.08112.76 11.95112.36]12.16| 13.15 113.23 —5.56 2 Morg. Ab. D a.114 Uitenhague —33 45 25 20 16.69 | 17.24 |16.13/14.03.12.36.10.18/10.67,10.98) 12.01 12.85 —6.15 14 M. 12 A. D 4115 Zwartland -3%20| 183 19.23 | 20.00 |19.06 16.04|13.41/11.59 11.43]11.10| 12.59 |13.96 — 17.62 2 Morg. Ab. D 4,116 Foulpointe 1140| 4 ee ll R 18.3 | 20.0 4 _ - _ Cotte 2.337 Bb 194 Port Louis Souillac St. Denis (Isl.d.|—20 51 Bourb.) Kano Kouka Soccatu Cobbe Gondar Entchetkab Massaua Mokka Abusheher Alor Gajah Ambala Anjarakandy Ava Badulla Bancoora Bangalore Bareilly Batavia Benares Bombay Brery Buitenzorg Caineville Calcutta (Dumdum) Canton Cawnpore Chunar Chusan Colombo Dacca Darjiling Darwar Futtehgur Hawul Bagh Jubbelpoor Kandy Khatmandu 20 10 |—57 28 ZZ, ,—,— 22.20 23.38 21.21 19.64 19.44 20.20 15.60 15.01 20.38 13.12 8.62 21.20 14.52 15.41 15.56 16.64 10.89 20.44 13.58 19.68 3.16 19.21 16.57 14.76 9.11 14.13 11.56 3.78 20.98 17.29 5.07 16.96 11.24 4.00 13.80 17.16 7.16 | Breite | en | wöne | Jan. | Febr. 22.06 23.33 21.66 20.50 22.72 23.69 15.68 15.99 21.10 14.24 12.53 22.18 19.43 16.15 17.56 18.00 14.33 20.88 13.00 20.47 2.93 19.37 19.16 17.16 10.22 16.67 13.56 3.00 21.51 11.91 5.99 18.98 13.87 6.22 13.85 13.01 März | Apr. | Mai | Juni | su | Aue. Sept. | Oct. | Nov. | 22.51 22.42 21.38 17.11 22.89 19.37 16.15 20.81 20.78 17.78 21.10 20.92 21.18 7.91 19.72 22.89 20.47 13.55 17.84 20.22 22.39 22.22 10.54 20.10 13.84 9.55 18.61 18.70 8.66 | 10.75 22.50 120.09119.77\18.63 21.77 120.66 19.27|17.77 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen 18.93 18.40 20.49 |19.59)18.54 17.69,18.03 26.80 25.40 24.24 17.26 23.92 — 13.80 21.71 23.82 24.08 17.48 23.64 20.67 23.78 20.88 25.74 23.20 7.73 19.91 25.29 22.79 16.88 25.13 23.11 23.26 25.38 12.53 21.52 23.60 12.44 24.08 18.55 14.44 26.24125.60|22.96 23.93/23.71/22.24 20.07|19.79|19.65 16.48 15.70.15.73 25.95125.18/23.95/23.82 23.76/23.42 22.49/22.61 20.00/21.77 22.66 22.22 20.68 21.52 24.64/24.48/24.80 24.48 9.21) 9.15] 9.54 29.78129.55| — | — — 125.66.26.10| — 122 64/25.68/27.44|26.88] — | — [22.53 28.59/23.47/24.00 '21.24)20.62/20.93 23.77122.57|22.43 17.33/16.59/17.77 23.75122.45/21.32 19.2218.56 18.33 26.1 meer 20.22 20.44|20.88 25.90 u y 21.82 19.91 26.32 24.29 24.62 24.89 25.78123.78 22.09121.47121.60 24.2219.56 23.96 14.44,13.99,13 99 19.01 18.18,18.07 28.00 24.56 23.60 18.88 19.11.19.33 24.77 21.72 21.39 18.92 18.29. 18.01 18.36 117.6118.84 19.68 18.70 19.75 21.68 19.96. 21.41 23.68 22.72 14.54 25.72 21.92 | 21.60 19.20 21.64 21.59 17.92 21.42 17.11 19.89 20.00 22.00 22.46 20.38 12.62 23.29 21.77 13.33 20.87 21.22 16.11 21.07 22.58 12.66 19.61 19.29 13.33 13.64 17.88 14.48 Trop 20.97 22.00 20.69 21.70 21.20 20.48 14.52 23.96 16.48 | OÖstin 21.60 14.36 21.60 18.75 17.33 18.70 17.50 15.33 19.11 17.84 21.73 19.91 10.49 20.77 18.43 14.75 19.22 16.67 11.33 20.78 20.93 9.55 16.36 8.44 14.74 17.81 10.40 | verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. Frühl. | Somm., | Herbst | Jahr | 21.70 21.62 20.49 19.11 18.48 18.09 20.05 | 20.75 21.02 | 21.08 19.94 $ 19.97 23.36 24.59 9.30 22.56 | 22.95 22.51 21.76 25.56 26.67 | 21.17 | 20.03 21.72 18.91 21.47 20.95 17.72 20.74 17.72 19.00 20.00 21.28 21.45 22.01 | 21.89 20.14 | 19.84 12.79 _ 22.69 | 22.40 20.87 | 20.45 19.50 21.81 20.61 17.09 20.80 18.55 19.31 20.59 18.14 | 16.83 21.22 | 21.43 20.07 1 20.20 15.92 — 21.10 18.37 11.89 21.67 20.13 10.97 19.61 12.29 18.13 17.93 14.22 20.00 12.16 19.27 18.12 13.73 Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon, 3.88 5.61 3.52 Unt. d. Som- mers u. Wint. — 3.03 —4.72 —3.25 3.60 8.14 Anzahl d. Jahre 3 3 2 D ei | alsal-ın]j= ji N - ve rmpmmsH | ei s®»r Ie “un von. mm Zeit der Beob. 195 entlehnt aus 10.10 812.8 10.10 2 stündl. Sa. 12 6.12.2.10 stündl. 6.9.34. 10 10. 10 10. 4 tägl. Extr. 10.4 vierm. tägl. 9.9 7.3 7.2 D 4.121 D 4.122 Thomas stat. de Bourbon Da.ııı D 4.112 D 4.114 D 4.109 Rüpel Reise n. Abys- } sinien II. 435 u. voyage en Abys. Hericourt voy. de Choa Kämtz Taf. D 4.96 D 4.96 D 4.96 D 4.96 D 4.96 D 4.97 D 4.97 D 4.97 D 4.97 D 4.97 D 4.97 D 4.97 D 4.97 D 4.98 D 4.98 D 4.98 D 4.98 D 4.98 D 4.99 D 4.99 D 4.99 D 4.99 D 4.99 D 4.99 D 4.99 D 4.99 D 4.99 6-7.12.9-10u.tgl.E.| D 4.100 7.2 D 4.100 Bb2 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen er verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 195 Tropisches | Afrika. R ” k ® 1 2 € Unt. d. wärmst. Unt. d. Som- nrite | Yits [one | sun | Febr | Mära | Apr. | Mai | ni Suti |äng. | Sept: | 001 | Nov. | Dec [If wie | wein. | somm. [ernst | sure | cn | were | Areal | Zeit der Deob, entlehnt aus Port:Louis 10 |-57 28| — | 22.20 | 22.06 | 2251| 22.50 |20.09|19.77|18.63118.93] 19.42 19.75 | 20.97 | 22.15 1 99.14 | 21.70 | 19.11 | 20.05 | 20.75 3.88 — 3.03 3 = D 4121 Souillac i 23.38 | 23.33 | 22.42 | 21.77 |20.66/19.27j17.77 18.40] 19.39 | 21.68 | 22.00 | 22.88 || 93.20 | 21.62 | 18.48 | 21.02 | 21.08 5.61 —4.72 3 = D 4.122 St. Denis (s.d. 20 51 \ 20.49 |19.59|18.54|17.69,18.03| 19.18 | 19.96 20.69 | 21.15 [f 91.34 | 20.49 | 18.09 | 19.94 | 19.97 3.52 325 2 Sa. 2 Thomas stat. de Bourbon Kos Bourb.) 20.68) 22.20 21.70 5 _ _ _ _ 6.3 Daıı Konka 26.80 |26.24/25.60122.96/21.52] 22.80 | 23.68 | 21.20 | 17.72 || 1976 | 26.11 | 23.36 | 22.56 | 22.05 9.08 3.60 2 2 Daum Soccalu 9373135301 -|-|-| -| —- = _ = 1 _ _ _ = _ _ 6.3 D a.114 Cobbe 15.60 | 15.68 | 21.60: | 24.24 |24.64124.48|24.80124.48| 24.32 | 22.72 | 20.48 | 18.08 ||| 1645 | 23.49 | 21.59 | 22.51 | 21.76 9.20 8.14 1 Es D 4.109 Gondar 15.01 | 15.99 | 103176 -—I—1—- | — |! — [1454| 1452 | 1381 | | — _ _ _ _ _ 4 4. 124 Rüpel Rei Ab Entchetkab a ee gal:ola.ana iu — | — We een a, fire Zi 7 H Gh üpe yS- ” z zu - B ie E S5 2 Massana 20.38 | 21.10 | 22.43 | 23.92 |29.78 le A 27.00 | 25.72 | 23.96 | 22.22 9123 | 2538| — | 2556| — _ _ = 4. 124 II. 435 u. voyage en Abys. fokka = = _ N RR — = = = _ _ _ _ _ _ _ _ 9 Hericourt voy. de Choa Abusheher 13.12 | 14.24 | 15.68 | 18.80 |22.64/25.68/27.44|26.88| 25.12 | 21.92 | 16.48 | 12.32 13.23 | 19.04 | 26.67 | 21.17 | 20.03 15.12 13.44 1 Ar: Kämtz Taf. T . a A . Östindien u, China. Alor Gajah 2 16 | 102 12 _ _ _ — I — | — | — [2253] 21.95] 21.60| 21.60 | 22.31 [ES her — -2n72 1 = 2 & gi > D 496 Ambala 30.25 | 76 45 Jloooe| 8.62 | 12.53 | 17.11 | 21.71 |80.22128.59]23.47124.00) 23.16 | 19.20 | 14.36 | 11.04 Fo73 | 23.01 | 25.35 | 18.91 | 19.50 21.60 14.62 1 10.10 Dass An arakandy 1140| 75 40 | — | 21.0 | 22.18 | 22.89 | 23.82 |22.98 21.24/20.62]20.93| 21.16 | 21.64 | 21.60 | 21.42 Äpı 60 | 23.23 | 20.93.| 21.47 | 21.81 3.20 —.0.67 10 —_ D 4.96 Ava 2150| 96 5 14.52 | 18.43 | 19.37 | 24.08 |23.10 23.77]22.57122.43| 22.52 | 21.59 | 18.75 | 16.13 fj636 | 22.18 | 22:92 | 20.95 | 20.61 9,56 6.56 1 Pa: D 4.96 Badulla 7 8ı 20 a1o7e| 15.41 | 16.15 | 16.15 | 17.48 |17.92|17.33|16.59|17.77| 17.92 | 17.92 | 17.33 | 17.10 417692 | 17.18 | 17.23 | 17.72 | 17.09 251 1.01 1 8.12.8 D 4.96 Bancoora 2330| 8712 15.56 | 1756 | 20.81 | 23.64 |24.89123.75/22.4521.32] 22.10 | 21.42 | 18.70 | 16.39 16.50 | 23.11 | 22.84 | 20.74 | 20.80 9,33 6.34 2 10.10 D 497 Bangalore 12 58 | 77 37 |3oo0e| 16.64 | 18.00 | 20.78 | 20.67 |20.67,19.22|18.56118.33] 18.56 | 17.11 | 17.50 | 16.56, |j7.07 | 20.71 | 18.70:| 17.72. 18,55 4.22 1.63 1 2 stündl. D497 Bareilly 2330| 790 10.89 | 14.33 | 17.78 | 23.78 vera aumnanz 21.78 | 19.89 | 15.33 | 11.67 {7930 | 21.43 | 2452 | 19.00 | 1931 15.22 12.22 1 Sa. 12 D 4.97 Batavia —6 9| 106 53 —_ 20.44 | 20.88 | 21.10 | 20.88 |21.33/20.22 20.44. 20.88] 20.88 | 20.00 | 19.11 | 20.88 20.73 | 21.10 | 20.51 | 20.00 | 20.59 2.22 —0.22 I. 6.12.2.10 D 4.97 Benares 25 18 | 82 56 | 300 | 13.58 | 18.00 | 20.92 | 25:74 |27.71|25.90 23.87 23.88) 24.00 | 22.00 | 17.84 | 13.98 S7519 | 24.79 | 24.55 | 21.28 | 21.45 14.13 9,36 23 ae D 4.97 Bombay 18 56 | 7254 19.68 | 20.47 | 21.18 | 23.20 |23.93/23.71/22.24/21.82| 21.85 | 22.46 | 21.73 | 20.42 2019 | 22.77 | 22.59 | 22.01 | 21.89 4.25 2.40 #3 stündl. D 4.97 Brery 3119| 7750| m34| sıs| 28 | za) al -I-I-I-| - | - | - | - IT- | - | - | - 1 - zs ie = 22 D 4.97 Buitenzorg —6 37 | 106 49 19.21 | 19.37 | 19.72 | 19.91 |20.07|19.79119.65 19.91] 20.12 | 20.38 | 19,91 | 20.02 17953 | 19.90 | 19.78 | 20.14 | 19.84 1.17 0.25 3 6.9.34.10 D 4.97 Caineville 3ı 78 [DT _ _ — | — 116.48115.70115.73! 15.27 | 12.62 | 10.49 | — Er — /159|1291 — = = 10.10 D 4.98 Calcutta 2238| 8820| 78 | 1657 | 19.16 | 22.89 | 25.29 |25.95125.18/23.95|23.82] 24.02 | 23.29 | 20.77 | 17.94 Üj7s9 | 2471 | 24.32 | 22.69 | 22.40 9.38 6.43 4 10.4 D 4.98 (Dumdum) 14.76 | 17.16 | 20.47 | 22.79 |23.76123.42 22.49122.61| 22.40 | 21.77 | 18.43 | 15.33] 15.75 | 22.34 | 22.84 | 20.87 | 20.45 9.00 7.09 8 tägl. Extr. D 4.98 Canton 23 s|nsı6| — | S.ıı | 10.22 | 13.55 | 16.88 |20.00121.77122.66122.22] 21.35 | 18.33 | 14.75 | 11.17 | 10.17 | 16.81 | 22.22 | 18.14 | 16.83 1355 12.05 10 Bu D 4.98 Cawnpore 26 29 | 80 22 | 500 | 14.13 | 16.67 | 17.84 | 25.13 |28.67]26.32,24.2924.62| 23.57 | 20.87 | 19.22 | 15.78 || 15.53 | 23.88 | 25.08 | 21.22 | 21.43 14.54 955 ji 10.4 D 4.98 Chunar 25 9| 8254| 300 | 11.56 | 13.56 | 20.22 | 23.11 |25.33/24.89 25.78123.78] 22.33 | 21.22 | 16.67 | 13.89 | 5 13.00 | 22.89 | 24.82 | 20.07 4 20.20 14.22 11.82 ı vierm. täel. D 4.99 Chusan 335/121 4] — 3.78) 30| — —-— |-|-|-— | — | 2031 |16.11| 11.33 | 5.111] 396 | — —-— 1592|] — _ - 4 9.9 ’ D 4.99 Colombo 657| so o| — | 20.98 | 21.51 | 22.39 | 23.26 |23.02|22.09121.47121.60| 21.44 | 21.07 | 20.78 | 20.38 ||} 20.98 | 22.89 | 21.72 | 21.10 | 21.67 2.88 0.76 n 7.3 D 4.99 Dacca 2342 | 90 17 17.29 | 11.91 | 22.22 | 25.38 |24.89]24.22119.5623.96| 11.607] 22.58 | 20.93 | 17.07 ||| 15.42 | 21.16 | 22.58 | 18.37 I 20.13 13.78 7.16 1 - D 4.99 Darjiling 27 7| 8821| 6957 | 5.07 | 5.99 | 10.54 | 12.53 |12.44114.44 13.991399] 13.46 | 12.66 | 9,55 | 6.8|]| 6.00 | 11.84 | 14.14 | 11.89 | 10.97 9.37 8.14 1 4 Ab. D 4.99 Darwar 16.28 | 75 11 | 2400 | 16.96 | 18.98 | 20.10 | 21.52 |21.45|19.01|18.18,18.07| 18.17 | 19.61 | — _ - ıaalsa| — En 4.56 _ 1 10.10 D 4.99 Futtehgur 27 2| 7930| 600 | 11.24 | 13.87 | 18.84 | 23.60 25.87 28.00|24.56 23.60) 23.18 | 19.29 | 16.36 | 11.56 |/| 12.92 | 22.77 | 25.39 | 19.61 ] 20.00 16.76 13.27 Fr ne D 4.99 Hawul Bagh 29 40 | 79 37 | 3887 | 4.00 | 6.22 | 9,55 | 12.44 [14.66 18.98119.11/19.33) 15.11 | 13.33) 8.44 | 4.88 ||| 503 | 1222 | 19.11 | 12.29 I 12.16 15.33 14.08 1 7.2 D 4.99 Jubbelpoor Bm 13.80 | 13.85 | 18.61 | 24.08 |26.2224.7721.72,21.39] 21.02 | 18.64 | 14.74 | 12.36 ||| 18.34 | 22.97 | 22.63 | 18.13 | 19.27 13.86 9.29 4 _ D 4.99 Kandı a R 12 NS 49 | 1680 | 17.16 | 18.01 | 18.70 | 18.55 118.92 18.29,18.01 18.36) 18.09 a 17.81 | 17.60 |# 17.62 | 18.73 | 1822 | 17.93 4 18.12 1.76 0.60 3 16-7.12.9-10w.tgl.E.| Da1.100 , atmandu 40 \ a650 | 7.16 | 8.66 | 10.75 | 14.44 |17.61118.8419.68 18.70| 17.78 | 14.48 | 10.40 | 6341| | 739 | 1427 | 19.07 | 1422 1 13.73 13.34 11.68 2 7.2 D 4.100 Bb2 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen 196 | Brie | 68 Kishnagur Kotgurh sl 77 Kulsea 30 77 30 Lohoogat 29 23 | 82 16 Macao 22 11 | 113 34 Madras a 13 4| 8019 , i Mahabuleshwur | 17 59 | 73 30 Manantoddy Manilla 14 36 | 129 0 Merkara 12 26 | 75 50 Mozufferpur 26 7| 83 24 Mussooree 30,275] 178 2 Nagpoor 21 8j| 7911 Nasirabad 26 18 | 7445 Nazera 2652 | 94 45 Nurringpoor Ootacamund 1125| 7645 Patna 2537| 85 15 Peking a 39 54 | 116 26 b Poonah 1931| 74 6 Pondichery 11 56 | 79 52 Bampoor 3 77 30 Saharumpur 29 5) 77 31 Samarang — 6 50 | 110 30 Seringapatam 12 45 | 7651 Simla SıeKesle za Singapore 1 17 | 103 50 Socotra ı2350| 51 0 Soobathoo 3.46. | 177. °9 Surrowlee 28 50 | 77 20 Tirhoot 26 33 | 85 24 Trinconomalee 834 | 8122 Trevandrum ssı| 77 0 Adelaide —34 35 | 138 45 Albany —35 2| 11755 Auckland — 56 51 | 174 45 Coburg Penins. |—-11 5 | 132 15 F. Dundas —11 25 | 132 25 6634 1100 7361 1823 3400 1000 l2412e 7486e 3.69 11.67 5.57 13.33 19.19 20.53 14.97 11.11 16.89 15.38 11.02 3.11 17.49 12.09 13.10 13.08 13.00 9.35 — 2.93 — 3.24 17.18 21.20 7.42 8.89 21.38 16.44 20.65 20.88 20.46 8.29 12.62 20.27 20.47 23.31 15.04 15.96 22.98 22.69 | wöne | en | Fehr. 5.91 12.89 6.12 10.20 20.07 21.31 15.77 14.00 16.00 17.24 14.49 3.33 19.05 13.64 14.81 14.32 13.22 10.13 — 2.40 — 0.44 18.53 22.67 4.27 10.22 21.70 18.67 21.46 21.24 20.38 11.17 15.42 19.78 21.19 21.00 14.96 15.70 22.96 22.72 Mz. | Apr. 13.60 9.04 14.36 21.30 22.92 18.66 17.21 17.78 18.53 18.4822.04 8.88112.44 23.23 27.11 17.69 22.49 19.24 22.66 16.01 17.79 17.88/22.22 12.09113.64 4.27111.12 4.36 11.36 18.72/22.21 ‚24.89 26.44 8.04 — 15.56/20.44 21.56 21.20 21.51 21.46 20.53 13.98 15.30 19.59 20.32 12.66 17.44 22.41 18.81 17.56 19.11 18.27 22.67 21.80 21.81 25.08 21.13 19.39 23.64 20.75]14.86 14.56/13.68 14.3312.66 23.75/23.62 22.6422.40 Mai 15.82 21.87 15.11 20.64 24.41 24.27125.62| 18.62 17.78 19.11 17.73 24.40 25.96 27.73 20.62 22.00 13.42 27.24 17.63 15.63 22.34 27.56 23.56 22.49 22.44 122.89 18.64 22.10 21.94 23.59 21.77 25.42 20.18|21.33.22.40 [22.0622.53'21.98'20.67|20.45 18.00 18.22 28.56 Juli | Aug. Juni g — 1[23.50/23.73 17.53|17.33|15.49 24.00/22.9521.49 17.53117.48|17.14 22.55]22.61/22.71 24.961 23.8423.44 25.35 /24.31123.73 15.24114.6214.79 16.44.15.56/15.78 24.44124.44 24.44 16.49 15.60/15.11 24.19 23.27|22.70 14.88 14.88 21.78 21.84 23.87 22.53 25.08 23.62 22.55 22.21 21.5521.77 11.2011.60 24.36 24.22 22.05 21.74 19.69,19.49 20.1820.06 27.47126.67 25.78/23.56| 22.67 21.80 .21.55122.26 20.31 18.31|18.67 16.88 15.62/15.64 22.02 22.30|21.82 22.13 22.4621.62 24.01 25.82 27.42 21.99 24.11 12.44 25.36 21.71 18.38 21.68 28.18 20.89 23.86 24.31 23.60 23.33 22.79 23.55 23.02123.29/22.89 20.57| 13.06|11.06] 9.89|11.62 13.36[11.36| 9.92|10.16 10.10| 8.74 7.55| 8.70 21.99/20.61/20.24/21.12 21.60!20.16117.84'19.60 Ostiı Sept. | Oct. | Nor. | 1 24.18 14.16 20.08 16.34 22.04 23.04 23.70 14.66 15.78 23.11 14.93 22.48 13.10 22.01 22.44 24.31 22.09 21.67 11.56 24.38 16.51 15.84 20.05 25.56 20.89 22.73 19.33 15.24 21.79 22.17 8.40 13.85 8.85 15.75 20.74 21.32 14.00 16.00 22.22 15.33 15.79 8.88 19.28 16.22 22.58 15.74 17.11 10.67 17.18 3.11 3.88 19.74 21.87 11.56 14.22 22.93 17.78 10.49 21.47 21.38 22.78 10.58 17.32 14.00 19.60 22.16 22.92 14.88 15.89 23.11 15.47 20.52 12.66 22.03 20.80 22.10 20.05 20.66 11.56 22.78 10.47 9.91 20.95 23.56 13.67 23.20 19.78 12.62 21.81 21.92 17.20 1858| — 22.71| 21.20 | © 20.65 | 20.29 | 11.68 Australieı 16.06 11.60 10.85 23.42 22.24 13.00 11.28 |’ | 12.48 ] 24.27 g 22.96 2 verschiedener. Orte in Reaumur'schen Graden. na. - | Frühl. Somm. | Herbst | Jahr | ern er | FR! - 1-1 - 1 - - - - —-— 1138) 19] — 11.80 _ ı2 18.60 | 22.81 | 17.08 # 17.70 12.33 10.52 12 12.33 | 16.13 | 15.14 | 13.61 11.96 5.28 2 17.49 | 22.62 | 19.13 | 17.86 1251 - 10.46 34 22.71 | 24.08 | 21.98 | 22.20 5.77 4.05 204 24.27 | 24.46 | 22.65 | 23.07 4,82 3.62 22 18.71 | 14.88 | 1451 4 15.71 5.38 0.15 1 17.52 | 15.85 | 15.89 | 15.64 6.67 2.55 1 18.67 | 24.44 | 22.31 | 20.63 8.44 7.85 1 18.18 | 15.73 | 15.24 | 16.21 4.13 0.06 3 21.64 | 23.39 | 19.60 | 19.35 13.38 10.61 34 13.11 | 15.99 | 11.55 | 10.99 15.11 12.66 = 26.30 | 22.54 | 21.11 | 22.04 11.07 4.34 3 22.05 | 24.07 | 19.82 | 19.60 14.32 11.61 4 23.20 | 25.37 | 23.00 # 21.21 15.81 12.09 2 18.14 | 22.25 | 19.29 | 18.26 9.91 8.90 3 20.70 | 22.48 | 19.81 | 19.04 11.11 9.30 1 13.05 | 11.75 | 11.26 | 11.40 4.53 2.23 24 — 24.65 | 21.45 = a == z 11.01 | 21.83 | 10.03 | 10.13 25.03 24.19 54 10.45 | 19.19 | 9.88 | 9.46 22.93 20.87 4 21.09 | 20.64 | 20.25 | 19.90 5.20 3.02 5 26.30 | 27.44 | 23.66 | 24.80 6.98 5.66 a — 4, 19.835 | 24.00 | 17.93 | 1789 16.89 14.22 2 22.16 | 21.87 | 22.95 1 22.16 1.82 0.20 cs 22.25 | 19.10 | 18.96 | 19.45 6.45 1.62 1 — 16.05 | 12.78 = = — 21.80 | 22.05 | 21.69 | 21.63 1.65 1.06 6 21.76 | 22.07 | 21.82 | 21.67 1.58 1.03 23.07 — — = — = 18.32 | 23.42 | 16.43 | 17.20 15.65 14.20 42 22.88 | 23.73 — 20.15 12.80 10.00 1 2130 | 23.07 | 22.15 | 21.67 3.51 2.92 2 2219 | 20.56 | 2053 | 21.00 | 2.24 NIE nesien. | 16.22 | 10.86 | 15.55 | 16.20 13.42 — 11.32 1 13.87 | 10.48 | 11.25 | 12.47 5.12 379 1 12.36 | 833 | 11.03 | 11.81 8.41 7.18 4 23.12 | 20.65 | 23.15 | 22.57 4.03 — 2.70 I 22.21 | 19.20 | 22.00 8 21.61 5.60 — 384 1 | Zeit d. Beob. 7.12.3.7 1 mal 6.4 red. 10 tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. Sa. 8.3 Su. Sa. 24 Sa. 2 Su. tägl. Extr. M. 12. Ab. 2 mal 5-9. 2st. Sa.4 Sa. tägl. Extr. 6.3.9 10.12.2.4 8 Max. Su. 8.2.8 6.8.12. 3.9.12 mn LU nn nn 197 entlehnt aus D 4.100 D 4.100 D 4.100 D 4.100 D 4.101 D 1.36 D 4.19 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.20 Ann. de Russie D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.103 D 4.103 D 4.103 D 4.103 D 4.104 D 4.104 D 4.104 D 4.104 D 4.120 D 4.120 D 4.120 D 4.120 D 4.120 196 Kishna, Kotgur ji u f Lohoogat A; Mahabuleshwur Manantoddy Manilla Merkara Mozufferpur Mussooree Nagpoor Nasirabad Nazera Nurringpoor Ootacamund Patna Peking B 7361 Poonah Pondichery Rampoor Saharumpur Samarang Seringapatam Simla Singapore Socotra Soobathoo Surrowlee Tirhoot Trinconomalee Trevandrum Adelaide Albany Auckland Coburg Penins. F. Dundas Dove: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Ostindien| w China. Febr. | 2. | Apr. | mai [uni | Juli Aug. | Sept. | Oct, | Nor. | Dec. Winter | Frühl. | Somm. Herbst | Jahr ) PTR # ale ge | Zeit d. Beob. = - || — | — | — |23350/23.73| 24.18 | 22.78] — — _ 4 7.12.3.7 3.69| 591 | — | — |15.8217.53]17.33|15.49) 14.16 | 10.58. | 8.40 _ _ 14 n_ 11.67 | 12.89 [13.60/20.32|21.87/24.00 22.9521.49| 20.08 | 17.32] 13.85 | 12.30 10.52 14 1 mal 557\ 6.12 | 9.04112.66|15.1117.53|17.48117.14| 16.34 | 14.00 | 8.85 7.74 12.33 5.28 2 ge 13.33 | 10.20 |14.36117.44|20.64 22.55 22.61122.71| 22.04 | 19.60 | 15.75 | 12.96 17.49 10.46 34 6.4 19.19 | 20.07 |21.30)22.41 24.41124,96 23.8423.44| 23.04 | 22.16] 20.74 | 20.82 22.71 4.05 204 red. 20.53 | 21.31 |22.92124.27]25.62,25.35124.31[23.73) 23.70 | 22.92 | 21.32 | 20.67 24.27 3.62 22 10 14.97 | 15.77 |18.66]18.84|18.62 15.24|14.62114.79| 14.66 | 14.88 | 14.00 | 13.46 18,71 0.15 1 tägl. Extr. 11.11 | 14.00 |17.21/17.56|17.78 16.44,15.56 15.78| 15.78 | 15.89 | 16.00 | 14.78 17.52 2.55 1 tägl. Extr. 16.89 | 16.00 |17.78119.1119.11'24.4424.44 24.44] 23.11 | 23.11 | 22.22 | 16.89 18.67 7.85 1 _ 15.38 | 17.24 |18.53|18.27|17.73 16.49|15.60|15.11| 14.93 | 15.47 | 15.33 | 14.40 18.18 0.06 3 tägl. Extr. 11.02 | 14.49 |18.48/22.04)24.40 24.19 23.27/22.70) 22.48 | 20.52 | 15.79 | 12.84 21.64 10.61 34 tägl. Extr. 3.11 | 3.33 | 8.88112.44/18.00/18.22114.88,14.88| 13.10 | 12.66 | 8.88 355 13.11 12.66 _ _ 17.49 | 19.05 [23.23/27.11128.56]24.01j21.78,21.84] 22.01 | 22.03] 19.28 | 18.07 26.30 4.34 3 Sa. 8.3 Su. 12.09 | 13.64 |17.69 22.49|25.96125.82|23.87 22.53| 22.44 | 20.80 | 16.22 | 11.64. ö 22.05 11.61 4 _ 13.10 | 14.81 [19.24 22.66'97.73127.42/25.08 23.62] 24.31 | 22.10 | 2258 | 11.92. 1.28 | 23.20 12.09 2 Sa. 24 13.08 | 14.32 16.01,17.79120.62121.99 22.55 22.21 22.09 | 20.05 | 15.74 | 12.64 y 18.14 8.90 3 Sa. 2 Su. 13.00 | - 13.22 |17.88122,22|22.00 24.11121.5521.77| 21.67 | 20.66 | 17.11 | 13.33 20.70 9.30 1 — 9.35 | 10.13 Hi He 13.42112.44111.20.11.60| 11.56 | 11,56 | 10.67 9.11 13.05 2.23 25 tägl. Extr. _ — 1 | — [27.24125.36124.36 24.22] 24.38 | 22.78 | 17.18 | 12.96 _ = = M. 12. Ab. —2.98 | —2.40 | 4.2711.1217.63/21.71122.0521.74| 1651 | 1047| su | —ı71 11.01 24.19 55 2 mal — 3.24 | —0.44 | 4.36111.36 15.63118.38119.69,19.49| 15.81 | 9,91 | 3.88 | —1.35?|-1.68 | 10.45 20.87 4 5-9. 2st. 17.18 | 18.53 118.72]22.21122.34 21.68/20.18 20.06) 20.05 | 20.95 | 19.74 | 17.14 | ı7. 21.09 3.02 5 Sa. 4 21.20 | 22.67 24.89/26.44 27.56.28.1827.47|26.67| 25.56 | 23.56 | 21.87 | 21.47 26.30 5.66 _ _ 742 | ı4.27 | goal: — | | |r=- | — ee see) 69.20 — = = Ze 8.89 | 10.22 15.5620.44,23.56 25.78/23.56 22.67] 20.89 | 18.67 | 14.22 | 10.22 19.85 14.22 2 — 21.38 | 21.70 au 562.49’ 44 2ı.80l21.55 22.26| 22.73 | 23.20 | 22.93 | 21.92 22.16 0.20 14 8.12.4.8 16.44 | 18.67 |21.20122.67/22.89 20.311831 18.67) 19.33 | 19.78 | 17.78 | 17.33 22.25 1.62 1 Sa. 24 = _ — | — [18.6416.8815.62]15.64| 15.24 | 12.62 | 10.49 22 = — 10.10 20.65 | 21.46 j21.51 21.80,22.10/22.02 22.30 21.82] 21.79 | 21.81 | 21.47 | 20.85 21.80 1.06 6 6.12. 6 20.88 | 21.24 |21.46/21.81/21.94/22.13 22.4621.62| 22.17 | 21.92 | 21.38 | 20.99 21.76 1.03 20.46 | 20.38 |20:53125.0823.59 °—| — | — | — = = —_ 23.07 = = = _ — 113.9821.13| — 20.89 — | — | — _ _ 9.20 _ — A =: 8.29 | 11.17 15:30 19.39/21.77123.86 23.60|22.79 20.41 | 17.20 | 11.68 8.21 922 | 18.82 | 23.42 | 16.43 | 17.20 15.65 14.20 42 Sa. 12.62 | 15.42 iss 23.33|23.55| 22.00 | 1858| — 13.15 13.73 | 22.88 | 23.73 _ 20.15 12.80 10.00 1 tägl. Extr. 20.27 | 19.78 20.1821.33/22.4023.02 23.29|22.89| 22.53 | 22.71 | 21.20 | 20.40 20.15 | 21.30 | 23.07 | 22.15 | 21.67 3.51 2.92 2 6.3.9 20.47 | 21.19 |22.06/22.,53'21.98'20.67[20.45|20.57| 20.64 | 20.65 | 20.20 | 20.49 20.72 | 22.19 | 20.56 | 20.53 | 21.00 2.24 —0.16 Australien u. Polynesien. 23.31 | 21.00 [20.75|14.86]13.06]11.06] 9.89111.62] 12.56] 16.06 | 18.00 | 22.22 22.18 | 16.22 | 10.86 | 15.55 | 16.20 13.42 — 11.32 1 10.12.2.4 15.04 | 14.96 |14.56)13.68|13.36|11.36| 9.92]10.16/ 10.88 | 11.60 | 11.28 |” 12.80 14.27 | 13.87 | 10.48 | 11.25 | 12.47 5.12 — 3.79 1 8 Max. Su. 15.96 | 15.70 |14.33112.66/10.10| 8.74| 7.55 8.70) 9.77 | 10.35 | 1248 | 14.8 15.51 | 12.36 | 8.33 | 11.03 | 11.81 8.41 — 7.18 4 8.2.8 22.98 | 22.96 |23.75/23.62|21.99|20.61/20.24/21.12] 21.75 | 23.42 | 2427 | 2a 23.35 | 23.12 | 20.65 | 23.15 | 22.57 4.03 — 2.70 1 _ 22.69 | 22.72 122.6422.40121.60/20.16/17.84/19.60! 20.80 | 22.24 | 2296 | 23.44 23.04 | 22.21 | 19.20 ! 22.00 I 21.61 5.60 — 3.84 1 6.8.12. 3.9.12 m 00000 197 entlehnt aus D 4.100 D 4.100 D 4.100 D 4.100 D 4.101 D 1.36 D 4.19 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.101 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.20 Ann. de Russie D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.102 D 4.103 D 4.103 D 4.103 D 4.103 D 4.104 D 4.104 D 4.104 D 4.104 D 4.120 D 4.120 D 4.120 D 4.120, D 4.120 198 Hobarttown Honolulu Karori Macquarie Harb. Melbourne Paramatta Port Jackson Rajatea York Woolnorth Anahuac Flattbush Fredericton Germantown New Harmony Huntington Richmond Montevideo P. Egmont | Breite —42 53 21 16 —4l —42 12 —55 18 —33 49 — 33 50 —16 40 —31 53 —40 42 29 40 40 45 57 40 3 38 11 40 52 37 4 — 34 54 —51 20 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Länge Gr. O. 147 28 — 157 59 174 —94 —74 0 —66 —75 —87 —73 —77 —56 13 —60 340 e | töhe | Jan. 13.84 17.64 11.69 14.32 14.56 18.40 19.13 20.76 23.36 — 2.18 — 6.67 —0.89 0.94 — 2.67 0.76 21.34 9.82 Febr. | März, | Apr. 13.84 17.83 12.44 14.32 15.48 17.92 19.29 21.61 21.76 | 1.44 — 3.56 0.49 4.24 — 1.331 — 3.56 3.47 20.00 9.87 Aug. io) Mai | Juni | Iali 9.52| 6.08) 3.84| 3.60| 6.001 6.72 18.73 19.66 20.3220.8420.95| 20.50 10.98| 8.00) 6.00) 4,57| 6.00) .11 11.36| 7.50| 4.91| 5.98| 7.29) 11.91 10.80| 9.80] 8.07| 7.24| 7.06) 9.22 15.92 |14.80112.48| 9.68] 9.28 10.16] 12.64 17.35 15.76 113.00/10.20| 9.92 11.21| 13.57 21.73 21.0720.32'20.62119.42 20.37| 20.19 17.56 114.00111.56 7.52| 9.12| 8.88| 12.00 | 6.84| 7.86] 7.46| 9.11 10.40 17.77 10.22 10.67 14.48 12.6 16.5 [19.1 4.02 21.5 23.4 |21.6 8.96/11.90|15.02,17.82/17.12 0.44| 3.56] 2.22] 7.33/14.89/16.77 4.09| 7.7313.0217.42)19.11/18.22 9.1410.68|15.84 19.72]20.82/19.33 7.56 13.78 14.6719.11/17.33 6.71/10.09|14.84)18.58|20.27 19.02 18.66 17.78|11.55 10.66|11.12|12.00 8.71 7.39| 6.50| 5.10) 2.43] 2.94 20.8 14.28 13.11 14.67 14.96 16.44 15.60 11.55 6.10 Sept. Oct. Nov. Australi 9.84 19.67 9.55 10.89 10.23 15.36 16.07 11.36 18.70 1151 13.20 17.12 16.90 20.41 | 20.24 14.88 | 16.48 10.38 | 11.58 | Nachtra 3.10 —0.42| - 4.71 5.01 4.44| 5.42 16.89 6.75 sien. | Früh. Somm. | Herbst Jahr | 8.67 18.72 9.73 9.84 11.59 14.40 15.37 21.04 14.37" ıka. 16.07 8.29 2.07 8.28 11.89 5.93 10.55 16.00 7.53 4.48 20.70 5.52 6.06 7.46 9.71 10.44 20.14 851 7.39 22.17 16.65 13.00 18.25 19.96 17.04 19.29 11.26 3.49 l 9.31 19.62 11.44 10.88 15.04 15.51 20.28 14.45 10.32 9.20 6.52 9.63 10.17 10.22 10.78 14.52 6.58 9.07 19.30 10.42 11.13 14.36 15.03 20.64 14.81 Unt. d. wärmst. Unt. d. Som- Anzahl u. kältest, Mon. mers u. Wint. d. Jahre 10.24 — 9.33 1 3.31 2.52 24 - - 5 9.41 — 8.26 3 8.42 na 2 9.28 — 858 9.37 — 8.34 14 2.31 — 0.97 1 15.84 —13.41 1 - - 4 — — + 2 20.00 16.06 2 24.99 19.15 —_ 20.00 18.25 9 21.76 17.44 21 21.78 13.52 —_ 19.51 16.98 4 10.22 — 8,39 1 7.44 — 5.72 1 verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. Zeit der Beob. 199 entlehnt aus D 4.120 D 4.121 ‘Westminster 1847 p. 488 D 4.121 D 4.121 D 4.121 D 4.121 D 4.122 D 4.122 a visit to Texas Picture of N.York p. 177 Montg. 'Mart. 236 394 Darby Unit. St. { 403 Sketch of Long-Island Darby Un. St. 411 Freycinet voy. 1333 f „1289 198 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 199 { Australien u, Polynesien. 2 Wint. | Früh. Somm. | werbst | Jahr | Unt. d. wärmst. Unt. d. Som- Anzahl März | Apr. | Mai |suni | Juli Aug. | Sept. Oct. Noy. | Dec. u. kiltest. Mon. mersu. Wint. | d, Jahre | Zeit der Beob. entlehnt aus Hobarttoym 5353| 117238| — | 13.84 | 13.84 | 10.40) 9.52] 6.08| 3.84) 3.60 6.001 672 | 9.84 | 11.36| 13.76 | 13.81 8.67 | 4.48 | 931 9.07 10.24 — 9.33 1 9.9 D 4.120 Honolulu "al 16 |— 157 59 17.64 | 17.83 | 17.77 |18.73/19.66 20.32 20.84/20.95| 20.50 | 19.67 | 18.70| 19.06 | 18.18 | 18.72 | 20.70 | 19.62 | 19.30 3.31 2.52 24 7.2.10 D a.ı21 Karori ed | ma 11.69 | 12.44 | 10.22|10.98) 8.00) 6.00) 4.57| 6.001) 7.11| 95 | — — - 9.73: | 5.52 _ ” e = = 9 Westminster 1847 p. 488 MacquarieHarb.|—42 12| 14528| — | 14.32 | 14.32 | 10.67 11.36] 7.50] 4.91] 5.98| 7.29] 11.91 | 10.89 | 11.51| 14.32 || 1432 9.84 | 6.06 | 11.44 | 10.42 9.41 — 8.26 = 9.9 D a2 Melbourne —38 18 | 144 30 14.56 | 15.48 | 14.48|10.80| 9.80) 8.07| 7.24| 7.06| 9.22 | 10.23 | 13.20| 13.73 || 1459 | 11.59 | 7.46 | 10.88 | 11.13 8.42 — 713 2 81.9 D a.121 "Paramatta —3349| 151 ı| — | 18.40 | 17.92 | 15.92 14.80112.48] 9.68] 9.28110.16) 12.64 | 15.36 | 17.12 | 18.56|] 1829 | 14.40 | 9.71 | 15.04 | 14.36 9.28 — 858 Port Jackson |—-3350| sı10| — | 19.13 | 19.29 | 17.35 [15.76 13.00]10.20| 9.92]11.21| 13.57 | 16.07 | 16.90| 17.92||| 18.78 | 15.37 | 10.44 | 15.51 | 15.03 9.37 — 8.34 11 9.12.6 D 4121 Rajatea —1640| 15616 | — | 20.76 | 21.61 | 21.73 21.07|20.32'20.62119.42 20.37) 20.19 | 20.41 | 20.24| 20.97 || 21.11 | 21.04 | 20.14 | 20.28 | 20.64 2.31 — 0.97 1 3 mal D 4.121 York —3153| 116401 — | 23.36 | 21.76 | 17.56 14.00111.56| 7.52 9.12] 8.88] 12.00 | 14.88 | 16.48! 20.64 || 21.92 | 14.37°| 851 | 14.45 f 14.81 15.84 — 13.41 1 _ D 4.122 Woolnorh |-40 42| 144 43 | - I -1 -]-1- |ss4] 786| 7.46| a1 | 1038 | 1158| 1244| - — 7.0 | 10:92 = _ a s28 | Dane Nachtrag zu Amerika. . i# Anahuac 29 —9 _ — | 12.6 |16.5 119.1 |21.5 [23.4 |21.6 | 20.8 _ > 16.07 | 22.17 _ _ _ _ 4 _ a visit to Texas Flattbush 4040 | —74 0 —218 1.44| 4.02| 8.96111.90 15.02|17.82117.12| 14.28 | 10.23 | 3.10 8.29 | 16.65 | 9.20 | 8.68 20.00 16.06 2 _ Picture of N.York p. 177 Fredericton 45 57 | —66 45 —6.67|—3,56| 0.44| 3.56| 2.22) 7.33114.89|16.77| 13.11 | 6.89 |—0.42 2.07 | 13.00 | 652 | 3.86 24.99 19.15 _ —_ Montg. Mart. 236 Germantown 0 3| —-7510 —0.89| 0.49| 4.09| 7.73113.02|17.42119.11118.22]| 14.67 | 951 | 471 8.28 | 18.25 9.63 9.04 20.00 18.25 9 Darby Unit. St ige New Harmony | 38 11 | —87 45 | 340e| 0.94) 4.24| 9.14110.68115.8419.72]20.82119.33| 14.96 | 10.54 | 5.01 11.89 | 19.96 | 10.17 | 11.14 21.76 17.44 Pr en 1 a0a Huntington 40 52 | —73 80 — 2.67 | —1.33|—3.56| 7.56|13.78114.67119.11117.33| 16.44 | 9.78 | 4.44 5.93 | 17.04 | 10.22 | 7.93 21.78 18.52 = > Sketch of Long-Island Richmond 37 4| —77 31 0.76! 3.47| 6.71/10.0914.84 18,58/20.27|19.02| 15.60 | 11.33 | 5.42 10.55 | 19.29 | 10.78 | 10.73 19.51 16.98 4 _ Darby Un. St. 411 Montevideo —34 54 | —56 13 | — | 21.34| 20.00| 18.6617.78111.55|10.66/11.12/12.00| 11.55 | 15.11 | 16.89 16.00 | 11.26 | 14.52 | 15.45 10.22 —8.,89 1 Freycinet voy. 1333 P. Egmont —51 20 | —60 — | 93%| 987| 8.71| 7.39| 6.50| 5.10) 2.43] 2.94| 6.10 | 6.89 | 6.75 153 1349 | 658 | 6.70 7.44 — 5.72 1 12 6 „ 1289 Berlin Utrecht Southwick Upsala Berlin Leyden Zwanenburg Leyden Zwanenburg Charleston Peking Kopenhagen Berlin Amsterdam Zwanenburg Liverpool Lausanne Genf Mailand Philadelphia Uleoborg Berlin Regensburg Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Temperat Die Jahresmittel sind sammtlich bestimmt aus den zwölf Monatsmitteln, nicht wie 1729 — Mai )\Juni | Juli Aug. | Sept. Oct. | Nor. | | Breite | as | wöne | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. 52 30 13 24 | 100 | — 0.11 123| 3.07| 6.63) 10.25 [|11.94.13.3012.4410.70 630| 2.12 52 5 58 2.03 3.12) 4.77| 7.67| 10.86 1351 1481 14.42 12.45) 8.44| 459 52 30 1 25 4.47 5.11] 6.26| 8.29) 10.67 |12.99/13.7812.79]11.08| 8.08| 5.96 1740 — 59 52 17 38 — 2.88 | —3.00)—1.41| 3.30) 7.53 |12.43112.91/12.51] 8.74| 4.38] 0.71]: 52 30 13 24 | 100 | —0.99 0.48) 2.08] 6.04) 10.68 113.15 14.2813.67|11.30| 6.44| 3.87 52 9 4 29 _ 1.06 2.17) 3.32] 6.22] 10.05 |12.73]14.4514.04112.20 8.00) 4.91 52 23 4 46 _ 0.64 1.63| 2.741 5.45] 9.20 11.93113.37/13 31 12.21] 7.72| 4.69 zwischen 173 —5.52| —4.72|—2.008| 3.12] 7.76 |12.5614.88 12.56] 8.32] 3.20 |—0.48| — 3.26 | —3.21|—1.28| 3.06| 7.13 12.18 2) 8.501 456| 0.45] —1.36 | —0.64| 0.64| 4.64] 9.28 113.04114.32|13.36|10.64| 6.72] 3.28 — 0.13 164| 3.87) 7.71] 11.94 15.23116.18115.34112.12) 7.73] 4.38 60 27 22 26 _ 59 52 17 38 55 42 13 11 60 52 30 13 24 , 100 52 9 4299| — 092| 2.06) 357) 6:57, 10.13 |18.12,14.46114.05112.14) 8.11 4.91 52 23 As6| — 091| 2533| 3.991 6.86) 10.15 |12.87 14.15 14.15 12.33] 8.60| 5.07 3247-7957) — 7.16| 9.96| 12.31) 14.62| 18.27 |21.2421.3821.07|18.801 15.42| 11.82 3954| 11626| — | —2.98| —240| 4.27) 11.12| 17.63 |21.71j22.05]21.74116.51| 10.47| 3.11] 1768 — 54| 1235| — |—220| —0.72| 0.16) 3.85] 8.46 |12.55|14.04]13.39]10.98| 7.27| 2.87 5230| 1324| 100 |—ı.08| 1.22] 3.31] 6.88) 11.38 |14.77]15.4814.83111.97) 7.91| 3.56 52 23 5353| — 1.00| 2387| 4.71] 7.24) 10.67 |13.68]15.0515.17113.21| 9.81] 5.48 52 23 4466| — 1.09| 2.71) 4.48) 6.94) 10.18 13.06|14.46,14.56112.69| 9.42) 5.38 3351-2591 — 5.69 6.71) 8.36) 10.18, 11.90 |14.03115.01 14.92113.78 11.80) 8.89 46 31 6 38 | 1533 1 —0.78) 1.92) 3.72] 7.20) 11.08 |14.51114.10115.0412.37) 7.81) 3.61]. 46 12 610 | 1253 |—030| 1.04) 3.41] 6.33 9.97 |13.3114.3714.1310.99| 7.10) 3.46 45 28 911 | 720 0.97| 2.98| 6.74] 9.98) 13.59 |17.27,18.89,18.87 15.60] 10.67| 6.15 |957|-51| — |-00| 1869| 373] 8.44] 12.14 j16.46]18.68]18.35|14.16| 9.96 | 5.04] 1777 — 65 0| 2530| — [-12.27)—10.47)—9.66|—3.44| 2.46 | 8.65/11.94) 9.67] 4.59|— 0.26 |—5.42 |. | 5230| 1324| 100 |— 1.30— 0:50 2.23 6.95) 11.69 114.39 15.50 15.31112.00| 6.87| 2.92 |- 49 1 | 1156| 1078 |— 3.201 — 0.80 3.301 7.76] 12.83 |14.47,15.20,15.15112.46| 6.84| 2.20)- ier Zeitabschnitte. nicht periodischen Veränderungen” aus den Jahresmitteln der einzelnen Jahrgänge. tionen). | Fri. ] 7.77 14.25 | 6.65 | 12,56 ) 8.41 13.19 tionen). | 3.14 12.62 6.27 13.70 ER 653 | 13.74 5.80 | 12.87 (8 Stationen). 2.93 13.33 2.97 12.64 4.85 13.57 7.84 | 15.58 6.76 13.88 7.00 13.72 15.07 21.23 11.01 21.83 ionen). 4.16 13.33 7.19 15.03 7.54 14.63 7.20 14.03 10.15 14.65 7.33 14.55 6.57 13.94 10.10 18.34 8.10 17.83 alionen). | —3.55 10.09 { 6.96 15.07 ı 7.96 14.94 Phys. Kl. 1846. 8.49 6.37 8.37 4.61 7.20 8.37 8.21 3.68 4.60 6.88 8.08 8.39 8.67 15.35 10.03 7.04 7.81 9.50 9.16 11.49 7.93 7.18 10.81 9.72 — 0.36 7.26 7.17 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Somm. | Herbst ) Jahr ) 8.34 6.59 8.69 4.47 6.87 7.66 7.12 3.71 4.34 6.23 8.16 7.13 7.86 15.16 10.13 5.98 7.69 8.55 8.21 10.10 10.06 7.04 10.30 9.16 GEIMECSENCLEMECNEmEETE CHEN GESTERN EEE GEZEIGTE —1.15 7.16 7.14 Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon. 13.41 12.78 9.31 15.79 15.27 13.39 12.73 20.40 16.59 15.68 16.31 13.54 13.24 14.22 25.03 16.24 16.56 14.17 13.47 9.32 15.82 14.67 17.92 18.73 24.21 16.80 18.40 Unt. d. Som- mers u. Wint, 11.40 11.80 8.40 15.13 13.40 11.74 11.26 18.42 15.47 13.97 14.46 11.98 11.67 12.26 24.19 13.92 14.31 12.10 11.59 10.53 14.18 13.49 16.38 16.83 20.85 15.71 16.46 204 Zeit d. Beob. Bemerkungen Morg. 12 Ab. 7.12.11 Sa. nach 12 75.124.94 74.12.10 7.12.10 4-6. 12-2. 10-11 1750 - 1761 Sa. nach 12 1753 - 1773 Morg. 12 1739 - 1757 71.124. 94 1756 - 1773 74.12.10 1740 - 1758 7.12.10 1743 - 1779 —_ 1750 - 1759 nahe tägl. Extr. red. 7% 8. 2-3. 10 7.12.10 12 4 mal 8Wint. 7 Som. Sampas 1757 - 1762 300 A Tafel der 'mitileren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 201 # Tr Mittlere Temperaturen ‚gleicher Zeitabschnitte. ET Die Jahresmittel sind sämmtlich bestimmt aus den zwölf Monatsmitteln, nicht wie häufig in den „nicht periodischen Veränderungen” aus den Jahresmitteln der einzelnen Jahrgänge. -_ 1729 — 1739 (3 Stationen). | Breite lie u | Höhe | Jan. Febr. | Mz. | Apr. | Mai | Juni Juli | Aus. set Oct, Noy. | Dee. |} Wint. Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr | be: be FE Pe en Berlin s230| 1324| ı0oo |—-o.ı1| 123| 3.07] 6.63) 10.25 |11.94 13.30 12.44 10.70 630| 2.12| 1.1) 2.85 7.77. | 14.25 8.49 8.34 13.41 11.40 Morg. 12 Ab. Utrecht 52 65 58 2.03| 312| 4.771 7.67| 10.86 |13.51j14.81114.42 12.45) 8.44| 459| 3.40 0.76 6.65 | 12.56 6.37 6.59 12.78 11.80 7.12.11 Southwick 52 30 125 447| 511| 6.26] 8.29] 10.67 |12.99113.78112.79|11.08) 8.08| 5.96| 4.72 4.79 8.41 | 13.19 8.37 8.69 9.31 8.40 pas 1740 — 1751 (4 Stationen). Upsala 5952| 1738 —288| —3.00|—1.41] 3.30) 7.53 |12.43]12.91]12.51] 8.74] 4.38] 0.71)—1.64 | —2.51 3.14 | 12.62 4.61 4.47 15.79 15.13 Sa. nach 12 Berlin 5230| 1324| 100 |—0.99| 0.48| 2.08) 6.04] 10.68 113.1514.2813.6711.300 6.44| 3.87) 1.41 0.30 6.27 | 13.70 7.20 6.87 15.27 13.40 4.124.941 Leyden 52 9 4393| — 1.06| 217| 3.32] 6.22] 10.05 |12.73j14.4514.04112.20 8.00| 4.91) 2.78 2.00 6.53 | 13.74 8.37 7.66 13.39 11.74 74.12.10 Zwanenburg 52 23 4466| — 0.64| 1.63| 2.74 5.45) 9.20 l11.93113.37113 3112.21] 7.72| 4.69| 2.55 1.61 5.80 | 12.87 8.21 7.12 12.73 11.26 7.12.10 j r zwischen 1739 u. 1779 (8 Stationen). Abo co) 2226| — | -552| —4.72]—2.08| 3.12] 7.76 |12.56 14.88112.56 8.32| 3.20|—0.48 | —5.04|f —5.09 2.93 | 13.33 3.68 3.71 20.40 18.42 4-6. 12-2. 10-11 1750 - 1761 Upsala 5952| 1738 —3.26| —3.21|—1.28| 3.06) 7.13 |12.18113.33112.40| 8.80) 456] 0.45 |— 2.03 —2.83 2.97 | 12.64 4.60 4.34 16.59 15.47 Sa. nach 12 1753 - 1773 Lund 55 42 13 11 | 60 |—136| —064| 0.64] 4.64] 9.28 |13.04]14.32113.36110.64| 6.72] 3.28] 0.80] —0.40 4.85 | 13.57 6.88 6.23 15.68 13.97 Morg. 12 1739 - 1757 Berlin 5230| 1324, 100 |—0.13) 1.64| 3.87) 7.71] 11.94 115.23]16.18/15.34112.12)] 7.73] 438) 1.85) 1.12 7.84 | 15.58 8.08 8.16 16.31 14.46 74.124. 94 1756 - 1773 Leyden 52 9 4129| — 092| 2.06) 3.57) 657) 10.13 |13.12114.46114.05112.14) 8.11) 491) 2.72 1.90 6.76 | 13.88 8.39 7.73 13.54 11.98 74.12. 10 1740 - 1758 Zwanenburg 52 23 as) — 091) 233| 3.99) 6.86] 10.15 12.8714.1514.1512.33] 8.60) 5.07| 2.91 2.05 7.00 | 13.72 8.67 7.86 13.24 11.67 7.12.10 1743 - 1779 Charleston 3247|—-—95| — 7.16| 9.96| 12.31] 14.62] 18.27 |21.2421.38121.0718.80| 15.42| 11.82] 8.80 8.97 | 15.07 | 2123 | 15.35] 15.16 14.22 12.26 — 1750 - 1759 Peking 3954| 1626| — | —2.398| —2.40| 4.27| 11.12| 17.63 21.71/22.05[21.74 1651| 10.47| 3.11)—1.71 | —236 | 11.01 | 21.83 | 10.03] 10.13 25.03 24.19 nahe tägl, Extr. 1757 - 1762 1768 — 1777 (9 Stationen). Kopenhagen 55 41 1235| — |-220| —0.72| 0.16] 3.85] 8.46 |12.5514.04113.39]10.98| 7.27| 2.87| 1.16] —0,59 416 | 13:33 | 7.04 5.98 16.24 13.92 red. Berlin 5230| 1324| 100 |—ı.08)| 1.22| 3.31] 6.88) 11.38 |14.77115.48114.83111.97]| 7.91) 356| 2.03 0.72 7.19 | 15.03 7.81 7.69 16.56 14.31 + Amsterdam 52 23 4535| — 1.00| 2.87| 4.71l 7.24 10.67 |13.68115.0515.17|13.21| 9.81| 5.48) 3.72 2.53 7.54 | 14.63 9,50 8.55 14.17 12.10 8. 2-3. 10 Zwanenburg 52 23 4466| — 1.09| 2.71) 4.48) 6.94] 10.18 |13.06|14.46.14.56112.69) 9.42) 5.38! 351 2.44 7.20 | 14.03 9.16 8.21 13.47 11.59 7.12.10 Liverpool 3331-29 — 569| 671! 8.36) 10.18 11.90 |14.03115.01114.92 13.78 11.80| 8.89) 7.26 4.12! 10.15 | 14.65 | 11.49 $ 10.10 9.32 10.53 12 Lausanne 46 31 638 | 1533 1! —0.78| 1.92| 3.72] 7.20] 11.08 |14.51 14.10115.04112,37 7.81) 3.61) —0.0 0.37 7.33. | 14.55 7.93 | 10.06 15.82 14.18 4 mal Genf 46 12 610 | 1253 | —0.350| 1.04| 3.41 6.33] 9.97 |13.31114.37114.1310.99| 7.10| 3.46| 0.61 0.45 6.57 | 13.94 7.18 7.04 14.67 13.49 8Wint. 7 Som. Mailand p 45 28 9 11 | 720 0.97| 2.98| 6.74) 9.98) 13.59 |17.27|18.89118.87.15.60| 10.67 | 6.15| 19 1.96 | 10.10 | 18.34 | 10.81 | 10.30 17.92 16.38 Sa. 2-3 Philadelphia 95|-51]| — |—00| 169| 3.73] 8.44| 12.14 |16.46 18.68j18.35[14.16| 9.96| 5.04] 1.30 1.00 8.10 | 17.83 9.72 9.16 18.73 16.83 — 1777 — 1786 | (11 Stationen). Uleoborg 65 0| 2530| — [—-12.271—10.47]—9.66|— 3.44] 2.46 | 8.65111.94] 9.67] 4.59] — 0.26 |—5.42|—9.51|/| —10.76 | — 3.55 | 10.09 | —0.36 | —1.15 24.21 20.85 6. 6 Berlin 5230 | 1324| 100 |— 1.30— 0.50 2.23] 6.95) 11.69 |14.39.15.50115.31112.00) 6.87| 2.92 —o.u||| — 0.64 6.96 | 15.07 7.26 7.16 16.80 15.71 SsEzH Regensburg 4 1 11 56 | 1078 |— 3.20|— 0.801 3.30| 7.76) 12.83 14.47,15.20115.15112.46| 684| 2.20)—057|1 — 1.52 7.96 | 14.94 7.17 7.14 18.40 16.46 red. Phys. Kl. 1846. Ce 202 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Tempera | Breite Länge | wöne | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | mai Jan. | Fu. |Ang.| Sept. |oct.| Nov. | Wien ası3| 1623| a0 |—138| 030| 392| 86113. 1503117181171] 1374 | 807] 3.85 Insbruck a7 16| 1123 | 1770 [2871 —054| 416| 81311246 134614821445] 12.33 | 7.72] 2.46| - Mailand s2| sırl mo | 042) 236| 625) 10.12 14.74 17.43]19.6418.65| 15.86 |10.77| 5.69| Padua 21) 1152| 94 |-017| 176] 519| 9.401188611655118.731831| 15.22 | 9.56] 5.89 Genf 4612| 610|1253|—045)-023| 271] 655 11371423 15.421444] 1150 | 725) 3.33 Amsterdam 5223| 4535| — | 096 1821 364| 7.16.10.8713.66149614.93| 12.76 s.ı 4.60 Liverpool 5325 |- 250| — | 289) 2373| 5.91] 8.44111.2413.8215.0214.89 12.80 | 8.93) 5.56 Lyndon 3232| o3[510| ı22| 2011| 348| 621] 9.7312.67.14.08l13.04| 10.54 | 6.541l 3.69 17977 — Madras 13 4| 8019| — | 1959| 20.64] 22.22] 23.24 |24.48)25.10/23.,80)23.62] 23.52 [a2.41] 20.47 Palermo ss 7| 1320| 220 | s.ı6| 856| 9sı| 11.95 |14.05117.50 19.67|19.61| 17.67 [15.02] 1251 Turin 35 4| rar| os | 083] 216| 5.73| 10.01 13.00116.29118.58118.62| 15.37 10.54| 5.58 Mailand 5238| sı|mo| 165| 342] 6.42| 10.71114.45117.06 19.19 119.08 15.86 |11.19| 5.96 Verona 52) ı | 200 | 233] 346| 7.24| 12.35 15.79118.6520.7921.23| 17.68 13.001 7.74 Insbruck 4716| 1123| 1770 |-ı87| 04ı| 3.92] 8.90 12.0213.22114.78114.84| 12.36 | 8.431 4.06 Wien 413 | 16% | 450 |—ı.0s| o.13| 3.47| 10.15 13.82|15.54|17.31117.50| 13.73 | 9.24] 421 Stuttgard as46| 9ır| re2 | 018) 1.69| 3.72| 9.04 12.20113.9415.92115.90 12.95 | 8.70] 5.03 Regensburg |49 ı| 1156| 1078 |—229| —o.ıs| 2841| 8.74 |12.65113.7415.3415.34 12.17 | 751] 2.59 Berlin 5230| 1324| 100 | 2.04] —0.27| 1.66| 7.76]11.68]12.73115.02]15.50) 12.15 | 7.56] 2.76 Umeo 6350| 2016| 65 |-a.16| —756|—4.36| 0.s8| 5.02110.40112.99110.90| 6.98 | 2.66|—2.18 Arnhem sı59| 555| 56 | 036) os2| 324| 7.6 10.9812.12l1a.12l1a.ıı) 11.56 | 7.81] 4.19 Harlem 2233| as| — | 0890| ı152| 3.65) 7.60 |10.80112.3014.07114.49) 12.52 | 8.86| 4.83 Zwanenburg [5223| 446| — | 107] 1.75| 3352| 737l1025l1.rslıa.s4las2]| 12.31 | 8.91] 5.02 London sızı | 0 0o|ıo| z2sıl 2990| 457| 7.41110.2212.47114.02]14.39) 11.92 | 8.58] 5.08 Edinburg 5555| 310| 220 | 240] 2409| 351) 5392| 828ln1.o2lı2.ı711.88) 9.34 | 6.99| 3.70 Manchester 3901-214 2614| 273| 386| 6.44| 9.01111.12111.8712.24) 10.20 | 7.13] 4.08 Dublin s2ıl=616| — | 3441| 3| a72| 630) 8.81111.31]12.42112.36| 10.49 | 7.66| 4.62 Salem 12 31 | —70 54 —222|—145| 164 652]11.23116.05118.39117.80| 1410 | 884] 318] - Cambridge 4225 —7123 | 210 1—258 —177) 114) 6.17)10:8115:7519.2617.9) 13.33 | 8.03| 2,78] - Andover essi-n I I-esl-eso| 104 sarlıssisoslr.alzae| 1325 | s.28| 2854|. 1807 — Torneo 6616| 23 47 — 13.01) — 10.92] — 7.34 |—1.98] 3.53/10.68113.53]11.06] 6.42 | 0.00)—6.70|- Wöro s sl 2 o| — |- 734— 6131-342) 0.ss| 6.79l11.63 1aası26ı 8.14 | 3271.41 |— Stockholm soaı| ı8 a| 125 |- 342)— 237)—107| 212| 7.2811.1213.9812.80| 9.62 | 5.42] 1,50|- Kopenhagen [5511| 1235| — |- 074— 0.08) 121) 434| 8.66111.97 1358 13.41 10.77 | 7.05| 3.58 Dumfernline [56 5|— 326] — | 163 230 295| as3| 7110021113108 8.69 | 627] 3.71 Carlisle 51 54 | 2 58 170 2305| 3.67| 585| 8.07J10.8011.951158| 9.77 | 7.16] Ast London sis) 0 0|ı1o| 14 320 434] 6.69|10.00112.07113.36 1321| 11.03 | 7.861 5.01 Penzance 5 7|-53| — | as) 612 654| 8.33 [11.47134al14.6414.15| 12.52 10.01] 7.47 Zwanenbug |5223) 4416| — | 059) 239 3.73] 66010.10j12.11]13.98 14.03| 12.07 | 8.32] 492 Harlem 3223| 439] — | 101] 291] 4927| 7.35 j10.96]12.82j14.22]14.26| 12.32 | 8.67] 5.33] verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 203 r Zeitabschnitte. Frühl. | Somm. | Herbst i Jahr | a wi ai 3 Sa Zeit der Beob. Bemerkungen 4 8.73 | 16.75 8.55 8.47 18.56 16.89 8. 3. 10 1 8.25 | 14.25 7.50 7.15 17.19 15.66 4. 2 1| 1037 | 1857 | 10.77 10.33 19.22 16.96 Sa. 2-3 A 9.48 | 17.86 | 10.32 9.73 18.90 16.62 Sa. Max. 1 6.88 | 14.70 7.36 7.23 15.87 14.71 Wint. 8. Som. 7 ) 722 | 14.52 8.59 7.98 14.00 12.92 7-8. 2. 10 | 853 | 14.58 9.10 8.85 12.13 11.37 12 3 6.47 | 13.26 7.12 7.15 12.86 11.53 _ ationen). 3 | 2351 | 24.17 | 2222 | 22.41 4.91 4.24 red. )| 11.94 | 18.93 | 15.07 | 1381 11.11 9.63 74.84 3 9.78 | 17.83 | 10.50 9.91 17.69 16.30 8. 2.9 | 1053 | 18.44 | 11.00 | 10.58 17.54 16.08 Sa. 2-3 )| 11.79 | 20.22 | 12.81 | 11.95 18.90 17.32 —_ 1798 - 1804 ) 8.28 | 14.28 8.28 7.51 16.71 15.08 4. 2 ) 9.15 | 16.78 9.06 8.65 18.58 17.18 8. 3. 10 ) 8.32 | 15.25 8.89 8.36 15.74 14.26 7.2.9 1 8.08 | 14.81 7.42 7.28 17.63 16.02 red. ) 7.03 | 14.42 7.49 6.94 17.54 15.62 8.1.11 3 051 | 11.43 2.49 1.55 15.03 19.66 er ) 7.33 | 13.45 7.85 7.32 13.76 12.80 7.1.1 7 7.38 | 13.62 8.74 .75 13.60 12.35 8. 1.10 ) 7.05 | 13.31 8.75 165 13.25 11.81 7. 2. 10 1 7.40 | 13.63 8.55 8.12 11.58 10.72 tägl. Extr. 5 5.90 | 11.69 6.68 6.66 10.00 9.34 8. 12. 10 3 6.44 | 11.74 7.14 6.95 10.16 9.26 81.11 1 6.61 | 12.03 7.59 7.41 9.38 8.62 — a 6.46 | 17.41 | 8.71 7.76 20.60 18.97 | 8.12.10 Su. | 5 6.04 | 17.17 8.05 7.35 20.84 19.02 7.2.9 ‚| 6.26 | 17.01 | 8.02 7.31 20.08 19.05 | Sa. Max. | 1798 - 1804 ationen). 5 | —1.93 | 11.76 | —0.09 | —0.43 26.54 23.21 AR 3 1.42 | 12.92 3.33 2.88 21.82 19.05 7. 12. 9 ) 2.76 | 12.63 5.51 4.57 17.40 15.28 = 1805 - 1822 0 4.74 | 13.00 7.13 6.22 14.32 13.00 red. 3 5.06 | 10.58 6.22 5.97 9.50 8.55 9 0 6.06 | 11.44 7.09 6.75 10.25 9.04 8.1.9 8 7.01 | 12.88 7.97 7.56 11.95 10.50 tägl. Extr. 0 8.78 | 14.08 | 10.00 9. 7 9.75 8.48 8.2 3 6.91 | 13.37 8.44 13.44 11.64 7.1.10 9 753 | 13.77 | 8771 H* | 13:25 1158 | 8.1. 10 902 Birm Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 203 | Mittlere Temperaturen gleicher Zeitabschnitte. Sept. | o«:.| Noy. | Dec. e - # Unt.. d. wärmit. di Spm- Apr. | mai Ei | Jul. jas| Wint, | Frühl. | somm. Herbst ) Jahr | u. ul ®. ni ae Zeit der Beob. Bemerkungen Wien 16 23 | 450 |—ı38| 030| 3.92| 8.61|13. 65 15. oalır. 18 17.14) 13.74 a .- 2 —0.14 8.73 | 16.75 8.55 8.47 18.56 16.89 3.3.10 Insbruck 11 23 | 1770 | —2.37| —054|) 4.16| 8.1312. 46 13. ;A0124; „8214.48 12.33 1.72 .46 | — 1.33 I 1a 8.25 14.25 7150 7.15 17.19 15.66 4.2 Mailand 911 | 720 0.42 236| 6.25) 10.12 14.74 17.43,19.64|18.65 15.86 |10.77) 5.69 2.06 1.61 10.37 18.57 10.77 10.33 19.22 16.96 Sa. 2-3 Padua 1152| 9 |-o.ı7| 176| 5.19| 9.4013. 86]16. 55118. 7318.31] 15.22 | 9.86| 5.89 2.12 1.24 9.48 | 17.86 10.32 9.73 18.90 16.62 Sa. Max. Genf R 610 | 1253 | —0.45| —0.23) 271] 65511.3714.23115. ara. 44) 11.50 | 7.255 333] 0.655 0.01 6.88 | 14.70: 7.36 7.23 15.37 14.71 Wint.8. Som.7 Aunsterdam | — 096) 182) 3.64] 7.16 10. 87118. .66, 14. ‚96|14. .93| 12.76 sa 4.60 2.02 1.60 722 | 14.52 8.59 7.98 14.00 12.92 7-8. 2. 10 Liverpool —- 2599| — 2389| 373) 5.91) 8.44 11 24 13. 82 15.0214.89 12.80 | 8.93) 5.56 3.02 3.21 853 | 14.58 9.10 8.85 12.13 11.37 12 Lyndon 0 3] 510 122| 201] 3481 6.21 | 9. 13) 12. 67, 14.08113.04| 10.84 | 6.841 3.69 1.97 1.73 6.47 | 13.26 7.12 715 12.86 1153 u 1797 — 1804 (21 Stationen). _Madras 13 4 8so9| — 1959| 20.64| 22.22 | 23.24 |24.48|25.10|23.80/23.62| 23.5% |22.41| 20.47 | 19.57| 9 19.93 | 23.31 | 24.17 22.22 22.41 491 4.24 Teil. Palermo 38 7 13 29 | 229 916| 856| 9.81] 11.95 |14.05/17.50/19.67|19.61| 17.67 15.02) 12.51] 10.17 9.30 11.94 | 18.93 15.07 13.81 1111 9.63 74.81 Turin 5 4 Tal | 738 093| 216| 5.73| 10.01 |13.60116.29118.58118.62| 15.37 |10.54| 5.58 14) 1 1.53 9.78 | 17.83 10.50 9.91 17.69 16.30 8.2.9 Mailand 45 28 911 | 720 165| 3.42] 6.42| 10.74/14.45117.06119.19119.08| 15.86 111.19] 5.96| 2.02] 236 | 1053 | 18.44 | 11.00 | 10.58 17.54 16.08 Sa. 2-3 Verona 45 26 11 200 2.33 346| 724| 12.35 |15.79118.65 20.79 21.23] 17.68 |13.00| 7.74 2.90 2.90 11.79 | 20.22 12.81 11.93 18.90 17.33 ke, 1798 - 1804 Insbruck 47 16 11 23 | 1770 | —1.87 0.41 3.92 8.90 |12.02]13.22|14.78114.84| 12.36 | 8.43] 4.06] — 0.95 —080 8.28 14.28 8.28 751 16.71 15.08 4.2 Wien 48 13 1623| 450 I|—ı.08| 0o.3| 3.47| 10.15 |13.82]15.54117.31117.50| 13.73 | 9.24| 4.21 —0.25 0.10 915 | 16.78 9.06 8.65 18:58 17.18 8.3.10 Stuttgard 48 46 9 17 | 762 0.18 1.69 3.72 9.04 |12.20113.9415.92]15.90| 12.95 | 8.70) 5.03 1.09| 0.99 8.32 15.25 8.89 8.36 15.74 14.26 7.2.9 Regensburg 49 1 11 56 | 1078 | —2.29| —0.18| 2.84| 8.74 |12.6513.74115.34 15.34| 12.17 | 7.51] 259| —115/ 9 _121 8.08 | 14.81 7.42 7.28 17.63 16.02 red Berlin 52 30 13 24 | 100 | —2.04| —0.27| 1.66] 7.76 |11.68]12.73|15.02|15.50| 12.15 | 7.56| 2.76] —1.29 _120 7.03 | 14.42 7.49 6.94 17.54 15.62 sı1u Umeo 63 50 2016| 65 [—9.16| —7.56 |—4.36| 0.88| 5.02/10.40112.99110.90| 6.98 | 2.661 —2.18| —7.98| I _ 8.23 0.51 | 11.43 2.49 1.55 15.03 19.66 e= Arnhem 51 59 555 56 0.36 0.92 324| 7.76 |10.98112.12]14.12114.11| 11.56 | 7.81] 4.19 0.68 0.65 7.33 13.45 7.85 7.32 13.76 12.80 7.1 Harlem 52 23 4 39 —_ 0.89 152| 365| 7.69 1|10.80112.30|14.07]14.49| 12.52 | 8.86| 4.83 1.40 1.27 738 | 13.62 8.74 7.75 13.60 12.35 8110 Zwanenburg 52 23 4446| — 1.07 1.75| 352| 7.37 |10.25111.78]13.84114.32] 12.31 | 8.91) 5.02 1.68) 150 7.05 | 13.31 8.75 7.65 13.25 11.81 7.2.10 London 51 31 0 0] 100 2.81 299| 457| 7.41110.22]12.47|14.02]14.39| 11.92 | 8.58] 5.08 2.93 2.9 740 | 13.63 853 8.12 11.58 10.72 tägl. Extr. Edinburg 55 58 3 10 | 220 2.40 249| 351| 5.92| 8.28/11.02)12.17]11.88] 9.34 | 6.99) 3.70 2.17 2.35 5.90 | 11.69 6.68 6.66 10.00 9.34 8. 12. 10 Manchester 5329| — 214 2.64 2.73| 3.86) 6.44 | 9.01/11.12)11.87112.24| 10.20 | 7.13| 4.08 2.08 2,48 644 | 11.74 7.14 6.95 10.16 9.26 8.1.1 Dublin 3211-616) — 3441| 3,75| 4.72) 6.30| 8.81/11.31/12.42112.36 10.49 | 7.66) 4.62 3.04) 341 6.61 | 12.03 7.59 7.41 9.38 8.62 u Salem 42 31 | —70 54 —2.22| —1.45 1.64 6.52 |11.23|16. 0) 18.38117. 3] 14.10 | 8841 318| —1.01 156 | 6.46 | 17.41 | 8.71 7.76 20.60 18.97 8.12.10 Su, ‚Cambridge 42 25 | —7123 1 210 | —258| —1.77 1.14! 6.17 10.8115. 1 18.26/17.49| 13.33 | 8.03) 2.78) —120 | _ı8 6.04 17.17 8.05 7.35 20.84 19.02 7.2.9 Andover 42 38 1 —71 —235| —259| 1041| 6,37 luı. 3glıc. 03117.73!17. 26| 13.25 | s28| 2. 5a —1. 1 — 2.04 | 6.26 | 17.01 | 8.02 7.31 20.08 19.05 Sa. Max. | 1798 - 1804 1807 — 1824| (98 Stationen). Torneo 66 16 23 47 — 13.01|— 10.92] — 7.34 |— 1.98] 3.53/10.68]13.53]11.06| 6.42 | 0.001 —6.70|—10.43|| 4 — 1145 | — 1.93 | 11.76 | —0.09 | —0.43 26.54 23.21 = Wüöro 63 9 2 0| — |— 734|— 6.13) —3.42| 0.88| 6.7911.63114.48112.64| 8.14 | 3.27) —1.41|— 4.9 nt 1.42 | 12.92 3.33 2.88 21.82 19.05 7.12. 9 Stockholm s9aı|l ı8 A| 125 I— 3421— 2.37]—1.07| 2.12] 7.2311.12]113.98112.80| 9.62 | 5.422) 150/— 25 | _o6| 276 | 1203 | 551] 457 17.40 15.28 = 1805 - 1822 Kopenhagen |55aı| 1235| — |— 0741— 0.03) 1.21) 4.34| 8.66/11.97113.58113.44| 10.77 | 7.05) 3.58] 0. 000! a7 | 1300 | sl 6% 14.32 13.00 red. Dumfernline 5651-3236] — 1.63] 2.39] 2.95] 4.83| 7.41110.0211.13]10.58) 8.69 | 6.27| 3.71 2.00 2.03 5.06 | 10.58 6.22 5.97 9.50 8.55 9 Carlisle 54 51 |— 258 1.70) 3.05] 3.67| 5.85| 8.67110.8011.9511.58) 9.77 | 7.16| 4.34| 2.41 2.40 6.06 | 11.44 7.09 6.75 10.25 9.04 8.1.9 London 5131| 0 0| 100 141 3.20) 4.34| 6.69 10.00|12.07113.36113.21/ 1.03 | 7.86| 5.01 23 2538| nor | ıa88 | 7971 756 11.95 10.50 tägl. Extr. 4 Penzance 50 7|—-53| — | 480) 612 654] 8.3311.47]13.44]14.6414.15| 12.52 110.01] 7.47| 5.80 560) 878 | 1008 | 10.00] 962 9,75 8.48 8.2 Zwanenburg [5223| as| — 059| 239] 3.73| 6.60 J10.10112.11]13.98]14.03| 12.07 | 832| 1492| 221 1723| 691 | 1337 | 844] 761 13.44 11.64 7.1.10 Harlem 52 23 4339| — 1.01] 291| 4.27] 7.35|10.9612.82]14.22j14.26| 12.32 | 8.67| 5.35| 2.61] 219| 758 | 187] 87J 8066| 18% 11.58 8.110 204 | Breite Laun> Danzig 5420|) 1841 Berlin 52 30 13 24 Regensburg 49 1 11 56 Stuttgard 48 46 917 Carlsruhe 49 1 825 Strasburg 48 35 745 München 48 9 11 34 Wien 48 13 16 23 Innsbruck 47 16 11 23 Genf 46 12 6 10 Mailand 45 28 gu Bologna 4430| 1121 Nizza 43 41 76 Palermo 38 7 13 29 Paris 48 50 | — 2 20 Salem 42 31 | —70 54 Madras 13 4 80 19 Philadelphia 39571 —75 11 Palermo 38 7 13 29 Neapel 40 52 14 15 Rom 41 54 12 25 Florenz 43 47 11 15 Pisa (Cascina) | 43 40 10 30 Bologna 44 30 11 21 Verona 45 26 11 Venedig 45 26 12 21 Brescia 45 30 1007 Pavia 45 11 6 56 Mailand 45 28 911 Irkutzk 52 17 | 104 17 Archangel 64 32 40 33 Torneo 66 16 23 47 Carlö 65 24 40 Tilsit 55 5 21 45 Danzig 54 20 18 4 Moscau 55 45 37 38 Simpheropol 457 | 341 6 Berlin 52 30 13 24 Eisleben 51 32 11 33 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Höhe | röne | Tan. | Febr. | März | Apr | Mai | suni| si [Aug |Sept.| Oct | Nor. | 1 Jan, Febr. | März 42 —151| —0.10 1.58 100 | —1.95 0.34| 2.35 1078 | —2.64 | —0.18 2.61 762 | —0.91 1.79| 3.78 325 | —0.01 2.67 4.66 465 | — 0.38 2.25 4.22 1590 | —1.35 1.33 3.44 450 | —1.14 1.29 4.11 1770 | — 2.19 0.90 3.98 1253 | — 0.44 2.01 4.21 720 0.31 3.02 6.30 272 2.38 4.96 8.43 61 5.54 6.91 8.29 229 8.16 8.06 9.20 114 1.58 3.73 5.18 —3.29| —2.18 0.64 —_ 19.19) 2016| 21.19 0.31 1.92| 6.06 229 7.82 8.50 9.21 456 6.23 7.47 8.73 158 6.53 7.11 8.58 220 3.71 5.97 8.16 4.10 6.82 7.25 272 2.13 4.66 8.76 200 2.85 4.94 9.82 _ 1.72 3.56 6.22 470 2.49 4.79 8.50 316 0.35 2.42 6.49 720 | 0.7 .. 3.03| 6.73 1300 e | — 15.69] — 12.10] — 5.32 — [— 11.39) — 9.33] — 3.87 — 12.30) — 9.51) — 5.48 — |— 8.74— 7.11) —3.74 — 4.07) — 3.21 0.63 42 |— 2.731 — 1.37 1.37 400 e |— 8.09) — 7.06) —2.17 780 0.62 0.21 2.58 100 |— 2.39 — 0.37) 3.12| 386 |— 253j— 0.60] 4.06] Apr. | Mai | Juni Mittlere Temperat Juli | Aus. |Sert.| Oct, | Nov. 1 5.09| 9.10|12.07|14.18/14.14 10.77| 6.56 3.10 6.33 |11.03|13.28|14.55 14.68 11.36) 7.12 2.91 6.68 |11.46/13.08/14.31 14.15 11.20 6.67 2.09 7.23 |11.70|13.56|14.94/14.65 11.74| 7.79 4.06 8.38 112.50|14.03/15.37|15.20 12.50) 8.27 4.44 7.59 |11.83|13.46|14.79 145311. 691 7.837 4.15 7.32 |11.56/13.01/14.33|14.18/11.56| 7.68 3.71 8.56 |13.71/15.67|17.09116.9313.25] 8.79 3.99 7.84 |12.11113.81|14.80114.51112.07| 8.45 3.52 6.96 |11.34112.95/14.39 14.20 11.85] 8.10 4.32 9.84 |14.35|16.74|18.47/18.06|15.37| 10.94 5.86 12.16 |17.12'19.89|21.81/21.08|17.62| 13.14 7.82 10.15 |13.46 16.25|18.22|18.63,16.53| 13.15 9.68 11.47 |14.69|17.19|19.19;19.44|17.65; 14.74 | 11.60 7.84 |11.62|13.17|14.67|14.62]12.42! 8.97 5.38 6.02 |10.55115.22 17.72 16.78113.71| 8.74 3.79 22.74 124.99 125. 1428 .14/23.5923.03| 22.09 | 20.84 11.19 |16.04|20.56.22.33|21.60/18. .39| 12.80 6.95 1822-5 11.28 |14.95117.37|19.82/20.48118.17| 15.04 | 11.19 11.17 |14.96|17.30\19.81/20.36,17.63| 14.10 9.68 10.99 |14.65/17.4619.99|19.97/17.45| 14.51 8.90 11.04 |14.70/17.56/20.11|19.67|16.74| 12.87 7.94 9.93 |13.22/16.25/18.19/17.80/15.43) 12.17 8.01 12.23 116.77 17.40 21.97/21.20|18.63) 13.00 6.86 13.41 |17.97/20.50|23.04/22.18118.06| 13.85 6.25 9,91 |13.80|16.83 18.80/18.46/15.43| 11.32 6.02 11.76 114.75/17.49|19.64|19.21116.27) 12.58 7.14 10.37 114.6217.14|19.37|19.22;15.60| 10.85 4.96 10.24 |14.27 17.26,19.50 ‚18.8715.83 11.28 | 5.65 August 1820 — 1.86 | 7.85112.66/14.60/12.07| 6.89} 0.85 |—6.71|— 0.15 | 4.86 10.58113.29 108,29 7.16| 1.85 |—3.78 —1.42| 5.12 10.28112.23 10.50| 6.64) 0.70 | —6.,56 0.60 | 6.13111.13/14.06/13.16) 8.22) 3.17 |—1.98 4.94 | 9.25/12.91/14.13/13.71)10.48) 6.14 1.82 5.49 | 8.85 12.10 14.09 13.52]10.87| 7.01 3.00 4.53) 9.76112.96.14.8313.64| 9.68| 3.19 |—1.80 6.74 |10.77/14.12)16.39|15.52/11.88| 7.72 4.13 7.74 110.92 13.76 15.13 14.79111.91| 8.13 3.33 7.30 110.5512.56 14.1013.62]11.26) 7.42 | 3.20 | verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. r Zeitabschnitte. Unt, d, wärmst u. Unt. d. Sommers | | Frühl. | Sommer | Herbst | Jahr | en De Zeit d. Beob. Bemerkungen 1 5.26 | 13.46 6.81 6.23 15.69 14.07 6.2.10 ) 657 | 14.17 7.13 6.81 16.63 14.82 8.1.11 3 6.92 | 13.85 6.65 6.52 16.95 15.18 red. 1 7.57 | 14.38 7.86 7.61 15.85 13.74 7.2.9 1 851 | 14:87 8.40 8.30 15.38 13.46 7.2.9 ) 7.88 | 14.26 7.90 7.77 15.17 13.25 6-7. 12. 6-7 2 7.44 | 13:84 7.65 7.26 15.68 13.72 6.1-2.9 7 8.79 | 16.56 8.68 8.55 18.23 16.39 8.3.10 ) 798 | 14.37 8.01 7.39 16.99 15.17 4.2 1 7.50 | 13.85 8.09 7.61 14.83 12.84 Sa. 2 | 10.16 | 17.76 10.72 10.10 18.16 15.99 Sa. 2-3 )| 1257 | 20.93 12.86 12.49 19.43 17.33 12 | 10.63 | 17.70 13.12 11.96 13.09 11.33 8.8 (| 11.79 | 18.61 14.66 13.37 11.38 10.17 74.84 ) 821 | 14.15 8.92 8.50 13.09 11.46 tägl. Extr 7 5.74 | 16.57 8.75 7.25 21.01 18.64 8. 12.10 Su | 22.97 | 24.29 21.99 22.23 5.95 4.64 red 1813 - 1824 | 11.10 | 21.50 12.71 11.70 22.02 20.00 _ 1807 - 1826 ationen). {| 11.81 | 19.22 14.78 13.61 12.66 10.58 74. 84 | 1162 | 19.60 13.80 12.96 14.13 12.35 Sa. 2-3 | 11.41 | 19.14 13.62 12.70 14.46 12.51 7.2.9 | 1130 | 19.11 12.52 12.05 16.40 13.83 7.2.9 | 1013| 17.41 11.87 11.20 14.09 12.02 Sa. ++.12.11 | 12.59 | 20.19 12.84 12.31 19.84 16.57 12 | 1373| 21.91 12.72 13.17 20.19 17.61 9.2 9.98 | 18.03 | 10.92 10.52 17.08 14.88 Sa.+ 4.2.9 1323 - 1828 | 11.67 | 18.78 12.00 11.59 17.15 14.87 Sa. 12 Nm. Su. 12 | 10.49 | 18.58 10.47 10.33 19.02 16.80 Sar2-3 1821 - 1829 1 | 10.41 | 18.54 | 10.92 | 10.55 | 18.72 16.22 wahre Mitt. (41 Stationen). 2 1.46 | 13.11 0.34 0.27 30.29 26.93 7.2.9 ) 0.39 | 11.70 1.74 1.06 24.62 21.29 7.2.9 I | —059 | 11.00 0.26 0.12 24.53 21.21 — ; 1.00 | 12.78 3.14 2.51 22.80 19.64 6.12. 6 3 4.94 | 13.58 6.15 5.46 18.20 15.86 6.2.10 ; 5.24 | 13.24 6.96 6.02 16.82 14.60 6.2.10 4.04 | 13.81 3.69 3.61 22.92 20.93 8.2.10 ) 6.70 | 15.34 7.91 7.71 15.77 14.45 9.9 u. tägl. Extr. 3 7.26 | 14.56 7.79 7.23 17.52 15.24 tägl. Extr. { 13.43: | 7.29 6.79 16.63 14.27 _ | 1820 - 1830 | 730 | 904 -Dovs: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 205 Mittlere Temperaturen gleicher Zeitabschnitte. Febr. | März | Apr. | Mai | suni| Juli | Anz. |sert | Oct. | Noy. | Dee. | | Winter Frühl. | Sommer | Herbst | Jahr Nr Fe Z er Zeit d. Beob. Bemerkungen 42 |—-ı51ı|—o10| 158| 5.09| 9.1012.07]14.18114.1410.77| 656 | 3.10| —o21) | —0.61 5.26 | 13.46 6.81 6.23 15.69 14.07 6.2.10 Berlin 100 |—ı195| 0.34) 235| 6.33 11.0313.28 14.55114.68 11.36 712) 291) —0.33| | —0.65 657 | 14.17 7.13 6.81 16.63 14.82 8.11 Regensburg 1078 |—2641|—o.ıs| 261! 6.68 |11.46|13.08114.31]14.15 11.20] 6.67 | 2.09| —ı.17| | —1.33 6.92 | 13.85 6.65 6.52 16.95 15.18 red. Stuttgard 762 |—0.91| 179| 3.78| 7.23|11.70|13.56|14.94 14.65 11.74 7.19 | 4.06) 1.03 0.64 7.57 | 14.38 7.86 7.61 15.85 13.74 7.2.9 - Carlsruhe 325 |—o01ı) 267) 4.66) 8.38]12.50|14.03|15.37|15.20112.501 8.27 | 4.44) 1.58 1.41 8.51 | 14:87 8.40 8.30 15.38 13.46 7.2.9 Strasburg 465 I—oss| 225| 422] 7.59|11.83|13.46114.79]14.53 11.69) 7.87 | 4.15| 1.27 1.05 7.88 | 14.26 7.90 7.17 15.17 13.25 6-7. 12. 6-7 - München 1590 |—-ı35| 133) 344| 7.32|11.56|13.01|14.33114.18111.56| 7.68 | 3.71 0.38 0.12 7.44 | 13.84 7.65 7.26 15.68 13.72 6.1-2.9 Wien 40 I—ı14| 129] 411] 8.56 13.7115.67117.09116.93 13.25) 8.79 | 3.99| 0.35 0.17 8.79 | 16.56 8.68 8.55 18.23 16.39 8.3.10 Innsbruck 1770 |—219| 090] 3398| 7.84 [12.11113.81|14.8014.51112.07| 8.45 | 3.52] —ı.12|| —0.80 7.98 | 14.37 8.01 7.39 16.99 15.17 4.2 Genf 1253 | —044| 2.01) 4.21) 6.96|11.34|12.95/14.3914.20111.85| 8.10 | 4.32 1.45 1.01 7.50 | 13.85 8.09 7.61 14.83 12.84 Sa. 2 Mailand 20 | 031! 302] 6.30| 9.84|14.35116.74|18.4718.06/15.37| 10.94 | 5.86) 1.98/| 1.77 | 10.16 | 17.76 | 10.72 | 10.10 18.16 15.99 Sa. 2-3 Bologna 272 2538| 496| 8.43| 12.16 |17.12119.89[21.81)21.08]17.62) 13.14 | 7.82) 3461| 3.60 | 1257| 20.93 | 12.86 | 12.49 19.43 17.33 12 Nizza 61 554| 6.91] 8.29] 10.15 |13.46116.25|18.22]18.63]16.53| 13.15 | 9.68| 6.65] 637 | 10.63 | 17.70 | 13.12 11.96 13.09 11.33 8.8 Palermo 229 8.16] 8.06) 9.20] 11.47 |14.69117.19119.19,19.44117.65) 14.74 | 11.601 9.0915 8.44 | 11.79 | 18.61 14.66 | 13.37 11.38 10.17 Hirt Paris 114 158| 373] 5.18] 7.84[11.62]13.17114.67114.62112.42] 8.97 | 5.38] 2.7011 2.69 821 | 14.15 8.92 8.50 13.09 11.46 tägl. Extr Salem —-329| —218| 0.64| 6.02]10.5515.22]17.72116.78113.71 8.74 | 3.79| —0.||] —2.07 5.74 | 1657 8.75 7.25 21.01 18.64 8.12. 10 Su. Madras — | 1919| 2016| 21.19| 22.74 |24.99|25.14124.14123.59|23.03| 22.09 | 20.841 19.61] 19.65 | 22.97 | 21.29 | 21.99 | 22.23 5.95 4.64 red 1813 - 1824 Philadelphia 0o31| 1392| 6.06| 11.19 |16.04/20.5622.33|21.60|18.39| 12.80 | 6.95 2.26 150 | 11.10 | 21.50 12.71 11.70 22.02 20.00 — 1807 - 1826 1822 — 1828 (11 Stationen). Palermo 38 7| 1329| 229 2782| 850| 9.21| 11.28 14.95|17.37]19.82]20.48j18.17| 15.04 | 11.19 9] 864 | 1181| 1922 | 1478 | 1361 12.66 10.58 74.84 Neapel 4052| 1415| 456 623| 7.47| 8.73| 11.17 |14.9617.30119.81/20.36117.63) 14.10 | 9.68| 8.06 725 | 1162 | 19.60 | 13.80 | 12.96 14.13 12.35 Sa. 2-3 Rom 4154| 1225| 158 5653| 7.11] 8.58| 10.99 |14.65|17.46[19.99|19.97117.45) 14.51 | 8900| 7.25 6.63 | 11.41) 19.14 | 13.62 12.70 14.46 12.51 7.2.9 Florenz 4347| 1115| 220 3.71| 5.97| 8.16| 11.04 |14.70|17.56/20.11/19.67116.74) 12.87 | 7.94| 6.17 56.28 | 11.30 | 19.11 12.52 12.05 16.40 13.83 7.2.9 Pisa (Cascina) | 43 40 | 1030 4.10| 5.82) 7.25) 9.93|13.22116.25l18.19117.80115.43| 12.17 | 801) 62) 5.39 | 10.13 | 17.41 11.87 11.20 14.09 12.02 Sa. ++.12.11 Bologna 44 30 | 1121| 272 213| 466] 8.76| 12.23 |16.77117.40/21.97|21.20118.63| 13.00 | 6.86] 4.08 3.62 | 12.59 | 20.19 | 12.84 12.31 19.84 16.57 12 Verona 5236| ı 200 2855| 494| 9.82| 13.41 17.97120.50/23.04|22.18118.06| 13.85 | 6.25| 5.11 430 | 13.73 | 21.91 12.72 13.17 20.19 17.61 9.2 Venedig 5%35| zz] — 1.72| 356| 6.22/ 9.91 /13.8016.83118.80|18.46115.43| 11.32 | 6.02| au 3.15 9.98 | 18.03 | 10.92 10.52 17.08 14.88 Sa.+4.2.9 1823 - 1828 Brescia 4530| 10 7| 470 2.49) 4.79| 850| 11.76|14.75|17.49119.64119.21]16.27| 12.58 | 7.14) 446 391 | 11.67 | 18.78 12.00 | 11.59 17.15 14.87 Sa. 12 Nm. Su. 12 Pavia 45 11 656| 316 | il 2.42 | 6.49 | 10.37 |14.62|17.14119.37]19.22115.60| 10.85 | 4.96] 2.56 1.78 | 10.49 | 18.58 | 10.47 10.33 19.02 16.80 Sa. 2-3 1821 - 1829 Mailand 45 28 911 | 720 078| 3.03 en | 10.24 14arlı7a0 10.50 18.87 15.83] 11.28 | Be 3.15, 2.32 | 10.41 | 18.54 | 10.92 | 10.55 18.72 16.22 wahre Mitt. August 1820 — Juni) 1830 (41 Stationen). Irkutzk 52 17 | 104 17 [1300e|— 15.69 —12.10|—5.32| 1.86] 7.85]12.66|14.60|12.07] 6.89] 0.85 |—6.71 ]—13.68)\ | —13.82 1.46 | 13.11 0.34 0.27 30.29 26.93 7.2.9 Archangel 6432| 4033| — |—11.39— 9.33) —3.87| 0.18| 4.86/10.58113.23111.29) 7.16) 1.85 |—3.78|— 8.01] — 9.59 0.39 | 11.70 1.74 1.06 24.62 21.29 12:0 Torneo 6616 | 23 47 — 12.30 — 9.51 —5.48|—1.42| 5.12]10.28112.23110.50) 6.64| 0.70 )—656 |— 881 ( —059 | 11.00 0.26 0.12 24.53 21.21 = Carlö 65 2440| — |— 8.74— 7.11—3.74| 0.60| 6.13111.13]14.06113.16] 8.22] 3.17 [—1.98)— 4. |1|— 6.86 1.00 | 12.78 3.14 2.51 22.80 19.64 6.12. 6 z Tilsit 5565| 214 — 4.07 — 321) 0.63| 4.94| 9.25112.91114.13113.71110.48| 6.14 | 1.82 |— 11811 — 2.28 4.94 | 13.58 6.15 5.46 18.20 15.86 6.2.10 Danzig 5430| 1841| 42 |— 2.731— 137] 1.37) 5.49| 8.85/12.10114.09113.52/10.87) 7.01 | 3001 on — 136) 524| 1324 6.96 6.02 16.82 14.60 6.2.10 Moscau 5545| 373814002 |— 8.091 — 7.06|—2.17| 4.53| 9.76112.96114.8313.64| 9.681 3.19 !—ı.80 | — 621 - 7.12 4.04 | 13.81 3.69 3.61 22.92 20.93 8.2.10 Simpheropol 4457| 34 6| 780 0.62] 021) 2.58| 6.74|10.77114.12]16.39115.52]11.88] 7.72 | a13| 18 0.89 6.70 | 15.34 7.91 7.71 15.77 14.45 9.9 u. tägl. Extr. Berlin 5230| 1324| 100 |— 2.39)— 0.37| 3.12| 7.74110.92j13.76J15.1314.79l11.91| 8.13 | 333) omI| — 0.68 726 | 14.56 7.79 7.23 17.52 15.24 tägl. Extr. Eisleben 5132| 1133] 386 |— 2.53j— 0.60| 4.06] 7.30 10.55112.56 14.10113.62111.26| 7.42 | 320) 0.72|11— 0.84 730 | 13.43 | 7.29 6.79 16.63 14.27 _ 1820 - 1830 206 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Tempera! Apr. Aug. |Sept. Jan. | Febr. März | Breite | Länge | none Mai | Juni | Juli Oct. Noy. | | 49 57 11 35 | 1050 48 21 10 53 | 1470 49 1 11 56 | 1078 48 9 11 34 | 1590 505 16 46 | 583 48 13 16 23 | 450 — 2.74 —123| 2.86| 6.96 110.19/112.27 13.79|13.55 10.70) 6.80] 2.53 —3.11| —1.03| 3.02] 7.25 |11.00|13:15114.95114.45111.71) 7.08| 2.44 —2.94| —135| 320| 7.78 |11.5013.56 15.07|14.35 11.59) 7.07) 2.17 — 1.27 0.64| 4.91| 7.80 111.26113.5614.55 14.15 11.61) 7.71| 3.65 —225| —0.90)| 3.81] 9.05 |112.69/15.09|16.92116.27/13.26| 8.37] 3.28 —1.65 0.44| 4.16| 9.28 12.91|15.2717.18116.51113.26)| 8.61) 3.54 Baireuth Augsburg Regensburg München Prag Wien Manchester Boston Salem 9.36 | II «1 2.71 en) 5.67| 7.54 10.91112.70 13.7713.05/11.24 —256| —1.08| 1.71| 6.28 |11.4415.55|17.95116.89 13.60 — 2.66 Bi 2.00) 6.35 |11.34|15-82 18.34'17.2013.97 Carlsruhe 49 1 825 | 325 | —0.46 1.600 5.44| 9.25 |12.57|14.72/16.26/115.64113.04| 8.64) 4.48 Stuttgard 48 46 917 | 762 | —149) 057) 4A.45| 8.40 |11.99|13.9615.66114.96111.88| 7.87| 3.84 St. Gallen 47 26 9 22 | 1700 | — 1.76 0.301 3.89) 7.84 |11.07\12.86|114.75/14.32]11.70) 7.44| 3.05 Genf 46 12 6 10 | 1253 | — 1.07 1.03] 452| 7.65 |11.05|13.0114.50114.31111.78| 7.77) 3.71 St. Bernhard 45 50 6 6 | 7670 | —7.51| — 6.22) —4.40 |—1.96| 1.50| 3.60) 5.51| 5.54) 3.40) — 0.65 |—3.50| - Mailand 45 28 9 ı1 | 720 0.41 2.36 6.75| 10.51 14.29|16.98/19.23|18.83115.68| 11.03) 5.52 Brescia 45 30 10 7 | 470 2.09) 423} 827| 11.95 |14.80|17.05\19.37|19.08|16.09| 12.16) 6.83 Bologna 44 30 11 2110972 175) 4.13} 8.64| 12.82 116.83|19.68]22.0321.54 17.86) 13.00] 6.95 Florenz 43 47 11 15 | 220 392 546 8.19| 11.46 14.85117.25[20.03119.52 16.61] 1255| 8.07 Rom 41 54 12 25 | 158 5.57 6.67) 8.66 | 11.40 114.70|17.14,19.82|19.98 17.40, 14.07| 8.92 Palermo 38 7 13 29 | 229 84 8.15) 9.27| 11.73 |15.05117.24|19.68]20.23 18.10) 14.87| 11.16 Paris 4850| — 220| 114 106 289 5582| 852/11.41113:63|15.1115.05 12.85) 9.33| 5.62 Strasburg 48 35 745| 465 | —ı13l 1.05| 486| 8.33 11.55/13.83115.25114.84 12.17) 8.07) 4.10 Elberfeld 51 15 710 | 372 0.82 2.79) 449| 8.08 |11.06113.25,14.45 13.84 11.72) 8.68| 5.11 Mastrich 50 51 54l —023) 084 4.66) 8.11 |11.75113.78115.21114.61 12.48) 8.68| 5.02 Harlem 52 23 4439| — 071 215 478| 7.94 110.91113.14114.50114.40 12.63] 9.37| 5.78 Schiedam 51 55 4244| — 1.000 231) 4.86| 8.00 |11.07113-25114.57 1446 12.78 952| 5.92 Zwanenburg 52 23 AA — 0.30 1401 413| 7.23 10.40112.43 14.18/14.08 12.35] 9.08| 5.25 London 51 31 00 1.57 2.881 4.81| 7.35 |10.13/112.55114.1813.64 11.67) 8.17) 4.95 Gosport 5047|— 1 171 — sior| 2447| 6312| ,.835 10.76112.97 14.6014.05 12.46), 9.82] 6.88 Edinburg 55 58 3 10 | 220 1.77 2.70) 4.22| 5.90| 8.25110.65111.86110.98| 9.63| 7.18| 4.38 2 IE | IB | 3 | | a» m 2 S Albany 42 39 | —73 44 | 130el —375 — 2.42) 1.65! 7.09 '12.70,16.58 17.93117.34113.42| 8.13 1828 — Irkutzk ie 17 | 104 17 [1300 e |—16.76|—13.27|—6.08| 1.46| 7.59|12.49/14.49]11.81] 6.54] 0.36 |— 7.44 |— Kasan 5558| 49 7 | 150e |— 13.63 — 11.05 —5.74) 2.02| 8.87 13.30 15.03113.08) 7.77) 2.10|—2.71|— Tambow 52 47 41 28 | 190 |— 8.70)— 6.97)—2.47 | 4.44 |10.59 114.25 15.93114.50 9.31| 3.81 /—1.91 |— Moscau 5545 | 3738 | 400e|— 9.48)— 7.311 —2.89| 4.01 10.19|14.21/15.65 14.13) 8.94| 3.01 |— 2.86 | — Nicolajef 4658 | 2158| 100 |— 4.05|— 2.41| 1.93| 8.17 113.29]16.7217.9116.9812.83| 7.32| 2.37|- Sebastopol 4366| 332] — 061] 1.29) 4.33) 8.32 13.10/16.91/18.04.17.71114.05)| 8.82) 4.82 Simpheropol 4457| 34 6| 780 0.47) 0.34 3.75| 8.37 |12.35|15.61116.61116.12]12.39| 7.77) 3.84 Krakau 50 4 19 51 | 607 |— 4,52/— 1.30) 2.62| 8.35 113.13116.0817.09 16.121255) 7.39| 1.93] — Petersburg 59 56 3018| — |— 8.84— 649 —454| 1.53 7.03 12.45 14.50 12.86, 823) 3.8551—1.14|- Carlö 65 2440| — |— 9.00 — 7.48| —5.91 |) —1.27 | 4.29] 9.68]12.46/10.34| 6.10] 2.45 |— 2.32] — Tilsit 5565| 2145 — 5.11|— 3.26, 0.13| 4.51| 9.36,13.29,14.51,13.90| 9.86 er 05|d verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 207 * Zeitabschnitte. | Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr | ke ne ka" Zeit der Beob. Bemerkungen 6.67 | 13.20 6.68 6.35 16.53 14.36 7.1.9 7.09 | 14.18 7.08 6.76 18.06 15.50 7.2.9 7.49 | 14.33 6.94 6.84 18.01 15.73 red. b 7.99 | 14.09 7.66 7.51 15.82 13.77 6.1-2.9 8.52 | 16.09 8.30 8.05 19.17 16.79 Sa. 2-3 8.78 | 16.32 8.47 8.39 18.83 16.34 8.3.10 9.09 | 15.54 8.72 8.65 16.72 14.28 7.2.9 8.28 | 14.86 7.86 7.83 17.15 14.53 7.2.9 7.60 | 13.98 7.40 7.21 16.51 14.11 9.9 7.74 | 13.94 7.75 7.52 15.57 13.30 Sa. 2 —162| 488 | —023 | —0.83 13.02 11.22 Sa. 2 10.52 | 18.35 10.74 | 10.36 18.82 16.53 wahre Mitt. 11.67 | 18.50 11.69 11.31 17.28 15.12 Sa. 12. Nm. Su. 12 12.76 | 21.08 12.60 | 12.42 20.28 17.85 12 11.50 | 18.93 -12.41 11.99 16.11 13.80 7.12.11 1821 - 1830 11.59 | 18.98 13.46 | 12.63 14.41 12.50 7.2.9 seit 1826 7.3.9 12.02 | 19.05 14.71 1 13.63 12.08 10.31 74,84 1820 - 1829 8.58 | 14.60 9.27 8.73 14.05 12.13 tägl. Extr. 8.24 | 14.64 8.11 7.93 16.38 13.91 6-7. 12. 6-7 7.88.| 13.85 8.50 8.12 13.63 11.60° 8.2.8 817 | 14.53 8.73 8.15 15.44 13.36 9.9 7.88 | 14.01 9.26 8.33 13.79 11.83 8.1.10 7.98 | 14.09 9.41 8.47 13.57 11.69 8.2.8 725 | 13.56 8.89 7.83 13.28 11.94 7.1.10 7.43 | 13.46 8.26 7.97 12.61 10.74 tägl. Extr. 834 | 13.87 9.72 9.05 11.53 9.62 tägl. Extr. 6.12 | 11.16 7.06 6.72 10.09 8.64 tägl. Extr. | 8.04 | 13.17 | 8.81 8.50 | 11.06 | 921 8.1.11 | 6.48 | 16.78 8.57 7.67 20.51 15.62 84 1820 - 1829 | 656 | 17.12 | 8.63 7.73 21.00 | 18.53 | 8.12.10 Su. | 715 | 1728 805 1 7531 21.68 19.63 7.2.9 | ationen). 0.99 | 12.93 0.15 | —0.69 31.25 27.69 7.2.10 | 1.72 | 13.80 2.39 1.57 28.66 25.42 9.9 | 4.19 | 14.89 3.74 3.88 24.63 22.19 tägl. Extr. | 3.77 | 14.66 3.03 337 25.13 22.64 8.2.10 7.80 | 17.20 7.51 7.42 21.96 20.04 10.10 | 858 | 1755 9.23 9.19 18.65 16.14 tägl. Extr. | 816 | 16.11 8.00 8.21 17.08 15.56 tägl. Extr. | 8.03 | 16.43 7.29 7.31 21.61 18.95 7.12.2.9 | 134 | 13.27 2.65 2.80 23.34 20.32 7.2.9 | —0.96 | 10.83 2.08 1.06 21.46 18.52 6.12.6 | 4.67 | 13.87 | 5.49 | Er] 19.62 17.33 6.2.10 206 pe urg Regensburg Wien Carlsruhe Stuttgard St. Gallen Genf St. Bernhard Mailand Brescia Bologna Florenz Rom Palermo Paris Strasburg Elberfeld Mastrich Harlem Schiedam Zwanenburg London Gosport Edinburg Manchester Boston Salem Albany Irkutzk Kasan Tambow Moscau Nicolajef Sebastopol Simpheropol Krakau Petersburg Carlö Tilsit Dovs: Tafel der mittleren Temperaturen Breite | rd. 4957| 1135 4821| 1053 4 ı| 1156 4 9| 1134 so 5| 1646 4813| 16% 4 1 3 48 46 917 47 26 922 46 12 610 45 50 66 45 28 9 5530| 10 7 430] 1121 43 47 11 15 4145| 2% 33 7| 1339 4850| — 2 20 48 35 745 51 15 710 50 51 541 52 23 4 39 51 55 424 52 23 4 46 51 31 00 504|—17 55 58 310 5329| — 214 42 211 — 71 4 42 31 | —70 54 42 39 | —73 44 52 17 104 17 5558| 49 7 5247| 4128 55 45 37 38 46 58 21 58 44 36 33 32 44 57 3 6 50 4 19 51 5956| 3018 65 24 40 5 5| 214 nöhe | Jan. 1050 | — 2.74 170 | —3.11 1078 | — 2.94 1590 | — 1.27 583 | —2.25 450 | —ı.65 325 | —0o.46 762 | —ı1.49 1700 | — 1.76 1253 | —1.07 7670 | — 7.51 720 0.41 470 2.09 272 1.75 220 3.92 158 5.57 229 8.44 114 | "06 465 | —1.13 372 0.82 —0.23 - 0.71 _ 1.00 = 0.30 1.57 _ 3.07 220 1,77 ar — i5-.258 Bea 130el —3.75 1300 e |— 16.76 150 e |— 13.63 190 |— 8.70 400 e|— 9.48 100 |— 4.05 = 0.61 780 0.47 607 |— 4.52 Er gig — |— 9.00 51 Mittlere Temperaturen Fehr. | Mirz | Apr. | mai | zuni | zu | us. |sent| Oct. | Nor. Dec, 6.96 |10.1912.27113.79 7.25 |11.00/13.15/14.95 7.78 111.50/13:56 15.07 7.80 |11.26/13.56/14.55 zı23l 2.86 —1.03| 3.02 —135| ‚3.20 0.64] 4.91 —0.90| 3.81 0.44| 4.16 1.601 5.44 057) 4.45 0.301 3.89 1.03] 4.52 6.22] —4.40 236) 6.75 4.23| 827 4.13) 8.64 5.46 8.19 6.67) 8.66 8.15] 9.27 2.89) 5.82 1.05 4.86 2.79 4.49 0.84] 4.66 2.15| 4.78 231] 4.86 140) 4.13 288 4.81 447) 6.12 270| 4.22 4.33| 5.67 —108 1.71 a 2.00 —242| 1.65 — 13.27 — 6.08 —11.05|— 5.74 — 6.97|— 2.47 — 7.31 —2.89 — 241| 1.93 1.29| 4.33 0.34 3.75 — 1.30) 2.62 — 6.491 —4.54 — 7.48|—5.91 — 3236| 0.13 9.05 |12.69|15.09 9.28 |112.91/15.27 9.25 |12.57]14.72 8.40 |11.99]13.96 7.84 111.07|12.86 7.65 |11.05113.01 —1.96| 1.50) 3.60 10.51 |14.29]16.98 11.95 |14.80]17.05 12.82 11.46 11.40 11.73 8.52 8.33 8.08 811 7.94 8.00 7.23 735 16.83|19.68 14.85/17.25 14.70/17.14 15.05|17.24 11.41/13.63 11.55113.83 11.06|13.25 11.7513.78 10.91/13.14 11.07|13.25 ne 10.13/12.55 8.15 5.90 7.54 |10. 912. 7013. er, 10.76 12-97 16.92 17.18 16.26 15.66 14.75 14.50 20.03 19.82 19.68 15.11 15.25 14.45 15.21 14.50 14.57 14.18 14.18 14.60 8.2510-65 11.86 13.55/10.70 14.45 11.71 14.35111.59 14.15/11.61 16.27/13.26 16.51/13.26 15.64|13.04 14.96 11.88 14.32 11.70 14.31|11.78 14.40 14.08 13 64 14.05 10. 98 1446. 12.63 12.78 ‚12.35 ‚ıl. 67 12.46 9.63 13.05) 11.24 6.28 [11.44 15.55 1795 16.89 13.60 ji: 3415: .82|18. 34 17.20|13.97] 6.35 7.09 1.46 2.02 4.44 4.01 8.17 8.32 8.37 8.35 1.53 —1.27 4,51 12.70, 7.59|12.49| 8.87 13.30 10.59/14.25 10.19 14.21, 13.29 13.10 12.35 13.13 7.03 4.29 | 9.36 16.72 16.91 15.61 16.08 12.45 9.68] 13.29 15.93 17.91 16.61 15.03| | 15.65, 118.04) 113.08 14.50 16.98 17.71 16.12 17.09 16.12 14.50.12.86 12.46]10.34 ‚14.51/13.90| 9.86 14.13] 16.58 17. 93. 17.34113.42 14.49111.81) 6.54] 7.17 9.31 8.94 12.83 14.05 12.39 12.55 8.23 6.10 5.51] 5:54| 3.40) — 0.65 19.23|18.83|15.68 19.3719.08|16.09 22.03121.54 17.86 19.52 16.61 19.98 17.40 20.23 18.10 15.05 12.85 14.84 12.17 13.84 11.72 14.61112.48 gleicher Zeitabschnitte. Wint. Frühll Sonim; | Heorbst | ehr 1.16 6580| 2.53| 0.49 6.67 7.08) 24| 01 | -1.32 7.09 7.071 2.17| 010] 1.40 7.49 7.71] 365| 1.59 0.32 7.99 8.37| 328) 1.00] —0.70 8.52 8s61| 354| 1.10)] 0.02 8.78 8.64) 4485| 2.6 1.26 9.09 2897| 3841| 191 0.33 8.28 744| 3.05| 10] —0.413 7.60 2.77| 3710| 1971|7 0:64 7.74 —350| —5.29’| —634 | —1.62 11.03) 552| 2.01 1.82 | 10.52 12.16) 683) 383] 3:38 | 11.67 13.00) 6.95| 3% 323 | 12.76 1255| 8.07| 6olf 513 | 1150 14.07| 892| zııl 648 | 11.59 1487| 11.16| 961] 8.74 | 12.02 933| 5.62] 34] 247 8.58 8.07| 4.10 23 0.73 3.24 8.68| 511] 3117 2.25 7.88 8638| 502) 289° 117 8.17 9.37| 5.78| 3.09%] 2.18 7.98 952| 592| 3:0 2.40 7.98 9.08| 5235| 3101 1.62 7.25 817| 45| 371|° 2.72 7.43 9832| 685 5 425 8.34 718| 438] 301° 2.52 6.12 a Be) 48] 3.96 8.04 860| 350) of 116 6.48 878] 315| —o2ı | 1.41 | 6.56 8.131 259| —o.sı I —2.35 7.15 > 1828 — 1834) (75 Stationen). 0.36 |— 7.44 |— 14.25] —14.76 0.99 2.10/— 2.71 [— 10.10] —11.62 1.72 3.81)—1.91|— 621] — 7.30 4.19 3.01 1)— 2.86 |— 7.11] — 7.98 3.77 7132| 2.37|— 2. | — 2.84 7.80 8.32| 4.82 239 1.41 8.58 7177| 3.84 08 0.55 8.16 7239| 1.93|— 1.0) | — 252 8.03 3.851 —1.14|— 53] — 7.05 1.34 2.451— 2.321 — cu] — 7.69 | —0.96 | 0.85 |— zul — 346 | 4,67 13.20 14.18 14.33 14.09 16.09 16.32 15.54 14.86 13.98 13.94 4.88 18.35 18.50 21.08 18.93 18.98 19.05 14.60 14.64 13.85 14.53 14.01 14.09 13.56 13.46 13.87 11.16 13.17 16.78 17.12 17.28 12.93 13.80 14.89 14.66 17.20 17.55 16.11 16.43 13.27 10.83 13.87 | verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 6.68 7.08 6.94 7.66 8.30 8.47 8.72 7.86 7.40 7.75 —0.25 10.74 11.69 12.60 12.41 13.46 14.71 9.27 811 8.50 8.73 9.26 9.41 8.89 8.26 9.72 7.06 8.81 8.57 8.63 8.05 0.15 2.39 3.74 3.03 751, 9.23 8.00 7.29 2.65 2.08 5.49 6.35 6.76 6.84 7.51 8.05 8.39 8.65 7.83 7.21 1.52 —0.83 10.36 5.14 Unt. d, wärmst. u, kältest. Mon. 16.53 13.06 18.01 15.82 19.17 18.83 16.72 17.15 16.51 15.57 13.02 18.82 17.28 20.28 16.11 14.41 12.08 14.05 16.38 13.63 15.44 13.79 13.57 13.28 12.61 11.53 10.09 11.06 20.51 21.00 21.68 31.25 23.66 24.63 25.13 21.96 18.65 17.08 21.61 23.34 21.46 19.62 Unt. d. Som- mers u. Wint, 14.36 15.50 15.73 13.77 16.79 16.34 14.28 14.53 14.11 13.30 11.22 16.53 15.12 17.85 13.80 12.50 10.31 12.13 13.91 11.60 13.36 11.83 11.69 11.94 10.74 9.62 8.64 9.21 15.62 18.53 19.63 27.69 25.42 22.19 22.64 20.04 16.14 15.56 18.95 20.32 18.52 17.33 207 Zeit der Beob. Bemerkungen Sa. 2 wahre Mitt. Sa. 12. Nm. Su. 12 12 7.12.11 7.2.9 seit 1826 7.3.9 74. 84 1821 - 1830 1820 - 1829 tägl. Extr. 8111 84 8.12.10 Su. 7.2.9 1820 - 1829 7.2.10 9.9 tägl. Extr. 8.2.10 Danzig Kopenhagen Berlin Salzuflen Arolsen Dresden Zittau Tetschen Hohenelb Hohenfurth Deutschbrod Prag Neu - Bistritz Smetzschna Landskron Rotenhaus Wien München Bogenhausen Regensburg Augsburg Stuttgard Carlsruhe Strasburg Paris Basel Bern Genf St. Bernhard St. J. deMaurienne Brescia Mailand Harlem Zwanenburg Schiedam Boston London Chiswick Ackworth Bedford Applegarth Clunie Manse Edinburg Stromness Reikiavig | Breite 54 55 52 52 51 51 50 50 50 48 49 50 49 50 49 50 48 48 48 49 48 48 49 48 48 47 46 46 45 45 45 45 52 52 sl 52 51 51 538 52 55 57 55 58 64 20 41 30 5 23 3 54 47 21 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Länge Gr. O. 18 41 12 35 13 24 8 40 857 13 44 18 DD [>71 u DOOHmM SO SPS -I-IND _ on 1 1 - wm © ui [ve | töhe | Jan. | Febr. — 3.39 | —1.52| 0.86 — 1.34 1—0.79) 1.26 — 2.49 |—0.04| 2.93 — 1.08 1.00) 3.63 —143| 057| 3.36 —218| 0.01] 3.28 — 2536| 0.09] 3.14 — 2.831 1—159| 2.81 —3.62|— 2.13) 0.78 —4.88|—2.33| 1.27 —3.08)—1.36| 2.06 — 2.52 | —0.62| 3.04 —4.81)— 2.65] 0.58 — 3.26 |—1.29| 2.22 —3.99|—1.70| 2.19 —3.27|—1.34| 2.16 —2.12[/—0.19| 3.71 — 1.63 1.22] 3.89 — 2.66 1— 0.13) 3.04 —2.93|—0.54| 3.23 — 2.94 |—1.34| 2.96 — 1.51 1.02) 4.18 — 0.53 1.88) 5.14 —0.86 1.56] 4.72 1.40| 3.37| 5.60 — 0.81 1.51] 4.46 — 2.40 |—0.04| 3.17 — 0.24 1.45) 4.53 — 6.60 | — 6.131 — 3.73 — 0.22 1.63| 5.02 1.90| 3.62) 7.84 0.25 1.93] 6.82 1.01 2.24| 4.66 0.37 1.69| 3.98 0.90| 2.14 4.76 185| 2.97) 4.87 2.40 3.84) 5.29 2158| 382] 5.26 1.84| 3.43] 4.79 2.70) 4.301 5.89 1.091 2.36| 83.77 1.81 22] 4.52 2.00 3.16 4.57 2.82 3.14) 4.10 0.04 | —1.55| — 0.50 März | Apr. | mai |3uni Mittlere Tempera 4.86| 8.86112.04|13.89 13.30 10.40 5.04 110.03 13.24 14.87 13.63,10.59 7.31 11.20 14.18/15.43114.13 11.32 7.27|11.01113.13/14.67\13. 30.10.87 6.64110.14112.28113.64)12 2810.36 8.14112.19/14.71)15.96,14.61 11.59 7.78112.26|14.62|16.02 14,81112.14 7.64|11.88|114.47|16.15|14.65 12.06 5.55) 9.51112.01113.29112.01| 9.86 5.56| 9.98112.42113.92|112.75| 9.57 6.62|10.73|13.1814.72|13.37|10.75 7.44|12.15|14.39116.11114.89111.91 4.92| 8.98|11.27112.86|11.80| 9.33 6.8910.99;13.40 15.28114.04 11.09 6.59/11.82/14.19|15.69 13,88 10.76 6.88 11.06. 13.70 15.231397 11.02 8.88 13.19 15.35 17.1015 86 12.68 7.26 12.2413.86 15.08 14.06 11.06 6.67 9.72|12.04 13.65 12.8110.58 7.83 11.70 13.30 15.32|13.73 10.59 7.02111.18/12.97|14.48|13.56,10.53 7.48 11.80|13.76 15.561411 11.03 8.97 13.11 14.81/16.39 15.13 12.30 8.11 12.18113.89 15.67114.40 11.53 8.32 12.13]13.86 15.38 14.50 12.09 8.11.11.9913.64115.24 14.29 11.56 6.21)10.18|11.87)13.87|12.87,10.16 7.62\11.74/13.82!15.20|14.62'11.95 —1.93| 2.26, 3.38] 5.08| 4.90) 2.66 8.20.12.34.13.94 15.58114,59 11.78 11.13 14.79 17.18,19.12|18.30 15.54 9.98 14.14 17.00 19.06.1776, 14.42 7.96 11.43 13.25 14.82|14.09 12.21 7.18 10.68 12.73 14.40 13.68.11.87 7.97 11.42 13.19 14.86 14,02 12.02 7.3311.15 12.98'14.00 12.88/10.93 7.5210.91 13.36,14.68,13.77 11.61 7.34 10.74 12.761396 13.18 11.16 6.44, 9.43 11.64,12.93 11.95 10.15 7.95 11.62 12.93,14.36 13.60 11.56 5.76 9.49,11.15,12.18 11.04, 9.37 6.01! 9.15/11.4212.53|11.51| 9.61 5.70 Be 1W2|10.79 9.48 6.01| 9.15 11.42112.53111.51) 9.61 2.21 5.34| 8.47/10.08| 8.92] 6.28 Jali | Aug. |Sept.| Oct. Nov. 6.69| 2.23 |- 7.49| 3.02 7.60! 3.05 7.78|. 3.60 7.64| 3.21 7.06| 2.65 |- 8.22| 2.94 7155| 3.00 5.88| 1.34 |- 5.27| 0.47|- 6.92| 2.21 |- 7.46| 2.79 5.12 0.45 |- 6.72] 2.06 |- 6.12| 1.85 |- 6.88 1.98 |- 8.05| 2.99 7.83| 3.61 6.77| 252 |- 7.06| 2.65 |- 6.39| 2.31 |- 7182| 3.52 8.77| 4.l6 8.03| 3.87 929) 5.25 8.24| 4.00 6.63| 2.46 |- 8.27| - 4.18 —0.03|—3.41 |- 8.45| 4.24 1255| 6.78 1055| 5.51 9.71| 5.40 9.38) 4.78 951) 5.34 8.43| 4.83 9.19) 5.60 8.84) 5.21 8.08) 4.73 953| 5.89 7.19! 3.97 7.38| 3.99 7.91| 4.88 7.38| 3.99 2.59 |—0.37 |- Zeitabschnitte. | Frühl. | Somm. Herbst | Jahr | 4.86 5.44 7.15 7.30 6.71 7.87 7.13 7.44 5.28 5.60 6.47 7.54 4.83 6.70 6.87 6.70 8.59 7.80 6.48 7.59 7.05 7.80 9.07 8.34 8.68 8.19 6.52 7.96 Er 8.52 11.25 10.31 8.02 7.28 8.05 7.18 7.91 7.18 6.89 8.49 6.34 6.56 6.25 5.63 2.35 13.08 13.91 14.58 13.70 12.73 15.09 15.15 15.09 12.44 13.03 13.76 15.13 11.98 14.24 11.59 14.30 16.10 14.33 12.83 14.12 13.67 %, 14.33 15.44 14.65 14.58 14.39 12.87 14.55 4.55 14.70 13.20 17.94 14.05 13-60 14.02 13.29 13-94 13.30 12.17 13.63 11.46 11.82 10:99 10.47 9.16 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Unt. d. wärmst, Unt. d. Somm. u. kältest. Mon. u. Wint. Zeit d. Beob. 6.44 5.64 17.28 14.89 6.2.10 7.03 6.49 16.21 14.34 red. 7.32 7.08 17.92 15.31 tägl. Extr. 7.42 7.25 15.75 13.12 8.2.8 7.10 6.66 15.07 12.66 Sa. 12 Su. 7.10 7.31 18.14 15.92 6.9.12.3.6.9 7.77 7.48 18.38 15.89 9.12.3 7.54 7.16 18.96 16.51 5.69 5.24 17.91 14.89 5.10 5.15 18.80 16.16 6.63 6.27 17.50 15.55 7.39 7.27 18.63 16.10 Sa. 2-3 4.97 4.64 17.67 15.20 6.62 6.45 18.54 16.01 6.24 6.34 19.68 16.92 6.63 6.50 18.50 15.92 £ 7.91 8.00 19.22 16.72 8.3.10 7.50 7.42 16.71 14.26 6.1-2.9 6.62 6.23 16.31 13.85 Sa. 24 Su 6.77 6:80 18.25 15.39 red. 6.41 6.38 17.42 15.28 7.2.9 7.50 7.42 17.07 14.26 7.2.9 8.41 8.50 16.92 14.36 7.2.9 7.81 7.91 16.53 13.82 6-7. 12. 6-7 8.88 8.67 13.98 12.02 tägl. Extr. 7.93 7.19 16.05 13.76 tägl. Extr. 6.42 620 16.27 13.86 Sa. 2 8.13 7.87 15.44 13.72 Sa. 2 —0.26 | — 0.80 11.68 10.82 Sasz 8.16 7.97 15-80 14.20 Sa.2=3 11.62 11.02 17.22 15.21 Sa.12 Nm. Su. 12 10.16 9.95 18.81 16.55 wahre Mitt. 9.11 8.35 13.81 11.81 8.1.10 8.68 7.80 14.03 11.95 7.1.10 8.96 8.30 13.96 11.85 8.2.8 8.06 7.99 12.15 10.47 84 8.80 8.52 12.28 10.50 tägl. Extr 8.40 8.19 11.78 10.03 tägl. Extr. 7:65 7.42 11.09 9.21 tägl. Extr. 8.99 8.73 11.66 9.84 tägl. Extr. 6-84 6.70 11.09 9.32 9.9 6.99 6.97 10.72 9.33 10.10 7-42 6.89 9.62 8.09 tägl. Extr. 7-37 6.71 9.71 7.11 10.10 2.83 3.42 11.63 9.84 tägl. Extr. Phys. Kl. 1846. Dd Bemerkungen mm Durch ein Versehen ist in der ersten Tafel die Station St. Jean de Maurienne weggeblie- ben. Im zwölfjährigen Mittel (D. 2.85) ist der Werth der Monate und Jahreszeiten fol- gender: Mon. —0.66 1.03 4,70 7.74 11.62 14.10 15.90 14.98 11.80 8.38 3,33 0.23. Winter 0.20, Frühl. 8.02, S. 14.99, H. 7.84, Jahr 7.76. Unt. d. w.u. k.M. 16.56, d. W. u. S. 14.79. verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 208 Dovz: Tafel der mütleren Temperaturen 209 Mittlere Temperaturen gleicher Zeitabschnitte. er [one | Jan, | rer. | März | Apr. | mai | uni | Juli | Aus. Sept.| Oct. | Nov. | Dec. |] yyinter | Frühl. | Somm. Herbst | Jahr | an 5 1 A Zeit d. Beob. Bemerkungen 1841| 42 |—-3.39|—1,52]| 0.86) 4.86) 8.8612.04.13,89 13.90110.40 6.69| 223 |—0511-_ 4,86 | 13.08 6.44 5.64 17.28 14.89 6.2.10 Danzig — [-131|-0.79] 126) 5.0410.03113.2414.87]13.63110.59 7.49| 3.02] 0.83 5.44 | 1391 7.03 6.49 1621 14.34 vb. Kin 100 |—2.49/—0.04)| 2.93| 7.31/11.2014.18115.43114.13 11.32) 7.60) 3.05 | 0.35 7.15 | 1458 7.32 7.08 17.92 15.31 tägl. Extr. in —1.08) 1.001] 3.63] 7.27.11.01/13.1314.67113.30110.87) 7.78] 3.60 1810 7.30 | 13.70 7.42 7.25 15.75 13.12 8.2.8 Salzuflen —143| 057| 336] 6.6410.14112.28/13.6411228 10.36) 7.64] 3.21] 1.07] 6.71 | 12.73 7.10 6.66 15.07 12.66 Sa.12 Sw Arolsen ss6 I—-2ı8| o.oıl 328] 8.14|12.19|14.71)15.96114.61/11.59| 7.06) 2.65 -03) 7.87 | 15.09 7.10 7.31 18.14 15.92 6.9.12.3.6.9 Dresden "70 I—2.36| 0.09] 3.14] 7.78112.26114.62]16.02]14.81112.14| 8.22] 2.94| 0.05 7.73 | 15.15 7.77 7.48 18.38 15.89 9.12.3 Zittau 297 I-asıl-ı59 281 7.6411.88114.47]16.15|14,65112.06) 7.55| 3.00| 0.15 7.44 | 15.09 7541 zı6| 1886 1651 Fotnehen 1400 _3.62/—213l 078| 5,55| 9s1lı2.o1lıa.20l12.01) 9.86| 5.88) 1.341,59 5.28 | 12.44 5.69 5.24 17.91 14.89 Hohenelb 1758 _ass|—233l 127) 5.56| 9.98112.42]13.92]12,75| 9,57) 5.27| 0.47 |—2.19 5.60 | 13.03 5.10 5.15 18.80 16.16 Hohenfurth 1238 |—3.08)—-1.36| 2.06] 6.62/10.73|13.18114.72113.37110.75| 6.92| 2.21 |—0.93 6.47 | 13.76 6.63 6.27 17.80 15.55 Benisehbrod 583 I—252|—0.62| 3.04] 7.44/12.1514.39)16.11114.89111.91| 7.46] 2.79| 0.2 754 | 15.13 7.39 7.27 18.63 16.10 Sa. 2-3 Em. ısoo l-asıl—265| 058) 492 898l1.27lı2.schı.sol 9.33] 5.12] 0.5 |—22ı 4.83 | 11.98 971 al 170 15.20 ee 1080.1—326|—1.29| 2.22) 6.8910.9913.40,15.28j14.0411.09| 6.72] 2.06 |—0.77 6.70 | 14.24 6.62 6.45 18.54 16.01 Smetzschna 1053 |—3.99|—1.70| 2.19 6.59|11.82|14.1915.69 13,88/10.76| 6.12 1.55 |— 1.30 6.87 14.59 6.24 6.34 19.68 16.92 Landskron 1206 |—3.27|—1.34| 2.16) 6.88111.06.13.70 15.23,13.97]11.02 6883| 1.98 |—0.% 6.70 | 14.30 6.63 6.50 18.50 15.92 Beakaus 40 I—-212|—-0.19 371] 8.88113.1915.35/17.10115.86112.68| 8.05) 2.99] 0.4 8.59 | 16.10 7.91 8.00 19.22 16.72 8.3.10 Bear 1590 |—63 | 1.22] 3.89 7.26 12.24 13.86 15.08 14.0611.06| 7.83| 3.61| 01 7.80 | 14.33 7.50 7.42 16.71 14.26 6.1-2.9 Minchen 1590 [2.66 0.13] 304| 667] 9.2ızo4lıs.51281j1058) 677| 252|-0.25 6.48 | 12.83 6.62 6.23 16.31 13.85 Sa. 24 Su Boggebannen 1050 |—2.93|—0.54| 3.23| 7.8311.7013.30 15.32 18.79 10188 7.06| 2.65 |—0.33 759 | 14.12 6.77 6:80 18.25 15.39 red. Peeestung 1470 |—2.94|—1.34| 2.96) 7.02 11.1812.97|14.4813,56,10.53| 6.39| 2.31 |—054 7.05 | 13.67 641 6.38 17.42 15.28 7:39 Augsburg 762 |-ı51| 102 4.ıs 7.48 11.80 13.76 15.56 14.11111.03) 7.82| 352| 091 7.80 | 14.33 7.50 7.42 17.07 14.26 71.2.9 anal 325 I-053| 1.88] 5.14| 8.97113.11/14.81/16.39115.1312.30| 8.77| 4.16| 1.90 9.07 | 15.44 8.41 8.50 16.92 14.36 7.2.9 Garderobe 465 |—0.86) 1.56] 4.72 8.11112.18 13.89115.67/14.40 11.53] 8.03 3.37| 17 8.34 | 14.65 7.81 7.91 16.53 13.82 6-7. 12. 6-7 en f 114 1.40) 3.37) 5.60 8.3212.13 13.86.15.38114.50.12.09| 9.29) 5.25| 2.90 8.68 | 14.58 8.88 8.67 13.98 12.02 tägl. Extr. wenn 755 |—0.81| 151 4.46 8.11111.99113.64115.2414.29111.56| 8.24| 4.00| 1.19 8.19 | 14.39 7.93 7.19 16.05 13.76 tägl. Extr. Bayel 1790 !—2.40|—0.04| 3.17| 6.21)10.18111.8713.87112,87)10.16| 6.63| 2.46 1—0.53 6.52 | 12.87 6-42 620 16.27 13.86 Sa. 2 er 46 12 610 | 1253 J—o.24| 1.45| 4.53 7.62111.74113.82115.20 14.62111.95| 8.27| -418| 1.2 7.96 | 14.55 8.13 7.87 15.44 13.72 Sa. 2 ei 45 50 6 6 | 7670 |—6.60|—6.13)—3.73|—1.93| 2.26) 3.38 5.08 4.90) 2.66 —0.03 or —6.0) —_113 455 0.26 “0.0 1 KB 10:82 S a5 St. J. deMaurienne | 45 18 6 17 | 1700 |—0.22| 1.63) 5.02) 8.20 12.34 13.94.15.58114.59 11.78 8.45 4.24 0.10 852 | 14.70 8.16 7.97 15. 0 14. 0 Er A 3 - 45 30 10 7| 470 1.90| 3.62] 7.84| 11.13/14.79 17.1819.12]18.30.15.54| 1255| 6.78| 3.45 11.25 | 18.20 11:62 11.02 17.22 15.21 Sa.12 Nm. Su. 12 Dürch ein Versehen istin der ra 4528 |- 911 | 720 | 025) 1.93] 6.82] 9.98 14.14 17.00 19.061776 14.42 1055| 551| 1.9 10.31 | 17.94 10.16 9.95 18.81 16.55 wahre Mitt. ersten Tafel die Station St. ar _ .6 7.96 11.43.13.25 14.82 14.091221 9.71 5.40 3.47 8.02 14.05 9.11 8.35 13.81 11.81 8.1.10 Jean de Maurienne weggeblie- Harlem 52 23 4 39 1.01) 2.24] 4.66 Be = | 87 5 = = 80 14.03 11.95 110 ben. Im zwölfjährigen Mittel Zwanenburg 52 23 4466| — 0.37| 1.69) 3.98| 7.1810.6812.7314.40 13.68 11.87] 9,38] 4.78| 2.00 7.28 | 13.60 3.68 7. 4 ea L v (D. 2.85) ist der Werth der hiedam 51 55 ı4m| — 0.90| 2.14] 4.76] 7.97111.4213.1914.8614.0212.02] 951| 5.34 3.40 8.05 | 14.02 8.96 8.30 13.96 11.85 ‚2. Monate und Jalfeszeiten‘ 07° m 5248|—-05| — 1.835| 2.97) 4.87| 7.33/11.1512.98114.0012.8810.93| 8.43] 4.83| 3.6 7.78 | 13.29 8.06 7.99 12.15 10.47 8, gender: F London 51 31 o 0] 100 2.40| 3.84 5.29| 7.52110.91 13.36,14.69 13.77, 11.61 9.19| 5.60 8.00 7.91 | 13.94 8.80 8.52 12.28 10.50 Pe a a a En Chiswick 5129| — 018 2.18| 382] 5.26] 7.34 10.74 12.76 13.96 13.18111.16 8.84 5.21 3.8 7.78 | 13.30 8.40 8.19 11.78 20.08 al u 8.38 3.33 0.23. Winter 0.20, Ackworth 53 39 | — 120 1.84| 3.43] 4.79| 6.44) 9.43 11.64,12.93 11.9510.15 8.08| 4.73| 361 6.89 | 12.17 7.65 7.42 11.09 9.21 nu u r. Frühl, 8.02, 5.14.99, H. 7.84, Bedford 52 8|— 030 2.70| 4.30) 5.89| 7.95111.62 12.93 14.36 13.60.11.56 9253| 5.89| 43 849 | 13.63 8.99 8.73 11.66 9.84 tägl. Extr. Jahr 7,76. Unt. d. w. u. KM. Applegarth 513|!— 312 | 170 1.09), 2.36) 3.77 5.76 9.49 11.15 12.18]11.04, 9.37 PD 3.97 ne 6341 11.46 6.84 6.70 11.09 Mr > br 16,56, d. W. n. S. 14.79. Clunie Manse 57121— 235 181| 2.82) 452) 6.01] 9.1511.42112:53111.51| 9,61 7.38 399 | 281 6,56 | 11.82 6.99 6.97 10.72 5 täel. Ext Edinburg 55 58 310 | 220 | 2.00) 316| 457| 5.70 8.48110.55 11.62 10.79| 9.48| 7.91) 4838| 354 625 | 10:99 7.42 6.89 9.62 8.09 ägl. 7 r. - Stromness 5857| — 318 2832| 3.14 4.10| 6.01] 9.1511.42112.53111,51| 9.61) 7.38| 3.99) 28 5.63 | 10.47 7:37 6.71 9.71 za ; 1 Reikiavig 4 8l-ı151 — 0.04|—155)—050| 2.21] 5.34] 8.47110.08| 8.92| 6.28| 2.59) —0.37 |— 0.53 235 9.16 2.83 3.42 11.63 9.84 tägl. Extr. Phys. Kl. 1846. Dd 210 | Breite Albany 42 39 Boston 42 4l Concord 43 12 Canandaigua 42 50 Clinton 41 0 Cambridge Wash. | 43 1 Cherry Valley 42 48 Dutchess 41 4l Erasmus Hall 40 37 Lansinburg 42 47 Lowville 43 47 Middlebury 42 49 Montgomery 41 32 Pompey 42 56 Ulica 43 6 Union Hall 40 41 St. Lawrence 44 40 Montreal 45 31 Marietta | 39 25 St.J. de Maurienne]| 45 18 Genf 46 12 Issny 47 42 Tuttlingen 47 59 Schwenningen 48 4 Sigmaringen 48 5 Giengen 48 37 Wangen 48 46 Stuttg Fard 48 46 Ludwigsburg 48 53 Westheim 49 7 Schönthal 49 21 München 48 9 Herzogenaurach 49 36 Aschaffenburg 49 58 Hof 50 19 Krumau 48 49 Hohenfurth 48 37 Tabor 49 24 Seelau 49 32 Prag 50 5 Botenhaus 50 31 Königgrätz 50 13 Tetschen 50 47 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Sr, —73 —7l —il —17 —70 —73 —174 —73 ud SOS DO SS DD O O9 en So — u 7 aM In en 18 16 Länge | 44 4 29 15 19 23 47 57 58 40 33 10 50 10 32 | töhe | Jan, | Febr. | Ma. | Apr, | mai 130 e |-3.13|—2.71| 2.00 | 7.97 — [-2.12)—153| 2.05] 6.39 —4,57|-3.95 |— 0.23 | 5.12 150 e |—3.40 |—3.27| 1.21) 6.92 16e |-0.69)—0.23| 2.18| 5.71 —354|—381) 0.82| 6.09 1335 e | — 4.06 | —4.00 |— 0.08 | 5.36 —254|—1.00| 3.55| 8.93 40e |—-0.30| 0.36| 3.60| 7.53 30e |—3.60|—3.07| 1.48| 7.28 800 e |—5.55 |—4.72 |— 0.33 | 6.09 800 e |—2.57|—2.09| 1.65| 6.74 —2.48|—1.60| 2.77 | 7.92 1300e |— 4.94 |—4.11|—0.15 | 4.92 173e |—4.02|—3.29| 0.70| 6.10 —1.01|—0.64| 2.87| 7.14 394 e |— 6.46 |— 5.56 |—0.87 | 5.23 91 |—-7.96 [5.46 1—0.29 | 6.65 0.06| 1.73| 5.17] 9.93 1700 | 0.17) 0.90| 3.94] 6.70 1253| 110| 1738| 3.9|615 2184 |—0.38| 031| 2.38 5.05 1980 |—1.091—0.48| 1.79 5.06 2176 |—0.081—0.03| 1.92| 4.64 1813 |— 2.26 |—0.19| 2.75. 6.18 1444 |—1.03| 0.10) 2.31| 5.46 832 | 1.07) 1.45| 3.76 5.59 762 | 118|- 1.72| 3.911617 890 | 1.06) 1.82| 4.20| 6.32 1155 | ' 0.62| 0.90| 3.24| 5.35 643 | 0.95| 120| 3.71] 6.03 1590 | 023| osı| 3.05| 6.43 1.02! 122| 3.801 6.66 366 | 3.11) 248| 4.701 6,90 1527 |— 0.76 |—092| 1.62 | 4.14 1596 |—0.53 [—0.19| 2.90.) 5.80 1758 |—2.19|—2.24| 1.26| 4.32 1300 |—1.02|—1.04| 2.05 5.46 1200 |—0.48 I—051) 2.33| 5.46 5853 | 0.31! 0.46| 3.32) 6.26 1206 |—0.33|—0.36| 253| 5.57 714 I—1.33|—1.39| 1.82 |'5.13 297 | 054| o41| 339| 641 Juni Juli Ang. 12.88|16.23|17.70/16.90 11.08|15.38|17.68|16.92 10.56 14.22115.69|15.34 11.24 15.16/17.28/16.47 9.55 13.69|16.14)16.36 11.21/14.47\16.64/15.63 9.92|14.32|15:86/15.09 13.00|16.68|18.97|18.41 11.86 15.77|17.82|17.67 12.04/16.04|17.71/17.12 10.81/14.17|16.09|15.21 11.01/14.54|16.50 15.87 12.22115.38]17.96/17.40 10.0113. 66, 15. 55, 14.86 1001873 75115. s2 14.80 | 17.19 | 14.86 17.73 11.39|15.36| 17. 50) 10.29 13.83115.69 12.33 16.59|18.48 ‚11.05/14.47|16.08 13.52|16.64|18.15 17.44] 11.14 10.41 9.75 9.19) 9.28 9.96 10.14 10.62 11.19 11.78 10.92 10.34 11.15 11.43 11.38 8.59 14.74 14.37 14.06 13.23 13.15 14.89 13.86 14.28 14.88 15.66 14.37 16.33/115.43 16.05,15.15 14.86) 14.27 14.73/13.88 14.23/13.56 15.96 15.54 14.45 14.41 15.72115.10 16.3315.60 17.02 15.44 15.86 15.22 14.39|16.08|15.62 14.30/15.54 15.05 15.24 16.75 16.05 14.86/16.26)15.75 12.44|13.65/13.32 10.29) 13.53)15.03|14.67 9.55 12.97/14.42|14.13 10.99) 14.27/15.59 15.15 10. "3913.40 14.82|14.70 15.86 10.241137 16,15. 6815.35 9.4013. 73) 15. 3515.12 | | 11.21/14.36 16.17]15.78] Mittlere Tempera Sept. | o«r. | Nov, 13.03 |7.98|: 3.53 13.15 |8.58| 4.23] 11.08 |7.27| 2.54 | 11.68 |7.57|° 2.37 | 13.46 |9.24| 5.65 12.07 |7.05| 2.96 | 11.48 |6.68| 1.67 | 14.23 |9.47 | 4.60 14.06 9.55 | 5.92 13.03 |8.11| 3.40 |: 11.24 |655 1.61]. 12.25 |8.32| 356 | 14.40 |8.97| 4.18 | 10.56 16.23] 1.17|[ 11.26 |7.31| 2.73 13.22 |9.11| 4.62 11.23 |6.01| 1.21 13.02 |7.42| 1.23 13.97 |9.45| 5.12 1834 — 12.14 7 7834| 2.78 12.13 |7.62| 3.16 10.26 |5.95| 1.81 10.37 |6.08| 1.23 10.12 |6.06| 1.39 11.37 |657| 1.08 10.01 |6.28| 1.54 11.38 |7.11| 2.64 11.85 |7.70| 3.23 12.82 |7.64| 3.05 10.85 |6.855|) 2.29 | 11.86 17.68) 2.94 11.86 |7.29| 255 11.77 !7.40| 2.83 12.07 |8.40| 4.17 9.63 |6.14| 1.54 11.08 |7.00| 1.48 |: 10.13 |5.52 | — 0.15 |: 11.16 \6.96) 1.31 11.05 |7.41| 1.82 12.01 |8.30| 2.23 11.88 [7.93| 1.56 10.94 |6.73| 0.95 |- 12.34 |8.92| 2.55 | r Zeitabschnitte. verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 211 | Frühl. | Somm., | Herbst Jahr 4 | 758 | 1694 | sıs 7.67 0.) 651 | 1666 | 8.6 7.63 o | 515 | 15.08 | 696 5.88 7| 646 | 1630 | zaı 6.82 31581 | 1540 | 9.8 7.70 3) 604 | 1558 | 7.56 6.49 5 I 507 | 15.09 | 661 5.85 > | sas | 1799 | 9.43 8.69 | 7.66 | 17.09 | 984 8.80 5 | 693 | 16.96 | s.ıs 7.35 3 | 552 | 1516 | 647 5.66 ı | 647 | 15.64 | 8.04 7.13 ol 760 | 1691 | 9.18 8.09 | 1 493 | 14.68 | 5.99 5.40 1 590 | 14.69 | 7.0 6.17 | zıs | 16.68 | 8.98 8.13 ; bass | 14.9 | 615 5.10 I 640 | 17.60 | 7.22 6.27 | 966 | 1741 | 951 9.43 alionen). | 726 | 1550 | 759 7.61 1 684 | 15.19 | 7.64 7.69 El 553 || 14.40. |: 601 6.44 55 | 1395 | 589 6.11 528 | 13.65 | 5.86 6.13 | 630 | 1546 | 634 6.73 | 597 | 1424 | 5.94 6.39 ct 6.66: | 16:08 | 7.04 7.38 | 7.09 | 15.60 | 7.9 7.88 | 7.43 | 1604 | 7.84 8.12 | 650 | 1515 | 6.66 7.19 ul 686 | 15.36 | 7.49 7.66 688 | 14.96 | 7.23 7.40 vb 730 | 1601 | 7.33 7.93 il Br | Ba 8.52 | a8 | 1214 | 5.7 5.82 1 633 | 1441 | 652 6.75 | 504 | 1384 | 517 5.50 | 617 | 15.00 | 6.48 6.71 | 606 | 1431 | 66 6.71 688 | 1547 | 751 7.57 Dh | ass 72 6.99 u Sum as ıl.621 6.26 | zoo | 154 | 74 1 28 Unt. d. wärmst, u. kältest. Mon, 20.83 19.80 20.26 20.68 17.05 20.45 19.92 21.41 18.12 21.31 21.64 19.07 20.44 20.47 19.54 18.51 22.15 26.44 18.09 17.11 15.61 15.92 15.82 14.96 18.22 15.48 15.84 15.59 16.37 16.06 15.43 15.31 15.75 14.09 14.57 15.56 16.71 16.61 15.33 15.7 16.04 16.74 15.76 Unt. d. Sommers u. Winters Zeit der Beob. NY. Sa. 2-3. 10 Bemerkungen Su. 12.2.9 NY. 7.3 Sa. 2.9 Sa. 2-3 Wegen des warmen Jahres täel. Extr. 1834 sind sämtliche Tempe- ° raluren dieses Abschniltes zu hoch, sind aber wegen der er- heblichen Höhenunterschiede 7.2.9 stimmen. geeignet, als gleichzeitige Be- obachtungen die Wärmeab- nahme nach der Höhe zu be- Sar 2-8 Dd2 Albany Boston. IN : Capandaigna { "Cambridge Wash. _ Cherry Valley Dutchess Erasmus Hall Lansinburg ‚Lowville ‚Middlebury Montgomery Pompey Ulica Union Hall St. Lawrence Montreal Marietta | sa 2 | St.J. de Maurienne| 45 18 Genf Issny Tuttlingen Schwenningen Sigmaringen Giengen Wangen Stuttgard Ludwigsburg Westheim Schönthal München Herzogenaurach Aschaffenburg Hof Krumau Hohenfurth Tabor Seelau Prag Rotenhaus Königgrätz Tetschen 46 12 47 42 47 59 48 4 48 5 48 37 48 46 48 46 48 53 49 7 49 21 48 9 49 36 49 58 —ıı 4 — 71 29 —7715 — 70 19 — 173 23 — 174 47 — 13 57 — 173 58 —73 40 —75 33 —78 10 74 0 —76 5 —713 — 173 56 51 —13 35 —s1 30 617 610 10 2 850 833 913 10 15 .935 917 „nm 950 9 32 11 34 10 55 910 11 57 16 39 17 40 16 58 17 33 16 46 15 47 18 10 16 32 ee. m eg, ———— 73 44 | 130 e |— 3.13 zöhe | Jan. | Febr. — 271 — |-2.12|—153 —457|— 8,95 150 e |— 3.40 |)— 8.27 16e |—0.69|—0.23 —3.54|—381 1335 e | — 4.06 |—4.00 —254|—1.00 40e |—0.30| 0.36 30. e |—3.60 |—3.07 800 e |—5.55 |—4.72 800 e |— 2.57 |—2.09 — 2.48 |—1.60 1300 |—4.94|—4.11 1738 |—4.02|— 3.29 — 1.01) — 0.64 394 e | — 6.46 |— 5.56 9 .96 |—5.46 0.06| 1.73 1700 | 0.17] 0.90 1253| 110) 178 2184 |—0.38| 031 1980 |— 1.09 1— 0.48 2176 |—0.08 |—0.03 1813 |— 2.26 —0.19 1444 |—1.03| 0.10 832 | 1.071 1.45 762 | 1.18|- 1.72 890 | 1.06) 1.82 1155 | ' 0.62) 0.90 613 | 095| 120 1590 | 023] osı 1.02! 122 366 | 3.11) 2.48 1527 |—0.76 |— 0.92 1596 |—0.53|— 0.19 1758 |—2.19|— 2.24 1300 [— 1.02) —1.04 1200 |— 0.48 |—0.51 5853 | 031| 0.46 1206 |—0.33|— 0.36 714 |—1.33|—1.39 297 | 054] oA] 2.00 4.70 1.62 2.90 1.26 2.05 2.33 3.32 253 1.82 3.39 12.83 9.75 9.19 9.28 9.96 10.14 10.62 11.19 11.78 ‚10.92 10.84 11.15 11.43 11.38 8.59 10.29 9.55 10.99 10.39 11.05 10.24 5.13 | 9.40 | 11.1414.74 10.4114.37 12.88 16.23|17.70]16.90 11.08|15.38|17.68]16.92 10.56,14.22]15.69]15.34 11.24 15.16117.28/16.47 9,55|13.69]16.14/16.36 11.2114.4716.64115.63 9.92]14.32|15.86]15.09 13.00 16.68]18.87|18.41 11.86) 12.04 16.04117.71 10.81/14.17]16.09 11.01 14.54|16.50 12.22]15.3817.96 10.01|13.66,15.53)14.86 10.89,13.75115:52/14.80 11.39 10.29) 17.12 15.21 15.87 17.40 15.77 venlnıa 15.36 17.50 13.83/15.69 16.5918.48 17.19 14.86 17.73 13.52)16.64|18.15 17.44] 16,33]15.43 16.05 15.15 14.0614.86,14.27 13.23/14.73/13.88 113.15/14.23]13.56 14.89/15.96,15.54 13.86/14.45, 14.41 14.2815.72 15.10 14.88|16.33/15.60 15.66 17.02115.44 14.3715,86 15.22 14.3015.54/15.05 15.24 16.75.16.05 14.86|16.26/15.75 12.4413.6513.32 13.53/15.03/14.67 12.97)14.42]14.13 14.27)15.59 15.15 13.40|14.82| 14.70 14.47|16.08/15.86 13.76 15.68 15.35 vu 16.0815.62) 13.73115.35]15.12 6.41 |11.21 14.36.16.17|15.78] Mittlere Temperaturen 13.03 13.15 11.08 11.68 13.46 12.07 11.48 14.23 14.06 13.03 11.24 12.25 14.40 10.56 11.26 13.22 11.23 13.02 13.97 12.14 12.13 10.26 10.37 10.12 11.37 10.01 11.38 11.85 12.82 10.85 11.86 11.86 11.77 12.07 9.63 11.08 10.13 11.16 11.05 12.01 11.88 10.94 | Nz. | Apr. | mai |suni Juli |Aur.| Sept. |o«: | Nov. | Des | 7.98 8.58 7.27 7.57 9.24 7.05 6.68 9.47 9.55 ‚8.1 6.55 8.32 '8.97 6.23 7.31 9.11 6.01 7.42 9.45 | 7.84 7.62 5.95 6.08 6.06 6.57 6.28 7.11 7.70 7.64 6.85 7.68 7.29 7.40 8.40 6.14 7.00 5.52 6.96 7.41 8.30 17.93 6.73 592| ı9 3.40 |-ı3\ 1.61 | 3351| 356 |-0% 4.18 1-03 1.17 |— 2 2.7311 4.62 | 0m 1.21 14% 1.23 |—4.% 512| 10 2.78 |—0.78 3.16 0.4 1.81 /)— 1.00 1.23 | —0.65) 1.39 0.73] 1.08 | —1.08° 1.54 — 0.97 2.64 1— 0.12] 3.23| 0.747 3.05 | 0.657 2.29 | —0.2% 2.94 0.65 255| 0.49 2.83 1.00 4.17 2.1 1.54 0.4) 1.48 | — 0.00 —0.B5 |— 1.7 1.31 | —0.4l 182| 0.4 223| 08] 156 | 0.06 0.95 1— 1.39 12.34 |8.92| 2.55 | o. 204 | 7.58 130 | 651 30 | 515 22.67 | 6.46 013 | 58 3.03 | 604 335 | 5.07 —ı15 | 84 20.62 | 7.66 2.66 | 6.93 453 | 552 —1.64 | 647 —137 | 7.64 4.01 | 4.93 3.02 | 5.90 030 | 7.13 5.43 | 4.88 6.13 | 6.400 Ar, l 054 1 | 966 | icher Zeitabschnitte. Somm. 16.94 16.66 15.08 16.30 15.40 15.58 15.09 17.99 17.09 16.96 15.16 15.64 16.91 14.68 14.69 16.68 14.79 17.60 17.41 15.50 15.19 14.40 13.95 13.65 15.46 14.24 15.03 15.60 16.04 15.15 15.36 14.96 16.01 15.62 13.14 14.41 13.81 15.00 14 31 15.47 14.93 14.73 15.44 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Herbst | Jahr | Unt. d. wiirmst, u; költest. Mon. 20.83 19.80 20.26 20.68 17.05 20.45 19.92 21.41 18.12 21.31 21.64 19.07 20.44 20.47 19.54 18.51 22.15 26.44 18.09 17.11 15.61 15.92 15.82 14.96 18.22 15.48 15.84 15.59 16.37 16.06 15.43 15.31 15.75 14.09 14.57 15.56 16.71 16.61 15.33 15.77 16.04 16.74 15.76 Unt. d, Sommers u. Winters 18.98 17.96 18.78 18.97 15.27 18.61 18.44 19.14 16.47 19.62 19.69 17.28 18.28 18.69 17.71 16.98 20.22 23.73 16.27 15.40 14.08 14.78 14.69 13.93 16.64 14.85 14.23 14.39 14.86 14.71 14.43 14.45 14.93 13.03 13.56 14.67 15.90 15.82 14.59 15.05 15.14 16.10 14.90 Zeit der Beob. 211 Bemerkungen Wegen des warmen Jahres 1834 sind sämtliche : NY. Sa. 2-3.10 Su. 12.2.9 NY. 7.3 Sa. 2.9 | Sa. 2-3 Fe tägl. Extr. raturen dieses Abschnittes zu hoch, sind aber wegen der er- heblichen Höhenunterschiede geeignet, als gleichzeitige Be- obachtungen die Wärmeab- nahme nach der Höhe zu be- stimmen, -ı w o Sa. 2-3 212 Hohenelb Freiberg Zittau Dresden Berlin Arolsen Brüssel Breslau Danzig Tilsit Helsingfors Bremen Harlem Chiswick London Boston Applegarth Alford Edinburg Kinfauns Castl. Glasgow Clinton Union Hall Erasmus Hall Newburgh Montgomery Kingston Kinderhook Albany Cambridge Wash. Fairfield Utica Oneida Confer. Onondaga Pompey Cortland Oxford Ithaca Auburn Canandaigua Fredonia Rochester Höhe Jan. | Febr. 1400 |— 1.76 | —1.75 1232 | 0.14| 1.05 70 | 0.6| 0.99 360 | 111) 1.70 100 | 081) 11a 150| 1.75 262 | 354| 3.88 373 |—0.48| 0.07 42 I—0.15| 0.69 — 2.50 |—0.95 — i-588lr20 —0.68 1.01 1.01 2.17 2.041 3.25 2.41 3.44 1.33) 2.54 170 0.34 1.48 420e| 0.62 1.16 1.56| 2.12 140 113| 1.71 2.23| 2.76 16e |—1.32| — 1.83 —1.54|— 1.92 40 e 1—0.74 | — 2.05 150 e | — 2.21 |) — 4.00 —3.17 | —4.31 188 e | — 2.63 | — 3.40 125 e |—4.33 | — 5.15 130 e | — 3.92 | — 4.78 — 4.90 | — 6.03 1185e | —5.06 | — 6.51 173 e |— 3.68 |— 5.47 — 4.88 | — 6.53 — 2.75 | —4.16 1300e | — 5.26 | — 6.41 1096 | — 4.09 | — 6.06 961 e | —4.43 | —5.87 417 e | — 2.89 | — 4.76 650 e |— 2.68 | — 4.26 150 e |—4.17 | — 6.25 645 e |— 1.85 | — 3.97 506 e I— 2.32 | — 3.56 Ma. Apr. 4.00 6.14 6.95 7.10 6.08 5.38 6.36 5.73 5.14 4.78 1.52 5.25 5.96 5.71 5.78 5.82 3.86 3.80 4.39 4.59 6.14 4.68 5.80 6.64 5.76 5.40 6.93 4.83 5.40 4.33 3.68 4.09 4.28 5.11 3.07 3.81 4.24 4.16 4.60 5.54 4.63 5.14 10.00 10.61 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Mai | nid Aug. 8.4611.47[12.9312.95 10.91/15.10|16.51|15.97 11.57,15.14/16.74)16.28 11.36 15.02]16.18/15.72 10.16 14.16, 15.71|14.79 9.00 13.00|14.50|14.25 10.11113.9815.12/14.93 10.16,13.67/14.92]14.51 8.6812.18.13.73[13.38 8.93 ae aa 6.05111.29 12.41112.36 9.73]13.41/14.31|13.43 9.49113.22|14.20|14.33 8.9412.67|13.84|13.48 9.34|13.30|14.35|13.80 9.52 12.95 13.75 13.05 7.42|10.23|11.08|10.49 7.29|10.50/11.59| 10.67 7.23 10.35/11.66 10.77 7.11110.21/11.52/10.85 9.60|12.36/13.14/12.47 8.92113.05/16.75/15.45 10.28 13.91/17.1715.72 11.19115.03!18.13'16.79 11.39|15.4217.29116.20 11.32!14.94|17.68,16.39 11.92|15.08 17.7115.51 10.66 14.68|16.87/15.12 11.37/15.71. 17.65 16.03 10.12)14.3716.11/14.24 9.34 113.22 15.09|14.52 9.96 14.39.16.18114.33 10.14/14.02116.88/14.64| 10.61 14.63 16.6214.96) 8.16 12.56 14.8713.40) 9.82/13.52 14.95 13.59 I I I I 10.20'14.16 16.51/14.66 9.58114.28|16.43 14.70 1029j1381 17.22 14.45 9.90/14.68 16.64 13.96 14.10 16.59 15.01 14.84 17.14 14.56) Mittlere Tempera Sept. | 0. | Noy. | 9.86 6.43 | 0.36 |- 12.42 |7.90) 1.98]. 12.74 |8.42| 22ı|- 12.22 \852| 3.18 11.75 |8.00| 2.62 11.00 |7.75| 2.88 12.01 |927| 5.01 11.37 |7.45| 1.69]. 10.81 |7.36| 2.26 9.73 |5.35 08 | 8.06 [4.48 |—0.42 1835 — 11.58 |7.95| 3.13 11.86 19.12] 4.80 10.91 |7.92] 5.02 11.25 |8.43| 5.29 10.71 |7.59| 4.33 8.33 |5.87| 2.96 8.53 |5.96| 2.82 8.93 |6.67| 3.56 8.67 |6.24| 4.43 — 1759| 4.52 13.19 |8.81| 3.93 12.93 | 8.21 3.43 13.85 !8.95|1 4.37 12.92 |8.38| 3.00 12.88 |7.02] 1.74 12.90 18.08) 3.14 11.98 |6.52| 1.59 12.59 |7.20| 2.21 11.08 |5.93| 1.16 11.88 | 6.05 | —0.05 11.25 6.54) 0.30 11.74 16.58) 0.82 12.07 /7.30| 2.35 9.78 | 4.86 | — 0.22 10.68 |6.09| 1.08 11.52 |6.45| 1.04 11.74 |7.27| 2.10 11.79 |7.48| 2.15 10.67 |6.50| 0.86 |- 11.89 |7.61) 2.35 |- 12.02 |7.021 2.03 1- verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 2313 r Zeitabschnitte. | Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr | L RER ke "en Zeit der Beob. Bemerkungen >| 430 | 12.45 | 555 I 51a 14.710 | 1419 Sa. 2-3 676 | 15.86 | 743 | 7.01 16.52 15.47 9.12.3 738 | 16.05 7.79 | 7.90 16.78 15.68 9.12.3 I 8ı6 | 15.64 | 797 | 828 15.07 14.29 6. 9. 12. 3. 6.9 1 658 | 14.89 | 746 | 7.46 14.90 13.97 tägl. Extr. 600 | 1392 | 721 7.17 13.12 12.38 Sa. 12. Su. I zı3 | 1068 | 876 | 853 11.85 11.12 tägl. Extr. 614 | 1437 | 684 | 67 15.40 14.65 6. 9. 12. 3. 9 1 545 13.10 | 681 6.42 13.88 12.79 6.2.10 | | 4.89 | 13.36 | 5.15 | 5.38 16.43 15.23 6.2.10 1194 | 202 I a0 | sa 18.29 16.36 9.9 ationen). 5.90 13.72 7.55 6.95 14.99 . 13.11 _ Die Temperaturen dieses Zeit- „ho 6.47 1392 | 859 | 7.0 13.32 11.71 8.1.10 ee ze für die amerike- 1.638 | 1333 |, 7,9 | 7.62 11.80 10.53 tägl. Extr. Hen'ahı nibdig, besonäahetäte 16.55 13.82 | 832 | 7.97 11.94 10.64 tägl. Extr. Temperatur des Februars. 16.34 1325 | 754 | 75 12.42 10.99 st 14.37 10.60 | 5.72 1 5.48 10.74 9.38 9.9 | 4.29 10.92 5.77 5.58 10.97 9.56 94187 | 4.75 10.93 6.42 6.09 10.10 8.65 tägl. Extr. | 4.83 10.386 | 6.45 | 6.04 10.39 8.83 tägl. Extr. | = 12.66 _ _ 10.91 10.27 10 | 49 | 15.08 | 864 | 6.8 18.58 16.34 | 582 | 1560 | 819 | 7.05 19.09 17.03 1665 16.65 ! 906 | 7.86 20.18 17.57 | 593 | 1630 | 810 | 684 21.29 19.29 | 5.63 | 1632 | z2ı | 645 21.99 19.73 | 6.76 16.10 | 804 | 7.05 21.11 18.79 14.99 1556 | 6.70 | 5.73 22.02 19.90 | 5.66 16.46 | 733 | 6.39 22.43 20.36 ‚| 470 | 1491 | 6.06 I 5.16 22.14 19.96 | 378 | 1428 | 5.96 | 4.66 21.60 19.68 ; 4.34 14.97 6.03 5.25 21.65 19.30 NY. 4.29 15.18 6.38 5.17 23.41 20.34 [ | 5,35 1540 | 724 | 6.2 20.78 18.41 | 316 | 1361 | 481 | 653 21.28 19.06 = 14.02 | 5.9 = 21.01 18.56 Bl 407,5 |2 3611 634 | 5.35 22.38 19.75 | 446 | 15.14 |- 7.04 | 5.88 21.19 18.26 | a9 15.17 714 1 6.05 21.48 18.19 nl 420 15.09 | 6.11 | 5.29 22.89 19.82 EL 494,17 15:23; |10.,7:28,, 1 6.23 20.56 17.74 | 5.35 15.51 7.02 1 6.29 20.70 18.22 212 lien Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 213 Mittlere Temperaturen gleicher Zeitabschnitte. Unt. d. wärmst. Unt, d. Som- Jan. | Febr. | Mu | Am Wir. | Früh | Somm. | terbse | Jahr | nennen | mean. | Zeit dor Beob. Bemerkungen | Mai | ni | Juli |Aug.| Sept. jo. | Nov. | Dec. Hchaneitı 1400 |—1.761—1.75| 0.45| 4.00 | 8.46 11.47112.93j12.95 9.86 6.43 | 036 nr 1.70 | 430 | 12.45 | 655 | 5.14 1471 14.19 Sa. 2-3 Freiberg. 1232| o14| 105| 324] 6.14 |10.91/15.10116,51[15.97| 12.42 |7.90) 1.98|—o0ıl 0.39 | 676 | 1586 | 743 | 7.01 16.52 15.47 9.12.3 Zuttanıa 770 | 0.16| 099] 361| 6,95 111.57115.14]16.74lı6.28| 12.74 |8.42) 2.21 ]-001] 0.37 | 7.38 | 16.05 7.79 | 7.90 16.78 15.68 9.12.3 j Dresden 360 | 1.11)? 1.70] 603] 7.10 111.36/15.02]16.18)15.72) 12.22 |8.52| 3.18| 22 135 | 8ı6 | 15.64 | 797 | 828 15.07 14.29 6. 9. 12. 3. 6.9 | Bein 100 | osıl z1a| 3.49| 6.08 |10.16/14.16 15.71/14.79| 11.75 |8.00| 2.62| ol] 0.92 | 658 | 1489 | 7.46 | 7.a6 14.90 13.97 tägl. Extr. ı De 150| 1.75| 3.63| 5.38 | 9.00:13.00114.50114.25| 11.00 |7.75| 2.88| 1.33] 154 | 600 1392 | 721 01 7 13.12 12.38 Sa. 12. Su. Brüssel 262 | 354/ 388] 4.92] 6.36 |10.11,13.98/15.12]14.93| 12.01 |9.27| 5.01) 32] 356 | 7.13 | 1068 | 876 | 853 11.85 11.12 tägl. Extr. Breslau 373 |—0.48| 0.07| 2584| 5.73 nmasıaar 14.9214.51| 11.37 |7.55| 1.69)-on] —o28 | 614 1437 | 684 | 677 15.40 14.65 6. 9. 12.3.9 Danzig 42 I-015| 069| 252| 5.14 | 8.08l12.18l113.73l13.38| 10.81 I7.36| 2.261 os] 031 | 5.45 1310 | 681 | 642 13.88 12.79 6.2.10 Tilsit —250|—0.95| 0.95 2» [Bin eljianahası 9.73 |5.35| 0.38|—2.131 —1.87 | 4.89 | 13.36 | 5.15 | 5.38 16.43 15.23 6.2.10 Helsingfors — I-5s8l-2.70|— 1.75! 1.52 | 6.05'11.29 12.41l12.36! 8.06 14.181—0.12 1-4] —as4 | 194 | 1202 I 200 | saı 18.29 16.36 9.9 1835 — 1839 (43 Stationen). Bremen 53 5 s 49 —068| 1.01] 2.73| 5.25 | 9.73]13.41j14.31]13.43| 11,58 |7.95)- 3.13| 149 061 | 590 | 1372 | 75 1 69 14.99 . 13.11 = Die Temperaturen dieses Zeit- Harlem 52 23 4 39 1.01) 2.17| 3.97| 5.96 | 9.49l13.22|14.20]14.33| 11.86 |9.12| 480| 3411 221:| 647 | 1392 | 859 | 7.80 13.32 11.71 8.1.10 raumes sind für die amerika- Chiswick 5129| — 018 2.04| 325] 4.48] 5.71 | 8.94112.67113.84113.48| 10.91 |7.92) 5.02| 3.11] 2.80 | 638 | 13.33: | 7.95 | 7.62 11.80 10.53 tägl. Extr. ne oisär, Vena: London 51 31 00 241| 344) 452| 5.78 | 9.34113.30|14.35l13.80| 11.25 |8.413| 5.29) 3.0 318 | 655 13.32 | 8.32 | 7.97 11.94 10.64 tägl. Extr. "Temperatur des Februars. Boston _ 5248|— 05 1331 254| 3.67| 5.82 | 9.5212.95|13.75l13.05| 10.71 |7.59| 433| 2.9 226 | 634 | 1325 | 754 | 7.35 12.42 10.99 a Applegarth 513|— 312| 170 | 034] 1.48} 1.83] 3.86 | 7.42110.23111.08110.49] 8.33 |5.97| 2.96] 1.34 1.22 | 4.37 10.60 | 5.72 | 5.48 10.74 9.38 9.9 Alford 5713 |— 245 |420e| 0.62] 1.16) 1.78| 3.80'| 7.29110.,50111.59110.67) 8.53 |5.96| 2.82] 2301 1.36 | 4.29 10.92 | 5.77 1 5.58 10.97 9.56 94. 81 Edinburg 55 58 310 156| 212] 2.64) 4.39 | 7.23]10.35|11.66110.77| 8.93 |6.67| 356| 310] 228 | 4.75 10.93 | 642 | 6.09 10.10 8.65 tägl. Extr Kinfauns Castl. | 56 23 319| 140 | Mıs| 1.71 2.78| 4.59 | 7.11l10.21111.52110.85| 8.67 |624| 4438| 3% 2.03 | 4.83 1086 | 645 | 6.04 10.39 8.83 tägl. Extr. Glasgow 55 51 414 223| 2761 — [6.14 | 9.60112.36113.1411247]) — |759| 4152| 381 2.39 _ 12.66 _ _ 10.91 10.27 10 Clinton 41 0 |—-70 19 | 16e |—ı.32|—ı.83| 1.22| 4.68 | 8.92]13.05116.75115.45 13.19 |s.sıl 3.93 |—ocı | —ı268 | 4.94 15.08 | 864 | 68 18.58 16.34 Union Hall 40 41 | —73 56 —1541—1.92| 1.39] 5.80 |10.28113.91/17.17]15.72) 12.93 |821| 3431-053 | —143 | 5.82 15.60 | 819 | 7.05 19.09 17.03 Erasmus Hall 40371 —7358! we l-0r41—205| 2.13! 6.64 11.ıglıs.oalısaslıe.z9| 13.55 |8.95| 437) 00 f —o92 | 665 | 1665 | 9.06 | 7.86 20.18 17.57 Newburgh 4130 | —74 5 | 150e|—2.21|—4.00| 0.65| 5.76 |11.39]15.42117.29116.20| 12.92 |8.38| 3001-2. | —299 | 593 | 1630 | 810 | 684 21.29 19.29 Montgomery 4132| —71 0 —3.17[—4.31| 0.16] 5.40 |11.32114.94117.68l16.39| 12.88 |7.02| 1.7420 | —339 | 5.63 | 1634 | 721 | 645 21.99 19.73 Kingston 4155 | —74 2| ı88e[—263|—3.40| 1.44| 6.93 |11.92|15.08117.71115.51) 12.90 8.08) 314-203 | —2.09 | 6.76 | 16.10 | 804 | 7.05 21.11 18.79 Kinderhook 42 18 | —73 40 | 125e|—4.33| 5.15 |—0.52| 4.83 |10.66 14.68/16.87]15.12) 11.98 |6.52| 159-353: —ası | 499 | 1556 | 670 | 5.73 22.02 19.90 Albany 42 39 | —73 44 | 190e|—-3.92|—4.78| 0.22 5.40 |11.3715.71117.65l16.03| 12.59 |7.20| 221-301] —300 | 566 | 1646 | 733 | 6.39 22.43 20.36 Cambridge Wash. | 43 ı | —73 23 —4.90 |— 6.03 |—0.36| 4.33 10.1211437116.1114.24 11.08 15.93] 116-423] —5.05 | 4.70 | 1491 | 606 | 5.16 22.14 19,96 Fairfield 43 5 | —74 55 |1185e | — 5.06 |—6.51|—1.68| 3.68 | 9.34/13.22115.09114.52| 11.88 | 6.05 |—0.05 |—4.63 | —5.40 3.78 14.28 5.96 4.66 21.60 19.68 Utica 43 6 | —75 13 | 1738 |—3.68|—5.47 |—0.94| 4.09 | 9.96 14.39/16.18114.33| 11.25 1654| 0o30|—38| —433 | 434 | 1497 | 603 | 535 21.65 19.30 SE «NN Oneida Confer. |43 71 —75 14 —4.881=-6.53)—1.54| 4.28 |10.1414.02116.88114.64| 11.74 [658] 0.82)—401 | —516 | 429 | 15.18 | 638 | 5.17 23.41 20.34 [ Onondaga 4259| —76 6 —2.75/—4.16| 0.32] 5.11 |10.61114.63.16.62/14.96| 12.07 |7.301 235 |—211 —3.01 5.35 15.40 7.24 6.25 20.78 18.41 7 Pompey 42 56 | —76 5 |1300e |—5.26 |—6.41 |— 1.74) 3.07 | 8.16 12.56 14.87,13.40| 9:78 |4.86/—0.22|—acıl| —5.45 | 3.16 | 1361 | 481 | 653 21.28 19.06 Cortland 42 38 | — 76 11 [1096| — 4.09 |—6.06 | (3.44)| 3.81 | 9.82113.52 14.95113.59) 10.68 [6.09) 1.08|—3.1|]| —454 = 14.02 | 5.9 == 21.01 18.56 Oxford 42 28 | —75 32 | 961e|—4.43 — 5.87 |—0.72| 4.24 [10.20114.16,16,51114.66| 11.52 |6.15| 1.0430] —464 | 457 | 15.11 | 634 | 535 22.38 19.75 Ithaca 42 27 | —76 30 | 417e|—2.89|— 4.76 |— 0.35 | 4.16 | 9.58]14.28]16.43 14.70) 11.74 7.27) 2101-1751] —3.12 | 446 | 15.14 |- 7.04 | 5.88 21.19 18.26 Auburn 42 55 | —76 28 | 650e|—2.68|—4.26|—0.17| 4.60 |10.29113.84|17.22 14.45] 11.79 17.48) 2.15|—2.111 —3.02 | 491 15.17 | 14 I 60 21.48 18.19 s Canandaigua 42 50 | —77 15 | 150€ |—4.17|— 6.25 |—1.32| 5.54 | 9.90,14.68116.64 13,96] 10.67 |6.80) 0.8637] | —4.73 4.71 15.09 6.11 5.29 22.89 19.82 Fredonia 42 26 | —79 24 | 65e|—ı.85|—3.97| 020| 4.63 10.00/14.10]16.59 15.01 11.89 |7.61| 235-1.) | —251 4.94 15.23 728 | 6.23 20.56 17.74 Rochester 43 8| — 1751 l506el—232|—356| 0.29] 5.14 [10.61114.84117.14 14,56) 12.02 |7.02| 2.03I—22! 1 —arı 5.35 15,51 7.02 6.29 20.70 18.22 Mittlere Temper: 214 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen | Breite ei, Höhe | Jan. Febr. | Mz. | Apr. | Mai | sm. | Jul. | Aug. St. Lawrence | 4440| —75 1|39e]— 6.25|— 7.311—1.21| : 5.00) 9.73114.28|16.63|14.95| 11.29 Montreal 4531| —7335| 91 |— 8.011— 7.08) —2.00| 3.56) 9.5015.1016.7415.20| 11.78 St. Johns ‘4734| —52 28| 140e|— 3.85/— 4.94|—3.48| 0.62) 3.24| 7.12]10.74 11.49) 9.35 Ancaster 43 15 | —80 10 — 2.20 — 4.401 0.14| 4.87| 9.48 13.02]16.1714.47| 11.25 Bath 4354| —6948| — |— 4.01) — 5.23) —0.80| 3.96) 8.53/12.96 16.31/14.69) 11.63 Dover 4313| —7054| — |— 3.81/— 4.92) —0.37|) 4.19) 9.3613.97|16.8614.98| 11.54 "Boston 42211 —71 4| — |— 2.10— 351) 0.71) 5.46) 9.77|14.18117.43 115.76) 12.50 Mendon 42 5| — 7130 — 2.64 — 4.501 0.50) 5.50/10.36 14.68 18.0316.12 12.84 Marietta 39 25 | —8130 0.33 — 1.411 4.18| 3.60 13.25/16.42|18.20 17.06! 13.45 Philadelphia 3957| —75 Auf — | 0,56|— 2241| 221] 7.2912.78]16.00 18.5617.20| 13.89 Cincinnati 39 6) —84 27 0.86 — 1.08] 4.56) 9.34113.89) 17.26 19.40 18.16] 14.29 Key West | 2131l-s153| — | 16.80 ar 17.71| 19.10.20.64[21.97,22.40.22.64| 21.80 Trevandrum ssll 7770| — 20.56] 21.03] 22.14 22.40,21.7220.6420.15/20.39 20.48 Madras 13 4): 8019| — 20.38| 20.68) 22.41] 23.69 24.76 24.65 24.06 23.41] 23.15 Rio Janeiro — 2254| —43 _ 22.69) 22.98] 22.18] 20.75 19.43.17.92|17.39|18.15| 18.80 Nertchinsk 5118| 11921 |2000 e|— 24.741 —18.72|—9.98| 0. | 7.05111.98114.40|12.44| 7.12 Irkutzk 5217| 104 17 | 1300 e|— 16.401 —12.51/—5.26| 2.35| 8.12]12.86|14.37112.37| 8.31 Barnaul 5320| 8327| 400e |— 15.74 —12.00|— 9.28] 1.24| 8.36|13.24|15.48|12.60| 7.56 Tomsk 5630) 8510| 300 e |— 15.80| — 12.94| — 8.76 — 0.90) 6.54|12.20114.82]11.86] 6.28 Catherinenburg | 5650| 6034| 820 e |— 11.54) —10.44|—6.84| 0.32) 7.62]12.50115.24/11.46| 6.24 Bogoslowsk 5945| 5959| 600 e |— 12.56) — 13.22] — 8.501 — 1.04] 6.48]12.32 j°.54111.14 5.64 Slatust 55 | 59 45 — 11.181 — 9.77) — 6.79) 0.93 8.0213.32 15.28111.92| 6.38 Moscau 5545| 3738| 400e |— 7.89)— 6.82) —3.72| 2.5410.43/14.68 16.38|15.41) 10.08 Lugan 4835! 9010 — 5581 570) 2.16| 5.67112.49117.38 19.49/18.04| 13.10 Petersburg 59561 3018| — |— 6.06|— 5.34 —4.29| 0.42] 7.81,12.09113 7413.40) 8.37 Krakau 50 4| 1951| 607 |— 2.93 — 1.79) 0.20) 5.1610.27|13.19 14.2613.79| 11.16 Breslau 51 7| 17 2| 373 |— 1.98) — 0.76] 1.22] 6.08111.44|13.81 15.03115.25 12.08 Ofen 4729| 19 3 — 254— 152) 1.32] 7.22]11.8014.45 16.00|15.50) 12.17 Stuttgard 48 46 917| 762 |— 0.08) 1.14) 3.71) 7.44112.13113.86 14.56 ,14.75| 12.12 Wien 4813) 1623] 450 |— 0.89) — 0.15) 2.57| 7.4512.51/14.90|16.61/15.84] 12.88 Mittenwald 4727| 1115| 2880 |— 155| 0.66) 1.75] 5.12] 9.59]12.66|12.98/12.37| 10.29 Winnenden 48 42 923| 899 |— 1.02) 0.39) 3.12] 6.77111.75|13.86|14.55,14.62| 12.20 Amlishagen — — | 1447 |— 0.98 0.39) 2.73] 6.50 11.20 12.87|13.65 14.07) 11.20 Hohenheim _ — | 1198 |—- 1.25 0.64 3.51) 6.91111.7513.54|14.22/14.88) 12.04 Oberstetten — — | 1076 |— 0.18) 0.76) 3.40) 7.45 12.01/13.95/14.47/14.66| 11.96 Ochringen 49 13 931 | 722 |— 0.80|— 0.07) 2.76| 6.77,11.77 14.58115.17 14.35 11.75 Giengen 4837| 1015| 1444 |— 3.04|— 1.77) 1.41) 5.32/10.83|12.69|13.10 13.47) 11.22 Issny 4742| 10 2| 2184 |— 1.44) 0.15) 1.84] 5.55) 9.86/11.90112.65 13.02 10.40 Pfullingen 48 27 913| 1311 |— 1.02) 0.28) 2.09) 6.11)11.05[13.3013.06 13.40) 11.49 Rossfeld 4981 1051 13470. 2.50] 1.95 1.93 4.99 110.36|12.2013.13 13.82 11.12 Wangen 48 46 915| 832 |— 059 0.65 3.34 7.20 11.86 13.67/14.28 15.09, 11.70 Wangen Allg. 47 42 9501 1703 I— 2.011— 1.101 2.37! 6.77111.30.13.75 14.18 14.62 11.96 Sept. Oct. | Nov. 591 0.09- 5832| 031- 556] © 0,88|- 686 2.211- 6.761 1.281- 6501» 1.25|- 7.641 2.62|- 7.501 2,58|- 8371 4.19 8.42] 335|- 9.661 ' 3.771= 19.88) 18.80 1839 — 20.85] 20.44 22.37| 20.68 19.78] 20.23 — 2.18 —13,74|- _0.19|— 9,32|- 0.38|— 9,701 - 0501 — 1128| - 1.38|— 6.46|- 0.301 — 8.96|- 1.74|— 5.80| - 3.99 — 2.45|- 7.62 194- 334 — 2.04 - 649 2.43|- 727 335|- 696 3,04 - 732) 4.46 8.07) 4.01 5.67| 3.03 721 413 6.74| ' 377 7.12 3.88 7.46| 4.52 7.071 4% 6.00 3.231 _ 6.08| 3.09 66 3,74 592 248 — 7.01] 3.98 s.00| 358 - Zeitabschnitte. | Frühl. Somm. | Herbst | Jahr j öl Aa | 3.69 08 4.83 3.90 4.39 531 5.45 7.01 | 7.43 9.26 | 19.15 | ıtionen). 22.10 23.62 30.79 — 0.98 1.74 0.11 — 1.04 0.37 — 1.02 0.72 3.08 5.33 1.31 5.21 6.25 6.78 7.76 7.51 5.49 7.21 6.81 7.39 7.62 7.10 6.02 5.75 6.42 5.76 7.47 6.81 15.29 15.68 9.78 14.55 14.65 15.27 15.79 16.28 17.23 17.25 13.27 22.34 20.39 24.04 17.82 12.94 13.20 13.77 12.96 13.07 13.03 1351 15.49 18.30 13.08 13.75 14.70 15.32 14.39 15.78 12.67 14.34 13.53 14.21 14.36 14.70 13.09 12.52 13.25 13.05 14.35 14.18 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 215 5.76 5.97 5.26 6.77 6.56 6.43 7.59 7.74 8.67 855 1 9.24 20.16 20.59 22.07 19.60 — 2.93 — 0.40 —0.59 — 1.50 0.39 — 1.21 0.77 3.87 7.55 3.22 6.69 7.57 7.39 7.97 8.32 6.33 7.85 7.24 7.68 7.98 7.69 6.82 6.52 7.28 6.51 7.56 7.35 4.82 4.59 9.15 19.71 Unt. d. wärmst. u. kältest. Mon. 23.94 24.75 16.43 20.57 21.54 21.78 20.94 22.53 19.61 20.80 20.48 5.84 m —————— Unt. d. Som- mers u. Wint, 21.57 22.68 13.70 17.38 18.94 19.30 18.24 19.41 17.54 13.34 18.45 5.14 —.0.29 3.62 — 4.60 34.74 27.70 27.83 27.43 24.84 26.91 24.74 23.00 23.84 18.61 15.74 15.70 15.95 13.71 16.05 12.66 14.31 13.41 14.10 13.58 14.82 14.94 12.93 13.49 14.90 14.15 15.19 Zeit der Beob. Bemerkungen NY. tägl. Extr. tägl. Extr. 1836 - 1840 1334 - 1838 Sa. 2-3. 10 Sau 22 80: Sa. 2.9 Sa. 2 Aug. 1834 — Juli 1839 5.2.9 tägl. Extr. 1834 - 1838 stündl. Die Temperatur dieses Zeit- 10 raumes scheint für die nord- 12 asiatischen Stationen beson- ders im Winter zu hoch. red. red. red. 8.2.10 red. . red. 6.2.10 6.9.12.3.9 9.9 8.2.10 Tel 1 [52 © Mn 1 ee, Te een ee - a Dovs: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 215 x Mittlere Temperature, gleicher Zeitabschnitte. i P Breite &e ah Höhe | "Jan. | Fein. | Mz. Apr | Mi ae da Jane. | sone | Oct. Nov. Dec. | Wint. | Frühl, Somm, | Herbst | Jahr | ed Een Ya % ar Zeit der Beob. Bemerkungen 1 1 09100100 St. Lawrence | 4140| 75 ıl ste |— 6325| 7311.21): 5.00) ozalıaaslis.calna.s5l 11.29] 5901| 0.00) 531 - 628 4.51 | 15.29 5.76 4.82 23.94 21.57 NY. Montreal 431|— 7335| 91 |— 8.011— 7.08—2.00| 3.56] 9:50)15.10)16.74115.20| 11.78) 5.82) 0.31 — 5.0] _ 7.00 3.69 | 15.68 5.97 4.59 24.75 22.68 tägl. Extr. 1836 - 1840 St. Johns "4734| —52 28 | 110e |— 3.55 — 4.94 —3.48| 0.62] 3.24] 7.12]10.7411.49| 9,35| 5,56) ° 0.88|— 2.0] _ 3.92 0.13 | 9.78 5.26 2.81 16.43 13.70 tägl. Extr. 1834 - 1838 Ancaster 4315| —80 10 “| 2.201 4.40) 0.14) 14.87) 9.48113:02]16.17]14.47) 11.25) 6.86| 2.21 1.9] _ 2.83 4.83 | 14,55 6.77 5.83 20.57 17.38 9.9 th 3541-948] — |— 4.01)— 5.231 —0.80| 3.96) 8.53/12.96/16.31/14.69| 11.63 | 6.7 1.281 3.6] _ 4.29 3.90 | 14.65 6.56 5.20 21.54 18.94 Sa.2. Su. L 4313| —7054| — |— 381 4.921—0.37| 4.19] 9.3613:97116.86 14.98 1154| 6501 ° 1.25[— 33] _ 4.03 4.39 | 15.27 6.43 5.52 21.78 19.30 Sa. 1.10 "Boston al al — |— 2100-351) 0.71] 5.46) 9.77114.18117.43115.76 1250| 7.61 2.62 1.| — 2.45 5.31 | 15.79 7.59 6.56 20.94 18.24 Sa. 2-3. 10 Mendon 42 5) — 7130 — 2.641— 4.50) 0.50) 5.5010.36114.68|18. 0316.1211284| 7.801 2581— 2.2] — 3.13 5.45 | 16.28 7.74 6,59 22.53 19.41 Sa. 11.2. Su, e Marietta 3925| — 8130 ur 141 4.18 3.60132516.42118.20 17.06 13.45| 837] A19l ol —o31 7.01 | 17.23 8.67 8.15 19.61 17.54 Sa. 2.9 ’ Philadelphia 357-751) — |—- 056— 224 2.21 22912. 78j16 00118. 5617. 20) 13.89 8.42 3.35|— 04 — 1.09 7.43 | 17.25 | 8.55 8.04 20.80 | 18.34 Sa. 2 Aug. 1834 — Juli 1839 Cineinnati 39 6) —8427 0.86,— 1.08] 4.56 9.3413.89,17.2619. 40.18.16] 14.29 | 9.66 a 03 0.18 9.26 | 18.27 9.24 9.15 20.48 18.45 5.2.9 Key West | 2431|—-81353| — 16.80| 17.17| 17.71| 19.10:20.64/21.97,22.40.22.64| 21.80| 19.88] 18.80 10 17.20 10.15 | 22.34 20.168 19.71 53 | 5.14 tägl. Extr. 1834 - 1838 ä 1839 — 1843 (70 Stationen). - Trevandrum s31| 77 0| — | 2056] 21.03] 22.14] 22.40/21.72'%0.64120.15)20.39]20.48] 20.85] 20.44] 20.419 20.68 | 22.10 | 20.39 20.59 | 20.94 2.25 —029 stündl. Die Temperatur dieses Zeit- Madras 13 4: soı| — | 2038| 2068| 2.11 23.6924. 76,24. .6524.06%3.41123.15| 22.37) 20.681 20211 2042 | 23.62 | 2u0a | 2zor] 2254 4.55 3.62 10 aapmae;acheint Kine Rio Janeiro —1254| —43 — | 22.69] 22.98] 22.18] 20.75 19.4317.92]17.39118.15| 18.80] 19.78] 20.23] 21.591 92242 | 30.79 | 17.82 19.60 | 20.16 5.59 —4.60 12 Be Winter zu hoch. Nertchinsk 5ı ı8| 119 212000 e]—24.74|—18.72)—9.98| 0. | 7.05111.98 14.40112.44| 7.12|— 2.181 — 13.74 —21.91 1 _ 91.80 | —0.98 | 1294 | —293 | —3.11 39.14 34.74 red. Irkutzk 5217| 104 17 |1300e]— 16.40 —12.51)—5.26| 2.35) 8.12]12.86114.37]12.37| 8.31] —0.19|— 9.32) — 14.55] _ 1450 1.74 | 1320 | —0.40 0.01 30.77 27.70 7.2.10 Baal a 5 e 1 u ar Br I a Me en Fe 2 756) 0.38) — 9.70|— 14.141 _ 14.06 0.11 | 13.77 | —059 | —0.19 31.22 27.83 red. oms 5 e|— 15.80— 12.94) —8.76|— 0.90) 6.54|12.2014.82]11.86) 6.28) 0.501 —11.28| — 14.68 1 _ 14.47 | —ı.04 | 12.96 | —150 | —1.01 30.62 27.43 u Catherinenburg | 5650| 6034| 820e|—11.54—10.44|—6.84| 0.32| 7.62|12.50115.24]11.46) 624| 1.38|— 6.46 — 1331| en 0.37 | 13.07 0.39 0.51 26.78 24.81 red. Bogoslowsk 5945| 5959| 600e |— 12.56) — 13.22] — 8.50] — 1.04 6.4812: .32]15.64/11.14| 5.64 1—0.30— 8,96)— 15.860) 1 _ 13,88 | —ı.02 | 13.03 | —121 | —0.77 28.86 26.91 red. we 5511| 5945 —11.18|— 9.77 —6.79] 0.93) 8.0213.32]15.28111.92) 6.38) 1.741— 5.80— 1275 -1123 0.72 | 1351 0.77 0.94 26.46 24.74 red. oscau 5545| 3738| 00e|— 7.89 — 682]— 3.72] 25410.43114.6816.3815.41,10.08| 3.991 — 2.451 — 721 |E 751 3.08 | 15.49 3.87 3.73 24.27 23.00 8.2.10 Lugn. 4835| 9010 — 5,58|— 5.701 —2.16) 5.67/12.49/17.38119.49118.04| 13.10) 7.62) 1.94— 531 _ 554 5.33 | 18.30 7.55 6.41 25.19 23.84 red. Petersburg 5956| s0ı8| — |— 6.06— 5.341429) 0.42] 7.81 12.0913 7413.40) 8.37| 3.34— 2.04— 5.10 | _ 553 131 | 13.08 3.22 3.02 19.80 18.61 red. Krakau 50 4| 1951| 607 |— 293 — 1.79 0.20 5.16/10.27/13.19/114.26/13.79| 11.16) 6.49) 2.431— ı1.% " 1.99 521 | 13.75 6.69 5.91 17.19 15.74 6.2.10 Breslau 5ı 7) 17 2| 373 |— 1,98)— 0.76] 1.22) 6.08111.4413.81115.03]15.25| 12.08) 7.27) 335 —.02|| 2 100 6235| 14.70 7.57 6.88 17.01 15.70 6.9.12.3.9 Ofen 4729| 19 3 — 254— 152] 132) 7.22|11.80114.45 16.0015.50 12.17) 6.96) 3.04— 081 | 0.63 6.78 | 15.32 7.39 6.96 18.54 15.95 9.9 Stuttgard 4846| 917| 762 |— 0.08] 1.14) 3.71) 7.4412.13]13.8614.5614.75 12.12] 732) A460 008 0.68 776 | 14.39 7.97 7.70 14.83 13.71 we m » a a nn _ id _ ey 257) 7.4512:51]14.90 jamiE.04 1288| 8.07) a0 0221| — 097 751 | 1578 8.32 7.84 17.50 16.05 8.2.10 Winnenden ra 12 | STE DET OO u) ne.) 5 14.53 12.66 1 ne 3 | 102] 039) 3.12] 677]11.75138614,55114.62]112.20| 721) Als] on: 0.03 721 | 14.34 7.85 7.36 15.64 14.31 er Ee = — | 1407 [— 098) 039) 2.73] 65011.2012.87113.65 1407| 1120| 67a] 77] 000 012| 651 | 1353 7241 693 15.05 13.41 Oherstelter = Ze E08 3.51 76.91111,75119.54114.22114.88| 12.09 7.1207 DB) Vo Eee 7 1amı 768 | 7:35 16.13 14.10 2 ee en _ — [1076 |— 018) 0.76) 3.40) 7.45112.01113.95]14.47114.66.11.96| 7.461 452) 1.7 0.78 7.62 | 14.36 7.98 7.69 14.84 13,58 2 ingen 4013| saı| 722 [— 0801— 0.07] 2.76 6.7711.77/14.,5815.1714,35 11.75) 707) 425] oil] —on2 710 | 14.70 7.69 7.34 15.97 14.82 > iengen pe 1015| 1444 |— 304— 177 1.1 San Da r3.en 18.101f3.47 1122) 600) 323— 0.5] _i7:85 6.02 | 13.09 6.82 6.02 16,51 14.94 7.2.9 Taoy 42) 10 2] 2184 |— 1.44] 0.15) 1.84] 5.55) 9.86/11.90112.65113.0210.40| 6.08 3.09) o.o0l| — 0.1 575| 1252 652 6.10 14.46 12.93 a 48 27 913] 1311 |— 1.02) 0.28) 2.09 Be 13.30|13.06.13.40,11.49| 6.61) 3.741 05:5 — 0.24 642 | 13.25 7.28 6.68 14.42 13.49 Wangen 2 FE r K 1347 |— 2,53] 1.95) 1.93) 4.99110.36j12.20[13.13,13.82/ 11.22] 592) 2.481— 1.00|| 185 | 5.76 | 13.05 651 | 5.87 16.35 14.90 en Al es 3 => sr — 0.59 0.65, 3.34| 7.20,11.86 13.67 14.28 15.09 11.70 7:01 3.98 0.53 0.20 7.47 14.35 7.56 7.39 15.68 14.15 8 & 03 |— 2.011 — 1.10! 2.37) 6.77111.30.13.7514.1814.62111.961 8.000 3585| oo _ 101 6.81 | 14.18 7.85 6.96 16.63 15.19 216 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Tempera 6.58 10.45 14.60 16. 86, 16.62) 13.40 8.26 |. 2.75 5.79 |10. 0 14.22,16.64, '15.74| 12.60 6.39| 1.95 9.87 13. 11116. 64 17. 56 16. 91) 13.87 820| 3.44 8:55 11.97,15.72 17.80 16.61 13.09 7.36, 1.63 17.56 18.836 21.48122.02 21.25| 19.54 | 14.95 | 10.44 Fredonia 42 26 Pen Yan 42 43 Marietta 39 25 Hudson Natchez 31 34 645 e |—0.94 |—1.50) 0.96 —2.11/—1.99| 0.66 028| 128] 4.79 —221/—1.46| 1.80 8.43 | 887] 13.95 1 _ -_ 57 | 10 © | Breite Lane | Höhe | Jan. | Fehr. März Apr. Mai | Juni | Juli Aug. | Sept. Oct. Nov. | Basel 47 34 732 | 755 |—-028| 0.99) 384| 7.42|11.54 13.80 14.24'14.96 1220 | 7.52]: 4.30 Genf 46 12 6 10 | 1253 |—0.74| 081) 3.63| 6.66 10.61|13.11.13.62113.97| 11.52 756| 4.46 St. Bernhard 45 50 6 6 | 7670 |—7.93 |— 6.09 | — 4.40 |— 2.31 | 1.96) 4.18] 5.76) 5.19| 2.43 |—0.78|—3.23 |- Mailand 45 28 9 11 | 720 0.61) 253| 5.88) 9.33 13.0116. 68,17. 7417.17) 14.40 | 10.15| 655 Neapel 40 52 14 15 | 456 5.96| 7.04| 7.38| 10.45 |14.0017.05 19.08118.72| 16.43 | 13.22| 10.36 Berlin 55 41 1235| — |—124/—1.01|) 055| 4.30| 9.16111.70.12.36113.45| 10.27 5.82| 2.77 Kopenhagen 52 30 13 24 | 100 |—1.14| 0.23) 2.17| 6.62 11.20 13.96 14.46114:93 12.18 | 7.2] 3.66 Utrecht 52 5 5 8 0.48! 094| 3.94| 6.92 10.35 11.58 12.13113.54| 11.18 | 7.38) 4.48 Gent bins IT 0m 43 0.67| 1.60| 4.53) 8.34 |13.02]15.07|14.86/16.21| 13.02 7.84) 4.54 Brüssel 50 51 4 22 | 262 151) 251| 478| 7.24 11.30 11.78.13.57114.56) 12.46 | 8.16| 5.33 Loewen 50 53 4 42 0.67| 1.39) 408| 7.52 |11.74113.92113.97114.80) 12.35 | 7.31] 4,59 Paris 4850| — 220 | 114 190| 3.12| 556| 8.25 11.94 14.30114.41115.52| 13.02 | 8.20| 5.73 Chiswick 51 29 | — 0 18 2.04| 2.92] 4.98| 6.72 |10.01112.2612.78114.08| 11.59 7.24| 5.14 Applegarth 5513| — 312 | 170 | 0.87| 1.82| 3.52| 5.39| 8.0610.45/10.95j10.91| 9.77 | 5.99] 4.26 Boston 5248| —05|I — 155| 2.17| 436] 6.37 )10.12)11.89113.09 113.75) 11.33 | 7.19| 4.64 Worcester 42 16 | — TI 49 —152/—148| 128| 6.41 |10.26114.1516.92 15.80| 13.43 | 8.18| 257|- Clinton 41 0 | —70 19 | 16e |—0.36) 0.48| 1.72) 5.93| 9.87/14.08|17.6016.88| 14.11 8.63| 3.84 Erasmus Hall |40 37 |—7358 | e| 024| 051] 3.21/ 790|11.3615.40,18.00 17.41) 14.41 | 9.43) 4.43 Union Hall 40 41 | —7356 | — |—081|—0.65| 2.42) 7.20 |10.61114.5417.11116.76| 13.25 8.74| - 3.60 |- Mount Pleasant | 4ı 9 | —7347| — |[—1.08|—0.43| 2.51| 7.52 11.20 15.54|17.81:117.36| 13.76 | 8.00] 3.04 ]- Albany 42 39 | —73 44 | 130 e|—2.97|—2.25| 0.76| 6.94 11.63]15.69,17.96 17.39 13.09 | 7.281 2.04 |- Granville 32|—-7320| — |—454|—3.63|—0.08| 5.83 10.12]14.99|16 83 16.00) 11,46 7512| 0.91 |- Kinderhook 42 18 | — 73 40 | 125e|—3.32|—2,56| 0.47| 6.41 10.80 14.57 16.97 16.57) 12.68 6.60| 1.90 |- Lansinburgh 42 47 | —73 40 | 30e |—3.76 | —3.18|—0.29| 6.47 |11.17|15.33/17.33 17.10| 12.39 | 6.95| 1.36 |- Fairfield 43 5 | —74 55 | 1185 e| —5.16 | —4.33|— 1.53) 4.93| 9.21 12.88115.63 16.45 11.26 5.33 | — 0.35 |- Utica 43 6 | —75 13 | 173e |—3.71 | — 2.90 I—0.14| 6.19 |10.45|13.94,16.90 16.45| 12.63 | 6.88| 1.36 |- Oxford 42 28 | —75 32 | 961 e |—-3.56 | — 3.18) — 0.66 | 5.79 10.00 13.71115.94/15.45 11.80 | 6.00| 0.52|- Oneida Conf. 42 87 | —75 46 | 1250 e| — 3.55 | — 3.69 |— 1.40) 5.43| 9.01112.56 15.0714.82) 11.29 5.73| 0.02 |- Cortland 42 38 | —76 11 | 1096 e| — 3.25 | — 3.06 )—0.27| 5.80| 9.15113.06|14.61|14.74| 11.75 6.00) 0.72|- Pompey 42 56 | —76 5 | 1300 e|—4.53 — 4.05 |—1.71| 4.63 | 8.05/12.01|14.45/14.47| 10.45 | 5.31 |—0.72|- St. Lawrence 44 40 | —75 1] 394 e |—5.21 | —4.69|—1.04| 5.21| 9.33|114.12|16.13115.75| 10.95 | 5.44 |—0.20 |- Lowville 43 47 | —75 33 | 800 e |— 4.03 | — 4.48 |—0.94 | 6.02 | 9.30 13.4016.22 15.16) 11.15 5.79| 0.00 |- Onondaga 4259| —76 6| — |—-255 | —222| 0.11| 6.22 |10.33113.66 16.29 15.36) 12.23 | 6.06) 0.90||- Franklin Pr. 44 42 | —73 25 — [—3.01 | —2.70|—0.27| 5.34| 9.38112.72|17.81 17.36) 13.76 8.00) 3.04 |- Rochester 43 8 | —77 51 | 506e |—2.33)—2.36| 0.01| 5.95 |10.08'113.74 15.85 16.82) 12.37 7.10| 1.40]- Middleburgh 42 49 | —78 10 | 800 e |—2.99)—3.11|)—0.59| 5.93 9.53 13.33 16.29 15.36 12.23 | 6.06) 0.90 |- 7 i 7 “ | la | mm .10 © [57 _ Zeitabschnitte. verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 917 | Frühl. | Soden | Beibst | Talk 7.60 6.97 —1.58 9.41 10.61 4.67 6.66 7.07 8.63 7.77 7.78 8.58 7.24 5.66 6.95 5.98 5.84 7.49 6.74 7.08 6.44 5.29 5.89 5.78 4.20 5.50 5.04 4.35 4.89 3.66 4.50 4.79 4.96 7.08 5.35 4.96 6.00 5.55 9.26 7.44 | 16.79 14.33 13.57 5.04 17.20 18.28 12.50 14.45 12.42 15.38 13.30 14.23 14.74 13.04 10.77 12.91 15.62 16.19 16.94 16.14 16.90 17.01 15.94 16.04 16.59 14.99 15.76 15.03 14.15 14.14 13.64 15.33 14.93 14.99 16.90 15.14 14.99 16.03 15-53 17.04 16.71 21.58 | Unt. d. wärmst. Unt. d. Som- u. kältest. Mon. mers u. Wint. 8.01 7.62 15.24 13.78 7.85 7.19 14.71 13.18 —0.53 | —0.83 13.69 11.28 10.37 9.74 17.13 15.22 13.34 12.32 13.12 11.21 6.29 5.78 14.69 12.83 7.75 7.22 16.07 14.46 7.68 7.08 13.06 11.26 8.47 8.48 15.54 13.94 8.65 8.01 13.05 10.98 8.08 7.85 14.13 12.90 8.98 8.73 13.62 12.14 2.33 7.76 12.04 10.25 6.67 6.31 10.08 8.65 7.72 7.54 12.20 . 10.34 8.06 7.06 18.44 17.04 8.86 7.18 17.96 15.97 9.42 8.62 17.76 16.31 8.53 7.72 17,92 16.67 8.27 7.91 18.89 17.52 7.47 7.14 20.93 19.39 6.63 6.07 21.37 19.53 7.06 6.57 20.29 18.75 6.90 6.49 21.09 19.89 5.41 5.06 21.61 19.35 6.96 6.31 20.61 18.73 6.11 5.75 19.50 18.22 5.68 5.18 18.76 17.62 6.16 5.58 17.99 17.00 5.01 4.55 19,00 17.75 5.40 5.16 21.34 19.94 5.65 5.29 20.25 19.16 6.40 5.90 18.84 17.76 8.27 7.91 20.82 17.52 6.96 6.34 18.21 17.21 6.40 5.90 19.28 17.98 8.14 7.32 17.80 16.92 6.98 6.55 18.75 17.38 8.50 8.93 17.28 16.13 7.36 7.48 20.01 17.28 14.98 | 15.44 14.06 13.16 Phys. Kl. 1846. Zeit der Beob. Bemerkungen tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. wahre Mitt. Sa. 2 red. tägl. Extr. Ted. tägl. Extr. NY. 216 Worcester Clinton Erasmus Hall Union Hall Mount Pleasant Albany Granville Kinderhook Lansinburgh Fairfield Utlica Oxford Oneida Conf. Cortland Pompey St. Lawrence Lowville Onondaga Franklin Pr. Rochester Middleburgh Fredonia Pen Yan Marietta Hudson Natchez — 2.33) — 2.36 —2.99/— 3.11 —0.94 | —1,50 — 2.11 /—1.99 0.28| 1.28 — 221) —1.46 8.43 | 8.87 Höhe | Jan. | Febr. | März | Apr. | Mai | Juni [ul 6.19 5.43 5.80 4.63 5.21 6.02 6.22 5.34 5.95 5.93 6.58 5.79 9.87 8.55 17.56 |18.86 21.48122.02 21.25 " Dover: Tafel der Wiltleren Temperaturen Aug. 11.54 13:8014.24 14.96 10.61/13.11.13.6213.97 1.96) 4.18) 5.76] 5.19 13.01 10:08.17.74 17.17 14.00|17.05 19.08/18.72 9.16, 11.70 12.36,18.45 11.20|13.96 14.96/14:93 10.35/11.5812.13/13.54 18.02115:07 14.86|16.21 11.30|11.78,13.57|14.56 11.741392 13.97|14.80 11.94 14.30|14.41/15.52 10.01/12.26|12.78|14.08 8.06/10.45/10.95/10.91 10.12|11.89/13.09|13.75 10.26/14.15/16.92 15.80 9.87)14.08/17.60 16.88 11.36 15.40 18.00 17.41 10.61 14.54117.11.16.76 11.20|15:54|17.81.17.36 11.63/15.69,17.96 17.39 10.12 14.9916 83 16.00 10.80 14.57/16.97 16.57 11.17|15.33|17.33 17.10 9.21/12.88 15.63 16.45 10.45/13.94/16.90 16.45 5.79 |10.00 13.71115.94115.45| 9.01|12.56|15.07 14.82 9.1513.06114.6114.74 8.05 12.01114.45,14.47 9.33114.12|16.13|15.75 9.30 13.40 16.22.15.16 10.33|13.66 16.29 15.36 9.38 112.72 17.81117.36 10.08113.74 15.85.16.82 9.53/13.33 16.29 15.36) 10.45/14.60 16.86 16.62 10.20 14.22.16.64 15.74 13.11/16.64,17.56 16.91 11.97,15.72 17.80,16.61 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Mittlere Temperaturen gleicher Zeitabschnitte. 12 20 11.52 2.43 14.40 16.43 10.27 12.18 11.18 13.02 12.46 12.35 13.02 11.59 9.77 11,33 13.43 14.11 14.41 13.25 13.76 13.09 11,46 12.68 12.39 11.26 12.63 11.80 11.29 11.75 10.45 10.95 11.15 12.23 13.76 12.37 12.23 13.40 12.60 13.87 13.09 19.54 Sept. Och Nov. I've. 6.88 6.00 5.73 6.00 5.31 5.44 5.79 6.06 8.00 7.10 6.06 8.26 6.39 8.20 7.36 14.95 | 10.44 Wint Frühl. Somm. | Herbst | Jahr 14.33 8.01 13,57 7.85 5.04 | —0.53 | — 0.83 17.20 10.37 14.45 7.75 12.42 7.68 16.03 8.14 7.32 15.53 6.98 6.55 17.04 8.50 8.93 16.71 7.36 7.48 21.58 14.98 15.44 Phys. Kl. 1846. Unt, d. würmst, u, kältest. Mon. 15.24 14.71 13.69 17.13 13.12 14.69 16.07 13.06 19.28 17.80 18.75 17.28 20.01 14.06 Unt. d. Som- mers u. Wint. 13.78 13.18 11.28 15.22 11.21 12.83 14.46 11.26 17.98 16.92 17.38 16.13 17.28 13.16 Zeit der Beob, | tägl. Extr. tägl. Extr. tägl. Extr. wahre Mitt. Sa. 2 red. tägl. Extr. red. tägl. Extr. 218 Dover: Tafel der mittleren Temperaturen Temperaturtafel nach Lam t=t+asin((& Breite | Jan, Febr. | März Apr. | Mai | Juni Juli | Aug. | Sept. | Nov. 0 21.5 | 22.3 | 232 | 238 | 22.9 } 21.6 }-21.5; | 210 216 |. 22.3' |.223 5 20.5 214 | 225 | 230 | 23.0 | 22.0 | 22.1 | 215 | 219 | 22.2 | 218 10 19.1 20.1 | 215 | 224 | 22.9 | 223 | 225 | 21.8 | 219 | 21.8 | 20.9 15 17.5 185 | 20.3 | 215 | 22.5 | 22.3 | 22.7 | 22.0 | 21.7 | 21.1 | 199 20 15.6 16.7 | 18.7 | 20.1 | 21.8 | 21.8 | 22.4 | 21.6 | 211 | 205 | 18.4 25 14.0 144 | 15.7 | 178 | 20.0 | 21.6 | 22.4 | 22.0 | 20.7 | 18.6 | 165 30 115 119 | 13.6 | 160 | 185 | 205 | 215 | 21.1 | 194 | 12.0 | 145 35 8.7 92 | 111 | 139 | 168 | 19.2 | 203 | 198 | 179 | 151 | 122 40 5,8 6.4 85 | 11.6 | 149 | 175 | 188 | 182 | 16.1 | 13.0 9.7 45 2.9 3.4 7 | 92 lı27 | 156 | 170 | 164 | 140 |. 106 71 5 |- 04 0.2 27| 64 | 103 | 133 | 149 | 142 | 117 8.0 4.1 5 |—- 39 |— 33 0.6 | 84 || z.2 | 110.|) 25 Iarss|. 82 17262 99 |- oo |-75 |-68 | -a0 | 03 | as | 83 | 99 | 92 | 6A| 21 |—24 |» 6 |J-ırı |-ı104 |— 7.4 |-30 | 17 | 54 | 71) 64 | 34 |—ıı |—58 |- |—17 |—140 |—109 |-63 |-—14 | 24 | a1 | 34 |-o3 |—43 |—92 |- 75 BET RE SB — 06 0.2 11 |" 12 |! 08/05 |-0.6- |-ı1 /—os 7 )02 02 |- f. die heilse Zone Wärmeabnahme von0°bis70| 36.2 | 363 | 34.1 | 29.6 | 243 | 192 | ı7.4 | ız.6 | 21.9 | 26.6 | 315 | Empirische Werthe durch Interpolatioı Breite n. | Febr. | März Apr. Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. Nov. 10 19.60 20.24| 22.00| 23.04| 23.12| 22.40| 23.04| 21.60| 21.76] 21.60 | 20.96 15 17.76 18.80 | 20.56| 21.92) 22.64) 22.40| 22.72| 21.92| 21.84) 21.36 | 20.08 20 16.00 17.36 | 19.12| 20.88| 22.3%2| 22.48) 22.48) 2224| 21.92| 21.20 | 19.12 25 14.08 15.20) 17.28| 19.04| 21.12] 22.16) 22.72) 22.64) 21.76| 20.08 | 17.28 30 11.92 12.00| 12.40| 16.72| 19.44| 21.12] 22.24| 22.24] 20.64| 18.00 | 14.64 35 8.56 952| 11.84| 13.68| 16.56| 19.12) 20.56| 20.56| 18.24) 15.28 | 11.68 40 2.08 3.60 6.32| 9.60| 13.76) 17.04) 18.48| 18,08) 15.20, 11.44 6.96 45 — 1.04 0.48 3.20) 7.04) 11.68) 14.72) 16.16) 15.76| 12.80 | 8.40 3.76 50 — 2.24 ı— 0.96 1.60) 5.92) 10.08! 12.96) 14.40) 13.92) 11.04 6.64 2.24 | - 55 — 3.84 |— 3.04 |— 0.64| 3.84| 8.16] 11.68] 13.04| 12.40) 9.28 4.88 0.40 | - 60 — 5.60 |— 4.96)— 3.28| 1.44| 6.16|-10.80| 12.32] 11.12) 7.76 3.20 | —1.68 | - 65 — 9.76 NG 9.28 |— 7.36 1—2.64 0.08 | —6.08 | - | | 8.08) 10.24| 8.64| 5.36 | | | verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 219 inet nach der Formel 248°54)). Unt. d, wärmst u. | Unt. d. Sommers | Frühl. | Sommer | Herbst | Jahr | kältest. Mon. u. Wint. | Coeff. a Bemerkungen I nbenzeh I data] Tessin l 23.13 21.37 22.07 22.1 2.30 — 0.40 0.0 Entlehnt aus Lamont Darstellung 22.83 | 21.87 21.97 21.9 2.50 1.00 0.8 | der Temperatur-Verhältnisse an der | 2227 | 22.20 2153 21.4 3.80 2.67 aD bentichejdezE ze 1 | 2143 | 22.33 20.90 20.7 5.20 4.33 a agseet ger, In Doll Zar die Temperatur der Jahreszeiten und 20.20 21.93 20.00 19.6 6.80 5.73 3.4 die Unterschiede der extremen Wer- 17.83 22.00 18.60 18.2 8.40 7.60 4.2 ihe der Monate und Jahreszeiten, 16.03 21.03 16.97 16.5 10.00 9.06 5.0 ; 13.93 19.77 15.07 14.5 11.60 10.54 5.8 11.67 18.17 12.93 12.3 13.00 11.74 6.5 | 9.20 16.33 10.57 9.9 14.10 12.83 7.1 6.47 14.17 7.93 7.2 15.30 13.90 2.2 3.90 11.80 8.10 4.3 16.40 15.00 83 0.37 9.13 2.03 1.2 17.40 15.86 88 — 2.90 6.30 — 1.17 — 2.0 18.20 16.60 9.2 — 6.20 3.30 — 4.60 —53 18.80 17.20 9.5 —88 9.8 | 29.33: | 24.67 | 26.07 | | | zs Tafel erhalten von Lamont. Frühl. | Somm. | Herbst | Jahr | en Fr eh us ie Grenzen d. Breite 22.72 22.35 21.44 21.60 3.52 2.43 5 8.0 5°38°— 12°11' 21.71 22.35 21.09 20.88 4.96 4.08 5 15.5 12 25 — 19 12 20.77 22.40 20.75 20.16 6.48 5.76 b) 23.2 19 30 — 27 57 19.15 22.51 19.71 18.96 8.64 7.98 5 29.4 28 15 — 30 24 16.19 21.87 17.76 17.12 10.32 9.87 5 33.0 3130 —34 0 14.03 20.08 15.07 . 14.64 12.00 10.77 5 35.8 34 .6— 36 48 9.89 17.87 11.20 10.56 16.40 14.62 20 40.8 37 5 — 4256 7.31 15.55 8.32 7.84 17.20 15.52 20 45.6 43 2 — 47 23 5.87 13.76 6.64 6.32 16.64 15.09 40 50.7 47 30 — 54 12 | 3.79 12.37 4.85 4.40 16.88 15.52 10 55.8 54 17 — 57 30 1.44 11.41 3.09 3.04 17.92 16.45 10 59.9 59 0 — 60 42 — 2.32 8.99 — 0.21 — 0.72 20.00 18.22 6 64.0 62 30 — 66 12 5 70.1 66 30 — 74 45 38 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 219 A En 3 Temperaturtafel nach Lamont;| berechnet nach der Formel Bee — n or 1, =t+asin((© + ;)\ 30°-+ 248°54). Unt. d, wärmst u. | Unt. d. S | Herbst | Jahr kältest. Mon. = ae | Coeff. a | Bemerkungen 23.13 21.37 22.07 22.1 2.30 —0.40 0.0 Entlehnt aus n h R l Lamont Darstell \ ! ? f 22.0 21.5 | 21.9 Ä f 20.87 22.83 | 21.87 21.97 21.9 2.50 1.00 08 |der Temperatur Verhältuisse an der ' 10 19.1. | 20.1 | 215 | 22.4 | 22.9.| 22.3 | 225 | 218 | 21.9 | 21.8 | 20.9 19.4 19.53 22.27: | 22.20 21.53 21.4 3.80 2.67 1.7. „| Oberfläche der Erde. 15 175 | 185 | 203 | 215 | 225.| 22.3 | 22.7 | 220 | 21.7 | 21.1 | 199 18.0 18.00 21.43: | 22.33 20.90 20.7 5.20 4.33 2.6 Hinzugefügt ist in beiden Tafeln 20 156 | ı67 | 18.7 | 20.1 | 21.8. | 21.8 | 22.4 | 216 | 21.1 | 205 | 18.4 16.3 16.20 | 20,20 | 21.93 20.00 19.6 6.80 5.73 34 [di Untersch er 95 14.0 | 144 | 15.7 | ız8 | 20.0.| 21.6 | 22.4 | 220 | 20.7 | 18.6 | 165 14.8 14.10 17,83 | 22.00 18.60 18.2 8.40 7.60 42 [the ee ” 30 15 | 119 | 136 | 160 | 185 | 20.5 | 215 | 211 | 194 | 17.0 | 145 125 11.97 16.03 | 21.03 16.97 16.5 10.00 9.06 5.0 I 35 87 92 | 111 | 139 | 168. | 19.2 | 20,3 | 198 | 179 | 15.1 | 122 98 9.23 13.93 | 19.77 15.07 14.5 11.60 10.54 5.8 40 5.3 6.4 85 | 11.6 | 149. | 175 | 188 | 182 |] 161 | 13.0 9.7 7. 6.43 11.67 | 18.17 12.93 12.3 13.00 11.74 65 4 29 3.4 57 | 92 | 127 | 156 | ız0 | 164 | 140 | 10.6 7.1 42 3.50 9.20 | 16.33 10.57 99 14.10 12.83 7.1 50, 2.04 0o2| 27| 64 | 1203| 133 | 149 | 142 | 117 | 80 4.1 100° 027 6.47 | 14.17 7.93 7.2 15.30 13.90 7.7 FREIE, DRErT Wa REN TE Br 99 |— 211 — 3.20 3.90 | 11.80 8.10 4.3 16.40 15.00 8.3 co I 75 |— 68 |- a0 | os | a8 | 83 | 99 | 92 | 64| 21 |—24 | - 6.73 0.37 9.13 2.03 1.2 17.40 15.86 8.8 5 |I-ını |-104 |— 74 |-30 | 17 | 54 | zı | 64 | 34 |—ıı |-58 |— 941-1030 | —2.90 630 | —ıı7 —2.0 18.20 16.60 9.2 70 |—147 |—140 |—109 |-63 |-14 | 24 | a1 | 34 |—03 |—43 |—92 |—130 P-13.90 | —6.20 330 | —4.60 5.3 18.80 17.20 95 2 8.8 9.8 . Corr. ger rn — 06 02 11 1.2 08 |—05 |—0.6 |—1.l |—05 0.2 02 |— 06 £. die heilse Zone Wärmeabnahme von0®bis70| 362 | 363 | 341 | 20.6 | 243. | 192 | 17.4 | ı7.6.| 21.9 | 26.6 | 315 |. 315° 85.67 | 29.33: | 24.07 26.07 | Empirische Werthe durch Interpolation au Kämtz's Tafel erhalten von Lamont. . Unt. d. wärmst, Unt. d. Som- / i Breite Jan. Febr. März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Herbst | Jahr | u. kiltest. Mon. mers u. Wint. my here | Grenzen d. Breite 10 19.60 | 20.24) 22.00) 23.04| 23.12| 22.40| 23.04| 21.60| 21.76) 21.60) 20.96 | 1990| 19.92 22.72 | 22.35 21.44 21.60 3.52 2.43 5 8.0 5°38'— 12°11/ 15 17.76 | 18.30) 20.56| 21.92) 22.64] 22.40| 22.72] 21.92| 21.84] 21.36 | 20.08 | 182 7 18.27 21.71 | 22.35 21.09 20.88 4.96 4.08 5 15.5 12.25 — 19 12 20 16.00 | 17.36| 19.12]: 20.88| 22.32] 22.48] 22.48| 2224| 21.92] 21.20 | 19.12 | 1654 16.64 20.77 | 22.40 20.75 20.16 6.48 5.76 5 22 19. SD 25 14.08 | 1520| 1728| 19.04| 21.12| 22.16| 22.72] 22.64| 21.76] 20.08 | 1728| 143] 1453 19.15 | 22.51 19.71 18.96 8.64 7.98 ö 29.4 23 15 — 30 24 30 1192| 12.00| 12.40) 16.72| 19.44| 21.12| 22.24| 22.24) 20.64| 18.00 | 1464| 1209 12.00 16.19 | 21.87 17.76 17.12 10.32 9.87 5 33.0 91-3034 ..0 = 856 | 952| 1183| 1368| 1656| 1912| 2056| 2056| 1824| 15.28 | 11.68 9.8 9.31 14.03 | 20.08 15.07 14.64 12.00 10.77 5 35.8 3 6-36 48 Fr 208| 360! 6321 96o| 1376| 17.04| 1848| 1808| 1520| 11.44 | 696 4.0 3.25 9.89 | 17.87 11.20 10.56 16.40 14.62 20 40.8 37 5— 4256 4 |— 1.04 0| 3.20) 7.04| 11.68| 14.72| 16.16| 15.76 1280) 8.40 | 3.76 0. 0.03 7.31 | 15.55 8.32 7.84 17.20 15.52 20 45.6 43 2 — 47 23 50 I 224 - 0s6! 1600| 592! 1008! 1296! 1440| 1392| ı1n0al 6Hal 224 — on — 183 5.837 | 13.76 6.64 6.32 16.64 15.09 40 50.7 47 30 — 54 12 5 |— 3.84 |— 3.04|— 0.64| 384| 8.16| 11.68] 13.04| 12.10| 928] 4.88) 040) — 25] — 3.15 3.79 | 1237 4.85 4.40 16.88 15.52 10 55.8 „| 54 17 — 57 30 co” |— 5.60 |— 496|— 328] 1.44) 6.16|-1080| 1232| 11.12] 7.76] 320 |—ı..8 |— auf — 5.04 144 | 111 3.09 5. 270 ee. 1D BER. Di-.00.42 6 | 976 |— 928|_ 736)—2641| 304| 8os| 1024| ss4| 5361 0.08 | cos |— sl = 928 | —232 89 | —o21ı | 0.2 20.00 18.22 6 64.0 62 30 — 66 12 | | | | | 5 70.1 6 3074| Ee2 220 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. Januar. Ar- Utrecht | Zwa- changel | Petersb. | Danzig | Berlin | Dresden | Wien |Carlsruhe | u.Leyden |nenburg | Harlem | Harlem | Paris |London| Albany |N 184 26 81 110 10 20 40 30 30 30 25 21 20 21 11 —12.95|) —6.97 | —2.9 | —1.15 | —2.49 | —2.3| — 0.29 2.08 0.36 0.85 2.34 | 1.73 | 2.03 | —2.89| 1 2] —12.18| —7.43 | —2.9 | —0.97 | —1.71 | —2.9 0.27 1.91 0.38 0.84 1.88 | 1.19 | 1.85 | —3.78| ] 31 —11.68| —856 | —2.4 | —1.19 | —1.87 | —3.0| —0.17 1.72 0.36 0.10 1.76 | 1.22 | 1.60 | —4.04| ] 4 | — 10.06 | —7.42 | —2.5 | —1.40 | —1.92 | —3.6| —0.14 1.47 0.18 0.19 0.85 | 1.77 | 1.96 | —5.38| 1 5 | —11.44| —7.87 | —2.6 | —150 | —2.63 | —3.6| —0.54 1.32 0.36 0.34 0.52 1.94 | 2.43 | —4.36| I 6| —1156| —7.71| —3.1|) —161 | —2.16 | —3.2| — 0.21 0.84 0.25 1.04 0.91 | 1.80 | 2.28 | —3.96| 1 71 —11.16| —850 | —32 | —1.63 | — 2.68 | —3.7| — 1.00 0.79 0.03 1.13 0.37 | 138 | 1.71 | —3,33| I 81 — 950| —8.63 | —2.8 | —151 | —2.60 | —3.7| —1.36 1.13 0.85 0.64 0.15 | 152 | 180 | —3.78| 1 91 — 9.49| —8.37 | —2.9 | —2.01 | —1.95 | —2.6| — 1.34 0.08 0.50 0.72 0.00 | 1.42 | 1.83 | —3.33| 1 10 | —10.20| —8.15 | —2.8 | — 1.95 | —0.70 | —3.6| —0.89 0.50 0.34 0.48 0.24 | 137 | 181 | —4.00| 1 11 1 — 966| —8.16 | —25 | —154 | —1.70 | —25| — 0.90 0.93 0.45 0.82 0.20 | 1.94 | 1.61 | —4.62| 1 12 ı —11.64| —835 | —25 | —125 | — 142 | —2.3| — 1.09 1.47 0.50 0.62 0.57 1.30 | 1.09 | —3.11| 1 13 | —13.25| —8.76 | —24 | —122 | —1.10 | —2.0| —0.89 1.80 0.41 0.85 1.03 | 1.18 | 1.45 | —3.33| 1 14 | —1355| —9.33 | —25 | —0.92 | — 0.31 | —2.6| — 0.63 1.60 0.93 | 0.96 | 0.62 | 0.86 | 1.87 | — 3.601 1 15 | — 11.38! —8.73 | —2.4 | — 1.07 | — 1.97 | —2.5| —0.42 1.10 1.71 0.16 0.82 | 1.39 | 1.36 | —3.60| 1 16 | —12.54| —856 | — 22 | —0.80 | — 2.66 | —1.0| — 0.28 1.48 0.19 1.21 055 | 0.92 | 1.62 | —3.29| 1 17 | —10.36 | —8.33 | —1.9 | — 0.52 | —1.70 | — 2.2 0.06 1.42 0.90 1.58 1.16 | 130 | 1.56 | —3.07| 1 18 | — 10.96 | —8.39 | —2.1 | —0.72 | —0.70 | —3.0 0.05 1.28 0.76 0.94 1.49 | 1.42 | 1.83 | —3.16| 1 19 | — 10.15 | —7.97 | —2.1 | —0.41 | — 1.23 | — 2.8 0.35 1.32 0.55 0.94 0.90 1.70 | 2.23 | —2.76| 1 20 | —10.49| —9.30 | —1.9 | —0.66 | — 0.91 | — 2.1 0.37 1.08 0.80 1.39 1.36 | 1.66 | 2.19 | —3.91| 1 21 | —11.40| —9.25 | —23 | —0.96 | —1.45 | —1.9 0.55 1.01 1.12 1.51 0.80 | 1.19 | 2.38 | —4.98| 1 22 | —1085| —8.32 | —2.6 | —133 | —186 | —15| —0.51 1.19 1.00 1.22 056 | 1.02 | 1.93 | —4.00| 1 23 1— 9.49| —6.88 | —25 | —1.26 | —0.62 | —21| — 0.27 1.47 1.31 1.12 057 | 115 | 2.03 | —4.71| 2 24 | —10.20| —6.78 | —2.4 | — 1.08 054 | —2.1]| — 0.01 1.36 1.49 1.53 0.76 150 | 2.04 | —6.13| 1 25 | —11.04| —7.30 | — 2.0 | —0.49 0.43 | —18| —0.15 1.20 1.52 1.16 1.05 | 1.80 | 1.38 | —4.62| 2 26 | —12.91| —7.15 | —1.7 | —0.36 | —0.48 | —1.9| — 0.39 0.84 1.49 1.72 1.76 | 1.96 | 1.87 | —2.98| 1 27 | —11.78| —7.18 | —1.7 0.03 0.26 | — 0.8 0.53 1.29 1.45 2.08 2.61 | 2.60 | 2.59 | —2.71| 2 28 | —1225| —773, —17 0.05 0.06 ; — 2.0 0.76 1.29 1.75 2.30 2.57 ı 2.71 | 208 ı —2591|1 29 | —1155| —7.66 | —1.6 0.19 | —0.68 | — 2.1 0.31 1.63 1.80 1.92 2.11 2.42 | 2.06 | —4.04| 2 30 1 — 411| —784 | —1.7 0.38 | —1.11 | —1.4 0.19 2.38 1.46 1.94 194 | 271 | 2.16 | —4.76| 1] 31 | —11.65 | —7.34 | —1.6 0.36 | —1.85 | —1.9 0.34 1.95 1.77 2.84 1.49 | 2.84 | 3.27 | —4.84| 2 Februar. ı | — 11.47 | — 7.22 | — 1.6 | 0.08 | —2.15 | —2.6 0.51 1.59 1.68 2.87 1.66 | 3.02 | 3.42 | —591| 1 2 | —10.44| — 6.78 | —1.9 0.05 | —1.48 | —3.1 0.54 2.00 1.81 2.88 1.53 | 2.92 | 3.72 | —4.00|1 31 — 12.00 | — 6.35 ka 2.0 | 0.26 | —0.93 | —3.5 1.14 1.28 2.02 3.00 1.28 | 3.64 | 3.70 | —3.69| 1 41 —11.178; —6.43 ı —15 0.30, —0.87 | —3.1 | 0.76 1.28 2.40 2.25 1.22 |ı 3.32 | 2.82 ı —5.24| 1 5 | —11.77| — 6.50 | —1.7 0.37 0.33 | — 2.9 1.31 1.78 1.78 2.15 1.62 | 3.24 | 3.20 | —5.16| 2 6 | — 12.60 | — 6.07 19 0.04 0.10 | —26 1.72 1.63 1.66 2.48 1.37 | 4.42 | 3.32 | —4.00| % 71 —1151| —7.18 | —22 | —0.01 0.08 | — 2.4 2.09 1.58 2.27 2.56 1.49 | 4.18 | 2.39 | —3.24 | 1! Ar- angel 10.59 | — 6.10 8.41| —5.50 8.97 | —5.46 9.50 | —5.15 10.77 | —572 10.19 | — 7.05 10.44 | — 6.81 10.23 | — 6.14 10.10 | — 6.61 10.24 | — 6.86 9.49 | — 6.89 9.44 | — 7.07 9.42 | —5.85 9511| — 6.58 955| — 6.42 9.24 | —7.22 8.23! — 6.98 9.08 | — 7.29 9.00 | — 6.54 9.45) —5.40 — 2.0 — 2.2 —16 —12 —13 —13 —1.4 —12 —13 — 1.0 —0.9 —12 —13 — rl —1.1 —0.9 —0.7 —0.3 —0.3 —0.5 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 0.12 0.27 0.39 0.56 0.58 0.27 0.42 0.55 0.71 0.56 0.46 0.33 0.73 0.96 1.22 1.30 1.14 1.36 1.53 1.44 11.18| —6.00 | —0.8 | 1.20 9.34 | — 7.04 9.38 | — 6.40 8.27 | —5.46 8.03 | — 5.40 724 | —5.43 5.73 | —5.78 6.76 | — 5.82 6.46 | —5.24 5.02 | — 4.87 6.15 | —5.14 5.32 | —5.27 5.94 | — 4.64 4.77 | — 4.43 5.05! — 4.07 4.84 | — 3.92 3.98] — 3.73 2.50 | —3.99 3.50 | —4.46 3.55 | —3.52 4.66 | — 2.26 2.81 | — 2.40 3.36 | — 2.00 —0.7 —0.6 —0.3 —02 —0.3 —0.4 —0.4 —0.3 —0.4 —0.7 —0.6 —0.5 —0.3 0.1 0.1 0.1 0.5 0.5 0.6 0.5 0.5 0.4 1.42 1.61 1.80 1.92 1.68 1.75 1.96 2.11 1.79 1.68 1.68 1.89 2.23 2.46 2.52 2.71 3.06 3.31 3.32 3.27 3.14 3.13 Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. Petersb. | Danzig | Berlin | Dresden 0.06 0.01 0.71 —.0.26 — 0.86 —0.77 0.06 0.08 0.46 0.41 0.60 0.71 1.42 1.58 1.98 1.47 1.54 2.43 2.82 3.06 2.94 Wien —17 —13 —13 —1.2 0.2 —0.9 —0.4 0.1 —0.2 —1.0 —15 —1.4 —0.3 0.2 0.6 0.2 Carls- | Utrecht ruhe u, Leyden |nenbug | | 1.63 1.89 1.88 1.98 1.97 2.78 1.82 2.32 1.37 2.84 0.90 2.88 1.51 2.73 1.44 2.54 1.23 2.68 1.18 2.31 1.32 1.88 1.50 2.44 1.79 3.28 2.35 3.37 3.34 3.15 3.19 | 2.91 3.15 | 2.68 3.44 3.10 3.20 3.30 2.94 2.92 2.92 | 2.81 März. 3.19 2.58 854 2.88 3.61 3.53 3.73 3.45 3.11 3.40 3.21 3.07 3.27 2.75 3.68 2.35 3.75 3.41 3.67 3.24 3.28 3.26 3.35 3.56 3.50 3.83 3.70 3.97 4.07 4.29 3.74 4.43 3.36 4.60 4.49 4.75 4.83 4.31 5.09 4.45 5.33 4.80 5.09 4.72 Ei Zwa- nenburg 2.23 1.88 1.56 2.08 2.08 2.20 2.40 2.56 2.43 2.16 2.40 2.24 2.16 2.72 2.94 3.08 2.87 3.06 3.00 3.06 3.12 Harlem 2.00 2.22 2.74 2:54 2.01 2.39 2.57 2.77 2.52 2.48 2.23 2.18 1.97 2.90 3.41 3.04 3.24 3.59 3.36 | 3.01 3.04 3.19 3.77 3.44 3.60 3.15 2.91 2.79 2.85 2.70 2.52 2.74 3.03 3.18 3.83 4.07 3.78 3.70 4.20 | 4.16 4.43 4.49 4.29 Harlem 2.74 2.92 2.38 2.42 2.74 2.33 2.47 2.08 2.13 2.01 1.65 2.04 2.08 2.58 2.65 2.60 2.77 3.25 2.84 2.83 2.77 Paris Er 4.00 4.38 4.07 4.14 3.76 3.34 3.68 3.89 3.80 3.70 4.10 3.51 3.80 4.58 4.26 3.94 4.06 3.70 3.85 ! 4.26 3.59 4.67 5.56 5.14 4.42 3.87 4.59 4.82 4.66 4.09 3.86 4.62 4.55 4.66 4.37 4.78 4.87 4.82 4.73 6.01 6.18 6.11 London 2.34 3.13 3.52 3.56 2.83 2.71 2.41 3.21 3.07 2.59 2.63 2.83 3.19 4.31 4.72 4.25 4.54 4.07 3.88 4.17 3.75 4.56 4.80 4.49 4.49 3.42 3.65 3.35 3.58 3.40 3.07 3.82 3.88 3.76 3.96 3.92 3.79 4.12 4.33 4.11 4.80 5.08 4.80 21 Albany Madras 20.09 20.12 20.36 20.30 20.25 20.22 20.23 20.03 20.17 20.41 20.34 20.41 20.88 20.88 20.82 20.95 | u Mer Tafel der mittleren Temperaturen 3 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 221 - Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. ee nn in Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. f Fa Porersb. | Danzig | Berlin | Dresaen Wien Ga rien « A Harlem | Harlem | Paris |tondon Albany | Madras Tara —6.10 | —20 | 0.12 0.06 | 17) 1.63 1.89 | 223 | 200 | 2.74 | 386 | 2.34 | —3.38| 20.09 - Utrecht | Zwa- rt Es ar Rn Eu Br en Ka 222 | 2.92 | 4.00 | 3.13 |—3,56| 20.12 4 A i e ; —5.46 | —1. .i 71|—1. j 7 f 2.74 | 238 | 438 | 352 | —1.96| 20.36 ’ ash Dane | ee Winde BBer dp neah rennen ent Marlerd.ı Baia, Hranan Ale -515| -ı2| 056 | —o26 |—ı2) 182 | 282 | 208 | 254 | 212 [407 | 356 |—253| 20.30 7 ‚ \ -572|—-ı3| 058 | -—ose | o2| 137 | 284 2.08 | 2.01 | 2.74 |A.ıa | 2.83 | —3.69| 20.25 % ; j ‘ \ 0.36 | 0.85 | 2.34 | 1.73 | 2.03 | —2.89 —705 | —ı13 | 027 | —0.77 |—09| 090 | 2.88 220 | 239 | 233 | 376 | 271 |—284| 20.22 £3 ‚ R f { ! . 027| 19 0.38 | 0.84 1.88 1.19 | 1.85 | —3.78 —681 | —14| 0.42 0.06 | —0.4| 1.51 2.73 2.40 | 257 | 2.47 | 3.34 | 2.41 | —3,47| 20.23 3 ; i v £ f .o| —oı| 172 | 036 | 0.10 | 1.76 | 1.22 | 1.60 | —4.04 —614 | =12 | 055 008| 01] 14 | 254 256 | 2.77 | 2.08 | 3.68 | 321 |—2.40| 20.03 4 r Ä . \ \ | —0.14 | 147 | 0.18 | 0.19 | 0.85 | 1.77 | 1.96 | —5.38 —661 | —13 | 0.71 0.46 | —0.2| 1.23 2.68 243 | 252 | 2.13 13.89 | 3.07 | —1.51| 20.17 5 . A h i . 6) —054 | 1.32 0.36 | 0.34 | 0.52 | 1.94 | 2.43 | —4.36 —6.86 | —1.0 | 0.56 0.41 |—1.0| 1.18 2.31 2.16 | 2.48 | 2.01 | 3.80 | 2.59 | —071| 20.41 6 : —021| 084 | 0.25 | 1.04 | 0.91 | 1.80 | 2.28 | —3.96 —6.89 | —0.9 | 0.46 0.60 |—ı5| 1.32 1.88 240 | 223 | 1.65 | 3.70 | 2.63 | —ı.11| 20.34 7 f —1.00 | 0.79 0.03 | 1.13 | 0.37 | 1.38 | 1.71 | —3.33 —7.07 | —12 | 0.33 0.71 | —14| 150 2.44 2.24 | 2.18 | 2.04 | 4.10 | 2.83 | —1.38| 20.41 8 i i -136) 113 | os | 0.64 | 0.15 | 152 | 1.80 | —3.78 —585 | —13 | 0.73 142 |—03| 179 | 328 | 216 | 1.97 | 2.08 | 351 | 3.19 | —0.67| 20.88 9 N 8 —134| 008 | 050 | 0.72 | 0.00 | 1.42 | 1.83 | —3.33 —658 | —ı.l | 0.96 158 | 02] 235 | 337 | 2.72 | 2.90 | 2.58 | 3.80 | 4.31 | —0.40| 20.88 10 |—-ı020| —sı5 | —2s | —ı95 | —o.70 | -3.6| —0.89 | 050 | 0.34 | 0.48 | 0.24 | 1.37 | 1.81 | —4.00 —642 | —ı.1| 122 198 | 0.6) 334 3.15 294 | 341 | 2.65 | 458 | 4.72 | —0.93| 20.82 11 | ss6l—sıs | —25 | -ı54 | —ı.70 | #25| —o90 | 093 | 0.45 | 0.82 | 0.20 | 1.94 | 1.61 | —4.62 —722 | —09| 1.30 1.47 02| 3.19 2.9 3.08 | 3.04 | 260 | 426 | 4.25 | —1.64| 20.95 121 —-1164| —835 | —25 | —ı25 | —ı42 | —23| —1.09 | 1.47 | 0,50 | 0.62 | 0.57 | 1.30 | 1.09 | —3.11 638! -o7| 114 1541-04! 315 | 268 237 I:324 | a77 | 304 | 454 | 240 2096 13 l—-133| —-s76 | —24 | —ı22 | -ı10 |—20| —o89 | 180 | 0.41 | 0,85 | 1.03 | 1.18 | 1.45 | —3.33 7329| -o3| 136 243 |° 09| 344 | 310 3.06 359 |.325 | 406-| 407 | —227| 20,78 14 | 1355| —933 | —25 | —092 | —0.31 | — 2.61 —0.63 | 1.60 | 0.93 | 0.96 | 0.62 | 0,866 | 1.87 | —3.60| —654| —03| 153 2832| 10| 320 | 3.30 3.00 | 3.36 | 2.84 | 3.70 | 3.88 | —0.58| 20.67 15 l-ı13s| -s73 | —24 | —ı.o2 | -ı97 |-25| —042 | 110 | 1.1 | 0.16 | 0.82 | 1.39 | 1.36 | —3.60 —540 | —05 | 1.44 306| ı2| 29 | 2.92 3.06 | 3.01 | 2.83 | 3.855 | 4.17 | —1.60) 20.58 16 |-ı254| -s56 | —a2 | —o.s0 | —2.66 |—ı.o| —o28 | 1.48 | 0.19 | 121 | 0,55 | 0.92 | 1.62 | —3.29 |-—o8s| 120| 291 30! 292 | 281 3.12 | 3.04 | 2.77 !4.26 | 3.75 | —1.91| 20.88 17 l-ı036|—-833 | —ı9 | —os2 | —ı70 | —22| 006 | 1.42 | 0.90 | 158 | 1.16 | 1.30 | 1.56 | —3.07 18 I—-ı096|1 839 | —2ı | —or2 | —or0 |—30|) 005| 128 | 0.76 | 094 | 1.49 | 1.42 | 1:83 | —3.16 F 19 l-ı10.15| —-797 | —aı | —oa | —ı23|—28| 035 | 132 | 055 | 0.94 | 0.90 | 1.70 | 2.23 | —2.76 März 20 | —10.49| —930 | —ı.9 | —0.66 | —091 |—21]| 037| 1.08 | 0.80 | 1.39 | 1.36 | 1.66 | 2.19 | —3.91 — 934| —7.04 | —0.7 | 1.42 122 | 20| 319 | 258 | 2.95 | 3.19 | 315 | 359 | 456 | —2.00] 21.30 sıl-ıı10|—025 | —23 | —os6 | —ı.455 |-—ı9| 055 | nor | 112 | 151 | 0.80 | 1.19 | 2.38 | —4.98 lea) 08 | 161 ı54| 25| 84 | 288 | 307 | 377 | 333 | 467 | 480 | —oss| 2Lss 22 |-ı085| —832 | —2.6 | —ı33 | —ı186 | —15| —051 | 1.19 | 1.00 | 1.22 | 0.56 | 1.02 | 1.93 | —4.00 — 8271-546 | —03 | 1.80 222| ı6| 361 3.53 3.01 | 3.44 | 3.84 | 556 | 4.49 | —ı.64| 21,58 231— 9.49| -688 | —25 | —1.26 | —0.62 | —21| —027| 1.47 | 131 | 112 | 0,57 | 115 | 2.03 | —471 — 8.03) —5.40 | —02 | 1.92 231| 13| 3.73 3.45 3.02 | 3.60 | 3.65 | 5.14 | 4.49 | —1.07| 21.54 24 | —ı020| —6.78 | —24 | —1.08| 054|—21| —0.01 | 1.36 | 1.49 | 1.53 | 0.76 | 1.50 | 2.04 | —6.13 724-543 | —03 | 1.68 25| 10| zı 340 | 29 | 315 | 342 | 442 | 342 | 0.71] 21,80 25 | -11.041—730 | —2.0| —04| 043|—18) —0.15 | 120 | 1.52 | 1.16 | 1.05 | 1.80 | 1.38 | —4.62 5131-578 | —04| 175 218) ı16| 321 3.07 315 | 29ı | 3.63 | 3.87 | 3.65 | —0.04| 21.36 26 | —12.91 | —7.15 | —ı.7 | —0.36 | —0.48 | —1.9| —0.39 | 0.84 | 1.49 | 1.72 | 1.76 | 1.96 | 1.97 | —2.98 — 6.76) —5.82 | —0.4 | 1.96 2614| 26) 3.27 2.75 328 | 2.79 | 375 |459 | 335 | —0.49| 21.57 271 —11.78| —7.18 | —17 0.03 0.26 | — 0.8 0.53 1.29 1.45 2.08 2.61 | 2.60 | 2.59 | — 2.71 — 6486| —-524 | —03 2.1 254 2.0 3.68 2.35 3.08 2.85 3.76 | 4.832 | 3.58 0.18| 21.61 231-1225 —7.73/ —17ı 0065| 006) —20) 076, 129 | 1.75 | 2.30 | 2.57 | 2.71 | 2.08 | — 2.59 — 502| —487 | —04 | 1.9 335| 1ı9| 3.75 3.41 319 | 270 | a1 | 4.66 | 3.40 | 0.93] 21.72 29 | —1155| —7.66 | —1.6 0.19 | —0.68 | — 2.1 0.31 1.63 1.80 1.92 | 2.11 | 2.42 | 2.06 | —4.04 6155| —514| —o7 1.68 3.67 19| 3.67 3.24 2.96 252 | 436 | 4.09 | 3.07 1.47) 21,58 30 |— 411 —7.84 | —1.7 038 | —ı.11 | —14) 0.19| 238 | 1.46 | 1.94 | 1.94 | 2.71 | 2.16 | —4.76 5.321527 | —0.6 | 1.68 3355| 09] 3.28 326 | 2.77 | 2.74 | 4.29 | 3.86 | 3.82 1.78 21.56 a)—-ı1651—734 | —ı6| 0361 —ı851—-19l 0341 195 | 1.77 | 2.84 | 1.49 12.84 | 3.27 | —4.84 5.94) —4.64 | —05 | 1.89 3900| 00) 3.85 356 | 3.12 | 3.03 | 4.30 | 4.62 | 3.88 2.27| 21.63 4717| —443 | —03 | 2.23 391 | —04| 350 | 383 | 345 | 318 | 3.93 | 455 | 3.76 | 0.84| 21.00 fen || mem nn Aa — 5.05! —4.07 0.1! 2.46 3.54 1.4! 3.70 3.97 3.70 | 3.83 | 4.44 | 4.66 | 3.96 | —0.13! 21.55 ; — 4,84| —3.92 0.1 | 2.52 4.27 2.0| 4.07 4.29 350 | 4.07 | 4.55 | 4.37 | 3,92 0.98| 21.91 1] —-1.47|—722| —16 0.08 | —2.15 | — 2.6 0,51 1.59 1.68 | 2.87 1.66 | 3.02 | 3.42 | —5.91 — 3988| —3.73 o1| 271 3.89 23| 3.74 4.43 3.59 3.78 | 4.67 | 4.78 | 3.79 0.22 | 22.13 2110.44] —6.78 | —ı9 0.05 | —1.48 | —3.1 0.54 | 2.00 1.81 | 2.88 | 1.53 | 2.92 | 372 | —4.00 — 250| —3.99 05 | 3.06 3710| 23| 386 4.60 378 | 3.70 | 4.67 | 4.87 | 412 0.44| 21.71 3] —12.00| —635 | —20 026 | —0.93 | —35 114 | 1.28 2.02 | 3.00 | 1.28 | 3.64 | 3.70 | —3.69 — 350| —4.46 05 | 3:31 4.53 25| 4.49 4.75 437 | 4.20 | 4.44 | 4.82 | 4.33 0.76 | 21.84 41 —11.78| —643 | —15 030 1 —0.87 1 —31! 076) 128 | 240 | 2.25 | 1.22 | 3.32 | 2.82 | —5.24 — 355) —352 061 332 3966| 33| 483 4.31 4.03 | 4.16 | 4.42 | 4.73 | All 1.56] 21.93 5 | —11.77| —650 | —1.7 0.37 0.33|—29| 131| 1.78 1.78 | 2.15 | 1.62 | 324 | 3.20 | —5.16 — 4.66 | — 2.26 05 | 3.27 3711| 39| 5.09 4.45 4.14 | 4.43 | 4.75 | 6.01 | 4.80 2.49 | 22.02 6 | — 12.60) — 6.07 | —19 0.04 0.10 | —26 1.72| 1.63 1.66 | 2.48 | 1.37 | 4.42 | 3.32 | —4.00 — 281 | — 2.40 05 | 3.14 3270| 31| 5.33 4.80 4.88 | 4.49 | 5.06 | 6.18 | 5.08 0.76) 21.99 7|-1151| —7.18 | —22 | —0.01 0.081 —24|. 2.09| 158 | 2.27 | 256 | 1.49 | 4.18 | 2.39 | —3.24 — 3.36 | — 2.00 0.4 | 3.13 4.01 30| 5.09 4.12 442 | 429 | 5.07 | 6.11 ! 4.80 1.73! 22.16 23 24 25 26 27 28 29 30 31 dd SO2 1A WDD bei u 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Ar- changel —2.11 — 1.90 — 2.58 — 3.03 — 2.23 — 2.59 — 2.09 — 1.65 —1.43 — 1.09 — 1.78 — 1.98 — 2.53 — 2.08 — 0.82 — 1.59 — 2.02 — 1.65 — 1.26 — 2.01 — 1.42 — 1.57 —0.53 — 1.90 —0.77 0.09 0.50 1.01 1.02 0.72 0.15 1.12 1.55 2.21 2.58 2.05 1.14 0.78 0.49 222 en BEER EEE 0 — — u 0 000 u. nn Petersb. | Danzig | Berlin | Dresden — 2.20 — 2.62 — 2.47 — 2.63 — 2.50 — 2.44 — 1.63 — 1.49 — 1.61 — 1.29 — 0.62 — 0.80 — 0.74 —0.69 — 1.18 —.0.77 —0.97 —0.75 0.27 0.73 1.62 1.96 1.44 1.67 2.10 2.13 2.33 2.16 2.83 3.20 3.56 4.07 4.09 4.79 4.03 3.94 4.00 3.91 4.34 0.5 0.4 0.6 0.8 1.1 1.3 1.3 1.4 1.3 1.6 1.9 2.4 2.4 2.5 2.7 2.9 3.1 3.5 3.4 3.6 3.3 3.6 4.0 4.4 4.3 4.5 4.6 4.6 4.9 5.0 5.1 5.2 5.1 5.6 5.6 5.6 5.9 6.0 5.9 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. Wien | Carlsr, IST | Zr | Harlem | Harlem | Paris | Lond. ei; Im .Leyden | nenburg any 3.22 3.42 2.4 4.96 4.22 4.40 4.25 4.78 5.31 4.96 253 | 2 3.38 3.20 2.4 5.17 4:08 4.40 4.71 4.22 6.39 5.01 3.64 | 2 3.28 3.00 2.0 5.43 4.79 4.50 5.16 4.49 5.70 4.82 293 | 2 3.15 3.54 2.3 5.27 4.41 4.39 5.12 4.81 5.74 5.31 3.20 | 2 3.63 4.05 2.0 5.31 4.34 4.32 4.88 4.95 6.22 5.92 4.67 | 2 3.91 4.26 2.2 5.79 4.55 4.40 5.05 5.50 6.11 6.09 4.00 | 2 4.15 5.46 2.8 6.13 5.00 4.36 5.48 5.44 6.63 5.83 373 | 2 4.56 6.06 2.4 5.95 5.36 4.71 5.50 5.49 7.06 5.63 3.78 | 2 4.55 5.62 3.8 5.99 5.91 5.05 5.13 5.23 6.54 5.43 4.40 12 April. 4.84 6.62 | 4.0 6.30 5.95 5.08 6.73 | 5.09 | 6.12 | 5.41 | 4.76 | 2 4.95 6.92 3.8 6.74 5.93 5.37 6.12 5.60 6.70 5.50 4.98 | 2 5.24 6.91 | 42 6.77 5.84 5.60 6.12 5.66 6.49 5.28 5.111 2 5.36 5.03 | 42 6.63 6.24 5.54 6.33 5.83 6.51 5.70 5.07 | 2 5.49 a a ne 1 6.77 6.08 5.61 5.93 6.28 6.60 6.08 5.29 | 2 5.66 5678 | 45 6.94 6.44 5.78 6.34 6.42 7.40 6.59 6.09 | 2 5.91 6.30 4.7 7:60 6.17 5.66 6.83 6.53 7.70 6.71 6.18 | 2 6.22 6.66 4.7 8.19 6.20 5.83 6.86 6.91 7.63 6.54 6.09 | 2 6.61 6.68 5.2 8.15 6.55 5.92 7.37 6.85 7.75 6.74 6.09 | 2 6.62 6.55 5.2 7.98 6.81 6.31 7.14 6.84 7.94 7.25 7.38 | 2 6.75 6.42 | 5.3 8.24 6.72 6.83 7.14 6.68 7.78 6.49 6.44 | 2 6.80 756 | 5.4 8.12 6.54 7.15 6.99 6.92 7-45 6.56 6.67 | 2 6.87 8.02 | 5.9 8.26 6.26, 6.93 7.08 7.00 7.43 6.48 6.44 | 2 6.92 7.97 6.6 8.45 6.2” 6.78 7.34 7.98 7.81 6.86 78712 7.08 8.10 5.0 8.93 6.64 6.52 7.27 7.59 7.62 7.18 813 | 2 6.96 8.27 6.4 9.08 6.54 7.07 7.62 7.30 7.59 7.09 738 | 2 7.20 8.42 6.2 8.80 6.94 7.20 7.59 7.48 7.21 6.67 7.33 | 2 7.20 7.84 6.4 8.80 7.39 7.17 750 7.60 7.20 6.76 71.96 | 2 7.42 8.81 6.7 851 7.96 7.29 716 | 7.75 | 5.99 | 6.90 | 8849| 2 7.46 8.66 6.7 8.70 8.10 7-62 7.44 8.10 7.98 7.60 956 | 2 7:39 8.45 7-1 9.24 8.54 7.72 71.75 8.42 8.86 7.45 8.40 | 2 8.02 8.39 5.6 9.52 8.03 7-92 8.15 8.43 8.61 7.41 8.22 | 2 8.33 9.31 5-6 9.65 8.24 8.09 8.19 3.84 8.98 7.23 831 | 2 8.40 9.49 7.2 9.59 7.88 7-95 8.42 8.92 9.18 7.54 6.89 | 2 8.20 9.06 7-4 9.39 7.99 7-85 8.37 8.93 8.78 7.81 751 | 2 8.30 8.21 6.8 9.11 8.13 7-83 8.72 8.63 8.86 7.71 880 | 2 8.44 8.9171 77. h 9.56 7.60 811 9.32 8.95 8.92 8.09 9.20 5 8.70 | 9.43 18 =| 9.95 | 7.83 | 8.34 | 881 | 9.36 9.12 Us 8.09 | 8 ae 8.72 10.24 10.41 7.67 8.62 8.56 9.73 9.31 Y& = 9. Br 8.97 | 10.98 | s “4 1051 | 8.10 | 8.98 | 8.86 | 9.67 | 9.42 | s. 5 | 9.56 a verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 323 Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. Mai. £ Arz Petersb. | Danzig | Berlin | Dresden | Wien | Caxlsr. Upresht Eu Harlem | Harlem| Paris | Lond. 2: | Madras angel u.Leyden | nenburg bany 8.99 | 9.90 | 954 | 9.22 | 9.47 | 23.64 9.88 | 10.34 | 1041 | 9.13 |10.09 | 23.61 988 | 9.94 | 1141 | 9.19 11.11 | 23.83 9.76 | 10.18 | 11.24 | 9.23 |10.62 | 23.60 9.72 | 11.20 | 1143 | 9.43 |10.27 | 23 96 10.08 | 10.73 | 11.17 | 10.03 |11.29 | 24.05 10.36 | 10.73 | 11.74 | 10.09 | 10.31 | 24.24 10.86 | 10.38 | 11,59 | 10.25 10.53 | 24.10 10.29 | 9.85 | 1115 | 9.87 110.09 | 23.90 10.59 | 9.46 | 11.04 | 9.72 10.22 | 24.23 9.99 | 9.80 | 11.36 | 10.11 | 11.20 | 24.16 10.07 | 9.63 | 11.90 | 9.88 | 12.22 | 24.04 9.37 | 9.78 | 10.95 | 9.83 | 11.82 | 24.54 10.13 | 9.44 | 11.03 | 9,54 |12.40 | 24.56 10.60 | 9.85 | 11.04 | 9.93 [11.91 | 24.64 10.87 | 10.56 | 11.22 | 10.36 | 11.87 | 24.29 10.94 | 10.83 | 12.28 | 10.956 !13.51 | 24.36 1.97, 4.96 6.5 9.05 | 11.18 9.2 | 11,30 8.73 7.81 .90 4.99 6.3 9.34 | 11.94 82 | 11.49 8.86 8.23 ‚10 5.08 6.6 9.50 | 11.88 9.4 | 11.33 9.31 9.00 .97 5.17 7.1 953 | 11.11 99 | 11,59 9.58 9.06 54 4.95 zei 9.69 | 10.85 9.8 | 11,58 9.90 8.80 .59 5.24 7.0 9.88 | 11.54 9.6 | 11.83 9.81 9.19 .39 4.46 6.9 | 10.15 | 11.50 99 | 12.34 9.35 9.37 .65 4.06 7.3 | 10.26 | 10.51 9.3 | 12.22 9.53 9.99 .64 4.23 7.5 9.90 | 10.62 9.7 11.94 9.16 9.98 ‚61 4.47 7.5 9.37 9.68 10.1 | 12.16 9.22 9.87 .08 4.74 71 9.12 | 10.27 10.0 | 12.23 9.24 9.91 33 5.03 7.6 9.24 | 11.17 11.0 | 11.99 9.74 10.32 Bar oa, 7.6 .82 4.84 6.1 8.91 | 10.26 a 10.58 8.24 811 11.26 10.6 | 12.04 10.31 11.83 10.4 12.37 10.41 11.64 10.9 | 12.58 10.49 je osssSs SPD 1-1 . ww won w A en a Be a en NE EEE I Be 9.91 10.50 10.3 11.75 10.08 “21 6.33 7.9 10.15 ‚gl 6.96 8.3 10.43 72 6.66 8.4 10.67 .40 7.26 8.6- | 10.69 11.94 110 12.88 10.26 ; 10.95 | 10.78 | 12.41 | 10.36 | 14.13 | 24.39 .73 7:37 8.8 10.87 12.02 10.6 13.14 10.61 9.84 | 11.19 | 11.08 | 12.34 | 10.25 | 13.60 | 24.50 .53 7.26 9.3 11.50 13.30 10.8 13.21 10.76 10.18 | 11.45 | 11.01 | 12.53 | 10.41 | 14.18 | 24.41 ‚39 6.83 9.1 11.50 14.00 10.3 13.21 11.06 10.45 | 11.24 | 11.41 | 11.98 | 10.36 | 13.24 | 24.81 .79 7.51 9.0 11.84 12.71 11.2 12.95 11.12 10.83 | 11.07 | 11.38 | 11.54 | 10.16 | 13.24 | 24.60 .64 851 8.9 11.82 13.21 11.0 12.99 11.14 11.30 | 11.07 | 11.71 | 11.54 | 10.48 | 14.40 | 24.76 20 8.90 9.1 11.97 13.50 11.7 13.14 n1.1l 11.56 | 11.32 | 11.91 | 11.98 | 10.85 | 13.78 | 25.35 .89 8.55 9.3 12.07 13.46 10.8 13.20 11.63 11.69 | 11.98 | 11.35 | 12.47 | 11.79 | 13.91 | 24.88 .48 8.37 9.7 12.37 11.46 11.0 13.45 11.82 11.63 | 12.08 | 11.44 | 12.54 | 12.16 | 13.87 | 24.79 ‚83 9.25 9.7 12.38 11.12 10.7 13.35 11.92 11.18 | 11.76 ! 11.27 | 12.24 | 11.78 | 14.76 | 25.03 .46 9.51 9.9 12.13 11.40 10.4 13.30 | 11.93 11.03 | 11.89 | 11.58 | 12.23 | 11.96 |15.60 | 25.12 .47 8.62 9.9 12.41 12.12 10.9 13.67 12.23 11.45 | 11.91 | 11.72 | 12.17 | 11.72 |14.36 | 25.05 ‚56 8.62 10.0 12.20 12.31 11.0 13.65 12.42 11.76 | 11.24 | 11.45 | 11.98 | 11.43 | 14.36 | 24.88 93 8.72 10.0 : 12.13 | 12.16 | 11.4| 13.28 | 12.51 11.53 | 11.14 | 12.10 | 12.46 | 11.54 | 14.40 | 24.67 Juni. 63 | 921 | 103 j 12.75 | 11.68 | 11.4 | 1326 | 12.98 | 11.62 | 11.93 | 12.52 | 12.98 | 11.13 | 14.49 | 25.34 ı3 | 978 | ı09 |ı332 | 12.84 | ı1a | 13.74 | 13.20 | 11.96 | 12.07 | 12.70 | 13.13 | 11.49 | 15.42 | 25.03 9 |ı100s | 109 |ı13.66 | 13.66 | 11.9 | 13.92 | 13.45 | 12.07 | 12.64 | 12.07 | 1286 | 11.62 | 15.42 | 25.35 sa |ı047 | 109 | 1355 | 1355 | 12.7) 14.06 | 13.60 | 12.21 | 12.49 | 11.98 | 13.09 | 12.10 | 16.31 | 25.20 90 lınız | ııı Jı1312 | 1326 | 13.0 | 13.98 | 13.08 | 12.01 | 12.39 | 12.14 | 12.78 | 11.43 | 16.40 | 25.22 ss |ıorı | ını |ıs28 | 13.62 | 120 | 13.65 | 13.13 | 12.24 | 12.57 | 12.04 | 12.43 | 11.31 | 16.36 | 25.04 ‚69 Jın2ı | 113 [1336 | 13.64 | 132 | 13.77 | 12.97 | 11.92 | 12.56 | 12.10 | 13.00 | 11.87 | 16.93 | 25.01 40 | 1119 | 11a |13.41 | 1371 | 125 |) 13.78 | 12.60 | 11.70 | 12.55 | 12.47 | 13.60 | 12.23 | 16.31 | 25.11 63 |ı140 | 114 | 1357 | 13.82 | 12.7 | 14.07 | 1257| 12.47 | 12.69 | 13.31 | 12.99 | 12.07 | 15.82 | 25.04 17 | 11.00 | 11.6 | 1352 | 1452 | 12.7 | 14,39 | 13.03 | 12.63 | 12.80 | 13.38 | 13.14 | 12.16 | 15.29 | 24.92 en Dover Tifelider mittleren Temperaturen : verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 223 öre Temperaturen für jeden Tag im Jahre. Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. san |re tersb. | Danzig | Berlin | Dresden | Wien | Carlsr. Bio Bye | taciem | Hartem | Paris F - Mai. zn 1 ’ a BR | Ba Tan ae | ans, | ae! a | andrgen | Petersb: | Danzig | Benin | Dresden | Wien | Catlır ubeyten | nenurg | Harlem |tHarlem| Paris | Lona. | „A, |Madras 5.16 | 449 | 5.70 | 4.82 | 2.93 | 22.38 5.12 | 4.81 | 5.74 | 5.31 | 3.20 | 22.52] 4.88 | 4:95 | 6.22 | 5.92 | 4.67% | 23.01 5.05 | 5.50 | 6.11 | 6.09 | 4.00 | 21.94 5.48 | 5.44 | 6.63 | 5.83 | 3.73 | 22.03 5.50 | 5.49 | 7.06 | 5.63 | 3.78 | 22.34 5.13 | 5.23 | 6.54 | 5.43 | 4.40 | 22.42 4.84 6.1 8.91 | 10.26 87 | 10,58 8.21 4.96 6.5 9.05 | 11.18 92 | 11,30 8.73 4.99 6.3 9.34 | 11.94 82 | 11.49 8.86 5.08 6.6 9.50 | 11.88 9.4 | 11,33 9.31 5.17 ME 953 | I1.11 9.9 | 11,59 9.58 4.95 7.1 9.69 | 10.85 9.8 | 11,58 9.90 5.24 7.0 9.88 | 11.54 9.6 | 11,83 9.81 4.46 6.9 | 10.13 | 11.50 9.9 12.34 9.35 4.06 73 | 10.26 | 10.51 9.3 | 12.22 9.53 ‚4.23 7.5 9.90 | 16.62 9.7 11.94 9.16 9.98 | 10.59 | 9.46 | 11.04 | 9.72 | 10.22 | 24.23 4.47 7.5 9.37 9.68 10.1 12.16 9.22 9.87 9.99 | 9.80 | 11,36 | 10.11 | 11.20 | 24.16 8.11 80 | 990 | 354 | 922 | 9.47 | 23.64 474 | 77 | 912 | 1027 | 100| ı223 | 924 | 991 | 1007 | 9.63 | 1190 | os lı222 | 2404 I 7.81 9.88 | 10.34 | 10,41 9.13 |10.09 | 23.61 8.23 9.88 | 9.94 | 11,41 9.19 |11.11 | 23.83 9.00 9.76 | 10.18 | 11.24 | 9,23 |10.62 | 23.60 9.06 9.72 | 11.20 | 11.43 | 9.43 110.27 | 2396 8.80 | 10.08 | 10.73 | 11.17 | 10.03 | 11.29 | 24.05 9.19 | 10.36 | 10.73 | 11.74 | 10.09 |10.31 | 24.24 9.37 | 10.86 | 10,38 | 11,59 | 10.25 10.53 | 24.10 9.99 | 10.29 9.85 | 11.15 9.87 |10.09 | 23.90 ESS E5oasuaunavun— 6.12 | 5.41 | 4.76 6.70 | 550 | 4.98 5.66 | 6.49 | 528 | 5.11 651 | 5.70 | 507 6.60 | 6.08 | 5.29 7.40 | 6.59 | 6.09 f ! 7.70 | 671 | 6.18 656 | 691 | 7.63 | 6.54 | 6.09 737 | 685 | 775 | 674 | 6.09 7.14 | 684 | 7.94 | 7.25 | 7.38 7.14 | 6.68 | 7.78 | 6.49 | 6.44 6.99 | 692 | 7.45 | 656 | 6.67 7.08 | 7.00 | 7.43 | 6.48 | 6.44 7.34 | 758 | zsı | 686 | 7.87 727 | 759 | 7.62 | 7.18 | 8.13 7.62 | 7.30 | 7.59 | 7.09 | 7.38 759 | 7.48 | 7.21 | 6.67 | 7.33 750 | 7.60 | 7.20 | 6.76 | 7.96 7.16 | 7.75 | 5.99 | 6.90 | 8.84 7.44 | 8.10 | 7.98 | 7.60 | 9.56 | 23. 775 | 8.42 | 8.86 | 7.45 | 8.40 | 23.350181 | 7.93 8.15 | 8.43 | 8.61 | 7.41 | 822 | 23.28 8.19 | 8.84 | 8.98 | 7.23 | 8:31 | 22.99 8.42 | 8.92 | 9.18 | 7.54 | 6.89 | 23.82 5.03 7.6 9.24 11.17 11.0 | 11.99 9.74 10.32 9.87 | 9.78 | 10.95 | 9.83 | 11.82 | 24.54 10.73 | 10.13 | 9.44 | 11.03 | 9,54 |12.40 | 24.56 10.72 | 10.60 | 9.85 | 11.04 | 9.93 |11.91 | 24.64 10.20 | 10.87 | 10.56 | 11.22 | 10.36 | 11.87 | 24.29 10.43 | 10.94 | 10.83 | 12.28 | 10.96 !13.51 | 24.36 9.96 | 10.95 | 10.78 | 12.41 | 10.36 | 14.13 | 24.39 9.84 | 11.19 | 11.08 | 12.34 | 10.25 | 13.60 | 24.50 10.18 | 11.45 | 11.01 | 12.53 | 10.41 |14.18 | 24.41 10.45 | 11.24 | 11.41 | 11,98 | 10.36 | 13.24 | 24.81 10.83 | 11.07 | 11.38 | 11.54 | 10.16 | 13.24 | 24.60 11.30 | 11.07 | 11.71 | 11.54 | 10.48 | 14.40 | 24.76 11.56 | 11.32 | 11.91 | 11.98 | 10.85 | 13.78 | 25.33 11.69 | 11.98 | 11.35 | 12.47 | 11.79 | 13.91 | 24.88 11.63 | 12.08 | 11.44 | 12.54 | 12.16 | 13.87 | 24.79 11.18 | 11.76 ! 11.27 | 12.24 | 11.78 | 14.76 | 25.03 I 551 I 7.6 9.91 10.50 10.3 | 11.75 10.08 6.38 79 | 1015 | 11.26 10.6 12.04 10.31 6.96 8.3 10.43 11.83 10.4 12.37 10.41 6.66 8.4 10.67 11.64 10.9 12.58 10.49 7.26 8.6- | 10.69 11.94 110 12.88 10.26 7.37 8.8 10.87 12.02 10.6 | 13.14 10.61 7.26 9.3 11.50 13.30 10.8 13.21 10.76 6.83 9.1 11.50 14.00 10.3 | 13.21 11.06 7.51 9.0 11.84 | 12.71 11.2 12.95 11.12 851 89 11.82 13.21 11.0 | 12.99 11.14 8.90 9.1 11.97 13.50 11.7 13.14 m1.Hl 8.55 9.3 12.07 13.46 10.8 13.20 11.63 8.87 9.7 12.37 11.46 11.0 13.45 11.82 9.25 9.7 12.38 11.12 10.7 13.35 11.92 9.51 9.9 12.13 | 11.40 10.4 13.30 11.93 8.62 9.9 12.41 12.12 10.9 13.67 12.23 8.62 10.0 12.20 12.31 11.0 13.65 12.42 8.72 10.0 ; 12.13 | 12.16 11.4 | 13.28 | 1251 11.03 | 11.89 | 11.58 | 12.23 | 11.96 | 15.60 | 25.12 11.45 | 11.91 | 11.72 | 12.17 | 11.72 |14.36 | 25.05 | ı 11.76 11.53 11.24 | 11.45 | 11.98 | 11.43 | 14.36 | 24.88 11.14 | 12.10 | 12.46 | 11.54 | 14.40 | 24.67 Juni. 1] —109 |] —129 | 1.6 4.84 6.62 4.0 6.30 5.95 2] —178 | —0.62 | 19 4.95 6.92 | 3.8 6.74 5.93 3] —198 | —0.80 | 2.4 5.24 69a | Aa 6.77 5.84 4| —253 | —0.74| 24 5.36 5.03 | 42 6.63 6.24 5| —2.08 | —0.69 | 25 5.49 5.11 | al 6.77 6.08 6] —0.82 | —ı118 | 27 5.66 578 | 45 6.94 6.44 7 8 9 | gm.| sı | as | | -ı 2} o a — -. 1 EEE nn zaggaan spRmms esonau au © < Dumm 5 -1m JE ES RERSEREREREBSERE > _ ©. 2.
[997 So _ > 6 en m m on ________ mm nn 226 Dover: Tafel der mittleren Temperaturen Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. September. Ar- Petersb. | Danzig | Berlin | Dresden | Wien | Carlsr. Utrecht changel u. Leyden 1 8.66 10.81 12.0 13.50 13.05 13.4 14.11 13.44 2 8.64 10.99 11.9 13.25 13.20 13.4 14.09 13,74 3 8.60 10.27 11.5 13.15 11.90 12.0 14.27 12.73 4 8.57 9.95 11.4 13.22 12.63 12.0 14.32 12.85 5 8.32 9.69 11.4 13.13 12.25 12.5 14.05 12.56 6 8.35 9.45 11.4 13.16 12.95 12.4 14.04 12.71 7 71.97 9.41 11.3 12.99 12.88 12.4 13.49 13.19 8 7.83 9.47 11.1 12.78 13.33 12.2 13.39 13.33 9 7.17 9.47 11.0 12.49 13.15 12.1 13:37 12.80 10 71.52 9.30 10.9 12.25 12.84 12.0 13.56 12.48 11 6.87 9.48 10.6 12.18 12.56 10.3 13.29 12.76 12 6.92 9.20 10.4 12.06 12.39 10.2 13.10 12.81 13 7.31 8.69 | 10.3 11.95 11.78 10.4 12.63 12.68 14 7.20 9.09 10.0 12.13 10.32 11.3 12.67 12.61 15 6.84 8.23 10.1 11.90 9.86 10.1 12.57 12.46 16 | 7.22 825 | 10.0 | 11.95 | 10.33 | 105 | 12.77 12.48 17 7.07 7.93 9.8 11.79 11.49 10.6 12.83 12.24 18 7.05 8.00 9.7 11.69 11.80 11.0 12.90 12.20 19 6.42 7.59 9,4 11.29 11.46 10.7 12.38 12.05 20 5.97 7.33 9.2 11.27 10.87 8.8 11.82 11.68 21 5.93 7.28 9.2 10.98 10.60 9.5 11.83 11.51 22 5.62 7.04 9.2 10.99 10.69 9.5 11.84 11 32 23 5.70 6.97 91 10.67 10.33 10.8 11.69 11.04 24 6.09 7.06 8.8 10.64 10.18 10.4 11.48 10.85 25 5.62 7.18 8.7 10.73 11.09 9.2 11.25 11.10 26 6.36 7.35 8.6 10.35 11.29 9.5 11.98 11.24 27 5.86 6.16 8.4 10.20 11.41 8.3 11.01 10.85 28 | 5.63 | 5.45 81 | 9.49 | 12.14 9.8 10.94 | 10.84 29 5.30 5.48 71.8 9,28 | 10.76 8.9 10.57 10.50 so| as0 | 50 | 73 | 92 | ıısı | 84 | 1052 | 10.89 October. 1 390 | 622 7.3 9.55 11.32 9.0 10.47 10.39 2 3.47 6.05 7.3 9.43 10.65 7.4 10,31 10.37 3 3.99 6.85 7.3 9.18 10.61 81 10.17 10.57 4 3.88 5.21 7.3 9.15 10.51 8.4 10.05 10.22 5 4.00 5.00 mt 8.85 10.31 1.0 9,99 10.03 6 4.49 5.24 6.8 8.81 10.55 7.4 9.67 10.02 7 3.836 5.53 6.9 8.67 10.06 7.3 9.74 10.28 >) 4.20 5.67 6.7 8.65 9.46 81 9.71 9.39 9| A416 6.70 | 64 | 855 | 982 1. 9,55 94 10 392 | 5.69 6.1 | 8.12 9.16 7.2 | 897 9.24 Be Harlem Harlem | Paris | Lond, I ] 13.78 | 13.59 | 13.48 | 13.97 | 12.47 | 14.40 13.64 | 13.26 | 13.63 | 14.26 | 12.62 | 15.69 13.63 | 13.74 | 13.56 | 13.98 | 12.92 | 14.80 13.83 | 13.81 | 13.16 | 13.72 | 12.41 | 15.47 13.58 | 13.46 | 13.35 | 13,55 | 12.60 | 14.71 13.70 | 13.24 | 13.08 | 13.40 | 12.08 | 14.67 13.56 | 13.10 | 13.29 | 13.11 | 11.76 | 13.47 13.35 | 12.93 | 13.58 | 12.73 | 11.50 |13.33 12.92 | 12.99 | 12.93 | 12.96 | 11.80 | 13.60 12.96 | 13.20 | 13.05 | 12.95 | 11,59 | 13.64 12.97 | 12.76 | 1320 | 12.91 | 11,73 | 13.96 12.76 | 12.40 | 12.77 | 12.47 | 10,85 | 13.02 12.97 | 12.52 | 12.13 | 12.75 | 11.07 | 13.47 12.57 | 12.77 | 12.40 | 12.73 | 11.65 | 13.33 12.32 | 12.69 | 12.63 | 13.10 | 12.14 | 13.07 12.54 | 12.39 | 12.56 | 12.87 | 12.02 | 13,51 12:55 | 12.48 | 12.80 | 12,95 | 11.98 | 12.71 12.21 | 12.62 | 12.48 | 13.06 | 11.99 | 12.49 11.84 | 12.30 | 12.27 | 12.38 | 11,50 | 12.80 12.05 | 12.08 | 11.73 | 11.83 | 11.76 | 12.93 12.12 | 11.71 | 11.35 | 11.86 | 11.56 | 12.58 12.04 | 11,55 | 11.07 | 11,80 | 11.42 | 11.29 11.58 | 11.58 | 11.36 | 11.64 | 10.68 | 11.56 11.29 | 11.45 | 11.80 | 12.30 | 10.40 | 11.42 11.60 | 11.40 | 12.40 | 12.28 | 9.90 | 11,56 11.80 | 11.14 | 11.82 | 11.70 | 10.48 | 10.67 11.52 | 11.00 | 11.31 | 11,54 | 10.44 | 11.11 10.79 | 11.16 | 10.98 11.08 | 9,50 | 10.40 10.52 | 10.85 | 10.64 | 11.17 | 10.34 | 10.22 10.51 | 10.78 | 10.55 | 11.10 | 9.85 |10.49 | 10.39 | 10.42 | 11.36 | 11.34 | 9.27 |10.58 10.23 | 10.36 | 11.23 | 10.57 | 9.67 11.16 10.19 | 10.53 | 10.74 | 10.99 | 10.22 | 10.84 9.82 | 10.24 | 10.90 | 11.18 | 10.19 | 10.71 955 | 10.13 | 10.53 | 10.70 | 10.28 | 10.84 954 | 10.12 | 1051 | 10.64 | 10.02 | 9.73 10.62 | 10.27 | 11.23 | 10.75 | 9.68 | 9,73 9.66 | 9.71 | 10.67 | 10.73 | 9.69 | 9.69 921 | 9.61 | 10.32 | 1057 | 9.16 |10,31 | 952 |, 9.03 1 10.04 | 9.72 1 8911 9.641 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 297 Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre, a | Petersb. | Danzig | Berlin | Dresden | Wien | Carlsr. een a, Harlem | Harlem | Paris | Lond. [Albany Madras .35 5.59 6.0 7.81 8.87 ‚7.2 8.67 9.00 9.13 872 | 10.11 | 9.78 8.81 | 8.49 | 22.59 .53 4.85 5.8 7.79 9.27 7.0 8.54 8.73 9.21 8.72 | 10.02 | 9.77 8.04 | 8.27 | 22.73 ‚12 4.52 5.6 7.77 8.54 5.3 8.24 8.29 8.92 8.49 971 | 9.26 8.23 | 9.07 | 22.13 .53 4.34 5.3 7.43 9.04 5.2 8.02 8.23 8.44 9.04 9.59 | 9.08 8.38 71.87 | 22.38 .75 3.48 | 5.2 7.31 8.06 5.4 8.02 8.24 8.42 9.04 9.48 | 9.02 8.32 | 8.04 | 22.40 97: 2.86 5.4 7.25 7:96 5.6 8.00 8.42 8.55 8.94 9.27 | 9.14 820 7.82 | 22.29 ‚1 3.14 5.3 7.03 7.45 5.4 8.05 8.06 8.73 8.30 8.56 | 8.59 8.27 8.31 | 22.07 .04 3:06 5.2 6.93 6.17 5.0 7.94 7.89 8.66 8.30 9.43 | 8.62 8.59 8.71 | 22.12 .25 2.72 5.2 6.80 6.06 5.4 7.81 7.89 8.24 8.70 8.90 | 9.05 8.49 71.38 | 22.26 .22 2.33 5.3 6.87 6.18 5.5 7.58 7.75 8.34 8.45 925 | 8.38 8.34 | 6.93 | 21.58 .47 1.76 6.1 6.75 6.65 5.0 7.45 7.50 8.07 8.68 8.44 | 8.15 8.28 6.13 | 22.08 .02% 1.64 4.6 6.46 6.41 4.5 7.69 6.89 8.00 8.32 8.24 | 8.25 7.99 5.64 | 22.20 ‚22 1.92 4.4 5.91 6.72 4.0 7.46 6.66 7.78 7.67 8.60 | 8.43 7.11 756 | 22.24 .75 1.86 4.1 5.93 7.20 4.1 7.30 6.42 7.27 7.21 8.68 | 8.37 7.32 | 6.49 | 21.47 .07 2.66 4.1 5.83 7.58 4.0 6.91 5.79 7.35 6.88 7.98 | 7.62 7.05 6.49 | 22.01 ‚83 2.09 4.3 5.69 6.74 3.8 6.76 6.30 7.24 7.18 7:65 | 7.05 722 | 5.91 | 21.66 ‚32 1.63 4.1 5.72 6.15 4.6 6.48 6.18 7.29 6.60 1.95: 1 7.18 6.89 6.09 | 21.66 .04 1.90 4.0 5.38 5.96 5.0 6.36 6.10 7.13 6.85 8.71 | 6.77 6.36 | 5.64 | 21.76 14| 158 | 37 | 5:00 | 522 | 50 | 628 | 608 | 66 | 662 | 691 | 732 | 623 | 5.1 | 21.82 .04 1.28 3.5 5.00 4.98 4.2 6.07 5.99 6.67 6.71 | 6.85 | 7.30 6.74 ı 5.42 | 21.15 94 | 1.44 | 3.5 | 5.24 | 4.95 | 4.9 | 5.88 | 6.28 | 6.50 | 6.86 7.28 | 7.17 6,94 | 4.71 | 21.31 November. ‚5 1.21 3.6 5.16 5.56 4.8 5.63 6.10 6.42 6.37 7.33 | 7.22 7.11 ] 5.16 | 21.657 ‚41 | — 0.20 3.4 | 5.05 5.42 4.6 5.60 6.29 6.16 6.44 1.57. |, 2.272 6.33 | 5.02 | 21.22 .64 | —0.11 3.6 4.99 5.62 39 5.67 6.11 6.47 6.16 6.87 | 6.95 5.51 | 5.07 | 21.30 .82 0.07 3.6 4.89 4.85 3.0 5.60 6.17 6.54 5.55 6.33 | 5.81 5.01 5.33 | 21.48 .98 0.53 3.4 4.76 4.40 52 5.15 6.39 6.26 5.52 6.47 | 5.54 4.59 4.84 | 21.44 .45 0.74 3.1 4.28 4.41 5.2 5.18 6.19 6.06 5.42 6.72 | 6.54 5.07 4.04 | 21.21 .02 0.33 2.8 4.03 4.05 5.4 4.89 6.07 5.52 5.50 5,97 6.15 4.85 4.80 | 21.40 ‚so! ooo| 25:| 395 | 309 |32 | 48 559 | 5.75 | 532 | 534 | 645 | 5.45 | 4.62 | 2115 ‚ss|—oıo| 26 | A0s | s5ı |s5 | ar 5.66 550 | 555 | 551 | 6.14 | 5.65 | 444 | 20.68 31-012! 30 | 406 | 25 |38 | 427 5.43 | 5.64 | 556 | 5.44 | 6.00 | 5.21 | 4.44 | 20.65 .15 | — 0.36 2.8 3.74 3.41 3.3 4.30 5.44 5.63 5.34 6.15 | 5.75 5.51 3.91 | 20.90 65/039 | 26 | a61 | 264 | 34 | 450 537 | 5.60 |4.99 | 531 | 5.53 | 5.27 | 2.98 | 20.68 951-137 | 24 | 357 | 224 | 28 | 44 5.25 554 | 516 | as3 | 554 | 4.32 | 249 | 20.97 Hl | 19; ar | ar | 30 | 44 5.17 554 | 532 | 4,62 | 5.39 | 5.00 | 2.67 | 21.03 :05|—-1,70| 19: | 308 | 242 | 28 | 455 4.30 5:18 | 5.40 | 5.08 | 5.48 | 5.16 | 1.78 | 20.90 15166 | 19 | 289 | 197 |25 | 448 4.33 496 | 5.13 | 5.26 | 5.73 | 4.89-| 2.84 | 20.92 al e| 7a | 261 | | M 4.75 4.74 | 471 | 5.40 | 5.40 | 445 | 311 | 20.17 48 | —ı66 | 14 | 293 | arı | 25 | 3:63 4.50 4.42 | 448 | 5.62 | 5.74 | 3.92 | 2.27 | 20.84 304 | —165 | 0.9: | 259 | 257 | 2.6 | 3.85 3.88 4.16 1433 | 4.74] 5.43 | 3.67 , 2.22 | 20.92 319 | —149 | 06 | 241 | 2.49 3.97 3:73 354 | 4.07 | 5.40 | 5.10 | 4.05 | 2.04 | 20.90 13 | -ı9| 06 | 219 | 305 | 06 |, 3.46 3.76 3.08 | 4.16 | 5.23 | 4.86 | 3.68 ee 20.99 | = TEE io. 122. 0 | 3.13 3.39 323 ! 210 | 5.42 | 4.19 | 3.40 | 2.09 | 21.00 Ff2 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 227 Mittlere Temperaturen für jeden Tag im Jahre. 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Danzig | Berlin | Dresden | Wien Es rrae Ba Harlem Harlem | Paris |Tondon Yen I 23| — 3.93| — 2.16 0.6 2.05 3.77 0.1 2.70 3.73 3.37 3.58 5.05 4.28 | 3.56 222 24] — 6.02| —3.77 0.4 1.94 2.50 0.7 2.49 3.93 2.98 4.06 | 4.67 4.34 | 3.47 1.07) 25| — 6.12| —3.05 0.5 1.85 1.70 0.9 2.47 3.86 3.46 3.90 | 4.07 | 4.29 | 4.12 | 1.64) 26] — 6.44| —3.52 0.5 1.69 0.52 2.0 2.74 3.88 3.55 3.80 4.02 4.66 4.23 1.24 271 — 6.34| —3.82 0.7 1.86 0.65 2.1 2.76 3.52 3.78 4.30 4.05 4.51 3.56 0.93 281 — 5.95| — 3.43 0.8 1.68 1.97 1.9 2.79 3.42 3.60 3.81 4.64 | 3.82 3.40 1.02 29] — 7.24| —3.14 0.7 1.81 3.10 1.7 3.07 3.83 3.74 4.16 5.47 4.28 3.51 0.80 30l — 7.58! —2.36 0.8 1.90 2.35 1.3 3.06 4.27 3.65 4.02 6.37 4.43 | 3.76 1.02 December. 1]|— 725| —3.11 0.9 2.12 1,20 1.6 3.11 4.30 3.49 3.99 | 5.56 | 4.72 | 4.04 1.69 2] — 8.79| —3.78 0.8 2.00 1.76 0.8 3.05 3.89 3.24 4.39 5.12 4.55 3.63 0.98 31 — 8.17 | —3.07 0.6 1.69 1.77 0.7 2.52 4.04 3.16 3.17 4.66 4.19 3.83 0.36 4| — 8.74| — 2.61 0.3 1.39 2.46 0.0 2.65 3.99 3.32 3.09 4.96 4.42 351 |—0.13 5| — 8.36| — 2.19 0. 1.41 3.02 | —0.2 2.73 3.93 2.80 3.65 4.71 4.58 3.387 |—0.44 6) — 8.19| —3.08 | — 0.3 1.00 2.06 | —1.0 2.45 3.72 2.58 3.74 3.60 4.44 4.04 0.13 71— 757| —3.72 | —0.5 0.65 241 | —0.5 2.03 3.27 2.40 2.87 4.04 4.05 3.03 1.20 8|— 6.791 —394 | —02 | 055| 304| 03) 184 | 3.19 2.48 | 2.70 | 4.28 | 3.22 | 2.76 | 0.40 9) — 6.81| —2.90 | — 0.5 0.71 3.23 | —1.0 2.08 3.21 2.61 2.63 4.55 2.98 2.60 |—0.22 101 — 6.68| —4.05 | —0.6 | 0.79| 222 | —05 1.37 | 3.19 232 | 2.50 | 4.04 | 3.22 | 2.62 |—0.93 11] — 7.38| —4.06 | —0.6 0.67 1.10 0.7 1.70 2.88 2.71 2.38 3.65 3.18 2.76 |— 0.62 12] — 7.00 | —4.23 | — 0.6 0.74 0.66 0.3 1.62 2.95 2.99 2.72 3.70 | 3.40 3.13 |— 1.69 13| — 9.27) —4.04 | —05 | 0.58 1.16 | 00 1.79 | 3.28 2.60 | 3.09 | 3.43 | 3.79 | 2.92 |—1.20 141— 9.45! —a33 | —06 | 038! 034! 05 157 | 312 227 ! 259 ! 291 ! 3.17 | 2.76 |—o.71 15 | — 9.37 | —4.04 | —0.8 0.19 0.20 | —0.4 1.57 3.43 2.30 2.78 3.18 2.78 | 2.96 |—1.33 16| — 8.72 | —4.48 | —1.0 0.07 0.54 | —0.5 1.39 3.69 2.36 2.13 3.16 | 3.35 2.96 |— 2.67 17] — 7.13) —4.17 | —0.9 | — 0.03 0.63 | —0.4 1.17 3.62 2.23 1.96 333 | 3.80 | 3.33 |—1.91 18| — 7.27| —5.11 | — 1.0 | — 0.19 2.17 | —0.3 1.41 3.29 2.40 2.48 3.63 4.31 3.27 |—1.73 19] — 9.00| —5.15 | —0.9 | —0.39 1.73 | —0.2 1.11 3.03 2.55 2.11 3.52 380 | 2.84 |— 0.89 20| — 9.10 | —5.30 | &-12 | —045 0.93 | —0.8 1.05 2.89 2.40 1.94 3.17 3.03 | 2.74 |— 1.33 21| — 850| —4.74 | —1.6 | — 0.16 1.18 | —1.5 1.18 2.79 2.39 1.84 | 3.15 3.34 | 2.30 |— 2.62 221 — 8.98| —5.34 | —1.6 | — 0.15 0.64 | —1.1 1.16 2.95 2.21 1.76 | 2.88 | 2.95 283 |—4.53 231 — 9.50| —6.50 | —1.7 | — 0.40 1.24 | —0.9 0.88 2.27 1.80 1.72 3.20 | 2.83 | 2.99 |—3.73 24] — 8.97| —7.92 | —1.7 | — 0.59 0.60 | — 2.0 0.55 2.18 2.20 1.34 2.79 | 2.50 2.61 |j— 1.33 25] — 9.67 | —7.47 | —1.8 | — 0.66 0.03 | —0.4 0.27 1.88 1.89 0.98 2.84 1.91 2.48 |— 2.31 26| —10.33| —6.89 | —1.9 | —0.70| — 2.22 | —1.7| —0.21 1.93 1.43 0.95 1.81 1.53 2.84 |—3.42 27] —10.18| —7.76 | —2.0 | —0.84| —2.43 | —0.9| 047| 1.63 1.01 | 1.38 | 1.86 | 1.59 | 2.11 |—2.67 28] — 10.67 | —7.80 | —1.9 | —0.67| —1.15 | —1.4 0.55 1.95 0.64 1.63 1.88 | 1.55 1.82 |— 1.96 29 | — 10.97 | —7.40 | — 18 —oss| —138 | —1.7 02 | 2.02 | 0.88 2.24 1.77 | 2.06 282 |—1.91 30| — 12.41 | —7.49 | —1.9 | —0.41|) —2.91 | —14| 0.13| 2.01 0.63 | 2.24 | 1.98 | 1.92 | 2.98 |—1.87 31] —11.78| —7.77 | —23 | —Lll | — 3.66 | —1.6| —0.05 2.16 | 0.36 | 1.59 2.20 1.51 2.44 |—1.60 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Fünflägige Mittel. 229 | Archangel |Petersb.a|Petersb.5|Stockholm| Königsb. | Danzig | Berlin | Dresden | Sagan | Jena 18€ 26 9 50 21 81 110 10 9 10 Januar 1-5 | —11.66 | —7.65 | —8.56 | —4.48 | —4.04 | —2.67 | —1.24 | —2.12 | —5.28 |—1.4 6-10 | —10.38 | —8.27 | —9.83 | —4.08 | —4.12 | — 2.96 | —1.74 | —202 | —2.16 |—13 11-15 | —11.90 | —8.67 | —9.05 | —3.83 | —3.72 | —2.46 | —1.20 | —1.30 | —1.02 0.0 16-20 | —10.90 | —851 | —7.72 | —337 | — 2.45 | — 2.04 | —0.62 | —1.44 | —0.49 0.9 21-25 | —10.60 | —7.71 | —7.72 | —335 | —336 | —2.36 | —1.02 | —0.59 | —1.39 1.0 26-30 | —11.92 | — 751 | —7.13 | —2.72 | —2.61 | — 1.68 0.06 | —0.39 | —0.15 2.0 Febr. 31-4 | —11.47 | —6.82 | —7.10 | —3.15 | —2.17.| —1.72 021 | —1.46 | — 0.66 2.4 5-9| —10.98 | —6.27 | —6.70 | —3.78 | —3.09 | — 2.00 0.16 0.12 | —0.65 1.6 10-14 | — 9.97 | —6.04 | —7.03 | —3.75 | —3.21 | — 1.36 0.44 | —0.22 | — 2.17 2.0 15-19 | — 9.90 | —6.71 | —7.70| —2.95 | —221| —112 0.52 0.45 | —3.15 0.9 20-24 | — 9.19 | —6.61 | —7.52 | —2.40 | —1.74 | — 1.02 1.07 1.60 | —1.71 2.2 25-1] — 961 | —6.45 | —8.43 | —2.15 | —1.26 | — 0.52 1.39 2.49 | —1.90 2.0 März 2-6| — 753 | —5.69 | —9.71 | —258 | —0.72 | —0.36 1.75 2.14 | — 2.06 1.9 7-11 | — 5.94 | —5.27 | —6.90 | —2.93 | —1.12 | —0.48 1.84 3.11 | — 0.40 1.6 12-16 | — 4.92 | —4.16 | —5.61 | —1.82 | — 0.11 | —0.01 2.36 3.90 | — 0.82 2.3 17-21 | — 3.40 | —3.33 | —4.68 | —1.75 0.05 0.52 3.22 3.92 1.04 3.4 22-26 | — 2.60 | —2.38 | —3.97 | — 0.93 | —0.25 0.54 3.23 3.43 0.66 3.9 27-31 | — 2.00 | —1.93 | —2.26 | —0.22 0.80 1.28 4.16 5.09 1.31 4.3 Apr. 1-5 | — 1.89 | —0.83 | —0.38 1.02 1.79 2.16 5.18 6.12 3.61 6.4 6-10 | — 1.47 | —0.68 | — 0.54 1.98 3.02 3.12 6.20 6.39 3.81 6.8 11-15 | — 1.49 1.48 0.72 2.41 3.95 3.78 6.92 7.61 5.29 7-9 16-20 0.37 2.31 0.90 3.02 4.96 4.58 7.25 8.40 5.84 8.8 21-25 1.15 3.94 3.05 3.94 5.37 5.20 8.07 8.94 7:30 9.7 26 - 30 1.41 4.04 3.49 4.62 6.12 5.80 8.63 955 6.10 | 10.3 Mai 1-5 1.55 5.01 3.41 5.26 7.40 6.48 9.27 11.27 6.33 | 10.3 6-10 3.35 4.59 4.22 6.00 7.93 7.16 9.97 11.00 853 | 10.9 11-15 4.21 5.23 4.73 6.62 8.54 7.66 9.56 10.58 9.99 | 12.0 16 - 20 5.06 7.10 6.56 8.11 9.54 8.68 10.83 12.15 10.37 | 12.8 21-25 4.42 8.06 7.51 8.71 9.75 9.08 11.84 13.38 11.28 | 13.0 26 - 30 7.16 8.97 7.85 9.16 10.07 9.84 12.30 11.68 13.35 | 14.0 Juni 31-4 8.70 9.65 9.27 10.42 10.33 10.60 13.08 12.78 11.06 | 13.4 5-9 9.70 11.13 10.67 11.18 11.50 11.26 13.35 13.61 12.25 | 14.0 10-14 9.97 11.17 11.07 11.55 11.41 11.84 14.00 14.77 13.16 | 14.5 15-19 9.59 11.66 12.14 12.19 11.02 12.00 14.03 14.92 13.78 | 14.5 20 - 24 10.63 12.56 13.10 12.34 11.45 12.26 13.73 15.93 14.90 | 14.8 25 - 29 10.76 13.11 13.01 12.87 12.05 12.50 14.37 15.78 14.54 | 15.2 Juli 30-4 11.56 | 1318| 1283|] 1326 | 1273| 1294 | 1454| 1528| 1445| 15.2 5-9 11.88 13.26 13.45 13.82 13.63 13.36 14.89 15.88 13.56 | 15.4 10-14 13.49 13.87 13.89 14.04 13.64 13.50 14.87 16.36 13.95 | 15.6 15-19 14.01 14.08 14.41 14.27 13.27 13.68 15.14 15.96 14.13 | 15.8 20 - 24 13.07 14.09 15.26 14.45 14.04 13.94 15.18 15.31 14.19 | 15.3 25 - 29 12.56 14.02 14.78 14.54 14.21 14.16 15.50 15.79 15.51 | 15.9 Aug. 30-3 12.36 14.08 14.73 14.29 14.12 14.18 15.49 15.46 14.56 | 15.9 4-8 12.66 13.06 13.19 13.96 14.01 14.04 15.17 15.30 14.40 | 15.9 is Dovs:. Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 229 „Aline gro 0er jeden Tag im Jahre. it para Bu Kreta arten | Harlem | Paris |vondon Fünftägige Mittel. 358 | 505 | a28 | 356 222 PIAN Bi Ira a Peieeal: b Pioklye Kira. Pauzig Berlin TER ee Per | a ee 7 2.50 0.7 3.93 2.98 4.06 | 4.67 | 4.34 | 3.47 1.07, 20.85 1.70 0.9 3.86 3.46 3.90 | 4.07 429 | 4.12 1.64 20.751 6-10 11-15 16-20 21-25 26 - 30 Febr. 31-4 5-9 10-14 15-19 — 10.38 | —8.27 — 11.90 | —8.67 —10.90 | —851 —10.60 | —7.71 — 11,92 | — 7.51 —11.47 | — 6.82 —10.98 | — 6.27 — 997 | —6.04 — 990 | —6.71 9833| —4.08 | —1.12 | -296 | —ı74 | —202 | —216 |-13 —905 | —383 | —3.72 | —2.46 | —ı20 | —ı.30 | —ı.02 | 00 7172| —337 | —245 | —204 | —o62 | —ı.44 | —049 | 09 -7.n2| —335 | -336 | —2.36 | —ı.o2 | —0.59 | —ı.39 | 1.0 1.13 | —2.72 | —261 | —ı68| 006 | —0.39 | —015 | 20 -710| —315 | -217 | —-ı22| o21| —ı46 | —o66| 24 —670| —3.78 | —3.09| —20| 016| om) -o65| 16 703) —3.75 | —321 | —ı136 | 04| —o22 | —2ı7 | 20 7700| —25 | —22ı| -ı2) 032| 05|-315| 09 3.88 3.55 3.80 | 4.02 | 4.66 | 4.23 1.24] 20.66 2 r 3.52 3.78 4.30 | 4.05 | 4.51 | 3.56 0.93| 20.51 R 1.68 1.97 1.9 2.79 | 342 3.60 3.81 | 4.64 | 3,82 | 3.40 1.02) 20.74 0.7 1.81 3.10 1.7 3.07 3.83 3.74 4.16 | 5.47 | 4.28 | 351 0.80) 20.77 —2.36 0.8 1.90 2.35 1.3 3.06 4.27 3.65 4.02 | 5.37 | 4.43 | 3.76 1.02| 20.66 December. Januar 1- al _ —448 | —4.04 | —2.67 | —124 | —212 | —5.28 |—1.4 e 3.49 | 3.99 | 5.56 | 4.72 | 4.04 | 1.60] 20.0 20-24 | — 919 | —661 | —752 | —2.0 | -ı74) -ıo2| 107 | 10|-ırı | 28 1] 7351 -s11| 09 ee ri Ss = 32a | a0 | 512 | ass | 308 | ossl zul 25-1) — 961 | —645 | —843 | —215 | 126 | 052 | 139 | 249) -ı90| 20 el am am leron| am| 200 | a6 | au | ae| am | ass | 'oael ann März 2-6| — 753 | —5.0 | -arı | —258 | -—o.r2 | —os6 | 15| 214 | —2os| 19 ra) 30 > sol 2406| 00] 26| 389 | 332 | 309 | as6 | a2 | 351 |—0.13| 20.0 7-11 | — 5.94 | —5.27 | —6,90 | —2.93 | —1.12 | —0.48 1834| 311) —040| 1.6 | al maen nal ars! 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220 | 151 | 244 |—ı.0| 19 20-24] 1307| 1409| 15261 1445 | 1404| 1394) 1518| 1531 | 119 | 153 25-29| 1256| 1402| 1078| 1454 | 1221 | 1416| 1550| 15.9| 1551| 159 Aug. 30-3| 12.36 | 14.08 | 14.73 | 1.29 | 1012) 1218| 1549 | 1546 | 1456| 159 4-8| 1266| 1306| 1319| 1396 | 1001 | 1404| 157 | 1530 | 1440 | 159 230 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen‘ Fünftägige Mittel. | Archangel | Petersb. | Petersb. | Stockholm | Königsb. | Danzig | Berlin | Dresden | Sagan | Jena Aug 9-13 12.47 12.81 13.00 13.77 13.76 13.66 14.99 15.81 12.76 | 15.3 14-18 11.62 12.96 13,30 13.16 13.52 13.24 14.56 15.13 13.46 | 15.5 19 - 23 10.52 12.46 12.71 12.96 12.96 12.90 14,04 14.77 13.89 | 14.9 24 - 28 9.73 11.54 12.68 12.07 12.42 12.52 13,86 13.69 12.43 | 14.1 Sept. 29-2 9.14 | 10.62 9.91 11.46 11.98 | 1210| 1355| 13.23) 1208| 135 3-7 8.36 9.75 9.81 10.99 10.62 11.40 13.13 12.52 12.24 | 13.7 8-12 7.26 9.38 9.40 10.34 10.46 10.80 12.35 12.85 12.75 | 13.0 13-17 7.13 8.44 8.28 9.59 9.46 10.04 11.94 10.76 11.52 | 12.4 18 - 22 6.20 7.45 7.35 8.91 8.82 9534| 1124| 11.08 | 10.79 | 120 23 - 27 5.93 6.94 6.94 8.37 8.48 8.72 10,52 10.86 1051 | 11.3 Oct. 23-2 4.52 5.74 5.15 7.20 7.28 7.56 9.40 | 11.36 796 | 95 3-7 4.04 5.37 4.18 7.03 6.89 7.08 8.93 10.41 7.42 9.4 8-2 3.63 5.50 4.15 6.01 5.75 6.20 8.18 9.32 5.97 9.1 13-17 0.82 3.67 3.14 5.29 5.50 5.36 7.36 8.21 6.27 8.6 18-22 | — 0.01 2.30 1.60 4.48 5.47 5.08 6.76 6.29 4.51 7.6 3-27 | — 0.56 2.03 1.70 4.20 4.55 4.20 5.82 6.88 4.60 6.6 Nov. 28-1| — 1.74 1.48 0.42 3.34 3.34 3.66 5.16 5.33 3.80 5.7 2-61 — 2.26 0.21 | —1.24 3.03 3.28 3.72 4.79 4.94 3.74 5.7 7-11] — 336 | —0.05 | —0.53 2.52 2.90 2.74 3.97 3.46 0.61 3.7 12-16 | — 289 | —139 | — 2.11 1.50 1.48 2.14 3.30 2.12 2.07 4.1 17-21 | — 3.07 | —1.67 | — 2.44 0.14 1.20 1.04 2.65 2.69 1.63 3.3 22-26 | — 5.17 | —297 | —432 | —0.31 0.82 0.56 1.92 2.34 | —0.72 2.9 Dec. 27-1| — 687 | —3.17 | —3.34 | —0.49 0.02 0.78 1.87 1.85 | — 0.26 2.6 2-6| — 845 | —295 | —3.00 | —1.12 | — 0.54 0.28 1.50 221 | —0.74 2.0 7-1| — 7.05 | —373 | —3.82 | —128 | —191 | —0.48 0.67 2.40 | —2.36 1.0 12-16 | — 876 | —422 | —6.14 | —173 | —179 | —0.70 0.39 0.58 | — 2.60 1.3 17-21 | — 8.20 | —4.89 | —7.41 —252 | —3.09 | —1.12 | —0.18 1.33 | —3,55 0.5 22-26 | — 9.49 | — 6.82 | — 6.96 | — 2.53 | —231 | —174 | —0.24 | 0.06 | —4.30 |— 0.4 27-311 —11.40 | —764 | —785 | —347 | —3.63 | —1.98 | —0.74 | —2.31 | —5.00 | — 0.8 Mann- St. Gott- Mont- | Erfurt: |Carlsruhe | heim |Frankfurt| Wien hardt Rom morency| Paris |Rochelle 13 40 12 20 24 10 10 10 21 9 Januar 1-5 | —153 | —0.17 | —0.35 | —0.10 | — 3.08 | — 5.96 6.72 — 0.18 1.57 3.50 6-10 | —2.01 | —0.96 0.22 | —0.55 | — 3.36 | — 6.20 5.62 0.32 1.50 3.42 11-15 | —0.07 | —0.79 0.51 0.10 | —2.38 | — 4.52 7.22 1.38 1.33 3.41 16 - 20 0.61 0.11 1.18 | —0.60 | — 2.22 | — 6.50 7.20 1.76 1.40 3.78 21-25 | —0.04 | —0.08 1.34 | —0.20 | —188 | —5.55 6.40 1.78 1.33 4.40 26-30 0.70 0.28 2.53 0.10 | —1.64 | —5.84 6.62 0.58 2.48 4.86 Febr. 31-4 0.73 0.66 1.78 0.70 | —2.84 | — 7.02 6.29 1.38 3.15 3.52 5-9 0.80 1.72 2.54 1.10 | —2.18 | — 6.18 6.62 2.94 3.94 4.99 10-14 1.22 1.51 2.31 2.35 | —0.72| —7.44 6.72 3.70 3.94 4.13 15-19| za0| 1233| 0786| 290 | —os0 | —a22| 652 | sı0| 383 |’ 3.06 20-24 2.80 | 2.76 1.88 3.25 0.22 ı — 6.49 7.32 | 3.82 4.02 | 5.04 2-1 1.55 3.14 2.69 3.75 | 1.55 | — 5.69 7.20 5.56 3.89 4.70 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 231 Fünftägige. Mittel. Erfurt |Carlsruhe |'Mannh. | Frankt. | wien | 900 | Rom | mm, | Paris |Rochelte h hardt morency März 2-6| 256 3.44 AM 3.90 1.60 | —5.91 8.04 5.78 4.73 4.60 7-11| 3.23 3.53 2.89 3.55 1.56 | — 6.20 8.52 5.42 4.40 5.04 12-16 | 3.00 3.77 2.81 4.25 1.06: | — 6.14 8.31 4.70 4.60 4.76 17-21.| 3.00 4.72 4.48 4.85 3.02 | —5.16 8.89 7.56 5.32 5.84 22-26 | 4.06 5.18 5.39 4.80 2.42 \|ı—5.38 8.98 8.04 5.85 6.75 22-3. 5.47 5.83 5.15 5.05 2.44 | —6.30 8.95 6.94 651 6.50 Apr.‘ 1-5| 524 6.64 6.33 6.05 4.06 | —5.72 9.37 BR, 6.48 7.05 6-10 | 6.24 7.77 7.47 6.10 4.86 | —3.88 | 10.08 7.60 7.68 7.70 1-15| 724 8.40 8.83 7,65 5.64 | —1.18 | 11.19 8.66 7.62 8.09 16-20 | 6.62 8.78 9.37 7.45 6.28 | —072 | 11.66 8.72 7.39 9.14 21-25 | 8.61 9.48 9,53 9.05 6.86 | —154 | 11.45 8.94 8.88- ı 9.34 26-30 | 9.56 9.91 9.64 9.55 7.74 0.05 | 12.64 9.42 913 , 1051 Mai 1-5 | 10.30 11.26 10.23 9.90 9.08 | —0.09 | 12.75 10.12 10.81 10.66 6-10 | 11.61 | 11.99 10.85 | 11.15 9.66 021 | 13.16 10.16 | 11.34 | 11.51 11-15 | 10.35 | 12.03 | 12.78 |-10.85 | 10.40 1.81 | - 14.03 10.92 | 11.26 | 12.92 16-20 | 10.58 | 12.84 | 13.43 | 11.70 | 10.74 2.66 | 14.78 11.18 | 12.16 | 12.96 21-25 | 11.63 | 13.10 | 13.72 | 12.95 | 11.00 3.16 |. 15.66 11.92 | 11.90 | 13.74 26-30 | 11.40 | 13.49 | 14.51 | 1220 | 10.90 4.14 | 16.16 12.72 | 12.23 | 13.64 Juni 31-4| 12.04 | 13.65 | 14.03 | 13.10 | 11.76 3.031 15.75 14.66 | 12.90 | 14.09 5-9| 13.30 | 13.85 | 14.08 | 13.75 | 12.68 3.40 | 16.06 13.26. | 12.96 | 14.36 10-14 | 13.30 | 14.44 | 14.99 | 14.00 | 13.16 4.48 | 16.99 14.08 | 13.42 | 15.78 15-19 | 13.00 | 14.36 | 16.06 | 1435 | 13.39 5.48-| 17.93 14.88 | 13.13 |. 15.70 20-24 | 12.65 | 14.19 | 15.82 | 14.10 | 12.97 5.35 | 18.49 14.72 | 12.96 | 15.85 25-29 | 13.66 | 14.93 | 16.04 :| 14.75 | 14.26 5.24 | 18.76 14.68 | 14.08 | 15.54 Juli : 30-4 | 13.65 | 15.60. | 16.23 | 14.32 | 14.10 5.92 | 19.15 14.78 | 14.30 | 16.07 5-9 | 1358. | 15.65 | 15.86 | 15.40 | 14.00 5.77 | 19.09 14.54 | 14.33, | 16.03 10-14 | 13.70. | 15.64 | 1600 | 15.38 | 14.52 6.24 | 19.40 15.68- | 15.28 | 15.89 15-19 | 14.40 | 15.67 16.35 | 15.30. | 14.84 6.62 | 19.70 16.84 | 15.23 | 16.24 20-24 | 14.90 | 15.67 | 15.356 | 1530 | 14.46 6.61 | 20.19 15.62 | 14.87 | 15.84 25-29 | 14.23 | 16.12 | 16.72 | 15.18 | 15.18 6.93 | 19.99 15.90 | 15.01 | 16.11 Aug. 30-3 | 14.90 | 16.66 | 16.60 | 15.42 | 14.80 6.16 | 20.18 16.34 | 15.47 | 15.99 4-8| 14.80 | 15.83 | 16.20 | 15.38 | 15.04 7.37. | 20.35 16.32 | 14.81 | 16.30 9-13 | 14.32 | 15.7L | 16.11 | 14.92 | 15.30 6.20. | 20.08 16.66 | 14.49 | 16.07 14-18 | 14.42. | 15.42 | 15.86 | 14.44 | 15.40 5.97 | 19.24 16.52 | 14.66 |. 15.56 19-23 | 14.00 | 14.81 15.16 | 14.78 | 13.78 5.64 | 19.01 15.76 | 14.79 | 15.11 24-28 | 13.81 | 14.73 | 14.71 | 15.02 | 13.58 5.68 | 19.23 16.06 | 14.82 | 14.45 Sept. 29-2 | 13.77 | 1453 | 14.38 | 14.16 | 13.18 5.58 | 18.59 15.52 | 14.32 | 14.26 3-7| 13.03 | 14.03 | 14.31 | 14.14 | 12.28 5.23 | 18.56 14.76 | 13.55 | 14.47 8-12 | 12.55 | 1334 | 14.16 | 13.22 | 11.36 5.42 | 17.69 13.54 | 12.80 | 14.18 13-17 | 12.53 | 12.69 | 13.33 | 12.12 | 10.58 4.95. | 17.38 | 13.26, | 12.88. |: 14.12 18-22 | 11.32 ! 12.15 ! 12.09 | 11.34 9.90 3.24 | 16.99 12.22 ! 12.19 | 13.54 23-27 | 11.13 | 11.28 | 11.13 | 10.72 9.64 2.25 | 15.97 12.26: | 11.89 | 12.70 Oct. 28-2| 9.71 10.56 9.87 9.56 8.70 152 | 15.62 12.00. | 11.05 | 12.08 3-7 | 9:24 9.93 9.92 9.10 7.74 155 | 14.84 10.56. | 10.85 | 11.39 Sala 8:74 9.09 9.06 8.50 7.42 0.66 | 14.56 10.72 | 10.11 9.83 13-17 | 785. | 807 | 850 | 740 | 5.38 |, 1.04| 13.87. |: 9.74 | 9.02 | 9.60 0 Fünflägige Mittel. Fünftägige. Mittel. erab. |Stockhoim| Königsh, | Erfurt [Cartsruhe Mannh, Frankf, | Wien Bo a Paris |Rochelle EBEN FREE | “ nn a ea N Tmoreney | 5 1 13.77 13.76 März 2-6 2.56 3.44 2.77 3.90 1.60 | —5.91 8.04 5.78 4.73 4.60 13.16 | 13.52 13.24 14,56 15.13 13.46 gr 3.23 9:68 2.89 3,55 186 | — 620 8.52 5.42 4.40 5.04 12.96 12.96 12.90 14.04 14.77 13,89 ‚ 12-16 3.00 3. ei 2.81 4.25 1.06: | — 6.14 8.31 4.70 4.60 4.76 12.07 12.42 12.52 13,86 13.69 12.43 17-21 3.00 4.72 4.48 4850| 3.02 | —5.16 8.89 756 5.32 5.84 11.46 11.98 12.10 13.55 13.23 12.08 22 - 26 4.06 5.18 5.39 4,80: 2.42 | —5.38 8.98 8.04 5.85 6.75 10.99 10.62 11.40 13.13 12.52 12.24 27-31 5.47 5.83 5.15 5.051 2.44 | —6,30 8.95 6.94 651 6.50 10.34 10.46 10.80 12.35 12.85 12.75 Apr. 1-5 5.24 6.64 6.33 6,05 4.06 | —5.72 9.37 7.22 6.48 7.05 9.59 9.46 10.04 11.94 10.76 11,52 6-10 6.24 7.77 7.47 6.10 4.86 | —3.88 | 10.08 7.60 7.68 7.70 8.91 8.52 9.34 11.24 11.08 10.79 11-15 7.24 8.40 8.83 7.65 5.64. | —1.18 | 11.19 8.66 7.62 8.09 8.37 8.48 8.72 10,52 10.86 10,51 7.20 7.28 7.56 9.40 11.36 7.96 | Danzig Berlin | Dresden | Ayten | 16-20 6.62 8.78 9.37 7,45 6.28 —0.72 | 11.66 8.72 7.39 9.14 21-25 8.61 9.48 9,53 9.05 6.86 —154 | 11.45 8.94 8.88. | 9.34 Pa ae Zen: ‘ verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 231 FOR _ Dova: Tafel der miltleren Temperaturen E Oct. 238-2 7.03 6.89 7.08 893 | 10.41 742| 94 . 26-30 | 9.56 9.91 9.64 9,55 7.74 0.05 | 12.64 9.42 9.13 | 10.51 so | 5n5| 620| sas| 82) 5897| 9 Mai 1-5 1030 | 11.26 | 10.28 | 9,90 |- 908. | —0.09| 12.75 |: 10.12.| 1081. |: 10.66 5.29 5.50 5.36 7.36 8.21 5.27 | 8.6 6-10 | 11.61 | 11,99 || 10.85 | 11.15 9.66 021 | 13.16 | 10.16 | 11.34 | 1151 aas | 5a7| 5008| or] 69] as] 7.6 11-15 | 1035| 12.03) 12.78] 10.85: | 10.40 181| 14.03 | 10.92 | 11.26. |-12.92 a0 | a5 | al 5er 65 400 | 66 16-20 | 1058 | 1284 | 13.43 | 11,70 | 10.74 2.66 | 14.78 | 11.18 | 1216 | 12.96 r 331 | 3341| 3066| Sı6| 5833| 3890| 57 21-25 | 1163 | 13.10 | 13.72 |. 1295 | 11.00 3.16.) 15.66 | 11.92 | 11.90 | 13.74 Fe 303 | 9328| 32| am| vase| 374| 57 . 26-30 | 1140 | 13:49 | 1451 | 12.20 [1090 | "Aa | 1616 | 1272 | 1223 | 1364 L5 952 | 'ao| am| s07| 8a] osr| 37 Juni 31-4| 12.04 | 1365 | 1403 | 1310 | ı1n76 | 3038| 15.75 | 14.66 | 1290 | 14.09 Ar Be seras | #a8 || Ga || wa | wort -aı 5-9| 13:30. | 13:85| 14.08 | 13.75 | 12.68. | 340 | 16.06 | 13.26. | 1296| 1436 _ Fr 4 1.20 1.04 2.65 2.69 1.63 | 33 10-14 | 13.30 | 14.44 | 14.99 | 14.00. | 13.16 4.48 | 16.99 14.08. | 13.42. | 15.78 uf N ge 1 Mean || mise ||.annn | nehtine| a0 | 15-19 | 13.00. | 14.36. | 16.06 .| 1435. | 13.39.| 548-| 17.93 | 1488 | 1313 | 15,70 22-36 | — sız | —297 | —43 002 | ers| 87 | 1855| —o26| 26 20-24 | 12.65 | 14.19 | 15.82 | 14.10 | 12.97 5.35. | 18.49 | 14.72 | 1296 | 15.5 N | sen | Mann | Ansa | uns || Aue | amı.| Lore] 20 25-29 | 13.66. | 1493. | 16.04 ,| 14.75. | 1426. | 524 | 18.76. | 14.68 | 1408 | 1554 BR | SD | zarne | ze051 || .Anfun 11. biocar | Pac. uk Juli 30-4 | 13.65 | 15.60. | 16.23 | 1432 | 14.10. | 592 | 1915 | 1478 | 1430 | 1607 Le a are re er 2 5-9 | 1358. | 15.65 | 15.86. .] 15.40. | 14.00-| 5.77.| 19.09 | 1454 | 1433| 16.03 BE ea | | Zen || Srahın |i-tupinn. uzilauchenn:| 6 j 10-14 | 13.70. | 15.64. | 1600 | 1538 | 1452. | 624 | 19.40. | 15.68: | 1528 | 15.89 1 a a ee Zası | Lira | or | 006 | —4.30 | 04 15-19 | 14.40. | 15.67. | 16.35 | 15.30. | 14.84 6.62. | 19.70. | 16.84 | 15.23 | 1624 22-26 | — 9.49 | — 6.82 | 6.96 man | ans Z198 | Zora | -231 | —5.00 |— 0.8 20-24 | 14.90 | 15.67 | 15.86 | 15.30 | 14.46 6.61. | 20.19 | 15.62 | 14.87 | 15.% ES En ı 1 j 25-29 | 1423 | 1612, | 16.72 | 15.18 | 15.18 693 | 19:99 | 15.90. | 15.01 | 16.11 Aug. 30-3 | 14.90. | 16.66: | 16.60 | 15.42 | 14.80 6.16.) 20.18 | 1634 | 15.47 | 15.99 i r St. Gott- Mont: 4-8| 14.80: | 15.83. | 16.20 ‚| 15.38. | 15.04 7237| 20.35 | 1632 | 1481. | 16.30 Erfurt |Carlsruhe| heim: |Frankfurt| Wien hardt Rom mar Paris Boa | 9-13 | 14.32 15.71 16.11 14.92 15.30 6.20. | 20.08 16.66 14.49 16.07 12 20 2, 10 10 14-18 | 14.42: | 15.42 | 15:86 .| 14.44 | 15.40. | 597.| 19.24 | 1652 | 1466 | 1556 r E ar! „2 —oas | 1.37 -|i 350 19-23 | 14.00. | 1481 | 15.16 | 14.78 | 13.78 | 564| 1901 | 15.76 | 1479 | 1511 on nr we Lens En 032 | 1.50 11 3.42 24-28 | 13:81 | 14.73 | 14.71 | 15.02. | 13.58 5.68 | 19.23 | 16.06 | 14.82 | 14.45 Gas Dimmer | _ameli.ceme| 1010| umm| Laseı. vu 138 | 1.33% 3.41 Sept. 29-2 | 13.77 | 1453 | 1438 | 11.16 | 12.18 | 558| 18:59 | 1552 | 1432 | 14.26 De Fee en 0.0 | —a22 | —630 | 7.20 176 | 1.40 | 3.78 3-7| 13.03 | 14.03 | 1431 | 14.14 | 1228 | 5238| 1856 | 1476 | 1355 | 1447 er - 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26 2.35 | 2.71 229 | 1.68 0.88 | —5.58 8.14 3.20 4.35 3.97 Dec. 27-1 2.62 | 2.96 0.83 | 2.38 1.72 | —4.87 7.02 3.50 4.35 3.36 2-6 3.03 2.68 2.03 1.60 0.06 | — 4.50 8.28 3.62 4.44 4.95 7-11 1.16 1.90 1.10 1.52 —0.20 | — 4.44 8.08 2.66 3.33 3.53 12-16 0.70 1.59 1.00 1.32 —0.02 | —5.71 7.47 4.08 3.30 3.58 17-21 0.53 1.18 0.82 0.70 —0.64 | — 5.88 7.56 3.90 3.66 2.62 22-26 | — 0.20 | 053 | 0.36 | 0.46 —1.22 | — 8.72 | 6.74 | 2.64 | 2.34 2.21 27-31 | —0.76 1: 0.28. 2.1 —0.30 0.40 — 1.40 | —7.33 6.76 1.22 1.73 2.34 Utrecht Zwa- Zwa- Cux- u.Leyden |nenburga|nenburg 3 |Harlema | Harlemd | haven | Londona|Londonb| Albany | Madras 30 30 | 20 30 25 10 16 20 21 21 Jan. 1-5 1.70 0.33 0.70 0.46 1.47 —0.36 2.32 1.97 —4.09 | 19.08 6-10 0.67 0.39 0.30 0.80 0.33 —0.49 2.33 1.89 —3.68 | 18.98 11-15 1.38 0.60 0.75 0.68 0.65 — 0.19 1.82 1.48 — 3.65 | 19.10 16 - 20 1.32 0.84 0.50 1.21 1.09 114 2.09 1.89 —3.24 | 19.47 21-25 1.25 1.29 1.26 1.31 0.75 1.35 1.57 1.95 —4.839 | 19.93 26 - 30 1.49 1.59 1.32 1.99 2.20 2.05 2.29 2.15 — 3.42 | 19.97 Febr. 31-4 1.62 1.94 1.75 2.77 1.44 2.31 3.71 3.39 — 4.74 19.77 5-9 1.77 1.96 1.73 2.28 2.03 1.78 3.82 2.88 — 3.87 | 20.06 10-14 2.81 2.06 1.97 2.45 2.47 2.44 3.40 3.01 — 2.90 | 20.31 15-19 2.37 2.36 2.17 2.44 1.98 1.43 3.13 2.87 — 1.42 | 20.27 20 - 24 3.08 2.75 3.18 2.91 2.54 1.98 4.19 4.20 — 1.21 | 20.90 25-1 2.94 3.04 4.00 3.24 2.97 1.62 4.24 4.09 — 1.67 | 20.84 März 2-6 3.27 3.03 4.11 3.37 3.57 1.59 4.15 4.17 —0.60 | 21.53 7-11 3.00 3.06 4.14 2.72 4.05 0.84 3.49 3.44 0.77 | 21.61 12-16 4.02% 3.47 4.13 3.58 4.38 2.32 3.96 3.86 0.84 | 21.76 17-21 4.58 4.24 5.07 4.20 4.67 3.37 4.42 4.49 1.20 | 21.90 22 - 26 4.44 4.42 5.23 4.71 4.67 3.90 5.29 4.98 2.81 22.25 27-31 5.03 4.57 5.10 5.21 5.32 4.49 6.02 5.78 4.12 | 22.35 Apr. 1-5| 601 5.44 5.96 6.05 5.69 5.11 | 5.90 5.59 5.04 | 22.52 6-10 6.43 5.90 6.39 6.91 6.71 5.42 6.68 6.77 6.37 | 22.93 11-15 6.49 6.834 7.23 7.16 7.15 6.13 6.62 6.71 7.11 22.97 16 - 20 7.45 7.27 7.36 7.46 7.65 6.69 6.98 7.00 8.21 23.20 21-25 8.14 7.91 8.23 8.18 8.71 7.87 7.02 7.49 7.87 1 23.39 26 - 30 7.87 8.39 8.75 8.85 9.27 8.73 7.62 7.94 915 | 23.71 Mai 1-5 | 894 8.44 8.93 9.65 | 10.31 8.44 | 9.27 9.24 10.31 | 23.73 6-10 9.55 9.47 9.66 10.44 10.23 8.88 9.95 9.99 10.49 | 24.10 11-15 9.72 10.31 10.84 10.13 9.70 | 9.25 9.59 9.86 11.91 24.39 - | Zwanen- | Harlem | Harlem London | London a AS Be u B | n | Cuxhar. | 5 n Albany | Madras Mai 16-20] 1051 10.12 | 10.89 | 11.08 | 10.85 | 10.32 | 10.22 | 10.47 13.46 | 24.39 21-25 | 11.21 11.17 11.23 | 1134 | 11,55 | 10.77 | 10.68 10.73 13.71 | 24.88 26-30 | 12.06 11.41 11.79 | 11,78 | 11.49 | 11.71 | 11.57 | 11.81 14.59 | 24.97 Juni 31-4| 1315 1188 | 12.67 | 12.05 | 1227 | 11.79 | 11.26 | 11.58 15.21 | 25.12 5-9| 1287 12.07 | 12.89 | 1255 | 12.41 | 1220 | 11.58 | 11.78 16.36 | 25.08 10-14 | 13.18 | 1269 | 1337 | 1236 | 13.27 | 12.46 | 12.00 | 12.08 16.25 | 25.05 15-19| 1325 | 1356 | 1359 | 1248 | 13.01 | 13.07 | 12.48 | 12.19 16.67 | 25.07 20-24 | 1353 | 1340 | 13.42 | 1233 | 13.32 | 12.68 | 12.33 | 12.18 16.14 | 24.62 25-29 | 1350 | 1353 | 13.93 | 1319 | 1356 | 13.22 | 12.52 | 12.37 17.37 | 24.28 Juli 30-4| 1429 | 1392 | 14.01 | 1338 | 13.63 | 13.32 | 12.91 12.94 17.78 | 24.31 5-9| 1453 | 1387 14.44 | 1383 | 14.29 | 13.83 | 13.11 | 1351 18.05 | 24.11 10-14 | 14.82 1423 | 14.77 | 14.08 | 14.28 | 14.69 | 13.87 | 14.02 17.32 | 23.81 15-19 | 1491 14.51 15.05 | 1439 | 14.41 | 15.46 | 13.71 | 13.73 17.93 | 23.54 20-24 | 14.72 | 1433 | 15.10 | 1441 | 13.89 | 14.29 | 13.68 | 13.82 18.11 | 23.44 25-29 | 14.40 | 14.68 | 15.48 | 14.70-| 14.19 | 14.52 | 13.95 | 14.09 17.30 | 23.53 Aug. 30-3| 14.67 | 1437 | 15.10 | 14.96 | 14.64 | 14.67 | 14.47 | 14.32 18.05 | 23.35 4-8| 1482 | 14,80 | 15.74 | 14.43 | 14.43 | 13.77 | 13.71 13.93 18.06 | 23.31 9-13 | 1435 14.56 | 15.09 | 14.61 | 14.43 | 14.41 | 14.22 | 13.92 17.82 | 23.55 14-18) 14.16 | 14.23 | 14.77 | 14.44 | 14.48 | 14.31 | 14.13 | 13.98 17.05 | 23.28 19-23 | 14.03 | 1420 | 14.72 | 14.22 | 14.24 | 14.23 | 13.45 | 13.49 16.48 | 23.13 24-28 | 13.68 | 1385 | 1445 | 14.02 | 13.76 | 13.65 | 13.14 | 13.09 15.88 | 23.45 Sept. 29-2| 1351 | 1390 | 1457 | 13.73 | 13.68 | 13.42 | 13.43 | 13.03 15.80 | 23,57 3-7| 12.81 | 13.66 | 14.00 | 13.47 | 13.29 | 12.85 | 12.95 | 12.35 14.62 | 23.53 s-ı2| 1284 | 12.99 | 13.48 | 1286 | 13.11 | 12.57 | 11.80 | 11.49 1351 | 23.11 13-17 | 1249 | 1257 13.05 | 1257 | 1250 | 11.73 | 11.94 | 11.77 13.22 | 23.02 13-22 | 11.75 12.06 | 12.72 | 12.05 | 11.78 | 10.82 | 12.00 | 11.65 12.42 | 22.59 23-271 11.02 | 1156 | 1212 |! 11.31 | 11.74 | 10.56 | 10.64 | 10.38 11.26 | 22.76 Oct. 28-2| 10.86 | 10.49 | 11.13 | 10.71 | 10.95 | 9.92 | 10.30 9.73 10.57 | 22.77 3-7| 1022 994 | 1041 | 10.26 | 10.78 | 9.95 | 10.17 | 10.08 10.37 | 22.68 s-2| 915 9.35 9.95 916 | 1023 | 855 | 8.83 8.92 9.28 | 22.55 13-17 | 825 8.61 9.07 836 | 938 | 8.95 | 8.38 8.29 8.22 | 22.25 18-22 7.58 8.26 8.74 849 | s85 | 821 8.73 8.34 6.98 | 22.05 23-27 | 0627 7.39 8.32 ZI 18.170] E37. 7.12 6.51 | 21.81 Nov. 28-1 6.11 6.67 7.35 6.68 | 7.42 | 542 | 655 6.68 5.37 | 21.54 2-6| 623 6.30 6.78 5.82 | 679 | 4.79 | 5.33 5-40 4.86 | 21.33 7-11 5.64 5.67 5.99 5.45 | 5.68 | 343 | 551 5.33 4.44 | 20.96 12-16 | 4.88 5.36 6.00 5.20 | 5.02 | 3.97 | 5.23 5.03 2.55 | 20.88 17-21 4.12 3.99 4.83 435 | 5.28 | 3.30 | 454 3.95 2.35 | 20.76 22-26 | 3.76 3.32 3.76 3839| 465 | 224 | 4.36 3.76 1.65 | 20.88 Dec. 27-1 3.87 3.65 3.89 4.06 | 5.02 | 1.87 | 3.76 3.65 1.09 | 20.55 2-6| 39 3.02 3.39 3.61 4.61 1.79 | 3.90 3.78 0.18 | 20.17 7-11| 3.15 2.50 2.47 2.62 | All 1:43-| 3.12 2.75 | —0.03 |- 20.02 12-16 | 3.29 2.50 3.29 2.66 | 328 | 055 | 3.28 295 | —152 | 19,58 17-21 3.12 2.39 3.31 2.07 336 | 1.09 | 3.39 290 | —1.70 | 19.47 22-26 | 2.24 1.91 2.34 135 | 2.70 | 056 | 3.32 2.75 | —3.06 | 19.28 27-31| 19 | vo70 | 1.06 | xs#| 1984| 0.44 | 3.09 | 2. 5 j —2.00 | 19.65 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. Phys. Kl. 1846. Fünftägige Mittel. 233 u y ’ | Jer mittleren Temperaturen verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 233 Fünftägige Mittel. Fünftägige Mittel, 65 6 | ä Frankk, | Wien * Par-|un, lo ae Bars NRochelie / na ee Be | Harlem Harlom |Cuxhav. Tondan | Konion Albany | Madras 670 | 7.69 7.31.| 7.28 5.08 0.17 | 12.94 | 9.24 8.49 8.94 ! Mai 16-20 | 10.51 10.12 | 10.89 | 11.08 | 10.55 | 10.32 | 1022 | 1047 13.46 | 24.39 5.64 | 6.98 6.70 | 7.08 4.70 | —0.27 | 12.14 8.72 7.72 8.56 21-25| 11.21 11.17 11.23 | 1134 | 11,55 | 10.77 | 10.68 10.73 13.71 | 24.88 i 5.65 | 6.04 5.37 | 6,65 4.78 | —2.29 | 11.47 7.96 7.16 7.42 . 26-30 | 12.06 11.41 11.79 | 11,78 | 12.49 | 11.71 | 1157 | 1131 14.59 | 24.97 4 524 | 5.44 5.05 | 5.74 438 | —1.43 | 11.71 7.42 6.42 8.08 Juni 31-4| 13.15 1188 | 12.67 | 12.05 | 12.27 | 11.79 | 1126 | 11,58 15.21 ch ! 450 | 4.61 256 | 6.22 3.84 | —3,56 | 10.64 6.40 6.10 5.61 5-9| 12.97 12.07 12.89 | 1255 | 12.41 | 1220 | 1158 | 11.78 16.36 | 25.08 3.92 | 4.47 4.26 | 5.06 290 | —2.44 | 10.58 | 5.94 5.53 6.24 10-14 | 13.18 | 12,69 | 13.37 | 1236 | 13.27 | 12.46 | 12.00 | 12.08 16.25 | 25.05 358 | 3.77 3.67 | 2.82 180 | —4.06 | 10.06 | 4.54 5.31 5.85 15-19 | 1325 1356 | 13.59 | 1248 | 13.01 | 13.07 | 12.48 | 12.19 16.67 | 25.07 2355| 271 2.29 | 1.68 088 | —558 | 814 | 3.20 4.35 3.97 20-24 | 1353 | 13.40 13.42 | 1233 | 13.32 | 12.68 | 12.33 | 12.18 16.14 | 24.62 2.62 | 2.96 0.83 | 2.38 1.72 | —487 | 7.02 | 350 4.35 3.36 95-29 | 13,50 1353 13.93 | 13.19 | 1356 | 13.22 | 12.52 | 12.87 17.37 | 24.28 3.03 | 2.68 2.03 | 1.60 0.06 | —450 | 828 | 3.62 4.44 4.95 Juli 30-4| 1429 13,92 14.01 | 1338 | 13.63 | 1332 | 12.91 og ns 1.16 | 1.90 110 | 152 | —020| —4.44 | 8.08 | 2.66 3.33 3.53 5-9| 1453 13.87 14.44 | 1383 | 14.29 | 1383 | 13.11 13.51 18.05 | 24.11 070 | 1.59 1.00) 132 | —0.02 | —5.71 7.47 4.08 3.30 3.58 10-14 | 1482 14.23 14.77 | 14.08 | 14.28 | 14.69 | 13.87 | 14.02 1732 | 2381 053 | 118 082 | 0.70 | —0.64 | —5.88 | 7,56 | 3.90 3.66 2.62 15-19 | 1491 1451 N ee re a ee in 22-26 | — 0.20 | 0,53 0.36 | 0.46 | — 1.22 | — 8.72 | 6.74 | 2.64 | 2.34 2.21 20-24 | 14,72 14.33 | 15.10 | 14.41 | 13.89 | 14.29 | 13.68 | 13,82 18.11 | 23.44 27-31 | —0.76 ı 0,28 | —030 | 040 | —140 | —7.33 | 6.76 1.22 1.73 2.34 25-29 | 1440 14.68 | 15.48 | 14.70-| 14.19 | 1452 | 13.95 | 14.09 17.80 | 2353 Aug. 30-3| 14.67 | 1437 | 15.10 | 1496 | 14.64 | 14.67 | 1442 | 1432 | 1805 | 2335 Utrecht | Zwa- | Zwa- Cux- 4-8| 14.82 14,80 15.74 | 14.43 | 14.43 | 13.77 | 13.71 13.93 18.06 | 2331 u.Leyden |nenburga Barlıhr ven a jur BERLEN b| haven | Londona|Londond| Albany Madras 9-13 | 1435 14.56 15.09 14.61 | 14.43 | 14.41 | 14.22 13.92 17.82 | 2355 Eh a 10 16 20 21 21 14-18 | 1416 14.23 | 14.77 | 14.44 | 14.48 | 1431 | 14.13 | 13.98 17.05 | 23.28 Jan. 1-5| 170 0.33 0,70 0.46 147 | —0.36 | 2.32 1.97 | —4.09 | 19.08 19-23 | 14.03 1420 | 1472 | 1122 | 1424 | 14.23 | 13.45 13.49 16.48 | 23.13 6-10 | 0.67 0.39 | „0.30 0.80 033 | —0.49 | 2.33 189 | —3.68 | 18.98 8 24-28 | 13.68 | 13,85 14.45 | 14.02 | 13.76 | 13.65 | 13.14 | 13.09 15.88 | 23.45 11-15| 1.38 0.60 0.75 0.68 0.65 | —0.19 | 1.82 148 | —3.65 | 19.10 r ept. 29-2| 1351 13,90 14,57 | 13.73 | 13.68 | 13.42 | 13.43 13.03 15.30 | 2357 16-20 | 1.32 0.84 0.50 1.21 1.09 114 | 2.09 1.89 | —3.24 | 19.47 | 3-7| 12.81 13.66 14,00 | 13.47 | 13.29 | 12.85 | 12.95 12.35 14.62 | 2353 21-5| 125 1.29 1.26 1.31 0.75 135 | 157 1.95 | —4.89 | 19.93 8-12 | 12.84 12,99 1348 | 12.86 | 13.11 | 12.57 | 11.80 | 11.49 1351 | 23.11 26-30 | 1.49 1.59 1.32 1.99 2.20 2.05 | 2.29 215 | —3.42 | 19.97 13-17 12.49 12,57 13.05 | 1257 | 1250 | 11.73 | 11.94 | 11.77 13.22 | 23.02 Febr. 31-4| 1.62 1.94 1.75 2.77 1.44 231 | 3.71 3.39 | —4.74 | 19.77 18-22 | 11.75 12.06 12.72 | 12.05 | 11.78 | 10.82 | 12.00 | 11.65 12.42 | 2259 5-9| 1.7 1.96 1.73 2.28 2.03 1.78 | 3.82 288 | —3.87 | 20.06 23-27 1 11.02 | 1156 | 1212 | 1131 | 11.74 | 10.56 | 10.64 | 10.38 11.26 | 22.76 10-14 | 281 2.06 1.97 2.45 2.47 2.44 | 3.40 3.01 — 2.90 | 20.31 Oct. 28-2 | 10,86 10.49 11.13 10.71 | 10.95 9.92 | 10.30 9.73 10.57 | 22.77 15-19 | 2.37 2.36 2.17 2.44 1.98 143 | 3.13 2.87 — 1.42 | 20.27 3-7| 1022 9,94 10.41 10.26 | 10.78 9.95 | 10.17 10.08 10.37 | 22.68 20-24 | 3.08 2.75 3.18 2.91 2.54 1.98 | 4.19 420 | —1.21 | 20.90 8-12 9.15 9.35 9.95 9.16 | 10.23 8.55 8.83 8.92 9.28 | 22,55 25-1] 294 3.04 4.00 3.24 2.97 1.62 | 4.24 4.09 | —1.67 | 20.84 13-17 8.25 8.61 9.07 886 | 9.38 | 8.95 | 8.38 8.29 8.22 | 2225 März 2-6| 3.27 3.03 4.11 3.37 3.57 159| 4.15 4.17 | —0.60 | 21.53 18-22 7.58 8.26 8.74 8.49 | 8,85 8.21 8.73 8.34 6.98 | 22.05 7-11 3.00 3.06 4.14 2.72 4.05 0.84 | 3.49 3.44 0.77 | 21.61 ’ 3 6.27 7.39 8.32 7.11 8.17 6.31 7-64 7.12 651 | 21.81 12-16 | 4.02 3.47 4.13 3.58 4.38 2.32 | 3.96 3.86 0.84 | 21.76 Nov. 28-1 6.11 6.67 7.85 6.68 7.42 5.42 6:55 6.68 5.37 | 21.54 17-21 | 458 4.24 5.07 4.20 4.67 3.37 | 4.42 4.49 1.20 | 21.90 2-6 6.23 6.30 6.78 5.82 6.79 4.79 5.33 5.40 4.86 | 21.33 22-26 | 4.44 4.42 5.23 4.71 4.67 3.90 5.29 4.98 2.81 | 22.25 zZ 5.64 5.67 5.99 5.45 5.68 343 551 5.33 4.44 | 20.96 27-31 5.03 4.57 5.10 5.21 5.32 4.49 6.02 5.78 4.12 | 22.35 12-16 4.88 5.36 6.00 5.20 5.02 3.97 5.23 5.03 255 | 20.88 Apr. 1-5| 601 5.44 | 5.96 6.05 5.69 5.11 | 5.90 5.59 5.04 | 22.52 17-21 | 412 3.99 4.83 435 | 528 | 3.30 | 454 3.95 2.35 | 20.76 6-10| 6.43 5.90 6.39 6.91 6.71 5.42 | 6:68 6.77 6.37 | 22.93 22-26 | 3.76 3.32 3.76 389 | 465 | 224 | 4.36 3.76 1.65 | 20.88 1-15| 649 6.84 7.23 7.16 7.15 6.13 | 6.62 6.71 7.11 | 22.97 ‘ Dec. 27-1 3.87 3.65 3.89 4.06 | 5.02 1.37 | 3.76 3.65 1.09 | 20.55 16-20 | 7.45 7.27 7.36 7.46 7.65 6.69 | 6.98 7.00 8.21 | 23.20 2-6| 391 3.02 3.39 3.61 4,61 1.79 ı 3.90 3.78 0.18 | 20.17 21-35) 814 7.91 8.23 8.18 8.71 787 | 7.02 7.49 7.87 | 23.39 Mk 3.15 2.50 2.47 2.62 4.1 1:43 | 3.12 2.75 | —0.03 |- 20.02 26-30 | 7.87 8.39 8.75 8.85 9.27 873 | 7.62 7.94 9.15 | 23.71 12-16 3.29 2.50 3.29 2.66 3.28 0.55 3.28 2935 | —152 | 19.58 Ma 1-5| 89 | 844 8.93 9.65 | 10.31 8.44 | 9.27 9.24 10.31 | 23.73 17-21 | 3.12 2.39 3.31 2.07 | 336 | 1.09 | 3.39 290 | —ı.70 | 19.47 6-ı01 955 | 947 | 9.66 | 10.44 | 10.23 838 | 9.95 | 9.99 10.49 | 24.10 22-26| 224 1.91 2.34 1.35 | 270 | 056 | 3.32 275 | —3.06 | 19.28 1-15| 972 |ıo3ı |10ss | 1013 | 970 | 925 | 989 | 986 | 1191 | 24.39 27-315 195 | 070 | 206 | ns] 194 | 0.44 | 309 | 2.43 | —2.00 | 19.65 Phys. Kl. 1846. Gg 234 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Zehntägige Mittel. - Archangel |Petersburg| Umeo Jemteland | Kopenhag.| Danzig | Brüssel Paris 184 26 8 44 45 32 10 2 Jan. 1-10 | —10.97 | —7.95 || —10.89 | — 9.00 | =1.25 | —223 0.80 0.32 11-20 1145 || —859 | — 851 | —1116 | —138 | —212 1.28 1.29 21-31 | —11.34 | 7.590 = 7.9: — 476 | —1203 | =155 2.32 2.13 Febr. 1-10 | —10.96 | —6.36 1| — 9.13 | — 536 | =1.24 | —081 2.40 2.71 11-120 I — 9.98 |11—6.42 ti = 17.7908 — 856 | 0.65 || = 072 3.89 3.12 21-28 | — 940 | —656 | — 5.78 | — 9.36 | —0.06 0.01 3.60 4.12 März 1-10| — 7218 | —5.64 | — 464 | — 7.16 0.59 0.89 4.48 4.93 11-20 | = 431 || —4A.11 || — 5.00 || — 4.80 1.37 1.26 4.96 5.50 al-s3ıl = 224 |1=2.18 01 3.45 ıh —03,68 1.97 2.15 4.88 5.62 Apr. 1-m| — 168 | —0.5 019 | — 0.52 3.26 3.34 5.60 6.93 11-20 | — 056 1.90 0.68 2.44 5.07 5.40 6.00 7.62 21-30 1.27 3.99 1.78 2.04 6.24 6.49 8.80 9.55 Mai 1-10 2.46 4.79 3.18 2.52 7.95 7.98 11.20 11.03 11-20 4.59 6.17 4.34 4.40 8.92 8.77 | 10.80 10.93 21-31 5.99 8.53 7.46 4.96 10.51 9.94 | 11.52 11.99 Juni 1-10 9.42 10.62 9.32% 6.84 12.03 1115 | 13.12 13.11 11-20 9.74 11.54 9.64 11.08 12.82 1220 | 14.64 14.18 21-30 10.99 12.94 11.38 11.60 13.31 13.00 | 14.00 14.32 Juli 1-10 11.79 13.26 13.34 10.68 13.88 13.63 | 14.40 14.86 11-20 13.84 13.94 12.92 11.76 14.16 14.11 | 14.80 15.30 21-31 12.60 14.15 12.82 11.52 15.01 14.37 | 14.00 14.92 Aug. 1-10 12.60 13.18 11.97 10.28 14.55 14.30 | 14.40 15.32 11-20 11.86 12.94 11.35 10.44 14.03 13.80 | 14.88 15.05 21-31 9.75 11.45 9.38 8.96 12.97 13.12 | 14.00 14.15 Sept. 1-10 8.18 9.88 7.31 7.96 12.10 12.03 | 12.96 13.38 11-20 6.85 8.38 6.34 5.80 11.17 10.68 | 12.16 12.73 21-30 5.64 6.54 4.30 4.76 10.18 9.39 | 11.36 11.55 Oct. 1-10 3.99 5.62 3.84 3.72 9.01 8.22 | 10,32 10.47 11-20 1.04 3.69 2.59 2.68 7.51 6.64 8.80 8.90 21-31| — 0.9 1.80 1.54 0.16 6.36 5.29 7.20 7.35 Nov. 1-10 | — 2.64 022 | — 094 | — 1.68 4.85 4.08 6.00 6.38 1-20| — 298 ! -—137 I — 169 | — 4.12 3.30 2.47 4,80 5.43 21-30 | — 561 | —2.9 | — 458 | — 6.00 2.31 1.56 4.72 4.84 Dec. 1-0 | — 7.74 | —326 | — 6.60 | — 83.96 1.87 0.91 4.64 4.36 11-20 | — 837 | —4.49 | — 781 | — 9.80 1.00 0.16 2.56 2.90 21-31 | —ı028 | —7.00 | — 9.66 | —ı056 | —0.07 | -125 | 256 | 1.90 Genf Mailand Bologna | Pisa Florenz Rom | Palermo | Reikiavig | 30 | 17 5 8 94 + 5 15 Jan. 1-10| —0.33 0.13 0.77 4.21 3.83 5.19 8.03 | —0.17 11-20 | —0.69 0.22 0.22 4.13 3.46 4.55 7.95 —.0.86 21-31 | —0.02 0.64 0.21 4.65 4.55 5.86 8.94 — 1.80 Febr 1-10 0.97 | 1.32 130 | 521 | 52 | 539 | 78 | —215 verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 235 Zehntägige Mittel, | Genf | Mailand | Bologna | Pisa | Florenz | Rom | Palermo | Reikiavig Febr. 11-20 1.32 2.30 0.85 5.52 5.78 6.24 7.95 — 1.20 21-28 2.34 3.84 3.83 6.61 6.97 7.77 8.87 —1.55 März 1-10 2.48 5.16 5.41 7.10 7.23 71.22 9.17 — 2.52 11-20 3.49 7.06 7.88 7.83 8.14 8.09 9.83 —0.55 21-31 4.90 8.34 9,63 9.19 9.71 9.12 10.87 0.13 Apr. 1-10 6.18 9.50 10.58 9.28 10.23 9.77 10.43 0.34 11-20 6.93 10.36 12.90 10.90 11.73 11.04 12.01 2.08 21-30 7.98 11.63 12.33 12.20 13.03 12.17 13.78 3.01 Mai 1-10 10.16 13.30 14.47 13.36 14.09 12.88 14.05 3.50 11-20 10.48 14.03 14,36 14.10 15.15 14.10 14.86 5.19 21-50 11.58 14.75 15.67 14.88 15.82 14.62 15.18 8.14 Juni 1-10 12.31 15.96 16.53 16.05 16.84 15.12 16.00 8.01 11-20 12.78 16,77 18.15 17.00 17.46 15.72 16.34 8.63 21-30 12.86 17.74 19.11 17.53 18.23 17.43 18.31 9.46 Juli 1-10 13.89 18.77 20.97 18.93 19.68 19.06 19.63 10.93 11-20 14.12 19.08 21.15 18.98 20.39 19.50 20.03 10.59 21-31 14.36 18.83 20,72 18.58 19.98 19.11 20.36 10.73 Aug. 1-1 14.58 19.29 20.76 19.03 20.13 20.03 20.56 10.16 11-20 14.19 18.50 20.16 18.66 19.68 18.99 20.66 8.96 21-31 13.67 17.34 17.97 17.42 18.75 17.33 19.40 8.74 Sept. 1-10 12.80 16.19 16,87 16.37 18.02 17.38 19.38 7.56 11-20 11.94 15.18 16.34 16.00 16.99 16.95 18.40 6.80 21-30 10.53 13.81 15.09 14.54 15.41 15.58 17.57 4.89 Oct. 1-1 9.50 12.53 13.12 13.55 14.18 14.91 15.84 3.26 11-20 7.81 10.67 12.48 12.50 12.86 14.09 15.47 2.32 21-30 6.20 8.85 10.30 11.06 11.26 12.62 14.04 1.08 Nov. 1-10 5.00 71-25 7.25 8.88 9.02 9.04 12.32 — 0.56 11-20 3.97 5.39 6.28 8.24 8.08 8.71 11.91 —.0.27 21-30 2.84 3.83 3.48 7.63 7.82 7.24 10.11 — 0.97 Dec. 1-10 1.94 3.29 3.51 7.58 7.30 7.85 10.71 — 1.26 11-20 0.75 2.14 3.21 5.75 5.15 7.02 10.03 — 1.31 21-31 0.42 1.01 3.08 5.94 5.77 6.32 9.39 —0.91 Von den eintägigen Mitteln waren die von Utrecht u. Leyden, Zwa- nenburg, Harlem, London, Albany, Madras in Fahrenheitschen Graden, die von Dresden und Paris in Centesimalgraden berechnet, und sind hier zur Vergleichung sämtlich auf die Reaumursche Skale zurückgeführt. Für die einzelnen Stationen gelten folgende Nachweisungen: Archangel 18% Jahr 1814-1832 St. 7.2.9, berechn. v. Mädler. Bul- letin de la classe physico-mathematique de l’Academie de St. Peters- bourg 1843. I. p.53. G32 2 u e "ai @. Bag - Zehntägige Mittel. £/ I zchan: 1 |Petersb Umeo Jomteland | Kopenhag.| Danzig | Brüssel [* | 8 it 45. 4 er 155 | 32 0 an. 1-10 | -ı1097 [7.95 | 1089 | — 90 | =ı25 | —223 | 080 | 08 z Be Ira5 Imsssort isst mas | rss | a2 |’ 028 1.29 31-31 | 1134 | —7.590| — 799:| — 476 | —103 | —155 | 232 2.13 Febr... 1-10 | —10.96 | —636 | — 913 | — 536 | —ı.24 | —osı | 2.40 2,71 n1-20| — 99 | —ca2 | - 79 | — 856 | —0.65 | — 0.72 3.89 3.12 21-28 | — 940 | —656 | — 5.78 | — 936 | —0.06 001 | 3.60 4.12 März 1-10 | — 7.18 | 5.64 | — 464 | — 7.16 0.59 089 | 4.48 4.93 11-20 | — 431 | —a11:| — 5.00 | — 4.80 1.37 126 | 4.96 5.50 21-sı| — 224 | —2ıs | — 345 | — 3.68 1.97 215 |° 4.88 5.62 Apr. 1-0 | — 168 | —0.5 019 | — 0.52 3.26 334 | 5.60 6.93 11-20 | — 0.56 1.90 0.68 2.44 5.07 5.40 | 6.00 7.62 21-30 1.27 3.99 1.78 2.04 6.24 6.419 | 8.80 9:55 Mai 1-1 2.46 479 3.18 2.52 7.95 798 | 11.20 | 11.03 11-20 4.59 6.17 4.34 4.40 8.92 8.77 | 10.80 | 10.93 21-31 5.99 8:53 7.46 496 | 1051 9.94 | 11.52 | 11.99 Juni 1-10 942 | 1062 9.32 684 | 1208 | ını5 | 1312 | az 11-20 974 | 1154 9.64 11.08 | 12.82 | 1220 | 14.64 | 14.18 21-30 10.99 | 12.94 11.38 11.60 | 13.31 13.00 | 14.00 | 14.32 Juli 1-10 11.79 | 13.26 13.34 10.68 | 1388 | 1363 | 1440 | 14.86 11-20 13.54 | 1394 12.92 11.76 | 14.16 1411 | 14.80 | 15.30 21-31 12.60 | 1415 12.82 11.52 | 15.01 1437 | 1400 | 14.92 Aug. . 1-10 12.60 | 13.18 11.97 1028 | 1455 | 1430 | 14.40 | 15.32 11-20 11.86 | 12.94 11.35 10.44 | 14.03 | 13.80 | 14.88 | 15.05 21-31 9.75 | 11.45 9.38 896 | 12.97 1312 | 1400 | 14.15 Sept. 1-10 8.18 9.88 7.31 796 | 1210 | 12.03 | 12.96 | 13.38 11-20 6.85 8.38 6.34 580 | ı1Lı7 | 10,68 | 12.16 | 12.73 21-30 5.64 654 4.30 4.76 | 1018 939 | 1136 | 1155 Oct. 1-10 3.99 5.62 3.84 3.72 9.01 822 | 10.32 | 10.47 11-20 1.04 3.69 2.59 2.68 7.51 6.64 | 8.80 8.90 21-31 | — 0.9 1.80 1.54 0.16 6.36 529 | 7.20 7.35 Nov. 1-10 | — 2.64 022 | — 094 | — 168 4.85 4.08 6.00 6.38 1-20| — 29 ! -ı37 1 —-189| — 412 3.30 2.47 | 480 5.43 21-30| — 561 | —296 | — 458 | — 6.00 2.31 156 |: 4.72 4.84 Dec. ı-ı0| — 774 | —326 | — 6.60 | — 8.96 1.87 091 | 4.64 4.36 11-20 | — 837 | —4.49 | — 781 | — 9.80 1.00 0.16 | 2.56 2.90 21-31] —ıo28 | —7.00 | — 9.66 | —ı056 | —0.07 | —1.25 | 256 | 1.90 Genf | Mailand Bologna | Pisa Florenz | | Palermo Reikiavig 5 I, 5 15 11-20) —0.69 | 0.22 0.22 4.13 | 3.46 4.55 7.95 | —0.33 —0.86 21-31] —002 | 0.64 021 4.65 4.55 5.86 894 | —1,80 Febr 1-10 097 | 132 130 | 52 502 | 5:39 734 | —2.15 234 Dove: Tafelder mittleren Temperaturen | Paris — verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 235 Zehntägige Mittel, | Sent | Maitana | Rötogna | Pisa | Alorenz | Rom ° | Patermo | Reikiavig Febr. 11-20 1.32 2.30 0.85 6.52 5.78 6.24 795 | —1.20 21-28 2,34 3.84 3.83 6.61 6.97 7.77 837 | 155 März 1-10 2.48 5.16 5,41 7.10 7.23 71.22 9.17 ..| — 2,52 11-20 3.49 7.06 7.88 7.83 8.14 8.09 9833 | —055 21-31 4.90 8.34 9,63 9.19 9.71 9.12 10.87 0.13 Apr. 1-10 6.18 9,50 10.58 9.28 10.23 9.77 10.43 0.84 11-20 6.93 10.36 12.90 10.90 11.73 11.04 12.01 2.08 21-30 7.98 11.63 12.33 12.20 13.03 12.17 13.78 3.01 Mai 1-10] 10.16 13.30 14.47 13.36 14.09 12.88 14.05 350 11-20 | 10.48 14.03 14,36 14.10 15.15 14.10 14.86 5.19 21-30 | 11.58 14.75 15.67 14.88 15.82 14.62 15.18 8.14 Juni 1-10) 1231 15.96 16,53 16.05 16.84 15.12 16.00 8.01 11-20.|. 12.78 16,77 18,15 17.00 17.46 15.72 16.34 8.63 21-30 | 12.86 17.74 19.11 17.53 18.23 17.43 18.31 9.46 Juli 1-10 13.89 18.77 20.97 18.93 19.68 19.06 19.63 10.93 11-20| 14.12 19.08 21.15 18.98 20.39 19.50 20.03 10.59 21-31 | 14.36 18.83 20,72 18.58 19.98 19.11 20.36 10.73 Aug. 1-10| 14.58 19.29 20.76 19.03 20.13 20.03 20.56 10.16 11-20 | 14.19 18.50 20.16 18.66 19.68 18.99 20.66 8.96 21-31:| 13.67 17.34 17.97 17.42 18.75 17.33 19.40 8.74 Sept. 1-10 | 12.80 16.19 16,87 16.37 18.02 17.38 19.38 7.56 11-20 | 11.94 15.18 16.84 16.00 16.99 16.95 18.40 6.80 21-30 |. 10.53 13.81 15.09 14.54 15.41 15.58 17.57 4.89 Oct. 1-1 9.50 12.53 13.12 13.55 14.18 14.91 15.84 3.26 11-20 7.81 10.67 12.48 12.50 12.86 14.09 15.47 2.32 21-30 6.20 8:85 10.30 11.06 11.26 12.62 14.04 1.08 Nov. 1-10 5.00 7.25 7.25 8.88 9.02 9.04 12.32 | —056 11-20 3.97 5.39 6.28 8.24 8.08 8.71 11.91 | —0.27 21-30 2.84 3.83 3.48 7.63 7.82 7.24 10.11 | —0.97 Dec. 1-10 1.94 3.29 3.51 7.58 7.30 7.85 10.71 | —1.26 11-20 0.75 2.14 3.21 5.75 5.15 7.02 10.03 —1.31 21-31 0.42 1.01 3.08 5.94 5.77 6.32 939 ! —0.91 Von den eintägigen Mitteln waren die von Utrecht u. Leyden, Zwa- nenburg, Harlem, London, Albany, Madras in Fahrenheitschen Graden, die von Dresden und Paris in Centesimalgraden berechnet, und sind hier zur Vergleichung sämtlich auf die Reaumursche Skale zurückgeführt. Für die einzelnen Stationen gelten folgende Nachweisungen:: Archangel 18%, Jahr 1814-1832 St. 7.2.9, berechn. v. Mädler. Bul- letin de la elasse physico-math@matique de l’Academie de St. Peters- bourg 1843. I. p.53. Gg2 2 236 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Petersburg ib. 26 Jahr St. 7.2.9. Danzig 81 Jahr. ber. v. Westphal naturhistorische Abhandlungen. Berlin 110 Jahr 1755-1773 St. 7%, 124, 95, 1774-1821 St. 8.1. 11, seit 1822 tägliche Extreme ber. v. Mädler. Schumacher astronomi- sches Jahrbuch 1843 p.95. Dresden 10 Jahr 1828-1837 St. 6. 9.12.3.6.9 ber. von Lohrmann Mittheilungen des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen. 11. Lieferung. Wien 20 Jahr 1763-1786 St. 8.3.10 ber. v. Pilgram Untersuchungen über des Wahrscheinliche der Witterungskunde p. 11-50. Karlsruhe 40 Jahr 1779-1830 St. 6-8. 2-34. 9-11 ber. v. Eisenlohr Untersuchungen über das Klima und die Witterungsverhältnisse von Karlsruhe p.53. Paris 21 Jahr 1816-1836 tägl. Extr. ber. v. Bouvard memoire sur les observations meteorologiques faites a l’Observatoire de Paris p. 62. Da die früher von Cotte für Montmoreney und Paris berechneten Werthe für jede der Stationen nur 10 Jahre umfassen, so sind hier an ihrer Stelle die Bouvardschen Beobachtungen gewählt. Utrecht u. Leyden 30 Jahr 1729-1758 St. 75. 12.10 in Leyden, 7. 12.11 in Utrecht red. berechnet v. Buys Ballot(!) les changements periodiques de temperature dependants de la nature du soleil et de la lune. Zwanenburg 30 Jahr 1759-1786. 1788. 1789 St. 7.12.10. ib. Harlem (!) 30 Jahr 1789. 1791-1819 St. 8.1.10 ib. Harlem 25 Jahr 1820-1844 St. 8.1.10 ib. London 20 Jahr 1797-1816 tägl. Extreme ber. v. Howard the Climate of London deduced from meteorological Observations made in the metropolis and at various places around it I. p.290. Albany 21 Jahr NY. ber. v. Coffin Fifty-eight annual report of the re- gents of the University of the State of New York p.271. Madras 21 Jahr zw. 1796-1811 ber. v. Goldingham results of meteo- (') Die Beobachtungen sind wie mehrere der vorhergehenden Tafeln erst nach dem 6. August 1846, an welchem Tage die Arbeit der Akademie vorgelegt wurde, in meine 8 g geiles Hände gelangt, daher nachträglich in dieselbe aufgenommen worden. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 2 rological inquiries made at Madras. Transact. of the Roy. Asiatic So- ciety of Great Britain and Ireland IH, 1. App. IH. Von den fünftägigen Mitteln sind Petersburg d, Stockholm, Dan- zig, Sagan, Jena, Mannheim, Wien, Rom, Montmorency, Rochelle, Cuxha- ven, Londona, Ziwanenburg 5 von Brandes (Beiträge zur Witterungskunde und Unterhaltungen für Freunde der Physik u. Astronomie II, p. 158) be- stimmt worden, hingegen ebenfalls dreizehn Stationen nämlich Archangel, Petersburga, Berlin, Dresden, London 5, Paris, Utrecht u. Leyden, Zwa- nenburga, Harlema, Harlemd, Londond, Albany, Madras hier erst aus den Temperaturen der einzelnen Tage berechnet. Von den übrigen 4 ist Kö- nigsberg 1806-1826 von Bessel aus Schumacher astronom. Nachr. II. 25 entlehnt, Karlsruhe von Eisenlohr Untersuchungen über das Klima und die Witterungsverhältnisse von Karlsruhe, Erfurt aus Berghaus Annal. der Erdkunde 3.Reihe 1. p.187. Die Beobachtungen von Frankfurt 1758-1777 sind bis Ende Juni aus Kämtz Tafel, die späteren aus Schüblers Grund- sätzen der Meteorologie, da mir Thilo über Peter Meermanns thermometri- sche Beobachtungen u. Berechnungen nicht zur Hand waren, ich also nicht weils, woher die Abweichungen beider Reihen entstanden sind. Die Beob- achtungen von Paris sind, wie ich später sah, schon von Kämtz berechnet worden. Was die zehntägigen Mittel betrifft, so gelten für dieselben die . literarischen Nachweisungen der Monatsmittel, das für Paris ist aus den Be- obachtungen von 1816-1842 berechnet, das von Genf aus 1796-1825. Stationen, für welche mehrere Reihen mitgetheilt sind, wie Peters- burg, London, Zwanenburg, Harlem machen es möglich zu beurtheilen, wel- chen Einflufs veränderte Beobachtungsmethoden oder ungleiche Jahrgänge auf die Werthe äufsern. Wenn auch die Zeiträume, aus welchen die Mittel für die einzelnen Tage bestimmt sind, zu einer sichern Bestimmung noch nicht ausreichen mögen, so werden sie doch genügen, um einige besonders über den Einflufs der Wärme auf die Entwicklung der Pflanzen angeregte Fragen mit gröfserer Schärfe beantworten zu lassen, denn nur durch die Vergleichung solcher Tafeln für verschiedene Orte läfst sich bestimmen, ob eine Pflanze, um aus einem bestimmten Stadium ihrer Entwicklung in ein andres überzugehen, eine bestimmte Wärmesumme in dem Zeitraume wel- cher beide Stadien trennt, empfangen haben mufs, oder ob sie in jedes der- selben eintritt, wenn die Temperatur eine bestimmte Höhe erreicht hat. 238 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Schliefslich füge ich noch eine Tafel hinzu, welche in die Haupttafel nicht aufgenommen ist, da sie die Monatsmittel nicht enthielt. In dem Mes- sage from the president of the United States to the two houses of the Con- gress 3. Dec. 1844 p. 160 findet sich nämlich eine Temperaturtafel, welche die Mittel der Jahreszeiten, des kältesten und wärmsten Monats für die Mi- litärposten der Vereinigten Staaten enthält. Sie ist vollständiger und um- falst mehr Jahre als die von Forry gegebene Tafel, welche oben benutzt worden ist. Der nebem dem Ortsnamen stehende Exponent bezeichnet die Anzahl der Jahre, aus welcher das Mittel erhalten ist. Wo der Januar nicht der kälteste Monat war, steht N. D. F. in der dritten Spalte und bezeichnet, dafs die niedrigste Temperatur beziehungsweise in den November, December oder Februar fiel. A bezeichnet dasselbe für den August in Bezug auf den wärmsten Monat, welcher, wenn kein Buchstabe dabei steht, der Juli war. | Breite | Länge | none «| Wint. | Frühl. Somm. | Herbst Jahr kält. Mon. WWARTDSE Mon. | j Fort Kent ' 47°15 | 68°35 | 575A | —9.00 1.42 13.28 3.76 2.36 — 10.27 F. Fairfield ' 46 46 | 6750 | 415 A | — 7.84 2.23 13.83 4.00 3.05 — 9.47 F. Brady '° 46 30 | 8443 | 595 F | —6.20 | 2.74 13.66 539 | 383 | — 8.76 Hancock bar. ? 46 8 | 6749 | 6 8F | —.11 3.08 14.05 525 | 3.81 — 8.68 F. Mackinac ® 45 51 35 5 | 728F | —5.66 1.85 13.16 4.92 3.56 — 9.77 F. Sullivan '° 44 54 | 66 58 — — 3.93 12.80 6.72 | 4.53 — 5.40 F. Snelling '°® 453 | 93 5 | 7soF| — 654 6.47 17.40 6.04 | 5.84 — 9.49 Plattsburg bar. ° 44 4l 73 26 — —5.07 5.16 15.80 6.02 | 5.48 — 8.61 F. Howard '” 44 40 | 87 60oF | —5.23 5.08 16.33 6.22 | 5.60 — 6.95 F. Winnebago ° 44 15 | s858 | = D | 4.97 5.63 15.99 6.27 | 5.73 — 7.65 Madison b. ° 43 57 76 4 |250N| —3.02 5.43 15.88 7.57 6.46 —.621 F. Preble * 43 39 | 70 21 _ ==,96 5.31 15.61 752 | 6.12 — 5.46 F. Niagara ? 4315 | 795 J50D| —0.79 7.96 17.47 9.69 | 8.58 347 F. Crawford '' 43 4 | 9053 |580F | —5.03 | 7.22 17.95 715 | 682 | — 7.2 F. Constitation'° | 43 4 | 7049 — 7 4.80 13.88 7.29 1 5.80 — 2.86 F. Gratiot ° 42 51 82 53 |578F | — 2.30 5.40 15.67 7.61 6.59 — 461 Wavervliet ars.° | 4250 | 73 55 _ —4.41 5.83 17.23 825 | 6.72 — 4.65 F. Independence! | 22 | ı 2| — —230 | 6.20 15.94 831 | 7.16 | — 231 Detroit bar. ? 4219 | 258 | — A| —ı9 5.85 15.70 7.00 1 6.65 — 5.11 F. Dearborn ? 41 50 | 8755 591 —3.42 5.95 15.91 6.71 6.28 87% Couneil Bluffs ° 41 45 | 96 sooF | —331 8.71 19.47 909 | 845 | — 7.08 F. Wolleott '* 41 30 71 18 _ — 0.32 6.36 16.12 9.48 | 7.91 — 1.41 F. Armstrong ° 41 28 | 90 33 = — 3.04 8.36 18.92 8.92 1 8.29 273.93 West Point 41 23 74 167 — 1.64 71.53 17:43 9.56 8.22 — 3.58 F. Trumbull ° 4122 |72 5 | =D 0.12 8.00 17.97 | 10.30 | 9.09 — 074 F. Columbus '” 40 42 74 9 22 0.31 7.72 17.81 10.01 8.81 NT, Allegany ars. ° 40 26 | 80 2 | 704 | —226 | 7.12 17.72 817 1 7.68 1 — 5.76 Zarlisle bar. ? 7, Mifflin ? ", Leavenworth ° . Johnston ° . Towson ” \ugusta ars. '' . Moultrie ’ . King ° | Breite | verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 76°50' 75 94 76 76 76 90 77 76 95 94 76 78 94 8 79 8 93 91 89 89 89 8 89 82 12 52 49 27 55 8 53 12 10 49 46 5 13 53 56 7 47 18 38 41 58 27 7ı Länge | Höhe | Wint. Frühl. | Somm. | Herbst I Jahr | ür. Mon. 7.47 8.64 9.95 9.35 9.90 10.24 11.70 11.62 10.97 13.00 13.04 12.92 14.51 13.24 14.51 14.64 16.20 15.73 16.32 17.11 16.48 16.74 16.25 18.13 17.63 17.87 19.18 17.50 20.41 18.67 18.41 19.50 19.96 20.30 19.96 19.80 20.96 20.55 21.43 21.36 21.12 21.66 21.10 21.80 22.00 21.99 22.47 22.45 22.74 21.62 22.62 22.38 21.52 22.16 8.05 11.69 9.50 10.40 11.70 10.29 10.80 12.35 13.51 13.12 11.82 15.29 15.69 15.42 14.51 15.73 16.41 15.33 15.72 17.78 16.50 17.10 17.88 18.76 17.56 18.89 19.86 7.88 10.36 9.04 9.56 10.55 10.69 11.08 12.46 12.11 12.92 12.21 13.96 14.77 12.96 14.59 14.90 16.13 15.40 15.80 17.06 16.10 16.71 16.92 18.49 17.59 16.84 19.57 239 wärmst. Mon. 18.71 22.03 19.80 19.87 20.56 20.68 21.72 20.66 21.25 22.04 21.04 22.48 21.96 22.53 22.11 21.90 22.98 22.49 23.02 23.24 23.34 22.42 22.02 23.09 23.52 22.04 22.48 Un- terschied 23.85 23.07 22.94 20.83 20.59 20.94 23.76 18.55 19.54 20.15 19.37 18.50 17.44 19.89 16.59 15.68 15.11 15.65 15.28 13.12 17.54 15.27 10.20 1014 14.25 10.55 6.12 240 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Bemerkungen, zusammengezogen aus den am 11. Juli 1839, 2. Juli 1840, 27. Oct. 1842, 40. Nov. 1843, 27: Oct. 1845, 26. Oct. 1846 gelesenen Abhandlungen. Die Ansicht, dafs zur Bezeichnung der klimatischen Verhältnisse eines Ortes die Angabe des Jahresmittels genüge, ist eine noch jetzt so verbrei- tete, dafs oft als Ergebnifs vieljähriger Beobachtungen dieses allein veröf- fentlicht wird. Dennoch wird jeder zugeben, dafs z.B. die Vertheilung der Regenmenge im Jahr eine gröfsere Bedeutung hat, als ihre absolute Gröfse und dafs die Pflanzendecke der Erde nicht blos von der Vertheilung der mittleren Temperatur abhängt, sondern zugleich ein treues Bild ihrer perio- dischen Veränderungen ist. Eine Meteorologie, welche sich die Auffindung des Mittels als letzte Aufgabe stellte, wäre einer Astronomie zu vergleichen, welche die mittlere Entfernung der Gestirne allein zu bestimmen suchte, ohne um die Gestalt ihrer Bahnen sich zu bekümmern. Wie hier in der pe- riodisch sich ändernden Stellung der Gestirne gegen einander erst die Kräfte sich ermitteln lassen, welche jene auf einander ausüben, so treten die me- teorologischen Gesetze erst deutlich in den Veränderungen hervor. Wer hätte an die Bedeutung der Ausstrahlung gedacht ohne das in der täglichen Periode sich bis zum Sonnenaufgang verspätende Minimum der Wärme, und was war die ganze Wärmelehre der Erde, ehe Lambert auf jene aufmerk- sam machte. Wenn aber einmal die Überzeugung gewonnen ist, dafs in allen me- teorologischen Erscheinungen der Verlauf des Jahres von gröfster Bedeu- tung ist, wenn es sich also nicht blos um Bestimmung des Flächeninhalts der Temperaturcurven handelt, sondern um Ermittelung ihrer individuellen Gestalt, so wird man auch unmittelbar zugeben müssen, dafs man so nahe als möglich liegende Punkte in diesen Curven zu bestimmen habe, also Mo- natsmittel unter einander vergleichen müsse, da kleinere Abschnitte nur für wenige Orte erhalten werden können. Wenn ich in den vorhergehenden Tafeln den Monatsmitteln die daraus resultirenden Mittel der Jahreszeiten hinzugefügt habe, so geschieht dies nur in der Absicht, um bei der Erör- terung einiger Fragen auch die Orte mit berücksichtigen zu können, für welche zum Nachtheil für die Wissenschaft nur Mittel der Jahreszeiten ver- öffentlicht sind. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 241 Die Anzahl der Stationen auf der südlichen Erdhälfte ist noch so un- erheblich, dafs für sie an eine Zeichnung von Linien gleicher Monatswärme nicht gedacht werden kann. Sie ist aber grofs genug um ein wichtiges, der Akademie im Oktober 1845 mitgetheiltes Resultat (1) entschieden hervor- treten zu lassen, dafs nämlich die Gesamttemperatur der Erde selbst eine jährliche periodische Änderung erleidet, dieihr Maximum zur Zeit der nördlichen Abweichung der Sonne, ihr Minimum bei südlicher Abweichung derselben erreicht. Die auf die Erdoberfläche fallende Sonnenwärme wird verwendet zur Temperaturerhöhung der Substanzen, welche ihren Aggregatzustand nicht verändern, und sie wird im Schmelzungsprocefs des Eises und im Verdam- pfungsprocefs des Wassers gebunden. Wäre das Verhältnifs des Festen zum Flüssigen auf beiden Erdhälften dasselbe, so würde bei nördlicher Abwei- chung der Sonne ein eben so grofser Antheil der auffallenden Wärmemenge latent werden als bei südlicher. Nun ist aber jenes Verhältnifs so verschie- den, dafs England in die Mitte der Erdansicht fällt, bei welcher man das meiste Land übersieht, Neuseeland in die der gröfsten Wasseransicht. Nä- hert sich also die Sonne vom südlichen Wendekreis dem nördlichen, so ver- mindert sich fortwährend die flüssige Grundfläche der Atmosphäre auf Ko- sten einer Zunahme der festen d.h. es steigt fortwährend die freie Wärme, weil ein immer geringerer Antheil der auffallenden Sonnenwärme im Schmel- zungs- und Verdampfungsprocefs gebunden wird. Die Beobachtungen bestätigen dies vollständig. Vergleicht man die Stationen in Südamerika, Südafrika, Vandiemensland und Neuholland mit entsprechenden Breiten der nördlichen Erdhälfte, so giebt überall der warme Winter der südlichen Erdhälfte plus dem heifsen Sommer der nördlichen eine gröfsere Wärmesumme als der kühle Sommer der südlichen plus dem kalten Winter der nördlichen. Einige Beispiele werden genügen; wobei die tropische Gegend wegen des zu veränderlichen Einflusses der Regenzeit ausgeschlossen wird. Falklandsins. Harlem Summe W. 9.46 205 1151 F. 754 7.04 14.58 Ss. 6.59 13.30 19.89 H. 6.77 8.49 15.26 (') Bericht 1845 p. 339. Phys. Kl. 1846. Hh 242 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen Monteyideo F. Gibson Summe. W. 20.15 4.67 24.82 F. 16.00 13.00 29.00 S. 11.26 20.96 32.22 H. 1452 ;'13.12 27.64 Auckland Tunis Summe W. 15.51 10.56 26.07 F. 12.36 1464 27.00 Sun 8.933 117,22167 31.00 H. 11.03 1749 28.52 P. Arthur(‘) Marseille Summe W. 13.55 5.88 19.43 S. . 