Ir Kanu anne ‘ Kan! DR R Tr BE Er 5: 4 34% Kr) Ei DECKEN Wan f ln Eh: er N REN N BAND ANe RR { RER, BR PREENEARNSENNG KERLE Vans erin iv CHR, Zion ut vi RN RE ERRRHBERN UNS ER RNERI AR Baba ke > Ku RS Deut) INES IRRRN } RN . U0) SERIEN OR : f " ‘ \ SOLAR ” Ah en M nr EN ERRRIT ? len h Na Read ICH Kan } ae an PACNA R IE EARR v “ RR: 5 RC RN EHEN N RR NER IR NERRR u Bun A an Kl Sat CR DENAERTIER ER BRSAHEREIRN IRRE, ß WER ROSS EV RA eh iS EDER LT NEUN RSDHRSEN SORTE BETTEN RÜNRR ERROR NER A: MEERE NEN N Mr v $ MI 4 Ya i i vh \; RR N NE RURDAURTR IRB NER BREN au DEREN) [he a h ua N N Y Yalıa a wir. h Kan Y A RER IRSRNEEIRENOENG N \ N MER RTHRD PR, KAT FD I. REN h Be 22 Ra, ER Fax a yund ” } j br N Ä eN \ RAR, v ir = EN \ Dot) K rt } ey we » RUN Ban {a tieien eh “. . ” Ne Anne RR Wunlashtun \ we CH. MEDIEN ASCHE ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. Mao Be er apa. ST HA HIAKSE Baer Sa merdan i lee US ‚Bash _ ABHANDLUNGEN KÖNIGLICHEF nz uwaas AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1866. n ; EN Er, BERLIN. GEDRUCKT IN DER DRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1867. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. HARRWITZ UND GOSSMANN. le Er Pr b} u KAT. ZENEHRON a \ > Az es u: == u ee er Ze a LEER Ei. Inhalt Historische Einleitung ! Verzeichnifs der Mitglieder and Coreksndenten Alnaex: Gedächtnifsrede auf J. F. Encke Physikalische Abhandlungen. “Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit der Temperatur der Atmosphäre . c “BeyrıcH über einige Cephalopoden aus "ach Yenschälkaik a Auch and über verwandte Arten. (Mit 5 Tafeln) . . . ö 5 VREICHERT über die contractile Substanz (Sarcode, nlasnc) und ihre Be wegungs-Erscheinungen. (Mit 7 Tafeln) Mathematische Abhandlungen. \VKUNMER über die algebraischen Strahlensysteme, in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung Ge “BORCHARDT über die Aufgabe des Maximum, selche der Heron des Tetraeders von gröfstem Volumen bei gegebenem Flächen- inhalt der Seitenflächen für mehr als drei Dimensionen ent- spricht Philologische und historische Abhandlungen. “HowmEYErR: Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters HOoMEYER über die a „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein” . . 5 eo: : EN at " PETERMANN über den Dialect der Mean von Tilis a Mn ic 5 vScuott: Altajische studien oder untersuchungen auf dem gebiete der Banden (turanischen) sprachen . En u “Weser: Ein Fragment der Bhagavati. Ein Beitrag zur Kenntaits, a Hohen Literatur und Sprache der Jaina . . . - Seite ı SET - 1 Seite 1 Seite 1 Seite 1 f 11 - “ N: a - Pr E- x BR. ; Be iR nr, N Be... u 5 s R a Eee EEE ri nie S Be: N ERBE: erh Y Ben 7) REN RE ee Be ’ Ei ERDE: j F u Eh v nn er, * DR u h Na ru JAHR 1866. An 25. Januar beging die Akademie der Wissenschaften durch eine öffentliche Sitzung den Jahrestag des Königs Friederichs des Zweiten. Der an diesem Tage vorsitzende Sekretar, Herr Tren- delenburg, eröffnete die Sitzung mit einem Vortrag über Friede- richs des Grolsen Verdienst um das Völkerrecht im Seekrieg, wel- chen die Monatsberichte enthalten, und gab nach der Vorschrift der Statuten eine Übersicht über die seit einem Jahre vorgekom- menen Veränderungen im Personalbestande der Akademie. Hierauf gab Herr Trendelenburg die jährliche Nachricht über den Stand der Humboldtstiftung und berichtete über den von ihr nach Brasilien und den La Plata Staaten entsandten Reisenden Dr. Reinhold Hensel. Diese Darlegung ist in die Monatsbe- richte aufgenommen worden. Herr Mommsen schlols die Sitzung mit einem Vortrag über die Stadtverfassung von Cirta, dem heutigen Constantine, in Africa. Am 22. März hielt die Akademie eine öffentliche Sitzung zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs. Der an diesem Tage vorsitzende Sekretar Herr Kummer eröffnete die Sitzung mit einem Vortrag über die Bedingungen, unter denen die Wissen- schaften, insbesondere die mathematischen, gedeihen und sich zur Blüthe entfalten. Dieser Vortrag findet sich in den Monatsberichten. Der Vorsitzende trug sodann einen Bericht über den Fort- gang der eigenen grölseren Unternehmungen der Akademie und über ihre Mitwirkung bei anderweitigen wissenschaftlichen Zwecken und Arbeiten vor. 1 Herr Pertz schlofs die Sitzung mit einem Vortrag über die Zusammenkunft in Trachenberg im Jahre 1813. Am 5. Juli wurde die öffentliche Sitzung zur Feier des Leibnizischen Jahrestages gehalten. Herr Haupt, der an diesem Tage vorsitzende Sekretar, eröffnete die Sitzung mit einem Vortrage über Leibnizens deutsche Gesinnung, welchen die Monats- berichte enthalten. Hierauf verlas derselbe die folgende Preisaufgabe: Seit dem Erschemen des Chronicon Gotvicense sind in fast allen Theilen Deutschlands vielseitige Forschungen über die ältere deutsche Geographie angestellt und, begünstigt durch die erweiterte Kenntnifs unserer Geschichtsquellen, nach und nach einem vorläufi- gen Abschlusse angenähert worden. Es erscheint thunlich und wiinschenswerth die bisherigen Ergebnisse dieser Forschungen zu- sammen zu fassen. Die Königliche Akademie der Wissenschaften stellt daher als Preisaufgabe „eine Übersicht der Ergebnisse der über die Geographie des deutschen Reiches bis auf die Zeit des Kaisers Heimrich des fünften angestellten gelehrten Untersuchungen, mit vor- züglicher Beachtung der einzelnen Bestandtheile des Rei- ches, seiner kirchlichen und weltlichen Eintheilung bis zu den Gauen und ihren Bezirken hinab. Ausgeschlossen blei- ben die zum langobardischen Reiche gehörigen Länder.“ Als Grundlage der Arbeit sind die Geschichtschreiber, die Urkunden, die sonstigen Geschichtsquellen und die darauf gestütz- ten gelehrten Forschungen zu benutzen und Verzeichnisse dersel- ben beizufügen. Erläuternde Übersichtskarten werden gewünscht, aber nicht als Bedingung der Preisertheilung gefordert. Die Arbeit kann in deutscher, lateinischer oder französischer Sprache abgefasst sein. III Die ausschliessende Frist für die Einsendung der dieser Auf- gabe gewidmeten Schriften ist der 1. März 1869. Jede Bewerbungs- schrift ist mit einem Motto zu versehen und dieses auf dem Äussern des versiegelten Zettels, welcher den Namen des Verfassers enthält, zu wiederholen. Die Ertheilung des Preises von Einhundert Ducaten geschieht in der öffentlichen Sitzung am leibnizischen Jahrestage im Monat Juli des Jahres 1869. Hierauf erstattete Herr Kummer folgenden Bericht über die von der physikalisch-mathematischen Klasse gestellten und neu zu stellenden Preisaufgaben. Die physikalisch -mathematische Klasse der Akademie hatte in der öffentlichen Sitzung am Leibniztage des Jahres 1863 aus dem von Cothenius gestifteten Legate folgende Preisaufgabe gestellt: „Die Akademie wünscht eine umfassende Arbeit über den Einfluls der beiden Modifikationen der Kieselsäure auf die Vegetabilien. Die Arbeit soll eine Reihe von verglei- chenden Versuchen umfassen über das Wachsen gewisser Vegetabilien, namentlich der zu ihrer Existenz viel Kiesel- säure bedürftigen Getreidearten in einem Boden von be- stimmter Zusammensetzung, der aulser den anderen zur Nahrung der Pflanzen nothwendigen Bestandtheilen be- stimmte Mengen von der einen oder der anderen der bei- den Modifikationen der Kieselsäure enthält. Man kann zu den Versuchen einerseits sich eines reinen Sandes bedie- nen, der von fremden Bestandtheilen durch Säuren voll- kommen gereinigt und dann fein pulverisirt worden ist, oder des fein zertheilten Feuersteins, andererseits vielleicht der gut gereinigten Infusorienerde aus der Lüneburger Heide, die leichter in grofser Menge zu erhalten sein könnte, b als die auf chemischem Wege dargestellte Kieselsäure. Die Akademie wünscht ferner, dals aufser den beiden Modifi- kationen der Kieselsäure emige von den sehr verbreiteten Silikaten im fein gepulvertem Zustande angewendet wer- den, namentlich Feldspath und feldspathartige Mineralien, so wie Thonarten.“ Für diese Preisfrage ist eine Bewerbungsschrift eingegangen, mit dem Motto: Parum servabis donec majora parabis über welche die physikalisch-mathematische Klasse der Akademie folgendes Urtheil gefällt hat: Der Verfasser dieser Schrift hat die gestellte Frage in dem Sinne bearbeitet wie die Aufgabe verlangt. Er zieht aus seinen Versuchen den Schlufs, das Zufuhr von amorpher Kieselsäure zu den Bodenbestandtheilen eine beträchtlichere Vermehrung des Kie- selsäuregehalts in Heu und Stroh bedingt, als Zusatz einer gleichen Menge krystallisirter Kieselsäure. Die Versuche sind in grofsem Maafsstabe angestellt, so dals man die Thatsache als festgestellt betrachten darf. Nur wäre zu wünschen gewesen, dals der Ver- fasser die von ihm benutzte natürliche amorphe Kieselsäure, wel- che er als ein Kieselconglomerat bezeichnet, auf ihre Dichte und unter dem Mikroskop geprüft hätte, weil bekanntlich viele dichte (Quarzmassen sich gegen Kalilauge ähnlich verhalten, wie jenes Con- glomerat. Auch vermilst man die Verwendung der in der Preis- aufgabe vorgeschlagenen Infusorienerde. In Anerkennung jedoch, dafs der Verfasser die Frage durch zweckmälsig angestellte Versuche gelöst, und dafs er dabei mehr- fache und neue interessante Beobachtungen gemacht hat, beschliefst die Akademie ihm den ausgesetzten Preis von 100 Dukaten zuzu- erkennen. v Der nun eröffnete Zettel ergab als Verfasser dieser gekrön- ten Preisschrift Herın Dr. August Vogel, Professor an der Uni- versität und Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München. Ferner hatte die Akademie in der öffentlichen Sitzung am Leibniztage des Jahres 1864 nach der Bestimmung der Steiner- schen Stiftung folgende geometrische Preisfrage gestellt: '„In einer in den Monatsberichten der Akademie vom ‚Januar 1856, sowie in dem 53. Bande des Crelle’schen Jour- nals veröffentlichten Abhandlung hat Steiner eine Reihe von Fundamental-Eigenschaften der Flächen dritten Gra- des mitgetheilt, und dadurch den Grund zu einer rein geome- trischen Theorie derselben gelegt. Die Akademie wünscht, dals diese Arbeit des grolsen Geometers nach synthetischer Methode weiter ausgeführt und in einigen wesentlichen Punkten ergänzt werde, dazu würde es zunächst nothwen- dig sein, die grölstentheils nur angedeuteten oder ganz fehlenden Beweise der aufgestellten Hauptsätze zu geben; dann aber mülste die Untersuchung auch auf die von Stei- ner nicht berücksichtigten Fälle, in denen die zur geome- trischen Construction der in Rede stehenden Flächen dienen- den Elemente zum Theil imaginär sind, ausgedehnt werden. Aufserdem ist eine genaue Charakterisirung der verschiede- nen Gattungen von Raumcurven, in denen zwei solche Flä- chen sich schneiden können, zwar nicht unumgänglich er- forderlich, würde aber von der Akademie als eine wichtige Ergänzung der Steiner’schen Theorie betrachtet werden. * Es sind für diese Preisfrage vier Bewerbungsschriften recht- zeitig eingegangen. b* VI Die erste Bewerbungsschrift uuter dem Titei: Traite synthet- que des surfaces du troisieme ordre, mit dem Motto von Chasles: Les doctrines de la pure geometrie ofrent souvent et dams une Joule de questions cette voie simple et naturelle, qui penetrant jusgwü Torigine des verites met & nu la chaine mysterieuse qui les unit entr’elles, et les fait connaitre individuellement de la maniere la plus lumineuse et la plus complete muls von der Bewerbung um den Preis darum ausgeschlossen wer- den, weil sie, in seltsamem Widerspruch mit ihrem Titel, die Forde- rung, dafs die Theorie der- Flächen dritten Grades im Anschlufs an die Steiner’sche Arbeit nach synthetischer Methode behandelt wer- den soll, ganz unberücksichtigt läfst, und nicht nur von einer be- stimmten Form der Gleichung derselben ausgeht, sondern auch im weiteren Verlauf der Untersuchung fortwährend die Hülfsmittel der analytischen Geometrie in Anwendung bringt. Der Verfasser der zweiten, in deutscher Sprache verfalsten Preisschrift mit dem Motto: Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo hat sich dagegen bestrebt, der gestellten Aufgabe in allen ihren Theilen Genüge zu leisten, und es mufs anerkannt werden, dafs ihm diefs zum Theil wohl gelungen ist. Die meisten der von Steiner in der genannten Abhandlung ohne Beweis aufgestellten Sätze hat er nach rein geometrischer Methode ganz gut begründet. Auch den richtigen Weg um zu einer geometrischen Construction derjenigen Flächen zu gelangen, bei denen die 27 graden Linien sämmtlich reell sind, hat er nicht verfehlt. Um so mehr ist zu be- dauern, dafs hierbei ein Irrthum, der sich in dem einleitenden Kapi- tel findet (dafs 2 Flächen zweiten Grades stets ein gemeinschaft- liches Polar-Tetraöder mit 4 oder 2 reellen Ecken haben sollen) verderbliche Folgen gehabt hat, so dafs Flächengattungen aufge- vu zählt sind, die gar nicht existiren. Aufserdem ist, abgesehen von verschiedenen anderen Mängeln, der Versuch, die verschiedenen Arten der Durchschnittseurven zweier Flächen dritten Grades zu bestimmen, nicht befriedigend ausgefallen. Die dritte, ebenfalls in deutscher Sprache verfalste sehr um- fangreiche Preisschrift mit dem Titel: Synthetische Untersuchungen über die Oberflächen dritter Ordnung, mit dem Motto: Peut donc qui voudra dans letat actuel de la science genera- liser et cereer em geometrie; le genie n'est plus indispensahle pour ajouter une pierre a ledifice zeugt von emem aulserordentlichen Fleifse, den ihr Verfasser auf dieselbe verwandt hat, und von einem gründlichen Studium der Methoden der neueren Geometrie. Von den Steiner’schen Erzeu- gungsweisen der Flächen dritten Grades ausgehend entwickelt der Verfasser auf synthetischem Wege die Haupteigenschaften derselben. Er untersucht ferner die Beziehungen, im welchen die auf diesen Flächen liegenden graden Linien zu einander stehen, und die Fälle, in welchen dieselben zum Theil imaginär sind. Auch hat er die Raumeurven, in welchen zwei solche Flächen sich schneiden, gründ- lich untersucht. Manche Schwierigkeiten der rein synthetischen Un- tersuchung hat er allerdings nicht überwinden können, aber er ver- deckt dieselben nicht, sondern gesteht es selbst offen ein, wo er etwas hat unergründet lassen müssen. Die vierte, ebenfalls sehr reichhaltige und sehr sorgfältig aus- gearbeitete Bewerbungsschrift ist in französischer Sprache verfalst unter dem Titel: Memoire de Geometrie pure sur les surfaces du troisieme ordre, und mit dem Motto von Steiner: „Es ist daraus zu sehen, dals diese Flächen fortan fast ebenso leicht und einläfslich zu behandeln sind, als bisher die Flächen zweiten Grades.* VII Diese schlägt zur Lösung der gestellten Aufgabe einen ganz anderen Weg ein. Sie gründet nämlich die Theorie der kubischen Flächen auf eine vorausgeschickte ausführliche Untersuchung über die allgemeinen Eigenschaften der Flächen aller Grade. Die Stei- ner’schen Sätze ergeben sich auf diese Weise sämmtlich als specielle Fälle allgemeinerer Theoreme, und es tritt eben deswegen die wahre Bedeutung derselben um so klarer hervor. Auch hat sich der Ver- fasser nicht darauf beschränkt die von Steiner und anderen Geo- metern aufgestellten Sätze über die Flächen dritten Grades zu be- gründen, sondern hat mehreres werthvolle hinzugefügt, was er selbst gefunden hat. Auf die von der Akademie gewünschte aber nicht geforderte Discussion der Durchschnittseurven zweier Flächen drit- ten Grades ist er nicht eingegangen. Für die Beurtheilung dieser Schrift, namentlich im Vergleich zu der vorhergehenden, ist jedoch zu berücksichtigen, dafs es sich bei der gestellten Aufgabe nicht darum handelte, eine geometrische Theorie der Flächen dritten Grades nach irgend einem Plane zu entwerfen, sondern dafs die Steiner’sche Abhandlung zum Grunde gelegt und das in dieser Enthaltene weiter ausgeführt und vervollständigt werde. Hieran hat sich der Verfasser aber zu wenig gehalten. Das Endurtheil der Akademie über diese Preisbewerbung um den Steiner’schen Preis lautet demgemäls so: Der erstgenannten Arbeit mit dem Motto: Les doctrines de la pure geometrie ete., so wie auch der zweiten, mit dem Motto: Gutta cavat lapidem ete. wird der Preis nicht ertheilt. Die dritte Arbeit mit dem Motto: Peut dome qui voudra ete., sowie auch die vierte mit dem Motto: Es ist daraus zu sehen etc. entsprechen zwar auch den in der Aufgabe gestellten Forderungen nicht so vollkommen, dafs einer von ihnen der Preis unbedingt zuerkannt werden mülste; beide aber sind gediegene Leistungen, denen die IX Akademie ihre Anerkennung ausspricht, indem sie beschlielst, die für den Stemer’schen Preis ausgesetzte Summe von 600 Thalern zu gleichen Theilen unter beide zu theilen. Die versiegelten Zettel, welche die Namen der Verfasser der ersten und zweiten Arbeit enthalten, müssen nach Bestimmung der Statuten hier öffentlich verbrannt werden. Die Namen der Verfas- ser der dritten und vierten Arbeit dürfen jetzt noch nicht publizirt werden, weil keiner dieser Arbeiten der volle Preis zuerkannt wor- den ist. Die Verfasser dieser deiden Ardeiten werden in geeigneter Weise öffentlich aufgefordert werden, sich zu melden, und zu er- klären, ob sie die Eröffnung ihrer versiegelten Zettel wünschen und die ihnen zuerkannte Prämie in Empfang nehmen wollen. Die Akademie stellt nun aus dem Steiner’schen Legate fol- gende neue Preisfrage: „Für diejenigen geometrischen Probleme, deren algebrai- sche Lösung von Gleichungen von höherem als dem zweiten Grade abhängt, fehlt es noch an der Feststellung der zur eonstructiven Lösung derselben erforderlichen und ausrei- chenden fundamentalen Hülfsmittel, sowie an den Methoden zur systematischen Benutzung dieser Hülfsmittel.“ Indem die Akademie die Frage, die sie stellt, auf die Pro- bleme beschränkt, welche auf kubische Gleichungen führen, wünscht sie, dals wenigstens an einer Anzahl von speciellen Beispielen ge- zeigt werde, wie diese Lücke in dem Gebiete der constructiven Geometrie ausgefüllt werden könne. Namentlich verlangt sie die vollständige Lösung des folgenden Problems: „Wenn dreizehn Punkte in der Ebene gegeben sind, so sollen durch geometrische Construction diejenigen drei Punkte bestimmt werden, welche mit den gegebenen zu- sammen ein System von sechzehn Durchschnittspunkten zweier Curven vierten Grades bilden.“ Bei der Lösung sind die Fälle zu berücksichtigen, in welchen einige der dreizehn Punkte imaginär und demgemäfs nicht als in- dividuelle Punkte, sondern als Durchschnittspunkte vorgelegter Cur- ven gegeben sind. Gewünscht wird ferner, dafs sämmtliche geo- metrische Constructionen durch die entsprechenden algebraischen Operationen erläutert werden. Die Arbeiten können in deutscher, französischer oder lateini- scher Sprache abgefalst werden. Die ausschliefsliche Frist für die Einsendung der dieser Frage gewidmeten Preisschriften ist der 1. März des Jahres 1868. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Motto zu versehen und dieses ist auf dem Äufsern des versiegelten Zettels, welcher den Namen des Verfassers enthält, zu wiederholen. Die Ertheilung des Preises von 600 Thalern geschieht in der öffentlichen Sitzung am Leibniztage im Juli des Jahres 1868. Die Sitzung ward von Hın. Hagen mit einer Gedächtnils- rede auf J. F. Encke beschlossen. Zu wissenschaftlichen Zwecken hat die Akademie der Wis- senschaften im Jahre 1866 folgende Summen bewilligt: 2000 Thlr. an Herrn Professor Kiepert zur Herausgabe eines Atlas der alten Welt. 300 „ an Herm Dr. Liebreich in Berlin zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über das Protagon. 200 ,„. anHerm Dr Ulrich Köhler in Athen, für Bei- träge zum Corpus Inscriptionum Graecarum. 180 „ an Herrn Geh. Rath Prof. Gerhard für 20 Exem- plare der Lieferung 16-18 seiner Etruskischen Spiegel. XI 115 Thlr. für Hülfsarbeiten am Index der akademischen Aus- gabe des Aristoteles. 80 „ an Herm Dr. Studemundt, für Untersuchung der Gajushandschrift in Verona. PERSONALVERÄNDERUNGEN IM JAHRE 1866. Gewählt wurden: Herr Auwers als ordentliches Mitglied der physikalisch- mathema- ” tischen Klasse, bestätigt durch Königl. Kabinetsordre vom 18. August 1866. Peter Andreas Hansen in Gotha, als auswärtiges Mit- glied der physikalisch-mathematischen Klasse, bestätigt durch Königl. Kabinetsordre vom 24. März 1866. Bernhard Riemann in Göttingen, als auswärtiges Mit- glied der physikalisch-mathematischen Klasse, bestätigt durch Königl. Kabinetsordre vom 24. März 1866. Christian August Friedrich Peters in Altona, zum correspondirenden Mitgliede der physikalisch-mathematischen Klasse, am 1. März 1866. Arthur Cayley in Oxford, zum correspondirenden Mitgliede der physikalisch-mathematischen Klasse, am 26. Juli 1866. August Steinheil in München, zum correspondirenden Mitgliede der physikalisch-mathematischen Klasse, am 26. Juli 1866. James Joseph Sylvester in Woolwich, zum correspon- direnden Mitgliede der physikalisch-mathematischen Klasse, am 26. Juli 1866. William Waddington m Paris, zum correspondirenden Mitgliede der philosophisch-historischen Klasse, am 15. Febr. 1866. XII Herr Adolf Friedrich Stenzler in Breslau, zum correspon- direnden Mitgliede der philosophisch-historischen Klasse, am 15. Febr. 1866. | Marie Felicite Brosset in Petersburg, zum correspon- direnden Mitgliede der philosophisch-historischen Klasse, am 15. Febr. 1866. Heinrich Brunn in München, zum correspondirenden Mitgliede der philosophisch-historischen Kiasse, am 26. Juli 1866. L. Müller in Kopenhagen, zum correspondirenden Mitgliede der philosophisch-historischen Klasse, am 26. Juli 1866. Karl Eduard Zachariae von Lingenthal in Grofs- kmehlen, zum eorrespondirenden Mitgliede der philosophisch- historischen Klasse, am 26. Juli 1866. Gestorben sind: Herr Bernhard Riemann in Göttingen, auswärtiges Mitglied der physikalisch-mathematischen Klasse, am 20. Juli 1866. Dietrich Franz Leonhard von Schlechtendal m Halle a.d. S., correspondirendes Mitglied der physikalisch- mathematischen Klasse, am 12. October 1866. Il. E. Kopp in Luzern, correspondirendes Mitglied der phi- losophisch-historischen Klasse, am 25. October 1866. Jared Sparks in Cambridge, U. St., correspondirendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse, am 14. März 1866. Ferdinand Wolf in Wien, eorrespondirendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse, am 18. Februar 1866. VERZEICHNISS DER MITGLIEDER DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN am Schlusse des Jahres 1866. I. Beständige Sekretare. Herr Ehrenberg, Sekr. der phys.-math. Klasse. - Trendelenburg, Sekr. der philos.-hist. Klasse. - Haupt, Sekr. der philos.-hist. Klasse. - Kummer, Sekr. der phys.-math. Klasse. I. Ordentliche Mitglieder der physikalisch-mathematischen der philosophisch-historischen Datum der Königlichen Klasse, Klasse. Bestätigung. Tr N Herr Böckh, Veteran - . 1814 Mai 14. - Bekker, Veteran - - 1815 Mai 3. - Bopp, Veteran - » - 1822 April 18. ee a a ven 21827. Juni: 18; - Meineke, Veteran - - 1830 Juni 11. eos hapkor 2 22...221832 0 Bebr. all. MEER ee 2 Ha 183 Tuli 16; - Gerhard. .. ... 1835 März 12. ne aaa nie MEAT Hana A! Ve nee ee ee LET ManzıA: gender. NE a ee er l83N Eebr. 4. - Magnus : Alan SI SCROtt sl März 9: - Dirksen, Veteran - - 1841 März 9. = HOger. aninihense 1842: Tuni, 28. = Bdansı aaa ine u 18A2 Juni 28: c* Herr Ehrenberg AIV der physikalisch-mathematischen der philosophisch-historischen Datum der Königlichen Klasse. Klasse. Bestätigung. je /\ ss |, rim mm N ‚Elerrı Pertzi B5e ane9a: - Trendelenburg . . 1846 März 11. #1 EYE 6 rer B50:, Mai. 18. - Homeyer. . . . . 1850 Mai 18. - Petermann . . . . 1850 Mai 18. Herr du Baus-Remondı y: eure ner > en BolsaMaärz 5. Be 2217, N . 9 el; Aue B SE HPinder ie SHE ETEDA, - Buschmann . . . . 1851 Mai 24. -rRnedel 2. 18 Ma 2A =. VBraU a ee ler = Haupt". W.meee: 898. luli 20. = Kiepert „2 2.,...,1853 Juli 25. Ela ea ec u > a Ikeben ee llan SE Bryan a ee > 59 Nuolid- =. Rammeladerdgaeek er, schtecenceer der. auf ee on, Aus 15. A KUMTETN EN er ee llSn9= Dec. 10: =ulBorehärdt ee, ee. 1855 Deer10! =. Welerstrass" a te de ee E55 NovARl9: Saul Weber 1185. Aue. 24, -wParthy » »© » . . 1857. Aug. 24. - Mommsen . . . . 1858 April 27. =WIREICHENE ach menge ee. Be SIE Drill vAR - ÖOlshausen -. . . . 1860 März 7. Frendonja 2. ee 1860,75 Märziute - Kirchwf - - . - . 1860 März 7. IT KMONECKENN Sen ne kehren De 1861 Tan: Sr Hanssen . 2 .......1862 Märzad. - Müllenhof . . . . 1864 Febr. 3. -Rodger » 2. 0. 18645 Ma: =" Homann een ee ee ee ES GO Te2/T ae ron do ad 1 rl II. Auswärtige Mitglieder der physikalisch-mathematischen Klasse. mn mm der philosophisch-historischen Klasse. je /Ü__o mmm | Herr H. Ritter in Göttingen - Victor Cousin in Paris Herr John Herschel in Hawkhurst in der Grafschaft Kent ee a - Frangois Guwizot ın Paris - Michael Faraday in London RR ae - F. @. Welcker in Bonn r David Brewster in St. Andrews NT sign - Henry Rawlinson in London . Si - Herr J. v. Liebig in München . - F. Wöhler in Göttingen . - Franz Neumann in Königs- berg - Ernst Be u in Leipzig 2 - - Kurl Ernst v. 3 in St. Petersburg : - Robert Wilhelm Bunsen in Heidelberg RER: en - _E. Curtius in Göttingen - F. Ritter v. Miklosich in Wien . - Christian Aug. Brandis in Bonn . P - Wilhelm Weber in Göttingen . - Victor Regnault in Paris . - Karl Friedrich Philipp v. Martius in München - Peter Andreas Hansen in Gotha XV Datum der Königl. Bestätigung. nn N zu 1832 Febr. 13. 1852 Mai 7. 1839 Febr. 4. 1840 Dechr. 14. 1842 Juni 28. 1846 März 11. 1846 März 11. 1850 Mai 18. 1855 August 15. 1855 August 15. 1858 August 18. 1859 August 5. 1861 März 11. 1862 März 3. 1862 März 3. 1862 März 24. 1862 Mai 21. 1863 Juli 11. 1863 Juli 11. 1864 Juli 11. 1866 März 24. xXVI IV. Ehren-Mitglieder. Die Herren: Freiherr Anton von Prokesch- Osten in Konstantinopel m Herzog Honor de Luynes in Paris . Peter Merian in Basel ..., Davoud-Pascha Garabed Artin zu Deir el Kar. im Libanon . Prinz Maximilian zu Wied-Newwied Peter von Tschichatschef in Petersburg . Johannes Schulze ın Berlin . 3 Graf Rudolph von Stillfried- Retina in Berlin Edward Sabine in London . i Räja Rädhäkänta Deva in Calcutta Freiherr Helmuth v. Moltke in Berlin Don Baldassare Boncompagni in Rom August von Bethmann-Hollweg in Berlin Natan Pringsheim in Jena . Johann Jakob Baeyer in Berlin Datum der Königlichen Bestätigung. rm 1839 März 14. 1840 Decbr. 14. 1845 März 8. 1847 Juli 24. 1853 August 15. 1853 August 22. 1854 Juli 22. 1854 Juli 22. 1855 August 15. 1858 April 27. 1860 Juni 2. 1862 Juli 21. 1862 Juli 21. 1864 Juli 1 1865 Mai 27. XVo V. Correspondirende Mitglieder. Physikalisch-mathematische Klasse. Datum der Wahl. nn zum Herr Hermann Abich in St. Petersburg . . . . . 1858 Oct. 14. - Louis Agassiz in Boston . » »» ee... 1834 März 24. - George Airy in Greenwich . » . 1834 Juni 5. - Friedrich Wilhelm August De Denker. in N 1836 März 24. - Antoine Cesar Becquerel in Paris . . . . . . 1835 Febr. 19. - P. J. van Beneden in Löwen . .». ..... 1855 Juli 26. - George Bentham n Kew . .». 2... ...1855 Juli 26. I @lmude Bernard ın Paris 2 ren .o 2 .2.221860% Märzi29. - Theodor Bischof in München . . . . . . . 1854 April 27. - Jean Baptiste Boussingault in Paris . . . . . 1856 April 24. - Johann Friedrich Brandt in St. Petersburg . . 1839 Dechr. 19. - Adolphe Brongniart in Paris. . » ©... ...1835 Mai. = U lEipnstl Brückelin Wien .. ... and al ala.) 1854 | April\27. - Karl Gustav Carus in Dresden . . . . ... 1827 Dechr. 13. - Arthur Cayley in Cambridge . » » » . . . 1866 Juli 26. Michel, Ghasles. in. Paris... .. ... .Sbrıdeni ic 01898, Julı.22. - Michel Eugene Chevreul in Paris . . » » . . 1834 Juni. -. James Dana in New Haven. . ..... .. 1855 Juli 26. - Charles Darwin in London . ... .... 1863 Febr. 26 - Ernst Heinrich Karl von Dechen in Bosn. 2: lsA2s@Rehrys: - Jean Marie Constant Duhamel in Paris . . . . 1847 April 15. - Jean Baptiste Dumas in Paris . . . 3. 1834 uni. - Jean Baptiste Elie de Beaumont in Bari u Hls2iaDeehr 13: - Gustav Theodor Fechner in Leipzig . . -. . . 1841 März 25. - Louis Hippolyte Fizeau in Paris . .» » . . . 1863 Aug. 6 SI Beon: Foucault in Paris... ... „rl... Seckunaul865.. Kebr.2. - Elias Fries in Upsala . . . er ee unit: - Heinrich Robert Göppert in Eiresian ) armani Admin, - Thomas Graham in London . . . else aRebr.n1d. - Asa Gray in Cambridge, N. Amerika) Ya 221899, zul 26. - Wilhelm Haidinger in Wien we ni ler AprilyT. - Christopher Hansteen in Christiania . . . . . 1827 Decbr. 13 - Heinrich Eduard Heine in Halle . . . . . . 1863 Juli 16. - Hermann Helmholtz in Heidelberg . . . . . . 1857 Januar 15. XVHOI Herr Charles Hermite ın Paris Otto Hesse in Heidelberg Joseph Dalton Hooker in Kew Thomas Huxley in London Joseph Hyrtl in Wien P Moritz Jacobi in St. Petersburg . Ludwig Friedrich Kämtz in Dorpat . . Gustav Robert Kirchhoff ın ef : Gabriel Lame in Paris Urbain Joseph Le Verrier in Pain Graf Guiglielmo Libri in London Joseph Liowville in Paris Karl Ludwig in Leipzig Sir Charles Lyell in London Herr Charles Marignac in Genf . Si - T William Miller in Cambridge Henri Milne Edwards ın Paris . August Ferdinand Möbius in Leipzig Hugo von Mohl in Tübingen 5 Arthur Jules Morin ın Paris Ludwig Moser in Königsberg J. G@. Mulder in Utrecht Roderick Impey Murchison in London Herr Karl Friedrich Naumann in Leipzig Richard Owen in London ; Frangois Marie de Pambour in Paris Theophile Jules Pelouze in Paris Christian August Friedrich Peters in Alone Jean Vietor Poncelet in Paris George de Pontecoulant in Paris Johann Evangelista Purkinje in Prag Lambert Adolphe Jacques Quetelet in Berti Friedrich Julius Richelot in Königsberg Auguste de la Rive in Genf . Georg Rosenhain in Königsberg Henri Sainte-Olaire-Deville in Paris Michael Sars in Christiania Hermann Schlegel in Leyden . Datum der Wahl. nn u 1859 August 11. 1859 Juli 21. 1854 Juni 1. 1865 Aug. 3. 1857 Januar 15. 1859 April 7. 1841 März 25. 1861 Oct. 24. 1838 Dechbr. 20 1846 Decbr. 17. 1832 Januar 19. 1839 Decbr. 19. 1864 Oct. 27. 1855 Juli 26. 1865 März 30. 1860 Mai 10. 1847 April 15. 1829 Decbr. 10. 1847 April 15. 1839 Juni 6. 1843 Febr. 16. 1845 Januar 23. 1847 April 15. 1846 März 19. 1836 März 24. 1839 Juni 6. 1851 Febr. 6. 1866 März 1. 1832 Januar 19. 1832 Januar 19. 1832 Januar 19. 1832 Januar 19. 1842 Decbr. 8 1835 Febr. 19. 1859 August 11. 1863 Nox. 19. 1855 Juli 26. 1865 Nov. 23. Herr Christian Friedrich Schönbein ın Basel . Theodor Schwann in Lüttich . Philipp Ludwig Seidel in München Karl Theodor Ernst von Siebold in München Japetus Steenstrup in Kopenhagen . August Steinheil in München . George Gabriel Stokes in brndke Bernhard Studer in Bern - Karl Sundevall in Stockholm James Joseph Sylvester in Woolwich . Franz Unger in Wien Edouard de Verneuil in Paris Eduard Weber in Leipzig . Charles Wheatstone in London . Adolph Würtz in Paris Philosophisch-historische Klasse. Theodor Aufrecht in Edinburgh George Bancroft in New York Theodor Benfey in Göttingen Theodor Bergk in Halle Jacob Bernays in Breslau . Gottfried Bernhardy in Halle Ludwig Konrad Bethmann in Wolfenbüttel i Samuel Birch in London Eduard Boecking in Bonn . h Otto Boehtlingk in St. Petersburg . Marie Felicite Brosset in St. Petersburg Heinrich Brunn in München Giuseppe Canale in Genua E Charles Purton Cooper in London . Lorenz Diefenbach in Bornheim . Friedrich Diez in Bonn . Wilhelm Dindorf in Leipzig . Bernhard Dorn in St. Petersburg Giuseppe Fiorelli in Neapel Heinrich Lebrecht Fleischer in Leipzig Datum der Wahl. Eu m nn 1856 April 24. 1854 April 27. 1863 Juli 16. 1841 März 25. 1859 Juli 21. 1866 Juli 26. 1859 April 7. 1845 Januar 23. 1862 Febr. 27. 1866 Juli 26. 1855 Juli 26. 1858 Oct. 14. 1864 Oct. 27. 1851 Mai 8. 1859 März 10. 1864 Febr. 11. 1845 Febr. 27 1860 April 26. 1845 Febr. 27. 1865 Jan. 12. 1846 März 19. 1852 Juni 17. 1851 April 10. 1859 Juni 30. 1855 Mai 10. 1866 Febr. 15. 1866 Juli 26. 1862 März 13. 1836 Febr. 18. 1861 Jan. 31. 1845 Febr. 27 1846 Decbr. 17. 1864 Febr. 11. 1865 Jan. 12. 1851 April 10. d XIX xXX x Herr Karl Immanuel Gerhardt in Eisleben Sır Georg Gottfried Gervinus in Heidelberg Wilhelm Giesebrecht in München Konrad Gislason in Kopenhagen . Karl Wilhelm Göttling in Jena Carl Ludwig Grotefend in Hannover Aureliano Fernandez Guerra y Orbe in Madrid Wilhelm Henzen in Rom s Brör Emil Hildebrand in Shckholke Otto Jahn in Bonn Au Willem Jonckbloet in Groningen Stanislaus Julien in Paris . 5 Theodor Georg von Karajan in Wien. Hermann Koechly in Heidelberg \ Sigismund Wilhelm Koelle in Konstantinepkll Christian Lassen in Bonn . Konrad Leemans in Leyden . Karl Lehrs in Königsberg . Adrien de Longperier in Paris ‚Elias Lönnrot in Helsingfors . Hermann Lotze in Göttingen . Joaquim Jose da Costa de Macedo in Tlleddbsn Johann Nicolas Madvig in Kopenhagen Henri Martin in Rennes 5 4 Georg Ludwig von Maurer in München Giulio Minervini in Neapel Julius Mohl in Paris . Carlo Morbio in Mailand Max Müller in Oxford L. Müller in Kopenhagen . : August Nauck in St. Petersburg . Karl Friedrich Neumann in Berlin Charles Newton in London Julius Oppert in Paris Franz Palacky in Prag . Amadeo Peyron in Turin . Thomas Phillipps in Middlehill . Herr August Friedrich Pott in Halle . Datum der Wahl. nn 1861 Jan. 31. 1845 Febr. 27 1859 Juni 30. 1854 März 2. 1844 Mai 9. 1862 März 13. 1861 Mai 30. 1853 Juni 16. 1845 Febr. 27 1851 April 10. 1864 Febr. 11. 1342 April 14. 1853 Juni 16. 1861 Jan. 31. 1855 Mai 10. 1846 Decbr. 17. 1844 Mai 9. 1845 Febr. 27 1857 Juli 30. 1850 April 25. 1864 Febr. 11. 1838 Febr. 15. 1836 Juni 23. 1855 Mai 10. 1854 Juni 15. 1852 Juni 17. 1850 April 25. 1860 April 26. 1865: Jan. 12. 1866 Juli 26. 1861 Mai 30. 1829 Decbr. 10. 1861 Jan. 31. 1862 März 13. 1845 Febr. 27. 1836 Febr. 18. 1845 Febr. 27. 1850 April 25. XXI Datum der Wahl. nn Herr Rezo Rangabe in Athen... 2... = =.2......1851. April 10. SERenoeTemwansson! ın Parse em. 2. 11847 Juni 10: - Joseph Toussaint Reinaud in Paris . . . . . 1850 April 25. Sr Emmest, Ranan u Barsu nn 20.2. . 1859 Juni 30: Srreony Renten, ını Bang 218592 Juni 30. - Alfred von Reumont in Aachen . . . ..... 1854 Juni 15. - Friedrich Wilhelm Ritschl in Leipzig . . . . 1845 Febr. 27. - George Rosen in Jerusalem . . . . ...... 1858 März 25. - Giovanni Battista de Rossi in Rom . . . . . 1853 Juni 16. - Rudolph Roth in Tübingen . . . .......1861 Jan. 31. - Vicomte Emmanuel de Rouge m Paris . . . . 1854 März 2 Sr Tasenls houles in.Gent) a .: .&s 5... 1855. Mai 10. - Eugene de Roziere in Paris .. . ... ... 1864 Febr. 11. - Hermann Sauppe in Göttingen . . . .... .. 1861 Jan. 31. - Adolph Friedr. Heinr. Schaumann in Hannover 1861 Jan. 31. - Anton Schiefner in St. Petersburg . . . . . 1858 März 25. - Georg Friedrich Schömann in Greifswald . . . 1824 Juni 17. - Leonhard Spengel in München . . . . .. . .. 1842 Dechr. 22. - Friedrich Spiegel in Erlangen . . . ... . .. .1862 März 13. - Aloys Sprenger nBen . . . . 223218580. März 29: - Christoph Friedrich Stälin in Stuttgart 2 1SA6Mechrr 17. - Adolf Friedrich Stenzler in Breslau . . . . . 1866 Febr. 15. - Heinrich von Sybel n Bonn . . . ....... 1859 Juni 30. - Andreas Uppström in Upsala . . . .. . .. 1858 März 25. - Th. Hersart de la Villemarque in Paris . . . 1851 April 10. - Matthias de Vries n Leyden . .. .. .. .. 1861 Jan. 31. - Wilhelm Wackernagel in Basel . . . . . . . 1851 April 10. - William Waddington in Paris . . . .... .. 1866 Febr. 15. - Natalis de Wailly in Paris . . . ....... 1858 März 25. - Georg Waitz in Göttingen . . . . 1842 April 14. - Jean Joseph Marie Antoine de Witte | in Fans . 1845 Febr. 27. - K. E. Zachariae von Lingenthal in Grosskmehlen 1866 Juli 26. - Eduard Zeller in Heidelberg . . . . . . . . 1864 Febr. 11 Br x 5 . | s z a0 r P} A pn 2 e f <, rw f ı } a Bl » . Da) f " i 2 h ka y A EUER $ | 7 u: | P} g \ da W nb ana; - Be x EN“ 5 WR % Den ” DYaK Avl n T © ER 3 . Ei M Er Br RU NR i BAR} \ in SR SER Wu Er hi 33 Sage BER. EEMEER Garant \ | & um Ben a: | I e I Mi rn ER is we... & Mae Ri. N a i E ee a ve re de Ds aa a. ie u: 2: u: ie: IR, ah a zules Aahk, Von ne « e “ u; = 4 en BR £ GEDÄCHTNISSREDE AUF ENCKE. TG ,HAGEN. uam [Gelesen in der öffentlichen Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 5. Juli 1866.] I. vergangenen Jahre starb der Director der hiesigen Sternwarte, Professor Encke. Neben seinen sonstigen wissenschaftlichen und dienstlichen Ar- beiten war er acht und dreifsig Jahre hindurch Secretär der physikalisch- mathematischen Klasse unserer Akademie und verwaltete während dieses langen Zeitraums mit der vollsten Hingebung, Geschicklichkeit und Humanität die mit dieser Stelle verbundenen Geschäfte. Johann Franz Encke wurde am 23. September 1791 in Ham- burg geboren. Sein Vater, Archidiaconus an der Jacobi-Kirche daselbst, starb vier Jahre später. Obwohl seine Mutter mit grofser Energie für die Erziehung der acht Kinder sorgte, so genügte die mälsige Pension, welche die Familie nunmehr von der Kirche bezog doch nicht zur Be- streitung der Kosten ausgedehnter Studien. Encke besuchte anfangs zur Vorbildung für- den Handelsstand eine Privat-Schule, welcher Hipp, der Verfasser mehrerer mathematischen Schriften, vorstand, und später von 1805 bis 1810 das Johanneum, wo Hipp gleichfalls sein Lehrer war. Durch diesen angeregt entwickelte er schon frühzeitig eine besondere Vorliebe für mathematische Studien. Die von Meyer-Hirsch gesammelten Aufgaben soll er in dieser Zeit wieder- holentlich für sich durchgerechnet haben. In dem Abgangs-Zeugnisse vom 11. October 1810 heifst es, er sei wegen seines Fleifses, seiner Recht- lichkeit und seiner Bescheidenheit ein Vorbild der Mitschüler gewesen. In dieser Zeit sprach Encke gegen seine Mutter den Wunsch aus, Astronomie zu studiren, und es gelang seinen beiden ältern Brüdern, die b =) HaAcGeEx: in Handlungshäusern Anstellung gefunden hatten und die das Talent ihres Bruders erkannten, namentlich durch Vermittelung des Pastor Schäfer, ihm hierzu die nöthigen Mittel zu verschaffen. Er besuchte darauf noch während eines Jahres das Gymnasium in Hamburg und ging im Herbst 1811,-kurz nach dem Tode seiner Mutter, nach Göttingen. Hier traf er einen etwas älteren Landsmann, Gerling, der ihn bei Gaufs einführte. Letzteren betrachtete er vorzugsweise als seinen Lehrer, dem er seine mathematische und astronomische Ausbildung beinahe aus- schliefslich verdankte. Namentlich war ein Privatissimum, das er mit Gerling im Sommer 1812 bei Gaufs hörte, besonders lehrreich. In einem Briefe an Schumacher aus dieser Zeit nannte Gaufs schon Encke „seinen sehr geschickten und kenntnifsvollen Schüler.” Die politischen Ereignisse bewogen Encke im Anfange 1813 in die Hanseatische reitende Artillerie einzutreten. Er focht in der blutigen Schlacht bei dem Schlofse Göhrde am 16. September, wo Wallmoden das von Davoust unter Pecheux abgeschickte Corps angriff und auf- rieb. Ebenso machte er im folgenden Monat Tettenborns kühnen Zug nach Bremen mit. In dem am 24. Juni 1814 ihm ertheilten ehrenvollen Abschiede wird er Wachtmeister-Major genannt. Encke setzte hierauf seine Studien in Göttingen fort. Als jedoch im folgenden Frühjahre der Krieg aufs Neue ausbrach, entschlofs er sich zugleich mit seinem jüngeren Bruder, der Theologie studirte, unter Preussi- scher Fahne zu dienen. Wahrscheinlich fügte er seiner Meldung ein Zeug- nils bei, worin Gaufs unter dem 24. April 1815 bescheinigt, dafs Eneke „Anfangs seine Vorlesungen besucht und später an seinen mannigfaltigen „astronomischen Geschäften und Arbeiten thätigen Antheil genommen habe, „wobei er vorzügliche Anlagen, grofsen Eifer und ausgezeichnete Kennt- „nisse bewiesen.” Beide Brüder wurden aufgefordert, sich zunächst einer Prüfung zu unterwerfen. Dieses Examen ist das einzige, das Encke jemals ab- gelegt hat. Er erhielt am 10. Juni 1815 das Patent als Seconde-Lieutenant der Artillerie, und wurde darauf zunächst nach Thorn, später nach Graudenz commandırt. Gedächtnifsrede auf Encke. 3 Encke würde wahrscheinlich, gleich seinem Bruder die militärische Laufbahn weiter verfolgt haben, wenn nicht von Lindenau, der Director der Seeberger Sternwarte auf die Empfehlung von Gaufs und Gerling im Anfange des Jahres 1816 ihm die Adjuncten-Stelle daselbst angeboten hätte. Dieses veranlafste ihn, seine Entlassung aus dem Heere nach- zusuchen, die ihm am 8. März ertheilt wurde. Er ging hierauf nochmals nach Göttingen('), und blieb daselbst, bis am 5. Juli 1816 die Ernennung zum Adjunct auf der Seeberger Sternwarte erfolgte. Die Stelle war keineswegs glänzend. Das Gehalt betrug nur 15 Thaler monatlich, und die Dienstwohnung bestand in einem Dachstübchen, welches so niedrig war, dafs er die Decke berührte, wenn er die Hand auf den Kopf legte. Nichts desto weniger gingen von Hier aus bald Arbeiten hervor, welche die allgemeinste Aufmerksamkeit dem jungen Astronomen zuwandten. Encke unterzog sich denselben aber mit solchem Eifer, dafs er nur einmal in der Woche die Sternwarte zu ver- lassen und nach Gotha zu gehn pflegte. Zunächst beschäftigten ihn die neu entdeckten kleineren Planeten, besonders die Vesta, deren Bahnen er mehrfach verbesserte, und für deren Widerscheine er die Ephemeriden veröffentlichte. Eine andre Arbeit, wenn auch an sich von untergeordneter Bedeutung, wurde in ihren Folgen sehr wichtig, indem sie das freundschaftliche Verhältnifs mit Bessel ein- leitete. Die fundamenta astronomiae wurden in Gotha gedruckt, und Lindenau, der die Correetur übernommen hatte, übertrug diese seinem Gebülfen. Encke beschränkte sich aber nicht auf die Vergleichung der Handschrift mit dem Drucke, sondern wiederholte auch die Rechnungen. Bessel sagt daher in der Vorrede zu diesem Werke: „Herr Encke, der „die zweite Stelle auf der Seeberger Sternwarte einnimmt, aber überall „eine Zierde der ersten sein würde, hat mit dem gröfsten Geschick der „Durchsicht des Druckes sich unterzogen, und zwar so, dafs er auch „Irrungen der Handschrift bemerkte und verbesserte. Ich mufs dieses „um so dankbarer anerkennen, als er seine Zeit mit eignen astronomi- „schen Untersuchungen vortrefflich verwerthet, und zwischen uns kein (') Die am 16. October 1811 ausgestellte Matrikel ist am 16. April 1316 erneut. 1 * 4 HAGEN: „andres Band besteht, als dasjenige, welches Alle umschlingt, die sich „mit Eifer derselben Wissenschaft widmen.” Die erste gröfsere Arbeit Enckes bezieht sich auf den Comet von 1812('). Derselbe war zwei Monate hindurch auf allen gröfseren Stern- warten beobachtet worden. Encke hatte schon bei der ersten Anwesen- heit in Göttingen, also unmittelbar nach dem Erscheinen des Cometen die Rechnung begonnen, die in der überlegten und sorgfältigen Benutzung der zahlreichen Beobachtungen und in der scharfen Durchführung der ausgedehnten Rechnungen den vorzüglichsten Untersuchungen dieser Art sich an die Seite stellt. Sie wurde noch durch einen besondern Erfolg gekrönt, indem eine elliptische Bahn mit der Umlaufszeit von nahe 71’Jahren sich herausstellte. Wie wichtig diese Entdeckung in damaliger Zeit war, ergiebt sich aus einem Briefe Bessels: „Sie haben den strengsten Beweis für die „Kürze der Umlaufszeit dieser Cometen geführt, und dieses wichtige Re- „sultat zur Evidenz gebracht. Wir haben jetzt, seitdem wir anfangen, „die Cometen schärfer zu beobachten und zu berechnen, ganz andre „Ansichten erhalten. Der Halleysche Comet schien nur eine Ausnahme „zu sein. Bei dem Olbersschen traute ich kaum meiner eignen Rechnung, „als diese eine mälsige Umlaufszeit ergab. Der Ihrige ist nun der dritte. „Unsere Nachkommen werden die wahre Bewegung der Himmelskörper „durch die genauste Erforschung der Planeten-Massen mit einer Voll- „kommenheit erkennen, von der wir kaum einen Begriff haben.” Unmittelbar darauf unterzog sich Encke einer andern ähnlichen, jedoch viel mühsameren Untersuchung. Die Redaction der Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften hatte zur Aufgabe für den von Cotta ausgesetzten Preis die Berechnung der Bahn des Cometen von 1680 gewählt. Dieser Comet war wegen der Lichtstärke, und der Länge des Schweifes, der 80 Grade umfafste, so wie auch wegen der Dauer seiner Sichtbarkeit eine der grolsartigsten Himmels-Erscheinungen gewesen, deren die Geschichte erwähnt. Er war vielfach und von den berühmtesten Astronomen damaliger Zeit, namentlich von Flamsteed, Newton und (') Im 2.Bande der Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften. Seite 377 ft. Gedächtnfsrede auf Encke. 5 Cassini beobachtet worden, doch beschränkten sich die Beobachtungen nur auf die Messung der Abstände von Fixsternen, und zum Theil war der Ort des Cometen nur geschätzt worden, indem man durch vier be- nachbarte Sterne zwei gröfste Kreise gezogen dachte, die ihn ungefähr schnitten. Eneke schrieb an Bessel, er werde auf Lindenaus besondern Wunsch die Lösung der Aufgabe versuchen, und bat zu diesem Zwecke um die Mittheilung einer Anzahl Stern-Positionen aus dem Bradleyschen Cataloge. Bessel kam diesem Wunsche sogleich nach, sprach jedoch die Besorgnifs aus, das Resultat werde kaum den Zeitaufwand der Rech- nung rechtfertigen, da die Beobachtungen zu unsicher sein dürften. In der That waren von den sehr zahlreichen Messungen nur wenige brauchbar. Bei vielen blieb es sogar ungewils, von welchen Fixsternen die Abstände gemessen waren. Nichts desto weniger ergab doch die in möglichster Schärfe durchgeführte Rechnung, dafs Flamsteeds Beobachtungen einen hohen Grad von Genauigkeit erreichten, indem ihr wahrscheinlicher F ehler sich auf 15 Bogen-Seeunden beschränkte. Unter Berücksichtigung der planetarischen Störungen erwies sich auch diese Bahn als elliptisch, und die Umlaufszeit wurde 8813 Jahre gefunden('). Gauss wünschte Encke herzlich Glück „zu dieser trefflichen Preis- „schrift, die ihm vielen Genufs gewährt habe.” Bessel äufserte sich aus- führlicher: „, es ist ohne Beispiel, dafs ältere Beobachtungen auf einen so „kleinen wahrscheinlichen Fehler zurückgeführt sind. Man lernt daraus, „dafs zu einem guten astronomischen Resultate, aufser einem wenigstens „mittelmäfsigen Instrumente und einem tüchtigen Beobachter auch ein guter „Rechner gehört. Fehlt der letztere, so ist das Übrige ohne Werth.” Neben diesen gröfsern Arbeiten hatte Encke sich vielfach mit der vorläufigen Berechnung von Cometen-Bahnen beschäftigt. So oft em solcher entdeckt und einige Zeit hindurch beobachtet war, pflegte er nicht nur die Bahn-Elemente, sondern zur Erleichterung der ferneren Beo- bachtungen auch die Ephemeride zu veröffentlichen. Die grofse Übung und das feine Gefühl, das ihn bei der Auswahl und Gruppirung der Beo- bachtungen leitete, liefsen ihn mit bewundernswürdiger Sicherheit stets () Im 6. Bande der Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften. 8. 27. fl. 6 HA6En: das Richtige treffen. Ein merkwürdiges Beispiel hiervon giebt der dritte Comet von 1819, für den Encke aus sehr dürftigen Marseiller und wenigen Mailänder Beobachtungen die Elemente einer elliptischen Bahn und die Umlaufszeit von 5%, Jahren so scharf berechnete, dafs dieselben nach der Wiederentdeckung des Cometen auf der Bonner Sternwarte nach sieben Umläufen (im Jahre, 1858) keine erheblichen Änderungen erfuhren. Diese Ubung und Schärfe des Urtheils in Rechnungen dieser Art waren ohne Zweifel Veranlassung der wichtigen Entdeckung, die vorzugsweise Enckes Ruhm begründete. Am 26. November 1818 entdeckte Pons in Marseille einen Cometen, dessen Bahn, wie Olbers bald bemerkte, mit denen der Cometen von 1795 und 1805 nahe übereinstimmte. Es war also bereits die Vermuthung ausgesprochen, dafs die Bahn elliptisch und die Umlaufszeit beispiellos kurz sei. Die Aufklärung dieses merkwürdigen Verhältnisses wurde wahr- scheinlich von mehreren Astronomen sogleich versucht, doch gelang es zuerst Encke vollständiges Licht hierüber zu verbreiten. Die Umlaufs- zeit betrug 1207 Tage oder ungefähr 3% Jahre, und dieser Comet war derselbe, von dem Bessel nach den Beobachtungen von 1805 schon die Vermuthung ausgesprochen hatte, dafs er sich in einer elliptischen Bahn bewege(!'). In einer Mittheilung über diesen Cometen(?) rühmt Olbers „die „Geschicklichkeit, die Sorgfalt und das Genie,” womit Encke die Rech- nung geführt habe. Bessel, der während seiner Abwesenheit von Königs- berg hiervon Kenntnifs erhielt, schrieb an einen seiner Schüler: „es wird „immer klarer, dafs dieser Comet die wichtigste wissenschaftliche Ent- „deckung dieses Jahrhunderts ist.” Denselben Ausdruck gebrauchte auch Olbers in einem Briefe an Bessel. Obwohl die kurze Umlaufszeit schon an sich von der höchsten Bedeutung war, indem sie die Aussicht eröffnete, die Massen der auf den Cometen einwirkenden Planeten sicher kennen zu lernen, so führte die weitere Untersuchung bald noch zu einem andern ganz unerwarteten Resul- tate. Encke fand nämlich, dafs dieser Comet auch schon 1786, also (‘) Im Berliner astronomischen Jahrbuche für 1822, das 1319 herausgegeben ist. (*) Eben daselbst. Seite 175. Gedächtnifsrede auf Encke. 7 im Ganzen viermal beobachtet war, während man ihn in den dazwischen liegenden Wiederkehren siebenmal nicht gesehen hatte. Aus der Ver- gleichung der drei Zwischenzeiten zwischen den beobachteten Durchgängen durch das Perihel ergab sich aber, und zwar unter Berücksichtigung der planetarischen Störungen, dafs der jedesmalige Umlauf sich gegen den nächst vorhergehenden um 3 Stunden verkürzte. Ölbers sprach zuerst die Vermuthung aus, dafs der Comet bei seiner Bewegung einen gewissen Widerstand erfahre, woraus seine Annäherung an die Sonne und sonach auch die Verkürzung seiner Umlaufszeit sich erklären. Encke schlofs sich dieser Ansicht sogleich an, während Bessel sie nicht theilte. In dem Briefwechsel zwischen Beiden werden mehrere Jahre hindurch die Gründe dafür und dawider ausführlich be- sprochen. 1830 schrieb Bessel: „welche schönen Resultate sorgfältige „Arbeiten eintragen, sieht man auch jetzt wieder in der Übereinstimmung „derjenigen unbekannten Störung, die Sie Widerstand nennen. An dem „Vorhandensein derselben ist nicht zu zweifeln, und war es schon längst „nicht mehr, dafs es aber wirklicher Widerstand sei, wird mir um so „problematischer, je mehr ich darüber nachdenke.” Encke blieb fortwährend auf diesen Comet sehr aufmerksam, den er stets den Comet von Pons nannte, während demselben allgemein mit vollem Rechte der Name des Enckeschen beigelegt wurde. Vor der jedesmaligen Wiederkehr machte er zur Erleichterung der Beobachtungen die Ephemeride bekannt, und da die Verkürzung der Umlaufszeit sich immer wiederholte, worin er eine Bestätigung jener Hypothese sah, so entwickelte er 1831 die Theorie der Bewegung der Himmels-Körper im widerstehenden Mittel. Für die dabei eingeführten Constanten liefsen sich aus den bisherigen Beobachtungen die Zahlenwerthe bestimmen('). Der Halleysche Comet, der im Jahre 1835 nach einem Umlaufe von 76 Jahren wiederkehrte, nahm sehr genau dieselben Positionen ein, die Rosenberger nach den früheren Beobachtungen vorher berechnet hatte. An ihm bestätigte sich also nicht die Hypothese des widerstehen- den Mittels, doch wurde sie dadurch auch keineswegs bestimmt wider- legt, weil weder die früheren Messungen, noch auch die der Rechnung (‘) Im 9. Bande von Schumachers astronomischen Nachrichten. 8 HAGEN: zum Grunde gelegten Planeten-Massen als ganz sicher angesehn werden konnten, vielleicht auch dieser Comet eine dichtere Masse hatte, und deshalb bei ihm der Widerstand nicht merklich hervortrat. Der später von Faye entdeckte Comet schien endlich die bis- herigen Zweifel zu beseitigen. Die Umlaufszeit desselben von 7!; Jahren verkürzte sich nämlich nach Möllers Rechnung jedesmal um 17 Stunden und Encke wies nach ('), dafs diese Beschleunigung sich sehr nahe durch denselben Widerstand erklärt, den jener Comet von kurzer Umlaufszeit erfährt. Bald darauf theilte indessen Möller die Resultate einer schär- feren Rechnung mit(?), worin auch diejenigen Quantitäten zweiter Ord- nung in den Coordinaten-Störungen berücksichtigt wurden, die aus den Änderungen entstehn, welche die Elemente durch das Hinzukommen der neuen Fundamental-Örter bei den spätern Wiederkehren erlitten hatten. Hierdurch gelang es, alle drei Erscheinungen ohne Annahme des wider- stehenden Mittels in Übereinstimmung zu bringen. Die übrig bleibenden Fehler stellten sich dabei freilich bedeutend gröfser heraus, als nach der ersten Rechnung, Möller hoffte jedoch bei einer nochmaligen schärferen Rechnung eine bessere Übereinstimmung erreichen zu können. Ob daher der Fayesche Comet die Hypothese des widerstehenden Mittels oder überhaupt die einer noch unbekannten auf beide Cometen einwirkenden Ursache bestätigt, oder nicht, bleibt noch unentschieden. Zwei andre wichtige Untersuchungen Enckes betrafen die Sonnen- Parallaxe, hergeleitet aus den Venus-Durchgängen von 1761 und 1769, von denen die letzte Cook auf Taytı beobachtet hatte. Nach Berichtigung der vom Pater Hell in Wien geänderten Beobachtungen fand er die Sonnen-Parallaxe gleich 8,57 Secunden. „Sie benutzen,” schrieb Bessel, „was durch den Aufwand von Millionen und durch die Anstrengung von „tausend Menschenkräften angesammelt ist. Dadurch erreichen diese „Anstrengungen erst ihren Zweck und führen zu einem Schritte vorwärts.” Diese Gröfse der Parallaxe wurde längere Zeit hindurch allgemein angenommen, bis später aus der Mars-Opposition und aus den Störungen des Mondes eine Vergröfserung derselben auf 8,9 Secunden sich ergab. (') "Berliner astronomisches Jahrbuch für 1864. (*) Astronomische Nachrichten. 