9.46 18.19 27.65 Circular Head(') Launceston(') Woolnorth (') Neapel Summe W. 14.28 6.96 21.94 S. 9.63 18.83 28.46 Port Philipp(‘) Palermo Summe W. 16.62 9.11 25.73 S. 9.46 18.85 28.31 P. Jackson (') Macquarie(') Savannah Summe W. 18.87 8.95 27.82 Si... 12.51 21.66 34.17 Cap F. Johnston Summe . 18.77 7.52 22.29 15.70 14.51 30.21 11.86 21.36 33.22 14.96 15.69 30.65 Bräg Eine periodisch sich ändernde Gesamttemperatur der ganzen Erdober- fläche könnte dadurch entstehen, dafs zur Zeit, wo die Sonne in nördli- chen Zeichen verweilt, die Räume, wo hohe Temperaturen herrschen, sich erweiterten auf Kosten einer Verminderung der Räume, wo die niedrigsten Temperaturen eintreten. Es würden dann zu allen Zeiten des Jahres die- selben Linien gleicher Monatswärme vorhanden sein, nur zu verschiedenen (') Strzelecki physical description of New South Wales and Vandiemensland p. 229. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 243 Zeiten in verschiedenen Abständen von einander. Dies ist aber nicht der Fall. Bei nördlicher Deklination der Sonne treten in Hindostan und dem nordöstlichen Theile des tropischen Afrika Temperaturen hervor von einer Höhe, zu welcher kein Analogon in irgend einer Zeit auf der südlichen Erd- hälfte sich findet. Dasselbe gilt bei südlicher Abweichung der Sonne für die niedrigen Temperaturen in Nordasien und Nordamerika. Die Linien glei- cher Monatswärme wandern daher nicht nur in der jährlichen Periode auf der Oberfläche der Erde, sondern es treten zu den in der Regel vorhande- nen zu gewissen Zeiten des Jahres an bestimmten Stellen ganz neue hinzu, welche zu andern Zeiten nirgends gefunden werden. Dies zeigt schon unmittelbar, ein wie wenig bezeichnendes Bild für die jedesmalige Temperaturvertheilung die Vertheilung der mittleren Jah- reswärme giebt. Dazu kommt noch, dafs auch die stets vorhandenen Linien gleicher Wärme bei ihrem Hin- und Herbewegen innerhalb der jährlichen Periode so erhebliche und so ungleiche Gestaltänderungen erfahren, dafs die Physionomie der ganzen Vertheilung in den verschiedenen Abschnitten des Jahres eine durchaus andere wird. Die Spalte, welche in der ersten und zweiten Tafel den Unterschied des wärmsten und kältesten Monats enthält, giebt unmittelbar an, wieviel Isothermen während des Jahres durch den Beobachtungsort hindurchgehen. Vergleicht man die geringen Unterschiede der tropischen Gegenden mit den sehr erheblichen der gemäfsigten und kalten Zone, so sieht man, dafs der Abstand der Isothermen sich bedeutend ändert, ja dafs es Punkte auf der Oberfläche der Erde giebt, welche in der allgemeinen Bewegung der Iso- thermen fast als stationär erscheinen. Am Commewyne z.B. ist der kälteste Monat noch nicht einen Grad kälter als der wärmste, in Jakutzk beträgt die- ser Unterschied 50 Grad. Vergleicht man aber die nordasiatischen Statio- nen mit denen Europas und Nordamerikas, so findet man unter gleicher ge- ographischer Breite so grofse Unterschiede der jährlichen Veränderung, dafs man sogleich erkennt, dafs alle Isothermen vom Winter zum Sommer hin die stärksten Gestaltänderungen erfahren. Denn selbst auf nicht grofse Ent- fernungen ist die jährliche Oscillation äufserst verschieden, da in Helston der Unterschied des kältesten und wärmsten Monats noch nicht 8 Grad be- trägt, in Uralsk unter gleicher Breite 35 Grad. Hh 2 244 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Auf die Gröfse dieses Unterschiedes gründet sich die Bezeichnung „excessives Klima”, welche Buffon zuerst gebraucht hat. Später ist allge- mein, indem die Ursache der Erscheinung mit in die Bezeichnung aufge- nommen wurde, der abstumpfende Einflufs der Meeresnähe durch den Na- men „Seeklima” bezeichnet worden, und als Gegensatz diesem das „Con- tinentalklima” gegenübergestellt (1). Die nächste sich darbietende Frage ist, wo finden sich diese Gegensätze am reinsten ausgeprägt? Die Buffon’sche Bezeichnung fafst allein die Gröfse des Unterschiedes in das Auge, nicht den Werth der Zahlen, welche diesen Unterschied bil- den. In diesem Sinne wird man Amerika ein excessiveres Klima zuschrei- ben als Europa, Asien ein noch excessiveres als Amerika. Das Bezeichnende des Seeklimas hat man aber immer darin gesucht, dafs bei gleichbleibendem Mittel beide Extreme, das der Wärme und Kälte, sich vermindern, das des continentalen, dafs beide Extreme sich von dem’ normalen Mittel weit ent- fernen. Man wird also von einem Beobachtungsorte sagen, dafs er dem Con- tinentalklima angehöre, wenn er einen heifseren Sommer und einen kälte- ren Winter hat als seiner geographischen Breite und seiner Erhebung über dem Meere zukommt, und dafs er im Seeklima liege, wenn seine Sommer kühler, seine Winter milder sind als der normale seiner geographischen Breite. Streng genommen kann die mittlere Jahreswärme, wenn man die Bezeich- nungen in diesem Sinne auffafst, weder durch den Charakter des reinen See- klimas noch durch den des reinen Continentalklimas affıcirt werden. Nun wissen wir aber, dafs die Gestalt der Jahresisothermen bedeutend abweicht von der der Breitenkreise. Daraus folgt unmittelbar, dafs die Abweichung der extremen Jahreszeiten des Sommers und Winters von ihrem normalen Werth nicht gleich sein kann, dafs an bestimmten Stellen der Erde die Ab- weichung des Sommers vom Jahresmittel des Parallels einen Ort an das See- klima knüpfen kann, während die Abweichung des Winters ihn dem conti- nentalen zuzurechnen zwingt, oder umgekehrt, dafs er im Winter dem See- klima angehört, im Sommer dem continentalen. (') Wahlenberg sagt in der Flora Lapponica: während der an den Alpen liegende Theil’ des schwedischen Lapplands ein Sibirisches oder ein Continentalklima hat, herrscht in dem Norwegischen Theile von Lappland ein ganz anderes, welches sich ein Isländisches nennen lielse. Der bezeichnende Namen climat des cötes als Gegensatz des climat con- tinental in Humboldvs lignes isothermes p. 86. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 245 Um zu entscheiden, welchem Klima in den einzelnen Abschnitten des Jahres ein Ort zugehört, bedürfte es daher einer Kenntnifs der Tempera- turcurven der verschiedenen Breitenkreise. Diese Curven hat Lamont aus den Daten der Temperaturtafel von Kämtz zu bestimmen versucht. Die Ergebnisse seiner Untersuchung sind oben am Ende der zweiten Tafel hin- zugefügt worden. Eine solche früher schon von Lambert und Kirwan gröfstentheils nur auf theoretische Betrachtungen gegründete Arbeit könnte ‚Jetzt viel vollständiger wieder aufgenommen werden, was aber hier unter- lassen worden ist, da die auf die vorhergehenden empirischen Beobachtungs- daten sich gründende Zeichnung der Monatsisothermen, welche in Kurzem veröffentlicht werden wird, die Beantwortung aller sich in dieser Beziehung darbietender Fragen indirect mit enthält. Da nun durch besondere Ursa- chen, welche im eigentlichen Sinne lokal, doch auf grofse Strecken der Erde wirksam sind, an manchen Stellen die Extreme der Wärme nicht in die Sommermonate fallen (wie in der Gegend des indischen Monsoon, wo der Frühling die höchste Wärme zeigt und in tropischen Gegenden, wo die Regenzeit mit höchstem Sonnenstande eintritt), so würden sehr mannigfache Bezeichnungen gewählt werden müssen, um die Gestalt der Temperatur- curven anzudeuten, was gewils unpassend wäre. Auch ist selbst das jetzige viel reichere Beobachtungsmaterial zu einer sichern Bestimmung der Tem- peraturcurven der einzelnen Breitenkreise nicht günstig vertheilt. Die euro- päischen Ansiedler haben in der neuen Welt in südlichern Breiten das mil- dere Klima gesucht, welches sie unter gleicher Breite mit Europa dort nicht fanden. Sie sind in der Richtung der Jahresisothermen fortgeschritten, nicht in der Richtung der Parallelkreise. Daher kommt es, dafs, während für die grofse Anzahl amerikanischer Stationen die Küsten des mittelländischen Meeres und die Nordküste von Afrika nur wenige Punkte entsprechender Breite darbieten, die Hauptmasse der europäischen Beobachtungsorte von England, Frankreich und Deutschland in die Lücke fällt, welche die Beob- achtungsorte der Vereinigten Staaten von den wenigen Stationen der Nord- polexpeditionen scheidet. Dennoch ist die Anzahl der vergleichbaren Punkte grofs genug, um einige erhebliche Eigenthümlichkeiten in der Gestaltände- rung der Isothermen entschieden hervortreten zu lassen. Verzeichnet man die Isothermen für den Januar, so findet man an der Westküste der Vereinigten Staaten von Florida bis Neuschottland eine 246 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen . ziemlich regelmäfsige Temperaturabnahme von nahe einem Reaumur’schen Grad für einen Breitengrad. An der Ostküste des alten Continents ist diese Temperaturabnahme viel geringer, unter gleicher Breite aufserdem die Tem- peratur überall entschieden höher. Weiter nach Norden steigert sich dieser Unterschied immer mehr und wird desto auffallender, je näher diese Ge- gensätze an einander rücken. Denn schon von Halifax an heben sich die Temperaturcurven plötzlich nach Neufoundland hin, und die Januarwärme von Reykiavig schliefst den südlichen Theil von Island an eine südlichege, Breite der norwegischen Küste an. Die hohe Temperatur der Färöer, Shet- landinseln, Hebriden zeigt ebenso, dafs die convexen Scheitel der Isother- men zu dieser Zeit des Jahres ihre westlichste Lage erreicht haben. Aber steil fallen sie plötzlich auf der amerikanischen Seite ab (1), denn in der Baffınsbay ist die gr -önländische Küste entschieden wärmer als die von La- brador, und nach dem Innern jenseits der Hudsonsbay nehmen die Tem- peraturen so stark ab, dafs die Isothermen sich hier als gesonderte Äste um den amerikanischen Kältepol schlingen. So niedrige Temperaturen finden sich erst in Sibirien wieder, ja die Kälte wird dort noch etwas intensiver. Für den Januar sind wir also vollkommen berechtigt, Amerika und Asien dem Continentalklima beizuzählen, denn die hohen Temperaturen Europas und der Westküste von Amerika jenseits der Felsgebirge zeigen, dafs die mittlere Temperatur der Parallelkreise die des Innern der Continente und seiner Ostküsten entschieden übertrifft. Aber schon im Februar beginnen die Verhältnisse sich zu verändern, Mit zunehmender Mittagshöhe der Sonne sollte man vermuthen, dafs über- all die Isothermen sich nach den Drehungspolen der Erde in Bewegung set- zen werden. Das ist auch in Nordasien und dem östlichen Europa der Fall, (') Gegenden, wo die Temperatur so schnell abnimmt, dafs sich die Isothermen dicht aneinanderdrängen, sind vorzugsweise nebelreich, indem die Verdichtung der Wasserdämpfe eben die Grenze bezeichnet zwischen den so ungleich temperirten Luftmassen. In New- foundland giebt diese Abnahme zu der Aisch Erscheinung des „Silberthaus” Veranlassung. Die feuchten Südwinde, welche den warmen Golfstrom überschritten ha- ben, überziehen hier besonders im Februar die Bäume mit einer dicken eisigen Kruste. I can compare, sagt Bonnycastle (New Foundland in 1842 I. p.339) the appareance of a tree thus unwelcomely adorned to nothing in man’s art nearer than to a vast candelier of the purest crystal, and the play of the light is fully equal to that from myriades of prisms, when the sun schines. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 247 wo fast ohne Ausnahme die Temperatur des Februar höher ausfällt als die des Januar. Ganz anders an der Westküste von Amerika, denn in Boothia felix, der Winterinsel, Igloolik, Hebron, Okak, Nain, Halifax, F. Sullivan bis nach Long Island hinab ist der Februar kälter als der Januar, ja berech- net man das zehnjährige Mittel der halbmonatlichen Temperaturen sämtli- cher Stationen des Staates New York, welches weiter unten folgen wird, so fällt das Minimum in den Anfang Februar. Auch Island zeigt dieselbe Ano- malie, ja sie greift, wie die Beobachtung von Thornshavn, Wick, Unst, Sandwick zeigen, bis nach Europa herüber. Indem also die concaven Schei- tel besonders in der alten Welt sich bereits dem Pole nähern, bewegen sich die convexen noch nach Süden, ein Beweis, dafs die Lemmiskatenform der Winterisothermen sich der Kreisform bereits zu nähern anfängt. Mit dem März beginnen zwar auch die amerikanischen Isothermen sich nach Norden zu bewegen aber entschieden langsamer als in der alten Welt, ja in Reykiavig fällt, wie die zehntägigen Mittel zeigen, das Minimum der Winterkälte in den Anfang des März. Welcher Unterschied überhaupt in der Gestalt dieser Curve und dem steilen Ansteigen der von Archangel. Dieses Zurückbleiben der amerikanischen Curven dauert auch in den fol- genden Monaten fort (!), und so bereitet sich die merkwürdige früher über- sehene (?) Thatsache vor, auf welche ich zuerst in einer der Akademie im Oktober 1842 vorgelegten Arbeit aufmerksam gemacht habe (?), dafs die Sommerwärme in Amerika niedriger ist als die in Europa unter gleicher Breite, dafs also Amerikain dieser Jahreszeit nicht dem Continentalklima angehört, sondern vielmehr die charakteri- stischen Kennzeichen des Seeklimas an sich trägt. Unter die fünftägigen Mittel habe ich nur eine amerikanische Station aufnehmen können: Albany, keinen vollen Grad nördlicher als Rom. Den- noch liegt selbst in einer so südlichen Breite die Curve von Albany nicht blos im Winter, sondern das ganze Jahr hindurch unter der von Rom, zur (') Im April liegen die Isothermen von -18° bis -12° nur in Amerika, erst die von -11° trifft Novaja Semlja und Ustjansk. (?) Lyell Prince. of Geology 1. p. 169 sagt gradezu: some species, which flourish in Europe, would be unable to resist the great heat of the North American summer or the intense cold of the winter. (?) Bericht 1842 p. 306. 248 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen Zeit der gröfsten Sommerwärme noch um zwei Grade, während im Winter der Wärmeunterschied beider Orte so erheblich wird, dafs der Hudson am 18. December zum Stehen kommt und erst am 16. März der Eisgang erfolgt. In höheren Breiten tritt dieser Unterschied viel entschiedener hervor. So ist die Juliwärme von Kafıord 6 Grad höher als die von Boothia, der Juni von Nischney Kolymsk 8 Grad höher als der von Igloolik, der Juli von Tor- neo 111 Grad höher als der der Winterinsel, selbst der von Carlö übertrifft Fort Franklin um 5 Grad, Archangel ebenso Goothaab um 8, Wöro sogar um 10, Jakutztk endlich hat einen 4 Grad wärmeren July als F. Simpson. Selbst Sromness und Sandwick im entschiedensten Seeklima haben einen wärmeren Juli als Nain, Okak, Hebron, die doch etwas südlicher liegen. Cumberlandhouse, mitten im amerikanischen Festland, erreicht noch nicht die Juliwärme von Zwanenburg in den Niederlanden und St. Johns, noch in der Nähe des erwärmenden Golfstromes, ist 5 Grad kälter im Juli als Rochelle. Betrachtet man daher die Gestalt der Juliisothermen im alten Conti- nent, so sieht man, dafs sie sämmtlich ihre concave Seite Nordamerika (') zukehren, Ihre Richtung von SW. nach NO. steht in Europa nahe recht- winklig auf der der Januarisothermen, welche von NW. nach SO. gehen. Wem würde es einfallen im Juli, wo, mit Ausnahme von Novaja Semlja, die Spitze von Norwegen und Schottland die niedrigsten Temperaturen des alten Continents zeigt, in Nordasien nach einem Kältepole zu suchen? Auch findet er sich in der That dort nirgends, (vielleicht mit Aus- nahme des weit isolirt nach Norden vorspringenden Taimurlandes) denn Jakutzk, dessen mittlere Januarwärme bis zum Frostpunkt des Quecksil- bers herabsinkt, hat im Juli eine 5 Grad höhere Wärme als Söndmör, und übertrifft dann die Temperatur des 10 Breitengrade südlicheren Berlins. Der August erreicht in der Barabinskischen Steppe die Mittelhöhe von 20°, während die gleiche Breite in England nur 11°-12° liefert. Welche gewalt- same Drehung der Isothermen setzt dies voraus, da der Januar in England volle 19 Grad wärmer ist als der in Barnaul. (‘) Die Isothermen von 1° bis 6° finden sich nur in Amerika, wenn man Novaja Semlja und Spitzbergen nicht mit zum alten Continent rechnet. Erst die Isotherme von 7° trifft die Nordspitze von Norwegen. verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 249 Diese Temperaturerhöhung der Ostseite des alten Continents bereitet sich in den südlichen Gegenden vor und rückt herauf mit zunehmender nörd- licher Abweichung der Sonne. Ihr Grund liegt in der äufsern Gestalt der Continente und der Beschaffenheit der festen Grundfläche der Atmosphäre. Von dem westlichen Ende der Sahara bis zum östlichen der Gobi in einer Erstreckung von 132 Längengraden, zieht sich, wie Hr. v. Humboldt bemerkt, ein breiter, fast ununterbrochen wüster Gürtel durch die Mitte von Afrika, Arabien, Persien, Candahar und die Mongolei. Unter dem Ein- flufs einer mehr oder minder scheitelrechten Sonne nimmt aber dort der Sand eine Temperatur an(!), welche so hoch sich weder in den Prairien am Missisippi, noch in den Urwäldern des Orinoco und Amazönenstromes fin- det. Mit zunehmender nördlicher Abweichung der Sonne erhalten wir da- her in Nordafrika und Hindostan im Frühjahr und im Beginn des Sommers Temperaturen, wie von keinem andern Orte der Erde bekannt sind. Breite April Mai Juni Juli Kouka 13° 26.30 26.24 25.60 22.96 Massaua 16 23.92 29.78 29.55 Nagpoor 21 2711 2856 2401 21.78 Benares 5 5A 2771 25.90 23.87 Mozufferpur 26 22.04 2440 24.19 23.27 Nasirabad 26 22.66 27.73 27.42 25.08 Ambala 30 2171 3022 2859 23.47 Bassora 31 188 27.1 27.0 Bagdad 33..119.0)..,,,,24.4). 1.267, ..,,,27.2 Auf den westindischen Inseln zeigen sich in entsprechender Breite weder so hohe Temperaturen noch so stark und anomal gekrümmte jähr- liche Curven, vielmehr eine das ganze Jahr hindurch ziemlich unveränder- liche Wärme. Mit diesen thermischen Verhältnissen gehen alle secundären meteoro- logischen Erscheinungen vollständig parallel. Für die Mitte des atlantischen Ocean fällt die Nordgrenze des Süd- ostpassat im Februar auf 1 Grad 15’N.B. im Juli auf 3° 30’, verändert sich also nur um zwei Grad. Schon auf der Ostseite des Meeres aber än- dern sich die Verhältnisse, die vorspringende Küste von Guinea zieht den (') In der Wüste, wo, wie Hagi-Ismael sagt, die Erde von Feuer und der Wind eine Flamme. Phys. Kl. 1846. Ti 250 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen SO. so weit herauf, dafs er als Westindia Monsoon S. und SSW. wird. Aber wie viel grofsartiger ist die Verschiebung im indischen Meere, wo die unsymmetrische Vertheilung des Festen und Flüssigen in Beziehung auf Nord und Süd noch erheblicher wird, da von der ostafrikanischen Küste bis nach Borneo, den nördlich gelegenen Ländermassen südlich vom Äquator nur eine flüssige Grundfläche der Atmosphäre entspricht. Hier greift daher im Winter der Nordostpassat als Nordwestmousson 12 Grad auf die südliche Erdhälfte über, wahrscheinlich in seiner durch die Drehung der Erde be- stimmten Richtung noch gefördert durch die Lage von Australien, während im Sommer der Südostpassat als Südwestmousson bis zu 30 Grad nördli- cher Breite hinaufrückt. Hier beträgt also die Verschiebung volle 42 Grad. Herr v. Humboldt hat zuerst gezeigt, dafs in der Nähe des Aqua- tors, wo in der Gegend der Windstillen die Luft aufsteigt, der barometri- sche Druck am Meeresspiegel geringer ist als in der Breite von Paris. Herr v. Buch hat hingegen darauf aufmerksam gemacht, dafs der Druck gröfser ist da, wo an der äufsern Grenze des Passats die oberen Ströme herabkom- men. Schiffsjournale zeigen einen allmähligen Übergang beider Extreme in einander, wenn man von den äufsern Grenzen des Passats sich seinen in- nern nähert. Die Erscheinung des Passates ist aber nicht das ganze Jahr an dieselbe geographische Breite fixirt, sie rückt vielmehr mit der Sonne her- auf und herunter. Jeder Ort der Passatzone nähert sich also innerhalb der jährlichen Periode abwechselnd seiner äufsern und seiner innern Grenze, oder barometisch ausgesprochen, der Stelle des vermehrten und der des verminderten Druckes. Er mufs daher innerhalb des Jahres eine periodi- sche Änderung des Druckes zeigen. Dies ist auch wirklich der Fall, aber diese Veränderung, wie sie sich im tropischen Amerika zeigt, steht in gar keinem Verhältnifs zu der grofsartigen Änderung des periodischen Drucks in dem ganzen Gebiete der indischen Moussons. Alle Passattheorien stimmen darin mit einander überein, dafs sie als primäre Ursache ein Aufsteigen der Luft an der Stelle annehmen, wo die direete Erwärmung am gröfsten ist. Der Passat ist ihnen daher stets ein Zu- strömen nach dieser Stelle hin. Im Winter, wo in dem ganzen nördlichen Theile der heifsen Zone Nordostwinde herrschen, ist die Ursache dieses Lufistromes also in der Nähe des Äquators zu suchen, nur im indischen Ocean südlicher, denn hier zeigen sich statt des SO, der im atlantischen verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 251 auf die Nordhälfte übergreift, Nordwestwinde, die ihren Anziehungspunkt in Neuholland haben müssen. In unserm Winter sind also die Verhältnisse der nördlichen Erdhälfte normal, nur östlich von Afrika zeigt sich eine Ano- malie, aber nicht auf der nördlichen sondern auf der südlichen Erdhältfte. Diese Anomalie ist im Sommer in demselben Meere aber nun auf der nörd- lichen Erdhälfte, denn während der NO. auf dem stillen Ocean und im at- lantischen noch seine Stelle behauptet, nur weiter nördlich anfängt und dem Aquator sich weniger nähert, dringen regenbringende SWwinde bis an den Fufs des Himalaya und nach Japan hinauf, ja überströmen die vorliegenden Gebirge in der Weise, dafs auf hochgelegenen Stationen plötzlich die Tem- peratur so ansteigt, als lägen sie viel niedriger und dafs durch die herauf- dringende Luft sich die barometische Jahrescurve mehr verflacht, als man zu erwarten berechtigt wäre, obgleich die furchtbaren Regengüsse, wie in Mahabuleshwur am Abhange des Gates, welche auf dem Plateau des Gebir- ges (in Poonah) scharf abschneiden, beweisen, dafs die der Luft beigemeng- ten Wasserdämpfe ihr nur in geringem Maafse über das Gebirge folgen. Wo liegt der Anziehungspunkt für diese Ströme? Nach den Temperaturverhält- nissen, die früher besprochen wurden, werden wir ihn im Innern von Asien zu suchen haben. Von der auf den Erdkörper fallenden Sonnenwärme wird bekanntlich nur ein geringerer Antheil in dem Luftkreise selbst absorbirt, der überwie- gende Theil gelangt zu seiner Grundfläche. Im Allgemeinen wird also stets die den Boden berührende Luft diesem Wärme entziehn. Diese Wärmeab- gabe an die Atmosphäre wird geringer über einer flüssigen Grundfläche sein als über einer festen, denn was im Verdampfungsprocefs latent wird, kann an die Luft nicht abgegeben werden. Unter gleichen Einstrahlungsbedin- gungen wird also eine flüssige Grundfläche die auf ihr ruhende Atmosphäre minder wärmen als eine feste. Die durch Temperaturerhöhung gesteigerte Elasticität der Luft findet seitlich überall denselben Widerstand, aber nach der Höhe einen geringern als nach der Tiefe, sie mufs also aufsteigen. Die- ser Courant ascendant wird also lebhafter über einer festen Grundfläche werden als über einer flüssigen. Da aber das Aufsteigende in der Höhe seit- lich abfliefst, so wird der Druck auf die Grundfläche durch den Courant ascendant vermindert. Dieser Verminderung des Druckes wirkt über der flüssigen Grundfläche die Entwickelung der Wasserdämpfe entgegen, die, 12 252 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen obgleich unelastisch gegen die Luft, mit ihr gemeinsam auf die Umschlie- fsung drücken. Nun können drei Fälle stattfinden: eine Übercompensation, indem die hinzukommenden Wasserdämpfe mehr hinzufügen, als die Luft durch Auflockerung verliert, eine Compensation, wo Gewinn und Verlust einander das Gleichgewicht halten, endlich ein Mangel an Compensation, wo die Luft mehr durch Auflockerung verliert, als ihr durch die hinzukom- menden Wasserdämpfe ersetzt wird. k Die Übercompensation bezeichnet das Seeklima, die Nichteompen- sation das continentale. Der erste Fall findet sich im Sommer in Amerika und Europa, der letztere in Asien, folglich gehören dann jene dem See- klima, dieses allein dem Continentalklima an. Zieht man vom Gesamtdruck der Atmosphäre die Elastieität der in ihr enthaltenen Wasserdämpfe ab, so findet man für alle Stationen der ge- mäfsigten Zone, dafs diese Elastieität vom Winter zum Sommer hin zunimmt und in der zweiten Hälfte des Jahres in gleicher Weise abnimmt, während die Luft hingegen ihren Druck nach dem Sommer hin vermindert, nach dem Winter zu steigert. Die von den Wasserdämpfen befreite Atmosphäre kön- nen wir uns als den reinsten Typus des Continentalklimas vorstellen. Im Innern von Asien schliefst sich, wie ich früher gezeigt habe (!), die baro- metrische Curve überall an die Gestalt der Curve des Druckes der trocknen Luft an, der Wasserdampf füllt das Thal nicht aus, welches die Curve des Druckes der trocknen Luft darstellt. Selbst in Hindostan ist dies nicht der Fall, wo, obgleich mit einbrechendem SWmousson die Elasticität der Däm- pfe plötzlich sich ungewöhnlich steigert, dennoch der Gesamtdruck der gan- zen Atmosphäre sich verändert. Meteorologisch schliefst sich in dieser Be- ziehung die Barabinskische Steppe an das Tiefland des Ganges an, ja es ist von der Südspitze Asiens bis in hohe Breiten hinauf nirgends eine Grenze zu finden. Wird es daher noch gewagt erscheinen, wenn wir behaupten, dafs im Sommer über der compacten Ländermasse von Asien sich ein grofs- artiger Courant ascendant bildet, der mit allen Kennzeichen der Gegend der Windstillen auftritt, dafs diese nicht in der jährlichen Periode parallel mit sich selbst herauf und herunterrückt, sondern sich pendelartig dreht, dafs die gröfste Schwingungsweite in den indischen Ocean fällt, der feste Punkt, (') Bericht 1842 p. 303 und Pogg. Ann. 58. 177. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 253 um welchen die Schwingung erfolgt, etwa im tropischen Amerika liegt, oder "noch weiter hinaus im stillen Ocean. Sind diese Erscheinungen nicht viel- mehr der unmittelbarste Ausdruck der Gestaltänderungen aller Isothermen und kann man sich wohl vorstellen, dafs ein so wichtiges Phänomen als die Moussons auf die heifse Zone allein in seiner Gesamtwirkung beschränkt sei. Man hat sich längst davon entwöhnt, die Linie gleicher Tageslänge für phy- sische Verhältnisse als Äquator anzusehn, denn man weifs, dafs, wenn man von Süden her die Linie überschreitet, man noch lange meteorologisch der Südhälfte der Erde angehört, wäre es nicht passend, auch die Vorstellung aufzugeben, dafs alles sich in bandartigen Streifen oder Zonen auf der Erde vertheilt findet. Ein Blick auf eine Isothermenkarte des Januar und Juli genügt, um das Gezwungene dieser Annahme unmittelbar einzusehen. Als Gegensatz zu Asien tritt die Übercompensation am entschieden- sten im ausgesprochenen Seeklima von Island hervor, dessen barometrische Jahrescurve am convexesten gekrümmt ist. Europa bildet den Übergang aus dem einen Extrem ins andre. Käme es darauf an, eine Grenze zu ziehen zwischen dem so bestimmten See- und Continentalklima, so würde Moscau und Nicolajef schon jenseits dieser Grenze fallen, Wilna, Krakau, Ofen be- reits diesseits. In Asien selbst rückt der continentale Charakter bis unmit- telbar an die Ostküste, denn Peking hat fast eine so stark convex gekrümmte barometrische Curve als Barnaul. An der Westküste Amerikas in Sitcha wiederholen sich, wie neulich Kupfer (!) gezeigt hat, die Verhältnisse von Island. Da nun Hudson am Ohio ebenfalls eine convexe barometrische Krümmung zeigt, so scheint im Sommer auch im Innern nicht der Character des Continentalklimas hervor- zutreten, wenigstens so weit bis jetzt Beobachtungen reichen. Eine Station in den Rocky Mountains wäre in dieser Beziehung von grofser Bedeutung. Fassen wir die Unterschiede der meteorologischen Verhältnisse des atlantischen Beckens und des ihm östlich liegenden Continents kurz zusam- men, so finden wir auf dem Atlantischen Ocean und in Asien und im indischen in Europa und Afrika. Meer. NOpassat im nördlichen Theil der } { SWmousson daselbst heifsen Zone (') Pogg- Ann. p. 64. 636. 254 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen subtropische Regen im Winter } { trockne Zeit im Winter trockne Zeit im Sommer tropische Regen im Sommer in höheren Breiten in höheren Breiten einen mit zunehmender Sonnenhöhe } { einen mit zunehmender Sonnenhöhe vermehrten Druck der Atmosphäre verminderten Druck der Atmosph. kühle Sommer } $ heifse Sommer Ein Courant ascendant, von einer Mächtigkeit wie der über Asien an- genommene, mufs anziehend auf die zur Seite liegenden Luftmassen wirken. Der SW Mousson im indischen Meer wird Süd in der Nähe der Philippinen. Dies erklärt sich sehr gut, wenn man die südliche Richtung als entstanden ansieht aus der Zusammenwirkung der mit zunehmender Breite abnehmen- den Drehungsgeschwindigkeit und des Bestrebens derselben vom Meere nach dem mehr erwärmten Festland zu strömen. An den Küsten von Japan und China müssen aber dann östliche Winde mehr vorwalten als auf dem atlan- tischen Ocean. Darüber sind mir keine hinlängliche Beobachtungen bekannt, nach Europa hin hingegen ist der Einflufs unverkennbar. Solche Gegensätze als die Kühle des Sommers an den atlantischen Küsten und die hohe Tem- peratur der Sibirischen Steppen müssen sich gegenseitig abzugleichen suchen. Daher wird zu derselben Zeit, wo der SW Mousson über den NO, in Asien siegt, dessen Kraft durch Auflockerung vollkommen gebrochen ist, Europa von NWwinden überströmt, denn die kalte Luft der höheren Breiten des at- lantischen Ocean findet in der nach Süden und Osten hin liegenden Wärme Anziehungspunkte, welchen sie in der Diagonalrichtung folgt. Daher greift in Europa das Seeklima im Sommer tiefer in den Continent hinein als im Winter, denn nördlich von den Alpen erreicht überall in den Sommermo- naten die Regenmenge ihr Maximum und bei dem Anblick der Temperatur- curven, welche die fünftägigen Mittel darstellen, fällt es sogleich in die Augen, dafs sie in den Sommermonaten wie abgestumpft erscheinen. Unser Som- mer erfüllt nur ausnahmsweise die Erwartung, welche der Frühling erregt, ja selbst in den vieljährigen fünftägigen Mitteln von Paris, Carlsruhe, Berlin, Königsberg, Petersburg senken sich im Juni, noch ehe der höchste Sonnen- stand erreicht ist, die Curven und beginnen nur träge ihr Wiederansteigen. Erst in Italien, welches bei höchstem Sonnenstande in den rückwärts ver- längerten Passat aufgenommen ist, wo daher eine kurze regenlose Zeit die- sen Sonnenstand bezeichnet, erhalten die Wärmecurven schärfere Scheitel. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 255 Die nördliche Begrenzung jenes continentalen Courant ascendant führt uns zum sibirischen Eismeer. Wenn wir in dem weiten Heraufrücken des SWMousson im Sommer und in dem gleichzeitig über ganz Asien vermin- derten atmosphärischen Druck eine Berechtigung zu der Annahme fanden, dafs die Gegend der Windstillen um diese Zeit sich hier so weit nach Nor- den bewegt hat wie anderswo nirgends, so werden wir mit gleichem Recht annehmen, dafs im Winter, wo nördliche Ströme als NWMousson zwölf Grad auf die südliche Erdhälfte übergreifen, Nordasien am entferntesten liegt von der Stelle des Aufsteigens warmer Luftmassen, die, wenn sie sich aus der Höhe der Atmosphäre herabsenken, da wo sie den Boden treffen, die Gewalt des Winters brechen. Bedenkt man, welche Mauer den bereits in solcher Entfernung vom Punkte des Aufsteigens herabsinkenden obern Luftströmen die von West nach Ost gerichtete Erhebungslinie der asiatischen Gebirge entgegenstellt, so begreift man, wie die sibirischen Winter eine so furchtbare Intensität erlangen können, dafs der heifse Sommer, welcher den Boden mit einer rasch sich entwickelnden Pflanzendecke bekleidet, ihn in geringer Tiefe doch nicht aufzuthauen vermag, da die gefrorne Schicht, wie die Beobachtungen im Scherginschacht in Jakutzk zeigen, eine Mächtigkeit von 500 Fufs besitzt. Diese eisige Winterkälte finden wir plötzlich, wenn wir von Europa nach Asien gehend zu dem Meridian kommen, bei welchem südlich die Moussons beginnen. Sehr schön zeigt dies die Januar-Isotherme von -12°. Von Uleoborg läuft sie anfangs mitten durch das weifse Meer nach der Mitte von Novaja Semlja hinauf, aber hier wendet sie sich plötzlich ge- rade nach Süden und läuft bis in die Kirgisensteppe hinab. Hier biegt sie sich rechtwinklig um, geht von West nach Ost quer durch Asien und er- hebt sich erst in der Nähe der Ostküste. Sie bildet, so lange sie ihre Me- ridianrichtung verfolgt, die wahre Grenze zwischen Europa und Asien. Diese intensive Kälte des sibirischen Winters wird in dem die Nordkü- sten bespülenden Meere dieVeranlassung zu einer Eisbildung von einer Mäch- tigkeit, zu der vielleicht keine andere Stelle der Erde etwas Entsprechendes liefert, welche v.Wrangelund v.Middendorf nicht lebhaft genug beschrei- ben können. Die erhebliche Gröfse der Ebbe und Fluth steigert noch diese Eisbildung, denn indem das anschwellende Meer die sich bildende Eisdecke immer von Neuem zerstört, bringt sie stets neue flüssige Massen mit der eisi- s. Die bei dem Frieren freiwerdende Wärme wird al- gen Luft in Berührung 256 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen lerdings die Temperaturerniedrigung über dem Meere selbst abstumpfen, aber für den /spätern Schmelzungsprocels wird eine eben so grofse Wärme- menge in Anspruch genommen, als vorher bei der Verwandlung des Was- sers in eine feste Masse frei wurde. Die hohe Wärme, welche im Sommer sich über dem Continent entwickelt, ist daher an den Küsten wie abgeschnit- ten (1). Bedenkt man nun, dafs die mächtigen sibirischen Ströme, wenn sie sich ihrer Eisdecke entledigen, in ihrem langen Laufe aus südlichen Breiten ungeheure Eismassen dem Norden zuführen und im Meere ablagern, so sieht man darin einen neuen Grund des plötzlichen Herabdrückens der Sommer- wärme über dem Meere, welche v.Wrangel als beachtenswerth hervor- hebt. Da aufserdem die Auflösung des Süfswassereises im salzigen Meer- wasser schneller erfolgt, so erreicht dadurch die Verschluckung der Wärme in einer bestimmten Zeit einen noch höhern Grad. v. Wrangel berichtet, dafs nach der Erzählung der Tschuktschen, welche die Küste vom Vorgebirge Schelagskoi bis zur Insel Koljutschin be- wohnen, das Eis im Sommer sehr rasch nach West getrieben wird. „Das Karische Meer, sagt Hr. v. Baer in der lebendigen Beschreibung des Klimas von Novaja Semlja, gleicht einem Eiskeller. Da nun in diesem Meer eine ununterbrochene Strömung nach der Karischen Pforte besteht, so wird diese, jedesmal nachdem sie eisfrei gewesen, bald wieder durch Eisfelder versperrt auch während einer Windstille. Grade so wie diese Meerenge gewöhnlich von Eis gesperrt ist, trafen die meisten Seefahrer, welche durch Matosch- kin Schar fuhren, die Ostmündung durch Eis versperrt, obgleich die Meer- enge selbst mehrere Monate hindurch regelmäfsig offen ist. So wird es ver- ständlich, wie überraschend es auch sein mag, dafs ein so schmales Land, wie Novaja Semlja, welches im gröfsten Theil seiner Länge nicht einmal 15 Meilen breit ist, einen so merklichen Temperaturunterschied in Osten und Westen zeigt.” In dem eben Gesagten findet die anomale Gestalt der Temperatur- curven von Novaja Semlja, besonders wenn man das Mittel aus den drei Sta- tionen nimmt, ihre volle Rechtfertigung. Die sechs Wintermonate verdan- (') Eine ähnliche schnelle Temperaturabnahme bemerkte Scoresby an der Ostküste von Grönland. Journal of a voyage to the northern whale-fishery p- 344. verschiedener Orte in Reaumur'schen Graden. 257 ken ihre gleiche Temperatur der Compensation von Ursachen, welche im entgegengesetzten Sinne auf ihre Veränderung einwirken. Im Jahr 1777 wurde das Schiff Wilhelmina und andre dänische in der Breite von 78°-80° und 5° oder 6° östlicher Länge von Eis umgeben und mit diesem in 108 Tagen durch einen Raum von 1300 Seemeilen bis zur Breite 62° und westlichen Länge 40° getrieben in der Richtung S. 43° W. Dieses und viele andre Beispiele beweisen, dafs wie Scoresby zuerst näher ermit- telt hat, von Novaja Semlja eine Strömung gegen Westen nach Spitzbergen geht, die von der grönländischen Küste nach Süden abgelenkt wird und nun nach SW. fliefst zwischen Island und Grönland bis zum Cap Fare well (!). Überall verbreitet dieser Strom mit seinen Eismassen Kälte. „Man bemerkt, sagt Lyell, alle 4 oder 5 Jahre ungeheure Felder Treibeis, welche von Grönland her an die Westküste von Island sich anlegen. So wie die un- glücklichen Bewohner dieser traurigen Küste sie ankommen sehen, geben sie ihre Erndte verloren, denn sie wissen, dafs diese den Nebeln nicht wi- derstehen könne, welche die Eisfelder stets begleiten. Auch verlassen die Fische das Ufer, da das Wasser durch das Eis zu stark abgekühlt ist. Am Cap Farewell trifft diese Strömung den durch die Davisstrafse herabkommenden Strom, von dem man annimmt, dafs er seine Entstehung dem aus dem stillen Ocean durch die Behringsstrafse in die Polarsee mün- denden Strom verdankt, der von der Nordküste des amerikanischen Con- tinents nach Ost geht und durch die Fury- und Heclastrafse in die Davis- strafse mündet (?). Daher treffen sich, wie die schöne Karte von Red- field (°) zeigt, an der Newfoundlandsbank hier vom März bis Juni die Eis- (‘) Along the northern face of Russia, the current is decidedly from E. towards W, following the line of the coast. After passing Nova Zembla, it sets westerly to Spitz- bergen, where one part proceeds round Point-look-out, and along the western shore towards the north, until it mets with another branch passing to the northward of these islands; these two branches then reuniting, proceed a little to the westward; and after- wards, being deflected towards the south by the coast of Greenland, proceed regularly towards the SW, setting with a much greater velocity near the Greenland shore ihan in the vicinity of Spitzbergen. Pursuing its course along the eastside of Greenland, the cur- rent passes to the westward of Iceland down to Cape Farewell. (2) Beechey voyage to the Pacific 2. p. 567. () On the drift ice and currents of the North Atlantic. Phys. Kl. 1846. Kk 258 Dove: Tafel.der mittleren Temperaturen massen beider Ströme (!), welche dann in der hohen Be. des Golf- stroms schmelzen (?). Wenn man bedenkt,. dafs alles von ER Pelkn era dem Äquator Be- wegte bei dem Fortrücken Punkte gröfserer Drehungsgeschwindigkeit findet, alles von dem Aquator nach dem Pole Strebende hingegen Punkte, welche sich langsamer drehen, so sieht man unmittelbar ein, warum der warme Golfstrom nach den Westküsten des alten Gontinents sich wendet, während die Gewässer der arktischen Meeresströme nach den Ostküsten Amerika’s hinüberdrängen (*). So erläutert sich einfach, warum die Wärmecurven an der Nordostküste Amerika’s ihr Minimum in der jährlichen Periode verspä- ten, warum hier in höheren Breiten die Vegetation nur kümmerlich ihr Le- ben fristet, da die Sonnenwärme hier durch eine Verkettung für diese Län- der ungünstiger Bedingungen aus entfernten Gegenden Eismassen herbei- führt, welche für sich die Wärme in Anspruch nehmen, auf welche die Ve- getation im Winter vergeblich hoffte (*). Und in der That wie kurz ist die Zeit, in der sie sich entwickeln kann, wenn in Okak am 1. Mai 1837 noch der Schee 12 bis 18 Fufs hoch lag und im August es schon häufig wiederum schneit. (') Rennel bezeichnet dieses Zusammentreffen sehr genau: a current from Green- land and the Arctic Sea joins the Gulf Stream on the east of the Grand Bank of New Foundland, some where about latitude 44° and between 44° and 47° long. In the month of May its direction has been found to be between SW. by S. and S. and its temperature 43° or 47° F. The temperature taken not far to the eastward of it was 62° to 63° and an easterly current of 30 miles (per day) of the same water was found at a distance from the eastern edge of the SW. by S. cold stream. This is, doubtless, the courrent, that brings down the ice from Greenland etc. to the east of the bank of New Foundland. (2) Maury schreibt die Entstehung der Newfoundlands-Bank den festen Massen zu, welche mit den Eisbergen ankommend, so wie diese schmelzen auf den Meeresboden her- abfallen. Bibl. univ. 1845 Febr. p. 333. (°) Capitän Bayfield, welcher die Küsten des Lorenzbusens aufnahm, sagt in dieser Beziehung: the reality of a current inwards through the Strait of Belle Isle, is confir- med by the presence of icebergs, which it transports into the Gulf in summer, against the prevailing SW. winds, frequenty carrying them as far as Mecatina and sometimes even to ihe neighborhood of the east point of Anticosti. Dals hingegen eine ungewöhnliche westliche Verbreitung des Golfstromes die wahrscheinliche Ursache sehr warmer europä- ischer Winter ist, hat Sabine für mehrere Fälle nachgewiesen. (*) Im Jahr 1725 schrieb Bradley (a survey of the ancient husbandry and garde- ning) dem vorbeitreibenden Eise die stürmische mit Westwinden eintretende Witterung verschiedener Orie in Reaumur'schen Graden. 259 Aber woher kommt es, dafs Amerika bei verhältnifsmäfsig nicht war- men Sommern, Winter von so ‚intensiver Kälte hat, dafs in Canada, wie Darby sich ausdrückt: the capacious bosom of most of its rivers are tur- ned into solid and glassy roads. Der abgleichende Einflufs einer flüssigen Grundfläche ist ein doppel- ter. Bei Temperaturerniedrigung sinken die an der Oberfläche erkälteten Tropfen zu Boden und machen‘ wärmeren an ihre Stelle aus der Tiefe auf- steigenden Platz. Dieser Einflufs so wie der die Wärme abstumpfende der Verdampfung findet bei abgesehlossenen Wasserspiegeln in gleicher Weise statt als im offnem Meere. Da aber süfses Wasser bei 3 Grad über dem Frostpunkt das Maximum der Dichtigkeit erreicht, Salzwasser aber bis zum Frieren sich ununterbrochen zusammenzieht, so hört der durch Auf- und Absteigen erfolgende abstumpfende Einflufs der Kälte der Luft bei süfsem Wasser viel früher auf als bei Meerwasser. Aufserdem fliefst das zu Boden gesunkene Meerwasser vom Boden nach wärmeren Gegenden hin ab, wie die in tropischen durch Bathometer erhaltene Wärmeabnahme nach der Tiefe zeigt, welche so grofs ist, dafs der Stand des versenkten T'hermometers un- ter das an der Oberfläche beobachtete Minimum fällt (1), wie aufserdem die gegen die Strömung des Golfstroms nach Süden schwimmenden Eisberge beweisen, die also unten in einen arktischen Strom eingesenkt sein müs- sen (?). Dieses seitliche Abfliefsen kann in abgeschlossenen Seen nicht ein- treten. ‚Es ist also klar, dafs Süfswasserspiegel, sogar ehe sie sich mit einer festen Eisdecke belegen, ihren die Kälte abstumpfenden Einflufs gröfsten- theils verlieren, denn ein in seiner 'ganzen Masse bis zum Maximum der Dich- tigkeit des Wassers ahgekühlter See kann für die Wärmeerscheinungen der Atmosphäre fast als ein fester Körper angesehen werden. Unter gleichen äufsern Bedingungen wird er sich daher viel früher mit einer Eisdecke bele- gen als das Meer, abgesehen von der sehr erheblichen Einwirkung der Ebbe und Fluth, welche auf letzterm die sich bildende Eisdecke immer wieder zu zerstören sucht. Es wird dadurch einleuchtend, wie das „mit Wasserspie- im Mai u. Juni in England zu, Er sagt: I as surely find, that at such times large islands of ice are passing to the southward in the Western Ocean, as I have been informed by several captains of ships, that were then coming from our plantations to England. (') Lenz Beobachtungen in Pogg. Ann. 20.73. (?) Die dies beweisenden Beobachtungen des Capitän Couthouy bei Redfield p. 9. Kk2 260 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen geln bedeckte” Nordamerika im Winter einen continentalen Charakter an- nehmen kann, während es im Sommer mehr die Eigenthümlichkeit des See- klimas zeigt. Und bedeckt durften wir es wohl nennen, wenn wir bedenken, dafs der Superior, Huronensee, Erie, Michigan, Ontario und die kleinen Seen des Stromgebietes des St. Lorenz eine Oberfläche von 94000 engli- schen Quadratmeilen einnehmen und dafs der Bärensee, Sklavensee, Atha- pescow, Winnipeg, Manituba, Garry, Churchil, Wäldersee eine fast unun- terbrochene Kette von Wasserspiegeln in der Mitte des Landstrichs zwischen der Hudsonsbay und den Felsgebirgen nach dem arktischen Meere hin bilden. Aber die canadischen Winter sind es nicht allein, welche sich durch ihre Kälte auszeichnen, auch die südlichen der vereinigten Staaten zeigen im Januar und Februar so niedrige Temperaturen, dafs man sich billig fragt, woher hier die für diese Breite ungewöhnliche Kälte. Ja selbst für Canada bleibt noch eine wichtige Frage zu beantworten, denn wenn auch zugegeben werden kann, dafs der gefrorne See nicht mehr erwärmend durch aufstei- gendes Wasser wirken kann, warum friert dieser See so früh im Jahre, wa- rum kommt in der Breite von Rom der Hudson bei Albany schon am 15. December zum Stehen. Das ist das eigentliche Problem, nicht dafs er dann 87 Tage fest bleibt. Den Grund davon habe ich in einer der Akademie im Jahr 1840 vor- gelegten Arbeit (') in dem Satze ausgesprochen: Die in Europa im Winter auf SW. fallende mittlere Windesrichtung wird nach dem Sommer hin immer nördlicher, in Amerika hingegen die nord- westliche Richtung im Winter, mehr südwestlich im Sommer. Diesen damals nur auf die Berechnung des längern Beobachtungsjour- nals von Cambridge und auf einzelne in Reisebeschreibungen enthaltene No- tizen gegründeten Satz habe ich durch neue Berechnungen bestätigt gefun- den. Ich theile diese Belege hier mit, da sie dem früher erhaltenen Resul- tate noch gröfsere Sicherheit geben, dessen nähere Erörterung hier eben- falls eine Stelle finden mag. Da an keiner Stelle der Erdoberfläche der atmosphärische Druck un- unterbrochen zu oder abnimmt, so darf man annehmen, dafs so wie zwischen den Wendekreisen die Luftmenge, welche unten nach dem Äquator fliefst, (') Bericht 1840 p.151 und Schumacher astronomisches Jahrbuch 1841 p. 299. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 261 compensirt wird durch einen entgegengesetzten Strom in der Höhe, so die neben einander fliefsenden Ströme in der gemäfsigten Zone einander das Gleichgewicht halten und zwar in der Weise dafs, was innerhalb eines Jah- res über gewisse Stellen eines Parallels dem Pole zufliefst, über andre _ Stellen desselben Parallels zum Äquator zurückkehrt. Da aber die Luft, welche vom Äquator her den Parallel überschreitet, bei diesem mit einer hohen Temperatur ankommt, welche sie bei ihrem weiteru Fortschreiten nach dem Pole immer mehr an den Boden, über welchen sie strömt, ab- . giebt, welche sie also bei ihrer Rückkehr vom Pol nach dem Äquator nicht wieder zum Parallel mitbringt, so werden, weil kältere Luft einen geringe- ren Raum einnimmt als wärmere, die Polarströme schmäler sein als die Äqua- torialströme. Findet das Hin- und Herströmen in veränderlichen Betten statt, so wird also die Wahrscheinlichkeit, dafs ein Ort im Polarstrom liege geringer sein als die, dafs er sich im Äquatorialstrom befinde, die mittlere Windesrichtung schon aus diesem Grunde allein in der ganzen gemäfsigten Zone eine äquatoriale sein. Da aufserdem aber die Menge des zum Äquator zurückfliefsenden geringer ist, weil der elastische Begleiter der Luft, der Was- serdampf, sich auf seinem Wege nach dem Pol hin immer mehr condensirt, der zurückkehrenden Luft also ein elastischer Bestandtheil fehlt, welcher als tropfendes Wasser unter der Windfahne und unter dem Barometer zu seinem Ursprung, dem Äquator, zurückkehrt, so ist aus einem doppelten Grunde die mittlere Windesrichtung in der gemäfsigten nördlichen Zone SW, in der südlichen NW. Es ist aber von selbst klar, dafs das für die mittlere Windesrichtung Gesagte nicht auf die einzelnen Componenten derselben eine Anwendung fin- det, d.h. zu einer bestimmten Zeit im Jahre mufs nothwendig derselbe Pa- rallel von Winden entgegengesetzter Richtung überschritten werden. Es ist aber durch eine grofse Zahl von Schübler, Kämtz, Wenkebach, Ku- pfer, Hällström und mir berechneter mittlerer Windesrichtungen erwie- sen, dafs in Europa die im Winter südwestliche Windesrichtung nach dem Sommer sich in eine nordwestliche verwandelt und im Herbst wieder zu- rückgeht. Aus den eben erörterten Gründen kann nun in der ganzen ge- mäfsigten Zone eine nordwestliche Windesrichtung nicht gleichzeitig an al- len Orten desselben Parallels stattfinden, da zu jeder Zeit die südlichen Winde über die nördlichen das Übergewicht haben müssen. Es mufs also 202 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen irgend wo anders nothwendig die periodische Änderung eine entgegengesetzte sein als in Europa. Dies ist nun in Nordamerika der Fall, wo die südwest- liche Windesrichtung im Sommer vorwaltet, die nordwestliche im Winter. Um von örtlichen Einflüssen frei zu sein, wurden aus den sämtlichen Stationen des Staates New York in den 10 Jahren 1833, 1834, 1837-1844 die Tage gleicher Windesrichtung summirt und daraus nach der Lambert- schen Formel die monatlichen mittleren Richtungen berechnet. Zählt man den Winkel mit dem Meridian von S= 0° nach West, so sind diese Rich- tungen, verglichen mit den halbmonatlichen mittleren Temperaturen, fol- gende: Mittlere Tem- Mittlere Tem- Windesrichtung peratur Windesrichtung peratur Jan. 84°%38 — 3.08 Juli 73°34° 16.20 — 374 16 86 Febr. 87 14 — 3.9 Aug. 72 32 15.84 — 2.17 15.43 Mz. 93.0 — 0.70 Sept. 77 44 13.46 1.44 11.31 Apr. 90 50 5.09 Oct. 82 59 7.98 7.00 5.17 Mai 70 26 8.66 Nov. 947 3.18 11.79 0.12 Juni 67 55 13.16 Dec. 104 25 — 1.00 15.99 — 3.40 Daraus geht hervor, dafs in Amerika die Breitenkreise im Winter durch Luftströme vom Pole her überschritten werden, im Sommer hinge- gen durch Ströme, welche vom Aquator kommen (1). Die Winter werden daher kälter werden, die Sommer wärmer als sie sein würden, wenn dieser Austausch nördlich und südlich gelegener Luftmassen nicht stattfände. In Europa zeigt sich das Gegentheil. Da nun unter den südlichen Winden we- gen des Einflusses der Drehung der Erde immer mehr westliche als östliche sein müssen, so wird bei der früher erörterten nothwendig überwiegenden Anzahl südlicher Winde die mittlere Richtung immer eine westliche werden, (') Dies scheint auch für den höhern Norden zu gelten, denn Scoresby sagt: in Greenland northerly winds occur during seven months in the winter, und von der Po- larsee überhaupt: in ‚the spring NNE. and E. wind are frequent; with the advance of May the winds begin to blow more frequently from the NW, in June the most com- mon winds are N., NW., S. and SW. and in July S. and SWwinds prevail. Arct. Reg. 1, 410. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 263 auch ‘in Amerika. Da sie aber NW. in Amerika ist zu der Zeit wo sie SW. in'Europa wird und umgekehrt, so sind es verschiedene Ströme, welche gleichzeitig über beide Continente wehen. Ich habe diese Erscheinung hier näher erörtern zu müssen geglaubt, weil das Verkennen dieser einfachen Verhältnisse grade in Beziehung auf die Gestalt der Isothermen zu Irrthümern Veranlassung gegeben hat. Man hat bei der Berechnung der mittleren Windesrichtung vergessen, dafs diese eine reine Abstraction ist und hat, da in der gemäfsigten Zone überall die mitt- lere Windesrichtung auf die Westseite fällt, gradezu die Bewegung der Luft in der gemäfsigten Zone sich als einen die Erde von West nach Ost umkrei- senden Strom gedacht. Die Gestalt der Isothermen erkläre sich daher nach dieser Annahme einfach dadurch, dafs die wärmere Luft über dem Meere bei diesem Fortschreiten nach Ost ihre Wärme über die Westküsten der Continente verbreite, wenn sie an der Ostküste ankomme aber bereits ab- gekühlt sei. Sucht diese Erklärung den Grund der Erwärmung der Küsten in der bei dem Niederschlag der Wasserdämpfe frei werdenden Wärme, so bleibt sie zunächst die Beantwortung der Frage schuldig, warum denn über dem Meere selbst, wo doch diese nachher frei werdende Wärme gebunden wird, die Temperatur im Mittel höher ist als über dem Continent. Sie schei- tert aber an zwei nun entschieden erwiesenen Erscheinungen 1, daran, dafs zu keiner Zeit im Jahre selbst im Mittel vieler Jahrgänge ein solcher gleich- gerichteter Strom existirt, 2, dafs er in der Regel d.h. für einzelne Jahr- gänge gar nicht existiren kann, da ich durch Berechnung von mehr als ein Jahrhundert umfassenden Beobachtungen bewiesen habe, dafs Europa in der Regel zu derselben Zeit ungewöhnlich warm ist, wenn Amerika eine ver- hältnifsmäfsig sehr niedrige Temperatur zeigt und umgekehrt. Dafs nun ein kalt von Amerika abgehender Westwind in Europa wärmer ankommen soll als ein in Amerika bereits erwärmter, wird wohl Niemand im Ernst behaup- ten wollen. Der von Luftsrömen abhängige Grund der Erwärmung des Westkü- sten liegt vielmehr darin, dafs eben diese südwestlichen Winde ursprünglich südliche sind, welche durch die sie verändernde Drehung der Erde eine westliche Ablenkung erlitten haben. Kommen diese südlichen Winde von einem Meere, so werden sie in der niedern Breite viel Wasserdampf auf- genommen haben, der sich in der höhern Breite niederschlägt und dadurch 264 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen die Wärme in nördlicheren Gegenden freimacht, welche in südlichen gebun- den wurde. Dringt, wie im atlantischen Meere, ein wärmerer Meeresstrom nach Norden, so werden allerdings die westlichen Winde auch zur Erwär- mung der Küsten beitragen (!). Aber die Winde, welche im Winter die In- tensität der Kälte brechen, und oft in seiner Mitte Frühlingswärme über Europa verbreiten, sind, wie ich schon im Jahr 1827 gezeigt habe (über barometrische Minima Pogg. Ann. 13,596) südliche Winde, die als Wirbel- winde zuerst in Europa aus SO. zu wehen schienen, deren Ursprung daher fälschlich aus Afrika abgeleitet worden ist. Den Äquatorialursprung dieser Stürme, welche im Jahr 1821 und 1823 im südlichen Europa die furcht- barsten Überschwemmungen erzeugten, konnte ich damals noch nicht be- weisen. Nachdem aber Redfield durch seine umsichtige Untersuchung den Lauf der Westindia Hurricanes erörtert, habe ich in der am 26. November 1840 in der Akademie gelesenen Abhandlung „über das Gesetz der Stürme (Pogg. Ann. 52. p. 1)” bereits die Überschwemmungen des Emmethals im August 1837 auf den Sturm, welcher St. Thomas und Puerto Rico am 2. August verheerte, als bedingende Ursache zurückgeführt (Klima von Berlin p- 26). Aber das zeitliche Nacheinander würde nur als eine lose Verknü- pfung angesehen werden können, wenn nicht zugleich nachgewiesen wird, warum die Beobachtungen nicht direet auf den Zwischenstadien die Verbin- dung nachweisen. Die Gründe davon liegen aber in der Theorie aus wel- cher die Wirbelbewegung abgeleitet wurde und ich habe sie deutlich genug ausgesprochen. Da nämlich in der Passatzone die wirbelnde Bewegung ent- steht, wenn ein Luftstrom von SO. nach NW. durch den rechtwinklig dar- auf wehenden NOpassat verhindert wird, der ablenkenden Tendenz der sich vermindernden Drehungsgeschwindigkeit der Erde zu folgen, so kann er erst unten umbiegen, wenn er bei dem Überschreiten der äufsern Grenze des Pas- sats SWwinde statt NOwinde findet. „Wenn aber bei Stürmen der Passat- zone der rolirende Cylinder aus dem untern Passat in den obern eingreift, (') Nach Hrn. v. Humboldt ist die Wärme der Oberlläche des Meeres im atlanti- schen Ocean fern vom Golfstrom im Januar unter 45° Br. 9076 bei 40° Br. 11°60, bei 35° 13.60, bei 30° 14.96, nach Rennels Bestimmungen und den Beobachtungen der preu- [sischen Seehandlungsschiffe die Temperatur des Golfstroms in der Region von Corvo un- ter 40° Br. und 35° w. L. in den 12 Monaten folgende: 41.84 11.92 12.64 13.28 14.88 48.00 18.48 18.88 18.72 18.16 16.88 12.00 Berghaus Länder - u. Völkerk. I. p. 561. verschiedener Orte in Reaumur’schen Graden. 265 so sieht man unmittelbar, dafs, da in der Höhe eine südwestliche Windes- richtung vorherrscht, auf diesen obern Theil das Raisonnement sogleich eine Anwendung findet, welches wir für den untern erst bei dem Überschreiten der äufsern Grenze des Passats eintreten liefsen. Es wird also dieser Theil des Wirbels sich sogleich erweitern und nach einer andern Richtung fort- schreiten als der untere” (!). Dieser obere Theil, der, wie gezeigt wurde, von SW. nach NO. fortschreitet, wird nach der Art wie Hr. v. Buch es für den obern Strom überhaupt nachgewiesen hat, sich herabsenken und daher Europa treffen, ohne dafs eine Verbindung mit seinem Äquatorial- ursprung unten nachzuweisen ist. Stellt sich in diesen grofsen Aufregungen der Atmosphäre der Ein- flufs der über den tropischen Gegenden des atlantisches Meeres aufsteigen- den Luftmassen auf die Temperatur Europas unmittelbar dar, so geht ihre weniger auffallende aber das ganze Jahr hindurch wirksame Einwirkung aus den Beobachtungen hervor, welche Hr. v. Buch in seinen Bemerkungen über das Klima der Kanarischen Inseln an das mittlere Herabkommen des obern Passats geknüpft hat. Es ist mir sehr wahrscheinlich, dafs Amerika eben dieses erwärmenden Einflusses entbehrt, weil die über dem stillen Ocean aufsteigenden Dämpfe eine weniger erwärmte Grundfläche haben und weil sie ihre latente Wärme wohl nur an der Westseite der Andes und Rocky Mountains frei machen, die daher nur den schmalen Küstensäumen des We- stens der vereinigten Staaten zu Gute kommt. Die über dem tropischen Afrika aufsteigenden Ströme werden, wo sie nördliche Breiten berühren, diese ebenfalls erwärmen, aber ihnen fehlt die bei dem Niederschlag begleitender Dämpfe frei werdende Wärme, welche die vom Meere aufsteigenden Lufiströme auszeichnet. Wegen der pendelar- tigen Drehung der ganzen Gegend der Windstillen in der jährlichen Periode wird die Gegend, welche sie treffen, in den verschiedenen Theilen des Jah- res eine sehr verschiedene sein. Wenn wir zu Anfang unsrer Betrachtung den Satz aussprachen, man müsse nicht, wie viele es zu glauben scheinen, bei dem Mittel stehen blei- ben, sondern zu den Veränderungen fortgehen, so können wir uns jetzt auf die Erörterung der eigentlichen Bedeutung der mittleren Windesrichtung (') Pogg- Ann. 52 p. 24. Phys. Kl. 1846. ii! 266 Dove: Tafel der mittleren Temperaturen stützen, um den Satz auszusprechen, dafs das Mittel selbst erst als ein aus den Veränderungen hervorgegangenes in der nähern Untersuchung derselben seine theoretische Begründung findet, Warum die Jahresisothermen diese Gestalt haben und keine andre, kann nur durch scharfe Bestimmung der Monatsisothermen ermittelt werden. So wie, wenn wir nach Süden reisen, nördliche Gestirne untersinken, südliche über den Horizont sich erheben, so überblickt die Sonne bei ihrer jährlichen Bewegung, wenn sie in andre Zeichen tritt, immer andre Theile der Erdoberfläche. Diese ist eine man- nigfach gestaltete, die Wirkung auf sie daher eine stets sich ändernde, da das Verhältnifs des Festen zum Flüssigen ununterbrochen ein andres wird. Das Feste strebt nach dem Extrem, denn es hält starr den jedesmaligen Zu- stand fest, das Flüssige sucht die Ausgleichung, denn es kann nur ruhen, wenn es ringsumher Gleiches findet. Der Kampf zwischen jenem conserva- tiven und diesem nivellirenden Prineip schlägt, wie in der geistigen Welt so in der natürlichen, bald zu Gunsten des einen, bald zum Vortheil des an- dern aus. Nur im Kampfe beider ist die Bedingung für organische Entwik- kelung gegeben. Europa in seiner gegliederten Gestalt nivellirt alle Ex- treme, Asien hält sie in voller Starrheit fest, Amerika ist im Sommer durch- aus europäisch, nur im Winterschlaf erinnert es an Asien. Die Temperatur dieses Augenblicks ist bedingt durch die jetzt statt- findende Insolation, aber zugleich hervorgegangen aus der vorhergehenden Vertheilung. Das Endergebnifs ist freilich für jeden bestimmten Ort eine bestimmte Temperatur, aber auf diese Temperatur hatte es einen Einflufs, dafs im Mai die heifseste Stelle in Ostindien liegt, dafs zu Anfang des Jah- res in Nordamerika die Wärme zu derselben Zeit noch abnimmt, wo sie in Asien bereits in entschiedenem Steigen begriffen ist u.s.w. Es scheint mir daher ein verfehltes Unternehmen, die Gestalt der Jahresisothermen ohne Berücksichtigung ihrer jährlichen Veränderungen unmittelbar aus der Confi- guration der Continente abzuleiten. Im Winter schlingen sich die Isothermen um zwei weit von den Dre- hungspolen entfernte Kältepole, welche nach Asien und Amerika fallen. Bei steigender Mittagshöhe der Sonne bewegen sich beide nach dem Drehungs- pole, aber der asiatische viel schneller als der amerikanische. Im hohen Sommer weist daher alles auf Nordamerika als den einzigen Kältepol hin. Die Lemniskatenform der Winterisothermen hat sich der Kreisform entschie- verschiedener Orte in Reaumur' schen Graden. 267 den genähert, wenn auch nicht sie erreicht. Im Winter erinnert die Gestalt der Isothermen an die isochromatischen Curven eines zweiachsigen Krystalls, die Drehungsachse an die Halbirungslinie seiner optischen Achsen. So wie mit der Erwärmung mancher Krystalle der Winkel derselben sich verändert, und die Farbencurven der Kreisform sich nähern, so auch die Isothermen. Aber die Halbirungslinie bewegt sich bei den Isothermen, sie neigt sich im Sommer immer mehr nach Amerika hinüber. Die Temperaturvertheilung ist daher im Sommer in Beziehung auf die Drehungsachse viel unsymmettri- scher als iu Wiuter. Hier möchte nun eine allgemeine Beiuerkung über die Gestalt der jährlichen Temperaturcurven ihre Stelle finden. Im Allgememeu zeigt der ansteigende Theil derselben (besonders der fünftägigen) gröfsere Unregel- mäfsigkeiten als der herabgehende. Die starken Modificationen, welche die unsymmetrische Vertheilung des Festen und Flüssigen in unserm Sommer hervorruft, sind, wie ich schon früher bei Erörterung der nicht periodischen Veränderungen geltend gemacht habe, ein Heraustreten aus der natürlichen Einfachheit der Verhältnisse, wie sie eine gleichförmige Wasserbedeckung oder eine mehr symmetrische Landesvertheilung erzeugen würde. Der Herbst nun ist eine Rückkehr in diesen normalen Zustand, der Frühling ein mehr gewaltsames Herausreilsen aus demselben. Die Natur schlummert ruhiger im Herbst ein, sie erwacht fieberhaft im Frühling. Daher hier jene vielfa- chen Rückfälle der Kälte, während im Herbst der sogenannte Nachsommer viel beständiger ist. Daher ist im Herbst die Zeit, wo die Temperatur durch ihren mittleren jährlichen Werth hindurchgeht viel unveränderlicher, als im Frühjahr. Endlich ist auch der Spielraum der Veränderungen im Herbst am geringsten, denn ich habe in den „nicht periodischen Veränderungen” aus- führlich gezeigt, dafs der September in der gemäfsigten Zone der Monat ist, dessen Wärme in den einzelnen Jahrgängen die geringsten Unterschiede zeigt. Dafs wir den Frühling so hoch über den Herbst stellen, kommt vielleicht daher, dafs jenem der vorhergegangene Winter zur Folie dient. Abgesehen von dem Interesse, welches die Darstellung der periodi- schen Veränderungen der Temperaturvertheilung in ihren verschiedenen Sta- dien an sich darbietet, ist ihre Kenntnifs daher auch für die Jahresisother- men selbst unentbehrlich. Die in den vorstehenden Tafeln berechneten Mit- tel von mehr als 900 Stationen sollen einen Beitrag liefern zur nähern Be- L12 268 Dovz: Tafel der mittleren Temperaturen verschiedener u.s.w. stimmung der in alle meteorologischen Erscheinungen als wichtiges Moment eingreifenden Verbreitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde. Die monatlichen Mittel sind hier in der Vollständigkeit gegeben, wie sie mir durch eine mehrere Jahre umfassende Arbeit zu erreichen möglich war. Was«die Mittel der Jahreszeiten und des Jahres betrifft, so werden sie nur wenig Neues enthalten, da ich vor mehreren Jahren meine sämtlichen Sammlun- gen von Beobachtungen und Berechnungen monatlicher Mittel im Manuseript zu einer Arbeit über die Wärme der Jahreszeiten und Jahre mittheilte und daher nur das neu sein wird, was seit dieser Zeit vuu Bevbachtungen ver- öffentlicht worden ist. Tch biu geuöthigt dies hier zu erwähnen, um nicht in deu Verdacht zu kommen, als ob ich fremde Arbeiten benutzte, indem ich meine eignen veröffentliche. Es bleibt mir noch die angenehme Pflicht zu erfüllen, denen zu dan- ken, welche mich durch Mittheilung werthvollen Beobachtungsmaterials un- terstützt haben. Aufser der Royal Society, der British Association, den Vor- stehern der Brittischen und Russischen Beobächtungsstationen, der naturfor- schenden Gesellschaften in Frankfurt am Main und Breslau, fühle ich mich noch folgenden Herren besonders verpflichtet: v.Baer und Kupfer in Pe- tersburg, Brandes in Leipzig, Brenneke in Jever, v. Boguslawski in Breslau, Brown in Makerstown, Buist in Bombay, Buys-Ballot und van Rees in Utrecht, Caldecott in Trevandrum, Eisenlohr in Karls- ruhe, Forbes in Edinburg, Halleur in Guinea, Herrenschneider in Strasburg, Howard, Sabine und Sykes in London, Julius u. Poggen- dorf in Berlin, Kämtz in Dorpat, Knorr in Kasan, Koller in Krems- münster, Kreil in Prag, Leichhardt in Sidney, v. Littrow in Wien, Lovering in Boston, Martins in Paris, Merian in Basel, Pedersen u. Schouw in Kopenhagen, Picot u. Plantamour in Genf, Plieninger in Stuttgard, Prestel in Emden, Quetelet in Brüssel, Redfield in New York, Siber in München, Spassky in Moskau, Suckow in Jena und dem mitten in seinen vortrefflichen meteorologischen Arbeiten durch einen frü- hen Tod der Wissenschaft entrissenen Wenckebach in Breda. —— III — Nachtrag zur Abhandlung über die täglichen Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre (p. 136). Non \ H” DOVE. mnnnwmannwwanVVV ker den 27 Stationen für welche in der obigen Abhandlung die Ta- feln berechnet sind, durch welche die zu irgend einer Stunde beobachtete Temperatur auf die aus allen 24 Stunden abgeleitete wahre mittlere zurück- geführt werden kann, befindet sich keine aus Norwegen. Bei den anomalen Temperaturverhältnissen der norwegischen Küste ist es sehr mifslich, die aus andern Stationen erhaltenen Correctionselemente auf dieselbe anzuwenden. Erst nach dem Abdruck der obigen Abhandlung erhielt ich das Nyt Magazin for Naturvidenskaberne 3 vol. 1842, in welchem Hansteen zweijährige stündliche Beobachtungen für Christiania 1827, 1828 und Münster ein- jährige für Throndhjem 1829 mittheilt.. Da die Formeln für beide Sta- tionen bereits berechnet waren, so theile ich sie hier mit: Christiania. a) Coefficienten (AR). hs Jurcdor hard ana lin din Jan. — 4.5510 | 0.5464 | 0.3650 | 0.1202 | 0.0546 | 0.0190 | 0.0023 Febr. | —5.5792 | 1.7401 | 0.6020 | 0.1212 | 0.0117 | 0.0527 | 0.0539 März —0.1321 | 1.8263 | 0.4442 | 0.0494 | 0.0962 | 0.0476 | 0.0088 April 3.3152 | 2.1868 | 0.3043 | 0.1020 | 0.0182 | 0.0379 | 0.0259 Mai 9.3226 | 2.8077 | 0.2571 | 0.1617 | 0.1329 | 0.0378 | 0.0273 Juni 13.4702 | 2.8440 | 0.3360 | 0.1416 | 0.1158 | 0.0603 | 0.0149 Juli 14.2446 | 2.4747 | 0.2113 | 0.1215 | 0.0828 | 0.0264 | 0.0110 August | 12.6562 | 2.5365 | 0.2005 | 0.2084 | 0.0559 | 0.0440 | 0.0301 Sept. 10.1063 | 2.3048 | 0.4097 | 0.0731 | 0.0499 | 0.0419 | 0.0465 Oct. 5.8052 | 1.3283 | 0.4254 | 0.0905 | 0.0462 | 0.0278 | 0.0392 Nov. 0.6460 | 0.7462 | 0.3382 | 0.1146 | 0.0148 | 0.0189 | 0.0253 Dec. —0.0318 | 0.2528 | 0.0845 | 0.1012 | 0.0452 0.2013 | 0.0106 5b) Winkelconstanten. Dove: Nachtrag zur Abhandlung über die | U’ | u” | u” | um | uU) | U Jan. 43° 8) 26°%a5 | 33°23 | 3°28° | 146°55 | 21° 2 Febr. 33 46 | 29 54 | 46 42 | 359 35 | 153 33 | 205 44 März 38 15 | 50 10 | 181 49 | 186 7 | 223 18 | 250 57 Aprıl 47 40 | 65 59 | 231 50 | 46 18 | 22 46 | 109 42 Mai 51 15 | 179 14 | 264 57 | 53 50 | 134 40 | 196 49 Juni 57 43 | 188 36 | 257 11 | 64 18 | 145 48 | 289 27 Juli 56 53 | 132 0 | 227 42 | 26 5 | 118 13 | 329 46 August |5334 | 9434| 223 7)3355 0| 3438 | 133 8 Sept. 48 46 | 56 27 | 220 26 | 215 59 |! 16 20 | 75 35 Oct. 50 30 | 44 10 | 129 35 | 231 8 | 182 45 | 292 42 Nov 6123! 5552 | 5013! 5912 | 124 1 | 180 15 Dec. 42 19 | Se a1 a8 | 19 5 | 122 43 | 102 40 Drontheim. l u | u ’ | u ” | u m I U’ | U ” | T YL m Jan — 4.2812 | 0.4627 | 0.2072 | 0.0379 | 75°10’ | 7°37| 50°21 Febr — 2.3483 | 0.8354 | 0.3310 | 0.0775 | 6ı 1 |66 18 | 128 ı März —0.2238 | 1.4201 | 0.4235 | 0.1120 | 37 19 | 52 58 | so 38 April 2.4022 | 2.2857 | 0.4948 | 0.1755 | 50 59 | 86 24 | 60 4 Mai 7.9199 | 3.1703 | 0.3472 | 0.0128 | 50 51 | 78 18 | 109 49 Juni 11.8900 | 3.0285 | 0.2535 | 0.0426 | 51 17 | 48 16 | 350 45 Juli 13.4568 | 2.8692 | 0.3437 | 0.0979 | 55 31 | 71 20 | 357 40 August 11.5261 | 3.1116 | 0.5155 | 0.1351 | 53 30 | 6250| 2 ı Sept. 8.9732 | 1.8333 | 0.3930 | 0.1120 | 54 50 | 65 31 | 97 23 Oct 4.3145 | 1.1093 | 0.0981 | 0.0750 | 59 53 | 89 23 | 125 11 Nov — 0.8762 |, 0.3041 | 0.1036 | 0.0506 | 73 5 | 91 53 | 354 28 Dec — 2.4531 | 0.4052 | 0.0998 | 0.0683 | 27 54 | 82 51 | 53 1 Ich habe nun zwei den früheren 27 entsprechende Tabellen be- rechnet, für Christiania aus der p.47, für Drontheim aus der p.310 mit- getheilten Tafel. Diese Tabellen sind folgende: täglichen Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre. 28) Christiania. 271 | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. Oct. | Nov. | Dec Morg.1| 0.16) 0.89] 1.07), 1.56) 2.55) 258) 2.21) 2.04) 1.64) 0.74) 0.52) 0.22 2| 021) 0.94| 1.30) 1.88) 2.85) 3.15) 253] 2.23] 1.88) 0.82) 0.50| 0.21 3| 0.27) ı17[ 151) 2.03) 3.23] 3.28] 2.64 2.41) 2.03) 0.94) 0.49| 0.28 4 0.32) 1.49| 1.67) 2.12] 3.21) 3.05) 2.62] 2.60) 2.07) 1.06) 0.55] 0.30 5] 0538| 1.60) 1.82) 2.23] 2.55] 2.39 2.09 2.44 214) 1.16) 0.51] 0.22 6| 0.47) 154) 1.69) 1.81] 1.63) 1.31) 1.37) 1.98| 2.10) 1.16) 0.60) 0.11 7| 051) 1.67) 1.71) 1.28) 0.71) 0.43) 0.58) 1.00) 1.50) 1.13) 0.46| 0.19 8| 054 1.42) 1.29) 0.56) 0.07)—0.32 —0.22) 0.10) 0.62] 0.75) 0.38] 0.15 9 0.481 1.11) 0.36) — 0.06) — 0.52) — 0.86 —0.78|—0.59| 0.01) 0.15] 0.17) 0.16 10| 0.24) 0.27) — 0.35 — 0.67 1.112157 — 1.26) — 1.23) — 0.78) — 0.48) —0.23| 0.11 11 |— 0.17) —0.69| — 0.96) — 1.38] — 1.66 — 2.05) — 1.74] — 1.67) — 1.44 — 1.00) — 0.76) — 0.20] Mitt. 0 |—0.67|— 1.32) — 1.48) — 1.80) —2.17| — 2.29] — 2.02) — 2.11) — 2.02 — 1.30) — 1.06 — 0.40 11— 0.87| — 1.90) —1.74| — 2.22) — 2.46] — 2.50| — 2.21) — 2.35) — 2.41 — 1.59) — 1.15) — 0.42 2]— 1.04| — 2.22) — 1.95) — 2.32] — 2.46] — 2.40] — 2.20) — 2.50) — 2.54) — 1.67) — 1.15] — 0.35 31—0.91|) — 2.29) —2.16 —2.26| — 2.54) — 2.47| — 2.21) — 2.50/ — 2.50) — 1.58] — 0.88) — 0.23 4 | —0.62| — 2.00) — 1.99) — 2.11) — 2.53] — 2.29) — 2.00| — 2.32) — 2.35] — 1.33) — 0.55| — 0.12 5 |— 0.35) — 1.42) — 1.58 — 1.80] — 2.20) — 2.14| — 1.87| — 1.97) — 1.80) — 0.90) — 0.23) — 0.06 6 |— 0.12) — 1.10) — 1.10) — 1.27) — 1.82/ — 1.70) — 1.48| — 1.48) — 1.21| — 0.52) — 0.02] — 0.03 7|—0.01| — 0.60) — 0.65) — 0.70) — 1.35) — 0.98) — 0.89 — 0.78 — 0 57| — 0.24| 0.11) —0.10 8 0.12) — 0.32) — 0.20) — 0.14) — 0.44| — 0.31) — 0.30 — 0.10) 0.02] 0.18) 0.23) — 0.13 9 0.16) 0.09) 0.09 0.36) 0.24 0.44) 0.45) 0.55) 0.36] 0.36] 0.27|— 0.05 10) 0.27) 0.34| 0.36) 0.70) 0.93) 1.20) 1.06) 1.08) 0.81] 0.58) 0.33 — 0.04 11 0.31; 0.52; 0.53; 0.99) 1.46) 1.765) 1.63) 1.41j 1.06) 0.75; 0.43) 0.10 12 0.33] 0.86| 0.77) 1.20 1.90) 2.31] 2.00 1.55| 1.38| 0.951 0.48) 0.09 6.6 0.18| 0.22) 0.30) 0.27)—0.10| —0.20|—0.06| 0.25] 0.45] 0.32] 0.29] 0.04 7.7 0.25) 0.54 053] 0.29) — 0.32 —0.28|—0.16| 0.11] 0.47] 0.45) 0.29) 0.05 8.8 0.33 055 055] 0.21)— 0.19) — 0.32) — 0.261 0. 0.32) 0.47) 0.31] 0.01 9.9 0.32) 0.60) 0.23) 0.15|— 0.14] — 0.21) — 0.17/— 0.02) 0.19) 0.26) 0.22] 0.06 10.10 0.261 0.31] 0.01] 0.05 — 0.13) — 0.18|— 0.10) —0.08| 0.02} 0.05) 0.05) 0.04 2.2.9 |— 0.12) —0.15|—0.05| — 0.23'— 0.50| — 0.51] — 0.39] — 0.32] — 0.23! — 0.06! — 0.14] — 0.07 6.2.8 |— 0.15] — 0.33) — 0.15) — 0.22, — 0.42) — 0.47) — 0.38) — 0.21) — 0.14 — 0.11) — 0.11) — 0.12 6.2.10 )— 0.10 — 0.1) 0.03) 0.06) 0.03) 0.04| 0.08) 0.19) 0.12) 0.02)—0.07| — 0.09 6.2.6 |— 0.23) — 0.59) — 0.45| — 0.59| — 0.76) — 0.67) — 0.70) — 0.67) — 0.55| — 0.34| — 0.19, — 0.11 7.2 |— 0.27| — 0.28] — 0.12] — 0.52] — 0.88] — 0.99] — 0.81] — 0.75| — 0.52] — 0.27] — 0.35| — 0.08 8.2 | — 0.25 — 0.40) — 0.33] — 0.88) — 1.20) — 1.04| — 0.99| — 1.20| — 0.96| — 0.46) — 0.39) — 0.10 8.1 )— 0.17) — 0.24| — 0.23) — 0.83) — 1.20) — 1.09] — 1.00 — 1.13] — 0.90) — 0.42) — 0.39) — 0.14 7.11 — 0.18] — 0:12] — 0.02) — 0.47| — 0.88| — 1.04| — 0.82 — 0.68| — 0.46] — 0.23) — 0.35) — 0.12 9.12.3.9 [— 0.56 — 0.60, — 0.80 — 0.94! — 1.25! — 1.29, — 1.14 — 1.16! — 1.04) — 0.59) — 0.38! — 0.13 7.2.2(9) |— 0.05 0.09, —0.02| — 0.08 — 0.32) — 0.27) — 0.18 —0.10|— 0.08] 0.05| —0.04| — 0.07 tägl. Extr.] — 0.25|—0.31|—0.17|—0.05| 0.35] 0.39) 0.22) 0.05|— 0.20] — 0.26] — 0.28] — 0.06 2372 Dove: Nachtrag zur Abhandlung über die täglichen u.s.w. 29) Drontheim. | Jan. | Febr. | Mz. | Apr. | Mai | Juni | Juli | Ang. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. Morg.1| 0.29) 0.41) 0.77| 1.94| 2.63] 2.64 253| 251] 1.37) .0.89| 0.27] 0.33 2| 025 050|. 0.951 2.09) 2.97| 2.761 2.751. 2.68 1.48) 091 031 031 3I 022 0.64 1.11 2.19] 3.13] : 2.82. 2.77) 2.91), 1.59) 0.97): 0.23] 0.42 4| 020 0.71 1.27| 2.32] 3.03] 2.82) 2.65) 2.77) 1.55: 1.07: 0.281 0.34 5| 0.3) 0.75 1.37). 2.05] 2.76) 2.52) 2.351 2.58] 1.59] : 0.86): 0.301: 0.42 6| 0.11 0.82) 1.42 1.67) 2.301 1.96 1.86) 2.13] 1.49 0.711 0.14] 0.43 7| 0.04 058 135|. 1.36] 1.68). 1.39| 1.17) 1.58) 1.07) 0.42] 0.001 0.36 s| 0.08 0.23) 1.17\.: 0.94] 0.83| 0.61) 0.40) 1.02] 0.57) 0.06 —0.02| 0.36 3] 0.00 —0.08| 0.411— 0.02] —0.28/ —0.03| —0.14| 0.22] — 0.07) — 0.29) —0.14| 0.19 10 |—0.09| — 0.48| —0.13| —0.85| — 1.29] — 0.92) — 1.30| — 1.22) — 0.89) — 0.59) — 0.16] 0.02 11 |— 0.16) — 0.78! —0.65|— 1.90) — 2.09| — 2.01|— 1.95] — 2.63| — 1.34| — 0.88| — 0.33] — 0.12 Mitt. 0|—0.59)— 1.08 — 1.35| — 2.57| — 2.81) — 2.43] —2.77| — 3.21| — 2.05 —1.20| — 0.38] — 0.42 1|—0.80| — 1.22) — 1.70 —2.66| —3.28| — 3.25 — 3.20] — 3.39] — 2.12) — 1.14) — 0.44| — 0.42 21— 0.68 — 1.15 — 1.70) — 2.46: — 3.27) — 3.32 — 3.07) — 3.36) — 2.28! — 1.09'— 0.42! — 0.47 310.48! —0.80| —1.54|— 2.22) — 3.25 — 3.05 —3.06| — 3.21|— 1.85 — 1.07 — 0.28) — 0.37 410.36 — 0.56] — 1.37 — 1.83! — 2.90) — 2.78| — 2.41 — 2.81| — 1.43) — 0.86 — 0.16] — 0.29 5 |—0.29| —0.36| — 1.07|— 1.30 — 2.20] — 2.45] — 2.02) — 2.23) — 1.09) — 0.50) —0.06| — 0.22 6|— 0.17) — 0.11) — 0.75|— 0.90, — 1.70) —1.84| — 1.15] — 1.27) — 0.79) —0.51| 0.08) — 0.23 7) 0.091 —0.04)—0.54|— 0.57 — 1.03] — 1.00) — 0.61! — 0.68| — 0.32) —0.28| 0.09] — 0.30 8| 0.27| 0.17)—0.27|—0.20/ —0.37| 0.04| 0.01) 0.11 0.03)—0.02| 0.17)—0.19 91 0.45) 0.37) 0.00) 0.16) 0.501 0.41] 0.66) 051 0.43 022) 0.05 —0.1 10| 052 053) 023 0.61) 1.10) 1.08| 1.17) 1.18) 0.75) 0.55) 0.13—0.06 11| 0.47! 050° 0.43 0.90 1.61) 1.63! 1.48 1.67! 1.02! 0.74 0.11 0.02 ı2| 0.45 0.49 0.63) 1.27| 1.92 2.07] 1.s8| 2.13 128) 1.14) 0.19) 0.02 6.6 |—0.03] 0.36] 0.34] 0.39 0.30] 0.06) 0.36] 0.43) 0.35] 0.10) o.11] 0.10 7 0.07|:: 0.27| 0.41) 0.40 0.331 0.201 0.28] 0.45 0.38) 0.07) 0.05| 0.03 8.8 0.18 020 0.45) 037 023] 0.33) 0.21] 057| 0.30 0.02) 0.081 0.09 9.9 023 0.5 0.21 0.07) 0.11) 0.19| 0.26) 0.37) 0.18)—0.04|—0.05| 0.04 10.101 022| 0.03 0.05 —0.12!—0.10| 0.08 —0.07)— 0.02) — 0.07 —0.02|— 0.02 — 0.02 7.2.9 |—0.06' — 0.07) —0.12' —0.31|— 0.36 — 0.51) — 0.41) — 0.42] — 0.26 Be. 6.2.8 |—0.10) — 0.05) — 0.18) — 0.33) — 0.45) — 0.44| — 0.40) — 0.37) — 0.25|— 0.13 —0.04| 0.08 6.2.10 |— 0.02) 0.071— 0.02) —0.06| 0.04\—0.09 —0.01| — 0.02 2 0.06) — 0.05] — 0.03 6.2.6 |— 0.25) — 0.62 — 0.39) — 0.56| — 0.89) — 1.06, — 0.79) — 0.83) — 0.53] — 0.30, — 0.07| — 0.09 7.2 | 0.32] — 0.29] — 0.18] —0.55| — 0.80] — 0.97] — 0.95] — 0.89) — 0.61] — 0.34) — 0.21) — 0.06 82|—0.30| 0.46/—0.27| —0 76) —1.22| — 1.36) — 1.34|— 1.17 — 0.86] — 0.52) — 0.22) — 0.06 8.1 |—0.36| — 0.50) — 0.27! — 0.86 — 1.23] — 1.32] — 1.40 — 1.19) — 0.78) — 0.54| — 0.23) — 0.03 7.1 |—0.38| — 0.32) — 0.18) — 0.65| — 0.80| — 0.93] — 1.02) — 0.91, — 0.53] — 0.36) — 0.22] — 0.03 9.12.3.9 1 — 0.16! —0.40 — 0.62 — 1.16 — 146! — 1.28! — 1.33 — 1.42! — 0.89! — 0.59 — 0.19 — 0.18 7.2.2(9)| 0.07) 0.04] —0.09| — 0.19) — 0.15| — 0.28 —0.15| 0.19) —0.09|— 0.16 —0.02) — 0.12 tägl-Extr.| — 0.14] — 0.20] — 0.14| — 0.17) — 0.08] — 0.25] — 0.22, — 0.24] — 0.35] — 0.07|— 0.07] — 0.02 ——ahHEI>— Über die Larven und die Metamorphose der Ophiuren und Seeigel. Von Hm: "MÜLLER. mann anna [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 29. Oktober 1846.] I. der Gesammtsitzung der Akademie vom 4. December 1845 war über einige neue Thierformen der Nordsee berichtet, ein Auszug dieser Abhandlung ist im Archiv f. Anat. u. Physiol. 1846 p.101 Taf. V. u. VI. mitgetheilt. Diese Thierchen wurden im Herbste 1845 auf der Insel Hel- goland beobachtet, wo ich mich einen Monat in Gemeinschaft mit mehre- ren von meinen Zuhörern, nämlich den Herren R. Wilms, H. Franque, W. Busch, mit der Untersuchung der Seethiere beschäftigte. Die uns neuen Thierformen waren uns bei der mikroskopischen Untersuchung des eingebrachten Seewassers aufgestofsen, sie waren indefs damals in zu gerin- ger Anzahl vorgekommen, als dafs wir über ihre Natur völlig ins Klare hät- ten kommen können, und es war nicht einmal gelungen, die Klassen der Tbhiere, denen sie angehörten, auszumitteln. Im folgenden Jahre, 1846, brachte ich abermals 6 Wochen in den Monaten August und September auf Helgoland zu, in Begleitung meiner Zuhörer Wilms, Busch, Wagener. Die im vorhergehenden Jahre beobachteten räthselhaften Thierformen wur- den diesmal in einer so grofsen Anzahl angetroffen, dafs wir uns die Auf- gabe stellten, nicht blos ihren Bau weiter aufzuklären, sondern auch ihre etwaigen Metamorphosen kennen zu lernen. Drei derselben, nämlich Me- sotrocha sexoculata, Fexillaria flabellum und Pluteus paradoxus sind Lar- ven; von der Actinotrocha branchiata ist es nicht gelungen, eine Metamor- phose nachzuweisen und sie ist auch zufolge ihres Baues nicht ganz wahr- scheinlich. Phys. Kl. 1846. Mm 274 Mürrven über die Larven und die Metamorphose Das Fexillaria flabellum genannte Thier ist die Larve einer Ascidia, wahrscheinlich des Amauroucium proliferum Edw. Schon bei der Beobach- tung der Entwickelung der Clavelina lepadiformis Sav. von der Dotterfur- chung an bis zu der geschwänzten Larve wurde uns wahrscheinlich, dafs die Vexillaria die Larve einer verwandten Ascidia sei, die weitere Beobach- tung der äufserst zahlreich gesehenen Yexillaria (') führte bestimmter auf die Ansicht, dafs wir es mit der Larve des Amauroucium proliferum E dw. zu thun hatten. Die Mesotrocha sexoculata ist die Larve eines Borstenwur- mes. Über ihre weitere Entwickelung, so wie über den feinen Bau der Acti- notrocha branchiata haben meine Begleiter ihre Beobachtungen im Archiv 1847 mitgetheilt. Wunderbar ist die Verwandlung des mit einer Staffelei verglichenen Thierchens, des Pluteus paradoxus, es wird daraus ein Seestern und zwar eine Ophiura. Als ich die ersten Anzeigen von dieser Verwandlung wahr- genommen hatte, fühlte ich mich aufgefordert, ihr die ganze Zeit meines Aufenthaltes am Meere zu widmen und sie bis zu ihrem definitiven Ziel zu verfolgen. Bei diesen Untersuchungen stiefs ich auf noch einige andere neue Thierformen, aus welchen sich bestachelte Echinodermen, wie Seeigel, ent- wickeln (2). 1: Über Pluteus paradoxus, die Larve einer Ophiura und ihre Metamorphose. Die ersten Beobachtungen über die Entwickelung eines Echinoder- men sind diejenigen, welche Hr. Sars an seinem Echinaster sanguinolentus (Echinaster Sarsü Müll. Trosch.) und Asteracanthion Muelleri Sars an- stellte. Dieser Forscher, dessen Entdeckung wir bereits mehrere wichtige (') Die nur einmal gesehenen Strömungen in dem Schwanze der Yexillaria konnten bei der jetzt so häufig dargebotenen Gelegenheit der Untersuchnng dieser Larve sowohl als der Larve der Clavelina lepadiformis nicht bestätigt werden, und ist es vielmehr wahr- scheinlich geworden, dals der Schwanz dieser Larven keine grölseren Gefälse, vielmehr nur 3 nebeneinander fortlaufende Muskelabtheilungen enthält. (?) Einen Auszug dieser Untersuchung enthält der Monatsbericht der Akademie. Be- richt über die Verhandlungen der K. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1846. p- 294. Archiv f. Anat. u. Physiol. 1847. p. 157. der Ophiuren und Seeigel. 375 neue Thatsachen über die Formveränderungen der niedern Thiere während ihrer Entwickelung verdanken, hat auch beobachtet, dafs die jungen See- sterne mit ihrer späteren Form keine Ähnlichkeit haben. Der Foetus des Echinaster hat, wenn er aus dem Ei schlüpft, eine ovale Gestalt ohne äufsere Organe und schwimmt mittelst zahlloser, den Körper bedeckenden Cilien frei im Wasser herum, wie Infusorien, oder die Jungen von Medusen, Co- rynen, Alcyonien. Nach wenigen Tagen wachsen an dem Ende des Körpers, was sich während des Schwimmens als das vordere zeigt, Organe, welche zur Anheftung dienen, hervor. Es sind vier kolbenförmige Warzen und mit- ten zwischen ihnen eine kleinere. Durch Hülfe dieser Organe hält sich das Junge an den Wänden der Bruthöhle der Mutter fest. Diese Warzen ver- schwinden wieder, wenn der Körper des Thieres sich in die radiale Form entwickelt. Über den innern Bau dieser jungen Seesterne hat Hr. Sars keine Aufklärung geliefert, was sich daraus hinlänglich erklärt, dafs sie gänz- lich undurchsichtig sind. Die Larven von Echinodermen, welche den Gegenstand der gegen- wärtigen Abhandlung bilden, sind so durchsichtig, dafs sie eine mikrosko- pische Analyse bis zu 250 maliger Vergröfserung des Durchmessers zuliefsen. Ehe der Pluteus paradoxus eine Spur von einem Seestern zeigt, hat er die im Archiv für Anat. u. Physiol. 1846. p.101 Taf. VI. Fig. 1.2. be- schriebene und abgebildete Gestalt. Sie hat mit der von Sars beschriebe- nen Larve keine weitere Ähnlichkeit, als dafs die Fortsätze in einer Rich- tung entwickelt sind und dafs das Thier bilateral ist. Im Übrigen ist Plu- teus, die Staffelei, so abweichend, dafs die Larve eines Echinodermen auch nach dem Vorgang der Beobachtungen von Sars nicht entfernterweise geahnet werden konnte. Die zahlreichen Fortsätze sind sehr lang, sie ha- ben mit Warzen und Organen zur Anheftung keine Ähnlichkeit oder Be- ziehung. Der Pluteus paradoxus hat eine Gröfse von * Linie. Der Körper des Thiers ist nach oben keilförmig und spitz, breiter als dick und läuft nach unten in 8 Arme aus, welche divergiren und unter einander durch bogen- förmige Ausschnitte des Körpers verbunden sind. Die Arme enthalten Kalk- stäbe, welche in den obern gemeinsamen Theil des Thieres hineinragen und unter einander auch verbunden sind. Die längsten Arme sind die Seiten- arme Taf. I. Fig.1-6 4A. Sie gehen divergirend von den Seiten nach un- Mm 2 276 Mürrer über die Larven und die Metamorphose ten ab, leicht gebogen, sie sind platt und kehren ihre breite Fläche einan- der zu. In ihnen stecken die längsten Kalkstäbe Fig. 1f. Diese convergiren im obern spitzen Theil des Thieres, ohne sich mit ihren Enden zu verbin- den. Aber sie sind nahe dem Ende durch einen queeren Reifen von Kalk verbunden. Ein zweites Paar bilden die untern oder mittlern Arme, welche wenig divergirend nach abwärts reichen, Taf. I. Fig. 1-6 BB. Die thieri- sche Masse des Körpers vereinigt sie viel weiter als die andern Arme und nur ihre Enden stehen frei hervor. Sie liegen fast in derselben Ebene wie die Seitenarme. In der sie verbindenden thierischen Substanz liegt der Mund. Taf. 1. Fig. 1-6ba. Dann giebt es zwei vordere Arme CC, welche schief nach vorn herabsteigen und wenig divergiren, zwischen ihnen breitet sich die Haut des Thieres segelartig aus über dem Munde, gleichwie eine Marquise über einer Thür, die hintern Arme DD gehen in entgegen- gesetzter Richtung nach hinten und unten, ohne dazwischen befindliches Se- gel, es sind die kürzesten. Die Kalkstäbe der vorderen und unteren Arme sind Aste der Hauptkalkstäbe der Seitenarme und gehen im oberen Theil des Thieres ab, um nach ihren Armen hinzugehen. Die Kalkstäbe der hin- tern Arme sind wieder Äste der Kalkstäbe, welche nach den untern Armen gehen. Wir können uns daher das ganze Thier als ein von einer thierischen Masse eingewickeltes Gestell denken, dessen oberer und mittlerer Theil ge- meinsam eingewickelt ist, bis dahin wo die Arme frei abgehen und einzeln eingehüllt sind. Die obere Spitze des Thieres und alle Arme enden stumpf und abgerundet. Von vorn nach hinten ist das Ganze viel schmäler als von einer Seite zur andern. Wo die Arme beginnen spannt sich die thierische Masse von einem zum nächsten Arm in bogenförmigem Ausschnitt herüber. Die Verbindung der untern Arme und das Segel der vordern Arme sind die längsten dieser Arkaden. Man sieht, das Thier ist vollkommen symmetrisch bilateral, aber ohne Spur von radiärem Typus angelegt. Das Skelet besteht aus Kalkmasse und löst sich in Säuren. Wenn die thierische Masse, welche die Stäbe einhüllt und ihren obern Theil verbindet, sich durch Verwesuug auflöst, so bleibt das Skelet unverändert zurück. Die Kalkstäbe sind meist einfach, zuweilen aber selten an den Hauptarmen gegittert, wie im Archiv f. Anat. u. Physiol. 1846. Taf. VI. Fig. 3. abgebildet ist, immer aber sind die Kalkstäbe in den längeren Armen mit kleinen Dörnchen besetzt, welche jedoch in der thierischen Rinde der Arme verborgen bleiben. der Ophiuren und Seeigel. 277 An jedem Arm kann man 2 Ränder unterscheiden, die durch einen wulstartigen Saum Fig. 2e. ausgezeichnet sind. Die wulstige Einfassung be- gleitet auch die Arkaden der Haut von einem zum andern Arm. Diese Säume sind Wimperorgane. An dem bauchigen Mund springt die quere Unterlippe stark vor, wie ein an der Wand hängendes Waschbecken oder Weihwasser- becken. Die obere Lippe steht nicht vor und ist in der Mitte ausgeschnit- ten Taf. I. Fig. 1@. Die Mundhöhle führt aufwärts in einen Schlund @’ und dieser hängt durch eine Einschnürung mit dem blindsackigen Magen Taf. I. Fig. 1-25. zusammen, der die Höhle des Körpers zwischen den gegenein- ander geneigten Stäben einnimmt. Der Magen ist oft noch in einen aufstei- genden Theil und einen nach vorne gegen die Marquise zurückgebogenen Blindsack durch eine Einschnürung getheilt. Siehe Fig.1. Zu beiden Sei- ten des Schlundes und Magens liegen noch 2 körnige, drüsenartige, läng- liche Körper (Fig. 2c), deren Bedeutung mir unbekannt ist. Das ganze Thier ist völlig durchsichtig, seine thierische Substanz trüb- glasartig. Die Spitze des Körpers und die Enden aller Arme sind orange ge- färbt. Der Magen von körniger oder zelliger Beschaffenheit seiner innern Wand hat einen grünlichen Schimmer. Vor der eintretenden Metamorphose hat der Pluteus paradoxus die Gröfse von noch nicht einer halben Linie (-). Er findet sich in grofser Menge in den Monaten August und September im freien Meer bis zur Ober- fläche und schwimmt durch Wimperbewegung, gewöhnlich mit den Fort- sätzen voraus, doch dreht er sich auch zuweilen in einem fort im Kreise herum, während das unpaare Ende und die langen Fortsätze sich horizontal gegenüber liegen. Die Wimperbewegung erscheint im ganzen Magen, im Schlund und in der Mundhöhle; ferner am äufsern des Körpers in bestimm- ter Vertheilung. Der Mund ist von einem Wimperwulste eingefafst, der min- destens an der beckenartigen Unterlippe sehr deutlich ist. Auch das spitze Ende des Thieres ist von einem kreisförmigen Wimperwulst umgeben. Fig. 2g. Dann breiten sich die Wimpern an den 8 Fortsätzen oder Armen aus und zwar an jedem in zwei Zügen, d.h. auf 2 wulstigen Säumen, auf denen sie aufsitzen. Diese Schnüre sind daher als Aggregate von Wimperzellen zu betrachten. Beide Züge oder Schnüre biegen am Ende der Arme in ein- ander um, zwischen 2 Fortsätzen geht der Wimpersaum von einem Arm auf den andern an den genannten Arkaden hin. So ist das ganze Thier von 278 Mürren über die Larven und die Metamorphose einem in sich zurücklaufenden saumförmigen Wimperorgan umgeben, wel- ches an den Armen in Schleifen herab- und hinaufgeht, von einem Arm auf den andern übersetzt. Wo der Mund ist, geht es unter dem Munde her. Die Wimperbewegung allein führt alle Ortsbewegung des Thieres aus; aufserdem beschränkt sich alle willkürliche Bewegung auf die von Zeit zu Zeit eintretende kräftige Zusammenziehung des Mundes und Schlundes, bei welcher die untern Arme zuweilen passiv ein wenig folgen. Aber die Nah- rung strömt dem Thierchen auch durch die Wimperbewegung des Mundes zu, wie man sieht, wenn man Indigo dem Wasser zusetzt. Die Wimpern dieser wie aller der später zu beschreibenden Echino- dermen-Larven zeigen, obgleich in beständiger Thätigkeit und in so regel- mäfsiger Vertheilung an den Wimperschnüren, doch niemals das optische Phaenomen der Räderbewegung, wie man es an den Wimperlappen der jun- gen Austern und Seeschnecken und an den im Archiv 1846 u. 1847 be- schriebenen neuen Thierchen Actinotrocha branchiata und Pilidium gyrans wahrnimmt, die schon darum keine Larven von Echinodermen sein können. Es wurden auch deutliche Anzeichen des Nervensystems beobachtet. Sie bestehen in zwei kleinen Knötchen Fig. 2x unterhalb des Mundes, rechts und links, welche durch einen Faden zusammenhängen, mehrere Fädchen aufwärts gegen den Mund und eines nach abwärts schicken. Ich legte mir die Frage vor, ob diese Larven Leuchtthiere seien. Ich isolirte eine auf einer Glasplatte in einem Wassertropfen und nahm die Platte mit in einen dunkeln Schrank, in dem ich mich einschlofs. Leuchtthiere geben unter diesen Umständen augenblicklich das Licht von sich, wenn die Glasplatte erschüttert wird. Die Ophiurenlarve leuchtete nicht. Die erste Anzeige, dafs es zum Aufsprossen eines Seesternes im In- nern und aus dem Innern des Pluteus kommen will, besteht darin, dafs zu den Seiten des Magens und Schlundes gewisse blinddarmförmige Figuren mit doppelten Conturen erscheinen, Fig.2d. Man sieht sie erst auf der einen, bald auch auf der andern Seite des Magens und Schlundes eine Reihe bilden. Die Blinddärmehen sind nach aufsen, ihre Basen, die untereinan- der zusammenhängen, sind gegen den Magen gekehrt, jede Reihe sieht wie eine dicke Membran aus, die sich in blindsackartige Falten ausgeworfen hat. Bald umgeben sie den Magen vollständig wie ein Kranz. Anfangs ragen sie über die Oberfläche des Pluteus nicht hervor und liegen im Innern seiner der Ophiuren und Seeigel. 279 Substanz, indem seine Conturen über sie weggehen, durch ihr Wachsthum treten sie aber bald über die Oberfläche des Pluteus vor, Taf. I. Fig.7.8; später entwickeln sich noch andere, welche den Kranz der ersten überra- gen; dieser sind nicht mehr und nicht weniger als 10, je 2 liegen bei einan- der, das ist die erste Erscheinung der Arme, Fig. 9. Je zwei eines Armes verschmelzen dann zusammen und das Ganze nimmt die Form einer Scheibe an, welche von 5 stumpfen Fortsätzen überwachsen ist. Die frühern Arme oder Stäbe des Pluteus nehmen an dieser Bildung durchaus keinen Antheil. Der Pluteus verhält sich zu dem in ihm enstehenden Seestern, wie der Stick- rahmen zu der darin ausgearbeiteten Stickerei. Auch haben die Arme des Pluteus keine Beziehung zu den Armen des Seesterns. Der Seestern liegt schief in dem Körper des Pluteus, so dafs sich einer der Arme des Seesterns mit der grofsen Achse des Pluteus kreuzt und seitwärts von der unpaaren Spitze des Pluteus zum Vorschein kömmt. Sobald die Blinddärme sich zur Form eines Kranzes und Sternes ordnen, beginnt schon die Ablagerung der Kalkerde in Form von verzweigten Figuren in dem neuen Gebilde, Fig. 7; indem sich diese weiter ausbilden, nehmen sie die Gestalt des Gitterwerkes an, wie es dem Skelet der Echinodermen eigen ist, Fig. 10. Mit der Aus- bildung der Blinddärmchen zu einem Kranz tritt an der Stelle des Pluteus, wo der Mund war, eine Verzerrung ein, Fig.9. 11. Diese Gegend erscheint jetzt wie durch Gewalt schief nach aufwärts gezogen, von dem Mund der Larve wird jetzt nichts mehr gesehen. Dagegen erscheint jetzt statt des früheren abseit liegenden Mundes des Pluteus ein für den Seestern centra- ler Mund. Es ist mir nicht möglich gewesen direct durch die Beobachtung zu entscheiden, ob der Mund der Larve in den Mund des Sternes umgewan- delt wird, oder ob dieser ganz selbstständig entsteht und jener verschwin- det. Bei den eigentlichen Seesternen, nämlich beim Echinaster, ist die Stelle des neuentstandenen Sternes, wo hernach der Mund ist, noch völlig geschlossen, wenn schon die ersten Tentakeln ausgebildet sind. Bei den später zu beschreibenden Larven, die sich in seeigelförmige Echinodermen verwandeln, verschwindet der Mund der Larve mit allen Fortsätzen der Larve völlig, ehe sich an einem der Pole des Thieres die Haut geöffnet und der spätere Mund des Thieres gebildet hat. Es kann daher für gewifs ange- nommen werden, dafs auch bei den Ophiuren Mund und Schlund der Larve 250 Mürzer über die Larven und die Metamorphose verschwinden und dafs der Mund der Ophiure sich neu bildet. Der Mund des jungen Ophiurensterns ist anfangs rund, dem Mund der Larve ganz un- ähnlich, allmälig nimmt er eine sternförmige Gestalt an. Im gegenwärtigen Zustande ist der neu entstandene Stern zwar immer noch kleiner als der Rest des Pluteus, je mehr aber der Stern wächst, um so mehr erscheinen die Fortsätze und die unpaare Spitze des Pluteus nur als Anhänge des Seesternes. Am längsten bleiben der unpaare Gipfel des Pluteus, seine beiden langen Seitenarme und einer der beiden untern Arme Taf. I. Fig. 10, Taf. II. Fig. 2, die bei dem Wachsthum des Sternes nun endlich auch verloren gehen. Das einzige, was aus dem Pluteus in das neue Wesen ganz aufgenommen wird, ist der Magen. Noch ehe die Arme des Pluteus verschwinden, bilden sich die Ten- takeln oder Füfse des jungen Sternes aus. Es sind ihrer zuerst nur 10, wel- che in einem Kranze die Scheibe selbst einnehmen. Taf. II. Fig.1.2.3. Vor dem Abgange eines jeden Armes haben sich nämlich in der Scheibe 2 Lö- cher gebildet, aus welchen das Thier die Tentakel hervorstülpt. Noch lebt es im freien Meer wie vorher, wenn es aber auf dem Boden des Gefäfses liegt, so tastet es mit den Tentakeln umher. Die Tentakeln oder Füfschen sind überall mit kleinen Knötchen besetzt, wie man es nur bei Ophiuren, insbesondere der Gattung Ophiothrix M. T. sieht. In diesem Zustande bewegen sich die Thiere noch ganz so wie früher durch die Wimperthätigkeit, sehr häufig sieht man das Drehen im Kreise in der Ebene der längsten oder Seitenarme des Pluteus. Bis jetzt hat sich aus der Form des Thieres nicht errathen lassen, ob aus dem Pluteus eine Asterie oder eine Ophiure wird, nur die grofse Ver- schiedenheit von der Asterienlarve von Sars deutet auf etwas Besonderes, und in der That kündigt sich bald das Wesentliche der Ophiure an, auf welche indefs schon die Beschaffenheit der Tentakeln deutete. Kurz vor der Zeit, wo die letzten Reste des Pluteus verschwinden, sieht man schon, dafs die Arme des Sterns von der Scheibe abgesetzt und wie eingelenkt sind. Taf. I. Fig. 1.2. Dieser Arm ist aber jetzt nichts anderes als das äufserste Armglied oder Endglied der späteren Ophiure. So wie die ersten Tentakeln auf der Scheibe selbst entstehen, so ist es auch mit den ersten Stacheln, deren 10 zum Vorschein kommen, jeder von einem Kalknetze durchdrungen und jeder in der Nähe seines Tentakels Taf. II. Fig.4. Diese der Ophiuren und Seeigel. 281 Stacheln kann das Thier willkürlich bewegen und das zeigt wieder die Ophiure an. Sobald die junge Ophiure selbstständig geworden ist, so hat sie eine von Gitterwerk durchzogene, den Magen einschliefsende Scheibe, einen Mund, der von 5 dreieckigen interradialen Schildern umkränzt wird, nach aufsen von diesen Schildern stehen auf der Bauchseite der Scheibe 2 Stacheln ne- ben einander, grofs genug, dafs sie über den Rand der Scheibe hervorra- gen. Vor dem Abgang des eingelenkten Armes treten die 2 Tentakeln her- vor. Das Armglied selbst ist an der Wurzel schmal, im Allgemeinen läng- lich bauchig. Man trifft diese jungen Ophiuren Taf. II. Fig.4, obgleich alle Spuren von der Organisation des Pluteus verschwunden sind, doch noch im freien hohen Meere an. Ihre Gröfse gleicht der Breite des frühern Pluteus und beträgt gegen $- der Länge des frühern Pluteus. Das neue Glied des Armes bildet sich zwischen der Scheibe und dem primitiven Glied und ist mit 2 vorn an den Seiten eingelenkten Stacheln und 2 Tentakeln, einem an jeder Seite, versehen. Die junge Ophiure mit 2 Armgliedern Taf. Il. Fig.5. ist 4 Linie grofs. Später entsteht abermals ein neues Glied zwischen Scheibe und Arm mit Stacheln und Tentakeln. Ich habe diese jungen Ophiuren frei im Meer bis dahin beobachtet, wo ihre Arme 4 Glieder hatten und die Zahl der Stacheln an den Gliedern sich auf 2 für jede Seite eines Gliedes ver- mehrt hatte Taf. II. Fig.6. Das ganze Thier hat dann —--1 Linie im Durch- messer. Die Endglieder der Arme oder die primitiven Glieder, haben sich weder in der Gestalt noch in der Gröfse verändert. Die folgenden Glieder weichen in der Gestalt ab und haben ganz die polygonale Form, wie sie den Armgliedern der Ophiuren eigen ist. Die Quelle aller neuen Glieder ist an der Scheibe selbst, und zwar an der ventralen Seite derselben, zwischen den interradialen Feldern der Scheibe, wo sich die Armglieder gegen die Mund- winkel fortsetzen. Sobald das neue Glied durch sein Wachsthum über die Scheibe hinausgetreten ist, so ist es jetzt das gröfste der Armglieder. Mit welcher Gattung von Ophiuren wir es zu thun haben, läfst sich dermalen noch nicht sicher bestimmen, wahrscheinlich ist es eine Opäiolepis, von der mehrere Arten in der Nordsee vorkommen. Aufser der eben beschriebenen Ophiure, die in einer überaus grofsen Zahl von Exemplaren mit allen UÜbergangsstufen beobachtet ist, kam noch ein andrer Pluteus, d.h. die Larve einer andern Art von Ophiure vor, diese wurde aber nur einmal beobachtet Taf. H. Fig.7. Sie gleicht in der Gestalt Phys. Kl. 1846. Nn 282 Mürrter über die Larven und die Metamorphose und im Skelet genau dem Pluteus paradoxus, aber die Arme der Larve di- vergiren viel mehr und sind viel länger und dünner. Die uniforme Farbe des durchsichtigen Thierchens ist ein ganz zartes Violet. Seine Gröfse be- trägt das Doppelte des Pluteus paradoxus. Zur Entwickelung des Sterns waren noch keine Anzeigen. 11. Uber eine Larve mit Wimperschnüren und Wimperepauletten, aus der sich ein gestacheltes, Seeigelförmiges Echinoderm entwickelt. Ich komme jetzt zu einer andern Klasse von Echinodermenlarven, die ich bis zu dem Punkt ihrer Metamorphose verfolgt habe, dafs sie die all- gemeine Gestalt bestachelter Seeigel angenommen haben, so dafs mir ihre Natur als Seeigel nicht mehr zweifelhaft sein konnte. Ich hatte keine Ge- legenheit, die erste Entwickelung der Seeigel aus dem Ei zu beobachten, worüber Hr. v. Baer (!) in Folge künstlicher Befruchtung der Eier Unter- suchungen angestellt hat. Hr. v. Baer vergleicht die Embryen der Seeigel mit der ersten Form der Medusen-Larven, nämlich von Aurelia aurita, wie sie in den Beuteln an den Rändern der Arme vorkommen, nur dafs sie viel flacher sind. Bei weiterer Umwandlung schienen sie sich dem Bau der Be- roen annähern zu wollen, den vierten Tag nahmen sie ganz unregelmäfsige und unter sich ungleiche Gestalten an, nach dem fünften Tage lebte kein Individuum mehr. Wenn der Foetus das Ei verlassen hat, bewegt er sich durch Cilien. Hr. v. Baer schätzt die von ihm beobachteten Seeigel-Jun- gen zu „; Linie Durchmesser. Die Thiere meiner Beobachtungen, die ich für Seeigellarven genom- men habe, sind viel älter, nämlich gegen — Linie grofs; in diesem Zustande haben sie mit den Larven der Medusen und Beroen keine Ähnlichkeit. Von den dahin gehörenden Larven habe ich 3 Arten beobachtet, die zu zwei verschiedenen Gattungen gehören. Die eine Form, welche ich in diesem Abschnitt beschreibe, hat einen glasartigen vierseitigen Körper, der oben wie eine Kuppel abgerundet, unten (') Bull. de l’Acad. imp. de St. Ptersb. J. V. n. 15. p. 231. . der Ophiuren und Seeigel. 283 flach ausgehöhlt ist. Die 4 Kanten dieses Körpers laufen in der der Kuppel entgegengesetzten Richtung in lange, spitze, etwas divergirende Fortsätze, wie Stützen oder Füfse der Kuppel aus. Taf.V, Fig.1-6. Letztere enthal- ten auch wieder einen Stab von Kalk, Taf. V. Fig. 1-3e. Diese Kalkstäbe setzen sich in die Kuppel fort, wo sie in einer eigenthümlichen und nur durch die Abbildungen deutlich zu machenden Weise sich weiter verthei- len. Die hyaline Masse, welche den Körper bildet, überzieht auch den freien Theil der Stäbe und bildet am Rande des Körpers zwischen den Stä- ben Arkaden. Der Körper hat 2 breitere und 2 schmalere Seiten. Die breiteren mögen vordere und hintere heifsen. Zwischen den beiden vorde- ren Stäben bildet die Haut der Larve am Rande des Gewölbes eine zeltar- tige Ausbreitung wie eine Marquise, Taf, V. Fig. 1.5. Auf der entgegenge- setzten hintern Seite setzt sich die thierische Substanz des Körpers in einen - langen Anhang fort, der von vier besonderen Stäben festgehalten wird, so dafs sich 2 auf jeder Seite befinden, Taf. V. Fig.1-6. Fig.3x. Diese Ver- längerung enthält den vorderseits offenen Mund, Taf.V. Fig. 1. 2.3.5a, und Schlund @’, der Magen d liegt im Mittelkörper unter der Kuppel. Um der Anschauung durch ein Bild zu Hülfe zu kommen, so gleicht die Larve einem auf 4 langen Füfsen stehenden Uhrkasten, von dessen hin- terer Seite das Pendel hinabgeht, welchem an unsern Larven das Mundge- stell verglichen wird. Das Mundgestell endigt unten in 4 spitze Fortsätze, in welche die Kalkstäbe auslaufen; zwei von diesen Kalkstäben sind Äste von zweien der 4 Hauptstäbe und gehen im Innern des gewölbten Mittelkörpers von jenen ab und zwar von den vordern, welche die Marquise tragen, Taf. V. Fig.5. Die beiden andern Kalkstäbe verbinden sich an der hintern Seite des Gewölbes mit einander unter einem Winkel, von wo aus ein unpaarer Ast sich im Gewölbe verzweigt. Die Haut, welche alle die Fortsätze, den Mittelkörper und die Aus- breitung zum Mund überzieht, ist schwefelgelb gefleckt und braun gespren- kelt. Sehr eigenthümlich ist die Vertheilung der Wimperorgane. Diese Lar- ven besitzen 4 Epaulettenartige queere Wülste über den Stellen, wo die 4 Fortsätze des Körpers in seine Kanten übergehen; dieWülste sind nämlich mit sehr langen schlagenden Wimpern besetzt, unter den Wülsten liegt eine dicke Masse schwefelgelben Pigmentes, Taf.V. Fig.1-6, Taf. IV. Fig.4.5. Aufser- dem besitzen diese Larven noch an allen Fortsätzen und am Gewölbe selbst Nn2 254 Mürrer über die Larven und die Metamorphose die Besetzung mit einer Wimperschnur, wie der Pluteus. An jedem Fortsatz verlaufen 2 Schnüre, die am Ende in einander, oben am Gewölbe von einem Fortsatz auf den andern übergehen, Taf.V. Fig. 1d. Am vordern Rande des Körpers, wo sich derselbe marquisenartig ausbreitet, folgt die Wimper- schnur dem Rande dieses Schirms; nicht so an den Seiten, hier liegt der Bogen der Wimperschnur viel höher als der Rand des Gewölbes und geht am Gewölbe bis beinahe zum Gipfel empor Taf. V. Fig.3.5.6. Auch die Stäbe, welche den Mund und Schlund zwischen sich haben, sind von dieser Wimperschnur besetzt, welche von einem zum andern Stab ihrer Seite über- setzt und in der Mitte unter dem Mund von einer Seite zur andern geht. Der Mund ist von einem besondern Wimpersaum umgeben. Der Mund ist dreieckig, nach unten ist er von einer queeren, beckenartig vor- springenden Lippe begrenzt, die beiden andern oder obern Seiten sind im Winkel gegeneinander geneigt. In dieser Richtung setzt sich die Mundhöhle in den Schlund fort, der in den Blindsack des Magens führt, Taf. V. Fig. 1- 35. Letzterer nimmt das Innere des oben gewölbten, unten ausgehöhlten Mittelkörpers ein und ist oft nochmals eingeknickt, so dafs ein Theil des Blindsacks gleichsam wie ein Darm nach vorne übergebogen ist, Taf. V. Fig. 3. Von einer Ausmündung dieses letzten Stücks konnte ich mich nicht überzeugen. Betrachtet man das Thier von vorn, wo das Lumen der Ab- schnürung zwischen dem Magen und dem zweiten Blindsack gesehen werden kann, so kann dieses Lumen leicht für einen After an der vordern Seite des vierseitigen Körpers gehalten werden. Vergl. Taf.V. Fig. 1u.3. Sowohl der Mund als der Schlund ziehen sich von Zeit zu Zeit kräftig zusammen. Das Innere der Mundhöhle, des Schlundes und Magens wimpert. Diese Larven sind gegen — Linie lang und leben frei im Wasser, in- dem sie allein durch die Wimperbewegung fortgeführt werden, wobei die Seite des Körpers, woran die Fortsätze angebracht sind, immer voraus geht. Keiner der Arme kann sich bewegen, die Stäbe, welche den Mund und Schlund zwischen sich haben, werden nur passiv durch die kräftige Zusam- menziehung des Mundes und Schlundes mit bewegt. Die erste Erscheinung zur Verwandlung giebt sich in diesen Larven durch eine scheibenförmige Platte zu erkennen, welche in den Monaten August und September auf einer der schmalen Seiten des Gewölbes unter der gefleckten Haut des Gewölbes erschien und welche schief gegen den Gi- der Ophiuren und Seeigel. 285 pfel des Gewölbes geneigt ist, Taf.V. Fig.2.4.5.6c. Sie bildet in dem mit einer Pendule verglichenen Gestell gleichsam das Zifferblatt, aber das Zif- ferblatt wäre heterolog in der Lage mit dem Pendel und befände sich an der Seite des Uhrkastens. Diese Scheibe ist also heterolog mit der Lage des Mundes der Larve. Die runde Scheibe, welche jetzt nur wenig convex ist, ist selbst wieder gelblich gefleckt. Sie ist durch eine fünfblättrige Figur in 5 klappenartige Felder getheilt, welche in der Mitte sich fast berühren, an der Peripherie lassen sie zwischen sich noch Zwischenabtheilungen zu. Jedes der klappenartigen Felder hat doppelte, breit von einander abstehende Con- turen. Dieser Scheibe, der ersten Erscheinung des Echinoderms gegenüber, zeigen sich nun an dem Gewölbe auf jeder Seite auch schon Pedicellarien, und zwar dreiarmige, wie sie nur den Seeigeln eigen sind, Taf.V. Fig.3. 6g; denn die Pedicellarien der Seesterne sind zweiarmig. Die Pedicella- rien sitzen dicht an dem Gewölbe auf, sie zeigen schon willkürliche Bewe- gung, indem sich die Arme der Zange öffnen und schliefsen. Die Larve hat gewöhnlich nur 4 Pedicellarien, 2 auf jeder Seite, nahe beieinander. Indem die Scheibe sich innerhalb des Gewölbes vergröfsert, so tre- ten am peripherischen Theile derselben neue Abtheilungen auf, welche die ursprünglichen 5 Felder der Mitte einschliefsen, nach aufsen zwischen den 5 Feldern erscheinen 5 kreisförmige Figuren mit Doppelconturen, Taf. V. Fig.8, dies sind die Anlagen für die Tentakeln oder Füfse, denn das junge sich jetzt bildende Echinoderm hat das Ausgezeichnete, dafs es zuerst nur 5 regelmäfsig symmetrisch vertheilte grofse unpaare Füfse bekömmt, welche wie Blinddärmchen mit Doppelconturen sich aus den Öffnungen der Scheibe erheben. Die übrigen peripherischen Abtheilungen, welche man nicht mit den Platten der Schale eines erwachsenen Seeigels verwechseln darf, erhe- ben sich bald in rundliche Tuberkeln Taf.V. Fig.7, und diese wachsen in eylindrische Erhöhungen aus, welche sich in Stacheln umwandeln. Wenn das junge Echinoderm so weit entwickelt ist, dafs es eine flach convexe, mit Stacheln und 5 Tentakeln oder weichen Füfsen besetzte Scheibe bildet, so treten sowohl die Füfse als die Stacheln weit über die Oberfläche des Gewölbes der Larve hervor, die Füfse bewegen sich nach allen Rich- tungen tastend umher und sind schon im Stande, sich an Gegenstände fest- zuhalten, Taf.VI. Fig.10.11.12. Auch die Stacheln bewegen sich nach dem Willen des Thieres. Gleichwohl liegt der Mund der Larve noch an seiner 286 Mürrzer über die Larven und die Metamorphose frühern Stelle und ist noch wie der Schlund in voller Thätigkeit. Die Füfse sind geringelt und wie die Stacheln selbst sparsam mit gelbem und braunem Pigment gesprenkelt. J eder der 5 Füfse hat am Ende eine Scheibe, in de- ren Mitte ein Knöpfchen, ganz so wie die Füfse eines erwachsenen Seeigels in ihrem ausgestreckten Zustande und wie sie von Monro nach dem Leben abgebildet sind. In der Scheibe erkennt man einen polygonalen einfachen Reifen von Kalk, Taf. VI. Fig.4*. Die Füfschen sind im Innern hohl, aber ihre Höhle ist am Ende geschlossen, wie bei allen Echinodermen (!). Bei ihrer ersten Erscheinung sind die Füfschen am Ende abgerundet, die Scheibe bildet sich etwas später aus. Die Stacheln, welche bald eine beträchtliche Länge annehmen, enthalten ein Kalkgerüst, ‘Wenn letzteres ganz ausgebil- det ist, so stellt es ein im Innern der walzenförmigen Haut des Stachels ste- hendes sechskantiges Prisma dar, welches aus regelmäfsig gefenstertem Git- terwerk von Kalk besteht, das am Ende in einige winzige Zacken ausläuft, Taf. VI. Fig. 9-12. In der Dicke des Stachels ist die Anordnung des Bal- kennetzes radial, so dafs das Ende des Stachels, vertikal angesehen, einen sechsarmigen Stern darstellt. Ehe das Gerüste des Stachels so weit ausge- bildet ist, hat es bei seiner ersten Erscheinung ganz die Gestalt eines Can- delabers, Taf. VI. Fig. 4. u. 4". Die Basis des Stachelgerüstes ist nämlich ein Stern von 6 Strahlen, aus dessen Mitte sich ein einfacher Balken erhebt, der sich sogleich in einige sich wieder vereinigende Balken theilt. Hiedurch wird ein Knopf gebildet, der einige Zacken nach aufsen ausschickt. Aus dem Knopf erhebt sich die Fortsetzung in der Längsrichtung wieder, indem von hier 6 lange Arme ausfahren, welche parallel in die Höhe steigen und nach aufsen Zacken abwerfen. Die Länge der ausgebildeten Stacheln ist so grofs, dafs sie ohngefähr dem dritten Theil des Durchmessers der ganzen Thierscheibe gleichkommt. Sehr räthselhaft ist es, dafs die Tentakeln oder Füfse zuerst unpaarig erscheinen, da doch bei keinem erwachsenen Seeigel und bei keinem Echi- nodermen solche 5 unpaare Tentakeln vorkommen. Übrigens sind schon die Anlagen für die spätere paarige Anordnung der Tentakeln zu erkennen, (') Hr. Valentin nimmt in seiner Anatomie des Seeigels an, dals die Enden der Fülse der Seeigel in der Mitte eine Öffnung besitzen, wie es aussieht, wenn die Mitte eingezogen ist. Aber Hr. Tiedemann hat schon gegen Monro richtig angegeben, dafs die Höhle der Fülse am Ende geschlossen ist. der Ophiuren und Seeigel. 287 denn dicht vor den unpaarigen Tentakeln, der Mitte näher, sind schon zwei kleinere, paarweise liegende kreisförmige Tentakelanlagen zu erkennen, wodurch ein Kreis von 10 Tentakeln entsteht, und weiterhin gegen. die Peripherie kommen auch noch paarweise stehende Tentakelanlagen zum Vorschein. Die Scheibe selbst, auf welcher sich die Tentakeln und Stacheln er- heben, enthält noch ihr besonderes Kalknetz, welches bei tieferer Einstel- lung erst zum Vorschein kommt. Es entsteht zuerst aus einzelnen dreiarmi- gen Figuren, deren Arme sich gabelig theilen Taf. VI. Fig.4, diese verwan- deln sich bald in ein Gitterwerk mit runden Maschen. Die Haut der Larve geht über die Mitte der Scheibe ohne Durchboh- rung weg, und obwohl sich hier später ohne Zweifel eine Öffnung bildet, so ist doch jetzt gewifs noch keine solche vorhanden. Von den Schalenplat- ten eines Seeigels ist nichts zu sehen, und wenn man anfangs geneigt ist, die sich auf der Scheibe bildenden Abtheilungen dafür zu nehmen, so überzeugt man sich doch bald, dafs die nach einander auftretenden Abtheilungen der Scheibe hauptsächlich nur für die Anlagen der Füfse und Stacheln bestimmt sind, aber mit Skeletstücken nichts zu schaffen haben. In diesem Zustand der Metamorphose schwimmt die Larve durch ihre noch in voller Thätigkeit bestehenden Wimperorgane, die Wimpersäume und Wimperepauletten, und kriecht mit ihren 5 Füfsen, sie bewegt ihre Pedicellarien wie Zangen und ihre Stacheln, jeden einzeln. Zu derselben Gattung, wie die eben beschriebene, in vielen Exem- plaren und fast täglich mehrmals gesehene Larve, gehört jedenfalls als Va- rietät noch eine andere seltener vorgekommene Larve, welche der ersten in allen Beziehungen und besonders auch in den Wimperepauletten gleicht, aber sich in der Form des Gewölbes und in der Endigung der Kalkstäbe im Gewölbe verschieden zeigte. Statt des runden Gewölbes war nämlich der Gipfel zugespitzt und dann am Ende abgeschnitten. In dieses Ende ragten die Kalkstäbe der beiden vordern Hauptarme der Larve und theilten sich in der Spitze noch in zwei kurze Queeräste. Die Lage der Scheibe im Ge- wölbe und ihre Structur war wie bei der andern Art. Taf. IV. Fig. 3, Taf. V. Fig.9. Es scheint dies jedoch keine besondere Species zu sein, denn auf Taf. VI. sind Übergänge zu sehen. 288 Mürten über die Larven und die Metamorphose Bis hieher reichen die Beobachtungen über die Echinodermenlarven mit Wimperepauletten, so weit sie in Helgoland angestellt sind. Aus den hernach mitzutheilenden Beobachtungen an einer anderen Art von Larven von Helgoland ging aber hervor, dafs das junge Seeigelförmige Echinoderm schon alle Reste von der Larve verloren hat, wenn der bestachelte Theil seiner Oberfläche bis zur Hälfte einer Sphäre ausgebildet ist. Nachtrag zu diesem Abschnitt. Im September 1847 sind die Beobachtungen über die Larven mit Wimperepauletten und das aus ihnen sich entwickelnde Echinoderm am Sund in Helsingör fortgesetzt worden. Sie fanden sich nicht blos in allen im vorhergehenden Jahr beobachteten Phasen der Entwicklung vor, son- dern sie wurden noch weiter bis zu dem Stadium gesehen, wo die Fortsätze der Larve mit dem Mund und Schlund gänzlich verschwunden sind. Taf. VI. Fig. 1. u. 3. legen diese weitern Entwickelungszustände dar. Das In- dividuum Taf. VII. Fig. 1. hat noch einige geringe Spuren von der Larve an sich, nämlich aus dem sphärischen Echinoderm hervorstehende Kalkstäbe. Das Individuum Fig. 3. hat auch diese verloren. In diesem Zustande sind die Thierchen, welche sich noch immer im freien Meer finden, gegen — Li- nie grofs. Ihr Körper ist kugelförmig; man unterscheidet daran eine Seite, welche ohne Stacheln und Tentakeln ist und nur von der Haut der ehemali- gen Larve bedeckt ist, die andere Hälfte ist mit Ausnahme der Mitte von Sta- cheln und Füfsen bedeckt. Das Thierchen hält sich mit den Füfsen am Glase fest. Die Füfse haben an der Saugscheibe ein kreisförmiges Kalknetz Fig. 2 entwickelt, ganz so, wie man es in jungen Seeigeln von 3-4 Linien Durch- messer und ausgebildeter Schale an dieser Stelle findet, nur weniger dicht. In den Füfsen sieht man Kügelchen auf- und absteigen, theils in Folge der Contractionen der Füfse, theils auch, wie es scheint unabhängig davon, was von innerer Wimperbewegung abhängen wird. Von Kalkplatten ist noch nichts zu sehen, vielmehr sieht man dendritische Kalkfiguren in oder unter der Haut. Von einer Durchbohrug in der Mitte der bestachelten Seite der Kugel ist auch jetzt noch nichts zu sehen, und eben so wenig zeigt sich auf der andern Seite eine Spur von einer Öffnung. Die Stacheln sind noch sechs- ‚seitige Prismen, haben aber schon feine Rauhigkeiten oder Dörnchen an den der Ophiuren und Seeigel. 289 Kanten entwickelt, wovon die Stacheln der jungen eigentlichen Seeigel von 3-4 Linien Gröfse auch rauh sind, aber diese sind jetzt nicht sechskantig, sondern vielkantig und dem Cylindrischen nahe. Das Ende der Stacheln ist in beiden Fällen gleich, läuft nämlich in einige Zacken aus. Die Pigment- flecken an den Fülschen sind an unsern Thierchen von — Linie ganz so wie an den Fülschen der jungen Seeigel von 3-4 Linien Durchmesser des Kör- pers zu sehen. IM. Über eine ähnliche Larve ohne Epauletten, aus der sich ein bestacheltes, Seeigelförmiges Echinoderm entwickelt (Taf. III). Diese Larven, welche in Helgoland häufig vorgekommen, sind etwas gröfser als die Larven der Ophiuren, sie gleichen im Allgemeinen sehr den vorher beschriebenen Seeigellarven und zeichnen sich dadurch aus, dafs sie aufser den 4 Armen, die von den Kanten des Körpers ausgehen, und den an- dern 4 Fortsätzen, in welche das Mund- und Schlundgestell endigt, noch 2 Arme nach rückwärts abwärts und noch 3 besondre, aus der äufsern Fläche des Gewölbes hervorgehende Arme, also 13 Arme besitzen, dafs die 4 Wimper- epauletten der vorigen Gattung hier gänzlich fehlen und dafs die Arme (mit Ausnahme der zwei überzähligen Arme nach hinten und unten) äufserst lang sind, Taf. III. Fig. 1-9. Von den 3 eigenthümlichen Armen am Gewölbe bildet der unpaare einen mehr oder weniger langen, oft sehr langen Stab auf dem Gipfel des Gewölbes, gleichsam als wäre er die verlängerte Achse des Thiers D. Er enthält ein Kalkskelet, nämlich einen gegitterten Stab mit 3 Längsleisten. Am Fuls, wo dieser Stab auf dem Gewölbe aufsitzt, theilt er sich in 2 Kalkleisten, die innerhalb des Gewölbes herablaufen und in die Seitenarme des Gewölbes sich fortsetzen, welche schief aufwärts oder queer abstehen €. Die 3 Stäbe am Gewölbe sind ohne Wimperbekleidung; auch fehlen die Wimperepauletten ganz. Die Wimperbekleidung an den un- tern Armen und an den Arkaden zwischen ihnen scheint wie bei der vorigen Gattung. Die 4 äufserst langen Hauptstützen des Gewölbes enthalten gegit- terte Kalkstäbe, die Kalkstäbe der 4 Fortsätze, welche das Mundgestell bilden, und der überzähligen hintern untern Fortsätze, sind einfach. Das Gewölbe ist bei dieser Art viel höher. Die Vertheilung der Kalkleisten Phys. Kl. 1846. Oo 290 Mürıer über die Larven und die Metamorphose aus den Stäben im Innern des Gewölbes ersieht man aus den Abbildungen Taf. III. Fig. 1-4. Die Kalkstäbe der untern Hauptarme A und B vereini- gen sich jederseits zu einem einzigen Stab. Diese convergiren im Gewölbe, sind aber nicht mit ihren Enden vereinigt, sondern geben nach vorn und nach hinten eine queere Kalkleiste in das Gewölbe ab. Die queeren vorde- ren Kalkleisten vereinigen sich nicht, sondern kreuzen sich. Die hinteren vereinigen sich zu einer mittlern senkrecht herablaufenden Leiste, die dann wieder in zwei divergirende Äste auseinandergeht. Die Kalkstäbe des Mund- gestells EF stecken so in den Fortsätzen desselben, dafs dieses Gestell auf jeder Seite einen vordern und einen hintern Fortsatz hat, und dafs der Kalk- stab des hintern Fortsatzes F’im Gewölbe als Ast des vorderen Hauptstabes entsteht, der vordere Fortsatz des Mundgestells E aber seinen Kalkstab von der hintern Wand des Gewölbes erhält, aus der Theilung der senkrecht her- ablaufenden mittleren Leiste. Die 2 accessorischen kurzen Fortsätze GG, welche zwischen den hintern Hauptstöcken und dem Mundgestell hervortre- ten und nach rückwärts abwärts gerichtet sind, haben ihre Kalkstäbe von den divergirenden Kalkleisten in der hintern Wand des Gewölbes. : Das Mundgestell hat daher genau dieselbe Form und denselben Bau wie bei der vorigen Larve, es hat eine vordere und hintere Fläche. Die hin- tere ist die Fortsetzung der hintern Fläche des Körpers, die vordere ent- hält den Mund, ebenso gestaltet wie bei der vorigen Larve, er führt in den Schlund und dieser öffnet sich vermittelst einer Einschnürung in den Ma- gen, der im Körper des Thieres liegt. Das Thier bewegt sich nur durch Wimperbewegung, wobei die untern Fortsätze vorausgehen. Ubrigens wim- pert auch der Mund und seine Höhle, der Schlund und der Magen. Einige von diesen Larven zeigten noch keine Spur von der Seeigel- scheibe, andere hatten sie schon auf der einen kleinern Seite des Gewölbes; bei andern war die Scheibe schon mit Stacheln bedeckt und dazwischen zeig- ten sich Tentakelporen und Tentakeln Taf. III. Fig.5-9. Pedicellarien habe ich bei dieser Art niemals gesehen. Die Stacheln gleichen ganz denjenigen der vorigen Gattung und werden sehr hoch, so dafs sie frei über die Larve hervortreten und das Thier sie willkürlich bewegt. Das in ihnen befindliche Kalkgerüst bildet ein sechsseitiges Prisma von gefenstertem Gitterwerk, des- sen oberste Leisten sich unter der äufsern Haut der Stacheln in einige win- zige Zacken verlängern. Die innere Anordnung der Balken in der Dicke des der Ophiuren und Seeigel, 291 Stachels ist wieder sechsstrahlig. Die ganze Oberfläche der Scheibe ist mit diesen Stacheln dicht besetzt, und sie sind wie die ganze Larve und ihre Fortsätze mit gelben und braunen Pigmentflecken gesprenkelt. Ihre Gröfse ist so ansehnlich wie bei der vorigen Gattung, ihre Länge gleicht dem drit- ten Theil des Durchmessers des ganzen Körpers, auf dem sie auf sitzen. Die Scheibe, auf der die Stacheln sitzen, besitzt auch ein Gitterwerk von Kalknetz. Einmal wurde eine solche Larve beobachtet, an der die Stäbe der Larve gröfstentheils verloren gegangen waren und an der von dem Mundge- rüst nichts mehr übrig war, Taf. IV. Fig.9. Das junge Echinoderm bildete einen länglich sphärischen, etwas abgeplatteten Körper, ohne alle Spur von Armen eines Seesterns, an dem die eine Hälfte der Oberfläche ganz mit Sta- cheln besetzt war, die andre Hälfte aber noch häutig war und Spuren von der Haut des Gewölbes der Larve zeigte. Aufser den Pigmentflecken waren nämlich hier auch noch unregelmäfsige ästige Kalkleisten des Gewölbes sicht- bar. Die bestachelte Seite war convex wie ein Uhrglas, hin und wieder zeig- ten sich Tentakelporen und an der Peripherie traten einige sehr grofse Ten- takeln oder Füfse hervor, deren Vertheilung mir aber nicht recht klar ge- worden ist. An dem entgegengesetzten häutigen Theil der platten Sphäre ist kein Mund sichtbar. Länge und Gestalt der Stacheln ist noch wie vorher. Einmal wurde ein ganz ähnlicher, gleich grofser, auf der einen Hälfte gestachelter, fast sphärischer, etwas abgeplatteter Körper (4 Linie grofßs), frei von allen Resten der Larvenfortsätze, beobachtet. Er war, wie der vo- rige, aus der hohen See gewonnen, aber er bewegte sich auf dem Glas ganz wie ein Seeigel, indem er die Stacheln einzeln in Thätigkeit setzte und an der Peripherie einige grofse Tentakeln hervorstreckte, mit denen er sich am Glase festhielt. Die Mitte des Stachelfeldes war frei von Stacheln. Durch die hier befindliche, mit Pigment gesprenkelte Haut erkannte ich ein fünf- theiliges Feld mit fünfeckiger Mitte, Taf. IV. Fig.8. Die der stacheligen Hälfte entgegengesetzte Seite war convex, aber noch blos von der gespren- kelten Haut bedeckt, unter welcher noch Zweige von den Kalkleisten der Larve sichtbar waren, Taf.IV. Fig.7. In allen Fällen unterschieden sich die Füfse ihrer Gestalt nach von denen des Echinoderms, das sich aus der Larve mit Wimperepauletten entwickelt, denn das Ende der Füfse zeigte niemals 002 292 Miüıren über die Larven und die Metamorphose eine Saugscheibe, sondern war immer blasig und ohne Kalkfigur, nur in der Ringelung waren sie gleich, so wie in der gesprenkelten Beschaffenheit. Zu derselben Gattung mit den eben beschriebenen Echinodermen ge- hört noch eine andere Larve, welche aber wahrscheinlich eine andere Art ist. Sie hat keine Neben-Fortsätze an dem Gewölbe, ist aber auch ohne Wimperepauletten; auch ist die Vertheilung des Kalknetzes im Gewölbe eigenthümlich, wie aus Taf. IV. Fig. 1.2. ersichtlich ist. So verschieden die Schlufsformen der untersuchten Larven sind, so fällt es doch auf, dafs die Larven der Ophiuren und der Seeigel in einem ge- wissen gemeinsamen Plan übereinstimmen. Die von Hın. Sars beobachte- ten Larven der Asteriengattung Echinaster sind noch am abweichendsten, aber auch diese fügen sich, zufolge ihrer bilateralen Fortsätze, dem allge- meinen Plan; daher läfst sich vermuthen, dafs sich für alle Echinodermen ein analoger Ausgangspunkt wird finden lassen. Hierzu wird es aber nöthig sein, die Larven der Echinaster von neuem frisch zu untersuchen. Ihr in- nerer Bau und die Lage des Mundes sind hier noch gänzlich unbekannt, auch hat es mir an den Larven von Echinaster Sarsi, in Weingeist, welche das Museum von Hrn. Stiftsamtmann Christie in Bergen erhalten, nicht gelingen wollen, mehr zu sehen, als was Hr. Sars beschrieben und abge- bildet hat. Zur Zeit, wo diese Larven den Stern der Asterie schon entwickelt haben, aber die Arme der Larve noch vorhanden sind, haben sie < Linie im gröfsten Durchmesser. Es sind in jeder der 5 Reihen von Tentakeln 2 Paare entwickelt. Aber in der Mitte der Bauchseite des Sterns ist noch nichts von einer Öffnung zu sehen. Wenn die Mundöffnung der Larve, wie ich vermuthe, sich zwischen den 4 Larvenarmen befindet, so entsteht der Mund des Seesterns unabhängig von dem muthmafslichen Mund der Larve. Die mittlere, niedrige Warze zwischen den 4 andern kolbigen Warzen hat ein weniger abgerundetes und mehr napfartiges Ansehen. Obgleich diese Larven absolut gröfser als die Larven der Ophiuren und Seeigel sind, so scheinen sie doch noch wenig oder gar nichts vom Skelet in sich zu enthal- ten. Bei ihrer völligen Undurchsichtigkeit und uniform rothen Färbung ver- suchte ich ihr Skelet durch Lösung der thierischen Theile mittelst Kali caust. sichtbar zu machen, dabei sind aber keine Skelettheile zum Vorschein ge- kommen. der Ophiuren und Seeigel. 293 Die Vermuthung von Sars, dafs die 4 warzenartigen Fortsätze der Echinasterlarve, mittelst welcher sie sich in der Bruthöhle der Mutter an- heftet, sich später in die Madreporenplatte umwandeln, ist mir nicht wahr- scheinlich. Diese Fortsätze sind offenbar dasselbe, was die 4 symmetrischen Fortsätze des Körpers der Seeigel-Larven und die Fortsätze des Ophiuren- Pluteus sind, bei beiden vergehen sie gänzlich, ohne sich in etwas umzuwan- deln, und die jungen seeigelförmigen Echinodermen haben sie verloren, ehe etwas von einer Madreporenplatte zu unterscheiden ist. Auch besitzen dieje- nigen Seeigel-Larven, die ich zuletzt beschrieben, so viele Arme an ihrem Körper und an so vielen, zum Theil entgegengesetzten Stellen, dafs eine Ver- wandlung derselben in eine Madreporenplatte schon wegen der Stelle, welche diese Arme am vordern, hintern und seitlichen Theile der Larve einnehmen, unmöglich ist. Nachtrag. Die beiden zuletzt beschriebenen Gattungen von Echinodermen konn- ten nicht, wie die Ophiurenlarve, bis zu dem Endziel der Metamorphose verfolgt werden. Die See bei Helgoland war gegen Ende September un- ruhig und diesen Untersuchungen ungünstig geworden. Gleichwohl glaubte ich, dafs ich es mit den Larven von Seeigeln zu thun hatte und als solche sah ich sie an, als ich diese Beobachtungen der Akademie der Wissenschaf- ten vorlegte und davon im Monatsbericht derselben 1846, October, vollstän- dig Kenntnifs gab. Die erst scheibenförmige dann sphärische Gestalt des neuen Thieres, seine völlige Abweichung von den Seesternen und Ophiuren, der Mangel aller Andeutung von noch hervorbrechenden Armen, die vielen willkührlich beweglichen langen Stacheln auf der Scheibe und die dreiarmi- gen Pedicellarien, welche wohl den Seeigeln, den Asterien aber in der Re- gel nicht eigen sind, die Form der Tentakeln schienen dazu zu berechtigen. Die Beobachtungen v. Baer’s über die Embryen der Seeigel wollten freilich zu den hier beschriebenen und abgebildeten Echinodermenlarven nicht stimmen; aber sie konnten sich seit dem Embryon-Zustande, bis dahin, wo meine Beobachtungsreihen beginnen und wo die Thiere viel gröfser sind, 294 Mürren über die Larven und die Metamorphose sehr verändert haben. Die Beobächtungen von Hrn. Dufosse (Comptes rendus, Janv. 4. 1847. Ann. d. sciences nat. Janv. 1847) über die Entwik- kelung der Seeigel in Folge künstlicher Befruchtung, reichen jedoch viel weiter als diejenigen von Hrn. v. Baer. Die von Hrn. Dufoss& beschriebenen Larven des Echinus esculentus haben mit meinen Larven nicht die entfernteste Ähnlichkeit. Anfangs mehr rundlich, mit einer Depression an der Mundstelle, werden sie später birn- förmig, indem sie sich gegen den analen Pol verlängern. Schon ist der Darmkanal sichtbar. Um den Anus zeigt sich eine Rosette von kleinen Scheiben, und zwischen den beiden Polen erscheinen Schildchen als kreis- förmige Linien, um den Mund aber Labial-Tentakeln. In diesem Zustande verliert die Larve ihre durch Wimpern auf der Oberfläche verursachte Be- weglichkeit. Dufoss£ sah sie sich gegen den 16-18ten Tag an dem analen Pol befestigen und einen Stiel entwickeln. Nun fangen auch Stacheln um den oralen Pol an sich zu entwickeln. Später löst sich das Thier von dem Stiel. Leider sind diese Mittheilungen ohne Abbildungen. Es fehlen die Gröfsenbestimmungen, wir erfahren auch nichts darüber, wie die Madrepo- renplatte entsteht. Die nachträgliche Note (IInstitut 1847. p.175) ist ebenso unbefriedigend. Dafs die Seeigel von den andern Echinodermen eine Ausnahme ma- chen sollen, indem sie als Larven schon Radiarien sein und den bilateralen Typus der anderen Echinodermen nicht theilen sollen, wäre eine schwer be- greifliche Ausnahme. Wenn sie in der That sich befestigen und einen Stiel entwickeln, so wäre es ferner unmöglich, die Crinoiden von den Echinoiden auseinander zu halten, da es auch Crinoiden ohne Arme giebt, wie die Pen- tremiten. Wären die Beobachtungen von Dufoss& richtig und zusammenhän- gend ohne Unterbrechung, dann könnten die von mir beobachteten Thiere jedenfalls keine Seeigel sein; dann würden meine Beobachtungen einen Ab- schnitt aus der Lebensbahn eines anderen Echinodermen mit bestacheltem Körper von noch räthselhaftem Endziel darstellen. Wären aber Dufosse’s Beobachtungen nicht zusammenhängend, und wäre die Identität des Objek- tes nicht durch eine ununterbrochene Reihe von der künstlichen Befruch- tung bis zum gestielten Zustand zu beweisen, worüber nur vorgelegte Ab- bildungen hätten entscheiden können, dann wäre an Verwechselungen mit der Ophiuren und Seeigel. 3 295 andern gestielten Körpern wie jungen Comatulen zu denken, welche letz- tere allerdings in ihrem gestielten Zustand anfangs einen birnförmigen Kör- per haben, wie sie Thompson abgebildet und wie ich sie selbst auch an den in Weingeist aufbewahrten Exemplaren sehe, deren am oberen Umfang des Körpers sich entwickelnde Pinnulae jedoch kaum jemals für Stacheln können genommen werden. In der Hoffnung meine Beobachtungen ein Stück weiter fortsetzen zu können, begab ich mich im September 1847 wieder ans Meer, und zwar diesmal an den Sund nach Helsingör. Dort fanden sich nicht blofs die Lar- ven mit Wimperepauletten wieder, die ich bis zu dem Punkt der Entwicke- lung verfolgte, der im Nachtrag zum vorigen Abschnitt und in den Fig. 1-3. Taf. VII. fixirt ist; sondern noch häufiger fand sich die andere Gattung von Larven ohne Wimperepauletten, aber nicht die in Helgoland häufige Art mit den Armen am Gewölbe, sondern die dort seltener gesehene Art ohne Arme des Gewölbes und mit nur 8 Fortsätzen, nämlich 4 symmetrischen Stützen des Körpers und 4 Fortsätzen am Mundgestell Taf. IV. Fig. 1.2. An die- sen Larven wurden die Beobachtungen fortgesetzt, besonders an solchen Individuen, welche nur noch Reste der Larvenfortsätze und Kalkstäbe be- safsen und denjenigen, welche diese Fortsätze und ihre Kalkstäbe gänzlich verloren hatten, aber immer noch dem bewegten freien Meer angehörten. Fig. 9. Taf. VII. ist ein Individuum mit Resten der Kalkstäbe abgebildet; Taf. VII. Fig. 4-8. 10. andere ohne alle Spuren der Larvenfortsätze. In diesem Zustand sah ich die Larven sehr häufig und fast täglich mehrmals oder vielmals. Ich bemerke ein für allemal für alle in dieser Ab- handlung enthaltenen Beobachtungen, dafs die successiven Veränderungen nicht an denselben aufbewahrten Individuen studirt sind, denn dazu taugen diese ebenso zarten als zierlichen Organismen nicht, da sie zu schnell und schon nach mehrstündiger Beobachtung absterben und zerfliefsen, sondern es sind sehr viele Individuen verschiedener Entwickelungsstufen, wie sie sich in derselben Jahreszeit immer zugleich im Meerwasser finden, beobach- tet und gezeichnet und dadurch die ganze Reihe der successiven Entwicke- lungen festgestellt. Die gröfsten Individuen (5-”) ohne Larvenrudimente aus der Gattung, deren Larven ohne Wimperepauletten und deren seeigelförmige Jungen mit blasenförmig oder kolbig geendigten Füfschen versehen sind, waren sphä- 296 Müruen über die Larven und die Metamorphose risch. Sie waren noch immer ohne Mund- und Afteröffnung; die eine Seite war mit Ausnahme der Mitte ganz mit sehr langen Stacheln (4 und mehr als + so lang als die ganze Breite des T'hiers) und dazwischen mit sehr vielen Füfschen bedeckt; beide nahmen auch die äquatoriale Circumferenz der Sphäre ein, aber die andere Seite der Kugel war ohne Stacheln und Tentakeln und nur von der braungesprenkelten Haut bedeckt. Die Stacheln sind sechskan- tige Prismen, deren Kanten hin und wieder ganz kleine Rauhigkeiten oder Dörnchen abschicken. Das wichtigste, was ich in diesem Jahr und im gegen- wärtigen Zustand an diesen Larven gefunden habe, sind die Anlagen von keilförmigen Gebilden, die ich für Zähne halte. Man sieht sie erst, wenn man das auf eine Glasplatte gebrachte Thierchen mit einem dünnen Glas- plättchen bedeckt, wobei alle Stacheln niedergedrückt werden und in dem Inhalte des sphärischen Körpers sogleich die Taf. VI. Fig.9 u. 100. gezeich- neten 5 Zahngebilde zum Vorschein kommen. Sie haben nicht die gegitterte Structur der Skelettheile von Echinodermen, welche selbst dem Zahngerüst der Seeigel eigen ist, sondern sind ganz dicht, wie die im Zahngerüst enthal- tenen Zähne der Seeigel, welche unter dem Mikroskop nur aus dicht anein- ander gelegten Nadeln oder Kalkprismen bestehen (!). Wenn unsere Thier- chen wirklich Seeigel und nicht blos ihnen ähnlich sind, so sind diese Zähn- chen also nicht den 5 Zahngestellen der Seeigel, sondern den darin enthal- tenen Schmelz-Zähnen oder vielmehr ihren äufsersten noch unzerriebenen Spitzen zu vergleichen. Wie ein solches Zähnchen von der Seite aussieht, ist Taf. VII. Fig. 9*. abgebildet. Man sicht von a Seite die an der untern Fläche de Schmelzzahns verlaufende Firste, wie bei den Zähnen der erwachsenen Seeigel. In einem Fall erschienen die Schmelzzähne auch noch von dreieckigen gegitterten Kalkstücken eingefafst Fig. 11, welche ich für die erste Erscheinung des Zahnetuis oder der Kieferstücke halte. Diese Stücke waren von dem Kalk- netz zu unterscheiden, welches sich auf der ganzen häutigen oder stachello- sen Seite des Thierchens mit Ausnahme der Mitte entwickelt hatte. Von die- sem Kalknetz sind auch die noch von der Larve her sichtbaren gröfseren Zweige von Kalkfiguren zu unterscheiden. Siehe Taf. VII. Fig. 9.10. Noch (') Über die Structur der Zähne beim erwachsenen Seeigel S. Valentin a.a. O. p.69. Taf. 6. der Ophiuren und Seeigel. 297 mufs ich bemerken, dafs die Zähne zum Vorschein kommen, wenn die nackte Seite des Thierchens oben ist und dann comprimirt wird, und dafs in die- sem Fall die convexe Seite des Zähnchens oben, die Firste aber unten ist. Hieraus geht hervor, dafs die bestachelte Seite des Thiers die dorsale, die nackte die ventrale ist, dafs die zuerst erscheinende Scheibe in der Larve die dorsale Polargegend des spätern Seeigels ist, ‘dafs der After sich in der Mitte der bestachelten, der Mund aber in der Mitte der nackten Seite spä- ter wird bilden müssen. Taf. IV. Fig. 8. ist der After schon angedeutet, aber er ist noch von dem Rest der Larvenhaut bedeckt. Ob die aus den Larven mit Wimperepauletten hervorgegangenen Seeigel Taf. VII. Fig. 1-3. auch solche Zähne haben, ist leider von mir nicht nachgesehen, nämlich die Compression unterlassen. Vermöge der nachgewiesenen Zähne gehören die Seeigel-Larven ohne Wimperepauletten wahrscheinlich einer der beiden Gattungen Echinus oder Cidaris an. Bei dem Seeigel von der Larve mit Wimperepauletten läfst sich auf die Gegenwart von Zähnen schon deswegen mit Wahrscheinlichkeit schliefsen, weil solche Tentakeln, wie dieser hat, nur bei der Gattung Eehinus vorkommen. In der Entwickelungsphase, in der meine Larven jetzt stehen, bin ich nicht im Stande sie, seeigelförmig wie sie sind, von wirklichen Seeigeln zu unterscheiden. Mit den jungen wirklichen Seeigeln stimmen sie auch in der Färbung insofern überein, als die in Helsingör beobachteten jungen Seeigel von 3-4” Durchmesser des Körpers, welche bereits eine vollständige Schale besitzen und in allen Beziehungen den alten Seeigeln gleichen, auch mit kleinen braunen Fleckchen überall gesprenkelt erscheinen. Dafs aus den Thierchen keine Ophiuren werden können, wird bewie- sen theils durch die dargelegte vollständige Entwickelung einer Ophiura, theils durch den Bau der Thierchen selbst. Denn wie viele Gattungen von Ophiuren ich auch auf den Bau der Tentakeln untersucht habe, solche Ten- takeln mit einer Saugscheibe am Ende und einer ringförmigen gegitterten Kalkscheibe darin hat keine Ophiura. Ophiothrix fragilis, welche in der Nordsee vorkommt, hat eylindrische Stacheln auf dem Rücken der Scheibe und platte Stacheln an den Armen. Aber auf dem Rücken der Ophiuren kommen niemals Tentakeln vor; wäre aber die bestachelte Seite unserer Thierchen die Bauchseite, so passen die Stacheln wieder nicht auf die Bauch- seite einer Ophiura. Endlich besitzen die Ophiuren niemals Schmelzzähne; Phys. Kl. 1846. Pp 298 Mürrven über die Larven und die Metamorphose denn das was im System der Asteriden, Berlin 1842 p.82, Zähne der Ophiuren genannt worden, besteht nur aus Gitterwerk von Kalk, nicht aus Schmelz. Unsere Thierchen könnten also, wenn sie auch noch Arme bekom- men sollten, jedenfalls nicht Ophiuren werden. Es sind aber auch die triff- tigsten Gründe vorhanden, welche gegen die Umwandlung unserer Thier- chen in Asterien sprechen. Dahin gehört die aufserordentliche Länge der Stacheln, welche zu- letzt die Hälfte des Durchmessers vom Körper des Thiers betrug. Stacheln von dieser Form sind auch unter den Asterien selten; doch besitzen die Crossaster und sowohl C. papposus als endeca ziemlich lange eylindrische Stacheln auf der Bauchseite des Körpers und der Arme. Aber keine Asterie hat die Füfse so zwischen den Stacheln zerstreut, sondern sie nehmen im- mer die Bauchfurchen ein. Von solchen Furchen ist bei unseren Thierchen ebenso wenig als von Armen eine Spur zu sehen. Auch ist schon aus der Lage der Zähne bewiesen worden, dafs die mit Stacheln und Füfschen ver- sehene Hälfte der sphärischen Thierchen die Rückseite ist. Dann haben die Asterien weder Schmelzzähne noch überhaupt Zähne. Die Tentakeln oder Füfse erfordern noch eine besondere Erwägung. Diejenigen, welche von dem P/uteus mit Wimperepauletten herrühren, ha- ben am Ende eine Saugscheibe mit einem gegitterten Ring von Kalk darin- nen. Diese Füfschen gleichen nur denjenigen der Seeigel aus der Gattung Echinus, aber auch vollkommen. Die Echinus können vermöge dieser Stru- ctur die Füfschen zum Ansaugen, Festhangen und Kriechen an senkrechten glatten Wänden gebrauchen. Die am Ende der Füfschen befindliche ring- Kalkscheibe ist an jungen Echinus ganz so gebildet wie an den Tentakeln unserer Thierchen. Bei Cidaris, die ich an Weingeistexemplaren untersucht habe, finde ich keine Saugscheiben am Ende der Füfschen, diese endigen abgerundet, sie besitzen daher auch keine ringförmige Kalkscheibe, sondern der obere Theil der Haut des Füfschens enthält ein ganzes Skelet von Kalk- theilen, welches gegen das abgerundete Ende hin und an diesem selbst ein Netz ist, weiter unten aber sich in viele gesonderte unregelmäfsige, zuweilen zackige Querleisten von Kalk zergliedert. Ich kann mir nicht vorstellen, dafs dergleichen Füfschen zum Ansaugen dienen könnten. Von unseren Thierchen erinnern diejenigen, welche von den Larven ohne Wimperepau- der Ophiuren und Seeigel. 299 letten herrühren, an diese Bildung, insofern das Ende der Füfschen ohne Saugscheibe abgerundet und wie blasig ist; aber diese unterscheiden sich von den Füfsen der Cidaris, dafs dermalen wenigstens ein Kalkskelet nicht darin enthalten ist. Ich mufs übrigens bemerken, dafs das Echinoderm von der Larve mit Wimperepauletten das Ende der Tentakeln im Anfang auch abgerundet und ohne Saugscheibe hat, und dafs die noch jungen Fühler im- mer diese Gestalt haben, wie auch aus meinen Abbildungen zu ersehen, da- her man die eine und andere Form der Fühler zuweilen zugleich sieht. Die Fühler der Spatangus, welche O. Fr. Müller (Zool. Dan.) ab- gebildet und die ich selbst auch untersucht habe, haben mit keinem der frag- lichen Tentakeln Ahnlichkeit, da sie am Ende mit einem Kranz von Papil- len oder kleinern Tentakeln gekrönt sind. Es schien mir nöthig, den Bau der Füfse in den verschiedenen Gat- tungen der Asterien zu untersuchen. Theile eines Kalkskeletes habe ich bei keinen Asterien in den Füfsen gefunden. Untersucht Asteracanthion (ru- bens), Astropecten, Crossaster (papposus u. endeca), Asteriscus verrucula- tus), Duidia (Savignü), Astrogonium (cuspidatum). Die conischen am Ende spitzen Fühler der Astropecten (S. Tie- demann) und die ebenfalls conischen am Ende mit einem eichelförmigen Knöpfchen (wie die Eichel der Ruthe) versehenen Fühler der Zuidia, welche zum Einstülpen bestimmt sind, haben mit den fraglichen Fühlern so wenig Ähnlichkeit, dafs diese Gattungen übergangen werden können. Mehrere Gattungen von Asterien haben bei einer cylindrischen Ge- stalt der Fühler allerdings platte schwielige Saugscheiben am Ende, welche den Tentakel am Rande überragen, wie die Gattungen Crossaster, Asteris- cus, Astrogonium, aber bei keiner dieser Gattungen habe ich in dieser Saug- scheibe kalkige Skelettheile entdecken können. Die Tentakeln der Ophiuren (untersucht Ophiothrix, Ophiolepis, Ophiocoma, Ophioscolex) sind immer ohne Saugscheiben und haben mit den fraglichen keine Ähnlichkeit. Endlich mufs noch der Pedicellarien gedacht werden, welche in un- sern Thierchen sessil, bei den erwachsenen Seeigeln aber gestielt sind, in beiden Fällen sind sie dreiarmig, da sie bei den Asterien vielmehr zweiarmig sind. Davon finden sich nur sehr selten Ausnahmen; aber die Gattung Luidia macht eben diese Ausnahme, wie schon im System der Asteri- Pp2 300 Mürven über die Larven und die Metamorphose den p. 10 angeführt wurde. Die japanische Art Zuidia maculata hat näm- lich dreiarmige und zum Theil auch zweiarmige Pedicellarien, beide wie es scheint nur sessil, welche indefs der in der Nordsee vorkommenden Zuidia Sarigni ganz fehlen. er Bei der einen Art unserer Thierchen kommen die Pedicellarien sessil schon im Larvenzustande vor, nämlich nicht an der Echinodermenscheibe der Larve, sondern gegenüber an der Larve selbst; und ich habe sie ganz allgemein dreiarmig gesehen. Einmal habe ich sie auch an dem Echinoderm selbst gesehen, an einem Exemplar, das alle Spuren der Larve verloren hatte und in diesem Fall war gerade eine Ausnahme von der Regel vorhanden, dafs nämlich auf der häutigen d.h. nicht bestachelten Seite des sphärischen Echinoderms eine zweiarmige Pedicellarie aufsafs, welche in der gewöhnli- chen Bewegung begriffen war. Dieser Fall ist auf Taf. VII. Fig. 1. abgebildet. Durch die Beobachtung der Zähne an meinen jungen Seeigeln, welche zuverlässig aus ihren Larven hervorgegangen, waren bei mir schon in Hel- singör die Zweifel über ihre Identität mit den wahren Seeigeln beruhigt wor- den. Da ich nunmehr sie als bewährte und gute Seeigel gegen die vermeint- lichen birnförmigen oder fingerhutförmigen und mittelst eines Stieles sich be- festigenden Larven der Seeigel des Hrn. Dufosse geltend zu machen hatte, so war es mir erwünscht, dafs ein zweiter Augenzeuge des Gesehenen zur Hand war; ich zeigte Hın. Busch, der zum drittenmal mein Reisegefährte war, unter dem Mikroskope die Thatsachen vor, welche auf Taf. VII. ab- gebildet sind. Bestärkt wurde ich sodann durch die Beobachtungen über den feinern Bau der Tentakeln in den verschiedenen Gattungen der Seeigel, Asterien und Ophiuren, welche ich am Meere begann und im hiesigen Mu- seum fortsetzte. Es giebt indessen noch einen andern triftigen Grund in der Gegenwart der Madreporenplatte dafür, dafs die Seeigel zu keiner Zeit ih- res Lebens gestielt sein können. Schon im Monatsbericht der Akademie, October 1846 p.310, habe ich zu beweisen gesucht, dafs die Ansicht von Sars nicht richtig sein könne, dafs sich die Madreporenplatte aus den vergänglichen Fortsätzen der Larve des Echinaster Sarsü, womit sich diese Larve in der Bruthöhle der Mutter festhält, entwickele und ich habe meine Ansicht auf die Beobachtungen über die Seeigel-Larven mit so vielen an den verschiedensten Theilen des Kör- pers abgehenden Fortsätzen gestützt. Die Herren Koren und Danielssen der Ophiuren und Seeigel. 301 haben in ihrer Abhandlung über die Bipennaria asterigera Sars (Nyt Maga- zin for Naturvidenskaberne. V. B.II.H. Christiania 1847. p.253. Annales des sciences naturelles, Juin 1847: p. 347) die Meinung des Hrn. Sars über den Ursprung der Madreporenplatte durch eine andre sehr wahrscheinliche ersetzt und durch ihre Beobachtungen an der Bipennaria asterigera be- gründet. Hr. Sars hatte die Bipennaria asterigera entdeckt und in seinen Be- skrivelser og Jagttagelser Bergen 1835, als Anhang bei den Akalephen be- schrieben, auch abgebildet. Später, Wiegm. Arch. 1844. p.176, bemerkt er, dafs sie nach seinen neuern Untersuchungen wahrscheinlich nur ein sich entwickelnder und mit einem grofsen Schwimmapparat versehener Seestern sei. Die Beobachtungen von Koren und Danielssen haben dies aufser Zweifel gesetzt, sie haben zugleich eine Beobachtung an der Bipennaria asterigera gemacht, welche bestimmter auf den Ursprung der Madreporenplatte führt. Die Röhre, welche sie Athemröhre nennen und welche zufolge meiner eigenen Untersuchung dieses Thieres(!) nichts anders als der Larven Mund und Schlund ist, setzt sich in den Seestern fort. Bei dieser Gattung von Seesternen trennt sich der ausgebildete Seestern von der übrigen Larve und dies geschieht nach Koren und Danielssen so, dafs die genannte Röhre unter starken Contractionen derselben abreifst und mit dem Schwimmapparat oder Larvenrest verbunden bleibt, der Seestern aber in der Nähe des Afters, da wo die genannte Röhre festgesessen, mit einer Spalte versehen ist. Durch Vernarbung dieser Spalte scheint sich also die Madreporenplatte zu bilden. Die Larve lebt und bewegt sich noch mehrere Tage nach der Trennung. Dafs die fragliche Röhre der Bipennaria asterigera dassselbe ist als der Mund und Schlund der von mir beschriebenen Larven, der dort deut- lich in den Magen der Larve führt, kann keinem Zweifel unterliegen und ich werde es in einer besondern Abhandlung über die Bipennaria asterigera beweisen, worin ich auch ihre bisher unbekannt gebliebenen Wimperschnüre beschreiben und abbilden werde, welche alle Fortsätze der Larve, auch die (') Ich verdanke Exemplare dieses verhältnilsmälsig grofsen Thiers in Weingeist der Güte des Hrn. Professor Steenstrup in Copenhagen, der sie von Hrn. Danielssen erhalten hatte. 302 Mürvenr über die Larven und die Metamorphose Seiten des Schwanzes doppelt besetzen und über und unter dem Mund, dann auch an den Flossen des Schwanzes von einer zur anderen Seite übersetzen. Man kann daher mit Zugrundelegung der Beobachtungen von Koren und Danielssen, und in abweichender Erklärung dieser Beobachtungen annehmen, dafs die Madreporenplatte sich bildet an der Stelle, wo der Schlund der Larve sich von dem frühern Magen trennt. Die Madreporen- platte wäre als Nabel zu betrachten, wo das Echinoderm durch den Nah- rungscanal der Larve mit dieser zusammenhing. Der Stern der Bipennaria hat zu der Larve zuletzt das Verhältnifs wie ein Wirbelthier zu den Secundi- nae (Dottersack u. placenta), weil die Larve mit ihrem Mund und Schlund uud die Secundinae dem Wirbelthier die Ursache der Nahrung und des Wachsthums sind. Wenn diese Folgerungen richtig sind, so beweist die Existenz der Madreporenplatte bei dem Seeigel, dafs hier an dieser Stelle früher der Schlund einer Larve gewesen, d.h. sie beweist das Bestehen eines dem Seeigel vorausgehenden von diesem gänzlich verschiedenen Larvenzu- standes. Auch ist die Madreporenplatte des Seeigels nicht wohl der Rest eines früheren Stiels. Dieser Stiel könnte weder am analen Pol befestigt, noch neben dem analen Pol, wo die Madreporenplatte hernach erscheint, gewesen sein und könnte überhaupt nicht bestehen, ohne den strengen Con- sequenzen aller unserer jetzigen Kenntnisse über die Larven der Echinoder- men mit Madreporenplatten zu widersprechen. Indem ich zu meinen Seeigellarven zurückkehre, so darf ich nunmehr die Entstehung der Madreporenplatte bei den Seeigeln in gleicher Weise wie bei den Seesternen vermuthen, sie wird entstehen an der Stelle wo der Lar- venschlund in den Nahrungsschlauch des Seeigels überführt und wo dieser Larvenschlund obliterirt. Damit stimmt vortrefflich, dafs der Mund und Schlund der Seeigellarve heterolog mit den Polen des späteren Seeigels ist. Nämlich die Scheibe des Seeigels bildet sich ja an der rechten oder linken Seite der vierseitigen Kuppel der Larve, der Schlund geht aber von der hintern Seite der Kuppel herab. Daraus folgt, (dafs die Madreporenplatte, wenn sie hernach sich ausbildet, excentrisch sein müsse. Alles dieses ist eine Folge davon, dafs nach meinen Beobachtungen die durch den Mund und Schlund gehende Achse der Larve mit der Achse des späteren Echino- derms sich kreuzt. Diese Kreuzung beider Achsen geht aus meinen Beobach- tungen sowohl für die Seeigel als für die Ophiuren hervor, und ich finde der Ophiuren und Seeigel. 303 es auch für die Seesterne an der Bipennaria asterigera bestätigt. Die Kreu- zung beider Achsen ist ziemlich verschieden bei den Seeigeln und Asterien einerseits und den Ophiuren anderseits. Nämlich bei den Asterien ist der orale Pol der Larvenachse dem dorsalen Pol der Asterie viel näher, bei den Ophiuren aber scheint der orale Pol der Larvenachse dem Mund des späte- ren Echinoderms ziemlich nahe. Daraus folgt, dafs die Asterien die Madre- porenplatte excentrisch nahe dem dorsalen Pol, die Ophiuren excentrisch nahe dem oralen Pol des Echinoderms haben müssen. Wenn ich von der Madreporenplatte der Ophiuren spreche, so beziehe ich mich auf die be- kannte Thatsache, dafs die Astrophyton oder Euryale eine deutliche Ma- dreporenplatte an einer der 5 Mundecken besitzen; auch die Ophiuren im engern Sinn haben zuweilen eine Andeutung davon an einem Umbo eines der 5 Mundschilder, worauf schon im System der Asteriden von Müller und Troschel hingewiesen ist. In den Asterien bleibt für's ganze Leben ein Theil übrig, welcher meines Erachtens die frühere Richtung der Larvenachse sehr gut nachweist. Es ist das Kalksäulchen (Tiedemann’s Steinkanal), welches im Innern des Körpers die Madreporenplatte mit einer der fünf Munddecken verbindet. Die Erscheinungen stimmen jetzt so gut, dafs bei der Metamorphose meiner Seeigellarven wenig zu erklären übrig bleibt. Ich mufs jedoch dar- auf aufmerksam machen, dafs die Stelle, wo Mund und Schlund der Larve verschwindet, nicht ganz diejenige ist, wo später die Madreporenplatte er- scheint. Sie verschwinden excentrisch vom Pol der Scheibe, aber diese Stelle ist doch vom Pol der anfänglichen Seeigelscheibe weiter entfernt, als die Madreporenplatte hernach vom Afterpol ist. Auch wird die Scheibe um ihre Mitte herum und bis zum Rande mit Stacheln und Tentakeln bedeckt, während doch zwischen Madreporenplatte und Afterpol beim Seeigel zwar zarte Stacheln aber keine Tentakeln vorkommen. Nimmt man aber an, dafs an diesem Theil der Scheibe während des Auswachsens des Ganzen zu einer Kugel und während der Vergröfserung der Kugel noch Veränderungen statt- finden, so hat dieser Einwurf keine grofse Erheblichkeit. Wenn diese Bemerkungen über den Ursprung der Madreporenplatte richtig sind, so mufs diese Platte durchaus bei denjenigen Echinodermen vorkommen, wo der frühere Larvenmund und der spätere Mund des Echi- noderms wesentlich verschieden und durch einen beträchtlichen Zwischen- 304 Münzen über die Larven und die Metamorphose raum getrennt sind, und so ist es zufolge meiner Untersuchungen sowohl bei den Seeigeln als bei den Asterien. Schon im Monatsbericht der Aka- demie, October 1846 p. 298, habe ich auf diese wichtige Verschiedenheit für die Seeigel aufmerksam gemacht, und die Bipennaria asterigera hat es vollkommen bestätigt. Wenn die Madreporenplatte aus der Vernarbung des Larvenschlundes erfolgt, so mufs man schliefsen, dafs diejenigen Arten von Asterien, welche zwei Madreporenplatten in verschiedenen Interradien besitzen und welche im System der Asteriden angegeben sind, mehrere Larvenmäuler besitzen oder aus dichotomischen Larven entstehen. Vom gröfsten Interesse müfste in dieser Hinsicht die Entwickelung des vielarmigen Echinaster solaris M.T. sein, bei welchem mehrere oder viele Madreporenplatten vorkommen und auf ebensoviele Interradien vertheilt sind. Die geistreichen Ansichten von Hrn. Agassiz über die bilaterale An- lage der Echinodermen haben zwar durch die Kenntnifs der Larven eine Be- . stätigung erhalten, ich glaube aber nicht, dafs die Madreporenplatte für das rechts und links sicher mafsgebend ist. Schon im System der Asteriden wurde dieser Meinung die Schwierigkeit der mehrfachen Madreporenplatten entgegengestellt. Man wird sich daher vielleicht richtiger ausdrücken, wenn man sagt, dafs diese Platte nur die Stelle andeute, wo die Achse der bila- teralen Larve den Plan des radialen Echinoderms schneidet, und wenn auch die radialen Echinodermen offenbar oft deutlich genug ein rechts und links, oben und unten, vorn und hinten haben, so glaube ich doch bewiesen zu haben, dafs das rechts und links der Seeigellarven mit dem rechts und links der Seeigel selbst heterolog ist. Die im September beobachteten jungen Seeigel von — Linie Durch- messer werden ihre Schale und die gestielten Pedicellarien in den folgenden Monaten ausbilden, und während sie an Gröfse zunehmen, aufhören durch die Wimperbewegung fortgeführt zu werden und dann dem Boden des Mee- ves angehören, gleichwie die jungen Seeigel von 3-4” Durchmesser, welche in Helsingör im September vorkamen. Letztere stammen wahrscheinlich von den Larven des vorhergehenden Jahres ab. Diese jungen Echinus, welche mit den Netzen der Fischer vom Boden heraufgezogen waren und von die- sen Netzen frisch aufgelesen wurden, hatten eine ausgebildete Schale, rauhe Stacheln nnd eine helle gelb-grünliche Färbung, mit sehr kleinen braunen der Ophiuren und Seeigel. 305 Flecken gesprenkelt; es will mir nicht gelingen diese jungen Individuen auf die Species zu bestimmen; bei Helgoland ist Echinus sphaera sehr gemein. Meine Bemerkungen über den allgemeinen Plan der Echinodermen- larven will ich für jetzt noch zurückhalten, und über die Natur der Meta- morphose dieser Thiere will ich nur bemerken, dafs dieselbe der Larven- zeugung oder der geschlechtlosen Knospenzeugung beim Generations-Wech- sel verwandt ist. Am nächsten steht sie der Metamorphose des MMonosto- mum mutabile, welche Hr. v. Siebold (Wiegm. Arch. 1835) entdeckt hat. Das heifst, sobald die Larvenzeugung durch innere Knospen nur eine ein- zige Knospe statt mehrerer hervorbringt, so ist sie von der Metamorphose der Echinodermen nicht zu unterscheiden. Ob aber eine oder mehrere Knos- pen erzeugt werden, kann nicht wesentlich sein. Die Bipennaria_ asteri- gera ist nicht als Schwimmapparat des Seesternes aufzufassen, wie es die norwegischen Naturforscher angesehen. Die Larve der Asterien, Ophiuren, Seeigel ist die Amme des Echinoderms im doppelten Sinne des Worts, ein- mal im Sinne des Hrn. Steenstrup, bei seiner fruchtbaren Idee des Ge- nerations-Wechsels so vieler niedern Thiere, dann auch im gewöhnlichen Sinne des Wortes; denn die Larve speifst das Echinoderm als ihre Knospe. Ich komme auf diesen Gegenstand zurück in meiner zweiten Abhandlung über die Metamorphose der Echinodermen, worin ich von einer neuen, wie- der sehr eigenthümlichen Echinodermenlarve handle, die ich vorläufig als die Roccoco-Larve(!) von Helsingör bezeichnen will, worin ich auch aus- führlich von der Bipennaria asterigera handle. Ich verschiebe auch auf die zweite Abhandlung die Beschreibung der zweckmäfsigsten Methode zur Be- obachtung der Echinodermenlarven. (') Sie ist mit vielen weichen Fortsätzen, wie Wimpeln an den Seiten ohne Kalkstäbe versehen, und erhält vor der Verwandlung an dem Theile des Körpers, welcher beim Schwimmen vorausgekehrt, noch 3 dicke, contractile, mit einem Stern von Papillen ge- krönte Arme, hat übrigens die gewöhnlichen Wimperschnüre und den charakteristischen Mund und Schlund der Echinodermenlarven. Das Echinoderm bildet sich an dem jenen 3 Armen entgegengesetzten Theil des Körpers und hat bei seiner ersten Erscheinung eine platte am Rande gelappte Gestalt, die auf der von kleinen Höckerchen unebenen Rückseite von einem Kalknetz durchzogen ist. Für jetzt weils ich noch nicht, ob sich eine Asterie oder eine Holothurie daraus bildet. Phys. Kl. 1846. Qq 306 Mürren über die Larven und die Metamorphose Während des Drucks der Abhandlung erhalte ich noch aus dem im November hier eingegangenen Augustheft 1847 der Annales des sciences na- turelles Kenntnifs von Hrn. Derbes Abhandlung über die Entwickelung des Embryon von Echinus esculentus nach künstlicher Befruchtung. Hr. Milne Edwards weist in einer Anmerkung darauf hin, dafs der Verfasser meine in den Monatsberichten der Akademie Oct. 29. 1846 enthaltenen Beobach- tungen über die Larven der Seeigel und Ophiuren nicht gekannt habe. Die durch Wimperthätigkeit sich bewegende Larve ist zufolge Derbes nach dem Ausschlufs aus dem Ei zuerst sphärisch und wird dann auf der Seite, wo sich der Mund bildet, deprimirt. Sie verlängert sich bald etwas in verti- caler Richtung und die Mundseite wird eine dreieckige Fläche, so dafs die Larve einer abgeschnittenen dreiseitigen Pyramide ähnelt, deren Basis in der Mitte von der Mundöffnung durchbohrt ist. Später wird sie vierseitig. Auf jeder Seite des Körpers bildet sich symmetrisch ein Bündel von Sehnen aus (worunter offenbar die Kalkstäbe zu verstehen sind). Jedes Bündel dieser vom Verfasser mit einem Skelet verglichenen Theile besteht aus vier Zwei- gen, einer davon begiebt sich gegen den entsprechenden Zweig der andern Seite, ein anderer geht gegen das Ende des keilförmigen Körpers, die zwei andern gehen gegen eine der nächsten Ecken der vierseitigen Basis, diese en- digen in eine scharfe Spitze, die andern in eine doppelte Spitze, alle diese Spitzen treten über den Körper des Thiers vor. Später verlängert sich der Körper, die Basis vertieft sich durch Erhebung der Ränder, die 4 Ecken erheben sich in Form von Kegeln. Die Portion der Fläche, die den Mund enthält, ist fast vertikal geworden. Auf den Mund folgt ein grofser Schlund, der sich nach einer Einschnürung in den weiten Magen öffnet, auf diesen folgt eine zweite Höhlung, die in den After ausmündet. Diese Abtheilun- gen des Nahrungsschlauches folgen sich nicht in gerader Richtung, son- dern in krummer, so dafs der After nach derselben Seite wie der Mund gekehrt ist. Das dem Mund entgegengesetzte Ende des Körpers, welches beim Schwimmen hinten ist, ist wie die Röhre eines Trichters ausgezogen. Die conischen Ecken und die Skelettheile verkürzen sich hernach, auch ge- ben letztere im Innern des Körpers kurze Zweige ab; das ausgezogene dünne Ende verkürzt sich. Die Umgegend des Afters war gegen den 20sten Tag mammellonirt, drei Tage später war der Körper dunkel, die Oberfläche un- regelmäfsig mammellonirt, Mund und After nicht mehr zu unterscheiden. der Ophiuren und Seeigel. 307 Die Beobachtungen sind im Winter (Januar und Februar) und Frühling an- gestellt. Nie hat der Verfasser die Larven durch einen Stiel befestigt gese- hen und eben so wenig sah er Stacheln sich entwickeln. Hiedurch sind die Angaben von Dufosse entkräftet und beseitigt. Dagegen schliefsen sich die Beobachtungen von Derbes sehr gut an die meinigen an, welche erst mit dem Stadium der Entwickelung beginnen, wo diejenigen von Derbes auf- hören. Von der Gegenwart eines Afters habe ich mich bei meinen Larven niemals überzeugen können; dagegen besitzt die Bipennaria asterigera ganz deutlich einen After, in den ich ein Haar einführen konnte, und dieser Af- ter ist derselbige des Seesternes. Wären aber die Seeigellarven gegenüber dem Munde mit einem After versehen, so wäre dieser After vom spätern Af- ter des Seeigels selbst verschieden, und es müfste der Nahrungsschlauch an zwei Stellen vernarben. Die Abbildungen zu Derbes Abhandlung sind dem Novemberhefte der Annales des sciences naturelles gefolgt. Bei Vergleichung derselben mit den meinigen wird man sogleich gewahr, dafs es sich um dieselbe Gattung von Thieren handelt; ebenso sicher ist die Verschiedenheit der Species, am meisten Ähnlichkeit hat die von Derb£s untersuchte Larve seines Echinus esculentus mit der Larve Taf.IV. Fig.3, Taf.V. Fig. 9, der sie jedoch nicht vollkommen gleicht. Meine Larven werden daher andern Species von Echi- nus angehören. In Betreff der Zähne ist noch zu bemerken, dafs die Schmelz- zähne nur bei Echinus an der Unterseite die Firste besitzen, bei Cidaris und Diadema sind die Schmelzzähne ohne Firste und haben an der Unterseite die Gestalt einer Hohlkehle. Anmerkung. Es ist oben bewiesen, dals die Längsdimension eines Seeigels und Seesternes nicht nach der Madreporenplatte bestimmt werden kann. Wie sie bestimmt wird, ergiebt sich aus folgendem. Bei Echinometra ist die Längsdimension durch den längsten Meridian- kreis gegeben. Das auf diesen Meridiankreis fallende Porenfeld ist das vordere, nach An- leitung der Echinoneus, Spatangus u.a. Die Madreporenplatte der Echinometra liegt hin- terwärts vom dorsalen Pol auf der rechten oder auf der linken Seite, im rechten oder linken hintern Interradialraum, d. h. ihr Meridian weicht um + der Sphäre, 72° nach rechts, oder nach links von der hinteren Mittellinie, oder 108° vom Meridian des vorderen Porenfeldes ab. Die von Echinometra generisch nicht wesentlich verschiedenen Echinus sind hiernach zu beurtheilen. Bei Echinus sowohl als den Asterien mit After liegt die Ma- dreporenplatte meist rechts von dem meist subcentralen After. Schon im System der Qq2 308 Mürrer über die Larven und die Metamorphose Asteriden p. 3 ist dies Lageverhältnils von Troschel und mir erkannt und damals so ausgedrückt, dals der After bei Echinus, Echinometra und Asterien links vom Radius der Madreporenplatte liege. Bei Echinoneus ist die Längsdimension und rechts und links, so- wohl durch die längliche Gestalt der Schale, als durch die Lage des Afters bestimmt, des- sen Meridian mit dem längsten Meridiankreis zusammenfällt. Die Madreporenplatte liegt rechts vor dem dorsalen Pol. Ihr Meridian weicht vom Meridian des vordern oder un- paaren Porenfeldes um 72° nach rechts, oder vom hintern Meridian d. h. Meridian des Afters um 108° nach rechts ab. Nur bei Spatangus liegt die Madreporenplatte im Meri- dian des Afters oder hintern Längsmeridian, bei Scutella und Clypeaster aber im dorsalen Centrum. Die von Hrn. Philippi in Wiegm. Archiv 1837. I. p. 240 beschriebene und Taf. V abgebildete Monstrosität von Echinus melo, bei welcher das fünfte Ambulacralfeld unvollkommen ausgebildet ist, ist jetzt anders zu deuten. Philippi erklärte das verküm- merte Feld für das linke vordere paarige, weil das Feld seitwärts von der Madreporenplatte war. Jetzt aber ergiebt sich, dafs das verkümmerte Feld wirklich das unpaare vordere Ambulacralfeld ist, wie man es erwarten mufste, und gleicht daher die von Philippi beobachtete Monstrosität ganz denjenigen Monstrositäten des Menschen und der Wirbel- thiere, wo mittlere Theile des Körpers verkümmern oder ausfallen, wie Cyclopia, Synotia und Monopodia. der Ophiuren und Seeigel. 309 Erklärung der Kupfertafeln. Taf. I-VI enthalten die Beobachtungen von Helgoland. Taf. I. Pluteus paradoxus und seine Metamorphose, das Object ist durchschnittlich —- Linie grofs. Fig. 1. 2. Pluteus paradoxus von vorn angesehen. Fig. 3. 4. Pluteus paradoxus von hinten. Fig. 5. Derselbe von der Seite. Fig. 6. Derselbe von oben gegen die Spitze angesehen. AA Seitenarme. BB Untere Arme. CC Vordere Arme. DD Hintere Arme. a Mund. a’ Schlund. 5 Magen. ce Körnige Körper von unbekannter Bedeutung. d Blinddarmförmige Figuren zu beiden Seiten des Schlundes und Magens, die erste Anzeige zur Entwickelung des Seesternes. e Wimperschnur. f Kalkleisten des Skelets. & Wimperwulst am obern spitzen Ende des Thiers. x Nervenknötchen und Nervenfäden. Fig. 7. Ein Pluteus paradoxus, bei dem die Blinddärmchen 2 weiter entwickelt sind und schon Kalkfıguren in ihren Wänden enthalten. Fig. 8. 9. 10. 11. WVeitere Entwickelung der Blinddärmchen zum Seestern. Taf. I. Pluteus paradoxus und seine Metamorphose in eine Ophiura. Fig. 1. Pluteus paradoxus mit dem Seestern und sichtbaren Tentakelporen. Fig. 2. Ein Exemplar, bei dem die Larve zum gröfsten Theil verschwunden und der Mund und die Tentakeln entwickelt sind. Fig. 3. Seestern (Opkiura) mit den letzten Resten der Larve. Fig. 4. Weiterer Entwickelungsgrad, mit Fülschen und Stacheln. Fig. 5. Weiterer Fortschritt bis zur Entwickelung eines zweiten Armgliedes, Grölse —”. Fig. 6. Individuum mit 4 Armgliedern und doppelten Stacheln an jedem Gliede. Gröfse des Thieres gegen 1”. Fig. 7. Eine andere Art von Pluteus oder Ophiurenlarye. 310 Fig. 1. Mürrer über die Larven und die Metamorphose Taf. II. Der Pluteus mit 13 Armen, der sich in ein seeigelförmiges Echinoderm verwandelt. Larve von hinten. Fig. 2.3. von vorn. Fig. 4. Fig. Fig. : von der Seite. Fig. 5-9. Larven mit schon entwickelter Scheibe, mit Stacheln und Tentakelporen. Fig. 6. 9. von vorn, Fig. 5. 8. von hinten, Fig. 7. von der Seite. 44 Vordere untere Seitenarme, BB Hintere untere Seitenarme. CC Seitenarme des Gewölbes. D Unpaarer Arm auf dem Gipfel des Gewölbes. EE Vordere, FF hintere Arme des Mundgestells. GG Hintere Arme des Körpers. a Mund. a’ Beckenartige Unterlippe. & Schlund. e Magen. d Kalkleisten des Skelets. e Tentakelporen. f Stacheln, von durchsichtiger Haut umgeben. Taf. IV. .2. Ein Pluteus derselben Gattung, aber anderer Art, der sich in ein seeigelför- miges Echinoderm verwandelt. Fig. 1. schief von vorn, Fig. 2. von hinten. AA vordere, BB hintere Arme des Körpers oder Helmes. EE vordere, FF hintere Arme des Mundgestells. & Mund, a’ Schlund, & Magen, e Kalkleisten des Skelets, d Wimperschnur. Eine der Larven mit Wimperepauletten, und zwar die Art oder Varietät mit spi- tzem Scheitel, von hinten angesehen, so dafs die Mundhöhle @ durchschimmert. a’ Schlund, & Magen, 2’ blindsackige zweite Abtheilung des Magens, e Kalklei- sten. 44 vordere untere Arme des Körpers, BB hintere untere Arme dessel- ben, E vordere Arme des Mundgestells, F hintere desselben, 47H die beiden hin- tern von den vier Wimperepauletten. 5. Die zweite Art von der Gattung mit Wimperepauletten. 44 vordere untere Arme des Körpers, BB hintere untere Arme desselben. E vordere, F hintere Arme des Mundgestells, 474 vordere Wimperepauletten, /7 hintere Wimper- epauletten. @ Mundhöhle, @’ Schlund, 5 Magen, d Wimperschnur, e Kalkstäbe, x Pedicellarien. Das Seeigelföürmige Echinoderm, welches sich aus der Larve von Helgoland mit 13 Fortsätzen (Taf. III.) entwickelt, nachdem von den Formen der Larve nur noch die Reste einiger Kalkstäbe übrig geblieben sind, von der unbestachelten Seite angesehen. « Reste der Kalkstäbe der verschwundenen ‚Larvenarme, 2 ästige Fig. 7. Fig. 8. der Ophiuren und Seeigel. 311 Kalkfıguren in oder unter der gelleckten Larvenhaut, e Stacheln, d Tentakeln oder Fülse. Ein Individuum derselben Reihe, welches alle Spuren der Larvenfortsätze verlo- ren hat. Fig. 7* die bestachelte Seite, Fig. 7. die nackte Seite. Ein Individuum derselben Kategorie, von welchem man einen Theil der besta- chelten und zugleich der nackten Seite sieht. #’ grofs. e Stacheln, d Tentakeln. Taf. V. Die Larven mit Wimperepauletten und Wimperschnüren von durchschnittlich + Linie Gröfse. Fig. 1-8. Die eine Form dieser Larven mit gewölbter Kuppel. Fig.1. von vorn. Fig. 2. Dieselbe Larve von hinten bei durchscheinendem Munde. Fig. 3. Dieselbe von der Seite. Fig. 4. Dieselbe von oben. Fig. 5. Ein anderes Individuum schief von vorn und der Seite. Fig. 6. Ein anderes Individuum von der Seite. Fig. 7. Ein anderes Individuum aus der Zeit, wo sich auf der Scheibe die Abtheilun- gen und Tuberkeln für die Stacheln und Tentakeln bilden. Fig. 8. Ein ande- res Individuum von etwas weniger vorgeschrittener Entwickelung der Scheibe. 44 vordere untere Arme des Körpers, B.B hintere untere Arme des Körpers. EE vordere Arme des Mundgestells, FF hintere Arme desselben. 4 Wim- perepauletten. a Mund, @’ Schlund, 3 Magen, 2’ ein zuweilen abgeschnürter blindsackartiger Anhang desselben, ce Scheibe, aus der sich das künftige Echi- noderm entwickelt, d Wimperschnur, e Kalkstäbe, x Pedicellarien. Fig. 9. Die zweite Form der Larven mit 4 Epauletten mit spitzem Scheitel, schief von Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig- Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. hinten und links angesehen, bei durchscheinendem Munde. Bezeichnung dieselbe. Taf. VI. Larven derselben Gattung in verschiedenen Stadien der g£ 10. 11. Metamorphose. Von vorn. Eine andere Larve, schief von der Seite, so dafs die Echinodermenscheibe ganz zur Ansicht kommt. Dieselbe Larve von vorn. Eine stärker vergröfserte Larve aus der Zeit, wo sich die Stacheln x und Ten- takeln y entwickeln. 4* Eine Tentakelanlage mit einem Kalkreifen darin. 4** Eine Stachelanlage. Eine Larve von hinten, mit Pedicellarien g, Stachelrudimenten x und Tentakeln y. Eine Echinodermenscheibe aus einer Larve, besonders abgebildet mit den Stachel- anlagen. Eine offene Pedicellarie, stark vergröfsert, mit sichtbaren Kalkablagerungen. Eine geschlossene Pedicellarie. Eine Larve von hinten, mit weiter vorgeschrittener Scheibe, Stacheln x, Tenta- keln y, Pedicellarien g. Eine Larve dieses Stadiums von der Seite. Eine ähnliche von der andern Seite, wo das Echinoderm sich ausbildet. 312 Mürrer: über d. Darven u. d. Metamorphose d. Ophiuren u. Seeigel. Fig. 12. Eine Larve mit 5 grolsen, symmetrischen, ausgestreckten Tentakeln oder Fülsen und den Anlagen noch anderer, und vielen Stacheln. Sie ist von der Seite, wo die Echinodermenscheibe liegt, abgebildet. AA bezeichnen immer die vorderen Arme, BB die hinteren der Larve, EE die vorderen, FF die hinteren Arme des Mundgestells oder pendelartigen Anhanges. a Mund, a’ Schlund, # Magen, c Echinodermen-Scheibe, d Wimperschnur, e Kalkstäbe, / Wim- perepauletten, g Pedicellarien, x Stacheln, y Tentakeln. Taf. VII. Beobachtungen von 1847 aus Helsingör. Fig. 1. Ein 4 Linie grofses seeigelförmiges Echinoderm, herstammend von der Larve mit Wimperepauletten, im lebenden Zustande mit ausgestreckten Tentakeln, die sicht- bare Seite der Sphäre ist die nackte, auf dieser ist bei x eine zweiarmige Pedi- cellarie sichtbar. Bei y sind noch die Reste der Larvenarme, nämlich die Kalk- stäbe des ehemaligen Mundgestells vorhanden. Fig. 2. Die Saugscheibe eines Tentakels mit dem ringförmigen Kalknetz. Eig.3. Ein ähnliches Echinoderm 4 Linie grols, das aber die Larvenreste gänzlich ver- loren hat, mit zurückgezogenen Tentakeln, von der mit Tentakeln und Stacheln besetzten Seite angesehen, man sieht den von der Larvenhaut noch geschlossenen späteren After und eiuzelne Kalkfiguren in oder unter der Haut. Fig. 4-8 betreffen lebende Individuen des Seeigels, welcher sich aus der Larve ohne Wimperepauletten entwickelt, bei verschiedenen Vergrölserungen. Fig. 4 u. 5 von der Seite. Fig. 4* ein einzelner Stachel in seiner Haut. Fig. 6. Das Indivi- duum von Fig.5, von der nackten Seite des Körpers angesehen. Fig.7 und 8. Ein anderes Individuum, von der bestachelten Seite. Fig. 9 u. 10 stellen ähnliche Individuen, stärker vergröfsert, auf die glatte Seite angese- hen dar, wie sie durch ein Deckblättchen zusammengedrückt erscheinen. Das In- dividuum Fig. 9 hat noch Reste der Kalkstäbe der Larve yy. Das andere Indi- viduum hat diese schon verloren. o die fünf zahnartigen Körper, welehe unter dem Compressorium zum Vorschein kommen. Fig. 9* und 10* die Zähne einzeln, von der Seite und von oben. Fig. 9** der dickere Kalkstab, Larvenrest von Fig. 9, stärker vergrölsert. Fig. 10%** einer der Stacheln stärker vergröfsert. Fig. 11. Einer der Zähne aus einem dritten Individuum, von dreieckigen gegitterten Plat- ten eingefalst, muthmalslich die erste Anlage der Zahnträger. Berichtigung. p. 298 Z. 11. v. o., p. 299. Z. 16 u. 25 v. o. statt Crossaster lies Solaster- ——NR I — De nn B.Wienker sc Joh. Müller det. ar no p Wu FR Al Mi. N uw ‘ re Fey t f g + fi ‚u Müller ger. a D el Zarvae er Dpkiareı Ieley, (E46, Tal Zul a u En Er Ya h L CE.Weber gest B Wienker sc. T Miller gex gest-v. C.E Weber 2 Haar se. een Ba Seop san m Penn er gertv. CE Weber BRINEN & i {1} Über die Stellung der Cycadeen im natürlichen System. Zweite Abhandlung. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 29. November 1846.] I. der ersten Abhandlung über diesen Gegenstand, welche im Februar 1843 vorgelesen wurde, suchte ich zu beweisen, dafs der sogenannte Stamm der Cycadeen kein wahrer Stamm, sondern eine Art von Zwiebelstock (cor- mus) sei. Diese Behauptung gründete sich vorzüglich darauf, dafs Gefäfs- bündel das Mark in mancherlei Windungen fast netzförmig durchziehen, wel- ches niemals im Monokotylenstamme, noch weniger aber im Stamme der Di- kotylen Statt findet. Die fleischige Unterlage der Zwiebeln hingegen, aus welcher die Deckblätter (Schuppen), Blätter, Stämme und Blütenschafte hervorkommen, so wie die Knollzwiebel namentlich von Colchicum, Crocus, Antholyza u.s.w., woraus an unbestimmten Stellen Knospen entspringen, zeigen eine solche fast netzförmige Verwickelung der Gefäfsbündel, dafs man damit den Stamm der Cycadeen vergleichen kann. Ja wenn man den un- tern Theil eines Encephalartus, woraus die Wurzeln hervorkommen, mit dem untern Theile einer Zwiebel von Amaryllis formosissima vergleicht, so wird man eine grofse Ahnlichkeit auch im Aufsern finden, nur dafs der Zwie- belstock der Amaryllis äufserst klein gegen den riesenhaften Stamm eines Encephalartus ist. Dadurch wurde die Ansicht der Sache ganz verändert. Die Ähnlichkeit mit dem Baue der Dikotylen wurde geringer, und die mit dem Baue der Monokotylen gröfser, denn alle wahren Zwiebeln gehören den Monokotylen an. Ja eine auffallende Bestätigung jener Vergleichung mit Zwiebeln giebt eine kleine Abhandlung von Hrn. Vrolik: De Cycas-stam met Bollen vergeleeken. Es ist darin nur die äufserliche Beschreibung und Abbildung, denn der Stamm lebt noch, von einer Cycas revoluta, die aus China abstammend, nach Buitenzorg auf Java gebracht und von dort nach Phys. Kl. 1846. Rr 314 Lınk über die Stellung der Cycadeen Amsterdam geschickt wurde, wo er im Mai 1846 ankam. Es ist ein präch- tiger Stamm, 1 Elle 8 Palmen hoch, die Dicke unten, wo sie am geringsten ist, beträgt 9 Palmen, nach oben erweitert sich der Stamm in eine Breite von einer Elle 3 Zoll. Oben theilt er sich in Äste, die sich mit einer Blatt- knospe enden, aber überall ist der Stamm mit kleinen Knospen besetzt. Der Vortrag, sagt der Verf. von meiner Abhandlung in diesen Verhandlungen, ist mit keiner Abbildung begleitet, welche zur Erläuterung dienen könnte, und so kommt mir das prächtige Exemplar in dem Amsterdamer Botanischen Garten dazu besonders geschickt vor. Es war Ad. Brongniart welcher diese sonderbaren Pflanzen von den Palmen, denen sie sonst ganz ähnlich sind, entfernt hat, und auch Mohl behauptet in einer neu hinzugekommenen Anmerkung zu einer älteren wie- der abgedruckten Abhandlung über den Cycadeenstamm gegen mich, dafs der innere Bau dieses Stammes sich weit mehr dem Baue der Dikotylen- stämme nähere, als dem der Monokotylenstämme. Er kannte meine neuern Untersuchungen über diese Gegenstände vermuthlich noch nicht, als er jene Anmerkung schrieb. In einer Anmerkung, welche ich beim Abdruck der ersten Abhandlung über diesen Gegenstand am Ende hizufügte, sagte ich, dafs mich spätere Untersuchungen gelehrt hatten, der Palmenstamm sei eben- falls in der Jugend ein Zwiebelstock. Diese Meinung wurde zuerst in der italienischen Versammlung der Gelehrten zu Mailand vorgetragen. In dem dritten Heft der Anatomie der Fflanzen in Abbildungen ist der innere Bau eines solchen Zwiebelstocks einer jungen achtjährigen Dattelpalme Taf. 35. F.3. vorgestellt und in den Vorlesungen über die Kräuterkunde S. 309 be- schrieben. Man sieht dort (T.35 F.1) einen achtjährigen Stamm einer Dat- telpalme, der schon äufserlich einer Zwiebel sehr gleicht. Im Innern und zwar in der Mitte ist der Zwiebelstock mit dem Netzwerk von Gefäfsbün- deln, umgeben von einer Rinde, wie sie die Cycadeenstämme haben, und am obern Ende ein Büschel von Blättern auf einer Unterlage, welcher die Rinde an den Seiten ganz ähnlich ist. Man sieht nun leicht, dafs die Rinde an den Seiten dadurch entstand, dafs der innere Zwiebelstock anwuchs und so die obere Unterlage der Blätter aufwärts und an die Seite schob, wobei man den Ausdruck „schieben” so verstehen mufs, wie die Betrachtungen über das Anwachsen der Theile in den Pflanzen lehren, nämlich als eine Ausdehnung und Richtung der angewachsenen Theile. Die Übereinstim- im natürlichen System. 315 mung des jungen Palmenstammes mit dem Stamme eines Stammes von einem Encephalartus ist so grofs, dafs man wohl nicht auf den Gedanken kommen wird, die Cycadeen von den Palmen weit zu entfernen. Richard, der Vater, zeigte zuerst die Ahnlichkeit, welche sich zwi- schen den weiblichen Geschlechtstheilen der Cycadeen und einiger Conife- ren, namentlich der Cupressinen findet. Ad. Brongniart machte nun wie- ter auf andre Ähnlichkeiten der Cycadeen mit den Coniferen in ihrem in- nern Bau aufmerksam. Es liegen nämlich die Gefäfse im Stamme der Oyca- deen wie im Holz der Coniferen dicht neben einander, ohne dazwischen vor- kommendes straffes Zellgewebe mit langen und engen Zellen. Brongniart drückt sich darüber anders aus; ich habe die Ausdrücke genommen, wie sie Mohl übereinstimmend mit andern Botanikern gebraucht. Es ist dieses al- lerdings sehr richtig und davon bereits in der ersten Abhandlung die Rede gewesen. Die Gefäfsbündel ziehen sich im Mark und der Rinde durch das Zellgewebe ohne jene Begleitung von Prosenchym, wie das Holz in den an- dern Dikotylen sich zu zeigen pflegt. Ferner bemerkte Ad. Brongniart, dafs die Poren in den Gefäfsen der Cycadeen mit einem Hof umgeben er- scheinen und nur an den Wänden sich befinden, welche den Markstrahlen zugekehrt sind, da hingegen an den der Axe zugekehrten Wänden durchaus keine Poren vorkommen, ebenso wie in den Coniferen. Mohl hat dasselbe gefunden. Ich habe dieses Umstandes in der ersten Abhandlung nicht ge- dacht, da ich selbst nicht bestimmt darüber urtheilen konnte. Jetzt zeigen mir wiederholte Untersuchungen an Stämmen von Encephalartus Frideriei Guilelmi IIL, sowie an Encephalartus Altensteini, dafs die Wände der Ge- fälse, welche den Markstrahlen oder vielmehr der Richtung der Markstrah- len (Linien nämlich, die vom Mittelpunkte des Stammes ausfahrend zu dem Umfange gehen) zugekehrt sind, überall Poren zeigen, dagegen aber sieht man keine an den darauf senkrecht stehenden der Axe zugekehrten Wänden. Ich habe über die Richtigkeit dieser Beobachtung keinen Zweifel. Doch findet sich später in Brongniart’s Abhandlung über die fossile Sigillaria elegans folgende genauere Stelle (!). „Mohl hat schon gezeigt, dafs in der Gattung Ephedra, einer Gattung, die den Coniferen den meisten Cha- rakteren nach sehr nahe steht, die Holzfasern, wie in den Coniferen, (') Archives du Museum I. 424. Rr2 316 Link über die Stellung der Cycadeen punktirt sind, aber gleichförmig auf allen Seiten. Die lebenden Cycadeen bieten uns selbst eine Ausnahme von dieser so habituellen Structur dar, welche beweist, dafs sie weniger Werth hat, als man im Anfange glauben sollte. Denn die Zamia integrifolia und wahrscheinlich die andern ameri- kanischen Arten, d.h. die ächten Zamien unterscheiden sich von den Cy- casarten und den Zamien aus Südafrika oder Encephalartus durch ihre Ge- fäfse, die nicht allein mit netzförmigen Querfasern bezeichnet sind, welche grofse ovale Höfe umgeben oder parallele Querstreifen bilden, sondern auch weil dieser Bau der Wände sich auf allen Flächen der Holzfasern zeigt.” Diese die obige beschränkende Beobachtung scheint in den Untersuchungen von Miquel ihre Bestimmung zu finden, die ich hier anführen werde. In der Linnaea 1844 S.125 findet sich die Beschreibung eines erwach- senen Stammes von Cycas circinalis mit Abbildungen von Hrn. Miquel. Die äufsere Gestalt dieses Stammes unterscheidet sich sehr von den grofsen Stämmen von Encephalartus durch die sehr hervortretenden Wülste und die dazwischen eingezogenen Ringe. Was den innern Bau betrifft, so fand der Verf. zwei deutlich von einander verschiedene und zwar durch Beschaf- fenheit und Farbe des Parenchyms verschiedene Rindenschichten, welche ich am Encephalartus nicht entdecken konnte. Das Holz war in concentri- sche, ungleiche und unregelmäfsige Lagen vertheilt, welche durch mehr oder weniger starke Schichten von Amylum führenden Zellen von einander ge- trennt waren. So sah ich es auch, wie es unten wird beschrieben werden. Von den Poren, Tüpfeln in den Gefäfsen sagt er Folgendes: In einigen Gefälsen fand ich dieselben auf allen Seiten der Gefäfswand in ziemlich regelmäfsigen Reihen geordnet, bei andern fehlten sie auf einer ganzen Seite, der gewöhn- liche Fall aber war, dafs mehrere Reihen unterbrochen waren, wodurch die Gefäfswand unregelmäfsige, tüpfellose Regionen darbot, wie Mohl im Wi- derspruch mit Meyen’s Behauptung schon früher behauptet hat. Diese Be- obachtung ist esnun, welche die Verschiedenheit in den Beobachtungen über die Stellung der Poren erklärlich macht. Von einer Bastschicht redet Mi- quel nicht. Im Mark konnte er keine Gefäfse entdecken; es war aber von Insekten sehr zerstört. Als Endresultat führt der Verf. an, dafs die Cyca- deen mit den Coniferen darin zwar Ähnlichkeit haben, weil sie nur aus zwei Elementartheilen bestehen, Parenchymzellen und getüpfelten Gefäfsen, welche Darstellung allerdings richtig ist, aber er führt auch manche Unähn- im natürlichen System. 317 lichkeiten an, und da die Oycadeen auch den baumartigen Farrn nicht ähn- lich sind, so zieht er den Schlufs, sie möchten wohl zu den Pflanzen der Vorwelt gehören, wofür, wie man hinzusetzen kann, auch Brongniart’s Untersuchungen reden. Die netzförmigen Querfasern, ‘deren Ad. Brogniart in der oben an- geführten Stelle erwähnt, habe ich ebenfalls gesehen. Sie ähneln den Fa- sern in den Coniferen, doch bin ich nicht sicher, ob sie nicht von Falten der Gefäfsmembrane herrühren. Vorzüglich beruft sich Mohl, um die Ähnlichkeit der Cycadeen mit den Dikotylen überhaupt darzuthun, auf die Holzschichten, Faserringen ähn- lich, welche man in den Stämmen der Cycadeen beobachtet hat. Mohl und auch Brogniart sahen nur Stämme mit zwei Schichten; der erstere führt aber Beispiele an von Stämmen mit mehr Schichten, Miquel beschreibt einen von 6 Schichten und ich habe einen Stamm mit vielen Schichten vor mir, doch fehlt das Mark. Brongniart und Mohl nennen die innere Schicht die Holzschicht, die äufsere eine Bastschicht, aber sie weichen darin von einander ab, dafs Mohl Gefäfse von der Holzschicht zu den Blättern gehen läfst, welches Brongniart geläugnet hatte. Allerdings sind die Mark- strahlen sehr auffallend, welche ganz den Bau der Markstrahlen in den Di- kotylen haben, nämlich aus seitwärts zusammengedrückten oder Querzellen bestehend, wie sie in den Ausgew. anat. bot. Abbild. H.2. T.1. F.5. bei d abgebildet sind. Doch sieht man hier andere Züge von Zellen, ebenfalls Querzellen bei 5 und c, welche das Holz durchziehen, wie man sie niemals im Holze der Dikotylen findet. Aber ein auffallender und sehr bedeutender Unterschied zwischen den Cycadeen und den Dikotylen zeigt sich im Baue des Markes, welches in jenen mit Gefäfs- oder Holzbündeln durchzogen ist, in diesen niemals, wie schon in der ersten Abhandlung auseinander gesetzt wurde. Aus dem Marke gehen Gefäfsbündel durch das Holz zur Rinde und zu den Blättern, wie auf der angeführten Tafel Fig. 4. vorgestellt wurde. Einen Übergang solcher Gefäfsbündel aus dem Holz in die Blätter wie Mohl sah, habe ich nicht bemerkt, doch will ich ihn keinesweges läugnen. Der Stamm von Encephalartus Friderici Guilelmi IIL, dessen Anatomie auf der genannten Tafel vorgestellt ist, hatte zwei Schichten, wie auch Fig. 1. an- gedeutet worden, da es mir aber besonders darauf ankam, die Beschaffen- heit des Markes und zugleich die Übereinstimmung der Cycadeen mit den 318 Lınk über die Stellung der Cycadeen Monokotylen zu zeigen, so unterliefs ich die Beschaffenheit dieser beiden Schichten durch stärkere Vergröfserungen zu erforschen. Da nun aber Mohl auf diesen Gegenstand grolsen Werth legt, so will ich diese Untersuchung hier nachliefern. Die innere Schicht in der Nähe des Markes verdient allerdings den Namen einer Holzschicht, da sie fast ganz aus porösen Gefäfsen besteht. Diese Gefäfse haben Poren mit einem sehr grofsen Hof, wie in den Conife- ren, aber mit einer sehr kleinen Querspalte. Doch sind die Gefäfsbündel keineswegs ganz grade und nicht ganz frei von Zellgewebe, wie schon oben bemerkt und auf der oben angeführten Tafel F.5. vorgestellt ist. Da die Holzbündel dichter zusammenstehen als bei den übrigen Monokotylen, so ist auch die Trennung vom Mark deutlicher und auffallender. Die äufsere Schicht in der Nähe der Rinde verdient den Namen einer Bastschicht nicht, wenn man darunter die innerste Rindenschicht versteht. Baströhren habe ich darin zwar gefunden, auch einzelne Zellen von langgestrecktem Zellge- webe mit Parenchym von kurzen vieleckigen Zellen dazwischen, und dieses voll grofser Körner von Stärkmehl. Aber diese Schicht ist keineswegs frei von porösen Gefäfsen, sondern man findet noch manche in der Nähe der in- nern Holzschicht. Man sieht also, dafs die Trennung zwischen Holz und Rinde nicht so strenge und genau ist, wie bei allen Dikotylen, auch den Co- niferen, denn in der innersten Rindenschicht oder Bastschicht der letztern ist niemals eine Spur von Gefäfsen zu finden. Ich habe den untersten Theil eines Stammes von Encephalartus Al- tensteini von einem Fufs im Durchmesser vor mir, worin sich vier deutliche und mehrere undeutliche Holzschichten befinden. Das Mark ist sehr dick mit zerstreuten Holz- oder Gefäfsbündeln, wie bei den Monokotylen. Nun fangen die Holzschichten an, durch breite Markstrahlen von einander ge- trennt, die aus grofsen vieleckigen Zellen bestehen, und eben so sind auch die Holzschichten durch breite Schichten aus ganz gleichem Zellgewebe von einander getrennt. Gegen den Umfang zu werden die Schichten sehr unre- gelmäfsig und verlieren sich, durch breite Markstrahlen getrennt und verein- zelt, so in der Rinde, dafs man sie nicht mehr zählen, auch nicht mehr Holz und Rinde deutlich unterscheiden kann. Aber auch hier besteht das Holz aus porösen Gefäfsen, die gegen die Markstrahlen Poren haben, indem sie auf den andern Seiten gegen die Axe fehlen. Doch finde ich auffallende im natürlichen System. 319 Unterschiede. Erstlich gehen die Schichten gegen die Basis des Stammes auseinander und zersplittern sich gleichsam, dann ist zweitens die Richtung ‘der Gefäfsbündel in jeder Schicht verschieden. Oft laufen sie transversal, von der Axe zur Peripherie, aber auch eben so oft winden sie sich in unge- wissen Richtungen durch einander; selten gehen sie gerade nieder, und wenn dieses, geschieht es nur auf eine kurze Strecke. In den Dikotylen, auch in den Coniferen gehen die Gefäfsbündel gerade nieder und die auffallende Bildung des Stawmes der Oycadeen gleicht, ungeachtet der Schichten, mehr dem Baue eines Zwiebelstocks als eines Dikotylenstammes. So ist also der Übergang zu den Coniferen in einzelnen Charakteren g. Aber der Übergang zu den Dikoty- 5 len überhaupt ist äufserst schwach. Dies wird sich noch mehr bei der Un- sehr merkwürdig und auffallend genu tersuchung des Keimens der Cycadeen zeigen. Unter den vielen schätzbaren Sachen, die Hr. Karsten aus Guiana geschickt hat, befindet sich auch ein Glas mit vielem Samen von Zamia mu- ricata in Weingeist, welche vor dem Keimen und in verschiedenen Zustän- den des Keimens gesammelt und aufbewahrt sind. Ich habe sie in diesen verschiedenen Zuständen einer mikroskopischen Untersuchung unterworfen. Wenn man den Samen vor dem Keimen der Länge nach durchschneidet, so findet man innerhalb der rothen äufsern Haut (Zesta) eine zarte, bräunliche Haut und das Eiweifs (albumen), wie gewöhnlich von weifser Farbe, wel- ches das Innere des Samens ganz einnimmt. In der Axe des Eiweifses liegt der dünne aber lange Embryo, dessen Länge über drei Viertel des Albu- mens beträgt. Schneidet man ihn oder vielmehr den Kotyledon der Länge nach durch, so sieht man an der Basis desselben die Knospe, woraus die Pflanze hervorwächst, in kegelförmiger Gestalt, an der Spitze mit langen, dicken, oft ästigen Haaren besetzt. Dieses ist, soviel ich weifs, noch nie in der Abtheilung der Monokotylen bemerkt, aber auch unter den Dikotylen ist es selten, dafs die Knospe der künftigen Pflanze, als Federchen (plumula) schon sichtbar ist. Unter dieser Knospe zeigt sich schon deutlich der Zwie- belstock, in der äufsern Gestalt ganz dem Zwiebelstocke ähnlich, wie er sich unter der Zwiebel der Hyazinthe u. s. w. findet. Beim Keimen zeigt sich nun die Übereinstimmung mit den Monoko- tylen auffallend. Der Kotyledon, nachdem er die Häute gesprengt, verlän- gert sich und endlich wächst die Knospe, ohne Zweifel in: Berührung mit 320 Lınk über die Stellung der Cycadeen der Erde, nach oben und nach unten, zum Stamm und zur Wurzel aus. Die- ses ist die Art, wie die Monokotylen in der Regel keimen und zugleich der eigentliche, bestimmte Charakter dieser Abtheilung von Pflanzen; der Ko- tyledon verlängert sich mehr oder weniger in allen Monokotylen seitwärts, zersprengt dabei die Häute und treibt nun eine Knospe, in Berührung mit der Oberfläche der Erde, zu der sogar die Spitze zuweilen wieder herab- steigt. Die Knospe entwickelt sich dann nach oben zum Stamm, nach unten zur Wurzel, die in dieser Abtheilung der Monokotylen in der Regel eine Zaserwurzel ist. Hier an der Zamia muricata besteht der einzige Unterschied darin, dafs eie Knospe schon in ihrer Anlage schon vorhanden ist, wie schon erwähnt wurde. Aus dieser Knospe tritt nun ein Blatt hervor, und wenn man einen Längsschnitt durch dieselbe macht, zeigt sich bei einiger Vergröfserung eine zweite unentwickelte Knospe. Ist das Keimen noch weiter fortgeschritten, so sieht man zwei Blätter ganz hervorgewachsen, umgeben mit vielen Schup- pen, an deren Spitzen man noch zuweilen die oben erwähnten Haare gewahr wird. Diese Art zu keimen ist höchst ungewöhnlich, ich habe sie aber, schon in der ersten Abhandlung, von Beauvois anführen konnte, zu erklären gesucht. Da nämlich jedes wo ich nur die, übrigens richtige Beobachtung Blatt von einer Schuppe unterstützt wird, so kann man morphologisch das Blatt nur für einen Stamm oder Zweig in Blattgestaltansehen und die Schuppe darunter als wahres Blatt. So ist alles in Ordnung, denn aus der Knospe tritt auch geradezu der Stamm hervor. Eine Merkwürdigkeit beim Keimen dieser Cycadeen ist die Pfahlwur- zel, welche sich aus der Primordialknospe sogleich und in einer grofsen Stärke entwickelt. In der Regel haben die Monokotylen keine Pfahlwurzel, und man kann die Entwickelung einer solchen allerdings für die Deutung eines Übergangs zu den Dikotylen betrachten; ja ich füge dieses noch den Gründen bei, welche Brongniart und Mohl für diesen Übergang gegeben. Aber ich habe doch eine ähnliche Pfahlwurzel beim Keimen einer Palme der Chamaedorea mexicana beobachtet, und die Cordyline- Arten haben gleich- falls eine solche, soviel ich bemerkte. Dagegen zeigen die obengenannten Arten von Encephalartus keine Pfahlwurzel, sondern aus dem untern zuge- spitzten Ende des Stammes kommen die einzelnen, oft sehr dicken Zaser- wurzeln hervor, wie bei den Palmen. Ein Übergang zu den Dikotylen ist f 9 AM Mr, cd up Mathematische Abhandlung der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. za auanannnonenoanonononer .aanunanannnannannnannnnnennn Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königl. Akademie der Wissenschaften. 1848. In Commission in F. Dümmler’s Buchhandlung. HITLER N een N Tu 4 . > 7 u AU. DE N h Keanab! l TE - < a £ ıy Yard dw" we i R - D ". 1} Fe von je ?% a N a .c ee PCR, Ka D nn . Le N a - DRaAe A er V Var hr N « Re ES J Er d R:2 ET F % 4 ‘ B ‘ 2 ’ ui I . i rW RE } “ > u « Nm R ii ‘ x bu 4 kEen°hra it. a N ee 0... Seite 1 im natürlichen System. 321 also vorhanden, aber keiner, welcher die Cycadeen den Dikotylen näher brächte als den Monokotylen. Ich habe ferner Gelegenheit gehabt das Keimen einer Cycas, jedoch von mir noch uubekannter Art, zu beobachten. Die Samen hatte Herr Dr. Philippi aus Indien mitgebracht. Im Ganzen kommt es mit dem Keimen der Zamia muricata sehr überein. Der Kotyledon verlängert sich seitwärts, spaltet sich ungewöhnlich nach unten und dort entwickelt sich die vorge- bildete Knospe mit einer Menge von Schuppen, welche über einander lie- gen und zugespitzt sind. Zwischen ihnen heben sich die Blätter hervor. Die Pfahlwurzel ist sehr dick. Sie besteht aus einer sehr dicken Rinde von Pa- renchym mit eckigen Zellen, dann folgt in der Mitte eine Art von Mark aus kleinen Parenchymzellen, in welchen einzelne Haufen von Gefäfsbündeln sich befinden, besonders gegen den Umfang in einen Kreis gestellt. Dieser Umfang besteht erstlich aus einem Kreis von strahlig angewachsenem Zellge- webe, dessen Zellen sehr klein sind und noch einer Umgebung von ähnli- ‚chen, etwas gröfseren, nicht strahlig angewachsenen Zellen. So auch hier Neigung zum strahligen Anwachsen und zu Markstrahlen. In der Sammlung des Herbariums findet sich, angeblich von Zamia muricata, eine dicke Pfahlwurzel, aus der seitwärts zwei noch dickere Stämme hervorkommen, wovon jeder oben die Überbleibsel eines Blattbüschels trägt. Auch dieses Stück ist von Hrn. Dr. Karsten geschickt worden. Ich habe den innern Bau der Wurzel untersucht, der Bau der Stämme scheint nicht ver- schieden. Das Mark aus Parenchym ist mit Gefäfsbündeln durchzogen, wel- che sich, wie bei allen Cycadeen, auf eine mannichfaltige Weise darin um- her winden; auch sieht man grofse Gummigänge in gerader Richtung hier und da aufsteigen, wie sie auch in Encephalartus vorkommen und ein wah- res Gummi führen. Das Mark wird von einem Kreise von strahlig angewach- senem Holz umgeben, bestehend aus grofsen, dicht neben einander stehen- den Spaltgefäfsen, sogenannten Treppengängen ohne alles Zellgewebe und Markstrahlen, aus sehr langen, zusammengedrückten, engen Querzellen, al- lerdings was dieses Holz betrifft ein wahrer Coniferenbau, da hingegen das Mark den Bau des Zwiebelstocks behält. Das Holz wird von einer dicken Rinde umgeben wodurch aber häufige Gefäfse ziehen, vermuthlich zu den Würzelchen. Phys. Kl. 1846. Ss 322 Lın« über den Bau der Cycadeen Von den Blättern der Cycadeen will ich nur erwähnen, dafs sie den Palmenblättern, ihrem äufseren und inneren Baue nach, ganz ähnlich sind, doch bildeten die Stiele unten keine Scheide, welcher Umstand sie aller- dings den Zweigen nähert. Die Gefäfsbündel stehen im Stiel immer ein- zeln, bald in Halbkreisen (Cycas circinalis), bald in einem ganzen Kreise, von dem zwei parallele Linien von Gefäfsbündeln ausgehen, welche sich in einem rechten Winkel umbiegen (Cycas revoluta). Die Blattnerven stimmen mit denen der Palmen überein. Ich habe über die weiblichen Blüten der Cycadeen keine Beobach- tungen, welche ich denen von Richard beifügen könnte. Die männlichen Blüten von Zamia tenuifolia, welche im K. Bota- nischen Garten blühte, habe ich untersucht. Der Blüthenstiel trägt dicke, schildförmig gestielte Schuppen, den Schuppen der weiblichen Zapfen von Cupressus ähnlich. Unter ihnen, doch mehr seitwärts, befinden sich gelb- liche, fleischige Theile, auf denen sich die Antheren befinden, nicht auf den Schuppen selbst. Sie stehen in bedeutender aber unbestimmter Menge und so auch in unbestimmten Richtungen auf denselben, sind anderthalb Linien lang, eiförmig, einfächerig, und springen der Länge nach oben auf. Die Haut ist von fester Consistenz; Gefäfse habe ich nicht darin entdecken kön- nen, aber ein Bündel von Gefäfsen geht durch den fleischigen Theil zu jeder Anthere. Diese Antheren sind so unvergänglich, dafs sie auf Za- pfen, die schon viele Jahre gelegen haben, noch wohl erhalten sind. Es läfst sich also nicht läugnen, dafs auch die männlichen Blüten und der Blü- tenstand der Cycadeen grofse Ähnlichkeiten mit den Coniferen zeigen, und dafs man hierzu auch die weiblichen Blüten zählen mufs, wie sie Richard darstellt. Die bisherigen Untersuchungen möchten kleinlich und unerfreulich erscheinen, wenn nicht der Rückblick auf die Verbindung mit dem ganzen Pflanzenreiche und die Stellung im natürlichen Systeme ihnen Haltung und somit auch Werth gäben. Man sieht eine auffallende Übereinstimmung der Cycadeen mit den Palmen; man darf die ersteren nicht aus ihrer Nähe ent- fernen, sie sind nach allgemeinen botanischen Kennzeichen unstreitig Mo- nokotylen. Plötzlich springen einzelne Kennzeichen zu den sehr verschie- denen, schon in der äufsern Gestalt weit abweichenden Coniferen über. Das ist der Charakter der Urwelt, das Entfernte drängte sie zusammen in im natürlichen System. 325 wunderbare Formen, andeutend gleichsam eine gröfsere Entwickelung und Gliederung in der Nachwelt. Die Übergänge in der Vorwelt waren, soviel wir aus den Überbleibseln derselben sehen, schroff und hart. Es giebt nur Monokotylen und Coniferen unter den Überbleibseln der Vorwelt aus dem Pflanzenreiche in der alten Formation; die Cycadeen standen damals in der Mitte zwischen beiden Ordnungen, denn wir wollen nicht anstehen, mit Brongniart viele fossile Pflanzen dahin zu rechnen, sie standen in der Mitte mit schroffen Absätzen, bis eine Nachwelt diese wilden, widerstreben- den Gestalten durch mannichfaltige Bildungen freundlich versöhnte. Aus dem Obigen erhellt die grofse Verschiedenheit unter den Cyca- deen, so hat das Keimen der Cycas mehr Ähnlichkeit mit dem Keimen der Dikotylen, als das Keimen von Zamia, wegen der grofsen Spaltung des Ko- tyledon. Auf der andern Seite ist die Stellung der Früchte auf dem anschei- nenden Blatte (eigentlich Aste) viel weiter von dem Zapfen der Coniferen entfernt, als der Zapfen von Encephalartus u.a. Dieses stimmt mit dem überein, was zuletzt gesagt wurde, dafs die Oycadeen wahrhafte Übergangs- formen zwischen sehr verschiedenen natürlichen Ordnungen sind, den Pal- men und den Coniferen. Ss2 sn ae Sub x Es N er jr | FR = hr a 2 ae 4 a 12} | ib x 47) m N aM Über die Oberflache der Flussigkeiten. Non v H- HAGEN. mmmnnnnnwwnven [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 28. Mai 1846 als Fortsetzung der am 29. Mai 1845 mitgetheilten Untersuchung. ] 7 D.: Zusammenhang der eigentlichen Capillar - Erscheinungen mit der Ad- häsion der Flüssigkeiten an festen Körpern ist bereits vielfach bemerkt wor- den. Diese Adhäsion bietet ein sehr bequemes und sicheres Mittel zur Mes- sung der Spannung in der Oberfläche der Flüssigkeiten, indem man den Werth derselben durch unmittelbares Abwiegen bestimmen kann. Die Übereinstimmung der nach beiden Methoden gefundenen Resultate habe ich im Folgenden nachgewiesen, die Untersuchung aber nicht nur auf das Was- ser beschränkt, sondern zugleich das Verhalten andrer Flüssigkeiten, und zwar vorzugsweise des Oliven-Öles und des Alkohols geprüft. Ich wählte diese beiden Körper, weil der erstere ohne Zweifel einen auffallend gerin- geren Grad der Flüssigkeit, als das Wasser besitzt, der letztere dagegen, wie man gewöhnlich annimmt, einen bedeutend gröfsern. Das specifische Gewicht des von mir benutzten Alkohols betrug 0,7967 und das des Oliven- Öles 0,9129. Um den Einflufs der Beweglichkeit oder des Grades der Flüssigkeit noch klarer darzustellen, versetzte ich auch das Wasser mit schleimigen Sub- stanzen, und zwar nach und nach so stark, dafs es sich zuletzt in einen zähen Schleim verwandelte. Endlich habe ich auch die Spannung in der Ober- fläche des Quecksilbers zu ermitteln versucht. Sowohl beim Alkohol, als beim Öl, gab sich jene Veränderlichkeit, die ich beim Wasser bemerkt hatte, nicht zu erkennen: bei diesem bestätigte sich aber wieder jedesmal die frühere Wahrnehmung, dafs die Spannung der Math. Kl. 1846. A 9Q HAGEN Oberfläche nach und nach und zwar Anfangs sehr schnell sich vermindert. (') Ich benutzte daher, um möglichst übereinstimmende Resultate zu erhalten, nur solches Wasser, das bereits einige Stunden in einem weiten Glase ge- standen hatte, und zwar habe ich bei den folgenden Beobachtungen aus- schliefslich Brunnenwasser angewendet. Die Beobachtungen wurden immer bei der Temperatur von ungefähr 15° Reaumur und zwar auf drei verschiedene Arten angestellt: ich mals nämlich I. die Erhebung der Flüssigkeit zwischen parallelen Plan - Scheiben, II. die Gröfse der von kleinen Scheiben abfallenden Tropfen, und III. die Kraft, welche erforderlich ist, um benetzte Scheiben über der Flüs- sigkeit schwebend und zwar mit derselben in Berührung zu erhalten. I. Über die erste Beobachtungs- Art habe ich mich schon früher ausführlich geäufsert. Die Vorzüge derselben, die ich aufs Neue wahrzu- nehmen Gelegenheit hatte, beruhen zunächst auf der vollkommenen Deut- lichkeit, womit man die ganze spiegelnde Fläche übersieht, und bei ihrer einfachen Form alle Unregelmäfsigkeiten, die eine unvollständige Benetzung irgendwo veranlafst, sehr auffallend bemerkt. Die Schärfe in der parallelen Aufstellung und in der Bestimmung des gegenseitigen Abstandes der Schei- ben ist, wenn sie auch gewifs ihre Grenzen hat, dennoch bei sorgfältiger Ausführung und vorsichtiger Behandlung so grofs, dafs sie selbst bei ge- naueren Messungen, als ich angestellt habe, sich wohl als vollkommen genü- gend erweisen dürfte. Ich zweifle nicht, dafs es möglich ist, Fehler von etwa 0,002 Pariser Linien dabei sicher zu vermeiden. Jedenfalls ist die Prü- fung des ganzen Apparates und die Bestimmung des wahrscheinlichen Fehlers in dieser Beziehung sehr leicht, so dafs man sich ein ganz sicheres Urtheil über die Genauigkeit der angestellten Messungen leicht bilden kann. So- dann ist die Berührung der feinen Stahlspitze mit der Oberfläche, besonders wenn man eine scharfe Loupe davor befestigt, so sicher wahrzunehmen, dafs in dieser Beziehung gewifs keine andere Beobachtungs - Art den Vorzug ver- (') Herr Professor Gerling hat nach einer mir gefälligst gemachten Mittheilung die Veränderlichkeit des destillirten Wassers in dieser Beziehung gleichfalls, und zwar schon viel früher bemerkt. über die Oberfläche der Flüssigkeiten. 3 dient. Kommt hierzu noch die grofse Bequemlichkeit der Rechnung (mit Benutzung der mitgetheilten Tabelle), so zweifle ich nicht, dafs das ganze Verfahren sich vorzugsweise empfiehlt, wenn auch die absolute Gröfse der gemessenen Höhen geringer ist, als in feinen Haarröhrchen. (?)) Der Apparat, womit ich die Erhebung der Oberfläche zwischen den Planscheiben beobachtete, war derselbe, dessen ich mich schon früher be- dient hatte, und den ich bereits beschrieben habe. Die wichtigsten Theile desselben wurden indessen nicht nur von Neuem geprüft und gemessen, sondern auch, um eine gröfsere Abwechselung hervorzubringen, in verschie- denen Dimensionen dargestellt. Ich benutzte drei Paare Zwischen - Schei- ben, die zwischen die Parallel-Scheiben geschoben, jedesmal einen verschie- denen Abstand der letztern bedingten. Die Dicke dieser Zwischen - Schei- ben fand ich 2a — 1,515 Pariser Linien — 15 » » 204120 » » Die Beobachtungen stellte ich, um soviel wie möglich dem Einflusse jener Veränderlichkeit der Oberfläche auszuweichen, und um dieselbe zu- gleich zu bemerken, in der Art an, dafs ich zuerst die dünnsten Scheiben (') Meine frühere Äufserung, dafs die genaue Ermittelung der Weite einer feinen Röhre sehr schwierig sei, bedarf einer nähern Erklärung. Die Methode, welche hierzu benutzt wird, besteht bekanntlich darin, dafs man einen Quecksilber- Tropfen hineintreten läfst, und aus dessen Gewicht, so wie aus seiner Länge in der Röhre den Querschnitt der letztern ermittelt. Durch Verschieben des Tropfens kann man sich auch davon überzeugen, ob der Querschnitt der Röhre im Allgemeinen überall gleich grofs ist. Der Querschnitt läfst sich hiernach ohne Zweifel leicht und hinreichend sicher bestimmen, die Capillar- Erscheinung wird indessen keinesweges durch den Querschnitt, sondern durch die Weite der Röhre bedingt. Man mufs also noch untersuchen, ob der Querschnitt wirklich ein Kreis ist, und wenn dieses nicht stattfindet, mufs man das Verhältnifs des gröfsten Durch- messers zum kleinsten ermitteln. Mir ist keine Methode bekannt, wonach dieser Theil der Untersuchung sicher und leicht anzustellen wäre. Gewils darf man aber nicht ohne weitere Prüfung voraussetzen, dals der Querschnitt wirklich kreisförmig sei. Ich habe mehrere Röhren, die einen gleichen Querschnitt zu erkennen gaben, mit einem scharfen Faden -Microscope untersucht, und gewöhnlich eine merklich elliptische Form der Öffnung wahrgenommen. Wenn man daher mit feinen Glasröhren sichere Messungen anstellen will, so bleibt wohl nur übrig, nach der Beobachtung an derjenigen Stelle, wo die Ober- fläche die Wände berührt hat, die Röhre zu durchschneiden und mit Hülfe eines scharfen Microskopes den gröfsten und kleinsten Durchmesser der Öffnung direct zu messen. A2 4 HAGEN einschrob, alsdann die mittleren, ferner die stärksten, und nach einer gerin- gen Zwischenzeit wieder die stärksten, die mittleren und zuletzt die dünn- sten. Ich mufs aber bemerken, dafs die stärksten Zwischen -Scheiben für beide Beobachtungs - Reihen nicht unverändert im Apparate blieben, sondern vor der Wiederholung der Messung herausgenommen und neu eingestellt wurden. Bei Berechnung der Resultate wurde die erste Beobachtung mit der letzten, die zweite mit der fünften und die dritte mit der vierten ver- bunden, und aus dem jedesmaligen Mittel der Werth der Constante m her- geleitet. Für Brunnenwasser, welches, wie erwähnt, bereits einige Stunden gestanden hatte, ergab sich die Erhebung der Oberfläche für die dünnsten Zwischen - Scheiben aus 2 Messungen A = 2,75 Par. Lin. » mittleren » » » '3 » h= 1,51 » » » stärksten » » » 3 » h= 1,106» » » stärksten » » » 4 » h=103 » » » mittleren » » Se) » h= 1,318» » » dünnsten » » DR » h= 234 » » Die Veränderung der Oberfläche ist dabei so auffallend, dafs es fast überflüssig erscheint, darauf aufmerksam zu machen. Durch Verbindung der zusammengehörigen Beobachtungen erhält man die mittleren Werthe für die dünnsten Zwischen - Scheiben A = 2,562 » » mittleren » » h = 1,129 » » stärksten » » h = 1,068 Die entsprechenden Werthe von a sind a = 0,360 Par. Linien a = 0,5875 » » a = 0,1575 » » und hieraus ergeben sich die Werthe m — 0,919 m — 0,907 0,9 also im Mittel m == 0,9243 Die Spannung eines Streifens Oberfläche von der Breite einer Lin. ist sonach T = 0,01059 franz. Gramme. » über die Oberfläche der Flüssigkeiten. Die Beobachtungen mit gereinigtem Alkohol ergaben für die dünnsten Zwischen-Scheiben aus 2 Messungen AR = 1,537 Par. Lin. » » Es ergiebt sich hieraus, dafs die Spannung der Oberfläche des Alko- hols weder eine Zunahme, noch Abnahme erfährt. sicher zu überzeugen, liefs ich den Apparat mit der Flüssigkeit gefüllt drei Stunden hindurch stehen, und fand alsdann für die dünnsten und die mittle- mittleren stärksten stärksten mittleren dünnsten » » ren Zwischen-Scheiben die Erhebungen also ungefähr übereinstimmend mit den obigen Werthen. Diese letzten Mes- sungen waren indessen weniger scharf, als jene, weil soviel Alkohol verdun- stet war, dafs der weit vorstehende Rand des Gefäfses die Berührung der 2 2 3 2 2 h= 1,535 und A = 0,372 Nadel nicht mehr ganz sicher erkennen liefs. Die mittleren Werthe der zuerst angegebenen sechs Resultate sind für die dünnsten Zwischen-Scheiben A = 1,540 Par. Lin. h=080 » » » » » » mittleren stärksten Hieraus folgt und man findet für die dünnsten Zwischen -Scheiben nach 3 Messungen A = 1,997 Par. Lin. » » mittleren » » DANS: » h = 1,120" » Wi» » » stärksten » » > » h=0s45 »- » » » stärksten » » » 3 » hz 0,850» » » » mittleren » » BE » h= A115 ©» » » » dünnsten » > 23 » h=199 »'» also im Mittel m » » m m m » » 0,581 0,564 0,573 0,573 » h= 0,623 T = 0,00523 Gramme. Beim Oliven-Öle betrug die Erhebung der Oberfläche h = 0,850 h= 0,617 h= 0,629 h= 0,50 _ h= 1,543 » » Um mich hiervon ganz 6 HıcGen Durch Verbindung der entsprechenden Resultate findet man für die dünnsten Zwischen- Scheiben A = 1,983 Par. Lin. » .» mittleren » » h= A117» » » » stärksten » » Ah = 0,847 0m Die entsprechenden Werthe von m sind m = 0,74 m = 0,723 m = 0,147 E also im Mittel m = 0,737 woraus sich ergiebt T = 0,00771 Gramme. Das Oliven- Öl liefs eben so wenig wie der Alkohol eine Änderung der Spannung bemerken. II. Sodann untersuchte ich für dieselben Flüssigkeiten die Gröfse der Tropfen, welche an den Grundflächen kleiner Cylinder von verschiede- nen Durchmessern sich bildeten. Diese Cylinder bestanden aus Messing, waren durchbohrt und wurden in eine Röhre eingeschoben, welche durch einen Hahn beliebig geschlossen werden konnte. Die Durchmesser der fünf Cylinder, welche ich bei den folgenden Beobachtungen benutzte, waren 0,511 Par. Linien 0,695» » 0,890» » 1,214: ,» » 1,700.» » Gröfser durften sie nicht sein, weil sonst der obere Theil des anhängenden Tropfens vor dem Abfallen sich merklich zusammenzog, und alsdann der Umfang des Querschnittes, in welchem der Bruch erfolgte, nicht mehr mit Sicherheit ermittelt werden konnte. Die vier letzten Cylinder hatten die Höhe von etwa einer halben Linie, und schlossen sich oberhalb an dünnere Cylinder an: der erste dagegen, der nur eine sehr geringe Wandstärke hatte, mufste die volle Stärke in seiner ganzen Länge behalten. Die Folge davon war, dafs Flüssigkeiten, die das Messing stark netzen, sich bald bis zur stärke- ren Röhre heraufzogen, und alsdann Tropfen bildeten, die nicht mehr an der Basis des feinen Cylinders hingen. Der schwächste Cylinder konnte aus diesem Grunde bei den Versuchen mit Alkohol und Olivenöl nicht benutzt werden. über die Oberfläche der Flüssigkeiten. u: Wenn ich für diese Beobachtungen die Voraussetzung einführte, dafs die Gewichte der abfallenden Tropfen unmittelbar die Festigkeit der zerris- “ senen cylindrischen Oberfläche bezeichnen, so ergab sich der Werth der Festigkeit oder T für diejenigen Tropfen am gröfsten, die von den kleinsten Cylindern abgefallen waren. Der Grund davon ist ohne Zweifel in der Ein- wirkung des zurückbleibenden Theiles der Flüssigkeit zu suchen, welcher gleichfalls den anhängenden Tropfen belastet und zum Abreifsen desselben beiträgt. Ich hatte früher angenommen, dieser zurückbleibende Theil sei der dritten Potenz des Durchmessers des Cylinders proportional.. Die directe Messung der Höhe, die freilich keine Schärfe zuliefs, schien diese Annahme auch zu bestätigen. Indem aber dennoch bedeutende Abweichungen blie- ben, so versuchte ich die Voraussetzung einzuführen, dafs der Bruch in einer constanten Entfernung von der Basis des Cylinders erfolgt, oder dafs der zu- rückbleibende Theil dem Quadrate des Durchmessers proportional ist. Die Rechnung in dieser Art geführt ergab indessen keine günstigeren Resultate. Die Summe der Quadrate der übrigbleibenden Fehler war im Allgemeinen sogar noch etwas gröfser geworden, woher die erste Voraussetzung als die wahrscheinlichere gewählt werden musste. Wenn ich auf diese Art für jede der erwähnten Flüssigkeiten ehe Rech- nung nach der Methode der kleinsten Quadrate führte; so ergab es sich, dafs der zurückbleibende Theil der Flüssigkeit ungefähr eine Halbkugel ist, wel- che den Halbmesser der Röhre zum Radius hat. Eine befriedigende Über- einstimmung wurde indessen hierdurch noch immer nicht erreicht, wiewohl die einzelnen Beobachtungen bei mehrfacher Wiederholung immer sehr genau dieselben Resultate ergaben. Die mechanischen Verhältnisse, welche die Tropfenbildung bedingen, sind daher keineswegs als hinreichend aufgeklärt anzusehn, vielmehr mufs man annehmen, dafs die ganze Erscheinung durch die eingeführte einfache Voraussetzung noch nicht vollständig umfafst wird. Aus diesem Grunde erscheint es überflüssig, die einzelnen Messungen speciell nachzuweisen, und ich begnüge mich, die Haupt-Resultate mitzu- theilen. Aus allen hieher gehörigen Messungen ergab sich für Wasser T = 0,0133 Gramme für Alkohol T= 0,00435 » für Oliven-Öl T = 0,0591 » b) Hicks Am meisten weicht die für das Wasser gefundene Spannung von dem frühe- ren Resultate ab, und zwar ist sie nahe um den dritten Theil gröfser. Die- ser Unterschied dürfte sich wohl dadurch erklären, dafs die Oberfläche jedes Tropfens sich neu bildet, und sonach in Übereinstimmung mit allen andern Beobachtungen viel fester ist, als die ältere Oberfläche, welche man zwischen Parallel-Scheiben mifst. Für Alkohol und Oliven-Öl hat dagegen die Beob- achtung der Tropfen zu merklich geringeren Werthen von T geführt, als früher gefunden wurden. III. Ich habe, wie schon im Eingange erwähnt ist, noch auf einem andern Wege die Spannung der Oberfläche der Flüssigkeiten zu ermitteln versucht. Es ist bekannt, dafs eine Planscheibe, die von einer Flüssigkeit benetzt wird, an der Oberfläche derselben mit einer sehr bemerkbaren Kraft haftet und nur durch einen bedeutenden Zug abgerissen werden kann. Wenn die Flüssigkeit, deren Adhäsion man messen will, nur eine dünne Schicht zwischen zwei Plan-Scheiben bildet; so stellt sich die Adhä- sion oft überraschend grofs dar. Die Resultate, welche man bei der Wie- derholung desselben Versuches erhält, pflegen freilich sehr verschieden aus- zufallen, man überzeugt sich jedoch leicht, dafs die Adhäsion im Allgemei- nen um so gröfser wird, je dünner die Zwischenschicht der Flüssigkeit ist, und je mehr Zähigkeit dieselbe besitzt. Dieses erklärt sich wohl dadurch, dafs beide Umstände die Anfüllung des innern Raumes beim Beginne der Trennung der Scheiben sehr erschweren. Die Abweichungen zwischen den einzelnen Messungen vermindern sich schon bedeutend, wenn die Flüssigkeit in gröfserer Menge sich in einem Gefäfse befindet, und man die Kraft mifst, welche erforderlich ist, um eine horizontal aufgehängte Plan-Scheibe davon abzureifsen. Nichts desto we- niger sind die in diesem Falle noch vorkommenden Unregelmäfsigkeiten gleichfalls sehr störend. Sie rühren vielleicht davon her, dafs die Erschüt- terungen, die beim Auflegen der Gewichte auf die andre Schale der Wage nicht zu vermeiden sind, das Abreifsen bald früher bald später bewirken; auch bemerkt man, dafs die Plan- Scheibe ihre horizontale Lage nicht immer behält, sondern sich leicht etwas neigt, und alsdann schon durch eine viel geringere Kraft abgerissen wird. Die Erschütterungen kann man vermeiden, wenn die allmählige Vergröfserung des Gegengewichtes durch ein sehr über die Oberfläche der Flüssigkeiten. 9 schwaches Zufliefsen von Wasser an einem Faden, der wie ein Heber wirkt, erfolgt. Man kann dabei auch leicht die Anordnung treffen, dafs der Faden sich augenblicklich von der Wage-Schale löst, und sonach der fernere Zu- flufs aufhört, sobald die Scheibe abreifst und die Schale herabsinkt. Nichts desto weniger ist die Erscheinung, welche man beim Abreifsen der Scheibe beobachtet, so complicirt, dafs man sie weder mit dem Calcul leicht verfol- gen, noch auch in allen Theilen wahrnehmen und messen kann. Eine solche an der Oberfläche einer Flüssigkeit haftende Scheibe er- hebt sich nämlich bei verstärktem Zuge oft zwei Linien hoch, ehe sie abge- rissen wird. Dabei zieht sich die anhängende Flüssigkeit in gleicher Weise, wie ich früher bei Gelegenheit der Tropfenbildung erwähnt habe, im obern Theile stark zusammen. Veranlassung dazu giebt wieder die Spannung der Oberfläche, welche in horizontaler Richtung eben so wirksam ist, als in ver- tikaler. Wenn endlich das Abreifsen erfolgt, so geschieht dieses in dem am stärksten eingezogenen oder im kleinsten Querschnitte, dessen Gröfse und Umfang man nicht messen kann, weil er in demselben Momente, wo er sich bildet, auch zerreifst. Viel einfacher werden die Verhältnisse, wenn man nicht sowohl den Zug ermittelt, welcher das Abreifsen verursacht, als vielmehr denjenigen, welcher die Scheibe soweit hebt, dafs der umgebogene Rand der Flüssig- keit sich lothrecht an den Umfang der Scheibe anschliefst. Das Profil der anhängenden Masse läfst schon ziemlich sicher beurtheilen, ob die letzte Be- dingung erfüllt ist, doch ist dabei eine Täuschung in sofern noch möglich, als Flüssigkeiten, die stark netzen, sich an der cylindrischen Seitenwand der Scheibe hinaufziehn, und alsdann schon, während die Scheibe noch in die Flüssigkeit eintaucht, im Profile eine Curve zeigen, welche oben in die loth- rechte Richtung übergeht. Eine auffallende Licht -Erscheinung giebt hier- bei wieder Gelegenheit, die Höhe der Scheibe sicherer zu beurtheilen. Wenn man nämlich eine durchsichtige Flüssigkeit anwendet, und dieselbe das Ge- fäls so vollständig füllt, dafs man über die Seitenwand hinwegsehn kann, auch ein erleuchteter Gegenstand in horizontaler Richtung sich dahinter be- findet; so dringt das Licht nicht früher unter der Scheibe durch die anhän- gende Flüssigkeit hindurch, bis die Seitenfläche der letztern sich an den untern Rand der Scheibe anschliefst. Wenn man auf diese Licht-Er- scheinung und zugleich auf das Profil der gekrümmten Oberfläche aufmerk- Math. Kl. 1846. B 10 HıcGEn sam ist; so wird man bei mehrfacher Wiederholung der Beobachtung sich leicht von der Sicherheit der Messung überzeugen. Wenn die Scheibe in der angegebenen Höhe über dem Horizont der freien Oberfläche schwebt, so wird sie theils durch das Gewicht der daran haftenden Masse der Flüssigkeit, und theils durch die Spannung der Ober- fläche herabgezogen. Letztere findet in dem Umfange der Scheibe statt und ist eben so wie das Gewicht vertikal abwärts gerichtet. Sobald aber die Oberfläche der Flüssigkeit sich vertikal an den Umfang der Scheibe an- schliefst, so ist der gesammte Zug, den die Spannung ausübt, gleich dem Produkte der relativen Spannung (oder 7’) in den Umfang der Scheibe. Es entsteht hierbei die Frage, wie grofs das Gewicht der anhängenden Flüssigkeit ist, oder wie hoch dieselbe sich erhebt, während die gestellte Bedingung erfüllt wird. Bei kreisförmigen Scheiben, die jedenfalls wohl am bequemsten sind, bildet der umgebogene Rand der Flüssigkeit eine ke- gelförmige Oberfläche, die an der Basis asymptotisch in die Ebene der freien Oberfläche, und oben mit scharfer Krümmung in die senkrechte eylindrische Fläche übergeht, welche die Scheibe einschliefst. Die Bedingungs -Glei- chung dieser Oberfläche von doppelter Krümmung kann man in derselben Weise, wie für die Oberfläche im Haarröhrchen leicht angeben. Bezeichnet y wieder die Höhe eines Punktes in dieser Fläche über dem Horizont der freien Oberfläche, und g und g’ die zugehörigen beiden Krümmungs - Halb- ne) Im vorliegenden Falle ist g' der Halbmesser der Planscheibe und p der Halb- messer; so ist messer für die stärkste Krümmung der Erzeugungs-Curve, welche durch ihre Umdrehung um die Axe der Scheibe die gekrümmte Oberfläche bildet. Man überzeugt sich auch leicht, dafs beide Krümmungs - Halbmesser in einer geraden Linie liegen und sich in der gesuchten Oberfläche berühren, woher der eine positiv und der andre negativ ist. Die weitere Behandlung dieser Gleichung ist indessen nicht leicht, woher ich versucht habe, auf anderm Wege zum Resultate zu gelangen. Sehr einfach stellen sich die Verhältnisse dar, wenn man die Voraus- setzung einführt, dafs die erzeugenden Curven, welche bei verschiedenen Scheiben die Profile der umgebogenen Ränder der Flüssigkeiten darstellen, über die Oberfläche der Flüssigkeiten. 11 unter einander ähnlich sind, oder dafs (worauf es hier allein ankommt) die zu ihren obern Enden gehörigen Krümmungs-Halbmesser in constantem Verhältnisse zu den Ordinaten dieser Endpunkte, das heifst zu den jedes- maligen Entfernungen der Scheiben von dem Horizonte der freien Oberfläche der Flüssigkeit stehen. Nenne ich diese Entfernungen H, die Halbmesser der Scheiben r, so verwandelt sich jene Bedingungs-Gleichung, und zwar auf die obere Grenze der Fläche bezogen, in 1 1 fm rn _— % Der Factor c ist nach der Annahme gleich 4, denn diesen Werth hat er, “wie früher gezeigt, in dem Falle, dafs der Umfang der Scheibe eine gerade Linie, oder r unendlich grofs ist. Man erhält demnach die Gleichung H’+ H= 2m Die eingeführte Voraussetzung ist indessen keineswegs unzweifelhaft, und bedarf daher der Begründung. Zu diesem Zwecke mafs ich bei ver- schiedenen kreisförmigen Scheiben die Höhen, zu welchen frisches Brunnen- wasser in der Art anstieg, dafs die gekrümmte Oberfläche jedesmal neben dem untern Rande der Scheibe in die cylindrische Fläche überging. Ich fand für r = 6,93 Par. Lin. H= 1,ı 2.7 0,86. |,» » H= 1,04 70,5 » H= 0,76 >17. ==20,0552> » H= 0,06 Die letzte Scheibe war nichts andres, als die feine Spitze einer Nadel. Unter Zugrundelegung des früher mitgetheilten Werthes von m für frisches Brunnenwasser, nämlich m = 0,924 ergiebt die vorstehende Formel für die gemessenen vier Werthe von r H = 1,295 Par. Linien = 0,923 » » H= 0,115 22 » H = 0,50 » » also so genau übereinstimmend, wie die Unsicherheit in der Messung von 4 nur erwarten läfst. Ich mufs aber bemerken, dafs ich zu diesen Versuchen das frische Wasser deshalb gewählt habe, um möglichst grofse Werthe von B2 12 HıAGEn H zu erhalten, weil sonst die Messungen noch weniger genau ausgefallen wären. Die Kraft, womit die Scheibe unterstützt werden mufs, oder womit sie herabgezogen wird, setzt sich (von ihrem eignen Gewichte abgesehn) aus dem hydrostatischen Drucke der an der Basis haftenden Masse und aus der Spannung der in den Cylinder übergehenden Oberfläche zusammen, Das Gewicht der unter dem umgebogenen Rande der Oberfläche hängenden Flüs- sigkeit ist hierbei ohne Einflufs, da dasselbe schon in der Spannung der Ober- fläche seine Unterstützung findet. Hiernach stellt sich der Ausdruck für den erforderlichen Zug sehr einfach dar, nämlich G = Hr’rx +2rrT wobei » das Gewicht einer Cubiklinie der Flüssigkeit bezeichnet. Die Benutzung etwas gröfserer Scheiben, deren Durchmesser wenig- stens einen Zoll beträgt, ist bequemer und gewährt zugleich mehr Sicherheit, als wenn man mit sehr kleinen Scheiben operirt. In beiden Fällen ist das erste Glied dieses Ausdruckes schon überwiegend grofs gegen das zweite, und die Sicherheit in der Bestimmung von 7 vermindert sich noch wesent- lich dadurch, dafs die kleinen unvermeidlichen Irrthümer in Betreff der Be- stimmung von H einen entscheidenden Einflufs auf das Resultat erhalten. Das Gewicht der an der Scheibe hängenden Flüssigkeit läfst sich indessen sehr bedeutend vermindern, wenn man den mittleren Theil entfernt, oder die Scheibe in einen Ring verwandelt. Man erhält alsdann zugleich eine zweite, oder eine innere Oberfläche der Flüssigkeit, die in gleicher Weise wie die äufsere gespannt ist. Hiernach verringert sich also der Werth des ersten Gliedes sehr bedeutend, während der des zweiten sich nahe verdoppelt. Die Spannung 7 kann also in dieser Art mit grofser Sicherheit beobachtet werden. Ich versuchte verschiedene Ringe, die theils aus dem sehr festen und harzigen Guajak -Holz, theils aus Elfenbein gedreht waren. Am bequemsten fand ich einen aus Guajak bestehenden von 13,56 Par. Lin. äufserm Durch- messer und 1,64 Lin. Wandstärke. Feinere Ringe gaben weniger Sicherheit, und bei einem aus Elfenbein gedrehten, der nur 0,13 Par. Lin. Wandstärke hatte, mifsriethen die meisten Beobachtungen, indem der Gewichts-Verlust beim Eintauchen desselben in die Flüssigkeit so geringe war, dafs die Span- nung der Oberfläche ihn gleich bei der ersten Berührung tief herabzog, so dafs er ganz benetzt wurde und sonach sein Gewicht sich bedeutend vergröfserte. über die Oberfläche der Flüssigkeiten. 13 Die Messung geschah in der Art, dafs der Ring an den einen Arm einer empfindlichen Wage gehängt und mit der Schale am andern Arme ins Gleich- gewicht gebracht wurde. Alsdann wurde das Gefäfs mit der Flüssigkeit nahe darunter gestellt und der Ring so tief gesenkt, dafs die Berührung erfolgte, worauf er sogleich an der Flüssigkeit haftete. Durch vorsichtige Beschwerung der Wage-Schale konnte man sehr bequem den Ring soweit heben, dafs die Oberfläche der Flüssigkeit in der oben bezeichneten Weise sich daran anschlofs, und die Beobachtung wurde keineswegs vereitelt, wenn zufälliger Weise auch ein etwas zu schweres Gewicht aufgelegt wurde, denn der Ring rifs alsdann noch nicht von der Flüssigkeit ab, sondern er hob sich nur soweit, dafs das Profil eine Einbiegung unter dem Ringe bemerken liefs. Man konnte sonach mit aller Ruhe dasjenige Gewicht ermitteln, welches der gestellten Bedingung vollständig entsprach. Dabei war es jedoch nothwendig, das Gefäfs mit der Flüssigkeit auf eine bewegliche Unterlage zu stellen, die durch eine Schrau- ben -Vorrichtung beliebig, und zwar sanft gehoben und gesenkt werden konnte, um den Wage-Balken beständig in horizontaler Lage zu erhalten. Endlich bemerke ich noch, dafs der cylindrische Raum im Innern des Ringes an der obern Seite mit der äufsern Luft in Verbindung stand, damit die Bildung der gekrümmten Oberfläche an der innern Seite nicht etwa durch den Luftdruck gestört würde. Bei mehrfacher Wiederholung desselben Versuches mit dem erwähnten Ringe stimmten die aufgelegten Gewichte jedesmal bis auf wenige Milligramme unter einander überein, wenn nicht etwa wie beim Wasser die Spannung der Oberfläche sich veränderte. o Nach dreimaligem Abwiegen fand ich die mittleren Werthe der aufge- legten Gewichte: bei Wasser, das einige Stunden gestanden hatte G = 1,309 Gramme beirAlkohol«naugr AB gan ag EEE » bei’ Olivenöl, ak re G = 1,391 » bei frischem Wasser . 2. 2.22 20 @ = 1912 » Es gab sich daher auch bei dieser Beobachtungs - Art die Abnahme der Span- nung in der Oberfläche des Wassers wieder zu erkennen. Aus den vorstehen- den Gewichten findet man für nicht frisches Wasser T = 0,01078 Gramme für Alkohol . . . . T = 0,00528 » 14 Hıcen für Oliven-Öl . . . T = 0,00770 Gramme für frisches Wasser T = 0,01216 » Die Übereinstimmung dieser Resultate mit denjenigen, welche aus der Erhebung der Flüssigkeiten zwischen Parallel-Scheiben oder aus der eigent- lichen Capillar- Erscheinung hergeleitet sind, läfst nichts zu wünschen übrig, und hierdurch bestätigt sich vollständig die Annahme, dafs die Spannung der Oberfläche, die man im letzten Falle unmittelbar gemessen hat, auch die allei- nige Ursache der Capillar-Erscheinung ist. Die Anwendung des bereits erwähnten sehr dünnen Ringes aus Elfen- bein gab noch zu einer interessanten Schlufsfolge Veranlassung. Die damit angestellten Messungen hatten, wenn sie glückten, zwar keineswegs dieselbe Schärfe, als diejenigen, die ich benutzt habe, nichts desto weniger ergaben die daraus hergeleiteten Werthe für 7 sich dennoch nicht wesentlich ver- schieden von den früher gefundenen, und namentlich war nicht zu bemerken, dafs sie auffallend kleiner sich herausstellten. Hieraus folgt, dafs die ge- spannte Oberfläche, oder diejenige Schicht der Flüssigkeit, in welcher die einzelnen Wassertheilchen näher zusammengerückt sind, nicht dicker sein kann, als ein Sechszehntheil Par. Lin., denn entgegengesetzten Falles würden die beiden Oberflächen schon theilweise zusammenfallen, und sonach nicht mehr die volle Spannung ausüben, woher der Werth von T' nach diesen Messungen kleiner bleiben mülste. Endlich theile ich noch einige Beobachtungen mit, die sich auf andre Flüssigkeiten beziehn. Um die Spannung in der Oberfläche des Quecksilbers zu finden, sah ich mich gezwungen, feine Glasröhren anzuwenden, indem die Apparate, die ich sonst benutzt hatte, hierzu nicht eingerichtet waren. An zwei Röh- ren, deren Durchmesser ich gleich 0,513 und 0,923 Pariser Linien fand, waren offene Schalen von etwa 1ı4- Zoll Durchmesser angeblasen und die Röhren aufserdem heberförmig gebogen, so dafs jedesmal der andre Schen- kel sich unmittelbar neben der Schale aufwärts erhob. Die Röhren wurden auf einer Platte, die sich sehr sanft und genau horizontal verschieben liefs (auf dem Support einer Drehbank) senkrecht aufgestellt, und die Schale mit Quecksilber gefüllt. Der früher beschriebene Apparat mit der abwärts ge- über die Oberfläche der Flüssigkeiten. 15 richteten Nadelspitze wurde alsdann abwechselnd mit der freien Oberfläche in der Schale in Berührung gebracht und neben dem Schenkel der Röhre bis zum Quecksilberfaden herabgelassen. Die Depressionen fand ich hier- alien 2,45 und 2,05 Pariser Linien Die daraus hergeleiteten Werthe von m sind 0,538 und 0,514 also im Mittel m = 0,526 woraus man mit Rücksicht auf das specifische Gewicht des benutzten Queck- silbers (= 13,57) die Spannung in der Oberfläche, oder T = o,0sıs Gramme findet. Aufserdem liefs ich Quecksilber durch einen engen gläsernen Heber von 0,588 Linien Durchmesser abfliefsen, und hob denselben so hoch, dafs die Strömung möglichst schwach wurde, und nur einzelne Tropfen abfielen. Ich fing dreimal nach einander zehn Tropfen auf, und wog dieselben. Es ergab sich daraus das Gewicht eines Tropfens sehr übereinstimmend gleich 0,17ı Gramme. Indem diese Messung keine Gelegenheit bot, die Gröfse des etwa zurückbleibenden Theiles des Tropfens zu ermitteln; so mufste die Vor- aussetzung gemacht werden, dafs jedesmal die ganze drückende Masse abge- fallen sei. Hieraus ergab sich T = 0,0923 Gramme also etwa um den achten Theil gröfser als nach der ersten Messung. Beide Messungen deuteten übrigens darauf hin, dafs beim Quecksilber in ähnlicher Art wie beim Wasser die Spannung der Oberfläche nach und nach geringer wird. Ferner bildete ich durch verschiedene Zusätze von Stärke und Gummi Arabicum, die ich in siedendes Wasser that, einen mehr oder weniger zähen Schleim, und mafs nach dem Erkalten die Erhebung der Oberfläche zwi- schen den Parallel-Scheiben. Es ergab sich daraus aber keine merkliche Veränderung des Werthes von T), vielmehr blieb dieselbe durchschnittlich gleich 0,0117, also ungefähr eben so grofs, wie bei reinem Wasser. Ich nahm endlich destillirtes Wasser und setzte demselben etwas Sei- fen-Lauge zu, indem ich vermuthete, dafs die Spannung der Oberfläche dadurch bedeutend vergröfsert werden würde, und hierin die Ursache der Festigkeit des Seifenschaumes und der Seifenblasen zu suchen wäre. Ich 16 Hasen über die Oberfläche der Flüssigkeiten. hatte mich indessen getäuscht, denn der Werth von T war vor dem Zusatze der Lauge gleich 0,0125, nachher aber nur 0,0084, also nahe um den dritten Theil kleiner. Dabei mufs ich noch erwähnen, dafs Wasser, welches einige Zeit hindurch in einem Gefäfse von Eichenholz gestanden hat, gleichfalls einen auffallend geringern Werth von T'ergiebt, als solches, welches eben so lange in einem Glase aufbewahrt ist. Wenn aus dem Verhalten der wenigen Flüssigkeiten, die ich unter- sucht habe, allgemeine Schlufsfolgen gezogen werden können, so dürften dieses folgende zwei sein: 1) Der Grad der Flüssigkeit ist ohne Einflufs auf die Festigkeit der Oberfläche. 2) Die Festigkeit der Oberfläche, oder der Werth von T', ist um so gröfser, je weniger die Flüssigkeit an andern Körpern haftet, oder dieselbe benetzt. Für Quecksilber ergab sich der Werth von T etwa acht mal so grofs, als für Wasser, für Oliven - Öl war er dagegen kleiner und für Alkohol noch kleiner. Alkohol netzt aber stärker als Öl: wenn man auf eine mit Öl bestrichene Platte Alkohol giefst, so zieht sich dieser, obgleich er specifisch leichter als Öl ist, unter dem Öle fort und entfernt dasselbe. Dafs Wasser weniger als Öl und Alkohol, und Quecksilber noch viel weniger netzt, be- darf keines weitern Beweises. Aber selbst das Wasser scheint, wenn es ganz frisch ist, weniger zu netzen, als später. Auf frischem Wasser sieht man nämlich oft einzelne kleine Tröpfchen einige Secunden lang liegen, was auf einer ältern Oberfläche niemals geschieht. Philologische und historische Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. ee Aus dem Jahre =nanarouoaranar oe ana senen Berlin. Gedruckt in der Druckerei der Königl. Akademie der Wissenschaften. 1848. In Commission in F. Dümmler’s Buchhandlung. M 5 Un SAN De een Ba rn En GR EEE AUTO na herr er ea erpen ‚atlaadlı; a ; | 5 no sun glas ah inet la HORDE ‚nelladanenanz sah u EA RA EEE “aba Bert, u > Er N r auch on en x [3 > u Ki P R a u f JACOR GRIMM. übenplormandessan nz ee ee ee H. E. DirKkseNn über die Colatio Legum Mosaicarum et Romanarum, in Bezie- hung auf die Bestimmung dieser Rechtssammlung und auf die Methode. ihreröhedactone nr a ee De Derselbe über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gekommene, schriftliche Ver- füsun senadersromischen# Kaiser. rs VA RAUMER über die, romische Staatsverfassung! Na PANOFKA .: Berseuszund.rdienGraean: . Saar ie en ee re Derselbe: Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln ...........2.22202. Derselbe über den bärtigen, oft hermenähnlich gestützten Kopf der Nymphen- Deliefsin nt en a er N DER CRDE H. E. DırKsen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. (Dritter Theil) ........ Bopp über das Georgische in sprachverwandtschaftlicher Beziehung ......... NEANDER über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas und das Ver- hältnifs dieser ethischen Begriffsbestimmung zu den dabei zu Grunde liegenden philosophischen Standpunkten des Alterthums BÖcKH über zwei Attische Rechnungsurkunden .............cn.eee..e. PERTZAUberr das@ Xantenerk echt N ES Re W. GrımM: Exhortatio ad plebem chriftianam. Gloffae Callellanae VON DER HAGEN: Die Schwanensage GERHARDIüber- die! Kunsti den! Phönicteri en se ee nn nn mn nn 1 . Rn A Di % - ATI ® ab Ay pr) ns (idR m hd) Er?) be Paper, r AR nid a ran alyeihnere ke Ira wi rn aa 7 er u j . A! TE af anbangı‘ vr vl 2 A ; nv ah a 0 zurndai sd audi yarsl ib. lic ai Pre . f f * Kr ARen N TR mudnallA wai as dam Ir) ns yeda nı0 any i N i ’ Wi an’ er F u er "% Pren r “ ET RE, SE EN I Be ı PERF‘ R a... er REN BE anti) saltalid serie wirliud asdslg 6 e ia „ En f PR Fa RT TEN Bi ! F BR et vhladdt ih rau P- “ be \ E. + « P> = we: iD. Bl zu a » P> N - ' N E =. ÜBER IORNANDES. von herrn JACOB a nnnAannNANNAmN VE [vorgelesen in der Akademie der wissenschaften am 5 merz 1846.] No im vorigen jahrhundert allgemein unter uns schrieb man diesen ge- schichtschreiber nicht anders als ich ihn eben ausgesprochen habe. Fabrieius stellte ihn in seine bibliothek, Jöcher in sein lexicon mit demselben namen, von Mascov, Reimarus bis auf Manso und Niebuhr wird er ebenso genannt. Aber auch die ersten ausgaben führten ihn unter gleicher form in die ge- lehrte welt ein, Bontigenng dessen vorrede von 1515 datiert, dem aber Ma- ximilian schon 1511 ein privileg dafür ertheilt hatte, beginnt “Iornandes de rebus Gothorum’, die folgende Baseler ausgabe des Beatus Rhenanus von 1531 p. 641 "Iornandes de origine actuque Getarum’ und schliefst “Iornandis Gothi de rebus Getarum finis’. Von den späteren herausgebern hat noch Lindenbrog 1611 überall im text Iornandes behalten und nur die vorgesetz- ten testimonia veterum “de Iornande sive Iordano’ überschrieben; unter den ausgaben hingegen, die unseren geschichtschreiber als anhang zu Cassiodor mitzutheilen pflegen, scheint die form Iordanus einzureifsen, so schon bei Fornerius Paris 1598 und in der Genfer ausgabe von 1656, deren titel lautet: ‘chronica Iordani episcopi ravennatis’, obgleich inwendig im text cap. 50, wo sich der verfasser selbst nennt, 'Iornandes stehn bleibt. Garet, dessen Cassiodor (Rouen 1679) sich auch um Iornandes verdient gemacht hat, über- schreibt band I p. 397 “Iornandes sive Iordanus’, ohne jedoch p.420° jenes ‘Iornandes ante conversionem meam’ zu beeinträchtigen; Muratori endlich, der sich fast ganz auf Garet stützt, läfst gleichwol beiden werken, dem de regnorum ac temporum successione wie dem de geticae gentis origine die zueignungen “Iornandes Vigilio® und “Iornandes Castalio’ nicht weniger cap. 50 bleibt im text “ego item, quamvis agrammatus Iornandes ante conversionem Philos.- histor. Kl. 1846. A 2 \ Jacos Grimm meam’ und nur die variante "A agrammatos Iordanis’ wird dazu beigebracht. Seitdem dies schwanken eintrat, ist auch von einzelnen, zumal französischen schriftstellern, je nach der ihnen vorliegenden ausgabe, neben Iornandes bald Iordanus bald Iordanes oder Iordanis gebraucht worden. Der heraus- geber der monumenta historiae Germaniae, seine mitarbeiter, und die ihnen nachfolgen, fangen dagegen an durchgehends den namen Iordanes vorzie- hend Iornandes als fehlerhaft zu beseitigen. Ich theile diese ansicht nicht, sondern halte Iornandes, woran wir uns in Deutschland gewöhnt haben, für besser. Man läfst sich gefallen, dafs der hergebrachte und untadelhafte name Eginhart in Einhart gewandelt werde, da beide formen wie Reginhart und Reinhart, Meginhart und Meinhart(!) dasselbe aussagen, Einhart blofs die jün- gere stumpfere schreibung darstellt. An eingeführten durchgedrungenen na- men, sogar verderbten, sollte jedoch nicht unnöthig geändert werden; nicht einmal die ursprüngliche schreibung, auch die laune der folgenden zeit und der volksaussprache hat darüber zu entscheiden (?); die form aber, welche ich hier vertheidige, läfst sich sogar als die richtige nachweisen. Iornandes ist ein deutscher bedeutsamer name, den unser Gothe, wie ich nicht zweifle, von jugend auf führte, und dessen genaue aussprache nicht zu verfehlen ist; was sollen wir uns bestreben, ihm einen, wie es scheint, jüdischen unpassenden aufzudrängen, dessen letzte silbe nach drei gestalten schwankt, und von dessen penultima man nicht weifs ob sie kurz oder lang hervorzubringen sei? (') Monum. 2,673. 674 wird der erst gegen den schlufs des neunten jh. schreibende Meginhart so, und nicht Meinhart genannt; in einem epitaph auf Eginhart mochte frei- lich schon Rabanus die seinem vers zusagendere form Einhardus wählen, während man in prosa gerne noch Eginhard fortbrauchte; es kann sein, dals Eginhart selbst mit beiden weisen abwechselte, denn in Schannats trad. fuld. no. 83 findet sich ‘Einhart rogatus scri- psi' (anno 778.) auch in der ihn angehenden urkunde Ludwig des frommen von 814 steht Einhardus. (2) Weder die Franzosen werden sich ihr Aristote für Aristoteles, ihr Jeröme für Hieronymus, noch die Italiener ihr Federigo für Frederico nehmen lassen, blols wir 5 bung, und sei sie noch so schlecht, zurück bringen zu wollen. Wer mit einigem sprach- gefühl kann sich wol entschliefsen Winckelmann oder Württemberg zu schreiben ? Deutsche sind pedantisch genug jeden eigennamen auf seine angeblich authentische schrei- über Iornandes. 3 Allerdings legen die schriftsteller des mittelalters, welche Iornandes anführen und ausschreiben, ihm den namen Iordanes, Iordanis oder Iorda- nus bei; frühste meldung, soviel ich weifs, erfolgt bei dem geographus Ra- vennas, der vielleicht schon in dem jahrhundert nach Iornandes lebte, und in dessen buche er sechsmal, wenn ich keine stelle übersah, angezogen steht, 1,112 als Iordanus sapientissimus cosmographus, hingegen 4, 1.6.15. 20. 5,30 als Iordanis, gewöhnlich mit dem beisatz sagacissimus oder sapientissi- mus. In den gestis abbatum fontanellensium aus dem achten jh. (Pertz 2, 287) wird sodann unter den büchern der abtei eine historia Iordani episcopi ravennatis ecelesiae de origine Getarum namhaft gemacht. Widukind (Pertz 5, 425) sagt ferner: “ut Iordanis narrat’; die chronica Sigeberti (Pertz 8,301) “ex historia Iordanis’ und nochmals (Pertz 8,317) “Iordanis episcopus’; Eck- chardi chronicon nennt ihn fünfmal (Pertz 8, 24. 35. 55. 90. 141) “Iordanis episcopus’, aber 8, 130 heifst es ausführlicher: “haee Iordanis quidam gram- maticus ex eadem stirpe Gothorum progenitus’; nicht anders wird in Ber- noldi und Mariani Scoti chronicon (Pertz 7,413. 499. 536) Iordanis episco- pus als gewährsmann beigebracht. Doch mögen einige der letzteren einan- der selbst ausgeschrieben haben, ohne dafs ihnen handschriften vorlagen. Aus diesen anführungen geht zu genüge hervor, dafs die form Iorda- nus oder Iordanis ihr recht habe und schon hoch hinaufsteige; die künftige ausgabe in den mon. hist. germ. wird uns darüber aufklären, welche und wie alte handschriften überhaupt noch vorräthig sind, wie sie den namen le- sen, oder ob einzelne zwei namen durch ein ‘sive’ als nebeneinander befugt vorstellen. Ich glaube nicht dafs eine der zu gebot stehenden hss. das sie- bente jh. erreiche, die meisten werden aus dem 11. 12 und 13 herrühren, aber in Fontenai lag ein codex, der mindestens das alter des achten oder eines früheren jh. anspricht, und im siebenten, warum also nicht im sechs- ten? scheint zu Ravenna selbst die form Iordanus oder Iordanis gangbar. Wie aber, sollen Peutinger und Rhenanus den namen Iornandes, der von keinem schriftsteller des mittelalters gebraucht wird, aus ihren fingern gesogen haben? in ihrem codex, und das mag einer von gutem schrot gewe- sen, oder wenn auch jünger aus tüchtigem alten geflossen sein, ist mit sicher- heit die lesart Iornandes, und zwar in der entscheidenden stelle des cap. 50 vorauszusetzen. Hier Iornandes zu erfinden hätte überhaupt nicht nur A2 A Jaıcos Grımm gar keinen grund gehabt, sondern wäre auch ohne sprachkenntnis, wie sie jenen beiden ersten herausgebern gänzlich abgieng, unthunlich gewesen, diese gestalt ist offenbar die echte gothische, folglich schon deshalb festzuhaltende. Es wäre unerlaubt dafs wir einen so oft im munde geführten namen jetzt nicht verstehn sollten; ich habe neulich bei andrer gelegenheit ihn aus- gelegt (1) und will hier diese erklärung noch vervollständigen. Iornandes war ein Gothe und lebte unter Gothen, wie nachher ausgeführt werden soll, sein name hat vollkommen gothisches aussehen und der zweite theil meiner grammatik (1826) s.512 ihm bereits die gebührende stelle angewiesen. nan- des ist die lateinische schreibung des goth. nanps, welches audax bedeutet, wie es auch in den eigennamen Sisenandes Vilianandes und dem weiblichen Theodenanda (bei Procop ©eudevavSa) vorliegt. Ior aber entspringt aus syn- cope von Ibor Ibur, nemlich iburs, ibrs oder ibrus mufs den Gothen be- zeichnet haben aper, ahd. öpar, Epur, ags. eofor, altn. iöfur, die zusammen- setzung iburnanps will also sagen, eberkühn, dem kühnen mut dieses thiers werden häufig die helden verglichen, Nib. 1883, 3 dö gie er vor den vinden, alsam ein eberswin ze walde tuot vor hunden, wie möht er küener gesin? dem Tristan soll ein eber in den schild gemahlt werden, Trist. 4938 wier im entwürfe unde snite, den kuonheit nie bevilte (?), den eber an dem schilte, und eber waren altes heiliges zeichen an helm oder schild (mythol. s. 194. 195). in der altnordischen sprache drückt iöfur geradezu einen held oder könig aus, und die vorstellung des thiers tritt in den hintergrund. Dafs ich nun Iornandes richtig auf Iburnanps zurückgeführt habe und der name rein gothisch sei, folgt unwidersprechlich aus der in urkunden vorkommenden ahd. form Eparnand (°), die ganz wie Folhnand, Wolfnand, Herinand gebil- (') Abhandlungen der Berl. academie für 1845 seite 231. (*) Dieser relativsatz ist besser auf eber als auf das vorhergehende im zu beziehen. ILer sind noch einige stellen: küene als ein swin. Lanz. 3546; als ein eber vaht. Wh. 418, 17; rehte als ein eberswin. Karl 60°; in zorne er sere wazte als ein wildez eber- swin. Martina 90°; ebere wilde die wetzende vor hunden stänt. Haupt 1,17. dies wetzen ist frendere, Trist. 13521 steht schümen und wetzen. (°) Ebernand in Schannat trad. fuld. no. 571. über Iornandes. 5 det ist, und mit dieser blofsen nachweisung scheint die echtheit der gothi- schen form abgemacht. die Angelsachsen würden Eofornöd sagen wie Beorn- nöd, ‚Vulfnöd. Dieselben Angelsachsen übersetzten den ortsnamen Ebora- cum (möge er ursprünglich bedeutet haben was er wolle) in Eoforvie (Eber- stadt) und dies wurde allmälich zusammengezogen in York (altn. Iorvik) welches also genau entsprungen ist wie die erste silbe von Iornandes. Einwerfen könnte man, dafs bei Procop (ed. bonn. 2,39) ein Gothe "EßguucV‘$ vorkomme, den auch das chronicon Marcellini comitis im j. 549 (anno XIV post cons. Belisarii) Ebremud nenne, den Gothen also die volle form Eburnandes Iburnanps, nicht die zusammengezogne Iornandes eigen scheine. hierauf aber antworte ich, dafs im untern Mösien, am seyrischa- lanischen hofe, wo Iornandes geboren wurde und einen theil seines lebens zubrachte, solche syncope gewöhnlich sein konnte, wie überhaupt die gothi- schen dialecte selbst in manchem geschwankt haben mögen. unverkennbar begünstigt z. b. der westgothische zusammengezogne, der ostgothische volle formen, die ostgothischen namen Eutharicus und Athalaricus lauteten den Westgothen Eurieus und Alarieus; beide letztere werden erst im ostgothi- schen ausdruck verständlich. Iornandes war nicht blofs der abkunft sondern auch dem herz und der sprache nach Gothe. seine getische geschichte sagt ausdrücklich am schlufs: nee me quis in favorem gentis praedictae, quasi ex ipsa trahentem originem aliqua (l. alia) addidisse credat, quam quae legi aut comperi. Und im funfzigsten capitel unterrichtet er uns näher von seiner herkunft: Seyri vero et Satagarii et caeteri Alanorum, cum duce suo nomine Candax Sey- thiam minorem inferioremque Moesiam accepere. cujus Candacis Alanowa- muthis patris mei genitor Peria, id est meus avus, notarius, quousque Oan- dax ipse viveret, fuit, ejusque germanae filius Gunthigis, qui et Baza dice- batur, magister militum, filius Andagis, filii Andalae, de prosapia Amalorum descendens. Ego item, quamvis agrammatus, Iornandes ante conversio- nem meam notarius fui. Jahrhunderte hindurch hatten sich im gebiet der untern Donau bis zum schwarzen meer, in Thracien, Mösien, Dacien, Pan- nonien deutsche, thracische, sarmatische, scythische völkerschaften neben- einander eingefunden und oft die stelle gewechselt. der dauernde aufent- halt und das übergewicht der zahlreichen und streitbaren Gothen in diesen strichen mag lange vor dem fünften jh. auch ihre reiche und wollautende 6 Jaıcos Grimm sprache allgemeiner verbreitet haben, da zu allen zeiten für den weiteren ver- kehr der völker untereinander einzelne sprachen ihre eigentliche grenze über- schreiten ('). so erklärt es sich, warum wir unter den Hunnen auf gothische eigennamen stofsen und warum den Slaven und Deutschen von alters her viele namen und wörter gemeinschaftlich sind; wenn wir einmal weiter fort- schreiten in unsrer kaum begonnenen erkenntnis des zusammenhangs nnd gegenseitigen einflusses zwischen gothischer, slavischer, litthauischer und fin- nischer zunge überhaupt, werden sich auch in diesen bezügen lichtere blicke in die dunkelheit werfen lassen. Ich bin darin nicht mit dem treflichen Zeufs einverstanden, dafs er scythische und deutsche Seyren von einander halten will, Seyren unsrer stelle und die, welche unter Odovacer nach Italien vor- gedrungen waren, können demselben volk zufallen, wie die Ruger und He- ruler aus dem osten sich gen westen wandten (?). Auch zwischen Gothen und Alanen, die Procop geradezu ein gothisches volk nennt, Iornandes aber cap. 31 neben die Vandalen stellt, Ammianus Marcellinus bedeutsam für Massageten hält, von welchen Massageten Procop 2,359. 447 uns den manns namen Aigan überliefert, eine offenbar deutsche form; zwischen diesen Ala- nen und den Gothen wird sich ein engeres band schwerlich ableugnen las- sen, wenn nicht dem ursprung, doch dem zusammenleben und der verbrü- derung nach. der name Alanowamuthis erinnert in seinem zweiten theil an jenes Ebrimuth, im ersten aber an die slavische weise den begrif der abkunft durch die adjectivbildung -ov auszudrücken ; Alanovamuthis bezeichnet also den alanischen stamm, und auch Peria, oder wie andere lesen Paria, scheint kein rein gothisches wort, vielmehr alanisches. Dieses Peria schwester, de- ven namen lornandes zu melden unterläfst, heiratete in das berühmte ge- schlecht der Amalen, (ahd. Amalunge), ihr gemahl hiefs Andagis (Andags?) und dessen vater Andala, das aus ihrer ehe entsprossene kind hingegen Gun- thigis mit dem zunamen Baza, ein magister militum, das heifst doch in rö- mischem dienst? diese drei namen Gunthigis, Andagis und Andala sind deut- lich gothisch. Baza, des Gunthigis andrer name, mag einerlei sein mit dem (') Wie man jetzt mit französischem in Deutschland fortkommt, mit deutschem in Scandinavien, mit slavischer oder italienischer zunge in einem theile des morgenlandes; so wol damals mit gothischer an der untern Donau bis zum schwarzen meer. (*) Auch Niebuhr (kleine hist. schr. 1, 385) gestattet zusammenhang zwischen den alten in Skythika auftretenden Skiren und den späteren entschieden deutschen Skyren. über Iornandes. 7 bei Procop vorkommenden Bessa, welchen auch Iornandes unmittelbar vor- her Bessa patrieius nennt und auf den ich im verfolg noch einmal zurück- kehre. dies Bessa, Baza, sowie die sonst bei Procop erwähnten Pitza (Pissa) Stotza und andere mehr, scheinen mir hypocoristische formen, welche als analogie zu den ahd. bildungen sehr merkwürdig, begreiflich aber schwer zu deuten sind. Iornandes gehört also, wo nicht einem voll gothischen, we- nigstens alanischen halbgothischen geschlecht an, und man dürfte seinem “quasi ex ipsa (gente Gothorum) trahentem originem’ den sinn unterlegen, dafs er nur gleichsam Gothe gewesen sei; quasi kann aber lieber, wie sonst acsi blofses ut ausdrücken. das wort lornandes ist reingothisch und höch- stens wäre die kürzung des Ior in Iur alanischer aussprache oder mundart beizumessen. Iornandes gibt uns an, gleichwie sein grofsvater notar d. i. schreiber des alanischen fürsten Candax war, sei er selbst notar gewesen, fügt aber nicht hinzu wo oder bei wem; denn dem Candax kann er nicht mehr gedient haben. nicht zu übersehen ist die bestimmung “ante conversionem meam'’, was sowol bekehrung vom heidenthum zum christlichen glauben, als auch den übertritt aus weltlichem stand in das mönchsleben bezeichnen könnte, Ducange hat für diesen sprachgebrauch s. v. conversio belege gesammelt. letzteres ist auch wahrscheinlicher, da um den beginn des sechsten jh. die gothischen und ihnen benachbarten völker längst Christen waren. Tornan- des hieng aber an der catholischen lehre, gleich den meisten Ostgothen, während die Westgothen lange der von ihm strengverworfnen arianischen folgten. Hier mag nun eine mutmafsung über den doppelten namen Iornandes und lordanes stattfinden. man weifs dafs die mönche, beim eintritt in das kloster ihren weltlichen namen ab und einen geistlichen anzulegen liebten. Iornandes brauchte den seinigen blofs zu verrücken, um ihm christliche farbe zu leihen; die erste silbe konnte bleiben, die zweite durch leichte umstellung übergehn in dan, so dafs der conversus auch mit umgewandtem namen nun- mehr bruder Iordanes nach dem heiligen strom (!) genannt wurde, worin (‘) Die christlichen dichter machen die zweite silbe des flufsnamens Iordanes bald kurz bald lang; die griech. prosa betont "Iogö«vys und ’Iegdavos, Ulfilas hat Taurdan&s Marc. 1,5, meist aber Jaurdanus. Übrigens wird das hebräische wort ausgelegt durch descensio oder abyssus, vgl. Cassiodorus in psalm. 41 (opp. ed. Garet 2, 143°). 8 Jaıcos GrımMm Christus die taufe empfieng: fortan mochte er "Iornandes sive Iordanes’ hei- (sen, wie vielleicht handschriften wirklich beide namen nebeneinander stell- ten, Iornandes wäre der weltliche geburtsname, Iordanes der kirchliche, wie der Angelsachse Vinfrid den geistlichen namen Bonifaeius erhielt (1). Solch ein verhältnis müste jedoch durch ausdrückliches zeugnis zur gewisheit er- hoben werden, bevor man sich erlauben darf beide namensformen für gleich berechtigt zu halten, und selbst dann würde unsre wahl zwischen dem alten volksmäfsigen namen und dem verschrobnen mönchischen nicht schwer sein (?). Aufserdem sei jedoch angemerkt, dafs der mannsname lordanes schon ein jahrhundert früher erscheint, ein consul des jahrs 470 im orient hiefs Flavius Iordanes (vgl. Marcellini comitis chron. Paris 1619 p. 36 Ior- dane et Severo coss.), dies war unter kaiser Leo l, zu einer zeit wo schon lauter christliche consuln walteten, und ich kann den grund nicht wissen, warum dieser consul solchen eigennamen führte; lief er aber sonst schon um, so konnte ihn Iornandes sich selbst oder ein andrer ihm beilegen. auch die späteren Griechen brauchten "Togddvıos oder "Iogdaveros als mannsnamen, und eigentlich hätte man ebenso im latein ein adjectivisches Iordanius von dem subst. Iordanes unterscheiden sollen (3). ' Unser Iornandes weist bescheiden allen anspruch auf gelehrsamkeit zurück, indem er sich selbst als agrammatos bezeichnet; wenn ihm spätere das epithet grammaticus beilegen, so braucht auch dies nichts anders als was (') Gregorius turonensis hiels eigentlich Georgius Florentius, und Georgius wandelte sich leicht in Gregorius, ich werde hernach einen gothischen schriftsteller dieser zeit an- führen, der sich die namen Renatus Profuturus beilegte. (?) Bei vergleichungen der handschriften wünsche ich sorgsam beachtet, ob im cap. 50, wo der verfasser seine abkunft angibt, der name Iornandes ausgedrückt werde; ich halte diese stelle für den eigentlichen sitz der rechten namensform, während in den zueignun- gen begreiflich die geistliche gebraucht sein kann, woraus sich zugleich ergeben würde, wie diese hauptsächlich in den titel übergieng. (?) Schwerlich darf man Iordanes zu einem parthischen namen stempeln, nach analogie von Vardanes, wie ein könig der Parther im j. 43 nach Chr. hiels; gleich unstatthaft wäre ihn mit hergestellter aspirata als Hiordan aufzufassen und nun altnordischen na- men wie Hiördis, Hiörvardr an die seite zu stellen. davon abgesehen, dals kein altnord. Hiördan begegnet, würde hiör im goth. hairus, ahd. heru lauten. Übrigens war lordan gen. Iordani auch ahd. gebräuchliche eigenname, vgl. Schannat trad. fuld. no. 133 und Dronke 3,111 ein ‘Iordan e Mogontia', und in Italien findet sich Iordanus und Giordano noch häufiger. über Iornandes. 9 notarius zu sagen; seine werke geben nur belesenheit kund, keine tiefere gelehrsamkeit. Gleichwol scheinen seine verdienste ihm höheren rang in der kirche und selbst die bischofswürde zuwege gebracht zu haben; die vorhin angezogenen schriftsteller des mittelalters nennen ihn beinah einmütig epi- scopus, ja schon das alte zeugnis aus Fontenai weist ihm ausdrücklich Ra- venna als bischofsitz an, was sich auf die rubriken alter handschriften grün- den kann. Muratori will ihm zwar die bischöfliche würde überhaupt nicht einräumen und ihn für blofsen mönch angesehen wissen; ich glaube dafs dieser zweifel zu weit getrieben ist, wie sich zum theil schon aus der zueig- nung folgern läfst, mit welcher die iornandische weltgeschichte anhebt. Ich mufs die zueignungen beider werke hier einrücken, da sie kurz und nicht uneben abgefafst sind, auch noch andre betrachtungen daran geknüpft wer- den mögen. Vorhergehn soll die widmung der gothischen geschichte, welche fol- gendermafsen lautet: IORNANDES CASTALIO S.D. Volentem me parvo subvectum navigio oram tranquilli litoris attin- gere et minutos de priscorum (ut quidam ait) (1) stagnis pisciculos legere in altum, frater Castali, laxare vela compellis, relietoque opusculo, quod intra manus habeo, id est de breviatione chronicorum, suades ut nostris verbis duodecim Senatoris volumina de origine actuque Getarum ab olim usque nunc per generationes regesque descendente in unum (?), et hoc parvo Ii- bello, eoaretem. dura satis imperia, et tanquam ab eo, qui pondus hujus operis seire nolit, imposita. Nec illud adspieis, quod tenuis mihi est spiritus ad implendam ejus tam magnificam dicendi tubam. Superat nos hoc pon- dus, quod nec facultas eorundem librorum nobis datur, quatenus ejus sen- sui inserviamus. Sed ut non mentiar, ad triduanam lectionem dispensatoris ejus beneficio libros ipsos antehac relegi. quorum quamvis verba non re- colo, sensus tamen et res actas credo me integre tenere. Ad quos nonnulla ex historiis graecis ac latinis addidi convenientia; initium finemque et plura (') Bedient sich dieses nicht übel gewählten bildes Hieronymus oder Augustinus im eingang eines geistlichen tractats? denn kaum gehört es einem classiker, so gut der ausdruck minuti pisciculi ist, den auch Varro braucht. ?) Ein germanismus, goth. in ain, ahd. in ein, ags. in än. 5 85 2 CO) Philos. histor. Kl. 1846. B 10 Jacos Grimm in medio mea dietatione permiscens. quar& sine contumelia quod exegisti suscipe libens, libentissime lege; et si quid parum dietum est et tu, ut viei- nus genti, commemoras, adde. ora pro me frater carissime. Dem buch de regnorum ac temporum snecessione ist folgendes vor- ausgesandt: IORNANDES VIGILIO S.D. Vigilantiae vestrae, nobilissime frater Vigili, gratias refero, quod me per- longo tempore dormientem vestris tandem interrogationibus exeitastis. Deo magno gralias, qui vos ita fecit sollicitos, ut non solum vobis tantum quan- tum et aliis vigiletis. macte virtutis et meritil Vis enim praesentis mundi cognoscere aerumnas, aut quando coepit, vel quid ad nos usque perpessus est, edoceri. Addis praeterea ut tibi, quomodo respublica coepit et tenuit, totumque paene mundum subegit et hactenus vel imaginarie teneat, ex dietis majorum flosculos carpens breviter referam, vel etiam quomodo regnum a Romulo et deinceps ab Augusto Octaviano in Augustum venerit Justinianum, quamvis simpliciter, meo tamen pandam eloquio. Licet nee conversationi meae, quod admones, convenire potest, nec peritiae; tamen ne amici peti- tionibus obviemus, quoquo modo valuimus late sparsa collegimus et prius ab autoritate divinarum seripturarum, eui et inseryire convenit, inchoantes, et usque ad orbis terrae diluvium, per familiarum capita eurrentes devenimus ad regnum Nini, qui Assyriorum in gente regnans omnem paene Asiam sub- jugavit, et usque ad Arbacem Medum, qui destructo regno Assyriorum in Medos illud convertit tenuitque usque ad Cyrum Persam, qui itidem Medo- rum regnum subversum in Persas transtulit, et exinde usque ad Alexandrum Macedonem, qui devictis Persis in Graecorum ditionem rempublicam demu- tavit. Post hoc quomodo Octavianus Augustus Caesar subverso regno Grae- corum in jus dominationemque Romanorum perduxit. Et quia ante Augu- stum jam per septingentos annos consulum, dietatorum regumque suorum solertia romana respublica nonnulla subegit, ab ipso Romulo aedificatore ejus originem sumens, in vicesimo quarto anno Justiniani imperatoris, quam- vis breviter, uno tamen, in tuo nomine, et hoc parvissimo libello confeci, jungens ei aliud volumen de origine actuque geticae gentis, quod jam dudum communi amico Castalio edidissem, quatenus diversarum gentium calamitate comperla, ab omni aerumna liberum te fieri cupias, et ad deum convertas, qui est vera libertas. Legens ergo utrosque libellos, scito quod diligenti 8 ’ 5 über Iornandes. 11 mundum semper necessitas imminet. Tu vero ausculta Toannem apostolum, qui ait ('): charissimi nolite diligere mundum, neque ea quae in mundo sunt, quia mundus transit et concupiscentia ejus, qui autem fecerit volunta- tem dei, manet in aeternum. Estoque toto corde diligens deum et proxi- mum, ut adimpleas legem, et ores pro me, nobilissime et magnifice frater. Nicht ein einziger von allen, die den Iornandes bisher behandelt und herausgegeben haben, ist um diese zueignungen bekümmert gewesen oder bestrebt zu ermitteln, wer die beiden Castalius und Vigilius waren; selbst Muratori, den man für den geschicktesten halten sollte, in ältere italienische verhältnisse einzudringen, läfst ohne auskunft, wie überhaupt alles was er an Iornandes gethan, geringfügig scheint. Die beschränkte forschung, die ich diesem gegenstande zuwenden konnte, hat mir für Castalius gar nichts ertragen; man sollte ihn in der gegend von Ravenna suchen, doch die we- nigen urkunden bei Marini aus dem 6 jh. nennen weder ihn noch Iornan- des, und des Fantuzzi samlung hebt erst in späterer zeit wieder an. nach den worten ‘si quid parum dietum est, et tu, ut vicinus genti, comme- moras, adde’ mufs Castalius in der nähe der Gothen gewohnt haben und da- rum mit ihnen und ihrer geschichte bekannter gewesen sein; gewis war er selbst kein Gothe, denn sonst hätte hier Iornandes “ut e gente Getarum ori- ginem trahens’ oder etwas ähnliches geschrieben. aus Procop aber wissen wir, dafs die stärke der letzten Gothen in Italien (unter Tötila und Teja) den transpadanischen landstrich behauptete und Tieinum (Pavia) ihre mitte bildete; ein kloster von Ravenna an der rechten seite des Po aufsteigend, etwa gar das uns so wichtig gewordene Bobbio könnte den bruder Castalius eingeschlossen haben (?). “commemorare’ bedeutet in memoriam revocare, reminisei, Castalius muste in der Gothen nachbarschaft nähere kunde von ihnen gewonnen haben, aus seinem aufenthalt, wenn er ausgemacht wäre, möchten sich auch schlüsse über den des Iornandes selbst ergeben, und kei- nen von beiden wird man aufserhalb Italiens, etwa bei den in der Donau- gegend zurückgebliebenen Gothen suchen dürfen. Das scheint noch be- stimmter zu folgen aus Iornandes verhältnis zu Vigilius, über dessen per- (') Epist. Ioh. I. 2, 15-17. () Diese mutmalsung fällt weg, wenn nach Paulus Diaconus 4, 43 Bobium zuerst von Golumban im beginn des siebenten jh. unter der langobardischen herschaft gestiftet wurde. B2 42 Jacos Grimm sönlichkeit man sich so wenig irren kann, als uns die des Castalius noch in dunkel gehüllt bleibt. Vigilius ist kein andrer als der pabst selbst, der von 538 bis anfang 555 auf dem stul safs, ein geborner Römer, zuerst blofser gegenpabst und hernach in kirchliche streitigkeiten mit kaiser Justinian ver- wickelt, der ihn hart behandelte, so dafs er lange zeit in bann leben muste. Bei Procop heifst er Biyius 5 vis "Pwuns dgxuegeis, und verschiedne dieser händel werden, ohne besondern antheil, gemeldet (?); so wenig noch hatte sich damals gewalt und ansehn der päbste, zumal bei Byzantinern, entfaltet. Iornandes mag dem Vigilius frühe befreundet gewesen sein, vielleicht einmal mit ihm in demselben kloster gelebt haben; doch sticht der ton merklich ab gegen den in der zueignung an Castalius beobachteten; wird dieser einfach “frater” angeredet nnd überall geduzt, so heifst Vigilius gleich ‘nobilissime frater” und dann folgen zierliche anspielungen auf den namen selbst : "vigi- lantiae vestrae gratias refero, quod me dormientem vestris interrogationibus exeitastis’. auch der nächste satz fährt ihrzend fort: “deo gratias, qui vos ita fecit sollieitos, ut non solum vobis tantum quantum et aliis vigeletis’, schon in sollieitus könnte gelinde anspielung auf das dem pabst widerfahrne leid stecken; nach jener zeit weise geht er hernach wieder in das vertrauliche du über, schliefst aber zuletzt mit der bitte “ores pro me nobilissime et magni- fice frater’, nachdem es kurz zuvor geheifsen hatte: “quatenus diversarum gentium calamitate comperta ab omni aerumna liberum te fieri cupias et ad deum te convertas’. über des pabstes sollicitudo und aerumna, der sich aus der weltgeschichte trost holen sollte, lebhafter auszulassen hinderte ohne zweifel die rücksicht auf den mächtigeren kaiser. Daraus aber dafs er den Vigilius “nobilissime und magnifice frater” anredet, gewinne ich bestätigung der in zweifel gezognen, vermutlich auf dem titel einzelner handschriften angegebnen bischöflichen würde des Iornandes: ein blofser mönch hätte den römischen pabst nicht bruder genannt, papa gaben ihm auch die bischöfe selten (°). An welchem orte war aber Iornandes bischof? Fabrieius bibl. (') Anastasius bibliothecarius de vitis pontificum 1, 106. (?) Ed. bonn. 2, 339. 340. 428. (°) Der heil. Cyprian, bischof zu Carthago, nennt den römischen pabst Cornelius in briefen vom j. 250. 251 “frater carissime’ und Cornelius erwidert eben so. epist. roman. pontif. ed. Constant. Paris 1721 p- 125. 133. 139. Nicht anders redet Johannes bischof zu Antiochia den römischen bischof Xystus, d.h. den pabst im j. 433 an “frater’ und ‘con- über Iornandes. 13 lat. 3,17 sagt: de ravennatensi mora nihil lego, sed forte vere dietum; de episcopatu Gothorum nihil me seire profiteor. Wenn die gesta fontanellen- sia ausdrücklich Ravenna bezeichnen, so entnehmen sie das dem titel ihrer in der mitte des achten jh. vorräthigen handschrift, wogegen freilich des Agnelli erst im neunten abgefafster liber pontificialis seu vitae pontificum ravennatensium (t) keines Iornandes oder Iordanes gedenkt. ebensowenig bezeichnet der geographus Ravennas, dessen heimat feststeht (?), den oft angeführten Iordanes weder als landsmann noch als bischof, und es tritt hinzu, dafs Ravenna, die alte hauptstadt des Gothenreichs und exarchats erz- bischöfe hatte, keine bischöfe. Aus der dem 29 cap. seiner gothischen ge- schichte eingeschalteten lebendigen schilderung Ravennas läfst sich wenig- stens vermuten, dafs Iornandes die stadt aus eigner anschauung kannte, wo- ran ohnehin niemand zweifeln wird. Es gebricht uns aber jegliche auskunft darüber, an welchen orten Iornandes, nachdem er sein geburtsland verlas- sen hatte, bis er endlich der bischöflichen würde theilhaft wurde, lebte und wohnte, ob in Byzanz, Ravenna, Rom oder noch anderswo. Die zeit, während welcher beide werke abgefafst und zu ende gebracht sind, unterliegt keiner unsicherheit. in der vorrede an Vigilius sagt Iornan- des selbst, dafs er seinen auszug aus der weltgeschichte bis zu Justinians 24. jahre, folglich bis zu 551 fortführe, kurz zuvor (Jjamdudum) aber die gothi- sche geschichte für den gemeinschaftlichen, also auch mit Vigilius vertrauten freund Castalius entworfen habe. Beide werke reichen wirklich so weit herab, die gothische geschichte schliefst mit des Vitiges (542 oder 543 er- folgtem) tode, fügt aber noch in wenigen worten hinzu, dafs dessen witwe Mathesuentha des kaisers bruder Germanus anvermählt, nach dieses bald er- folgtem ableben einen posthumus zur welt gebracht habe, auf welchem nun- mehr die einigung der Anitier (?) und Amaler, der welt hofnung ruhe. Ger- manus starb 550 oder 551, das kind mag noch in dem letzten jahr geboren sacerdos’ (wdsAbes und rurAsrrougyos) ibid. p. 1242. Papa heilst zwar zuweilen der rö- mische, aber auch z.b. der alexandrinische bischof. ibid. p. 262. 766. (') herausgegeben von Bachini, Modena 1708 und bei Muratori wiederholt. (?) 4,31 sagt er: Ravenna nobilissima, in qua, licet idiota, ego huius cosmographiae expositor, Christo adjuvante genitus sum. (°) Forcellini s. v. Anicianus. Lindenbrog zu Iornandes p. 162. Valesius zu Ammia- nus Marc. 16,8 p. 126. 1A Jacos Grimm sein und wir sind wieder auf 551 geleitet. Absichtlich übergeht Iornandes des Tötila erhebung und heerzug in der gothischen, welchen er in der allge- meinen geschichte noch berührt, in keiner konnte er dessen ende melden. da Tötila etwa juni 552 fiel, in der weltgeschichte ausdrücklich noch lebend dargestellt wird (1), so mufs diese Iornandes vorher, die gothische sogar etwas früher abgeschlossen haben, 551, höchstens im beginn von 552. Wir sind aber nun aller weiteren nachrichten baar, und wissen nicht, ob Iornan- des vor oder nach dem ihm befreundeten Vigilius, welcher 555 starb, sein leben endigte, erst wenn es gelänge den ort seines bisthums zu ermitteln, dürften wir etwas darüber zu erfahren hoffen; weil damals meist bejahrte männer oder greise mit der bischofswürde bekleidet worden, ist ihm kein viel höheres alter zuzutrauen. Es ist hier nicht meine absicht mich über den gehalt der jornandi- schen werke, über seinen beruf zu dieser arbeit und die dafür benutzten quel- len (?) ausführlich zu verbreiten; ich werde blofs einzelnes, was mich gerade besonders anzieht, hervorheben. Offenbar wollte er für das bedürfnis seiner umgebung gröfsere werke durch auszug entbehrlich machen; auf welche weise er die ihm vorgeleg- nen verschiednen gewährsmänner ineinander verarbeitet und was er eignes ihnen zugefügt habe, läfst sich bei dem beklagenswerthen abgang gerade der wichtigsten darunter schwer und nicht vollständig beurtheilen. Sein dünnes buch de regnorum successione, oder die übersicht der weltgeschichte, welche den duldenden Vigilius trösten sollte, ist von geringem belang, dagegen das werk de geticae gentis origine ac rebus gestis, oder wie er es selbst über- schrieben zu haben scheint, de origine actuque Getarum, für uns eben bei dem untergang jener älteren bessern schriften ein werthvolles ja unschätzba- res denkmal geworden, für dessen abfassung wir ihm oder dem dazu auf- munternden Castalius dank schulden. (') quae post ejus obitum postumum edidit filium, vocavitque Germanum. qua felia- tate sibi Totila comperta totam paene insultans Romanis devastat Italiam. (*) von Sybel de fontibus libri Iordanis de origine actuque Getarum, Berlin 1838 hat diese quellen am Heifsigsten abgehandelt. Seb. Freudensprung de Tornande sive lordane, Monaci 1837 konnte ich nicht einsehn. die jüngste schrift von Joh. Jordan: Jordanes le ben und schriften, Ansbach 1843 wäre doch kaum entsprungen, wenn lornandes überall nur seinen eigentlichen namen geführt hätte. über Iornandes. 15 Gastalius hatte ihn, wie er selbst sagt, angegangen: ut nostris verbis duodecim Senatoris volumina de origine actuque Getarum in unum et hoc parvo libello coarctem; diese 'magnificam dieendi tubam’ mit seinem schwa- chen athem anzublasen, wird ihm schwer, er hat nicht einmal Cassiodors werk zur hand, und leider schliefsen wir eben daraus, in wie geringer zahl es ausgegeben gewesen sein möge. Cassiodor scheint seine schriften insge- mein gern in zwölf bücher gefafst zu haben, so die variae und auch die un- ter dem namen historia tripartita bekannte kirchengeschichte; die gothische geschichte muste also von ziemlichen umfang sein, da Iornandes die zwölf bücher sogar duodecim volumina nennt. In der vorrede zu den variis läfst sich Cassiodor selbst zurufen: “duodecim libris Gothorum historiam defloratis prosperitatibus condidisti’, er hat die glücklichen begebenheiten der Gothen gleichsam wie blumen gelesen und gebrochen. Var. 9,25 legt er in einem schreiben an den römischen senat dem könig Athalarieus folgende worte in den mund: “tetendit (nemlich Cassiodorus) se etiam in antiquam prosapiam nostram, lectione discens quod vix majorum notitia cana retinebat. iste re- ges Gothorum longa oblivione celatos latibulo vetustatis eduxit. iste Ama- los cum generis sui claritate restituit, evidenter ostendens, in decimam sep- timam progeniem stirpem nos habere regalem. originem gothicam historiam fecit esse romanam, colligens quasi in unam coronam germen floridum, quod per librorum campos passim fuerat ante dispersum (das ist nochmals jenes deflorare der praefatio). perpendite, quantum vos in nostra laude dilexerit, qui vestri prineipis nationem docuit ab antiquitate mirabilem: ut sicut fui- stis a majoribus vestris semper nobiles aestimati, ita vobis regum antiqua progenies imperaret’. so stolze worte hatten Römer von dem sie beher- schenden Gothenkönig, dem entarteten nachfolger des grofsen Theodorichs zu vernehmen. Da Athalarich 534 starb, mufs das schreiben, umsomehr die darin angeführte gothische geschichte früher abgefafst sein. Cassiodor, etwa um 480 geboren, schrieb dies werk in der kraft seines lebens, in aller fülle seines einflusses auf das gothische reich, vielleicht erst nach Theodo- richs tod 526. Var. 12,20 sagt er nochmals: superatum est exemplum, quod in historia nostra magna intentione retulimus. nam cum rex Alaricus urbis Romae depraedatione satiatus apostoli Petri vasa suis deferentibus ex- cepisset, mox ut rei causam habita interrogatione cognovit, sacris liminibus deportari diripientium manibus imperavit, ut cupiditas, quae depraedationis 16 Jacos Grimm ambitu admiserat scelus devotione largissima deleret excessum. sed quid mirum, si reverendorum sanctorum vasa deripere noluit, qui tanta se urbis vastatione ditavit? dies ereignis fällt ins j. 409, Cassiodor hatte also die gothische geschichte bis auf jüngere zeiten geführt und es steht zu erwarten, dafs das glanzvolle leben seines helden Theodorich darin hervorragte. Das bald unaufhaltsam einbrechende sinken und der untergang des ostgothischen reichs in Italien scheint die verbreitung eines werks, das ganz für dessen ruhm geschrieben war, hintertrieben, und mag es selbst seinem verfasser ver- leidet haben. man weifs dafs sich Cassiodor gegen das j. 540 aus dem ge- schäftsleben zurück zog in die einsamkeit, um ruhiger betrachtung hingege- ben noch andere schriften zu vollenden, unter welchen die variae weit das bedeutendste sind: er legt darin rechenschaft seiner verwaltung ab und die urkunden derselben vor. seine gothische geschichte mufs bald so selten ge- worden sein, dafs um die mitte des jh. Iornandes, als er an einen auszug hand anlegen wollte, mühe hatte, das bereits vorher einmal gelesne werk nochmals einzusehn; Cassiodors verwalter oder hausmeister scheint ihm die handschrift nur auf drei tage verabfolgt zu haben: “ad triduanam lectionem dispensatoris ejus beneficio libros ipsos antehac relegi, quorum quamvis verba non recolo, sensus tamen et res actas credo me integre tenere’. Der bischof unterhielt also mit dem alten senator, der damals wahrscheinlich schon als mönch im kloster lebte, keinen umgang und muste jenes buchs durch gefälligkeit eines geringeren mannes habhaft zu werden suchen. Noch mehr fällt auf, dafs auch Procop, der seinen gothischen krieg nur zwei jahre später als Iornandes geschrieben hatte, sich kein exemplar des cassiodori- schen werks zu verschaffen suchte, ja er nennt ihn nicht einmal mit namen; dafs er auch unsern Iornandes nie erwähnt, ist begreiflich, obgleich ihn Vi- gils händel, falls in sie Iornandes irgend verflochten war, darauf hätten füh- ren können. Cassiodor aber erscheint uns als edle beinahe tragische gestalt; er soll das hohe alter von fast hundert jahren erreicht haben, da mag zu Squillace (in Bruttien) seiner heimat, wo er abgeschieden von aller welt lebte, dem greis seine thatenreiche gemeinschaft mit Theodorich, der ihm um funfzig jahre vorausgegangen war, wie ein traum erschienen sein, und vielleicht hat er nach dem verfall des geliebten reichs, als er noch Justinians herschaft und den einbruch der Langobarden in Italien ertragen muste, die ihm ver- leidete gothische geschichte, von welcher sich keine spur einer abschrift über Iornandes. 17 zeigt, selbst der vernichtung übergeben. des kaisers gewalthabern Belisar und Narses beugte er sich wol niemals (1). Von Ablavius, einem andern gothischen geschichtschreiber, dessen sich Iornandes noch bedienen konnte, wissen wir sowenig bescheid, dafs da- hin gestellt bleiben mufs, ob er dem Cassiodor voraus gieng oder erst nach- folgte; unmöglich kann er viel älter gewesen sein, weil seine erzählung selbst wenigstens in das fünfte jh. hinabreicht. Er scheint seine gothischen sagen mehr aus einheimischen liedern und überlieferungen, als auf gelehrtem wege gesammelt zu haben, und desto höchlicher bleibt der verlust seiner schrift, wie kurz sie gewesen sein mag, zu bedauern. Im jahr 561 verschwor sich mit Marcellus und Sergius auch ein Ablavius gegen Justinian, und alle drei wur- den hingerichtet, wäre dies unser verfasser, so müste er Cassiodors und Ior- nandes zeitgenosse gewesen sein; doch ein ganz andrer konnte gleichen na- men führen. « Aus des Ablavius und Cassiodor schriften, wenn sie uns noch vorlä- gen, vorzugsweise hätten wir ein urtheil über Iornandes eigenthümliche dar- stellung zu fällen; denn ihnen scheint er unter allen am meisten zu verdan- ken, und was er aus andern quellen schöpfte, könnte uns nur seine belesen- heit bezeugen. Nach dem zwar gezierten aber nicht unbeholfnen stil der vorreden dürfte man ihm selbst etwas zutrauen; am meisten geschmückt er- scheint der vortrag in Attilas rede (cap. 39), wenn er nicht schon dem Cas- siodor gehört, von dessen eigenheiten ich hier einige zu erkennen glaube, obwol Iornandes sein werk nur flüchtig gelesen haben, mehr dem sinn als den worten wieder geben will. Wie bei Caesar, Livius und Tacitus wird aber feinden und freunden auch bei Procopius gleiche beredsamkeit zuge- (') Gregorius turon. 2,8 und 9 schöpft zweimal aus einem wiederum verlornen ge- schichtschreiber Renatus Frigeridus oder Renatus Profuturus Frigeridus, der, wie sein name (Frijair&ps) zeigt, und der inhalt seines werks lehrt, Gothe gewesen sein muls. im zwölften buch berichtete er von Aetius, also begebenheiten des fünften jh., und die ein- nahme Roms durch die Gothen (ohne zweifel unter Alarich im j. 409, nicht die spätere unter Tötila). Gregor starb 594, Frigeridus ist also mindestens ein schriftsteller aus der zweiten hälfte des sechsten, vielleicht aber schon des fünfien jh., obgleich ihn Iornandes niemals nennt. jenes zwölften buchs wegen könnte man gar auf den gedanken gerathen, Magnus Aurelius Cassiodorus habe sein buch unter den namen Renatus Profuturus Fri- geridus ausgehn lassen: in den von Gregor ausgehobnen stellen ist fast cassiodorische schreibart. Philos.- histor. Kl. 1846. C 18 i Jacos Grimm messen, und die anführer der barbaren stehen in gewandter entfaltung ihrer beweggründe und entschlüsse denen der Römer niemals nach. Geringern einflufs auf unsers geschichtschreibers stil als diese lateini- schen werke können die zu rathe gezognen griechischen geäufsert haben, obgleich sie deutlich auch bei ihm bekanntschaft mit griechischer sprache und literatur, wie sie damals von Byzanz nach Ravenna und Rom sich verbreiten muste, voraussetzen. Aufser Strabo und Ptolemaeus sind von ihm beide Dione genutzt, die er ebenso wie es späteren begegnet mit einander verwech- selte, vielmehr für einen und denselben hielt, was um so leichter zu ent- schuldigen ist, da sie beide landsleute, Dio Chrysostomus aus Prusa, Cassius Dio aus Nicaea in Bithynien gebürtig waren. jener geht aber diesem um 120, 130 jahre voraus, Dio Chrysostomus war zeitgenosse des Tacitus, Cas- sius des Ulpian und Herodian. auf letzteren bezieht sich die vorhin ge- dachte schilderung Ravennas, wir können aber nicht vergleichen, da die stelle in den verlornen stücken enthalten sein mufs. Leider sind auch des Dio Chrysostomus Terız« uns gänzlich abhanden, wogegen wir die 80 erhalt- nen reden desselben verfassers, welche Reiske zuletzt herausgegeben hat, hingeben würden. Von Dio Chrysostomus ertheilen Suidas und Photius, am ausführlichsten Philostratus nachricht: er muste verbannt aus seiner hei- mat weichen, und wanderte, bei den barbaren gastfrei aufgenommen, lange jahre an dem gestade des Pontus durch viele länder, bis ihn endlich Trajan zurückrief und so auszeichnete, dafs er ihn auf seinem goldwagen neben sich fahren liefs. während seines aufenthaltes in jenen gegenden muste über die Geten vieles zu seiner kunde gelangt sein ('), welches er in jener schrift, die also noch im sechsten jh. erhalten war, niederlegte, und woher Iornan- des eine reihe von nachrichten in den vordergrund seiner gothischen ge- schichte zu entlehnen keinen anstand nahm. (') Philostrat sagt ausdrücklich, dals Dio auch im lande der Geten gewesen sei: ®s vr RS 7 an . . . 2 Diras yRSev Ömors Aare. aus Dions reden scheinen mir folgende stellen anführenswerth: AA ‚ \ 2 > ar oa, © ‚ PR} x 1,74 (ed. R.) Ervyyavov ev Emörmav Ev BopunSevsı 70 Tegos, uw Tores Eisemisuse Meere zı ‚ ‚ Skestas JA n . les > 7 2) 7 3 m ’ puyav. BovAomevos EATEw, Zav Övuumar, de IzuSav eis Veras, omws Searwnar Far mony- CENT > re 5 \ n \ ’ S a =, ’ \ x u para oroe eorı. 1,75 sıRov ÖE za FaUryv (Fr wor Fuv BoouosSeuzwWv) Teraı, za Tas aR- N I AR 3 Or n D In ’ > = ‚ ) QaQ 233°’ ci Zu San a Aus Tas Ev Tor agıszegois rov Ilovrov moRsıs nEypı Amordwvics. 1,238 @2 eis EeySoWv (pnrt e , Ä = : ; ; S % \ (n rgONALCE) zEDaraS FE FOrwÜrce FeEmoLTO* Foursoriv EIS ToUg Zuragperous Deras, eis undeve de x Yın > € c m o-o \ x x ‚ x x eu‘ m D uv adv Tuv ouoeSväv. 1,378 zu yag ö% FUyyarn Margav TNV 000v FaEVUV TMEWODEUNMEVOS, über Iornandes. 19 Was vorhergeht betrachte man als einleitung zu dem folgenden ver- suche, die iornandische ansicht, welcher Geten und Gothen ein und dasselbe volk sind, ernstlich in schutz zu nehmen, und einer unter uns wurzelnden angewöhnung damit entgegenzutreten. denn wo Adelung und Niebuhr (') zusammentreffen, jener seinem überall unverhaltenen widerwillen gegen ein- heimisches alterthum nachhängt, dieser das geistige auge an unsrer geschichte, auf welcher es ein andermal liebend weilen würde, nur vorüberschweifen läfst, darf die forschung schon wieder von frischem ansetzen. Es ist ein alter zug der Deutschen ihr eigenthum immer am letzten anzuerkennen und am ersten preis zu geben; so sehr schärft ihre critik den blick auf ausländische gegenstände, dafs sie ihn für vaterländische abstumpft, und voll übermuts, einzelne schwächen und mängel der früheren geschicht- schreibung aufgedeckt zu haben, samt dem bade auch das kind auszuschüt- ten geneigt wird. Um nur die deutschen götter leugnen zu können, hat man ohne mühe celtische oder slavische hingestellt, und den Celten uralte ge- Pe} x m - x > m 3.48 5% F x Er b2 EUSU TOD Isrgov zu TuS Teräv (zara TYV VÜV EMIAANTIV TOoU &Qvous) AWgRs, 7 Mvswv, ws Le "Orngos. (') Adelungs Mithridates 2,357: “es konnten nur unwissende sprach und geschichtsfor- scher, um des schwachen gleichlauts willen, die thracischen Geten mit den germanischen Gothen, welche sich in der folge ihres landes bemächtigten, für ein und ebendasselbe volk halten’. Niebuhrs kleine hist. und phil. schriften 1,394: “es ist dies (das der Jazy- gen) ein erwünschtes beispiel um die nichtigkeit der folgerungen, welche aus namens- ähnlichkeit gezogen werden, für fälle darzuthun, wo der schein weit schwächer ist, wie man etwa in den Geten die Gothen gefunden hat’. Um ihnen noch einen neueren schrift- steller beizugesellen, Gervinus (nationallit. 1,25) von Hunibald redend drückt sich so aus: “wer es aber gewesen sein mag, der diese hierarchischen zustände der alten Kelten an die Franken anknüpfte, er begieng denselben fehler wie Iornandes, als er die geschichte der deutschen Gothen an jene Geten anreihte, die eben dasselbe unterscheidende merk- mal von den Gothen trennt, wie die Kelten von den Franken, statt dafs ihn der grund- verschiedne character seiner echt gothischen überlieferung im lied oder in der nationalen geschichte des Ablavius und jener getischen sagen des Dio auf die getrenntheit beider nationen hätte aufmerksam machen sollen, statuirt er nur verschiedene sitze und mit ver- änderung derselben veränderte cultur, und so lälst er uns denn in seinem auszug aus Dio, den er so leichtsinnig aufnimmt, wie Annius von Viterbo und Aventin den falschen Berosus, dasselbe hierarchische gemälde sehen, das wir auch bei Hunibald erkennen’. diese zusammenstellung des Iornandes mit Hunibald scheint mir höchst ungerecht, und ich wollte wetten, dals Ablavius von der Gothen und Geten einheit nicht minder als Ior- nandes überzeugt war. C2 20 Jacos Grimm meinschaft mit Cimbern und Kimmeriern, den Slaven mit Sarmaten willig eingeräumt, während die vor augen liegende der Gothen und Geten allge- mein verworfen wird. der neueren slavischen forschung sind jene sarmati- schen ahnen nicht einmal zu danke; vielleicht dafs die Geten bei uns jetzt eher glück machen. Die an sich unverwerflichen zeugnisse aus der zeit, in welcher der gothische name neben dem getischen aufzutauchen und ihn allmälich zu ver- drängen beginnt, mögen vorausgehn, obgleich sie weder den wichtigsten noch den einleuchtendsten beweis für die identität beider völker darbieten. Unser Iornandes hat seine schrift geradezu de geticae gentis origine ac rebus gestis, oder mit dem etwa schon von Cassiodor gewählten ausdruck de ori- gine actuque Getarum überschrieben. wenn er auch im buche selbst be- greiflich die benennung Gothi vorzieht, hat er nirgends bedenken, zumal wenn auf ältere begebenheiten zurückgegangen wird, Getae zu verwenden. cap. 9 heifst es bei berufung auf jenen Dio historicus antiquitatum diligen- tissimus inquisitor, qui operi suo Getica titulum dedit, ausdrücklich: quos Getas jam superiori loco Gothos esse probavimus, Orosio Paulo dicente. auch im buch de regnorum successione, namentlich zuletzt bei Vitiges ge- schichte setzt er Getae und geticus gleichbedeutend mit Gothi und goti- cus (1). Kaum anders verfahren haben wird der frühere und geschichtskun- digere Cassiodor, der zwar in den variis meist nur die offieielle schreibung Gothi braucht, einmal aber auch 10,31 dem Vitiges bei einem erlafs an uni- versos Gothos den ausdruck geticus populus in den mund legt und dies gewis noch öfter that. Orosius, der zu beginn des fünften jh. schrieb, sagt buch 1 cap. 16 seiner historien: modo autem Getae illi, qui et nune Gothi, quos Alexander evitandos pronuneiavit, Pyrrhus exhorruit, Caesar declina- vit. Noch entscheidender lauten zwei stellen Spartians, dessen bücher schon um 250 abgefafst wurden und begebenheiten aus dem anfang des dritten Jh. melden: (Caracalla) cum Germaniei et Parthiei et Arabiei et Alemanniei no- men adscriberet (nam Alemannorum gentem devicerat), Helvius Pertinax, fi- lius Pertinaeis dieitur joco dixisse 'adde, si placet, etiam Geticus Maximus’, quod Getam oceiderat fratrem, et Gothi Getae dicerentur, quos ille, dum (') aus Iornandes zu schöpfen pflegt Ekkehardi chronicon b. Pertz 8,120: Gothi qui et Gethae (l. Getae). über Iornandes. 21 ad orientem transiit tumultuariis proeliis devicerat. Anton. Carae. c. 10. Helvius Pertinax recitanti Faustino praetori et dicenti “Sarmaticus Maximus et Parthicus Maximus dixisse dicitur ‘adde et Geticus Maximus’, quasi Got- ticus. idem in Anton. Geta c.6. Procop, des Iornandes zeitgenosse 1,312 von den gothischen völkern redend, welchen er mit recht auch Vandalen und Gepiden zuzählt, führt als verbreitete meinung an: raraı ner Baugo- ndraı za) MeiayyAawor wvonalovro. ein de ol nal Terina &9vm Taur’ Enadovv, und noch bestimmter 2,117 Terıxov yap &Svos Bari reis TorSous eivaı. Und Isidor (+ 636) orig. 9,2 von den Dakern handelnd, die, wie hernach gezeigt wer- den soll, immer den Geten zur seite stehn, drückt sich so aus: Daci autem Gothorum soboles fuerunt, et dietos putant Dacos quasi Dagos, quia de Gothorum stirpe creati sunt, er setzt also Gothi gleichbedeutig mit Getae. War demnach allen erfahrnen schriftstellern vom dritten bis zum siebenten jh. diese ansicht geläufig und unanstöfsig, so muste sie ohne zweifel unter den damaligen Gothen selbst im schwang sein und ihren heimischen erin- nerungen zusagen. Warum aber verwendet die ältere zeit den namen Getae, die jüngere Gothi? alles wird sich einfach lösen durch die wahrnehmung, dafs jener bei Griechen und früheren Römern, dieser unter den Deutschen selbst herge- bracht war, und es mufs gerade wichtig scheinen, dafs die grammatik die ab- weichung beider formen nebeneinander rechtfertigt. dem gr. und lat. T in Teraı Getae (') entspricht nothwendig das goth. p in Gupai (bei adjeectivi- scher, oder Gubös bei substantivischer flexion), welche form man nach Cas- siodors und Iornandes Gothi, Procops Tor$cı und dem Gothicus in Justini- ans titel anzusetzen befugt ist; das gothische calendarium liefert Gutpiuda statt Guppiuda = altn. Goppiod (Sam. 4. 228. 267) und gleicht jenem pro- copischen Ter$c:, das aber die einfache form, nicht die zusammensetzung bietet. Tacitus schreibt Gothones, Plinius Guttones, Spartianus Gotti, Am- mianus Marc. Gothi, denn sie hatten ihre formen schon aus deutschem munde. das T in Geta verhält sich also zu dem p in Gupai Gothi wie im lat. ratio, goth. rabjö, gr. uer« goth. mip, lat. frater goth. bröpar, gr. Eregos goth. an- Par, gr. &res goth. apn u.a.m. Das E aber in Getae ist verdünntes A oder (') E in Geta ist bei den lateinischen dichtern stets kurz, erst im mittelalter gestattet sich Vitalis blesensis für seinen nachgedichteten Geta die falsche länge. 22 Jacos Grimm I, das O in Gothi gebrochnes U, das sich im goth. Gupai rein erhielt. wir wissen, dafs sehr oft deutsches U oder O dem gr. oder lat. E zur seite stehe, vgl. te tibi goth. puk Pus, lat. primus goth. fruma, lat, privatives in- goth. un-, lat. genus gr. y&ves goth. kuni ahd. chunni, lat. tenuis ahd. dunni, lat. mens mentis gr. aeves goth. muns munis, lat. dens dentis goth. tunbus, lat. centum goth. hund, lat. lingua— dingua goth. tuggö, lat. vermis goth. vaurms ahd. wurm, lat. e ex goth. us. Sprachgemäfs und natürlich war es also dafs der name des deutschen volkes schon von frühe an in griech. aussprache TET bekam, während dem volke selbst GUPp verblieb und nun übersehe ich nicht, dafs auch der gr. ausgang Tras oder Terys pl. Teraı, lat. Geta pl. Getae nach erster declination zutreffe mit der form Gotha pl. Gothae, welcher sich Cas- siodor und Iornandes beide neben Gothus pl. Gothi bedienen. dieser aus- gang auf -a erreicht aber die goth. schwache form der mase. (wie goth. Vul- fila Attila Teja gr. lauten OvApnas "Arrıras Teias) und verständigt uns darüber dafs neben Gothi Gothones, folglich neben Gupai Gupans gesagt wird. noch mehr, aufser Gothi erscheinen bei Taeitus auch Gothini (es kümmert uns hier nieht dafs er diese für celtisch hält), gerade wie bei Arrian für Tera: Te- uvor (1), sonst aber Srraßcı und 3xraßyvei, Selavi und Sclaveni, und ich darf fragen, wie es doch geschehn möchte, dafs alle grammatischen formen und fortbildungen, die wir bei Geten wahrnehmen, auch bei Gothen obwalten sollten, wären beide nicht dasselbe volk? Unverschlossen scheint auch der sinn des volksnamens Gothi oder Gupai. denn da das höchste wesen in gothischer sprache gup, wie in allen übrigen deutschen mundarten bis auf heute gott genannt wird, so kann Gu- pai oder Gupans nichts anders ausdrücken, als die göttlichen, von gott selbst erzeugten oder stammenden, welches zu der annahme aller heidnischen Deut- schen stimmt, die ihre ahnen zu oberst von gott und hohen göttern ableiten, wie in den gothischen genealogien selbst auch ein Gaut, der sich nahe mit gub berühren mufs, obenan gestellt wurde. Noch mehr, es ist bekannt, dafs die Deutschen ihre helden und edlen geschlechter zugleich auf einen andern namen der gottheit nemlich ans, altn. äs zurückführend Anseis und Asir nanten, deren bedeutung folglich mit der von Gupai zusammen trift, und Iornandes cap. 13 berichtet ausdrücklich von den Gothen: jam proce- (') Lobeck pathol. serm. gr. p. 194. = über Iornandes. 23 res suos non puros homines, sed semideos id est anses vocavere, so unrich- tig er auch dieses namens ursprung in die späte zeit des ersten jh. setzt, nem- lich aus einem sieg erklärt, den die Gothen über kaiserDomitian davon trugen. Auf diese sprachliche grundlage gestützt wollen wir nun die histori- sche betrachtung folgen lassen. Man ist einverstanden darüber, dafs unsre vorfahren an den stellen, welche wir sie im ersten jh. einnehmen sehn, schon früher geraume zeit an- gesessen waren (dem Tacitus erschienen sie sogar als unvermischte indige- nae), dafs aber unter ihnen noch damals ein trieb fortgedauert habe sich von osten und norden nach westen und süden zu bewegen, welche neigung noth- wendig weit länger bestanden haben und wirksam gewesen sein mufs, als unsre geschichte nachweisen kann. mit andern worten, die Germanen oder Deutsche, wie sie fünfhundert jahre nach Christus langsam aber unaufhör- lich vorrücken, müssen schon fünfhundert oder tausend jahre in derselben wendung und richtung begriffen, weiter rückwärts im osten gedacht werden, ja sie sind ursprünglich aus Asien in europäische strecken überwandert. zu solcher annahme zwingt schon das innige band, welches zwischen ihrer sprache und der andrer völker, die vor, mit und nach ihnen gleichem zuge und drang der wanderung folgten, so wie der sprache derer besteht, welche ihnen verwandt in Asien zurückgeblieben waren. Schwiege auch die ge- schichte ihrer fahrten, thaten und begebenheiten, so ist es dennoch noth- wendige voraussetzung, dafs den Griechen bereits zur zeit der Perserkriege und Alexander des grofsen in unerforschten nordstrichen völker zur seite lagen und lebten, die als stammeltern der Deutschen, welchen allgemeinen namen sie auch damals führten, zu betrachten sind. Die Griechen dachten sich alle länder nordwärts dem Pontus bis zur Maeotis, da wo Ister (Donau), Tyras (Dniester), Borysthenes (Dnieper) und Tanais (Don) ausströmten, als unermefsliches Thrakien, Sarmatien, Skythien, sewiesen wurde und 5 vielfach sie ineinander flossen. Thrakien war griechischer anschauung schon nur dafs diesen bald ein weiterer bald engerer umfang an näher gerückt und bekannter, seit aus der unbestimmten Thracia magna (') (') so nimmt die nordländische überlieferung bei Snorri eine Svibiod in mikla an, die sich bis zum Tanais erstreckte. Herodot hielt die Thraker, nächst den Indern, für das gröfste volk der erde 5,3: Ognizmv de &Svos MEyısrov Errı here ya lvdods mavruv avIgwmuv. 24 Jacos Grimm cin kleineres gebiet diesseits des Haemus und hinter ihm jenseits der Donau ein Moesien, Daeien und Getien, westwärts vom Pontus angenommen wur- den, welche über Macedonien und Boeotien mit Griechenland und griechi- scher herschaft in berührung standen. im hintergrunde griechischer poesie treten Eumolpus, Orpheus, Thamyris auf als thrakische sänger, dennoch galt die sprache der Thraker für barbarisch und den Griechen unverständ- lich, schon darum scheint es übel gethan, von jenem allgemeinen begriffe Thrakiens ausgehend ihn noch erweiternd, wie Adelung und Rask thun, die thrakische sprache, deren besonderheit uns fast gänzlich unbekannt ist, als einen hauptstamm europäischer zunge aufzustellen und ihm die pelasgische, griechische und lateinische unterzuordnen. in den strichen selbst des en- gern Thrakiens mögen sich hinter und nebeneinander mehrere völker völlig verschiedner abkunft eingefunden haben (!), und da von Asien aus nach Europa der hauptweg immer an dem pontischen gestade herzieht, so kann es nicht anders sein, diese weitläuftigen länder müssen lange jahrhunderte vor Christus auch die verweilenden heerzüge allmälich und streitbar vor- dringender Germanen in sich enthalten. Keine annahme scheint unausweich- licher als die, dafs ein so mächtiger volksstamm, dem in der weltgeschichte eine so grofse rolle angewiesen war, bevor er die Donau erreichte, schon in Sarmatien und Skythien feste sitze gewonnen und eine zeitlang behauptet habe; sollte nicht auch sein name und die seiner einzelnen zweige hin und wieder aufleuchten? sicher bildet man sich von Skythien, das dem griechi- schen auge in noch fernerem, dunklerem kreise lag als Thrakien, eine un- richtige vorstellung, wenn man es blofs mongolischen horden einräumen will; auch in seinem umfang und schon nach einzelnen zügen Herodots lassen sich germanische bräuche ahnen, wenn gleich nicht so deutlich erkennen, wie auf thrakischem boden (?). Dieser Germanen ausländische sprache stem- (') wenn Pomp. Mela 2,2 sagt: una gens Thraces habitant, aliis aliisque praediti et nominibus et moribus; quidam feri sunt et ad mortem paratissimi, Getae utique; so kann ihm die sprache, welche den hauptgrund für jene einheit geben müste, nicht bekannt ge- wesen sein; dafür ist merkwürdig, dals auch in seinen nachrichten die Geten heraustreten. (*) Procop 2,476 sagt geradezu, dals die Gothen ehmals Skythen genannt wurden; um- sominder tadelhaft kann die meinung sein, dafs innerhalb Skythiens einzelne deutsche, namentlich gothische stämme weilten. Die wenigen eigennamen, die man skythischer zunge beimilst, schwanken zwischen germanischer, slavischer, ‚finnischer und asiatischer über Iornandes. 25 pelte auch sie den Griechen zu barbaren, einige ihrer namen geben finger- zeig, und verraten uns was die über sie fast verstummende geschichte birgt. Zuerst nennt uns Herodot (484 v. Chr.) Geten bei des Darius zug, der sie in Thrakien am Salmydessus vorfand, eh er den Ister erreichte. schön und bedeutsam wird ihr glaube an unsterblichkeit im cultus des Zalmoxis oder Gebeleizis geschildert (4,93. 5,8); itvar maga ZaruoEw daluova, mewmeı raga Zaucrew (Lucian Scytha 1) mahnt an das suchen des gottes oder Odins, das fahren zu Odin, das gasten bei Odin, welches deutschem volksglauben ganz eingeprägt gewesen scheint (!). Zalmoxis soll in ein unterirdisches haus (rardyamv olanaa) gestiegen, drei jahre da verblieben und von den Geten todt geglaubt, am vierten aber wieder unter ihnen erschienen sein (?); als Freyr gestorben war, legte man ihn in einen grofsen hügel mit thür und fen- stern und bewahrte ihn drei jahre lang, indem man dem volk sagte, dafs er noch lebe (°): von dieser aufbewahrung hiengen fruchtbarkeit und friede im land ab. ich weifs freilich diese namen Zalmoxis und Gebeleizis auf deutsch nirgend sicher zu erklären, so deutschen klang der letzte hat (*); sprache. ‘PaSeywros, auf einem olbischen stein bei Böckh 2,133 n. 2070 entspricht dem Radagaisus Scytha, dessen Iornandes de regn. succ. gedenkt, den Isidori chronicon go- thischen könig nennt; es ist aber auch der ahd. name Rätgis (Graff 4,266) und der slav. Radegast. (') Odin leita, hitta, sackja, vgl. deutsche mythol. s. 132. 913. 1205. 1225. Ad. Schmidts zeitschr. 3,348. 4,544. Odin selbst will nach Godheim zu seinen freunden fahren. Yngl. saga cap. 10. 18. (*) wie Christus zur hölle hinabsteigt, am dritten tage wieder aufersteht. (°) Yngl. saga cap. 12. 13. (*) Gebeleizis liefse sich als goth. Gibalaiks ahd. Kepaleih fassen, und zu Gibuka, Giuki = dator (mythol. s. 126. 344) stellen, oder gehört leizis zum goth.-leisa lais lisum, was auf wissen und lehren führt? der nachdruck würde immer auf giba bleiben. Mit Herodots angabe, dals Zalmoxis bei Pythagoras gewesen sei, stimmt auch Porphyrius de vita Pythagorae (ed. Kuster p. 16): yv 8° aurod zer Ersgov lsigerziov, 0 8% Ogcans EHTNTCTO, © Zemorkıs Yv ovoua drei yevun Ser ur doga EgrFoU emelarn Sy. FÜV ya2 dogcv 0: Ogazes garıcv zarodcı. diese herleitung würde für ZaruoÄ:s streiten, wiewol anderwärts Zeuor- Eis steht, namentlich in Platons Charmides p. 156. 158 (Bekk. 1,309. 312), bei Diodorus sieul. 1,94, mehrmals bei Lucian (Scytha 1. 4. Iup. trag. 42. ver. hist. 17), bei Eusta- thius in Od. 9,65 p. 335, etymol. magn. in ZeuoA£ıs, bei Hellanicus Lesbius fragm. p. 13 (wo der ausdruck merkwürdig: Zuuor&ıs rersras zurtdsıte Tereis rois &v Opern). das etymol. gudianum p. 636 schreibt Zaruo&ıs 6 Terns. Zonarae lexicon ed. Tittmann 1,949 Philos.- histor. Kl. 1846. D 26 Jacos Grimm man mufs zweierlei anschlagen, die griech. auffassung kann sie entstellt ha- ben, der getischen sprache in so hohem alterthum mögen aber auch wörter und formen eigen gewesen sein, die späterhin erloschen. Die Geten (!) tre- ten also bereits über 500 j. vor Chr. auf, zur zeit Tarquin des stolzen in Rom. als Thucydides schrieb, waren sie westlicher vorgerückt und erschei- nen ihm zwischen Hämus, meer und Donau. Absichtlich habe ich diese merkwürdige meldung Herodots von den Geten vorausgestellt; es ist bei ihm aber noch eine frühere aus Cyrus (7 529 v. Chr.) zeit von den Massageten und ihrer königin Tomyris (1,201 — 215), die bei lornandes cap. 10 nach Pompejus Trogus (Justinus 1,8) Tamiris, Ge- tarum regina heifst. Diese Massageten (Mesrayeraı) stehn nun weiter zurück, noch am Araxes, dessen übergang sie anfangs dem Perserkönig wehrten, her- nach gestatteten, und heifsen ein skythisches, kein thrakisches volk, welche verschiedenheit der ansicht nicht hindern kann, sie gleich den Thyssageten (Herod. 4,22. 123) und Tyrageten zum grofsen hauptstamm der Geten zu schlagen. was er 215 von ihren gebräuchen anmerkt, läfst sich nicht an andere unseres alterthums knüpfen; wahrscheinlich hatten die Massageten vor sky- thischem einflufs sich nicht frei erhalten, waren auch im raum von den eigent- lichen Geten getrennt worden. Noch dem späteren Ammian sind die Mas- gibt ZernoEıs als eigennamen (zUgıov), doch wird die variante ZaworEıs beigebracht. Tor- nandes cap. 5 hat Zamolxis, andere hss. mögen Zalmoxis zeigen, wie es daraus in Ekke- hardi chron. (Pertz 8,120) übergegangen ist. das -o&:s wird wie in den skythischen na- men Armokais "Agmogeis KoreEais (Herod. 4,6) blofse ableitung sein, dem goth. -ahs ver- gleichbar, nur dafs das männliche kennzeichen im griech. doppelt gesetzt und das erste- mal auch in die flexion eingelassen wäre. garuos fell liefert uns keine deutsche mundart, und die ableitung bleibt unsicher, so sehr die bärenhaut mit deutschen sagen stimmte (mythol. s. 970), sei das neugeborne kind in sie gewindelt worden zum erwärmen, oder weil es heiliger brauch war. Man müste genau wissen, welchen getischen laut die Grie- chen durch ihr Z ausdrückten; litth. bedeutet szalmas helm, lett. salms halm, litth. SZ entspricht unserm H, und halmaha, hilmaha oder helmoht gäbe den passenden sinn galea- tus, dergleichen lielse sich aber viel rathen, vgl. über Zalmoxis noch Creuzers symb. 2, 298 (zweite ausg.) und commentat. herod. p. 170. Pomp. Mela 2,2, ohne Zalmoxis zu nennen, berichtet dals die Getae ad mortem paratissimi seien, was er näher so ausführt: id varia opinio perfieit, alii redituras putant animas obeuntium, alii etsi non redeant, non extingui tamen, sed ad beatiora transire, alii emori quidem, sed id melius esse quam vivere. (') bei Herodot «S«variovrss, die sich für unsterblich halten, bei Plato, Lucian und Diodor areSeverısovres die vergötternden, unsterblich machenden. über Iornandes. 27 sageten den Alanen identisch, diese aber, wie wir oben sahen, nicht reine Gothen, aber stark mit ihnen gemischt. Auch die namen Tonugıs und ihres sohnes Zrapyanions versagen sich deutscher auslegung ('). Einen andern schimmer auf dasselbe volk der Geten wirft die einrich- tung der griechischen comoedie, der jüngern wie sie Menander ungefähr 350 j. vor Chr. ausbildete: in seinen stücken führt der eirerys oder deurcs fast die ständigen namen Tras oder Ads, welche 170. 150 j. später als Geta und Davus auch in des Plautus und Terenz lateinische umdichtung über- giengen. Wäre tausend jahre nachher unter uns Deutschen eine bühne auf- geschlagen worden, wir hätten sie auch von knechten des namens Sclav, Walah oder Winid können besteigen lassen. solche aufnahme barbarischer diener und hausgenossen setzt gefangenschaft, verkauf oder freiwillige dienst- ergebung voraus, und diese ursachen mochten neben einander walten; das aber verbürgt sie, dafs Ter«ı und Aası den Griechen schon nicht in weiter ferne, sondern in solcher nachbarschaft wohnten, die gegenseitigen verkehr förderte und beiden theilen nützlich machte, wie hernach dieser dienst deut- scher knechte oder krieger bei Griechen und Römern durch lange folgende zeiten geht, nur dafs später gröfsere bündnisse die stelle der alten mehr ein- zelnen ergebungen vertraten. zwischen gelegne Makedonier und andere Thra- ker mögen im krieg gewonnene getische und dakische knechte weiter nach Grie- chenland verhandelt haben. dies dienstverhältnis mufs aber schon weit über Menanders zeit zurückgesetzt werden; Herodot meldet von Zalmoxis, dafs er unter Griechen des Pythagoras diener gewesen sei, weisheit von ihm er- lernt habe, wodurch wir wieder in des Cyrus zeit zurückgeführt werden, sollte auch ein allem anschein nach mythisches wesen, wie Zalmoxis gar keine solche historische bestimmung ertragen (?). Aus Menanders vollständigen (') Teavges (bei Lucian Tuavges) ist gebildet wie Oxuvgıs, des altthrakischen sängers name, Ptolemaeus aber 3,5 nennt in Sarmatien einen ort Tauvgazn. Irapyaricys identisch dem YragyazsıSys b. Herod. 4,78, wo die gr. fassung gewis an reIw mesw miruvos dachte. 2 . . In Er \ (*) auch Jamblichus de vita Pythagorae (Kuster p. 146): Zanorfıs yag OggE wv Iv- Q / ni 4 \ m , n Q ’ N 7 > SN E ‚Q \ Tayopov ÖoUAog YevomEvos Aa TaV roymv rov IMySayogov ÖLaRouc«s, @berTeis EAEUTEHOG, Aut 2 J ’ m \ TRZRJEVOLLEVOS maos FoUg Teres, TouUs TE vomoug aurois EIyze ... Hit maos Fyv avdgsicen ToUg fr [2 ua! = \ n N mohLras MOBERO NETE, FrV huyav aSavarov evüt meitag eo... Hl TAUTOR madsvres roüs TE- \ ’ m / ’ m 67 m . TRS za yanılas aurois Toüg VOMOUS, JAEYITTOS TWV Sewv Errı mo” aurois. Diese gesetzgebung hebt gleich Iornandes auch Diodor 1,94 hervor, schreibt sie aber dem göttlichen einge- D2 28 Jacos Grimm comoedien liefsen sich vielleicht nähere züge sammeln, in den bruchstücken ist Teras oder Terns, voc. Tera aufzuweisen (Meineke fragm. com. gr. 4,170), Aacs aus einer stelle des Galenus de natur. fac. 1,17 (1,96 = 2,67) zu ent- nehmen: öusiws reis Um rou PeArinrov Mevavdgov nara Tas aunwdias einwyonevars oirtraıs, Adoıs Tırı nal Teras, oldev yyoypevos aim mergay;Iar yevvalov, ei jan reis £ararnreıav Tov dermoryv. dieser trügerischen ungeschlachten knechte erwähnt auch Numenius bei Eusebius praep. evang. 14,7: ol ye maides dopranss Arav zul cÜ Sarege Ayrroi, oicı d& ovroı ol zwuwdıza Tera za Aaxcı, aan 775 Aanınyg Aareiv FrWuuANIgas zareyAwrrizeve. in einem andern menandrischen fragment wird den Thrakern und Geten polygamie zugeschrieben (Meineke 4,232): mavres MV ol Opünss, parısra 8° oi Derau Ausis dmavruv (xal yag alros euyonaı EneiIev eivaı TO YEvos), oÜ doch’ Eyagareis Eeruev. auch in des Arrianus diss. Epictet. 3,26 ist Teras genannt (Meineke 4,170) und mit bezug auf Menander sagt Propertius IV. 5,44: quum ferit astutos comica moecha Getas (!). Den auch bei Strabo 7,304 als knechtsnamen angeführten Agos hatte ich schon neulich zu erklären anlafs (?), er entspricht dem lat. Davus, welches sich zu Dacus, Daucus genau verhält wie ravus zu raucus, so dafs beide formen Da- cus und Davus in einer volleren Dacuus vermittelt wären, aus der sich Dau- cus ganz wie paucus aus einem möglichen pacuus, pacus, pavus (vgl. goth. faus favis) ableitet. Die Accı aber werden bei Herod. 1,125 als persisches hirtenvolk unmittelbar hinter den Tegnavıcı angeführt, was gewis sehr merk- würdig ist und ein andermal nähere beleuchtung verdient. bekannt ist der virgilische vers Aen. 8,728: indomitique Daae et pontem indignatus Araxes; in Alexander des grofsen geschichte bei Curtius 8,1. 8,3 treten Massagetae und Dahae beziehungsvoll neben einander auf. auch dem Plinius und Mela sind Dahae bereits vorgerücktere völker am caspischen meer, immer den > 69 ’ nm Q ’ ’ \ ben der Vesta zu: wag« rois ovonwlontvas Terus vos amaSaverıgousı Zauorgıw Wraurws Tnv zownv "Erriav. (‘) Pomp. Mela 2,2: et quia plures simul singulis nuptae sunt etc. noch unter den späteren heidnischen Deutschen galt vielweiberei (R. A. 440). (?) abh. der phil. hist. kl. 1845 s. 237. über Iornandes. 29 Massageten d. h. Geten benachbart. Prudentius contra Symmachum 2,507: denique Romanus, Daha, Sarmatus, Vandalus, Hunnus, und die form Daha scheint sich zu Davus etwa wie Geta und Gotha zu Go- thus zu verhalten. kein zweifel aber dafs Accı Acdaı Davi Daci, die überall, wie in der comoedie, an ort und stelle neben Geten stehn, wiederum ein deutsches volk bezeichnen, das dem lande Dacien namen gegeben hat. Auch dadurch fällt licht auf die Massageten und Dahen, mit welchen Alexander zusammenstiefs, dafs nachher Lysimachus im j. 292 vor Chr. durch den Geten Dromichaetes (Trumahaitja?) zwischen Ister und Tyras aufs haupt geschlagen ward (Pausanias I. 9,5); dieser niederlage geschweigt Iornandes, bei Dio Chrysostomus kann sie nicht übergangen gewesen sein. Seitdem müs- sen die Geten lange zeit hindurch an der Donau und am Pontus macht und einflufs besessen haben, ungefähr funfzig jahre vor Christus wurden von ihnen alle griechischen städte am linken ufer des schwarzen meers, Olbia, bis nach Apollonia hin, eingenommen und verheert(!), worauf derselbe Dio in einer rede (oben s. 18) anspielt, was er aber in den geticis ausführlicher erzählt haben wird. Wahrscheinlich erfolgte dies unter dem Gothenkönig Boroistes (Bugeßirras, Beigeßisras), welchen Strabo VII,303 in des Augustus frühere jahre setzt, Iornandes unter Sylla. Wie aber die Griechen mehr mit Geten als Daen scheinen hernach die Römer mehr mit Daken, die ihnen näher gelegen waren, als Geten ver- kehrt zu haben (?). Dennoch überliefern ihre schriftsteller uns einige werth- volle zeugnisse über die Geten. Virgil Aen. 3,35 in einem auch bei Iornandes cap. 5 angezognen vers: Gradivumque patrem, getieis qui praesidet arvis bezeichnet Mars als obersten gott der Geten (?), was vollkommen zu den mythol. s. 185 gesammelten nachrichten von dem Marscultus stimmt; die Quaden waren ein deutsches den Gothen benachbartes volk, die Alanen sind, wenigstens bei Ammian, halbgothisch, und Herodots meldung von den Sky- (') vgl. Böckh inser. 2,82 und Niebuhrs kl. schr. 1,391. (?) Getae Daci Romanis dicti. Plin. IV. 12,25. (?) auch Martialis VII. 2,2: et Martis getico tergore fida magis, nemlich lorica, und Ovid V. 3,22 Marticolamque Geten; Pont. V. 14,14 Marticolis Getis. bei Statius silv. I. 2,53 heilst Mars “geticus maritus’ Veneris. 30 Jacos Grimm then kann entweder skythischen und getischen brauch vermengen, oder ein- zelne Skythen müssen gleich den Geten verehrer des Ares gewesen sein. Man überzeugt sich recht davon, wie hier Skythen und Thraker zusammen- rinnen, wenn man Lucians (der unter Mark Aurel schrieb) dialoge Seytha und Toxaris liest: er stellt den Anacharsis und Toxaris als landsleute dar, die sich in Griechenland finden und skythisch (szuSirr/) unterreden, da be- dient sich Anacharsis gegen Toxaris der betheuerung ds ünwancu nal Zauer- Eidos als vaterländischer gottheiten; in dem gespräch verae hist. 17 wird aber Anacharsis als Skytha, Zamolxis als Thrax vorgestellt und im Jupiter trag. 42 sind die Sri duwann Slovres nal Ogares Zauorfıdı, Toxaris mufs folglich für einen Thraker gelten, und Tox. 38 betheuert er selbst: cÜ u@ yag rov ave- ov zal rov driwaryv sollte nach dieser stelle nicht Zamolxis als gottheit des wehenden, belebenden elements aufzufassen sein? was an Wuotan (mythol. s. 120.135) erinnert. Die luft, den hauch verehrten diese Skythen als des lebens, das schwert als des heldentodes ursache, und in der edda heifst es Sxm. 3° önd gaf Odinn, animam, spiritum dedit Odinus. Horatius carm. III. 24, 11 rigidi Getae immetata quibus jugera liberas fruges et Gererem ferunt, nee cultura placet longior annua, defunetumque laboribus aequali recreat sorte vicarius. was kann auffallender als diese schilderung mit dem bericht zusammentref- fen, den die viel besprochnen stellen bei Caesar 4,1. 6,22 und Taeitus Germ. 26 von den Sueven insonderheit, von den Germanen überhaupt ertheilen? und man darf nicht sagen, der dichter habe blofs ein allgemeines bild barba- vischer einfachheit entwerfen wollen. seine schilderung mufs sich, wie die ö vorausgehende von den wagenhäusern der Skythen auf verbreitete kunde, diese zuletzt auf wirkliche beobachtung jener völker gründen. Caesars an- gabe wird bald für höchst treffend, bald für oberflächlich gehalten; ich zweifle nicht an ihrer treue, wenn sie auch nicht auf die zustände aller da- maligen Germanen gerecht ist. Die drei zeugnisse, in vereinter kraft, bestärken uns einen tiefen grund- zug germanischer lebensweise und zugleich der Geten deutschheit. Horaz über Iornandes. 31 bietet aber noch eine andere nicht zu übergehende stelle dar, carm. III. 8,18 mitte civiles super urbe curas, oceidit Daci Cotisonis agmen, was durch Florus 4,12 erläutert wird: Daci montibus inhaerent. Cotisonis regis imperio, quotiens concretus gelu Danubius junxerat ripas, decurrere so- lebant et vicina populari (!). visum est caesari Augusto gentem aditu difhieil- limam submovere, misso igitur Lentulo ultra ulteriorem repulit ripam, citra praesidia constituit. Sarmatae patentibus campis inhabitant, et hos per eun- dem Lentulum prohibere Danubio satis fuit. tanta barbaries est ut pacem non intelligant. Die vorgänge fallen um das j. 17 nach Chr., Daci war jene den Römern geläufigere benennung der Geten und beide völkernamen stehn sich oft zur seite (?). Cotiso vergleiche ich lieber dem ahd. Huozo (Graff 4,1073) als dem phrygischen und odrysischen namen Korvs. Hätte irgend ein Römer uns auf das genauste von den Geten unter- richten können, so ist es Ovid, der in langer verbannung zu Tomi nothge- drungen getische sprache lernte, mit Geten umgieng, sogar getische gedichte geschrieben haben will, für welche, wenn sie sich erhalten hätten, wir ihm seine thränenreichen jammerlieder, seine ermüdenden briefe aus Pontus gern schenken würden. Die bedeutendsten stellen in bezug auf die Geten ver- dienen hier ausgehoben zu werden; nachdem er Trist. V. 10,37 geklagt hat barbarus hic ego sum, quia non intelligor ulli, et rident stolidi verba latina (°) Getae, heifst es V. 12,55 omnia barbariae loca sunt vocisque ferinae, omnia sunt getiei plena timore soni, ipse mihi videor Jam dedidieisse latine, jam didiei getice sarmaticeque loqui, (') vgl. Ovid. Trist. III. 10,7 ff. (?) Lucan Phars. 2,54 hine Dacus premat, inde Getes. 2,296 molura Dahas ut clade Getasque secura me Roma cadat. 3,95 Dacisque Getes admixtus. (°) griechische sprache mag länger gehaftet haben, Trist. V. 7,51 in paucis remanent grajae vestigia linguae, haec quoque jam getico barbara facta sono. 32 Jacos GrımMm ja IV. 3,19 ah pudet! et getico scripsi sermone libellum, structaque sunt nostris barbara verba modis, et placui, gratare mihi, coepique poetae inter inhumanos nomen habere Getas. Trist. IV. 1,94 an mea Sauromatae sceripta Getaeque legent (1)? Trist. DI. 14,47 threicio seythicoque fere circumsonor ore et videor geticis seribere posse modis, crede mihi, timeo ne sint immista latinis inque meis scriptis pontica verba legas. Ovids getische verse wären aber gewis die allerältesten versuche römischer metra in unsrer zunge, noch um ein gutes theil früher gedichtet als die in Burmanns anthologie enthaltne zeile aus dem sechsten jh. (?), und freilich nur ein paar jener verse würden uns hinreichen den klang deutscher sprache entgegenzunehmen (°), die hier, wenn auch lateinischem ohr barbarisch oder, wie er vorhin sagte, thierisch lautete, ihre uralte fügsamkeit bewährt hätte. was es Trist. III. 9,2 mit “inter inhumanae nomina barbariae’ auf sich habe, zeigen auch viel spätere äufserungen der Römer und Italiener über deutschen mislaut. Dem wenigen, was Ovid sonst beiläufig über sitten und bräuche anmerkt, wird man dennoch höheren werth abgewinnen lernen, wenn diese Geten unsre Gothen sind und ihnen verglichen werden dürfen. So viel leuch- tet ein, dafs der mit ganzer seele an seiner heimat hängende bannling die Ge- ten als rohes wildes, aber zahlreiches, kriegerisches und damals schon von dem römischen boden, oder den Römer für ihr eigenthum ansahen, schwer abzuweisendes volk schildert. beiwörter wie ferus, dirus, durus, infestus, inhumanus, trux, truculentus, saevus, rigidus (*), stolidus sind ihm für sie (') schon Orpheus Argon. 1065 verbinden Zavgouaras re Tieres. (?) Haupts zeitschrift 1,379. (°) dals Adelung, seiner sinnesart gemäls, die in der alten geschichte überall trug und fälschung annimmt, Ovids getische sprachkenntnis für blofse dichterische prahlerei hält, wird nicht befremden. die Römer sind aber in solchen dingen ernst und wahrhaft. (*) auch Horaz brauchte rigidus, und eine viel spätere inschrift vom j. 565 bei Gru- ter 161,2 qui potuit rigidas Gothorum subdere mentes. über Iornandes. 33 gerecht, mehrmals male pacatus. verschiedentlich heifsen sie ihm hirsuti, intonsi, pelliti, weil sie den bart nährten (!) und pelz trugen, auch braccati genannt werden sie Trist. IV. 6,47: braccata iurba Getarum; V.7,49 pellibus et laxis arcent male frigora braceis; pelztracht wird allen Germanen eigen gewesen sein, zumal den östlichen, die Taecitus interiores nennt, braccae, fast hundert jahre hernach, hat dieser an seinen rheinischen Germanen nicht bemerkt; doch braucht solche getische bekleidung keine ausschliefslich sarmatische zu sein, wie bekanntlich auch ein theil Galliens braccata gegenüber der togata hiefs. Ovid rühmt der Ge- ten gewandtheit mit bogen und pfeil, Trist. IV. 10,110 juncta pharetratis Sarmatis ora Getis, wo sich pharetrati auf Sarmatae wie Getae ziehen liefse, deutlicher Pont. I. 8,6 dura pharetrato bella movente Geta, III. 5,45 getico violatus ab arcu, IV. 9,78 hic arcu fisos terruit ense Getas, IV. 3,52 et metuens arcu ne feriare Getae (?), diese waffe war auch andern Deutschen zuständig, so wie sie Procop vielfach den spätern Gothen beilegt (2,87. 88. 103. 111 u.s. w.) und den auf seiten der Römer kämpfenden Deutschen (2,613). Claudian, der sicher von deut- schen Gothen redet, de laud. Stilich. 1,111: non arcu pepulere Getae, non Sarmata conto; und noch die lex Visigothorum IX. 2,9 erwähnt im heer die “sagittis instructi’. Idatii chroniecon ad a. 466: (comperit) congregatis etiam quodam die concilii sui Gothis tela, quae habebant in manibus, a parte ferri vel acie alia viridi, alia croceo, alia nigro colore naturalem ferri speciem ali- quandiu non habuisse mutata(°); doch mag hier unter telum wurfspiefs, nicht pfeil gemeint sein. Wenn Ovid Trist. IV. 1,77 den Geten giftpfeile beilegt: hostis habens arcus imbutaque tela veneno, (') ich finde nicht, dafs er sie Hlavi nennt, dem hirsuti nicht widerspräche. die Go- then heilsen bei Claudian rapt. Proserp. 2,65 flavi Getae, und Procop beschreibt die yor- Sıza &2vn (1,313) Asvzor Te owuere re einı za Tas zouus EavScı. das blonde haar war den Römern allgemeines zeichen der Deutschen. -Auch die Alanen schildert Ammian 31, 2: proceri paene sunt omnes et pulchri, erinibus mediocriter flavis, oculorum temperata torvitate terribiles. (?) Lucan 8,219: implete pharetras, armeniosque arcus geticis intendite nervis. (°) fast ebenso in Isidori chron. Gothor. p. m. 170. Philos.- histor. Kl. 1846. E 34 Jacor Grimm so sagt Greg. turon. 2,9 nach Sulpitius Alexander dasselbe von den Franken: sagittas tormentorum ritu effudere, inlitas herbarum venenis, ut summae cu- tis neque letalibus inflieta loeis vulnera haud dubie mortes sequerentur. Ge- ten und Gothen bedienten sich neben dem bogen auch des schwerts und speers, Pont. I. 2,106 stricto squalidus ense Getes, welche griech. form Ovid im nom. sg. abwechselnd mit Geta verwendet. Bemerkenswerth ist die zweimal vorkommende verbindung Bessi Getaeque, Bessos Getasque Trist. III. 10,5. 1V. 1,67; denn diese auch anderwärts als thrakisches volk aufgeführten Bessi (!), gegen welche Lucullus gefochten haben soll und aus deren sprache Iornandes cap. 12 den namen Hister leitet, gemahnen an den späteren patricier Bessa (oben s. 6.7), der den Römern unter Belisar diente und eben aus Thrakien stammte, Iornandes nennt ihn cap. 50, Procops stelle 2,81 ist zumal wichtig: 6 de Bersas oUros TorSos uev Av yevos av En malund Ev Opern Unnuevwv, Ocudepiyw Te cr Emismonevuv, Mina EvSevde Es Iranıav Eryye rov Tor9wv Aewv. hier wird keiner den Procop der verwechslung der Gothen mit Geten zeihen, da Theoderichs zug nach Italien über die wirklichkeit der Gothen keinen zweifel läfst und des namens deutsch- heit über dies aus dem altn. Bessi hervorspringt (?). diese Bessi müssen also seit dem ersten jh. noch lange zeit hindurch ihren sitz in Thrakien be- hauptet haben. Was den Hister oder Ister angeht, so hat dies wort wirklich deutschen klang (altn. istr, istra adeps, arvina, schwed. dän. ister pinguedo) und könnte den fetten, befruchtenden strom bezeichnen; Donau (ahd. Tuo- nöwa, mhd. Tuonouwe) entspringt aus dem celt. Danubius. Wie es sich Strabo vorstellt, hiefs der flufs den Dakern Donau, den Geten Ister. Jetzt darf ich schon getroster fragen: wenn zu beginn des ersten jh. Ovid die pontischen Geten als zahlreiches, unternehmendes, unbesiegtes volk darstellt, wie sie schon unter Dromachaetes und Boroista erscheinen, wenn Cassius Dio, worauf nachher eingegangen werden soll, Domitians und Trajans kriege mit den Dakern aus desselben jh. ende erzählt; sollen diese getischen völker plötzlich von den erdboden getilgt, in denselben thrakischen (') sie wohnten am Strymon, ein ort Bessapara lag näher dem Hämus. 2 .- ” ” . . = « ° = a - (*) zu erwägen bleibt gleichwol der name Bassus, wie im ]. 312 ein praefectus urbis Romae hiels. cod. justin. V. 34,11. es kommen auch andere Bassi vor. über Iornandes. 35 strichen aber andere, wie gewiesen worden ist, ihnen gleichnamige Gothen aufgetaucht sein, die vorher an solcher stelle gar nicht da gewesen wären? welche befangenheit, in ungetrennt sich folgenden ereignissen gerade den wahrhaften zusammenhang zu verkennen, der ihnen gebührt. Tacitus redet uns von keinen Geten mehr (!), weil seine nachrichten insgemein aus deutschem bericht fliefsen, den Deutschen die namensform Geta fremd war. er nennt uns also Gothones, und setzt sie in seiner Ge- mania hinter die Lygier, doch seine annalen melden von Catualda, einem edlen Gothen, der mit Maroboduus in zwietracht und fehde gerathen war. diese händel fallen in unser j. 19, unmittelbar in die zeit, die eben Ovid unter Geten verlebt hatte, unmittelbar nach dem sieg der Römer über Co- tiso. Was für eine vorstellung man sich wol von ausdehnung des marko- mannischen reichs, von Marbods gescheiterten entwürfen macht? ich meines- theils zweifle nicht, dafs er vielfach mit gothischen stämmen verkehrt und einige derselben beherscht hat; sein name mochte wol schon zu Ovids ohr erschollen sein; welche völkerschaften hätten damals im rücken der Marko- mannen und Lygier gehaust, wenn nicht die weit ausgestreckten Gothen? und am Pontus, in Dacien sollte gleichzeitig die stätte von Geten gewesen sein, die keine Gothen wären? es ist eine grofse ferne von der Donaumün- dung aufwärts durch Moesien, Dacien, Pannonien; doch an solchem strome auf und ab zu steigen, mufs einem gewaltigen stamme, wie dem gothischen, der sich nicht von den übrigen deutschen abschneiden liefs (wenn auch ein- zelne Sarmaten südlich vorzudringen suchten) gleichsam in fleisch und blut gelegen haben. diese rührigen, kühnen Geten, die zu Domitians zeit aus- drücklich mit Markomannen und Quaden in bezug stehn (?), sollten nicht lange vorher schon mit andern Germanen ununterbrochen in bund und ver- kehr sein? in folgenden Jahrhunderten, als der name Getae allmälich aus- (') hist. 2,72 (aus Nerons zeit im j. 69) wird ein bestrafter betrüger “conditione fu- gitivus, nomine Geta genannt, wobei er aber an die landläufigen knechte der comoedie, nicht an die Gothen dachte. (?) Tacitus im Agricola 41 drückt sich von dem unglücklichen krieg der Römer in diesen gegenden so aus: tot exercitus in Moesia Daciaque et Germania et Pannonia te- meritate aut per ignaviam ducum amissi, tot militares viri cum tot cohortibus expugnati et capti; und unter diesen Dakern und Germanen hätte kein volkszusammenhang statt ge- funden ? E2 36 Jacos GrIımMm starb, durchdringt nicht unsere Gothen dieselbe auf kampf und sieg gerüstete wanderlust? durch Moesien, Dacien, Macedonien, Thessalien, Pannonien, Illyrien nach Italien, Gallien, Spanien machte sich die gothische kraft luft; unter allen deutschen ostvölkern sind es die Gothen, die den breitesten bo- den errungen und dann auch in solcher alles mafs überschreitenden ausdeh- nung sich am frühsten aufgerieben haben. Ovid, der die Geten so oft im munde führt, erwähnt niemals der Da- ker, deren name ihm noch nicht so geläufig sein muste, wie er es zu Plinius zeit in Rom war (s.29) und seit Domitians und Trajans kriegen noch mehr wurde. für Germanen, nach dem engeren, vom Niederrhein ausgehenden begriffe dieses worts, konnte weder Ovid seine Geten, noch Taeitus die Da- ker halten, welcher gleich zu eingang seiner schrift ausdrücklich sagt: Ger- mania omnis a Sarmatis Dacisque mutuo metu aut montibus separatur (!); Domitians händel mit Decebalus waren ihm bekannt. ich weifs aber nicht, ob ihm klare vorstellung beiwohnte über das verhältnis der Gothen, von welchen er durch deutschen bericht gehört hatte, zu den Geten, wie er sie aus älteren römischen oder griechischen nachrichten kennen muste. seine schilderung der östlich gelegnen Germanen ist überhaupt unvollkommen, und es wird dem deutschen ursprung der Geten nichts anhaben, dafs ihm die Daker ungermanisch erschienen; seinen gesichtspunkt konnte auch die nähe der Sarmaten trüben, zwischen welchen und den Dakern um diese zeit ein näheres band stattgefunden zu haben scheint. Strabo wenn schon der Geten, und zwar als den Sueven benachbart, gedenkend geschweigt der Gothen durchgehends, ich halte für unzulässig seine Butonae umzuwandeln in Gutonae. Noch auffallender scheinen mufs, dafs Ptolemaeus, der unter Mark Aurel gegen des zweiten jh. mitte schrieb, seiner Germania magna buch 2 cap. 10 gar keine Gothen einverleibt, aufser o ganz zuletzt Scandia, der Weichselmündung geg auch Guti und Daukiones bewohnen läfst: zareyourıw aürns Tedra nal Auv- enüber, unter andern völ- xiwves (ed. Wilberg pag. 157). In des dritten buchs fünften capitel treffen wir auf sarmatischem gebiet Venedae, Peucini, Basternae, an der Weichsel unterhalb den Veneden aber Gythones und Finni (Wilberg p. 200) (2); (') vgl. hist. 3,46: si Dacus Germanusque diversi (von verschiednen seiten) inrupissent. (?) aulserdem auch Phrungundiones (Poovvyovvdiwves) und Burgiones, die schon der c > über Iornandes. 37 während hernach gegen Dacien Tyrangetae (Tugayyeraı), d.h. am Tyras (Dniester) hausende Geten aufgeführt sind, deren das zehnte capitel (Wil- berg p. 212) bei der beschreibung Moesiens nochmals gedenkt. Dacien, da- mals, seit Trajans sieg, römische provinz, wird ihm durch Tibiscus, Tyras und Ister begrenzt. Diesen geographen haben aber seine scharfen gradmes- sungen die verschlingung der völker nicht immer klar erkennen lassen und über die beschaffenheit des getischen und gothischen volks scheint er weder aus griechischrömischer noch germanischer kunde völlig unterrichtet. die Gythones sind deutlich des Tacitus Gothones, hier mit recht noch tiefer im osten anerkannt, und in der nähe von Finnen, zu welcher die uralte berüh- rung gothischer und finnischer sprache vollkommen stimmt. Getae nennt er gar nicht mehr, jene Tyrangetae an zweifacher stelle. seine Peucini und Basternae sind doch nichts als Gothen, vor deren besonderen namen ihm der allgemeine verborgen blieb; seine Gutae und Dauciones, wer erkennt in ihnen nicht augenblicklich wieder die uralten Teraı za Aacı Getae und Daci, wenn auch an ganz veränderter stelle? hatte Trajans vernichtung des decebalischen reichs diesen zug nach dem Norden herbeigeführt? er war wol schon früher erfolgt. Aus dem zweiten und dritten Jh. fliefst uns die geschichte dieser völ- ker dürftig, und so ist möglich geworden, dafs man sich in den unteren Do- naugegenden die Geten als gänzlich vernichtet, die Gothen als neu eingerückt dachte. jede ausführliche meldung hätte den widersinn dieser ansicht auf- decken müssen. weder hatte die römische provinz Dacien alle Geten in sich geschlossen, noch in ihrem innern das unterwürfige getische volk ausgetilgt, noch können des Taecitus Gothones, des Ptolemaeus Gythones in diesen jahrhunderten ruhig zugeschaut haben. Man pflegt Spartians schon oben (s. 20) ausgehobne nachricht über Caracallas sieg für die erste spur von dem sicheren auftreten der Gothen in diesen gegenden auszugeben; bei seinem heerzug nach dem osten, also zu beginn des dritten jh., stiefs er auf sie an der unteren Donau (sei es in Moe- sien oder Dacien), es könnten dem namen und der sache nach ebenso wol alte Geten als neue Gothen gewesen sein. Doch wie noth darum! müssen name als Deutsche gibt, mochten immerhin Amaxobii und Scythae in ihrer nähe hausen. wagenhäuser legen Herodot 4,46 und Hor. carm. III. 24,10 Scythen, Plin. 8, 40 Cimbern bei. 38 Jıcos Grimm nicht von solchen, welche Geten und Gothen scheiden wollen, die Azdingi jenen ab, diesen zugesprochen werden? nun aber berichtet Dio p. 1185 Reim. ausdrücklich, dafs "Arrıyya, wv "Pücs re zul "Parros Ayolvro, unter Marcus Au- relius Antoninus um das j. 166. 167 an der grenze Dakiens auftraten, wäh- vend die Römer auch mit Markomannen und Quaden in Pannonien zu schaf- fen hatten, sechzig jahre nach Trajan, aber noch dreifsig, vierzig vor Cara- callas zusammentreffen mit den Gothen; ungereimt wäre fürwahr, da wo Az- dinge erscheinen, die Gothen leugnen zu wollen, das azdingische geschlecht gehörte sowol Westgothen als Vandalen, und die namen jener anführer se- hen nicht anders als deutsch aus, Rhaus könnte für Rhavus, Rhaucus stehn, und an den alamann. namen Chröcus, Chruoeus (ahd. hruoh cornix), Rhap- tus an das altn. Hröptr, ahd. hruoft clamor reichen. alles das ist entschei- dend, aber weiter, die excerpta e Petri Patricii historia (ed. Niebuhr p. 124) gedenken aus der zeit Alexander Severs, ungefähr um das j. 230 eines Tul- lius Menophilus, dux Moesiae, bei welchem die Carpen beschwerde führten, dafs den Gothen, aber nicht ihnen, römischer jahrsold (!) gezahlt würde: erı Kagraoı 76 ESvos pIovoures rols naS Enarrov Eviaurov reAovuevars rois DorIors, Eren- av moos TovAAıv Myvopırov . ... dia ri ci TorSor Foraura Konnara map’ ünwv Aaußavourw, nal Aueis ov Aanßavonuev; ... Acc Yag ngeirToves Ereivav Eruev. diese Carpi, welche sich hier hochmütig über die Gothen erheben, sollen slavi- sches ursprungs, ahnen der Croaten sein. Es wäre seltsam dafs unter Cara- calla und Alexander Severus Gothen in Moesien, nicht als einzöglinge, son- dern die man durch jahrsgeschenke zu beschwichtigen pflegte, in strichen wo Trajan hundert jahre vorher*das Getenreich bekämpfte, gesessen sein sollten ohne allen zusammenhang zwischen diesen Geten und jenen Gothen, Ausführlich meldet Iornandes cap. 18. 19 wie die Gothen unter Cniva den römischen kaiser Detius überwanden und erlegten (a. 249. 250). das sind sparsame, doch unverwerfliche zeugnisse aus dem zweiten und dritten jh. Das vierte und fünfte hindurch erholt sich die geschichte von ihrer dürre. Ammianus Marcellinus meldet, wie Gothen unter Ermanrich und Athanarich aus östlicheren strichen von den Hunen zurückgedrängt über die Donau nach Thrakien gelangen und den Valens aufs haupt schlagen (a. 378); bemerkenswerth sind die Gothorum gentes 31,3, man sieht, dafs (') die Gothen nannten ihn annö Luc. 3,14. I. Cor. 9,7, deutlich nach dem lat. annus. über Iornandes. 39 mehrere Gothenstämme in allen diesen gegenden hausen, bei des einen aus- zug die sitze der andern unverrückt bleiben konnten; augenscheinlich sind diese vor den Hunen weichenden wieder verschieden von den zu Oaracallas und Alex. Severs zeit bereits an der Donau sefshaften; niemand kann sich einbilden, dafs Ostgothen, die in des vierten jh. zweiter hälfte über die Do- nau in Thrakien zugelassen und darauf verbündete der Römer wurden (') überhaupt die ersten Gothen gewesen sein, die in diesen ländern wohnten. Überall schreibt Ammian Gothi, niemals Getae, aufser indem er 23,5 die alten Massagetae anführt, die man jetzt Alanen heifse. der nicht viel jün- gere dichter Claudian berührt und verfolgt diese begebenheiten, bedient sich aber umgedreht nie des ausdrucks Gothi, sondern immer Getae; dem Alex- andriner lag dies wort näher, als die deutsche und damals schon (wie Am- mian lehrt) römische form Gothi, Claudian mufs doch nicht gezweifelt ha- ben daran, dafs die Getae seiner zeit und die des Cassius Dio, des Dio Chry- sostomus ein und derselbe volkschlag waren. ich finde, dafs auch in folgen- den jhh. die lat. dichter noch Geta verwenden, während in prosa nur Go- thus geschrieben wurde (?). Schlug man aber dem Caracalla den beinamen Geticus vor, so konnte Justinian, zu dessen tagen die Gothen noch schärfer hervorgetreten waren, sich nur Gotthicus nennen. Dafs die griechische form immer bekannt blieb und die Getae für gleichbedeutend mit den Gothen galten, zeigen die angeführten ausdrücklichen stellen bei Orosius, Cassiodor und Iornandes. In des Aethieus cosmographia, deren abfassung unter Constantin des grofsen zeit sehr zweifelhaft bleibt, findet sich gleich nach dem die grenzen von Europa angegeben sind und gesagt ist, dafs die Donau in den Pontus ausmünde, folgende äufserung: hinc ab oriente Alania est, in medio Dacia, ubi et Gothia, deinde Germania, ubi plurimam partem Suevi tenent, quorum (') auflser Ammian sehe man nach Procop 2,477. 478, Iornandes cap. 24 und Sozome- nus hist. eccl. 6,37. (?) Prudentius apoth. 430: mansuevere Getae; Merobaudes 4,43 von Aetius: objectus geticis puer catervis, in der praefatio aber Gothorum manus. Cr. Corippi Johann. 2,383: nos Alanos Unnos Francosque Getasque domamus. Venantius Fortunatus IX. 1,73 hat den bekannten vers quem Geta, Wasco tremunt, Danus, Euthio (al. Estio), Saxo, Britannus. doch Ausonius epigr. 3,10: huc possem vietos inde referre Gothos. 40 Jacos Grimm omnium gentes sunt LIV. dies bild jener gegenden, wie es östlichst in Eu- ropa Alanen stellt, auf sie Daker und neben ihnen Gothen, dann Germanen folgen läfst, ist ganz im geiste des vierten oder fünften jh. entworfen und dafs Gothen statt der Geten, aber auf dem raum, den diese einnahmen, genannt sind, völlig in der ordnung. Der weit jüngere geographus ravennas, welcher aufser dem Iornandes auch noch andere geographische bücher der Gothen Athanaridus, Eldevaldus (Hildevaldus), Marcomirus benutzte, die uns abhanden sind, läfst 4,12. 13 am nördlichen ocean hinter Seythia das land der Finnen (patria Sirdifennorum (')) sich erstrecken und hinter die- sem Dania: quae patria super omnes nationes velocissimos profert homines. et hoc affati (l. effati) sunt in sua problemata (l. suo problemate): laudabatur Parsus (l. Parthus) Marco, dum non noverat Gothos. sed o! ubi est Danus! quae Dania modo Nordmannorum dieitur patria, quam Daniam plurima transeunt flumina, inter cetera, quae dieitur Lina (l. Dina), quae in oceano ingreditur. dafs die besserung Dina nothwendig war, ergibt sich aus 4, 17, wo es verworren abermals heifst: confinalis prae- nominatae Daniae est patria, quae nominatur Dania, quae antiquitus et ipsa ex Dania pertinere dicebatur. quae patria, ut ait Marcusmirus (l. Marco- mirus) Gothorum philosophus, doctissimos quidem profert homines et au- daces, sed non sie veloces, ut sunt Dani, qui juxta Dina fluvium. Südlich dieser Dania hingegen (nach 4,14) sunt patriae spatiosissimae, quae dieuntur Datia prima et secunda, quae et Gipidia appellatur, ubi modo Uni, qui et Avari, inhabitant, und nun wird das römische Dacien beschrieben. Das volk, welches hier am ausflufs der Düna, vollkommen richtig nach den Finnen (Esten), wohnt, kann kein anderes sein als das beim Aethieus zwischen Ala- nen und Germanen genannte, kein anderes, als des Ptolemaeus Gythones, Guti und Dauciones an der Weichsel und deren mündung gegenüber. Läng welches deutsche volk jene Davi oder Daci, Dahae seien, die wir von früh- auf als unzertrennliche gefährten der Geten und Gothen erblicken, die, wäre er darf ich aber nicht aufsparen rechenschaft davon zu geben, 4 ES : Eee ONE > - 3 (') 1. Seridifinnorum, bei Procop 2,207 heilsen sie FrarSipwvan, bei Paul. Diac. 1,5 Seritobini. die edda Szem. 133. 134 gebraucht skrida (asseribus cursoriis ire) eben von söhnen Finnakonüngs. man vgl. Graffs sprachschatz 6, 578. über Iornandes. 41 gar kein andrer grund vorhanden, schon um dieser genossenschaft willen für ein germanisches volk müssen angesehn werden. Dem kundigen hat die ptolemaeische stelle zusammen mit der des geogr. ravennas bereits auskunft ertheilt: die Gutae auf Scandia sind Gothen, die Daukionen Dani, folglich Dänen der alten Dahae und Daci epigonen. Schlagenden erweis bringt uns gleich die thatsache, dafs noch den lauf des mittelalters hindurch bis ins zwölfte jh. Daci und Dacia gleichbe- deutig mit Dani Dania stehn, ohne dafs dem an der untern Donau gelegnen land darum sein alter name Dacia entzogen wurde, der für dieses niemals mit Dania wechselt, gerade wie wir den geogr. ravenn. Dania von Dacia “unterscheiden sahen. Es genüge hier einige belege auszuheben, wie ich theilweise sie schon ein andermal (1) gesammelt hatte. chron. de gestis Normannor. (10 jh.) Pertz 1,532: Northmanni pro- cedentes de Scanzia insula quae Northwegia dieitur, in qua habitant Gothi et Huni atque Daci. auf einer in Mones anz. j. 1836 mitgetheilten weltcarte vom j. 1120 sind nebeneinander eingetragen Alamannia Dacia Gothia Germania Saxonia; auf einer jüngeren Datia Jutia. rex Dacorum steht in einem brief des Magdeburger erzbischofs Adel- got vom j. 1110 bei Martene et Durand 1,626. Dudo histor. Normannor. (aus dem ende des 10 jh.) dacisca lingua f. danica (Pertz 6,97). Rodulfi chron. s. Trudonis (aus dem 12 jh.) setzt p. 369 Dacia für Dania. bekannt ist bei Turpin der Ogerius dacus oder rex Daciae. das in der mitte des 12 jh. abgefafste lat. gedicht Reinardus 1,231. 3,299. 302. 4,1240 dacus für danus, 4,593 Dacas f. Danos. Richerus 3,12 (Pertz 5,634) Dahis für Danis. urkunden Friedrich I von 1159. 1160 (Pertz 4,118. 129) Dacia für Dania, während ganz daneben rex Danorum steht. urkunden Otto des vierten von 1208. 1212 (Pertz 4,215. 221) schrei- ben rex Daciae. so auch Otto von Freisingen 7,19. annales blandinienses ad a. 1287 (Pertz 7,33) Dachia für Dania. (') Reinhart fuchs p. LXXXVII. LYXXIX. Philos.- histor. Kl. 1846. F 42 Jacos Grimm nach Suhms critisk hist. af Danmark 1,140 wäre im titel dänischer könige Dacia erst seit Waldemar II erschienen; doch der dänische bischof Absalon nennt in einer urk. von 1177 und sicher in andern mehr sich Da- cie et Suecie primas. Warum sollte Daci für Dani nicht auch bei einzelnen schriftstellern vor dem zehnten jh. anzutreffen sein? Greg. turon. 3,3 schreibt: Dani cum rege suo nomine Chochilaicho(!), undauch Iornand. cap. 3 Dani, Ekkehardi chron. (Pertz 8, 120) setzt Daci und Dani als verschieden hintereinander. zu allen diesen zeiten überwog aber die deutsche form Dani, ahd. Teni, mhd. Tene, ags. Dene, das z. b. in Älfreds periplus gebraucht wird; in der edda erscheint Danir und Danmörkr. Den übergang der formen Davi und Daei in Dani zu deuten fällt nicht schwer. wie Juno aus Jovino, junior aus juvenior, nonus aus novenus, motus aus movetus, faustus aus favustus, mag auch Dani entspringen aus Daveni Dacini (2), die sich zu Davi verhalten wie Gothini zu Gothi, Getini "zu Getae. Da uns aber Davus selbst gekürzt erschien aus Dacvus, darf auch Dani unmittelbar zurückgebracht werden auf Dacuini, welche form deshalb merkwürdig wäre, weil in altnordischer stammsage nicht blofs eine urahne Dan oder Danus sondern auch Dagr an des geschlechts spitze gestellt wer- den, die in höherer auffassung zusammenfielen. zugleich läge uns damit auf einmal der innere sinn des wortes vor augen, es bedeutete tag oder dies, welches lat. wort aus vollerem dacies abzuleiten mir jüngst andere ursa- chen riethen (?); das slavische diena, dana für dies, tag dient zur bestäti- gung, ja es fällt licht auf die unserm volk überhaupt von uralter zeit einge- wurzelten eigennamen Dagalaif, Dagoberht, Alfdag, Regendag und viele andere. (') der anderwärts, für uns bedeutsam, heilst Huglacus Getarum rex. Haupt 5,10. (?) Dänus aus Dacinus wäre wie pinus aus picinus; ich hole hier nach, was in meine neuliche abhandlung über die diphthonge gehört hätte, dafs die lat. sprache den vocal, nach welchem ein consonant ausgestolsen wird, meistens verlängert: Danus nonus pınus Jüno junior, Dävus clavis navis suavis Ovum; zuweilen aber kurz lälst: ävis grävis novem növus vis Jövis jüvenis. im deutschen bleibt er immer kurz: mavi pivi, und daraus er- klärt sich, warum altn. Danir, ahd. Teni gesagt wird; wendet man ein, in Juno junior nonus = Juvino juvenior novenus sei doppelt ausgestoflsen, aulser der muta auch das V, so gewänne Danus = Dacvinus desto mehr bestärkung. (°) abh. der phil. hist. classe 1845 s. 193. über Iornandes. 43 Noch sind zwei wichtige und alte zeugnisse für die identität von Da- cus und Danus zu erwägen. . das eine findet sich bei Servius ad Aen. 8,728, reicht also bis in die mitte des vierten jh.: Dani dieti a Dahis, qui sunt po- puli Seythiae juncti Persidi. das ist, so viel ich weifs, erste stelle, wo der name Dani auftritt; die Accı lernten wir oben bei Herodot dicht an Persien, bei Curtius in Alexanders zeit schon tiefer in Scythien neben Massageten Dahae kennen, wohin sie auch Mela 1,2. 3,5 setzt. dieselben Dahae stellt Livius 35,48 neben Medi, Elymaei und Caddusii in die zeit des Scipio Afri- canus und Hannibal, Tacitus ann. 2,3. 11,8. 10 viel später in den beginn des ersten jh., wo sie Parthern zur seite erscheinen, also noch weiter gegen osten hin. Man darf wol mutmafsen, dafs diese asiatischen Dahae von den westlich nach Europa ausgerückten frühe abgerissen, ursprünglich dasselbe volk mit ihnen bildeten; Servius aber deutet die Dani, deren europäischer name ihm bekannt geworden war, aus jenen östlichen Dahen mit gutem fug(!). Wenn des Aethiei cosmographia unter 51 völkern des östlichen oceans auch Massagetae und Dacriani aufzählt, freilich untereinander neben Persae, Graeci, Scythae, Usippi, Quadi, Cannifates, Theothoni, Cimbri u. a. m.) so können solche Dacriani auch an die von Ptolemaeus 3,5 in Sar- matien genannten Tayge: mahnen. Das andere zeugnis, Isidors merkwürdige angabe über die Daci und Gothi ist schon s. 21 ausgehoben: “dictos putant Dacos quasi Dagos, quia de Gothorum stirpe creati sunt', er mufs dabei den gothischen pl. dagös von dags dies im sinne haben, und in dieser form gothische abkunft der Daci bestätigt finden, wodurch die vorgetragne deutung von Daci aus Dacuini, Daguini, Dagi nur gewinnen kann. Ich habe für die behauptete genossenschaft der Getae und Daci, d.h. der Gothen und Dänen, nach so manchen gründen, die uns das ausländi- sche alterthum an hand gibt, endlich noch mit einem der einheimischen hel- densage entnommnen beweis zu überraschen. Es ist bekannt, dafs die Dä- nen, und selbst ihre sprache gibt es zu erkennen, mit den stämmen des in- neren Deutschlands näher verbunden stehn, als die Schweden und Norweger, (?) Anastasius Sinaita, der 599 als patriarch zu Antiochia starb, hat die bemerkens- 3 DRY- N € \ \ 7 ‚ 7] \ x werthe stelle: YzuSiav de sinTarı zarev 0 Marmor 70 ZA mov Bogsıov Evo Erw oi ıQa \ N} TorSor za Acvsıs. F2 44 Jacos GrImM und nun läfst sich annehmen dafs von haufen jener alten Daci und Getae Dänmark und Gothland besetzt und bevölkert wurden, während die bewoh- ner des übrigen Scandinaviens zu andrer zeit und auf anderm wege heranzo- gen. Dafs Dani, Dacae, Dagi, Dahae und Dauciones ein volk waren, wurde eben dargethan, nicht anders müssen es auch Getae, Gothi und Gauti, des Ptolemaeus Gythones und Gutae, so wie die bei Procop noch unterschiednen Dayrcı und TerScı sein. auf sonderung der Gothi und Gauti, weil vocale und consonanten ihrer namen abweichen, hatte ich früher selbst gedrungen; diese abweichung erfolgt aber nach geseizen der lautverschiebung und des ablauts, die in unsere sprache allgemein greifen. Das uralte T der Getae haben die Gauti und Gutae bewahrt, während in Gothi, Gupai, Gupans es sich regelmäfsig verschob. das AU in Gaut, ags. Geät ist aber ablaut des U in Gutae, der uns bestätigt, dafs von alters her in diesem namen unter deutschen völkern U herrschte, im gegensatz zum gr. lat. E=]1 derselben benennungen (1). Beider volksnamen Getae und Daci anlaute haben sich jedoch aus begreiflichem grunde der lautverschiebung entzogen, d. h. sind im goth. munde selbst nicht zu Kupai und Tahai geworden, vielmehr Gu- pai Dagai (substantivisch Gubös Dagös) geblieben, wie gerade so das goth. subst. dags zur stufe des lat. dies stimmt, nicht schon in tags übertrat. Unsere heldensage läfst nun jenes band zwischen Dänen, östlichen Thüringern und Gothen durchblicken; im epos der Nibelungen treten dä- nische helden auf, keine schwedische. Irnyrit von Düringen, Irine von Te- nemarke gemahnen an Irmin und den gothischen Ermanrich. Wir besitzen ganz j 5 eigentlich auf verbrüderung der Gothen und Dänen beruht und allenthalben aber ein in uraltem stof gegründetes ags. gedicht von Beovulf, welches Geätas neben Dene auftreten läfst. die Gifdas dieses Beovulfliedes sind die alten, den Gothen stammverwandten Gepidae, wie der geogr. rav. Gipidia für Dacia nimmt. Die ganze merkwürdige von den Angelsach sen aus ihrer heimat hinüber nach Britannien mitgeführte dichtung mag leicht schon in den ersten jhh. unsrer zeitrechnung wurzeln, wer weils, gar noch gothische erinnerungen, wenn man den ausdruck nicht misverstehn will, in sich schliefsen. die namencomposita Vedergeätas, Sageätas, (') auffällig dafs schon Plinius IV,11 Moesi, Getae, Aorsi, Gaudae nebeneinan- der stellt. über Iornandes. 45 Hringdene, East Vest Sud Norddene, von der ausdehnung dieser völker zeugend, gleichen den zusammensetzungen Massagetae, Tyrangetae, Samo- getae, in deren zweitem theil Schafarik blofse ableitung, nicht den namen Getae anerkennen will. Nebenher kann die Getae und Daci = Gothen und Dänen noch be- stätigen, dafs selbst heutzutag die preufsischen Litthauer ihren südöstlichen bruder den Samogiten, Samogeta nicht anders als Guddas d. h. Gothe be- nennen, in diesem beispiel also die gleichheit der formen Geta und Gothus auf das deutlichste waltet. Samogeta deute ich nicht wie ZaucSge&, son- dern aus ahd. sämi, ags. säm, welches in zusammensetzungen halb ausdrückt, und dem lat. semi-, gr. 7u4- entspricht (gramm. 2,553), passend also auf Litthauer angewendet wird, die für ein halbgothisches volk gelten dürfen (!); nicht anders bindet sich auch halb (dimidius) mit völkernamen, man sagte ahd. Halpdurinc, Halpwalah, Halpteni, altn. Hälfdan, ags. Healfdene. Der weiten erstreckung des getischen, gothischen stamms, seiner verschmel- zung und berührung mit finnischen, sarmatischen, skythischen, thrakischen völkern sind wir desto sicherer. Nicht zu übersehn ist endlich, dafs den heutigen Lappen der Däne geradezu Dazh oder Tatzh, den Russen Datscha- nin heifst, welche formen sichtbar aus Dacus, doch auf ungelehrtem wege entsprungen sind. zu den äufsersten Slaven und Lappen gelangte der name nicht aus Deutschland her, sondern vom gestade des schwarzen meers. Nach diesen ergebnissen allen läfst sich der annahme gar nicht aus- weichen, dafs, gleich sämmtlichen Deutschen, die Getae und Daci aus Asien in Europa einwanderten und mit ihrer breite den hinterzug des ganzen gro- {sen volks schlossen und deckten. war ein zweig der Daci, wie es scheint, in Asien zurückgeblieben, so würde sich daraus ihre schwächung, den zahl- reicheren mächtigeren Gothen gegenüber erklären. Erst vom Pontus aus kann das langsame anhaltende vorrücken eines haupttheils dieser völker nach der Weichsel bis zur Ostsee und hinüber nach Scandinavien, so weit es von Gothen und Dänen erfüllt wurde, begonnen haben, während späterhin die andere noch stärkere masse über die Donau nach dem Süden einbrach. in diesem letzten zug scheinen blofs Gothen, keine Dänen mehr gewesen zu (') in altpreufsischen urkunden des dreizehnten jh. begegnet noch der eigenname Au- stigaudis (Ostgothe) auf Samland. Vater über die sprache der alten Preulsen s. 146. 46 Jacog GrIımM sein. Die hergebrachte, von Iornandes selbst hauptsächlich verbreitete an- sicht über ursprung und abkunft der Gothen aus Scandinavien oder Scan- zien, von wo sie sich nach Ostsee und Weichsel, dann erst weiter nach den Donauniederungen ausgedehnt hätten, mufs verworfen werden (!). sie ist unnatürlich oder nichts erklärend, wahrscheinlich nur aus sagenhaften über- lieferungen entstanden, die uns wenigstens von der regen urgemeinschaft scandischer und gothischer stämme zeugen. wie sollten die Gothen von Sky- thien oder Sarmatien aus den mühsamen nördlichen weg über Finnland nach Schweden, von hier nach Gothland und Dänemark, und im rückschritt wie- der zur Weichsel nach der Donau eingeschlagen und durchmessen haben? Alle deutschen völker sind nach einander aus dem Osten eingewandert und ein bewustsein an diese herkunft scheint sich bei allen in unerloschner, wenn auch verworrener und falsch angeknüpfter sage bewahrt zu haben; die Fran- ken leiteten sich aus Troja, die Baiern aus Armenien her, die Sachsen wollten in Alexanders heer gezogen sein; auch die Normannen führten sich auf eine colonie des Antenor zurück, der nach Trojas zerstörung zum illy- rischen meerbusen geschift sei (?). späterhin hielt man wenigstens den ur- sprung aus Donaugegenden fest, Gregor. tur. 2,9 sagt von den Franken aus- drücklich: tradunt enim multi eosdem de Pannonia fuisse digressos, und Procop (1,313) meldet von den Gothen: euros ö Aews Umeg Ferauev "Irrgov En raraısd waouv. In dieser beziehung ist auch das nach altnordischer überlie- (') auch Zeufs s. 478 erklärt diesen scandischen ausgang für fabel. Iornandes mel- det eigentlich folgendergestalt: aus Scanzia seien die Gothen geschift und zuerst gelan- det an dem ort, der noch heute Gothiscanzia heilse, dann an der küste des oceans zu den Ulmerugen gelangt und in deren sitze eingerückt. dann habe ihr volk die Vanda- len überwunden und seinen zug weiter nach Skythien gerichtet, welches auf gothisch Ouin genannt werde (ouin = avein, ahd. ouwin, regio aquosa paludinosa; Zeuls s. 67 will aus ouin win machen, was keinen passenden sinn gewährt, und Iornandes gebraucht das griech. oy sonst nicht, er schreibt Wisigothi, nicht gleich Procop Odır'yorScı), hierauf, nach besiegung der Spalen, die Maeotis erreicht, hernach in Moesien, Thrakien, Dakien, endlich aber am pontischen meer gesessen. Von der ausfahrt aus Scanzia, die unter kö- nig Berich begann, aber erst unter seinem fünften nachfolger Skythien erreichte, müste, wenn man diesen sagen irgend nachrechnen darf, geraume zeit verstrichen sein, die sich schwer mit der chronologie einigen liefse, und Iornandes will drei verschiedne sitze von Gothen in Skythien und Thrakien nachweisen, wo ihre heimat schon weit länger gewe- sen sein muls. (?) Dudo de moribus Normannor. zu eingang; Ordericus vitalis hist. eccl. p. 723. - über Iornandes. 47 ferung (s. 23) bis gegen den Tanais erstreckte alte grofse Schweden nicht zu übersehn ('); das schwedische volk, bevor es seinen zug nach dem scandi- schen Norden antrat, mufs gleichfalls in skythischsarmatischer strecke Fin- nen und Gothen benachbart angenommen werden. da den Finnen noch heut- zutag der Schwede Ruotsalainen(?) heifst, so liegt es völlig nah, in Roxolanus einen frühe gangbaren namen dieses stamms zu erblicken; zuerst nennt Strabo VI, 306 die Rhoxolanen und verlegt sie zwischen Dnieper und Don, dem Ta- eitus hist. 1,79 sind sie sarmatica gens, Ptolemaeus 3,5 läfst sie an der Maeo- tis neben Jazygen hausen. für ihre deutschheit soll unser Jornandes zeugen, ihm stammt cap. 24 die in unsre heldensage tiefverflochtene Svanhild, welche er Sanielh schreibt, und die nach der edda Siegfrieds tochter war, von Roxo- lanen ab; es gehört nicht hierher die mythischen bezüge zwischen Gothen, Franken und Hunen weiter zu verfolgen (°). (') nach Snorri soll der Tanais früher Tanaqvisl oder Vanaqvisl geheifsen und Asien von Europa geschieden haben, qvisl bedeutet ramus arboris oder fluminis, womit denn nah zusammenhieng, dafs östlich des stromes Asien oder Asaheimr, Asgard, westlich Van- land oder Vanaheimr angesetzt wurde. das goth. ahd. ans lehren aber dafs äs nicht zu Asia gehöre, die Anses keine Asiaten sind. merkwürdig ist, dafs Alvismäl Menn, Godar, Aesir, Vanir, Iotnar und Dvergar einander entgegensetzt, die Godar sind unsere Go- then, die riesen und zwerge fremde nachbarn, die man nach ihrer stärke und wildheit oder kleinern gestalt so benannte; die Vanir scheinen Slaven oder Wenden. Den Tanais lassen auch Plinius 4,24, Lucan 3,273, Mela, Iornandes (cap. 5) und andre schriftsteller die grenze zwischen Europa und Asien bilden; wenn aber Iornandes von ihm sagt 'nunquam seythieo dureseit algore’, so gemahnt das auffallend an eine stelle der edda (Sem. 33°) von dem flusse Ifing, welcher den grund zwischen Jötnar und Godar theile und ewig offen, niemals von eis belegt ströme (opin renna hon scal um aldrdaga, verdrat is & ä). war Ifing ein andrer name für Tanais? (?) dies-lainen ist gewöhnliche finnische ableitung für volksnamen, vgl. Pohjaläinen, Lappaläinen; unzulässig scheint also die zerlegung von Roxolani (PwEoAcve:) in Rox-olani P fe) gung Ss ’ als sei Alanı darin enthalten (Böckh inser. 2,115 °.) (°) nur das noch, wenn Saxo gramm. p. 412 (Müll.) Svavildas vier brüder “genere hel- lesponticos’ nennt, so denke ich dabei nicht an Dänen von Hven (heldensage s. 46), viel- mehr weist dieser Hellespont noch auf das gestade der Maeotis, welche nach Iornand. ce. 23 den Griechen Hele hiefs, und die alte östliche heimat der Schweden und Dänen klingt darin nach, vgl. Petersen gammelnordisk geografi 1,312 - 314. Es ist aus Iornandes cap. 23 bekannt, dafs auch Heruler an der Maeotis salsen, und noch länger behaupteten sich dort die schon christlichen tetraxitischen Gothen, welche von den übrigen durch die Hunen losgerissen wurden (Procop 2,475. 479.) an ihrer stelle hätte man späterhin nach über- bleibseln deutscher sprache suchen sollen. 48 Jacos Grimm Erst dann hätte die ältere geschichte der Gothen, ich meine der den Griechen und Römern bekannten Geten, können gelichtet werden, wenn uns statt der spärlichen auszüge bei Iornandes die vollen werke von Cassio- dor und Ablavius, vor allem des Dio Chrysostomus Getica erhalten wären. Was Iornandes aus letzterem, theilweise aus Strabo über könige und weise männer der Geten aushebt, verwirrt sich alles. von diesen weisen soll der erste Zeuta, ein anderer Diceneus, ein dritter Zamolxis geheifsen haben, da doch, wenn Diceneus in das Jahrhundert vor Christus gesetzt werden mufs, die herodotische meldung für Zalmoxis ein weit höheres, sogar mythisches alter fordert. Diceneus (bei Strabo VII, 298. 304 Aszaiveos, gleichsam Taihu- neis) sei zu könig Boroista gekommen, von diesem fast mit königlicher ge- walt bekleidet worden, auf Diceneus hernach Comosicus als könig und prie- ster, auf ihn Corillus gefolgt, nach langem zwischenraum unter Domitiau habe Dorpaneus geherscht. Sicher setzt Iornandes den Zamolxes blofs dar- um in die zeit, wo seiner vorstellung nach die Gothen in Thrakien und Da- kien niedergesessen waren, blofs darum, weil in der quelle, woraus er schöpfte, Zamolxes ausdrücklich für einen Thraken oder getischen Thraken galt, Berich aber bis auf Filimer, die er aus gothischen liedern kannte, musten ihm älter vorkommen. weder Comosieus noch Corillus klingen deutsch an, auf Dorpaneus werde ich noch einmal zurükkehren, Zeuta könnte goth. Thiuda, Thiudis, ahd. Dioto sein(!), und Boroista Beigeßirras im aus- gang der bildung Ariovistus gleichen. Nichts aber würde bedenklicher sein, als die aus echtgothischer durchaus sagenhafter quelle vernommnen genealo- gien den namen zu nähern, die uns auf gelehrtem griechischen oder römischen wege zugelangt sind, geschweige unter beiden übereinstimmung aufzuweisen, 8 da sie von ganz verschiednen stämmen eines grofsen weit ausgedehnten volks entspringen. Des jüngeren Dio gerettete bücher gewähren lauter histori- sches über die dakischen Geten, er ist freigebiger mit dem namen Agxcı als Tera, gesteht aber, dafs die Griechen Ter«aı vorziehen (1105,67 - 70 Reim.) Liest man unbefangen seine schilderung der kriege Domitians und Trajans mit Decebalus in den jahren 86, 100 - 105, wie neben die Daci jener zeit (') mehrere könige der Odrysen in Thrakien führten den namen XevSss, die Odrysen scheinen aber völlig ungetisch. über Iornandes. 49 Getae, Dancrigi, Quadi, Marcomanni, Astingi und Basternae treten (!), so wird sich das ergebnis der angestellten untersuchung auch in leiseren zügen bestätigen. Decebalus (Aszeß«Aos) scheint fast ein name allgemeineren sin- nes, der vielleicht mehr als einem dacischen fürsten zustand; ich hätte lust ihn mit dem bei Ammianus Marcellinus so oft erscheinenden goth. volksna- men Taifali zusammen zu halten, wie die Astingi auf einen eponymus wei- sen, der goth. Azdiggs d.i. Hazdiggs, ahd. Hartunc hiefs. Tai stände laut- verschoben für Dai = Dahi, Daci, denn in Decebalus kann der erste theil den volksnamen selbst kaum verleugnen. Eutropius 8,2 sagt gerade: Daciam Decebalo victo subegit (Trajanus), provineia trans Danubium facta in his agris quos nune Thaiphali habent, et Vietophali et Theruingi. Zu Eutrops zeit, in der mitte des vierten jh. hafteten demnach, wenn ich richtig mutmafse, die Taiphali auf dem alten dacischen boden (?). Dio nennt uns auch des Decebalus königlichen aufenthalt (8 Basirsıov) Ev ZegufeyeSevcy (1127,48 Reim.), wofür auf münzen nur das verstümmelte Sarmiz oder Sarmis begeg- net, der ort mufs aber fortgedauert haben, da auch Ptolem. 3,8 (Wilb. p. 207) ZagnıleyeSoura (al. ZaguıreyeSeura) beibringt, eine inschrift bei Gruter 437,1 hat Sarmizegetusa, die tab. peuting. Sarmagete, und man weist die lage im heutigen Siebenbürgen auf. ist der zusammensetzung erster theil nicht deutlicher gen. pl. nach art des goth. ize oder blindaize, der damals auch noch substantiven zukam und drückt er das lat. Sarmatarum aus? gethusa, das einem weiblichen griech. part. praes. gliche, könnte dennoch eine goth. form gupuzi (gebildet wie jukuzi jugum) sein, und gothische niederlassung be- zeichnen; das ganze compositum würde für den zusammenflufs sarmatischer und gothischer völker, die im namen seines wohnorts ausgedrückt sein sollte, zeugen. Ptolemaeus gibt in Dacien auffallend viele mit -dava gebildete ör- ter an: Argidava, Marcodava, Nentidava, Ramidava, Singidava, Zusidava, wobei doch wieder an die römische form Davus für Dacus gedacht werden darf. Eine wichtige meldung verdanken wir noch dem Strabo. auch er weifs, dafs Zamolxes den Geten mehr als blofser rathgeber (sumßevAos) des königs, ein göttliches wesen war, und er setzt mit ihm einen heiligen berg in (') Der Grieche Pausanias nennt von Trajan redend natürlich Geten V. 12,4: oüros , Be : mooserryoaro 6 Basıreds Teras roUs Umso Ogeans. (*) Decebalus vertrauter heilst BiziRıs (Dio Cass. 1131,1 Reim.) Graff 3,325 hat den ahd. namen Pichilo. Philos.-histor. Kl. 1846. G 50 Jacos Grimm verbindung, p. 298: rag« ö& reis Teraıs Wvouadero Sess. xal vb opos ümeAndSn iegöv, nal mOOTa@yopeVouow ourus* dvoma Ö’auro Kuyalvov, öuuvunev rn magaßpeovrı werau®. Dies Kogainon stellt Danvilles karte östlich von Zarmizegethusa, südlich unter Zusidava nach Dakien, es wäre leicht auf ein gothisches hau- heinavi, ahd. höhinouwa, nhd. hohenau oder dergleichen, für den berg wie den flufs, zu rathen. alle deutschen völker verehrten ihre götter auf bergen, wie die vielen Wuotansberge, Donnersberge und Ziesberge lehren. Nun bringt auch Ammianus Mare. 31,5 aus späterer zeit eine hierher bezügliche nachricht: als unter Valens im j. 376 der gothische könig Athanarieus vor den Römern von der Donau landeinwärts wich, heifst es, dafs er gezogen sei: ad caucalandensem locum altitudine silvarum inaccessum et montium cum suis omnibus declinavit, Sarmatis inde extrusis. dies Caucaland (hochland?) mufs sich ganz in der richtung des heiligen gebirgs Kuyaivov gefunden haben und scheint nach zeit und verschiedner auffassung derselbe, wenig veränderte name, so dafs im vierten jh. die gothischen Greuthungen noch den heiligen bergwald inne hatten, den Strabo den früheren Geten zuschreibt. Mir fällt auf wie abweichend von Cassius Dio erzählung andere schrift- steller Domitians unglücklichen feldzug gegen die Daker berichten, der sei- nen heerführer Fuscus das leben kostete. Diesen Corn. Fuscus kennen wir auch aus Suetonius und Tacitus berichten. Orosius 7,7 läfst zwar den Do- mitian adversum Germanos et Dacos kriegen, nennt aber den dacischen kö- nig, statt Decebalus, Diurpaneus, Iornandes cap. 13 Dorpaneus und könig der Gothen. des Iornandes quelle scheint also hier schon Gothi, weder Getae noch Daei gehabt zu haben: eben an diesen sieg des Dorpaneus über die Römer knüpft er den ursprung des heldennamens Anses, so dafs wir uns auf entschieden gothischem boden finden. Dorpaneus eignet sich für einen goth. namen (Daurpaneis) um so mehr, da sich noch ein entsprechendes ahd. Dorfuni (bei Meichelbeck nr. 84) (') findet; Decebalus scheint auch darum mehr im allgemeinen einen dakischen fürst oder held zu bezeichnen, wie schon Reimarus 1105 $. 35 ahnte, vgl. Asxeßerıos bei Suidas in &Eußeigovra. Dio Chrysostomus, wenn er, was wir nicht wissen, seine Getica bis auf die jüngste zeit herabführte, hätte darüber wahrhaftesten bericht erstatten können. (') vgl. Richuni Keruni Palduni Adaluni bei Meichelb. 89. Hröduni 99, Helmuni 108, und viel ähnliche, deren -uni allenfalls auch aus -wini gedeutet werden könnte. über Iornandes. 51 Wir sahen auch die Basternae bei Cassius Dio genannt, deren deutsch- heit kaum darf in zweifel gezogen werden. zwar Tacitus Germ. 46: Peucino- rum Venetorumque et Fennorum nationes Germanis an Sarmatis adscribam dubito, quamquam Peueini, quos quidam Bastarnas vocant, sermone, cultu, sede ac domiciliis ut Germani agunt; der sprache und sitte beobachtung entscheidet, ann. 2,65 stellt er Bastarnas Sceythasque zu einander. Basterna scheint nicht anders gebildet, als das goth. viduvairna viduus, oder pivairnö ancilla, und vielleicht navairnö parca; sollte das lat. basterna vehiculum, lectica eigentlich eine von bast geflochtene bahre bedeuten und von jenem volk übernommen sein (1)? den Bastarnen hat schon Livius 40,5. 57,98. 41,18. 19. 23. 44,26. 27 eine frühe stätte in der geschichte bereitet, denn er läfst sie mit dem macedonischen könig Perseus (170. 160 jahre vor Chr.) zusammentreffen; unpassend bezeichnet er in der letztangegebnen stelle sie als Gallier. Strabo p. 305. 306 läfst Geten und Myser an beiden ufern der Donau neben Bastarnen wohnen. Valerius Flaccus Argon. 6, 96 schreibt Baternas für Basternas, um die erste silbe kurz zu bekommen; die beiden folgenden verse quos, duce Teutagono, crudi mora corticis armat aequaque nec ferro brevior nec rumpia ligno, enthalten den offenbar deutschen namen des herzogs und die beschreibung eines roh aus rinde gefertigten schildes (*). Der name Peucini weist auf die insel Peuce in den Donaumündungen. Wenn in diesem landstrich zweihundert jahre vorher deutsche stämme ansitzen, wie sollten die Geten des ersten jh. eben da undeutsch sein? Ptolemaeus zählt die Basternae und Peucini noch im zweiten jh. in Sarmatien auf, drei, vier jhh. später, nachdem jene bei Livius bis nach Macedonien gestreift hatten. diese anhaltende dauer ihrer (') der begrif des geräths geht über auf den, der sich dessen bedient; Caracalla heifst so nach dem mantel. basterna vehiculum gemahnt an jene skythischen und cimbrischen wagenhäuser (s. 37). (?) aus Justinus 32,3 verdient ausgehoben zu werden, was er über einen krieg der Daker mit den Bastarnen meldet: Daci quoque suboles Getarum sunt (was Isidor 9,2 nach- spricht): qui cum Orole rege adversus Bastarnas male pugnassent, ad ultionem segnitiae capturi somnum capita loco pedum ponere jussu regis cogebantur, ministeriaque uxoribus, quae ipsis ante fieri solebant, facere. neque haec ante mutata sunt, quam ignominiam bello acceptam virtute delerent. das soll etwa zur zeit des cimbrischen kriegs hundert jahre vor Chr. geschehen sein. diese strafe der feigheit trägt völlig deutsche farbe. G2 52 Jacos Grimm namen und ihre kraft verkündet unwidersprechlich, dafs sie nichts anders waren als Geten oder Gothen, und dafs ihre besondere benennung dem Pto- lemaeus eben die allgemeine verschwinden liefs. Laut also fordert, so weit ihr gebiet sich erstreckt, die geschichte nicht scheidung sondern einigung der Geten und Gothen, und das gewonnene ge- fühl dieser einheit im hintergrunde darf auch für die ältere dunkle zeit, wo mythische und historische stoffe sich verlaufen, vorschub leisten. Niemand wird verkennen, dafs auf diesem schlüpfrigen boden Iornandes und bereits sein vorgänger Dio gestrauchelt haben müssen; und doch scheint selbst Ior- nandes nicht entblöfst von allem zweifelnden, critischen gefühl. cap. 9 als er dem Dio folgend des Geten königs Telephus meldung thut, befällt ihn der gedanke, dafs dieser name gar nicht gothisch, vielmehr ganz griechisch klinge; da lenkt er ein: ne vero quis dieat hoc nomen a lingua gothica om- nino peregrinum esse, nemo est qui nesciat animadverti, usu pleraque nomina gentes amplecti, ut Romani Macedonum, Graeci Romanorum, Sarmatae Ger- manorum, Gothi plerumque mutuantur Hunnorum. dafs hunische namen unter Gothen gäng und gäbe wurden mag sein, von dem umgekehrten über- gang gothischer namen auf Hunen liefert uns Attila das berühmteste beispiel. an Telephus (TyAe®os) und Eurypilus (EdgvrvRcs) seinem sohn wird auch aufser den namen alles oder das meiste ungetisch erscheinen, und verwechslung des asiatischen Mysiens mit dem Moesien oder Mysien der Donaugegend könnte im spiel sein. Telephos, sohn des Herakles, dem Achilles die be- rühmte wunde schlug, von der geweissagt war © TeWras ra iarercı, liegt tief im hellenischen mythus; doch Dio mag ihn in Thrakien lebendig vernommen haben, und aus seinem werk hätten wir erst zu lernen, auf welchen puneten dennoch uralte griechische und getische sage aneinander rühren. denn die pfade des mythus sind wundersam verschlungen. Liefs sich doch Ovid aus eines gelischen greises munde, den er diesmal keiner roheit beschuldigt, von Iphigenia in Tauris, Orestes und Pylades, was die Skythen erzählten, be- richten (ex Ponto II. 2,41 ff) (!) und wenn deutsche, griechische, lateini- sche sprache geheimnisreich zusammen grenzen, darf es auch die mythologie dieser völker. (') Diana taurica, Böckh inser. 2,90°. Lucians Toxaris 1. 2. 6 bezeugt, dals die Sky ir then dem Orestes und Pylades opferten und Iphigenia göttlich verehrten. über Iornandes. 53 Übt man sich erst einmal in uneingenommner betrachtung dieser jetzt noch verworfnen Getica, so können selbst des Iornandes ärmliche brosamen einiges willkommne darbieten. Die durch Dio überlieferte kunde von einem edlen geschlecht der Geten, aus welchem könige und priester gewählt wur- den, dafs diese edlen anfangs tarabostei, hernach pileati geheifsen waren im gegensatz zu den übrigen freien, welche capillati hiefsen (Iornandes cap. 5 und 13) scheint unverwerflich. auch oratio 72 (Reiske 2,383) gedenkt Dio der getischen huttracht: evIa yap eviors rdrourw avSgwmous, ToUS JAEV Twas Mi- Aous Ei Tais nehaAuls Ey,ovras, Ws vüv rüv Ogeniv rıves, ToV Derwv Asyousvwv, woo- regov de Aazedarmovioı zal Maxedoves. Toxaris bei Lucian, ein Skythe d.i. Thrake, stammte weder aus königlichem geschlecht, noch dem der hutträger, war also ein blofser capillatus oder, wie sich Lucian ausdrückt, ein ö#r@rovs (acht- fülsling), der zwei rinder und einen wagen besitzt. nach des Cassius Dio meldung galt dieser unterschied zwischen pileati und comati noch für die spä- teren Daker (1126,14 Reim. wıRcp£ge, our), Decebalus entsandte nach einander zu den Römern erst comati, dann vornehmere pileati; bedeutsam hiefs auch Odin Sidhöttr, der mit dem breiten, tiefen hut (mythol. 133) und bis auf die jüngste sage herab erscheint er in solchem hut, der eine heidni- sche heiligkeit andeutet. bei den Römern zeichnete den flamen dialis sein galerus und apex aus. Von den capillatis merkt Iornandes weiter an: quod nomen Gothi pro magno suscipientes adhue in suis cantionibus remi- niscuntur, Theodorichs ediet 145 nennt die capillati, und dafs zu seiner zeit schreiben erlassen wurden “universis provincialibus et capillatis’ des Gothen volks weisen Cassiodors variae 4,49. trügt meine vermutung nicht, so wird auch das goth. und vandal. Hazdiggös = Astingi gerade nichts anders ausge- sagt haben als capillati('). natürlich fielen die pileati, d. i. heidnischen prie- ster nach der bekehrung zum christenthum weg. tarabostei aber war ein äl- terer name der pileati und braucht nicht dasselbe auszudrücken, ich wittere darin gothische superlativendung (ungefähr wie in lasivöstai infirmissimi), so dafs in tarabosti = goth. baraböstai das ahd. darapiste, pidarapiste d.i. op- timi strenuissimi gelegen wäre, vgl. altn. parfr utilis, im superl. parfastr. dies mag noch gewagt dünken; sichrer schon dürfen die auf jenen Diceneus 8 zurückgeleiteten gothischen gesetze, "quas usque nune conseriptas (eine wich- (') abh. der phil. hist. classe 1845 s. 224. 54 Jacos Grimm tige bemerkung des Iornandes) bellagines nuneupant, durch die goth. form bilageineis, acc. bilageinins gedeutet werden. So wären schon einige getische wörter und bräuche wenigstens versuchsweise gothisch ausgelegt, wer den wörtern noch mistraut halte sich an die bräuche. Gervinus will alle deut- schen priester zurückweisen und was Caesar von den ihm nahgelegnen Ger- manen behauptet auf die übrigen ausdehnen. doch redet schon Tacitus von sacerdos und sacerdos eiyitatis (Germ. 7. 10) und der spätere altnordische priesterstand ist unleugbar, ja der ausdruck godi mufs den gothischen gudja deuten. der sacerdos muliebri ornatu bei den Nahanarvalen (Germ. 43) läfst uns einen in binde und hut bei den Gothen ahnen, Iornandes-cap. 10 schöpft aus Dio, dafs sacerdotum aliqui illi qui pii vocabantur (!), weifses gewand trugen: alles führt auf einklang der priester, ärzte und gesetzgeber unter ihnen. Herodots scharfblick sah das rechte, wenn er in Zalmoxis, über des Pythagoras schüler, über den vergötterten menschen oder weisen hinaus, einen daemon und gott erkennt; darf Zalmoxis als avsuos zu Wuo- tan, als Gebaleisis zu Gipucho, als pileatus zu Sidhöttr, das fahren nach Zalmoxis zu dem nach Wuotan gehalten werden, so gewinnt die gleichung. Mir scheint das übereintreffen skythischer, thrakischer, alanischer sitten und gebräuche mit germanischen unablehnbar: es sei nur aufser dem getischen ackerbau und schwertcultus an das loofswerfen mit zweigen (?), an die blut- mischung beim bundschlufs (?), an den felsensprung lebenssatter greise (*) erinnert. denn reichen diese gewohnheiten noch zu andern völkern in wei- terer berührung hin, so thun sie hier vorzüglich die engere dar. Plinius 22, 1 gibt an: mares apud Dacos et Sarmatas corpora sua inscribunt; solches tatouieren war noch bis auf uns hin und wieder in Deutschland üblich. (') man möchte das griech. wort wissen, pius kann bedeuten zuss@ys, und ein prie- ster hiels uns noch im mittelalter “der guote man’. mythol. s. 79. merkwürdig ist, dafs sie dem feind mit zithern entgegengesandt werden: subito patefactis portis cum citha- ris et vestibus candidis obviam sunt egressi, paternis diis ut sibi propitii Macedones repellerent, voce supplici modulantes; was auch Athenaeus 14,24 aus des Theopompus verlornen &AArvızar irrogic buch 46 anführt: T!r«ı, brri, ERSZERRR Eyy,ovres #0 zıSagigorrss Tas Eminmaureiaes ToIÜvrat. (*?) Wh. Grimm über deutsche runen s. 296 ff. (°) deutsche rechtsalterthüwer s. 192—194. (*) daselbst s. 486 ff. 972. über Iornandes. 55 Will man unsrer zeitrechnung erste fünf jahrhunderte halten zu den fünf ihnen vorausgegangnen, so werden an fülle welthistorischer begebenhei- ten von diesen jene weit übertroffen. Der Perser kriege mit den Hellenen, Alexanders unsterbliche thaten und die volle kraftentfaltung des römischen reichs lassen um ein grofses hinter sich das verworrene und verdeckte trei- ben der deutschen völker, die bis zum j. 500 in Europa gewaltig werden, so viel erhebendes und folgenreiches von Arminius, Hermanrich, Alarich, Ulfila, Chlodowich bis auf Theodorich in die rollen der geschichte einge- zeichnet steht. Vor der rohen aber gesunden gewalt der Deutschen sollte in diesen unvollendeten zeiten der riesenleib des Römerreichs zusammenbre- chen, und unter allen deutschen stämmen erscheint damals der zuletztziehende gothische wie der begabteste so der stärkste und frischeste. Was Cimbern und Teutonen nicht vermochten, den Franken aber am ende gelang, hatten Gothen, deren zahllose heere über die den Römern längst streitig gemachte Donau immer unwiderstehlicher einbrachen, bereits ausgerichtet, und nachdem grofse striche Griechenlands von ihnen durchzogen waren, allmälich in Ita- lien, Gallien, Spanien und auf afrikanischer westküste fufs gefafst, während an- dere ihrer haufen länder der ostsee und nordsee füllten(!). Solch ein rührsa- mes, kampf und gefahr suchendes volk, aus dessen letzten tagen Procop uns die heldenmütigsten, ergreifendsten züge bewahrt, kann nicht im ersten oder zweiten Jahrhundert unsrer zeitrechnung zu thaten schlag auf schlag erwacht sein, es mufs sich schon in der vorausgegangnen zeit neben Griechen und Römern allenthalben geregt und hervorgethan haben. Von jeher pflegte der Deutsche an grofse völker, die ihm in bildung überlegen waren, sich zu schliefsen, und wahrscheinlich wäre Byzanz wie Rom früher gesunken, hätten sie nicht die leibliche kraft deutscher stämme ma- nigfach in ihren dienst zu verwenden verstanden, so dafs deutsche krieger, die ihren oberherrn oder bundesgenossen anhiengen, lange zeit gebraucht wurden, die angriffe und einfälle ihrer unabhängig und frei gebliebnen stamm- (') die grolse volksmenge der Gothen ergibt sich allenthalben; es genüge hier aus Strabo p. 305 anzuführen: alEnSevres cvv Zmı mAsisrov ol. re Vera, ot re Aczoı, Wore Hol EizoTt lvgrades Ermliameıv TTERTIAS, vüv oTov eig FETTRORS Mugiedes FUVETTRAWEVOL FUyYavoUCL. Pr? Eyyüs nv Arovsı TOD Umarovew Punatwv* oumw Ö”eiriv Üroyeizıor TeAewg, dir Tas dr rov Veouavav eAridas, morsawv gvrwv rois Puwweroıs, woraus wieder das enge band hervorgeht zwischen den Geten, Dakern und den übrigen Germanen. 56 Jacos Grimm brüder abzuwehren. Man lese in Procop (2, 389) wie den helden Tötila keine Römer, sondern andere Deutsche, Asbad und Scipvar erschlugen; durch den Vandalen Stlico liefsen die Römer die Gothen in Thessalien schlagen, und ein andermal war es der Franke Arbogast den Theodosius den Gothen entgegenstellte. Eine menge bedeutender ämter, in der verwaltung wie im heer, wur- den zu Byzanz seit dem vierten, fünften jh. von Deutschen aus der zahl be- friedeter und verbündeter völker eingenommen: durch treue und tapferkeit hatten sie sich emporgeschwungen. Nicht ohne stolz gewahren wir in den reihen römischer econsuln deutsche eigennamen, die laut bezeugen, wie schnell jene barbarei griechischer und römischer verfeinerung theilhaft geworden nun auch jegliche ehren und würden in anspruch nehmen durfte. So war im j. 348 consul Flavius Salia, 351 Gaiso, 362 Nevitta, 366 Dagalaiphus, 372 Arintheus, 377 und 383 Merobaudes, 374 Rieimer oder Richomer, 385 Bauto, 400 und 405 Stilicho, 401 Fravitta, 403 Rumoridus, 419 Plinta, 427 und 447 Ardaburius, 434 Ariovindus und Aspar, 437 Sigisbaldus, 459 Rieimer, 481 Dagalaifus, 465 Herminericus, 506 Ariobinda Asparis filius, 510 Eutharicus, 519 Euthericus Amalus, 535 Belisarius. Hätten sich listen der patricier, praefeeten (!), magistri militum und der vielen geringeren stel- len bis zu dienern und waffenträgern der feldherrn herab erhalten, so würde eine ungleich gröfsere zahl solcher namen, die deutschen klang zur schau tragen, vorliegen. Wäre uns aber zugleich der einzelnen abkunft näher be- kannt, so würden glaublich die meisten, was jenes beigefügte Amalus kund gibt, gothischen geschlechts sein, in jener giltigen auch Gepiden, Vandalen, Basternen in sich begreifenden allgemeinheit, und sicher stände aus früherer zeit manchem Geten, 'Thraker, Alanen und Massageten gleichgothischer name zu. Eine zusammenstellung aller solcher eigennamen und der bei Pro- cop, Iornandes, Ammianus Marcellinus, aber auch schon bei Cassius Dio und Taeitus aufbewahrten beabsichtige ich ein andermal und die kenntnis unsrer ältesten sprache wird dabei nicht leer ausgehn. hier nur ein paar anziehende beispiele. jener Ardaburius, den LeoI im j. 471 tödten liefs, entspricht rein dem alts. worte hardburi Hel. 128,24, ahd. hartpuri Graff (') Dio Chrysostomus orat. 48 (Reiske 2,286), spricht offen dank ans dem HoariorW Ovagıvı, der vom j. 99 — 102 praefect in Bithynien war, und den andere Varenus Rufus nennen. Varinus klänge deutsch. über Iornandes. 97 3,20, welche magistratus bedeuten, also genau die würde, mit der Ardabu- rius bekleidet war, ausdrücken; da die goth. aspirata weicher ist, als in den übrigen deutschen sprachen, so erklärt sich ihr gänzlicher wegfall in der lat. oder gr. form Ardaburius=Hardaburius, wie vorhin Astingus=Hazdiggs ('). Belisarius, der dem Justinian Vandalen und Gothen zu paaren trieb, war ohne zweifel gothischer herkunft, sogar in einer stadt namens Germania, zwischen Thrakien und Illyrien geboren (Procop 2,361), wo deutsche ge- schlechter hausen mochten; sein name erklärt sich zwanglos aus dem gothischen und lautete eigentlich Valisaharis, Valisharis, da die Griechen goth. V bald durch OY, bald B ausdrücken (vgl. Vandali Bavdiacı, Vigilius Bıyidos, aus ZıAovaves wird bei Ulf. Silbanus), auch verschiedentlich Velisarius geschrie- ben steht, valis bedeutet yvyrios, Ayarnuevos und dieser name, dessen erster theil zum ahd. Walisune Welisune, altn. Völsüngr stimmt, sagt aus theurer erwählter held. sein deutsches geschlecht mag aber noch bestätigen, dafs ihm ein lanzenträger OöXtagıs — Viliharis hiefs, ein andrer ’IAasvp (? Hildulf Hildvulfs) Procop 2,431 (?), die treusten diener wählte er sich unter lands- leuten. Ja von den kaisern selbst war Verus Maximinus im j. 235 genere go- thico, nach Iornand. cap. 15 ex infimis parentibus in Thracia natus a patre gotho, nomine Mecca, matre alana, quae Ababa dicebatur. im buch de reg- nor. succ. heifst der. vater Micca, die mutter Abaqua. kurz zuvor hiefs des Septimus Severus jüngerer sohn, den sein eigner bruder Caracalla im j. 212 tödtete, Geta; als Severus noch nicht kaiser, sondern in Pannonien feldherr war, im j. 190 wurde ihm dies kind geboren, und vielleicht danach benannt, weil er unter Geten auf die welt gekommen war; das gäbe ein kleines nicht unwichtiges zeugnis ab neben u zwanzig Jahre später von ÜOaracalla besieg- ten Gothen. Wie nach mehr als tausendjähriger rüstigkeit und mühe die in alle fernen ausgestreuten Gothen endlich von der bühne der welt verschwunden sind, hat auch ein unstern über ihrer geschichte gewaltet und die edelsten zeugen ihrer thaten und leiden liegen verstummt. die bücher von Cassio- ie) dor, Ablavius und Dio sind uns abhanden, oder nur in Iornandes-ungenü- (') Adelung ält. gesch. der Deutschen s. 289 stellt Ardaburius als einen Thraker auf. (*) vgl. Ildico bei Iornandes cap. 49 für Hildgund, Sanielh für Svanhild (s. 47). Philos.- histor. Kl. 1846. H 58 Jacos Grimm gendem auszug übrig; doch hat ihrem andenken Procopius ein lesenswerthes erhaltnes werk gewidmet, und der herlichkeit ihrer sprache versichert uns Ulßlas unsterbliche, wenn auch nur zum kleinsten theil gerettete arbeit. dem alterthum der Gothen mag kein anders deutsches volk sich an die seite setzen, und alle übrigen sind genöthigt ihr frühstes licht bei ihnen anzuzünden. Mislang es mir nicht des Iornandes namen herzustellen, so sah ich noch mehr darauf die ehre seiner annahme zu retten, dafs Geten und Gothen ein volk waren, und hoffe dafs meinen beweisen “ellen zuo der fuoge' kam: die fuge liegt in gleichheit dieser namen und in der Geten und Daker nach- barschaft. zweifel müsten sich fortan das ansehn geben, aus allen kräften jede thunlichkeit deutscher auslegung für getische namen, die noch besser glücken kann als ich sie versuchte, abzuwehren, und die kluft der geschichte zwischen 105 und 166 (an diesen sechzig jahren hängt es) für unerfüllbar zu erklären. Auf dem bisher eingehaltnen standpunkt aber war den Geten alle wurzel abgeschnitten, ohne ursprung auftretend gehen sie vorüber ohne spur, und unsere Gothen wurden darum gebracht das ihnen zuständige erste zeugnis abzulegen für den zusammenhang der Deutschen mit einer uralten vergangenheit. Statt der wenig austragenden meldungen des Pytheas wer- den nunmehr Herodots T'eraı oi «Savarıgovres in den vordergrund unsrer ge- schichte treten und Dions zaragaroı leicht verwischen, das horazische bild von der einfachheit getischer ackerbestellung mag Ovids klagen über getische wildheit dämpfen, und wer ärger nimmt ob dem plauderhaften triegerischen Geta oder Davus der comoedie, sich erheben an dem hohen tragischen ernst, mit welchem die Gothen auf dem weltgerüste verbluteten. Auch für den weg, den Gothen und wahrscheinlich alle Deutschen von Persien aus über den Araxes, am Caucasus vorbei nach der Maeotis und von da über Dnieper und Dniester bis zur Donau einschlugen, gibt diese bereicherung unserer äl- testen geschichte unyerächtlichen fingerzeig. über Iornandes. 59 Nachträge. s. 4. 5. Iornand aus Ibornand Eburnand wird bestätigt durch Iring Euring Tuwaring aus Eburdring (myth. 333. 688), der thüringische held mag früher wol geheifsen haben Eburthuring, ahd. Epurdurinc, ags. Eofordyring, und gleichviel scheint, ob er die milch- stralse oder das gestirn Orion bezeichne. wiederum stimmt das verhältnis zwischen Irn- vrit von Düringen und Irine von Tenemarke zu dem bund zwischen Gothen und Dänen, wenn man die Thüringer, wie es nicht anders sein kann, nahe zu den Gothen stellt. s. 25. vorher schon Augustinus de C. D. 5,23 Rhadagaisus rex Gothorum. s. 28. Strabons worte lauten s. 304: Adzous — oVs oma Acous zaAsirIa 70 maAcıov ap ou zur maoa reis "Arrızois EmenoAuse Ta TÜV oizeräv övonare Terar zus Acoı. und s. 306: SHoyAurror d eis or Aczoı rois Terais. s. 39. gerade so findet sich die länderreihe Alania, Dacia, Gothia bei Isidor orig. 14,4: hujus (Scythiae inferioris) pars prima Alania est, quae ad Maeotidas paludes per- tingit, post hanc Dacia, ubi et Gothia, deinde Germania, ubi plurimam partem Suevi in- coluerunt. hat nun Isidor aus Aethicus geschöpft, oder ist Aethicus so jung, dals er von Isidor (+ 636) entlehnen konnte? ich glaube jenes, zumal für Isidors zeit die reihe nicht mehr gerecht schiene. Sicher aber schrieb sie aus Isidor ein schriftsteller des vierzehn- ten jh. ab, Bartholomaeus anglicus oder Glanvil lib. 15 cap. 50 seines verschiedentlich ge- druckten werks de proprietatibus rerum, wovon eine Berner hs., ohne noth, bei Haupt 4,479 — 495 ausgezogen wird. s. 40. den geographus ravennas, dessen schrift dringend einer critischen ausgabe be- darf, habe ich s. 3 mutmafslich ins siebente jh. gesetzt, obwol mir bekannt ist, dafs Be- retti (bei Muratori script. band 10) ihn ins neunte verlegt und einem gewissen Guido zu- schreibt; damit scheint es aber noch nicht abgethan. auch Schafarik slow. star. s. 55. 973 hält Guido für den verfasser ums j. 886. s. 46. über die abkunft der Franken aus Troja und von Alexander haben schon viele gesammelt; hier noch einige zeugnisse, wie sie mir gerade zur hand liegen. Priamus et Antenor egressi a Troja venerunt in Secambria et inde in Pannonia, et inde in Meotides paludes, et inde juxta ripas fluminis Reni in extrema parte Germaniae. Pertz 2,310, noch näher führen dies aus die annales quedlinb. Pertz 5, 30. Otfried I, 1,87 von den Franken las ih iu in ala wär in einen buachon, ih weiz war, sie in sibbu joh in ahtu sin Alexandres slahtu. dafs altnordische sagen den Odinn zu einem Tyrkja konüngr machen und aus Tyrkland nach Saxland und Reidgotaland einwandern lassen, weils man. H2 ke Pen au. Moni age t usa " 5 - un Ka san asus HR; j rk Ba € uhr Br PR RENT yaldı 5 sta en Bir ubant! iD He nt Marian Rah I wei ya ee Ei mie gt AReeR, as RER, ni ai ö 3er ons hl ala "mar Tl Kae ER: RN ae 2200003 a ER ET ig ab br a Kae: Ki NSr EDEN ”. Fra HR IE AT. su weh re ur 1 nie, eh na ‚M Fr et a wor TA 6 I haiıer 0,8 am „ee LE valesıng ‚ib wi Mi, na ad er ae de nen en wi a ale vi ve li Wi N ai als ir j t lc x hrsg ilasn Er fer Idx ih je} ar 7 anime). Ri ayar ai . I An ae bare aa le"; Inpe: er Über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum, in Beziehung auf die Bestimmung dieser Rechtssammlung und auf die Methode ihrer Redaction. Von H"- H. E."DIRKSEN. mnnmnmnven [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 19. Januar 1846.] D ie neueren Untersuchungen (!) über das sogenannte (?) Citirgesetz Valen- tinian’s III (?) haben überzeugend dargethan, dafs die ältere Vorstellung (*), als ob die Anwendung des Juristenrechts in der gerichtlichen Praxis der Rö- mer, seit der Zeit der Severe, sämmtliche Werke der juristischen Olassiker umfafst habe und erst durch das genannte Gesetz auf die Benutzung der Schriften von fünf Juristen beschränkt worden sei, in jeder Beziehung unge- nügend genannt werden mufs. Es dürfte fortan kaum ein ernstlicher Wider- spruch der Ansicht begegnen, dafs Valentinian III in diesem Punkte lediglich das, durch die Praxis längst begründete, Herkommen theils bestätigt theils genauer geregelt habe: gleichwie bald darauf Theodosius II dem Bedürfnis einer kaiserlichen Edicten-Sammlung, nach dem Muster älterer Rescripten- (') S. Puchta, im Rhein. Mus. f. Jurispr. V. 6. VI. 2. und in dem Cursus d. Jnsti- tution. Bd. 1. 8.134. Huschke Ueb. Alter u. Verf. d. Mos. et R. LL. Collat. (Zeit- schrift f. gesch. RsW. XII. 1. no.1. $.9. fgg.). Sanio Über die sg. Citirgesetze (In seinen Rechtshistor. Abälggen I. 1. Königsbg. 1845. 8.). (?) Die Benennung ist erst neuern Ursprungs und palst, wie Sanio a.a. O. S. 1. Anm. 1. erinnert, jedenfalls auch auf die Verordnungen Constantin’s im 'Theod. Cod. I. 4. c.1. c.2. de resp. prud. (°) Th. Cod. c. 3. eod. (*) S. Savigny Gesch. d. R. Rs. im M. A. Bd.1. Cap. 1. $.3. Unter den früheren Vertheidigern einer gleichen Ansicht ist auszuzeichnen J. Gothofredus (Manuale iuris. Biblioth. iur. civ. c.2. und in c. 3. der Proleg. ad Th. C. Vol.I. des Comm. in Th. Cod.). 62 H. E. Dınksen Sammlungen, zu genügen suchte (') und den Plan fasste zu einer, aus Juri- stenrecht und Constitutionenrecht gemischten, Compilation von Entscheid- ungsregeln für gerichtliche Streitigkeiten (?); welcher Plan zwar nicht zur Ausführung gekommen sein mag, welchem aber entsprechende Privat-Unter- nehmungen als Präcedenzen nicht gefehlt zu haben scheinen. Daraus folgt wiederum, dafs die so eben bezeichneten Acte der Gesetzgebung Theodos des jüngern und Valentinians III nicht ohne Gefahr benutzt werden können als Anhaltspunkte zur Ermittelung der Chronologie für die verschiedenen Com- pilationen römischer Rechtsquellen, welche nach Constantin’s und vor Ju- stinian’s Regierung redigirt worden sind. Man wird zwar mit einigem Scheine entgegnen, es müsse ein solcher Zusammenhang jedenfalls da zugestanden werden, wo der Einflufs der eigenthümlichen Verordnungen eines jeden die- ser Gesetze in einer einzelnen Compilation dieses Zeitraumes anschaulich vor- liegt. Allein die Schwierigkeit besteht eben in der thatsächlichen Nachweis- ung einer solchen unmittelbaren Einwirkung; sobald man nämlich den blos mittelbaren Einflufs der geistigen Befähigung und des practischen Bedürfnis- ses des Zeitalters davon trennt, und die wirklich selbstständigen Eigenheiten der Gesetzgebung beider genannter Kaiser ausschliefslich in’s Auge fasst. Dann wird man sich bald überzeugen, dafs die selbstständige Vorschrift des Valentinianischen Citirgesetzes, nämlich die Regulirung des Gonflietes juri- stischer Autoritäten mittels eines eigenthümlichen numerischen Calculs, zwar die Anwendung der Sätze des Juristenrechts beherrschte, allein die Me- thode der Redaction von Compilationen aus demselben nicht zu bestim- men vermochte. Und um einen Einflufs der in Frage stehenden gesetzlichen Verfügungen des jüngern Theodosius auf die Rechtssammlungen des zuvor bezeichneten Zeitraumes zu postuliren, genügt es nicht zu beweisen, dafs eine einzelne Sammlung solche kaiserliche Verordnungen enthält, welche auch der Theodosische Constitutionen-Codex aufzuweisen hat; oder dafs dieselbe das Prineip einer aus Juristenrecht und Constitutionenrecht gemisch- ten Compilation befolgt, welches mit dem Plane des Theodosius zur Veran- staltung einer entsprechenden, dem Bedürfnis der Praxis zusagenden, Zu- sammenstellung der Regulative aus jenen beiden Gebieten der Rechtsquellen (') Theod. Cod. I.1. c. 5. c. 6. de const. Pr. (eo bi 1: über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 63 übereinkommt. Vielmehr würde zur Erzielung eines solchen Resultates dar- gethan werden müssen, dafs der Text der correspondirenden Constitu- tionen mit allen Eigenheiten, und namentlich mit den Verkürzungen, der Theodosischen Sammlung in einer andern Rechtscompilation getreu wieder- gegeben sei, und dafs die Verbindung von Sätzen des Constitutionen- und Juristen-Rechts in den gemischten Sammlungen genau nach der Anweisung des K. Theodosius II redigirt worden, d. h. mit Vermeidung aller Wider- sprüche und Meinungsverschiedenheiten in den Excerpten der juristischen Schriften, sowie unter Benutzung der öffentlich beglaubigten Constitutionen- Sammlungen für die Auszüge aus dem Constitutionenrecht. Der Beweis eines solchen Zusammenhanges ist aber gerade für die wichtigsten der uns überlieferten gemischten Compilationen römischer Rechtsquellen, nämlich für die Collat. LL. Mosaic. et Rom. und für die Vaticana Fragmenta, durch- aus nicht herzustellen (!). Mit dem Dahinschwinden des Ansehens der, bisher nur gar zu sehr überschätzten, äufserlichen Anhaltspunkte für die Bestimmung der Chrono- logie jener römischen Rechtssammlungen mufs unser Vertrauen wachsen zu derjenigen Kritik, welche ihre Resultate aus einer sorgfältigen Prüfung des Inhaltes jeder einzelnen Compilation ableitet. Dieser innern Kritik erscheint ein jedes auch noch so unbedeutende Moment in dem Verfahren des Com- pilators beachtenswerth. Denn selbst die scheinbar blos zufälligen Äufser- ungen desselben können zur Unterstützung dienen für ein, aus andern Be- ziehungen als wahrscheinlich sich herausstellendes, Resultat. Und zur Be- lehrung über den Plan des ganzen Unternehmens hat eine genaue Prüfung sowohl dasjenige zu berücksichtigen, was die Redaction wirklich geleistet, als auch das, was sie mit Bewufstsein unterlassen hat. Diese Bemerkungen erscheinen vorzugsweis beherzigungswerth in der Anwendung auf die, unter dem Namen der Lex dei oder Collatio legum Mosaicarum et Romanarum bekannte, Zusammenstellung von Auszügen aus der Gesetzgebung Mosis mit Festsetzungen des römischen Juristen- und Con- (‘) Vergl. Puchta Institutionen Curs. Bd.1. 88.104. 135. und in Beziehung auf die Collat. LL. Mos. insbesondere: Huschke a.a. O. S.3. fgg. in Betreff der Vatican. Frag- mente Schrader, in d. Tübing. krit. Zeitschr. f, RsW.1I.1. S.170. und Sanio a.a. O. $.3. 8.34. fg. 64 H. E. DırKsen stitutionen -Rechts. Auf die Geschichte der Entstehung dieser räthselhaften Compilation ist neuerlich wieder die öffentliche Aufmerksamkeit geleitet wor- den, indem einer unserer namhaftesten Civilisten (') diesen Gegenstand mit entschiedenem Scharfsinn und grofser Gelehrsamkeit behandelt hat. Es kann indess nicht genug bedauert werden, dafs diese Untersuchung in blos äus- serlicher Weise geführt worden ist. Die Prüfung der Methode der Red- action hinsichtlich der Auswahl und Benutzung der excerpirten Quellen, so wie der Anordnung der gewonnenen Auszüge, scheint dieser Aufgabe ganz fremd geblieben zu sein. Nichstdestoweniger bildet eine solche Richtung der Kritik das allein verlässliche Correctiv für die verschiedenen Postulate, zu deren Bildung ein Forscher auf diesem Gebiete nur gar zu leicht verführt werden kann. Wir dürfen daher die Hauptfrage zur Zeit noch für ungelöst halten: zu welchen Ergebnissen die Handhabung der innern Kritik bei un- serer Compilation führt? und erst die Anwendung dieser Ergebnisse auf die neugewonnenen Producte der äufserlichen Kritik scheint eine unbefangene und gründliche Beurtheilung der Resultate der letztern möglich zu machen- I. Die durch Handschriften beglaubigte Überschrift unserer Sammlung: Incipit lex dei, guam dominus ('s. deus) dedit ad Moysen, (man mag dieselbe für den Gesammt-Titel des Werkes halten (?), oder für das Bruchstück des Anfanges eines verloren gegangenen Vorberichts zu diesem (?)), kann von Seiten der Ächtheit nicht füglich angefochten werden. Es liegt darin unver- kennbar die Hinweisung auf den Zweck des ganzen Unternehmens, die Con- ie) cordanz der göttlichen Gebote und der Satzungen des menschlichen Rech- tes darzulegen, um in Folge dessen dem göttlichen Recht dieselbe Geltung in der gerichtlichen Praxis zu vindieiren, wie dem menschlichen Recht. Un- gleich gangbarer ist freilich die Bezeichnung: Collatio, oder Pariatio, Mosai- carum et Romanarum legum, welche der äufsern Form der Redaction dieser Compilation angepasst ist; allein der Ursprung dieser Terminologie kann (') Huschke a. a. 0. (2) S. Blume Lex dei. Prolegom. pag. X. Bonn 1833. 8. (?) Puchta a. a. O. $. 104. über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 65 weder auf den Verfasser noch auch nur auf die Abschreiber der Sammlung zurückgeführt werden; er datirt von den ersten Herausgebern (!). Die Frage, nach der Ursprünglichkeit hinsichtlich der Form der Über- lieferung des Textes unserer Compilation, umschliefst die Erörterung man- nichfaltiger Punkte. Es wird sicherlich nicht des Beweises bedürfen, dafs die Zusammenstellung der Vorschriften des Mosaischen Rechts mit jenen des römischen in dem Plane der Redaction gelegen habe, und mithin daran nicht gedacht werden könne, als ob das Unternehmen zunächst beschränkt gewesen sei auf eine Sammlung von Excerpten aus römischen Rechtsquellen, wozu erst eine spätere Hand den Nachtrag von Parallelstellen des Penta- teuchs beigesteuert habe. Dagegen ist eine Erörterung der folgenden Frage- sätze nicht zu umgehn. Stellt der uns überlieferte Text, ganz oder nahezu, die vollständige Sammlung dar, oder bildet er nur ein Bruchstück des ur- sprünglich bedeutend gröfsern Ganzen? Ferner ist der vorliegende Text, mit seinen Abtheilungen und Einschaltungen, für entsprechend der Urschrift zu halten, oder müssen Nachträge einer spätern Hand darin unterschieden wer- den? Endlich: ist Gewicht zu legen auf die Form der Mittheilung der Tex- tesauszüge des Pentateuchs, nämlich auf die Unvollständigkeit der eitirten Textesworte und auf die Einkleidung des Citates in eine, von der Vulgata abweichende, lateinische Übersetzung? Die Beantwortung der ersten Frage scheint ein Übergreifen zu ent- g, ob es in dem Plane des Compilators gelegen habe, eine vollständige Übersicht halten in das Gebiet der erst weiter unten anzuknüpfenden Untersuchun g zu liefern? Allein da wir vorweg postuliren dürfen, dafs alles was die Religion und das Kriegswesen der Eigenthümlichkeiten von Mosis Gesetzgebun der Juden anging, sowie das was mit den Sitten des Orients zusammenhing, (wie der Kauf der Frauen und die Vielweiberei (?)), von dem Kreise unserer Sammlung ausgeschlossen geblieben und nur dasjenige herbeigezogen wor- den sei, was den Stoff zur Nachweisung von principiel übereinstimmenden Festsetzungen des jüdischen und des römischen Rechtes darbot, so dürfen wir wohl die Folgerung für gerechtfertigt halten, dafs in dem ‘vorstehenden (') A. Schulting in den Anmerkgg. zur Collat. LL. Mos. I. 1. not. 1. (Jurisprud. Ante-Justinian.) Blume a. a. OÖ. und in der Zeitschr. f. gesch. RsW. Bd. X. S. 308. (*) Vergl. J. D. Michaelis Mosaisch, Recht. Th.1. $.5. S.18. Th. 2. SS. 85. fg. 94. fg. Philos.- histor. Kl. 1846. I 66 H. E. Dırksen Text der bei weitem gröfsere Theil des ursprünglichen Inhaltes der ganzen Sammlung gerettet sei (!). Denn der Anfang ist, abgesehn von der zweifel- haften Existenz einer Einleitung (?), nach dem gleich weiter über die Ab- schnitte unserer Compilation mitzutheilenden, als unverkürzt anzusprechen; das Ende aber dürfen wir für defect halten, indem kaum zu bezweifeln steht dafs, aufser dem Erbfolgerecht, auch dafs Recht der Forderungen Anlass gegeben haben werde, die beiden Gesetzgebungen mit einander zu verglei- chen (°). Die zweite Frage anbelangend, ist in der neuesten Zeit behauptet wor- den (*), dafs die Capitel-Abtheilung unserer Compilation offenbar erst in späterer Zeit hinzugefügt worden sei, und dafs jedenfalls die in Tit. V. zwi- schen c. 2. und c. 3. unnöthigerweise eingeschaltete Phrase: tem T’heodo- sianus, einen solchen späteren Ursprung verrathe, was wohl nicht minder von andern beiläufig eingestreuten Item’s anzunehmen sei (°). Diese Postu- late, deren Anwendung in dem Dienste einer laxen Kritik sehr gefahrdrohend werden kann, bedürfen einer sorgfältigen Prüfung. Es ist freilich nicht zu leugnen, dafs der Stil unsers Compilators an verschiedenen Orten verschie- den lautet, allein dies rührt her von der Anschliefsung der einzelnen Rede- sätze an den Inhalt der concereten Quellen-Texte. An den Stellen, wo Re- deformen der römischen Rechtsquellen, oder auch des Mosaischen Rechts, wiedergegeben sind, erscheint der Ausdruck der Redaction correcter als wie da, wo der Referent seiner eigenen Anschauung Worte gegeben hat (°). Da aber die Latinität überall dieselbe geblieben ist (7), so berechtigt uns diese Wahrnehmung nicht, an die Thätigkeit verschiedener Scribenten zu den- ken. In Beziehung auf die Titel- Abtheilungen würde man vielleicht unter- scheiden können die Abtheilung selbst und die Rubrieirung der einzelnen (') So ist auch wohl Huschke a. a. O. zu verstehen, indem er diese Compilation ein kleines Werk nennt. (?) Vergl. Puchta a.a.O. Huschke a.a. O. S. 30. () S. Michaelis a.a. O. Th. 3. $$. 147. fgg. (*) Huschke.ara.0. 8.5: (?) Ebend. S.5—7. Vergl. auch G. Hänel in seiner Ausg. des Th. Cod. Anm. zu Lib. IX. Tit. 7. c. 6. pag. 846. C)uiNergl.y Dit: VER 07 .rz., Anfı Tit-sVEl 2. Anfs Tr XiiVeaeHo: 8.6. (7) Über diese hat Huschke a.a. O. S. 2.— 24. genauer sich verbreitet. über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 67 Titel; jene könnte ursprünglich, diese aber modern sein, obwohl Huschke in beiden Beziehungen die Alterthümlichkeit in Abrede zu stellen scheint. Es ist schon durch andere (1) aufmerksam darauf gemacht worden, dafs Hincmar von Rheims Stellen der Collat. LL. Mos. aus den Abschnitten De stupratoribus und De incestis nuptüs, in derselben Folge und unter An- gabe der nämlichen Titelrubriken, wie diese in den uns zugänglichen Hand- schriften dieser Compilation vorliegen, angeführt hat. Nur in der Zählung der genannten Titel, welche als sechster und siebenter statt als fünfter und sechster Abschnitt bezeichnet sind, ist eine Abweichung ersichtlich (?). Ge- gen dieses Argument würde freilich eingewendet werden können, dafs wenn die Abtheilungen und Rubriken das Werk einer spätern Hand sein sollten, dieses jedenfalls vor dem Beginne des neunten Jahrhunderts, welchem Hinc- mar angehört, seine Vollendung müsse erhalten haben. Allein die Ursprüng- lichkeit der Titel-Abtheilung dürfte aus andern Thatsachen vollständig zu erweisen sein. Die regelmäfsige Wiederkehr einer Reihe von Auszügen des Mosaischen Rechts ist freilich kein sicheres Erkennungszeichen für den Be- ginn eines neuen Abschnittes der Darstellung in unserer Sammlung; denn es fehlt nicht an Ausnahmen von dieser Regel(*). Dagegen ist die Wahrnehm- ung entscheidend, dafs wenn in demselben Abschnitt Excerpte der nämli- chen Quelle wiederkehren, die Inscription des wiederkehrenden Auszuges auf die Wiederholung ausdrücklich hinweist, mittels der Phrasen: /tem, oder Idem, mit dem Zusatz: sic, oder eodem, auch wohl: libro et titulo, quo su- pra (*); während da, wo ein neuer Abschnitt begonnen hat, die Excerpte aus einer schon im vorhergehenden benutzten Quelle jederzeit eine vollstän- dige Inseription erhalten haben, selbst dann wenn ein Auszug aus derselben Quelle den Schlufs der unmittelbar voranstehenden Abtheilung bildet. Dies (') Savigny a.a. O. Bd. 2. 8.98. S. 282. Anm.e. Ausg. 2. Heidelb. 1834. 8. Blume a.a. O. p. XIV. fg. (?) Für diese Abweichung bietet die Ungenauigkeit, welche dem Hincmar bei den Zahlenangaben anderer juristischer Quellen-Citate zur Last fällt, eine naheliegende Erklär- rung. Über die künstliche Deutung, welche Savigny a.a. OÖ. und nach ihm Blume a. a. O. daran geknüpft haben, vergl. den Anhang dieser Abhdlg. I BE IE er ANER NL L 7e (*) z. B. I. 6. sqq. 13. II. 3. sq. 6. 8. XI. 3. sqq. 8. XII. 3. sq. X VI. 6. sgg. 12 68 H. E. Dırksen Verfahren ist mit Consequenz festgehalten (!), und die Berücksichtigung desselben kann uns über einzelne Zweifel wegen bestrittener Titel- Abtheil- ungen hinaushelfen (?). Und auch die Rubrieirung der Titel wagen wir als ächt anzusprechen; nämlich was den Hauptinhalt dieser Rubriken angeht, indem die Schwankungen in den einzelnen Ausdrücken (°) füglich der Will- kühr der Abschreiber, zum Theil auch der Herausgeber (*), in Rechnung zu stellen sind. Wir stützen aber unsere Ansicht darauf, dafs der Inhalt der einzelnen Titelrubriken den Inseriptionen der Hauptexcerpte römischer Rechtsquellen in jedem Titel nachgebildet ist (°), und dafs nicht minder das (') Man vergl. z.B. Tit. IV. c. 12. und Tit. V. c.2. Ferner Tit. VI. c. 3. und Tit. VII. e.2. Sodann Tit. XI. c. 7. fg. und Tit. XII. c. 5. Endlich Tit XII. c. 3. und Tit. XIVewev3. (°) Dies dient namentlich zur Beseitigung des Bedenkens: Ob der Tit. IX., der in den Handschriften keine gesonderte Rubrik aufzuweisen hat, (vergl. Blume a. a. O. Anm. 1.) mit dem vorhergehenden achten Titel, welchem er von Seiten des Inhalts verwandt zu sein scheint, zum Ganzen zu verbinden ist? Für die Bejahung der Frage scheint die Re- capitulation der Rubrik am Schlusse von Tit. IX. zu sprechen, indem die Handschriften hier die Überschrift von Tit. VII. wiedergeben: Explieit titulus: De falso testimonio. Dennoch entscheiden die folgenden Gründe für die Verneinung. Zuvörderst weil das erste römisch-rechtliche Excerpt in Tit. IX. aus dem nämlichen Werke Ulpian’s entlehnt ist, welchem das Schluls-Excerpt in Tit. VIII. angehört, und nichtsdestoweniger die Inscription bei jenem so umständlich redigirt ist wie bei diesem. Sodann weil die Iden- ttät des in beiden Abtheilungen behandelten Gegenstandes eine blos scheinbare ist. Nach dem Inhalte des in Tit. IX. vorangestellten Satzes des Pentateuchs könnte man freilich voraussetzen, es sei in diesem gleichwie in dem vorhergehenden Abschnitte lediglich von der falschen Zeugenaussage die Rede. Allein das folgende Referat der römisch-rechtli- chen Bestimmungen belehrt uns, dafs in Tit. VIII. die Festsetzungen der Zex Cornelia testamentaria über die Bestrafung des falschen Zeugnisses, dagegen in Tit. IX. die, in der Lex Julia de vi für nahe verbundene Personen anerkannte, Befreiung von der Ver- pflichtung zur Zeugenaussage, nebst der Erörterung der Gründe eines verdächtigen Zeug- nisses, den Mittelpunkt der Darstellung bilden sollte. (°) Man vergl. z. B. die Abweichungen in den Formularen, welche am Eingange und Schlusse desselben Titels die Rubrik wiederholen. Tit. III. Zncipit: De iure et saevitia dormninorum. — Explicit: De dominorum saevitia cohibenda. Tit. VI. Incipit: De incestis nuptüs. — Expl.: De adulteris, stupratoribus et incestis nuptis. (Durch die letzte Variante, die freilich nicht in allen Handschriften vorkommt, sind die Rubriken von Tit. IV. V. und VI. combinirt). Ähnliches findet man in Tit. VII. XI. XV. (*) Vergl. Blume in der Zeitschr. f. geschichtl. RsW. Bd. X. No. 4.253803. (°) In der Regel richtet sich dies nach dem ersten Excerpt der römischen Rechts- über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 69 Schema der Titelfolge unserer Compilation, insoweit es die behandelten Lehren des Strafrechts angeht, den Prineipien des in der damaligen Praxis befolgten römischen Rechts angepasst erscheint. Umständlich hat Huschke (!) die eigenthümliche Verbindung be- sprochen, durch welche in Tit. V. dieser Compilation ein Excerpt des Ju- ristenrechts einem andern aus dem Constitutionenrecht gegenübergestellt ist. Man findet nämlich am Schlusse von Cap. 2 dieses Titels einem Auszuge aus des Paulus Libri sententiarum die eigene Bemerkung des Compilators bei- gefügt: Hoc quidem iuris est: mentem tamen legis Moysis imperatoris T’heo- dosii constitutio ad plenum secuta cognoscilur; und darauf wird in cap. 3. die Mittheilung der Textesworte dieser Constitution, unter Voranstellung der vollständigen Inscription, (Impp. Valentinianus, Theodosius et Arcadius AAA. ad Orientium, Vicarium urbis Romae.) mittels der Phrase eingeleitet: Item Theodosianus. Indem Huschke diese Phrase als die, erst in späterer Zeit in Gebrauch gekommene, Bezeichnung der Constitutionen - Sammlung des jüngern Theodosius auffasst, trägt er kein Bedenken, den Nachtrag eines spätern unwissenden Überarbeiters unserer Compilation darin gewahr zu wer- den, um so mehr da der hier mitgetheilte Text in dem Theodosischen Con- stitutionen Codex nur verkürzt wiedergegeben ist, und folglich nicht aus die- ser Quelle in unsere Redaction übertragen sein kann (?). Allein Huschke ist noch weiter gegangen und hat aus der, am Schlusse von cap. 2. vorkom- quellen, allein bisweilen hat auch die Inscription eines der später folgenden Excerpte auf die Formulirung der Titelrubrik eingewirkt. Vergl. Rubr. Tit. III. und c. 3. pr. eod. Rubr. Tit. IV. mit-c. 2. pr. Rubr. Tit. VII. mit c. 4. pr. Rubr. Tit.X. mit c.2. pr. Rubr. Tit. XI. mit c.2. pr. Rubr. Tit. XII. mit c.2. pr. Rubr. Tit. XIII. mit c. 3. pr. Rubr. Tit. XV. mit c. 2. pr. c. 3. pr. C) 2.2.0. 8.3. f. (*) Aus diesem Grunde hatte schon P. Pithou (in der Praefat. zu seiner Ausg. der Collat. LL. M.) die Überzeugung ausgesprochen, dals der Compilator die Theodosische Constitutionen-Sammlung nicht zu seiner Verfügung gehabt haben könne. J. Gotho- fredus (Comm. in Th. C. IX. 7. c. 6) suchte vergebens dies durch das Postulat zu ent- kräften, es möge in den uns erhaltenen Originaltexten des neunten Buches dieser Samm- lung gerade die c. 6. von Tit. VII. ausgefallen und die Lücke durch die Abschreiber aus dem Westgothischen Auszuge ergänzt sein. Zweifel gegen diese Voraussetzung findet man bei Savigny a.a. O. Bd. 2. C. 8. 8.17. S. 53. Anm. c. und eine übersichtliche Zu- sammenstellung der, für Pithou’s Ansicht sprechenden, Gründe hat gegeben Hänel a. a. O. Vergl. Huschke a.a. O. S.3. fg. 70 H. E. DıreKsen menden, einfachen Bezeichnung des Theodosius, als des Verfassers dieses im J. 390. n. Chr. erlassenen Gesetzes, eine Unterstützung für sein Postulat abgeleitet, dafs die Collat. LL. Mos. et R. eine um das Jahr 390. von einem christlichen Geistlichen in Palästina verfasste Rechtssammlung sei, in welcher ein so eben erschienenes neues Gesetz füglich nach demjenigen der drei Kai- ser, die dessen Verfasser waren, habe bezeichnet werden können, der zu den orientalischen Provinzen des römischen Reichs in näherer Beziehung stand als seine Collegen. Irren wir nicht, so stehen dieser Argumentation erheb- liche Bedenken entgegen. Wenn wirklich der Verfasser unserer Compilation das in Frage stehende Gesetz vorzugsweis dem Theodosius zugeschrieben hat, so kann dies doch nimmermehr geschehn sein wegen einer Beziehung dieses Kaisers zu den Verhältnissen der Ortlichkeit, an welche die Entstehung dieser Rechtssammlung geknüpft war. Der Grund würde vielmehr darin zu suchen sein, dafs die Abfassung unserer Compilation zur Zeit der Allein- herrschaft des Theodosius erfolgte, die aber bekanntlich erst im Jahre 392 begann. Es ist ferner aus den Vaticanischen Fragmenten bekannt, dafs in den gemischten Sammlungen römischer Rechtsquellen, welche vor der durch Theodosius II bewirkten Bestätigung der beiden älteren Rescripten-Samm- lungen redigirt worden waren, den aufgenommenen Auszügen aus dem Her- mogenianischen und Gregorianischen Constitutionen-Codex die ausdrück- liche Bezeichnung dieser Codices nur theilweis, und augenscheinlich durch eine spätere Hand, hinzugefügt wurde. (') So könnte denn freilich auch der entsprechende Zusatz: item T’heodosianus, an der oben angedeuteten Stelle unserer Compilation, einen gleichen Ursprung haben. Allein um klar in dieser Sache zu sehn, mufs nicht nur die Textes -Kritik festgestellt, son- dern auch jede, in andern Abschnitten derselben Sammlung sichtbare, Spur der Eigenheiten des Redigenten, hinsichtlich der Bezeichnung und Mit- theilung der Texte des neuesten Constitutionenrechts, mit Aufmerksamkeit verfolgt werden. Bei den in Frage stehenden Worten, in den angezogenen Stellen von Tit. V. weist die Collation von Jos. Scaliger in c.2. den Zusatz: T’heodo- si, hinter Imperatoris, als fehlend nach; und zu Anfang von c.3. liest die Wiener Handschrift: Idem T’heodosianus. Die Vergleichung anderer Stellen ('!) Vergl. Vatic. Frr. 88. 266°. 270. 272. 285. 286. 288. ) 5 SS über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 74 der Coll. LL. Mos., in denen Citate des spätern Constitutionenrechts vor- kommen, ergiebt das folgende Resultat. Tit. VI. c. 4. z. Anf. liest man: Gregorianus lib. V. sub titulo De nuptüs, exemplum literarum Diocletiani et Maximiani Impp. talem coniunctionem graviter punire commemorat. Dann folgt nicht die förmliche Inseription der mitgetheilten Textesworte des Edicts, sondern die Bezeichnung: Exemplum edieti Diocletiani et Maximiani nobi- lissimorum Caesarum. Und Tit. X. ce. 3. heifst es: Ermogenianus, sub titulo De deposito, huiusmodi inserit constitutionem;, woran die Mittheilung des Tex- tes von vier Rescripten Diocletian’s und Maximian’s sich schliefst, zwar mit vollständigen In- und Subscriptionen jedoch mittels der, in Hermogenian’s Sammlung vorgefundenen und auf das vorhergehende verweisenden, Bezeich- nung der Kaiser: iidem AA. et CC. Diese Zusammenstellung berechtigt zu der Voraussetzung, dafs ähnlich wie an der zuletzt erwähnten Stelle der Aus- druck constitutio, als Gollectivbezeichnung der neueren Gesetzgebung ('), eine Mehrzahl von kaiserlichen Verfügungen begreift, so auch derselbe Aus- druck in Tit. V. c. 2. allgemeiner gefafst werden darf, so dafs durch die Un- genauigkeit des Zusatzes T’heodosi, den wir als ächt mögen gelten lassen, das Verständnis des Redesatzes nicht gefährdet werden konnte. Gleichwohl mochte der Compilator, oder ein späterer Abschreiber, auch die Möglich- keit einer Misdeutung entfernt halten wollen, indem die Inscription des fol- genden Edictes die Namen von drei Kaisern aufwies; und zu dem Ende schaltete er in c. 3. die Phrase ein: Jdem T'heodosius. So dürfte statt IZem Theodosianus, (was durch Verwechslung der ähnlichen Schriftzüge in den Text gekommen sein mag), gelesen werden müssen, indem bei der grofsen Verschiedenheit der Textesrecension dieses Edictes in der Theodosischen Constitutionen-Sammlung (?), auch eine spätere Hand schwerlich hätte ver- sucht werden können, die Verweisung auf den Theodosianus Codex hier für nöthig zu erachten. Es bleibt nun noch von der Form zu sprechen, in welcher unser Com- pilator die excerpirten Textesworte des Pentateuchs mitgetheilt hat. Auf (') Denn es ist nachgewiesen, dafs in Tit. XIV. c. 3. $. 6. unserer Sammlung unter der Bezeichnung: novellae constitutiones, Verfügungen von Diocletian und Maximian mitbe- griffen sind. Vergl. Huschke a. a. O. S. 4. (?) Theod. Cod. IX. 7. c. 6. ad L. Jul. de adult. 72 H. E. Dırnksen die Unvollständigkeit der Mittheilung derselben werden wir weiter unten zu- rückkommen, und es bleibt hier nur die Thatsache zu erörtern, dafs die der Compilation zu Grunde gelegte lateinische Übersetzung der H.Schrift sich als durchaus verschieden zeigt von der Vulgata des Hieronymus. Man hat in der neuesten Zeit (!) eine Bestätigung daraus hergeleitet für das Postulat, es sei unsere Rechtssammlung von dem Cleriker Rufinus aus Aquileia in einem Zeitraum verfasst worden, wo er dem Hieronymus in erklärter Feind- schaft gegenüber stand (?). Wir aber glauben zeigen zu können, dafs die Abweichung der lateinischen Texte des Pentateuchs von der Übersetzung der Vulgata durchaus nicht als ein historischer Anhaltspunkt benutzt werden kann, zur Feststellung der Chronologie unserer Compilation und zur Ermit- telung des Verfassers derselben. Den Sprach- und Alterthumsforschern auf dem Gebiete der H.Schrif- ten des alten und des neuen Bundes (?) ist es keineswegs entgangen, dafs die in der Collat. LL. Mos. eitirten Worte des Pentateuchs, gleich den in Ju- stinian’s Gesetzen eingestreuten Citaten der Bibel, nicht aus der Übersetzung des Hieronymus geflossen sind: ähnlich wie selbst in den älteren Quellen des Canonischen Rechts die eitirten lateinischen Bibeltexte abweichend von der Vulgata lauten. Es steht aber fest, dafs die Übersetzung des Hierony- mus keineswegs sofort nach ihrer Bekanntmachung Aufnahme und allge- meine Verbreitung in der christlichen Kirche erlangt hat (*). Spuren ihres Gebrauches von Seiten des Clerus reichen nicht über das sechste Jahrhun- (') Huschkea.a. O. :S. 29. (2) Auf einen minder erheblichen Widerspruch Huschke’s mag hier nur beiläufig hin- gewiesen werden. Wenn das Zerwürfnis zwischen Hieronymus und Rufinus erst im Jahre 394. dem frühern Freundschafts-Verhältnis Platz machte, (S. ebendas. S. 27) so palst dies nicht zu dem oben berührten Postulate der Abfassung unserer Compilation um das Jahr 390. (°) Vergl. den (in Herm. Cannegieter Comm. ad Fragmta veter. iurisprud. p. 5. sq. Franequ. 1765. 4. mitgetheilten) Auszug der Untersuchungen des Theologen Herm. Venema über diesen Gegenstand, und Fr. Münter specimina fragmentorum version. an- tiquar. in libris iur. rom. et can. (in dessen Miscellan. Hafniens. theolog. et philolog. argumenti. T. II. p. 89 sq. Hafn. 1824. 8). (*) S. Leander v. Efs in der Vorrede seiner Ausg. der Versio vulgata. Dagegen die Septuaginta wird schon von den älteren Patristikern als canonisch eitirt. Eusebii chronic. P. I. Vol. I. p. 114. sq. 124. sq. 147. sq. 150. 151. 191. 196. edit. J. B. Aucher A Venet. 1818. 4. über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 73 dert hinaus, und noch lange Zeit hindurch scheinen verschiedene andere lateinische Übersetzungen neben der Vulgata in allgemeiner Anwendung ge- blieben zu sein ('); obwohl als ungleich später durch das Tridentinische Coneilium der ausschliefsliche Gebrauch der Vulgata in der christlichen Kirche gesetzlich bestätigt wurde (?), dies durch das Motiv unterstützt wer- den konnte, es sei die Authentie dieser Übersetzung schon seit Jahrhunder- ten durch den Clerus anerkannt gewesen. Fasst man nun unsere Compila- tion genauer in’s Auge, so hält die vielfach vernommene Behauptung (°) nicht Stich, es scheine der Redacteur den Text des Pentateuchs entweder aus dem Gedächtnis citirt, oder frei nach der Übersetzung der LXX gebildet zu haben. Damit ist unvereinbar die, an einem Orte der Sammlung (*) ge- brauchte, Formel: sicut lectio manifestat, welche auf eine bestimmte, jedem Leser zugängliche, Übertragung der H.Schrift hinweist. Freilich kommen die vorliegenden Proben derselben nicht überein mit den uns erhaltenen Überresten anderer Übersetzungen, z. B. der sg. Itala (°). Allein man darf nicht übersehn, dafs es in dem Plane unserer Compilation lag, mehr eine ge- drängte Übersicht einzelner Bestimmungen der Mosaischen Gesetzgebung dem Leser vorzuführen, als die Textesworte derselben mit diplomatischer Treue wiederzugeben. Von diesem Standpunkte ist denn auch die Thatsache zu würdigen, dafs Hincmar von Rheims (°), indem er sich auf Tit. V. der Collat. LL. Mos. ausdrücklich bezieht, den Text der daselbst blos im Aus- zuge vorangeschobenen Stelle des Pentateuchs vollständig wiedergegeben hat, (') Vergl. Augustinus de doctr. christ. II. 11. 45. Isidori origin. VI. 4. Über diese ältere lateinische Übersetzungen ist das eigene Urtheil des Hieronymus zu finden in dessen Praefat. pro lat. versione chronic. Eusebü. (Vol. II. p. 2. der edit. Aucher.). (?) Seit dieser Zeit trug der Clerus kein Bedenken, die Vulgata sogar über den Ur- text der H.Schriften zu stellen, und diesen zum Theil darnach zu berichtigen Vergl. L. Ranke’s Deut. Gesch. im Zeitalt. d. Reformat. Bd. 1. Bch.2. Cap. 1. S. 264. Anm. 1. Ausg. 2. Berl. 1842. 8. () Vergl. Münter a. a. O. p. 89. not. 16. p. 92. not. 25. p. 94. not.37. Blume a. a. O. p.XI.sq. Huschke a. a. O. S.29. NANIER: (°) Vergl. die Parallelstellen, welche aus den, in Sabaterii biblior. sacr. vers. lat. ant. Remis. 1743. 3 Voll. F. edirten Bruchstücken der Itala von Münter a.a. O. p. 89. sq. ausgewählt sind. (°) Vergl. den Anhang dieser Abhdlg, Anm. 2. S. 101. fg. Philos.- histor. Kl. 1846. K 74 H. E. Dınksen und zwar nach der Version des Hieronymus. Man darf nämlich nicht über- sehn, dafs dies Citat des Pentateuchs ganz selbstständig von Hincmar hervor- gehoben ist, ohne eine Andeutung von dessen Ableitung aus der Collatio LL.M. Daraus kann nur gefolgert werden, er habe selbst nichts zu erin- nern gefunden gegen die Art der Benutzung desselben Textes in jener Com- pilation; keineswegs aber, es sei zu seiner Zeit in den Handschriften der Collat. bereits die Übersetzung des Hieronymus zu Grunde gelegt gewesen. Il. Nach Beseitigung dieser Vorfragen, treten wir der Erwägung unserer Aufgabe näher und untersuchen zuvörderst: welche Aufschlüsse über den Plan unsers Compilators abgeleitet werden können aus der Prüfung der Me- thode, nach welcher derselbe die Auszüge aus den bezeichneten Rechtsquel- len ausgewählt, bearbeitet und zusammengestellt hat? Die Thatsache, dafs in den einzelnen Abschnitten unserer Rechts- Sammlung die Auszüge aus dem Pentateuch jederzeit den ersten Platz einnehmen, berechtigt freilich zu der Annahme, dafs den Sätzen des Mosai- schen Rechts, als den Offenbarungen des göttlichen Willens, eine bevorzugte innere Bedeutung beigelegt wurde, die auch in der äufserlichen Darstellung nicht unbeachtet bleiben sollte. Wir würden aber in einen Trugschluss ge- rathen, wenn wir aus dieser Stellung der Excerpte beider Gesetzgebungen folgern wollten, dafs es in der Absicht des Compilators gelegen habe, den Leser mit den Einzelheiten der Mosaischen Gesetzgebung im Zusammen- hange bekannt zu machen. Denn über das Verhältnis, in welches die vor- liegende Rechtssammlung die Gebiete des göttlichen und des menschlichen Rechts zu einander gestellt hat, kann nur durch die Prüfung des Umfanges der Epitome, so wie durch die Beachtung des Systems, nach welchem die behandelten Rechtslehren ausgewählt a Ban sind, eine gründliche Belehrung vorbereitet werden. Betrachten wir nun zu diesem Ende zunächst die für unsere Compi- lation gewonnenen Auszüge des Pentateuchs, so liegt klar zu Tage, dafs es nimmermehr der Plan der Redaction gewesen sein kann, die einzelnen Be- stimmungen dieses Gesetzbuches in der Vollständigkeit und nach der Rei- henfolge des Originals kennen zu lehren. Denn was auch immerhin gegen über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 75 die mangelhafte Form der Darstellung der Resultate des göttlichen Rechts, in der Mosaischen Urkunde, von den Bearbeitern dieses Gegenstandes (!) mit Grund mag eingewendet sein, das Vorhandensein eines innerlich zusam- menhängenden Systems derselben hat noch niemand in Zweifel gezogen (?). Und auch in den wenigen, durch unsere Compilation ausgewählten, Rechts- lehren fehlte es durchaus nicht an der Veranlassung, durch die Zusammen- stellung aller vereinzelten Vorschriften des Gesetzgebers auf die demselben eigene religiös-politische Richtung hinzudeuten. Wir wollen sehn, ob dieser Aufforderung auch nur einigermafsen genügt worden sei. In der Mosaischen Urkunde folgt auf die Mittheilung der zehn Ge- bote (?), nach den Bestimmungen über die Verhältnisse der Leibeigenen, eine übersichtliche Ausführung der Ahndung einzelner Verbrechen, nämlich der Tödtung, der körperlichen Mishandlung und Beschädigung, des Dieb- stals und der Veruntreuung, der Brandstiftung, der Fleischesverbrechen (*). Diese Zusammenstellung der Rechtslehren entspricht nur scheinbar der Folge der Materien in dem, das Strafrecht betreffenden, Theil der Collat. LL. Mos. Vielmehr tritt die in dieser befolgte Begrenzung der Verbrechen keineswegs in gleicher Selbstständigkeit bei Moses hervor, und anderntheils lassen die hier mitgetheilten Mosaischen Strafsanctionen in manchen Fällen das von dem Gesetzgeber festgehaltene Princip der Strafbarkeit kaum errathen. Als nicht entsprechend dem Geiste des Mosaischen Rechts darf bezeichnet werden die Behandlung der Injurie, indem weder der Mosaischen Blutrache gedacht ist noch der Talion (); ferner die Trennung des Ehebruches und des Stuprum (') Michaelis a.a. O. Thl. 1. Einleitg. 88. 16. fg. (2) Vergl. Josephus antiquit. Iudaic. III. 8. 8.8. bis II. 12. III. 15. 8.3. IV. 8. (°) IL Mos. 20. v.1. fgg. (?) Ebendas. c. 21. c. 22. (?) Die Blutrache hatte Moses nicht eingeführt, sondern als ein uraltes Herkommen bestätigt. S. Michaelis a. a.O. 8.3. S. 12. Th. 2. $$.131. fgg. Th. 5. $$. 240. fg. Dafs Tit. VIII. c.1. a. E. der Collat. die im Original des Pentateuchs (V. Mos. 19. v. 18. fgg-) hinzugefügte Vorschrift über die poena talionis des falschen Anklägers unterdrückt worden ist, wird vielleicht dadurch gerechtfertigt, dafs hier nicht der passende Ort zu sein schien, um in die Lehre des römischen Rechts von den Vergehen der peinlichen Ankläger einzutreten. K2 76 H. E. Dırksex von der Blutschande (1); des Abigeates von dem Furtum; der Grenzverrük- kung von der Fälschung (?). Der Inhalt des Abschnittes (Tit. III.) von der Ahndung der Mishandlung der Leibeigenen ist in Beziehung auf das Mosaische Recht ganz unverständlich ausgefallen, weil der Compilator es unterlassen hat, auf das, dem strengen römischen Recht entgegengesetzte, Princip einer milden Behandlung der Leibeigenen hinzuweisen, welches die Gesetzgebung Mosis geltend zu machen verstanden hatte (?). Ebenso er- scheint das Verbot der Befragung von Wahrsagern und Zeichendeutern in Tit. XV. als losgerissen von den Strafen der Abgötterei, welche die Mosai- sche Urkunde (*) als die Quelle von jenem bezeichnet hat. Ist aber schon die Art der Begrenzung des, in unserer Compilation bearbeiteten, Rechtsgebietes geeignet die Voraussetzung zu unterstützen, dafs der Redigent jedes Eindringen in den eigenthümlichen Gedanken des Penta- teuchs verschmäht, und nur durch die Rücksicht auf Form und Gehalt des bestehenden römischen Rechts sich bei seiner Arbeit habe wollen leiten las- sen, so wird dies noch ungleich mehr bekräftigt, sobald wir seine Methode der Auswahl und Verknüpfung der Excerpte des Pentateuchs in Erwägung ziehn. In seinen Citaten aus dem Mosaischen Recht begegnet man nur aus- nahmsweis einer Wiederholung derselben Rechtsregel (°), nämlich da, wo dies zum Behuf der Vergleichung mit den entsprechenden Festsetzungen des römischen Rechts als förderlich erschien. Dagegen die Urkunde des Penta- teuchs bietet, bei fast allen in der Collat. LL. M. besprochenen Geboten, dergleichen Wiederholungen in einer reichen Auswahl von Stellen dar, die nur nach dem Grade der Ausführung sich unterscheiden. Diese Parallel- stellen hat unser Compilator weder unter sich verbunden, noch einen genü- genden Auszug ihres Inhaltes hergestellt, sondern demjenigen Referate der Mosaischen Texte den Vorzug gegeben, welches die den römischen Rechtsbe- stimmungen zu vergleichende Regel am prägnantesten auszusprechen schien (®). (') Über die Behandlung dieser Verbrechen nach Mosaischem Recht, vergl. Philon. Jud. de special. legib. (Opp. 'T. II. p. 308. sqq. ed Mangey. Lond. 1742. F.). (?) Michaelis a. a. O. Thl.5. $$. 259. fgg. Thl. 6. $$. 282. fgg. (°) Ebendas. 'Thl. 2. $$. 122. fgg. (*) Das. Thl. 5. 88.245 fgg. 253. fgg it rc: 09er clcH7z (°) z.B. Tit.I. sind nur die Sätze aus IV. Mos. 35. v. 16. fgg. 20. fgg. benutzt, nicht über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 7 Und von’ den wirklich recipirten Texten ist weder. der vollständige Inhalt überall beibehalten, noch die Folge des Originals einigermafsen beachtet worden (!). Es sollte alles unterdrückt werden, was zu einer Zusammen- stellung mit den römischrechtlichen Festsetzungen nicht geeignet erschien (?). Auch ist das im Original Zusammenhängende nicht selten getrennt, und in verschiedenen Abschnitten der Compilation untergebracht worden, um da- durch dem Schematismus des römischen Rechts besser angepasst zu wer- den (°). aber die entsprechende Ausführung in II. Mos. 21. v.18 fg. (S. Michaelis a. a. O. Thl. 6. 88. 273. fgg.). Bei Tit. I. ist zwar von II. Mos. a. a. O. Gebrauch gemacht, nicht aber von den correspondirenden Stellen in III. Mos. 24. V. Mos. 25. (Michaelis das. 8.281). Zu Tit. IV. V. und VI. ist zwar die gemeinsame Quelle in III. Mos. 20. v. 10. fgg. ausgebeutet, allein für den Ehebruch aufserdem nur noch V. Mos. 22. v. 22. benutzt, während andere Parallelstellen zur Seite geschoben sind, (z. B. II. Mos. 22. v. 16. fg. S. Michaelis a. a. ©. Thl. 5. $$. 258. fgg.). Ähnliches gilt von der Ausführung des Dieb- stals, (Tit. VII.) des Menschenraubes, (Tit. XIV.) der Zeichendeuterei, (Tit. XV.) und der gesetzlichen Erbfolge. (Tit. XVI.) Vergl. die bei Michaelis a. a. O. 'Thl. 2. SS. 78. fg. Thl. 6. $$. 254. 282. fg. 288. fg. verzeichneten Stellen des Mosaischen Rechts, und Jose- phus a.a. O. IV.7. 8.5. IV. 8. 88.33. fgg. (') Man vergleiche die, für verschiedene Abschnitte der Collat. am stärksten gebrauch- ten Abtheilungen des Pentateuchs, (IH. Mos. 21. fgg. III.20. IV.27. 35. V.18. 19. 22. 27.) und man wird die Belege in Menge finden für die oben postulirten Abweichungen vom Zusammenhange des Originals. Die Ausnahme, welche die Relation der Festsetzungen Mosis über die gesetzliche Erbfolge in Tit. XVI. c. 1. bildet, wo dem ursprünglichen Text fast garnichts von seiner Ausführung entzogen ist, findet ihre Rechtfertigung darin, dafs gerade in dem besprochenen Falle eine durch Moses veranlasste Milderung des Principes der alten jüdischen Erbfolge bewirkt worden war, und eben nur durch das Hervorheben dieser Milderung eine Vergleichung mit den römischrechtlichen Bestimmungen über das System der gesetzlichen Erbfolge vermittelt werden konnte. (2) Vergl. z.B. das, was II. Mos. 21. fg. III. 18. 20. über die Freilassung der Skla- ven, über das Verfluchen der Eltern, über Beschädigung durch Thiere, über Bufse des Diebstals, Unzucht mit Thieren u. s.w. in unmittelbarer Verbindung mit den, in der Col- latio excerpirten, Vorschriften besprochen ist. (°) Dies gilt weniger von der 'Trennung doloser und culposer Tödtungen (Tit. I.) oder von der Unterscheidung des Ehebruches, Stuprum und der Blutschande, (Tit. IV. bis Tit. VI.) als vielmehr von der gesonderten Abhandlung über die strafbare Mishandlung der Leibeigenen, (Tit. III.) so wie von der, im Original (II. Mos. 22. v. 2. fg.) zusammen- hängenden, dagegen hier (Tit. VIL. X. bis XII.) getrennten, Erörterungen der Verun- treuung und Beschädigung fremden Eigenthums; ferner von der Spaltung der, auf die Zeugenaussagen bezüglichen, Vorschriften in Tit. VIII. und Tit. IX. 78 -H. E. Dırnksen » Wir wenden uns nunmehr zur Prüfung der Methode, nach welcher unser Compilator bei der Auswahl und Anordnung der Auszüge aus den römischen Rechtsquellen verfahren ist. Es ist zuvor schon angedeutet worden (!), dafs der Plan unserer Rechtssammlung nicht darauf berechnet gewesen sein kann, eine vollständige Übersicht aller römischen Rechtslehren, oder auch nur ein erschöpfendes Referat sämmtlicher Einzelbestimmungen der Quellen für die wirklich berücksichtigten Lehren zu liefern (?2). Viel- mehr hat diese Voraussetzung eine genügende innere Wahrscheinlichkeit, dafs die römischrechtlichen Festsetzungen hier nur insoweit in Erwägung ge- zogen werden sollten, als sie einen bestimmten Anhaltspunkt darboten zur Vergleichung mit ähnlichen Verfügungen des Pentateuchs. Was nun die für diesen Zweck zu veranstaltende Auswahl von Excerpten aus den Organen des Juristenrechts anbelangt, so haben neuere Untersuchungen zur Genüge ergeben (°), dafs die zu Tage liegende Beschränkung auf die fünf, in Valen- tinian’s Citirgesetz anerkannten, Juristen nicht als die Folge eben dieses Ge- setzes zu betrachten ist, sondern als die Nachwirkung eines ungleich ältern Herkommens, das den Bedürfnissen der damaligen Römer zusagte. Wir glauben nur noch gegen das moderne Postulat protestiren zu müssen, als ob der Ort der Abfassung unserer Compilation gewisse Sympathieen für ein- zelne unter jenen fünf Autoren geweckt, und die Zulassung oder Bevorzug- ung einer bestimmten Persönlichkeit bewirkt habe (*). In Beziehung auf die, unter den mannichfaltigen Schriften der epitomirten Juristen getroffene, Wahl ist bereits von einer andern Seite (°) die Bemerkung gemacht worden, dafs die Schriften Papinian’s nur eine beschränkte Berücksichtigung erhal- (') Vergl. oben Anm. 2. S. 65. fg. (?) Die Lückenhaftigkeit der Collat. erhellet aus der Vergleichung der in ihr behan- delten Lehren mit den entsprechenden Ausführungen anderer Compilationen. () S. oben Anm. 1. besonders Sanio a. a. O. S. 34. fg. (*) Es ist dies die Ansicht Huschke’s a. a. O. S.9. S.18. fg. dals der Jurist Mo- destin blos deshalb Berücksichtigung in der Collat. gefunden habe, weil er zu denjeni- gen Rechtsgelehrten gehörte, deren Schriften den Sympathieen des Orients zusagte, wäh- rend es nicht an andern Juristen gefehlt habe, die vorzugsweis die Sympathieen des Occi- dents für sich hatten. Diese Sympathieen- Theorie ist zwar nicht neu, (vergl. Puchta a. a. 0. $.134.) aber schwerlich für begründet zu halten. (°) Sanio a.a. ©. 8.3. über die Collatio Legum Mosaicarum et Romanarum. 79 ten haben, (ausgenommen in Tit. IV, wo aus dessen Liber singular. de adul- terüs zahlreiche Excerpte vorkommen), dafs von Paulus Werken nur des- sen Libri sentenliarum, und von Ulpian’s Schriften fast allein den Libri de officio Proconsulis eine umfassende Benutzung zu Theil geworden ist, wäh- rend die gröfseren commentirenden und dogmatisch -systematischen oder casuistischen Arbeiten dieser Rechtsgelehrten mehr als billig aufserhalb des Bereiches der Compilation geblieben sind (1). Denn der Compilator wollte blos solche Excerpte gewinnen, welche die Resultate des in der Praxis der Gegenwart geltenden römischen Rechts prägnant und übersichtlich darstell- ten (2); so dafs zugleich der Vorrang bei der Zusammenstellung verschiede- ner Excerpte des Juristenrechts in derselben Abtheilung von der Berück- sichtigung dieses Erfordernisses abhängig gemacht wurde (?). Auch mag noch diese Erinnerung hier einen Platz finden, dafs die Beachtung der Auf- gabe des Unternehmens, die Punkte der Vergleichung zwischen den Mosai- schen und den römischrechtlichen Bestimmungen anschaulich hervortreten zu lassen, sowohl auf die Anordnung der aufgenommenen Excerpte, als auch auf die Wahl der Auszüge aus der nämlichen Gattung der Quellen den un- mittelbarsten Einflufs geäufsert hat (*). Dafs für die Benutzung des Constitutionen-Rechts dem Compilator, der die neuesten Erzeugnisse dieser Rechtsquelle nicht unbeachtet gelassen hat (°), die Theodosische Constitutionen-Sammlung nicht zur Verfügung gestanden habe, darf jetzt als vollständig bewiesen betrachtet werden (°). Dagegen ist von der Gregorianischen und Hermogenianischen Sammlung in (') Vergl. den Index fontium collationis, in dem Anhange der Lex dei, ed. Blume 'p- 194. sq. (2) Daher denn auch den Excerpten aus des Paulus Libri sententiarum besondere Be- rücksichtigung zu Theil geworden ist. (°) Die, der Anzahl der Excerpte nach, reichhaltigsten Titel kommen hier vorzugs- weis in Erwägung. (*) So erklärt es sich. dals in Tit. II. (De atroci iniuria) auch Mitiheilungen über das damnum legis Aquiliae, (c.3. c.4.) und über die causa mortis idonea ex L. Cornelia de sicarüis, (c. 7.) angetroffen werden; gleich wie in Tit. III. der von der Mishandlung eige- ner Sklaven handelt, ein auf die Auslegung des genannten Cornelischen Gesetzes bezüg- liches, Fragment des Paulus Aufnahme gefunden hat (c. 2.). SO, STTENVZe2. Tit. X Grade historischer Glaubwürdigkeit und diplomatischer Treue, als auch nach 5 P D den charakteristischen Formen der besondern Gattung, zu welcher jede ein- zelne derselben gehört. Bisweilen erscheint die Achtheit solcher Texte nach den Angaben des Referenten hinreichend verbürgt, während an andern Stel- len die Unlauterkeit der benutzten Quelle kaum zu verkennen ist(°). Allein auch die wirklich unverdächtigen Urkunden sind von sehr ungleichem Inter- (') Vergl. oben Anm. 1. S. 117. (?) Über römische Urkunden, welche auf den Erwerbtitel des Verkäufers von Grund- stücken Rücksicht nehmen, vergl. Orelli Collect. inscription. latin. Vol. II. no. 4405. (°) Vergl. des Verf. Scriptores Histor. Aug. 'Thl. 1. Cap. 1. 8.1. 8.15. Anm. 5. S. 17. Anm. 9. 10. Leipz. 1842. 8. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 135 esse, und die Stellung, welche die Biographen ihnen angewiesen haben, er- scheint nicht eben geeignet, um den Leser über deren eigentliche Bedeutung aufzuklären. Dies gilt freilich weniger von dem Privatbriefwechsel der Kai- ser, oder von den öffentlichen schriftlichen Verhandlungen derselben mit dem römischen Senat und Volk, als vielmehr von dem brieflichen Geschäfts- verkehr mit den Beamten. Denn diesen Beweisstücken legen jene Erzähler lediglich eine subjective Bedeutung bei, und zwar gewöhnlich in ausschliefs- licher Beziehung auf diejenige Person, über welche der Inhalt der einzelnen Zuschrift sich verbreitet; während das Interesse derselben für das Erken- nen der Eigenthümlichkeit, sowohl der Person wie auch des Zeitalters des Schreibenden grofsentheils ganz unberücksichtigt geblieben ist. Über den wahren Werth solcher uns überlieferter Bruchstücke der amtlichen Correspondenz der römischen Kaiser vermag man dann erst ge- nügend sich aufzuklären, wenn man die entsprechenden Stücke von derar- tigen schriftlichen Verfügungen des römischen Staatsoberhauptes theils unter einander vergleicht, theils mit dem System des römischen Constitutionen- Rechts in Verbindung bringt. Eine Zusammenstellung der Art mag hier ver- sucht werden, mittels der Prüfung einiger Zuschriften der römischen Kaiser, welche die Scriptores Historiae Augustae uns mittheilen, und von denen die der Lebensbeschreibung des M. Claudius, des Nachfolgers von Gallienus, einverleibten (1) am meisten geeignet erscheinen den Mittelpunkt zu bilden für die Vergleichung mit andern Urkunden der nämlichen Gattung(?). Un- sere Aufgabe ist aber nicht diejenige, welche die bisherigen Bearbeiter dieser Briefe (3) vorzugsweis sich gestellt haben, nämlich das Verständnis der Ein- zelheiten des Inhaltes solcher, meistens auf die Verleihung kriegerischer Auszeichnungen gerichteter, kaiserlicher Erlasse durch die Vergleichung des Textes entsprechender Verfügungen zu befördern. Vielmehr wird dieForm solcher schriftlichen Bekanntmachungen uns hier beschäftigen, und wir dür- fen hoffen, durch die sorgfältige Erörterung des angeregten Gegenstandes einiges beitragen zu können zur Aufklärung einer Gattung der kaiserlichen (') Trebell. Pollio in D. Claud. c. 14.—17. (?) Namentlich mit jenen bei Vopisc. in D. Aurel. c. 7. 9. 12. (°) Vergl. die Ausleger der genannten Scriptor. H. A. a.a. O. 136 H. E. Dıinxsen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Constitutionen, über deren Bedeutung die irrigsten Vorstellungen verbreitet sind. Wir meinen die pragmatischen Sanctionen. Die Berichte der römischen Rechtsquellen, über die Gattungen der kaiserlichen Constitutionen überhaupt, bieten nicht auf den ersten Blick die Elemente dar, um den Begriff der sogenannten Pragmatica, oder Sanctio- nes s. Jussiones pragmalicae, mit Bestimmtheit und frei von Widersprüchen construiren zu lassen. Gaius(!) führt als Formen der kaiserlichen Verfüg- ungen nur an: decreta, edicta, epistolae, während Ulpian (?), dessen Dar- stellung die Institutionen Justinian’s am entsprechenden Orte (3) gefolgt sind, etwas genauer unterscheidet: Epistola et subscriptione staluere, cognoscens decernere, vel de plano interloqui, vel edicto praecipere. Die Worte dieser Gewährsmänner werden sowohl von den griechischen Exegeten (*) als auch von den neuern Auslegern(?) so gedeutet, dafs eine scheinbar ausreichende Aufzählung sämmtlicher Arten der K. Constitutionen zu Stande gebracht wird. Man sucht nämlich das Verschweigen der Mandata Principum durch mehr oder minder künstliche Voraussetzungen (°) zu rechtfertigen; die Be- (') Inst. comm. I. 5. Constitutio Principis est, quod Imperator decreto, vel edicto, vel epistola constituit; nec unquam dubitatum est quin id legis vicem obtineat, cum ipse Im- perator per legem imperium accipiat. (°) Fr.1. D. de const. Prince. 1. 4. Ulpianus lib. I. Institutionum. Quod Principi placuit, legis habet vigorem: utpote cum lege regia, quae de imperio eius lata est, populus ei et in eum omne suum imperium et potestatem conferat. $.1. Quodcunque igitur Imperator per epistolam et subseriptionem statuit, vel cognoscens decrevit, vel de plano interlocu- tus est, vel edicto praecepit, legem esse constat: haec sunt, quas vulgo constitutiones ap- pellamus. (°) $.6. J. de iure nat. gent. et civ.1. 2. Sed et quod Principi placuit legis habet vigorem, cum lege regia, quae de eius imperio lata est, populus ei et in eum omne im- perium suum et potestatem concedat. Quodeunque ergo Imperator per epistolam consti- tuit, vel cognoscens decrevit, vel edieto praecepit, legem esse constat: haec sunt, quae eonstitutiones appellantur. (*) z.B. Theophilus paraphras. Inst. I. 2. $. 6. Basilicor. II. 6. c. 2. ce. 7. (An einer andern Stelle, II. 5. c. 27. ist ein Auszug der Constitution K. Zeno’s zu finden). E’rroyn vouwv, II. 10. $. 28. (in E. Zachariä’s Prochiron Basilii. p. 303. Heidel. 1837. 8). Harmenopulus Promtuar. I. 1. $. 64. (°) Vergl. E. Schrader’s Ausg. d. Instit. Just. I. 2. $. 6. Lips. 1832. 4. (°) z. B. durch dies Postulat, dafs die Mandate den Edicten nahe verwandt gewesen seien. Vergl. Schrader a.a. O. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 137 zeichnungen Epistolae und Subsceriptiones werden auf die kaiserlichen Re- scripte ‘bezogen, je nachdem dieselben an Beamte oder an Privatpersonen gerichtet waren; und das Übergehen der Sanctiones pragmaticae soll angeb- lich daraus zu erklären sein, dafs diese Constitutionen eben nur eine Spiel- art der K. Rescripte gebildet haben. Die letzte Voraussetzung scheint ge- rechtfertigt zu werden durch das Zeugnis der Constitutionen-Sammlung Ju- stinian’s, welche einen Abschnitt mit der Überschrift: De diversis rescriplis ei pragmalieis sanclionibus (!), aufzuweisen hat, und darin ein Gesetz K. Zeno’s (?) mittheilt, des Inhaltes: dafs fortan alle Rescripte, es seien adno- tationes oder pragmaticae sanctiones, nur alsdann gültig sein sollen, wenn diese Clausel ihnen einverleibt worden: Si preces veritate nitantur! und dafs künftig pragmatische Sanctionen nicht mehr auf das Gesuch eines Privaten und über Privatinteressen ausgefertigt werden sollen, sondern nur auf den Antrag einer juristischen Person und über Gegenstände von öffentlichem In- teresse. Damit ist zu verbinden ein späteres Gesetz desselben Kaisers (°), welches allen Gewerbtreibenden bei Strafe untersagt, ein Monopol auszuwir- ken oder in Anwendung zu bringen, gleichviel ob ein solches als Rescript, oder in der Form einer pragmatischen Sanction, oder als adnotatio ausgefer- tigt sein möge. 8 Diese scheinbare Übereinstimmung der beigebrachten Quellen -Refe- rate wird nichts desto weniger schon innerhalb des Kreises der Justiniani- schen Rechtsbücher gestört; nämlich durch die beiläufige Äufserung in den Conceptions- und Publications-Patenten des ersten Constitutionen - Codex Justinian’s (*), dafs pragmatische Sanctionen nicht weniger einem physischen Individuum ertheilt werden könnten, als einer juristischen Person. Vergli- chen aber mit der Theodosischen Constitutionen-Sammlung erscheint die Herstellung des Einverständnisses mit jenen Quellen-Aussagen noch ungleich schwieriger. Denn in dem entsprechenden Abschnitte dieser Sammlung (°) wird nur gehandelt: de diversis rescriptis, ohne Berücksichtigung der prag- (*) Lib. I. Tit. 23. G)Resd-zeod.gtit. (°) e. 2. de monopol. 4. 59. (S. Aem. Herrmann’s Ausg. des Cod. Just. in Vol. II. der Kriegel’schen Ausg. d. Corp. iur. civ.) (*) Const. de novo Cod. faciendo. $.2. Const. de Just. Cod. confirm. $. 4. (°) Theod. Cod. I. 2. Philos.- histor. Kl. 1846. 5 138 H. E. Dinxsen über einige vereinzelt auf unsere Zeit matischen Sanctionen. Dagegen die in dem vorhergehenden Titel (De con- stitutionibus Prineipum et edietis) enthaltenen Äufserungen, über edicta sive constitutiones und omnia constituta (*), scheinen der Bezugnahme auf san- cliones pragmatlicae um so eher zugänglich zu sein, da an andern Stellen (?) von der generalitas pragmatici die Rede ist, und der Praefectus Praet. so wie der Comes S. largitionum angewiesen wird, die statuta eines an ihn ge- richteten pragmaticum wahrzunehmen (°). Aus einer solchen Beschaffenheit der Quellen erklärt sich die grofse Verschiedenheit der Ansichten über Begriff und Wesen der pragmatischen Sanctionen, der wir in den Schriften der Bearbeiter des römischen Rechts begegnen. Auf die Zeugnisse der Theodosischen Constitutionen-Sammlung, und beziehungsweis auf die Aussagen der nichtjuristischen Classiker über die Pragmatica, hat nur J. Gothofredus(*) Rücksicht genommen, allein we- der in vollem Zusammenhange (°), noch mit genauer Abwägung der Resul- tate. Es kann daher weder seine Übersicht der einzelnen Formen der K. Constitutionen ($) gebilligt werden, noch die gelegentliche Andeutung, dafs die pragmatischen Sanetionen den Edicten der Kaiser zuzuzählen seien (7); (")+ Ebend. L1. c.1. c.23. (?) Th. €. VI. 23. c. 3. de decurion. et silent. (vergl. Just. Cod. c. 3. eod. 12. 16.) (°) Ebend. XI. 1. c. 36. de annona et trib. Nov. Valent. III. de palatin. Tit. 7. c..3. pr- $.1. Dazu kommt, dals in einer, muthmafslich aus dem entsprechenden Abschnitt der Theodosischen Sammlung in den Titel des Justinianischen Constitutionen-Codex: De Te- gibus et constitution. Princip. übertragenen Verfügung von Theodos II. und Valentinian IIL (e. 2. eod. 1. 14. vergl. c. 3.) von den pragmatischen Sanctionen gehandelt wird, obwohl mittels einer umschreibenden Bezeichnung. (*) In dem Commentar zum Theod. Cod. I. 1. u. zwar im Paratitl. (°) Es sind nämlich nur diese Beweisstellen durch ihn zu Rathe gezogen worden: Th. €. VI. 23. c.3. XI. 1. c. 36. XV. 5. c. 32. An den entsprechenden Stellen der Theo- dosischen Novellen (Nov. Theod. II. Tit. 15. De navib. non excus. Tit. 42. In damnum publ. Tit. 45. De palatin. nach Gothofred’s Zählung), hat er ganz abstrahirt von der Deutung des Ausdrucks Pragmaticum. (°) Im Paratitl. Th. €. I. 1. unterscheidet er: 1) Edicta. 2) Rescripta, an Beamte so wie an Privaten. 3) Epistolae, an Präfecten, Consuln u.a.m. 4) Litterae ad coneilia pro- vinciarum. 5) Orationes ad Senatum. 6) Pragmatica. 7) Acta habita in consistorio. 8) Acta habita in principüs. 9) Mandata. () Vergl. dessen Glossar. nomic. Th. Cod. v. Pragmaticum. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 139 noch endlich die nur von wenigen (!) berücksichtigte Behauptung dessel- ben (2), dafs diese Sanctionen auch unter der Benennung facta in den ju- ristischen und nichtjuristischen Quellen vorkommen. Beschränkt auf die Zeugnisse der Rechtsbücher Justinian’s hat vornehmlich Cujacius(?) eine eigene Ansicht von den Gattungen der kaiserlichen Constitutionen (*) gleich- wie von den unterscheidenden Merkmalen der pragmatischen Sanctionen, geltend zu machen gewufst. Er zählt die letzteren entschieden zu den K. Rescripten, und glaubt als deren charakteristische Kennzeichen die folgenden ermittelt zu haben: dafs sie lediglich über die Interessen juristischer Perso- nen verfügen durften; ferner dafs die Beschlufsnahme über ihren Inhalt erst nach sorgfältiger Erwägung im Staatsrathe des Kaisers gefafst werden konnte; endlich dafs die Verfügung in eine feierliche Redaction gekleidet werden mufste, die ungeachtet ihrer Ausführlichkeit doch nicht, nach Art gewöhnli- cher Rescripte, den Text der Eingabe des Antragstellers aufzunehmen hatte. Diese Deutung hat die Nachfolger des Cujacius (°) unbedingt geleitet, na- mentlich auch den J. H. Böhmer (°), durch den die Einzelheiten der Theo- rie seines grofsen Vorgängers ausführlicher erörtert sind. Den von Cuja- cius nicht genügend beachteten Widerspruch der Äufserungen Justinian’s, gegenüber den zuvor berührten Festsetzungen des K. Zeno, hat weder Böh- mer (?) zu lösen vermocht, noch einer der Neueren, die darauf eingegangen (‘) J. H. Böhmer, in der Comm. de sanction. pragmatic. indole et auctorit. e. 1. $. 4. (in dessen Exercitation. ad Pandect. T.I. no. 12.) hat diese Ansicht Gothofred’s ge- prüft, ohne sie zu billigen. Anders Bach, in der Histor. iurisp. R. III. 1. Sect. 4. SS. 3.4. Vergl. Zimmern Gesch. d.-R. Priv. Rs. bis Justin. Bd. 1. $. 42. S. 142. Anm. 9. 5 3 (?) S. den Comm. ad Th. Cod. I. 1. c. 2. c.9. de div. rescr. (°) In den Paratitl. Cod. Just. I. 23. vergl. I. 14. und im Comm. ad lib. X. Cod. Just. Tit, 12,5e..2. (*) Es ist dies die folgende: 1) Adnotationes et subscriptiones ad libellum breves. 2) Epistolae. 3) Pragmaticae iussiones, s. sanctiones, etc. (°) Dahin gehört z. B. J. Guther de office. dom. Aug. I. 31. a. E. 32. Dieser hat die Cujacische Erklärung der pragmatischen Sanctionen sich angeeignet, allein die Übersicht der K. Constitutionen also regulirt: 1) Leges ipsae. 2) Pragmaticae sanctiones. 3) Edicta. 4) Mandata. 5) Decreta. 6) Epistolae. 7) Interpretationes. 8) Subscriptiones. 9) Inter- locutiones. 10) Beneficia. 11) Orationes. (°) a.a. ©. (S. Anm. 1. dieser Seite). (”) Dieser (a. a. ©. c. 1. $. 6. p. 408. sq.) will die Worte in Justinian’s Const. de 52 140 H.E. Dınzsen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit sind ('). Und so sind wir bis auf den heutigen Tag über die, den Zwiespalt der Justinianischen Rechtsquellen künstlich verdeckende, Auslegung des Cu- jacius nicht hinausgekommen. Viel weniger ist daran zu’ denken, dafs je- mand den von J. Gothofredus angestellten Versuch, die Aussagen der Vor- justinianischen Rechtsquellen neben jenen der Justinianischen, und in Ver- bindung mit den nichtjuristischen Zeugnissen in Erwägung zu ziehn, von neuem gewagt und mit besserm Erfolge bestanden hätte. ; Es gereicht den Bearbeitern ee Gegenstandes zum Voraual dafs sie sich mehr mit den directen Äufser ungen der Rechtsquellen über die prag- matischen Sanctionen befaflst haben, als mit der Prüfung des Inhalts der ein- zelnen Pragmatica (?). Auch ist ihnen die Beachtung der nahe liegenden Frage ganz entgangen: inwiefern die vorhandenen, an juristische Personen gerichteten, Rescripte der früheren R. Kaiser verglichen werden können mit den pragmatischen Sanctionen der spätern Kaiserzeit? Hätte man es der Mühe werth erachtet, auf die Erörterung dieses Punktes einzugehn, dann würde man bald sich überzeugt haben von der Unzulänglichkeit der gang- baren Eintheilung der Formen kaiserlicher Constitutionen und ihrer Benenn- Just. Cod. confirm. $. 4. vel alicu personae, nicht von dem Subject verstanden wissen, über dessen Interesse der Inhalt der pragmatischen Sanction sich verbreitet, sondern von denf*Mitgliede, oder Beamten und Bevollmächtigten der Corporation, welcher die Vor- stellung an den Kaiser gerichtet hatte, zu deren Erledigung das Pragmaticum selbst die- nen sollte. (') z.B. C. G. Hoffmann, in der Histor. iur. rom. Just. Vol. I. Lib. 1. c. 1. Per. 5. Sect. 3. 8.7. p. 415. sq. der den von Justinian erwähnten Erlals pragmatischer Sanc- tionen an physische Personen als eine blos zufällige Abweichung von der gesetzlichen Regel deutet. Ähnliches ist auch behauptet worden von Mühlenbruch, Lehrb. d. Pand. Rs. Th. 1. 8. 34. Anm. 9. a.a. O., C. J. Guyet, Abhdlgg. a. d. Gebiete d. Civ. Rs. S. 46. fg. Heidelb. 1829. 8. C. A. den Tex encyclopaed. iurisprud. $ \. 346. Am- steld. 1839. 8. Savigny System d. ER R. Rs. Bd. 1. $.24. S. 129. Anm. %. Puchta Institutionen-Cursus. Th. 1. $. 131. S. 619. fg. Nur dafs Mühlenbruch zu den, die pragmatischen Sanctionen von den gewöhnlichen Rescripten unterscheidenden, Merkmalen auch noch das Erfordernis der öffentlichen Bekanntmachung gefügt wissen will; und dals F. Walter Gesch. d. R. Rs. Thl. 2. 8::423. Ausg. 2. Bonn. 1846. auch Rescripte über Diensteinrichtungen zu diesen SencHane zählt. (?) Böhmer a.a. O. c.1. $. 11. not. o. 8.17. not. a. hat nur beiläufig den Inhalt ein- zelner pragmatica in pure Rechtsbüchern berührt, ohne auf eine vollständige Über- sicht derselben einzugehn. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 141 ungen, gleichwie von der Unstatthafligkeit des Versuches, den Begriff der Pragmatica in die engen Grenzen derKategorieen derRescripte zu bannen ('). ‚Dem Begriff der Constitutiones Principum ist in den römischen Rechts- quellen (?) die gröfstmögliche Ausdehnung zugestanden. Jede schriftliche Verfügung des Staatsoberhauptes wird dahin gezählt, mag sie die Begründ- ung neuer Rechtsregeln bezwecken, oder auf die Deutung und Anwendung bestehender Rechtsvorschriften sich beschränken; mag sie auf die Verwalt- ung der öffentlichen Angelegenheiten’ sich beziehen, oder auf die Rechts- pflege. In einer Übersicht der Organe für die Bildung des einheimischen positiven Rechts durften gleichwohl die Verfügungen von vorzugsweis ad- ministrativer Richtung zurücktreten; und daher erklärt sich das Verschweigen der Mandata in den oben (?) besprochenen Äufserungen der Juristen Gaius und Ulpian. Allein minder wahrscheinlich würde die Voraussetzung sein, dafs diese Gewährsmänner zur Bezeichnung der, für die römische Rechts- bildung bedeutenden, Formen der kaiserlichen Constitutionen solche Be- nennungen absichtlich gewählt haben sollten, durch welche sämmtliche Ver- fügungen wären ausgeschlossen worden, die, obgleich durch administrative Zwecke hervorgerufen, dennoch von entschieden juristischem Inhalt waren und die Rechtsanwendung mehr oder minder unmittelbar berührten. Nun erscheint der Ausdruck KEpistola principis ganz geeignet, alle selbstständigen, an eine bestimmte Person oder Behörde gerichteten, schriftlichen Verfüg- ungen der Kaiser aufzunehmen, welche nicht, wie die Edicta und Mandata, durch die Eigenthümlichkeit ihres Zwecks und beziehungsweis durch die Form ihrer Bekanntmachung, oder, gleich den Decreta, durch die Anknüpf- ung an einen vereinzelten Rechtsfall ausgezeichnet waren. Eine Beschränk- ung jener Benennung auf eine Gattung der Zescripta würde sprachlich kaum zu rechtfertigen gewesen sein. Denn bei dem Hauptwort Epistolae Princi- pum, gleichwie bei dem Zeitwort rescribere, ist von der in den Rechtsquellen (') Guyet.a.a. OÖ. S. 47. Anm. 15. hat zwar beiläufig erinnert, dafs an einigen Stel- len der Constitutionen - Sammlung Justinian’s die pragmatischen Sanctionen getrennt von den Rescripten erwähnt seien; allein er hält dies für eine Anomalie, die durch das Postulat einer engeren Wortbedeutung von rescriptum, als identisch mit epistola, gerechtfertigt werden könne. (?) S. oben Anm. 2. und 3. S. 135. (°) Ebendas. 142 H. E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit vorzugsweis zu Grunde gelegten engeren Bedeutung noch eine weitere Wort- bedeutung zu unterscheiden; ähnlich wie der Ausdruck Constitutiones in einem entsprechenden Doppelsinn von den Römern mehrfach gebraucht wird (1). f Die Möglichkeit einer derartigen weitern Bedeutung des Ausdrucks Epistola würde demnach auch in den angezogenen Stellen von Gaius und Ulpian nicht vorweg geleugnet werden können (2). Es kommt nur darauf an zu zeigeu, dafs wirklich Epistolae Principum erwähnt werden, die zur Er- ledigung von Verwaltungs- Angelegenheiten bestimmt waren, und denen die Merkmale eigentlicher Reseripte durchaus abgehn. Eine solche Ausführung ist kein überflüssiges Unternehmen, da die bisherigen Bearbeitungen unserer Lehre demselben fast durchaus fremd geblieben sind (°). (') Ich erinnere zunächst an die Worte Ulpian’s: (oben Anm. 3. $S.135.) Haec sunt, quas vulgo constitutiones appellamus, welche darauf sich stützen, dafs die Prädicate iudere atque constituere auch von andern, bei der Gesetzgebung betheiligten politischen Gewalten, nämlich vom Volke und Senate, gebraucht wurden, (Gaius I. 3. 4.) während den Juri- sten vorzugsweis die Bezeichnung zukam: iura condere. (Das. I. 7.). Ferner in dem spä- tern Constitutionen-Recht findet man die Edicta Prince. oder Leges getrennt von den Constiutiones, und den letztern sind wieder die Reseripta gegenübergestellt. Theod. Cod. TI. 1. u. 2. Just. Cod. I. 14. 15. 23. Die Äufserung des Isidor Origin. V. 13. (Quid constitutio et edietum? Constitutio, vel edietum, quod rex vel imperator constituit, vel edicit.) dürfte aus der Benutzung der Theodosischen Constitutionen -Sammlung zu erklä- ren sein. (?) Schon H. Donellus Comm. J. €. I. 9. sagt: ‚„„Rescriptum est, quod Princeps — aut consulenti de iure seribit, aut postulanti respondet; quod quoniam fit brevi scripto ad absentem misso, dicitur etiam id scriptum epistola in L. 1. D. de const. Pr. Quamquam epistolae verbum latius patet, potestque epistola Principis esse etiam, ubi nihil constituat de iure, aut cuiquam concedat: ut cum quid nunciat, aut privati colloquii et animi causa quid seribit ad amicos et familiares.” Und auch bei andern ist die Wahrnehmung zur Sprache gebracht, dafs selbst die römischen Rechtsquellen der späteren Zeit der Epistolae Principum ohne Beziehung auf eine vorangegangene Eingabe, und mithin als unabhängig von den Rescripten gedenken. Vergl. C. G. Hoffmann Hist. J. R. Just. Vol. I. P. 1. Lib. 1. c. 1. P.5. S.3. $:4. p. 404. sq. Lips. 1734. 