64. Band. Seite 145. Gedächtnifsrede auf Encke. 9 Der Unterschied zwischen diesem und dem von Encke gefundenen Werthe rührte indessen nur davon her, dafs die Lage der Beobachtungs- Orte damals noch nicht mit der nöthigen Schärfe ermittelt war. Unter Berücksichtigung der in neuster Zeit erfolgten Ortsbestimmungen ergaben jene älteren Beobachtungen, wie Powalky nachgewiesen hat, die Sonnen- Parallaxe gleich 8,832 Secunden. Enekes persönliche Stellung hatte sich bald nach seiner Ankunft auf dem Seeberge dadurch wesentlich geändert, dafs Lindenau anfangs nur vorübergehend und bald vollständig durch Verwaltungs-Geschäfte der astronomischen Thätigkeit entzogen wurde, woher dem Gehülfen allein die Sternwarte zur Verfügung stand. Hierzu kam noch, dafs keine sonstigen Verpflichtungen seine Zeit in Anspruch nahmen und er in vollem Maafse und nach freier Wahl den wissenschaftlichen Arbeiten sich hingeben konnte. Wie sehr Encke dieses seltene Glück schätzte, ergiebt sich aus einem Schreiben, worin er die ihm angetragene Lehrerstelle an der Univer- sität Greifswald ablehnte. Hier war durch Droysens Tod die Professur für Mathematik und Astronomie seit 1814 erledigt. Die Wiederbesetzung verzögerte sich mehrere Jahre hindurch. Bessel machte Encke hierauf aufmerksam und erbot sich, ihn für diese Stelle zu empfehlen, welche in Betreff der äulsern Verhältnisse vor jener auf dem Seeberge grofse Vorzüge hatte. Die philosophische Facultät ersuchte gleichzeitig sowol Gauls als Bessel um ihre Ansicht in Betreff der Wahl. Gaufs empfahl vorzugsweise Gerling, der sich bereits als Lehrer bewährt habe, demnächst aber auch Encke, den er in Betreff der Kenntnisse und Geschicklichkeit eben so hoch stellte. Bessel dagegen nannte Encke in erster Linie: „es ist ein „junger Mann, dessen Character eben so liebenswürdig ist, als seine Kennt- „nisse in der Astronomie und Mathematik ausgezeichnet sind. Seine Ge- „schicklichkeit als practischer Astronom ist gleichfalls ausgezeichnet. Auch „verdanken wir ihm bereits mehrere sehr gute Arbeiten, die sämmtlich „den Beweis der gröfsten Sorgfalt des Verfassers liefern.” Auf die nunmehr von der Facultät an Encke gerichtete Anfrage, ob sie ihn bei dem vorgesetzten Ministerium vorschlagen dürfe, erwiederte derselbe unter dem 16. März 1818: „Meine hiesige Stelle als Adjunct der „Sternwarte bekleide ich seit zwei Jahren, und mufste mit Recht es als 2 7 10 HAGEN: „das höchste Glück ansehn, da meine Studienjahre durch die Kriegs- „unruhen sehr verkürzt waren, eine solche Stelle zu erhalten, bei der ich „ganz frei von irgend welchen Nebengeschäften, bei einem herrlichen „„Instrumenten-Vorrath, unter einem Director, Herrn von Lindenau, den „Deutschland als einen seimer ersten Astronomen ehrt, ganz allein der „Wissenschaft leben konnte. Jetzt hat sich diese Lage insofern verändert, „dals der bisherige Director in mannigfache andere Geschäfte hinein- „gezogen, erst seit Kurzem nach jähriger Abwesenheit zurückgekehrt ist „und auch dabei nur die Aussicht hat, im Laufe dieses Jahres häufiger „abwesend zu sein. Unter diesen Umständen haben meine Obern, bei „der gegenwärtigen Gelegenheit mir ihren Wunsch, dafs ich hier bleiben „möchte, so unzweideutig zu erkennen gegeben, dafs ich ihrer früheren „Güte wenig entsprechen würde, wenn ich nicht die grofsen Vortheile, „.die Greifswald mir darbietet, aufzuopfern bereit wäre. So sehr ich des- „wegen auch die Ehre des mir gemachten Antrages schätzen mufs, so „bin ich doch genöthigt, auf die Annahme desselben Verzicht zu leisten.” Aus einem Schreiben von Gaufs geht hervor, dafs die herzogliche Regierung aus dieser Berufung Veranlassung genommen hatte, das Gehalt zu erhöhen, auch änderte sich Enckes Stellung noch dadurch, dafs in demselben Jahre ihm der Titel als Professor ertheilt wurde. Zwei Jahre später wurde er zum Vice-Direetor und 1822 zum Director der Seeberger Sternwarte ernannt. 1822 starb Walbeck in Abo. Encke von verschiedenen Seiten auf- sefordert, sich zu dieser Stelle zu melden, ging auch hierauf nicht ein, obwohl eine sehr erhebliche Verbesserung dabei wieder in Aussicht stand. Die Gründe der Ablehnung theilte er Bessel ausführlich mit. Einer der- selben war seine kurz vorher vollzogene Verlobung: er wollte seine junge Frau nicht in den hohen Norden führen. Nichts desto weniger traten die Unbequemlichkeiten und Übelstände des Aufenthaltes auf dem Seeberge immer empfindlicher hervor. Bei heftigen Stürmen war es unmöglich, aus dem Gebäude zu treten und nach der Stadt zu gelangen. Auch die Beobachtungen wurden schon bei mäfsigem Winde dadurch erschwert, dafs der Schlag der Pendeluhr nicht gehört werden konnte. Besonders schmerzlich empfand aber Encke den Gedächtnifsrede auf Encke. 11 Verlust der Bibliothek, die theils Zach und theils Lindenau gehörte, und die 1822 von Beiden zurückgenommen wurde. Endlich eröffnete sich die Aussicht auf eine angemefsne Versetzung. Tralles, bisher Secretär der physikalisch-mathematischen Classe unserer Akademie war 1822 gestorben. Zu seinem Nachfolger wurde Gaufs vorgeschlagen, der jedoch nach langen Verhandlungen Ende 1824 das Anerbieten bestimmt ablehnte. In derselben Zeit beantragte Bode seine Entlassung und so wurde es möglich, mit jener Stelle auch die des Directors der akademischen Sternwarte zu verbinden. Am 16. Februar 1825 schrieb Bessel an Encke, diese Stelle sei ihm angeboten, doch habe er sie unbedingt abgelehnt, weil er seine Stern- warte nicht verlassen könne. Er habe aber Encke genannt, als den Einzigen, der dazu geeignet sei. Die Akademie habe in der Vor- berathung diesen Vorschlag gebilligt, und ihn beauftragt, die Verhand- lungen einzuleiten. Weiter heifst es: „Sie werden sehn, welche schönen „Früchte aus unserm Zusammenwirken hervorgehn. Ich kenne Ihre Be- „scheidenheit, und fürchte, dafs Sie Sich nicht für geeignet halten werden. „Diesem Einwande setze ich aber die feste Überzeugung entgegen, dals Sie allein und vollkommen hierzu geeignet sind. Hierin müssen Sie „mir mehr glauben, als Sich selbst, was auch eben Ihrer Bescheidenheit „wegen nicht so schwer sein kann.” Encke erwiederte, er hoffe freilich zur Fortsetzung des astrono- mischen Jahrbuches, so wie auch zur Ausführung astronomischer Rech- nungen fähig zu sein, doch müsse er unbedingt ablehnen, wenn die An- forderungen weiter gingen. Bessel, der gerade eine Reise nach Berlin antreten wollte, schrieb am 20. März: „ich werde Alles erkundigen, und „wenn ich erfahre, dafs Ihre Wünsche, namentlich wegen des bestimmten „Geschäftes, befriedigt werden können, und wenn ein anständiges Aus- „kommen auszumitteln ist, werde ich in Ihrem Namen ja sagen. Er- „schrecken Sie nicht vor dieser Freiheit, welche ich mir nehme. Sie „können sie noch durch einen Brief, den ich ın Berlin vorfinde, be- „schränken.” Ein soleher Brief vom 2. April ging allerdings ein, doch enthielt er keinen entschiedenen Widerspruch, und so konnte Bessel schon am 6. April mittheilen: „Sie haben mir das Abschliefsen nicht ver- „boten, daher habe ich Sie fest gemacht. Jetzt sind Sie der unsre!” 9% 12 HAGEx: Am 21. Juni wurde die in der Akademie erfolgte Wahl höchsten Ortes bestätigt, und Encke zum Mitgliede der Akademie, zum Secretär der Classe, und zum Director der Sternwarte ernannt. Die herzogliche Regierung, der damals Lindenau vorstand, genehmigte unter dem 12. August, dafs Encke aus seiner bisherigen Stellung ausscheiden dürfe. Sie fügte hinzu, „dals sie einen so ausgezeichneten Gelelehrten mit Be- ..dauern und nur um seinen Aussichten nicht hinderlich zu sein, entlasse.” Am 11. October 1825 kam Encke nach Berlin und fühlte sich bald den ihm obliegenden Geschäften gewachsen, so wie er auch in der Ausübung derselben volle Befriedigung fand. Zu Vorträgen auf der‘ Universität war er nicht verpflichtet, doch übernahm er solche schon im folgenden Jahre. Am 11. September 1826 wurde ihm von der philosophischen Facultät der hiesigen Universität das Ehren-Diplom als Doctor überreicht: „dem scharfsinnigen Mathematiker und dem glücklichen Cometen-Forscher”.('). Schon früher war durch Bessel ein bedeutendes wissenschaftliches Unternehmen angeregt, nämlich die Herausgabe von Sterncharten, welche in vier und zwanzig Blättern die Zone von 15 Grad nördlicher bis 15 Grad südlicher Breite umfassen, und noch die Sterne 9. bis 10. Gröfse, wie überhaupt alle Sterne richtig darstellen sollten, die mit einem Frauen- hoferschen Cometensucher von 34 Linien Öffnung bei 10maliger Ver- gröfserung noch sichtbar wären. Am 1. November 1825, also sehr bald nach Enckes Eintritt forderte die Akademie die Freunde der Astronomie auf, sich hieran zu betheiligen, indem sie ein gewisses Honorar für jedes brauchbare Blatt zusicherte. Die Correspondenz in Betreff der Vertheilung der Blätter, so wie die Prüfung derselben und die Besorgung des Stiches übernahm Encke. Dieser geschäftliche Theil, der an sich schon der un- dankbarste des ganzen Unternehmens war, wurde noch wesentlich da- durch erschwert, dafs vielfach die übernommenen Verpflichtungen unerfüllt blieben, auch einzelne Blätter eingingen, die den Anforderungen nicht ent- sprachen. Ende 1858, also nach drei und dreifsig Jahren erschien end- lich das letzte Blatt. Die Erfolge dieses Unternehmens übertrafen schon vor seiner Vollendung jede Erwartung. Die erste Entdeckung eines neuen (') mathematico sagacissimo, cometarum indagatori felicissimo. Gedächnifsrede auf Encke. 13 Planeten, der Astraca, geschah 1845, und sehr schnell folgten andre. Gegenwärtig sind mit Benutzung dieser Charten, oder in Folge der durch sie ermöglichten Vervollständigungen ein und achtzig Planeten aufgefunden, während auch die Entdeckung und Beobachtung der Cometen dadurch wesentlich erleichtert ist. Die Herausgabe des astronomischen Jahrbuches hatte Bode bei semem Absange von der Sternwarte sich noch vorbehalten. Der Jahr- gang 1829 war bereits erschienen, auch waren die Rechnungen für den folgenden begonnen, als Bode am 24. November 1826 starb. Encke übernahm die Fortsetzug, da jedoch die Tabellen in ihrer bisherigen Aus- dehnung und Genauigkeit den neuern Anforderungen der Wissenschaft nicht mehr genügten, so mulsten sie theils erweitert und vervollständigt, theils aber auch in gröfserer Schärfe berechnet werden. Wenn Encke sich dabei auch fremder Hülfe bediente, so war diese Arbeit doch so zeitraubend, dafs er zunächst die Vorlesungen auf der Universität aus- setzen mulste. Welche Anerkennung das neue Jahrbuch bei den Astronomen fand, ergiebt sich aus Bessels Briefen: „Das ist eine Ephemeride, wie sie sein „soll! Sie opfern Sich auf für die Astronomie und man kann nur wün- „schen, dafs die Fortschritte, die Sie dadurch beabsichtigen, wirklich ein- „treten und die Erfolge der Grölse des Opfers entsprechen mögen. Ich „habe immer gedacht, dafs eine Ephemeride von diesem Calıber grolse „Wirkungen hervor bringen mülste, allein ich habe nicht geglaubt, dafs „jemand sich dieser Mühe unterziehen würde.” — „Ich bin von Ihrer „Arbeit ganz entzückt und gestehe, dafs ich mir nichts Vollendeteres „denken kann. Es ıst Alles vortrefflich! Aber erklären Sie mir doch, „warum die Franzosen nicht eine Connaissance des tems und die Engländer „nicht einen nautical almanac, wie Ihr Jahrbuch geliefert haben, obgleich „beiden und namentlich den letzteren nicht Geld fehlt, um ganze Heere „von Rechnern zu besolden. Dazu gehört aber etwas, woran es fast „immer fehlt, nämlich die klare Einsicht in die Wissenschaft und in ihre „wahren Bedürfnisse.” In die folgenden Jahrgänge wurden noch manche Vervollständi- gungen eingeführt, bis auf Veranlassung des Handels-Ministeriums das Jahrbuch für 1844 durch Hinzufügung mehrerer ausgedehnter Tabellen 14 HAßeEn: zum Gebrauche der Seefahrer eingerichtet wurde. Es fand jedoch selbst in der Preufsischen Marine nur wenig Eingang, vorzugsweise wohl aus dem Grunde, weil die Seecharten sich auf einen andern, nämlich auf den (rreenwicher Meridian beziehn. Das Jahrbuch für 1852 und die folgen- den erschienen wieder ohne jene nautischen Tabellen. Die Berliner Sternwarte, welche Encke übernommen hatte, in der Dorotheen -Strafse belegen, entsprach nicht entfernt den Anforderungen der neuern Astronomie. Sie war 1711 erbaut, und dem Bedürfnisse jener Zeit entsprechend mit Instrumenten versehn. Sie lag Anfangs aufserhalb der Stadt, seitdem hatte indessen Berlin gerade in dieser Richtung sich weit ausgedehnt, und hohe Gebäude überragten sie rings umher. Ums Jahr 1800 sah man sich daher schon gezwungen, ein neues Stockwerk aufzusetzen, doch wurde hierdurch die feste Aufstellung der Instrumente noch mehr beeinträchtigt, und die Erschütterungen durch den Strafsenverkehr verhinderten jede scharfe Messung. Dazu kam noch das fortwährende Getöse und die Verunreinigung der Atmosphäre. Encke schrieb bald nach seiner Ankunft an Bessel, das einzige brauchbare In- strument sei das Frauenhofersche Heliometer, doch auch dieses könne wegen der unsichern Aufstellung wenig benutzt werden. Das Beste in der ganzenSternwarte sei die daselbst befindliche kleine Bibliothek. Nach Bodes Tode kam der Bau eimer neuen Sternwarte zur Sprache und wenn Encke sich Anfangs auch ziemlich humoristisch über den beabsichtigten Zweck derselben äufserte, so ging er doch bald ernst- lich darauf ein. Bessel forderte ihn auf zu erwägen; „ob die Befriedi- „gung im Besitze einer Sternwarte, oder die Behinderung an denjenigen „Arbeiten, denen Sie Ihren Ruhm verdanken, gröfser sein wird.” In einem folgenden Briefe heifst es: „ich betrachte Sie als denjenigen Astro- „nomen, dem die Superintendenz der Rechnungen obliest. Andre haben „andre Ämter. Sie mein lieber Encke können nie etwas Neues über- „nehmen, ohne dafür etwas Früheres, und immer etwas wirklich Nütz- „liches aufzugeben. Sein Sie daher vorsichtig!” Am 5. April 1828 wandte sich Eneke an Humboldt mit der Bitte, eine Entscheidung über den eigentlichen Zweck der hiesigen Sternwarte herbeizuführen. Mittelmäfsige Beobachtungen, wie sie hier kaum ange- stellt werden könnten, seien gegenwärtig ohne allen Werth. Wolle man Gedächtnifsrede auf Encke. 15 zu brauchbaren astronomischen Beobachtungen Gelegenheit bieten, so sei eine neue Sternwarte nothwendig. Beabsichtige man dagegen nur die Vor- träge durch Vorzeigung einiger Instrumente zu erläutern, so genüge hierzu die alte, auf der sich auch die Zeit so sicher bestimmen lasse, wie der Verkehr dieses fordere. Diese Äufserung veranlafste Humboldt, den Bau einer neuen Sternwarte zu beantragen, der auch am 15. October 1828 zugleich mit der Bestellung mehrerer wichtiger Instrumente bei den namhaftesten Künstlern genehmigt wurde. Der Ankauf eines grolsen Refraetors, den Frauenhofer beinahe vollendet hatte, erfolgte sogleich. Auf Enekes Anfrage äufserte sich Bessel sogleich über die zweckmäfsigste Einrichtung und Ausrüstung der Sternwarte, nichts desto weniger setzte er die Warnungen fort. „Ich glaube, dafs weder Ihre „Wirksamkeit, noch Ihre Zufriedenheit gewinnen werden, wenn Sie Sich „zu einem Sternwarten-Astronomen machen. Nach meiner Meinung darf „Ihnen die Sternwarte nie Hauptsache sem. Ein Gehülfe, Adjunet, oder „wie Sie ihn nennen wollen, mufs darin die Arbeit übernehmen. Un- „geheuer viel ist zu thun, um das gesammelte Material vor dem Verderben „zu retten und nach Gebühr zu benutzen! Erst wenn dieses geschehn „ist, wird sich zeigen, auf welchen Zweck die ferneren Beobachtungen „am erfolgreichsten zu richten sind.” Im Anfange des Jahres 1835 war das Gebäude vollendet, bald darauf wurden die Instrumente aufgestellt, und die Thätigkeit der neuen Sternwarte begann mit der Beobachtung des Halleyschen Cometen. Die Bobachtungen, welche theils Encke selbst und theils seine Gehülfen seitdem hier angestellt haben, sind in vier Bänden veröffentlicht, denen in Kurzem ein fünfter folgen wird. Wie innig das freundschaftliche Verhältnifs zwischen Bessel und Encke sich ausgebildet hatte, ergiebt sich schon aus den vorstehenden Mittheilungen. Dasselbe knüpfte sich bereits an, als Encke die Correetur der fundamenta astronomiae besorgte. Nachdem Bessel 1819 auf einer Reise Enckes persönliche Bekanntschaft gemacht hatte, schrieb er bald darauf an denselben: „ich sehe nun in Ihnen nicht nur eine feste Stütze „der Astronomie in Deutschland, sondern auch einen herzlichen, offenen „Freund. Beides läfst mich nur wünschen, dafs auch Sie mir einen Theil 16 H AG EN: „Ihrer Liebe und Freundschaft zuwenden und dauernd erhalten.” Bei seiner Rückkehr nach Königsberg sprach Bessel mit Begeisterung von dem talentvollen und liebenswürdigen Astronomen, dessen erste Arbeiten schon von so hoher Bedeutung gewesen wären. Der spätere Briefwechsel beschränkt sich aber nicht, wie der zwischen Olbers und Bessel auf wissenschaftliche Mittheilungen und auf Besprechung wichtiger persönlicher Verhältnisse, er ist vielmehr zugleich eine vertraute Unterhaltung, die eben sowol die begonnenen und beabsichtigten eignen Arbeiten, wie auch unumwundene Äufserungen über die verschiedensten Gegenstände umfalst. Dabei ist aber nicht zu verkennen, dafs Bessel sich mehr seinem Ge- fühle hingab, als Encke, der vielfach eine gewisse Zurückhaltung beo- bachtete. Dieser Verkehr hatte bereits eine Reihe von Jahren hindurch bestanden, als Bessel noch die Bitte aussprechen mulste, „den hoch ge- „ehrten Herrn Professor” in den Briefen fortzulassen. „Sie können mich „nicht so kränken wollen, dafs Sie voraussetzen, irgend Einer auf der „Welt wäre mir lieber und vertrauter, als Sie. Wozu also eine Förm- „lichkeit, die ich längst abgelegt habe?” Dafs die Ansichten und Auffassungen zuweilen verschieden waren, konnte nicht fehlen. Die Differenzen wurden zwar in dem Briefwechsel ruhig erörtert, aber demnach traten sie nach und nach immer häufiger und entschiedener hervor. Den letzten freundschaftlichen Brief(') schlofs Bessel mit den Worten: „ich kann mir nicht denken, dafs ein anderes ‚Verhältnifs zwischen uns eintreten sollte.” Nichts desto weniger trat ein solches unmittelbar darauf ein. Veranlassung dazu gaben aber weniger «die einzelnen streitigen Punkte, die zum Theil auch in den astronomischen Zeitschriften Ausdruck gefunden haben, als vielmehr die gegenseitige per- sönliche Stellung. Bessel, in der mündlichen, wie in der schriftlichen Unterhaltung leicht erregt, vertheidigte eben so eifrig die Auffassungen, die er als richtig erkannte, wie er die entgegengesetzten sehr entschieden zurückwies, und dabei vergals er wohl zuweilen, dafs der frühere An- fänger sich nicht nur zum Meister ausgebildet hatte, sondern äufserlich auch eine höhere und einflufsreichere Stellung, als er selbst einnahm. Noch in einem jener letzten Briefe nennt sich Bessel „den erfahrenen (') Vom 25. Deeember 1336, Gedächtnifsrede auf Encke. 17 ® Freund”, und als solcher glaubte er sich befugt, zu rathen und zu warnen, wogegen Encke erklärte „er könne nur denjenigen Weg gehn, der seiner „Natur allein zusage.” Seit 1837 wurden nur wenige dienstliche Briefe in geschäftlicher Form gewechselt. Als jedoch Encke im Jahr 1845 Bessels Ansicht über eine neue Ausgabe der Schrift von Olbers über Berechnung der Cometen-Bahnen zu wissen wünschte, machte er zugleich, wie in früheren Jahren, verschiedene Mittheilungen über seine Arbeiten und fügte die Versicherung seiner innigsten Theilnahme an Bessels Leiden hinzu. Die Anwort enthielt aufser der gewünschten Äufserung einen eben so herz- lichen Dank. Am Schlusse desselben Jahres meldete noch Encke den ersten Erfolg der Sterncharten, in der Entdeckung eines neueu Planeten. So war eine Annäherung wieder eingeleitet, als einige Monate später Bessels Tod erfolgte. Die Worte, welche Encke vor zwanzig Jahren von dieser Stelle aus dem Andenken an Bessel widmete('), enthalten die vollste Aner- kennung der grofsen Verdienste desselben um die Astronomie, des freund- schaftlichen Verhältnisses, in welchem er zu Bessel gestanden hatte, wird darin aber nicht gedacht. Hierauf konnte auch nicht hingewiesen werden, ohne zugleich die bekannte spätere Entfremdung zu berühren. Wie be- klagenswerth letztere auch ist, so verbietet sie gegenwärtig nicht mehr die Erwähnung dieser Freundschaft, die nicht nur in seltener Innigkeit dreilsig Jahre hindurch bestand, sondern auch für die Förderung der Wissenschaft von hoher Bedeutung war. Es ist noch übrig, Enckes Thätigkeit im den letzten Jahrzehnden anzudeuten. Die ausgedehnten Rechnungen für das Jahrbuch, wenn auch grolsentheils von den Gehülfen ausgeführt, forderten dennoch dauernd seine Mitwirkung, und dieses um so mehr, als die zahlreichen neu ent- deckten Planeten gleichfalls berücksichtigt werden mufsten. Die akade- mischen Geschäfte verbunden mit der Herausgabe der Sterncharten, die Vorträge auf der Universität, die Betheiligung an den Beobachtungen auf der Sternwarte, und an der scharfen Prüfung der daselbst aufgestellten neuen und älteren Instrumente, ferner seine Thätigkeit in der Studien- (‘) Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften aus dem Jahre 1846. 3 18 HAGEn: s Commission der Kriegsschule und in der Calender-Deputation, und die vielfachen unvermeidlichen Ansprüche, die in einer grofsen Stadt an den Director einer Sterwarte gemacht werden, so zeitraubend, dafs es nur befremden kann, wenn Encke daneben noch Mufse behielt, eine grofse Zahl wissenschaftlicher Untersuchungen in den Schriften der Academie, in dem astronomischen Jahrbuche und in verschiedenen mathematischen und astronomischen Zeitschriften zu veröffentlichen. Mehrere derselben beziehn sich auf die Ausführung von Rechnungen, wie die Methode der kleinsten Quadrate, die Interpolation, die mechanische Quadratur und der- gleichen. Hauptsächlich sind sie astronomischen Inhalts und betreffen die Parallaxe der Sonne und des Mondes, die Dimensionen des Erdkörpers, die Constanten der Berliner Sternwarte, die Planeten-Massen, die Bahn- bestimmung der Planeten und Cometen, und zwar letztere sowol bei parabolischen, wie bei elliptischen und hyperbolischen Bahnen, die Voraus- berechnung der Sternbedeckungen und Durchgänge, die Untersuchung ver- schiedener astronomischer Instrumente und vorzugsweise die Störungen durch benachbarte Himmelskörper. In lichtvoller Darstellung gab er nicht nur in mehreren Aufsätzen Vorschriften für die Berechnung dieser Störungen nach den ältern Lagrangeschen, durch Gaufs und Bessel vervollkommneten Methoden, sondern stellte auch nahe gleichzeitig mit dem jüngeren Bond zu Cambridge in America, eine neue Methode auf, welche die Berechnung der Bahn-Elemente der vielen in der Neuzeit entdeckten kleinen Planeten wesentlich erleichterte. Er schlug nämlich vor, statt der Änderungen, welche die Störungen auf die Elemente der Bahnen ausüben, unmittelbar diejenigen zu berechnen, welche die rechtwinkligen Coordinaten erleiden. Diese Methode, wenn auch für längere Zeiträume weniger sicher, wurde wegen ihrer Bequemlichkeit mehrere Jahre hindurch vielfach mit Vor- theil benutzt, bis später die von Hansen angegebene Methode allgemein Eingang fand. Aufserdem verfalste Encke auch einige physikalische Abhandlun- gen über Dioptrik und das ballistische Problem, so wie endlich auch mehrere populäre Vorträge über verschiedene astronomische Gegenstände. Letztere sind nur zum kleinsten Theil veröffentlicht, sie fanden aber wegen der ansprechenden Zusammenstellung der Thatsachen jedesmal unge- theilten Beifall. Gedächtnifsrede auf Encke. 19 Bei den zahlreichen Freunden und, Bekannten hatte Enckes recht- licher Sinn, so wie seine Theilnahme und Offenheit und sein unbefangenes klares Urtheil ihm die vollste Achtung und Liebe erworben. Im häus- lichen Kreise war das glückliche Familien-Leben bisher durch keinen nahen Verlust getrübt worden, als Ende 1856 die Nachricht von dem Tode des zweiten Sohnes aus Rio-Janeiro eintraf. Am 17. November 1859 fiel Encke von plötzlichem Schwindel er- griffen auf der Strafse nieder. Obwohl die Besorgnisse, die man Anfangs heste, sich nicht verwirklichten, so kehrte dennoch die frühere seltene Rüstigkeit nicht wieder. Ein 'neuer harter Verlust traf ihn im nächsten Jahre, indem sein Bruder starb, derselbe, mit dem er vor fünf und vier- zig Jahren in die Preufsische Artillerie eintrat, und der inzwischen zum General-Lieutenant avancirt war. Wenige Jahre später verlor er seine Schwester, die in seinem Hause gelebt hatte. Am 5. Februar 1863 erfolgte ein Schlaganfall, von dem Encke zwar später sich soweit erholte, dafs er seine Arbeiten fortsetzen, auch Anfang April auf einige Tage nach Leipzig(') reisen konnte, sein Zustand blieb indessen so bedenkich, dafs jede geistige Anstrengung bald ver- boten wurde. Er verlebte hierauf den Sommer mit den Seinigen in Goslar und Wernigerode. Nach der Rückkehr versuchte er aufs Neue, seine Arbeiten wieder aufzunehmen, doch gestatteten die Ärzte dieses nicht, und um es sicher zu verhindern wurde eine Reise nach Kiel ange- ordnet. Von hier aus beantragte er am 13. November seine Entlassung aus dem Dienste. Mitte December 1863 verliefs er Kiel und ging mit seiner Familie nach Spandau, wo sein ältester Sohn angestellt war. Auf den oft wieder- holten und dringenden Wunsch wurde ihm im April 1864 vom Arzte gestattet, die Sternwarte wiederzusehn. Mit Aufmerkamkeit durchging er die Beobachtungsräume und besah namentlich sehr genau die veränderte Aufstellung des grofsen Refractors, der nunmehr von einem Sandsteinpfeiler, statt der früheren hölzernen Rüstung, getragen wurde. Encke er- müdete jedoch sehr bald und befriedigt kehrte er nach Spandau zurück. Die körperlichen Kräfte so wie die geistige Regsamkeit schwanden (') Zur Hochzeit seines früheren Schülers, des Professor Bruhns. Se 20 Hasen: Gedächtnfsrede auf Encke. seitdem immer mehr, bis ein zweiter Schlaganfall im Juli des folgenden Jahres eine vollständige Lähmung zur Folge hatte. Am 26. August 1865 befreite ihn ein sanfter Tod von den langen Leiden. . Wenn Enckes Verdienste um die Astronomie ihm ein dauerndes Andenken sichern, so lebt dasselbe auch in der dankbaren Erinnerung seiner zahlreichen Schüler fort. Zu den Rechnungen für das Jahrbuch, so wie zur Unterstützung bei andern astronomischen Arbeiten umgab er sich stets mit jüngeren Leuten, indem er aber mit seltenem Lehrtalent für deren Ausbildung in allen Theilen der Wissenschaft sorgte, und immer ein freundschaftliches Verhältnifs mit ihnen unterhielt, so gelang es ihm, vielleicht mehr, als irgend einem andern Astronomen, eine grofse Anzahl Schüler seiner Wissenschaft zu gewinnen. Es zählen darunter die gegen- wärtigen Direetoren der Sternwarten in Berlin, Breslau, Leipzig, Hamburg, Bilk, Copenhagen, Helsingfors und Dublin, während viele Andre gleich- falls durch wissenschaftliche Arbeiten sich rühmlichst bekannt gemacht haben. ——ae re — PHYSIKALISCHE ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1866. BERLIN. GEDRUCKT IN DER DRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1867. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. HARRWITZ UND GOSSMANN. Rau “ Gun Iinchea I»t. Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit der Temperatur der IANIMIOSDMATEN 0.5 ln ie ge ec,Seiten 1 BeyrıcH über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk der Alpen und über verwaudie#Arten. = ((MitzomBafelo) re u - 105 REICHERT über die contractile Substanz (Sarcode, Protoplasma) und ihre Be- wegungs-Erscheinungen. (Mit 7 Tafeln) . . . . ... 151 Über die mittlere und absolute Veränderlichkeit der Temperatur der Atmosphäre. B H” DOVE. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 15. November 1866.] S. lange die Meteorologie einer klimatologischen Grundlage entbehrte, konnte die Geschichte der Witterung eben nur ein trockner Bericht des unmittelbar Beobachteten in seiner Aufeinanderfolge sein. Ihre Litteratur zerfiel daher in vereinzelte Monographien, den Stadtchroniken des Mittel- alters in Beziehung auf die Weltgeschichte vergleichbar. Aber so wenig man die Fäden der letztern zu fassen vermag, wenn man nur eine der- selben zu Rathe zieht, eben so wenig war es möglich, das Bedingende in der Aufeinanderfolge der Witterungserscheinungen zu erkennen, wenn man nicht das an einem Orte wahrgenommene verglich mit dem, was an andern gleichzeitig hervorgetreten war. Aber die Combination der zu derselben Zeit an verschiedenen Orten angestellten direeten Beobachtungen giebt wenig Belehrendes, denn wenn in Petersburg und Berlin an dem- selben Wintertage dieselbe Wärme beobachtet wird, so folgt eben daraus, dafs der Witterungscharacter an beiden Orten ein sehr verschiedener war, weil demselben Wintertag in Petersburg eine viel geringere Wärme zukommt als in Berlin. Aus einer Vergleichung der an verschiedenen Orten er- haltenen directen Ablesungen der Instrumente läfst sich allerdings be- urtheilen, ob die Gröfse der Veränderung bei dem Steigen und Fallen gleich oder verschieden, ob ein Übergang des einen in das andre hier früher oder später angefangen hat als dort oder gleichzeitig an beiden Orten erfolgt ist, wodurch möglicher Weise die Richtung des Fortschreitens angedeutet wird. Der eigentliche Witterungscharacter bleibt aber so lange unerforscht, als nicht vorher ermittelt ist, welches der gesetz- Phys. Kl. 1866. A 2 Dove über die mittlere und absohıte Veränderlichkeit mälsige Stand des beobachteten Instruments innerhalb des in Betracht gezogenen Zeitraums ist. Auf dem Standpunkt dieser unermittelten Frage steht die von Brandes 1820 herausgebene Witterungsgeschichte des Jahres 1783 und es ist daher erklärlich, dafs sie die damals herrschende einseitig klimatologische Richtung der Wissenschaft nicht in neue Bahnen zu bringen vermochte. Aber das Bedürfnifs, von dem abstracten Bilde der Vertheilung mittlerer Werthe zur lebensvollen Wirklichkeit atmosphärischer Er- scheinungen zurückzukehren, ist ein so natürliches, dafs ihm später oder früher genügt werden mufste. Als ich im Jahre 1838 meine ersten Untersuchungen über die Verbreitung gleichartiger Witterungserscheinungen auf der Oberfläche der Erde in den Schriften der Akademie veröffentlichte, hatte ich keine Ahnung davon, dafs ich es erleben würde, bei der Be- arbeitung dieses damals noch unberührten Feldes schliefslich fast alle Meteorologen zu Mitarbeitern zu gewinnen. Eben dieser Mangel an den Weg ebnenden Vorarbeiten wird es entschuldigen, dafs wesentliche Punkte, deren Erörterung in den Beginn der Untersuchung zu gehören scheint, von mir zuerst nur flüchtig an- gedeutet werden konnten. Da man damals nur mittlere Werthe suchte, blieb das Detail der Beobachtungen unveröffentlicht. Erst nachdem an einigen Beispielen nachgewiesen war, wie unerläfslich die Publication der einzelnen Jahrgänge für die Kenntnifs der nicht periodischen Verände- rungen sei, wurde diese Veröffentlichung eine allgemeinere. Der Schritt von da bis zur täglichen Veröffentlichung telegraphischer Witterungs- berichte war ein grolser, und dennoch ist er bereits seit Jahren erfolgt, aber zu schnell, da noch die Mittelglieder zu ihrer Benutzung fehlen. Im Jahr 1838 war die Verbreitung der mittleren Jahreswärme auf der nördlichen Erdoberfläche annähernd bekannt. Da aber vom Jahres- mittel kein irgend sichrer Schlufs auf die Vertheilung der Wärme inner- halb der jährlichen Periode gemacht werden kann, so hätte eine Ver- gleichung einzelner Jahresmittel mit ihrem vieljährigen Werthe nur geringe Aufschlüsse über zeitweise Modificationen der isothermischen Vertheilung gegeben. Es mufste daher zu kürzeren Abschnitten übergegangen werden. In Deutschland kann die Temperatur des Januars eines Jahres von der eines andern in extremen Fällen um 14° RR. sich unterscheiden. Die sichere der Temperatur der Atmosphäre. 3 Feststellung ihres wahren Werthes erheischt daher sehr viele Jahrgänge. Diese waren für so wenige Stationen vorhanden, dafs unmittelbar ein- leuchtete, dafs das Ziel, die Gesetze der nicht periodischen Veränderungen aufzufinden, nicht direct, sondern nur durch allmälige Annäherung erreicht werden könne. Zunächst mufste ein Mittel gefunden werden, durch welches es möglich wurde, auch Stationen zu benutzen, an denen nur wenige Jahre beobachtet worden war, d.h. ein Verfahren mufste angewendet werden, solche Beobachtungen auf vieljährige Werthe zu reduciren. War die Ab- weichung der Temperatur eines gewissen Monats eines bestimmten Jahres vom wahren Mittel desselben ein locales Phaenomen, so war diese Re- duction nicht auszuführen. Auf die Beantwortung dieser Frage mulste sich daher die erste Untersuchung richten. Ich bildete daher zunächst aus dem mir zugänglichen Beobachtungs- material 4 Gruppen gleichzeitiger Beobachtungen von 59 Stationen, von denen die längste Gruppe 18 Jahre umfalste und bestimmte die Ab- weichung der Monate jedes einzelnen Jahres von ihrem mittleren Werthe in dem ganzen Zeitraume. Es zeigte sich gegen die damals herrschende Überschätzung localer Einflüsse, dafs die Abweichungen universeller Art sind, aber in der Weise angeordnet, dafs an einer bestimmten Stelle die Ab- weichung am gröfsten ist, dals sie von dieser Stelle aus seitlich abnimmt, bis man zu einer Grenze gelangt, in welcher sie verschwindet, und in die entgegengesetzte nach einem Maximum hin zunehmende Abweichung über- geht. Auf wie mächtige Gebiete der Erdoberfläche sich solche Gegensätze erstrecken, dafür habe ich für 10 auffallende Beispiele in ‚dem Atlas der Isothermen in der Polarprojeetion 7 gröfsere Charten von Isametralen veröffentlicht. Nachdem erwiesen war, dafs die in gewissen Jahren gleich- zeitis hevortretenden Wärmeextreme einander gegenseitig compensiren, erhielten manche Fragen, welche die Physiker gestellt hatten, ihre Lösung in der Beantwortung, dafs diese Fragen überhaupt nicht hätten gestellt werden sollen. Ob z.B. ein Comet oder irgend ein andrer Himmels- körper, dessen Periode nicht mit der der Erde zusammenfällt, einen er- wärmenden oder erkältenden Einflufs äussert, hat man durch Discussion der vieljährigen Beobachtungen eines Ortes zu ermitteln gesucht; mit welchen Erfolge, geht daraus hervor, dafs eine andere Station möglicher A2 4 Doves über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Weise die entgegengesetzten Ergebnisse geliefert hätte. Ist einmal die Compensation erwiesen, so mufs die Frage vielmehr so gestellt werden: ruft das betreffende Gestirn gleichzeitig erhebliche Extreme entgegen- gesetzter Art hervor? Dennoch rscheinen ähnliche Arbeiten noch heute, wohl nur um als abschreckende Beispiele gedankenlosen Rechnens zu dienen. Dagegen gewannen andre Fragen einen neuen Gesichtspunkt. Ob vulka- nische Erscheinungen und Erdbeben mit atmosphärischen Phaenomenen zu- sammenhängen oder nicht, darüber sind die Ansichten bei den Bewohnern jener Gegenden sehr getheilt. Diese berücksichtigen dabei in der Regel nur die jene Erscheinungen unmittelbar an Ort und Stelle begleitenden Phaenomene. Liegen aber grofse Gebiete ungewöhnlicher Erwärmung und Abkühlung oft längere Zeiträume hindurch nebeneinander, so wäre es wenigstens nicht undenkbar, dafs dies auf die Widerstandsfähigkeit der Oberfläche für unter ihr thätige vulkanische Kräfte einen Einflufs äufsere, da sie aufserdem oft mit analogen Abweichungen der Niederschlagsmenge verbunden sind. Ebenso könnte sich eine anomale Wärmevertheilung in den Ver- änderungen der magnetischen Vertheilung äufsern. Alle diese Fragen habe ich zur Seite liegen lassen und mich nur bemüht, für die Witterungs- geschichte selbst die nöthigen numerischen Belege zu liefern, an welche Andre dann derartige Untersuchungen anknüpfen können. Diese Witterungs- geschichte beginnt mit dem Jahre 1729 und ist fortgeführt, auf einem schmalen Saume anfangend, zuletzt aber die nördliche Erdhälfte um- fafsend, bis zum Jahre 1865 in den Schriften der Akademie von 1839. 1842. 1845. 1852 und 1858, woran sich vier andre Arbeiten an- schliefsen, die ich, als auf die Beobachtungen des meteorologischen Instituts gegründet, in 2 Bänden der statistischen Tabellen des preufsi- schen Staates und in der statistischen Zeitschrift veröffentlicht habe. Aus der Gesammtheit der bisher erwähnten Untersuchungen ergab sich, dafs die temporäre Wärmevertheilung in steter Veränderung begriffen ist. Die Art dieser Veränderungen, in welcher Weise nämlich sie von einer Stelle zu einer andern fortschreiten, konnte aber so nicht ermittelt werden, da jene so rasch auf einander folgen, dafs selten derselbe Witterungs- charakter einen ganzen Monat umfafst. Hier müssen also kürzere Abschnitte gewählt werden. Eine ähnliche Arbeit, wie die wo die Erscheinungen der Temperatur der Atmosphäre. 5 durch monatliche Mittel dargestellt waren, wurde daher für fünftägige Mittel ausgeführt. Ein den Abhandlungen der Akademie von 1854 bei- gegebener Folioband enthält diese Untersuchung, ihre Fortsetzung der Band von 1862 und die früher erwähnten Schriften des meteorologischen Instituts. Um daran sich knüpfende Untersuchungen möglichst zu er- leichtern, habe ich in Behms geographischem Jahrbuch 1866 für 109 Stationen die fünftägigen Mittel aus längern Zeiträumen neuerdings be- kannt gemacht. Wenn also, eben um das Fortschreiten der störenden Wirkungen über die Oberfläche der Erde festzustellen, kürzere Abschnitte als Monats- mittel erfordert werden, so ist doch damit keineswegs gesagt, dals alle sich auf die nicht periodischen Veränderungen beziehenden Fragen desto eher gelöst werden, je kürzer der zu ihrer Untersuchung gewählte Zeit- abschnitt ist. Diese ganz unrichtige Vorstellung wird aber neuerdings als sich von selbst verstehend mit einer Sicherheit ausgesprochen, deren Be- rechtigung sehr fraglich ist. Es ist nämlich z. B. bekannt, dafs fast in keinem Jahre die Temperatur vom Winter zum Sommer hin stetig zu- nimmt, eben so wenig, wie sie in der zweiten Hälfte des Jahres stetig abnimmt. Diese Rückfälle haben aber einen oft erheblichen Spielraum des Eintritts. Während fünftägige oder tägliche Mittel jeden für ein be- stimmtes Jahr eintretenden Fall darstellen, können die Ursachen, warum im Allgemeinen zu einer gewissen Epoche des Jahres solche Rückfälle in der Gesammtbewegung der Atmosphäre ihre letzte Begründung haben, nur erkannt werden, wenn man längere Zeitabschnitte ins Auge falst. Eine Hauptaufgabe, um in dem Gewirre von Erscheinungen sich zurecht zu finden, ist natürlich die Bestimmung, innerhalb welcher Grenzen über- haupt die Veränderlichkeit der Temperatur sich bewegt, ob in dem Ab- stand dieser Grenzen allein die geographische Breite sich geltend macht, oder ob hier, wie bei der isothermischen Vertheilung, die geographische Länge ebenfalls von Bedeutung ist. Diese Fragen habe ich annähernd (Abh. d. Berl. Ak. 1838 p. 345-354) durch Berechnung der Abweichungen monatlicher Mittel zu beantworten gesucht. Diese Arbeit ist, des unvoll- ständigen Materials ungeachtet, bisher die einzige geblieben. Der Mangel an Beobachtungsmaterial ist im Wesentlichen aber seitdem wenigstens in so weit beseitigt, dals längere Reihen der gemäfsigten Zone und zwar in u) 6 Dovr über die mittlere und absolute Veränderlichkeit allen Welttheilen der nördlichen Erdhälfte der Berechnung zum Grunde gelegt werden können. Ich nehme jene Untersuchung daher wieder auf, bleibe aber aus den angegebenen Gründen auch jetzt bei den monatlichen Mitteln stehen und werde dabei auch auf die andre mit der Veränderlich- keit zusammenhängende Frage eingehen, ob nämlich in den Veränderungen selbst sich Perioden nachweisen lassen, endlich ob die Mittel, um welche die Veränderungen oscilliren, constant sind, oder im Lauf der Zeit andre werden d. h., ob das Klima sich ändert oder nicht. Sogenannte Saecularvariationen summiren sich, so unscheinbar sie sind, im Laufe der Zeit zu mefsbaren Gröfsen. Zu ihrer Feststellung ge- hören daher lange Beobachtungsreihen. Aber diese dürfen nicht, wie es in der Astronomie der Fall ist, allein durch die andauernde Thätigkeit einer Station gegeben werden, eben weil die gleichzeitige Compensation der Witterungsextreme die Ergebnisse, welche auf der einen erhalten werden, ganz verschieden macht von denen der andern. Hier handelt es sich also um langjährige Beobachtungen an vielen Stationen. Wesentlich be- einträchtigt werden aber die aus langen Reihen abgeleiteten Ergebnisse, wenn im Verlaufe derselben die bisher angewendeten Instrumente mit andern vertauscht werden, oder diese selbst sich änderten, endlich wenn die Aufstellung oder die Beobachtungszeit nicht dieselbe blieb. Alle diese Störungen werden mit dem Fortschritt der Wissenschaft allmählig kleiner, da diese Mittel an die Hand giebt, ihren Einflufs zu beseitigen, sie bestehen aber noch im vollen Maafse für jetzt, wo man auf ältere Beobachtungen zurückgehen mufs, bei welchen die Vollkommheit der Instrumente eine sehr fragliche, die Stunden aber, an welchen sie abgelesen wurden, sich oft gar nicht ermitteln lassen. Die Arbeit, welche ich der Akademie heute vorlege, möchte daher mehr als eine Anregung zu spätern Untersuchungen anzusehen sein, als für eine definitive Erledigung der angeregten Fragen. Doch das mufs ich sagen, dafs die Übereinstimmung der aus ältern Reihen abge- leiteten Ergebnisse mit den aus den neuern Reihen ermittelten meine Er- wartung übertroffen hat. Das Verzeichnifs der neu berechneten Stationen ist das folgende. Die neben dem Namen stehende Zahl bezeichnet die Anzahl der Jahrgänge. Es sind deren im Ganzen 2739. der Temperatur der Atmosphäre. Sibirien und Ural (154) Jakutzk 25 1829 — 1855 Nertchinsk 22 1839 — 1862 Barnaul 25 1838 — 1862 Catherinenburg 28 1836 — 1863 Bogoslowsk 251, 1838 — 1863 Slatoust 29 1818 — 1863 Europäisches Russland (303) Archangel 37 1819 — 1860 Petersburg 74 1753 — 1863 Mitau 365 1823 — 1859 Wilna 27 1816— 1852 Kiew 335 1812— 1845 Pultawa 34 1824— 1863 Lugan 26 1838— 1863 Nicolajef 35 1824— 1858 Baltische Länder (187) Arys 35 1830 — 1865 Tilsit 47 1820 — 1866 Danzig 45 1810 — 1865 Sülz 33 1830— 1863 Lübeck 27 1839 — 1860 Norwegen (43) Christiania 28 1838 — 1865 Hammerfest 15 1848—1863 England (296) Stromness 33 Edinburg 56 Dublin 22 Oxford 36 London 94 Manchester 55 1827 — 1859 1795 — 1850 1831 — 1852 1828 — 1863 1771 — 1864 1794 — 1864 Nord-Deutschland (515) Krakau 38 Leobschütz 45 Prag 92 Breslau 75 Berlin 138 Leipzig 36 Arnstadt 30 Braunschweig 30 Gütersloh 31 1826 — 1866 1805 — 1849 1771 — 1865 1791 — 1865 1719 — 1866 1830 — 1866 1831 — 1860 1826 — 1855 1855 — 1866 Süd-Deutschland (166) München 32 Peissenberg 54 Darmstadt Trier 42 Chalons 43 Brüssel 30 Paris 6l Toulouse 27 1825 — 1866 1792 — 1850 365 1830 — 1866 1758 — 1566 Frankreich und Belgien (161) 1806 — 1848 19333 — 1862 1506 — 1866 1839 — 1865 Alpen (179) 1813 — 1863 1815 — 1863 1827 — 1865 1826 — 1865 Klagenfurt 51 Kremsmünster 49 Basel 39 Genf 40 Italien (157) Udine 40 Florenz 21 Rom 32 Palermo 64 1803 — 1842 1832 — 1852 1828 — 1859 1791 — 1857 Nordamerika (368) 1522 — 1853 1832 — 1860 1822 — 1854 1813 — 1859 1779 — 1865 1524 — 1854 1827 — 1862 1833 — 1864 1823 — 1859 1846 — 1859 East Port 23%, Providence 28%, New York 33 New Bedford 47 New Haven 87 Ft. Monroe 30 Marietta 36 St. Louis 32 Charleston 3l Washington 20 (Arcansas) Inneres und Westküste (210) Toronto 23 Milwaukee 21 Ft. Gibson 27% Ft. Brady 29 Ft. Howard 21 Ft.Leavenworth 25 Ft. Snelling 351L Sitcha 28 1841 — 1863 1837 — 1864 15827 — 1554 1823 — 1854 1822 — 1851 1830 — 1855 1820 — 1855 1832 — 1862 8 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Für die Bestimmung der mittlern Veränderungen wurden ausserdem aus den frühern Abhandlungen IV und V folgende Stationen benutzt. Torneo 31 1801 —1832 Copenhagen 635 1767 — 1845 Wien 67 1775 — 1841 Regensburg 61 1773— 1834 Stuttgard 53 1792 — 1844 Carlsruhe 51 1779 — 1840 St. Bernhard 33 1818— 1850 Mailand 76 1763— 1838 Zwanenburg 924 1743 — 1835 Kiefauns 27 1814— 1842 Salem 42 1787 — 1828 Godthaab 14 1796 — 1845 Reykiavig 14 1823— 1837 625 Die Gesammtheit der Jahrgänge beträgt daher 3364, also im Mittel 40 Jahre für jede der 83 Stationen. Die mittlere Temperatur der Monate ist aus dem ganzen für jede Station zugänglichen Zeitraum bestimmt, und dann die Abweichung jedes einzelnen Jahrganges vom allgemeinen Mittel berechnet. Die Gleichheit der Summe der positiven und der negativen Werthe bildete die Controlle der Berechnung. Die Summe aller Abweichungen, abgesehen von dem Zeichen der- selben, dividirt durch die Anzahl der Jahrgänge habe ich mittlere Ver- änderung genannt. Unter absoluter Veränderung hingegen ver- stehe ich den Abstand des überhaupt vorgekommenen gröfsten Werthes eines Monats von dem absolut niedrigsten desselben. Sie bildet die letzte „Unterschied” bezeichnete Zeile bei jeder Station. Diese absoluten Ex- treme sind in den Tafeln durch stärkeren Druck hervorgehoben, um so- gleich zu erkennen, in welchem Jahre sie eintraten. Sämmtliche Grade sind Reaumur. der Temperatur der Atmosphäre. 9 Jakutzk ®. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. Oct. | Nov. | Dee. 1829 291 /— 0.98 |— 0.63 1.69 0.36 — 0.32 |— 0.51 1.24 2.09 1830 0.46 1— 0.18 |— 0.40 |— 0.06 0.18 |— 3.10 |— 186 0.30 |— 2.98|— 3,85 351|)— 0.34 1831 0.76 1.15 |— 1.37 |— 1.26 |— 1.82 |— 0.70 |— 1.41/— 2.07 |— 1.08 0.82 |— 4.43 2.89 1832 1.43 3.49 1.36 8.18 |— 1.39[— 1.70|— 4.77 | — 3.64 |— 2,55 0.52! — 0.79|— 4.28 1833 |— 0.31 0.95 0. |— 1.19 0.21|— 1.80 |— 3.17 )— 0.47 |— 0.62 |— 221 4.91 1.62 1834 |— 1.07 029 1.43 1.74 1.85 1.17 | — 1.01 0.30 1.35 |— 0.65 1.97 1.46 1835 0.23 0.25 0.16 Ol 1742) 1.07. 1— 1.271 1.50 0.02 |— 0.41/— 1.96 )— 3.31 1836 |— 2.34|— 0.11 0.96 |— 3.39 |— 1.45 |— 050 0.23|— 3.04 2192 8.59 0.14 0.62 1837 0.19 0.25 |— 1.84 |— 1.66 |— 4.09 |— 2.40 |— 1.94 |— 1.37 |— 0.95 |— 1.45 |— 283 2.96 1838 |— 4.71|— 158 | — 1.74 0.88 |— 1.19 0.60 1.73 2.90 2.12 2.55 3.14 0.92 1839 1.23 0.49 |— 2.17 0.44 105 |— 0.83 1.43 2.03 0.78 0.62|— 1.79|— 1.44 1840 2.23 0.22 |— 3.97 1.51 2.01 2.93 0.73|— 1.97 055 |— 121|— 2.19 0.36 1841 |— 6.97 |— 2.45 |— 3.60 0.34 \— 0.25 1.40 1.59 2.00 |— 0.92 |— 0.81) — 0.79 1.49 1842 |— 3.67 |— 2.25 1.73|— 1.16 |— 0.45 |— 0.40 |— 1.44 1.13 |— 9.62 |— 0.65 1.67 1.69 1843 |— 1.87 2.09 2.701 — 1.12 |— 1.42 0.70 0.93 0.73 )— 2.08)— 1.25 2.87 3.79 1844 |— 0.41 |— 4.25 0.40 |— 063 1.17 0.88 0.29 1.66 0.83 0.94 |— 1.21 | — 4.62 1845 |— 2.84 |— 365 0.37 1.30 0.20 \— 0.42 0.69 0.20 1.19 |— 1.62) — 0.08 0.51 1846 3.46 — 1.48 3.14 1.94 0.80 1.38 1.89 1.33 0.59 1.04 |— 0.18|— 1.62 1847 3.99|— 0.31 0.27 |— 0.90 0.10 058 I — 001|— 0.90 0.53 /— 1.02 1.79| — 2.39 1848 0.66 5.79 1.94 0.34 0.77 0.85 0.12 /— 1.00 1.96 1.48 0.92 | — 0.36 1849 1.53 2.31 3.02 |— 2.69 1850 0.13 3.89 6.20 1.70 |— 1.40 071 0.29 0.20 |— 0.111 — 4.42 | — 6.38 |— 1.49 1851 0.13 1.39 |— 2.60 |— 2.90 2.20 0.11 1.79 1.30 0.29 2.611— 0.71 3.94 1852 4.99 |— 0.08 |— 1.46 |— 0.13 2.34 0.98 0.79|— 1.40 0.83 |— 0.29 0.62 3.24 1853 4.93 | — 4.05 |— 1.43 |— 1.86 1.80 1.28|— 0.28 0.50 |— 0.21 058|— 251 0.81 1854 I— 0.37 1.13|— 0.03 3.00 2.62 |— 0.40 3.39 0.29 | — 3.76 1855 2.22 Mittel |—32 61 | —27.90 — 18.11) — 7.05 2.681 1058| 13.89 11.15 3.57 1— 7.19 | — 22.71 — 31.06 mittlere Veränd. 1.89 1.77 1.79 1.36 1.27 1.09 1,37 1.41 1.05 1.57 2.00 2.18 Max. 4.99 5.79 6.20 3.18 2.34 2.93 3.00 2.90 2.12 3.59 4.91 3.94 Min. |— IT 4.05 |— 3.97 |— 3.39|— 4.09 |— 3.10 1— 4.77 |— 3.64 |— 2.98|— 4421| — 638 5.76 Une. | 1196| 3982| 1017| 657| 6453| 60| 777| 654| 510| son] 1129| 9.70 Nertschinsk 2. 1839] — 1.46 |— 1.64|— 2.75 |— 2.32 |— 0.41|— 0.85 |— 1.62|— 0.46 0.601— 2.55 |— 1.821 — 334 1840 0.69 0.411 — 2.90 1.13 1.59 0.55 1.23 0.49 0.05 0.40 1.73|— 0.99 1841)— 5.511 — 1.34 5.16 0.68|— 0.25 0.06 — 0.11 | — 1.08|— 2.13 | — 0.21 1842 |— 0.46 1.22 0.63 1.38 |— 0.60 — 0.12])— 0.46 |— 0.29 0.56 0.48|— 1.45 1.07 1843 0.28 3.15| 5.28 1.01|— 0.31) — 2.75 0.80 0.10 0.32|)— 0.06 |— 0.30 1.24 1844 237|— 1.14 0.72|— 1.17 0.011|— 057 |— 0.20)— 0.42 1.19 2.02 251 /— 0.64 1845 3.78|— 0.34 0.38 0.70 0.14\— 0.08|— 0.35 |— 0.59 | — 0,55 Phys. Kl. 1866. B 10 Dovs über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Nertschinsk. Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dee. 1847 0.31|— 050|— 2.11|— 133 |— 1.09 0.96| 3.28 0.75 1848 |— 1.11 4.06 1.93 0.63 1.20 0.50 |— 0.37 — 0.66 0.05 0.73 2.47 4.07 1849 5.82 2.52 2.47 0.95 0.18I|— 0.33|— 0.75 0.64/— 0.62 0.06 0.82 |— 1.38 1850 |— 0.88 1.12 0.97 3.45 0.12|— 0.33|— 0.15 0.04|— 0.82|— 1.94|— 3.88 |— 0.08 1851 0.62 0.62 3.16 | — 4.28 0.84 1.20 0.60|— 1.06 |— 0.97 | — 2.72 | _ 4.97 | — 3.68 1852 |— 1.68|— 3.18 3.73 2.15 1.62 0.67 025\— 126 |— 0.72|— 0.34|— 2.68 3.82 1853 |— 1.,88|— 4.38 3.73 3.15 0.32 |— 0.03 1.45 |— 0.16 |— 0.22 |— 0.84|— 038 0.02 1854 |— 0.28 |— 2.88 0.97 1.85 1.08 0.75 |— 0.27|— 054 0.46 271 2.05) 448 1855 5.38 3.67 2.16 2.31 1.81 1.45 |— 0.07 0.53 0.48|— 080 0.33 1.94 1856 1.26 | — 4.59 2,57 0.96 1.11 1.62 1.611 — 0.09 | — 1.89 0.02 1.95 3.15 1857 |— 1.81 0.83 0.92 1.25 1.85 |— 1.27|— 0.72|— 017 0.37 0.34 0 1.30 1858 2.17 3.33 0.73 0.92 0.49 |— 0.58 1.13 1.13 1.07 1.29 1.26 |— 0.96 1859 | 0.87|— 0.79 0.98 2.43 1.08[— 0.49|— 1.24 0.06 0.13] — 0.23 271-1162 1860 |— 2.32) — 1.22 5.17 0.21 1.06 |— 0.72 1.91 0.71 1.90 0.07)— 2.56|— 2.67 1861 |— 6.04 |— 1.75 0.46 2.55 0.24 |— 0.88 0.43 0.69 0.38 0.85 151|— 356 1862 0.30 2.39 0.17|)— 1.36 1.01) 2.04|— 030| 2.52|— 0.68 050|— 0.43 | — 2.84 Mittel | — 23.72 19.42 10.27 — 0.55 6.72| 1233| 1435| 12.26 6.62|— 1.86 | — 13.12 | — 21.72 mittlere Veränd. 2.14 2.12 2.03 1.72 0.98 0.82 0.82 0.61 0.66 0.95 1.87 1.99 Max. 5.82 4.06 5.28 2,55 5.16 2.04 1.91 2.52 1.90 2.71 3.28 4.48 Min. |— 6.04|— 4,59 |— 5.17|— 4,28 |— 1.855 |— 2,755|— 2.11] — 1.33|— 1.89|— 2.72 |— 4.97 |— 3.68 Un.| 1186| 8.65| 1045| 6835| zo] 479| a02| 35| 309] 54| 8235| 8.6 Barnaul >, 1838 |— 4.74 0.17 5.82 2.99 0.54|— 1.05 1.63 |— 0.48 | — 4.02 1.37 2.24 0.71 1839 |— 2.14 1.37 5.12 0.59 2.24 |— 0.45 0.48 |— 2.18) — 022|— 298 | — 3.76 | — 6.69 1840 156|— 1.13 1.17 2.01 2.71 1.00 0.58 1.32|— 142 |— 478 |— 3.71) 134 1841 |— 1.24 2.87 2.92 4.54 0.19|— 1.60|— 0.45 |— 0.37 |— 0.43 0.89|— 2.16 |— 4.04 1842 3.21 3.11 3.46 3.46 0.44 |— 0.94|— 1.40 |— 1.65 072 0.21 0.65 251 1843 3.22 2.93 2.69 2.90 0.72|— 0.01[— 0.16 0.35 1.36) 8.58 0.13 1.77 1844 Sa wall 4.26 0.60 1.51 1.18|— 0.43|— 1.13|— 0.73 0.75 1.00 | — 0.97 1845 3.29|— 2.82 1.13 2.01 0.98 1.40 0.39 0.02 0.04 1.14 |— 0.73) — 3.96 1846 |— 1.67 6.70 3.34 299| 2.83 3.74 1.59 1.61 2.25 |— 2.73 1.32 4.78 1847 4.05 4.27 0.21 1.60 0531— 155|— 1.14/|— 0.69) — 1.68 0.67 2.72|— 3.68 1848 |— 4.93|— 0.35 1.20 1.29 1.36 0.04 0.81 0.57 )— 0.09|— 0.05 1.17 1.19 1849 5.391 — 0.06 4.33 0.87 2.25 0.02) — .076|— 0,02|— 1.19 1.48 )— 0.91 |— 0.45 1850 |— 4.141— 0.38 4.20 1.60 0.82|— 1.19| — 0.27 0.66 0.87 |— 5.25) — 1.45 3.20 1851 0.89 1.03 0.85 4.51 1.96 !— 0.73 0.56 1.12 |— 1.07 0.19|— 2.95| 3.18 1852 1.76|— 3.50 0.66 2.13 124 |— 1.16 1.01|— 0.93 0.85 1.96 |— 1.29 3.79 1853 |— 3.80 |— 4.65 0.35 3.38 127|— 0.13 0.55 0.76 1.61|— 0.19 |— 2.16 1.63 1854 |— 7.58 | — 8.68 0,50 0.82 054|— 047|— 1,34|— 135|— 0.35\— 0.15 |— 3.20 |— 4.45 der Temperatur der Atmosphäre. 0.78 0.53 1.05 0.39 0.96 0.43 1.36 1.00 1.24 0.85 — 117 1.08 1.93 — 0.89 — 0.15 11 0.74 |— 0.15 2.71 5.88 — 1.29 4.21 5.89 |— 1.56 3.77 2.12 — 0.36 |— 7.30 2.40 1.70 1.27 )— 0.79 |— 2.18 1.00 1.47 3.58 5.25 8.83] a a—6e ee LEE SEE EEE Barmnaul. Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1855 |— 0.59| 5338| 120) 3236| 063] osol— ı.u| 1ıs 1856 4.76\— 1.54| 040) 0.,68— 0.91|— 1.22| . 