4. und die daselbst beigebrachte Literatur. (°) Savigny a.a.O. S.130. hat allerdings darauf hingewiesen, dafs die Epistolae Prin- cipum auch über Gegenstände der Justizverwaltung, gleichwie der Polizei und der innern Verwaltung des Staates, sich verbreiten konnten; allein er glaubt solchen Verfügungen die gesetzliche Geltung lediglich für den einzelnen in Frage stehenden Anwendungsfall zugestehn zu dürfen. Überdem ist er weit entfernt, für die pragmatischen Sanctionen, gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 143 Es mag hier nicht verwiesen werden auf einige, in Justinian’s Pandek- ten erwähnte, Lilterae Hadriani und Antonini Pü, die an griechische Stadt- gemeinden gerichtet waren; oder auf solche kaiserliche Anschreiben, deren Adresse verloren gegangen ist ('). Denn, ungeachtet des in ihnen enthalte- nen allgemeinen juristischen Regulativs, würden dieselben nicht ohne einigen Schein als Rescripte angesprochen werden können. Entschiedener dagegen vermifst man die charakteristischen Merkmale der eigentlichen Rescripte bei denjenigen Zuschriften einzelner Kaiser an bestimmte Körperschaften, wel- che die Gewährung oder Beschränkung gewisser Vorrechte angehn, und die von den Referenten entweder als Epistolae und Constitutiones überhaupt be- zeichnet sind (?), oder denen gar keine genauere Terminologie beigelegt ist(?). Von besonderer Beweiskraft sind hier zwei uns überlieferte Inschriften, in denen die Ausfertigung von Entscheidungen enthalten ist, welche Vespasian auf den Antrag einzelner städtischer Corporationen in den Provinzen erlassen hat. Die Ächtheit derselben wird sowohl durch äufsere Zeugnisse genügend verbürgt (*), als auch durch Inhalt und Redeausdruck gerechtfertigt. Die eine Urkunde(°) ist an die Stadt Sabora in Spanien (in der Nähe des heuti- die er unbedingt den Rescripten zugezählt hat, einen Anknüpfungspunkt hier vorauszu- setzen. Vergl. denselb. S. 139. Anm. e. und Guyet a. a. O. S.43. fg. (') Fr. 48. D. de iudic. 5. 1. Fr. 37. eod. vergl. Fr. 5. 8.1. D. ad L. Jul. de vi pub. 48. 6. (2) Fr. 6. 88. 2.7. 8.19. de excusation. 27.1. () Fr. 25. D. de appellation. 49. 1. (*) Man vergl. die bei Spangenberg Antiquitat. rom. monum. legal. no. 48. 49. p. 226. sq. angeführten Referenten, welche den Text dieser Urkunden mitgetheilt, und über den Thatbestand der Auffindung berichtet haben. Hinsichtlich der zweiten Inschrift, de- ren Ächtheit von einigen wirklich bezweifelt ist. vergl. die Rechtfertigung bei Orelli Collect. inscription. lat. T. II. no. 4031. (°) Der folgende Text ist nach der, im Ganzen übereinstimmenden, Mittheilung des J. Guther a.a. O. III. 17. und J. Gruter Thesaur. inscription. p. 164. copirt! Imp.. Caes . Vespasianus - Aug . Pont a BE Max. Trib.. Pot. VIIL.Imp.XX.Cos.IX. S.D.III. Viris. Et. Decurionibus . Saboren . Cum . Multis . Difficultatibus . Civitatem . Vestram . Iam . Premi . Indicetis . Permitto . Vobis.. Oppidum . Sub. Nomine . Meo.. Ut. Voltis.. In. Planiciem . Exstruere . Vectigalia. Quae. A. Divo . Augusto . Accepisse . Dicitis . Custodio. Si. Qua. Nova. Adiicere.. Voltis. De. His . Procos . 144 H. E. Dinksex über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gen Malaga) gerichtet; die andere apostrophirt den Stadtrath und die Be- amten der respublica V anacinorum in Corsica(!). Der Inhalt beider Denk- mäler beschäftigt sich damit, theils gewisse locale Differenzen auszugleichen, theils die der Commune durch frühere Kaiser verliehenen Vorrechte zu be- stätigen und beziehungsweis genauer zu begrenzen. Es ist ausdrücklich dar- in erwähnt, dafs die Angelegenheit der Adressaten durch deren Abgesandte persönlich vor dem Kaiser sei zur Sprache gebracht, und dafs der kaiserliche Bescheid durch die Beamten der Commune auf einer Erztafel sei ausgestellt worden. Beide Beschlüsse geben durch die Eingangsphrase: Salutem dieit! als Epistolae sich zu erkennen, und in der einen kommt überdem noch am Schlusse der Zuruf vor: Yalete! Deshalb entscheidet es wenig, dafs einmal Provinc . Adire . Debetis. Ego .. Enim . Responso . Prius. Ab. Eo.Non.. Accepto . Constituere . Nihil . Possum . Decretum . VIII.Kal. Aug. Legatos.. Dimisi . IIIT. Kal. Easdem . Valete. C.Corn .. Severus. M.. Septimius . Coelius.. II Viri. P.P. F. C. (') Orelli a. a. O. theilt, nach dem Vorgange von Muratori Thesaur. inscription. T. I. p. 1091. no. 1. T. IV. p. 2004. no.2. den folgenden Text mit. Imp . Caesar . Vespasianus . Augustus . Magistratibus . Et. Senatoribus . Vanacinorum . Salutem . Dicit. Otacilium . Sagittam . Amicum . Et. Procu Ratorem . Meum . Ita. Vobis . Praefuisse . Ut. Testimonium . Vestrum . Mereretur . Delector.. De. Controversia . Finium . Quam . Ha Betis.. Cum . Marianis . Pendenti. Ex. Is. Agris. Quos.. A . Procuratore . Meo.. Publilio. Memoriale . Emistis . Ut. Finiret.. Claudins . Clemens . Procu Rator.. Meus . Scripsi. Ei. Et. Mensorem . Misi. Beneficia.. Tributa. Vobis. Ab. Divo. Augusto . Post. Septimum . Consu Latum . Quae . In. Tempora . Galbae . Reti Nuistis.. Confirmo . Egerunt . Legati. Lasemo . Leucani.F. Sacerd.. Aug. Eunus . Tomasi.F.Sacerd. Aug. GC . Arruntio . Castellio. Celere.M. Arruntio.Aquila. Cos.. III Idus. Octobr. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 145 der Ausdruck decretum gebraucht ist, als Bezeichnung der Entschliefsung des Kaisers. Denn es sind hier weder die Merkmale einer, im kaiserlichen Staatsrath gepflogenen, feierlichen Prozefsverhandlung zu erkennen, noch er- innert irgend etwas an das Ritual eigentlicher Rescripte (!). Dadurch dürfte der Beweis vorbereitet sein, dafs solche kaiserliche Verfügungen, die dem Inhalte der, seit Constantin sogenannten, pragmati- schen Sanctionen auf das genaueste verwandt sind (?), unter der Regier- rung der früheren Kaiser in der Form, und zum Theil auch unter dem Na- men, der Epistolae, s. Litterae, Principum vorkamen(?), obwohl sie mit den Rescripten nichts gemein hatten. Diese Voraussetzung wird durch die That- sache keineswegs entkräftet, dafs August und Claudius die Zusicherung eines ähnlichen Zugeständnisses, welches nicht einer einzelnen Civitas sondern der gesammten jüdischen Bevölkerung galt, mittels eines feierlichen Edictes aus- sprachen (*). Denn als später bei einer vereinzelten Veranlassung K. Clau- dius die, durch eine Deputation der Juden ihm vorgetragenen, Beschwerden schriftlich erledigte, erfolgte dies mittels einer bei Josephus(°) erhaltenen Urkunde, die als eine Epistola Principis bezeichnet wird und auch alle Merk- male einer solchen an sich trägt. Wir versuchen nunmehr auch den andern Theil der gangbaren Theorie zu widerlegen, nämlich dafs die pragmatischen Sanctionen ausschliefslich die an juristische Personen gerichteten Rescripte begriffen haben. Zur Lösung dieser Aufgabe dürfte der Nachweis der folg- (') Dazu kommt, dafs andere Urkunden sich vorfinden, welche ein förmliches K. Deeret über die Ausgleichung von Differenzen in einer Civitas enthalten, und die in der Form der Abfassung durchaus abweichen von den hier in Frage stehenden Denkmälern. Sie ent- halten zunächst das Anschreiben des Kaisers an die Commune, und hinterher den 'Text des Decretes als officielle Beilage. Vergl. die Epistola K. Domitian’s an die Falarienses ex Piceno, bei Orelli a.a. O. Vol. II. no. 3118. (?) A. G. Cramer in D. Vespasiano p. 204. sq. Jen. 1785. 8., indem er den Text jener ersten Urkunde mittheilt und erläutert, bezeichnet dieselbe als eine pragmatische Sanction. Durch dessen Autorität ist Spangenberg a. a. O. bestimmt worden, diesem Denkmal den angeführten Titel ohne weiters vorzusetzen. (°) Die in c. 8. de accusat. 9.2. c.5. ad L. Corn. de sicar. 9. 16. c.5. de iure fisci. 40.1. c.2. de decurion. 10. 31. c. 10. de mun. patrim. 10. 41. erhaltenen exempla sa- crarum litterarum (Diocletiani et Maximiani) sind vielleicht darauf zu beziehen. (*) Josephus Antiquitatt. Jud. XVI. 6. 8.2. XIX. 5. SS. 2.3. (°) Ebendas. XX.1. 88.1.2. Philos.- histor. Kl. 1846. T 146 H.E. Dinksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit enden Thatsachen genügen. Noch im Zeitalter Justinian’s waren Pragma- tica im Gebrauch, welche gewisse Verleihungen an physische Personen ent- hielten, und die der Form sowie dem Inhalte nach den Epistolae der frühern Kaiserzeit entsprachen. Ferner das oben (!) berührte Prohibitiv-Gesetz K. Zeno’s bezog sich nicht auf die so eben bezeichneten ganz unverfänglichen pragmatischen Sanctionen, sondern beabsichtigte die Unterdrückung des Mis- brauches der Form von Pragmatica bei solchen Constitutionen, welche le- diglich mit der Förderung von Sonderinteressen sich beschäftigten. Endlich die vorzugsweise Erhaltung solcher Pragmatica in den römischen Rechts- quellen, welche die Interessen juristischer Personen zum Gegenstand haben, erklärt sich zur Genüge dadurch, dafs diese Verordnungen, deren Inhalt das allgemeine Staatsinteresse nicht unberührt liefs, zur Aufnahme in die öffent- lichen Constitutionen-Sammlungen am meisten geeignet erschienen. Da entschiedene Spuren des Gebrauches der Bezeichnung Pragmati- cum vor der Regierung Constantin’s in den römischen Rechtsquellen nicht aufzufinden sind, und überdem erst unter den Nachfolgern dieses Kaisers je- ner Sprachgebrauch sich festgesetzt zu haben scheint; so ist es von Belang, einen Referenten des vierten Jahrhunderts n. Chr. über die Bedeutung der fraglichen Terminologie zu vernehmen. Es ist dies der H. Augustinus, der an zwei Stellen seiner Schriften (?) sich des Ausdruckes bedient hat: Pragmaticum rescriptum, und dabei gleichzeitig erinnert, es werde in eine solche Urkunde niemals die Eingabe des Bittstellers aufgenommen, die den Bescheid des Kaisers hervorgerufen habe (?). Dies Zeugnis hat wohl am meisten die Ausleger des römischen Rechts (*) bestimmt, das Gattungsmerk- mal kaiserlicher Reseripte für die pragmatischen Sanctionen in Anspruch zu nehmen. Wir aber glauben, dafs der gelehrte Kirchenvater die Bezeichnung Rescriptum nicht in der strengjuristischen Bedeutung hier genommen hat, sondern im populären Wortverstande für Epistola Principis, und dafs der- ('): Anmerk. 2., S. 137. (*) Collat. III. cum Donatist. e. 2. und Collat. III. Carthag. c. 38. (°) In der zuletzt angeführten Stelle heilst es: Deritiam sanctitatis vestrae arbitror non latere, pragmaticis rescriptis preces inseri non solere. (°) Schon Du Cange glossar. ad scriptor. med. et infim. latinitat. v. Pragmaticum, hat Gebrauch davon gemacht. Ausführlicher verbreitet sich darüber Böhmer a. a. O. Ss 5 [x 88. 5. fg. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 147 selbe durch den Zusatz: Pragmalicis rescriptis preces inseri non solere, ge- rade die Verschiedenheit der Pragmatica und der eigentlichen Rescripta andeuten wollte. Jedenfalls lassen selbst die späteren Berichterstatter, de- ren Aussage nicht minder zuverlässig ist, da sie einen Gegenstand des tägli- chen Verkehrs ihrer Zeit angeht, bei dem Gebrauche des Prädicates pragma- ticum keine Andeutung sich entschlüpfen, die auf einen Zusammenhang der pragmatischen Sanctionen mit den K. Rescripten an juristische Personen be- zogen werden könnte. Sie weisen vielmehr nur auf dasjenige hin, was der allgemeine Sprachgebrauch von selbst an die Hand giebt, nämlich die Be- ziehung des Epithets pragmaticus auf Geschäftsverhandlungen, und insbe- sondre auf negotia publica (!). Wir stützen die Beweisführung für unsere Behauptung, über Begriff und Wesen der pragmatischen Sanctionen, nicht auf die schwankende Auto- rität des Sprachgebrauches, sondern auf den Inhalt von Urkunden, die sich selbst als Pragmatica ankündigen, oder durch ihren Inhalt als solche zu er- kennen sind. Voran tritt ein Pragmaticum, dessen Text bei Joh. Lydus(?) erhalten ist. Es bildet dasselbe einen Bestandtheil der, dem Werke über die römischen Magistraturen eingeschalteten, Abschweifung über die Beamten- Laufbahn des Verfassers(°). Joh. Lydus berichtet hier, dafs er neben den (') S. Böhmer a.a. O. 8.3. Hier ist auch noch zu erwähnen das Zeugnis Isidor’s Origin. V. 22. De causis. Pragma graecum est, quod latine causa dicitur; unde et prag- nalica negotia dicuntur, et actor negotiorum et causarum pragmaticus nuncupatur. (*) De magistratib. reipub. rom. III. 29. (vergl. Spangenberg a.a. O. pag. XLV]). \ 1 x > ’ 4 € \\ er) > x ’ > , et? Igayuerızov moos Trv Erapyoryra yoabwv 6 BasıreÜs Em zuol, ForoVrors EXENTETO Ener. -} ’ m ’ \ x ’ x ’ ,) \ m > 9, Iwavın FW Aoyınrarw moAAyv ev auvısj4EV Tyv Ev Aoyors maıdeiav, TYV TE EV YORMMRTIROS Krpt- ’ x > m ’ \ \ X > m IQ Nr, \ e ’ Beıev, iv re Ev momrızois yagıw, zur Tiv MA aurod moAunaSeiev, za omus ryv Prunaimv \ m € - ’ 3 _ın ’ ’ 6 ’ m m E) m ’ pwvnv reis Eruröv movos wmeÖsıse vemvorsgav" zuiroı TYS orgareias durW ThS Ev Tols Örarrygi- n - € 6 E) Er ’ [FW > m x x ,} > 5 7 015 TNS ons Umegoyws 0eSWs cbzgoJaevnS, EerImı Mer auris zur rov ev Aı@Acıs aszyaaı Ptov, Nr ler, e x > Qrn m ’ q ’ > m e) 57 > , > ’ be) aa oAov ERUTOEV AVaTEeivat TolS Aoyors. Tov TOoWwUv EIS TOTOUTOV @gEryS avaßavrz AYELATTOV GTO- x En IR ’ ’ z r ’ ES » > n > Arreıv, avazıov Tu NAEFEQWV Agovuv Evi AHOIVOVTES, TOOTFEFTOJLEV en en UTELOYN> errıdoüvae GU- again Sy ER T) A 4 ds: ER EL 4 DEN 3 EJ \ 2 RL Q sw ToU 1AOTLOU TODE. TTw € o EIONIWEVOS sobwWrarogs avyds WG 0U MEQE FTOUTOV SYTOMETE, E} x EL Ne 63 ’ ’ , > \ 7 EL , aa za agıwparı zer lzpais nsıdosı Dikorımias FUANToMEV AUroV, ATOmoV YyovMevor, TOL@UTYV > ’ 4 m - m DE Qr > m E x > x m ce m ER EUYAWTTLEV oUTw MIAOGS auaßrs RG TnVe" ETTRIVOUVTES KUTOoV, EI Zat TorAoıs Erepols TS ovorns > m 5 ’ ’ - Sn x ’ at ausu) neradum magaszeuns.” Tovrors Ernlnpirapevov FoÜ Fyvizaüre FrV mOoREEXLav IN UvovroS, x ’ ’ > ’ ” ’ ’ a - > UN E m > ’ m Au: somov Öldaszarorıs amovevnusvov dibogiravros wor Em 775 Kamerwirdos dvAns, EXolEvos TAS ’ ’ x m £) ’ Sewreins Emaidevov, za neyaropgoveiv Ey yorımv. (°) Ebendas. III. 26. fg. 30. Vergl. des Verf. Vermischte Schriften. Th. 1. S. 74. fg. T2 148 H. E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Geschäften seines Dienstes, in den Bureaus der Prätorianischen und bezieh- ungsweis der städtischen Präfeetur zu Constantinopel, das Studium der Phi- losophie, Grammatik und Rhetorik eifrig betrieben habe, und dafs seinen erfolgreichen Bestrebungen der Lohn äufserer Anerkennung nicht entgangen sei. Zum Beweise ist von ihm beigebracht ein, an den Stadtpräfeeten ge- richtetes, Pragmaticum des Kaisers, in welchem die Kenntnisse des Lydus gepriesen sind, und der Präfeet angewiesen wird, demselben eine öffentliche Belohnung zu verabreichen. Dies ist von der Bemerkung des Kaisers be- gleitet, dafs die in Frage stehende, dem Verdienste nur wenig entsprechende, Vergeltung durch die für die Zukunft in Aussicht gestellte Beförderung des Beneficiirten zu höheren Amtsgraden erweitert werden solle. Und daran hat Lydus die Erinnerung geknüpft, dafs der Stadtpräfeet, gestützt auf dieses kaiserliche Handschreiben, ihm den Grad eines Lehrers an dem dortigen Oa- pitol verliehen habe, wodurch es ihm selbst möglich geworden sei, neben der Förderung der Staatsgeschäfte zugleich als Führer der Jugend auf dem Ge- biete der Wissenschaften thätig zu sein. Die historische Wahrheit dieser Angaben kann im Ganzen füglich nicht bezweifelt werden, und nur ein einzelner Punkt erregt Bedenken. Nicht als ob die Competenz des Stadtpräfecten hinsichtlich der Anstellung und Beauf- sichtigung der am Capitol zu Byzanz lehrenden Grammatiker und Sophisten, so wie bezüglich der Verleihung öffentlicher Auszeichnungen (z. B. der Co- miliva primi ordinis) an dieselben, durch die Zeugnisse der römischen Rechts- quellen nicht genügend unterstützt würde (!). Es fällt nur auf, dafs die Be- lohnung, welche der Kaiser dem Lydus unmittelbar verliehen wissen wollte, so ungenau bezeichnet ist. Dem Zusammenhang der Rede nach könnte man versucht sein an eine Geldbelohnung zu denken; allein dann hätte der Betrag derselben nicht unberührt bleiben können, ganz zu geschweigen, dafs eine solche Verfügung nicht an den Stadtpräfecten würde gerichtet worden sein, sondern an den Comes S. largitionum. Die eigene, auf die Mittheilung des Textes des Pragmaticum folgende, Bemerkung des Referenten berechtigt zu der Voraussetzung, dafs hier wohl nur die Emolumente einer, durch den Stadtpräfeeten zu übertragenden, öffentlichen Lehrstelle gemeint seien. (') Theod. Cod. XIII. 3. de medic. et professor. vergl. VI. 21. de professor. qui in urbe Constant. und J. Gothofredus in Comm. h.l. gekommene schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 4149 Für uns ist vornehmlich die Form des schriftlichen kaiserlichen Er- lasses von unmittelbarem Interesse. Der Kaiser wendet sich hier befehlend an einen höheren Würdenträger, um für die Zwecke des Staates einen be- stimmten Beamten belohnt und befördert zu sehn. Diese Verfügung ist aus- drücklich als ein Pragmaticum bezeichnet, obwohl ihr Inhalt nicht Bezug nimmt auf eine öffentliche oder Privat-Eingabe, durch welche sie hervorge- rufen wäre. Von den Merkmalen eines K. Rescriptes ist hier keines zu er- kennen. Und da überdem dieses Pragmaticum auch nicht an eine juristische Person gerichtet ist, oder deren Rechtsgebiet berührt, so ercheinen Form und Inhalt dieser Urkunde als unvereinbar mit der gangbaren Vorstellung von dem Begriff und Zweck der pragmatischen Sanctionen. Dagegen bietet das nämliche Beweisstück einen Anknüpfungspunkt zur Vergleichung mit an- dern schriftlichen Erlassen von verwandtem Inhalt, deren Text durch die Scriptores Historiae Augustae erhalten ist, und die von diesen schlechtweg als Epistolae Principum bezeichnet werden. Es mag zuvörderst hingewiesen werden auf einen Brief des K. Vale- rianus an den Stadtpräfeeten Roms, Albinus. Derselbe bezieht sich auf die Anerkennung der Verdienste des damaligen Feldherrn und nachherigen Kaisers Aurelianus, und der Biograph hat diese Urkunde nicht, gleich einer unmittelbar zuvor angeführten, aus den Schätzen der öffentlichen Bibliothek mitgetheilt, sondern aus den Archiven der städtischen Präfeetur (1). Der (') Vopiscus in D. Aureliano. c. 8. Inveni nuper in Ulpia bibliotheca inter linteos libros epistolam D. Valeriani de Aureliano principe scriptam, quam ad verbum, ut decebat, inserui. c. 9. Eiusdem Valeriani alia est epistola, quae laudes illius continet, quam ego ex scriniis praefecturae urbanae protuli. Nam illi Romam venienti salaria sui ordinis sunt decreta. Exemplum epistolae. „‚Valerianus A. Ceionio Albino Pf. Urb. Vellemus quidem singulis quibusque devotissimis reipubl. viris multo maiora deferre compendia quam eorum dignitas postulat, maxime ubi honorem vita commendat. Debet enim quid praeter digni- tatem pretium esse meritorum. Sed facit rigor publicus, ut accipere de provinciarum ob- lationibus ultra ordinis sui gradum nemo plus possit. Aurelianum fortissimum virum ad inspicienda et ordinanda castra omnia destinavimus: cui tantum a nobis atque ab omni re- publ. communi totius exercitus confessione debetur, ut digna illo vix aliqua vel nimis magna sint munera. (Quid enim in illo non clarum? quid non Corvyinis et Scipionibus conferendum? Ille liberator Illyriei, ille Galliarum restitutor, ille dux magni totius exem- pli. Et tamen nihil praeterea possum addere tanto viro ad muneris gratiam, quam patitur sobria et bene gerenda respubl. Quare sinceritas tua, mi parens carissime! supradicto viro efhiciet, quamdiu Romae fuerit, panes militares mundos sedecim, panes militares ca- strenses quadraginta, vini mensalis sextarios quadraginta, porcellum dimidium, gallinaceos 150 H. E. Dırksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Präfect wird darin angewiesen, dem hochgestellten militärischen Befehlsha- ber während dessen Aufenthalts in Rom, zur Befriedigung seiner persönli- chen Bedürfnisse, regelmäfsige Naturallieferungen und Geldzahlungen verab- reichen zu lassen. Diese Leistungen sind in drei Classen getheilt. Der Kai- ser spricht zunächst von den Lebensmitteln, die als regelmäfsige Lieferung dem Feldherrn gebührten; sodann von den Zuschufs-Rationen und dem baaren Gelde, welche zur Anerkennung seiner besondern Verdienste ihm als aufserordentliche Vergütung bewilligt wurden; endlich von den Leistungen, welche durch die Vorgesetzten der Staatscasse abzuführen waren, und wohin die salaria suo ordini decreta gehörten, die der Biograph besonders hervor- gehoben hat. Die Ausgaben für die beiden ersten Kategorieen sollten dem- nach aus den Mitteln bestritten werden, die der Stadspräfeet zur Verfügung hatte; und eben weil in dem vorstehenden Fall etwas über das gewöhnliche Maafs hinaus zu gewähren war, fand der Kaiser sich veranlasst, im Eingange seiner Zuschrift diese Abweichung von der Regel umständlich zu rechtferti- gen. Wäre hier durchweg nur von aufserordentlichen Bewilligungen die Rede gewesen, dann würden die Worte des Kaisers wohl allein an den Prä- fecten des Schatzes gerichtet sein; wie dies eine andere Zuschrift des K. Va- lerianus bezeugt, welche die Ausstattung Aurelian’s beim Äntritte von dessen Consulat zum Gegenstand hat(!). Und ebenso umgekehrt, wenn nur von den regelmäfsigen Zahlungen an den Militärbefehlshaber die Rede ge- wesen wäre, so würde die Ansprache des Präfecten der Prätorianer nicht umgangen sein (?). Hieran knüpft sich die Betrachtung einiger kaiserlicher Briefe, welche der Biograph des M. Claudius uns erhalten hat(?), und die sämmtlich Be- zug haben auf die Beförderungen und Belohnungen, die seinem Helden im duos, porcinae pondo triginta, bubulae pondo quadraginta, olei sextarium unum, et item olei secundi sextarium unum, liquaminis sextarium unum, herbarum olerumque quantum satis est. Sane quoniam ei aliquid praecipue decernendum est, quamdiu Romae fuerit, pa- bula extra ordinem decernes. Ipsi autem ad sumtus, aureos Antoninianos diurnos binos, argenteos Philippeos minutulos quinquagenos, aeris denarios centum: reliqua per praefec- tos aerariı praebebuntur.” (') Ebendas. c. 12. (?) Ders. in Probo. c. 4. (°) Trebell. Pollio in D. Claud. c. 14. c. 15. c. 17. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 151 Staatsdienste zugefallen waren. Zwei von diesen Urkunden rühren von K. Valerian her; und zwar enthält die eine, an den K. Procurator in Syrien ge- richtete, Zuschrift(!) die vereinzelte Aufzählung der dem M. Claudius, bei dessen Beförderung zum Militärtribunat bewilligten Leistungen. Für diese, nach einem ungewöhnlich grofsen Maafsstabe begrenzten, Gebühren ist die Beziehung auf den Feldetat der Legion nicht aus den Augen zu setzen. Es figurirt hier nämlich die Zusicherung eines Antheils an der Kriegsbeute (*) und bei einzelnen Naturallieferungen ist ausdrücklich verwiesen auf die Ort- lichkeit der jedesmaligen Aufstellung des Heeres (?). Einige dieser Prästa- tionen dürften überdem als eine Personal- Zulage anzusprechen sein, da der Kaiser im Eingange des Erlasses namentlich verfügt hat, die aufgeführten Zahlungen seien aus seinem Privatschatz zu entrichten, und am Schlusse die Bemerkung hinzugefügt ist, es sei alles mit so grofser Ausführlichkeit erör- tert worden, um das Verdienst des ausgezeichneten Mannes zu ehren. In ähnlicher Weise äufsert sich der zweite, an den Präfeceten der Prätorianer (') Das. c. 14. Epistola Valeriani ad Zosimionem procuratorem Syriae. „‚Claudium, Il- lyricianae gentis virum, tribunum Martiae quintae legioni fortissimae dedimus, virum de- votissimis quibusque ac fortissimis veterum praeferendum. Huic salarium de nostro privato aerario dabis annuos frumenti modios tria millia, hordei sex millia etc. etc. — Iam caetera, quae propter minutias suas scribi nequeunt, pro moderatione praestabis, sed ita ut nihil adaeretur. Et si alicubi aliquid defuerit, non praestetur nec in nummo exigatur. Haec au- tem omnia ideirco specialiter non quasi tribuno sed quasi duci detuli, quia vir talis est ut ei plura etiam deferenda sint. (?) In den Worten: ‚„Mulieres speciosas ex captivis duas.” Also nicht die Concubine, welche Severus Alexander den unverheirateten Provincialbeamten geliefert wissen wollte. Lamprid. in Alexand. c. 42. Obwohl im übrigen die Vergleichung von Einzelheiten des Inhalts der Epistola Faleriani mit den Festsetzungen Alexanders nahe liegt, z. B. hin- sichtlich der durch den Empfänger dereinst zurückzuerstattenden Gegenstände (quae re- fundat). (°) An dieser Stelle: „„Ligni quotidiani pondo mille, si est copia; sin minus, quantum fuerit et ubi fuerit.” Damit ist zu verbinden die Bemerkung am Schlusse: „Et si alicubi aliquid defuerit, non praestetur, nec in nummo exigatur.” Interessant ist die Zusammen- stellung mit der folgenden, durch denselben Autor in XXX tyrann. c. 18. mitgetheilten, Äufserung in einem Briefe des nämlichen K. Valerianus an den Präfecten von Illyricum und Gallien: ‚Non provincialem, non possessorem cogas illic frumenta, ubi non habet, dare, illie equum ubi non potest, pascere: nec est ulla alia provisio melior, quam ut in locis suis erogentur, quae nascuntur, ne aut vehiculis aut sumtibus remp. gravent. — Iam ubi laridum, iam ceterae species in his dandae sunt locis, in quibus affatim redundant”. 152 H. E. Dınksenw über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Muräna gerichtete, Brief desselben Kaisers ('). Wir verbinden mit diesem sofort die dritte Zuschrift, die dem K. Gallienus beigelegt wird, und aus deren Inhalt mit Zuversicht gefolgert werden kann, dafs sie an einen hohen Staatsbeamten gerichtet gewesen sei, obwohl die genauere Angabe des Dienst- verhältnisses des Adressaten vermisst wird (?). In beiden Urkunden wird Bezug genommen auf einen, bei dem Kaiser eingegangenen, Bericht des Em- pfängers der Zuschrift, durch den mithin die kaiserliche Verfügung war her- vorgerufen worden. In dem ersten Briefe ist dies durch die umschreibende Eingangs-Phrase ausgedrückt: „Desine autem conqueri ete.” und: „unde etiam senalum et populum conqueri iaclabas; während in dem andern die directe Bezeichnung gebraucht ist: „notoria tua intimasti” Das letzte ist der, in den römischen Rechtsquellen der Constantinischen und der Nachconstantinischen Zeit gebräuchliche, Kunstausdruck für summarische schriftliche Anzeigen, durch welche ein Beamter aufsergewöhnliche Ereignisse von allgemeinem In- teresse zur Kenntnis der vorgesetzten Behörde gelangen liefs (?). Gleich- (') Ebendas. c. 15. Item ex epistola eiusdem alia inter caetera ad Ablavium Muraenam Pf. Praet. „Desine autem conqueri, quod adhuc Claudius est tribunus, nec exercitus du- cem [e] loco accipit; unde etiam senatum et populum conqueri iactabas. Dux factus est, et dux totins Illyrici; habet in potestatem 'Thracias, Moesias, Dalmatas, Pannonias, Dacos exercitus: vir ille summus nostro quoque iudicio speret consulatum; si eius animo accom- modum est, quando voluerit, accipiat praetorianam (accipiat) praefecturam. Sane scias tan- tum ei a nobis decretum salarii, quantum habet Aegypti praefectura; tantum vestium, quantum proconsulatui Africano detulimus; tantum argenti, quantum accipit procurator Il- lyrici Metatius; tantum ministeriorum, quantum nos ipsi nobis per singulas quasque decer- nimus civitates; ut intelligant omnes, quae sit nostra de viro tali sententia. (?) Das. c. 17. Item epistola Gallieni, cum nunciatum esset per frumentarios, Claudium irasci, quod ille mollius viveret. „„Nihil me gravius accepit quam quod notoria tua inti- masti, Claudium parentem amicumque nostrum insinuatis sibi falsis plerisque graviter irasci. Quaeso igitur, mi Venuste! si mihi fidem exhibes, ut eum facias a Grato et He- renniano placari, nescientibus hoc militibus Daciscianis, qui iam saeviunt, ne graviter fe- rant. Ipse ad eum dona misi, quae ut libenter accipiat tu facias. Curandum praeterea est, ne me hoc scire intelligat, ac sibi succensere iudicet, et pro necessitate ultimum consilium capiat. Misi autem ad eum pateras gemmatas trilibres duas etc. (°) Vergl. Peter. glossae verbor. iur. (in Otto’s Thesaur. iur. civ. T. IH. p. 1769.) v. Norogıe, wyvusıs. Du Gange a.a. O. v. Notoria. Die Behauptung des J. Gothofre- dus, in Glossar. nomic. 'Th. C. v. Notoriae, dals nur die Anzeigen von begangenen Ver- brechen, welche die Unterbeamten der gerichtlichen Behörde einzureichen hatten, (S. Fr. 7. 8.3. D. ad S. C. Turpilian. 48. 16.) also benannt worden seien, entbehrt der erford- gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 153 wohl wird niemand den in Frage stehenden kaiserlichen Verfügungen das Prädicat von Rescripten beilegen. Denn es ist in denselben auf die Einzel- heiten der Eingabe des Beamten nicht weiter eingegangen, und der Kaiser nimmt zum Theil ausdrücklich das Verdienst einer selbstständigen freien Entschliefsung für den Inhalt seiner Verfügung in Anspruch. Noch weniger dürften in diesen, gleichwie in den zuvor besprochenen, kaiserlichen Zu- schriften die Merkmale einer blofsen Privat-Correspondenz des Kaisers wahr- zunehmen sein. Denn abgesehn von ihrem Inhalt und von der amtlichen Stellung der Empfänger, entscheidet die Bemerkung des Biographen ('), dafs die eine dieser Urkunden aus dem Archive der städtischen Präfecetur durch ihn entlehnt worden sei. Dies berechtigt zu der Folgerung, dafs der- artige, an den Präfecten der Prätorianer gerichtete, kaiserliche Zuschriften in dem Archive der Prätorianischen Präfectur niedergelegt waren. Dagegen verrathen die vorstehenden schriftlichen Verfügungen der R. Kaiser die auffallendste Übereinstimmung mit jenem Pragmaticum, welches bei Jo. Lydus erhalten ist, und dessen zuvor umständlich gedacht wurde. Nach diesem Muster dürfen, wegen der Übereinstimmung des Inhaltes so wie der Sprachform, auch diese Zuschriften den Pragmatica zugezählt wer- den, obgleich der Namen Epistolae selbst noch in späterer Zeit für dieselben beibehalten wurde (?). Und als Übergang zu dem folgenden mag es schon hier bevorwortet werden, dafs gleichwie bei den genannten kaiserlichen Er- lassen an die verschiedenen Präfeeten die Aufbewahrung der Urkunden in den Archiven der bezüglichen Präfectur aufser Zweifel ist, so auch in dem erlichen Begründung, indem das Zeugnis des Symmachus epistol. X. 24. keineswegs einer weiteren Begrenzung des Sprachgebrauches entgegen ist. (') S. oben Anm. 1. S. 149. (?) Dies erhellet aus den Worten des K. Justinus in c. 6. $. 1. de advoc. div. iudi- cum. 2.8. Sacras insuper epistolas, quibus adprobantur VV. Clariss. Tribuni praetoriani et Notarii, — praestandas perspieimus etc. Anderer zweifelhafter Beispiele ist vorsätzlich hier nicht gedacht worden. So der Constitution Diocletian’s und Maximian’s über blut- schänderische Geschlechtsverbindungen. Die c.17. de nupt. 5. 4., welche nur einen dürfti- gen Auszug derselben giebt, enthält in der Inseription zwar die Namen der Kaiser, nicht aber die eigentliche Adresse. In der Collat. LL. Mos. VI. 4. ist der Text des Originals unverkürzt mitgetheilt, allein ohne die Inscription; denn der vorgesetzte Titel: Exernplum edicti Diocletiani et Maximiani nobilissimorum Caesarum, scheint von dem Compilator her- zurühren, der unmittelbar zuvor von dem Ewermplum litterarum Diocletiani et Maximiani Philos.- histor. Kl. 1846. U 154 H. E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Publications-Patent der ersten Justinianischen Constitutionen-Sammlung (') ausdrücklich erinnert wird, es stehe der practischen Geltung pragmatischer Sanctionen nicht im Wege, wenn sie, ohne in die amtliche Constitutionen- Sammlung aufgenommen zu sein, in den Archiven der militärischen oder Ci- vilbehörden aufbewahrt würden, vorausgesetzt dafs sie von Seiten ihres In- haltes auf öffentliche Geltung Anspruch machen dürften. Einen entsprech- enden Vermerk enthält schon das Publications-Patent der Theodosischen Constitutionen-Sammlung, nur dafs daselbst von den kaiserlichen Verord- nungen überhaupt die Rede ist, und nur auf die in den Militär- Archiven niedergelegten Urkunden hingewiesen wird (?). Nunmehr können wir zu den römischen Rechtsquellen selbst übergehn, um nach deren unverdächtigem Zeugnis den Begriff der pragmatischen Sanc- tionen genauer zu begrenzen. Hier begegnen wir sofort einer authentischen Auslegung der in Frage stehenden Bezeichnung, und zwar einer solchen, de- ren Beweiskraft keinem Bedenken unterliegen kann. Es hat nämlich der jün- gere Theodosius in dem Publications-Patent seiner Constitutionen Samm- lung (?) ausdrücklich verordnet, dafs die in Zukunft für das Abendland zu Impp. spricht. Wir wagen nicht zu entscheiden, ob hier vielleicht an ein Pragmaticum zu denken sein mag. (') Const. Summa reipubl. De Justin. Cod. confirm. $.4. Si quae vero pragmaticae sanctiones, quae minime in eodem nostro codice receptae sunt, civitatibus forte, vel cor- poribus, vel scholis, vel scriniis, vel officiis, vel alicui personae impertitae sunt, eas, si- quidem aliquod privilegium speciali beneficio indulgent, omnimodo ratas manere; si vero pro certis capitulis factae sunt, tunc tenere cum nulli nostri codieis adversantur constitu- tioni praecipimus. Sed et si qua regesta in tui culminis iudicio, vel in aliis iudiciis civi- libus vel militaribus, vel apud principia numerorum, pro publicis expensis vel quibuscun- que titulis ad publicum pertinentibus posita sunt, ea etiam, prout communis rei commo- ditas exigit, firma esse censemus. (?) Const. Theodos. II. de Theod. Cod. auctorit. $. 6. (Novellar. LL. Theodos. Tit. 1. ed. G. Haenel. Bonn. 1844. 4.). Quod observari necesse est in his etiam, quae per Örientem nobis auctoribus promulgantur; falsitatis nota damnandis, quae ex tempore defi- nito Theodosiano non referuntur in codice, exceptis his quae habentur apud militum sancta prineipia, vel de titulis publicis expensarum aliarumque rerum gratia, quae in regestis di- versorum officiorum relata sunt. (°) Ebendas. $S. 5. His adiicimus, nullam constitutionem in posterum velut latam in partibus Oceidentis, aliove in loco, ab invictissimo prineipe filio nostrae clementiae per- pet. Aug. Valentiniano, posse proferri vel vim legis aliquam obtinere, nisi hoc idem di- vina pragmatica nostris mentibus intimetur. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 155 erlassenden Gesetze seines Mitregenten nur alsdann zugleich in den morgen- ländischen Provinzen Verbindungskraft sollten ansprechen dürfen, wenn sie mittels Begleitungsschreibens des abendländischen Kaisers ihm vorgelegt sein würden. Diese Voraussetzung ist in die Worte gekleidet: nisi hoc idem di- pina pragmalica nostris menlibus inlimetur. Auf dieselbe Äufserung kommt dieser Kaiser später wiederum zurück, nämlich bei der Bekanntmachung sei- ner Novellen-Sammlung(!). Bei dieser Gelegenheit bezeichnet er das dort erforderte kaiserliche Begleitschreiben als die eigenhändige Zuschrift des einen Kaisers an den andern; indem statt des Ausdrucks divina pragmatica die Umschreibung gewählt ist: si divinis prosequentibus scriptis ad alterum principem fuisset emissum. Und Theodosius fährt in dieser, an den Kaiser Valentinian III gerichteten, Urkunde also fort. Er habe jetzt, in Gemäfsheit des frühern Vorbehaltes, seine Novellen mittels eigner Zuschrift ihm vorle- gen wollen, indem er ihn zugleich auffordere, mit den eignen für das Abend- land erlassenen Novellen das gleiche Verfahren zu beobachten, insofern er deren gesetzliche Geltung auch für den Orient herbeiführen wolle. Der Ausdruck für das kaiserliche Begleitschreiben lautet hier so: Tuae serenitati cum nostrae maiestatis subnotatione transmittere; oder auch: cum suae ma- nus adumbratione transmitti. Demnach sind wir berechtigt, diese an seinen Mitregenten gerichtete Novelle des jüngern Theodosius selbst als eine prag- matische Sanction anzusprechen, um so mehr da die provocirte Auslassung (') Nov. Theod. I. Tit. 2. c. 1. De confirmat. LL. novell. Theodos. Postquam in corpus unius codicis DD. retro principum constitutiones nostrasque redegimus, aliam mox legem pietas nostra promulgavit, quae tam confecto codiei vires auetoritatemque tribueret, nec aliter in iudicio quas contineret leges, nisi ex ipso proferrentur, valere praeciperet; quodsi quid iuris ab altero nostrüm postea conderetur, ita demum in alterius quoque prin- cipis regno vires proprias obtineret, quod generatim constitutum esset, si divinis prose- quentibus scriptis ad alterum principem fuisset emissum. $. 1. Quia igitur — per hoc transacli temporis intervallum ferri leges alias emergentium rerum necessitas persuasit, quae — ad scientiam perferri tuae maiestatis minime potuerunt, necessarium duximus, has nunec saltem universas tuae serenitati cum nostrae maiestatis subnotatione transmittere, quo subiectis et provinciis et populis solemniter innotescant, earumque vis etiam in occiduis partibus incipiat observari. $. 3. Eas igitur — cunctis ex more facias divulgari, et invi- cem mihi et provincialibus et populis orientalibus cavenda observandaque cum suae manus adumbratione transmitti, quaecunque per id temporis spatium vestra perennitas generaliter promulgavit. U2 156 H. E. Dinksex über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Valentinian’s über den nämlichen Gegenstand (1), gleichwie ähnliche Äufser- ungen späterer Kaiser (?), im Einklange mit dieser Voraussetzung sind. Dadurch dürfte der Beweis für die Behauptung gesichert sein, dafs den kaiserlichen Zuschriften über öffentliche Angelegenheiten, welche mit den Resecripten garnichts gemein hatten, die Benennung Pragmatica alsdann sei beigelegt worden, wenn sie die eigenhändige Namenszeichnung des Kai- sers führten, und daneben gewissen Förmlichkeiten der Ausfertigung genügten. Es fehlt auch nicht an anderen Verfügungen in der Theodosischen Constitutionen- und Novellen-Sammlung, die sich ausdrücklich als pragma- tische Sanctionen zu erkennen geben(°), und denen gleichwohl die Gattungs- merkmale durchaus abgehn, die der Ansicht der Ausleger nach solchen Sanc- tionen zuständig gewesen sein sollen, nämlich die äufsere Form der Resecripte, und ein auf die Interessen bestimmter juristischer Personen bezüglicher In- halt. Es sind dies zum Theil gouvernementale Verfügungen von allgemei- nem Charakter, welche die Entrichtung öffentlicher Abgaben zum Gegen- stand haben. Dahin gehört eine Verordnung des Theodosius II und Valen- tinian’s III vom J. 431, welche die vorgeschützten Befreiungen einzelner Grundbesitzer von der Entrichtung der regelmäfsigen und der aufserordent- lichen Grundsteuer für wirkungslos erklärt, und nur die Enthebung der Pa- trimonialgüter des Kaisers von derselben aufrecht erhalten wissen will (*). Entsprechend ist eine Verfügung Valentinian’s III, die in noch allgemeinern Ausdrücken die Gültigkeit aller solchen, unter verschiedenen Formen und (') Nov. Falentin. III. De confirm. LL. noo. D. Theodos. Tit.25. c. 1. pr. Gloriosissi- mus Principum, Dm. Theodosius, elementiae meae pater, leges a se post codicem nominis sui latas nuper ad nos, sicut repetitis constitutionibus caverat, prosequente sacra praecep- tione direxit etc. (?) Nov. Anthemüi. De confirm. LL. Leonis. Tit. 2. c. 1. pr. Ad consultationem cle- mentiae nostrae Dm. — Leo super his — certum ius venerabili sanetione constituit. — Legem directam libenter amplexi — sub hac pragmatica iussione ad amplitudinem tuam censuimus dirigendam. (a) Diejenigen mufsten unberücksichtigt bleiben, denen blos das mehrdeutige Prädicat Sanctio Principalis beigelegt ist. Vergl. Theod. Cod. VI. 4. c. 29. de Praet. et (Quaest. (“) Theod. Cod. XI. 1. c. 36. de annona et tribut. Die Copie dieser Verfügung im Just. God. (ec. 5. de privil. dom. Aug. 11. 74.) hat den Schlulssatz des Originals BINET- drückt, in welchem eben die Bezeichnung enthalten ist: pragmatici nostri statuta. Über andere Verordnungen verwandten Inhalts vergl. J. Gothofred’s Comment z. Th. Cod. 1.1. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 157 aus mancherlei Rechtsgründen erworbenen Steuer-Exemtionen der possesso- res abweist('). Ferner gehören hierher zwei Festsetzungen desselben Kai- sers, welche die Niederschlagung veralteter Steuerreste zum Gegenstand ha- ben(?). Sie sind an den Präfecten der Prätorianer gerichtet, und nehmen Bezug auf dessen amtliche Anzeige (suggestio) eines vorhandenen Bedürfnis- ses der zu treffenden Entscheidung; allein der Inhalt des Pragmaticum ver- breitet sich über sämmtliche Grundbesitzer in den Provinzen, obwohl an dem Schlusse der einen Urkunde gewisse Vorbehalte hinzugefügt sind, in Bezieh- ung auf einzelne possessores(°). Daran reiht sich ein anderes Pragmaticum des nämlichen Kaisers(*), das an den Comes $. largitionum gerichtet, und auf dessen suggestio gestützt ist, des Inhaltes: es sollten die, zu dem Ge- schäftskreise dieser Magistratur gehörenden, Unterbeamten, (Palatini S. lar- gitionum) die mit der Eintreibung der Steuern in den Provinzen beauftragt waren, vor dem Ablauf ihrer Dienstpflichtigkeit nicht einseitig zur Übernahme anderer öffentlicher Verrichtungen sich wenden dürfen. Zum Schlufs mag noch der Verordnungen von Theodos und Valentinian gedacht werden, die gegen die Habsucht der competitores gerichtet waren, welche an den, dem Fiscus verfallenen, herrenlosen Sachen ein bevorzugtes Anspruchsrecht für sich zu erstreiten suchten (°). Erst jetzt können wir diejenigen Stellen der Constitutionen -Samm- lungen in Erwägung ziehen, welche der Pragmatica gedenken als einer Quelle von Privilegien- Verleihungen an juristische oder physische Personen. Man findet daselbst die pragmatischen Sanctionen allerdings neben den Rescripten genannt, allein ohne dafs daraus ein bündiger Schlufs abgeleitet werden könnte für die Identität der Form oder des Inhaltes beider Gattungen der K. Con- (') Nov. Valent. III. In damm. publ. elieit. Tit. 4. ce. 1. (?) Eod. De indulgent. reliqu. Tit. 1. ec. 1. c. 2. (C) e.2.1. $. 4. Unde illustris et praecelsa magnitudo tua pragmatici nostri tenore comperto sciat, secundum suggestionem suam, quam tam possessoribus utilem quam fisci commodis approbamus, Siculum possessorem cum eircumiectis insulis, barbaricae vastitatis intuitu, de eo censu, qui praesentibus chartis continetur, septimam partem tributis fiscali- bus oportere dissolvere. Syracusanus vero, Catanensis, Aetnensis, Lilybaetanus, 'Thermi- tanus, Solentinus ... . - (*) Ebendas. De palatinis. Tit. 7. ce. 3. (%) Nov. Theod. II. De competitionib. Tit. 17. c. 1. c. 2. (Just. Cod. X. 12. c. 2. de petition. bonor. sublat.) Vergl. des Verf. Seriptor. histor. Aug. S. 231. fg. Leipz. 1843. 155 H. E. Dırksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit stitutionen (!). Stellt ja auch Justinian in einem allgemein sprechenden Ge- setze, über die Befreiung der höheren Würdenträger von der Last der con- ditio curialium (*), die pragmatischen Sanctionen in gleiche Reihe mit den rechtskräftigen Erkenntnissen der Prätorianischen Präfeetur; nicht als ob diese beiden Arten öffentlicher Erlasse irgend etwas mit einander gemein ge- habt hätten, sondern weil der Inhalt von beiden möglicherweise auf densel- ben Gegenstand sich beziehen konnte, nämlich auf die Anerkennung der aus- nahmsweisen Befreiung eines Individuums von bestimmten allgemeinen La- sten der Staatsbürger (?). Das solenne Formular jener Constitutionen, wel- che die Pragmatica als Organe der Verleihung von Privilegien bezeichnen, ist dieses: si caeleste proferalur oraculum, sive adnotativa sive sit divina pra- gmatica(*), oder rescripta omnia, vel pragmalicae formae, aut constitulio- nes(°). Auf den Umfang der Begünstigungen bezieht sich die andere, von Seiten der Kritik vergeblich angefochtene, Phrase: non praeiudicatura qua- cunque generalitate pragmalici (SS): Nach diesen Vorbemerkungen dürfen wir hoffen dem Verständnis des Zenonischen Gesetzes näher zu treten, welches in den, von den Rescrip- ten und den pragmatischen Sanctionen handelnden, Abschnitt des Justiniani- schen Constitutionen-Codex (7) aufgenommen ist, und das als die schein- (') z. B. Just. Cod. c.2. de qu. muner. 10. 48. c. 3. de fugit. colon. 11. 63. c. 2. de praed. tamiac. 11. 68. (?) Just. Cod. c. 66. $.2. de decurion. et fil. 10. 31. Aliis autem modis — liberatio- nem competere cuidam curialis fortunae nullo patimur modo; sed sive pragmatica sanctio super hoc processit, sive sententia eminentissimae praefecturae, sive alius modus quicun- que excogitatus est, ea omnia penitus vacuari et pro infectis haberi. c. 20. de SS. eccles. 1.2. Vergl. des Verf. Civilist. Abhdlgg. Bd. 1. S. 303. (°) Es ist also hier nicht gedacht an die, anderweit zur Genüge beglaubigte, Anmals- ung der höheren Staatsbeamten, eigenmächtig Immunitäten zu verleihen. Vergl. den Verf. a. a.a. 0. S. 306. (*) Nov. Theod. II. De navib. non excus. Tit. 8. c. 1. (Just. Cod. c. 10. de SS. ecel. 1.2.) Theod. Cod. XVI. 5. c. 52. pr. de haeret. Just. Cod. c. 12. pr. $. 1. 1.1.1.2. (°) Just. Cod. c. 9. de incest. nupt. 5.9. (°) Th. Cod. VI. 23. ce. 3. de decur. et silent. Im Just. Cod. c. 3. de silent. et de- cur. 12. 16. ist der Text: generalitate pragmatici, verändert in: generalitate pagmatica. Vergl. Herrmann’s Ausg. des Just. Cod. h. I. (Corp. iur. civ. cura Kriegelii.) (”) e.7. de div. rescript. 1. 23. Imp. Zeno A. Sebastiano P. P. Universa rescripta, sive in personam precanlium sive ad quemlibet iudicem manaverint, quamyis adnotatio vel gekommene, schrifiliche Verfügungen der römischen Kaiser. 159 barste Stütze der gangbaren Theorie betrachtet werden darf, dafs die Pra- gmatica nichts anderes gewesen seien als Rescripte, ausgezeichnet durch die Form der Abfassung, so wie durch ihren, nothwendig auf die Interessen einer juristischen Person gerichteten, Inhalt. Wir glauben kaum zu irren, indem wir voraussetzen, dafs diese vereinzelte Verfügung K. Zeno’s, die dem Jahre 477. angehört, in historischem Zusammenhange steht mit einem älteren Ge- setze K. Leo’s vom Jahre 473. und einem jüngern desselben Zeno vom Jahre 483., welche dem Unwesen der Monopole bei den Gewerbtreibenden Einhalt zu thun bestimmt waren('!). Die Verordnung K. Leo’s, von welcher erst in der neuesten Zeit ein Bruchstück des griechischen Originals aus der Veronäer Handschrift der Constitutionen - Sammlung Justinian’s bekannt ge- geworden ist(?), scheint dem Misbrauch der Monopole zunächst für die Zu- kunft haben steuern zu wollen, indem sie den Ober- und Unter- Beamten bei Strafe untersagt, ein Gesuch um Verleihung von Monopolen bei dem Kaiser zu unterstützen, oder zu dessen Beförderung beizutragen. Diese Ver- ordnung mag jedoch als unzureichend erschienen sein, um das Zustandekom- men solcher gewinnreicher kaiserlicher Verleihungen, unter der Benutzung illusorischer Motive, erfolgreich abzuwehren. Durch eine derartige Erfahr- ung wurde wahrscheinlich K. Zeno bestimmt, die allgemeine Verfügung pragmatica sanctio (so liest Hal., während der gangbare Text setzt: quae vel adnotatio vel quaevis pragm. sanct.) nominentur, sub ea conditione proferri praecipimus, si preces veri- tate nitantur; nec aliquem fructum precator oraculi percipiat impetrali, licet in iudicio as- serat veritatem, nisi quaestio fidei precum imperiali beneficio monstretur inserta. Nam et vir magnificus Quaestor, et viri spectabiles magistri scriniorum, qui sine praefata adiec- tione qualecunque divinum responsum dictaverint, et iudices qui susceperint, reprehensio- nem subibunt, et qui illieite dietata scribere ausi fuerint cuiuscunque scrinii memoriales, seu pragmaticarii vel adiutores primicerii, amissione einguli feriantur. $.1. Pragmaticas praeterea sanctiones non ad singulorum preces super privatis negotiis proferri, sed si quando corpus, aut schola, vel officium, vel curia, vel civitas, vel provincia, vel quaedam universitas hominum ob causam publicam fuderit preces, manare decernimus, ut in his etiam veritatis quaestio reservetur. Dat. X. Kal. Jan. Constant. post consulat. Basilisci II. et Armati. (477.) Die Basilie. II. 5. c. 26. geben das Prine. dieser Constitution, ohne auf die pragmatischen Sanctionen Bezug zu nehmen; den Inhalt des $.1. überweisen sie der c. 27., als einer gesonderten Verfügung über die Pragmatica. (') Sie sind in den Tit. de monopoliis des Cod. Just. 4. 59. aufgenommen. (?) Zuerst in Göschen’s Ausg. der Institution. comm. des Gaius. Praef. p. LXXI. Berol. 1820. 8., dann in Herrmann’s Ausg. des Just €. ec. 1. 1.1. 4. 59. 160 H. E. Dırksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit im Jahre 477 zu erlassen, welche für sämmtliche, zur Beförderung von Pri- valinteressen ergangene, kaiserliche Bescheide die Aufnahme der Textesclau- sel vorschrieb: Si preces veritate nitantur! und aufserdem die Ausfertigung pragmatischer Sanctionen zur Beförderung der Sonder-Interessen von phy- sischen Personen gänzlich untersagte, ohne die Anwendung derselben bei ju- ristischen Personen zu beschränken. Zuletzt ergänzte Zeno jene Bestimm- ungen durch das Gesetz vom Jahre 483 (!), welches auch die aus der Vergan- genheit herrührenden kaiserlichen Verleihungen von Monopolen entkräftete und jede Form der Anwendung derselben für strafbar erklärte. Diesem postulirten Zusammenhange der allgemeinen Zenonischen Ver- fügung, über Rescripte und pragmatische Sanctionen, mit den bezeichneten älteren und späteren Gesetzen von concreterer Fassung, fehlt es nicht durch- aus an äufserer Beglaubigung. Abgesehn von der Übereinstimmung des Ze- nonischen und Leonischen Gesetzes(?) in der Form der Strafandrohung (°), dürfte auch bei einer isolirten Auffassung der Worte Zeno’s schwerlich dies Resultat sich herausstellen, dafs der Gesetzgeber eine allgemeine Reform der pragmatischen Sanctionen beabsichtigt habe. Es ist in Zeno’s Verordnung ausdrücklich nur von denjenigen pragmatischen Sanctionen die Rede, die auf den Antrag (preces) eines Privatbittstellers, oder einer Behörde, bisher er- lassen worden waren (*). Dergleichen Bescheide sollten fortan, nach dem Willen K. Zeno’s, nur noch zum Besten juristischer Personen, nicht aber zur Beförderung des Vortheils physischer Individuen, geduldet werden. Dem- nach bleiben von dem Verbote unberührt solche Pragmatica, die der Kaiser aus eignem Antriebe erlassen mochte, ohne einen vorangegangenen Antrag; so wie nicht minder diejenigen, die mit Rüchsicht auf das öffentliche Inter- esse, gestützt auf eine vorgekommene suggestio, beliebt wurden, mochten sie die Verhältnisse von physischen oder juristischen Individuen berühren. (') e. 2. de monopol. 4. 59. In den älteren Ausgaben ist es c. un. eod. 4. 59. (?) S. Anmerk. 7. S. 158. und Anmerk. 2. S. 159. (°) Diesem Formular begegnet man freilich auch in andern Gesetzen. Nov. 'Theod. II. De competition. Tit. 17. e.2. SS. 3. sq. Just. Cod. c.2. de petit. bon. subl. 10. 12. (*) Solche Pragmatica hatten scheinbar Ähnlichkeit mit den Rescripten im engeren Sinne, so dals der Kaiser sich bewogen fühlen mochte, sie mit diesen zusammenzustellen; ähnlich wie dies auch wohl in einigen Constitutionen seiner Vorgänger geschehn war. Vergl. c. 6. si contra ius v. util. pub. 1. 22. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 161 Deshalb spricht noch Justinian von pragmatischen Sanctionen, die sich auf die Angelegenheiten von physischen Personen bezogen, als von unbezweifelt gültigen Constitutionen(!). Er gedenkt ferner (?) als einer nicht ungewöhn- lichen Erscheinung, dafs Beamte, auf Grund einer förmlichen pragmatischen Sanction, drückende Leistungen von den Provincialen ansprächen, und er befiehlt den Statthaltern der Provinzen, über dergleichen Fälle an den Kai- ser zu berichten, um dessen Information einzuholen. Auch mag damit zu- sammengehangen haben die allgemeine Festsetzung, dafs hinfort kein schrift- licher kaiserlicher Befehl anders gelten solle, als wenn dessen Ausfertigung die Gegenzeichnung des Quaestor S. palati und den Vermerk enthalte, an welche Person oder Behörde, und durch wessen Vermittelung derselbe er- lassen sei(?). Auch hat Justinian selbst, innerhalb der zuvor bezeichneten Grenzen, verschiedene pragmatische Sanctionen ausgehn lassen. Wir über- gehen hier solche Constitutionen, die nur mit Gegenständen der Administra- tur sich beschäftigen (*), und gedenken vorzugsweis des wichtigen, an den Comes S. largitionum gerichteten, Gesetzes über die Geldgeschäfte der Ar- gentarien(°). Der Kaiser bemerkt im Eingange desselben: es habe die Inn- ung der Argentarien sich an ihn gewendet, um eine Milderung der bestehen- den, ihren Geschäftsverkehr belastenden, Gesetze sich auszuwirken, und im Verfolge bezeichnet er seine Verordnung als das, die Privilegien dieser Kör- perschaft genauer begrenzende, Regulativ. Gleichwohl hat man dies Gesetz nicht als eine blofse Verleihung oder Bestätigung der Privilegien einer juri- stischen Person zu betrachten. Es ist vielmehr eine, den gesammten Geld- verkehr angehende, und zur Förderung der allgemeinen Interessen erlassene, Verordnung. Fassen wir zum Schlufs die Resultate der vorstehenden Untersuchung in eine gedrängte Übersicht zusammen: 1) Obwohl der Namen Pragmaticum und Sanctio pragmatica, als Be- zeichnung g einer Gattung kaiserlicher Constitutionen, vor Constantin nicht (') Const. de novo Cod. fac. $.2. Const. de Just. Cod. confirm. $. 4. (oben Anm. 1. S.. 154.) Nov. 69. Praef. (?) Edieta Justiniani. No. XII. c. 1. de Hellesponto. (°) Justin. Nov. 114. Vergl. J. Guther de offic. dom. Aug. II. 18. (), z.B. c. 15. de prox. S. scrin. 12. 19. (?) Nov. 136. Vergl. Just. Edict. Nov. VII. Philos.- histor. Kl. 1846. x 162 H. E. Dınksenw über einige, vereinzelt auf unsere Zeit angetroffen wird, so ist dennoch der factische Gebrauch von Verfügungen gleichen Zweckes und Inhalts seit dem Anfange der Kaiserregierung nicht zu bezweifeln. 2) Die pragmatischen Sanctionen wurden anfangs Epistolae(!) genannt, und zwar nicht in der engern, auf Rescripte an Magistratus beschränkten, Bedeutung, sondern im weitern Wortverstand, der alle schriftliche, an be- stimmte Adressaten gerichtete, förmliche Ausfertigungen der Kaiser umschliefst. 3) Die Pragmatica sind zu keiner Zeit den eigentlichen Rescripten zu- gezählt worden, weder der Form noch dem Inhalt nach. Nur diejenigen von ihnen, welche zur Förderung von Privatinteressen bestimmt, auf Grund einer schriftlichen Eingabe der Bittsteller waren erlassen worden, findet man mit den Rescripten äufserlich zusammengestellt. 4) Die pragmatischen Sanctionen waren selbstständige kaiserliche Er- lasse, (gleichviel ob hervorgerufen durch die Eingabe eines Bittstellers oder nicht,) die jederzeit an einen höheren Beamten, oder wohl gar an den Mit- regenten des Kaisers gerichtet, hauptsächlich über vereinzelte Gegenstände des öffentlichen Interesse’s sich verbreiteten, mochten dieselben der Gesetz- gebung angehören oder der Verwaltung. Die Berücksichtigung von Sonder- Interessen bildete nur die Ausnahme, und bis auf Zeno’s Verordnung herab konnten sowohl physische als auch juristische Personen dergleichen günstige Verleihungen in der Form eines Pragmaticum sich erwirken. 5) Die Form der pragmatischen Sanctionen unterschied sich von jener der Reseripte dadurch, dafs dieselben auch alsdann, wenn eine schriftliche Vorstellung eines Beamten oder des betheiligten Bittstellers ihnen vorange- gangen war, den Text dieser Eingabe niemals in die Ausfertigung der kaiser- lichen Entscheidung aufnahmen (?). Dafs die öffentliche Bekanntmachung bei ihnen jederzeit eingetreten sei(°), ist eben so unerweislich wie die Be- hauptung(*), dafs es an einer bestimmten Hinweisung auf die, der Entschliefs- (') Von der Umstatthaftigkeit der Gothofredischen Ansicht, dals auch die Benenn- ung Facta darauf sei angewendet worden, ist schon oben Anm. 1. u. 2. S. 130. gespro- chen. Vergl. auch Du Cange a.a. O. v. Factum. $. 1. u. des Verf. Manuale latinit. v. Factum $.3. Zimmern a.a. O. Bd. 1. S. 375. Anm. 30. (?) S. oben Anm. 3. S. 161. () S. Anm. 1. S. 140. < „bs Bohmer. a 3.0. c.1. 13% () J. H. Böl ) 8.15 gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 163 ung des Kaisers vorangegangene, Berathung in consistorio Principis dem Text der Ausfertigung nicht habe fehlen dürfen. Die eigenhändige Unterzeich- nung der Urkunde durch den Kaiser, sowie das Erfordernis der Gegenzeich- nung durch den Quaestor S. palatii('), hatten die Pragmatica mit den Re- scripten gemein (?). Dagegen eigenthümlich war ihnen das Merkmal der Ausfertigung durch eine eigene Gattung der Canzleibeamten, die sg. Pra- gmaticarü(?). Auch wurde wohl diejenige Ausdrucksform für die Redac- tion gewählt, die dem Inhalt eines permanenten Gesetzes entsprach, und die Benennung Sanctio pragmatica veranlalste. Die Frage endlich: ob diese Pragmatica zusammenfallen mit der, unter dem Namen der goldenen Bul- len, von den späteren Byzantinern (*) ausgezeichneten Gattung feierlicher schriftlicher Erlasse der Kaiser? mag hier nicht weiter erörtert werden. (1) S. Anm. 3. S. 161. (?) ec. 3. c. 6. de div. rescr. 1. 23. vergl. c. 2. de mand. Pr. 1. 15° (?) Böhmer a.a. O. $$. 8. fg. Gothofredus Glossar. nom. Th. C. v. Pragmaticarius. (?) Const. Harmenopuli prochiron. I. 1. 8.8. I. 3. 8. 65. Vergl. O. Reiz Anmerkgg. dazu, in Meerman’s Supplem. novi thesauri iur. civ. et can. Hag. Com. 1780. F. Be nn are mann, | DE ZR RAR: ER | eier, RR NNRREN REN Un > Me : | 3 k EL RREN SE len Er De Be F u lt De I le ” EA ar { a Bene: EEE are? Ai ” De MINEN . - RR FunSE re ET ng ’ N of # oe fie Ben. " . br u 5 ul 2% ven Über die römische Staatsverfassung. Von H”" vov RAUMER. nun [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 13. Novbr. 1845 und 9. Juli 1846.] Erster Abschnitt. Von Erbauung Roms, bis zur Vertreibung der Könige. 754—510 v. Chr. F. ist vielleicht zu keiner Zeit so viel über Staatsverfassungen gedacht und geschrieben worden, als in unseren Tagen. Wie unsicher indessen der Weg, wie unbestimmt noch immer das Ziel sei, geht hinreichend schon daraus her- vor, dafs während eine Partei alles nur denkbare Glück und Heil von einer Verfassung erwartet, oder vorzugsweise daraus entstehen läfst; die andere Partei sich vor dem Aufstellen einer Verfassung (?) fürchtet, und sie als die schrecklichste Büchse der Pandora schildert. Um aus dieser, mehr als ba- bylonischen Sprachverwirrung herauszukommen, genügt es nicht eine lo- bende, oder tadelnde Erklärung zu geben und dem Hauptworte ehrende, oder schmähende Beiwörter hinzuzufügen: man mufs, blofses Gerede bei Seite setzend, wissenschaftlich auf die Sache eingehen, und die Wahrheit aus tiefern Schachten zu Tage fördern. Hiefür sind zeither zwei, scheinbar entgegengesetzte Wege eingeschla- gen worden. Die Einen haben, der Kraft des Geistes und Gedankens ver- trauend, a priori die Gesetze des Staats und aller Geselligkeit aufzufinden gesucht, und die Ergebnisse der Geschichte und Erfahrung als unvollkom- men, ja verachtungswerth bezeichnet. Die Anderen spotten über die so oft (') Jedes Land hat allerdings eine Verfassung; wir nehmen das Wort in der jetzt ge- bräuchlichen engeren, oder höheren Bedeutung. 166 vov RaAumEr mifsglückten Spekulationen der Halbphilosophen, und glauben nur die rück- wärts blickenden Historiker erhöben sich, gestärkt durch die Lehren vergan- gener Jahrhunderte, zu ächten und heilbringenden Propheten für die Zukunft. Wenn nun keine That, oder Erfahrung ganz gedankenlos ist, und jeder Ge- danke sich in ein Geschehenes, eine Erfahrung verwandelt; so geht schon daraus hervor, dafs beide Richtungen und Thätigkeiten zu einander gehören, und eine die andere berichtigt und vervollständigt. Gründliche Wissen- schaft und gründliche Geschichtskunde erweisen überall, dafs kein Volk, welchem ein ächtes Staatsrecht und eine lebendig einwirkende Verfassung fehlt, jemals die höchste Stufe menschlicher Entwickelung erreicht, und dafs ein Volk, welches dieselben verliert, seinem Untergange unaufhaltsam ent- gegengeht. Bestrebt man sich nun über diesen wichtigen allgemeinen Satz hinauszugehen, und die einzelnen Gründe und Verhältnisse zu erforschen, so wachsen aber die Schwierigkeiten in solchem Maafse, dafs der Schüler verzweifeln möchte wenn er sieht, dafs selbst die Meister zu keinem sicheren, übereinstimmenden Ergebnisse gelangen. Welch Volk war gröfser, wichti- ger, einflufsreicher, weltbeherrschender als die Römer! Wie unzählige, preiswürdige Männer hatten die Kräfte ihres ganzen Lebens zur Aufklärung der römischen Geschichte verwandt, und doch ward, — für jene sehr nie- derschlagend, — beim Erscheinen des ersten Bandes von Niebuhrs Geschichte behauptet: es habe bis dahin in diesen Regionen ecimmerische Finsternis ge- herrscht. Wiederum nahmen sogar etliche dieser Lobredner wichtige Er- gebnisse der niebuhrschen Forschung nicht an, und der Meister selbst hat (so scharf und bestimmt er auch früher seine Überzeugung ausgesprochen) in den späteren Ausgaben (!) mit löblicher Selbstverläugnung und Achtung der Wahrheit, einen grofsen Theil seiner ersten Behauptungen wesentlich berichtigt, oder ganz zurückgenommen. In den Quellen sind kaum so viel Zeilen enthalten, als man Bände zur Erklärung und Aufhellung der römischen Verfassung geschrieben hat: es ward hiebei Etymologie, Astronomie, Mythologie, Naturgeschichte u.s.w. zur Hülfe gerufen, es wurden Stellen (nach Mafsgabe vorgefafster Meinungen) willkürlich geändert und wieder geändert; und es ist kein bildlicher Ausdruck, (') z.B. von der etruscischen Abstammung Roms, wogegen auch Liv. I, 15, 24 an- zuführen ist. über die römische Staatsverfassung. 167 sondern eine buchstäbliche Wahrheit, oder ein ehrliches Bekenntnifs der Schwäche, dafs Einem beim Lesen, Vergleichen und Prüfen dieser Dinge, alle Sinne vergehen. In jeder der erschienenen Schriften sind die unzähligen kleinen, zerstreuten Nachrichten aus dem Alterthum zu einem Mosaikbilde zusammengesetzt: aber diese Bilder bleiben untereinander wesentlich ver- schieden; ja das Verfahren erinnert an jenes Spiel, wo man Mehreren die Aufgabe stellt, eine gewisse Zahl von Wörtern in einer Erzählung anzubrin- gen. Der Aufgabe wird gewissenhaft genügt, — natürlich ist aber keine Er- zählung der anderen ganz gleich. Fast alle Untersuchungen über die ältere römische Geschichte, wur- den in der neuern Zeit mit den schärfsten Mikroskopen angestellt; während Männer wie Macchiaveli und Montesquieu sie mit dem Teleskope, oder doch aus natürlicher Gesichtsweite betrachteten. Man hat gute Gründe zu be- haupten, dafs nur Meister dieser beiden Richtungen zur Rede berechtigt seien; doch ist es selbst für diese wohl nicht ohne Nutzen, wenn sie bisweilen die Ansichten eines Laien, eines blofsen Mitgliedes der Gemeine, geduldig an- hören. In dieser Überzeugung oder Hoffnung will ich es wagen, gerade her- aus (aber um deswillen doch nicht unbescheiden) zu sagen, wie mir, nach ernstem Bemühen, viele zur Geschichte Roms und seiner Staatsverfassung gehörige Dinge erscheinen. Gewifs hat Rom einen Anfang, und einen verhältmäfsig geringen und unbedeutenden Anfang gehabt, welchen weit über 750 Jahre vor Christi Ge- burt hinaufzusetzen, kein genügender Grund vorhanden ist. Dafs der, oder die Begründer und Stifter der Stadt, sich hiebei wenig um bürgerliche For- men und nachbarliche Beistimmung kümmerten, ist sehr wahrscheinlich; ob- gleich der heutige Begriff von Räubern schon deshalb gar nicht auf jene pafst, weil diese sich nicht mit Städtegründung und Gesetzgebung beschäftigen. Auch die Erfahrung unserer Tage: dafs ein Staat (jedoch unter gesetzlicher Oberleitung) wirklich aus Räubern und Dieben, wie in Botanibay, empor- wachsen kann, läfst sich nicht rückwärts auf Rom anwenden. Ansiedler aller Art kamen ohne Zweifel aus der, von verschiedenen Stämmen, oder Gemeinen bewohnten Umgegend, es sei einzeln, oder in grölsere Schaaren vereint. Jene Stämme und Gemeinen mochten nicht ganz dieselben Einrichtungen haben, und nicht ganz auf derselben Stufe der Bil- dung stehen; aber noch weniger war unter diesen Nachbarn ein unbedingter 168 von RAUMER Gegensatz, so dafs der eine eben nur das besessen hätte, was dem anderen fehlte. Eine so scharfe Trennung schliefst zugleich die Unfähigkeit, oder doch die Abneigung in sich, das Fremdartige zu erkennen und sich anzueig- nen; und der Versuch dasselbe aneinander zu leimen, würde ein zerbrech- liches Kunstwerk, eine hinfällige Bildsäule hervorgebracht haben. Nur weil die Bestandtheile untereinander bereits eine Verwandtschaft hatten, war es möglich sie zu verschmelzen und eine wahrhaft lebendige, organische Ent- wickelung zu Stande zu bringen. Unmöglich kann ein Stamm immer hem- mend und zurückhaltend, der andere immer fördernd und antreibend ge- wirkt haben; unmöglich kann einer allein das Privatrecht, ein zweiter allein das Kirchenrecht, ein dritter allein das Staatsrecht mitgebracht haben ('). Sinn und Geist für das letzte, läfst sich z.B. ohne Privat- und Familienrecht gar nicht zu einer irgend erwähnungswerthen Höhe ausbilden, und eben so werden religiöse Beziehungen nirgends ganz gefehlt haben. Sonst könnten wir (wenn genauere geschichtliche Kenntnifs uns abginge) auch voraussetzen: dafs die Puritaner das Kirchenrecht, die Quäker das Familienrecht, und die Cavaliere das Staatsrecht nach Nordamerika gebracht hätten. Eben so wenig wie jene drei abgeschlossenen Rechtssysteme durch drei Stämme, (Sabiner, Etrusker und Latiner) nach Rom kamen; eben so wenig sind die Patricier, Clienten und Plebejer allein aus dem einem, oder dem andern Stamme abzuleiten. Es finden sich gar keine genügenden Gründe dafür: dafs bei Gründung Roms etwa alle Adlichen und Reichen von Norden her durch ein Thor, und alle Plebejer von Süden her durch eine andere Pforte eingezogen, und darauf die wesentlichen Verschiedenheiten und Ge- 8 gensätze gegründet wären. In allen Städten der Umgegend Roms gab es Personen, welche man Adliche, oder Bürgerliche nennen konnte; schwer, oder unmöglich aber bleibt es zu erweisen, warum die Auswanderungslust hier, oder dort allein die eine, oder die andere Klasse sollte ergriffen haben? Viel natürlicher ist es anzunehmen, dafs sich unter zahlreichen Auswande- rern (?) allemal zugleich Personen befanden, welche man ähnlieherweise (ana- log) Patricier, Plebejer und Olienten nennen konnte. (') Wohl aber konnten gewisse Einrichtungen und Stammrechte mitgebracht und bei- behalten werden. (?) Ex finitimis populis turba omnis sine discrimine liber an servus esset, avida no- varum rerum perfugit. Liv. I, 8. über die römische Staatsverfassung. 169 Wenn jemand als neuer Ansiedler nach Rom kam, so genügte seine Behauptung: er sei ein Adlicher, oder Patricier, gewifs nicht um ihn in die bevorrechtete Klasse aufzunehmen; oder was in seiner frühern Heimath viel- leicht Adelsrechte gab, reichte nicht hin sie in der neuen Heimath zu be- gründen. Jeden Falls war eine Prüfung, Anerkenntnifs und Bestätigung dieser Ansprüche, durch die neue Staatsgewalt, und im Sinne des neuen Staates, nothwendig. Dafs die Römer hiebei kurzweg die, wahrscheinlich nicht übereinstimmenden, Adelseinrichtungen aller benachbarten Städte an- genommen und anerkannt hätten, ist nicht vorauszusetzen, und am wenigsten mochten etwanige alte Geburts- und Geschlechtsregister allein als vollgültige Zeugnisse gelten. Gewifs war das Patrieiat kein gegebener, blofser Geburts- adel; vielmehr sagt Dionysius von Halikarnafs mit klaren Worten (II, 7.): die Patricier waren ausgesondert worden nach Geschlecht, ausgezeichneter Tugend und Reichthum. Schwerlich konnte man jedoch darauf bestehen, dafs diese drei Eigenschaften immer in hohem Grade vereinigt seien; son- dern Tugend ersetzte wohl bisweilen den Mangel an Reichthum, und Reich- thum den Mangel adlicher Abkunft. Noch weiter gehend sagt Livius (I, 34): in einem jungen Volke entsteht der Adel rasch, und gründet sich auf Tugend (Tapferkeit, virtus). Auch waren ja nicht einmal die Könige aus alten ein- heimischen Geschlechtern. Sobald jedoch die Staatsgewalt, (sowohl die Befehlenden, als die Mit- bürger) das Patriciat, oder die Vollbürgerschaft anerkannt hatten, ging diese Eigenschaft auch auf alle ehelichen Nachkommen über; obgleich wir nicht gen alle Mitglieder te) einer patrieischen Familie, zu allen politischen Thätigkeiten gleichmäfsig ganz genau wissen, wann und unter welchen Bedingun berechtigt waren. Dafs die Zahl der Patricier eine bestimmt geschlossene, nicht zu übersteigende gewesen sei, ist in dem früher so beweglichen Rom und überhaupt da nicht anzunehmen, wo man Rechte mit Bezug auf die Ge- burt einräumt. Andererseits trachtet jede Aristokratie danach sich zu schlie- fsen und ihre Vorzüge nicht auszudehnen; was Anfangs allerdings das Ge- wicht eines jeden Antheils erhöht, allmählig aber, im Fall des Aussterbens und Nichterneuens der Geschlechter, die ganze Körperschaft untergräbt und zu Grunde richtet. Dafs bei dem g ) adliche Erbgeschlechter vorhanden gewesen, ist höchst unwahrscheinlich, eringen Anfange Roms, sogleich 300 alt- und eben so fehlt es, wie gesagt, nicht an natürlichen und hinreichenden Philos.- histor. Kl. 1846. Y 170 von Raumer Gründen zu läugnen, dafs alle unabhängigen Einwanderer (die weder Patri- cier noch Clienten waren und die Grundlage der freien Plebejer bildeten), erst später als die Patrieier angelangt und von einem ganz anderen Volks- stamme gewesen wären. In einem Staate, ja in einer irgend zahlreichen Gemeine, können nicht alle Mitglieder zugleich und unmittelbar an der eigentlichen Regierung Theil nehmen, und so ist es ganz wahrscheinlich, wenn Dionysius (II, 7) den Pa- triciern zuweiset: das Opfern, Regieren, Richten und die Besorgung des ÖF- fentlichen und Gemeinsamen. Hieraus folgt aber nicht, dafs die freien Ple- bejer niemals und bei keiner Veranlassung irgend ein öffentliches Recht gel- tend machen durften. Vielmehr war, (so scheint es) ihre Bestimmung (wie früher in Venedig neben der strengen Aristokratie (1) die Acclamation des Volkes) bisweilen nicht blofs erwünscht, sondern (wie z.B. bei dem Rechts- streite gegen den Horatier, und wie bei einigen Königswahlen(?)), auch so- gar nothwendig. Mit Recht werden die freien Plebejer von den Clienten unterschie- den. Deren Abhängigkeit von den Patriciern mag ihnen die Vortheile eines mächtigern (eigennützigen oder uneigennützigen) Schutzes gewährt haben, wogegen die Meinung aller Theorie und Erfahrung zuwider läuft, dafs man ihnen gröfseren politischen Einflufs eingeräumt hätte, als den freien Bürgern. Die Clientel entstand gewils auf mannichfache Weise: theils brachten die Vornehmen bei ihrer Einwanderung derlei Leute als Gefolge mit(*), welche sich auf dem herrnlosen Lande (*) unter gewissen Bedingungen ansiedelten; oder die alten Einwohner mufsten sich den Siegern unterwerfen, oder sie entstanden aus freigelassenen Sklaven; oder es fanden sich auch Personen, welche (wie so häufig im Mittelalter) freiwillig in ein solches Abhängigkeits- verhältnifs(°) traten. Eben so verschieden konnten die Gründe der Lösung dieses Verhältnisses sein: Erlafs der Pflichten, Loskauf, Aussterben des (‘) Schon in Alba bei Numitor: secuta ex omni multitudine consentiens vox, ratum nomen, imperiumque regi effecit. Liv. I, 6. CD I Bitce) De ZA (?) So Appius Claudius: magna clientium comitatus manu Romam transfugit. Liv. II, 16. (*) Vastae tum in iis locis solitudines erant. Liv. I, 4. (°) Dionys. II, 9. über die römische Staatsverfassung. 171 schutzherrlichen Geschlechtes, steigende Macht des freien Bürgerthums, Wahl zu curulischen Ämtern, u.s.w. (1). — Mit Unrecht hat man in der römi- schen Geschichte fast ausschliefsend die Lichtseite, in der Geschichte des Mittelalters die Schattenseite dieser Abhängigkeitsverhältnisse hervorgehoben. Der Unparteiliche hat Veranlassung genug, beide Male, Lob und Tadel aus- zusprechen und zu behaupten: dafs jene Abhängigkeitsverhältnisse sich über- lebt haben, sobald das Bewufstsein freier Selbstbestimmung in den Einzelnen und den Massen hervortritt. Von dem Augenblicke wo der Plebejer auch freiwillige Clienten haben und Schutz gewähren konnte, ruhte das Verhält- nifs wenigstens nicht mehr auf Standesunterschieden; der Schwerpunkt des gesammten Staatslebens fand seine feste Stellung in dem Centrum des freien Bürgerthums, und die Olienten blieben nicht mehr blofse Werkzeuge für pa- trieische Parteizwecke(*). Ja so sehr änderte sich dies Verhältnifs, dafs Ci- cero sagt: ein Client zu heifsen, gilt dem Tode gleich; clientes appellari, mortis instar putant(*). Seit mehr als zwei Jahrtausenden nahm man an, dafs von 754 bis 510 vor Christus, 244 Jahre lang, sieben Könige über Rom herrschten, deren Geschichte jedoch mit Sagen und Mythen mehr oder weniger durchwebt und zu einem scheinbaren Ganzen verschönert sei (*). Das Bemühen Geschicht- liches vom Sagenhaften strenger zu scheiden als zuvor, war löblich, und ist unter Niebuhrs Händen nicht ohne Erfolg geblieben; obgleich wir uns von manchem Ergebnisse seiner Forschung nicht überzeugen können. Schlach- ten, Heldenthaten, romantische Begebenheiten werden von der Sage, der Dichtung ergriffen, fortgebildet, ja sogar auch ganz erfunden; aber kriegeri- sche, und Steuereinrichtungen, geographische Abtheilungen, priesterliche Ge- schäfte, Ziffern und Zahlen haben einen anderen sichereren Boden (°). Wenn sich nun, nach glaubhaften Quellen, das ununterbrochene Dasein dieser Ein- richtungen, dieser Objekte nicht bezweifeln läfst, so müssen auch Perso- nen, Subjekte dagewesen sein, welche sie hervorriefen und verwirklichten. (') Plut. Marius 5. (?). Dionys. VI, 17. (?), Cie. de off. II,20. (*) Livii praefatio. (°) Cic. de Oratore II, 12, 52. 172 von Raumer Läugnet man aber (wie Niebuhr) das persönliche Dasein (1) des Romulus und Numa Pompilius (oder ähnlicher Weise des Moses und Lykurg); so bleibt nichts übrig als (ohne genügenden Grund und Beweis) alle jene Haupt- einrichtungen den spätern, römischen Königen beizulegen; man mufs an die Stelle der beiden ersten genannten römischen Könige, willkürlich ein Paar unbekannte und ungenannte Personen setzen, und denselben mit allem Ver- dienste der weisheitsvollen Gründung des römischen Staats- Kriegs- und Kirchenrechtes ein übergrolsmüthiges Geschenk machen. Je weiter man in der römischen Geschichte zurückgeht, desto mehr wächst das Sagenhafte empor, und das eigentlich Geschichtliche nimmt ab; so wie umgekehrt dieses für nähere Zeiträume immer mehr Boden gewinnt; hieraus folgt aber nicht: die beiden ersten Könige Roms (von denen man dem einen die ganze staats- rechtliche, dem andern die ganze religiöse Entwickelung sagenhaft zugewie- sen hat) seien deshalb ganz willkürliche, oder poetische Erfindungen; mit dem Auftreten des dritten gelange man dagegen auf geschichtlichen Boden, und habe mit einer wirklichen Person zn thun. Allerdings ist es etwas Ungewöhnliches, dafs sieben Könige 244 Jahre, oder jeder im Durchschnitt 35 Jahre regiere. Will man um deswillen Be- richtigungen versuchen, so erscheint es jedoch viel natürlicher die Zahl der Jahre, als die Zahl der Könige zu verändern. Überdies sind Regierungen von solcher Länge nichts Unerhörtes: die Kaiser Friedrich III, Maximilian II und Karl V, regierten 116 und jeder im Durchschnitt 38 Jahre; und Lud- wig XIII, XIV, und XV regierten zusammen 164, oder jeder im Durchschnitt 54 Jahre(?). Nimmt man durchschnittlich an, dafs jeder von sieben Köni- gen im 25. Lebensjahre den Thron bestiegen habe und im 60. Jahre verstor- ben sei, so erhalten wir als Gesammtsumme 245 Regierungsjahre. So viel man auch von dem abziehe, was auf den Namen der sieben römischen Könige gehäuft wird, so viel von noch ältern Einrichtungen über- nommen und von der Aristokratie gefördert, (oder gehemmt) ward; gewils sind jene Könige, Männer von seltenen persönlichen Eigenschaften gewesen; (‘) Während Niebuhr auch das persönliche Dasein von Tarquinius Priscus und Ser- vius Tullius bezweifelt, behauptet er doch die Nothwendigkeit mehr wie sieben Könige für Rom anzunehmen. Vorträge über die römische Geschichte I, 128, 159. (?) Sechs Herrscher füllen in Preulsen 200 Jahre, 1640 bis 1840. F über die römische Slaatsverfassung. 173 woraus die gepriesenen Früchte wohl noch mehr hervorgingen, als aus ihrer förmlichen, staatsrechtlichen Stellung. Zunächst war diese Stellung keines- wegs fest und unzweifelhaft anerkannt. Es gab kein Erbrecht auf den Thron, und eben so wenig ein immer genau befolgtes Recht für die Wahl der Kö- nige. Zuweilen schrieb ihnen die Aristokratie die Richtung ihrer Thätigkeit vor, zuweilen suchten sie Hülfe gegen die Vornehmen bei dem Volke, und der letzte der Könige verliefs sich übereilt auf eigene Kraft, und Gehorsam seines nächsten Gefolges. Wenn von sieben Königen drei (oder gar vier(!)) umgebracht wurden, und einer fortgejagt ward, so kann man eben so wenig dies Königthum, wie das spätere römische Kaiserthum, als ein empfehlens- werthes Muster für monarchische Einrichtungen betrachten. Macchiaveli behauptet: es sei nothwendig, dafs jeder Staat von Zeit zu Zeit auf seine ersten ursprünglichen Einrichtungen zurückgeführt werde. Dieser Behauptung liegen (sofern sie sich auf mehr, als auf einzelne Aus- wüchse bezieht) zwei unerwiesene Voraussetzungen zum Grunde: erstens, dafs die anfänglichen Einrichtungen vollkommen waren; und zweitens, dafs die Umstände und Verhältnisse sich nicht änderten und neue Mafsregeln noth- wendig machten. Auch der gröfste Widersacher republikanischer Einrich- tungen, wird doch die römische Republik nicht als eine blofse Ausartung und das römische Kaiserthum als eine vortreffliche Zurückführung auf die uranfänglichen Grundsätze betrachten? Bewies doch schon Sylla, dafs ein blofses Rückwärtsschieben, ohne neue belebende Bestandtheile, zu keinem löblichen, dauernden Ergebnisse führt. Zufolge jener Lehre Macchiavelis müfste der preufsische Staat, das alte Markgrafenthum und die Adelsmacht der Quitzow und Puttlitz herstellen; es müfste sich England in die Heptar- chie auflösen; oder der nordamerikanische Freistaat wieder zu der Abhän- gigkeit vom Mutterlande zurückkehren. Etwas verändert und versteckt, aber nicht besser begründet, findet sich Macchiavelis Grundsatz wieder in der heu- tigen Lehre von dem unbedingten Werthe irgend eines aus der langen Vor- zeit willkürlich herausgegriffenen Historischen wieder, dessen unveränderte Erhaltung, oder Herstellung, höchste Pflicht sei. Nichts ist öfter und stärker gelobt worden, als das Festhalten der Rö- mer an bestimmten Grundsätzen und ihre (wie man jetzt sagt) vorherrschend (') Romulus, Tullus Hostilius (Zonaras VII, 6), Tarquinius Priscus, Servius Tullius. 474 von RaAumEr conservalive Richtung; und dennoch bleibt noch immer zweierlei zu unter- suchen: ob nämlich erstens die Thatsache wahr, und zweitens ob sie in die- sem Falle durchaus lobenswerth ist. Ich läugne beides aus folgenden Grün- den: Erstens zeigt kein Staat gleichwie Rom, so viele Abstufungen und Ver- änderungen von der Geburt bis zum Tode, hinsichtlich der Macht und Ohn- macht, der Einfachheit und Überbildung, der Armuth und des Reichthums, des religiösen Aberglaubens und Unglaubens, und (trotz beibehaltener Na- men und Formen) all den Wechsel, welche das antike Staatsrecht nur irgend zu durchlaufen im Stande war. — Zweitens, sind allerdings gewisse Einrich- tungen und Grundsätze beharrlich vertheidigt und angewandt worden, von den Patriciern gegen die Plebejer, vom Senate gegen das Volk, und von beiden gegen fremde Völker; aber diesem Beharren lag oft mehr Eigennutz und Hartnäckigkeit, als Weisheit und Gerechtigkeit zum Grunde. Deshalb brach- ten die Römer den kranken und abgeschwächten fremden Völkern keine neue Lebenskraft, und zerstörten ihre eigene durch bürgerliche Kriege, weil jede Partei in der Regel nur conservativ war für ihre Einseitigkeit, ohne sich auf den höheren zur Fortbildung nöthigen Standpunkt zu erheben. Über fast keinen geschichtlichen Gegenstand sind so verschiedene, ja sich widersprechende Ansichten aufgestellt worden, als über das Maafs des Rechtes und der Macht für die Könige, Patrieier, Plebejer und Clienten in den ersten zwei Jahrhunderten der römischen Geschichte. Sehr natürlich: denn der Sprachgebrauch und die Bedeutung gewisser Worte ist so zweifel- haft, die Beweisstellen sind so zerstreut und abgerissen, die Glaubhaftigkeit der Quellen so unsicher und unerwiesen; dafs niemals eine völlige Überein- stimmung eintreten wird. Eine genaue, philologische Kritik all des Gelei- steten, oder Behaupteten, ist durchaus nicht meines Amtes und gehört nicht hieher; doch sei es mir erlaubt Einiges herauszugreifen, und von einem staats- rechtlichen oder politischen Standpunkte zu betrachten. So viel Ungewifsheit, Zweifel und Widersprüche über das Verhältnifs der Tribus, Curien, Centurien und des Senats auch obwalten; so ist doch das Anerkannte und Unbestreitbare ('), in Wahrheit zugleich das Auf- fallendste, Sonderbarste, ja man möchte sagen Unbegreiflichste: nämlich, (') Ich werde weiter unten, hierauf nochmals zurückkommen müssen. über die römische Staatsverfassung. 175 dafs Behufs der Gesetzgebung jene vier staatsrechtliche Körperschaften, vier politische Formen, sehr lange Zeit nebeneinander bestanden. Und zwar nicht blofs als organische Glieder eines und desselben Ganzen, gleichwie etwa in Sparta Könige, Gerusia und Volk, wie in Athen Rath und Volk, wie in England König, Oberhaus und Unterhaus, wie in Nordamerika Präsident, Senat und Haus der Abgeordneten. In allen diesen Fällen gab und giebt es nur eine Form und nur einen Weg der Gesetzgebung, und nach mehrmali- ger gesonderter Berathung, geht ein gemeinsames Ergebnifs hervor. Nicht so in Rom: denn die Lehre und Praxis unserer Tage, von dem Veto einer staats- rechtlichen Körperschaft gegen die andere, ist gewifs von einigen neuern Schriftstellern in zu scharfer und ausgedehnter Weise auf die römischen For- men übertragen und hineingedeutet worden. Das Alterthum und auch das Mittelalter hatte diese Form noch nicht vollständig ausgebildet und anerkannt. So lag in Athen die letzte Entscheidung in der Hand des Volks, ohne dafs der Rath ein Veto dagegen einlegen konnte; so war das Bestätigen der Cen- turiatbeschlüsse durch die Curien (wenn es überhaupt jemals statt fand) eine machtlose Form, so beruht der Einspruch eines Tribunen auf ganz anderem Boden und findet noch neben den genannten vier Körperschaften statt. In den staatsrechtlichen Organisationen der italienischen Städte im Mittelalter, stehn zwar Consuln (oder Podesta), der geheime, kleine und grofse Rath neben- oder übereinander; aber von einem Veto des einen, gegen den an- dern, ist nirgends die Rede. Allerdings war einer jeden Art der römischen Comitien eine gewisse Richtung, ein gewisser Inhalt zugewiesen; aber eben dieser, auf die Gesetz- gebung angewandte Grundsatz einer Theilung der Arbeit, ist das Ungewöhn- liche, und es würde uns mit Recht als verkehrt erscheinen, wenn man in einer heutigen Verfassung die gesetzgebende Gewalt nach Gegenständen zer- splittern, und der einen oder der anderen Körperschaft dies, oder das zuweisen wollte. Selbst wenn Inhalt und Form dieser Körperschaften in Rom nicht so verschieden, ihr Gewicht nicht so von einander abweichend gewesen wäre, hätte Streit über Umfang und Gränze der Berechtigung nicht ausbleiben kön- nen. Dieser Streit steigerte sich, sobald jede Form auf den ganzen Umkreis der Gesetzgebung mehr oder weniger Anspruch machte; er ward ein Kampf um Sein, oder Nichtsein, sobald die Wichtigkeit eines unbedingten Sieges zum Bewufstsein gebracht und klar geworden war. 176 von RAUMER Es finden sich Beispiele concurrenter Gerichtsbarkeit (z.B. in England, in Deutschland beim Reichskammergerichte und Reichshofrathe) aber nirgends in der Weltgeschichte (aufserhalb Rom), coneurrente und wie- derum getrennte Gesetzgebung, und (Quasisouverainität. Unsere Geschichts- kenntnifs reicht nothdürftig hin nachzuweisen, wie und warum das römische Staatsrecht sich so entwickelte; es ist aber kein Gegenstand unbedingter Be- wunderung, und noch weniger ein Vorbild zur Nachahmung. Gehen wir jetzt auf einiges Einzelne über, so findet sich zuerst die Nachricht: Romulus habe das Volk (populum) in 30 Curien getheilt(?). Über diese einfache, anerkannte Thatsache hinaus, ist aber fast Alles streitig geblieben; so vor Allem, wer an diesen Curien Theil genommen, in ihnen Sitz und Stimme gehabt habe. Nicht blofs erlauben die hievon handeln- den einzelnen Stellen der alten Schriftsteller, eine verschiedene Zusammen- fügung und Auslegung; sondern eine staatsrechtliche Betrachtung führt eben- falls in Zweifel und Schwierigkeiten mancherlei Art. Die erste und lang herrschende Meinung war die: dafs jene Einthei- lung in Curien (?) die Gesammtheit der freien Bürger Roms in sich begriffen habe. Livius unterscheidet die Senatoren, Patricier, das Volk (populus) und die Plebs (plebes) (°). Wenn er also sagt, die Curien hätten das Volk umfafst, so kann er darunter nicht blofs die Patricier, oder blofs die Plebe- jer verstanden, er mufs an etwas Allgemeineres, an eine Totalität gedacht haben. Jene Ausdrücke erklärend schreibt Gellius (X, 23): unter der Be- nennung Volk werden alle Theile des Staats, alle seine Ordnungen (ordines) begriffen; in der Plebs sind hingegen die patrieischen Geschlechter nicht enthalten. Hiemit stimmt überein, wenn Dionysius (IV, 42) das ganze Volk (5 öfuos dras) selbst vom Lande einberufen läfst, um Servius Tullius in den Curien zum König zu erwählen; und Livius behauptet in einer anderen Stelle (I, 43): von Romulus bis auf Servius Tullius ward das Stimmrecht nach Köpfen, Allen vermischt ohne Abstufung gegeben. Hiernach ist es also sehr unwahrscheinlich, dafs nur eine Art von Geburtsadel den Zutritt zu den Cu- (2), ZEWva.yd3: (?) Göttling römische Staatsverfassung 62. (°) Wenn Sextus Tarquinius in Gabii die primores der Stadt stürzte, criminando alios apud populum, so ist unter dem letzten schwerlich eine blolse Adelsgemeine zu verste- hen. Liv. I, 54. über die römische Staatsverfassung. 177 rien eröffnete, und die Plebejer bis zu Servius Tullius von allem Antheil an politischen Rechten und Geschäften ausgeschlossen waren. Machte aber nicht die Geburt, sondern etwa irgend eine Art und Menge des Besitzes den Vollbürger; so konnte es schon deshalb vielen Plebejern nicht an Gründen fehlen (!) die Aufnahme in die Curien zu verlangen. Gegen diese scheinbar einleuchtenden Ergebnisse erheben sich aber die gröfsten Bedenken. Erstens zeigt die stets unveränderte Zahl der Cu- rien, einen Grundsatz der Beharrlichkeit, einen Mangel an Fortschritt und Beweglichkeit, worauf die Zunahme der Bevölkerung und des Reichthums wenig oder keinen Einflufs hatte. Zweitens, stellen sich die geschlossenen Geschlechter und deren Heiligthümer, in gleicher Weise einem leichten und häufigen Wechsel entgegen. Drittens und vor Allem, hat die Gesetzgebung des Servius Tullius keinen Grund und Zusammenhang, es wird der lange Kampf zwischen Patrieiern und Plebejern, es wird der Streit über Recht und Macht der verschiedenen Comitien ganz unbegreiflich, im Fall schon zur Zeit des Romulus das demokratische Prineip geherrscht, und Patricier und Plebejer in den Curien nach Köpfen abgestimmt und entschieden hätten. Wenn wir aus diesen Gründen höchstens annehmen können, dafs ein- zelne Plebejer besonderer Ursachen halber in die Adelscurien einrückten; so müssen wir bestimmt läugnen, dafs die Clienten daselbst Sitz und Stimme hatten. Was man den freien Plebejern versagte, ward gewifs jenen nicht eingeräumt, und auf ihre Stimmen und Stimmenzahl kam gar nichts an, weil die Patricier ohne dies in der Mehrzahl waren, oder vielmehr allein herrschten. Eine solche politische Mischung der Patrieier und Olienten, war damals in Rom so unerhört und unmöglich, als in späteren Zeiten das Erscheinen der Lafsbauern auf den adlichen Landtagen. Dafs mit der Klasseneintheilung des Servius Tullius eine neue Pe- riode fur das römische Staatsrecht, ein denkwürdiger Wendepunkt in der Geschichte der Verfassung eintritt, dafs jener König den gröfsten Gesetzge- bern beizuzählen sei, ist unbestreitbar und unbestritten; aber über diese all- gemeine Anerkenntnifs hinaus, finden wir die verschiedensten Erklärungen und Beurtheilungen seiner Anordnungen. Er theilte das Volk nach dem (') Selbst nach Niebuhr (I, 586), waren Plebejer in den Curien gewesen, obwohl in der Minderzahl. : Philos.- histor. Kl. 1846. Z 178 von Raumer Vermögen in fünf Klassen, und gab jeder Klasse eine bestimmte Zahl von Centurien. Das Vermögen eines Mitgliedes der ersten Klasse sollte minde- stens betragen 100000 Asse, welche Summe auf 4000 Gulden und von an- deren (!) auf 2300 Thaler berechnet ist. Die zweite Klasse besafs 75-100000 Asse - dritte - - 50-75000 - vierte - - -25-50000 - fünfte - - 12500-25000. Die erste Klasse zählte 80 Centurien - zweite - = 2 - dritte - - 20 - vierte - a) - fünfte - - 30 Diejenigen, welche we- niger als 12500 Asse be- safsen, bildeten nicht so- wohl eine Klasse als 1 hiezu die Ritter mit 18 In Summa 193 Centurien. Die Ritter bildeten die Reiterei, die erste Klasse stellte die Schwerbewaffne- ten; und so ward Dienst und Bewaffnung wohlfeiler und leichter, bis zu der letzten Centurie der Proletarier, das heifst der Ärmeren hinab, welche von allem Kriegsdienste befreit blieben. Diese wenigen, aber unendlich wichtigen, Thatsachen bieten reichen Stoff zu den mannichfachsten staatsrechtlichen Betrachtungen und Untersu- chungen. Wir beschränken uns auf wenige Punkte. Erstens, wird Servius Tullius dargestellt als ein Freund und Begün- stiger des Volkes (?), ja der niederen Klassen; mithin sollte seine neue Ge- setzgebung diesen keinen Schaden, sondern Vortheil bringen. Hätte nun aber bereits jeder freie Bürger in den Curien nach Köpfen stimmen dürfen; so schlösse die Klassen- und Genturieneintheilung des Königs keine Erweiterung (') Näheres in Böckhs metrologischen Untersuchungen 436. (?) Fautor infimi generis hominum. Liv. I, 47. Zonaras VII, 9. über die römische Staatsverfassung. 179 politischer Rechte in sich, sondern wäre lediglich eine Begründung und Ver- stärkuug des Geld- oder Besitzadels; sie wäre, so vereinzelt hingestellt, eine Hemmung, oder ein Rückschritt in der Entwickelung. ) Zweitens, für die Behauptung: des Servius Tullius Klasseneintheilung habe blofs die Plebejer, nicht aber die Patrieier in sich begriffen, fehlt es an geschichtlichen Beweisen, und noch mehr an staatsrechtlichen und politi- schen Gründen. Zuvörderst nämlich hat es gar keinen Zweifel, dafs später Patricier wie Plebejer in den Genturiatcomitien (!) safsen und abstimmten. Da nun weder Livius noch Dionysius in den vollständig auf uns gekommenen Büchern eine so aufserordentlich wichtige Thatsache erwähnen, als die spä- tere Aufnahme der Patricier in jene Klassen gewesen wäre; so kann man schon deshalb mit Sicherheit annehmen, dafs sie von Anfang an dazu gehör- ten. Hiezu kömmt, dafs Dionysius in seiner umständlichen Darstellung le- diglich den Gegensatz und Unterschied zwischen Armen und Reichen, nir- gends aber den zwischen Plebejern und Patrieiern hervorhebt. Er sagt aus- drücklich: dafs die erste Klasse aus allen Höchstgeschatzten gebildet wor- den (22 aravrwv)(?) und fügt blofs bei den Rittercenturien hinzu, dafs Ser- vius Tullius sie aus denen zusammensetzte, welche sich auszeichneten durch die höchste Schatzung und das Geschlecht(°). An einer dritten Stelle, wo er das vorherrschende Gewicht der Reichen anerkennt, erklärt er zu glei- cher Zeit: dafs Alle gleichen (das heifst verhältnifsmäfsig gleichen) Antheil(*) am Staatsrechte bekommen hätten. In demselben Sinne sagt Cicero: Niemand ward vom Stimmrechte ausgeschlossen, und dessen Stimme galt am Meisten, dem am Meisten daran lag, dafs der Staat im besten Zustande sei (°). Drittens: schliefst man die Patricier von den Klassen aus, und giebt ihnen blofs die Rittercenturien, so wären sie immerdar in der Minderzahl ge- blieben; erfindet man, um diesen unglaublichen Übelstand wegzuschaffen, (‘) Die Zehntafelgesetzte wurden in den Centuriatcomitien zu einer Zeit angenommen, wo die Patricier nur in ihnen mitwirken konnten. — Das Heer bestand aus Reiterei und Fufsvolk, und beide Theile wurden durch die Klasseneintheilung organisirt. (?) Dionys. IV, 18. C) ’ErersEev &2 Tuv Ey,gvrum x) Heyısrov TianIa, 20 ZErE yevog erupavdiv. () irren lavov Emavres 'irov "eysı TNS MoArreIaE 12gos. IV, 24. — Neque exclusus quis- quam suffragio videretur. Liv. I, 43. (°) Nee prohibebatur quisquam jure suffragii ete. Cie. de Republ. II, 42. Z2 180 von RaAumER ein unbedingtes Adelsveto der Curien, so konnten die Plebejer nicht das Ge- ringste durchsetzen, oder man mufs ebenfalls für sie ein Veto gegen die Cu- rien erklügeln, und damit ganz den Boden antiker Politik verlassen. Zu diesen und andern philologischen und geschichtlichen Beweisen, treten politische Betrachtungen entscheidend hinzu. Die grofse folgen- reiche Bedeutung der Gesetzgebung des Servius Tullius beruht wesentlich darauf, dafs er für das öffentliche Recht ein neues, ungekanntes Prineip auf- fand und geltend machte. Zeither hatten Geburt, Wohnort, Kopfzahl und was sonst noch gegolten und entschieden; jetzt erhält Vermögen undReich- thum ein eigenthümliches Gewicht, ein Gewicht das sich im Staatsrechte durch Jahrtausende hindurch geltend gemacht hat, und erst jetzt in den ver- einigten Staaten von Nordamerika, nicht blofs (wie schon öfter) thatsächlich, sondern mit Bewufstsein und Vorsatz zur Seite geschoben ist. Der Begriff des Vermögens war so allgemein, das Messen des Reichthums und der Ar- muth so überall möglich, dafs kein einziger Einwohner des Staats davon aus- geschlossen blieb. Diese allgemeine Anwendbarkeit des neuen leitenden Grundsatzes, machte ihn aber eben geschickt das früher Gesonderte, ja Ent- gegengesetzte zu verknüpfen und zu versöhnen. Die ganze Gesetzgebung des weisen Königs hat, wie gesagt, keinen Sinn und Zusammenhang, wenn sie blofs die Plebejer ergriff, und die Patricier in ihrer einseitigen Stellung und Berechtigung draufsen liefs. Der neue Grundsatz besafs ferner (z.B. in Vergleich mit dem Geburts- adel) einen andern grofsen Vorzug, nämlich der Beweglichkeit; das heifst: nach Mafsgabe der sich ändernden Vermögensverhältnisse, änderte sich auch die politische Stellung und der Census war der Regulator, der Regler des Steigens und Fallens. Der reich werdende Plebejer rückte in die höhere, der ärmer werdende Patricier sank in die niedere Klasse, und für Alle lag hierin ein Sporn der Thätigkeit und guten Wirtschaft. Drittens: gegen die Meinung, dafs die Schatzung (census)(!) lediglich den Grundbesitz umfafst habe, läfst sich anführen, dafs kein einziger Aus- druck auf diese Unterabtheilung des Vermögens Bezug hat, kein Wort davon (') Summaque regis solerlia ita est ordinata respublica, ut omnia patrimonii, dig- nitatis, aetatis, artium, offieiorumque discrimina in tabulas referrentur; ac sic maxima civi- tas minimae domus diligentia conlineretur. Florus I, 6. über die römische Staatsverfassung. 181 hergenommen ist. Auch würde eine solche Beschränkung, dem Umfassen- den, der Totalität der Klasseneintheilung wesentlich geschadet, und einem grofsen Theile des Vermögens weder Rechte beigelegt, noch Lasten aufgelegt haben. Die erste Klasse besafs schwerlich so viel mehr Grundvermögen, als als sie mehr Centurien zählte, und das Abstimmungsrecht steigerte sich wohl in gröfserem Verhältnisse als die Ackerfläche. Eben so unwahrscheinlich ist es, dafs jemand alle politischen Rechte verlor, oder von öffentlichen Lasten in dem Augenblicke entbunden wurde, wo er zwar sein Grundvermögen ver- äufserte, sonst aber gleich wohlhabend blieb, oder gar seinen Reichthum an- derswoher verdoppelte. Selbst dann, wenn ein Staat sich noch in ärmlichen Verhältnissen befindet, ist es einseitig den Grundbesitz als das einzig Werth- volle und Betrachtungswürdige anzusehen; mit jedem Tage weiterer Entwik- kelung und gröfseren Erwerbes wird aber jener Grundsatz immer einseitiger und mangelhafter. Obwohl dieser Betrachtungsweise die aufgezählten Gründe zur Seite stehen, ergiebt sich doch aus der Gesammtheit der Verhältnisse, dafs zur Zeit des Servius Tullius (!) beweglicher und Geldbesitz nur unbedeutend sein konnte, und aller Nachdruck auf dem Grundvermögen liegen mufste. Es bleibt indessen ein sehr grofses Verdienst des Königs, dafs sein Grundsatz, sein Princip, schlechthin allgemein war und nicht blofs die Gegenwart um- fafste, sondern auch Alles zu regeln im Stande war, was sich allmählig in jener Beziehung änderte und weiter entwickelte. In andern, viel späteren Zeiten, hat dagegen eine gewisse Schule von Theoretikern und Praktikern den einseitigen, irrigen Grundsatz aufgestellt und geltend gemacht: dafs nur Landbesitz eine Bürgschaft der Vaterlands- liebe gebe und politische Rechte allein nach Mafsgabe desselben zu bewilli- gen wären. Und aus demselben Grunde ward nur gewissen Klassen von Ein- wohnern, (so dem angeblich allein würdigen Adel), Besitz von Grund und Boden verstattet. Dies verkehrte, eigennützige Vorurtheil hat wesentlich zum Untergange Polens beigetragen, die Herrschaft der Freibesitzer in Rho- deisland gestürzt, und Karls X Verjagung mit herbeigeführt, weil seine Or- donanzen die Rechte der Städte und des beweglichen Vermögens verkürzten, um die Macht der Landbesitzer zu verdoppeln. All diesen Gefahren ent- (') Liv. XLV, 15. 182 j von RAUMER ging Rom, indem es das gesammte Vermögen berechtigte und belastete, ohne etwa dem Besitze eines Patrieiers mehr Gewicht beizulegen, als dem gleichen Besitze eines Plebejers. Angenommen die vorstehenden Ansichten und Behauptungen wären richtig, so drängt sich doch noch eine andere erhebliche Frage hervor: ob nämlich selbst in der Klasseneintheilung des Servius Tullius nicht ein zu grofser und ausschliefsender Nachdruck auf das Vermögen gelegt worden? Und ob es eben so angemessen sei öffentliche Rechte, wie Lasten danach ab- zustufen und zu vertheilen? — Fast überall findet sich in der Weltgeschichte, dafs die Reichen auf gröfsere Rechte Anspruch machen, und die Armen nur geringe Lasten übernehmen wollen; wogegen diese laute Klagen erheben, wenn man mit den Lasten auch gleichzeitig ihre Rechte vermindert, und jene wenn man für gröfsere Rechte ihnen auch schwerere Verpflichtungen auflegt. Mit preiswürdiger Tapferkeit und Weisheit hielt aber Servius Tullius an dem Grundsatze fest: dafs mit dem Steigen, oder Sinken der Rechte, auch die La- sten steigen oder sinken, beides also stets in geradem Verhältnisse stehen müsse. Das Übergewicht des Reichthums ward ferner durch mancherlei Um- stände ermäfsigt. Erstens nämlich entschieden für die erste Klasse 100000 Asse, ohne weitere Steigerung der Rechte bei gröfserem Vermögen. Zwei- tens, ward jene Summe bei stets sich vermehrendem Reichthume, verhält- nifsmäfsig immer unbedeutender und verstattete immer mehr Personen den Eintritt. Eine ähnliche, in demokratischer Richtung eintretende Wirkung, finden wir bei dem englischen Wahlcensus, welcher zuletzt kaum mehr eine beschränkende Bedingung war. Spätere, etwanige Steigerungen der römi- schen Klassenschätzung, blieben gewifs hinter dem Mafse des steigenden Reichthums zurück. Vor Allem mächtig wirkten drittens gegen den förmlich staatsrechtli- chen Einflufs des Reichthums, die Comitien nach Tribus und der Umstand, dafs von den Bewerbern um Ämter kein grofses Vermögen gefordert ward. Ohne Zweifel bezogen sich des Servius Tullius Klassen und Centurien auf drei Hauptsachen: Staatsrecht, Kriegswesen und Steuerwesen. Weil aber der Hauptgrundsatz, der leitende Gedanke dies Alles ergreift, folgt doch noch nicht und ist nicht nothwendig, dafs jegliches bis in Kleinigkeiten hinab g und nähere Bestimmung in dem 5 einen Dritttheil schlechterdings auch die beiden andern Dritttheile umgestaltete. immer paralell ging, und jede Veränderun über die römische Staatsverfassung. 183 So begründet z. B. eine neue Aufstellung und Abtheilung der Legion, kei- neswegs eine Veränderung, Vermehrung oder Verminderung der Centurien. Die nothwendig scharf bestimmten Zahlen der Heeresabtheilungen, brauchen . sich in den politischen Abtheilungen nicht wiederzufinden, das staatsrecht- liche und das thätige Kriegsheer zählten nicht gleich viel Köpfe. Manipeln oder Centurien, und die Kriegspflicht wie die eigentliche Aushebung, ge- staltete sich (besonders seit Bewilligung des Heersoldes) auf eine neue und eigenthümliche Weise. Was haben nun aber (diese Frage müssen wir noch bestimmter unter- suchen) was haben Patricier und Plebejer durch die neue Klasseneintheilung gewonnen, oder verloren. Sieht man nach der beschränkten, aber leider ge- wöhnlichen Weise, in dem Gewinn eines Anderen jedesmal einen bittern Verlust; so würden die Plebejer für den Fall verloren haben, dafs ihnen frü- her ein Stimmrecht nach Köpfen in den Curien zustand, jetzt aber das Ver- mögen einen überwiegenden Einflufs gab. Sie gewannen, sofern diese Vor- aussetzung zu verwerfen ist. Das Umgekehrte findet statt hinsichtlich der Patricier. In der That gewannen aber (sobald man die Dinge von einem hö- heren Standpunkte betrachtet) beide Theile, sofern die neue staatsrechtli- che Form auf einem wahrhaft neuen und zugleich richtigen Gedanken nnd Grundsatz beruhte. Wesentlich zurückgesetzt, ja mifshandelt waren hinge- gen die Patricier nicht allein wenn Servius Tullius sie von der neuen mächti- gen Form ausgeschlossen; sondern auch wenn er ihnen nur 18, oder gar noch weniger Stimmen für die Rittercenturien gegeben hätte. Gedanke und Aus- druck ist irrig, dafs die in diese Rittercenturien, in diese Kriegsdienstklasse aufgenommenen Patricier, alle übrigen repräsentirt hätten; wenigstens wäre dies eine macht- und bedeutungslose Repräsentation gewesen. Vielleicht sind g in die Rittercen- ) turien(!) aufgenommen worden; und umgekehrt setzte Valerius viele reiche auch ärmere Patrieier ungeachtet ihrer geringern Schatzun Plebejer in die Reitercenturien, während sich arme Patricier (?) genöthigt sahen im Fufsvolke zu dienen. Jeden Falls waren die Patricier Anfangs im Durchschnitt die reichsten und bildeten neben den Reitercenturien gewifs den entscheidenden Hauptbestandtheil der ersten, so begünstigten Klasse. (') Aus den zer& yzvos Eripevuv. — Rud. Raumer über Servius Tullius S. 14. or (?) Patriciae gentis, stipendia pedibus propter paupertatem fecit. Liv. III, 27. 184 von RAUMER Daher konnten sie sich die neue Einrichtung wohl gefallen lassen, und be- hielten z.B. nach Vertreibung der Könige, die Erwählung der Consuln durch Centuriatcomitien in ihrer Hand. Das Gewicht der Patricier mehrte sich auch noch dadurch, dafs die, sich ihnen anschliefsenden Clienten nicht blofs in der niedrigsten Klasse salsen, sondern nach Mafsgabe ihres Vermögens in jeder sitzen konnten; dafs übrigens alle Clienten wären in die vier Centurien der Werkleute und Musikanten zusammengedrängt worden, ist unerwiesen und widerspricht ihren Beschäftigungen und der Natur der Dinge. Ich machte darauf aufmerksam, weshalb ich es für unwahrscheinlich hielt, dafs in späterer Zeit die Schatzung und die Centurienzahl lediglich nach der Bodenfläche, oder nach der Bodenfläche und Bodengüte festgestellt wor- den: aber selbst dann, wenn man das Vermögen in allgemeinerem Sinne und nach seinen verschiedenartigen Bestandtheilen berücksichtigte (!), bleibt es noch zweifelhaft, ob die Centurienzahl in geradem Verhältnisse zu demselben stand? In diesem Falle würde ein gewisses, gleiches Kapital zur Bildung einer jeden Centurie nöthig gewesen sein, und die Kopfzahl in dem Mafse abgenom- men haben, wie das Vermögen zunahm; oder die dritte Klasse mit 20 Centu- rien, würde nur im Viertel des Vermögens der ersten Klasse mit 80 Centurien besessen, hingegen aber durchschnittlich viermal so viel Köpfe gezählt haben. Nun ist aber zweierlei wenigstens möglich: erstens, dafs in den niederen Klas- sen, um der gröfseren Kopfzahl willen, schon ein kleineres Kapital eine CGen- turie bildete; oder dafs man zweitens, die Zahl der Centurien der ersten Klasse in noch stärkerem Verhältnisse erhöhte, als das Kapital sich gröfser zeigte. Das erste Verfahren würde ein demokratisches Gewicht auf die Men- schen, das letzte ein oligarchisches auf das Besitzthum legen. Vergleichen wir jetzt (es ist von höchstem Interesse) die Gesetzge- bung und insbesondere die Klasseneintheilung des Solon, mit der des Ser- vius Tullius. Hat der letzte von der ersten (?) gar keine Kenntnifs gehabt, so geht daraus hervor, dafs die Macht der Verhältnisse in zwei getrennten Völkern fast gleichzeitig ähnliche staatsrechtliche Gedanken und Einrichtun- gen hervortrieb. Kannte hingegen Servius Tullius die solonischen Gesetze, (') Gewils war dies später der Fall. Liv. XXXIX, 44. (*) Solon, Archon 594, Servius Tullius, König 518 v. Chr. über die römische Staatsverfassung. 185 so war er doch nichts weniger als ein blofser Nachahmer; sondern bewies durch sehr wichtige Abweichungen und Verschiedenheiten, die Kraft seines Geistes und seinen Scharfblick. Solon theilte die Athener in vier Klassen. Die erste hatte eine jährliche reine Einnahme von wenigstens 500 Medimnen Früchte; die zweite 300, die dritte 200 Medimnen; geringere Einnahmen verwiesen in die vierte Klasse. Nur Mitglieder der drei ersten Klassen ge- langten zu den unbesoldeten Staatsämtern; Alle hatten dagegen Antheil an den Gerichten und Volksversammlungen. In Athen wie in Rom tritt der Besitz neu und mächtig wirkend im Ge- biete des Staatsrechts auf, vermittelt zwischen dem zeither Getrennten und bringt Eupatriden und Demos, Patrieier und Plebejer in ungekannte und folgenreiche Verhältnisse. Dafs Solon ohne Zweifel die Eupatriden in seine Klasseneintheilung einschlofs, ist zwar nur ein mittelbarer, bei ähnlichen Umständen aber doch nicht unwichtiger Beweis, dafs Servius Tullius das- selbe that. Ein Unterschied spricht sich dagegen (wenn wir an den Wor- ten festhalten) zuvörderst darin aus, dafs Solons Klassen ausdrücklich auf Landbesitz und Einnahmen aus Landbau (!) beruhen. Mag der Athener hie- bei die vorherrschenden Verhältnisse berücksichtigt haben; so bleibt doch der Grundsatz den Worten nach beschränkt und mufste zum Beispiel beim Steuerwesen ganz aufgegeben werden; wogegen Servius Tullius wenn er, wie ich glaube, das Vermögen in weiterem Sinne umfafste, entweder schon eine grölsere Mannigfaltigkeit der Besitzthümer vorfand, oder mit gröfserem Scharf- sinn in eine weitere Zukunft sah. Eine nicht minder wichtige Verschiedenheit ist die, dafs Solons Klas- sen nach den Einnahmen, die des Servius Tullius aber nach dem Vermö- gen abgestuft sind. Beide Begriffe finden sich zwar in dem allgemeineren, höheren des Eigenthums, oder der Besitzthümer wieder; allein sie sind um deswillen keineswegs ganz gleichbedeutend, und am wenigsten in staatsrecht- licher, oder finanzieller Anwendung. Es ist nicht gleichgültig und führt nicht zu denselben Ergebnissen, wenn wir politische Rechte und Steuern, nach dem Vermögen oder den Einnahmen vertheilen und auflegen. Eine (') Es finden sich keine Beweise, dafs man in Athen Einnahmen aus anderen Erwerbs- quellen, auf Getreideeinnahmen reducirt und mit in Anschlag gebracht hätte. Die Dinge nahmen aber daselbst bald eine andere Gestalt an. Philos.- histor. Kl. 1846. Aa 186 von RAuUmER Einkommensteuer ist in vieler Hinsicht von einer Vermögenssteuer verschie- den, und ein Einkommen aus eigenthümlichem, vererblichem Landbesitz, hat z.B. ein anderes Gewicht, als aus unsicherem Gehalte. Büchersammlungen, Kunstschätze und manche andere Dinge gehören zum Vermögen, bringen aber keine Einnahmen, sondern verursachen viele Ausgaben, und würden durch eine hohe Besteuerung aufgezehrt werden. Anderseits läfst ein Vermö- gen von dieser uneinträglichen Art, auf eine höhere Bildung des Eigenthü- mers schliefsen; während Mancher leicht und plötzlich zu grofsen Einnahmen kommen kann, ohne wesentlich in der Bildung fortzuschreiten. Im Allgemei- nen dürfte bei der Besteuerung die Rücksicht auf das Einkommen, bei Ver- theilung der politischen Rechte auf das Vermögen vorzuziehen sein. Die letzte Beziehung auf Staats- und Stimmrecht tritt bei der Klas- seneintheilung des Servius Tullius viel schärfer, dauerhafter und eigenthüm- licher hervor, als in der solonischen; oder vielmehr, die zweite höchst wich- tige Hälfte zur Klasseneintheilung, die Centurieneintheilung, fehlt in Athen ganz. Nur die letzte Klasse war hier von Staatsämtern ausgeschlossen, und diese einzige negative Bestimmung konnte den, ohnehin von Anfang an staatsrechtlich gleichgestellten drei ersten Klassen gegenüber, nicht aufrecht gehalten werden. Schon Aristides mulste, um gröfseres Übel abzuhalten, die völlige Gleichstellung (!) aller vier Klassen gut heifsen; welche Verände- rung wichtiger ist als alle perikleischen, und eine Demokratie begründete wie sie in Rom niemals statt gefunden hat. Der Volkscharakter und die Gesetz- gebung drängten in Athen gleichmäfsig zu diesem Ergebnisse; welches den Glanz der athenischen Entwickelung erhöhte, dessen Dauer aber verkürzte. In Rom war durch das entscheidende Übergewicht der Centurien in der er- sten Klasse, auf lange Zeit hinaus eine feste Aristokratie gegründet, welche erst mittelst eines Kampfes zweier Jahrhunderte gestürzt ward; während in Athen dieser staatsrechtliche Bestandtheil beim ersten Anlauf zu Boden fiel, ja diese Richtung völlig beseitigt blieb. Hiezu wirkte ferner, dafs nach der solonischen Seisachtheia die Schuldgesetze nicht (wie in Rom) die Herrschaft der Vornehmen schärften, keine zahlreiche Clientel ihren Einflufs verstärkte, (') Diese Aufhebung des Census, gab die gesetzliche Erlaubnils auch die Archonten aus allen Klassen zu wählen, obwohl thatsächlich (so lange das Loos nicht vorherrschte) der Reichthum sich geltend machen mochte. über die römische Staatsverfassung. 187 und der athenische Rath (die Bulä) jährlich aus dem Volke genommen wurde und wieder dahin zurückkehrte, während der römische Senat in ganz anderer aristokratischer, oder vielmehr oligarchischer Weise organisirt war. Dennoch schien durch die Gesetzgebung des Servius Tullius eine löb- liche, zu friedlicher Entwickelung hinführende, aus Monarchie, Aristokratie und Demokratie glücklich gemischte Verfassung begründet, als die schran- kenlose Herrschsucht des Tarquinius Superbus und die Zuchtlosigkeit seines Sohnes zu einer entscheidend wichtigen Umwälzung führte, und dem römi- schen Staatsrechte eine wesentlich verschiedene Richtung gab. Hievon wird im nächsten Abschnitte die Rede sein. Zweiter Abschnitt. Von der Gründung der Republik, bis zur völligen Gleichstellung der Patricier und Plebejer. (510 — 366 (342) vor Christus). Mit dem Sturze des Tarquinius Superbus ward nicht blofs der Tyrann, sondern auch das gesammte Königthum beseitigt. Beides ist (hauptsächlich um des Glanzes der römischen Republik willen) als ein unbedingter Gewinn betrachtet worden; obgleich sich dagegen vom staatsrechtlichen Standpunkte aus, nicht unbedeutende Bedenken erheben lassen. Alles zu Allem gerech- net waren nämlich die Könige stets Freunde und Beschützer des Volkes(t), oder doch Vermittler zwischen ihm und den herrschenden Patrieiern gewesen. Das ganze, grofse Erbe der Königsmacht kam nun aber, nach Verjagung Tar- quins, in die Hände dieses Erbadels; so dafs keine Vermittelung mehr mög- lich, kein tertius interveniens vorhanden war, um die Plebejer wider dessen oligarchische Übermacht zu schützen. So lange Tarquin lebte und furcht- bar erschien, schmeichelten die Patricier allerdings dem Volke und suchten (') Liv. VL7A. 188 von RaAuvmEr es bei guter Laune zu erhalten; von seinem Tode an (!) stellte sich aber die Einseitigkeit, der Eigennutz, die Herrschsucht dieser Adelsoligarchie so scharf heraus, dafs es fast unbegreiflich ist wie die meisten Geschichtschrei- ber und Geschichtskundige, eine gerechte und gemäfsigte Nothwehr der Ple- bejer, als unsinnige und strafwürdige Empörung betrachten und bezeichnen konnten. Erst in den neuesten Zeiten hat sich (trotz aller Mifsverständnisse, Übertreibungen und Spöttereien) der natürliche Sinn und das Gefühl für menschliche und politische Rechte zu Tage herausgearbeitet; und es ist ein grofses, meines Erachtens alle seine, so oft zweifelhaften Hypothesen über- treffendes Verdienst Niebuhrs, dafs er trotz seiner Ängstlichkeit und seiner Furcht vor lebhaften Bewegungen, doch der Wahrheit die Ehre gegeben und die Plebejer gegen verkehrte Anschuldigungen vertheidigt hat. Selbst Ci- cero (der unparteilich genug ist, wenn er seine eigene Parteistellung vergifst) sagt in dieser Beziehung: entweder mufste man die Könige nicht vertrei- ben (?), oder dem Volke in Wahrheit, und nicht mit blofsen Worten, die Freiheit geben. Gewöhnlich nimmt man an: die Macht der Consuln sei schon des- halb viel geringer gewesen, als die königliche, weil statt eines Königs ihrer zwei waren; allein dem Volke gegenüber übten sie die richterliche, vollzie- hende und Kriegsgewalt, und nur die Patricier hatten von zwei jährlich wech- selnden Personen ihres Standes, weniger zu fürchten denn zuvor. Doch läfst sich streiten: ob die längere, aber beschränktere Gewalt der spartanischen Könige, vorzuziehen sei der kürzeren, aber gröfseren der Consuln. Gewils hatte der Gedanke: dafs ein spartanischer Erbkönig den anderen, im Fall eintretender Schwächen und Mängel, übertragen und ersetzen möge, mehr Gewicht, oder doch mehr Schein; als eine ähnliche Voraussetzung für er- wählte, jährlich wechselnde Obrigkeiten. Dafs die Consuln nicht noch öf- ter uneinig waren, ist keineswegs blofs Folge ihrer richtigen Einsicht und [e) verständigen Mäfsigung; sondern auch, dafs die Wahl durch eine herrschende, meist gleichgesinnte Partei vorgenommen ward, und vor Allem, dafs der Se- nat lenkend und zügelnd zur Seite stand. (') Patribus nimis luxuriosa fuit laetitia: plebi cui ad eum diem summa ope inservitum erat, injuriae a primoribus fieri coepere. — Tutiorem in bello quam in pace, inter hostes, quam inter cives, libertatem plebis esse. Liv. II, 21, 23. (*) de Legibus III, 10. über die römische Staatsverfassung. 189 Von der Zeit des Romulus bis auf die Zeit des Augustus, war der Senat die wichtigste, mächtigste, ununterbrochen einwirkende Körperschaft; und man sollte deshalb glauben, dafs alle Verhältnisse desselben völlig be- kannt, alle darauf bezügliche Fragen leicht zu beantworten wären. Dies ist aber keineswegs der Fall: theils weil die auf uns gekommenen Nachrichten gegen alle Erwartung unvollständig sind, theils weil sie eine verschiedene Auslegung erlauben; vor Allem aber weil unter den Römern (gleichwie im Mittelalter) viele Dinge gar nicht bestimmt vorgeschrieben und entschieden waren, worüber man in unseren Tagen eine unwandelbare Vorschrift, und eine feste Entscheidung für schlechterdings nothwendig hält. In jenen frü- heren Zeiten erschien eine gröfsere Beweglichkeit des Verfahrens, eine grö- fsere Mannigfaltigkeit der Auswege, und eine freiere Wahl unter den zu Ge- bote stehenden Mitteln, als rathsam und nützlich; während man jetzt nur eine Form und Methode verlangt, um Willkür und Fthum möglichst auszu- schliefsen. Gewifs ist der Senat nicht immer in derselben Weise gebildet, die Se- natoren sind nicht immer gleichmäfsig ernannt worden. Livius (I, 8,9) er- zählt: Romulus erwählte 100 Senatoren; es sei weil diese Zahl hinreichend erschien, oder weil nur 100 Personen vorhanden waren, die sich dazu eigne- ten. Plutarch (Romulus 12) und Zonaras (VII, 3) besätigen diese Nach- richt. Dionysius hingegen berichtet: Romulus liefs durch die Tribus 9 Senatoren wählen; durch 30 Curien ..........% - Er fügte hinzu einen Führer... 1 - Summa 100 Senatoren. Die Wahrheit dieser sehr abweichenden, eigenthümlichen Nachricht ist be- zweifelt worden; auch stimmt sie nicht recht mit einer andern Stelle des Dionysius, wo Romulus den Senatoren sagt: er habe sie nicht gewählt damit sie ihm Vorschriften gäben, sondern dafs er ihnen gebiete. Gewifs ist dafs, als er dieser Ansicht gemäfs zu herrschen begann, die Oligarchie des mäch- tigen Adels ihn aus dem Wege schaffte. Tullus Hostilius nahm (laut Livius) mehre vornehme Albaner (') wenn nicht in den Senat doch unter die Patricier auf; wogegen es umständ- (') Principes Albanorum in patres legit. Liv. I, 30. 190 von RaAumEr licher an einer anderen Stelle(?) heifst: Viele aus den Albanern und Sabi- nern sind nicht nach Geschlecht und Geblüt (non genere, nec sanguine) son- dern durch Wahl (per cooptationem) unter die Väter aufgenommen, oder von den Königen, oder, nach deren Vertreibung, von dem Volke ernannt worden. Wiederum läfst Dionysius(?) bei der Vereinigung der Sabiner und Römer, ein zweites Hundert Senatoren durch die Curien aus den neuen Bür- gern und Ankömmlingen erwählen. Nach den Worten desselben Schrift- stellers(°) erkor Tarquinius Priscus 100 Männer aus dem ganze Volke (&x ravruv rav Öyuorizav)(*) für deren kriegerische Tüchtigkeit, oder politische Einsicht Alle Zeugnifs ablegten, machte sie zu Patrieiern und setzte sie un- ter die Zahl der Senatoren (PsAevrav). Auch hier zeigt sich, wo nicht eine Mitwirkung, doch eine Beistimmung, eine Acelamation der Mehrzahl; deren Bedeutung noch viel gröfser erscheint, wenn Dionysius (IV, 3) sagt: Numa, Tarquinius Priscus und Servius Tullius wären von den Römern durch Ab- stimmung (YnBzs’ereveyzovrss) aus den Plebejern zu Patrieiern erhoben worden. Tarquinius Superbus ernannte Senatoren aus eigener Willkür (°), und nach seinem Sturze wählten die ersten Consuln (°) so viele der angesehen- sten Ritter, dafs die Zahl jener auf 300 gebracht wurde. Dionysius stimmt hiemit im Wesentlichen überein; doch weiset sein Ausdruck: man habe zu Senatoren erwählt die Tüchtigsten (7) aus dem Volke (zgarirra rav Öyuori- z&v), auch auf eine Theilnahme der Plebejer hin. Gewifs gab es schon vor der Belagerung von Veji plebejische Senatoren (°). Da es unpassend wäre schon hier von dem Entwickelungsgange und den Zuständen späterer Zeiten zu sprechen, können nur wenige Bemerkun- gen Platz finden. Der Senat war keine unbedingt geschlossene Körperschaft von Erbadlichen, seine Zahl war nicht immer gleich grofs, der einzelne Ab- (') Liv. IV,4. (SE 47: () IN, 67: (*) Nach Zonaras VII, 8,9 setzte er 200 &2 röu Öruov in den Senat, und unter die Patricier. Dasselbe that Servius Tullius. (°) Dionys. IV, 42. (6) Liv. 11,1. () v,18. (°) Liv. V,12. über die römische Siaatsverfassung. 191 gang ward nicht sogleich, sondern meist nur in gröfseren Zwischenräumen, bald in dieser, bald in einer anderen Weise ersetzt, und die Senatoren hat- ten kein Recht jede Lücke durch eigene Wahl, oder Entscheidung wieder auszufüllen. Man forderte vom Senator kein hohes Alter, obwohl natürlich die Zahl eintretender jüngerer Männer nur gering sein konnte; man forderte anfangs kein grofses Vermögen, obwohl sie ohne Ausnahme der ersten Klasse angehörten. Als sich um die Zeit des Auszuges nach dem heiligen Berge die jüngern Senatoren zu heftig und ungeberdig benahmen, drohten die Con- suln (1): sie würden das Alter festsetzen (ra£avres aguSu6v Erwv), welches je- der Senator haben müsse um mitstimmen zu dürfen. Man ist geneigt anzunehmen: dafs der Antheil der Plebejer am Senate, bis zur Zeit ihrer völligen Gleichstellung mit den Patrieiern, schon deshalb nur klein könne gewesen sein, weil der Kampf gegen alle Ausdehnung der Staatsrechte, so lang, hartnäckig und leidenschaftlich geführt wurde. Diese Erscheinung würde jedoch, wenn nicht andere Gründe für jene Behauptung zur Hand wären, sie keineswegs erweisen, denn wir finden in der Geschichte und bis auf den heutigen Tag, dafs Neuadliche sich auf die so eben gewon- nenen Vorrechte ihres neuen Standes das Meiste einbilden und sie am schärf- sten geltend machen. So haben sich (kleinliche Lächerlichkeiten in geselli- gen Verhältnissen nicht zu erwähnen), freisinnige Mitglieder des britischen Unterhauses, wenn sie zu Pairs ernannt wurden, meist in Anführer der Hoch- tories verwandelt. Ohne Zweifel übten in Rom, Consuln und Senat eine tyrannische Herrschaft, über das ohne Recht und Schutz dastehende Volk. Es ist nicht meine Absicht den Gang des hieraus entstehenden Kampfes vollständig zu erzählen, sondern nur einzelne Punkte und Stufen der weiteren Entwickelung ins Auge zu fassen. Zuvörderst ergab sich, dafs im geselligen und öffentlichen Leben Fälle vorkommen, wo schlechterdings ein einzelner Mensch herrschen und ent- scheiden mufs und keine Mehrheit von Personen geeignet ist das vorgesteckte Ziel zu erreichen. Der bei Vertreibung der Könige zur Seite geworfene monarchische Bestandtheil der Verfassung, ward selbst von den aristokrati- schen Siegern vermifst und die Doppelstellung der Consuln als ungenügend (') Dionys. VI, 66. 192 von RAumer befunden. Vor Allem gab die von den Latinern her drohende Kriegsgefahr, Veranlassung zur Ernennung des ersten Diktators. Seine Gewalt war fast ganz der königlichen nachgebildet(!), und nur in so weit beschränkt als er in Verfassung und Gesetzgebung nichts eigenmächtig ändern durfte. Dafs vor Sylla, keiner seine Macht wesentlich mifsbrauchte, oder verlängerte, ist mit Recht rühmend hervorgehoben worden. Doch war dies nicht blofse Folge der persönlichen Mäfsigung aller Diktatoren; sondern auch der gesammten Sinnesart, welche selbst Unschuldige zur Untersuchung zog und bestrafte, sobald der geringste Schein entstand, dafs sie nach einer königlichen, ader doch unrepublikanischen Übermacht strebten. Da jede Diktatur versteckter oder deutlicher erklärte: dafs die per- sönlichen Eigenschaften, oder die staatsrechtliche Stellung der Consuln nicht ausreichten; so war es eine verständige Begütigung derselben, dafs man ihnen die Ernennung des Diktators (?) übertrug. Öfter jedoch als gegen auswär- tige Feinde, ward die Diktatur von dem patrieischen Senate gegen die meist gerechten und gemäfsigten Forderungen des Volks (oder der Gemeinen), in tadelnswerther Weise gebraucht; insbesondere sofern des Diktators Gewalt alle Berufung an dasselbe aufhob (?), und auch seine Kriegsbefehle zu unbe- dingtem Gehorsam verpflichteten. Nachdem das veränderte Staatsrecht jene Anwendung diktatorischer Gewalt unmöglich machte; genügte die bekannte Formel: videant Consules, um die consularische Gewalt für aufserordentli- che Verhältnisse hinreichend zu verstärken. Wenn auch gar keine andere, erhebliche Gründe wären vorhanden gewesen, so hätte die diktatorische Mehrung jener Gewalt der Herrschenden, den Wunsch und das Bedürfnifs einer Ermäfsigung und eines Gegengewichts hervortreiben müssen. Mit vollem Rechte verlangte das, seit Vertreibung der Könige rechtlose, unvertretene, von dem Adel so oft mifshandelte Volk, eigene Fürsprecher und Vertreter. Der Widerspruch der Patrieier und des Senats war leidenschaftlich und parteiisch; die Festigkeit und Mäfsigung hin- gegen, mit welcher die Plebejer ihr Ziel verfolgten und erreichten sehr un- (‘) Schon bei den Albanern fand sich die Diktatur. Liv. I, 23. (?) Nur ausnahmsweise ernannte das Volk, während der Abwesenheit der Consuln im zweiten punischen Kriege, einen Prodiktator. Liv. XXII, 8. (?) Liv. II, 18; II, 21; Zonaras VII, 13, 14. über die römische Staatsverfassung. 193 gewöhnlich, und deshalb doppelt lobenswerth. Die Behauptung, oder der Vorwurf: dafs sich nur schlechtes Gesindel nach dem heiligen Berge begeben, und Ebenmaafs und Vollkommenheit der damaligen römischen Verfassung zerstört habe, ist durchaus ungegründet. Es fehlte vielmehr der römischen Verfassung an Ebenmaafs und Harmonie: die Ernennung der Volkstribu- nen (!) war ein Fortschritt, obwohl nur ein erster und einzeln stehender. Indefs ging die weitere Entwickelung der römischen Verfassung bis sie zu der höchsten, ihr irgend möglichen Vollkommenheit gelangte, fast ganz von den Plebejern und ihren Tribunen aus. Wie in neuern Zeiten die Tories in Hin- sicht auf Irland, klagten damals die Patrieier: dafs keine einzelne Bewilligung dem Volke genüge, vielmehr aus Bewilligungen neue Forderungen hervor- wüchsen. In der That aber konnte kein Zugeständnifs, keine Mafsregel für eine schliefsliche, letzte (a final measure) gelten; so lange die Patricier ihre Monopole höher schätzten, als das Wohl und die Kraft des ganzen Staates. Dafs der Kampf so lang, so unbequem, so heftig war, folgte daraus dafs man das letzte, unausweichliche Ziel nicht sehen und anerkennen wollte; sondern jeden einzelnen Punkt hartnäckig vertheidigte, und statt freiwillig und heiter zu geben, sich Jegliches abpressen liefs(?) und darüber unaufhör- lich übler Laune war. Mit gröfserer Weisheit und Gerechtigkeit hätten die Patricier früher das Gleichgewicht gefunden, welches die römische Verfas- sung so schön vom ersten bis dritten punischen Krieg zeigte. Die Gründe späterer Mifsverständnisse und böser Ausartung lagen indefs schon in der er- sten förmlichen Organisation des Tribunats, und dürfen an dieser Stelle er- wähnt werden. Erstens: aus Furcht vor zu grofser und mächtiger Einwirkung ward den Tribunen anfangs nur das Recht gegeben den Schritten der einzelnen öffentlichen Beamten entgegen zu treten; erst später hemmten sie durch ihr Veto auch einen Senatsbeschlufs und noch länger wird ihnen das Recht ver- sagt, über diese Verneinung, diese Negative hinaus, eigene positive Anträge zu machen. Hieraus entsprang fast nothwendig die Neigung zu verneinen, schon um nicht den Schein willenloser Jaherrn auf sich zu laden. Eine ähn- liche Stellung wie den römischen Volkstribunen hatte man, ohne glücklichen (') 494 vor Chr., 490 vor Chr. Sieg bei Marathon. (°) Nihil est aliud in re, Quirites, nisi ut omnia negata adipiscamur. Liv. X,8; III, 65. Philos.-histor. Kl. 1846. Bb 194 von RaAuUmER Erfolg, dem Rathe der Alten in der französischen, sogenannten Direktorial- verfassung zugewiesen. Zweitens: war es durchaus zweckwidrig, dafs die Volkstribunen an- fangs in den Centuriateomitien (oder wie Andere (!) wollen, in den Curiat- comitien) gewählt wurden, wo die Patricier einen entscheidenden Einflufs ausübten. Das Gesetz des Publilius Volero, wonach man die Wahl den (hie- durch erst höhere Bedeutung gewinnenden) Tribuscomitien anvertraute, er- scheint dagegen ganz dem ursprünglichen Gedanken und dem Zwecke des Tribunats angemessen. (471 v.Chr.). Drittens: verstand es sich von selbst, dafs nur Plebejer Tribunen wer- den konnten. Wenn also eines Males Tribunen sich durch Wahl Patricier zugesellten, cooptirten (?), so war dies ein offenbarer, bald verbotener Mifs- brauch. Viertens: mufs man es als eine einseitige und willkürliche Beschrän- kung betrachten, dafs die Rechte und der Wirkungskreis (3) der Tribunen sich anfangs nur auf Roms Bannmeile erstreckten. Was sie in der Stadt be- schlossen, konnte 1000 Schritte von der Stadt aufgehoben oder vereitelt wer- den; ja sie waren daselbst (*), wie Privatpersonen, den Consuln unterworfen. Fünftens: stieg die Zahl der Tribunen allmählich von zwei oder fünf, bis auf zehn(°). Immer konnten jedoch so wenige Personen nicht füglich ein ganzes Volk vertreten; ja obige Verstärkung der Zahl verlor alle Bedeu- tung, oder war selbst den Gegnern vortheilhaft, sobald der Einspruch (°) eines Tribunen gegen einen, oder gegen alle anderen, ihre Thätigkeit hemmte und die Sachen zum Stillstand brachte. Der vernünftige Beschlufs: dafs kein Einzelner widersprechen (7), sondern Alle einig für das wirken sollten, was die Mehrheit der Tribunen billige, kam um so weniger zur Anwendung, als (') Dionys. VI, 89. Liv. II, 56. (?) Liv. IV,16; III, 65; LXXIX,4. (°) Appian de bell. eivil. II, 31 erzählt von dieser Beschränkung noch zur Zeit Cu- rios und Cäsars. (*) Liv. III,20. Dionys. VIII, 87. (?) Bini ex singulis classibus. Liv. III, 30. (°) Liv. IX,34; X,30; XXVI, 3; XXIX, 32; XLIIT, 16. (") Liv. X,31; XXIV,43, XXV,3. über die römische Staatsverfassung. 195 die Patrieier die Macht der Tribunen meist nur dadurch brachen, dafs sie Uneinigkeit unter ihnen erzeugten. Sechstens: mufs es als ein Hauptübelstand hervorgehoben werden, dafs die Tribunen niemals selbständige, unabhängige Repräsentanten, oder Stellvertreter des Volks waren. Anstatt sich mit dem Wahlrechte (wie in den vereinigten Staaten von Nordamerika) zu begnügen, wollte das souve- raine römische Volk, besonders in späteren Zeiten, unmittelbar mit regieren und verwalten. Es herrschte, statt sich sich leiten zu lassen (!), stellte sich auf die Seite der Minderzahl der Tribunen (?), gegen die Mehrzahl, hob auf was sie beschlossen, oder brauchte selbst Gewalt wider sie, wenn ihre Vorschläge mifsfielen. Hiedurch ging der Gewinn einer engeren Berathung, einer Ab- leitung und Bezähmung der Volksthorheit und Volksleidenschaft nur zu oft verloren, und das organisch geformte Staatsrecht nahm ein Ende, sobald es nicht mehr von den Tugenden des Volkes getragen, sobald seine Mängel da- durch nicht mehr übertragen und ausgeheilt wurden. Sehr natürlich war der Gedanke und das Gefühl der Tribunen und Plebejer, dafs die öffentliche und Privatgesetzgebung, einer allgemeinen Prü- fung und Verbesserung bedürfe, und insbesondere die willkürliche Regie- rungsgewalt der Consuln, das imperium, durch bestimmte Vorschriften er- mäfsigt und geregelt werde. Die Verwaltungs- Kriegs- und Polizeigewalt bediiite einer Beschränkung} der Kreis der Recktäjifloge und Gesetzanwen- dung einer Erweiterung, ba zugleich sollte die thörichte Ungerechtigkeit ein Ende nehmen, wonach die Gesetze ausschliefslich den Patrieiern zugäng- lich und bekannt waren, dem Volke hingegen (das sie beobachten sollte und für ihre Übertretung bestraft wurde) ein Geheimnifs blieben. Jene brauch- ten, wie gewöhnlich, alle nur auflindbare Mittel und Vorwände den Antrag zu vereiteln: Krieg, Religion, Wundererscheinungen u. s.w.; sie behaupteten nicht blofs die Unnützlichkeit, sondern die Heillosigkeit jeder Veränderung. Die wirklichen Gründe deutet hingegen Livius(?) mit den Worten an: mehr (') Tribuni, ut fere semper reguntur a multitudine magis quam regunt. Liv. III, 71; LXVII, 69. (2) Consul, auxilio tribunörum plebis trium, adversus intercessionem septem tribuno- rum et consensum senatus, celebrante populo diem, triumphavit. Liv.X,37. Ahnlich XXV,2. () 11,38. Bb2 196 von RAuUMmER als die Freiheit Aller, liebte die patrieische Jugend, ihre eigene Ausgelassen- heit (licentia). Als endlich die Tribunen sich freuten ihren Antrag durchgesetzt zu haben, ging fast aller Vortheil (zunächst in Hinsicht auf die Form) dadurch verloren, defs die neu erwählten Decemvirn (wenigstens für das erste Jahr) sämtlich Patricier waren, alle andern Obrigkeiten (und während ihrer verlän- gerten Herrschaft auch das Tribunat)(!) aufhörten, und keine Berufung an das Volk mehr statt fand. Man kann es ein Glück nennen, dafs die mafslose Willkür der De- cemvirn und die brutale Zuchtlosigkeit des Appius Claudius, den neuen staatsrechtlichen Rückschritten so rasch nnd vollständig eine Ende machte, und der listige Plan der Patricier (?) mifslang, die consularische Regierung, ohne Tribunen, wiederherzustellen. Mit Recht ward ferner beschlossen: dafs die Berufung an das Volk gesetzlich, und niemals eine obrigkeitliche Person davon zu befreien sei. Wie sehr aber die Patricier ihre Stellung durch stetes Weigern und Verneinen verschlechtert hatten, und wie kühn das Volk schon über die Gränzen der Selbstvertheidigung hinauszugreifen geneigt war, ergiebt die merkwürdige (weiter unten näher zu prüfende) Vorschrift: dafs künftig Beschlüsse der Tribuscomitien, das ganze Volk eben so verbin- den sollten (°), als Beschlüsse der Centuriatcomitien. Die Gesetze der 12 Tafeln sind in so geringen dürftigen Bruchstücken erhalten worden, dafs wir kaum über ihren privatrechtlichen, und noch we- niger über ihren, minder umfassenden und bezweckten, staatsrechtlichen In- halt urtheilen können. Sie haben gewifs dankbar anzuerkennende und an- erkannte Fortschritte in sich geschlossen; führten aber die Gesetzgebung keineswegs zu einem erfreulichen Ziele, und verdienen das ungemessene Lob nicht, welches Cicero einem übertriebenen Bewunderer des Alterthums in den Mund legt. Noch immer blieb die eigentliche Rechtskenntnifs und Rechts- anwendung ein Vorrecht, ein Monopol der Patrieier; sonst hätten diese nicht so laute Beschwerden, so unverständigen Lärm erheben können, als später (') Liv. III, 33. Dionys. X, 56. (*) Liv. I, 41. (?). Liv III, 55. über die römische Slaatsverfassung. 197 Cnejus Flavius(!), Aelius Catus, und Tiberius Coruncanius (?) die Geheim- nisse der patricischen und priesterlichen Inhaber der Rechtsverwaltung ans Licht brachten, und auf löbliche Weise in der sich bereits so sehr ausdeh- nenden Rechtswissenschaft (3) Unterricht ertheilten. Nicht ganz unähnliche Klagen sind in neuerer Zeit von denen erhoben worden, die ein Gesetzbuch in der verständlichen Muttersprache (*) für unwissenschaftlich, oberflächlich und überflüssig erklärten. Von der weiteren nothwendigen Entwickelung des Staatsrechts wird sogleich die Rede sein, und wie sehr das Privatrecht derselben bedurfte, zei- gen die wenigen Bruchstücke der zwölf Tafeln, in wahrhaft erschreckender Weise. So war das Familienrecht tyrannisch: denn der Vater durfte z.B. seine Söhne verkaufen und mifsgestaltete Kinder tödten. Wenn wir ferner auch die Deutung, dafs der Gläubiger seinen Schuldner (ohne die Gefahr des Shylok zu laufen) in Stücke schneiden durfte, wenn wir auch diese Deutung bezweifeln, oder aus menschlichem Gefühle ganz verwerfen wollen; so steht doch nur zu fest, dafs der Gläubiger den Schuldner einsperren, geifseln und mit Fesseln anschmieden konnte, die indessen (welche Milde!) nicht über oder, wie andere Erklärer lesen, gar nicht unter 15 Pfund schwer sein soll- ten. Untersagten doch, nach wie vor, die Zwölftafelgesetze (?) alle Heira- then zwischen Patrieiern und Plebejern, und als später Canulejus den Antrag machte, dies Verbot aufzuheben, riefen die Patrieier(°) so hochmüthig, wie einfältig und heuchlerisch: unser Blut wird befleckt! die reinen Geschlech- (') En. Flavius civile jus repositum in penetralibus pontificum evulgavit, fastosque circa forum in albo reposuit. Er ward deshalb von den jüngern Adlichen ungebürlich be- handelt. Liv. IX, 46. (2) Coruncanius, primus e plebe pontifex, vir consularis, ac triumphalis. Bach Hist. juris, ed 5, p. 223. C) Auch in der Beweglichkeit und Veränderlichkeit der prätorischen Edikte, lag ein grolses Übel, und noch J. Cäsar hatte den Plan: jus civile ad certum modum redigere, atque ex immensa diffusa legum copia, optima quaeque et necessaria in paucissimos con- ferre libros. Suet. Caesar 44. (*) Auch Cicero (de offic. II,19) klagt von seinem aristokratischen Standpunkte aus dals: cognitio et interpretatio juris eivilis nicht mehr wie ante hanc confusionem tempo- rum, in possessione sua principes retinuerant. (?) Dionys. X, 63. (°) Liv. IV. 2. 198 von RAUMER ter werden verunreinigt, die heiligen Auspicien entheiligt, und eine Vermi- schung herbeigeführt, welche der des Viehes nahe steht! Es war sehr natürlich, dafs die Tribunen und die Plebejer bei diesen Verhältnissen eifrigst danach streben mufsten, die Gesetzgebung, so wie den Curien, so auch den Centurien zu entwinden, und in die Hände der Tribus zu bringen. In der ersten herrschte Geburt und Geschlecht, in der zweiten der Reichthum, und wenn dort die Plebejer ganz oder grofsentheils ausge- schlossen, wenn sie in den Centurien untergeordnet waren; so bekam die Persönlichkeit, der Mensch als solcher, in den Tribus ein viel gröfseres, wenngleich niemals allein entscheidendes Gewicht. Wir sahen, dafs die Klas- seneintheilung des Servius Tullius, den geschlossenen Curien gegenüber, auf breiterem, umfassenderen Grundsatze beruhte, und das Vermögen den Ple- bejern die Möglichkeit verlieh zu gröfserem, staatsrechtlichen Einflusse vor- zurücken. Aber diese Möglichkeit, gab noch keine Wirklichkeit, und die grofse Mehrzahl blieb in den minder berechtigten, niederen Klassen. Frei- lich, wenn es wahr wäre, dafs jene Klasseneintheilung sich nur auf die Plebe- jer erstreckt hätte, so bliebe der Eifer unbegreiflich, mit welchem die Patri- eier für die Centuriatcomitien, und die Plebejer für die Tribuscomitien kämpften. Es ist ein alter, auch in diesem Aufsatze schon berührter, bis auf un- sere Tage fortdauernder Streit: in wie weit und in welchem Verhältnisse bei Ertheilung politischer Rechte entscheiden solle, die Geburt, der Reichthum, oder die Person. Der Versuch, hiebei eine unbedingte, ich möchte sagen anatomische Scheidung festzuhalten, ist unklug, ja unmöglich, sofern z.B. zu jeder Person ein Besitz, zu jedem Besitze eine Person gehört; wohl aber kann die Geltung, das angenommene spezifische Gewicht jedes staatsrechtli- chen Bestandtheils, oder Anspruchs, sehr verschieden sein. Zuerst herrscht fast in allen Staatseinrichtungen die Geburt. Es ist nämlich so leicht zn wis- sen und zu sagen: dieser Mensch gehört zu dieser Kaste, diesem Geschlechte, dieser Familie. Es ist so bequem anzunehmen: mit dieser Bestimmung sei Al- les bestimmt, diese Einzelheit umschliefse und charakterisire das Ganze, und alle sonstigen Eigenschaften, Umstände, Verhältnisse, hätten im Vergleiche mit der Geburt, keine Bedeutung. Zugleich gewähre diese höchst einfache Mechanik des geselligen und Staatslebens, eine Bürgschaft für die Dauer der- über die römische Staatsverfassung. 199 selben, mache alle künstlichen Mischungen unnöthig, schneide alle Fragen ab über das Maafs der Berechtigungen, und bezeichne jeden Versuch einer Abänderung jenes einfachen Normalstaatsrechts, als Aufruhr und Verbrechen. Trotz dieser und ähnlicher Sophistereien und Schmeichelreden, verwarf schon der gesunde Sinn und die Freiheitslust der Hellenen, jene tyrannischen Ka- steneintheilungen der Inder und Aegypter, und die Klasseneintheilungen des Solon und Servius Tullius müssen (wenn wir auch sonst gar nichts von der griechischen und römischen Geschichte wüfsten) uns von dem Eintritte in eine neue Periode der Weltgeschichte überzeugen. Das Versteinerte ist be- weglich geworden, die Geburt (ein vom Menschen unabhängiges Ereignifs) bestimmt nicht mehr Inhalt und Gestalt seines ganzen fnehentee das was er durch Thätigkeit über die Aufsenwelt gewinnt und sich aneignet, vermehrt jetzo nicht allein seine Privatgenüsse, sondern begründet auch seine Stellung und seinen Einflufs im Staate. Wenn sich aber Reichthum am meisten bei den alten Geschlechtern findet, wenn die Neureichen sich gar leicht und schnell die Vorurtheile und Ansprüche der Altadlichen aneignen; so erwächst, mit der neu gewonnenen Stufe eines erhöhten Selbstgefühls, ein natürlicher Widerspruch gegen die vorherrschende, einseitige Macht des Reichthums. Der Geburt und dem Be- sitze gegenüber, macht die Person als solche, und vermöge die Kraft des ihr inwohnenden Geistes sich geltend, und drängt jene alten Götter, oder Göt- zen, immer weiter in den Hintergrund. Wir sahen bereits, dafs mehr als bei irgend einem Volke der alten Welt, bei den Athenern die Persönlichkeit, die Hong Ausbildung und das ent- scheidende Über gewicht gewann, und Alle zu einer herr blhsradn: politisch ungegliederten ern oder Volksversammlung verschmolzen, mit allen Lichtseiten des allgemeinsten geistigen Lebens, und allen Gefahren der Will- kür und des Übermuths (1). Ganz anders in Rom. Indem Servius Tullius zu der Klasseneinthei- lung, die Eintheilung in Genturien hinzufügte, und den reichen Patrieiern und Plebejern ein entscheidendes Übergewicht durch die grofse Zahl der Centurien in der ersten Klasse ertheilte; gründete er eine Aristokratie, wel- (') Graecia illa vetus, quae quondam opibus, imperio, gloria floruit, hoc uno malo concidit, libertate immoderata, ac licentia concionum. Cicero pro Flacco 7. 200 von RAumer che durch Jahrhundert lange Kämpfe zwar wesentlich geschwächt, aber nie ganz bezwungen wurde. In Kämpfen solcher Art pflegen (ich mufs es hier nochmals bemerken) ganz andere Personen auf der einen, ganz andere auf der zweiten Seite zu stehen; in Rom dagegen waren es (wenigstens die läng- ste Zeit hindurch) dieselben Personen, welche nur dadurch ganz verschie- den wirkten, dafs sie durch die staatsrechtlichen Formen heut in eine, mor- gen in eine ganz andere Stellung gebracht und ihnen ein verschiedener Ein- flufs zugestanden wurde. Dieselben Römer vertheilt in Genturien, trachte- ten nach anderen Zielen und kamen zu anderen Ergebnissen, als wenn sie nach Tribus in Thätigkeit gesetzt wurden. In der ganzen Weltgeschichte fin- den wir nichts Ähnliches; vielmehr schliefst eine staatsrechtliche Stellung, fast überall die andere aus und ist mit ihr unverträglich. Schon Romulus(!) theilte das ganze Volk nach Stämmen, oder Ge- schlechtern in drei Tribus, jede Tribus in zehn Curien, jede Curie in zehn Dekurien; und gab jeder Curie gleich viel Landbesitz (zAngss ires). In ganz anderer davon verschiedener Weise tritt dagegen die Beziehung auf Ort, An- sässigkeit und Grundbesitz seit der Zeit des Servius Tullius in den Vorder- grund, und es erhöhte sich die Zahl der Tribus allmählig bis auf 35. Dunkler noch und schwieriger als bei den Centurien, ist die Frage über das Verhältnifs der Patricier zu den Tribus. Gewöhnlich nimmt man an: sie hätten Anfangs an demselben keinen Theil gehabt, wären dann aufgnommen, später jedoch wieder ausgeschlossen worden. Diese Annahme ist nicht über alle Zweifel erhaben, welche zu entwickeln, oder gar zu lösen, jedoch nicht meines Amtes ist. Es genügt auf ein Paar Punkte aufmerksam zu machen. Bei der Anklage des Coriolan giebt Manius Valerius den Rath: die Pa- tricier und Senatoren sollten dem Prozesse (?), oder Rechtsverfahren, vor den Tribus beiwohnen (ragewaı r7 dir). War es die Absicht mitzustimmen oder blofs Mitleid zu erregen? Ferner sollten jene ihre Clienten und Freunde mit- bringen, und günstige Abstimmung erbitten (Kagıy’eri Tns Unpopegias arare). Ist hier anzunehmen, dafs die Freunde Plebejer sind, dafs die Clienten und auch die Patrieier mitstimmen? Wird dies für jene, oder für eine spätere ; FR: ; (') Fuv arySuv @rerev. Dionys. II, 7. (*) Dionys. VII, 54, wenn anders seine Nachricht wahr ist. über die römische Staatsverfassung. 201 Zeit bejaht, wenn es bei Varro heifst: ich und der Senator Q. Axius(!) ga- ben unsere Stimme in den Tribus? Im Fall, wie man annimmt, die Eintragung in eine Tribus sich nach dem Grundbesitze richtet, oder die Klassenglieder sich nach Verhältnifs des- selben in einer bestimmten Tribus befanden, wie konnte Appius Claudius auf den Einfall kommen, sich abschätzen zu lassen (?), in welcher Tribus er wollte? Kamen nämlich nur Grundbesitzer in dieselben, so konnten diese ihr Land nicht hieher, oder dorthin verlegen, und Nichtgrundbesitzer hatten gar keinen Anspruch aufgenommen zu werden. Nur sofern die Angabe des ganzen Vermögens des beweglichen nnd unbeweglichen verlangt wurde, konnte eine solche Veränderung und Umschreibung möglich, und vielleicht Vielen bequem erscheinen. Daraus, dafs Volero die Wahl der Tribunen in den Tribuscomitien vorschlug, folgt nicht, dafs die Patrieier davon ausgeschlossen waren; sondern nur dafs ihre keineswegs zahlreichen Stimmen, daselbst nicht (gleichwie in den Centurien) entschieden und dafs sie vielleicht deshalb oft wegblieben. Dies führt uns zur Hauptsache. In den Centurien entschieden die Thaler, in den Tribus die Köpfe. Die Personen, welche als Mitglieder der ersten Klasse 80 Centurien beherrschten, konnten vielleicht noch nicht die Mehrzahl der Stimmen in einer Tribus gewinnen. Hier also liegt das Gewicht, oder Übergewicht der Demokratie in der römischen Verfassung. Dennoch bilde- ten wiederum die Tribuscomitien keineswegs in dem Sinne und in der Weise eine demokratische Verfassung, wie die Ecelesiain Athen. Man zählte in Rom nicht fort, durch die ganze Gemeine hindurch, um eine einfache, unbedingte Mehrzahl der Stimmen zu gewinnen; vielmehr war das römische Volk in 35 Körperschaften, zerfällt, in 35 Tribus gegliedert, deren jede eine Gesammt- stimme hatte. Diese Gesammtstimme ward allerdings durch die Mehrheit der Abstimmenden in jeder einzelnen Tribus gefunden; allein die Zahl der Mit- glieder war in den verschiedenen Tribus keineswegs gleich grofs. Mithin ent- schied in Rom niemals die Mehrzahl der Köpfe; es war niemals das vorhan- den, was man wohl eine reine Demokratie genannt hat. Wenn aber nicht (') Comitiis aediliciis, cum ego et Q. Axius Senator tribulis suffragium tulissemus. Varro de re rustica III. 2. (?) Nach Diodor XX, 36 gab er allen Bürgern dies Recht. Vielleicht ist aber nur von Freigelassenen die Rede, welche zum Bürgerthum kamen. Liv. IX, 30, 46. Philos.- histor. Kl. 1846. Ce 202 von RauvmEr jeder Person gleiches politisches Gewicht beigelegt wird, so mufs diese Ver- schiedenheit Grund haben, auf irgend einer Forderung, einer Eigenschaft be- ruhen. Für die Genturien war diese mitwirkende, den Einflufs bestimmende Eigenschaft, das Vermögen; wogegen keineswegs so klar, mefsbar und sicher ist, was die gröfsere und geringere Zahl in den Tribus, und ihren gröfseren und geringeren Einflufs bestimmte und bestimmen sollte. Zwar ist bekannt, dafs man von Unfreien abstammende Bürger, und den sich allmählich bildenden Stadtpöbel (!) in nur vier städtische Tribus zusammenzudrängen suchte, wel- che mithin die gröfste Kopfzahl und das verhältnifsmäfsig geringste politische Gewicht hatten. Bei dieser Einrichtung herrschte jedoch mehr die Willkür, als ein sicherer, über Einwendungen erhabener Grundsatz. Oder welche Ar- muth, welche moralische Mängel verwiesen denn mit Recht in eine der staats- rechtlich ohnmächtigen Stadttribus? Oder sollte der Wohnort entscheiden? Mufsten alsdann nicht die Reichsten und Gebildesten zu den Stadtbürgern gezählt werden? Erlaubte man aber diesen in die einflufsreicheren Landtribus einzutreten, so blieb ihnen kein Einflufs auf die zurückgesetzten, sich selbst und ihren Irthümern überlassenen Städter. Dies war um so weniger folge- recht, als Vornehme und Geringe das römische Bürgerrecht nicht verbreiten, dieStadtverfassung (wie wir weiter unten sehen werden) nicht zu einerStaats- verfassung erheben wollten. Überdies waren die Mitglieder der Stadttribus immer in Rom gegenwärtig, während die Mitglieder der Landtribus unmög- lich an allen Markttagen dahin kommen, und ihre politische Stellung geltend machen konnten. Kein Wunder, dafs in späterer Zeit der Stadtpöbel alle staatsrechtlichen Beschränkungen durchbrach und Herr derer ward, die sich anmafsend und unvorsichtig von ihm getrennt und ihn einzelnen Demagogen preis gegeben hatten. Eine Ausschliefsung der Patricier von den Tribus (wie sie jedoch spä- ter gewils nicht statt fand) würde sich, sobald man überhaupt den Adel als Stand erhalten wollte, rechtfertigen lassen wenn ihnen in einer anderen Kör- perschaft eine unabhängige Stellung mit einem Veto zugestanden worden. Nun hat man zwar behauptet, Tribusbeschlüsse wären nacheinander den Centurien, dem Senate, den Curien zur Prüfung und Bestätigung (?) vorge- ('!) Liv. IX,29, 46; XLV, 14-15. Cic. de orat. I, 9. (?) Was Cicero in der Rede gegen den Rullus in dieser Beziehung sagt, hält Auger (I, 55) für rhetorische Übertreibung. über die römische Staatsverfassung. 203 legt worden: ein solches Vierkammersystem mit vierfachem Veto ist aber un- erweislich, und die scheinbar besser beglaubigte Bestätigung gewisser Be- schüsse oder Wahlen durch die Curien, war nur eine Form, eine nicht ver- weigerte, mit religiösen Feierlichkeiten verbundene Einweisung in das Amt. Von einem mächtig durchgeführten Widerspruche, von einer Vernichtung der Centuriat- und Tribusbeschlüsse durch die Curien, ist nirgends die Rede. So fern noch ein Gegengewicht vorhanden war, lag es seit den publilischen Gesetzen nicht in den Curien, sondern im Senate. Dessen für die Königs- wahlen stattgefundene Einwirkung('), erhält sich später nicht in gleichem Maafse für die Wahlen obrigkeitlicher Beamten. Wie sehr der Einflufs adlicher Patricier selbst in den Centuriatcomi- tien durch Einrücken reicher Plebejer abnahm, ergiebt sich deutlich daraus, dafs man, wie wir sahen, in diesen Comitien bald nach Vertreibung der Decem- virn beschlofs und allmählig durchsetzte (?): dafs Tribusbeschlüsse das ganze Volk verpflichten sollten. Eine so wichtige Thatsache erklärt zugleich, wa- rum der Widerspruch gegen die Centuriatcomitien an Bedeutung und Hef- tigkeit sehr abnahm, und die Vorberathung oder Initiative des Senats, sich oft in eine Nachberathung und Beistimmung verwandelte (°). Den Versuch des Consuls Mareius ein Gesetz nach Tribus im Lager beschliefsen zu lassen, wo die Tribunen keine Rechte hatten, vereitelten diese uns genügenden Gründen. Diese staatsrechtlichen Veränderungen, verbunden mit der Entwicke- lung und dem Anwachsen des römischen Staates, mufsten nothwendig auch auf das Klassensystem des Servius Tullius Einflufs haben und dasselbe mehr oder weniger umgestalten. Über die Art und Weise dieser Umgestaltung sind aber so viele, kühne Hypothesen aufgestellt, es sind die davon handeln- den Stellen so willkürlich verändert und gedeutet worden, dafs ich hinrei- chenden Grund habe diesen unsichern Boden nicht zu betreten, mich nicht anmafslich in diese Streitigkeiten einzumischen. Es genügt nur wenige Be- merkungen auszusprechen. Erstens, hat, meines Erachtens, diejenige Erklärung, welche an den (') Liv. II, 17; II, 41; Cic. de Rep. II, 13. (?) Liv. III, 55. Dionys. XI45. (?) Liv. VII, 16. 204 von RaAumer Stellen alter Schriftsteller am wenigsten ändert ('), einen bestimmten Vorzug vor denen, die (nach vorgefafsten Meinungen) Lesarten und Zahlen erfinden. Zweitens, von der dreifachen Beziehung der Klassen und Centurien- einrichtungen, auf Krieg, Steuern und staatsrechtlichen Einflufs, hat sich die letzte am längsten, bis auf die Zeit der Gracchen, oder gar des Dionysius von Halikarnafs(?) erhalten. Drittens, die Tribus und Centurien sind allerdings allmählig in engere Verhältnisse getreten, wodurch (wie es auch dabei mag zugegangen sein) im Allgemeinen das Gewicht der Geldaristokratie nicht vermehrt, sondern ver- mindert ward; und zwar zunächst durch die wahrscheinliche Herabsetzung der Centurien der ersten Klasse von 80, auf 70. Viertens, mögen die Censoren sich auch bemüht haben Zahl und Reich- tbum der einzelnen Tribus auszugleichen (etwa durch Zuweisung neuer Bür- ger und Freigelassenen) so blieb es doch schlechthin unmöglich jene beiden Verhältnisse für alle Tribus und für längere Zeit gleichmäfsig festzustellen. Im Fall man aber dennoch jeder Tribus gleichviel Centurien zuwies, so war auch die Zahl und der Reichthum der Mitglieder einer Centurie nicht gleich grofs, und man nahm auf die Gesammtsumme des Centuriatvermögens nicht so genaue Rücksicht wie zuvor. Andererseits ward durch diese Ungleichheit des Geldgewichts der Centurien in den einzelnen Tribus, der vorherrschende Einflufs in den Centuriateomitien keineswegs ganz aufgehoben, und eben so wenig gab man jeder Klasse gleich viel Centurien. Die Centuriatcomitien blieben von den Tribuscomitien, staatsrechtlich und den Grundsätzen nach, wesentlich verschieden. Man darf annehmen, dafs bei wachsendem Reichthum auch allmählig ein gröfseres Vermögen (?) gefordert wurde um in eine höhere Klasse einzu- rücken; es hat keinen Zweifel, dafs schon zur Zeit des zweiten punischen Krieges die Steuerforderungen in dem Maafse wuchsen, als der Besitz über den Satz der ersten Klasse hinaufstieg. Diese Verhältnisse hatten selbst dann, wenn die Zahl der Klassen und ihrer Centurien nicht verändert ward, den- (') Zumpt, in den Abhandlungen der Berliner Akademie 1836, S. 31. (*) Dionys. IV, 21 sagt, dals erst zu seiner Zeit Veränderungen eingetreten wären. (°) Centuriam nunc dieimus ducentorum jugerum modum; olim autem ab 100 juge- ribus vocabatur centuria. Colum. V,1. Böckh metrologische Untersuchungen 435. über die römische Slaatsverfassung. 205 noch staatsrechtlichen Einflufs. Ihres steigenden Reichthums halber mufsten z.B. immer mehr Personen in die erste Klasse einrücken, und ihre politische Bedeutung ward dadurch grölser, als wenn sie in einer niederen Klasse ge- blieben wären. Wiederum nahm der staatsrechtliche Antheil eines älteren Mitglieds der ersten Klasse, durch jene Aufnahme neuer Mitglieder ab. Wenn 2. B. bei 100 Mitgliedern der Antheil jedes Einzelnen gleich]. en bei Verdoppelung j jener Zahl nur „{,; was zugleich von anderem Standpunkte war, dann aus, das Übergewicht der ersten Klasse wenigstens insofern mindert, als es durch viel mehr Personen erzeugt wird. Umgekehrt mufste sich der politi- sche Antheil eines Mitglieds der zweiten Klasse mehren, wenn ihre Zahl durch Einrücken in die erste Klasse abnahm. Es war unmöglich den Census so zu steigern und festzusetzen, dafs immer gleich viel Personen in jeder Klasse blieben. Deren Zahl mufste so gewils wechseln als z.B. die Zahl der französischen Wähler. Zu keiner Zeit gab die gleiche Vermögenssumme an sich, gleichviel politische Rechte: man nahm immer darauf Rücksicht ob sich dieselbe in wenigen, oder in vielen Händen befand. Oder: eine Million Thaler in 1000 Händen, gab eine hö- here Klassenstellung und mehr Centurienstimmen, als eine Million Thaler in 100000 Händen. Eben so wenig konnte die Einheit einer Klasse, oder Cen- turie lediglich auf einer gleichen Fläche des Grundbesitzes berufen. Wo Reichthum entsteht hält sich übrigens nirgends eine Gleichheit, oder Unver- äufserlichkeit des Grundbesitzes. Man hatte in Rom (gleichwie später in Venedig) eine Abneigung alte Einrichtungen förmlich abzuschaffen, wenn auch Inhalt und Bedeutung ver- ändert und die Lebenskraft anderswohin entwichen war. Das scheinbar Gleiche, wird zum Anderen und es ist schwer für den Forscher diese Über- gänge zu erkennen und nachzuweisen. Für meine Zwecke genügt es meist, an dem Grofsen und Unläugbaren festzuhalten. Was in der Regel ale Anmafsung, Ausartung, Empörung bezeichnet und verdammt wird, nämlich die völlige Gleichstellung der Plebejer und Pa- trieier in staats- und. privatrechtlicher Hinsicht, war nur Gerechtigkeit und für Rom die wesentliche, unerläfsliche Bedingung aller Fortschritte und aller Gröfse. Die Freiheit des wechselseitigen Verheirathens erhob die feindlich, oder doch unangemessen Getrennten, zu einer grofsen Familie; der Zutritt zu allen bürgerlichen und religiösen Würden, eröffnete den Wählern einen 206 vov RAUMmER gröfseren und weit reicheren Spielraum, und das Monopol der Geburt und des Standes verwandelte sich in ein Anrecht der Weisheit und Tugend. Da die gesanımte römische Geschichte hiefür den Beweis liefert, so mögen nur wenige Bemerkungen hier noch Platz finden. Erstens: wurden allerdings, selbst nachdem die Plebejer das Anrecht auf alle öffentlichen Ämter erkämpft hatten, vorzugsweise oft Patrieier er- wählt. Dies war aber weder unbedingte Folge ihrer Vorzüglichkeit, noch Folge einer ehrenwerthen, oder feigen Bescheidenheit der Plebejer; sondern meist wohl Folge, dafs jene so lange in den Centuriateomitien die Oberhand hatten, bis ihnen die einrückenden, reichen Plebejer das Gleichgewicht hielten. Zweitens, haben wir bemerkt, dafs die aristokratischeKlasseneintheilung des Servius Tullius, im Vergleiche mit der solonischen, den römischen Einrich- tungen eine viel gröfsere Festigkeit und Dauer verlieh. Wie kommt es nun aber (so ist man zu fragen veranlafst), dafs nach völliger Gleichstellung der Patricier und Plebejer, nach ihrer Verschmelzung, nicht Formlosigkeit, Aus- artung und Auflösung in Rom eben so schnell eingetreten ist, wie in Athen; vielmehr eine neue, noch gröfsere und glänzendere Periode der römischen Geschichte beginnt? Dies hat (abgesehen von allen anderen Verhältnissen und der Volksthümlichkeit) wesentlich seinen förmlichen Grund darin, dafs Erstens, die Klassen, Centurien und Tribus, den Massen noch immer eine Gliederung gaben, Eigenthümlichkeiten festhielten und das Charakteri- stische hervorhoben. Zweitens, dafs im Senate ein neuer Würdenadel entstand, welcher den verschwundenen Erbadel in viel grofsartigerer Weise ersetzte. Der Gegen- satz zwischen Senat und Volk wird viel fruchtbringender, als der zwischen Patrieiern und Plebejern; und wiederum war er kein unbedingter, sondern bothinreichende Gelegenheitzumamnichfachen Übergängen und Verbindungen. Drittens, die Trennung der richterlichen, von der vollziehenden Ge- walt, der Prätur vom Consulate hatte nicht blofs theoretische Gründe; son- dern ward auch durch die ungeheure Mehrung der Geschäfte in Rom, sowie durch die Eroberung grofser Landschaften nothwendig. Erst später (ja zu spät für eine geordnete und billige Rechtspflege) ward vorgeschrieben: dafs die Prätoren die Rechtsgrundsätze (1) öffentlich und im Voraus verkünden (') Liv. XCIX, 44. über die römische Staatsverfassung. 207 sollten, an denen sie festhalten wollten, und wonach man sich zu richten habe. — Die Ernennung von Quästoren und Ädilen zu bekannten Geschäf- ten war ohne Zweifel so nothwendig wie die Prätur, weshalb darüber hier nichts Näheres zu bemerken ist. Hingegen erfordert Viertens das Censorat um so mehr eine genauere Betrachtung, als dessen Gründung und Ausübung zu den höchsten Lobsprüchen Veranlassung gegeben hat. Der Geschäftskreis der Censoren theilt sich in zwei Hälften, von denen die eine, welche den Census und die Anfertigung der Steuerrollen betrifft, hier ihrer Einfachheit und unbestreitbaren Nützlichkeit halber, zur Seite bleiben, und die Prüfung sich nur auf die zweite gerühmtere Hälfte er- strecken mag. Vermöge derselben hatte der Censor das Recht und die Pflicht zu beaufsichten, anzuordnen, zu bestrafen, mangelhafte eheliche, väterliche und häusliche Verhältnisse, Mifshandlung der Sklaven, den Betrag der Aus- gaben, die Kosten der Gelage, Ehelosigkeit, Versäumnifs des Hauswesens und Ackerbaus, Unanständigkeit der Gewerbe, Verschwendung, Irreligiosität, u. 8.w. — Die edle Absicht der Römer (sagen laute Lobredner dieser Vorschrif- ten) ging dahin: die obrigkeitliche Einwirkung nicht (wie es in der Regel ge- 'schieht) auf den engen Kreis strengen Rechtes zu beschränken; sondern wirk- sam darüber hinauszugreifen, und den Menschen in Beziehung auf alle sittli- chen, nur zu oft vernachlässigten Verhältnisse und Thätigkeiten, einer heil- samen Aufsicht und Leitung zu unterwerfen. Die Rechtspflege wirkt nur auf das Äufserliche, Materielle der Dinge, und kann nicht verhindern dafs das Höhere im Menschen ausartet und abstirbt; jene Sittenpflege dagegen zieht das Innerste ans Tageslicht, verklärt das Löbliche, vernichtet das Schlechte, und erhebt den Einzelnen und das ganze Volk auf eine, sonst unerreichbare Höhe der Reinheit und des sittlichen Adels. Der Gedanke, dafs im Staate nicht blofs das Recht, sondern auch die Sittlichkeit der Menschen durch Beamte und Behörden zu regeln und aufrecht zu halten sei, kehrt in der Geschichte öfter wieder. Wenn wir nun aber auch zugeben (und dies ist das Höchste was wir ihun können), dafs die Absicht jedesmal edel gewesen sei; so folgt doch keineswegs hieraus, dafs die Mittel und Wege, Lob verdienen und das vorgesteckte Ziel erreichbar ist. Areo- pagiten, Censoren, Inquisitoren, Keuschheitscommissionen, Polizeiaufseher, (oder wie die Behörden und Beamten sonst heifsen mochten) haben.sich viel loben und anpreisen lassen; obwohl die nähere Betrachtung zeigt, dafs ‚sie 208 von Raumer sämmtlich eine Vielregiererei in sich schliefsen, welche durch Ohnmacht, oder Übermacht mehr Schaden, denn Nutzen stiftet. Deshalb benutzten die spartanischen Ephoren. ihre censorische Gewalt auf eigenmächtige und will- kürliche Weise. Vorsichtiger und bestimmter scheint die Einrichtung des Areopagus zu sein. Er sollte als Wächter der Gesetze, der Sitten, der Reli- gion, eine Censur sehr grofsen Umfangs ausüben. Diese Aufgabe konnte aber in einem beweglichen, anwachsenden, demokratischen Staate um so weniger gelöset werden, als man sie einer Behörde übertrug, deren Beisitzer lebens- länglich, ohne Zuziehung von Volksrichtern oder Geschwornen richten und ordnen sollten; einer Behörde, welche keine eigenthümlichen Mittel zur Er- reichung jenes Zweckes der sitllichen und religiösen Oberaufsicht besafs, und gewissermafsen neben der Gesetzgebung und Verwaltung stand. Überdies ist nicht abzusehen, warum die abgegangenen, durchs Loos ernannten Ar- chonten, als Areopagiten so grofse Geschicklichkeit besitzen sollten, Reli- gion und Sitten rein zu erhalten und zu verklären. Gewifs war die römische Einrichtung in sofern zweckmäfsiger, als nur zwei Censoren, aus den würdig- sten Männern erwählt wurden, und nur 18 Monate im Amte blieben. Und dennoch, ungeachtet dieser zweckmäfsigeren Form, blieb das Censorat nur in der Zeit wirksam, wo man dessen am wenigsten bedurfte, wo es durch den allgemein vorhandenen sittlichen Sinn getragen wurde, und sich nur gegen einzelne Ausnahmen richtete, um das schon allgemein gesprochene Urtheil zu bestätigen. Die staatsrechtliche Form des Censorats, die persönliche Würde der Censoren hat die spätere, allgemeine Ausartung nicht abhalten können; ja sie selbst gaben schon in früheren Zeiten, unerwartet argen Anstofs. So verdammten sich Censoren(!) wechselseitig aus schimpflichen Gründen; so liefs der Censor Fulvius Flaceus die marmornen Dachsteine vom Tempel der Juno in Bruttien wegnehmen um seine Gebäude damit zu schmücken. Ein anderer mufste abdanken, weil er die Liste der Senatoren auf gehässige und verdammliche Weise entworfen hatte; ein Dritter versetzte die Bürger von 34 Tribus unter die Zinsflichtigen (aerarii), weil sie ihn in einem Volksge- richte verdammt hatten. Mithin zeigen sich schon zur Zeit der Gesundheit Roms üble Folgen der Formlosigkeit, Unverantwortlichkeit und Willkür der (') Liv. XXXIX, 37; XLII, 3; IX, 29, 33; XXIX, 37; IV, 24; LXX, 39, 41; CII, 16, 39; CIH, 42; CVU, 50. über die römische Staatsverfassung. 2309 Censoren und ihrer Stellung. Gegen diese in der Natur der Sache selbst liegenden Übel, war es ein ungenügendes Mittel, dafs ein, überdies bald wie- der aufgehobenes, Gesetz des Clodius bestimmte: zum Ausstreichen eines Se- nators sei eine Anklage und ein übereinstimmendes Urtheil beider, oft unter sich uneinigen Censoren(!) nöthig. Sollte aber endlich nur derjenige von der Liste gestrichen werden, welcher sich eines Verbrechens schuldig gemacht hatte und deshalb verurtheilt war (?), so befinden wir uns auf rechtlichem, juristischen Boden, und verlassen die blofs ethischen Zwecke der Censur. Wenn die gewöhnliche Klage dahin geht, dafs Areopagus und Censo- rat zu wenig Macht besafsen, das vorgesteckte erhabene Ziel zu erreichen; so ertönen noch lautere Klagen ob der Übermacht, mit welcher die In quisi- tion ihre Grundsätze geltend machte. Ursprünglich waren diese Grundsätze nicht schlechter, als die athenischen und römischen. Wohlgesinnte Nachbarn sollten Irrende auf den rechten Weg führen, und Unsittliche warnen. Wei- sere, höher Gestellte sollten die Warnungen schärfen, endlich aber die wah- ren Sachverständigen zu Tugend und Religion nach göttlichen Vorschriften zwingen. Überall geht in diesen Einrichtungen derselbe Irthum hindurch und mufs an einer, oder mehr Stellen zu Tage kommen. Sittlichkeit und Religion läfst sich durch diese Zwangsweise nicht beibringen, oder das Beigebrachte hat wenigstens keinen Werth; und wenn schon in den juridischen Kreisen oft das äufserste Recht, zum äufsersten Unrecht wird (summum jus, summa injuria); so ist in den sittlichen Kreisen jede amtliche Einmischung vom Übel. Nicht der Censor, nicht der Inquisitor soll zugleich in erster und letzter Instanz ur- teln und verdammen; sondern Kopf und Herz jedes Einzelnen mufs von in- nen heraus für seine Heiligung in Thätigkeit gesetzt werden: und wo dies nicht geschieht oder nicht ausreicht, tritt das Urtheil, die Achtung oder Ver- achtung aller Mitbürger, stützend, oder strafend hervor, und verbindet Frei- heit und Abbängizkeit besser, denn alle jene förmlichen, oder unförmlichen Versuche aufgezwungener Veredlung. (') Liv. LIV,6. Vellejus II, 95. (°) Zonaras VII, 19. —— u Philos.- histor. Kl. 1846. Dd HALL Ss bau 4: Be x Esap, or, ur N se amd Een us si: Ka auhyerdagiol a aab Bo nopehliaid Yılnia. aai rag f u; De, , exl, No a riagigg Ir aeibrun, rrala ai u RU iur ; ie ahuieh, Panne „air ntacncın2), BAER Sal. sd, ‚or 30. ee . BE 4 A ug Bi sarıl teil bay te oi ea oilnpaln » - i at E Hl noYw altsım act ar 2 bag SH bası 1A anf ge) 5 fo .% en wm 1b ae. Kot. nn Isis Ianz Jisä gttädt ent gina oh Be 1 u Au N Hr Yon alcr rd »öh IE. „dälsuein ıdain auße & A. ie) . POS K rd ur towaat r i ih in & 0 aaa ge: ETT re Z vsarlmmablrır TaDO ‚oral lirnt Hear alla 1r radeod Jıragt - L I Ei ft 1 At Thin a E 7 | 1 —— BRr eos - Perseus und die Graea. Von H”" PANOFKA. ammnn van van [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 30. April 1846.] l. der ausgezeichneten Vasensammlung des brittischen Museums befindet sich eine Amphora phönizischen Styls, welche auffallenderweise der Beachtung selbst der Koryphäen der Archäologie entgangen ist, vermuthlich aus zu gro- fsem Vertrauen auf die daselbst ihr angehängte Deutung: Mercur hinter einem Flügelmann gegenüber einer Sirene. Da aber dies Gefäfs auf der Hauptseite zum erstenmal eine der dunkelsten Sagen uns veranschaulicht, über deren Kunstdarstellung noch neuerdings (') die entschiedensten Zwei- fel erhoben worden: so rechtfertigt dieser Umstand wohl hinlänglich sowohl die Bekanntmachung dieser Vase in der Gröfse und Treue des Originals (?), als ihre angemessene Erläuterung. Wie mit dem Namen Nike nicht selten die eigenthümlichsten weib- lichen Personificationen des griechischen Alterthums von Seiten der Erklä- rer antiker Bildwerke unangenehm überrascht werden, indem dadurch jede tiefere Untersuchung dieser Flügelfrauen unbeleuchtet in den Hintergrund tritt: so mögen auch mit dem Namen Sirene manche interessante Bilder weiblicher Vogelverwandlung (?), an denen bekanntlich die griechische My- (') Petersen, Zur Geschichte der Religion und Kunst bei den Griechen $. 36 (Hamburg 1845): „Nur wenig Vorstellungen überlieferte die Mythologie, welche „jeder künstlerischen Darstellung untüchtig waren, wie die Gräen, wel- „che obgleich drei an der Zahl, nur ein Aug und einen Zahn hatten.” (?) Die ich mit Erlaubnils des Conservators Hrn. Sam. Birch, Hrn. G. Scharf, dem Reisegefähten Fellows auf seinen Iyeischen Reisen, verdanke. (°) Als Beispiel kann das Vasenbild Mus. Gregor. P. II, Tav. XXIX, 3 dienen, wo die eigenthümlichen Fülse dieser sogenannten Sirenen in Form einer Harpe weit mehr auf Harpyien als Sirenen hinweisen. Dd2 0419 Pınorka: thologie keinen Mangel leidet, verdeckt, der gründlicheren Forschung auf längere Zeit sich entziehen. Einen schlagenden Beweis für diese Behauptung giebt die zu prüfende Amphora des brittischen Museums (Taf. 1,1 u. 1a), auf deren Vorderseite man bisher eine Sirene zu sehen glaubte, ohne zu erwägen, dafs die langen hageren Beine dieses Vogels mit Frauenkopf von den kurzen, dickeren Vo- gelbeinen der unzweifelhaften Sirenen, wie wir sie bald auf ihren Felsen ste- hend und den vorüberschiffenden Ulyss verlockend (*), bald auf Grabstelen musicirend (°) antreffen, sich wesentlich unterscheiden. Unsres Bedünkens gehören Beine und Körper der sogenannten Sirene demselben Vogel an, den wir auf der Rückseite der Amphora (Taf. I, 1) zwischen zwei lanzenbewaff- neten zu Pferde sitzenden Epheben sehen, und als Schwan auf des Zeus Abenteuer mit Leda bezüglich zwischen den beiden Dioskuren nach der Ana- logie ähnlicher Bildwerke (°) zu erklären keinen Anstand nehmen. Steht aber einmal fest, dafs auf unsrem Vasengemälde statt der Sirene ein Frauenbrustbild auf Schwanenkörper uns entgegentritt, so werden wir unwillkürlich an des Aeschylus (7) Schilderung der Phorkiden erinnert, welche „in den Gefilden der Gorgonen wohnen, die alten Mädchen, der Zahl nach drei, von Schwanengestalt, zurveusppa, und insgesammt ein einziges Aug und einen Zahn, sie die weder die Sonne mit ihren Strah- len anschaut, noch der nächtliche Mond jemals.” Der Umstand, dafs hier nur eine Gräa und nicht drei dem Perseus gegenübertreten, kann nicht be- fremden, sobald man erwägt, dafs auch mit der in Schrift- und Kunstzeugnissen vielfach gesicherten Dreizahl der Gorgonen Homer (°) in Widerspruch steht, (*) Mon. d. Instit. arch. I, PI.VII. (®) Panofka Cab. Pourtales Pl. XXIV. (°) Cab. Pourtales Pl. XXXII Schwan zur Bezeichnung der Helena. Gerhard Etrusk. Spiegel XLVIII,1 u. 2. Vergl. Eule zwischen Dioskuren mit Flügeln, oder Boreaden, Gerhard Etr. Spieg. LIV, 3. () Aeschyl. Prometh. v.791sqq- Vgl. Faehse Sylloge p.53: &s (sc. Graeas) za zuzvouogpeus Drew, 7 de 70 sivar aurag Asunds, % Öık Fo Ey TER ymAoUS REIN n de 70 Ey eidog zUzvoV. Welcker Trilog. S. 386: Im Prometheus (794) giebt Aeschylus den Phorkiden das Beiwort schwanengestaltig, was man von der grauen Farbe verstanden hat: der richtige Sinn, wenn die Lesart nicht falsch ist, bleibt noch zu errathen. (®) Hom. Od. II, 633. Il.VIII, 349. V, 74. Perseus und die Graea. 213 der nur von einer redet, dem Schreckbild des Hades. Indefs hinsicht der Gräen kennt selbst Hesiod (?) nicht drei, sondern nur zwei, Pephredo und Enyo; Nonnus (!°) aber spricht in Übereinstimmung mit unserm Vasenbild und einer Gemme des K. Museums (!!) nur von einer Gräa. Dem- nach hat unsres Bedünkens der Vasenmaler hier eine Gräa darge- stellt, über deren Gegenwart Zweifel sich erheben könnten (!?), wenn nicht die beiden hinzutretenden männlichen Figuren dieselben leicht zu he- ben vermöchten. Denn giebt sich der hinterste mit Petasos und kurzem Chiton bedeckt, durch Heroldstab und Flügelstiefeln als Hermes zu erken- nen, so erlauben die ähnlichen Flügelstiefeln eines im vollen Lauf begriffe- nen, den Kopf nach der Rede und Mahnung des Hermes umwendenden Epheben, in kurzem gestickten Chiton ('?), mit vier am Rücken befestig- ten grofsen Flügeln, nur an Perseus zu denken, den volcenter Vasengemälde und Erzarbeiten (!*) mit dieser doppelten grofsen Beflügelung bereits ken- nen lehrten. Indem Hermes den Weg angab, kam Perseus zu den Schwestern der Gorgonen, den Töchtern des Phorkys und der Keto, die Enyo, Pephredo (°) Theog. v. 270 sgq. ('°) Nonn. Dionys. XXXT, 15. ('') Panofka Verlegne Mythen Abh. d. Akad. 1839. Taf. I, 1. ('?) Doppelbeflügelung am Rücken und Flügelstiefeln könnten auf den ersten Blick an eine der Gorgonen zu denken verleiten, wenn nicht deren Mondgesicht mit fletschen- der Zunge bei unsrer Figur gänzlich vermilst würde. Eher könnte man einen Boreaden hier vermuthen gegenüber einer Harpyie, wenn irgend ein Mythus eine solche Scene mo- tıvırte. ('?) Vergl. Gerhard Auserl. Vasenb. II, Taf. LXXXVIH. ('*) Gerhard Etrusk. Spieg. CXXI. Vom Bildhauer Pythagoras aus Rhegium (um Ol. LXXIII) erwähnt Dio Chrysostomus Orat. XXXVII, T. II, p. 106 (ed. Reiske) einen ge- flügelten Perseus. Auf einer volcenter Hydria archaischen Styls, gestochen in den Mo- num. Inedit. d. Instit. Arch. Tom. III. Tav. XXIV haben zwei Flügelmänner, der eine unbärtig mit Fell über dem kurzen Chiton, der andere bärtig, eine überraschende Ähn- lichkeit mit unsrem Perseus und Hermes, und könnten durch den Vergleich zweier Gor- gonen, die auf einer andern daselbst publizirten Vase, an derselben Stelle, d. i. unter den Henkeln erscheinen, zu dem Gedanken verleiten, es seien Perseus und Hermes dar- gestellt: indels der Mangel anderer sicherer Attribute und die Nähe von Kampfscenen bestimmen uns, lieber Deimos und Phobos auf der einen, und Eris auf der andren zu er- kennen. 214 Pıvorka: und Deino hiefsen, alle drei nur ein Aug und einen Zahn hatten, den sie sich abwechselnd zum Gebrauch einander liehen. Des Auges und Zahns be- mächtigte sich Perseus und erklärte, er würde beides ihnen zurückgeben, sobald sie ihm den Weg zu den Nymphen angezeigt hätten, welche die Flü- gelstiefeln, den Sack zur Aufnahme des Medusenhauptes und den Helm inne hatten. Die Phorkiden erfüllten seinen Wunsch und empfingen deshalb Zahn und Auge zurück ('°). Irren wir nicht, so ist Perseus hier im Begriff zu den Gräen (!°) zu eilen, um von ihnen den Weg zu den Nymphen zu erfahren. Dafs er be- reits im Besitz der Flügelschuhe sich auf unsrer Vase befindet, wird weni- ger befremden, sobald wir erwägen, dafs nach Eratosthenes (7) Perseus so- gar den Helm nicht von den Nymphen, sondern von Hermes erhielt: dieser Sage, welche wohl auch die Flügelschuhe von Hermes dem Perseus verleiht, scheint unser Vasenmaler gefolgt zu sein. Ein hinter Hermes sichtbarer Vogel schliefst offenbar die mythische Scene auf der linken Seite ab und bildet eine Parallele zu der Gräa, welche rechts die Scene begrenzt. Seinem Kopf nach zu urtheilen, stellt er nicht sowohl einen Adler, als einen Habicht vor, dessen schon bei Homer (!?) ge- priesene Schnelligkeit ihn zum Symbol des Götterboten, dem er hier auf dem Fufse folgt, befähigen könnte, zumal Aelian (1?) eine Art dieser Vogel- gattung, den Taubenmörder (2°), als Spielzeug des Hermes («Sygua “Egusv) bezeichnet. Warum sollte aber Hermes, der in dieser Scene nicht Protago- nist ist, allein noch durch das Gefolge eines solchen Thieres ausgezeichnet werden und nicht vielmehr Perseus? Die Zurückwendung des Kopfes we- nigstens theilt der Habicht hier mit dem Perseus, und der in der ägyptischen Religion vielfach bezeugte Zusammenhang dieses Vogels mit Apoll als Licht- ('°) Apollod. II, ıv, 2. Welcker Aeschyl. 'Trilog. S. 382 u. ff. erklärt die Namen der drei Gräen Hepgıöw, "Evvw und ’Ieww, gewöhnlicher Asıws, vom Schaudern, Stürmen, To- sen und Grauen. ('°) Vgl. Perseus und die zwei Gräen auf einem Bronzedreifuls, Monum. de I’ Instit. Sect. Fr. Pl. XXV; unten Gänse oder Schwäne. ('”) Eratosthen. c. 22. ('°) Hom. Il. 0,237sqq. B# ö& (sc. Apollo) zar' "Idatsuv ögzwv, 1oyzı koızWs "Nas, barrobovu. ('?) De Nat. Anim. L. XI, 4. (2°) Aelian. 1. c. X, 14. Perseus und die Graea. 2415 gott, Horus (?!), vermöchte seine Befreundung mit dem Sonnenheros Per- seus (2?) hinlänglich zu motiviren. Allein die von Perseus allzuentfernte Stellung des Habichts steht dieser Ansicht entgegen, und fordert uns auf, den Gedanken, dafs der Habicht hier als blofses Symbol einer der beiden männli- chen Figuren erscheine, aufzugeben. Dagegen leitet der Vergleich der bei- den andern Vogelgestalten auf die Vermuthung, es möchte ihm nicht eine untergeordnete Rolle, sondern ein selbständiger Charakter von unserm Va- senmaler angewiesen sein, und wie der Schwan den Geliebten der Leda, und der gleiche Vogel mit Frauenkopf die Gräa versinnlicht, so möchte der Habicht ebenfalls eine weibliche Gestalt griechischer Religion hier sinnbild- lich vertreten. In der heroischen Laufbahn des Perseus steht aber aufser Hermes Athene vorzugsweise dem argivischen Heros schützend und gelei- tend (2?) zur Seite: daher es am nächsten liegt zu untersuchen, ob der Ha- bicht diese Göttin zu vertreten im Stande sei, die auf einer apulischen Vase des brittischen Museums (**) die Harpe in der Hand hält, ohne Zweifel um sie dem Perseus für die Medusenenthauptung zu übergeben. Hiebei leistet uns Aelian (?°) einen wesentlichen Dienst, indem er unter den verschiede- nen Arten Habichte eine der Athene zugeeignete aufzählt, welche den Na- men $yvn und agrn führt. Diese Habichtart, Harpe, glauben wir hier als Stellvertreterin der dem Perseus die Harpe bringenden Athene, mit um so gröfserer Wahrscheinlichkeit vermuthen zu dürfen, als die Stelle, welche sie einnimmt zwischen Dioskuren und Perseusmythos, für Athene sich beson- ders eignet, deren enge Verbindung mit den Dioskuren, sowohl Culte und Tempel, als Vasenbilder hinlänglich bezeugen. Wollte man indefs dieser symbolischen Erklärung, welche durch den Styl dieser Malerei noch mehr motivirt wird, keinen Glauben schenken, so liefse sich für unsre in Libyen spielende Scene die Erzählung Aelians (26) benutzen, dafs im Anfang des (2) Aelıan. VII, 9. (°?) Vgl. den Geier über dem Visir des behelmten Perseuskopfes mit der Harpe vor sich, auf Erzmünzen von Seriphos (Mionn. S. IV, 250, p. 400. Combe Mus. Hunt. Tab. 49, IT). (2°) Apollod. II, ıv, 2. (**) De Witte Cab. Durand. Vas. de Basilicata. n. 242. a. f. j. pag. 74. jetzt im brit- tischen Museum. (2°) Aelian. L. XII, 4: pyuyv de zur domyv ’ASyvE& meoSVELWoUELW. (?°) Aelian. de Nat. anım. II, xrıu 216 PAıAnorxka: Frühlings die Habichte Ägyptens zwei Abgesandte wählen, um menschen- leere Inseln Libyens auszukundschaften, wohin sie dann den ganzen Zug hinführen zum Gebären und Ernähren der Jungen. Demnach könnte der Habicht hier die Lokalität Libyens als Wohnsitz der Gräen versinnlichen. Allein welche Deutung man auch für die Gegenwart des Habichts vorziehen möge, die Erklärung von Perseus bei der Gräa erleidet dadurch nicht die geringste Beeinträchtigung und die Wichtigkeit dieses Vasengemäldes ge- winnt vor der auf denselben Mythos von mir bezognen Gemme des Königl. Museums (27) noch dadurch, dafs die Figur des Perseus durch Costüm und Begleitung des Hermes auf der Vase unzweifelhafter erscheint, die Figur der Gräa aber auf beiden Bildwerken völlig gleich, der Schilderung des Äschy- lus aufs genauste entspricht. Nächst der Vase des brittischen Museums erheischt eine volcenter Amphora archaischen Styls im Gregorianischen Museum (°°), zwar gesto- chen, aber nicht erklärt, um so mehr unsre Aufmerksamkeit, als dieselben Personen die Hauptrolle darauf spielen. Hermes nämlich erscheint mit einem Thierfell über dem kurzen Chiton, durch Flügelstiefeln und Herold- stab in der Linken kenntlich: für Perseus trägt er den Beutel, xıßırıs, am er- hobnen rechten Arm und eilt fort, den Kopf zurückgewandt nach einem in der Mitte der Scene herrscherähnlich auf einem Polsterstuhl sitzenden, bärti- gen Mann in langem Chiton und Peplos, dem ein bärtiger Flügelmann mit Flügelstiefeln und kurzem gegürteten Chiton, nach dem Gest der Hände zu urtheilen, um etwas anzuflehen sich nähert. Dafs der Vasenmaler in diesem Flügelmann Perseus habe darstellen wollen, beweist der danebenstehende Hahn, welchen wir auf einer andern Vase als Begleiter des Perseus wieder- (°’) Verlegne Myth. Abh. d. Akad. d. Wiss. 1839. Taf. I, 1. (2°) Mus. Gregor. Tav. XXXI, 2a. 22. Anf. a fig n. con ornam. a diversi colori. Escav. di Volci 1828. Le tigri che si divoran la cerya ripetute nelle due faccie ed il gallo che vedesi nella fronte principale del vaso basterebbon forse a chiarare la rappresen- tanza come appartenente a palestra; ma rimane oscurissimo |’ intendimento di quelle 5 figure ripelute con piccola varietä sulle due faccie del vaso. L’uomo od il genio alato che nel primo luogo sta alle spalle del personaggio sedente, nel secondo gli sta di fronte; ed & forse Mercurio colui che nel secondo luogo gli sta alle spalle, quantunque abbia spogliato i talari e deposto il caduceo e la borsa, che avea nel primo luogo. Alt. Onc. 42. Perseus und die Gracea. Sl finden, offenbar als Symbol des ie (), den die Perser als den ersten Gott verehren. Sollte der Sitzende Hades sein, dessen unsichtbar machender Helm von Hermes und Perseus gleichzeitig erbeten wird? und die beiden an den Grenzen der Scene befindlichen Mantelfiguren (?°) etwa seine Brüder Zeus und Poseidon? Hierüber wird die Entdeckung andrer Vasen mit gleichen Vorstellungen und der Hülfe von Namensinschriften vielleicht später ent- scheiden: indefs läfst sich die Vorstellung der Rückseite, wo dieselbe si- tzende Hauptfigur von Perseus um etwas angefleht wird, während andrer- seits Hermes im lebhaften Wortwechsel mit der bärtigen Mantelfigur links erscheint, wohl dem Sinne nach als gleichbedeutend mit dem Bilde der Vor- derseite ansehen: die von zwei Panthern zerfleischte Hirschkuh aber auf Vorder- und Rückseite des Gefälses dürfte wohl auf die Enthauptung der Meduse durch Perseus und Hermes, der bei dieser That ihm beistand, sich beziehen (°!). Zum Schlufs machen wir noch auf ein volcenter, von Micali (°?) ver- öffentlichtes Vasenbild (siehe Taf. I, 2 u.2a) aufmerksam, auf welchem zwei Schwäne mit Frauenköpfen einander gegenüber erscheinen und daher auf den Namen Gräa statt des bisher ihnen beigelegten „Sirenen” Anspruch haben; in ihrer Mitte erscheint eine mit Flügeln am Rücken und mit Flügelstiefeln versehene jugendliche Gestalt in heftigem Lauf begriffen und verräth mit dem Perseus der Amphora im brittischen Museum die überraschendste Ähn- lichkeit. Was endlich die Bedeutung der Gräen anbelangt, so läge es nahe, den Namen die Alten, Grauen (?), gleich dem Beinamen #eAıs oder ye- (2°) Pausan. V, xxv, 3. (°°) Vgl. die Kylix des Xenokles, Panofka Mus. Blacas Pl. XIX. 2. (°') Vgl. die Kylix des K. Mus. mit der Perseusverfolgung durch die Gorgonen und der eines Hasen durch zwei Wölfe (Mus. Bartoldiano n. 7. p.78. Gerhard Trinkschalen d. K. Museums Taf. II u. II). (°?) Micali Monum. inedit. (Fir. 1844) Tav. XLIH, 2. (°°) Creuzer Symbol. IV, 243 erinnert an die Alten, yg@es, welche zu Hermione die Opferkühe zu Ehren der Ceres und Proserpina würgten, am Fest der wieder sinkenden Sonne, und meint, darum seien auch die grauen Gräen die Vorwächterinnen des Gorgo- nensitzes und der Waffen für Perseus. Philos.-histor. Kl. 1846. Ee 218 Pınworka: Perseus und die Graea. owv für Nereus, mit dem Begriff des Spinnens zu verbinden, so dafs in jenen einäugigen Alten eine Form der den Lebensfaden spinnenden Parzen ver- steckt läge. Allein die von Creuzer (°*) ausgesprochne und neuerdings von Hrn. Vinet (°°) wiederholte Vermuthung, dafs die vom Schaum weilsen Meeres- wogen zum Bilde der Gräen, der Alten, erhoben wurden, als Schrecken der Schiffer, verdient mit Rücksicht auf Nereus, der den Namen Tegwv, der Alte, führte, noch mehr aber im Angedenken jener Gräa, die dem nachhe- rigen Tanagra den Namen gab, wo die Sage eines mädchenraubenden Triton spielte (3%), entschieden den Vorzug, wenngleich die Schwanengestalt der Gräen, insofern diese Vögel nicht auf brausendem Meere, sondern auf ru- higem See oder Flüssen ihren Aufenthalt nehmen, damit in Widerspruch zu stehen scheint. (°*) Creuzer Symbolik III, S. 60. (°’) Annal. de I’ Institut. arch£ol. Vol..XV, p. 173. (°°) Paus. IX, xx, 2-4. Tanagra, Tochter des Aiolos oder Asopos, Gemalin des Poi- mandros. Vgl. O. Müller Orchom. S.207, 4: Gräa stand als die Tanagräer noch in Dör- fern wohnten; u. $. 480: die uralte Stadt Gräa lag vermuthlich zwischen Oropus (Nsier Thucyd. II. 23) und Tanagra. Beide Städte stritten um die Ehre dieses Namens. An der Grenze der Thebaike liegt nach Xenoph. Hell. V, 4, 51 To«ös srrSos, wofür Wesseling Vowres 2dos emendirt. en LO EEE DD Hm Zu derdbhand! des Herrn Itanofica (I ae 6 WSRR en - Te DERDUIER Br “m Br I . Zu RR Ice AR R E BA nn ag a — an Sachen PR N rn = — / BT Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln. Von 1° DBANOTKA. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 30. April 1846.] D. Name Malachisch, auch Malafisch, mit Recht (!) von uaraxikw erweichen hergeleitet, zeigt sich auf vier etruskischen Metallspiegeln (?) über dem Haupt einer sitzenden, stattlich bekleideten und geschmückten Frau, um deren Kopfschmuk Venus und die Grazien beschäftigt sind. Diese eigenthümliche Vorstellung, welche noch auf zwei andern Spiegeln, aber ohne die Hülfe der Inschriften (?), wiederkehrt, ward als Schmückung der Helena gedeutet, welcher das bei Athenaeus (L. XV, p.682) angeführte Fragment gleichen Inhalts aus den Kyprien zum Grunde läge. Zur Unter- stützung dieser Erklärung machte Hr. Prof. Bergk (*) auf einen bei Festus und Varro (de L. Lat.V, 62) erhaltnen Vers des Ennius: Ibant malaci viere V eneriam corollam aufmerksam, der zu einem sotadeischen Gedicht, welches den Mythos der Helena behandle, gehören und die Helena mit dem Namen Malaci, das bis jetzt mit Unrecht klein geschrieben worden, bezeich- nen soll. Indefs soviel auch auf den ersten Blick in der Composition dieser Spiegel zu Gunsten der Helenaschmückung (°) zu sprechen scheint: so kann (‘) Lenormant im Catal. du Cab. Durand 1969. Vgl. Paus. VI, xxıı, 4: in Elis grros Yunvantou megildoAos, ovou« sv Marzu) IS maAazorNTos roÜ edaubous eiveze, den Epheben überlassen: im Winkel Maske des Herakles und Tänia mit Eros und Anteros. (°) De Witte Cab. Durand 1969. Gerhard Etruskische Spiegel CCXIH. — De Witte Cab. Durand 1970. Gerhard Etr. Spiegel CCXIV. — Gerhard Eitr. Sp. CCXV. — Ger- hard Etr. Sp. CCXVI. (°) Gerhard Etr. Sp. CCXII; die Schmückung der Helena, viertes Winckelmannspro- gramm. 1844. — Gerhard Etr. Sp. GCXI. (*) In Gerhards Archäolog. Zeitung No. 26. Febr. 1845. S. 30. (?) Zuerst von Orioli bei de Witte Cab. Durand 1969 vorgeschlagen. Ee2 220 Pınorka: eine genauere Prüfung uns doch nicht verhehlen, dafs die Deutung der In- schrift Malachisch auf Helena bisjetzt in den Spiegelbildern sowohl, als in dem Vers des Ennius lediglich auf Vermuthung beruht und noch aller tiefe- ren Begründung entbehrt: in keiner dieser Scenen kömmt die Nähe eines Menelaos oder Paris, ja auch nur die der Dioskuren ihr zu Statten. Es kann daher nicht befremden, dafs bei dem entschiednen Gewicht, welches in all diesen Compositionen auf die Stirnkrone gelegt wird, Hr. Dr. Braun (®) sich versucht fühlte an Ariadne zu denken, der Aphrodite und die Horen als Brautgeschenk eine Stirnkrone, ein Werk des Hephaistos, darbrachten, welche nach der Vergötterung der Ariadne unter die Gestirne versetzt ward (7), zumal für eine solche Auslegung die Weinumkränzung der Scene, der Jak- chos unter derselben, und der auf Naxos hindeutende, epheubekränzte Si- lenskopf über derselben, ja sogar der gestirnte Himmel als nicht verächtliche Argumente sich anführen liefsen. Allein die Anwesenheit des Apoll statt eines Dionysos auf zwei Spiegeln gleicher Darstellung verbietet (°) uns die- ser so nahe liegenden Erklärung Glauben zu schenken; und indem wir Ari- adne ebensosehr wie Helena als Mittelpunkt dieser Scene verschmähen, dünkt es uns rathsamer, nachdem über Sinn und Bedeutung der Handlung selbst keine Verschiedenheit der Ansicht obwalten kann, auf den etruski- schen Namen Malakisch mehr Gewicht zu legen als die bisherigen Erklärer gethan, und auf die Gefahr den Vorwurf der Orthodoxie auf uns zu laden, bei den schriftlichen ohne Conjektur hervorzurufenden Zeugnissen nachzu- fragen, ob denn nirgends eine solche Malachisch erwähnt wird. Der Scholiast zu Pindar’s vierter pythischen Ode (?) berichtet: als die Argonauten auf der Insel Lemnos den Lemnierinnen nahe kamen (‘), pflog Euphemos Umgang mit Malacha und zeugte mit ihr den Leukophanes. Demnach lernen wir zur Zeit der Landung der Argonauten auf Lemnos eine Malacha kennen, die unter den kriegerischen amazonenähnlichen Frauen von (°) In Gerhards Archäol. Zeit. No. 26. Febr. 1845. S. 30. (’) Schol. Hom. Od. II, 320; Hygin. Astron. II, 5. (°) Gerhard Etr. Spiegel CCXII und CCXX. (?) Schol. ad Pind. Pyth. IV. 455. ('°) Vignette des Titelblattes des Cabinet Pourtales; vgl. Mus. Etr. Gregor. I, xxxIx, 5. Nach Ottfr. Müllers glücklicher Deutung in den Gött. Anz. des Cab. Pourtales. Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln. 2321 Lemnos eine der berühmteren war und von Tzetzes (!!) statt Malache La- mache genannt wird. Indefs die Malachisch der vier Toilettenscenen (Taf.1,2.4.5.6) verräth keine Spur einer solchen Heroine, sondern offenbart einen würdigen, nicht gar jugendlichen Charakter, sowohl in ihren Gesichtszügen als in derBekleidung des langen Ärmelchiton und Peplos. In der Umgebung von lauter Gottheiten erscheint sie als die bevorzugte, wonicht erhabenste, und diese aus dem un- befangnen Vergleich ihrer Figur mit den andern ihrer Umgebung geschöpfte Bemerkung führt uns auf den Gedanken, es gelte hier nicht sowohl eine Scene heroischer Mythologie, wie in der angeführten Sage, sondern einen Mythos ernsterer Theologie, dessen Mittelpunkt die Göttin Malachisch bil- det. Erwägen wir, dafs der Tochter Agamemnons, Iphigenia, ein alter Cul- tus der Artemis Iphigenia gleich Hekate voranging, und (!?) des Arkas Mutter Kallisto der älteren Artemis Kalliste ihren Namen verdankte (!3), so dürfte die Heroine Malachisch in Lemnos auch ihrerseits auf eine Göttin hindeu- ten, von der sie Namen und Beistand entlehnte. Die metallene Stirnkrone, Hals- und Armbänder, welche Mythologie und Kunst hervorhebt, gelten gewöhnlich als Kunstgebilde des Hephaistos, weshalb die Behauptung, von Hephaistos komme auch dieser Schmuck, den Aphrodite und Grazien im Haar der Sitzenden befestigen, wohl nicht zu gewagt erscheinen dürfte. Wenn Hesychius uer&xıov als weiblichen Schmuck bezeichnet, so liegt bei dem Vergleich der Toilettenscenen dieser etruskischen Spiegel die Vermuthung nahe, es möchte die metallne Stirnkrone einen Haupttheil des pararıov bilden, zumal Pollux (*) dasselbe Wort für Halsbänder anführt und unser Wort Geschmeide dem uaAdxıv genau entsprechend auch Kopf- Hals- und Armbänder zusammen bezeichnet. Wer ist aber die von uns vermuthete Göttin Malachisch? hierauf ge- ben die Erzmünzen von Malacha (s. unsre Taf. II, 2,3) mit einem strahlen- bekränzten weiblichen Haupt einerseits, und dem bald bärtigen, bald unbärti- gen Kopf eines Kabiren, der einen Pileus trägt und hinter sich eine Zange ('') Tzetz. ad Lycophron. Cass. 886. ('?) Herod. IV,103. Paus. II, xxxv, 2. ('°) Paus. VIII, xxxv, 7. ('*) Pollux V,16; VII, 22; Varro de L. lat. V, 62. 222 Paınorka: hat, andrerseits, die (1°) bündigste Antwort. Insofern der Name Mala- cha, das heutige Malaga, mit dem etruskischen Malachisch übereinstimmt, knüpft sich hieran die Vermuthung, der strahlenbekränzte Kopf der Göttin Malachisch auf den Münzen von Malacha lehre uns diese Göttin als Schutz- göttin und Namengeberin der Lokalität anzusehen. Sie erscheint daselbst offenbar als die Gemalin des Kabiren Hephaistos ('°), und ward wie in Lem- nos und andren Sitzen kabirischen Oultus, in dieser Eigenschaft als Feuer- und Lichtgöttin verehrt, dem Äufseren wie demWesen nach vergleichbar der strahlenbekränzten Halia, welche als Rückseite des Halioskopfes die Münzen von Rhodos uns zeigen (17). Wie auf der Insel Lemnos zwei Städte von Hephaistos und seiner Gemalin den Namen Hephaistia und Myrina (mit sügov Salböl zusammenhängend) empfingen, und die Insel Lemnos selbst von der sogenannten grofsen Göttin, die Lemnos hiefs und Jungfrauen- opfer erhielt (1%), abgeleitet wurde: so begegnen wir einer für unsre Unter- suchung sehr wichtigen Stadt MaAaxie auf Lemnos ('?), die von Philoktet gegründet, aufs entschiedenste auf unsre Göttin MaAdxr hinweist; ich ver- muthe, nachdem der schlangengebissene Heros für die Linderung seiner ('°) Florez LVI,11. Lindberg comm. de inser. Melit. n°. 52. Gesenii Monum. Phö- nicia P. III, Tab. 41, XIX. Tom. II, p.132 u. 313. Malaca A Münze: Hephaistoskopf mit Zange und phönizischer Inschrift 2. Rv. bekränztes weibliches Brustbild bekleidet, mit = elf Strahlen ums Haupt, für Malaka, die fünfte Seestadt Spaniens zwischen Meer und Ber- gen, die durch Wein und Metalle sich auszeichnen. Strab. III, p. 156. Steph. Byz. v. M«rczr, Plin. H. N. III,1 richtiger Malacha, das Gesenius nicht mit Lindberg für Regina, sondern für opificium, officina erklärt. Guigniaut Relig. Pl. LIV,198. 199. Sydyk und Astarte. ('°) Aigle oder Aglaja, der Chariten jüngste, wird sie in der demotischen Religion genannt. ('”) Combe Mus. Hunter. T. 45, XIX; Panofka Einfl. der Gotth. auf die Ortsnamen Abh. d. Akad. d. Wiss. 1840. Taf. IV, 15. ('®) Steph. Byz. v. Afuvos. Auf den Vasen des Stieropfer von Herakles am Altar der Göttin Chryse dargebracht, erscheint deren Idol mit einer Strahlenkrone geschmückt; wo- bei nicht zu übersehen, dafs der Begriff des Goldes, den die Göttin Chryse offenbart, sich nicht minder entschieden in der Aurora der Römer und in unsrem „Morgenstunde hat Gold im Munde” nachweisen läfst: Indem Sestini diese Münze an Luciferae fanum wies, irrte er sich zwar topographisch, erfalste aber schon richtig den Charakter des strah lenbekränzten weiblichen Brustbildes. ('?) Schol. Thucyd. 1, 12. Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln. 223 Schmerzen (?°) der Malake zu besonderem Dank sich verpflichtet fühlte. Der Name MaA«xy, den die Braut führt, erinnert an den der “Huega, für de- ren Begriff sowohl der Strahlenkranz um ihr herabwallendes Haar auf den Münzen (Taf. II,2,3) von Malakia (*'), als die Verbindung mit Apoll vor einem mit Strahlengiebel geschmückten Tempel (Taf. 1,1, 3) durch zwei etruski- sche Spiegel (2?) bezeugt, zu sprechen scheinen, zumal auch die Eigenschaft des Heilens (*?)in derWahnsinn verscheuchenden Artemis Hemeresia Arkadienssich offenbart. Demnach zeigen die vier Metallspiegel (Taf. I,2.4.5.6) die Schmük- kung der Göttin Malachisch für ihren Gemal, welchen die Münzen von Malaka in Übereinstimmung mit denen von Hephaistia (°*) auf Lemnos als Hephaistos uns vorstellen, der bei Aeschylus(*) uaAYaxiguv, eisenerweichender Feuergott, bei den Römern Mulciber angerufen ward und so den Begriff des Erwei- chens auch seinerseits ausspricht. Abweichend hiervon erblicken wir auf zwei andren (?°) etruskischen Spiegeln (Taf. 1,1 u. 3) mit derselben nur in- schriftlosen Vorstellung, als Bräutigam der Malachisch nicht Vulcan, son- dern Apoll lorbeerbekränzt, mit Lorbeerstamm in der Rechten und Kithara in der Linken, dieser Toilettenscene beiwohnend. Allein sobald wir einer- seits erwägen, wie sehr der Kopf des jugendlichen Vulcan mit lorbeerbe- (2°) Vgl. nar«yn die Malve, uar&yıov erweichender Umschlag; Hesych. uareyue Lance. Pind. Pyth. III, 51 roüs nv narazeis Eraordais auberuw Chiron, und besonders MazeAA« morıs Irarias® zerAyrar dt amd ToV uaAamıoIHYvar rel röv BiAozryrmv, wohl auf Malachia auf Lemnos zu beziehen, da Makella bei Tzetz. ad Lycophr. v. 927 seine wahre Deutung fin- det: Maze2rAu, morıs Irarias, Omov Taibos zur iegov DiAozryrou dyıorevonevov Tao TÜV Ey- Yuaiav zer Suries Powv yıvoyszves mopce TWv EyYweiwv Öex,oluevov, womit der Typus der Münzen zu vergleichen Mionn. D. I, p. 250, n. 355: Lorbeerbekränzter Apollokopf links: dahinter tintinnabulum. Rv. MAKEAAINERN stolsender Stier rechts, darüber Pfeil. n®. 356 Frauenkopf links, Rv. derselbe (Torremuzza, Sic. Num. vet. Tab. LXII, 1 u. 2). — Vergl. Hesych. Marıza rev “Hoazrte "AuaSovsıc: (Malicar, Melkarth.), und Mer«zwv aus Heraklea bei Phot. Bibl. 225, 22. (2') Florez LVII, 11. (?°?) Gerhard Etr. Spiegel GCXI, CCXH. (?°) Hesych. Mana yIAE* ale. (*°) Guigniaut Relig. Pl. LIX, 236. Pellerin Recueil d. Med. Pl. CII, 2. Panofka Einfl. der Gotth. auf die Ortsnamen, Abh. d. Akad. d. Wiss. 1840. Taf. II, 11 u. 12. (2°) Aeschyl. Prometh. v. 79. (°°) Gerhard Etr. Spiegel CCXI, CCXH. 224 Pınorka: kränztem Pileus auf Münzen von Phaistos (?7), Aisernia (2?) und etruskischen Spiegeln dem des lorbeerbekränzten Apollo nahe kömmt, und wie an- dererseits die Münzen von Hephaistia als Rückseite einer Fackel zwischen den zwei Dioskurenhüten einen lorbeerbekränzten Apollokopf (2°) an der Stelle des bärtigen Hephaistoskopfes zeigen: so schwindet alles Befrem- dende auf unsern Spiegelvorstellungen, die als Bräutigam der Malachisch nicht Hephaistos, sondern Apoll, vermuthlich naraxais erasıdais auperwv (°P) wie Aesculap, mit Lorbeerstamm darstellen. Indem wir die Malachisch auf Lemnos und Malacha vorzugsweise heimisch nachgewiesen haben, findet auch das die Scene umschliefsende Nebenwerk der etruskischen Spiegel eine angemessene Erklärung; die Weinranken, welche auf dreien dieser Spiegel das Hauptbild umkränzen und auf dem vorzüglichsten derselben (Taf. I,2) von einem am Boden sitzen- den Dionysoskind mit bullengeschmücktem Brustband in beiden erhobnen Händen gehalten werden, bezeichnen gleich dem Akratoskopf eines andern Spiegels (s. Taf. I, 1) die Weinkultur, welcher Lemnos so gut wie die iberische Stadt Malaka ihre Berühmtheit verdankte, und die vorzugsweise am Fufse feuerspeiender Berge gedeihend die Anbetung des Hephaistos als Dio- nysos hervorrief. Auf dem vorzüglichsten dieser Spiegel steht unter Mala- fisch eine Henne anschnäbelnd einen gegenüberstehenden Hahn, den wir als Symbol des Feuers und Sonnenaufgangs mit gleichem Recht auf die Verbin- dung des Hephaistos (°'), als des Apoll mit Malachisch beziehen. An der Stelle von Hahn und Henne zeigt ein andrer der vier Spiegel (s. Taf. I, 4) Seepferde einander gegenüber, wohl zur Andeutung der Insel Lemnos, ein dritter zwei Sphinxe (s. Taf. 1,5) etwa mit Bezug auf das Labyrinth von Lemnos (°?). Turan, die Venus der Etrusker, hält in der Rechten einen (2) Combe Mus. Brittan. VIII, 16. Panofka Einfluls der Gotth. auf die Ortsnamen Taf. II, 14. (*°) Combe Mus. Britt. II, 2. Einfl. d. Gotth. II, 16. (2°) Mionn. S. II, 5. p. 541. Descr. I, 3, 431. Einfl. d. Gotth. II, 12. (°°) Pindar. Pyth. III, 51. (°') Silbermünze von Phästos Mionn. S. IV, Pl. X, 2. Einfl. der Gotth. Taf. II, 15. Pausan. V, xxV, 5. (2) Plin. XXXVI, 13. s. 19. Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln. 23235 Myrtenzweig, vielleicht auch für Malafisch bestimmt; auf ihrer linken Schul- ter steht eine Taube, hinter ihr schaut ein Schwan empor. Unmittelbar vor der sitzenden Malafisch erblicken wir eine der Grazien, die Charis der Etrusker, Munthuch, wohl mit mundus gleichen Stammes, als norumrga beschäftigt mit erhobner Linken der Malafısch die mit Gemmen geschmückte gewifs goldne Stirnkrone zurechtzusetzen; in der Linken hält sie ein griffel- ähnliches Instrument zum Färben der Augenbraunen oder Scheiteln des Haares. Zwischen ihr und der sitzenden Hauptfigur steht Hinthial mit einem Spiegel in der Rechten, der uns bestimmt, diesen etruskischen Namen als abweichende Form für Hilthial aufzufassen, ohne deshalb ihn durch Filthial mit $ıÄorys übereinstimmend zu erklären. Vielmehr leitet die Mondsichel, von dem etruskischen Künstler mit der Namensinschrift Hinthial in enge Verbindung gesetzt, auf den Zusammenhang von Hinthial und ws und verleiht unsrer Deutung des Namens Hinthial als Aasıga 9ea um so gröfsere Wahrscheinlich- keit, als man den Eigennamen der Leukippidin Hilaeira ursprünglich nur als Beiwort kannte, unter welchem die Mondgöttin Selene in Hymnen und Ge- beten angerufen ward, wie denn auch Gerhard (°°) mit Rücksicht auf den dicken Lorbeerkranz schon Artemis in dieser Figur erkannte. Unsre Aus- legung gewährt den Vortheil Hinthial, deren Kleidung und Kopfbekränzung sie der Göttin Turan nahe stellt, als Göttin Selene zu dieser in einen Dua- lismus zu bringen, wie in untergeordneterem Verhältnifs die beiden Grazien Munthuch und Epie ihn offenbaren, und so sie zugleich bei der Schmückung ihrer Schwester Eos oder Hemera zu betheiligen. Was endlich die der Munthuch entsprechende zweite Grazie hinter dem Stuhl der Malafisch an- belangt, so bindet sie das Stirnband hinten fest und scheint in der Rechten eher eine Nadel als einen Griffel zu halten. Ihr Name Epie wurde unter der Voraussetzung, die Hauptperson Malafısch stelle Helena dar, von Eris verstanden mit Rücksicht auf den Namen Epeur, den Eros im Arm des He- rakles auf einem andren etruskischen Spiegel (°*) führt. Mir dünkt es an- (°°) Gerhard Etrusk. Spiegel CCXIII. Schmückung der Helena, Winckelmannspro- gramm S. 8. (°*) Monum. ined. d. Institut. archeol. II,VI. Ann.VI, p. 183, 241. XII, 268. De Witte Cab. Durand N°. 1972. Welcker N. Rhein. Mus. I, 416. Schwenck. im N. Rh. Mus. III, 138. Gerhard Etr. Spiegel CLXXXI. Philos.- histor. Kl. 1846. Ff 226 PıAnorka: gemessener Epie von reden herzuleiten und so in dem Synonym von rei Sw, Suadela, einen passenden Graziennamen zu gewinnen, oder Epie für ’Hrin, die-milde, sanfte zu erklären. Die oberhalb der um Malafısch beschäf- tigten Figuren sichtbaren Sterne sind so vertheilt, dafs Venus und die zwei Grazien jede zwei Sterne in der Nähe ihres Kopfes haben, die Hinthial aber nur ein Stern und statt des andern eine Mondsichel charakterisirt. In der letzten Zeit ist die Zahl der Malafıschvorstellungen durch einen etruskischen Spiegel des brittischen Museums (°*) vermehrt worden, dessen vorzügliche Reliefzeichnung (s. Taf. II, 1) archaischen Styls (°°) eine vom jugendlichen Herakles im Arm getragne Jungfrau darstellt. Das Bild durch mehrfache Repliken (°°) als ein im Alterthum berühmtes Kunstwerk sich empfehlend ist bisher als Entführungscene gedeutet und auf Hercules und Athene (°), auch auf Hercules und Dejanira (°*) bezogen worden. Auf einem dieser Spiegel, wo die Frau die etruskische Inschrift Athenaia haben soll, befindet sich am Griff eine Frau mit der Inschrift Chusais(°°), die man versucht wird als Andeutung der Lokalität, nämlich der nahe bei Lemnos gelegenen kleinen Insel, welche (*°) von der Göttin den Namen Chryse er- hielt, aufzufassen. In Chryse nämlich bifs die Schlange den Philoktet als er den Altar der Athene suchte, auf welchem Herakles auf seinem Zuge nach Troja geopfert hatte (*!); nach Tzetzes (*?) erhielt Philoktet die Wunde, weil er die Liebe der Nymphe Chryse verschmäht hatte. Dieser Aus- legung käme der am Rande des Bildes sichtbare Bogen und Köcher des Herakles zu Statten, da beide Waffen nach dem Tode desselben als Be- lohnung in den Besitz seines Freundes und Waffenträgers Philoktet (*°) über- (°°) Mit Erlaubnils des gelehrten Conservators Hrn. Sam. Birch von Hrn. Sharf jun. in der Gröfse und Treue des Originals für mich gezeichnet. (°°) Gerhard Etrusk. Spiegel CLIX u. CLX. (°”) Lanzi Saggio II, p. 206 und Braun Tages Taf. II. (°°®) Millin Gal. myth. CXIX, 457 und Müller Handb. d. Arch. $. 410, 5. (°?) Gerhard Etr. Spiegel Notiz zu Taf. CLX. (*°) Gerhard Archäol. Zeitung Taf. XXXV u. XXXVI. N°. 35. Nov. 1845. N°. 36. (*') Schol. Soph. Philoclet. v. 193. (*?) ad Lycophr. Cass. v. 911. (*°) Philostr. Imag. 17. Heroica 5. Zu der Abhandl des Herrn Ianofica Malachisch auf em Snegebn) Saft. Mist. Il. Klasse. 1846 WAZ TaE,, Noma NE), VRSISDIINDIIONG, ‚ih, v. R. Jaene r Ne -- Lu f 16 Lith. Anst.v. L. Stelfen in Berlin. 5 ] 2 « Zu der Ibhandl desHern Kanofia (Adlachveh auf er: wege.) Taf ev Mist. Ihil Alasse. 1840. NUR ‘ No DER: IN 19 Die Malachisch auf etruskischen Spiegeln. 227 gingen, und an deren Theilnahme die Eroberung Ilions geknüpft war. Der Spiegel des brittischen Museums zeigt zwischen den Beinen des Herakles noch die etruskische Inschrift Heregeli, und zwischen denen der Frau den Namen Mlaguch, den man mit Malakisch gleichbedeutend ansah. Die Be- denken, welche ich gegen die Echtheit der Inschriften hege, verbieten mir die Heroine Malake, für welche das Kostüm (**) sich wohl eignen würde, und die zur Zeit des Argonautenzugs lebte, hier zu erkennen, und ihr statt Euphemos etwa den Herakles als Entführer zuzuweisen. Die Gruppe selbst aber, deren Echtheit unzweifelhaft ist und zu den schönsten Werken alter Kunst gezählt werden darf, möchte ich.lieber auf die Rückholung der Alke- stis aus der Unterwelt (*), als auf ein Liebesmoment beziehen. (**) Vgl. die Rüstung der Hypsipyle und zwei.andrer Lemnierinnen auf der Vase des Hypsis (Gerhard Auserlesne Vasenbilder Band II, Taf. CIII. S. 61) und die Ankunft der Argonauten bei den Lemnierinnen (Panofka Cabinet Pourtales, Titelvignette). (*°) Apollod. I. 9,15. Hygin. f. 51. Ff2 Über den bartigen, oft hermenähnlich gestützten Kopf der Nymphenreliefs. Von 7 BANOFKA: [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 30. April 1846.] "Abıodvrag Ielw nal Iynra yeveı TO mposbopov elvaı mavruv xXupluv dpmoduurarov, opn nv nal vamag Ilavl, Acınavag db xal veInAora xuwpia Nunbaıs, dxrag de xal vneovg TleAayloıs dalnocı, Tüv 3’ aAAuv bs Exdorw mı Se xal dulnovı Oixecov. Dion. Halic. 1, 24. Magnorum fluminum capita veneramur, subita et ex abdito vasti amnis eruptio aras habet; coluntur aquarum calentium fontes, et stagna quaedam vel opaeitas vel immensa altitudo sacravit. Seneca epist. 41. 1. der Sitzung des archäologischen Instituts vom 6. Februar 1846 (!) ward die Zeichnung eines in Athen ausgegrabenen Basreliefs vorgelegt, das nächst einem musicirenden Pan und den Nymphen einen bärtigen Kopf auf einem Felsstück hermenähnlich angebracht zeigt, den Hr. Dr. Braun auf Diony- sos beziehen zu können glaubte. Je weniger diese Ansicht in der Physio- gnomie des Kopfes, oder in Spuren von Epheu- oder Weinbekränzung, oder in der Wahl seiner Umgebung ihre Begründung findet: je näher es läge, an den Geber alles Wassers, an Poseidon (?), zu denken, mit des- sen Gesichtszügen dieser Kopf weit mehr Ähnlichkeit verräth, ja selbst an Asklepios mit Rücksicht auf die Heilquellen: desto mehr lohnt es der Mühe (') Gerhard Archäol. Zeit. 39. März 1846. S. 245. (?) Naos des Poseidon Epoptes bei Megalopolis (Paus.VIII, xxx, 1): ZAsirero de Toü ayarıcros % zecpery. Vgl. Panofka Poseidon und Dionysos, Abh. d. Akad. d. Wiss. 1845 Taf. II, 3. Mus. Greg. P. II, xxxvın, 2a, Vgl. auch den See Nymbaion za IHorsıöö- vog ayanııc ooTov, 20 SmrAaoV Sarasrys EyyYUTaTE, ev 8 air YAuzEos Udarog any (Paus. III, xxrıı, 1. Paworxa über den Kopf der Nymphenreliefs. 229 dem wahren Namen dieser eigenthümlichen Gestaltung nachzuforschen. Es wird dies am sichersten gelingen, sobald man die bedeutendsten Nymphen- reliefs sich veranschaulicht, mit einander vergleicht und die schriftlichen Zeugnisse für den Cultus gleicher Göttervereine damit in Verbindung setzt. Im Stadium zu Athen ward im J.1759 ein schönes griechisches, von den Wäschern den Nymphen und allen Göttern geweihtes Marmorrelief (Taf. 1,1) entdeckt (?), worauf man Dionysos die Nymphen führend, links eine Maske des Silen, rechts den hingekauerten Pan die Syrinx spielend erkannte, darunter die Inschrift Ol MAVNHZ : NVM®AIZ EVZAMENOI ANEOEZAN:: KAI OEOIZ MAZIN, worauf eine Reihe Eigennamen der Weihenden folgt. Noch tiefer steht der Todtengott Manes, ein Pferd am Gebifs haltend (*), vor einem Altar: “gegenüber sitzt Demeter mit einer citronenförmigen Frucht (°) in der Rechten; zu ihrer Seite steht Kora mit unangezündeter Fackel in jeder Hand. Eine genauere Prüfung des Reliefs wird indefs die Benennung Dionysos für den bekränzten, chlamysbekleideten Epheben an der Spitze des Nymphenreigen eben so entschieden verwerfen, als die des Silen für die Maske links am Anfang der Scene. Was den jugendlichen Reigenführer anbetrifft, so könnte, wenn derselbe wirklich einen Gott dar- stellt, die Wahl nur zwischen Apoll und Hermes schwanken, da für beide das Costüm sowohl, als die Choregenstelle gleich sehr sich eignet, und das verstümmelte Attribut der erhobnen Rechten des Gottes zu den mannifaltig- sten Deutungen die Hand bietet. Die Maske des sogenannten Silen zeigt aber weder das Profil des alten kahlköpfigen Silen, des Erzieher des Bac- chus, noch die spitzen Ohren der andren Silene, welche zu den unerläfsli- chen Kennzeichen dieser Dämonen gehören. Zur Erläuterung dieses Votivreliefs trägt der Götterverein, dem die eine Seite des fünfseitigen Altars im Naos des Amphiaraos zu Oropus ge- weiht ist, wesentlich bei, indem sie die Nymphen, Pan und die Flüsse (°) Paciaudi Monum. Pelop. I, 207. Millin Gal. Myth. LXXXI, 327. Guigniaut Re- lig. Pl. CXXXIX, 501. (*) Dessen (Panofka v. Einfl. der Gotth. auf die Ortsnamen, Abh. der Akad. 1841. Dionysos M. v. Odessos) Zusammenhang mit dem Namen Manes eines der Weihenden nicht zu übersehen ist. (°) Etwa Thyone versinnlichend (s. Panofka Antikenkranz zum Winckelmannsfest S. 12, Not. 52). 230 Pınorxka Achelous und Kephissos umfafste (6%). Wenn hinsicht der drei Nym- phen und Pan die Übereinstimmung beider Votivdenkmäler am Tage liegt, so erhebt sich zugleich die Frage, ob in dem jugendlichen Nymphenfüh- rer (7) nicht der Flufs Kephissos oder ein andrer durch die Lokalität her- vorgerufener dargestellt sei, während der ältere bärtige Kopf dem höchsten der Flufsgötter, Achelous, dessen Name im Allgemeinen Wasser @y« be- deutet (°), und dessen in ganz Griechenland verbreitete Verehrung Epho- rus (?) bezeugt, zu versinnbilden bestimmt ist. Vergleichen wir hiemit ein zweites (s. Taf. I, 2) ebenfalls aus Athen stammendes Relief (!°), so überrascht uns die Gegenwart desselben Götter- vereins. Während Pan mit einem Rhyton in der erhobnen Linken und Sy- rinx in der Rechten auf den Berghöhen sitzt, erblicken wir unten in einer Felsengrotte durch die kleinen Proportionen als Sterbliche charakterisirt, drei Männer und zwei verschleierte Frauen, voran einen Knaben mit einem Widder zum Opfer: ihnen entgegen kommen eine männliche Figur mit Chlamys über dem kurzen Chiton und drei weibliche, deren erste Mnemo- syne ähnlich ganz verhüllt ist, während die beiden andren in Gesicht und Kleidung keinen matronalen, sondern jungfräulichen Charakter an sich tra- gen. Die Verhältnisse, in denen diese Figuren gezeichnet sind, heben sie vor den anbetenden Sterblichen bedeutend hervor und weisen ihnen einen erhabneren Rang an. Dahinter am Schlufs der Scene rechts zieht ein edler bärtiger Kopf auf Felsstücken, die an eine Einwindelung erinnern, wegen seiner Colossalität in noch höherem Grade unsre Aufmerksamkeit auf sich: wir tragen um so weniger Bedenken, in ihm den Achelous zu erkennen, als die eigenthümliche Struktur, auf welcher der Kopf ruht, auf die gewundne (°) Paus. I, xxxıv, 2. Vgl. Plat. Phaedr. p. 230B: Nuupwv re rwWv za "AysAwov ie- gov amd ruv zogwv Te 20 Ayarnaruv Foızev eiver. (”) Höchstens könnte man noch an den von den Nymphen geraubten Hylas denken, zufolge eines römischen Nymphenreliefs (Millin G. m. CCXXVIL, 475). A > \ FRE u Ar (°) Hesych. ’AyxsAvos, moranos "Agzadias zur miav Vdwp oUrws Asyeraı. (?) Ephor. Fragm. 27, p.123 ed. Marx. Vgl. Paus. I, xLı, 2: ’EvreüSev 6 zuv erıyw- ‚ un 2£ N re ER 15 ‚ Easy. fe eo» N , ‚ DEI REN giwv nv Ecnyurns nyelro &5 Ywarov, "Povv (ws ebaszev) ovonugonsvov‘ TaUurN Yap vowe Tore \ ’ en ‚ N N = ‚ ER us, e_} a ’ WOW gunvan” Osayevn VE 05 TOTE ETVDRVVEL, so U wo ETEQWITE FoE- Erz Twv ! warvra AysAwuw momeacı. ('°) Wieseler Denkm. alter Kunst Band II, Taf. XLIV, 555. über den bärtigen Kopf der Nymphenreliefs. 231 Schlangenform, in die Achelous sich verwandelte (!), -anzuspielen scheint. In der Mitte des Reliefs vor der verhüllten Nymphe erhebt sich eine Stein- masse cyklopischer Bauart, wohl eher Altar, als Tempelbrunnen. Der An- führer der dreiNymphen bezeichnet auch auf diesem Relief einen Flufs, Ke- phissos oder einen anderen. Über die Grotte unsres Reliefs, die Verschleie- rung der vordersten Nymphe und den Charakter aller drei Frauen dürfte fol- gende Stelle des Pausanias (!?) ein unerwartetes Licht verbreiten: Uber dem Gipfel des Berges Kithäron, auf welchem sie der Hera Nympheuomene, als Braut offenbar verschleiert, einen Altar errichten, ist höchstens 15 Stadien tiefer hinab eine Grotte der kithaeronischen Nymphen, Sphragidion genannt: es heifst, dafs die Nymphen daselbst Orakel gaben. Der Umstand, dafs der Donataire dieses Reliefs laut der Inschrift dem attischen Demos Phlyeus angehörte, richtet unser Augenmerk auf die in Phlyus verehrten Gottheiten, unter welchen Pausanias (1?) den Dionysos Anthios und die Ismenischen Nymphen aufzählt. Je weniger wir Bedenken tragen, den Namen Ismenische Nymphen (!*) unsrer Nymphentriade beizu- legen, desto mehr widerstrebt die Figur des Führers dem Bild eines Blu- men-oderBlüthenbacchus: weshalb wir vorziehen ihn Ismenos zu nen- nen mit Bezug auf den diesem Namen inwohnenden Begriff des Dieners (°°), womit seine Kleidung wohl übereinstimmt: man müfste denn lieber den Sohn des Xuthus, Ion, der die Athener im Krieg gegen Eleusis anführte, bei den Athenern wohnte und in Potamoi begraben ward ('°), hier erken- nen wollen, zumal in Elis im Flecken Herakleia ein Hieron der Nymphen gezeigt ward (!7), welche von dem aus Athen eingewanderten Ion, Sohn des 5 Gargettos, den Namen Ionides, die Heilenden, erhielten, und jedem, der ('') Soph. Trachin. 11. 12. ('?) Paus. IX, ım, 5. Vgl. Paus. IV, xxvu, 2. Bazıdı yag wavevrı &+ Nunbav. Plut. Qu. Sympos. 1,10, 3: d1ö zur Tais Ihgayirısı Nynbars rnv Erwiziov zur MUSOYenTroV IU- cıav Emnyov Alavrıdar sis Kı9arave, TiS moAeug 70 tepetov #0 7% AA MaDEyoVayS auroic. Ga) Baus exax1, 2% ('*) Vgl. das Relief im Mus. Borbonico (Vol.V, Tav. XXXIX), Ismene, Kykais, Eranno (Panofka Neapels Antiken n°. 275. S. 83). ('?) Hesych. isugvar: Syzaı, droAouSor. (CA)E Baus. 1,:xxx1,,2: GA)BDBausaVd xx. 232 Pınworka sich in ihrer Quelle badete, Heilung von Krankheit und allerhand Schmer- zen gewährten: ihre besonderen Namen waren Kalliphaeia, Synallaxis, Pe- gaia und lasis; wobei weniger die Bedeutung der Eigennamen, als die der gewöhnlichen Dreizahl entgegenstehende Vierzahl befremdet. Diesem zweiten athenischen Relief sehr ähnlich scheint ein drittes neuerdings in Athen entdecktes Votivrelief mit Pan und den Nymphen ('$), bei dessen Beschreibung als Besonderheit angegeben wird, „dafs unter der „sitzenden Figur eines musieirenden Pan ein bärtiger Kopf kolossalen Ver- „hältnisses dargestellt ist, auf welchen ein Jüngling, dem mit verschlungnen „Händen drei Frauen folgen, die Hand legt.” Diesen Kopf legte Hr. Dr. Braun für eine Dionysosherme aus und den benachbarten grofsen Stein für einen Altar ländlichen Bacchusdienstes; die Beziehung des Weihenden Te- lephanes (1?) aber auf den musieirenden Phaos oder Phanes blieb unbeachtet. Das wichtigste Monument aber für unsre Erklärung des (Taf. II, 2) Kopfes als Achelous ist das Relief, welches der Odryse Adamas den Nym- phen in den Steinbrüchen von Paros weihte (?°), wo der unzweifelhafte Achelouskopf als bärtiger Menschenkopf mit Stierhörnern, wie gewöhnlich, zwischen dem sitzenden syrinxspielenden Pan (2!), den stehenden drei Nym- phen, dem hingekauerten Silen und dem Knabenkopf eines Flusses uns entgegentritt. Noch verdient auf einem unedirten Skyphos (Taf. II, 1) mit einem Satyr, der nach dem Bade sich abstriegelt (??), ein bärtiger Kopf an der Spitze eines Felsens, insofern er nichts weniger als Satyr- oder Silensphy- siognomie verräth und offenbar einen Flufs bezeichnet, bei der Entschei- dung dieser Frage eine ernste Berücksichtigung, zumal auch das oberhalb ('®) Gerhard Archäol. Zeit. N. 37. Jan. 1846. S. 211. ('?) Vgl. Telephanes Flötenspieler in Athen zu Demosthenes Zeit; ein gleichnamiger 5 Meyagızös Plut. de Musica cap. 21. Ferner ein Flötenspieler gleichen Namens auf Sa- mos, Paus. I, xtıv, 6. Kleophonis Flötenspielerin beim Symposion einer agrigentiner Vase, zuerst von Politi und dann von Gerhard (Ant. Bildw. LXXI) publicirt. (2°) Stuart Alterth. von Athen IV. Th. Lief. XIX, Taf. IV. (?') Vgl. den Pan-Marsyas mit Syrinx neben Achelouskopf und Sirenen auf dem Leuch- ter von Cortona, Monum. inedit. dell’ Instit. arch. Tom. III, Tav. XLI, XLII. Ann. Vol. XIV, p- 53 sqgq. (??) Panofka Hyperbor. Röm. Stud. S. 176. Eıth.v R. Jaene \ , MAYNHE: NYMYQAIE-EYEAMENOL ANEGELAN:KAWENE MARIN , INA FOPAg .ZAKYPoY:ZnKvnPoS; ZAATOPDYDMANDEANKN \ ENKPAT HETOAKPRTOYEANOAAOGANNE ErIOPININOS:ENEIETPATOS. | MANH&NYDPINHENLTAZ :ENZITENHE:MIAAS ’ IR / x Nr lat. Anst v L, Stefen in Darin U 2 Bader öhendtdelkrn Ting Birke inter /örohendi) Be Hist-Iiail Alusse 86 In E 4 u d TAARMAETN N oOAPYEZHS| > | M l BE KLA NE "RJaene hith - Lith_Anst x L. Steffen ın Berlin E i a EZ D u } ala A Fe ex - oe ae uch, Ba an > vr UM L Be h. °: über den bärtigen Kopf der Nymphenreliefs. 233 aufgehängte Salbfläschchen auf den Akt des Badens als Hauptmoment der dargestellten Handlung unzweideutig hinweist. An diese Untersuchung reihe ich zum Schlufs die Deutung einer bekleideten Ephebenbüste, die auf einem Basrelief der Villa Albani (*?) mit ° dem Fels zusammenhängt, den Theseus wegwälzt, um die darunter von Aegeus verborgnen Erkennungszeichen, Schwert und Schuhe, hervorzu- nehmen. Auffallenderweise hat bisher über diesen Kopf, welcher mit dem der daneben befindlichen Theseusfigur die gröfste Ähnlichkeit zeigt, niemand eine Silbe verloren, obwohl er in allen Publicationen mitgestochen ist. Indem Pausanias (2) auf dem Gebirgsweg nach Hermione diesen Fels er- wähnt, berichtet er, früher wäre es ein Altar des Zeus Sthenios gewesen, und erst von der That des Theseus habe er den Namen Theseusfels be- kommen. Diesen Namen zu versinnlichen fügte der Bildhauer, der Zeit vorgreifend, die Theseusbüste schon an den Fels. (2°) Winckelmann Mon. ined. 96. Millin G. m. CXXVIII, 482. Zoega Bassiril. della villa Albani. 1, XLVIII. (?°) Paus. II, xxxıı,7 u. II, xxxıv, 6. —z UELI — Philos.-histor. Kl. 1846. Gg ka nr alla live egal „LAb AEIWEKO m „mir ar 7 ” Er u N | \ nn - u“ 4 N ‚ D [4 ‘ - EZ * | - - ‚ ı “ i " N a ’ 5 2 % ke 4 Fa { - 1 Ps | u y' x + s . “ ‚SbdR IR aah-aod Über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. Von” H”: H. E DIRKSEN. nnanamnnmvwWun [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 3. December 1846.] Dritter Theil.*) Die goldenen Bullen der Byzantiner. Ga den uns überlieferten Resten der Gesetzgebung byzantinischer Herr- scher, aus der Nach-Justinianischen Zeit, sind von den Kennern der Rechts- quellen dieses Zeitalters (1) keineswegs übersehen worden diejenigen Stücke, welche sich selbst als goldene Bullen bezeichnen, oder durch andere Be- richterstatter also charakterisirt werden (?), gleichwie solche kaiserliche Ver- *) Theil I. u. I. S. S. 109 u. 134 dieses Bandes. (') Dahin gehören nicht blos die älteren Sammler byzantinischer Kaiser- Novellen, (über deren Literatur zu vergleichen ist Haubold Institution. J. R. priv. hist. dogm. lin. Ed. Otto. $. 312. p. 205 sq. Lips. 1826. 8.), und die Nachfolger derselben aus der neuesten Zeit (C. E. Zachariae hist. iur. gr. rom. delin. Append. no. B. pag. 108 sq. Heidelb. 1839. 8. C.Witte Impp. gr. rom. constitt. IX. Hal. 1840. 4. Vergl. dessen Abhdlg. über d. Novell. d. byzant. Kaiser. In d. Zeitsch. f. gesch. RsW. Bd. 8. No. 4. S. 153 fg.), sondern auch die Verfasser von Handbüchern der Geschichte des röm. Rechts, z.B. C. G. Hoffmann Hist. J. R. Vol.I. p. 695 sqqg. Lips. 1734. 4. und J. A Bach Hist. iurispr. rom. IV. 2. Sect. 2. $$. 10 sqq. (?) Wir machen hier namhaft die goldenen Bullen: 1) des jüngeren Basilius (in Jo. Leunclavii Jus graeco rom. T.I. p. 117 sq. ed. M. Freheri. Fref. 1596. F.), 2) des Nicephorus Botaniates (ebendas. p. 121 sq. Witte a.a.O. p. 23.), 3) des Ale- xius I. Comnenus (Leunclay. p.123sq. Zachariae a.a. O. p.123sq. L. Ross, in dem Anm. 4. bezeichneten Abdruck), 4) des Johannes Comnenus, Michael Comn. und Manuel Comn. (in Bonefidii Jus orient. I. p.114. Leunclav. a.a. O. p. 147. Gg2 236 H. E. Dıngsen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit fügungen, welche auf die goldenen Bullen der Kaiser überhaupt Bezug neh- men (3). Auch in der neuesten Zeit sehen wir die Aufmerksamkeit der Ge- lehrten wieder hingeleitet auf einen nicht unbedeutenden Vorrath solcher goldenen Bullen, deren Originale in verschiedenen griechischen Klöstern noch jetzt bewahrt werden (*). Eine von diesen Urkunden, nämlich die Bulle des Alexius Comnenus I. über die Schenkung der Insel Patmos an eine, durch den H. Christodulos daselbst zu gründende Stiftung von christ- lichen Cönobiten, ist gleichzeitig zum erstenmal durch den Druck veröffent- licht worden (°). Für die Kunde der Staatsverwaltung und für die Beur- theilung der Stellung des Staates zur Kirchengewalt ist das Studium dieser Denkmäler nicht ohne Bedeutung, während aus demselben für die Geschichte der Fortbildung des römischen Rechts, in diesem Zeitabschnitte des ent- schiedensten Verfalles der byzantinischen Herrschaft, keine erhebliche Aus- beute zu erwarten steht. Indefs die Beschränktheit des materiellen Interes- ses berührt nicht die Frage nach den Kriterien der Form dieser Acte der kaiserlichen Gesetzgebung. Die Erörterung der Stellung, welche die gol- denen Bullen gegenüber den andern Constitutionen der byzantinischen Kai- ser einnehmen, ist zur Zeit noch nicht ernstlich versucht worden (°). Und gleichwohl darf ein solches Unternehmen als ein dankbares bezeichnet wer- den. Denn abgesehen von den einzelnen goldenen Bullen, deren Texte noch vorliegen, ist eine Fülle der verläfslichsten Belehrungen über diesen sqg. 149 sg. Witte a. a.O. p.29 sq.), 5) des Johannes Ducas Batatzes (Leun- clav. a.a. ©. p. 176 sq.). (©) Namentlich die Novelle von Basilius II. über die vierzigjährige Verjährung (Le- unclav. ebendas. T. II. p. 172 sq.) und jene von Alexius II. Comnen. über die, den Immobilien der Klöster zu gewährende, Befreiung von bürgerlichen Lasten. (Ebend. T. I. p. 167 sqgq.). (*) S. L. Ross Reisen auf den griech. Inseln des Ägäischen Meeres. Brief 23. $.123 fg. 135 fg. und Beilage S.179 fg. Stutg. 1843. 8. Ähnliche Urkunden wurden zur Zeit der byzantinischen Kaiserherrschaft bereits mit grofser Sorgfalt in jenen Klöstern gehütet, wie aus dem Bericht des Theophanes continuat. (De Constantino Porphyr. c. 49. ed. J. Becker. Corp. script. hist. Byzant. Bonn. 1838. 8.) über den Besuch, den der Kai- ser Leo Sophus dem Kloster zum Märtyrer Athenogenes am Fulse des Olympus ab- stattete, hervorgeht. (?) Bei L. Ross a. a. O. (°) Dies gilt selbst von Hoffmann’s ausführlicher Geschichte des R. Rs. a. a. O. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 237 Gegenstand aus den Schriften der byzantinischen Geschichtschreiber, und vor allen andern aus der Alexias der Anna Comnena zu schöpfen. Man ‚darf blos die vereinzelten Notizen sammeln und verknüpfen, die Resultate treten dann von selbst anschaulich hervor. Die Benennungen xguroßourAov und XeuroßevAAss Adyos (7) für die in Frage stehenden Actenstücke sind in den Urkunden selbst so stätig festge- halten, dafs Abweichungen von dieser Form des Ausdruckes, denen man bei andern Referenten (°) zufällig begegnet, als blofse orthographische Va- riationen, oder als Beispiele der schwankenden Bildungsformen mittelalter- licher Gräco-Latinismen, aufzufassen sind; während von dem modernen Versuche, jene Bezeichnungen durch Hülfe der Conjectural-Kritik umzu- formen (?), als von einem müssigen Spiel, füglich abgesehen werden mag. Unter den Handbüchern des byzantinischen Rechts, welche dieser goldenen Kaiserbullen in der Reihe der kaiserlichen Constitutionen ausdrücklich ge- denken, wird gewöhnlich (1%) nur genannt das bekannte Rechtsbuch des Constant. Harmenopulus. Allein die bezügliche Stelle desselben (*!) enthält nichts als die wörtliche Abschrift einer entsprechenden Mittheilung des älteren Rechtsbuches von Michael Attaliata (!?), mithin eines Ge- (”) Der Ausdruck: 5 ygadn roü Ygvroßourrov (bei Cedrenus histor. comp. p.762. ed. J. Becker. Vol. II. p. 558. Bonn. 1839. 8. und in der von Ross a.a. O. mitgetheilten Urkunde) geht freilich nur auf die Einzelheiten des Textes; dagegen die Phrase: r& %ev- soßovrr« Yocuceree (Cedrenus ebend. p.709. Vol. II. p. 462.) umfalst den Gesammtin- halt der goldenen Bulle. (°) Es sind dies die Ausdrücke: Chrysobolium, Chrysobolum und Chirosobolum, über welche Du Gange glossar. ad scriptor. med. et infim. latin. v. Chrysobullum (vergleiche auch dessen notae in historiam Joann. Cinnami VI. 8. pag. 388. ed. Meineke. Bonn. 1836. 8.) das erforderliche mitgetheilt hat. Von den emphatischen Umschreibungen die- ser Urkunden wird weiter unten zu handeln sein. (&) Über den Vorschlag, zu lesen: %gVro Bovros Aoyos, vergl. die Ausleger zu des Harmenopulus Manuale legum 1.1. $. 8. (ed. G. O. Reitz, in dem Supplement-Bande des Noy. thesaur. iur. rom. et can. von Meerman). ('°). z.B. bei Du Cange a.a. O. ('') an dem zuvor bezeichneten Orte. ('?2) S. dessen More vouzov, am Schlusse des Prooem. (bei Leunclav. a. a. ©. T.II. p: 2.) Kai wer Foürov (sc. Aetwvre) morro ruv QacıRewv za Sorrzols nv 00x eEeSevro vonoug, veaads de zei meosragcıs Ar.oras, zu Aeuroßovrrous Aoyous, eis & deov Hynaavro, MEROL- 4 20T. 238 H.E. Dirksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit währsmannes, dessen Glaubwürdigkeit nicht eben hoch veranschlagt werden darf ('%). Zwar: ist auch an einem andern Orte des Werkes von Harme- nopulus (!*) der goldenen Bullen im allgemeinen gedacht. Indefs hier liegt gleichfalls nicht die eigene Aufserung dieses Rechtsgelehrten vor, sondern eine Wiederholung der Textesworte aus einer Novelle des jüngeren Basi- lius, über deren Inhalt jener Referent wortgetreu berichtet, wie aus der Vergleichung des uns erhaltenen Originaltextes dieser Novelle ('%) hervor- geht. Nicht minder ist eine allgemeine Äufserung der Anna Comnena, über die Anwendung der goldenen Bullen bei kaiserlichen Verleihungen und sonstigen öffentlichen Verfügungen, mit Vorsicht aufzunehmen. Diese fürst- liche Geschichtschreiberin berichtet über das Zugeständnis der Rechte eines Thronfolgers durch ihren Vater an Johannes, den Sohn des früheren Kai- sers Michael Ducas. Hier heifst es (!°), dafs unter andern auch die Be- fugnis dem Johannes sei vorbehalten worden, bei kaiserlichen Schenkungen, in goldenen Bullen und andern öffentlichen Urkunden, der Namensunter- schrift des Kaisers die seinige in Purpurfarbe beizufügen. In einer Wieder- holung derselben Angabe ('7) ist dagegen nur von der Unterschrift bezüglich kaiserlicher Schenkungs-Instrumente die Rede. Daraus dürfte eine zwie- fache, im Verfolge unserer Ausführung noch genauer zu begründende, Schlufsfolge abzuleiten sein. Zunächst, dafs in der ersten Äufserung die Originalausdrücke der Quellen vermischt mit der eigenen Deutung der Er- zählerin wiedergegeben sind. Sodann, dafs die von der Verfasserin benutz- ten Quellen den Ausdruck Schenkungen in der weiteren Wortbedeutung von kaiserlichen Gnadenacten überhaupt mögen aufgefaflst haben ('?). ('?) S. des Verf. Abhdlg. Üb. d. Rechtsbuch des Gonst. Harmenopulus. (*) Ebend. I.3. a. E. 8. 65. ('?) Es ist dies die zuvor (Anm. 3.) bezeichnete Novelle. = B 5 n BE) n n b2 ('6) Alexiad. III. pag. 80. (ed. Paris. 1651. F.) Kav rais Öwgeais zu Ygusoßovrros A ’ n n e ’ Er Sc N, - N and» £! soyors Ösurepos ToU Aocımov sunuroygaduv vv O1& FWEDABEWS rw Parıkcı Arsgıw. N zn TEE N \ - er m n ’ Q ('7) Ebendas.VI. p. 167. ’Ersı ös Kuvsravrivov FoV VD Fou meoßeßasıreuzoros Miy.anı 0 @ , $ n a < ERe } ® . > VER > E ’ E77] > ’ sn Tov Aovuze, megr 0V morAazıS 0 Aoyos EMUHTTY, TUMDRETIAEVOVFOS ET FU RUFOZIRFORE A Eau \ v RR N Gr e ’ ’ Y FR x „ TAT, AavV TS Öwaeais Öl EDYUnoWv FUVUmoyocebovros TOUTU, ZEV TRIS TIOTOMTÜS AT. Au Y: 3 > Ln > > > > * ‘ > ('?) Gleiches dürfte auch gelten von der Äufserung bei Cantacuzenus (histor. 1. ) / \ e \ 3 / nm N ‚ \ \ E PFaBR D 7 N 48. Il«vrss ya 01 NETTE TOU eyyovouv TU Barırhaus, za TRS GAUTOU EVEDYETIRS Eey,ovri Ola TE gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 239 Die allgemeinen Auslassungen der Quellen erscheinen demnach wenig geeignet, uns genügend aufzuklären sowohl über die eigenthümlichen Merk- male der goldenen Bullen, als auch über die Stellung derselben gegenüber den andern bekannten Gattungen und Arten kaiserlicher Constitutionen. Als desto verläfslicher bewähren sich dagegen die Aufschlüsse, welche aus der Prüfung des Inhaltes der einzelnen bis auf unsere Zeit gekommenen golde- nen Bullen, und aus der Zusammenstellung der Meldungen gleichzeitiger Geschichtschreiber zu entnehmen sind, sowohl bezüglich des Zeitalters und der Formen der Ausfertigung, als auch in Hinsicht auf die Veranlassung und den Gegenstand dieser ausgezeichneten Gattung schriftlicher Verfügungen der byzantinischen Kaiser ('). Die Bekanntmachung goldener Bullen durch die Kaiser zu Byzanz ist für den Zeitraum vom Anfange des zehnten Jahrhunderts bis zur türkischen Eroberung der römischen Kaiserstadt, mittels zahlreicher und glaubwürdi- ger Zeugnisse verbürgt. Aus der früheren Zeit kommt nur ein Beispiel dieser Gattung vor, und dasselbe darf kaum als ein durchaus zweifelloses betrachtet werden. Wir meinen die angebliche goldene Bulle Justinian’s, durch welche derselbe die bestimmt begrenzte Ausübung des Asylrechtes an die grofse Kirche zu Constantinopel, d.i. an den durch ihn erbauten pracht- vollen Sophien-Tempel (2°), verliehen haben soll. Nun ist zwar die Exi- stenz des Asylrechtes dieses Tempels hinreichend verbürgt, und dessen An- wendung durch die zahlreichen, im Verlaufe der byzantinischen Geschichte 5 Ss eh , . 