0.89:|— 0.36 1857 330 — 2.08)— 132 |— 3.14 |— 2.21|— 0.22|— 0.43 |— 02ı 1858 3539| 003) 072| 354| 154| 385|— 1.30| 0.03 1859 4439| 2235|. 377|., 4210| 074. 011... 1853| 08 1860 |— 3.42 — 1.66 |— 6.18 |— 0.40) 2.71|— 0.30|— 0.71|— 0.91 1861 |— 2.16 |— 2.63)— 0.74|— 047| 1241| 058|)— 026| 135 1862 |— 5.74| 1.59|— 1.95)— 2.08| 0.60|— 1.64|— 027| 09 Mittel |—16.47 |—13.62|— 4850| 0.48) 834] 1355| 1542| 13.07 mittlere Veränd. 3355| 2553| 2351| 2241| 130) 101l 0s0l 082 Max. 5.396.701 433... 4.101 2831...385.| 1.63] _ 1.61 Min. |— 7,53 — 8.68|— 6.13|)— 454|— 2.35 |— 1.64|— 1.40|— 2.18 Un} 1292| 15.38|—1046| 864| 508| 5.4| 3083| 3.79 Catherinenburg *. 1836 2.47 0.83 4.50 1.32]— 1.72|— 0.69|— 1.87|— 0.23 1837 |— 028|— 043| 1.10|— 2358|—- 022) onl[-— 162| 030 1838.[— 1.63|— 0.83|— 1392| 1.52|)— 0.77/— 049|— 1.92| 0.62 1839| 337) 032|— 200|— 1583| 1353| ocl| 1383| 172 1840 1.27 |— 3.33|— 1.75/— 0.13| 003! 2.06) os| 05 1841 |— 0.88|— 253|— 0.40!— 044|—- 030| 1065| 0838| 18 1842 1.14| 1.99|— 0.60 |— 1.37 |— 2.16|— 0.43| 1.77|— 1,56 1843| 317| 651| ı81l— 157| 043) 116 0.98|— 2.74 1844 1.83|— 0.46| 027|— 2353| 0235| ı19| o2ı1\— 136 1845 138 |— 1.31|— 0.64|— 0.78|— 2.49| 030) 004|— 0.49 1846.|— 0572| 252| -315|— Lıol 11] 149| 093|— 1.13 1847 |— 4,69| 0.16|— 3.60) 0.66)— 058|— 0.62|— 0.11] 1.66 1848 |— 323| 301] 123] 136|— 1.08|— 051| ı127| 007 1849 1.13| 173| 2ı[ 03s9|— 320) 04]| 090|— 063 1850 |— 7.251 067| 03| 09|—- 223|— 047|— 081\— 083 1851 |— 0.04|— 1.63|— 2.01 |— 0.2] 068] 190|— 066| 1.07 1852 |— 0.84|— 155| ı197| ı32| 190|— 150|— 1.77|— 0.65 1853 0.25 2.32|— 0.99 0.11 0.15 |— 1.69 0.63 2.55 1854 |— 423] 0.02|— o.10|— 078| osıl— o21|l 1530| 064 1855 121) 266|— 1465| 263| 247|— 122|- 2833| 083 1556| 410|— 0.91|— 2.13|— 158] 1.41|— 0.46|— 0.72 |— 0,78 1857 1.79|— 391| 086 |— 1.72|— 1.2|—- 1ı65|—- 0241| ı2 1858 1.49|— 1.00)— 0.09 1.89 2.68|— 0.24|— 078|— 2.74 1859 |— 0.12 3.09 0.27 4.54|— 059| 2.21|— 0.22|— 1.60 1860 |— 2.61 |— 1.23|— 2.32|— 023| 0.56|— 0.18|— 0.40|— 0.08 — 7,87 |— 12.79 1.98 294 589 5.88 — 3.76 |— 7.30 9.65| 13.18 0.62 1.03 1.82 |— 2.62 2.37 0.68 — 0.531 — 6.67 — 2.23|— 2.67 — 0.44 137 1.20 0.44 — 0.06 2.13 — 4.08|— 1.28 1.31|— 1.22 — 0236| 2.93 1.37 |— 0.99 0.38|— 3,23 1.03|— 0.52 — 0.23 2.28 3.67 4.18 — 2.74 3.03 — 0.50 2.64 4.91 0.52 |— 2.87 0. 4.32 — 2.19|— 0.52 — 1.65|— 0.02 2.16 4.51 — 156 |— 7.05 12 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Catherinenburg. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. Nov. | Dee. 1861 |— 1.57[— 1.13 1.57 | — 3.28 3.83|— 1.88 0.54 1.73 1.03)— 2.09 |— 2.50 1862 |— 1.67 | — 3.93 |— 0.14 0.94 | — 4.56 |— 2.18 0511— 157|— 0.03 )— 1.99 |— 0.95 1863 3.20 0.51 1.28 2.36 4.18 0.28 151 2.46 0.59 |— 0.18 1.08 — 0.82 — 1.06 Mittel |— 13.03 |— 11.02) — 6.25 1.20 7.69 11.51 13 97 11.43 6.60 0.61 1— 5.94 | — 12.13 mittlere Veränder. 2.12 1.82 1.44 1.43 1.56 1.03 0.96 1.15 1.24 1.47 1.44 2.35 Max. 5.20 6.51 4.30 4.54 4.13 2.21 1.77 2.55 4.37 4.52 3.67 4.91 Min. |— 7.25 |— 3.93 |— 3.60 |— 3.23 |— 4.56 |— 2.18|— 2.33 |— 2.74|— 2.16 |— 3.40 |— 4.031— 7.05 Unt.| 1245| 1044| sol 7| 8600| ass] A| 6520| 653| 792| 770) 11.896 Bogoslo wsk 2%. 1838 1170 0.68 | — 2.09 0.70 253 0.92 1839 4.65 |— 1.62 |— 3.08|— 0.86 3.48 1.71 1.85 1.33 |— 1.09 1.30 |— 0.837 |— 5.78 1840 2.90 |— 2.97 |— 1.68 0.94 0.48 2.06 1.05 0.031— 1.69|— 3.05 |— 3.62 |— 2.78 1841 0.15 | — 2.62 1.27 0.24|— 0,37 1.61 1.20 1.68 | — 0.64 1.40 |— 0.07 2.37 1842 1.85 0.73|— 1.48|— 3.21|— 1.67 |— 024| 2.25) — 0.92|— 1.04 |— 0.20 1.63|— 0.13 1843 5.75 7.88 2.42|— 2.41|— 0.17 1.31 0.15 |— 2.12 2.51 4.65 0.38 212 1844 2.40 |— 1.77 1.47|— 0.86 1.18 2.82 0.55 — 0.371 — 0.29 0.10 |— 442|)— 0.63 1844 1.40 |— 252 |— 0.93|— 0.86) — 4.02 1.31 0.10 0.13 1.21 0.50 2.73|)— 1.08 1845 0.751— 1.22 2.02|— 1.41|— 1.62 0.46 0.45 |— 147|— 054|— 1,55 0.83 3.62 1846 |— 4.00|— 0.77 |— 3.83 | — 0.21 0.18 0.61 0.90 2.48 351 1.70 2.08 1.82 1847 |— 3.70 553 2.22 1.24|— 1.52)— 0.64 0.60 1— 0.07|— 0.54 0.15 2.08|— 2.88 1848 |— 0.69 4.18| 2.92 0.82|— 2.54 0.14 0.60|— 0.87|— 0.83 1.10 3.20 0.65 1849 | — 5.87 2.11|— 0.46 0.89|— 2.27|— 1.071|— 0.45 | — 0.07/— 0.15 |— 2.76 )— 1.68 212 1851 050/|— 122|— 1.10 0.86 1.17 1.71|— 0.65 0.13| 3.63 |— 0.56 4.71 2.61 1852 0.23 | — 0.40 1.63|— 0.32 1.79|— 1.91 )— 1.69|— 0.19 116 |— 1.68|— 3.05 0.42 1853 |— 351 3.231— 0.841— 0.13|— 0.93|— 1.72 0.97 2.141 — 0.86 0.95 1.23 1.47 1854 |— 5.36 0.43 0.91 0.02 0.721— 0.72 0.77 0.29 2.34 3.75 0.33 5.87 1855 0.44 |— 1.32)— 3.14 3.12 2.87 |— 0.07 |— 2.78 1.09|— 051 2.50 0.48 | — 7.98 1856 2.59|— 237|— 1.541— 1.43|— 0.33 |— 0.02 0.07)— 0.96 |— 0.56 )— 3.05 0.63 2.52 1857 3.19 |— 2.67 0.06|— 2.53|— 2.03)— 1.98)— 0.93)— 0.06 — 1.66 |— 3.55 |— 1.57 |— 0.98 1858 229 |— 2.27 1.16 2.37 3.27 |— 0.12|— 0,33 |— 2.36 |— 1.96 0.05 |— 1.37|— 0.78 1859 |— 2.61 5.43 126) 83.97 0.27 138|)— 0.93|— 1.66 — 1.26 1.15 3.03| 6.62 1860 |— 2.71)— 057|— 2.74 0.67)— 0.23|— 052|— 153|— 0.26 0.84 205|— 0.67|— 5.78 1861 |— 0.811 — 0.47 2.56 | — 3.23 8.77 |— 2.12|— 0.23 1.64 1.04 |— 2.15 |— 6.67|— 2.98 der Temperatur der Atmosphäre. 13 Bogoslowsk. | Jan. | Febr. | März | Aprüt | Mai | Juni | ui | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. — 016|— 2.45 |— 107 |— 1.48 — 026|— 115/— 0,87 — 3.53 | — 3.72 0.37|— 1.86 2.17.|—1.42| — 0,53 1.64 Ener 4.29|— 0.17 0.47 Uriel — 0.64 1.66 1862 1863 Mittel [—15.31|—13.35| — 8.02 |— 0.32 5.94 10.96 14.00 10.97 5.83 1— 0.90 |— 8.30 | — 14.77 "mittlere Veränder. 2.67 2.36 1.72 139 1.70 1.25 0.91 1.02 1.24 1.70 1.99 2.65 Max. 5.75 7.83 2.92 397 3.77 2.82 2.25 2.43 3.63 465 4.71 6.62 Min. |_ 5.87 |— 4.47|— 3.83|— 3.23 |— 4.02|— 3.72|— 2.78|— 2.36|— 2.09 '— 355 |— 667|— 7.98 TJA, Un. | 1162] 1230| 675] 720| 70| 6542| 5053| 4790| 6572| 820| 1138| 14.60 Slatoust °%. 1818 0.98|— 4.39 3.54 1.52 |— 0.09 2.071— 2.07 2.39 050 |— 2.73|— 1.27| 2.04 1819 1.97 |— 2.96 1.14 1.20 0.82 1.46 1.60 0.15 2.27 3.07)— 1.34 |— 3.61 1837 0.60I)— 2.80 1.29|— 2.06 0.68 0.47 |— 1:98|— 023 |— 0.84|— 1.47|— 031)— 0.95 1838 |— 4125| — 0.55 |— 1.76 0.29|— 157|— 0,53 | — 1.23 0.27 |— 1.59 0.33 2.44 0.40 1839 3.95 1.95 |— 226|— 1,51 0.43 0,22 0.22 1.17 |— 0.64|— 0.62)— 0.31|— 4.95 1840 1.70 |) — 4.50 |— 1.76 1.24 |— 1.17 2.07 |— 0.08/— 0.08|— 159|— 1.47|— 0.81)— 0.80 1841 025I1— 0.60|— 1.36 |— 0.71/— 0.47|— 0.03 0.12 1.42|— 1.89 1.88|— 0.11|— 3.75 1842 1.35 300|— 056) — 1.06)— 232 |— 1.18 0.42 |— 1.28 |— 2.32 |— 0.27 1.39 1.30 1843 2.15 6:60 2.09|— 0.91 |— 0.07 1.67 0.27 |— 2.83 1.11 3.13|— 0.76 2.25 1844 215|— 0.20 0.26 | — 2.46 0.03 1.67 |— 0.03|— 1.88 |— 1.04|— 047 |— 3.76 |— 260 1845 1.95 |— 1.855 |— 0.561 — 0.36 |— 2.47 |— 0.43|— 0.68|— 0.53 0.111— 1.02 0.64|— 2.25 1846 |— 1.05 3.50 1.89|— 1.71|— 0.77 0.42 0.121— 2.13 0.06 |— 2.07|— 0.26 2.80 1847 |— 2.60 1.10 |)— 3.16 0.89|— 0.82|— 0.83 072 1.32 201 1.23 214|— 2.20 1848 |— 4.95 1.60 0.09 1.99|— 0.52 !— 0.18 1.72 |— 0.23|— 0.39|— 0.82|— 216) — 360 1849 1.56 0.60 1.74|— 0.58|— 2.94 0.25 13710132003 2.18 0.81|— 1.98 1850 |— 8.32 1.12 0.96|— 0.011|— 1.52 |— 0.40|— 0.07 |— 0.92 |— 1.05 |— 3.39 0.79 1.74 1851 |— 037 |— 1.10 |— 2.97 |— 1.43 0.20 202 /— 0.90|— 0.14 2.93 0.46) 4.09 4.70 1852 |— 0.30|— 1.31 1.91 1.50 1.37 |— 1.23 |— 2.20 |— 0.60 0.67|— 0.99|— 2.46 3.35 1853 1.54 1.15 0.28)— 0.83 0.37|— 2.01 0.04 2.08|— 1.16 MB 130 1854 |— 431 0.70 0.48 0.47 2.12 1.44 1.69 1.63 2.89 3.95 2.14 5.80 1855 0.59 3.90 0.28 3.22 3.67 |— 1.21|— 084 2193 10:36 1.73 1.19| 5.80 1856 3.34 0.85 |— 0.52|— 1.23 0.97 |— 0.71)— 0.56) — 1.02 0.84 |— 2.47 0.34 495 1857 2.04 |— 3.05 228/1— 0.93|— 0.63|— 1.61) — 0.56 1.08 1— 1.46)— 0.66 — 156 | 1.25 1858 1.84 |— 0.05|— 0.62 7 1.77! — 0.811— 0.16 |— 2.62 |— 0.86 0.631— 1.06 0.55 1859 0.24 2.25|— 0.12 8.27 |— 053 1.69 0541— 132 0.34 2.03 1.94 335 1860 |— 1.96 |— 0.85 |— 5.12 0.27 1.07 |— 0.31 0.44 0.38 1.64 1.03|— 1.96 | — 8.55 1861 |— 4.36 |— 0.75 128|— 2.43 2.87|— 2.2 0.84 1.38 0.94|— 1.57 0.84 |— 0.65 1862 |— 0.76 I|— 3.85 1.28 0.47 |— 2.93 |— 1.01 0.24 |— 102 054|— 1.47|— 0.76 — 3.15 1863 5.04 0.95 |— 0.12 0.17 257|— 0.71 0.94 1.38 0.74|— 0.07 1.44 Mittel |— 13.46 | — 11.70 |— 7.34 0.58 7.34 11.25 13.33 11.03 6.33 0.62) — 5.81) — 11.80 mittlere Veränder. 2.29 2.02 1.44 1.26 1.30 1.06 0.78 1.17 1.22 1.48 1.39 2.88 Max. 5.04 6.60 354 3.27 3.67 2.07 1.72 239 2.89 3.53 4.09 5.80 Min. |— 8.32) — 4.50) — 5.12 |— 2.46|— 2.93|— 2.21|— 2.20)— 2.83 |— 232|— 339 |— 3.76)— 8.55 Um.| 1336) ı1ı0| 866| 5673| 660| Aa2s| 392| 522] 5621| 62] 7s5| 1435 14 Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Archangel ?”. | Jan. | Febr. |März | Apriü | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1814 | — 8.79 1.59|— 0.36 I|— 2.11 |— 3.05 0.35 |— 1.73|— 0.02|— 0.95 | — 2.58 0.92 |— 1.48 1815 1.42 0.78 2.38|— 0.87 | 3.05 |— 12.75 |= 0.67 0.72 1.15 0.45 0.655 |— 0.26 1816 4.33 4.98 | — 1.62 2. Kara eya A) 0.22 0.35 0.42 1.65 0.54 1817 4.00 2.89|— 1.76 0.79 2.01 |— 2.48|— 1.63 0.42 |— 2.92 | — 1.38 2.88 |- 10.26 1818 2.37 4.08 4.94 |— 0.01 | — 1.02 0.26 |— 0.03 — 2.05 |— 0.48 0.48 0.05 3.71 1819 4.24 2.34 0.28 |— 3.44)— 2.79 2.02|— 050|/— 0.55 118 0.25 4.28 6.82 1820 |— 6.40 1.61 3.64 1.93 1.15 0.82|— 0.60 |— 0.75 0.55 0.92 1.79 0.72 1821 |— 0.19 1.96 0.54 2.09 1.21) — 83.35 257|— 122|— 1.45 8.15 0.92 0.64 1522 1.55 7.66 5.98 1.53 |— 0.39 0.08 |— 1.30 |— 0.32 0.25 1.35 0.45 4.18 1823 |— 1.84 0.62 5.04 0.89 2.11 4.82 0.93 |— 1.02 1.22 0.48 6.71 0.49 1824 |— 2.95 1.66 3.31/— 0.84 |— 1.29)— 2.05 |— 1.66 |— 2.12 2.22 |— 0.32 1.52 0.18 1825 4.72 2.99 1.40 1.59 | — 8.65 1.85 |— 1.73 0.681— 1.25 1.38 2.52 1.34 1826 |— 0.79 0.24 3.58 3.73 2.71 2.22 3.08 1.08 1.05 1.15 3.22 3.74 1827 2.07 0.81 2.71 3.95 1.48 | — 0.74 0.33 0.18 0.72 | — 2.88 1.52 5.32 1828 |— 7.60 5212.12 0.86 2,81 2.02 |— 1.13 0.621— 2.15 040 0.19 2.89 1829 |— 4.04 0.441|— 3.52|— 3.17 1.61 1 — 1.65 0.40 |— 1.12 0.55 0.85 0.81 2.19 1830 2.04 1.02 1.181— 0.67 |— 2.45 0.82 0.43 0.35)— 1.081— 0.25 3.42 2.04 1831 |— 353 3.66 | — 1.92 0.63 1.31 0.05 0.10|— 0.65 |— 0.05 0.35 2.25 0.26 1841 I— 2.75 0.13 0.62 1.49 1.30 0.96 )— 0.22 1.43 |— 0.90)— 0.10 0.61 1.73 1842 3.73 3.69 1.3.70 | 3.69|— 0.14 |— 1.74 1.54 0.83|— 2.02|— 235 0.58 1.37 1843 7.41 4.24|— 2.34 |— 5.31|— 2.85 |— 0.74 |— 0.33 |— 1.10 0.54 0.67 0.01 3.07 1844 0.18) — 7.09|— 051 1.37 3.49 0.44 1— 0.02 2.39 0.69 0.22 all 2.74 1845 495 4.32 |— 4.63 |— 3.92 | — 3.24|—= 1.28 |— 1.34 0.10 1.54 |— 1.63| 4.39 1.46 1846 0.99 2.93 2.93 1331046 | —=a.73 2.33 0.94 |— 1.25 |— 1.61 1.39 2.21 „1847 0.71 3.13)— 2.53)— 252 |— 2.19 0.15 0.43| 2.89) 4.40 0.28 2.65 3.35 1848 |— 1.76 5.36 1.79 2.12 0.19 |— 051)— 0.05 0.11 0.61 |— 0.79 0.20 0.74 1849 |— 5.27 3.56 | — 0.08 0.39)— 1.08|— 0.74 1.80 0.25|— 0.15 |— 0.30 2.26 2.42 1850 |— 4.09 0.88 |— 3.36 1.62 0.52 |— 0.60 1.17 1.41|— 1.09|— 0.84 0.20 0.51 1851 3.10 1.79) — 2.26 1.34 |— 0.08 1.21 2.64 |— 0.13 2.52 0.51 1.38 2.22 1852 |— 2.66 0.37 1.26 |— 2.40 2.30 0.25 |— 2.86 |— 0.62 0.36 |— 2.73 |— 3.83 0.10 1853 4.38 1.44|— 4.25 0.78 0.21 0.63 1.68 0.35 1— 0.57 0.46 3.35 1.43 1854 |— 1.52 0.10 0.97)— 1.36 2.21 1.08 0.01 0.04 |— 1.07 2.19 1.73 3.95 1855 0.35 353|— 2.70 2.81 2.89 0.83|— 1.88|— 1.33 |— 1.78|)— 0.13 2.11 5.16 1556 |— 060 1.50|— 4.88 |— 2.42|— 0.29 0.16\)— 0.42 |— 2.20|— 1.12 |— 1.8 4.07 1857 0.63 1858 2.88 2.00 125 1.14| 5.48 2.10 2.72 0.11|1— 0.13|— 2.07 2.55 051 1859 3.48 5.65 0.51 1.18 210j— 1.31|— 0.05|— 1.10 |= 1.14 |— 1.07 2.01 2.78 1860 |— 0.57 |— 0.74 0.74 1.56 0.22 1.69 — 056 0.65 |— 1.18 0.43 2.37 Mittel |— 10.85 | — 10.40 |— 5.60 |— 0.80 4.23 9.74| 12.66] 11.39 7.01 1.29 4.06 7.81 mittlere Ver. 37. 2.98 2.59 2.35 1.88 1.80 1.26 1.14 0.87 1.15 1.26 2.09 229 Max. 7.41 766 5.98 3.93 5.48 4.82 3.03 2.89 4.40 3.15 4.39 4.18 Min. |— 8.79|— 7.09|— 4.63|— 5.31 |— 3.65 |— 3.35 |— 2.86 |— 2.20 |— 2.92 |— 2.88 5.83 |— 10.26 Un | 1620| 1875| 1061| 921] 913] 817] 5689| 5090| 7832| 603] 1021] 1444 1753 1754 1755 1756 1757 1758 1759 1760 1761 1772 1773 1774 1775 1776 1777 1778 1806 1807 1808 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1520 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 1829 1330 1831 1832 1833 1834 der Temperatur der Atmosphäre. Petersburg “. 15 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Ote. | Nov. | Dee. 0.87 0.87 073 317 2.63 — 5.33 3.57 ur8.78 10.23 72:13 en A73 26343 033 — 6.43 0.87 1 2.67 — 0.53 417 — 6.93 1.27 1.07 0.37 — 483 9.23 038 2.87 5.37 3.27 4.97 — 5.83 2.07 2.93 — 229 2.89 3.93 ei 2.62 —.178 — 200 — 0.86 — 2.30 1.88 1.13 —-3.,40 1.19 1.99 3.29 5.21 2.61 1.99 1.91 0.81 0.11 3.59 0.39 1.91 1.31 4.31 2.19 3.71 1.99 4.31 1.09 4.49 1.99 2.09 0.21 0.41 2.49 0.69 4.79 3.31 2.51 0.81 2.19 0.09 9.23 2.74 1.38 1.57 1.17 0.81 3.36 4.20 1.00 2.39 3.62 1.86 0.17 2.47 2.03 0.23 0.57 1.17 0.13 0.57 2.53 2.37 2.33 0.07 0.07 2.17 0.67 1.93 0.03 0.93 0.47 3.73 — 5.08 4.03 2.37 0.73 1.57 0.23 0.47 0.53 0.77 1.47 0.13 1.97 1.13 4.75 3.41 1.71 0.69 2.72 2.08 1.43 3.49 0.55 2.56 0.75 1,82 0.82 0.83 2.13 0.43 1.13 2.93 — 057 — 0.47 — 0.37 0.23 5.43 3.03 0.83 — 1.57 — 2.07 — 2.47 1,73 —0.27 — 1.17 22:67 2.77 123.67 — 1.37 — 0.47 1.93 —.0.27 0.43 1.33 0.03 — 1.87 — 1.27 1.73 0.53 3.13 — 0.82 0.88 — 0.40 1.45 4,30 0.10 — 1.97 0.36 0.67 — 0.35 — 0.04 — 0.36 1.21 1.21 2.01 — 0.39 1.41 — 0.59 — 2.29 — 0.39 1.01 — 0.49 121 5.71 — 0.79 0.41 1.01 — 0.09 1.11 — 2.09 — 1.29 — 1.09 — 3.59 — 0.39 — 1.49 — 0.39 — 219 — 0.39 — 0.99 2.31 — 1.19 — 0.69 1.11 1.11 0.16 — 0.7 — 0.13 — 1.90 3.18 2.02 1.21 — 0.10 — 204 — 0,59 — 0,54 — 0,61 — 0,14 0.39 1.71 2.51 1.31 3.61 0.19 0,91 0.29 2.11 1.69 1.11 2.31 0.89 0.81 0,31 1.41 1.39 0.59 0.41 0.11 2.89 1.01 0.79 1.19 0.41 1.29 0.31 0.49 1.19 2.11 0.21 2.79 1.82 1.11 2.25 0,14 2.14 1.40 1.08 0.11 0.14 1.21 0.91 1.21 1.40 0.33 0.03 1.93 1.03 4.28 0.13 0.07 0.87 2.13 1.33 0.83 2.13 2.33 2.43 1.57 1.47 1.77 0.97 0,17 0.87 2.07 1.17 0.33 2.23 253 2.37 1.23 1.33 2.33 0.83 0.27 1.67 0.35 0.49 2.15 2.31 2.49 0.73 1.60 2.02 0.46 1.16 2.74 0.27 0.19 0,17 1,23 0.93 2.13 1.97 0.83 2.47 0.53 2.07 1.67 0,57 0.33 2.37 0.67 2.43 1.73 1.97 1.17 0.53 0.03 0,93 1.23 2.77 0.13 0.67 0.57 1.13 1.07 1.73 1.77 0.23 2.03 0,29 0.48 1.81 0.63 1.97 0.23 0.74 0.75 1.10 0.56 1.31 2.41 1.72 1.01 0.99 0.31 021 1.91 1.49 0.19 031 1.91 1.11 0.61 1.49 2.41 0.59 259 0.09 2.11 0.69 1.11 0.31 1.39 2.49 2.59 2.31 0.49 0.19 1.21 2.19 0.81 2.51 1.01 1.29 0.15 0.23 1.82 1.13 0.05 0.53 0.77 1.01 0.74 1.71 1,41 0.54 0.63 2.07 0.97 2.17 0.57 3.63 1.63 083 1.63 1.83 1.17 0.47 1.53 3.27 0.53 1.53 3.33 063 0.83 0.87 0.73 1.13 3.75 0,17 1.83 1.83 0.17 1.23 2.53 0.57 1.47 1.07 1.97 0,78 1.87 0.38 0,87 2.29 0,50 0.35 104 0.55 011 0,53 0.93 0.10 1.54 0.84 2.54 0.16 1.64 0.24 1.36 1.24 0.64 4.34 0,26 71.96 1.26 1.66 0.64 1.86 0.56 1.54 026 4.16 2.86 1.04 2.86 2.44 1.94 1.34 0.66 1.46 0.16 2.46 0.44 1.84 1.52 1.30 1.19 3.05 2.90 0.84 0.43 1.27 1.50 0.86 2.03 2,73 0.16 — 446 1.44 1.06 2.26 3.16 1.36 5.66 1.26 4.46 3.14 2.04 2.16 0.44 1.84 2.31 0.04 3.14 2.34 466 1.74 1.14 2.14 6.16 1.26 1.44 0.06 0.94 8.86 2.94 8.26 336 3.64 3.54 3.14 2.74 0.32 4.96 2.11 2.81 1.47 0.98 0.12 0.67 0.95 0.69 16 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Petersburg. | Jan. | Febr. März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1835 307| 3.60 2241— 047|- no6l os6l— osıl- 2565| 0327| 0oss|— 245 |— 4.08 1836 0090| 180) A76| 306|— 1.47)— 1.39 |— 2.15|— 1.64|— 1.04| 2.10|— 0.03) 0.96 1837 037| 3.13|— 0.61|— 0.04| 051|— 1.09|— 256| 0.34|— 059|— 1338| 233|— 0.85 1838 I— 1.64 |— 538|— 235 |— 0.13|— 0.83 |— 1.94 |— 0.69|— 0.81 2.06 — 0.90) 008| 2.33 1839 1.94 |— 0.91 |— a24|—- 322| 376|— 0488| 118) °0.5| 060) -0.04/— 1.26 |— 6.07 1840 1.74|— 116|— 174|— 089|— 1.26 |— 0.42|— 0.86 |— 0.79| 025|— 1.22|— 2.08|— 4.97 1841 I— 005|—- 1500| 09) ı19| ı83| 203|— 0.79| 052/— 046| 1066| o8| 43 1842 |—- 0358| 4a4a2| 099|— 198] 1.,63)— 0756| — 065| 0.85|— 1.16)— 1.23|— 0386| 3.91 1843 6355| 45| 030|— 173|— 273) 042|— 0590| 138|— 054) 021|— 056| 3.15 1844 083 |— 553 |— 096 |— 0.08! 197)— ı30|— 1ı22| 048| 03| 024|— 2.76|— 1,53 1845 5.17! — 4.26\— 460 |— 2.781— 236 |— 158/— 0.10| 0.10|— 0.08|— 0.84) 236| 1.85 1846 |— 028|— 3413| 3422| 028|— 1.49|— 2.11 0833| 266|— 0353| 24| 021|— 137 1847 2.64|— 2:40 |— 0.76)— 281|— 147| 0.67|— 1.75 1850| 2141| 003| 300) 221 ısas I—- 2562| 3585| 396| 3102| 031|— 056|— 1.67)— 1.29|— 0.20|— 0.21 086 |— 0.14 1849 |— 2.38 1.07 !— 058|— 090 |— 0.53 |— 250 |— 0.36|— 0.11|— 0.42|— 026| 1.83|— 1.08 1850 |— 450| 112 — 218| 022 1858| 00o8s| 013) 111|— 093|— 0.72| 0.03] 350 1851 248I— 218!— 1355| 212|— 050|— 051| 083|— 060| 183| 1.07) 353| 3.26 1852 1.48 — 117 1.13|— 353 |— 0.36 1.17|— 188I— 0.15| 057/— 246 |— 344| 217 1853 4.ll 24|— 2.73|— 1.00— 0.02| 04) 028|—- o9#|— 0383| ı28| 1.19 1.03 1854 |— 1.43 0.34 0.01 1— 0.15| 2.99 1.25 1.41 1.78|— 068| 251 023| 3.06 1855 1.12 — 543|— 104| 06| 130| 08 1.23\— 1.08|— 0.68) 150|— 1.29|— 1.96 1856 254|— 133|— 5.03 |— 0.67 |— 156|— 0.54 |— 0.12!— 2.78 |— 1.32 |— 057 |— 446 058 1827 0585| 3211 323|— 031 |— 1.40|— 128)— 150| 0o3s8|— 152| 139) 084] 4.07 1858 3277| 09 0»|- 0353| 18|— 01 1.81 116) 064| 158|— 2.11 1.88 1859 5.34 || 243.56.| 200.74.| 21.16 1:65), 11:75 |—11.01 2073 | 20.31 —0:63.| 0100|, Bass 1860 2.37|— 1.64|— 048| 1.76|— 027 1.12| 0593| o3| 09| 0.09|— 051|— 3.67 1861 |— 6.11) 2.31 3.60 — 1.92|— 0856| 030| 278) 0.15|— 064| 0.77/— 095| 1.40 1862 |— 6.03 — 4.96 — 157| 017)— 0.73|— 1.44|— 1.90 [— 2.42|— 0.96) 0.10|— 2.13|— 1.34 1863 5.25 3.52 2.24 1.24 0.24 1— 0.64 |— „Fus63 119,625) 73521 17224] 71.241 10,24 ]>10.64] = 72.02] = 0.37 2.75 1.71 2.98 Mittel |— 7.87 |— 651|— 3.67 1.57 7.09| 11.89| 14.07| 1283| 859| 353|— 1.34|— 6.24 mittlere Veränder. 2841| 2.44 1.75 111 1a8j| LE] 52050 E27 1.02 1183| 163] 251 Max. 6355| 5233| A76| 5643| 6571| 361 a23| 2707| 2755| 327| 4354| 496 Min. |— 923 |— 5.53|)— 5.03 |— 3.67 |— 359|— 2.89|— 2.74|— 2.78 |— 259|— 3.73|— 7.96 |— 8.86 BR 5 33 na One a re Ge N een FE a FR I ER re Fr TEE ra N ae Une. | 1558| 1076| 979] 910] 9530| 650| 697| 5655| 5334| 7.00| 1230| 13.82 Mitau 3%, 1803 rg] "olss]— 0.51] | "eaa Te 1324| 5.601 3322| ı19| 270|— 021|— 035|— 0.21|— 011) 269| 0.19] 09| 2.87 1825 3777| 052|—- 0.65|— 033)— 0.44|— 020|— 1.00|— 038'— 020| 0530| 2.9] 0.32 1826 |— 2.72 1.75 1.08 0.10 1.16 1.07 255 1.08|— 027 0.81 1.12 2.15 1827 1.39|— 1.61 1.42 2.89 1.56 2.11|— 0.44|— 0.59 034 |— 029|— 1.71 2.23 Mitau. Febr. | März | April | der Temperatur der Atmosphäre. 17 Mai | Juni | Juli | Ang. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1828 |— 1.56 |— 1.99|— 0.33 0.36 0.36 0.29 1.77 0.27 0.60 1— 0.50) 0.14|— 2.09 1829 |— 4.13 |— 3.70 |— 3.03 |— 1.90 )— 0.40 0.09 1.10 0.27 1241|— 1.76 |— 1.93|— 4 72 1830 |— 4.43|— 2.28 1.46 059)— 1.53 0.03 0.50 0.22 0.54 0.07 1.25|— 033 1831 |— 2.03 1.04 |— 1.27 2.12|— 0.22 0.88 0.63 0.95 1.57 0.99 | — 0.29 0.30 1832 1.10 1.03)— 028|— 0.93|— 1.49 0.63 2.25 0.41 1.01 1.03 |— 1.62|— 1.36 1833 2.06 3.16 0.611— 0.13 1.28 0.89 0.96 2.45 0.57 0.54 1.92 1.33 1834 1.20 1.84 1.33 1.16 1.59 0.01 2.19 3.66 0.77 056 1.06 225 1835 3.94 3.67 1.97 |— 0.16 )— 0.99 1.12 0.50 1.96 0.07 )— 051 |— 3.40|— 3.27 1836 0.07 2.46 4.53 2.43|— 1.97 0.25 1.40 2.10 0.98 1.55 |— 1.52 0.03 1837 0.40 2.15 |— 0.28 1.15 1.21 1.04 1.33 0.73 0.101— 0.56 2.28|— 2.22 1838 |— 6.68|— 2.98|— 1.43|— 0.91 |— 0,53 0.28 0.01 1.26 152|— 1.60|— 0.10 1.10 1839 0.59 |— 0.11 )— 3.41 | — 3.98 3.12 0.04 1.02 0.54 1.06 0.34 |— 0.86 | — 5.05 1840 1.31 |=-20005.10.67.|=V0:50)[2-22512 0.51 1.41 0.98 035 |— 1.73 0.06|— 3.56 1841 |— 0.87 |— 5.39 0.74 0.96 1.58 0.60 1.06 0.80 0.09 0.68 0.18 3.02 1842 |— 3.20 2.25 1.44 |— 2.19 1.03 1.02 1.54 0.57 0.64|— 1.93 |— 2.21 3.88 1843 3.85 3.85 0.15 |— 0.21|— 3.05 0.28 0.76 1.03 0.66 | — 0.94 0.55 3.62 1844 0.53|1— 2.93 |— 0.85 0.04 1.20 2.23 2.26 0.88 0.13 0.32 |— 183 | — 2.67 1845 2.77 |— 6.06 |— 4.81|— 0.74|— 1.19 0.25 084 0.06 0.77|— 1.01 1.90 0.79 1846 0.21|— 1.10 3.26 0.72|— 1.98 2.08 0.93 3.04 0.09 1.99 0.14 |— 2.16 1847 |— 0.62|— 151|— 0,33 |— 1.92 |— 0.83 0.09 1.30 1.51 0.52|— 1.18 1.97 |— 1.06 1848 |— 5.91 2.89 3.28 2.91 0.10 058 0.47 1.05 0.71|— 0.02 0.33 1.47 1849 |— 0.76 1.94 |— 1.03|— 0.81 1.06 1.58 0.78 1.97 0.881 — 0.36 0.89|— 2.63 1850 |— 5.46 1.15 |— 1.82 0.12 2.39 1.03 0.95 1.18 0.62|— 1.05 |— 0.18 2.37 1851 1.05 0.26 |— 1.14 2:07 01.77 0.84 0.57 0.52 0.97 1.41 2.47 2.84 1852 1.99|— 023 |— 0.11|— 3.20|— 0.45 0.98 0.14 0.71 0.19|— 2.70 |— 1.19 1.83 1853 254|— 0.39 |— 3.08|— 2.04 |— 0.50 0.67 0.31 1.02 0.02 0.98 I|— 0,55|— 0.96 1854 |— 2.21|— 0.14 0.44 |— 0.35 2.25 0.52 1.14 0.93 0.53|— 1.30 0.15 1.21 1855 |— 1.75 1— 5.84 I|— 0.27|— 0.68|— 0.18 0.90 2197 0.24 0.99 1.48 |— 0.44 |— 5.54 1856 2.49|— 0.03|— 2.25 0.49 0.13 0.40 1.21 2.44 0.49|— 0.21 |— 3.27 1.00 1857 0.33 0.65 1.75 0.03 |— 0.45 0.93 0.31 0.35 0.13 1.34 1.03 3.51 1858 0.92 |— 0.69|— 0.14|— 0.20 0.58 0.80 1.94 2.05 1.16 1.10 — 3.20|— 0.25 1859 4.15! 296! 1.68 0.48 0.81 0.92 0.21 0.97 |— 0.07|— 0.54 1.86 |— 1.98 Mittel |— 4.27 |— 3.35 |— 1.05 3.74 8.92| 1270| 1401| 13.44 9.82 5.62 0.79) — 1.85 mittlere Veränder. 2.35 2.04 1.51 1.15 1.19 0.74 1.04 1.08 0.64 0.99 1.31 2.15 Max. 5.60 3.85 4.53 291 3.12 2.11 2.55 3.66 2.69 2.22 2.47 3.83 Min. |— 6.68|— 6.06 |— 4.81 |— 3.98 —z970|- 340-0564 Un.| 1228| asıl 934] Phys. Kl. 1866. 6.89 | = 308 2231— 2.26 — 2.44|— 1.57 6.17] 4.34 | 4.81 | 6.10| 4.26 4.92 | 5.87 | 9.42 18 Dove über die mittlere und absolute Veränderlchkeit Wilna ’?”, | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Ang. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1816 2.12 |— 3.80 |— 0.08|— 0.27 |— 0.77 0.07 |)— 0.31|— 1.37 1817 4.06 3.62 1.43 | — 2.52 0.121— 1.42 |— 0.05 0.89 1818 2.15 240 |— 2.00 )— 0.63 |— 1.45 |— 1.54 0.59)— 1.52 1819 381 4.25 1.07 0.07 | — 0.24 0.82 0.40 0.47 1820 |— 3.34 |— 1.1 0.54 1.52 1.83 |— 0.77|— 1.81 0.63 1821 0.85|— 0.68|— 134 2.33 1.47 |— 2.49 |— 1.83 |— 1.46 1822 3.47 3.81 3.70 2.44 0.61 |— 2.18 1.55 |— 0.72 1823 |— 6.27 |— 1.75 1.60 |— 1.35 )— 0.65 1.09 0.30 093 1824 4.61 2.24 2.19 0.48 |— 1.32 |— 1.49|— 0.87 0.03 1825 3.88 0.17 /— 199 |— 0.63 |— 0.24|— 0.02) — 1.05 )— 0.19 1829 |— 3.57 |— 3.03|— 2.84|— 1.16 |— 0.30 0.35 2.36 0.81 1830 |— 3.14 |— 2.39 0.80 0.90 |— 0.35 0.71 0.42 1.95 1832 0.87 0.31|— 0.70|— 0.716 |— 0,59|— 0.13|— 2.45 |)— 0.07 1833 1.37 343 1.03 | — 0.07 1.63 2.23 1.21 |— 2.29 1834 231 0.40 0.70 0291| 2.26 029| 2.9 3.36 1835 3.56 3.61 1.93 | — 0.66 | — 0.04 2.24 1.60|— 17 1836 |— 0.86 2.42 4.87 2.91 |— 1.89 0.59)— 1.13 | — 2.30 1837 0.56 0.46 | — 0.42 0.39 0.33 |— 1.32 |— 1.96 | — 054 1838 | — 6.85 | — 3.09|— 1.63|1— 1.37 0.43|— 021 |— 0.67) — 1.80 1844 |— 0.41|— 127|— 155 |— 1.73 0.89|— 2.15 |— 3.24 |— ı81 1845 2.09|— 7.47 | — 5.65 |— 153 |— 031 0.88 2.56 |— 051 1846 0.09|— 1.37 255 0.77|— 211|— 087 1.96 3.69 1847 |— 1.21 |— 0.77 |— 0.755 |— 1.43|— 0.11 1.13 |— 0.74 1.59 1848 |— 6.11 2.33 2.65 8.47 |— 031 1.93 0.06 |— 031 1850 |— 5.63|— 0.24 |— 2.45 | — 1.00 2.25 1.58 0.85 1.66 1851 |— 0.28|— 1.35 |— 2.09 1.52 |— 151|— 0.49)— 0.68 0.06 — 028|— 1.75 |— 0.63 | — 0.34 — 1.38 2.83 0.03\— 2.55 —.0.87|— 0.44|— 0.19 | — 0.24 1.12 088|— 1.91|)— 467 — 0.02 1.28 0.131— 3.67 0.40 1.27 2.14 3.77 — 0.64 1.37 0.89 0.64 — 0.23 2.16 1.47 3.52 2.49 0.68 1.21 4.03 ze 076 2.68 2.05 2.46 |— 152 |— 3.15 | — 5.95 0.04 0.19 1.39 1.87 — 180 |_— 125 |— 245|— 1.49 1.05 |— 0.29 033 2.34 1.46 0.35 0.18 2.39 0.59 059 |— 3.58 |— 330 —10.27 3.00 |— 219 1.14 — 118 |— 086 1.67)— 2.58 1.35 |— 154 |— 0.83 0.09 — 066 |— 0.64 |— 2.07 | — 3.44 — 0.06 |— 1.04 1.43 1.36 — 0.06 2.06 I|— 0.17 |— 2.94 0.14 |— 2.04 053|— 1.64 — 0.26 1.76 1.03) — 1.56 — 1.14|- 0.76|— 025 2.44 0.86 1.70 2.68 2.33 1852 1.38|— 1.16 | — 1.60 |— 1.99|— 0.02 1.47 0.03 0.78|— 1.77 |—3.07 |— 0,37 2.37 Mittel |— 4.79 '— 3.23|— 0.35 5.03 9,81 13.27 14.44 14.01 10.36 9.74 1.39 2.56 mittlere Veränd. 2.76 2.00 1.86 1.26 0.89 1.13 1.25 1.24 0.88 1.34 1.32 2.36 Max. 4.61 4.25 4.87 3.47 2.26 2.24 2.91 3.69 2.49 3.00 2.68 4.03 Min. |— 6.855 — 7.471— 5.65 — 2.52 1— 2.111— 2.49|— 3.24|— 230) — 1.80 ler 3.07 |— 358|— 5.95 Un. | 1146| 1172| 1052| 5909| as| ars| 6156| 5990| A20| 6.07| 626] 9.98 Kiew 33%, 1812 | 026|— 0.11|— 1.43|— 031| 090| 19] 1.32]— 0530| 252] 0.48|— 4.00 1813 |— 2.47) 1.86|— 0.07| 1.94] 0.399|— 0.66) 0.02) 0.01] 090) 0.05| 40.8] 1.33 1814 329.— 2900| 0.73) 154|— 1.01) 020) 232| 132)— 023| 1.05|— 1.16) 3.87 1815 |— 3.47) 130)— 1172| 004| 115) 0.74|— 0.9) 0.15|— 050| 0.09| 1.81|— 1.77 1816 | 3.09 — 1801| 263] 040| 042) 2.10|— 0.18|—- 0.21] 1.60|— 051| 258|— 030 ısız | 3.63] 3531 343|— 1535| 0,39| 1400| 1485| 359|— 0.17|— 2.11|— 0.12| 1.80 der Temperatur der Atmosphäre. 19 Kiew. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1818 2.66 3.20 3.43 2.54 |— 0.71|— 1.33 0.52 1.09 0.63 1.19 0.94) — 1.53 1819 3.23 0.26 1.49 2.24 0.15 2,40 0.79 2.02 3.10 3.92 1.64|— 2.73 1820 |— 0.47 |— 0.60|— 1.54 1.64 0.95 |— 0.46 |— 131 1.45 0.80 1.39 0.28|— 1.47 1821 3.49 0.23|— 2.44 274| 2.69|— 080 0.19|— 0.78|— 0.37 0.62 1.14 3.83 1822 3.13 2.43 323| 2.90 0.75 |— 1.30 1.82 |— 0.95) — 1.20 0.69 0.48 0.53 1823 |— 4.51 |— 0.20 1.89|— 1.23|— 0.61 1.00 0.05 0.35 1— 0.83 0.72 1.11 4.10 1824 2.39 1.93 2.93 0. |— 138 |— 1.86 |— 1,65 |— 0.01 2.07 0.75 1.24 5.03 1825 256 |— 0.67 |— 3.77 |— 2.63 |— 1.45 |— 1.00|— 278|— 188|— 1.10)— 0,55 3.01 2.23 1826 |— 1.97 |— 1.24|— 0.41|— 1.96 |— 0.98 |— 0.96 2050202 0.78 3.80 1827 3.56 |— 1.00 1.39 0.20 0.25 1.30 0.09|— 0.18|— 1.52|— 018|— 1.46 1.27 1828 |— 3.77|— 4.40 049)— 053! — 0.95 1.00 0.12|— 2.65 |— 2.80 |— 0.61 |— 1.09|— 2.03 1829 |— 4.14|— 2.24|— 1.87 0.401|— 2.11)— 1.83 0.79|— 0.81 0.50 |— 2.05 |— 3.26 | — 5.20 1830 |— 4.04|— 2.34 |— 1.64 |— 0.03 0.45 0.90|— 2.41 2.12|— 1.57|— 1.68 0.28 3.13 1831 |— 1.74|— 0.03|— 1.61 0306 Tau er 0.38|— 1.49|— 1.67 1832 |— 0.27|— 0.17|— 2.77|— 2.30 |— 0.58 | — 2.86 | — 3.08|— 1.65) — 2.60|— 0.85)— 3.92|— 3.40 1833 |— 1.01 0.56|— 0.41 1— 0.80 |— 0.25 2.04 |— 0.88 | — 4.05 |) — 1.60 | — 2.25 | — 1.09 1.10 1834 0.66 )— 2.04 0.46 )— 1.63 2.19 0.24 1:79 1.95 1.37 0.02 0.14 1.23 1835 1.33 2.73 0761— 0.46 )— 0.25 0.10)— 1.11|— 3.31) — 1,37 |— 1.11) — 4.36 | — 3,77 1836 |— 0.14 1.33| 4.39 2.14 |— 2.11 |— 1.13 — 1.15 | — 1.51|— 1.07 2.39|— 1.56 2.30 1837 0.49|— 0.90|— 0.37 200 055 |— 1.70|— 225 1.22 0.571— 0.78 0.58|— 357 1838 |— 6.94 |— 1.17 |— 0.14 044 059|— 0.60|— 0.28|— 1.05 280|— 1.11) — 0.52 0.40 1839 0.43|— 0.17 |— 4.31|— 210 1.52 1.30 0.95 3.42 2.57 0.05 0.38|— 4.60 1840 1.36 )— 0.90 |— 1.44 |— 2.16 )— 1.35 |— 0.86 1.49|— 0.78 2.17|— 1.18 0.31|— 5.10 1841 |— 0.34 |— 5.97) — 1.24 0.20 2.32 2.07 2.75 2.29 1.53 2.32 0.04 2.20 1842 |— 3.91 !— 034|— 0.07 |— 2.16 059 0.04 |— 0.35 0.02 0.031— 051 1.21 3.37 1843 3.36 7.10 0.03 0.60 |— 2.58 094|— 1.18 0.32 |— 1.60 0.32|— 0.52 3.47 1844 0.49 2.46 |— 0.837 |— 1.23 1.70 |— 0.93 |— 0.68 |— 0.28 1.30 0.42 |— 2.09|— 3.70 1845 | —:0.48| .054| 2.49|— 0.25|— 1.13 € —äeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ee mm {u em Mittel |— 5.15 |— 3.83|— 026 543) 1078| 14.03) 15.38| 14.68| 1100| 6.98] 0.99|— 350 mittlere Veränd | 245| 1772| 2159| 136) 2094| 213) 1226| 1233| 1231| 20 1397| 2% Max.| 3683| rıol 4390| 290) 2609| 2400| 2705|) 350] sı0l 3292| Aos| 5.083 Min. |— 6.94|— 597|— 431 |— 2.631 — 258|— 286, — 3.08|— 4.05|— 280|— 2.25|— 436|— 5.20 au nn, Un| 1057| 1302| 870| 5653| 5227| 5626| 5682| 764) 590] 617] 844] 1023 Pultawa 3%, 1824 |— 3.86 0.72 2.02|— 154|— 188 1825 |— 0.26 |— 2.39 | — 9.54 |— 0.76 |— 2.81 — 193|— 157 |— 0.75 0.27 0.31 1.32 2.93 — 0.16 2.47)— 1.11 /— 1.07 |— 2.62 0.28 1.81 1826 |— 2.84 |— 4.83|— 0.80 1— 1.51 |— 223|— 0.46 0.18|— 0.79 |— 0.61 |— 2.01 0.75 0.91 1827 0.88 |— 1.62 1.89|— 0.78 |— 2.50 0.81/— 0.211 — 1.72 — 0.29 |— 2.47 |— 154|— 3.58 1828 |— 5.50 |— 6.54 |— 0,72 0.92 ])— 1.21|— 0.46 1.70 0.43, — 2.41 1.15 156 |— 459 02 20 Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Pultawa. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni Juli | Aug. Sept. | Ote. Nov. | Dee. 1829 |— 3.99|— 3.66 |— 3.02 1.93| 2.96 2.49 1.31 1.64| 3.48 0.96 \— 4.13 |— 5.52 1830 |— 2.43 |— 3.73 |— 1.94 |— 2.68 0.87 2.61 — 0.40 1.99|— 0.34 0.22|— 1.23 3.90 1831 |— 2.87 |— 3.51 /— 0.90 |— 0.29 0.55 | — 0.30|— 0.91 |— 1.45 |— 0,37) — 0.78|— 294|— 4.23 1836 1.61 1.18| 3.98 1.52/— 284|— 1.27 |— 2.67 |— 311|— 237 0.81)— 051 2.34 1837 1.42 0.06 0.86 1.41 |— 1.22|— 2.67 |— 3.30 )— 0.89|— 141|— 258 0.17 |—4887 1838 |— 1.63 1.46 0.86 0.23 1— 0.48|— 2.24 |— 2.61|— 231 0.35 |—: 1.77 0.30 0.60 1839 1.76 1.19|— 3.38 |— 1.95 0.82 0.25 0.44) 429 0.74|— 0.67 0.69|— 4.98 1840 0.92 |— 0.73\— 112|— 247|— 2.32|— 1.74 1.18|— 2.48) — 0.25|— 1. 0.11|— 4.92 1841 0.86 )— 4.231— 2.80|— 1.43 0.22 1.01 1.01 0.22 0.30 1.01 0.94 1.83 1842 |— 0.90 1.41 0.40 |— 1.85 )— 0.96 |— 0.76 |— 1.61/)— 2.36 |— 0.90|— 1.97 0.56 2.47 1843 4.64 1.53 1.38 |— 0.89 | — 3.97 0.51 |— 38.37 | — 1.95 | — 3.03 0.74 0.19 2.17 1844 1.67 4.19! — 0.01 1— 2.61|— 0.71|— 2.76|— 1.86|— 1.48 0.30 |— 1.76|— 3.23 |— 3.76 1845 2.31 4.1.48 71.28.|1.0.40|—r 1.791 07.44 0.04|— 1.39|— 2.47 |— 0.45 0.78 3.13 1846 2.68 2.33 1.97 0.49) — 1.86 | — 4.21|— 2.43) — 0.82)— 159|— 0.20|— 2.50 2.24 1847 |— 0.56 3.39|— 0.82 0.821— 1.74|— 2.55|— 2.86|— 1.79)— 0 10|— 1.31./— 0.25|— 2.12 1848 |— 3.94 4.06 2.35 2.43|— 1.33 1.54 1.42 3.46 1.68 1.35 0.83 |— 0.44 1849 |— 0.78 1.97|)— 1.12|— 1,59 1.07 1.75 0.97 2.06 0.13 2.52 3.25 |— 0.80 1850 |— 2.24 1.96\)— 059] — 1.91 2.25 0.91 |— 057|— 0.07|— 1.27 |— 0.68 0.98 2.30 1851 |— 0.20 0.95 |— 0.26 2.59 2.12|— 0.42 5.55 089 2.89 2.13| 4.93 3.16 1852 1.59|!— 0.42[|— 150|— 3.25 |— 1.21 1.13|— 2.78|— 0.09|— 0.29 0.35 0.34 1854 5.09 1855 0.10 1— 0.28 2831 3.56 4171| 4.22 2.29 0.71)— 1.13| 3.22|— 0,58 | — 6.59 1556 5.27 127-233] 0.23 1.78 157|— 0.22|— 0.70 057|— 0.76|— 2.74 5.19 1857 4.29|— 1.36 1.16 2.83 1.76 1.10I|— 027|— 1.16 |— 2.29 0.92 1.31 3.71 1858 |— 1.48|— 1.39 0.92 1.69 4.14 2385| 616 3.611— 1.46|— 0.141 — 3.71 1.58 1859 2.96 1.62 0.73 2.51 183 1.27 1.57 2.41 3.32 2.76 0.96 314 1860 4.22 1.98|— 2.21 1.64 1.44 2.13 0.30 2.04 3.27 1.99 0.93 2.46 1861 |— 5.01|— 0.62 3.611— 0.81) — 0.29 0.85 1.57 0.44 1.28 0.60) 3.67 |— 0.68 1862 |— 1.64|— 3'89 3.16 2.20 1.81 2.85 1.32 1.36 2.39 0.15 |— 3.48|— 5.22 1863 2.88 3.29 2.60|— 0.34 2.81|— 0.70|— 0.89 0.50 3.19 0.39 1.82 Mittel |— 7.19/|— 6.08|— 1.60 4.85 10.81 14.37 16.38 15.29 10.69 5.25 0.26 |— 4.26 mittlere Veränder. 2.36 2.38 1.85 1.59 1.82 1.59 1.73 1.54 1.41 1.26 1.57 3.08 Max. 5.27 7.53 3.98 3.56 4.77 4.22 616 4.29 3.48 3.22 4.93 5.19 Min. [— 5.50 |— 6.54|— 5.54 |— 3.25 | — 3.97 |— 4.21|— 3.37 |— 3.11) — 3.03 |— 2.62|— 4.13 |— 6.59 Un.| 10.77| 1407| 9352| 6Ml 87 88] 9553| 7A0| 6Hı| 584| os] 11.8 Lugan ®%, 1838 |— 4.94 2.23 1.28 1.69 0.32|— 2.13 |— 2.40 |— 1.30 0.55|— 0.55 0.48 3.06 1839 4.25 0.46/— 4.13 |— 2.16 |— 0.27)— 0.74 0.68| 3.68 0.261— 1.02 0.24 |— 7.32 1840 0.43 |— 3.07 |)— 0.78|— 2.53 |— 2.24 | — 0.26 1.69|— 0.53 0.67 0.01 1.43 |— 3.60 1841 0.33 |— 5.97 |— 2.66 | — 0.62!— 0.84 1.56 2.05 1.29 0.94 1.87 0.78 1.22 Lugan. | Jan. | Febr. 1842 |— 1.95 |— 0.09 1843 4.00 6.41 1844 2.97 5.68 1845 |— 0.73 470 1846 2.32 2.40 1847 |— 4.26 4.16 1848 |— 6.89 1.97 1849 |— 1,55 3.29 1850 |— 3.84 0.86 1851 |— 0.06 0.34 1852 1.34 1.97 1853 4.14 3.09 1854 |— 2.97 0.61 1855 |— 1.19 0.25 1856 5.54 0.72 1827 6.14 2.00 1858 |— 1.87 2.42 1859 1.04 1.42 1860 1.70 0.75 1861 |— 5.09 3.78 1862 |— 1.29 6.11 1863 2.50 0.53 Mittel |— 7.16 5.28 mittlere Veränder. 2.82 2.52 Max. 6.14 6.41 Min. |— 6.89! — 6.11 Un. | 13.03| 1252] 3.15 0.81 2.81 0.75 3.65 2.65 2.49 0.35 1.29 2.07 2.49 der Temperatur der Atmosphäre. März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1.26 1.69 2.18 0.29 0.96 2.30 2.44 0.24 0.83 1.65 2.33 2.96 2.35 3.35 2.86 1.79 0.45 0.29 4.81 2.65 1.47 2.06 1.35 1.92 333 — 4.811 — 3.39 |)— 2.24 8.14] — 1,35 — 0.13 — 2.13 1.20 1.46 1.27 5.02 2.13 1.22 2.05 1.836 0.97 — 3.39 3.05 0.89 1.26 0.01 1.90 0.05 2.08 1.53 0.89 5.02 8.A1| 1.48 1.16 0,80 0.80 1.72 2.32 0.56 0.48 2.24 0.16 1.20 0.87)— 0.39|— 2.08|— 2.40 2.14 BIal 1szle187 0.11)— 150|— 0.82 0.05 0.63 1— 0.90 0.60 |— 0.08 1.14 |— 2.33 |— 0.32 0.35 1.61 1— 0.25 |— 1.19 0.22 0.16 2.66 2.09 2.36 0.28 1.18 1.18 1.18 0.08 1.60 0.81 2.06 3.32 |— 0.25 0.91 1.49 0.72 1.36|— 1.45 0.37 a0 0.67 2.11 1.86 |— 0.40 |— 0.04 |— 1.14 3.22 1.92 |— 0.25 0.15 086 0.60 |— 0.85 — 1.04 0.16 0.37 |— 1.54 |— 2.85 1.34 | — 2.33 1.16 |— 1.59 0.40 0.23)— 0.19|— 0.15 0.48 0.57 0.30 0.76 0.99 |— 123 055 | — 1.41 1.06 0.95 0.47 |— 1.03 1.69|— 1.41 )— 0.23 |— 0.61 12.95| 1623| 1856| 17.68 1.07 1.09 1.01 1.23 3.32 2.66 2.09 3.65 — 233 |— 2.40|— 2.85 556| 4890| 449] 650] Nicolajef>>. 0.94 0.50 1.24| 3.35 0.32 0.89 0.60 0.55 0.84|— 0.83| 3.80 1.43 0.72 2.13 2.04 0.75 0.08 1.13 |— 0.16 1.03 0.76|— 1.83 0.04 1.63 0.08 0.09|— 1.32 0.90 0.32)— 135 |— 1.16)— 233 0.88|— 1.27 |— 3.32 |— 1.93 0.08 2.45 |— 1.80|— 2.17 2.08 0.61 0.44 0.15 1.46 1.46 0.01 1.06 0.25 2.78 0.96 1.38 0.60 3.359 — 0.03 1.84 1.49 — 2.35 0.53 — 3.29 1.01 2.56 1.59 0.37 0.05 1.72 12.74 1.25 3.39 — 3.29 6.68 1.12 1.06 1.10 — 0.54 — 0.62 1.06 0.46 1.58 1.86 0.26 2.22 — 0.40 1.58 — 1.43 0.04 — 0.33 — 0.31 0.81 1.06 0.49 1.62 0.37 2.39 1.38 1.03 — 2.42 — 0,97 — 0.03 0.76 0.53 — 2.15 — 3.18 — 1.26 6.70 1.07 2.39 — 3.18 5.57] 1.34 — 0.31 — 0.91 0.49 — 0.99 — 0.79 — 1.59 — 191 — 1.37 — 3.07 — 0.75 1.61 2.65 0.19 1.41 — 351|— 5.82 1.69 371 — 3.18 4.27 — 053 |— 3.93 1.06 |— 1.91 2.831 |)— 1.35 2.05 231 3.65 2.73 0.96 1.80 — 1.30|— 1.78 2.15 5.88 — 2.06 | — 3.67 — 1.79 5.95 — 154 0.92 — 308 0.84 — 0.23 3.31 — 1.29 |— 0.66 3.04 |— 2.83 — 3.16 |_ 7.28 0.21 0.881 — 4,38 1.72 3.21 3.65 5.93 — 3.76 |— 7.32 2741| 13.25 2.00 4.30 4.38 2.40 1.60 384 0.12 0.48 — 0.80|)— 2.84 — 2.96 |— 5.36 — 0.16 4.42 — 052/— 2.20 — 4.56 |— 2.60 — 0.16 0.48 — 0.64 1.04 22 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Nicolajef. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1835 195| 3199| 1.99)— 0.48|— 0.48) 0.05|— 0.20|— 2.73) — 2.18 1836 |— 1859| 0.63| 367| 096)— 1.20|— 0.03|— 2.04| 1.93|— 086 1837 0853 — 025! 0233| 200| 0.16|— 1.63|— 3.09)— 0,97|— 0.78 1838 |— 6355| 0799| 06| ©. 0.40 |— 131|— 2.29 |— 2.01 1.42 1839 1233| 11[|— 297|— 19|—- 005| 035|—- 0565| 266) 1.8 1840-1 .0.06 | 2.50. 1.2.44 | 2.06 | 12.73: 1.76| 17.170.065 | 1% 1.51 1841 0.38 |—- 5.251 22 1.171 0079| 1857| 2387| 0867| 1.66 1842 |— 1.02 |— 1.07|— 0.04|— 136| 037| 0.04|— 055|— ı32| 11 1843 385| 5611| 013|— 028|— 220|—- 0.14|— 0.94|— 0.62|— 2.03 1844 050| 316) 059)— 2.00| 0.17|— 1.42|— 004|— 0.2| 117 1845 1.62 |— 1938| — 108| 043|— 0739| 0339| 187|—- 0.11|— 0.7 1846 2581| 1164| 239 1.5%0|— 122|—- 291| 06| ı86| 107 1847 |— 435) 151|— 1.99 1) 0.30)— 070| 0.19| 019| 1.28 1848 |— 429) 1235| 164 2388| _- 0235| 2.92) ı19| 09|— 04 1849 |— 1.33) 091) 0.06 — 053|— 054) 127) 0535| 044|— 129 1850 |— 2%5| 1.03|— 1.02 |— 0.48|— 034) ı8s8| orı| 248|— 0.43 1851 |— 0.16 |— 0.75 |/— 0.08) 09»| 328|—- 09) 055| 102| 246 1852 314 0.80)— 0.10 — 2.48 |— 1.35 011 1.70 |— 0.94|— 0.17 1853 3921| 304| 270/— 0599| 09| 018) 06| 09[- 050 1854 |— 051 |— 0.311— 240|— 1830| 1.33|— 1.02| 0.65|— 045|— 0,9 1855 |— 0.03|— 022| 257| ı12| ı8| 237|— 0.02|— 0.62|— 2.36 1856 404) 151/— 221| 0.10| 0.09|— 0.11|— 0.97|— 09| 0.05 1857 333|— 0988| 049| 21| 04| o018|— 054|— 0.33|— 1.90 1858 |— 286 !— 305 |— o50!— 0861 00!— 186! o70ol— 0.80|— 012 Mittel |— 3.65 |— 1.99) 1.54) 7160| 1298| 1680| 1835| 18.09| 13,39 mittlere Veränder. 2090| 1285|) ı4| ıı| 0855| 10|l 11| 1120| 115 Max. 45| 56ı1I— 379| 2388| 3283| 292 3801| 3355| 2.46 Min. |— 6.35 |— 5.25 |— 325 |— 2.48 |— 2.73|— 291|— 3.32 |— 2.,73|—- 2.36 Une. | 1130| 1086| 70) 4865| 601] 5853| 212| 60s| As] Aryaı. 1830 = 0.57 1831 |— 243| 1.88|— 0327| 228 — 0.07|— 0.61 0.14 — 0.88|— 1.05 1832 097| 07| 019|—- 057,— ı.71|— 1.35 |— 3.33 |— 0.93|— 1.61 1833 0193| 354| 075|—- 033| 09|— 050 |— 0.82|— 3.36| 031 1834 2090| 182] 077|— 010| 134|— 0531| 252| 8310| os 1835 350| 358| 149|— 060|—- 067| 053|— 013|— 2.54|— 0.20 1836 0338| 23| 5172| 25|— 23ı 0.24|— 154|— 1.94|— 0.19 1837 0.041 005|—- 0533| ı1| 03|—- 0838| —- ı2| 19 — on 1838 |— 7.65 |— 3,56 0.67 |— 132 0.46 0.11 0.50|— 1.65 1.94 1839 0.37|— 0.83 3.90 |— 3-64 2.38 0.49 2.05 0.96| 2.32 0.53 |— 4.08|— 4.08 1831| 0. 3.03 — 2277| 032)— 1.53 — 2.11)— 0.08|— 0.48 —045| 085|— 335 — 1941| 0.67 |— 5.76 196| 1.09] 1.99 — 033| 139| 2.06 1.03 |— 0.07| 1.75 — 0.48 |— 0.87|— 4.41 0226| 112] 271 0.70 |— 328| 2.56 — 0.771— 1.15|— 3.61 1.36) 1.42|— 1.46 0.82) 350|— 1.49 0667| 0.79) 1.38 143| 497) 1.08 0.16| 1.90| 2.67 2.05 — 0.47|— 181 1.87) 1.00| 3.56 2.00 |— 1.24|— 4.46 — 1.15 |— 2.79| 3.61 — 0.08)— 0.1] 1.12 1.75'1— 2611 1.16 8.75| 3.22|— 1.05 116| 158) 261 2065| 497) 442 — 3.07 |— 456|— 5.76 6.12| 953] 10.18 2.42| 2.30 1690| 053] 0,75 0.43|— 153|— 0.97 — 1072| 0. 2.43 — 0341| 09) 189 — 093|— 3.22|— 296 2.10|— 2.05| 0.86 — 026) 1.85|— 2.65 — 1.68)— 0.44|— 0.03 0.18| 0.48|— 3.54 1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858 1859 1860 1861 1862 1863 1864 1865 Mittel mittlere Veränder. Max. Min. Une. | 1262| 12.76] 10.38] der Temperatur der Atmosphäre. 23 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. Arys. 1.42 0.42 0.431 — 6,51 1.96 0.75 3.04 3.09 0.16 )— 0.85 2.05 |— 6.64 1.03 0.68 2.14 0.95 629 2.95 0.56 2.85 609 1.85 0.02 0.39 3.16 |— 0.24 2.74/|— 0.19 0.25 |— 054 23.29 | — 7.70 2.66 |— 041 0.91 |— 1.54 0.42|— 289 3.50 3.64 2.58|— 0.59 4.02 3.23 296 |— 3.98 4.97 3.91 0.69 1.48 0,852 0.60 1.14 0.02 1.27 5.21 3.81 1.60 3.38 0.45 1.69 0.87 1.63 2.94 0.21 0.17 2.67 0.52 1.17 2.47 2.19 2.51 0.15 2.24 2.00 0.15 1.31 1.95 0.98 0.30 0.62 2.47 1.06 3.78 0.46 0.41 2.28 2.99 1.90 0.50 1.10 1.10 0.04 1.12 0.52 1.10 1.14 0.04 0.30 0.63 2.08'— 5.71l— 2.24 |— 0.06 — 4.48|— 3.63 |— 0.92 2.18 4.97 2.41 5.09 1.65 5.17 — 7.651— 7.70|— 5.21 0.22 2.98 0.42 2.78 4.02 202|— 1.88 4.18 2.82 3.97 0.82 3.52 1.82 4.04 1.17 3.78 7.42| 09 1.95 — 0.55 3.15 395 3.39 1.05 |— 1.65 1.65 |— 0.05 |— 4.42 — 173 3.25 1.41 2.07 1.26 0,71 1.37 0.04 0.04 1.41 1.94 1.02 0.37 0.11 2.12 0.40 0.64 1.24 0.31 0.71 0.55 2.16 1.26 3.25 7.38| 0.27 047 0.71 0.60 2.14 0.47 1.02 0.04 1.21 1.31 1.43 1.18 0.95 1.10 1.06 1.29 0.04 0.01 1.07 1.06 0.61 156 0.82 1.43 4.42| Tilsit @. 2.08 1.18 1.18 — 0.82 — 115 /— 0.05 )— 0.12 1.15 0.75 2.25 1.05 1.25 0.55 0.05 — 0.07|— 0.45 1.20|— 190| 0883 |— 3.89 024| 0.65] 0.53 142| 098| 3.47 — 133| 2.20 0.43 |— 2.50 |— 212 3.35 0.34 1.60 |— 0.55 |— 054 043| 4.18 = 973 1.36|— 0.02 — 0.36— 0.12|— 2.66 1.92 |— 0.03|— 0.86 |-—- 0.77 196| 1.60 1120| 30| 0800| 2.40|— 0.68|— 1.88 — 0.92| 2.19|— 0.19)— 1.26 1.34 |— 0.80 — 0.38) — 0.69|— 050| 1.08| 079| 2.54 — 0.83) — 0.76 |— 0.73|— 0.70| 1.50|— 2.83 0.80 1.11 |— 1.03|— 095| 0389| 2.19 270480031 ,0.6212 2.1310 214772158 0383| 0338| 036 |— 151 0.38| 3.42 0.42|— 0.71|— 0.18) 081 0.37 |— 1.90 1.16| 0.48|— 0.94) 0.63 1.41 1.49 1.04 — 0.01 |— 1.15 1.91 0.32 |— 6.55 — 1.19|— 2.02|— 027| 0.44|— 2.64 1.44 — 0.41 0.75| 058 113 0 23103 1.82 1.64| 0,52 1.13 |— 3.64 |— 035 1.031 224|— 0.61| 036 159 |— 2.28 — 002|— 0239| 053|— 138)— 092 | — 1.77 2.07|— 029|)— 0.41 |— 0.83 1.56 1.24 — 095|— 0456| 010) 036)— 2.61 |— 4.42 — 150| 0.69 1.24 118| 234| 1.48 — 1.03)— 2.611 — 0.84|— 1.71 2.20 |— 2.58 2.31|— 1.59|— 0.80|— 067| 2.01 1.76 13.855) 1349| 10.0] 5.855] 050|— 2.56 111 1.29 0.70 1.11 1.39| 2.34 252| 3.10 21321 2.400 242 | Als — 3.64| — 4.13|— 2.99|— 3.33|— 3.36 |— 1.61|— 2.50|— 364|— 655 55| 646| 3933| 4390| 6.06| 10.73 — 5.09 — 0.61 046| 0241 0838| 082|_ 299 — 131|— 1.14| 0.84 1.08| 83.02| gzı 209!— 0.14 — 0.66 0.88 1.32 0.01 - on) 09|- 006) 1558| 272| 20 — 1.01) — 0.64| 2.34 0.28 1.22 351 — 021|— 0.24|— 0.26|— 0.02| 2.22 1.41 3.79| 166|— 026) 058) 0.22 0.15 1.38 2.15 1.71 1827 1828 1829 1839 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839 1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858 1859 1860 1861 1862 1863 1864 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. Tilsit. 1.58 |— 1.78 — 2.02 |— 0.78 — 4.52 |— 3.68 — 4.32 |— 3.68 — 2132 1.42 0.98 0.22 1.18 3.02 1.88 1.82 3.58 3.62 0.12 2.22 0.18 0.62 —_ 7.42 |— 2.98 2.38 |— 0.28 1.08 0.32 — 0.12 |— 6.28 222 1.32 3.08| 4.52 — 0.62|— 2.18 1.98 | — 6.48 058 |— 0.38 162 0.52 ER 2.02 = 2.42 612 1.22 en 0.22 3.10 |— 0.04 2.46 |— 0.50 — 0.69 0.26 — 2.42|— 6.34 2.35 0.23 0.90 |— 0.40 052 |— 2.15 3.87 3.49 2.58 0.14 397 3.12 — 3.855 |— 351 4.40 3.43 0.15 1.11 0.45 0.45 2.65 0.25 0.95 2.75 0.45 2.15 0.05 2.85 0.25 0.65 0.45 0.75 1.75 0.25 1.85 375 0.55 |- 0.65 2.15 0.25 0.25 1.05 1.25 1.05 3.05 1.45 0.15 1.65 3.44 1.56 0.72 0.81 0.65 0.09 0.77 0.56 1.30 1.35 0.58 0.15 0.94 2.18 0.28 0.18 0.72 0.28 2.02 0.98 1.68 - 0.92 2.12 0.18 0.52 2.98 2.02 2.28 1.28 2.62 1.28 0.52 1.62 0.12 0.22 1.38 2.28 2.02 0.02 0.49 0.35 0.35 0.08 0.70 0.46 1.29 0.81 1.96 0.98 0.03 4.08 0.65 1.75 0.75 0.15 1.05 0.35 0.25 0.05 1.25 0.15 1.45 0.05 0.15 1.55 0.35 1.15 0.05 2.35 0.25 1.35 0.35 065 2.55 1.05 1.35 1.33 1.28 0.95 1.55 0.37 0.02 1.28 1.16 1.16 1.59 0.12 0.05 0.99 2.91 1.79 0.11 0.61 1.59 2.41 059 3.39 0.39 1.91 1.81 0.61 1.09 1.11 1.61 1.31 0.81 2.91 1.39 1.09 1.41 0.51 1.61 0,59 0.31 0.65 0.62 1.14 1.74 0.32 0.41 2.60 0.63 0.69 2.09 1.40 1.13 0.79 0.24 0.04 0.06 0.96 0.14 0.14 0.86 3.86 2.04 2.34 0.14 2.14 0.36 1.14 0.44 2.36 1.36 1.34 0.14 3.46 1.36 1.24 1.34 0.86 0.54 0.40 0.85 0.76 0.32 1.61 0.86 2.36 1.25 0.04 0.71 0.78 0.39 2.41 0.64 0.26 1.44 0.26 1.44 0.26 1.76 1.06 0.06 0.54 0.06 0.96 0.86 0.34 0.24 0.14 0.66 0.06 0.76 0.34 0.26 0.86 1.06 1.06 0.34 0.19 0.08 0.53 0.38 0.20 0.20 1.28 0.02 0.80 0.56 0.10 0.94 0.20 0.32 0.42 2.32 0.32 2.32 0.32 1.78 0.18 0.12 0.18 2.82 0.58 0.22 1.52 1.38 1.62 0.82 0.08 0.92 2.58 1.32 0.58 0.82 1.02 2.08 2.07 1.35 0.61 1.92 0.26 1.49 1.23 0.55 1.04 0.32 0.45 1.22 1.84 1.38 0.33 2.48 1.92 2.48 1.92 0.38 1.98 0.32 0.92 3.18 198 1.42 0.72 0.12 2.28 0.22 0.48 1.42 0.28 1.32 0.22 0.42 0.22 1.92 0.38 0.52 0.76 0.76 1.28 0.52 8.31 0.73 1.19 0.88 2.57 1.87 2.45 2.21 1.31 6.39 0,71 0.61 1.09 1.91 1.71 2.99 0.70 0.79 0.71 4.69 3.39 3.01 3.81 3.81 2.29 1.11 2.49 0.89 1.81 2.99 2.06 3.01 2.90 1.60 1.02 5.57 1.45 3.57 0.73 2.35 2.31 1.54 4.34 1.57 2.14 der Temperatur der Atmosphäre. 25 Tilsit. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dee. 1865 2.02|— 5.03 |— 2.27 |— 0.67 1.78) — 2.71 2.121— 151|— 055|— 1.14 182 1.58 1866 4.75) 098 0.62 1.39)— 1.42 2.03)— 0.82 |— 0.63 Mittel |— 3.88)— 3.02)— 0.45 4.35 922| 12.75) 1391| 1364| 10.06 5.92 1.08|— 1.81 mittlere Veränder. 2.53 2.06 1.45 1.21 146 0.96 1.27 1.04 0.56 1.03 1.32 2.31 Max. 4.75 4.52 4.05 3.35 2.98 2.15 3.79 3.86 2.54 2.58 3.02 3.81 Min. |— 7.42|— 6.48|— 5.35 |— 3.75 1— 4.42|— 271)— 2,91|— 241)— 1.76|— 2.82|— 331|— 659 Une. | 1217| 1200| 8940| 710] 7240| as0| 670] 627] As0| 5640| 633] 10.40 io 45 Danzig ®%. 1810 1.71 056 |— 0.16] — 1.08|— 1.25 |— 1.83 1.17 0.78 1.03|— 0.69 0.93 1.14 1811 |— 1.52|— 0.14 2.22 0.35 2.88 2.63 1.79 0.26 |— 0.49 0.27 0.46 1.57 1812 |— 2.18|— 050 |— 0.44 |— 312 |— 162 |— 024|— 1.08 0.03 |— 0.92 0.95 |— 1.64|— 436 1813 |— 0.47 3.23 0.54 1.21 0.05/— 111 0.19|— 066 0.02|— 1.9 0.80 103 1814 |— 0.84|— 3.87 |— 1.75 1.04 |— 2.97 |— 1.72 1.42 |— 0.03 |— 1.89 | — 1.47 0.83 1.26 1815 |— 2.71 0.95 1.21 0.41 0.60 /— 0.71|— 1.61 0.15 |— 1.00 0.03 0.65 |— 3.35 1816 1.84 |— 1.74 0.13 0.40 |)— 0.86 |— 0.18|— 0,56 |— 1.26 |— 0.67 |— 123|— 0,58 0.01 1817 3.65 3.31 1.00|— 1.54 1.18 0.33|— 0.80 0.79|— 0.26 |— 2.47 0.92 |— 1.73 1818 1.69 1.27 157 )— 0.855 |— 0.40 |— 1.64 0.36 | — 0.93 |— 0.24 |— 0.87 0.64 0.09 1819 3.29 1.57 1.69 0.64 0.18 1.54 |— 0.48 1.58 1.07 |— 0.02|— 0.94 |— 3.11 1820 |— 1.60 0.73 0.34 0.89 1.20 |— 1.36|— 1.33 0.57|— 0.43 0 |— 0.14|— 276 1821 0.79|— 0.49|— 1,51 2.43 057|— 3.05 |— 1.84 |— 1.03 0.92 0.50 2.64 2.35 1822 2.46 278 3.28 1.64 0.87 |— 0,30 0.93|— 0.63 |— 0.60 0.93 157 0.06 1823 |— 5.42 |— 7.39 0.15|— 1.05 0.18 0.23)— 0.90 0.60 | — 0.33 1.34 2.79 1.62 1824 3.54 2.02 0.53 0.431 — 0.30 |— 053|)— 0.65 |— 0.29 2.37 0.15 1.48 2.83 1825 347 0.95)— 1.53 0.24|— 029|— 0.44|— 053 |— 0.21 0.19|— 0.12 1.55 1.45 1826 |— 3.36 1.51 0.48 0.12|— 0.15 1.21 2.35 1.93 0.23 0.50 |— 0.40 0.79 1827 0.51|— 2.89 0.06 1.62 1.37 1.17|— 0.17)— 0.36 0.30 |— 0.38|— 1.59 1.66 1828 |— 2.30 |— 2.19|— 0.13)— 028) — 0.62 )— 0.0 0.46 I|— 0,55|— 0.96 |— 0.99 |— 0.81) — 1,72 1829 |— 4.73|— 3.65 |— 2.87 |— 234|— 1.32|— 0.76 0.04 |— 0,55 0.04 |— 2.12 |— 2.76 — 6.31 1830 |— 4.33 |— 3.45 0.62 0.96 |— 0.32 0.10 /— 0.631 — 0.16 )— 0.16) — 0.16 1.655 — 0.01 1831 |— 1.70 0.44|— 1.25 2.10/— 0.06 I|— 0.27 0.19|)— 0.27|— 0.95 1.69|— 0.24 0.38 1832 0.13|— 0.44|— 0,55 /— 0.93 |— 1.49|— 1.43 | — 2.68 |— 0.47 |— 1.42 0.16 /— 1.14|— 056 1833 |— 0.01 2.011— 0.53|— 1.04 2.12 0.06 |— 0.74 |— 2.32 0.12|— 0.99 0.21 2.22 1834 1.95 1.49 |— 0.51 | — 0.20 1.76 0.23 1.75 2.45 1.23 0.07 0.69 2.23 1835 3.11 2.67 0.84 |— 0.65 | — 0.49 0.25|— 0.14 | — 1.90 0. |— 057|— 155|— 08 1836 1.05 1.68 4.18 1.33|— 155 |— 0.02 | — 1.68|— 1,55 |— 0.42 1.50 |— 1.60 0.91 1837 0.69|— 0.34 |— 1.30 |— 0.37 |— 0.40 |— 1.14 |— 1.49 0.24 |— 0.39 0.36 1.22|— 081 1838 |— 6-53 |— 3.72 |— 1.32 |— 0.17 |— 0.75|— 0.96 |— 0.39 |— 1.36 0.91/— 1.23|— 0.61 0.84 1850 |— 5.08 1.721|— 1.96 0.16 2.11 1.86 — 0.63 1.14 0.31 1.42 1851 0.10 1.22|— 0.18 2.19/|— 1.111— 0.52|— 0,59 035 0.20 2.16 0.23 2.16 1852 3.24 0.61 )— 0.64|— 2.84 0.64 1.61 1.43 1.00 0.50 |— 1.15 0.24 2.87 Phys. Kl. 1866. D 26 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Danzig. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1853 225|— 136 \|— 3.46 |— 1.79|— 0.28 0.94 0.66 |— 0.39 0.05 0.30 \— 0.66|— 1.23 1854 |— 0.06 0.17 0.64 0.32 1.40 |— 0.39 0.82 0.68 0.07 0.041 — 1.00 0.98 1855 |— 1.78|— 9.48 |— 1.03|)— 1.09|— 1.21 0.88 0.94 0.77 050| 228|—_ 028|— 391 1856 1.62 0.05 |— 1.32 1.22 |— 0.88 0.02 )— 1.37 |— 1.40 0.21 0.87|— 2.00 1.35 1857 0.111— 0.29 0.01)— 0.15|— 0.75 0.37 0.29 2.29 1.14 1.38 0.93) 3.62 1858 |— 0.18)— 3.29|— 0.81|— 028|— 0.42 1.65 1.41 191 1.27 1.27|— 3.26) 1.02 1859 3.23 2.73 1.49|— 0.29 1.38 1.18 1.29 2.33 0.05 0.55 0.25|— 2.04 1860 2.33 0.02|— 0.90 0.98 104 1.14|— 0.03|— 0.52 0.42 |— 1.19|— 0.755|— 154 1861 |— 1.54 2.53 2.00|— 0.96 |— 1.47 1.75 1.44 0.31 0.53|— 0.07 1.05 1.46 1862 |— 1.48|— 130 |— 0.68 0.25 1.62 0.50 0.15 0.53 0.855|— 2.061 — 2.74 1863 8.97 8.41 2.15 0.70 0.16 0.89|— 1.57 0.70 0.45 1.94 1.72 1.70 1864 |— 0.28 0.71 135 |— 0.79|— 2.83 0.34 |— 0.79|— 2.43 0221— 0.61|— 129|— 192 1865 1.48 |— 3.97 |— 1.86 0.09 2.44 |— 2.32 1.96 |— 0.45 225|— 0.70 1.52 1.79 breit line et Minen ia Viren ME un eb ll sun m SE EB eh re ae a Mittel |— 1.92 0.69|— 1.46 5.11 8s35| 1235| 1412| 1357| 10,70 7.02 2.57 0.03 mittlere Veränd. 214 1.79 1.18 0.97 1.05 0.93 09 0.88 059 0.90 1.12 1.77 Max. 3.97 3.41 4.18 2.43 288 2.63 2.35 2.45 2.37 228 2.79 3.62 Min. |— 653 | — 5.48 |— 3.46 |— 3.12|— 2.97 |— 232 |— 2.68|— 2.43 | — 189|— 3.26 |— 3.26 — 6.31 Unt. | 1050| 8859| 7.64] 5.55] 5855| 4985| 5083| ass| 4206| ar5| 605| 9.93 Sülz 33. 1830 [— 4.26 |— 2.47 1.17 0.59 052|— 0571— 0.19) — 0.97 0.50 0.21 1.89] — 0.81 1831 |— 2.23 0.43|— 0.11 1:90 0.11)— 0.14 0.83 0.71 0955| 2.361 — 0.l 1.57 1832 0.60 0.30 0.27 0.54 1.06 |— 0.24 — 1.99 |— 0.25 0.83 0.64 |— 0.23 0.65 1833 |— 0.90 222|— 0.39|— 1.00 2.35 0.97 |— 0.05 |— 2.18 0.66 |— 0.88 0.18 2.39 1834 3.00 0.93 1.66 | — 0.04 1.84 0.65 4.15 3.45 0.92 |— 0.04 0.92 1.29 1835 2.40 2.12 1.22|— 0.13 0.83 0.33 069)— 080 0.63)— 052 |— 0.731 — 0.20 1836 1.13 1.22] 2.92 0.78 1.19 0.17)— 0.73|— 1.68 0.44 0.51 |— 0.82 1.36 1837 1.40 035|— 1.34|— 0.65 1.121— 0.49 — 051 0.32 023 068 0.69)— 0.49 1838 | — 5.25 |— 4.35 |— 0.20|— 155 053|— 045|— 0.03|— 1.46 127|— 081|— 1.02 0.17 1839 0.89 0.86)— 1.95 |— 1.98 0.65 0.63 0.03|— 0.53 1.01 0.07 1.00 | — 190 1840 0.38 059|— 1.21 1.29 0.79|— 0.79 1.11 0. 0.62 |— 1.31 1.58|— 3.86 1841 |— 0.51) — 3.14 1.28 1.26] 2.59|— 0.90|— 0.83 0.48 0.92 0.89 1.04 2.09 1842 |— 1.21 0.63 1.52 |— 0.78 155 |— 0.23)— 1.68 2.70 0.95 |— 0.67 |)— 1.84 273 1843 1.94 155 |— 0.92 0.93 120 |— 0.421— 0.75 0.81 0.25 |— 0,40 1.79) 3.26 1844 0.32)— 1.88|— 121 1.29 0.68|— 1.00 0.08|— 1.26 0.15 0.13 1.02 |— 3.46 1845 0.97|— 4.46 | — 5.40 0.30 0.98 0.33|— 1.855|— 0.61 0.69 0.12 1.10 0.88 1846 1.22 2.39 2.85 1.05 0.05 1.61 1.36 298 081 1.75 0.54|— 2.61 1847 |— 0.97 |— 0.19 0.17|— 1.35 1.33 0.23 1.13 1.51 117|— 1.17 1.67 |— 1.93 1848 |— 521 2.19 2.00 1.72 0.90 1.24 | 0.17 | 1.23 0.20 1.09 0.24 1.19 1849 |— 0.50 2.27 0.18|— 0.12 0.85|— 0.92 |— 1.14 |— 1.09 022|— 1.44 |— 0.10|— 220 der Temperatur der Atmosphäre. Sülz. | Jan. | Febr. | März | April | 1850 |— 3.33 2.64 1.10 054 0.83] 0.40 0.08 0.26 |— 1.00)— 1.34 067| 072 1851 1.55 1.30 0.72 1.41 |— 1.46 )— 0.77|— 0.49 0.18|— 0.01 1.66 |— 0.56 1.58 1852 2.92 1.41 0.39|— 1.75 0.83 0.11 1.07 0.54|— 0.08|— 1.47 0.66 2.75 1853 3.23|—- 251 4.75 |— 2.34 |— 0.80 0.43 0.32)— 1.01/— 0.49|— 0.60 |— 0.91 |/— 2.99 1854 0.23 0.37 0.78|— 0.06 0.23|— 0.84 0.70)— 0.14 /— 0.29|— 050|— 138 1.12 1855 |— 1.10 |— 6.31 1.98|— 1.64)— 1.64 |— 0.39 0.29 — 0.72 | — 3.93 1856 0.50 0.69 — 0.06)— 1.52|— 0.23 1.38 |— 1.39)— 0.59 0.59|— 1.69 1.33 1857 |— 0.82 0.52 0.26|— 0.63|— 0.36 0.47 0.07 1.85 122|— 047 3.14 1858 0.26 |— 3.62 0.40 )— 0.36 |— 0.68 1.60 0.64 0.88 ı.1l 0.10 /— 2.93|— 0,35 1859 2.45 2.41 2.65 0.29 0.43 0.08 0.61 1.19|— 0.13 |— 0.09|— 0.18|— 2.06 1860 2.02 |— 1.39 1.14 |— 0.26 0.48 |— 0.31 044|— 151|— 027|— 1.15 |— 0.88|— 2.88 1861 |— 3.40 1.76 2.10|— 1.02 | — 1.84 0.98 0.91 0.19)— 0.67 |— 0.68 0.59 0.79 1862 |— 1.17 |— 1.49 0.10 0.65 1.11/— 0.89 1.38 |— 0.96 |— 0.02 0.87)— 125 — 0,35 1863 3.44 2.66 0.86 055 I1— 0.37I1— 0.55 sen. sd» . Nasa na N. Mittel 1.02 |— 0.12 1.80 5.28 918| 1235| 1344| 1329| 10.55 7.17 2.60 0.61 mittlere Veränder. 1.82 1.87 1.37 0.92 0.99 0.60 0.87 1.06 0.58 0.80 0.95 1.76 Min. 3.44 2.66 2.92 1.90 2.59 1.61 4.15 3.45 1.27 2.36 1.89 3.26 Max. |— 5.25 |— 6.31|— 5.401— 2.34|— 1.84 |— 1.00 |— 1.99|— 2.18 |— 1.17 |— 1.47)— 2.93 |— 3.93 Un.| 8609| 8397| 832| Azul ass] 261] Val 5663| 2ual 383] Aas2| zıe Lübeck ?”. 1839 0.80] 0.55 2.41]— 2.32 0.17 002 0.34)— 194 058|— 0.06 0.791— 1.40 1840 |— 0,13 0.21 1.25 0.67|— 1.24 |— 1.24 1.33|)— 0.95 | — 0.17 |— 1.93 1.421 — 2.74 1841 |— 1.16)— 3.83 1.44 0.63 2.11)— 1.70 2.11|— 0.77 0.34\— 0.09 0.87 2.46 1842 |— 2.36 0.60 1.23|— 0.89 1.52 | — 0.63 0.09) 3.50 0.721 — 0.86 |— 1.93 2.07 1843 1.07 0.43 0.45 1.10 |— 2.43 | — 1.14 037 0.46 | — 0.30 |— 1.06 1.20 2.72 1844 |— 0.21) — 2.86 1.09 1.24 0.15 — 127 |— 2.20 |— 2.06 |— 0.06|— 0.39 0.18|)— 4.41 1845 0.60|— 4.63|— 5.62 0.38 |— 1.50 0.06 0.47|— 151\— 1.07|— 041 1.05 1.09 1846 0.97 2.65 2.93 058|1— 0.41 1.19 0.86 2.54 1.45 1.48 0.53 |— 3.82 1847 |— 125|— 0.97 0.11)— 1.66 1.50 |— 0.18 0.85 127|— 137|— 151 1.42|)— 1.36 1848 |— 5.60 1.87 1.76 1.03 0.76 0.59 0.54|— 188|— 1.08 0.45 | — 026 0.55 1849 |— 1.09 2.13 0.21)— 0.68 0.49 | — 2.05 1.39 |— 1.48|— 0.41 |— 1.48|— 0.92 |— 2.63 1850 |— 4.37 2.42 1.20 0.78 0.111— 0.06 0.12|— 0.30 |— 1.78 | —: 1.90 0.88 0.80 1851 1.75 1.18 0.74 1.00 I— 234|— 1.39 0.86)— 0.59 |— 0.18 1.14 | — 1.65 1.18 1852 308 1.31 0.66)— 1.96 1.17 0.42 1.30 0.79 0.31|— 0.97 1.29 3.41 1853 3.41|— 2.46 4.01 1— 1.78/— 131|— 0.03 0.901|— 1.15 |— 0.17/— 0.05/— 137|— 3.05 1854 0.19 0.32 1.51 0.20 0.90)— 0.22 1.36 1855 |— 1.31 |— 5.69 1.48|— 0.86 |— 1.49|— 0.13 1.30 |— 0.48 | — 1.24 1.10 /— 0.61|/— 2.60 1856 0.68 0.70 0.05 1.46 |— 0.93 0.81 104|— 050|— 0.19 0.83|— 1.78 1.51 1857 |— 0.61 0.38 0.86'— 0.17 0.61 1.33 1.36 3.09 2.81 1.51 0.32| 3.44 1858 0.65 |— 2.17 0.28 0.25|— 0.28 2.51 0.71 0.90 1.65 0.51|— 2.53 0.76 D2 28 Lübeck. Jan. | Febr. | März 1.88 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1859| 2666| 305| 302|—- 047) 04s| 080 1.68| 031] 036|— 0.19|— L11 1860 230 |— 1.07|— 0.77/— 0641| 102| 085|— 065|— 130|— 0.14|— 0.60|— 1.15 |— 2.00 ıscı |— 3.44| 248] 239|— 0.24 |— 1466| 1.76| 14| 065|— 027| 09| osl| 147 1862 |— 0.13| 032| 13| 1177| 29|— 0.17|— 077/— 038| 116|: 221] 0380| 203 ıs63| 3456| 817) 16| 11| 04) 057|— 1ı27| 040|— o5ı| 186| 148) 247 — 3.05 — 0.81 1864 |— 2.86 |)— 0.60 020 |— 1.21/— 2.13|— 0.98|— 1.09 1865 0.55 |— 3.95 |— 2.08 0.90 3.19|— 1.90 1.88 059 |— 1.02|— 1.45 |— 1.20 1.07 |— 0.60 1.51 1.40 ıse | 209| 289 — ol onl—ı85| 1.15 Mittel |— 0.78] 0.17) 1971 581 960] 1285| 13.77) 1390| 1090| 7.60ol 287| 0.9 39-63 mittlere Ver.26| 1811 1.90) 1.34) 09) 107) 084) 202) 127) 077) 094 1.03] 2.09 Mas.| 40| 317) 302] 146 sı9| 251] 1838| 350° 2811 1861 1651| 3.44 Min. |— 5.60 |— 5.69 |— 5.62 — 232|— 2.43|— 205|— 220 |— 3.051— ı1.78|— 1.93|— 253|— 4.41 Un.