5 5 . oizovomıadv dr re YgvroßovAAuw), so wie von der Beschreibung der sg. Bulla medicatrix des Manuel Comnenus, bei Joann. Cinnamus histor.VI. 8. (S. unten Anm. 32.). ('?) Du Cange a.a. O. hat, ungeachtet seiner gründlichen Bekanntschaft mit byzan- tinischen Geschichts- und Rechts- Quellen, nicht diesen Organen, sondern ungleich ent- fernter stehenden Gewährsmännern, z. B. dem fränkischen Chronisten Villhardouin, seine sporadischen Notizen über die goldenen Bullen entlehnt. (?°) Nicht blos in Justinian’s Gesetzen, und in denen seiner Nachfolger, hat die frag- liche Benennung diese Bedeutung, sondern auch bei den Geschichtschreibern; S. Alexiad. III. p.75.V. pr. p. 128 sq. VI. p.168. X. p. 273. XV. p.485. Mich. Glycas annal. P. 4. p- 983. 598. 600. Tbeophanes contin. Ir. 2. TV. 43. V: 29. 40.70. VI. 28.32. "Geor- gius monach. de Leone Bas. F. c.41. Ducas hist. Byz. c.36 sq. c. 39. Leo Dia- con. historiar. II. 11. II.7. VI. 4. IX. 4.12. X.10. G. Cedrenus a.a. ©. p. 371. 392. 400. 468. 522. 605. 639 sq. 643 sq. 654. 805. Nicet. Choniat. de Isaaco Ang. (eh 240 H.E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit wiederkehrenden, Beispiele (*') beglaubigt. Auch die Betheiligung Justi- nian’s, als des Begründers dieses Privilegiums, ist nicht anzufechten, da spätere Gesetze dieselbe anerkannt haben (??). Gleichwohl dürfte die Ein- kleidung dieser Vergünstigung in die Form einer goldenen Bulle schwerlich zu den entschiedenen historischen Thatsachen zu zählen sein. Es ist näm- lich nicht der urkundliche Text jener Verbriefung Justinian’s uns überliefert, sondern nur ein sehr verkürzter Auszug desselben (*?). Dieser wird freilich von den Referenten als die Epitome einer goldenen Bulle bezeichnet; allein dieser Angabe dürfte eine Verwechslung zu Grunde liegen zwischen dem ur- sprünglichen Freibriefe Justinian’s und den Bestätigungsbullen der späteren Kaiser. Denn gleichwie überhaupt von den Vorstehern privilegirter Suft- ungen, und andern Besitzern grofser Güter-Complexe, bei dringenden Ver- anlassungen, zumal bei den häufigen gewaltsamen Erledigungen des byzan- tinischen Kaiserthrones, landesherrliche Erneuerungen ihrer Vorrechte aus- gewirkt zu werden pflegten (**), so fehlte es auch der Hauptkirche der kai- serlichen Residenz nicht an dergleichen Urkunden zur Bestätigung und Er- weiterung ihrer Rechte (°°). Aufserdem ist zu beachten, dafs spätere Kai- (?') Vergl. Alexiad. II. p. 52 sq. 68. Theophan. cont. I. 3. Leo Diac. II.7. IX.4. Cedrenus a.a. O. p. 460. 586. 610.793. Cantacuzen. histor. I. 12. (2?) Vergl. unten Anm. 26. (2?) Bei Leunclav. a.a. ©. T.IJ. p.72 sg. (?*) Wir mögen hier nicht verweisen auf solche K. Verfügungen, die zwar alte, durch goldene Bullen der Vorfahren verbriefte, Privilegien bestätigen, sich selbst aber nicht ausdrücklich als Kaiserbullen bezeichnen, wie z. B. eine Novelle des K. Heraclius (bei Leunclav. das. p.73 sq.), und eine des Alexius II. Comnenus (ebendas. p.167). Es mag hier nur hingedeutet werden auf die (weiter unten Anm. 32 zu besprechende) s. g. Bulla medicatrix des Manuel Comnenus (Leunclav. das. p. 149 sq.), und auf andere, bei Du Cange a.a. O. verzeichnete, Bestätigungs - Bullen. (2°) Aufser der, sogleich zu erwähnenden, Novelle des Constantinus Porph. (Anm. 26.) kann auf die Bestätigungs-Bulle des Manuel Comnenus (bei Leunclay. a.a. O. p- 152.) verwiesen werden. Auch kommen hier in Erwägung die Meldungen der Histo- riker über die, durch die Freigebigkeit verschiedener Kaiser bewirkte, Vermehrung der Einkünfte des Sophien-Tempels. Theophanes contin. V.79. G. Cedrenus a. a. O. p- 388. 557. 587.722.790. Joann. Curopalatae breviar. histor. pr. p- 807. ed. J. Becker. p. 641 sq. Bonn. 1839. 8. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 241 ser (2°) jene erste Verleihung des Asylrechtes an die Sophienkirche zwar auf eine Constitution Justinian’s zurückführen, jedoch derselben das Prädicat einer goldenen Bulle nicht ausdrücklich beilegen. Ferner Justinian selbst hat bei keiner von seinen zahlreichen Verfügungen auf ein diesem Prädicat entsprechendes Ritual der Ausfertigung hingewiesen, und noch lange nach seiner Zeit fehlt es durchaus an sicheren Spuren des Gebrauches der golde- nen Kaiserbullen (27). Endlich dürfte auch das folgende Argument nicht ohne Beweiskraft sein. Der Auszug aus dem Berichte des Geschichtschrei- bers Menander (*°), über die Friedensverhandlungen zwischen den Abge- sandten Justinian’s und jenen des K. Chosroös von Persien, verbreitet sich sehr umständlich über die einzelnen Förmlichkeiten, welche bei der Red- action des Friedensinstruments sorgfältig beobachtet waren. Es ist sogar die Sprache bezeichnet, in welcher die Texte der beiderseitigen Urkunden ab- gefafst wurden, und nicht nur der von den Gesandten gemachte Vorbehalt, der Bestätigung von Seiten ihrer Gebieter, wird ausdrücklich Erwähnung gethan; es sind auch die Worte der durch Justinian vollzogenen Bestätigung im Original mitgetheilt. Bei dieser Veranlassung ist aber lediglich von der divina (s. pragmatica) sanctio Imperatoris die Rede (2), ohne Hinweisung auf die Prädicate einer goldenen Bulle. Dadurch dürfte die Folgerung ge- rechtfertigt erscheinen, dafs die Anwendung des Rituals solcher Kaiserbul- len, wenn dasselbe überhaupt damals schon bekannt gewesen wäre, unfehl- bar in dem vorliegenden Fall durch die Perser würde beantragt und durch den römischen Kaiser bewilligt worden sein. Auch könnte in dem Auszuge (?°) Namentlich Constantinus Porphyrogennet. in einer Novelle (bei Leun- clav. ebendas. p. 109 sq.), auf welche auch Manuel GComnenus Bezug genommen hat (in der, von Witte a.a. O. p. 32 mitgetheilten, Constitution). (2’) Die Erzählung des Cedrenus (a. a. O. p. 389. (V. I. p. 682. ed. Becker.) von K. Justinus II, der eine Querulantin mit einem besiegelten kaiserlichen Handschreiben an den Stadtipräfecten wies, (Artoreıev auryv Mer apgmyidos eimew Fu Hayisrew TR yYE- verSar ÖrzaoroyySnropssvov) ist von einem einfachen K. Rescripte zu deuten. (?°) Excerpta Menandri histor. c. 3 sqq- Lin den Excerpt. de legationib. Rom.] pag. 346 sqg. des Corp. seriptor. hist. Byz. Bonn. 1829. 8. (°°) Ebendas. p. 353. Zuvsßyrav de zu Es Toro, Were zarte av joisav mgoEeADEIW Fyv ’ 4 me , ) HARAOUMEUYU Tagrav e2 soo Punawv Basırzus #. 7. A. Philos.- histor. Kl. 1846. Hh 242 . H.E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit des Historikers die Hinweisung auf eine solche Förmlichkeit schwerlich sich verzettelt haben, indem der Epitomator genügende Auskunft ertheilt über die Form der, dem Friedensinstrument angehängten, Siegel der Ge- sandten. | Weniger schwankend als hinsichtlich des Ursprunges der goldenen Bullen, und fast eben so zuverläfsig als die Zeugnisse über die Dauer des Gebrauches derselben, welcher hinabreicht bis zu den letzten Tagen der byzantinischen Herrschaft (°°), sind die Ergebnisse der Untersuchung über die Veranlassung und den Zweck der Ausfertigung solcher feierlichen Ver- briefungen. Einige von diesen auf uns gekommenen Urkunden bewähren sich als Acte der allgemeinen Gesetzgebung, sowohl für weltliche (°') als auch (und zwar in überwiegender Anzahl) für kirchliche Zwecke (3?). Bei verschiedenen Gesetzen dieser Kategorie ist es nicht zu verkennen, dafs sie durch concrete Veranlassungen ins Leben gerufen waren (°°). Die Mehr- zahl der Kaiserbullen, über deren Inhalt glaubwürdige Berichte vorliegen, (°°) S. unten Anm. 68. (°') z.B. das Gesetz des Nicephorus Botaniates über die Frist zur Vollstreckung körperlicher Strafen, gleichwie über verschiedene andere Gegenstände des Strafrechts. (Witte a.a. OÖ. p. 23 sq.) Ferner die Verordnung Kaisers Alexius I. Comnen. über die Ableistung körperlicher Eide (Zachariae a. a. O0. p. 123). ('?) z.B. die Verfügung des zuletzt genannten Kaisers über mannichfaltige Gegen- stände des Kirchenrechts und der kirchlichen Disciplin (Leunclav. ebendas. T.I. p. 123 sq.). Sodann die Constitutionen von Johannes Comnenus und Johannes Ducas Batatzes über die Befreiung der Kirchen von jeder Abgabe für den Fall des Ablebens ihrer Bischöfe, so wie bei der Beerbung der ihnen angehörenden Geistlichen (Ders. p.147. p- 176 sq.). Endlich die s. g. Bulla medicatrix des Manuel Comnenus (ebendas. p.149 sgq.), durch welche überhaupt aller zweifelhafte Grundbesitz, in dessen Genuls Kirchen und geistliche Stiftungen sich befanden, Bestätigung erhalten sollte. Über dieses, durch die Lobeserhebungen des Clerus verherrlichte, Gesetz berichtet Joann. Cinnamus hi- storiar.VI. 8., der dasselbe in das fünfzehnte Regierungsjahr des genannten Kaisers ver- legt, und darauf diese Bezeichnung anwendet: Tyv uevro: Öwgav zur roum Errngıbev, ev are 5 UFTW EVTETNARTILEVOV 1Te} o@orAov ETOG KaAEV € iv YA" 7 ey IME KE / ° Me TTriv, (°’) So z.B. die Novelle Basilius II, die das Verbot des Nicephorus Phocas, wegen Gründung neuer Kirchen und Klöster zurücknahm (ebendas. p. 117 sqq. vergl. p- 113). Das, die Synodal-Beschlüsse über blutschänderische Heiraten und Verlöbnisse be stätigende, Gesetz des K. Nicephorus Botaniates (ebendas. p. 121 sq.). Die Bestäti- gungs-Urkunde K. Alexius I. für die, durch seinen Regierungsvorgänger Alexius I. gegründeten oder ausgestatteten, Klöster (das. p- 167). gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 243 beschränkt sich dagegen auf vereinzelte Privilegien -Verleihungen (°*), oder beschäftigt sich mit der feierlichen Beglaubigung der Ausübung anderer kai- serlicher Hoheitsrechte für einen durchaus concreten Fall. Die Verbriefung von Privilegien und Schenkungen (°?) hat wieder vorzugsweis die Kirchen und Klöster zum Gegenstand. Das jetzt veröffentlichte (?%) Document des K. AlexiuslI., über die Schenkung der Insel Patmos an eine geistliche Stift- ung, kann als ein lehrreiches Beweisstück dazu dienen; dasselbe erhält aber wiederum mannichfache Aufklärung aus der uns überlieferten Novelle K. Alexius II. (7), welche die an einzelne Klöster erlassenen goldenen Bullen seines Vorfahren bestätigt und zugleich Einzelheiten des Inhaltes derselben hervorgehoben hat. Ungleich wichtiger sind die Berichte über die, auf die Ausübung verschiedenartiger Hoheitsrechte bezüglichen, goldenen Bullen, welche das Geschichtswerk der Anna Comnena darbietet. Von diesen ist hier, mit Hintansetzung der Zeitfolge der darauf bezüglichen Ereignisse, umständlich zu handeln, indem die gründliche Belehrung, welche für un- sere Aufgabe daraus abgeleitet werden kann, zur Zeit noch nicht die gebühr- ende Anerkennung gefunden hat. Die genannte Verfasserin der Denkwürdigkeiten aus dem Leben ihres kaiserlichen Vaters berichtet sehr ausführlich über zwei, in die letzte Zeit von dessen Regierung fallende Ereignisse, nämlich über die Gründung der neuen Colonie Alexiopolis (auch Neocastrum genannt) (*°), und über die Stiftung des grofsen Waisenhauses zu Constantinopel (*). Jene Colo- nie, für welche in der unmittelbaren Nähe von Philippopolis ein passendes (°°) Vergl. Cantacuzenus hist. II. 2. a. E., wo es von Andronicus IM. heilst, er habe den Bürgern der Kaiserstadt einige der drückendsten Abgaben erlassen, auch rück- ständige Gefälle von nutzbaren öffentlichen Grundstücken getilgt, und diesen Gnadenact durch die Ausfertigung einer goldenen Bulle beglaubigt. (°°) Von Manuel Comnen. wird berichtet (Nicet. Choniat. de Manuele Comn. 1.1), er habe seine Ausrufung zum Kaiser in der Hauptstadt dadurch sichergestellt, dafs er goldene Bullen, welche die Austheilung ungewöhnlich beträchtlicher Geldsummen ver- hiefsen, den Geistlichen der Sophien-Kirche überreichen liels. (°°) S. oben Anm. 5. (?’) Vergl. Anm. 24. und 33. a. E. (°?) Alexiad. XIV. a. E. p. 456. (?°) Das. XV. p. 482 sq. Hh2 244 H. E. Dınksew über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Areal abgegrenzt war, wurde bestimmt die ärmeren aber rechtgläubigen Ein- wohner dieser Stadt aufzunehmen, die sich von den in derselben herrschen- den christlichen Irrlehren frei erhalten oder losgesagt hatten. Diesen sollten Wohnungen und Landbesitz, nebst den Mitteln zu gewerblicher Thätigkeit, freigebig zugetheilt, auch förmliche Verbriefungen darüber ausgestellt wer- den, welche den Genufs solcher Vortheile nicht blos den Colonisten selbst und deren Kindern sicherten, sondern auch ihren kinderlosen Ehefrauen und den sonstigen Erben oder Singularsuccessoren. Die Erzählerin fügt ausdrücklich hinzu, dafs darüber eine goldene Bulle des Kaisers ausgefertigt worden (“°), und dafs der wesentliche Inhalt derselben in die vorstehende Darstellung aufgenommen sei (*'). Das nämliche wiederholt unsere Bericht- erstatterin bei der Schilderung der grofsartigen Einrichtung des Waisenhau- ses, oder vielmehr der allgemeinen Versorgungsanstalt für Verwaiste und Hülflose in Byzanz, zu welcher Alexius I. sechs Jahre vor seinem Tode schritt, nach der Beendigung des blutigen Türkenkrieges. Es wird bei die- ser Gelegenheit auf verschiedene goldene Bullen hingewiesen, welche be- stimmt waren, die Förderung der Zwecke dieser wohlthätigen Stiftung für die Dauer zu sichern. Vornehmlich ist von den reichen Einkünften die Rede, zu deren Beisteuerung Meer und Land angewiesen waren; ingleichem von dem Ertrage der einzelnen Grundstücke, die das Vermögen der Anstalt bil- deten. Auch der Regulirung des Geschäftswesens der ausgedehnten Ver- waltung wird gedacht, insbesondere der zahlreichen Beamten, welche Ein- nahmen und Ausgaben, nebst dem gesammten Rechnungswesen, zu über- wachen hatten. Von der Ausfertigung goldener Bullen zur Beglaubigung für kaiser- liche Abgesandte, namentlich bei der Anknüpfung von Verhandlungen zur Kriegszeit, kommen verschiedene Beispiele in dem nämlichen Geschichts- (°°) Auf eine ähnliche Stiftung früherer Kaiser dürfte die Benennung des Castells, oder Fleckens, Chrysobullon in der Nähe von Tarsus, dessen die Historiker geden- ken, (Theophanes contin.V. 51. Cedrenus a.a.O. p. 576. (V. 2. p. 217. ed. Becker.) sich zurückführen lassen. (*') Früher, und namentlich im Zeitalter Justinian’s, erfolgte die Verleihung von Stadtrechten an solche castellartige Plätze, ohne dals dabei der Ausfertigung einer goldenen Bulle gedacht würde. Vergl. Cedrenus a. a. ©. pag. 359. (V.1. pag. 630. Beck.). gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 245 werke vor (“). Nicht weniger zum Behufe der Zusicherung kaiserlicher Gnade und der Bewilligung freien Geleites, an einen abtrünnigen oder zwei- felhaften Anhänger des regierenden Kaisers (*). Noch belangreicher sind die Berichte, welche der goldenen Bullen gedenken bei der Übertragung einzelner Ausflüsse der Hoheitsrechte des Landesherrn an einen Staatsbür- ger oder auswärtigen Verbündeten. Vor allen gehören dahin diejenigen Bul- len, die von der Stellvertretung des Kaisers durch ein Mitglied seiner Fami- lie, in Beziehung auf die Ermächtigung zur Ausübung sämmtlicher Souve- rainitäts-Rechte handeln. In diese Classe stellen wir zunächst die Schilderung (**) der Verhand- lungen, welche der Anführer der kaiserlichen Truppen, Nicephorus Me- lissenus, mit seinen Schwägern Isaac und Alexius Comnenus an- knüpfte, als diese den offenen Angriff gegen die Regierung des Kaisers Ni- cephorus Botaniates begonnen hatten. Melissenus liefs ihnen antra- gen, die Herrschaft mit ihm zu theilen, so dafs ihnen selbst das zum Orient gehörende Reichsgebiet verbleiben sollte. Als die beiden Comnenen dies Ansinnen verwarfen und sich auf das Zugeständnis der Würde des 'Thron- folgers und auf die Einräumung des Gebietes der Stadt Thessalonich an ihren Contrahenten beschränkten, erklärten die Abgesandten desselben sich bereit, auch auf ein solches Abkommen einzugehen, vorausgesetzt dafs zur Beglaubigung der einzelnen Verwilligungen eine goldene Bulle ausgefertigt würde. Die Zusage einer solchen Verbriefung wurde zwar gegeben, es unterblieb aber die Vollziehung, theils durch die Ränke der Umgebung des Alexius, theils wegen der durch Verrath vermittelten schnellen Übergabe der kaiserlichen Residenz, welche die Thronentsagung des regierenden Kai- sers zur Folge hatte. Es ist dies der nämliche Nicephorus Melissenus, der als Gemahl der Schwester der beiden Comnenen, zur kaiserlichen Fa- milie gehörte (*). Er erhielt hinterher den Cäsar-Titel, und es geschieht (*?) So z.B. in dem Kriege gegen die Scythen (Alexiad.VII. p. 202), und bei dem vermittelnden Auftreten des römischen Kaisers in dem ersten Kreuzzuge. Ebendas. XI. p- 323. vergl. p. 310. XII. p. 346. (*?) z.B. an Georgius Monomachatus. Das. III. p. 97. vergl. p. 92. und I. a. E. p. 38 sq. (**) Ebendas. II. p. 59 sqq- 62 sq. (°°) Nicephori Bryennii commmentarior. I. 6. 11. III. 15. 30 sq. 246 H. E. Dirksenw über einige, vereinzelt auf unsere Zeit seiner Zuziehung zum kaiserlichen Rathe, so wie seiner Verwendung bei der Anführung des Heeres (*°), noch oft Erwähnung unter der Regierung des Alexius I. Ausführlich ergeht sich die Erzählerin in der Schilderung der Ehren- rechte, welche ihr kaiserlicher Vater bei seinem Regierungsantritte dem Con - stantinus Porphyrogennetus, dem Sohne des Michael Ducas und der Kaiserin Maria, bewilligte (*). Der Titel des Cäsars, nebst dem Schmucke des Diadems, so wie die Aufnahme seines Namens in das Formu- lar der öffentllchen Verkündigungen, und die Befugnis zur Mitunterzeich- nung der schriftlichen feierlichen Ausfertigungen des Kaisers, sind beson- ders aufgeführt; aufserdem ist aber noch mit Nachdruck hervorgehoben die Einräumung des Rechtes, einer vollständig purpurfarbigen Fufsbekleidung sich zu bedienen, obgleich Nicephorus Botaniates selbst diesem seinem Stiefsohne lediglich den Gebrauch schwarzer, mit purpurner Verbrämung versehener, Stiefelchen gestattet gehabt habe (**). Alle diese Zugeständ- nisse liefs Alexius, auf das dringende Verlangen der entthronten Kaiserin Maria, durch eine goldene Bulle beglaubigen (?). Ein wichtiges historisches Actenstück liefern die Denkwürdigkeiten der Anna Conmmena in der Mittheilung des Original-Textes jenes feierlichen Reverses von Bohemund, dem Sohne von Robert Guiscard, zur Beglaub- igung der Beilegung seiner blutigen Fehde gegen K. Alexius (°°). Die Ein- 5 zelheiten des Inhalts dieser Urkunde berühren unsere Aufgabe nur insoweit, (*6) Alexiad. IV. p. 115. V. p. 139. VI. p. 195. 200. VIII. p. 227. 229. 235. 239. X. p- 273. (*”) Das. II. p. 79 sq. Vergl. des Nicephorus Bryennius commentar. in praef. (Corp. seriptor. hist. Byz. p. 11. ed. A. Meineke. Bonn. 1836. 8.). (*?) Mit gleicher Emphase geschieht der Purpurstiefeln, als eines den Mitgliedern der Familie des regierenden Kaisers vorbehaltenen Schmuckes, sowohl an andern Stellen des nämlichen Werkes der Anna Comn. (IX. p. 256. XV. a.E. p. 505), als auch bei den übrigen Historikern Erwähnung. Mich. Glycas ann. P. 4. p. 601. Theoph. contin. IV. 44. V.100. Symeon mag. De Mich. et 'Theod. c. 47. Ducas hist. Byz. c.6. Leo Diac. hist. III. 4. V.9. VII. 6. Cedrenus a. a. O. p. 485.805. Nicet. Choniat. histor. 1.2.5. Joan. Cinnami histor. 1.10. Nicephori Bryennii comm. III. 10. IV-46,31- (*?) Vergl. zuvor Anm. 47. (°°) Ebendas. XIII. p. 406 sgq. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 247 als bei der Bezeichnung der, an Bohemund durch den Kaiser überlassenen Theile des Reichsgebietes, gleichwie bei den demselben zugesicherten Ge- rechtsamen, wiederholt Bezug genommen ist auf die, mittels einer goldenen Bulle bekräftigte, Zusage des Kaisers und des Thronfolgers. Diese Bulle ist uns freilich nicht überliefert, es hat aber die Berichterstatterin ausdrück- lich vermerkt, dafs dieselbe in bester Form ausgefertigt und dem Bohemund durch den Kaiser behändigt worden sei (°!). Von der bedeutendsten Kaiserbulle, deren Geschichte in der Alexias der Anna Comnena im Zusammenhange mitgetheilt ist (°?), sprechen wir zu- letzt. Es ist dies die vollständige Urkunde, durch welche Alexius I. beim Beginne seiner Regierung, veranlafst durch den in Person zu leitenden Kriegs- zug gegen Robert Guiscard, obwohl ohne Beschränkung auf die Dauer sei- ner Abwesenheit von Byzanz, die Ausübung sämmtlicher Regierungsrechte auf seine Mutter übertrug. Es sind darin zunächst im allgemeinen alle mündliehen und schriftlichen Verfügungen der Regentin, bezüglich der Staatsverwaltung so wie der Rechtspflege, mit der Geltung eigener Entscheid- ungen des Kaisers ausgestattet. Dies wird von der Bemerkung begleitet, es sollten die motivirten gleich den ohne Enscheidungsgründe erlassenen schriftlichen Entschliefsungen der Kaiserin Mutter das Ansehn kaiserlicher Constitutionen geniefsen, vorausgesetzt dafs deren Ächtheit durch das bei- gedruckte eigene Siegel derselben, welches die Symbole des Todes und der Auferstehung darstelle, gewährleistet sei. Daneben ist noch einzeln nam- haft gemacht die Befugnis der Regentin, über alle öffentliche Anstellungen zu verfügen, im Heere gleichwie in der Verwaltung und in den Gerichtshö- fen; ferner die Einkünfte der Beamten zu erhöhen und Gnadenbezeigungen jeder Art zu bewilligen; endlich über die Ermäfsigung öffentlicher Abgaben zu Gunsten einzelner Steuerpflichtiger zu verfügen. Die Berichterstatterin hat freilich nicht hinzugefügt, welchen Gebrauch ihre Grofsmutter von die- ser unbeschränkten Regierungsvollmacht gemacht, sodann ob die Benutzung derselben nicht zu Conflieten mit der Autorität des Kaisers geführt, und na- mentlich ob durch diese mütterliche Bevormundung des K. Alexius I. das Staatsinteresse gewonnen oder verloren habe. Anna Comnena begnügt sich (?’) Das. p. 416. (©?) Das. III. p. 82'sq. 248 H.E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit vielmehr, jene Maasregel ihres kaiserlichen Vaters durch das übertriebenste Lob zu verherrlichen, indem sie dieselbe sowohl als ein Zeichen der Kin- desliebe, wie auch als das Ergebnis der wohlbegründeten Überzeugung dar- stellt, dafs die Regentin alle Eigenschaften in sich vereinigt habe, um die Regierung sämmtlicher Reiche des Erdballs zu leiten (%°). Durch das Zeug- nis der Geschichte ist freilich die Schwäche der eigenen Regierung des Ale- xius I. so sehr aufser Zweifel gestellt (%*), und zum Theil durch die von der Anna Comnena selbst (°°) berichteten Thatsachen unterstützt, dafs die Stellvertretung durch eine Regentin das Gemeinwohl schwerlich in gröfsere _ Gefahr zu bringen vermocht hat. Jedenfalls fehlt es nicht an anderweiten Beweisen dafür, dafs die Kaiserin Mutter von ihrer Regierungs -Vollmacht den vollständigsten Gebrauch gemacht habe. Denn abgesehen von den Aus- sagen der Historiker (°°) ist unter dem Namen von Alexius I. eine Novelle uns erhalten, welche neben der Namenszeichnung der beiden Gabinets- und Canzlei-Dirigenten den Vermerk enthält, es sei das Siegel der Kaiserin Mut- ter an die Tekunde geheftet worden (°7). Die Berichte der übrigen byzantinischen Geschichtschreiber, velkahee der goldenen Kaiserbullen gedenken, stehen zwar den bis hierher bespro- chenen Mittheilungen der Anna Comnena an Fülle der Belehrung entschie- den nach, liefern jedoch durchaus übereinstimmende Resultate. Dahin ge- hört die Meldung des Michael Glycas (°*), dafs der Kaiser Constantinus Porphyrogennetus den Romanus Lacapenus mittels einer goldenen Bulle zu seinem Vormund und zugleich zu seinem Vater ernannt, hinterher aber den- selben auch mit den Ehrenrechten eines Thronfolgers ausgestattet habe. Der Zusatz, dafs für jene Auszeichnung kein Beispiel aus früherer Zeit zu ermitteln sei, bedarf indefs der Berichtigung. Denn nicht nur die That- (??) Das. p. 85 sg. (°*) Vergl. Gibbon Gesch. d. Verf. u. Unt. d. R. Rchs. Cap. 53. Cap. 56. CMZEB X. 922732 8V. paar. (°°) Mich. Glycas a.a. O. P. 4. p..622. 7’) Kay die zngod Basırzy spgwyis FW RovAAwrngw FnS dyias Öermeiys zu lunrgos ro Besırus. Vergl. Zachariae a.a. O. p- 130 sq. (°) 2a. 0. p. 557 sq. Vergl. Cedrenus a.a. O. p. 617. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 249 sache der Adoption des Romanus, als Vaters des Constantin, steht fest (5°); sondern es sind auch frühere Beispiele erhalten von Adoptionen an Bru- ders- (°°) und sogar an Vaters Statt (°'), welche von einzelnen Kaisern zu Byzanz vollzogen waren. Bei einem andern Berichterstatter (°?) lesen wir, dafs K. Michael der Stammler, um die bewafineten Anhänger des von ihm bekämpften Gegenkaisers Thomas für seine Parthei zu gewinnen, denselben die Bestätigung der, durch seinen Widersacher ihnen verliehenen, Dienst- grade verheifsen und diese Zusage mittels einer goldenen Bulle bekräftigt habe. Ähnliches wird dem Leo Sophus nacherzählt (3), gleichwie dem Ro- manus Lacapenus (°*), Johannes Zimisces u.a. m. (°). Ein merkwürdiges Actenstück derselben Form hat Johannes Oantacuzenus (°) in seinen Denkwürdigkeiten uns überliefert. Es ist dies die goldene Bulle, welche er von seinem Mündel, dem Kaiser Johannes V. Palaeologus, und der Kai- serin Mutter unterzeichnen liefs, damit dieselbe dem, zum Präfecten der aufrührerischen Thessalier ernannten, Johannes Angelus als ostensible Be- stallung dienen möchte. Ähnlich wie von Manuel Comnenus berichtet wird (°°), dafs er zu seinem Stellvertreter bei der kirchlichen Feierlichkeit in (°?) Obwohl andere Referenten des nämlichen Ereignisses minder genau über die Ein- zelheiten desselben sich ausgelassen haben, z. B. Theophanes de Constant. Porph. c.13. c.14. Symeon mag. de eod. c.12. Es bedarf nicht des Postulates, als ob die Adoption des Romanus verwechselt sei mit dessen Stellung als Schwiegervater des Kaisers. S. Gre- gor. mon. de Const. Porph. c. 24. c. 27 sq. c. 30. c. 35. (°°) Vergl. Theophanes contin. IV. 43. V.18. Cedrenus a.a. O. p. 527. 556. (°') Nämlich die des Zautzas durch Leo Sophus, der dessen Tochter später zu seiner Gemahlin erhob. Cedrenus p. 595. (°?°) Theophanes cont. II. 19. (°°) Ders. VI. 26. Wir lassen begreiflich zur Seite liegen die Berichte von gefälschten Kaiserbullen (S. Theophanes de Const. Porph. c.13 sg. Gregorius monach. de eod. c. 28. Symeon mag. c.14. CGedrenus p. 617.), gleichwie die Beispiele von dem an- geblichen Gebrauche goldener Bullen bei den, mit den römischen Kaisern verhandelnden, Bulgaren. Theophanes de Romano Lacap. c. 22. (°°) Theophanes a.a.O. c.48. Symeon mag. das. c. 50. (°°) Leo Diac. VII. 3. Cedrenus p. 694. 701.709. 803. Nicephorus Bryen- nius comm. 111. 18. IV.17. Joann. Curopalat. a. a. O. p. 865. (°°) ‚‚Histor. III. 53. (°”) Nicet. Choniat. de Manuele Comnen. III. 4. Philos.- histor. Kl. 1846. Ti 250 H. E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Constantinopel, durch welche seiner Tochter Maria und dem Alexius die Nachfolge in der Regierung gesichert werden sollte, einen Beamten mittels einer goldenen Bulle ernannt habe. Auch gehört hierher die Erwähnung der goldenen Bulle, durch welche der zuvor genannte Kaiser Romanus den Bürgern von Edessa, für die Aushändigung des angeblichen Original-Bild- nisses von Jesus Christus, aufser andern Vortheilen auch dies zugestand, dafs die zu ihrem Gebiete gehörenden Ortschaften fortan keine Feindselig- keiten von Seiten der Römer zu befürchten habeu sollten (°%). Dieselbe Form, in welche K. Alexius I, nach den Angaben der Anna Comnena, seine Transaetionen mit den Häuptern einer bewaffneten Gegenparthei kleidete, sehen wir auch schon bei den Verhandlungen der Regierungsvorfahren des- selben mit ihren Bundesgenossen zur Anwendung gebracht (°°). Entsprech- end der Schilderung von der Ausstattung des Waisenhauses zu Byzanz, welche oben aus der Alexias mitgetheilt wurde, ist die Erzählung (7°), dafs K. Constantinus Porphyrogennetus, oder nach andern Romanus IV, dem Wunsche seiner Gemahlin genügend, das Grundvermögen und die Ein- künfte des, durch dieselbe in Constantinopel neu begründeten, Petrinischen Hospitals erheblich vermehrt und die gesammte Schenkung mittels einer gol- denen Bulle bekräftigt habe. Zuletzt ist noch der Meldung des gleichzeiti- gen Geschichtschreibers Ducas (?!) zu gedenken über eine, kurz vor der Eroberung der Kaiserstadt ausgefertigte, goldene Bulle, die man vielleicht als die letzte ihrer Gattung bezeichnen kann. Es ist dies die feierliche Ver- briefung, durch welche der Kaiser dem Johannes Giustiniani, der dem be- reits durch die Türken berannten Byzanz von Genua aus mit geringer Kriegs- macht zur Hülfe geschickt war, die Insel Lemnos unter dem Vorbehalte zum Geschenk machte, wenn durch seinen Beistand der gemeinsame Feind der Christenheit besiegt sein würde. Durch die bisherige Ausführung dürfte die Beantwortung der folgen- den Fragen genügend vorbereitet sein: welches waren die charakteristischen (*®) Cedrenus p. 178. 631. (°?) Ders. p. 762 sq. (”°) Theophanes a.a. ©. c. 40. Gregorius monach. a. a. OÖ. c.10. Cedrenus p- 730. vergl. p. 390. (”') Histor. Byz. c. 38. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 251 Merkmale des Rituals der Kaiserbullen? und welcher Gattung der kaiserli- chen Constitutionen scheinen diese Bullen am nächsten gestanden zu sein? Auch für die Lösung dieses Problems sind die Elemente theils aus dem In- halte der einzelnen uns überlieferten goldenen Bullen, theils aus den Anga- ben anderer Quellenberichte über Zweck und Beschaffenheit dieser Form kaiserlicher Erlasse, zu schöpfen. Es mögen nun zunächst die, in den Kaiserbullen selbst enthaltenen, Bezeichnungen der Unterschriften und Siegel derselben geprüft werden. In einigen derselben geschieht blos der umständlichen Namenszeichnung des Kaisers Erwähnung (7?). Gewöhnlich ist dabei gleichzeitig auf die rothe Farbe dieser Unterschrift hingedeutet (7%). Häufig wird auch des goldenen Siegels neben der Namenszeichnung gedacht (’*), und wohl gar die Farbe der Schnur beschrieben, an der das Siegel befestigt worden (2); wo dann (”?) So schliefst die goldene Bulle des Nicephorus Botaniates (bei Witte a.a. O. p. 28.) mit dieser Clausel: Nızypogos Ev Xgisru) zw Osw mırros Basırels zu auroraarwg “Puneiov 6 Boravsierys. Vergl. auch die Unterschrift der Bulle des Manuel Comnen. (ebend. p. 30.) und jener des Alexius I. Comn. (bei L. Ross a. a. O.). (’?) z.B. in der Bulle des Nicephorus Botaniates (bei Leunclav. a. a. O. T.1. p- 121 sqq.) und bei der Mehrzahl der sonst auf uns gekommenen Kaiserbullen. Die Schil- derung der Namenszeichnung als einer zinnoberfarbenen (z.B. in der Bulle des Leo So- phus, S. oben Anm. 63. und in jener des Alexius I. bei L. Ross a. a. O.) wider- spricht nicht der gewöhnlichen Angabe, dals es eine purpurfarbige gewesen. S. Bris- sonius de Form. 111. 79. (’°) Vergl. die Bullen von Basilius II. (Leunclav. das. p. 118 sq.) und Alexius I. (ebend. p.126.), so wie jene des Manuel Comnenus und des Johannes Ducas Batatzes (ebendas. p.149 sq. 154.178.). Auch gehört hierher die Äufserung des Leo Diac. (Hist. VII. 3, wo von Johannes Zimisces gesagt ist: ’Evsyaaıge de aurw zur ronous, HOTETETNjaurWEvVoUg &% Yovsod abowyirı Besırzais 2. 7. %.), so wie die Bezeichnung bei Ni- cephorus Bryennius commentarior. IM. 18. cf. IV.17. (EpSsav yap mg0s aurov ci TMAELTTOL AaSga duemgsseVras Ta za Aeurosnjacvrous yacıpas UmodeZaa Ser.) ; ferner die ent- sprechende Schilderung des Gedrenus a.a. OÖ. (oben Anm. 65.) von der Bulle des K. Romanus Lacap. und jene des Joann. Cinnamus hist.VI. 8. von der sg. Bulla medi- catrix des Manuel Comnen. (S. oben Anm. 32.). (’’) So liest man in der Nachschrift der Bulle des Michael Comnen. (bei Witte 5 x 4 Q , x [3 \ - ni , x a. a. O. p. 29.) Eiıye 70 ouvySes zavizAune, zaı Umoygadnv Tou Basırwus zauryv‘ „Mavoun r 2 m 67 \ a} x ’ \ > ’ [3 ’ [3 ’ ev Xaısru ru Osw mısros Vazıreus Hogdhvzoy EvvyFoS Aal RUTOAERFWE Punawv 0 Kouvyvos.” r \ ’ > ’ 2 m \ ’ >£ ’ \ El [a \ x x Kar zarwIev EmmwWonjsEunV Bovrrav Kovanv dic Keraens ogsıws. Kar eEwSIev 76° „oe Fo0 Emı n 2 \ ’ ’ mx , „ FoU zavızAsiov Zr Öızaodorou Ozoöwgov FoV Zureiwrov. Ii2 252 H. E. Dınksew über einige, vereinzelt auf unsere Zeit die Form des Redeausdrucks bisweilen hinreichend barock erscheint (7%). Da nun bei dieser Veranlassung die Benennungen Siegel und Bulle als gleich- bedeutend gebraucht sind, die Befestigung aber des Siegels an einer Schnur dessen Verkleidung nöthig machte, so scheint die Bezeichnung der goldenen Bullen nicht von der Form des Siegels entlehnt gewesen zu sein, sondern vielmehr von der Beschaffenheit der Siegelcapsel. Und damit kommt über- ein die Schlufsbemerkung einer Bulle des Johannes Comnenus (’’), dafs der purpurfarbigen Namensunterschrift das in Wachs ausgeprägte Siegel des Kaisers beigefügt sei. Denn diese Aussage ist nicht durch den Einwand zu entkräften, es habe die Verfügung des Kaisers sich selbst nicht XguroßevrAov genannt, sondern veagov Sermirua und Fgorrayua ("°), so wenig als die Wahr- nehmung dagegen streitet, dafs der wächsernen Siegel auch bei andern kai- serlichen Constitutionen Meldung geschieht, die doch mit den goldenen Bul- len nichts gemein haben (7?) Auch mag hier noch Erwähnung geschehn der Mittheilung eines andern glaubwürdigen Erzählers, der bei der Beschreibung einer goldenen Bulle, die der Regierung des K. Manuel Comnenus ange- hört, ausdrücklich des rothen Siegels so wie der seidenen Siegelschnur ge- denkt (°°), und wiederum die, in demselben Zeitraum bei einer besonders feierlichen Veranlassung ausgefertigte, goldene Bulle als mit kostbaren Stei- nen geschmückt schildert (°'), welche Umschreibung auf den metallenen Verschlufs des Siegels entschieden hindeutet. (”°) Am Schlusse der Bulle des Nicephorus Botaniates (bei Leunclav. T.T. 23 sn [3 ’ > Ira Or Bousaw ’ NT. 4 DEE p- 123.) liest man: „‚Uroryumvanevn ev aürw Or EpUTEUV Yoraarwv, Aa Öle Tourwv Tyv aAn- Q ’ € u \ m [ae "TELRU pavwregav Umayopsvouse, zogwunv urmeg ör riva AEYTHP Fyv AArSas sbawyıda Fourw > ’ . .. ” . . aramersare. Vergl. auch die zuvor (Anm. 74.) erwähnte Bulle von Basilius II. Einer analogen, von dem feierlichen Siegel entlehnten, Bezeichnung der Kaiserbullen selbst be- gegnet man bei Ducas Hist. Byz. c. 23, wo im Auftrage Amurat’s den Gesandten des römischen Kaisers erwidert wird: "EÄZouesv de zu yes myv alroo diAtav Ws Eolaceıov FI 20 PIISEINPEIN Emınpowyıriac RITe Re (’”) Bei Leunclav. I. p. 147 sq. (°®) Dies wiederholt sich auch bei andern unzweifelhaften Kaiserbullen. S. Witte a. a. 0. p. 25. 28.30. Zachariae a. a. O. p. 123 sqg- (?) Vergl. Leunclav. I. p.166. II. p.192. Witte p. 133. Zachariae p. 123. 131. (?°) Nicet. Choniat. de Man. Comn. I. 1. (?') Ebendas. III. 4. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 253 Von der Unterschrift des Thronfolgers, neben jener des Kaisers, hat keine der uns überlieferten Bullen Spuren aufzuweisen. Gleichwohl ist die Geltung eines solchen Gebrauches nicht durchaus in Abrede zu stellen, nach dem was zuvor aus der Alexias beigebracht wurde, in Beziehung auf die dem Sohne des K. Michael Ducas durch Alexius I. zugestandenen Ehrenrechte (°?), und hinsichtlich der feierlichen Beglaubigung der mit Bohemund gepfloge- nen Verhandlungen (®?). Es bietet sich nämlich dafür diese Ausgleichung dar. Die Mitunterzeichnung des 'Thronfolgers trat wohl nur ausnahmsweis ein, da wo nicht bereits durch den Zweck der fraglichen Verfügung, z.B. durch die Bestimmung der Bulle für die allgemeine Gesetzgebung, oder für die Beförderung der Interessen der christlichen Kirche, die Besorgnis einer Antastung ihres Inhaltes durch den Regierungsnachfolger beseitigt zu sein schien. Es geschieht daher jener Gegenzeichnung nur bei Staatsverträgen Erwähnung und bei Privilegien-Verleihungen, deren Ausführung eine Ver- kürzung des Staatsvermögens herbeiführte. So erklärt es sich, dafs bei der Verleihung des Rechtes der Gegenzeichnung an Constantinus, den designir- ten Nachfolger des Alexius I, ausdrücklich Bezug genommen ist auf die Be- kräftigung öffentlicher Schenkungen. Ferner dafs in der Verhandlung mit Bohemund die Abtretung einzelner Provinzen an denselben, unter dem Vor- behalte der kaiserlichen Landeshoheit, absichtlich als eine Schenkung des Kaisers dargestellt ist (%*). Auch mag hier noch daran erinnert werden, dafs es nicht an Beispielen gefehlt hat von goldenen Bullen, die zur Bekräftigung von durchaus unbegründeten Rechtsansprüchen bestimmt waren (°°). (®?) S. oben Anm. 16. 17.47. (°®) Anm. 50. 51. (®*) Ebendas. (?°) Dahin gehört die Novelle des Basilius II. (bei Leunclav. II. p.172 sqgq.), welche von der vierzigjährigen Verjährung ausdrücklich ausnimmt die Besitzthümer, welche einflufsreiche Privaten den ursprünglich armen Eigenthümern blos factisch abgenommen und zu ihrem eigenen Grundbesitz geschlagen hatten. Dabei wird erinnert, dals eine solche Ungebühr auch dann nicht rechtlichen Schutz genielsen solle, wenn die Begrenz- ung derartiger Areale durch beigebrachte goldene Bullen beglaubigt werde. Dies lälst auf die damalige Verbreitung eines solchen Misbrauches der Autorität der Staatsgewalt schlielsen, in Vergleichung mit welcher die Sitte früherer Jahrhunderte, Besitzungen ar- mer Leute, durch die blofse Bezeichnung derselben als Bestandtheile des Vermögens ein- flulsreicher Personen, ihren Eigenthümern zn entfremden (vergl. Theod. Cod. II. 14. V. 254 H. E. Dırksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit Dagegen für ein constantes Merkmal aller Kaiserbullen darf man die Gegenzeichnung eines, oder auch zweier, hoher Beamten des Cabinets und der Canzlei des Kaisers halten, so wie den Vermerk, dafs die Urkunde dem kaiserlichen Secretariat zur Aufbewahrung überliefert sei (%). Man ent- gegne nicht, dafs auch bei andern K. Constitutionen die Contrasignatur eines hohen Staatsbeamten, nebst der purpurfarbigen Namensunterschrift des Kai- sers zur Anwendung gekommen sei, und dafs die Überweisung kaiserlicher Urkunden an das Staatsarchiv von selbst sich verstanden habe (#”). Denn eben der ausdrückliche Vermerk der Aufbewahrung, so wie die Bezeichnung der Ortlichkeit dafür, charakterisirt die Kaiserbullen. Bei denjenigen von ihnen, die zur Beglaubigung gewisser Verleihungen an juristische Personen bestimmt waren, ist jenem Vermerke bisweilen noch die Erinnerung beige- fügt, es möge die Bulle auch in dem Archive dieser Körperschaft aufbe- wahrt werden (°°). Doch fehlt es hier auch wiederum nicht an dem Vorbe- halte, dafs die Beweiskraft der Urkunde nicht von der wirklichen Vollzieh- ung der vorgeschriebenen Niederlegung abhängig sein, mithin die Versäu- 14. ed. G. Haenel. Just. Cod. de his qui potent. nom. 2.15. ut nemo priv. titul. praed. 2.16.), den Schein einer minder strafbaren Täuschung annimmt. Übrigens scheint Ce- drenus p.702. jenen Vermerk der goldenen Bullen verwechselt zu haben mit dem spä- teren gesetzlichen Verbote für pozentiores, einen gar zu ausgedehnten Complex von Liegen- schaften zu erwerben. Indem er nämlich dieses letztere als den Inhalt eines Gesetzes von Basilius II. bezeichnet, fügt er hinzu, es sei dasselbe bereits durch die Vorfahren dieses Kaisers, Constantin und Romanus, eingeschärft worden. Die Ausleger zu die- ser Stelle des Cedrenus (V. II. p. 871 sq. ed. J. Becker.) streiten ohne Noth blos über die Frage: ob das Verbot Constantin’s sich auf die Bereicherung durch Aneignung öf- fentlicher Grundstücke bezogen habe, oder auf den unredlichen Erwerb fremden Priyat- Besitzes? (°°) Gewöhnlich ist dieses am Schlusse der Bulle vermerkt; jedoch bisweilen geschah dies auch in der Überschrift, gleichwie im Verlaufe des Textes: vergl. die Bulle des Ma- nuel Ducas (bei Witte p. 29. sq.), und jene des Alexius I. Comnen. (bei L. Ross a:.a.0.)3 (7) S. Brissonius a.a. O. I1.77sq. Über die Aufbewahrung der Pragmatica in dem Archive desjenigen Präfecten, an den sie gerichtet waren, vergl. Theil 2. dieser Abhdlg. S. 154. (°°®) Vergl. die Bullen des Nicephorus und Manuel Comn. (bei Witte p. 23. 30.), und die so eben berührte Bulle von Alexius I. gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 255 mung der letzteren als unschädlich erscheinen solle (°?). Jene Vorsorge aber einer zwiefachen Deponirung war nicht blos auf die Erhaltung des fraglichen Actenstückes berechnet, sondern diente gleichzeitig zur Sicherstellung gegen mögliche Fälschungen des Inhaltes, wovon Beispiele nicht selten sich her- ausgestellt haben mögen (°°). 3 Fassen wir nun zum Schlusse die Einzelheiten zusammen, welche als Elemente, des Inhaltes so wie der Form, goldener Bnllen der byzantinischen Kaiser von uns zur Sprache gebracht sind, so dürfte für die Stellung der- selben, gegenüber den bekannten Gattungen der Constitutionen römischer Kaiser, das folgende Resultat sich ableiten lassen. Ihrem Inhalte nach sind die Kaiserbullen den s. g. pragmatischen Sanctionen am nächsten verwandt, indem alle die Gegenstände, welche in solchen Bullen behandelt sind, her- kömmlich in die Form der genannten Sanctionen gekleidet werden konn- ten (°'). Zwar weicht das Ritual der Ausfertigung von diesem Vorbilde ab, jedoch nicht in wesentlichen Punkten, welche die materielle Geltung der kaiserlichen Entschliefsung berührten, sondern der Unterschied beschränkte sich auf die ostensible Beglaubigung einer äufsern Sicherstellung gegen will- kührliche Antastung und Widerruf. Man könnte daher zu der Vermuthung sich berechtigt glauben, als seien die goldenen Bullen der späteren Byzantiner nichts anderes gewesen als die pragmatischen Sanetionen der früheren römi- schen Kaiser, blos verschieden hinsichtlich der Solennien der Ausfertigung. Allein diese Auffassung bedarf einer genaueren Begrenzung, um mit den Zeugnissen der Geschichte in Übereinstimmung gebracht zu werden. Es läfst sich keineswegs der Satz vertheidigen, dafs die goldenen Bullen an die Stelle der früheren pragmatischen Sanctionen getreten seien; denn wir be- sitzen Proben von den zuletzt genannten kaiserlichen Erlassen aus einer Zeit, in welcher jene Bullen schon längst in Gebrauch waren (2). Überhaupt be- (°?°) S. die Bullen von Manuel Comn. und Alexius II. (bei Leunclav. I. p.156. 168.). (°°) S. die Bulle Manuel’s (ebendas. p. 159.). (°') S. oben Theil II. dieser Abhdlg. (??) Den Beweis liefern einzelne Constitutionen des K. Heraclius (bei Leunclav. I. p. 81. 86.), die sich selbst als pragmatische Sanctionen präconisiren. 256 H.E. Dınksen über einige, vereinzelt auf unsere Zeit gegnet man den Benennungen, und grofsentheils auch den ursprünglichen Formen, der älteren Gattungen von Constitutionen römischer Kaiser, bis herab auf die letzten Tage der römischen Herrschaft zu Byzanz (9°). Wir dürfen daher die goldenen Bullen von Seiten der Form als eine selbststän- dige Art der kaiserlichen Constitutionen betrachten, obwohl dieselben ihrem Wesen nach als pragmatische Sanctionen mit gesteigerten Feierlichkeiten der Ausfertigung aufzufassen sind. Der Gebrauch derselben ist schwerlich durch blofsen Zufall herbeigeführt worden. Vielmehr wurde durch die häufigen Beispiele gewaltsamer Erledigung des Herrschersitzes zu Constantinopel, so wie durch die Schwäche der Regierung nach aufsen und ihre innere Verdor- benheit, endlich auch durch die Übergriffe der Kirchengewalt, bei allen denjenigen, die von der Staatsgewalt durch Verhandlungen oder im Wege der Gnade, erhebliche Zugeständnisse für sich ausgewirkt hatten, das Be- streben hervorgerufen diese Verwilligungen gegen spätere Chikanen der Ge- walthaber schon durch die ursprüngliche feierliche Form der schriftlichen Ausfertigung sicher zu stellen (°*). Daraus erklärt sich die Aufnahme des ausdrücklichen Vermerkes in solche Verbriefungen, dafs jede spätere, der vorstehenden Zusicherung widerstreitende, Verfügung, auch die in die Form einer neuen goldenen Bulle gekleidete, wirkungslos sein und als nicht vor- handen betrachtet werden solle (9). Auch hängt damit zusammen der Vor- wurf ungerechtfertigter Habgier, welchen die Historiker gegen einzelne Kai- ser daraus ableiten, dafs dieselben sogar nach dem, durch die goldenen Bullen ihrer Vorgänger gewährleisteten, Grundbesitz der Privaten und Kör- perschaften die Hand ausgestreckt haben (°°). Ein solcher Treubruch aber war die natürliche Folge des ungerechten Prineipes, dafs Schenkungen des (°°) Man begegnet nicht blos den Bezeichnungen: "Eöizrov, Igorr«£ıs oder Mgorrayar, und "Avreysacr, deren Bedeutung für sich selbst spricht (Leunelav. I. p. 120. 138. 141. 165. II. p. 167.184 sq. Zachariae p.134.), sondern auch der Benennung Avsıs, die mit dem lateinischen Ausdrucke Decisio zusammenfällt (ebend. I. p. 134. II. 186.). (°*) Man denke nur an die Bestrebungen der bischöflichen Kirche zu Constantinopel, die Zurücknahme der, den zeitlichen Besitz geistlicher Stiftungen beeinträchtigenden, Ver- fügung des Nicephorus Botaniates sofort bei dem Regierungsantritte von dessen Nach- folger auszuwirken. Vergl. Cedrenus a.a. O. p. 658. 664. (°’) Vergl. die Bulle des Manuel Comn. (bei Witte p. 30.). (?°) Johann. Curopalat. brev. hist. p. 808. 812. (ed. J. Becker. p. 642 sq. 649.). gekommene, schriftliche Verfügungen der römischen Kaiser. 257 Kaisers, gleich den Veräufserungen des Fiscus, auch an fremden Vermögens- Objecten sofort ein volles Erwerbsrecht auf den Empfänger übertragen ‚sollten; welches Princip von einzelnen der besseren römischen Kaiser, z.B. von D. Claudius, ohne Erfolg beschränkt, in der Hand schwacher und ge- wissenloser Regenten zum Beförderungsmittel der Rechtsunsicherheit wer- den mufste (°7). (°’) Vergl. Zonaras annal. XII. 26. Kiaudıos de Nencrös TUYYvEv due #0 Örzao- sum crox,Wv, dmmyogeure mücı‘ Eyreiv er Basırus AAAOTELE Tocyuare. vevonıoTo yap Tous Barırsis Övvardaı ÖwgeirIer zer Ta @rrorgıe. S. auch die Ausleger zu Justinian’s Instit. II. 6. $. fin. de usucapion. Philos.- histor. Kl. 1846. Kk E Mr: 7 D ar Vor 1 ine. re ur For rralägte En a. FERIEN ee u* se ä = | u Pe Pr er ah ch EDER PRTER WS ER ve 2” ur war ha hr re \ MR w {eindie! Een up P EN N I rue‘ ER: 5. j e - ' f R Bra ir ’ el u 1% NA ’ "a a" un 2,22 5 NT A As jene ı A ten ir: ee fa a we rer era Eye BAR: re Fe » ‘ % y h 2 w * s i N - ni « N ‚ w Über das Georgische in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. H”. ‚Bi @P«P. nn [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 11. Dec. 1842.] D. Georgische bildet mit dem Mingrelischen, Suanischen und Lasischen einen engeren Sprachkreis, den iberischen oder grusischen, wovon uns bis- her nur das eigentliche Georgische grammatisch bekannt war. Vom Mingre- lischen und Suanischen besitzen wir nur Wortsammlungen von geringem Um- fang, nebst einer kleinen Sprachprobe des erstgenannten Dialekts, welche Klaproth im Journal asiatique (Fevr. 1829, p. 157 ff.) veröffentlicht hat. Am dürftigsten stand es mit unserer Kenntnifs des Lasischen, wovon uns nur 70 Wörter in Klaproth’s Asia polyglotta (S. 122 ff.) vorlagen, worunter nicht einmal die Zahlbenennungen, die man bei Untersuchungen über sprach- verwandtschaftliche Verhältnisse sehr ungerne vermifst. Über dieses merk- würdige Idiom, worin uns vielleicht, wie Klaproth vermuthet, die Überreste der Sprache des alten Kolchis erhalten sind, hat uns vor kurzem Hr. Dr. Georg Rosen eine gehaltreiche grammatische Abhandlung aus Erzerum über- sandt, die sich klar und methodisch über alle Redetheile verbreitet und tief in den Entwickelungsgang des in ihr zum ersten Mal aufgeschlossenen Sprach- organismus eindringt, dabei zum Schlusse noch eine beträchtliche Zahl von Wurzeln und Wörtern mittheilt, die für sich allein unser früheres Wissen vom Lasischen bei Weitem überbietet. Man sieht es dieser Arbeit nicht an, dafs ihr Verfasser, der nicht einmal eine Grammatik des nahe verwandten Georgischen zur Hand hatte, für das Lasische weder gedruckte noch hand- schriftliche Vorarbeiten benutzen konnte, sondern Alles einem geborenen Lasen, Ibrahim Effendi, welchen der Pascha von Trabisond, dessen Gunst Hr. Professor Koch durch ärztliche Behandlung zu gewinnen wufste, unse- Kk2 260 Borr über das Georgische ren Reisenden als Begleiter durch sein Paschalik mitgegeben hatte, in türki- scher Sprache abfragen mufste. Es bestätigt sich durch diese höchst erfreuliche Erstlingsfrucht von Hrn. Rosen’s linguistischer Entdeckungsreise, dafs das Lasische ein Glied des iberischen oder grusischen Sprachgebiets ist, welches eigenthümlich un- ter den Idiomen des Kaukasus dasteht, und in welchem man auch bis jetzt noch keine hinlängliche Berührungspunkte zur Vermittelung mit anderen asiatischen Sprachen wahrgenommen hat. Klaproth behauptet (Asia poly- glotta, S.111.), dafs das Georgische, wenn es gleich manche Ähnlichkeiten mit indo-germanischen und andern, besonders nord -asiatischen Sprachen darbiete, doch als eine besondere Stammsprache anzusehen sei, welche so- wohl in den Wurzeln als auch in der Grammatik von allen bekannten Mund- arten abweiche. In gleichem Sinne spricht sich Saint-Martin aus (Journal asiatique, Feyr. 1823, p.118.): «Sa grammaire et les mots dont il se sert offrent un caractere tout particulier, ils ne presentent aucune connexion mar- quante, aucun rapport sensible avec les nombreux dialectes repandus dans les autres parties du Caucase, ni avec les langues qui se parlent dans le reste de l!’Asie. A peine y rencontre-t-on quelques mots armeniens, malgre le voisinage et les relations frequentes que les Georgiens ont toujours eues avec l’Armenie». Dagegen sucht Brosset gerade im Armenischen die Vermittelung der georgischen Sprache mit dem Sanskrit. «Elle tient au sanscrit par l’arme- nien, en passant par les antiques idiomes de la Perse» sagt er in der Vorrede zu seiner im Jahre 1837 erschienenen Grammatik. An einem anderen Orte (Journal asiatique, Nov. 1834, p. 378, 379.) bemerkt er jedoch, dafs die georgische Declination mit der armenischen gar keine Ähnlichkeit habe, und die Übereinstimmung der beiden Sprachen in der Conjugation sich auf die erste Singularperson des Praes. Ind. beschränke. Aber gerade diesen Be- rührungspunkt mufs ich dem Georgischen streitig machen, denn im Arme- nischen ist wirklich m in Übereinstimmung mit der Sanskrit- Endung mi der Ausdruck der 1sten Person, allein in georgischen Formen wie zl3s9 wswam ich trinke, worauf sich Hr. Brosset (l. c. p.396.) beruft, kann das m nicht als Charakter der ersten Person gelten, denn wenn es auch das Verbum nicht durch alle Tempora begleitet, so steht es doch in den meisten, und zwar in allen Personen der beiden Zahlen, und sogar in den Participien und in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 261 im Infinitiv (19: sma trinken, Wyo smuli getrunken, s. Brosset’s Gramm. p- 114. ff.), so dafs keine Spur von Möglichkeit übrig bleibt, in 31359 w-swam ich trinke (13sd swam: du trinkst, ash swam-s er trinkt), wegen seines schliefsenden m, eine Begegnung mit der armenischen Grammatik zu erken- nen. Die zahlreichen Wortvergleichungen, welche Hr. Brosset in Tschu- binof’s Lexicon und schon früher im Journal asiatique zwischen dem Arme- nischen und Georgischen angestellt hat, sind an und für sich sehr beach- tungswerth, aber nicht geeignet, das Georgische in die indo- europäische Sprachfamilie einzuführen; denn da, wo das georgische Wort dem armeni- schen recht ähnlich ist, ist gerade am meisten Grund, anzunehmen, dafs eine spätere Entlehnung von einer Sprache in die andere Statt gefunden habe, (') weil die beiden Idiome in ihrer Grammatik keine leicht ins Auge fallenden Berührungspunkte darbieten. Soll aber eine Urverwandtschaft zwischen dem Georgischen mit dem Sanskrit nachgewiesen werden, so wendet man sich am besten an das Sanskrit selber, mit welchem das Georgische und Lasische recht merkwürdige Übereinstimmungen zeigen, und zwar in allen Theilen des sprachlichen Organismus, in den Flexionen der Nomina, in den Steige- rungen der Adjective, in den Pronominalstämmen und Pronominalbiegun- gen, in den Zahlwörtern, sowie in der Conjugation der Verba durch Per- sonen, Zahlen, Tempora und Modi. Diese ins Licht zu setzen ist der Zweck dieser Abhandlung. Was die Declination anbelangt, so mufs vor allem bemerkt werden, dafs die iberischen Sprachen, in Abweichung von den älteren und treuer er- haltenen Gliedern des Sanskrit-Stammes, sowohl bei Substantiven als Ad- jeetiven und Pronominen keine Geschlechter unterscheiden. Hierin stim- men sie zum Ossetischen, Armenischen, Persischen, Bengalischen und vielen anderen neueren Idiomen des indo -europäischen Stammes, namentlich auch zum Englischen, welches jedoch im Vortheil vor den genannten asiatischen Schwestern, noch bei dem Pronomen der 3ten Person er, sie und es unter- scheidet. Fragt man, welches der drei Geschlechter die eingeschlechtigen Sprachen gerettet haben, so glaube ich mich unbedenklich für das Masculi- num entscheiden zu dürfen, denn das Neutrum, welches am leichtesten ent- behrt werden kann und auch am leichtesten aufgegeben wird, überhaupt auch nur im indo-europäischen Sprachstamm eingeführt ist, hat am wenig- sten Wahrscheinlichkeit für sich, dafs es in den Sprachen, die überhaupt 362 Borr über das Georgische den Geschlechts-Unterschied aufgegeben haben, in Vorzug vor den persön- lichen Geschlechtern gerettet worden sei. Auch kann das georgische De- monstrativ ;ly ese oder ;% es dieser, jener, wohl auf das gleichbedeutende skr. gg &sa masc., esä fem., nicht aber auf das Neutrum Ten etat zurückgeführt werden. Das Femininum hat ebenfalls wenig Wahrscheinlich- keit für sich, dafs es das Masc. überlebe, denn es ist der Form nach eine Ableitung vom männlich-neutralen Stamme; von gg nava neu z.B. (das Thema des Masc. und Neut.) kommt im Skr. durch Verlängerung des End- vocals der weibliche Stamm 7a navd, von ger mahat grofs (masc. neut.) der weibliche Stamm seat mahati. Die dem weiblichen Geschlecht im Sanskrit, sowohl im Stamme als in den Casus-Endungen, wo sie von den männlichen unterschieden sind, sich kundgebende Formfülle ist auch wenig geeignet, sich zur Allgemeinheit zu erheben. Im Maseulinum ist eigentlich ein Geschlechtsbegriff gar nicht ausgedrückt, die Abwesenheit des Ausdrucks der Weiblichkeit ist sein unterscheidendes Merkmal, und das ursprünglich für die todte Natur bestimmte Neutrum unterscheidet sich vom Masec. nicht im Thema, sondern meistens nur durch die Entbehrung eines Casuszeichens im Nom. und Ace., oder durch die Erhebung des minder lebendigen, min- der persönlichen Accusativzeichens in den Nominativ. Das Masculinum ist also von Natur dazu berufen, das Femin. und Neutrum zu überleben, auch bewährt sich dies durch die That, z.B. im Persischen durch die Pluralfor- men auf ön, die zu skr. männlichen Plural-Accusativen wie gar deväan deos stimmen (s. vergleich. Gramm. $.240.). Das Sanskrit selber unter- scheidet bei den Pronominen der 1sten und 2ten Person keine Geschlech- ter, allein die Accusative Here] asmän, gef] yusmän, und die vedi- schen Plural-Nominative ger asme, gem yusme, sind ihrer Form nach männlich. Der aus dem Gesagten mit gröfster Wahrscheinlichkeit hervorgehende Satz, dafs das einzige Geschlecht der iberischen Declination das ursprüng- lich männliche sei, ist besonders für den Nom. Ace. plur. und Genitiv sing. von Wichtigkeit, wovon später. Der Nomin. und Ace. sing. haben im Georgischen und Lasischen ihr Casuszeichen verloren und sind daher gleich- lautend, wie bei unseren deutschen Substantiven, und auch im Össetischen, dessen Declinationssystem überhaupt dem Sanskrit gegenüber ein viel fremd- artigeres Ansehen darbietet, als das georgische und lasische. Mama heilst in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 263 im Georgischen sowohl pater (?) als patrem, der Umstand aber, dafs das schliefsende @ der auf diesen Buchstaben ausgehenden Wortstämme in meh- reren obliquen Casus zu i sich schwächt, gibt dem a im Nomin. und Accus. das Ansehen einer Casus-Endung. Das Lasische hingegen behauptet ein schliefsendes a vor allen Casus-Endungen der beiden Zahlen und steht in dieser Beziehung auf einer älteren Stufe als das Georgische. Von siga (°) Meer z.B., welches als Nomin. mit dem skr. gleichbedeutenden iz _8@- gara-s und als Acc. mit gps sägara-m verglichen werden mag, kommt der Genit. sug‘d-si, der Dativ sug’a-s, der Instrumentalis sug’@-te. Ich werde später auf die drei letzten Formen zurückkommen, hinsichtlich der Bezeichnung des Accus. ist es aber sehr wichtig zu beachten, dafs die Pro- nominal-Declination, die auch in vielen anderen indo-europäischen Sprachen am meisten an den aus dem höchsten Alterthum überlieferten Formen fest- hält, im Georgischen noch Überreste der alten Accusativ -Bezeichnung durch einen Nasal darbietet. Als Accusativ-Charakter fasse ich nämlich das n von odsb ima-n (*) jenen, sdıb ama-n diesen, z06 wi-n wen. J/ma-n stimmt vortrefflich zum sanskr. zug ima-m diesen, vor T-Lauten zyaj ima-n (iman dantam diesen Zahn); 6 ama-n diesen mag mit gg amum jenen, diesen verglichen werden, dessen Stamm amu im Lasischen durch hamu vertreten ist, und hier blos das Demonstrativ der Ferne bezeichnet, während das der Nähe durch hima = skr. ima vertreten ist, und zugleich er bedeutet. Das Lasische hat aber nicht nur das vom Georgischen ge- schützte Accusativ-Zeichen, sondern auch im Nominat. und Acc. den End- vocal des Stammes verloren, und hierdurch, wie durch den vorgetretenen Hauchlaut, verbirgt sich in den Formen him, ham die Verwandtschaft mit dem skr. ima-m, amu-m viel mehr als in dem georg. o%6 ima-n, sds6 ama-n. Was den vorgetretenen Hauch anbelangt, so berücksichtige man, dafs auch im Griechischen nicht selten dem rein vocalischen Anlaut der ver- wandten Sprachen der Spir. asp. vorgetreten ist, z.B. in &n«@regos — skr. Te ekataras einer von zweien. Was aber im Georgischen das Accusativzeichen n bisher verborgen gehalten hat, ist wohl hauptsächlich der Umstand, dafs es zugleich in den Nominativ eingedrungen ist, was mich aber wenig befremdet, da sonst über- all, sowohl im Singular, wie im Plural, in den iberischen Sprachen der Nomi- nativ mit dem Acc. identisch ist, und da auch in anderen Sprachen der Acc. 264 Borr über das Georgische derjenige der obliquen Casus ist, dessen Endung sich am leichtesten ande- ren Casus mittheilt. Schon das Sanskrit überträgt bei Neutralstämmen auf a, und das Griech. und Latein. bei den entsprechenden auf o, u, das Zeichen des Accus. in den Nom., daher sind ggf] nara-m, veo-v, novu-m, welche im Masc. blos den Accus. bezeichnen, im Neutrum zugleich Nominative. Die französ. Possessiva mon, ton, son, denen im Altfranz. im Nomin. die Formen mes, tes, ses gegenüberstehen, sind offenbar ihrer Herkunft nach Accusative, und haben das gleichsam versteinerte Zeichen des Aceus. dem Nominativ, wie den sämmtlichen obliquen Casus, mitgetheilt, weshalb das n nicht mehr als Exponent irgend eines Casusverhältnisses sich geltend macht. Das n der oben erwähnten georgischen Formen hat aber eben so sehr als das m der skr. Neutra wie gg nava-m novum, zer] däna-m donum, fer ki-m quid, das Ansehen eines Casuszeichens, weil es über den Nominativ und Accusativ sich nicht hinaus erstreckt, sondern anderen Casus-Endungen Platz macht. So wie im Sanskrit von fg] nava-m, ar] däna-m, der Genit. Tgggzg nava-sya, zteıeq däna-sya kommt, und vom Interrogativ- stamm ka, der im Nom. Ace. neut. durch fix ki ersetzt wird, der Genit. area ka-sya, so im Georgischen von odsb ima-n jener, jenen, sdıb ama-n dieser, diesen, 306 wi-n wer, wen, der Genitiv odols imi-sa, sdols ami- sa, zobs wi-sa. Man erkennt leicht in der georg. Genitiv- Endung die sanskritische x sya, auch hat bereits Brosset an die Endung ssa (durch Assimilation aus sya) erinnert, die im Pali an alle vocalisch ausgehenden männlichen und neu- tralen Stämme antritt, und auch an consonantisch ausgehende Stämme,.wenn ihnen ein unorganisches a beigefügt, oder ihr Endeonsonant in diesem Casus abgenommen wird. Das Sanskrit fügt die Endung x sya bei Substantiv- und Adjectiv-Stämmen nur an ein schliefsendes a, bei Pronominen aber auch an andere Vocale; doch bietet nur der Demonstrativstamm 3777 amu Veranlas- sung dazu dar, da der Interrogativstamm fx} ki im Genitiv nicht vorkommt. Von 77 amu kommt der Genitiv ggg amu-sya illius (euphonisch für amu-sya), wozu sehr merkwürdig das gleichbedeutende lasische Aamu-si stimmt. ‚S/ist im Lasischen ohne Rücksicht auf den vorhergehenden Vocal bei allen Wortklassen die Endung des Genitivs, daher auch sug‘@-si des Meeres = skr. säga(ra)-sya, gaidd-si der Stimme (skr. gad sprechen), toli-si des Auges, boso-si(°) des Mädchens. Es läfst sich nicht mit Si- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 265 cherheit ermitteln, ob die Endung si den Halbvocal des skr. zgq sya in vo- calisirter Gestalt enthalte, mit Apokope des a, oder ob das qg y von x sya übersprungen sei, das a aber sich zu ö geschwächt habe. Auch im Georgischen kommt statt der regelmäfsigen Genitiv-Endung sa die Endung si vor, und zwar bei Pronominen und Eigennamen (Brosset’s Vorrede p. xxv. u. xxxvım.). Die ersteren gestatten auch ein blofses s, so dafs statt der oben erwähnten odols imi-sa, sdols ami-sa und zols wi-sa auch odolo imi-si, sdolo ami-si, zolo wi-si und odol imi-s, sdok ami-s, zok wi-s(°) gesagt wird. Tschubinof und die von Klaproth edirte Grammatik eines italiänischen Missionars (bei Brosset p.1-113.) geben blos die Formen odalo imisi, sdolo amisi, zolo wist. Der Umstand, dafs ein schliefsendes @ des Stammes im Georgischen vor der Genitiv-Endung sich zu ö schwächt, und dafs auch e durch i ersetzt wird (budi-sa des Nestes, Nom. Ace. dbude), konnte leicht zu der von Brosset (p.xxıv.) aufgestellten Behauptung führen, dafs isa die eigentliche Genitiv-Endung der gewöhnlichen Declination sei, und a und e des Nomi- nativ- Acc. vor dieser Endung unterdrückt werden, so dafs also mam’-isa, bud'-isa zu theilen wäre, während das Lasische, wie das Sanskrit und Pali, zu der Theilung mami-sa, budi-sa berechtigt. Ich will bei dieser Gele- genheit daran erinnern, dafs ich auch, ohne die merkwürdige Begegnung mit dem Georgischen zu kennen, der scheinbaren gothischen Genitiv-Endung is, z.B. von vulfis des Wolfes, gastis des Gastes, das i entzogen und auf die Seite des Stammes gestellt habe, indem ich das i von vulfi-s als eine Schwä- chung des a des Stammes vulfa (lith. wilka, skr. vrka), das i von gasti-s aber als ursprünglichen Endvocal des Stammes ansehe. Das Altsächsische behauptet, was die Stämme auf a anbelangt, vor dem im Allgemeinen auf einer vollkommeneren Stufe des sprachlichen Organismus stehenden Gothi- schen denselben Vortheil, dessen sich das Lasische vor dem Georgischen rühmen kann; es hat nämlich das alte @ vor der Genitiv-Endung, wenn auch nicht immer, doch häufig unverändert gelassen, und so steht z.B. das alts. wera-s des Mannes, — skr. vara-sya, gegen das goth. vairi-s in demsel- ben Vortheil, wie das lasische bJabd-si des Vaters, hima-si hujus (= der Pali-Form ima-ssa aus ima-sya) zum georg. mami-sa, imi-sa (oder imi-si, imi-s). Die georgischen Formen wie quri-sa des Ohres (Skr. sru aus kru hören, gr. KAY) und die lasischen wie guri-si des Herzens (7) Philos.-histor. Kl. 1846. ml 266 Borp über das Georgische stimmen zu Pali-Genitiven wie pati-ssa des Herrn, welchem das gothische fadi-s entspricht. Der Dativ endet im Lasischen sowohl bei Substantiven als Pronomi- nen auf s und stimmt daher zu den gothischen Dativen der eingeschlechtigen Pronomina: mi-s mihi, zhu-s tibi, si-s sibi. Ich habe anderwärts das goth. s (woraus unser 7) aus dem skr. Anhängepronomen xy sma erklärt, welches im Sanskrit selber bei den Pronominen der beiden ersten Personen nur im Plural und bei den Pron. 3ter Person im Sing. vorkommt, im Pali und Prä- krit aber auch in den Singular der beiden 1sten Personen und überhaupt al- ler declinationsfähigen Wörter eingedrungen ist. So im Lithauischen in den Dativ und Locat. der Adjective, wo dem m, z.B. von gerd-m bono, gera- me in bono, ursprünglich noch ein s vorangegangen sein muls, welches das nahe verwandte Altpreufsische im Dativ der Pronomina noch behauptet hat (ka-smu wem = ger ka-smäi).(°). Das m deutscher Dative wie blindem ist zwar in seinem Ursprunge identisch mit dem m des lith. gera-m und des skr. ka-smäi, allein ich berufe mich nicht darauf, weil ich glaube gezeigt zu haben, dafs die germanische starke Declination der Adjective wirklich, wie die lithauische und slawische definite, mit einem Pronomen componirt ist, weshalb sie in allen Casus an die sanskritische Pronominal-Declination sich anschliefst und in nicht weniger als neun Punkten von den Formen der starken Substantiv-Declination sich entfernt (s. Vergleich. Gramm. $.281.). Um aber zum Lasischen zurückzukehren, so habe ich oben den Ge- nitiv Aamu-si illius dem skr. gleichbedeutenden gg amu-sya gegen- übergestellt und glaube nun auch auf den Grund des eben Gesagten den Dativ Aamu-s illi und das georgische ama-s huic mit dem skr. Dativ ICH amu-smäi identificiren zu dürfen, wozu sie sich verhalten, wie das zend. up-T yü-s (d.h. jüs) vneis (auch lith. jü-s, goth. ju-s) zum Vedischen au yu-sme. Diese Vergleichung ist um so beachtungswerther, als das- selbe Anhängepronomen, welches in HECH amusmdäi jenem enthalten ist, auch in gut yu-sm£ ünes (aus yusma-i) steckt, und in verstümmelter Form im zendisch-lithauischen jü-s, goth. ju-s, und, wenn meine Vermu- thung gegründet ist, in den lasisch-georgischen Dativen wie Aamu-s, sdel ama-S. in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 267 Die Substantive (mit Ausnahme der Eigennamen) sowie die Adjective und die Pronomina der beiden ersten Personen haben im Georg. eine vol- lere Dativ-Endung als blofses s, nämlich sa, in dessen a vielleicht der erste Theil des skr. Diphthongs di von &ı smäi erhalten ist. Vor der Dativ- Endung %s sa wird aber, wie auch vor dem blofsen s, ein stammhaftes a nicht wie im Genitiv zu geschwächt, dagegen ein stammhaftes z unterdrückt; so unterscheidet sich 3sds\s mama-sa dem Vater von 3dols mami-sa des Vaters, und yy&ls qgur-sa dem Ohre von gySols quri-sa des Ohres. Was die formelle Gleichheit der georgischen genitiven und dativen Endung sa anbelangt, so berücksichtige man, dafs es in der Sprachgeschichte nichts seltenes ist, dafs aus verschiedenen Urformen phonetisch völlig gleiche Ent- artungen hervorgehen, wie z.B., um bei dem Genitiv und Dativ stehen zu bleiben, bei unserer weiblichen Pronominal-Declination das » des Genitivs sing. auf die sanskritische Endung za] syä@s, die gothische zös (= sös), die althochdeutsche ra zurückführt, das m des Dativs aber auf das skr. &9 sydi, goth. zai (sai), althochdeutsche ru. Wer den iberischen Dativ aus dem Genitiv erklären will, könnte sich darauf berufen, dafs im Sanskrit selber das dative Verhältnifs viel häufiger durch den Genitiv als durch den Dativ ausgedrückt wird, und im Pali und Präkrit der Dativ fast spurlos untergegangen und der Genitiv an seine Stelle getreten ist. Der Umstand aber, dafs weder im Georgischen, noch im La- sischen, der Dativ mit dem Genitiv völlig übereinstimmt, erschwert diese Annahme für die genannten Idiome, und macht es wahrscheinlich, dafs schon in der Zeit der Identität der beiden iberischen Schwestern, die Da- tive von den Genitiven unterschieden waren. (?) Zu berücksichtigen ist auch, dafs die Dative in beiden Idiomen zugleich Locative sind und dafs also, wenn man die Dativ-Locative aus dem Genitiv erklärt, drei sanskriti- sche Casus auf Einen herabgesunken wären. Die lasische Form für den Da- tiv und Locativ liefse sich eben so gut aus dem skr. Locativ als aus dem Dativ der Pronominal-Declination erklären, da auch erstgenannter Casus das Anhängepronomen sma enthält, und daher z.B. das lasische Aamu-s jenem, in jenem, dem Loc. ggfenA_ amu-s(min) eben so nahe steht, als dem Dativ HUuH amu-s(mäi). Die georgische Dativ-Locativ-Endung sa der Substantive erklärt sich jedoch nicht leicht aus smin, wenn man nicht L12 268 Borr über das Georgische annehmen will, dafs ihr @ ein unorganischer Zusatz sei, wie das der gothi- schen Accusative wie tha-na = skr. ta-m ihn, diesen, jenen, griech. r2-v. Aus dem ö der Endung fer smin läfst sich das a der georg. Dativ-Loca- tiv-Endung bs sa nicht wohl erklären, da der Übergang des leichtesten Vo- cals z in den schwersten @ eben so ungewöhnlich, als der umgekehrte Fall überaus häufig ist. Die Annahme, dafs der iberische Dativ-Locativ auf den skr. Locativ sich stütze, liefse sich aber dadurch unterstützen, dafs gerade im Locativ das skr. Anhängepronomen sma im Pali und Präkrit auch über die Substantive und Adjective sich verbreitet. Der Instrumentalis, der im Georgischen auch das Verhältnifs woher, wovon ausdrückt, läfst sich leicht mit dem sanskritischen und zendischen Ablativ vermitteln, wobei zu berücksichtigen ist, dafs das instrumentale Ver- hältnifs auch im Lateinischen durch den Ablativ vertreten wird. Die En- dung des Instrum. ist im Georgischen os la, oder ein blofses 7, im Lasi- schen ze. Die kürzere Form ist in der klassischen Sprache des Georgischen auf Eigennamen und Pronomina beschränkt, die auch im Genitiv auf die vollere Endung verzichten. Die Volkssprache aber bedient sich der kürze- ren Form im Allgemeinen. Brosset nimmt os ifa als die eigentliche En- dung an; ich betrachte jedoch das i, z.B. von %9os mami-t‘a durch den, _ mit dem und von dem Vater, eben so wie das des Genitivs %dols mami- sa, für eine Schwächung des stammhaften a, die das Lasische eben so wenig im Instrum. als im Genitiv zuläfst, daher sugd-te = am sägarä-t, wie im Genitiv gugd-si= aeg sägara-sya. Im Skr. ist zwar das Ablativzeichen £ auf die Stämme auf @ beschränkt; dafs es aber ursprünglich einen ausgedehnteren Gebrauch hatte, erhellt aus dem Zend, dem ich das Ablativzeichen / in allen Wort-Klassen nachgewiesen habe (Vergl. Gramm. $. 180.). Der Vocal der georgisch -lasischen Endungen »s Za, te ist, wenn diese Endung wirklich zum sanskrit-zendischen Ablativ gehört, nur ein unorganischer Zusatz, wie in den oben erwähnten gothischen männlichen Accusativen wie Zhana, oder, was der Form nach näher liegt, wie in den go- thischen neutralen Nominativ- Accusativen wie tha-ta = skr. a ta-t es, dieses, jenes. Dem Neutrum war im Gothischen ein unorganischer Zusatz nothwendig, sonst hätte der T-Laut untergehen müssen, wie überall, wo er von Haus aus am Ende stand. Den iberischen Sprachen mag ebenfalls, trotz der Härten und Consonanten-Häufungen, die besonders im Georgischen in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 269 ‘durch Vocal- Ausstofsungen und Laut-Umstellungen veranlafst worden, für schliefsende T-Laute ein vocalischer Zusatz nöthig gewesen sein, der dann später, wie in der georgischen Volkssprache, und bei Eigennamen und Pro- nominen auch in der klassischen Sprache, wieder aufgehoben werden konnte, gerade wie das gothische unorganische a der Neutral-Formen in allen ande- ren german. Dialekten, die nicht so hoch als das Gothische in das Alter- thum hinaufreichen, wieder aufgehoben wurde, und daher z.B. dem erwähn- ten tha-ta im Altsächsischen that, im Althochd. daz gegenübersteht. Hier will ich noch, was die iberischen Sprachen anbelangt, darauf aufmerksam machen, dafs das Georgische den consonantisch endigenden Wörtern, die es aus fremden Sprachen, oder, was dasselbe ist, aus urverwandten in spä- terer Zeit aufgenommen hat, in der Regel einen Hülfsvocal, und zwar mei- stens ein ö beigefügt hat. Man vergleiche z.B. georg. dszobo bagini Altar armen. pwugfil bagin georg. s®s30 araki Erzählung armen. waul; arak georg. 86550 banaki Feldlager armen. pwbul banak georg. 3s%:&0 basari Markt pers. „IL bäsär georg. dalysbo bostani Küchengarten pers. „Luy: bustän, bostän georg. Sydywo bulbuli Nachtigall pers. Mb bulbul georg. soxo adli Gerechtigkeit arab. Jüs 'adl georg. Iyewogo meliki Regent arab. Sul melik georg. Iyeosbo melani Tinte gr. nedav. Ist aber der Vocal der Endung fa, te organisch, d.h. aus der Urperiode der Sprache überliefert, was mir weniger wahrscheinlich ist, so stimmt die genannte Endung zu dem Suffix Zas, welches im Präkrit in der Gestalt von do die Stelle des Ablativzeichens vertritt, und man könnte dann das georg. tozoos sgwi-ta (von boys sg’ua, las. sug‘a Meer) und lasische sug‘a-te mit dem präkrit. sägard-dö vergleichen. Gewifs aber ist, dafs das Suffix ra tas, welches auch im Sanskrit selber öfter die Stelle der Ablativ-En- dung vertritt, in seinem Ursprung mit dem Ablativzeichen 2 verwandt ist. (1%) Der Casus, welcher in den georgischen Grammatiken Ablativ genannt wird, ist nichts anders als der Genitiv, in der kürzeren Form auf s, in Ver- bindung mit einer Postposition gan aus, von, z.B. mamis-gan von dem Vater. Der sogenannte Modalis ist eigentlich ein Adverbium der Art und Weise und endet auf d, in der Volkssprache auch auf {‘, ‘a und da (Brosset 270 Borr über das Georgische p.xxvın.). Die Adverbia dieser Art scheinen vorzugsweise an Demonstrati- ven und Adjectiven gebräuchlich, und wenn ihr Suffix nicht mit dem der Ablativ-Endung (fa, £‘) zusammenhängt, so stammt es vielleicht von dem skr. Adverbial-Suffix zgp !@, dessen @ sich im Zend gekürzt hat (s. Vergl. Gramm. $.425.). In beiden Sprachen aber verbindet sich dieses Suffix nur mit Pronominalstimmen, wie das entsprechende lat. za von i-ta (= zend. w6s i-ta), aliu-ta = skr. geagt anya-t‘ä auf andere Weise. Im Alt- preufsischen hat das in Rede stehende Suffix nur den Cons. gerettet, daher steht Zi-? so dem skr. gleichbedeutenden at Za-t‘& gegenüber. Im Geor- gischen heifst jlos es-!a auf diese Weise, von dem Demonstrativstamm 3 es, der die vollständigere Form jly ese nur im Nomin. und dem ihm gleichlautenden Accus. behauptet hat, und dem sanskritischen, ebenfalls auf den Nom. beschränkten 7a ds‘a entspricht, wovon man ein modales Adverb. esa-!'ä erwarten könnte. Analog mit yIos es-la ist &os ra-!'a, vom In- terrogativstamme ra; es bedeutet aber nicht wie? sondern dafs, wie auch im Persischen die gleichbedeutende Conjunction (keh) vom Interrogativum stammt; während das skr. gu ya-t!ä wie und dafs zum Relativstamme gehört. Mi-t‘ heilst im Georgischen wie (relativisch), obwohl es einem Interrogativstamme angehört, und in der Form identisch ist mit dem Instru- mental-Ablat. wi-7. Es fragt sich aber, ob das Z‘ des Adverb. nicht in sei- nem Ursprung von dem Casus-Charakter 2° verschieden, und wie das er- wähnte altpreufs. Zi-2 so in die Klasse der Sanskrit- Adverbia auf gg £'@ oder ar fam (am kat'am wie? zend. #659 ku-t‘a) gehört? Die adverbiale Form auf d scheint bei den georg. Pronominen dem ursächlichen Verhält- nifs vorbehalten zu sein; &e ra-d heifst warum und s‘se ama-d auch ss» amatl' deswegen. Dies könnte zu Gunsten des ablativen Ursprungs des d sprechen, da auch im Skr. der Ablat. das ursächliche Verhältnifs aus- drückt, daher ger] ya-smä-t weil, er ka-smä-t warum? Wir wenden uns zur Betrachtung des Plurals. Dieser hat im Geor- gischen im Nom. und Ace. vorherrschend die Endung ni, welche im Lasi- schen nur bei derjenigen Wort-Klasse sich behauptet hat, welche auch in anderen mehr oder weniger verfallenen Sprachen des indo-europäischen Stammes am treusten die aus der Urperiode der Sprache stammenden Ca- sus-Endungen bewahrt hat; ich meine die Pronomina. Brosset vergleicht (Vorrede p.xxxıx.3.) die georg. Endung ni mit dem skr. fay ni des Nom. in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 274 Acc. Voc. neut. pl. und stellt namentlich das vom Demonstrativ - Stamme ima zu erwartende ima-ni illi, illos dem im Sanskrit wirklich bestehen- den zuımiet öimäni haec gegenüber. In dieser und ähnlichen pluralen Neu- tral-Formen ist aber das n nur eine euphonische Einschiebung, woran nicht einmal das dem Sanskrit so nahe stehende Zend Theil nimmt, und das z ist, wie sich aus der Vergleichung mit den anerkannten Schwestersprachen er- gibt, die Schwächung eines älteren a, welches das Zend in Übereinstimmung mit dem Griech., Lat., Goth., Slawischen in allen pluralen Neutren der ge- nannten Casus zeigt. Aus diesem Grunde, und weil ich in Folge dessen, was bereits (S.261. ff.) bemerkt worden, in den iberischen und anderen eingeschlechtigen Sprachen am allerwenigsten Neutralformen erwarte, be- gnüge ich mich zur Erklärung der georgisch -lasischen Casus-Endung ni lie- ber mit einer scheinbar geringeren Ähnlichkeit und stelle das obige fingirte imani — wofür im Lasischen Aini (eine Verstümmelung von Aimani vom Stamme hima) hi, hos steht — mit dem skr. männlichen Accusativ imä-n hos zusammen, und fasse das schliefsende i für einen ähnlichen unorgani- schen Zusatz, wie er in späterer Zeit fast allen aus anderen Sprachen aufge- nommenen Wörtern, die auf einen Consonanten ausgehen, beigetreten ist (s. S.269.), oder wie er im Zend in Gestalt eines ganz kurzen g €’ einem schliefsenden r des Sanskrits als eine unvermeidliche Zugabe beigefügt wird (s. Vergl. Gramm. $.30.). Alle mit kurzen Vocalen schliefsenden Masculinstämme bilden im Skr. den Accusativ pl. durch ein blofses n, vor welchem der vorhergehende kurze Vocal verlängert wird, daher ze derd-n deos, gar] pati-n dominos, IA sünü-n filios. Mit den Formen auf “-n sind anderwärts die persi- schen Plurale aller lebenden Wesen verglichen worden, wie aspän equi (durch alle Casus) = HzJ[a] asvd-n equos; so auch die zigeunerischen Plu- ral-Accusative auf e-n, wie pire-n rodas — skr. gpage] p@dä-n, und es kann daher nicht befremden, wenn wir nun auch die georgischen Accusativ -No- minative auf ni hierherziehen, und die Formen auf a-ni, u-ni mit den san- skritischen Accusativen auf d-n, ü-n und gothischen auf a-ns, u-ns vermit- teln. Die Stämme auf i verlieren diesen Vocal im Georgischen vor der En- dung ni; daher z.B. »3:»6o t!wal-ni oculos, oculi, zy»6o gul'-ni corda, byeobo Wel’-ni manüs im Nachtheil gegen Formen wie 9596» mama-ni pa- 372 Borr über das Georgische tres, dy8y60 Zugu-ni papillas, papillae (skr. Jyam cücukäd-n), ewybo dg’e-ni Tage (goth. daga-ns). (!!) Die Pronomina der ersten und zweiten Person, wovon später, sind für die Theorie des Accusativ-Nom. pl. darum wichtig, weil sie dem Casus- Charakter n das unorganische i nicht beigefügt haben. Hier mag noch be- merkt werden, dafs das Ossetische, welches in ma-n mich den einzigen Sin- gular-Accus. darbietet, der das uralte Casuszeichen, jedoch mit Entartung von m zu n, bewahrt hat, auch einen einzigen Plural darbietet, dessen schlie- fsendes n ich auf das in Rede stehende skr. n zurückführen zu müssen glaube. Ich meine die Form udon ii, eos, die den übrigen Casus als Thema dient, und worin sich das skr. are) &tän hos erkennen läfst, mit Verlust des i-Elements des Diphthongs d (= a + i) und der sehr gewöhnli- chen Entartung der 1sten Hälfte des Diphthongs (a) zu u. In der gewöhnlichen Declination des Ossetischen enden die Plural- Nominative und Aceusative auf Ze (!?), und hieran schliefsen sich in den übri- gen Casus dieselben Endungen wie im Singular. Die Endung Ze im Nom. Acc. ist mir aber darum sehr wichtig, weil sie eine merkwürdige Analogie mit der Endung ‘a darbietet, die auch im Georgischen nicht selten die Stelle der Endung ni vertritt, obwohl in den Grammatiken davon keine Erwäh- nung geschieht. Es finden sich aber ziemlich zahlreiche Belege in den von Brosset am Schlusse seiner Grammatik mitgetheilten Sprachproben, sowohl der klassischen, wie der Vulgair-Sprache. So z.B. Ydoesos amida-ta die Heiligen (8.276. Z.2. v.u.), Sadjgeoos romel’-!a welche (S. 277. Z.2.), In@Ydy6g0s z6gs morzimunelia kazt‘a gläubige Männer (Z.4.5.), sämmt- lich als Nominative; aber I9309»»s mg’wdeltf'a die Priester als Accus. (S. 287. 2.2.). Im Genitiv und Dativ erfährt die Endung 7a bei Substantiven und Adjectiven keine Veränderung, und für diese beiden Casus wird sie auch von Brosset anerkannt (Vorrede S.xxvır.). Wahrscheinlich wurden ihr ursprünglich, wie im Össetischen, die Casuszeichen des Singulars bei- gefügt, so dafs Formen wie mamafi-sa patrum, mamal-sa patribus be- standen hätten; auch finden sich in der Grammatik des italiänischen Missio- nars vom Demonstrativstamm ima der Pluralgenitiv o%&o»ol imat‘i-s und der Dativ o&ols imat-sa (bei Bross. p.43.), und Brosset gibt (Vorrede p.xxxıx.) den Dativ o%ols imat'sa und odoos imat'da (letzteres mit der Postposition da). Dem Genitiv der Pronom. 3ter Person gibt Brosset, und meistens in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. ; 273 auch der ital. Missionar, den Ausgang t‘i; Tschubinof dagegen ein blofses z' oder ‘a, und so finden wir auch in der Sprachprobe p.274. 2.3. &odjasos romelt'a im Sinne von quorum. Die merkwürdige Begegnung der ossetischen und georgischen Plural- Endung ze, ta stützt sich schwerlich auf eine specielle oder gleichsam kau- kasische Verwandtschaft der beiden Idiome, sondern kann als Folge der zwischen ihnen bestehenden Urverwandtschaft, oder ihrer gemeinschaftlichen Verschwisterung mit dem Sanskrit angesehen werden. Ich glaube nämlich in diesem ze, {‘a einen Demonstrativstamm, gleichsam einen nachgesetzten Artikel zu erkennen, und zwar denjenigen, der im Griechischen in der Ge- stalt von TO, im Gothischen in der von THA, wirklich zum Artikel geworden ist, und der im Sanskrit a ta lautet. Eine zufällige Begegnung zweier ur- verwandter Sprachen in der Wahl jenes Pronominalstammes zur artikelarti- gen Anfügung könnte nicht befremden, wenngleich dieses Pronomen weder dem Össetischen, noch dem Georgischen, im einfachen Gebrauch verblieben ist. (%) Die beiden kaukasischen Idiome begegnen auch in der Anfügung des genannten Pronom. noch andern Gliedern unseres grofsen Sprachstam- mes, unter andern dem Albanesischen, dessen suffigirter Artikel im Nom. Ace. pl. so zu sagen ganz im georgisch -ossetischen Gewand erscheint, z.B. malle-te die Berge als Nom. und Acc. (Sing. malli Nom., malline Acc.). Im Bengalischen gilt mir das Suffix z& (nach Consonanten £i£), welches so- wohl im Singular als im Plural als Endung dreier verschiedener Casus steht (Instr. Dat. u. Loc.), ebenso wie das Suffix k& des Gen. und Dat. ebenfalls für ein seines Ursprungs sich nicht mehr bewufstes Pronomen, und als Spröfs- ling des sanskritischen Stammes A ta für verwandt mit dem albanesischen suffigirten Artikel, mit dem georgisch-ossetischen Suffix za, te und mit dem z, welches in skr. Pronominal-Neutren wie fr ta-t dieses, gran anya-t an- deres (Nom. u. Acc.) als Casus- Endung erscheint (s. Vergl. Gramm. $.155.). Im Zusammenhang mit dem hier besprochenen Gegenstand steht auch die Erscheinung, dafs das Georgische nicht selten das Demonstrat. %&6 man dieser, diesen (seinem Ursprung nach blos Ace. s. 5.263.) den Substan- tiven und Adjectiven anfügt, und zwar so, dafs, wie beim skandinavischen suffigirten Artikel, sowohl das Grundwort als das angefügte Demonstr. flec- tirt wird, ohne dafs jedoch im Georg. das angehängte Pronom. in den mei- sten Fällen einen fühlbaren Einflufs auf die Bedeutung des Ganzen hat. So Philos.- histor. Kl. 1846. Mm 274 Borr über das Georgische lesen wir z.B. in den von Brosset mitgetheilten Proben des klassischen Ge- orgischen $.272. 2.5. ydos-Io Saml’a-matl' zu den Zeiten (‘), S.273. DE Iayj@ons-doe logagens mtqwarila-mit sitgwifa durch betrüge- rische Rede, 8.277. 2.2. v.u. segosol\s-Il adgilsa-mas diesem Orte (adgili Ort), S.273. 2.2. v.u. gona-d6 956 ug'f!o-man man dieser Un- gläubige. In dem letzten Beispiel ist es das freistehende 46 man, wel- ches den demonstrativen Begriff ausdrückt; das angehängte steht wie ge- wöhnlich pleonastisch. Die angeführten Beispiele zeigen aber, dafs die ge- orgischen Grammatiken mit Unrecht einen besonderen Casus auf man unter dem Namen Narrativ (Klaproths Demonstratiy) annehmen, da das ange- hängte Pronom. nicht auf die Form man beschränkt ist, und immer dasje- nige Casusverhältnifs ausdrückt, dessen Flexion es an sich trägt, die Form man aber (mit n als Casuszeichen), auf den Nom. und Acc. beschränkt ist (vgl. Brosset p.xxvı. No.7.). Wir kehren zur Bildung des georgischen Plurals zurück, um noch eine andere Art der Bildung dieses Numerus anzuführen, die aber von den Pronominen ausgeschlossen ist. Sie geschieht durch Anfügung von 580 edi, woran in den obliquen Casus dieselben Endungen wie im Singular antreten, so dafs z.B. %9)d» mamebi patres (Nom. und Acc.) gerade wie z.B. 30 !avi Kopf flectirt wird, also Genitiv %4j80ls mamebi-sa, Dat. %djdls ma- meb-sa, Instr. 9:9y0o»s mamebi-ta. Schliefsendes « und ö des Singular- stammes werden vor dem e des Pluralsuffixes abgeworfen, wenn nicht etwa anzunehmen ist, dafs di das eigentliche Suffix sei, und a, i vor diesem bi zu e umlauten, anderen Vocalen aber, selbst dem e, noch ein e beigefügt werde (s. Brosset p. xxvnu.), also %djdo mame-bi Väter für mama-bi, oszgdo lawe-bi Köpfe für Yawi-bi, bygdo ge-e-bi Bäume, Syrjdo rto-e-bi Aste, &79d0 ru-e-bi Ganäle. (?) Diese letztere Auffassung liefse sich durch das Lasische unterstützen, wo pe der georgischen Endung di entspricht und den Plural aller Substantive bezeichnet, aber so, dafs nur i vor dieser En- dung in e übergeht, andere Vocale unverändert bleiben, daher sug@a-pe Meere, boso-pe Mädchen, karmatd-pe Mühlen von karmäte, aber auch ile-pe Lanzen für ili-pe. Die Genitive der genannten Plurale lauten gu- gapesi, bosopesi etc. Im klassischen Georgischen kommen die Plurale auf di viel seltener als in der Vulgairsprache vor, und die von Brosset S. 268. ff. gegebenen Proben der ersteren enthalten keinen einzigen Plural auf in sprachverwandischaftlicher Beziehung. 275 bi, auch spricht der Umstand, dafs weder die georgischen noch die lasischen Pronomina die Endung bi, pe zulassen, für das verhältnifsmäfsig jüngere Al- ter derselben. Darum kann uns, was die Zurückführung der iberischen Idiome zum Sanskrit anbelangt, der Ursprung dieser abnormen Plural - En- dung gleichgültig sein. ('°) | Ehe wir die Theorie der Casusbildung verlassen, mufs ich noch auf eine merkwürdige syntaktische Erscheinung aufmerksam machen, wornach im Georgischen die Genitive, sowohl des Singulars als des Plurals, wenn sie dem regierenden Worte nachfolgen, ihrer eigenen Casus-Endung in der Regel noch die Endung des regierenden Wortes beifügen. Der Nom. und Ace. sing., da sie keine Casusflexion haben, können natürlich auch keine Endung dem regierten Worte mittheilen. Beispiele anderer Oasus sind: 335 dols JBol gylols gwamisa Kristesisa des Körpers Christi (Brosset p. 231.), Yardsls I9@osls Jgobasa miert'asa beim Angriffe der Feinde (p.269.), zgons dose welitta mozikulfat'a durch die Hand der Apostel (p-232.), Yobs-Ihdnbo sd; 66 Fina-msrbolni laskart‘ani die Vorläu- fer der Heere (p. 274.). (17) Der Sinn dieser sonderbaren Erscheinung ist natürlich kein anderer, als dafs die Genitive vom Sprachgeist als Adjective aufgefafst werden, die mit ihrem Substantiv in Zahl und Casus übereinstim- men und daher mit derselben Endung, wie das regierende Substantiv, be- kleidet sein müssen. Die Endung des Genitivs wächst gleichsam in das Thema des so geschaffenen Adjectivs hinein und gilt also nicht mehr als Ca- sus-Endung, sondern als Suffix eines possessiven Adjectivstammes, dem sich dann die Casus-Endungen anschliefsen, welche dem Verhältnifs des dem Adjectiv vorangehenden Substantivs entsprechen. Auf diese Weise werden auch Possessivpronomina aus den Genitiven der persönlichen Pro- nomina gebildet, und so ist z.B. die Form mist‘a, welche Brosset S.278. durch siens übersetzt, nichts anders als der Genitiv Job mis ejus, in Verbindung mit der Endung des Pluralgenitivs, womit das vorangehende Substantiv (Jmidat'a sanctorum) schliefst, also kann z’midat‘a mista mit demselben Rechte durch sanctorum ejus übersetzt werden, wie Yo6s- Abonbo sd; Zina-msrbolni laskartani durch praecursores exercituum. Die Adjective werden im Georgischen eben so wie die Substantive flectirt; sie können ihrem Substantiv vorangehen oder nachfolgen, und in Mm? 276 'Borr über das Georgische dem einen wie in dem anderen Falle auch ohne Flexion stehen. Im Lasi- schen geht das Adjectiv immer seinem Substantiv voran und zwar ohne Flexion. Der Comparativ wird im Georgischen durch das Suffix esi gebil- det, wobei jedoch dem Positiv immer noch ein w präfigirt wird (Brosset p-xxxıv.). Der Endvocal des Stammes wird vor dem e des Suffixes abgewor- fen, daher z.B. von z36dye»0 wrdeli breit (!?) yz@dyeojlo uwrdelesi breiter, von %os»o mag'ali hoch ydssjlo umag'lesi höher, von Ydobes zminda heilig „Ydoßejlo uzmindesi heiliger, sehr heilig. Ein schliefsendes o wird beibehalten, so wenigstens in Y%o8ddajlo upirmsoesi der erstgeborene, früher geborene, dessen Positiv &069da pir-mso dieselbe Bedeutung hat. Bei ydgSalo umzrosi, welches in der Gramm. des ital. Missionars (Brosset p-37.) durch inferieur, von Tschubinof aber durch «le plus petit, le plus jeune, cadet» erklärt wird, scheint das o dem Comparativsuffix anzugehö- ren, und das e der gewöhnlichen Formen zu vertreten, denn der Positiv ist Ig06) mzire «petit, exigu», dessen Comparativ auch ydgoSylo umziresi lautet. Von yg®alo uprosi der obere, höhere, gibt es, wie es scheint, keinen Positiv. Es hängt damit das Adv. upro mehr zusammen, mit Un- terdrückung der Sylbe si (vgl. Brosset p.xxxıv.). Gewöhnlich aber schwin- det im adverbialen Zustande der Comparative nur das z des Suffixes, so dafs z.B. das Adverb. umetes mehr zu seinem Adjectiv umetesi sich eben so verhält, wie das gothische mais mehr (ma-is aus mak-is, lat. mag-is) zu maiza (= maisa) der gröfsere (s. Vergl. Gramm. $.302.), oder wie sniu- mundos crovduoregws zu dem vorauszusetzenden Nom. masc. sniumundoza (-öga). Ich: halte wirklich den Zischlaut der gothischen und georgischen Comparative für ursprünglich identisch und betrachte, da eine specielle Verwandtschaft zwischen den germanischen und iberischen Sprachen nicht stattfindet, das skr. Suflix Zerq Zyas als Vermittelungsglied. Dieses Zar iyas, welches in den starken Casus Zyäns lautet, wovon der männliche Nominativ Zyän (= gr. ıwv), ist zwar im Sanskrit, wie die Schwesterform im Griechischen, nur an einer kleinen Anzahl von Adjectiven gebräuchlich, und durch das gleichbedeutende zara (griech. reg) zurückgedrängt; allein es schliefsen sich daran alle lateinische, germanische, litthauische und slawische Comparative (s. Vergl. Gramm. $.298. ff.), und es wird darum nicht befrem- den, wenn ich dieses weitverbreitete Suffix, wovon sich auch in den celti- schen Sprachen durch das irländische dus mehr (= skr. er büyas) ein in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 277 Überrest findet, bis in den Kaukasus verfolge und die georgischen Formen wie y390glo uket‘-esi der bessere hinsichtlich ihres Steigerungssuffixes mit sanskritischen Comparativen wie Ja sr&-yas besser, Ja sre-yasi die bessere, ga] yarv-iyas jünger (goth. juh-iza — -isa der jüngere), gat- am yaviyasi die jüngere (goth. juh-izei = -isi) vermittele. Das i des georg. Suffixes esi könnte man mit dem skr. und gothischen weiblichen 7 identifieiren, da wegen der Aufhebung der Geschlechtsunter- scheidung y39@gVo uket‘esi nicht nur der bessere, sondern auch die bes- sere und das bessere bedeutet. Ich halte mich jedoch in Folge dessen, was früher bemerkt worden (S.261.ff.), in der Vergleichung georgischer und sanskritischer Declinationsformen lieber an dem Masculinum und fasse das ö von ygg90JVo uket‘-esi als einen unorganischen Zusatz, wie in der En- dung ni des Accus. und Nom. pl. (s. S.271.). Die adverbiale Form auf es scheint mir jedoch nicht die treuere Bewahrung der Urform, sondern aus esi durch Apokope entstanden zu sein. Das e des Suffixes esi entspricht wahrscheinlich dem skr. a von za iy as, dessen Z in einigen Comparativen und auch im Zend in dem mir bis jetzt einzig belegbaren suwsswwg ma- sy£hi die gröfsere unterdrückt worden. Was das u anbelangt, welches im Georgischen den Comparativen prä- figirt wird, so ist es kaum möglich, davon eine zuverläfsige Erklärung zu geben, erinnern aber müssen wir daran, dafs in denjenigen Sprachen, de- nen die Personal-Endungen der Zeitwörter nicht mehr verständlich oder nachdrücklich genug erscheinen, der Personal-Begriff noch einmal durch ein vorangestelltes oder präfigirtes Wort ausgedrückt wird, wie wir z.B. in dem georgischen Js8» Kart‘ ihr seid, eben so wie in der deutschen Über- setzung, den Personbegriff doppelt bezeichnet finden, einmal durch die ur- alte, ihres Vocals verlustig gegangene Personal-Endung, und dann durch ein präfigirtes, im Deutschen vorangestelltes Pronomen. Ähnlich mag in den georgischen Comparativen der Begriff der Steigerung hinten und vorn be- zeichnet sein, und zwar hinten durch das über den ganzen indo-europäi- schen Sprachstamm verbreitete Suffix, und vorn durch ein über oder mehr bedeutendes Präfix. Man könnte an das skr. Präfix fer ati über denken, welches dem Lateinischen nur in dem einzigen Compos. atarus (vgl. aba- vus, proapus) verblieben, und im Skr. in Verbindung mit Adjectiven wirk- lich als Steigerungspräfix gebraucht wird, z.B. yfaalaı ati-tivra über- 278 Borr über das Georgische streng, sehr streng. Ist dem latein. at von atapus schon das i von ati ent- wichen, so wäre ihm in dem georg. Ausdruck, wenn die Vergleichung ge- gründet ist, noch der vorhergehende Conson. gefolgt. Das Verhältnifs des georgischen zum skr. Präfix wäre also ziemlich ähnlich dem des franz. ou zum latein. udi. Wie dem aber auch sei, so scheint mir die Identität des Comparativ -Suflixes esi mit dem skr. Zap] öyas oder gg yas und dessen Schwesterformen in vielen europäischen Sprachen nicht zu bezweifeln. Da uns der Gang unserer Untersuchung zu einem Präfix w geführt hat, so möge hier sogleich bemerkt werden, dafs es im Georgischen noch ein anderes Präfix u gibt, wovon man weifs was es bedeutet, und, ich möchte hinzufügen, woher es kommt. Ich meine das u privativum, welches mit al- len Substantiven und Adjectiven sich verbinden kann, und welches ich auf das sanskritisch-griechische a privativum zurückführe, und zwar mit um so gröfserer Zuversicht, als auch das skr. isolirte x na nicht im Georg. sich behauptet hat, und zwar ebenfalls mit der Schwächung von a zu u, daher 6 nu, welches als prohibitive Partikel gebraucht wird, wofür im Skr. qy mä = gr. un steht. Dieses , un ist ebenfalls dem iberischen Sprachzweig nicht fremd, denn man erkennt es leicht in dem lasischen prohibitiven mo; so heifst z.B. mo yaskam grabe nicht, wo, wie mir scheint, in dem schliefsenden m noch einmal die prohibitive Partikel wiederholt ist, denn die einfache Form des Imperativs ist chaski, dessen ö ich als Schwächung eines älteren @ ansehe, wovon später mehr. Das w der lasischen negativen Partikel wa, welches dem Präter. vorangestellt wird, ist schwerlich etwas anderes als die sehr gewöhnliche Erweichung eines ursprünglichen m.(!?) In dem georgischen ara nicht glaube ich das skr. a privativum in einer treue- ren Gestalt als in dem oben erwähnten Präfix z zu erkennen, indem ich ver- muthe, dafs man a-ra zu theilen habe, und das Ganze etymologisch eigent- lich nicht was bedeute, denn ra heifst was? und in Verbindung mit me (89) rame) etwas. Man berücksichtige, dafs auch im Sanskrit, im Veda- Dialekt, dem Interrogativum durch die Vorsetzung des prohibitiven mä& die interrogative Bedeutung genommen wird, indem rfene] mäkis nequis be- deutet, ferner dafs unser deutsches nicht ebenfalls ein Compositum ist, in welchem nur die Sylbe ni, oder vielleicht nur das n, das Verneinungs-Ele- ment ist (althochd. ni-wiht nichts, wörtlich non creatura). in-sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 2379 Der Umstand, dafs der kleine Wortkreis von Verneinungspartikeln soviel Beachtungswerthes in den iberischen Idiomen darbietet, und dafs diese Sprachklasse unverkennbare Analoga für jede der drei Partikeln dar- bietet, wodurch im Sanskrit Verneinung oder Verbot ausgedrückt wird, ist von sehr erheblicher Wichtigkeit für die Begründung der Stammverwandt- schaft der betreffenden Sprachen. Um aber wieder zu den Vergleichungs- stufen zurückzukehren, so ist noch zu bemerken, dafs das gewöhnlichere skr. Comparativsuffix ag tara, welches auch an Pronominalstämme sich an- schliefst, im Georgischen vielleicht ebenfalls eine Spur zurückgelassen hat, nämlich in 30080 wi-fari welcher? und in dem Adv. 30058 wi-far wie? Im Sanskrit heifst iemej ka-taras wer von zweien? so im Litth. ka-tras und im Goth. Ava-thar. Der Superlativ hat im Georg. keine besondere Form, sondern wird entweder durch den Comparativ vertreten, oder, was der gewöhnlichere Fall ist, umschrieben durch Adverbia, welche ganz oder sehr ausdrücken (Bros- set P.xxxv. u. 38.). gazwse gowlad ganz kommt von yazywo goweli Je- der, welches schon Brosset mit dem skr. nee k&vala ganz verglichen hat; es würde also, wenn die Verwandtschaft gegründet ist, das georg. o dem skr. @ des Diphthongs g& = a -+i entsprechen. In ty» sul ganz glaube ich das skr. ff sarva jeder zu erkennen, mit Verlust der Schlufssylbe und der sehr gewöhnlichen Vertauschung des 7 mit /, die sich auch in dem oskischen sollus findet (durch Assimilation aus solvus), welches im lat. sol- lennis alljährig sich erhalten hat. Das lasische iröjeder hat, wenn es zu ggf sarrpa gehört, im Nach- theil gegen das Georgische den Anfangscons. verloren, dafür aber das r un- verändert gelassen. Es gleicht sehr dem persischen $ her, welches die Endsylbe der Sanskritform eingebüfst und das anfangende q s, wie in der Regel, zu A umgestaltet hat. Dem ossetischen aZi alle ist der Anlaut ganz entwichen. Es gehört darum, wie mir scheint, nicht minder hierher, eben so unser deutsches all, goth. alls, für alla-s omnis, welches durch den Verlust des Anlauts eine Ähnlichkeit mit dem griech. aAAos — skr. Ya any.a gewonnen hat, wofür jedoch das Goth. den gleichbedeutenden Stamm alja darbietet, wovon alja-th anderswohin und alja-thrö anderswoher. Darin aber stimmt das goth. all(a)-s omnis mit dem griech. @AAo-s überein, dafs sein zweites Z auf Assimilation beruht, denn es vertritt das skr. # von 280 Borr über das Georgische sarva, während das griech. A das skr. 4 y (d.h. j) von ga anya und das i des lat. alius vertritt. Hier möge noch des griech. öAcs gedacht wer- den, welches anderwärts aus fnere] sakala-s ganz durch Synkope erklärt worden, welches ich aber jetzt lieber mit ggf sarra vermitteln möchte, so dafs es nur ein Digamma verloren hätte. Wir wenden uns nun zu den Pronominen, die einen reichen Schatz von Beweisen der Urverwandtschaft der iberischen Sprachklasse mit dem Sanskrit darbieten. Das Pronom. der 1sten Person lautet im Lasischen im Nom. und Acc. sing. ma. Ich erkenne darin den skr. Accus. mäm mich und erinnere an das, was früher über das Eindringen des Ace. in den Nom. bemerkt worden, so wie an das persische men ich, dem das Zeichen des Acc. geblieben ist, mit der im Griech. üblichen Entartung des schliefsenden m zu n, woran auch die wenigen georgischen Accusative (306 win, odsb iman, sb aman, 96 man) und das osset. man mich Theil nehmen. Dem per- sischen men, so wie dem griech. ve und lat. me gleicht hinsichtlich des Vo- cals das georg. me, welches ebenfalls zugleich Nominativstelle vertritt. In den übrigen obliquen Casus des Sing. tritt sowohl im Georgischen wie im Lasischen dem Stamm des Pronom. ein mir bis jetzt unerklärliches Präfix vor, welches im Georg. Bj c’e, im Lasischen ski lautet, hinter welchem man jedoch den wahren Kern des Personal-Ausdrucks nicht verkennen kann, wenn gleich über dies noch der Vocal des Stammes ma, me sich in i verän- dert, wie im Latein. mi-hi = skr. ma-hyam und im goth. mi-s mir, mi-k mich. Der Genitiv lautet im Georg. Bj9o c’e-mi, im Las. ski-mi, ist also ohne Casus-Endung. Doch führt die Gramm. des ital. Missionars neben ß39 cC’emi auch die Formen c’emisa und cCemis an, ersteres mit der vollen, letzteres mit der abgekürzten Genitiv-Endung der gewöhnlichen Declination. Firalow gibt allein die Form cemisa und Maggio blos c’emis. (2°) Die bei- den Formen, wenn sie auch der klassischen Sprache fremd sind und viel- leicht einem Volksdialekt angehören, scheinen mir in theoretischer Bezie- hung besser und älter als das der gelehrten Sprache angehörende Bj&o c’emü. Denn warum sollte der Genitiv nicht eine Casus-Endung haben, da doch der Dativ Bde ce-msa (auch Cems) zu der gewöhnlichen Deelin. stimmt, und zwar mit Unterdrückung des 7 des Stammes, wie z.B. in oszls Zaw-sa dem Kopfe für Zawi-sa (S.267.)? Stellte man das verlorene z wieder her, so würde c’e-mi-sa mir nach Abzug des Präfixes dem goth. mi-s sehr nahe in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 281 kommen. Für c’emsa gilt auch die Form cemda, deren Ausgang da auch bei der 2ten Person vorkommt, und wahrscheinlich eine Postposition und identisch ist mit der sonst als Präfix gebräuchlichen Präposition da. Der Instrumentalis lautet c’e-mi-t‘, in Analogie mit mami-t‘ von dem Vater, welches nach Abzug des Präfixes zum skr. Ablativ ma-t stimmt. Im Plural tritt uns das Pronomen der 1sten Person sowohl im Geor- gischen wie im Lasischen in einer höchst eigenthümlichen Form entgegen. Der Nominativ-Accusativ lautet im erstgenannten Dialekt B3j6 wen, in letz- terem sku. (2!) Die Form sku steht vielleicht auf der äufsersten Grenze möglichster Formentstellung durch Zuwachs, Abschleifung und Lautverän- derung. Ohne die georgische Schwesterform, und ohne den Umstand, dafs wir bereits in den obliquen Casus des Sing. ein Präfix Bj ce, s’ki wahrge- nommen haben, würde man sowohl ß3j6 wen als sku für eine von ihrem eigenen Singular, wie von allem, was uns die urverwandten Sprachen bei dem in Rede stehenden Pron. darbieten, fern liegende Form halten müssen, wie auch Brosset wirklich thut, der für das Pron. der 1sten P. 3 Stämme annimmt: 39 me für den Nom. Acc., Bjd Cem für die anderen Casus des Sing., und ß3j6 wen für den Plural (Journal asiat. Mai 1833, S.411.). Ich zweifle jedoch nicht daran, dafs das ß c’ von B3j6 cwen und das sk des las. sku identisch seien mit der Sylbe c’e, ski des obliquen Singularstammes ce- mi, ski-mi, denn die Härten der Consonanten-Häufungen, die eine sehr charakteristische Eigenschaft des Georgischen bilden, sind gröfstentheils durch Ausstofsung früher da gewesener Vocale hervorgebracht, wie z.B. in obomo !'bili warm, 30808 wal'bob ich wärme, von der skr. Wurzel qq Zap brennen (lat. Zep), deren Vocal im Georg. nirgends zum Vorschein kommt. (??) So ist das sehr oft vor Consonanten erscheinende Präfix zn offenbar eine Ver- stümmelung von me oder ma, welche beiden Formen ebenfalls als Präfixe vorkommen und höchst wahrscheinlich dem Demonstrativstamme ma (Acc. Nom. man) angehören. Es kann also die Verstümmelung von cewen zu cwen (Arüs, fusis) durchaus nicht befremdend erscheinen, und wir müssen in der Form c'wen ebenso die Sylbe wen für den wahren Personal- Ausdruck halten, wie im Singular-Genitiv Ce-mi die Sylbe mi, deren m im Plural sich zu # erweicht, und von da im Lasischen zu v vocalisirt hat. Es steht also sk-w für ski-w, und dieses für ski-m. Die Erweichung des m zu w findet sich auch bei dem Personalpräfix der 1sten Person der Zeitwörter, Philos.- histor. Kl. 1846, Nn 282 Borr über das Georgische sowohl im Singular als im Plural, z.B. in 3:8 war ich bin, 36» wart‘ wir sind. Im Lasischen hat sich das Personalpräfix der 4sten Person, ausge- nommen wo es das dative Verhältnifs ausdrückt, in der Regel vor Vocalen in « und vor Consonanten in 5 verwandelt. Eine Rückerinnerung an das ursprüngliche m zeigen jedoch die Formen, welche statt Vorsetzung eines Präfixes ein radicales n im Innern des Wortes in der 1sten Person in m um- wandeln, z.B. gomtare ich rieche von gont riechen. (*?) Den Weg scheint dieses personale m dadurch in das Innere des Wortes gefunden zu haben, dafs in den Fällen, wo die Wurzel mit einer untrennbaren Präp. verbunden ist, das Pronominalpräfix immer hinter der Präposition steht. Durch das Gesagte glaube ich fast mit mathematischer Sicherheit be- wiesen zu haben, dafs das w des georg. wen Auas, Ausis für m steht; das schliefsende n aber ist, wie bereits bemerkt worden, Casus-Endung (S.271.), und stimmt als solche zum skr. n von Hefe] @-smän yuas, wofür im Zi- geunerischen men oder a-men (s. Pott S.230.). (°*) Sowie das früher erwähnte ossetische udon (s. S.272.) eos u. ii den übrigen Casus als Thema dient, woran sich andere Casusendungen ansetzen, so ist es mit dem georg. B3j6 Cwen nos und dem hinsichtlich der Casus- Endung analogen 03356 !’Awen vos (Acc. Nom.) der Fall, und auch im Zi- geun. haben sich men ju&s und /umen ün&s zum Thema der obliquen Casus aufgeworfen, wovon z.B. der Ablat. men-der, tumen-der, wie im Georg. von B3j6 wen, »J356 !kwen der Instrumentalis B35600 cwen-i-t', ©j360» ikwen-i-t' (wo das i als Bindevocal gelten mag) und der periphrastische Ablat. B39636 cwen-gan, »J36;6 Ülwen-gan. Der Dativ lautet Bzj6es cwen-da, »J3j6es Ülwen-da, nach der Grammatik des italiän. Miss. auch Bzjels ewensa, oJ;gbls !hkwensa, und cwens, Ülwens, in Analogie mit dem singularen cemda, Cemsa, c’ems. Der plurale Genitiv 3960 cweni, oj396o {kweni hat gar keine Endung, sondern nur das den Endeonsonanten gerne zur Seite tretende i; die Grammatik des ital. Miss. gibt jedoch auch die For- men Bzjbols dwenisa, »jzgbols (kwenisa und cwens, fkwens (vgl. Vater S.196.) mit der singularen Genitiv-Endung, die gar nicht befremden kann. Das Suanische bietet eine interessante Form im Plural der 1sten Per- son dar, nämlich noi, welches Klaproth (Asia pol. p.21.) mit dem lat. nos und ital. n0i vergleicht. Diese Vergleichung hätte, da eine specielle Ver- wandtschaft zwischen dem Lat. und den iberischen Idiomen nicht Statt fin- in sprachverwandtsch a ıfllicher Beziehung. 283 det, keinen Werth, wenn nicht als Stütz- und Vermittelungspunkt das skr. tg na-s (eine Nebenform im Acc. Gen. und Dat. pl.) angeführt werden könnte, woran sich die sämmtlichen obliquen Plural-Casus des Slawischen anschliefsen, so wie der griech. Dual mit der skr. dualen Nebenform n&u im Zusammenhang steht. (°°) Das Pronomen der 2ten Person lautet im Georgischen 36 sen, im Lasischen si, als Nom. und Accusativ. Man erkennt in dem Zischlaut leicht, wie im griech. ou, die Verwandlung eines ursprünglichen £, in dem n des georg. 96 sen aber das m des skr. Nom. gu iram oder des Accus. am tiväm. Das n ist aber im Georg. versteinert, oder mit dem Stamme verwach- sen, so dafs, wie in den eben besprochenen Plural- Casus, die Endungen der übrigen obliquen Casus sich daran anschliefsen; daher z.B. Dat. 9561s sen-sa oder 3605 sen-da, Instr. 960» senit‘ (mit i als Hülfsvocal). Als Genit. gibt Brosset blos 4360 seni, die Grammatik des ital. Miss. aber auch Y6ols Ssenisa und Yybol senis. Im Plural 4396 {wen ünds, üneis, wofür im Las. ikwa, halte ich das » £‘ eben so wie bei der 1sten P. das ß c’ für ein Präfix mit unterdrück- tem Vocal. Vielleicht sind die Präfixe der beiden Personen ursprünglich identisch, so dafs das d = isch der 1sten P. aus Z hervorgegangen wäre, wobei wir daran erinnern müssen, dafs im Litthauischen Z unter gewissen Umständen regelmäfsig in den Laut isch, geschrieben durch c' oder cz, über- geht. Ist nun auf diese Weise das georg. c’ von B3j6 cwen wir, uns und ß3do Cemi meiner (mei) aus Z hervorgegangen und identisch mit dem 7 von 0336 !kwen ihr, euch (muthmafslich für fe-kKwen), so glaube ich, dafs man in diesem Präfix ein vorgesetztes Demonstrativum, eine Art von Arti- kel erkennen darf, der mit dem skr. q ia zusammenträfe, und der im Alba- nesischen in der Gestalt von Ze, z.B. in Ze mirrete die guten, sowohl vor wie nachsteht, in ersterer Stellung aber seine Bedeutung verloren hat (s. S.273.). Hierbei ist daran zu erinnern, dafs auch im Skr. das in Rede ste- hende Demonstrat., dessen £ im Nom. masc. und fem. durch s ersetzt wird, gelegentlich den Pronom. der 1sten und 2ten P. vorangestellt wird (sö 'ham dieser ich, sa {ram dieser du). In der Sylbe Kwe von Ü-kKwe-n ihr, euch, mit n als Accusativzei- chen, erkenne ich den skr. Stamm zZva, der im Pali und Präkrit, so wie in vielen neuindischen Sprachen, auch in den Plural übertragen wird, und wo- Nn?2 284 Borr über das Georgische von wahrscheinlich die Sylbe yu des skr. Pluralstamms nur eine Entartung ist (s. Vergl. Gramm. $.334.). Das A von »J396 Ü-Kwe-n betrachte ich als Entartung eines älteren ?, eine Entartung, die gerade bei dem Pronomen der 2ten Person sehr gewöhnlich ist, und worauf im Armenischen das Ver- hältnifs der obliquen Singular-Casus, z.B. von .pr Ko deiner, .phg Kes dir, ‚ga kKev durch dich zum Nom. grı du aus Zw beruht. Dafs aber in dem georg. »J396 Ü-Kwe-n und las. t-kwa die Sylbe 33) Kwe, kwa der wahre Ausdruck der 2ten Person sei, glaube ich mit um so gröfserer Zuver- sicht behaupten zu dürfen, als in den iberischen Sprachen auch bei den Pronominalpräfixen der Verben in der 2ten Person die Gutturale eine we- sentliche Rolle spielen; so heilst im Georg. b:& -ar du bist, bs» %-arf ihr seid, gegenüber von 58 w-ar ich bin, 3:6» w-ar£ wir sind. Wo das Präfix der 2ten Person im dativen oder accusativen Verhältnifs steht, erscheint es im Georg. immer in Gestalt einer mit ,g anfangenden Sylbe, oder als blofses g (s. Brosset 5.69. u. 140.). (2°) Im Lasischen lautet das Präfix der 2ten Person bei unpersönlichen Zeitwörtern sowohl im Singular als im Plural ga, oder gia, oder gi, und steht niemals ohne Vocal. Dem analog lautet die 1ste Person bei dieser Klasse von Verben in beiden Zah- len ma, oder mia, oder mi, z.B. ma mia-minasere, wörtlich mich dur- stet, si gia-minasere dich durstet; Plur. sku mia-minanere, tkwa gia-minanere. Das Georgische unterscheidet bei der 1sten Person den Plural vom Sing. und setzt in ersterem 9 m, in letzterem 33 gw; also WyySl m-zZqurs mich durstet, z5Ygy@l gw-zqurs uns durstet. In der Form gw ist offenbar das w der wahre Ausdruck der Person, und die Er- weichung des vom Lasischen geschützten m, das g aber vielleicht nur ein euphonischer Vorschlag, wie g' in gwino Wein, welches offenbar von eu- ropäischer Herkunft ist. Er, (sie, es) heifst im Georgischen 030 igi, welches zugleich dieser, (diese, dieses) bedeutet. Ich glaube in diesem igi das skr. Jar ayam dieser (fem. zzr| öiyam) zu erkennen, mit Schwächung der beiden a zu ö und mit der sehr gewöhnlichen Erhärtung des Halbvocals 4 y (j) zu 8, worauf sich z.B. das Verhältnifs des angelsächsischen verige ich wehre zum goth. varja und skr. värayädmi, und das von g& ihr zum goth. jus und zend. »0p-T yüs gründet. So wie im Sanskrit der Nom. gar ayam ganz isolirt dasteht, indem die obliquen Casus von anderen Stämmen kom- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 285 men, so verhält es sich mit dem georg. igi, nur dafs dieses zugleich als Accus. gilt und in dem Accusativ-Nominativ pl. 03060 igi-ni bildet. Einer der Stämme, die im Sanskrit die Declination von ayam ergänzen, lautet ima, den wir bereits im georg. 0% ima und las. Aima wieder erkannt ha- ben. An den letzten Theil des aus zwei Demonstrativstämmen (i und ma) zusammengesetzten skr. zm ima reiht sich das georgische ma-n diesen, dieser und griech. uw. Nun ist es merkwürdig, dafs, so wie im Skr. ima dem Sinne nach in die Declination von gar ayam eingreift, so im Georgi- schen % ma in die von oge igi, dem man den Genitiv dolo mi-si, dob mi-s, den Dativ 9, ma-s und den Instrument. 96» mit‘ zutheilt. Der georg. Ge- nitiv dab mi-s, welcher gewöhnlich das Possess. der 3ten P. ersetzt, und der im Griechischen vereinzelte Acc. ui-v erscheinen uns gleichsam als verschie- dene Casus desselben Wortes einer und derselben Sprache. Es gibt noch ein anderes Demonstrativum im Georgischen, welches nur im Nom. und Aceus. der beiden Zahlen vorkommt, nämlich ;Ly ese dieser, diesen (apocopirt es), welches seine übrigen Casus vom Stamme sd ama bildet, gerade wie im Sanskrit HA asdu jener, jene (auch dieser, diese) seine sämmtlichen obliquen Casus und den ganzen Plural vom Stam- me 77 amu herleitet. Man braucht darum nicht das georg. jly ese mit dem skr. za asdu zu identifieiren, da gq &sa dieser (euphonisch für ösa, &+- sa) der Form wie der Bedeutung nach noch mehr Anspruch auf das georg. ji ese hat. Allein gar asdu konnte ebenfalls sehr leicht zu jy ese entarten, durch den Verlust des Schlufs-Elements des Diphthongs u und die sehr gewöhnliche Ersetzung des a durch e. Gewils ist auch, dafs der letzte Bestandtheil von HAT as@u mit dem von 7qg sa aus gleicher Quelle geflossen ist und zu dem auf den Nominat. beschränkten Stamme g sa er, dieser, jener zurückführt. Der Nomin. Ace. pl. des georg. jly ese lautet zW6o eseni (für ese-n, s. S.271.) und vom Sanskrit-Stamme gg dsa würde der Acc. pl., wenn. er gebräuchlich wäre, ge] &sd-n lauten, welches im Persischen in der Ge- stalt von „‚L&) Zsd@-n zur Wirklichkeit gelangt ist (s. vergleich. Gramm. $.240.). Neben jty ese, y% es bestehen im Georgischen auch die Formen obo isi, ob is (Plur. obo6o isini), denen wir ihres geringen vocalischen Un- terschieds wegen keinen anderen Ursprung zuschreiben, am allerwenigsten aber mit Klaproth (Asia polygl. p.113.) eine Verwandtschaft mit dem lat. 2856 Borr über das Georgische is zugestehen dürfen, da der georg. Zischlaut dem Stamme, der lateinische aber der Casusbezeichnung angehört. Der skr. Demonstrativstamm ta dürfte vielleicht in dem lasischen miti jemand enthalten sein, dessen ersten Theil ich für das Interrog. mi halte, dem also die fragende Bedeutung durch das zutretende Demonstrat. entzogen wird, wie dies im Sanskrit durch Anfügung von faq cit und get cana geschieht (Ar kas-cit, zei kas-cana irgend einer) und im Latein. durch que, quam, piam und dam. (°”) Im Slawischen verbindet sich wie im Lasischen das Interrog. mit dem in Rede stehenden Demonstrativum, aber so, dafs die fragende Bedeutung die demonstrative überwindet, wäh- rend im Lasischen das Umgekehrte der Fall ist, daher ko (k'-to, s. Vergl. Gramm. $.400.) wer, womit höchst wahrscheinlich das erwähnte las. mi-ti jemand nicht nur in seinem schliefsenden, sondern auch in seinem ersten Gliede verwandt ist. Ich zweifle wenigstens nicht daran, dafs das lasische Interrogativ mi, welches zufällig dem hebr. va mi begegnet, mit dem geor- gischen Interrogativstamme 30 wi identisch ist, dessen Accusativ-Nominativ job wi-n wen wir bereits als einen merkwürdigen Überrest uralter Accusa- tiv-Bildung kennen gelernt haben (S.263.). Aus wi aber konnte sehr leicht mi entstehen, da die Erhärtung eines w (rs) zu m etwas schr gewöhnliches ist, worauf unter andern das Verhältnifs des lat. mare (Thema mari) zum skr. arg v@ri Wasser beruht, und, wie es scheint, das des lasischen murd wachsen zum skr. gleichbedeutenden 4 vard' (ag vrd). Berücksich- tigt man noch, was oben über den umgekehrten Fall, nämlich die im iberi- schen Sprachgebiete ebenfalls vorkommende Erweichung des m zu w gesagt worden, so wird man an der Identität des georgischen und lasischen In- terrogalivstammes wi, mi kaum zweifeln können. Was nun aber die Zu- rückführung der Form zo wi auf das skr. g ka oder fx ki anbelangt, so hat man zu beachten, dafs die Gutturale sich gerne einen w-Laut beigesellen, wie dies namentlich beim Interrogativum im latein. quis (kwis) gegenüber dem vedischen ki-s, und im goth. Ava-s gegenüber dem skr. und litthaui- schen ka-s der Fall ist. Es fehlt uns nicht an Beispielen, wo der euphoni- sche Zusatz allein zurückgeblieben, der Guttural aber, der ihn herbeigezo- gen hat, verschwunden ist; so steht im Lateinischen vermis für quermis ge- genüber dem skr. fire] krmis (aus karmis), litth. körminis, irländ. eruimh, osset. kalm. Unser Wurm und das goth. vaurms haben, wie das latein. in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 287 vermis, den Guttural verloren, und so unser Interrogativ wer (althochd. huer = hwer) und wahrscheinlich auch das georg. win, welches somit als Accus. in unserem wen sein treustes Ebenbild fände. Auf ähnlichem Wege mag sich vielleicht das georg. 308 wiri Esel vom skr. wg kara entfernt haben, mit der sehr gewöhnlichen Schwächung der a-Laute zu i. Für das sächliche Verhältnifs hat das iberische Interrogativum eine besondere Form, nämlich muia im Las. und & ra im Georgischen. Die Form muia steht durch ihr anfangendes m in einem einleuchtenden Zusam- menhang mit dem persönlichen mi. Vielleicht ist mu-ia zu theilen, und ia identisch mit dem skr. Relativstamm ya, der im Skr. mit den Demonstra- tivstäimmen sa und Za ohne Einflufs auf die Bedeutung in Verbindung tritt (sya, tya) und im Slawischen und Germanischen, wie anderwärts gezeigt worden, eine grofse Verbreitung als Anhängepronomen gewonnen hat. (2°) Das georg. ra was? steht scheinbar in keinem Zusammenhang mit dem persönlichen wi-n. Es könnte jedoch, da Halbvocale leicht mit ein- ander wechseln, ra aus wa entariet sein; in diesem Falle würde es zu wi-n in einem ähnlichen Verhältnisse stehn, wie das althochdeutsche dirumes wir sind zum skr. same) bardmas, und wie die goth. Wurzel DRUS fallen zum skr. 4je} dvans (s. Vergl. Gramm. $.20.). Hinsichtlich des Vocals würde ra zu wi-n sich verhalten, wie das skr. fer] kim was zum zend. gw3 kat, oder wie | kas wer zum vedischen ten] kis und latein. quis; denn die Vocale a und i scheinen schon vor der Sprachtrennung beim Interroga- tivum wechselseitig einander ersetzt zu haben. Sollte aber das georgische sächliche ra in keinem etymologischen Zusammenhang mit dem persönlichen wi-n stehn, so könnte uns eine andere Vertauschung von Halbvocalen zu dem skr. Relativstamme g ya führen, während umgekehrt das lateinische, persische und germanische Relativ von interrogativer Herkunft ist. Ich ziehe erstere Erklärung vor, und schreibe also auch dem georg. Relativ &adje»o romeli einen interrogativen Ursprung zu, indem sein Zusammenhang mit ra «was» kaum zu bezweifeln ist. Durch die blofse Sylbe me, welche nicht declinirt wird, wird das georgische Interrog. zum unbestimmten Pronomen; win-me heilst aliquem, aliquis (Gen. wisi-me, Dat. wis-me) und ra-me aliquid. Betrachten wir nun die Zahlwörter. So wie die Stämme der Sub- stantive, welche die iberischen Idiome aus der Zeit der ursprünglichen Iden- 258 Borr über das Georgische tität mit dem Sanskrit gemein haben, gröfstentheils in einem mehr oder we- niger zerrütteten oder entstellten Zustande sich befinden, und man daher ihre Berührungspunkte mit den Schwesterwörtern der treuer erhaltenen Glieder der indoeuropäischen Sprachfamilie leicht übersehen kann, so ist es auch mit den Zahlbenennungen der Fall. Ohne die Analogien, die wir in allen Theilen des grammatischen Organismus erkannt haben, und ohne die überraschenden Begegnungen in den Pronominalstämmen, würden mich die Zahlbenennungen der iberischen Idiome nicht veranlafst haben, eine Urver- wandtschaft dieses Sprachzweiges mit dem Sanskrit anzuerkennen oder auf- zusuchen. Sind aber die iberischen Idiome überhaupt gleiches Stammes mit dem Sanskrit, so wäre es unnatürlich, wenn eine Wortklasse, welche nicht leicht fremde Eindringlinge in sich aufnimmt, und die sonst schon überall so wesentliche Dienste zur Enthüllung sprachlicher Verwandtschafts- verhältnisse geleistet hat, sich hier für unseren Zweck vollkommen unfrucht- bar erweisen, und allen Versuchen, sie mit dem Sanskrit zu vermitteln, wi- derstehen sollte. Dies ist aber auch nicht der Fall; vielmehr zeigen sich die zehn Grundzahlen mit Ausnahme der Zahl 9 bei näherer Betrachtung ent- weder in einer entschiedenen Ähnlichkeit mit den entsprechenden Ausdrücken anderer indoeuropäischen Sprachen, oder doch in einem solchen Zustande, der daraus auf dem Wege vielfach bewährter und anerkannter Lautverände- rungen hervorgegangen sein kann. Älathematische Beweise kann die Sprach- wissenschaft nicht liefern; man mag es daher leugnen, dafs das georgische orizwei mit dem skr. dea, am Anfange von Compositen dei (griech. di-), verwandt sei, niemand aber kann leugnen, dafs r oder / sehr häufig aus d entstanden sei. Wir brauchen, um dies zu beweisen, die Benennung der Zahl zwei nicht zu verlassen, denn wir finden im Madagassischen rwi, rue, im Tahitischen zua gegenüber dem neuseeländischen dıa und malayischen düa (= skr. dva); so im Maldivischen ro-los zwölf (d.h. zwei und zehn) für do-dos, gegenüber dem skr. deä-dasa. Im Bengalischen und Hindo- stanischen hat sich das d der Zahl zehn in den meisten addirenden Compos. zu r geschwächt, daher dä-reh 12 im Hindost. und dd&-ro im Bengalischen gegenüber dem litthauischen dwy-Zka und goth. iva-Lf = skr. grau dvä- dasa aus za dväd-daka (s. Vergl. Gramm. $. 319. Anm.). Erklärt man nun das georg. ori aus odi und dieses aus o-dwi, wie im Griech. ö- aus örı, so ergibt sich das o als ein Hülfsvocal, wie wir ihn später auch bei der in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 289 Zahl 6 finden werden, und im Suanischen auch bei der 7, welchen beiden Zahlen die indo-europäische Herkunft am allersichersten nachzuweisen ist. Auch im Össetischen ist die Erscheinung eines vorgeschobenen Vocals vor zwei ursprünglich das Wort beginnenden Consonanten nicht selten, und das Persische vermeidet überall eine Doppelconsonanz am Anfange der Wörter, und zwar entweder durch Vorschiebung oder durch Einfügung eines Hülfs- vocals. Man sage nicht, dafs das Georgische sehr oft eine grofse Conso- nantenhäufung selbst im Anlaute zeige, und dafs es darum unwahrscheinlich sei, dafs es dem ursprünglichen dv der Zahl zwei zur Erleichterung der Aussprache einen Vocal vorgeschoben habe. Der vocalische Vorschlag kann einer Zeit angehören, wo die Härten, welche sich in dem uns erhaltenen Zustande des Georg. zeigen, und die entweder durch Metathesis oder Syn- kope entstanden sind, noch nicht geduldet worden. Es gibt jedoch noch einen anderen Weg, das georg. ori mit dem skr. dva, dei zu vermitteln, nämlich als Umstellung von roi aus doi, für rui aus dui (vgl. das oben er- wähnte madagassische ruwi). Bei dieser Erklärung wäre geltend zu machen, dafs gerade die Sylben, die ein r enthalten, am meisten zur Umstellung ge- neigt sind. Das suanische je-ru stimmt durch sein u noch besser als das georg. o-rizum skr. dva, dei, insofern man in jenem w die Vocalisirung des » er- kennen kann, wie in dem des lat. duo, malayischen düa, tahit. rua und madag. rui. Dem Vorschlag hat sich in je-ru noch ein j beigemischt, ein Laut, der in den slavischen Sprachen sehr häufig dem a und e vorgeschoben wird. Im Persischen entspricht «S} jek dem skr. gep Eka eins und vielleicht cr@b yäf-ten finden dem skr. ag @p-tum erlangen. Im Armenischen ist 4 der Aussprache nach = je oder ie, &Ablotisch aber meistens ein ein- facher, reiner Vocal. Die Form Zpfm jerku zwei steht dem suanischen jeru ziemlich nahe; es ist aber nicht wahrscheinlich, dafs letzteres aus dem Ar- menischen aufgenommen sei, da im Übrigen die iberischen Zahlwörter mit den armenischen nichts anderes als die Urverwandtschaft mit dem Sanskrit gemein haben, und somit auch jeru und &phm. jerku aus einer gemeinschaft- lichen Quelle geflossen sein können, ohne eine specielle Verwandtschaft durch spätere Entlehnung zu haben. Ist dem so, was ich gerne annehme, weil alle höheren armenischen Zahlen in einem einleuchtenden Zusammen- hang mit den sanskritischen stehen, so fasse ich auch in Zphmı jerku das & je Philos.- histor. Kl. 1846. Oo 290 Borr über das Georgische für einen Vorschlag und 7 r als Schwächung von d. Das 4 k aber mufs uns nun als Erhärtung des » gelten, wie das c im latein. facio, welches ander- wärts mit dem skr. Causale spggegtfit d)äeaydmi «ich mache sein» vermittelt worden, und das ce von växi (vic-si) aus viv-si (s. Vergl. Gramm. $.19.), oder wie das c, k, ch im althochdeutschen quec, quek, quech und altnord. quik-r lebendig, gegenüber dem goth. geiv-s, litth. gywa-s und skr. fer] giva-s. Bekannt ist, dafs im Armen. die gutturale Media (z) öfter die Stelle eines skr. |] # einnimmt (s. Petermann S.25.); es kann darum auch nicht befrem- den, wenn gelegentlich ein 4 k für g g ein ursprüngliches p vertritt, zumal die Verschiebung der Mediae zu Tenues im Armenischen nichts Ungewöhn- liches ist, und z.B. 4p4f jerkin Himmel dem skr. zes svarga gegenüber- steht. Wir wollen es also dahingestellt sein lassen, ob Zpfn. je-rku in einem früheren Sprachzustande Zpynı jergu gelautet, oder ob das g, » mit einem Mal sich zu 4 k erhoben habe. Höchst wahrscheinlich trat die Gutturalisi- rung des erst nach der Erweichung des vorhergehenden d zu r ein, und eine Form jedku oder jedgu wird es wohl nie gegeben haben. Das schliefsende u von Zyulm. jerku rechne ich zu den unendlich zahlreichen u, die in so vie- len indo-europäischen Sprachen durch Schwächung aus einem ursprüngli- chen a entstanden sind. Ich erkenne also in Zphm. jerku das skr. Thema z dva, wovon der männliche Nominat. &7 de@u. Will man aber die letzte Spur eines Duals in Apjmı jerku erkennen, so könnte man annehmen, dafs in seinem z das Schlufs-Element des skr. Diphthongs At du enthalten sei. Zum Nachtheil dieser Auffassung spricht aber der Umstand, dafs Zpfm. jer- ku als Them. mit obliquen Casus-Endungen des Plur. sich verbindet. Um aber wieder zum suanischen jerw zurückzukehren, so erklärt sich aus dessen j sehr leicht der Zischlaut des mingrelischen siri. Man be- rücksichtige die Aussprache des franz. j und dafs auch im Zend gelegentlich ein weicher aspirirter Zischlaut, nämlich & (5), sich aus einem ursprüngli- chen j (q_’y) entwickelt hat, z.B. in geebyT yüsem ihr = skr. aan yü- yam. Im Präkrit und Persischen ist häufig 3] , z g (ds), d.h. die Geltung des englischen j, an die Stelle des skr. 4, ,y (deutsches j) getreten, und so im Griech. &= ds, oder ds, z.B. in Cevyvuu (skr. au Nrug jungere), und diesen Laut finden wir in der lasischen Benennung der zwei (dsur) gegen- über dem suanischen j von je-ru. Wahrscheinlich ist dswr eine Umstel- lung von dsru (ds-ru) und der Vocal des Vorschlags der suan. Form in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 291 je-ru unterdrückt. Durch diese Synkope und Metathesis aber, neben der Erhärtung des j zu ds und der mit den übrigen iberischen Dialekten und mit dem Armenischen gemeinsamen Entartung des ursprünglichen d zu r, ist dsur fast bis zur äufsersten Grenze möglicher Entstellung gelangt, und vom Lasischen ausgehend würde man eher in dem ds als in dem r das skr. d von z dva suchen. i Die Zahl eins lautet im Suanischen esgu, was sogleich an das skr. 7 eka, pers. & jek und griech. &xa von xd-regos = Tan eka-taras erinnert. Es wäre demnach das s ein euphonischer Zusatz, wie im Sanskrit öfter zwischen untrennbare Präpositionen und Wurzeln, welche mit k oder p anfangen, ein euphonischer Zischlaut gesetzt wird (s. Vergleich. Gramm. $.96.). Die Geneigtheit zur Vorschiebung eines s vor p bewährt sich auch im Georgischen durch die Form, die hier das skr. gieg pflu Elephant (pers. JS pil) angenommen hat, indem daraus Von spilo geworden. An das sanskritische gu} pas binden, wo a] $ wie überall für die früh vom Sanskrit abgesonderten Sprachen als % gelten mufs, reiht sich unter andern das wal- lisische fasgu binden, dessen sg für ursprüngliches % fast ganz in dem Ver- hältnisse des suan. esgu zum skr. gen Eka steht. Um nun die Benennung der Zahl eins in den übrigen iberischen Idiomen zu betrachten, mufs ich daran erinnern, dafs in mehreren europäischen Schwestersprachen des San- skrits gewisse Grundzahlen ihre Form den Ordnungszahlen verdanken. Dies ist namentlich der Fall mit dem lateinischen septem, novem, decem, in deren m ich das Suffix ma (Nom. masc. ma-s) der skr. Ordnungszahlen sapta- ma-s, navama-s, dasama-s (aus dakamas) erkenne. An game] sap- ta-ma-s reiht sich auch das slawische teamp sed-mj und an game asta- mas der achte das slaw. om» os-mj. Die slaw. Benennung der Zahl eins, Bann jedin, schliefst sich an das skr. fe @di der erste. Die ge- wöhnliche Benennung des ersten aber ist im Sanskrit arg] pratama-s, womit das griech. gwros, lat. primus, litih. pirmas und goth. frums ver- wandt sind, und, wenn ich nicht irre, die Benennung der Grundzahl in den iberischen Idiomen, mit Ausnahme des bereits erörterten suanischen esgu. Von zwei anfangenden Consonanten geht im Laufe der Zeit leicht der erste verloren, im Falle nicht zur Bequemlichkeit der Aussprache ein Hülfsvocal entweder vorgesetzt, oder eingeschoben wurde. Das skr. g sru fliefsen ist im griech. 6&w (für derw), geu-cw und im lat. zuo, rivus seines Zischlauts 002 292 Borr über das Georgische verlustig gegangen; so im pers. &, rüd Flufs und im georg. &y30 ruwi, &7 ru Canal, welches letztere, wenn es aus dem Persischen entlehnt wäre, höchst wahrscheinlich rudi lauten würde. Das skr. g plu fliefsen, dessen Causale (plävayämi) bespülen, waschen bedeutet, hat im lat. Zaro und griech. Asvw seinen Labial aufgegeben; so das skr. 75 prac fragen im lat. rogo, interrogo, und gas prlu-s breit (aus pratus), griech. Aarvs, litth. platiis, im lat. Zatus. Nach dem Gesagten kann es nicht befremden, wenn ich das mingrel. arti als Umstellung von rati — wie im litth. pirmas für primas — mit dem skr. gap pratama zu vermitteln suche, mit Verlust der Endsylbe des Suflixes !ama (für tama), wie im griech. rg@-7o-s, wäh- rend das lat. pri-mus, litth. pir-mas und goth. /rums (Them. fruma) die mittlere Sylbe ausgestofsen haben. Das georg. g8»o erfi hat das alte @ zu e entarten lassen, das lasische ar aber hat dasselbe geschützt, durch den Verlust des Suffixes aber hätte uns dieser Ausdruck ohne die Hülfe seiner nächsten Schwesterformen alle Aussicht genommen, ihn mit dem skr. year pral'ama vermitteln zu können. Die Zahl drei heifst im Georgischen 1% sami, im Mingrel. sumi, im Suan. semi und im Las. gumi (= dschumi); lauter Formen, die dem skr. [3] tri, Nom. masc. trayas, gegenüber sehr eigenthümlich klingen. Erwägt man aber die Neigung des 2, sich zu s zu schwächen, eine Neigung, der die iberischen Idiome auch im Ausdrucke des du gefolgt sind (s. S.283.), und das Persische in der Benennung der Zahl drei durch sw sih, so verliert man nicht den Muth, die Formen sami ete. als Stammgut der indo-euro- päischen Sprachwelt geltend machen zu können. Den Verlust des r hinter dem Anfangscons. theilen die iberischen Formen mit dem persischen sih, dem hindostanischen tin und bengal. zin, während das armen. 4p&.p jer- jek (°°), dem bis jetzt noch keine Anerkennung als Sanskrit-Verwandter zu Theil geworden ist, den ersten der verbundenen Consonanten eingebülst, und zur Zeit, wo sie beide vereinigt waren, demselben ein # je als Hülfs- vocal vorgeschoben hat, in Analogie mit dem ossetischen arte aus atre. Die persische, hindostanische, bengalische, armenische und iberische Form der Zahl drei steht wegen ihres Verlusts des einen oder anderen der beiden verbundenen Consonanten auf einer tieferen Stufe als das tahitische toru (mit o als Hülfsvocal), tongische tolu und madagassische Zelu, die ander- wärts mit der Sylbe Zra des skr. männlichen Nom. /rayas vermittelt wor- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 293 den. Zu diesem Zra stimmt auch die Sylbe sa des georg. Iso sami, in des- sen Ausgang man ein Ordinalsuffix erkennen kann, und zwar in derselben Gestalt, wie in den vorhin erwähnten slawischen Formen sedmj 7 und osmj 8 (Them. sedmi, osmi). Das Sanskrit zeigt zwar bei der Zahl drei das Ordinalsuffix nicht in der Gestalt ma, sondern nur bei den Zahlen 5, 7, 9 und 10; es kann aber nicht befremden, dafs von hier aus dieses Suffix in einigen Schwestersprachen sich weiter verbreitet hat, und dafs namentlich im Persischen alle Ordnungszahlen, ws nuchust primus ausgenommen, auf um — wie mir scheint, eine Umstellung von mu für ma — und im La- sischen auf mus ausgehen. Der dritte heifst im Persischen 2.” siwum (euphonisch für sö-um), welches der iberischen Grundzahl sumi, semi, sami sehr ähnlich klingt. Es soll jedoch durch diese Zusammenstellung nicht angedeutet werden, dafs der Iberer vom Perser geborgt habe, — denn hätte er dieses gethan, so würde er sich wahrscheinlich an die Grundzahl gewen- det haben — sondern nur, dafs in Folge der Urverwandtschaft die beiden Sprachen aus gemeinschaftlichem Grundstoff sich ähnliche Formen errich- "tet haben. Bei der Zahl vier müssen wir vom Suanischen ausgehen, um eine Ver- mittelung mit dem Sanskrit zu finden. Sie lautet in dem genannten Dialekt worstx,o.(°°) Fafst man dies als Umstellung von {yowors‘, so wird man dem skr. Nom. masc. atej cCatväras sehr nahe geführt. Der Sylbe c’a = tscha würde also das suan. £%o entsprechen, und Zpäras wäre durch wors vertreten, mit Verlust des /, welches sammt dem v und dem schlie- fsenden Zischlaut auch dem pers. ‚= c’@r (auch ‚u>= cCehär) und armen. ‚gwn Kar entwichen ist. Man beachte das schön erhaltene goth. fidröreis und wallisische pedwar. Die georgische Form »»bo ot'%i (mingrel. 01%) hat von der suanischen Sylbe wors nur das o gerettet, so das lasische o2x, (Ze). In der Benennung der Zahl 5 zeigt sich das Suanische lautreicher als die anderen iberischen Dialekte, denen eine für die Vermittelung mit dem Sanskrit sehr wichtige Sylbe entschwunden zu sein scheint. Ich glaube näm- ‚lich in der Sylbe wo des suan. woxusi das skr. pa von ggg panca zu er- kennen (mit w für p wie in der Zahl 7), in gu die Sylbe 7 ca aus ka, und in si, für fi des Georgischen und Mingrelischen, eine Ableitung, ähnlich der, welche sich im Slawischen in mehreren Grundzahlen zeigt, nämlich in pja-2j 294 Borr über das Georgische 5 (Thema pjati), ses-1j 6, devja-tj 9 und desja-tj 10. Die georgische und mingrelische Form ist byoo gu-fi, für woyufi aus pokufi, die lasische yut (>). Hinsichtlich der Zahl 6 ist anderwärts bemerkt worden, dafs das skr. aqq sas höchst wahrscheinlich eine Verstümmelung von ksas sei, und dafs Formen wie das lat. sex auf Umstellung beruhen, also sex aus aes, eses (Vergl. Gramm. $.314.). Den im Skr. vermifsten Guttural hat das zend. UWPHET cspas gerettet, und das ossetische a4,ses hat nach oben erwähn- tem Prineip den verbundenen Anfangsconsonanten im Anlaute einen Hülfs- vocal vorgeschoben. Ein solcher findet sich auch in dem georg. ydylo ek’usi, dessen schliefsendes z, wie mir scheint, so aufzufassen ist, wie das der plu- ralen Accusativ-Nominativ-Endung ni gegenüber dem skr. rn (S.271.). Die suanische Form usgwa beruht offenbar auf einer Umstellung, sei es, dafs durch sein sg das zend. “«u@ cs von uw>uu@ cspas vertreten sei, was das wahrscheinlichste ist, oder dafs usgwa für ugwas stehe und das schlie- fsende s vorgedrungen sei. Das u ist jedenfalls ein Hülfsvocal, wie das a der ossetischen und das e der georgischen Form. Das mingrelische apy,suwi klingt sehr eigenthümlich. Wahrscheinlich hat sich der Guttural zuerst ver- doppelt, und es ist dann der erste in Folge einer sehr gewöhnlichen Organ- vertauschung zu p geworden. Nimmt man dieses sammt dem vorstehenden Hülfsvocal weg, so stimmt das übrigbleibende %swi (vielleicht aus gs wsi) tob] ziemlich genau zum zend. suw>uu@ cspas, wovon das armen. by wjez sich weiter als die bis jetzt erwähnten iberischen Formen entfernt hat. Aber das lasische as überbietet den armenischen Ausdruck der Zahl 6 an Gröfse der Entartung, denn es hat eigentlich nur einen Zischlaut der Urform ge- rettet, ungewils ob den 1sten oder 2ten; in seinem a aber erkenne ich den Vorschlagsvocal der iberischen und ossetischen Schwesterformen. Das georgische 9000 swidi sieben erklärt sich leicht als Umstellung von siwdi und gleicht dem skr. 7 sapta (Them. saptan) mehr als das osset. awd. Die armenische Form Al jeet'n, kıldut,p jevl'ank hat eben- falls, im Nachtheil gegen das Georgische, den anfangenden Zischlaut einge- büfst. Hinsichtlich der Erweichung desq p zu w (armen. ı #) und desq / zu d steht die georg. Form mit der osset. auf gleichem Fufs und stimmt in ersterer Beziehung zum engl. sewen. Der anfangende Zischlaut war wahr- scheinlich im Össet. und Armen. vor seinem gänzlichen Untergang in A} über- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 295 gegangen, welches im Zend vor Vocalen nicht nur am Anfange, sondern auch in der Mitte regelmäfsig für ursprüngliches s steht, daher wwaowew hapta, 9 heft sieben. Während aber das Össetische und Armenische überhaupt sich näher an das Zend als an das Sanskrit anschliefsen, zeigen sich die ibe- rischen Idiome frei von den speciellen Lautverhältnissen des Zend und rei- hen sich, wie die europäischen Glieder des grofsen Sprachstamms, mehr un- mittelbar an das Sanskrit. In der mingrelischen Form s’qwiti, der lasischen skit und suanischen isgwit ist dem Zischlaut noch ein Guttural zur Seite getreten, ungefähr wie dem s des Verb. subst. im altlateinischen eseit, escunt (= erit, erunt aus esit, esunt) und dem griech. &rzev. Aufserdem hat die Consonanten-Häufung im Suanischen einen Hülfsvocal herbeigezogen, nach Analogie persischer Formen wie i-städen stehen. Das skr. H21 astäu oder Y8 asia acht (Thema asian) hat im hin- dostan. öf‘ und bengal. öf, so wie im armen. nı[& ut‘, seinen Zischlaut verlo- ren. Nimmt man eine Verschiebung der Tenuis zur Media an, so wird man, nach Beseitigung des Zischlauts, von 933 ada leicht zum suanischen ara geführt, wobei noch zu erwägen ist, dafs die Media der lingualen, auch ce- rebral genannten skr. T-Klasse im Bengalischen vor Vocalen regelmäfsig wie r gesprochen wird. Man könnte, da auch Zischlaute leicht zu 7 entar- ten, im suan. ara auch das s$ des skr. 38 asta erkennen; es ist jedoch das dentale oder gewöhnliche s (q,), welches im Sanskrit nach bestimmten euphonischen Gesetzen zu ” wird, und auch in den europäischen Schwester- sprachen oft durch 7 vertreten ist; das linguale s von gg asta aber ist, wie die klassischen und germanischen Sprachen beweisen, aus k entsprun- gen, und erscheint auch in gafıfer asiti achtzig als palataler Zischlaut, der, wie die palatalen Mutae, überall von gutturaler Herkunft ist. Aus diesem Grunde leite ich das r des suan. ara lieber von einem früheren d als von s ab. Man erinnere sich der lat. Präp. ar für ad. Das georg. &3> rwa und das mingrel. ruo haben den Anfangsvocal der suan. Form. verloren und sind wahrscheinlich Umstellungen von raw, rou, wobei wir an das skr. @u von 35T astdu, sowie an das goth. au von ahtau und an das lat. ap der Ordnungszahl ociarus erinnern müssen. Man kann auch das suan. ara, da- mit es mit seinen nächsten Schwesterformen mehr in Einklang gebracht werde, auf astäu statt auf asia zurückführen; dann steht es für arau, woraus vielleicht zunächst arwa, und hieraus ara folgte. Das lasische 296 Borr über das Georgische owro hat sich durch weitere Vordrängung des w-Lauts am meisten den An- schein der Originalität gegeben, und ohne Kenntnifs der iberischen Schwe- sterwörter würde owro kaum die Möglichkeit einer Vermittelung mit 421 astäu ahnen lassen. In der Benennung der Zahl 9 zeigt weder das Össetische noch irgend eines der iberischen Idiome eine Verwandtschaft mit dem sanskr. gr] na- van. (°!) Dagegen braucht man in dem suanischen Ausdruck der Zahl zehn, jest, nur Aphaeresis eines d anzunehmen, und j als einen Vorschlag aufzu- fassen, wie oben in je-ru zwei, um dem skr. zug dasa und osset. des ziemlich nahe geführt zu werden. Das i von (d)jes-t wäre demnach wie die Sylbe si, georg. und mingr. fi, bei woxu-si, „u-ti 5, als Ableitungs- suffix zu fassen, in Über einslimmung mit dem slaw. 2j von ekras tj (Them. desja-ti). Hinsichtlich des Verlusts des consonantischen Anlauts verhält sich jes-t zu desja-ij ungefähr wie das ossetische awd sieben zum georg. swidi, oder wie das armen. kıldn jevl'n zum skr. gr] saptan. Das georg. s»» at'i zehn hat durch Verlust des vom schwesterlichen jes-t der Suanen bewahrten Zischlauts fast die letzte Spur von Ähnlichkeit mit dem skr. ag dasa eingebüfst, wiewohl es durch die Bewahrung des alten a und die Verzichtleistung auf den unorganischen Vorschlag j auch einen Vorzug vor der suanischen Form bewahrt hat, dessen sich jedoch das mingrel. wit und lasische wiz, die das a zu i geschwächt und statt des im Suanischen vorgeschobenen j ein w zeigen, nicht rühmen können. Bei der Zahl zwanzig mufs uns wieder das Suanische als Führer die- nen, dessen Form jerest man leicht als Zusammensetzung von jeru zwei und jesz erkennt. (°°) Das Mingrelische und Georgische, welchen in dem einfachen Ausdruck der Zahl zehn der Zischlaut entwichen ist, haben ihn in der Zusammensetzung gerettet. Ich fasse das mingrel. etsi als Verstüm- melung von er-tsi, und tsi als Umstellung von si, und demgemäfs das georgische age 02: (otsi) als Umstellung von o-sti, so dafs o für ori die Zahl zwei vertritt. Der Umstand, dafs die georgische Schrift für den Laut ts einen einfachen Buchstaben hat (4), den ich durch z ausdrücke, kann uns nicht hindern, dieses s = ts gelegentlich durch Umstellung aus sZ her- vorgehen zu lassen, wie umgekehrt das griech. & = ds dialektisch zu rd umstellt wird (uerdwv dor. für ueilwv), aber auch vd zu &: ASyvade, Onßade aus A9yvardı, Orßarde, Bun, Bukov für Qurönv, Qurder. Es wäre demnach in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 297 durch die Hülfe des Suanischen der Zauber gelöst, der dem Georgischen und Mingrelischen den Anschein gegeben hat, für die Zahl 20 einen Aus- druck erfunden zu haben, der weder mit der einfachen Benennung der zwei, noch mit der der zehn in irgend einer phonetischen Beziehung zu stehen scheint. Auch im Lasischen läfst öc' (öts) keinen Zusammenhang mit dsur 2 und wit 10 erkennen. Soll die iberische Benennung der Zahl hundert mit dem skr. yet sa- ta, pers. No sad vermittelt werden, so braucht man nur in dem suan. asir das r, wie in der Zahl 2 und 8, als die sehr gewöhnliche Schwächung von d zu erklären, dann aber eine doppelte Metathese anzunehmen, von sa zu as und rö= dizuir. Dasi von asir verträte also das schliefsende a von gt sata, mit der überaus häufigen Schwächung des schwersten Vocals, a, zu dem leichtesten, i, die sich im Gothischen von fidvör 4 an in allen folgen- den Grundzahlen findet, nur dafs vor A dem i nach einem allgemeinen Laut- gesetze noch ein a vorgeschoben wird. Das georg. sto asi und mingrel. osi haben das r der suan. Form asir eingebüfst, und das lasische os ist in der Verstümmelung noch einen Schritt weiter gegangen. Auch auf die armen. Benennung der hundert, Swpf:p hariur, die bis jetzt eine Verwandtschaft mit dem skr. ger Sata noch nicht hat ahnen lassen, fällt einiges Licht, wenn man ihr r als Erweichung von d auffafst. Wenigstens glaube ich, dafs eine Form Swyfıp hadiur, trotz des räthsel- haften Ausgangs zur, jeden Kenner des indo-europäischen Sprachsystems sogleich an das skr.' ger Sata und pers. No sad, das goth. hund (Them. hunda), lat. centum etc. erinnert haben würde. Ist die Vergleichung rich- tig, so mufs das $ A der armen. Form als Anomalie betrachtet werden, da $ h in der Regel nur für das skr. dentale s (2] ) steht, für 3] s aber, wel- ches eine Entartung von k ist, das armen. „ s eintritt, während das Griech. und Lat. die ursprüngliche gutturale Tenuis bewahrt haben, die im German. nach dem Lautverschiebungsgesetze zu A geworden, welches A also von dem armen $ A‘ etymologisch wesentlich unterschieden ist. Ganz an seinem Platze steht das armen. $ A in dem Ausdruck der Zahl tausend, wo $Swyurp hasar dem skr. que sahasra, zend. wIauswe» hasanra und pers. ‚19 hasär gegenübersteht. Der Umstand aber, dafs das Armen. der uralten Benennung der Zahl tausend treu geblieben, und dafs überhaupt, die Eins ausgenommen, in deren Bezeichnung in unserem Sprachstamme überhaupt Philos. - histor. Kl. 1846. Pp 298 Borr über das Georgische grofse Verschiedenheit herrscht, alle andere armen. Zahlbenennungen sich mit dem Sanskrit vermitteln lassen, dieser Umstand erhöht sehr die Wahr- scheinlichkeit, dafs das genannte Idiom auf die alte, sonst in allen indo-euro- päischen Sprachen geschützte Benennung von hundert nicht verzichtet, und sich nicht in die Nothwendigkeit versetzt habe, für diese Zahl ein eigenes Wort zu bilden. Im Georgischen wird die Zahl tausend durch zehn hun- dert umschrieben, doch so, dafs die beiden Wörter zu Einem vereinigt wer- den, mit Unterdrückung des z von soo ati, also soslo at'asi. Das Lasische silia ist, wie Rosen bemerkt, als späteres Culturwort nichts anderes als das griech. xiAre. Die Ordnungszahlen werden im Lasischen, wie bereits bemerkt, durch das höchst wahrscheinlich mit dem skr. Ordinalsuffix ma und dem pers. um verwandte Suffix mus gebildet (s. S.293.), dessen Zischlaut vielleicht eine Versteinerung des sonst verlorenen Nominativzeichens ist, also mus = skr. me] ma-s, lat. mus, z.B. von spare] sapta-mas, sepli-mus. So bestehen auch im Persischen, ohne dafs die Sprache sich dessen bewufst ist, noch einige Überreste des Nominativzeichens, die mit dem Stamme zusammenge- wachsen sind. Hierher gehört das s von S kes aliquis, welches entwe- der dem Vedischen ferzj kis = lat. quis (na-kis nichtirgend einer, kei- ner) entspricht, oder eine Verstümmelung von aan kas-cit irgend ei- ner ist. Jedenfalls ist das s von S kes ein gleichsam vergessenes, geistig todtes Nominativzeichen; so das u» von 5} dies Feuer, welches dem zend. Iapw ätar-s (Accus. ge?wwuw ätar-Em) entspricht und hinsichtlich des Verlusts des stammhaften » vor dem Casuszeichen auf gleicher Stufe steht mit dem latein. pulvis, cinis. Im Georgischen werden die Ordnungszahlen, mit Ausnahme des er- sten, so gebildet, dafs den Grundzahlen, deren Endvocal in e übergeht, das Präfix 9) me vorgesetzt wird, welches wahrscheinlich ein Pronomen ist, das die Person oder Sache ausdrückt, welche die durch das Zahlwort be- zeichnete Stelle einnimmt, also z.B. 9a&) me-ore der zweite, ld) me- same der dritte, soviel als der von zwei, der von drei. Der erste heifst Bo@zywo pirweli, was sogleich an das slaw. nepebrit pereyi erinnert. Viel- leicht ist das georg. ö und slaw. e eine Schwächung des skr. ö von gap ürva der frühere, worauf auch im Zend eine Benennung des ersten, nämlich w?sbwo paoirya sich stützt, und womit vielleicht auch das georg. &080 in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 299 piri Antlitz, als vorderes, verwandt ist. Man beachte auch das Composi- tum 69a pir-mso der erstgeborene, dessen letzter Theil, mit m als Präfix, an die Sanskrit-Wurzel & sw oder sü sich anreiht, wovon get su-ta, ze sü-nu Sohn. [Gelesen am 23. Oct. 1845.] Die iberischen Zeitwörter beurkunden zunächst durch das, was sie von den uralten Personal-Endungen gerettet haben, ihre Analogie mit dem Sanskrit und seinen anerkannten Schwestersprachen. Diese Analogie wird aber hauptsächlich dadurch verhüllt, dafs im Plural der Ausdruck der 2ten Person zugleich in die erste übertragen wird, wodurch es das Ansehen ge- winnt, als wäre im Georgischen » £‘, im Lasischen 2 der Ausdruck der Viel- heit, zumal die 4ste Person sowohl im Singular als im Plural ein besonde- res Personalpräfix hat (s. S.282.), und die 2te beim georg. Verb. subst. durch ein vorgeschobenes 6 x, ausgedrückt wird: %s& x,-ar du bist, bo %-art ihr seid, 3& w-ar ich bin, 36» w-ar£' wir sind. In der That sagt Klaproth (bei Brosset S.67.): «pour distinguer le pluriel du singulier, on ajoute un £ ä la premiere et a la seconde personne du pluriel». Die Sprach- geschichte liefert uns aber Beispiele genug von Versetzungen der Personal- Endungen an Stellen, wohin sie nicht gehören, was natürlich erst in Zeiten geschehen kann, wo die wahre Bedeutung der Endungen nicht mehr gefühlt wird. So ist unser sind von der 3ten Person, der es allein zukommt, auch in die erste eingedrungen, die im Gothischen sijum lautet, im Alt- und Mit- telhochdeutschen aber birume&s, bir-n (von der Wurzel des Sing. bi-m, bi-n). Das goth. Passiv hat die Endung der 3ten Pers. auch in die 1ste, und im Plu- ral zugleich in die 2te aufgenommen, und so den Grammatikern Veranlas- sung zu Mifsdeutungen gegeben, die ich glaube zuerst in meinem Conjuga- tions-System berichtigt zu haben (s. Vergl. Gramm. 466.). Was aber dem uns vorliegenden Falle noch näher liegt, ist der Umstand, dafs im Alt- und Angelsächsischen die 2te P. plur. des Praes. indie. mifsbräuchlich auch die ste und 3te vertritt, so dafs z.B. im Altsächsischen dindad (oder bindat) nicht nur Zigatis sondern auch igamus und ligant bedeutet, während im Go- thischen dindith blos die 2te P. bezeichnet (1. P. dindam, 3te bindand), und durch sein 2 dem georg. £‘, z.B. von L1;sd» swam-t begegnet, wo- Pp2 300 Borr über das Georgische ' von die 2te P. 3139» w-swam-{ sich nur durch das Personalpräfix unter- scheidet, während im Altsächsischen das erwähnte bindad ihr bindet in sei- ner Function als 1ste Person durch das frei stehende Pronom. (wi bindad) erkannt wird, dessen w mit dem georg. w von w-swam-{ in so weit iden- tisch ist, als das 4 v des skr. ga vayam wir und das v oder w des german. Pluralnominativs der 1sten P. höchst wahrscheinlich eben so wie das georg. w des Präfixes der 1sten P. eine Erweichung von m ist. (°°) Die georg. Personal-Endung Z fügt sich immer unmittelbar an die Wurzel oder das Verbal-Thema an. Ich’glaube jedoch, dafs ein Bindevo- cal ausgefallen ist, den das Lasische in der Form von a bewahrt hat, und worin ich bei Verben, die keinen anderen Zusatz haben, den Klassenvocal der skr. 1sten und 6ten Klasse erkenne, den ich auch den sämmtlichen Ver- ben der germanischen starken Conjugation, mit Ausnahme der wenigen, welche an die 4te Klasse (mit q ya) sich anschliefsen, nachgewiesen habe. Es stimmt also z.B. das lasische tor-a-t ihr steiget (bei vorangehender Ne- gation) (°*) zum skr. tar-a-t‘a und ist in flexivischer Beziehung ein treues Ebenbild von dem vorhin erwähnten altsächsischen bind-a-t, so wie von dem althochd. bind-a-t, welches letztere allein der 2ten P. angehört. In meiner Ansicht, dafs das lasische «-t und das georg. {‘ der 2ten Pluralperson mit dem skr. @-t‘a identisch sei, fühle ich mich besonders da- durch bestärkt, dafs auch die iberische 3te Pluralperson vortrefllich zur in- do-europäischen Grammatik stimmt, indem man in dem lasischen for-a-n sie steigen das skr. fzar-a-nti nicht verkennen kann, wenngleich von der Personal-Endung nur das die Mehrheit symbolisirende r zurückgeblieben ist, wie in den skr. und griech. secundären Temporen, weshalb also tor-a-n hinsichtlich seiner Endung besser zum sanskr. atar-a-n als zu tar-a-nti stimmt. Man berücksichtige, dafs auch unsere deutsche 3te Pluralperson Praes. den noch im Mittelhochdeutschen bewahrten T-Laut aufgegeben hat. Da das Georgische in der 3ten Person pl. den alten Bindevocal bewahrt, aber meistens zu e entstellt hat, so erscheinen Formen wie 1386 swam-e-n sie trinken, 1896 s-g’am-e-n sie essen (°) (letzteres = skr. per gam- a-nti) so zu sagen ganz in deutschem Gewand. Die 3te Person sing. endet im georgischen Praes., Fut. und Imperat. auf s, welches im Praes. wie das / der 2ten Pluralperson unmittelbar mit der Wurzel oder dem Verbal- Thema verbunden wird, z.B. 1X s-g’am-s in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 301 edit, %zsdh swam-s bibit. Das Lasische zeigt wiederum a als Bindevocal, daher tor-a-s er steigt (bei vorhergehender Negation, s. Anm. 34.) gegen- über dem skr. Zar-a-ti. Ich erkenne in dem s der iberischen Formen die Sanskrit-Endung Zi, und erinnere hinsichtlich des Überganges vonzZzusan die griechischen Formen wie diöw-rı, r/Sy-cı und an die englischen wie bear-s, sing-s, welche letzteren wegen des Verlusts des Bindevocals und des in den meisten europäischen Gliedern des Sanskrit- Stammes verlorenen ö der En- dung ein ganz georgisches Ansehen haben. (°%) Auch im Plural kommt s als Ausdruck der 3ten Pers. vor, namentlich im georg. Perfect und gelegentlich auch im Imperfect, so wie in den ent- sprechenden Temp. des Lasischen. Hiervon später; vorläufig erinnere ich an das ebenfalls aus £ hervorgegangene s des griech. reruparı und des skr. aagg lulupus. Wenn man allen Grund hat, in den Verben, welche im Lasischen die Personzeichen mit der Wurzel durch ein vermittelndes @ verbinden, welches dem Georg. nur in der öten P. pl. in Gestalt eines e verblieben ist, den Klassenvocal @ der skr. 1sten und 6ten Klasse zu erkennen, und also das a des obenerwähnten Zor-a-s, tor-a-t, tor-a-n mit dem skr. a von tar- a-ti, tar-a-la, lar-a-nti zu identificiren, so dürfte es vielleicht nicht zu gewagt scheinen, wenn ich in dem Zusatze ap, wovon Hr. Dr. Rosen be- merkt, dafs er den lasischen Verben immer eine transitive Bedeutung gebe, ein Analogon des p sanskritischer Causalformen wie zaqat st!äpayämi ich mache stehen, oder vielmehr der Sylbe @p zu erkennen glaube, welche in der unklassischen Sprache populärer Erzählungen an Wurzeln mit conso- nantischem Ausgang tritt, und woraus im Präkrit 5 geworden, z.B. AitgT- afe löhäb£di, was ein skr. amımgater ldbäpayati voraussetzt. Lassen erinnert bei Besprechung dieser Formen (Institut. linguae Präcr. p. 360, 61.) daran, dafs Causalformen dieser Art auch im Mahrattischen bestehen, wo j kärdbin dem präkr. umratı käräbemi entspricht. Sollten nun auch, wie es allen Anschein hat, die lasischen Verba auf ap hierher gehö- ren, so entspricht das dem p nachfolgende a, z.B. von xin-apa-s er macht, (77) gin-apa-t ihr machet, xin-apa-n sie machen dem skr. aya, z.B. von sttagater giv-dpaya-ti er macht leben. Man berücksich- tige, dafs auch das @ der lat. 1sten und das d=«@ der goth. 2ten schwa- chen Conjug. eine durch Ausstofsung des y bewirkte Zusammenziehung des 302 Borr über das Georgische skr. aya der mit der Causalform identischen A0ten Klasse ist, worauf auch die lateinische 2te und 4te und die goth. 1ste und 3te Conjug. schwacher Form, so wie die griechische auf aw, ew, ow, adw ete. sich stützt, und wahr- scheinlich auch die georgische auf ab, eb, ob (in der Vulgärspr. ap‘, ep, op), deren 5 sich zu dem las. p so verhält, wie oben das präkritische und mah- rattische 5 zum skr. p. Von d aber ist im Georg. die Erweichung noch weiter zu w fortgeschritten, daher die Formen aw, ew, ow. Die Vocale a, e, o aber sind ursprünglich Eins, wie auch im Griech. das skr. 7 a in die For- men «, & 0, und HI @ in &, 9, w sich gespalten hat. In der Tempus- und Modus-Bildung glaube ich ebenfalls merkwür- dige Analogien der iberischen Sprachen mit anerkannten Gliedern des indo- europäischen Stammes entdeckt zu haben. Das Imperfect wird im Georgi- schen durch eine mit d anfangende und in den meisten Personen mit z schlie- fsende Sylbe gebildet, woran die erhaltenen Personal-Endungen sich an- schliefsen; doch hat die 3te P. sing. kein s, sondern endet auf a, welches mir der Grundvocal zu sein scheint, wovon das ö der beiden 1sten Personen des Sing. und Plurals und das e der öten P. pl. höchst wahrscheinlich nur die sehr gewöhnlichen Schwächungen sind. In der letztgenannten Person steht für den häufig dnen, eine Form, die vielleicht durch Einschiebung eines euphonischen n zwischen das i von di und die Endung en entstanden ist, so dafs dnen durch Synkope aus di-n-en entstanden wäre. Man be- rücksichtige den häufigen Gebrauch eines euphonischen z im Sanskrit, um die Vocale der Wortstämme von denen der Endungen zu trennen, z.B. in sünu-n-ä durch den Sohn, sünü-n-äm der Söhne. Das Lasische, welches nur ein einziges Imperfect aufzuweisen hat, nämlich beim Verb. subst., bezeichnet in diesem die 3te Plural-Person durch s, und setzt 7 statt des georg. d des Tempus-Charakters, daher or- tis sie waren, ortit ihr waret, 1. P. wortit wir waren; Sing. 1.P. worti, 2. orti, 3. ortu. In der letztgenannten Form entspricht zu dem georg. a, z.B. von swemda er trank, wozu es sich verhält wie z.B. das althochdeut- sche z von Zisu ich lese zum gothischen a von lisa, oder wie das gothische u von sibun 7 zum sanskritischen a von saptan. Ich setze als Muster der vollständigen Abwandlung des georgischen Imperfeets das von 93095:68 se- wi-qwareb (°°) ich liebe her: in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 303 Singular. Plural. Iyz0g36j000 Se-wi-qgwareb-di Yyzoyzs®jdeo» se-wi-gwareb-dit Iyoyzs&gdeo Se-i-gwareb-di Ioyzssjdeo» Se-i-gwareb-dit LRSTESCHERS se-i-qwareb-da 390935870056 $e-i-qwareb-den. Ich halte diese Formen hinsichtlich ihres Bildungsprineips für ver- wandt mit den persischen Präteritis auf dem oder tem, wobei die Wahl des d oder Z von dem vorhergehenden Buchstaben abhängt; z.B. 22% ber-dem ich trug, uw. purs-i-dem ich fragte, #33 girif-tem ich nahm; 2.P.pl. An ber-did etc. wie se-i-gwareb-dit‘. Hieran reihen sich auch die os- setischen Perfecta wie fe-qus-ton ich habe gehört, mit dessen 3ter Pers. Se-qus-ta man die georg. Formen wie l3Jdes swem-da er trank, %Xsdes s-gam-da er afs und das las. or-tu aus ar-ta er war vergleichen möge. Auch das zigeunerische Praeteritum auf dom ist anderwärts in den Kreis dieser Vergangenheits- Ausdrücke gezogen worden. In der ten P. pl. be- gegnen sich merkwürdig das zigeunerische und georgische den; so erscheint z.B. das zig. per-den sie fielen (Graff. S.27.) ganz in georgischer Tracht. Der Mittel- und Ausgangspunkt aller dieser Formen ist ein Perfect- Partieipium, welches zwar eigentlich passivische, bei Verben neut. aber im Sanskrit vorherrschend active Bedeutung hat, und häufig zur Umschreibung des Perfects gebraucht wird; z.B. zrAt sten gatö 'smi ich bin gegangen, profeetus sum. Im Persischen hat auch bei transitiven Verben dieses Part. sowohl active als passive Bedeutung, indem z.B. das dem skr. A bria gewwagen (aus darta) entsprechende berdeh sowohl getragen als getragen habend bedeutet. Darum fasse ich, wie schon anderwärts be- merkt worden, das Praet. berdem, obwohl es als Aorist gebraucht wird, als Zusammenziehung von berdeh em getragen habend bin ich (s. Vergleich. Gramm. $.627.), und ähnlich die zigeun. Praeterita wie pendom ich sprach, perdom ich fiel (pendo gesprochen, perdo gefallen). In den slaw. Spra- chen wird dieses Partieipium, dessen d (ursprünglich /) hier zu 2 geworden, in den meisten Dialekten in Verbindung mit dem Verb. subst. ebenfalls zur Umschreibung des Praet. gebraucht (s. Vergleich. Gramm. $.628.). Dem Össetischen kann aus seinen eigenen Mitteln für Formen wie das oben erwähnte $yyylgeb fe-quston ich hörte das Verb. subst. nicht nach- gewiesen werden, indem hier das skr. gfem asmi, welches im Pers. .»' em, wie im Engl. am und Goth. im den Zischlaut und das schliefsende z einge- 304 Borr über das Georgische büfst hat, dem Sinne nach durch das sehr räthselhaft scheinende da-n, 2te P. dai vertreten wird, worin ich die skr. Wurzel st'@ stehen erkenne, die im Sanskrit selber, und noch mehr in seinen Schwestersprachen, häufig die Stelle des Verb. subst. vertritt, und die auch in dem osset. Plural ad sta-m, bay» stu-t (vgl. lat. sta-mus, sta-tis) kaum verkannt werden kann. Der Verlust des Zischlauts hat im Singul. die Erweichung des ? zu d begün- stigt, welches letztere hinter einem harten s nicht hätte eintreten können. Man vergleiche hinsichtlich des Verlusts dieses s das Verhältnifs des malayi- schen zänah Land und des madagassischen täne Erde zum skr. zupet st@- na Platz, von der Wurzel zug st'@ stehen, wozu auch wahrscheinlich das tongische Zu stehen gehört. In der 3ten P. der beiden Zahlen hat sich im Ossetischen die Sanskrit-Wurzel 374 as behauptet, allein ös er ist (für ös-£) gleicht in seiner Verstümmelung dem engl. is, während der Plural ist sie sind nur der vollständiger erhaltene Singular zu sein scheint, wobei zu be- rücksichtigen ist, dafs im Litthauischen überall die 3te Pers. sing. auch die der beiden Mehrzahlen vertritt, und daher esti nicht nur &rri, sondern auch errev und eisi bedeutet. (3?) Ist aber im Össetischen die Wurzel s» @s aus dem isolirten Gebrauch fast gänzlich verschwunden, so hindert dies nicht die Annahme, dafs sie sich in einer wahrscheinlich uralten Composition erhalten habe, und zwar mit einer ähnlichen Verstümmelung wie im pers. e-m ich bin, aber mit Be- wahrung des alten «-Lauts in mehreren Personen. Man berücksichtige, was anderwärts über polnische Formen wie byf-em ich war (gewesen bin ich) bemerkt worden (Vergl. Gramm. $.628. Anm.), und vergleiche damit das osset. „96 utan gewesen bin ich, welches ich als Verstümmelung von but-an fasse, und mit dem skr. ya büta und pers. 3» büdeh gewe- sen vermittele. Soll nun in georgischen Formen wie zlzydeo w-swem-di ich trank, l;ydes swem-da er trank das Verb. substant. nachgewiesen, und somit w-swem-d-i, swem-d-a getheilt werden, so ist daran zu erinnern, dafs bereits das im Imperfeet vorherrschende i als eine Schwächung des in der 3ten Person erhaltenen a dargestellt worden, also wie im goth. i-m ich bin gegenüber dem skr. as-mi und altpreufsischen as-mai. Das a der ten P. swem-da aber kann um so mehr als eine durch die Belastung der Compo- sition veranlafste Verstümmelung der Wurzel ar = #74 as angesehen wer- in sprachverwandischaftlicher Beziehung. 305 den, als @ für ar-s er ist in der Vulgärsprache wirklich in Verbindung mit Substantiven und Adjectiven vorkommt; z.B. akali-a Neuigkeit ist, mosul-a gekommen ist, Zamasi-a schön ist, pintii-a häfslich ist (s. Brosset S.224. u. 262.). Auch im Ossetischen kommt ein suffigirtes Ver- bum subst. im Sinne der 3ten Person vor, und zwar in der Form u, was man jedoch nicht aus dem z des isolirten ös erklären kann, sondern aus dem ursprünglichen a von as-ti, da sehr häufig a zu u sich schwächt, nicht leicht aber das geringste Vocalgewicht ö zu dem mittleren u sich erhebt. Als Bei- spiel führt Klaproth (S.185.) mard-u „ist Tod” an. ‘Was nun das Partieipium anbelangt, welches in den georgischen Im- perfecten enthalten sein mufs, wenn es mit den besprochenen Präteriten des Persischen, Ossetischen, Zigeunerischen und Slawischen im Bildungsprineip verwandt sein soll, so ist entweder dieses Partieipium den iberischen Spra- chen aus dem isolirten Gebrauche entwichen, oder nur in einer mehr ent- stellten Form erhalten, als die, welche in der wahrscheinlich uralten Zu- sammensetzung sich findet. Sobald eine zusammengesetzte Form sich nicht mehr als Compositum fühlt, und für das Sprachbewufstsein der Zusammen- hang der einzelnen Theile des Compos. mit den entsprechenden einfachen Wörtern verloren ist, können die Änderungen und Störungen, welche die isolirten Wörter erfahren, keinen Einflufs mehr auf die im Compositum schlummernden Schwesterwörter haben. So hat z.B. das litth. ika von dwylika 12 und ähnlichen Zusammensetzungen den ursprünglichen Guttural, den das griech. deza, lat. decem auch im einfachen Zustande zeigen, geret- tet, das d aber zu Z geschwächt, während das einfache deszimti das alte d gerettet, das k aber nach Analogie des skr. dasa zu einem Zischlaut hat entarten lassen (s. Vergl. Gramm. $.21. u. 8.319. Anm.). Im Zigeunerischen steht das in Rede stehende Tempus bei consonan- tisch endigenden Wurzeln mit dem Partieipium im vollkommensten Einklang, indem z.B. gurdom (gurd-om) ich habe geschlagen genau zu gurdo geschla- gen stimmt; allein bei vocalisch endigenden Wurzeln ist eine Entzweiung eingetreten, indem das componirte Tempus das d gewöhnlich zu j erweicht, und z.B. pijom ich habe getrunken dem Part. pi-do getrunken gegenüber- steht. Von der Wurzel mer sterben (skr. mar, mr) kommt merdom (pers. murdem) ich bin gestorben, aber auch, mit unregelmäfsiger Zusammenzie- hung von mer zu mu, mujom. Von der zusammengezogenen Form mu ent- Philos.- histor. Kl. 1846, Qq 306 ° Borr über das Georgische springt auch das Part. mu-lo gestorben, offenbar aus mu-do, wozu merkwür- dig das präkrit. gar mudö stimmt. Die Schwächung des d zu lin dem zi- geun. mulo kann nicht befremden; sie ist in dem entsprechenden slaw. Par- ticipium allgemein geworden, und es ist aller Grund vorhanden, auch das / der georgischen Partieipien wie RIyoo g’am-u-li gegessen, Wdyg»o sm-u-li (für swam-u-li) getrunken, »dndowo !bob-i-li gewärmt, gmdommo plob- i-li regiert (“) als Erweichung von d zu fassen, den vorangehenden Vocal aber — u oder i — als Bindevocal anzusehen, wie das i sanskritischer Parti- cipia wie päl-i-ta regiert, lil-i-ta geschrieben. Es ständen demnach die georg. Participia wie »dadoo t'bob-i-li gewärmt zu den das ältere d schü- tzenden Imperfecten wie w-{'bod-di in demselben Verhältnis, wie das zi- geun. mu-lo gestorben zu mer-dom ich bin gestorben. Die Überspringung des Bindevocals im componirten Imperfeet kann nicht befremden, da Un- terdrückung von Vocalen im Georgischen überhaupt ‘etwas sehr gewöhn- liches ist. Das Lasische zeigt in seinem Passivpartieipium überall e als Bindevo- cal und statt des georg. Z ein r, welches dem d eben so nahe steht als Z, da- her z.B. chask-e-ri gegraben, muthmafslich aus chask-E-di. Es mag passend sein, hier sogleich das Partieipium praes. act. in Erwägung zu zie- hen, welches im Georgischen ebenfalls auf 2 ausgeht, dem jedoch niemals ein i oder v, sondern meistens ein e, gelegentlich auch ein @ vorhergeht. Der Wurzel wird immer ein m vorgesetzt, welches als muthmafsliches Pro- nominalpräfix, dem sein Vocal entwichen ist, den Vollbringer der Handlung personifieirt (vgl. S.298.). Daher z.B. m-gam-eli essend, m-sm-eli (con- trahirt aus m-swam-eli) trinkend, m-!'bob-eli wärmend, m-plob-eli herrschend, m-tir-ali weinend, m-zer-ali schreibend (s. Tschub. Con). x. u.x1.). Bei dem vielfach bewährten Wechsel zwischen d und 2 kann Nie- mand leugnen, dafs auch das 2 dieser Activ-Partieipia die Schwächung eines d sein könne. Wäre dies der Fall, so würde m-g’am-eli aus m-gam-edi dem skr. tue] gam-at — in den starken Casus zım7] gam-ant — ent- sprechen. Man berücksichtige die Mittelstufe in persischen Formen wie ss berendeh tragend (goth. dairands) und den zugetretenen Vocal im Persischen, so wie im Pali und Präkrit, wo das Thema durch ein dem 7 sich anschliefsendes a erweitert wird, welches im Georgischen sich zu geschwächt haben könnte. Übrigens berücksichtige man auch die schon früher bespro- in sprachverwandtschafllicher Beziehung. 307 chene Neigung des Georgischen, den Schlufs- Consonanten ein z beizufügen (S. 269.), so dafs uns das i von I%sywo m-g’am-eli für m-g’am-ed = ste] gam-at nicht in Verlegenheit setzen dürfte. Es könnte aber auch das georg. Partic. praes. mit dem des Sanskrits und anderer Schwesterspra- chen noch auf einem anderen Wege vermittelt werden, nämlich durch An- nahme einer Liquida-Vertauschung, wornach das Z von I%sdy&o m-gam-eli dem skr. 2 von sm] g’am-ant, oder des Nom. Im] g’am-an entspräche, wie z.B. das 2 des lat. alius dem sanskritischen n von gas] anyas der an- dere entspricht. Auch für den Fall, wo das Z des in Rede stehenden Par- tieips primitiv wäre, läfst uns das Sanskrit nicht ohne Vergleichungspunkt. Wir finden ihn dann in dem seltenen Suffix ala, z.B. von qget cap-ala zitternd. Ich ziehe aber die Annahme einer sehr gewöhnlichen Entartung und die Anknüpfung des georg. Part. praes. an das entsprechende fast al- ler indo-europäischen Sprachen derjenigen vor, wornach jo eli oder s»o ali die sehr treue Überlieferung des im Sanskrit sehr seltenen Suffixes ga ala wäre. Das Lasische entfernt sich in seinem Participium der Gegenwart gänz- lich von dem Georgischen, und bildet dasselbe durch ein Suffix ms. Das vorhergehende a, z.B. von wask-a-ms grabend, ist höchst wahrscheinlich identisch mit dem im Praes. indie. zwischen die Wurzel und die Personal- Endungen eingeschobenen a; das Suffix aber ist vielleicht eine Verstümme- lung des skr. mäna-s des Part. praes. Medii, so dafs in dem s des lasischen Suffixes ein gleichsam versteinerter Überrest des Nominativzeichens enthal- ten wäre, wie er oben in dem Ordinalsuffix mus vermuthet worden (S.398.). Es würde das lasische for-a-ms der steigende dem skr. tar-a-mänas eben so entsprechen, wie oben Zor-a-t ihr steiget (s. Anm. 34.) dem skr. tar-a-la. Ich glaube, dafs auch das slawische Participial -Suffix mo (Nom. masc. m’, fem. ma, neut. mo) nichts anderes ist, als eine Verstümmelung des skr. mäna, gr. wevo, mit Überspringung von än, ev, wovon das latein. mnu in al-u-mnu-s, Vert-u-mnu-s nur den Vocal eingebüfst hat, der aber in fe- mina, ler-minu-s und in Formen wie leg-i-mini (= Acy-o-uevor), leg-i-minor erhalten ist (s. Vergl. Gramm. $.477.ff.). So stimmt das altslaw. ved-o-m’ der fahrende, fem. ve2-o-ma, neut. ved-o-mo zu dem skr. vah-a- mäna-s, vah-a-mänäd, vah-a-mänam, und das den slaw. Sprachen am nächsten stehende Litthauische liefert hierzu das active Part. wez’-a-ns, Qq2 308 * Borr über das Georgische wez'-a-nti als Ebenbild des zend. Nom. wyyw4 vag-a-ns, sywsuswd vas-ai-nti und des skr. gg) vah-a-n, ge vah-a-nti. Betrachten wir nun die Bildung des georg. Perfects, welches, wie das lat., zugleich die Stelle des griech. Aorists vertritt, in seiner Form aber kein entschiedenes Merkmal darbietet, woraus man mit Sicherheit erkennen könnte, zu welchem der drei skr. Präterita es gehört. Stammt es von einem der Augment-Praeterita, so hat es, wie die meisten Glieder des indo-euro- päischen Sprachstamms, das Augment verloren, welches selbst im Zend fast spurlos untergegangen ist. Ich würde es dann auf das vielförmige Praet. zurückführen, und zwar zur 6ten Bildung, welcher die griech. Aoriste wie &Arm-o-v, &buy-o-v entsprechen. Man berücksichtige, dafs das georgische Per- fect die unradicalen Zusätze des Praes. und Imperfects beseitigt, und dafs z.B. die Wurzel ßyJ uk schenken im Praes. z.B wa-cukeb, im Imperf. 3ßydadeo wa-cukebdi bildet, im Perfect aber die Ableitung ed (s. S.301. ff.) aufgibt, und hier conjugirt wird, wie folgt: Singular. Plural. 1. z6ßydg wa-cuke (*) z3Pydj» wa-cCuket 2. Bydy a- cCuke Bydg» a- cuket‘ 3. By a-Cuka Bydgb a-cCukes. Die 3te P. sg. hat gewöhnlich ein @ zur Endung, wofür das Lasische, in seinem einzigen, allgemeinen Praet., welches dem georg. Perfect ent- spricht, ein w setzt, während es für das e der übrigen Personen, mit Aus- nahme der 3. P. pl., ein ö zeigt; daher von „ask graben: 1. b-xask-i, 2.%ask-i, 3. gask-u;, Plur. 1. 5-yask-i-t, 2. yask-i-t, 3. wask-e-s. Sowie das i und a gothischer Präsensformen wie bind-i-s, bind-i-th, bind-a-ts, bind-a-m, bind-a-nd ursprünglich identisch sind, und das i nur eine Schwä- chung des an mehreren Stellen zurückgebliebenen ursprünglichen a ist, und so wie im Griech. das o und e von &Air-o-v, EArr-e-s etc. ebenfalls nur ver- schiedene Entartungen des im Sanskrit über alle Personen sich erstreckenden a-Lautes sind, so, glaube ich, sind auch das georg. a und e von zsßydy wa- cuk-e etc. und »ByJs a-cuk-a, und das lasische i, e und u von b-yask-i, wask-u, yask-e-s ursprünglich Eins, und führen zu einem skr. 9 a, ent- weder von Aorist-Formen wie abud’-a-m, abud'-a-s, abud'-a-t, oder (*) Über das a des Personal-Präfixes s. Anm. 38. in sprachverwandtschafllicher Beziehung. 309 von reduplieirten Präteriten wie agatq Zutöp-a ich und er schlug, dessen aim griech. r£rupe sich zu e geschwächt hat, so dafs dieses rerupe zur. 1.P. rerube in demselben Verhältnisse steht, wie im Georg. die 1. P. wa-cuke zur ten a-cCuk’a. Das Sanskrit selbst behält das a des reduplicirten Praet. nicht in allen Personen in seiner primitiven Gestalt, sondern schwächt es an mehreren Stellen zu i, so dafs in dieser Beziehung die 1. P. pl. tutup-i-ma im Nachtheil gegen rerup-a-uev steht. Ist aber das in Rede stehende iberi- sche Tempus eine Schwesterform des skr. reduplieirten Praet. und griech. Perfects, so steht es hinsichtlich des Verlusts der Reduplication auf gleicher Stufe mit unseren Praeteriten wie band, bog, bifs, die man ohne Hülfe des Gothischen (s. Vergl. Gramm. 8.589. ff.) schwerlich mit dem griech. Perfect und dem entsprechenden Temp. des Skr. vermittelt haben würde; denn selbst das älteste Hochdeutsch gibt durch seine Formen wie bant, bunti, bant, buntumes, buntut, buntun keine entschiedene Hindeutungen auf dasje- nige Tempus der skr. und griechischen Grammatik, dem es wirklich ange- hört. Der Plural stimmt in seinen Endungen sogar besser zum griechischen 2ten Aorist und der 6ten Bildung des skr. vielförmigen Praet., als zum griech. Perfect und skr. reduplieirten Praet. Zu Gunsten der Ansicht, dafs das georg. Perfect und das entspre- chende lasische Praet. auf das skr. redupl. Praet. sich stützen, kann man sich vorzüglich auf die Form der 3. P. pl. berufen, und deren s, z.B. von sßydgb a-cukes und waskes als Entartung von 2 mit dem griech. und skr. eben- falls aus 2 entstandenen s von rerupesı und age] Zutupus identificiren, während die Aoristformen wie erurov, Haar] abud’an weniger geeignet sind, die Form der iberischen Endung zu rechtfertigen; denn wenn auch Erurov, year abud’an offenbar Verstümmelungen von Erurovr, Zeyr abud'ant sind, so mag doch das Gesetz, welches dem Skr. gebietet, von 2 Endcon- sonanten den letzten aufzugeben, älter sein als die Absonderung des Iberi- schen vom Sanskrit, wie auch die Ausscheidung des Össetischen und Arme- nischen in eine spätere Zeit fällt, als die der europäischen Schwesterspra- chen, was sich daraus ergibt, dafs die genannten Idiome an solchen Entar- tungen des Zend Theil nehmen, die einer späteren Zeit angehören, als die Gestaltung der europäischen Glieder des Sanskrit- Stammes. (*') Betrachten wir nun das georg. Futurum, so ist es wichtig zu beachten, dafs dieses Temp. zugleich die Stelle des Conjunctivs oder Optativs und so- 310 Borr über das Georgische gar in mehreren Personen die des Imperatiys vertritt. Findet sich also keine Möglichkeit, das georg. Futur. mit einem wirklichen Futur. des indo- euro- päischen Sprachstammes zu vermitteln, so hat man allen Grund, es auf den- jenigen Sanskrit-Modus zurückzuführen, worauf der griech. Optativ, der latein. und germanische Conjunctiv und slawische Imperativ sich stützen, und womit ich auch schon in meinem Conjugationssystem das latein. Futu- rum der 3ten und 4ten Conjugat. vermittelt habe. Auch im Gothischen, dem es überhaupt an einem Fut. gebricht, wird das Verhältnifs der Zukunft durch den Conjunctiv ausgedrückt (s. Vergl. Gramm. $.660.), und im Sans- krit selber vertritt der entsprechende, «Potentialis» genannte Modus, nicht selten die Stelle des Futurums. Betrachtet man georgische Formen wie sodal a-l'bos, welches sowohl calefaciat als calefaciet bedeutet, und zu- gleich als 3te Person des Imperativs gilt, die conjunctive Bedeutung als die ursprüngliche, so liegt es gewifs sehr nahe, in dem o den skr. Diphthong 7 &(= a -+i) der skr. Potentiale der 1sten Haupt-Conjugation, die der griech. auf w entspricht, zu erkennen, und also sodal a-l'bos dem skr. aa tapet er wärme, brenne, gegenüberzustellen, zumal im Zend das skr. € an mehre- ren Stellen der Grammatik und zwar namentlich in der 3ten und 2ten P. sg. des in Rede stehenden Modus durch 6öi vertreten wird, im Griech. aber in allen Personen der 3 Zahlen durch ou. Für Aue tapdt würde im Zend gsbowm tap6it stehen und in der 2ten P. subaoww Lapdis für au ta- pes. Das skr. = ai des in Rede stehenden Modus ist die Vereinigung des Klassenvocals mit dem Exponenten des Modus-Verhältnisses, so das öz oder & der entsprechenden Zendformen, das cı griechischer Optative wie Aeyamı, Aeyaıs ete., das ai gothischer Conjunctive wie bairais, bairai = griech. bE- gaus, odega,, zend. baröis, baröit, skr. bares, bar£t, althochd. beres, böre. Es ist etwas sehr gewöhnliches, dafs Diphthonge einen ihrer Bestand- theile, vorzüglich den letzten, einbüfsen. So entsprechen z.B. im goth. Passiv die Endungen za (sa), da, nda dem skr. se, t&, nt£ (aus sai etc.) und griech. ra, rau, vraı (s. Vergl. Gramm. $.672.), und, was uns hier nä- her liegt, das @ lateinischer Conjunctive wie feräs, ferämus, ferdlis enthält nur den ersten Theil des sanskritischen, zendischen, gothischen und griechi- schen Diphthongs der oben erwähnten Formen, also nur den Klassenvocal (s. Vergl. Gramm. $.693.), aber verlängert, zum Ersatz des weggefallenen i, während in den entsprechenden Futurformen feres, ferdmus, ferdtis, die in sprachverwandischafllicher Beziehung. 311 ihrem Ursprunge nach ebenfalls nichts anders als Conjunctiye sind, die bei- den Elemente sich nach sanskritischem Princeip zu & zusammengezogen ha- ben, nur dafs die 1ste P. feram das i-Element hat schwinden lassen. Die altsächsischen Conjunctive praes. gestatten sowohl die Zusammenziehung des a-+izu 6, wie die Verzichtung auf das i, so dafs z.B. böres dem lateinischen Futurum /eres und skr. Potent. dards begegnet, beras aber (vielleicht be- räs gesprochen) dem lateinischen Conjunctiv sich anschliefst. Der osse- tische Conjunctiv hat durchweg das i-Element des skr. Diphthong € = a-+-i verloren und zeigt den ersten Theil des Diphthongs entweder als @ oder als o, daher Wyszab stawon laudem, Wyszso stawai laudes (aus sta- was), Was stawa laudet, Wöszsd stawam laudemus, Was» stawat laude- lis, Wasgao stawoi (aus stawon) laudent. (**) Nach dem Gesagten kann es nicht befremden, wenn ich in dem o des erwähnten sodal a-f'bos er wärme, soll wärmen, wird wärmen, eine Verstümmelung von oi erkenne und in dem Ganzen eine Schwesterform des skr. tar tapet aus tapait, dessen t, wie das der Präsens-Endung Zi, sich im Georg. in s verwandelt hat. In der 3ten P. pl. stimmt at'bon sie mögen, sollen und werden wärmen zu griech. Formen wie $egeiev, wofür im Zend barayen, dessen ay (= aj) eine Auflösung des skr. Diphthongs € =.aiist. Die 2te P. pl. s»d»» a-t'bot‘ entspricht dem skr. Au tapeta und griech. Formen wie Asyorre; sie hat ihre Personal-Endung auch auf die 1ste P. übertragen, während die 1ste und 2te P. sg. (308% wa-t'bo, soda a-t'bo) wie im Präs. die Personal-Endung verloren haben. Nicht überall ist jedoch o der charakteristische Vocal des in Rede ste- henden Modus oder Fut., doch ist er bei weitem überwiegend, indem un- ter den von Tschubinof aufgestellten 20 Conjugationen nur 3 einen anderen Vocal zeigen, und zwar die 6te und 11te ein a, und die 18te, die nur Pas- siva enthält, ein e. Im Lasischen hat der Imperativ in denjenigen Personen, die auf den hier behandelten Modus sich stützen, ein a, in der 2ten Person der beiden Zahlen aber, die allein, wie mir scheint, zum ursprünglichen Imperativ gehören, ein i, worin ich die Schwächung.des Klassenvocals 7 a erkenne, während das modale a der 1sten und öten P. pl. den 1sten Theil des skr. Diphthongs € (a +) darstellt. Es steht daher tor-i-t steiget (= Am tar-a-ta), tor-i steig (= m tar-a) zu tor-a-t wir sollen steigen (s. S.299.), tor-a-n sie sollen steigen in demselben Verhältnifs, wie z.B. 312 Borr über das Georgische im Latein. veh-i-te (= skr. vah-a-ta) zu veh-d4-mus, veh-a-ni. Auch in dem Schema, welches in den georg. Grammatiken für den Imperativ aufge- stellt wird, gehört meines Erachtens offenbar nur die 2te Person der beiden Zahlen dem wirklichen Imperativ an, und hier entspricht e dem skr. 4 a und griech. &, z.B. von bar-a, bar-a-ta, &£g-e, Peg-e-re; in den übrigen Personen aber steht o, gelegentlich a, dem griech. cı des Optativs und dem 7 € (ai) des skr. Potentialis gegenüber. Der Imperativ der Wurzel 25 (Ver- stümmelung von Zed) lautet nach Tschubinof wie folgt: Singular. Plural. 1. wa-t‘bo wa-tbot‘ 2. a-tbe a-(bet‘ 3. a-lbos a-tbon. Hinsichtlich der Bildung der hier besprochenen georg. Modi (Conjunet. oder Optat. und Imperat.) ist noch zu bemerken, dafs dieselben immer der Analogie der skr. 1sten und 6ten Klasse (mit blofsem a als Klassensylbe), oder der german. starken Verba, der latein. 3ten Conjug. und der griech. Verba wie Adyw, Asy-o-uev folgt und sich also eben so wie das Perfect der früher (S. 301. ff.) besprochenen Zusätze des Präsens- und Imperfeetstam- mes entledigen, daher von 30808 wa-!'bod ich wärme nicht wa-2'b0bo, son- dern wa-?!'bo, und von 3730955659 se-wi-gwareb ich liebe nicht se-wi- gwarebo, sondern se-wi-gwaro amem, amabo, se-i-gwareama. Man berücksichtige das Verhältnifs des griech. Imper. und Optat. des 2ten Aorists (Aaßs, Aaßeı gegen Aaußavs, Aaußavayı) und sanskritischer Potentiale der bien Bildung des vielförmigen Praet., wie sak&s possis gegen saknuyäs possis vom Präsensstamme. Einen schönen Vergleichungspunkt mit dem Sanskrit bietet die geor- gische Conjugation auch durch die Bildung des Passivs dar, welches sich je- doch, wie es scheint, nur an einer verhältnifsmäfsig kleinen Anzahl von Ver- ben vollständig erhalten hat. (*°) Es unterscheidet das Präsens von dem des Activs durch den Zusatz eines z, welches sich über alle Personen der beiden Zahlen erstreckt, nur dafs die 3te P. sg. entweder auf a@ ausgeht, ohne die gewöhnliche Personal-Endung s, oder, was der gewöhnlichere Fall scheint, auf i-s. Ich glaube in diesem z den skr. Passiv-Charakter q ya zu erken- nen, der ebenfalls nicht auf alle Tempora sich erstreckt, sondern nur auf die Special- Tempora, wenn nicht etwa in der 3ten P. sg. des Aorists, die in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 313 ohne Personal-Endung erscheint, das i, z.B. von Hafer ag’ani er wurde geboren, eine Zusammenziehung der Sylbe q ya ist, wie z.B. die Wurzel as yag’ opfern an mehreren Stellen ihr @ unterdrückt und den Halbvocal zu i vocalisirt; z.B. zzaat igyate es wird geopfert. So wie dieses san ig'yate zu seiner Urform gar yag'yat£ sich verhält, oder wie das latein. i von eris, erit etc. zum skr. ya von syasi, syati, so das georgische, z.B. von Yzoyzs&jdo se-wi-gwarebi ich werde geliebt (Act. se-wi-qgwareb) zum sanskr. Passiv-Charakter ya, dessen @ jedoch in der georgischen 3ten Pluralperson erhalten ist, wo ia-n dem skr. ya-nt& gegenübersteht; daher Yyoyzs&j206 see-i-gwareb-ian amantur gegenüber dem activen Yy0y38356 se-i-gqwareb-en amant. Da, wo im Georg. die 3te Singularperson auf a endet, wie in %joy3s@8s Se-i-gwareba amatur, wird dieses wohl als Verstümmelung von ia gefalst werden müssen, eine Annahme, die durch den Ausgang ia-n des Pl. hinlänglich gerechtfertigt scheint. Das Imperfect pass. unterscheidet sich von dem des Act. durch ein zwischen das Verbal-Thema und die Sylbe di ete. eingeschobenes o, daher Iyzogg@gdneo Se-wi-qgwareb-o-di ich wurde geliebt gegen se-wi-qgwareb- di ich liebte. Ich glaube nicht, dafs man in diesem o einen wahren Expo- nenten des Passivverhältnisses erkennen dürfe, da wir auch in zoyagaeo wi- gop-o-di ich war und in z3ogae0 wid-o-di ich ging ein solches vermitteln- des o wahrnehmen, und, wie es scheint, alle suanischen Imperfecta der di- recten Verba ein u oder e als Bindevocal zeigen; z.B. bz dooyoo ywap'st-- u-di ich lobte, bzs»dooye0 ywa-fbid-e-di ich heizte. (**) Es scheint also, dafs in dem i, welches in den Endungen des Imperfects schon im Activ vor- herrscht, sich das ö des Passiv- Ausdrucks verloren habe, und dafs also se- wi-gwareb-o-di ich wurde geliebt für -o-dii oder -o-diie stehe. Das Perfect hat den Passiv- Ausdruck bewahrt, und zwar nach Brosset (p.169.) in der Gestalt von ie, wahrscheinlich aus ia, welches der 3ten P. sg. ver- blieben ist. (*) Beachtung verdient noch, dafs das georg. Passiv in dem Personalpräfix (s. Anm. 38.) dem schweren a das leichtere i oder e vorzieht, und dafs daher, wo das Activ einsa hat, dieses im Passiv immer zu o z oder )e wird; daher z.B. von 3589 wa-bam ich binde 30896 wi-bmi ich werde gebunden, von zsd:6 wa-ban ich wasche 3086 wi-bani ich wasche mich, von zVasjd wa-zwaleb ich quäle 33V j»J0o we-z/walebi ich quäle mich. Man findet auch i in dem Personalpräfix der Passive derjenigen Verba, deren Philos.- histor. Kl. 1846. Rr 314 Borr über das Georgische Activ in demselben gar keinen Vocal hat, aber doch höchst wahrscheinlich ursprünglich einen hatte (s. Anm. 38.); z.B. z30dado wi-sobi ich werde ge- boren von w-sob, 9730563 se-wi-krwi ich werde gebunden von se-w- kraw.(‘) Ich halte diese Vocalschwächung für eine Folge der Belastung durch den passiven Zusatz, nach demselben Prineip, wornach im Lateini- schen ein wurzelhaftes @ in zusammengesetzten oder durch Reduplication belasteten Formen häufig zu z oder e (letzteres nur vor 2 Conson. und r) ge- schwächt wird (Vergl. Gramm. 8.6.), und z.B. abjicio, perficio, contingo, descendo, cecini, peperi, für abjacio ete. gesagt wird. Auf demselben Grunde beruht auch im Georgischen die bei manchen Passiven eintretende Vocal- Ausstofsung, wie in dem eben erwähnten 308do wi-bmi für wi-bami, 950- 38 se-wi-krwi für se-wi-Kraw-i. Eine wichtige Rolle spielen in den iberischen Sprachen die unpersön- lichen, oder, wie Brosset sie nennt, indirecten Verba (verbes indirects), de- ren Personalpräfixe bereits erörtert worden (S.284.). Das Verbum sollte hier immer in der 3ten Singularperson stehen, ohne Rücksicht auf den Nu- merus, den das Personalpräfix ausdrückt; in der 1sten P. pl. befolgt auch das Georgische dieses richtige Prineip und behält die Singularform; z.B. 306531 m-Zinaw-s von mir wird geschlafen (Brosset S.117.), z5Pdobszl gwi- ginaw-s von uns wird geschlafen; in der 2ten Pluralperson entsteht aber die monströse Form, dafs hinter die Endung der 3ten Singularperson noch die Endung der 2ten P. pl. tritt, die dann auch auf die 3te P. übertragen wird, während bei den persönlichen Verben der Charakter der 2ten P. pl. zwar in die 1ste, niemals aber in die 3te gezogen wird (S.299.): daher also g-Zinaw-st‘ gleichsam von euch werdet geschlafen, statt von euch wird geschlafen, s-Zinaw-st‘ von ihnen wird geschlafen (buchstäb- lich vonihnen werdet geschlafen). Hinsichtlich der unorganischen An- schliefsung von Personal-Endung an Personal-Endung vergleiche man grie- chische Formen wie Asyerurav (organisch Asyovrwy), wo an die Endung der 3ten Person des Singulars die der 3ten P. plur. angetreten ist, mit dem « des Verb. subst. Man berücksichtige auch das altsächsische sindun (sind- un), eine Form, der ein doppelter Fehlgriff des Sprachgeistes zum Grunde liegt; einmal ist dabei übersehen, oder dem Bewufstsein der Sprache ent- wichen, dafs in sind — skr. santi, lat. sunt, schon die 3te Pluralperson durch nd ausgedrückt ist, und dafs also der Zusatz von un, welches wie im in sprachverwandischaftlicher Beziehung. 315 Gothischen und Althochdeutschen die Endung der 3ten P. pl. der Präterita ist, als Pleonasmus erscheint; zweitens ist übersehen, dafs sindun, wenn es einmal bestehen soll, doch nur der 3ten P. pl. zukommt, wo es auch neben sintun und dem unüberladenen sint im Althochd. allein vorkommt, während im Altsächs. sindun, wie im Angelsächs. sindon, nicht nur sunt, sondern auch estis und sumus bedeutet, wie überhaupt in den genannten Idiomen das n der 3ten Pluralperson sich überall auch in die 1ste und 2te Person empor- geschwungen hat. Es wird darum weniger befremden, wenn ich in den ge- orgischen. Formen wie gdo6s31o» g-Cinaw-st‘ die Vereinigung zweier Perso- nal-Endungen sehe, einer singularen und einer pluralen, und in solchen wie obs; s-finaw-st‘ es wird von ihnen geschlafen, eine Übertragung der Endung der 2ten P. pl. in die Ste; denn wenngleich ein T-Laut ur- sprünglich eben so gut der 3ten P. pl. als der 2ien zukommt, so möchte ich doch am wenigsten in diesen von einem misleiteten Sprachgefühl verhält- nifsmäfsig spät gezeugten Formen einen Überrest des T-Lauts sanskritischer Formen wie ggfeı vahanti vehunt erkennen. Dem georgischen Sprach- gefühl mag das z° der erwähnten Form als Ausdruck der Mehrheit gelten, und für deii praktischen Sprachgebrauch drückt in Formen wie g-Zinaws-t‘ von euch wird geschlafen das anfangende g mit Hülfe des sohliefkerillei { den Begriff euch (von euch) aus, während ohne das schliefsende 7° das präfigirte g dir (von dir) und das Ganze von dir wird geschlafen be- deutet. Die 1ste P. bedarf im Plural des schliefsenden nicht, weil die Begriffe mihi und nobis schon am Präfix unterschieden sind: w-dinaw-s von mir, gwi- ginaw-s von euch wird geschlafen. Ich halte, wie ich schon durch die Übersetzung angedeutet habe, diese Art unpersönlicher Verba für Passiva und fasse demnach s-dinaw-s von ihm wird geschlafen für eine Verstümmelung von s-Zinawis oder s-Cinawies (wozu sich später Analoga finden werden), so dafs also durch Synkope der oben besprochene und mit dem skr. g ya verglichene Passivcharakter i unterdrückt ist, den man aber in Formen wie m-gonia von mir wird gedacht, gw-gonia von uns wird gedacht ganz deutlich erkennt, da ’a auch in aueh Pas- sivformen, wenn auch nur in der 3ten P. pl., vorkommt. Für den Aus- druck des Passivverhältnisses halte ich auch den Ausgang ia der Plusquam- perfecte wie se-mi-qwarebia ich hatte geliebt, eigentlich, von mir war geliebt worden, 2. P. se-gi-gwarebia von dir war geliebt worden; Rr2 316 Borr über das Georgische ferner das ve solcher wie mi-cukebies von mir war geschenkt worden, wo mir das e als Entartung eines a gilt. Das s ist die oben besprochene Personal-Endung, die hinter ia eben so wie in den gewöhnlichen Passiven hinter a (für ia) unterdrückt ist. (7) Das Lasische, welches überhaupt den Passiv- Charakter verloren hat, kann ihn natürlich auch bei den in Rede stehenden unpersönlichen Verben nicht zeigen. Es entfernt sich von dem georg. Sprachgebrauch darin, dafs, wenn das präfigirte Pronomen im pluralen Verhältnisse steht, das Verbum nicht die Endung der 2ten P. pl. annimmt, sondern die der 3ten, daher z.B. ma do-ma-guras-ere von mir wird gehört, sku do-ma-gur- an-ene von uns wird gehört (wörtlich werden gehört). Dasselbe Prin- cip befolgt das Mingrelische, und G. Rosen sagt in dieser Beziehung in seiner 3ten Abhandlung, worin uns zum erstenmal die Grammatik des genannten Idioms und des Suanischen aufgeschlossen wird, sehr richtig: «Dafs die Plu- ralität im Verbo (durch Anwendung der öten P. plur.) und nicht im Perso- nalcharakter bezeichnet wird, ist eine Widersinnigkeit, welche der immer nach Analogie der Hauptmasse ummodelnde Sprachgebrauch eingeführt hat. Soll doch nicht vom Begriff des Verbums, sondern von der Person eine Vielheit ausgedrückt werden.» Das Suanische hat sich, wie ich aus der an- geführten sehr schätzbaren Abhandlung ersehe, von diesem Unsinn fern ge- halten und behält in seinen unpersönlichen Verben oder Temporen auch hinter den Personalpräfixen der Mehrheit die 3te Singularperson bei; das georgische Passivsuffix ia oder ie, i, ist aber diesem für die iberische Sprach- geschichte sehr lehrreichen Dialekt ebenfalls entwichen, daher z.B. mi em- !ibda von mir war geheizt worden, egis ex-tibda von ihm war ge- heizt worden, egiars %o-fibda von ihnen war geheizt worden. Ich fasse em-tibda als Verstümmelung von em-tibdia, und berufe mich auf das georg. gleichbedeutende 96»d0s mi-!'b-ia. Unter den unregelmäfsigen Verben verdient besonders das Verb. subst. eine nähere Beleuchtung. Dieses bildet, wie in fast allen Gliedern des in- do-europäischen Stamms, seine Conjugation aus verschiedenen Wurzeln, und zwar, wenn ich nicht irre, aus denselben, die überall bei diesem Ver- bum hervortauchen. Erwägt man den bekannten Wechsel zwischen s und r, der vielleicht keinem einzigen Gliede unserer grofsen Sprachfamilie ganz fremd ist, so erkennt man leicht in der georg. Wurzel 8 ar das skr. 72 as in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 317 in einer ähnlichen Entstellung wie im englischen ar-t, ar-e, im altnordi- schen er-t, 3. P. er, Pl. er-u-m, er-u-dh, er-u, im lat. eram, ero, im ar- men. bpjer sei, kpm.p jeruk seid. Von der Wurzel ar kommt im Georg. blos das Praesens: Singular. Plural. 1. 38 w-ar (ari) 36» w-ar-f 2. bo x-ar bon y-ar-t 3. sel ar-s sBosb ar-ian. Das Lasische, dem or für ar als Wurzel gilt, bildet hieraus aufser dem Praesens w-or-a auch sein einziges Imperf. w-or-ti und das Fut. wi- are, welches letztere eigentlich nichts ist als ein Praesens, mit Bewahrung des ursprünglichen a der Wurzel und des Vocals des Personalpräfixes (s. Anm.38.). Dem georg. Imperfect zogagaeo wi-gop-o-di liegt gop' als Wurzel zum Grunde, dessen p' schwerlich etwas anderes ist, als die Erhär- tung des w des Perfectstammes gs; gaw, der sich in der 3ten Person sing. zu 9» go zusammenzieht; in der dten Pluralperson aber steht gyy gu (ku) als Wurzel, woraus mit der Endung en und angehängtem Nasal 099656 i-qun- en fuerunt entspringt. Die vollständige Conjugation des Perfects ist nach Tschubinof (p.zur.): Singular. Plural. goysz wi-gaw gogPz0» wi-gaw-i-t ogsz i-gaw ogsgon i-gaw-i-t ya i-g0 099656 i-qu-n-en. Bekannt ist der Wechsel zwischen Gutturalen und Labialen, sowohl der Übergang des erstgenannten Organs in das letzte, als umgekehrt. So entspricht das gu des lat. quingue und das irländ. c von cuic dem indo -grie- chischen p von gg panca, r£vre und dem goth. f von fimf, während um- gekehrt das 2te = des äol. reure und das 2te J des goth. fimf in Folge einer Entartung dem lat. 2ten qu von quinque, dem litth. k von penki und dem skr. € von gg panc’a aus panka gegenübersteht, Dem skr. et pa- la Frucht läfst sich, unter Annahme, dafs sein p' sich gutturalisirt habe, das georg. gleichbedeutende bowo %,ili entgegenführen, an dessen beiden ö für 2 sanskritische a man eben so wenig Anstofs nehmen kann, als an dem lat. iund e von quinque für zweimal a des skr. Zahlworts (s. Vergl. Gramm. 6.). Fafst man nun auch das g g des georg. Verb. subst. als die Entartung eines 318 Borr über das Georgische Labials, so stimmt gaw von wi-gaw fui zum skr. ag] bav (baw), der Gu- na-Form der Wurzel 37 dü vor vocalisch anfangenden Endungen; z.B. von abavam ich war (litth. dbuwau), dava sei. Mit dem letzteren vergleiche man das gleichbedeutende georgische oys3 ö-gaw, und dessen Plural ogs300 i- gaw-i-! seid mit dem skr. BDav-a-ta. Zur Wurzel 7 5ü ohne Guna stimmt vortrefflich das georg. qu (ku), welches wir bereits mit dem Zusatz eines n in der öten P. pl. gesehen haben. Ein Grund, warum i-qun-en vergangene Bedeutung hat, ist eigentlich nicht vorbanden, da der etymolo- gische Exponent der Vergangenheit wahrscheinlich, sei es das Augment oder die Reduplication, verschwunden ist (S.308.). In ersterem Falle mag man oyy656 i-gqun-en, wofür auch ogg&V i-qu-&s, ogygbgb i-qun-es und oyy- bosb i-qun-ian gilt (Brosset p.183.), mit dem skr. zpyep] abür-an ver- gleichen, in letzterem mit epgegej ba-büv-us (aus ba-büv-anti). Das Futurum, oder vielmehr der Conjunctiv oder Optativ, der zu- gleich die Stelle des Fut. und in mehreren Personen die des Imperativs ver- tritt, lautet wö-go oder wi-qune, und analog in den übrigen Personen. Er- steres stimmt zu der Form, welche der Stamm ys3 gaw in der 3ten P. Perf. annimmt (go), steht aber als Modusform für wi-goi (s. S.310.); letzteres ist in seiner Wurzelgestalt analog der Form, welche das Perfect in der öten P. pl. zeigt. Man vergleiche yyby» gun-es sit, erit mit dem skr. ad da- vet und die 2te P. pl. 9969» qun-et mit gar baveta sitis, wofür ohne Guna und ohne Befolgung der Lautgesetze, d’ieta stehen würde. Wenn gop und gaw im Georg. auch machen bedeuten, so mag berücksichtigt werden, dafs das Causale der Sanskrit-Wurzel bü bärayämi lautet, wel- ches sich in seinem wurzelhaften Theile von dar@mi ich bin nur durch die Länge seines @ unterscheidet, ein Unterschied, der im Laufe der Zeit leicht schwinden konnte, sich übrigens auch im Georg. gar nicht geltend machen kann, da dessen s a sowohl dem skr. 37 a als dem 37 & entspricht. Bemerkt zu werden verdient noch, dafs das lat. facio seiner Herkunft nach ebenfalls nichts anderes als das Causale der Wurzel des Seins, bü, fu, ist, und sich leicht aus repair ddeaydmi durch Erhärtung von # zu c erklärt (Vergl. Gramm. $.19.). Wir dürfen die Betrachtung des Verb. subst. nicht verlassen, ohne daran zu erinnern, dafs auch im Armenischen die skr. Wurzel g dü sich so gestaltet hat, dafs sie mit einem Guttural beginnt und daher der Urgestalt in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 319 eben so wie die georg. Schwesterform sehr entfremdet scheint. In dem ar- men. qgul go-m existo (2. P. yzrnu go-5) zeigt sich gr go (nach der heutigen Aussprache ko) als Wurzel, was man dem georg. g0 von i-go fuit gegen- überstellen könnte, da in dieser Form weder ein Temporal- noch ein Per- sonalzeichen enthalten ist. Doch fragt es sich, ob das 4 g der armenischen Form, wie Petermann annimmt (Gramm. S.25.), das skr. 3] 6° vertritt, oder ob es dem » des skr. d’ardmi entspricht, da zg g im Armen. häufig für e steht. Es wäre in letzterem Falle durch za gom, gau gos blos vämi, va- si der skr. Schwesterformen vertreten, die erste Sylbe aber untergegangen, wie im osset. Imperativ wod, wont‘ dem skr. b’avatu er soll sein, d’a- vantu sie sollen sein gegenüber stehen. (*?) In dem armen. Conjunctiv gugk gu-z& sit, gugbu gu-zjen sint läfst sich jedoch die Sylbe gu nicht leicht anders denn als Vertreter der skr. Wurzel 5% auffassen, und ich erkläre darum auch das Praes. gmf go-m als = bu-m, zumal o im Ar- men. bei vergleichbaren Wörtern viel häufiger einem skr. u oder & als einem a oder @ entspricht. Man könnte auch das o des armen. gl go-m als = Zi ö fassen, wobei daran zu erinnern wäre, dafs aus ggf dardami, af bavasi im Präkrit Aomi, hösi geworden ist, durch Unterdrückung des hin- ter dem » stehenden Vocals und Vocalisirung des v, wornach au zu At ö werden mufste. Unter den unregelmäfsigen Verben verdient noch die Wurzel wal ge- hen eine nähere Betrachtung (Tschub. p.xır., Bross. p.187.). Die 1ste P. der beiden Zahlen unterdrückt in allen Temporen eines der beiden w, die hier vereinigt sein sollten, daher 3» w-al ich gehe, 3.0» w-ali‘ wir gehen, 30» w-el ich bin gegangen, ze»9» w-Zet‘ (für w-wlet aus w-welet‘) wir sind gegangen. Die 2te P. setzt, wie das Verb. subst., % x, als Personal- Präfix, daher base» %-wal du gehst, b3s»» %-wal-t ihr geht; die 3te P. praes. ist wal-s, auch w/-i-s, mit ö als Bindevocal und Unterdrückung des Wurzelvocals, da beim Wachsthum eines Wortes nach aufsen im Georgi- schen leicht eine Synkope im inneren eintritt, eine sehr natürliche Erschei- nung, worin sich viele verwandte und unverwandte Sprachen begegnen; man berücksichtige z.B. das Hebräische im Gegensatze zum Arabischen. In der 3. P. sg. gilt auch wa für wal-s. Für 39» wel ivi, bay» %-wel ivisti gelten auch die Formen w-ed, %-wed, und analog in den übrigen Formen d für I; eben so im Imperfect zo0@00 wid-o-di (für w-wid-o-di), bzoemgo 320 Borr über das Georgische %-wid-o-di oder zewoen wl-i-di (für w-wl-i-di), bogen %-l-i-di (für ,-wl-i-di). Es wird hierdurch wahrscheinlich, dafs auch im Praes. neben ze» wal, Bas» %-wal etc. die Formen ze wad, bzse y-wad bestanden ha- ben, und dafs das Z, welches die Überhand gewonnen hat, nichts anderes als die sehr gewöhnliche Schwächung eines ursprünglichen d sei. Wahr- scheinlich ist das in Rede stehende Verbum mit der gleichbedeutenden Sans- krit-Wurzel 74 vart (vrt) verwandt und hat davon die penultima einge- büfst, und die Tenuis Z zur Media verschoben, von hier aber zu 2 geschwächt. Ohne die Formen mit d müfste man aber vorziehen, in dem 2 von wal das r des skr. gr vari zu erkennen. Oder sollte man annehmen, dafs var im Georg. sich in 2 Formen gespalten habe, wovon die eine die Liquida in Gestalt von 2, die andere den T-Laut bewahrt hätte? Ich ziehe die An- nahme vor, dafs das 2 von zse» wal ich gehe die Entartung von d, und also mit dem d von wid-o-di ibam, wed ivi identisch sei, und bemerke, dafs es auch im Össetischen ein Verbum gibt, worin ein wurzelhaftes d und eine Liquida mit einander wechseln, wenigstens zweifle ich nicht, dafs das r z.B. von ®&o» rat gib, &soy» ral'ut gebet identisch sei mit dem e d von esoo6 dat'in ich gebe, es»ol dat'is du gibst, die ich vermöge des skr. dadämi, dadäsi, gr. diowu, didws für reduplieirte Formen halte, mit Verschiebung des d der 2ten Sylbe zu £. Der Infinitiv oder das Nomen actionis unseres georgischen Verbums lautet Waaws s-wZla oder s-ula, mit Vocalisirung des w zur Erleichterung der Aussprache. Das s dieser Form halte ich für die Verstümmelung einer be- deutungslos gewordenen Präposition, die wegen des Verlusts ihrer Bedeu- tung und ihres Vocals den Charakter der Wurzelhaftigkeit gewonnen hat, so dafs ihr im Part. praes. das präformative m vorgesetzt wird; während die- ses sonst zwischen die Präpos. und die Wurzel gesetzt wird, z.B. se-m- qwarebeliliebend (Bross. p.ıv.). Die Art, wie die iberischen Idiome die Bedeutungen der Wurzeln durch präfigirte Präpositionen modificirten, stimmt ganz zu dem Verfahren des Sanskrits und aller anderen Glieder des indo-europäischen Sprachstam- mes; doch ist es schwer in dieser Klasse von Wörtern, die eben so leicht ihre Bedeutung als ihre Form verändert, auch leicht durch neue Gebilde oder durch Wörter, die ihrem Ursprunge nach keine Präpositionen sind, ersetzt werden, einen entschiedenen Zusammenhang der iberischen und an- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 321 derer indo-europäischen Sprachglieder im Einzelnen nachzuweisen, wenn sich auch manche Vermuthungen von selbst aufdrängen, unter anderm die, dafs das oben erwähnte se (im isolirten Zustande sen), obwohl es in, ein bedeutet, mit dem skr. xy sam mit verwandt sei. Dieses sam tritt im Sans- krit, mit wenigen Ausnahmen, nur mit Verbalwurzeln in Verbindung, und begleitet dieselben, wie andere untrennbare Präpositionen, durch alle ihre Ableitungen. In Verbindung mit Substantiven wirft sam sein schliefsendes mn meistens ab, daher z.B. mr sabaya mit Furcht seiend, furchtsam, aeg sa-manyu mit Zorn seiend, zornig. Auch das Georgische hat eine untrennbare Präpos. bs sa, die nicht mit Verben, sondern nur mit Sub- stantiven und Adjectiven in Verbindung tritt, und in der Wortbildung eine wichtige Rolle spielt. Sie könnte mit dem skr. sa identisch sein, wenn sie gleich ebenfalls nicht mit, sondern in den meisten Zusammensetzungen für bedeutet, was auch als die wahre Bedeutung des Präfixes sa angesehen wird (Brosset p. 29, 30.), wiewohl es nicht an Zusammensetzungen mit bs sa fehlt, in denen für diese Präposition eher die Bedeutung mit als für palst. Z.B. lepsdn sagkamo Abend aus sa und game Nacht. Der Abend ist aber nicht für die Nacht, sondern er grenzt an die Nacht, ist verbunden mit der Nacht. L\sjg» samep'‘o Königreich, aus %s sa und 995 mep’e (*°), kann als Land, das mit einem Könige ist, einen König hat, gefafst werden. Auch wenn Abstracta durch das Präfix sa gebildet werden, wie W;@g0 sa- wrzi Breite von 3&g9%o wrzeli breit (s. Anm. 18.), pafst die Bedeutung mit besser als für, denn die Breite ist wohl mit dem Breiten, aber nicht für das Breite. Als blofse Schwächung von sa betrachte ich das Präfix si, wel- ches ebenfalls Abstracta bildet, z.B. Woo»dm si-t!'5o Wärme, von »doo Fbili warm; 1o85@j sibere Alter, von 8580 beri alt (°P); Wogsdwy si-dable Nie- drigkeit von esdges dabla unten; Lodspgo) si-mag‘le Höhe, von %oso ma- gali hoch. Die untrennbare Präposition ga von, als Postposition gan, liefse sich, mit Annahme einer Vertauschung des labialen mit dem gutturalen Or- gan (s. S.317.), auf das skr. gg apa zurückführen, womit das griech. rs, lat. ab, goth. af, unser ab- und wahrscheinlich auch unser von, althochd. ‚fana, fona, altsächs. fan (s. Graff III. 523.) verwandt sind. Es stünde also ga für aga und gan für agan, wie im Alts. fan für afan. Aphaere- sis eines @ möchte ich auch bei dem Präfix da annehmen, welches Brosset Philos.- histor. Kl. 1846. Ss 322 Boprr über das Georgische (p. 147.) durch «de haut en bas» erklärt, und worin ich das skr. qyg ad’as unten zu erkennen glaube, womit z747 ad’ara der untere zusammenhängt, und mit diesem das gothische dala-thrö von unten (Vergl. Gramm. $. 294. Anm. 1.), das slawische dalie unten und das ossetische dalia id. Das georg. esdwo dabli niedrig steht vielleicht für damli, als Analogon des skr. zg77 ad’ama inferior, infimus, mit Erhärtung des m in seine organgemäfse Media (wie z.B. im griech. Agorcs = Hear mrta) und mit ao li als Ablei- tungssuffix. In s» ag‘, welches Brosset durch «de bas en haut» erklärt, könnte man wieder den Guttural als Vertreter eines Labials fassen, so dafs man zum skr. gnRT abi ad, versus geführt würde. Beispiele von Zusammensetzungen mit dieser Präp. sind $g8j6s ag-prena auflliegen, in ie Höhe fliegen, spbjegs ag-yedwa aufsehen. (°') Die untrennbare Präp. mo drückt Annäherung aus und verleiht da- her der Wurzel 3» wal gehen die Bedeutung kommen (daz3sl mo-wals er kommt) und #505 deba setzen, legen erhält durch mo nach Tschubinof die Bedeutung «mettre ou poser aupres». Im Gegensatze zu da mo drückt do mi die Ferne aus und verhält sich dazu wie ille zu hie, oder im Sanskrit der Stamm gg amu zu zur ima. Formell verhält sich do mi zu da mo wie odsb iman jener zu sb aman dieser, indem die georgischen Demonstrative den leichtesten Vocal, o i, der Ferne, und den schwersten, sa — welches in der Präp. mo durch o vertreten ist, — der Nähe zuweisen. Ich gewinne hierdurch eine neue Bestätigung des für die Sprachbildung merkwürdigen Satzes, dafs die echten Präpositionen von pronominaler Herkunft seien, und halte die georgischen Präpositionen da mo (= ma) und do mi für verwandt y mit ma-n er, dieser (s. S.273.) und fasse also das i der Präpos. & mi — z.B. in 8050505 mi-gdeba «jeter loin» im Gegensatze zu daz0ds mo-gdeba «jeter de cöte» — für eine Schwächung des a des Pronominalstammes ma und das o von mo für eine geringere Entartung desselben Vocals. So wie aber im Sanskrit gar asdu jener (in den obliquen Casus 377 amu), wo es nicht im Gegensatze zu dem Demonstrat. der Nähe (gar a,yam, zu ima) gedacht wird, auch dieser bedeuten kann, so kann im Georg. die Präpos. mi auch die Nähe ausdrücken, und Tschubinof übersetzt z.B. d00j8s mi- deba eben so wie dagjds mo-deba durch poser aupr&s. Charakteristisch aber ist es für den Gebrauch von 3» mo und % mi, dafs ersteres, als vor- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 323 zugsweise der Nähe angehörend, vorgezogen wird, wenn die Wirkung einer Handlung auf eine Person der Nähe, die erste oder zweite, mi aber, wenn sie auf die 3te Person fällt. Z.B. dorggds Bydes mo-zema cCemda heifst ge- ben mir, do29ds 496es mo-zema senda geben dir, aber 9098 oles mi-ze- ma misda geben ihm. Auch steht mo- in Construction mit dem Adverb. der Nähe sds aka oder s) ak hier, und mi- mit ods ik’a oder of ik dort; z.B. s) daogeby) ak’ mo-itane bringe hierher, oJ %ogs6) ik mi-itane bringe dorthin. Recht deutlich erhellt der pronominale Ursprung der Präpositionen da» mo und do mi aus dem Adverbium dogs9a midamo (mi- da-mo) d.h. überall, eigentlich dort und hier. Von den sechs Klassen, in welche die indischen Grammatiker die No- minal-Composita eintheilen, besitzt das Georgische drei, und zwar diejeni- gen, welche auch in anderen indo-europäischen Sprachen die gewöhnlich- sten sind. Beispiele von Tatpuruscha’s oder Abhängigkeitscompositen sind: osz-dgeo Faw-Kedi Kopfweh (°?), ©s3-584 !aw-bru Schwindel (Kopfdre- hen), ggg»-\8s90 gel-sabami Halsband. Beispiele von Karmadhäraya’s oder Determinativen, wobei das letzte Glied, ein Substantiv oder Adjectiv, durch das erste näher bestimmt wird, sind: Jye-I@s®o ked-mag'ali stolz (wört- lich, von Nacken hoch), g0e-3%:80 did-wag’ari Grofshändler. Beispiele von Bahuvrihi’s oder Possessiven, welche den Begriff habend ohne for- melle Bezeichnung in sich einschliefsen, sind: Is3-o3s»0 saw-twali schwarze Augen habend, schwarzäugig, aus ds30 sawi schwarz (skr. sydva) und o3s- oo Fwali Auge, gog-Iyeo did-suli grofse Seele habend, grofsmüthig, z8- sg erf-guli treu, aufrichtig (wörtlich, Ein Herz habend, gleichsam uni- cors), gEn-9y&0 erf-peri unicolor, y-ga6» u-gono unverständig, nicht Verstand, Geist habend, y-ozse»% u-Zwalo der Augen beraubt, nicht Augen habend, 2-3%» u-gso unzugänglich, nicht Weg habend, y-do»an w-£ilo schlaflos. Man vergleiche die die privative Partikel y u (s. S.278.) enthal- tenden Composita mit sanskritischen wie zug abaya furchtlos, nicht Furcht habend, get abala schwach, nicht Stärke habend, und griechischen wie asavaros, aIeos. N on (X) 324 Borr über das Georgische Anmerkungen. 1. (S. 261.) Überall, wo auf die zwischen dem Georgischen und Armenischen bestehende Wortgemeinschaft ein Beweis der Urverwandtschaft der erstgenannten Sprache mit dem Sans- krit gegründet werden soll, ist es auch nöthig, zu zeigen, dafs das betreffende armenische Wort wirklich zum alten Erbgute der indo-europäischen Sprachfamilie gehöre, da sowohl in das Ar- menische als in das Persische und alle europäischen Glieder unseres Sprachstamms im Laufe der Jahrhunderte viele Wörter eingedrungen sind, wovon wir nicht wissen, woher sie kommen. Viele haben sich auch in Form und Bedeutung so geändert, dafs es unmöglich ist, sie auf ihre Quelle zurückzuführen, wenn sie auch wirklich Überlieferungen der Zeit sind, wo alle Glieder des indo-europäischen Stammes noch Eine Sprache waren. In einem an mich gerichteten ge- druckten Briefe (*) vom 22. October 1844, worin Hr. Brosset mir die Ehre erweist, auf meinen Bericht über G. Rosen’s lasische Grammatik (Monatsbericht, Dec. 1843) Rücksicht zu nehmen, wird unter andern des Verhältnisses des georg. %s909s®80 samt arı Winter zum armen. ädknt Cmjern als eines solchen gedacht, welches nicht auf einer späteren Entlehnung beruhen könne. Ich gebe dies zu, allein die beiden Wörter würden mir zu Hrn. Brosset’s und meinem Zwecke dennoch nicht förderlich scheinen, wenn nicht auch muthmalsliche Verwandte des armenischen und georgischen Wortes in anderen Gliedern des indo-europäischen Stammes nachgewiesen werden könnten (vgl. Petermann’s Grammatica linguae Arm. p.23. Fr. Windischmann’s Ab- handlung über das Armenische p.13. und mein Glossarium sanscritum a. 1847 s. v. GH hima Schnee). Vielleicht hängt der letzte Theil des armen. ädknh Ömjern mit dem skr. Hart (aus artw) Jahrszeit zusammen, welches auch im skr. IEzuE rel himartu Winter (Schnee- jahrszeit, s. Wilson, 2te Ausg.) und wahrscheinlich auch in den irländischen Benennungen des Winters: geimhrith, geimhreadh, geimhre, enthalten ist. Der letzte Theil des georg. %sdo»s@o samt ari liefse sich als Umstellung von arti fassen. 2. (S.263.) Da die Mediae leicht in den Nasal ihres Organs übergehen, so könnte mama aus Saba entstanden sein, welches im Lasischen die Benennung des Vaters ist, wahrscheinlich eine reduplicirte Form, die sich somit auf die erste Sylbe des entsprechenden Wortes anderer indo- europäischer Sprachen zurückführen liefse, und die im malayischen p4 (auch 547) allein (*) Tire du Bulletin de la classe historico -philologique de l’Acad. Imp. des sciences de St. Petersbourg, T.II. No. 9. in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 325 vertreten ist, so wie auch in der malayischen Benennung der Mutter, md, nur die erste Sylbe des skr. mätar (mätr) enthalten ist. 3. (S.263.) Durch 5 drücke ich das weiche s aus, nämlich den Laut des französischen z, des arab. ;, und gebe somit auch das georg. % und armen. g durch s. Mit $ bezeichne ich die Aspiration des weichen s (franz. j, slav. #K), den Laut des georg. 4 und armen. #. Durch z nach deutscher Aussprache gebe ich das georg. (5 (nach Brosset = ts, franz. tz), durch z das georg. y (= 5), durch C das georg. d = ds. Das georg. B = ts (ital. c vor e, i) drücke ich wie das gleichlautende skr. Q durch C aus. Für das skr. 18 (ds' oder ital. g vor e, :) gibt es im Georg. zwei Abstufungen, nämlich X = ds und y= ds; ersteres gebe ich durch 8, letzteres durch &. Von den georgischen Gutturalen schreibe ich 3 durch k, J (nach Tschubinof «A, dur et un peu aspir&») durch k, 9 durch g, b (unser ch) durch %, das stärker aspirirte 3 durch %. Die Art der Übertragung der übrigen Consonanten in lateinische Schrift, so wie auch die der Vo- cale, versteht sich ziemlich von selbst. Ich bezeichne wie im Sanskrit die Aspiratae, mit Aus- nahme des 6 x, mit dem griech. Spir. asp. Die armenischen Consonanten schreibe ich nach ih- rer älteren Geltung, die ihnen durch die Stelle, welche sie im Alphabet einnehmen, zugewiesen ist, also den 2ten, 3ten und /ten Buchstaben (g z 7) durch 2, g, d. 4. (S.263.) Brosset bestreitet in seinem Briefe, dals die Formen od&6 iman, sdsb aman und 306 win als Accusative gebraucht werden können. Man findet sie jedoch, sowie auch 6 man und ds3s6 magan, in den Grammatiken, auch bei Brosset selbst (Vorrede p. xXXVIll, XXXIX, XL, XLV1.) als Nominative und Accusative aufgeführt. Auch finde ich in der von Brosset gegebenen Probe der Vulgairsprache (S.308.) 85-306 ra-win als deutlichen Acc. in der Stelle b7-@s-z06 „Hßoom nu-ra-win ercito «ne quemquam caedite!». Mit unseren syntaktischen Hülfsmitteln für das Georgische steht es aber noch schwach, und Brosset selber sagt S. 217. «Dans limpossibilit@ de fixer quels verbes ou quels temps veulent le nominatif ou le datif, je consultai une personne qu’un sejour de six ans en G£orgie ayoit mis en &tat d’en parler la lan- gue». Dafs das Object irgend eines transitiven Verbums im Act. in irgend einer Sprache durch den Nominativ ausgedrückt werden könne, mufs ich bestreiten, es sei denn, dals der Nominativ absolut vorangestellt werde und das auszudrückende oblique Casus -Verhältnils hinterher, etwa durch ein angehängtes oder präfigirtes Pronomen bezeichnet werde, Den Sprachen aber, welche den Nom. und Acc. durch die Form nicht unterscheiden, zum Theil weil sie die Endungen der- selben verloren haben, — wie z.B. die deutschen und iberischen Substantive im Sing. — darf man darum das unlogischeVerfahren nicht zuschreiben, dafs sie das Object eines transitiven Activs in den Nominativ setzen. Ich kann darum Hrn. Brosset nicht beistimmen, wenn er in seiner Grammatik (S.248. Z.1.u.) sagt: «Parfait simple et futur, r@gissent le nominatif». Denn nichts hindert uns in den S.249. als Belege gegebenen Beispielen — Samuel redit au peuple les paro- les de Dieu, und ı enlevera vos fils et dimera votre vin — die Wörter bogggebo sitgwani 326 Borr über das Georgische «verba», 9560 Leni «filios» und @yba gwino «vinum» als Accusative zu fassen, eben so wie die entsprechenden Ausdrücke der franz. Übersetzung, wo ebenfalls der Acc. durch die Form vom Nomin. nicht unterschieden ist. Will man dies nicht, so könnte man dem Georg. den Acc. ganz absprechen, denn ich wülste nicht, wo er sich zeigen sollte, wenn nicht in Bei- spielen, wie die oben erwähnten. Zum Schlusse mag noch bemerkt werden, dafs das Mingrelische, dessen Grammatik uns erst seit Abfassung des ersten Theils dieserAbhandlung durch G. Rosen enthüllt worden ist, ebenfalls ein Pronomen darbietet, wovon man sagen könnte, dals es noch im Singular die alte Accusativ-Endung besitze und diese, wie die im Texte erwähnten georgischen Pronomina, zu- gleich in den Nominativ übertragen habe, nämlich /i-na er (wahrscheinlich auch ihn), dessen Dativ /i-s lautet, den Rosen bei den unpersönlichen Verben anführt (Ossetische Sprachlehre p-57.). Der Genitiv wird nicht angegeben; er dürfte wohl fi-si lauten, was man dem skr. TE ta-sya (ejus, hujus, illius) und dem goth. Genitiv des Artikels, /%i-s, gegenüberstellen könnte, so wie der Dat. fi-s dem skr. AH ta-smai und goth. tha-mma aus tha-sma begeg- net. T’i-na aber, als Accus. gefalst, reiht sich an das goth. tha-na, und hätte wie dieses dem schlielsenden Nasal des skr. ff} t@-m und griech. T0-V ein unorganisches @ beigefügt (vgl. S.268.). 5. (S.261.) Da die Geschlechter in den iberischen Sprachen nicht unterschieden werden und z leicht zu Zischlauten entartet, wie z.B. im Pers. pr puser Sohn, Knabe (lat. puer), &w sih drei, py4w sivum der 3te (georg. 1sdo sami drei, skr. zrayas), so dürfte wohl das las. boso Mädchen mit dem skr. putra Sohn (wovon putr? Tochter) und pers. puser verwandt sein. Das georg. Je» kali Mädchen reiht sich an das skr. kany& Tochter, Mädchen, zend. ww kaind, mit der sehr gewöhnlichen Vertauschung der Liquida r und 7, wie in dem ar- men. wyj ail der andere und dem entsprechenden Ausdruck der europ. Schwestersprachen ge- genüber dem skr. Fer anya. 6. (S.265.) Wenn der Genitiv vor dem regierenden Worte steht, wird immer ein blolses s gesetzt, woraus erhellt, dals in solcher Stellung der Genitiv mit dem regierenden Worte in einer sehr engen phonetischen Verbindung steht, weshalb die Belastung des Genitivs durch das folgende Wort eine Schwächung seiner Form veranlafst. Man sagt z.B. @dy@ool logags gmerfis sitgwa Gottes Wort, oder lo aggs EIKBnols sitgwa gmerfisa. 7. (S.265.) Das georg. yy®o quri Ohr, I9690> qureba hören (die las. Wurzel lautet gur) steht hinsichtlich der Bewahrung des ursprünglichen Gutturals auf einer älteren Stufe als das skr. &] sru und deutet wie die verwandten Verba der europ. Schwestersprachen auf eine Trennung, vom Sanskrit zu einer Zeit, wo der palatale Zischlaut (gf) sich noch nicht aus dem entwickelt hatte. Die Entstehung von Zischlauten aus Gutturalen ist aber so gewöhnlich und natürlich, dals auch unabhängig vom Sanskrit in den iberischen Sprachen Zischlaute aus Guttu- in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 327. ralen entsprungen sind, wie wir auch in denselben Palatale gleichsam unter unseren Augen ent- springen sehen, indem z.B. dem georg. s50 agi dieser im Suanischen 3x0 eg i er, jener (Ro- sen’s Össetische Sprachlehre cet. p.61,63.) gegenübersteht. Das im Texte erwähnte las. guri Herz behauptet vor dem georg. Sy guli den Vorzug der Bewahrung des ursprünglichen r. Ich erkenne darin das skr. && hrd (ursprünglich Aard) mit Verlust des @ (wie im lat. Nom. Acc. cor) und mit dem Zusatz eines i (vgl. S.269.). Das Suanische ist bei diesem Worte, wie öfter, der Endsylbe verlustig gegangen, und zeigt die Form gu. 8. (S.266.) Im Ossetischen enden die Singular-Dative sämmtlich aufn, welches Rosen passend aus n erklärt, welches sich auch im Plural, der übrigens dieselben Casus-Endungen hat, wie der Singular, im Südossetischen noch erhalten hat, z.B. fid-{am den Vätern, fidal- !am den Eltern (fida! = skr. pitar Vater, in den starken Casus); dagegen im Sing. fiden dem Vater für ffidem. Es leidet keinen Zweifel, dals auch dieses m oder n eines vorangehen- den s verlustig gegangen ist, wie auch dem skr. kasmin in wem? kasmät von wem, woher? im Osset. kami, kamei (aus kamet, dessen £ sich zu i vocalisirt hat) gegenübersteht. Dage- gen erklärt Sjögren den von ihm als Locativus exterior aufgestellten Casus auf me, digor. ma, gewils mit Recht aus der Postposition na mit (Ossetische Gramm. $.192.), worin man leicht die gleichbedeutende zend. Präposition @wg mat erkennt, wobei zu berücksichtigen, dals T- Laute, wo sie von Haus aus am Ende standen, im Ossetischen überall entweder verschwunden sind oder sich zu i vocalisirt haben, wie auch z öfter an die Stelle eines schlielsenden s oder n getreten ist. Daher z.B. fe-gustai audivisti für fe-qgustas, und fe-qustoi audiverunt für fe-quston, aber fe-gustam audivimus, fe-qustat audivistis, fe-qusta audivit, fe-guston audivi. Hinsichtlich der Formen feguston und fequstoi ist zu beachten, dals das Ossetische vor schliefsendem n den Vocal o dem a vorzieht, und jenes o auch bewahrt hat, wo das n später zu ? sich vocalisirt hat. Man erinnere sich einer ähnlichen Erscheinung im Griechischen (EAey-o-v gegen EAey-e-5, ERey-E; Aey-o-Ev, AcY-o-vTi gegen AEy-E-TE, ACY-E-ToV). 9. (S.267.) Auch im Mingrelischen und Suanischen ist nach Rosen der Dativ vom Genitiv überall unterschieden, und endet auf ein blolses s, der Genitiv aber im erstgenannten Dialekt auf si, in letzterem auf s a. 10. (S.269.) Der von Rosen Motativ genannte lasische Casus auf s a, welcher zugleich die Entfernung von einem Orte und die Richtung nach einem Orte ausdrückt, und wie der skr. und lateinische Ablativ auch bei Comparativen steht, würde, wenn er seinem Ursprunge nach ein Ablativ wäre, auf die skr. Endung £HTfej smä&t der Pronomina 3ter Person sich zu- rückführen lassen. Ist aber, was mir jetzt wahrscheinlicher ist, die ursprüngliche Bestimmung der’ Form auf sa, z.B. sugd-sa, die Richtung nach einem Orte auszudrücken, wie auch im Mingrelischen die Endung sa, nach Rosen, einzig und allein in diesem Sinne gebraucht wird, so ist sie wahrscheinlich nur eine vollere Form des Dativs, und stimmt zur georg. Dativ-Endung 328 Borr über das Georgische sa, mit s für s wie im Genitiv. Dies ist auch die Ansicht Brosset’s, welcher in seinem Briefe bemerkt, dals der Dativ im Georg. auch die Richtung nach einem Orte ausdrückt. Über die in der Grammatik des ital. Missionars in der Pronominal-Declination vorkom- menden Instrumentale auf si7, si/a, die sehr interessant wären, wenn sie mit Recht an ihrem Platze stünden, gibt Brosset in seinem Briefe befriedigende Auskunft. Es ist somit auf diese Formen anzuwenden, was oben (S.275.) über die Genitive bemerkt worden, welche an ihre En- dung noch die des regierenden Wortes anfügen, und somit, wenn dieses ein Instrumentalis ist, ein / oder fa. Die in der Grammatik von Ghai (in Vaters Vergleichungstafeln p. 197.) und in der des ital. Miss. (bei Brosset p. 42.) als Instrumentalis erwähnte Form mismier durch ihn, von ihm, ist, wie ich jetzt sehe, nichts anders als der Genit. ob mis in Verbindung mit der Postposition doy® mier durch, von. 11. (S.271.272.) Bywo %,eli Hand liegt dem skr. 7 kara nicht fern; könnte aber auch, wie das gr. KEiR, zur Wurzel TI har (Zhr)n ehmen gezogen werden. Das mingrel. b) „e hat die Endsylbe eingebülst, so das las. de (&>, das s hat keine phonetische Geltung), wo der Guttural sich in einen Palatallaut umgewandelt hat, von wo man zu dem Zischlaut des suan. dos sia geleitet wird (nach Klaproth si). welches wahrscheinlich eine Verstümmelung von s'i/a oder sira ist. Das georg. 29) dge Tag stimmt schön zum goth. Stamme daga (Nom. dag-s); die Vergleichung hat aber nur in sofern Geltung, als man annimmt, dafs die georg. und german. Benennung des Tages zur Sanskritwurzel ag dah brennen gehört (eine verwandte Wurzel &8 danh soll leuchten bedeuten), wovon unter andern das irländische daghaim und litth. degü ich brenne, und wahrscheinlich auch das skr. Je] ahan Tag, mit Verlust eines anfangenden d. — Was die georg. Plural-Endung ni anbelangt, so hat mich Hr. Brosset milsverstanden, wenn er glaubt, ich habe sie im Monatsbericht, wie er selber, auf die skr. Neutral- Endung ni zurückgeführt. Ich habe vielmehr daselbst (Dec. 1843 p.313.) die georg. Endung ni, wie die pers. auf d-n, mit den skr. männlichen Plural - Accusativen auf r vermittelt und mich ausdrück- lich gegen die Ableitung von dem neutralen fa] ni ausgesprochen. Höchst interessant aber ist mir, aus der uns inzwischen zugekommenen inhaltsreichen Abhandlung über das Mingrelische, Suanische und Abchasische von G. Rosen (Ossetische Sprachlehre p. 59.) zu ersehen, dafs im Suanischen die Plurale im Nom. und Acc. sämmtlich auf r oder ? enden, und zwar vorherrschend auf r, wofür 7, wie Rosen bemerkt, vorzüglich nur da, wo der Stamm des Wortes schon ein r enthält; z.B. 4os® sia-r Hände von sia, IR ja mare-! Menschen von mare (vgl. ea martya Mensch, als Sterblicher, pers. merd). Dem r wird, soweit dies aus den von Rosen gegebenen Beispielen gefolgert werden kann, wenn nicht schon der Singularstamm ein a hat, immer ein a vorgesetzt, und meistens auch dem 7; doch kommt auch ez für al vor. Z.B. bsds® %amar Schweine von bsd Y,am, 3758 guar Herzen von 3) gu, 19058 eg iar ii, eos, illi, =, "m, " illos von IN eg ii, ERS wardal Rosen von ward, ZN Os w»ag ral Kaufleute von in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 329 3458 waga r. Bei der leichten Vertauschbarkeit der Liquidae (s. Vergl. Gramm. $.20.) trage ich kein Bedenken, dieses r oder 7 der suanischen Plurale mit der georgischen Endung ni zu identificiren und erinnere nochmals an das armen. ur ail alius und seine europäischen 7- Ge- nossen gegenüber dem skr. n von Fe anya. Wegen der Entbehrung des unorganischen i der georgischen Endung, und durch das der Liquida vorangehende a gleichen aber die suani- schen Plurale auf ar, al ganz vorzüglich den persischen auf än lebender Wesen, die sämmtlich der Analogie der skr. Masculinstämme auf a folgen. Die suanische Grammatik bietet noch eine andere interessante Form auf r dar, in wel- cher diese Liquida ebenfalls eine Entartung von rn, und mit dem als Accusativzeichen erkannten n der georg. Formen ob iman, sdsb aman, z306 win (S.263.) identisch zu sein scheint; ich meine die Form 058 iar wer und welcher, wahrscheinlich auch wen und welchen, da der Acc. im Suan. entweder identisch ist mit dem Nomin. oder durch den Dativ vertreten wird, der auch im Georgischen oft die Stelle des Acc. vertritt. Wie dem aber auch sei, so glaube ich iar seinem Ursprunge nach als Accusativ fassen zu müssen, sollte es auch mit accusativer Be- deutung nicht mehr vorkommen. Ist ’a-r, welches die relative Bedeutung mit der interrogati- ven in sich vereinigt, ursprünglich ein Relativum, so stimmt es trefflich zum skr. Y ya, und nun vergleiche man: Suanisch Sanskrit N. Acc. 058 ia-r Acc. ar ya-m Gen. 0705 ie-sa Gen. JE ya-sya Dat. os% ia-s Dat. MEN ya-smä i Die übrigen suan. Casus verknüpfen Postpositionen mit dem Genitiv 0345 ve-s.a. 12. (S.272.) Rosen schreibt /a für Klaproth’s ze, also völlig genau wie die georg. Endung os fa. Sjögren schreibt #@ sowohl im Tagaurischen als im Digorischen, wie überhaupt im erst- genannten Dialekt sehr häufig & für Rosen’s s a steht. Doch bemerkt Rosen in seiner Gramma- tik des südossetischen Dialekts, dafs sich die Aussprache des s a oft etwas nach e neige, beson- ders in den Endungen, aber nie so sehr, dals ein Eingeborener es mit 7 e, ganz dem französi- schen € ferme, verwechseln könne. 13. (S.273.) Dem Georgischen kommt das nahe verwandte Mingrelische zu Hülfe durch das am Schlusse von Anm. 4. besprochene Pron. /i-na (Nom. Acc.), fi-s (Dat.). 14. (S.274.) Das georg. do sami Zeit erklärt Brosset (bei Tschub.) aus dem armen. 4uul sam Stunde, Zeit. Man vergleiche auch das gleichbedeutende Funlulml samanak, so wie das pers. 0 seman Zeit und das skr. AffifeIT yümin? Nacht; wobei zu berücksichtigen, dafs auch im Zend das weiche aspirirte 5 (86) gelegentlich für skr. ar steht (s. Vergl. Gr. $.59). 15. (S. 274.) 5 ru Canal führt zur skr. Wurzel gqsru flielsen, wovon Alte] srötas Fluß, irländ. srurr id., pers. Ds, rüd id., lat. rivus, gr. bew (aus derw), beu-auw. Philos.- histor. Kl. 1846. ler 330 Borr über das Georgische 16. ($.275.) Es ist wichtig zu beachten, dals das Suanische die Endung bi oder ebi gar nicht kennt, sondern blos die in Anm. 11. besprochene Endung ar, a/, womit das Mingrelische, welches blos 7 für das suan. @/ setzt, bei einsylbigen Wörtern auf a, 0, x, und bei solchen, die blos durch Reduplication mehrsylbig sind, noch die Endung epi verbindet, daher djsoygo Kwal-epi Steine von das kwa, Iydsnygo mumal-epi Väter von 3,)95 muma, HayIg° tkulzepi Ferkel von H39 ku. In diesem Sinne ist vielleicht auch das n von nobyge Fin- epi sie aufzufassen, so dals es nicht mit dem n von /i-na er, ihn zusammenhinge (s. Anm. 4. Schlufs), sondern mit der georgisch-lasischen Endung ni, und somit fin = skr. Ale tän, goth. hans wäre. 17. (S.275.) Die Wurzel von Yobs-Isdmno zina-srboli Vorläufer ist srö, wovon 183ds sröa Lauf. Man vergleiche die Sanskrit -Wurzel a (gqsrr) gehen, wahr- scheinlich ursprünglich kriechen (vgl. serpo, Eomu), daher ag sarpa Schlange, womit man das gleichbedeutende las. sisi/a, als reduplieirte Form, vermitteln könnte, also mit Verlust des » und der sehr gewöhnlichen Liquida-Vertauschung. 18. (8.276.) z@dje»o wrleli breit stimmt in seinen Grundbestandtheilen zum skr. gg prfu, aus prafu oder par/u, griech. TAQRTU-5, litth. platu-s; also » — p, wie z.B. im osset. awd sieben — 7 sapta und im engl. sewen. Das Georgische bietet noch ein anderes Wort dar, welches in einem ganz unverkennbaren Zusammenhang mit dem skr. pr/w steht, nämlich Shoe parfo, nach Tschub. «vaste, spacieux, &tendu, large», z.B. 9600 5%s yarlo g50 ein breiter Weg, wobei ich daran erinnern will, dals g5@ Weg mit dem skr. ME] gac ge- hen, woraus im Zend uwy 8 gas, sich vermitteln läfst, da die Wurzelvocale im Georg. sehr häufig ausgestoßen sind. — Isgpsgno mag ali ist gleichen Ursprungs mit dem skr. Merl re- hat grols (von Fig manh wachsen), griech. WEYaS, MEYAAOU, goth. mikils (Them. mikila) etc. — Ydobos zminda heilig erinnert an das zend. TESTEN spennta, was ein skr. Zf7f soanta voraussetzt, und wozu auch sehr schön das litth. szwenza-s heilig stimmt (s. Vergl. Gr. $.50.). Da o sich leicht zu zn erhärtet und auch die Mutae leicht in ihren organgemälßsen Nasal übergehen, so macht uns das zn des georg. Ausdrucks keine Schwierigkeit. — In &dda pir- ms o der Erstgeborene ist m ein Präfix und so eine interessante Begegnung mit der skr. Wur- zel 5% auch si gebären, wovon su-2a und sü-nu Sohn (letzteres im Nom. sunu-s = goth. sunu-s, litth. sunü-s). Im Georg. heilst swi7i Sohn und Tochter, welchem su als Wurzel zum Grunde liegt. Der Präsensstamm lautet so, wovon w-sob ich gebäre, wi-sodi ich werde geboren (Tschub. p. 587.). 19. (S.278.) Man berücksichtige hinsichtlich der Schwächung des zn zu » das Pron. der isten P. im Plur. und als Personalpräfix, S.281. Auf diese Weise läfst sich auch das georgische kwa Stein mit dem skr. asman (aus akman), Nom. as mä, litth. akmü, altslaw. karny ver- mitteln. in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 331 20. (5.280.) Im Suanischen zeigt der Genitiv der 1sten Person, der zugleich als Possessiv gebraucht wird, einen deutlichen Zusammenhang mit dem Nom. Acc. mi; er lautet d0da35 mis gwa (Rosen S.61.), von si du aber kommt ola55 isgwa, wahrscheinlich eine Verstimme- lung von sisgwa. Vielleicht ist mis-gwa, is-gwa zu theilen, so dafs mis, is die wahren Genitive wären, und zwar in Verbindung mit einer verdunkelten Postposition, wobei ich an die georg. Ablative wie mamisgan erinnere (s.8.269.), wofür im Suan. 3999656 mues-Yen (von mu Vater). In 10869 eg iares eorum erkennt man deutlich die singulare Genitiv - Endung s (mit e als Bindevocal) in Verbindung mit der Plural- Endung ar (s. Anm. 11. Schluls.) 21. ($.281.) So wie hier im Las. sk für die georg. palatale Tenuis (ß <), so findet man auch gelegentlich s% für die palatale Media (8 &) 2.B. in skum, skom essen gegenüber dem Besspıbe -sanskritischen I] gam. Im Griech. und Lat. findet man zuweilen 7x, sc für sanskr. S% c, z.B. in oxidvnm, scindo — BÄRT Cinadmi, pl. fSraTg] dindm as, Tnıd = rat Cäyä Schatten. Für st Fam essen gilt im Sanskrit nach den indischen Gramma- tikern auch Se am, Ir dam, MT] gam und fr] sim. 22. (S.281.) Das Suanische hat den Wurzelvocal nicht überall ausgestolsen, sondern zeigt nach Verschiedenheit der Tempora und Modi /bid, febid und fidd als Wurzel, welche durch den Zusatz von id oder blolsem @ erweitert ist (Rosen S.67,68.). Man vergleiche auch das slaw. TEHAD tep/ warm. 3. (S.282.) Mit dem las. gonz riechen vergleiche man das skr. Jfe«J ganda Geruch. 24. (S.282.) Die zigeun. Form men hat gerade den wesentlichsten Theil des Wortes, wo- durch die 1ste Pers. von der 2ten (u-men Uu@s) unterschieden wird, eingebülst. Das Persische und Össetische unterscheiden im Plural die 1ste und 2te Person blos dadurch, dals letztere von der Schlufssylbe des skr. yu-smän vJa@s (euphon. für yu-smän) den Zischlaut gerettet hat (mit Beifügung eines Hülfsvocals, wie z.B. im Lat. sumus für smus — skr. smas, gr. Er-MEv), erstere aber den Zischlaut von FEHTe] @-smän verloren hat, daher md, may, nos = Herma asmän, und l&& sumä, Wodsb simay, (nach Rosen im Südosset., nach Sjögren im Tag. und Dig. smay) vos = IH] yusmän. Für skr. schliefsendes r steht im Osset. öfter g, z.B. in psbos, fandag Weg = Gage] panian, und im Part.praes., z.B. in Bs@sz Cara g lebend — el caran gehend. Dieses g mag früher ng gewesen sein, so dafs dem Nasal sich noch ein Guttural zur Seite gestellt hätte, wie z.B. in unserem jung gegenüber dem skr. gan yuoan (in den schwächsten Casus yün), später aber der Nasal ganz verdrängt worden sei. In may, nos und simax, od. sma%, vos scheint statt der gutturalen Media die Aspirata einge- treten zu sein. 25. (5.283.) Rosen gibt na: für Klaproth’s noi und bringt uns somit dem skr. nas um einen Schritt näher. 26. (S.284.) Im Georgischen kann das oblique Casusverhältnils der Pronomina doppelt v2 ” » 332 Borr über das Georgische ausgedrückt werden, einmal durch ein Präfix und dann hinter dem Verbum durch ein abgeson- dertes Pronomen, welches bei dem Pronom. der 1sten und 2ten P. die dem Nom. und Acc. ge- meinschaftliche Form zeigt, bei der 3ten aber die dative (sing. 3% mas; pl. 9 maf, s. Brosset p- 140.), z.B. 380@09d0 456 g-pir-debi sen dir verspreche (ich) dir, daad7d 456 mo-g-Clem sen dir gebe (ich) dir (mo Präp.); 6 yGolbsbs Is gan-u-risyyana mas er gegen ihn sich erzürnte gegen ihn (gan Präp.). 27. (S.286.) Dafs im Mingrel. der in Rede stehende Demonstrativstamm auch einfach vor- komnit, ist bereits gezeigt worden (s. Anm. 4. Schlußs). 28. (S.287.) S. Vergl. Gramm. $.282. ff. Über die schöne Begegnung des suan. Relativ- und Interrogativstammes os ia mit dem skr. ya s. Anm. 11. Schluß. 29. ($.292.) .p % ist die Endung des Pluralnominativs und entspricht nach Petermann (S.115.) der skr. Endung as, wie auch an manchen anderen Stellen der Grammatik das Arme- nische ein schliefsendes ‚p k für skr. €] s zeigt, namentlich im Instr. pl., dessen Endung ı.p ok Fr. Windischmann auf die Sanskrit- Endung fe] is zurückführt, womit derselbe auch die singulare Instrumental- Endung vermittelt, die jedoch des ..p X entbehrt, gerade wie im Litth. zmi der pluralen Instrumental-Endung mis — skr. Dis gegenübersteht (s. Windischmann’s akade- mische Abhandlung «Die Grundlage des Armenischen im Arischen Sprachstamm» p.26. u. 29.). Man könnte jedoch, was das Armenische anbelangt, den Einwand machen, dafs im Zend, womit das Armen. eine specielle Verwandtschaft hat, die skr. Endung as überall zu % ö geworden ist, wie auch im Skr. selber nach bestimmten Gesetzen die Endung as häufig zu ZT d wird. HT 6 aber ist — a -+ u, und somit könnte auch aus w, durch die Mittelstufe des eo, das armen. .p k entsprungen sein, da o leicht zu einem Guttural sich erhärtet. In diesem Falle würde ich die armen. plurale Instrumental-Endung ı.p 0% lieber mit der skr Dativ-Endung ö yas als mit dem instrumentalen ds vermitteln. Wie dem aber auch sei, gewils ist, dafs die armenische Gramm. viele schlielsende ‚p k zeigt, die unmittelbar oder mittelbar zu einem skr. a5 zurückführen. 30. ($.293.) G.Rosen gibt in seiner 3ten Abhandlung für Klaproth’s » 0 rs t%,o die Form zamndob ®005f%,, woraus ich nicht folgern möchte, dals die von Klaproth gegebene Form nicht ebenfalls im Gebrauch sei. Für Klaproth’s es gu eins gibt Rosen 39by es y,u, was uns vom skr. Ten ‘ka nicht weiter entfernt. 31. (S.296.) In dem osset. pol farast erkennt sowohl Rosen als Sjögren die Zahl 8 (ast); es bedeutet also eigentlich über acht, und far hängt wahrscheinlich, wie schon an- derwärts bemerkt worden (Jahrb. für wissenschaftliche Kritik, Oct. 1844, p.581.), mit dem skr. ps] param über, nach zusammen, mit regelrechter Verschiebung des p zu f. Das Osseti- sche stimmt nämlich sehr merkwürdig mit dem germanischen Lautverschiebungsgesetz darin überein, dals es im Anlaute die alten Tenues in Aspiratae umgewandelt hat, nämlich p in f, t in /undkin%k. Man vergleiche z.B. in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 333 skr. pitar Vater osset. fid althochd. fatar skr. panda fünf osset. fonl goth. fimf skr. precämi, zend. pere'sdmi ich osset. farsin goth. fraiha frage skr. {anu dünn osset. fena@g altnord. /Runnr skr. £rasyämi ich zittere osset. Zarsin, tarsün ich fürchte skr. ka wer osset. ka goth. Avas skr. svan aus kvan Hund, gr. xuwv, osset. kuf goth. Aund-s Gen. sunas, #uvos skr. krmi aus karmi Wurm osset. kalm Schlange. Hinter s hat sich im Össet. wie im Germ. die alte Tenuis behauptet, daher sza/ Stern, im Ve- da-Dialekt TAT star, Ep str; stür, stir grols, skr. SMUuf stirna ausgebreitet, goth. strauja ich streue, breite aus. Hinsichtlich der Benennung der Zahl 9 ist noch zu bemerken, dafs auch im Suan. &Y,ara 9 in seinem Ausgang mit der Benennung der Zahl 8 (ara) zusam- mentrifft. Vielleicht hängt €, mit JUby es'xgu, JIg7) esgu eins zusammen. 32. (S.296.) G. Rosen gibt in seiner 3ten Abhandlung o9®&y0y9» veruiest als die sua- nische Benennung der Zahl 20, also ganz unverändert die Zahlen 2 (erw) und 10 (ies?). 33. (S.300.) Auch J. Grimm hält (I. 1052.) das goth. veis für eine Entstellung von meis. 34. (S.300.) Die Conjugationsform, deren sich das Lasische bei vorangehender Negation bedient, ist die einfachere und mit der der übrigen iberischen Dialekte übereinstimmende. In der Conjugation des affırmativen Praesens glaube ich das Verbum subst. zu erkennen, welches an die Personal- Endungen antritt, nämlich an das s der 3ten P. sg., an das ? der 2ten (mils- bräuchlich auch 1sten) P. pl. und an das n der 3ten P. pl., also z.B. Yaskas-ere er gräbt, askat-ere ihr grabet, Yaskan-ene sie graben. Das rn von ene der letztgenannten Form ist wahrscheinlich, da Liquidae leicht mit einander wechseln, eine Entartung von r, und so er- kläre ich auch die einfache 3te P. sg. onu er ist als Entartung von oru (georg. ar-s er ist), denn alle übrigen Personen zeigen wie das Georg. ein r. Ich habe mich in diesem Sinne schon im Monats-Bericht (Dec. 1843. p.321.) ausgesprochen. Hier habe ich nur noch beizufügen, dals wahrscheinlich das angehängte Hülfsverbum als 3te P. sg. aufzufassen ist, so dals also die oben erwähnten Formen wörtlich soviel bedeuten als «es ist (dals) er gräbt, es ist (dals) ihr grabet, es ist (dals) sie graben. Man vergleiche eine ähnliche Erscheinung im Zigeunerischen, wenn Pott’s Erklärung (I. p.353.) die richtige ist. Ich habe aber in meiner Recension über Graffun- der's «Sprache der Zigeuner» (Jahrb. für wissenschaftliche Kritik, Febr. 1836, p.304.) dem s (nach Consonanten es), welches im Zigeun. dem Praesens vergangene Bedeutung gibt (Ai er ist, his er war), eine andere Deutung gegeben, indem ich glaubte darin eine Verstümmelung 334 Borr über das Georgische der skr. Partikel sma zu erkennen, welche dasselbe Geschäft verrichtet, und z.B. dem davati er ist die Bedeutung er war (#avati sma) zu verleihen im Stande ist. 35. ($.300.) Das s von WRsI6 s-g’amen ist vielleicht blos ein euphonischer Vorschlag, der sich bei Wurzeln, die mit einem T-Laut — wozu der Aussprache nach auch die Palatale gehören — oder 5 anfangen, über alle Personen aller Tempora, mit Ausnahme der indireeten erstreckt (s. Brosset p.144.). In Formen wie Wdobszl s-Zinaws von ihm wird geschla- fen (m-Cinaw-s von mir wird geschlafen, Brosset p.117.) bezeichnet es aber offenbar die 3te P. und stammt wahrscheinlich von jlg ese dieser. Diesem s entspricht im Suanischen bs ya oder by %e (vgl. Anm 36.), z.B. eg is Ya-rs'na von ihm wird sich erinnert, eg is We-rsna ndi von ihm wurde sich erinnert (Rosen p.68.). In den indirecten Temp. der sua- nischen transitiven Verba steht 9b e%, gegenüber dem em der 1sten und dem eg der 2ten P.; z.B. eg'is ey,-pasta von ihm war gelobt worden. Im Georg. kommt auch 7 als Präfix der 3ten P. bei unpersönlichen Zeitwörtern vor (vielleicht als Entartung von s), z.B. 3z2bos h-gonia von ihm wird gedacht, 9,605 m-gonia von mir wird gedacht, Br. p-127.). Das e von yg@6jds e-goneba (1.P. dygabjds me-goneba, Br. p.128.) ist wahrscheinlich eine Verstümmelung von se. 36. (S.301.) Schon im Altpersischen kommt ein Zischlaut für ursprüngliches 2 als Aus- druck der 3ten P. vor, doch nur hinter «, während hinter @ das schlielsende # der secundären Tempora ganz wegfällt. Das Suanische setzt in der 3ten P. pl. b%, statt des georgischen s, was sich aus der leichten Erhärtung der Zischlaute zu Gutturalen erklärt, worauf sich unter an- dern, wie anderwärts gezeigt worden, das Verhältnils der altslawischen pluralen Locativ-En- dung %, (X’b) zur Sanskrit- Endung 7 su gründet, und bei den Pronominen 3ter P. das Ver- hältnifs der altslaw. Endung des Genit. pl. % (X'b) zur Sanskrit-Endung fr säm (s. Vergl. Gramm. 88.255. m. 279. 284. Anm.7.). Das Suanische dehnt in der 3ten P. pl. die Endung %, auch auf das Präsens aus, z.B. sgdgob apstiy, sie loben (%apsfil ihr lobet), sodoojb afbidey, sie heizen (Y,atbidet ihr heizet). Während also vom skr. anti dem Georg. und Lasischen die Sylbe an (georg. 5b en) geblieben ist, hat das Suan. den Pronominalbuchstaben gerettet, und zwar so, dals das # zunächst zu s oder s (vgl. gr. Aeyourı aus Aeyovrı) und von da zu %, geworden. 37. (S.301.) Man vergleiche die lasische Wurzel %in machen mit dem Vedischen AUT- TIT krnömi (aus kar-ndmi) und mit dem pers. kenem ich mache (ker-dem ich machte). Entweder ist das n der Ableitung im Lasischen in die Wurzel gedrungen, oder das r der Wur- zel kar (kr), pers. ker, ist durch eine andere Liquida ersetzt. Hinsichtlich der im Texte be- sprochenen Ableitung @p mag hier noch auf die schöne Begegnung des lasischen wo-gnap-are (s: Anm.34.) ich enthülle, offenbare mit dem skr. zipgztfsT gnäpayämi ich mache wissen aufmerksam gemacht werden. Die Wurzel des primitiven Verb. ist im Lasischen gna in sprachverwandtschaftlicher Beziehung. 335 verstehen und im Sanskrit bedeutet enä wissen. Das georg. m-gonia von mir wird ge- dacht (gon aus gno) vergleiche man mit dem skr. mayä& gnäyate von mir wird gewulst. 38. (S.302.) Die georg. Wurzel gwar lieben vergleiche man mit der skr. kam lieben, wünschen, deren n in Folge der häufigen Liquida-Vertauschung im Georg. durch r vertreten scheint. Im lasischen gwand wünschen mag das d einem mit # anfangenden skr. Wortbil- dungssuffix angehören. Man vergleiche kän-ta gewünscht, geliebt, Akän-ti Wunsch. Das i des Personalpräfixes von se-wi-gwareb (se ist Präpos.) halte ich für eine Schwächung von a und betrachte wa aus ma für die vollkommenste Gestalt des Präfixes, dessen @ entweder unver- ändert geblieben, wie z.B. in wa-Cuked ich schenke, oder zu i oder e, auch zu w, geschwächt, oder gänzlich unterdrückt worden; letzteres z.B. in 433853 se-w-kraw ich binde. Das «@ oder i der 2ten und 3ten P. scheint eines voranstehenden Cons. verlustig gegangen zu sein, und zwar in der 2ten P. eines %, welches dem Verb. subst. verblieben ist, aber ohne Vocal. Das Suanische hat dieses %, auch bei vielen anderen, vielleicht bei den meisten Verben, im Präsens und Imperf. gerettet, namentlich bei den beiden von Rosen als Muster aufgestellten: bsydooo %a-psti du lobst, bsydonon %a-p sit ihr lobet, bsydoneo %a-pstudi du lobtest, bs- gIoyeo» Ya-pstudif ihr lobtet, bsodoey Ya-fbide du heizest etc. Brosset (p. 139.) hält den Vocal des Pronominalpräfixes für ein Pronom. der 3ten P. im accusativen oder dativen Verhältnifs und falst a, e, i als Abkürzungen der Demonstrative agi, ege, igi. Es würde dem- nach wa-dukeb eigentlich ich ihn oder es schenke bedeuten, und dens zanobs 80 aoyls mo-a-wlina eri fwisa er schickte sein Heer würde wörtlich bedeuten er es schickte das Heer sein. Dies könnte man sich zur Noth gefallen lassen; dafs aber in al yo Ba396 gwa-szuwli ewen uns du unterrichtest uns das Object des Verbums nicht nur doppelt durch das Pronom. der 1sten Person ausgedrückt sein sollte, sondern auch noch durch a (gw-a) im Sinne von eos, ist schwer zu glauben, und die Nothwendigkeit zu einer solchen Auffassung mülste durch Sinn und Form dringender vorliegen, als der Fall ist, um eine solche Analyse zu rechtfertigen. Wäre sie wirklich die richtige, so würde der erhaltene Sprachzustand des Geor- gischen und seiner iberischen Schwestern doch nicht die Mittel an die Hand geben, ihre Rich- tigkeit zu beweisen. Wo aber der Acc. oder Dat. der 3ten P. deutlich durch ein Präfix ausge- drückt wird, da lautet dieses w, und wenn dieses auch nicht unter den isolirten Pronominen nachzuweisen ist, so muls man es doch anerkennen in Sätzen wie 56 0,0 gan-u-tewa igi «er ihn verliels ihn» (bei Bross. p. 139, gan ist Präp.), wo das Pron. 3ter P. eben so dop- pelt ausgedrückt ist, wie oben das der 1sten. Es genügt aber auch, das Pron. der 3ten P. nur einmal auszudrücken, sei es durch das Präfix « oder durch igi; z.B. bei Tschub. p. 472. atys- zn 050 08 56“ wszawlo igi da gan-utewo «je le ferai chätier et je le relächerai», wo ihn bei dem ersten Verbum durch igi, und beim zweiten durch das Präfix z ausgedrückt * 336 Borr über das Georgische ist. Vielleicht ist dieses u eine Schwächung von a, wie das des oben besprochenen privativen Präfixes; dann könnte man es mit dem skr. Demonstratiystamm a identifieiren. | 39. (S.304.) Ich glaube jetzt das südossetische öszi sie sind als Verstümmelung von is- tind auffassen zu müssen, so dals diese Form ebenfalls der Wurzel des Stehens anheim fallen und das anfangende : sich als ein Hülfsvocal erweisen würde, wie im pers. istd-den. Sjögren's ossetische Gramm. war mir zur Zeit der Abfassung des zweiten Theiles dieser Abhandlung noch nicht bekannt; aus derselben ersehe ich, dals im tagaurischen Dialekt die 3te P. pl. szüj lautet, was man nicht füglich wurzelhaft von szarn wir sind, stuf ihr seid trennen kann. Die Perso- nal-Endung ist aber ebenfalls im Verhältnils zu anderen Präsensformen verstümmelt. In der tagaurischen Endung nz (z nach deutscher Aussprach®, russ. 7) entspricht z dem skr. 2, und stimmt in dieser Beziehung zum hochdeutschen Lautverschiebungsgesetz, wornach z = ts für goth. z. Im Südossetischen steht, nach Rosen, statt des tagaurisch-digorischen z der 3ten P. pl.emße<=ts. Hier will ich noch darauf aufmerksam machen, dafs diejenigen Personal- En- dungen, welche ursprünglich mit i schliefsen, den der Endung vorangehenden Klassenvocal im Südossetischen in Gestalt eines :, im Tagaurischen und Digor. in der von ü zeigen, wie mir scheint durch die Assimilationskraft des früher dagewesenen i der Endung, und in merkwürdiger Übereinstimmung mit einem anderwärts auch dem Irländischen nachgewiesenen Gesetz. Man vergleiche die von Rosen (S.19.) aufgestellte Conjug. von darin ich lebe, welcher ich das ta- gaur. zerün beifüge (nach Sjögren’s 3ter Conjug. S.156.) mit dem skr. darämi ich gehe, wo- mit auch Rosen das osset. Verb. wurzelhaft verglichen hat. Tagaur. Südosset. Sanskrit Sing. zerün darin carämi zerüs daris carasi zerüj cari carati Plur. zerem daram carämas e r, € je [: zerut carut carata zerünz carind caranti. 40. (S.306.) Hnmdoann plobili regiert stimmt in seiner Wurzel zum skr. am rd schützen, regieren, eine Erweiterung von Qf pd. Im Georgischen gibt es auch Participia auf di, die jedoch ihrer Bedeutung nach wenig geeignet sind, die Imperfecta auf di zu erklären, denn es sind Participia fut. pass., z.B. se-ywareb-a-di «aimable, devant &tre aim» (Brosset, p-LIV.), dukeb-a-di «donnable, devant &tre donne» (l. c.). Man vergleiche das skr. Suffiz MS taoya, z.B. von Hrfoz] kar-taoya faciendus, lat. tivu (captivus), gr. TEo (BıRY- TE05) aus TEFO für TEFIo. 41. (S.309.) Zu den Eigenheiten des medo-persischen Zweigs des indo-europäischen Sprachstammes gehört die durchgreifende Umwandlung des dentalen s (] ) vor Vocalen zu A. in sprachverwandtischaftlicher Beziehung. 337 Das Ossetische ist aber in dieser Beziehung einen Schritt weiter gegangen und hat diesen Hauch, wo er am Anfange des Wortes stand, ganz fallen lassen, daher z.B. awa 7 für skr. saptan, ali jeder für skr. sarva, pers. her, am eine untrennbare Präp. = skr. sam, pers. hem. Die iberischen Sprachen beweisen dagegen dadurch, dals sie das skr. s am Anfange der Wörter als Zischlaut bewahrt haben, dals sie nicht dem medo-persischen Zweige angehören. Darum kann auch z.B. die Benennung der Zahl 7 (georg. swidi aus siwdi) weder aus dem Armenischen noch aus dem Pers. in die iberischen Sprachen eingedrungen sein, sondern muls als eine Überlieferung aus der Zeit der Identität unseres Sprachstammes gelten. Denn schwer- lich wird jemand hier eine europäische Einmischung in die sämmtlichen iberischen Sprachglie- der annehmen wollen. 42. (S.311.) Die von G. Rosen als Conjunctiv des Südossetischen aufgestellte Form fin- den wir bei Sjögren als Futurum definitum, z.B. in der 3ten Conjug. (*) füsson ich werde schreiben (p.157.). Also auch hier stehen Futurum und Conjunct. im engen Bunde. In dem % & des südossetischen Futur. (bei Sjögr. das Fut. indef.) glaube ich das skr. s des Auxiliar - Fut. zu erkennen, das durch die Mittelstufe eines Gutturals, der sich gelegentlich im Zend findet (s. Vergl. Gramm. $.669.), zum osset. Palatallaut gelangt zu sein scheint. Vielleicht ist 1,363%0- 6:6 stawg inan (stawg'in-an) ich werde loben (Ros. p. 19.) = skr. stösyan asmi (ich unterlasse absichtlich die euphon. Verdoppelung des 7 n). Im Plural stawg istam erkennt man deutlich das Verb. subst. 43. (S.312.) So hat das Germanische nur eine kleine Zahl der im Sanskrit über alle Verba sich erstreckenden Causalia bewahrt, z.B. goth. satja ich setze = skr. sädayämi. 44. (8.313.) Das Suanische überträgt milsbräuchlich das %, des Präfixes der 2ten P. auch in die erste, sowohl des Sing. als des Plur., daher z.B. Ywa-fdide, Ywa-tbidet für wa- /bide, wa-tbidet. In der 1sten P. pl. liefse sich die Vereinigung der beiden Personal - Aus- drücke rechtfertigen, da wir oft soviel als du und ich oder ihr und ich bedentet; Vielleicht ist auch die Vereinigung der beiden Personalzeichen vom Plural ausgegangen und von hier durch ein milsleitetes Sprachgefühl in den Singular übertragen worden. So möchte ich jetzt, in Ab- weichung von dem, was in dem 1sten Theile dieser Abhandlung (S. 284.) bemerkt worden, auch das georg. g® im Plural der 1sten P. auffassen und also z.B. gw-gonia von uns wird ge- (*) Diese würde vielleicht passend die 1ste Stelle einnehmen, nicht nur weil sie die überwiegende, sondern auch weil sie die einfachste ist. Sie entspricht der skr. 1sten und 6ten Klasse, der germanischen starken und latein. 3ten Conjugation. In Sjögren’s 2ter Conjugation, die wenig zahlreich ist, erkenne ich eine Zusammensetzung mit dem Verb. subst. von der Wurzel u (= skr. 2‘ü); z.B. za-un ich gehe. Man vergleiche Sjögren’s 2tes Hülfsverbum, welches fortwährend sein bedeuten soll, dessen Anfangssylbe fa gewils nichts anderes als die untrennbare Präp. fa = skr. pra ist. Sjögren’s 1ste Conj. auf din (in der 1sten P. praes.) hat eine grofse Analogie mit der skr. 10ten Kl. auf ay dmi. Philos.- histor. Kl. 1846. Uu 338 Borr über das Georgische dacht so analysiren, dals es buchstäblich von dir (und) mir wird gedacht bedeute. Man vergleiche was anderwärts über den skr. Ausdruck des wir bemerkt worden (Vergl. Gr. $.333.). 45. (S.313.) Während das Perfect act. die S.301. ff. besprochenen Zusätze des Präsens- stammes ablegt, behält das Passiv - Perfect dieselben bei. 45. (S.313.) Tschubinof, in seiner 1Sten und 19ten Conj., — welche nur Passive enthal- ten — und die Gramm. des ital. Miss. haben e, @ für ie, ia, vielleicht nach der Vulgärsprache. Wenn von se-wi-gwarebi ich werde geliebt das Perfect se-wi-gwarwe (für -ie) kommt, so muls das w als Erweichung des 6 des Präsens- Stammes angesehen werden, wie überhaupt auch im Actiy die Bildungen auf » in ihrem Ursprunge identisch sind mit denen auf 5 (s. S.316). 46. (S.314.) Über so5 gebären — skr. su oder si s. Anm.18. Der Ausgang 02 scheint die S.302. besprochene Ableitung zu sein, und der Wurzelvocal unterdrückt. Von der einfachen Wurzel kommt sw-i-2i der Sohn für sw-i-2i. Eine andere Benennung des Sohnes ist 4) Ce, womit man das skr. ST ga geboren vergleichen möge, mit Berücksichtigung, dafs auch im Grie- chischen öfter £ für 8 oder vielmehr für dessen Vorgänger 5] g steht. se-w-kraw ich binde (Wurzel kar) ist vielleicht mit dem skr. un irit aus Aa kart binden verwandt. Das S.313. erwähnte wa-bam ich binde, »i-bmi ich werde gebunden erinnert sogleich an die skr. Wur- zel band binden; doch gehört im georg. Verbum. die Sylbe am nicht zur Wurzel, denn sie erstreckt sich nicht über alle Tempora, z.B. nicht auf das Perf. »@-di ich habe gebunden. Bei Verben dieser Art scheint mir das zn eine Entartung von d oder w, und der Ausgang am = ab, aw. Man berücksichtige z.B. das Verhältnils des zend. mrü sprechen zum skr. brü. 17. (S.316.) Der Umstand, dafs das s der 3ten P. sg. auch vor dem / der 2ten P. pl. bei- behalten wird (gi-dukebies-?), hat mich früher zu der irrigen Ansicht verleitet, dals dieses s zum Charakter des Tempus gehöre (Monatsbericht 1843. Dee. p. 320.). 48. (S.319.) Die Formen wod, won? sind so zu fassen, dafs das z der Wurzel nach skr. Prineip wegen des folgenden Vocals in seinen Halbvocal sich verwandelt hat. Sjögren schreibt «od, und im Plur. on? (für von‘); Rosen’s fawa er sei enthält die Präp. fa, und ist ein Con- junetiv. Den von Sjögren aufgestellten Conjunctiv ain, ais ete., der sich auch in zusammen- gesetzten Formen findet, wie wdain ich wäre (wörtlich gewesen sei ich), gehört, wie mir scheint, zur Wurzel Z7&] @s und hat wie das griech. einy aus Eriny den Zischlaut verloren. 49. (S.321.) In mepe König ist ame wahrscheinlich das bekannte, oft zu m verstümmelte Präfix, und somit kann pe mit dem skr. pa herrschend verglichen werden, wie oben (Anm. 40.) die Wurzel »7 herrschen mit UTe] >47 vermittelt worden. 50. (S.321.) Vielleicht gründet sich das & von deri alt auf die häufige Vertauschung der Gutturale und Labiale (s. S.317.). Eine Form geri würde sogleich an das skr. garat alt (Nom. garan) und gr. Yegwv erinnern. 51. ($.322.) Die georg. Wurzel bjo %,ed schen steht der gleichbedeutenden skr. Wur- in sprachverwandischaftlicher Beziehung. 339 zel kit sehr nahe; 98,6» prena fliegen und das persische per-?-den, womit es Brosset pas- send vergleicht, stammen wahrscheinlich unabhängig von einander von der skr. Wurzel paz fliegen, von dessen ? man, durch die Vermittelung von a, leicht zu r gelangt. Auch Pott zieht das pers. „= per zu gef pet. Die georgischen Infinitive oder Nomina actionis auf a können, wenn ihr Suffix keine Verstümmelung erfahren hat, mit skr. Bildungen wie #eda Spaltung (dia spalten) vermittelt werden. Es könnte aber auch das georg. Suffıx @ eine nachfolgende Sylbe verloren haben, und zum Suffx ana gehören, woran sich die goth. Infinitive auf an, die deut- schen auf en, die südosset. auf in, die tagaurischen auf ür, und, wie ich glaube, die armenischen auf 7 anreihen, mit / für n, wie z.B. in u) ail der andere —= skr. anya. 52. ($.323.) Jgeo Kedi Schmerz stimmt schön zum skr. K&da Schmerz von der Wurzel kid; 867 bru «verlige», d8768s dbruneba «tourner, rouler» zum skr. &ram drehen; Anz geli Hals (las. ali Kehle) zu jferf gela, lat. col!um, deutsch Hals; Jyeo kedi Nacken, las. kotula zum skr. kandara (wörtlich Kopf tragend, aus ka im Acc., und dar.a). — 2 £ m Uu2 sr ei En oh “ Eur a LT. RN er ee =E ns We Bar Era.) m He A ) Ir < % r u A a, er ah ri nie; £ ia D j - In Ku N u f PIE ui 1 u“ NITN = “ a 0 2 An ; r j u I Li DB, Aue ‚tt 3 R pr ah . r 0 [7 at ‚ Fi Pins „jahr day Kar = “4, uhr NV Über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas und das Verhältnifs dieser ethischen Begriffsbestim- mung zu den dabei zu Grunde liegenden philoso- phischen Standpunkten des Alterthums. Von H® NEANDER. nanAannnAanNNNaweN [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 3. April 1845.] I: die Geschichte der Sittenlehre ist es von vorzüglichem Interesse, die mannichfachen Stadien in dem Kampfe und der Berührung zwischen dem Principe der antiken Welt und dem christlichen Prineipe, von welchem die Gestaltung der neuen Welt ausgehn sollte, genauer zu betrachten. Ich habe in der Abhandlung, welche ich zuletzt in dieser Versammlung vorzulesen die Ehre hatte, einen Beitrag dazu zu geben gesucht, indem ich die Lebensan- schauung des Plotinos dem Gnostieismus und dem Christenthume gegenüber zu entwickeln mich bemühte. Wenn gleich das christliche Weltprincip, welches im Kampfe mit dem antiken sich seinen Weg bahnen mufste, endlich den Sieg gewonnen zu ha- ben schien, so war doch der Sieg noch kein vollkommner, der Kampf da- mit noch nicht beendigt. Das christliche Princip hatte ja auch keine so ge- schlossene Bahn wie das antike, sondern eine unendliche Aufgabe für die Aneignung des Lebens der Menschheit; es mufsten mannichfache Reaktio- nen und rückgängige Bewegungen erfolgen, die doch nur dazu dienen soll- ten, die fortschreitende Entwicklung desselben und die fortschreitende Durch- dringung des Lebens der Menschheit mit demselben zu befördern. In jenen Reaktionen sehen wir den durch das Christenthum überwundenen Stand- punkt der alten Welt sich in das Christenthum selbst einmischen; das, was im Zusammenhange mit der alten Bildung etwas Naturgemäfses, wenn gleich eine untergeordnete Stufe war, mufs nun in der Vermischung mit einem hö- 342 NEANDER heren Standpunkte, für den es etwas ganz Fremdartiges ist, daher etwas Trübendes, die Entwicklung Störendes werden. — In der Lebensgestaltung und der das Leben im Bewufstsein reflektirenden Wissenschaft des Mittelal- ters werden wir viele Erscheinungen finden, welche nur so recht verstanden werden können. Es giebt gewifs nichts Verkehrteres, als wenn es Manchen in der neusten Zeit gefallen hat, in dem Christenthume selbst nur eine Nach- wirkung des mittelalterlichen Geistes sehen zu wollen und von einer neuen Zeit zu träumen, die alles Mittelalterliche, d.h. wie Solche meinen, alles Christliche abstreifen und ein neues Prineip der Bildung aus sich gebären sollte. Nur davon kann die Rede sein, dafs das neue Prineip, von dem die ganze Schöpfung der heutigen Welt ausgegangen ist, von allen Hemmungen, in denen seine Entwicklung noch befangen war, sich immer mehr befreien und von allen Trübungen, die aus der Wiedereinmischung fremdartiger Ele- mente herrühren, sich immer mehr reinigen sollte. Wo die vereinzelten Standpunkte der alten Welt sich unwillkürlich einmischten, ohne in ihrem Verhältnisse zum Christenthume recht verstanden zu werden, konnten sie daher unbewulster Weise die Geister fesseln: und über das christliche Prin- cip, durch das sie waren überwunden worden, wieder eine Gewalt gewin- nen, von der das dadurch gebundene Bewufstsein sich ‚nicht loszumachen vermochte. Der Geist der Reformation, durch den das christliche Prineip aus jenen Hemmungen und Trübungen heraus zu einem neuen Siege geführt wurde, lehrte das Alterthum in seiner rechten ‚historischen Bedeutung und in seinem Verhältnisse zu der neuen Schöpfung des Christenthums mit Be- wufstsein und Freiheit erkennen; durch das rechte geschichtliche Verständ- nifs wird jedes in seiner Bedeutung für die Entwicklung des Lebens der Menschheit begriffen, dieses aber auch gegen die unbewufste Wiedereinmi- schung überwundener Standpunkte bewahrt. Den Standpunkt des Plotinos sehen wir, ehe die mittelalterliche Wis- senschaft zu ihrer eigenthümlichen Gestaltung gelangt, noch einmal hervor- treten in dem Versuche, sich ganz in das Christenthum hineinzubilden, bei einem aufserordentlichen Manne, der, seiner Zeit fremd, wie ein vorüber- gehendes Meteor in der Geschichte des Geistes dasteht, dem Johannes Sco- tus Erigena in dem neunten Jahrhundert. Wenn Manche noch bis zu dem neusten Geschichtschreiber der Philosophie des Mittelalters diesen Mann zum Vater der scholastischen Philosophie haben machen wollen, so kann ich über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas. 343 darin nicht einstimmen. Allerdings sind aus den Klöstern Irlands, welche für die Bildung des Mittelalters bei ihrem Ursprunge so grofse Bedeutung erhielten, die ersten Keime einer solchen Geistesrichtung, wie sie in der scholastischen Philosophie und Theologie seit dem Ende des elften Jahrhun- derts sich uns darstellt, abzuleiten, und Johannes Scotus ist Ja der ausge- zeichnetste Repräsentant jener in den irländischen Klöstern sich vorberei- tenden Bildung, die auch für Deutschland so wichtige Folgen hätte haben können, wenn nicht durch Bonifacius die römische Kirche den Sieg erhalten hätte. Auch selbst der Name jener eigenthümlichen Form der Wissenschaft der Scholastik, den wir als historisch begründet aufzugeben nicht für gut halten, mufs aus den irländischen Klöstern hergeleitet werden; denn dieser Name kommt wohl zuerst in solcher Anwendung vor, wo ein bekannter Abt des neunten Jahrhunderts unter Ludwig dem Frommen, Benedikt von Aniane, von dem gewöhnlichen kirchlichen Standpunkte über die Spekulationen der scholastici moderni apud Scotos klagt. Unter den Keimen jener Geistesrich- tung, die in der scholastischen Philosophie und Theologie sich zu erkennen giebt, verstehen wir überhaupt das vorherrschend dialektisch - speeulative Element im Gegensatz zu dem praktisch-kirchlichen, welches in der karo- lingischen Bildung das vorherrschende war. Aber wenngleich Johannes Scotus Erigena dieses mit den Scholastikern des Mittelalters gemein hat, so finden wir doch bei ihm durchaus nicht dasjenige eigenthümliche Gepräge, wodurch die spätre Scholastik zu einer eigenthümlichen Erscheinung gestem- pelt worden. Bei den mittelalterlichen Scholastikern ist die Philosophie eine ancilla der Theologie, wenn auch die ancilla zuweilen über ihre Gebieterinn selbst eine unbewufste Gewalt ausübt; bei Johannes Scotus Erigena hinge- gen ist die Theologie ancilla der Philosophie; dieser wird mit vollem Bewulst- sein das Primat zugeschrieben. Das Positive der Tradition, welches die gro- [sen Geister des Mittelalters beherrscht und welchem auch ihr Denken, das ihnen die Waffen zur Vertheidigung des Überlieferten geben mufste, huldigte, dient dem Scotus nur zur Hülle seiner spekulativen Ideen. Bei ihm ist der Neoplatonismus das herrschende Element, bei den Scholastikern hingegen te) gilt Aristoteles als der Philosoph schlechthin; wenn gleich der Einflufs neo- platonischer Ideen auch bei ihnen nicht zu verkennen ist, doch erscheint, wie schon aus dem Gesagten hervorgeht, der Einflufs der philosophischen Ideen überhaupt bei ihnen als kein so gebietender, wie bei dem Scotus Erigena. Die 344 NEANDER Weltanschauung der Scholastiker ist eine streng theistische, wenn gleich pantheistische Elemente, zu denen ihre Spekulation sie unbewufster Weise hintrieb, auch bei ihren bedeutendsten Repräsentanten sich bemerken lassen. Die Weltanschauung des Johannes Scotus hingegen ist eine durchaus pan- theistische. Wir werden daher nicht sagen können, wie behauptet worden, dafs der Faden der eigenthümlichen Geistesentwicklung, der von diesem merkwürdigen Manne ausging, nachdem er durch die wiederhereinbrechende Rohheit der folgenden Zeiten zerrissen worden, durch die Scholastiker vom Ende des elften Jahrhunderts an wieder aufgenommen worden sei, sondern wir werden in dem Johannes Scotus vielmehr theils eine Nachwirkung einer früheren, durch das Christenthum schon überwundenen, Bildung, theils ein Vorzeichen zukünftiger Reaktionen erkennen können. Wenn es dem Neo- platonismus in früheren Zeiten, wo er mit dem neuen christlichen Prineipe noch im Kampf begriffen war, nicht gelingen konnte, sich in das Christen- thum ganz hineinzubilden, dasselbe sich zur Folie zu machen, so sehn wir dies hingegen bei Johannes Scotus verwirklicht. Daher bleibt er denn auch eine ganz isolirte Erscheinung, und erst im dreizehnten Jahrhundert sehn wir von seinem rückwirkenden Einflusse merkwürdige Geisteserscheinungen aus- gehn, welche der Scholastik sich nicht als etwas Verwandtes anschliefsen, sondern im Gegentheil im Kampf mit derselben auftreten, Erscheinungen, welche, dem Prineipe gemäfs, von dem sie ausgegangen sind, statt dem christ- lichen Geiste ihrer Zeit sich anlehnen und denselben fortbilden zu wollen, vielmehr unter dem Namen einer Zeit des heiligen Geistes den Umsturz al- les Positiven und eine rationalistische Revolution verkünden. Doch auch in der Scholastik, in welcher das christliche Prineip vor- herrschend Leben und Denken beseelt, erkennen wir merkwürdige Nachwir- kungen der Prineipien der alten Welt in dem Einflusse des Aristoteles und Platon, die ja schon Plotinus mit einander zu versöhnen gesucht hatte, wie es eine gewisse Nothwendigkeit wollte, dafs das wissenschaftliche Denken der alten Welt mit dem Versuche, den Gegensatz zwischen ihren beiden gröfsten Geistern auszugleichen, seinen Lauf beschliefsen mufste, und ein sol- cher Versuch auch sein Recht darin hatte, dafs diesem Gegensatze eine hö- here Einheit zum Grunde lag und in dem gemeinsamen Prineip des Alter- thums eine solche Einheit gegeben war. Wir wollen das Gesagte auf die Entwicklung der Ethik besonders anwenden. Hier erscheint uns Thomas über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas. 345 von Aquino als der Hauptrepräsentant, der für die Entwicklung der Sitten- lehre nach dem Aristoteles gewifs das Gröfste geleistet hat. Zuerst geben die antiken Begriffe von den Kardinaltugenden (welcher Name zuerst in dem dem Ambrosius von Mailand zugeschriebenen Werke de sacramentis vorkommt, sonst virtutes principales genannt) die Vermitt- lung zwischen der alten und neuen Ethik. Es war ja nichts Zufälliges, dafs diese Begriffe eine solche Herrschaft ausübten: die alte Ethik hat hier etwas für alle nachfolgende Entwicklung nothwendig Bleibendes geleistet; wir brau- chen uns nur auf die von dem sel. Schleiermacher vorgelesene Abhandlung zu berufen, in welcher die innere Nothwendigkeit dieser Vierzahl auf die lichtvollste Weise dargethan worden. Auch Thomas von Aquino hat diese Vierzahl keineswegs blos als etwas empirisch Gegebenes aufgenommen, son- dern als etwas aus dem Organismus des sittlichen Lebens sich nothwendig Ergebendes sie abzuleiten gesucht. In diesem Streben erkennen wir schon das Zusammenwirken der mehr organischen, systematischen Auffassung Pla- tons und der gesunden Beobachtung des Einzelnen bei Aristoteles. Er geht davon aus, dafs alle Tugend überhaupt dazu bestimmt ist, die Vernunftherr- schaft zu begründen, wie er es ausdrückt: das principium formale virtutis ist das rationis bonum. Hier nun theilt sich eine zwiefache Richtung: die eine, die Herrschaft der Vernunft im Erkennen, secundum quod in ipsa consideralione rationis consistit, so entsteht der Begriff der prudentia. Der Name der Weisheit, den Schleiermacher gewählt hat, ist freilich ein dem Umfange dieses Begriffs mehr entsprechender, aber Thomas mufste sich überall an die hergebrachten lateinischen Namen halten; und in dieser Hin- sicht wurde er noch durch die Art, wie Aristoteles die pgovnrıs und die so- pia von einander unterscheidet, bestimmt, worauf wir nachher wieder zu- rückkommen werden. Die zweite Richtung bezieht sich darauf, den in das Bewulstsein aufgenommenen ordo rationis nach aufsen hin zu offenbaren und zur Herrschaft zu bringen, entweder in dem Verkehr mit Andern, circa ope- rationes, wie Thomas sagt, und so ergiebt sich der Begriff der juszitia, oder in dem Kampf mit den Reaktionen der unbezwungenen Natur, welche gegen die Vernunftherrschaft sich auflehnt, die repugnantia passionum ad ratio- nem. Auch dieser Kampf hat wieder eine zwiefache Richtung, insofern ent- weder die passio zu dem Vernunftwiderstrebenden antreibt und sie also durch die Macht der Vernunft zurückgedrängt werden mufs, oder insofern die pas- Philos. - histor. Kl. 1846. Xx 346 NEANDER sio abzieht von dem, was die Vernunft gebietet, so dafs daher der Mensch befestigt werden mufs in dem, was die Vernunft will, nicht davon zu wei- chen. Aus diesem zwiefachen Kampfe der Vernunft mit der widerstre- benden Natur ergiebt sich die zwiefache Gestalt der Tugend, in der ersten Beziehung die femperantia, in der zweiten die fortitudo. Was nun den er- sten Begriff betrifft, so würde Thomas die Sache wohl noch tiefer erfafst haben, wenn ihm, statt der beschränkteren lateinischen Begriffsbezeichnung, der griechische Name der swpgoruvn, welcher die ganze Gesundheit des Gei- stes umfalst, gegeben gewesen wäre, und dieses hätte ihn dann auch zu einer anderen Bestimmung des zweiten Begriffs in dem Verhältnisse zum ersten hinführen können. — Er versucht auch noch eine andre Theilung, um die Nothwendigkeit dieser Vierzahl nachzuweisen. Er unterscheidet die wesent- liche Einwohnung der Vernunft in dem Bewulstsein, das rationale per essen- tiam, worauf sich die prudentia bezieht, und von da aus die Verwirklichung der Vernunftherrschaft in den verschiedenen Vermögen des Menschen, das rationale per participationem, in dem Willen, was die Gerechtigkeit ergiebt, in der Herrschaft über die Begierden, die temperantia, und in der Beherr- schung des irascibile, was die fortitudo erzeugt. Wir erkennen in dieser letz- ten Auffassung wohl die platonische Trichotomie in Beziehung auf die Psy- chologie und Ethik. Wenn Schleiermacher als die entgegengesetzten Einseitigkeiten in der Behandlung des Tugendbegriffes diejenige bezeichnet, welche nur die Ein- heit, und diejenige, welche nur die Vielheit in ihrer Vereinzelung hervor- hebt, die pantheistische, wie er sie nennt, und die atomistische, oder, wie wir auch etwa sagen könnten, die realistische und die nominalistische, so er- hebt sich Thomas von Aquino über beide Einseitigkeiten, wie schon aus dem Gesagten hervorgeht. Er beschäftigt sich ausdrücklich mit der Untersuchung darüber, ob man jene vier Tugenden unterscheiden oder nicht vielmehr sie auf Eine zurückführen müsse, was ihn veranlafst den gemeinsamen Grund- begriff in allen jenen vier Tugenden und die besondre Gestalt, welche er in dem Eigenthümlichen einer jeden annimmt, scharfsinnig zu unterscheiden. Indem nun aber Thomas aus dem Alterthum diese Tugendbegriffe als die das ganze ethische Gebiet, insofern es zur Verwirklichung der Vernunft- herrschaft gehört, umfassenden sich aneignet, unterscheidet er davon den höheren Standpunkt, welcher durch die Offenbarung eingeführt wird. So über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas. 347 entstehn ihm die Begriffe der theologischen Tugenden. Wie die ersteren sich beziehen auf die in der Vernunft begründete Bestimmung des Men- schen, den finis connaturalis homini, so beziehen sich diese auf die höhere Bestimmung, die der Mensch durch die Offenbarung erkennt, das Verhält- nifs des Natürlichen und Ubernatürlichen. Indem wir uns hier auf die Frage über das Verhältnifs des Natürlichen zum Übernatürlichen nicht ein- lassen wollen, halten wir uns nur an die Frage über das Verhältnifs des Christ- lichen zum Antiken. Wir erkennen die gesunde Richtung des Thomas darin, dafs er der Nothwendigkeit, Momente der früheren sittlichen Entwicklung in das neue christliche Prineip aufzunehmen und sie durch dasselbe beseelt werden zu lassen, sich bewufst geworden, sich bewufst geworden des orga- nischen Zusammenhangs zwischen dem neuen christlichen Weltprineip und der früheren Entwicklung, deren Arbeit nicht umsonst gewesen sein sollte. Aber der Irrthum des Thomas liegt darin, dafs er jenes Höhere nur als et- was, was von aufsen her zu dem früheren Standpunkte hinzukommen sollte, betrachtet, nicht aber erkennt, dafs die wahre Bedeutung jener Tugenden für den ordo rationis selbst erst durch das Christenthum erfüllt werden kann, wie wir erkennen müssen, dafs doch die wahre Sphäre für die Wirksamkeit jener Tugenden erst gegeben worden, indem der ordo rationis, um mit dem Thomas zu reden, aus den Schranken der antiken Entwicklung, in welcher die Menschheit sich nicht zur Freiheit aus den Gränzen des Naturgebiets er- heben konnte, frei gemacht, an die Stelle des Staats als Realisirung des höchsten Gutes die Alles umfassende Idee des Reiches Gottes gesetzt ward. Hiermit hängt zusammen, dafs Thomas den Kardinaltugenden das Gebiet des eigentlich menschlichen Handelns anweist, in den theologischen Tugen- den ein neues höheres Gebiet des Göttlichen hinzukommen läfst. Dafür findet er seinen Anschliefsungspunkt in seinem vorzugsweise »der Philosoph « genannten Aristoteles, welcher ja im Gegensatz gegen Platon behauptet, dafs die Sittenlehre es nur mit dem rein menschlichen Handeln zu thun habe, dafs der Begriff der Tugend nur auf das rein Menschliche sich beziehe, wie den Göttern mehr als Tugend zugeschrieben werden müsse. Womit auch jene Scheidung zwischen der ropi« und der $ecvnrıs zusammenhangt, jene auf das Ewige und Göttliche, diese auf das den Menschen Nützliche bezo- gen. Und Aristoteles schliefst ja daher seine Ethik mit der Hinweisung auf einen höheren Standpunkt als den der menschlichen Tugend, dem Rx 348 NEANDER übermenschlichen Leben des in der Betrachtung gleichwie die Götter selbst- genugsamen Geistes. Doch dieser Standpunkt ist der durch das Christen- thum überwundene, indem dasselbe den Menschen als Bild Gottes im ganzen Umfange seines Wesens, die Bestimmung alles Menschlichen, Of- fenbarungsform für das Göttliche zu sein, erkennen lehrt, ein göttliches Ur- bild der Menschheit, welches alle Sphären des gewöhnlichen Lebens in sich aufgenommen hat und welchem nachzustreben von nun an die ganze Auf- gabe der Menschheit ist, in dem Einen, der an der Spitze der ganzen neuen Entwicklung steht, anschauen läfst. Dieser Irrthum des Thomas, in wel- chem wir die Rückwirkung des Prineips der alten Welt erkennen, ist von wichtigen Folgen. Wäre sich Thomas des so eben von uns bezeichneten Gegensatzes zwischen dem Standpunkte der alten Philosophie und dem des Christenthums bewufst worden, so würde er als die höchste Aufgabe der Sittenlehre erkannt haben: die Verwirklichung des höchsten Gutes oder des Reiches Gottes in den Gütern der Menschheit durch das vermittelst der theologischen Tugenden bezeichnete christliche Prineip, welches jene Grund- tugenden des Alterthums erst zu ihrer rechten Erfüllung bringen sollte. In- dem er nun aber von jener Trennung zwischen göttlicher und menschlicher Tugend ausgeht, zwischen dem ordo rationis und dem, was darüber hinaus- liegt, entsteht ihm daher der Begriff einer über die Formen des Staats- und Familien-Lebens, über die Güter der Menschheit hinausliegenden höheren Vollkommenheit. Es hätte aber doch vielmehr erkannt werden sollen, dafs dieselben Tugenden, welche zur Verwirklichung der göttlichen Idee in den Formen dieses Lebens dienen, eben dadurch die Vorbereitung für einen hö- hern Standpunkt des Daseins mit sich führen. So ist nun z.B. in Beziehung auf die temperantia der Gesichtspunkt des Thomas nicht ein solcher, dafs diese Tugend als eine kämpfende der positiven Verwirklichung der sitt- lichen Lebensaufgabe zur Seite gehen soll, in die positive Vernunftherrschaft in dem berufsmäfsigen Handeln eines Jeden Alles aufgeht, sondern es mufs zu der Sphäre der temperantia, die der ordo rationis erkennen läfst, durch die Offenbarung noch etwas eigenthümlich Neues hinzukommen, eine be- I) sondre Art der Askese, wodurch der Mensch für den höheren, durch die Offenbarung ihm aufgegangenen, Zweck der Ewigkeit sich tüchtig machen sollte. Wenn Thomas erkennt, dafs durch den ordo rationis das ganze Han- deln des Menschen in Anspruch genommen wird und daher in concreto kein $ über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas. 349 Raum für ein in dieser Beziehung gleichgültiges Handeln, das nicht ein durch die Vernunft beseeltes sein sollte, übrig blieb, wenn er daher die Streitfrage über die Adiaphora schon dem ähnlich entscheidet, wie es nachher von Schleiermacher in seiner Abhandlung über das Erlaubte entwickelt worden, so sollte man erwarten, dafs es auch für ihn kein höheres Handeln als das pflichtmäfsige geben könnte; indem er aber jene bemerkte Scheidung zwi- schen dem rein Menschlichen, dem in dem ordo rationis Gegründeten, und dem Göttlichen, als einem darüber hinausgehenden, macht, ergiebt sich ihm doch der Anschliefsungspunkt für die Annahme einer höheren, asceti- schen, contemplativen Vollkommenheit in der Vollbringung der consilia evan- gelica, was jener übermenschlichen Tugend des Aristoteles entspricht. Nun sollte man denken, es würde etwa anders geworden sein, wenn Thomas, statt dem Aristoteles sich hier anzuschliefsen, dem Platon gefolgt wäre, dessen Princip der Verähnlichung mit Gott nach Möglichkeit mit dem christlichen ja ganz übereinzustimmen scheint. Aber für die Anwendung dieses Prineips in der Übereinstimmung mit dem christlichen Standpunkte kommt es ja noch auf zweierlei an, wie man sich den Gott denkt, dem der Mensch ähnlich werden soll, und welche Vorstellung man hat von der An- lage in den Weltverhältnissen zur Darstellung dieser Ähnlichkeit mit Gott. Wir werden darauf zurückkommen, wenn wir noch einen Punkt in der Eintheilung der Tugendlehre bei Thomas, welcher uns gleichfalls auf die Quelle in der philosophischen Sittenlehre des Alterthums zurückweiset, ge- nauer untersucht haben werden. Ich meine noch eine eigenthümliche Eintheilung der Tugenden bei Thomas, wenn er die Kardinaltugenden, nach einer höheren und niederen Anwendung dieser Begriffe auf verschiedenen Stufen, eintheilt in die virtu- tes exemplares, die urbildlichen Tugenden, die virtutes purgatoriae, die reinigenden, und die im gewöhnlichen Sinne so genannten virtutes cardina- les, als die virtutes politicae. Er geht hier nämlich von dem Gesichtspunkte aus: Wie das Urbild von Allem in Gott zu suchen ist, so auch insbesondre das Urbild aller menschlichen Tugend. Wir müssen also in diesen Tugend- begriffen einen zum Grunde liegenden höchsten Sinn aufsuchen, insofern sie sich auf das Urbildliche in Gott beziehn. Die prudentia entspricht dem Wesen des Geistes selbst in Gott, die Zemperantia der ungetheilten Bezie- hung Gottes zu sich selbst, conversio divinae intentionis in se ipsum, so wie 350 NEANDER 5 bei den Menschen die temperantia in der Herrschaft der Vernunft über die Begierden besteht, die fortitudo entspricht der Unwandelbarkeit Gottes, die justitia der Beobachtung des ewigen Gesetzes in allen seinen Werken. In- sofern aber der Mensch, wie Thomas dem Aristoteles folgend sagt, ein animal politicum ist, ergeben sich die Tugenden, welche, als ihr Dasein in dem Menschen habend, in der dem Wesen seiner Natur entsprechenden Form, die politischen Tugenden heifsen, nach welchen der Mensch auf die rechte Weise handelt in der Handhabung der rein menschlichen Dinge, prout scilicet homo secundum has virlutes recte se habet in rebus humanis gerendis. Doch weil die höchste Bestimmung des Menschen ist, zu dem Göttlichen sich hinzurichten, wie Thomas mit der Berufung auf jenen angeführten Aus- spruch des Aristoteles sagt und womit er vergleicht die Worte Christi: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist,” so mufs es eine gewisse Vermittlung zwischen jenen politischen Tugenden, als den eigentlich menschlichen, und den urbildlichen Tugenden in Gott geben, und zwar in zwiefacher Beziehung, in Hinsicht auf die Richtung und das Ziel der Voll- endung. Was das Erste betrifft, so ergiebt sich hier der Begriff der reini- genden Tugenden, wodurch der Übergang von dem Menschlichen zum Gött- lichen vermittelt wird. Die prudentia besteht nun darin, dafs alles Welt- liche um der auf das Göttliche gerichteten Betrachtung willen verachtet werde, dafs die Seele ihr ganzes Denken nur auf das Göttliche hinrichte; die femperantia darin, dafs sie von Allem, was das leibliche Bedürfnifs ver- langt, so viel die Natur zuläfst, sich abwende; die fortitudo aber, dafs sie durch die Lossagung von allem Leiblichen und die Erhebung zu dem Gött- lichen allein sich nicht schrecken lasse; und die Gerechtigkeit darin, dafs die Seele einer solchen Richtung des Lebens sich ganz hingebe. Wenn die Seele diesen Reinigungsprocefs zur Vollendung geführt hat, so gelangt sie zu dem letzten, höhern Standpunkt, den virtutes jam purgati animi, dafs die prudentia nur in der Betrachtung des Göttlichen ihren Bestand habe, die femperantia von den irdischen Begierden nichts wisse, die fortitudo in die gänzliche Verneinung aller passiones, die gänzliche Apathie aufgehe, die Gerechtigkeit in die ungestörte, immerwährende Verbindung mit Gott, wel- chem die Seele sich nachbildet. Diese Tugenden in solcher Vollendung bezeichnet er als die der Seligen oder einiger der Vollkommensten in die- sem Leben. über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas. 351 Diese Eintheilung, welche auch schon in dem (aus den Handschriften der kaiserlichen Bibliotheken in Wien herausgegebenen) Dialoge unter dem Namen Abailards de summo bono, welcher vielleicht von Abailards enthu- siastischem Schüler Berengar herrühren könnte, sich findet S.67, ist zu- nächst durch die Schriften des heidnischen Schriftstellers Makrobius aus dem fünften Jahrhundert, welche in dem Mittelalter sehr viel gelesen wurden, zu den Scholastikern übergegangen. Makrobius hat sie in seinem Commen- tare über Ciceros Schrift, das somnium Seipionis, vorgetragen; die Quelle aber ist Plotinos, mit dessen System diese Eintheilung genau zusammenhängt, und der in seinem Buche von den Tugenden und in seinem Buche von dem Schönen diese Begriffe besonders entwickelt. Was aber den Plotinos be- trifft, so müssen wir von ihm wieder zurückgehen auf die Quellen, von de- nen sein System, obgleich von der Originalität eines tiefsinnigen Geistes überall zeugend, immer ausgeht, Platon und Aristoteles, in dieser Hinsicht namentlich das höchste Prineip der Ethik bei Platon, das Gottähnlichwer- den, in dem Zusammenhange mit dem ganzen Systeme Platons, wie es Plo- tin aus der Combination der in Platons Schriften zerstreuten Elemente sich zusammenconstruirt, und die Lehre des Aristoteles, dafs den Göttern keine Tugend beizulegen sei, sondern etwas, das mehr sei als Tugend, und dafs jene übermenschliche, göttliche Tugend in der selbstgenugsamen Betrach- tung des Geistes bestehe. Wir haben schon bemerkt, wie die Anwendung jenes platonischen Princips bedingt ist durch die eigenthümliche Auffassung von Gott und dem Verhältnisse der Welt zu Gott und zu dem Menschen. Wird Gott als der in der Schöpfung und Regierung der Welt sich offenbarende selbstbewufste Geist erkannt, und die Welt als dazu bestimmt, dafs die nach dem Bilde Gottes geschaffene Vernunft sich erkennend und handelnd in derselben aus- präge, so wird jenes Princip die Anwendung erhalten, zu der es durch das Christenthum geführt worden, dafs der Mensch in der Einheit seines ganzen Lebens, Betrachtung und Handeln als eins zusammengefafst, die Ähnlich- keit mit Gott unter den für ihre Ausprägung angelegten irdischen Verhält- nissen offenbare. Nun aber findet sich bei Platon eine zwiefache Auffas- sung von dem Höchsten: die Idee eines höchsten zwar nicht schaffenden aber doch bildenden Geistes und die Idee des unpersönlichen Absoluten, was Platon das Gute an sich nennt. Ferner erkennt er zwar in der Welt 852 NEANDER die Offenbarung göttlicher Ideen im Werden, aber auch eine dieser Offen- barung entgegenstehende Macht der Hyle, und es bleibt immer ein nicht zu überwindender Widerstand gegen die Idee. Wenn daher nun auch die Ähn- lichkeit mit Gott durch die praktischen Tugenden erzielt werden soll, so ist doch die höchste Aufgabe, sich durch die Betrachtung über diese Welt hie- nieden, wo immer jener Gegensatz nothwendig obwaltet, zu der reinen Ideen- welt zu erheben, und nur Diejenigen, welche durch die Philosophie dieses Ziel erreichen, gelangen zur wahren Ähnlichkeit mit Gott. Von ihrem Stand- punkte ist es denn nur eine Herablassung, wenn sie in das praktische Leben eingehen, dasselbe nach den Ideen, so viel es angeht, zu gestalten. Jene intellektualistische Richtung tritt nun aber weit schroffer ausge- bildet in dem Systeme des Plotinos hervor, und was in Platon Dualistisches ist, wird von ihm auf einen consequenten Monismus zurückgeführt. Er stellt an die Spitze alles Seins jenen abstracten Begriff des Absoluten, jenes unpersönliche v, von dem, als dem schlechthin Einfachen, alles Dasein in allen Stufen der Mannichfaltigkeit bis zur letzten Schranke der URN abgeleitet wird. Dann folgt der in der Betrachtung versunkene Geist, in welchem das Eine zum All sich entwickelt, aber noch in seiner Einheit verharrt, und end- lich das dritte Prineip: die, ohne aus sich selbst herauszutreten, auf eine im- manente Weise die Welt nach den Ideen gestaltende Seele. Durch dieses spekulative Princip wird nun auch die Anwendung des platonischen Grund- satzes von der Verähnlichung mit Gott eigenthümlich bestimmt. Wir fühlen uns angezogen durch den erhabenen, sittlichen Geist bei Plotinos, die Be- geisterung für das Sittliche, welches ihm als die nothwendige Vorbereitung für alle Betrachtung des Göttlichen erscheint, wie ich schon in der Darstel- lung seines Gegensatzes gegen die Gnostiker darüber gesprochen habe. Wir wollen hier nur jene herrlichen Worte aus dem Buche über das Schöne an- führen: „So wie von dem sinnlich Schönen Keiner zu reden vermag, der es nicht geschaut hat und als Schönes erfafst, nicht wer von Geburt an blind war, so kann auch nicht von dem Glanz der Tugend reden, wer nicht ge- schaut hat, wie schön das Antlitz der dx«orvvn und Fwogoruvn ist und wie weder im Westen noch Osten es etwas so Schönes giebt.” Aber doch kann das sittliche Handeln bei dem Plotin nur einen untergeordneten Platz erhal- ten, wie aus seinen entwickelten Prineipien hervorgeht; denn die Verähnli- chung mit Gott wird ja bedingt durch seine Auffassung von jenen drei Grund- über die Eintheilung der Tugenden bei Thomas Aquinas. 353 prineipien: das Urbildliche der Tugend mufs in der Anwendung auf die Wv- m noch mehr auf den veös, noch mehr auf das iv, zu welchem durch die Betrachtung sich zu erheben das höchste Ziel des Geistes ist, etwas ganz Andres werden. So wird das höchste Ziel des sittlichen Handelns nur sein die Reinigung des Geistes für die Betrachtung, dafs, wie Plotin sagt, der Mensch nicht lebe das Leben des guten Menschen, wie die politische Tu- gend es will, sondern dieses verlassend zu dem Leben der Götter sich hin- wende; denn diesen, nicht dem guten Menschen, sollen wir ähnlich wer- den. So wird Alles aufgehn in die Entweltlichung des geläuterten Geistes, der durch die @r«Ssıa seinem Urbilde in dem vovs ähnlich wird. „Die Weis- heit”, sagt Plotin, „besteht so in der Betrachtung dessen, was der vous be- sitzt. Was in dem vets nicht Tugend, sondern eins mit seinem Wesen ist, wird in der Seele Tugend. Das Ideal der Gerechtigkeit ist die Beziehung des Einen zu sich selbst mit der Ausschliefsung von allem Andern, so in der Seele die höhere Gerechtigkeit die nur auf den voös sich beziehende Thätig- keit; die swpgeruvn ist die Einkehr in sich selbst zu dem vous hin; die «vogı« ist die dr&Ssie in der Ähnlichkeit mit dem, was er anschaut, wie dieses sei- ner Natur nach über alles Leidentliche erhaben ist.” Hier haben wir also die Quelle, aus welcher jene Eintheilung der Tu- genden bei Thomas abgeleitet ist, und es erhellt, wie sie mit einer ganz an- deren Anschauungsweise von göttlichen und menschlichen Dingen als der christlichen zusammenhängt. Von dem christlichen Standpunkte werden wir zwar auch, wie leicht erhellt, die kämpfende Tugend nicht in Gott setzen können, da von keinem Kampf bei ihm die Rede sein kann, aber wohl im eigentlichen Sinne das Urbild aller nicht im Kampfe bestehenden Tugenden: Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und, das Urbildliche von allem Sittlichen als Einheit zusammengefafst, die Heiligkeit. Wir-werden, was wir hier das Ur- bildliche nennen, in dem Handeln Gottes, in seiner Schöpfung und Weltre- gierung sich darstellen sehn, und so wird sich uns also auch als die höchste Aufgabe ergeben, handelnd das Bild des handelnden Gottes darzustellen, wie die Welt darauf angelegt ist, dafs dieses in ihr ausgeprägt werde. Indem nun aber Thomas jene, von einem fremden Standpunkte abgeleitete, Ein- theilung sich aneignet, wurde er eben dadurch dazu hingetrieben, die wahre Bedeutung des sittlichen Handelns zu verkennen und dasselbe als etwas Un- tergeordnetes in Beziehung auf eine höhere Stufe des der Betrachtung des Philos.- histor. Kl. 1846. Yy 354 Neanver über die Eintheilung der Tugenden bei Th. Aquinas. Göttlichen geweihten Lebens zu setzen, — der Standpunkt der Tugend als der reinigenden, worin der Anschliefsungspunkt für eine einseitig ascetische Richtung gegeben ist. Wenngleich nun zwar der Gesichtspunkt, das Leben als eine fortgehende Läuterung zu betrachten, ein durchaus richtiger ist, so ist doch diese Läuterung in dem ganzen sittlichen Entwicklungsprocesse, in der Erfüllung der sittlichen Lebensaufgabe eines Jeden von selbst gegeben und nichts davon Verschiedenes, nur die andre Seite dieses positiven Pro- cesses. Daher irrt denn auch Thomas in der Anwendung jener Worte Chri- sti, der Aufforderung, vollkommen zu werden, wie Gott ist, was sich ja auf die Verähnlichung mit Gott in dem ganzen handelnden Leben, nicht, wie Thomas meint, auf die Erhebung des Geistes zu Gott durch die Betrach- tung bezieht. So glaube ich nachgewiesen zu haben, was ich nachweisen wollte, wie bei dem, was dieser tiefsinnige Geist Grofses in der Behandlung der Sitten- lehre geleistet hat, das Irrthümliche aus der falschen Übertragung und An- wendung der einem früheren, durch das christliche Prineip überwundenen, Standpunkte angehörigen Prineipien hervorgeht. Über zwei Attische Rechnungsurkunden. H= BÖCKH. amnnmnnmwnnne [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 23. Juli 1846.] N: den nächsten Veranlassungen zum Ausbruche des Peloponnesischen Krieges war der Streit der Korkyräer und Korinther über Epidamnos. Nach- dem die Versuche gütlicher Beilegung fruchtlos gewesen, wurde die Korin- thische Flotte in der Nähe von Aktion von den Korkyräern angegriffen und geschlagen, und an demselben Tage von letztern Epidamnos durch Capitula- tion gewonnen. Das ganze Jahr nach der Seeschlacht und das folgende rü- steten hierauf die Korinther, bauten Schiffe, setzten ihre Flotte in Stand, und brachten aus dem Peloponnes und der übrigen Hellas gemiethete Ru-. derer zusammen; da wandten sich die Korkyräer aus Furcht vor diesen Zu- rüstungen nach Athen, woselbst auch Gesandte ‘der Korinther erschienen. Nachdem die Athener beide Gesandtschaften gehört, schlossen sie mit Kor- kyra ein Defensiv-Bündnifs, und schickten bald nach der Abreise der Ko- rinthischen Gesandten den Korkyräern zehn Schiffe unter Anführung des Lakedämonios des Sohnes Kimons, des Diotimos des Sohnes des Strom- bichos und des Proteas des Sohnes des Epikles zu Hülfe. „Diese Schiffe,” sagt Thukydides ('), „kommen also nach Korkyra; die Korinther aber, nachdem sie gerüstet, schifften mit 150 Segeln gegen Korkyra.” Es wird bei Sybota das gröfste Seetreffen geliefert, was bis dahin unter Hellenen gelie- fert worden; theilweise sind die Korkyräer, theilweise und noch mehr die Korinther im Vortheil; aber spät Abends, als die Korinther einen neuen (') 1,46. Vergl. Plutarch Perikl. 29. Diodors schlechte Erzählung (XH, 33) kann nicht in Betracht kommen. Yy [82] 356 Böcku Angriff machen und die Korkyräer mit den zehn Attischen Trieren ihnen entgegenschiffen, ziehen sich die Korinther plötzlich zurück; denn sie sehen zwanzig Attische Schiffe heranziehen, und vermuthen es möchten noch meh- rere kommen als sie sahen. Die Athener hatten nämlich nach den zehn Trieren noch zwanzig abgesandt, in der Furcht es möchten, was auch wirk- lich geschah, die Korkyräer besiegt werden und die erste Hülfsflotte unge- nügend sein. Diese zwanzig Schiffe befehligten, wie Thukydides sagt, Glau- kon des Leagros Sohn und Andokides der Sohn des Leogoros. Aus dieser ganzen Erzählung geht offenbar hervor, dafs die zwanzig Schiffe kurz nach den zehn abgesegelt sind. Die Korinther hatten schon beinahe zwei Jahre gerüstet, ehe das Bündnifs der Athener mit Korkyra zu Stande gekommen war; wenigstens läfst die Erzählung des Thukydides nicht annehmen, dafs die Korkyräer lange vor Beendigung dieser Rüstungen nach Athen gesandt: neue Rüstungen hatten also die Korinther nicht nöthig, nachdem Athen sich gegen sie entschieden hatte. Die Ankunft der zehn Attischen Schiffe erzählt Thukydides in Einem Athem mit dem folgenden Angriff der Korinther; wer kann glauben, dafs jene Schiffe schon lange vorher in Korkyra angekommen waren, und wie sollte Perikles, der diese Angelegenheiten dem Plutarch zu- folge leitete, die Umstände so falsch beurtheilt haben, dafs er vielleicht gar ein Jahr vorher die erste Hülfsflotte nach Korkyra geschickt und dadurch unnöthigen Aufwand verursacht hätte? Auch dafs die zweite Flotte erst lange hernach sei abgesandt worden, ist unglaublich; man tadelte, wie Plutarch sagt, den Perikles, dafs er eine so geringe Hülfe abgeschickt hatte; er sandte daher noch die zwanzig Trieren nach; es ist viel natürlicher, dafs beides in kurzer Zeit nach einander geschehen sei. Werden denn die Gegner des Pe- rikles ein Jahr lang gewartet haben, ehe sie seine Mafsregel tadelten? In der Athenischen "Eonwegis dpyaoAoyızn vom April bis August 1842 N. 892 (in den Tafeln N.891) hat Pittakis eine Steinschrift bekannt gemacht, in welcher die Ausgaben der Athener für diesen Krieg verzeichnet worden; eine genauere Erläuterung derselben hat Rangab& in dem trefflichen und ver- dienstlichen Werke, Antiquits Helleniques (1. Lief. Athen 1842) (!) N.115 gegeben. Die Inschrift, welche am 9. Juli 1842 im Parthenon gefunden wor- den, ist links durch den Bruch des Steines verstümmelt; rechts fehlt nur (') Erst im J. 1845 erschienen. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 357 ein und der andere Buchstab; oben und unten ist der Stein, wenn auch nicht die Schrift, unverletzt. Ich habe in der beifolgenden Abschrift die Copie von Rangabe mit Zufügung weniger Strichlein aus der Ephemeris wieder- gegeben. OZANE.KOI N TLO=ZIRATLENIFTESEBOLE=P EUR TEIOPAZIOZTPOTO ZEAPAMMA ıIEPONXPEMATONTEZAOENAIA 5 AMEONKAIXZYNAPXONTEZHOIZ ONO=ZLFAMTTREY=ZEAPAMMATEYE zTPATEAOIZEZKOPKYPANTOIZ NLEOZILAKEAAIMONIOILAKIA AIXZONEIAIOTIMOIEYONYMEI 0. m I SO ZH PYTANETAZHUROTESPPYT oEZKAIAEKAEMEPAIEZELELY AT N PXONFOZKRATENITEZBOLE—Z DNENOTE LO PA=.L.O=F, POT O=/E 15x - IAIHIEPONXPEMATONTEZA EZEPXIEYZKAIXZYNAPXON ZXPONOZANAPLYZTIOZ AOZANZTPATEAOIZEZKOP OIZEKMLEOZIALAYRONI 20 ENEIKOILEIAPARKONTI AIANTIAOZMTPYTANEIAZ = LE I TEL EI: Die Inschrift enthält nach der in den meisten Punkten richtigen Her- stellung der frühern Herausgeber zwei Posten: der erste betrifft die Zahlung für die zuerst abgesandte Flotte, der zweite die Zahlung für die nachgesand- ten Schiffe; die erste ist an die drei im Thukydides genannten Feldherrn geleistet, an Lakedämonios den Lakiaden (die Familie des Miltiades und Ki- mon gehörte nämlich zu dem Demos Lakiadae, s. Urkunden über das See- wesen des Attischen Staates S. 245, die Eisangelia bei Plutarch Alk. 22. und die Inschrift bei Rofs, Demen von Attika N.14), Proteas von Aexone, von 358 Böcku dessen Namen nur der Demos erhalten ist, und Diotimos von Euonymia; die zweite an Glaukon und zwei andere, deren einer aus dem Demos Koele ist, der andere aber Drakon oder Drakontides heifst; auch diese drei sind als die Feldherrn bezeichnet, während Thukydides (!) hier aufser Glaukon nur noch einen, und zwar Andokides des Leogoros Sohn (einen ältern als der Redner) nennt, der in dieser Inschrift nicht stand: denn der von Koele kann dieser nicht sein, weil die Familie der Andokides zu Kydathenäon ge- hörte (Leben der zehn Redner, C.1I. Gr. N.213). Wahrscheinlich hat uns Thukydides einen Gehülfen des Glaukon genannt, der bei dem Zuge war und mehr vom Seekriegswesen verstand als die beiden übrigen Feldherrn. Die erste Zahlung beträgt, wenn die Ziffern vollständig sind, 6 Talente; Rangabe berechnet diese vorzüglich für den Sold, den er, mit Einschlufs der Verpfle- gungsgelder, für jene Zeit sehr niedrig (?) auf den Mann zu drei Obolen täglich anschlägt, so dafs, da die Triere ohngefähr 200 Mann fafste, für zehn Schiffe in dreifsig Tagen 5 Talente erforderlich waren; da die zweite Flot- tenabtheilung doppelt so stark war, so ergänzt er die verloren gegangene Ziffer der zweiten Zahlung durch 12 Talente: ein unsicheres Verfahren, da man, aufser manchem Andern, nicht wissen kann, ob bei der zweiten Zah- lung nicht auch für die erste Flottenabtheilung Geld nachgesandt wurde. Für jede von beiden Zahlungen ist der Zahltag nach dem Tage der Pryta- nie, dem Archon und dem Schreiber der ersten Prytanie, endlich nach den Schatzmeistern der heiligen Gelder der Athenäa und ihrem Schreiber be- stimmt. Die Bezeichnung nach dem Archon ist aber bei beiden Posten ab- gebrochen; die Zeitbestimmung kann daher, abgesehen von Thukydides, zu- nächst nur nach den Schatzmeistern und ihren Schreibern gemacht werden. Im ersten Bande des Corpus Inscriptionum Graecarum (*), welcher im J. 1525 geschlossen worden, nachdem die einzelnen Partien lange vorher heft- weise ausgegeben waren, habe ich zuerst, soweit die damaligen Hülfsmittel zureichten, eine Liste dieser Schatzmeister und ihrer Schreiber entworfen. Diese Schatzmeister der heiligen Gelder der Athenäa kommen als Tempel- schatzmeister schon in den Zeiten der Schlacht bei Salamis vor (*); eine (') . (2) S. Staatsh. d. Ath. Bd. I. S. 296 f. 0) 8.182 £. (*) Staatsh. d. Ath. Bd. I. S.173. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 359 Liste derselben und ihrer Schreiber konnte damals, als ich den Entwurf machte, nur aus den Urkunden der Übergabe der Weihgeschenke angefer- tigt werden, und durch Combinationen setzte ich als Anfangspunkt für diese Liste die Einweihung des Parthenon an den grofsen Panathenäen Olymp. 85,3. Es ist nicht zu bezweifeln, dafs seit dieser Einweihung, ich denke aber auch schon früher, diese Schatzmeister die Verwaltung der heiligen Gelder der Athenaea und auch des Staatsschatzes hatten, und wenn Ran- gabe (') in Bezug auf eine Inschrift aus Olymp. 86, 4 den Epistaten der Prytanen eine Rechnung über Staatseinnahmen zuschreibt als Oberaufsehern über den Schatz, so beruht dies aufser Anderem auf dem Mifsverständnifs, dafs jene Inschrift sich auf den Staatsschatz beziehe, da sie vielmehr nur auf die Kasse von Vorstehern eines Bauwerkes oder mehrerer (Emısraraıs rüv dy- Horiav &gyuv) bezüglich ist, worauf ich schon früher bei Herausgabe jener Inschrift (?), obgleich nicht mit gehöriger Bestimmtheit und Ausschliefs- lichkeit hingewiesen habe. Ausgehend also von jener Einweihung des Tem- pels liefs ich dennoch aus Gründen, die ich am angeführten Orte entwickelt habe, in dem Entwurfe der Liste die ersten vier Jahre leer, und bestimmte den nach meiner Untersuchung ältesten unter den vorkommenden Schrei- bern der Schatzmeister, ...tes von Lampträ, auf das Jahr Olymp. 86, 3. Von diesem ab ordnete ich die Schatzmeister und Schreiber nach den Pan- athenaischen Penteteriden, und setzte die Penteteris Olymp. 90, 3 — 91, 2 als eine solche, deren Schatzmeister und Schreiber unbekannt wären, wozu mich die mir mitgetheilte Abschrift des Denkmals Corp. Inser. Gr. N. 141. B nöthigte, in welcher etliche Buchstaben am Schlufs der Inschrift an eine Stelle gesetzt waren, wo stehend sie zu diesem Ergebnifs führen mufsten. Als ich jedoch später von Rofs ein im Jahr 1834 gefundenes sehr kleines Bruchstück einer Übergab-Urkunde erhalten und untersucht hatte, erkannte ich, dafs ich durch jene Abschrift getäuscht worden, und dafs als die leere Penteteris nicht die von Olymp. 90, 3— 91,2 hätte gesetzt werden müssen, sondern die von (') S.167 zu N.114 seiner Sammlung, und sonst. (?) Vorrede z. Verz. der Vorlesungen d. hies. Univ. Sommer 1837. Auch in der ähn- lichen Inschrift bei Rangabe N.123 sind !rırrarcı av Örmoriwv Eoymv zu verstehen und nur diese können dort verstanden werden, so wie N.89. B. Wo der Schatz vor Vollen- dung des Parthenon lag, weils ich nicht, höchst wahrscheinlich aber doch in irgend einem Locale der Burg. 360 Böcku Olymp. 87,3— 88, 2, welche nun durch das Rossische Bruchstück ausge- füllt wurde. Den Grund des Irrthums habe ich in einer Abhandlung „De ‚fragmento inscriptionis Alticae, quo acta et fasli Quaestorum Minervae emen- dantur et suppleniur”, welche in den Annali dell’ Instituto di corrispondenza archeologica vom Jahr 1835 (S.123 ff.) gedruckt ist, nachgewiesen, und diese Nachweisung wird durch eine Anmerkung von Hug. Jac. Rose in sei- nem Inschriftenwerke (Tafel zu S.219) bestätigt, indem dort angegeben wird, die Buchstaben, deren Stellung mich irre führte, ständen eine Zeile weiter unten, wie ich es vermuthet hatte. Zugleich habe ich daselbst die Liste der Schatzmeister berichtigt und vervollständigt. Rangabe hat in der archäo- logischen Ephemeris vom Jahr 1837 (S. 41 f.) dieselbe Berichtigung gemacht, nicht jedoch, wie er behauptet (Antt. Hell. S.150), aus dem kleinen Bruch- stücke, woraus ich sie gezogen hatte, sondern aus einem andern. Bei Ge- legenheit des von mir behandelten Bruckstückes erwähnt er meine Berichti- gung mit den Worten (8.149): Cette inscription fut envoyce en 1839 par Mr. L. Rofs & Mr. Boeckh qui la publia dans une brochure ('). Nous y avons vu avec une vive salisfaclion que ce savant en a tird les memes conclu- sions que nous pour la chronologie des questeurs et des secretaires, et qu'il apporta a son tableau les m&ömes modificalions, que nous n’avions proposdes qu'avec hesitation deux ans auparavant contre une autorild aussi puissante que la sienne. Er wiederholt (8.150), dafs ich seine Anordnung zwei Jahre später bestätigt habe. Da aber das Jahr 1835 zwei Jahre früher als das Jahr 1837 eingetreten ist, und in jenem ich meine erste Tafel berichtigt habe, in diesem Rangabe, so erhellt, dafs ich zwei Jahre früher, nicht zwei Jahre spä- ter als er diese Berichtigung bewerkstelligt habe. Die so hergestellte Reihen- folge und Zeitbestimmung ist durch alle später entdeckten Inschriften be- stätigt worden, und auch durch solche, in welchen, was früher nicht der Fall war, als ich die Anfertigung der Liste unternahm, neben der Schatz- behörde der Jahre die Archonten genannt sind; nur für die erste Pentete- ris, die ich gleich Anfangs auf Combinationen gestützt leer liefs, fehlen noch immer die Namen der Schatzbehörde, obgleich ich glaube, dafs zwei Bruch- stücke, die Rangabe später setzt, aus Übergab-Urkunden jener Zeit übrig sind, und aus dem einen ein Theil des Namens eines Schreibers hervorgeht. (') Es bezieht sich dies auf einen besondern Abdruck, welcher ebenfalls das J. 1835 trägt. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 361 Von Olymp. 86, 3 an aber bis in das letzte Jahr vor Euklid sind mit weni- gen Ausnahmen diese Namen ganz oder mit Verstümmelung bekannt, und die Liste ist eben so sicher als die der Archonten. Mit allen Hülfsmitteln ausgerüstet hat Rangab& sich das Verdienst erworben, erst in der Ephemeris (1839. S.251) und später in seinen Hellenischen Alterthümern (5.235) eine Liste gegeben zu haben, welche vor einer sorgfältigen, von mir angestellten Prüfung bis auf wenige unwesentliche Dinge vollkommen besteht (!). Kehren wir nun zu der Inschrift über die Ausgaben für Korkyra zu- rück. Die zweite Zahlung ist geleistet am letzten Tage der Prytanie der Ai- antis von den Schatzmeistern, deren Schreiber Eutheas Aeschrons Sohn von Anaphlystos war (der verstümmelte Name ist leicht und sicher aus andern Quellen hergestellt), ...... es von Erchia und seinen Amtsgenossen. Dies ist die Schatzbehörde von Olymp. 86, 4 unter dem Archon Apseudes, wel- cher daher schon von meinen Vorgängern hier in die Inschrift eingesetzt worden ist. Wie steht es aber mit der ersten Zahlung? Sie ist gemacht un- ter dem Schatzamt des ..... des Kerameers und seiner Amtsgenossen, de- ren Schreiber Krates Nautons Sohn von Lampträ war (ich nenne ihn Navrw- vos, nicht Naurovoes Sohn wie Rangab£; letzteres ist schwerlich Griechisch), am 13. Tage der ersten Prytanie, welche der Aiantische Stamm hatte. Dies ist die Schatzbehörde von Olymp. 86, 3 unter dem Archon Krates, welchen daher Rangabe ergänzt hat: nicht Chares, wie bei Diodor, ist der Archon dieses Jahres, sondern Krates, wie ich aus zwei Inschriften schon längst er- wiesen habe, aus einer auf Delos bezüglichen (?) und aus einer Attischen (°). Also ist die erste Zahlung, für die zehn Schiffe, in einem andern Jahre, etwa ein Jahr, ja mindestens über ein ganzes Jahr früher als die zweite ge- macht, ungeachtet wir aus Thukydides und aus dem Sachverhältnifs selbst geschlossen haben, beide Flotten seien ganz kurz nach einander abgesegelt: denn dafs die Zahlungen kurz vor der Abfahrt geleistet worden, versteht sich von selbst und liegt sogar in dem beidemale gebrauchten Präsens £x- mresusw. Diese Vorstellung, dafs beide Zahlungen über ein Jahr auseinan- (') Der Haupttheil dieser Liste ist in der Anlage 4 enthalten. (?) In der Abh. über Delos Cap.11. (Schriften der Akad. v. J. 1834.) (°) Vorr. zum Verz. der Vorl. der hiesigen Univ. 1837. Bei Rangabe ist diese Inschrift N. 114. Philos.- histor. Kl. 1846. Zz 362 Böcku der lägen, hat Rangabe denn auch befolgt und darnach allerlei aufgestellt, namentlich über den Prytanienschreiber, was eine Prüfung nicht aushält. Statt es zu widerlegen, bemerke ich nur Folgendes. Ungeachtet des eben von uns Gesagten ist es sicher, dafs die erste Zahlung nicht unter dem Ar- chon Krates Olymp. 86, 3 gemacht ist. Als sie gemacht wurde, war Archon der, in dessen Jahre K - - - erster Schreiber des Rathes war (!): es ist, wie häufig vor Euklid, der Schreiber der ersten Prytanie zugleich mit dem Ar- chon zur Bezeichnung des Jahres angegeben. Im Jahre des Archon Krates nun war Metagenes Schreiber der ersten Prytanie, nach der schon angeführ- ten Inschrift: emı 775 rerdgrns nal denarns Bovrds (2), 7 Merayeuns mouTos Eypan- Karsus, em Koaryros apy,ovros’ASmvaloızw. In demselben Jahre des Archon Kra- tes war ein Krates Schreiber der Schatzmeister, und als dieser Schreiber der Schatzmeister war, erscheint Metagenes in der Inschrift bei Rangabe N.89B. wieder als erster Prytanienschreiber. Aber in der Urkunde über die Korky- räischen Züge fängt der Name des ersten Schreibers des Rathes mit K, nicht mit Man. Folglich ist die erste Zahlung nicht im Jahre des Archon Krates gemacht. Vielmehr ist sie wie die zweite im Jahre des folgenden Archon, des Apseudes gemacht. Die genau nach den Räumen des Froyndov geschrie- benen Denkmales gemachte Herstellung zeigt auch mit höchster Wahr- scheinlichkeit, dafs der Prytanienschreiber, der bei der ersten Zahlung ge- nannt ist, derselbe sei, wie bei der zweiten. Hier ist die von mir verbesserte Herstellung: "ASyvalcı avnA]urav E[s] Koplrugav rade- "Er ’A- „eudeus agy,o]vros xai em 115 Bovrns, f Rl..- e.öNg baeivou] TerSganios moWToS Eygunua- Teve, rauiaı ] ieg@v Yonnaruv is "ASyvala- Burssweh: &n Kep]aucwv nal Euvapyovres, ois Fr) I’ 3 ! Koaras Navur]wvos Aaumrgeüs EYARUWATEUE, ’ Ey > ! m magedorav ] argarnyaıs €s Koprupav rTais > ’ 12 mawreis En] mAtouni, Aaredaoviw Aarıc- [4 >5 vw ’ M 69 ön, Hpwrez] Aifuvei, Avriup Edwvunei, (') Rangab, dessen Abschrift besser ist, hat vollständig K (Z.2 zu Ende), die Ephem. #, welches nur K sein kann; wäre es von M, so mülste statt des Verticalstrichs # ein schräger / stehen. (*) Dals der Attische Rath gemeint sei, werde ich anderwärts zeigen. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 363 10. mi 795 Alav]ridos mouraveias maWrns TeU- FaVEVOUCNS r]geis za dena Hegi ESEMAU- Das 222...) PT. ’Eri ’Anbeudeus] dgyovros zaı Em 7ns BevAns "K.....0dns] Basıvou TeSpanos mawros En 15 YoujıueTeUE, ran]ıaı iegav Konuaruv ns "A- Iyvalas “.....]ns "Eoxsis nal Euvapy,ov- Tes, 0is EüIeas Ar ]rygwvcs "AvapAucrios Eygauuareue, wage ]dorav argurnyels & Kop- zupav Tols deurep]oıs EumAkcourı, TAavrwvı Or res ee ]erenn Kost; Aganovrı ER NEE 3 775] Alavridos mguraveias mowWrns mguravevouan]s 74 rere[uraie Auep- [e ns mouraveias ..] z Man bemerke hier gelegentlich, dafs die Athener amtlich Kegrvpa schrieben, wie die Korkyräer selbst nach ihren eigenen Denkmälern, nicht. Kegzuga. Z.12 zu Anfang ist früher ergänzt worden: [Ivies 775 rgu.], was niemand glaublich finden wird. Allerdings pflegt rs meUravelas in der hier vorkom- menden Formel zugesetzt zu werden; aber dafür fehlt der Raum, und die Auslassung des r7s meUTavEeI«S werden wir weiter unten in einer andern In- schrift wieder finden. Was aber in der von mir gelassenen Lücke gestanden habe, weifs ich nicht: nur kann ich nicht glauben, dafs lauter Ziffern darin gestanden hätten. Denn wenn diese auch breiter sollten geschrieben gewesen sein als die gewöhnlichen Buchstaben, wie allerdings nach der Tafel in der Ephemeris das P breiter ist, so würden doch zur Ausfüllung der ganzen Lücke mindestens 40 Talente erfordert werden, und es ist nicht wahrscheinlich, dafs man für zehn Schiffe so viel Geld gleich mitgegeben habe, da man ja immer wieder eine Nachsendung machen konnte, wenn sich die Schiffe länger aus- wärts aufbielten. Vielleicht war überflüssiger Weise das Wort 20694 hinzu- gefügt; dann würde noch eine Stelle durch eine Ziffer, und wohl durch A (10 Talente) auszufüllen sein. Doch selbst wenn die Summe gröfser gewesen sein sollte, so kann dies aus vielen Gründen auf die Beurtheilung des Chrono- logischen keinen Einflufs haben. Ich kehre nun zu dem Prytanienschreiber zu- rück. Es ist der erste Prytanienschreiber bei beiden Posten ein Teithrasier, und sein ganzer Name pafst mit derselben Buchstabenzahl in beide Theile der Zz2 364 Böcku Inschrift; den ersten Buchstab seines Namens K finden wir in dieser Inschrift, das Ende dus habe ich aus der Inschrift C. I. Gr. N. 74 gegeben, welche aus dem Jahre des Apseudes datirt ist und die drei letzten Buchstaben des da- maligen ersten Prytanienschreibers noch enthält: vielleicht hiefs er K{arrıa]- öns, welches gerade den Raum füllt (1). Er ist der Sohn des Phaeinos, viel- leicht des Lehrers-des Meton. Der Schreiber der Prytanie war ein Senator, der jährlich aus dem Senat durchs Loos gewählt wurde (?); Senator konnte man öfter werden, aber gewifs nicht zwei Jahre nach einander, so dafs ein Senator, während er im Amte war, hätte für das nächste Jahr schon wieder mitloosen können; und schon der Umstand, dafs der erste Prytanienschrei- ber zur Bezeichnung des Jahres angewandt wird, beweiset, dafs man nicht . zwei Jahre nacheinander zu diesem Amte gelangen konnte, selbst nicht durch das günstigste Loos. Fälschlich hat also Rangabe unter dem Archon Krates und unter Apseudes einen und denselben ersten Prytanienschreiber Meta- genes angenommen; auch habe ich nun schon gezeigt, dafs beide verschie- den waren, unter dem Archon Krates Metagenes, unter Apseudes aber K..- ...des. Aber bei beiden Zahlungen für Korkyra ist der ersten Prytanien- schreiber ein und derselbe. War nun der erste Prytanienschreiber bei bei- den Zahlungen derselbe, so sind sie also nicht in zwei aufeinanderfolgenden Jahren, sondern in demselben Jahre geleistet, und zwar in dem Jahre des Apseudes. Wie lange aber nach einänder? Die erste ist am dreizehnten Tage der ersten Prytanie geleistet EMI INS 2... TIdos meUTaVvEl«S, die zweite am letz- ten Tage der Prytanie Er ns Aiavridos ...rns mgUraveuVeUCHS. Die Lücken las- sen sich zwar auch unter Annahme verschiedener Prytanien ganz genau aus- füllen; aber die Räume werden gleichfalls ganz genau, bis auf den Buchstab gefüllt, wenn man, eben um die erforderliche rasche Aufeinanderfolge bei- der Zahlungen zu gewinnen, beim ersten Posten [Aiav]ridss, beim zweiten [rew]rns ergänzt; d.h. beide Zahlungen sind in derselben Prytanie, etwa 22 Tage auseinander geleistet, wenn das Jahr ein Gemeinjahr war, oder etwa 25 Tage, wenn es ein Schaltjahr war, unter dem Archon Apseudes Olymp. 56,4. Unter Apseudes hat denn auch schon Dodwell (Annal. Thue.) die (') €. I. Gr. N.74 ist der dafür gelassene Raum zu grols; in jener Inschrift liels sich die Breite des ersten Theils nicht genau bestimmen: sie muls jetzt um drei bis vier Buchstaben geringer gesetzt werden. (?) Staatsh. d. Ath. Bd. L S. 200. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 365 Schlacht gesetzt, von welcher wir gesprochen haben; aber in der bekannten Voraussetzung, das Jahr der Athener habe bis zu Olymp. 87,1 mit dem Ga- melion, im Winter angefangen, giebt er dem Apseudes nur ein kurzes hal- bes Jahr vom 1. Gamelion Olymp. 86, 4 (6. Jul. Februar vor Chr. 432) bis ausschliefslich 1. Hekatombäon. Olymp. 87,1 (16. Jul. Juli vor Chr. 432). Schon im Jahr 1816 (!) habe ich aber gezeigt, dafs das Attische Jahr bereits zur Zeit der Marathonischen Schlacht mit dem Hekatombäon begonnen habe, und wenn meine Herstellung der Inschrift über die Ausleihung der Capitalien und der Verpachtung der Grundstücke des Delischen Tempels (?) richtig ist, so kam darin der Monat Poseideon unter dem Archon Apseudes vor, so dafs Apseudes schon vor dem Gamelion Archon war. Die erste Pry- tanie unter Apseudes fällt also in den Sommer des J. 433 vor Chr. Im Jahre des Apseudes, Olymp. 86, 4, fiel der 13. des letzten Monates, des Skiro- phorion, wie wir zufällig wissen, auf den 27. Juni Jul. (?), woraus es wenig- stens annehmbar wird, dafs es ein Schaltjahr war: denn die Schaltjahre vor- züglich liefen weit in den Julianischen Juli hinein (*). Zwölf Attische Mo- nate früher war also der 13. Tag der ersten Prytanie, an welchem die erste Zahlung gemacht ist; rechnen wir diese zwölf Monate zu 354 Tagen, so be- gann das Jahr des Apseudes 366 Tage vor dem 27. Juni Jul. also den 26. Juni vor Chr. 433. Die erste Zahlung fiele nach dieser Rechnung auf den 8. Juli; die zweite ist am letzten Tage der ersten Prytanie, also um den 2. August gemacht. Die grofse Schlacht zwischen den Korkyräern und Ko- rinthern ist folglich, wenn man nicht gegen alle Wahrscheinlichkeit eine grofse Zwischenzeit zwischen den beiden Flottensendungen annehmen will, etliche Tage nach dem 2. August des J. vor Chr. 433 geliefert worden, da die um den dritten August (als den nächsten Tag nach der Zahlung) oder einige Tage später abgefertigte zweite Flottenabtheilung der Athener gerade am Schlachttage vor Korkyra ankam; nicht aber, wie gewöhnlich angenommen wird, im Frühling des Jahres vor Chr. 432. Hierdurch wird die Zwischen- (') Vorrede zum Verz. der Sommervorles. der hiesigen Univ. (2) Abh. über Delos a. a. O. Cap. 9. (°) Ideler Hdb. der Chronol. Bd.I. S. 326 f. vgl. S. 329. (°) Da ich nur auf das Schaltjahr gerechnet habe, so versteht es sich von selbst, dals die ganze folgende Berechnung insofern hypothetisch ist. Dies ist jedoch unwesentlich. 366 Böcku zeit zwischen der Schlacht bei Sybota und dem Treffen bei Potidäa be- deutend länger als nach früherer Annahme. Aus der übrigens genauen Er- zählung des Thukydides von dem, was zwischen beiden sich eräugnet hatte, kann man nicht ersehen, wie grofs diese Zwischenzeit gewesen, und ich finde es daher überflüssig, auf die nähere Erwägung dieser Begebenheiten einzu- gehen. Man wird sich vielleicht wundern, dafs ich in dieser Darlegung unsere Schatzmeister gänzlich aus den Augen verloren habe. Denn nach diesen zu urtheilen, deren Chronologie ich ebenso sicher als die der Archonten ge- nannt habe, ist ja die erste Zahlung über ein Jahr früher als die zweite er- folgt. Hierin liegt freilich gerade die Schwierigkeit; wir gewinnen entgegen- gesetzte Ergebnisse, wenn wir von der Schatzbehörde und wenn wir bei der ersten Zahlung von dem durch den Prytanienschreiber bezeichneten Archon Apseudes ausgehen; denn dafs jener Teithrasier bei der zweiten Zahlung der erste Prytanienschreiber unter Apseudes war, steht wohl fest, und er war höchst wahrscheinlich auch der erste Prytanienschreiber zur Zeit der ersten Zahlung. Nehmen wir letztern Ausgangpunkt, so kommen wir zugleich mit Thukydides’ Erzählung in Einklang. Aus diesem Widerspruche zweier Er- gebnisse läfst sich nur durch die Annahme herauskommen, dafs das Schatz- meisterjahr einen anderen Anfang als das Archontenjahr hatte; und dies halte ich für die Zeiten vor Euklid für das Richtige. Ich habe nämlich schon früher (1) aus den Übergab-Urkunden jener Zeiten den Schlufs gezogen, dafs wie die Penteteris, nach welcher diese Urkunden sich richten, ebenso die Jahre Panathenaische sind; auch die Rechenschaftsablagen wurden von Panathenäen zu Panathenäen gemacht. Nach Euklid stimmen die Schatz- meisterjahre in Beziehung auf die Schatzmeister der Göttin wahrscheinlich ganz mit den Archontenjahren überein (?); aber dann ist in den Urkunden auch nicht mehr vom Laufen der Rechenschaften von Panathenäen zu Pan- athenäen die Rede; die Finanzverfassung Athens ist unter Euklid, als die Umstände sich gänzlich verändert hatten, ganz anders eingerichtet worden, und es ist daher natürlich, dafs man auch dergleichen Veränderungen, wie die des Schatzmeisterjahres machte: namentlich hörten die Tribute auf, (') Corp. Inser. Gr. Bd.I. S.179. (*) Corp. Inscer. Gr. N.150. 151. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 367 welche von den Panathenäen ab bestimmt wurden (!). In den ältern Über- gab-Urkunden werden die Archonten nicht einmal irgendwo erwähnt, weil diese Urkunden in keiner nähern Beziehung auf den Staat stehen und daher die Nennung der Schatzmeisterbehörde genügte ; anders freilich in den Rech- nungen über gezahlte Gelder, wovon ich später reden werde. Auch die At- tischen Amphiktyonen von Delos rechneten noch nach Euklid von Tharge- lien zu Thargelien, jährig und penteterisch zugleich; doch stimmte ihr Amts- jahr wenigstens damals.mit dem Archontenjahre überein (?). Gehen wir da- von aus, dafs das Amtsjahr der Schatzbehörde in jener früheren Zeit nicht mit dem Archontenjahre übereinstimmte, so verschwindet die Schwierig- keit, welche wir fanden. Am 13'" Tage des Jahres des Archon Apseudes, Olymp. 86, 4, den 13. Hekatombäon, waren noch die Schatzmeister im Amte, deren Schreiber Krates von Lampträ war, d.h. diejenigen, welche unter dem Archon Krates Olymp. 86, 3 bald nach dem Anfang des Jahres eingetreten waren; aber später, etwa in der dritten Dekade des ersten Mo- nats, traten die neuen Schatzmeister ein, und so zahlen nun am letzten Tage der ersten Prytanie diejenigen, welche die Liste für Olymp. 86, 4 anmerkt, deren Schreiber Eutheas der Anaphlystier war. Der Grenzpunkt ihrer Amts- führung waren die Panathenäen. Aufser Clinton und Vater stimmen alle neueren Forscher überein, dafs die kleinen Panathenäen, wie die grofsen, in der ältern Zeit (von den Kaiserzeiten rede ich nicht) im Hekatombäon gefeiert wurden. Die grofsen wurden am 28. Hekatombäon (?) begangen, womit wohl der Anfangstag gemeint ist; die kleinen hat Oorsini in den- selben Monat, aber früher gesetzt; ich selber (*) habe mich dahin erklärt, dafs beide eigentlich die Feier derselben Begebenheit seien und die grofsen nur eine erhöhte Feier der andern, die man in dem Jahre, da jene pentete- rischen begangen wurden, gar nicht werde gefeiert haben: es seien also beide Panathenäen im Hekatombäon zu ohngefähr derselben Zeit des ersten Mo- nats, und zwar wie Oorsini von den grofsen behauptet hat, gegen Ende des Monats gefeiert worden. Ebenso hat sich Otfr. Müller (°) dafür entschieden, (') Decret für die Methonäer in Pieria. (2) €. I. Gr. N. 158. (°) Corsini F. A. Bd. II. S. 359. (*) Staatsh. d. Ath. Bd. II. S. 166 f. (°) Cambr. Philol. Mus. 1833. N. v. 368 Böcku die kleinen seien wie die grofsen in der letzten Dekade des Hekatombäon gefeiert worden. Ebenso Carl Hoffmann ('), der sie mit Recht auf dieselbe Zeit wie die grofsen setzt; Herm. Alex. Müller (?) setzte ihren Anfang auf den 17. Hekatombäon; Mor. Meier (?) kehrt mit Recht zum 28. Hekatom- bäon zurück. Dafs beide Panathenäen in denselben Monat Hekatombäon gehören, erkennt auch der neueste Schriftsteller über die religiösen Alter- thümer der Griechen, C. Fr. Hermann (*), mit Beziehung auf die früheren an. Gestützt auf das hinlänglich begründete Ergebnifs, es seien beide Pan- athenäen gegen Ende des Hekatombäon gefeiert worden, wofür ich die Be- weise nicht wiederholen will, können wir den Wechsel der Schatzmeister vor Euklid um die Mitte der dritten Dekade des Hekatombäon setzen. Hier tritt nun aber die Frage ein, ob die Attischen Rechnungsurkun- den, welche wir aus der Zeit vor Euklid, namentlich aus den verschiedenen Jahren des Peloponnesischen Krieges haben, mit dem Vorgetragenen verein- bar sind. Wir finden sowohl im Corpus Inscriptionum Graecarum als bei Rangabe Ausgaberechnungen aus jenem Zeitalter, welche nach den Archon- tenjahren geführt sind; und dabei ist denn zugleich die ausgebende Schatz- behörde genannt, nämlich der erste Schatzmeister mit seinen Amtsgenossen und ihr Schreiber, wie sie von mir und Rangab& in. den Listen bei dem be- stimmten Olympiaden - oder Archontenjahre verzeichnet sind. Aber dies beweiset nicht, dafs das Amtsjahr der Schatzbehörde völlig mit dem Ar- chontenjahre stimmte, so lange nicht nachgewiesen ist, dafs vor den Pan- athenäen in einem solchen Jahre Zahlung von denselben Schatzmeistern ge- leistet worden, von welchen wir behaupten, sie seien erst um die Panathe- näen dieses Jahres ins Amt getreten. Denn wenn vor den Panathenäen Zah- lung geleistet worden, so mufste nach unserer Ansicht die Schatzbehörde genannt werden, welche wir in der Liste dem vorhergehenden Archonten- (') IavaSyvaizos, S. 40 ff. (?) Panathenaica, S. 34 f. (°) Hall. Encyelop. d. Wiss. u. Künste im Art. Panathenäen. (*) Lehrbuch der gottesdienstl. Alterthümer der Griechen $. 275. Erst später ist die Abhandlung von Petersen in Hamburg, „die Frühlingsfeste der Agraulos und die Archai- resien in Athen” (Zeitschrift f. Alt. Wiss. 1846. N.73-75) erschienen, in welcher S. 530 gleichfalls als erwiesen anerkannt wird, dals die Athener zur Zeit ihrer Selbständigkeit die grolsen und kleinen Panathenäen in denselben Tagen des Hekatombäon feierten. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 369 jahre beilegen; aber war eine Zahlung vor den Panathenäen nicht vorge- kommen, so konnte gesagt werden, unter dem bestimmten Archon hätten diese bestimmten Schatzmeister gezahlt, die dennoch erst von den Panathe- näen ab im Amte waren. Vermuthlich zahlten die bald abgehenden Schatz- meister nach herkömmlichem und anerkanntem Gebrauch im letzten Monat ihres Amtes, im neuen Jahre so wenig als möglich, weil sie ihre Rechnung schliefsen mufsten; zweierlei Schatzmeister erscheinen daher selten in einem Archontenjahre: die Inschrift über die Ausgaben für Korkyra ist davon das einzige Beispiel, wenn nicht ein zweites hinzutritt, welches ich erst viel wei- ter unten berühren kann. Selbst für die grofsen und kleinen Panathenäen hat man nicht vor den Panathenäen bezahlt; was unsere Ansicht bestätigt: C. 1. Gr. N.147 wird Olymp. 92, 3 für die in diesem Jahre gefeierten gro- fsen Panathenäen erst in der zweiten Prytanie gezahlt; N.144 bot mir das vorhandene Bruchstück nach einer wie es schien sehr einleuchtenden Her- stellung und Ergänzung das Ergebnifs dar, es sei in der dritten Prytanie für die Panathenäen bezahlt; jetzt ist zu jenem Bruchstück die Ergänzung ge- funden und von Rangabe N. 122 herausgegeben, und es erhellt daraus, dafs das von den Schatzmeistern an die Hellenotamien gezahlte Geld von den Hellenotamien am 20°" Tage der zweiten Prytanie von Olymp. 91,2 für die Panathenäen gezahlt worden; was offenbar wieder Nachzahlung war. Solche Nachzahlungen sind häufig erfolgt ('); in der Inschrift, auf die ich gleich übergehe, wird sogar an die vorjährigen Hellenotamien noch gezahlt (Z. 26). Soll unsere Ansicht widerlegt werden, so mufs man einen mir noch nicht vorgekommenen Fall nachweisen, dafs die Schatzmeister, die wir in der Liste einem bestimmten Archon parallel setzen, schon vor den Panathenäen, also mindestens vor dem 28‘ Tage der ersten Prytanie gezahlt haben. In der That setzt Rangabe, dessen Geschicklichkeit verdient, dafs wir seinen Unter- suchungen nachgehen, in seiner Inschrift N. 116. 117. durch eine Ergänzung, es sei am ersten Tag der ersten Prytanie unter dem Archon Amynias Olymp. 89,2, als Timokles von Eitea erster Schatzmeister war, eben der, welcher nach unserer Ansicht erst um die Panathenäen dieses Jahres angetreten ha- ben müfste, aus dem heiligen Schatz gezahlt worden. Jene Inschrift ist lückenhaft, aber zu grofsem Theile ergänzbar, wenn man weitläuftige Com- (') Vergl. Staatsh. Bd. II. S.167 und zu Corp. Inser. Gr. N. 147. Pryt. II. Philos.- histor. Kl. 1846. Aaa 370 Böckn binationen und Rechnungen nicht scheut; ich habe diese unternommen, da zumal die Inschrift, nach Rangabe’s Vorarbeit, auch andere merkwürdige Er- gebnisse versprach; ich habe aber gefunden, dafs die Behauptung, es sei von jenem Schatzmeister und seinen Amtsgenossen am ersten Tage gezahlt worden, nebst vielem andern von dem gelehrten Griechen Aufgestellten falsch ist, und ich theile hier meine ihn berichtigende, und zugleich einige seiner Behauptungen dennoch bestätigende Untersuchung mit. Ich glaube behaupten zu können, dafs wie er diese Inschrift behandelt hat, das was er durch sie beweiset, nicht bewiesen ist, sondern darnach eher bezweifelt wer- den müfste; durch die folgende Behandlung und Berichtigung denke ich aber die Zweifel zu heben. Jene Inschrift, N. 116 und 117 in der Sammlung von Rangabe, ist von ihm aus zwei Bruchstücken geschickt zusammengesetzt worden. Das gröfsere, nach der rechten Seite, war aus einer Abschrift von Rofs mit Be- merkungen von Meier bereits im J. 1838 in Deutschland bekannt gemacht ('), und ich besitze die Originalabschrift von Rofs; aufser Rangabe stellt diesen Theil eine gute Lithographie in der archäologischen Ephemeris dar (N. 20). Das kleinere Stück, welches nur bis Z.26 reicht, ist gleichfalls in der Ephe- meris (N. 259) und wiederholt in den Hellenischen Alterthümern heraus- gegeben, und ich besitze auch eine im J. 1840 von Rofs mir übersandte Ab- schrift davon. Die Inschrift, soweit sie vorhanden (?), beträgt 52 Zeilen; unten fehlen jedoch ohne Zweifel noch etliche. Ich habe mit Benutzung aller Exemplare den Text berichtigt und ergänzt, in der Lapidarschrift letz- teres mit rother Schrift; in der Minuskel sind die Ergänzungen durch Klam- mern bezeichnet; wo ich die Lücken nicht ausfüllen und auch ihre Gröfse nicht genau bestimmen konnte, sind Striche gesetzt. Die Ergänzung des letz- ten Wortes der ersten Zeile ist unsicher. Über die verschiedenen Lesarten sage ich wenig; was ich als überliefert gegeben habe, ist alles sicher. Z.4 gegen Ende hat die Ephem. E&/ - - -, Rang. E£I - - -, Boßs’EEN! SEE die sichere Herstellung lehrt, dafs der Schreiber sich verschrieben hatte: er hatte wahrscheinlich E£ANOZEX geschrieben, und tilgte vier Buchstaben AANOZ, deren Raum ich in der Maiuskel in Klammern eingeschlossen habe. (1) H.A.L. Z. 1838. N.196 £. (?) S. Anlage 2, c. über zwei Atlische Rechnungsurkunden. 371 Z.6 am Ende hat nur Rofs die Buchstaben Ol, die’ andern dafür Lücken. Z.7 zu Anfang des zweiten Bruchstückes hat Rofs TTT, Rang. nur TT, die Ephemeris ITT; nur letzteres oder das Rangab£@’sche kann richtig sein, was sich jedoch erst bei der Berechnung jenes Pöstens ergeben kann. 2.15 in dem vordern Bruchstück fehlt in der Lithographie der Ephem. die be- deutende Ziffer P ganz, ohne dafs dafür Raum wäre. Rangabe sagt in der Ephem. (1839. Juni und Juli S.256), sie sei nach neuer Betrachtung des Steines, der hier gelitten habe, einzusetzen; dessenungeachtet fehlt sie auch in seiner Abschrift in den Hellenischen Alterthümern, und: blofs in der Mi- nuskel hat er sie. Glücklicher Weise ist sie in der Rofsischen Abschrift vor- handen; dagegen läfst Rofs das erste H hier aus, und bemerkt, es seien da, wo wir es haben, zwei leere (vacante) Stellen. Bei Rang. wie in der Ephem. steht deutlich HH, und es bleibt hier, wenn das letzte N von Zuvapyevrwv (wofür Rofs £ hat) ergänzt ist, nach Rang. und der Ephem. nur noch Eine leere Stelle. Z.29 am Schlufs des Zinsbetrages hat Rang. Ill, Rofs und die Ephem. IH 111 ganz deutlich. Z.32 ist das erste Zeichen bei Rofs H; dafs dies falsch sei, zeigt schon der Raum, und die Rechnung würde es ebenfalls zeigen, wenn sie angestellt würde, was ich in dieser Partie unterlassen habe, weil die Rechnung weiter kein Ergebnifs liefern kann. Rang. hat H, die Ephem. IH. Es ist unzweifelhaft H. Z.42.zu Anfang des Bruchstückes hat Rofs PTEZ; bei den andern fehlt P. Ich habe jedoch in meiner Abschrift P davon beibehalten, welches Rofs für P genommen haben kann. Die Inschrift enthält ein Verzeichnifs der von den Schatzmeistern der heiligen Gelder der Athenäa bezahlten Summen in der vierjährigen Finanz- periode von den grofsen Panathenäen Olymp. 88, 3 bis zu den grofsen Pan- athenäen Olymp. 89, 3, unter den Archonten der Jahre Olymp. 88, 3 bis Olymp. 89, 2, Euthynos, Stratokles, Isarchos und Amynias (letzterer ist zu ergänzen), und unter den entsprechenden Schatzmeistern Androkles von Phlya, Phokiades von Oeon, Thukydides dem Acherdusier und Timokles dem Eiteäer. Es ist jederzeit der Zahltag nach den Prytanien angegeben, und der aus der Zahlung dem Schatze erwachsene Zins; die -Urkunde ist von der Oberrechenkammer, den Logisten entworfen, wie die Überschrift lehrt: diesen wird auch in dem Beschlufs C. I. Gr. N.76 die Berechnung der Schulden aufgetragen, und eine der hier vorliegenden ähnliche, obwohl anders abgefafste Urkunde scheint die C. I. Gr. N.149 zu sein, in welcher Aaa2 372 Böck die Logisten öfter vorkommen. Am Schlufs jedes Jahres ist die Jahres- summe der Capitalien und der Zinsen angegeben; am Schlufs des Ganzen waren offenbar auch die Summen der Summen für die ganze Penteteris ge- zogen (Z.49 f.), und das Z.41 stehende ’ASyvaias Niuns zeigt, dafs noch spe- ciell angegeben war, wieviel aus besonderen Kassen gezahlt war. Die Gel- der waren zwar der Athenäa geweiht; aber diese geweihten Gelder sind dennoch als Staatsschatzgelder anzusehen, was sich leicht beweisen liefse, wenn es nöthig wäre (!): man verzinste sie jedoch, unstreitig um den Schatz desto sicherer zu stellen, und man beabsichtigte ihre Zurückzahlung. Dahin gehört auch die Inschrift C.1I. Gr. N.156, wo eilfjährige Zinsen der Art vorkommen. Nach C. I. Gr. N.76 hatte man um Olymp. 89, 3— 90, 2 der Athenäa 3000 Talente auf die Burg gebracht; diese bildeten natürlich einen sehr grofsen Theil des Staatsschatzes, ja gewifs damals fast den ganzen, und waren nur formell geweiht; wahrscheinlich waren es auch zurückgezahlte, die vorher aus dem geweihten Schatze genommen worden waren. Nament- lich gebührte, ohne Zweifel nur dieser Form nach, ein Theil der Tribute der Athenäa, während ein anderer Theil nicht geweiht war, und manches davon auch gar nicht in den Schatz gekommen sein wird, sondern an die Hellenotamien zur Bestreitung der laufenden Ausgaben: wie in dem Decret für die Methonäer, aus Olymp. 89, 1, von diesen gesagt wird, sie sollten rerelv Ogov 7 Ted amo rev Yepov Eyilyver]o öv rois meoregors Tav[aSmvaicıs] Ereray,aro degew, red de aAAou ürereis eivalı. Und so bildete man denn in ver- schiedenen Localen verschiedene Kassen, aus welchen der Staat Zahlungen leisten läfst, wie ’ASyvaias IloAıddos, "ASyvaras Nixns, die etlichemale erwähnt (') Dafs Perikles bei Thukydides (II, 13) unter der Gesammtsumme des gemünzten Geldes auf der Burg auch das der Athenäa geweihte Geld mitbegreift, ist einleuchtend; dafs letzteres geweiht war, haben diese Staatsmänner, nur auf das Wesen der Sache ge- richtet, nicht der Beinerkung werth gefunden, und das Athenische Volk müfste sehr thö- richt gewesen sein, wenn es Tausende von Talenten gemünzten Geldes der Athenäa ge- weiht hätte, ohne dabei sich dessen bewulst zu sein, dals dieses Geld einen Staatsschatz für die äufsersten Fälle bilden solle. Daher sage ich Corp. Inscr. Gr. Bd.I. S.178, sogar wirkliche öffentliche Gelder seien der Athenäa geweiht gewesen. Dieses geweihte Geld war der feste, nur unter bestimmten beschränkenden Formen und gegen geringe Zinsen angreifbare Schatz; andere Staatsgelder auf der Burg waren nicht geweiht und konnten ohne Zinsen verbraucht werden. Belehrend ist in dieser Hinsicht die Inschrift bei Ran- gabe N. 119 ff. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 373 werden, oder schlechthin ’ASyveias, und &x rev TepSevavos (1). In der vor- liegenden Inschrift ist aufser dem Schlufs nur 2.19. 20 ein Entnehmen aus einer besondern Kasse bezeichnet, &£’OrırSodeuov, und wohl nur Z.28. 29 ist noch Raum für eine ähnliche Bemerkung; dort mag ’ASyvaies Niuns und noch sonst etwas gestanden haben. Leider fehlt nun von den Angaben bald der Zahltag, bald das Capital oder die Zinsen oder beides, und manche Summen sind verstümmelt; aber dennoch ist so viel erhalten, dafs man nicht verzweifeln darf das meiste herstellen zu können. Bei einer solchen Herstellung ist vorzüglich auf folgende Punkte zu achten: 1) auf die Breite der Inschrift und die Buchstabenzahl der Zeilen, um das Mafs der Ergän- zungen beurtheilen zu können. 2) Auf den Zinsfufs und den terminus a quo und Zerminus ad quem der berechneten Zinsen. 3) Auf den chronologischen Cyclus und auf die Dauer der Prytanien. Die Herstellung mufs aber eine vollkommene Übereinstimmung aller gegebenen oder gefundenen Daten, der Zahltage, Capitalien und Zinsen unter sich und mit den Gesammtsummen liefern, und zwar ohne dafs auch nur ein Unterschied von einem halben Obo- los wäre, welcher nach den Inschriften die kleinste Rechnungsmünze des Staates war: denn die Logisten haben ohne Zweifel richtig gerechnet, und man wird nicht leicht eine so bedeutende Urkunde mit Schreibfehlern aus- gestellt haben, ohne dafs diese verbessert worden wären; wenigstens kann man dies nur annehmen, wenn es erwiesen ist, wie C.I. Gr. N.158. Über die genannten drei Punkte bemerke ich nun im Allgemeinen Folgendes. 1) Rangabe behauptet, die Zeilen dieser Inschrift hätten nicht gleiche Länge gehabt: er macht daher Ergänzungen, wodurch ganz verschiedene Längen der Zeilen entstehen, z. B. eine von 64, eine von 78 Buchstaben; er setzt auch die Ergänzungen offenbar nicht immer an der richtigen Seite an, wodurch das Urtheil über die Längen der Zeilen im Durchschnitt ver- kehrt wird. So hat er unter Anderem (denn ich mag nicht alles aufzählen) Z.40 vorn 13 Buchstaben ergänzt; es fehlen aber dort, wenn auch einige leere Stellen angenommen werden, der Breite des kleinern obern Bruch- stückes zufolge viel mehr: 2.39 ergänzt er ferner aufser einem vorgesetz- ten Punkt nur gury üuege, was die Lücke am Anfange lange nicht füllt, und “uege ist obendrein blofs ein Flickwort, welches hier nicht angewandt (') S. Corp. Inser. Gr. Bd. I. S.178. vergl. besonders S. 212. 218. 374 Böcku werden darf, da der Concipient vom dritten Jahre an dieses Wort nirgends zugesetzt hat. Ähnlich hat er Z.46 die kürzere Formel 70x05 reirwv gewählt, um die Ergänzung vorn nicht zu lang zu machen; aber diese kommt nur im Anfange, im ersten Jahre vor, später immer roxes rovraus &yevero, was hier hätte gesetzt werden müssen. Schon dadurch wird Rangabe’s Herstellung sehr unrichtig und entbehrt aller überzeugenden Kraft. Fast alle Ergänzun- gen, die man vom Anfange der Untersuchung an, ohne Rechnungen zu ma- chen, aus den gangbaren Formeln bilden kann, ergeben eine normale Länge der Zeilen von 75 Stellen; unter diese sichere Ergänzungen gehört auch 2.20 [Nırig Nizngarev Kudalvriöy: Rangabe hat (S.186) richtig gesehen, dafs die zweite Zahlung des zweiten Jahres, wo ich diese Ergänzung gemacht habe, für den Zug nach Kythera geleistet war, welchen Nikias mit zwei andern Feldherrn befehligte (Thukyd. IV, 53), und diese Vermuthung, von welcher er in der Herstellung keinen Gebrauch gemacht hat, bestätigt sich durch meine Nachweisung (Urkunden über das Seewesen des Att. Staates S. 246), dafs Nikias von Kydantidä war. Der Vater des Nikias war hier genannt, wie 7.18 der des Demosthenes. Da Nikias aus Kydantidä war, so erkennt man, dafs auch in den zusammengehörigen Bruchstücken bei Rangabe N.120. 2.19 und N.121. Z.2 zu schreiben ist: Nizie Niangar[ov Kudavr]iöy. Aus der angege- benen Buchstabenzahl erhellt nun, wie viel von unserer Inschrift verloren sei. Z.5 und in den nach rechts gleich gut erhaltenen Zeilen fehlen nämlich 17 Stellen und so im Verhältnifs bei den meisten anderen; links haben wir 7,.10-18 den vollständigen Anfang der Zeilen, wie die Tafel in der Ephemeris und Rofsens Abschrift zeigen. Diese Länge der Zeilen hat Rofs schon erkannt, ehe das kleinere Bruchstück gefunden war; nur hat er einen Buchstab zu viel hinten, und also vorn einen zu wenig angesetzt. Nur Eine Stelle, nach den gangbaren Formeln hergestellt, würde eine um drei Buchstaben längere Zeile ergeben, nämlich Z.47-48. Aber Rofs hat hier gewifs richtig von der For- mel &ri r4s TiuoraAcovs @oyns den Artikel #7 ausgelassen, wozu der Stein- schreiber durch die gangbare Formel &mi - - - apxevres, die ihm geläufig war, verführt wurde. Nur wenn man sich so nahe wie möglich an die nor- male Länge hält, kann eine richtige Herstellung erreicht werden. So habe ich 2. B. gefunden, dafs während die einzelnen Zahlungen als deurepa derıs, reirn dorıs u. s. w. (bei blofs zwei Zahlungen £rga dorıs Z.20) gezählt wer- den, doch niemals rgwrn ögrıs gesetzt, sondern ausgelassen war: Rangabe über zwei Attische Rechnungsurkunden. 375 hat es dennoch bei den drei ersten Jahren ergänzt und nur beim vierten aus- gelassen: doch bemerkt er (S.188), dafs auch beim dritten Jahre vguwrn derıs keinen Raum habe. Anderseits jedoch würde man zu weit gehen, wenn man auf völlige Gleichheit der Buchstabenzahl oder der Stellen in jeder Zeile bauen wollte. Zuerst mufs hier beachtet werden, dafs einige Stellen mit Ab- sicht leer gelassen sind. Die verschiedenen Jahre sind durch eine leere Stelle getrennt, Z.16 durch eine scheinbar sehr grofse; aber diese wird sich ver- engern: nach der sichern Ergänzung Z.24 ist der Zwischenraum zwischen den Jahren auf drei leere Stellen anzuschlagen. Jede leere Stelle dieser Art habe ich in der Minuskel mit |! bezeichnet. Aufser dem schon Angeführten sind die verschiedenen Posten der Zahlung regelmäfsig durch eine leere Stelle ge- trennt, Z.20 aber durch zwei; es scheint mir daher nicht bedenklich, auch einmal drei zuzulassen, wie ich Z.40 gethan habe. Dieselbe Trennung findet auch vor allen am Ende der Jahresrechnung gemachten Angaben der Ca- pital - und Zinssummen statt. Zweitens finden sich in vielen Inschriften, wenn sie auch rroryndov geschrieben sind, Verschiebungen der Reihen, und nach der Lithographie zu urtheilen, ist dies hier ebenfalls öfter eingetreten, obgleich Rofs, nach seiner Gewohnheit, die Reihen rein gegeben hat. Sowohl durch diese Veranlassung als durch zufälliges Enger- oder Weiterschreiben wird die Buchstabenzahl der Zeilen um ein Geringes ungleich, und überdies wird öfter am Ende der Zeilen etwa ein Buchstab mehr oder weniger ge- setzt; ein Weiterschreiben ist besonders bei breiten Ziffern motivirt. Auch wird wohl einmal eine Interpunction gesetzt, welche bald eine Stelle weg- nimmt, bald zwischen zwei Stellen ohne zu zählen eingeschoben wird: diese Interpunctionen sind, wie mich die Erfahrung gelehrt hat, von den Copiren- den oft übersehen, was auch in unserer Inschrift der Fall sein dürfte, wo sie nur selten angezeigt sind. Es bleibt wohl auch, besonders vor oder nach Zif- fern, eine Stelle leer. Beispiele solcher Ungleichheiten giebt unsere Inschrift selbst. So ist es wahrscheinlich, dafs Z.2 nach der Überschrift mit rade anfıng, vor welchem in den Anfängen der Jahresrechnungen sonst ein leerer Raum gelassen ist; hierdurch wird man genöthigt anzuerkennen, dafs diese Zeile von vorn herein einen Buchstab zu wenig hat, während ich der Überschrift einen mehr gegeben habe. Z.7 läfst die ganz sichere Ergänzung zwischen 5 den zwei Bruchstücken eine Stelle leer. Z.10 giebt die ganz sichere Ergän- zung in derselben Gegend einen Buchstaben zuviel. Z.9 füllt eine Inter- 376 Böcku punction vor der Ziffer eine Stelle; daher ich auch Z.12 eine ledige Stelle durch eine Interpunction gefüllt habe, desgleichen 2.16. Z.15 ist vor der die breiten HH enthaltenden Ziffer nach dem bei den Varianten Gesagten zuverlässig eine leere Stelle gelassen. Es ist denkbar, dafs solche Unregel- mäfsigkeiten von dem Steinschreiber, der eigentlich aroıyndev zu schreiben beabsichtigte und die Form der Inschrift, .d. h. die Vertheilung der Buch- staben in Zeilen, sich vorher in einem Concept entworfen hatte, wieder aus- geglichen wurden, wie ich bei andern Inschriften öfter bemerkt habe. Setzen wir z.B. dafs 2.15 die vor Hhl wider die Regel leer gelassene Stelle wie- der eingebracht werden sollte, so mufste im Folgenden ein Buchstab mehr geschrieben werden, d.h. es mufsten irgendwo auf Eine Stelle zwei Buch- staben gesetzt oder eine sonst der Regel nach leer zu lassende Stelle gefüllt werden; wie dies bei meiner Ergänzung der AAAA in derselben Zeile der Fall ist. Auch haben die Schreiber gewisse Ziffern, namentlich mehrere ÖObolen (zwei oder drei) bald in eine, bald in mehrere Stellen gebracht; so dafs das Urtheil über die Buchstabenzahl schwankend wird. Drittens kann an einer gewissen Stelle des Steines ein Hindernifs für die Schrift sein, und es werden daher die Zeilen an einer solchen kürzer ausfallen: dafs dies der Fall sei, ist man berechtigt anzunehmen, wenn in derselben Gegend des Stei- nes die Ergänzungen mehrere Zeilen hindurch zur Füllung des Raumes nicht zureichen, wie Z.38-42 in meinem Hauptexemplar. Viertens kann der Schreiber einige Stellen ausgetilgt haben, wie ich für Z.4.schon bei den Varianten nachgewiesen habe, oder er hat etwas ausgelassen; im letztern Falle wie im erstern wird alle Berechnung der Ergänzungen nach den Räumen zu Schanden: man darf aber allerdings auch auf diesen Fall rechnen, wenn er sich motiviren läfst, und kann annehmen, dafs das Ausgelassene, wenn es nöthig schien, übergeschrieben worden sei oder auch untergeschrieben, wie z. B. beides in der Sandwicher Steinschrift C. I. Gr. N. 158. A. 13, und so habe ich allerdings in unserem Denkmal Z.13 für einen sehr wahrschein- lichen Fall zu einer vorausgesetzten Auslassung meine Zuflucht nehmen müs- sen, wie auch Rofs Z.47-48 mit Recht gethan hat (!). Ich denke von die- sen Beobachtungen in meiner Herstellung keinen übertriebenen Gebrauch gemacht zu haben; aber ein solcher Gebrauch ist weit entfernt davon eine (‘) Wo der Schreiber sich geirrt hat, habe ich in der Herstellung einen Stern gesetzt. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 377 ganz regellose Gestalt der vorliegenden Inschrift vorauszusetzen und Ergän- zungen zu bilden, welche dem Raume ganz und gar unangemessen sind. 2) Den Zinsfufs und den terminus ad quem hat Rangabe (S.195) sehr gut gefunden. Es ist natürlich, dafs die Zinsen bis zum Ende der Finanz- periode berechnet werden, wie in der Sandwicher Steinschrift C. I. Gr. N.158 bis zu Ende der Delischen Penteteris; und findet sich aus einem Posten mittelst Rechnung bis zu diesem Ende ein bestimmter Zinsfufs, so wird er auch für die andern anzunehmen sein, da ungeachtet der verschiede- nen Kassen doch alle diese Gelder von gleicher Art, der Form nach geweihte Gelder des Staatsschatzes sind. Da Rangabe das Archontenjahr und das Schatzmeisterjahr nicht unterschied, so setzte er als zerminus ad quem den letzten Tag des Jahres Olymp. 89,2. Dies bleibt auch richtig, wenn das Schatzmeisterjahr erst später endete: denn obgleich nach der Überschrift die Rechnung von Panathenäen zu Panathenäen ging, ist sie eben auf die Archontenjahre gestellt; und da die Zinsen gewöhnlich monatlich bezahlt wurden (Schol. Aristoph. Wolken 17), oder wenn man lieber will bei Staats- geldern Prytanienweise, so waren die Zinsen der Tage des Jahres Olymp. 89,3 bis zu den Panathenäen noch nicht fällig. Anhangsweise könnte aber die Urkunde doch noch etwas aus dem folgenden Archontenjahre, der letz- ten Zeit des Schatzmeisters Timokles enthalten haben, nur ohne Zinsberech- nung: und es ist kaum zu begreifen, was die für uns letzte Zeile der In- schrift anderes enthalten haben sollte. Dort kommt nämlich nach dem Schlufs der ganzen penteterischen Rechnung Timokles, der Schatzmeister von Olymp. 89, 2, noch einmal vor, und voraus ging offenbar das Wort meuraveias: was sollte dies anderes gewesen sein, als dafs in der ersten Pry- tanie des folgenden Jahres Timokles und seine Amtsgenossen noch eine Zah- lung geleistet hatten? Doch um wieder zu dem Zinsfufse zurückzukehren, so findet sich unter dem zweiten Jahre, Olymp. 88, 4, bei der zweiten Zah- lung die ganz vollständige Bestimmung, es seien aus dem Opisthodomos (ein Zusatz, der nichts gegen die Allgemeinheit dieses Zinsfufses für alle Posten beweiset) am dritten Tage der vierten Prytanie 30 Talente bezahlt worden, deren Zins 5910 Drachmen betrage. Rangabe geht nun aus von einer eigen- thümlichen, der Ideler’schen entgegengesetzten Theorie des Metonischen Cyklus; diese giebt er zwar in den Zusätzen (S. 392 ff.) wieder auf oder gestaltet sie um, aber ohne dafs die Anderung einen Einflufs auf die hier Philos.- histor. Kl. 1846. Bbbh 378 Böcku gemachte Berechnung hätte. Er giebt den Jahren Olymp. 88, 3 355 Tage 4 354 » 89,1 384 » 2 34 » zusammen 1447 Tage. Hiervon sind vor der genannten Zahlung verflossen Olymp. 88,3 355 Tage 4. 407 zusammen 462 Tage, indem die drei ersten Prytanien sachgemäfs je zu 35 Tagen gerechnet sind, und zwei Tage der laufenden Prytanie vor dem Zahltage zugerechnet wer- den. Nach Abzug dieser 462 Tage bleiben für den genannten Posten, den Zahltag eingerechnet, 985 Zinstage. Da nun 30 Talente in 985 Tagen 5910 Drachmen Zinsen getragen haben, so findet sich, dafs 100 Talente täglich 20 Drachmen Zinsen, oder in 30 Tagen 600 Drachmen Zinsen trugen. Ich bemerke hier zunächst, dafs es bei dieser im Übrigen völlig einleuchtenden Berechnung nicht darauf ankommt, welche Dauer das Jahr Olymp. 88, 3 gehabt habe; wie viel Tage auch jenes gehabt haben mag, bleibt das Ergeb- nifs für die Zahlungen im Jahr Olymp. 88, 4 dasselbe. Sodann will ich den Ausdruck des Zinsfufses ändern. Man bestimmt den Land-Zins (rex0s &yyuss) zu Athen gewöhnlich für Minen und Monate in Drachmen und Obolen; der von Rangab& gefundene Zins beträgt nun für den vollen Monat von 30 Ta- gen von einer Mine 4 Drachme, oder was einerlei ist 5 vom Hundert, für ein Gemeinjahr also {% Drachmen oder 14 Procent. Wahrlich ein lächerlicher Zinsfuls in einer Zeit und in einem Lande, wo 10 und 12 Procent jährlicher Zinsen nicht für hoch galten. Man sieht aber hieraus, dafs die Verzinsung fast nur etwas Imaginäres oder Formelles war, nicht jedoch aus dem von Rangab& angegebenen Grunde, welchen ich übergehe, sondern weil der Staat sein eigenes, nur formell geweihtes Geld verzinste. Wie kam man aber auf die seltsame Bestimmung, 4; Drachme für den vollen Monat zu zahlen, da die Theilung der Drachme in zehn Theile ganz ungebräuchlich ist, vielmehr die Drachme in sechs Obolen getheilt wird? Dafür dürfte folgende Be- trachtung genügen. Der gewöhnlichste Zirisfufs war em dan, eine Drachme monatlich für die Mine; wie nun der Athenäa besonders Zehnten, von Bau- über zwei Attische Rechnungsurkunden. 379 ten, eingezogenen Gütern und dergl. gegeben wurden (!), so erhält sie als Zins der geweihten Gelder, weil sie eben nur formell geweiht sind, eine de- zarn der gewöhnlichen Zinsen; hierdurch findet man sich ab, genügt der Form, und sichert den Schatz gegen Vergeudung, indem das Capital, was man daraus nahm, wiederbezahlt werden soll und gar noch mit Zinsen, na- türlich nur wenn es möglich ist; es war aber zuletzt freilich nicht mehr mög- lich. Von diesen Zinsen für den Monat von 30 Tagen ausgehend berechnete man die Zinsen für die Tage, täglich für die Mine „4, Drachme oder £ des halben Obolos, welcher die kleinste Kassenmünze war. Den aus jenem Po- sten des zweiten Jahres gefundenen Zinsfufs hat Rangabe (S. 225) durch eine treffliche Verbesserung einer auf Olymp. 91,2 bezüglichen Stelle in der ähn- lichen Inschrift ©. I. Gr. N.144 bestätigt, indem er nachweiset, dafs die Zinsen auch dort nach diesem Satze berechnet waren, 7 Stater für 648 Sta- ter und 324 Tage, vom 30“ der ersten Prytanie als Zahltag ab bis zu Ende des Jahres und der Penteteris; dafs die Ergänzung für den Zahltag rgiaxoory daselbst die Lücke richtig fülle, werde ich anderwärts nachweisen, da Ran- gabe auch bei jener Inschrift die Gröfse der Lücken nicht gehörig ins Auge gefafst hat. Übrigens hoffe ich, dafs auch in der vorliegenden Inschrift selbst die übrigen Posten diesen Zinsfufs bestätigen werden. Nur in Rücksicht Eines Punktes mufs Rangabe’s Ansicht eine Berichtigung erhalten. Er rech- net den Zahltag zugleich als ersten Zinstag; aber der Tag beginnt bei den Athenern am Abend, und wird von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang (') Staatsh. d. Ath. Bd.I. S.172. 352. Ulpian S. 696. (zu Demosth. g. Meid. S. 584) sagt vom Aristophon: oöros dosoAcyos wv zarisye mag’ würd ras Öeraras 76 Seod, ah’ wv Eder arshavous mono 20 avasevaı rd ASyv& (wie zu schreiben statt #f Se "ASyvaluv). Wie man aus Demosthenes sieht, hatte er allerdings Kränze abzuliefern, und diese mögen aus Zehnten entstanden sein; aber dals es Zehnten von $egeıs gewesen, wie man aus dego- royos wv zu schlielsen hätte, ist nicht sicher, da Ulpian sehr unzuverlässig ist. Ich bemerke dies besonders darum, damit man nicht hieraus schliefse, der Athena Antheil an den eacıs, von welchen ich oben gesprochen habe, sei ein Zehnten gewesen: ein Schluls, der auch deshalb unzulässig sein würde, weil die Sache des Aristophon in die spätere Zeit fällt, in welcher das alte Verhältnils des Tributwesens längst verschwunden war, und nur die sogenannte suvr«&:s stattfand. Jener Antheil der Athena an den früheren Tributen war offenbar viel gröfser, als dals er zu Kränzen wäre verwandt worden. Etwas Bestimmtes läfst sich über jene Sache nicht festsetzen; auch Arn. Schäfer in der schönen Abhandlung über Aristophon (in Schneidewin’s Philologus Bd. I. S. 213) hat es vermieden sich darüber unumwunden zu erklären. Bbb 2 380 Böcku gerechnet (!); oft mochte erst gegen Abend, nach dem Senat oder der Ek- klesia bezahlt werden, und selbst wenn Morgens bezahlt wurde, war bis zu dem Abend kein Tag verflossen. Der Zahltag konnte daher, wenn die Zin- sen, wie natürlich, bis zum letzten Tage der Finanzperiode einschliefs- lich berechnet wurden, nicht als Zinstag gerechnet werden; folglich mufs man in unserer Inschrift am Schlufs der Finanzperiode einen Tag mehr als Rangabe nehmen, um den bei seiner Berechnung zugezählten Zahltag durch einen andern Zinstag zu ersetzen. So hat er denn auch selber bei der Be- rechnung der Zinsen von jenen 648 Statern den Zahltag nicht mitgerechnet, indem er sonst in dem Jahre von 354 Tagen nicht 324, sondern 325 Zins- tage vom 30“ der ersten Prytanie ab erhalten haben würde; und nur bei 324 Zinstagen erhält man 7 Stater Zinsen (genau 6.9984), bei 325 Tagen dagegen 7.02 Stater, welcher Bruch schon fast eine halbe Silberdrachme be- trägt, während doch diese Zinsrechnungen genau bis auf den halben Obolos gemacht wurden. 3) Dies führt uns auf den chronologischen Cyklus. Rangabe geht von einem vorherbestimmten Cyklus aus, den er als Metonischen bezeichnet. Obgleich auch ich die Meinung getheilt habe, der Metonische Cyklus sei Olymp. 87,1 in Athen eingeführt worden, so darf man, wenn man unbefan- gen zu Werke gehen will, keine vorher bestimmte Form des Cyklus bei Un- tersuchung einer Inschrift der Art voraussetzen, sei es nun der Metonische oder die alte Oktaeteris, wie sie den Überlieferungen nach sollen beschaffen gewesen sein, sondern man mufs suchen, welche Dauer der Jahre sich aus der Inschrift selbst ergiebt. Um hier nicht weitläuftig zu werden, gebe ich gleich das Ergebnifs meiner Untersuchung. a) Die Zinsen der Zahlungen des ersten Jahres, Olymp. 88, 3, in Vergleich mit den Zahltagen und Capi- talien, führen dahin, dafs dieses Jahr ein Gemeinjahr von 355 Tagen gewe- sen, wie Rangab€e angenommen hat; weder bei einer Dauer von 354 noch s aller Positionen dieses 8 Jahres zu bewerkstelligen. 5) Unter der wie mir scheint unabweislichen Vor- von 384 Tagen ist es möglich eine Übereinstimmun ausselzung, dafs das vierte Jahr 355 Tage habe, kann das zweite Jahr, Olymp. 85, 4, nur ein Jahr von 354 Tagen gewesen sein, wie Rangabe annahm; wäre es ein Schaltjahr gewesen, so könnte der an sich völlig einleuchtende (') Censorin de die nat. 23. vergl. Ideler Handb. der Chronol. Bd. I. S. 80. über zwei Altische Rechnungsurkunden. 381 Zinsfufs nicht bestehen; denn die ganz verschiedene Dauer der Prytanien im Schaltjahre höbe das ganze Ergebnifs auf. c) Die Rechnung vom dritten Jahre, Olymp. 89, 1, ist so verstümmelt, dafs aus ihr kein Schlufs über die Dauer dieses Jahres gezogen werden kann. Aber wenn die beiden vorher- gehenden Jahre, wie gewifs, Gemeinjahre sind, so ist das dritte, Olymp. 89,1, nothwendig ein Schaltjahr, wie Rangab& setzt, da auch der unvoll- kommenste Schalteyklus die Einschaltung nicht über das dritte Jahr hinaus verschieben konnte. d) Um den Zinstag zu ersetzen, welchen Rangabe durch den Zahltag gewann, während letzterer nicht unter den Zinstagen zählen darf, ist das vierte Jahr, Olymp. 89, 2, nicht auf 354, sondern auf 355 Tage zu setzen. Und nur unter dieser Voraussetzung bin ich im Stande gewesen, die Rechnung des vierten Jahres wiederherzustellen. Dafs das vierte Jahr kein Schaltjahr gewesen sei, folgt schon daraus, dafs das vorhergehende ein Schaltjahr war. Ich stelle diese Ergebnisse kurz mit den Bestimmungen zu- sammen, welche Ideler’s Metonischer Kanon enthält: Im Metonischen Kanon ist Nach der Inschrift ist Olymp. 88, 3 ein Jahr von 354 Tagen Olymp. 88, 3 ein Jahr von 355 Tagen 4 » » » 384 » f 4 » » » 354 » 89, 1 » » » 354 » 89, Ai » » » 384 » DAR) » » ..355 » Do » » 355 » Ein so geordneter Oyklus wie der genannte Metonische ist also damals in Athen nicht eingeführt gewesen; und gerade in Olymp. 80, 1 unter dem Archon Isarchos klagt Aristophanes in den Wolken (603 ff.) über die Ka- lenderverwirrung, und wollte man auch diese Partie der zweiten Ausgabe der Wolken zueignen, so würde sie doch nicht viel später geschrieben sein. Sehr beschwerlich für die Berechnung der Positionen der Inschrift ist die Unsicherheit über die Dauer der einzelnen Prytanien oder über die Ord- nung und Folge der kürzeren und längeren Prytanien. Die Fabel, als ob vier Tage des Jahres von den Prytanien ausgenommen gewesen (!), über- gehe ich ganz. Harpokration ferner (in rguraveias) sagt nur, natürlich in Be- ziehung auf das Gemeinjahr und die zehn Stämme, die Prytanien hätten theils 36, theils 35 Tage gehabt; Suidas und Photios (in rguraveie) geben den vier ersten 36, den übrigen 35 Tage. Unter dem Archon Glaukippos, (') Zuletzt, und zwar als älteste Regel, vertheidigt von Petersen a. a. ©. S. 587. 382 Böcku Olymp. 92, 3, hatten nach einer Inschrift die achte, neunte und zehnte Pry- tanie mindestens 36 Tage; unter der Voraussetzung, das Jahr sei ein Gemein- jahr gewesen, was es nach Ideler und Rangabe ist, habe ich daher angenom- men (!), damals seien die überschüssigen Tage einzeln unter die letzten Pry- tanien vertheilt worden. Der Schlufs ist jedoch aus mehreren Gründen, wie leicht zu erachten, nicht völlig sicher. Ein anderes Ergebnifs hat Rangabe (S.67) aus den Baurechnungen vom Potiastempel, von Olymp. 93,2, abgeleitet, ohne auf das, was die eben angeführte Inschrift enthält, zu achten: er giebt im Jahre von 354 Tagen den drei ersten Prytanien 35 Tage, der vierten 36, der fünften 35, und so fort den übrigen abwechselnd 36 und 35 Tage, so dafs die letzte 36 Tage erhält; im Jahre von 355 Tagen aber habe die sechste Prytanie statt 36 Tage 37 erhalten. Die Dauer der Prytanien, näm- lich einer und der andern, hat er aus Lohnzahlungen geschlossen, und diese Schlüsse sind im Allgemeinen richtig; aber es folgt aus denselben nicht seine ganze Vertheilung, die er dennoch bei seinen Untersuchungen zu Grunde legt, sondern es folgt daraus nur, dafs in jenem Jahre die sechste Prytanie 37, die achte 36 Tage hatte, und da es höchst wahrscheinlich, doch nicht gewifs ist, dafs im Schaltjahre keine der zehn Prytanien unter 38 Tagen hatte, so kann jenes Jahr mit höchster Wahrscheinlichkeit für ein Gemeinjahr gelten. Aus der Vor-Euklidischen Inschrift Corp. Inser. Gr. N. 148 habe ich für die erste Prytanie im Schaltjahre 38 Tage gefunden. Für das Jahr Olymp. 116,3 habe ich aus der Inschrift C. I. Gr. N. 105 (?) im Schaltjahre eine abwech- selnde Folge von 38- und 39tägigen Prytanien für die acht ersten erschlos- sen: genau folgt daraus jedoch nur, dafs in jenem Jahre die fünf ersten Pry- tanien zusammen (39x 3)-+ (39x2) Tage hatten (*). Seit der Zeit der zwölf Stämme stimmten im Gemeinjahre die Prytanien in der Regel mit den Mo- naten überein; aber allgemein galt dies keinesweges, sondern es kommen Fälle vor, wie C. Fr. Hermann (*) gezeigt hat, wo diese Übereinstimmung nicht genau stattfindet. Um Anderes zu übergehen, namentlich was Clarisse und C. Fr. Hermann, letzterer aufser dem eben Gesagten, über die Pryta- (') Staatsh. d. Ath. Bd. I. S.176 f. Corp. Inser. Gr. N. 147. (°) Bd. I. S.144, mit Verbesserung des in der Staatsh. Bd. II. S.195 Gesagten. (°) €. Fr. Hermann in der Zeitschrift f. Alt. Wiss. 1845. S. 590. (*) Ebendas. S. 588 ff. über zwei Attische Rechnungsurkunden. 383 nien in dieser spätern Zeit bemerkt haben, führe ich nur noch die auffal- lende Erscheinung an, dafs nach einer Inschrift aus der Zeit der zwölf Stäm- me in einem Schaltjahre die zwei ersten Prytanien, die beiden ersten Monate zusammen zu 59 Tagen genommen, 72 Tage in sich begriffen ('), ungeach- tet sich im Schaltjahre für jede der zwölf Prytanien durchschnittlich nur 32 Tage ergeben. Nach allen diesen Beispielen ist es kaum möglich eine feste Regel für die Zeitvertheilung unter die Prytanien anzunehmen, und um an- dere Möglichkeiten zu übergehen, scheint es am glaublichsten, was auch schon aufgestellt worden ist, dafs alljährlich wie bei der Folge der prytanisi- renden Stämme das Loos entschied, welchen Prytanien die überschüssigen vier oder fünf Tage zuzutheilen seien. Die Regel für das Loosen mag in verschiedenen Zeiten verschieden gewesen sein; das Nähere läfst sich un- möglich allgemein, sondern nur aus den Denkmälern für die einzelnen Jahre bestimmen; jedoch habe ich für die Zeiten vor Euklid nichts gefunden, was veranlafste zu glauben, dafs die fünf ersten Prytanien bei Vertheilung der überschüssigen Tage in Betracht gekommen wären; man kann diesen je 35 Tage im Gemeinjahr geben. Was die andern fünf Prytanien betrifft, so nö- thigt die Rechnung des ersten Jahres dieser Inschrift zu der Annahme, dafs alle fünf überschüssigen Tage des Jahres von 355 Tagen den drei letzten Prytanien zufallen konnten, und wieder kann ich die Rechnung des vierten Jahres nur dann genau in Ordnung bringen, wenn die letzte Prytanie nur 35 Tage hatte: beides ist dann möglich, wenn die fünf überschüssigen Tage ein- zeln unter die letzten Prytanien verloost wurden, wobei eine und die an- dere leer ausgehen, eine und die andere mehrere Tage gewinnen konnte. Um eine Übersicht davon zu haben, der wievielte Tag vom Anfang und vom Ende des Jahres jeder Prytanientag sei, kann man sich eine Tafel entwerfen, in welcher man der ersten Hälfte der Prytanien je 35, der zweiten Hälfte (im 355tägigen Jahre) je 36 Tage giebt; die in jedem Jahre vorkommenden Abweichungen lassen sich dann leichter überschauen. Ich will jene Tafel (Beilage D) dieNormaltafel der Prytanien nennen. Nach diesen Vorbemer- kungen gehe ich zur Erwägung der Rechnungen der einzelnen Jahre über. Wir setzen das erste Jahr, Olymp. 88, 3, als Gemeinjahr von 355 Tagen; dafs es weder ein Jahr von 354 Tagen sein kann noch ein Schalt- (') Vorrede von Meier zu Rofs über die Demen von Attika. 384 | Böcku jahr, zeige ich später. Da Rangabe die Rechnung des ersten Jahres glaubt in Ordnung gebracht zu haben, sei es erlaubt nachzuweisen, was seiner Dar- stellung mangelt. Unter den verschiedenen Positionen, die er aufgestellt hat (S. 196 f.), setze ich nur die her, welche mit der Inschrift am meisten über- einstimmen; was auf Muthmafsung beruht, umziehe ich mit Klammern. Es ist zu bemerken, dafs hier der Zahltag zugleich erster Zinstag ist. Zahlungen Zahltag Zinstage Capital Zinsen a II. Pryt. 4. Tag 1409 20‘ [563]6° Dre I. » [16.] » 1397 50' 27 4970= Die IV DISS» 1338 [28' 5079%] 4: 17192:2° die VIII 9259225 1195 4[4]' 3000° [1' 4635° 3°] gie VII.» [3.] » 1197 100° 3: 5940° 6t° ee 1122 1[8' 3590° 4°] 41722[3°] 261: 56[69°4] [alt 73° 2°] Bei der zweiten Zahlung ergänzt Rangabe (S.176) hinter rguraveveisys Z.6: Ernaidera Aucgaı EsermAuSvie 77 meuraveız, welche Ergänzung um sieben Stel- len zu lang ist gegen die normale Breite der Inschrift; jedoch erkenne ich an, dafs der Tag richtig angegeben ist. Seine Berechnung der Zinstage (S. 196) ist zwar unrichtig: denn sie ergiebt nicht wie er sagt 1397, sondern 1398 Tage; doch ist dies unwesentlich. Er hat nämlich, aufser den 1092 Tagen der drei letzten Jahre und 20 Tagen der zweiten Prytanie des ersten Jahres, für die Zinstage im ersten Jahre die acht letzten Prytanien mit (36x4) + (35x 3) + 37 in Rechnung gebracht, da er nach seiner Prytanienordnung (36x 3) + (35x 4) + 37 hätte rechnen müssen, wobei richtig 1397 Zinstage herausgekommen wären. In den Zusätzen (S.393) will er den Fehler ver- bessern, aber er verschlimmert ihn noch. Er behauptet nämlich dort, in die- sem Jahre hätten die drei ersten Prytanien 35, die andern abwechselnd 36 und 35 Tage gehabt; welches gegen die Voraussetzung ist, da das Jahr 355 Tage haben soll, und in einem solchen nach Rangabe die sechste Prytanie 37 Tage hat. Noch seltsamer ist die Behauptung, nach dieser Berichtigung sei der Zahltag nicht der 16“, sondern der 12“; vielmehr würde der Zahl- tag nach dieser übrigens unrichtigen Berichtigung der 15“ sein; was ich be- sonders deshalb bemerke, weil die Zahl d]wö[ex« sehr gut zu der Rossischen Lesart Ol passen würde. Gegen das von Rangabe berechnete Capital der dritten Zahlung ist nichts einzuwenden; die daraus folgende Ergänzung über zwei Attische Rechnungsurkunden. 385 A[ARTTTRPAARHFFF giebt jedoch zwei Stellen über die normale Zeilen- länge. Beim vierten und fünften Posten sind zwar die Rechnungen rich- tig; aber sie erzeugen den ganz ungeheuren, dem ganzen Ergebnifs den Stab brechenden UÜbelstand, den der arme Steinschreiber verschuldet haben soll, dafs die fünfte Zahlung früher. geleistet ist als die vierte: denn die vierte fällt urkundlich auf den.5'", die fünfte aber vermöge der Berechnung auf den 3“ Tag der achten Prytanie: in dem Texte ist jedoch statt rgeis (TPEX), was der Lücke angemessen ist, von Rangab& falsch TETOapES gesetzt. Die aus den Bruchstücken C.I. Gr. N.144 und Rangabe N. 122 zusammengesetzte Rechnung von Olymp. 91, 2 giebt allerdings die Zahlungen in der achten Prytanie, wenn nicht der Schreiber Wörter ausgelassen hat, in einer andern Folge als man den Zeiten nach erwartet; aber wie es sich auch damit ver- halten mag, so kann man dies nicht auf vorliegende Inschrift anwenden, in welcher die Zahlungen mit Ordnungszahlen, erste, zweite u. s. w. versehen sind. Für den von Rangabe gefundenen Zins des vierten Postens, 1'4635°3°, sind 12 bis 13 Stellen erforderlich; normal sind dafür 11 vorhanden, was freilich nicht viel bedeuten will. In dem Texte giebt Rangabe statt dieser Zinsen 1'4644°'2°; diese ergeben gar eine Ziffer von 16 Stellen, die wir ih- rem Schicksal überlassen. Bei der sechsten Zahlung erfordert das von Rangabe gefundene Capital eine Ergänzung von 13 Stellen: APT[TTXXX PPAAAA II: normal sind dafür nur fünf gegeben. Was endlich die Summe aller Capitalien und die Summe der Zinsen dieses Jahres betrifft, so ist die erstere bei Rangabe 261'5669° 4°, die letztere 11'73°2°. Bei der Summe der Capitalien sind in dem Texte die 4 Obolen mit Recht weg- gelassen, und sie hätten auch beim Capital der sechsten Zahlung weggewor- fen werden sollen, da ihre Zusetzung völlig zwecklos ist: denn sie afficiren den Zins nicht: aber auch wenn diese bei der Summe der Capitalien weg- gelassen werden, wird für die ergänzten 69" eine Ziffer von 7 Stellen erfor- dert: PATFFFF, welche Z.15 mitten in der Zeile eingesetzt werden mufs, wo eine so grofse Ergänzung auf keinen Fall Platz hat, sondern nur etwa vier Zeichen, wie oben angedeutet worden. Die Summe der Zinsen geht in der Inschrift auf 99°1° aus; doch können, wie sich finden wird, die Obolen vermehrt werden: bei Rangabe geht diese Summe auf 73°2° aus. Daran soll gar ein Rechenfehler Schuld sein. Am Schlufs der ganzen Erklärung (S.203) setzt er jedoch wieder statt 73°2° ein Anderes, was ebensowenig Philos.-histor. Kl. 1846. Cce 386 Böcku genügt, nämlich 82° 1°; indem er hier beim vierten Posten 1' 4644' 2° Zin- sen angiebt, wie in dem Texte. Rangabe hat also seine Aufgabe nicht gelöst; und könnte sie nicht besser gelöst werden, so müfste man mindestens die Einerleiheit des Zins- fufses aufgeben. Hier ist dagegen meine Lösung; wobei zu bemerken, dafs der erste Zinstag der dem Zahltage folgende Tag ist. Zahlungen Zahltag Zinstage Capital Zinsen 1% I. Pryt. 4. Tag 1409 20' [563]6° 21° I. 0»,116:]0> 1397 50! 2‘ 1970° gie VDE 9 1338 128° .5078-]5 Asna9r 22 die VIII» 702 ©» 1198 4[4]' 3000° [1° 4662° 1°] ge VII.» [6.] » 1197 100‘ 3' 5940° 61° Kino as/alı? 1122 1[8' 3562°] 4172° [24°] 261° 56[40° [11°] 99°[54°] Zur Erläuterung wird Folgendes genügen. Erste Zahlung. Die Zinstage sind 1093 der drei letzten Jahre (354-+ 384-355) und 316 Tage des ersten Jahres (355 — 39, nämlich minus 35 der ersten Pryta- nie und minus 4 der zweiten), also 1409. Das Capital, 20 Talente, trägt täglich 4 Drachmen Zins. Der gefundene Zins läfst zwei normale Stellen leer, welches nicht übertrieben viel ist, und nach Obigem aus vielerlei Um- ständen erklärt werden kann, da zumal gerade in der Nähe der Ziffern öfter eine Stelle leer blieb oder durch Interpunction gefüllt wurde. Die eine der leeren Stellen war auch gewifs, wie ich es in der Maiuskel bezeichnet habe, durch Interpunction gefüllt, da auch am Schlufs derselben Ziffer in der fol- genden Zeile eine Interpunction angewandt ist. Die Interpunction vor der Ziffer findet sich gleich 2.9. Zweite Zahlung. Die Berechnung des Zahltages bedarf keiner weitern Erläuterung: die einzige Schwierigkeit liegt hier darin, dafs die Ergänzung der Lücke, wo der Zahltag stand, bedeutenden Bedenken unterliegt. Die blofs von Rofs gege- benen Buchstaben Ol könnten auf ö]wöfex« führen, wie schon bemerkt ist; aber die Rechnung erlaubt dies nicht: und gesetzt es wollte defshalb jemand die Einerleiheit des gesetzten Zinsfufses bestreiten, so ist leicht einzusehen, dafs ein Unterschied von 4 Tagen (der 12" statt des 16“) bei einer so gro- [sen Anzahl der Zinstage (ohngefähr 1400) durchaus keinen Unterschied des über zwei Attische Rechnungsurkunden. 387 Zinsfufses begründen kann. Nach der im ersten Jahre gebrauchten Formel mülste ergänzt werden: £xxaiden« juegaı (oder uegas) EseAnAuYvias r]a[s] reu- raveia|s; aber dies ist zu lang für die Lücke; selbst wenn dwder« gesetzt würde, ist die Ergänzung zu grofs. Es findet sich zwar eine Verschiedenheit der Formeln, aber meist nur nach den verschiedenen Jahren, wie es scheint weil die Grundlage der Logisten-Urkunde von den Eingaben der verschiedenen Schreiber der Schatzbehörde gebildet wurde. So ist nur im ersten Jahre viermal 70x05 rourwv gesagt, welches Z.9 unergänzt und urkundlich gegeben ist, zweimal, in der ersten und sechsten Zahlung, roxos reuras Eyevero: letz- ieres ist dann in allen folgenden drei Jahren ausschliefslich gebraucht. Eben- so ist für die Angabe des Tages der Prytanie im ersten Jahre stets gesagt: EseAnAuSvlas Tora Aegaı (bei der sechsten Zahlung AEDGs) TnS TOUTAVEIOG, oder umgekehrt rira: Auegaı EseryAuSvias rys meuraveias, aufser dafs bei der ersten Zahlung 7%5 vguraveias weggelassen ist; im zweiten Jahre rory üueg@ 775 Teu- Taveias &seAyAudvias, im 3" und Ar Toon ris reuraveias: aber bei der zweiten Zahlung des ersten Jahres ist keine dieser Formeln gebraucht, wie schon der Dativ mguravei@ Z.7 Anf. zeigt. Ist das Ol bei Rofs richtig, so mufs vor der Angabe des Tages, freilich nicht am gehörigen Orte, eine anderweitige Be- stimmung eingeschoben gewesen sein; ich habe rJoi[s aürcis gesetzt, etwas Überflüssiges, aber doch nicht Unpassendes. Der Dativ rguraveiz führt da- hin, dafs der Schreiber den bestimmten Tag der Prytanie hier nachlässig sel- ber Prytanie genannt habe, was ungebräuchlich, aber doch nicht ganz sinnlos ist. Die Prytanie ist zwar die ganze Zeit des Vorsitzes des Stammes; noth- dürftig jedoch konnte einer den ersten und jeden beliebigen Tag des Vor- sitzes den ersten, zweiten u.s.w. Vorsitz oder rguravsix des Stammes nennen, weil dieser jeden Tag vorsitzt. Um die Lücke genauer zu füllen, habe ich EEnmdendrn mguraveig statt &un. mo. geschrieben, wie &£mouv, EEuAwov, EEmnyuori bei Attikern (Etym.M. S.346): obwohl wieder umgekehrt &x rodes C. 1. Gr. N.160. 8.11. %k, und &xrodes $.10. 5, und zugleich ebendas. &£ redes ($.11. f, vergl. $.11. e) vorkommt. In der Zinssumme Z.7 erweiset sich TT richtig, TTT (die Lesart von Rofs) falsch; der voranstehende Strich gehört zum Vorhergehenden. Dritte Zahlung. In der Bestimmung der Zinstage ist davon ausgegangen, dafs die drei ersten Prytanien je 35 Tage hatten. Die so gefundenen 1338 Zinstage und Ccc?2 388 Böcku die gegebenen Zinsen, 4'1719' 2°, ergeben nach der Rechnung ein Capital von 23'5079° 2227. Es ist jedoch nicht nöthig gerade so viel zu nehmen ; man kann nach den Umständen etwas weniger nehmen, wenn der Zins da- durch nicht afhieirt wird.. Ich setze 28'5078°; diese ergeben Zinsen 4' 17192788. Obgleich die Decimale näher an 14° als an 2° ist (näher an 0:25 als an 0133..), konnte doch das Höhere hier genommen und das Plus dadurch compensirt werden, dafs bei einem folgenden Posten dieses wieder abgenommen wurde. Dies ist beim vierten Posten nach uns geschehen: dort ist 0°20 nur für 0!166.. gerechnet; das beim dritten Posten zu viel Gerechnete und das beim vierten zu wenig Genommene compensirt sich der- gestalt, dafs beide Posten zusammengenommen nur noch 0% 0212 Zinsen zu- viel berechnet sind, welches gleich 0 ist. Der normale Raum ergiebt für die Ergänzung eine Stelle zu wenig; vermuthlich waren die drei Drachmen auf zwei Stellen geschrieben: dafs auch anderwärts ein Buchstab zuviel für den Raum geschrieben ist, habe ich schon oben gezeigt. Vierte Zahlung. ? Um die vierte und fünfte Zahlung in regelmäfsige Zeitfolge zu brin- gen, mufs man alle fünf überschüssigen Tage den drei letzten Prytanien ge- ben, so dafs diese (35x 3)-+5 Tage erhalten. Die im Capital fehlende Ziffer kann der Bezifferungsweise nach nur MR oder T sein; bei ersterem ist aber keine Übereinstimmung möglich, und Rangab6 hat daher richtig das letztere gewählt. Das hiernach bestimmte Capital ergiebt in 1198 Tagen an Zinsen 1'4662°20. Die Decimale rechne ich zu 1° (0°166..); das genommene Minus compensirt sich mit dem beim dritten Posten genommenen Plus. Die Lücke für die zu ergänzenden Zinsen ist nach Abrechnung einer leer zu las- senden Stelle 11 Stellen; die Ergänzung erfordert 12: der Obolos kann nahe an das Übrige herangeschrieben gewesen sein. Fünfte Zahlung. Capital und Zinsen, welche beide gegeben sind, erfordern 1197 Zins- tage, welche erlangt werden, wenn die drei letzten Prytanien sowie eben gesagt genommen werden, und der sechste Tag der überlieferten achten Pry- tanie als Zahltag gesetzt wird, indem 1093 + (35x 3) +5—6 = 1197. Die Ergänzung des Zahltages mit HEX& füllt den normalen Raum. Dafs bei den Zinsen vor TTT nicht noch ein Talent oder mehr fehlen könne, leuchtet ein; ein Talent mehr Zinsen bei dem Capital von 100 Talenten würde 300 über zwei Attische Rechnungsurkunden. 389 Zinstage mehr erfordern: es ist also, wie die Herstellung zeigt, vor der Capitalsumme eine ledige oder nur durch Interpunction gefüllte Stelle ge- wesen. Sechste Zahlung. Die erhaltene Zahl der Zinsen beträgt 4172?1°; die Obolenzahl ist aber unvollständig, da noch zwei Stellen zu füllen sind. Wir nehmen nach genauer Überlegung 21 Obolos an, wodurch die zwei Stellen ausgefüllt wer- den. Der Zahltag ist der 7“ Tag der zehnten Prytanie; da nach der noth- wendigen Voraussetzung die drei letzten Prytanien (35Xx 3) +5 = 37 +37 +36 Tage betrugen, so kann angenommen werden, die achte und neunte haben je 37, die zehnte 36 Tage gehabt, und nur so findet sich ein befriedi- gendes Ergebnifs. Die Zahl der Zinstage ist nämlich alsdann 1093 + 36 —7 = 1122. Der Zins von 4172? 21° ergiebt bei 1122 Zinstagen ein Capital von 18:3561 19429, wofür wir 18'3562° setzen: der Zins verändert sich hier- durch nicht. Hier tritt der wie ich hoffe einleuchtende Fall ein, dafs der Schreiber etwas ausgelassen hat; die drei ersten Zeichen der Ziffer des Ca- pitals sind erhalten; es sind noch zehn Ziffern zu ergänzen, welches genau pafst unter der Voraussetzung, dafs der Schreiber das Wort roxos vor revras ausgelassen hat. Als er das erste TO, von 70x05, geschrieben hatte, glaubte er schon bei rovrcs zu sein, und übersprang so das Wort rexes. Dies ist einer der gewöhnlichsten Fehler der Schreiber. Es ist nur noch von der Summe der Capitalien und der Zinsen zu sprechen. Die Summe der Capitalien findet sich aus unsern Positionen rich- tig, wie sie in der Inschrift ist, und zwar dergestalt, dafs in der vorhandenen Lücke Z.15 vier Ziffern, AAAA, gesetzt sind; dafür sind scheinbar nur drei Stellen, aber mittelst der oben nachgewiesenen nicht seltenen Compen- sation wirklich vier vorhanden. Für die Summe der Zinsen finden sich erst- lich 11 Talente; bei deren Einfügung bleibt eine Stelle übrig, welche durch die schon oben gerechtfertigte Interpunction ausgefüllt wird. Zweitens giebt unsere Zinssumme 99 Drachmen, wie die Inschrift. Aber die Abschriften dieser geben nur Einen Obolos (%#.16); hinter diesem sind aber mitten in der Inschrift acht Stellen offen, wovon nur die zwei letzten durch die noth- wendige Ergänzung TA gefüllt werden. Wo dieses TA gestanden hatte, zeigt die Lithographie eine Beschädigung oder Abreibung des Steines auf; sehr natürlich, da der copirende Gelehrte leicht sah, dafs hier TA fehle: 390 Böcku bei den vorangehenden Stellen ist eine solche Beschädigung nicht bemerkt, und auch Rofs hat sie leer gelassen. Auf die Gefahr hin, dafs der Stein wi- der mich zeuge (wiewohl mir zweifelhaft ist, ob er so beschaffen sei, dafs eine volle Entscheidung sich geben lasse), erinnere ich, dafs es nicht wahrschein- lich sei, (der Schreiber habe zur Trennung der Rechnungen des ersten und zweiten Jahres sechs Stellen leer gelassen: ich habe schon oben gesagt, dafs nach einem andern Beispiele diese leeren Räume auf drei Stellen anzuschla- gen sind. Wie leicht man sich darin täuschen konnte, ob eine Stelle leer sei, zeigt schon das oben Angeführte, dafs Rofs Z.15 eine Stelle als leer („vacant”) bezeichnet hat, wo die Athenischen Gelehrten ein H gefunden haben. Unsere Rechnung ergiebt für die Zinssumme 5% Obolos, und diese füllen, nach gewöhnlicher Weise zwei Obolen auf Eine Stelle gerechnet, den leeren Raum soweit, dafs als lediger Trennungsraum zwischen den beiden Jahresrechnungen gerade noch drei Stellen übrig bleiben. Sollte dennoch sich finden, dafs auf dem Steine da, wo ich hiernach Schrift voraussetze, gar keine gestanden habe, so wage ich zu vermuthen, dafs der Schreiber sich für die fehlende Ziffern Raum gelassen habe, weil er sie aus irgend einem Grunde (und es läfst sich allerdings einer denken) erst später einsetzen wollte, und dafs er dies nachher zu thun vergessen habe. Es bleibt noch zu zeigen, dafs das erste Jahr dieser Rechnung, Olymp. 88, 3, weder ein Jahr von 354 Tagen noch ein Schaltjahr könne gewesen sein. Bei der ersten Zahlung endet der Zinsbetrag auf APF; das Capital ist 20 Talente, welche täglich 4 Drachmen Zins abwerfen. Hieraus folgt von allem Übrigen abgesehen, dafs der Zinsbetrag ein solcher sein mufste, der auf 16, 36, 76 oder 96 Drachmen endete, weil derselbe durch 4 theilbar sein mufs, und 56 durch die Bezifferungsweise ausgeschlossen wird. Der Zahltag ist der 4“ Tag der zweiten Prytanie. Rechnet man diesen nicht zu den Zinstagen, sondern nimmt wie ich thue den nächstfolgenden Tag als ersten Zinstag, so erhält man bei einem Jahre von 354 Tagen unter der gegründeten Voraussetzung, es sei das zweite Jahr 354tägig und das vierte 3ödtägig, sowie das dritte 384tägig, nicht 1409 Zinstage, sondern 1408, welche nicht eine so endende Zahl der Zinsen geben wie sie erfordert wird. Rechnet man aber, wie Rangab& thut, den Zahltag als ersten Zinstag, so mufs der Basis gemäfs, wovon die Findung des Zinsfufses ausgegangen ist, am Schlufs der Periode ein Tag abgenommen werden, wie aus der ‚obigen über zwei Attische Rechnungsurkunden. 39 Darstellung erhellt, indem dann das letzte Jahr der Periode nur 354 Tage haben dürfte, und man erhielte also wieder nicht 1409, sondern nur 1408 Zinstage, wenn Olymp. 88, 3 nur 354 Tage hätte. Es ist noch zu bemerken, dafs nicht etwa durch eine Anderung der Voraussetzung über die Dauer der Prytanien in diesem Jahre eine Abhülfe möglich sei. Wir haben die erste Prytanie zu 35 Tagen genommen; zu 34 Tagen kann sie nicht genommen werden, was die einzige Aushülfe wäre, um den Zinstag wieder zu gewinnen, welchen man bei der Annahme des Jahres Olymp. 88, 3 zu 354 Tagen ver- lieren würde. Was das Schaltjahr von 384 Tagen betrifft, so überlege man Folgendes. Es mufs durch die Herstellung der Inschrift eine Summe der Capitalien erreicht werden, welche 261'5600° um höchstens wenige Hun- derte, Zehner oder Einheiten übersteigt, und eine Zinssumme, welche auf 99 Drachmen und etliche Obolen oder noch einen halben Obolos endigt. Die erforderliche Zinssumme läfst sich nun wirklich auch bei dem Schalt- jahre erreichen. Es fehlen der Hauptsache nach nur zwei Zinsposten, der erste und vierte. Der erste hat den sichern Charakter, dafs er auf die Ziffer AF'F ausgeht; das Capital dabei ist 20 Talente, der Zahltag der vierte der zweiten Prytanie. Ich habe erprobt, dafs es keine denkbare Voraussetzung giebt, unter welcher hiernach im Schaltjahre ein dem Charakter entspre- chender Zinsbetrag gefunden werden könnte, als dafs die erste Prytanie 39 Tage hätte, wodurch man für den ersten Posten 1434 Zinstage und 5736° Zins erhält, 100 Drachmen mehr als im Gemeinjahre. Die zweite Zahlung, nach der Inschrift in der zweiten Prytanie, giebt, da das Capital und die Zinsen gegeben und die Berechnung höchst einfach ist, ohne allen Zweifel 1397 Zinstage; der Zahltag ist also der 1398" vom Ende der Periode. Die- ser kann nur dann noch in die zweite Prytanie fallen, wenn die erste nach dem Vorigen 39, die zweite 41 Tage hat, beide zusammen 80 Tage; eine freilich sehr harte Annahme. Dann ist er der letzte der zweiten Prytanie; denn es sind dann 384 — 80 +1093 = 1397 Zinstage, und der 80“ Tag des Jahres ist der Zahltag, folglich der letzte der zweiten Prytanie. Hierdurch wer- den alle vier überschüssigen Tage schon in den zwei ersten Prytanien weg- genommen, und alle übrigen können durchschnittlich nur 38 Tage erhalten. Nun ist die vierte Zahlung am 5“ Tage der achten Prytanie erfolgt; einen Zinsbetrag für dieselbe, welcher zu den übrigen Zinsposten zugefügt eine dem gegebenen Charakter der Zinssumme entsprechende Zahl ergäbe, kann 392 Böcknu man aber auch bei Annahme eines Schaltjahres nicht anders finden, als unter der ebenfalls harten Voraussetzung, dafs auch im Schaltjahre die drei letzten Prytanien nicht mehr als 37 + 37 + 36 Tage gehabt, gerade wie nach unserer Berechnung in dem Gemeinjahre: sodafs also bei diesem Po- sten wie nach dem Gemeinjahre 1198 Zahltage herauskommen und ein Zins- betrag von 1'4662'1°. So betrügen die Zinsen unter Voraussetzung eines Schaltjahres gerade jene 100 Drachmen, um welche die Zinsen beim ersten Posten vermehrt wurden, mehr als im Gemeinjahre, also 11'199 u. s. w. Dies ist höchst angemessen. Wie steht es nun aber mit der Ergänzung des Capitals? Dieses soll über 261'5600° sein, und wir haben die erforder- liche Höhe im Gemeinjahre erreicht durch die berechneten Positionen bei der dritten und sechsten Zahlung und die hier nicht in Betracht kommende Ergänzung der vierten Zahlung. Wird nun aber ein Schaltjahr vorausgesetzt, so werden die Zinstage für die dritte Zahlung gegen die im Gemeinjahre vermehrt; bei der sechsten aber können sie nicht vermindert werden, son- dern bleiben wie beim Gemeinjahre: es ist schon ziemlich das Minimum der Zinstage, und zwar ein sehr unwahrscheinliches, bei der sechsten Zahlung für das Schaltjahr genommen, da die zehnte Prytanie nur zu 36 Tagen ge- nommen ist, und sie doch nicht füglich noch kleiner angenommen werden kann. Das Capital der sechsten Zahlung bleibt daher im Schaltjahre das- selbe wie im Gemeinjahre: aber das Capital der dritten Zahlung, welche am 5'" Tage der vierten Prytanie geleistet ist, vermindert sich in dem Mafse, als die Zahl der Zinstage sich mehrt, weil die gegebenen Zinsen bei mehr Zinstagen ein kleineres Capital ergeben als bei weniger Zinstagen. Es kann daher unter Voraussetzung eines Schaltjahres nicht die Höhe des Capitals der dritten Zahlung erreicht werden wie bei einem Gemeinjahre; ja es kann überhaupt nicht die Summe erreicht werden, welche zur Erfüllung von 261 Talenten 5600 Drachmen und einem kleinen Überschufs nöthig ist. Im Ge- meinjahre ergeben sich für die dritte Zahlung, wie oben dargestellt ist, 1338 Zinstage nach dem Zahltage, dem 5“ der vierten Prytanie; nehmen wir im Schaltjahre die sieben letzten Prytanien durchschnittlich zu 38 Tagen, so würden wir 1354 Zinstage für den dritten Posten erhalten; aber auch wenn wir, was doch fast die Möglichkeit übersteigt, diese sieben letzten Prytanien noch um 12 Tage verkürzen und also nur 1342 Zinstage für den Posten an- setzen wollten, so erhielten wir erst 28'4536°2°, d.i. über 500° weniger über zwei Attische Rechnungsurkunden. 393 als nach dem Gemeinjahr und folglich zu wenig, um durch Summirung aller einzelnen Capitalposten die Gesammtsumme der Capitalien zu erreichen, welche erforderlich ist. Es ist also erwiesen, dafs das Jahr Olymp. 88, 3 weder ein Gemeinjahr von 354 Tagen noch ein Schaltjahr war. Im zweiten Jahr der Periode, Olymp. 88, 4, welches wir nach dem. Obigen für 354tägig nehmen, haben nur zwei Zahlungen stattgehabt. Die erste ist diejenige, aus der Rangabe den Zinsfufs entnommen hat. Das Ca- pital ist 30', die Zinsen 5910°. Die Zinstage sind sämmtliche Tage nach dem angegebenen Tage der Zahlung, dem dritten der vierten Prytanie, bis zum letzten Tage der Periode, im zweiten Jahre 354 — 108 (nämlich minus 105 für die drei ersten Prytanien zu je 35 Tagen, und minus 3 der vierten Prytanie) . . . . .... 246 hl drittenflahbrentiht DE amwvienten Jahre ul. \r.un den ee A ST re re zusammen 985 Tage. Der tägliche Zins ist 6% Die zweite Zahlung beträgt 100 Talente; der Zins fehlt; die Zahlung ist zwischen dem 10'* und 20‘, vom 11‘ bis 19 der neunten Prytanie geleistet. Wird die Lücke, wo der Zahltag zu ergän- zen, nach der normalen Zeilenlänge bestimmt, so füllt sie sich vollkommen durch eurrn zai ÖJexary, und durch keine andere mögliche Ergänzung (&v- v@ry darf man nicht setzen, weil in dieser Inschrift övary und zwar in der- selben Zeile geschrieben wird; &@doun ohne H zu schreiben ist gewagt, da &£, Err« u. s. w. in dieser Inschrift immer mit dem Asper geschrieben ist, ob- gleich üueg« niemals in dieser Inschrift den Spiritus hat, aber auch dies allein von allen aspirirten Wörtern, und nicht ohne guten Grund). Für den Zins- betrag sind normaler Weise 11 Stellen vorhanden (Z. 22). Die Zahl der Zinstage und der Zinsbetrag werden verschieden, je nachdem die zwei letz- ten Prytanien länger oder kürzer sind. Giebt man ihnen zusammen 72 Tage, so sind die Zinstage, vom 15‘ als Zahltag aus berechnet, 72 — 15 + 384 + 355 = 796, und der Zins 3'3920°, welche Ziffer 13 Stellen erfordert, also schwerlich richtig ist; giebt man beiden letzten Prytanien zusammen 73 Tage, so vermehrt sich der Zins um 20% und um zwei Stellen, welches noch schlimmer ist; giebt man beiden Prytanien zusammen nur 70 Tage, so erhält man 3! 3880 Zins, welche 14 Stellen erfordern. Nimmt man beide Philos.- histor. Kl. 1846. Ddd 394 Bär Prytanien zusammen zu 71 Tagen, sodafs eine von beiden 36, die andere 35 Tage hat, so sind 795 Zinstage und der Zins 3'3900*%, welcher gerade die normalmäfsig bestimmte Lücke füllt. Dies ist unstreitig das Richtige. Die Gesammssumme der Capitalien ist 30° + 100: = 130‘. Hiervon ist H vorhanden; AAA füllt die nach Vollendung der übrigen Ergänzungen für die Zahlen bleibende normalmäfsig bestimmte Lücke genau. Die Summe der Zinsen ist 5910? -+ 3'3900° = 4' 3810°; hiervon ist das erste T erhalten; die übrigen Zahlen füllen den vorhandenen Raum bis auf drei Stellen, wel- che leer gelassen sind, um die Rechnung des zweiten Jahres von der des dritten zu trennen. Diese Herstellung der Rechnung des zweiten Jahres ist gewifs sicher; Rangab& hat sie darum nicht bewerkstelligen können, weil er die Zeilenlänge nicht richtig beurtheilt hat. Die Rechnung des dritten Jahres, Olymp. 89, 1, welches das Schalt- jahr war, ist so verstümmelt, dafs eine Wiederherstellung unmöglich ist, und keine einzige Position darin kann zu irgend einem Ergebnifs führen. Das vierte Jahr, Olymp. 89, 2, ist es eigentlich, um dessen Willen wir die Behandlung dieser Inschrift an die angeschlossen haben, welche die Ausgaben für Korkyra enthält, um zu zeigen, Rangabe’s Behauptung, die erste Zahlung unter dem Schatzmeister Timokles sei an dem ersten Tage dieses Archontenjahres geleistet worden, sei unrichtig. Auch diese Partie der Inschrift ist sehr lückenhaft; doch enthält sie soviele Angaben, dafs an der Herstellung nicht ganz zu verzweifeln ist: sollten sich mehrere Möglich- keiten der Herstellung finden, so kann es vielleicht auch wieder Gründe ge- ben, wonach sich beurtheilen läfst, welche der möglichen die wahre sei. Ich stelle zuerst zusammen, was in der Inschrit enthalten ist. Es sind fünf Zah- lungen geleistet. Die erste ist geleistet unter der Prytanie der Akamantis, aber die Ordnungszahl der Prytanie und der Zahltag fehlen; das Capital ist vollständig, 59' 4720"; der Zins fehlt. Die zweite Zahlung ist unter der Pry- tanie der Pandionis geleistet; die Ordnungszahl der Prytanie und der Zahl- tag fehlen; das Capital ist da, 2'5500°, aber es können ein Talent oder mehrere Talente im Anfange fehlen; die Zinsen sind da, 163° 3°, aber es können mehrere Obolen fehlen, bis zu 54°. Bei der dritten Zahlung ist von der Ordnungszahl der Prytanie im Genitiv - - ns oder - - erns erhalten ; der Zahltag ist der 4“ Tag der Prytanie; das Capital fehlt; der Zins ist er- halten, 583°, aber es kann vorn etwas fehlen, jedoch nur Tausende von über zwei Altische Rechnungsurkunden. 395 Drachmen, und zwar der Gesammtsumme der Zinsen gemäfs höchstens 2000". Die vierte Zahlung fiel unter die Prytanie der Aiantis, aber die Ordnungs- zahl der Prytanie fehlt; der Zahltag ist der 20 der Prytanie oder in den zwanzigern, und zwar vielmehr letzteres nach dem Raum der Lücke; das Capital ist 100‘; der Zins fehlt. Die fünfte Zahlung ist in der zehnten Pry- tanie geleistet; von der Benennung des Zahltages ist ein T erhalten (also rein, Teragry u.s. w.); das Capital fehlt; der Zins ist vorhanden, 122? 24°, aber es kann vorn Vieles fehlen, Hunderte und Tausende. Von der Summe der Capitalien ist der Schlufs 22'1642°21° erhalten, aber es fehlen vorn hohe Ziffern. Die Gesammtsumme der Zinsen ist vollständig erhalten, 1‘ 813° 24°. Betrachten wir nun zuerst, was Rangabe& hieraus gemacht hat; ich stelle dies in folgender Tafel (s. Rang. S.201) dar, wobei ich die Zahlen der Zinstage, wie Rangabe selbst, als unwesentlich weggelassen habe, nur bemer- kend, dafs er dabei seine Prytanienregel zu Grunde gelegt, und das Jahr zu 354 Tagen und den Zahltag als ersten Zinstag angenommen hat. Was aus Muthmafsung herrührt, ist eingeklammert. Zahlungen Zahltag Capital Zinsen es [T. Pryt. 1. Tag] 59* 4[2720° [4225° 5°] 2ie [T. » 25.» ] [1]2' 5500° [7]63? 3° gie [VL]» 4» [16‘ 3375@ 14°] 583° die [IIX.]» 20. » 100* [1018° 3°] gie X. » [4] » [35° 907224°] , [2]222 24° DBIS ERTEE Ich habe in dieser Tafel gleich einige Versehen verbessert, Bei der fünften Zahlung ist nämlich als Zahltag der 33‘ der Prytanie angegeben, sowohl in den Tafeln (S.201. 5.203) als in dem Texte (S.177): er meinte aber den 4“, nämlich 33 Zinstage. Bei der vierten Zahlung erscheinen unter dem Ca- pital (5.201) die 907° 25°, die zu der fünften gehören, wo ich sie hingesetzt habe, und wo er sie selber in einer andern Tafel (S.203) hat; bei der Summe sind 122‘ sowohl in den Tafeln als in dem Texte gesetzt; die Summirung ist übrigens sonst durchaus richtig. Damit man nun nicht durch die grofse Übereinstimmung zu dem Urtheil bewogen werde, diese Herstellung für rich- tig zu halten, decke ich ihre Fehler auf, lasse jedoch dabei grofsentheils die Betrachtung weg, ob die Ergänzungen den Räumen entsprechen; es lohnt nicht der Mühe, bis in diese Kleinigkeiten herabzusteigen, wo fast alles Übrige Ddd2 396 Böckn erwiesen falsch ist; dafs aber die Ergänzungen öfter, auch wo ich es nicht anmerke, den Räumen nicht entsprechen, kann jeder leicht durch Verglei- chung mit der Maiuskel unserer Herstellung erkennen. In der ersten Zah- lung hat Rangabe das Capital zu 59' 4220° angegeben und hiernach die Zin- sen und den Zahltag bestimmt; das Capital ist aber nach der Inschrift 59' 4720°: folglich sind bei dieser Zahlung alle Bestimmungen Rangabe's falsch. Übrigens werde ich später zeigen, es sei mathematisch unmöglich, dafs die erste Zahlung in der ersten Prytanie geleistet worden. Bei der zweiten Zah- lung bringt Rangabe 763° 3° Zinsen in Rechnung; in der Inschrift stehen aber 163?3°, und nur die Obolen, nicht die Drachmen sind vermehrbar. Das Capital ist durch eine Ergänzung auf 12'5500° gebracht, welche vom 25°" Tage der zweiten Prytanie ab (also in 295 Tagen) jene 763" 3° Zinsen tragen sollen; sie tragen aber in solcher Zeit nur 762° 083; und der 25" Tag erfordert mehr Raum in der Inschrift als dafür vorhanden ist. Also auch hier ist wieder alles falsch. Bei der vierten Zahlung setzt Rangabe für die überlieferten 100 Talente 1018° 3° Zinsen, und als Zahltag den 20‘ der neunten Prytanie. Abgesehen davon dafs der 20 Tag, der zwar in der In- schrift steht, aber so, dafs noch Einheiten fehlen müssen, für die Füllung der Lücke nicht zureicht, sieht ein Kind ein, dafs wenn 100 Talente täglich 20" Zins abwerfen, sie in 52 Tagen (16 + 36 nach Rangabe’s Voraussetzungen) nicht 1018° 3° tragen können. Bei der fünften Zahlung wird, wie ich oben bemerkt habe, der 4" der letzten Prytanie als Zahltag und 33 Zinstage an- genommen; die durch erlaubte Ergänzung erhöhten Zinsen von 222° 24° geben unter dieser Voraussetzung ein Capital von 33' 4196: 9696 a 4497°). Statt dessen hat Rangabe 33' 907° 24° in Rechnung gebracht. Was soll man zu solchem Verfahren sagen‘ Bei meiner eigenen Untersuchung über diese Zeichen habe ich die Ansicht zu Ghünde gelegt, dafs der Zahltag von den Zinstagen auszu- schliefsen sei, ohne jedoch die entgegengesetzte Vorstellung unberücksich- tigt zu lassen; das Jahr habe ich also zu 355 Tagen genommen, aber nicht ohne auch auf das Jahr von 354 Tagen zu probiren, und erst als ich sah, dafs bei einem 354tägigen Jahre kein befriedigendes Ergebnifs zu finden sei. Was die Prytanien betrifft, so kann darüber keine bestimmte Voraussetzung zu Grunde gelegt werden; hypothetisch lege ich die Positionen der Normal- tafel zu Grunde, welche die wahrscheinlichsten Durchschnitte giebt, und es über zwei Attische Rechnungsurkunden. 397 mufs sich dann aus der Untersuchung selbst ergeben, welche Abweichungen davon in dem bestimmten Jahre unter der oder jener Annahme müfsten statt- gefunden haben. Da die Summe der Capitalien nicht vollständig erhalten ist, wohl aber die Summe aller Zinsposten, so kann bei einem Versuche der Wiederherstellung der fehlenden Posten nur von den Zinsen ausgegangen werden. Die Gesammtsumme der Zinsen ist - - - - 14! 813° 14° ‘Vorhanden sind von den Zinsen bei der 2! Zahlung ABozaeer » » gten » Mensa » » 5ten » DE 220 zusammen 868% 54° te 8681 54° Also sind noch an den gehörigen Orten zu ergänzen 5944: 2° Wir richten unser Augenmerk zunächst auf die Obolen und auf die Einer und Zehner der Drachmen, also auf die Ausgänge der zu suchenden Zins- zahlen; welche Zinszahlen bei der ersten und vierten Zahlung ganz fehlen, während auch beim zweiten Posten der Ausgang unsicher ist. Da sich be- stimmen läfst, ob eine gewisse Stelle gerade oder ungerade sei, ohne dafs wir gleich die Zahl selbst bestimmen könnten, bezeichne ich das Gerade durch « (agrıov), das Ungerade durch # (zegırröv). Das Capital des vierten Postens ist 100 Talente, welche täglich 20 Drachmen Zinsen tragen; die Form der Zinszahl des vierten Postens, welche Zahl zu suchen, ist also in Beziehung auf ihr Ende ...«0°. Aufserdem ist die Zinszahl des ersten Po- stens zu suchen, zunächst also ihr Ausgang, und überdies ist zu bestimmen, ob bei dem zweiten Zinsposten die Obolenzahl drei vollständig sei oder wie viel noch zuzusetzen (bis auf das Maximum, 54 Obolen). Wir betrachten zu- erst diesen zweiten Zinsposten. Der zu ihm gehörige Capitalbetrag, 2'5500* oder 175 Minen, kann vollständig sein oder die Talente desselben können vermehrt werden. Setzen wir zuerst, er sei vollständig; so betragen die Zin- sen desselben (täglich 4; für die Mine, oder 14° — 34° für 175 Minen) in 280 Tagen 163° 2°. Hierdurch wird der gegebene Zinsbetrag nicht erreicht; nimmt man aber 281 Zinstage, so beträgt der Zins 163 54°. Ist also das Ca- pital vollständig, so müssen die Zinsen bis zu diesem Maximum, also mit- telst Zufügung von 25°, ergänzt werden, und der Zahltag des zweiten Po- stens, welcher Zahltag nicht überliefert ist, mufs der 282" vom Ende des 398 Böcku Jahres und der Periode sein, nach der Normaltafel der 4“ der dritten Pry- tanie und nach jeder möglichen Prytanienordnung ein jenem sehr nahe lie- gender Tag. Man zähle nun die bisher gefundenen Zinsposten zusammen, 2tr Posten 163° 54° ter » 2 J8D- 4ter » ...08 Hter » ..1224.24° so erhält man N Man ziehe ferner von dem Ende der Summe aller Zinsen ....3° 14° diese ...292 2° 3b; so erhält man für das Ende der Zinsen des ersten Postens ...«3! 54° Das Capital des ersten Postens beträgt aber 59' 4720‘, und der tägliche Zins davon 11195733. .., und der erste Zinstag desselben mufs nach der Voraus- setzung vor dem 281'" Tage vom Ende liegen, oder der Zahltag vor dem 282" vom Ende. Rechnet man nun von dieser Grenze zurück bis zum An- fang des Jahres oder zu dem 355°" Tage vom Ende, so findet sich nach der eigenthümlichen Progression, in welcher der Zins mit Hinzufügung jedes Tages wächst, kein Tag, von welchem ab bis zu Ende des Jahres als zermi- nus ad quem ein Zinsbetrag entstände, dessen Ende genau oder auch nur nahe dem erforderlichen Charakter ...«3?54° entspräche, aufser dem 283‘ vom Ende, von welchem als erstem Zinstage ab der Zinsbetrag 3383 ? 92533 ist, also 54°= 019166... Dieser Tag ist nach der Normaltafel der dritte der dritten Prytanie, und der Zahltag also der zweite der dritten Prytanie in dem 35ötägigen Jahre, und würde es auch in dem 3ö4tägigen bleiben, da nach der Basis, wovon die Findung des Zinsfufses ausgegangen ist, der erste Zinstag zugleich Zahltag ist, wenn das letzte Jahr der Periode zu 354 Tagen genommen wird. Bleibt man hierbei stehen, so fielen nach den bisherigen Voraussetzungen die beiden ersten Zahlungen in dieselbe Prytanie: dies ist aber nicht der Fall, sondern die erste Zahlung ist unter der Prytanie der Akamantis, die zweite unter der Prytanie der Pandionis geleistet. Hier bie- tet sich jedoch anscheinend eine Auskunft dar. Die Normaltafel giebt näm- lich den zwei ersten Prytanien 35 Tage; giebt man aber beiden je 36 Tage, so wird der 283" Tag vom Ende der erste der dritten Prytanie, und also der Zahltag des ersten Postens der letzte der zweiten Prytanie. Ich will kein Gewicht darauf legen, dafs wir von einer solchen Prytanieneintheilung für über zwei Attische Rechnungsurkunden. 399 die ältere Zeit keine Wahrscheinlichkeit gefunden haben; ich sage nur, dafs es mir ungeachtet sorgfältiger Berechnung und Vergleichung aller möglichen Positionen nicht gelungen ist, unter der Voraussetzung, das Capital der zweiten Zahlung sei vollständig, nach der später beschriebenen Weise die Capitalien und Zinsen rein und unter sich übereinstimmend herzustellen; doch werde ich das Mögliche weiterhin versuchen. Ich wende mich nun zu der andern Voraussetzung, das Capital der zweiten Zahlung sei unvollständig. Die Ver- mehrung desselben hat dadurch ihre bestimmte Grenze, dafs die zweite Zah- lung spätestens in die neunte Prytanie fallen darf; denn sie ist unter der Pandionis geleistet, und auf diese folgte mindestens noch die Aiantis in die- sem Jahre (2.43). Das Maximum des Zusetzbaren ist also das, wodurch eine Summe entsteht, welche bei’ den gegebenen Zinsen nur noch etwa 35 oder 36 Zinstage ergeben würde: denn wollte man dann noch mehr zu- setzen, so würde der Zahltag in die zehnte Prytanie fallen. Setzt man nun 20 Talente zu, sodafs die ganze Summe 22'5500° betrüge, so ist man an dieser äufsersten Grenze angelangt; denn diese Summe würde in 35 Tagen 160° 4166.. und in 36 Tagen 165° Zinsen tragen. Aber man sieht, dafs die- ser Capitalbetrag falsch ist; denn der Zins, welcher sich ergeben mufs, kann nur 163° 3° bis 163° 51° betragen. Alle anderen, nach Griechischer Beziffe- rungsweise zusetzbaren (Juanta geben, wie die Berechnung zeigt, welche ich hier nicht mittheilen will, ebenso für keine Anzahl von Zinstagen 1631 3° bis 163°5%°, sondern immer entweder mehr oder weniger, mit Ausnahme des kleinsten Zusatzes von Einem Talent, wodurch das Capital 3' 5500 wird. Diese ergeben in 209 Zinstagen 163° 716..., welche Decimale für 4 oder 44 Obolen genommen werden kann; sie ist allerdings etwas weniges näher an 44° als an 4°; aber was hier zu wenig genommen wurde, konnte ander- wärts compensirt sein, und es steht daher frei, das eine oder das andere zu nehmen. Der Zahltag des zweiten Postens wird hiernach der 210“ Tag vom Ende, der sechste der fünften Prytanie nach der Normaltafel. Ist nun der Zins beim zweiten Posten 163°? 4° oder 44°, so folgt nach einer Betrachtung wie die kurz vorher angestellte, dafs der erste Zinsposten zum Charakter seines Ausganges ...@4' 1° oder...a4"4° hatte, und zwar bei einem Capital- betrag von 59 Talente 4720 Drachmen; der Zahltag des ersten Postens mufs aber vor dem 210‘ Tage vom Ende, in dem vierten Jahre liegen. Es giebt aber nach der eigenthümlichen Progression, in welcher der Zins dieses Ca- 400 Böcku pitals mit jedem Tage wächst, innerhalb jener Grenzen nur Einen Tag, von welchem als erstem Zinstage ab ein Zinsbetrag entsteht, welcher einem jener Charaktere auch nur nahe entspricht, nämlich den 278“ Tag vom Ende, wobei der Zins 332413866... oder ziemlich nahe 1° beträgt; es fehlt et- was zu 1°, wogegen beim zweiten Zinsposten, wenn er zu 163° 4° genommen wird, etwas weggelassen war, sodafs beides sich bis auf ein äufserst Geringes compensirte. Bei diesem Zinsbetrag des ersten Postens ist der 279" Tag vom Ende der Zahltag dieses Postens, nach der Normaltafel der 7“ Tag der dritten Prytanie. Unter beiden bisherigen Voraussetzungen, welche die ein- zigen möglichen sind, kann die erste Zahlung nicht in die erste Prytanie fal- len; was ich zunächst erweisen wollte. Da unter der zweiten Voraussetzung der Zahltag des zweiten Postens der 6“ der fünften Prytanie ist, so kann als- dann die dritte Zahlung nicht nach der Rossischen Lesart TETA]JPTEE (2.42) in die vierte Prytanie (auf den 4“" Tag) fallen. Ich will zwar nicht verschwei- gen, dafs wenn man den Zins dieses Postens zu [1]583° nimmt, und der 4“ Tag der vierten Prytanie als Zahltag, der 5“ also als erster Zinstag ge- nommen und dieser 5“ als der 243“ Tag vom Ende gesetzt wird, was ge- schehen kann, wenn man den drei ersten Prytanien je 36 Tage giebt, sich alsdann ein Capital von 32'3432%0987 findet, welches sehr brauchbar für die Herstellung der Inschrift scheint, weil es eine wenig gröfsere Drachmen- zahl enthält, als diejenige, welche bei den Gapitalien, die Talente abgerech- net, im Ganzen zu ergänzen ist. Es sind nämlich aufser einer Anzahl Ta- lente gerade 3422" 21° zu ergänzen; da nun nur hier und beim fünften Po- sten die ganzen Capitalien fehlen, beim fünften Posten aber kein Raum für eine lange Ziffer ist, so ist es sehr angemessen, die Drachmen und Obolen hier beim dritten Posten zu ergänzen. Freilich mufs man jenes Quantum dann auf 32' 3422" 24° herabsetzen, und diese tragen nicht mehr volle 1583 Zinsen, sondern nur 158292157, welche Deeimale so wenig über 54° (0° 9166...) beträgt, dafs es gewagt ist, sie für eine volle Drachme zu neh- men. Setzt man sich aber weg über dieses Bedenken, so würde man dann zu der ersten Voraussetzung beim zweiten Posten, dafs das Capital vollstän- dig sei, und zu allen ihren Folgen zurückzukehren haben, und man würde dabei Ergänzungen der drei ersten Rubriken gewinnen, welche der normalen Länge angemessener sind als die welche ich unter andern Voraussetzungen gewonnen habe: aber ich habe aller angewandten Mühe ungeachtet zu mei- über zwei Attische Rechnungsurkunden. 401 nem Verdrufs kein hierzu passendes allen Forderungen entsprechendes Com- plement für den fünften Posten finden können, und daher die Rossische Lesart unter dem Vorbehalt darauf zurückzukommen aufgegeben, und die Positionen der ersten und zweiten Zahlung so gemacht, dafs die erste auf den 7‘ Tag der dritten, die zweite auf den 6“ Tag der fünften Prytanie fällt. Hiernach kann die dritte Zahlung nicht vor der sechsten Prytanie ge- setzt werden; durch die erhaltenen Buchstaben - - TEZ wird die siebente und achte ausgeschlossen: es bleiben also für die dritte Zahlung, die auf den 4“ einer Prytanie fällt, nur die sechste, neunte und zehnte Prytanie übrig; ebenso für die vierte Zahlung nur die sechste bis zehnte Prytanie; die fünfte Zahlung fällt in die zehnte Prytanie. Was nunmehr von der Aufgabe noch zu lösen übrig ist, begreift 1) Die Ergänzung der Zinsen beim vierten Posten mit Rücksicht darauf, dafs auch beim dritten und fünften Zinsposten die Anfänge des Zinsbetrages feh- len können. Theils gegeben theils gefunden sind: für den ersten Zinsposten 33244 1° » » zweiten » ba 48 » » dritten » 9834 » :» fünften » RE 24° 4193 14° Da die Gesammtsumme der Zinsen 1'813? 14° beträgt, sind also noch 2620° zuzuthun. 2) Die Findung der Capitalien für den dritten und fünften Po- sten. Es sind gegeben in der ersten Zahlung 59::4720* » » zweiten » 2: 5500° » ». vierten » 100! 163: 4220° Die Gesammtsumme der Capitalien ist aber nicht ganz vorhanden, sondern nur die Endung 22'1642°2,°; im Ganzen müssen also 3422? 21° und eine solehe Summe von Talenten ergänzt werden, wobei nach Griechischer Be- zifferung das Ende (22, AATT) bestehen könne. Wird in der zweiten Zah- lung, wie geschehen, ein Talent ergänzt, so mufs die Summe des Übrigen, welche zu finden, auf 28, 58, 68, 78, 108, 118, 128, 158 u. dgl. ausgehen; wo nicht, auf 29, 59 u. dgl. 3) Die Bestimmung der noch mangelnden Zahl- tage nach Prytanien. Alle Ergänzungen müssen aber von der Art sein, dafs Philos.- histor. Kl. 1846. Eee 402 nbn wre ah Mn md sie wo möglich die Räume füllen, welche die normale Zeilenlänge darbietet, auf keinen Fall aber sie bedeutend überschreiten; man müfste denn eine wahrscheinliche Auslassung irgend eines Wortes motiviren können: nament- lich mufs der Zahltag des vierten Postens, wo der 20' angegeben ist, aber der Raum noch eine Ordnungszahl aus den Einern erfordert, einer der Tage vom 21" bis 29“ sein. Der Zahltag des fünften Postens kann, de er mit T anfängt und der Raum. nur eine einfache Ordnungszahl erlaubt, nur der 3", 4“ oder 30" sein, wenn nicht der Schreiber etwas ausgelassen hat.. Dafs die Zeitfolge der Zahlungen nicht verletzt werden darf, versteht sich von selbst. Um nun hier ein oder mehrere Ergebnisse auszumitteln, blieb nichts anderes übrig als die Capitalbeträge des dritten und fünften Postens für alle möglichen Fälle zu berechnen und die miteinander verträglichen unter sich zu vergleichen, um zu sehen, ob zwei zusammen eine Summe ergäben, wel- che mit den erhaltenen Ziffern der Gesammtsumme der Capitalien verträg- lich ist. Um der Untersuchung einen weitern Spielraum zu lassen, habe ich zumal wegen der Unsicherheit der Dauer der einzelnen Prytanien die Rech- nung auf mehrere Zahltage und erste Zinstage gestellt als man vielleicht er- wartet. Aufser den andern, auf die erste oben angeführte Voraussetzung be- züglichen Positionen (deren ich für den dritten Posten, unter jener ersten Voraussetzung, das Capital des zweiten sei vollständig, noch 39 besonders berechnet habe) ist von uns das Capital des dritten Postens berechnet in Bezug auf den 4“ Tag der sechsten Prytanie als Zahltag, auf die Zin- sen von 583, 1583? und 2583" für 174-177 Zinstage; in Bezug auf den 4“ Tag der neunten Prytanie;als Zahltag, auf dieselben Zinsbeträge für 67-69 Zinstage; in Bezug auf den 4“ Tag der zehnten Prytanie als Zahltag auf dieselben Zinsbeträge für 31-33 Zinstage: desgleichen das Capital des fünften Postens ; in Bezug auf den 30‘” der zehnten Prytanie als Zahltag, mit Auslassung der Zinsbeträge, welche zu hohe und defshalb unwahrscheinliche Capitalbeträge geben, für 5 und 6 Zinstage auf die Zinsbeträge von 122? 21% bis 4224 21°, und für 7 Zinstage auf 122424° bis 1122° 23°; in Bezug auf den 3" und 4“ Tag der zehnten Prytanie als Zahltag, für 31 Zinstage auf 122" 214° bis 722° 21°, für 32 Zinstage ausnahmsweise auf 122° 25° bis 1622° 24°, für 33 Zinstage auf 1222 24° bis 1122221, über zwei Attische Rechnungsurkunden. 403 für 34 Zinstage auf 122223 ° bis 1222124°, auf‘35 Zinstage auf11222 24° \ bis 13224 21°; | im Ganzen 96 Pokitionkni; ‚welche mitzutheilen überflüssig stheint. Es ver- steht‘ sich, dafs die gefundenen Capitalbeträge in der Anwendung soweit um ein kleines vermehrt: oder vermindert werden können, als dadurch in den Zinsbeträgen, die jederzeit auf einen ‚halben-Obolos abgerundet sind, kein Unterschied entsteht. Es findet sich nun, dafs ohne Fehler in der Berech- nung der Zinsposten oder Schreibfehler :in den Ziffern anzunehmen, zwei Auflösungen möglich. sind, was bei der Beweglichkeit mehrerer Voraus- setzungen ‚(namentlich der Prytaniendauer und der Gesammtsumme der Ca- pitalien) nicht zu verwundern ist, Die eine giebt eine sehr hohe Summe der Capitalien; was die Prytaniendauer betrifft, so ist dabei die Normaltafel zu Grunde gelegt. Es ist folgende: Zahlungen Zahltag Zinstage .'\ Capital Zinsen 1#* [II Pryt. 7. Tag] 278 59: 4720° [3324 1°] Zie IVE >» 60688] 209 [3]',5500 163° [4]? gte [VL] » 4.0» 176 „116° 33724242 ]7 115831 4te [VI] » 2[8.] » 116 100! [2320° ] gie X. » [30.]» 6 [352° 50%] [422° 2#° [35]2' 1642° 24° 1 8132 14° Hierbei ist im dritten Posten der. Zins genau 5829833 ...., und beim fünf- ten Posten 422 40, was im ersten Fall für 583, im zweiten für 4221 4166.. genommen ist. Wie die hiernach erforderlichen Ergänzungen in die Räume passen, will ich nicht betrachten; denn diese ganze Berechnung kann über- haupt nicht angenommen werden, weil die Zahlungen viel zu hoch gehen. Die eine Zahlung, 352'50° auf einmal, ist.ohne Beispiel in den Schatzrech- nungen; und keine einigermafsen wohlerhaltene Schatzrechnung zeigt einen so hohen Jahresbetrag; die stärkste (Corp. Inser. Gr. N.144 und bei Ran- gabe N.122) unter dem Archon Chabrias Olymp. 91,2, also im Sieilischen Kriege, hat nur einen Jahresbetrag von etwa 353 Talenten (!), und Olymp. (') Ich nehme hierbei die bei Rangab& N.126 vorkommende Summe von 1267 Talenten aus, von welcher nicht klar ist, ob sie Ausgabe eines Jahres aus dem Schatze sei; zwar kann sie auch nicht, wie Rangabe aufstellt, vierjährige Ausgabe sein, wie der Kenner leicht finden wird, aber es könnte eine Summe gesammelter, wiewohl theilweise gleich wieder verausgabter Gelder sein. Doch scheint es mir immerhin nicht unmöglich, sie als Eee? 404. Böcku 89, 2 gehört nicht unter die Jahre, in welcher sehr grofse Unternehmungen gemacht wurden; die bedeutendste ist die gegen Mende und Skione (Thu- kyd. IV, 129). Ein wahrscheinlicheres Ergebnifs ergiebt sich auf die folgende Art; bei dieser ist die zehnte Prytanie zu 35 Tagen, also zu dem Minimum genommen, und es sind für die fünfte Zahlung, am 4“* der zehnten Prytanie, nur 31 Zinstage gerechnet; die ersten fünf Prytanien sind zu 35 Tagen ge- nommen, die sechste zu 36, die siebente, achte und neunte so, dafs zwei derselben 36, eine 37 Tage hatte; als Zahltag des vierten Postens ist die reirn nal einoorn der siebenten Prytanie der normalen Zeilenlänge zuliebe an- gesetzt: nimmt man, was im Allgemeinen möglich, statt dessen die deureg« xai eixoory, so mufs nach dieser ein Tag abgenommen und der sechsten Pry- tanie (nach Rangabe’s Prytanienordnung) zugefügt werden. Die Tafel ist folgende: Zahlungen Zahltag Zinstage Capital Zinsen Als [II. Pryt. 7. Tag] 278 59: 4720° [3324® 1°] 21 Ve en | 209 [3]' 5500* 163° [4]° gie VL] +42» 176 [16' 3372? 24°] 583° Are [VII] » 2[3.] » 121 100*' [2420°] gie X » 141% 31 [52° 50%] [3]22? 24° [23]2' 1642° 24° 1: 813% 14° Hierbei ist im dritten Posten der Zins wieder 5829833... was für 583' genommen ist, und im fünften Posten genau 322° 4516... welche Decimale für 21° (024166...) genommen ist. Das Jahr ist dabei, wie oben gesagt, zu 355 Tagen genommen, weil die Zahltage von uns durchweg von den Zinstagen ausgeschlossen sind ; und nur unter dieser Voraussetzung ist diese Wiederherstellung des vierten Jahres möglich. Wollte man dagegen, unter der Voraussetzung eines Jahres von 354 Tagen, wie Rangabe angenommen hat, den Zahltag zugleich für den ersten Zinstag annehmen, so würde diese Wiederherstellung nicht passen, weil dann vom 4“* Tage der zehnten Pry- tanie als Zahltage und erstem Zinstage ab auch bei der geringsten Dauer der letzten Prytanie (von 35 Tagen) nicht 31 Zinstage wären, sondern 32: denn dafs die letzte Prytanie nicht 34 Tage haben könne, versteht sich von selbst. Ausgabe eines Jahres zu nehmen; aber dieses mulste ein schweres Jahr sein, und Olymp. 89, 2 ist kein solches. über zwei Atlische Rechnungsurkunden. 405 Übrigens ist die eben gegebene Herstellung arithmetisch ganz genau, indem sich sogar das bei den Zinsen der einzelnen Posten zu hoch oder zu niedrig Genommene bis auf ein so Geringes compensirt, dafs es nicht in Rechnung kommen konnte, weil die geringste Rechnungsmünze der halbe Obolos war. Es ist nämlich nach Obigem genommen zu viel: zu wenig: beim ersten Posten 021666... beim zweiten Posten 047166... 0211386! .. — 016666... also 010280 also 02050 beim dritten Posten 1° beim fünften Posten 074516... — 019833... —. 014166... also 020166... also 020350 zusammen zu viel 020446. zusammen zu wenig 0°0850. Von dem Zuwenigen 020850 ab das Zuviele 020446 verbleibt 00404 um welches im Ganzen zu wenig genommen ist, noch nicht 1° (0 04166...). Was aber das Paläographische betrifft, so findet sich freilich, dafs Z. 38-42, wie das Hauptexemplar der Maiuskel zeigt, um wenige Buchstaben zu kurz ausfallen, was jedoch, wie schon oben bevorwortet, aus einem Hindernifs auf dem Stein erklärlich ist, sei es am Schlufs der Zeile, wo der Mangel ge- zeichnet ist, oder am Anfange; auch mochten vor dem Erhaltenen Z.40 vier Stellen leer sein, da in meiner Herstellung Z.40 die Ziffern nicht ausreichen, um die Lücke zu füllen, indem aufser der einen zur Trennung dienenden lee- ren Stelle noch zwei erscheinen; wiewohl letzteres nach dem früher Gesagten nicht von grofser Bedeutung ist. Dafs Z.46 in der Ergänzung des vorderen Theils ein Buchstab zu viel ist, rechtfertigt sich aus dem früher Gesagten schon. Z.45 habe ich auch den Namen des prytanisirenden Stammes, Asov- rides, eingeschoben, welcher, wenn das Übrige in der nächsten Umgebung richtig ist, der einzige ist, der hier gestanden haben kann. Da ich alle möglichen Positionen berechnet und verglichen habe, und nicht glaube dafs dabei etwas übersehen oder Rechnungsfehler begangen worden sind, so halte ich dafür, dafs andere Auflösungen unmöglich sind, wenn man nicht Fehler in dem Denkmal selbst voraussetzt. Will man Irr- 406 Böcku thümer des Schreibers in den Ziffern annehmen, so kann man freilich noch allerlei aufstellen, was ich durchgerechnet habe, aber hier nicht mittheilen will. Will man endlich der hohen Rechenkammer von Athen beimessen, sie habe falsch gerechnet, dann hat man ganz freies Feld für alle Wagnisse. So ungeneigt ich zu solchen bin, so erlaube ich mir doch zum Schlufs einen Versuch, welcher zu dieser Annahme führen könnte, ohne darauf Gewicht zu legen. So leicht auch Rofs sich täuschen konnte, wenn er zu Anfang der 2.42 PTEZ zu erkennen glaubte, wo die Attischen Gelehrten von dem ersten Buchstaben gar keine Spur mehr sahen, er also ein verstümmeltes K (P) leicht für P halten konnte, so ist es mir doch schwer angekommen, von seiner Lesart abzuweichen, und ich hätte gewünscht, für die dritte Zahlung die vierte Prytanie festhalten zu können. Setzt man ferner diese Zahlung wirklich in die vierte Prytanie, so ergiebt sich, wie oben gezeigt worden, unter der Annahme, die Zinsen hätten [1]583° betragen, ein Capitalbetrag, welcher eine grofse Wahrscheinlichkeit hat, wenn man bedenkt, dafs wir dann bei der fünften Zahlung eines nur in vollen Talenten bestehenden Ca- pitalbetrages zur Ergänzung bedürfen. Dafs Z.38-42 kürzer als nach der Normallänge seien, hat zwar kein Bedenken; indessen erkannte ich, dafs man auf ziemlich normale Zeilen kommen werde, wenn die dritte Zahlung in die vierte Prytanie gesetzt wird, womit denn zusammenhängt, dafs das Capital der zweiten Zahlung für vollständig aufbehalten erkannt werden mufs; und hieraus folgt wieder, dafs diese Zahlung dann auf den 2‘ Tag der dritten, und die erste Zahlung auf den letzten oder 36“ Tag der zwei- ten Prytanie zu setzen sei mit den hierauf oben berechneten Zinsbeträgen: wodurch sehr angemessene Ausfüllungen der Zeilen entstehen. Es kam dar- auf an, ein mit diesen Bestimmungen harmonirendes Capital des fünften Postens zu finden; ich fand dafür 47 Talente, welche den überlieferten Zinsbetrag des fünften Postens nahe ergaben, wenn 13 Zinstage und folglich als Zahltag der 23“ Tag der zehnten Prytanie angenommen wurden; diese zusammengesetzte Ordinalzahl, die ich früher vermieden hatte, weil sie zu lang ist für das normale Mafs der Zeilen, füllte den Raum mit weniger Nachhülfe, wenn #s rguraveias hinter der Ordinalzahl ausgelassen wurde, welches auch Z.4 und in der Inschrift über die Ausgaben für Korkyra wie- wohl in anders gewandter Formel ausgelassen ist, ungeachtet es sonst auch - über zwei Attische Rechnungsurkunden. 407 in jener anders gewandten Formel zugesetzt wird. ‘Von diesen Überlegungen ausgehend habe ich folgende Tafel entworfen: Zahlungen Zahltag ‚, Zinstage Capital Zinsen dee [H. Pryt. 36. Tag] 283 59: 4720: [3383° 54°] 2ie [II. » a 281 2‘ 5500° 163° [54°] gte IV.» An 243 [324:3422224°] [1583 °* die [VIIH.]» -,2[9.] » 78... 100! [1560] 5te 2.€ » ,,[23.] » 13 [47' ] 1223 23°* [24]2: 16424 21° 41: 8132 44° Hierbei sind in einem 355tägigen Jahre die drei ersten Prytanien 36tägig, von der achten und neunten eine 36tägig, die andere 3ötägig, die zehnte 36tägig, die übrigen 3ötägig gerechnet: doch kann diese Rechnung, wenn man zugeben will, der Zahltag sei zugleich erster Zinstag, auch bei einem Jahre von 354 Tagen bestehen bleiben, indem man entweder mit Beibehaltung derselben Prytanieneintheilung für die fünfte Zahlung den 24" Tag der zehnten Pryta- nie als Zahltag setzt, oder mit Beibehältung des 23“ Tages dieser Prytanie als Zahltages ebenderselben nur 35 Tage giebt. Von den meisten der hier an- genommenen Positionen ist schon oben ausführlich gehandelt worden. Aber die Rechnung ist hier bei * nicht mehr richtig: denn wie schon oben gezeigt worden, trägt das angesetzte Capital des dritten Postens, 32' 3422" 21°, nicht volle 1583? Zinsen, sondern ein Minimum über 1582? 51°, und die ange- setzten 47‘ der fünften Zahlung tragen in 13 Zinstagen nur 12220, also höchstens anzuschlagen 122° 14° (0% 25), aber auch dies ungenau, und rich- tiger nur 122° 1°. Compensation ist nicht anwendbar; also wären die Zin- ‚sen der beiden in Rede stehenden Posten zusammen um ohngefähr 2 Obolen zu hoch berechnet worden. Ich habe diesen Versuch nur mitgetheilt, weil er sich denen empfehlen mag, die mehr auf die Erreichung der normalen Zeilenlänge ohne bedeutende Ausnahme als auf die arithmetische Richtigkeit der Rechnung sehen möchten. Das beiliegende Blatt (Anlage E) zeigt, dafs die normale Länge der Zeilen hierbei ziemlich gut erreicht wird. Z.39 habe ich nach Anleitung der Inschrift über die Ausgaben für Korkyra den 36‘ Tag der Prytanie durch rerevrai@ bezeichnet; die Auslassung des Artikels, der in jener Inschrift gebraucht ist, bedarf keiner Entschuldigung, noch auch dafs ein Büchstab zuviel gesetzt ist. Z.40 habe ich freilich jedem Obolos 408 Böcku einzeln eine Stelle einräumen müssen, statt dafs gewöhnlich zwei oder drei in Einer Stelle verbunden werden; aber Z.46 liegt dasselbe vor: dafs zwi- schen dem ersten und zweiten Posten zwei leere Stellen statt einer zur Tren- nung angewandt sind, ist durch unsere Inschrift selbst gerechtfertigt. In der Rubrik der zweiten Zahlung bleiben nach Anwendung einer. Interpunction (Z.41) nur zwei leere Stellen (Z.40 zu Ende die eine, und'Z.41 eine an- dere, die durch weitere Stellung der Buchstaben in meiner Herstellung ver- dunkelt ist), sowie 2.43 am Schlufs zwei leere Stellen sind. Z.45 vorn füllt sich die Lücke genau, wenn die zehnte Prytanie der Hippothontis ge- geben wird. Die Z.46 angenommene Interpunction hinter dem ersten T ist sehr wohl dadurch motivirt, dafs gleich nach diesem das T von roxcs folgt; und wenn die am Schlufs von Z. 45 angenommene Interpunction vor der Ziffer nicht eine ähnliche Begründung hat, so ist sie dennoch unbedenk- lich zulässig (s. oben S. 375 f.). Ich bin in dieser Abhandlung von der Inschrift über die Korkyräischen Angelegenheiten ausgegangen, und habe die Schwierigkeiten, welche sie in chronologischer Hinsicht darbietet, durch die Verschiedenheit des Archonten- jahres und des Schatzmeisterjahres zu heben gesucht. Ich verkenne nicht, dafs auch die Annahme dieser Verschiedenheit ihre Bedenken hat, welche ich im Laufe der Betrachtung mich bemüht habe zu entfernen. Eines dieser Bedenken hatte seinen Grund in der Rangabe@’schen Herstellung der zweiten so eben von mir behandelten Inschrift, und dieses wenigstens ist vollständig gehoben. Aber die Unzulänglichkeit und Zweideutigkeit der Quellen setzt jeder genauen Untersuchung der Art grofse Hindernisse entgegen; ja ich halte es, da oft die höchste Wahrscheinlichkeit trügt, nicht für unmöglich, dafs spätere epigraphische Entdeckungosn meine Ansicht über die Verschie- denheit des Archontenjahres und des Schatzmeisterjahres umstofsen, und man würde dann genöthigt sein, gegen alle Wahrscheinlichkeit die zwei in der Inschrift über die Korkyräischen Angelegenheiten vorkommenden Zah- lungen und die beiden Flottensendungen zur Unterstützung der Korkyräer über ein Jahr von einander entfernt zu setzen; wobei man denn annehmen müfste, sowohl in dem Jahre des Krates als in dem des Apseudes sei zufäl- lig ein Teithrasier erster Prytanienschreiber gewesen, jedoch nicht dieselbe a.l 10 ’Eroyicavr]o oi Aoyırralı £v ie rer]ragmıv Erenıw Tade co]; ranıcı mapedor[av "Avoolungs BAveds nal REN Ewagxevau[v, orgar]nyais Irrongareı omidos] mgUTaVEINS deure[gas mau]ravevouens, rerragi ns, 4] Meyanrsiöns mowro[s eypau]udreus, em EöSv HAAJATF.Ideurega docıs Er[i Ts K]engomidos Öeuregas rn veuraveie, P. rönos r[oirw] TTXPHHHHPA 5] reragrns mou[rJavevovons, [EsernAJuSvias mevre Aus r]evrwv : TXPAHHAPFFFHILIT[er@pr]n dorıs Ei Tüs ns, mevre Amegaı [e]sernAuS[vies Fn]s Fouravsias, AL ın dorıs Emi ns "Ananav[ridos mo]uraveias öydons : As meuraveias, Fi. ronos Tour :] N a 4 j} 4 ’ Nenn mer rnuennmml rn EreAmX Ir Suune ie DITEL TS 1 ae 1 36 2 35 3 34 4 33 5 32 6 31 2 30 8 29 9 28 10 27 11 26 12 25 13 24 14 23 15 22 16 21 17 20 18 19 19 18 20 17 21 16 22 15 23 14 24 13 25 12 26 11 27 10 28 ß) 29 8 30 u 31 6 32 5 33 4 34 3 3d 2 36 4 al. 15 Em Il 20 30 EaUEn, _. . . . . . _. Ill Tade Tap]edoray ci Tania Tiuoränc „Eizealos i L &zı al Susanna . [3 40 45 50 Bei. Anlage C. "EAoyiravr]lo oi Aoyırrali &v reis rerjragaw Ererw &4 Iavayvaluv [5 Havasyyyaı ipeıAöpeVü- Tade o]li ranıcı mapedor[av "Avdpo]uAfs BAueds zul Euvapyovres, "EAA[yvoranias .., nee. Kal Euvaggauılv, orgarjnyeis "Immorgareı Korapyei zul Eufvagxeuow, zmı me Keng- omidos] mouraveius Örure[pas mau]raveuouons, TETTagES Ausg Es... .*elAmAuSuies, Ei Mi6 BevA- #s, 7] Meyanneiöyg mewro[s eygau]uareue, Emi EüSuveu aoyovros, AU. Tole]os v[eurcs aygvero al) HAAJATF.IIöeuregc danıs emli vis K]ergomidos Öturegas mouravevovsln]s, [r]eils aureis, EEyaben- . dry meuraveiz, M. Toxos rlevrw] TTXAHHHHRAA. rein danıs &mi vis Ia|vörovidos guravela- ‚ 5] reragrns mgu[r]avevoVens, [EsermA]uSuias eure Anegaı Ts mpUraveIas, A[ARTTTRPAAPFFR Des r]evrav: TÄRHHAPFFFHIIT[erdor)n danıs Emil As Aranavridos meuravelals &ydans mguraneunid- ; ns, mevre Ausg [E]seAnAuSfvias rn] rouraysias, AAAA[TITTTXXX. Force rairup TRRRRFHRAFF TEUR- mn dorıs Em mus "Aranaylrides me]uraveias öydans meuravevouons, EsermA[uSvias TE wegus Tr ; As mguraveias, bl. Töxos r[ouruv :] TTTRMHHHHAAAA. 1 Eurn dörıs mi dis "Tgefgg@midos mgUraVeies denarns mouraveuougn[s, EsermAluSvias Err& Ausgas As mpuraveias, ART[TTXXXMPAHL * eurans EıyEvero XXXXHPAAFHIJIC. I zep]araıov ro0 dpxascv dvaAunaros Emi is "Avdp[onAeous apyite „al Eu- varxevruly] HHRATPAHIAAAA. I r]onou zeparav ro apyupiw TU avaawIevr[ı Ei is "AvöponAtous apxs na Ewvapxovraly > ATJPAAAATFFFFINNC. I Dede mapedoray ol alu Tunidöns &E Or ou xal Euvagxovres, em Z]rga]rorAeeus apx[ovJros [zei] &mı is Bovrs, H IML....... y maWros Eyga- PuarEUE, arparnyols melgi Ie]Aomovvnnov AnuorSeveı ’AruınSeveus "Adıölvalv, em Ti u.» 1100- s mouravelas Teraprn|s moura]veuoucns, reizn[ı Mueg]e Ans meuraveias Es[ermAuSuies, 6E Ome- Slodeuouv AAA. raxos reure[ıs &yelyero AMHHHHA.. II Erega donıs argarnyois [Ninic Ninngareu Kud- alyriön al Euvapxeufew, Emi] rs Mavdiovides mauraysias Evarıs mour[aveuouons, mem Ha- i] dendrn üucge ns mlguravleius EsernAuSvies, HM. ToRos reuros eyevelro TTTXXXMHHHNH. nepd- Alaıov reu üpyalov dvaaulpnaros] Emi is Bunadeu apyis zal Euvapyerruv HIAAA.ı nehaAaov TOKOU T- & djeyugiw ru avaruS[evri] Emi mis Buwzıadou üpyis wa Euvapyevruy TITTTXXXRHHHA. Ill Tade mageö]enav oi Tania Ofevnv]diöns "Axspdourios al Euvapyovres, Emil Iralpyev dexevros nal Emi ns Rourns, 1] ...0..0s [reö]ros Eygaunareve, "Ermvoramias Eos Aul........... a. A Xaporiön Zra[uß]wviön zu Euvaay,ounıv, [mi ans - - -s moUTavelas -.-95 mourav]evouons, Eur nal Einoorh Tis mouravei[as, ef Be... nenerneenenenne. TOROS Tolurars eyeveroe XXXXMHPANIINI.II deureoa dlonıs Em Ts - - Ides meuraveias - - - 5 mourav]euaucns, dwdsrarn Ts mguraveias, AATTT|- - - Tohos TOUTOIS EyE- ver0 - - - -Irgim Ölonıs Emi TA "EgexOnidos meuravelas E]- - ns mauraveuolong, - - - = Tis mouraveias, - - -]H. Tönos rouros &yevera AHAAAHHIC. 1 velragrn dönıs em Tis - - - 1dos mguraveias - - - ns] MeUTAVEUOUTHS, TeIanooT TA meuravleias, 2202 = Takos TouTols Eyevero - - - - #ebaAmiev] ToU dpyaiov üvaauuaros Emi mis @ouxudidev [üpxis al Euvapy,ovruv. vuun.. HebaAaıov Torou TO] apyupiv TO Gvaruderrı Em ns Oounvölideu üpxis xal Euvapxevr- Dr apyovros nal Emi us RovAjis, 7 Anmzgios KerAureds meüros Eylgapu x En eoz, unnnun.. Mußßlweunio mal Euvagyeusı, Emi rns "Ananafvride u Tns MoUTaveUOUCAS, eßdowun]ı is mouraveias, PARTTTTXXXXPHHAA. a TauTols Esyevero XXXHHHAARFFHI. Ill deureg]a derıs Emil 7A Tlavdiovidos mouravsi[as BE BR ns, urn As meuraveias, TITTRM. Tönes rovras &ywverr HPAFFFIN].I vorn donıs Em Ts . uun.idos mpUraVelas En]rng mauravevolons, Terdgrn Ts mguralveias, APTXXXHHHPAAFF N N NIC. Tonss Tovras &yevero] MPAAAFFF. I reragrn derıs Em mis Alavrlides mouraveias eßdouns ronos rourelıs Eyevero XXHHHHAA. || reur- 2 8url Un , TOUTOVEUOUCYS, rein aa] einoosn Tas mouravsias, Fi. F bed ’ ’ I m Ber TT m denıs Em INS Acovrıdo]s mauravelas denarns TFOUT@VEUOUTNS > rleragrn ns TOUTAVEINS, r P. 7oX0s roVras &yevero HHJHAARHIIC. ı nebaAaıov Tou dpxalou dvarw[uaros Emi ans TıuorAsovs apX- Ms »al Ewagyevrav HHAJAATTXPHAAAARHINC. ı neharaıov ronou r[? Ggyugiw ru dvarwIevre E- mi * TinorAtous üpyis wal Eulyagxevrav TAHHHAHFHIC. I Kedarauev Eunmav Too Apyuplov rev avanw- Y 2 ae x 2 Syvalay & Slaa - Devras Ev Tols Terragaw Ejreow Eu Iavadyvawı es Havasıv - ns n) - - - ’ASnvJaias ev TOolS TETTagEW ETETILW - - A = A e ’AOyvaias Niuns - - 5 5 2 = Ben \ Y r = - - - - mourav]eias Tıaox[Ans Eireaios xaı Euvapx,ovres - - Anlage D. Jahrestag I Jahrestag Jahresta . vom Ende | vom Ads * vom Ende | vom Anfang * vom Ende | vom Anfang ® vom Ende | vom Anfang vom Ende vom Anfang Jahrestag | Jahrestag VIII. Jahrestag Jahrestag IX Jahrestag | Jahrestag X Jahrestag 1 1 355 36 1 a4 248 1 108 284 1 72 320 1 36 2 b) 354 > ı|2 14 249 2 407 285 2 71 321 2 35 3 3 353 s|l3 1 250 3 106 236 3 70 322 3 34 4 A 352 914 am 251 4 105 287 4 69 323 4 33 5 5 351 4160| 9 140 252 9 104 288 5 68 324 5 32 5 6 350 Dal 62 159 253 6 103 289 6 67 325 6 31 7 7. 2a a|7 188 254 7 102 290 Tech 326 2.3 8 8 348 s|8 1437 255 8 40 291 8 65 327 8 29 9 9 347 un 9% 436 256 977100 292 N) 64 328 9 28 0 10 346 45 40 135 257 10 99 23 1410 63 39 410 27 1 11 345 46 11 134 258 11 98 294 14 62 3300 Et 26 2 12 344 ar 12 133 2590 ı 49 97 2 AD 31 12 3 13 13 343 is ‚13 132 26000118 96 26 13 60 332 13 24 14 414 342 49 14 ası 261 14 95 297 14 59 333 AA 23 94 2930,19 58 334 015 22 15.46 340 5ı 16 129 23 16 93 29 16 57 35 16 21 az] 339 s2 17 128 a al 92 300 17 56 Bez; 20 ıs 18 338 53 18 a9 265 1418 91 301 18 55 37 418 19 19: 419 337 54 119° 496 26 49 90 302 19 54 338 19 18 2020 336 5 20 125 27 20 sg 33 20 53 339 20 17 191 335 56,21 424 268 2 s8 34 21 52 30° 2 16 227293 334 3722 183 29 22 87 3050,99 51 399 15 Da 3 333 58 |23 12 20 23 s6 306 23 50 32 923 14 24 24 332 59 24 121 271 24 85 307 24 49 343 794 13 252.95 331 co 23 120 272 3 SA 38 35 48 344 95 12 2 26 330 64 26 119 2732.96 83 39 26 47 345 26 11 DT! 329 62 27 118 DOT 82 SO 46 316 ‘ 27 10 2 28 328 6 28 417 275 28 s1 311 28 45 347 -28 9 29» 29 327 64 29 416 276 29 so 312 29 Ad 348 29 8 30 30 326 65 30 A115 277 30 79 33 830 43 319 30 7 31 31 325 66 131 114 A 78 a 42 30 83 6 BZ SD 324 67132 413 2792 17 3032 41 351 32 5 3 33 323 68133 11 250 33 76 316 dd. % 352 33 4 34 84 322 9134 mı AI 75 317784 79 353. 34 3 3 939 321 70|35 110 22 35 74 318 nn ar 354 35 2 1 36 109 23 836 73 2192056 37 35 36 Rang. 35 nach Rang. 35 = 2 3 [97 m [e7 1 & > je [971 © ja [211 [3 [98] (>) D [o2) [Se] ja Qu i Anlage D. Prytanientafel für ein Jahr von 355 Tagen, uuhäne I. af [neih, IT aaa [ir TIT. Arse | me, eilig V enct [uurnt, VI. Arte | Am Yry, arg [orte VII arzt [ me, IX, Amp [Mamas ng 1 1 355 36 1 320 71 des: 106 1 39 alt 12245 176 1 10 212 1 aM 248 1 108 284 1 72 320 2 2 354 37 2 319 72 2 284 107 2 21 Az 2 za 177 2 1m 213 2 18 249 2 40 285 u 321 3 Seas 38 3 318 3 283 108 3 sl 3213 178 3 47 21d 3 1m 250 3 106 236 3 nn 322 4 4 352 39 4 37 4 282 109 Den 2m Au 212 179 4 am 215 4 AM 251 4 105 237 4 9 323 5 5 35 40 9 316 9 251 10 5 alas 5 au 180-0, Aral 6, We ET ee re ee 324 6 6 350 4 6 315 6 2» 111 6 2% 146 6 210 181 6 45 217 6 139 253 6 103 289 6 67 325 7 7 349 42 Taatk 7 219 112 7 aA7 7 209 182 1 Aa 218 7 1ss 254 7 102 290 Ta 66 326 8 8 348 43 8 313 8 278 113 8 148 8 208 183 8 47 219 8 43% 255 8 4a 291 SEHR; 327 29 9 9 347 m 9 312 9 07 114 9 149 9 207 184 9 47 220 9 436 256 9 400 292 9 64 328 28 0 10 346 45 10 311 10 10 206 135 40 ar 21ı 40 135 257 10 99 2957 410° 763 329 27 Aa 044 345 A 310 Be Al 205 16 41 470 22 41 134 258: 41 98 239 411 62 330 26 2 12 344 ML 09 12 412 204 197° 412 40 223 2 433 2597 42 97 I 3317 19er: 231 343 is 43 308 153 13 203 188 413 468 24 A377 432 260 13 96 26 13 © 32 13 24 14 14 342 19 414 307 154 14 202 189 414 167 25 44 43 361 14 95 BT AG 33 A 2 0 45 341 Kossr15 306 15 415 20 A013 26 145 130 22 415 94 2938 45 58 34 15 2 16 46 340 sa 16 305 156 16 200 19222162 2765 27 16 19 253 16 93 29 416 57 3357 1b Zi 7 339 208 #17, 304 234 157 17 19 192 17 ch 228 147 ıos SEAT 92 30 417 56 8360817 20 ıs 148 338 3 48 303 88 48 268 123 418 23 158 18 198 193°, 48° 463 229 18 a 265 418 9A 31 48 55 37 48 19 19: 19 337 54 419 302 232 en I Br). 194 419 16 230 AMOS, 26 419 90 32 49 54 333 419 18 20 20 336 5 20 "30 210 920 196 15 20 1 233 20 12 267 20 sg 30372 2053 39 20 47 re | 335 ss 2 300 230 aa 24 195 196 231 10 232 21 124 265 2 88 EI 7 | 52 BROS 16 22299 334 57-22 299 DD Dee, 7 22 ml 2 29 1gk oe 22 159 23 22 123 29 22 87 35.2 za 4 22 3% E93 333 53,023 298 2 ; 12 22 18 23 193 18 23 458 234 283 12 270 23 s6 306 23 5 312 23 14 24 24 332 3 24 297 22 164 24 192 19 24 15 235 Dar ar 94 85 307 24 49 33 24 13 = 2 331 60.95 296 226 15 25 ag 2007 25, 156 236 25 120 212.925 84 38 95 48 344 795 12 2 26 330 1 26 295 22 16 26 190 201 26 15 23702 NObmENTO 273 26 83 39 26 ar I FI 7 27 329 620297. 294 9 927 259 132 297 di 17 27 189 202 a7 238” Auges 374. 97. 82 310: 97 46 3416 97 10 28 28 328 es 28 293 223, | 16 98 uss 20 ar 29 38 41m 275 28 s1 31 28 5 347 -28 N) 29 29 327 64 29 99 22 | 19 99 487 204 29 145 20.29 46 276 29 so EV 348 29 8 0 830 326 656 30 ag 22 10 30 ıs6 25 30. as 24 30 415 27T 90 379 313 830 43 349 30 7 a 31 325 6 31 29 22 Merl 18 26 31 15 22 3 A 278 31 78 314 31 4 30 3 6 2 82 324 67 832 28 2 254 17 32 Se sl 2732 19 23 82 3 279 32 77 15 392 4M 351 832 5 3 833 323 68 dd 288 18 83 253 138 33 2a 33 183 208 33 ıd4s 244 83 1m 2300 dd 76 316 dd 40 352 dd 4 34834 322 9 34 297 104 34 232 33 34 lm 34 182 29 34 aM Bis 34 1 231 84 75 al 13439 353 34 3 3 35 a 0 309 286 140 Ser 35 ag 210 85 Aa46 216 309 110 22 3 7 318 JO 38 34 35 2 211 86 Ass 2ı7 836 109 23 36 73 319 86 37 35 36 4 nach Rang. 36 nach Rang. 37 nach Rang. 35 nach Rang. 35 über zwei Altische Rechnungsurkunden. 409 Person, sondern in jenem Jahre Metagenes, in diesem ......des; und es müfste dann die anscheinend ganz gesicherte Lesart K zu Ende der zweiten Zeile der Inschrift über die Ausgaben für Korkyra falsch und dafür M zu setzen sein. Sollte aber auch jener mir ungünstige Fall eintreten, so wird diese mühselige Untersuchung doch immer noch den Werth behalten, dafs in derselben die zweite der behandelten Urkunden einer genaueren Erwä- gung unterworfen worden ist. NIE > —— Philos.- histor. Kl. 1846. Fff nu y > nn « - Er u be TR Ah Bl Liste der Schatzmeister der Athenaea und ihrer Schreiber seit der Einweihung des Die Beläge zu dem Meisten giebt Rangabe: die geringen Abweichungen Penteteris 1. 1. IM. IV. vn. Olymp. 85, 3. e S DR ut (es) I je.) o DD mn Prem [o 0) S DeARO Den ge) ee . > fd DD m a (de) [9%] > pedos bis zur Anarchie. werde ich anderwärts rechtfertigen. Archonten Erster Schatzmeister , Pradupn: In eines der Jahre dieser Pente- EöSuueuns 5 A ; P teris scheint - - undys Kuda- Aurinax,os N 3 R , Mvarsls zu gehören. Avrioy,löns Koarns SEE Kepanewv AVEUME een ns "Egxısvs UuScdwgos Evgeurns "Aryveus EiSydnuos eh ie "AroAAodwpos SI RE ME e ’Eransıvwv "Apxeorgaros BL Aıorıuos Devaaar az EöxANs RT ER EuSuvos "AvdonAds BAusus Sroaronigs Bwnıadns &E Olou Irapy,os Ocurudidns "Axepdousos "Auuvias TıuorAns Eirsalos "AAxalos UN TO En VIE "Agıriwv Elpnuos Kordursus AU a RN "Apxtas Avzwv Hpanısvs Anh nn o ANsEinaxgev UvSodwgos AAuısus Elbnuos "Avafıngarns Aazıadyg Aare A eneen - Xaßgies 1.17), VE ; Heisavdbos Terausvos Haavısds nen ER a N RE Anlage A. Hekatom- von ihm, welche in unserer Tafel erscheinen, Schreiber Koarns Navrwvos Aaumrgeis EiSEas Alny,pwvos "AvapAucrios oa odwpos Koıriou ’Adidvalos Aloyvıs "Iravdgcv Ilsıgausus OEoAAos Xawuadev PAveLs MeAysias ToAunAcovs "Onıevs Meyaxzıns Meyandeous "AAwrrensislc EußevAos BiAoyerrovos "Ax,agveus Kndıropwv Knpırodwgou ” Egueios Ausisrgaros Mogux; deu HarAyveus Sue Er Tereorns Ocoyuıdos “Aryveyrıos Ipesias Znplov Byyarsıs Nixeas EöSurAous “AAınovrios ’Eriyeuns Auoavögou Alyırvs Ausidinos XoAapyeus Dopuiwv "Agınriwvos KudaSyvaısls Eufevos Eöpdvous IgosmaAruos AusınAns Agaxovridev Baryev Terdas TeAevirov IleoyasıSev BEA ION Knpırlavos "Aryveus Nm. N ur >21. Liste der Schatzmeister der Athenaea und ihrer Schreiber seit der Einweihung des Die Beläge zu dem Meisten giebt Rangabe: die geringen Abweichungen von ihm, welche in unserer Tafel erscheii Penteteris I. Olymp. 85, 3. » u. » Im. ) IV. » V. > vl. » vn. » VII. » IX. [u [$ . [0 >] Se 1 mg [0 .) I [X] & Er & o de) Dean Dr» Dr m pedos bis zur Anarchie. werde ich anderwärts rechtfertigen. Archonten @eödwgos Eü-Suueuns Aurinay,os "Avrioy,löns Koarns >Anbeudng IuScdwgos EöSudnuos "AmoAAodwpos ’Eraneivwv Aıorıuos EvxAns EvSuvos Zirgaronäns Y, Irapyos >Anuvias "AAnalos "Apıoriwv ’Arrupılas ’Apxias "Avyrıbav Eüpnuos "Apinnoros Xaßgies Ileiravdgos KAeöngiros Karies Oeoroumos TAavzırmos ArorAs Eirryuwv Avrıyeuns Karies ”Arefias "Avapy,ta Erster Schatzmeister In eines der Jahre dieser Pente- teris scheint - - undns Kud- Snvaıeüs zu gehören. un. &n Kegauewv oe "EgXIEUS Evgenrns ®Arnveus ET er "ARXETTERTOS .... IOVEERN ee sin onin eetnee OTROUEER ee = ein sieraaieiene "Avdpondiis BAveus Buwrıadns EE Olov @covrudidhs "Axegdounuos TıuoaAns Eirealos Eöonuos KoAAureus Aykwv Igasıeis Te "Arekınayov 2 IvSodwgos “AAaısus "Avafınparns Aanıadys Ayıosenesonnnnue Aswx,dgns nnnen Teiransvös Maıavızus Horugeviöns "Angagveus KadAarygos Eürupiöns ATWROÖWROS anne eenn seen Kaadigrgaros Maga9wyıos PAuewidns unnen. Rn Maga Iwvios "Aptrauywos ?AygurfiIev KARA erde ala nme atalaaieteiar Birovews "Idouevous Krdırıeus Anlage Schreiber Koarns Navrwvos Aaumrgeus Ei9eas Alay,gwvos "AvapAucrios re odwpos Koıricv "Adudvaios Aloyvıs Iravdgcu Ilsıgasevs BEoANos Xowuadeu BAvels MeAysias ToAurAsous "Ocıeis MeyaxAs MeyaxAcous "AAwrexsieus EußouAos BiAoyeirovos "Ayapveis Krdırobav Kupırodwgou “Egueios Ausiorgaros Moguxidsu HaAAnveus ZWHUFG eranenn Fr Tereorns Ocoyvidos “Ayvourıos Igerßias Zniov Bnyaısis Nızeas EöSundeous “Adımourios "Eriyevns Auravdgov Alyırus Auridinos KoAapyeus Bopuiwv "Apıariuvos Kuda9nvausis Eügevos Eüpavous Ilgosmarrıcs AucinAns Aganovridou BarnIev Tertas Terevinov TlepyaryIev Horummöns Kndıriwvos "Arnveus Asuxaios Kunapyou "Aduövalos AuroxAsıdng Zuoreareu dpeagpıos Sessesennenen.imvog Elwvunsis - = - Mayos BAueus .or | re. ....0. anna. ns ’EAsurivios = = = Ilou Asunovoieus Asıvias Eiayous BıAalöns a 7) AI.e arre Zr i ” ® = x 1.3 A: nn nn > KR Ps 228 Bu ROLE HF BE RR NITIIARRAKKAKTNDT T IANSNASKSHSAIYONTELBRER SAIENATFEDFOAF FOREN AAN ph LET TA Sn ap 3 NARLABRENGEDEN I OHAENKEHTTUABOTE 203119 I4U A432 TANSINRRSOER REEL FORAaBBAAı 1004 AymaTı OHWASDAHRAmı ATABFOTOI TE, DU A TI BU DREH FT .0At®, "FaTIMATOIAMSTOAZONIESIy JA IVENNANISZBZAIBNATVaAnSaFTR ES NinEnı Kınzı OnSTAUTSaL zORAB NL ATAMENEBEOT: TISDZATANFSAIEN Ru] NER TTTO SIBER ST OH FO EBaE HOTANAOSY ALAMNOTWOxXSANy>> % AHHHAXKÄTT Y3 % K12 I ) BR ..' 3 4 ; As = 3 ze $ f TOAOT | FTTUMOTMOgRA TIERE ıTym3° Be ee ner ee Zu NZ ee 3 na an Jan a in Ze EEE Mae enbe Eure 4 ö 2 3 2 % % Du. a ee HK a Zi Ba Hi A Y 3 BE ZIANZEX“ ER: Al “ 3437190: 480 ERS 23 ru Oo We LEE me nun; wi A ge < Er Be 30 f f Eu ee En ad, | b. Anlage B. ELOAIZANTOHOILOAIZTAIENTOIZTETTAPZINETE - - HTOFOZTOYTOIZEAENEBORHAAAFF IC TETAPTEAOZIZEENITES - - - 1AOZNPYTANEIASZE - - - EZEMPYTANEYOZEETPIAKIETEITEEMPYTANEIAZ - - - TOKOZTOYTOIE EAENETO - - - - KEVOALAIONTOAPXAIOANALOMATOZEMITEZOOKYHIAOAPXEZKAIXSZYNAPXONTON. 3.2.2... KEPBALAIONTOKOTOIAPAYPIOITOIANALOOENTIEMNITEZOORKYA TTAOAPXEEKAIXEZEYNAPXONT 3% RR EST.. . TAAETAPEAOZANHOITAMIAITIMI)KLEZEITEAIOZKAIXSZSYNAPXONTESENIAMYN a. IV. \ 1OAPXONTOZKAIENMITESZBOL EZHEIAEMETPIOSEKOL VesensmPOTOSIENPIANMATENE: SR Te Ne de IE EMVRBRINO=ETONKALIXEYNA PS LEMITEZSAKAMANTIAOENMPYTANEIAETPI TESMPYTANEYOSESHEBAOMEITESNPYTANEIASPRT TXXXXFTHHAATOKOSZTOYTOIZEAENETO xXXXHHHAAFFFFI ABEYTEPAAOzZISZENITEZMANAI IAOZMPYTANEIASMEMMTESZSNPYTANEYORS E eh BE u ae ne ar he hen een Kr Be es rer Weine ” BE: Wi pers rang Pete RE ern ae ee line ur ed ee ren ee em Ba | 2 wre > EewRrS Kane ea 5 eh: BE re IL 7 3E van! ae ri gs ie a Ahnen er Ranch er Valle weine N er, Hal Bit re ee ee Naern. Fall be ar erh dei Bi ee ea en chehai interne Mh, ar re Final see en ee ‘ Yen Alwa ht I ide. var daer Ser ok Dunger aa 5 elek nn wre Zul are sw Z se e LER d0n ra 0) LER) 07 Seh (wie # > Aa ee Alaeude a7 | ZU u dr OL REEL Lid gh w Neue 27 Gikal Ku eh he rn 1% Fxhörtätiö ad plebem chriftianam. Gloflae Caffellanae. “ Von herrn W. GRIMM. mnnnnmn [gelefen in der akademie der willenfchaften am 24. april 1845 und 12. november 1846.] D.. unter dem namen EXHORTATIO AD. PLEBEM CHRISTIANAM bekannte alt- hochdeutfche denkmal enthält eine ermahnung an die laien, welche die taufe empfangen haben, das apoftolifche glaubensbekentnis und das vaterunfer forgfältig auswendig zu lernen: dabei wird ihnen zur pflicht gemacht ihre taufpathen wiederum im glauben zu unterrichten. die bedeutung diefer kirch- lichen anordnung, die fchon zur zeit des heil. Bonifacius in geltung war, hat Rudolf von Raumer (Einwirkung des chriftenthums auf die althochdeutfche fprache f. 265 -67) gezeigt; die fortdauer derfelben im dreizehnten jahr- hundert ergibt fich aus einer fielle in Bertholds predigten, die Mafsmann (Abfchwörungsformeln feite 10.11) mitgetheilt hat. unfer denkmal ift in zwei handfchriften erhalten, die eine, in der bibliothek zu Caffel (cod. theol. in quarto 24), ftammt aus Fulda, und Raumer (f. 66) vermutet, wahrfcheinlich aus den gründen, die Eccard Francia orientalis 1, 441 anführt, die aber wenig beweifen, fie fei aus Baiern dahin gekommen: die andere ift aus Freifingen nach München, wo fie fich gegenwärtig befindet, gebracht worden. in der Caffeler gehen die (in Corpus juris canoniei von Böhmer 1,1231 abge- druckten) Canones fanctorum apoftolorum voran und es folgen noch einige andere ftücke theologifchen inhalts: in der Münchner fchliefst fich die Ex- hortatio an das Concilium africanum. . die züge und kürzungen der Caffeler ftiimmen auffallend mit der Wiener handfchrift der überfetzung des Evange- liums Matthäi aus dem achten jahrhundert, von Endlicher und Hoffmann 1834 in folio mit einer fchriftprobe herausgegeben, die aber in der zweiten von Mafsmann (1841 in 4') beforgten ausgabe fehlt. beide denkmäler kön- nen wohl als ziemlich gleichzeitig betrachtet werden, wie fie auch Wilhelm Philos.- histor. Kl. 1846. Hhh 426 W. Gxriınmm: Wackernagel in feinem lefebuch neben einander ftellt. die Münchner hand- fchrift, behauptet Docen (Mifcellanen 1,4), fei im anfang des neunten jahr- hunderts gefchrieben: fie ift demnach die jüngere; ich weifs nicht warum Raumer (f. 65. 66) auch der Caffeler kein höheres alter beilegt, das doch in der Grammatik 1°, 122 anm, 2 aus innern gründen anerkannt war. Abbreviaturen der Caffeler handfchrift find in dem lateinifchen text folgende, regula A,1. qua A,2. etia B,13. dominica D,4; eande C,10. fide C,10. D, 3. que C,12. ratione C,16. oratione D, 3. aber nom (no- men) A,5; etent A,15. eni B,8; iudiciu A,7. credendu B, 4. ‚pfitendu B,5. Kliolü C,10. fuu C,10. intelligendu C,11. mandatu D,12. Xpanu A,5.— gd (quod) A,7. B,3. D, 6.—g (qui) C,15. D,2. utigs A, 11.—/empgs B,5. negs B,17. quisgq3 C,2.— omnibz B,3.— memorit‘ B,7. alit’ D, 13. igit‘ D,1. cogat‘ D,8.— p (pro) C,2. ‚pfitendü B,5.— omis D,1.— di (dei) D, 10.— poffum’ D,13. xpian’ D,2. ftärkere kürzungen, dno (domino) A,$. dnf (do- minus) B, 15. /es (fanctus)'A, 15. fef A,17. /pS (fpiritus) A, 15. vre (ve- ftrae) A,7. nra (noftra) D,11. nrae D,12. ecclae A, 16. [ (funt) A, 12. € (eft) B,4. C,13. ee (elle) D,2. allzeit xpi (chrifi) D, 8. xpian D, 2. ygianu’ A,5. B,9. xpianis (ohne ftrich darüber) B,4. xpianitatis A,8. im deutfchen text find abbreviaturen faft ganz gemieden, ohne zweifel weil die deutfche fprache feltener gefchrieben ward; fogar chrift ift niemals abgekürzt; nur jungirö A,10 und ats A,15 machen ausnahme. die Münchner hand- fchrift gebraucht die lateinifchen abbreviaturen fparfamer und nicht immer bei denfelben wörtern, wo fie die Caffeler gebraucht: merkenswerth ift C,9 urm für veftrum. im deutfchen erfcheint das einzige A, 16 meijtru. Die Caffeler handfchrift ward zuerft von Hottinger in der Hiftoria eccles. N. T. 8, 1219-22 (1667) bekannt gemacht und diefer äufserft feh- lerhafte, ganz unbrauchbare text von Stade spec. lection. antiq. france. 26 (vermutlich, denn die fehrift ift mir nicht zugänglich) wieder abgedruckt. Eccard in der Catechefis theotifca 74 (1713) hat einiges beffer gelefen, an- deres fchlechter; bei ihm finde ich zuerft den titel Exhortatio ad plebem chriftianam, der in beiden handfchriften nicht vorkommt. Willenbücher practifehe unterweifung zur kenntnis der teutfche Sprache (1789) wiederholt feite 89-92 Eccards text. eine genauere, aber nicht fehlerfreie abfchrift von G. K. Frommann, der wohl nur kurze zeit darauf verwenden konnte, hat Mafsmann in den deutfchen abfchwörungs- glaubens - beicht- und betfor- Exhortatio ad plebem chriftianam. 427 meln (1839) abdrucken laffen (*). die Münchner handfchrift machte Docen, der fie in Freifingen aufgefunden hatte, in den Mifcellaneen 1, 6-8 (1807) bekannt und fügte die lesarten der Caffeler nach dem fchlechten text Ec- cards hinzu. einige berichtigungen lieferte Graff in der Diutifka 3, 210. Wil- helm Wackernagel gründete in der erften ausgabe des lefebuchs I. 1, 6 (1835) feinen critifch behandelten text (wiederholt in K.E. Ph.Wackernagels Hand- buch deutfcher profa 1837) auf Docens abdruck : in der zweiten (1839) auf eine ihm von Mafsmann mitgetheilte abfchrift, die diefer in feiner vorhin ge- nannten fammlung bald hernach wieder abdrucken liefs. hierauf erfchien in den Denkmälern der deutfchen fprache (1839) von Karl Roth nochmals ein abdruck nach eigener anficht der handschrift: man findet ein paar kleine abweichungen von Mafsmann, auflöfung der abbreviaturen und einige ganz unbedeutende verbefferungen der orthographie. in G. H. Friedr. und Ferd. Scholls gefchichte der altdeutfchen literatur (1844) wird wahrfcheinlich Wackernagels text abgedruckt fein. Graff hat das wichtige denkmal flüchtig, weder vollftändig noch ohne eigene fehler, in den Sprachfchatz eingetragen. Von der Exhortatio wie von den unmittelbar fich anfchliefsenden gloffen liefere ich hier eine abbildung der Caffeler, von hn. bibliothekar Dr. Bernhardi mir gütig anvertrauten handfchrift und zwar nach dem noch nicht bekannten verfahren des hn Hüfer, das, wie es fcheint, dem bei lichtbildern üblichen ähnlich ift. diefe nachbildung drückt das eigenthümliche der fchrift und die ftellung der buchftaben gut aus, da aber mit der freien hand noch auf der fteinplatte mufs nachgeholfen werden, fo haben die buchftaben nicht ganz die fchärfe und reinlichkeit des vorbildes: für die richtigkeit der züge im einzelnen habe ich durch mühfame befferung der blätter vor dem ab- druck geforgt. in der Münchner handfchrift ift, wie ich aus Mafsmanns be- (*) die fammlung ift dankenswerth und der dabei bewiefene fleifls verdient anerken- nung: da aber der herausgeber feine texte nicht critifch behandelt hat, fo glaube ich wäre es nicht blofs genug fondern auch beflfer gewefen, wenn er es bei dem abdruck [einer abfchrift der Münchner handfchrift belaffen hätte; er wufte, als er nach einer abfchrift der Caffeler handfchrift ftrebte, von mir felbft dafs ich ein facfimile davon herauszugeben be- ablichtigte. fallch gelelen ilt von Frommann im lateinifchen A, 11 itague. D,5 didiciffe; im deutlichen B,9 faun. B,15 gabeta. C,10 fllo. C,15 der der. C,16 recha. C,17 deme. D,5 olle. D,6 kaleren. D,13 magen. D,15 funtenio. durch ein folches einfchwärzen zum theil ganz unltatthafter und beifpiellofer formen werden nur verwirrungen und fchwierig- keiten ohne noth hervorgebracht; und das ift das ergebnis diefes übereilten abdrucks. Hhh 2 428 W. Grimm: zifferung fchliefse, der lateinifche und deutfche text nicht auf Einer feite neben einander gefetzt, fondern blatt 144", ebenfalls eine rückfeite, enthält blofs den lateinifchen und 145° den deutfchen text, und ebenfo wird fich 145" und 146° gegenüber ftehen. I Der lateinifche text: gewährt die urfchrift, der deutfche eine über- fetzung. die fprache der kirche war ihrem urfprung nach lateinifch und konnte nicht aufgegeben werden: aber eine überfetzung, wo fie zuläffig fchien, war nicht blofs erwünfcht, fie war in einigen fällen geboten, wie eben bei dem Credo und dem Vaterunfer. beweifende ftellen hat Wilh. Wacker- nagel (das Weflobrunner gebet 1827. f.26. 27. anm.) angeführt, und im ge- fehichtlichen zufammenhang hat Raumer (f.165. 247-50) die fache gründ- lich erörtert. daher erfcheint die überfetzung der Exhortatio nicht als ein zufall, fondern als etwas ganz natürliches: ward doch auch die an das volk gerichtete predigt in deutfcher fprache gehalten (Raumer 251 -53) wie bei den Wälfchen (Diez grammatik 1,75) in romanifcher. die deutfche über- fetzung ift hier richtig, aber nicht genau wörtlich, vielmehr geftattet fie fich einige freiheiten: gleich in der anrede chindo liupöftün (A,1) für fılä: felbft die worte j@ derä er canefan fcal (B,12), die in dem lateinifchen feh- len, halte ich nur für eine weitere umfchreibung des lateinifchen qua fal- vandus eft. dei wort (B,13) ift der verftändlichkeit wegen wiederholt: glei- cherweife find die zeilen weo mag er chriftäni fin der dei (B,17.18) wieder (von B,78) her geholt, weil die lateinifehe fügung für das deutfche nicht klar genug war. auch ado furi andran caheizan (C, 3) fcheint mir nur eine weitere erläuterung von der& calaupä purgeo fin, und es fehlt im lateini- fchen nichts. II Beide handfchriften haben in dem lateinifchen text gemeinfchaftliche fehler, qui (B,11), exeiperit (C,12) neben exceperit (D,6), didicere (D, 5). in andern fällen hat eine das richtige: in Off. fehlt docere (C,15) und fteht fälfchlich ita (B,1) quia (B,10) quando nec (C,8) quod (D, 6), dagegen in Mch. feftine (D,4). beide zeigen eine fchwerlich zufällige übereinftimmung in einer alterthümlichen fprachform, fie fchreiben nämlich das anlautende Exhortatio ad plebem chriftianam. 429 hw nur an einer ftelle (B,8) und w in den andern (B, 17. C,1). beide ge- brauchen übereinftimmend an denfelben ftellen verfchiedene formen eines wortes (f. anmerkung zu /önatagin C,16). wie fich fonft das deutfche in beiden handfchriften zu einander verhält, wird hernach aus der betrachtung des einzelnen hervor gehen: hier will ich nur den fchlufs ziehen dafs Mch. mit Cff. verwandt, aber auch wieder von ihr unabhängig ift,; es müffen an- dere handfchriften vorhanden gewefen fein, welche übereinftimmung und abweichung vermittelten. forgfältig dargeftellt ift weder der lateinifche noch der deutfche text, doch am wenigften jener. IV Ich laffe folgen was ich zu einzelnen ftellen der Exhortatio zu be- merken habe und gebe zugleich die lesarten der Münchner handfchrift an. A,2. rihtida Mch. ift das wahrfcheinlichere: auch in den wohl gleichzei- tigen gloffen zu Ifidor (Karl Roths denkmäler XVII, 18) wird fymbo- lum durch rihtida derä galaupa überfetzt. diefe regula fidei ift das apo- ftolifche glaubensbekenntnis, wovon man abfaffungen in Mafsmanns fammlung findet. 3. ftatt dera hat Mch. nach Mafsmann (druck- fehler f. 192) zA'e, nach K. Roth the. 4. kahuctlichoMch. 5. ftatt quia hat Mch. qui, was richtiger ift, weil fonft in beiden handfchriften wanta fehlen würde. ir in der bedeutung von die ir ift Grammatik 3,17 und Hymni p.12. 13 erörtert. chriftanun namun Mch. 9. bei in/pi- ratu Cff. fehlt der ftrich über u: Mch. fchreibt in/piratum aus. in man haben beide: die befferung inndn, dem lateinifchen gemäfs, liegt nahe und ift von Wackernagel aufgenommen. follten die abfchreiber in man capläfan verftanden haben ‘dem menfchen eingehaucht’? 12. fohiu Mch. 13. michilu Mch. 15. uuiho entfpricht dem dat. pl. uuikom 17, den Graff 1, 723 nicht anführt. 16. magiftris Mch. fcheint an- gemeffener. der ftrich über o in mai/trön ift durch das reagens noch deutlicher hervor gekommen; er ift fehlerhaft und wahrfcheinlich vom fchreiber anfangs als kürzung gefetzt, der dann n noch hinzu fügte. meiftrü Mch. chriftanheiti fehlt Mch. B, 1. Zfta Mch. richtig. tihtota Mch. 2. vielleicht fufüiheru. 3. zadiu Mch. fchon Docen hat bemerkt dafs keine von beiden handfchriften das richtige gewährt; es muls za di daz gelefen werden; vergl. Graff 5,35. 4. galau- 430 W. Grimm: pian Mch. 5. pigehanMch. 6. nach Docen und Mafsmann hat Mch, intelligere, nach Roth intellegere übereinfiimmend mit C{l. ich glaube dafs Roth richtiger gelefen hat, denn auch C, 11 fchreiben beide hand- fchriften intellegendum. diefe form war damals üblich, das zeigen die Gloffae caffellanae I, 1.2.3 und W. Wackernagels lefebuch I, 112, 1; auch im walachifchen kommt fie vor. mathin alle farftantan Mch, 7. in gahuhti Mch. 8. in huueo fteht in beiden handfchriften und ift nicht zu verwerfen: noch Grieshabers predigten zeigen 1,30 in wiu; aber da enim dann nicht überfetzt ift, fo könnte man vermuten es fei inu hweo zu lefen. gerade fo erfcheint es bei Ifidor (85,7 Holzm.), inu hweo ift — zi firftandanne? vergl. Grammatik 3, 248. chuidit Mch. 9. fohun Mch. 10. qui Mch. richtig. 11. dafs qua ftatt qui zu lefen ift, hat fchon Docen bemerkt. 13. frono Mch. 14. que C{f. der unter dem e fchwach angedeutete haken ift in der abbildung nicht ausgedrückt. quod hat Mch. nach Mafsmann, que nach K. Roth, der ausdrücklich (doch wohl gegen Mafsmann) anmerkt, quod ftehe nicht in der handfchrift. beide behaupten guam könne man nicht lefen, was gegen Docen gerichtet ift, der gu@ quam hat: unbegreiflich, wenn es nicht durch einen druckfehler für que (l. guam) fteht. auch Wacker- nagel fetzt blofs quam, ohne zweifel, da er Mafsmanns abfchrift be- nutzte, als berichtigung. 15. pete Mch. 19. wenn Graff zwei- mal (4,728.793) anführt cahapen in hucti, fo ift das blofse flüchtigkeit. 1. uueo makther Mch. 2. purgio Mch. 3. exiftat Mch. odo Mch. 4. the galauba Mch. 6. uuizzan Mch. 7. Graff führt (4, 458) aus der Exhortatio neben chindili auch die form chindilin an, die aber darin nicht vorkommt. filiolus heifst der aus der taufe geho- bene (ftellen genug bei Ducange): die überfetzung chindili ift nicht ge- nau, deshalb ift wohl nachher z. 10 u. 14 fillol gewählt, das dem roma- nifchen fillol filhol (filleul) entfpricht (Raynouard 2, 327. Diez roman. grammatik 1,58 anm.). auch erfcheint in zwei alten beichtformeln (Mafs- mann f. 129. 137) funtivillolä acc. pl., wo ich funti aus dem romanifchen font fonte taufquelle erkläre, und mina fillulos acc. pl.; Raumer (f.315) leitet es unmittelbar aus dem lateinifchen filiolus und fontis filioli ab. 8. quia donec Mch. richtig. unzi daz thaz Mch. fcheint mir aus der alten form untaz thaz entftanden; vergl. Graff präpofitionen 269. Sprach- Exhortatio ad plebem chriftianam. 431 fchatz 1, 363-65. Holzmann zu, Ifidor f. 161. 162. 10. thefelpan Mch. bei Mafsmann mag lefefehler fein, denn Docen und Roth haben the felpun wie Off. den vor finan fehlt Mch. 12. 1. exceperi. tauffi Mch. 14. uuidar got thes Mch. richtig. das flockige per- gament trägt wohl bei caheizef fchuld, dafs zwifchen i und z ein leerer raum ift: es fcheint nichts zu fehlen; auch das reagens hat nichts zum vorf[chein gebracht. 15. ftatt den hat Mch. d'e nach Mafsmann, de nach Roth, denachDocen. filleol C{f. ift doch wohl zu lefen, denn filled wäre gar zu arger fchreibfehler; durch das lateinifche könnte eo veran- lafst fein. bei Mafsmann ift gleich fillol ohne anmerkung eingetragen, wenn es nicht lefefehler ift. docere fehlt Cf{f. 16. das Z in ratio- nem ift durch das reagens noch deutlicher hervor getreten. za fuonu- tagin Mch. dafs auch in Mch. nicht der pluralis, der dem lateinifchen nicht entfprechen würde, fondern der fchwache dat. fing. gemeint ift, zeigt in C{(. das zugefetzte demo nicht deme, wie das nach der fertigen abbildung erft angewendete reagens noch deutlicher gemacht hat: her- nach D, 8 fteht die ftarke form za fonatage Cff. za [uonutage Mch.; alfo ftimmen beide in diefer verfchiedenheit überein. nur in diefen zwei ftellen kommt das wort hier vor, aber Graff (Sprachfchatz 5, 361) läfst es vier- mal darin erfcheinen, fuonotagen und fuonatagen (das fo gefchrieben in beiden handfchriften nicht zu finden ift), und nimmt es einmal als dat. fing. das anderemal als dat. pl. D,3. ia auh Mch. 4.5. ftatt omni feftinatione hat Mch. fehlerhaft blofs ‚feftine. didicere hat fchon Docen in difcere gebeffert. zilungu bei Mafsmann (druckfehler f.192), zilungu bei Roth, gewährt guten finn und ift wegen des folgenden ille (wo nichts ausgekratzt fondern nur das pergament flockig ift: olle bei Mafsmann gibt ohnehin keinen finn) wahr- fcheinlicher. 6. quos Mch. richtig. 8. /uonutage Mch. 9. ga- notit Mch. redia Mch. 11. heili Mch. 12. unferes Mch. capot ift ficher wie in der folgenden zeile uui/ ni magun. 13. ander Mch. V. Wir betrachten die eigenthümlichkeit der fprachformen in unferm denkmal, zunächft der vocale. 1. radja (D,9) hat in Cff. noch das wurzelhafte a erhalten, aber nur in 432 W. Grimm: diefer ftelle, wie fie überhaupt die einzige ift (vergl. Graff 2, 445): in einer andern fteht das gewöhnliche redja (C,16), und fo hat Mch. in beiden ftel- len. die häufig vorkommende partikel ka- gewähren beide handfchriften in der ftrengalthochdeutfchen form, ohne ein einziges mal in die fchwächere abzuweichen. ein gleiches gilt von far-, farftantan (B,6) farnemanne (C, 11) farfümit (C,15), und von der präpofition za (B, 4.5.15. 0,11. 16. D, 8). beide haben widar (C,13) und den acc. fing. mafe. andran (C, 3) finan (C, 15). nur ftatt andar (D,13) Cff. zeigt Mch. ander: ferner Cff. einmal unfa- res (D,12), Mch. unferes: beide unfer (D,11), wo Wackernagel unfar fetzt: beide iwer (C,9). der infinitivus des ftarken verbums endigt regelmäfsig auf an. bei dem fchwachen verbum begegnen wir in Cff{. (C,15. D,6) dem {pätern lören kalören während Mch. leran galeran zeigt. fodann finden wir in Mch. (B,4), wo Cff. za galaupenne fchreibt, die ältere form za galaupjan, die Graff 2,67 hätte eintragen follen, zumal fonft kein beleg dafür bei ihm vorkommt. zweimal das präteritum mit der vollen form, cafazta (B, 16) thietöta (B,1). auch das @ der flexion bei dem fubftantivum bleibt unge- fchwächt, nur nicht bei dem dativ fing., wo e eintritt, z.b. za fönatage (D, 8). bei den flexionen des pronom. und adject. fteht @ natürlich feft, alflo der genit. fing. fem. der (A,2.11. B,10.11.12) iuuererd (A,7); zu dem dat. finerd (B,19) hat Graff 5, 7 noch andere beifpiele. 