| 969] 886| 8.64l 375] 5602| As6| Aa0s| 655] As9| 39] aoa| 7.85 Christiania 2, 1838 | — 081|— 2.29|— 0.94|— 0.14| 058|— 123| 0.46|— 0.43|— 0.99[— 0.96 1839 |— 0.30 9.74|— 333 |— 2.24 |— 0.23 0.20 0.52|— 1.28 0.29 1.83 0.47|— 1.53 1840 0.05 1.62 0.98 1.97 |— 1.06 ,— 0.35 |— 1.74 0.11 0.32 |— 1.24 0.90 |)— 3.00 1841 |— 298 |— 1.82 1.35 1.06 1.03I— 1.26 |— 1.67) — 0.56 |— 0.67 |— 0,58 |— 1.03 2.01 1842 0.20 2.63 1.78 1.98 2.29 0.75|— 0.74 2.30|— 0.19 0.62)— 0.67 3.09 1843 2.00 1— 0.81|— 0.32 |— 0.66|— 0.15 0.19 0:35 1.36 0.48|— 2.00 0.83 2.31 1844 |— 0.80|— 4.44|— 1.79 1.03 1.935 /— 0.95|— 0.34|— 0.60 0.05 0.07|— 050|— 4.78 1845 1.19|— 254|— 3.22 0.61)— 0.36 |— 0.08 0.12|— 0.13[— 0.44|— 0.96 2.63 0.62 1846 1.03 0.14 2.53 050|— 0.87 1.31 056| 3.86 1.07| 3.06 1.57|— 2.64 1847 |— 1.69|— 157|)— 0.08|— 2.02|— 0.56 0.77 0.98 0.62|— 083|— 1.29| 83.55 2.21 1848 |— 1.89 0.60 1.05 0.47 1.22 |— 0.17|)— 1.62|— 1.91|— 0.23|— 0.36 |— 1.29|— 0.36 1849 |— 2.62 1.80 1.12 |— 0.56 0.711— 1.96 |— 0.76|— 0.05|— 0.43|— 1,85 0.13|— 1,85 1850 |— 3.42 1.90 |— 0.28|— 0.11 0.10 — 0.27 0.44 — 0.39) — 0.56 |— 1.32 |— 0,57 1.19 1851 1.92 1.60 |— 0.37 0.41|— 1.47|— 1.90 | — 1.93 | — 0.93 0.18 0.89 0.23 2.28 1852 1.76 | — 0.09 0.41/— 0.71 0.79|— 0.12 2.02 0.36|— 0.12 |— 2.45 |— 1.90 0.71 1853 2.76 |— 2.76 |— 3.43 |— 1.63 0.48 2.02 0.24|— 0.66 0.27 0.35 |— 1.65 0.05 1854 |— 0.76 2.12 3.12 1.48 0.35 0.22 1.65 107/— 0.08 0.55 |— 0.87 0.14 1855 |— 0.99|— 6.94 |— 168|— 0.46 )— 1.61 0235| 3.29|— 0.03/— 024 0.18 0.19|— 2.84 1856 |— 0.18|— 1.74|— 0.69 0.16 |)— 0.601)— 1.39|— 0.97 | — 1.92 | — 0.90 0.73|— 2.87|— 0.81 1857 |— 1.74 2.05 0.40 |— 0.56 0.21 0.21)— 0.36)— 0.90| 1.64 1.77 0.05 4.10 1858 3.03 1.97 051 0.51— 005 0.29 0.96 1.62 1.63)— 0.40)— 1.89 1.36 1859 3.23 331 2.16 |— 055 1.44 1.27 1.13 0.67 023|— 0.55 0.40|— 1.18 1860 |— 0.10/— 152/— 123|— 045 |— 0.93|— 0235| — 021! — 1.12 — 087 |— 055 |— 058|— 4.22 1861 |— 3.03 2.66| 1.48 0.78I|— 1194| 2.45 0.10 — 0.19)— 0.71 1.41 |— 0.66 1.83 Christiania. der Temperatur der Atmosphäre. | Jan. | Febr. | März | April Mai Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dee. 1862 |— 0.53 1— 2.78|— 2.09)— 0.54 132 |— 089|— 1.91 |— 0.96 |— 0.23 — 0.05 |— 0.74|— 0.23|— 0.17 052|— 187/— 0.42|— 2.08|— 1.84 0.09 |— 0.92 13.37 12.43 9.06 1.00 1.00 0.51 3.29 3.86 1.64 6522| 5.78| 254] 0.77 1.69 0.99] — 1.60 2.03 2.49 1.81 0.35 1.92 1.24 2.73 4.47 1)— 0.09|— 2.67 1.07 3.06 2.45 | — 5.51 | 1.36 1.25 0.12 2 06 1.25 0.84 1.05 2.04 0.35 0.69 0.18 1.65 1.28 2.13 0.96 1.19| 1.86 335) 4.10 2.87|— 4.78 6.42| 8,88 3.28] — 0.10 0.07 0.59 0.99| 0.46 050) 131 138 |— 1.41 3.97| 2.45 0.39 |— 0,21 0.35 |— 0.77 3.55 | — 3.66 161| 019 1872| 1.73 1.06 |— 0.14 0.84|— 1.20 2.05| 0.69 32) ou 1.23 |— 1.58|— 3.05 1.14 2.13 1.67 3.97 1.00 2.45 1.68)— 1.98)— 2.05 |— 2.04 |— 3.55 |— 3.66 1.81 1.55 0.06 1.75 0.33 |— 023 0.92 0. |— 0.76 210|— 1.28 0.63 0.64 0.22 0.74 1.28 0.12 1.95 0.05 1.19 |— 0.10 1.481 — 0.655 |— 0.32 0.97|— 1.59 |— 1.03 1.03|— 0.22 |— 2.05 1.25 |— 0.41 0.88 1.68|— 0.43 1.79 0.46 2.14 |— 0.58 3.22 1.01 |— 0.07 0.64 |— 1.98 |— 0.88 9.26 8.49 6.38 1.29 0.87 0.80 | 2.14 1.93 1863 83.74 3.89 1.37 156 |— 1.16 1864 |— 0.19 1.22 |— 2.16)— 0.18|— 1.77— 1.05 1865 1.15 |— 4.33 |— 1.86 0.03 0.65 |— 1.39 Mittel -63 | — 3.855 |— 3.59 |— 1.07 3.15 8.34| 12.06 mittlere Verän. 63 1.68 2.16 1.25 0.98 0.92 0.76 Max. 3.74 3.89 3.12 1.98 2.29 2.45 Min. |— 3.421— 6.941— 3.43|— 2.29 |— 1.94 |— 1.96 |— 1.93 |— 1.92 |— 0.90 Un.| zı6| 1083| 6055| am| a] Aal Hammerfest, 1848 [— 0.90 0.56 2.40|— 0.21 1.09|— 0.74 1849 |— 3.67 1.34 0.82 0.05|— 0.44|— 1.19 1850 |— 0.23|— 0.37|— 214 0.54 0.36|— 123 1851 2.77 0.45|— 0.64 |— 0.60 |— 0.69 1.70 1852 |— 2.68 |— 0.40 1.38 |)— 1.95 2.19 0.74 1853 3.47|— 1.09|— 1.87 0.78 0.26 1.14 1854 1.70 |— 0.43 3.19 |— 0.94 0.02| 1.83 1855 0.43\— 0.66 |— 1.08 1.30 0.35|— 0.34 1856 |— 0.40 |— 0.62 |— 0.67 |— 0.25 |— 1.68|— 0.35 1857 |— 2.20 |— 0.26 2.19 0.81 1— 0.89) — 2.07 1858 2.90 2.62 |— 0.03|— 0.51 0.35 |— 0.20 1859 1.13 0.37)— 163|— 1.48 0.69 0.62 1860 |— 1.53 |— 0.92 0.30 0.75 |— 0.59 0.37 1861 1862 |— 1.44 |— 1.838 |— 3.18 0.64/— 0.71/— 0.31 1863 0.72 1.27 0.93 1.00 )— 0.31 Mittel |— 4.13) — 3.76 |— 3.05 |— 0.05 2.48 6.02 mittlere Veränd. 1.74 0.88 1.50 0.79 0.71 0.86 Max. 347 2.62 3.19 1.30 2.19 1.83 Min |— 3.67 |— 1.88 |— 3.18 |— 1.95 |— 1.68|— 2.07 un.| zıu| As0| 637] 325| 387| 390] 4900| 412] 3398| 4.17| 1.52 6.11 30 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Stromness und Sandwick 3%. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1827 |— 1.52 |— 1.40|— 0.76 0.24 0.58 0.25 0.21) — 0.02 0.82 1828 0.76 0.25 051 0.14|— 1.14 1.43 1.38 0.97 1.30 1.52 0.27 1.01 2.96 1.29 1.01 1829 |— 1.05 0.54 0.17 )— 0.79 0.95 0.27 0.88|— 0.32|— 1.01|— 0,87 | — 055 |— 0.64 1830 0.24 I)— 0.68 0.68 0.68 1.29|— 0.52 0.44|— 086 0.43 0.84 0.06 |— 2.06 1831 |— 0.80 |— 0.24 1.00 0.71 0.37 1.47 1.21 1.70 1.00 1.87! — 0.95 1.38 1832 1.33 1.76 0.85 1.32 |— 0.24 0.84 |— 0.40 0.44 0.05 0.83 1.24 0.20 1833 | — 0.60 0.05 |— 0.72 0. 1.59 |— 055 /— 0.18) — 1.19 0.07 0.75 |— 0.47|— 0.78 1834 0.15 0.87 0.36 |— 0.10 0.40 2.31 1.28 0.80 0.18 0.24 0.61 1.87 1835 0.56 0.55 0.40 |— 0.45|— 0.82|— 0.47 |— 0.70|— 0.14 0.23|— 081 1.36 |— 0.23 1836 0.23)— 0.35 |— 031|— 0.,84|— 0.04|— 0.36 |— 1.17|— 1.44) — 184 |— 0.72) — 076|— 1.06 1837 0.18 0.48 |— 1.67 |— 1.82 | — 1.16)— 0.79 | — 2.04|— 0.559 — 0.40 0.821— 0.46 0.66 1838 |— 2.20 | — 3.08|— 074|— 180|— 1.38|— 2.06 | — 057|— 1.24|— 0.98|— 0.78|— 1.30 0.36 1839 |— 1.12 |— 0.28 |— 1.76 |— 0.52) — 1.31 |— 0.82 0.19|— 0.86 0.13 0.05 0.27|— 024 1840 0.13|— 0.12 0.47 1.18|— 1.36)— 1.15 '— 1.24 0.28|— 1.23|— 0.51|— 0.18)— 051 1841 |— 1.64 0.08 1.82 0.06 0.72|— 0.92 |— 1.59|— 0.84 0.022|— 1.79|— 1.32 | — 0.59 1842 |— 0.36 0.98 0.37 0.91 1.08 0.21|— 0.33 0.73 0.20 |— 0.45/— 1.10 1.78 1843 051|— 2.08|— 0.57 |— 0.28|— 0.79|— 1.24|— 0.37 0.64 1.001 — 1.79|_ 032 2.00 1844 0.72 |— 1.81)— 0.33 1.32 0.04\— 1.03 — 0.98)— 0.40|— 0.65 |— 049 041|— 1.24 1845 0.42 |— 0.77|— 1.32 0.841— 0.36 0.24 |— 0.81|— 0855| — 0.84 0.20 0.60 |— 120 1846 1.74 2.13 |— 0.05 |— 031 0.33 1.90 0.58 1.66 1.31 0.82 1.511 — 1.24 1857 0.47|— 0.15 0.66 |— 0.46 0.13 |— 0.04 0.88 0.20|— 1.70 0.29 1.18 — 0.30 — 0.42|— 0.40 0.18 — 0.69 0.17 — 0.08 1858 |— 0.05 0.07 0.39 |— 0.52 1.16 |— 0.16 |— 062|— 0.65|— 0.11 1849 0.22 1.29 0.74|— 0.64 0.39|— 152|— 0.24|— 0.58 0.16 1850 |— 0.60 1.62 0.50 0.441— 0.43 0.36 054|— 0.50 | — 0.52 |— 0.86 |— 0.02 078 1851 1.43 1.06 0.24 0.1|— 0.23|)— 0.40 |— 1.18|— 0.59|— 0.26 0.72|— 1.04 1.53 1852 0.80 0.75 0.73 1.94 1.17 1.1 2.76 2.47 0.131— 0.28 |— 0.49|— 0.10 1853 0.02 — 2.00 I|— 0.92 0.54 0.54 1.06 1.34 0.40 0.35 051 1.00 /— 0.88 1854 |— 0.90 0.43 2.15 0.62 0.24 0.01 0.05|— 0.01 1.15 |— 0.50 |— 026 — 0.81 1855 |— 015 |— 2.94 |— 1.64 |)— 0.04)— 1.80 | — 0.27 1.80 0.45 0.11 |— 0.80 0.38 |— 0.69 1856 |— 0.22 1.15 0.04 057|— 0.46 |— 0.66 |— 0.16) — 0.83|— 0.74 0.59|— 1.07 |— 0.70 1857 |— 0.39 1.01 )— 0.54|— 0.74 0.04 0.46 |— 0.16 0.72 1.26 0.79 1.76| 2.43 1858 1.31 0. |— 0.74|— 0.60|— 0.25 0.97)— 0.80 0.67 055 |— 137|— 0.62 0.69 1859 0.87 0.87 — 001 |— 1.68 0.75 0.02 — 0.07 0.05 1— 0.34 |— 065 | — 0.70|/— 251 ) Mittel 2.89 2.33 3.69 501 7.05 9.25 10.293| 10.26 9.11 6.90 4.72 3.99 mittlere Veränd. 0.72 0.96 0.73 0.70 0.71 0.78 0.82 0.74 0.65 0.84 0.73 0.96 Max. 1.74 1.76 2.15 1.94 1.59 2.31 2.76 2.47 1.31 2.96 1.76 2.43 Min. |— 2.20 |) — 3.08|— 1.76) — 1.82 /— 180)— 206 — 2.04|— 1.44|— 2 1.79|— 132] — 251 Unm.| 39] asıl 391] 5376| 3390| Aa37| A8s0| 3891| 3165| Ars] 8308| 494 D der Temperatur der Atmosphäre. 31 Edinburg ®®. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | wi | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1795 |— 2.72|— 3.32 |— 146) — 020 |— 0.58 1796 3.54 0.95 |— 1.01 1.68 |— 0.89 1797 1.52 1.94 |— 0.72) — 0.43 0.20 1798 0.42|— 0.18|— 0.53 1.55 1.43 1799 0.02|— 1.35 |— 1.66) — 0.44 1800 |— 0.72|— 1.43|— 1.67 0.16 |— 0,50 1801 0.72 0.14|— 0.29|— 0.31 0.19 1802 0.43 |— 0.59 0.05 056 |— 077 1803 |— 0.43 |— 0.48 0.22 069|— 0.13 1804 1.61 )— 1.19|— 1.50|— 1.25 1.69 1805 0.41 |— 0.36 0.88 0.641— 0.97 1806 |— 051|— 0.04 0.47 0,56 1.12 1807 0.42 |— 0.49)— 1.67)— 002) — 0.08 1808 |— 0.16 | — 0.76 011 /— 1.00 1.52 1809 |— 2.24 0.44 1.27 |— 1.49 1.43 1810 0.42 |— 0.80|— 1.18 0.20 |— 1.58 1811 |— 0.91 |— 0.18 1.40 0.33 0.45 1812 |— 0.29 0.71[|— 153! — 1.84| — 0.48 1813 |— 011 093 1.62) — 0.33) — 0.84 1814 |— 3.75 )— 0.93 | — 051 1.62 | — 0.70 1815 |— 1.22 1.42 1.09 0.60 0.32 1816 |— 0.42|— 1.16 |— 104|— 1.62! — 0.33 1817 0.82 071)— 0.38 0.02 | — 1.90 1818 033|— 0.62 |— 1.04 |— 1.76 |— 0.08 1819 0.641— 0,58 0.73 0.20|— 0.39 1820 |— 2.02 0.93 007 0.96 0.01 1821 0.95 0.58 0.38 1.30 |— 1.64 1822 1.29 1.19 1.42 0.39 1.01 1823 |— 2236 |— 1.55 |— 0.01 1|— 1.00 0.52 1824 1.66 0.50 |— 0.40 025 |— 0.04 1825 1.31 0.47 0.28 0.86 0.24 1826 |— 1.32 1.71 0.57 094 0.72 1827 |— 0.32 |— 1.74|— 0.22 0.18 0.26 1828 1.47 0.97 1.03 0.26 0.42 1829 |— 1.81 0.39|— 0.39|— 122 0.65 1830 |— 081 |— 0.83 1.18 0.88 |— 020 1831 |— 0.65 0.35 0.77 0.16 | — 0.61 1832 1.32 1.18 0.56 051 |— 0.67 1833 |— 0.65 0.72|— 075 — 011 2.51 1834 2.34 1.16 1.04 0.18 0.92 1835 0.77 0.76 0. |— 0.01|— 051 1836 |— 0.86)— 0.33) — .040/— 083 0.31 1837 |— 0.52 0.44 |— 2.56 | — 2.54 |— 098 1838 |— 2.45 )— 3:59 |— 0.63 — 156|— 1.384 1839 I— 029|— 0.02|— 1.03|— 051|— 0.47 32 Edinburg. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni Juli | Aug. | Sept. f | 1.37 |— 0.19 Dove über die mütlere und absolute Veränderlchkeit Oct. Nov. | Dec. 1840 0.26 1.65 |— 0.83|— 0.20 |— 1.04| 0.77/— 1.00 |— 0.54 0.29|— 0.62 1841 1.21) — 0.01) 2.64 0.31 0.82)— 0.78|— 0.86 |— 0.05 0.33|— 1.31 090) 042 1842 052| 094| 0.87 0.60) 0.67 0.68)— 0.90 112| 0.64|— 0.92 0.03 3.38 1843 1.45 |— 1.61 1.23 0.44 |— 1.35 |— 1.49| 022 0.22 1.53 |— 1.16 139| 4.32 1844 2.23|— 0.95 038| 2.23|— 0.60|— 0.22|— 0.62 |— 0.83/— 0.23 |— 0.19 1.00 |— 2.22 1845 0.18|— 1.20|— 1.67 0.20)— 0.91 0.56 |— 1.42 |— 0.71 026| 0.85 1.06 0.35 1846 2631| 3.09) 0935| 00 13) 2733| 051) 1111| 251] 031) 1.71|— 1.60 1847 0.09|— 0.92| 0.66|)— 0.58 0.18 0.14 155| 0.07|— 0.97 0.64 2.03 0.77 1848 1.12| 0.96 0.45 |— 0.26 2.36 |— 0.28 0.40)— 149| 0.04 — 0.26 0.34 1.10 1849 0.42| 2.00 0.90 |— 0.86 0.58/— 1.17 )— 0.68|— 0.18|— 0,56 |— 1.18 0.35 |— 0.60 1850 |— 2.07 1.71 0.81 0.76!— 0.84 129| 0.37)— 026 |— 0.58 „ESIPNFERZE EWIN RB EBee > ME ER ER TTAIE Mittel |— 1.84| 2.62 3.80 5.62 8.08) 10.46] 11.68] 11.29) 9.62 6.89 4.00| 2.66 mittlere Veränd. 1.13) 0.97 0.87 0.72 0.80 0.80 0.67 0.72) 0.69 0.91 0.93 1.16 Max. | } 354| 3.09 2.64 2.23 2.51 2.731, 2:01 1.91 2.51 2.43 2.62 4.32 Min. |— 3.75 |— 3.,59|— 2.56 |— 2.54|— 190|— 2.33)— 1.55|— 2.10 /— 2.29 |— 2.18) — 3.07|— 3.09 BE». 1 Seil lameis BersiEt a BEBEN 8 DR a Unm| 7290| 66| 520| a7| Aal 5606| 3556| Aa0| As0| Asıl 5.60] 7. Dublin, 1831 0.21 0.47 1.16 0.53 |-- 0.32 0.21 0.21 1.02|— 020) 1.69 0.23 0.11 1832 0.32 0.16) — 0.04 0.40 |— 1.04 |— 0.06| 0.04|— 0.40| 007 0.76 0501| 011 1833 0.61 0.38|— 1.42|— 0.40 1.59 | — 0.99 0.52) — 0.72) — 0.20 0.71 0.39 0.37 1834 1.48 1.09 1.07 0.40 0.79|— 0.37 0.79 0.08 1.09 0.44 0.52 0.68 1835 0.03 0.33 0.31 0.841)— 0,59|— 0.01 044) 1.06|— 0.16 |— 0.44 0.92 0.20 1836 0.50 |— 0.91 |— 0.44|— 0,58 0.56 0.56 |— 0.45|— 0.58| — 1.27 | — 0.49 0.99 |— 0.78 1837 051 1.18 |— 2.13 |— 2.63 | — 1.39 0.21 1.15 0.08|— 0.07 0.93 0.10 1.22 1838 1.59|— 1.89 |— 0.71|— 1.65 |— 0.81 |— 0.90 |— 0.36 |— 0.40| 0.02 0.04 0.99 |— 0.20 1839 0.74|— 0.11 |— 0.09|— 0.32 |— 1.30 /— 0.19 |— 0.01 |— 0.09| — 0.29 0.62 0.04|— 0.83 1840 1.17|— 0.64 |— 0.18 1.33 0.03)— 0.32|)— 1.12 0.97|)— 1.13|— 1.07 0.45 |— 1.23 1841 1.90|— 0.33 1.87 0.13 0.655 |— 0.46 |— 1.25 | — 0.05 1.04)— 0.44 1.081— 0.25 1842 0.79| 0.11 0.54)— 0.14 |— 0.24 1.10 |— 0.72 0883| 051|— 1.60 0.04 2.15 1843 0.55|— 1.71 0.62 0.44 |— 0.68|— 0.72|— 0.45 0.17| 127|— 1.38 0.45) 2.37 1844 0.24|— 153|— 0.18| 1.60 0.21 0.30 0.04/|— 0.98) 0,56|— 0.18 1.08|— 2.03 1845 0.15|— 0.87)— 1.33 0.84)— 0.41 0.30 )— 1.12/|— 089|— 1.00 0.44 0.04)— 0.65 1846 2.10 1.27 0.22 |— 0.05 0.74| 2.56 0.48 0.62 1.22 0.40 1.01 |— 2.96 1847 0.41|— 158) 0.18|— 0.40 0.70)— 0.19| 1.37)— 0.09|— 0.64 1.02 1.55 0.06 1848 1.72 1.13 |— 018|— 023| 185, — 0.50 |— 0.36 — 1.29 0.111— 0.36 0.94 |— 0.03 1849 0.77 0.91 0.62 |— 124 0.431— 0.64|— 0.23| 0.04) 0.24|— 0.09 0.70|— 1.40 1850 119| 1.80)— 0.44] 0.7|— 0.59 0.74 0.17)— 0.40)— 0.64| 0.89 1.06 1.13 = 1852 Mittel mittlere Veränder. Max. Min. Unt. | 1828 1829 1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839 1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858 1859 Dublin. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1.04| 064| 027|— 0.40 — 024 0.08 — a 0.66|)— 0.11| 0.80|— 2.01 |— 003 0.64) 0.11|— 0.04) 0862| 0.12 !— 0.72 137| 031|— 0.47|— 098| 0.44| 1.62 3.77| 406) 458| 59| 837| 1045| 11.65| 1120| 971) 7242| 557] 4% 0837| 0383| 0656|) 0773| 0659| 05| 051 054| 056) 072) 0.69| 0.93 2.10 1380| 1872| 1.601 1.85) 256| 1.37| 1.06| 1.27 1.69| 155| 237 — 1.90|— 1.89[— 213|— 2.63|— 1.39|— 0.99|— 125|— 1.29|— 1.27 — 1.60|— 2.01|— 2.96 400| 3698| 400| 423] 8324| 35| 2062| 235| 25] 3290| 356] 533 Oxford 8, 1.76] 112] 10] o,71 1.05] 0.74] 0.63|— 020| 1.24] 0.45 1.34| 2.61 — 25| 037|— 0.85/)— 0899| 101) 039|— 0.71 1.44 — 0.99)— 1.10 |— 1.46 |— 3.03 — 281|— 1485| 2.17 102| 070)— 1.35| 0.72|— 113[— 0855| 057| 090|— 219 — 1.21 1.17 1.60 0.97 0.28 0.43 0.89 1.32 0.79| 2.41/— 0.08 1.01 — 0.19|— 0.74| 0. 0.40|)— 0.01) 0433| 0233| 0235| 04| 06) 0322| 07 — 1.30 1.66 |— 1.47 0.04| 3.14 0.08 |— 0.17 0.77|— 0.81 0.41 059|— 2.23 3.27| 117 1.42|— 0.09| 154) 083) 09| 0741| 2110| 06| 03| 07 0300| 1656| 0311| or) 0483| 065| 130| 1653| 079|— 057) 054|— 192 030|— 0.61) 0.40|— 0.67|— 0.32| 056) 0.32)— 0.24|— 0.94 1.06 |— 0.44) — 0.14 — 0.06) 0.90 |— 2.49)— 245 |— 130) 0.83 130| 0.47/— 0.10| 0.63|— 0.52| 052 — 4.15 |— 2.65 |— 0.14|— 129|— 046] 0.12| 018| 0.07) 0044| 020] 1.01|— 050 — 0.10| 0.37|— 0.80|— 152|— 1.17|)— 0,50 |— 0.66|— 0.82|— 0.32|— 0.66| 0.81|_ 059 0.651— 0.65 |— 1.47 1.15| 0.12|— 037|— 142) 056|— 1.79|— 2.04|— 0.35 | — 3.25 — 180|— 15| 177) 00| 150/— 152|— 1.64)— 051) 057|— 0.5|— 052|_ 014 — 2.01 0.41 1.11|— 0.36|— 0.066) 1.01|)— 088| 158| 0.12|— 2.08|— 0.35 181 1.01|— 1.68| 0458| 053)— 1.12/— 1.97)— 0.62| 007) 1.46 1.10) 010| 204 0.70)— 1.68|— 0.18| 2.17|— 059) 0.39|— 0.13|— 1.44| 0.17|— 044| 0410| 1.19 0.52|— 2.65 |— 2.94| 0.35 1719| 052|— 1.15|— 157|— 125|— 0.35| 068] o21 265) 210) on 0.08| 10| 2885| 089) 065 1.46 |— 0.35| 0.72|— 321 — 1.17)— 145| 0.04|— 058| 123|— 0.81 147| 0235)— 1235| 0,94 148) 079 — 1485| 206) 062) 040) 248|— 032| 014|— 122|— 0.14|— 008|— 012) 09 092) 144) 057|— 120| 0.70|— 028|— 022| 0293| 0.44|— 017| 041|_ 050 — 184| 2.41|— 0.63 0.84 1.17 0.34 |— 0.08 055 |— 0.54 1.28 1.52 0.39 252) 05| 057|— 0.18|— 0589| 0.08|— 1. 0.25|1— 0.10| 1.08[— 2.12) 044 1.7221 0.99|— 0.27) 0.17|— 055|— 117) 245| 021) 0.8|— ı32| 232| 319 1.90 |— 256|— 143) 0.31)— 0.32)— 0.32|— 0.26|— 0.24|— 0.28| 0.455|)— 0.52|— 236 0.12|— 0.08| 004] 017) 003) 016) 0.18|— 0.11/— 0.01)— 017| 032|— 0.28 — 0.64 |— 3.88 |— 1.79|— 0.36 |— 1.92|— 0.46| 1.03| 083) 061] 0.72|— 0.39|— 116 1.01 1.35 |— 1.07| 053|— 1.52|— 0.28|— 0.04| 1.09|— 033| 028|— 039) 057 — 0.01 0.86 0.40 |— 0.05 0.08 1.23 081) 1.68 1.41 1.21 1.21 239 0.12|— 1.81 |)— 0.99| 0.40|— 0.01| 2.56|— 0.48| 047| 1.68| 0.19|— 1.01 061 079| 09) 0.5|— 1.78|— 2.01|— 1.52|— 0.48|— 0.91 |— 0.81 |— 0.26 |— 1.28|— 2359 Phys. Kl. 1866. E der Temperatur der Atmosphäre. 33 34 Dovx über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Oxford. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1860 012|— 239|— 1.87 |— 2.58|_— o.sı |— 2.72 | — 2.53 — 2.33 — 8.00 |— 0.17|— 1.46|— 0.19 1861 !— 1.24 1.41 1.12/— 0.14|— 0.19 0.30)— 0.08 0.69 1.41 156 !— 1.32 0.12 1862 1.19 1.12 | 1.68 1.19|— 0.90|— 1.06)— 037 0.61 0.76 — 2.04 2.08 1863 1.99 1.79 1.28 1.46 |— 001 0.03 0.18 083) — 0.90 0.68 1.61 1.71 Mittel | 241] 301) aıs| 604] 903] 165] 1289| 1242| 1028| 786] A70| 3,97 mittlere Veränder.| 125) 1455| 09] 0,7) 0s0| osıl 0:6 07| os0| o7| 08| 13 Max: | 3827| 21] 2171 217] Sıa| 288 25 mas 1eB|— nur) 232] 3.10 Min. |— 4.15 |— 388|— 2.941— 258 |— 201 |— 2.72|— 253|— 2.33|— 3.00 |— 2.08|— 2.12|— 3.25 —————————— Un.| 742] 6020| su| an| s1| 5600| ass| 306] a0] A| A| 644 London 9%. 1771 |— 2.79|— 2.18|— 2.83 | — 3.15 0.871— 1.83] — 0.851— 1.04 — 1.94|— 1.06 |— 0.61 1.06 1772 \— 1.76|— 1.83 |— 1.14! — 1.600 |— 1.75 0.57|— 0.63|— 0.42 |— 061 1.25 0.51 0.22 1773 0.32 | .1.52 | 0.07 | 0.71 | — 2.24 | — 1.12 |— .1.30 0.07)— 1.14|— 0.62 |— 1.36 |— 0,36 1774 |— 2.08|— 0.14 0.77 0.45 — En 0.88 0.17 0.74 — 0.74|— 0.35 |— 1.36 |— 0,85 1775 1.92 1.60 0.28 1.74 0.69 2.00 0.70 0.03 0.90)— 062 | — 0.91 0.13 1776 |— 4.08 0.75 1.17 0.63 — 0.82 0.26 0.61 1— 0.02 — 0.83 085 0.20 0.48 1777-\= 1.02.) 1.12 1.57 | — 0.50 |— 0.15 |— 0.50) — 0.41 0.74 0.77 0.76 0.64 |— 1.43 1778 |— 061 |— 120 |— 0.43 0.49 1.00 1.42 2.48 1.23|— 1.32|— 1.60 1.08 1.68 1779 |— 0.61 s.11 2.64 2.18 0.96 |— 0.05 1.55 1.40 1.92 1.03 |— 0.16 0.53 1780 |— 336 |— 1.38 3.62 |— 0.97 1.58 0.44 0.79 2.20 1.30 0.18I1— 1.22|— 1.07 1781 0.01 0.89 0.68 0.13 025 1.95 1.72 1.00 0.18|— 0.48 |— 0.24 0.88 1782 121|— 1.74|— 1.05 |— 226 | — 1.97 |— 0.09|)— 0.99|— 1.80 |— 0.39|— 1.95 | — 3.35 |— 1.25 1783 032 0.40|— 1.49 0.94 |— 1.88 0.13 1.90|— 002|— 0.79|— 0.26 0.11|— 1.78 1784 |— 3.10 |— 2.855 |— 2.16 '— 1.68 189|— 0.85|— 0.85 | — 2.02 0.41) — 2.53 |— 0.69|— 3.56 1785 |— 0.031|— 3,51|— 3.18 0.18 |— 0.02 0.57 0.35 |— 1.44 0.19|— 1.20 — 091) — 1.69 1786 |— 0.12|— 0.94 |— 3.05)— 048) — 0O.ll 0.66 |— 1.07 |— 0.82|— 2.25 |— 227 |— 2.47|— 1.38 1787 0.24 0.53 0.77|— 062|— 055 |— 0.14|— 0.01 0.16/— 088|— 0.44|— 1.18 0.26 1788 0.55 1.17 |— 1.09 1.65 1.67 0.22|— 0.36 ,— 0.37 |— 0.20|— 022|— 0.73) — 4.45 1789 |— 1.23 0.71|— 2.96|— 0.75 0.29|— 1.47|— 1.16 | — 0.24 — 0.79|— 1.24, — 1,58 1.15 1790 1.08 1.28 0.95|— 2.17 0.03|— 058) — 1.03 — 0.37) — 1.11)— 0.04|— 0.1 0. 1791 1.61 0.22 0.46 1.34 |— 1.40|— 0.23|— 085 0.29 0.19|— 1.33 |— 0.42|— 1.87 1792 |— 0,56|— 0.40 0.46 1.38|— 1.31)— 1.65 |— 1.25 0.65|— 0.43 |— 040 0.42 0.44 1793 |— 0.39 0.62|— 0.78|— 151|— 0.82!) — 1.20 1.55 |— 0.77|— 159 103 0.29 0.88 1794 |— 1.28 2.84 1.44 1.69 — en 0.23 1.72)— 0.65|— 1.19|— 0.57 0.47|— 0.98 1795 |— 5.45 |— 1.91) — 1.09) — 0.31 — 028 |— 1.96 |— 1.12 0.03 1.97 1.69 |— 0.69 2.57 1796 4.06 0.57|— 092 1.12 |— 1.08 |— 0.89)— 1.25 |— 0.37 1.21|— 1.37 |— 087 |— 383 1797 \— 0.34|— 1.20 /— 1.42|— 048|— 0,55 | — 1.47 0.841 — 0.77 — 0.79|— 1.15 |— 0.38 0.97 1798 0.72|— 0.18 — 0.16 1.52 0.47 1.37 |— 0.10 0.34 0.06 0.09 — 1.00|— 2.36 1799 |— 1.28)— 085 |— 1.72 |— 1.90 /— 104|— 1.12 |— 0.72 | — 1.44 | — 0.92 |— 1.02 0.29|— 2.76 1800 0.32|— 1.87|— 1.58 1.16 0.65 |— 1.34 0.79) 132! 0.68)— 0.75 |— 0.02|— 0.36 1801 1802 1803 1804 1805 1806 1807 1808 1509 1810 1811 1312 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1524 1825 1826 1827 1828 1829 1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839 1840 1841 1842 1843 1844 1845 London. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | uni | Juli | Aug. Sept. | Öte. | Nov. 1.48 1.45 1.23 3.12 0.74 1.97 0.24 0.37 0.34 0.79 1.50 0.12 0.79 4.12 1.90 0.24 1.35 1.39 1.75 1.99 0.59 1.61 1.94 0.55 0.99 1.85 1.23 1.62 199 2.48 0.79 0.50 0.74 3.66 0.81 0.46 0.46 323 0.46 1.26 1.14 1.45 1.66 1.30 0.95 0.09 0.26 0.89 0.63 1.17 1.42 0.75 0.89 2.57 0.13 0.80 1.46 1.46 1.92 1.28 0.76 1.91 1.12 0.75 063 1.03 2.22 0.09 0.94 009 1.73 2.98 0.854 0.04 1.83 1.28 0.63 1.82 0.84 1.28 0.63 089 2.40 0.35 0.09 1.34 1.11 1.03 1.38 2.49 1.35 0.06 0.55 002 042 0.16 1.80 1.76 0.68 0,51 1.04 1.18 0.91 262 1.75 0.83 0.24 0,07 1.31 0.11 0.77 2.78 0.56 0.69 1.14 0.95 0.91 1.08 0.92 2.11 1.26 0.25 154 1.31 0.03 1.17 2.34 020 0.92 1.54 2.28 1.71 0.82 0.20 2.60 der Temperatur der Atmosphäre. — 0.17 1.20 0.89 0.93 0.22 1.24 0.17 146 2.08 0.27 1.29 1.90 0.88 1.03 0.36 1.06 0.54 0.58 1.07 1.56 2.05 0.40 1.13 0.88 1.29 1.43 0.45 0.32 0.92 1.12 1.03 0.63 0.26 0.35 0.27 1.11 2.97 1.86 2.17 0.89 0.54 0.26 0.59 2.63 0.23 0.47 1.04 1.08 1.08 1.31 2.09 1.09 2.03 1.40 1.26 1.63 0.60 0.11 1.75 |- 0.96 1.66 2.06 0.02 0.74 0.24 1.40 1.45 0.92 1.35 0.47 1.13 0.07 0.78 0.87 0.96 0.12 0.46 3.05 1.94 0.16 0.12 2.11 0.82 1.17 0.43 1.89 0.29 0.15 0.16 1.40 0.13 0.36 0.85 1.46 1.60 0.75 0.18 0.05 0.27 0.17 0.23 1.83 2.14 2.09 0.05 2.23 0.44 2.13 0.76 0.89 1.78 2.00 1.20 1.38 0.35 2.13 0.23 084 0.40 1.25 0.57 0.48 0.75 1.33 0.84 0.40 0.00 0.40 0.26 0.62 0.76 2.13 0.80 1.15 1.15 0.42 2.19 1.01 0.54 1.08 0.10 0.92 1.90 0.81 0.23 0.19 1.79 1.12 0.14 0.68 — 3.08 1.65 212 0.12 0.85 1.65 048 1.03 0.48 1.68 1.86 0.92 0.21 0.59 0.70 1.28 0.10 0.14 1.19 1.32 0.66 0.05 0.41 0.54 1.52 1.61 0.54 0.23 0.01 0,72 0,78 1.80 0.43 0.37 0,43 0.29 1.32 0.78 0.82 0.11 1.00 1.66 1.08 0 95 0.15 1.26 2.37 1.27 1.36 1.00 0.43 0.25 0.42 0.33 0.47 1.18 0.77 0.77 1.35 1.12 1.14 0.69 1.44 0.69 1.14 0.82 0.28 0,51 0.82 0.60 0.11 2.07 0.60 1.35 1.49 1.04 0.28 1.76 1.35 1.30 0.28 1.45 0.48 0.12 1.35 0.68 0.21 0.83 0.65 2.64 1.12 0,39 1.92 0.77 0.87 1.44 0.16 0.43 0.59 1.57 003 0.24 0.50 1.41 1.28 0.01 0.10 1.28 0.86 0.32 1.32 0.61 0.88 0.34 1.01 0.77 0.01 1.39 0.24 1.23 0.58 0.04 0.31 0.80 0.97 0.72 1.52 1.55 0. 0.98 2.63 E 0.35 1.02 1.02 0.80 0.54 2.04 1.83 0.93 1.15 0.32 1.07 0.88 0.09 0.54 125 0.98 0.14 0.93 0.58 2.40 0.72 0.57 0.40 0.71 0.97 0.45 0.18 0.31 1.24 0.35 1.86 0.71 0.04 0.27 % 3 35 Dee. 0.91 1)— 1.29 0.78|1— 0.54 016 1.91 0.82/1— 1.52 1.04 0.22 2.29 3.46 1.581 — 1.07 0.73)— 1.34 1.22 0.88 0.241— 0.18 0.311 — 0.18 0.73)— 174 0.91 |)— 1.07 0.69 093 151)— 0.89 1.311 — 054 2071— 0.85 264|1— 0.09 0.64 |— 0.89 0.38 0.40 2.38 2.35 2.64|— 1.16 0.33 0.40 1.76 1.24 0.47 0.71 1.04 1.24 0:33 2.26 1.36 2.33 1.31 |— 1.83 0.96 | — 1.83 0.91 1.33 0.61 1.51 056 2.48 0.82 0.88 0.33 |— 1.83 0.33 0.26 0.51 0,97 0.64 |— 0.18 1.08 0.26 081 1— 254 0.20 0,66 0.24 2.66 0.69 2.17 0.78|1— 2.67 1.58 1.20 36 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit London. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 0.58 0.92 3.19 1.39 1.09 1.66 0.40 1.67 |— 2.72 0.22 1.72 |— 0.05 1.77 0.60|)— 0.92 1.47 2.07 1.68 0.80 8.18 0.17 0.04 )— 1.00|— 0.25 0.89 0.69 2.22 1.15 0.65 |— 0.09 0.30 0.96 1.08 0.63 0.82 0.04 0.76 0.20 1.20 035 |— 0.24 0.01|— 1.15 1.18 0.71 0.481 — 0.73 0.55 |— 0.59 0.69 0.24 1.34|— 1.03 0.62 0.05 — 0.46|— 1.16 2.30 0.60 0.19|— 0.75| 2.96 3.82 0.17/— 0.77\— 0.14/— 0.50 |— 0.33) — 0.48 0.58|— 0.07 |— 2.23 1.16 — 0.73|— 1.07 |— 0.50 0.07 0.77|— 0.08|— 0.78 1.02 0.05 I— 157 |— 0.05 0.35 0.74 0.37 0.72|— 0.42 |— 1.52 0.45 | — 1.35 0.31|— 0.14 1.27 |— 0.52 0.94|— 0.69 0.53 0.04 0.65 1.64 1.37 2.07 1.48 1.47 1.58 2.71 0.18|— 0.37 3.02|— 0.32 056 1.75 0.541— 1.18 0.88 0.36 0.25 1.46 2.97 1.23 0.15 058|— 0.161 — 0.98 1.28 0.56 )— 1.47|— 1.70 |— 1.35 |— 1.35 0.441 — 0.64|— 1.20 0.66 )— 028 0.44|— 0.23 1.09 0.32 2.36|— 0.64 0.88 1.16 1.27 |— 0.80 |— 1.03)— 0,55 0.89 0.98 — 1.09 2.04 1.65 |— 0.24 0. |— 0.28 0.52|— 1.19 0.89 1.53 1.86 1.07 0.56 — 0.32 0.16 |— 0.51 0.23 0.40/— 0.111— 0.23 1846 3.35 | 2.48 1.00 1847 |— 0.48|— 1.29 |— 0.03 1848 |— 0.70 2.26 1.22 1849 1.75 .2.17 0.20 1850 |— 1.10 2.54|— 0.52 1851 2.99 0.80 0.68 1852 2.59 1.11 0.11 1853 2.77 |— 2.09|— 1.80 1854 1.26 0.40 1.08 1855 |— 0.61 | — 4.09 |— 1.40 1856 1.39 1.64 I|— 0.96 1857 0.19 0.40 0.33 1858 0.59|— 1.65 0.15 1859 1.88 2.13 2.37 1860 157 |— 1.16 0.02 1861 |— 1.05 1.68 1.22 1862 1.26 1.24 0.91 1863 2.55 1.68 1.34 1864 0.15 |— 1.03 0.11 | 1865 | EEE NE a EU Te En 2 IE ee AR I IE EEE Mittel 1.86 2.80 4.02 6.13 9.09 11.56 13.08 12.78 10.83 7.82 4.55 3.11 mittlere Veränder. 1.40 1.27 1.11 0.97 0.96 0.92 0.92 0.83 0.82 0.83 0.88 1.35 Max. 4.06 3.11 3.66 2.63 3.18 3.19 2 97 2.20 2.64 2.63 2.96 3.82 Min. |— 5.45 |— 4.09|— 3.14 |— 3.15 |— 2.241|— 2.23|— 3.08[— 2.37)— 1.94 |— 2.53|— 355 |— 4.45 i.| s51| 7201 680] | 5412| 642] 605] As] ass] sis] osıl 827 Manchester 5. 1794 |— 2.45 1.29 0.24 1.35 |— 1.64 0.80 0.61/— 0.38|— 0.81|— 0.87 '— 0.691|— 129 1795 |— 5.61| — 3.55 |— 1.80 — 0.87 | — 3.19 |— 1.37 0.17 0.29 1.81 1.00 |— 1.71 1.73 1796 315 |— 0.80|— 0.20 2.15 | — 0.52|— 053, — 1.39 0.29 1.94 |— 0.78/— 0.24| — 3.47 1797 1.64 0.85 |— 0.20 0.15 0.36 |— 0.17 0.17|— 0.16|— 0.10|— 056 |— 002 0.84 1798 1.55 0. 0.06 2.68 2.01 2.85 0.17 0.29)— 130|— 1.311 — 1.22 2.09 1799 |— 1.03|— 1.42)— 2.03 | — 2.87|— 2.75|— 1.28|— 1.61 |— 2.38|— 1.08/— 1.98)— 0.96|— 2.49 1800 |— 0.19|— 1.68!— 136 0.20 '— 0.,61)— 2.22 | — 0.81 0.16)— 0.24|— 1.13/— 1.08|)— 0.80 1801 1.06 0. 0.06 — 0.16 — 057|)— 0,80 |— 1.16 0.78 003/— 0.20|— 1.31!— 2.00 1802 |— 125 |— 057 |— 0.38 015 |— 0.48|— 1.28|— 1.03 0.42 0.48|)— 0.24 0.42!— 0.09 1803 |— 080'— 0,53 0.37 0.24 — 1.64)— 111 0.48)— 0.73|— 1.88!— 0.,78|— 1.18/— 0.58 1804 2.70 — 1.021 — 0.69 — 1.72 0.54 0.23 — 1.61/— 131 0.61 0.47 0.47|— 1.38 1805 |— 1.16 |— 0.22 0.77 — 034 — 0.88|— 0.93 0.17 0.73 0.83 |— 158!— 0.82) — 0.72 1806 052/)— 0.26 — 0.83 — 1.40 — 0.44 0. |— 0.72)— 0.64/— 0.64 |— 0.02 0.56 1.24 \ 1807 1808 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 1829 1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839 1840 1849 1850 1851 1852 1859 1860 1861 1862 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Manchester. 0.27 0.32 1.30 0.85 1.21 001 0.81 4.63 3.43 0.12 1.28 0.84 1.15 2.28 0.84 1.77 1.79 1.68 0.52 1.56 0.59 1.86 1.25 1.70 0.14 1.41 0.36 4.30 1.32 1.80 0.79 1.96 1.41 1.99 1.12 2.00 1.37 1.81 0.35 0.85 0.52 — 057|— 2.25 1.06 |)— 1.89 1.16 0.30 0.84|— 0.60 0.09 1.57 0855| — 1.63 1.34 1.26 2.17|— 1.98 004|— 0.43 1.20)— 0.83 1.87 0.33 1.24 |— 1.72 0.26 1.26 035 |— 0.12 1.46 0.11 1.87 2.20 0.84 0,11 0.72)— 0.38 0.48 0.06 1.96 0.68 2.26 0.51 1.20 1.35 0.89|— 0.12 0.44 2.73 1.43 2.02 0.18 1.17 1.65 |— 0.60 2.40 2.46 2.00 1.31 0.54 1.00 1.20|— 180 2.48 0.51 058|— 0.56 0.49|— 0.29 0.42 2.09|— 0.47 0. 0.28 0.27 )— 0,34 0.76 1.31 2.17)— 0.92 027 0.51 0.72 0.06 der Temperatur der Atmosphäre. 0.16 1.94 2.29 0.11 0.77 1.89 0.15 1.44 0.56 0.56 0.15 1.27 0.24 0.91 1.44 0.46 0.78 0.03 0.51 1.05 0.91 0.15 0.34 3.22 1.52 0.95 0.28 0.73 0.95 0.28 2.12 0.92 0.25 2.68 0.96 1.72 0.69 1.09 0.60 0.55 0.101 — 1.791 — 0990| — 2.211 — 0.811 — 0.21 |— 0.63 1.64 1 — 0.97 1 — 0.92 | — 1.77 0.19 0.75 1— 0.23 | — 1.151 — 1.21 0.90 | — 0.30 0.36 | — 0.45 | — 0.63 0.94 1.74 0.571 — 0.90 019 3.96 2.19 0.28 1.03 0.21 0.05 0.32 0.99 0.05 1.10 0.21 0.50 0,591 — 1.37 0.68 0.88 0.17 1.73 008 0.13 0.84 0.18 1.33 1.51 0.66 0.63 1.47 053 0.22 0.80 2.18 1.33 0.14 0.93 1.51 0.05 1.12 1.20 0.57 1.47 1.52 1.12 1.92 0.76 2.09 1.96 1.16 0.03 1.03 0.40 0.23 0.94 1.28 0.67 0.26 1.50 Sr) — 0.81 — 050 — 2.05 — 0.28 = 1.16 — 2.94 16 — 1.39 2.39 1.41 0.84 0.08 0.17 — 1.16 — 0.28 1.28 1.05 1.04 0.61 1.10 0.52 1.06 0.48 1.50 2.08 0.75 0.26 1.68 0.92 0.66 0.60 — 0.36 — 0.10 — 1.08 3.23 1.64 — 1.34 — 0,59 — 174: 37 Aug. | Sept. | Oct. , Nov. | Dec. 078|—- 259| 091 2.47 1.83 0.33|— 0.41|— 2.38 0.02 1.29 — 0.20 1.13 0.18 — 0.69 0.39 0.47|— 0.47 0.27 03 0.52 1.67 1.58 1.20 — 0.69 0.52 0.29 0.73 1.60 — 0.64|— 0.19 1.00 1.53 1.07 — 078|— 0,37 1.71 2.02 143 1535-077 0.60 0.91 1.16 — le nei 0.91 1.31 0.72 gl 0.79 1.93 264 227 024 0.39 1.93 2.87 0.18 1.80 0.43 0.04 1.18 1.92 — 0.42 /— 0.06 1.27 0.16 0.75 — 0.69 1.19 0.52 2.11 1.82 — 0.38|— 0.24 09 1.93 1.56 0.73|— 0.19 056 1.58 1.28 0.73 0.52 0.73 0.51 0.44 1.62 1.81 0.78 0.82 0.66 1.18 1.01 1.58 0.87 1.73 0.64 0.65 1.76 1.18 2.57 — 0.38 1.81 127 242| 3.51 — 0.691— 064 0.11 0.02 0.76 1.53 |— 0.19 2.02 1.49 0.85 0.38 092| 2.9 0.60 2.48 0.02 1.59 1.58 0.60 1.68 1.71 /— 0.19 0.96 1.00 3.02 1.67 0.96 1.98 1.98 2.62 0.02 0.96 0.07 1.76 0.84 1.13 |— 0.32 0.24 0.51 0.57 0.56 0.39 1.31 0.20 2.08 1.18 0.52 0.91 0.11 1.02 1.09 0.34 1.04 221 0.62 7019 0.56 1.40 0.72 0.08 0.69 0.60 0.23 — 0.90 — 1.04 0.38 3.09 0.71 — 072 2.24 1.08 2.71 — 0.32 0.51 1.33 2.24 — 1.88 0.47 1.13 2.05 — 0,32 1.40 2.02 0.17 — 055 0.24 2.561 173 38 Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Manchester. | Jan. | Febr. | März | Aprit | Mai | Juni | Juli | Aug: | Sept. | Oct. |Nov. | Dee. — 123|— 033| 1.08 — 055 | — 0.64 — 211 1.68 12.60 | 10.63 7.84 4.69 3.16 0.82 0.75 1.01 1.16 135 1.80 1.94 2.91 2.87 3.51 — 2.381— 259|— 238|— 3.09|— 3.47 a1s| 4535| 5209| 5s6| 608 2.21 0.95 |— 003 0.49|— 1.75 0.49 1.27 1.26 |— 1.46 2.81 — 022|— 072|— 1.07 09 1.79 0.62 2.44 '!— 2.10)— 3.17|— 8.78 2.10 0.75\)— 1.14 2.36 2.10 0.68 0.13 1.79 0.23 0.24 0.94|— 1.77 0.05/— 0.36 |— 088 — 1.82 0.55 |— 0.76 0.69 4.24 3.28 2.85 |— 0.13 0.02% 1.86 — 025 1.08|— 0,52|— 2.82|— 125 — 0.82 0.55 1.77 |— 0.90 2.41 0.09|— 1.15) — 0.62 1.24|— 1.23 — 2.34 0.901— 254|)— 0.91)— 1.44 — 1.01 1.74 |— 0.30 2.151 — 0.65 —212 1.10 |— 2.78 2.20|— 6.42 0.05 0.05 1.84 1.44 3.34 0.56 |— 0.05 |— 2.56|— 158 2.81 — 092|— 2.14|— 051|— 0.01 4.35 077012 0.50 1.861 — 3.00 0.731— 0.99 011 218 2.37 1.75 0.01 2.29|— 188) — 0.60 0.721— 1.52|— 1.81 0 |— 013 — 0.76 | — 0.62 1.84 1.05 1.68 — 1.79|— 1.18|— 0.62 0.62|1— 3.46 0.95|— 1.44|— 0.59 1.47 1:79 — 054|— 0.99 1.93 0.63 1.02 0.07 0.751— 0.96 1.99 385 — 0.02|— 0.25 0.701— 0.741— 2.91 — 0.63| — 1.37|— 0.09|— 1.13 2.91 1863 | 1.07 0.86 0.33 |— 1.02)— 0.48|— 1.12 1864 Fe 057, — 1.86 |— 1.36 0.64 0.455 )— 0.93) — 1.03 Mittel 2.19 3.29 4.39 6.61 941) 1160| 12.72 mittlere Veränder. 1.44 1.08 090 0.90 0.96 0.97 1.03 Max. 4.30 2.40 2.73 273 3.22 2.85 3.23 Min. |— 5.61|— 355 |—- 2.25] — 225 |— 2.87'— 222|— 2.94 _ BET Alt BRETT SDR Zn BB Fr pa fr I 42 ir oa BEE See se ei LT a Be EN Un.| ss] 59| ass| 60o| zus] 507| car] Krakau °®%. 1826 |— 2.21 0.40 1.38] — 0.16 |— 0.17 1.02 2.77 1827 1.57 |— 4.09 2.44 2.66 3.1 3.34 1.46 1828 |— 1.74|— 1.lı 1.88 2.43 0.67 0.77 1.80 1829 |— 291) — 2.91)— 0,53 1.55 |— 0.20|— 054 0.65 1830 |— 5.43 |— 2.43 094 2.02 1.35 2.38 1.23 1831 |— 2.21 1.09 0.72| 83.56 154) — 0.10 1.77 1832 0.45 1.07 0.29|— 0.04 | _ 0.20 0.08)— 1.46 1833 |— 2.05 4.13 2.06 |— 0.43 4.04 3.20 0.10 1834 4.27 1.95 0.06|— 0.36) 441 235) 488 1835 2.15 3.79 1.25 |— 041 1.99 0.95 1.18 1836 |— 0.18 24l 5.56 2.06)— 1.34 0.63)— 0.70 1837 0.601— 1.77 |— 2.04|— 0.62|— 1.02)— 149|— 2.47 1838 |— 5.77 |— 3.02|— 0.24|— 126 0.39|— 1.20|— 1.63 1839 053 1.10 I|— 250) — 3.18 0.26 0.42 0.22 1840 0.11)— 027 |— 3.741 — 1.55 |— 1.75) — 1.19|— 0.52 1841 0.46 |— 4.05 0.72 1.43 2.17|— 1.16|— 0.24 1842 |— 2.60)— 245 0.45|— 2.39 0.051— 1.26|— 1.49 1843 2.80 3.89 |— 088|— 0.13 |— 1.91|— 1.49 | — 0.90 1844 0.39|— 0.98 |— 1.54|— 0.86 0.32|— 0.97 |— 2:75 1845 2.83 | — 4.29 |— 5.72 |— 005 |— 0.98 0.19|— 1.77 1846 1.87 1.83 3.55 1.47 |— 0.62|— 051 0.97 1847 |— 208|— 0.49|— 0.22|— 0.90 1.41 1— 2.16|— 082 1848 |— 6.50 2.88 2.13 2.83 |— 0.25 1.86 |— 0.14 1849 |— 0.87 2.54 |— 0.861 — 0.68 0.93|— 0.11 |— 1.47 1850 |— 4.05 312|— 1.99 0.27 0.96 0.86 0. 1851 0.13 0.64 1.00 2.06 |— 1.48|— 1.38)— 0.83 1852 4.06 1.41 |— 183)— 3.11 016 0.60 0.43 1853 3.20 0.18 |— 2.67 | — 2.99 0.29 053 0.65 1854 1.80 1— 0.07) — 0.45|— 0.74 1.41|— 1.46 0.18 1855 |— 0.30 |— 461 |— 0.08|— 1.52 |— 0.15 1.22 0.25 0.29|— 1.32 2.16) — 0.30|— 6.56 1856 1827 1858 1859 1860 1861 1862 1863 1864 1865 1866 Mittel mittlere Veränder. Max. Min. Une. | 10.59| 1156| 11.28] 1805 1806 1807 1508 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 Krakau | Jan. | Febr. | M n-| 1.77 556 155| 1.66 0.36 |— 267 — 1.48|— 5.67 2.14| 3.19 3.05| 0.34 —1,2.15| 05.4.23 ach u.56 4.39 2.63 1.42 |— 4.03 ee 2 een ee | ers tin. lei —JEL0 wäh, — 3,38| — ae [a0 nef= na] man] unze] auf nor use] mu m nf 1.37 2.16) 238 439| 5.89 — 650 |— 5.67 3.92 2.60 1.74 1.38 1.44 |— 0.97 — 0.59 1.96 0.26 1— 0.40 — 2.48 |— 020 — 0.87 0.88 — 0.80 2.62 049 = 5:01 — 0.96 1.79 269|— 0.36 3.68 2.98 255 1.48 3.30 3,19 — 0.64 1.70 3.09|— 0.70 3.01 2.55 — 556 |— 0.27 1.78 1.74 2.38/)— 0.40 — 3.47 0.20 0.63 1— 4.28 1.03 0.98 1.42 4.68 1.22 0.54 1.83 0.48 035 0.42 1.59 0.31 0.48 1.69 2.54 0.23 0.50 3.54 0.49 0.30 2.18 1.07 1.82 der Temperatur der Atmosphäre. ärz | April | Mai | Juni | Juli 1.59 0.13 0.21 1.34)— 0.40 0.66 |— 0.46 — 086 0.12 1.69|— 0.10 0.17 0.61 — 044 0.36 0.24 0.79 1.19 1.22 0.30 0.56 0.23 1.481 — 0.50 2.12 1.18 1.27 0.56 0.20\— 0.98 1.21 0.80 0.65 1.37 0.32 — 0.11 228 |— 2.80 1.34 |— 0.86 6.42) 1124| 14.21) 14.87| 14.59 1.35 1.05 1.10 1.09 0.90 356 4.41 3.34 488 328 — 5.72|— 3.18|— 191 — 280 |1— 2.75 — 234| 6740| 632] 6114| 7.63] 5.62] Leobsehütz ®. — 1.96|— 185 1:87 1.52|— 3.00 — 0.99 1.38 146 1.09|— 0.48 — 1.13 0.28 1.22 0.01 3.66 — 1.38 0.24 0.16 0 0.69 4201 063 0.64 0.11 0.30 — 1.67 |— 0.48 1.74 0.11)— 0.89 0.66 292) 2.583 1.74 0,56 — 2.88 0. 0.14 1.30)— 151 153|— 0.01 1.84 0.75|— 1.67 1.971 217 1.94 0.43|— 0.26 0.022 1— 0.17 0.41 2.08|1— 0.82 — 0:01 7-20138 0.46 0.92 |— 1.08 — 3.39 0.12 1.13 0.01 |— 030 1.29 |— 0.42 0.60 0.39 |— 197 1.081— 0.87 0.84 026 |— 0.40 1.28 1.10 163 1.27 1.75 2.70 0.63 |— 2.47 1.33 )— 106 1.78 2.14 1.15 1.86 J— 030 — 0.62 0.75 0.56 0.11 1.55 0... | ka 0.64 0.20 0.72 0.58 0.05 0.78 0.53 0.29 — 0.16 |— 0.73 0.70 2.69 253 2.23 2.01 2.21 1.71 0.32 39 Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. - 052| 0.15|— 217| 0.7 — 004| 211) 106 0293| 046 — 4.31|— 0.22 — 121) 06| 025|— 2.80 0.06 — 1.80 — 0,58|— 0.47 016| 053 — 1.37|— 225 152| 1327| 1.62] 170 — 4.47 — 074 — 039| 1341| 2.88 ı | 11.14| 738] 1,55|— 1.95 092) 113| 130] 245 2855| 2290| 236] 4.35 — 2.14|— 2.78|— 4.31|— 8.78 4199| 5.07) 667| 13.13 0.44 |— 3.83|— 2.46] 0.96 1.52|— 0822| 0.85| 312 — 023) 00| 24| 117 0.411— 0.99|— 0.82|— 3.82 0.171 1.75|— 050| 241 0.73\)— 1.45 |— 0.06) 0.96 —o21| 24| 03| 07 — 1314| 1.45 |— 0,86 |— 4.75 — 1.10/— 1.30|— 021| 0.39 — 250/- 121] 0.62| 1.9 — 227|— 0.18|— 1.05 |— 2.64 — 0.82)— 0.92|— 0.05|— 0.70 0.06 1— 276| 0.90|— 0.02 0.04)— 056| 0.381— 041 0.251 0.16| 0.31|— 1.94 — 0353| 04|— 0.15|— 1.48 1410| 0806| 2.67| 2,76 0.10) 239| 2.10|— 0.48 — 157| 486] 110] 1.38 2.64| 142) 126] 29 134) 040) 202| 431 142| 141|— 0.06| 1.44 ı31l 1431— 275| 0.92 40 Dove über die mittlere und absolute Veränderlhchkeit Leobschütz. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug- | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. —. 0.04 2.491 — 0.34 0.23 0.85 0.41 ss ss 1849 1828 |— 0.52 | — 1.58 1.50 2.10 /— 0.14 0.71 1.96 |— 0.12 042|1— 0.15 1.04 0.88 1829 |— 2.85 |— 3.66 |— 1.36 0.22 — 1.97|— 1.18 1.40 |— 0.14 1.32 |— 1.44 |— 4.12 | — 8.45 1830 |— 4.92 |— 4.60|— 031 1.26 0.38 1.86 0.88 0.77)— 0.30 |— 1.37 1.03 0.05 1831 |— 2.76 |— 0.47 )— 0.14 2.45 — 0.16 0.89 0.85 |— 0.06 |— 0.74 1.43)— 1.91 |— 0.95 1832 !— 053|— 0.41|— 0.50 |— 0.08|— 1.78|— 0.71|— 1.95 1.07 |— 1.47 |— 0.61 | — 1.61) — 2.58 1833 !— 1.91 1.69 0.22 |— 1.60 3.15 1.855 |— 1.01 |— 2.67 |)— 0.12|— 0.50 |— 0.09 1.96 1834 3.53 0.20 |— 0.80 |— 1.43 2.24 1.49 3:67 2.94 1.21)— 0.48 |— 0.64 |— 0.30 1835 1.93 1.11/— 0.08I|— 1.35 | — 0.02 0.11 0.40 |— 0.01 0.40 |— 0.97 |— 415 |— 2.12 1836 |— 0.81 0.78 4.05 | — 0.21 |— 3.28 0.25|— 1.13) — 1.07 |!— 0.02 1.48 |— 1.54 1.19 1837 0.04)— 1.91|— 2.37 |— 0.97 |— 1,53 |— 0.66 |— 1.79 1.06 |— 1.40 |— 0.33 0.19|— 1.57 1838 |— 6.19|— 4.13 0.11|1— 0.95 |— 008|— 058|— 0.41|— 1.48 0.83|— 1.49 — 116 1839 0.67 0.30 |— 2.59|— 3.38 | — 0.71 1.64 1.11)— 0.87 1.68 0.34 1.411— 0.86 1840 0.41)— 0.96 |— 3.46 |— 0.67 )— 1.34 |— 0.56 |— 0.34 |— 0.95 0.80|)— 2.36 2.23 2.91 1841 0.40 |— 4.12 1.35 1.51 2.10 1.26 |— 0.23 0.26 0.50 2.55 0.88 2.94 1842 |— 255 |— 0.47 0.39|— 1.91 0.11 0.01/— 0.20 1.92|— 0.19|— 1.76 |— 1.97 1.96 1843 1.92 4.85 | — 0.92 0.39|— 1.60 |— 0.76 |— 0.44 |— 0.02 |— 1.73) — 0.06 |— 0.29 2.38 1844 '— 0.32 |— 159 |— 0.59 0.54 |— 0.29 0.34|— 2.13)— 158|— 1.26 0.66 0.97 |— 4.14 1845 311) — 4.18 | — 4.74 0.63|— 1.11 1.13 0.47 |— 0.50 |— 081 0.44 2.34 1.71 1846 2.15 2.31 3.25 1.86 |— 0.22 1.89 1.54 2.07 1.06 284|— 0.66 |— 2.21 1847 0.02|— 0.61)— 0.23 | — 0.96 1.655 )— 1.71|— 012 1.29|— 1.26 |— 1.23 0.73|— 0.13 1848 |— 5.56 2.15 2.13 3.29 |— 0.49 2.20 0.26 0.18|— 0.46 1.88 0. / Mittel |— 2.66 |— 0.86 1.59 590 10.47 13,04 14.24 13.98 10.30 7.05 2.54 |— 0.43 mittlere Veränd. 2.03 1.88 1.36 1.32 1.01 1.09 0.97 1.06 0.91 1.26 1.21 1.90 Max. 392 4.85 4.05 3.29 3.15 2.53 3.67 3.66 2.64 4.86 2.67 4.31 Min. |— 6.19) — 5.011— 4.74 | — 3.39 | — 3.23|— 2.47 |— 2.13|— 3.00 | — ls 3.83|— 415|— 845 Un.| 1011| 9386| 8790| 6.68| 6538| 500| 580| 6665| 5ı4l 8609| 682] 12.76 Prag °®, 0.27\— 062] — 438 0.64 0.67 0.48 2.07 0.93 0.70/— 0.17 0.20 0.38|— 0.23) — 0.03 1.81 0.93 0.09|— 0.32 — 0.43|— 1.04|— 0.63 0.25 — 125/— 031 1.13 |— 0.02 — 1,93 |— 2.20 1.77 3.48 1771 1.37 | — 2.90 0.18 1772 251 0.58 0.73 1773 2281— 0.35 |— 0.74 1— 0.44 150 |— 0.60 |— 0.721 — 0.17 1774 1.31 0.76 1.34 2.16 |— 0.11 1.55 0.50 2.97 1775 091 3.06 231|— 1.81 0.50 2.63 1.45 2.54 1776 |— 6.75 2.05 1.37 |— 0.38|— 2.20 0.23 0.71 2.35 1777 |— 0.54|— 0.85 0.30 |— 224|— 0.20 | — 0.92 |— 1.61 2.27 1778 122|— 0.70 1.13 1.84 0.50 | — 0.81 2.70 2.10 1779 |— 212 2.46 1.35 2.07 1.61 1— 1.02 0.01 0.70 1.42 1.00 |— 0.46 2.55 1780 |— 259|— 3.46 3.16 )— 142|— 0.16 | — 0.62 0 26 0.35|— 1.41 0.40 0.05 — 1.94 1781 |— 0.85 0.48 0.98 0.98 0.20 2.35 1.48 1.96 2.25|— 2.06 050)— 3.19 der Temperatur der Atmosphäre. 41 Prag. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1.82 |— 2.85 0.28|— 1.02! — 0.37 0.27 2.80 3.01 \— 0.82 017 0.44 0.77 — 5.64 |— 2.74|— 1.317|— 2.14 1.16 0.39 — 1.14 |— 1.76 |— 6.86 | — 3.08)— 0.81|— 1.01 — 0.47|— 023|— 0.02 0.43)— 1.80 |— 0.70 — 0.86 0.61 0.68/— 1.85 |— 2.10 1.64 324 0.20 051 1— 021|— 0.44 0.27 u BIN 1.44 |— 3.74 052|— 1.50|— 0.80 2.91 3.11 1.53|— 129 1.68 0.95 1782 1783 1784 1785 1786 1787 1788 1789 1790 1791 4.83 2.46 2.86 2.56 0.08 0.39 1792 |— 0.74|— 258 1.46 1.09|— 040 0.87 1793 |— 1.72 2.27 I— 0.06 )— 1.59|— 0.35 I|— 0.75 1794 2.62 3.60 3.01 3.59 0.72 |— 0.30 — 546 0.20 1.58 2.49|— 0.55 1.04 5.90 1.44 |— 2.73|— 2.67 0.34 0.04 2.34 1.83 0.38 2.28 2.581 — 0.26 1795 1796 1797 1798 1799 1800 — 6.23 0.94 |— 0.49|— 3.96 9.77 2.84 |— 1.50 1801 2.39|— 0.68 2.34 0.62 2.74\— 041 1802 |— 1.28|— 0.53 0.36 1.17/— 1.10 0.51 1803 |— 2.42 |— 1.94 |— 0.55 2.93|— 1.28 0.10 1804 4.19) — 0.61) — 1.42 0.05 1.37 0.53 — 2.70|— 1.19|— 0.87|)— 153|— 1.09|— 0.72 4.35 2.42 1.17 |— 1.42 252) — 051 1.97 2.07 |— 153)— 0.70 1.54 0.26 1.41 |— 0.62 | — 3.97 |— 1.04 2.10 0.38 — 0.68 2.49|— 0.24|— 2.27 1.58 0.84 — 1.06|— 1.88 0.831— 059 0.40 |— 1.35 — 3.86 |— 031 2.19 1.69| 83.83 3.88 — 1.59 1.00 |— 0.05 |— 2.87 1.22 0.52 — 0855 2.60|— 0.05 1.90 0.85 /— 0.93 1814 |— 1.18|)— 4.71|— 216 37 >-02:02 229167 1815 !— 0.47 2.82 2.30 0.60 0.86 0.29 1816 243|— 044 0.21 0.091— 1.54|— 1.17 1817 3.03 3.54 0.57|— 3.44|— 037 1.16 1818 3.21 0.66 1.37 1.32 0.19 0.16 1819 2.33 2.09 1.96 1.30 |— 0.32 1.29 1820 |— 2.38 0.96 | — 0.27 113 0.95 |— 1.70 1821 191|— 145|— 0.24 2.60 0.031 — 2.25 1822 3.37 2.48 3.54 1.47 1.25 1.23 1823 |— 5.47 1.30 1.42 |— 0.38 1.24|— 023 1824 249 1.84 0.601— 0.641— 0.70|— 0.82 1825 3.40 070\— 1.56 0.89 0.29|— 0.60 1826 2.85 069 1.16 0.50|— 1.08 0.33 Phys. Kl. 1866. 1805 1806 1807 1808 1809 1810 1811 1812 1813 423 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Prag. | Jan, | Febr. | März | April | Mai 1827 \— 0.94|— 5.67 2.09 1.95 2.20 1.66 1828 |— 025 |— 1.18 0.91 1.20 1|— 0.41 0.19 1829 |— 2.07 |— 4.45 |— 1.94 0.23|— 1.21|— 1.30 1830 |— 5.20 |— 2.91 1.13 1.42 0.41 0.61 1831 |— 2.15 |— 0.58 0.68 2.16|— 0,33 ]— 0.84 1832 0.32 0.16 036 0.09|— 1.39|— 0.67 1833 |— 2.05 307|)— 0.15 |— 1.24 2.47 1.44 1834 4.77 055 0.21)— 1.14 2.16 1.08 1835 1.76 1.86 0.19)— 0.39 0.44 0.25 1836 |— 031 058) 3.37|— 0.18)— 250 0.10 1837 1.20 |— 1.38|— 2.35 |— 1.64|— 1.99|— 0.63 1838 |— 6.26 | — 5.78 |— 056|— 2.26|— 0.67|— 0.82 1.00 |— 2.08 0.58 1839 0.70 0.45|— 2.25 |— 3.41|— 0.90 1.35 0.50|— 1.43 0.74 1840 |— 0.93|— 154| — 443|— 1.04|— 2.24 |— 1.89|— 288 |— 2.35 |— 1.22 1841 |— 0.93 |— 4.70 0.24 0.78 250|— 1.05 — 124|— 0.91 0.60 1842 |— 2.35 |— 3.52 0.47 |— 1.95 0.40 | — 0.09 1843 2.08 3.28|— 1.05 0.03|— 1.70 )— 1.71 1844 0.32 |— 058|— 0.70 0.05 )— 1.17 |— 052 1845 1.73|— 4.65 |— 5.56 0. |— 2.43 0.64 1846 1.77 2.19 2.36 0.82!— 0.66 1.11 1847 |— 155 /— 0.98|— 1.00 |— 2.19 1.45 |— 2.07 1848 !— 5.35 208 1.50 1.96 |— 0.57 1.17 1849 |— 0.67 2.671 — 0.331— 0.91 0.091)— 014 1850 |— 326 2.76|— 1.96 0.42 1— 0.44 0.19 1851 1.42 |— 0.34 0.16 1.25 |— 3.08 |— 0.79!— 1.32[— 081|— 2.10 1852 3.45 1.73|— 161 |— 2.83 0.34 0.15 1.49 0.06 |— 0.06 Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1.32 |— 0.47 |)— 0.26 1.04 |—, 1.47 |— 0.35 0.07 |— 1,50 0.29 0.40 |— 252 1.76 —. 1.02 0.40 1.89 . —.1.74|— 3.14 |— 6.39 0.51 0.07 |)— 0.721— 0.95 1.33) — 0.04 0.44 )— 0,53|— 1.36 1.63 0.02 0.45 1.40 0.57 |— 0.57 0.43) — 0.45 0.18 0.731— 2.95 |— 0.68 3.15 1.91 1.38 110\)— 0.24 0.28 0.01 )— 0.48|— 0.84 2.12 0.81|1— 2.17 — 0.65 2.16 0.21 — 1.06 |— 0.38|— 1.20 — 2.92 |— 2.80|— 0.35 0.43|— 1.78|)— 1.46 1.01 1.45 0,39 — 0.41 0.10 |)— 1.99 — 025 |— 0.62|— 131 — 120|— 170|— 1.14 — 059|— 0.63) — 1.63 1853 294 |— 1.32] — 4.37 |— 0.81)— 172|— 0.24 0.53 |— 0.641 — 0.34 1854 0.72 0. 0.43 1— 0.88|— 0.11|— 1.61 )— 0.16) — 1.69| — 1.08 1855 |— 0.42 |— 5.43I|— 0.87 |— 1.78|— 1.69|— 0.04 1— 0.86 )— 051|1— 1.21 1856 1.31 1.86) — 1.44 1.49 |— 0.77 004|— 1.79|)— 0.17 |— 1.01 1857 |— 0.63 |— 2.64 0.15 0.02 |— 0.44 0.20 0.36 0.88 0.34 1858 |— 1.06 | — 4.27|— 1.08'— 0.86|— 1.42 1.86 | — 0.47 |— 0.61 1.22 0.101— 5.36 0.47 1859 2.24 2.00 3.16 — 0.12 |— 0.29 0.28 2.70 1.80 )— 0.89 0.80|— 0.50/— 2.42 1860 3831) — 115|— 1.05 — 0.31 0.30 0.26 |— 2.141— 105 | — 057 — 1.24 | — 203 /— 0.94 1861 |— 2.55 3.03 1.77 °— 1.70|— 2.11 1.34 0.35 1.00 |— 0.21 0.19 1.37 | — 0.49 1862 |— 0.11! — 0.17 2.31 1.94 1.63/— 0.59 | — 025 |— 090 0.10 1.38 0.94 0.13 1863 390 2.17 1.79 0.091— 0.11/— 0.05 |— 085 1.07 0.45 1.16) 1.36 2.07 1864 |— 4.33 |— 0.01 199 — 2.01|— 2.94 0.19|— 139|— 189|— 0.31 !— 138 — 1.09|— 3.96 1865 135 |— 5.22 |— 259! 1.18 2.94 !— 1.92 2.45 |— 0.67 on 0.11 1.51 0.09 PER Ce TEE 1 a *) Bi Eee en Peer Be El BR BT Fe DE 715 Be TE EB Be N A ER "> Mittel |— 1.54 0.17 2.86 7.47 11.95 14.66 15.94 15.80 12.53 8.08 3.14 0.35 mittlere Veränd. 2.31 1.93 1.50 1.38 1.19 0.85 104 1.06 096 1.07 1.23 1.90 Max. 5.90 3.54 3.37 5.77 3.83 3.88 3.15 4.73 2.57 3.69 2.54 4.45 Min. |— 6.26|— 5.78) — 6.86|— 3.44 |— 3.03 | — 2.25 |— 3.00 |— 3.38 |— 2.53|— 3.34 | — 5.36 |— 9.14 ST nn m nn mn mn nn Un. | ızı6| 932| 1023| 92ıl 6865| Kas| 6165| sul Ha10| 7os| 7.90| 13.59 1791 1792 1793 1794 1795 1796 1797 1798 1799 1800 1801 1802 1803 1804 1805 1806 1807 1808 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 1829 1830 der Temperatur der Atmosphäre. Breslau. 43 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dee. — 0.15 — 1.25 1.56 — 5.09 6.32 1.68 1.28 — 4.60 — 098 2.32 0.09 — 6.89 3.21 — 320 4.15 2.12 1.18 — 2.16 0.04 — 4.16 — 1.34 — 151 — 1.l — 1.84 2.83 369 2.57 2.72 — 2.39 2.11 2.91 — 5.97 2.41 1.86 — 6.87 — 2.41 — 2.27 — 4.16 | 1.91 2.18 1.33 1.51 0.81 0.68 2.15 1.91 3.60 2.49 062 0.21 1.83 1.09 1.15 2.45 2.44 0.67 2.88 079 0.37 0.43 3.32 5.55 1.92 0.80 3.32 1.19 2.43 1.42 1.24 2.66 008 2.30 1.11 2.17 7.15 2.29 4.76 4.13 1.68 0.32 0.57 1.76 0.92 3.73 0.96 0.08 1.66 4.75 2.88 1.51 0.01 2.88 0.51 0.96 089 4.60 0.96 0.88 2.25 0.86 0.18 1.48 1.80 0.22 1.03 1.78 1.76 0.28 0.99 391 1.05 1.05 3.58 1,53 0.35 ‘0.34 1.88 0.41 2 22 0.50 2.63 0.01 1.36 1.46 0.63 0.36 1.03 5.94 0.56 1.75 3.23 0.75 1.33 1.00 0.83 1.45 1.78 1.62 0.78 3.00 1.73 2.08 0.26 0.13 3.35 0.74 0.20 1.20 2.57 1.72 1.11 0.67 1.45 3.16 0.67 0.91 0.47 0.88 0.84 2.33 2.18 0.99 1.51 0.60 0.53 1.18 1.48 2.58 2.86 1.02 0. 0.49 1.05 1.89 0.89 0.81 1.12 0.38 3.31 0.52 0.42 1.99 0.37 1.12 ‚019 0.01 0.64 0.95 0.33 0.79 079 0.30 1.81 3.48 0.87 0.85 1.89 0.79 0.03 0.68 1.86 0.38 0.89 0.62 1.56 1.24 1.82 0.90 0.19 0.16 0.95 0.28 1.45 0.98 0.35 0.66 0.27 1.81 2.15 0.02 1.49 1.64 0.37 0.58 1.06 0.46 1.06 2.14 2.46 0.64 1.13 0.20 2.41 2.00 1.21 0.43 1.56 0.30 0.09 0.12 0.15 0.74 2.49 0.23 2.11 0.80 1.41 1.49 0.27 0.26 0.48 0.52 0.79 0.51 0.68 1.24 0.04 0.66 2.14 0.68 0.51 1.26 1.86 0.88 0.44 0.19 045 1.55 1.76 1.56 0.19 0.66 2.69 0.19 0.14 035 0.21 0.87 1.05 0.73 1.11 1.84 1.01 0.47 1.85 0.19 0.48 0.72 1.09 1.95 0.19 0.48 1.31 0.40 5.43 1.98 1.00 0.35 1.10 0.76 1.05 0.01 0.93 1.03 0.03 1.76 0.37 1.64 0.31 0.45 1.26 2.06 2.50 0.56 1.50 2.07 1.77 0.64 0.86 1.97 1.41 2.33 0.85 0.92 2.90 1.60 1.26 1.10 2.29 0.03 2.35 0.97 1.32 2.59 0.68 1.70 0.97 1.85 0.58 0.49 0.05 210 1.77 0.53 0.43 032 0.68 0.48 1.07 0.56 0.48 1.55 0.16 2.04 0.31 1.22 0.51 1.13 — 0.53 — 281 0.09 — 0.98 1.84 — 1.23 1.37 — 131 — 0.58 0.17 1.48 1.01 0.21 0.09 0.92 1.95 3.83 0.74 1.51 2.06 1.95 2.18 0.19 3.40 1.94 1.33 2.81 0.37 0.85 0.74 1.09 1.03 0.53 0.71 0.77 0.14 1.34 0.41 0.40 0.89 3.01 1.84 1.54 1.76 0.69 2.86 3.61 0.26 4.54 0.93 0,56 0.43 0.93 — 2.37 1.87 — 1.73 1.52 — 5.97 — 4.59 0.50 0.71 166 — 1.01 — 3.23 1.81 4.70 1.81 — 3.93 3.21 2.06 1.83 — 551 1.51 2.00 — 1.88 0.05 — 0.42 — 0.58 — 253 — 1.39 3.12 — 079 2.26 3.44 2.52 — 124 1.14 0.24 — 9.21 0.24 44 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Breslau. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni 1831 |— 3.22 0.01|— 045 2.51 In; 0.10 )— 0.55 1.16 |— 0.19) — 0.46 2.031— 1.08 0.07 1832 |— 0.42 0.20 0.03 |— 8 |F 2.43) — 0.50) — 1.98 058|)— 122|— 0.24 |— 0.37 |— 0.66 1833 |— 1.22 3.15 0.42 — 1.43 2.90 1.49|— 1.31 | — 2.75 | — 3.42 |_— 0.89 0.40 3.82 1834 4.20 1.27 0.28 1— 0.60 2.12 1.48 3.69 1.97 1.44 0.60 0.32 1.64 1835 2.19 2.39 0.70)— 0.67 0.12 0.24 0.51)— 0.98 1.10 |— 0.77 |— 2.84|)— 1.11 1836 0.66 1.63 5.01 0.36 |— 2.83 0.09)— 1.13|— 1.43) — 0.20 1.31|— 0.80 1.55 1837 1.04 |— 0.94 |— 1.83) — 0.78|— 1.10\— 020|— 1.63 1.09|— 1.11/)— 0.02 0.81 |— 0.32 1838 |— 5.84 |— 3.70 0.56 !—- 0 97 0.711— 0.20|— 0.89|— 1.72 1.32] — 1.08|— 1.54 0.14 1839 1.16 0.92 |— 190|— 2.62 0.30 1.45 1.26 |— 0.58 2.04 0.63 1389| — 0.75 1840 1.18|— 0.01 |— 2.48|— 0.10 |— 1.19|— 0.655] — 0.13 |)— 0.94 0.41)— 2.06 2.56 I|— 5.57 1841 0.71|— 3.74 1.58 1.52 2.71 018/— 0.31 0.42 0.84 2.58 1.27 3.03 1842 |— 2.041 — 004 1.13) — 2.08 0.97 I|— 0.231 — 0.39 2.70 0.65 |— 170|— 192 2.77 1843 2.02 3.92|— 0.44 0.659|— 1.47)— 0.34) — 0.18 0.95 |— 1.14|— 0.34 0.39 3.41 1844 0.76 0.87 |)— 0.95 0.26 0.44 |— 0.11|)— 2.23 |— 1.85 0.38 0.77 1.43 |— 3.19 1845 2.49|— 4.41|— 5.44 0.933 |)— 0.91 | — 1.28 1.25 |— 0.611 — 0.73 0.37 2.42 2.18 1846 2.11 234 3.40 1.72|— 0.63 1.13 1.75 2.67 061 8.02|— 0.59|— 1.65 1847 |— 056|— 0.03 0.15)— 1.32 1.65) — 1.31]— 0.19 1.30 |— 126) — 1.15 0.87 0.20 1848 |— 5.95 188 2.93 3.13 0.23 2.13 051)— 0.33 |— 0.45 1.71 0.51 1.40 1849 |— 0.01 2.58 0.38 1— 0.07 1.25 0.231— 058|— 1.19|— 1.14 |— 0.78 0.06 |— 3.12 1850 |— 424 3.28 | — 1.30 0.65 1.06 1.39 0.22 0.46/)— 1.15 |— 0.77 0.31 1.57 1851 1.93 0.83 3.76 2211— 197|— 025|— 0.15 0.05 |— 0.84 231/— 090 1.06 1852 4.63 1.77|— 076|— 2.57 1.29 1.74 1.99 1.41 0.83 |— 0.02 1.88 4.07 1853 3.48)— 051|1— 3.631 — 250|— 0.49 0,57 0.86 |— 0.04 |)— 0.04 0.74)— 0.97 |— 3.18 1854 1.38 0.04 2.83|— 0.46 1.18) — 0.86 0.75|— 0.88I1— 0.58 0.36 |— 1.82 2.19 1855 |— 0.18/— 6.19) — 0.70 |— 1.26/— 0.80 1.28 0.05 0.39|— 0.69 2531 — 0.31) — 4.78 1856 2.31 1.39) — 1.39 1.86| — 0.21 066) — 057)— 0.56) — 0.36 1.08|— 2.44 1.37 1857 0.73 0.06 | — 2.00 0.62|— 0.32 0.34|— 089 1.10 1.01 2.32 1— 1.75 2.51 1858 |— 0.66|— 4.981 — 4.98 |— 0.781 — 0,51 2.14 0.91 |— 0.72 1.25 0.82) — 4.18|— 0.03 1859 3.05 3.35 3.16 |— 0.07 0.13 0.53 2.45 2.04 |— 0.53 0.45 0.08|— 1.77 1860 3.23I1— 0.731 — 0,44 0.44 0.79 0.83)— 156|— 0.15 0.45 |— 1.26|— 1.62| — 1.07 1861 |— 2.77 3.18 2.61/— 1.69|— 1.99 1.88 1.35 0.87 0.06 0.15 27 0.74 1862 |— 051|— 0.90 2.70 1.38 1.87 |— 0.06 0.21)— 0.16 0.85 1.811— 0.78) — 0.68 1863 4.61 2.99 2.69 0.29 0.65 050|— 0.86 1.80 1.01 2.46 1.57 2.41 1864 |— 2.48 1.02 2.46 — 1.97) — 3.13 1.03) — 1.31 |— 1.58 0.16 |— 0.91 |— 1.11)— 3.10 1865 208)— 434|— 1.82 1.29 3.18|— 1.82 2.76I|— 0.28 0.37 0.03 2.02 1.38 1866 4.74 | Mittel |— 2.561 — 1.03 1.40 6.04 10.44 13.16 14.39 14.12 10.92 7.09 2.28 0.88 mittlere Veränder. 2.55 2.03 1.69 1.34 1.20 0.94 0.96 1.09 1.02 1.22 1.39 2.07 Min. 6.32 3.92 5.01 5.94 3.31 2.15 3.69 5.43 2.90 3.02 3.83 4.70 Max. |— 7.21|— 7.15 |— 5.44 l— 3.53 |— 3.48 |— 2.46 |— 259|— 2.75|— 3.421|— 3.32 |— 4.541— 9.21 m 11er dt ee En Une. | 1353| 1207| 1046| 9347| 670] asıl 6385| sısl 62] 634] 837| 1291 der Temperatur der Atmosphäre. 45 Berlin 1%, ‚Jan. | Febr. | März April | Mai | Juni Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1719 3.29 0.42 1.49 0.48 117 1.47 2.29|— 0.61 /— 0.33 |— 0.03 2.21|— 0.48 1720 3.12 0.61 /— 0.14 0.49 1.06 0.03 1.17 )— 0.94 |— 031 0.93 0.09 201 1721 323|— 159)— 1.54 2.02|— 1.19 0.30 )— 151|— 1,42 0.131— 0.29 1.81 0.61 1728 2.35 |— 2.07 238 0.44 0.96 |)— 0.655) — 1.22 1— 2.61 /— 051 |— 0.03|— 0.46 |— 0.97 1729 |— 2.33 |— 125 |— 3.58|— 232 1730 2.49 0.41 0.28 0.49 )— 0.28) — 0.79|— 1.40 |— 1.28 |— 110|— 3.24 2.11 0.06 1731 |— 1.15 |— 157 |— 0.68)— 188|— 1.61)— 1.80 |— 2.28 |— 1.87) — 0.66 116 0.79 0.80 1732 |— 0.65 1.55 1.04 1.13 0.011)— 2.45|— 2.79 |— 2.23|— 1.25 0.45 |— 0.66 |)— 3.45 1733 3.54 2.75 0.85 1.38)— 2.05 |— 3.62 |—_ 1.22)— 2.22 |— 2.43 |— 1.22 0.33 3.00 1734 1.25 2.72 1.85 0.34 |— 0.82|— 2.17) — 1,46|— 2.18I1— 0.95 |— 0.04|— 2.73|— 0.49 1735 2.64 0.51 1.80 1.28 |— 1.15|— 124 |— 222 | — 2.09 0.50 |— 170)— 095 0.37 1736 0.77)— 0.71/— 0.74 0.64 |— 1.26) — 1.781— 108 |— 061 |— 1.39|— 0.46 0.03[— 1.72 1737 2.68 0.76 1.56 |— 1.57 0.49 | — 0.80 |)— 1.61 )— 2.00 | — 051|— 1.08|— 0.71 0.49 1738 0.30 0.76 1.10 133|— 036|— 133 | — 1.63 | — 1.62 |— 0.46 0.19) — 2.09 1.44 1739 0.68 2.27 1.10 |— 1.86 0.36 | — 1.87 0.151 — 2.48 050|— 3.31 | — 5.23 0.53 1740 |— 5.76 |— 6.33 |— 3.29|— 3.66 |— 8.77 | — 2.61 |— 1.80|— 1.97 1.21|— 3.81)— 2.23 0.36 1741 |— 0.08 2.091— 0.72|— 159|— 2185| — 2501 — 0.67 |— 179|— 061 0.53 1.89 0.38 1742 |— 0.38 1.29 |— 1.00 I|— 2.37 |)— 2.09!— 1.63|— 150|— 251 /— 219 |— 0,50 0.82 | — 2.68 1743 2.17 120 |— 054|— 2.15 0. 0.14 1— 2.30 1— 0.93|— 091|— 2.13 2.89 1.38 1744 |— 1.12|— 221|— 0.10 2.121— 0.18|— 238|— 059|— 1.85 0.53 1.41 1.37 0.15 1745 |— 1.07 |— 1.05 |— 0.11)— 0.01 0.45 0.10)— 083 |— 1.08| — 0.31 0.46 2.29|— 1.82 1746 0.97 0.24|— 189 | — 0.60 0.151— 1.63 0.57 )— 0.68 0.031)— 175|— 0.41 2.43 1747 0.68 3.70|— 2.10 0.49|— 0.95 1.43|)— 1.17 )— 1.07 1.02) — 0.26 0.33 1.58 1748 0.32 |— 1.49) — 2.30 0.01 1.25 1.20 )— 0.28 1.60 |— 055 |— 0.69 1.91 3.73 1749 3.13 0.68|— 153 |— 0.35 1.30 |— 0.70 |— 0.45 0.39|— 0.08) — 0.64 |— 0.51 1.82 1750 2.07 343 8.86 1.05 0.02 0.15 1.13 041)— 0.15) — 1.24 0.48 1751 0.40 |— 1.49 2.78|— 1.07 3.31 1.48 0.94 1.87 0.01 1— 0.73 1755 |— 3.61 |)— 5.37 0.50 3.28 1756 5.05 3.73 3.03 1.37 0.93 3.75 2.52 0.40 2.09 1.82 0.85 |— 0.29 1757 209 347 2.49 2.60 0.17 2.67 4.27 0.97 1— 122 |— 2.68 2.441 1— 0.11 1758 |— 1.65 0.93 1.31 0.62 1.64 1.38 0.16 1.30 |— 0.63 |— 0.77 1.39 1.52 1759 4.18 2.89 236 0.82 |— 0.89 2.07 2.17 1.35 0.03 1.29|— 098 2.71 1760 0.36 /— 0.38 0.37 1.17 0.89 1.77 0.73 0.78 1.35 1.18 1.35 3.19 1761 1.89 2.75 3.69 0.82 2.11 3.15 0.40 263) 2.78|— 08 1.11)— 1.94 1762 3.03 1.09 |— 0.70 2.71 098 1.47 083 |— 0.70 0.71|— 1.14 0.91 |— 0.69 1763 |— 1.33 412 0.78 0.28 0.22 1.37 1.94 2.07 /— 0.38 |— 0.67 0.98| 3.81 1764 3.83 398 1.08 0.53 2.27 |— 0.74 2.45 0.15|— 1.22 |— 0.43 | — 0.09 | — 0.40 1765 256|— 180 2.68 1.61 |)— 1.94 0.32|— 0.90 1.87 |— 0.68 1.40 1.38 1.17 1766 0.92 0.98 2.19 2.90 1.73 1.50 0.66 0.50 1.21)— 0.23 1.71 0.88 1767 |— 4.62 2.84 1.19)— 0.75|— 0.47|— 0.45 079 1.63 0.90 1.15 3.26 1— 0,61 1768 |— 2.60 0.12 — 0.10 0.721 — 0.12 1.14 1.30 0.67 1)— 0.55 | — 0.28 1.77 1.61 1769 214 0.36 1.93 097 |— 0.45 0.19 0.31 |— 0.32 1.06 | — 2.06 1.49 1.98 1770 0.72 089|— 1.98|— 0.26 0.45 0. 0.67 0.67 1.10 1.01 1.39 3.06 1771 |— 0.32|— 2.18|— 2.22 |— 2.44 2.60 0.99 020 |— 1.37 0.02 0.96 |— 0.24 2.09 1772 1.58 2.30 2.05 1)— 0.03) — 1.94 1.10 |— 0.38 0.34 1.08 1.86 3.12 2.52 1773 1774 1775 1776 1777 1778 1779 1780 1781 1782 1783 1784 1785 1786 1787 1788 1789 1790 1791 1792 1793 1794 1795 1796 1797 1798 1799 1800 1801 1802 1803 1804 1805 1806 1807 1808 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 46 Dovzx über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Berlin. Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 3.42 0.97 0.42 6.08 0.49 1.11 0.20 1.59 0.97 2.62 2.66 450 0.06 1.28 0.82 1.93 2.46 252 3.38 0. 1.23 0.65 5.76 3.98 107 1.26 3.50 1.65 1.35 1.53 5.86 0.98 4.43 249 1.09 0.30 3.84 1.52 3.46 1.67 1.73 2.65 3.34 0.42 2.05 0.10 2.01 2.95 2.17 1.92 1.97 357 2.27 0.28 3.11 3.42 3.79 3.53 1.18 1.13 1.51 1.21 2.57 1.27 2.14 1.89 231 1.61 0.43 1.64 1.32 4.72 3.86 1.27 0.25 1.77 1.73 2.19 0.69 0.07 1.32 1.39 1.91 0.97 0.52 2.13 5.77 0.89 2.52 1.54 0.57 1.85 2.09 1.66 013 0.65 2.55 2.93 1.61 0.83 1.02 2.12 6.18 2.76 1.61 1.91 4.89 1.75 1.03 0.36 0.17 3.22 1.28 2.14 0.27 0.51 2.08 4.53 1.40 1.21 0.60 355 0.92 0.25 2.41 3.83 1.53 0.04 1.57 1.49 0.20 3.22 1.12 1.12 0.63 1.32 1.55 — 0.66 — 0.14 — 1.113 1.97 2.38 — 1.28 1.84 — 0.88 085 — 2.31 — 255 1.59 — 1.32 0.09 0 — 1.68 1.73 1,44 — 0.69 3.11 2.87 — 0.35 1.08 1.28 — 2.13 4.42 0.04 0.44 2.83 — 1.07 — 1.59 — 2.83 — 1.44 — 2.81 — 3355 — 1.42 — 0.16 =3:99 0.99 0.99 — 0.46 — 0.22 — 387 1.93 0.06 0.61 2.00 0.63 0.78 0.72 0.83 1.30 0.44 1.49 0.69 2.37 1.14 0.66 0.56 1.96 181 1.05 070 0.45 0.29 1.67 0.35 1.52 0.87 2.16 2.44 3.11 2.26 1.25 1.15 1.47 1.10 0.31 0.91 1.10 1.77 3.18 1.09 0.62 2.81 0.04 2.57 0.38 — 002 0.60 3.17 1.10 — 0.05 0.21 — 0.39 0.15 1.88 1.69 2.62 0.11 — 0.93 0.45 0.90 1.55 0.05 0.49 0.10 0.74 — 1.43 1.68 2.01 0.29 — 032 1.11 — 1.62 — 3.15 — 1.46 — 1.10 — 1.55 — 0.63 — 1.62 — 2.35 — 1.59 — 051 — 0.98 — 2.02 2.58 — 0.77 — 1.32 — 2.08 0.52 — 1.63 0.95 0.17 1.49 1.95 1.28 0.53 1.09 0.81 0.52 2.09 1.59 1.52 0.68 0.63 1.64 0.58 1.71 0.18 1.06 0.85 1.66 1.75 2.86 0.85 0.55 1.62 0.45 0.98 1.92 0.54 1.47 2.10 0.17 1.11 1.28 0.49 1.26 0.41 0.02 1.01 2.30 1.20 1.09 2.91 1.25 1.50 0.81 1.46 1.97 0.68 0.35 1.02 1.07 1.35 2.92 0.57 1.07 0.99 0.24 0.90 0.21 0.85 0.72 0.18 1.44 0.82 0.58 0.23 0.01 1.69 1.62 1.28 0.04 0.58 0.32 1.81 2.16 0.37 1.47 0.62 4.08 1.05 0.72 0.11 0.23 0.42 1.71 0.98 1.21 2.23 0.19 1.05 1.49 2.12 0.24 1.59 0.55 1.71 0.09 1.72 1.87 0.48 0.13 0.73 1.74 0.05 1.32 1.97 0.36 0.66 0.86 0.71 1.50 1.39 1.86 2.14 1.36 0.53 0.79 1.13 0.04 1.70 1.29 0.67 0.53 2.03 0.42 0.41 1.28 0.60 1.69 0.70 2.11 1.33 1.52 1.55 2.09 0.31 0.86 0.84 0.14 2.06 1.58 1.09 0.76 0.67 0.03 2.58 0.71 2.34 0.95 0.72 0.27 0.81 0.15 0.67 1.62 0. 2.99 0.30 0.18 054 1.07 0.78 1,03 2.67 0.82 0.39 3.90 0.49 0.29 1.93 1.36 1.70 1.84 0.77 1.67 1.58 0.05 1.60 2.94 0.31 423 137 0.17 1,70 0.91 0.37 0.87 0.27 1.66 0.03 0.76 0.56 4.17 0.16 1.32 0.36 0.83 1.42 0.54 0.46 1.00 0.43 1.13 1.33 0.98 0.05 0.94 0.40 0.25 0.15 2.93 3.11 0.94 0.58 1.63 0.51 0.44 0.18 2.10 0.48 0.02 1.22 2.49 1.84 3.35 — 1.7 1.14 — 0.48 — 0.27 2.82 1.24 — 1.72 — 101 — 0.24 — 2.53 — 1.96 — 244 — 1.18 1.05 — 9.66 2.53 0.90 0.33 0.12 1.03 — 3.16 2.12 — 2.84 0.79 — 4,56 — 5.43 — 1.02 — 0.18 0.79 — 141 — 494 0.22 3.12 0.51 — 5.42 1.21 0,20 0.48 — 654 0. 0.24 — 2.39 — 141 — 1.16 der Temperatur der Atmosphäre. 47 Berlin. März | Jan. | Febr. April | Mai | Juni | Juli | 1819 1938| 1232| 1195| osı| 11) 219) 1490| 196] 0,93|— 0.78)— 1.19|— 3.63 1820 |— 361 0.09)— 0.46 1,51 1.02|— 2.47|— 2.11 1.59 |— 0.63| 0.62|— 2.10|— 2.97 1821 0.99|— 1.30|— 030 3.27|— 0.37 |— 2.26|— 1.44|— 0.42 1.03 0.96 2.74 2.12 1822 2.71 3.15| 3.20 1.47 0.42 0.62 0.69|— 052|— 128| 2.00 189 |— 2.43 1823 |— 8.24 |— 0.77 0.39|— 140|— 053|— 0.74|— 1.84 0.70 |— 0.38 1.30 1.32 1.86 1824 2.99 1.93 0.27|— 0.60 1.21|1— 0.71 0641|— 091 1.23 1.20 2.27 3.43 1825 3.24 0.40 |— 2.28 0.781— 0.32 |— 1.06|— 0.55 |— 0.28 0,50 0.52 1.61 2.77 1826 |— 4.12 1461 313|— 0.27 |-- 0.41 1241| 295| 2607| 031 1.35 |— 0.02 1.23 1827 |— 0.43|— 5.42| 023| 221 1.81 1237228072) 2097 1.05 1.47 |— 1,93| 1.90 1828 |— 0.94 |— 1.07 0.65 1.14 0.16 0.34 1.09|— 1.04 |— 0.19 0.36 0.48 1.21 1829 |— 355 |— 3.19|— 1.25 0.33|— 0.46 0.16 033|— 089|— 02%0|— 0.98|— 223|— 7,51 1830 |— 4.89|— 3.22 1.07 1.45 0.13 0.11 0.27|— 059|— 0.61 |— 0.05 1.78|— 1.05 ıssı |— 2498| 0233| 03]| 213)— 111|— 1230| 028|— 0.13|— 1286| 241)— 0.23] 0.85 1832 0.08) 0650| 0400| 024|— 1.60|— 0.29|— 2.48|— 0.11)— 126) 0.29) — 0.32) 050 1833 |— 1.14 2.64 |— 0.20|— 1.90 3.29 1.37|— 0.53 |— 0.45 |— 0.52|— 0.29 0.45 3.22 1834 4.05 0.79 0.98 |— 0.76 165 1.27 3.57 2.01 0.70 0.36 0.87 1.10 1835 2.13 1.85 055 |— 0.99)— 1.03 0.17 0.13)— 092 1.18|— 0.33 |— 240|— 1.03 1836 0.69 0.59 3.40 |— 0.01|— 2.72 024 — 1.16) — 1.82 |— 1.10 1.64 | — 0.79 1.00 1837 123|)— 0.14|— 2.00|— 1.76|— 159|— 065 |— 1.19 087 |— 0.96 1.01 1.03 |— 0-13 1838 |— 6.98|— 4.15 0.40)— 150|— 0.41 0.39 0.30|— 2.11 123|— 0.25|— 0,83 0.41 1839 0.1 0.98|— 200|— 2.62 0.41 0.99 0.691 — 0.77 1.06 0.79|— 1.41 |— 0.75 1840 |— 0.77 0.13 0211— 0.15|— 0.20 0.20 0.19 |— 0.40 |— 0.09 0.73 0.26 3.07 1841 | — 0.69|— 4,55 0.89 0.93 2.34 |— 0.84|— 1.18) —- 034 0.54 1.93 1.06 2.36 1842 |— 2.02 |— 0.13 0.911— 1.60 058|— 050) — 0.92 2.80 0.38|— 0.91|— 251 1.45 1843 1.72 1.93|— 111 0.361— 2.18 — 0.96 |— 0.49 0.84 |— 068] — 0.02 1.73 2.70 1844 0.32|— 1.48|— 1.52 0.40 0.39|— 0.96|— 2.43 |— 1.93 0.32 0.40 0.87 3.15 1845 0.97 |— 5.07 |— 6.26 0.20 |— 1.65 053 0.32|— 1.27)— 0.97 0.46 1.57 1.07 1846 1.24 201 2.80 050)— 129 0.76 1.06 2.28 0.4 2.201— 0.06 |— 3-59 1847 |— 1.91 |— 1.47 )— 0.01|— 2.17 |— 1.38|— 0.61 0.73 1.71|— 136 |-- 0.64 0.92 |— 0.83 1848 |— 6.52 1.88 1.58 153|— 0.05 0.81|— 0.46|— 125|)— 1.10 1.11 0.10 0.60 1849 |— 0.46 2.44 |— 0.16|— 0.40 0.96 |— 0.62|— 1.44 — 1.18|— 057 |— 038 |— 0.46 |— 2-81 1850 |— 4.22 2.95 |— 1.45 035|— 0.27 0.66 — 0.12|— 022)— 1.30|— 1.10 1.06 0.48 1851 1.88 0.63 0.11 1.26 |— 2.85 |— 1.19|— 0.74 0.13|— 1.13 1.94 |— 1.71 0.97 1852 3.70 086|— 1.30|— 2.48 0.65 0.26 1.82 0.90 0.07|— 0.28 1.70 2.85 1853 351 |— 2.061 — 4.22]— 2.32|— 096 0.80 057|— 0.79|— 0.27 0.41 |— 0.79 |— 3.24 1854 0.91 0.03 0.731— 0.33 055 |— 0.66 1.06 |— 0.22|— 0,31 052 |— 1.34 1.26 1855 |— 047|— 651|— 157|— 131|— 1.52 0.361 — 0.25 0.11|)— 0.55 2.07 |— 096 )— 4.13 1856 1.30| 098|— 1.37 1.20|— 1.18 0.16 |— 1.44|— 0.49|— 0.67 1.55 |— 1.72 0.95 1857 |— 0.17 0.03 0.331 — 0.09|— 0.10 0.75 0.76 2.50 1.55 2.36 |— 0.75 252 1858 |— 0.12)— 351|— 1.31) — 0.42 |— 1.22 2.50 0.01 0.80 1.71 0.811 — 3.17 |— 0.02 1859 253 2283|) 25I—- 05 0.31 1.13 221 231|— 0.05 0.54 0 |— 181 1860 2.65 |— 0.90|— 0.37|— 0.33 0.58 040 |— 0.79|)— 0.69 0.06 I— 039|— 1.35 |— 2.41 1861 |— 3.46 2.61 2.241|— 153|— 1.70 1.97 1.07 0.60 |— 0.30 1.10 0.93 0.73 1862 I— 0.50|— 061 2.04 1.18 220|— 051|— 1.06 0.17 0.67 1.91 |— 0.50 |— 0.07 1818 2.011— 006 0.12 0.52 0.33 0.86 079|— 1.05 026 | — 0.95 |— ; 1.91 48 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Berlin. | Jan. | Febr. | März April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Ote. | Nov. | Dec. 1863 3.42 |— 2.52 1.63 0.45 |— 0.04 0.18|— 1.32 1.19|— 0.31 2.56 0.66 2.12 1864 |— 2.68|— 0.64 115 /— 156|— 2.90 |— 0.04 |— 1.10 |— 221) — 0.14 |— 0.54 |— 1.08)— 2.85 1865 0.95 |— 4.56 | — au. 1.30 3.40 |— 1.83 2.56 — 0.24 1.40 0.40 2.06 1.36 1866 4.45 283|— 051 141|— 2.38 203 — 0.83 2.07 Mittel 1.04 0.48 2.66 6.72 10.91 13.73| 14.86] 14.39 11.47 7.22 3.03 0.70 mittlere Verände.| 214] 189| 156) 130) 2115| 2113| 118| 2113| 089| 1.08] 123] 1.79 Max.| 5398| a2] 3386| 442] 3400| 315| 427] A08| 278] 2990| 326] 381 Min. |— 8241— 633|— 6.261— 3.99 | — 3.77|— 3.62|— 291 |— 2.90 1— 2.431— 3.90 |— 5.23|— 9.66 Un.| 1422| 1045| 1012| sa| zur] 67| mis] 6088| 52ı| 6680| 84] 1847 1830 |— 6.40 |— 3.56 1.43 1.7 5!— 0.36 0.52])— 0.25|— 0.42] — 0.90 2.25|— 0.57 1831 |— 1.48 0.88 1.19 2.77 0.36 — 0.32 1.32 0.41/— 0.87 2.47 0.22 1.45 1832 |— 0.47 0. 0.42 0.79 — 0,89 020)— 1.21 0.70|— 0.33 0.07 | — 0.61 0.93 1833 |— 1.85 8.416 |— 0.74 — 0,55 3.80| 153|— 036 |— 2.98) — 0.49|— 0.52 0.85 3.53 1834 4.98 0.89 1.23 | — 0.88 1.99 | 0.98! 83.39 1.97 1.71 0.21 1.19 1.82 1835 2.06 2.24 0.90 — 0.27|— 0.45 021 1.00 — 0.24 1.34 I— 0.83 |— 255 |— 0.92 1836 0.28 050| 8.98 0.23 — 1.94 0.05 |— 0.76 |— 073) — 0.73 088 1— 0.08 1.01 1837 1.28 050 |— 235 |— 2.20|— 1.75)— 0.61|— 1.49 0.92|— 1.09) — 0.27 0.31 |— 0.45 1838 |— 6.94 | — 4.68 0.09|— 1.92 — 0.68 — 0.50)— 0.68|— 2.25 1.21)— 0.87 |— 1.93 |— 0.78 1839 0.05 0.02)— 1.69 |— 2.80 |— 0.82 0.95 0,355 — 1.62 0.86 |— 0.08 1.28 0.50 1840 0.96 |— 0.101— 2.59 0.49)— 1.31|— 061|— 1.18|)— 0.35 |— 0.52] — 2.16 1.51 | — 5.34 1841 |— 005|— 4.81 1.35 1.39 3.25|— 1.47|)— 182 |— 0,50 1.23 0.71 0.98 2.13 1842 |— 2.71|— 0.24 0.91|— 1.74 1.70 /|— 086 |— 1.18) 3.24|)— 0.05)— 2.02 |— 2.11 1.70 1843 1.44 1.90 |— 0.69 0.95 |— 1.11 |— 2.09|— 0.88 0.59|— 0.07|— 0.62 1.41 2.01 1844 |— 051 |— 123|— 0.68 L.ıl 026 |— 1.06) — 2.71/— 2,23 0.74 0.08 2.24 |— 2.79 1845 258|— 3 80 | — 5.89 1.05 — 1.82 0.86 0.69[— 1.27 |— 0.67 0.35 237 1.72 1846 2.16 3.06 3.19 1.02 |— 0.45 1.32 1.73 2.28 110 1.46 0.111— 3.53 1847 |— 1.96 |— 1.39 0. |— 2.02 2.10|— 1.43 0.16 1.18 — 1.73) — Lil 0.73)— 0.93 1848 |— 572 2.80 2.11 2.34 0.34 0.67 0.05/— 1.11!— 0.72 0.45 ,— 0.071 — 0.08 1849 |— 0.06 2.77 0.06 |— 065 0.59)— 0.61) — 154|— 1.45 |— 0.57|— 0.80 |— 1.09)— 2.79 1850 |— 4.71 2.74|— 1.89 0.74|— 1.16 |— 0.23) — 1.00 /— 0.92 |— 1.78.) — 2.04 1.65 0.31 1851 3.05 0.48 0.78 0.68 | — 3.07 |— 0.90|— 1.22 — 0.26 | — 1.92 0.97 |— 2.17 0.60 1852 4.22 1.47 |— 1.36 |— 2.18 0.75'— 003 2.18 0.34 0.34|— 1.01 2.91| 3.90 1853 3.71|— 1.61/— 3.96 |— 1.88 | — 0.69 0.27 0.35 — 0.24 — 0.14 0.33)— 0.52|— 4.29 1854 1.44 0.19 1.29 0.35 0.66 — 0.94 1.00 /— 0.49|— 0.01 0.13,— 1.20 1.58 1855 |— 0.43 | — 5.91) — 0.19 |— 1.04! — 0.69 0.31 |— 0.28 0.49|— 0.30 1.73 | — 0.78|— 338 1856 2.27 1.80 |— 0.71 2.08 — 0.69/— 0.16 |— 0.94 0.40 — 0.46 0.98|— 1.91 1.27 1857 |— 0.77 1.32 0.92 0.45 1.03 105 0.97 1.98 1.75 1.54 | — 029 1.95 1858 0.08I|— 2.25 |— 0.56 031)— 062| 2.89|— 0.41 0.09) 1.99 0.16 | — 3-97 1.05 1859 2.73 2.64 3.39 |— 0.27 0.66 1.20 3.12 2.35 0.52 0.70— 0,57) — 1.65 der Temperatur der Atmosphäre. 49 Leipzig. | Jan | Febr. |März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1860 | — 1.00)— 2.67 |— 2.14|— 0.92 2.13[|— 2.53|— 2.40 1861 |— 3.62 2.25 1.22 |— 2.43|— 2.65 0.43|— 0.45 |— 055|— 1,55 0.91 0.25|— 0,95 1862 |— 1.40 |— 0.70 1.60 0.09 1.17 )— 185 |— 1.94 |— 2.37 |— 1.35 0. |— 0.855|— 0.43 1863 2.57 1.21 0.64 /— 1.12|— 1.35 |— 1.49|— 2.43)— 058|— 1.34 0.03 I— 0.35 0.97 1864 |— 453 |— 1.73 0.34\— 2:82 |— 3:43 |— 157 |— 231 |— 3.03)— 1.15 2.13|— 2.03|— 4.58 1865 055|— 546 — All 0.11 2.25|— 2.66 1.34 |— 1,57 0.21 1.00 1.51 |! — 0.59 1866 3.89 2.62|— 129 0.29 1830-59 |— 0.8 081 3.19 738| 11.27| 14.39| 15.37| 15.24| 12.05 8.43 3.55|— 1.25 mittlere Ver. 30-59 2.24 1.97 1.55 1.23 1.21 0.83 1.17 1.13| 0.86 0.88 1.33 1.83 Max. 4.98 3.46 398 Pet) 3830| 2.89 3.39 3.24 1.99 2.47 2.91 3.90 Min. |— 6.94 /— 5.91) — 5.89|— 2.50 |— 3.07 — 2.09I|— 2.71|— 2.98|— 1.92|— 2.16|— 3.97 |— 5.34 Un.]| 1192| 937| 9387| 557| 687] ass| V10o| 622| 3833| Aa63| 688| 924 Arnstadt °®®. 1831 |— 1.46 1.32 1.46 2.42 0.10|— 0.89 0.40 0.32 0.82 3.19 0.62 1.57 1832 |— 2.09 |— 0.24 0.30 1.14 |— 069|— 0.38 1.31 0.83 0.35 0.06 |— 1.17 0.94 1833 |— 3.24 3.49 1.39|— 094| 3.32 0.56 1.23 | — 3.04 0.76 1.04 0.82 3.36 1834 4.78 0.74 1.08|— 0.95 1.81 0.54 2.28 1.19 0.98 0.84 1.10 0.96 1835 2.09 2.16 0.76|— 0.10|— 0.06 0.89 1.38) — 0.29 1.18 1.03 |— 2.14 0.04 1836 0.85 0.29 4.29 058|— 1.81 0.32 0.29|— 0.65 085 0.85 1.18 1.65 1837 1.47 0:50 2.17 |— 2.54 |— 2.083|— 017 0.96 0.57 1.12 0.35 0.58 0.63 1838 |— 6.63 |— 3.95 0.70|— 1.51|— 0.04|— 0.35 0.22|— 1.37 1.10 0.12 | — 043|— 0.39 1839 0.62 071 1.40 |— 2.755 |— 034 1.57 0.75|— 1.57 1.69 0.13 1.14 1.53 1840 0.99 |— 0,56 2.70 1.41 |— 0.58|— 1.25 1.13 — 0.62 0.04 2.08 2.20|— 5.98 1841 051 |— 4.25 2.50 1.26 3.15 |— 1.20 1.05 |— 0.23 1.72 1.36 2.07 310 1342 |— 2.20 0.38 1.70 |— 1.29 1.25 0.28 0.54 2.57 0.17 1.68) — 1.82 1.61 1843 1.12 1.60 0.10 1.18 |— 0.74|— 1.59 0.29 0.78 0.08 0.21 2.00 2.20 1844 |— 050 |— 051 ol 1.75 |— 0.09 0.14 1.63|— 1.30 0.76 0.03 1.85 | — 4.34 1845 1.10 |— 461 4.99 1.50 |— 160 1.03 1.17 |— 1.24 0.32 0.23 2.59 1.87 1846 1.85 3.15 3.34 0.99 0.56 1.70 1.88 2.21 1.52 1.74 0.53 | — 3.55 1847 |— 2.82 |— 1.01 0.16 |— 1.95 2,84\)— 1.77 1.11 1.51 0.91 0.64 0.90 /— 1.10 1848 |— 6.35 3.29 2.11 2.64 1.05 1.05 058|— 0.25 0.26 1.01 0.58 0.45 1849 0.35 2.73 0.15 |— 0.04 1.14 0.27 035'— 055 0.14 0.20 |— 0.771 — 2.36 1850 |— 4.39 3.33 1.11 1.03 |— 0.60|— 1.09 0.211 — 0,55 1.33 2.46 2.03 0.35 1851 2.40 0.41 0.60 0.67 | — 2.94 0.32 106 |— 0.09 2.24 0.62|— 1.82 0.53 1852 3.94 1.27 1.43 |— 2.01 055|— 031 1.97 1.93 0.28 1.29 3.51 4.24 1853 304|— 2.14 4.05 I|— 151|— 120|— 0.41 0.78|— 0.48 057! -0.01\— 1.31|— 6.21 1854 0.88 |— 054 1.09|— 0.03 0.16 |— 0.75 0.48|— 0.62 0.06 0.12|— 1.42 1.41 1855 |— 1.62 | — 6.41 0.72|— 1.25|— 1.34 |— 0.20 0.72 0.47 0.98 1.40|— 1.45 |— 353 1856 1.75 1.87 109 1.17 |— 1.07 |— 0.60 1.61 0.16 0.64 0.32|— 2.23 1.31 1857 0.01 |— 0.13 0.29 0.44 0.14 |— 031 0.33 0.71 093) 0.91!— 0.38 1.67 Phys. Kl. 1866. G 50 Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Arnstadt. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1858 |— 1.17 |— 301)— 1.05|—- 0.29|— 1238| 2.03|— 0.83 |— 089 1.35 |— 0.40 | — 5.81 1.03 1859 1859| 2156| Sır)= 021|— 027| 028) 2.30 1.35 |— 0.02| 057 |— 1.00|— 1.53 1860 2.19|— 2.03 |—- 0.82|—- 0905| 058|— 044|— 193 |— 095 |— 026 | 116 |- 227|— 1.33 Mittel |— 1.60) — 0.34 2.00 5.91 9.90 12.93 14.01 13.71 10.65 7.22 223|— 0.22 mittlere Veränder. 2.16 1.96 1.56 1.21 1.11 0.72 1.02 0.98 0.78 0.87 1.60 202 Max. 4.73 3.49 4.29 264 3.92 2.03 2.30 | 2.57 1.72 319 3.51 4.24 Min. |— 6.631 — 6.411) — 4.99| — 2.54 |— 2.94| — 1771 — 1.931 — 3.04|— 2.241 — 246 | — 5.81|— 6.21 — Un.| 1136| 9s0| 28] 5185| 6260| 3800| aa] s6ıl 3896| 56| 932] 1045 Braunschweig®®. 1825 | | 3.38 1826 |— 2.80 2.37 1.07 |— 0.14|— 0.61 0.29 1.91 2.29 0.49 1.07 0.07 2.02 1827 |— 1.19) — 5.47 1.06 1.63 1.36 0.25 |— 0.67|— 0.95 0.65|— 051|— 1.46 2.83 1828 0.92 0.09 1.35 0.96 |— 0.67 0.17 018|— 1.29 0.87 0.10 /— 0.21 0.80 1829 |— 3.87 |— 4.01|— 1.22 0.03|— 0.44 — 0.60 |— 0.85 |— 2.49 |— 2.19 |— 1.53) — 2.90 | — 7.65 1830 |\— 4.15 |— 2.79 1.51 0.93|— 0.60— 1.69 |— 058 |— 088|— 057|— 0.45 1.88 |— 1.35 1831 |— 0.93 1.65 1.05 2.18|— 0.61|— 129 0.17 0.311— 0.40 8.37 0.39 1.91 1832 0.22 0.22 0.67 1.38|— 095 0.49|— 1.71 1.11|— 0.24 0.80|— 0.38 1.38 1833 |— 165 8.66 |— 0.391 — 0.42 3.35 1.10 |— 089 |)— 2.61! _ 025 |— 0.33 0.34 3.16 1834 4.63 0.92 1.29 |— 0.47 2.06 0.47 3.26 2.20 1.74 |— 0.26 0.01 0.88 1835 1.67 2.13 0.25)— 1.06|— 156 — 0.25 0.14|— 063 0.68|— 1.14 |— 2.33 |— 0.90 1836 1.18 0.64 2.711— 0.71|— 2211 050/— 0.89|— 160|— 121 025 |— 0.80 0.46 1837 1.40 1.09|— 254|— 2.75|— 2.15|— 0.84|— 1.62 0.63 |— 0,80 0.22 0.011— 0.15 1838 |— 6.21|— 3.83|— 0.07|— 241|— 1.41|— 0.39|— 122|— 126 1.00 |— 0.63|— 1.62 | — 0.35 1839 0.91 0.77|— 238 | — 3.58|— 0.32 0.61 0.61|— 0.79 1.61)— 0.03 0.97 |— 022 1840 081 0.30 |— 2.07 124|— 092!— 0.48|— 1.21|— 0.47|— 0.11|— 1.97 1.67 |— 5.40 1841 0.68|— 3.41 2.09 1.39 329'— 1.22|— 151|— 0.04 1.55 0.87 1.51 2.72 1842 |— 1.65 1.92 1.56 |— 0.95 1.97 0.25)— 033 3.63 0.42|— 136)— 1.90 2.03 1843 1.95 128 |— 0.19 1.17 |— 0.71/— 0,81 0.15 1.11|— 0.15|— 0.39 1.69 2.52 1844 0.921 0.76|— 0.35 1.76 0.72 |— 0.10|— 1.96 | — 1.90 0.46 0.08 1.04 |— 4.26 1845 1.78 4.53 | — 9.85 1.61|— 0.78 1.41 1.10|— 0.98 |— 0.38 0.12 |— 1.82 1.33 1846 257 3.45 3.35 1.15 0.56 2.58 1.84 3,62 1.41 1.70 0.56 | — 418 1847 |— 131|— 0.54 0.26 |— 1.65 2.67 /— 0.19 1.61 2.31)— 1.24|— 0.80 1.44 |— 1.09 1848 |— 4.78 3.19 2.24 2.36 1.87 1.51 0.76|— 058 0.03 1.27 0.58 0.37 1849 0.38 3.32 0.37 0.26 1.63 | 0.22 = 0.63 | 0:53 0.08|— 0.42|— 0.66 |— 2.56 1850 |— 3.73 3.22|— 1.15 1.10|— 0.65 0.64 1!— 0.07|— 095 |— 0.83|— 1.81 1.50 0.25 1851 2.96 1.23 0.83 0.78] — 38.01/— 052 |— 0.55 026|1— 0.81 1.31\— 1.53 0.79 1852 4.15 1.47|— 1.26|— 2.08 051/— 0.34 2.20 1.09 0.21/— 100 2.54| 3.92 1853 4.06|— 1.99)— 4.20|— 2.12|— 0.86| 0,50 0.74|— 0.36 |— 026) 0,58|— 1.16|— 3.59 der Temperatur der Atmosphäre. [>11 — Braunschweig. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1.60 — 0.69 1854 1855 0.14 = 978 - 035 |—- ou ee 1.32 | 1.08 1.12 — 1.46 l — 0.31 — 1.37 0.17 — 1.69 — 0.15 — 0.23 0.71 — 0.53 — 0,31 0.11 — 1.57 — 1.43 1.29 Mittel |— 0.80 0.63 3.03 7.06 10.94 13.93 14.97 14.39 11.58 816 3.59 1.42 mittlere Veränd. 2.19 2.21 1.52 1.32 Max. 463 3.66 3.35 2.36 Min I— 621 |— 5.47 |— 5.35 |— 3.58 1.33 0.68 1.02 1.24 0.74 0.85 1.19 2.12 3.33 2.58 3.26 3.63 1.74 3.37 2.54 3.92 — 3.01 |)— 1.69 |— 1.96 |— 2.61 /— 2.19|— 1.97 !— 2.90 |— 7.65 Un. | 1084| 9313| 870| 5s4| 6534| am] 5m| 62a| 383] 534 544] 1157 Gütersloh, 1835 1.83 0.91 |— 0.39 — 0.91 0.04 0.95 0.31 062i— 1.13]— 1.43|— 0.79 1836 0.53 0.01 2.891— 0.65 — 1.40 0.01|— 0.31 |— 1.09|— 1.31 0.29 0.08 0.90 1837 0.57 0.85 |— 2.17|— 2241 212|— 0.13I— 0392 0.98|— 0.93 0.27|— 0.13 0.84 1838 | 6.26 |— 3.03 0.41\— 1.91 0.69|— 0.11 0.09)— 1.52 096'— 0.11 — 1.02|— 0.36 1839 |— 0.18 0.32|— 1.41 |— 2.48 0.26 1.12 0.68)— 1.31 0.83 0.65 1.80 1.34 1840 0.17 0.22|— 1.76 2.38|— 058|— 0.48|— 1.46|— 0.06 |— 0.46 | — 1.84 1.701— 4.05 1841 |— 0.241 |— 2.70 2.46 1.42 3.38|— 1.35 | — 1.83 0.41 1.59 0.33 1.25 2.41 1842 |— 2.17 1.32 1.67 |— 0.49 1.52 044|— 0.49 3.51 0.10 |— 1.68'— 1.41 2.14 1843 1.17 0.72 0.42 0.93|— 0.39)— 1.42|— 0.38 0.86 0.60 |— 0.33 158 2.05 1844 |— 0.01 )— 1.34|— 0.08 1.99|— 0.04)— 040|— 1.82|— 2.19 0.221— 0.21 1.08|— 3.26 1845 0.42|— 5.13 | — 5.57 1.46|— 1.28 0.85 053|)— 1.45 |— 0.93 0.04 2.02 1.63 1846 229| 2.99 2.35 0.46 0.11 2.35 1.40 2.65 1.68 1.27 0.54|— 4.27 1847 |— 1.46|— 1.12 0.01 )— 2.04 2.15|— 1.43 0.98 1.68|— 1.79|— 0.75 1.52|— 0.87 1848 |— 4.96 2.80 1.81 1.90 1.54 0.621— 0.13|— 1.17/— 0,55 0.93 0.44 1.00 1849 0.23 2.53 0.07 )— 0.06 1.39|— 0.30|— 0.74|— 1.07 0.02|— 0.40 1— 0.67|— 1,57 1850 |— 4.07 2551— 1.75 1.04|— 0.72 0.261— 0.15|— 088|— 1.55 |— 2.45 1.67 0.26 1851 224 0.49 0.45 0.20) — 2.72 |— 068|— 0.99|— 0.19|— 1.40 0.77|— 2.06 0.53 1852 3.01 0.63|— 136|— 201 0.271 0.75 2.47 0.77|— 0.14|— 115| 2.85| 3.94 1853 304 Aal: 3:97 524 0.45 0.04 0.34 0.71.1— 0.47 031|— 1.19|— 3.92 1854 1.411 — 0.68 1.22 0.16) — 0.06|— 1.07 0.841— 0.61 !— 039|— 0.28|— 156 1.48 1855 I— 2.43 |— 5.73 |— 1.77|— 1,54|— 1.77|— 0.05/— 0.17|— 0.27|— 0.69 1.04 |— 1.55|— 2.50 1856 1.45 1.37 | — 0.90 0.6531 — 1.38|— 0.46|— 1.31 0.55 |— 0.64 0.48|— 204 1.31 1857 |— 0.45 0.60 0.22|— 0.28 0.48 101 1.04 2.44 1.58 1.54 0.73 2.22 1858 I— 0.701— 1.88/— 1.141— 0.11|— 0.94| 3.07|— 0.10 0.54 1.92 — 0.45|— 354 0.73 1859 1.70 2.36 2.70|— 0.59 0.85 156| 2.58 0.97 0.33 0.70|— 035|— 1.81 1860 2.26I|— 152|— 0.82|— 0.79 0.451— 0451— 1.18/— 1.39)— 0.64 |— 057|— 1.72|— 1.62 1861 |— 3.26 2.66 LS 117 1.51 1.27 0.50 0.63|1— 0.17 0.83 0.59 0.60 1862 |!— 0.07 0.601 3.083 1.68 2.67 |— 1.03)— 0.86|— 0.48 0.50 1.04 0.00 1.41 1863 3.22 1.87 1.66 0.72 0.29|— 0.44|— 1.06 0.85/— 0.96| 1.62 0.36 2.09 1864 |— 1.67 |— 0.90 1.31|— 0.74|— 1.25|— 0.77|— 0.76 |— 2.33 |— 0.14|— 1.14|— 1.05 | — 1.96 52 Dove über die mütlere und absolute Veränderlichkeit Gütersloh. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1865 | 0.63|— 3.42|— 291 282 | aa Be 223 — = 212 0.8 ei 0. ısssl 3721| 2841| 006) 128 — 20 | Mittel ol ıml 285 64| 1021| 1301| 13.855| 1359| 1108| 7288| 3352|: 1.26 mittlere Verände. | 1.81) 1985| 1686| 110) 1222| os! 09| 10] 0835| osıl ı3| 27 Max| 37%| 29| 3033| ase| 34] 307) 2583| 8351| 2121 1.02] 9285| 3.94 Min. |— 6.26 |—. 5.73 |— 557|— 248|— 2.72|— 146|— 183|— 2.03|— 1.79|— .2.45|—- 206|— 4.27 Un.| 9098| 872] 860] 5350| 615| 453] 4a| 5854| 391| 407| as]. 82 München 3!'|:, 1825 |— 0.93 057|— 2.00 1.61 0. |= 0.93 | 0.7017 0.11 0.94 |— 0.62 2.30 3.48 1826 |— 4.31 0.28 152 |— 0.05 |— 2.06)— 0.31 0.61 1.59 1.50 0.66 0.17 0.09 1827 |— 0.02|— 4.22 1.64 0.58 1.10 /— 0.11 1.14 0.22 0.22 0.90 |— 2.36 3.19 1828 3.14 0.04 0.76 057 031 0.13 0.47)— 1.07 082|— 061 0.94 1.78 1829 |— 1.50|— 2.12] — 0.43 0.75|— 054|— 1.37 0.20 |— 127|— 0.03|— 1.14|— 251 |— 3.21 1830 |— 5.97 |— 1.39 253| 2.33 082|— 011 0.76 0.37|— 0.93|— 0.48 2.14|— 0.64 1831 |— 1.71 2.27 1.79 1.881 — 0.13|— 0.68 0.55 016 |— 0.56 2.83 1.38 0.65 1832 051 0.53 0.77 0.43)— 0.95 |— 0.87|— 043 1.09|— 0.11|)— 0.09|— 0.16 0.96 1833 |— 2.22 4.29 1.011— 2.18 2.54 1.08) — 1.68 | — 2.19 | — 057 |— 0.83 0.96 4.49 1834 5.74 1.07 0.60 |— 1.37 2.41 1.45 2.26 1.23 2.77 025 0.99) — 0.04 1835 1:80 1.43 023 0.50 0.38|— 0.33 0.87 0.19 0.63|— 143|— 298) — 2.73 1836 003|— 0.25 8.36 |— 0.60|— 2.07 0.08 0.71 0.65|1— 023 0.72 0.21 1.54 1837 108 0.65 |— 256|— 1.30|— 19 058|— 0.13 1.91/— 1.36 |— 026 |— 007 0.24 1841 0.66 |— 154|— 207|— 0.39 | — 2.66 1.49 1.39 0.9|— 1.01 |— 1.22|— 0.92 | — 2.02 1842 |— 2.43|— 298) — 0.81 1.60 |— 0.27 |— 051 0.021— 160 0. 2.99|— 09|— 055 1843 1.99 223)— 0.35 0.03|— 1.42|— 2.13] — 0.98 0. |— 0,35 0o10|— 131 1.02 1844 |— 030|— 0.32|— 0.39 073|— Lil 0.49|— 1.52|— 1.94 0.76 0.54 1.62|— 3.43 1845 0.66 | — 5.02 | 058 0.13)— 221 0.84 0.54|— 1.35 0.06 0.37 1.88 1.94 1846 1.03 2.64 2.23 078 0.72 2.24 1.73 1.66 1.59 1.45 0.03) — 2.42 1847 |— 1.08|— 1.19|— 0.62 | — 2.95 2.83 | — 2.28 0.78 0.77|— 140|— 084|— 0.27|— 1,56 1848 |— 4.24 2.05 1.21 1.50 |— 0.37 0.77 0.12 033|— 0.40 0.30|— 027|— ou 1849 1.81 225 0:9 1.21 0.03 0.90 |— 0.46)— 1.37)— 034 002|— 2.01|— 2.25 1850 |— 242 3.071— 1.84|— 0.07|— 1.40 0.14 |— 0.88|— 013|— 1.83 | — 2.16 | — 1.86 0.37 1851 132 07 0.33 0.85|1— 321|— 0.34)— 1.38|— 0.74 |— 2.04 0.56 |— 3-12 |_ 1.47 1852 255 1.36 |— 253|— 248|— 0.12|— 0.04 057)— 0.11|— 0.17 |— 1.08 3.93 252 1853 2.63|1— 154 |— 356) — 213|— 125 |— 032 0.43 022|— 0.161 — 025 |— 056 |— 446 1854 |— 027|— 1.711— 0.86|— 035 0.32 |— 1.03 | — 0.09|— 0.93) — 0.71 0.12 | — 1.70 1.52 1855 |— 229 |— 1.30 oa ee are ae 1 1.15 |— 0.89|— 0.11 |— 2.71 )— 10.94 1856 1.27 2.08|— 1,30 1.16) — 1.25 055|1— 0.34|— 0.13|— 0.25 0. |— 0.06|— 0.62 1863 1.95 1864 |— 3.91 |— 1.17 1.28 050/— 170|— 0.80|— 1.42 |— 1.96 0.08I— 1.89|— 0.88|— 3.36 der Temperatur der Atmosphäre. 53 München. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. ıs65 | 177) 533|—- 07s| 20| 236/—- 073] 135)—- 0399| ı1.09| 258| 288 — 1.08 ıs66 | 4.69 4.18 123|— 209| 0.00 Mittel | — 251) 08s0| 201) 6.ıa| 1014| 12.73) 1389| 1332|) 1027| 664] 1.82]— 0.63 mittlere Veränd. | 207 1983| 132) 111) 130) 081) 0835| 080, 07) os8| 1412| 183 Max.| 574 533) 3356| 233| 283| 224| 226 101 | 2772| 2.99| 393] 4.9 Min. |— 597, — 5.02|— 356|— 295 |— 2.66|— 228) — 1.63|— 219 — 2.04 — 2.16|— 312|— 5.21 Un.| ınzı]| 1035| 692| 528] 5490| As2| 3890| A10| Ası| 5.15| 7.05| 9.70 Peissenberg ®%. 1792 1.04|— 073 1.90 153 |— 1.34 0.44 0. 0.851 — 144 0.76 |— 0.14 — 0.75 1794 0.47 315 3.73 3.43 0.17 0.70 233)— 0.711— 1.65|— 0.76 0.94 |— 0,60 1795 |— 3.50 0.54 0.27 2.55 0.14 0.80 |— 2.40 0.76 1.81 4.02 |— 1.92 2.71 1796 6.68 |— 022|— 194|— 117|— 0.04 |— 0.06 009|— 0.27 2.14|— 1.18|— 1.24 |— 1.09 1797 0.62 1.66 |— 1.13 1.38 2.07) 1.21 1.67 1.321)— 0.18|— 0.18 1.93 1.51 1798 |— 0.18 0.15 0.09 0.46 0.39 0.751— 0.39 0.31 1.19 0.06 |— 0.76 )— 3.24 1800 254|— 0.03 0.86 5.02 1.47 |— 2.04 0.03 0.07 0.41 4.03 0.47 1.17 1801 2.04 0.10 1.57 0.40 0.891— 1.49)— 0.70|— 0.77 054 0.80 1.206027 1802 |— 1.78 0.45 0.68 058|— 0.37 1.76 |— 0.48 2.91 0.36 2.92 0.03|— 0.03 1803 |— 1.12 |— 2.76 0.32 2.56 |— 2.28|— 0.82 0.89 0.74|— 2.01|— 1.27 055 0.72 1804 444|— 2.97|— 0.35|— 055 0.90 0.49|— 0.27|— 0.19 1.08 0.53 |— 0.66 |— 1.37 1805 0.21 0.111— 0.77|)— 1.70|— 1.64 |— 0.79|— 0.99)— 1.30 0.44 |— 2.49|— 300 |— 1.22 1806 2.18 1.70 0.18|— 2.74 2.95 0.88 0.14 0.05 0.30 |— 0.12 2.11 4.36 1807 |— 1.13 033|— 3.06)— 1.09 2.24 0.31 3.14 395 |— 0.93 2.26 1.66 — 0.40 1808 |— 058|— 1.89|— 3.74|— 120) 3.38|— 0.10 2.27 1.94 0.75 |— 1.89 055 |— 3.38 1809 2.86 1.09 1.710 1:64 2.16 1.59 0.89 1.19 0.29|— 087 |— 1.10 0.83 1810 0.691— 0.79 3.00 0.62 1.96 0.41 1.07 0.95 3.87 1.46 152 1.15 1813 |— 2.25 1.90 |— 0.99 0.89 018)— 1.80 |— 2.111— 238 — 1.41|— 038) — 1.59 0.46 1814 |— 0.92 |— 5.32 |— 0.91 158 — 2.11 — 1.70 0.411— 0.78|— 2.11) — 0.86 1.20 1.57 1815 |— 392 2.83 2.58 0.71 0.69422.0.891 = 223 —.1.10.|— 0.231 —. 0.961 — 2.68. |— 1.92 1816 I— 0.78|— 2.20 |— 1.43|— 0.63|— 2.42 |— 230 |— 230 |— 2.13|— 1.19 029|— 2.07|— 1.24 1818 1.86 0.82 0.17 1.94 |— 0.86 1.14 027|— 139 0.14|— 0.19 1.57 |— 0.83 1819 2.03 0.35 0.56 1.50 087 030 057 |— 0.19 0855| — 054|— 0.76|— 0.63 1820 |— 234 066 |— 1.62 1.38 0:74|— 2:07 0:78 2.0118 1.931. een. 1821 1.66 |— 0.82 050 158 I|— 1.75 |— 2.48 |— 1.85 0.23 0.39|— 0.48 3.27 2.87 1822 |— 159 1.98 3.91 1.00 196 4.22 1.03|— 0.37|— 0.26 2.34 3.18 |— 3.76 1823 |— 1.05 0.77|— 0.34|— 1.39 0.98 |— 1.01|— 137 0.77 0.92 |— 010 |— 0.34 0.69 1824 |— 0.74 1.68|— 1.18 |— 2.06 |— 120|— 072 054|— 033 1.39 0.03 1.65 3.02 1825 |J— 0.651 — 0.89|— 200 1.42) — 0.16 | — 073|— 034|— 025 0.57 |— 0.63 0.45 2.85 1826 |— 3.49 0.42 1.04 |— 0.75 |— 259|— 0.53 0.82 2.45 1.56 0.57 1— 200 0.08 1827 |— 2.08|— 2.82 0.83 0.73 1.38 |— 0.45 1.57 )— 1.28 0.57 1.05 | — 3.34 2.63 54 Dove über die mittlere und absolute Veranderlichkeit Peissenberg. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | ‚Oct. | Nov. | Dec. 1828 2.75|— 0.36 0.07|— 0.08 0.26 0.25 0.16 |— 1.59 0.12] 1.27 1.29 1.62 1829 |I— 2.90 |— 2.55 |— 0.34 0.09|— 0.92 |— 1.57 0.06 )— 1.84 |— 1.27 |— 1.79|— 2.63 |— 3.37 1830 |— 4.57 |— 2.19 1.51 1.69 0.66 )— 0,26 0.58 |— 0.39 | — 2.00 |— 1.13 1.33 |— 0.76 1831 |— 0.45 1.12 0.73 1.59 |— 0.84 |— 1.12) ‚0.23 |— 0.19 |.-.1.32 3.68|— 0.95 0.36 1832 1.29 067 0.18 0.08I1— 1.80 |— 1.28 |— 0.58 1.16 |— 0.34 |— 0.53)— 0.64|— 0.73 1833 4.38 255|— 0.33|— 2.11 2.86 0.37 |— 2.49 |— 2.21|— 1.63 0.15|— 0.13 2.05 1834 3.62 2.34|— 0.38 |— 2.10 2.31 2.10 2.29 0.88 283|— 1.23 0.26 |— 0.78 1835 1.48 050|— 1.22|— 171|— 0.26 0.22 2.15 |— 0.57 0.421— 2.15) — 3.19 |— 1.98 1836 |— 0.16|— 081 345|— 1.48|— 2.84 0.57 0.22 0.32 |— 1.25 0.311— 1.231 — 0.29 1837 0.40 )— 0.10|— 2.82 |— 2.43 |— 3.25 0.933 |— 1.32 2.10 |— 2.21|)— 1.11|— 2.25 |: 0.27 1838 |— 2.70)— 1.36)— 0.42 |— 3.14 |— 0.30 |— 0.47 |— 1.17) — 1.47 0.45) — 1.02 0.78|— 1.63 1839 |— 1.65 |— 007|— 2.04 |— 353 |— 1.66 2.81 1.06 |— 1.84 0.64 1.25 2.55 1.81 1840 1.88 | — 0.68 | — 4.03 0.64 |— 1.07 )— 0.12|— 1.96 |— 0.26 1— 0.611— 2.62 148 |— 2.84 1841 |— 085 |— 0.15 1.65 0.20 2.111— 096 |— 1.07 |— 0.49 0.97 1.44 0.79 1.55 1842 |— 3.37 0.66 2.99|— 3.21|— 0.09 1.19 — 0.05 2.06 |— 0.31 |)— 3.09|— 1.59 340 1843 0.91 8.251 — 0.14 |— 022!— 1.84|— 2.30 |— 1.45 0.16 I|— 0.23 |— 0.02 0.61 1.55 1844 |— 1.71 |— 1.50| — 1.14 124 |— 1.64 1.35 |— 1.56 1— 2.39 0.85 0.57 1.12 | —-1.32 1845 236\|— 5.13|— 1.96 0.46 |— 3.14 1.11 0.66 — 1.82 0.33 051 2.42 0.79 1846 2.38 210 1.78 0.30 2.84 2.81 1.80 1.36 1.40 1.09 0.08|— 3.57 1847 1.92|— 2.281 — 0.51|— 2.85 0.84 |— 2.07 0.78 0.42) — 1.80 0.20 1.98) — 024 1848 |— 4.54 243 1.09 1.65 0.14 1.62 0.36 0.31 |)— 0.03 0.96 |— 1.27 2.64 1849 1.12 1.67 |— 104|— 121 0.20 1.66 0.38 |— 0.46 0.23 0.77)— 057|— 1.61 1550 |— 267 259|— 1.47)— 0.16) — 1.65 0.49 |)— 0.31 0.21)— 1.41 |)— 2.42 0.99 0.01 } Mittel |— 1.71/)— 0.73 1.06 485 8.79 10.79 12.27 11.97 9.37 5.92 1.96) — 0,51 mittlere Veränd. 2.00 1.47 1.40 1.32 1.40 1.16 1.05 1.08 1.05 1.20 1.41 1.57 Max. 6.68 3.25 3.91 5.02 3.38 4.22 3.14 3.95 3.87 4.03 3.27 4.36 Min. |— 457 | — 5.32 |— 4.03 | — 3.53 |— 3.251— 2481— 2.49|— 239|— 2.21) — 3.09|— 354|— 537 Unt.| 1125| 8357| 79] 855| 663] 670] 563| 6341| 608] 712] 6s1| 973 Darmstadt ®)., 1830 1— 4.S4|— 2.78 1.76 1.16 0.57)— 1.01)— 0.01)— 1.00|— 1.38) — 1.27 1.20 — 0.67 1831 \— 1.01 0.67 0,83 1.76|— 0.68 |— 1,42 0.15/1— 0.451 — 0.852 154|— 0.52) 1.71 1832 0. 0.25 0.37 0.96 |— 2.78 — 1,57 |— 0.33 1.02 | — 0.20 0.29 |— 0.48 0.55 1833 i— 3.16 3.10|— 055) — 0.96 2.97 0.71)— 1.15 |— 3.09 |—. 1.19|— 1.051 — 1.12 3.20 1834 4.35 |— 0.08 0.42) — 134 2.26 0.87 2.73 1.68 191|— 0.01 0.38 0.52 1835 1.33 1.93 033)— 0.42)— 0.101) — 0.13 1.28 0.05 052/— 121|— 2.25 | — 1.74 1836 0.28 0.10 8.17|— 0.53] — 1.39 051 0.56 0.16 |— 1.57 0.30 |— 0.09 1.30 1837 1.26 0.761|— 1.86 |— 2.49 |— 2.00 |— 0.05 |— 132 0.69 |— 1.852 0.44 |— 0.09 0.49 1838 |— 4.852 |— 257 0.03 |— 2.25 0.04 |— 0.99) — 0.64 1— 1.28 0.83 |— 0.10 0.79\— 0.02 1839 0.12 0.35|— 1.24)— 2.47|— 2.42 1.88 0.41 |— 1.55 0.83 0.60 1.56 1.98 Darmstadt. der Temperatur der Atmosphäre. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni 95 | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1840 0.15 0.05|— 2.11 2.16 0.031— 0.11)— 1.34 0.07 )— 0.16|— 1.85 1.78 | — 4.92 1841 0.77 213 2.23 054 38.12 |— 1.75|— 2.13 1.17 0.93 0.35 0.76 2.22 1842 |— 2.13 0.79 1.54 |— 0.26 1.54 0.79 0.01 1.85 0.27|— 1.63|— 1.35 0,51 1843 1.58 2.09 0.71 1.23|— 0.36|— 1.50)— 0.52 0.90 1.76 0. 1.62 1.56 1844 0.27 0.63 on 1.76 |— 0.51|— 1.04 |— 2.30 2.07 0.74 0.11 1.93|— 2.44 1845 1.08 4.49 |_ 4.75 087 |— 150 0.89 0.39 2.06 |— 0.87 0.24 1.56 2.00 1846 1.81 2.74 2.27 0.48 0.13 1.96 1.38 1.88 1.87 0.79|— 0.38) — 3.22 1847 |— 0.80 1.10 |— 0.83 |— 2.55 2.13|— 1.73 0.89 0.76 |— 154 |— 0.24 0.50 |— 0.83 1848 |— 4.38 2.12 1.43 1.50 0.85 0.43 0.03 0.42 0.02 0.781— 0.41 0.22 1849 0.39 2.071— 0.27|— 0.45 0.77 0.74 |— 0.79 1.00 0.17 0.20 \)— 1.13 0.92 1850 |— 3.01 2.79|— 2.01 1.24 |— 0.72 0.19 | — 0.30 056/— 1.41) — 1.92 1.70 0.30 1851 1.96 0.03 0.35 0.82|— 2.77) — 0.29 | — 1.07 0.07 |)— 2.02 0.64 |— 2.02 0.09 1852 3.96 0.89|— 1.54 |— 2.14 0.25|— 0.93 1.69 0.26 |— 0.54 |— 1.65 3.02 3.25 1853 3.38 1.90 | 13.41 |— 1.48 |= 1.17 036 0.71 0.80 |— 058|— 0.411 — 091 |— 4.56 1854 1.11 0.61 065 0.14 0.47 )— 0.78 0.60 0.48 0.04 0.26 |— 1.60 1.28 1855 |— 2.46 3.31 |— .0.42|— 0.68|— 1.20 0.18|— 0.10 1.17 0.12 1.74 |— 0.99|— 2.53 1856 1.88 2.27|— 052 126 |— 0.76 0.42|— 1.27 1.22|— 0.74 0.43 |— 261 0.99 1857 0.74 0.05 0.23 /— 0.06 018 0.72 1.69 2.45 1.79 1.66 0.45 1.65 1858 |— 092 1.74 |— 056) — 0.19|— 1.10| 83.33|— 0.15 032| 2.26|— 0.18 |— 3.70 1.02 1859 1.53 0.68 253 0.94 1.04 1.57 3.78 2.90 0.79 1.64 |— 0.46 |— 1.47 1860 2.90 1.89|— 086 |— 0.71 0.941 — 0.63 |— 1.78 1.05 J— 0.23|— 0.50 |— 1.35 0.21 1861 |— 3.00 291 1.811 — 0.61 |— 0.39 2.02 0.93 2.36 0.07 0.73 0.15 |— 0.41 1862 |— 0.35 0.14 2.16 1.61 1.68 |— 1.30 |— 0.73 0.71 0.40 0.59|— 022 0.78 1863 2.68 0.68 0.47 0.14|— 034|— 0.61 |— 151 0.57 |— 1.40 0.08 4.49 1.06 1864 |— 3.38 0.18 097 |— 1.42|— 1.15 |— 0.78|1— 1.09 1.97 |— 0.49 |— 1.62 |— 1.53 | — 3.79 1865 0.50 2.50 |— 3.40 2.41 253|— 131 1.34 0.74 1.86 0.30 1.26 |— 1.27 1866 3.39 243|— 235 Mittel 0.38 1.89 4.51 832| 12.066) 14.99| 16.09| 15.62| 12.56 8.82 4.38 1.56 mittlere Veränder. 1.90 1.48 1.33 1.16 1.19 0.99 1.02 1.12 0.95 0.76 1.29 1.55 Max. 4.33 3.10 312 2.41 3.12 3.33 3.78 2.90 2.26 1.74 4.49 4.56 Min. |— 4.841 — 4.49|— 4.5|— 255|— 2.77|— 175|— 2.30|— 2.07 |— 2.02 |— 1.92|— 3.70 |— 4.92 Um.| 917] 2750| 7892| as6| 589| 5608| 60] A97| Aa2s| 366] sı9| 948 Wien, 1775 [— 1.00 1.81 1.22] — 2.15 |— 2.50 1.11 |— 0,5 2.04 0.72 0.14 0.13|— 1.03 1776 |— 4.49 0.87 0.90 |— 1.051— 2.14 )— 0.79|— 0.38 0.07 |— 0.70 2.01|— 1.14|— 2.09 1777 |— 1.69|— 1.26 0.481— 2.16 |— 0.16 |— 0.26 — 1.26 027|— 1.08|— 1.17 0.49 |— 0.81 1778 |— 1.93) — 1.14 0.44 1.76 0.08 |)— 0.73 1.25 1.081)— 0.88|— 061 1.05 3.80 1779 |— 1.67 3.24 2.50 2.97 1.32|— 1.31 |— 1.30 /— 0.45 058 0.82 0.71 3.20 1780 |— 1.73 |— 2.88 2.64|— 1.42|— 0.03)— 0.91 |— 0.66 | — 0.66 |— 1.59 0.50 0.43 |— 1.66 1781 1782 1783 1784 1785 1786 1787 1788 1789 1790 1791 1792 1793 1794 1795 1796 1797 1798 1799 1800 1801 1802 1503 1804 1805 1506 1807 1808 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1524 1825 56 Dovzs über die mittlere und absolute Veranderlichkeit Wien. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dee. — 0.75 2.85 3.42 — 3.49 — 060 0.64 — 0.47 2.23 — 068 0.83 4.30 056 — 1.08 2.25 — 4.99 5.29 1.58 1.95 — 4.26 0.73 1.84 — 0.43 — 2.69 34l — 052 3.99 1.07 1.18 — 0.04 — 0.70 — 3.60 — 2.13 — 1.54 — 034 — 1.05 1.86 3.21 2.78 1.22 — 2.38 2.23 2.84 — 4.54 1.74 3.16 0.13 2.57 4.06 1 62 1.03 0.20 1.81 0.32 2.01 2.88 1.11 1.23 1.30 3.01 0.81 1.34 1.15 2.86 2.07 0.16 0.07 1.26 3.59 059 0.59 2.14 1.99 0.51 1.57 1.22 094 0.68 2.10 4.38 2.43 0.65 3.83 082 2.06 054 1.56 1.64 0.69 2.30 0.51 2.30 1.15 1.22 1.39 4.86 0.98 1.11 2.12 0.55 0.53 0.31 2.24 0.05 0.74 1.99 2.09 0.73 0.59 3.59 0.93 0.17 1.52 0.24 1.98 151 099 1.01 2.33 0.52 0.94 2.47 1.75 1.73 0.41 0.32 3.87 2.21 1.43 1.96 1.89 1.23 0.11 0.54 1.18 0.60 1.31 2.17 1.68 186 1.23 0.71 341 0.99 0.69 1.85 0.85 0.62 0.86 0.19 0.43 2.28 0.50 152 0.76 0.43 0.18 0.06 225 1.59 0.47 0.78 1.56 0.34 2.42 0.49 0.88 0.66 0.56 1.36 3.05 1.51 0.36 2.15 0.37 0.28 0.26 0.10 1.13 053 0.44 1.11 0.01 1.50 150 0.50 0.36 286 0.69 1.13 0.86 1.31 137 0.01 041 0.81 0.79 1.54 1.35 1.17 0.04 0.54 2.06 0.81 1.66 0.50 0.93 1.78 0.31 1.39 0.37 053 1.56 0.48 0.72 054 0.54 0.82 1.77 0.88 0,71 1.69 1.08 1.88 0.30 0.25 1.37 0.38 4.94 2.03 0.80 0.36 1.25 0.28 1.57 0.03 1.07 1.20 0.01 0.48 0.22 2.58 0.55 0.06 0.37 0.31 0.34 1.43 0.70 2.03 1.92 2.08 0.88 0.80 1.23 0.56 0.63 0.75 0.77 0.01 1.18 0.02 2.10 2.20 1.81 0.19 0.42 1.56 0.56 1.93 1.09 0.16 0.78 0.33 1.34 0.31 2.44 0.54 1.13 1.16 2.25 0.99 0.64 0.76 0.59 0.87 0.55 0.69 0.41 0.53 1.53 0.45 0.64 0.95 1.44 2.75 0.72 2.36 0.93 0 36 0.71 0.79 0.47 1.17 1.10 0.22 2.71 0.47 1.18 0,51 0.18 0.49 1.99 3.06 0.51 0.43 293 0.54 121 1.10 1.35 0.22 3.58 1.98 0.30 0.98 0.12 0.81 233 0.79 010 0.09 0.22 2.06 1.07 0.54 1.77 2.10 1.26 0.78 0.64 0.68 1.93 1.08 1.00 0.96 0.20 0.24 0.26 0.90 0.57 0.79 0.07 0.45 0.83 0.78 201 1.95 2.06 1.46 2.26 2.04 1.76 2.13 0.10 0.53 0.19 142 0.62 0.02 0.56 0.50 0.17 1.32 0.86 073 0.27 2.16 0.65 0.50 1.66 1.95 0.58 0.92 2.47 0.47 0.31 0.36 2.98 6.62 0.37 2.28 0.88 0.70 2.16 0.80 2.48 1.33 1.29 3.54 2.82 0.35 1.13 1.57 0.42 2.24 0.40 3.70 0.63 3.51 1.90 2.24 0.35 3.77 1.06 2.36 2.72 1.15 0.33 1.16 1.03 1.33 3.06 0.39 1.20 4.16 327 der Temperatur der Atmosphäre. 57 Wien”). | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct | Nov. | Dec. 1826 |— 364 |— 211 1.03 0.06 |— 222 |— 0.31 1.52 2.28 0.86 0.81 |— 0.11 1.94 1827 0.68 | — 2.92 1.66 1.83 1.60 1.26 1.33 |— 0.82 |— 0.37 0.77\— 3.16 0.99 1825 0.19|— 2.21 1.01 1.48 0.11 030 0.811— 1.28|— 052 1.13 0.69 1.65 1829 !— 166 )— 378 |— 1.74|— 005|— 195|— 2621 — 0.14 1— 2.401 — 0.14 218|— 341|— 5.95 1830 |— 5.31|— 322|— 031 1.12/|— 0.08 0.40 0 20 0.18|— 1.64 1.74 0.97 1.29 1831 |— 1.42 0.27 0.67 2411 — 0.591 — 1.79 0.51 0.79|1— 1.79 1.96 0.05— 0.16 1832 055 0.62 0.17 0.021— 1591— 1.39|— LU 0.54 | — 0.69 0.02|— 136 |— 1.20 1833 |— 3.35 2.31 0.37 1)— 1.26 2.88 1.27 °— 2.08,— 258 — 1.05 061 0.44 4.19 15314 467 0.33 |— 0.16 1— 0.99 2.55 1.72 2.79 1.48 3.02 0.14 | — 0.68 1.41 1835 1.12 1.47 0.49 |— 0.92 0.58 0.00 1.10 0.41 0.26 0.821 — 356 |— 1.79 1836 |— 0.08 0.30 3.97 018|— 2.64 0.37 |— 030 |— 0.56 | — 0.72 0.851 — 0.74 2.60 1837 0.18 |— 2.45 |— 181|— 0,95 |— 237 | — 123|— 2.72 1.12)— 2.01 0.911— 0.56 |— 0.82 1838 |— 5.12 | — 3.90 1— 035 — 2.21/— 0.40|— 0.59|— 1.15 |— 1.99 0.15 1.83 1— 0.47 |— 0.71 1839 1.10 073|— 216|— 362|— 1.68 1.21 0.60 1— 1.96 041 0.96 1,73 0.83 1840 1.01 |— 0.89)— 3.611 — 0532| — 1.27) — 0.801— 132) — 1.671 — 006 2.15 2.27 |— 17.59 1841 0.31|— 3.34 0.50 1.16 2221— 057 |— 059|— 083 0.63 1.95 0.46 2.40 1842 |— 2533| — 461 0.631— 1.75 |— 0.04 |— 0.35 |— 046 1.62 |— 0.27 269) — 1.51 1.40 1843 1.93 4.10 1— 137 1— 039) — 1.75|— 242/1— 105 |— 0.48|— 1.32 0.73|— 034 2.12 1844 |— 016 — 1.011— 1.56 025 |— 0.67 014|— 199|— 2.21 0.07 0.87 1.73|— 348 1845 1.78|— 335 |— 4.13 0.341|— 251 0.87 0.15|— 189|— 128 0.28 1.05 2.13 1846 2.32 1.76 157 0.97 0.46 0.93 2.06 0.83 0.43 240 |— 1.69 | — 146 1847 |— 166 |— 0.47 |— 1.37 1— 1.48 1.61 1— 2.64 |— 0.46 0.35 |— 1.83 1.761 — 1.24 0.24 1848 |— 488 1.29 1 20 1831 — 0.81 1.211— 055 |— 0.84 | — 0.57 0911 — 0.16 |— 0.53 1849 |— 0.84 2.60 I— 0.68)— 130|— 0.45 0.53)— 1.00 |— 2.23|— 1.23 059|— 120|— 1.54 1850 |— 293 2.431 — 2.10 033)— 032 /— 0.02) — 1.121 — 005|— 188 1.05 1.37 0.30 1551 0.39|— 0.15 050 0.66 1— 3.05 |— 0.82|— 1.49|— 1.04 |— 1.98 1.58 1— 2.01 0.03 1652 2.12 1.60 |— 2.31 |— 278|— 036 0.14 0.851 1— 0.20|— 0.08 1.39 2.34 253 1853 212 — 081 1— 266|— 2.97 | — 0.78|— 0.37 0.08 |— 0.31) — 0.38 039|— 1.17|— 3.76 1554 045 |— 0.32 |— 0511— 0.73 0.15|— 142) — 057 | — 171|— 1.13 051 1— 1.60 222 1855 |— 0.74|— 3.40|— 037)— 1.60)— 113 0.12|— 0.52|— 006 |— 0.72 2.16 0.02 | — 4.81 1856 1.28 1.77 |— 2.03 1.25 |— 0.60 0.80 |— 2.08 058\)— 1.39 0.07 |— 2.82 |— 0.95 1857 0.12 2.96 1— 0.95 0.10) — 1.08) — 054 1.09 0.56 0.41 241|— 155 1.03 1858 [— 139) — 6.14 |)— 142|— 077|— 1.65 1.44 |— 0.60 |)— 1.27 123 104|— 358 040 1859 0.85 2.06 2.70 0.22/1— 047) — 0.22 245 1.23 |— 0.77 | 099 |— 078,— 2.70 1860 2.35 |— 0.76 |— 065|— 0.53 0.09|— 0.18 |— 2.36 |— 0.75 014 1.12 |— 1.48 | — 0.60 1561 |— 1.59 242 1.30 |— 1.64 |— 2.54 0.95 0.16 1.28 1.12 0.72 0.20 1— 1.18 *) Die mir eben zugehenden von Hr. Jelinek berechneten Abweichungen von Wien umfassen 90 Jahre. Sie sind daher hier eingeschaltet statt der auf 67 Jahre sich beziehenden, welche ich in der vierten Abhandlung über nicht periodische Veränderungen berechnet hatte. daher nicht 3364 (p. 8) sondern 3397. Phys. Kl. 1866. H Die Gesammtzahl der benutzten Jahrgänge beträgt 1862 1863 1564 Mittel mittlere Veränder. Max. Min. Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Wien. | Jan. — 0.73 3.90 — 401 — 1.33 1 98 5.29 — 531 Unt. | 10.60 1758 17859 1790 1791 1792 1793 1794 1795 1796 1797 1798 1799 1800 1801 1806 1507 1508 1509 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1516 1549 1550 1551 1852 1853 1554 | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli 0.85 0.62 — 265 12.61 1.21 - 052) 2233| 1186 215 202|— 061 — 0.49 | 1,53 |— 2.61 0.51 354| 8.16) 1.77 1.41 138) 410 3.97 5.76| el | een 1021| 9351| 963] 0.841 — 082 0.46 1.13 |— 3.19 0.19 1.37 1.55 0.78 0.01 0.51 2.32 033 0.79 1.97 181 0.79 0.95 2.27 321 2.95 131-057 1.60 088|— 1.77 0.61 — 0.832|— 0.5 1.26 0.62|— 0.06 2.13 — 050 |— 050 230 — 1.5|— 217) 310 — 051 1.64 0.59 1.70 1.13 1.19 1.00 |— 1.57 059 — 1.00 |— 2.47 |— 3.39 3.20|— 037 2.99 —9.70 1.53 049 2.10 3.13 191 1.90 023 249 1.10 0.93 131 — 3502 047 2.01 279) 8.48 1.01 — 140 0.03 0.11 1.35 |— 0.43 1.40 1.59| — 1.80 0.01 405% 0.47 012 0.21)— 1.16 231 — 2,92 | — 3.44 1.82 N 0.88 v. '— 3.05 3.41 646| Trier #. 1.88 2.83 1.94 — 0,44 — 058 — 0.43 — 0.03 0.27 — 0.22 1.20 1.03 — 1.05 2.55 058 249 1.59 8.19 0.79 — 0,61 2.79 2.09 0,89 — 1.21 — 041 — 2.01 — 0.33 — 2.00 — 8.16 — 048 — 1.41 — 1.06 0.54 0.05 0.22 15.23 0.95 4.06 0.10 — 0.59 1.65 16.61 1.01 3.05 — 3.01|— 2.72 7.07 | 1.35 0.96 1.51 1.03 0.14 0.42 2.26 0.85 0.19 1.50 1.94 025 1.26 1.23 051 0.51 091 0.91 031 2.89 0.31 021 0.81 0.19 1.61 043 0385 0.30 1.08 0.18 1.17 9.77 1.61 0.35 0.96 0.05 0.80 2.94 3.48 1.12 0.47 2.58 0.30 0.48 1.43 0.02 1.00 2.10 1.90 0.60 0850 1.90 1.40 0.60 120 1.40 2 60 2.52 0.79 1.33 1.88 0.16 0.46 — 126) 1:233| 16.24 0.71 0.75 — 2.39|— 0.28] 12 78 0.95 3.02 2.25 5.27 1.36 0.39 0.96 0.80 1.46 1.55 0.04 0.22 0.25 0.73 145 1.13 1.47 0.27 0.17 193 1.33 0.07 047 0.27 0.07 1.47 210 2.16 0.41 0,54 1.411 — 0.171 — 1.52 0.83 1a ol 8.37 3.38 1.14 1.11 358 2.34 293 1— 3551 — 6.51 0.81)— 251|— 0.64 | — 0.39 0. 0.56 0.72)— 093 0.36)— 0.26 1.02 0.69 0.70 0.96 | — 221|— 043 1.011— 0.771— 0.50 1.29 0.14|— 007|— 0.95 0.241 — 100 1.62 063 0.83 0.25 2.35 1.35 12H, 1.65 0.65|1— 0.95 1— 0.95 0.15 1.55 2.65 265 055|— 1451 — 0.05 o-.153- 0.95 1.35 055|— 265 0.65 1— 215 0.09) — 0.74) — 2.34 2.15 027|— 182) — 1.41 3.90 020 /— 0801 — 0.01 1— 0.67 Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 0.49 .6 297 Are Ne} der Temperatur der Atmosphäre. Trier. Jan. | Febr. | März | April | Mai |) Juni | Juli | Aug. | Sept. | Ote. | Nov. | Dec. 1855 [— 2.24 | 4.60 | 070|- 1.28'— 235] 0.46|- 095 |— o..2|- orı| 095 |-- 080! 225 1856 1.85 1.27|— 0.13|— 0.02|— 2.38|— 0.04! — 1833| 0.75|— 0.90|— 0.25|— 223] 1aı 1857 032|— 1.19|— 0.23)— 0.93 — 0411| 0177| 08| - 16 1.00| 089) 0.66) 1.00 1858 |— 1.70|[— 254|— 1.27|—- 0.19|—- 2066| 284|— 1.26|— 0,81 143|— 0.21|— 3.64| 08 1859 0933| 1.40| 218|— 0.13|— 0236| 041) 224| 1.08|— 0.19! 1.06|— 068|— 1.33 1860 2.23|— 278|= 1.29|— 1.681 0.12|— 1.15) 1.88|— 2.13|— 0.99 |— 0.75|— 1,56 |— 0.18 1s6ı |— 377| 1.62) 1.231— 176 — 1600| 123)— 070) 059-024 07) 0.85| 045 1862 | 0.31| 9056| © 2421 u 1.17/— 1.12|— 0.91 /— 098) 057| 1001| 02) 16 1863 2.92 | 1% 0.47 | W.0.84| © 0.42 0.355 [= 0.27) —.1.24| 0.83 |— 1.24 | © 1.08 | 0,65 | 228 1864 |— 250|— 1.61 1.34 — 101 1.17/— 052 — 044 — 2.14 0.09 — 1.26 |— 0.61. — 2.94 1865 0.941— 2.21)— 2.90| 2601 202) 008 118I— 087| 2185| 08| 215/— 059 1866 2 208 015 0.653 — 2.78 | | Erin. EB epenkenn Bing der Ser! are Bene Tas BR Mittel 0.611 2:30, 5 3:84.15, „7,39 al NE13 2a etz le 3,751, 1,29 mittlere Veränder. Kane eo 3, 1.31 133|. 085|...124|. 1.04| .. 0:88| .. 0.80 .. 1.25| .. 1,92 Max. 4.82|., 320| „. 3.4310. 3.10.|,, 283|.-289| .. 3.48[,..3.19|., 215|..2.65| ..390| , 481 Min. |— 7.11)— 4.60|— 3.44 — 339 |— 3.16|— 150 — 252 — 3.01|— 2.16, — 2.31 |— 364 |— 7.37 Une. | 1192| 780| 687| 6840| 5990| Aas0| Vol 620] asıl as] 7542| 1218 Chalons*. 1806 3.83 1.56 0.16) — 1.76 2.25 0631 — 020|— 0.76 0.15 | — 0.92 014 3.13 1507 021 1.161 — 303 |— 0,92 1.35 | — 084 1.83 2.53 | — 2.30 0.74|)— 103) — 2.35 1508 0.60|— 169|— 350|— 2.74 257|— 1.18 1.57 0.60 |— 1.12) — 2.72|— 089|— 4.12 1509 2.58 2.92 |— 0.03 |— 3.28 081)— 1.19|— 1.12) — 0.53 |— 1.95 |— 3 14 | — 8.67 | — 0.16 1810 | — 2.751— 2.86 0.39 — 080 1— 0.66 |— 0.54)— 153|— 1.01 0.7551— 1.46)— 0.47 0.13 1811 | — 158 1.97 1.32 1.40 218 1.08 1.29|— 084) — 0.15 1 62 004 | — 0.90 1812 | — 0.75 197 1— 0.75|— 237 0.81 0.24 1— 0.59 |— 1.02|— 1.75 | — 0.48|— 3.48|— 457 1813 | — 1.01 043|— 1.79 0.58 0,64)— 1.48|)— 217 |— 140) — 189) — 0.81) — 187 |— Lil 1814 |— 261 | — 0.041— 229|— 0.42 1.42 038 0.78|— 1.19|— 0,87) — 1.854|— 039 181 1815 |— 1.39|— 044|— 2.29 |— 0.92 1.02] — 0.02 1.55 0.62 )— 1.76) — 0.12)— 0.18|— 1.01 1816 1.781— 15851 — 081 0491 — 1058| — 1.42|— 232|— 2.16|— 137 012|— 2.65 — 0.4 1517 3.89 2.8531— 0.20 1— 2.60|— 1.49 1.591— 0.95 |—- 137 1 20 | — 3.83 1.40 1— 1.08 1518 3.12 0.62 013 1.06 1— 0.285 2.07 )— 1.46 1— 053 |-- 0.30|— 0,34 1.35 )— 1.685 1819 3.77 1.77 0.76 1.93 1.00 0.14 1.24 090 0.73|— 045 |— 1.49 0.19 1820 |— 0.64 015/— 0.99 2.19 0.721— 0.41 0.18 0.55)— 092) — 0859|— 1.79 020 1521 3.18|— 145 1.46 191 /)— 1.13|— 150|— 1.16 0.14 1.05 1) — 0.64 224 4.35 1822 352| . 2072| 2953| 17|. s1a| a71|_ 0065| 1ı78I—- 120) 2124| 182|—- o2ı 1823 |— 046) 1600| 08! 0.06) 118|— 099|— 127| 0.05| 014|— 064)—- 05| 1.7 1824 1,23] =, 1.49. 0.19) — 0:56:| — 0.57. |— 0.10) — 20511 —. 053| _ 0.96) — 1 191, 259 1825 0.33|— 16 40.0.33 .0,28:| — 1:69) , 0.021 :- 147|-- 0.62| ,..1:28:| „1.68: .1:904 „. 154 1826: |— .2:19.| „x ‚0:20.| ,u 2225: 22 0:28.— 1:38.1— 0.42| _ 1:95| .. 2:02) . 1:60 1388| 1421| 1.9 1827 |— 4.59|— 0281 . 0551. .080l— 1.78 —- 162| 0o.ı9l— 0455| 0.64| - 156I— 1233| 0.19 60 Chalons. Jan. | Febr. 18283 2.29 0.20 1829 |— 099 |— 1.15 1830 | — 5.39 |— 4.54 1831 1— 3.75) 0.48 1832 1.111— 035 1833 |— 291 1.18 1834 198 |— 1.04 1835 0.36 |— 032 1336 | 1.31 )— 1.15 1837 |— 1.40 0.42 1838 |— 379|— 1.15 1839 I— 051|— 1.16 18310 0.29] — 0.35 1841 !— 139|— 1.96 1542 |!— 227 |— 0.44 1513 2.21 1.48 15414 0.95 |— 1.06 18545 159|— 4.18 1545 3.41 2.38 1847 1.55 |— 082 1848 |— 2.09| 2.26 Mittel | — ii 2.84 mittlere Veränd. 2.04 1.36 Max. 3.89 2.92 Min. |— 5,39 | — 4.54 Un. | 9285| 6.46 1833 [— 2832| 2-45 1831 4.62 0.93 1335 1.74 229 1336 0.94 0.37 1837 0.38 ir 1833 |— 5.86 |— 243 1839 0.70 0.77 1830 1.34 0.21 1541 |— 0.42|— 1.87 1542 |— 2.74 0.85 1843 0,86 | — 0.99 1844 |— 055 — 1.71 Dovxs über die mittlere und absolute Veranderlichkeit März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 05 184 114 139| 0.27|— 112] 0.88 1.54 1.44| 257 0.11 0.76 1.46| .0.42|— 0.77 |—= 1.38] — 092 |— 1.27 |— 2.08|— 3.13 RP 1.52 0.72— 0.01 0.04. — 0.19|— 1.98 |— 0.88) 0.15|— 0.60 ==093 2.52 |— 0.16|— 153|— 0.45 0.22 0.24 1.42 1.03 1.23 — 0.321 —H0211=33.38| — 0.18 2.27|\ 1.82 1.21 1.57 096 |— 0.73 0.63.|— 3.86|— 0.97\)— 0.72 |— 0.61 174|— 030| 229 1.90 1.48 237.01 1.55 070 |— 0.70 1.71 2.86 2.97 2.41 2.69 1.43 — 0.9 |— 002 — 3.21 |— 0.56 0.01 1.12 0.52 0.02 ı2) 07 3.87 |— 0.83 |— 0.82 0.86 084 1.12 0.50 1.61 1.14 1.47 —_ 09|— 2372| 0.01|— 0.72|— 07 0.34|— 0.24 1.56 1.12 1.43 ee 08 53 003 — 0.46 050 1.64 1.26 0.75 —solzle 0769.38 167 0.431 — 1.28 0.50 1.65 1.10 1.63 0.67 0.05 — 0.88 |— 0.42|— 0.29 0.30 1.24 1.08 1.10) 067 — 0.28|— 1.63|— 0.90 — 153 |— 2.35 — 0.16 1.31 [20.64 oe 1.07|— 0.12 0.38|— 1.18 0.11 2.221— 0.48|— 3.22 |— 2.26|— 0.69 0.99 0.36!— 053 — 0.82|— 0.85 044 098| —- 0421— 026 |— 021 037| 236'/- 056| 070|— 144 — 282| 0.38|— o.68|— 053|— 2.22 213167 1.40 |— 2.34 1.48 — 0.11) — 226 |— 0.62 |— 0.90 0.28 0.75 1.23 0.74 04| 382) 213) 2.62 2.54 0.60 |— 050|— 4.21 —0.39)| 16 1.68 — 052 1.69 110 1:66 2018 0.36 |— 0.95 131 1.76 154 09 0.46 — 0.44|— 0.61| 0.26 |— 1.251— 1.25 5.091 8.12) 1218| 1442| 16.05| 15.78| 13.20 e 6183| 341 1.15 1.28 1.26 1.03 103 1.12 104 1.26) 1.30 1.50 3.87 2.52 314 4.71 2.27 2.86 2.97 2.41 | 269| 4.35 — 3.67|— 3.28, — 338 — 1.62|— 235|— 2.52|— 2.30) — 333|— 367|— 5.13 | 2541| 58| 652| 633] 4062| 5638| 527| 5741| 636| 9,48 Brüssel®®., E65 0.03) 2.46 0.60|— 0.61!— 2.28|— 1.15|— 0.38] — 0.17 2.86 1.471— 0.69 1.90 0.68 2.19 1.56 1.81 074 0.79 1.58 0.03 | 0.031— 0555| — 0.12 0.59 0.25 0.37 |— 0.62] — 041 |— 0.90 2.91: 0531 — 1.86 036 0.03/|— 0.84 |— 083 0.74 0.95 0.70 _ 229 — 2.69|— 202|— 0.121 0.9| oa2|—- ı07| 0585| 0099| 118 0.671— 157 0.061 — 060 0.03)— 1.00 0.05|— 006 0.23|— 0.33 — 0.29'— 2.13|— 0.58 116/ 003|— 1.16 0.61 0.34 183 190 — 229 131 0.30|— 020 — 1.41|— 0.20 |— 051 |— 158 167 |— 4.34 38er 27ER 9. 1.65| 002|)— 033 1.34 ee 0.70 0.44|— 0.77 2.36 |— 0.03|— 2.06|— 1.05 1.02 051) 027)— 050|— 1.80|— 0.93 0238| 061|— 086 0.55 1.04 — 0.85 1.71|— 0.82)— 0.60 — 1.41,— 2.52 |— 0.35 |— 094 0631— 4.18 Brüssel. der Temperatur der Atmosphäre. 61 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1845 0085| — ası |— 5.01| 03|— 210| 0.04|— 0.69|— 220 1846 2.70| :-1.972|: 131 |. :0.43|— :0.50.|:. 1:72|- 0.91). 1.64 2847. 12 91 78 = 1.47) — 10.53 | 42.13 lAE 01.42 = 1:64.05 H1.15.|010.36 ısı8 I 346) 2065| ı23| 171) 09| 020|— 021|— 1.16 1849 0.701... 2.05 |—- 0.37 |— 0.21 |:ı :0.78|— 0.04 |— 053|— 1.00 1850| 3358| 213|— 1.17 1.39|— 0.90| 0.04)— 0.37 |— 1.08 1851 2922| 037| 05| 043|— 146 |— 012 — 029| 020 1852 2.461: 0.85 | 0.85 |— 11.25 |: 0.06 |— 0.92 |: 2.75 |»: 0.76 1853 2.771 2341 — 29! — 060|—- 029|— 003) 042|— 04 1554 084|— 0.06| 1123| 1.17|— 032|—- 1084| 023|— 023 1855 |— 1.87|— 5.641 — 1.24 |— 0.63|— 130|— 053| 0.26) 0.68 1856 1933| 1,0|—- 0723| 09|- 078| 006|— 068| 151 1857 |— 022|/— 002| 03| o1| 09| og 1.61 | »5 2.37 1858 |— 1.60 1— 2.02|— 0.78 0.78 |— 0.83 8.18|— 025 0.32 1859 1.42 2.06 2.38 0.37 0.70 1.29 2.78 1.31 1560 224|—- 195|— 090|—- ı28| 090|—- 095|— 126 |— 017 ıssı I- 3398| 210) ı36| 042) — 1293| 09| 013! 0.96 1562 0090| ı0| 2| eıs| 222|—- 1.0|—- 05|—- 024 Mittel 1700| 2755| 4s| 7aı| 1082| 1388| 14.69| 1452 mittlere Veränder. 1.58 1650| 1.21. 006) 108 07| ossl. 1.8 Min; al 2455| 2sı|l 2ı8l 2.781 sısl 2778| 237 Merl 5a 56 501-269 — 2.101 1.881 229|- 252 un. | 1048| 809| 2792| as7| ass| 5306| 5.07| ass] Paris &, 1800 2971 1al| 037/— 182] 2ı8[ 0682| 047|— 085 1807 |— o04| 142|— 2.66)— 0.91 1.39|— 0.672| ı1.75| 227 1808 0.041— 140) 210|— 251] 2.66|—- 05| ı97| 060 1809 2537| 294| 050|— 300| 0.65|— 154)— 1.25|— 042 ısıo |— 329|— 1091| 125|— 0.70|— 051|— 021!— 090 |— 0.77 ısıı |- 222| 234] ıs9| ı30| 224] 0.10| 027|—- 073 ısı2 I—- 070| ı170|— 0.73|— 220| 098|— 092 |— 1.13)— 052 1813 | 1.572) 0.135 |— 0.14| "0483| 058) 1a1l— 1.29 |— 1.49 ısıa |— 2.08I— 334|— 222| 1.02|— 157|— ı32| 030|— 098 ısı5 |— 2.37| 2422| 23| 008) 021|— 1.04 — 1.10|— 0.60 1816 0.16|— 166|— 0.62|— 0.18[— 1.30 |— 1.98| — 2.70 | 2.43 1817 2.10| 2241— o.1rl— 230|— ı1.60| 0.46|— 150|— 1.73 1818 1.56 1— 0.18|— o06| 092|— 054! ı160| 097|—- 024 1819 205) 0938| 0835| 10| oı13/— 1.0| 013) 07% 1820 |— 2.10 0.95|— 1341| 092|— 020|— 152 — 052| 005 — 1821 0.63) — 251 08! 1.06|- 1.51—- a20|—- 156| 1.14) — 1.63 1.17 1.87 0.67 0.21 1.31 1.07 021 0.09 0.38 0.09 0.62 1.98 1.78 0.48 — 0.12 0.17 0.44 0.50 2.11 0.81 0.83 173 0.93 0.19 1.41 0.28 0.14 1.28 0.97 0.02 0.56 1.22 0.52 0.38 0.10 0.38 0.58 030 2.20 0.50 1.26 0.66 0.02 115 0.51 1.36 0.04 1.22 0.09 1.10 1.21 8.94 0.73 1.36 2.22 3.58 | 0.35 1.06 1.84 1.18 0.15 2.46 0.42 0.19 1.32 0.67 0.19 3.26 0.29 0.22 1.02 0.23 1.27 0.41 1.27 0.31 0.33 1.67 1.85 3.51 1.82 0,74 1.06 1.76 0.86 3.19 0.97 1.64 0.12 0.63 4.81 1.04 3.51 3.19 6.70 | 1.18 4.34 090 1.42 0.26 0.38 022 3.66 — 4.63 1.38 2.19 0.84 1.58 074 2.10 126 0.30 1.84 3.97 1.78 1.90 1.01 1.27 0.69 3.74 0.50 2.00 1.36 0.04 1.15 1.26 0.32 0.24 3.07 62 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Paris. Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1822 1558| 1.54) 250] © w3) Va82| 8.11! 0.08). 0.361 016] "1.62 | 1.98 8.45 1823 I 2185| 090 —- 006)— 0o9| osıl— 184 1.40| 0.10/— 0.02|— 0.67|— 0.68| 1,55 1824 022) 0 0 - 0.91 0.82|— 1.42|— 0.76|— 0.18|— 0.23| 086| 04| 246| 2.72 1825 05| 00|- 08 1.26)— 0.11) — 0.20 1.07 | 0.64 1.74| 066) 056| 215 1826 |— 3.15 1.5) 065!- o01|— 138 1.20 1.42| 204 1.09 1.60|— 0.92) 1.69 1827 |— 2.02|— 4.12 1233| 086) 028/— 0241| 068|— 050| 0.44 1.42|— 061 2.55 1828 2900| 082) 0358| 022) 056) 019| 017)— 081) 072|— 040) 0.67) 0.86 1829 |— 354 |— 0.94|— 0.66)— 036| 0.42)— 0.10|— 0.27|—- 136)— 1,55 1.10 1.48 — 5.72 1830| 8.80 | 2.57 | 12:63 1400| 022) 0.98|— oo |= 130|— 1.52] 054| 0.99)— 0.84 1831 |— 0.26 1.55 1.94 1.02|— 0.10|— 027) 070) 006|— 0358| 2.74) 0.06 1.40 1832 |— 0.74|— 057|— 084| 037|—- 09| 00| 051 1.81 |— 013|/— 003| 006| 050 1833 |—- 2.11) 236 |—- 173) 0656| 264| 0.90|—- 041|= 1.71|— 155 0.47|— 0.45| 3.43 1834 395|— 0393| 07|— 098 ım| 05 1.08) 062 122) 0019| 0.11/— 0.04 1835 0.97 1.71 1— 0.05(— 0.66) —- 085]) 0.02 1.75 136| 034 1.02] — 0.94 |— 2.87 1836 0.17)— 1.01 1.71 ı130|— 157| o9| 039| 0024| 126|- 014] 082| "0,33 1637 0.01 099|— 317 3.62 | _ 2.69 0.98 0.49 1.20 |— 0.86 0.06 0,46 0.57 1838 |— 5.59 | — 5.01 0.35 2.50 1— 0.13|— 0.83 | 0.49|— 048) — 0.14 0.14 0.90 |— 1.51 1639 0.37) 0.5|— 0.53 1.98 |— 061 1.46 — 0.21)— 0.92|— 0.02|— 0.66 1.26 1.57 1840 0.851— 0.45|— 2.48 1938| 059| 086 1253| 0.92|)— 0.66 1.50 1.15 |— 4.79 1841 0.09 133 | rose oa 9351| 12 185 — 056) 2241| 002| 0.18 1.45 1842 |— 3.03 0.35 1.39 0.02 015 2.50 0.35 3.121 — 0.14 2.38 0.94 0.33 1843 1.69|— 0.37 1.15 |., 022 0.22) 1.021 — 0653| 0.64) 094, 0002| 0.00 1844 1.25 |— 1.29| 0.27 1.9|— 125| 0.38 1.29 |— 2400| 022|—- 0461| 044|— 3.43 1845 0.01 |— 3.77|— 417|' 0.8|— 2.69| 0.38 1.45.)— 2.12 |— 0.42 |— 0.74 1320| 1.49 1846 221 1.95| 09 0.14|— 041 294 1.55 1.24 174| 030|— 0.66 !— 2.63 1847 0.05 )— 085|— 0.65 1.62 103|— 1.22 1.31 036 a 07a 1.46| 025 1848 |— 2.71 2.16| 0.91 1.02 1453| 054) 047|— 020|— 0383| 026| 00| 1.6 1849 229 184|— 0.33 1.18| 091 0.90 — 053'— 0.16| 034| 058|—- 02| 035 1850 |— 191) 2.67|— 137| 094 /— 1.01 086 0.15 — 0.76|— 1.18 1.58 1.781 0.09 1851 2,01 009| 0.67 0.221— 2.09 018)— 089. 0,56/— 1.39 0.22 210 — 0.67 1852 2.370) 0.471 20.65 1938| 027) 058| 28 0.24 1— 026|— 0852| 346| 353 1853 321)— 141|— 2.05|— 0.74|— 0.72|— 142|— 041|— 0.08|— 0.38| 0.98) — 0.70|— 3.48 1854 1.45| 0.03 1.46 1.34) = .1.62) = 1.98| = 0.33 [5 1.44 | 04 0.22 | Ina ıs 1.17 1.13 1855 [>57 | 1855| 1.08 | 0.18] = @,38 | 1.031 028) 0,510 14 0.30 1.85 |— 1.70 1856 2.02 120|— 050| 0.60|— 207|— 0.04 1.04| 0.65)— 174|— 0.46|— 2141| oıı 1857. |— 0.40)— 1.34|— 0.77 1.14 | 0.11 |: 014.| 0.12 | 1.22] 7 0.46,1— 0.26 |: 0.54| ©7037 18558 |— 1.95|— 1,55 |— 081 090|— 1856| 238 1.85 — 0.66| 0.86)— 0.64|— 2655| 0,85 1859 1.05| 131 1.71 093! 0419| 0382| 8.39 1.681 0.18 1.341 — 0.66)— 1.75 1860 229|— 1.80)— 077 102| 084!— 038|— 0.81|— 1.31)— 067|— 0.18|)— 0.87| 0.09 1861 |— 287| 1.27 170| 050!— 0201 1385| 0.06 1.32| 126) 1.96|— 0.12) 0.36 1862 025| 1439| 8310|. 215| 217) — 018| 053|— 013): 123| - 0.911— 0.79| 241 1863 245| 0.87 1.15 149| 09 0.94| 0.79) 2.19)— 1.04| 091 0412| 1,77 1864 |— 1.18|— 1.61 1.39 1.82 094 ,— 0.19 1.26 |— 0.08)— 0.10 1.42 1.72/1— 221 der Temperatur der Atmosphäre. 63 Paris. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. Dee. 1565 1.03), 230|1— 250 3.56 2.32 1.16 1.59 1.50 8.57 141 0.42|— 0.45 1866 4.08 2.75 0.27 2.46 — 0.09 Mittel 1.91 3.33 5.25 | 81ı8| 1149| 13.82| 15.13 1488| . 9.10 5.26 2.95 mittlere Veränd. 1.76 1.56 1.24 1.17 1.12 0.97 0.92 0.93 0.85 0.82 1.13 1.60 Max. 4.08 2.94 3.10 3.56 2.66 3.11 3.39 312 3,57) 2.74 3.46 3.97 Min. |— 5.59!— 5.01)— 4.17)— 3.62)— 2.69,— 2.20 1— 2.70|— 2.43|— 2.11) — 3.26 ,— 254|— 5.72 Un.| 96| 29| za) zıs| 5355| 53ı| 6009| 3555| ses| cool 600] 9«H9 Toulouse ?"