2. bei der fchreibung von dem pronomen und dem artikel der ift eini- ges anzumerken. der acc. pl. mafe. kommt in derfelben zeile (D, 6) zweimal vor und lautet de ftatt die, dem gothifchen thäi entfprechend (Grammatik 1°, 791); Graff führt (5, 6) diefe form noch aus drei andern denkmälern an, aber nicht aus der Exhortatio: weitere beifpiele hat er bei dem nom. plur. dagegen deo, der acc. fing. fem. (C, 4), fteht infoweit in Cff. allein als Graff (5, 8) aus zwei andern quellen nur noch dio kennt: daneben zeigt fich (C, 10. D. 3) de, wovon bei Graff belege genug. der acc. pl. neutr. dei (B,13.18), der auch anderwärts (vergl. Graff 5, 10.11) vorkommt, wird Grammatik 1?, 791 mit zwei zufammengeftellt. diü erfcheint als inftrumen- talis, pi diü (C, 6) und, wenn die befferung richtig ift, za did (B, 3): aber nicht diu im nom. fing. fem., denn der artikel fehlt bei rihti und chundida (A,1.7). deifu (B,1.9) acc. pl.n. entfpricht jenem dei (vergl. Grammatik 1°, 193.4. Graff 3,7M). 3. das organifche ai einmal in Cff., maiftron (A,16), in Mch. das ge- Exhortatio ad plebem chriflianam. 433 wöhnliche meiftron; vergl. Grammatik 1°,103. auffallender ift in Cff. heli (D, 11), da fich die umwandelung des ei in & vor 2 fonft nicht findet: doch führt Graff 4, 865 aus den S. Galler gloffen ein gleiches hei an, und aus einer gloffe des 10-11 jahrh. hel; auch hier zeigt Mch. das gewöhnliche heili. ferner haben beide eigut (A, 6) chriftanheiti (A,17) caheilit (B, 11). caheizit (C,14). allo in Cf{. dreifache fchreibung desfelben lauts, ai ee. 4. au ift feft gehalten und geht niemals in das gemeinalthochdeutfche ou über, mithin calaupa (A,2.11. B,10. C,2.4. D,10) galaupenne (B, 4 C{f.) galaupjan (B, 4 Mch.) auh (B, 5.13. D, 6) zaufi (C,12. D,7). 5. hweo weo (B,8.17) in Cff. und Mch., aber Cff. hat auch einmal (C,1) we, das Graff (4,1192-93) aus unferm denkmal nicht anführt, wohl aber aus zwei andern. &o (C, 8) und &ogaliher (C,9) in Cff. und Mch. 6. C{f. Schreibt purgeo (C, 3) und Junteönd (D,14), Mch. purgjo funtjönö. 7. i in partikeln und flexionen ift nicht ein einzigesmal zu @ verdünnt. _ lirnen (B,18) calirnen (D, 5) in Cff. und Mch. 8. das gewöhnliche aus edo entftandene odo haben beide an einer ftelle (C, 1), an einer andern (C, 3) zeigt Off. ado. Graff führt (1,147) diefe form nicht an, aber aus den gloffen des Hrabanus aodo: man kann darin eine an- näherung zu alde erblicken; vergl. Grammatik 3, 60. 274-75. Graff 1, 246. 247. demo (A,8. C,16 Cf{f.) nicht abgefchwächt in deme, wie 0,16 bei Mafs- mann fteht, denn da ift es lefefehler. 9. Cl. gebraucht einigemal ein diphthongifches wurzelhaftes ao ftatt 6, wovon Grammatik 1°, 104 die rede ift, faoi (A,13) fraonö (B,13) canaotit (D, 9): daneben foän (B, 9) und frönö (D, 3), wie Mch. in allen diefen fällen ö fetzt. allein, wie anderwärts das vorhin angeführte aodo, kommt in Cff. auch einmal gaotes (C,14), allo ao für o vor; nur mufs gaot def, wie Mch. hat, gelefen werden, denn zu Graffs (4, 133. 148) kühner änderung widargähötes ift durchaus kein grund vorhanden, und ebenfo fteht in einer beichte (Mafsmanns abfchwörungsformeln f.130) thes ich widar got feuldie fl in fönatagin (C,16) fönatage (D,$) bewahrt Cff. das alte ö: Mch. fchreibt wo. 10. bei u ift zuerft die alte form der präpofition und partikel ur zu be- achten, die hier (C, 12. 17. D, 6. 9) ohne abweichung und überhaupt nur in den älteften denkmälern erfcheint (Graff 1, 400. 4, 115. 116). Mch. zeigt u im dat. pl. meiftrum (A, 16), C{f. maiftron: beide fchreiben fimplun (B, 5. Philos.- histor. Kl. 1846. Tii 434 W. Grimm: vergl. Graff 6,26), Mch. auch den acc. fing. namun (A,5), der in C{f. fehlt. beide haben u im dat. fing. fem., deru (C,12) dungu, zilungu (D,6). den acc. fing. mafe. chriftäniun (namun) (A,5) hat Cff. allein, auch bei Graff (4, 618) fonft kein beifpiel: Mch. chriftänun. Cff. fchreibt den nom. pl. neutr. mihiliu (A,13), Mch. michilu: beide den voe. pl. neutr. miniu (C,7) und den acc. pl. neutr. deifu (B,1.9): Mch. (A, 12) fohiu. der inftrumen- talis diü ift vorhin angemerkt. über iu in Zupöftün (A,1) ist Grammatik 1 ,111.112 zu vergleichen. Bei den confonanten ift folgendes anzumerken. 1. das alterthümliche m zeigt fich im dat. pl. dem (A, 15), dm wihöm potöm finen (A,17), allem chriftändm (B, 3): meiftron (A,16) Cff. und jun- girön (A,10) Mch. machen ausnahme: meiftr& Mch. wie jungirö (A,10) Cff. ift nicht ganz gewis, da auch die kürzung nom (A, 5) vorkommt. beide haben . Simplun (B,5) und fälfchlich führt Graff (6,25) die Exhort. unter fimblum an. 2. die gemination 22 ift in dem romanifchen fillol (C,10. 14) aus Z ent- fprungen, und fo wird es fich auch mit ölle (D, 5) verhalten; vergl. Graff 1,226. dagegen ift fie in Zlungu (D,5) aufgegeben, auch hat der Sprach- fchatz (1,232. vergl. 1158) nur aus den St. Galler glossen ein beifpiel von illunga; mufs man daraus fchliefsen dafs zilunga Mch. das richtigere fei? zugleich wäre die wiederholung desfelben ausdrucks vermieden. 3. p erfcheint, den älteften denkmälern gemäfs (Grammatik 1?, 129.130), im an- in- und auslaut: in beiden handfchriften kein 5. ebenfo nur f: ein- mal macht Mch. davon ausnahme und fchreibt pivangan (A,14), fonft int- fangan (A, 4) intfähint (C,13) wie Cff. die unftatthafte gemination in galauppenne (B,4) hat Cff. allein; andere beifpiele find Grammatik (1°,148 anm.) nachgewiefen. die gemination tauffi, die an einer ftelle (D,7) in bei- den handfchriften vorkommt, an einer andern (C, 13) nur in Mch., ift Gram- matik 17,133. 149 erörtert; Graff hat fie 5,387 nicht eingetragen. ph er- fcheint nicht. 4. Cff. gebraucht das ältere zeichen (Grammatik 1?, 183 ann.) ce im an- laut mit der ausnahme kaleren (D, 6), Mch. allzeit k, felbft (D, 10) bei kotes (vergl. Grammatik 1?, 180 anm.). Mch. hat auch im inlaut gahukti (B, 19): fonft bei beiden cahuetlöho (A,2) wie immer in der fchützenden verbindung Je, allo feulut (A, 4. C,6) feuldig (C,13) feal (B,11.12. C,17). dafs beide nur chrift, niemals die tenuis, wie andere denkmäler, fchreiben, Exhortatio ad plebem chriftianam. 439 ftimmt mit dem gothifchen gebrauch überein, der bei dem heiligen namen das griechifche x nicht zu ändern wagte (Grammatik 1”, 68); auch bei Ifi- dor immer Xpe. fonft gebrauchen Cff. und Mch. im anlaut ftatt der früheren (bei Otfried und andern wieder auftauchenden) tenuis, wie IHidor und die älteften quellen, ch ohne ausnahme, chindö (A,1) chindili (C,7) chundida (A,7) churtna/fi (B, 2). beide handfchriften behalten im anlaut die go- thifehe media an einer ftelle, und fchreiben got (C,14): an der andern wird fie, auf alterthümliche weife, durch die tenuis erfetzt, cozes (D,10). dagegen hat bei der häufig erfcheinenden vorpartikel in Cff. ca-, in Mch. ga- das übergewicht: dort nur vier ausnahmen, galauppenne (B,4) galaupa (D, 3) gapete (B,15) gapet (D,4), hier fünfe, kahuctlicho (A, 3) kafezzit (A, 10) kalerit (C,11) kapot (D,10) kawinnan (D,14). im inlaut bleibt, wie in andern denkmälern, die alte media ungeftört, intfangan (A, 6) eigut (A, 6) Jungirön (A,10) pifangan (A,14) tagin tage (C,16. D, 8) urgepan (C, 17. D,9) dunga zilunga (D,5) magun (D,13), daher auch in Cff. eogaliher (C,9) neben calih (D, 1). das auslautende g in feuldig (C, 13) ift anzumerken, und mager (B,17) neben mac der (C,1). in Zielöta (B,1) behält Cff. das lateinifche c bei, während es Mch. in A wandelt, wie das gothifche fchon in nahts und raihts gethan hat (Grammatik 1,191). Graff führt (5, 379) nur die form von Cff. an, und fondert den begriff von dihtön, wogegen Mch. ftreitet. beide haben cahucti (B,19) cahuctliho (A, 4), aber in einer andern ftelle (B,7) hat Cff. Aucti und Mch. gahuhti. das anlautende A erfcheint verbunden mit Z noch in Ahlofet (A,1) und mit w in hweo (B, 8): dagegen ift es in weo (B,18. C,1) und wanta (C,8. D, 10) abgefallen. im inlaut zeigt keine von beide handfchriften AA und Cff. auch für ch immer ein einfaches h, alflo cahuetliho (A, 4) mihiliu (A, 13) fus- liherä (B,2) eogaliher (C,9): dagegen fchwankt Mch. einigemal in ch über und fchreibt kahuctlicho michilu. im auslaut gebrauchen beide allzeit A, wovon überhaupt (Grammatik 1?, 186) ausnahmen felten vorkommen, alfo ‚fih (B,8) noh (B, 18. C,5. D,15) auh (B,13.D,1.3) calih (D,1). die inlautende verbindung %Z fchreibt Mch. zwar in rihtida (A,2) tihtöta (B,1) gahuhti (B,7), wie es gewöhnlich gefchrieben wird, doch zweimal th, tru- thine (A,9) mathin (B, 6). die wandelung des j in g, die Grammatik 1°, 187. 188 erläutert ift, zeigt pigehanne (B,5). Ti 2 436 W. Grimm: CAST. fehreibt quidit (B,8), Mch. chuidit; vergl. Grammatik 12, 196. 5. die linguales behandelt Off. regelmäfsiger als Mch. Cff. fetzt die te- nuis im anlaut ftatt der gothifchen media: beifpiele find nur truhtin (A, 9. B,14) und Zagin tage (C,16. D,8). ebenfo die tenuis im inlaut ftatt der gothifchen media oder afpirata, in capetes capete (B,14.15) gaotes (C, 14) canaotit (D,9): fo ift zu beurtheilen wanta (C,8. D,10) und /unteönö (D, 14). ferner in den endungen -ta wie thictöta (B,1) cafazta (B,16), endlich in der partikel ini-, die nur einmal erfcheint, intfähit (C,12). in der verbin- bindung At bleibt bekamntlich die gothifche tenuis, und in churtna/fi (B, 2) hat fich noch 2 für z erhalten (Grammatik 1?, 154). auch auslautend fteht die tenuis für die alte media ohne abweichung: alfo wort (B,13) gapet (D,4) capot (D,10.12). in den endungen -& -it -ut für die gothifche afpirata, hlofet (A,1), quidit (B,8) calerit (C,11) intfähit (C,13) farfümit (C,15) canaotit (D,9) feulut (C,6). die media entfpricht anlautend der gothifchen afpirata in där (A, 14) und häufig bei dem pronomen der und de- fer. fie fteht auch im inlaut, chindö (A, 1) chundida (A, 7) quidit (B,8) odo (C,1) andar (D,13) andran (C,2.3) chindili (C,7) feuldig (C,13) widar (C,13) redja radja (C,16. D,9) werde (D,8). die afpirata kommt nur einmal und zwar anlautend vor, in dem fremden tAietöta (B,1), wo fie nicht organifch ift. Mch. weicht hiervon infoweit ab, als fie im anlaut zwar auch die me- dia, wie bei där fetzt, aber bei dem pronomen demonftr. die gothifche afpirata entfchieden vorherfchen läfst. wir finden alfo neben demo (A, 8. C,16) dem (A, 17) did (B,3) derä (B,12) dei (B, 18) deru (C, 12) der (B,14. C,15) de (C,15) daz (D,11) auch therä (A,2.11.16. C,2. B,10) thaz (A,6. B,6. C, 13. D,3.7) theifu (B,19) ther (B,8.9.18. C, 1.4.13. D, 2) thei (B,13.14) the (A,3. C,4.10. D,3). _tihtöta ift hier regelmäfsig. ein- mal fteht zhrutin (B, 14), was nur fchreibfehler zu fein fcheint, andermal truthine (A, 9). VI Hohes alter der fprache in Cif. zeigen die formen radja andar, das a der flexionen bei dem fubftantiv, ferner de für die, deo für dia, ai und € für ei, das niemals in & verdünnte z, au für uo, do in purg&o und funteönö für 6, ao für ö, ö für uo. ebenfo m in der endung des dat. pl., p ftatt 2, Gloffae caffellanae. 437 ca- ftatt ga-, das anlautende ch ftatt c, hl hw ftatt 2 w, das inlautende A ftatt ch und Ah, endlich 2 für z in churtna/ffi und der regelmäfsige gebrauch der lingualen. diefe ältere formen find aber nur in einigen fällen ftreng durchgeführt, meift drängen fich fpätere dazwifchen. In Mch. ift die fprache fichtbar weiter gefchritten: hier redja und ein- mal ander, kein ai und £ für ei, kein ao für 6, kein 6 für zo, vorherfchend ga-, einigemal inlautend ch für A, die anlautende afpirata th ftatt d hat das übergewicht. demnach wird man Cff. noch in das achte, Mch. in den an- fang des neunten jahrhunderts fetzen müffen; vergl. Grammatik 1°, 122 anm. dabei kann beftehen dafs auch in Mch. einige alterthümlichere formen vor- kommen wie leran galöran galaupjan. Die GLossaE cAssELLANAE fchliefsen fich in der einzigen handfchrift, in welcher fie erhalten find, der Exhortatio unmittelbar an, ohne damit in ir- gend einem zufammenhang zu ftehen: man weifs überhaupt nicht was fie hier follen. auf die gloffen folgt, mit einem neuen, doch zu derfelben lage gehörigen blatt, etwas anderes, “was mit ihnen ebenfowenig in verbindung zu bringen ift, ‘Ineipit conftitutio et fidef. Niceni concilii fubditif capitulis fuis’. Eccard hat im jahr 1729 in der Francia orientalis 1, 853-63 die glof- fen mit weitläuftigen anmerkungen bekannt gemacht. da jener zeit eine gründliche kenntnis des althochdeutfchen abgieng, fo hat er häufig falfch gelefen und noch öfter in den erklärungen geirrt: aber er hat fich redlich dabei bemüht und manchmal etwas glücklich getroffen. lange zeit gefchah für diefes denkmal nichts, bis Graff bei feinem aufenthalt in Caffel Eccards abdruck mit der handfchrift verglich und den ertrag feiner bemühung in der Diutifca 3, 2141-12 mittheilte. die wichtigkeit der gloffen konnte ihm nicht entgehen, man durfte alfo etwas befferes von ihm erwarten: allein er hat nur einiges berichtigt, anderes hat er falfch gelefen, ja es kommt vor dafs Eccard genauer gefehen hatte. aber nicht blofs fehlerhaft, auch unvollftän- dig find die Caffeler gloffen in den Sprachfchatz eingetragen; ich werde be- lege davon genug liefern müffen. ähnliche klage hat fehon W. Wackernagel (Haupts zeitfchrift 3, 123.127) in rückficht auf die Engelberger und Rhei- nauer gloffen geführt, und es hat das anfehen, als ob der ganze Sprachfchatz nach den quellen neu müffe ausgearbeitet werden, wenn man fich darauf 438 W. Grimm: verlaffen foll. ein ficherer und vollftändiger text der Caffeler gloffen ift allo ein bedürfnis: ein facfimile aber ift unerläfflich, da die fchriftzüge nicht fel- ten zweifelhaft und einzelne buchftaben hier und da halb erlofchen find. I Die Gloffen und die Exhortatio find nicht von einer und derfelben hand gefchrieben: dort war die feder breiter und ficherer, hier find die buchftaben kleiner, minder fett, auch ungleicher, wiewohl die züge an fich ziemlich ähnlich erfcheinen:: gleichzeitig werden fie ohnehin fein. aber auch bei den gloffen unterfcheide ich wieder zwei fchreiber: ‚die beiden letzten feiten H und I find von einer andern hand; auf I’, wo die buchftaben etwas gröfser ausgefallen find, ift die fchrift am beften. die erfte hand fondert auf D die wörter beider fprachen durch drei gekrümmte, von oben herab lau- fende ftriche, wie fie in der Exhortatio den lateinifchen und deutfchen text trennen. auf F find die zufammen gehörigen wörter nur durch Einen fol- chen ftrich aus einander gehalten, auf G durch zwei, wo aber in der dritten fpalte, weil nicht raum genug war, die gloffen nicht neben einander fte- hen, fondern das deutfche wort unten hin gefetzt ift. auf H und I find diefe ftriche aufgegeben und die gloffen hinter einander ununterbrochen fort ge- fchrieben: aber jedes wort oder wenigftens jede gloffe ift durch einen punet getrennt. auf den vorher gehenden blättern ftehen nur puncte, wo fie einen irrthum abwehren follen, fo hinter hals D,19. a/hla D, 21. fodarmäziu G, 11. gerala. tina G’,14. fedella G!, 16. Beide fchreiber unterfcheiden fich durch den gebrauch der abbrevia- turen. bei dem erften find fie felten und leicht, nur vertice D,17. timporib; D,19. int E,9. dorfü E,10. lumbulu F,1. iumta F,15. © G‘,1. thalam’ G’,6. cäpa H,9: in dem deutfchen nur cada G’,4 und paufcapa G‘,21. bei dem zweiten dagegen find fie im lateinifchen auffallend häufig, auch ftär- ker, iterü H,3. multü H,24. qua 1,15. ipfü 1,19. wenim’ H, 20. quefiuim’ H,22. gd nos H,22. ho 1,10. femp 1,18. tranfier‘ H,19. woluer‘ 1,16. n.1, 7.18.4425. 1,20. E 1, 11.12. es find ziemlich diefelben, die wir in der Exhortatio bemerkt haben: zu tranfier‘ uoluer‘ war dort keine gelegenheit, wie hier keine war, em und im am ende eines worts durch € z zu kürzen. im deutfchen zeigt fich nur Dhanprauuer H,12. Ich bemerke ausdrücklich dafs die übrigen ftücke, die in dem codex vor Gloffae caffellanae. 439 der Exhortatio ftehen oder auf die Gloffen folgen, wiederum von einer andern, alfo von einer vierten, deutlich fich unterfcheidenden hand gefchrieben find. II Bei betrachtung der fprachformen tritt noch beftimmter die verfchie- denheit beider fchreiber hervor. ich handle zuerft von den vocalen. 1. der erfte gebraucht noch einigemale das unumgelautete a, hanin F,19. canfi F,14. farhir F,13. marhe F,15.16; vergl. Grammatik 1°,75. über- haupt zeigen diefe wörter jenes a, bis auf farahir, das der Sprachfchatz noch anderwärts nachweift, nur in unferm denkmal. der zweite fchreibt Zant/keffi H,18. doch erfcheint auch bei dem erften das umgelautete e in zendi D, 18. lempir F,8. felidun G*,5: in ceenfineli F,15 drückt er es durch & aus, das uns auch in der Abrenuntatio und in dem zweiten Bafeler recept begegnet; vergl. Grammatik 1°, 74. er gebraucht ferner ftatt des flexivifchen a ein abgefchwächtes e, Zungunne F,3. marhe F,15. 16. zunne G’,10; man ver- gleiche was zu mutte H,5 gefagt ift. die bildungen al ar haben beide feft- gehalten, z.b. nagal E,4. cimbar G’,17. hamar H,1. 2. das lange a fchreibt der erfte, wie dies nur in den älteften denkmä- lern vorkommt, mit aa, laahhi E,14. /kaaf F,4; der zweite immer a, alfo cawäli H, 6. /tähhi H, 8. quämut, quämun H, 20. wärun H, 23. /päher 1,10. pähe 1,12. 3. au nicht ou, alfo augun D,19. paumfcapa G°,21: aber daneben, wie wir fehen werden, e nicht ai; vergl. Grammatik 1°, 104. 105. 4. der erfte drückt & durch ae aus (vergl. Grammatik 1°, 103), alfo zae- hun E,3. maera E,14. paerfarh F,10. napugaera G‘,17: der zweite durch einfaches e in mera 1,14. fage H, 14. 5. eoin deoh E,13.14. G!,3 und weo H, 15. 6. ei, keinmal ai, auch nicht in Peigird 1,13, wo Paioari daneben ftand. 7. i in flexionen und ableitungen behalten beide, z.b. /keitila D, 17. fih- hila G‘,13. fkirit E,2. chalpir F,6. lempir F,8. curti F,9. picherir H, 2. Peigira 1,13. die partikel fir erfcheint bei dem zweiten in firneman 1,2.3.4: wahrfcheinlich ein fpäterer hat bei firnimis 1,2 ein v über i und einen punct darunter gefetzt, alfo beffern d.h. feiner ausfprache gemäfs ändern wollen. 8. für das lange i nur einmal ein doppeltes und zwar bei dem zweiten fchreiber in «& H, 4. 440 "W. Grimm: \ 9. & für ie (Grammatik 1°, 95) in /keero H, 4, auch wohl in phefal G',8: doch ift der lange wurzelvocal in diefem wort noch nicht ausgemacht. 10. wurzelhaftes ao für ö, wie einigemale in der Exhortatio, wird hier von beiden ohne ausnahme gefetzt, aarun D,16. anchlao E, 18. Jeraotifarn G‘,19. anapaoz H,2. haolohter H,10. capaot 1,5.. 11. oi für das feltene ow in noila H, 14 (vergl. Grammatik 1°, 113. 114). 12. wurzelhaftes z in chupf G",20 ftatt: des gewöhnlichen chopf, aber hogazi, hogazta 1,17.18 kommt ebenfo bei Notker vor. Otfried hat hugita neben hogeti hogtun. ein flexivifches u in chinnapahhun D, 19. fanun G®,4. ohfun F,1: ebenfo Walhum 1,14. (ih) capiutu I, 6. weliheru H, 17. 13. wurzelhaftes uw für langes u fchreibt der erfte einmal im auslaut, Juu F,11.12, anderwärts dümo E,11. feüfla G‘,4, auch einmal bei der fle- xion, räfuun G*,20, wo das eine u übergefchrieben ift: fonft wangün D, 16. hiuffilän D,20. wurzün E, 6. 14. uo wird nicht gefchrieben, beide gebrauchen dafür das alte ö, chöi F,2. Aönir F,16. hönchli F,17. pröh G’,2. hantfeöh G',6. chöffa G*, 10.11. fodarmäziu G',11. (ih) tdm 1,7. (dü) töis 1,8. 16 H,3. forun H,19. Jöhtut H, 21. föhtum H, 22. cöt 1,20. einigemale bei beiden 00, foozi E,2. moos H,3. foor H, 19. Bei den confonanten ergibt fich folgendes. 1. der zweite fchreiber (der erfte hatte keine gelegenheit es anzuwen- den) gebraucht das alte m ftatt n bei Walhum 1,14 und in der erften per- fon des pluralis, guämum H, 20 und föhtum H, 22, wo aber &s am ende ab- gefallen ift. dagegen n in fimplun 1,19. 2. 5 erfcheint fo wenig als in der Exhortatio, nur p, auch geminiert in rippi F,17. f bei dem erften ohne abweichung, auch bei dem zweiten herfcht es vor: doch erfcheint hier v in avar H, 3. 1,5 und hAovarohter H,11. aber ff nach langem vocal, das auch in der Exhortatio fich findet, fetzt nur der erfte in hiuffilin D,20. cöffa G',10.11. ph im anlaut, pAeit G',1. phäo, phäin G’,1.2. phöfal G',8: aber auslautend Anapf G',19. cupf G',20. 3. ec nicht k wird von beiden gefchrieben: nur in der verbindung mit f vorherfchend k, fkeitila D, 17. fkir, fkirit E,2.3. 4.5. fkaaf F, 4. /kintala G,21. /keero H,4. lant/keffiH,18;, daneben der erfte feifla G,3.4. feraot G,19, wie man in der Exhortatio immer findet. ch für die alte tenuis im anlaut, übereinftinnmend mit der Exhortatio, alfo chalpir F,6 u. f. w. bei Gloffae Ca/fellanae. 444 dem zweiten war keine veranlaffung den buchftaben zu gebrauchen. dafs die verfchiedenheit des lautes gefühlt ward (vergl. Grammatik 1?, 184), zeigt die gloffe keminada cheminätä G’,9, wo k abfichtlich fcheint und anders als ch lauten mufte. im inlaut Aönchli F,17, aber cenfincli F,15, ferner achus G‘,8 (vergl. Grammatik 17,197), ftechal G',18. die anlautende gothifche media wird, wie in der Exhortatio, und zwar ohne ausnahme, durch c erfetzt, auch bei der vorpartikel ca, wo die Exhortatio fchwankt. inlautend bleibt g in beiden denkmälern unverändert. das anlautende A gewährt der erfte noch in der verbindung mit 7 und n, Ahrucki E, 10.11. Arindir F,3. hros F, 13. hnapf G’,19: bei dem zweiten ift } abgefallen, weo H,15. wanna H,16. 17. weliheru H,18. wär H,21. waz H,21.23. wanta 1,8. Ah, das in der Ex- hortatio nicht vorkommt, bei beiden, chinnapahhun D,19. laahhi E, 14. Julihha F,18. fihhila G‘,13. lahhan G',22. tunihha G',24 (wo es dem c entgegengefetzt wird), /lähhi H,8. im auslaut einfaches 4, proh G", 2.3. hanifcoh G',6. ftih H,9. 4. bei den lingualen halten beide an der gewöhnlichen althochdeutfchen regel feft. die tenuis entfpricht im anlaut der alten media, nur nicht in dem fremden Zunihha G°,24; ebenfo im inlaut und auslaut: felbft das aufgenom- mene cheminätä G‘,9 fetzt die tenuis. die media ift gleich der alten media und afpirata. anzumerken ift die gemination in capretta G', 19 und mutti H,4.5; auch die fehlerhafte in jite F,6 erfcheint, von welcher in der Grammatik 1°, 168 die rede ift. z ift einmal durch c bezeichnet in cimbar G’, 17. Aus diefen zufammenftellungen folgt dafs der erfte fchreiber, der das nicht umgelautete a kennt, & durch ae ausdrückt und die langen vocale mit zwei kurzen bezeichnet, mehr alterthümliches gewährt als der zweite. vielleicht hatte der erfte eine ältere quelle vor fich, die wohl noch in das fiebente jahrhundert gehörte: der zweite zeigt, gleich der Caffeler handfchrift der Exhortatio, die fprachformen des achten und fchwankt dabei noch mehr; er ift übrigens nicht, wie man bei der ähnlichkeit der fchriftzüge vermuten könnte, der fchreiber der Exhortatio, der etwa die feder wieder genommen hätte, denn er unterfcheidet fich in der orthographie: fo fetzt er z.b. AA, was, wie fchon vorhin bemerkt ift, dort nicht vorkommt. Philos.- histor. Kl. 1346. Kkk 442 j W. Grimm: IV Der inhalt läfst fich in fieben capitel fcheiden. es werden aufgezählt (I) D,16—F,11 die theile des menfchlichen leibes. höchft auffallend er- fcheint dazwifchen radices wurzun E,6 und einge curti F,9. ich habe dar- über folgende vermutung, radices folgt auf barba und es find haarwurzeln gemeint: der, welcher das deutfche wort hinzufügte, wufste das nicht und überfetzte wörtlich; Raynouard (Lexique roman 5, 30) führt racina dels ca- bels racine des cheveux an. auf ähnliche weife erkläre ich einge, der deutfche verftand es als einen imperativ und fetzte dem gemäfs curti daneben, allein italiänifch heifst einga, fpanifch eincha der gürtel, wofür Raynouard auch die form cintha, Roquefort eince hat; ohne zweifel dasfelbe wort in dem latein des mittelalters ift eianga hofe bruochgürtel (Sprachfchatz 4, 1049. Haupts zeitfchrift 3, 470. 5, 345). gürtel bezeichnet aber hier, glaube ich, den theil des leibes, den der gürtel umfafst, die lenden, wie bei Feftus ein- gulus einer von fchlanker geftalt, fchmal in den lenden heifst; ganz paffend folgt napulo oder, wenn meine vermutung zuF, 10 richtig ift, Zancha darauf. (II) F,12—G°, 2 hausthiere. (III) G‘, 3—21 das haus und feine theile. (IV) G°,22—G!,7 kleidungsftücke. (V) G',8—H,2 hausgerät. (VI) H,2—14 von deapir bis noila verfchiedenartiges. (VII) H,14—1,20 eine ftelle mit zulammenhängenden aber gloffenartig in einzelne ftücke zertheilten fätzen. es wird nützlich fein, wenn ich hier was jeder fprache zugehört heraus hebe und aneinander rücke. Indica mih (l. mihi) guomodo nomen habet homo ifte. unde eftu? quis eftu? unde venis? de quale patria? (b) pergite (l. pergis)? transivi, transie- runt, transiunt. veniflis? venimus. (c) ubi fuiftis? quid quififtis (l. quefiftis)? quefivimus quod nobis neceffe fuit. quid fuit neceffitas (l. necefle)? multum. neceffitas eft nobis tua gralia habere. (d) intellexifii? non ego (intellego). ego intellego. intellexiftis? intellexiftis (\. intellegimus). (e) mandafti? man- davi. et ego remanda (l. remando). iu manda et ego facio, quare (l. quia) non facis; fie poteft fieri. (f) Sapiens homo. ftultus. lulti funt Romani: fapienti funt Paioari. mo- dica eft fapienti (}. sapientia) in Romana: plus habent ftultitia quam fapientia. (8) Yolo, voluerunt, voluifti. cogita detemetipfum: ego cogitavi femper de me ipfum. bonum eft. malas. bonas. Gloffae caffellanae. 443 Sage mir weo namun-habet defer man. wanna pift dü? wer pift dü? wanna quimis? fona weliheru lantfkeffi? (b) findös? foor, förun, farant. guämut? qudmum. (c) wär wärut? waz föhtut? föhtum daz uns durft was. waz wä- run durfti? managö. durft ift uns dina huldi za hapenne. (d) firnimis? ni ih firnimu. ih firnimu. firnämut? firnemames. (e) capuli? capaot. ih avar capiulu. dü capiut anti ih töm, wanta ni töis; [ö mac wejfan. (f) Späher man. toler. tole fint Walhä: jpähe fint Peigirä. luzie ift Jpähe (}. {pähi) in Walhum: mera hapent tolaheiti denne fpähi. (g) Mille, weliun, weltös. hogazi pi dih felpan. ih hogazta Jimplun fona mir felpemo. cöt ift. upil&. cötiu. V. Die fechs erften capitel enthalten keine gloffen zu einem vorhandenen werk, fondern lauter einzelne wörter, welche die zunächft liegenden finn- lichen dinge aufzählen. möglich dafs wir nur einen auszug vor uns haben und ein älterer text reichhaltiger war. ich bemerke ausdrücklich dafs die in Ifi- dors etymologien aufgeltellten verzeichniffe nicht, wie wohl behauptet wird, einflufs auf den inhalt diefer gloffen gehabt haben. fchon die oberflächlichfte vergleichung kann das lehren und überhebt mich der mühe eines umftänd- lichen beweifes: felbft da, wo man noch am erften einen zufammenhang vermuten könnte (vergl. zu E, 15. 16) und Ifidor auffchlufs gewährt, bei der benennung der finger, weicht er doch beftimmt ab; nichts natürlicher als dafs in feinen capiteln de homine und de beftiis einige wörter gemein- fchaftlich find. für die entftehung der Caffeler gloffen ift folgende erklärung mir nicht unwahrfcheinlich, drückt aber nur eine vermutung aus. ein Wälfcher wollte bei feinem aufenthalt in Deutfchland, wahrfcheinlich in Baiern (es fehlt jede hinneigung zu niederdeutfchen formen, wie fie in denkmälern aus Mitteldeutfchland vorkommen) für die erften und einfachften dinge den deutfchen ausdruck wiffen und ein mit der wälfchen fprache nicht unbe- kannter Deutfcher fchrieb fie feinem verzeichnis bei. die deutfchen wörter find daher in den fprachformen richtig und die unterfcheidung verwandter laute zeigt dafs nicht etwa der Wälfche felbft niederfchrieb was er vernahm: aber dem Deutfchen fehlte, wie begreiflich, genauere kenntnis des romani- fchen: daher das vorhin berührte misverftändnis von radices und einge. Kkk2 A4A W. Grimm: Ich habe ein zeugnis von dem alter und zugleich von der fortdauer der Caffeler gloffen gefunden. das erfte capitel von den theilen des menfchlichen leibes, wahrfcheinlich auch das fiebente von gebrechlichen ift benutzt in den gloffen, die bis jetzt für die älteften, ja überhaupt für das ältefte hoch- deutfche denkmal galten: ich meine die, welche in der S'. Galler handfehrift 913 feite 181-204 erhalten find und wovon der Sprachfehatz I, uxv-vı, fo-. dann W. Wackernagels lefebuch nach Lachmanns abfchrift, ‘endlich Hatte- mers denkmäler des mittelalters 1, 11-14 einen abdruck liefern; fie feheinen aus verfchiedenen gloffenfammlungen entftanden zu fein. Graff und Diez (Grammatik der romanifchen fprachen 1,23) weifen fie dem fiebenten jahr- hundert zu, Hattemer fetzt die handfchrift in das achte; offenbar find die fprachformen darin jünger als in den Cafleler gloffen. was hier in betracht kommt, fteht in der St. Galler handfchrift feite 188-192. der abfchnitt von dem menfchlichen leib beginnt mit di und endigt mit nadulo wie in den Cafieler gloffen. zwar finden fich noch wörter die dort fehlen, fei es nun, dafs fie aus anderen quellen zugefügt oder aus einem vollftändigern text der Caffeler gefchöpft find, oder dafs über beiden eine noch ältere quelle ftand: auch enthalten die Sanctgaller nicht alles, was die Caffeler haben: doch ge- währen beide im ganzen diefelbe ordnung. wie dort F, 2-5 folgen lebara lungunne mago auf einander, und nur das dunkle indinta ift ausgelaffen. das fchwierige preta palma E, 9 erfcheint wieder, das fonft in keinem denk- mal fich zeigt. beibehalten ift ferner capilli fahs, weil man darin einen plu- ralis, und oculos augun, weil man darin einen accufativ fah, was fie nach den anmerkungen zu D, 18.19 nicht find. bei Ahals D, 19 gebraucht der Sanctgaller text das lateinifche collus ftatt collo, läfst polix E, 14 ftehen und ändert pulmone F,3 in pulmones ab. bei lebara ift das fremdartige figido F,2 durch iegor erletzt. umpiculo für umbilico F,41 wird fchreibfehler fein. bei gyppus hovarohter H, 11.12 fcheint kenntnis des lateinifchen gefehlt zu haben, denn fceleher ift zu gippus geftellt und zu hofarehti das bekanntere geberufus, womit gibberofus gemeint ift. pecunia, das F, 12 den feltnern begriff von pecudes hat, wird nicht fihu fondern feaz überfetzt. damit, glaube ich, ift das verhältnis beider zu einander deutlich dargelegt. Die Sanctgaller gloffen fcheinen noch an einer andern ftelle (feite 198- 99) mit den Caffeler zufammen zu hängen, da nämlich, wo krankhafte (H, 9-13) aufgezählt werden; doch will ich, weil des gemeinfchaftlichen nicht Gloffae caffellanae. 445 viel ift, die fache dahin gestellt fein laffen, und nur einige wahrnehmungen daran knüpfen. es fällt auf dafs, während die fünf erften capitel blofs gleich- artiges zufammenftellen, in dem fechften das verfchiedenartigfte unter ein- ander gefchoben wird. erft bienenkörbe flafche und fpeife, dann ein paar imperativifche redensarten, zeuge und kleidungsftücke, krankhafte zuftände, zuletzt wieder einige gefäfse: unter letztern abermals zwipar und einpar, die fchon im fünften capitel (G',14.15) da waren; noch auffallender macht die lateinifche form mallei den anfang, während das fünfte capitel gerade mit der romanifchen form martel aufhörte. dazu kommt dafs, wie die anmer- kungen nachweifen, die romanifchen wörter hier andere formen zeigen, die entfchieden lateinifchen aber verhältnismäfsig in gröfserer anzahl erfcheinen, und zwar folche, denen wir dort nicht begegnen, wie fac iterum, citius, quanta, vellus, punxifli, punge: ja in jenen zeilen, die krankhafte benen- nen (H,9-13), finden wir lauter lateinifche wörter, kein romanifches. wenn ich diefe erfcheinungen fämmtlich zufammen faffe, fo kommt mir die ver- mutung annehmlich vor, dafs der, von welchem die Caffeler gloffen zuletzt aufgeftellt find, diefes fechfte capitel aus andern quellen entlehnte, aus einer andern romanifchen gloffenfammlung und zwar aus einer abermals ältern, wo die wälfche fprache der lateinifchen noch um einige grade näher ftand, dagegen aus lateinifch - deutfchen gloffen die wörter für krankhafte, die denn auch in der Sanctgaller gloffen zum vorfchein kommen, dort aber, da fie mehr enthalten als die Caffeler, aus einer vollftändigern quelle gefchöpft fein müffen. VI Völlig von den vorher gehenden capiteln verfchieden ift inhalt wie art und weife der auffaffung des letzten, das auch mit einem grofsen buch- ftaben beginnt. es werden darin nicht vereinzelte, nach ihrem inhalt geord- nete wörter neben einander geftellt, fondern einigermafsen zufammenhän- gende fätze ausgedrückt. ift eine vermutung erlaubt, fo fcheinen mir darin fragen und antworten zu liegen, wie fie bei der ankunft eines fremdlings ftatt finden. möglich dafs derfelbe Wälfche gemeint ift, der die gloffen der erften capitel veranlafste; und da er durch fein eigenthümliches wefen das deutfche gefühl mochte verletzt haben, fo ward diefer fchlufs hinzu gefügt, in welchem die Baiern auf koften der Wälfchen erhoben werden. dafs er 446 W. Grimm: nicht der verfaffer der deutfchen gloffen in den vorangehenden abfchnitten war, folgt fchon aus der vorhin befprochenen fichtlichen abweichung der deutfchen fprachformen. ich merke an dafs noch im dreizehnten jahrhun- dert Wolfram die bewohner von Valois für thörichter als die Baiern erklärt, Parzival 121,7-10 ein pris den wir Beier tragen, muoz ich von Wäleifen Jagen: die fint teerfcher denne beierfeh her, unt doch bi manlicher wer. Neidhart fagt (52,7 Ben.) er ift ein terfcher Beier und Türheim im Wilhelm (bl. 204° pfälz. handfch.) nennt fie die irren Beier. Wackernagel (Haupts zeitfchrift 7,255) meint ein fchalk aus Baiern habe, um fich und den feinen genugthuung zu verfchaffen, in den gloffen dem ausländer das fprüchlein verkehrt beigebracht. Von dem hohen alter diefes fiebenten capitels (bei den vorhergehenden werden es die einzelnen anmerkungen darthun) zeugt fchon die verwendung des perfönlichen pronomens beim verbum. in dem vorher gehenden capitel kam nur der imperativ 22 H,4 und flih H, 9 wie die zweite perfon des prät. Jtahhi H,8 zum vorf[chein. hier war häufiger veranlaflung das pronomen zu gebrauchen, und es gefchieht der feften regel gemäfs nur dann, wenn ein be- fonderer nachdruck darauf liegt: gerade wie es im gothifchen gehalten wird; vergl. Grammatik 4, 201 folg. alfo fteht capaot 1, 5. foor H, 19. wille I, 16: ohne ih, und föhtum H, 22. firnemames I, 4 ohne wir: dagegen ift ih hinzu gefügt, wenn ein gegenfatz foll ausgedrückt werden, ih firnimu 1,2. 3. ih capiutu 1, 5.6. ih töm 1,7. ih hogazta 1,18: daher auch hier im lateini- fchen immer ego fteht. dü fehlt bei zöis I, 8. weltös 1,17 und auch wenn gefragt wird (vergl. Grammatik 4,214), caputi? 1,5. quimis? H, 17. findös? H,19. firnimis? 1,2: aber mit nachdruck pift dü? H,16.17. ebenfo kein ir (die zweite perfon kommt hier nur in fragen vor), guämut? H, 20. wärut? H, 21. föhtut? H, 21. firnämut? 1,3.4. endlich kein fie bei der dritten perfon des pluralis, farant H, 20. förun H, 19. weltun 1,16; vergl. Grammatik 4,210. wie das oben angemerkte i/ fteht auch fage H, 14. ho- gazi 1,17 ohne pronomen, aber nachdrücklich dü capiut 1,6. Noch eine andere wahrnehmung fcheint ein höheres alter des fieben- ten capitels zu verraten. Lachmann machte mir die bemerkung, dafs bei Dofitheus ganz ähnlich aufgeftellte einzelne wörter und kurze fätze vorkä- men; feine cotidiana converfatio (Böcking 89-95) ift auf diefe weile zufam- men gefeizt. unfer denkmal hat nichts geradezu von dort entlehnt, aber Gloffae ca/fellanae. 447 eben weil es fich diefer eigenthümlichen, für den erften fehulunterricht gar nicht unpäffenden lehrart bedient, fo darf man vermuten dafs feine abfaf- fung in die zeit falle, wo Dofitheus, der im anfang des dritten jahrhunderts fchrieb, noch in den fchulen galt; nur müfte man wiffen wie lange er ge- golten habe, um zu einem fichern fchlufs zu gelangen. vo Ohne zweifel ift in dem letzten capitel das deutfche die grundlage und die überfetzung ift in lateinifcher fprache abgefafst, welche dem fremd- ling das deutfche verftändlich machen follte, im gegenfatz zu der Exhortatio und andern denkmälern jener zeit, wo das lateinifche den urtext bildet. der verfaffer hat bei fehr fchwacher kenntnis der gelehrten fprache fich nur feh- lerhaft darin auszudrücken gewufst, und es zeigt blofs unwiffenheit, wenn man findet Zransiunt: quid fuit nece/fitas? multum: neceffitas eft tua gra- tia habere: fapienti für fapientes: plus habent Jtultitia quam fapientia: de temet ipfum: de me ipfum;, nicht etwa find es fchreibfehler. als folche kann man etwa pergite für pergis I, 18 und fapienii für fapientia H, 13 betrachten. Wie ift aber die fprache der vorangehenden abfchnitte zu beurthei- len? Eccard überfchreibt fie “Gloffarium romano theotifcum’: Diez fagt (1, 24) fie feien ‘merkwürdig wegen vieler, ganz romanifcher oder wenig- nigftens ftark romanifierter wörter.” man findet darin erftlich wörter, die noch ganz die lateinifche form haben, aber der lateinifchen volksfprache an- gehören (bei Diez 1, 7-20 ein fchätzbares verzeichnis), der eigentlichen quelle des romanifchen; ich habe in den anmerkungen nachgewiefen dafs fie fpäterhin mit romanifcher form erfcheinen. fodann wörter, die man in- foweit romanifiert nennen kann als dem lateinifchen eine romanifche endi- gung beigelegt ift. ferner einige romanifche, denen lateinifche endigung fcheint zugefügt zu fein; vergl. die anmerkungen zu putelli E, 18. fidelli F, 6 und puli F,16. endlich folche, die als fehon völlig umgebildete romanifche müffen betrachtet werden. in den anmerkungen wird man beweife diefer unterfcheidungen finden. der fchlufs ift, dafs wir in den Caffeler gloffen die fprache erkennen müffen, wie fie bei den Wälfchen im fiebenten jahrhun- beftand, als fie eben in der umbildung begriffen war und das lateinifche noch ftärker hervor trat; fie zeigt fich in ihren formen nach allen feiten fchwankend. von diefem gefichtspuncet aus halte ich mich für berechtigt die 448 W. Gxriımm: gloffen der fünf erften capitel fämtlich als romanifche, und wenn die anmer- kung zu mantun (D,17) die nähere beftimmung erlaubt, als franzöfifche an- zufprechen, die alles aus der lateinifchen volksfprache, nichts aus der fchrift- fprache entlehnt haben. am meiften würde man irre gehn, wenn man hier eine äufsere vermifchung annehmen d.h. behaupten wollte, diefe gloffen ftammten theils aus dem romanifchen her, theils aus dem lateinifchen, und wären zufällig unter einander geraten. in den bekannten eidformeln vom jahr 842, die mindeftens hundert jahre jünger find, zeigt fich deutlich die fortgefchrittene ausbildung des romanifchen und die weiter gerückte ablö- fung von lateinifchen formen: doch auch darin erfcheinen noch ganz latei- nifche wörter, wie pro, nunguam, in damno Jit (Diez altromanifche fprach- denkmale feite 7. 11). noch felbftändiger tritt die fprache auf in den um mehrere menfchenleben jüngeren gedichten von der heil. Eulalia und von Boethius, bis fie endlich in dem elften und zwölften jahrhundert fich völlig frei machte. die Caffeler gloffen haben demnach anfpruch darauf, als das ältefte romanifche denkmal, das bis jetzt bekannt ift, betrachtet zu werden; welche bedeutung und welchen werth man ihnen deshalb beilegen mufs, brauche ich nicht auszuführen. Ich hebe noch ausdrücklich hervor dafs in dem fiebenten capitel kein kein romanifches wort vorkommt: hier zeigt fich die lateinifche, freilich tief gefunkene fchriftfprache, die aber einem Wälfchen damals noch ziemlich verftändlich fein mufte. nur der oberflächlichften anficht kann es einfallen zu fagen, was nach allen feiten falfch ift, der fchreiber des letzten capitels habe “zu eigener übung und zeitvertreib einzelne wendungen und fätze, dar- unter auch romanifche, hinzugefügt’. VoOI Ich mache mit den anmerkungen zu den einzelnen gloffen den fchlufs. D, 15. in Aomo noch die volle lateinifche form, die dann in Rom om über- gieng; vergl. Raynouard lexique roman 3,531. Diez zu Boethius feite 46. — 16. ftatt caput bei Roquefort und Raynouard cap: das fpanifche cabo, ital. capo hat nur £ abgeworfen. — — aures, Raynouard 2,148 auril. — — facias ift der nom. fing., aber im deutfchen war der pl. wangün nö- thig, um den begriff auszudrücken; der gloffator hätte antlutti hinzu- Gloffae caffellanae. 449 fchreiben follen. die Sanctgaller gloffe 913 ändert facies und fetzt dann den unpaffenden fing. wangd& hinzu. erwiefen wird der romanifche nom. fing. auf as durch folgende beifpiele, maxillas D,18. fcapulas D, 20. interfcapulas E,9. palas G‘,3. fappas G‘,5. mufflas G',6. faccuras G‘,7.: manneiras G‘, 9. idrias G',10. fegradas G',13. falceas G°, 14. planas G‘,20. cramailas G’,24. fomeras G‘,24. tinas H,13. Jitulas H,14; vergl. die anmerkungen. Diez führt (2, 33) diefe form nicht an, und erklärt fich (2,15) über facias in unfern gloffen nicht näher: fie wird in den denkmälern, die er gebraucht hat, nicht vorkommen, aber fie zeigt fich in der lateinifchen volksfprache der fpätern jahrhunderte: fo z.b. uno orcas (Diez 2,11). der plur. auf as ift bekannt und erfcheint auch hier, ordigas E,3. membras E,5. armentas F,3. oviclas F,7. au- cas F,14. pragas G’,2. fa/felas G',4. pridias G’, 15. cramailas (oder fing.) G',24. felbft beim adjectiv filvarias H, 2. D, 17. vertex wird zwar bei Raynouard 5,518 nachgewiefen, aber verlicem ift dennoch der nominatiy, wie fkeitila zeigt, das fonft /keitilän lauten müfte. in der lateinifchen volksfprache kommen folche beifpiele vor, Diez (2, 12) führt furcepem für forceps aus fpäteren lateinifchen infchrif- ten an. ebenfo beurtheile ich F,14 eguum. übrigens könnte man auch den ftrich über e für fehlerhaft halten, und dann würde verzice mit der fpanifchen italiänifchen und portugiefifchen form übereinftimmen; vergl. zu E, 10. F,1. — — nares bei Raynouard 4, 298 narretz, wo auch das fpanifche nares angeführt ift. — — die nafale ausfprache von mantun (die der Sprachfchatz 4, 450 hätte anführen müffen) deutet wohl darauf hin, dafs unfer denkmal keine pro- venzalifche fondern franzöfifche wörter und formen enthält: nur bei letz- tern merkt Diez Grammatik 1,108 diefe ausfprache an; vergl. Altroma- nifche fprachdenkmale feite 85. auch hat Raynouard 4, 206 menton mento, Roquefort aber 2,138 manton. — 18. bei capilli ift es zweifelhaft ob es ein latein. plur. ift oder ein aus einem obliquen latein. cafus gebildeter romanifcher fingularis: bringt doch Diez 2, 12 fogar aus dem fpätern latein fenati für fenatus bei. die Sanctgaller gloffen 913 haben ebenfo capilli fahs. und fahs, von dem ohnehin der plur. felten ift (im Sprachfchatz 3,447 nur ein beifpiel vom Philos.- histor. Kl. 1846. L1l 450 W. Gasiımm: dat. pl., den ich auch im Antichrift 117, 43 finde), brauchte feinem be- griff nach nicht im pl. zu ftehen. bei Rayn. cabil cabelh. D, 18. dentes ift, von dens denz bei Rayn. 3,25 kaum verfchieden. — — maxillas ein romanifcher nom. fing. (vergl. zu D,16) bei Raynouard 4,125 maiffella und der pl. maichelas. Graff bemerkt in der Diutifka 3, 211 “chinnpeni mit einem punct unter dem zweiten n’ und hat in den Sprachfchatz 3,129 chinnipeni eingetragen. unter dem zweiten n ift ein blafses, in der nachbildung nicht ausgedrücktes häckchen erkennbar, wonach man ni lefen darf, aber das darüber ftehende wort kann peni fo- wohl als pein gelefen werden. pein ift wahrf[cheinlicher, da beide formen des worts hier vorkommen, pein E,14.16 und in zulammenfetzungen hruckipeini E,11. widarpeini E,18, auch fonft hier nirgend £ für ei fich zeigt. — 19. oculos halte ich für den nom. pl. aus dem latein. acc. entftanden, ähnlich dem pl. auf as; vergl. zu D,16. bei Rayn. 4, 366 ol olh oill u. f. w. pl. ols. — — timporibus hat die handfchrift, nicht zemporibus, wie im Sprachfchatz 3,29 fteht; die romanifche form zemplas pl. bei Rayn. 5, 322. hierher gehört fowohl chinnapahhun als hiuffilän. ein dativ. pl. ift nicht wahr- fcheinlich, denn es war bei diefen gloffen keine veranlaffung da, einen obliquen cafus zu fetzen: fonft müfte auch chinnapahhöm und hiuffi- löm (der zweite fchreiber fetzt Walhum, nicht Walhun) da ftehen. es bleibt alfo nichts übrig als anzunehmen dafs bei der verwirrung, in wel- cher die flexionsendigung der declination geraten war, auch der dativ. pl. der dritten declination als nom. pl. fei gebraucht worden; F,7 fteht co- ‚ftis für cofte, und Diez führt 2,12 meritis für merita, vinculis für vincula an. ich mufs noch die richtigkeit von chinnapahhun angreifen. fchon die form befremdet, denn man erwartet chinnipahhun, wie D, 18 chinni- pein fteht, und anderwärts in den zufammenfetzungen (Sprachfchatz 4, 450. 451) immer kinni vorkommt; foll kinna hier gelten, fo müfte man das zufammenfetzende a darin fehen, das doch (Grammatik 2,414) meift nur bei wörtern mit kurzer wurzelfilbe vorkommt. aber viel auffallender fcheint mir dafs das wort hier die fchläfe bedeuten foll, während es fonft (Sprachfchatz 3, 29) immer und gewis richtig durch maxilla kinnlade er- klärt wird; die Sanctgaller gloffen haben esübergangen. ich glaube es liegt Gloffae Caffellanae. 451 ein fchon älterer fehler vor, weswegen der fchreiber der Caffeler hand- fchrift die beffere erklärung hiuffilün als zweite gloffe zufetzte. das wort ift gleichbedeutend mit dünawangün, tinnawangün (Sprachfchatz 1, 895. 5, 429), das den hier nöthigen begriff gewährt. wahrfcheinlich hat zu- erft thinnapahhun hier geftanden; die anlautende afpirata mag begrün- det fein, da fie auch im nordifchen und angelfächfifchen fich zeigt, wie in den Erfurter gloffen (Haupts zeitfchrift 2, 205) thiunnebein (wohl thinnebein) timpora, und in der Marburger handfchrift (Haupts zeitfchrift 3,119) zheneben. 19. collo, gebildet aus dem obliquen cafus von dem latein. collum, wie umbilico F,11. puledro F,17. domo G‘,4; vergleiche man/ione G+,5 und in dem Eid polo, Karlo. collo macht den übergang zu col bei Ray- nouard 2, 436. Roquefort 1,274. Graff hat mit unrecht 4, 927 jene form nicht angemerkt. eine andere romanifche form colli zeigt fich als accus. E, 4. man fieht das fchwanken jener zeit. 20. /capulas ah/la nom. fing. (vergl. zu D,16) oder pl. wenn man ahj/lä annimmt, aber jenes ift wahrfcheinlicher, auch weil E, 9 interfcapulas nur fing. fein kann. 1. humerus bei Rayn. 3, 547 hume. — calcanea fcheint der lateinifche pluralis, wie fer/nd der pl. fein kann: aber man kann auch annehmen der lateinifche plur. neutr. fei in den romanifchen fing. fem. über gegangen; vergl. Diez 2, 19.20 und dolea G?, 9. eine entfprechende form bei Raynouard und Roquefort kann ich nicht finden, aber die heutige franzöfifche fprache gebraucht das wort. 2. tondre fteht bei Rayn. 5, 372, und Zondit ift eine fehlerhafte latei- nifche form, kam aber vielleicht in der volksfprache vor: f. die anmer- kung zu zundi E, 3; provenzalifch müfte fie tonde lauten, altfranzöfifch tond. — pedes bei Roquef. 2, 349. 350 piedz, der fing. pie. 3. der imperativ Zundi (vielleicht auch zondi zu lefen) ift nicht latei- nifch, provenzalifch müfte er zonde lauten, aber wir fanden in der vorigen zeile auch Zondit. man darf es wohl als einen mundartlichen übergang in die dritte romanifche conjugation betrachten; vergl. E, 4 radi. meo ift die romanifche form von dem poffeffiv, die Diez 2, 82 mieu anfetzt, ebenfo Rayn. 4, 271: fie kommt nochmals E, 4 und 5 vor. capilli, im L1l2 452 W. Grimm: Sprachfchatz 6, 525 fälfchlich capillo eingetragen, kann nichts anders fein als der acc. fing. und ift fchon zu D,18 als romanifche form ange- fprochen. E,3. ordigas, fälfchlich ardigas bei Eccard und Graff im Sprachfchatz 5, 584, ift ein nom. pl. (fiehe zu D, 16), aus dem lateinifchen artieulus entftanden; Ducange hat ortilli, Roquef. 2,172 ortaus ortoile orteuil. — 4. uncla bei Rayn. 4, 373 ongla ungla. — 5. radi meo parba fehlt im Sprachfchatz 6, 526. zu radi vergl. tundi E,3. barba bei Rayn. 2,184. merkenswerth dafs die fprache unferes denkmals gerne p für 5 fetzt, während Diez (1, 177-78) das umgekehrte als eigenthümlichkeit des romanifchen anmerkt: aufser parba finden wir putel E,17. putelli E,18. perpiei F,8. pragas G’,2. puticla H, 2. Jtupa G',7. trapes G’,19. capriuns G’, 20. cuppa G',20. campa H, 9. gyppus H,11. — — membras, in den Sprachfchatz 2, 189 nicht eingetragen, bei Rayn. 4,187 membres; vergl. zu D, 16. — 6. radices bei Rayn. 5, 29 raditz. — — pectus ift zu lefen, nicht paectus, wie bei Eccard fteht und im Sprach- fchatz 3, 275 beibehalten ift: bei Roquef. 3, 324 pect, bei Rayn. 4, 478 peich peit piech pit. man könnte glauben es fei peitus zu lefen, allein man vergleiche die züge bei index E,12 und unctura F, 8. — 7. Graff bezweifelt im Sprachfchatz 2,206 das althochdeutfche Zeffa, das ich im zwölften jahrhundert in dem heil. Ulrich des Albertus 429 finde, und nimmt Zeffä als pluralis von dem mafe. lefs. aber labia ent- fcheidet noch nicht, da auch das fem. Zadia bei Apulejus vorkommt und bei Rayn. 3, 2. 3 der pl. labias. — — brachia könnte der latein. plur. fein, aber auch eine neuere form des fing., und das ift, da nicht armä fondern arm daneben fteht, wahr- fcheinlich. bei Rayn. 2, 252 bratz. — 8. palpebre als romanifche form bei Rayn. 4, 404. Eccard fchreibt un- richtig palpebrae, wozu im Sprachfchatz 3, 315 noch ein druckfehler ge- kommen ift. — — manus bei Rayn. 4,139 man ma, wo alfo us noch nicht abgefallen ift. Ahant ift in den Sprachfchatz 4, 966 nicht eingetragen. — 9. interfcapulas ilt nom. fing. wie D, 20 feapulas. der deutfche fand Gloffae caffellanae. 453 kein wort und überfetzte untar harlinun: denn fo fteht da, nicht harti- non, wie man im Sprachfchatz 4, 1026 findet, wo noch unrichtig inter Jeapulas getrennt ift, auch untar I, ‘380. 382-83 nicht eingetragen. Grammatik 3, 403 (vergl. 2,171) wird der plur. hartind angenommen, demnach müfte hier hartinöm ftehen. der Vocabularius optimus hat 1, 170 interfcapula mittelfchulter. E, 9. palma auch bei Raynouard 4, 402, das heutige paume. aber preta ift fchwer zu erklären. Grammatik 3, 403. 404 wird gefragt ob es von pret- tan (ftringere nectere) abzuleiten fei, und auf das angelfächlifche Aand- bred (palma) verwiefen. Graff im Sprachfchatz 3,295 will es als das fubftantivifche femin. vom adject. breit betrachten und preta fchreiben; aber in unferm denkmal kommt kein € für eö vor. aus einer Wiener gloffe des zwölften Jahrhunderts wird im Sprachfchatz 3, 294 breit hand plana manus angeführt. — 10. bei dorfum ift um noch nicht abgefallen, denn die romanifche form bei Rayn. 3,15 lautet dors: vielleicht ift auch der ftrich über u falfch und es follte dorfu ftehen; vergl. zu F, 1 Zumbulu und G*, 14 ftabulu. — 11. ein hruckipeini fteht ganz deutlich in der handfchrift, in der abbil- bildung ift die vordere krümmung des erften e ausgeblieben. Eecards em für ein erkennt man gleich als lefefehler: fchlimmer macht es Graff 3,129, der in hruckipeine fetzt. bei den voran ftehenden buchftaben kommt, wenn man das reagens anwendet, uno fti ziemlich deutlich her- vor. zwifchen o und / ift das pergament flockig, auch bei dem / die tinte etwas ausgefloffen: wahrfcheinlich liefs der fchreiber deshalb den kleinen raum leer. die beiden erften buchftaben enthalten den romani- fchen unbeftimmten artikel. /pinale ift verftändlich und kommt als ad- jectiv bei Macrobius vor. zwifchen un und /pinale mufs ein wort ge- ftanden haben, das den begriff von knochen enthielt, das leidet keinen zweifel; fo fteht auch hier os, welches wort im romanifchen nicht fehlt (Rayn. 4, 389-90) und zeile 14 wieder erfcheint. aber wie ift das daran hängende deutliche ti zu erklären? ich weifs nichts befferes als dafs aus einem obliquen cafus des lateinifchen os ein romanifcher nominativ ge- bildet ward, und ofk etwa für offi verfchrieben ift. — — in polix zeigt das einfache Z und das aus dem obliquen cafus von pol- lex aufgenommene i die romanifche form an: bei Roquefort 2, 374 polx. 454 W. Grimm: E, 12. renes franzöfifch reins. — — index auch bei Rayn. 3, 558. — 13. coxa romanifch coiffa cuyffa cueiffa Rayn. 1,526. — — digitus und fingar find bei medius und mittaröfto zu verftehen. me- dius lautet bei Rayn. 4,175 miei mieg u. f.w. wollte man medius, wie in der folgenden zeile medicus, als romanifche form betrachten, fo wäre dafür zu fagen dafs hier beide wörter als eigennamen dienen, allo der änderung mehr widerftehen konnten; vergl. Diez zu Boethius 154. — 14. von os war fchon zu 11 die rede. major ift die romanifche form, die neben majer erfcheint; f. Rayn. 4, 118. — — lähhi wörtlich fo viel als medicus, romanifch meige mege bei Rayn. 4,173: aber hier ift digitus medicus gemeint. Graff, der das nicht ein- fah, meinte (Sprachfchatz 1, 217) der vierte finger fei in unferer ftelle gar nicht genannt. — 15. das erfte wort ift nicht ganz lesbar: im Sprachfchatz 4, 575 wird es übergangen. Eccard hat die anfprechende vermutung, es fei ginuolo zu lefen, das romanifche ginolho genolho bei Rayn. 3, 456, vergl. 6, 304: alfo das lateinifche geniculum mit abgeworfenem m: aber es ift nicht zu erkennen dafs ein g da geftanden habe (auch hat das reagens nichts zum vorfchein gebracht) und winuolu ift ziemlich deutlich. man müfste alfo guinuolu beffern, denn in gui ift u ftumm wie Diez Grammatik 1,101. 108 lehrt: auch merkt er uo für das kurze v an; f. Eulalia feite 19. — 15.16. articulata fteht da, nicht articulate, denn der hacken unter dem a ift zufällig und kommt fonft nicht vor. das wort ift nicht zu erklären, aber es ift gewis dafs der fünfte finger foll bezeichnet werden. was als deutfch daneben fteht, altee, wird im Sprachfchatz 1, 247 nur mit einem fragezeichen und der ohne zweifel unrichtigen vermutung ‘ob an zehä zu denken fei’ aufgeführt. ich nehme an dafs der abfchreiber die ganze ftelle nicht verftand und daher verwirrte. ich lefe auricularis aut mini- mus, und die deutfche gloffe müfte, wenn fie vollftändig wäre, önfingar alde minnifto lauten. man fieht wie ich altee erkläre, das leicht in alde zu ändern wäre, wenn man eine folche form der in ihrem urfprung ohne- hin dunkeln partikel (Grammatik 3, 60. 274) geradezu für unzuläflig er- klären wollte. aus Ifidor (Etymol. 14,1. $.70), obgleich fichtbar nicht unmittelbare quelle, gewinnen wir aufklärung, primus pollex vocatur, Gloffae caffellanae. 455 eo quod inter ceteros polleat virtute et poteftate: fecundus falutaris (andere handfchriften lefen “falutatorius’ oder ‘fecundus index et falu- taris’) feu demonftratorius, quia eo fere falutamus atque oftendimus: tertius impudicus, quod plerumque per eum probri infectatio exprimi- tur: quartus annularis, eo quod in ipfo annulus geritur: idem et medi- cinalis, quod eo trita collyria a medicis colliguntur: quintus auricularis pro eo quod eo aurem fcalpimus. ich vermute der ganze fatz ift in die Caffeler gloffen aus einer andern quelle eingetragen, worauf mir auch der mangel aller romanifchen formen zu deuten fcheint wie der umftand, dafs die Sanctgaller gloffen ihn nicht kennen. man hat eine abhandlung de partibus humani corporis, die dem Walafrid Strabus beigelegt wird und neuerdings (1842) von Ernft Dronke in einem programm aus einer handfchrift zu Fulda abgedruckt ift. der herausgeber hat (gegen die ge- wöhnliche meinung, die auch in Hoffmanns gloffen xxx angenommen wird) dargethan dafs fie einen -wörtlichen auszug aus Hrabans werk De univer[o 6, 1 enthält: weitere nachforfehung würde ihn überzeugt haben dafs auch Hraban nicht der urheber ift, fondern dafs er aus Ifidor ge- fchöpft hat. in diefem auszug Walafrids kommt auch unfere ftelle vor, wo fie, übereinfiimmend mit Hraban, lautet ‘primus digitus pollex eft: fecundus index five demon/tratorius: tertius pudieus (l. impudicus) five medius: quartus annularis five medieus: quintus auricularis’. dann ift fie übergegangen in die Trierer gloffen (Hoffmann 2, 36-37), dümo pollex: zeigäre index: Zanemar impudicus vel medius: golteinger annu- laris: örvinger auricularis. ferner in die gloffen, die in Nyerups fymb. 260 folg. enthalten find und die in das 11 Jahrhundert gehören mögen, feite 262 pollex diime: index zeigere: impudicus mitteleere: medius medieus goldvinger annularis idem: auricularis örpinger. endlich in die Wiener gloffen, die aus einer pergamenthandfchrift des 12" Jahrhunderts in der Diutifka 3,148 und in den Sumerlaten 30® abgedruckt find, pollex düme: index zaigel: medius metenojte (l. mitteröfte): annularis vinger- loere: auricularis örvinger. dazu kommt eine dichterifche umfchreibung in der Genefis 14, 6-19, die—fingere helfen einen anderen. fo ift der grözefte (der dickfte) unter in der nutzefte, daz ift der düme, der hil- ‚fet in fliume: wande fie äne in ne mugen fä niuweht gehaben. der dä bi ftät, ein iegelich ding er zeiget. der dritte heizet ungezogen, wande 4 2] S 6 W. Grimm: er ilit fich fur nemen: [ware diu hant reichet, aller rifte er iz pegri- ‚fet: in deme fierden feinent fingerlin diu zieren, dä mite der man /pulget fin wib mahilen; ouch hät der chunig ze fite daz pifchtuom mahilen dar mite, fwelehen pfaffen er ze herren wil machen. der min- nefte finger der ne hät ambeht ander ne wane, fos wirt nöt, daz er in daz öre grubilöt, daz is ferneme gereche fwaz iemen ‚fpreche. ich führe einige zeugniffe aus fpäterer zeit an. Vocabularius optimus (her- ausgegeben von W. Wackernagel, Bafel 1847), im vierzehnten jahrhun- dert abgefalst aber nach älteren quellen, 1,38-42 pollex duom. index zeiger. medius mittler. annularis goltirager. auricularis orgrübel. Diefen- bachs wörterbuch vom jahr 1470 £.158 nennt den index zeiger und wifer; die übrigen finger kommen nicht vor. Johannes Melber vocabularius pre- dicantium (ohne jahr und ort, aber wahrfcheinlich von 1489) pollex der Stark dick finger, der dume. index zeyger. medius der mittelft allerleng/ft finger. anularis herzfinger etiam medieinalis vel medieus. auricularis orefinger oregrubel. der Strafsburger Dafypodius (Dietionarium latino- germanicum et germanolatinum. Argentor. 1537) feite 283°. 483° pol- lex der daum. index der zeyger alias falutaris. medius der mittelfinger. annularis et medicus der vierd finger. auricularis et minimus der kletnft finger. Georg Henifch Teütfche Sprach vnd Weifsheit (Augsb. 1616) feite 1102 ı daum kauffleuthfinger, aliis digitus Gelforum, quod Gelfi illum in magno pretio habeant. 2 zeiger, vorderfte finger, frawen finger, der finger nechft dem daumen, aliis dietus digitus Gibellinorum. 3 mittel- melzgerfinger arfsfinger fubtiler finger (per antiphrafin). 4 goldfinger herzfinger jungfrawenfinger prangfinger, daran man die ring fteckt. 5 klein, kleineft fingerlin junckerfinger. Teutfcher fprachfchatz von dem Spaten (Cafpar Stieler. Nürnb. 1691) [.485 ı daum kaufleutefinger doc- terfinger. 2 forderfinger zeiger. 3 mittel- narren- oder metzgerfinger arfchfinger. 4 goldfinger herzfinger jungferfinger. 5 kleinfinger junker- finger. auch die heutige volksfprache liefert beiträge. Bremer wörter- buch duum und 1, 393 aus der kinderfprache, wo immer mit dem klein- ften der anfang gemacht wird, 5 Zütje finger. A goldfinger. 3 langelei. 2 botterlikker. ı lüfkenknikker. Schütze holftein. idiotikon 1,316 5 Zütje finger. 4 goldenringer. 3 langmeier, lange maak, marje. 2 pütjenlikker. ı lüfchenknikker. in Pommern nach mündlicher mittheilung diefelben Gloffae caffellanae. 497 namen bis auf 3 Zangluchs. im Bergifchen, ebenfalls nach mündlicher überlieferung, 5 piepling. 4 goldmännchen. 3 langmännchen. 2 leckmänn- chen. ı daumen. (Heinrich Smidt) kinder- und ammenreime in platt- deutfcher mundart. Bremen 1836. feite 33 ı dümerling. 2 fingerling. 3 langvatt. A goldfinger. 5 litje finger. Pott feite 293 5 lütje finger. 4 goldinger (wohl goldringer). 3 goldammer. 2 pottlicker. ı lufeknicker. im Mecklenburgifchen nach mündlicher mittheilung 5 Züttefinger. 4 gol- leringer. 3 langemann. 2 botterlicker kortjohann. ı lüfchenknicker dick- buk. Aachner mundart in dem idiotikon von Jofeph Müller und Wil- helm Weitz 1836 feite 38 ı dümeleng. 2 leckfenk. 3 langmann. 4 Jo- hann. 5 piphans und {.103 kenkes oder kinkes. in Niederheffen habe ich nur gehört 3 Zanghals. 2 lecker. ı läufchenknicker. in Schlefien heifst der daumen im volk immer däumling. hieran fchliefsen fich die benen- nungen aus ftammverwandten fprachen. altfächfifch 5 Züttic fingar Hel- jand 103, 18. altfriefifch nach Richthofens wörterbuch 741° ı thuma, haldere. 2 [kotfinger. 3 thi grata finger, thi langa oder lange/ta finger. 4 goldfinger. 5 thiliteka finger, flutere. angelfächfifch in den gefetzen Adelbirhts 54 und Alfreds 40,16-22 (herausgegeben von Reinhold Schmid 1832) ı thuma. 2 feytefinger. 3 middle, midlefta finger. 4 goldfinger. 5 Iytla finger. in Alfreds gloffar findet fich auch 4 lecefinger und Lye führt, aber ohne nachweifung, 5 earclä/nend an. im altnordifchen kenne ich nur 1 Zhumalfingr. A baugfingr. 5 litilfingr. im ifländifchen 2 viji- Jingr. die alten gefetze fechs fchwedilcher landfchaften (herausgegeben von Collin und Schlyter 1827-41) kommen darin überein, dafs fie in den capiteln, wo von der bufse für wunden die rede ift, dem zweiten und vierten finger keinen namen geben, fondern beide durch eine um- fchreibung bezeichnen. nur in dem weftgothländifchen gefetz kommt, aber an einer andern ftelle, bei gelegenheit des bifchofringes (1, feite 37) gullfinger vor. demnach find folgende benennungen aufzuftellen ı thu- mulfinger (1,18. 3,153 und 155. 4,139) thumolfinger (5, 153 anm. und 164) thomalfinger (5, 21.153) thumling (6,121) ihumlingir (Gutalagh 19,19 herausgegeben von Schildner) ihumi (2, 205). 2 der nächfte nach dem daumen. 3 lenge/ta, langa finger (1,18. 5,153). 4 der nächfte nach dem längften (1,18. 5,153). 5 Zitle finger (1,18. 5,135). anders das heutige fchwedifch, 1 zumme. 2 pekfinger. 3 medler/fte. 4 fjerde. 5 min- Philos.- histor. Kl. 1846. Mmm 458 W. Grimm: Ste. dänifch ı tommelfinger, tomme kommt nur als längenmafs vor. 2 pegefinger. 4 guldfinger legefinger (Molbech danfk dialectlexicon). englifch ı thumb. 2 forefinger. 3 middlefinger. Aringfinger. 5 little finger. holländifch ı duim duimje. 2 wijzer wijzvinger voorvinger. 3 middeljte vinger [chaamvinger. 4 ringvinger. 5 pink oorvinger klein vingertje. E, 16. zibia romanifch, wenn auch in den ftellen bei Raynouard 5, 361 und bei Roquefort 2, 622 nur in der bedeutung von flöte. der Vocabularius optimus I, 213 fagt “tibia cum cantat hominis pars tibia faltat’. — 17. calcemel ftatt calamel, wie Eccard lieft und Graff im Sprachfchatz daneben aufftellt, ift fichtbar falfch. Graff läfst auch noch calcaneum folgen, als wenn das hier ftände: es foll wahrfcheinlich eine erklärung fein, die aber keinen beifall verdient, zumal fehon oben E,1 calcanea Jerfnä vorkommt. calamel ift ohne zweifel eine romanifche form und findet fich bei Raynouard 2, 294 in der bedeutung von rohr chalumeau fchalmei: auch Ducange hat calamella fiftulatorius calamus, das könnte aber wie tibia zugleich bein, knochen bezeichnen und ein folcher begriff ift hier nöthig: am natürlichften denkt man an wadenbein, und diefe bedeutung wird aufser zweifel gefetzt durch eine bei Ducange (ed. Hen- fchel) angeführte ftelle, die einen an den gliedern gelähmten befchreibt, “reptantem manibus et calamellos tibiarum contractum’. nun ergibt fich auch was das fonft unverftändliche widarpeini, denn fo ift zu lefen, nicht widarpani, heifsen mufs; im Sprachfchatz 1, 636 ift widarbani mit einem fragezeichen angeführt, und 3,129 widarpani eingeklammert. — 17.18. putel bei Rayn. 2, 268 budel, franz. boyau, aus dem lateinifchen botulus botellus; vergl. Diez 1,9. in der Aachner mundart noch jetzt puttes blutwurft: Bremer wörterbuch 3, 369 puddewurft. putelli ift der plur. mit der lateinifchen endigun g- — 18. Graff fagt in der Diutifka 3, 211 teclauun kann auch talauun ge- lefen werden und wiederholt diefe bemerkung im Sprachfchatz 1, 345, fetzt aber dafelbft, wie vorher, feite 344, teclauun an. talauun allein ift zuläfsig und gewährt die romanifche form von dem lateinifchen Zalus knöchel am fufs, dem franzöfifchen und fpanifchen talon entfprechend: bei Rayn. mit abgeworfenem confonant talo. bei anchlao fragt Graff ob es der genit. pl. sei, allo von dem mafeul. anchal: ich halte anchlao = anchlö für den nom. pl. von dem femin. anchala. Gloffae caffellanae. 459 F, 4. Zumbulum ift der romanifche nominativ, aus dem lateinifchen acc. ge- bildet, wie ja auch der deutfche nom. Zentipräto daneben fteht. übrigens hat auch Ducange Zumdbulum, oder es könnte der ftrich über z unrich- tig fein; f. anm. zu D,17. E, 10. — 2. figido (in den Sprachfchatz 2, 80 nicht eingetragen) fteht dem portu- giefifchen figado, ital. fegado, fpan. higado am nächften: die romanifche form lautet bei Rayn. 3,319 feige; das franzöfifche foie hängt damit zu- fammen. — 3. pulmone ift romanifcher nominativ, wie G®,18 calice. lungunne fteht für Zungunna. — — armentas fteht da, nicht armaentas, wie Eccard, oder armentos, wie Graff in der Diutifka 3, 211 lieft, auch nicht armenta, wie er im Sprach- fchatz 4,1171 angibt. es ift gebildet wie E,5 memödras; vergl. zu D, 16. doch findet fich auch bei Livius Andronicus und Ennius das femin. ar- menta. — 4. inirange das altfranzölifche entreigne vifcera, bei Ducange intranea; das hat fchon Eccard richtig gefehen. das deutfche wort mufs den fchrift- zügen nach indinta gelefen werden: doch Graff hat im Sprachfchatz 1, 295 mit recht innida vermutet, wiewohl auch das dafelbft gleich folgende intuoma zu berückfichtigen ift. — — pecora in dem heutigen franzöfifch pecore; bei Rayn. 4,475 das ad- ject. pecorin. — 5. ftomachus noch ganz lateinifch: am nächften fteht das ital. /tomaco: die romanifche form e/tomax eftomach bei Rayn. 3, 221. — — widari führt Graff im Sprachfchatz 1,779 als den dat. fing. an, der doch widara lauten müfte: veranlafst dazu wird ihn pirpiei haben. das darf man aber um fo ficherer für eine romanifche form halten als auch im walachifchen berbece, im italiänifchen derdice vorkommt: bei Rayn. 2,212 berbitz;, dafs dies aber in der lateinifchen volksfprache derdex lau- tete, weift Diez 1,9 nach. pirpiei könnte die roman. form des nominat. fing. fein, aber dazu pafst der plur. widari nicht, zumal die meiften thiere im plur. angeführt werden: es muls. alfo eine falfch gebildete la- teinifche endigung fein, wenn man fie als romanifchen plur. nicht will gelten laffen. Mmm 2 460 W. Grimm: F, 6. Zatera noch mit der lateinifchen form: für Zatus lautet die romanifche bei Rayn. 4, 26 laız. — — fidelli für vituli, aber auch bei Plautus vitellus, ital. vitello. die la- teinifche endigung fcheint hier noch bei behalten. die romanifche form bei Rayn. 5, 475 vedel und pl. vedels. — 7. rippi ift der nom. pl. wie er auch anderwärts (Sprachfchatz 2, 356) vorkommt, ein obliquer cafus ift überhaupt hier unpaffend. . cofris als nom. pl. für co/tae ift zu D,19 bei timporibus erörtert. — — oviclas, der romanifche plur. (vergl. zu D,16) fteht dem lateinifchen ovicula noch näher als ovella ovelha, pl. ovelhas bei Rayn. 3, 392. ich weils nicht warum Graff im Sprachfchatz 1,505 awi als fing. anfetzt, da es hier offenbar der plur. ift: das richtige war fchon Grammatik 3, 327 angegeben. — 8. unclura, bei Rayn. 4, 373 onchura ointura, kann hier nicht falbe hei- fsen, wo von dem menfchlichen leib die rede ift, fondern mufs fett be- deuten, was /mero richtig ausdrückt; eigentlich ift es der fettüberzug der eingeweide, wie der gefalbte mit fett überftrichen wird. anderwärts (Sprachfchatz 6, 833) wird /mero durch arvina überfetzt, von welcher es bei Ifidor (Etymol. 11,1) heifst ‘eft pinguedo cuti adhaerens’, und das bedeutet auch nezzi/mero und /pint (Sprachfchatz 6, 352). — — agnelli, der latein. plur. von agnellus: bei Rayn. 2, 33 agnel ahnel und pl. anhels. — 9. einge curti ift deutlich zu lefen. meine anficht von der entftehung der gloffe habe ich oben feite 442 geäufsert. Graff, weil er, wie Eccard, fälfchlich eingo lieft, weifs fich damit nicht zu helfen und führt im Sprach- fchatz 4, 254 das wort abgefondert an. — — nicht porci, wie im Sprachfchatz 6, 880 angegeben ift, fteht da, fon- dern deutlich porciu, wie fchon Eecard gelefen hat. ich glaube iu ist gleich o wie in auciun (F,15) und fo findet fich auch porco im italiäni- fchen und fpanifchen. aber wie ift die form als plur. zu erklären? der vomanifche lautet porcs bei Rayn. 4, 601. das leichtefte wäre freilich, wenn man ändern will, das lateinifche porei anzunehmen, oder entttellt porcui. — 10. Zumbus mit lateinifcher endigung, bei Rayn. 4, 93 Zomp lom, ift im Sprachfchatz 2, 996 nicht angemerkt. ich glaube dafs ftatt napulo, weil Gloffae caffellanae. 461 es gleich in der folgenden zeile und zwar richtiger bei umbilico fteht, das dem begriff von lumbus genau entfprechende Zancha mufs gefetzt werden. 10. ferrat für verres ift das romanifche (Rayn. 5, 503) und noch heute im franzöfifchen übliche verrat. ohne noth fetzt Graff im Sprachfchatz 3,681 ein ausrufungszeichen dabei, und zu pörfarh, denn fo ift das wort ohne zweifel zu verftehn, ein fragezeichen; es mufte auch im Sprachfchatz 3,202 angeführt werden. nachzufehen ift Grammatik 3, 326. 11. umbilico gebildet wie collo und andere (anmerkung zu D, 19): por- tugiefifch umbigo, bei Rayn. 6,3 umbelic ombelic. — iroia romanifch für trächtige fau bei Ifidor; vergl. Diez 1,35. 12. pecunia fteht in der bedeutung von pecus, wofür Ducange belege bei- bringt: hier, wo von thieren die rede ift, würde der begriff von geld auffallen. fihu zwar erfcheint für habe und gut im gothifchen angelfäch- fifchen und nordifchen, aber im althochdeutfchen gewährt es nur die lex Rotharis in zufammenfetzungen (Sprachfchatz 3, 430). die Sanctgaller gloffen nahmen pecunia für geld und änderten f.200 pecunia fcaz.... gre- gies fihu. — feruva für ferofa wie in der folgenden zeile purcelli und F,17. 18 pu- ledro puledra. u für o befpricht Diez 1, 173. 13. cavallus nicht caballus, wie im Sprachfchatz 4,1179 angegeben wird: bei Rayn. 2,366 cavalh. v zeigt das romanifche an. — purcelli mit lateinifcher endigung, bei Rayn. 4,601 porcelh porcel. u ftatt o ift bei feruva F, 12 angeführt. 14. equm (eguum) zeigt den latein. accuf. als nomin.; vergl. die anmer- kung zu verticem D,17. hengift heilst eigentlich ein verfchnittenes pferd. — aucas der romanifche nomin. plur. nicht accufativ, wie im Sprach- fchatz 4,220 angenommen wird; vergl. zu D,16. auca bei Rayn. 2,142 und nachweifung bei Diez 1,25, der das wort gewis richtig durch avica erklärt; er bemerkt zugleich dafs dadurch das lateinifche anfer faft gänz- lich aus dem romanifchen fprachgebiet fei verdrängt worden. vergl. F, 15 auciun. 15. jumenta ift nicht der lateinifche pluralis, fondern der romanifche, aus diefem gebildete nomin. fem., wie Diez 2, 19. 20 zeigt; er erfcheint noch im italiänifchen und portugiefifchen: Rayn. 3,595 hat jument. — '— ftatt marhe erwartet man hier marha: ich habe fchon oben feite 439 462 W. Grimm: bei betrachtung der vocale davon geredet. übrigens gibt marhe den finn nur oberflächlich wieder und ift erft bei dem folgenden equa genau: viel- leicht follte hier, da die wiederholung auffällt, ein anderes wort ftehen. F, 15. auciun eine diminutivform, von welcher Diez 2, 279-80 fpricht. Rayn. 2,142 hat auco oifon. iu fcheint mir gleich 0; vergl. zu F,9. — — über die geminierte diminution in cenfincl und hernach in hAönchli ift Grammatik 3, 681 nachzufehen. — 16. pulli mit lateinifcher endigung aber mit romanifcher bedeutung, denn das lateinifche pullus drückt bekanntlich allgemein ein junges thier aus: bei Raynouard 4,589 pol pola polhe polet: bei Ducange pulla gallina. — 17. puledro aus dem lateinifchen poledrus (Diez 1,34), gebildet wie die zu F,11 angeführten wörter: ital. poledro. u ftatt o wie in feruva F, 12. — — pulcins, nicht puleini, wie im Sprachfchatz 4, 958 fteht, aus dem la- teinifchen pullicenus bei Lampridius mit gleicher bedeutung: bei Rayn. 4,590 polzi pouzi. — — hönchli nicht hanchli, wie bei Eccard und im Sprachfchatz 4,958; die volle form Auaninchili in Haupts zeitfchrift 3, 464”, dafelbft 5, 359 auch Auonieliu. — 18. puledra wie vorher puledro. für fulihha hat der Sprachfchatz 3,476 dies einzige beifpiel: nach Grammatik 3, 335 ift es fchlechte fehreibung für /ulja. — — auffallend und gewis unrichtig ift in callus c ftatt g gefchrieben, es folgt auch gleich galina. das pergament ift hier etwas abgefchabt, und durch das reagens kam über dem c noch ein ftrich hervor, der aber zu einem A zu gehören feheint. vielleicht hatte der abfchreiber, dem fehon hano im finn lag, Ahallus geletzt, und jemand, dem das deutfche e im anlaut natürlich war, befferte mit einem andern fehler. gallus zeigt noch die volle lateinifche form: bei Rayn. 4, 318 fteht gal. — 19. animalia bei Rayn. 2,89. 90 animal animals. — — galina, die romanifche form mit einfachem Z, bei Rayn. 3, 418. G’,1. auch bei Rayn. 4, 412 pao paho pau. — 1. camifa, die romanifche form, bei Rayn. 1,302; über die lateinifche camifia und die verwandtfchaft mit dem deutfchen Aemidi ift Diez 1,10 nachzufehen. von pheit hat der Sprachfchatz 3, 327 keinen weitern be- leg; das wort ift auch im mittelhochdeutfchen nicht häufig, ich finde es Gloffae caffellanae. 463 nur bei Neidhart MSHag. 3, 220°. Helmbrecht 677. Helbling 1,670. 9, 119. Von dem übeln wibe 662. Liederfaal II. 473, 11. allo bei füddeut- fchen, wie es ja auch in Baiern (Schmeller 1, 3235-26) noch im gebrauch ift. pheitel kommt in Wiener gloffen vor, bei Enenkel (Haupt zeitfchrift 5, 279.404) und in des mitteldeutfchen Heinrichs von Freiberg Triftan 698. 5690. über den urfprung des worts ift Grammatik 1°, 397 nachzu- fehen. G,1.2. implenus für impletus, wenn nicht plenus allein ftehen follte; ich finde die gloffe nicht in den Sprachfchatz 3, 477 folg. eingetragen. —,2. pragas nom. fing. oder pl. wie pröh (vergl. zu D, 16), bei Rayn. 2,247 der fing. dbraia braga und der pl. dragas, der natürlich, wie in dem la- teinifchen dracce®, das hofenpaar bedeutet. —",3. in cafa ift das auslautende a zweifelhaft, und könnte auch für z gel- ten: dann aber müfte @ gebeffert werden. das wort findet fich bei Rayn. 2,348. —?,3. deopröh hüftenkleid ift bekannt (Sprachfchatz 3, 278), aber deurus verftehe ich nicht. —%3. 4. bei Raynouard 4,399 nur pala, mit dem lateinifchen gleichlautend, und der plur. palas, der hier fingularis ift; vergl. zu D, 16. die volle form von jedfl& im Sprachfchatz 6, 459 feüvalä. —*,4. domo ift der romanifche nominativ, der auch anderwärts (zu D, 19) nachgewiefen ift. die gewöhnliche form kadum ift Grammatik 2, 151 aufgeftellt; der Sprachfchatz 4,175 hat nur noch aus den gloffen des Junius den dat. pl. kadamun. —",4. faffelas erkläre ich aus dem romanifchen fa/fa facia, dem heutigen ‚face (Rayn. 3,285): facitergula ift gemeint, das, mit facitergium gleich- bedeutend, bei Ducange vorkommt: das ital. fazzoletto hat fchon Ec- card angeführt. fanun ift nicht ganz deutlich gefchrieben: Eccard hat faciun gelefen, und das behält der Sprachfchatz 3,733 bei: mir ift /a- nun wahrfcheinlicher: der fchreiber wollte den falfchen zug gleich bef- fern. dann läfst fich das wort als plur. von fano pannus betrachten. —',5. man/ione der romanifche nominativ, der fich noch im italiänifchen zeigt, bei Roquefort 2,137 manfe; vergl. zu D,19. wenn felidun nicht in felida zu beffern ift, fo, vermute ich, hat der verfaffer der deutfchen gloffe manfione als den latein. obliquen cafus betrachtet und wollte in 464 W. Grimm: Jelidun fetzen, wie bei Kero reg. S. Bened. cap.58 in cella in felidun vorkommt. G?,5. wintingä kann der nom. pl. von dem mafe. winting gürtel band fein, aber auch wintinga der nom. pl. fing.; ein beifpiel von letzterm führt der Sprachfchatz 1,170 an: dazu kommen noch andere, Sehlettftädt. gloffen in Haupts zeitfchrift 5, 363" fafeiola vindinga, und die Berliner gloffen (die handfchrift befafs früher Trofs) gewähren vinding fafeia inde vin- dinga fafciola. aber wie läfst fich das romanifche windicas erklären? ich fehe darin das deutfche wort, dem nur das n der ableitung ng fehlt und dem die romanifche endigung zugefügt ift. es würde zu den zahl- reichen wörtern gehören, die durch die Deutfchen hinüber kamen; Diez fpricht davon 1, 49-57. —‘,5. 6. /appas nominativ (zu D,16), wie es häwa (hauwä) ift: der plur. mülste häwün lauten. appe bei Roquefort 2, 517 ift eine axt mit lan- gem ftiel, wovon das heutige fappeur ftammt. —,6. ihalamus kommt bei Ducange nicht in der bedeutung von ehebett vor. —',6. mufflas bei Ducange muffla muffula, franzöfifch moujle: vergl. Sprach- fchatz 2,710. Sumerlaten 50° muffula fü/tlinc. es kann der fing. fein (zu D,16) aber auch der plural: jenes ift wahrfcheinlicher, denn von hantfcoh müfte der plur. hantfchöh@a lauten; zwar eine fpätere im Sprachfchatz 6, 419 angeführte gloffe zeigt die neutrale form, aber es fragt fich ob fie richtig ift; vergl. zu G', 7. —:,7. /tupa, reichliche beifpiele von /luba bei Ducange: eftuba bei Rayn. 3,233. im altdeutfchen felten, doch in den Wiesbader gloffen 161, bei Helbling 15, 239. Berthold in Wackernagels lefeb. I. 662,1. Heinzelein von Konftanz Minnelehre 2224-25. vergl. Sprachfchatz 6, 615 und Schmeller 3, 605. —,7. wanz bei Rayn. 3,421 gan guan, das heutige gant. in dem leben des heil. Columbans (Acta ord. S. Bened. 2,15) heilst es "tegumenta manuum, quae Galli wantos vocant': aber auch in althochdeutfchen gloffen (Sprach- fchatz 6, 419) wanti hantfchuohä. das flexivifche s=s, das hier ange- fügt ift, kann bei dem fing. und plur. ftehen. wans und mufflas unter- fcheiden fich, indem jenes den anfchliefsenden überzug der hand be- deutet, diefes eine weite ermelartige bedeckung des armes, in welche Gloffae caffellanae. 465 man die hände fteckte. hantfeöh dient hier für beide begriffe. im zwölf- ten und dreizehnten Jahrhundert erfcheint mouwe ftäche für die umhül- lung; vergl. zu Athis feite 49. 50. irhin was von weichem weifsgegerb- tem leder gemacht ift; vergl. Sprachfchatz 1, 461. Grammatik 2, 177. Dieffenbach wörterbuch von 1470 feite 18. da das adjectivum gerade unter hantfcöh zu ftehen kam, fo hat man wohl eine wiederholung des fubftantivs nicht für nöthig gehalten. irhind zeigt den plur. an, aber die- fer müfte irhiniu lauten, wenn man hant/fcöh als plur. betrachten wollte; vergl. zu G',6. ich glaube dafs das hinter dem wort ftehende, wie es fcheint, noch zugefügte zeichen ein r ift, und dann wäre irhiner regel- mäfsig. G%7.8. faccuras das lateinifche fecuris; vergl. zuD,16. auch achus kann nur der fing. fein. —,8. phieral hat Eccard und das behält Graff im Sprachfchatz 3, 347 bei: es ift phefal zu lefen, das bekannte pAhifal phiefal heizbares ge- mach. ebenfo falfch lefen beide dirle und erklären das wort durch py- rale: was wirklich da fteht, difle, ift nichts anders als jenes pAi/al, nur in der feiner quelle, dem lateinifchen pifale (Sprachfchatz 3, 352), näher liegenden form; vergl. Schmeller 3, 324. —",8. Eccard lieft uuaheir, Graff meint man könne auch uuahj/ir lefen; das letztere ift allein richtig. Grammatik 1?, 622 wird gefagt 'wah/ir (gloffe des dunkeln worts uua/a?) fcheint plur. von wahs cera’, und Graff wie- derholt das hernach im Sprachfchatz 1,690 ohne die Grammatik anzu- führen. fichtlich gehören uuafa und uuah/ir zufammen, und da das wort neben andern ausdrücken für gefäfse fteht, fo fcheint es mir am natür- lichften einen aus dem lateinifchen pluralis gebildeten fing. fem. vafa darin zu fehen, dem franzöfifchen va/fe entfprechend, das ich bei Roque- fort nur in der bedeutung von farg finde; us müfte hier für v ftehen. fchwierigkeit macht die deutfche erklärung wah/ir: ich vermute der deutfche hatte keinen ausdruck, fah in vafa den lateinifchen pluralis und hängte dem wort die deutfche pluralform an (vergl. zu furnache G’, 12), oder es müfte aus vazzir verderbt fein: nur läfst fich diese form weder im althochdeutfchen noch fpäter im elften und zwölften Jahrhundert nach- weifen, wiewohl fie heute gebräuchlich ift. —,9. dolea kommt als plur. von dolium in lateinifchen infchriften vor, bil- Philos.- hisior. Kl. 1846. Nnn 466 W. Grimm: det aber hier als femin. den romanifchen nominativ; vergl. zu E,17. auch in cara fehe ich ein romanifches wort mit der bedeutung von fals, die zwar Rayn. 2, 365 nicht anführt, aber noch heute in cave flafchenkel- ler, behälter für weinflafchen fich zeigt. alfo zwei (im Sprachfchatz 3,87 übergangene) wörter für denfelben begriff, dem das deutfche putin ent- fpricht; vergl. cavella G’, 13. G‘,9.10. manneiras und parta gehören zufammen; vergl. barta Sprach- fchatz 3, 212. Eccard hat fchon manuaria (belege bei Ducange) ange- führt. wegen des fing. auf as vergl. die anmerkung zu D, 19. —,10. der haken hinter furn ift ein blofser punct, wie er G', 11 hinter fö- darmaziu fteht,; wenn er us bedeuten follte, müfte er wie G*, 6 hinter ihalam geftaltet fein. bei Rayn. 3, 370 fteht forn. Eccard hat furni ge- lefen und Graff auch, denn er fetzt im Sprachfchatz 1,176 ofan als plur. an, der doch ofand lauten müfte; man wird das auslautende ö hier nie- mals fo gefchrieben finden. vergl. zu G’,12 furnax. —",10. tunne, nicht Zunna, wie Graff in den Sprachfchatz 5, 431 eingetra- gen hat, obgleich bei Eccard fchon das richtige zu finden war, ift gleich- bedeutend mit chöffa chuofa kufe; vergl. ina G’,14. Graff hat 4, 371 chöffa verkannt und als acc. pl. unter chopf gefetzt: er hätte aus chöffa Jodarmäziu in der nächften zeile fchon feinen irrthum einfehen können, oder aus chupf G',20. ‚ydrias ift der alte fing. (zuD,16), bei Rayn. 5,978 ydria wallertonne. —:,11. caminus ital. cammino franz. cheminde. es ift wohl ein befonderer nebenbegriff damit verbunden, vielleicht eine fchmiedeeffe gemeint, wo- für das wort im lateinifchen gebraucht wird. —',11. födermäzi “was einer wagenlaft an umfang gleichkommt’ hat W. Wackernagel zu einer ftelle aus dem zehnten jahrhundert (Lefebuch I. 112,4) richtig erklärt: Graff bringt es im Sprachfchatz 3, 379 unter ‚fötar futter. wie in jener ftelle die fülse eines ebers fuodermäze genannt werden (als ein beifpiel von dem rhetorifchen fatz ‘plus dieitur et minus intelligitur’) fo ift auch hier eine grofse kufe gemeint; ich finde das wort noch in einer ftelle aus dem zwölften jahrhundert, Dietleib 1634 man mohte fuodermeze lefen die phile. das voran gehende zieinne ift deut- lich gefchrieben, nicht fo das darüber ftehende wort: Eccard lieft carica und Graff (Sprachfehatz 2, 903. 4, 371) folgt ihm. allein ein folches a Gloffae caffellanae. 467 kommt in der handfchrift nicht vor: ich halte es für ein x und caricx für das romanifche carc mit dem flexivifchen s in der bedeutung von laft (vergl. los car de la guerra bei Rayn. 2, 335), dem deutfchen födar entfprechend. zieinne weils ich nicht zu erklären, wo nicht ein fehler dar- in fteckt: mir fcheint daher die vermutung Eccards beifall zu verdienen, wonach Zina zu lefen ift, was im lateinifchen wie im romanifchen tonne heifst und G’,14 bei zwipar vorkommt: zumal wir diefen begriff mit dem wort verbinden müffen, welche form es auch habe. G°,12. furnax bei Rayn. 3, 370 fornatz fornas, ein fchmelzofen, denn das romanifche unterfcheidet den begriff von furnus (G‘,10) und fornax. der Deutfche, der ofan eben zweimal angewendet hatte, bildete /urnache, was fonft nicht erfcheint (Sprachfchatz 3, 696), und was ich wie G+,8 wah/ir beurtheile; das fremde wort ift beibehalten und ihm eine deut- fehe endigung angehängt. —",12. fianta cupella, fo viel als das heutige ftänder;, vergl. Sprachfchatz 6, 697. 698. das voran ftehende wort lieft Eccard fifireoh, Graff richtig fifireol,; durch das reagens ift der hacken am r noch etwas deutlicher hervor getreten. die bedeutung ergibt fich klar aus dem deutfchen, aber ich kann das romanifche wort nicht nachweifen; doch vergl. zu G', 15. 16. — 512.13. ficiles, nicht die lateinifche form jieilis, die im Sprachfchatz un- richtig gefetzt ift, fondern die romanifche, welche fpäterhin noch das e wegwarf, wie pans für panis vorkommt; dafs es der fing. ift zeigt auch fihhila. —",13. fagaräri halte ich, wie Graff im Sprachfchatz 6, 151, für facrarium fakriftei, ort, wo die heiligthümer eingefchloffen werden: in diefer be- deutung kommt fagerare im zwölften und dreizehnten Jahrhundert vor, Litanei 2. Servatius 2480. 2537. Reinbots Georg 2652; vergl. Goldene fchmiede xxxvıs, 11. fegradas (bei Graff unrichtig fagrados) ift eine ro- manifche form und zwar ein fing. (zu D, 16): ich finde aber bei Rayn. 5,134 in diefer bedeutung nur /agrier und facrari. —,13. zu cavella vergleiche cavelet bei Rayn. 2,365 und cara G", 9. —',14. bei ftabulu (im Sprachfchatz 6, 674 nicht angemerkt) ift m abge- worfen, wie bei ginuolu E,15. caldaru G',21. argudu H,4; vergl. Diez Nnn 2 468 W. Grimm: 2,10.11. fo s in pannu G°,22. laniu H, 6. und us in ve/üid H, 6. lini H;7: G",14. gerala, lateinifch gerula, italiän. gerla tragkorb mit handhaben, an welchen zwei tragen; vergl. Diez 2, 262. tina kleines fafs gilt hier wohl als romanifch, wie bei Rayn. 5, 362. Roquef. 2, 625; vergl. zinas H,13. es ift lateinifch und fteht auch bei Ducange. der Sprachfchatz 5, 429 betrachtet es als ein deutfches wort, hat aber nur diefen beleg. ich finde fpäter im Apollonius von Tyrland 16757 tinelin: im Bremer wörter- buch 5,71 tine tineke fäfschen mit einem deckel: bei Adelung iene und tine. vergl. G",11 tieinne und G',14 zwipar zuber. —,14.15. feganfa wird im Sprachfchatz 6, 89 als plur. angefetzt, aber fal- ceas ift ein nach einem obliquen cafus von dem latein. falx gebildeter nom. fing.; vergl. zu D, 16. —:,15. pridias erklärt Eccard durch parietes, und das ift neben wanti fehr anfprechend, nur kann ich keinen beleg im romanifchen finden, wiewohl es ficher eine romanifche form ift; auch der übergang aus der dritten latein. declination in die erfte macht fonft keine fehwierigkeit (Diez 2, 15. 16). nur ein acc. pl. ift es nicht, wie im Sprachfchatz 1, 761 ange- nommen wird, fondern ein nominativ; vergl. zu D, 16. —',15. nicht ficcla, wie Eccard lieft (das offene « kommt häufig in diefer geftalt vor), fondern jiala, bei Rayn. 5,187 feilla felha gefäfs für flüffig- keiten. einpar eimer wird Grammatik 2,954 durch eine zufammen- fetzung als waffergefäfs mit einem griff erklärt und die erklärung von amphora zurück gewiefen, die Graff im Sprachfchatz 3, 148-49 wieder aufnimmt; vergl. zu H, 14. —',16. e/ilos nom. pl. (zu G‘, 16) einer romanifchen form, die von dem la- teinifchen affis awis abzuleiten ift: bei Ducange findet fich fepes affiata bretterwand; vergl. das franz. ais. —',16. /edella romanifche form von dem latein. /itula. das darüber fte- hende wort, das Eccard jicleola lieft und Graff ausläfst, mufs, glaube ich, fideola gelefen werden (ein ähnlich gebildetes d in /candula G’,21), und fcheint nichts als eine andere form von fedella zu fein. ampri wird in andern gloffen (Sprachfchatz 3,149) eimberi gefchrieben und durch urna erklärt: alfo ein kleineres bauchiges gefäfs. —,16.17. taradros ift wohl tarabros zu beflern, und ift ein romanifcher Gloffae caffellanae. 469 plur. vom latein. teredrum (bei fpätern), gebildet wie Jealpros G°, 18. napügerä plur. von nabug£r; vergl. Sprachfchatz 4, 225. G°,17. mediran aus dem lateinifchen materia in der bedeutung von bauholz, zimbar: bei Rayn. 3, 168 mairam, Roquef. 2, 164 meirain, der es, wie Eccard von materiamen (bei Ducange) ableitet, doch ohne noth, da die romanifche fprache den nom. auch aus dem acc. bilden kann. —!,17. feftar dem lateinifchen fextarius noch näher als feftier bei Rayn. 5, 215. althochdeutfch aufser fehtari auch fextari (Sprachfchatz 6, 151. 153) und in den Wiesbader gloffen 143 /teftere. —,18. pis erkläre ich durch das romanifche pies (Rayn. 4, 434. Roquef. 2, 348), was dem deutfchen fir/t (Sprachfchatz 3, 698) genau entfpricht. —,18. calice der romanifche nomin. von calix, der noch im franzöfifchen gebraucht wird: Rayn. 2, 294 hat calitz. Graff, der eine lateinifche en- digung darin fah, hat daher ffechal im Sprachfchatz 6, 637 unrichtig als dativ angeletzt. —‘,18. 19. fealpros romanifcher plur. von dem latein. fealprum, gebildet wie G‘,16 tarabros. feraotifran ift freilich in feraotifarn zu beffern, doch hätte Graff im Sprachfchatz 1,490 die lesart der handfchrift, wie fonft gefchieht, eintragen follen. —’,19. trapes aus der alterthümlichen latein. volksfprache, auch Ennius hat trabes für trabs: bei Roquef. 2, 641 zrab. von p für 5 war bei parba E,5 die rede. capretta nicht capraeta wie bei Eccard fteht. die ganze gloffe fehlt im Sprachfchatz 3, 290. —',19. hier das einzige beifpiel von hnapf, das der Sprachfchatz 4, 1130. 1131 anzuführen hat; in den übrigen fällt das A weg, das aber im angel- fächfifchen erfcheint. deshalb wird dort die meinung geäufsert, A be- zeichne hier nur eine mundartliche afpiration. W. Wackernagel im glof- far zum Lefebuch leitet das wort von nipfen nippen ab. von dem alt- franzöfifchen hanap gibt Roquefort mehrere formen, aber darunter kein hnap, wie im Sprachfchatz angenommen wird. bei Raynouard kann ich das wort nicht finden. —',20. capriuns bei Rayn. 2, 283 cabrion, das heutige chevron dachfparre. obgleich Eccard fchon richtig gelefen hatte, fo ift im Sprachfchatz 2, 495 doch caprinus gefetzt, was freilich ein fragezeichen nöthig machte. rd- Jün (denn das übergefchriebene u zeigt den langen vocal an) verlangt als 470 W. Grimm: plur. den fing. röf@ fem., wofür noch andere im Sprachfchatz angeführ- ten gloffen fprechen. G',20. cuppa bei Rayn. 2, 525 cupa. in den gloffen des Hrab. Maurus nur noch cuph (Sprachfchatz 4, 371), fonft kopf. —',20. 21. planas romanifcher nom. fing. (zu D, 16). im Sprachfchatz 6,406 ift doppelt unrichtig paumfcapa planas als acc. plur. eingetragen: es fteht paum/fcapo da. der querftrich ift zufällig und ohne bedeutung. —",21. feandula kommt bei Plinius vor und erfcheint in dem franzöfifchen echandole Diez 2, 262. bei /kintala ift der ftrich über z, der in der handfchrift fich zeigt, ohne bedeutung. —',21. caldaru (fehlt im Sprachfchatz 4, 537) aus dem lateinifchen calda- rium mit abgeworfenem m; vergl. zu flabulu G°, 14. —,22. bei pannu (im Sprachfchatz 2,156 nur pannus) ift s abgefallen; vergl. Diez 2,10 und die anmerkung zu G°,14. es bildet den übergang zu pan bei Rayn. 4, 408 und fteht dem deutfchen fano näher, wiewohl, dem finn nach richtiger, hier Zahhan überfetzt ift. —",22. im Sprachfchatz 4, 537 ift ungenau chezzi eingetragen und caldarora übergangen. ich weifs die romanifche form des worts nicht zu erklären, wenn es nicht für caldarola caldarula fteht; vergl. Diez 2, 264. —', 22.23. liones für ligones (Sprachfchatz 6, 89) nach der romanifchen aus- fprache, die das g oft wegfallen läfst; vergl. Diez 1,215. übrigens kann liones ebenfo wie feh der fing. fein. —',24. tunica hat auch Rayn. 5, 439. ‚feia bei Roquef. 2,532 feie foie. tunihha war alfo fchon in das deutfche eingeführt: dies beifpiel wird aber das ältefte fein unter denen, die im Sprachfchatz 5, 431-43 vorkommen. —,24. crimailas follte durch das übergefchriebene ra in cramailas gebel- fert werden: es ift das heutige erdmaillere haken, an welchem der kef- fel über dem feuer hängt, bei Ducange cramaculus, in den altdeutfchen gloffen cramacula, bei Roquef. 1,316 ceramal cramelie. hahla ift im Sprachfchatz 4, 772 als fing. fem. angemerkt, aber Graff fragt ob hahala nicht plur. von einem mafcul. hahal fein könne: wirklich haben die Schlettftädter gloffen (Haupts zeitfchrift 5, 362) cramacula hahal; das romanifche cramailas könnte beides fein (zu D, 16). —‘,24. fomeras, nicht fameras (der zweite Strich am o ift gegen die hand- fehrift in der abbildung ein wenig gekrümmt), von dem latein. vomer, Gloffae ca/fellanae. 471 bei Rayn. 5, 571 vomier. es ift ein roman. nominat. fing. (zu D, 16), wie fich aus wagan/o (uugan/o ift nur fchreibfehler) ergibt. Graff hat im Sprachfchatz 1, 667 diefes wort richtig als nomin. fing. angeführt, aber ohne das romanifche. G‘,25. martel bei Rayn. 4,161. Roquef. 2,148; vergl. zu H, 1. H, 1. mallei, die lateinifche form, gleich vorher (G‘,25) die romanifche. der plur. fteht hier, weil zwei deutfche benennungen angeführt werden: diefen beleg von /laga finde ich im Sprachfchatz 6, 773 nicht eingetra- gen, nur 4,954 hamar als pluralis, doch mit der vermutung, dafs es der fing. fei. _ — foreipa romanifche form, Rayn. 3,373 hat force: fie ift im Sprach- fehatz 5, 679 bei zanga nicht angemerkt. in lateinifchen infchriften kommt /urcepem für forceps vor (Diez 2, 12). — 1.2 und 1,7. anti zeigt die ältefte form des achten jahrhunderts (Sprach- fchatz 1, 361). — 2. picherir bienenkörbe vom fing. bikar biakar, wohin im Sprachfchatz 4, 463 das wort richtig geftellt ift; Rayn. 2,12. 6,1 und Roquef. haben apier apiarium und das ift in deapir (fo lefe ich ftatt deapis) gewis ent- halten, aber ich weis nicht warum de vorgefetzt und ob es richtig ift. Jiluvarias nomin. plur. eine romanifche form, die ich nicht nachweifen kann, fteht, glaube ich, für das lateinifche filveftres und gehört zu dea- pir; vergl. zu D, 16. — — /olliu (in den Sprachfchatz 3, 480 nicht eingetragen) gehört zu fla/cd. puticla latein. Buticula butilla bei Roquef. boutaille. merkenswerth dafs hier cl noch nicht in /A, wie im provenzalifchen, oder in ll, wie im fran- zöfifchen, übergegangen ift; vergl. Diez 1, 210. — 3. mandacaril, vergl. Rayn. 4, 147 mandachura mangerie, wird wohl wie mös die fpeife felbft bezeichnen. — — va der imperativ von vadere; vergl. Diez 2,122. 171. Rayn. 5, 471 und zu H, 4. canc ift in den Sprachfchatz 4, 68 nicht eingetragen. — 3.4. fac iterum lateinifche formen wie bei dem folgenden citius. /niumo (fehlt im Sprachfchatz 6, 848) ift nicht genau, es müfte /niumor da ftehen. — 4. Graff ftellt im Sprachfchatz 1,231 auf ‘üli? vivaziu’ ohne erklärung: er fcheint ö% als fubftantiv zu betrachten. 2 ift der regelmäfsige impe- 472 W. Gxrınmm: rativ von lan eilen. vivaz, das heutige vivace, dem latein. vivax ent- fprechend, kommt als adverbium bei Rayn. 5, 557 vor in der bedeutung von yite vitement. das folgende abgetrennte iu weifs ich nicht zu erklä- ren: ich glaube es mufs vai gebeffert werden, die andere form von dem in der vorigen zeile bemerkten imperativ va, fo dafs öl als richtige über- fetzung erfcheint. bei Raynouard findet fich auch die redensart viatz ve e vialz vai. 4. argudu wird im Sprachfchatz zweimal 6, 533 und 537 ohne berechti- gung argudü angefetzt und actutum mit einem fragezeichen daneben ein- klammert. wie follte aber ein fo Seltenes wort hier wieder auftauchen? Ducange führt (unter canis argutorius) die gloffe argutus velox an: hier fehe ich das adverbium mit weggefallenem m, wovon fe£ro (feiero) die richtige überfetzung ift. 4.5. moi modius bei Roquef. 2, 198. 216 moiee moye. quanta moi ift doch wohl der nominativ und guanta könnte man als lateinifch anfehen, denn die romanifche form lautet bei Rayn. 4, 4 quant quans, wiewohl er auch den plur. fem. quantas hat, was den fing. quanta voraus fetzt: aber wie ift in manage mutte zu nehmen? mutte ift nicht der fing., der, wie wir aus der vorher gehenden zeile fehen, mutti lautet: es mufs der plur. fein und für mutt4 nom. pl. mafce. der zweiten declination ftehen mit abgefchwächtem flexionsvocal. ein neutrum, das im Sprachfchatz 2,700 angefetzt wird, kann mutti nicht fein, das beweift das dabei fte- hende adjectiv. fodann, glaube ich, ift weo manage zu lefen (belege im Sprachfchatz 2,785). die ganze gloffe hat bei Graff 2,700 ein trauriges fchickfal gehabt: mutti, wie deutlich da fteht, ift als muite eingetragen, das romanifche moi aber als das romanifche perfönliche pronomen be- trachiet: denn das folgende quanta moi ift als quant a moi und das deutfche als in mana gemutte abgetheilt: auf welche weife freilich alles völlig unverftändlich geworden ift. 5. im, aus dem lateinifchen femis, bei Rayn. 5,188 fem; vergl. dafelbft Jemar berauben, fimare verfiümmeln bei Ducange und Diez 1,34. in der urfprünglichen bedeutung erfcheint es nur hier. in den Sprachfchatz 4, 890 ift Aalp ohne das romanifche wort eingetragen. 5.6. aia noch näher mit dem lateinifchen eja übereinfüimmend: Rayn. Glo/ffae caffellanae. 473 2,37 gewährt nur ai hay. tutti plur. giltınoch heute im italiänifchen, bei Rayn. 5, 390 Zut. H, 6. über die interjection wela ift Grammatik 3,292. 301 nachzufehen. — — veftid (nochmals in der folgenden zeile) ift das latein. ve/titus mit ab- geworfenem us (Diez 2,10); vergl. Rayn. 5, 529 veflidura. im Sprach- fchatz 1,741 ift die romanifche form vergelfen. — — laniu hat von dem lateinifchen laneus das s abgeworfen und e in ö verwandelt (vergl. H,7 Zini und G,22 pannu): es ift das adjectiv zu dem folgenden ve/lid. der Sprachfchatz 1,795 fchreibt in jeder hinficht fehlerhaft Zanius veftis. bei wullinaz wird natürlich cawäzi verftanden, wie bei dem folgenden Zininaz. — 7. bei lini ift us von dem latein. lineus abgefallen und e in i verwandelt; vergl. H, 6 Zaniu und veftid. — — die bedeutung von japan ift bekannt, zartes linnenzeug. ihr ent- fpricht Zramolol (nicht iramololi, wie Eccard und Graff im Sprachfchatz 6,67 lefen:: was fie für ein z anfehen, ift nichts als der punct), abzuleiten von dem lateinifchen /rama, was auch fpinnegeweb heifst; zu verglei- chen ift zremaille bei Roquefort 2, 649: das italiänifche tramaglio hat fehon Ececard bemerkt. die ableitung oZ behandelt Diez 2, 261. — 5. das lateinifche vellus lautet bei Rayn. 5, 480 vell: er hat aber nur Einen beleg, mehrere für ein adject. velut; das heutige velours gehört hierher. von willus flies hat der Sprachfchatz 1,795 ein zweites beifpiel; in der Grammatik 2, 273-74 finde ich das wort nicht unter den wenigen ableitungen auf ws angeführt. — — campa bei Rayn. 2,298 camba, das heutige jambe. Diez leitet das wort von dem deutfchen hamma ab; vergl. Sprachfchatz 4, 945 -46. — 9.10. ponderofus, hier gleichbedeutend mit herniofus, zeigt noch die lateinifche endigung: bei Rayn. 4, 498 ponderos, bei Roquefort 2, 374 ponderous;, vergl. Sprachfchatz 4, 848, wo durch einen druckfehler O ftatt C fteht, was fonft die Gloffae caffellanae bezeichnet, und Haupts zeitfchrift 5, 351°. — 10. in albios oculus müffen wir ein dem deutfchen /laraplinter entfpre- chendes adjectivum fuchen. Graff im Sprachfchatz 6, 701 vermutet aveugle, auf welches fchon Eccard verwiefen hatte. aveugle leitet Me- nage ab von abocellus cwcus (beifpiele bei Ducange, auch die form aro- Philos.- histor. Kl. 1546. Oo0o 474 «W. Grimm: culus), aber Eccard läfst diefes wiederum von albioculus abftammen, weil dem ftarblinden der augenftern fehlt und das auge weifs erfcheint. diefe erklärung fcheint mir gut, auch läfst fich noch aus Ducange eine ftelle dazu anführen, amifit vifum quod nihil videbat erantque oculi eius albicati. demnach wäre hier albioculus anzunehmen. 11. pp ftatt 55 in gyppus ift zu E,5 angemerkt. das lateinifche adjectiv gibbus lautet bei Rayn. 3, 466 gibos, bei Roquef. 1, 686 gibout;, vergl. Sprachfchatz 4, 838. 12. lippus bei Rayn. 4,79 lippos. zu hchrinäsde vergl. Sprachfchatz 3, 282. 316 und prahanougi glaucoma 1,123. Zippus wird alfo hier der fein, dem es vor den wimpern fchimmert und der deshalb nicht fehen kann: der Vocabularius optimus erklärt es III, 31 durch Auzöugic und hat auch XXXVI, 33 ougefluz lippitudo. Paffional 373,75. Lohengrin [.34.157 daz ougenbrehen der glänzende leuchtende blick der augen. Heinrich von Breflau MS 1,3 ougebrehender kle. lippus wird ander- wärts durch plehenouger überfetzt. (Sprachfchatz 1,123. Nyerup fymb. 384), dem als ftarblinden die augen glänzen, der glasäugige. 13. ein romanifches elaudos darf man vorausfetzen, da das verbum clau- diquar bei Rayn. 2, 412 und claudaine claudication bei Roquef. 1, 264 vorkommen. — Zumper in der bedeutung von brutus, dem, wie einem thier, die fprache verlagt ift: fo auch im lied auf den heiligen Georg 19 den tum- ben dhet er fprekenten. — tinas mit dem romanifchen s (zu D, 16), oben G", 14 tina. 14. auch fitulas, das latein. /itula, beurtheile ich wie Zinas (zu D, 16). fcehon G’,15 und 16 kam jiala und fedella vor, und war von einpar die rede; hier betrachtet der Sprachfchatz 3, 149 einpar als acc. pl. — gulvium, bei Ducange gulbium, ein eifernes gerät zum hacken und aushölen. noila ift im Sprachfchatz 4,1126 mit recht zu nuoil fäge ho- bel geftellt. — mih könnte die romanifche form mi fein, die nur das A noch nicht abgeworfen hat; vergl. Diez 2, 81. 84. 85: aber ich glaube es ift ein fchreibfehler für das latein. mihi. mir lieft Eccard fälfchlich mr. 16.17. wanna für Awannän oder hwanana; vergl. Grammatik 3, 185. Sprachfchatz 4, 1205. Gloffae caffellanae. 475 H, 19. dafs findos in findöt müfle gebeffert werden, meint Graff im Sprach- fchatz 6, 234: dafs vielmehr pergite in pergis zu ändern fei, macht quimis wahrfcheinlicher. — 20. guämum für quämumös zeigt fich fchon in den frühften denkmä- lern (Grammatik 1?,856). ebenfo fteht H, 22 Jöhtum, aber beim prä- fens I, 4 firnemames. — 21. 1. quajifiis. — 23. 24.25. wärun entfpricht nicht dem lateinifchen fuit: es wäre dem- nach was zu lefen, und durfii müfte, dem lateinifchen neceffitas ent- fprechend, als fing. betrachtet werden, wie es auch in dem Sprach- fehatz 5, 210 erfcheint. allein durfti kann auch der plur. fein, und der deutfche fatz waz wärun durfti ift an fich richtig, ja er kommt anderwärts mehrmals vor (Sprachfchatz 5, 211). zu dem plur. pafst dann auch managö und fällt weg als beifpiellofe form für mulium, wie es im Sprachfchatz 2, 761 aufgeführt wird.- aber nece/jitas ift falfch, es mufs nece/fe ftehen, wie vorher zeile 22, wodurch mulltum gerecht- fertigt wird. auch zeile 25 ift wohl neceffe zu beffern, zumal durft hier, wie gewöhnlich, adjectivifche bedeutung hat. I, 1.2. ftatt intellexifti ift intellegis (wie hier gefchrieben wird) zu lefen. ‚firnemif ift offenbar eine änderung, die jemand ohne grund hinzu ge- fügt hat, denn die partikel lautet hier fir. nach non ego ift intellego zu verftehen. niih bei Otfried nih (Sprachfchatz 2, 970). — 4. intellegimus mufs vor firnemames gelefen werden. — 5. vor ih avar ftand erft ergo, ift aber in et ego gebeffert. — 6. ftatt remanda ift remando zu fetzen, denn es gehört zu dem vor- her gehenden ei ego. — 8. wanta ni kann ich im Sprachfehatz 2, 970 und 4, 1206, wo es hin gehört, nicht finden, und wahrfcheinlich ift es überfehen. Graff hat nur Einen beleg von hwanta aus den fragm. theot. 6, 16 in der be- deutung von quare: er fügt die bemerkung hinzu, dafs fich diefe be- deutung fonft nicht zeige; vergl. Grammatik 3, 183. — — das nach zöis folgende ficp ift ungültig als halb gelöfchter anfang der folgenden zeile. — 12. man kann nicht etwa /apientis lefen, es fteht deutlich fapienti funt. wenn auch zeile 10 /apiens vorkommt, fo braucht man doch hier kei- Ooo 2 476 W. Grimm! nen fchreibfehler anzunehmen, fondern es ift fchülerhafte unwiffen- heit. 13. fapientia fteht nicht da, wie man aus Eccard und dem Sprachfchatz 6, 322 fchliefsen follte. ich vermute der abfchreiber, der den zufammen- hang der zeilen nicht einfah, hatte das adjectivum im finn, von welchem in der voran gehenden zeile der plur. fapienti angenommen war: dem follte /päh& entfprechen; wirklich lautet auch zeile 16 das fubftantivum Jpähi. 14. walhum (Walahum) kann der form nach nichts anderes fein als der dat. plur. von Walah Romanus; vergl. Sprachfchatz 1, 841-42. Gram- matik 3, 420. in Walhum bei den Wälfchen ift dem finn nach fo viel als in Romana. 15. /tultitia und fapientia ftatt flultitive und fapienticee ift unwiffenheit, wie oben zeile 12 fapienti. 16.17. über die form weltun weltös, die nur noch in den fragm. theot. erfcheint, ift Gramm. 12, 885 nachzufehn. 17. de temetipfum mit einem fprachfehler; vergl. zu 1,19. pi dih felpan finde ich in den Sprachfchatz weder bei 62 3,10 noch bei felb 6, 200 und 2141-12, wo es jedes mal hin gehört, eingetragen. 19. Jimplun nicht fimplum, wie im Sprachfchatz 6, 26 angenommen wird. — de me ipfum wie 1,17 de temetip/um. 19. 20. bei bonu ift der erfte ftrich des w in der abbildung etwas mehr gekrümmt als in der handfchrift: an doruz darf man daher nicht denken. upilE kann nur der plur. mafe. fein, mithin enthält das latein. malas einen fehler. 20. eötiu kann, da nach dem Sprachfchatz 4,155 der fing. femin. nur in der fchwachen form oder unflectiert erfcheint, blofs als plur. neutr. ftehen, und fo ift es auch in den Sprachfchatz 1,157 eingetragen. mit- hin ift bonas wiederum fehlerhaft wie das vorher gehende malas; ich vermute es fehlt difcernere untar/ceidan, und der vollftändige fatz, rich- tig abgefafst, wäre gewelen cöt ift untarfceidan upiliu anti cötiu. Bedeutung der deutfchen fingernamen. 477 ÜBER DIE BEDEUTUNG DER DEUTSCHEN FINGERNAMEN. In den anmerkungen zu den Caffeler gloffen E, 15. 16 habe ich die deutfchen fingernamen aus den verfchiedenen zeiten, foweit ich dazu ge- langen konnte, zufammen geftellt und will hier eine unterfuchung über die bedeutung diefer namen anknüpfen; leicht möchten gedanken und begriffe der älteften zeit darin ihre {pur hinterlaffen haben. ich befchränke mich auf die germanifchen ftämme und berückfichtige andere, zumal fern liegende fprachen nur fo weit als fie zur erläuterung beitragen: ich kann dies um so eher als eine eben (1847) erfchienene fchrift von Pott über die quinare und vigefimale zählmethode bei völkern aller welttheile einen anhang über finger- namen enthält, der auf diefem langen weg eine gute ftrecke zurück legt; meine arbeit war fchon zu ende geführt, als das gelehrte buch mir zukam. näher meinem zweck lag Echtermeyers programm über namen und fymbo- lifehe bedeutung der finger bei den Griechen und Römern (Halle 1835), das aber bei dem mittelfinger abbricht. die bedeutung der ganzen hand for- dert eine befondere unterfuchung, ich halte mich daher fireng an meine aufgabe. 1. dümo zeigt fich bei allen deutfchen fprachftämmen, und es ift wohl nur zufällig, wenn das wort in den erhaltenen gothifchen denkmälern nicht vorkommt. dümo hat felten einen andern namen neben fich und heifst niemals der erfte finger, auch nicht in der lex falica und lex Rotharis, welehe doch die übrigen mit der zahl bezeichnen: fie gebrauchen, wie alle lateinifch ab- gefafsten gefetze der alten Deutfchen, pollex, nur dafs die lex falica in dem alten text 29, 3 (Recht der falifchen Franken von Waitz 1846) nach einigen handfchriften policare oder pollicaris fagt. dümo ift von dunkler herkuntt, Graff will es im Sprachfchatz 5,117 von dühjan premere ableiten; das grie- chifche ävrixeig, d.h. der von den übrigen fingern abftehende, liegt fern, eben- fo das lateinifche pollex, man mag nun die abftammung von pollere annehmen, die wenigftens einen guten finn gewährt, oder die von pollicere, die mir er- zwungen fcheint; vergl. Echtermeyer feite vor. lauter anzeigen von dem hohen alter des deutfchen worts. der daumen hat in den alten gefetzen den höchften werth, die ohne ausnahme für ihn die höchfte bufse beftimmen. bei den Angelfachfen nach Alfreds recht 40, 17-21 betrug fie dreifsig fchillinge, und für den goldfinger, der nach ihm am meiften galt, nur fiebenzehn: in den 478 W. Gkiımm: altfchwedifchen, wie in den gefetzen Wilhelms des eroberers (Schmid feite 178) macht fie den werth von der hälfte der ganzen hand aus; vergl. Wilda Strafrecht der Germanen 4,767-68. der dichter der Genefis nennt ihn den diekften und nützlichften, Melber den ftarken und dicken, die Mecklenb. mundart den dickbauch: dafs in ihm die hauptkraft der hand liege, wird noch auf verfchiedene weife angedeutet. das Paffional 326, 73 erzählt von dem evangeliften Marcus, er habe in demut fich den daumen abgehauen, um unfähig zum priefteramt zu werden. Eraclius 3723-26 mir iroumde näch mitter naht ich lege in grözer unmaht, wie mir der düme [waere unde der nagel abe were. in Türheims Wilhelm Caffeler handfchrift bl. 34°. 34° heifst es von dem riefenhaften Rennewart dicker ift ime ein düme danne be- talle mir min hant. ohne ihn kann die hand nichts feft packen: ein alter dichter fagt (MS. 2,57°) wil fich einer in dem hanfe niht fümen, der be- darf zer rehten hant des dümen. bei den Dänen bezeichnet tomme ohne zufatz immer ein mafs. die dümelle, nordifch ihumalalin, fängt bei der fpitze des daumens an und geht bis zum ellenbogen, nach Schmeller 1, 370 beträgt fie nur die länge eines halben ellenbogens. fie mufs im nördlichen wie im füdlichen Deutfchland im gebrauch gewefen fein: ihrer gefchieht öfter er- wähnung, die ftellen im Sachfenfpiegel hat Homeyer feite 304 zufammen- geftellt, vergl. Enenkel in Karl Roths dichtungen des mittelalters 92, 34. Altdeutfche blätter 2,151. Liederfaal 1, 378. Apollonius 19183. wichtiger für uns ift die wahrnehmung, dafs man dem daumen auch geheime kräfte beilegte. ein gedicht von Frauenlob ertheilt den fürften den rat habt iu den dümen in der hant, das heifst nicht, wie Ettmüller feite 349 erklärt “macht eine fauft, feid ftrenge’, fondern ‘leiftet einander beiftand, feid einander ge- wogen, fichert euch glück’. man pflegt, wenn man bei einem fpiel fein glück verfuchen will, wie ich in Heffen und den Maingegenden felbft gehört habe, einem andern, den man fich geneigt glaubt, häufig kindern, die noch un- fchuldig find und die ja auch die lofe aus dem glücksrad holen müffen, ei- (rig zuzurufen halt mir (zu meinem vorthei) den daumen: dann fteckt der freundlich gefinnte den eigenen daumen unter die anderen vier finger und drückt fie feft zufammen. Stieler führt feite 283 dasfelbe fprichwort an, einem den daumen halten und überfetzt favere alicui, adjuvare aliquem, und Schmeller (1, 370) gibt noch eine deutlichere fallung, halt mir den daumen dafs ich ein glück habe. die alte fitte des /chrenkens der daumen Bedeutung der deut/chen fingernamen. 479 von der Haltaus feite 220 fpricht, und die ftatt fand, wenn freunde fich zum neuen jahr glück wünfchten, war ohne zweifel dasfelbe. übrigens ift manch- mal die gebärde infoweit verfchieden dafs der, welcher glück fucht, den eigenen daumen ausftreckt und von dem freunde faffen lälst, was auf einem andern verftändnis des fprichworts beruhen mag. wenn aber Orgelufe zu Gawan im Parzival 599,8 höhnifch fagt lät iu den vinger ziehen, fo foll das heifsen “lafst euch erft den finger gerad ziehen’ ehe ihr in den kampf geht. verwandt ift eine andere, zumal unter den völkern romanifcher ab- kunft verbreitete redensart, einem die feige weifen, welche neuerdings in der überfetzung des Pentamerone von Franz Liebrecht 2, 266-76 ausführlich ift erläutert worden, und worüber fchon Echtermeyer feite 37.38 manches belehrende beigebracht hat. die gebärde ift verfchieden, denn man läfst da- bei die zwifchen den zeige- und mittelfinger vorgeftreckte fpitze des dau- mens fehen, während diefer hier, von den vier fingern völlig bedeckt, im verborgnen feft gehalten wird. man könnte vermuten dafs abfichtliche än- derung das rohe und anftöfsige meiden wollte, aber ich halte die verfchie- denheit für urfprünglich: denn dort foll böfe zauberei zurück gefchreckt oder ihre einwirkung gelähmt werden: bei dem daumenhalten will man, feheint es, den däumling gefangen nehmen, damit er das heran nahende glück nicht ftören oder vertreiben kann. auch die viel befprochene ftelle bei Plinius nat. hift. 28,5 pollices, cum faveamus, premere etiam proverbio jubemur, wird am natürlichften vom fefthalten des daumens erklärt, und gewährt zugleich ein zeugnis für das hohe alter unferes fprichworts. ich habe den finger vorhin däumling genannt, wie er fchon in einem altfchwedifchen gefetz und noch jetzt in Niederdeutfchland, Achen und Schlefien heifst, und wovon der heutige begriff eines von einem handfchuh abgefchnittenen über- zugs des daumens nur abgeleitet ift: ich habe das wort abfichtlich gebraucht, weil ich damit auf den Däumling hinweifen wollte, der in den englifchen märchen, wo er gleicherweife Thumb heifst, wie in den deutfchen nicht fel- ten auftritt. er ift nicht gröfser als der finger, gefchickt, liftig und diebifch: geheime kräfte und übernatürliche ftärke ftehen ihm zu gebot, wie etwa dem zwerg Alberich und Laurin; alles aber, was er unternimmt, glückt ihm und gereicht zu feinem vortheil. das fafst in fich was wohl fchon in frühfter zeit die zweideutige natur des daumens ausmachte. in zufammenhang damit fteht ein noch fortdauernder aberglaube, wer in den befitz eines daumens gelangt, 480 W. Grimm: den man einem am galgen hängenden dieb abgefchnitten hat, auf den find die eigenfchaften des Däumlings übergegangen: er ift des glückes ficher, und was er beginnt mufs ihm gelingen; eine befondere wirkung führt Stieler feite 283 an, wenn der wirt den diebsdaumen in wein oder bier fteckt, fo werden die käufer damit herbei gelockt. ich weils nicht warum die Trierer glof- fen 4, 30 einem fifch im lateinifchen den befremdlichen namen uilla geben und ihn durch pfafendümo überfetzen: in dem Idiotikon der deutfchen fprache in Lief- und Ehftland (von Hupel) fteht feite 47 daumpfaff mit der vielleicht oberflächlichen erklärung dompfaffe. war der fifch vielleicht kurz und dick? fo befchreibt Nemnich 2, 1527 den pfaffenfifch meerfifch urano- fcopus. aber man müfte willen welche befondere eigenfchaften man diefem fifch beilegte, wenn das wort hier in betracht kommen foll; fterngucker heifst er, weil er die augen oben auf dem kopf hat, der dicker ift als der leib. hier laffen fich noch einige herkömmliche redensarten deuten: man fagt von einem, der fchmeichelt und dem andern nach dem mund redet, er dreht ihm den daumen, ich verftehe er ftreichelt oder liebkoft den Däumling, damit er fich den wünfchen des andern füge: dagegen hält man den daumen auf elwas, wenn es nicht aufkommen foll, ja man fetzt den daumen aufs auge, wenn man gewalt brauchen und den gegner die volle macht des Däum- lings will fühlen laffen. ‘man geftatte mir noch hinweifungen auf das an- fehen, in welchem der finger ftand. der zwergkönig Laurin nach Kafpars von der Röhn gedicht ftrophe 31. 32 trägt den ring, der ihm die kraft von zwölf männern verleiht, nicht am goldfinger fondern am daumen. nach einem bairifchen landtag vom jahr 1514 pflegten, ‘löblichem herkommen ge- mäfs’, kaifer und könige einen daumring zu tragen, welchen fie "bei grofsen tapfern’ fachen zu befferer bekräftigung auf ihre briefe drückten (Schmeller 1,370). einer urkunde Friedrichs II. vom jahr 1497 war “der kaiferlichen majeftät daumring in gelb wachs’ und zwar auf den rücken des pergaments aufgedrückt, während das kaiferliche fiegel mit dem doppelten adler in ro- them wachs an der fechnur hieng (Monum. boica 9, 487). ja man verfiegelte blofs mit aufgedrücktem daumen. trugen die Guelfen einen daumring, und hiefs er deshalb Guelfenfinger, wie allein Heinifch anführt? ich weils kei- nen andern grund anzugeben, auch nicht bei kaufleutfinger, wie ihn Hei- nifch und Stieler nennen, oder bei doctorfinger, was Stieler allein hat; be- fiegelte diefer feine verordnungen, jener feine rechnungen mit einem daum- Bedeutung der deut/chen fingernamen. 481 ring oder dem blofsen daumen‘ ferner gelobte man mit daumen und mund (Rechtsalterthümer 142). in Holland ruft man duimje op! wenn man ihn ausftrecken und damit etwas bekräftigen foll (Weiland nederduitfch ‚woor- denboek 1,252). ich gehe zu einer andern bemerkung über. fchon vorhin war es aus der vorwaltenden wichtigkeit des daumens erklärt, dafs er felten einen andern namen neben fich hat: ich füge hinzu dafs bei ihm die fonft fo geläufige zufammenfetzung mit finger nicht üblich ift und befremdlich klingt, wie ja auch bei den Römern nur Caefar bell. gall.13,3 digitus pollex fagt, und umgekehrt pollex für manus und digiti vorkommt; vergl. Echtermeyer f. 1-5. indeffen macht die altnordifche und dänifche fprache ausnahme, beide brauchen, gerade umgekehrt, nur /humalfingr, tommelfinger: der grund liegt darin, dafs fie damit den daumen von der grofsen zehe unterfcheiden, die bei ihnen zhumalta heilst. weil aber im deutfchen die zufammenfetzung un- gebräuchlich ift, fo konnte Walther 95, 14-16 von der alten traumdeuterin fagen, fie habe ihm in ihrer weisheit offenbart zwen und einer daz int dri: dannoch feit fie mir dä bi daz min diime ein vinger fi. das fprichwörtliche der redensart wird durch eine ftelle im Renner beftätigt, welche die wort- klauberei ftraft, 8458-64 und /pricht ein armer fant fi griez, und fpricht hin wider griez ji fant, der hät verlorn fä ze hant. fpricht einer vinger ift düme, des fache wirt verrihtet küme: /pricht aber einer düme ift vin- ger, Jö wirt fin fache vil geringer. noch find die beinamen zu betrachten. in dem altfriefifehen gefetze der Rüftringer kommt zweimal (120, 1. 537, 4) haldere vor, d.h. der das mit der hand erfafste feft hält, etwa wie der dich- ter der Genefis fagt, der daumen leifte den übrigen beiftand, die ohne ihn nichts halten könnten. ich werde dazu bei dem altfriefifchen namen des klei- nen fingers, /lutere, der das gegenftück bildet, ein bemerkung machen: hier will ich nur die gelegenheit benutzen, um einen hübfchen ausfpruch anzu- führen, in welchem der Renner eine ganz andere lehre gibt, 20735 des men- [ehen vinger fint gefpalten, daz er fol geben und niht behalten wider den, der im hät gegeben. Walther 19,24 und Bertholt im Crane (Haupts zeitfchr. 1,77) fagen königes hände follten dürkel fin. Konrad im trojan. krieg 18540 des fürften und des küneges hant muoz offen zaller zite flän. des andern bei- namens, kaufleutfinger, gedenken nur Henifch und Stieler ohne ihn zu erklä- ren: wahrfcheinlich bezieht er fich auf das gefchäft des daumens geld zu zäh- len, weshalb diefes fprichwörtlich daumenkraut heifst; vergl. Henifch f. 664. Philos.- histor. Kl. 1846. Ppp 482 W. Grımm: 2. zeigäri entfpricht dem lateinifchen index und kommt vor in den Caf- feler, in den Trierer gloffen und im Vocabularius optimus: in den Wiener gloffen mundartlich zeigel. die denkmäler des zwölften und: dreizehn- ten jahrhunderts gewähren zeig@re nicht, wohl aber hernach Dafypodius, Melber, Henifch und Stieler: wir fagen jetzt zeigefinger. da die ftamm- verwandten fprachen ein anderes wort gebrauchen, fo ift zeigäri vielleicht nur überfetzung von index. ein gewis urfprünglich deutfcher name erfcheint im altfriefifehen und angelfächfifehen, ‚fchotfinger feytefinger, mit dem man den bogen {pannt. /euszo würde noch alterthümlicher lauten, ift aber gerade nicht wahrfcheinlich, da die alten gelfetze nicht fagittarius fagen, fondern das wort umfchreiben. in der lex falica (Lafpeyres feite 81) nem- lich fteht fecundus digitus unde fagittatur, die Parifer handfchrift hat unde Jagitta trahitur, zwei andere quo Jagittatur, in dem alten text (Waitz 29,5) id eft unde fagittatur: gleicherweife in der lex Ripuariorum 5, 7 unde fagittatur: ja ich glaube dafs in der lex Rotharis cap.89 der zufatz, den eine handfchrift macht, fecundus digitus quo fignatur, danach zu bel- fern ift: man änderte, weil man den geläufigern lateinifchen begriff hinein bringen wollte. von den alten gefetzen fagen nur die drei genannten fecun- dus digitus, und halten jenen zufatz für nöthig, um den einheimifchen na- men auszudrücken, meiden aber den lateinifchen, weil diefer einen fern liegenden begriff darbot; dagegen die lex Frifionum 22, 28, lex Thuringo- rum 5,8 und die lex Saxonum 1,18 nehmen keinen anftand index zu ge- brauchen. die lex Wifigothorum VI. 4, 3 hat fequens digitus, als wollte fie den namen umgehen: dagegen proximus a pollice, proximus polliei, wie die lex Baiuvariorum 3, 12, die lex Alamannorum 65, 16, die altfchwedifchen und die gefetze Wilhelms des eroberers (Schmid feite 178 dei apres polcier)) fagen, und wie fich auch bei Henifch der finger näch/t dem daumen findet, lautet beffer, weil damit das verhältnis beider finger zu einander bezeichnet wird. der ausdruck kommt zwar bei (Juintilian und Plinius vor, braucht aber nicht nothwendig daher entlehnt zu fein: ich mache geltend dafs im holländifchen bei Kilian de vinger neft den duym zugleich bildlich einen herzensfreund bezeichnet, wie man im franzöfifehen fagt zls font comme les deux doigts de la main: im Bremer wörterbuch 1,393 die ähnliche redens- art he is bi em finger negft den duum er hat bei ihm viel zu fagen; auch dem namen frauenfinger, den nur Henifch kennt, mag ein verwandter ge- Bedeutung der deutfchen fingernamen. 483 danke zu grund liegen. ‘bei Ifidor heifst er falutaris der grüfsende, wie fchon bei Sueton: der Sprachfchatz 3,529 hat chetefinger aus Mart. Capella: es ift gleicher bedeutung, aber blofse überfetzung von falutaris; was Henifch vorbringt, falutaris quod ejus ufus fit in pulfu explorando, fcheint mir ein nothbehelf. da diefe bezeichnung nicht in deutfcher fitte begründet war, fo gieng der dichter der Genefis darüber hinaus. numerans führt Ducange un- ter digitus aus Venantius Fortunatus an, und fchon Suetonius fagt numerare per digitos: aber auch wir rechnen an den fingern, indem wir mit dem in- dex die übrigen nach der reihe an der fpitze berühren: fo fagt Herbort 5938-49 an fime vinger (finen vingern?) er do las und zalte vil rehte ir beider geflehte. demonftratorius, wie griechifch dexrızoc, bei Iidor und Hraban, fchon früher demon/trativus bei Coelius Aurelianus, erfcheint als wifer erft in dem deutfchen wörterbuch vom jahr 1470, dann im ifländifchen vififingr und im holländifchen wöjzer wijzvinger,; doch fteht im Paflional 95,58 mit minem vinger wifete ich in, fogar 68, 64 er ftach mit dem vin- ger gein im. bei Walther 120,2 und Freidank 45,23, in Freibergs Triftan 5182, bei Walther von Metze MS. 1,166 und in Konrads trojan. krieg 22082 ift vingerdiuten oder im Ecke (alter druck ftr.114. Lafsberg 141) vingerzeigen etwas fchimpfliches und herabwürdigendes, wie es fehon Jefaja 58, 9 vor- kommt: der Renner gebraucht es in gleichem finne 14068. 15711, aber auch im rühmlichen, 2255 werltlich ere und vingerdiuten, 3303 ofle vingerdiuten mer fehadet den frumt den klöfterliuten, welche bedeutung bei den Rö- mern vorherfchte, wie Echtermeyer feite 18. 19 nachweift. heutzutage gilt es wohl immer für unanftändig, ja man darf nach dem volksglauben nicht auf die fterne deuten, weil man damit die engel beleidigt. das holländifche voorfinger, englilche forefinger, Jas plattdeutfche jingerling erklärt fich aus der anficht, die den daumen als gegenfatz zu der übrigen hand betrach- tet und die demnach mit dem zeiger anfängt: auch die Böhmen nennen ihn den vorderen, Henifch und Stieler den vorderften oder vorderfinger. wenn man etwas betheuern und geloben wollte, fo ftreckte man ihn in die höhe: nachweifungen geben die Rechtsalterthümer 141. der im zweikampf befiegte und zur erde geworfene gelobte durch diefes zeichen unterwürfigkeit und flehte zugleich damit um fein leben: das hiefs den vinger üf bieten, wie in Konrads trojan. krieg 4291. 4301, oder den vinger üf recken, wie bei Helb- ling 1,1314 vorkommt, und fo ift auch Rofengarten G 1174 zu lefen üf racte Ppp2 484 W. Grimm: ime den vinger der rife. bei feierlicher handlung ward der folgende finger noch mit erhoben, wie dies bei der eidesleiftung heutzutage gefchieht. in den mofaikbildern der älteften chriftlichen kunft bis zu den mahlern des fechzehnten jahrhunderts fegnet Chriftus, indem er diefe beiden finger auf- hebt: und auf den Exterfteinen, wo die abnahme vom kreuz etwa im an- fang des zwölften Jahrhunderts dargeftellt ift, fchwebt gott über dem kreuz und fegnet ebenfo mit beiden ausgeftreckten fingern der rechten hand den leichnam, der gerade vom kreuz abgenommen wird. in der Kaiferchronik nach der überarbeitung der Wiener handschrift 14155 heifst es rihten mit vingern zwein, und in Konrads Otto 336-38 hie mite üf fine vinger böt der keifer und lobte fä bi keiferlichen ren. bei der gerichtlichen eidesleiftung ward im mittelalter die ganze hand auf ein heiligthum gelegt, aber fchon im Parzival 31,2. 3 fteht zwöne vinger üz der hant gein dem eide bieten, und in Konrads trojanifchem krieg 9113 us leite er üf daz bilde dä die vinger fin, aus andern ftellen, wo von aufgehobenen ausgereckten fingern geredet wird, ift es wahrfcheinlich dafs man fchon in früherer zeit die beiden finger, ohne ein heiligthum zu berühren, empor hielt; vergl. Rechtsalterthümer 903. gottes hand bedeutet feine allmacht, Nibel. 1513, 9 im (dem ins wafler ge- worfenen) half diu gotes hant, er heifst die höchfte hand (Goldne fchmiede xxxur), und wir bezeichnen fein höheres walten durch den biblifchen ausdruck gottes finger: aber wir erheben den zeigefinger, wenn wir gebieten und auf- merkfamkeit für das gebot fordern wollen. auch dafür kann ich ein zeugnis aus älterer zeit beibringen, Pilatus 391-94 alfö fere er fi dwanc daz fin ougenwanc und fin vinger geböt an ir lip und an ir töt; gerade fo fagt man im franzöfifchen ötre fervi au doigt et a l'oeil. ift daher der finger der Gibellinen, wie Henifch ihn nennt, abzuleiten? oder trugen die Gibel- linen den ring, das zeichen der macht, an diefem zeiger? ferner winken wir mit dem zeigefinger, auch wohl mit der ganzen hand: im mittelalter reden die ftellen, die ich kenne (Gudrun 1483, 3. Strickers Daniel 6375. Pafhio- nal 346, 82. Morolt 1,1952), nur von der hand: der Renner 4428. 9627 fagt die vinger winkent. bekannt war bei den Römern das zeichen, womit man /lillfchweigen gebot, man legte den zeigefinger auf den mund des an- dern, auch auf den eigenen (Echtermeyer f. 16-18): für die gleiche fitte bei uns zeugt eine ftelle aus dem ende des zwölften jahrhunderts in dem heil. Ulrich von Albertus, 648-51 er legete in den vinger uber den munt, dä Bedeutung der deutfchen fingernamen. 485 mite tele er in kunt daz fie ez nieman wolten noch kunden jfolten. es ift noch ein name des fingers in den volksfprachen übrig, der, wie faft alle diefe, nur bei kindern gilt, boiterlicker der die butter wegleckt, pütjenlicker der aus dem topf leckt, auch leckmännchen leckfeng oder lecker allein: alt- hochdeutfch heifst leckäri gulofus. er bezeichnet die heimliche nafchhaftigkeit und verrät, da er mit dem griechifchen Aryavos, dem lithauischen Zizus, wahr- fcheinlich auch mit einem mongolifchen namen (vergl. Pott feite 292. 297) ftimmt, ein hohes alter. aber nicht kinder allein nafchen, auch kobolde und hausgeifter, denen man eine fchüffel mit milch oder milchbrei an einen fichern ort ftellen mufs, damit fie ihre fpeife in nächtlicher einfamkeit ver- zehren. 3. mittaröfto, wie unfere und die Wiener gloffen den dritten finger nen- nen, heifst übereinftimmend im angelfächfifchen midlefta: die gloffen bei Nyerup haben mitteleere wie der Vocabularius optimus mittler, Melber der mittel/t, Dalypodius, Henifch und Stieler und andere mittelfinger, was noch üblich ift: englifch middlefinger, fchwedifch medlerfte. das lateinifche medius ift bekannt wie das griechifche ueros: jenes gebraucht die lex Frifio- num 22,30 und die lex Saxonum 3,13: medianus, das bei Vegetius vor- kommt, die lex falica 32, 6 und die lex Baiuvariorum 3,13: tertius die lex Wifigothorum VI. 4, 3 und die lex Longobardorum cap. 89. dagegen der dichter der Genefis fagt der dritte heizet ungezogen, weil er (der läng- fte) überall fich vordrängt, und wohin die hand fich immer wendet, alles zu- erft berührt. diefe benennung kommt fonft nicht vor, und ich glaube dem dichter waren die lateinifchen, bei Martial und andern fchon geläufige na- men impudicus, infamis, verpus, gleichbedeutend mit zararuyos, bekannt, wie auch Ifidor und Hraban, von den alten gefetzen die lex Thuringorum 5, 8, im elften jahrhundert Heinrich I. von England in feinen gefetzen (Schmid f.173) impudicus gebrauchen: aber jener dichter wählte, um das anftöfsige zu meiden, einen milderen ausdruck und fügte eine etwas erzwun- gene erklärung hinzu, wie auch Ifidor fich mit anftändiger dunkelheit über die bedeutung des namens äufsert. wenn die Römer den zweiten und vier- ten finger krümmten und den dritten ausftreckten, fo wollten fie einen priap darftellen und zugleich die fchimpfliche unzucht eines kinäden bezeichnen; ausführlich darüber handelt Echtermeyer f. 21 folg. damit ift die eigentliche bedeutung von impudicus angegeben: fie wird noch in andern benennungen 486 W. Grimm: zum vorfchein kommen. zwar das altfriefifche thi langefta finger, in den gefetzen Wilhelms des eroberers (Schmid f. 178) Zune dei, bei Melber der allerleng/te, entfprechend dem lateinifchen, fchon durch Plinius bekannten und in der lex Alamannorum 65, 18 gebrauchten Zongi/fimus, fcheint natürlich und unverfänglich: nicht fo das aus den Trierer gloffen allein bekannte Zanc- mar. das zweite wort der zufammenfetzung ift fehwer zu deuten; man könnte geneigt fein /ancman zu lefen, zumal in den mundarten Zangmann langmänn- chen vorkommt: allein mar ift doch feft zu halten, da wir in Holftein Zange Marje finden, was merkwürdiger weile mit garre Marre lange Marie bei den Letten (Grammatik 3,404) überein ftinnmt. das holfteinifche Zange maak foll wohl “langer vetter’ heifsen, und fcheint ebenfalls daraus entfprungen: noch näher fteht /angmeier, das auf ähnliche weife das unverftändliche wort zu erklären fucht. das heffifche Zanghals ift an fich deutlich: das pommer- fche langluchs würde der lange betrüger heilsen, denn luchs luchfen und beluchfen in diefem finne ift bekannt und befonders in Norddeutfchland, wie in Scandinavien gebräuchlich: es könnte aber auch Zangfuchs verbergen wollen. die unfaubere benennung, die Henifch und Stieler anführen, ift a verrendo podice abzuleiten, worüber Echtermeyer f.22 nachzufehen ift. bei allen diefen namen läfst fich eine unanftändige oder unzüchtige bedeutung nicht bezweifeln, die das holländifche /chaamvinger, das ift der welcher fich fehämen mufs, deutlich ausfpricht; fie lag nahe, wird doch in der an- ftöfsigen erzählung von der birne 384 der eilfte vinger ganz unzweideutig ge- fagt: auch eine andere ftelle bei Neidhart (40,8 Beneke) ift dahin auszu- legen. dies führt mich zu dem dunklen Zanemar zurück: wie wenn wir in dem zweiten wort das feltene mar (mär?) incubus wiederfänden, das noch in dem niederdeutfchen nagimaar nagtmoor, englifchen nighitmare, hollän- difchen nachtmaer, franzöfifehen eauchemar, der die menfchen im fchlaf drückt, vorhanden ift? dann wäre Zanemar als impudieus nicht zu bezwei- feln: heifst doch der ineubus bei Ducange auch fornicarius. daneben zeigt fich ein femin. märe, zwar erft in einer ftelle aus dem fünfzehnten jahrhun- dert (Sprachfehatz 2, 819) und dann noch bei Stieler f. 1242: aber es war fehon in dem angelfächfifchen mare und dem altnordifchen mara bekannt; man vergleiche die Deutfche mythologie f. 433, wo noch f.1194 maira no- cturna beigebracht wird. narrenfinger, allein bei Stieler, erklärt fich aus der fitte einem den gecken zu flechen, womit man einen höhnte: es war die Bedeutung der deut/chen fingernamen. 487 bei impudicus befchriebene gebärde, das ausftrecken des mittelfingers oder des daumens, wie Stieler f. 621 nachweilt. etwas ähnliches mufs metzger- finger bei Henifch und Stieler bedeuten: ich kann es fonft nicht ver- ftiehen. er ift auch wohl der leide vinger, womit der zornige den andern im geficht verletzte, Fragm. XXI, 199-201 näch ir (der tochter) liehten wan- gen begunde diu muoter zwangen mit ir leidem vinger. Ich will hier, wo wir Zancmar als bösartigen alp erkannt haben, ein paar weiter gehende fragen aufwerfen. waren urfprünglich auf jeden finger natur und kräfte eines kleinen geifterhaften wefens übertragen? wir haben es fchon deutlich bei dem däumling bemerkt, hinweifungen darauf auch bei dem lecker: wir werden es bei den zwei letzten wieder finden. die Griechen nahmen an (Ettmüller f.7. Pott f.290. 291) jeder finger fei einer andern gottheit heilig, oder noch beftimmter, fie legten jedem der fünf idäifchen fin- ger, die als mythifche wefen galten, einen befonderen namen und eine befon- dere heilkraft bei. daraus folgt die zweite frage, leiten fich die urfprünlich immer bedeutungsvollen eigennamen der finger von folch einem zulammen- hang ab? nichts natürlicher als dafs daneben andere beftehen, die auf äufsere eigenfchaften und verrichtungen der finger gegründet find, wiewohl fie fpäteren urfprungs fein mögen: lancmar z.b. würde der einen, der mit- telfte, der längfte der andern art zugehören. ich glaube dafs beide fragen zu bejahen find. man überfehe nicht dafs dämo, der name des wichtigften fingers, bei allen deutfchen ftämmen unverändert fortdauerte und, mit ge- ringfügigen ausnahmen, keine weitere benennung erhielt. darin war ihm das verbreitete pollex ähnlich, mit dem das flavifche palec und das lappifche pelke, fogar pixel in den räthfelhaften gloffen der heil. Hildegard (Haupts zeitfchrift 6, 326) zufammen zu kommen fcheint (Pott f.291-92), und das wohl alterthümlicher ift als die griechifche umfchreibung avrıxeıg oder du- #ruAcs ueyas. 4. lähhi, das gothifche lekeis, entfpricht genau dem neben ftehenden medicus, welchen lateinifchen ausdruck auch die lex Saxonum 1, 19, die lex Thuringorum 5, 8 und Hraban gebrauchen: die lex falica 32, 2 und die lex Rotharis cap. 89 zählen wieder und fagen digitus quartus: auch der dichter der Genefis gebraucht bei diefem finger die zahl allein, und ebenfo macht es die heutige fchwedifche fprache. digitus medicus heifst er fchon bei Plinius, medicus bei Porphyrius, qui minimo vicinus eft, quem etiam medicinalem vo- 488 W. Grimm: cant bei Macrobius: ferner medicinalis bei Ifidor, in den gefetzen Heinrichs T. von England (Schmid f.273) und bei fpätern. die altromanifche fprache verwendet meige mege nicht auf diefe weile, wenigftens geben Raynouard und Roquefort keine nachweifung: fpäterhin findet fich dafür das gleich- bedeutende, fchwer zu erklärende mire, doiz mire, doiz que len apele mire (Ducange bei digitus und Roquefort 2, 160. vergl. Deutfche mythologie 1103): endlich hat Ducange eine ftelle vom jahr 1447, worin doy medieinal vorkommt: Rabelais fagt doigt medical. ich glaube l@hhi ift nicht erft durch das lateinifche wort hervor gerufen, fondern enthält den urfprünglich deut- fchen fingernamen, der nur mit dem lateinifchen in der befondern bedeu- tung zulammen kommt. dafür fpricht fchon das angelfächfifche lecefinger und das dänifche Zegefinger, das nur in der volksfprache fich zeigt; ja auch mezygeys in Wales hat nach Pott f. 295 diefelbe bedeutung. aber was ift der grund diefer eigenthümlichen bezeichnung? Macrobius fcheint ihn nicht zu kennen, der doch, wie wir hernach fehen werden, umftändlich angibt warum diefer finger den ring trägt: Ifidor fagt quod eo trita collyria a me- dieis colliguntur, vielleicht in beziehung auf eine ftelle bei Gelfus 7,7 inun- gere oculum collyrio, wozu man fich diefes fingers bedienen mochte. He- nifch drückt es etwas allgemeiner aus, medieus dietus quod prifei mediei mifcerent eo pharmaca. eine hinweifung auf den heilbringenden arzt in dem namen zu finden ift ganz natürlich, aber wir dürfen den grund tiefer fuchen als in diefer äufserlichen verwendung des fingers bei der zubereitung oder dem gebrauch der arznei. befonders begabte menfchen vermögen durch auf- legung der hand oder durch beftreichen damit krankheiten zu heilen, das ift ein ebenfo alter als weitverbreiteter glaube. nichts natürlicher als die ver- mutung, dafs man nicht blofs der ganzen hand fondern auch einzelnen fin- gern diefe geheimnisvolle kraft beilegte, gerade wie die Griechen fie eini- gen idäifchen fingern zufchrieben; wir haben fchon gefehen dafs man eben- [o bei betheurungen die ganze hand, aber auch zwei finger aufhob oder nur einen einzigen. hier ift es der Zähhi, der nicht vorragt wie der mittellte, fon- dern gefchützt zwifchen zwei andern liegend feine heilende kraft bewahrt. heidnifeh betrachtet war der lähhi ein zauberer, wofür noch im mittelalter lächenere, lächencerinne galt; vergl. Deutfche mythologie 989. 1103. 1116- 17. als diefer begriff fich nicht mehr halten konnte, im neunten jahrhun- dert, nahm man dafür ein fremdes wort auf, das aus archiater gebildete Bedeutung der deutfchen fingernamen. 489 arzät, vergl. Wackernagels vocabularius optimus feite 7. ich will eine ftelle anführen, die auf diefe weife genaueres verftändnis erhält: in Gottfrieds Triftan, da wo der heimliche verkehr der liebenden gefchildert wird, heifst es 16477-96 fi fint gerne einander bi, daz ouge bi dem herzen, der vin- ger bi dem fmerzen. ferner, ouch gät der vinger und diu hant vil dicke und ze maneger zit des endes dä der fmerze lit. nochmals, des herzen Jriunt, daz ouge, was gewendet näch dem herzen ie: diw hant ie näch dem /merzen gie. ich füge hinzu dafs nach Pott feite 295 diefer finger in Wales finger des zaubers heifst, wo auch angeführt wird dafs der arzt Philon die mittel, die er bereitete, hände der götter Sewv xeig«s genannt habe. ich gelange zur betrachtung der andern namen. ringfinger, das in unferer heutigen fprache, wie in der holländifchen, gilt, kommt im althoch- deutfchen nicht vor, auch nicht im mittelhochdeutfchen, nur die Wiener gloffen gewähren in einer fonft nicht bekannten form ringeleere der einen ring trägt: doch ift das altnordifche daugfingr gleichbedeutend. den la- teinifehen namen annularis gebrauchen Ifidor, Hraban, die Wiener gloffen und die bei Nyerup, ferner die gefetze Heinrichs I. von Engeland neben medicinalis: und da noch jetzt die Spanier und Portugiefen annular, die Italiäner annulare, die Franzofen annulaire fagen, fo mag das wort, das fich bei den alten fchriftftellern nicht findet, aus der lateinifchen volks- fprache aufgenommen fein. die umfchreibung in dem gefetz Wilhelms des eroberers (Schmid f.178), dei qui ported l’anel, gibt denfelben, ohne zwei- fel richtigen grund des namens an, den wir durch Macrobius und Ifidor fehon kennen, noch genauer durch den dichter der Genelfis, der uns belehrt dafs der mann ihn der frau bei der vermählung gebe, der könig aber dem geiftlichen, wenn er ihm die bifchofswürde ertheilen wolle. Macrobius weift fogar den grund nach, weshalb der ring gerade an dem vierten finger der linken hand getragen wird, Saturnal. 7,13 in libris anatomicorum habetur nervum quendam de corde natum priorfum pergere usque ad eum digitum et illic definere implicatum ceteris ejusdem digiti nervis: et ideo vifum vete- ribus ut ille digitus annulo tanguam corona eircumdaretur. auch Henifch fagt er habe den namen daher quod in eo aurum et annulos geftare olim folebant, hac de caufa quod ajunt a corde illic protendi venam, quae cum annulo redimitur, velut cor ipfum coronatur. in der that galt durch das ganze mittelalter die anficht, dafs diefer-finger durch einige adern mit dem Philos.- histor. Kl. 1846. Qqgq 490 W. Grimm: herzen in befonderer verbindung ftehe. diefe erklärung ift alfo eine ge- lehrte und, wie es fcheint, künftliche: leicht aber mag dahinter ein volks- glaube liegen, denn ich weils fonft nicht warum Keifersberg poftille bl. 102, Melber, Henifch, Stieler und Schottel teutfche haubtfprache f. 429 ihn auch herzfinger, ja die Böhmen nach Nemnich 1, 318 den Aerzlichen oder zärt- lichen nennen. goldfinger gebrauchen in älterer zeit die Trierer gloffen und die angelfächfifche fprache, hernach der Vocabularius optimus, Dafypodius (feite 327°), Henifch, Stieler und niederdeutfche mundarten: von den alt- fchwedifchen gefetzen fagt allein das weftgothländifche (1,37) gullfingr, doch nur in beziehung auf den bifchofsring, und im dänifchen ift guldvinger blofs in der volksfprache bekannt (Molbech 1,402); fonft führt er noch bei den Pohlen und Letten diefen namen. die erklärung, wonach er fo heifst, weil er den goldring trägt, bietet fich leicht dar, fie gilt für prangfinger bei Henifch, und ift für den pommerfchen, mecklenburgifchen und holfteini- fchen goldringer offenbar richtig: dann aber würde er mit ringfinger ganz gleichbedeutend fein, abgefehen davon, dafs nicht jeder ring ein goldner ift. mir fcheint die vermutung zuläffig, dafs, wie wir noch heutzutage alles herr- liche golden, das lieblingskind fchmeichelnd goldkind nennen, oder wie in märchen ganz goldne jünglinge vorkommen, goldfinger urlprünglich ein goldglänzender, das heifst ein fchöner, freude erregender, gewefen fei: war er doch auch bei den Griechen dem fonnengott heilig; vergl. was Andreas und Elene xxxvun-ıx zu goldburg gefagt ilt. jungfrauenfinger bei Henifch und Stieler heifst er in verwandtem finne, man will damit feine unfchuld und reinheit andeuten. ‘alle diefe namen gehen darauf aus den goldfinger im gegenfatz zu dem mittelfinger, auf den man fchimpf und fchande in vollem mafs häufte, als den würdigften und edelften hervor zu heben: er ift ein zauberer im wohlthätigen finn, er ftillt fehmerzen und heilt krankheit: er trägt den ring, wo er das zeichen inniger vereinigung und hoher würde ift: er fteht durch das blut in näherer verbindung mit dem herzen. aus diefer höhern und reinern natur erkläre ich noch eine [ehr eigenthümliche bezeich- nung, er hiefs nemlich der ungenannte. der grund davon wird in fpäterer zeit niemand deutlich gewefen fein, darum kommt diefer name felten vor; die Aachner mundart hat daraus.Johann gemacht und die Mecklenburger diefe entftellung auf den zeigefinger übertragen. man empfindet feheu das heim- liche, was vor der welt foll verborgen bleiben, das befte und liebfte fowohl Bedeutung der deut/chen fingernamen. 491 als das böfte und widerwärtigfte geradezu mit namen zu nennen: man fürch- tet es damit an das tageslicht zu ziehen und dem blick der menfchen auszu- fetzen. fo durfte, um nur einiges beifpielsweife anzuführen, der name eines mächtigen geiftes nicht ausgefprochen, nicht niedergefchrieben werden; nur einen augenblick erfcheint er, wenn ein geheimnisvoller finger ihn auf die oberfläche eines reinen waffers fchreibt, wo er gleich wieder verfchwindet (Silvefter xv. xvı.xx). war es doch unfchicklich den namen der geliebten zu nennen, wie fchon Walther wufte. in anderer richtung, doch aus gleichem grund redet Wolfram (Wilhelm 154,23) von dem ungenanden und die anato- mie von dem ungenanten bein (os pubis). fo umgeht die thierfage gerne den namen des fuchfes und wolfes, weil fie die böfen geifter der thiere find, oder man bedient fich dafür eines mildernden beiworts, wenn man fie nennen mulfs, gerade wie es die menfchen mit dem teufel machen, den fie auch nicht abbil- den wollen. ich habe für diefe benennung des fingers wie für ihre bedeutung eine entfcheidende ftelle. im Apollonius Heinrichs von Neuftadt wird von einem brunnen erzählt, der die keufchheit der männer auf die probe ftellte: fie muften die hand ins waffer ftecken, und nun ward (11907 -9) etlichem Jwarz diu hant, etlichem der vinger ungenant, difem mer enem ringer: gröfsere fchuld nimmt der ganzen hand die reinheit, kleinere nur dem ei- nen finger, der die geringfte befleckung nicht erträgt. dafs hier der vierte gemeint fei, kann man nicht bezweifeln, wenn man aus den nachweifungen bei Pott f. 257. 284. 297 erfieht wie alt und weit verbreitet diefe benen- nung ift. fchon im fanfkrit heifst er namenlos, andman, dann auch bei Chi- nefen, Tibetern und Mongolen, ferner bei den Offeten und Lithauern, fo- gar bei den Finnen und, worüber man am meiften erftaunt, bei den Indianern in Amerika; f. Pott in der hall. lit. zeitung 1847 ft.238. diefer name kann nicht aus den natürlichen verrichtungen des fingers frei hervorgegangen fein, 8 fondern ein ähnlicher glaube mufs ihm überall zu grund liegen; und auch 8 diefer bedurfte der überlieferung, fonft hätte man ebenfo gut den dritten finger feiner fchimpflichen eigenfchaften wegen fo bezeichnen können, wie dies nach Pott feite 297 in der annamitifchen fprache wirklich gefchehen ift. die altfcehwedifche umfchreibung, der nächfte nach dem längften, ftiimmt zu dem griechifehen FULL WETES, die lateinifche bei Macrobius minimo vieinus, die mit minimo proximus bei Plinius und Quintilian zufammenfällt, ift nur anders gewendet: Henifch fagt proximus medio et minimo. follte auch hier Qqgq2 492 W. Grimm: die abficht dahinter liegen den eigentlichen namen nicht auszufprechen, und bezeichnet aus demfelben grund die lex falica und die lex Rotharis wie der dichter der Genefis ihn nur als den vierten? 5. minnifto in unfern glolfen, wie bei dem dichter der Genefis der minne/te finger, ebenfo in den denkmälern des dreizehnten jahrhunderts (Haupts zeitfchrift 5, 561 zeile 1720. Fragmente bei Müller 3, 37® zeile 119) und im fchwedifchen. das entfprechende minimus digitus hat Colu- mella, die lex falica 32, 3. lex Alamannorum 65, 22. Baiuvariorum 3, 12. Thuringor. 5, 8. Saxon. 1, 17. Frifion. 22, 32: nur die lex Wifigothor. VI. 4,3. die lex Rotharis cap.89 und Hraban fagen quintus. Heljand 103,18 luttic fingar, altfriefifch tAhi liteka finger, angelfächfifeh Zytla finger, altnor- difch Zitilfingr, die altfchwedifchen gefetze litle finger, englifch little finger, in Bremen und Holftein Zütje finger. wie wir jetzt fagen, der kleine finger, würde im altdeutfchen einen andern finn gehabt und foviel geheilsen haben als der zierliche feine; ich bin ihm zuerft bei Henifch und Dafypodius be- gegnet, der klein oder klein/t finger: auch bei den Holländern ift klein vin- gertje in gebrauch. ferner entfpricht bei den Griechen ö uızges Öuzrurcs und das altfranzöfifche petit dei in den gefetzen Wilhelms des eroberers (Schmid [.178). junkerfinger wird er bei Henifch und Stieler genannt, weil er als der jüngftgeborne betrachtet wird, und kenkes in der Aachner mundart er- klärt fich am leichteften aus kenk kind; endlich führt er im fanfkrit und perfifchen nach Pott f. 285. 287 diefen namen. in unfern gloffen follte, wie fchon ausgeführt ift, neben minnifto noch örfingar ftehen, das die Trierer gloffen überliefern, ferner die Wiener und die bei Nyerup, auch noch Mel- ber. auricularis kennen aufser den genannten gloffen noch Ifidor, Richer 2, 29 (toxicum inter auricularem ac falutarem occultatum), und das geletz- buch Heinrichs I. von England (Schmid f. 273): fpätere übergehe ich; und da der ausdruck den lateinifchen fchriftftellern fehlt, aber die Spanier und Portugiefen auricular, die Italiäner auricolare, die Franzofen auriculaire in diefer bedeutung gebrauchen, fo wird was über die abkunft von annularis gefagt ift, auch hier anzuwenden fein. der dichter der Genefis hat diefen namen, obgleich er ihn nicht vorbringt, gekannt, denn er fagt wie Ifidor ‘das amt des kleinen fingers befteht darin, daz er in daz öre grubilöt (der gewöhnliche ausdruck, Renner 22425 diu ören grübelen)', ja der Vocabu- larius optimus I, 142 und Melber nennen ihn geradezu öregrübel;, auch Bedeutung der deutfchen fingernamen. 493 Henifch kennt den grund, ‘fie dietus quod eo purgemus fordes aurium’; von gleicher bedeutung ift das angelfächfifche earcläfnend der ohrreiniger. die holländer fagen oorvinger, und diefer name ift auch wohl bei uns gebräuch- lich, doch nicht unter dem volk, auch habe ich ihn in den deutfchen mund- arten fo wenig gefunden als im fchwedifchen und dänifchen. die dritte be- nennung, /lutere fchliefser, fteht in dem altfriefifchen recht der Rüftringer allein, und bezeichnet nichts eigenthümliches, da fämtliche finger den ge- fafsten gegeftand umfchliefsen. ebenfo beurtheile ich das oben bei dem dau- men angeführte Aaldere: beide mögen zufällig entftanden fein. alle diefe bezeichnungen des kleinen fingers beziehen fich auf fein äufserliches, und können nicht den eigentlichen bedeutungsvollen namen enthalten. vielleicht fteckt er in dem andern holländifchen, fchwer zu erklärenden pink. das wort, das auch als femin. pinkje vorkommt, bezeichnet, wie im englifchen und niederdeutfchen (Bremer wörterbuch 3, 318), ein kleines fchmales fchiff, einen kahn: aber Shakespeare gebraucht es, gewis im finne der volksfprache, für meretrix, und damit fiimmt die nebenbedeutung, die bekanntlich das la- teinifche navis hat. der kleine finger ift der fchwächliche, weshalb er bei den’ Griechen wyw, der nicht weit fehen kann, in Aachen piephans, im Bergifchen piepling genannt wird: er ift der fich einfchmeichelnde, der liftig umher kriechende, verächtliche: “hure’ fchimpft man einen feigen. diebifch mag er auch fein, war doch Mercurius fein gott, und die Griechen konnten ihn nur folcher eigenfchaften wegen zaxcs nennen. in dem kindermärchen (ft. 20) fchliefst er, von der hand abgefchnitten, das thor des glasberges auf. es gibt bei uns kinderreime, in welchen die andern finger fich über ausfüh- rung eines lofen ftreichs befprechen, der daumen wird blofs genannt und handelt nicht mit. darnach ifst der lecker gerne pflaumen: der lange will wiffen wo fie zu holen find, denn dazu ift er gefchickt: der vierte, der kun- dige, gibt den weg an, ‘wir wollen fie ftehlen’: der piepling, der fich fürchtet, droht er wolle alles beim vater verraten. in einer ähnlichen erzählung aus Süd- deutfchland derfelbe fchlufs: von dem daumen ift nichtdie rede, der lecker fällt (beim obftnafchen) ins waffer, der Zange holt ihn heraus, der arzt legt ihn ins bett, und der kleine läuft um es bei der mutter anzubringen. die na- men habe ich zugefetzt, denn bei dem vortrag werden fie nicht genannt, fon- dern mit dem zeiger der rechten hand wird auf jeden finger der linken ge- deutet, wie an ihn die reihe kommt. diefelbe erzählung, doch ungenauer 494 W. Grimm: aufgefafst, in H. Smidts plattdeutfchen kinderreimen f. 34. in der dritten, einer Aachner (Idiotikon f. 38), ein anderer ausgang, der dümeleng hau e ferkfche gegolden (ferkelchen gekauft): der leckfeng hau et dudt gedoh: der Zangmann hau et ege fchaaf gelath: der Johann hau de putefe (würfte) gemaht: en de fchelme piphans hau alles opgeifse (aufgegeflen) ; fein liftiges diebifches wefen wird hier angedeutet. eine vierte erzählung aus dem Meck- lenburgifchen nach mündlicher überlieferung fteht zwifchen den vorigen, der lecker fchüttelt die pflaumen, der langmann fammelt fie, der goldringer trägt fie nach haus, der kleine fchelm frifst fie alle auf. auch in den mär- chen fteckt der kleine hausgeift dem herrn was das gefinde heimlich un- rechtes und böfes gethan hat. wir pflegen einen neugierigen, der fich durch zudringliche fragen läftig macht, mit der antwort abzuwehren mein kleiner finger hat mirs gefagt: diefen ausdruck kann ich in einem alten gedicht nachweifen (Fragmente bei Müller 3 feite 27®), ich weiz vil wol waz dä ge- fehach,, min minnefler vinger mirs verjach. allo find wir auch hier zu einem perfönlichen alpartigen wefen gelangt. Exhortatio ad plebem chrifiianam. 495 (A) Audite filii regulam hlofet ir chindo liupoß fidei quam in corde memoriter rihti dera calaupa habere debetif. dera ir in herzin ca huctliho hapen fculut. Quia chriftianum nomen accepiftf. jr den chriftaniun 5 intfangan eigut. Quod elt ueltre indicium daz ilt chundida iuuerera chriftianitatil. a domino in[pi chriftanheiti fona demo f: ratu ab apoltohif' inlti truhtine inman a tutum. fona fin felpef iungiron calez 10 it Cuiuf utique fidei dera calaupa cauuillo E pauca uerba funt faoi uuort [int fed magna in ea conclu uzan drato mihiliu caruni duntur myfteria. dar inne [int pifangan. Sanctul etenim fpiritul Uuiho atum cauuillo dem 15 miniltril ecclefiae mailtron dera chriltan fanctil apoltohif. heiti dem uuihom potom [inem 496 W. Grimm: (B) Ita dictauit uerba deifu uuort thictota ful tali breuitate. "lihera churtnafli Ut quod omnibuf cre daz diu allem chriftanem dendum eft chriftanif za galauppenne ilt (emperque profitendum ia auh fimplun za pigehanne 5 omnel pollent intellegere daz alle farftantan mah"” et memoriter retinere ja in hucti cahapen. quomodo enim le jn huueo quidit fih der man chriftianum dicit chriftanan der deifu foun quia pauca uerba fidei uuort dera calaupa 10 qui faluanduf dera er caheilit fcal fin eft ia dera er canelan [cal etiam et orationil do ia auh dei uuort def fraono minice que iple capetel dei der truhtin dominul ad orationem felpo za gapete 15 conftituit cafazta. Neque dilcere neque uult uueo mag er chriltani fin in memoria retinere der dei lirnen ni uuili noh in finera cahucti hapen. Exhortatio ad plebem chriftianam. 497 (©) Uel quomodo odo uue mac der furi an pro alio fidei dran dera calaupa pur (ponlor exiftit geo fin ado furi andran qui hanc fidem der deo calaupa an nelcit. noh imo ni uueiz. 5 Ideoque nolle pidiu fculut ir uuizan debetif filioli mei chindili miniu quando nec unuf uuanta eo unzi daz quilque ueltrum iuuer eo galiher finan fillol eandem fidem filiolum fuum defelpun calaupa den 10 ne ad intellegendum docuerit calerit za farneman quem de baptilmo exciperit. den er ur deru ahnt Reul' eft fidei daz er fculdig ift uuidar fponlionif gaotel caheizel. mit i filleol leren farfu et-qui hanc filiolum fuum neglexerit ia der den finan 15 jn die iudicii rationem za demo lonatagin redia reddituruf erit gepan Ical. ur Philos.-histor. Kl. 1846. Rrr 498 W. Grimm: (D) Nu allero manno calih. Nune igitur omnif. qui chriftianul effe uoluerit. hanc fidem et orationem dominicam. omni felti natione [tudeat didicere Et eof quod de fonte excepe rit edocere. ne ante tribunal chrilti cogatur. ra tionem exloluere. Quia dei iuffio eft et falul noftra et domina tionil noftrae mandatum Nec aliter pollumul ueniam conlequi delictorum homo man caput haupit uerticem [keitila capilli fahl oculof augun aurel[ aorun nare[ nala dentef zendi der chriftani fin uuelle. de galaupa iauh daz fro no gapet. ( calirnen alleru ilungu ille 5 ur Jauh de kaleren de er tauffi intfahe. daz er de za lonatage ni uuer pan canaotit radia urge uuanta iz ilt cotel capot 10 ia daz ilt unfer heli ja unfarel herrin capot. n noh uuir andar uuil ni magu unlero funteono antlaz cauuinnan. 15 facial uuangun. mantun chinni pein maxillal chinn timporibuf chinnapahhun. collo hall. hiuffilun fcapulaf 20 ahlla. Glo/ffae caffellanae. (E) ahfla [kirit humeruf tondit tundi meo capilli [kir min fahl radı memeo colli [kir minan half radı meo parba f[kir minan part radice[ uurzun labia lefla palpebre. prauua nun inter [capulaf untar harti dorfum hrucki unofti [pinale ein hruckipeini. rene[ lenti coxa deoh deohef. of maior daz mxra pein innuolu chniu ubia pein calamel uuidarpeini talauun anchlao 499 calcanea ferfna pedef foozi ordigal zaehun uncla nagal membraf lıdi 5 pectul prult brachia arm manul hant palma preta digiti fingra 10 polix dumo index zeigari mediu[ mittarolto medicuf laahhi articulata altee 15 minimuf minnifto putel darm putelli darma Rrr 2 500 lumbulum figido pulmone intrange ftomachuf! latera coftif unctura cinge lumbul umbilico pecunia caualluf equm iumenta equa puledro puledra anımalıa W. Grımm: (F) lentiprato lepara lungunne indinta mago fitte rippi [mero curti napulo napulo fıhu hrof hengilt marhe marhe folo fulihha hrindir bouefl uaccal ohflun choi armental hrindir pecora pirpici fidelli ouiclaf agnelli porciu ferrat troia feruua purcelli aucal auciun pulli pulcinf calluf gallina (kaaf uuidari 5 chalpir auui lempir fuuinir paerfarh 10 fuu fuu farhir canli caenlincli 15 honir honchli hano hanın Gloffae caffellanae. (G) (@) (b) (e) pao phao camifa pheit implenuf eft paua phain pragaf proh fol ift calu huf deuruf deohproh palaf domo cadam fallelal fanun fcufla manlione. (elidun. wuuindicaf. uuintinga (appal 5 thalamu[ chamara mufflaf. hantfcoh hauua ftupa ftupa uuanz irhiner faccural bifle phefal uuala uuahlir achuf keminada cheminata a putin manneiral furn. ofan ir choffa parta 10 caminul ofan Henne choffa fodarmaziu. furnax furnache fifireol ftanta ficilef fegradal lagarari cauuella potega fihhila ftabulu ftal gerala tina. zuuipar falceal pridiaf wuuanti fiala einpar [feganla 15 efilof pretir (edella ; ampri taradrof mediran cimpar feltar (ehtari napugaera pif firft calice ftechal fcalprof trape[l capretta hanap hnapf feraoti [ i capriunf rafun cuppa chupf planaf 20 feandula f(kintala caldaru chezil paumfcapo pannu lahhan caldarora chezi lionel. tunica. [eia. tunihha. Ren hahla Be uuganlo martel hamar 25 501 W. Grimm: (H) mallei. (laga. hamar. et forcipa. anti zanga. et inchul u - flafca » anti anapaoz. deapil. picherir. filuariaf. folliu. puticla mandacaril. moof. wa. canc. fac iterum. to auar. citiuf. (niumo. uiuaziu. li. argudu. (keero. moi. mutti. quanta moi. in manage mutte. fim. halp. aia tutti. 5 uuela alle. ueftid. cauuati. laniu. wueltid. wuul linaz. lini. weltid. lininaz. tramolol. (ap uelluf. uuilluf. punxifti. ftahhi. punge. [tih. campa. hamma. ponde rofuf. haolohter. albiol' oculuf. 10 (taraplinter. gyppul. houa rohter. et lippuf. prehanprauuer. clauduf. lamer. mutuf. tumper. tinal. zuuipar. fitulal. einpar. guluium. noila. Indica mih. fage mir. quomodo. uueo nomen habet. namun habet. homo 15 ifte. defer man. unde eftu. uuanna piftdu. quif eftu. uuer piltdu. unde uenil. uuanna quimif. de quale patria. fona uueliheru lantfkefi. pergite. findof. tranliui. foor. tranlierunt. forun. tranfiunt. farant. wueniftif. quamut. uenimuf. quamum. 20 queliuimuf. fohtum. quod nobifl. daz unl. necelle fuit. durft uual. quid fuit. uuaz uuarun. necellitaf. durftii. multum. manago. necellital eft. durft ift. nobil. unf. tua. dina. 25 Gloffae caffellanae. 503 MD) gratia. huldi. habere. za hapenne. intel lexifti. firnimif. non ego. nih. firnimu. ego intellego. ih firnimu. intellexiftif. fir namut. intellexifif. firnemamef. mandalti. caputi. mandaui. capaot. eigo. ih auar. 5 remanda. capiutu. tu manda. du capiut. et ego facio. anti ih tom. quare non uuanta ni. facif. toif. ficp fie potelt. fo mac. ' fieri uuelan. fapienf homo. [paher 10 man. ftultuf. toler. ftulti funt. tole fint. ro mani. uualha. Jfapienti funt. fpahe fint. paioari peigira. modica eft. Iuzie ift. fapienti. (pahe. in romana. in uualhum. pluf habent. mera ha pent. fiultitia. tolaheiti. quam fapientia. den 15 ne Ipahi. uolo. uuille. uoluerunt. uueltun. uo luilti. uueltol. cogita. hogazi. detemetipfum. pi dih felpan. ego cogitaui. ih hogazta. lemper fimplun. de me ipfum. fona mir felpemo. bonum elt. cot ift. malaf. upile. bonaf. cotiu. 20 504 W. Grimm: LATEINISCH ROMANISCHES REGISTER ZU DEN CASSELER GLOSSEN agnelli lempir F,8. aia wela H, 5. albiosculus (l. albioculus) ftaraplinter H, 10. animalia hrindir F, 19. argudu fkero H, 4. armentas hrindir F, 3. articulata E,15 [. auricularis. aucas canfı F,14. auciun cenfincli F, 15. aures aorün D, 16. (auricularis Örfıngar E, 15). bifle phefal G’, 8. bonas (l. bona) cötiu 1,20. bonum cöt 1, 19. bores ohfun F, 1. brachia arm E,7. calamel widarpeini E, 17. calcanea ferfnä E,1. caldarora chezi G', 22. caldaru chezil G®, 21. calice ftechal G', 18. callus f. gallus. caminus ofan G°, 11. camifa pheit G",1. campa hamma H, 9. capilli fahs D,18. E,3. capriuns räfın G*, 20. caput haupit D, 16. caricx födar G®, 11. cafa hüs G’, 3. capa putin G®,9. cavallus hros F, 13. cavella potega GP, 13. keminada cheminätä G’, 9. cinge curti F,9. citius fniumo (fniumor) H, 3. claudus lamer H, 13. cogita hogazi 1,17. cogitavi hogazta I, 18. colli hals E, 4. collo D, 19. coflis rippi F, 7. coxa deoh E, 13. cramailas hahla Gt, 24. cuppa chupf G*, 20. de fona H,18. 1,19. pi 1,17. deapis (l. deapir) picherir H, 2. dentes zendi D,18. deurus deopröh G", 3. digiti fingra E, 10. dolea putin G’, 9. domo cadam G’,4. dorf/um hrucki E,10. ego ih 1,2. 3.5.7.18. equa marhe F, 16. equum hengift F, 14. es pift H, 16. 17. efilos pretir G®, 16. eft ift G‘,t. H, 25. 1,13. ei’H, 12.4 H222.T, ih avar 1,7. fac 16 H, 3. facio töm 1,7. facis töis I, 8. Jacias wangün D, 16. 2. 7. et ego Gloffae caffellanae. falceas feganfa G‘, 14. faffelas fanun G',4. /errat perfarh F, 10. ‚Jidelli chalpir F, 6. fieri welan 1, 9. figido lepara F, 2. Jomeras waganfo G‘, 24. forcipa zanga H, 1. Juiftis wärut H, 21. fuit was H, 22. 23. furn ofan G°, 10. Jurnax furnache G’, 12. gallina hanin F, 19. gallus hano F, 18. gerala zwipar G’, 14. gyppus hovarohter H, 11. gratia huldi 1, 1. (g)uinuolu chniu E, 15. gulvium noila H, 14. habere za hapenne 1,1. habent ha- pent 1,14. habet habet H, 15. hanap hnapf G’, 19. homo man D, 15. H, 15. I, 10. humerus ahfla E, 1. idrias chöffa tunne GP, 10. implenus fol G°, 1. in in 1, 14. f. zu H,5. inchus anapaoz H, 1.2. index zeigäri E, 12. indica fage H, 14. intellego firnimu I, 3. intellexifti (in- tellegis) firnimis I, 1. 2. intellexi- ‚ftis firnämut 1, 3. intellexiftis (in- tellegimus) firnemames I, 4. interfcapulas untar hartinun E, 9. Philos.- histor. Kl. 1846. 505 intrange indinta F, 4. ipfum felpan 1, 17. felpemo 1,19. ifte defer H, 16. iterum avar H,3. jumenta marhe F, 15. labia leffa E,7. laniu wullinaz H, 6. latera fitte F,6. lini lininaz H,7. liones feh G‘, 22. lippus prehanpräwer H, 12. Zumbulum lentipräto F, 1. Zumbus napulo (lancha) F, 10. major daz mera E, 14. malas (mala) upile (upiliu) I, 20. mallei flaga hamar H, 1. manda capiut I, 6. mandafti caputi I, 4. mandavi capaot 1,5. mandacaril mös H, 3. manneiras partä G‘,9. manjione felidun G‘, 5. mantun chimni D, 17. manus hant E, 8. martel hamar G, 25. mazxillas chinnpein D, 18. me mir 1,19. meo min E, 3.4. mi- nan E,3. medicus lähhi E, 14. mediran cimpar G*, 17. medius mittaröfto E, 13. membras lidi E,5. meo min minan. f. me. mih (mihi) mir H, 14. minimus minnifto E, 16. modica luziec I, 13. Sss 506 moi mutte mutti H, 4.5. mufflas hantfeöh G", 6. multum managö H, 24. mutus tumper H, 13. nares nala D, 17. neceffe durft H, 22. neceffitas durft H,25. durfti H, 24. nobis uns H, 22. 25. nomen namun H, 15. non ni 1, 2.7. oculos augun D, 19. ordigas zehün E, 3. os pein E, 14. ofti fpinale hruckipeini E, 11. oviclas awi F,7. Paioari Peigirä 1, 12. palas feüfllä G‘, 3. palma preta E, 9. palpebre präwa E, 8. pannu lahhan G‘, 22. pao phäo G’,1. parba part E,5. patria lantikeffi H, 18. pava phäin G’,2. pecora fkäf F,4. pectus pruft E, 6. pecunia fihu F, 12. pedes fözi E,2. pergite (pergis) findös H, 18. pirpiei widari F,5. pis firft G°, 18. planas paumfcapo G‘, 20. plus mera 1,14. polix dümo E, 11. ponderofus haolohter H,9. 10. W. Grimm: porciu fwinir F,9. poteft mac 1,9. pragas pröh G", 2. pridias wanti G°, 15. puleins hönchli F, 17. puledra fulihha F, 18. puledro folo F,17. pulli hönir F, 16. pulmone lungunne F,3. punge ftih H, 9. pun«ijti ftähhi H, 8. purcelli farhir F,13. putel darm E,17. putelli darmä E,18. puticla flafcä H, 2. quale weliheru H, 17. quam denne 1,15. quanta in (l. weo) manage H, 4. quare wanta 1,7. quififtis (quasfiftis) föhtut H,21. que- Jisimus föhtum H, 22. quid waz H, 21. 23. quis wer H, 16. quod daz H, 22. quomodo weo H, 15. radi fkir E, 4.5. radices wurzüun E, 6. remanda (remando) capiutu I, 6. renes lenti E,12. Romani Walhä 1, 11.12. in Romana in Walhum I, 14. Jaccuras achus G‘, 7. Japiens fpäher I, 10. fapienti (fa- pientes) fpähe 1, 12. apienti (/a- pientia) (pähe (fpähi) I, 13. Japientia Spähi 1,15. Gloffae ca/Jfellanae. Jappas hawäa G‘,5. - Jealpros fcraotifran (fcraotifarn) G‘, 18. Jeandula fkintalä G’, 21. Jeapulas ahfla D, 20. interfcapulas untar hartinun E, 9. Jeruva fü F, 12. Jedella ampri G+, 16. Jegradas fagaräri G*, 13. Jeia tunihha G‘, 24. ‚Semper fimplun I, 18. Jeftar fehtari G®, 17. fiala einpar G’, 15. Sic I, % Jieiles fihhilä G‘, 12. Jideola einpar G', 15. Jiuvarias H, 2. Jim halp H, 5. fifireol ftantä GP", 12. Jitulas einpar H, 14. ofti /pinale hruckipeini E, 11. Jtabulu ftal G', 14. Jtomachus mago F,5. ftulti tole 1,11. /tultus toler 1,11. Jtultitia tolaheiti I, 15. Stupa ftupa G°,7. Junt fint 1, 11.12. talauun anchlao E,18. taradros (tarabros) napugerä G‘, 16. temetipfum dih felpan 1,17. thalamus chamara G‘, 6. tibia pein E, 16. timporibus chinnapahhun hiuffilün D, 19: 507 ticinne cöffa födarmäziu G®, 11. lina zwipar G',14. tinas H, 13. tondit fkirit E, 2. | tramolol fapan H, 7. transierunt förun. transiunt farant. iransivi för H, 19. irapes capretta G‘, 19. troia fü F,11. zu dü H, 16. tua dina H, 25. tundi fkir E,3. Zunica tunihhä G*, 24. Zutti alle H, 5. ubi war H, 21. umbilico napulo F, 11. un ein E, 11. uncla nagal E, 4. uncitura {mero F,8. unde wanna H, 16. 17. va canc H, 3. vaccas chöi F, 2. vellus willus H, 8. venimus quämum H, 20. venis qui- mis H,17. veniftis quämut H, 20. verticem fkeitilä D, 17. veflid cawäti H, 6.7. vivaziu Ali H, 4. volo wille. voluerunt weltun I, 16. voluifti weltös 1,17. wanz (hantfeöh) irhiner G#,7. wafa wahlır G", 8. windicas wintinga G,5. Sss 2 508 W. Grimm: DEUTSCHES REGISTER ZU DEN CASSELER GLOSSEN achus faccuras G‘, 8. ahfla /capulas D, 20. humerus E, 1. alle zuiti H, 6. alte E, 15. ampri fedella G’, 16. anapaoz inchus H, 2. anchlao Zalauun E, 18. anti. ea: 2.1 IT. aorün aures D, 16. arm drachia E,7. augun oculos D, 19. avar iterum H, 3. awi ovielas F,7. cadam domo G', 4. canc va H,3. canli aucas F, 14. capaot mandavi 1,5. capiut manda I, 6. capiutu remanda (remando) I, 6. caputi mandafti 1,5. capretta Zrapes G', 19. cawäti ve/lid H, 6. cenfincli auciun F, 15. cöt bonum. cötiu bonas (bona) 1, 20. curti cinge F,\. chalpır fidelli F, 6. chamara thalamus G', 6. cheminätä keminada G‘, 9. chezi caldarora G', 22. chezil caldaru G', 21. chinnapahhun zimporibus D, 19. chinni mantun D, 17. chinnpein maxillas D, 18. chniu (g)uwinuolu E,15. chöffa idrias G!, 10. tieinne G®,11. chöi vaccas F,2. chupf cuppa G', 20. darm putel E,17. darmä putelli E, 18. daz quod H, 22. E, 14. denne quam 1, 15. 16. deoh coxa E,13. deohes E, 14. deohpröh deurus G", 3. defer ifte H, 16. dih felpan zemetipfum 1,17. dina zua H, 25. dü {u H, 16. 17.11, 6: dümo polx E,11. durft neceffe H, 23. durft neceffitas H,25. durfti neceffitas H, 24. ein un E, 11. einpar fiala. fideola G’,15. itulas H, 14. fahs capili D,18. E,3. fanun fa/felas G", 4. farant Z/ransiunt H, 20. farhir purcelk F, 13. ferfnä calcanea E,1. ° daz (mera pein) fihu pecunia F,12. fingrä digiti E, 10. firnemames intellexiftis (intellegimus) I,4. firnämut intellexiftis 1, 3.4. Gloffae caffellanae. firnimis intellexifti (intellegis) 1,2. firnimu intellego 1,2. 3. firft pis G’, 18. flafeä puticla H, 2. födarmäziu G’, 11. fol implenus G‘,2. folliu H, 2. folo puledro F,17. fona de H, 18. 1,19. för transivi. förun transierunt H, 19. fözi pedes E,2. fulihha puledra F, 18. furnache furnax G‘, 12. habet habet H,15. f. za hapenne. hahla cramailas G', 24. halp /im H,5. hals coli E,4. collo D, 19. hamar flaga mallei H,1. martel G, 95; hamma campa H,9. hanin galina F, 19. hano gallus F, 18. hant manus E,S. hantfcöh mufflas G?, 6. haolohter ponderofus H, 10. za hapenne habere 1,1. hapent ha- bent 1,14. 15. f. habet. hartinun /capulas E, 9. haupit caput D,16. hawä sappas G‘,6. hengift eguum F, 14. hiuffilün D, 20. hnapf hanap G’, 19. hogazi cogita 1,17. hogazta cogitavi 1,18. hönir pulk .F, 16. hönchli puleins F, 17. hovarohter gyppus H, 11.12. hrindir armentas F, 3. 19. hros cavallus F, 13. hrucki dorfum E, 10. hruckipeini ofli /pinale E,11. huldi gratia 1,1. hüs cafu (cafa) G’, 3. ih ego 1,2. 3.5.7. 18. ili vivaziu H, 4. in in 1,14. (weo) H,5. indinta intrange F, 4. irhiner (irhiner hantfeöh) wenz G',7. ift eft G‘,2. H, 25. 1,13. 20. lahhan panu G‘, 22. lähhi medicus E, 14. lamer claudus H, 13. (lancha f. zu Zumbus F, 10). lantfkeffi patria H,18. leffa Zabia E,7. lempir agnelli F, 8. lenti renes E,12. animalia F, lentipräto Zumbulum F, 1. lepara figido F, 2. lidi membdras E,5. . lininaz Zni H,7. lungunne pulmone F,3. luzie modica 1,13. mac poteft 1,9. mago /lomachus F,5. man homo D, 15. H, 16. 1, 11. (weo) manage quanta H,5. managöo multum H, 24. marhe equa F,16. jumenta F, 15. 510 mera major E,14. plus 1,14. min meo E,3. minan meo E, 4.5. minnifto minimus E, 16. mir mih (mihi) H,14. me 1, 19. mittaröfto medius E, 13. mös mandacaril H, 3. mutte mutti moi H, 4.5. nagal uncla E, 4. namun nomen H, 15. napug£erä Zaradros (tarabros) G‘, 17. napulo Zumbus F,10. umbilico F,11. nafa nares D, 17. ni non 1, 2.8. noila gulvium H, 14. ofan caminus G’,11. furn G', 10. ohfun doves F, 1. (örvingar auricularis f. zu F, 15). part parba E,5. partä manneiras G‘, 10. paumfcapo planas G°, 21. Peigirä Paioari 1,13. pein os E,14. tibia E, 16. perfarh ferrat F, 10. phäin para G',2. phäo pao G’,1. pheit camifa G',1. phefal bifle G®, 8. pi de 1,18. picherir deapis (deapir) H, 2. pift es H, 16.17. potega cawella G',13. präwa palpebre E, 8. prehanpräwer Zippus H, 12. preta palma E, 9. pretir efilos G‘, 16. W. Grimm: pröh pragas G',2. pruft pectus E, 6. putin cava dolea G®,9. quämum venimus. quamut veniftis H,20. quimis venis H,17. räfün capriuns G’, 20. rippi coftis F,7. fagaräri fegradas G°, 13. fag& indica H, 14. fapan iramolol H, 7. fkäf pecora F,4. fkero argudu H,A4. fkeitilä vericem D,17. fkintalä /candula G*, 21. fkir radi E, 4.5. tundi E, 3. fkirit tondit E,2. feraotilran (feraotifarn) fcalpros G‘, 19. “fcüflä palas G°,4. feganfa falceas G‘, 15. [eh liones G‘, 23. fehtari feftar G', 17. (in) felidun manfione G“,5. felpan ipfum 1,18. felpemo I, 19. fihhilä feiles. G‘, 13. fimplun /emper TI, 19. findös pergite (pergis) H, 19. fint Junt 1,11. 12. fitte Zatera F, 6. flaga hamar mallei H, 1. {mero unclura F,8. fniumo (fniumor) citus H, 4. fö fie 1,9. föhtum quafivimus H, 22. quififtis (queefiftis) H, 21. föhtut Gloffae caffellanae. fpähe fapienti (fapientes) 1,12. fpähe (fpähi) fapienti ( fapientia) 1, 13. fpäher fapiens 1,10. fpähi /apientia I, 16. ftähhi punxi/i H,S. ftal fiabulu G°,14. ftanta fifireol G®,12. ftaraplinter albios oculus (albioculus) H, 11. ftechal calice G*, 18. füh punge H, 9. ftupä /lupa G°, 7. fü feruva F,12. troia F, 11. fwinir porciu F,9. tö fac H, 3. töis facis I, 8. tom fa- cos. 7: tolaheiti /Zultitia 1,15. tol& /tulti. toler /tultus I, 11. tumper mutus H,13. tunihhä Zunica G°, 24. tunne idrias G?, 10. uns nobis H, 22. 25. untar hartinun interfcapulas E, 9. upile (upiliu) malas (mala) I, 20. waganfo fomeras G°, 24. wahfir wafa G",8. Walhä Romani 1,12. in Walhum in Romana 1,14. wangün facias D, 16. wanna unde H, 16. 17. wanta quare 1,8. wanti pridias G°,15. wär ubi H, 21. wärun H, 23. wärut /uiftis H, 21. was /uit H, 23. waz quid H, 21.23. wela aia H, 6. weliheru quale H, 18. weltös weltun f. wille. weo quomodo H, 15. f. zu H,5. wer quis H, 17. welan fieri I, 10. widari pirpiei F,5. widarpeini calamel E, 17. wille volo I, 16. weltös voluifti 1, 17. weltun voluerunt 1, 16. willus vellus H, 8. wintinga windicas G',5. wullinaz Zaniu H, 6.7. wurzün radices E, 6. za hapenne habere 1,1. zanga forcipa H, 1. zehün ordigas E, 3. zeigäri index E, 12. zendi dentes D,18. cimpar mediran G°,17. zwipar tina G’,14. tinas H, 13. f. 431,29 ift zuzufügen 14. /untiono Mch. f. 439, 20 zu lefen daum- feapo f. 464, 4 nom. pl. fem. in der folg. zeile 760 ftatt 170. f.504° albios oculus und ferfna: 451,20 zu löfchen ‘wie fer/nd der pl. fein kann’: nach- zutragen f. 489, 8 Konrads trojan. krieg 21559-62 ich fach iuch dicke reichen mit dem vinger an die bruft, dar ane erkant ich den geluft, den ir durch minne truoget. iR Jar A, u 1 BRTEIE, esse. Ben a DE 072 Yn -_W_ Grimuu. Exherfatio. hist.phil. kl 1846. A T rm Am dresfitm regetai zung erchinde lupor f' da a in corde aaTe are) or) n hra d eracalanpa hech re Ale FREIERE DEN ur hier h [«) has GME ulut» ga pıAnm BORMREEEHAEE | 1° BREITET InTfaenmen Azur. dei eft ure ındacni h Ar frehundıda u ler err gpianızenf an jchyfteenhau ramı abaportohr nt y ryuhnane ınmancAa KLITLIINH m lpefungrn nis 2 c (nuuftegien, fde x Heracalaı upA camınfla. va pancauerbar n: ji“ 01 much ars {ve Aniagnannenconclu) NMeAstaisito DE carıım Aaurein- myfe Ma- (der mnehnprfanganı cr - der NE yo wor auuffo dem 18 4 Ber, ee | marftresn dan Achfftar fer apaftcdıf, 6; demmnuhom pe Be Zu Treesiäugnerkat of so tue wräut ecı brain ucıe- Uheroe ceburrnaffi Urgdemnub; cre Das du allanı chpfanfim derda expiamf | gasıc lauppeuneafz T emp} p frrendur \ saauıh fraplun zppizebanne- 2 Omr paffene ıreellegeye) Vazallefarfamanmah” Slmemontrelmere- / yanbuca cahapen, uomadla entfe pp uueo quudıeh hdarman xpianudeer \_chnfaanan derdeiufoun enecpawauerbafide) nuoftdera ca Lupa z qui Aluandıf / deraercahelır kalfın Fi sadera er can&lanfenl ix KLorwaomTtdo)\ 1X auh da uuoh-derfraone murice- quei pfe cap&er deıder- wuhen relpo zasapa e Ant aBoranonem | con'hnurc CATAZ IC, nem Aıreefeneg; uubr uuenrmane chyfanpn. inmenoyarelı na derde aa nun nah antnärscahbucenbapm 7 W. Grumm Exhortatie. bist, phil. kl. 1846. c, 1 elquomo de odo unernacderfunan pabe fidei dreen deraca laupapar ponrar Kifere zo NN adofim andran qui hınc nd, derd eocalaupalsaheyar aretrcrT. noh mo niıumudiy, Deo que notre. prdiu feulurır- umsan DebAh fihol me \ chindıllm ımıu I ıuındo neun uUuanca eo unzıdaz put nefreum \_ tmuer eo gahber Pan defide fhkols Yusı derelp umcalau pa da Adımrellegendu docueyr caleyyr zamr: n man que debaptıfno de dnerurdenı rauf. Rear efider Dayer fenldıa ft uuDdar ”& ' Lv &r med PORTS ei ki EA re erghancfilialätun nesteenn) jener da ana E n diesndıeır ton Zadar ‚CHI DA Tagunmtd IN reddirorufsgrt gepanTYecal- um 70. 7 ‚W. Grunm Exhertat to. bist. phil. kl. 1846. D. Hune tom: ( Sudllero manno calıh- \ — ' aq Kpiar Feuolumr. i der-chyrtag Gnmmelle. han hide & orAuone- Degulaupa iAuh daz ho dem eo ray \ rogapeı, 7 eahrnen nauone Fade atdtdcgys Meru ılungustte- 7 Ereorgd deforle gpe Taub dekatrn den ryt edocspe--neanme- ( rauffı m kb analaepı cogar YNYy ZMo manage nonem &ffoluere: CANASTTrXDIAurge u ADdtr fo eft Lmsarımaız ıfcomerapar a Aal. erdomna vadaz ı(t unrerh eis vondnraemandsur JAaunrer erh Aryneagorts N ecalır: tur ucmam noh ua“ BE Aruunf mag conrequ dellorym Tunterofumeone ansclas, CRUMNARr Z > me men facı Ay wuadar arm: a haupt Aurel (| Aorun. manmeuın ebınmı 3" nee! Yor9yr akt nefh = ya \ ala) nartt \narc ca ph Yahr derner zn dı aculo { Auau » Tim ponb; chınn apabhun callo hisfrlur Keapulur ahylec- W Grm Exhortatio, hist, phil. kl. 1870. E. ME ahrla BE ont forma Se \ peder a ex, -undenees er irmungahr \ Ri -Ar BIN. ” % ande ae Emenr U, Fkimmmanhalf um N \ Na, N Edge j yreostinman pepbe Heimım En sanshy? ur er ber] In dee wurzun Ich { Y | | Y prit ecbi W | Verfa hr Re l, iR ) BR ®. F u na BI I E ! K 4 & pet v ) Ce- | Drau | v3 ana { » ano & | nun \ Iiar feapu Leer NIIT AA i yel mA F yras \ f darria hrashi | dıqrm \ fingra ) vattmachtparm- | ot > ervei ee le Als 5 tjpi at ae sn fi ü ie y m DIE , Zara £ 3 } ’ | ' 9 ES nd «1 nn ei ar Mi, 2 { Eu a m At Ts) 5) BN7; \ a E f io } INCzi: . ' ! % N‘ lalsı) van lu ' cnnıd _ Eu f} N ey T ATCE rm = / rm x Y ” h ti \ Felt \ vraesmyymyiby } mr) cr ! | ’ y N \ eAalcı mel \ und pi rys 131 \ peurel ER EN % 4 : Du | X CARE es rar 9 purell j d Er Ts. 0. u m Exhorlatie. hast. phil. Ki. 16 F. Kumbult lee at bouwer.x ohrun finde lepceore | Hacaf chos palma ne lungunne mine] hn ndır Imereen IO- indırrra pecor» fkaaf Tomachur mAgo pp m den lag Nrre | füdell, cheeiper Eur nyppi oweker aa unchne me | Asnelh lempır- .sın zu c ut porau Treu lum bur N puls terra paerfooch umbılico rapule | ro1a Yıscı pecumia fhu |feruua fun ceanAallur hrer‘ porzell, ferhır eayum " har # [| auecar canfı 1urmrec marha | Aucıun esanfındı caqua marhe P alla ho nıY vuleche felo pulcınr hanehl, pa Lex} N fulshl, alea Hy ann mals bndır grelama haemm W. Grimm Exbortatie. hist. phil. kl. 1846. 6. PAS er G Ai dome mianfione. feld: halar a birle kömnada fern, csAmnay furnax fegraDdaf ftecbulu pnd ar enlar mecran pır Tresper sapanr fcan 9% panmnu WUNoa- (AN phao camıfa phar j IMp Lenuf& L phaın ) pressar proh lu hur deururf deoh prob peclup ende \ farreler fernun | feupla wu d wa udn fi appaf chamaronfplar. basic | Yan on uuang hi ne” FAccHrAf pheral unafa uuah in sehn r voller chann certu‘Ar urırt mMAHHAFAT afım (runde choffis aan rer chofyafodarmazın furnache Wuırol Nramra fagoya) Jcaunella powsa nkhıla Tkel zerelarına . gunpA ralaaıf ua ee An PATrT eaanlıa presir (e della. amprı/ Tavadımf eimpar | reYte feb zen | nıpuaasa frtr calıce frechat} ge ANDEREN, Apr hanıp hnap remain roefun ui '; Fe = (kurala caldaru chez ( pauyaya” Baer © caldarorn cher pr veh zunıbha- Ei adlar h Be RE. Kan 113 mar rel heıcmar yo W. Gruom Exhertatio. kist. phil. kl. 1046. #. male. laga.hasır, slfor.cipa- Anmzanga-sl inchur Anz ANAPAIZ. dleapıy. p! cher Nluamar. follın. pane Ar mandacanl. moar, ua - cancı fc arg. m auar- eicauf. fnıuma- utuaz Lu. ıılı. corzudu. Tkeero. mot: mut a molsınman ABEemuTTer (im. halp, Marurti, = alle. vern. ‚eanuar. Lan verad, ut maz. Uinı- ucfhd. | > T Lnunag, wamolalı ar uellur alla So e Pange- (Hh. es | eg Pohl. \ lhhamma: ponde vofuf, haale < | \ A ueran ie Yhora pura- | En; Appuf. \ en.; ß in . ae AU Tumpärt TInefgumparı ausmade. 2 Zuluuum. noılas Indicamıh. (Ageyır. uuegy nomen habs. vanıunhcebe. home Ne. Pr unde-ertu. unaına pirdu. quuferru nmuerp unde uengg uLAN NA eAuumıy. dequccle pama, fona unehberu len r\keffh- parseme. Yindef. vrecıfuu, Par. vunsier- farun- zrannur) - Krerzent, uenuhn, uArrIzS- ven. quamum. ubı fuhr. uusru Art. qundl quifhr: uuazrob Ur. ill. (oem, gdnob. Anz unf: neserrefur. durfr uuarf), qudfue. uuAz u uarum HNEceN Teer. durfte mulay. mana 3° neceilnafe- data neb- unf. ma'dınav gypper- ha ua W. Grimm Exhortatie. hist. phil. kı. 1846. I, grme. huldı. hecd er geehepenne. el AEFIme ee nımıl: nanegv- nııh: fir nımu. er ‚mellesn. ıh firnimu- srelgafnt: fir nAamut. Insellgafhtfirnemamer mandafhı. eapım- mandeam-cAPA OT- een. ıhıcuar“ remanda- capıru. a mmanda-elncapıur Aleyo facıo« Pr x ammıhınm. quayer WuAnteen!- Ä fact: Torf Gep hepowtt- \famac- par wmfAn» v f apıenr bo. fahr man. Aulbzyf nl | Grulni lerne vo mantıı uualba-fepı a pechennt para pagıra- modıcaeft line zur prerm fpahe- ınromAnA. ınut Abum . plurheebent ‚m eraha ar. (tulamıd wlaheım- quätftenemz- Adi nefi Pecht- uolo- unfle. volner- auelrun-un Auf uuelser- cogvrec: hagmzt' dalmeaprlm- pidih elpan- eu cogrramut. ihhogıg, ve femE fim lan. demapfu- na wirt emo.bond ©. cnf. meetat: upile- bonat cOTIU: Die Schwanensage. c) Von H"- vov ver HAGEN. nnd [Gelesen in der Akademie der Wilsenschaften am 26. Februar 1846.] Urs sehen wir in den Mythologien Verwandlungen der Götter und Menschen in Thiere und andere Geschöpfe, oder diese Wesen als ihre Bo- ten, Gefährten, Lieblinge, deshalb Opfer und Sinnbilder, Zeichen (signa), und noch als Fahnen und Wappen. Auch sehen wir die Thiere selber un- mittelbar göttlich verehrt, sowie sie in Dichtungen menschlich gebaren und reden. Diefs mufs einen tiefern Grund haben, als blofs in dem wunderbaren (dem Menschen abgehenden) Instinet und in der übermächtigen Gröfse und Kraft der Thiere; und wie Ovid sein grofses Metamorphosengedicht mit der Weltschöpfung anhebt, mufs die Betrachtung hier ab oro beginnen. Die älteste mythische Grundlage dieser Erscheinungen ist der in so manchen Mythologien ausgedrückte Makrokosmus: in der Germanisch-Nor- () Diese Zusammenstellung von Mythen und Sagen ist nicht an einem vorausgesetz- ten oder daraus abgezogenen speculaliven System bemelsen: sondern man hat gesucht, diese Mythen und Sagen so viel als möglich aus sich selber zu erklären, und die Gedan- ken und Vorstellnngen der Vorwelt zu errathen und zu deuten. Wenn dabei auch die [päteren Bildungen und Deutungen, ja die noch lebenden Sagen und Mären mitsprechen: so möge man bedenken, dals manchmal das Älteste noch lebendig geblieben, und dafs selbst die späteren mystischen Ausbildungen und Philosopheme oft das Erzeugnis desselben Sin- nes und Geistes sind, aus welchem die Mythen unbewulst hervorgegangen. Dals die Ety- mologie dabei aushelfen muls, versteht sich von selber; denn, wie der Mythus noch re- det, wo die Geschichte verstummt, so bleibt oft das Wort noch lebendig, wo auch der Mythus verschwindet. Überdies ist die Sage selber oft etymologisch, und zwar meist un- richtig, wenngleich mit Sinn. Ferner, wenn Tacitus sogar von dem auserwählten Volke sagt mos sordidus et absurdus Iudaeorum, so wird man sich nicht wundern, dafs in den Wundern unsers mythologischen Heidenthums auch manches Wunderliche mit unterläuft. Endlich, kennt das mythologische Alter, wie das Kind, kein Wunder, weil beide noch ur- kräftig fühlen, dals sie überall von Wundern umgeben, gehalten und getragen sind, darin leben und weben. Philos.-histor. Kl. 1846. Dit 514 voN DER Hacen: dischen geht die Schöpfung aus dem Weltriesen Ymir hervor, Himmel (Fir- mament) und Wolken, Meer und Gebirge, Erde, Gras und Bäume: Thiere werden dabei nicht genannt, jedoch als Maden des Riesen die Zwerge — die Menschen werden aus Baumstämmen der Esche und Erle gebildet, und an und auf der Esche Yggdrasill, welche durch die ganze Welt reicht, er- scheinen Schlangen, Habicht, Adler, Eichhorn und Hirsche, aufsteigend aus der Erde in die Lüfte. — Die Kuh Audumbla ist gleichen Ursprunges mit dem Weltriesen, zu dessen Nahrung sie dient, und ebenso ein Universal- thier, wie der Persisch-Indische Urstier und das Ägyptische goldene Kalb. Der von der Kuh aus den Salzsteinen hervorgeleckte Gottmensch Bure, Grofsvater der erten Dreiheit Odin, Vili und Ve, die aus dem zerstückten Riesen die Welt bauen, und die Menschen schaffen, weiset aber auf den ge- meinsamen höhern Ursprung aus der Feuer- und Lichtwelt (Mufspellheim), deren Zusammenwirkung mit der Nacht- und Nebelwelt (Niflheim) eben den Riesen und die Kuh gestaltete. Die eigenthümliche Vorstellung dieser Einwirkung des Feuerlichts in den durch Gift zu Eis erstarrten Urströmen ist zwar ganz Nordisch, zunächst Isländisch, wo der Feuerberg Hekla, mit den stäts heilsen Springbrunnen, und jetzt eben wieder mit Flammenströmen weit umher Schnee und Eis schmelzt: es ist aber zugleich eine alte gemeinsame morgenländische Vorstellung vom Urstoff aller Dinge im Licht- und Feuer- wafser; und man könnte in dieser mythischen Zusammenwirkung die Ver- mittelung des Streites der Neptunisten und Vulcanisten finden, welcher schon in dem Kampfe des Hephästos mit den beiden Flufsgöttern Troja’s vorgebildet scheint. Aber in der Entstehung des Gottimenschen Bure durch die Zunge der Kuh sehe ich nur einen Nordisch vergröberten Ausdruck der Schöpfung durch das Wort: auf ähnliche Weise wie in der Ägyptischen Mythe dem Agathodämon Kneph das Weltei vom Munde fällt, obgleich dann auch die Welt- und Thierschöpfung und Verehrung erst von der Zerstückelung des Osiris ausgeht. Ja die Urschöpfung durch das lebendige und belebende Wort, welches zuerst das Licht schafft, und das die Persich - Indische Mythe manigfaltig ausspricht, finde ich auch im Mufspell (Altsächs. mut- spel— Mundwort: wie gospel=gods-spel), dem Herrn der Nordischen Licht- und Feuerwelt, aus welcher alle Gestaltung hervorgeht, „durch die Kraft dessen, der die Hitze sandte”; der dann auch mit dem Flammenschwerte Die Schwanensage. 515 des Weltrichters (vom Munde) in der Götterdämmerung wieder vernichtet. Über dieser Schöpfung durch das Wort (Nord. ord = urd, — fatum, fata— Fee) steht aber noch das ungesprochene Wort, der Geist — Logos. So- bald jedoch das schöpferische Wort ausgesprochen ist, beginnt auch Gestal- tung und bildlicher Ausdruck mit) der Manigfaltigkeit der Schöpfung. Die Thiergestalten in den Verkörperungen der Indischen Mythe, vom Fische bis zum Menschen, werden auf die verschiedenen Stufen der Schöpfung ge- deutet, welche die Weltseele durchwandert. Eine solche Aufsteigung, wo die höheren Stufen die niederen enthalten, begründet es, dafs der Gottmensch, als der Gipfel aller Stufen, auch durch alle zurückgehen, sich darin verwan- deln kann, bis in die Elemente des Makrokosmus: gleichwie der Mensch wirklich unter das Thier hinabsinken kann. Daraus folgt aber nicht, dafs umgekehrt auch das Thier zum Menschen emporsteigen kann; und obschon auch „die Creatur nach Erlösung (durch den Menschen) seufzt”, so gibt es doch keinen Übergang von Affen zum Menschen, und beide sind durch das Wort und den Geist wahrhaft himmelweit geschieden, wie durch die Ge- stalt. Diese ist im Makrokosmus eigentlich auch Anfang der Schöpfung, und kann daher auch anthropomorphisch das höchste Sinnbild von Allem vorstellen. Die Nordische Thierverwandlung der Götter und Menschen ist zu vergleichen dem scheinbaren Gange der Sonne durch den Thierkreis; sie und die Nordische Seelenwanderung in der Wiedergeburt von Göt- tern und Menschen sind nicht der ewige trostlose Kreislauf der pantheisti- sehen Seelenwanderung (eigentlich nur der Einen Weltseele), in Verbindung mit der ewigen Wiederkehr der Weltalter: denn die Nordische Mythe hat, eigenthümlich mit wenigen Mythologien, sterbliche Götter, eine Läuterung und Verklärung aller ewig persönlichen Seelen für immer, mit der ganzen Welt, in dem Weltgerichte der Götterdämmerung zum Lichte. Die erhabenste Vorstellung von der Schöpfung und dem Schöpfer zeigt uns diesen übermenschlich auf dem Himmelsthrone „der vier Lebendi- gen”, Adler, Stier, Löwe, Engel, alle geflügelt, im Bilde des schwebenden Geistes; und so bildet ‘die auch weitverbreitete manigfaltige Vorstellung der Weltschöpfung durch das obgedachte Urei, worin der Orphische Eros geflügelt ruht, zugleich die Entscheidung des Streites, ob das Ei oder das Thier das Erste sei, dadurch, dafs beides eins und zugleich und untrennlich zu denken: das Thier trägt das Ei in sich, wie es zugleich darin ruht. Ein Tiv2 516 von DER Hacen: abgekürztes Sinnbild davon ist etwa das bekannte geflügelte Ei über dem Thore so vieler Agyptischen Tempel. — Wie demnach die genannten Thiere, Kuh, Stier, Löwe, — im Norden besonders noch Wolf, — Adler, Schlange, bedeutsam durch Mythe, Dichtung und Geschichte gehen: so nun auch der Schwan, in den schon berührten allgemeinen, so wie in maniglaltigen eigenen Beziehungen. Der im lichtweifsen Gefieder, mit stolz gebogenem Halse und empor- gehobenem Flügelsegel auf den Wogen, wie durch die Lüfte, sinnend sich wiegende Singschwan (Cygnus musicus) schwebt mit langgezogenen wol- lautenden Tönen, wie von fernen Posaunen, durch die Nordischen Nächte, und verkündet die milderen Tage, als Zugvogel aus dem sonnigen Lande. So soll er ahnungsvoll auch bei seinem Ende singen im Verschweben zur höheren Heimat. Er ist vor allen der Vogel dieses seligen Gesanges, dem Leid und Tod zur Lust wird: wie die Nachtigall, nach der schönen mor- genländischen Sage, bei ihrem sehnsüchtigsten Gesange die heifse Brust in den Dorn der geliebten Rose drückt; ja, die Indische Dichtkunst begann, indem der Dichter des Ramajana Valmiki im Walde ein Paar eben dieser morgenländischen Nachtigallen durch den Pfeil eines wilden Kriegers ge- trennt sah, und die Klage der Geliebten ihn so rührte, dafs er zuerst in der ältesten und allgemeinsten Sangweise (die Sloka-Strophe) ausbrach und dar- in sein grofses Gedicht sang. — Es mahnt an die Trauer des jungen Parzival um den ersten im Walde geschofsenen Vogel, aus welcher, mit dem Bluts- tropfen der Gans auf dem Schnee, das grofse Gedicht von Liebe und Leid aufwuchs. — Der Schwan, in seinem ganzen Wesen eine schöne Hieroglyphe der Natur, erscheint nun durch die Dichtung auf die manigfaltigste Weise als Bild und Metamorphose, in eben jenen Urmythen vom Weltei, von der Schöpfung aus und auf dem Wafser durch den Ton, Wort (oder Sang) und Geist, und von dem durch Gesang und Weifsagen (= Wifsen) bestimmten, gesponnenen und gewobenen Geschicke der Welt und der Menschen. Die der Germanischen Mythe, wie Sprache, urverwandten Mytholo- gien bieten folgende hier einschlagende Züge, neben welchen jene sich nicht zu schämen braucht. Jupiter gewinnt als Schwan die Nemesis, die als Gans vor ihm floh, und die Leda, und zeugte mit ihnen Helena (die Mondgöttin?) und die Dios- kuren (die Götter des Zwillingsgestirus) aus dem Ei: wie der geflügelte Eros Die Schwanensage. 517 (und Eris?) aus dem Urei der Nacht und des befruchtenden Windes (oder des Chronos und Athers) hervorgeht und mit dem Chaos die Welt zeugt. Der Pegasus des weltschöpferischen Brahma heifst zwar gewöhnlich ein Schwan, ist aber eigentlich eine Gans, wie schon der Name Hamsa ver- räth, und selbst W. v. Schlegel hat sich nicht gescheut, des Königs Nischada Gespräch mit den Gänsen (in Hexametern) zu übersetzen. Der weifsagende Schwan und Vogel guter Vorbedeutung war dem Apollon (Diana und Venus) geheiligt, in welchen er seinen sterbenden Sohn Kyknos (cygnus) verwan- delte; sowie mehrere gleichnamige Göttersöhne und Helden nach dem Tode in Schwäne verwandelt wurden. Apollon versetzte seinen Schwanensohn an den Himmel, wie Zeus seinen Schwan der Nemesis: und dort strahlt er noch als eins der schönsten Sternbilder der Milchstrafse, in erhabener Kreuzes- gestalt, in welche die Christliche Himmelskugel ihn auch verwandelt hat. — Noch bedeutsamer und manigfaltiger zeigen sich solche mythische Vorstellungen in der Gemanischen Mythe, wo sie schon in Sprache und Na- men sich ausdrücken. Zwar bietet das jetzige Schwan — Althd. suano (!), Altnord. svanr — keinen hieher gehörigen Sinn: wol aber in dem alten und noch mundartischen Schwanennamen albiz, elbiz, Elbsch— Nord. alft— ver- einen sich im selben Worte und in verwandten Bildungen die Begriffe von Wafser, Berg, Vogel und Geist. Ich erinnere nur an die noch leben- den Albis, Elbe, Nord. elf Strom; Alpe, Alp, Albis Berg; Alp, Alf, Elfe (davon der Name Alberich, Elberich). Hiedurch verbinden und deuten sich nun folgende Mythen und Mären: Auf dem paradiesischen Gefilde am Urborne der gewordenen Dinge (urdarborn) wohnen die drei Nornen (Nordischen Parcen) Urd, Ver- dandi und Skuld (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft), welche den Weltbaum Yggdrasill daraus tränken, und die, als Schicksal (Urd) - Jung- frauen auch durch die Lüfte fliegen, und der Neugebornen Lebensfaden dre- hen (?): in diesem Urborne, der alles so weils macht, wie das Eihäutchen (aus welchem der Orphische Schöpfer Phanes hervorspringt), schwimmen (‘) Der suanering bei Notker (Ps. 79,14) ist kein Schwanenring, sondern der Kreis (ring — arringo — harangue) der Sauen (sü), mit welchem, wie N. sagt, der Eber nicht geht, der daher singularis — sanglier (Ital. einghiale?) heilst. — Soano etwa von soinan (svan) neben seinan (svein) schwinden, vergehen? (*) Eddalieder (der grolsen Kopenhagener Ausgabe): Vafthrudnismal 48; Helgaqvitha. Hundingsbana II, 3. Finn Magnusen Lex. myth. p. 768. 518 VON DER Hasen: zwei Schwäne; und vielleicht haben hier die Schwäne ähnliche Bedeutung mit: dem Schwan unsrer Volkssage (!), der auf dem See in einem Berge schwimmend, einen Ring im Schnabel hält, und wenn er ihn fallen läfst, da- mit den Untergang der Erde verkündet: wie vor dem Nordischen Welt- brande in der Götterdämmerung der Ring der erdumgürtenden Schlange Jormungand sich auflöst. Die Nornen selber singen in Schwanengestalt: als der noch mythische Dänenkönig Fridleif (Ende des vierten Jahrhunderts) in der Nacht vor einer Seeschlacht an der Norwegischen Küste späht, hört er in den Lüften drei Schwäne singen: ein Knecht entführe den Sohn Hi- thins; und ein herabfallender Gürtel erklärt ihm schriftlich den Gesang; worauf er den Räuber, der ein dreileibiger (Zricorpor) Riese ist, verstüm- melt, dessen Schätze nimmt, und den Sohn des Königs von Telemark (in Norwegen) befreit (?). Von diesem Könige Fridleif, der so die drei Schwäne singen hörte, wird (bei Saxo) noch erzählt, er habe, nach Nordischem Brauche, bei der Geburt seines Sohnes Halfdan dessen Schicksal von den Nornen (Parcae) erfahren wollen und verehrungsvoll mit Gelübden das Götterhaus (deorum aedes) betreten, und im Heiligthum auf drei Stühlen drei Jungfrauen ge- (') Gottschalk Sagen und Volksmärchen der Deutschen (Halle 1814) S. 227. (?) Saxo Gramm.VI, ed. Steph. p. 100.102. Lex. myth. p.527. 529. Dieser König Hithin, dessen Tochter dann Fridleif seinem Bruder Halfdan erwirbt (Suhm Dän. ‚Gesch. übers. von Gräter II, 275 nennt sie Hilde: nach der Mutter?), ist ohne Zweifel derselbe König Hi- thin, der vorher Fridleifs Vater Frodi (unser Fruot im Heldenbuch) im grofsen siegrei- chen Kampfe beigestanden, sammt (dem Jütländischen König Högni, dessen Tochter Hilda "nachmals Hithin entführte (Saxo V. p. 88), wodurch der furchtbare Streit auf Hithins -Ei (jetzt Hiddensee bei Rügen) entstand, welcher bis zur Götterdimmerung währen sollte, nnd durch einen Christlichen Ritter des Norwegischen Königs Olaf Tryggvason verendet ward (Olaf Tryggvas. Saga), als wirklich die Nordischen Götter im Lichte des Christen- thums verdämmerten. Högni führte das Zwergenschwert Däinsleif (Skalda 264). Das ist aber dieselbe bedeutende vielgestaltige Sage, welche, sowie die Nibelungen, die Altnor- dische Götter - und Heldendichtung, in einem grofsen zur vollendeten Bildung gediehenen Heldengedicht, als eine gemeinsame Germanische Stammsage bezeugt, nämlich in dem Hel- 5 denliede Gudrun (das ich 1820 aus der einzigen Handschrift zuerst bekannt gemacht habe, worauf es oft wiederholt, erneut und verkürzt ist), und dessen erster Theil das Lied von König Hetteln, Hagenen und Hilden ist. Die Nordische Hilda aber, die allnächtlich die gefallenen Krieger wieder zum täglichen Streite belebt, erscheint völlig als eine Kriegs- göllin; wie denn unter Odins streitbaren Jungfrauen, den Valkyrien, vor allen Hildur ge- nannt wird, nebst Skuld, die zugleich Norne ist. Die Schwanensage. 519 sehen, deren erste seinem Sohne Schönheit und Menschengunst verlieh, die zweite Grofsmuth, welche die dritte jedoch durch Kargheit trübte.—So bestä- tigt sich wol der obige Zusammenhang der Schwäne auch mit den Nornen, wie weiterhin mit den Valkyrien, die auch bei der Geburt weifsagen. Ja, wie der Storeh, Niederdeutsch Adebar (Kinderträger), noch allgemein die Kin- der bringt, gleichsam aus der unbekannten höhern Heimit, wohin er im Winter zurückkehrt, so thut solches auf Rügen‘ der Schwan, zugleich schicksalverkündend (!). Diesem aus der Verborgenheit erscheinenden und dahin heimkehrenden (Zug-)Vogel des schöpferischen und verklärenden Klanges und Lichtes, der wie der Geist über dem Wafser schwebt, tritt, wie sein Schatte, der schwarze Vogel der Nacht gegenüber, der Rabe (mit der Krähe: den schwarzen Schwan der andern Welt kannte'man noch nicht), der frohlockend den Tod (die Schlacht) als sein Leben verkündet, und der in den beiden Raben Odins Alles in der Welt erkundet: so dafs er in der Christlichen Sage zum Vogel des Teufels geworden, der alles Vergangene weifs und nichts Ben Be schon in der sagenhaften Erzählung eh "Sündiur (in Enenkels Welt- buch) ist der Teufel selber in Rabengestalt mit in Noahs Arche eingegangen, zu welcher der Leichenwitterer nicht wiederkehrt, während der Vogel ohne Galle den Ölzweig heimbringt und die neue Schöpfung verkündet. Die weifsleuchtenden Valkyrien werden wir neben der Schwanengestalt, in der Deutschen Sage auch als Tauben erscheinen sehen: wie jenes Gegenbild, in den Deutschen Märchen von den sieben Schwanen-- und Raben-Kindern. In der Nordischen Weltschöpfung durch Einwirkung der Licht- und Feuerwelt Mufspellheims (des schaffenden wie zerstörenden Mund-Wor- tes) in die Nacht- und Nebelwelt Niflheims, finden sich auch noch manig- faltig die Namen dieses auf dem Urborne der Dinge schwebenden Licht- und Sonnen-Vogels: Dag (der Tag), Sohn Dellings (= Dagling, Dämmerung), erzeugt mit Sol (der Sonnenjungfrau) die Svanhild, benannt Gullfjödr (Goldgefieder: vielleicht als Flügel der Morgenröthe), und diese gebiert dem Finn-alfur (dem Elfen, oder Elementargott der Finnen) den Svanr (Schwan), benannt der Rothe (hinn raudi) (*). Alf aber, ein Tochtersohn (') Arndt (aus Rügen) Schriften Bd. 3, S.547, wo auch das Lied „Adebär du Langbeen”. (?) Lex. mythol. p. 316. 520 von pEr Hacken: des Riesen Thrym, ist aus dem Norwegischen grofsen Königs- und Helden- stamme, der mit den Elementarriesen anhebt, und zu welchem auch die Hel- den des gemeinsamen grofsen Epos von den Niflungen, Budlungen, Hil- dingen und Ylfingen (Wölfingen). gehören (!); neben welchen der Vol- sunge Sigurd von Odin stammt, der dem Vater Volsungs durch eine Riesin in Krähengestalt einen Apfel sandte, worauf Volsung erzeugt ward, aber im siebenten Jahre seiner, Mutter aus dem Leibe geschnitten werden mufste, Aus eben diesem, auf den Weltbaum zurückweisenden Stammbaum ist die der Morgenröthe gleichnamige Svanhild, die Tochter Sigurds und der raben- harigen Niflungin Gudrun (unsrer Chriemhild), welche durch Sibichs Bosheit König Jormunrek (Ermanrich) den Rossen zum Zertreten vorwarf, die aber durch ihre leuchtenden Augen die 'Thiere zurückscheuchte (?). Endlich auch Sigurds und Brynhilds Tochter Aslaug (Asen-Licht, Lohe), die als Kind in einer Harfe über Land und Meer getragen, und von ihren bäuri- schen Pflegeältern Kraka (Krähe) genannt wird, heifst als Gemahlin Ragnar Lodbroks (mit dem die Geschichte aufdämmert, indem sie sich noch durch die alte Stammsage verherrlicht) (?), auch Svanhild: zwar nur in dem jün- gern Dänischen Liede (*), und in der Diminutivendung mehrer weiblicher Namen, Syanelild (wie Sigelild, Mettelille), welche hier aber leicht Ver- änderung der alten Zusammensetzung Svanhild ist, die den selbständigen Namen der obigen Nordischen Kriegsgöttin Hild enthält. In der Nordischen Götterlehre wird aber der Schwan noch bei dem milden Meergotte Njörd erwähnt, der mit seinen Kindern Frey und Freya, den Naturgöttern, eigentlich zu den Vanen gehörig, in den Kreis der zwölf Asen und Asinnen aufgenommen, und mit der Riesentochter Skadi, der Nor- dischen Diana, vermält ward: diese Jagdgöttin wollte jedoch nicht bei ihm bleiben, weil der Schwanengesang in Noatun am Meere, dessen Njörd sich erfreute, ihr unerträglich war. — Vielleicht war der Schwan dem Njörd hei- lig, und galt diesem Gotte, der mit Frey und Odin bei feierlichen Eiden an- (') Fundinn Noregur in Björners Nordiska kämpadater, und in Rasks Ausgabe der Snorra-Edda S. 357. (*) Volsunga-Saga und die entsprechenden Eddalieder, verglichen mit Jornandes, Saxo u.a. (*) In der Ragnar Lodbroks -Saga. (*) Kämpeviser (Kopenh. 1695) II, 5. Die Schwanensage. 521 gerufen ward, ursprünglich das Schwanengelübde, welches noch 1304 der Englische König Eduard I. auf zwei feierlich hereingebrachte und mit Goldnetzen geschmückte Schwäne dem Gotte des Himmels ablegte: wie früher die Nordischen Helden und Könige auf den Eber des Gottes Frey und später die Romanischen Ritter und Fürsten auf den Lehns-Pfau solche Gelübde thaten. Deutlicher als in diesen manigfaltigen Mythen, scheiden sich dann in Märchen und Geschichtsagen weibliche und männliche Schwanensa- gen: wie der Schwan, und die Schwane (am Rhein und Main). Beide ent- halten meist unglückliche, erzwungene oder freiwillige Verbindungen, Miss- heiraten, gemischte Ehen zwischen höheren und niederen Wesen — wie schon die Vermischung der Kinder Gottes und der Menschen den allgemei- nen Untergang brachte. Der Schwan, oder die Verwandlung in ihn, oder das Schwanenkleid, ist hier immer der Ankömmling, Führer, Bote (geflü- gelte Engel) aus der höhern glückseligen Heimat und der Heimkehr dorthin. Diese Sagen, wie sie offenbar unter sich zusammenhangen, bewähren zugleich den manigfaltigen Zusammenhang der abendlichen Europäischen Welt mit der morgenländischen Heimat. I. Weibliche Schwanensaeen. o Vornämlich sind es die Valkyrien, die hier auftreten, jene streitbaren amazonischen Jungfrauen, durch welche Odin, der Schlachtengott, seinen Erwählten den Heldentod ankündigt und sie damit nach Valhall zu sich ein- ladet, wo sie (wie Hebe) Trinkhörner darreichen. Selber leuchtend, in leuchtender Rüstung, auf leuchtenden Rossen, deren Mähnen befruchten- den Thau träufeln, über Meer und Land und durch die Lüfte reitend, wie auf Flügelrossen, auch mit Schwanenfittigen und als Schwäne, erschei- nen sie in der Schlacht, und geben die Entscheidung (urlag— urliuge — Or- log): wie die Spanisch - Amerikanische Legende sogar noch der schmerzens- reichen Mutter, der ein Schwert durch die Seele ging, das Schlachtschwert in die Hand gegeben, und sie als sichtbar erscheinende Führerin und Siege- rin (da Vittoria) verehrt haben; — das ist ein weibliches Seitenbild zum Spa- nischen Schutzheiligen, dem Apostel Jakob, der mit leuchtenden Schaaren Philos.-histor. Kl. 1846. Uuu 522 von per Hacken: auf weilsen Rossen ihnen Sieg bringt ('). Die Valkyrien, mit der obgedach- ten Hild (der Nordischen Bellona) an ihrer Spitze, sind so die Schicksals- göttinnen in diesem kriegerischen Kreise, wie die Nornen in höherer und allgemeiner Beziehung, indem es aufser den (3) Nornen der Asen (?), auch Nornen der Alfen und Zwerge gibt, und noch andere die der Menschen Schicksal spinnen (und weben), wie die drei bei der Geburt Helgi’s(?). Und so gehören zu diesen Schicksalsjungfrauen auch die Weisen Frauen (spd-ko- nir— wisiu, wildiu wip—sagefemmes), Vala’s oder Völva’s, die bei der Ge- burt der Kinder befragt werden, wie jene drei, die dem nach den Nornen be- nannten Nornagest durch eine Kerze das Schicksal Meleagers zutheilten, welches an diesem Gefährten Siegfrieds dadurch erfüllt ward, dafs die Kerze bei seiner Bekehrung zum Lichte des Christenthums durch König Olaf Trygg- vason feierlich aufbrannte. Diese Völva’s aber haben, wie die Nornen, auch ihre höhere Gestalt in jener Völva, welche aus ihrem Grabe am Thore der Hel dem Odin Anfang und Ende der Dinge verkündet, in dem eben nach ihr benannten bedeutendsten Eddaliede, Völu-spa. Mit allen diesen man- nigfaltig zusammenhangenden Schicksalsfrauen, zunächst mit den Valkyrien, sind längst die Gallischen weifsagenden Jungfrauen, die, 9 an der Zahl, Gal- licenae genannt, sich beliebig in Thiere verwandelnd, durch Gesang Wo- gen und Lüften gebieten (*), und sich zunächst in die Keltisch- und Frän- kisch-Romanischen Feen ( fate — fadae) verwandelt haben. Von den Valky- rien, welche in unbestimmter Zahl, 3(2), 9(8), 12(13), 3mal 9, und 30, und sonst noch als einzelne streitbare Jungfrauen auftreten, finden sich, aufser der schon erwähnten Sage von Hilda und Hedin (in Gudrun) folgende My- then und Mären. I. Schmid Wieland. Wieland, unser Heldenschmid, der durch die Nordische Dichtung noch deutlicher als der alte Vulcanische Feuer- und Schmiedegott und li- (') Hieher gehört auch die Legende, wie Maria für ihren Ritter, während er in ih- rer Anbetung versunken ist, im Turnier den Preis erstreitet. In meiner Sammlung „Ge- sammtabenteuer” LXXIV. (?) W.Müller Altd. Relig. 345 sagt, diese seien aus Riesengeschlecht: woher? (°) Weiterhin und oben S. 517, Anm. 2.— In der Hervarar-Saga S. 176 schilt An- gantyr die böse Norne, dafs er seinen Bruder in der Schlacht tödtete. (*) Pomp. Mela I, 63. Lex. myth. 807. Die Schwanensage. 523 stige Dädalische Künstler hervorleuchtet, ist in der Edda ein Sohn des Fin- nen- oder Alfen-Königs (Finn - Alf?), kömmt mit seinen beiden Brüdern Slagfidr und Eigil auf Schneeschlittschuhen jagend, nach Wolfsthalen, hauset dort mit ihnen, und findet eines Morgens früh am Wolfssee drei Val- kyrien, die vom Süden her über den Schwarzwald (Myrk-vid) geflogen wa- ren, die Lein spannen und neben denen ihre Schwanenhemden (alptar- hamir) lagen: es waren zwei Töchter des Königs Lödver, Hladgud Svan- hvit und Hervör Alvitur, und Aulrun, Tochter des Königs Kiar von Valland. Die drei Brüder nahmen diese Frauen zu sich, Völund die Alvitur, Eigil die Aulrun, Slagfidr (= Slagfınn) die Syanhvit. Sieben Jahre blieben sie beisammen: im achten Jahre sehnten die Valkyrien sich hin- weg, und im neunten flogen sie wieder den Schlachten nach, und kamen nicht zurück. Eigil und Slagfidr auf ihren Schlittschuhen verfolgten sie gen Osten und Süden, Völund aber blieb harrend in Wolfsthalen, und schmie- dete gesteinte Goldringe. Der König Nidud von Nerike in Schweden (Svi- thiod) vernahm es, überfiel, band und beraubte ihn auch seines Schwertes, das er selber aufs beste geschärft und gehärtet hatte. Die Königin, Völunds Ingrimm darob sehend, liefs ihm die Kniesehnen durchschneiden, und so mufste er einsam auf dem nahen Eilande Sävarstad fortan dem Könige köst- liches Geräthe schmieden. Da lockte er des Königs beide Söhne zu sich, tödtete sie, machte aus ihren Schädeln silbergezierte Schalen, setzte ihre Augen als Steine ein, und verarbeitete ihre Zähne zu Halsgeschmeide. Die Königstochter Bödvild, welche die Ringe seiner entflogenen Braut trug, und zu ihm kam, einen zerbrochenen Ring zu befsern, berauschte er auf seinem Sefsel in Bier und überwältigte sie. Dann erhub er sich hoch in die Luft, so dafs kein Ross und Geschofs ihn erreichen konnte, offenbarte laut alles, und entschwand, Bödvilden schwanger zurücklafsend. — Die Norddeutsche und Nordisch gemischte Wilkina- und Niflunga- Saga ergänzt durch manchen Zug das alte, auch schon durch Prosasätze er- gänzte Eddalied: Wieland, ein Sohn des Riesen Wadi (Wate in Gudrun?), lernt das Schmieden im Berge Kallova (?) unweit der Weser von Zwer- gen (wie die kunstreichen Schmide der Asenkleinode sind), die listig sei- nen Vater tödten, daher von ihm überlistet und mit dem von seinem Va- ter in die Erde gestofsenen Schwerte getödtet werden, worauf er mit ih- ren Schätzen und Werkzeugen in einen Baumstamm künstlich eingeschlofsen Uuu2 524 von ver Hacken: die Weser hinab nach Thiodi (Thy auf Jütland) treibt, dort gefunden, be- raubt und zu König Nidung gebracht wird, dem er durch ein lebendig ähn- liches Bildwerk seinen Räuber Reigin zeigt. Das Ubrige stimmt überein, nur wird ausdrücklich gesagt (was die Nordische Übersetzung und Erklärung der Edda ganz übersehen hat), dafs Wieland sich und seinem Bruder Eigil ein Federhemd macht, in welchem er davon fliegt, während Eigil unge- schickt fällt und zurückbleibt, und auf des Königs Befehl einen Tell-Schufs, auch nach dem Bruder thut: er trifft eine Blase mit dem Blute der Königssöhne unter dessen Arm. Wieland bleibt in seiner Heimat Seeland, wo die Kö- nigstochter nachkommend ihm den berühmten Helden Witig gebiert(!), den er mit dem königlich gesteinten Schilde, darin Hammer und Zange als Wap- pen, dem Rosse Schemming und dem Schwerte Mimung ausrüstet. Dieses Schwert hatte Wieland, wieder zerfeilt Gänsen eingenudelt, und dadurch so gereinigt und geschärft (?), dafs es beim Wettkampfe mit einem andern Schwertfeger, diesen vom Helme bis zum Gesäfse durchschneidet, und der- selbe noch sagt, es riesele ihn durch den Leib, ehe er aus einanderfällt. Der so ausgerüstete Witig ist der gewaltigste in dem Kreise der zwölf Helden Dietrichs von Bern, und auch durch seinen Abfall zu König Ermenrich und durch die daher rührenden Kämpfe und tragischen Geschicke, weit gesagt und gesungen, in der cyklischen Niflunga-Saga, wie in unseren nicht mehr so vollständigen Heldengedichten und in Dänischen, Schwedischen und Fär- öer-Heldenliedern. In unseren Heldengedichten erscheint Wieland nur noch als Witigs Vater und als kunstreicher Schmid berühmter Heldenschwerter, vornämlich des Mimung, der, auch in Dietrichs Hand, weit durch die Deutsche Heldendichtung erklingt. Laut ‘des alten Vorberichts zum Helden- buch, ist Herzog Wieland von zwei Riesen vertrieben, und schmiedet bei dem (Nibelungen-) Zwerg Alberich im Berge Kaukasus (im ältesten Druck und in der Strafsburger Handschrift Gloggensachsen). Laut des Dietleibliedes lernt er in Spanien, beim Schmid Mime, nach welchem eben das Schwert Mimung benannt ist, gleichsam als lebender Abkömmling des- selben. Das namenlose Schwert Völunds im Eddaliede meint gewis den Mi- mung, und dessen Meister Mime ist offenbar der Nordische Mimir (mit Nom. r, Genit. Mimis), der am Weisheitsbrunnen sitzt, in welchem Odin für (‘) Nur die Dänischen Heldenlieder haben noch den Namen Bodild. (*) Mehr hievon bei der Schwertsage. Die Schwanensage. 525 einen Trunk sein Auge verpfändete und stehen liefs (daher einäugig ist), und den er bei der annahenden Götterdämmerung befrägt. Mimisbrunnen ist an der Wurzel der Weltesche Yggdrasill, die bei den Eisriesen steht, wie der Urdarborn der Nornen an der Wurzel bei den Asen (die dritte über Niflheim, wo Schlangen sie zernagen). Wir befinden uns also auch hiedurch im Kreise der obigen Urmythen; und Wielands ursprünglich dämonische und elementarische Bedeutung verräth sich noch darin, dafs er ein Riesensohn ist, indem, mit der Entstehung der Welt'aus dem Urriesen Ymir, und aller Eisriesen aus der Paarung seiner beiden Beine, in den Riesen die Elemen- tarmächte — den Göttern und Menschen feindlich und verderblich — fort- leben. Gleichbedeutend sind die aus den Maden des Weltriesen (auch durch generatio aequivoca) erzeugten Zwerge, nicht minder stark und dämonisch: daher der Schmid Reigin in der Siegfriedsage bald Riese, bald Zwerg heifst. Wielands Grofsmutter ist ein wunderbares Meerweib, die Wilkin, in dernach ihm benannten Wilkina-Saga, König der Deutschen und Skandinavischen Ostseeländer, am Strande findet, und behält, bis sie nach der Geburt des Rie- sen Wadi wieder verschwindet. So bildet sich hierin schon Wielands wun- derbare und verhängnisvolle Geschichte vor: und darauf deutet noch für- der das Meerweib, welche seinen Sohn Witig nach der unglücklichen Ra- vennaschlacht in den Meeresschoofs aufnimmt, und die seine Muhme ist, Namens Waghild (= der Wogen Hild); so dafs der Held wieder in seinen mütterlichen Ursprung verrinnt. Auch wird Wieland im Eddaliede König der Alfen, wie der Finnen genannt; was doch wol nicht blofs auf Alf- heim, in Schweden zwischen den Flüfsen Raumelf und Götaelf, wo frü- her Finnen safsen, zu beschränken, sondern zugleich auf das höhere Alf- - heim oder Elfenwelt zu deuten ist; denn dieses war, wie Asgard, Asaheim (und Irminstrafse), zugleich ein irdisches und überirdisches, und die Alfen, unsere Elfen, ungenannten Ursprunges, schieden sich in himmlische Luft- und Lichtalfen und irdische Dunkelalfen (Zios- und Dök- _Alfar), und wa- ren überhaupt Elementargeister (auch im Wafser), wie die Zwerge, mit de- nen sie in Namen und Verrichtung wechseln, und die noch vornämlich schmiedende Feuergeister sind. Nach allem diesem ist unser Wieland, Völund unbedenklich mit den antiken Schmiedegöttern, selbst in ihrer höhern weltschöpferischen Bedeu- tung, zu vergleichen. So wenig freilich als Vulcan =Mulciber, von Tubal- 526 von DER Hasen: kain, dem biblischen Eisenkünstler, auch im Namen abstammt, ebensowe- nig ist Völund der Vulcan, womit Caesar auf gewöhnliche Römische Weise den Germanischen Feuerdienst, neben Sonnen- und Mondverehrung, benennt: aber manigfaltig erinnern doch folgende Züge an unsern Wieland: der hin- kende Sohn des höchsten Götterpaares, der dädalische Feuer- und Erzkünst- ler mit den Kyklopengesellen, der Waffen, Zaubergeräth (das Netz) und le- bende Bilder schmiedet; der Gatte der schönsten, mit dem Kriegsgotte buh- lenden, und auch streitbaren Göttin; und selber Buhle der streitbaren Halb- schwester Athene, die er bewältigt, und so den schlangenfüfsigen Erechtheus, Erichthonius, hervorbringt; der seine Mutter auf einen künstlichen Stuhl zwingt, ihm seinen Ursprung zu sagen, und den Prometheus an den Kauka- sus schmiedet. Dann, Dädalus, der Künstler lebender Bilder, der seine er- finderischen Schüler neidisch erschlug, in sein eigenes Labyrinth versperrt, sich ein Vogelkleid macht, und entfliegt, mit dem Sohne, der jedoch verun- glückt. Endlich, gehört Hephästos zu den kabirischen, schöpferischen Göt- tern, und wurde auch als Zwerg gebildet: gleichwie der Ägyptische Phthas, der aus dem Ei des schöpferischen Lichtgottes Kneph hervorging. — Es soll dabei nicht abgesagt werden, dafs in die späteren Germanischen Wielands- Mären und -Sagen einzelne Züge aus den antiken Mythologien wirklich her- übergenommen, oder zur Erinnerung und eigenen Ausbildung alter gemein- samer Sagen angeregt haben. Gewis sehen wir, in Betreff der Schwanensage unsern Völund, Wie- land in entsprechender, tiefer Bedeutsamkeit. Die Benennung der drei süd- hergeflogenen Valkyrien, die er und seine beiden Brüder festhalten, weisen auf ihren Nornischen urkundigen Sinn: Alvitur heifst die Allwifsende; wie Weifsagin auch eigentlich die Wifsende, Wifsige ist (wözag — nicht weise sagend, noch weniger weihsagend). Ähnliche vorkundige und zauberische Bedeutung hat Aulrun, wie nicht blofs im gleichen Namen die verehrte Ger- manische Jungfrau Aurinia (bei Tacitus), welchen die feindselige Sage der Gothen (bei Jornandes) als hexenartige Alraunen in die Wüste verstiefs, wo sie mit den Geistern die Hunnen in ihrer Misgestalt erzeugten. Der Beiname Svanhvit, die Schwanenweilse, bewahrt noch ihr abgelegtes Flügel- kleid, wie Völund selber sich und dem Bruder ein solches bereitet. Diese Valkyrien aber sitzen hier und spinnen Lein: wie wir schon oben die Nornen den Lebens- und Schicksalsfaden des Helden Helgi Hundings- Die Schwanensage. 5237 bani aus Gold drehen sahen. Hier ist es Lein oder Flachs (har), wie zum Linnengewand. Denn das Geschick, besonders der Kämpfe und Schlach- ten, ja das Weltall, wird als ein Gewebe und Gewand vorgestellt: wie Pha- nes (Pan?) aus dem weifsen Häutchen, der Hülle des orphischen Welteis, hervorspringt, in welchem Eros ruht. Eine schauerlich glänzende Schilde- rung dieses Lebens und Webens der Valkyrien gibt noch in der Christlichen Zeit die für den Übergang aus dem Heidenthume so wichtige Nials- Saga: ein Mann Darrad von der Schottischen Insel Kathnes, sieht um 1040 (Island ward 1000 Christlich), ann Abend vor der Schlacht der Irischen Könige Brian und Sigtrygg bei Dublin, draufsen 12 gewaffnete Frauen zu einem (Grab-) Hügel reiten, worin er durch eine Öffnung ihre Webearbeit erblickt: Men- schenköpfe dienen als Gewichte, Gedärme als Aufzug und Einschlag, Schwer- ter als Spelten (zum Festschlagen), und Pfeile bilden den Kamm: so wirken sie (Hild an der Spitze) das Gewebe der Schlacht, zum Gesange, welcher Tod und Sieg verkündet; worauf sie ihre Waffen ergreifen, dafs das Ge- webe auseinanderfährt, sie sich aufihre Rosse schwingen und hinweg reiten, sechs gen Osten, sechs gen Norden. Lebhaft erinnert dies Bild an Göthe’s „Sie schaffen am sausenden Webstuhl der Zeit, Und wirken der Gottheit lebendiges Kleid.” Die Valkyrien wirken freilich zunächst nur den blutigen Purpurmantel des Kriegsgottes. — Wie mit diesem Weben auch die Vogelgestalt in Verbindung steht, wird sich weiterhin zeigen. Das hohe Alterthum, die tiefe Einsenkung in die Nordisch - Deutsche Heldendichtung, die weitere Verbreitung, und das in einigen Zügen, Denk- mälern und Namen noch Fortleben der Völundischen Schwanensage, ergibt sich, aufser den schon vorgekommenen Beziehungen, noch durch Folgendes. Das Völundslied ist in Sprache und Gestaltung eins der ältesten im grofsen Kranze der heroischen Eddalieder, welche, als zweiter Theil der Götterlieder, unserm Heldenbuch und Nibelungen entsprechen. In dem grofsen Nordischen Stammbaume, welcher die Niflungen mit der Sonnen- tochter Syanhild (Morgenröthe?) verbindet (oben S.520), stammt die Schwa- nenjungfrau Aulrun von Audhi, einem Bruder Nefils und Budli’s, von de- nen die Niflungen und Budlungen stammen. In manigfaltigen Beziehungen steht die Wielandssage vornämlich mit der Hauptsage von Siegfried (Sigurd), 528 von DER Hacken: das Völundslied gedenkt selber des Hortes, welchen Siegfried auf seinena Rosse Grani hinwegführte (nämlich als Beute vom Lindwurm, der ihn ver- fluchte, wie früher Odin und der Zwerg und Schwarzelfe Andvar, der ihn aus dem Wafser holen mufste, wohin er als furchtbar berühmter Niflungen- hort zurück sank, und zwar in den Rhein, aus welchem er nur noch als Goldsand in (goldenen) Vliefsen ausgewaschen wird (!). Der Name Nidung in der Wilkina-Saga für Nidud, hat durch die weitere Veränderung in Nie- lus, in den Dän. Liedern sogar Anklang von Nibelung. Thiodi— Thy auf Jütland — wo laut der Wilkina-Saga Wieland schmiedet (anstatt in Schwe- den, Svithiod), ist derselbe Ort, wo Siegfried als Stiefsohn König Hialp- reks aufwächst, und Reigin, der daselbst Siegfrieds Schwert Gram (Bal- mung) gegen den Lindwurm Fafnir schmiedet, ist gewiss derselbe Reigin, der in der Wilkina-Saga Wielands Werkzeug stiehlt. In dieser Wilkina- Saga heifst auch der Lindwurm Reigin, und sein Bruder ist der obige Mimer, zu welchem Siegfried in die rechte Schmiede kömmt, und wo er auch den Schmiedegesellen Wieland heldisch mishandelt, so dafs der Riesenvater ihn wegnimmt und zu den Zwergen unweit der Weser bringt. Auch prüft Wie- land sein Schwert Mimung auf dieselbe Weise, wie Reigin den für Siegfried geschmiedeten Gram; und das köstliche Geräth, welches Wieland aus den Gebeinen der von ihm getödteten beiden Söhne Nidungs für dessen Tisch arbeitet, läfst ebenso die Nordische Gudrun (unsre Chriemhild) aus den Ge- beinen ihrer beiden, zur Rache ihrer Brüder, von ihr gemordeten Söhne be- reiten, und mischt den Wein der Schädelbecher für den Vater Atli (Etzel) noch mit Blut, zum Atreusmahle. In unserm Walthersliede, nach Eckeharts Lateinischer Bearbeitung im 12ten Jahrhundert, schützt den Helden der Ring- panzer aus Yelandia fabrica. — Den Angelsachsen war die Sage von „We- land” dem Schmid berühmter Waffen und kunstreicher Gefäfse sehr geläu- fig: in ihrem ältesten, noch aus der Deutschen Heimat stammenden Helden- gedichte von den Skyldingen, wünscht Beowulf, dafs seine Waffen, von Wie- lands Meisterhand, mit ihm begraben werden; und König Alfred, in seiner Übersetzung des Boöthius (de consolat. philos.) frägt zweimal, wo das Grab (') Laut Geijers Schwed. Gesch. weils die Schwedische Volkssage den Niflungen- Hort nahe bei der Klippe Garphytte- Klint in Nerike verborgen. Lexic. mythol. 858 deu- tet Garpr, Feuerstatt, auf Wielands Schmiede. Die Schwanensage. 529 des kunstreichen Goldschmids Wieland sei. Das Angelsächsische Wanderer- lied in der Exeter-Hds. (vor 1048-78) stimmt in einzelen Zügen von Wie- lands Gefangenschaft bei „Nidad” wörtlich mit dem Eddaliede; und das Alt- englische Lied Hornkind und Rimnild nennt Wielands Schwerter Miming und Biterfer, d.h. Beifseisen, Eisenbeifser. Den letzten Namen übersetzt die Lateinische Chronik von Jumieges, um 1159, weiter durch Sector ferri, als Beiname des Helden Wilhelm, weil er mit dem vom Ahnherrn Rollo von Normandie ererbten Schwerte des Valandus einen geharnischten Mann mit Einem Streiche durchschnitt (wie bei der obigen Schwertprobe geschah). Wilhelm von Monmouth, im 12. Jh., gedenkt der Becher, welche Guie- landus in der Stadt Sigeni (!) machte, — wol Erinnerung der obigen Schä- delbecher Völunds; und Roger Hoveden, um dieselbe Zeit, rühmt ein Schwert des Königs von Galanus, dem trefflichsten Schmid. Der Mönch Johannes, im Leben des Normannen -Herzogs Gottfried, nennt ihn Galan- nus fabrorum superlativus. Und so heifst denn auch im Altfranz. Roman Fierabras der Schmid der drei berühmten Schwerter, Reinalds Flamberg, Haiteclaire (verdeutscht Halteklein) Oliviers, und Joyeuse Karls des Gro- fsen, Galand, in der Altdeutschen Übersetzung (?) zu Galams entstellt; und sein Bruder Ainsiax, der die drei Schwerter des Fierabras schmiedet, ist vielleicht noch Nachklang des durch den Riesen Ecke und Dietrich von Bern so berühmten Ecken-sax (sahs, Altfranz. saix), den Alberich schmie- dete (°). Aber nicht allein im Fierabras, sondern in vielen anderen Altfranzösi- schen Gedichten und Prosaromanen ist Wieland der berühmteste Schmid von Waffen, Halsbergen (hauber, auberc, Panzerhemde), besonders von Schwer- tern, namentlich in den meist noch ungedruckten Gedichten: Raoul von () Finn Magnusen Lex. mythol. 856 vermuthet Siegen im Westerwald, wo alte Eisengruben und Schmieden. Er gibt fast alle diese und die folgenden Lateinischen und Angelsächsischen Zeugnisse mit weiteren Nachweisungen. (?) Welche ich im Buch der Liebe Bd. 1 (1809) erneut habe. (°) So deutete ich schon in der litt. Beilage zu den Schles. Provinc. Bl. 1814, S. 115. Dafselbe meinte dann Franc. Michel in der mit G. B. Depping verfalsten Abhandlung Ve- land le forgeron (Par. 1833). Ich fand seitdem den noch gangbaren Namen Ainsiaux. In dem Altfranz. Gedicht Fierabras lautet dieser Name Hanisars. In demselben steht Ga- lans, für Galand in der alten Prosa daraus, wie noch Galland bekannt genug ist. In der Provenzalischen Übertragung des Nordfranz. Gedichts fehlt dieser Name. Philos.-histor. Kl. 1846. Xxx 530 von pen Hasen: Cambrai; Hüon von Bourdeaux und König Abron (Oberon), auch in der alten gedruckten prosaischen Auflösung; im Garin von Monglave; im pro- saisch durch alten Druck bekannten Doolin von Mainz; und vor allen häu- fig in dem mit Wieland so innig verbundenen Schwanenritter und des- sen zweitem Theile, Gottfried von Bouillon: also nur in Dichtungen des Fränkisch -Karolingischen Sagenkreises, welchem auch Gottfried von Bouil- lon zunächst angehört, eben durch den Schwanenritter, der ihn zugleich mit der Normännisch-Britannischen Tafelrunde verbindet. Gottfried führt auch das Schwert, womit Agolant erschlagen ward, und das ein Bruder Du- rendals (verdeutscht Durenhart) war, beide von Wieland geschmiedet; so wie das Schwert im Baldouin von Seeburg, Gottfrieds Bruder, dem drit- ten Theile dieser grofsen Dichtung. Im Fierabras weisen die beiden Brüder Wielands, Munificans (Mimir — Mimung?) und Hanisars, deren jeder drei berühmte Schwerter des Karolingischen Heldenkreises schmiedet, noch auf die drei Nordischen Brüder. In der Wilkina-Saga sind ihrer nur zwei. Das Schwanenrittergedicht nennt auch nur einen Bruder Wielands, Dionises, der in Bretagne das Schwert des Julius Caesar schmiedete; wie ein Schwert Wie- lands im Gottfried von Bouillon, gar Alexander, Judas Makkabäus und Ves- pasian führen. Von den fünf Schwertern Wielands, welche ebendaselbst König Lothar seinen fünf Söhnen gibt, wurden früher zwei dem König Oc- tavian gebracht von Troiant, und dann von Gautier le Truant entwendet; die andern drei gewann Lothars Vater von einem König in Afrika, vom Amiral (von) Caucase (wo Alberichs und Wielands Werkstatt war), und aus dem Jordan. — Die Namen Troiant, Truant, deuten in Sinn und Bildung auf Wie- land (den Trügenden) selber, den alle diese Gedichte, auch im Reime wech- selnd, Galant, Gallant, Galans, Galan nennen. Das Schwert Doolins prüft Wieland auch auf ähnliche Weise wie den Mimung, und das Schwert Ale- xanders wie Sigurd sein Schwert auf dem Ambofs ('). (') Fast alle diese Französischen Zeugnisse hat Michel mit Depping zusammengestellt und F. Wolf 1835 in den Altd. Blättern von M. Haupt und H. Hoffmann Bd. 1, S. 36 wiederholt. Seitdem ist Raoul de Cambray gedruckt durch Edw. Le Glay. Paris 1840. Zum ungedruckten Huelin de Bourdialx in zehnsylbigen Reimen bemerkt Michel, dals einer andern Bearbeitung in Alexandrinern (die in den Karolingischen Gedichten vorherrschen) die entsprechende Stelle fehlt. Ebenso fehlen diese Stellen in der Darstellung des Che- valier au Cygne, welche der Baron von Reiffenberg 1846 zu Brüssel mit reicher Ausstat- tung bekannt gemacht hat. Derselbe gibt in der Einleitung S. CI die Stelle aus dem Die Schwanensage. 531 Denkmäler Wielands haben sich noch in Schweden, Dänemark, England und Deutschland sagenhaftund geschichtlich erhalten. In Scho- nen, in der Nähe von Wielands Heimat, nach Nordischer und Norddeut- scher Sage (Alfheim, Seeland, Thy), ist ein Villans-Härrad (Harde, Gau), wo nach Vedel (Kämpeviser I, 5), Wieland heimisch ist; und Peringskiöld fügt hinzu, dafs Wieland dort zwischen zwei Strömen begraben liege. Noch führt diese Landschaft Hammer und Zange im Wappen und Siegel (!), wie Witig im Schilde. Ebenso leiten die Bewohner des Kirchspiels Vellen in Jütland bei Aarhus diesen Namen von Wieland her, dessen Grab auch dort sein soll (?). Im Schwedischen Wermeland heifst ein Fels auf dem Eilande des Alletorpischen Sees Verle-hall (Klippe) und soll Wielands Schmiede gewesen sein (?). Ferner, in England, wo König Alfred vergeb- lich nach dem Grabe Wielands fragte, weils es dennoch die Volkssage: in Berkshire, an der Walstatt einer Schlacht Alfreds gegen die Dänen, steht ein aus 3 ungeheuren Felsblöcken mit einem Deckstein aufgethürmter Crom- lech (Druidenstein — wie unsere Hünengräber), genannt Schmid Wie- lands Höhle (Wayland smiths cave), mit der Sage, darin habe dieser jetzt unsichtbare Schmid gewohnt, welcher noch für ein Stück Geld, das man auf einen Stein vor der Höhle legt, dem Reisenden das Ross beschlägt (*). Durch W. Scotts Kenilworth (Kap. 9. 10) ist dieses merkwürdige Denkmal auch der Lesewelt bekannt geworden. In der Nähe ist der Hügel und das Thal des weifsen Rosses (white horse hill, vale), und erinnert noch an die Erscheinung der Valkyrien auf weifsen Rossen, wenn nicht als Schwäne. Weil das Waylands-Denkmal am Wege liegt, hat der frühere Beschreiber desselben, F. Wise (1758) das Ganze eben von way, Weg, abgeleitet, aber nur gezeigt, dafs der Alterthümler unwifsender war als das Volk; denn der Name, mit der Sage, ist so gut (ja noch befser) Angelsächsisch, wie Nor- Baudouin de Sebourc nach der Ausgabe von Valenciennes 1841, und S. CII-XIII ein Ver- zeichnis berühmter Schwerter und anderer Waffen, zur Ergänzung des Verzeichnisses in seiner Einleitung zu Philippe Mousk&s Chron. Vol. II (1838), p. XCVI; es ist mit Zu- sätzen aus den Bulletins de l’Acad. roy. de Bruxelles T. XII, P.2, p. 161 wiederholt. (') Siegelabdr. bei Herm. Chytraeus 1598, in Bring Mon. Scan. p. 36. 302. (2) Pontoppidan. Atlas Dan. IV, 425. (°) Vallmann noch ungedruckte Beschreibung von Verandia, in Lex. myth. 857. (*) F. Wise antigq. in Berksh. Oxf. 1758. Abbildung gibt Ch. Knight Old Engl. Nr. 42. Xxx2 532 von DER Hacken: disch. Suhms Erklärung der Schmid-Wielandssage, nach seiner gewöhnli- chen Historisirung der Mythen und Sagen, aus einem Normannischen Heer- führer Wieland, der in Frankreich kriegte und 863 im Zweikampfe fiel, ist nicht minder unstatthaft; und P. E. Müllers Annahme ('), dafs etwa eine Sage, dieser Wieland sei in der gedachten Schlacht gegen König Alfred bei dem Waylandsdenkmale gefallen, die Nordische Schmiedesage nach England gebracht habe, ist auch zu engherzig. Im Norden lebt die Sage allerdings noch in der Sprache: die Wil- kina- Saga bemerkt schon, Wielands Name sei im ganzen Norden so be- rühmt geworden, dafs man damit allgemein kunstreiche Werke benannt habe. So nennt schon ein Eddalied (Hamdismal) kunstreiche Weber Völundar (in Mehrzahl). Snorri’s Edda (Abhandlung der Tropen) nennt einen kunst- reichen Mann überhaupt einen Völund, und ebenso die Rafn Svendbiörn- sons-Saga, zu Anfang des 13. Jh., einen geschiekten Mann in Holz und Eisen. Noch jetzt ist Völund im Isländischen eine solche allgemeine Benen- nung: Völundar- hus (?), als treffende Übersetzung von Labyrinth, ist zu- gleich noch Anklang an die gemeinsame Dädalische Saga; und duwdaros ist ganz ebenso zugleich Griechisches Appellativ. Auch eine Pflanze belebt noch im Norden das Andenken Wielands, und der heilkräftige, betäubende Baldrian (Zalictrum Alpinum) heifst Islän- disch und Dänisch Yelands-urt, Wielands-Kraut. Offenbar ist der alte Völund gemeint, sollte die Benennung auch durch den Lateinischen Namen Valeriana veranlafst sein: wie Baldrian wörtlich (mittels Yalrian) daher kömmt, aber dabei wol kaum an den Gott Balder gedacht ward, obgleich dieser einer schönen weilsen Blume den Namen Baldursbraue gegeben hat, der umgekehrt in Balsamsbro unkenntlich geworden ist. In Deutschland findet sich der Name Wielands in Würzburger Ur- kunden: die Burg Wielantesheim bei Würzburg 1140; und unter dem Bi- (') In der Sagabibliothek Bd. II (1818), S. 151. M. bestritt J. Grimms Ableitung der Englischen Watling-Stralse von Wieland, als Abkömmling Wadi’s. F. Magnusen (Lex. myth. 858) billigt sie in Betreff der Milchstralse, da Wieland durch die Luft Niegt. —Vi- lint in Gottfrieds Tristan 16, 555, das M. mit W. Grimm für Wieland nimmt, war längst (1814 im Schles. Prov. Bl. a.a. O.) in weiland, ehmals, berichtigt. (*) In dem Isländ. Ged. des Mittelalters Lilia Str. 92 und in F. Johann. hist. eccl. Isl. II, 442, 463. Die Schwanensage. 