., 1839 |— 0.74 0.85 1.02|— 030 0.79 1.84 1.29 0.33 0.09)— 0.09 1.70 2.50 1840 1.85 I— 0.32) — 2.33 0.37 1.02 0.981— 0.83 2.232 0.12|— 033 0.94 )— 1.26 1841 |— 0.52 1.12 2.09|— 0.03| 2.901 — 0.50 |— 2.03 |— 0.98 1.61) — 021 0.79 0.87 1842 |— 2.79 1.17 1.49|— 0.42 8.25 1.85 0.68 Oz r094 1.30 1843 0.70 1.81 0.57 0.06 056|— 089|— 1.54 0.71 1.14 0.75)— 0.14|— 104 1844 0.90 |— 045 0.07 2.06 0.05 1.50 I|— 0.31 )— 070 1.23 |— 0.38 048|— 1.26 1845 1.16 |— 296|— 0.78|— 0.26 2.01 1.20 |— 0.70|— 1.49 0.72 0.93 2.71 1.38 1846 1.70 1.46 102 0.30 0.33 1.33 0.48 |— 0.38 0.05 I— 1.45 1.42 |— 3.32 1847 058)— 1358| — 1.39|— 1.94 223)— 0.73 1.94 |— 0.55|— 124 0.14 0.58 0.26 1848 |— 3.36 0.86 | — 0.47 0.31 1.48|— 0.49 0:86 |— 0.39 | — 0.311— 045 |— 2.94 1.89 1849 1.26 0220 1211 — 37 0.74 1.94 0.66 0.09)— 0.34 0.86 |— 0.95 )— 1.07 1850 |— 1.35 159|— 0.46 0.38 1.35 0.70 0.10|— 1.76)— 1517| 22.62] 0.05 | 0.48 1551 0.938|— 1.03I|— 097 0.34 1.85 0.38 1 — 0.89 0.33|— 150 |— 0.62 |— 3.72 |— 1.86 1852 150 |— 222|1— 0.05)— 0.06 0.28)— 0.76 0.071— 0.99|— 0.22 |— 038 2.67 2.81 1853 1.86)— 2.14|— 231|— 0.62 1.15 |— 2.20 010 0.54 |— 1.30 |— 017 |— 0.10|— 233 1554 0.91 |— 1.74 027 1.16 0.79[— 1.20|— 0.43 0.62 1.45 0.41) — 1.20 0.26 1855 |— 2.20 1.89|— 058|— 0.08 2.34|— 2.18|— 030 0.88 0.34 0.30 |— 054|— 0.98 1856 2.61 0.66 0.36 0.32 1.39|— 0.63 1.16)— 0.02 |— 1.31 0.14|—- 1.56 0.06 1857 |— 131 0.50 1.37|— 1.42 0.26 I— 0.29|— 083)— 0.04 1.66 0.19 1.64 0.02 1858 |— 4.02 1.14 0.26 1.96 1.07 2.17 2.81 1.58 1.74 011|)— 050 086 1859 |— 131 0.78 1.18 1.05 0.14 |— 0.71!— 158 |— 1.91 0.33 1.41 0.32|— 1.32 1860 9.32 |— 3.02 |._- 1.45 | — 2.26 0.42)— 0.82|— 0.97 1.42 | — 1.86 |— 058 0.48 0.26 1861 |— 1.42 1.16 0.39 0.05 0.24|— 034 0.46 |— 0.85 0.26 2.54 0.18 1.52 1862 063 0.12 1.90 1.26 0.79)— 085 |— 0.10 0.54)— 0.37 1.17 = 1.33 0.90 1863 0.59 0.30 |— 0.27 0.56 0.23|— 034 1.05 142|— 1.08 0.57 0, 0.12 1864 |— 0.34|— 1.10 1.90 1.07 1.42|— 0.46 0.84 0.40|— 0.26|— 0.91|— 0.58/— 1.46 1865 |— 069 0.832| 2.32 1.63 1.88 2.12 022)— 0.44 2.53 en Bi N nen er ee ES SBIB BET Er aD u a SE u Fr en N WO u ale N 24 jährige | | | | | Mittel 383) 450, 6.63 933| 12.10| 1538| 17.16| 1700) 14.42| 1095| 680 4.06 64 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Toulouse. Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Noy. | Dee. 24 mittl. Veränd. 158 1.27 1.001 0801 1.02 1.091 083) 082 089| 0.74 1.16 1.24 Max. 2.61 1859| 232] 2061 290| 217) 28 222| 2553| 254 2.71 2,81 Min. |[— 4.021 — 3:02) 233 Bas) 231) 2320| 205-391 | Ir Br ar Un.| 663] ası| 465| Aas2| 5241| as7| asel aıs| A| 51] 6a| 613 Klagenfurt!. 1813 |— 2.09| 1.26|— 0.71 0122| 006|—- 2.51!— 2.17 |— 208'— 1.28|— 0.01|— 0989| 121 1814 0.22 |— 4.77 | — 1.61 0.74 2.31 |— 2.17 0.91 |— 147 |— 2.54 | — 1.37 121 — 0.66 1815 |— 1.35)— 0.46| 0.13 1.30| 0.30|— 0.24 — 155 |— 1.04|— 0.42 059|— 146) 053 1816 0.03 |— 3,54 |— 0.79 0.71 Balz oo oe ak 0.97 0.16|— 227 1617 3.85 4.09|— 2.25 |— 3.S1|— 005 1.05 — 0.64 |— 0.14 0.331— 1.94. 0.76) 7a 1818 |— 1.05 I— 1.17 |— 2.35 1.50 0.03| 0,7 0.49 )— 0.811— 0.12) 020| 0.02|)— 1.25 1819 |— 1.52 123| 0.80 1.90 0.81 0.87 02| 0155| 026|— 153 1.09|— 1.66 1820 |— 2.75 043|— 1.52 1.30 1.16 | — 1.70 0437822112208: .077|— 1:08 005 1821 2.05 |— 156|— 086 0.84 -- 035 |— 212 163| 013 1.10|— 0.06|— 0.61|— 131 1822 162! 061 289 0.53 1.37 2.15 0883| 0438| 0.86 1.32 1.56 1.84 1823 |— 1.39 180 |— 0.81 0.91 1.44 |— 0.42 0635| 099) 0.68] 0.19|— 148|— 0.06 1824 |— 194| 0.79|— 0.68 1.41 0.19|— 1.15 0.43 1.47 0.82|— 0.091 0.95|— 0,58 1825 3.00)— 1.03|— 1.54 1.47 0:54 1.041, 0.471 2.0375, 0171170 1.77 201 1826 |— 1.27 0.69 1.39 0.41 1.87 |— 0.29 0.44 1.54 0.92 1.14|— 0.40 3.07 1827 1.08|— 151 0093| 034] 0.64\— 0.22 2.20 |— 0.27/— 033| 0.74|— 261 |— 0,93 1828 |— 0.89 |— 1.05 0. 0.95 0.72 0.30 0.56 |— 2.66 0.10 1— 0.81 0.64 |— 2.07 1829 045 |— 2.81 |— 1.19 035 |— 074|— 0.85 0.81:— 150! . 054|— 130|— 168|—- 0.88 1830 |— 4.14 |— 291 |— 0,56 1.95 0.91 0.03 0.37 | 1.15 |— 1.44 | — 0.96 2.14 |— 2.46 1831 0.32 0.68 1241| 07 1.06)— 090 0.05 — 0.35 |— 0.71 2.02 |— 058 1.36 1832 0493| 02! 0.1 0.39 2.09,— 1.17 035 1.17j— 1.04|— 0422| 001 0.43 1833 I— 4.26) . 2.02 0.13 1.59 1.08 107 11681, 1.87. 1,108 1-°0776:| 2. 0.68 E05 1831 4.54 0585| 098 132| 2.29 2455| 212 191| 2.03|— 0.76|— 001 1.84 1835 170 123| 052|— 232 1.12) 030 1.34 0939| 0861— 0.61 | — 3.72|—_ 0,66 1836 I— 0.14 0933| 2.82 0.47 130 1.04| 0.80 1.41 1.51 1.76 l— 065 |— 3.12 1837 0.15 |— 0.18 0.72 0.43 1.27 153| 031 119|— 0127| 0456| 025| 3.16 1838 |— 1.67| 0.74 1.12 1.41 051 1233| 022 |— 0.7 109|— 1.92) 405| 3.80 1839 I-- 109 |)— 1.87 | — 0.49 2.03 0.27 3.02 2.60 |— 029 1.70 2.95 4.40 132 1810 2652| 213|— 161 0.87 1.09 1.34 |— 0.20 061 1.42 0.19| 3253| 281 1841 0.81 0.93 121 138) 410| 024 0689| 07 121 2.751— 0351 — 238 1842 0.94 — 2.45 1.03)— 0353| 053 1.98 1.40 1.89) 1.03|— 2.66| 024| 351 der Temperatur der Atmosphäre. 65 Klagenfurt. | Jan: | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1843 2.93 4.03 0.72 1.85 0.42 087 010| 1.43 0.69 0.16 1.65 0.46 1844 |— 077 |— 0.17 |= 0.53 0.20 1.12 0.67 1.11 |— 2.04 1.12 0.61 1.23 1.44 1845 330.210) 2.48.1—X073 2.38 1.10 0.31 |— 2.12 0. 0.47 1.15 |— 0.67 1846 1.24 1.75. 10.3.0% 0.52 1.04 0.54 1.39 0.69 0,51 1.42 |)— 0.50 1.47 1847 0.16 9.71/— 0.855 |— 1.08 2.34 2.10 0.06 — 0.04 1.88 | 0.76|— 2.701— 0.98 1848 |— 0.31 0.40 2.25 0.85 0.20 0.95 0.26 1— 0.44 0.89 0.38|— 2.32 2.32 1549 |— 0.91 1.85 | 025 1.13 0.04 0.75 0.61 )— 1.56 0.57 0.33|— 0.87|— 2.59 1850 |— 2.46 0.70)— 1.22 0.70 0.68 0.40 114 0.24 1.44 1.81 0.355|— 0.13 1851 1.52 1.20 1.25 1.00 3.13 0.90 1.34 |— 0.74 1.89 0.89|— 258 2.07 1952 1221.07 0.14|— 1.92 |— 1.03 0.10 0.54 0.16) — 051 0.381— 1.70 3.16 |— 4.83 1853 522 0a — 292 0.16 0,41 0.86 |— 0.34 0.850 — 0.44 0.63 367 1854 0.731 1.54 0.35 |— 0.28 0.29 0.56 0.09 |— 1.48 1.52 0.83|— 2.08|— 0.90 1855 |— 1.97 I— 0.39|— 0.51 |— 1.55 1.01 0.11 0.06 0.35 0.42 1.15 1.26 0.71 1856 1.81 211 0.55 1.96 '— 0.55 0.71 1.29 0.60 0.52 0.32|— 4.18|— 3.48 1857 |— 0.50 | — 123 — 186 |— 0.12 0.05 1.54 0.92 0.79 0.97 2.15 0.19|— 2.26 1858 |— 3.251 — 4,59! — 2.22 053|— 1.24 0.75 053|— 1.46 0.72 Na — 0.03 1859 |— 162 223 3.07 0.29 !— 0.90 0.70 2.09 1.15 0.82 1.24 |— (0.25 1.95 1860 |— 0.05 — 4.00 — 233|— 1.61 0.36 0.32 1.91 — 083 0.19 1.58 |— 1.18[— 259 1861 |— 206 151 0.98 |— 1.22 0.91 0.69 042 2.31 1.28 0.44 0.10 1.49 1862 |— 039)— 014 2.39 2.26 1.22 0.69 0.10)— 0.36 031) 1.03 2.05|— 2.05 1863 3.82 O2l3. 26 12742 0.68| 0.96 0.33 076 0.80 0.25 0.62 053 0.15 Mittel |— 4.77 |— 2.07 1.19 696| 11.20) 1432|) 1535| 1465| 11.19 7.33 1.51 |— 3.19 mittlere Veränd. 1.68 1.68 12 1.09 1.01 1.00 0.85 1.03 0.92 1.01 1.39 1.75 Max. 4.54 5.71 3.07 226 4.10 302 2.60 2.31 2.03 2.95 4.40 5.07 Min. |— 6525| — 4.77 |— .2.35| — 3.81 3131 — 251 |— 2.17|— 2.66|— 2.54|— 2.63|— 3.72|— 433 Un.| 9790| 1004| 5412] 607| 7235| 5535| Aar| a9| 4537| 5658| Aı2) 940 Kremsmünster ®%. 1815 |— 0.19 1.91 1.77 0.69 1.44 012 1.40 |— 0.389| — 0.54 0.91 1— 1.22] — 2.44 1816 1511— 0.721— 030|— 051 0.06 1.01 163|— 2,21!— 099 031 /)— 052| — 0.76 1817 291 3.08 0.20 '— 4.01 034 1.89 Oo 081 2.61 098|— 0.26 1818 2.41 058 0.70 1.69 0.16 0.59 033|— 0.01 0.79 0.09 0.18|— 1.76 1819 1.21 178 1.40 0.99 0.34 1.09 O0 0.71 0.61 0.08|— 0.96 1820 1— 2.99 0.08,— 135) 129 1.64 1.21 0.13 2.19 0.99 a Er I N 1921 ea 272 0.70 2.19 0.04 231 1.03|— 051 051 0.61 1.78 2.54 1822 261 1.38 3.20 1.49 1.74 2.99 1.37 |— 0.81 061 209 0.78|— 2.06 1823 |— 119 0.88 0.40 |— O8l 0.94 155 0.83 0.49 0.81 0.59 |— 0.62 4.04 1824 0.91 1.28 De 0:56 0.81 067 0.19 1.31 001 1.68 353 1825 2.21 1— 0.02/|— 180 1.09 034 0.71 053|— 0.11 0.81 0.51 3.98 3.73 1826 |— 3.19 |— 1.02 0.70 009!— 1.46 0.51 1.47 249 1.61 0.89 \— 0.22 1.14 Phys. Kl. 1866. I 66 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Kremsmünster. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug- | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. en = 9 ee ee er Le 1827 0.21 |— 3:92 1.50 0.99 1.64 0.59 2.27|— 051 0.21 1.39) — 1.82 1.63 1828 1.01 |— 0.62 1.10 1.59 0.84 0.39 1.07 |— 091 0311— 051 0.68 1.63 1829 |— 1.29|— 2.52 |— 1.20 0.49 |— 0.66 | — 2.61 0.27\— 0.4l 021|— 1.11|— 2.52 |— 5.06 1830 |— 5.19 |— 2.32 0.96 2.00 0 96 0.52 1.28 0.62|— 1.13) — 0.74 1.34 | — 3.04 1831 |— 1.88 0.18 1.26 2.40 |— 0.04 |— 0.68 0.48 0.42|— 0.73 1.56 1.14 |— 044 1832 0.62 0.88 0.88 1.53 |— 1.05 |— 0.71 0.16 1.01 |— 0.19] — 0.14 |— 0.78 0,14 1833 |— 2.78 2.53 0.32|— 1.89 1.85 0.47 222 |— 2.76 |— 1.16|— 1.18) 0.69 4.17 1834 4.56 0.73 0.09!— 0.67 1.63 0.88 1.87 0.56 1.95 | — 026 — 0.44 0.49 1835 1.51 1.34 |— 0.04) — 1.57 0.02 |— 0.83 0.02|— 0.49)— 0,51|— 1.65 |— 3.18|— 2.10 1836 |— 0.67 0.14 2.71|— 0411— 2.17 |— 0.48) — 0.60 |— 0.591 — 0.74 0.64|— 0.42 3.05 1837 055/— 134|— 152) — 1.11 |— 2.16 |— 0.77 |)— 1.19 1.83 |— 1.34 |— 0.60 0.21 2.38 1838 |— 4.57 |— 2.73 0.07 1.87 |— 0.18|— 0.181— 0.60)— 1.1 0.61 | — 0.80 0.56 |— 0.42 1839 0.87 0.44|— 1.50|— 3.32 |— 1.44 1.36 0.84|— 145 0.54 0.86 2.06 195 1840 0.10|— 085 |— 3.671 — 064 |— 2.05 |— 1.95 2.18|— 171|— 0.95 |— 2.79 2.22 | — 5.28 1841 0.18|— 2.48 1.44 1.41 2.91|— 0.48 |— 0.77|— 0,52 1.12 2.29 1.02 22 1842 |— 2.32|— 3.23 0.73|)— 0.71 0.29 0.43 0.21 181 0.21) — 2.99 | — 0.94 1.03 1843 1.98 3.14 |— 0.36 0.13 I1— 1.06 )— 2.33 | — 0.70 0.18|— 0.10)— 0.63 0.83 2.08 1844 0.02|— 0.43|— 0.89 1.22 |— 0.45 050|— 1.34|— 1.95 0.59 0.57 1.70 |— 2.66 1845 1.31|— 3.57 | — 4.04 0.32 |— 2.09 1.09 0.80 1— 1.42|— 0.35 0.62 1.67 2.22 1846 1.52 2.80 2.05 1.20 0.88 1.52 1.46 0.47 1.12 1.881— 0.95 |— 1.67 1847 |— 0.94|— 037|— 0.36) — 1,56 1.99)— 1.92 0.28 0.75|1— 1.32|)— 1.32|— 0.38 0.42 1848 | — 4.00 1.89 1.70 2.46 0.18 | 1.36 |— 0.03 0.29 |— 0.26 0.83 120 |— 0.43 1849 045 2.74|— 0.20|— 0.52 027) 1.20|— 034|— 176|— 0.65 |— 0.21) — 1.42)— 1.09 1850 |— 2.34 2859| — 1.64 0.16 |— 045 0.08 0.84 0.40 |— 1.64|— 149 1.52 0.37 1851 1.111— 0.78 0.27 1.70 |— 2.34 '— 0.09)— 0.91 |)— 0.15\— 1.55 1.37 |— 2.60 1— 031 1852 1.78 2.44|— 1.89)— 221 053| 0.84 1.32 0.73 0.63|— LI 333 2.42 1853 2.32|— 0.33|— 2.62 | — 2.43 010 0.44 1.01 036 0.40 |— 0.05 1— 0.56 |— 3.37 1854 0.301 0.43 0.14 | 0.19 0.62 — 0.69 Oo 100 OO ar 2.28 1855 |I— 1.05 !— 1.75 0.30 |— 106|— 0.71, 0.61 0.03 087|— 026 1.791— 055 ,— 4.24 1856 0.83 1.82|— 1.57 1.72|— 0.29 1.18 1.53 1.26|— 1.15 0.46 I— 257|— 2.02 1857 |— 0.70 |— 2.67 |— 1.13|— 0.77 |— 0.48|— 0.85 0.12 0.75 0.32 2.18|— 1.14 0.04 1858 |— 149 |— 3.42'— 157) — 0.64|— 1.84 1.62 0.49|— 1.45 1.23 0.31 )— 4.09 0.34 1359 0.61 0.67 2.14 0.17 |)— 0.33 0.03 2.99 1.91|— 0.46 058 |— 047 |— 2.90 ısco | 2.16 1.42 — 1811— 086| 0.13) 0.05 |— 2.48|— 112 |— 054|— 1.35 |— 224 |— 0.84 1861 |— 2.29 1.33 1.13 — 1.202116 1.21 035 2.05 056 0.68 0.74|— 1,23 1862 |— 0.21 Dis 24 22:05 1.361— 0.14 1.00)— 023 0.50 1.84 0.94 0.46 1363 354 1.86 1.29 — 0.12 0 96 0.09)— 0.60 1.51 042 092 1.41 200 Mittel |— 2.60 | — 1.04 2.00 6.43| 10.40) 12.98] 1420| 13.75| 10.77 6.85 1.851 — 0.90 mittlere Veränder. 1.72 1.59 1.24 1.26 0.99 0.95 0.93 0.98 0.76 1.03 1.34 189 Max. 1.56 3.14 3.20 246 2.91 2.99 2.99 2.49 1.95 2.29 3.98 4.17 Min. |— 5.19)— 3.92|— 4.04) — 4.011— 2.54 — 261 1— 2.48 — 2.76|— 1.64 |— 2991 — 4.09|— 5.28 Er. nn ER DI BEE En ee 7 Me 7 lee gli nr Ben Fee a u nn — Un.| 97| os] 724] 6a] 58] 5600| 5a7| 52] a5] 5238| so| 98 der Temperatur der Atmosphäre. Basel °°'h, 67 | Jan. | Febr. | März | April | Mai Juni | Juli | Aug. | Sept. Oct. | Nov. | Dec. 1826 | 1.13. 0:7 036 1527 |— 0.37 | — 4.82 058 0.89 1.08|— 0.43 1.68 0.211— 0.25 053|— 1.37 2.56 1828 2.43 0.68 0.02 0.19 048 097e 7.0.82 1.61 0.75 |— 037 0.23 1.36 1829 I— 2.17 |— 2.62 0.62 0.69 0.08|— 1.53|— 0.92 1.81 1.35 )— 1.47 |— 1.47 |— 4.14 1830 |— 6.17 | — 2.82 2.28 2.19 0,381— 1.13 0.08 1.41 Isa 1.43|— 0.84 1831 |— 077 1.08 228 1.390.031 022 0.31 1.05 2.53 0.63 0.96 1832 013 1.18 0.22 0.291 — 0.,92| _ 1.23 0.18 1.79) 0.15|— 067 — 0.17 0.66 1833 |— 2.27 3.88 052) — 1.01 2.78 037|— 1.82 2211— 0.9 0.03 0.63 4.46 1834 5.43 1.38 128|— 091| 2.18 0.37 2.28 1.19 2.55 053 1.03 — 0.04 1835 1.73 2.28 0.781— 0.31 0.28 0.07 1.48 0.49 0.655 |— 0.97 |— 2.37|— 2.64 1836 0.331 — 0.02 8.48|— 031|— 1.92 017 0.12 0.19 0.95 0.03 0.33 0.96 1837 |— 0.47 1.08 2,52|— 2.71|— 2.62 1.27|— 0.92 1.59 1.55 |— 0.27|— 0.27 0.66 1838 |— 4.47|— 0.92 0.68|— 2.41] — 0.12|— 0.63 |— 052 1.11 0.15 |— 0.47 1.13) — 1.64 1839 |— 0.27 0.68 0.42|— 2.51|— 0.92 1.67 0.78 1.11 0.15 1.13 1.23 2.36 1840 1.53 |— 0.32 3.02 1.09|— 0.12)— 0.43 | — 2.42 0.39 0.35 |— 247 1.63 | — 4.84 1841 |— 0.57|— 1.22 218)— 0.11 2581 1683| — 2.12 1.21 1.25 0.43 0.73 2.46 1842 22.07 111.72 1.28|— 0.61 0.48 0.97) — 0.42 1.99 0.65 | 2.97 \— 1.47 026 1843 1.63 1.88 0.08 0.69|— 0.92 |— 2.23|—- 1.72 0.19 1.15 0.13 1.03 0.26 1844 |— 0.57 |— 092 0.02 1.59|— 1.22 0.871 — 0.52 1.81 0.55 1— 6.17 1.43 0.56 1845 053|— 4.12 5.82 039|— 2.42 0.37 0.02 2.41 0.05 |— 0,37 1.43 1.86 1846 1.03 2.78 1.78[— 1.41/— 0.12 1.77 0.68 1.09 1.15 0.23 1.03|— 3.34 1847 0.62|— 1.13 0.89|— 2.36 2.19|— 1.98 054 0.05 1.90 |— 0.30 0.10 1— 1.70 1848 |— 402 1.52 0.70 1.04 0.76 I— 006) — 0.33 0.21 0.19 — 0.24 0.01 0.46 1849 2.03 1.84 0.90 |— 1.41 0.50 094 0.22 0.78 0.54 0.77|— 1.80|— 0.76 1850 |— 2.21 2.99 1.78 0.28|— 1.33 0.29|— 0.06 069 1.35 |— 2.39 1.95 0.48 1851 1.691— 0.16 0.14 0.48|— 2.51 0.60 1|— 0.62 0.26 2.14 0.05I— 2.98 | — 2.02 1852 2.63 126)— 1,51|— 1.23 0.32|— 058 1.48 0.48 0.18 — 0.71 8.47 3.14 1853 3.42 | 1.521330 1.41 0:96) — 0:37 050 0.80 0.06 0.34|— 0.181 — 4.18 1854 070)— 1.80 0.03 0.62 026|— 0.78 0.02 0.66 057| 050!— 1.42 1.76 1855 |— 231} — 1.39 0.18.2058 1.221 700:361|— 0:82 114 0.10 1.50 — 1.05 0.58 1856 208 1.17 — 052 0.90 |— 1.54 089|— 0.65 2.54 0.21 0.36 — 2.30 0.50 1657 0.30 |— 0.43 077 0:30 0 97 0.26 2.02 1.07 1.73 0.78 0.06 |— 0.02 1858 I— 2.421 — 1.74 041 1591216 3.16|— 032 032 218 0.12! — 2.68 0.93 1859 0.40 1.51) 2.39 0.60 1— 0.14 0.49 3.39 2585| 055 1.26 |— 0.52|— 1.82 1860 3.19 |— 2.02 1.01 |— 1.42 0.88|— 0.37|— 1.40 050 0.74|— 056'— 1.31 0.42 1861 |— 2.99 2.26 1.18|— 0,591 — 0.43 | 163 0.29 2.91 0.28 1.35 0.89) — 056 1562 0.98 1.43 2.86 2.10 1.83 |— 0.74 0.92 0.34 0.98 1.28 0.17 1.06 1563 2.75 0.66 0.67 143! 0.93|— 0.39|— 0.67 1.11 0.91 1.54 Dove über die mittlere und absolute Veranderlichkeit | Jan, | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 0.09 2.30 11.32 1.09 2.78 — 081 — 0.11 14.13 0.87 3.16 68 Basel. 1864 |— 321 |— 0.49 1.70 |— 0.42 1865 2.25|— 114|— 2.58 3.36 Mittel |— 0.33 1.12 3.82 7.71 mittlere Veränd. 1.95 1.61 1.58 1.12 Max. 5.43 3.88 3.48 336 Min I 6 82 | or 2162 923 Unt.| 1160| 870| 930| 6.on| 1826 |— 3.84 1.08 1.22 0.35 | — 1827 |— 0.49|— 2.40 1.50 1.24 1828 2.19 1.06 101 0.99 1829 |— 1.22|— 0.99 0.58 0.38 1830 |— 4.68 |— 1.98 1.87 2.78 1831 |— 1,53 014 2.06 1.72 1832 !— 0.17 0.16 0.01 0.121 — 1833 Ike 0.33 3.30 |— 0.22|— 0.79 1834 4.83 1.19 0.86 1— 0.69 1835 0.82 161)— 010 0.09 1836 |— 0.23|— 0.36 2.13|— 0.90|— 1837 0.12 058|— 2.22)— 199) — 1838 |— 4.10 |— 0.69 0.62|— 2.01 1839 0.04|— 0.01)— 024) — 1.49) — 1840 1.96 |— 0.221 — 2.76 1.12 1841 |— 0.53 |— 0.45 1.10 |— 0.39 1842 |— 1.68 |— 3.06 0.935 |— 0.34 1843 1.47 2.04 0.14 030 | — 1844 0.19|— 0.25 0.10 Kr 1845 1.50|— 2.86 |— 1.25 0.58 |— 1846 092 1.85 1.34 0.27 1847 |— 0.10|— 0.66|— 1.05 |— 1.65 1848 !— 311 1.55 0.02 078 1849 1.73 0.95 |— 1.00 |— 2.08 1850 |— 1.74 a a 1851 0.83/1— 001|— 0.62 0.411 — 1852 2.09 086|— 150 |— 0.54 1853 OD all 1854 0.17|— 191 002 090 1855 |— 0.98| 0.39 010|— 055 — 1856 221) 1.50 0.14 | 1.021 — 5.10| 5.39] Genf, 0.89 0.06 1.18 0,08 1.51 0.90 0.26 0.85 0.71 0.53 0 67 0.05 0.22 0.75 2.93 1.31 2.63 1.54 0.92 0.29 1.67 0.10 1.82 1.55 0.22 0.74 0.86 1.07 0.17 0.30 2.17 1.38 0.76 1.82 1.13 2.19 0.42 0.96 1.66 0.14 0.41 1.67 1.89 2.13 0.70 0.46 0.03 1.02 1.60 0,02 2.26 0.60 0.06 1.10 1.18 0.95 0.11 0.96 1.42 0.85 1.57 0. 025 308 1.29|— 067 15.42| 1491! 09! 1.08 339| 291 242 — 241 5831| 5.32] 0.94| 2.32 222| 046 053 | — 0.75 0.09 |— 0.82 o22| 0a 022| 0.18 0.98 2.353 1.410|— 0.86 208) 139 2.08| 0.60 0.93| 0.39 034| 1354 0.42 |— 0.98 0.39|— 1.08 185| 0.20 1.81 1.06 057| 0.99 1.701— 0.17 0.94 2.21 0.381— 2.07 064| 087 0.06 |— 0.46 0.23|— 028 0.07 1.03 068 |— 069 1.46 |— 041 050 0,94 0.10 0.31 0.38 095 0.66 1.02 05| 17 — 0393| —- ı56| 02 1.31 | 0.63| 1.37 11.95 si | 367 05) 0814| 110 25| 2531| 347 —. 214 997 | 268 4659| 550| 6.15] 139| 0.86|— 0.63 046) 092|— 1.83 1142| :082| 066 — 070|— 1.82|— 1.5 - 03|—- 095| 078 = 0551185 - 105 — 0.10 0.01 0.37 — 0236| .037|° 08 3235| 063] 088 0.42|— 1.06 — 1.94 = 0711011 9 042 — 1.15|— 032|— 098 — 038 120.47 | su Dar 073 el.ıa | 87 —n 1.0414 2006 | /o 1.48 0.67 0.71 0.78 — 0.64|— 2.11 |— 0,39 1.02|—- oıs| 047 122| 006) 0 0.561 004 162 0.74) 034 064 1531, .0,26.|— 060 — 052|— 021|— 1.34 0.26 0.601— 1.42 — 1.30 1.86 1.22 — 2.49 | 014 38 — 033 057 2.38 — 051 004 078 0.30 0.391— 087 osı| 121! 033 - 032 ori — 2.06 0.834 161 4.46 — 4.54 9.30 der Temperatur der Atmosphäre. 69 Genf. Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1857 0.09/— 120|— 0.32|— 0.94 |— 0.11 | — 0,52 1.54 031 1.35 076 0.42|— 0.26 1858 |— 1.74 |— 0.61)— 058 192|— 1285| 186|— ı34|— 140 1.34 0.46 |— 1.21 0.95 1859 0.18 0.56 1.96 0,46 |— 0.10)— 0.46 2.99 2.29 0.38 1.03 | — 0.07 )— 1.39 1860 279 22 0,988 0.94 |— 0.5 |— 153|— 1.14|— 085 |— 046 |— 0.79 0.51 1861 |— 1.79 1.37 0.86 0.02 031 0.16 |— 0.98 1.72 0.61 1.62 0.92 0.54 1862 0.37 0.34 0.77 1.16 2.07 0.66 0.01 042 0.52 0.43 1.08 0.98 1963 2.21 0.29 022 1.33 1.18 0.18 0.59 1.39 |— 0.53 0.63 0.86 0.65 1864 |— 2.34 0.48|— 0.72 102 0.83 |— 0.74 0.76 0.031 — 0.07|— 0.74 0.12|— 1.82 1865 291/— 1.04 |— 3.40 4.18 3.10 1.08 1.36 — 0.36 2.27 1.02 1.03 u en Mittel |— 0.27 1.06 3.58 6.89) 10.30] 13.42) 14.82| 1424| 11.43 7.85 3.56 0.69 mittlere Veränder. 1.56 1.13 1.04 1.05 1.10 0.82 0.91 0.96 0.90 0.72 1.03 1.41 Max. 4.38 3.30 2.22 4.18 3.10 1.86 299 2.33 3.25 1.85 2.38 3.96 Min. |— 4.63 — un 3.40 |— 2.08|— 2.26 |— 2.19 |— 1.85 |— 2.21|— 2.49 |— 2.11|— 3.33 |— 3.44 Un.| ao) 636 5602| 626| 536 405] ass] Aası| 574] 3586| 571] 7.40 Udine*®, 1803 0.46 | — 3.33 0.03 2.84[— 1.441]— 012 0.11 0.721 — 1.76!— 057 0.99|— 0.30 1804 3.43 |— 1.07 )— 0.69|— 0.04 0.92 1.23/— 0.13|— 0.04 1.16 0.92 1.52 |— 0.74 1805 0.06 I|— 0.355!— 0.49|— 1.45|— 1.75|— 0.37 | — 1.00)— 062 0.68 |— 2.27 3.30) al 1806 0.60 1.77 0.19|— 1.29 0.80 0.76|— 0.48|— 0.42 0.08 | — 0.08 1.56 2.35 1807 |— 0.44 0.75I1— 2.06 |— 1.12 1.02 0.10 1.54 3.47|— 0.32 1.78 2.32 |— 0.48 1808 |— 0.08|— 2.50 | — 4.69 |— 1.85 1.361 — 116 0.98 0.40 0.321— 2.26 0.18|— 2.77 1809 0.84 1.82|— 0.40 |— 2.41 0.59 0.19 — 012 1.26|— 0.03)— 0.14 0.49 1.09 1810 0.68 |— 046 1.59 0.62 128|— 051/— 0.09 0721| 2.36 0.40 0.40 1.12 1811 |) — 1.24 1.33 2.05 1.36 1.74 1.80| 2.08 024 1.32 |— 0.59 1.27|— 0.45 1812 |— 1.16 1.22 0.231— 2.00 0.68 0.431— 0.65 0.14|— 1.00 0.50 0536| E71 1813 |— 1.24 0.92 0.27 1.84 155 |— 0.94 |— 1.72|— 0.89|— 0.36 1.21 0.35 151 1814 092 |— 3.08 0.84 2.38|— 2.33 | — 0.64 0.77I— 0.87|— 1.32 |— 0,50 1.38 1.20 1815 |— 0.88| 2.08 1.48 1.35 1.44|— 0.28|— 1.62|— 102|— 0.44 058 1.29|— 1.78 1816 1.04)— 1.73 |— 0.611 — 0.28 1.49|— 0.76|— 182|— 1.34 |— 0.88 0.37 030 /— 199 1817 1.54 1.26 1— 0.08|— 8.55 |— 1.27 122171029 0.14 0.84 0.11 086|)— 041 1818 0.80 0.63 0.34 0.53 0.01 0.22 0.42|— 1.02 016 044 0.721— 0,51 1819 0.20 0.74 1.49 1.33 |— 029 0.48 0.26 |— 010 0.60 0.57 1.33] 10310 1820 |— 1.08 0.73|— 059 2.08 112) a2 0.04 227|— 0.48 011 0.52|)— 0.97 1821 1.60 |— 1.01 |— 0.78 1.07!— 0.14|— 1.90 |— 1.37 0.12 052 0.29 0.40 1.55 1822 0.12 0.70 2.41 1.15 0.72 2.89 1.05 0.57 1.16 1.44 165)— 0.65 1823 |— 176 1.37 |— 0.20 |— 0.99 0.27|— 066|— 091 1.06 0.76 0.59 1.84 0.14 1824 0.16 1920 1032| 41700 => .001691| 1125 021 0.58 1.00 0.19 0.49 1.86 1825 1.40 '— 0.80 |— 0.75 081|— 041|— 0.68! — 0.52 |— 050 |— 0.52) — 1.08 0.94| 3.85 1826 |— 1.50 073 0.52 0.14)— 2.48) — 0.18 0.01 0.88 0.08 107 0.83 0.50 1827 0.24 |— 2.00) 0.15|— 0.01)— 0.25|— 0.39| 1.25 |— 1.36 |— 0.92 1.06 256/— 0.68 70 Udine. —l_17204pp MT Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit 1828 |— 068|— 0.36 0,34 0.74 0.52 0.56 1— 0.40 1)— 0.88 — 0.24|— 0.27 1829 |— 056 | — 226 |— 0.11 058|— 0.77|— 1.16 0.13 1.76 | — 0.32 |— 1.23) — 213) — 3.15 1830 |— 2.55 | — 1.80 059 1.85 054|— 0.72 1.23 0.85 |— 120|— 122 1.08 0.91 1831 |— 0.20 0.36 0.83 1.39)— 0.958 |— 0.49 0.18 0.43 |— 1.00 1.78 0.02 0.45 1832 1.20 1.33 |— 0.34 003 1.98|— 1.75 0.60 0.89|— 0.72 004|— 0.46 |— 1.65 1833 |— 1.64| 1.14|— 0.02|— 093 2.30 0.84 |— 2.26 |— 1.94 |— 1.60 |— 0.04 0.19 0.73 1834 2.48 — 0.30|— 0.28|— 0.97 1.73 1.08 2.04 042 2.16 019 002|1— 0.90 1835 1.04) 09 0.14 |— 1.25 0.12)— 0.25 081 0.771— 0.72|— 0.75 |— 3.67 |— 2.08 1836 |— 156| 004 1.72 0.18|— 2.62 0.21 0.49 0.06|— 136 0.96 — 1.22 1.43 1837 0.24 0.18|— 2.27 |— 1.13 |— 2.69 1.55 0.90 153 |— 1.36 — 0.41 |— 058|— 0.27 1838 |— 1.56 — 0,57 0.49|— 2.13|— 0.96 0.33 0.73 1.49 084|— 076) 102|— 0.23 1839 |— 0.96 |— 1.11) — 1.10 )— 1.85 | — 090 182 1.34 0.67 0.08| 2.54 3.03 2.20 1840 084! 054|— 2.36 0.56 — 0.97|— 0.533 1.21 020 0.32)— 1.22 2.09|— 2.12 1841 0201 0.06 1.55 2.09| 2.381 — 0.55 0.46 013 1.44 2.01 0.72 2.40 1842 |— 0.6! 071 0.83) — 0.40 )— 0.34 0.71 0.25 0.10: 0.72!— 1.54|— 081 1.59 Mittel 1.84] 3.21 6.09 9.70| 1422| 16.71| 1817| 1771| 14.77) 10.60 6.11 3.62 mittlere | Veränder. 1 02) 1.14 0 90 1.21 1.08 0.82 0.82 0.82 0.83 0.94 1.12 1.26 Max. 3433| 2.08 241 2.84 2338| 2.89 2.08 3.47 2.36 2.54 3.03 3.85 Min. |— 2.855|— 3.33) — 4.69 | — 3.55 |— 2.69 — 1.75|— 2.26|— 1.94 |— 1.76|— 227 |— 3.67 )— 3.15 vn.| 7351| 5a] 2710| 6389| 6507| a64| Aası| 5a| A| Ası) 670| 7.00 Florenz ?1. 1832 0.40 0.40 0.10/— 0.25 |— 1.46 |— 1.79 0.33 0.52)— 0.14)— 0.40 |— 0.47|— 155 1833 |— 1.39 0.78|— 0.25|— 0,86 1.05 0.14 3.45 2.33 | — 2.32 |— 0.39|— 0.10 0.72 1834 1.90)— 0.43 )— 0.73|— 1.00 2.23 1.84 2.58 0.09 2.77 0.02I|— 0.42|— 2.57 1835 0.91 0.37 055)— 089 0.32 |— 1.37 0.72 0.44 |— 0.79 )— 1.76 | — 3.95 | — 2.66 1836 |— 1-44|— 0.27 2.55 009|— 2.87)— 0.07 0.42 0.101— 1.12|— 043 |— 090 1.55 1837 |— 0.23|— 150|— 1.98|— 1.66 | — 3.16 0.13 0.68 1.51) — 0.93|— 1.30 |— 2.24 0.27 1838 |— 0.61|— 084 0.08 | — 2.031 — 0.36 |— 0.71 0.77 0.44\— 0.77 |— 1.26 0.34|— 059 1839 |— 1.12 |— 098 |— 0.64|— 1.13|— 1,52 097 0.65 060|— 0.16 1.46 2,21 3.15 1840 0.84|— 0.88 |— 2.45 |— 0.07 |— 0.32 1.19 0.23 0.96 0.081— 074 1.85 | — 0.43 1841 |— 0.33 1.06 1.02 1.29 2731 500:52 0.12 0.21 1427 1.25 028 2.13 1842 |— 149|— 0.63 0.73|— 0,54 4.33 0.64 0.17 0.09)— 0.69|— 1.37 0.07 0.93 1843 0.27 1.33 0.47 0.57)— 0.84 |— 2.40 2.59 001 0.62 0.13 0.02|— 1.50 1844 |= 1.311 0.71 |= 0055 108|— 1.23|— 0.38 1.07 1.76 0.98 0.81 0.91 | — 0.20 1845 0.74 | — 2.39 0.01 0.091— 1.75 |— 0.40 0.76 1.04 0.67 0.56 0.97 0.96 1846 1.94 1.54 2.01 2.05 162| 2.04 2.14 1.31 0.98 055 055 |— 0.68 1847 131 | 1.30 —80.37 0.11 1.76) — 1.36 0.28 0.09) — 0.37 056 | — 0.05 0.98 1848 |— 0.93 1.77 1.22 1.69 0.45 0.91 0.02 1.19 0.25 1.08 |— 0.76 |— 0.66 1849 |— 0.34 0.63 0.18)— 0.56 0.70 191 0.63 0.45 1.18 1.29 |— 0.13 |— 0.04 der Temperatur der Atmosphäre. Florenz. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. 71 Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1850 |— 1.32 0.52|)— 1.03 0.801 — 1.43 |— 0.04 |— 0.09 0.22 | — 0.70 )— 1.95 0.71 0.72 1851 1.42 0.43 |— 0.09 1.33 |— 1.35 0.241— 0.14 0.42 |— 1.70 1.42 |— 1.88 |— 2.93 1852 088 1.13|— 089) — 0.18 1.02 |— 0.68 0.45 0.04 0.83) 0.47) 2.90 2.46 Mittel 4.20 5.31 7.il1| 1022) 1432| 17.94| 1979| 1903) 1552| 1217 7.95 4.74 mittlere \ Veränd. 1.01 0.95 0.85 0.88 1.55 0.93 0.87 0.66 0.92 0.91 1.01 1.33 Max. 1.94 az) 2.53 2.05 4.33 2.04 2.58 151 2.77 1.46 2.90 3.15 Min. |— 1.44|— 2.35 |— 2.45 |— 2.03 — 316|— 2.40 — 3.45|— 2.33 — 232 — 1.95|— 3.95 |— 2.93 un.| 33| al 498] a0s| 70] A| 603] 3884| 6509| 34] 685] 6.08 Rom 5. 1828 0.51 |— 0.07 0.59 0.78 1.90 1.42 1.83 0.77 1.37 |— 0.12 0.40 0.47 1829 0.10)— 1.46 1.33 1.79 0.33|— 1.13 0.15 |— 0.63 0.111— 0.31|)— 0.68 0.57 1530 I— 1.66 0.67 071 2.60 1.60 0.66 1.40 1.10 |— 0.13 |— 1.44 0.46 1.49 1831 0.34 0.49 1.19 0.94 1.41 0.61 0.38 0.37 |— 0.18 0.85 0.57 0.59 1832 0.37 0.55 090 0,25 — 10.280,65 | 0.27 0.58/)— 0.15 |— 0.01 0.15 1.21 1833 |— 0.55 1.22 0.45 |— 0.21 1.98 0.32. | — 1.35) — 10.36. | 11.60 — 11.44) — .0.05 0.87 1834 1.94 0.14! — 0.65 |— 0.50 2.33 0.83 0.98 0.63 2.13 0.10 1.34 1.29 1835 1.13 070 0.33| — 0.90 0.421 — 124 0.05 /— 0.17 |— 0.66 — 1.10|— 2.13 — 1.43 1836 |— 0.86 0.17 1.86 )— 0.56 | — 181 — 018 0.39|— 0.03 0.01 0.16 — 0.29 1.70 1837 0.32|— 0.42|— 129|— 1.02 |— 1.82 0.661 — 034 1.54 |— 0.63)— 1.43|— 0.97 0.66 1838 1.80 1.04 0.82|— 1.19 050 |— 0.10)— 0,881 — 0.66 0.101— 074 1.28 0.31 1839 |— 0.19 0.25|— 0.23|— 078 '— 058 126| 0.47|— 0.44 0.39 1.23 2.44 2.77 1840 1.12|— 0.35 |— 2.46 0.331— 0.20 1.18 | — 0,57 0.80 0.96 — 0.16 2.38 0.62 1841 0.71 2.32 1.10 0.60 2.17 0.34 0.85 0.02 1.22 1.85 051! 2.07 1842 |— 0.54|— 0.38 0.63) — 0.46 | — 0.26 1.26 1.07 0.34 |— 0.50 |— 0.79 1.29 1.04 1813 055 0.59 0.82 1.90 0.02 = 055 | — 051|— 0.18 0.63 0.92| 0.41 3.74 1844 |— 038 0.66 0.21 0.94 |— 0.21 120| 0.08|— 0.34 1.61 1.42| 1.26 1.27 1845 2.49 |—_ 0,79| 2.06 0.46 — 0.46 0.25 .0.67|— 0.07 0.50 0.19| 0.66 1.02 1846 041) — 0.18 1.26 0.86) 1.37 1.51|— 0.73 0,50 — 20.781 — 10:33 |7 10:12 0.43 1547 0.63)— 162 0.6531— 0.5| 1.91)— 1.74 |— 0.47|— 1.14 0.62) — 0.72|— 1.29 0.20 1848 |— 1.73 0.54)— 0.12 0.43|— 051 0.66 = 0.53 0.34 0.35|— 0.02 — 0.97 1.08 1819 |— 150 |— 0.26 |— 057|— 160,— 0.15 1.26 — 025|)— 0.62 |— 0.78 041\— 0.75 2.02 1850 |— 2.43) 0.01|— 1.86|— 0.40|— 1.16/— 0.86 — 081|— 0.42)— 091|— 2.29 — 0.14|— 064 1851 0.46 0.15|1— 084 0.26 21.51 | 0.701.067 26 | 2:28 0.02 — 2.14) 2.85 1852 0.22 | — 0.37 1— 2.39 |— 1.30 |— 0.42 |— 0.78|— 0,36|— 051 0.45 0.25) 2.87 0.31 1853 0.92 |— 0.70|— 1,53 |)— 1.38) — 0.61 |— 2.30 | — 039|— 0.04|— 0.10 0.27 0.38 0.41 1854 0.97!— 2.58 |— 1.29 )— 082 |— 0.99 |— 136 |— 0.95 |— 034 |— 1.28) — 22er 1.64 1.09 1855 |— 1.42 1.59|— 0.49 Degen 0.37 | 0.26 0.23 2.381 029 1.95 1856 231 0.37 )— 051/— 0.28 |— 0.70 1— 0.02 |— 055 0.42 |— 052|— 0.10 |— 2.58 0.97 1857 |J— 1.14 |— 0.61 )— 055 /— 0.94 |— 2.20 |— 0.94 le 021!— 0.071— 0.12 — 1.63 1.71 72 Dovx über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Rom. | Jan. | Febr. | März | April Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1858 |— 2.67)— 1.88 — ee 0.74 — 0.58 150 | 035 [— 147|— 0,54] 0.60 | 1.35 |— 054 1859 I!— 223 — 0.14] 059| 038 — o12|— 0.5 098] 1.14 002] 1.22|— 013|— 217 Mittel 656| 7.38) 8896| 11.72] 1497| 18.29) 20.34) 20.03) 17.17| 14.21] 10.03) 7.28 mittlere Veränder. 1.08| 074| 09%| 08s2| 09| 09| 0585| 055| 0656| 074| 1.05| 1.23 Max. 2493| 232) 206| 260| 233) 151 1.83| 154| 213] 2385| 287] 3.74 Min. |— 267 |— 258|— 246|— 138|— 220|— 230|— 135|— 147|— 228|— 229|— 258|— 2.85 Unt.|. 5160| 490| a52| 8398| 4553| 351| zıs| sor| Aa] A067) 64] 659 Palermo 'h, 1791 — 0.29 |— 0.48|— 0.68 0.91 1— 0.72|— 0.43 1.78 0.11 1792 1.47 0.81 0.61 0.7 0.08 1.09|— 0.69|— 152|— 0.4l 0.36 |— 0.62 063 1793 |— 1.291 — 0.18 0.15/— 104|— 152 | — 1.60 |— 0.72|— 0.57 1.481 — 002 |— 1.60 0.76 1794 034|— 0.32|— 0.10 1.40 |— 0.23 |— 1.60 |— 0.314|— 0.16 0.20 1— 064|— 0.33|— 0.88 1795 |— 1.05 1.51 1.11 0.45 0.43|— 0.12 |— 0.57 0.15 |— 0.50 — 0.85|— 0.24 1796 1.11 0.67 |— 0.47|— 1.08 0.15 |1— 058 |— 0.28 0.04 051 134 0.15 1.22 1797 0.24 0.03)— 0.72 0.28 0.05 I|— 0.43 | — 0.47 0.64 032 026 0.07 0.40 1798 0.33 0.37 1.17 |— 049|— 081) — 0.46 0.48 |— 0.40 008|— 0.87 2.17 046 1799 |— 1.45 1.66 0.74 1.12 1— 0.011— 0.06 0.21 0.63 0.54 1.421 — 0.41 0.26 1500 2.08 270 052 2.51 0.44 |— 0.34 0.051— 057 1— 0.40 |— 0.04 |— 0.37 0.30 1801 0.16 0.92 1.35 082 025|— 030 1.52 |— 0.48 0.09 1.06 1 23 159 1802 0.27 004 064|— 0.60|— 0.13 2.46 0.14 0.64 0.18 0.75 1.66 1.30 1803 1.94 |— 1.64 209|— 1.00 0.67 0. 054 100 |— 0.61 078 0.60 1504 4.37 |— 068 0.70 0.76 0.26 1.14 1.08 0.12|— 017 0.45 1.52 1.74 1805 1.23 0.89|— 0.38) — 0.97 )— 1.24 150 |— 0.34 |— 0.05 |— 0.88 0.32|— 176|— 0.69 1506 |— 0.43 0.79 071|— 003 0.67 0.790.030 70207 0.01 0.84 1807 |— 1.10 |)— 0.46 0.19 1.37 0.52 0.50 0.93 0.52 228 091 1.59)— 017 1808 I— 032|)— 144 |— 1.031 = 131 | 0.68|— 077 0.25 |— 0.32 2.16 |— 2.32) — 033) — 3.03 1809 0.681 — 027 040|— 0.22|— 0.6 0.48 0801— 0.43|— 0.97 |— 226 |— 153|— 1.00 1810 |— 0.05 | — 0.60 2.51 0.25 020 1.13 | eier or 0.07 |— 0.73 1811 I— 009 0.56|1— 089 0.32 0.03 0.88 0.60 |— 013 0.06 0,75 022|— 045 ı8ı2 |— 1.72 0.45 0.12|— 038|— 1.02 |— 0.62 | — 1.86 | — 065 |— 1.12 | — 081 0.19|— 039 1813 |— 148|— 096) — 1.12 |— 0.60 0.44 |— 0.26 )— 1.38|— 155 |— 1.32 0.33|— 0358| — 1,14 1814 0.39 | — 3.10 |— 1.19) — 028|— 183|— 0.97 )— 151|— 0.96 |— 2.44 |— 064|— 0.48|— 0,59 1815 |— 0.37 0.16 0.61 0.85 0.67 |— 1211 — 1.46 |— 2.34 |— 057 |— 0.04 003|— 0.52 1816 |— 0.40|)— 0.13)— 0,50 \)— 0.60|— 0.48 |— 2.04 |— 077|— 1.19 |— 1.34 |— 1.00 | — 037 |— 1.00 1817 |— 023|— 0.09|— 0.16 | — 2.14 |— 0.86 0.03|— 095 0.30|— 087 0.12|— 0.27 0.09 1818 |— 0.58 0.78 1.50 102 027|— 1.60 |— 074|— 0.91 0.20 |— 1.23 019 0.43 1819 |— 1.08) — 0.12 0.39 037\)— 057 |)— 0.97 |— 0.65 |— 057 |— 0.73 0.52 088 0.87 1820 1.84 0.05/— 1.12 0.34 1.49 0.20 0. — 087|)— 0.19|— 0.65 0.26 1821 1.56 | — 0.93 0.33 0.13 157 |— 096 |— 0.86 |— 0.82 |— 0.03)— 1.17 |— 1.11 087 1822 |— 1.39 |— 1.40 |— 0.12|— 0.25 04l 2.30 0.90 0.85 1.62 1.04 0.91|1— 0.14 der Temperatur der Atmosphäre. 73 Palermo. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Ote. | Nov. | Dec. 1823 oa 159-089) 0353| 075|— 0355| — n.86|— 026|= osı)l 0.61 | 2.42 | 0,70 1824 |— 1.12 0112|. 1.23 | 71.24 057 |— 0.69| — 0.77 0.63 — 0.25 0934| 015 0.37 1825 |— 1.28 — 1.44 — 0.46 |— 0.13 — 0.17 |— 1.16 — 0,56)— 0.36 — 0.07 |— 1.47 — 0.29 297, 1826 | 089) 0241 056) — 0.67 156) — 1.36 |— 0.37 |— 0.08 1.03 0.34 |— 1.39|— 0.79 1827 |— 030 04, 076|— 0.111— 0.17|— 190| 0.16 0.381 — 1.34 013|— 2.09[— 0.16 1828 |— 0.25|— 0.12| 0.24 0.32 1.83 da! 204 0.49 0201— 060|— 0.41|— 050 1829 0.28|— 2.06, 099 2.621 270:63 | 1.09. — 0.36 )— 0,811 0.101081 0.70! 0.24 1830 |— 1.09 0.16 — 0.48 2.12 0.87 0.69 1.00 0.32)— 0.23|— 230|— 0.81 |— 0.08 1831 |— 0.56 )— 0.52 0.23 0.27 2.27 0.70 014 104 !— 0.28 0.35 0.44 0. 1932 0.06 0.45 0.04 |— 0.25 0.92 0.24 0.54 |— 0.04 |— 0.08|— 145|— 0.05|— 1.17 1833 |— 0.57 0.58 0.12 0.09 0.99 1.01 |— 1.05 Deere 0106 1834 DE 1.46 |— 0.04 0.57 0.75 0.97 |— 0.84 |-—- 0.04|— 1.41 1535 0.08|— 0.16 |— 0.47)— 184|— 0.15 1.91 |— 1.380 |— 0.06)— 124 |— 0.78|— 0.49|— 0.48 1836 |— 0.76 2.31 0.97)— 1.03|— 1.93|— 0,59 0.12)— 05|— 0.35|— 028|— 150|— 0.36 Ion 1127| — 1.65 | 2.26 0.27 0641 — 064 0.30 |— 2.19|— 1.74|— 0,56 1833 1.56 1.01 0.08)— 082|— 0.28/— 0.08|— 032 |— 0.81|— 0.47|— 0.75 0.79|— 0.66 1839 | 0037 |= 1.08 | 0.96| = 1.46 | 1.85 0.25 052 050 0.47 1.09 1840 037 | 048229071 0.08 OR 2022 049 1.06 0.01 1.47 0.52 18141 0.02 1.76 1— 0.72|— 0.52 092I— 0.04 1.46 |— 0.39 0.66 1 95 0.31 0.34 1842 |— 1.44|— 1.60 0.06 0.10 |— 0.74 0.45 0.86|— 034|— 0.41 0.68 0.51|— 0.13 1843 |— 1.21 NS (PR 056 |— 0.48 0 nl. 0.06 1.16 1.16 )— 0.71 1844 |— 096 |— 026 |— 0.01 /— 080|— 1.44 0.11 0.41 0. 152 2.47 0.98 0.29 1545 Oz le 142 230|— 054|— 0.49|— 0.64 |— 003|— 0.24 037 |-- 0.48 0.711|— 019 1816 0.68 065 2.13 1.92 1.86 201 2.22 1.73 0.56 0.29 0.60 1.13 1817 0.72 0.02 |— 0.11 0.72 2.350|— 060 0.46 0.44 I|— 0.17 0.65 |— 0.361 — 0.16 1548 on 268 1.35 0.29 105 |1— 0.06 0.44 1849 0.12) — 029 012 2.78 1.32 0985| 2.32 1572 028 3108 18550 |— 1.65 |— 0.16 — 0.64 | 0.811— 030| 0.12 1.02 | 1.70 0.22 | 1551 Ola 0/06112 70110) 272 022 0.07 1.06 0,321 24127204011 1,241 129 1852 0:53. |—. .0.40.|— 1.12] — 0.52 115 0.26 1.43, 1.65 1.62| 2.13 2.75| 2.51 1853 1.62 04|— 063/— 004 0.69 — 0.35 1.04| © 1.14 0.36 150 1.61 0.64 1855 |— 0.06 3.24 0.89)— 0.311 0.20 |— 0.65 0658| 0.10 1.73 2.66 1.82 019 1856 2.75 1.02 0854 1.02 0.20) 031 057| 1.16 068 028|— 1.06!— 0.38 1857 0.67 | 1.18 zellen 049) 060 1.06| 1.24 1.40 /|— 0.13 Mittel 8.77 8.50 9.79 1176| 1450| 17.73 19.81 20.09 18.25 15.51 12.34 9.86 mittlere | Veränder. 0.85 0.77 0.71 0.87 080 0.82 0.77 0.69 0.72 054 0.81 0.72 Max. 4.37 3.24 251 2.62 230 273 222 1.73 2.32 2.47 2.75 251 Min. |— 1.72|— 3.10|— 2.29|— 2.14|— 2.26|— 204|— 1.86|— 2.34)— 2.411— 232|— 242|— 3.03 Un.| 609| 63s| Aso|: are| as6| ar] a0s| a0] Ar6| 470] 5172| 554 Phys. Kl. 1866. K 1822 1823 1824 1825 1526 1827 1525 1829 1330 1831 1532 1833 1834 1835 1836 1541 1842 1843 1514 1545 1349 1350 1851 1552 1953 Mittel mittlere Veränd. Max. Min. Unt. | 1531 1532 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839 Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni — 200|—- 0.25| 08|- 145) 056| 055) 0. — 0.60 |— 2.77|— 0.84)— 0.53) — 0.72|— 0.9| 0.15 — 0.65|— 1.08)— 0.66|)— 0.03|— 1.40|— 0.40| 0.53 — 053|— 0553| 09| 0838| 04) 187) 222 0.36|— 036) 017|— 052! 210| 147| 2.03 — 084|— 021| 054) 138) 1.08) 1.09) 1.71 0.03 2.70 0.37 |— 1.30 0.38 0.32!— 0.37 — 1.24|— 1.00|— 0.65) 022] 1114| 056|— 056 — 187|— 1833| 012| 162| 016| 0.4] 058 — 111] 0484| 207) 10| 29| 156) 2.29 152|— 1.42|— 101)— 2.03| 0.01|— 1.07|— 2.18 0.36|— 1.49)— 069| 0867| 0.46)— 0932| — 0.11 — 1.28 ı, 2.87 | 772.08) 221.28 | =.1065| ...0.68 | ., 0.17 0.881— 0.60)— 0.62|— 1.04 |— 0.06 |— 0.61 |— 0.81 — 0,39|— 2.47|)— 136|— 1.20|— 1.67|— 0.72 35| 019| 025/— 184|— 1.86|— 0.04|— 0.67 0.701 196) 087|— 0.30|— 0.65)— 1.60) 0.60 2.98/— 1.40) 151| 0.02] 0.o1| 0.14|— 047 — 2776| 09| 116| 2241| 049| 056|)— 1.40 0561| 035| 020) 01[/- 096 031|— 09 | — 0.42 067| 1.61/— 156) 0.19|— 1.19|— 0.36|— 0.28 — 0385| 131] 040) 059)— 0.47|— 109|— 1.18 — 0.09| 151|— 0.18,— 0.08| n.12|— 1.23|— 0,56 2.28 1.68 0.06 | 0.09) — 0.17|)— 0.231 — 0.31 | — 4.28|— 3.76)— 0553| 3755| 765 11.01) 13.48 1155| 130) 076) 04| 0838| 077| 086 3465| 2897| 207) 224| 2095| ° 1.87) 228 — 2.761— 2.77|— 156j— 2.03|— 1.86|— 1.60|— 2.18 62ı| 5604| 3631 amı| Aam| 340] 44 Providence®%!: | 042) 0285| 04 — 1.67) — 040|— 1.15 |— 2.80 2.02|— 0.39|— 1.15 1.661 1.77/— 096 |— 0.26 1760| 268) 76 1.951 E03 Dt 1.07 — 0.601— 155 |— 1856| — 154|— 0.09|— 0.03 0.18 — 0.82 |— 3.77 |— 1.935)— 0.65 |— 0.09 |— 2.25 — 0,53 — 2.64|— 1.01 |— 181)— 0.38 |— 045 |— 034|— 1.24 2.32 | — 4.04 Ve a (IR 1.52 1.92 — o3| Sal 03 035 oMal—- ı3| 08 74 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit East Port (Fort. Sullivan) 23},. 0.08 009 0.08 1.07 2.27 1.12 1.15 0.41 029 1.85 0.14 0,85 0.61 1.22 0.14 0.44 055 0.84 0.36 0,03 0.40 0.39 0.74 0.54 13.52 0.15 094 0.25 0.37 1.57 1.26 1.00 0.37 0.791 — 1.011 — 0.29 | — 0.301 — 1.09 1.58 0.52 | — 1781 — 1.28 0,76 0.97 046 0,62 1 — 0.10 1.38) — 104 | — 0.34 | — 067, | 0.16 — 0.24 0.19 0.21 — 11.22 0.72 1.58 1.78) — 3.36 | 0.49 017 0.621 — 1.78 0.36 | — 1471 — 0.26 1 — 0.45 0.56 0.26 1.16 0.06 | 0.34 141 0.33 | 092 0.29 0.45 0.06 0.25 0.87 1.11 1.64 1.ıl 0.10 0.50 0.07 111 1.75 0.18 Juli | Ang. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. — 014|— 0.51 |=.2.53 — 1.36 0.26 0.40 0.52 v. 2.03 1.15 — 0.41 — 0.40 — 017 — 0,50 — 041 — 056 — 0855 — 0.20 2.75 1.05 — 0.95 0.41 1.12 0.84 1.13 0.91 0.17 2.61 2.92 — 4.90 — 1.07 1.83 — 12.39 — 3.18 1.36 — 1.29 0.79 0.61 — 1.12 — 0.81 — 1.550 3.14 der Temperatur der Atmosphäre. 75 Providence. DISS E, an. an. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1840 |— 3.84 2.63 0:72] 2.1.44 0.97 0.72 0.67 1.00 |— 0.89 0.33|— 0.34 1|— 0,83 1841 1.44 |— 0.84 0.32 |— 1.05|— 0.45 1.301 0:17 020 0.84 |— 2.07 |— 1.10 1.44 1842 1.62 3.30 239| 0.7|— 055|— 0.39 0.981— 0.11 — 0.63 0.24|— 0.60 |— 0.16 1843 3.09 |—. 2.04 |— 2.52 0.33|— 023|)— 021 |— 0.80 052 — 0.051— 056|/— 1.01 0.68 1844 | — 3.04 054 085, 2.69 1.51 |— 0.12 |— 0.93 |— 028|— 0.72|— 020|— 0.30 1.44 1845 1.53 0.68 10Sı 00.02 ee oz 0.15 1.06 0.16 1.12|)— 2.08 1846 0.02)— 2.35 0.54 0.77)— 080|— 1.94 |— 1.46 1.14 2.18 | 10.07 2.10 0.10 1847 096 0811— 0.88 |— 0.69) — 0,36 VE kzle 0.20 0.48|)— 0.20) 2.72 3.57 1348 2.24 019I1— 0.04| 1.00 1.68 050|— 022 38.31|— 076 0.381— 0.96 3.43 1849 |— 1.22|— 204 1.16 1— 0.35 | — 0.40 1.12 0.45 0853|) — 040 020 3.35 0.72 1850 1.44 Da Ro 06 ls 0.99 0.76 )— 0.42|— 0.32 109 1.57 |— 0.12 1851 1.13 228 1.83 0.77 0.57|— 0:34|— 004 |— 0.46 |— 0.18 0.91 )— 1.36 |— 1.90 18552 |— 1.49 0.72 0.19|— 1.23 0.88 1.21 0.76 |— 0.95 0.53 0.87 |— 0.16 3.66 1853 0.47 1.56 0.72) -..0.07 0.84 0.86 |— 0.04 0.20 0.481— 0.47 117170143 1854 |— 0.38 I— 0.61|— 0.57 |— 0.74 1.15 04 0.98|— 0.06 0 1.09 0.32|— 1,36 1855 1.22|— 2171 — 0.791 0201 — 0.27 0.10 0.98 |— 0,37 0,22 0.87 0,90 1.17 1856 |— 384 |— 1.90 | — 2.92 | 0.86 | — 0.72 121 0.63 0.47 0.80 |— 0.111— 0.25|— 1.81 1857 |— 4.87 2.54|— 0.97 |— 1.98 |—- 1.03|— 1.32|— 0.55,— 0.86 3.06 0.02 1.04 2.24 1558 2.60|— 110|— 0.70 0.73 |— 0.80 1.211— 0.53|— 1.04 0.35 1.67 | — 23 1.12 1859 0.91 2.05 2.76|— 016 055 — 056|— 0.40 0.20 |)— 0.80 |— 1.10 1.48 — 0,52 1860 1.49) 0.76| 210) on|j-o14 | IMittela eo 72,23 032 558/10 = 14.66| 1720| 16.33| 13.07 3.20 355|— 1.08 mittlere Veränder. 1.72 1.64 1.13 0.90) 0.71 0,83 0.76 0.67 0.74 0.76 1.15 1.46 Max. 3.09 3.30 2.76 2 1.52 1.92 3.31 3.06 180 3.35 3.66 rg al 292 | 98: 1.25 2.25|— 2.50 |— 157|— 1.78|— 2.64 | — 2.08|— 5.05 Unt.| 7.96] 1.34| ° 5 os | 467| aa s7| 472| 388) A80| al 5485| 8 New York :®. 822 101.781 110,28 1.72 1.64 1.80 0.765 1.58 0.66 DOT 2.20 2.25 0.45 1823 0.16 I|— 2.29 | — 0.84 0.42 — 0.20| 0. | 0.06 0121 0.75|— 1.07 |— 2.26 0.54 1824 BT 037 |— 0.32 0.57 |— 057|— 030 — 054) — 1.24 |— 0.72 0.41|— 0.27 2.22 1825 1.14 0.97 2.41 1.20 1.43 2.51 2.87 0.37 0.73 1.32 026 — 0.81 1826 |— 057 0.39|— 0.27 |— 2.39 2.48 0.37 0.49 1.24 1.36 1.06 0.15|)— 0.17 1827 |— 274 0.67 0.47 1.52 0.111— 015| 0.36 0521 056 0.78|— 1.63|— 0.14 1528 1.52 4.84 ONE 1,50, 0.34 1.48 — 0.07 1.48 0.45 | — 0.34 0.62 2.29 1829 |— 1.39|— 2.22|— 0.18 1.16 2.02 0.98 )— 0.49 0.82 |— 0.73 031 0.24| 8.46 1830 0.69 0.66 1.23 1,85| 0.46 0.67 1.74 1.72 0.59 201 3.45 1.53 1831 |— 198|— 1.85 1.64 0.58 0.83 2.28 0.70 1.43 0.49 0.57 |— 0.02 | — 5.03 1832 |— 0.74 0.82 0.311— 0.16 |— 1.42 |— 0.80 |— 0.67 0.04|— 0.17|— 0.04| 0.62 1.30 1833 218 0.20)— 1.08) 1.27 0.641|— 125 |— 0.05|— 1.15|— 0.41) — 0.87 — 0.82 0.47 76 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit New York. Jan. |Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. | Jan. | Febr: | | Mai | Juni | Juli | Aug. | Ser 1834 I— 084 3.01 0.60 \— 0.07 |— 1.23 |— 0.97 0.60 |— 058 |— 069 |— 1.12) — 1.04 |— 1.23 1835 |— 036|— 143 — 1.20|— 1.27|— 0.38|— 0851| 1.04 |— 1.50 |— 2.26 1.03 0.22 |— 2.29 1836 |— 1.05 | — 3.96 — 2.70|— 1.92 |— 057 |— 2.96 — 081|— 2.33 |— 0.80 | — 3.68 |— 2.07 |— 104 1837 |— 1.70|— 0.26 — 1,50 |— 1.16 |— 1.78|— 1.96 — 2.06 |— 2.01 |— 1.60|— 055| 032| 092 1838 1.92|— 3.13) — 0.24 |— 2.00 ,— 1.40 0.64 1.04 0.69 |— 0.18|— 1.11) — 1.47 |— 1.97 1839 0.13 0.66 0.16 052 |— 0.68|— 2.46)— 0.83 |— 1.03 0.42 0.96 | — 1.19 0.93 1840 | — 2.84 1.96 0.88 1.25 |— 057 |— 0.84|— 1.12 0.07 | — 081 0.45 0.12) — 1.41 1841 0.29|— 1.03) — 0.39 |— 1.19| — 1.25 0.08|— 0.39 0.11 1.24 |— 1.01 0.69 0.13 1342 1.57 3.42 2.80 1.281— 0.37 |— 078 |— 0.20 |— 011 060|— 1.07) — 1.83) — 0.62 1843 2.80|— 211 | — 3.54 |— 0.61 |— 010 1.03 |— 0.32 0.49 1.00 I|— 0.20 |— 1.25 1.16 1844 |— 1.96|-—- 031 023 2.18 1.77 0.12 1— 0.13|— 0.10 0. — 0.23 0. 0.20 1345 2.16 0.67 1.74 0.95 0.55 1.03 0.79 128|— 0.13 0.52 1.05 |— 2.33 1846 053 |— 1.35 0.45 1.19 049 |— 0.70 |— 1.16 0.04 1.755 |— 0.07 2.14 0.17 1847 0.99 0.52|— 1.01 0.38 0.09 0.84 VER NER Ra N 1.95 1848 1.60 0.34 |— 0.95 0.64 0.92 0.09|— 024 0.17 |— 1.04 0 eng 2.56 1849 |— 1,96 |— 256 |— 0.20 |— 0.49 |— 1.92 0.25|— 09|— 0.37 | — 0.655 |— 0.67 | 2.16) — 0.64 1850 1.16 1.32|— 0.94 |— 2.03 | — 2.16 | — 0.14 0101— 094 |— 065 |— 0.16| 0.83|— 0.13 1851 0.58 1.44 0.64 0211— 0.47|— 022 0.36 0.37 0.92 1.41 — 0.48|— 2.72 1552 |— 2.60 0.13) — 0.69)— 2.19 0.44 0.34 0.79 0.05 |— 0.90 0.655 |— 0.75 3.08 1853 0.84 1.36 0.58|— 0.23 0.42 1.00 |— 0.92 0.16 0.30 |— 0.95 0.44 |— 0.17 1854 |— 0.65 |— 1.01|— 0.94 |— 1.57 0.29 1— 0.20 0.47)— 0.12 025 0.69| 0.16 |— 2.67 en 0000 tt, Mittel |— 0,81 — 069] 279| 740| ı12.13| 16.42 19.03) 18.29) 15.01 984| 5.03 0.68 mittlere Veränder. | 1.41 1.44 1.02 1.14 0.91 0.88 | 0.74 0.71 0.78 0.87 1.03 1.42 Max. 2.80 4.80 2.50 2.15 2.48 251 2.87 1.72 227 2.20 3.45 3.46 Min. |— 2854| — 3.96 |— 354 |— 2.39|— 2.16 |— 2.96 |— 2.06 |— 233 |— 2.26 |— 3.63 |— 2.26 |— 5.03 a Se ee Se a ee ee ee a Se ne I er — Unt.| 5.641 876| 6534| 457| a6 547| 493 405| 453| 538) 561| 849 New Bedford". 0.45|— 1.10 0.56 |— 0.55|— 0.08|— 0.15 095 1.561 — 0.09 | 0.88|— 0.39 1813 |— 0.53 1514 = 0.71 133 |— 0.25 | 1.19 2.44\— 066|— 055 |— 0.25 0.05 005 0.30|— 123 1815 |— 0.84 — 1.64 1.04 |— 0.72/|— 098|— 013 0.43)— 0.88)— 0.22 — 03i 1.10)— 0.74 1816 a 097 063 — 083|— 059|— 1.12|— 2.22 |— 2.59 |— 096 |— 1.46 0.39 1.19 090 1817 I 0.88|1— 2.80|)— 1.19 0.12 — 0.32 |— 1.15)— 055 041 0.36'— 0,31 1.01 1.21 1818| 0. |— 2.08 0.46\— 1.17 0.08 1.29 1.05 — 0.21/— 0.04 0.45 1.41 |— 1.63 1819 | 1.74 2.17 |— 163 |— 0.37|— 085 1.29 0.48 1.04 1.87 0.18 1.45 |— 0.03 1820 | — 1.68 1.57 0.24 0.16|— 0.15 0.50 1.41 1.17 0.89 009|— 0.64 |)— 1.28 1521 |— 2.53 2935|) — 0.39|— 1.08 0.16 0185| — 0.856 0.99 | 1.03 0.05 0.03 |— 0.12 19322 |— 1.28 0.45 1.52 0.70 1.86 085 1.32)— 0.03| 2.28 1.12 1.41 032 1323 0585| — 1.73|— 030 0.48 |— 0.45 |— 0.44 |— 050 0.68|— 1.061|— 0.44 |— 152 1.44 1524 2.09 1.07 0.24 1.28 0. 0. 0.34 |— 0.61 0.27 0,49 |— 0.10 1.97 der Temperatur der Atmosphäre. 77 New Bedford. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1825 1.34 1.74 2.15 1.23 0.88 2.09 2.21 0.64 |— 030 1.20 0.52 1.39 1826 160 2.32 1.39 |— 059 3.15 0.36 0.83 0.86 1.30 1.03 0,61 1.17 1827 1— 1.28 1.34 1.08 1.99 0.13|— 0.13 0.30 )— 0.03 0.41 1.022 210% 1.12 1528 2541| 8.87 1.17 |— 0.72 0.04 1.07 0.39 1.04 0.67 )— 0,53 0.88 2.28 1829 |— 0.31 )— 2.13|— 1.54)— 0.06 0.62|— 0.62 |— 1.35!— 0.52 |— 2.04|— 0.93 0.03 4.21 1530 0.49|— 0.57 0.86 1.05 0.57 0.40 0.83 0.28)— 075 0.63 2.74 1.84 1831 |— 1.82 |— 1.42 1.97 1.05 1.55 2.49 0.65 1.75 0.85 129 |— 0.46 |— 5.01 1832 0.76 0.23 000 1.29 2120100. 11:35 0.19 /— 0.39 0.63 065 028 1833 1.74 | — 0.88|— 0.74 1.45 eo 10187012092 013 027.108 0.50 1831 |— 093 2.67 0.68 1.05 — 0.50 |— 0.40 0.65 1— 0,08 054|— 0.88|— 1.03 0.77 1835 0.18. — 1.15 1.23 | 0.72|— 0.181.035 | .0.19|— 0.52) — 1.73 1.16 '— 0.15 |— 2.61 1836 I-— 120 2.93 1.36 |— 1.12 — 0.27 — 1.68:|— .0,59 | — 1.90) — 0057| — 2.62|— 2.10|— 10.43 1837 |— 2.00|— 0.75|— 150 |— 0.664 | — 067|— 0,755|— 1.30 |— 1.45 |— 150|— 0.97 |— 0.06 |— 0.83 1838 2.58 | — 3.28 0.24 |— 1.48|— 0.94 1.03 1.63 050022 1.42, Dlo6ll— 168 1839 0. 0.58 0.32 0.16 053|— 1.15 0.08|— 1.05 |— 0.22 |— 0.09|— 1.30 0.28 18410 |— 3.06 2.40 0.46 083 |— 0.80|— 0.44|— 0.32 0.68)— 0,97 0.18|— 0.86 | — 1.19 1841 Tell Nah! 0.15|— 1.30 |— 1.47 0.09)— 1.17 | — 0.61 0.05 1— 2.75|— 1,30 0.41 1842 1.34 2.45 1.84)— 0.15 |— 1.65 — 155 |— 055 |— 0.61 )— 133\— 0.66 |— 1.79|— 1.45 1843 2.63|_ 2.88|— 38.45 |— 034|— 0.45 0.18 !— 077 0.64 0.10 |— 0.66 — 1.92|— 0.16 1844 |— 3.11 0.32 0.43 1.94 1.06 |— 0.08] — 0.90 |— 0.21 0.01 0.05 — 0.28 0.68 4845 1.60 0.14 1.08|— 0.011 — 0.32|— 0.04 0.08 1.04 |— 0.30 |— 0.26 1.90 |— 1.50 1846 0.721) 1.60 1.48 1.10 0311 — 0.80 |— 0.69 0.15 2.06 — 0.17 1.31 I— 0.52 1947 1.12 0.49|— 1.10)— 0.86 — 0.63 0.09 0.08|— 0.16 028|— 0.40 1.72 2.72 1848 205|— 031)— 0.16 0.61 0.57 0.58 |— 0.68 0.15 |— 0.70 0.05 I— 1.26 2.90 1849 |— 1.33 | — 2.08 0.86 |— 0.10 |— 0.27 0.63|— 0.10 0.32 — 0.04 |— 0.40 2.61 0.01 1850 1.60 16003925 0.841102.038) 0591 013 0.72 0.16|— 1.19 1851 0.58 1.12 0.95 0.39|— 0.05/— 0.40|— 0.23|— 0.83|— 0.35 1.161 — 126619188 1852 |— 151 0.09)— 0.30|— 1.26 0.17 0.49 0.48|— 0.79|— 0.04 0.27\— 1.04| 268 1553 0.49 1.38 17 0.21 0.40 0.45 0.12 0241| 0.051— 0.44 0.70|— 0.79 1854 0.18I1— 0.97 — 0.61 |— 0,50 1.28 0.67 1.32 TORE 04 1.92 0.74|— 176 1855 1.65 I— 2.40— 0.70 0.03 — 0.23 0.32 0.12!— 0.83 — 0.26 0.98 0.43| 0.86 1856 I— 333|— 2,755 |— 2.79 0.39|— 0.67) 0.80 1.03 0.08S| 0.97 |— 0.07 | — 0.23'— 2.06 1857 |— 436 1.90 |— 1.12 — 1.42, — 0.32) — 0.70| 0.06 |— 0.08 — 0.20) 0. 051) 1.65 1858 21561 1.69 1:00 0.66 | — 0.96 0.79|— 0.35 |— 0.86 0.10 0.94 |— 2.04 0.11 1859 0.27 OA asel 0152 0A) — 0.45|— .0,54!— 0.20|— 1.03) — 1.97 0.44 — 1.33 Mittel |— 1.60 |— 1,42 1.50 5.48 9.91| 1413| 1663| 16.08| 13.22 8.89 | 4.45 0.12 mittlere | Veränder, 1.44 1.58 1.01 0.79 0.76 0.72 0.69 0.64 0.68 0.70| 1.07 1.31 Max. 2.63 3.87 2.15 1.99 3.15 2.49 2.21 1.75 2.23 1.92| 2.74 4.21 Min. |— 1.36 | — 3.28|— 3.45 |— 179|— 1.65|— 222 |— 259 |— 1.90 |— al 2,75 | 2241| 5.01 Un.| 6939| 7151 560] 378] 480] ar 4830| 3655| 427| A67l 498| 922 75 | Jan 1778 | 1779 0.71 1780 1781 3.20 1782 |— 0.84 1753 |— 0.31 1784 |— 2.49 1785 |— 1.29 1756 |— 1.07 1787 0.40 1788 |— 0.53 1789 1.16 1790 2.89 1791 0.53 1792 |— 2.58 1793 1.69 1794 0.98 1795 |— 0.27 1796 1.47 1797 |— 1.02 1798 0.93 1799 0.58 1800 0.04 1801 0.84 1802 3.91 1503 0.49 1804 1— 1.02 1805 !— 1.38 1806 0.36 1807 |— 0.58 1808 |— 0.18 1809 |— 0.89 1810 0.53 1811 0.18 1812 |— 1.16 1813 |— 1,51 1814 |— 0.67 1815 |— 0.98 1816 |— 169 1817 j— 0.80 1818 |— 0.71 ısı9 ! 1.64 1820 |— 1,87 1821 |— 3.42 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit New Haven”. März | April | Mai | Juni 1.29 — 0.13 1.02 — 0.53 — 0.09 — 0.854 — 2.27 2.18 1.33 0.53 0.71 031 2.67 098 0.859 0.89 — (0.55 — 093 0.54 0,71 — 218 0.04 2.13 0.89 0.58 — 0.18 1.87 — 1.91 — 1.42 1.11 — 0.44 — 027 1.42 — 2.22 — 1.69 — 1.47 — 0.27 — 1.69 — 1.69 — 0.54 — 2.80 — 1.02 — 1.02 1.82 2.13 0.36 0.09 2.13 0.58 1.87 0.49 0.13 0.98 1.29 0.44 0.40 1.69 044 1.24 080 0.76 1.87 0.59 1.42 0.58 1.07 0.22 0.40 1.60 0.13 1.51 161 0.49 0.58 0.04 156 0.71 0.59 0.04 0.13 0.84 2.04 1.07 2.58 1.16 0.80 2.62 0.62 1.82 1.20 0.44 1.16 0.76 0.04 — 1.24 — 0.18 — 0.53 0.49 — 0.84 0.54 1.82 0.89 1.60 1.24 — 0.04 — 0.36 2.18 0.27 0. 2.22 — 0.40 — 031 0.67 027 0.27 — 1.07 — 0.54 — 031 0.53 — 0.93 — 2.89 EA 0.98 — 2.67 — 2.36 1.56 0.04 — 0.31 1.29 1.29 0 40 1.07 1.11 — 0.4 0.44 1.24 1.60 0.62 — 053 0.71 — 013 0.40 0.53 1.47 1.38 0.30 0 62 0.27 1.56 0.93 0.18 040 — 1.02 027 — 053 0.36 — 022 — 102 — 0.13 — 0.93 — 129 — 5.02 — 2.62 — 0.15 — 0.58 — 050 — 0.58 — 0.84 Juli | Aug. | Sept. Oct. | Nov. 0.62 1.82 1.24 0.67 0.31 0.04 0.04 0.22 0.854 1.11 1.24 040 0.18 0.53 0.62 0.27 0.49 1.78 0.49 1.20 1.11 0.93 0.53 1.69 0.44 053 0.76 022 0.04 1.82 1.02 0.31 1.91 0.40 1.47 0.22 — 8.02 2.04 0.40 0.67 0.49 2.04 0.40 1.29 2.36 0.98 1.20 0.27 0.76 0.04 1.24 0.49 0.80 1.47 1.16 0.49 0.40 0.49 0.36 0.40 0.71 2.58 1.29 0. 0.49 1.20 1.33 0.13 2.62 0.76 0.31 0.71 0.80 1.02 1.07 1.38 0.80 053 1.82 124 0.98 1.64 058 1.29 0.22 1.60 0.53 067 0.04 1.24 2.09 v.09 1.16 0.13 1.07 1.07 0.93 1.16 0.09 1.69 0.40 116 0.44 0.04 1.60 0.62 0.89 2.44 1.42 0.67 153 1.69 0.59 0.50 004 1.16 0.27 009 1.91 1.69 0.44 1.29 2.44 0.04 1.51 1.241 0.71 0.04 1.02 1.37 I Dec. — 0.93 0.76 0.36 0.13 — 0.44 — 0.71 0.22 — 209 0.22 — 0.53 2.40 — 53.64 0,44 — 0.89 — 0.09 3.29 — 1,87 — 2.15 — 2.71 0.22 1.96 1.91 0.13 3.1l — 1.20 3.91 009 ‚2.98 156 262 0.31 — 022 — 0.09 — 0.36 — 1.16 — 0.89 — 009 — 0.09 — 231 — 0.18 — 124 — 1.07 0.04 der Temperatur der Atmosphäre. 79 New Haven. Jan. | Febr. | März April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1823 049|— 2.76 |— 102 |— 0.13|— 0.389|— 053 |— 0.04 |— 0.31 |— 1.02 |— 1.16 |)— 191 0.93 1521 2.44 067201312013 0 — 0.49 0.04\— 0.76| 0.27 v. 0.04 2.27 1825 0.95 1.24 2.04 0.40 0.31 1.33 2.09 0.31 0. 38|— 013|— 0.36 1826 |— 0.13 1.47 |— 0.49|— 2.09 2.89 0.36 0.04 |— 0.31 0.13 0.58 0.13 0.27 1327 |— 209 0.67 0.31 0.67 | 1.07) 1.42|— 1.24|— 1.29 0.13 200|— 1.96 1.51 1525 2.53 4.36 1.16 | — 1.07 0.04 1.51 /— 0.09 0.84 0.76 |— 058 1.07 2.40 1329 0.44 |— 2.80 |— 1.69|— 0.44 el aan 0.36 — 0.76|— 1.29 0.13 3.47 1530 |— 0.53 |— 0.84 1.29 2.00 0.711— 044 0.49|— 0.13 |— 0.22 0.67 3.42 1.60 183101 21.60, 1.64 2.22 1.11 0.93 1.47 0.22 1.29 0.49 0.67 |— 0.04 | — 3.96 18521027 0.18 0.221— 187 |— 182|— 151 |— 0384| — 0.62 |— 093|— 0.44 0.27 0.40 1833 EGAL Oz 124 1.24 076|— 164|)— 058|— 0.62) — 031 |— 0.98|— 151 0. 1534 1 — 0.58 253 0.53 0.62 |— 1.201 1:02 0.31 |— 0.62|— 0.36|— 1.47 |— 0.76 |— 1.07 1835 |— 0.71|— 2.13|— 173|)— 1.20)— 0.49|— 0.76 |— 0.22 |— 0985| — 2.04 013120131 0324 1836 I LI 4.62) 2263| 1.11 Oel 0491| — 3.29 — 1,91 — 129 1837 |— 298 |— 0.76|)— 133 |— 071|— 058|— 1.16|— 138) — 1.24 |— 200) — 0.76 |— 1.42|— 0.49 1538 Siulaıl= = 19.99 1.24 |— 1.78I1— 1.20 0.80 0.76 0.40 |— 0.18|— 1.73 |— 2.36 | — 1.96 1839 |— 0,27 0.50 0.27 0.8391— 0.13| — 1.64 0.18|— 053/— 009 0.40 |— 1.51 0.40 1840 |— 3.38 1.57 0.49 0.49 |— 0.09|— 0.40 0.13 0.53|— 1.20 0.13|— 0.13|— 0.53 1841 Ton hn 0A EU20 29 133 |— 0.09 076 O7 ars 20:62 1.56 1542 2.58 3.69 2.93 1.11/— 0.89|-- 111 0,44 036|—- 1.241 1.02|— 1753| — 1.64 1843 204 3.951 1.38 0.04 022|— 0.49|— 0.71|— 0.13 OT 56 ge 076 1844 |— 3.24 1.35 1.60 3.11 2.18 02011020 0.15 0.67 0.04 |— 0.18|— 0.27 1545 156 0.13 1.60 0.49 0.44 0.31 0.49 138 |— 0.44 0.53 1.56 |— 2.44 1546 1.11 I— 1.69 1.07 0.98 0.854|— 0.44 0.13 0.44 187 |— 0.18 2.18|— 0.76 1547 0.67 1— 0.09|— 1.42|— 1.11|— 0.04|— 0.22 or 0.18 0A 29 1.57 2.55 1845 1.96 |— 0.44|— 1.07 |— 031 1.16 0.131— 058|— 0.04 |— 0.49 |— 022|— 1.64 2.40 1849 |— 1.69|— 2.61 0.80 |— 1.24|— 1.16 0.272 20.13 0.04 |— 0.67 |— 0.22 2.62 |— 0.04 1850 1.73 1.60 I— 027 |— 2.40|— 151 0.40 0.36 |— 0.76 |— 0.36 |— 0.27 1.24 |— 0.93 1851 120 1.64 1.02 |— 0.22 |— 0.98)— 0.58 0.04 |— 0.98 0.40 1.202 2093)|© 32:62 1852 1 — 1.42 031 |-- 031 )— 156)— 0.04 |— 0.36 0.09|— 1.42 |— 0.71 053|1— 0.04 3.73 1853 0.67 1.69 1.42 |— 0.18 0.40 0a 13812 0:31 20:09) 10:93 1.11 0.22 1554 0.36 0.09 Da 20:95 0.59 0. 1.24 |— 0.09|— 0.04 059 058 |— 1.82 1555 204 1— 209|—- 076|— 031 0.04 |— 0,58 0441 1.20 0.18 | 0.09 0.76 1.24 1856 |— 3.42| — 1.69|— 2.40 1.33 |— 027 1.29 116|— 071 0.67 0.27 0.44) — 1.33 1857 |— 4.18 2.84\— 1.07|— 1.07 |— 156|— 204 0.13 0.04 |— 031 0.62|— 1.02 2.36 18585 109,1 70,842 0,04 — 1.38 0.27 1— 0.89|— 1.64 |— 0.93 067 I— 156 |— 0.04 1859 | — 0.44 1.07 182] — 0.89 0.04 |— 129|— 164 — 1.24 |— 1.64|— 0.76 133047 1860 098|— 0.31 1.56 v. 1.29 1.29 0.22 1.02 0.09 1.24 1.78 I— 1.69 1561 0.22 2.67 0.89 1.20 0.13 1.02 1.02 0.49 1.47 2.89 0.40 1.24 1862 0. 0.27 1— 0.09 0.40 1.96 0.58 1.02 1.60 2.00 1.96 1.24 0.58 1863 2.71 0.80 |— 2.27 0.22 1.42 |— 0.58 1.24 182 |— 0.44 0.93 1.87 |— 0.58 1564 0.31 1.11 0.36 0.04 044 1.38 1.33 0.67 1— 0.84|— 0.27 0.931— 0.58 1865 I— 187I|— 027 1.96 0.13 0. 1.42 0. — 0.53 160|— 093 Mittel = 2.31 — 1.64 1.87 6.62| 1124| 15.60) 17.60| 17.07 13.60 | 8585| 3.82)— 0.53 80 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. Sept. | Oct. | Nov. | Dee. mittlere | | Veränd. 1.37 1.35 1.19| 094 0833| 0853| 0723| 08| 08s0| 0.94 1.06 1.32 Max. 3.91 436| 2933| 31 2.89 1.60| 2.09 | 262| 2244| 3353| 342| 39 Min. |— 4.18|— 4.62|— 280 — 2.62|— 2.89 |— 3.02.— 3.02, — Sn 2.44 |— 329|— 2841 |— 596 Un.| 800| 8988| 5723| 57] 5785| as2| Sl aso| Aw] 60| 6026| 987 Fort Monroe®!. 1825| 250| 2807 338] 1.61 1.655| 0.48j— 1.00| 0285| 032] 2.35 183| 0.39 1526 1344| 292| 29| 020|. 241 1.69| 0.78) 0.92 1939| 052|— 052|— 0.12 1827 |— 1.76 1.85 1.2417 2.52 1.19 1.26| 0.42 1.32|— 0.23| 0.38|— 076) 342 1828 | 4.08 5.26 1.99 1.05 1.54| 2.16 0.60 145|— 032| 0.60| 248 1.96 1529 0.41 1— 2.49|— 2.06 0.30 0.20 0.08 |— 0.09 0.73|— 0.46 1.18 0.04 3.33 1530 1.02|— 0.47 1.18|— 213) 049) 0.78 1441| 058) 0,53 1411| 3839| 215 1831 |— 202|— 170| 0838| 057|— 0.90 1.031 0536| 0.42] 0.90|— 0.30|— 1.38 |— 6.31 1832 |— 3.06 |— 060|— 239 2.90 2.95 8.32 | — 2.61|— 2.07 |— 1.94 |— 086 |— 1.14 | — 0.46 1833 |— 0.52|— 1.32|— 3.21 1.11 0.10|— 2.07)— 1.06|— 054| 053 1.20|— 0.49| 005 1834 |— 204| 213] 074) 045|— 057| 0.47 1.29| 0387| 09 1.39| 080) 0.81 1835 0.88 |— 3.28|— 1.12| 0.31 0.36 1.14 |)— 0.31 [— 0.40 |— 1.23 125| 233|— 0,47 1836 |— 0.87 | — 4.32|— 291 033| 060 1.33|— 0.83] — 0.77 0.89|— 2.05 1— 2.75 — 234 1837 |— 38.38) 0.38] — 1.05 1.04)— 0.77 0285| 081| 0.08)— 1,57 120 1.56 1.29 1838 2.43|— 3.62)— 0.02 1.00 1.08 0.15) 2.04 1.73 0.13)— 0.66 |— 2.08|— 205 1839 I— 036) 0.65 |— 0.60) 0.20 1.35 |— 0.48| 0.80|)— 0.48|— 0.97| 0.85|— 1.50|— 1.34 1840 |— 279| 2569| 216) 232) 0755| 0277| 00| 078/— 113] 059|— 0.52|— 0.75 1841 0.43 |— 1.14 |— 0,35 |— 0.82 1.20 1.47) 0.141— 0.14 1.14 |— 2.21|— 0.16 1.00 1842 2.02 2.38| 3.95) 2.94 0.38 0.02 |— 0.36|— 0.68 104 0.20|— 8.17|— 212 1843 159 \— 2.02 |— 4.98 |— 039|— 220| 0.48|— 0.02|— 0.03 1.44 |— 1.61 |— 1.16 |— 0.86 1844 |— 1.12|— 1.67 0.20 1.40 2.71 0,31 0.20|— 1.39)— 0.18) — 0.61 047|— 059 1845 1.39| 0.48 1.21 1.07|— 0.09| 092] 0355| 031)— 0.01)— 039| 0.13) — 3.62 1846 0.16|— 124| 0238| 050 172|— 0.12| 028 1.11 0.96,— 0.17 1.36 1.36 1847 073| 0.44|— 1.46|— 0,56 1.73|— 0.88|)— 092|)— 1.29|— 0.91|— 0641| 072| 0,32 1548 0.10 |— 0.84!— 0.36|— 0.9| 072) 056|— 1.22)— 0.601— 122|— 1.26|— 2.31) 3.83 1849 |— 1.35 — 227|— 084|— 083|— 200) 0.60|— 1.24|— 055 |— 059 |— 0.78 1.57| 008 1850 1241| 0.60|1— 0.76|— 2.27 1.40 |— 0.50) 0.10)— 018|— 026 |— 057| 0.56 1.15 1851 0854| 2038| 046!— 0.850|— 029 — 0.75| 0.34|— 0.98,— 1.05 |— 0.26)— 131 |— 101 1852 |— 2358| 042] 0.26 1.21 0.13 — 0.66 |— 0.89|— 139 |— 0.81 0.64 1— 065| 2.09 1853 |— 0.76) 104| 0.15|— 0.02| 053) 0.12|— 031|— 0.13/— 008| 0.65 1.50 [— 0.04 1854 0.41) 0.96 1.11 0.44 1.16| 132| 088) 1.02] 2.03 1.22) 0.64|— 108 Mittel 3860| 430) 7.24] 1075| 1518| 1877| 2054| 20.10| 17.79| 1330, 8.62) 4.97 mittlere Veränder. 1.49| 1.80 18) 1.06) 11 079) 072| 077) 0835| 0.99 1.31 1.55 Min. 408| 526| 395| 29| 271 2.16| 2.04 1.73) 203| 235| 8339| 8.83 Max. |— 338|)— 4.32 |— 4.98I— 2.90|— 2.93|— 3.32 |— 2.61 |— 2.07|— 1.94|— 2.21!/— 317|— 6.31 un.| 746] 958] 883| 5384| 5604| 5438| a65| 3850| 397| As6| 656| 10.14 Dovs über die mittlere und absolute Veränderlichkeit New Haven. der Temperatur der Atmosphäre. sl Marietta ®. | Jan. Jan. | Febr. März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1827 |— 2.11 3.17 1.59 166 |— 0.38 0. 0.87 2.11 1.15 0.87 0,40 377 1828 4.42 4.37 2.61 1— 1.15 053 1.44 |— 0.54 0.65 | — 080|— 012 1.45 2.07 1529 0.655 |— 3.60 1— 2.15 |— 0.92 173 0.92 |— 053 0.111— 0.85 1.17) — 1.28 4.25 1830 |— 0.15 | — 0.05 2.06 2.64 |— 0.28|— 0.45 1.56 0.96 |— 0.12 2.84 3.28 0.55 1831 |— 2.56 |— 1.49 159 0.63 |— 0.24 0.74 0.56)— 056 |1— 0.81 0.72)— 1.08) — 6.00 1832 |— 1.18 allz 0.37 0.77\— 0.38|— 059|— 0.96 |— 0.86)— 0.14 0.72 0.52 0.66 1833 2.02 0.42 |— 1.21 2.27 »49|- 1.29 = 1,09 0.77 1.13|— 1.56 0.12 1.11 1834 |— 2.04 399 0.58 1.25 |— 1.14 0.08 1.27 0.42|1— 067 |— 1.01 0.40 0.96 1835 1.09 — 4.16 | — 050 |— 1.28 0.64 |— 0.15|— 136|— 145 |— 3.25 1.16 1.18)— 1.56 1836 |— 020 |— 3.17 |— 2.75|1— 371 1.87 015 1.09 | — 0.65 1.67 |— 3.14 |— 2.461 7196 1837 |— 1.67 0.15 |— 0.48 |— 3.23 |— 0.47|)— 1.11) — 0.70 |— 0.69 |— 0.72 0.92 2.69 0.38 1838 1.38 | — 6.00 1.36 |— 1.76 |— 2.69 0.72 1.59 1.85 |)— 018|— 1.61|— 1.70|— 283 1839 1.59 0.88 0.11 2.20 1.23 er 0020 > 0797 0.81 1840 |— 3.00 2.95 2.77 1.77 011|— 030|— 0.67 0.52 |— 3.13 0.20 1— 0.821 — 1.05 1841 032|)— 0.60|— 0.04 |— 2.64 )— 0.60 2.64 | — 0.59|— 032 0.43|— 1.75 0.34 0,81 1842 2.04 1.32 4.26 2.80 ae 1er ee 237 | ee n0.04l| > 0.17 | 2.42 | 052 1843 2.33 |— 3.42 |— 6.30 |— 057!— 035 |— 0.38 |— 0.04 0.48 1.88|— 1,80 |— 1.12 0.22 1844 |— 0.79 1.47 0.16 3.88 0.89 |— 0,50 109|— 0.78 0.13|— 1.56 0.221 — 0.06 1845 2538 1.76 048 2.611— 0.83 0.18|— 0.08|— 0.04) — 0.19|— 0.73|— 0.15 |— 4.05 1846 0.56. | 1.35 0.40 1— 0.71 1.68 |— 1.04 |— 0,33 1.29 2.45 0.12 1.73 1.45 1847 |— 0.02 055 |— 1.21 0.55 0.15|— 0311| — 041|— 154) — 0.97 | — 0.70 1.06 0.36 1848 1.89 1.17 |— 1.37 0.53 1.42 |— 074|— 1.37 |— 0.56 |— 2.22|— 0.32 1.97 3.62 1849 !— 0.60 1— 181 1.16 |— 0.90 |— 0.07 0891— 0.24 |— 0.73 |— 0.78 0.34 2.131 Al 1630 1.16 20.0 1.7) 1.99|— 256 | 003 | 2.49 0.23|— 0.44 |— 0.40] 1.00 0.07 1851 | 1.15 2.82 7A 0. |— 0.15 =X019) — 0.44 0.87 0. 13059 1852 |— 3.15 0.39 094 |— 217 0.06 |)— 089 v11)— 1,54|— 0.07 250|— 0.20 2.57 1853 0.69 1.221078 0.18)— 0.19 Bell Rz 0.13 One ==E.56 166 |— 152 1854 ,— 0.48 1.47 DS LS0 0.42 04 1.74 1.07 251 256 |— 0.49|— 1.02 1855 1.56 |— 3.64 |— 2.05 1.22 |= 0.07 |— 1.12 1.37 120 2.68 0.42 251|— 0.38 1856 |— 6.17 |_ 394|— 457 0.77|— 0.16 1.38 1.24 0.96 0.20 0.61 /)— 0.46| — 2,35 1857 |— 5.62 3.72|— 2.00 |— 4.34|— 2.05 0.43 0.75 0.48 1.081 — 0.02|— 092 297 1858 3.856 1— 283 |— 0.76 0.94 |— 0.38 1.50 106 0.39 0. 190 |— 1.62 2172 1559 0.56 1.52 269|— 0.25 2.51|— 0.93 0.66 Da7. 240,36 | NA5 1.36 |— 1.79 1560 040 0.28 0.76 0.76 1.75 |— 0,58 0.41 0.431 — 0.98 4.35 |— 0.96 |— 1.95 1861 0.26 1.71 0.25 005|— 2.30 OAT I 2.04 |— 0.12 0.75 |— 3.638 |— 050 ı.1l 1562 1.68 0.34|— 051|— 0.48|— 1.96 |— 1.58 0.32 0.85 1.81 0.97 )— 061 0.60 | Mittel |— 011 1.19 4.63 916) 13.14 16.59 18 11 17.45 14.37 9.06 | 4.64 1.11 mittlere Veränd. Ki 2.03 1.56 1.53 0.98 079 0.88 0.80 104 1.24 1.23 1.73 Max. 442 4.37 426 3.83 N 2.64 1.86 2.11 2.68 435 3.28 4.25 Min, [— 6 17,— 6.00 )— 6.30|)— 434|— 269 |— 1.79 |— 249|— 2,371 3.13|— 3.63)— 246|— 6.00 ] Unt.| 1059| 1037| 1056| 87] 520o| aa] 43| as] 5851| 7898| 574| 10.25 Phys. Kl. 1866. L 82 Dovez über die mittlere und absolute Veranderlichkeit SerLo0u18-2% Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1833 0.90 1.44 0.19 0.79 1.372 |— 0,59 — 0.16 1.24 |— 0.44 1.16 0.63 1.01 1834 |— 5.09 256 0.29 089|— 0.43 051 104 1.75 12.042.079 1.50 |— 0.28 1835 1.11) 5.93 |— 0.91 055|— 056 |— 0,79|— 2.86 | — 2.52 |— 1.77 |— 195 |— 1.14 |— 1.77 1836 |— 0.49 |— 1.03|— 2.61 0.79 1.17 0211— 0.16|)— 136|— 054 |— 309) — 0.80 |— 1.79 1837 I 1.19 1.67 |— 1.11 1— 321|— 123|)— 099|— 036 |— 0,56|— 0.94 1.41 3.30 0.92 1838 1.21 |— 6.22 282 0.75 |— 2.56 064 1.20 1.68 |— 0.16 |— 2.12 — 3.49 |— 2:93 1839 2.31 1.66 0.37 2.81 0,23. | 1.75.) 1.15 | 01.04| — 2.04 329|— 180|— 1.60 18410 |— 2.50 2.22 1.35 1 94 0.45 1.33 |— 0.89 |— 0.28|— 1.45|— 0.17 0.05 — 0.01 1841 |— 1.50 |)— 0.33 0.881— 083 0.20 1.40 0.89 0.20 1— 0.41I1— 0.48 1.57 1.40 1842 3.44 1.19 5.96 2.79 0.23)— 0.69|— 1.37 |— 1.48 1.28 161|— 2.14 0.51 1843 2.11 |— 4.18|— 7.41|— 0.65 0.26 |— 021 0.07 0.06 1.90 |— 172 0.27 1.80 1944 Dal 2.86 1.04 4.44 0.64 0.57 1.20 0.34 |— 0.46 |— 1.75 0.90 1.15 1845 8.81 4.15 0.52 335 |— 0.70 0.19 036 039 083|— 0.03 0.061— 293 1846 2.99|— 147 1.37 097 1.35 |— 1.52 1.09 0.56 2.23 041 1.68 2.54 1847 |— 2.14 0.62|— 1.24 1.14 |— 1.21|)— 1.00 |)— 0.16 |— 0.88 0.04 0.76 1.13 0.34 1848 3.30 250 0.16)— 0.69 1.211 — 0.78|— 2.32 |— 0.76 |— 2.04 0.20 |— 1.12 4.87 1849 |— 3.03 |— 2.83 0.99|— 1.54 |— 1.05 0.45 |— 1.71|— 1.28|— 022|— 224 2.86 |— 2.22 1850 0.90 \— 0.47)— 1.25 |— 3.67 |— 212 1:12 0.83 2.15 0.141— 057 095|— 1,86 1851 1.88 1.79 1.84 | — 1.76 1.22|— 0,61 |— 0.42|)— 092 156 032|— 065|— 156 1852 |— 2.25 1.26 1.21|— 2.08 0.291 — 1.32 |— 0.42|= 1.41)— 0.80 241 — 1.81 023 1553 0.95 |— 0921 — 0.96 |— 034 1— 1.18 1.65 |— 1.66 0.10 0231— 1 19|— 1.991 —022 1854 1.59 2.06 )— 1.44 0.01 0.73 0.98 2.25 2.50 8.11 2.45 0.32 135 1855 0.41)— 2.561 — 261 1.97. 1 10.29) — 1.28 — 70 2413132 152|— 101 1.48 |— 1,06 1856 |— 5.28 |— 3.63 |— 3.54 1.12 I— 0.03 1.88 203|— 1.09|— 1.20 4.86 |— 083|1— 1,95 1857 |— 3.63 3.13|— 208|— 5.48 |— 098 |— 075 0.25 |— 0.08 1.03|— 0.30 |— 1.54 2.89 1858 3.79 |— 3.36 1.61 0.41 !— 1.00 0.98 1.45 0.90 1.03 le N 1.92 1859 0.68 1.35 210|— 1.99 1.16 )— 0.44 0.52 0.06 )— 0.841 — 0.44 2.10 |— 4.00 1560 0.81 1.26 2.50 099 2.60 085 1.40 0.721— 0,57 1.56 |— 0.74 |— 1.55 1861 |— 0.16 2.24 0.01 050 |— 0.57 1.12 |— 0.64 0.77\— 0.04 0.81 1.01 2585 1862 |— 1.10 |— 2.07 |— 0.39) — 1.19 1.04 |— 0.30 0.47 1.52 080 045 |— 0.30 3.29 1863 2.41 0.46 |— 0.21|— 0.12 0.33 11.68 = 1.310) 0.39) — 10166.1=18:68 0.15 0.63 1864 I— 1.54 122'— 190'— 2.64 068 1.34 0.87 0.15 0.94 '— 1.64 068 !— 1.73 Mittel |— 0.01 1.23 5.41 11.01 15.22 | 13.79 20.86 19.56 16.44 10.39 4.70 0.89 mittlere n Veränder. 2.09 2.22 164 1.61 0.95 0.95 099 0.96 1.04 1.45 1.33 1.72 Max. 3.81 4.15 556 4.44 | 2.60 1.88 2.25 2.50 3.11 486 3.30 4.87 Min. |— 5.631 — 622|— 741) — 5.483 |— 256 | — 1.73)— 2.856 — 252)— 2.04/1— 368|— 3.49|— 4.00 TG — 6 6a ss ee Un. | 944| 1037| 1297| 9892| 5106| 3866| 5u| 502] 5ı5| 854| 6790| 887 der Temperatur der Atmosphäre. 83 Charleston, | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. 1823 |— 096 |— 4.16 |— 0.71/— 0.04 0.92 |— 1.48 |— 0.241 — 0.49 |— 0.201— 0.72|— 1.23)— 069 1824 0.96 |— 1.32 1.00)— 0.39 0.74| 0825 0.48\— 0.37 |— 0.42 023)— 0,55 0.96 1825 |— 0.24 0.18 1.20)— 1.25 |— 0.08 0.07 016 1.17 0.22 1.33 1926 1.72 0.33 0,84 0,08 0.36 1.84 1.85 1.43 0.72 1527 258 334 1.68 1.63 028 |— 0,56 0.721— 0.08|— 0.07 1828 4.79 5.48 2.38|— 0.16 1.88 3.14 0.42 0.80 058 0.34 1.49 3.62 1829 0281— 267 |— 2.16 |— 0.76 | — 3.06 1.60 1.05 1.49 0.40 1830 225 0.92 2.03 0.84 0.81 0.12 0.66 0.68 2.04 2.83 4.09 1.80 1831 I— 2.26 |— 1.76 052 1.42|— 054 0.17)— 0.60| 0.19 0.58 1.70 1.66 | — 4.87 1832 [— 0.91 2201— 0.32) — 059|— 004 |— 1.00|)— 0.501 — 0.43)— 0.37|— 0.13|— 6.15 0.83 1833 1.12 129 |— 068|— 0,48 048)— 062|— 0.16 — 0.68 024 |— 0.76|— 1.49|— 0.97 1534 |— 0.66 2.42 |1— 0.191 0,74 |= 0.79 0,67 0.29I— 053 |— 0.19 0.33|— 0.08 0,28 1835 |— 1.73 | — 5.45 | — 3.11 |) — 1,58 0.30 0,25|— 0.81|— 0.40 |— 176 | — 0.17 2.20 |— 0,46 1840 |— 1.24 2.42 119 0,77 0.16|— 0.8|— 1.07!— 050 |— 1,721— 0.24|— 0.90|— 1.21 1841 ea seh, 0.48 0.031 — 0.09 | — 2.06 0.78|— 1.03 1842 1.11 0.45 2.08 0.60 |— 055 |— 0.96 )— 1.64 | — 2.32 |— 032 |— 0.711— 2.68 |— 1.4l 1843 1.31) 1.64 |— 4.38 | 034|— 0,61|— 050|— 0.101 0.22 1.76)— 0.25 0.03 039 1844 |— 0.29 |— 0.31 )— 025 067 1.30 0.29 0.70 0.27)— 0.77)— 0,57 1.05 0.11 1845 1.50 031 0.23 152|— 0.27 0.66 050)— 0.11)— 165 |— 0.25|— 0.89|— 351 1846 |— 0.04I|— 0.34 |— 002 0.23 0.58 0.081— 0.48 0.89 0.92 0.84 0,41 1847 0.88 063)— 1.89 052 |— 1.66 0.36 |— 0.29 0.09|— 0.15|— 0.54 0.42 0.57 1848 |— 0.32|— 100 0.37 027 014 0.01 0.59 0,08)— 1.61) — 9.34 All 1849 |— 056|— 1.52 0 — 0,32 |— 0.22 0.941)— 1.26 022071 0.03'— 0,31 0.77 1850 1.5 |— 0.771— 110|— 129|)— 0,57|— 104 0,91 1.13 041|— 0,71 0.12 1.36 1851 0.16 1.96 0.97 0.25 0.22 |— 011 050|— 0.47|— 1.13|— 0.08)— 128|— 1,80 1852 |— 3.36 0.24 0.68|— 1.14 033|— 1.15 |— 0.14|— 0.43|— 0.50 1.18)— 0.48 1.67 1853 |— 2.44 0,35 |— 0.20 0.53 1.49 0.09 0,49 0,12 0,081 — 0.97 0.43 0,75 1854 0.08 0.30 1.80 1)— 1.19 0.13|— 0.28 0.15 0.69 091 0.02)— 1.01 |— 2.02 1856 |— 9.04 \— 2.39|— 2.45 |— 007 — 0.09 1.04 061 033|— 1.00 3.60 |— 0.06 |— 1,52 1557 |— 444 2.66 |— 2.25 |— 3.17 |— 0.90 0.08|— 152|— 0.43|)— 0.39|— 2.03|— 075 2.20 1858 2.24 1.43 |— 125 0,02 |— 0.04 0.051 — 0.23 0.12|)— 1.43 0,96 |— 2.85 2.34 1859 0.02 1.46 132 |— 0.43 |— 0.68 |— 052 |— 080 |— 1.40 |— 0.30 1.29 0.20 0.18 1523-54 8.32 9.06 11.85 14.86 18.251 2096| 22.09] 21.81 19.951 15.64| 11,80 8.66 mittlere Veränder. bis 1854 1.51 1.74 1 27 0,80 0,70 0.65 0,57 057 0.73 0.95 1.12 1.47 Max. a 5.48 238 1.72 1.88 3.14 1.05 1.49 2.04 3.60 4.09 all Min. |— 5.04 |— 5.45 |— 4.38!— 3.17 |— 306|— 1.43|— 1.64 |— 2.32 |— 1.76 |— 206'— 3.34|— 487 Unt.| 983] 1098| 676] aso| asa] ası| 2600| asıl 380] 560 7.as| 8.98 L2 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit 0.56 0.36 2.26 3.35 0.11 0.26 1.19 1.71 0.37 0.83 2.24 2.00 0.46 1.20 156 0.49 1.02 0.08 0.88 0.81) 21.15 20.68 1.11 2.24 2.07 | — 1.63 0.74 0.40 1.52 0.44 0.12 1.46 1.26 0.51 0.16 1.52 0.08 0.39 2.08 1.82 0.77 0.52 0.95 0.65 18.04 0.95 2.08 — 1.16|— 3.33 |— 2.07 5.57 4.15 1.42 | — 1.84!— 080 1.07 0.44 0.22 0 93 2.40 1.11 1.73 0.04 0,71 0.84 0.10 1.70 1.63 2.92 1.26 1.55 0.35 0.55 0.74 0.44 0.63 0.69 2.52 013 2.44 0.73 1.37 0. 2.51 0.11 12 93 1.11 2.52 I— 2.52 — 0.29 — 1.74 — 1.09 0.29 — 051 — 0.78 0.25 — 0.20 — 0.15 0.70 84 Washington (Arcansas) 2, Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. 1840 |— 0.58! 0.38 1.04 008|— 083|— 001 | 091 1841 |— 232|—- 256! — ı51|— 0.40 |— 1.23|— 0.96| 0.38 1842 126|_ o60| 327|—- 036|— 0.84|— 082) — 1.03 1843 1.02 |— 2.95 | — 8.54 | 0.72!— 139 |— 1.23|— 1.16 1844 o10| 03 -—140| 09 027 02% 0m 1845 1.40| 1.40|— 087 1.72|— 1386| oa 0.57 1846 0.271— 251|— 055 |— 0.80 — 024 | — 138 | — 091 1847 |— 2.69|— 0.96|— 337| 0.2[—1.61|— 0.63|— 0.99 ıss8s | 2.67) 154|— 0.39|— 2.04| 066 1849 0.41)— 0352| 3.64. — 0.01 0801| 074|— 004 1850 1657| 0438| 044|— 083|— 148| 040\— 0.06 1851 1241| 0238| 09|—- 0933| 122 1.16 1.00 1852 |— 197 | 221 292—-08| 1.65|— 0.74|— 0.43 1853 055!— 0141| 0355| 132|— 0.04| 068 — 020 1854 I— 0501| 081! 303| 024| 060| 0.60 1.00 1855 13 | as 0.801 2534| 249) — 1023) ..073 1856 |— 4.20 |— 1.65 !— 1.24| 2.60 0.72 1.72 0.82 1857 I—- 3065| 429| 0.56 |— 3.60|— 0.49|— 0.04| 0.12 1858 224|— 164) 15| 0341| 0.15|— 0065| 0.98 1859 | 105| 20) ı159|— 0172| 1396| 04| 058| Mittel 5608| 70oa| 9399| 13.78| 16.78] 19,60 mittlere Veränd. 1.53 1.50 1.92 1.03 | 1.00 0.64 0.64 Max. 2607|. 4293| 364| 2600| 2190| 1.7 1.00 Min. |— 4.20 |— 2.95|— 8.54 1— 3.60 '— 1.61|— 1.38| Un.| 6897| 724| 1218| 620] 380| s10| 2.16 Toronto °. 1841 0.76)— 0.17|— 0.94]— 0.77|— 0.40 1.91 |— 0.83 1842 1.781 1833| 266| 0.96|— 1.02) — 2.53 |— 0.97 1843 3138.65] 1844 |— 1.84 1.43 0.66 2.92| , 0.98|— 0.62 |— 0.39 1845 116| 143) 2483| 052|— 080)—- 0.13|— 030 1846 1.24 |— 1.06 1416| 136| 152! 081 050 1847 |— 0.27|— 057|— ı61|— 0,77| 134|— 129| 050 1848 2131 1.70[= 050|° o.16|° 1.20) ° 0711 070 1849 |— 240!— 146| 1.641— 0.86 |— 151 0855| 068 1850 2.58 143)— 0.01)— 1.33 |— 1.69 134 0.90 1851 0.71) 214 1.15| 016|— 0.04|— 0.93 |— 0.83 1852 |— 2441| 028|— 0.94|— 130) 0. |— 0.22|— 0.03 0.27 1.00 | Nov. | Dee. — 2.02|— 0.46 — 0.48! — 0.63 — 3.40 — 054 0.22 0591 — 0.69 Ab 0.38 2.60 — 0.08] — 1.00 — 190|— 0.39 2.99 0.04 0.19) — 0.78 — 081 0.40 0.35 2.62 3.00 0.55 0.65 1.52 2691— 0.4l — 0.31|1— 0.39 0.05 2.16 — 2.97 2.07 3.29 |— 2.50 8.55 5.36 1.40 1.22 3.29 2.62 — 3.40|— 3.79 sw 6 1.04 — 155/— 0.73 — 1.46 1.62 — 0.84 0.82 0. — 2.33 2.00 0.51 0.80 1.67 — 1.02 1.22 2.58 0.07 0.89|— 2.07 — 173|)— 2.16 — 036| 247 der Temperatur der Atmosphäre. 35 Toronto. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1853 1 — 0.44 063 0.44 0.43| — 0.26 1.82 |— 0.61 1.11 036|— 055 0.841— 0.42 1854 |— 0.18|— 0.70 0.44 0.13 0.31 1.25 2.46 0.84 1.33 1.85 0.04 |— 1.98 1855 0.89|— 3.19|— 0.54 0.70 0.71 0.62 0.46 '— 093 0.67 |— 0.15 0.80 0.24 1856 |— 3.51 1— 3.10 1— 2.94 0.611— 0.44 0.36 1.30 |— 116 |— 040|— 0.15 0272|— 153 1857 | — 4.98 2.65 | — 081|— 2.46|— 1.15 1.95 0.37 )— 0.36 0.27 | — 0.11] — 1.42 2.47 1858 2.71\— 252|— 0.54 025 ld 2.14 041 0.67 0.49 1.36|— 1.15 0.47 1859 1.11 1.52 2.97|— 059 1.65 1.38 |— 003 0.22 |— 1.29|— 1.22 0.93 | — 3.76 1860 |— 0.27 0.10 2.13|— 0.59 1.82 0.80 |— 1.37 |— 0.67 |— 1.20 0.69 0.53|— 1.04 1861 |— 1.82 152 191 052|— 181 0.04 |— 0.70|— 0.31 0.44 1.36 0.18 2.16 1862 !— 098|— 0.08|— 0.41|— 059 0.31 0.35 1— 0.12 0.67 0.71 1.311— 053 1.09 1863 1.82|— 008|— 1.70 052 1.25 0.53 0.27 0.18 !— 0.98 0.11 1.02 0.29 Mittel J— 3.60|— 4.10 |— 0.97 3.97 8.62] 1302| 1550| 1520! 11.60 6.11 2.13 |— 251 mittlere Veränd. 1.66 1.45 1.39 0.80 0.97 1.04 0.69 0.62 0.84 0.78 0.95 1.37 Max. 258 2.63 2.97 2.92 1.82 2.14 2.46 1.33 2.40 1.85 2.58 2.47 Min j— 498)— 3.68 |— 3.76|— 2.46|— 169|— 253 |— 1,37 |— 1.16) — 1.73|— 184)— 155 |— 3.76 Un.| 756| 631] 673] 5638| 351] Aa67| 3853| 20| ars] so| Aıs| 62 Milwaukee?! 1837 ]— 1.87 — 2.34 1838 |— 1.63 1.22 1840 — 0.39 Isa 252213 21.10 1843 0.21|— 0.45 2.05 |— 2.40 |— 0.08 3.16 1844 0.89 2.75 1.33| 4.99 1.92 0.84 0.28|— 0.27 0.58|— 0.18|— 2.08 2.27 1845 3.91 3.46 3.60 308 2.45 1.30 1.61 0.70 0.63 0.67 0.10 1— 151 1846 5.32 1.39 1.42 4.03 2.19 0.23 0.37 0. 1.08|— 0.63|— 0.68 0.98 1847 |— 2.04 1.42 |— 1.20 1.56 |— 0.14 0.10 1.61 1 — 0.76 1.07 0.84 1.44 1.38 1848 364 1.73 0.80 0.99 2.05 116 az ONE TA 0.91 )— 0.61 0. 1849 |— 1.47 |— 2.64 1.01 |— 123|— 2.04 02, A159 ls rn 1850 2.22 157 |— 0.73 |— 1.76|— 1.71 0.59 1.04 0.65 | — 0.90 0.31 2.68|— 0.53 1851 2.04 2.65 254 | — 0.15|— 0.80 0.48|— 0.54|— 038 1.68 0.38 |— 0.61 /— 1.68 1852 |— 0.86 1.21|— 0.75|— 258 0.31 0.62 0.02 0.011— 1.29 1.99)— 1.12 0.33 1854 1.11) — 0.15 0.12 0.50 1.72 1.64 1.74 2.44 0.83 0.73 1855 |— 0.04 |— 4.80|—_ 253 2012 2.02/— 1.14 |— 1.20)— 0.12/— 1.80 0.30 |— 1.73 1856 |— 5.53 |— 4,57 |— 4.25 |— 0.13|— 1.29 alles Gare eeenenlsertin 1857 |— 6.63 1.08|— 2.95 |— 4.74 | — 2.12 1.455 |— 0.61 1— 0.28|— 0.31)— 0.82 | — 2.83 2.20 1858 3.66 I— 3.76 0.70— 1.10)— 1.96 1.32 0.30 0.33 |— 0.03 0.291 — 1.04 0.93 1859 0.54 0.74 1.68|— 1.99 0.47 1.74 0.59 220) 21.08) 20922 1.93|— 2.71 1860 0,59 0.95 2.98 — 0.10 1.04 0.04|— 056|— 057|— 1.32 0.60 0.10)— 0.43 1861 |— 0.20 1.10\— 0.76 0.37|— 1.45 0.12|— 0.98 0.49 0.88 0.65 0.37 2.37 1862 I— 1.05I— 309|—- 056! — 1.06|— 0.13 1.52 037 1.12 0.25 1.04 |— 0.26 2,21 86 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Milwaukee. | Jan, | Febr. März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 4 3155| 070|—- 1.00 0.43) orıl— 0235| 0o76| oa 103|— 2351| 0389| 151 1864 | — 1.73 0.28|— 134) — 1.72, 053) 0.42 0.45 0.73 ee zul er Mittel |— 4.15 |— 2.98 0.75 5.32 9.751 1435! 1695| 1600| 1321 7.40 el 375 mittlere | Veränder. 2.36 2.10 1.64 1.67 1.18 0.83 0.85 0.69 0.99 1.01 113 1.64 Max. 5.32 3.46 3.60 499 2.45 1.76 1.72 1.64 2.05 2.44 3.77 3.16 Min. |— 6.63 |— 4.80|— 435 |— 4.74|— 2.12) — 202|— 234 |— 1,87 |— 177|— 2.40 |— 283|— 4.42 Un.| 1195| 826] 78| 9753| As7| 3.81 4106| 5351| 382| 484] 660| 7.58 Ft. Gibson ?”'h, 1827 | 0.54 1.22 2.26.| 2.27 3.15 2.60 1828 1822| 232 1.13|— 152 0.98) 2.08 0.44 0.80 |— 1.05, 1.98 2.43 3.12 1829 1.94 |— 6.12!— 1.72) — 1.32 2.23 0.71 0. 1.24 0.70 0.49 0.10 4.20 1830 3.33 225) 2.34 1.23 0.36 1.34 0.53 2.06 2.46| 8.37 3.08|— 0.17 1831 |— 4.45 |— 3.50 0.67 0.28 |— 0.47 0.51 0.87 159|— 1.26/— 0.59 0.19)— 3.98 1832 0.74 |— 0.22 1.34 0.78 023 0.37|— 0.23 1.27 |— 0.58 0.61 0.27 2.93 1833 3.27 0.80|— 0.76 0.64 0.79 005 0.40 0.20 0.88|— 1.80 1.05 1.32 1834 | — 5.32 |— 351 1.04 2.40 1.40 1.48 1.02 3.99 0.16 |— 1.93 2.24 0.10 1835 097. 430 0a 105 1.04 0.92 | — 1.26 oe az 002 3,09 1.24 1836 0.15 0.29) — 2.69 1.31 0.94 0.761— 0.32 0.05 0.46 |— 2.48 |— 0,93 1— 0.61 1837 |— 1.44 095)— 088|— 3.00|— 1.24 0.08 1.40 1.19 |— 056 1.72 4.12 1.19 1838 0.37 | — 6.27 0.23 1.43 |— 3.05 1.21 1.03 1.31 0.411— 2.29 | — 4.24 |— 3.19 1839 1.57 0.40 0.66| 2.88 1.07 0.29 0.90 1.02 0.51 251 |— 1.19|— 0.49 1840 !— 1.48 1.78 1.03 0.44 |— 0.02 Deals 0.94 |— 1.85 |— 0.:9|— 1.78 0.61 1841 \— 2.171 — 051|— 0.02|)— 0.28|— 0.45 0.42 0.53 0.09|— 1.681— 2.16 0.63 0.56 1842 2.56 1355| 4.46 0.73 0.43 11.62 239 0.38|— 0.40|— 2.69 0.12 1843 1.40 |— 1.88 | — 3.64 |— 0.04|— 0.99 088|— 1.75 2.70 209|— 2.18 0.15 1.94 1844 023 218|— 0.77 1.69 0.32 0.32|— 0.34 126) 215 | 1.62 022 040 1845 2.71 83.66 |— 0.73, 2.641— 0.95 T 34 1.13 058 0.92|— 1.47, ,— 124|— 286 1846 15 1.76 0.19 — 0.28 0.58 |— 2.29 |— 0.45 0.57 0.44 039) 1.19 2.26 1847 i— 2.93 0.11|— 2.23 156|— 1.61 1.66 |— 1.26 254 |— 1.43 v. 1.18 0.14 1848 2.52 2.98 0.42 |— 2.31 0.70 |— 0.29)— 1.25 1.58 | — 2.44 0.37 |— 272 |— 4.59 1849 |— 3.09|— 1.23 1.62 )— 0.90 )— 0.12 032 1.82 Kane 040 227 2.08 |— 1.83 1850 0.39] — 0.01|— 1.231 — 3.17 — 1.12 0.03 0.11 1.57 087 0.41 027 roh 1851 0.78 |— 0.06 0,34 — 1.89 138 0.30 0.77| 2.03 2.15. 0.36 | 2.48 7 1852 |— 2.37 2.05 0.30 |— 1.64 0.44 |— 0.97 0.37 145 |— 1.84 1.07.12 22, 52 1853 |— 023|— 1.12|— 129! 036)— 1.98 0.72) — 0.52 0.76 |— 0.08|1— 0.78 1.42 0.17 1854 |— 286 176] 1.95— 080|— 0.681— 033] 1.72 — 1.76 1.95 — 089|— 0.68 0.33 172 0°* 1:32 9,72 2.27\|— 1.16 0.29 wire | 361! a62| 897| 1290| 1651| 1978 a Im asıl .. 282] war] onzuo|lmassı |ansael .Rı.sr| 2144| 1844| 1313| 7.96| 393 mittlere Veränd. Max. Min. Unt. 1323 1524 1825 1526 1527 1528 1829 1830 1831 1932 1833 1534 1835 1336 1837 1838 1839 1340 1841 1542 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1550 1851 1852 1853 18554 Mittel Ft. Gibson. 1 der Temperatur der Atmosphäre. | Jan. | Febr. | März April | Mai | Juni | Juli 1.98 2.00 1.38 1.36 0.95 0.74 0.84 327 3.66 4.46 2.88 2.23 2.08 1.72 — 532|— 6.27 |— 5.64|— 3.17)— 305 |— 229 |— 1.75 8590| 9393| 1010| 605| 528| 437| 347 Roybrady . 2.17|— 2.99] — 2.08 0.60 | — 0.97 0.34! 1.65 1.21 1— 1.58 0.02 0.46 |— 0.27 0.47 0.08 0.67 4.19 2.59 1.44 1.52 1.31 1.18 0.18 0.15 OO 127431 En oRııT 1.40 0.06 2.90 031 0.48 0.35 0.30 0.50 054 1.84 1.59 0.46 1.63 0.99 1.10 0.341|— 2.3831 — 0.88|— 004 2.69 0.33 1.79|— 110 1.23 3.350 1— 0.29 0.15 2.79 080 0.29) 3.80 0.39| 1.08 1.55 0.17 0.44\— 2.96 1.66 1.18 — 0.26 1.64 2.14 0.23|— 0.97)— 0.80 1.03) 2.23 0.64 0.80 1.08 2.24 1.13 1.05, 1.09 0.97 1.42 1.90 | — 2.73 0. IK Un ET Us BT; 0.20 0.22 — 2.14|— 4.01 | — 2.06 | — 0.18 0.20 1.00 1.70 I— 1.15 |— 4.04 |— 3.50 | — 2.75 1.40 3.18 0.201— 354 2.68|— 3.38) — 1.88 v. 1.39 0.45 201 1— 0.95 316|— 191 0.69 0.64 096 2.40 1.63 0.02 4.10 1.41 0.29 0.17|— 0.33|— 1.25 — 2.14|— 1.29 190 1.48 0.42 1.46 2.53 0.40 | — 3.11 8.77 2.79 2.04 |— 9.56 | — 5.535 | — 1.04 |— 2.02 1.52 1.85 2.98 1.35 |— 061 1.94 |— 0.53 250 1.63 0,30 1.58 0.96|— 1.22|— 2.05 1.22 157 2.79 0.4 2.91 172 1.69 1.20 2.14|— 131 235|— 1.46 0.99 1.50 1.00 0.58 2.49 0. 0.36 0.43 2.03 2.46 0.79|— 0.64)— 0.81 1.61 051 0.21 256 1.55 1— 0.05 |— 2.68 2.47 1.01 246 — 0.92|— 314|— 1.68) — 0.10 1.85 0.89 1.09 0.291 — 0.08 0.39 1.20 2761 1520189 Bra 128 0.66 | 020). 657|— 7021 3204| 2790| ze2| 12.0| Aug. | Sept Oct. | Nov. | Dec. 1.30 1.24 1.38 1.69 1.65 3.55 2:72 337 3.15 4.20 — 970 2a 02.48 | aaa eng 6235| 5160| 5685| 739| 8.79 056 )— 061 /— 0.48|)— 1.24 |— 0.80 — 0.01 1.46 | — 0 42 | — 0.51 2.20 2.26 0.12 0.95 1.90 |— 1.79 0.80 0.42 0.19 0.30 1.91 0.69|— 0.60|— 052 0.87 0.12 0.88 0.89) 1.00 1.811 — 1.64 3.14 — 05 0.29 2.64 5.15 1.40 1.27 |— 0.36 1.17 1.10 |— 4.05 0.10 0.37 2.68 0 1.18 065|— 0.011— 1,65 0.24 5.54 1.55 |— 065/— 1.42 091|— 1.22 Ne) oA 320° 20.300°2.67 031|— 0.71 71932 20658 0.90 |— 0.24 0.13 0.43 |— 1.06 | — 3.75 | — 4.15 0.64|— 0.85 2.17/— 0.50 2.84 2128| 0.94 — 1241 0.47|= 0,72 0.24 0.19, — 1.13 |— 0.34 0.59 Voll 1520,82 0.011 — 0.56 |— 2.45 |— 1.89 1.91 — 121|— 054|— 1.65 |— 1.19|— 0.26 0.39 0.16 0.83|— 0.44|— 1.44 3.15 0.58 3.21 1.89 2 0.06| 031 016| 027 0.711— 0.05 0.77 | — N 0.78 052 | — 2.60|)— 1.87 1.40 1.58 070221 7132 0. |— 0.46 I 0.72 154 0.20)— 1.22 1— 2.77 13.73) 1003 5.13 0.22 |—— 4,66 88 Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Ft. Brady. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. mittlere Veränder. | 1.15] 1298| 171] 127) 1259| 1160| 126) 075| 078) 118| 125] 158 Max.| 2793| 419) 3850| 350) a1) ı16| 270| 226] 313] 2609| 515) 554 Min. |— 2.98|— 556/— 553|— 350|— 3.11 |— 3.77|— 313l— 320 |— 2.30|— 2.67|— 375|— 4.13 un.| 57] 975| 93| mo| mal 54] 5892| 546] 5453| 555! 800] 967 Ft. Howard *. 1822 |— 2.55 0.64 1.57 |— 1.00 2.43 0.14 0.43 0.76 0:87.|— 1536 0.92 |— 5.09 18523 0.36|— 2.13: — 2381 — 0:57|—- 1.581 — 0.07 0.11 0.54 | — 1.68 | — 1.77|— 1.93) — 0.34 1824 2.45|— 0.89|— 1.27/— 055|)— 1.00 |— 0.47 0.70 0.02 1.031 es allor 2.85 1825 [— 0.19 364 1.21 1.72 051 137 3.39 0.30 1— 0.30 1.07 1.33 |— 2.06 1526 0.121— 0.49|— 086 |— 1.74 2.92 0.76|— 033 0.16 0.01 1.95 0.90 0.04 1827 |— 1.21 2281— 0.15/— 010|— 0.08 0.88 0.29 1.02 3.06 0.19|— 0.031 — 0.18 1828 0.02 1.56 234|— 0.71 0.44 158|—_— 077 0.80 1— 0.86 0.84 0.15 1.67 1829 Door Ss sel 141 24l 1.15 I— 1.32/— 0.19/— 0,55 1.421 — 3.44 380 1830 |— 2.17 2.00 0.84 3.611 — 056 — 0.96 1.88 0.40 |— 0.08 3.34 3.90) — 0.01 1831 |— 4.00 |— 3.22 1.05 — 1.12 0.32 1.20 0.24 0.96 — 158|— 0.16|— 1.36 | — 7.54 1832 |— 0.96 |— 4.75 1.41 1.69|— 0,82 1.01 0.07 /— 0,61 0.58 1333 1.13 0.081 — 032 1.98 1.31)— 0.95 0.47 112|— 1.66|— 1.69 1.34 5,62 1834 |— 3.28 5.04 0.76 1.48 1.20 |— 1.17 1.22 1.47 0.58 0.06 2.52 2.51 1835 3.07|— 3.63 0.28|— 0.16 1.86 0.74|— 0.74|— 0.25 |— 1.66 0.36|— 226 |— 0.46 1836 0.91 0.28 |)— 3.31|— 0.71 0481— 1.06|— 1.04 | — 2.32|_ 0.99) — 2.76 0.19 1.27 1837 2.32 155 I— 2.52 | — 2.40 | — 3.48|— 1.0|— 168|— 1.40|— 0.13|— 0.43 2.40 248 1838 1.20 |— 3.30 2282 1866 0212 0.28 ‘0.01 0.86 |— 0.41|— 1.76) — 374|— 231 1839 2.30 229|— 0.52 2.210.811. 2.19 2008 le 1079 3.45 |— 0.97 2.82 1840 |— 1.27 1.20 1.00 1.30 1.67 0.99) 1.151 21.022 2.0121 2096 2056 0.08 1849 — 0.78 351|— 2.39 1850 127 1.521 — 3100427 4911e 09752 0.26 | — 0.28 0.071 — 0.41 0.35 0.19| — 1.33 1851 0.54 2.19 0.95|— 154 |— 249 |— 1.74|— 141|— 1.48 1.74\)— 0.19|— 1.40|— 1.40 Mittel |— 5.811 — 5.35 |— 0.30 5.08 10.55 15.198| 1756| 1595| 1121 6.46 1.00 |— 497 mittlere Veränder. 1.49 2.31 1.36 1.52 1.48 0.98 0.84 0.80 0.91 1.24 1.65 2.20 Max. 3.07 5.04 2.82 4.21 2.43 1.58 339 1.47 3.06 3.45 3.90 5.62 Min. |— 4.001|— 5.81 /— 3.31|— 2.40 |— 3.48|— 2.19|— 1.68|— 2.32 |— 1.68|— 2.76) — 3.74|— 7.54 Un.| 707] 1085| 6138| 66| 5891| 377| 507| 3870| ar] 62ıl 764] 18.16 [0,2) oo der Temperatur der Atmosphäre. Ft. Leavenworth°®. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. Oct. | Nov. | Dee. 1930 2.74 4.19 250 1.51 024 1.35 1.50 2.14 0.47 3.58 288|— 1.36 1831. |— 3.77 |— 3.00 1.86 |— 0.15 0.22|— 0.48 |— 0.03|— 1.38|— 1.77 |— 0.42 0.26 | — 5.14 18532 1.71 1— 5.60 1.83 1.781 — 1.04 0.50 1— 0.06) — 050 0.83 0 90 0.42 2.44 1833 340 2.03|— 0.58 1.62 1.54 0.21 1.07 1.33 0.96 |— 0.64 2.48 3.44 1831 |— 6.44 2.06 |— 0.58 1.52 0.65 0.32 v6 129)— 206|— 0.1 2.04 0.40 1835 0.67 )— 5.24 1— 055 |— 1.78 1.50 3.18 — 0.80) — 3.30 0.96 1536 |— 1.06 )— 0.63 |— 4.07 |)— 0.66 1.19 |— 1.17 |— 1.21|— 147|— 0.92 | — 3.48 | — 0.48|— 0.99 1337 |— 0.74 1.455 !— 251 |— 3.67 |— 1.94 |— 0.04 2.13 0.69)— 0.56 0.58 4.19 3.19 16833 |— 0.12| — 6.12 2.08 Bl ilalle) 159 2.52 1.67 1.12 7545235954 1839 2.60 2.32 0.44 3.82 0.231 — 0.43|— 0.49|— 0.71 1— 2.14 2.361 — 1.24 | —..0186 18540 |— 2.31 154 0.31 0.141— 024|— 0.18) — 1.92|— 0.86|— 2.44|— 0.,33|— 0.64 1.50 1841 |— 0.12) — 1.49|— 0.10) — 1.78 | — 0.04 040 0.41|— 1.62) — 3-11|— 1.74|— 044 0.58 18412 3.08 1 97 4.98 2963 03011-331270), 1,68. 1.34 0.21 1.58|— 3.48|— 182 1543 0.43|— 4.73 |- 1.00 |— 254|— 144|— 0.36|— 0.98|— 085 0.48|— 241|— 0.07 2.83 1814 |— 0.96 1.12 |— 0.90 3551— 0.71|— 1.14 0.36 0.111— 1.21|— 1.33) — 0.88 1.07 1845 357 2.83 0.99 1.811— 0.16|— 0.46 0.90 0.65 1.50 |— 0.67 0.35|— 1.38 1846 454|— 0.06 1.97|— 024 140 |— 1.08 0.52 1.29 1.28 |— 0.04 2.06 1.47 1847 |— 4.37 |— 0.05 |— 3.23 1.08 | — 1.86 |— 0.652 |— 0.37 219] — 024 0.55 |— 0.94 0.10 1848 2.20 1.87 |— 069 |— 1.23 12731001 1.92 1.92 1849 |— 4.33| — 293 1.52 |— 1.101 — 0.08 0.89 1— 0.93 0.37 1.38) — 0.72 4.42 | _— 1.37 1850 0.66 0.081 — 2.22 | — 4.40 I|— 095 0.50 0.08 1.68 0.73 061 0.811 — 2.03 1851 1.78 1.75 DZ — 2134 0.721 031!— 0.40 0.35 2.42 0.01 1— 2.27\— 155 18552 |— 159 1.63 074|— 232 0.46 1— 0.60 1— 0.84 0.33|— 1.22 1.74 |— 3.04|— 1.78 1853 179 028 1.082 022 | — 11.63 0.671 — 1.76 069 0.921 — 0.48 1.70 0.88 1854 |— 1.18 1.95 1.30 0.26 0.80 0.68 201 2.20 3.35 275 0.45 2.05 1555 0.06 3.15 A.4u6| 212 043 !— 068! 020 | MEERE EB En Zn ET Ba et: Frl vo nie Be I FE RT u NUR SEE EEE Mittel |— 1.77|— 0.38 454 10.43) 1406| 17.46 19.85 18.73 15.18 9.98 3.71|— 1.43 mittlere Veränder. 2.24 2.31 2ıl 1.73 085 0.79 1.02 1.15 1.36 1.22 1.84 1.74 Max. 4.54 419 4.46 3.82 1.54 3.13 2.52 2.20 3.35 358 4.42 3.19 Min. |— 6.44!— 6 12|— 11.00 |— 4.40 °— 194|— 1.70| — 1.92|— 2.19 | — 3.11|— 3.48'— 5.23|— 5.14 Un.| 1098| 1031] 1546| 822] 5338| a83| 44| ass] 6A 706 965] 833 Ft. Snelling:5'.. 1819 | — 1.34 0.61 1.38 1520 | — 6.60 174|— 1.72 2.84 0.74 1702 21.98.0477 1.40 — 0.43 — 2.69 182101 — 2:82 137 |- 0.561 — 2.54|— 0.84 2.358 |— 0.47 2.23 0.06 0.70 — 0.41 — 280 1822 |— 0.92 1.13 3.151— 1.15 1.03 0.77 0.96 1.21 076|— 2.04!— 0.48 | — 6.06 1823 |— 0.27 |— 507 — 0.20 1.30 |— 090 244 1.13 0.87|— 1.26!— 0.01 0.04|— 1.48 1824 151 |— 141|— 287|— 2.03 — 119|— 1.08|— 0.12 0.20 0.96 |— 2.32 |— 0.76 237 1825 0.48 394! 2.66 393 0.86| 098 0.99 1.32 1.78|— 0.52) 1.01)— 1.12 Phys. Kl. 1866. M | Jan. 1826 |— 0.30 |— 0.54|— 0.32 1.56 3.33 0.64 7432025 0.86 0.98|— 4.38|— 0.20 0.19 | 1.64 — 219|— 1.48 0.88 en eb 3.44 3.30 1.58 1.68 — 3.61 6.15 0.89 4.32 |— 359 1.07 elle 2.54 3.431 — 2.56 — 1.79 5.74 BulT 3.87 3.30 |— 0.30 — 059 1.99 2.00 0.03 1.35 1.28 1.80 0.97 0.93 3.08 |— 6.83 |- 11.39 — 1.93 2.21 1.17 2.55 3.65 1.89 5.80 0.96 3.60 1433 1.04 |— 2.56 1.41 0.93 |— 0.93 7370 1970.02 0.04 Da 053 2.10 4.08 — 042 257 | — 1.56 012-4751 335 — 5.54|— 0,87 0.19 el Ali ee een nn nn nenn. Mittel J— 8.11 [— 6.53 | — 0.27 | 12.40 | 100/— 141 2.17) 0.06| 1.71 1831 [— 1.48 — 0.01 Dover über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Ft. Snelling. 204 2.92 2.12 580 6.13 4.03 Min. |— 6.601— 683 |— 11.39) — 4.55 | m 1296| 15.42) — 0.25 0.26|— 057|— 0.69 3.46 1.60 1.76 1.55 0.58 1.49 4.09 2.30 0.32 0.82 0.95 071 137|— 0.69 0.94 |— 022 124|— 057 1.60 1— 0067| — 2.36 | — 0451 — 2.181 — 1.76\— 2.62 0.83 0.30 1— 059 2.16 0511 — 0.32 0.611 — 3.15 |— 5.52 | — 299|— 244|— nal. WER) — 0.33|— 0361| — 2.08 |— 0.73 FRE 05 0A 1. 140 09 0.44 |— 0.29 0.22 0.71 ITS DS 0.51 0.69 0.59 |— 1.03 11.99| 16.21 1.46) 1.15 4.09! 258 3.15. — 552. — 1.24 5.10 0,24 0.31 1.37 0.12 8.71 0.22 0.18 083 1.97 1.18 0.53 0.88 1.04 0.26 1.26 0.44 2.18 1.52 1.55 0.05 0,40 0.63 2.80 0.75 1.13 1.35 0.16 1.20 0.77 | 15 36 100 371 2.50 651 Sıteha®®. 0.68 0.01 0.93 0,82 0.23|— 0.63] — Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. Du Nov. | Dee. 1.61 1.00 0.14 |— 1.72 1.56 355 2.01 3.63 4.94 |— 056 — 023) — 6.05 0.83 394 2.42 6.44 3.71 2.20 — 3.24 0.18 1.20 0.94 2.72 0.41 — 4.95 |— 2.46 — 0.68 2.29 — 098 3.22 — 0,56 128 — 3.14 o51 — 275 2.18 1.59 0.07 7\— 0.96) — 123 3.63 209 — 0541 — 0.23 2.66 |— 367 4.41 |— 361 0.92 |— 199 — 0.62|— 2.55 264\— 232 — 092 060 0.28 164 I — 014|— 7.07 1.671 2235 4904| 6.44 — 495 — 606 9.59 1250 1.70 136 2.71/— 009 2.16 151 der Temperatur der Atmosphäre. 91 Siteha. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dee. 1535 1.52 0.69 [ 0.71 0.23|— 0.54|— 0.37 059) — 1.21 0.42|— 1.67 1836 |— 1.56 1.20 1.31 0.33 1.24 0.93|— 039 0.34 0.27 1.20 0.72) — 1.61 1837 3.05 2.60 1.53 0.82 1.29|— 0.02) — 0.52 0.33|— 0.33|— 0.45 |— 0.89 0.37 1538 0.18 0.57 1—- 0856 | — 0.63 0.44 0,36 0.36 0.19)— 0.37 0.63 0.91 2.55 18359 |— 1.09| 8.75 0.49 1.01 0.65 0.90 1.77 2.06 2.02 0.23 2.05 231 1540 4.SS|— 176 3.14|— 039|— 0.04|— 0.36 0.14 1.18 0.62|— 0.081— 1.93) — 1.83 1541 0.83 1.34 1.13 |— 0.21|— 088 1.21 1.21 0.39|— 0.54 032 1.05) — 0.04 1512 1.26 0.49)— 1.901) — 0.471 — 1a 0.35 |— 1.36 |— 0.98|— 0.31 |— 0.36 0.56 2.44 1843 |— 083 |— 2.73|— 0.22 |— 0.12 | — 0.38 0.091— 0.655 |— 0.62 | — 0.64 0.71)— 0.23 1.30 1844 |— 151 2.231 — 0.70 0.41 |— 0.36 1.64 0.32 |— 0.16 1— 0.37 |— 0.65|— 1.15 0.58 1845 0.67. |— 1.62 0.39 0.47 0.45 |— 039 0.12 084 |— 0.71 0.38 I— 055 3.29 1817 0.25|— 035|— 058 0.111— 0.65|— 038|— LI 0.25 1848 |— 2.33 | — 1.66 |— 1.22] — 1.00) — 0.14 0.06 0.95 1— 0.80 | — 0.02) — 0.26 0.78|— 1.34 1849 |— 2.55 |— 3.34 |— 2.74 are 21.16 1260,63 om 019|— 077 1550 |— 4.45 0.88 )— 3.42|— 0855| — 045 |— 1.32|-- 121 0.05)— 0.39|— 0.01 0.28 1.14 18551 |— 1.01 0.54 026 0.62 0.611)— 0.07 v. 0.71 0.02 1.35 1.45 |— 2.04 1852 3.46 0.111— 2.09|— 0.01 /— 0.08|— 0.42 0.33 |— 0.22 0.06 058 |— 1.46 |— 4.05 1853 0.65 1.27 |— 0.20 |— 0.20 0.33 |— 152 | — 1.29|— 1.18)— 0.60|— 0.57 |— 8.49 0.55 1854 |— 1.90 |— 036 |— 1.29 0.361 — 1.60 |)— 1.00 |— 0.65 |)— 0.38)— 0.08|— 0.95 2.06 0.01 1856 2.68 287 2.37 0.31 1.32 0.031— 1.00 |)— 0.18 0.12|— 0.55 0.31|— 0.94 1857 |I— 1.18|— 155 0.65 1.50 0.95 0.07 1— 0.33 0.04 1— 006 0.38 1.45| 1.57 1558 |— 159 — 2.05 0.30 0.33 024 1— 0.09|— 0.17) — 0.59) — 0.28) — 0.19 0.701— 2.42 1859 0.56 |— 2.33 |— 0.46 0.14 )— 0.70 0.291— 0.35|— 0.72 0.10|— 183 |— 4.22 1.28 1860 1.24 0.74 0.22|— 039 0.02 |— 0.21 138 0.11 0.35 0.34 1.44 1— 0.73 1861 j— 007 1.87 0.78 0.58 0,10 0.97 0.70 0.45 1.37 0.12|— 1.83 | — 4.50 1862 |— 299 1— 223 — 0,37 |— 1.64 |— 1.68 |— 0.66 0.28!— 0.36|— 1.27 |— 1.32 116 1.49 Mittel |— 0.08 0.36 1.63 365 6.48 887 10.29 10.54 8.47 .44 281 0.65 mittlere Qi Veränder.| 1.75/ 1561| 2115| 0357| 0658| 0358| 0608| 06| o51ıl 06| 152| 153 Max. 458 3.75 3.14 1.50 132 164 1.77 206 2.02 1.58 2.71 3.29 Min. | 4355| — 3.341|— 3.42|— 1.64 |— 1.68!— 152|— 136|— 126|— 127j— 1.83|— 8.49|— 4.50 Unt. salz 856 ea] srl ss] (733 "328 341] (12200700 Die vorhergehenden 71 Tafeln geben mit den pag. 8. angeführten früher veröffent- lichten 12 Tafeln zunächst die numerischen Correctionselemente, um bei der Bestimmung der monatlichen Wärmemittel von Stationen, für welche nur wenige Jahrgänge vorhanden M2 92 Dovzs über die mittlere und absolute Veränderlichkeit sind, jene von der Zufälligkeit zu befreien, welche die besondere Witterungs-Eigenthümlichkeit dieser Jahrgänge darbot. Man braucht nur aus den 83 Stationen der Tafeln die zu wählen, welche dem Beobachtungsorte am nächsten liest, dessen durch wirkliche Beobachtungen erhaltene Mittel weniger Jahre man auf vieljährige Werthe redueiren will. Die ent- sprechenden Jahrgänge der Normalstation gehen im Mittel ihrer Abweichungen mit ver- änderten Zeichen die anzubringende Verbesserung. Natürlich kann man hierbei auch mehrere Normalstationen berücksichtigen, welche den Ort, an welchen die Verbesserung anzubringen ist umgeben, was aber in der Regel bei dem allmähligen Uebergang gleich- zeitiger Abweichungen in einander nicht nöthig sein wird, wenn der Abstand der Normal- station kein verhältnifsmäfsig grolser ist. Will man hingegen Anhaltungspunkte gewinnen, um zu beurtheilen welche Wärme- verbreitung in einem gegebenen Jahre stattfand, so braucht man nur in der p. 7. 8. gegebenen Uebersicht der Jahrgänge der einzelnen Stationen die aufzusuchen, in welchen Bestimmungen sich für dieses Jahr finden. Was ergiebt sich aber aus den vorhergehenden Tafeln für die mittlere Veränder- lichkeit der Temperatur selbst? Die folgenden beiden Tafeln beantworten diese Frage. In der ersten derselben bezeichnet die neben dem Namen stehende Zahl die An- zahl der berechneten Jahrgänge. Die „Mittel”” überschriebene Columne ist die Summe der monatlichen Werthe divirt durch 12. Die Stationen selbst sind in Gruppen getheilt, welche durch eine leere Querspalte geschieden sind. Diese Gruppen sind in der zweiten Tafel geographisch bezeichnet. Die in ihr enthaltenen Zahlen sind daher die Mittelwerthe dieser Gruppen. Mittlere Veränderungen. | l | | Jan. | Febr. | März | April| Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nor. | Dec. [Airtei] i | j | Jakutzk 25 |1.89 | 1.77 [1.79 | 1.36 [1.27 1.09 [1.37 11.41 )105 | 157 |2.00 [2.18 | 1,56 I Nertchinsk 32 |2.14 |2.12 | 2.03 | 1.92 | 0.98 | 0.82 |0.82 061 | 0.66 , 0.95 | 1.87 1.99 [1.39 | 2 Barnaul 25 13.38 | 253 | 2.31 | 2.24 | 1.30 | 101 | 0.50 | 082 | 1.00 |1.47 | 1.98 |294 | 1.82 | 3 Catherinenburg 28 |2.12 | 1.82 | 1.44 | 1.43 | 1.56 | 1.03 | 0.96 | 1.15 | 1.24 | 1.47 [1.44 |235 |150 | 4 Bogoslowsk 25 [267 | 2.36 | 1.72 | 139 | 1.70 | 1.25 | 0.91 : 1.02 ‚1.24 ‚1.70 1199 |265 | 1.72 | 5 Slatoust 29 |229 |2.02 | ı 44 | 1.26 | 130 | 1.06 [0.78 )117 |122 148 | 139 |2.58 |1.52 | 6 | Archangel 37 |2.98 [2,59 | 2.35 1.88 | 1.80 | 126 | 1.14 10.67 | 1.15 | 126 2.09 |2.29 11.81 | 7 Torneo 31 [2.76 | 2.56 [203 1.77 ! 166 | 1.36 | 1.39 ! 1.39 ° 1.43 | 1.77 | 1.51 |a0ı [1.92 | 8 der Temperatur der Atmosphäre. 93 Mittlere Veränderungen. | sun. Febr. | März | April} Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. \ixor Dec. Mittel | Petersburg 74 | 2.84 | 2.44 | 1.75 | ı.11 | 1.28 | 1.13 | 1.30 | 1.27 | 102 | 1.18 1.63 | 1,51 | 1.62 | 9 Mitau 36 |235 | 204 \151 | 1.15 | 1.19 | 0.74 | 1.04 | 1.08 | 0.64 | 0.99 | 1.31 | 2.15 | 1.27 | 10 Tilsit 47 1253 | 206 |1.45 | 1.21 | 1.46 | 0.96 | 127 | 1.04 | 056 | 103 1132 |231 | 143 | 11 Arys 35 | 2.18 |241 | 1.65 | 1.17 | 126 | 0.82 | 1.11 | 1.29.) 0.70 | 1.11 | 1.39 | 2.34 | 1.45 | 12 Danzig 45 [2.14 | 1.79 | 1.18 | 0.97 | 1.05 [0.93 | 0.95 [088 | 0.59 \090 | 1.12 [1.77 | 1.19 | 13 Sülz 33 | 152 | 1.87 |137 | 0.92 | 099 | 0.60 | 0.87 | 1.06 | 0.58 | 0.80 | 0.95 | 1.76 | 113 | 14 Lübeck 27 |ı81 190 \134 |093 | 1.07 | 0.84 | 1.02 | 1.27 | 0.77 | 0.94 | 1.03 | 2.09 | 125 | 15 Copenhagen 64 | 1.46 | 1.57 | 149 | 1.31 | 1.18 | 1.22 | 1.12 | 1.05 ! 0.84 | 0.98 | 1.08 | 135 | 122 | ı6 Christiania 28 | 1.68 | 2.16 | 1.25 | 0.98 | 0.92 | 0.76 | 1.00 | 1.00 | 051 | 1.07 | 1.19 | 1.86 | 1.29 | 17 Hammerfest 15 | 1.74 | 0.88 | 1.50 | 0.79 | 0.71 | 0.86 | 1.29 | 0.87 | 0.80 | 1.14 | 1.67 | 1.00 | 1.00 | ı8 Wilna 27 | 2.76 |200 | 186 | 126 | 0.89 | 1.13 | 125 | 1.24 | 0.88 | 1.34 | 132 | 236 | 1.44 | ı9 Kiew 33 | 2.45 | 1.77 | 1.59 | 1.36 | 1.04 | 1.13 | 1.26 | 1.33 | 1.31 | 1.04 | 1.37 |272 | 153 | 20 Pultawa 34 | 2,36 | 2.38 | ı s5 | 1.59 | 1.82 | 1.59 | 1.73 | 1.54 | 1.41 | 1.26 | 1.57 | 3.08 | 1,85 [21 Lugan 26 | 2.82 | 252 ! 1.92 | 1.65 | 1.07 | 1.09 | 1.01 | 1.23 | 1.25 | 1.07 | 1.72 |321 | 1.71 [22 Nicolajef 35 | 2.09 | 1.85 | 1.49 | 1.17 | 085 | 1.09 | 1.19 | 1.20 | 1.15 | 1.16 | 1.58 | 2.61 | 1.45 | 23 Krakau 38 | 2.16 | 2.38 | 177 | 135 | 1.05 | 1.10 | 1.09 | 0.90 |, 0.92 | 113 | 1.30 |245 | 155 | 24 Leobschütz 45 | 2.03 | 1.88 | 1.36 | 1.32 | 1.01 | 1.09 | 0.97 | 1.06 | 0.91 | 1.26 | 121 | 1.90 | 1.33 | 25 Breslau "> 1255 1203 |ı69 | 1.34 | 1.20 | 0.94 | 0.96 | 1.09 ' 1.02 | ı.22 | 1.39 | 2.07 | 1.46 | 26 Berlin 138 | 2.14 | 1.89 |] 1.56 | 1.30 | 1.15 | 1.13 | 1.18 | 1.13 | 089 | 1.08 | 1.23 | 1.79 | 1.37 | 27 Leipzig 36 | 2.24 | 1.97 | 1.55 , 1.23 | 1.21 | 0.83 | 1.17 } 1.13 | 0.86 ] 0.88 | 1.33 | 1.83 | 1.35 | 28 Arnstadt 30°| 2.16 | 196 | 1,56 | 1.21 | 1.11 | 0.72 | 1.02 | 0.98 | 0.78 | 0.87 | 1.60 | 2.02 | 1.32 | 29 Braunschweig 30 | 2.19 | 221 | 1.52 | 1.32 | 1.33 | 0.68 | 1.02 | 1.24 | 0.74 | 0.85 | 1.19 | 2.12 | 1.37 [30 Gütersloh 31 [1.81 | 1.95 | 1.65 | 1.19 | 1.22 | 0.82 | 0.94 | 1.09 | 0.55 |osı | 1.30 | 2.71 | 1.36 | 31 Prag 92 | 2.31 | 1.93 | 1.50 | 1.38 | 1.19 | 0.85 | 1.04 | 1.06 | 0.96 | 107 | 1.23 | 1.90 | 1.37 | 32 Wien 90 | 1.98 | 1.77 | 1.41 !1.38 | 1.21 |) 095 | 1.01 | 104 |095 | ı 14 | 1.11 | 1.85 | 1.32 | 33 Regensburg 61 | 2.24 | 1.49 | 1.28 | 1.54 | 131 | 1.03 | 1.25 | 1.27 | 109 | 1.07 | 1.13 | 1.86 | 1.39 | 34 München 32 | 207 | 1.93 | 1.32 | ı 11 | 1.30 | 0.51 |083 | 089 | 0.77 |088 | 1.42 | 1.83 | 1.29 | 35 Peissenberg 54 | 2.00 | 1.47 | 1.40 | 1.32 | 1.40 | 1.16 | 1.05 | 108 | 1.05 | ı20 | 1.41 | 1.57 | 1.34 | 36 Stuttgard 53 | 2.17 | 1.47 | 1.30 | 1.49 | 1.14 | 1.01 | 1.09 | 1.01 | 0.99 | 1.07 | 155 | 1.95 | 1.35 |37 Carlsruhe 51 | 2.25 | 1.76 | 1.43 | 1.47 | 1.16 | 0.97 | 0.95 |994 | 085 | 104 | 1.24 | 1.98 | 134 | 38 Darmstadt 36 | 1.90 | 1.48 | 1.33 | 116 | 1.19 | 0.99 | 1.02 | 1.12 | 0.95 | 0.76 | 1.29 | 1,55 | 1.23 | 39 Trier 42 | 1.90 | 1.60 | 1.32 |1.31 | 0.99 | 0.95 | 0.93 | 098 | 0.76 | 1.03 | 1.34 | 1.89 | 1.22 | 40 Zwanenburg 92 | 1.80 | 1.42 | 1.22 | 1.05 | 0.91 | 0.86 | 085 | 0.69 | 0.74 |095 | 099 | 1.59 | 1.09 | 4ı Brüssel 30 | 1.88 | 1.69 | 1.42 | 0.96 | 1.08 | 0.77 | 0.88 | 103 | 0.50 | 0.73 | 104 |] 1.69 | 1.16 | 42 Chalons 43 204 | 1.36 1.15 | 1.28 | 1.26 | 1.03 | 1.03 | 1.12 | 1.04 | 126 | 1.03 | 1.50 | 126 |43 Paris 61 | 1.76 | 156 | 1.24 | 1.17 | 1.12 | 0.97 | 092 | 0.93 | 0.85 | 0.52 | 1.13 | 1.60 | 1.17 | 44 Toulouse 27 | 1.58 | 1.27 | 1,00 !0s0 | 099 | 109 085 | 082 | 089 | 074 | 1.16 | 124 } 1.04 |45 Kremsmünster 49 | 1.72 ! 1,59 |ı 24 1.26 1099 | 0.95 | 0.93 | 0.98 | 0.76 [1.03 1134 11.89 | 125 | 46 94 Dover über die mittlere und absolute Veränderlchkeit Mittlere Veränderungen Jan. | Febr. | März | April | Mai Fun | Juli | Aug. | Sept. | Oct. |sor. Dee. site | Klagenfurt 51 | 1.68 | 1.68 | 1.27 | 109 | toL | 1.00 \ 0.55 Basel 39 | 1.95 | 1.61 | 1.58 | 1.12 | 1.09 | 0.87 | 0.91 Genf 40) 156 | 2.13 | 1.04 | 1.05 | 1.10 | 0.82 | 0,91 St. Bernhard 33 | 1.45 | 1.24 | 1.45 | 1.05 | 1.01 | 1.14 | 0.91 Udine 40 | 1.02 | 1.14 | 0.90 | 1.21 | 108 | 0.82 | 0.82 Mailand 76 | 150| 1.37 | 1.08 | 1.10 | 1.02 | 0.90 | 0.99 Florenz 21 | 1.01 | 0.95 | 085 | 0.88 | 1.55 | 0.93 | 0.87 Rom 32 I 108 | 0.74 | 0.96 | 082 | 0.98 | 0.93 | 0.58 Palermo 64 | 0.85 | 0.77 | 0.71 | 0.87 | 0.90 | 0.82 | 0.77 Stromness 33 | 0.72 | 0.96 | 0.73 | 0.70 | 0.71 | 0.78 | 0.82 Kinfauns 27 | 1.40 | 1.05 | 0.78 | 0.79 | 089 | 0.71 | 0.58 Edinburg 56 | 1.13 | 0.79 | 087 | 0.72 | 0.30 | 0.80 | 0.67 Dublin 22 | 087 | 0.37 | 0.65 | 0.73 | 0.69 | 0.55 | 0.51 Manchester 55 | 1.44 | 1.08 | 0.90 | 0.96 | 0.95 | 0.97 | 1.03 Oxford 36 | 1.25 | 1.45 | 0.97 | 0.79 | 0.90 | 0.81 | 0.76 London 94 5 1.40 | 1.27 | 1.11 | 0.97 | 0.96 | 0.97 | 0.92 East Port 23 | 1.15 | 1.30 | 0.76 | 0.44 | 082 | 0.77 | 0.86 Salem 42 | 1.08 | 1.28 | 1.06 | 0.83 | 101 | 0.72 | 0.78 New Bedford 47 | 1.44 | 153 | 1.01 | 0.79 | 0.76 | 0.72 | 0.69 New Haven 875 1.37 | 135 | 1.19 | 0.94 | 089 | 0.83 | 0.73 New York 331 1.41 | 1.44 | 1.02 | 114 | 0.91 | 0.88 | 0.74 Providence 28 | 1.72 | 1.64 | 1.13 | 0.90 | 0.71 | 0.53, 0.76 Ft. Monroe 30 | 1.49 | 1.50 | 1.48 | 1.05 | 1.11 | 0.79 | 0.72 | 0.77 | 085 | 0.99 | 1.31 | 1.55 | 1.16. 1 69 Washington (Arcansas) 20 | 1.53 | 1.50 | 1.92 | 1.03 | 1.00 | 0.64 | 0.64 | 1.11 | 0.95 | 1.11 | 1.40 | 1.22 | 1.17 70 Charleston 3L | 151! 1.74 | 1.27 | 0.80 | 0.70 | 0.65 | 0.57 | 0.57 | 073 | 0.95 | 1.12 | 1.47 | 1.01 | 71 Toronto 23 | 1.66 | 145 | 1.39 | 0.80 | 0.97 | 1.04 | 069 | 0.62 | 0.84 | 0.78 | 0.95 | 137 | 1.05 | 72 Ft. Howard 211149) 231 | 136 | 152 | 148 | 0.98 | 0.84 | 0.80 | 0.91 | 1.24 | 1.65 | 220 | 1.32 | 73 Ft. Brady 294 115 | 1.98 | 1.71 | 1.27 | 1.39 | 1.16 | 1.26 | 0.75 | 078 | 1.18 | 1.25 | 1.58 | 1 29 | 74 Milwaukee 21 | 236 | 2.10) 1.64 | 1.67 | 1.18 | 083 | 0.85 | 0.69 | 0.99 | 1.01 | 1.13 | 1.64 | 1.34 ! 75 St. Louis 32| 209 | 2.22 | 1.64 | 1.64 | 0.95 | 0.95 | 0.99 | 096 | 1.04 | 1.45 | 1.33 | 1.72 | 1.41 | 76 Marietta 36| 171) 203 | 156 | 153 | 0.98 | 0.79 | 088] 0.50 | 104 | 124 | 123 | 1.27 | 126 | 77 Ft. Gibson 27.198 | 200 | 138 | 1.36 | 095 | 0.74 | 0.84 | 1.30 | 1.24 | 1.38 | 1.69 | 1.65 | 1.38 | 78 Ft. Leavenworth 235 | 2241| 231 | 2.11 | 1.73 | 0.55 | 0.79) 1.02 | 1.15 | 1.36 | 1.22 | 1.84 | 174 | 1.36 |79 Ft. Snelling 35 | 2.04 | 2.52 | 2.12 | 1.685 | 1.46 | 1.15 | 1.00 | 1.04 | 1.15 | 140 | 1.67 | 2.25 | 1.64 | 80 Sitcha 25 | 1.75 | 156 | 1.15 | 0.57 | 0.63 | 058 | 0 69 | 0.63 | 0.51 | 0.65 | 152 | 153 | 098 [81 Godthaab 14 | 1.69 | 1.84 | 221 | 154 | 1.04 | 0.76 | 1.05 | 0.59 | 0.78 | 0,99 | 1.05 | 1.92 | 1.31 | 92 Reykiavig 14 | 1.21 | 1.12 | 1.68 | 1.17 | 1.50 | 1.15 | 1.63 | 1.79 | 1.28 | 1.64 | 1.01 | 1.75 1 1.41 | 83 der Temperatur der Atmosphäre. 95 Mittlere Veränderungen. Jan. | Febr. | März | Aprit Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Noy. | Dee. Imincı | Sibirien und Ural 2.41 | 210) 1.79 | 1.57 | 1.35 | 1.04 | 0.94 | 1.03 | 1.07 | 1.44 | 175| 250 | 1.58 Nordöstliches Europa 2.54 | 2.27 | 1.70| 1.31 | 1.39 | 1.03) 1.19 | 1.12 | 0.87 | 1.18 | 1.53] 2.34 | 1.47 Baltische Länder 1.70 | 168| 139 | 0 99 | 0.97 | 0.86 | 1.06 | 1.05 | 0.70 | 099 | 1.18 | 1.61 | 1.18 Inneres Russland 250 | 210| 1.74 | 2.41 | 1.13 | 1.21 | 1.29.| 1.31 | 1.20.) 1.17 | 1.51 | 2.80 | 1.61 Nördliches Deutschland 216 | 2.03 | 158| 1.28| 116 | 0.91 | 1.04 | 1.08 | 0.87 | 1.01 | 1.32 | 2.11 | 1.38 Südliches Deutschland 2.09 | 1.65 | 1.37 | 1.35 | 1.21 | 097 | 1.02 | 1.05 | 0.93 | 103 | 1.29 | 1.82 | 1.32 Westeuropa 1.851 | 146 | 125 | 1.05 | 1.08 | 0.94 | 0.91 | 0.92 | 086 | 090 | 1.12 | 1,52 | 1.15 Schweiz 1.67 | 145 | 1.32 | ı 18 | 1.04 | 096 | 090 | 0.97 | 0.90 | 0.89 | 1.22| 1.62 | 1.17 Italien 1.09 | 0.99 | 0.90 | 0.98 | 109 | 0.58 | 081 | 0.72 | 0.81 | 089 | 099 | 1.15 | 0.95 England 1.17 | 1.07 | 0.86 | osı | 084 | 0.79 | 0.76 | 074 | 0.71 | 0.88 | 0.90 | 1.15 | 0.99 Oestliches Amerika 1.41 | 1.51 | 1.20 | 0.88 | 088 | 0.76 | 0.72 | 074 | 0.79 | 0.86 | 1.09 | 1.41 | 1.02 Inneres Amerika 1.86 | 2.10 | 1.66 | 1.46 | 1.13 | 0.94 | 0.93 | 0.90 | 1.04 | 121 | 1.42| 1.71] 1.36 Westamerika 1.75 | 1.56 | 1.15 | 057 ) 0.63 | 058 | 0.69 | 0.63 | 051 | 0.65 | 152 | 1.53 | 0.98 Polarländer 1.54 | 1.27 ! 1.50 | 1.17 | 1.08 | 0.92 | 1.36 | 1.18 | 0.95 | 1.26 | 1.24 | 1.56 | 1.27 Europa an der Westküste der alten Welt gelegen mufls, um seine Witterung zu verstehen, wie ein Janus nach entgegengesetzten Seiten blicken. In fortwährender Un- gewilsheit darüber, ob es sich dem Continental- oder dem Seeklima anschliefsen soll, erfährt es so erhebliche Schwankungen der Temperatur, Feuchtigkeit und des atmosphä- rischen Druckes, dafs man gesast hat, die Eigenthümlichkeit seines Klimas sei die, das Aprilwetter der ganzen Welt darzustellen. Dennoch zeigt Taf. I., dafs die Veränderungen innerhalb ganz bestimmter Grenzen erfolgen. Die mittlere Veränderlichkeit ist in Regens- burg 1.39, in Berlin, Braunschweig und Prag 1.37, in Gütersloh 1.36, in Stuttgard, Leipzig 1.35, auf dem Peissenberg, in Carlsruhe 1.34, in Leobschütz 1.33 in Arnstadt und Wien 1.32, also so übereinstimmend, wie man es kaum erwarten durfte. Die mittlere Veränderlichkeit nimmt in der gemälsigten Zone im Allgemeinen zu mit wachsender geographischer Breite. Sie erreicht ihr Maximum 1.61 im europäischen Russland, also an der eigentlichen Grenze des continentalen und Seeklimas, da, wie ich durch den Entwurf der Isanomalen gezeigt habe, die zu milden Winter erst am Ural in zu kalte übergehen. Sie ist in Sibirien noch bedeutender als im nördlichen Deutschland, ein Beweis, dals besonders im Winter noch Wellen der bewegten europäischen Atmosphäre aufregend in den ruhigen Luftsee Nordasiens hineinschlagen. Von Norddeutschland aus, wo sie 1.38, nimmt sie nach Süden hin ab, wird 1.32 in Süddeutschland, 1.17 in der Schweiz, 0.95 in Italien. Sie vermindert sich aber noch schneller nach Westen hin, denn in Frankreich und Niederland ist sie 1.15, in England 0.99, am kleinsten auf den schott- 96 Dove über die mittlere und absolute Veränderhchkeit ländischen Inseln 0.78. An den atlantischen Küsten Nordamerikas steigt sie wieder auf 1.02 und wird im Innern 1.36, sinkt aber an der Westseite in Sitcha wieder auf 0.98 herab. Sie ist am Nordeap, in Island und Grönland im Mittel 1.27 aber wahrscheinlich gröfser im Gebiet des Parryschen Archipels. Hängen die nicht periodischen Veränderungen der Temperatur von Luftströmen ab, so werden, abgesehen von den Modificationen, welche die sie begleitenden Niederschläge hervorrufen, jene am grölsten sein: 1) in Beziehung auf die Zeit im Jahre dann, wenn die Monatsisothermen am wenigsten von einander abstehen, weil dann, wenn man die ganze Erdoberfläche betrachtet, die Temperaturabnahme mit zunehmender geographischer Breite am schnellsten erfolgt. 2) innerhalb desselben Monats, wenn die Richtung der Luftströme senkrecht steht auf der Isotherme des Monats, weil in dieser Richtung die Wärmeabnahme am schnellsten erfolet. 3) für jede gegebene Windesrichtung aber mit zunehmender Intensität des Windes, weil dann die herbeiströmende Luft ihre ursprüngliche Wärme am wenigsten abgeschwächt herbeiführen wird. Da innerhalb der jährlichen Periode in Europa sich die Isothermen so stark drehen, dals sie im Sommer in einer Richtung verlaufen, welche fast senkrecht steht auf der, welche sie im Winter verfolgen, so ist unmittelbar einleuchtend, dafs der thermische Effect desselben Windes innerhalb der einzelnen Abschnitte des Jahres ein ganz verschie- dener sein wird. Berücksichtigt man hierbei noch die in den verschiednen Jahreszeiten sehr verschiedenen Intensität der Luftströme, aufserdem die hinreichend festgestellte That- sache, dafs an bestimmten Stellen der Erde die Luft überhaupt viel bewegter ist als an andern, so sieht man leicht, dafs die theoretische Bestimmung der absoluten Gröfse der Veränderlichkeit ein sehr verwickeltes Problem ist. Für jeden einzelnen Beobachtungsort der gemäfsigten Zone gilt aber, dafs im Winter die Temperaturabnahme am schnellsten erfolgt, wenn wir in einer Richtung fortschreiten, welche senkrecht steht auf der Isotherme desselben. Es wird also die Veränderlichkeit der Temperatur unter sonst gleichbleibenden Umständen dann gröfser ausfallen müssen als im Sommer. Dieses tritt in den Beobachtungsreihen sehr entschieden hervor. Ich habe in den Berichten von 1846 p. 290 zuerst auf eine merkwürdige Ab- weichung der jährlichen Temperatureurven in Nordamerika aufmerksam gemacht, die nämlich, dafs in den nördlichen Gegenden der Vereinigten Staaten bis nach Philadelphia hinab nicht der Januar der kälteste Monat ist, sondern der Februar. Es ist nun sehr interessant, dafs dieselbe Anomalie auch in den mittleren Veränderungen hervortritt. der Temperatur der Atmosphäre. 97 In Asien ist die Veränderlichkeit am gröfsten im December, auch im europäischen Russland, wenn auch in geringerem Maafse, im mittleren und westlichen Europa erreicht sie ihren gröfsten Werth im Januar, in Nordamerika endlich im Februar. Nun habe ich in der Darstellung der Veränderung der Verbreitung der Wärme m der jährlichen Periode durch monatliche Isothermen nachgewiesen, dafs die Kälte im December über Sibirien hereinbricht, dafs nämlich dann dort die Isothermen am schnellsten nach Süden hin fortrücken, dafs hingegen im Februar, wenn bereits in der alten Welt überall die Isothermen ihre Zurückbewegung nach dem Pole begonnen, die in Nord- amerika noch nach Süden fortschreiten. Das Eintreten dieser Bewegungen wird natürlich in den einzelnen Jahren nicht genau auf dieselbe Zeit fallen. Daraus erklärt sich, dafs die gröfste Veränderlichkeit in Sibirien in den December, in Europa in den Januar, in Amerika in den Februar fällt. Auf diese Weise hätten wir einen ersten Anhaltspunkt für die Grenze der verwickelten Bewegungen der Atmosphäre, die wir nicht periodische nennen, gewonnen. Von den kältesten Monaten nach den wärmern hin nimmt die Veränderlichkeit ab, aber nicht symmetrisch, im Herbst nämlich viel schneller als im Frühjahr. Wenn die Sonne über der südlichen Erdhälfte verweilt, überblickt sie eine durch verhältnifsmäfsig unbedeutende Landmassen unterbrochene Wasserfläche. Die Unterschiede, welche eine flüssige und feste Oberfläche in Beziehung auf Insolation und Ausstrahlung hervorrufen, kommen daher zu dieser Zeit viel weniger zur Geltung als zu der, wo sie über der nördlichen Erdhälfte steht. Im grossen Ganzen sind daher die Witterungs- erscheinungen zu jener Zeit einfacher als in dieser. In der ganzen nördlichen Hälfte der heifsen Zone herrscht dann der NO, der in unserm Sommer im indischen Meer durch den Südwestmonsoon unterbrochen wird, nirgends finden sich dort besonders erwärmte von hohen Isothermen umschlossenen Räume, sondern alle Linien gleicher Wärme laufen erst, wenn sie um die Erde gegangen, in sich zurück. Daher tritt die Natur im Früh- ling aus einfachen Verhältnissen in verwickelte, zu jenen kehrt sie im Herbst zurück. Sie schlummert im Herbst daher ruhig ein, sie erwacht fieberhaft im Frühjahr, und wenn der Winter diesem nicht zur Folie diente, würde man gewils den Herbst höher stellen. Dieses gilt aber besonders für das mittlere Europa. Das durch die sich ändernde Sonnenhöhe bedingte Herauf- und Herunterrücken der Gesammterscheinung des Passats bewirkt, dafs die im Winter an der dann am weitesten südlich liegenden äufseren Grenze des Passats herabfallenden subtropischen Regen nur den Winter umfassen, dafs diese Regenzeit weiter nördlich hingegen auch Herbst und Frühjahr in sich aufnimmt, bis Phys. Kl. 1866. N 98 Dovz über die mittlere und absolute Veränderlichkeit endlich am Abhang der Alpen Anfang und Ende in einem Sommermaximum zusammenfallen, wo also eine eigentlich regenlose Zeit vollständig aufhört. Diese Regen treten im mittlern Europa vorzugsweise in der Form auf, dafs vom atlantischen Ocean her kältere nord- westliche Winde in die erwärmte Luft Europas einfallen, und den Wasserdampf derselben zu Regen verdichten, wobei die Temperatur erheblich sich erniedrigt. Diese Gründe steigern die Veränderlichkeit im Sommer, eben weil der Beginn der Sommerregenzeit in den einzelnen Jahren innerhalb erheblicher Grenzen schwankt, und dadurch erklärt sich, dafs die Veränderlichkeit erst am geringsten nach dem Aufhören dieser Regenperiode wird d.h. im Semptember, dem besten Reisemonat unsrer Breiten, welcher, wenn durch Weg- fallen jener abkühlenden Ursachen die Wärme sich wieder steigert, Nachsommer genannt wird. Diese trockene Zeit soll noch beständiger in den Vereinigten Staaten sein, wo sie Indianersommer genannt wird, weil, wie diese sagen, der grofse Geist der Rothhaut diesen Sommer sendet, damit sie auf die Jagd gehe. Dennoch zeigen die Tafeln, dafs die Ver- änderlichkeit in Amerika nicht im September am geringsten ist, sondern im Juli und August, die Abnahme nach den Sommer hin überhaupt symmetrischer erfolgt, abgesehen von der bereits erwähnten Anomalie des Februars. Ich habe an andern Orten die An- sicht ausgesprochen, dafs die Verwüstung, welche durch planloses Ausroden der Wälder hervorgerufen wird, und welche gewöhnlich Cultur des Landes genannt wird, keinen wesentlichen Einflufs hat auf die herabfallende Regenmenge, weil das aus der Atmosphäre Herabfallende im Grofsen bedingt wird durch die unsymmetrische Vertheilnng des Festen und Flüssigen auf beiden Erdhälften, wohl aber auf die Zeit, in der es herabfällt. Je mehr nämlich wir die natürlichen Unterschiede des Bodens durch gleichförmige Bebauung verwischen, desto seltner werden locale Niederschläge, desto mehr wird das Herabfallen derselben auf den periodischen Wechsel der allgemeinen Bewegungen der Atmosphäre, d.h. auf bestimmte Zeiten beschränkt. Europa hat sich durch diese Öultur in immer regelmäfsigere Regenzeiteu hineingearbeitet, welche veranlassen, dafs die Flüsse eine lange Zeit hindurch fast wasserlos sind, während zu andern sie in ihren Ufern nicht die heran- drängende Wassermasse zu fassen vermögen. Das noch jungfräuliche Amerika, noch nicht des Schmuckes seiner Wälder beraubt, ist daher nicht wie Kleimasien, Griechenland und Italien gröfstentheils in eine baumlose Wüste verwandelt; daher mag dort die Sommerregenzeit noch nicht die Beständigkeit haben, welche bei uns jede Badereise verdirbt. Hier können die Amerikaner Europa gegenüber darauf stolz sein, dafs sie keine Geschichte haben, sie scheinen aber im beiden Richtungen, der politischen sowohl als der natürlichen, auf dem besten Wege, hinter der Cultur Europas nicht länger zurückzubleiben. der Temperatur der Atmosphäre. 