533 schof Iring die Vergabung eines Grundstücks neben dem Hause des Schmids Wieland (Welandi fabri) (1).. Diese merkwürdige Verbindung darf man wol als einen Nachhall vom alten Schmid Wieland ansehen. Namenlos hat sich aber in Norddeutschland, wo Wieland früh auftritt, die mit der Englischen Waylandshöhle sonst noch übereinstimmende Schmidsage erhal- ten. Neben den Riesensagen von Bielefeld, Paderborn und Ravensberg lebt noch die Sage vom Zwerg in der Höhle bei Brackwede, der den Bauern die Räder beschlug, und was sie sonst dorthin brachten, am Morgen fertig abholen liefs, wofür sie ihm ein kleines Stück Geld hinlegten (?). Dieselbe Sage ist, nur allgemeiner gefafst, im Wallonischen Niederland: die Zwerghöhle zu Ramouchamps in Lüttich, wo die Zwerge (sotai) viele wun- dersame Gestalten gemacht, und schwere Arbeiten, welche die Umwohner an die Höhle trugen, am nächsten Tage fertig waren; und häufig sind in den Wäldern dieser erzreichen Landschaften die Zwergschmieden, wo man den gutthätigen Zwergen nachts Speise hinsetzt (?). Das älteste, auch im Namen entsprechende Vorbild dieser Schmid Wielands-Sage findet sich sogar schon in einer Altgriechischen Erzählung, welche sich auf die Reise des Pytheas beruft (*): in den (vulkanischen) Eilanden Lipari und Stromboli hauset He- phästos, den Feuer und Getöse verkünden; und ist alte Sage: wer neues Eisen dorthin bringe, könne am Morgen ein Schwert, oder was er sonst daraus geschmiedet haben wollte, wieder abholen, indem er Lohn dafür hinlegte. Neue künstlerische Darstellungen der alten Schmid Wielands- Dichtung und Erneuung derselben als Volksbuch, sind in Dänemark und Deutschland erschienen (°). ('). Lang regest. I, 157. III, 181. (?) In der örtlichen Mundart erzählt bei Firmenich: Germaniens Völkerstimmen Bd. I (1843-46), S. 378. (°) J. W. Wolf Niederländische Sagen (Leipzg. 1843) 211. 481. (*) Scholiast zum Apollonius von Rhodus IV, 761. () Von A. Öhlenschläger, eine Erzählung „‚Vaulunder,” in seinen „poetiske Skrif- ter” Th. 2; Deutsch, von ihm selber, ‚‚ein nordisches Märchen,’ in seinen Werken (Bres- lau 1839) Bd. XX, S.283: nach der Edda. Von demselben, „Velents-Saga,” Übersetzung aus der Wilkina-Saga, in „„Skandinavisk Museum” 1809, und freier behandelt in seiner „Samling af Aeventyr” 1816, Th. 1.— Von Simrock „Wieland der Schmied”, in der Nibe- lungen-Stanze, nach der Wilkinasaga, in Verbindung mit dem Eddaliede; wiederholt, in sei- 534 VoN DER Hacen: Wie der persönliche Völund im Norden nicht blofs sprichwörtlich, sondern wirklich zur allgemeinen Benennung (Appellativ) geworden, so lei- tet sich der Name auch verständlich vom Nordischen v£l, veel, Kunstgriff, List, Betrug (Englisch wie, guile; Altfranzösisch guille), als Verbum wila, veela, und davon das Partieip. veland, wie der Name Angelsächsisch immer lautet; in der Wilkina-Saga Velent, Velint; in den Dänischen Heldenlie- dern entstellt Yerland. Der Altnordische Yaulund, Völund ist etwas un- kenntlich, daher P. E. Müller ihn auch von val oder va, manigfaltig, und lundr, Gemüth, ableitet. Die Nordische Form viel hat Glossar. Edd. I, für machina; und in den Benennungen Loki’s, des 13ten der Asen, und ihr Unheil, steht bei Resenius Wielande gudanna, Trieger der Götter, wo Rask (Snorra - Edda 106) auch veelandi setzt. Das stimmt zu unserm Mieland, Guielandus; wovon das Englische Wayland nur andre Aussprache ist, ge- mäfs dem Englischen wile= weil); und unser Name Weiland wird doch auch wol derselbe sein: ganz verschieden von dem Worte weiland, was be- kanntlich ein schon im 12ten Jahrhundert zu wilont ausgewachsener Dativ Plur. wilon, wilün, als Adverb, mit ausgelafsener Präposition (döwilen — bis- weilen, zuweilen) ist: so dafs hier, umgekehrt wie im Nordischen, das alte & zu a geworden, aus Verdunkelung des Wortes und Annäherung zu Wieland. Denn dieser ist Partieip-Substantiv, wie die ebenso fast persönlichen Hei- land, Volland, Wigand, in.der alten, hier allein volltönig gebliebenen Form. Im Lateinischen und in den Romanischen Sprachen wird auch die- sem Namen, wie gewöhnlich beim Anlaut, ein g vorgesetzt, was Paul War- nefried schon bei dem Longobardischen Wodan, Gwodan bemerkte; da- her denn auch Guielandus (wie Guilelmus), und wieder mit ausgestofsenem u, v vor a (für ze), Galannus, Galandus, und endlich der noch Französische Name Galland, der auch als Bearbeiter der 1001 Nacht, welche ebenfalls die Schwanensage enthält, mit unserm Wieland zusammentrifft. nem „„Heldenbuch” (Stuttgart 1845) Bd. 4.— „Wieland, der kunstreiche Schmid. — Aus alter Geschrift gezogen und aufs Neue erzählt von Ottmar F. H. Schönhuth.” (Reutlingen 1844), zusammen mit „Hugdietrichs Brautfahrt und Hochzeit.” Ist nach meiner Verdeut- schung der Wilkina-Saga (Breslau 1814). Von Rafos Dänischer Übersetzung der Wilki- na-Saga, mit Benutzung zweier Magnäanischen Handschriften (Kopenhagen 1823) ist (ebd. 1830) eine neue Ausgabe erschienen. P. E. Müllers Auszug in der „Sagabibliothek” Bd. 2 (ebd. 1818), S. 146-294. Die Schwanensage. 535 Wenn sich in Dänemark, wie in Deutschland, nur wenige Züge der Wielandssage erhalten haben, (worunter in den Dänischen Liedern allein noch der Name von Witigs Mutter, Bodild): so lebt dagegen noch in Schwe- den, wo das Eddalied Völunds älteste Heimat setzt, die freilich sehr un- kenntlich gewordene Dichtung im Gesange des Volkes. In Nerike, also gerade in der Landschaft, wo Völund festgehalten wird, ‚fand Geijer ein Volkslied, und dafselbe, zwar nach anderer Weise gesungen und volks- mäfsig verändert, gibt Arvidson aus Ostgothland (!). Beide haben zum Kehrreime den Namen Vallivan, Valivän. Dieser ist ein Seefahrer, früh- auf, und kömmt verkleidet zu seiner Geliebten ins Königshaus, bei der er sich für die Königstochter von England ausgibt, und sie will Seide nähen leh- ren. Sie hat seinetwegen den Prinzen Thor im Norden (Thore v. Lunden = Lund oder London?) verschmäht, und folgt dem Verkleideten, der sie aufs Schiff trägt, wo er sie in Wein berauscht, sie als sein Weib heimführt, und zur Königin macht. — Das Ostgothische Lied hat die Verkleidung fal- len lafsen, welche, mit dem Seidenähen, noch ein Faden des alten zerfah- renen Gewebes und Vogelhemdes ist. Die Entführung über See, anstatt durch die Lüfte, wird den Erklärern des Schwanenhemdes durch ein Schiff mit Schwanenbild, willkommen sein. Solchergestalt erinnern beide Lieder an unser Heldenlied von Hugdietrichs Entführung der Hild burg. Die letzte Verwandlung der Wielandischen Schwanensaga be- wahrt ein Altdeutsches Gedicht, und zwar in Taubengestalt. Herzog Frie- drich von Schwaben ist, ungeachtet dieser Volks- und Fürstennamen, doch kaum in dem Sinne als Schwäbische Sagengeschichte zu betrachten, wie die Melusina für das königliche Haus Lusignan; er ist meist aus mor- genländisch -romanischen Feenmärchen und wenigen heimischen Erinnerun- gen roh zusammengedichtet, darunter denn auch die manigfaltig das Abend- land mit dem Morgenlande verbindende Wielands-Sage noch als eigentliche Grundlage des Ganzen hervorscheint. Friedrich, mit seinen beiden Brü- dern, rüstiger Waidmann, jägt einst einen Hirsch, und verirrt sich in eine (') Geijer Svenska Folk-visor II, 173. Stockh. 1816. vgl. dessen Schwed. Gesch. I, 304. Arvidsson Svenska Fornsänger I, 183. Stockh. 1834. Beide mit Sangweisen. 536 vVoN DER Hacen: Burg, wo nachts ihm eine Jungfrau naht, die ihm bekennt, sie sei der Hirsch gewesen, worin sie mit zwei Gespielen von ihrer bösen Stiefmutter verwan- delt worden; sie sei die Tochter des Königs Triamer von Arabien, und heifse Arvel, als Christin aber Angelburg (einmal auch Engelburg: Erin- nerung an Teramer—Abderhaman—Arabele und Kiburg in Eschenbachs Wilhelm von Oranse). Er kehrt öfter zu der unsichtbaren Geliebten zurück, in aller Zucht, kann jedoch nicht widerstehen, gegen ihre Bedingung, Licht ins Gemach zu bringen, und mufs nun von der Schönen scheiden, die ihm noch einen schützenden Ring gibt. Sie wieder zu gewinnen zieht er hierauf zu mancherlei Abenteuern, od nennt sich fortan Wieland. So besteht er ritterlich für die junge Fürstin Osana von Brabant den furchtbaren König Arnold von Norwegen; verschmäht Hand und Land der schönen Fürstin, zieht weiter, und findet im Walde die reizende Zwergenkönigin Jerome, der er unwiderstehlich in den Zauberberg folgt, und mit ihr eine Tochter zeugt. Sein Gelöbnis aber treibt ihn weiter, und durch den Zauberstein eines Zwerges öffnet sich ihm der Berg. Er abenteuert von Reich zu Reich, bis sein Reichthum zerronnen ist, und dient dann einem König Turneas, der ihm einen schon 60 Jahr gejagten Hirsch zum Lohn anweist. Wieland findet den Hirsch, will ihn jedoch, im Andenken des ersten Hirsches, frei lafsen: da redet jener ihn an, verheifst ihm Hülfe, und Wieland mufs ihn durch Umfangen entzaubern: es ist die schöne Prangnat, die sich dankbar ihm zu eigen erbietet, und als er seiner Angelburg treu bleibt, ihm eine un- sichtbar machende Wurzel gibt, sie wiederzugewinnen. Ihrer Weisung zu- folge lauscht er so unsichtbar am Felsen eines Brunnquells, zu welchem drei Tauben fliegen, ihr Gewand ablegen und sich baden: es waren Angelburg und ihre beiden Gefährtinnen, die Fürstentochter Mamelonia und Grafen- tochter Salome. Wieland bemächtigt sich der Gewänder, tritt dann sicht- bar hervor, und gibt sie nicht eher zurück, als bis eine der Schönen, nach seiner Wahl, ihm die Ehe gelobt. Er wählt seine geliebte Angelburg, die hocherfreut ist, als sie ihn erkennt. Wieland, nun wieder Friedrich, führt sie nach ihrer Heimat, und besteht mit Hülfe seiner Brüder einen gro- (sen Kampf gegen die böse Stiefmutter und ihren Helfer, einen furchtbaren Hexenmeister, dessen Zauberfeuer ihm nur jene Wurzel abwehrt. Er siegt endlich, beide Zauberer werden verbrannt, Triamer in seiner Herrschaft her- gestellt und der ungerechte Turneas bestraft. Eine grofse Hochzeit be- Die Schwanensage. 537 schliefst, Friedrichs mit Angelburg, seines Bruders Herzogs Heinrich mit Ma- melonia, und des dritten Brudersohnes Konrad mit Salome; so wie der bei- den andern Brudersöhne Ulrich mit Prangnat und Ludwig mit Osana. Frie- drich hat mit Angelburg einen Sohn Heinrich, und als sie nach 10 Jahren stirbt, mufs er ihr geloben, die Zwergenkönigin Jerome zu heirathen: was auch geschieht, nachdem sein Sohn Heinrich sich mit der Stiefschwester Zy- prion vermählt hat(!). — Hier erkennt man deutlich genug die zwar etwas gebrochenen Grund- züge der Sage: namentlich die Vogelverwandlung, worin die Tauben den Schwänen gleichbedeutend sind und der getauften Engelburg näher lagen, so wie in den Legenden der beiden Heiligen Eulalien ihre Seelen als Tauben aus dem Scheiterhaufen zum Himmel schweben (?). Die vorangehende Hirschver- wandlung kömmt in morgen- und abendländischen Mären manigfaltig vor. Die bedrängte Herzogin Osann von Brabant und ihre ritterliche Rettung weiset auf die Herzogin Elsani von Brabant in gleicher Bedrängnis, und auf ihren Schwanenritter (weiterhin). Die Doppelehe ist ein schon im Eddaliede vorgebildeter Zug, wobei aber von dem kunstreichen Schmid Wieland nur der Name und etwa der Aufenthalt im Zwergenberge übrig ist; welcher Berg jedoch mehr dem Venusberge der Tannhausersage, als dem Schmiedeberge der Zwerge gleicht. 2. Svava, Sigrun und Kara. Die Valkyrische Schwanensage, ohne die Schmidsage, spielt durch die Eddadichtungen von den drei Helgi’s und ihren Geliebten manigfaltig hin. Diese drei Helgi’s sind, nach der Altnordischen Seelenwanderung, die Wiedergeburt Eines, deshalb gleichnamigen Helden, welcher in der mittle- ren Verkörperung zugleich mit dem gemeinsamen Nordisch - Deutschen Hel- dengedicht innig zusammenhängt, und so auch die anderen beiden Helgi’s damit verbindet. a. Helgi Hiorvardsson und Svava. KönigHiorvard (in Norwegen) gewinnt die schöne Sigurlin, Königs- tochter von Syavaland (umSwabfted an der Eider) durch Wechselgesang (') Auszug der Wolfenbütteler Handschrift von K. H. Hermes in Germania Bd. 7. (?) Vgl. die Lat. Hymne und das Altfranz. Lied von S. Eulalia, in „„Elnonensia’” von H. Hoffmann und J. F. Willems (2. Ausg. Gent 1845) I. II. — Eine schwarze Taube s. unten. Philos.- histor. Kl. 1846. Yyy 538 von ver Hasen: in Vogelgestalt, namentlich als Adler. Beider Sohn, schweigsam und noch namenlos, sals auf einem Hügel: da ritten Valkyrien daher, deren herrlichste ihm den Namen Helgi (Heil) gab, und das köstlichste unter 46 Schwertern mit einem Lindwurm auf der Klinge. Es war Syava, König Eylimi’s Tochter, die durch Wafser und Luft reitend ihm fortan Sieg verlieh (na- mentlich gegen den Riesen Hati — wie der Monds-Wolf heifst — und des- sen Tochter Hrimgerd), indem sie mit ihren 3 Schaaren (3 x 3) in leuchten- dem Helme einhersprengt, dafs von den Mähnen der Thau in tiefe Thäler trieft und der Hagel auf hohe Bäume stiebt: davon den Menschen ein gutes Jahr kömmt (wie vom Nachtthau der Mondrosse): die durch Wechselgesang aufgehaltene Riesin versteinte im ersten Sonnenstrahle (wie der Zwerg im Alvismal). Helgi warb nun um Svaya, und erhielt sie; sie blieb jedoch da- heim, und nach wie vor Valkyrie. Ein Riesenweib, auf einem Wolfe mit Schlangenzaum daher reitend, und auf Hedin, Helgi’s Stiefbruder, der ihr nicht folgen wollte, zürnend, bewirkte, dafs Hedin am Jul-Abende auf dem Sühneber beim Bragibecher, gelobte, um seines Bruders Braut zu wer- ben, aber reuig hinging und es ihm bekannte: worauf Helgi, dem die Erschei- nung des Riesenweibes den Fall im bevorstehenden Kampfe verkündete, tödt- lich verwundet, bei Frekastein, die herbei eilende Svava seinem Bruder geben will: sie aber hat gelobt, auch im Tode Helgi’s Braut zu bleiben. b. Helgi der Hundingstödter und Sigrun. Sie wurden dann beide auch wiedergeboren, Helgi, als Sigmunds und Borghilds Sohn, und älterer Stiefbruder Sigfrids, dessen Mutter Hiordys, Eylimi’s Tochter, also wol Svava’s Schwester war. Nornen weilsagten bei Helgi’s Geburt den gewaltigsten Helden, und drehten seinen Schicksals- Faden; und Raben sangen seinen künftigen Schlachtruhm. Sigmund gab ihm Namen und Schwert. Nach dem Siege über König Hunding und dessen Söhne, davon er Hundingstödter benannt ward, erschienen ihm aus den Lüften ritterliche Jungfrauen, voran die stattlichste, die sich Sigrun nannte, und sagte, ihr Vater König Högni habe sie an König Granmars Sohn Hodbrodd verlobt: den wolle sie aber nicht lieber als eine Krähe, und keinen andern als Helgi. Dieser ist alsbald ihr Held, und es wird eine grofse Schlacht, wieder bei Frekastein, geschlagen, vor welcher Helgi’s Stiefbruder, der furchtbare Sinfiotli (den Sigmund mit seiner Schwester Signi erzeugte) und Die Schwanensage. 939 Gudmund, Granmars Sohn, sich so gräulich schelten, wie die Götter und Loki bei Aegirs Gastmal. Unter andern höhnt Sinfiotli, der mit seinem Va- ter eine zeitlang Wehrwolf war, Gudmund sei einst Völva, dann Valkyrie in Asgard gewesen, und er selber habe mit ihm 9 Wölfe erzeugt; dann sei Gudmund als Stute mit Hengst Grani (Sigfrids berühmtes, vom Ahnherrn Odin beschertes Ross) gelaufen. Helgi schweigte dieses, im Norden vor dem Streite gewöhnliche Wortgefecht(!), und die heifse Schlacht begann, worin Sigrun mit einer grofsen Schaar von Schildjungfrauen (Valkyrien) leuchtend wie in Flammen, ihm zu Hülfe kam gegen ihren Vater und Brüder. Helgi siegte, und erschlug Hodbrodden: worauf er sich mit Sigrun vermählte. Etwas anders und zugleich weiter erzählt das dritte Eddalied, mit häu- figen Prosasätzen ergänzt, von diesem Helgi, zum Theil aus dem ältern Volsungenliede, das also der Volsunga-Saga nicht bekannt war. Die Vol- sungen heifsen auch Ylfingen (Wölfingen: wegen ihrer Verwandlung in Wehr- wölfe). Sigrun wird hier ausdrücklich die wiedergeborene Svava ge- nannt, und erscheint mit ihren 8 Valkyrien. — Ihr Bruder Dag aber rächt den Tod des Vaters und durchbort Helgi’n mit einem von Odin empfange- nen Speere. Helgi kömmt so (durch Heldentod) nach Valhall, wo Odin ihm alles dienstbar macht, und Hunding sein Knecht ist. Sigrun, die ihren Helgi tief betrauert, vernimmt von ihrer Magd, wie er mit Gefolge in seinen Grab- hügel reitet, und eilt dahin. Er beklagt nur ihre Trauer, während es ihm in Valhall bei Meth und Frauen wohl sei. Sie will im Grabe gern das La- ger mit ihm theilen und bei ihm wohnen (wie Lenore), er aber mufs bald wieder durch die Lüfte heimkehren (wie das wütende, d.i. Wodans-Heer, in Schweden noch Odins wilde Jagd genannt). Am folgenden Abend war- tet Sigrun vergeblich an Helgi’s Grabhügel, und wird gewarnt, nachts dort allein zu weilen. Sie stirbt vor Leid und Sehnsucht, und darnach wird er in Helgi, der Haddingen-Mann, und sie in Kara, Halfdans Tochter, wieder- geboren: „wie das Karalied singt.” (') Häufig auch in unseren Heldenliedern, z. B. in den Nibelungen 8162 ff. 9181 ff. 9485 ff. Daher es oft heilst: „sie liefsen von den Worten, und griffen zu dem Schwert.” Ein Wort, wie: „ein Schwert, schärft das andre.” Yyy2 540 von DER Hacken: c. Helgi der Haddingen-Mann und Kara. Dieses verlorene Karalied habe ich, wenigstens noch in einer prosai- schen Verarbeitung, nebst einer Stanze des alten Liedes selber, aufgefunden und bei meiner Verdeutschung der 1812 von mir aus der einzigen Hds. her- ausgegebenen Eddalieder von den Nibelungen 1814 bekannt gemacht. „Näm- lich, die Hromunds Greipssonar-Saga(') erzählt: zwei Könige von Svithiod (Schweden), beide die Haldingen (?) genannt, sammt Helgi dem kühnen (hinn freekni, der freche), fordern den König Olaf von Garda-Reich (Rufs- land) zum Kampfe auf das Eis des Vänir-Sees (in Schweden). Hromund, der Helgi’s Bruder Hröngvid erschlagen hatte, zieht, auf Bitten Svanhvit’s, Olafs Schwester und seiner Geliebten, um die er verbannt war, und die ihm einen Schild und Strumpfband gibt, Olafen nach, und seine Brüder mit ihm. Der Kampf beginnt früh, und Halding wird verwundet. Hromund weilt noch am Ufer, wegen eines bösen Traumes, seine Brüder aber wollen nicht bleiben, und streiten mit: eine Zauberin, Namens Kara, kömmt in Schwa- nengestalt geflogen, und macht durch ihren Zaubersang Olafs Mannen wehr- los, fliegt auch über die Greips-Söhne und singt laut, und Helgi der kühne erschlägt sie alle acht. Jetzt erhebt sich Hromund mit seinem Schwerte Mi- steltein(°) gegen Helgi, der seinen Glauben an Svanhvit’s Strumpfband und Schild verhöhnt, worauf Hromund ihn wegwirft. Helgi, der durch seine Geliebte Kara, die als Schwan ihn umschwebte, immer Sieg gehabt hatte, schwingt sein Schwert so hoch über sich, dafs er dem Schwan einen Fufs abschlägt, und das Schwert Hromunden zwar ‘verwundet, aber tief in die Erde fährt. Damit ist Helgi’s Heil verloren: Kara sinkt todt nieder; und als Helgi sich nach seinem Schwerte bückt, spaltet Hromund ihm Helm und Haupt, heftet sich dann die Bauchwunde zu, und schlägt noch alle Mannen der Haldingen in die Flucht.” (') Kap. 6. 7. in Björners Sammlung. (?) Berichtigt schon Björner in Haddingen, deren Stammvater Hadding, ein Bru- dersohn Halfdans, des Stammvaters der Niflungen (oben S. 520) ist, in dem nach ihnen benannten Haddingadal und Thelemark in Norwegen. (°) Bedeutet Mistelreis, womit Baldur von seinem Bruder Hödur getödtet ward. Von diesem Schwerte Hromunds mehr bei der Schwertsage. Die Schwanensage. 541 3. Sigurdrifa- -Brynhild. Wenn uns der dritte Helgi ganz aus dem Kreise der gemeinsam Nor- disch-deutschen Heldendichtung führte, so bringt uns Brynhild ins Herz desselben zurück. Sie war auch eine Valkyrie, die gegen Odins Gebot den König Hialmgunnar (Helm-Gunther, v. gunn, gund Krieg) fällte, und des- halb von dem Gott in Zauberschlaf versenkt wurde, in einer mit leuchtenden Schilden (mit Runen, laut der Färöer-Lieder) und hohen Flammen (vafurlogi, Webelohe) umgebenen Burg, über welcher ein Banner wehte, auf dem Hin- denberge (Hindar-Fjall) im Frankenlande (um den Niederrhein). Sie sollte fortan nicht mehr streitbare Jungfrau (Valkyrie) sein, sondern einen Mann nehmen; worauf sie gelobte, nur den zu nehmen der ohne Furcht (und Ta- del) sei. So fand sie der furchtlose Held Sigfrid, Odins Abkömmling, nach- dem er eben den Lindwurm besiegt und den Hort gewonnen hatte, er durch- sprengte auf seinem (Odins-) Rosse Grani die Flamme, und erweckte die vollständig gerüstete, indem er ihr das enge Panzerhemde mit seinem Schwerte Gram aufschlitzte, aus dem Zauberschlafe. Sie lehrte ihn Runen, und ver- lobte sich mit ihm. — Weil sie hier in dem Eddaliede nur Sigurdrifa (Sieg- Trift) heifst, und bei Sigfrids nächster Zusammenkunft mit Brynhild, in Eddaliedern und Volsunga-Saga, nicht Bezug auf jene genommen wird, möchte der neuste Her- ausgeber der Edda(!) beide für zwei verschiedene Jungfrauen halten. Er bemerkt jedoch, dafs Brynhild selber, im Liede von ihrer Fahrt zu Hel (Höllen- göttin), sich mit Sigurdrifa als eine und dieselbe ausspricht; wie Volsunga-Saga und die jüngere Edda beide vereint, und wie vor allen die innere Einheit der Dichtung diese, sonst auch in allen Darstellungen (Färöer Lieder, Dänische Heldenlieder, Wilkina-Saga, Nibelungen u.s.w.) bewahrte Einheit erfor- dert. Der alte, vor 1043 schon urkundliche Name Brunhildenbette mit den nächtlichen Flammen der Volkssage, auf dem Feldberge bei Frank- furt, der doch wol im Zusammenhange mit Sigurdrifa’s Bette auf Hindar- fjall steht, spricht auch für diese Einheit. Laut der jüngern Edda nennt Brynhild sich hier Hilda (wie die Färöerlieder demnach Hildarfjall singen), also gleich der ersten ET und Kriegsgöttin Hilda, Högni’s Tochter er 518), (') Finn Magnusen P. 3. im Lex. En Er deutet im Glossar zu P. 2 Sigurdrifa durch Sieges Teift, Sturm (drifa Treibschnee), als Valkyrien-Name Brynhilds, und bemerkt, dafs er als Eigenname auf Schwedischen Runen vorkomme. — Sigurd-rifa (Verderb) ? 542 von DER Hacen: deren Namen auch Bryn-hild mit dryn (Altd.drünne, Franz. drugne — Pan- zerhemde) verbindet. Auf ihr Valkyriengeschäft deutet noch das Gewebe von Sigfrids Heldenthaten, welches sie daheim einsam sitzend wirkt, als Sigfrid sie wiederfindet, und das sie zerstieben läfst, als er gefallen ist (ähn- lich dem obigen Gewirke der 12 Valkyrien). Als Sigfrid durch einen Zau- bertrank ihrer vergefsen und Gudrunen (unsre Chriemhild) genommen, und durch Gestaltentausch mit Günther für diesen um sie wirbt, erscheint sie noch als Valkyrie in voller Rüstung, und selbst das Valkyrische Schwanen- hemde gibt ihr hier noch die Volsunga-Saga(!) aus verlorenen Eddaliedern, wenn es heifst: „sie schwebte sinnend auf ihrem Sitze, wie der Schwan (al/ft) auf den Wogen.” Und so ist auch ihr Ende: durch eigene Hand tödtlich verwundet, fährt sie auf dem Wagen prächtig zur Leichenbühne, und läfst sich neben Sigfrids Leiche, mit Knechten, Mägden und Habichten verbren- nen, um im Tode mit ihm vereint zu sein, und auf den Flammen nach Val- hall hinüber zu schweben, wo die Einherieu mit den Valkyrien in Freuden leben, bis zur Götterdämmung. Diese Valkyrische Brynhild ist auch in unsrer streitbaren Brunhild auf ihrer Burg Isenstein in Island (anstatt Frankenland) noch wol zu erkennen; das frühere Verhältnis zwischen ihr und Sigfrid blickt auch noch durch. Der Siegespreis ist aber ihre Minne; und als sie durch Sigfrids Stärke Gün- thers Weib geworden, ist „auch sie nicht stärker denn andere Weiber.” — Das ist wol in der Natur gegründet, und mit dem Kindbette gewiss, welches da- her auch bei manchen solchen Verbindungen nicht eintritt. 4. Die Donauweiberin den Nibelungen vervollständigen noch das Bild der Valkyrischen Schwanenjungfrau. Vor Übergang der Nibelungen über den Donau-Strom, trifft der sorgliche Held Hagene in einem Brunnen zwei Frauen im Bade, schleicht heran, nimmt ihnen ihr wunderbares Gewand, und befrägt sie über das Schicksal der Nibelungen- fahrt zu den Heunen. Sie bedingen sich die Rückgabe der Gewande, und antworten anfangs doppelsinnig (dafs keine Fahrt ehrenvoller sei), dann aber, nach Anlegung der Kleider, weifsagen sie den Untergang Aller. Er glaubt (') Bei Björner, Kämpa-Dater, und in meiner Verdeutschung Kap. 36; in Rafns Ausgabe und Dän. Übers. Kap. 27. Die Schwanensage. 543 ihnen um so eher, weil sie so wundersam vor ihm auf dem Wafser schweben, „wie die Vögel;” er geht entschlofsen weg, und zerschlägt die Donaufähre, nachdem er selber Alle übergefahren hat „in das unbekannte Land”, als ihr Charon. Eine alte Handschrift (die Münchner) setzt hier anstatt „Vögel” bestimmt „wild’ Enten”, und kömmt dadurch schon näher, wenn auch nicht dem Schwane, doch der Gans, die ebenfalls mit Schwan wechselt (oben S. 516-517) und die selbst im Worte der Ente (anas — hamsa, xy, anser) ver- wandt scheint (!). Auf den Schwan weiset jedoch sicher noch. das dicht vorher auf der Nibelungenfahrt genannie Swaneveld. Dieses ist eigentlich der alte Karolin- gische Gau Swalavelt, benannt von der Schwal (im Fränkischen Theile des Nordgau’s an der Altmül), weshalb ich zwar die zunächst stehende Les- art (der St. Galler Handschrift) Salvelde behalten habe, ohne jedoch die damals schon gebräuchliche Benennung Swanefeld (wie noch ein Markt bei Würzburg heifst) zu beseitigen, welche für die Sage so bedeutsam ist. Die beiden „Meerweiber” heifsen Hadburg und Sigelind, — wie Sigelind, die Mutter Sigfrids, dessen Rachegeist man hierin vernehmen könnte, — und beide sind, obschon neben (nicht in) der Donau im Bade, doch gewiss nichts anders, als die noch manigfaltig in der Volkssage lebende Donau- nixe oder Donauweibchen, die vor einiger Zeit etwas vornehmer als Do- naunymphe, doch von Wien aus mit volksmäfsiger Musik, in mancherlei Ver- wandlungen über die Bühne schwebte, bis die Undine eine zeitlang ihre Stelle einnahm. Sie heifst Hulda, und ist die anderswo Frau Hulla, Holla genannte alte Göttin, welche, wie die Nordische Hilda mit den Valkyrien und Freya, zugleich Naturgöttin und Anfüherin des wüthenden Heeres ist. Das wunderbare Gewand der Nibelungischen Donauweiber ist so gewiss ein Flügelkleid, oder verwandelt in einen Vogel, wie in folgenden morgen - und abendländischen Mären. 5. Der geraubte Schleier, in Musäus noch immer, mit Recht beliebten Volksmärchen der Deutschen, welche ein alter Kriegskrüppel ihm erzählte, verbindet Morgen- und Abend- land. Die Cykladische Fürstentochter von Naxos, welche der gelehrte Schul- Rector vom Leda-Schwan abstammen läfst, und ihre beiden Schwestern, flie- (') Ist diese nicht zugleich and (ahnden) Geist? Nord. öna geist und Ente. Vgl. S.517. 544 von DER Hasen: gen als Schwäne zu einem der drei Brunnen, welche sie jung und schön er- halten, und legen die weifsen Schleier, welche sie so verwandeln, und deren Zipfel durch eine kleine Goldkrone gezogen ist, am Ufer ab. Es war der Schwanenteich, in welchen sich die Wunder-Quelle ergofs, auf dem Schwanenfelde bei Zwickau, wo einer von sieben Schwaben, die zur Zeit K. Albrechts aus der Schlacht in einen Backofen entronnen, sich nie- dergelafsen hatte, und von einem Einsiedler belehrt, wartete, den einen Schleier ergriff, und die schönste Kalliste zwang bei ihm zu bleiben, während ihre beide Schwestern heimflogen. Am Hochzeittage jedoch, als seine Mut- ter die Braut mit dem Schleier schmückte, dessen Kraft ihr unbekannt war, ergriff diese ihn, und flog als Schwan zum Fenster hinaus und heim. Der traurige Schwabe zog ihr mit dem geschenktem Ringe nach, fand sie, nach manchem ritterlichen Abenteuer, glücklich als ihn herzlich liebende wieder, und vermählte sich wirklich mit ihr. — Man sieht hier alles deutlich in Na- men und Umständen verbunden. Auch dieses Märchen haben wir neulich für die Bühne verarbeitet, als Feensee, mit Verwandlungen, Gesängen und Tänzen, über Paris heimkommen gesehen. Musäus hat nach der damals (1783) neuen Erfindung sein Märchen auch „a la Montgolfiere” benannt: aus Scherz, und nicht etwa um eine physikalische Erklärung desselben an die Hand zu geben. Es hat daheim noch anderweitige örtliche Bestimmung in der Geschichtssage Zwickau’s, welcher ein Cygnus den Lateinischen Na- men Cygnea, Cygnavia, Zwickau gegeben; so wie, laut alter Volkssage, das Schwanenfeld von einer Swanhild noch jetzt so heifst. 6. Die Schwester der Feenkönigin. Die nächste Ähnlichkeit mit dem Deutschen Märchen hat das Arabi- sche, welches ich in 1001 Nacht, aus Jonathan Scotts Ergänzung derselben verdeutscht habe (Bd. 10). Asem, ein junger liebenswürdiger Färber zu Bal- sora, belauscht, nach mancherlei, an Aladin erinnernden Wundergeschichten, die badenden Schönen in einem Gartenteiche, und von seinen Herrinnen, zwei Schwestern, belehrt, es seien Schwestern der Geister-Königin und ihre Kraft sei an ihre Gewänder und Gürtel gebunden, bemächtigt er sich des Gewandes der Schönsten, zwingt sie zu bleiben und, gewinnt sie endlich auch so, dafs sie seine Gattin wird, und mit ihm nach Balsora heimkehrt. Beide haben schon zwei Kinder, als sie, während er verreist ist, im Bade die Be- Die Schwanensage. ; c 545 wunderung ihrer Schönheit erregt, von welcher auch Zobeide, die bekannte schöne Sultanin des Kalifen Harun Alraschid, sich überzeugt, und dadurch veranlafst, dafs die Mutter Asems, welche das Zaubergewand in Verwahrung hat, es hergibt, die Schwiegertochter noch schöner zu schmücken: worauf diese aber, mit ihren Kindern im Arme, sich in die Lüfte schwingt und heim- fliegt. Asem folgt ihr, und nach vielen Abenteuern, darunter auch die Sig- fridische Erbtheilung der 3 Wunderkleinode (namentlich die unsichtbarma- chende Kappe), welche er für sich behält, gelangt Asem zu den Fliegenden oder Schwebenden Inseln, deren sämmtlich weibliche Geister, nur zuweilen von männlichen Geistern besucht werden, und ihnen die männlichen Kinder zusenden (wie noch die Zaporoger Kosaken leben), und wo auf Bäumen Mäd- chen anstatt der Früchte wachsen (wie noch in Sachsen). Die Zauberklei- node und die Amme seiner Gattin, die ihn wahrhaft liebt und von ihrer Schwester, der Feen-Königin, deshalb hart gefangen und zum Tode verur- theilt ist, helfen ihm sie befreien und glücklich heimführen. — Hier ist zwar von der sonst den Arabischen Märchen so geläufigen Verwandlung in Schwäne oder andere Vögel nichts gesagt, sondern das Zaubergewand selber dient als Flügelkleid: aber die Übereinstimmung mit der Deutschen Erzählung ist so stark, dafs wol ein näherer Zusammenhang obwaltet; wie denn die Oper (S. 544) auch beide verbindet, und mit dem Arabischen das Tatarische Märchen von Ssidi-Kur übereinkömmt (!). — Einfach und kurz lebt aber der Grund dieser Sage noch in manchen Volks- und Kindermärchen, z. B. in mei- ner Heimat und im nahen Meklenburg: wie der dumme Hans am Teiche, glücklich nach dem Gewande greift und damit die Badende gewinnt. — 7. Melusina, die Feen- Stammutter des gräflichen, in Cypern und Jerusalem einst könig- lichen Hauses Lusienam (= Melusina), ist wieder ein Beispiel unglücklicher Verbindung der Feen mit den Menschen. Reymund findet sie mit ihren bei- den Schwestern am Brunnen, und erwählt sich die Schönste zur Gattin. Sie gebiert ihm 10 Kinder, die alle etwas Dämonisches und irgend eine Misge- stalt haben, zum Theil auch schrecklich enden, obgleich Einige berühmte Stammhelden werden. Melusina hatte sich bedungen, jeden Freitag allein zu bleiben: und als Reymund sie dennoch belauscht, und sie im Bade vom (*) Quarterly review 1819. 41. Philos.-histor. Kl. 1846. Zzz 546 VON DER Hacken: Nabel ab mit Schlangenleib erblickt, mufs sie traurig scheiden, und fliegt durch ein Fenster davon. Seitdem verkündete sie, ebenso in der Luft erscheinend, wichtige Ereignisse ihres Hauses. — Von einem Vogel- oder Flügelkleid er- hellt nichts weiter, und dem Schlangenleibe gemäfs, geben die alten Bilder ihr Drachenflügel. Die Ungeheuerlichkeit ist hier schon im Spiele. Melu- sina wiederholt übrigens das Schicksal ihrer Mutter, welche ihr Gemahl Kö- nig Helmas von Norwegen bei der Geburt der Drillingsschwestern be- lauscht, gegen sein Versprechen; weshalb diese ihn mit seinem Schatz im Berg Awelon verzaubert (wie Morgane den Artus in Avalonia), wo Gott- fried einen Riesen besiegt und das Grabmal seiner Grofsältern findet. — Aus Überlieferung und Urkunden zu Portenach wurde diese Stammsage schon 1387 von Jean d’Arras Französisch gereimt, 1500 (?) zuerst gedruckt, und daraus prosaisch allgemein Europäisches Volksbuch: als eins der trefllich- sten uns auch durch Tieck bekannt; zuletzt von Marbach und Simrock er- neuet. 8. Die Meerfee des Staufenbergers ist eine ähnliche örtliche Erscheinnng, in Deutscher Heimat, jedoch nicht Ver- herrlichung eines Stammbaums, nur feeische Liebesgeschichte. Der tapfere Ritter Peterman findet, von seiner Burg Staufenberg in der Ortenau (klingt an Portenach der Melusina) am Oberrheine reitend, ein wunderschönes Weib in weifsem Gewande mit Thierbildern, auf einem Stein, und gewinnt ihre Minne: sie hat ihn unsichtbar auf allen Fahrten umsehwebt und be- schirmt, und thut dies auch fürder, nachdem sie sich ihm ergeben, und Nacht und Tag, sobald er es wünscht, bei ihm ist. Sie hat sich bedungen, dafs er kein ehlich Weib nehme: seine beiden Brüder und Freunde dringen jedoch hierauf, und als der König zu Frankfurt ihm seine Muhme, eine Für- stin von Kärnthen, erbietet, wird seine Entschuldigung dadurch beseitigt, dafs die Meerfee kein Weib, sondern ein Teufel sei, und die Ehe geschlofsen. Da verkündet die Fee ihm den Tod drei Tage nach ihrer letzten Erscheinung. Bei der Hochzeit auf Staufenberg tritt plötzlich aus der Decke des Saals ein wunderschönes naktes Bein bis zum Knie hervor: der Staufenberger erkennt es, und zugleich sein Ende, welches auch Christlich erfolgt; worauf die ver- witwete Braut ins Kloster geht. — In mehreren Sagen ist der Fufs das aus der unsichtbaren Welt vortretende Glied der ganzen Erscheinung, wie der verwandelte Schwanenfufs der Nordischen Kara (S. 540), wie der Gän- Die Schwanensage. 547 sefufs der Fränkischen Berta. Die Staufenbergische Meerfee ist also ebenso ein umschwebender elfischer Schutzgeist, wie die Nordischen Fylgien (Fol- gerinnen), welche ja selbst dem Namen nach im Schlesischen Kuhländch noch fortleben. Die Christliche Wendung war dem Altdeutschen Dichter natürlich, der, Egenold (auch Erkenbold) genannt, nach Sprache und Reim wol noch dem 13'“ oder 14“ Jahrhundert angehört, und etwa der im jüngern Titurel (dessen Dichter in Kärnthen befreundet war) erwähnte Dichter Egenolf ist, obgleich die von Engelhardt (1823) herausgegebene Handschrift viel jün- ger ist. Die früher schon (1588) gedruckte freie Bearbeitung hat manches auch im Inhalt verändert (z.B. noch einen schützenden Goldring der Fee); Fischart, der die gereimte Vorrede dazu verfalst, hat vielleicht das Ganze so aufgefrischt, welches in wiederholten alten (seltenen) Drucken zum heimi- schen Volksbuche gewordenist. Einerhapsodische Erneuung beider Gedichte bietet die eben erscheinende neue Ausgabe von Arnims und Brentano’s Wun- derhorn (in der ersten Ausgabe nur das Jüngere Gedicht). — 9. Schwangau. Es gibt noch manche solche Ortsnamen, Schwaan (Cygnea in Mek- lenburg), Schwanensee, Schwanau, S.feld, S. berg, S.burg u. s.w., von de- nen es auch wol Schwanensagen gibt: am bedeutendsten aber ist der, wie es klingt, nach einem ganzen Schwanen-Gau benannte Ort und Burg, auf herr- licher weitschauender Warte am Lech. Sollte der Name, schon auf der Peutingerschen Tafel Esco, dann Esconouuaga, Scongowa-Schongau ('), auch ursprünglich nicht von Schwan stammen, so wechselt jedoch schon im 13°° Jahrhundert Schwangau mit Schongau, und eine ansehnliche Reihe edler Herren von Swangau(?) hat auch einen mythischen Stammhelden in Sturmhold von Swangau, dessen 12000 Recken in der Ravenna- Schlacht für Witig gegen Blödelin (Etzels Bruder) fallen; und einer von mehreren Hildbolden v. Sw. ist selber als Dichter trefflicher Minnelieder bekannt, so wie der Ort unter der Burg durch seine guten Lauten. Auf dem Manessi- schen Gemälde zu dem Dichter erscheint er zugleich als tapferer Ritter, nach dem "Turnier von zwei Fräulein und einem Fiedler zum Tanze geleitet, noch vollständig gerüstet, und führt sein redendes (oder singendes) Wappen (') Davon der Maler Martin Schön Abkürzung von Schongauer ist. (*?) Minnesinger Th. IV, S. 763. Zzz2 548 vox DER Hacken: a auf dem Helm und Wappenrock und im Schilde, den silbernen Schwan im rothen Felde (!). Bei Schwangau ist ein Schwanensee, und als der Kronprinz von Baiern die alte Burg vom Abbruche rettete, sie zu seinem Wohnsitz erneute und mit Wandgemälden schmückte, empfahl der Verfas- ser, diesem Bilde des Dichters und der manigfaltigen geschichtlichen und sa- genhaften Überlieferungen, von Konradin bis auf Luther, auch die Märe von der Schwanenjungfrau anzureihen, wäre sie nicht schon ‘dort heimisch. Solches ist denn auch ausgeführt: das örtliche Alterthum der Schwanensage erhellt zwar nicht deutlich, auch nicht aus Hormayrs „Goldener Chronik von Hohen-Schwangau”. Der Schwanensee dort aber gehört um so gewisser der Sage an, als in seinem kalten Bergwafser die Schwäne bisher immer ge- storben sind, welche der königliche Oheim des Kornprinzen mehrmals aus unseren wärmeren Stromseen dorthin sandte. Dafs in Mythen und Mären die unpoetische Gans mit dem verwand- ten Schwane wechselt, ist schon mehrmals vorgekommen, und da selbst Ne- mesis sich in eine Gans verwandelt, Brahma eine Gans (Hamsa) reitet und in Indischen Gedichten mehr die Gänse als die Schwäne sich vernehmen lafsen: so darf die verhängnisvolle weifse Frau Berta und furchtbare Eisenberta mit der Eisennase, sich nicht schämen, wenn sie, als die Karolingische Stamm- mutter und fleifsige Spinnerin, nicht nur mit einem grofsen Ful[se (reine Berte au grand pied) begabt, sondern sogar mit einem Gänsefufs an vielen Kir- chen Frankreichs in Steinbildern dargestellt wird, als Königin Gänsefufs (reine Piedauque = pied d’oye, ltal. oca). In Verbindung mit dem obigen Valkyrien-Schwanenfuls und dem Staufenberger Meerfeenfufs, erkennt man wol noch diese Verwandlung der spinnenden Schicksalsfrauen. Und sollte sie endlich nicht auch in der Gans zu erkennen sein, welche die Mutter der Ammemärchen ist, in den contes de ma mere d’Oye? Die Geschichtssage erklärt der Königin Berta breiten Fufs vom vielen Spinnen, welches er wie- der erleichtert: und dies erinnert an den neulich in der Normandie durch die Handspinnerinnen gedrehten Mythus von der mere Canique: so nannten sie nämlich die erste dort eingeführte, für sie so varhängnisvolle Flachsspinn- (') Vgl. die Abbildung Taf, I. Die Schwanensage. 549 Maschine (mecanique), und wusten von dieser Zauberspinnerin, dafs sie sieben Fäden zugleich spinne. Auf ähnliche Weise halten bekanntlich die Hindus die ihnen so wichtige Ostindische Compagnie für eine uralte Frau in England. — Mit dem Morgenländischen und Deutschen Märchen von der Schwa- nenjungfrau stimmt. zunächst die ganz allgemein, ohne Namen, Ort und Zeit dastehende Erzählung des Gelehrten Ulrich Molitor aus Constanz, zu An- fange des 15. Jahrhunderts, in seinem dem Kaiser Sigmund gewidmeten Ge- sprächen von Zauberweibern (!): ein Jüngling belauscht drei Jungfrauen, die ihre Schwanenhemden am Bade ablegen, ergreift das Gewand der jüng- sten und schönsten, und hält sie, obgleich sie ihn fufsfällig bittet, dadurch zurück und nimmt sie zur Frau: nach sieben Jahren ist er selber so unvor- sichtig ihr das bewahrte Zaubergewand zu zeigen; womit sie sogleich wieder als Schwan zum Fenster hinausfliegt, und ihn bald darauf vor Gram sterben läfst. — Das traurige Ende nur ist hier eigenthümlich. | In mancher Beziehung gehört hieher auch die von demselben Molitor aus Jakob Sprengs Hexenhammer mitgetheilte Erzählung (?) des Vincenz von Beauyais, die ein Priester, welcher die Tochter des Herzogs von Burgund zur Vermählung mit König Roger nach Sicilien begleitete, dort als zuverläs- sig vernahm: wie ein bei Mondschein im Meere sich badender Jüngling ein ihm nachschwimmendes Weib bei den Haaren ergriff, und sie, die auf alle Fragen stumm blieb, in sein Gewand hüllte, heimführte und zur Gattin nahm, dann aber, von einem Genofsen verspottet, dafs er ein Gespenst zur Frau habe, ihr den Tod des mit ihr erzeugten Knaben drohte, wenn sie nicht sagte, woher sie wäre: worauf sie wehklagend, dafs er sie zu reden und damit zu schei- den zwinge, verschwand; und später auch den erwachsenen Knaben, der gern im Meere badete, angesichts Vieler darin entführte. — Hier ist zwar (') Dialogus de lamüs et pythonicis mulieribus, gedruckt mit Jac. Sprengeri malleus ma- leficarum. Daraus in Nederlandsche volksoverleveringen S. 217, Afzelius Sagahäfder I, 143 und de Reiffenberg chevalier au cygne, introd. p. LXII. (?) Mallei' maleficarum tractatus aliquot. Francof. 1600. II, 58; Lugd. 1669. II, 29. Nederlandsche volksoverleveringen S. 216. J. W. Wolf Niederländ. Sagen (Leipz. 1843) S. 680, und de Reiffenberg chev. au cygne, introd. LX, der diese Geschichte in Fincent. Bellovac. specul. naturale 1. 3, auf welchen der Hexenhammer sich beruft, nicht auffinden konnte. 550 voN DER Hacken: die verhängnisvolle Frage nach der Herkunft, aber sonst von der Schwanen- sage auch nur die feenhafte Erscheinung, und das dem Schwan auch, wie die Luft, gemäfse Wafser, ohne Verwandlung, geblieben; und das Entführen des Knaben in sein heimisches Element, erinnert an Witigs Heimkehr zu seinem grofsmütterlichem Meerweibe (S. 525). Die Feenerscheinung mit der verbotenen Frage zeigt sich auch im Alt- französischen Roman von Parthenopeus (Jungfräulicher) und Meliure, einer der beiden Schwestern der Melusina. Vermittelst dieser Melusina mit ihrem Schlangenleib im Bade, reihet sich hier auch das Volkslied (!) vom „Kronschlänglein” an: während die Schlange sich im Bad erfrischt, liegt ihre Goldkrone im Grase; der Jäger läuft hinzu, nimmt sie und schliefst sie in einen Schrein: „und die schönste Maid ist sein”. Dagegen hat ein anderes altes Volkslied(?) zum Schlufs einer Entfüh- rung den Wunsch der verlafsenen Schönen, sich als Schwan über Berg und See der bekannten Welt zu entschwingen. Endlich, eine Erzählung der Altfranzösischen Bearbeitung der sieben weisen Meister durch Herbert von Paris, welche auch ins Altdeutsche über- setzt ist, und eigentlich die Geschichte des folgenden Schwanenritters zum Theil enthält(°), verbindet mit dieser zugleich die Dichtung von der Schwa- nenjungfrau: ein Ritter jägt vergeblich eine schneeweifse Hindin, trifft so am Flufs eine wunderschöne Jungfrau, die sich badet und eine goldene Kette in der Hand hält; er steigt ab, schleicht hinzu, nimmt ihr die Zauberkette, trägt die nackte in sein Zelt, liegt bei ihr, und führt sie heim als seine Gattin. Sie war ein „Wünschelweib”, und ward die Mutter der sieben Schwanen- kinder, wie sie alsbald weifsagte. — So bildet diese sinnvoll verbundene Dar- stellung den Übergang zu der folgenden Reihe. II. Männliche Schwanensagen. Die männlichen Schwanensagen, in welchen das Verhältnis sich umkehrt, treten natürlich mehr aus der mythischen in die Geschichts-Sage und endlich (') In ©. L. B. Wolffs Hausschatz der Volkspoesie (Leipz. 1846) S. 439, ohne An- gabe der Quelle. (°) Bei Uhland Nr. 88 aus Drucken ‘des 16. Jahrhunderts. (°) Näheres davon bei diesem. Die Schwanensage. 551 ganz in den Tag der Geschichte hinaus. Sie sind auch schon meist vom Christenthume durchdrungen und umgewandelt, und die Schwäne erscheinen hier schon geradezu als Engel: wie selbst in der sonst noch ziemlich heidni- schen Gudrun ein auf dem Wafser Heil verkündender Vogel ein Engel genannt, und wahrscheinlich auch als Schwan gedacht wird. Die Schwanenverwandlung betrifft in diesen männlichen Sagen auch nicht unmittelbar die Helden selbst, sondern die Schwäne dienen ihnen nur als Führer und Boten. Die fürwitzige verhängnisvolle Frage haben beide Reihen der Schwanensage gemein. 1. Lohengrin. Die älteste und bedeutendste Sage von Lohengrin, in dem alten, an den Wartburgkrieg in derselben Stanze sich anspinnenden Gedichte, wie im jüngern Titurel und Parzival, schliefst sich kühn an den Sagenkreis der Ta- felrunde an, und vermittelt so die Verknüpfung derselben mit dem Sagen- kreise Karls des Grofsen und der Kreuzzüge. Als Parzival mit dem heiligen Grale (Abendmalsgefäfs) und dessen Rit- tern aus dem sündigen Abendlande nach Indien zu den unsträflichen Urchri- sten gezogen, und dort als Priesterkönig Johann, mit Artus und den Tafel- runderittern, fortlebt(!), wird sein Sohn Lohengrin, der Herzogin von Bra- bant und Limburg, an deren Rosenkranz eine Schelle vom Fufs ihres Fal- ken bis zum Grale hinüberklingt, zur Behauptung ihres Erbes ausgesandt; und auf einem Schifflein führt ihn ein Schwan, mit englischem Gesange binnen einer Woche nach Antwerpen, indem er mit ihm die Hostie theilt, welche er aus der Tiefe fischt, und die allein sie beide speist: (gleich wie der Gral durch eine Oblate, die eine Taube jede Ostern vom Himmel bringt, seine die ganze Ritterschaft speisende Kraft erhält). Der Schwan offenbart sich hier auch dem frommen Abt Gundemar aus Engelland in Engelsgestalt. In dem vom Kaiser Heinrich dem Vogler gesetzten Zweikampfe besiegt Lohengrin den Friedrich von Telramunt (Termonde), der zu Stockholm (') Laut des Titurel, der hier jedoch nichts von Artus und seinen Rittern weils: ihre Verbindung mit dem Grale erzählt nur das Gedicht von Lohengrin, mit dem Sängerkrieg auf Wartburg. Über den Zusammenhang dieser beiden vgl. Minnesinger IV, 196. 221. 748. Ulrich Fürterers eyklisches Gedicht dieses Sagenkreises läfst den Artus mit seinen Tafelrundern nach Montsalvaz (in Spanien) zum Grale berufen, und von dort (wie im Parzival) den Lohengrin ausgehen. Hofstäters Auszug II, 128 ff. 552 VON DER Hacken: einen Lindwurm getödtet hatte, und nun ein Verlöbnis mit der Herzogin be- hauptete, und gewinnt mit ihr Land und Leute, bedingt sich aber, dafs sie nie nach seiner Herkunft frage. Nach manchen Heldenthaten für Kaiser und Reich gegen die Heunen oder Ungarn u. a., und nachdem er schon zwei Söhne von der geliebten Gattin hat, reizt, dennoch Beschämung, durch ein Wort der Fürstin von Kleve, und Fürwitz sie zur unglückblichen Frage; was sogleich die Erscheinung des Schwans mit dem Schiffe, und die Scheidung zur Folge hat (zum Widerspiel der Strafe des langen Umirrens, als Folge der vom jungen Parzival unterlafsenen Frage bei den Wundern des Grals). Ring, Schwert und Horn, die er mitgebracht, läfst Lohengrin der Gattin und den Kindern zurück, nachdem er seine Abkunft offenbart hat. Die Verbindung von Artus, über Karl den Grofsen hinweg, mit Kaiser Heinrich I erklärt sich natürlich aus des Artus wunderbarem Fortleben in Indien beim Gral und Priester Johann: so wie alte Volkssage Englands noch seine Wiederkehr aus der Morganischen Verzauberung im paradiesischen Ava- lon (den Melusina in Norwegen setzt) erwartet. Und bekanntlich ist Bezau- berung das grofse Mittel, wodurch im Don Quixote alle Abenteuer erklärt werden. Im Lohengrin vertritt sie noch die Altnordische Wiedergeburt, wie jene der drei Helgi's. Die Brabantische Herzogin Elsani (nicht Elsam) klingt an die obige Osan Friedrichs von Schwaben (S. 536), ist aber nur Verkür- zung von Elisabet (wie noch Else, Elsbet, Betty). Im jüngern Titurel kömmt Lohengrin hierauf (auch wol vom Schwane geführt) zu der schönen Belaye(') von Lyzaborie (Lützelburg = Luxem- burg), gewinnt sie und gibt Lothringen seinen Namen. Um den geliebten Mann zu behalten, meidet die Gattin zwar die verbotene Frage, will jedoch, auf eines Kammerweibes Rath, ihm im Schlaf ein Stück vom Leibe schnei- den, es zu efsen: er aber, erwachend, greift zum Schwert, und fällt, im Kampfe gegen die Menge. Sie folgt ihm bald, und beide vereint ein klö- sterliches Grabmal, wo Lohengrin noch (zur Zeit des Dichters) zu sehen ist. Die Angabe, dafs dieses im Jahre 500 geschehen sei, meidet den obigen Zeit- sprung im Lohengrin, und hält sich, wie im Parzival, an der natürlichen Lebenszeit des Artus(?). (') Ist doch wol Belle- Aye: wie Ver-Aye Frau Aya, die Mutter der Haimonskinder. (°) Auszüge der genannten Altdeutschen Gedichte geben meine „„Heldenbilder” (1822), zum Parzival. Die Schwanensage. 553 2. Brabon. Auf der andern Seite weit in die Urzeit zurück greift dagegen die Bel- gisch - Französische Geschichtssage (!), welche an Rom, und damit an Troja ‚sich anzuknüpfen beliebt. Des Tongernkönigs Gottfried Karls Sohn, Karl Ynach entführt aus Rom des Julius Cäsar Schwester Germana nach Belgien: diese birgt hier einen dem Pfeil entfliehenden Schwan in ihren Schoofs, und nennt sich fortan Svana. Ihre Tochter heifst ebenso, und wohnt ver- waist mit ihr im Schwanenthal (Yallis cygnea — Valenciennes). Zu ihr kömmt Brabon, J. Cäsars Krieger, aus des Trojanischen Francus Stamm, indem er von Kleve im Schiffe einem Schwane nach Megne an der Maas zu ihr folgt, erwirbt sie, aber ohne Frage, und wird der erste Herzog von Brabant: und von Germana, die sich ihrem Bruder 3. Cäsar in Kleve zu erkennen gibt und sich mit ihm versöhnt, wird Tongern Germania genannt und danach die Deutschen Germanen. — Man erkennt hier wol die Einwirkung der spätern Sage von der Tro- janischen Herkunft der Franken, sowie Verarbeitung der Nachricht des Ta- citus, dafs der Name Germanen von den Tungern ausgegangen, zum mythi- schen Stammbaume. Und ein Geschichtschreiber Lucius von Tungern, des 14te Jahrhundert wird als älteste Quelle angeführt. (?) In solchem Sinn ist auch die Erklärung des Schwanenthals durch Yallis cygnea — Valencien- nes, welches zwar noch den Schwan im Wappen führt, (3) jedoch das Rö- mische Valentiana ist. An diesen Brabon heftet sich auch die ähnliche etymologische und volksmäfsige Riesensage von Antwerpen (*), sowie er den Sagenkreis Karls (') Jehan Le Maire illustrations de France orientale et occidentale (Paris 1548. 4) p 22; Richard de Wassebourg Antiquitez de la Gaule Belgique (Par. 1549. Fol.) I, 25: beide wiederholt de Reiffenberg chev. au cygne. Append. I,9.10. Die alder excellente Chronyke van Brabant (Antwerpen 1516. Fol.) B.II, K.c. Nach dieser und Le Maire, erzählt Wolf Niederl. Volkssageu Nr. 51. in der Holländ. Übers. S. 68. Vgl. Görres Einl. zu Lohengrin S.LXVI und Grimm Deutsche Sagen 533. (°) De Vaddere trail€ de l’origine des ducs et du duch€ de Brabant (Brux. 1784) 1,12. Dieses Lucius Tongrensis chron. ist nur aus Jacques de Guyse Auszügen (chron. de Tong- res, ungedr. u. grolsentheils wiederholt in La mer des hist. Par. 1517. 1839) bekannt, in welchen jedoch de Reiffenberg chev. au cygne introd. XXI. LXXVII nichts von Brabon fand. (°) Wolf Niederl. Sagen 109, aus Vaernewyk Historie van Belgie. (*) Vom Riesen Antigonus oder Druon, der an der Schelde den Überfahrenden die Philos.- histor. Kl. 1846. Aaaa _- 554 voN DER Hacen: des Grofsen heranzieht durch die Abstammung der hier heimischen riesigen Haimonskinder. (!) 3. Der Schwanenritter. { Wie diese Schwanensage überhaupt um die schwanenreichen Niede- rungen der Schelde, Maas und des Rheines spielt, so ist zunächst Kleve ihr Hauptsitz. Aus des ursprünglich Flandrischen Helinand Welt- geschichte im 12-13 Jahrhundert, erzählt sein etwas jüngerer Landsmann Vincenz von Beauvais, (?) die Schwanenrittersage noch ziemlich unbestimmt: die rechte Hand als Zoll nahm und sie in den Strom warf, daher Antwerpen Namen und Wappen, zwei Hände, erhielt, nachdem Brabon den Riesen getödtet, dessen Gebeine dort im Stadthause bewahrt wurden. Das blutige Fährgeld ist volksmälsig, auch in un- seren Heldenliedern, namentlich im Rosengarten zu Worms, wo der ungefüge Rhein - Ferge Ruprecht die rechte Hand und den linken Fuls fordert. Das alte Siegel Antwerpens hat aber (1231) zwei Sterne, anstatt der beiden Hände, welche Brabon dem Riesen abhieb. Dieses Wappen rührt also erst aus der jüngeren Sage her, welche seit dem 16ten Jahr- hundert manigfaltig Niederländisch, Lateinisch, Französisch und Spanisch gesagt und ge- sungen, auch durch jährliche Aufzüge, am Himmelfahrt- und Dreieinigkeits-Feste, und sonst bei feierlichen Gelegenheiten (aulser der Französischen Zwingherrschaft) bis in die neueste Zeit durch Umführung des Riesenbildes im Volke lebendig blieb: so wie ein riesiges Marmorbild und das Riesenhaus in Antwerpen von ihm zeugten De Reiffenberg l.c. LXVI-LXXXT und append. I,11, wo die Beweisstücke mit weiteren Nachweisungen gesammelt sind. Wolf Niederl. Sagen 53 erzählt diese Riesensage nach „Dalderexcellenste Cronyke van Brabant, Die excellente Cronike van Vlandern, und Vaernewyks Historie van Belgie” (Gent. 1574). (') Nach der Chronik von Brusthem und des Stadtschreibers Wilh. Boons handschrift- lichem Berichte, ist Veraia (Frau Aja: Altdeutsch auch abgeschwächt ver für Frau, wie noch in Jungfer. vgl. oben S.552), die Mutter der Haimonskinder, eine Enkelin Bra- bons, Tochter Karl Nasons. Boon beschreibt die Kirms und Prozession zu Löven 1490, zum Andenken des Sieges über die Normannen 891 (welchen unser altes Siegeslied der Franken besingt); und darin wurden auch die vier Haimonskinder und ihr Ross Bayard mit einem Kirmsgesang aufgeführt, wie darnach oft wiederholt ward. De Reiffenberg introd. zu Ph. Mousk6s chron. t. II (Brux. 1838), p. CCVI. Vgl. ebd. I, 570. (2) So aus beiden der Malleus maleficarum II, 30, aus diesem de Reiffenberg chev. au cygne introd. VI, der aber auch diese Stelle vergeblich in Vincent. Bellovac. spec. hist. gesucht hat. Vielleicht findet sie sich in dessen specul. naturale, wie die Geschichte von dem Meerweibe ($.549). Helinands Weltgeschichte in 49 Büchern hatte schon Alberic. trium Font. nicht mehr vollständig, und nur die 5 letzten Bücher, von 634 bis 1204, sind in Bertr. Tissier bibl. patr. Cisterc. t. VII gedruckt. Auch Delrio disquis. magic. (Colon. 1633. 4) p. 161. über die (Beschuldigung der) Geburt (des Schwanenritters) durch einen Incubus, in der Klevischen Gesch. beruft sich auf Helinandus bei Vincent. Bellovac: wol aus Wier (1556) de praestig. daemon. III, 31, der dalselbe der Erzählung des Helinan- dus anfügt, welchen aber Boethius hist. Scot. anführe. Die Schwanensage. 555 wie bei der hoch über dem Rhein ragenden Burg Juvamen, im Kölni- schen, ein unbekannter Ritter in einem vom Schwan an silberner Kette ge- zogenen Schiffe ankömmt, sich vermählt und Kinder zeugt, dann mit dem wieder erscheinenden Schwanenschiffe verschwindet, und noch (zu Heli- nands Zeit) lebende Nachkommenschaft zurückläfst. — Dieser kurze Bericht setzt, wie im Auszuge, die vollständige Überlieferung mit Namen, Beweggrund und Frage deutlich voraus, und ist von späteren Geschichtschreibern, na- mentlich Gerhard van der Schueren und Jan Veldenaer, des 15. Jahrhun- derts, zunächst auf die Klevische Geschichtsage gedeutet, und für Juva- men ist Nimwegen (/Vopiomagum, Numaga) als zu Kleve gehörig, gesetzt. Die Erbtochter heifst Beatrix, Tochter Dietrichs von Kleve, vom Stamme der Römischen Ursinen, zur Zeit Pipins von Herstal, Herzogs von Brabant; im J. 711 kömmt der Schwanenritter, der sich Helias nennt, von Gott gesandt, und seinen 3 Söhnen Dietrich, Gottfried und Konrad durch seinen Schild (mit 8 goldenen Sceptern) und Schwert, Horn und Ring, die er mit- gebracht, und die 3 Länder Kleve, „Lonn” und Hessen gibt: ohne Frage und Scheidung. (') Beides ergänzt der spätere Vinandus Pighius, (?) und nach ihm Teschenmacher (°) u. a., und fügt hinzu, die Herzogin sei im sel- ben Jahre 732 gestorben, und Helias habe den Beinamen von Graele geführt, weil er aus dem so genannten irdischen Paradiese gekommen (und dorthin heimgekehrt) sei. Und so vergleicht er damit nicht nur, wie Leda durch ein Schiff mit Schwanenbild entführt wird, sondern sogar die Himmelfahrt des Elias auf dem Feuerwagen: die ganze Fabel deute auf ein heidnisches Festspiel zur Vermählung des Abkömmlings vom Stamme des Aelius Gracilis, der Nero’s Statthalter des Gallischen Belgien war (*); der Schwan aber sei als Vogel der meergebornen Venus bei den Römern, wie bei den Gnidiern, Vorbedeutung glücklicher Seefahrt gewesen. — Man (') Gert van der Schueren Chron. van Cleve und Mark, zum erstenmal her. v. L. Trofs (Hamm 1824) S.76. Jean Veldenaer Fascicul. temporum (Utrecht 1480) Bl. 322. de Reiffenberg 1. c. append. 1, 8. (?) Steph. Vin. Pighius: Hercules prodicius s. principis (Herzogs Karl v. Kleve) ju- ventutis vita et peregrinatio (Colon. 1609. 8) p. 31. de Reiffenberg append. I, 13. (°) Wernh. Teschenmacher annal. Cliviae, Juliae, Montiae (1638 Fol.) 104. Büsching in unserm Mus. für Altd. Lit. I (1809), 533. (*) Taciti annal. XII, 53. Aaaa2 556 von DER Hacken: erkennt leicht, wie der Beiname vom paradiesischen Graele durch Gelehr- samkeit die unverstandene Überlieferung von Lohengrins Sendung aus der heiligen Gralritterschaft im glückseligen Urlande (8.551), völlig verdun- kelt hat. Ebenso weiset der Name Helias zunächst auf die viel ältere und allgemein verbreitete Dichtung vom Schwanenritter. Verschieden von dieser Dichtung, wie vom Lohengrin, ist hier zuvor noch Konrads von Würzbung Gedicht vom Schwanenritter zu erwähnen, (') welches sich zunächst der Klevischen Geschichtsage anschliefst. Beatrix ist des Herzogs Gottfried von Brabant Tochter und schöne Erbin von Kleve, welche ein namenloser Ritter dessen Schiff ein Schwan an silberner Kette nach Nimwegen führt angesichts Karls des Grofsen, dem Sachsenher- zog abgewinnt, der als Gottfrieds Bruder Anspruch auf das Erbe macht. — Die nach der verbotenen Frage zurückbleibende Herzogin erzieht ihre beiden Kinder, von welchen die Herzöge von Geldern und Kleve und die Grafen von Reineck stammen, welche sämmtlich den Schwan im Wappen führen. — Die nähere Beziehung auf Brabant stimmt zum obigen Brabon, und die Ver- bindung mit Karl dem Grofsen, wie Brabons mit den Haimonskindern, hat auch das noch gangbare Dänische Volksbuch von Karl dem Gröfsen, welches Christen Pedersen, König Christians II Geschichtschreiber im 15ten Jahr- hundert aus dem Isländischen übertrug: (?) Das Schwanenschiff an seidenem Bande führt auf dem Rhein zu Karls Burg den fremden, der Sprache unkundigen Ritter, welchen eine Schrift am Halse Gerhard Svan nennt, der gekommen, ihm um Land und Weib zu die- nen. Navilon führte ihn zu Roland und Karl, der ihn, als Gottgesandten, wol aufnahm, und ihm für treuen Dienst seine Schwester Adalis (Dänisch Elisa) und das Herzogthum Ardennen gab. — Die der Sage eigenthümliche Er- (‘) Mehr darüber im Leben der Minnesinger IV,726. Auszüge geben: Grimm D. Sa- gen 538; F. W. Genthe D. Dichtungen des M. A. (Eisleben 1841) II, 280; Wolff Niederl. Sagen 62; de Reiffenberg 1. c. LXIMH. (?) R. Nyerup Almindeling Morskabsläsning i Danmark og Norge igjennem Aarhun- dreder (Kjöbenhavn 1816) S.102 erwähnt 2 Isl. Perg. und 2 Isl. Pap. Hdss., und die Dänischen Drucke: Kjöbenhavn 1501. 1656. 1695. 1707. 1731, und seitdem häufig; ich habe einen Druck von 1791. Nyerup gibt diese Erzählung von Gerard Syan Isländisch und Dänisch. Deutsch, aus dem Dänischen, bei Göürres Lohengrin Vorr. LXXIII; nach Nyerup, Grimm D. Sagen 539. Die Schwanensage. 557 scheinung des Schwans ist hier noch zum Beinamen des sonst namenlosen Schwanenritters gediehen; die geheimnisvolle Sendung ist noch zu erkennen, die Frage und örtliche Stammsage aber vergefsen. Dagegen zeigt sich sogar Verbindung mit dem Sagenkreise des Heldenbuchs durch Navilon, der kein andrer ist, als der auch aus Strickers Gedicht von der Roncevallschlacht be- kannte Nibelung: welcher Name auch sonst in der Karolinger Zeit, wie späterhin, geschichtlich bedeutsam vorkömmt. (') Die weiteste Verbreitung hat aber der Schwanenritter in der ausge- bildeten romantischen Dichtung, an welcher fast alle Christliche Völker le- bendig Theil genommen, sowie sie, als Stammsage Gottfrieds von Bouil- lon, durch ähnliche romantische Ausbildung seiner Geschichte, eine Blü- tenkrone getrieben, einen zweiten Theil gewonnen hat, mit welchem sie die Grundlage des letzten geschichtlichen Sagenkreises von den Kreuzzügen bildet. Die Schwanensage, in der Heimat um den Niederrhein früh mit Gottfried von Bouillon verbunden, auch in alten Stammbäumen, (?) kannte schon Wilhelm von Tyrus, der Geschichtschreiber der Kreuzzüge bis 1183, und erzählt sie zwar nicht, eben als allgemein bekannte, unwahre Sage.(?) Demnächst wurde sie in mehreren Französischen Gedichten des 13ten Jahrhunderts dargestellt, von einem Flämischen Ungenannten, von Renaut, Mönch von St. Trond, und Graindor von Douay: beide in durch- gereimten Alexandrinern, vom ersten, das sich auf die Chronik und Alomant (') Vgl. meine Einl. zur ersten Ausgabe der Eddalieder aus dem Sagenkreise des Hel- denbuchs und der Nibelungen (Berlin 1812) S.LXXXVI, wo die angeführten Namen sich seitdem ansehnlich vermehren lalsen. Z.B. Nibelungus comes Childeberti fil. in fine Chron. Nibelungi. Ein späterer Nevelungus 864. Nivelon heifst unter den Dich- tern der Branchen von Alexander d. Gr., der die Rache seines Todes besungen hat. P. Paris manuser. Franc. III, 88. 102. (2) Aus einer Lat. Hds. des 13. Jahrh. bei de Reiffenberg 1. c. VIII. Ebd. in einer andern alten Lat. Hds. heilst der Ritter auch Helias; und ebd. append. I, 1 aus der Lat. Chron. der Abtei Brogne von 1211 (in Le Paige hist. de l’ordre .hereditaire du Cygne. Basle 1780), wo der Ritter mit dem Schwane nach Mainz kömmt und sein Geschlecht göttlicher Herkunft ist, wie ebd. app. I,2 aus Lambert von Ardres Gesch. der Grafen von Guines (Par. 1631) um 1200: Cygni phantastici, sed veri et divini ductu coelitus advectus. (°) Der Pariser Ausg. 1844 p. 371: Praeterimus denique,slicet id verum fuisse pluri- morum astruat narratio, Cygni fabulam, unde vulgo dicitur sementivam eis fuisse ori- ginem, eo quod a vero videatur deficere talis assertio. 558 von per Hacen: beruft, bisher nur der erste Theil gedruckt, (1) sonst das Ganze nur durch Auszüge und eine prosaische Auflösung von Pierre Desrey im J. 1499 be- kannt; (?) eine andre ähnliche Arbeit Berthaulds von Villebresme, für Ma- vie von Kleve, Witwe Herzog Karls von Orleans, ist ungedruckt. (3) Aus den Französischen Gedichten, welche vermuthlich auch Mouskes, Maerlant und de Klerk im 13-14. Jahrh. meinen (*), während bei den Provenzalen, und Nordfranzosen, keine solche Anspielungen vorkommen, ist wol mittelst dieser Prosa das Niederländische, noch gangbare Volksbuch (°) hervorge- (') Le chevalier au Cygne et Godefroid de Bouillon — publi@ pour la premiere fois — par le Baron de Reiffenberg. t. I (Brux. 1846. 4), mit Schriftprobe der einzigen Brüs- seler Hds. um 1400, Einl. und Anhängen. — Über die Pariser 6 Hdss. s. P. Paris mss. Franc. VI, 165. 221. A. Dinaux les trouveres de la Flandre 157. Vgl. oben S. 530. Anm. 1. Reiffenberg l.c. CXL-LV, wo noch eine Londoner Hds. aufgeführt ist .Zwei Berner Hdss., eine nur des zweiten Theils, beschreibt Sinner catal. mss. Bern. III, 355 und gibt einen Auszug; er vermuthet auch eine Hds. in Turin: Roman des Saines. (*) Von demselben ist eine ähnliche Bearbeitung von des Brabantischen Hofdichters Adenes Altfranzösischem Gedicht Kleomades (vom hölzernen Zauberpferd — cheval de fust), die auch 1579, Deutsch schon 1521, gedruckt ist. Vgl. Minnesinger IV, 46. Auch bearbeitete er den Todtentanz (/a danse Macabre, gedr. 1485 und häufig seitdem), und ist ein Fort- setzer der Französischen Reichsgeschichte in der Chron. von St. Denys: st. nach 1514. Von einer Handschrift seines Schwanenritters und Gottfrieds geben die Melanges tirdes d’une grande bibliotheque (des Marquis de Paulmy) t. VI einen Auszug; dabei wird der Druck von 1499 angeführt, wol nur aus der Vorrede von diesem Jahre (die sich auch wieder auf Vincenz von Beauvais beruft), da sonst nur folgende Drucke bekannt sind: 1504 Jehan Petit (Paris) Fol.; 1511 Michel Le Noir ebd. Fol.; 1523 ebd. ebd. 4; 1580 Franc. Arnoullet, Lyon 8; o. J. Nicol. Chrestien, Paris 4; o. J. Jehan Bonfons ebd. 4. De Reiffenberg l.c. XLH. () Die einzige bekannte Hds. des 16. Jahrh. zu Kopenhagen, beschreibt Reiffenberg l.c. CLVI. — Eine dritte, namenlose Prosa scheint die älteste, da P. Paris mss. Franc. VI, 157 die Pariser Hds. derselben schon dem 13. Jahrh. zueignet. (*) Phil. Mousk@s Franz. Reimkron. Belgiens ed. de Reiffenberg II, 143, wiederholt zum chev. au Cygne append. I,3, gibt kurz den Inhalt an, mit der Abweichung, dals der Ritter zuletzt wieder Schwan geworden sei. Maerlant um 1279 Spiegel. hist. ed. Bil- derdyk IV,1; De Klerk 1318 Brabantsche Yeesten ed. Willems I,1: beide Reimer stim- ınen fast wörtlich überein, es sei gelogen, dafs die Brabanter (Herzoge) von dem Schwane herkämen. (°) De Reiffenberg 1. c. XLVI: beide Theile unter Gottfrieds Namen, o.J. u. O. (Harlem um 1486) Fol.; 1544 Antwerpen Fol.; dann oft wiederholt, in mancherlei Gestalt. Der Schwanenritter: 0. J. (Druckerlaubnis 1543 Brüssel) B. Koene, Amsterdam 4, wiederholt 1763 Amsterdam, Joh. Kannewet 4; o. J. (Druckerlaubnis 1610) Antwerpen, J. H. Heyli- Die Schwanensage. 559 gangen; sowie die Isländische Saga (!), die Lateinische, in England gemachte Übertragung (?), das merkwürdige Altenglische Allitterationsgedicht des 14ten Jahrhunderts (?), und Oaxtons und Coplands Englische Prosen, (*) vielleicht auch die Altdeutsche Prosa von Gottfrieds Kreuzfahrt (°), während der Schwanenritter in eigenthümlicher Verbindung mit der Schwanenjung- frau, so wie die Altfranzösische Bearbeitung der sieben weisen Meister durch Herbert von Paris, um 1260, (°) ihn zwar märchenhaft namenlos, ger 4; 1794 Amsterd. 4 (in der Berliner Bibl.); 1840 Antwerpen, Jos. Thys 12; o. J. Van Pamele, Gent; und sonst noch mancherlei Volksausgaben. Vgl. Van den Bergh de Nederlandsche Volksromans (Amst. 1837) S.23. Mone Übers. der Niederl. Volkslit. (Tüb. 1838) S.70. Auszüge: Görres Lohengrin LXXIII,;, Grimm D. Sagen 534; Wolf Nie- derl. Sagen 117, der S.679 einige Abweichungen der Abdrücke bemerkt und sie dem Max. van Eynatten zuschreibt, welcher unter Herzog Alba die Niederl. Volksbücher ver- stümmelte. (') Die Sage von dem Schwanenritter Helis, Sohn Julius Cäsars (Reiffenberg I. c. XTV) meint wol „hist. Elidis, Julii Ducis filii. (Sagan af Elis)”, unter den vor Mitte des 16. Jahrh. verfalsten Saga’s, welche der Isl. Dichter Johann Sigurds Sohn um 1708 in Verse brachte. Halfdan Einari hist. lit. Isl. (Havn. 1777) p. 84.102. — Die früher auf den Helias bezogenen Altdeutschen Gedichte von Elies sind nunmehr in Clies berich- tigt. Minnesinger IV, 867. 869. (?) Die Überschrift sagt aus, die Französische Urschrift sei auf der Insel Belfort ge- funden; Lateinisch im 13-14 Jahrh. Aus einer Oxforder Hds. zuerst gedruckt bei Reif- fenberg append. 1,5. introd. VII. LXXXVI. Hat manches Eigene, meist rohe, auch das Wunderbare stärker aufgetragen. (°) Aus einer Londoner Hds. für den Roxburge-Club reprinted by M. Edw. Vernon Utterson. Lond. 1820, etwa 3000 Langzeilen, ohne Reim, ähnlich der Vision Plough- mans um 13. Reiffenberg XLVI gibt den Anfang und denkt an die Zeit Heinrichs VI. (*) W. Caxtons Übertragung translated and reduced out of french. 1481 Westminster. W. Caxton Fol. enthält auch Gottfrieds Geschichte. Die andre Engl. Übers. von Robert Copland, für den Herzog Eduard von Buckingham, Abkömmling des Helias und 1521 im Tower enthauptet, erschien 1512 durch Wynkyn de Worde 4; dann o. J. durch Will. Copland 4: wiederholt in W. J. Thoms early prose romances t.3. Lond. 1828. 8. (?) „Historie von der Kreuzfahrt — durch Gottfried von Bouillon”. Augsburg, Hans Bämler 1482 Fol.; „Hertzog Gottfried wie er — das heylig Grab gewunnen hat”. Ebd. Luc. Zeissenmair 1502. 4. (Panzers Annalen der ält. Deut. Litt. I, 131; Zusätze 96: aus Zapfs Augsb. Buchdr. Gesch. I, 65. II,7: beide geben nur Titel) gehören vielleicht gar nicht hieher; wie „Ein hubscher Tractat, wie” etc. Nürnberg o. J. Gutknecht 4. Reiffen- berg XLV. Vom Schwanenritter erhellt hier nichts. (°) Diese, nach einer Griechischen Bearbeitung Dolopatos genannt, und zunächst aus der Lateinischen herrührend, hat mit dieser doch nur vier Geschichten gemein, zu wel- 560 von per Hacen: und nur bis zur Entzauberung der Schwanenkinder, jedoch nicht aus mor- genländischer Überlieferung, in kurzen Reimpaaren darstellt, in Altdeutsche Prosa (1) übergegangen, und erst neulich aus dem Französisch -Niederlän- dischen Volksbuche, durch Marbach und Simrock, bearbeitet ist. (?) Frü- her schon hat die Erzieherin Ludwig Philipps, Frau von Genlis, ihren ersten auch in Deutschland beliebten Roman daraus gebildet, der hier in Berlin in einer glänzenden Hofquadrille dargestellt wurde. (*) Die gemeinsamen Grundzüge dieser manigfaltigen Verwandlungen des Schwanenritters sind nun: Oriant, Sohn des Königs Pieron de /’Isle forte (Lillefort = Lille, Ryssel; im Lat. Insel Belefort) und der Matabrune, Erbin von Terre ferme, findet auf der Hirschjagd die schöne Beatrix, ver- mält sich mit ihr, und es folgt die bekannte Welfensage und Octavians- geschichte von 7 zugleich geborenen Kindern, welche die böse Schwieger- chen der Schwanenritter nicht gehört. Le Roux de Liney bei A. Loiseleur de Long- champs essay sur les fables Indiennes et sur leur introduction en Europe, suivi du roman des sept sages de Rome, en prose, et des extraits du Dolopatos (Par. 1838) p. 138 be- hauptet also ohne Grund den morgenländischen Ursprung desselben: Bidpav’s Erzählung im Pantschatantra, wie ein Abenteurer mittelst eines hölzernen Zaubervogels zu einer Prin- zessin gelangt, bei der er sich für den Gott Wischnu ausgibt, bietet zu wenig Ahnlich- keit, kann aber zur Erklärung einer Reihe merkwürdiger alter Elfenbeinbildwerke der Königl. Kunstkammer dienen, auf welchen ein solcher Vogel mehrmals erscheint. Eine ganz ähnliche Erzählung in 1001 Tag (meiner Verdeutschung Tag) hat für den Vogel einen Kasten. Der nahe Zusammenhang der im Dolopatos mit dem Schwanenritter ver- bundenen Schwanenjungfrau mit morgenländischen Märchen ist oben (S.550) schon ge- zeigt. Vgl. de Reiffenberg VII. XIV. XIX. XXIII, und append. I, 4 eine berichtigte Wie- derholung dieser Erzählung, welche in der Pariser Hds. der siebente Weise vorträgt. In A. Kellers erster vollständiger Ausgabe des Roman des 7 Sages. (‘) Aus einer Leipziger Hds. des 15. Jahrh. (Felleri catal. mss. bibl. Paulin. 292) in M. Haupt und H. Hoffmann Altd. Bl. I (1835), 128; wiederholt v. Reiffenberg append. 1,7. Erneut von L. Bechstein Deutsches Märchenbuch (Lpz. 1847) S. 206. Der alte Verfalser kannte auch den übrigen Theil des Schwanenritters, der nur nicht zu seinem Zwecke, Bestrafung der bösen Stiefmutter in der ihrer Schwieger gegrabenen Grube, diente; denn er sagt von dem Schwan bleibenden Bruder: von demfelbigen [wane vynt man in andern fchryften vyl ebenthure gefchreben, dy hy her nicht gehört. (°) Von ©. Marbach in der Leipziger Sammlung o. J. 36; von K. Simrock in der Frankfurter. (°) Les cheyaliers du Cygne ou la cour de Charlemagne 4795. 3 vol. Gedichtet 1787. Vgl. ihre M@moires (Brux. 1825) III, 188. Reiffenberg XXVII. Die Schwanensage. 561 mutter für junge Hunde ausgibt. Ein Diener soll sie tödten, erbarmt sich aber und läfst sie im Walde laufen, wo der Einsiedler Helias sie findet, sie tauft, und mit Hülfe einer Ziege aufzieht. Ein Jäger findet die 7 Kinder mit ihren Gold- (Silber-) Ketten um den Hals, welche sie mit auf die Welt gebracht haben, meldet es der Schwiegermutter, und soll die Kinder tödten und die Ketten bringen. Er findet nur sechs, weil der älteste, auch Helias genannt, mit dem Einsiedler betteln gegangen, und nimmt ihnen die Ketten ab, worauf sie als Schwäne davonfliegen. Die alte Königin liefs aus den 6 Ketten ein Gefäfs schmieden, der Goldschmid aber verarbeitete nur Eine Kette, die eben so schwer ward als alle 6 zusammen. Die beiden Helias fanden die sechs Schwäne in einem Teiche und fütterten sie. Die gefangene Mutter der Sieben sollte nun verbrannt werden: da offenbart ein Engel dem Einsiedler alles. Der junge Helias, mit einer Keule, tritt für, seine Mutter in den Kampf, wird Ritter, siegt, und rettet sie. Die Anlegung der Ketten verwan- delt die Schwäne wieder in Menschen, aber nur 5, 4 Söhne und eine Tochter Rose, weil die sechste Kette verschwunden ist: ein Sohn bleibt also Schwan. Dieser erscheint dann mit einem Schiffe vor der Burg, und Helias (im Lat. auf Gebot eines Engels) steigt sogleich gewaffnet ein, mit Schild und Wunder- Horn, das der Vater ihm gibt, und der Schwan führt ihn nach Nimwegen, wo er (im Lat. auf seinem Rosse Ferant) vor Kaiser Otto I die Herzogin Clarissa von Bouillon (Billon) von der Anklage des Grafen Otto von Blan- kenburg (bei Desrey Frankenburg, in einem andern Franz. Ged. Herzog Reinher von Sachsen) befreit, dafs sie ihren Gemahl, seinen Bruder, ver- giftet habe; er gewinnt so ihre Tochter Clarissa (Beatrix bei Renaut), und wohnt mit ihr in Bouillon. Im 7ten Jahre folgt die Trennung durch die verbotene Frage, und der Schwan entführt den Helias, der in Nimwegen seine Tochter dem Kaiser empfiehlt, verkündet ihm hier durch einen Schrei Gottes Gebot, und bringt ihn nach Lillefort zu den Ältern, wird hier auch durch seine aus dem Gefäfse wieder hergestellte Kette entzaubert, getauft und Esmere&s(!) genannt. Helias bauet eine Bouillon ähnliche Burg am Ar- (') Auch Emeri (= Emerich, Amelrich?). Dieser Esmer£s erscheint auch in dem Ged. von Baudouin de Sebourg, einem der Schwanenbrüder, welches der Dichter des Schwa- nenritters und Gotifrieds ankündigt, und als eigene Branche, in derselben Form, dazu ge- hört. Vgl. oben S. 530. — Das Altniederl. Schauspiel Esmoreit, bei Hoffmann horae Belg. VI (1838), und Franz. übers. v. Serrure, (Esmores) hat nur den Namen gemein. Philos.- histor. Kl. 1846. Bbbb 362 VON DER Hacken: denner Wald, und ein Kloster an Stelle der Einsiedelei, in welchem er sein Leben beschliefst. Seine in Bouillon verlafsene Tochter Ydain (Yda, auch Rose) vermählt der Kaiser mit Eustach von Boulogne (Boon), und ihre drei Söhne Gottfried, Balduin und Eustach, sollten Könige werden, wenn sie allein sie säugte; den letzten aber stillte einmal eine fremde Brust, und so wurden nur Gottfried und Balduin Könige des von ihnen eroberten heiligen Landes: wie schon ihre Mutter verkündet. (!) Die Geschichte Gottfrieds, dessen Geburt der Einsiedler dem Helias weifsagt, der auch schon Gottfrieds Kreuzschild führt (2), bildet hierauf den zweiten Theil zu dieser Vorgeschichte, und das letzte grofse Epos des Christlich-ritterlichen oder romantischen Mittelalters, dem auch die ge- schichtliche Grundlage ganz angehört. Seit dem Altfranzösischen Gedicht und der daraus gebildeten, auch mehrmals gedruckten Prosa, ist jedoch die tiefe Bedeutung desselben zwar durch Tasso für Italien rühmlich erkannt, aber noch keinesweges in seinem vollen Reichthume benutzt und dargestellt. Wie bedeutsam die hier zur Verherrlichung von Gottfrieds Stamm an- gewandte Schwanensage auch seine ritterliche Geschichte, die erste und herr- lichste Kreuzfahrt durchdrungen hat, bewähren noch mehrere Züge dieser Dichtung. Im Lager vor der heiligen Stadt Jerusalem erblickte Gottfried am Himmel einen Schwan, der viermal sein Haupt umkreiste, dann sich erhub, nach Jerusalem flog und sich auf den Thhurm setzte, durch welchen Gottfried im Sturme die Stadt gewann. (3?) Bei seinem Ahnherrn vorgebildet erschien ihm und führte ihn so der himmlische Bote auf der irdischen Wallfahrt zum höchsten Ziele derselben, dem heiligen Grabe der Auferstehung. Mit dem Kreuz und der Dornenkrone, welche er als die alleinige Krone seines Kö- (') Auch bei Wilhelm von Tyrus IX, 6 durch den heiligen Geist. — Im Gedichte sen- det Clarissa noch Boten his Jerusalem, wo die Heidenfürsten versammelt sind; heimkeh- rend finden sie Helias im Kloster, der seiner Gattin den Ring sendet, und von ihr, die auch geistlich geworden, mit der Tochter besucht, in ihren Armen stirbt, bald von ihr gefolgt. In diesem Kloster St. Thiery vernehmen die Boten die ganze Geschichte. (°) Wie Konradin, durch seine Mutter Erbe des Königreichs Jerusalem, auf dem Bilde zu seinen Liedern in der Manessischen Handschrift. (°) Von Reiffenberg Auszug auch dieses zweiten Theils des Schwanenritters, bei sei- ner Ausg. von Mousk&s Reimchronik II, 701. Daraus Wolf Niederl. Sagen 115. — Ein Schwan rettet auch das Elfenbeinhorn des Ritters aus dem Burgbrande von Bouillon. Die Schwanensage. 563 nigthums verehrte, führt er auch den Schwan in seinem Wappenschilde,(!) wie denselben noch, laut Konrad von Würzburg (S.556), die mit Gott- fried vom Schwanenritter abstammenden Fürstenhäuser führen. Ein witziger Einfall nur ist es, (?) dieses Schwanenwappen sammt der Schwanensage, etymologisch zu erklären, und zwar aus wortspielendem Miss- verstande: aus den bei der Kirchenversammlung zu Clermont in der Begei- sterung für den ersten Kreuzzug mit dem Kreuze Bezeichneten, Cruce signati, Französisch signees, habe sich Wappen-Siegel, sögne, und Schwan cygne, gebildet. Freilich findet sich Altfranzösisch häufig signe für cygne geschrie- ben, und fehlt es nicht an dergleichen aus missverständlich oder absichtlich unrichtigen Deutungen hervorgegangenen Sagen (S.553), zumal Stamm - und Wappen-Sagen und Bildern: aber in vorliegendem Falle des so tief be- gründeten und weit umgreifenden Schwanen-Sagenkreises ist eine solche Deutung weder zuläfsig, noch zureichend. Dagegen hat die örtliche Schwanenrittersage in Verbindung mit dem Namen Helias, Elias, welche im Beinamen von Grael nur noch dunkel an die alte Verbindung mit dem heiligen Gral erinnert, noch andere aben- teuerliche Deutungen veranlafst, welche weit über die Sagengeschichte von Brabon und Julius Cäsar in die antike und Nordische Mythe und Urgeschichte zurückführen. Auf ähnliche Weise, wie schon vorlängst die Germanische Sage bei Taeitus, dafs Odysseus auf seinen Irrfahrten auch den Rhein auf- wärts gekommen und dort Asciburg erbaut habe, durch die Nordische Mythe von Odins Einwanderung aus dem Urlande der Asen nach dem Ger- manischen Norden und von seiner Erneuung der alten Asenburg, Asgard, gedeutet ward: (?) so soll Helias, Elis, der Rheinschiffer, eben ursprüng- (') Malbrancg de Morinis III,44 beruft sich deshalb auf Nicol. de Campis und Sci- pio Mogella Beschr. das Königr. Neapel. Nach denselben führte Gottfried den Schwan allein, rechtsschauend für Bouillon, und links für Boulogne. De Reiffenberg chev. au cygne introd. XCII. () Von P. Paris mss. Franc. VI, 184: schon von Reiffenberg l.c. XCIV zurückge- wiesen. Auf den Bildern der Pariser Hdss. führt Gottfried nur das Kreuz, wie Helyas. (°) Vom Kopenhagner Schulrector Jonas Ramus tractat. hist. geogr. quo Ulyssem et Outinum unum eundemque esse ostenditur. Havniae. 1716. 8. Vor Kenntnis dieses Buchs, war ich auch schon auf diesen Einfall gekommen, den ich jedoch bald wieder aufgab. Bbbb2 564 von DER Hasen: lich auch Ulysses sein, der sogar die Todtenwelt heimsuchte, von Göttern beschützt," weit umher schiffte, Städte und Reiche gründete, wie, laut spä- terer Sage bei Solinus, das von ihm benannte Lissabon, Ulixibona. (') Dort, in der Westwelt, ist auch (bei Homer) die elysische Flur, die In- seln der Seligen (bei Hesiod): und so hat heimische Vorliebe das elysische Eiland, als paradiesisches Urland des Menschengeschlechts überhaupt, in der noch Insel (Ziisle, Lille, Lat. Insulae) genannten Heimat des Schwanen- ritters, zwischen der Schelde und Lys, Schwanen- und Lilien (fleurs de Lys)- reichen Auen, gefunden: (?) wie schon längst in derselben Gegend, um Antwerpen, mit Brabons Riesenkampf, eben dieses glückselige Land, die im Atlantischen Meere versunkene hesperische Insel Atlantis, entdeckt ward. (?) Die Vergleichung des Ulysses mit Helyas liefse sich noch dadurch fortführen, dafs jener endlich im Schiffe schlafend allein wieder zur Hei- mat kömmt, die ihm ganz fremd erscheint: sofern nämlich auch die Angel- sächsisch -Friesische Sage von Sceaf, Scoup, Odins Ahnherrn, hieher ge- hört, der als Knabe im Schifflein schlafend und gerüstet auf der Skandi- schen Insel (zu Sleswig) anlangt uud dort König wird; (*) welche Schiff- sage, ohne Schwan, anderseits an den im schwimmenden Ei ruhenden Eros (5.516) anklingt. — Durch die Vorgeschichte von der boshaft der Untreue angeklagten, endlich als unschuldig erkannten Frau hängt diese Schwanenritterdichtung noch mit mancherlei ähnlichen Erzählungen zusammen. Entfernter stehen (') Die sonderbare Namenveränderung Eneas für Helyas, in der Lateinischen Erzäh- lung, meint doch wol Aeneas, also im ähnlichen Sinne, wie die Odysseus-Sage von Vir- gil auf Aeneas übertragen, im Mittelalter (durch Brutus) fortgesetzt ward, dafs Snorri vor seiner Edda und Norwegischen Geschichte (Heimskringla) Europa sogar Enea nennt. (?) De Grave republique des champs Elyseces. Gand 1806. 3 voll. 8. Mit ihm findet Prof. Müller in Würzburg die Wohnung der Hel (Höllengöttin) bei Maestricht, in den Steinbrüchen des Petersberges, und Dresselius (de Godsdienstleer der aloude Zeelanders. Middelb. 1845, S. 204) bezieht auf sie die Namen Helvoet, Hellegat u.a. De Reiffen- berg l.c. XIV deutet noch auf den Zusammenklang mit Helyas, möchte diesen Namen jedoch für Verwandlung von Elf halten. Auf Ulysses weist Görres vor Lohengrin LXX VII. () Jo. Goropius Becanus (aus Hilarenbek in Brabant, st. 1572) Origines Antverpien- ses. Ol. Rudbecks Atlantis erschien erst 1689. Ihm nähert sich Hasse in Preußen, der die vier Flüfse des Paradieses im Bernsteinlande, den Eridanus in der Radaune fand. (‘) De Reiffenberg 1. c. XVI. Die Schwanensage. 965 die, mit dem Ehebruche, des Frevels an fremden Kindern bezichtigten Frauen, wie Crescentia, Euryanthe; näher, die der Unzucht mit Zwergen, Affen, Hunden, und Ungethümen, und meist auch ungeheuerlicher Ge- burten angeklagten Gattinnen, wie die des Kaisers Octavian, des Reufsen- königs Tochter, die Königin von Frankreich, Osanne, des Aragonischen Königs Dietrich Gemahlin, (') die Hunde der Welfischen Stammmutter und hier der Schwanensage. Die boshafte Beschuldigung geschieht bald aus Rache von einem zurückgewiesenen Manne, wie Crescentia, Euryanthe, Ge- noveva, und Siegfrieds Mutter, Berta Karls des Grofsen Mutter, und die Königin von Frankreich; (?) bald aus Neid einer bösen Schwiegermutter, wie im Octavian, des Reufsenkönigs Tochter, die Aragonische Königin, und hier in der Schwanensage, welche der Schwiegermutter (?) noch einen eben so bösen Gehülfen zugesellt. (*) In den hieher gehörigen Deutschen und Norwegischen Märchen macht sie ihre Schwiegertochter durch blutige Besu- delung des Mundes sogar zur Kinderfrefserin. Das Aufziehen der zum Tode bestimmten Kinder in der Wildnis durch Hinden und bei anderen Thieren, haben die meisten dieser Erzählungen gemein. (°) Die nächste Verwandt- schaft mit der Schwanensage hat unter denselben die auch ebendort heimi- sche Genoveva von Brabant, Gattin des Pfalzgrafen Siegfried, und Sisilie, Mutter Siegfrieds von Niederland (in der Wilkina-Saga), (°) und besonders (') Ein gereimtes geistliches Schauspiel, Wunder der H. Jungfrau, in L. J. N. Mon- merqu& et Fr. Michel theatre Franc. au moyen age (Par. 1839) p. 551. Auszug de Reif- fenberg l.c. XLVII. N (?) Wo noch der die Unthat entdeckende und rächende treue Hund eigenthümlich ist, welcher seitdem so manigfaltig auftritt, als Hund von Montargis, Karls des Grofsen, Karls V, u.s.w., bis er auch als Aubry’s Hund über die Bühne lief, dessen Spur man schon im Plutarch findet. Dem reihen sich an die Entdeckungen von Unthaten durch Vögel und andere Thiere. () Die Schwieger- und Stiefmutter-Sagen, Märchen und Lieder bilden daneben noch einen eigenen manigfaltigen Kreis. (*) Den seitdem auch zu einer Art Maske gewordenen Maucaire, Macaire. () Crescentia, die Königin von Frankreich, des Reulsenkönigs Tochter stehen in mei- nen 100 Deutschen Erzählungen des 12-14. Jahrh. „Gesamtabenteuer” VII. VIII. XCVI. Die letzte verwebt hiemit noch die häufige Sage der von ihrem Vater geliebten und ver- folgten schönen Tochter, Helena, Hirlanda u. a. (°) Vgl. meine Einleitung zum ersten Drucke der Eddalieder von den Nibelungen (1812) S. XXX VIH. — Von Genoveya ist, nächst der alten Lateinischen Erzählung bei Freher 566 voN DER Hacken: Berta, Karls des Grofsen Mutter, (!) deren breiter Gänsefufs (S.548) al- lein noch die Verbindung mit der Schwanensage verräth, welche den übri- gen Erzählungen ganz abgeht. Merkwürdig zeigt sich dieselbe noch in dem sonst entfernter stehenden Französischen Gedichte des Priesters Hermann zu Valenciennes (S.553) um Mitte des 13. Jahrhunderts von der Kindheit der Heiligen Anna, welche, aus der Hüfte des Kaisers Phanuel geboren (wie Bachus), zum Tode im Walde bestimmt ist, jedoch, durch eine Taube vom Himmel beschützt, in ein Nest junger Schwäne gesetzt, und von einer Hinde gesäugt wird. (?) Diese Verbindung mit der Thiersage und Verwandlung in Schwäne und andere bedeutsame Vögel tritt ganz in den Vorgrund in den manigfaltigen weit verbreiteten vornämlich Germanischen Volksmärchen, welche dadurch noch allgemeiner werden, dafs sie meist ohne Namen, Ort und Zeit sind, und so wieder mehr auf die ursprünglich mythische Bedeutung zurück- weisen, und ihre Selbständigkeit auch dadurch bekunden, dafs die Ge- schichte des Schwanenritters fehlt, sowie wir diese in Rittergedichten (z.B. Konrads von Würzburg) auch ohne die Schwanen-Vorgeschichte gesehen haben. So erscheint dieses Schwanenmärchen schon in der Erzählung der sieben weisen Meister (S.559), zwar in eigenthümlicher Verbindung mit der Schwanenjungfrau, als Vorgeschichte, und mit ausgesprochener Kenntnis der Schwanenritterdichtung. Anstatt des Ritters tritt die Schwester unter den sieben Schwanenkindern als deren und der Mutter Retterin hervor: sie steht nämlich mit ihrer Schwanenkette unverwandelt am Ufer, während ihre sechs Brüder als Schwäne im Bade schwimmen, und die Entwendung der am Ge- Origg. Palatin. II, 38, welche er gleichzeitig, ins Ste Jahrhundert, setzt, nun auch ihre Geschichte von Matthias Emmich, Carmeliter zu Boppard, um 1272, in der Pariser Samm- lung la Pleiade 1841 gedruckt. Eine Handschrift dieser Geschichte bei den Karthäusern in Koblenz gebrauchte Molanus natales Sanctor. Belgii (Lovani 1595. 8) p. 65, der das Fest dieser Heiligen auf den 2. April setzt. Vgl. Ch. Nodier introd. zu Le Roux de Lin- cy nouv. bibl. bleue (Par. 1843) p. XXXII. (') In dem Franz. Gedichte des Brabantischen Hofdichters Adenes, Berte au grand pied ed. P. Paris (Par. 1836): dagegen in anderen alten Dichtungen (vgl. Grundr. der Altd. Dichtk. 170) Karls d. Gr. Mutter mit eines Verräthers Tochter vertauscht ward, und mit ihm im Walde lebt: eine auch sonst manigfaltig dargestellte Erzählung. (?) Mehr über und aus diesem: Gedicht in Le Roux de Lincy livre des legendes (Par. 184 .) p.24 und dessen Nouy. bibl. bleue introd. p. XXX VI. Die Schwanensage. 567 stade liegenden sechs Ketten (deren wunderbares Gewicht jedoch fehlt) sie zwingt, Schwäne zu bleiben: weshalb sie „begunden zu fingen mit füfslicher ftimme betrübeten gesang, klegelich weinende alse dy kindere.” Sie allein pflegt auch fortan der Schwäne im Weiher unter der Burg ihres Vaters, und auch ihrer Mutter, die dort halb in der Erde sitzt, und über deren Haupte das Gesinde sich wäscht und an ihren schönen Haaren sich trocknet: (?) und so führt sie nach 7 Jahren die Entdeckung, Verwandlung von fünf Schwä- nen durch die übrigen Ketten, Befreiung der Mutter und Bestrafung der Schwiegermutter herbei. In dem Deutschen Märchen (?) ist es eine Stiefmutter und junge Hexe, die im Walde gefunden, von ihrer Mutter belehrt, durch ein Zauber- knäuel den geheimen Aufenthalt der 7 Stiefkinder ausspürt, und durch Zau- berhemdchen von weifsem Linnen ihrer sechs in Schwäne verwandelt: die ent- gangene Schwester sucht ihre Brüder in der Wildnis, und findet endlich eine Hütte mit 6 Betten, versteckt sich, und sieht abends sechs Schwäne durchs Fenster hereinfliegen, die sich die Federn abblasen, die Schwanenhemden ablegen und in ihre Brüder verwandeln. Bei der Erkennung vernimmt sie, dafs sie vor Räubern dort nicht sicher ist, und die Brüder täglich nur eine Viertelstunde frei sind, und nur durch andere aus Stiernblumen genähte Hem- den erlöst werden, welche sie binnen sechs Jahre schweigend arbeite. Sie setzt sich sogleich auf einem Baum ans Werk, wird aber von Jägern des Kö- nigs entdeckt, welche sie durch Herabwerfen ihrer Kette, Gürtel, Strumpf- bänder, Kleider, ja des Hemdes, nicht abweisen kann, so dafs sie dem Kö- nige gebracht wird, der die Schöne in seinen Mantel hüllt und zur Gattin nimmt, die jedoch stumm bleibt. Eine boshafte Schwiegermutter stiehlt ihr im Wochenbette dreimal die Kinder, und besudelt ihr den Mund mit Blut, als wenn sie sie gefrefsen hätte. So wird die Schuldlose zum Feuertode ge- führt, als sie die Sternblumenhemden fast fertig hat, so dafs die Schwäne her- beifliegen und sie befreien, indem sie sich in schöne Jünglinge verwandeln, bis auf des einen Arm, der ein Schwanenflügel bleibt, weil der linke Ärmel nicht fertig war. — Hier kömmt am Ende, nach der Stiefmutter, noch die (') Diese Schmach und Verspottung kömmt auch in der Sage und Legende von an- deren unschuldigen Frauen vor. (?) Grimm Kinder- und Hausmärchen (1819) 49. 568 VON DER Hacen: Schwiegermutter zum Vorschein und damit die Geschichte der Mutter an der Tochter, welche zugleich wieder als die Schwanenjungfrau zu Anfang der vorigen Erzählung erscheint. Die Sternblumenhemden dienen hier wie die Goldketten gegen die Linnenhemden. Die nächste Ähnlichkeit mit dem Deutschen Märchen hat das Nor- wegische. (') Es sind aber anstatt der Schwäne die verwandten Enten (S. 543), und anstatt sieben, mit der andern Märchenzahl zwölf. So viel Söhne hat nämlich eine Königin, als sie, im Schnee Blutstropfen erbli- ckend (wie Parzival), von ihrer Nase, sich heimlich eine Tochter, so schön wie beides, wünscht; welche eine Riesenhexe alsbald verheifst, wenn sie bei deren Taufe ihr die Söhne gebe. Schneeweifs und Rosenroth wird geboren; (?) die Mutter läfst für jedes der 13 Kinder einen silbernen Löf- fel schmieden: damit verschwinden die zwölf Söhne, in wilde Enten verwan- delt, bei der Taufe der Tochter. Diese, betrübt darüber, sucht sie auf, und findet im Walde die Hütte mit den 12 Betten, auch die zwölf Löffel; sie be- sorgt Efsen und die ganze Haushaltung, versteckt sich aber. Die Enten fliegen herein, verwandeln sich, erkennen den dreizehnten Löffel auf dem Tisch, und wollen die Gefundene tödten; die Schuldlose verheifst aber sie zu befreien, durch 12 Hemden, Mützen und Halstücher, welche sie schwei- gend und ohne Lachen und Weinen, aus den weifsen Flocken der Butter- blumen spinnen und weben mufs. So findet sie beim Blumensammeln der König, und nimmt sie zur Gattin. Sie bleibt stumm, und wird Hexe gescholten von der Schwiegermutter, welche die geraubten Kinder in die Schlangen- grube wirft, wo sie jedoch lebend bleiben. Das Übrige geschieht und löst sich ganz eben so, wie im vorigen Märchen. Die weilsen Schwanenhemden sind auch gemeinsam. Die silbernen Löffel deuten aber noch die Schwa- nenketten an. Sehr übereinstimmend ist auch ein andres Deutsches Märchen (°), nur mit der raschen Wendung des Weifs in Schwarz, des Guten ins Böse. (') Norwegische Volksmärchen gesammelt von P. Asbjörnsen und Jörgen Moe. Deutsch v. F. Bresemann. Mit Vorw. v. L. Tieck (Berl. 1847) II, 3. (?) Dieser Eingang gehört dem Märchen von Schneeweilschen und ihrer bösen Stiefmutter. L. Bechstein Deutsches Märchenbuch 196. (°) L. Bechstein Deutsches Märchenbuch 103. Das Märchen bei Grimm 25 kömmt Die Schwanensage. 569 Demnach sind es sieben Raben (S.518), in welche eine arme Witwe ihre Siebenlinge, wilde böse Rangen, verwünscht. Ihr Schwesterlein, der die Mutter einen Goldring mitgibt, den sie schon als Kind bei der Verwandlung der Brüder getragen hat, sucht sie auf, findet das Rabenhäuschen, gleich einem Vogelnest, auf einem hohen Berge, welchen sie nur durch die einer weifsen Gans abgeschnittenen Flügel und Füfse erklimmen kann, und schläft in einem Bettchen der Brüder ein, die durch die sieben Fenster her- einfliegen, sie freudig begrüfsen, ihre Bosheit bereuen, nachdem sie sich vom Rabensteine nähren musten, der Schwester die geraubten Kostbarkeiten geben, und sie auf ihren Flügeln heimtragen, wo sie der Mutter Befserung geloben, wieder zu Menschen werden, sich ein schönes Haus bauen, zugleich sich ver- heiraten, auch die Schwester, und fortan gut und glücklich leben. — Die fromme Schwester mit den Flügeln und Füfsen der weifsen Gans bildet hier den siegenden Gegensatz zu den nicht weifsen Raben (!), und ihr Goldring vertritt die Schwanenkette. Wie dieses Widerspiel an der Doppelfarbe der Elster als Bild des Schwankens und Zweifelns hervortritt, so dafs der von der schwarzen Hei- din dem weifsen Christen geborene fleckige Sohn (Ferafis im Parzival und Titurel) durch die Taufe erst ganz weifs wird: so erscheinen auch die dem Vogel des Lichtes und des höheren Lebens, dem Schwane, verwandten Licht- vögel wechselnd und übergehend, wie in der Wirklichkeit selber, in schwar- zer Gestalt: namentlich Gans, Ente, Taube(?). Ja die Märkische Volks- die Schwester ans Weltende zur Sonne die Kinder frilst, zum Monde der Menschenfleisch riecht, zum Morgensterne, der ihr ein Hühnerbein gibt, den Glasberg zu öffnen, darin ein Zwerg die Herren Raben bedient, die sich sogleich verwandeln und heimkehren, ohne Weiteres. — Die Erklimmung des Glasberges, der Glasenburg findet sich in mancherlei Mären. () Raben, die so häufig beiden Heeren in die Schlacht folgen, erschienen, laut Frois- sard, auch vor der Schlacht bei Roosebeeke über den Flämingen, eine weilse Taube da- gegen auf dem Banner der Franzosen. Auch hörte man die Nacht zuvor im nahen Gold- berge Waffengetöse und Kriegsgeschrei (wie oben S.527). J. W. Wolf Deutsche Mär- chen und Sagen (Lpz. 1845) 377. Vgl. 392. (?) Die Gans soll, im Gegensatze des Schwans, Vogel der Finsternis sein, wie der Martinstag das Fest des Winterlichts ist, wo die Arbeit bei Licht beginnt, und aus den Knochen der Martinsgans der Winter geweilsagt wird. De Reiffenberg I.c. XVI. Co- remans l’annde de l’ancienne Belgique (Brux. 1844) p. 90. Auf dem Mühlteiche zu Mün- ster schwimmen mitternächtlich drei Enten, ein Wirk, eine weilse und eine schwarze Philos.- histor. Kl. 1846. Cece 570 Von DER Hacen: sage weilsagte einen schwarzen Schwan. Ein Bauer am Heiligen See bei Potsdam stiefs beim Grundgraben auf eine eiserne Kette, welche im Her- ausziehen kein Ende nehmen wollte, bis ein schwarzer Schwan zum Vorschein kam, der auf dem Wafser wogte, und mit der Kette‘ verschwand, als der Verwunderte sie losliefs.(') In der Verdüsterung und Zerstückelung er- kennt man hier gleichwol die alte lichte Schwanenkettensage. Auf ähnliche Weise haften noch losere Erinnerungen in Märkischen und Westfälischen Abzählliedern der Kinderspiele, die mit dem weifsen Schwane nach Engelland fahren wollen, oder ihn fragen, wann er Krieger gewesen: (?) wie der Schwanenritter. Sonderbar ist das Märchen, wie der dumme Gottfried, von einem alten Waldweibe belehrt, mit einem Schwane, den er neben einem schla- fenden Manne bei Sonnenuntergang am Baume gebunden findet, und durch dessen Schrei „Schwan, kleb an!” beim Ausrupfen einer Feder, alle ihn auch nur mittelbar Berührenden aneinander hängt, und wie er diese wun- derliche Kette der ernsthaften Königstochter vorführt, sie dadurch zum La- chen bringt und gewinnt. (*) — Hier sind, in freier Fortdichtung, auch nur noch ferne Nachklänge der Schwanensage. Mehr noch eigene Dichtung sind bei Ariosto die beiden heiligen Schwäne, welche aus dem Strome der Vergefsenheit, im Monde bei den Parzen, allein vor vielem andern Gevögel die Klänge der wahren Dichter singend zum Tempel der Unsterblichkeit emportragen. (*) — Kaum erinnern dreimal an der Mühle vorbei, sprechend: „Gott erlöse uns!” Wolf Deut. Sagen 400. In den Münsterischen Geschichten, Sagen und Legenden (Münster 1825) S.236 steht ein Lied „Es flogen drei Enten wol über den Rhein Mit ihren drei goldenen Schnäbelein”; es sind 3 namhafte Weiber. Zaubersprüche eines Hirten über eine schwarze Taube scheiden feindselig zwei Gelieben, zu Alost. Wolf Niederl. Sagen 285. — Schwarze Thiere überhaupt, als Sühnopfer, zumal furchtbarer Götter, sind auch dem Nordischen Heiden- thume bekannt. (') A. Kuhn Märkische Sagen und Märchen (Berl. 1843) S. 165. (*) Das Märkische Abzähllied vom Fahren nach Engelland, das zugeschlolsen ist, in meiner Samml. Deutscher, Flamänd. und Franz. Volkslieder (Berlin 1807) 115, findet sich auch Klevisch bei Firmenich Germaniens Völkerstimmen I, und am Oberrhein. A. Stöber Elsalsisches Volksbüchlein (Stralsb. 1842) S. 23. (°) L. Bechstein Märchenbuch 215. (*) Orlando Furioso XXXV, 14. 15. 22. 23. Das hier mit ihrer Weilse verglichene Wappen ist der weilse Adler des Cardinals Hyppolitus von Este, der dem Dichter die bekannte kritische Frage that. Die Schwanensage. 571 sie an die beiden Edda-Schwäne im Urborn des paradiesischen Nornen-Gefil- des (S. 517). Sie sind jedoch immer das Bild des höheren Lebens: mit der Taube, die über der Sündflut schwebt (S.519), wie der lichtschaffende Geist über den finstern Wafsern, und die als Geist in die Taufe niederfährt. Und wie die Seelen der Abgeschiedenen überhaupt als Vögel erscheinen ('), zeigt sich die Seele eines ruhelos häufig in ihrer Gestalt wiederkehrenden Mägd- leins, endlich, bei der Vollendung ihres frommen Gelübdes, in der Kirche als ein»grofser schneeweifser Vogel, gleich einem Schwane, der am Altare verschwindet (?). Das Wappenbild der Grafen von Habsburg-Laufenburg und der Her- ren von Crequi mit dem Ringe im Schwanenschnabel(?), so wie der Schwanenflügel mit dem Ringe der edlen Schwanenringer, die vor dem 9ten Jahrhundert aus der Fremde kamen, und deren Bastardbruder Heise Schwanflügel die Burg Plefse baute, nach welcher sie sich nannten (*), weisen näher auf die Stammsage vom Schwanenritter mit der Kette, als auf die allgemeinere Schwanenmythe (S.518). Entschieden, nur vereinfacht, wiederholt sich jene in der Haussage der Niederländischen Herren von Arkel, die sich vom Germanischen Her- kules (also Donar, dem Donnergott) herleiten, dann von einem der Haimons- kinder, Ritsart, dessen Urenkel Jan, von Feindschaft bedrängt, die Heimat Valkenstein verliefs, auf der Alm einem über ihm kreisenden, dann vor- anschwimmenden Sch wane, als einem Boten Gottes, folgend, in die Maas, und aus dieser in die Linge fuhr, und dort Arkel erbaute, vor 697, und des Schwans Flügel zum Helmzeichen nahm (°). (') Aus dem Munde eines auf dem Schlachtfelde Christlich Gestorbenen erhub sich ein wunderschönes Vöglein und verbreitete einen köstlichen Geruch. Thom. Cantipra.- tens. bonum universale de apibus p. 126. Wolf Deut. Sagen 56. Ebd. 58 bekennt eine wunderschön singende Nachtigall im Walde bei Basel, zur Zeit des Conciliums, sie sei eine verdammte Seele, die bis zum jüngsten Tage dort bleiben mülse. (2) Wolf Deutsche Sagen 57, aus einer Niederländischen Handschrift, Beschreibung von Ypern. (°) De Reiffenberg 1.c. XIX. (*) Grimm Deutsche Sagen 540, aus J. Letzner Plels. Stammbuch, und Meier Plels. Denkw. Leipz. 1713. (°) Wolf Niederländische Sagen 23, aus A. Kemps Niederl. Leben der Herren von Ar- kel und Beschr. der Stadt Gorinchen. Gorinchen 1656. De Reiffenberg I.c. XXXII. Cecc?2 572 VON DER Hasen: Noch manche Orte, als Waardenburg am Rheine, Mervede, Roozen- burg im Schakenbosch, Hemskerk u. a. in Holland, haben dergleichen Schwa- nensagen, je vollständiger, jemehr sie sich den Gewäfsern nähern, und noch unlängst (vor 1820) waren in Over-Betuve Erzählungen der von Schwänen geführten Ritter und in Schwäne verwandelten Fräulein sehr gangbar. (1) So ist die Schwanensage manigfaltig in den wafser- und schwanenrei- chen Auen der Niederländer (Altfranzösisch Avalois) heimisch. Vor allen aber haftet hier die Schwanenrittersage von jeher, wie wir gesehen haben, und noch fortwährend lebendig, in Sage und Lied, an Kleve, wo auf der hohen Schwanenburg am Rheine, der alte Schwanenthurm sich erhebt, von Julius Cäsar erbaut, 1493 auf der Grundveste erneuet, (*) mit der Schwa- nenfahne und dem Wappen des weifsen Schwans im schwarzen Felde. (°) Diese in den manigfaltigen alten und neuen Büchern von Merkwürdig- keiten und Sagen des Rheinswiederholte Geschichtsage vom Klevischen Schwa- nenritter Helyas, Elis (*) hat endlich mit demselben auch die nicht minder alte, unabhängige, aber sonst schon darin einschlagende Sage von der weifsen (') De Reiffenberg l.c. XVII, aus Buddingh verhandeling over het Westland (Ley- den 1844) S. 88. (?) De Reiffenberg 1. c., aus P. Langendyk de stad Kleef (Haerlem 1747) S.12. mit der Inschrift des Thurms, der 295 Stufen hat. (*) Nach Th. De Rouck den Nederl. Herauld (Amst. 1645 Fol.) S. 156, soll kurz vor 1300 Dietrich von Kleve anstatt der zwei Hörner den Schwan des Helyas zum Helmkleinode genommen haben. Der bald näher vorkommende Le Paige fügt hinzu, dals die Herzöge von Stormarn, welche durch Oldenburg und die Landgrafen von Hessen aus Kleve stammten, einen weilsen Schwan führten, in blauem Felde (nach Chifflet), oder im rothen (nach Im- hof), welcher mit dem Herzogthum ins Dänische Wappen überging. Das Klevische Lan- deswappen aber war ein Scepter mit 8 anderen davon ausstralenden Sceptern, auf die zu Kleve gehörigen Landschaften weisend. Lohengrin führt den Schwan im rothen Banner und mit der Barke auf dem Helme, S. 134, auch auf dem Gemälde dort. Der Helm-Schwan eines Bildes der Berliner Handschrift von Veldeke’s Aeneis des 13. Jahrh. könnte einen Schwangauer (S. 547) bezeichnen. Im König Rother 4951 ist der Sattelbogen des Her- zogs von Meran mit goldenen Schwänen geschmückt. (*) Von Vogt, A. Schreiber, Geib, Reumont u.a. Die Überlieferung bei Schreiber nennt ihn Erlin von Schwanenburg, der aus Antiochien der Beatrix vom Vater zum Ge- male gesandt wird, mit einem Schreiben, und auch wieder übers Meer verschwindet. Hier scheint noch die Verbindung mit der Gralsage durch, als Vorbedeutung der ersten Kreuz- fahrt Gottfrieds. — (Könnte aber Elis sich nicht in Cleve, Clivia, auflösen, wie oben (S. 559) Elies in Clies, Clias?) — Das Lied in Klevischer Mundart bei Firmenich Germaniens Völkerstimmen I, 378 ist neu gemacht. Die Schwanensage. 873 Frau verbunden. Ihr nahe verwandt sind die manigfaltigen spinnenden und webenden Frauen, die Schicksale bereiten und Gewande, dergleichen ihnen selber zur Zauberhülle und Verwandlung dienen. Die in der Volksage, vornämlich Norddeutschlands, weit verbreiteten weifsen Jungfrauen, weifsen Weiber(!) erscheinen, wie die Leben und Tod spinnenden Nor- nen, wie die Valkyrischen Schwanenjungfrauen, wie die weifsen Feen, theils zum Heile, hülfreich, wohlthätig, theils zum Verderben, Tod bringend, ver- kündend; und wie die Lichtvögel, sogar der Schwan, sich in Nachtvögel ver- wandeln, so ist die weifse Lichtfarbe selber zugleich die Farbe des Todes und der Trauer, des Winters und des Alters: weils, wie die Blüte, ist auch der Schnee. Die Schwarzen im innern Afrika stellen in ihren Schauspielen den Teufel weifs dar, und weifs ist die Trauerfarbe der gelben Chinesen. Die Königin Witwe hiefs in Frankreich die weilse Königin, und ebenso nennt die Altfranzösische Prosa vom Schwanenritter seine Mutter die böse Mata- brune. (?) Selbst die Pest ist in Volksliedern und Sagen (der Bretagne) ein weifses Fräulein, die durch die Nacht, hinter einem Reiter aufs Ross geschwun- gen, ins Land kömmt. Unsere weilse Frau, in ihrer todtbleichen, ganz in weilses Linnen gehüllten und geschleierten Gestalt, gleich einer Abgeschie- denen, und durch ihre blofse Erscheinung den Tod ankündend (wie das Sichselbstsehen) ist so allerdings eine Todesgöttin: jedoch aufähnliche Weise, wie die Valkyrischen Schwanenjungfrauen durch den Heldentod zu ihren ewigen Festen Walhalls einladen, ist auch die weifse Frau die Botin zum höheren ewigen Leben. Demnach erscheint sie auch einladend zuweilen am hellen Tage, selbst Hochzeiten und Kindtaufen ankündend (namentlich auf Neuhaus). Wol nur jüngere, aber sinnvolle Erzählung ist: dafs Beatrix, die schöne Erbin von Kleve, welche in dem Schwanenrittergedicht selber weifs (') Witte Wywen in Frisland, heidnischer Spuk, laut Cornel. Kempens. de orig. et situ Frisiae III, 31; wiederholt bei Delrio disq. mag. (Colon. 1633) p. 977 Reiffenberg ik c. LXXXVII. W. Scott minstrelsy II, 188. Nach Wolf Niederl. Sagen 312, wohnen noch einzelne in Höhlen, und sind Wanderern, Hirten und Kindern gefährlich, und hei- fsen jetzo Witte Juffers: dagegen die Witte Wywen, deren drei bei Lochem in Holland zusammen wohnen, wolthätig sind; desgl. im Berge zu Riemke bei Bochum. Firmenich Germaniens Völkerstimmen I. (2) „La royne Blanche.” Dals die Franz. Königswitwen noch im 14ten Jahrh. 'so hiefsen, entweder nach Blanka, Ludwigs des Heiligen Mutter, oder weil sie stäts weils trauerten, besagt der Auszug zu dieser Stelle in den Melanges (oben $. 558). 574 von DER Hacken: wie ein Fee genannt wird, (') aus Reue und Bufse ihrer unseligen Frage, fortan der Schutzgeist ihres Hauses sein, und auf dem Schwanenthurm er- scheinend dessen wichtige Ereignisse verkündigen wollte. (2) Sehr ähnlich ist die Erzählung von der weifsen Frau des Berliner Schlofses, wonach eine Kurfürstin, deren Gemal schleunig gestorben war, aus Besorgnis um sein Seelenheil, von Gott erbat, dafs sie ihren Nachkommen den Tod verkünden durfte (?). Die weifse Frau zu Neuhaus in Böhmen, Berta von Rosenberg(*) des 15ten Jahrhunderts (im Namen schon Berta die Spinnerin, S.548), er- scheint zwar schon zu Ende des 46ten Jahrhunderts in gleichzeitigen Berich- ten; und die Verheiratung der Brandenburgischen Kurfürstentochter So- phia mit Wilhelm von Rosenberg 1561, soll die weifse Frau dem Branden- burgischen Fürstenhause zu Berlin, Ansbach, Baireuth, zugeführt haben. Aber die älteste bekannte Erscheinung der weifsen Frau zu Berlin ist im Jahr 1625, vor dem Tode der Kurfürstin Anna, Witwe Johann Sigismunds, (°) der durch sie, als Enkelin des letzten Herzogs Johann Wilhelm (st. 1609), Kleve erbte, welches sein Sohn der Grofse Kurfürst sammt dem Wappen völlig einnahm (1666), vor dessen Tode (1688) die weifse Frau ebenfalls er- schien, wie vorm Tode seines Sohnes, des ersten Preufsenkönigs (1713), und sonst häufig, zuletzt auch 1840. Es trifft hienach diese erste Erschei- nung mit der Erwerbung Kleve’s, wieder durch eine Erbin und Erbstreit, so nahe zusammen, dafs auch wol ein innerer Zusammenhang kaum zu bezwei- feln ist. Zugleich mag die Verheiratung der jüngeren Töchter des letzten (') .V.2701: blanche que fee. (2) Bar. de la Doucette (früher Roer-Präfect) voyage fait en 1813-14 dans le pays entre Meuse et Rhin (Par. 1818) p. 183, nach einem 1795 in Berlin gedruckten Buch über Kleve, mit 22 Bildern. Dieselbe Verbindung hat auch aus der Rheinsage das Anm. 4. S. 572 gedachte neue Lied in Klevischer Mundart. (°) Pierer Universallexikon: Weilse Frau. (*) Andere geben ihr eine ältere Ahnfrau, die Bulgarische Prinzessin Kunigunde, erst an K. Ottokar II von Böhmen, dann an einen Rosenberg vermählt, st. 1285. Noch An- dere halten sie ursprünglich für die Gräfin Agnes von Orlamünde, 1292 Witwe, die aus Liebe zum Burggrafen Albrecht von Nürnberg ihre Kinder ermordete, und deshalb ruhlos umgeht. (°) Laut einer Handschrift der Berliner Königlichen Bibliothek. Berlinische Nachr. von Staats- und Gelehrten Sachen 1848, Nr. 47. Die Schwanensage. 975 Klevischen Herzogs nach Zweibrücken und Neuburg die weifse Frau, als ih- ren stammälterlichen Hausgeist, noch weiter geführt haben. (') Wenn so die weifse Frau bei den allein noch blühenden Spröfslingen der letzten Klevischen Erbtöchter im Hohenzollern-Brandenburgischen Hause heimisch geworden, so ist der Schwanenorden in demselben schon früher, bald nach der Burggrafen von Nürnberg Erwerbung Brandenburgs, hier in neues Leben getreten. Heraldische Überlieferungen lafsen den Klevischen Schwanenritterorden schon von Brabon stiften, um die Streitig- keiten der Mächtigen des Landes zu schlichten; nach Anderen, ist Elis die- ser Stifter: beides auf die Schwanensage zurückweisend. Geschichtlich weifs man so wenig den Anfang als das Ende dieses Schwanenordens: sein angege- benes Abzeichen, ein sitzender Schwan an goldener Kette, ist selbst- redend. Damit in naher Verbindung steht, dafs Adolf von Kleve, Neffe Philipps des Guten von Burgund, 1453 mit seinem ganzen Hofe zuLille, im Namen des Schwanenritters zum Frauendienst ausrufen liefs, dafs’er am Tage des Pfauenfestes (wo ritterliche Pfauengelübde gethan wurden, S. 521) gegen männiglich eine Lanze brechen werde. Bei seinem Festmale einige Tage zuvor stellte ein Zwischengericht die ganze Geschichte von He- lyas und Beatrix dar.(?) Dann wollte noch nach dem Absterben des Kle- vischen Mannstammes, 1615 Karl Gonzaga von Kleve, Herzog von Nemours, den Schwanenorden herstellen: ohne Erfolg. Ja, ein Landprediger, Abbe Le Paige, der sich für einen Grafen von Bar, und Abkömmling eines der er- sten Ritter dieses Ordens hielt, welchen Kaiser Rudolf von Habsburg 1290 bei Vermälung seiner Tochter an Grafen Dietrich von Kleve gestiftet habe, wollte durch seine Geschichte des Ordens Friedrich den Grofsen zur Her- stellung desselben bewegen: was jedoch ebenfalls fehlschlug. (?) — Auf ähn- liche Weise wurde der bekannte Holländische Dichter Bilderdyk, der durch- aus von den Grafen von Teisterbant, und damit von Kleve, herstammen (') Anderweitig erscheinen weilse Frauen zu Darmstadt, Altenburg. — Zu Stamm- heim (bei Köln, im 13. Jahrh.), Soest, Heivens, Roelsdorf (bei Düren), Neuhaus, Baireuth, Born im Twenthe. Wolf Deutsche Sagen 63. 64. 210-13. 221. (?) De Reiffenberg l.c. XXXII. (°) Hist. de Pordre de Cleves, ou hist. de P’ordre hered. du Cygne, dit l’ordre sou- verain de Cleves ou du cordon d’or, par W. Comte de Bar. A Bäle et se trouve A Cle- ves chez Hoffman. 1790. 8. 576 VON DER HaGen: wollte, dadurch zu einer langen Romanze vom Schwanenritter Elius begei- stert. — Endlich besteht im nördlichen Brabant noch immer eine Schwa- nengesellschaft, deren Beschäftigung zwar anderer Art ist, (1) der Alt- deutschen Gesellschaft dieses Namens zu vergleichen. Nicht so wol Herstellung des Klevischen Schwanenordens, als eine neue eigenthümliche Schöpfung, mit alten bedeutsamen Anklägen, war nun der alte Brandenburgische Schwanenorden, worin weniger der rit- terliche, als der Christlich liebevolle Sinn hervortrat. Der Kurfürst Fried- rich II. stiftete 1440 diesen Schwanenorden als Brüderschaft der hei- ligen Jungfrau auf dem Harlunger-Berge beiBrandenburg, um eine uralte im Griechischen Kreuz und Rundbogen erbaute Marienkirche (die leider nur noch in Abbildungen übrig ist), mit Wohngebäuden und reichen Besitzungen. Er sollte ein heiliges Band der Liebe und Treue zwischen dem Fürstenhause und den neuen Angehörigen bilden. Das Ordenszeichen war die goldene Kette mit 12 blutenden Herzen, an einem Marienbilde mit dem Kinde, auf dem Monde fufsend, umgeben von Sonnenstralen, darunter ein rechtshin gewandter Schwan mit ausgebreiteten Flügeln. Der letzte wird in der Stiftungsurkunde aufdasBedenken desLebensendes undRein- heit gedeutet. Merkwürdig erklärt aber Albrecht Achill in einer Urkunde von 1484 denselben Schwan als Zeichen, dafs die Brandenburger und Nürn- berger Fürsten als freie Sachsen und Franken ihr Erbe besitzen, weil der Schwan gemeinlich Frank genannt werde. Das letzte ist richtig, und noch werden bei der Pflege der königlichen grofsen Schwanenheerden auf unseren Havelseen die Schwäne durch den Ruf Franki! gelockt. Sollte darin noch ein Nachhall der Altfränkischen Schwanensage leben? Der Brandenburger Schwanenorden, der auch die Frauen einschlofs, war weit verbreitet, und noch viele alte Grabbilder machen seine edelen Mit- glieder durch den Ordensschmuck kenntlich: er verlor zwar mit der Refor- mation früh seine Güter, und schlief ein, ward aber nie eigentlich aufgehoben. So ist er denn nach 300 Jahren nun wieder ins Leben gerufen, (?) und wir (') De Reiffenberg 1. c. XVIH. (2) Der Schwanenorden, sein Ursprung und Zweck, seine Geschichte und seine Alter- thümer von R. M. B. Freiherrn von Stillfried-Rattonitz. 2. Aufl. Halle 1845. Fol. ist trefflich ausgestattet, mit Abdruck der Urkunden, Abbildungen der Ordenszeichen, Grab- mäler der Mitglieder, und der verschwundenen Marienkirche. Die seitdem vollendete wahr- Die Schwanensage. 577 können in unserer Stadt schauen, dafs es nicht blofs bei der neuen Stiftungs- urkunde und dem prächtigen Geschmeide der Königin beruht, sondern eine mildthätige Stiftung in einem Umfange und einer Bedeutung den alten Schwa- nenorden erneut, wie er noch nie gehabt hat. — Die letzte Verkörperung des Schwans, dieses urmythischen und welt- geschichtlichen Vogels, war der poetische Schwanenorden an der Elbe, welchen Johann Rist, Prediger zu Wedel in Meklenburg an der Elbe 1656, nach dem Vorbilde der Pegnitzschäfer im Irrhaine bei Nürnberg , zwar ohne Frauen, stiftete, mit dessen Tode 1667 diese Elbschwäne aber schon wieder verstummten, obgleich sie beide Namen dieses Vogels (Elbsch und Schwan S.517) in sich vereinten. — Das in unseren Tagen (1845) erklungene 300jährige Schwanenlied des grofsen Eisleber Schwans wird uns jedoch als stäts lebender und erhebender Gesang ertönen. Nachschrift zu den neun Abbildungen. Diese, mit Einschluls des hier zu S. 547 gehörigen Hildbold von Schwangau (Taf. IV) finden sämmtlich ihre nähere Erklärung in den beiden Abhandlungen über die Gemälde der Minnesinger in der Manessischen Sammlung, I. 1842; II. 1844. Taf. I. Nit- hart s. Abhandl. II, Seite 301. Taf. II. Hamlo s. ebd. 292. Taf. II. Trosberg s. ebd. 292. Taf. IV. Schwangau s. ebd. 296. Taf. V. Böheim s. Abh. I, S. 451. Taf. VI. Ast s. Abh. II, S. 300. Taf. VII. Rubin s. ebd. 292. Taf. VIIL Hartmann =. Abh. I, S. 444. 448. Taf. IX. Tanhuser s. Abh. II, S. 289. haft Königliche Stiftung, welche dieses Werk veranlalste, fordert nun auch eine ähnliche Fortsetzung. a — Philos.- histor. Kl. 1846. Dddd Zur ‚bh. d. Herrn v.d. Hagen Histor. phil, KL. Jahrg. 1846 er guchare Ayenn. i a Kr SS Ki x x 2 Fan 2 » 2% - ” er 1: | i | A | | ® | | = 5 8 | N u > er } | ei — = Ten — > & X = => Im 23 -_ oO \ | | Ayr So FA N 25 4 \ 2: 7 A ; | > / = 3 : ——e 1 Par 3 ER B —) ‘) N IE , >=) ) / | Mr = = ge e E4 ’ r. 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Hiram König von Tyrus sandte dazu nach Jerusalem einen weisen Mann, Hiram Abif, den Sohn eines hebräischen Wei- bes und eines Vaters aus Tyrus; dieser phönieische Phidias wufste zu arbei- ten in Gold, Silber, Erz, Eisen, Stein, Holz und andern Stoffen, wie auch zu graben in Edelsteinen, und führte als ewiges Zeugnifs seiner Kunst Salo- mons Tempel aus, einen der Wunderbaue des Alterthums, mit Gold und Edelsteinen überzogen, von Cherubimgestalten erfüllt, am Eingang mit ei- nem Säulenpaar wundersamer Gröfse und Ausschmückung, innen mit präch- tigen Schaugeräthen, mit hundert goldenen Becken und mit dem ehernen Meer ausgerüstet das auf zwölf metallenen Rindern ruhte. Von einem andern ohne Zweifel aus phönieischer Kunst hervorgegan- genen Tempel, dem Tempel zu Paphos(?), geben Münztypen uns ein an- schauliches Bild, nach denen jedoch das dortige Heiligthum mehr ein geräu- (') Winckelmann Geschichte der Kunst II, 5,7. Vgl. Thiersch Kunstepochen S. 40 ff. Müller Handb. d. Arch. 8.239. 240. Kugler Handb. d. Kunstg. S.75 ff. (°) Salomons Tempel: 1 Reg. 7,14 Paral. 2,2, 14. Müller Handb. 239, 3.240, 5. Kug- ler Handb. S. 77 ff. (°) Tempel zu Paphos: Münter Die Göttin zu Paphos. Vgl. Müller Handb. 239, 2. Kugler Handb. S.76. Dddd2 580 GERHARD miger Spielraum ausschweifender Festgebräuche, als ein kunstgerecht, be- deutsam zugleich und geschmackvoll, durchgebildeter Tempel gewesen zu sein scheint; bildlicher Schmuck scheint, wie die schlichte Kegelform seines Götterbilds nicht anders erwarten läfst, ihm völlig gefehlt zu haben. In einer, wenn nicht gleich wichtigen, doch eben auch sehr achtbaren Weise drängen noch andere Zeugnisse über die Kunst der Phönicier sich zu- sammen. Die Energie dieses betriebsamen Schiffer- und Handelsvolks scheint nicht nur den Reichthum gesammelter Schätze zu allem das Leben verschö- nerndem Kunstbetrieb für eigene Zwecke benutzt, sondern auch die Erzeug- nisse ihrer eignen Kunstfähigkeit in alle Zielpunkte ihrer Seefahrt getragen zu haben. Ihre Wissenschaft wird gerühmt (*); aber auch ihres Bergbaus (?) und ihrer dadurch herbeigeführten Metallarbeit, ihrer ehernen Mischge- fäfse (°), ihres mit Elektron gezierten Goldschmucks(?) und ihrer künst- lichen Arbeit in Edelsteinen (°) wird gedacht; durch Purpurfärbung und El- fenbeinarbeit war Tyrus (?), durch Erzarbeit und Erfindung des Glases Si- don (!°) berühmt; neben dem tausendfältigen kunstreichen Tand, den in (*) Nächst der Schrifterfindung (Herod. V, 58). Tlorrds za Boivizes 6dous Mazaoum edar- r«v, sagt der Orakelspruch bei Julian Oratt. VII, 220. Vgl. Movers Phönicier S.7. Hum- boldt Kosmos II, 160 ff. (°) Bergbau in 'Thasos (Herod. II, 48) und sonst: Movers S. 20 f. (°) Metallarbeit künstlicher Gefäfse, aus Jerusalem (Hiram: 1 Reg. 7,46) und durch die sidonischen Kratere Homers Il. XXIII, 741 ff. Od. IV, 616 ff. (XV, 115 ff.) berühmt. () Hom. Od. XV, 460: Yguseov Ognov Ey wmv, MErE Ö HAtxrgosw Eegro. Vgl. Harmonia’s Halsband (Movers S. 510). (°) Steinschneider, durch Siegelringe (Exod. 28,11) bewährt, hatten für Aarons Prie- sterkleid die Namen der jüdischen Stämme in Gemmen zu graben (Exod. 25, 7.28, 9 ff.); mit Gemmen überdeckt war das tyrische Königskleid (Ezech. 28,13). Ein Obelisk von Smaragd wird bei Theophrast (lapid. 25) erwähnt. () Plin. H.N. V,17: Tyrus... olim partu clara urbibus genitis, nunc omnis eius no- bilitas conchylio atque purpura constat. Exzech. 27, 6: r& isgae ou Eromrav 2E Erehavros. Haus und Thron von Elfenbein werden 1 Reg. 10,18. 22,39 erwähnt. Von Tyrus ging Hiram und ging Jerusalems Kunst aus, wo Nebucadnezar tausend Toreuten wegzuführen fand (2 Reg. 24, 16). ('°%) Sidon heilst roruYyarzos Od. XV, 425 und arzifex vitri (Plin. V,17). Von Krateren sagt Homer (Il. XXIII, 743): Zidoves morvdadarcı ed Yrzyrav (Anm. 6). über die Kunst der Phönicier. 581 Homers Zeit phönieische Schiffer nach Griechenland brachten (!!), können wir auch den bildlich geschmückten kyprischen Panzer des Agamemnon (') kaum anders als für phönieische Arbeit nehmen, wie ja auch das bunte Gewebe sidonischer Gewänder (!?) seinen Weg nach Griechenlands Küsten frühzei- tig fand. Grund genug, wenn sonst nichts entgegensteht, die Phönicier für Lehrer der Griechen, wie in der Schrift so auch in der Kunst zu halten: eine Ansicht welche nicht nur in Böttigers (!*) phönieischer Ableitung griechischer Religions- und Civilisationselemente, sondern auch in der Ansicht lebender Archäologen ihre Stütze findet, denen bald alterthümliche Thongefäfse ('3), bald auch Thonfiguren und Gemmenbilder (!°) phönieisch heifsen. Bei näherer Erwägung fehlt jedoch viel um jene hochgestellte Ansicht über die Kunst der Phöniecier und ihren Einflufs auf griechische Kunst durch- führen zu können. Nicht nur dafs Tyrus und Sidon, Karthago und Gades im weiten Umkreis ihres von römischer Herrschaft weiland überbauten Bo- dens fast ohne Spuren der altphönicischen Zeit geblieben sind — denn einige Spur dieser Zeit bleibt aus minder berühmten Sitzen phönicischer Nieder- lassung dennoch uns nachzuweisen — , wohl aber dafs alles dahin Einschla- gende unsre Vorstellung über Werth und Eigenthümlichkeit einer phönieci- () Od. XV, 416: up’ ayovres aSvpnare. (‘) Kyprischer Panzer, des Kinyras Geschenk an Agamemnon: Il. XI, 20. ('°) Sidonische Gewänder (rErrcı mawroizıroı): Il. VI, 289. Herod. II, 116. Als Teppich- weber waren Kyprier, Akesas und Helikon, noch zu des Phidias Zeit berühmt (Athen. II, 482. Müller Handb. 113, 1). (‘*) Böttiger Kunstmythologie I S. XXX VIIL ff. ('”) Für phönicisch werden die ältesten griechischen Gefäfsbilder von Raoul-Rochette (Journal des Savans. 1844. Peint. de Pompei p. 73), J. de Witte (Cab. Durand p. 280) und Lenormant (Elite ceramogr. XIX, 4.5), Longperier (Revue arch£ol. 1845 p. 777 £. mit Vor- aussetzung tyrischer und sidonischer Vorbilder) und Andern gehalten, wonach auch Panofka gegenwärtig (Archäol. Zeitung N. F. I, 18%) den Styl jener Vasen phönicisch nennt. Vgl. unten Anm. 58. (‘°%) Altgriechische Funde von Thon- und Gemmenbildern werden mit Einschlufs der kyprischen Idole von Idalion von Rols für phönieisch erachtet (Monatsbericht der Kgl. Akad. 1846 S.271); desgleichen von Longperier (Revue arch. III,190). Eben so wollten frü- her auch Hirt (Berl. Kunstbl. II, 75) und O. Müller (Handb. 240, 4) in agrigenter Thon- figuren und in einem solunter Steinbild (Anm. 35) karthagische Kunst erkennen. Vgl. Anm. 73. 582 GERHARD schen Kunst beträchtlich herabstimmt, werde ieh hienächst geltend zu ma- chen suchen. I. In der Geschichte der Baukunst versicherte Hirt, es habe weder aus den phönieischen Städten, noch aus ihren berühmten Kolonien in Afri- ka, Sieilien, Spanien u. s. w. irgend ein Überrest phönieischer Baukunst sich erhalten, wie er denn anderwärts auch alle Werke phönieischer Bild- nerei für verschwunden erklärte (17). Sardinien und Gaulos waren ihm un- bekannt, deren Erforschung ein Verdienst Della Marmora’s ist, und eine Reihe von Baudenkmälern der phönieischen Insel Arados gegenüber ihm entgangen, des paphischen Tempels zu geschweigen, der aufser den vor- gedachten Münzbildern auch noch in Resten ansehnlichen Unterbaus erhal- ten ist. Die Unvollkommenheit solcher Abbildungen hindert uns nicht in diesem von Phöniciern ohne Zweifel stark betheiligten Tempel (Taf. I, 1.2) wesentliche Besonderheiten seiner Anlage zu erkennen: theils das in Mitten der Cella sichtliche konische Götterbild nebst dessen siderischen Attributen und heiligen Tauben, theils und besonders das untergeordnete Verhältnifs jener Cella und etwaniger Nebengebäude gegen den Umfang des umgebenden Hofraums, endlich zwei zwischen Hofraum und Cella hochragende Pfeiler, deren selbständige symbolische Geltung aus sonstigen Säulenpaaren phö- A nieischen Dienstes ('%) hervorgeht. Es entsprechen aber jener Anlage im ('”) Hirt Geschichte der Baukunst I, 117. Gesch. d. bild. Künste S. 50. (°) Diese beiden Pfeiler, die in den verschiedenen Abbildungen des paphischen Tem- pels nicht leicht fehlen und auch im Tempel von Gaulos (Taf. II, 1c) nachweislich sind, wurden von Lenz als Baumstimme ältesten Holzbaus bezeichnet, dagegen sie Hetsch bei Münter 8.33 richtiger den ägyptischen Obelisken verglich. Hiebei ist jedoch zu bemer- ken dafs, während die Form dieser letzteren dem Phallus sich nähert, die gedachten kypri- schen Pfeiler auf ihrer Höhe, wenn nicht auf allen (Hetsch S. 34) doch auf vielen (ebd. Taf. IV, 4. 6.9) ihrer Münzabbildungen eine nach Art des symbolischen Gabelstocks ge- führte Spaltung bemerken lassen, eine um so auffallendere Andeutung des weiblichen Princips, je mehr die ganze Pfeiler- und Säulenbildung das in Phönieien sonst viel vor- auszusetzende (Müller Handb. 240,4) aber wenig bezeugte Phallussymbol darstellen mag. Im Allgemeinen sind jene Pfeiler den zwei zum Theil bewohnten kolossalen Phallen vor dem Tempel zu Hierapolis (Luc. D. Syr. 16. 28), in Phönicien aber dem Säulenpaar zu vergleichen, welches als üblicher Tempelschmuck selbst nach Jerusalem (Jachin und Boas) übergegangen und aus den Herkulessäulen von Gades allbekannt, auch aus den Tempeln von Tyrus und Karthago (Müller Handb. 239,2) bezeugt, vermuthlich auch in den zwei Hafensäulen Karthago’s (Anm. 4) gemeint und im Zusammenhang phönieischen Götterdien- über die Kunst der Phönicier. 583 Ganzen sowohl als in vielen Einzelheiten die beiden neben einander gelege- nen Tempelruinen von Gaulos (Taf. II), nur dafs das Heiligthum des noch erhaltenen konischen Steins im rechten Halbkreis eines vorderen Tempel- raums sich befindet und ein anderer grofser Hofraum, durch schmalen Zu- gang getrennt, als zweiter Vorhof eines nicht gröfseren inneren Heiligthums erscheint. Noch ein dritter ansehnlicher Tempel, dessen Anlage noch einfa- cher ist, kann aus Phönicien selbst nachgewiesen werden; es ist das viereckte Tempelgehege zu Marathos (Taf.I, 3.4), der Insel Arados gegenüber, in dessen Innern nichts als ein Thron bemerklich ist, der aus vier Felsstü- cken zusammengefügt dem vereinigten Dienst zweier Gottheiten galt. Dieser Thron ist durch eine Felsenplatte bedeckt, während der ganze übrige Raum ohne schützende Baulichkeiten nur dazu gedient zu haben scheint eine zahl- reiche Volksmenge in geheiligter Umgrenzung zu versammeln. Aus der Eigenthümlichkeit des Urania- und Astartedienstes begreift es sich bald, dafs eine so schmucklose Bauart, deren geringer architektonischer Schmuck um so mehr sonstiges Festgepränge voraussetzen läfst, den grofsentheils nächt- lichen und ausschweifenden Festen jenes Landes zusagender war als irgend ein künstlerisch vorzuziehender Tempelbau hätte sein können. Unsere Nachweisung phönieischer Bauwerke ist aber hiemit noch nicht geendet. Während die genannten drei Tempel theils der Astarte allein, theils ihrer Verbindung mit Baal oder Melkarth zu gelten scheinen, ist eine ungleich gröfsere Anzahl phönieischer Alterthümer uns erhalten, deren auf Feuerdienst bezügliche Eigenthümlichkeit sie als sprechende Denkmäler des Baaldienstes zu erkennen gibt. Als solche Denkmäler trage ich kein Beden- ken Sardiniens zahlreich vorhandene Rundbaue, die sogenannten Nuraghen (Taf.I, 5.6) zu bezeichnen. Auf sonstige kunstbegabte Urbewohner der Insel deutet nichts hin, dagegen die Wahl tyrrhenischen oder phönieischen Ursprungs jener Gebäude auch durch: die Sage uns nahe gelegt wird, dafs stes bald als Symbol des Kronos und Melkarth (Movers 292 ff.) bald auch als Flammen- zeichen des Mars und Moloch (Hhammanim: Movers S. 343 ff. 353 ff. 411 ff. Hhamman hiefs die Smaragdsäule des tyrischen Tempels 343 ff.) gedeutet worden ist. Ähnliche Kultussäulen phönicischen Feuerdienstes sind denn wol auch zu verstehen, wenn mit der Heiden Altären, Hainen und Götzen zugleich ihre Säulen vernichtet werden sollten (Deut. 7,5.12,3). Vgl. auch die Thürme zu Marathos Taf. 1,7 -9. 584 GERHARD Iolaos und dafs Dädalos der ihm folgte (!?) Tyrrhener bereits in Sardinien fanden (2°). Während nun Müller die Nuraghen (*!) der tyrrhenischen Bevöl- kerung beilegt, spricht für phönieischen Ursprung derselben theils die Lage der meisten jener Gebäude im südlichen und westlichen Theile Sardiniens (*?), theils auch die vermuthliche religiöse Bestimmung dieser räthselhaften Ge- bäude. Nach Della Marmora’s gründlicher Untersuchung lassen dieselben, da eine Gräberbestimmung nur sehr ausnahmsweise bei ihnen zulässig ist (*°), nicht anders als für Gebäude solarischen Götterdienstes, für Feuertempel sich halten. Es wird versichert dafs selbst ihr Name dies aussagt (**); haupt- sächlich aber ergiebt es sich aus der Natur ihres thurmähnlichen, oben plat- ten, durch eine Wendeltreppe zugänglichen, dem Thurm von Babel (°) nicht weniger als mexikanischen Teocalli’s (2°) vergleichbaren Baues; befremdend nn r . D ee] ’ ER ('?) Dädalos mit Iolaos. Diod. IV, 30: rore d2 6 ’Ioraos zarasıyras va mei vrV droıziav, \ \ IN > n x ir. ’ ’ E22 “ x x % ’ za rov AcidaAov Er TYS Lızediag METRTEANEWMEVOS, HRTETAEURTEV EOYE TORE zu MEYAAE ME- 1 8% BE m m Er ! x - , 2 ’ - Aor rav vüv zaawv drautvovre zul amd roü zaraszeuasavros Auıdarsıe zarovneve. Vgl. Müller Etrusker II, 228. a4 I 7 m Ü m ’ „Or nr 20) Strabo V,2: Alyeraı yo Ioraos ayuv Twas ruv maidwv roü “Howzr.zous ERTelv Ösügo, ’ Y Dee Y g h - m \ m „7 N. r >e \ va 4 \ , za uvorgee rs ryv vnrov Eeyousı Bugßagoıs (Tugörvor 8° nrav) Vrrepov de Bowızes zure- zodrneav oi 2 Kosyndovos... Vgl. Müller Etr. I, 184. Q 0% 5 ’ (') Müller Etrusker I, 151. Iberer auf italischen Inseln läfst Thukydides VI, 2 vor- aussetzen, wogegen für Sardinien auch Niebuhr R. G. 1,178 keinen Einspruch thut. Kel- ten werden im Mittelmeer sonst nirgend vorausgesetzt; doch haben manche sardinische Baureste viel Übereinstimmung mit gallischen und britannischen Druidenbauten. (@) Wie aus Della Marmora’s topographischer Übersicht (Voyage p. 102 ff.) und aus seiner darauf gegründeten Versicherung (p. 563) hervorgeht. () Gegen die Gräberbestimmung: Della Marmora p. 155 ff. Wirkliche Gräber sind in Sardinien die sogenannten Gigantengräber, dagegen es durchaus zweifelhaft ist ob inner- halb der Nuraghen, namentlich in ihren kleinen, vermuthlich zu priesterlichem Gebrauch verwandten, Gemächern (p. 40 ff.) Gräberspuren sich fanden; nur einiger Schmuck und Kultusbilder, wie unsre Tafel IV und V sie zeigen, sind daraus hervorgegangen. (@‘) Nurhagh soll brennendes Feuer bedeuten von einer semitischen Wurzel Nur. Aufser sardinischen Ortsnamen findet dieselbe sich auch im Stammherrn Norax und im äl- teren Namen Minorca’s Nura wieder, nach Arri bei Della Marmora p. 139 f. (°) Thurm von Babel, Birs Nimrud: Herodot I, 181 ff. Müller Handb. 236, 2. Ähn- lich die von Arri (Della Marm. p. 144) verglichenen Bamoth und Chammanim der Bibel. (*) Teocalli, als kolossale Opferaltäre in vierseitiger Pyramidalform bekannt: Kugler Handb. d. Kunstg. S. 24 ff. über die Kunst der Phönicier. 585 sind sie hauptsächlich darum weil ihre tausendfältige (?”) Anzahl in andern phönieischen Gegenden keinen hinlänglichen Vergleichungspunkt findet. Durch einige ähnliche benachbarte Monumente, namentlich die balearischen Talajots (?°), wird diese Schwierigkeit nicht gehoben; warum behielten Kar- thago, Phönice, Syrien (?°) nicht hie und da einen sichern Beleg so mächtig gebauter Heiligthümer übrig, dessen fabelhafte Anzahl in Sardinien bereits die Alten (°) in Staunen setzte? Ein möglicher Ausweg zur Lösung dieser Frage wäre gegeben, wenn etwa die Baulust tyrrhenischer Stämme Sardiniens den phönieischen, mit denen sie dort zusammentrafen, Sporn und Mittel des Baueifers darbot, dem jene riesigen Baue ihren Ursprung verdanken; die thurmähnlichen Gräber, die in der Nekropolis von Tarquinii (3!) sich zu- sammendrängen, sind ihnen mannigfach ähnlich. Wie dem auch sei, Thurm- baue ähnlichen Zwecks, wenn auch sehr verschiedener Form, sind selbst in Phönicien noch vorhanden; vielleicht dafs die etwas schlankeren Thürme, die in der Nähe von Marathos neben Gräbern sich erhalten haben (Taf. II, 7-9), ein Mittelglied bilden um jene sardinische Rundgebäude als Feueraltäre mit den zu Sonnendienst gleichfalls bestimmten, der Phallusform sich annä- hernden Steinkegeln zu verknüpfen, die aus Sardinien uns kund gemacht werden (°?). Den Spuren phönieischer Baukunst liefsen sich noch die mannichfach charakteristischen Gräber anreihen, die theils auf dem mehrgedachten über- aus merkwürdigen Boden von Marathos (°°), theils in den unabhängig von () Man hat bis an 5000 Nuraghen nachweislich geglaubt; Della Marmora (p. 46. Vgl. 116) berechnet ihre Zahl auf etwa dreitausend. () Talajots in Minorka: Della Marmora XL, 1-6. p. 544 ff. () Ein von Romualdo Tecco an Arri (Della Marm. p. 144) aus der Gegend des Liba- non bezeugter Thurm von uralter Bauart, nebst Ergänzung aus späterer Zeit und grie- chischer Inschrift Buuös ro0 neyisrou Seod, bedarf genauerer Nachweisung und Prüfung. (0°) Als Audarsıe (Diod. IV,30. Oben Anm. 19) und Soro d.i. Rundbaue: Auctor de mirab. auscult 104. Vgl. Müller Etr. II, 227 ff. Della Marmora p. 117 £. ('‘) Thurmähnliche Rundbaue Tarquinii’s und Cäre’s: Monum. d. Inst. I, 41, 13.15. Vgl. Müller Handb. 170, 3. (°) Colonnes coniques: Della Marmora pl. II p.1 ss. (°) Gräber zu Marathos: Maundrell Voyage p. 34 s. Nouvelles Annales I p. 12, 2. Philos.-histor. Kl. 1846. Eeee 586 5 GERHARD den Nuraghen in Sardinien zerstreuten sogenannten Gigantengräbern (°*) un- tersucht worden sind. Wir gehen darüber hinweg um von der BILDENDEN KUNST der Phönicier zu handeln, die nach den vorhandenen Andeutungen in Metall, Elfenbein und Edelsteinen sehr bethätigt gewesen sein mufs, während von Bild- hauerwerken in Stein (?°) dort eben so wenig die Rede ist als in der Vorzeit der griechischen Kunst. In Säulen, Wandbekleidungen und Geräthen wird, wie schon oben bemerkt ward, die Metallarbeit der Phönicier glänzend genug uns beschrieben um Sidons homerisch bezeugten Ruf als „erzreiche” Stadt zu rechtfertigen. Es kann kaum fehlen, dafs einer so ausgebreiteten Metall- arbeit auch bildliche Zierrath verknüpft war; uns bleiben jedoch, wenn pu- nische Schrift oder phönicische Örtlichkeit unmöglich genügen können Werke der griechischen Kunst für phönieisch zu erklären, einzig die Kunst- gebilde der Israeliten (°°), namentlich die geflügelten Cherubim des salomo- nischen Tempels, über deren Bildung die Erklärer nicht einmal einig sind (°”), (*) Tombeaux des G£ants: Della Marmora pl. IV,1.p.21ss. Auch Felsengräber, zum Theil gegenwärtig bewohnte, finden sich in Sardinien (Ebd. p. 513 ff.), sind aber nach den darin gefundenen Gegenständen einer späteren Zeit und Bevölkerung beizumessen; selbst bemalte Thongefälse (p. 515) finden sich darunter —, allerdings auch ägyptische Idole (p. 517), die aber auf die zu Tibers Zeit exilirten Ägyptier (Tac. Ann. II, 85) sich zurückführen lassen. () Von phönicischen Steinbildern ist nirgend die Rede; man hat mit Recht bemerkt dals auch bei der Beute Karthago’s nichts der Art erwähnt wird (Winckelmanns G. d. K. Anm. 479 D. A.). Allenfalls können die, man weils nicht aus welcher vielleicht spätern Zeit herrührenden zwei Köpfe erwähnt werden welche zugleich mit dem Kegelidol des Tempels zu Gaulos (Taf. II, 1c) sich gefunden haben. Auch erinnert Müller (Handb. 240, 4) an die vierhenklige 30 Fuls grofse Schale zu Amathus. Eben dort wird das archaische Sitzbild einer angeblichen Isis aus Solunt (Serra di Falco Antich. di Sic. V,41 p. 66) für karthagisch gehalten, während sie bei Vergleichung ähnlicher selbst durch Aushöhlung zu Gräberzwecken ihr entsprechender, etruskischer Sphinxgöttinnen (Abh. Etrusk. Gottheiten Anm, 74) vielmehr für eine Bona Dea italischer Kulte zu halten ist. (°) Mit Beseitigung der vorsalomonischen Thierbildungen, der Schlange sowohl (Num. 21,9) als auch des einfachen (Exod. 32, 4. Psalm. 106, 19) oder doppelten (1 Reg. 12, 28) goldenen Kalbes, welche nach Hirts Bemerkung (Gesch. d. bild. Kunst S. 49) vielmehr auf ägyptischem Vorbild als auf phönieischem Einfluls beruhen. (°) Die Cherubim, aus der heiligen Schrift als Wächter des Paradieses (Gen. 3, 24. 2 Sam. 6,2. 22,11), als Trabanten Jehovah’s in der Bundeslade (1 Sam. 4, 4 und sonst) und als Träger seines Wagenthrons (Psalm. 18, 11. 1 Sam. 4, 4. Vgl. Ezech. 9, 3. 10, 1 ff.) all- bekannt, in der Beschreibung des salomonischen Tempels, namentlich seines Allerheiligsten über die Kunst der Phönicier. 887 übrig um eine auf Darstellungen der organischen Natur angewandte phöniei- sche Kunst wahrscheinlich zu machen. Ein seltsames phönieische Götter- bildnerei fast verleugnendes (°°) Schweigen, während die heilige Schrift von Zorn erfüllt ist über die Götterbilder mit Händen gemacht (°), die bei den Nachbarvölkern Israels sich vorfanden und reichliche Anfänge einer bilden- den Kunst ihnen darbieten mufsten! Näher erwogen ist es jedoch nicht wahr- (1 Reg. 6,23 ff.) und der zehn Becken des Vorhofs (1 Reg. 7,29. 36) häufig erwähnt, sind nach dem sonstigen asiatischen Charakter jenes Baus weniger aus ägyptischer als aus asia- tischer Analogie zu erklären. Abgesehn von der nicht hinlänglich begründeten ganz mensch- lichen und nur geflügelten Gestalt, die O. Müller (Handb. 241, 5) ihnen beilegt, mochten sie eher der von Hirt (G. d. Bauk. I, 124. Taf. IV,5.6, nach Ezech. 41,19: zwiefacher Menschen- und Löwenkopf) vorausgesetzien Löwen- und Sphinxgestalt, mehr noch den Stieren mit Menschengesicht entsprechen, deren aus Persepolis und verwandten Denkmä- lern (Creuzer Symb. I,220 N. A. „‚Martichoras”) bekannte Bildung auf Ezechiel’s Zeug- nils (10, 14. Vgl. 1,10) bereits von Züllig (Der Cherubimwagen. 1832. S. 20), Grüneisen (Kunstbl. 1834 S.16) und Winer (Bibl. Wörterbuch 2 Ausg. I S. 264,1) mehr oder we- niger entschieden für die Cherubgestalt erheischt worden ist und gegenwärtig durch die gellügelten Stiermenschen der assyrischen Palastpforten (Arch. Zeit. N. F. Taf. XI, 1) noch näher gelegt wird. Bei der jetzt augenfälligen Verbreitung und Kolossalität dieser im inneren Asien so besonders hochgestellten 'Thiergestalt läfst das Cherubsgesicht, das ne- ben menschlichem, Löwen- und Adlergesicht als ein viertes erwähnt wird (Ezech. 10, 14), sich am füglichsten als das eines Stiers oder noch lieber als das eines Stiermenschen deu- ten, der von Grüneisen (Kunstbl. 1834 S.16) vielleicht zu sehr betonten Wandelbarkeit ähnlicher Wundergebilde nach dem Kunstgebrauch verschiedner Epochen unbeschadet. Die vierfache Gesichtsbildung gilt am natürlichsten als ein Unterschied der visionären Auffas- sung im Bericht Ezechiels und der mosaischen Cherubim, welche man sonst keineswegs berechtigt ist anders als in gleich thiermenschlicher Gestalt sich zu denken. Es hindert nicht, dafs der Paradiescherub ein Schwert hält (Gen. 3, 24), wie sonst der Engel des Herrn (1 Chron. 22,16) eines führt; Hände unter den Flügeln werden auch den thieri- schen Wundergebilden beigelegt die der Prophet (Ezech. 10, 8. 21) beschreibt. (5) Bilderlos (Zoo) sagt Lucian (D. Syr. 3) waren ursprünglich auch die ältesten aller Göttertempel, die ägyptischen. Der Schlufs auf die phönicischen ist ebendaselbst im Zusammenhang gegeben. Ohne Bildsäule war auch der Herkulestempel zu Gades (Philostr. V. Apoll. V,5. Sil. Ital. III, 30. Creuzer II, 452 N. A.); aus dem paphischen Tempel ist ein Kegelidol bekannt. Hierauf und auf Valesius (Exec. Polyb. p. 781) bezieht sich Thiersch (Kunstepochen S. 41), indem er bis zu der Frage gelangt, ob die Phönicier überhaupt Götterbilder besalsen. (°) Silberne und goldene Götter, einem Mann gleich oder einem Weibe (Deut. 4, 16. Exod. 20, 3), geschnitzt (Jes. 44, 12) und verbrennbar (Deut. 7, 5.12, 3) oder gegossen (Jes. 44,40), werden vom mosaischen Gesetz verfolgt und verabscheut. Vgl. Hirt Gesch. d. bild. K. S.49 £. Eeee2 588 GERHARD scheinlich, dafs dieser Keim der Kunstentwiekelung bei den Phönieiern grolse Früchte getragen habe. Der aus punischen Münzen (*°) einleuchtende, in ionischen Säulen (*') und Bildnifsschilden (*) gleichfalls unverkennbare Einflufs, den die entwickelte griechische Kunst auf Phönicier und Karthager übte, spricht dagegen; noch mehr die Natur des phönieischen Kultus und seiner Götterbilder. Der Grundtypus aller organischen Kunst, die Men- schengestalt, scheint bei diesem Volke noch weniger als in Agypten, Baby- lon und bei den ältesten Griechen zu freiem und naturgemäfsem Ausdruck der Gottheiten eingeräumt worden zu sein. Zwar die berühmtesten Gott- heiten echt phönieischer Städte (*) — die Astarte von Tyrus, Sidon und Karthago, den tyrischen Herkules-Melkarth, den ihm verwandten zeusähn- lichen Baal und selbst die Käbiren — sind wir in menschlicher Bildung uns vorzustellen berechtigt; nebenher aber werden aus Nachbarlanden Phöni- ciens Gottheiten mit Fischleib (**) uns gemeldet, ein karthagischer Tempel erscheint als Cypressenhain (Taf. III, 19), die Göttin von Paphos als kegel- förmiger Stein (*) und von der Menschengestalt phönicischer Götter war, laut Herodots Äufserung über die Patäken (+), dämonische Verzerrung keineswegs (*) Phönieische Münzen, sämmtlich in griechischen Kunstformen: Taf. III. (*) Appian B. Pun. 96: zıoves 8’ irarrou vewsorzou meoUxX,ov Iuvızor Övo, &5 eizova arons ayv olıw Fol re Arvos zur TRS u/rou megubegovrec. () Plin. H. N. XXXV,4: Poeni ex auro factitavere et clipeos et imagines, secumque in castris tulere. Certe captis eis talem Asdrubalis invenit Marcius, Scipionum in Hispania ul- tor, isque clipeus supra fores Capitolinae aedis usque ad incendium primum fuit. Vgl. Liv. XXV, 39. (°°) Phönicische Gottheiten, am anschaulichsten in den auf unserer Taf. III zusammen- gestellten phönicischen Münzen. Vgl. Creuzer Symb. II, 338-510 (N. A.). Movers Reli- gion der Phönizier (Bonn 1841). Röth Gesch. d. abendl. Philos. S. 243 ff. (*) Dagon und Derketo, philistäische Gottheiten von Askalon: Creuzer II, 401 ff. Hi- tzig Mythol. der Philistäer S. 204 ff. Röth abendl. Philos. S. 251. (*) Steinkegel, aus Paphos durch Tacitus Hist. II, 3 und durch variirende Münztypen (Tafel I, 2. IH, 17. Münter Göttin zu Paphos Tafel IV, 1-8) bekannt; ähnliche aus dem Tempel zu Gaulos (Taf. II. F.) und aus konischen Idolen Sardiniens (Anm. 32). (*) Herodot III, 37: &rrı yag ro0 “Hopaırrou ruyarıa romı Powizyiowı Mereizoicı Eupepesrarov, voüs oi Powizes Ev rhrı mawennı rWv Tomgtww megıcyounı. 6 ds rovrous un Omw- mes, Ey ÖE 08 mare. mUylaarovu avögos niunsis Errı. EenrSe de zur &5 rw Kaßsiouv 70 igöw, ... TeÜre Ö8 TAyarnare PN evemeyss, WorA« zurarzubas errı Ö8 zu ralr« Sacte m 2 4 rarsı roo "Hoaisrov. über die Kunst der Phönicier. 589 ausgeschlossen. Diesen letzteren Satz zu bekräftigen, tritt der Umstand hinzu, dafs gerade durch solche Verzerrung Götterbilder phönieischen Dienstes auch jetzt noch mit Wahrscheinlichkeit sich nachweisen lassen. Hiebei denken wir zwar nicht an Tempelstatuen, wohl aber an muthmafsliche Abbilder der- selben, wie man phönicischen Herrschern als Amulete sie beigelegt (‘7’), im phö- nicisirenden Paphos sie nachgewiesen (*°), unter anderm phönieischem Han- delskram sie vielleicht schon früh ins Ausland gebracht hat. Winckelmanns Ansicht (“), Zierlichkeit möge der Hauptzug phönieischer Kunst gewesen sein, findet auf diese Idole keine Anwendung; sie sind geflissentlich roh, auf schreckbaren Eindruck berechnet, den mexikanischen Götzen vergleichbar, obwohl ihr Fundort wiederum der phönieisch bevölkerte Boden Sardiniens und seiner Nuraghen ist. Die Symbole mit denen jene Zerrbilder (Taf. IV, V) überladen sind — die plutonische Gabel samt Hörnern, Schlangen und Mond- gesichtern nebst seltsamen Thiersymbolen — sprechen einen mannigfach aus- gebildeten Kultus von Sonnen- und Mondgoittheiten aus; Baal, Moloch und Melkarth, Astarte und die Kabiren lassen mit Wahrscheinlichkeit in ihnen sich wiedererkennen, seit Della Marmora’s Eifer uns über ein Hundert solcher karthagischer Penaten bekannt gemacht hat. Aus andern Gegenden phönieischen Anbaus hat sich nichts Ähnliches vorgefunden, so wenig als aufserhalb Sardiniens Nuraghen bekannt sind; was uns zu deren Erklärung ein Ausweg schien, die Hülfe tyrrhenischer, von ihren gethürmten Bauwer- ken so benannter Nachbarstämme, giebt auch für jene trotz ihrer Kleinheit nicht minder charakteristische Kunstgebilde vielleicht den Schlüssel, dieses um so mehr als ähnliche Erzfigürchen im Alterthum als Vorrecht tuskani- (*) Nach Fea und den Herausgebern Winckelmanns G. d.K. Anm. 556, mit ungenü- gendem Bezug auf Paläphatus de invenzione purpurae (Incredib. 52). () Paphisches und Naukratisches Idol des Herostratos, anziehender geworden durch den neulichen Fund kyprischer Venusidole (Anm. 16). Athen. XV, 676 4: "Hgerrgares . MOOS y nV mors zu Hadw THS Kuzoov ayamıarıov "Abgoöırys srıITanıcetov, Ray,ctov N Texm, WUNTeEWEVOS ne pegwv eis av Navzgerw, za ur mAnziov desonevw TTS Alyurrou erer YELAWD EMEMETE, ... ARTEbUyov Amavres em 70 TuS "Adpoodırys ayanınc. Demselben Brauch kleiner Idole entspricht auch die amathusische Sage, Theseus, welcher den Dienst der Ariadne- Aphrodite dort gründete, habe zwei Götterbildchen derselben (dvo uızgoVs avögev- rirzovs: Plut. Thes. 20), ein silbernes und ein ehernes, eingesetzt. (”) Winckelmanns G. d. K. II,5,23 mit besondrem Bezug auf vermeintlich etruski- sche Erzfiguren. 590 GERHARD scher Kunst (°°) zu gelten pflegen. Auf Inseln des ägäischen Meeres haben in ähnlicher Kleinheit Steinbildchen sich vorgefunden, deren Roheit sogar an karischen (°') Ursprung hat denken lassen (Taf. IV, 1-4) und, da ein sol- cher nirgend mit Kunstanfängen bekannt ist, am füglichsten auf Phönicier verwiesen wird. Eins jener Bildchen (Taf. IV, 3) fügt sich der Deutung auf Astarte, zumal eine Nebenfigur mit sardischen Idolen übereinstimmt, ist aber bei all seiner Roheit gegliederter und griechischen Venusidolen entsprechender als jene; man könnte meinen, sofern die Urzeit der Kunst überhaupt Mei- nungen verträgt, hier sei dädalische Kunst dem bildlosen phönieischen Kultus zu Hülfe gekommen, wie in Sardinien der tuskanische Dädalos dem Iolaos. Andre Denkmäler, welche in Ermangelung sonstiger Belege lediglich wegen ihrer Beischrift (°*) der phönieisehen Kunst zugerechnet worden sind, bleiben von unsrer Erörterung wirklicher Überreste derselben billigerweise ausgeschlossen. Sieilische Münztypen mit cerealischen Köpfen und andern Gestalten der edelsten griechischen Kunst, der Triptolemos eines Karneols und etwanige ähnliche Gemmenbilder legen durch ihre punische Beischrift mehr für den Mangel als für die Thätigkeit phönieischer Künstler Be- weis ab. Ein vermeintlich karthagischer Künstler Boethos beruhte auf falscher Lesart (°°); ein goldener Stier sieilischen Fundorts (°*) fällt, auch wenn seine Echtheit unzweifelhaft ist, keiner andern Beurtheilung anheim. Selbst die unleugbare Kunstfertigkeit phönicischer Vorzeit war durch die entwickelte Kunst Griechenlands dergestalt verdrängt wor- den, dafs späterhin höchstens sidonische Glasfabrikanten (°°), diese aber in (°%) Plin. H. N. XXXIV, 16: Signa Tuscanica per terras dispersa, quae in Etruria fa- ctitata non est dubium. Vgl. Müller Etr. II, 250 ff. 262 ff. . (') An Karer dachte Thiersch (Abh. d. Bair. Akad. 1835 S. 586), vielleicht mit der auch von Röth (abendl. Philos. I, 92) befolgten Anerkennung derselben als phönicischen Stammes. Welcker, der jener Ansicht theilweise beitritt (zu Müllers Handb. 72,1), denkt anderntheils an die Möglichkeit phönicischer Abkunft mit Vergleichung der sardinischen Idole und theräischer Vasen. (°°) Bildwerke mit punischer Schrift: Gesenius Mon. phoen. p. 221 ss. (°°) Boethos, ein Karynögrıes, nicht Kagy,ndovos nach O. Müller’s (Wiener Jahrb. XXXIX, 149) Berichtigung bei Paus. V, 17,1. (°°) Goldner Stier im Besitze des Prinzen Trabbia zu Palermo. (°) Auf Stempeln römischer Glasgefälse findet sich aufser dem häufigen Agras Zıöwv (Rochette Lettre & Schorn p. 228) auch ein Eipyvaios Sıdwvios (Archäol. Zeitung IV, 231). über die Kunst der Phönicier. 591 griechischer Schrift sich bezeugen lassen und der an römischen Werken nicht unergiebige (°°) Boden Sidons und seiner Nachbarküsten kein einziges Denkmal echt phönicischen Gepräges bis jetzt uns geliefert hat. Eben so wenig kön- nen, schon nach der Vergänglichkeit des Stoffs, Spuren und Überreste phö- nieischer MALerzı erwartet werden; dafs aber von einer solchen überhaupt, auch nach allen Spuren und Zeugnissen, nicht die Rede sein kann — darum hauptsächlich weil alles dahin Einschlagende der altgriechischen Zeit, bilder- reiche Gewänder, Wandmalereien, Schiffsfärbung eher babylonisch, lydisch, allenfalls karisch zu heifsen begehrt als phönicisch (°7) — kann um so weniger hier in Zweifel gelassen werden, je geneigter man neuerdings war gewisse alt- griechische Vasenbilder als phönieisch zu bezeichnen (°°). Man wendet diese Bezeichnung für Gefäfse an, welche man zunächst wegen ihrer häufigen Lotus- verzierung, "wenn nicht ägyptisch, doch ägyptisirend nennen durfie, (°?) und welche man, wenn ihre Technik geschichtlich bezeichnet werden soll, un- gleich eher für altdorisch (°°), insbesondere für korinthisch ('), ihren An- fängen nach allenfalls für Iydisch (°°) zu geben hat. Das aufgedrungene Ansehn phönieischer Kunst ferner zu schwächen (°) Ein römischer Sarkophag aus der Umgegend Sidons soll neuerdings ins Britti- sche Museum gelangt sein. [Vgl. Archäol. Zeitung N. F. 1848. Beilage 6.] (°) Babylonische Teppiche, Iydische Wandgemälde, karische (I. IV, 141) Purpurfär- bung: Müller Handb. 237, 3. 74. 73,2. (°°) Sogenannte phönicische Vasen, wegen des Fundorts auf griechischen Inseln auch von Welcker (zu Müllers Handb. 72,1) dafür gehalten: oben Anm.15.51. Von phönikisch- tyrrhenischem Styl spricht De Witte Cab. Durand p. 280, von phönikisch -ägyptischem Rofs (Anaphe: Bair. Akad. II, 2, 409), wogegen Kramer Griech. 'Thongefälse S. 47 be- merkt, dals durch solche neue Terminologieen nichts Wesentliches gewonnen, nur die Verwirrung noch vergrölsert werde. (°) Ägyptisirend: nach Rapporto volc. p. 14 ss. not. 26 ss. Kramer griech. Thongefälse S. 46 ff. (°) Dorisch: nach Bunsen Ann. d. Inst. VI p. 63 ss. (°°) Korinthisch, in Übereinstimmung mit der Ableitung der etruskischen Kunst von Demarat, und auf den besonderen Grund der zahlreichen mit Thierfiguren in ältester Art bemalten Vasen, welche in Korinths Umgegend sich finden, der Nezgoxcg:vSı« Strabo’s VIII, 381. Arch. Zeit. IV, 310 zu geschweigen. (°°) Zwischen babylonischem und lydischem Ursprung läfst auch Thiersch (hellen. Va- sen S.75) die Wahl, obwohl er dem Vorurtheil phönicischer Abkunft nebenher huldigt und die sidonische Vermittelung homerischer Zeit auf die Epoche dorischer Gefälsmalerei überträgt. 592 - GERHARD bleibt überdies die Erwägung übrig, wie mancherlei Kunst- und Religions- elemente ihren Stapelplatz im handelslustigen Phönieien finden mochten, ohne einen entfernteren Ursprung verleugnen zu können. Wie die syrische Göttin von Hierapolis (Taf. III, 15) ist auch die babylonische Mylitta ge- meinsamen Ursprungs und Grundbegriffs ungeachtet von der phönici- schen Astarte zu unterscheiden (°%). Bei solcher Verschiedenheit aber der Kulte darf auch Assyriens und Syriens Kunst mit der Kunstfertigkeit der Phönicier weder vermischt noch von dieser beeinträchtigt werden. Am Euphrat und Tigris hatte vor Alters jene assyrische Kunst geblüht, durch deren noch vorhandene Bildhauerwerke der Boden von Niniveh und Per- sepolis alle sagenhafte Metallarbeit und sonstige Pracht der Phönicier über- bietet. Im Zusammenhang jener so mächtigen als phantastischen und schmuckreichen Kunst haben allmählich die Urbilder griechischer Kunstdar- stellungen sich vorgefunden, deren Ursprung man bisher bald in Ägypten bald in Phönicien zu suchen geneigt war, dergestalt dafs die künstlerische Er- findungskraft der Phönicier fast ohne Zeugnifs für uns zurückbleibt. Konnte man vorher geneigt sein die Cherubim des Salomonischen Tempels zu sol- chem Zeugnifs in Anspruch zu nehmen, so wird auch für diese es ungleich na- türlicher aus den Einflüssen einer nach Phönicien nur verpflanzten assyrischen Kunst sie abzuleiten; dieser sind zahlreiche Flügelgestalten beliebt und geläu- fig, während die phönicische Mythologie deren wenige oder keine voraussetzen läfst (°%). Um so entschiedener ist in vielen altgriechischen Bildwerken, die nach dem Orient uns hinüberweisen, der Einflufs jener assyrischen und baby- lonischen Kunst zu erkennen. Die Wundergebilde ihrer Palastpforten wie ih- rer Teppiche finden in Vasen- und Gemmenbildern des frühesten Griechen- lands unverkennbar sich wieder; Träger jener Kunsttypen scheinen jedoch (°°) Movers unterscheidet (Phön. S.194) den lasciven Mylittadienst vom Dienst der jungfräulichen, nämlich wehrhaften Astarte (Britomartis, virgo coelestis: ebd. S. 31); die Göttin von Hierapolis, zwischen Löwen thronend, ist aus Lucian (De dea Syria) und aus Münztypen (Taf. III, 15) bekannt. (°‘) Flügelgestalten phönicischen Götterdienstes finden sich, sehr vereinzelt, nur auf den Münzen von Marathos (Taf. III, 21-23) und, mit ägyptischen Vorstellungen vermischt, auf Münzen von Melite (Paruta tab. 139, 1.3.4.5) auf denen Winckelmann (Stosch pre£f. p- 18) die Bellügelung für ägyptisirend erklärte. über die Kunst der Phönicier. 593 ungleich weniger die Phönicier als die kleinasiatischen Völker gewesen zu sein, deren Handelsstrafsen über Komana und Tarsus nach Niniveh und Babylon reichten (°°). Dieses Verhältnifs der griechischen sowohl als auch der italischen Kunst zur Kunst des Orients kann bei fortgesetzter Erwägung sich nur bestätigen. Während die ältesten Zeugnisse, namentlich Homers, ägyptischer Kunstab- leitungen uns überheben, weisen sie uns desto entschiedener auf phönici- schen Einflufs, namentlich in der Metallarbeit und Toreutik hin, und es bleibt immer noch unbenommen aus Phöniciens Einflufs auf Kreta die Kunst des Dädalos zugleich mit dem Götterwesen des Minotauros und Talos zu erklären (6°). Diese Einflüsse treten jedoch in den Hintergrund, seit Karer und Ionier die asiatischen und die hellenischen Küsten beschiffen: Korinth und mit ihm Etrurien scheinen, bei einer in Handel und künstlicher Arbeit den Phönieiern nicht unähnlichen Richtung, weder in andern Beziehungen noch in denen der Kunst von Phönicien her sonderlich betheiligt worden zu sein, ungleich mehr von Lydien und dem innern Asien her. Diese, wenn nicht phönieischen, doch gewils asiatischen Elemente liegen denn allerdings einer nicht geringen Anzahl alterthümlicher Werke der griechischen und etruskischen Kunst zu Grunde, namentlich den Metallarbeiten von Perusia, Cäre und Volei, den schwarzen Reliefgefäfsen clusinischer Art und den so- genannten phönicischen Vasen. Meine bereits ausgesprochene Ansicht über diese letzteren näher zu begründen habe ich zuvörderst zu beweisen, dafs sie nicht phönieisch, dann aber dafs sie abhängig von der aus Assyrien stammenden Kunst des inneren Asiens waren. Diese zwiefache Untersuchung zu führen wird durch den Bilderkreis möglich, der aus jenen alterthümlichsten Gefäfsmalereien eines verwand- ten Inhalts und Kunstgebrauchs spricht. Es stellt sich derselbe nicht nur in phantastischen Thierbildern und Pflanzenverzierungen dar, die dann und wann mit Alltagsgestalten griechischer Gymnastik und Kriegsführung wechseln; nicht minder ursprünglich sind jenen Denkmälern die Flügelge- stalten (Taf. VI), deren höchst eigenthümliches Gepräge seine Abstammung nicht verleugnen kann. Als spärlich und ungenügend wurden die phönici- (®) H. Kiepert’s gründliche Nachweisung dieser Handelsstralsen steht zu erwarten. (°) Phönicisches in Kreta: gegen Thiersch Epochen S. 40. Philos.-histor. Kl. 1846. Ffff 594 GERHARD schen Analogieen jener Flügelgestalten schon oben bezeichnet; wohl aber ge- stattet der Bilderkreis persischer und assyrischer Seulpturen, wie der von Babylon her weit verbreiteten eingegrabenen Cylinder (7), die mannichfal- tige Reihe jener wundersamen Kunstgebilde bis an ihre Anfänge zu verfolgen. Theils ihre löwenbekämpfenden oder durch Fisch- und Schlangengestalt als Meeresherrscher gebildeten Gottheiten, theils die mit einfachem oder doppeltem Flügelpaar versehenen Dämonen, theils die verschiedenen Wun- derthiere assyrischer Kunst, die Stiere mit Menschengesichtern, Greifen und Sphinxe jener asiatischen Bildnereien finden in überraschendster Weise auch in den gedachten Denkmälern Etruriens und in den Gefäfsmalereien sich wieder um die es sich handelt (°®). Die Anwendung der Straufseneier (°°) und andere charakteristische Besonderheiten kommen hinzu und liefern über- flüssige Belege für die Thatsache asiatischer Kunsteinflüsse, bei denen sich wenig oder gar nicht an Phönicien denken läfst. Wie der Einflufs Phöniciens auf Griechenland lange Zeit überschätzt worden ist (?°), wird er billigerweise auch für Italien zu beschränken sein. Im Allgemeinen hat das italische Festland nur äufserst geringe Spuren phö- nieischen Verkehrs und Einflusses aufzuweisen. Die Macht der Tyrrhener scheint dafür gesorgt zu haben, dafs, während sie auf den Inseln — Sardinien, Corsica, Elba — dem Übergewicht der Karthager langsam wich, kein fester Besitz an den Küsten Italiens diesen Nebenbuhlern tuskischer Seeherrschaft, so wenig als selbst Kumäern und Phokäern, zu Theil ward; ebenso unge- fähr wie auch die griechische Bevölkerung Italiens nur in Sieilien, Malta und den benachbarten Inseln karthagische Niederlassungen entstehen sah, (°°) Verwandtes aus den Cylindern, mit etruskischen Darstellungen schon von Micali (Monum. tav. I) zusammengestellt, gegenwärtig aus Bajard’s umfangreichem „‚Recherches sur le culte de Mithra’” zu vervollständigen. (°®) Belege dafür bei Micali Storia XX, 2.5. LXXIIT, 1. Rochette Journal des Savans 1834 p. 282. Müller Denkm. I, 57, 281. 282. Handbuch 240, 3. (°) Straufseneier werden, zum Theil bildlich verziert (Micali Mon. tav. VII, 1-3) in Etruriens Gräbern gefunden und erinnern an Straufsenkämpfe auf den Cylindern (Müller Denkm. I,282c) wie an die Heiligkeit des Straufses bei den Ägyptiern (Plutarch Is. et Osir. p. 376). (°) Wie selbst in Bezug auf den Handelsverkehr von Heeren (Ideen I, 2, 62 ff. Ausg. 4), im Übrigen besonders von Thiersch (Epochen S. 40 ff.) geltend gemacht ist. über die Kunst der Phönicier. 395 von Oenoirien und Japygien aber selbst die tyrrhenischen Genossen ihres italischen Festlands fast durchgängig (?!) abhielt. Unmittelbare Einflüsse asi- atischer Phönicier glaube ich daher auch in Etrurien nicht annehmen zu dür- fen; Was zunächst dafür spricht sind Kunstdarstellungen des Adonisdien- stes (7?), deren griechischer Charakter einer Mittheilung durch Karthago um so mehr widerstrebt, je weniger dieser Dienst aus Karthago selbst bezeugt ist (3); haben aber Athen, Argos, Sikyon jene kyprischen Weihen (?*) ge- kannt, so wird auch die Stadt Aphroditens, Korinth, nicht ohne Adonis- dienst und in dessen Mittheilung nach Etrurien hin, durch oder nach De- marat, willfährig gewesen sein. Einer ähnlichen Erklärung bedarf es um die ägyptische Kanopen- und Käferform (7°), jene an Grabgefäfsen, diese in ih- rer Anwendung für alterthümliche Gemmenbilder etruskischer Kunst zu er- klären, wie solche in beträchtlicher Anzahl, in Styl und Darstellung nicht ohne überraschende Analogie mit den babylonischen Cylindern, erhalten sind. Hiebei ist es befremdlich, trotz dieser und aller vorgedachten Ver- wandtschaft mit der Kunst Mittelasiens die dort durchgängig beliebte Cylin- der- und Kegelform künstlich gebildeter Edelsteine in Etrurien nirgend zu finden, sondern an ihrer Statt die gedachte ägyptische Form der Skarabäen; aus Athen und den griechischen Inseln hat sich mit wenig Ausnahmen (?®) dasselbe ergeben. Offenbar haben wir es hier mit Kunsterzeugnissen zu thun, deren asiatischer Charakter und Ursprung durch Nachahmung ägypti- scher Besonderheiten verändert wurde. Eine solche Nachahmung, seit Kam- (') Sybaris etwa ausgenommen, das als früher tyrrhenischer Waarenplatz uns bekannt ist: Athen. XII. 519B. Müller Eitr. I, 292. (°) Adonis in Etrurien: Gerhard Etrusk. Spiegel I, 141-117. Vgl. Abh. Etrusk. Gott- heiten Anm. 154. J. de Witte Nouv. Ann. I, 531. (°) Wie auch Movers bestätigt (Phönicier S. 194). (*) Kyprische Weihen: Plat. Legg. V,393. Engel Kypros II, 544 ff. (°) Kanopen- und Käferform sind in etruskischer Anwendung (Micali Storia XIV. CXVD), die letztere nun auch aus Denkmälern griechischen Fundorts (Ann. IX, 144. Rofs Arch. Z. IV, 311. Welcker zu Müllers Handb. 175,2) allbekannt. (°°%) Höchstens asiatische Halbkegel mit rohen Thierbildern dürften als Überreste aus- ländischen Verkehrs unter den antiquarischen Funden jener Inseln bezeichnet werden; Einiges der Art besitzt Professor Rols. Ffff2 596 GERHARD byses und Psammetich leicht begreiflich, ist am Henkelkreuz (77) babyloni- scher Cylinder, an ägyptischen Darstellungen der Silberschalen von Cäre (9), an persischer zugleich und etruskischer Lotusverzierung (Taf. VI, 3. 4) allzu nachweislich als dafs diese ägyptisirende Schattirung einem geschichtlichen Bild der Entwickelung asiatischer sowohl als griechischer Kunst fehlen dürfte. Das Verdienst dieses seltsame Phänomen alter Kunstgeschichte vermittelt zu haben kann, wenigstens für die griechischen Inseln und für das Westland, den phönieischen Schiffern schwerlich abgesprochen werden. Diese waren es denn auch ohne Zweifel, die, sei es unmittelbar, oder, was uns wahr- scheinlicher dünkt, durch Korinthier, Kumäer, Phokäer, Karthager, hochge- haltne ägyptische Kleinigkeiten — Idole, Skarabäen, Hieroglyphengefäfse—, laut einem neulichen Fund selbst ägyptische Götterbilder von Stein und Metall (”?), in Etruriens Gräbern uns finden lassen, und ihrer Mittheilung von Kunstgebilden eines noch ferneren Auslands blieb Etrurien dankbar, wäh- rend esan Werken phönicischen Ursprungs wenig oder nichts in sich aufnahm. Denselben phönieischen Ursprung können wir schliefslich nun auch um so leichter für ein oder das andere Werk statuarischer Art ablehnen. Aus Sicilien, wo alles zusammentrifft um uns vielmehr der Karthager Unfä- higkeit für die Kunst als ihren Antheil daran zu bekunden, ist mehr denn Ein Götterbild (hauptsächlich aus Agrigent und von sitzenden Göttinnen) zum Vorschein gekommen (°P), welches vom attischen Archaismus der griechischen Kunst sich wesentlich unterscheidet und daher korinthischen oder sonstigen dorischen Vorbildern beizumessen ist, die, europäischen oder asiatischen Ursprungs, jedenfalls für altgriechisch, keinenfalls für phönicisch zu gelten haben. In gleichem Falle befinden wir uns hinsichtlich mehrerer Venusidole, welche unser Kollege Rofs nicht ohne Glauben an deren phönieischen Ur- () Croix ansee, durch die gelehrte Polemik Letronne’s von der einen, Lajard’s und Raoul-Rochette’s von der anderen Seite bekannt. (‘*) Silberschalen von Cäre: Mus. Gregor. I, 62 ff. - 66. (°) Ägyptisches aus Etrurien selbst in Stein und Metall: Micali Mon. tav. IV-VII. Archäol. Zeitung II, 308 ff. III, 43. (°) Hauptsächlich in Thonfiguren aus Agrigent (Gerhard Bildw. Taf. XCV) ist dieser derbe, den ältesten sogenannten Metopen vergleichbare, Archaismus nachweislich, den Hirt und vielleicht auch Müller (Anm. 16) den Karthagern beizumessen geneigt war. [Auf ein halb Dutzend neu entdeckter maltesischer Idole, sitzender Göttinnen im Stein der Gegend, macht so eben Hr. Dr. H. Barth mich aufmerksam, der sie für echt phönicisch hält.] über die Kunst der Phönicier. 597 sprung neuerdings aus dem kyprischen Idalion ins hiesige königliche Museum versetzt hat (°'). Die Zeichnungen der hauptsächlichsten unter ihnen, welche ich als angeblich phönicisch und zugleich als Nachtrag meiner Abhandlung über Venusidole hier vorzulegen die Ehre habe (Taf. VII), schliefsen den früher von mir erörterten, namentlich den etruskischen, Venusidolen (*?) theils in ihrer Haltung, theils durch verständliche, von der phönicischen Ke- gelvenus sehr weit entfernte, Attribute — Ziege, Blume, Becher — sich an, und ein schon durch Caylus (°°) bekannt gewordenes, gleichfalls aus Cypern herrührendes, ähnliches Idol (Taf. IV, 5.6) entspricht überdies durch seine Kopfbedeckung den etruskischen Idolen der Göttin Cupra (®*), deren Na- mensableitung als Dea Cypria sich auch durch diese, Verwandtschaft gemein- samer Götterbildung empfiehlt. In Folge der bisherigen Untersuchung sind wir demnach an phönieci- schen Denkmälern reicher, an Zeugnissen für die Höhe und Ausbreitung der phönicischen Kunst ärmer geworden. Für die Baukunst sowohl als für die bildende Kunst der Phönicier haben die bisher vermifsten Belege in nicht unbeträchtlicher Anzahl sich vorgefunden, der Abweisung griechisch - phö- nicischer Werke und vermeintlich phönicischer Malereien ohngeachtet; einen Theil ihres Ruhmes jedoch scheinen sie hier den Assyriern, dort den Tyrrhe- nern zu schulden. Und so führt die Entwickelungsstufe jener für uns nach- weislichen phönicischen Kunstüberreste, statt die Phönicier höher zu stellen, ihr künstlerisches Verdienst um das Alterthum auf technische Behandlung einiger Stoffe (Erz, Gold und Elfenbein, Glas und Purpur) und auf den vermittelnden Beistand zurück, durch den sie, zumal für Jerusalem, die hö- here Kunst des inneren Asiens bald auszuüben bald zu verbreiten berufen waren. Auf die griechische Kunst haben sie in deren Vorzeit einen bedeuten- den, in den Zeiten ihrer Entwickelung aber nur einen geringen Einflufs ge- habt; alle orientalischen Elemente der auf uns gekommenen Kunstdenkmäler sind in ganz anderen Gegenden Asiens, zunächst bei Kandaules und Krösos in Lydien, oder, um weiter zurück bis zur Quelle zu gehn, in Babylon und Assyrien aufzusuchen. (°) Kyprische Idole: oben Anm. 16. Vgl. Tafel VII. (#) Etruskische Venusidole: Abh. Über Venusidole Taf. I. (°) Caylus Recueil VI, 18,1.2. Danach auf unserer Tafel IV, 5. 6. (®) Dea Cupra: Abh. Etrusk. Gottheiten Anm. 71. 598 GERHARD ERKLÄRUNG DER KUPFERTAFELN. Tafel I. PHÖNICISCHE BAUDENKMÄLER. 1. Grundrifs des Venustempels zu Paphos, nach Ali Bey, Hammer (topogr. An- sichten Taf. 1. II. S. 150 ff.) und Hetsch (bei Münter, Tempel d. himml. Göttin zu Paphos. 1824. Taf. 1. II. S.30 ff). Der Umfang wird auf 150 Schritt in der Länge und 100 in der Breite angegeben. Man unterscheidet einen mit Säulen umstellten äufseren (a) und einen inneren (5) Hofraum, dessen rechte Hälfte die verhältnifs- mäfsig sehr kleine Cella (c) mit dem für das konische Idol bestimmten (d) Ady- ton enthält. Die Abbildung dieser letztern auf den kyprischen Münzen (no. 2) läfst sowohl die drei inneren Abtheilungen jener Cella als auch den halbzirkligen Zugang derselben samt den darin hausenden Tauben wiedererkennen. In beiden Hofräumen sind Vertiefungen (e) bemerklich, welche nach Münter für Fischbehäl- ter, nach Della Marmora lieber für Reinigungsbecken zu halten sind. Hiebei ist im Allgemeinen zu bemerken, dafs der gegenwärtige Zustand jener Tempelreste den gegebenen Plan nur muthmafslich begründet; namentlich scheint die Annahme des äufseren Hofraums nur aus der deutlich vorhandenen Quermauer gefolgert zu sein, durch welche die beiden Höfe sich scheiden. 2. Ansicht der Cella des vorgedachten paphischen Tempels, als Münztypus von Ky- pros, laut der Inschrift Kawov Kurgwv. Nach Guigniaut Relig. no. 506. Andre ähnliche Münztypen sind bei Münter (Göttin zu Paphos Taf. IV, 1-8, nebst Gem- menbild 9 und dem herkulanischen Bild Pitt. II, 52 als no. 10) zusammengestellt. Vgl. Mionnet III, p. 670. Unten Taf. III, 17. 3. 4. Tempel zu Marathos. Ansicht und Grundrifs des in Fels gehauenen phö- nieischen Heiligthums, welches auf dem der Insel Arados gegenüberliegenden P den, südwärts vom Thal Ein-el-Hye (Schlangenbrunnen) sich befindet; nach Ir heren verfehlten Bestimmungen (Simyra u. a.) wird diese Stelle gegenwärtig ‘der Stadt Marathos zuerkannt. Ein grofser Hofraum ist allerseits von dichtem Fel- sen umgeben, ausgenommen auf der Nordseite, an welcher zwei Eingänge bemerk- lich sind. In Mitten dieses vormals unbedeckten Tempelraums (no. 3) befindet sich der aus nur vier Steinen bestehende Thron (no. 4), dessen Fufsgestell aus dem Fels gehauen ist. Ein Stein bildet die Hinterwand, einer die Decke und ü- über die Kunst der Phönicier. 599 zwei andere dienen als Seitenwände des Doppelthrons ('), dem nur ein leichter Gesimsstreif zur Verzierung dient. An den zwei inneren Ecken des Hofs scheint je ein kleines Gemach angebracht gewesen zu sein; die Seiten der in den Fels gehauenen Eingänge sind noch vorhanden. Diese Gemächer mochten für prie- sterliche Zwecke bestimmt sein, während der ganze übrige freie Raum und viel- leicht noch eine benachbarte Bauanlage (*) den Festen einer zahlreichen Volks- versammlung diente. — Nach Pocoke II Taf. XXX. 7. X. S. 294 ff. D. Übers. Vgl. Maundrell Voyage p. 34 s. („Herkulestempel”). Mignot Acad. des Inser. XXXIV, p. 242. Mannert Geogr. VI, 1, 394. 5. 6. Sardinische Nuraghen, nach Della Marmora Voyage en Sardaigne pl. VII, 1. XII, 6. Vgl. p. 36 ss. 156 ss. 564. Micali Storia LXXI. Müller Handb. 166, 3. Der unter no. 6 gegebene Durchschnitt eines dieser räthselhaften Gebäude läfst die übliche Wendeltreppe erkennen um auf deren vermuthlich zum Feuerdienst bestimmte Höhe zu steigen; kleinere Gemächer, vermuthlich zu priesterlicher Be- stimmung, sind nebenher bemerklich. Desgleichen ist die Andeutung nebenher lie- gender ähnlicher Thürme nicht zu übersehen, wie sie in noch vorhandenen Trüm- mergruppen (Della Marın. p. 45) auch sonst, selbst in der siderisch bedeutsamen Siebenzahl, sich finden. 7-9. Thürme zu Marathos, deren phallische oder Kegelform mit dem phönici- schen Feuerdienst in Verbindung stehn mochte; unter denselben befinden sich Gräber, deren Eingang auf der Südseite war. Hievon ruht no. 7, ein umkränzter phallusähnlicher Monolith, auf einer platten Base, an deren Ecken kauernde sehr abgestumpfte Figuren in der Zeichnung an Herodots Patäken und an das veupo- eracrov zu Hierapolis (°) erinnern, doch gibt Pocoke selbst sie für Löwen; no. 8 ebenfalls ein Monolith mit aufgesetzter Spitze und einem höheren Untersatz; no. 9, aus drei Steinen zusammengesetzt, ist wiederum eine phallisch abgerundete Säule mit Querbändern in der Mitte, auf einem Untersatz von mehreren Stufen. Letz- teres nach Pocoke II, 30 C; die beiden ersteren (ebd. A.B. S. 295) waren bereits durch Maundrell p. 34 bekannt. (*) Die zwei steinernen Göttersitze dieses Doppelthrons mochten für Baal und Astarte oder andre ih- nen gleichgeltende Gottheiten dienen. Sie erinnern an den von Lucian (D. Syr. cap. 31) beschriebenen Doppelthron der syrischen Göttin; auch ein ohnweit Gabala gelegner Baalstempel wird nach Benjamin von Tudela (p.33) von Münter (Rel. d. Karthager S. 14), ein ähnliches in Corsica befindliches Monument von Della Marmora (Nouy. Ann. I, 12) zur Vergleichung angeführt. (*) An der andern Seite desselben Thals ist nach Pocoke, mehr östlich, eine halbzirkelige Vertiefung von 6 Stufen zu bemerken, welche ungefähr ein Stadium lang läuft und östlich in einem Halbzirkel zu enden scheint. An der Westseite ist der Fels ausgehauen, als seien Gemächer darin gewesen. Auch sei ein Theil davon wie ein viereckter Hof ausgehauen, und es gehe von da ein Weg in das Thal, welches dem vorerwähnten Hof oder Tempel gerade gegenüber liegt. Es möge ein Circus gewesen sein. (*) Lucian D. Syr. 16: Zorı 2: xal ode dv zii ip, Zu deEık Tod uno" xaßnraı ouıxpos dvnp XÄhxeos, EXwV PNSee® r alöoLov Meya. 600 GERHARD Tafel I. TEMPEL ZU GAULOS. Den phönieischen Niederlassungen auf Gaulos, der heutigen Insel Gozo, verdanken wir die lehrreiche Ruine eines dem paphischen Tempel (Taf. 1. no. 1) au- genfällig verwandten Heiligthums (no. 1), welches einer gröfseren in östlicher Rich- tung gegründeten und allem Anscheine nach unbedeckten Tempelanlage (no. 2) an- gehört und mit dieser zugleich nach Houel, Mazzera und Smyth (Müller Handb. 166, 5) neuerdings (Nouvelles Annales pl. I. II. p. 1 ss.) durch Della Marmora gründ- lich erläutert worden ist. 1. Venustempel. Von einer aus Polygonen unregelmäfsig erbauten Umfangsmauer umgrenzt, deren kyklopische Bauart durch gewaltige aufrecht stehende Steine zugleich in den Charakter celtischer Baue hinüberspielt, bietet zuerst die Ansicht des gedachten Heiligthums sich uns dar, in welcher wir folgende Punkte unter- scheiden. a. Konischer Stein, dem paphischen Kegel ähnlich, obwohl nach seiner Basis geschwungner auslaufend (Nouy. Ann. pl.I,o p.8). Bei den im Jahr 1827 veranstalteten Ausgrabungen soll derselbe unmittelbar vor der Aedicula (b) ge- funden worden sein, obwohl er jetzt weiter hinten (aa) liegt. Ungewöhnliche Weifse zeichnet ihn vor den umliegenden Steinen aus und läfst vermuthen, dafs er ursprünglich gegen Luft und Wetter geschützt war. Hoch 1 Meter, breit 0,28 bis 0,40. (*) b. Aedicula, durch grofse Steine gebildet, von denen zwei aufrecht stehen, ein dritter übergelegt ist und auch ein vierter als Hinterwand gedient haben soll. ec. Pfeiler zur Einfassung des Heiligthums, wie sie, meist oben gespalten, auch am paphischen zu erscheinen pflegen (vgl. oben Anm. 18). Den Zwischen- raum zwischen diesen Pfeilern und der Aedicula mochten Kandelaber ausfüllen, gleich den maltesischen für Melkarth (Gesenius Mon. phoen. p. 92 ss.); doch ha- ben sich auch zwei, wie verschleierte und weibliche, Köpfe einer nicht ganz ro- hen Kunst gefunden (Nouv. Ann. Mon. pl.1, p), welche nach Della Marmora’s Ansicht (p. 13) etwa als menschliche Astarte-Bilder dem entsprechenden Kegel- idol beigeordnet sein könnten, eine Vermuthung bei welcher die Doppelzahl viel- leicht durch Analogie des vorgedachten Doppelthrons (Anm. 1) sich rechtfertigen läfst. d) Steinpfeiler, mannshoch, mit rautenförmiger Öffnung, in welcher man eine vormalige Orakelbestimmung vermuthet. e) Äufsere Thürschwelle, in elliptischer Rundung. (*) Ähnliche konische Idole haben auch sonst, ein sehr grolses (lapis ingens conieus nach Hamaker) namentlich in Karthago, sich gefunden (Creuzer 1,450 N. A. Münter paph. Göttin S. 11 ff.); nur sind die durchbohrten Votivdreiecke von Thon mit Agpoderrn und anderen griechischen Götternamen nicht hieher- zuziehen, eher können sie mit Dodwell als Marken gottgeweihten Viehs gedeutet werden (Münter ebd. S.12, Vgl. Creuzer II, 496 N. A.). Ähnliche finden sich auch in Unteritalien als vermuthliche Gewichte von Teppichen u. dgl. über die Kunst der Phönicier. 601 ee) Treppenstufen, deren mittelste vertieft erscheint; sie mochte mit kost- barem Material ausgefüllt und dem profanen Zutritt versagt sein. Vgl. Della Marmora p.9 ss. f) Kubischer Stein, mit Spiralverzierung versehen, zwischen welcher jeder- seits ein Kegel angegeben ist; auf einem zweiten ähnlich verzierten Stein er- scheint nur Ein Kegel. g) Stein mit Wellenverzierung, auf Astarte als Meeresgöttin gedeutet. A) Stein mit siebähnlicher Durchbohrung, vielleicht zu symbolischer Andeu- tung des Sternenhimmels. i) Durchgangswand nach dem Eingang k, aus hohen und schmalen Stei- nen gebildet, dem im Hintergrund einer mit kleinen Löchern, vielleicht zur Be- festigung von Teppichen oder Votivgegenständen, sich anschliefst. Die grofse Tempelanlage, in welcher das eben gedachte Heiligthum unter entsprechender Bezeichnung a-i sich wiederfindet, hat einen Umfang von 132 Metern; die Durchschnitte von A bis ZB, C bis D, E bis F betragen 26, 30, 23,00 und 16,10 Meter. Sie ist von rohem mächtigem Mauerwerk in pelasgischer und zugleich celtischer Weise eingefafst. Die elliptisch rundliche Form, die in die- sem ganzen Bau vorherrscht, ist für zwei von einander gesonderte und mit ein- ander nicht verbundene Tempel angewandt, welche bei entsprechender Anlage durch gröfseren und geringeren Umfang von einander sich unterscheiden. Bei- den gemein ist die Anlage eines vorderen und eines hinteren, beiderseits rund- lich auslaufenden Tempelraums, durch welchen hindurch ein freier Durchgang zu einem ebenfalls rundlichen hintersten Raum führt. Demnach bildet jeder der beiden Tempel den Zugang zu fünf rundlichen Räumen, deren Endpunkte bei den ersten gröfseren mit 4, B, C, D, E, F bezeichnet sind, während zur Be- zeichnung des kleineren die Endpunkte des Durchschnitts G, H genügen. Von den einzelnen hier zu beachtenden Punkten ist der rechte Flügel des ersten Hofraums (7) im vorbeschriebenen (no. 1) Venustempel (a-i) bereits erörtert worden. Mit Rückweisung auf die aus zwei elliptisch geformten Hälften bestehende Eingangsschwelle (k) des Ganzen machen demnächst aus dem linken Flügel jenes ersten Tempelhofs vielleicht Reste eines Altars, aufserdem nur ein Becken (/) sich bemerklich, welches man wegen Feuerspuren auch für einen Feuerbehälter gehalten hat. Della Marmora, dem jene Feuerspuren allzu wenig bewiesen, hält es vielmehr für ein Reinigungsbecken und erinnert zugleich an den von Münter so gedeuteten Fischteich des paphischen Tempels. — Im Durchgang vom ersten zum zweiten Tempelhof sind runde Öffnungen (m) am Boden bemerklich, vielleicht um im Fufsboden Stangen für Vorhänge u. dgl. zu be- festigen, vielleicht aber auch nach Della Marmora’s auf kyprische Münzen (Mon. I, d. e) gegründeter Vermuthung um beschattete Wasserbehälter für die heiligen Tauben einzuschliefsen, deren Spuren wir demnächst (s) finden.— Im rechten Philos.-histor. Kl. 1846. Gess 602 GERHARD Flügel des zweiten Hofraums (D) ist ein kubischer Stein (n) zu erwähnen, der vielleicht für Opfergaben diente. Unter o ein Wasserbecken. In demsel- ben Raum liegt ein Votivstein (p) mit dem Votivrelief einer Schlange oder viel- meha eines aalähnlichen Fisches. Ferner (g) Steine, welche, auf ihre Kanten ge- stellt, die Unterlage eines Tisches bildeten, vielleicht zum Behufe der Opferku- chen, welche, nach Della Marmora’s Vermuthung (p. 21. Vergl. Jerem. 7,18), auf zwei in der anliegenden Mauer befindlichen (r) Heerden gebacken wurden. — Eine andere auf Tempel- und Priestersitte bezügliche Einrichtung hat sich im linken Flügel desselben Hofraums (2) erhalten: nämlich in Stein gehauene Gitter, die, nach Della Marmora (p. 22ss.) als Taubenhaus für die aus Paphos und vom Eryx her wohlbekannten heiligen Tauben der Venus dienen mochten. Dagegen ist aus dem hintersten Raum (4), welcher voraussetzlich das Allerheiligste dieser Tem- pelanlage enthalten sollte, aufser dem abgeplatteten Eingang (t) mit Vertiefun- gen der unter m bezeichneten Art keine erhebliche Spur zu erwähnen, obwohl unter u die wahrscheinliche Stelle einer Tempelstatue bezeichnet ist. Die An- nahme einer solchen ist kaum abzuweisen; denn obwohl es sehr bedenklich sein dürfte, im Flügel € zugleich mit dem Taubenhaus auch ein Heiligthum dem des Kegelidols (F) entprechend vorauszusetzen, so kann doch unmöglich ein Seiten- raum des ersten Hofes das einzige und hauptsächliche Heiligthum dieses grofsen Tempels gebildet haben. Welche Gottheit aber in jenem Adyton (4) verehrt worden sei, ist schwer und nur im Zusammenhang mit dem zweiten dieser weit- schichtigen Tempel zu vermuthen. Dieser zweite Tempel (G, ZH) kommt dem erstbeschriebenen in seiner An- lage fast gleich; doch ist er beträchtlich kleiner und von Spuren vormaligen Göt- terwesens fast unbetheiligt. Nur ein mannshoher Tisch mit viereckigem Ausschnitt (v) ist im hintersten Raum zu bemerken; aufserdem sind Überreste von Opfern junger Thiere im ersten Seitenflügel des zweiten Hofraums (w) bemerkt worden, für deren Alter und Beweisfähigkeit aber nicht eingestanden wird. Ein von Houel in seinen Spuren noch vorgefundenes Tempelgehege scheint diese beiden Tempel gemeinsam umschlossen zu haben, deren ursprüngliche Be- ziehung zu einander in ihrer so eigenthümlichen als gleichförmigen Anlage eben- sowenig zu bezweifeln ist, als der Mangel unmittelbarer Verbindung zwischen denselben. Auf einem Münztypus von Gaulos (Taf. II,9.10) erscheinen Mars und eine mit Venus identische Mondgöttin als Hauptgottheiten der Insel; der Graf Della Marmora hat hierauf seine Vermuthung gegründet, der letzte Raum (#4) des grofsen Tempels möge eine Statue des Kriegsgottes enthalten haben. Wie als- dann das Übrige zu denken sei wird nicht gesagt: vielleicht so, dafs aufser je- nem Heiligthum des Mars der ganze übrige grofse Tempel dem Dienst der Venus, der daneben gelegene ganz ähnliche aber dem von Mars gesondert zu haltenden des Adonis gewidmet war. über die Kunst der Phönicier. 603 Taf. II. PHÖNICISCHE GOTTHEITEN. Auf der vorliegenden Tafel sind diejenigen Kultusbilder zusammengestellt, welche durch Abkunft und Beischrift, samt und sonders auf Münzen, als unzweifel- haft phönicisch bekundet sind. Einen Theil der anderweitig bekannten phönicischen Gottheiten, z. B. den furchtbaren und deshalb als Münzbild vermuthlich gemiedenen Moloch, wird man in dieser Reihe vermissen; auch darf nicht behauptet werden, dafs alle mit phönieischer Beischrift versehenen Gottheiten ursprünglieh phöni- cisch seien; wohl aber dürfte auch bei der Annahme ausländischer Gottheiten, so- fern phönicische Schrift sie begleitet, einige Verwandtschaft mit den eigensten Golt- heiten der Phönicier anzunehmen und demnach diese aus Münztypen gebildete Reihe phönicischer Götterwesen für die gebietendsten Göttermächte jenes Volkes beglau- bigter sein als jede zugleich vom Götterwesen der Nachbarländer abhängige Dar- stellung phönieischer Kulte aus rein schriftlichen Quellen. Von männlichen Gottheiten finden demnach sich die folgenden hier zusam- men. Baal, Belus, dem Zeus und Pluto gleich ähnlich, aus Tarsos (1.2); ebendaher Sardanapalos (3), der einerseits durch Bogen und Köcher, wie durch den gehörnten Löwen, auf dem er steht, an den assyrischen Baal, anderseits aber an den tyrischen Herkules erinnert, der als Löwenbesieger demnächst erscheint (4). Ob auch der sardische Heros Sardos oder Sardopator (7) jenem im Namenslaut ihm ähnlichen Sardanapal verwandt oder den Kabiren entsprechender sei, mit denen sein Kopfputz übereinstimmt, bleibt um so mehr dahin gestellt, da diese demiurgischen Mächte aus andern Münztypen nicht minder bezeugt sind, namentlich aus denen der baleari- schen Inseln (5) und, bei der Kabiren augenfälliger Werkthätigkeit, auch aus der Erscheinung Vulkans auf Münzen von Malaca (6). Esmun, der heilkräftige Kabir (Movers I, 527sss.), der in phönieischen Inschriften vorkommen soll (Gesen. Mon. p: 136. 179. 347), hat sich in Bildwerken nicht gefunden; nur der karthagische Äscu- lapsdienst (Creuzer II, 454 N. A.) und die Apollobilder mancher phönicischer Orte, denen auch der vermeintliche Iolaus einer sardischen Münze (Creuzer II, 455 N. A. Vgl. Gesen. Mon. 37 8.) angehören mag, lassen verwandte phönieische Wärme- und Heilgottheiten vermuthen. Neben diesen Mächten des Feuers und Lichtes finden wir auch phönicische Wassermächte: der Neptunsbilder auf Münzen von Berytos (°), eines römischen Neptuns auf denen von Carteja und sardischer Idole mit Dreizack (Taf. V, 2) zu geschweigen, bietet als bogenspannender Meergott eine. cilicische Münze (8) ihn uns dar. Ein selbständiger Kriegsgott wird hiebei vermifst; aber auch ohne durch Melkarth ersetzt zu sein, findet er sich bald als Variante der Ka- (°) Berytos, einer nach Nonnus XII, 519 ss. zwischen Poseidon und Dionysos getheilten Stadt. Vgl. Movers Phön. S. 661.664. Mionnet V, 40. 63. 85. 335. Phönicischen Neptunsdienst zu Rhodos erwähnt Diodor (V, 58), ohne jedoch dessen angeblichen (Eckerm. Myıh. 1,224) Namen Berytos zu erweisen, — Die Münze von Carteja bei Guigniaut LVI, 222. Gagg? 604 GERHARD biren (Gesen. Mon. 39 E), bald auch dem römischen Mars vergleichbar und einer Mondgöttin gegenübergestellt auf Münzen von Gaulos (9.10). Als weibliche phönicische Naturgottheit ist Astarte, die mit Löwen und Tau- ben gleich befreundete Mondgöttin (15), aus den Kopfbildern verschiedener phöni- cischer Städte (11) häufig bekundet. Das strahlenbekränzte Haupt einer mit Vul- kan, wie sonst auch mit Helios, verbundenen Venus auf Münzen von Malaca (12) ist jenem Gölterbegriff durchaus entsprechend; Erd- und Mondessymbole würden ihr nicht minder zustehen, doch ist die Annahme einer gorgoköpfigen Astarte (°) durch- aus willkürlich und selbst die Deutung sicilischer Ceresköpfe als Astarte - Demeter (Creuzer II, 505) sehr zweifelhaft (7). In weiterer Ausspinnung erscheint dieselbe Doppelgestalt als wehrhafte Mondgöttin Semiramis- Urania (°), auf der Urgestalt einer Meerfrau Derketo fulsend, auf Münzen von Askalon (14), die auch im Bild einer zwiefach thronenden Schiffsgöttin (17) denselben Doppelbegriff zu enthalten scheinen. In gleicher Doppelheit erscheint auf einem sidonischen Festwagen Astarte’s (16) ihr einfachstes Sinnbild, das Dreieck, das auch auf kyprischen Münzen zugleich mit dem Kegelsymbol (17) als dortiges Venusbild allbekannt ist. Sehr verschieden davon und doch mit der ersten Astartebildung durchaus übereinstimmend ist endlich das von sprengendem Löwen getragene Bild der herrschenden Juno oder Urania von Karthago (24). Es bleibt übrig einiger Kultusbilder allgemeinster Bedeutung zu gedenken, welche theils im syrischen Götterpaar von Baal und Astarte (18), theils im assyri- schen Stiermenschen Kajomarts (20) und in den räthselhaften Flügelgestalten von Marathos (21-23), theils auch in der Cypressengestalt eines karthagischen Tempels (19) von dieser Übersicht phönieischer und der ihnen zunächst verwandten Idole nicht ausgeschlossen werden dürfen. Hierauf wenden wir uns zu näherer Betrachtung unsrer Kupfertafel. 1. Thronender Baal, strahlenbekränzt, durch Adler und Scepter, Ähre und Traube dem griechischen Zeus und Dionysos gleich entsprechend. Münze von Tarsos. Nach Luynes Satrapiees pl. IV, 6. vgl. 1. 2. Thronender Baal, durch Bartlosigkeit von dem vorigen unterschieden, statt des- sen bekröntem Scepter er einen gabelförmigen Stab, nach Art der Unterweltsgott- (") Nach Guigniaut’s (LIV, 197) und Creuzer’s (Symb. II, Taf. I, 2 S.503) Deutung des Gorgoneions einer auf dem Revers mit Palmbaum und punischer Inschrift versehenen Münze. (”) Vgl. die „Astarte- Juno” von Gaulos: Creuzer II, 507 n0.25 N.A. (*) Semiramis, durch Taubensymbol und Bewaffnung der Aphrodite-Urania entsprechend, deren Tempel innerhalb Askalons war (Herod. I, 105. Movers Phön. 632), galt nach dortiger Sage (Divd. II, Aff.) für eine Tochter der am See aulserhalb Askalons verehrten fischgestalten Derketo (Athen. VIII, 37. Luc. D. Syr. 14), deren syrischer Doppelname Atargatis (Strab. XVI, 748.785 nach Ktesias; Plin. V,19. Nach Movers 632 „pudendum muliebre”) bei schwankender Namensform — Atergatis (Athen.), Adargatis (Maer. 1,23 mit Baal), Athara, Asthara (Strab. 785), Azara (Strab. XVI, 744. Joseph. XN, 13. Rochette Journ, des Say. 1834 p.340. Movers Phön. 627); an Athor denkt Creuzer IV, 307 N. A. Vgl. II, 390 ff. — im Namen sowohl als Begriff der Astarte gleichkommt, obwohl deren bekannte stets menschliche Bildungen un- gleich meh: der Urania und der Semiramis entsprechen. über die Kunst der Phönicier. 605 heiten, hält; aufserdem ist nebenher eine Traube angedeutet. Münze von Tarsos. Nach‘ Guigniaut Relig. LVI, 214a. 3. Sardanapallos, eine jugendliche, asiatisch bekleidete, mit Bogen und Köcher ge- rüstete Figur, welche auf einem gehörnten Löwen steht (°). Münze von Tarsos. Luynes Satrapiees pl. VII, 8. 4. Herkules - Melkarth, mit einem Köcher versehen und gegen einen Löwen, den er am Schwanz hält, die Keule schwingend ('°). Cilicische Münze. Nach Dutens medailles phenic. p. 68 („Vaga Numidiae”) und nach Gesenius Mon. phoen. tab. 370. Vgl. Luynes V, 1. Bagreus (cf. 2. Königskampf). 5..Kabir ('') mit strahlenähnlichem Federschmuck, kurzbekleidet, in der Linken eine Schlange haltend und mit der Rechten einen Hammer schwingend. Häufiger und mannigfach, auch in Gestalt eines Kriegsgotts ('*), wechselnder Münztypus, ge- meinhin nach Cossura verwiesen, seit Della Marm. aber (Voyage 39, 14 p. 537ss.) den balearischen Inseln zuerkannt. Vergl. C. von Bose die Münzen der balear. Inseln (aus Köhne’s Zeitschrift IV) Berl. 1844. — Nach Gesenius Mon. phoen. tab. 39H. 6. Kopf des ‚Sydyk oder phönicischen Vulkans, durch Bart, Pileus und nebenher durch eine Zange ausgezeichnet. Mit punischer Inschrift. Münze von Malaca ('°). Guigniaut Relig. LIV, 198 („Sydyk oder Kabir”). Vgl. Gesenius Mon. pl. 41. 7.. Kopf des sardischen Heros Sardus, jugendlich, mit einer Kopfbedeckung, die bald einen Modius (Della Marmora XXXIV, 1 mit Speer. Guigniaut 224 a), bald einem Federschmuck ähnlicher sieht. ‚Mit der Inschrift SARDus Pater., Familien- münze des Atius Balbus. Nach Riccio med. fam.. VII Atia 2. 8. Neptun oder sonstiger Meergott, mit gespanntem Bogen und einem Seepferd über das Meer reitend. Nach Gesenius tab. 377. Guigniaut LIV, 201. Creuzer I, Taf. I, 5:8. 507. ('°). (°) Sonst auch auf dem zu Ehren des syrischen und gaditanischen Herkules jährlich errichteten und dessen Erneuung [eiernden Scheiterhaufen: Guigniaut LV, 218. Creuzer II, 507,28. Über Sardanapal vgl. Müller Kl. Schriften 11, 100 ff. Movers Phön. I, 451 ff. (‘°) Herkulesbilder auch auf punisch beschriebenen Münzen von Acco-Ptolemais und von Gades. In griechischer Bildung erscheint ein Herkuleskopf mit dem Caduceus als Merkurs- und Handelssymbol auf einer von Guigniaut LV, 216 und Creuzer II, 507,26 gegebenen Münze von Gaulos. Einen cilicischen Her- kules- Sandacus nimmt Creuzer II, 2, 507, 29 im Rossebändiger der Münzen von Celenderis an. ('') „Kabir oder Patäke, wenn nicht Melkarth oder Sydyk-Vulkan oder Esmun-Aesculapius” nach Creuzer 11, 507,25. Esmun „an den acht Strahlen auf seinem Haupte kenntlich, als Ophiuchos” nach Mu- vers Phön. I, 526. (*?) Gesen. Mon. phoen. tab. 39 Z. Soll man auch bei dem vermuthlich cilicischen Münztypus drei gerü- steter Krieger auf einem Schiff, unter welchem ein Flügelrols (Guign. no. 223. 223@), an Kabiren denken? ('?) Auf andern Münzen derselben Stadt erscheint derselbe Gott bartlos und mit platter Kappe bedeckt (Guigniaut no. 200. Creuzer II, Taf. 1,4 N. A.). ("*) Allerorts mit der befremdlichen Deutung auf Atergatis, Derketo oder Dagon, die man als Gottheiten in Fischgestalt sich zu denken berechtigt ist: dagegen die Annahme eines Meergottes auch durch sardische ldole mit dem Dreizack (Taf. V, 2) und durch die vorgedachten (Anm.5) Münzen von Carteja und Berytus 606 GERHARD 9.10. Mars, den Speer schwingend; als Revers das Brustbild einer Venus- Astarte mit Mondsichel. Münze von Gaulos. Nach Della Marmora Nouv. Ann. Mon. 12. Vgl. oben zu Tafel II 4. 11. Astarte-Kopf mit geschmückter Krone: eine Siegsgöttin hält der Göttin einen Kranz entgegen. Münze ihres Hauptsitzes ('’) Sidon. Gesenius Mon. tab. 39.2. 12. Strahlenbekränzter Kopf der Astarte oder einer ihr gleichgeltenden Göttin, viel- leicht Malache als Ortsgöttin der Stadt Malaca, auf deren Münzen dieser Ty- pus als Revers des Vulkankopfes no. 6 sich findet. Vgl. Panofka in den Abh. der Kgl. Akad. 1846 S. 224. 13. Thronende Astarte, mit Thurmkrone, unten von Löwen, oben von Tauben, mit- ten inne von Mondsicheln umgeben, wie auch Lucian (D. Syr. 4) sie als Mond- göttin bezeichnet. Gemmenbild, nach Lajard Recherches sur Venus V, 3. Guign. Relig. LIV, 207. 14. Semiramis ('°) und Derketo: jene als Göttin mit Mondsichel, Eule und Speer, der Astarte und Aphrodite- Urania gleichgeltend, diese als die eine Muschel er- hebende fischgestalte Meerfrau, auf deren Rücken die erstere steht. Münze von Askalon. Nach Vaillant und nach Guigniaut LIV, 203. 15. Götterpaar, wegen des Schiffs auf‘ welchem es thronend erscheint bei roher Zeichnung bisher auf Kabiren oder Dioskuren gedeutet; wahrscheinlicher diesel- ben Göttinnen, die auch auf andern Münzen von Askalon (oben no. 14) ver- bunden sind, wohin nach den Buchstaben A auch dieser Typus gehört. Mün- ter Karthag. Rel. II, 15. Guigniaut LVI, no. 221. Creuzer Il, 507, 30 N. A. 16. Festwagen der Astarte ('’), worauf ein aus zwei Pyramiden mit aufgestülptem Knauf und darüber befindlicher Mond- oder Somnenscheibe bestehendes Idol. Römische Münze von Sidon. Nach Münter Rel. d. Karth. II, 12. Guign. LV, 210. 17. Paphischer Tempel, dem obigen (Taf. I, 2) im Allgemeinen ähnlich; doch ist hier als mittelstes Idol ein abgestumpfter Kegel, worauf eine Taube, und an jeder Seite ein spitzes Dreieck aufgestellt ('°). Kyprische Münze mit der Inschrift Kowov Kurpıwv. Nach Münter Göttin zu Paphos Taf. IV, 2. (Guign. LV, 222. 222a. Creuzer II, 508, 31. 32) sich empfiehlt. Ähnliche etruskische Götterbildungen mit Gabelstock oder mit Bogen finden sich bei Caylus IV, 28, 1. Della Marm. p. 338 und bei Micali CXVI, 1. (*°) Nach Lucian D. Syr. 4. Vgl. Creuzer II, 393 N, A. Sonstige Astarte- Bilder finden sich auf Mün- zen von Tyrus, Aradus, Berytus, Carne, Cossura oder der Balearen. (‘°%) Semiramis nach Eckhel D. N. III, 444 ff. Creuzer Symb. U, 504,7 und Mov. Phön. 631 ff. (vgl. Diod. II,Aff., oben Anm.8). An Atergatis (Müller Hdb. 241,2), welche vielmehr der fischgestalten Derketo gleicht, ist nicht zu denken; wohl aber dürfte der aus dem Tempeldienst von Askalon beglaubigte (Herod. 1,105) Göttername einer Urania hier anwendbarer sein als jener mythische der altassyrischen Königin. (*”) Ähnliche Wagen (vao; Luyobopovnevos) finden sich auf andern sidonischen Münzen (Müller Handb. 241,4) auch mit dem Brustbild der Göttin und mit symbolischen Besonderheiten (Della Marmora p. 216), denen zur Vergleichung ein sardisches Erzbild (XXVII, 123 „Aedicula”) sich beigesellt. (**) In diesen Dreiecken glaubt Creuzer Symb. 11, 496 N. A. den Adonis und den Diotysos gemeint. Sicherer ist, dafs drei konische Steine auch sonst, namentlich auf Münzen von Pergamon (Münter Göttin über die Kunst der Phönicier. 607 18. Thronendes Götterpaar, links Baal mit Scepter und Schale, von zwei Stie- ren, rechts Astarte mit Ähren und einer Spindel, von zwei Löwen umgeben. Zwischen beiden ein Tempel, worauf eine Taube; darunter ein Löwe. Münze von Hierapolis, dem von Lucian (D. Syr.31) beschriebenen Götterpaar genau ent- sprechend ('?), obwohl in den Abbildungen (Guigniaut LV, 207a. Creuzer II, 212) durch Bartlosigkeit des Baal einigermafsen verdunkelt. Nach Neumann Num. ined. II, 5, 2 p.74 ss. ; 19. Cypressen im Innern eines Tempels, in dessen Giebel ein Adler schwebt. Kai- ser-Münze von Karthago, auf den dortigen Venustempel gedeutet bei Guigniaut LIV, 2085 und Creuzer II, 505 Taf. I, 15. Vgl. Gesenius Tab. 16c. Lajard Ann. d. Inst. Vol. XIX. 20. Stiermensch, dem persischen Kajomarts entsprechend, geflügelt und mit einem Modius bedeckt. Cilicische Münze, nach Rochette Croix 'ansde II, 13. Vergl. Archäol. Zeitung N. F.], S. 165, 16. 21. Geflügelte Frau, eilenden Schrittes, in beiden Händen eine Scheibe oder Ku- gel als Symbol des Weltalls tragend. Münze von Marathos (?°), nach Rochette Croix ansee II, 16 p. 71. Vgl. Mus. Hunter 66, 19. 22. Geflügelter Jüngling einer, bei ähnlicher Bewegung und gleichem Attribut gleichfalls nach Marathos zu setzenden Münze. Vgl. Mus. Hunter 66, 20. Ro- chette Croix ansee II, 15. Eine ähnliche aber anders gewandte und bärtige Fi- gur gibt Rochette Croix ansee II, 18. 23. Geflügelter, doppelköpfiger, bärtiger Gott mit kosmischer Scheibe, auf welcher vielleicht ein Stierkopf. Unter derselben ein Stier mit Menschengesicht. Nach Mus. Hunter 66, 21 (vgl. 22). Nach Raoul Rochette (Croix ansde p. 66, 71 mit Bezug auf meine Abh. Über die Flügelgestalten Taf. I, 3-5) ein kosmogonischer Zeitgott. 24. Karthagische Astarte oder Juno (Creuzer II, 448 ss. N. A.), mit Thurmkrone, Scepter und Blitz versehen, reitend auf einem sprengenden Löwen. Kaisermünze von Paphos $.15: „nicht zu Paphos”), als Idole vereint sich finden. Die hauptsächlich auch durch abwei- chende Bildung des Idols anziehenden Varianten jenes kyprischen Münztypus sind auch nach Münters Taf. IV (La Chau Dissertation sur Venus, von Guigniaut zu LIV, 205 citirt, ist mir unbekannt) einer sorgfälti- gen Zusammenstellung noch immer bedürftig. Aulser der bald spitzen bald abgestumpften Gestalt und man- cher symbolischen Ausschmückung (Mond, Sterne u. a.) des rohen Idols scheint auch dessen Umwandlung bald vom Kegel zum Dreieck (bücher, xreis: Della Marmora p. 222s. Mit symbolischem Zusatz auf Cip- pen: Gesen. 17,1), bald zum vegetabilischen Balaustium (Pitt. d’Erc. III, 52), bald auch zur Menschenge- stalt angedeutet zu sein, wie im Cippus bei Gesenius Tab. 24 durch Kopf und Arme. (*?) Ähnliche Gruppe auf einem Wiener Karneol (Müller Handb, 240, 2). Für Phönicien ist dieselbe Vereinigung beider Gottheiten durch den Umstand bezeugt, dafs in Sidon, der Stadt Astarte’s (no.11), auch Baalsdienst (1 Reg. 16,31) erwähnt wird. Auch Baal als Name der Göttin von Byblos (Euseb. I, 19), der Stadt der Adonier, spricht dafür. (*°) Marathos: in den früher nach Kamarina gesetzten Münzen erkannt von Rochette croix ansee p,69ss. Vgl. Gesenius Mon. phoen. p.271ss. 608 s GERUARD von Karthago. Nach Münter Rel. der Karthager I, 12. Guigniaut LIV, 208. Vgl. Gesenius Mon. phoen. tab. 16. Tafel IV. V. PHÖNICISCHE UND SARDISCHE IDOLE. Auf diesen beiden Tafeln ist eine Auswahl der sardischen Erzfiguren, die wir nach Münters Vorgang (Sardische Idole 1822. 4.) hauptsächlich durch Della Mar- mora kennen, zugleich mit einigen gleich rohen Idolen von Stein, die aus griechi- schen Inseln herrühren, zusammengestellt worden, um auch von dieser Seite den auf uns gekommenen Vorrath phönicischer Götterbilder möglichst anschaulich zu machen. Indem wir hiebei Della Marmora’s so ausführliche als sorgfältige Arbeit durchgängig zu Grunde legen, werden für deren Gebrauch sowohl als für den uns nächsten Zweck einer phönicischen Kunstmythologie die nachstehenden allgemeinen Bemer- kungen an ihrer Stelle sein. Um sich bekannter phönieischer Götterbilder in jenen Idolen zu versichern, fragt man billigerweise zuerst nach den bekanntesten phönieischen Göttermächten, von männlichen nach Baal, Moloch und Melkarıh. Dem oft in einander laufenden Begriff dieser Gottheiten entspricht am häufigsten das Bild eines Gottes, dem ein Gabelstock — das bekannte (*') plutonische, seiner Form nach lunarische Symbol — und manches andere Attribut zu besonderem Kennzeichen dient. Den meisten dieser Gestalten ist, sofern ihnen hier ein Name gegeben wurde, der Name Baal zugetheilt worden, ohne dafs dessen dem griechischen Zeus entsprechende Allgemeinheit hinderte nächst solchen plutonisch bezeichneten Idolen (Taf. V, 1) auch einen mit neptunischer Gabel (Taf. V, 2) als Meerbeherrscher bezeichneten Gott gleichfalls als Baal zu benennen. Sonstige Attribute, welche an solchen auf Baal gedeuteten Figuren sich bemerklich machen, sind Hörner (°*), Gesichter und Sicheln als Sonnen- und Mondsymbole (?°’), sodann aufser dem gedachten Gabelstock hauptsächlich Schlan- (*') Bäton fourchu: Della Marmora pag. 178ff. In den von "Taf. XVII an zusammengestellten Idolen sehr häufig. Ein darin verschlungenes Dreieck, vielleicht auch mit-einem Halbmond, wird ebd. XXI, 46 erkannt. Zugleich mit diesem Symbol erblickt man Schlangen, Geifseln oder Keule (18, 11. 15. 23,53), eine Kugel (17,5.7. 18, 1.2) oder auch deren zwei (18, 10) und andere minder verständliche Symbole, wie Ge- weih oder Flammen (18, 1). Stellvertretend findet sich auch ein Stab mit drei Drachenköpfen 21,40 oder ein Stab, dessen Zwöllmonatszeichen (19, 28.29) wir noch weiter unten (Anm. 42) in Bezug auf Melkarth erwähnen. Bemerkenswerth ist hie und da auch die wechselnde Form des Gabelstocks: in zwei verschie- denen Formen trägt ihn eine und dieselbe Figur (18,12. Guign. no.214d), und ein andermal finden sich zwei Hörner eines Idols ebenfalls in Gabelform (25, 73). (**) Hörner als Sonnenstrahlen: ihrer zwei (Della Marm. 18, 11. 19, 24) oder auch drei (22,54-60. p: 258 ff). Ein Strahlenhaupt als Bild der Sonne auf einem numidischen Cippus (Gesen. 21). (°*) Neben seltener Anwendung der Mondsichel (D. M. 17,5.7) ist das Mondgesicht in häufigstem Ge- brauch auf Kopf und Schultern (D. M. 17,7. 18,13 „Trois soleils” 19,15; von schlangenähnlichen Hörnern umgeben 19,17), zuweilen auch auf Brust (20, 32. 24,63) und Unterleib (24, 63) ähnlicher Idole; auch Keule (24, 91.63), Dreizack (22,48) und die Hände der Gottheiten (20,29) werden damit versehen. Der- ” über die Kunst der Phönicier. 609 gen (?*), nebenher auch eine Kugel als Weltsymbol (*°), ferner Geräthe, die zwi- schen Keulen, Geifseln und Phallen zweideutig sind (°°). Die grobe Unförmlichkeit aller dieser Gestalten wird durch symbolische Entstellung der Hände in Mond- und “Jahressymbole (*’), ferner auch wohl durch doppelten (D.M. 19,15) oder dreifachen (Taf. V, 1) menschlichen Kopf oder wiederum durch symbolische Entstellung (?°) vermehrt. In diese bildlichen Ausdrücke des höchsten Gottes, für welchen der Name Baal nur als der nächste und allgemeinste, nicht als der aus phönicischem Dienst streng bezeugte Name zuerst sich meldet, spielt der ungleich bezeugtere des tyri- schen Melkarth vielfach hinein, für dessen Nachweisung zunächst seine Ähnlichkeit mit dem griechischen Herkules entscheidet, um die mit Keule und Bogen bewaffne- ten sardischen Idole (*’) zunächst auf Melkarth zu deuten. Figuren mit keulenähn- lich geschwungener Schlange (Taf. V,9) und mit verwandten Attributen (°°) mögen ebenfalls hieher zu rechnen sein. Mit geringerem Grund scheint mir Guigniaut p. 289f. ein minervenähnliches Idol mit vier Beinen (D. M. XXVII, 93) auf Melkarth gedeutet zu haben, vielleicht wegen des Mondgesichts auf dem Körper, welches je- doch diesen sardischen Idolen fast durchgängig zuzustehen scheint. Dagegen ist der tyrische Herkules als Zeit- und Naturgott (°') hinlänglich charakterisirt um auch Göt- terbilder, welche auf Jahr und Monat (Taf. V, 5.8) besonders bezüglich erscheinen, seinen Bildungen anzureihen, und die (sofort näher zu erörternde) Idee des wieder- kehrenden Thammuz-Adonis, die mit der Jahreserneuerung zusammenhängt, läfst als- dann ungezwungen in einer von ihm getragenen Kindsgestalt (Taf. V, 5-8) sich ver- muthen (°?). selbe Vollmond erscheint auch als gehörnter Kuhkopf, statt des menschlichen Kopfes sowohl (21, 37. 26, 84) als auch in Götterhand (21,37) und als Verzierung an Keule (Taf. V, 8) und Stab (23,59). Vgl. Della Marinora p. 224 ff. (?*) Schlangen sehr häufig, zum Theil in künstlicher Verwickelung. Vgl. Taf. V,2.6. D. M. 20, 31. 21, 34. 27,86. Schlangentiara 17,1. (Guign. 214 5). (*°) Kugel: Della Marm. 17,1. 5.7. 18,1.2. p.177. (*°) Gabel, Keule, Geilsel, Phallus vermischt: D. M. 18, 11. 15. 23, 53. (°”) In das Mondgesicht, wie bemerkt (Anm. 23), dann auch in drei oder sieben Finger. (?°) Dreieck im Gesicht? Della Marm. 20, 25, Vgl. p. 222. (*°) Mit geschwungener Keule: Harpokrates nach Della Marmora 24, 61 p. 262. (*°) Keule in ein Mondsgesicht auslaufend D. M. 24, 61 (,„Homs”). Keule mit sieben Strahlen Ebd. 63 p-268. Keule mit phallischem Schlangenstab Ebd. 64 p. 269. (°') Melkarth als Zeitgott: Movers Phoen. I, 4451f. Vgl. die Altäre für Jahr und Monat zu Gades: Eust. zu Dion. Perieg. 453. (*?) Diese Deutung wird noch näher gelegt durch die Ideenverwandtschaft, die zwischen den Adonisfe- sten und zwischen Scheiterhaufen und Auferstehung des tyrischen Herkules (Athen. IX, 45. Movers I, 387) besteht. Philos.-histor. Kl. 1846. Hhhh 610 GERHARD Moloch, der blutdürstige Feuergott, scheint in einigen Idolen kenntlich zu sein, welche theils durch Gabel, Keule und Schlange (XXIH, 53. 56), durch ein Schwert und durch einen Rost, das Werkzeug feuriger Marter (XXIII, 51. Guign. 215), theils durch Flammenspuren (XXIII, 52) und durch einen weitgeöffneten Mund- (Taf. V, 3) an die berüchtigte Sitte der Kindesopfer erinnern (Vgl. Della Marmora p- 256 ff... Das Kind, welches im erhobenen linken Arm eines solchen Idols (Taf. V,3) erblickt wird, kann als Gegenstand solchen Opfers gefalst werden, wahr- scheinlicher aber als mythisches Prototyp jenes Opfers, vielleicht mit Bezug auf den verschwundenen Thammuz - Adonis. ! Spuren dieses von der Gleichsetzung mit Baal (°) zum Dämon Adonis der Trauer- und Freudenfeste von Byblos übergegangenen, aus schriftlichen Zeugnissen (Movers Phoen. I, 191 ff.) hochberühmten Dienstes sind weder aus phönicischen Mün- zen noch aus Idolen phönicischer Abkunft bisher mit Sicherheit nachgewiesen wor- den, würden jedoch, wenn sie sich fänden, gewifs sehr verschieden von den Ado- nisbildern des abgeglätteten Hellenismus sich ergeben. Della Marmora’s irgendwo (p. 217) geäufserte Vermuthung, Adonis möge gehörnt zu denken sein, hat überdies orphische Autorität (Hymn. LVI. dixeows) für sich und zeigt den Adonis in einer dem mystischen Bacchus und Zagreus entsprechenden Form, welcher seiner bekanntesten Auffassung als schwindenden und wiedererscheinenden Lieblings Aphroditens sowohl als der Kora vollkommen sich anschliefst. In solchem Zusammenhang zweifle ich kaum, dafs noch mehrere Spuren des Adonis-Dienstes (°*) mitten in der Barbarei sardischer Idole sich nachweisen lassen, dergestalt dals sowohl Andeutungen seines im Sinn der Wintersonne erfolgten To- des (D. M. XIX, 22 p. 211 ff. Klage um Thammuz: Ezech. 8,14. Creuzer II, 417 ff. N. A.) als auch seiner Wiedererscheinung erhalten wären. Letztere namentlich ist man- nigfach nachzuweisen, sofern nur Adonis nicht als erwachsener Jüngling, sondern wie ein wundersames Knäblein, als „faustgrofser” Hyywawv (°’), gedacht werden darf: einen solchen Wunderknaben und Beseliger der im Frühling wiedererwachten Natur (°°) scheint Astarte sowohl als deren Beisitzer in verschiedenen sardischen Idolen zu tragen, denen ein griechisches rohester Art aus der Insel Paros (Taf. IV, 3) sich bei- gesellt. Della Marmora, welchem der Sinn ähnlicher Kindsgestalten nicht fremd blieb, war geneigter an Horus oder Harpokrates (XXI, 72-76 p. 275ff. Vgl. zu XXIV, 61. (°’) Adon, Melkarth, Baal sind in phönicischen Inschriften gleichgeltende Ausdrücke des herrschenden Gottes. Vgl. Gesen. Mon. phoen. p. 96. 168. 174. Movers Phönic. I, 194. (°*) Inschriftliche des Namens Adonis, wie sie Della Marmora p. 217 im Idol 19,24 zu erkennen glaubte, lassen wir dahin gestellt. ("*) Kyprisch nach Hesychius s. v. Vgl. Nouy. Ann. 1,550. Creuzer IT, 474.497 N. A.— Atunis als Flü- gelknabe auch etruskisch: Gerhard Etrusk. Spiegel I. 46. (’°) Adonien auch im Frühling: nach Movers I, 205 ff. über die Kunst der Phönicier. 611 XXVI, 73) dabei zu denken als an Adonis (XXV, 77); aber auf ägyptische Einwir- kung in phönieischen Kulten, wie sie aus einigen Orten allerdings uns entgegen- tritt (°”), weisen diese Idole uns sonst nicht hin, dagegen der Gedanke an Adonis sehr nahe liegt und eine möglichst barbarische Gestalt seiner phönieischen Auffas- sung nicht fehlen konnte. Aus Byblos scheint eine Sage bezeugt zu sein, wie das Haupt des Adonis, gleich dem des Osiris, jährlich neu angeschwommen sei (Lucian D. Syr. 7. Della Marm. p. 231); steht diese Sage fest, so können auch Kopfbilder füglich auf ihn gedeutet werden, wie sie in der barbarischen Symbolik der sardi- schen Idole sich finden (°°). Noch ein Gott wird durch Hinweisung auf den Mythos des Adonis uns in Erinnerung gebracht; es ist der schwerlich von Melkarth zu trennende Kriegsgott, der nach der griechischen Sage den tödtenden Eber gegen Adonis gesandt haben sollte. In der That hat ein solcher Kriegsgott, dem Bild der Astarte gegenüber, auf Münzen von Gaulos (V, 9) uns bereits Anlafs gegeben eine nebeneinander beste- hende Verehrung des Mars und Adonis im Tempel von Gozo (Taf. 14) zu ver- muthen; aufserdem fehlt es aber auch unter den sardischen Erzfiguren nicht an sol- chen, ‚die wir. bei voller Rüstung (D. M 27, 94 ff.) lieber für sardische Bilder des Mars (°), als mit Winckelmann für sardinische Soldaten halten mögen. Hinweisung auf die Kabiren scheint in den sardischen Idolen nicht ganz zu fehlen. In einem darunter befindlichen Amulet (*°) glaubte Della Marmora eine künstlich geordnete Achtzahl zu erkennen; andremal findet sich eine Dreizahl von Kopfbildern (Taf. IV, 8) oder von pyramidalen Steinen (D. M. 11,2 p.2.6) oder auch von ganzen männlichen Figuren, in deren Mitte eine nackte weibliche als Kabira gedeutet wird (Taf. IV, 7). Aufserdem finden sich Figuren, die durch Schmiedege- räth als Werkmeister gleich Sydyk-Vulkan dem Kabirenhaupte sich zeigen (Taf. V, 4), und andere, deren Bezug auf die vier Elemente (D. M. XV, 4. p. 187 s.) ihnen die kabirische Geltung eines Demiurgen anzuweisen scheint (*'). Nebenher ist die im Begriff der griechischen Daktylen liegende Symbolik auch im Kreis dieser (°7”) Ägyptisirend ist der zwar vierfach geflügelte Osiris maltesischer Münzen (Gesen. Mon. 37 p. 287), die ägyptische Trias auf Münzen von Gaulos (Gesen. M. phoen. 40 4), vielleicht auch das Beiwerk der Eule im Revers ‘(Gesen. Mon. 377) des cilicischen Meergottes unserer Tafel III, 8. Über Ägyptisches in Byblos vgl. Lucian D. Syr. 6. Eckhel D. N. III, 359. Creuzer Symb. II, 330 N. A. Engel Kypros II, 540 ff. Adonis-Osiris: Steph. Byz. AuaSovs. (°°) D. M. XX, 30. vgl. XX, 18. XXVII, 123. p. 231.315. Von Astarte gehalten XXV, 77. p. 279. (°°) Della Marmora XVII, 7 (vgl. ebd. 15): gehäufte Köpfe, Mond, Apfel, Doppelphallus. Vgl. das ähn- liche Idol bei Münter Sard. Idole II, 6 mit „Frucht”. (*°) Anneau cabirique: D. M. XIX, 23 p. 214. (*‘) Diese Erklärung ist keineswegs sicher. Noch weniger ist es die von Münter (Sard. Idole I, 3.22) einer kurzbekleideten Figur mit rundem Hut, Stab in der Rechten und Haarflechte in der Linken gegebene Benennung eines Kabiren, wie eben dort (1, 2.4.5) die Benennung eines Jagdgottes, Lares oder Faunes will- Hhhh 2 kürlich ist. 612 GERHARD Idole durch dreifache (D. M. 20, 28 vgl. 32. 33. 24, 68) oder gar siebenfache (20, 32. 33 p. 234) Finger der Gotteshand nachzuweisen, wie denn in ganz ähnlicher Art auch das Mondgesicht öfters die Form und Stelle der Hand einnimmt (D. M. 20, 29). Weibliche Gottheiten, namentlich Astarte, finden unter diesen Idolen sich seltener. Zum Theil sind Idole derselben an symbolischer Thierbildung kenntlich, wie denn namentlich Kuhkopf (‘”) und Hirschgeweih (Zeichnung bei Welcker), fer- ner ein Wolfs- oder Hundskopf (Münter Sard. Idole S. 17f.), vielleicht auch ein Pferdekopf (? Della Marm. XXI, 43 p. 247) ihr beigelegt werden dürfen. Dieselbe Göttin ist ferner auch wol vielbrüstig (Münter ebd. S.16) und mit einem Lotuskelch (Della Marm. XIX, 17 p. 199) nachgewiesen worden; hauptsächlich aber scheint jene, dem Gott Lunus vergleichbare (Della Marm. p. 205) und deshalb mit Hörnern (Taf. IV, 9) oder Halbmond (IV, 11) versehene Erd- und Mondgöttin in mannweiblichen Gestalten, bärtig (D. M. XVII, 2. XIX, 18.20. Münter S. 16 Taf. I, 1) wie in Cypern (Macrob. III, 8) oder auch unbärtig (XVII, 3. XIX, 19), mit Attributen wie Apfel, Gabel und Mondgesicht dargestellt zu sein ('”). Hie und da hat man auch Andeu- tungen von Tätowirung auf Astarte bezogen, was jedoch ungewifs ist (**). Endlich ist zu bemerken, dals Götterpaare in diesen Idolen wenig oder gar nicht nachweis- lich sind; die androgynische Natur der älteren Kultusformen liefs den Dualismus zweier Personen verschiedenen Geschlechts häufiger erst in der späteren Zeit her- vortreten, aus der unsre Münzen herrühren. Vgl. oben zu Taf. III, 15. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen geben wir hienächst das Verzeichnils der darauf bezüglichen und auf den beiden vorliegenden Tafeln IV. V. zusammen- gestellten Belege. Taf. IV. no. 1-6. Aus griechischen Inseln. Figuren des hienächst folgenden Schlages sind aus Naxos, Paros, Ios und Thera nachgewiesen und sollen mit den angeblich persischen Pfeil- und Lanzenspit- zen aus Opsidian zusammengefunden werden, die man aus dem marathonischen Grab- hügel, sonst aber aus gewöhnlichen griechischen Gräbern nicht kennt. Vgl. Thiersch über Paros (Bair. Akad. I, 586). Rofs Sixwos (Progr. 1837. 1838) p. 3, 9. Rofs über Anaphe (Bair. Akad. II, 2) S. 408 f. (**) Kuhkopf: bei Della Marmora XXI, 36. und in einer Zeichnung bei Welcker. — „Stierkopf”: Mo- vers I, 51. Creuzer II, 393. N. A. (**) Bei solcher Voraussetzung ist es denn keineswegs unzulässig, dafs auch die Spuren des Adonis- dienstes, wie z.B. Eber- und Hundskopf (Taf. IV, 9. 10), einer als Lunus erscheinenden Gottheit zur Seite stehn (Taf. IV, 11). (**) Die Tätowirung (D. Marm. XIX, 17.19. XXT, 43 p. 175.199) findet sich nämlich auch an männ- lichen, vermuthlich auf Melkarth bezüglichen, Gestalten (Ebd. 31, 171.172. 175. Vgl. 18, 11. 23,52. 53). (**) Baalkopf auf der Höhe eines Schaftes, an welchem ein Kopf der Astarte; mitten Schriftzüge, viel- leicht auf Adonis bezüglich: nach Della Marmora’s Erklärung XIX, 24. über die Kunst der Phönicier.. a 613 1. Astarte oder phönicische Venus: eine nackte, stehende, roh angelegte Frauen- gestalt mit verschränkten Armen, das Gesicht roh angegeben. Hoch 95; Zoll. Aus Naxos: Fiedler griech. Reisen II, Taf. V, 3a.b. S. 315. 2. Ähnliches Idol, mit überaus langem Hals, ohne Angabe des Gesichts und ohne sichtliche Arme. Hoch 12 Zoll. Aus Naxos. Als /sis bei Fiedler griech. Reisen II, Taf. V, 1. S. 314. 3. Ähnliches Idol mit verschränkten Armen, stehend oder sitzend, vom Haupt einer in Gestalt und Bewegung demselben ganz ähnlichen gröfseren Figur getragen, de- ren Geschlecht minder entschieden ist. Vielleicht als Geburt einer Gottheit zu fassen, etwa wie Atergatis (oben Anm. 8) auf Derketo (Taf. III, 14) steht, und wie noch bei Phidias Aphrodite im Schofs Dionens erschien; vielleicht aber auch als die Geburt eines Naturgeistes, der zur Naturgöttin sich verhält wie Adonis (oben S. 610) und Eros zur Venus. Nach Thiersch Abhdl. Paros (Bair. Akad. 1835) S. 586. Vgl. Walpole p. 341. 4. Ähnliches kleineres Idol, ohne Angabe des Gesichts und der Arme, die Beine geschlossener als in den vorigen. Hoch 5 Zoll. Aus Naxos: Fiedler Griech. Rei- sen II Taf. V, 2. S. 313. 5.6. Venusidol aus Cypern, in der Anordnung seiner Arme (auf der Brust und am Gewandsaum) dem herrschenden Aphrodite-Typus entsprechend, durch übertrie- bene Länge dem Idol no.2 verwandt. Nach Caylus Recueil VI, 18. Taf. IV, 7-12. Taf. V,1-8. Sardische Idole. IV, 7. Kabirische Gruppe einer mit ausgebreiteten Armen stehenden und von drei kleineren Figuren in ähnlicher Bewegung umgebenen Figur. Nach Della Mar- mora (Voyage en Sardaigne XIX, 21 p. 210), welcher an Kabiren mit einer Ka- bira denkt und in der rhomboidalen Unterlage eine Andeutung des Kteis ver- muthet. IV, 8. Kabirische Trias, bestehend aus einem Kopfbild inmitten zwei anderer, kleinerer. Nach Della Marmora XIX, 16. p. 198. IV, 9. Ähnliche Trias, gebildet aus einem gehörnten, nach Bart und Brüsten viel- leicht hermaphroditischen Gott, dessen Arme in zwei umgekehrte Köpfe enden und dessen Fülse von zwei aufrecht stehenden Köpfen umgeben sind. Bei Della Marmora XIX, 18 p. 201 (Guigniaut 213 5) mit Hinweisung auf die kyprische Bartvenus; der gröfste jener Köpfe scheint ihm ein Hundskopf zu sein. Über Astarte’s Behörnung vgl. auch Movers I, 51. IV, 10. Astarte, durch Mondsichel und auf der Brust durch eine Mondscheibe als Mondgöttin bezeichnet und daher von Della Marmora XIX, 19 (vgl. Guigniaut no. 213a) auch dem Gott Lunus gleichgesetzt. Als Attribute sind auf einer schiff- ähnlichen Grundlage ein menschlicher und ein Eberkopf (nach Della Marmora ein Hundskopf) nebenher angebracht, so dafs man an Byblos und an den vom Eber 614 GERHARD getödteten Adonis dabei erinnert wird. Vgl. D.M. p. 205. 214 ff. In einer Erhöhung neben dem unsres Erachtens auf Adonis bezüglichen menschlichen Kopfbild glaubt man, zum Adonismythos wohl passend (Della Marm. p. 264 ff. Creuzer II, 481. 4978f.), einen Phallus zu erkennen ('°). IV, 11. Astarte mit der Mondsichel auf dem Haupt, nach Bart und weiblichen Brü- sten hermaphroditisch, wie in Cypern (Macrob. III, 8); Mondsicheln sind auch am Boden bemerklich. ‘Ein wegen seiner Ähnlichkeit mit bafometischen Idolen des Mittelalters befremdliches, dem vorigen aber ähnliches und demnach unver- dächtiges Idol. Nach Della Marmora XIX, 20 („Lunus.” Vgl. 17,2 mit Globus und Doppelgabel). Auch bei Creuzer II, 506 N. A. Abb. no. 23. IV, 12. Astarte, bärtig wie oben, nach Brust und Schurz aber weiblich, in der linken Hand mit einer Kugel (nach Della Marmora einem Ei), in der Rechten mit einem jederseits gabelförmigen Geräth. Nach Della Marmora pl. XVII, 2. Der ge- dachte siebenzackige Schurz läfst an den in Hierapolis ohne Zweifel symbolisch gefalsten Gestus (Luc. D. Syr. 32) der Urania denken. V,1. Baal, plutonisch als dreiköpfiger Gott, in der Linken einen gabelförmigen Stab haltend, das kurze Gewand vielleicht mit Schlangen durchflochten. Nach Della Marmora (XXIV, 67. Guign. no.214c), der p. 271 an Geryon erinnert. V,2. Baal, neptunisch, mit einfaehem Kopf, kurzbekleidet, in der Rechten einen Dreizack haltend, in der Linken zwei in einander gewickelte Schlangen schwin- gend. Nach Della Marmora XXI, 49. Vgl. 48. 50. p. 252ff. V,3. Moloch, ein unbekleideter Gott mit weitgeöffnetem Mund und grofsen Ohren, in der Rechten eine Schlange haltend, mit der Linken eine nackte kleine Figur mit grofsen Ohren oder Hörnern erhebend, wie sie, oben $.610 in Bezug auf Adonis gesetzt ward. Nach Della Marmora (XX’V, 74), welcher eine ganz ähnliche Gruppe (Ebd. 73) als Isis- Astarte mit einem kleinen Horus-Harpokrates deutet. V,4. Sydyk oder phönieischer Vulkan: ein gehörnter Gott, am Leib umgürtet, in beiden Händen Geräthe wie Hammer und Nagel haltend. Nach Della Marmora (XXVI, 85 Guign. 214g), dessen Deutung auf den Kabirenvater Sydyk zugleich auch auf Baal („Baalouvreur”) sich bezieht. ‚5. Lunus oder Melkarth: ein männliches Idol, das Gesicht katzenähnlich, mit einer schrägen Umgürtung (°’), worauf zwölf Ringe (wie auch D. M. XX, 29 p.229: „Soleil”, auf Stab oder Keule) den Monaten des Jahrs (*°) entsprechen: auf dem (*°) Dals ein solcher neben dem Venusbild des Herostratos (Athen. XV, 676) sich befunden habe (Creu- zer II, 497 N. A.), beruht auf einem Irrthum, (‘”) Zodiakalgürtel: Della Marm. XX, 32.33 wo auch Schrift darauf. (*°) Als Jahresgott ist auch ein andres sardisches Idol mit zwölf Halbmonden bezeichnet (Della Marm. XX1, 34 p. 236f.). Stab mit zwölf Augen ebd. XX, 29 (vgl. 28). Zu vergleichen sind auch die sieben Ab- theilungen einer auf Melkarth oder Moloch gedeuteten Figur (ebd. XVI, 6 p. 190). über die Kunst der Phönicier. 615 Kopf eine kleinere, bekrönte Figur, vielleicht der neuerstandene Thammuz-Adonis. Nach Della Marmora XXV, 79. V, 6. Lunus oder Melkarth. Männliches Idol mit gespreizten Beinen, mit einer Schlange am Haupt und in seiner Rechten gleichfalls mit einer Schlange versehn, deren Ende einer Keule sowohl als einem Phallus gleicht (Phallus und Keule ver- mischt auch bei D. M. XIX, 15. Vgl. XVII, 7. Doppelphallus p. 191f.); in der Lin- ken ein gehörntes Figürchen haltend, in dem wir wiederum den Thammuz - Ado- nis zu erkennen geneigt sind. Nach Della Marmora XV, 72. V, 7. Baal oder Melkarth, bekleidet, in der linken Hand eine plutonische Gabel, in der Rechten wiederum ein Figürchen, etwa den Thammuz-Adonis haltend, des- sen schräge Umgürtung an den oben betrachteten (no. 5) Lunus erinnert. Nach Della Marmora XXV, 76. Vgl. 75. 74. 79. V,8. Lunus oder Melkarth als bärtiger, mit dem lunarischen Kuhkopf (nach Della Marmora Katzenkopf) auf seinem Haupte sowohl als in seiner Rechten versehen, welche zugleich ein Schwert zu halten scheint. Sein linker Arm ist angestemmt, unter der Brust eine Binde mit Schrift bemerklich (VXONKJ); aufserdem trägt er Beinkleider mit viermal acht Ringen, deren Zahl Della Marmora mit der etruski- schen Wochenzählung in Verbindung bringt. Nach Della Marmora XXI, 536 p 239 („Dieu Mois”). VI. Kyprische Venusidole. Durch Professor Rofs (‘?) und nächstdem durch Hrn. Mas-Latrie (°°) sind in die Sammlungen zu Berlin und Paris mehrere mittelgrofse Idole vom mürben Kalk- stein der Insel Kypros gelangt. Den phönicischen Styl, den man anfangs in diesen Idolen zu erkennen geneigt war, vielmehr für altgriechisch zu erklären, werden die zwei Figuren genügen, welche wir beispielsweise hier geben. Es sind folgende. 1. Obertheil einer stehenden und bekleideten Venus mit einer Granatblüthe in der unter der Brust ruhenden linken Hand. Der rechte Arm ist gesenkt und dem Leib angeschlossen, in Art der Spesfiguren; das Haar ist in herabhangende Flechten geordnet, der Hals mit einem in drei Reihen vertheilten Schmuck verziert, unter- halb dessen ein anderes Halsband mit einem konischen Amulet auf die Brust herabhängt. 2. Obertheil einer ähnlich bekleideten und geschmückten Figur, das Amulet ihrer Halskette ist von weniger bestimmter Form. Der linke Arm ist gesenkt; mit dem rechten, der unterhalb der Brust auf dem Leib ruht, hält sie einen Becher ange- drückt. (*°) Monatsbericht der Kgl. Akademie 1846. S. 271. Vgl. Archäol. Zeitung N. F. S. 10, 12. (°°} Revue archeologique IIT, p. 190. Archäol. Zeitung N. F. S. 151, 2. 616 GERHARD Unter den ähnlichen mit diesen Idolen zugleich ins Berliner Museum ver- setzten Bildwerken, deren Zeichnung der Kgl. Akademie vorgelegt wurde, sind noch einige mit Blumen oder Blumenstengel und mit verschiedenen minder deutlichen At- tributen bemerkenswerth; im Styl sind sie durchaus übereinstimmend. VI. Pseudophönicisches aus Vasenbildern. 1.2. Die sogenannten phönieischen Gefäfsmalereien (oben $.593f.) glauben wir nicht treffender charakterisiren zu können als durch die hier vorliegende Zusammen- stellung zweier Vasenbilder des Kgl. Museums zu Berlin (°'), auf welchen ge- flügelte und schlangenfülsige, oberwärts menschliche Göttergestalten, einmal männlich und von einem Löwen, das andremal weiblich und von einem Schwan begleitet, erscheinen. Die aus assyrischer und persischer Sculptur bekannten Rosetten sind auch hier zur Füllung des leeren Nebenraums in reichlichem Mafs ausgestreut; ein Lotuskelch ist in no. 2 darunter bemerklich. 3. 4. Lotusverzierungen. Die reichliche Anwendung des Lotus in ägyptischen Bildwerken, welcher Seitens der bekannten asiatischen Denkmäler nur wenig Beispiele, namentlich ornamentalen Gebrauchs gegenüberstanden, hatte Veran- lassung gegeben, das Prädikat ägyptischer Vasen, welches der Kunsthandel Ne- apels den alterthümlichsten griechischen Throngefälsen ohne allen Grund zu- theilte, der Ausdruck phönicisch - ägyptischer Vasen aber (°”) nur noch unsichrer macht, in der Benennung ägyptisirender Vasen (°’) fortbestehen zu lassen. Um so beachtenswerther ist das unter no. 3 hier wiederholte persische Sculpturfrag- ment (°*), welches neben einem Sphinx die Lotusblüthen in ganz ähnlicher Art stylisirt und verkettet, wie solches auch in den altgriechischen Gefäfsmalereien, beispielsweise in der nebenan (no. 4) beigebrachten Lotusverzierung zwischen Greifen (°°) bemerklich ist. Seltsam dafs dieses allerdings vereinzelte Ornament in den Verhandlungen über die pseudophönicischen Vasen bisher übergangen ward (°°), da es doch zu völliger Anerkennung des rein asiatischen Vasen- styls jener Gefälse wesentlich beiträgt. (°*') In Berlins Bildwerken (Vasen no. 480. 542) als Typhoeus und Echidna benannt. Ähnliches Bild mit Schwan bei Stackelberg Gräber d. Hell. XV, 8.9. Vgl. Rochette Journ. des Savans 1834 p. 146 ff. (°*) „Phöniko-ägyptische Vasen” erwähnt Rols aus Anaphıe (Bair. Akad. II, 2, 409). (°°) Egittizanti, auch pseudo-egiziani, nannte ich diese Vasen seit der Zeit meines „Rapporto vol- cente” (Ann. d. Instit. III, p. 222. 246 und sonst), und mufs daher Rochette’s Anschuldigung (Ann. XIX, 236, 3) als habe ich dieselben sonst und bis neuerdings für ägyptisch gehalten, entschieden ablehnen. Auch haben gewissenhafte Leser, wie Kramer (Thongefälse S. 46), mich hierin ganz richtig verstanden. (°*) Aus Takht. Nach Ouseley Travels in Persia II pl. 41, 17 p.256. 532. Vgl. Guigniaut 22, 1172. (°°) Nach Micali Monum. tav. XLIN, 1. (°°) Namentlich von Raoul-Rochette, der noch neuerdings (Ann, d. Inst. XIX, 242 ff.) asiatische und griechische Beispiele des Lotus zwecklos häuft, ohne einen einzigen Beleg, für dessen ornamentale Anwen- dung beizubringen. über die Kunst der P hönicier. 617 So wenig nämlich von jeher, hauptsächlich in Thiergestalten und Ornamen- ten, die Verwandtschaft dieser ältesten griechischen Gefäfsmalerei mit asiatischen Bildnereien sich verkennen liefs (°’), so wenig mochte ich es doch bisher verantwor- ten, eine solche keinem besondren Volk Asiens zugesprochene Verwandtschaft ent- schieden und ausschliefslich den Phöniciern zuzutheilen, wie solches theils im sicili- schen Kunsthandel, theils von Seiten französischer und sonstiger Archäologen neuer- dings geschehen ist (°*). Die vorstehende Abhandlung legt die Gründe dar, warum ich so bedenklich verfuhr. Nach aller sonstigen Analogie phönicischer Kunstthätigkeit bleibt es unwahrscheinlich und unerwiesen, dafs die Phönicier in der Malerei Selbständi- ges leisteten, und wenn auch im attischen Sprachgebrauch nicht von sidonischen oder sonstigen phönicischen, sondern von- medischen oder babylonischen Teppichen (°°) die Rede ist, so wird es begreiflich sein, dafs, bevor man von babylonischem oder assyrischem Vasenstyl reden mochte, ich die irrige oder wenigstens unzureichende Benennung phönieischer Vasen nicht anwenden mochte. Wenn überdies die Entwik- kelung der Gefäfsbildnerei nach allen Spuren von Korinth ausging (°°), so ist in der Zeit, in welcher dies nach dem Entwickelungsgang der griechischen Kunst zuerst geschehen konnte, ungleich mehr Iydischer als, wie in der homerischen Epoche der Fall sein würde, phönicischer Einflufs auf die Bildnerei jener korinthischen Vasen vorauszuseizen. Wenn nun die Verfechter einer vermeintlich phönieischen Gefäfs- malerei sich gegenwärtig bequemen sie wegen ihrer sichtlichen Verwandtschaft mit der in Phönicien nur vorausgesetzten, aus Assyrien aber vielfach belegten Bildne- rei eine phönicisch-babylonische (°') zu nennen, so wäre ihrer Neigung zu zwitter- (°”) Den asiatischen Charakter der in Rede stehenden Gefälsbilder hat namentlich Micali (Monum. I. V. VII. Vgl. Storia II, p. 13. 20) durch geschickte Zusammenstellung und richtige Kunstabschätzung hervorge- hoben. Auch liegt er, zumal in den Greifen und ähnlichen Thierbildungen, dergestalt zu Tage, dafs Hrn. Rochette’s (Ann. XIX, 245) Versicherung, Welcker, ©. Müller und ich seien erst durch ihn hierüber aufge- klärt worden, billigerweise bezweifelt werden darf, obwohl die Sammlungen Dorow’s, des Verfassers einer Schrift „Etrurien und der Orient”, auf Hrn. Rochette’s griechisch - asiatische Kunstparallelen bereits seit dem Jahr 1828 eingewirkt haben mögen. Vgl. Journal des Savants 1834 p. 143. (°°) Namentlich in Hrn. Rochette’s Schriften; die von ihm verfochtene Ansicht phönieischer Abkunft der fraglichen Vasen wird unter andern von Hrn. de Witte und von Rofs, vielleicht auch von Welcker (zu Müllers Handb. $ 72,1), getheilt und ist von Longperier (Revue archeol. 1845 no.XI p. 778) bis zur Vor- aussetzung ähnlicher in Tyrus und Sidon gefertigter Vorbilder gesteigert worden —, eine Voraussetzung, welcher bis jetzt keine von dorther bekannte Scherbe zu Hülfe kommt. (°°) Babylonische Teppiche: mapaneräspara Mndıxd Aristoph. Ran. 938. (°°) Korinthische Abkunft: Kramer Thongefälse S.66. Abeken Mittelitalien S.291. Rochette Ann. d. Inst. XIX, 237£f. (°*) Rochette Ann. XIX, p. 239, 4. 244. 248 nach einem Ausdruck O.Müller’s in den Göttinger Anzeigen ven 1839 no. 53 (Kleine Schriften II, 518). Philos.- histor. Kl. 1846. Tiii 618 Geruarn über die Kunst der Phönicier. haftem Ausdruck (*°) eher die Benennung einer Iydisch-babylonischen anzuempfehlen; einfacher aber und zugleich richtiger dürfte es sein, bei der Thatsache korin- thischer Vasen zu beharren und ihre vom Orient stark betheiligte Zeichnung mit einem möglichst allgemeinen Ausdruck als asiatischen Vasenstyl im Gegen- satze sowohl des rein griechischen als des ägyptischen zu benennen. (°*) Dergleichen auf Anlals der Yases tyrrheno-pheniciens schon Kramer (griech. Thongefälse $. 47 Anm. 1) tadelte, Raoul -Rochette aber neuerdings (Ann. XIX, 241 note 2) wieder in Schutz nimmt. ER — Druckfehler. Seite 172 Zeile 9 Text von unten: Maximilian I statt Maximilian II. » 484 » 41 von unten Note: statt 518 lies 578. F = s 8. DOHLADGEE Tr CHEHECSS Geör Saba Si ARuN, SR 17 4 > { Aünst der Phinızer: ist ph, Al 1840 BEN ZZ li AT \ Fr i jinnantgpEnglnul NET ) Y A Lin ui NG 44 7 en 3 UML 111 m rm _.—— 4 2 i D PR, ” SL HUEA AL CLOUIOER. 2 I dedr. 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