99 Für die absolut grössten Abweichungen wird es genügen, in der folgenden Tafel die mittleren Werthe von 12 Gruppen mitzutheilen. Die Begrenzung dieser Gruppen ergiebt sich aus den darunter stehenden in der Tafel der mittleren Veränderungen in der letzten senkrechten Spalte gegebenen Nummern der Stationen. Absolute Extreme der Monatsmittel. N Sibirien und | Europäisches | Nördliches | Süd -Deutsch- Alpen Italien Westeuropa | Scandinavien Ural Russland Deutschland land (1-6) 7—10, 19231115, 24-31 3239 46-50 1-55 41-45 16—15 Max.| Min. |Max.| Min. Max.| Min. Max.| Min. |Max.| Min. |Max.| Min. |Max.| Min. |Max.| Min. 4.13 | —5 04 [3.62 | — 4.10 Jan. 5.36 17.00 15.471 _ 7.16 4.61 |-5.89|5.67 5.67 4,50 —5.18|3.21 |—259 3.22 |2.80 —4.53 13.44 |—-4.,56 ‚14 Febr. 16.25 |—5.04 | 6.21 | —6.47 | 3.94 |—5.33 | 3.72 | —5.27 |3.74|—4.11 2.50 | —: März |4.43 | — 4.64 | 4.59 |—4.70 | 4.04 | —5.31 | 3.54 | —5.02 |3.18|— 3.82 | 2.44 | 3.14 | 3.08 — 3.40 |3.32 | — 3.52 April |360|—-352|3.87 |—3.45 3.13 —3.13| 4.24 | —3.59 | 3.00 | —3 08 | 256 | — 2.39 | 2.77 — 2,56 1.96 | — 2.46 Mai 365 |— 3.28 | 3.76 | — 3.37 |3 31 | — 3.07 | 3.33 | — 2.90 | 3.17 — 2522.79 — 2.78 2.84 —2.19 | 2.93) — 220 Juni 2.65 |— 2.60 | 3.40) — 3 00 | 2.51 | — 2.26 | 3.41 )— 2.49 | 2.87 )— 2.43) 250 | — 2.14 309 |—1.82 3.40 | — 2.50 Juli 4.05 )— 2.60 | 358 | — 2.87 | 3.29 | — 2.46 | 324 — 250 | 3.03 |— 2.37 | 230 |— 2.49 | 2.91 | — 2.02 | 4.76 |— 229 Aug. 2.40) — 251 | 3.66 ' — 2.79 | 3.52 | — 2.72 | 3.681 — 259 | 240 |—226 215 |— 2.35 | 2.71 ala 4211 — 2.06 Sept. 2.86 |— 258) 346 | — 2.67 | 2.311 — 2.07 2.51 —221|2.70)— 2.26 | 2.45 | — 2.40 | 2.48 | — 1.68 | 2.06 | — 1.72 Oct. 3.76)—3.82|2.97|— 3.12 2.71 —262| 3.26 |— 2.95 12.30 |—2.79 | 2.33 | — 2.24 | 2.48 — 2.44 2.63 ı— 2.75 Nov. 4.43 |—4.93 | 398 | — 4.64 2.73 — 3 74 | 3.11) — 3783.31 | — 3.74 | 2.76 |— 3.18 | 3.13 | —282|338|— 3.94 Dec. 5.27 | — 6.72 |5.08— 6.66 396 | — 6.72 | 4.31 ,— 657 | 4.21 |— 4283.43 | — 2.95 | 3.95 | — 4.42 | 3.18! — 5.12 England Oestliches Inneres |Westküste von) Island und Amerika Amerika Amerika Grönland 56—62 63—72 72—80 8 32-83 Max.| Min. |Max.| Min. |Max.| Min. |Max.| Min. Max.| Min. Jan. 3.12|—3.94| 3.41 | 3.80 13.96 — 5.42 | 4.48 445 | 3.07 | 4.83 Febr. 12.29 |—3.44| 4.24 | —3.79 | 4.20 | —5.70 | 3.75 | —3.34 | 3.79 | — 4.19 März |250|—2.43|2.74|—401|399|—651 3.14 |— 3.42 | 3.85 |— 3.99 April [215 |— 2.56 | 2.28 |— 2.52 |3.94 | —3.93 | 1.50 | — 1.64 | 236 | — 3.14 Mai 2.71 |)— 2.14 | 2.51 | — 2.22 | 2.64 | — 2.62 | 1.32 | — 1.68 | 2.34 | — 2.61 Juni 2.66 |— 2.12) 2.18 | — 2.19 | 2.16 | — 2.62 | 1.641 — 1.52 291 |— 1.78 Juli 2.28 |— 2.09 | 1.97 | — 2.19 | 2.49 | — 2.26 | 1.77 | — 1.36 | 2.33 | — 3.29 Aus. 1.58 |— 1,55 | 2.10, — 2.07 2.14 | — 2.34 | 2.06 | — 1.26 | 2.69 |— 2.63 Sept. |1.89|—1.98 | 2.14 |— 1.96 |3 00 | — 2.26 |2.02 | — 1.27 | 2.32 |— 2.44 Oct. 252 |—2.04|2.39 —251|3.33| — 2.86 | 158| — 1.83 | 2.61 | — 2.47 Nov. 2.41|— 2.47 | 3.14 — 2.721383 |—358| 2.71 | — 8.49 | 2.24 | — 3.27 Dec. 3.04 |—3.18 | 3.67 |— 4.50 | 4 42 | — 5.07 | 3.29 | — 4.50 | 3.74 '— 5.45 N2 100 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit Die folgende Tafel enthält den Unterschied der höchsten und niedrigsten Monats- mittel, welche in dem gesammten Beobachtungszeitraum erhalten wurden und zwar für dieselben 12 Gruppen. Absolute Veränderung. ! ı | 1 | Il ol ar | vo | von | ve his} I fen) arı) Dan | Jan. 1236 | 12.63 | 10.50 | 11.32 | 9.68 | 5.83 | 9.17 | 7.72| 7.o6| 7.21 | 938 | 9.33 | 7.90 Febr. 11.29 | 12.68 | 927 | s99 | 7.855 | 6.02 | 7.33 | 800 | 5.73 | 8.08 | 9.90 | 7.09 | 7.98 März 907 | 929 | 935 | 856 | 7.00 | 5.58, 6.48 | 6.84 | 4.93 | 6.75 | 1050 | 656 | 7.84 April 7.12 | 7.32 | 626| 783 | 608 | 4.95 | 5.23 | 442 | 4.71 | 480 | 7.87 | 3.14 | 5.50 Mai 6933| 7ı3|) 638 | 623 | 569 | 557 | 5.03 | 5.13 | 45 | 473 | 5.26 | 3.00 | 4.95 Juni 525 | 6410| 477 | 5.90 | 5.30 | 4.64 | 491 | 5m | 478| 4.37, 4.78 | 3.16 | 4.69 Juli 4655| 6455| 5.5| 5741| 540 | 4.79, 493, 705 | 437 | Al6 | 475 | 3.13 | 5.62 Aug. 491 | 645 | 621 | 6.27 | 4.86 | 450 | 486, 627 | 3.73| A417 | 448 | 332 | 5.32 Sept. 5.44 | 613 | 438 | 5.02 | 4.96 | 4.855 | A.ı16 | 3.78 | 387 | 410 | 5.26 | 329 | 476 Oct. 7158| 609 | 5.33 | 621 | 5.09 | 457 | 4.92 | 5.38 | 456 | 490 | 6.19 | 3.41 | 5.08 Nov. 9.36| 862 | 6.47 | 659 | 7.25 | 5.94 | 5.95 | 732, 4588| 586 | 7.aı | 11.20 | 551 Dec. | 11.99 | 11.74 ! 10.68 !ı09ı ! 849 ' 6.38 ' 8.37 ! 8.30 | 623 | 817! 949° 7.791 9.19 Für die absolute Veränderlichkeit d.h., für die Unterschiede der höchsten und niedrigsten Werthe, welche die Wärme eines Monats in einer langen Folge von Jahren erreicht, gelten im Allgemeinen dieselben Regeln als für die mittlern, sie ist am gröfsten im Winter und nimmt nach dem Sommer hin ab. Dabei zeigt sich aber entschieden, dafs im Winter die Temperatur in ihren gröfsten Abweichungen sich tiefer unter ihren Mittelwerth erniedrigt, als sie über denselben steigt, im Sommer hingegen bedeutender über denselben erhöht, als unter ihn herabsinkt. Sehr kalte Winter sind daher wahr- scheinlicher als sehr milde, hingegen sehr heifse Sommer eher zu erwarten als sehr kalte. Dies habe ich bereits in der im Jahre 1838 erschienenen Abhandlung bemerkt, aber ohne Hinzufügung numerischer Belege, die wegen der Kürze der angewendeten Zeiträume es fraglich liefsen, ob sie bei der Prüfung durch längere Zeiträume sich bestätigen würden. Da dies der Fall ist, so mag die damals gegebene Erklärung dieser Erscheinung hier ihre Stelle finden. Im Winter, wo der Erdboden während der längeren Nacht mehr durch Aus- strahlung verliert, als er am Tage durch Insolation gewinnt, ist Temperaturerniedrigung im Allgemeinen Folge einer Aufheiterung des Himmels. Im Sommer hingegen findet das Umgekehrte statt, es sind im Allgemeinen die heiteren Tage die wärmeren. Diese Ver- der Temperatur der Atmosphäre. 101 hältnisse sprechen sich am deutlichsten in den thermischen Windrosen der einzelnen Jahreszeiten aus, denn es fällt das Maximum der Wärme im Winter auf den trübsten Theil der Windrose, im Sommer hingegen sind die Winde, welche nach dem Drehungsgesetz den aufheiternden unmittelbar folgen, die wärmsten. In Klimaten, wo Trübheit vorwalten- der Witterungscharakter ist, dauernde Helligkeit daher ein selten eintretender Fall, werden die Phänomene, welche diese begleiten, daher zu den Seltenheiten gehören. Der vor- waltende Charakter spricht sich in der aus einem längeren Zeitraume bestimmten mittleren Temperatur der einzelnen Monate, der seltenste Fall in der gröfsten Abweichung jedes monatlichen Mittels in einem bestimmten Jahre von jenem allgemeinen Mittel aus. Daraus folgt unmittelbar, dafs die kältesten Winter mehr unter die mittlere Winterkälte fallen, als die mildesten Winter über dieselbe, umgekehrt hingegen die heifsesten Sommer sich mehr über die Sommerwärme erbeben, als die kühlsten unter dieselbe hinabsinken. Erfolgen die nicht periodischen Veränderungen um ein constantes oder veränder- liches Mittel? Wäre das letztere der Fall, so müfste in der ersten Hälfte eines längern Zeitraumes das Verhältnifs der negativen Abweichungen zu den positiven Abweichungen von dem aus dem ganzen Zeitraum bestimmten Mittel ein andres sein. Aber hierbei können Veränderungen der Instrumente, Abgehen von frühern Beobachtungsstunden, eine veränderte Aufstellung der Instrumente, das Ergebnils so wesentlich modifieiren, dals, wenn jene nicht bekannt sind, es vielleicht zweckmäfsiger wäre, auf ältern Reihen über- haupt nicht zurückzugehen. In dieser Beziehung mag aber erwähnt werden, dafs die Temperatur von Berlin aus dem letzten Zeitraum von 1848—1865 mit unveränderten Stunden und controllirten Instrumenten bis auf 0°01 dieselbe ist als die aus 137 Jahren bestimmte, und New Haven nach Loomis von 1778—1820 eine Mittelwärme von 7°60, von 1821—1865 von 7°52 zeigt. Dies sind aber die längsten Beobachtungsreihen, welche wir aus der alten und neuen Welt besitzen. Dies spricht nicht für eine Veränderung des Klimas. Eine nicht minder wichtige Frage ist, machen sich in den Veränderungen be- stimmte von der jährlichen Periode unabhängige Perioden geltend? Diese Frage kann direct dadurch geprüft werden, dafs man die Beobachtungen nach der Periode, deren Einflufs man zu bestimmen sucht, ordnet. Da aber, wie aus den bisherigen Untersuchungen über die nicht periodischen Veränderungen hervorgeht, diese stets sich gegenseitig in der Weise compensiren, dafs zu warme und zu kalte Räume gleichzeitig neben einander liegen, und durch Mittelstufen allmählig in einander übergehen, so können solche Fragen nicht durch die Beobachtungen einer einzelnen Station beant- wortet werden, sondern nur durch die gleichzeitige Betrachtung vieler, da, wenn es sich 102 Dovr über die mittlere und absolute Veränderlichkeit um kosmische Ursachen handelt, das, was an einer Station als erwärmender Einflufs sich zeist, auf der andern als erkältender bezeichnet werden mülste. Betrachtet man die aus den sämmtlichen Abweichungen der 83 Stationen erhaltenen Tafeln, so zeigt sich das merkwürdige Resultat, dafs oft in einer langen Reihe anfeinander folgender Jahre hindurch das Zeichen der Abweichungen desselben Monats dasselbe bleibt. Da diese lange Aufeinanderfolge gleichartiger Zeichen sowohl für positive, als negative gilt, so kann sie nicht einer etwaigen Veränderung der Beobachtungszeiten oder Instrumente zugeschrieben werden. Hängen nun die Abweichungen von zeitweisen Veränderungen der Windesrichtung ab, so scheint es, dafs wenn eine solche in einem bestimmten Jahre die erste Abweichung hervorgerufen, dadurch für eine ähnliche Modification in dem ent- sprechenden Zeitabschnitt des folgenden Jahres gleichsam der Weg geebnet sei. Möglich wäre es auch, dafs es sich um von der jährlichen abweichende Perioden handelt, die, indem sie ihren Einflufs in der jährlichen Periode daher nothwendig verschieben, mit andern solchen Perioden zusammentreffen, wodurch der Einflufs abgeschwächt und schliefslich vernichtet wird. Die thermische Jahrescurve würde demnach sich ohngefähr verhalten, wie eine schwingende Saite, für welche die jährliche Periode den Grundton bezeichnet, in welche aber Beitöne gleichzeitig hervortreten, welche verhindern, dafs die Gestalt einer Schwingung des Grundtons der der folgenden gleicht. Die Beanwortung der Frage, ob solche von der jährlichen Periode unabhängige Perioden sich in diesen Erscheinungen geltend machen, kann natürlich nicht durch monat- liche Mittel entschieden werden. Sie würde tägliche, wenigstens fünftägige Mittel er- heischen. Die ersteren sind für so wenige Orte vorhanden, dass das für diese gewonnene Ergebniss immer noch erhebliche Zweifel hinterlassen würde, ob es eine Verallgemeinerung gestatte. Man wird in der Meteorologie oft auf Fragen geführt, deren Beantwortung viel versprechend erscheint, und dennoch genöthigt sie nur anzudeuten, weil eben die Zeit ihrer Lösung noch nicht gekommen ist. Das verwickelte Problem der nicht periodischen Ver- änderungen kann nur allmählig seiner Lösung sich nähern. Nachtrag. Nach dem Abschluss der vorhergehenden Arbeit erhalte ich die von Hr. Bruhns im zweiten Jahrgang der Resultate aus den meteorologischen Beobachtungen im König- reich Sachsen veröffentlichte längere Beobachtungsreihe für Leipzig, die ich daher als Er- gänzung der früheren nur 36 Jahre umfassenden hier nachtrage. der Temperatur der Atmosphäre. Leipzig. 103 | Jan. | Febr. | März | April | Mai Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1759 | =39,76|= 43276 1760 0.45 |— 0.28|— 0.37 0.60 0.19 0.47 0.10 065 145 0.77 0.51 2.63 1761 0.47 2.48 3.26 037 1.99 1.67 0.02 1.72 2.18|— 1.87 0.33|— 3.14 1762 2.50 0.47 |— 1.24 8.11 0.09 0.63 |— 11.07 — 037|— 2.41 1763 401 4.10 012/— 0.71)— 0.72 04l 0.30 0.99|— 041 |— 081|— 0.16 2.26 1764 4.06 3.76 |— 0.54 0.12 1.68 1.78 1.39 |— 1.07 |— 1.21 |— 0.28|— 0.62 |— 0.56 1765 243|— 2.46 3.24 1.24 |— 1.76 0.21|— 1.73 1.16 |— 0.36 0.521— 023|— 1.04 1766 71208 0.81 1.25 1— 008 0.49|— 079|— 1.15 |— 0.04|— 1.02 0.08|— 1.36 1767 5.46 365 023 1.721002 1.73 |— 0.62 |— 0.26 0.03 015 2.57 |— 2.13 1768 3.16 0.18|— 1.31I|— 0.40 )— 0.97 0.58 |— 0.20 |= 0,69 |— 1.03 |— 1.32 0.56 1.15 1769 2.37 0.69 0.07 0.20 1— 1.41 1.44 |— 0.62 |— 1.25|— 0.21 | — 3.62 0.45 031 1770 0.06 0.41)— 250|— 1.67|— 0,36 0.86 I1— 0.83 |— 0.66 0.96 |— 0.38 0.65 2.03 1771 0,37|)— 2.24|— 363 | — All 1.17 0.731— 0.87|— 2.15 |— 0.61|— 0.06 |— 1.05 1.38 1772 0.53 2.35 0.97 —. V27 1.33, 10.82 0.87 1.34 2.02 1.10 1773 3.69|— 0.27 0.09 1785 — 7.97 1809 0.67 2.82 |— 0.631 — 3.75 1.35 152) 0122 0.301 — 0.13 |— 1.12 0.32 2.62 1810 0.81)— 1.19 0.75|— 0.60|— 1.14 1.82 |— 0.09 — 001 1.07 2.32 1811 2.50 0.67 2.01 0.01 2.35 1.82 0.33|— 067|— 090 1.70 1.55 160 1821 — 0.56 2.13|— 1.45|— 0.33 1.84 020 3.65 3.79 1822 3.45 3.51 4.05 215 1.18 2.39 1824 1.92|— 0.38 3.44 1825 2.76 0.04 | — 1.64 1.58 0.79 0.37 0.76 021 0.85 | — 0.30 1.14 2.69 1826 3.64 1.66 127 0.03 0.03 1.41 335 324 0.44 084|— 0,52 0.99 1827 0.83 | — 6.39 1829 197 1830 5.07 |— 3.79 1.33 200 0.45 0.13 0.61 |— 010|— 0.48 |— 0.68 1.95 |— 0,52 1831 1.31 0.68 1.09 3.00 0.35 0.09 1.41 055 1— 0.93 2.67 0.02 1.56 1832 0.49 | — 0.20 0.32 1.02)— 0.89 0.43|— 1.12 0.85 |— 0.38 0.271— 0.81 1.04 1833 1.68 3.26|— 0.84|— 0.33| 3.80 1.76|— 0.27|— 2.83) — 053|— 0.32 0.65 3.66 1834 5.12 0.69 1.13 |— 0.65 1.99 1.21 8.47 2.12 1.65 0.41 0.99 1.93 1835 2.23 2.04 0.80 1— 0.041— 0.47 044 1.09|— 009 1.28|— 0.631 — 2.75|— 0.81 1836 0.77 0.30 3.88 0.461— 194 0.26 /— 0.681 — 058|— 0.79 1.08 |— 0.48 1.12 1837 1.45 0.30 |— 2.45 | — 1.97 |— 1.75 0.33 |— 1.40 1.07. 1215 |— 00:07 0.111 — 0.34 1838 6.771 — 4.88|— 001 |— 1.69|— 0.68 057 |— 059|— 210 1.15 |— 0.67 |— 2.13|— 0.67 1839 022|— 0.18|— 1.79|— 257|— 0.72 1.18 0.34 |— 1.47 0.80 0.12 1.08 0.61 1840 0.933 |— 0.30\— 2.69 0.721— 1.31 0.38|— 1.09|— 020|— 0.58 |— 1.96 1.31 |— 5.23 1841 0.12 — 499 1.25 1.62 3.33 2a 155-085 E17 0.91 0.78 2.24 1842 2.541— 0.44 081|— 151 1.70 0.653/— 1.09| 8.39|— 0.11|— 182 |— 231 1.81 1843 1.57 1.70 |— 0.79 1.18|— 1.1 1.87 |— 0.79 074|— 0.13 |— 0.42 1.21 2.12 104 Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit ete. Leipzig. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dee. 1844 |— 0.34 |— 1.43 |— 0.78 1.34 0.26 0.83 |— 2.62 |— 2.08 0.68 028 | 2.04|— 2.68 1845 2.65 |— 4.00|— 5.93 1.28|— 1.82 1.09 0.738|— 1.12 |— 0.73 0.55 2.17 1.83 1846 2.32 2.86 3.09 1.25 |— 0.45 1.55 1.82 2.43 1.04 1.60 |— 0.09|— 3.42 1847 |— 0.79|— 1.59|— 0.10) — 1.76 2.10 1— 1.20 0.25 1.33|— 1.79| — 0.91 0.53 |— 1.37 1848 |— 5.55 2.60 2.01 2.60 0.34 0.90 0.14 1— 0.96 )— 0.78 0.65 |— 0.27 0.03 1849 0.11 2.57 |— 0.04 |— 0.39 0.69|— 0.38)— 1.45 I)— 1.30 1— 0.653) — 0.60 |— 1.29|— 2.84 15850 |— 4.54 2.56) — 1.99 0.99|— 1.16 1851 3.22 028 0.68 093 | — 3.07 1852 4.39 1.27|— 1.46 | — 1.95 0.75 1853 3.88) — 1.51) — 4.06 |— 1.65 |— 0.69 1854 1.611— 0.01 1.19 0.58 0.66 1855 |— 0.26|— 613|— 0.29|— 0.81|— 0.69 1856 2.44 160) — 0.81 2.31 |— 0.69 1857 |— 0.62 1.12 0.82 0.68 1.03 1858 0.25 I— 255 |— 0.66 0.54 |— 0.62 1859 2.90 2.44 3.291 — 0.04 0.66 0.00 |— 0.91 )— 0.77|— 1.84|— 1.84 1.45 0.42 — 0.67|— 1.13|— 0.11 |)— 1.98 1.17 I— 2.37 0.71 0.20 2.27 0.49 028|— 0.81 273 4.91 0.50 1.04 |— 0.09)— 0.20 053|— 0.72|— 418 — 1.09|— 0.34 |— 0.07 0.33 |— 1.40 1.69 0.54|— 0.19 0.64|— 0.36 1.93|— 0.98|— 3.27 0.07)— 0855 0.55 |— 0.82 1.18|— 211 1.38 1.23 1.06 2.13 1.69 1.74 — 0.49 2.06 3.12|— 0.32 0.24 1.93 0.36 |— 4.17 1.16 1.43 3.21 250|— 0.46 0.90 \— 0.77 |— 1.54 1860 3.34|— 0.77|— 0.45 0.39 1.18 1861 |— 2.60 2.70 1.82|— 1.35|— 1.94 1862 |— 0.38|— 0.25 2.19 1.17 1.88 1863 3.57 1.66 1.23|— 0.04|— 0.64 1864 |— 351|— 1.28 0.93|— 1.74|— 2.72 1865 1.57 |— 501 |— 352! 119 2.96 0.05 |)— 1.60) — 0.91 0.03|— 0.98 |— 1.95 |— 1.44 1.48 0.62 0.68 | — 0.60 0.24 0.83 0.01 — 0.80|— 0.87)— 114|— 0.40 1.15 |— 0.27 0.53 — 0.54|— 1.36 0.65 |— 0.39 1.12 0.23 193 — 052|— 124 |— 1.80 I|— 0.20|)— 0.98|— 1.45|— 3.62 — 1.61 241 |— 0.34 1.16 0.21 2.09 0.37 Mittel |— 1.68 0.36 2.60 6.30 10.56 13.34 14.30 14.01 11.10 7.28 2.97 0.29 mittlere Veränder. 2.23 1.98 1.59 1.23 1.29 0.88 1.05 1.08 0.81 0.91 1.16 1.92 Max. 6.12 4.10 4.05 3.11 3.80 3.12 3.47 3.39 2.18 267 3.65 4.01 Min. |— 6.77 |— 6.39 | — 7.97 |— 4.11|— 3.07|)— 1.87 |— 2.62|— 2.83 |— 1.98|— 3.62|— 4.17 |— 7.97 mm 00 Unt.| 1189| 1049| 1202| 722] es7| as] 60] 622] a1 6280| 782] 110 Verbesserungen. p. 8 Z. 12 statt Kiefauns lies Kinfauns. p- 27, 44, 61, 80 unten lies Max. statt Min. und Min. statt Max. p- 92 Z. 5 statt gehen lies geben. ——— 104a NACHTRAG. Sämmtliche 83 Stationen, für welche die mittlere und absolute Veränder- lichkeit der Temperatur bestimmt wurde, liegen auf der nördlichen Erdhälfte. Nach dem Abdruck der Abhandlung erhielt ich Abbot’s Results of 25 years meteorologıcal observations for Hobarttown, das einzige bisher von der südlichen Erdhälfte einen so langen Zeitraum umfassende Beobachtungsjournal. Die Be- rechnung desselben führt zu dem merkwürdigen Ergebnils, dafs nicht, wie auf der nördlichen Erdhälfte die gröfste mittlere und absolute Veränderlichkeit auf die kältesten Monate fällt, sondern auf die wärmsten. Dies würde darauf hin- weisen, dals die grofsen in den Wintermonaten der nördlichen Erdhälfte dort stattfindenden nicht periodischen Veränderungen so auf die südliche Erdhälfte zurückwirken, dafs die primären Verhältnisse derselben nicht nur verwischt, sondern in das Gegentheil umgekehrt werden. Hobart Town (R). Jan. | Febr. | März. April. Mai. | Juni. | Juli. | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. 1841 1.14 0.32 0.75 | — 0.97) — 0539 | — 0.24 | — 1.40 | — 0.62 | — 0.64 0.06 0.88 | — 0.47 1542 — 0.22 0.54 | — 0.28 |—1.07| 0.08 | —0.72 | — 0.28 | — 0.84 0.61 |) — 1.59 0.45 | — 1.02 1343 —0.37 0.58 0.071 —1.08| 0.44 0.39 | — 0.67 | — 0.36 | — 0.70 0.04 1.26 | — 0.04 1844 — 1.05 0.44 |— 152 | — 2 24| — 0.06 | — 1.27 | — 1.16 | — 1.66 |) — 1.18 | — 0.53) —1.10| 0.12 1845 0.12 | —0.63 | —0 23 | — 0 36 | — 0.82 | — 0.76 | — 0.12 | — 0.71 0.52 0.32 0.56 0.25 1846 — 0.48 | — 1.33 | — 0.84 | — 0.76) — 0.93 | — 0.47 | — 1.29 | — 1.68 | — 0.55 | — 0.08 0.80 0.78 1847 — 0.46 | — 0.43 | — 0.80 | — 0.80| — 1.17 | — 1.63 | — 0.79 | — 0.06 0.25 | —0.64 | — 0.96 0.78 1845 — 1.17 |— 1.14 | — 0.09 9.81) — 0.55 | — 0.42 | — 1.19) — 1.21 | — 095 |) — 157 | — 1.66 | — 1.97 1549 — 1.38 | — 2.36 | — 2.24 | — 2.52| — 1.20 | — 0.90 | — 0.98 | — 0.78 |) — 2.13 | — 1.15 | — 1.12 | — 1.20 1550 — 1.66 | — 0.78 2.61 |— 0.17) 0.18 | —0.97 | — 0.37 0.42 | — 0.41 | — 0.35 0.14 0.56 1851 —0.37 | — 0.32 | — 1.24 | —0.09| — 0.52 0.12 | — 0.05 | — 0.63 | — 0.75 |— 0.93 | — 1.76 | — 0.68 1852 — 1.48 | — 0.24 | — 0.73 | — 055| — 0.73 | — 0.61) — 0.43 | — 1.29 | — 0.74 | — 0.89 | — 0.49 | — 1.33 1553 — 2.30 1 — 1.62 | — 2.09 | — 0.60) — 0.57 | — 1.21 | — 0.08 | — 0.74 | — 1.59 | — 1.17 | —0.67 0.13 1854 — 0.26 | — 1.16 | — 1.82 0.46) —0.49|— 0.811 — 035 |— 0.05) —1.t1 0.05 1— 1.33 | — 0.60 1555 0.96| 2.72 0.55 3.09] 0.32 1.44 1.46 2.19 1.58 2.69 2.20 2.61 1356 367 Balz 2.17 1.49) 0.75 0.91 039 1.48 1.16 0.56 0.43 | — 0.23 1357 — 0.30 0.94 0.11 1.76 | — 0.02 1.15 0.69 1.57 | — 0.21 0.12 0.87 1.54 1358 1.58 1.16 1.07) —0.46 1.21 1.12 1.21 0.99 0.67 1.54 1.02 0.44 1559 | 126| 0.20/—0.25 0.60| 063 1.10 0.25 0.94 0.21 0.64 0.85 1.49 1560 | 1200| 0.75 1.16 1.06 1.22 0.26 0.54 0.61 1.15 052 0.96 1.04 I I 104b Dove über die mittlere und absolute Veränderlichkeit etc. . . . | | Jan. | Febr. | März. April. Mai. | Juni. | Juli. | Aug. | Sept. | Oct. | Nov. | Dec. ı | 1561 1.39 0.69 1.90 1.15 1.11 1.85 0.94| 0.84 1.51 1.03 0.93 | — 0.22 1862 1.28 1.04 116 0.21|—0.12 0.35 1.13 1.14| 094 1.51 1.90 | — 0.02 1363 1.29 0.67 0.70 | — 0.12 0.92| 056) 057/—0.08| 028 | —0.16 | — 0.69 | — 0.39 1864 — 0.60 | — 0.67 0.24 0.50 0.83 0.30 1.52 0.07 1.15 '— 0.13 0.46 ! — 0.81 1865 — 1.47) —0.511—0.33| 0.655 | —0.15 0.75) 0.61 0551 0.69|— 0.12 0.97|—0.76 Mittel | 13.71| 13.28| 12.34| 1023| 8.12 6.55 6.10 7.14 8.34 9.75) 11.31] 1294 mittl. Veränd. 1.09| 0.90 1.00) 0.94 0.62 0.82] 0.74 0.86 0.88| 074) 095 0.79 Max. 3.67 2.72 2.61 3.09 1.22 1.85 1.52 2.19 1.88] 2669| 220] 2.61 Min. — 2.30 |— 2.36 | — 2.24 | — 2.52 — 1.20 —1.63 — 1.40 | — 1.68 —2.13|—1.59 — 1.76 |— 1.97 abs.Untersch.| 5.97| 5.08| 4855| 5.61| 242| 3488| 292| 387| 401| 428| 396| 458 Veränderung mittl. Temp. mittlere absolute December — Februar 1331 0.93 5.21 März — Mai 10.23 0.85 4.29 Juni — August 6.60 0.81 3.42 September — November 9.80 0.86 4.08 Verbesserungen. p- 32 Januar Mittel lies 1.84 statt — 1.84 p- 39 März , 8 ae p- 44 Dechr. „ » 08 „ 0.88 p- 48 Januar „ „ 104 ,„ 1.04 Febr. Abw. 1863 En BR 522 p- 59 December Mittel En 1 17% ) —ue DIE DI — Über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk der Alpen und über verwandte Arten. ‘2 , "Von H"- BEYRICH. vun amamnnnnanan D.:. Jahre 1856 und 1857 bezeichnen zwei Epoche machende Fortschritte in der geognostischen Kenntnifs der nördlichen Alpen. Nachdem in ersterem Jahre durch Oppel und Suess in den obersten, unmittelbar vom Lias bedeckten Schichten des Keupers das Äquivalent der alpinen Kössener Schichten erkannt war, fehlte es noch an einem festen tieferen Horizont, um eine sichere Parallele zwischen alpinen und ausseralpinen Triasbildungen ziehen zu können. Im folgenden Jahre wurden die ersten *”) Die Abhandlung wurde am 14. December 1865 in der Königlichen Akademie der Wissenschaften gelesen und ist im Auszuge in den Monatsberichten bekannt gemacht. Die zum "Theil durch Herstellung der Tafeln veranlasste Verzögerung des Druckes der vollständigen Abhandlung gestattete dem Texte einige Zusätze einzuschalten, welche auf mehrere fast gleichzeitig erschienene, aber erst später nach Berlin gelangte, den- selben Gegenstand behandelnde Arbeiten Bezug nehmen. Diese sind: die Abhandlung über die Cephalopoden der unteren Trias der Alpen von Franz v. Hauer im 52. Bande der Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, vorgelegt am 7. De- cember 1865; ferner die Arbeit von Stoliezka Sections across the North-Western Hima- layas, from the Sutlej to the Indus with deseriptions of the fossils, im 5. Bande der Memoirs of the geologieal Survey of India, Caleutta 1865; endlich das Schlufsheft der Paläontologischen Mittheilungen von Oppel, Stuttgart 1365, und Gümbel’s Abhandlung über das Vorkommen unterer Triasschichten in Hochasien aus den Sitzungsberichten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften für 1865, München 1866. Auch die Be- merkungen über die von Gümbel beschriebenen Ammoniten von Berchtesgaden sind später zugefügt. 1 Phys. Kl. 1866. (6) 106 Beyrıch über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Muschelkalkpetrefakten in den nördlichen Kalkalpen gefunden, und erst von jetzt ab wurde es möglich hier von einer wirklichen Trias, d.h. von getrennten Formationen des Buntsandsteins, des Muschelkalks und des Keupers auf sicherem Grunde zu sprechen wie ausser den Alpen. Die erfahrensten Kenner alpiner Gebirgsformationen, Escher von der Linth, Franz von Hauer und Gümbel, trafen im Sommer des Jahres 1857 zusammen in den Gegenden, wo die Gebiete ihrer specielleren Forschungen ineinander griffen. Im August(') meldete v. Hauer nach Wien, dafs Escher von der Linth in einem Steinbruch zwischen Reutte und Pass Ehrenberg Fossilien des echten Muschelkalks aufgefunden habe: Tere- bratula trigonella, Spirifer fragilis, Spirifer Mentzelü u.a.m. Er ver- folgte alsbald die wichtige Thatsache und gab eine Übersicht über die Folge und Lagerung der Formationen bei Reutte in einem Bericht vom Monat September (?); die ausgeführtere Bearbeitung wurde dem jüngeren, mit rüstiger Frische sich anschliessenden Geologen Ferd. von Richt- hofen überlassen, dessen Arbeit über die Kalkalpen in Vorarlberg und Nord-Tirol (?) die Verbreitung des Muschelkalks durch das obere Lech- thal und Vorarlberg bis zu den Grenzen der Schweiz hin kennen lehrte mit gleichen Petrefakten, wie sie zuerst bei Reutte gefunden waren. Gümbel zeigte alsdann, dafs sich die Formation, erfüllt von Versteine- rungen, durch die bayerischen Alpen bis nach Reichenhall und Berchtes- gaden verfolgen läfst, und Pichler wies sie nach in der Gegend von Innsbruck. So war in kurzer Zeit durch wenige organische Formen die Verbreitung des Muschelkalks mit Sicherheit über einen grofsen Theil der deutschen Kalkalpen festgestellt. Schon die wenigen Brachiopoden, welche Escher von der Linth zuerst bei Reutte auffand, reichten hin zu zeigen, dafs der Muschelkalk am Nordrande der Alpen in seinem organischen Inhalte nicht dem schwä- bischen Muschelkalk gleich ist, wie man von einander so nahe liegenden Ablagerungen hätte erwarten sollen; es waren vielmehr Arten, welche bezeichnend und verbreitet lange vorher aus dem Muschelkalk der süd- (') Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt 1557 p. 796. )sasiar0: pra0L (?) Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1859. X p. 72 und XII p. 87 fg. der Alpen und über verwandte Arten. 107 lichen italienischen Seite des Alpengebirges gekannt waren, und welche sich ausserhalb der Alpen nur in Oberschlesien gefunden hatten. Der Muschelkalk am Lech bei Reutte trat in Verbindung mit dem von Reeoaro und von Tarnowitz, aber nicht mit dem am Neckar oder am Main. Derselbe alpine Charakter wiederholt sich in den Formen von Cephalo- poden, welche bei Reutte in Gesellschaft der Brachiopoden auftreten, und welehe ein noch hervorragenderes und allgemeineres Interesse ge- winnen durch die auffallenden und unerwarteten Analogieen mit Arten, die erst in neuester Zeit aus den Hochgebirgen Asiens bekannt wurden. Herrn Kutschker gebührt das Verdienst, dieselben zuerst entdeckt und in guter Erhaltung gesammelt zu haben; die von ihm „Sintwag” genannte Örtlichkeit liegt auf der rechten Seite des Lechs unfern der Stelle, wo Escher von der Linth die ersten Muschelkalkpetrefakten bei Reutte auffand. 1. Ammonites binodosus Hau. Taf. I Fig. 1, 2. Fr. v. Hauer 1850 in Denkschr. d. Wieu. Ak. I., Foss. d. Ven. Alpen p. 6. Taf. 2 fig. 1, 3, 4 (excl. fig. 2.); 1865 in Sitzungsber. der Wien. Ak. LI, die Cephalop. der unt. Trias d. Alpen p. 19, 35. — Amm. Thuilleri Oppel Paläontol. Mitth. 1863 p. 277 Taf. 77 fig. 3. 1865 Stoliczka in Mem. of the geol. Journ. of India V. 1. p. 56. — Amm. Winterbottomi Salter 1365 in Palaeontology of Niti p. 63 Taf.7 fig.5. — Ceratites Himalayanus Blanford in Journal of the As. Soc. XXXI 1864 (Nr. 2, 1363) p. 133 Taf. 2 fig. 7, 7a. Ein scheibenförmiger Ammonit mit weitem Nabel, dessen innere Windungen reichlich zur Hälfte umhüllt sind. Die Seiten sind flach ge- wölbt, fallen mit einer steilen Nahtfläche zum Nabel ab und scheiden sich durch deutlich ausgebildete Kanten von einem schmalen Rücken, der in der Jugend flach ist und im Alter bald mehr bald weniger ge- wölbt hervortritt, jedoch ohne eine bestimmte Kante oder einen Kiel zu erhalten. Die Seiten sind mit starken Rippen ‘bedeckt, die sich zuerst am Nabelrande zu stumpfen knotigen Anschwellungen verdicken, dann 02 108 BerrıcH über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk gegen die Mitte der Seite Spitzen tragen, sich gleichzeitig in der Zahl etwa verdoppeln und am Rande des Rückens wieder zu einem breiteren zugespitzten Knoten anschwellen, indem sie zugleich eine kurze Wendung nach vorn annehmen, auf der Mitte des Rückens aber verschwinden. Man hat in der Skulptur demnach 3 Spitzenreihen zu unterscheiden, eine umbilicale, eine laterale und eine dorsale. An einem Stück von 49 Mm. Durchmesser sind im Umfange der äufseren Windung am Rücken 32 Knoten, halb soviel auf den Seiten und noch ein paar weniger am Nabel- rande zu zählen. Die Skulptur, welche schon junge Stücke in voller Stärke entwickelt zeigen, bleibt im Alter unverändert, so weit die vor- handenen Stücke zu urtheilen gestatten. Man sieht im Nabel auf dem freiliegenden Theil der umhüllten Windungen bis zu den innersten Win- dungen hinein die knotig hervortretenden Anfänge der Rippen fort- setzen. Bei einem Durchmesser von 20 Mm. sind die Umbilical- und die Lateral-Spitzen schon deutlich gesondert; die Lateral-Spitzen stehen aber noch weit unter der Mitte den umbilicalen genähert, von denen sie sich allmälig beim weiteren Anwachsen der Schale entfernen, so dafs sie im Alter auf die Mitte der Seiten gerückt sind. Durchmesser 49 Mm. — 100; Höhe der äufseren Windung von der Naht zum Rücken 22 Mm. — 45; Dicke 15 Mm. —=31; Nabelweite 12 Mm. = 25. Die Lobenlinie besteht ausser dem Dorsallobus und den beiden Lateralloben aus einem gröfseren Auxiliarlobus, welcher sich zwischen den Lateral- und Umbilikal-Knoten einsenkt, und aus zwei oder drei kleine- ren einfachen Auxiliarloben, welche an der Nabelkante und zur Naht herab ihre Stellung haben. Der Dorsallobus, die beiden Lateralloben und der erste Auxilliarlobus laufen im Grunde in einfache starke Zähne aus, die sich an den Seiten der Sättel allmälig klemer werdend herauf- ziehen, so dafs nur der oberste Bogen der Sättel ungezähnt bleibt. Die Lateralknoten stehen am Abfall des Lateralsattels zum unteren Lateral- lobus; der Dorsalsattel wird getheilt durch die Rückenkante mit den darauf stehenden Knoten. Zur Erläuterung des Ammonites binodosus aus dem Muschelkalk der venetianischen Alpen im Jahre 1850 gab Franz von Hauer vier Figuren, a. a. O. Taf. II Fig. 1—4; Fig. 1 ein erwachsenes, Fig. 2 ein der Alpen und über verwandte Arten. 109 jüngeres Exemplar, Fig. 3 Bruchstück einer Varietät und Fig. 4 ein Durchschnitt. Das als Varietät bezeichnete Fragment Fig. 3 entspricht in der Skulptur allein vollständig der Art bei Reutte und zeigt nament- lich in der Zeichnung sehr deutlich auch die der Art charakteristisch zukommende Anschwellung der Falten am Nabelrande, welche die Be- schreibung nicht hervorhebt. Die Fig. 1 scheint in der Zeichnung ver- fehlt zu sein, da sie die Falten fast ringsum mit correspondirenden Lateral- und Dorsal-Knoten besetzt zeigt, während nach der Beschreibung die letzteren etwa doppelt so zahlreich sein sollen. Das für den Jugendzustand derselben Art gehaltene Stück Fig. 2 gehört einer verschiedenen Art an, nach v. Hauer’s eigenem Urtheil in der Abhandlung von 1865 vielleicht dem Ammonites Studer! oder dem Ammonites Dontianus. Der Ammonites binodosus ist nach v. Hauer’s Angaben in den Südalpen ausser bei Dont auch in der Lombardei im Val dı Scalve und im Val Brembana, in den Nordalpen im Badnerthale und fraglich auch bei Innsbruck, ausserdem zu Nagy-Vaszony im Bakonyer-Wald aufgefunden. Auch von Reutte beob- achtete er die Art in zahlreichen Stücken, darunter ein Bruchstück, welches ihn auf einen Durchmesser von 2'|, Zoll als eine für die Art ungewöhnliche Gröfse schliefsen liefs. Ammonites Thaler! gehört zu den Tibetanischen Ammoniten der Schlagintweit’schen Sammlung, welche Oppel in den Paläontologischen Mittheilungen im Jahre 1865 beschrieben und benannt hat. Die Ammo- niten jener Sammlung wurden von Oppel anfangs gesondert in solche, welche der Juraformation sicher angehören und andere, welche nur ver- muthlich aus dieser Formation herrühren. Die letzteren sind, wie Oppel auch selbst später erkannte, Trias-Ammoniten und gehören zu derselben Fauna, deren Inhalt vollständiger durch Salter’s Bearbeitung eines Theils der Strachey’schen Sammlungen in der Palaeontology of Niti, Caleutta 1865, dann auch durch Gümbel in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften in München von 1865, und durch Stoliezka in den Memoirs of the geological Survey of India von 1865 bekannt geworden ist. Zu derselben Fauna gehören die beiden Ammonites peregrinus und brachy- phyllus in den Monatsberichten der Akademie von 1864 und wahrschein- lich auch der Ammonites Jacquemontü L. v. Buch’s. Es ist eine Fauna, 110 Beryrıch über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk die man, ohne zu zweifeln, für eine Trias-Fauna erklären kann, dıe aber zu schnell für ein specielles Äquivalent von alpinem Keuper oder von Hallstätter Schichten in Anspruch genommen wurde; sie zeigt, wie es sich aus dem Folgenden weiter ergeben wird, in den Cephalopoden mindestens eben so viel Analogien und zum Theil Übereinstimmung mit Formen des alpinen Muschelkalks wie des alpinen Keupers, welches Verhalten sich in gleicher Weise auch in den begleitenden anderen, von Salter, Gümbel und Stoliezka beschriebenen Muscheln zu erkennen giebt. Ammonites Thuilleri ist nach Oppel’s Zeichnung und Beschreibung nicht zu unter- scheiden vom Ammonites binodosus; weder in der Form, noch in der Skulptur, noch in den Loben ist ein bemerkenswerther Unterschied zu finden. Der Ammonites Winterbottomi Salter’s kann für ein jüngeres Stück derselben Art gehalten werden und den Ceratites Himalayanus er- klärte Blanford selbst (Pal. of Niti p. 166) für ident mit dem Ammo- nites Thuilleri. Die grofse Übereinstimmung des letzteren mit dem Ammo- nites binodosus bemerkte auch Stoliczka, hegte jedoch, wie es scheint, nicht hinreichend begründete Zweifel über die Zugehörigkeit des Ammo- nites Winterbottomi. Ammonites Ottonis, Taf. IV Fig. 1, L. v. Buch über Ceratiten p- 8 Taf. 4 Fig. 4—6, gehört unter den europäischen aufseralpinen Ammo- niten des Muschelkalks als eine nahestehende Art zu der Verwandtschaft des Ammonites binodosus. Die Art wurde zuerst beschrieben nach einem oberschlesischen Stück von unvollkommener Erhaltung; sie fand sich später auch im unteren Muschelkalk zu Rüdersdorf bei Berlin und in gleichen Schichten am Nordrande des Riesengebirges zu Grosshartmanns- dorf bei Bunzlau, hier in zahlreicheren Stücken, welche Herr Dressler zu Löwenberg aufbewahrt. Erst die besser erhaltenen Stücke von Grofs- Hartmannsdorf haben gezeigt, dafs die Loben des Ammonites Ottonis im Grunde mit starken Zähnen besetzt sind wie bei anderen ähnlichen Arten des Muschelkalks; im Übrigen haben sie den Verlauf, wie ihn L. v. Buch gezeichnet hat, und unterscheiden sich von den Loben des Ammonites binodosus nur durch das Fehlen eines deutlich ausgebildeten Auxiliarlobus. Das verschiedene Ansehen des Ammonites Ottonis ist wesentlich nur dadurch bedingt, dafs die Schale langsamer in der Höhe der Alpen und über verwandte Arten. 111 anwächst, und in Folge hiervon die Nabelweite gröfser wird als die Höhe der äufseren Windung. Bei dem oberschlesischen Stück des Ammonites Ottonxs ist das Verhältnifs der Nabelweite zur Höhe der äufseren Windung und zum Durchmesser annähernd = 40:32:100, während die entsprechen- den Verhältnisse bei dem Ammonites binodosus = 25:45:100 gemessen waren. Die in der Beschreibung L. v. Buch’s als der Art besonders eisenthümlich hervorgehobenen 3 Reihen von Erhöhungen auf den Rippen der Seiten sind die entsprechenden Reihen von Knoten, wie sie dem Ammonites binodosus zukommen. Auf dem freiliegenden Theil der inneren Windungen im Nabel läuft die Reihe der Lateralknoten an der Naht ent- lang, so dafs das Innere des Ammoniten, abgesehen von der gröfseren Weite des Nabels, vollkommen dem Bilde des Ammonites Thaulleri bei Oppel, a.a.0. Taf. 77 Fig. 3°, gleich ist. Eigenthümlich dem Ammo- nites Ottonis ıst das Verhalten, dafs die Rippen auf dem Rücken nicht vollständig verschwinden, sondern bald mehr bald weniger deutlich mit schwacher Biegung nach vorn über denselben fortlaufen und sich auf seiner Mitte bisweilen sogar zu einer knotigen Anschwellung erheben. Da die Abbildung des Ammonites Ottonis bei L. v. Buch a.a.O. nur ein sehr unvollkommenes Bild der ansgezeichneten und bei vergleichenden Unter- suchungen über die Cephalopoden des alpinen Muschelkalks wesentlich mit in Betracht zu ziehenden Art gewährt, so habe ich auf Taf. IV. Fig. 1 eine neue Figur nach Stücken von Grofs-Hartmannsdorf ent- werfen lassen. Eine bemerkenswerthe Varietät des Ammonites Ottonis hat sich zu Rüdersdorf bei Berlin gefunden, Taf. IV Fig.2; sie unterscheidet sich durch das Vorhandensein accessorischer Knoten zwischen Lateral- und Dorsal-Knoten und ebenso zwischen den Lateral- und Umbilieal-Knoten. Eine ähnliche Vermehrung der Knoten beobachtete v. Hauer an einem Ammonites binodosus vom Val Brembana (Cephalopoden der unteren Trias der Alpen p. 22). 112 Berrıca über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk 2. Ammonites Luganensis Mer. Taf. 1. Fig. 3. Merian in Verhandl. der nat. Gesell. in Basel 1854 p. 88; v. Hauer über Fossilien des Monte Salvatore in Wiener Sitzungsber. 1855 p. 408 Fig. 1. 2. Die Art ist dem Ammonites binodosus nahe verwandt und von zweifelhaftem Werth. Sie unterscheidet sich in der Form durch etwas kleineren Nabel und gröfsere Höhe der äufseren Windung. An einem der besser erhaltenen Stücke beträgt bei einem Durchmesser von 33 Mm. = 100 die Höhe der äufseren Windung 16 Mm. =49, die Dicke ungefähr 11 Mm. = 33, die Nabelweite 7Mm.—=21. Die Skulptur, in der Jugend wenig verschieden von Ammonites binodosus, unterscheidet sich im Alter durch geringere Stärke und durch allmäliges, zuletzt vollständiges Ver- schwinden der Lateralknoten; auch die Dorsalknoten sind von geringerer Höhe und Stärke, jedoch ohne zu verschwinden. Von den Knoten am Nabelrande laufen nach dem Verschwinden der Lateralknoten unregel- mälsige, schwach sichelförmig geschwungene Falten zum Dorsalrande. Die Loben sind nicht verschieden von denen des Ammonites binodosus. Der Ammonit von Lugano wurde von Merian eben so wie von Hauer mit dem Ammonites binodosus verglichen. Er soll sich nach Hauer’s Angabe von letzterer Art auffallend durch einen gekielten Rücken unterscheiden; indess zeigt die Abbildung doch nichts anderes als emen ge- wölbten Rücken, wie er ebenso auch dem Ammonites binodosus und dem verwandten Ammonites Ottonis zukömmt. Da über eine angebliche Ver- schiedenheit der Loben nichts Bestimmteres gesagt ist, so nehme ich keinen Anstand, den Namen für die Art von Reutte anzunehmen, welche hier häufiger gefunden wurde als der Ammonites binodosus und nicht in diesen zu verlaufen scheint. Ammonites antecedens, Taf. IV. Fig. 3, Zeitschr. d. deutschen geol. Ges. 1858 p. 211 Taf. 4. Fig. 4, ist sowohl dem Ammonites Luganensis wie dem Ammonites binodosus sehr ähnlich, ohne jedoch vollständig weder in der Skulptur noch in den Loben mit dem einen oder andern überein- zustimmen. Die Art wurde im Jahre 1858 aufgestellt für einen Ammo- niten aus thüringischem Schaumkalk von unbekanntem Fundort; sie ist seitdem in zwei Stücken zu Rüdersdorf vorgekommen in gleichem Lager und mit ganz übereinstimmenden Charakteren. Behufs leiehterer Ver- der Alpen und über verwandte Arten. 113 gleichung mit den alpinen Formen ist die Abbildung des einen Ammo- niten von Rüdersdorf hier beigefügt. Die drei einander ähnlichen Arten, Ammonites binodosus, Ammo- nites Luganensis und Ammonites antecedens, wurden unterschieden für ver- einzelt vorgekommene Individuen aus Schichten, deren Altersbeziehungen noch zu ermitteln waren; wenn man jetzt geneigt wird, sie zu vereinigen, geht man aus von der Überzeugung, dafs sie Ablagerungen gleichen Alters angehören. Die Verschiedenheiten, welche sich zwischen ihnen jetzt noch festhalten lassen, werden vielleicht ihre Bedeutung ganz ver- lieren, wenn die Schwankungen, denen nach Stoliczka’s bemerkens- werthen Angaben der indische Ammonites Thaler! unterworfen ist, in Ab- bildungen vollständiger werden zu übersehen sein. Er sagt über die Art: „Die Zahl der auf den Seiten stehenden Rippen, die stets etwas ge- schwungen sind, beträgt gewöhnlich 24 und mehrere von ihnen theilen sich in oder nahe der Mitte der Seiten. Die Höcker längs des Nabelrandes sind bald deutlich ausgebildet und erhalten sich in jedem Alterszustande der Art, oder sie verschwinden vollständig. Dasselbe findet bei den Höckern am Rande des Rückens statt; an einigen Stücken sind sie sehr deutlich ausgebildet, während sie sich an andern nie entwickeln und die Rippen schwache Verlängerungen zum Rücken hin bilden. Die Dicke der Um- gänge und die Gröfse des Nabels sind wenig veränderlich, obwohl erstere anscheinend geringer wird, wenn die Rippen schwächer sind. Junge Schalen besitzen einen gerundeten Kiel, der im Alter undeutlich wird; der Rücken bleibt indefs stets gerundet und etwas erhaben. In der Loben- linie sind die Sättel in der Jugend vollkommen gerundet, erhalten aber allmälig kurze Einschnitte.” 3. Ammonites Jieuttensis. Taf.1. Fig. 4. Die Art ist durch drei gröfsere Stücke und ein kleineres vertreten. Bei dem gröfsten von 60 Mm. Durchmesser kommen ?]; der äufseren Windung auf die Wohnkammer. Bei einem Durchmesser von 49 Mm. = 100, ist die Höhe der äufseren Windung 27 Mm. = 55, die Nabel- weite 7 Mm. = 14, die Dicke 15 Mm. =31. Die Seiten des flach scheiben- förmig gestalteten Ammoniten fallen mit einer schmalen, kantig begrenzten Phys. Kl. 1866. P 114 _ BeyrıcH über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Nahtfläche in den engen Nabel ab; sie breiten sich flach bis zur Mitte aus und convergiren dann langsam gegen den schmalen, hochgewölbten Rücken, von dem sie nur durch eine kaum bemerkbare Kante geschieden sind. Die Skulptur beschränkt sich auf unregelmäfsige, flache, sichelförmig gebogene Falten, die erst gegen die Mitte der Seiten deutlich hervortreten, ohne sich zu bestimmt ausgebildeten Zähnen oder Knoten zu erheben. Das kleinere Stück zeigt, dafs auch in der Jugend keine hervortretenderen Skulpturen vorhanden waren. Von der Lobenlinie kömmt nur die mittlere Erhebung des Dorsal- lobus auf den schmalen Rücken zu stehen. Der schmale Dorsalsattel liegt schon ganz auf der Seite in einer Fläche mit den beiden Lateralloben und den zur Naht hin folgenden, allmälig kleiner werdenden Auxiliarloben. Die Seitenloben laufen nicht nur in ihrem breiten Grunde in wenige, starke Zähne aus, sondern ähnliche starke Zähne ziehen sich auch an den Seiten der Sättel bis zu deren Höhe hinauf, so dafs kaum noch der mittlere Bogen des Sattels von Einschnitten frei bleibt. Zwischen dem unteren Laterallobus und der Nabelkante stehen 2 Auxiliarloben, welche in der Form und Zähnelung den beiden Lateralloben gleichen. Eine ein- fache stärkere Spitze an der Nabelkante und eine andere auf der Naht- fläche können noch als rudimentäre Auxiliarloben gedeutet werden. In der Form und Skulptur nähert sich Ammonites Reuttensis mehr dem Ammonites Luganensis als dem Ammonites binodosus. Er unter- scheidet sich von beiden in der Form durch seinen engen Nabel und durch die gröfsere Höhe der äufseren Windung im Verhältnifs zum Durchmesser, in der Skulptur durch das gänzliche Fehlen von Knoten oder Anschwellungen der Falten am Nabelrande, ebenso wie der Lateral- spitzen und der Zähne am Rande des Rückens. Wesentlich tritt hin- zu die Verschmälerung des Rückens, dessen Kante bei dem Ammonites Luganensis noch den Dorsalsattel theilt, während hier der Dorsalsattel in seiner ganzen Breite auf der Seite liegt. Auch die höher auf die Sättel sich hinaufziehenden Zähne der Lobenlinie können als unterscheiden- des Artmerkmal gelten. Weniger Gewicht dürfte auf die deutliche Aus- bildung eines zweiten Auxilliarlobus über der Nabelkante zu legen sein; sie liesse sich als eine Folge der stärkeren Involution deuten und würde für sich allein die Trennung einer Art nicht rechtfertigen. der Alpen und über verwandte Arten. 115 Theils dem Ammonites Reuttensis, theils dem Ammonites Luganensis vergleichbar als eine jedenfalls äufserst nahe stehende Art ist unter den indischen, durch Oppel beschriebenen Arten der Ammonites Voiti, a. a. O. p. 276 Taf. 77. Fig. 1 a-c. Dächte man sich einen Ammonites Luga- nensis von Reutte, wie ihn unsere Abbildung darstellt, um eine Windung gröfser geworden und mit den Lateralknoten auch die Dorsalknoten ver- schwunden, d.h. eine Veränderung der Skulptur, wie sie bei gröfser werdenden Ammoniten gewöhnlich und bei den verwandten Arten hier schon angedeutet ist, so erhielte man vollständig das Bild des indischen Ammoniten, wie es Oppel gezeichnet hat. Dagegen scheint das Ver- hältnifs des schmalen Rückens zur Lobenstellung und die Zähnelung der Lobenlinie mehr dem Ammonites Reuttensis zu gleichen, von welchem sich die indische Art durch weiteren Nabel und deutlich ausgebildete Um- bilicalknoten unterscheidet. Mit diesem Urtheil über den Ammonites Vorti stimmen auch die Bemerkungen Stoliczka’s überein, a.a.O. 8.57, wonach die Art sogar noch für eine Varietät des Ammonites Thuilleri oder binodosus gehalten werden könnte. Sollten in der That die Schwankungen des Ammonites binodosus so weit gehen, so würden Ammonites Reuttensis und Voiti zu den typischen Formen des Ammonites binodosus etwa in dem Verhältnifs stehen, wie zu anderen Arten solche Formen, die Quenstedt als hoch- mundige Varietäten bezeichnet. Ammonites Ottonis würde dann als evo- luteste Abänderung das andere Endglied der Formenreihe bilden; neben ihm fände als eine andere evolute Form Ammonites Liecanus Hau. sp., (Cephalopoden der unteren Trias Taf. 3) seine natürliche Stellung. Die Formenreihe des Ammonites binodosus gehört zu denjenigen Ammoniten, welche die meisten Autoren, gleich den Goniatiten, von den übrigen Ammoniten abzuzweigen pflegen, indem sie dieselben entweder als eine besondere Gattung unter dem Namen Ceratites den Ammoniten zur Seite stellen, oder sie als eine Untergattung unterscheiden, so dafs dem Ammonites der Name Ceratites als zweiter Gattungsname zugefügt wird. Diesen Gebrauch wird man verlassen müssen, wenn man die Auf- gabe verfolgt, den innigen Zusammenhang älterer und jüngerer Ammo- P2 116 Beyrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkallk: nitenformen in einer naturgemäfsen systematischen Anordnung zum Aus- druck zu bringen. Die Namen Ceratites und Goniatites wurden gleichzeitig im Jahre 1825 von De Haan eingeführt als Gattungen gekammerter Cephalopoden- schalen, welche sich gemeinsam durch eckige oder zungenförmige Loben auszeichnen sollten; nur durch ihre geringere Involution wurden die Ce- ratiten von den Goniatiten unterschieden. Beide Gattungen würden in der Litteratur schwerlich jemals Beachtung erlangt haben, wenn sich nicht Leopold von Buch ihrer Namen bald darauf in anderem Sinne bedient hätte. In der Abhandlung über die Ammoniten in den älteren Gebirgs- schichten in den Schriften der Akademie vom Jahre 1832 gab derselbe eine Umarbeitung der schon früher im Jahre 1829 in den Annales des sciences naturelles veröffentlichten Eintheilung der Ammoniten aus jurassi- schen und Kreideformationen in natürliche Gruppen, seine sogenannten Familien. In einer als „Spätere Anmerkung” bezeichneten Note wurden hier zuerst die Goniatiten und Ceratiten als zwei neue Gruppen den schon früher unterschiedenen zugefügt und diesen in der Reihenfolge vorausgestellt mit dem ausdrücklichen Bemerken, dafs sie nur den letz- teren gleichwerthige Abtheilungen von Ammonites, keine eigenen Genera sein sollen. Die Goniatiten, welchen unmittelbar darauf eine mono- graphische Bearbeitung zu Theil wurde, sollten charakterisirt sein durch einfache, ungezähnte Loben und in der Skulptur durch Falten oder Streifen, welche auf dem Rücken nach Art der Nautilen einen rückwärts gewende- ten Bogen bilden. Die Ceratiten wurden bezeichnet als Ammoniten, welche, wie es scheine, am Rücken mit Zähnen versehen sind, und welche runde, nur unten gezähnte Loben, aber ungezähnte Sättel besitzen. In dieser Bestimmung waren die Ceratiten und Goniatiten in der That natürliche Gruppen von Ammoniten, gleichwerthig den übrigen Abtheilun- gen, welche Leopold von Buch mit scharfsinnigem Erfalsen aller wesent- lich die Ammonitenschalen auszeichnenden Merkmale aufgestellt hatte. Zu einer natürlichen Gruppe wollte er nur solche Arten mit einander verbinden, welche ebenso wohl durch ihre Form und Skulptur, wie durch gleichartigen Verlauf der Lobenlinie eine nähere Verwandtschaft zu er- kennen geben. Der einfachere Verlauf der Lobenlinie war als ein Merk- mal von untergeordnetem Range erkannt, welches nur in Verbindung mit der Alpen und über verwandte Arten. 117 der Form zur Charakteristik von Gruppen, aber nicht zur Unterscheidung von Gattungen benutzt werden dürfe. Das einzige Merkmal von zoologi- schem Werth, durch welches Leopold von Buch mit Schärfe die Ammo- niten von Nautilen, und weiter als Familien die Ammoneen von Nautileen unterscheiden lehrte, die dorsale Lage des Sipho, haben die Goniatiten und Ceratiten gemein mit den übrigen Ammoniten. Die Ansichten L. von Buch’s über die enge Verbindung der Goniatiten und Ceratiten mit den übrigen Ammoniten wurden nicht all- gemein angenommen. Ihm entgegen gebrauchte zuerst der Graf zu Münster im Jahre 1832 in der Schrift über Planuliten und Goniatiten den Namen Goniatites als Gattungsnamen. Ohne den Zusammenhang sämmtlicher Cephalopoden-Formen, wie L. v. Buch, im Grofsen zu über- blicken, stellte er den Goniatiten als eine gleichwerthige Gattung die Planuliten, die spätere Clymenia, zur Seite, und brachte hierdurch in die systematische Behandlung der alten Cephalopoden eine Verwirrung, welche noch jetzt ihren nachtheiligen Einflufs ausübt. Nachdem L. v. Buch schon im Jahre 1839 in der Abhandlung über Goniatiten und Olymenien in Schle- sien die innige Verbindung der Olymenien mit jüngeren Nautilen dargethan hatte, sind neuere Autoren sogar soweit zurückgegangen, dafs sie die Goniatiten und Clymenien zu einer besonderen Familie der Goniatitiden vereinigen wollten. Den Inhalt der Ceratiten, welchen L. v. Buch auf die beiden Arten Ammonites nodosus und semipartitus beschränkt hatte, erweiterte der Graf zu Münster im Jahre 1834 durch Eimreihung einiger Ammo- niten von St. Cassian, und bediente sich hierbei zuerst der Schreibart Ammo- nites (Ceratites); er betrachtete, ohne Rücksicht auf die Form zu nehmen, die Ähnlichkeit der Loben als das allein bestimmende Merkmal. Darauf folgte im Jahre 1855 die Lethaea geognostica Bronn’s, worin Goniatites und Üeratites beide als Gattungen von Ammonites getrennt erscheinen, „nicht, als ob sich zur Zeit ein sehr wesentlicher Unterschied ihrer Organi- sation kund gegeben hätte, sondern weil die Trennung grofse Bequem- lichkeiten zur Charakteristik der Formationen darbietet.” Es war dies ein Fehler, welchen der Zoolog nicht begehen durfte. Dem bequemen Handbuch folgten aber die späteren Autoren und selbst L. von Buch 118 Beyrıca über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk schrieb in der Abhandlung über Goniatiten und Clymenien in Schlesien Goniatites statt Ammonites. Grofse Fortschritte hatte die Kenntnifs der Ammoniten gemacht, als L. von Buch die im Jahre 1848 in der Akademie der Wissenschaften gelesene Abhandlung „Über Ceratiten” zu bearbeiten und dem Namen eine neue Begründung zu geben unternahm. Durch Alcide d’Orbigny hatte man die früher wenig gekannten Ammoneen der Kreideformation in ihrer grofsen Mannichfaltigkeit kennen gelernt; durch die Arbeiten des Grafen zu Münster und Klipstein’s und später durch die vollkommneren Franz von Hauer’s war die noch viel mannichfaltigere und an neuen überraschenden Formen so reiche Cephalopoden-Fauna der alpinen Trias- bildungen bekannt geworden, und Quenstedt hatte schon in den Anfängen der Petrefaktenkunde Deutschlands, aus welcher das wichtige Werk über die Cephalopoden hervorging, die Resultate seiner vielseitigen Studien über die Eigenheiten der Ammoneen- und Nautileen-Schalen auseinandergesetzt. Leopold von Buch erhob die Frage, ob diese Fortschritte eine wesent- liche Änderung des den Ceratiten und Goniatiten zu ertheilenden Um- fanges erforderlich machen. Fester noch als früher davon überzeugt, dafs die Ceratiten ebenso wie die Goniatiten nicht als eigene Geschlechter, sondern nur als Abtheilungen von Ammoniten zu betrachten seien, war er der Meinung, dafs man den Begriff der Ceratiten zweckmälsig ausdehnen müsse, so dafs einerseits gewisse jüngere Ammoniten-Formen, anderer- seits ein Theil der älteren Goniatiten den Ceratiten anzuschliefsen wären. p’Orbigny hatte zwei Kreide- Ammoniten beschrieben, Ammonites Sene- quieri und Ammonites Vıbrayeanus, welche in der Einfachheit ihrer Loben- linien, wenn auch nicht in vollständiger Übereinstimmung, doch annähernd die Charaktere der älteren Ceratiten und selbst der Goniatiten zu wieder- holen schienen. Leopold von Buch glaubte Ähnliches an einigen anderen Arten zu sehen, dem Ammonites Ewaldı, Ammonites Syriacus und Ammonites Pedernalis. Indem er diese den Oeratiten zustellte, glaubte er in ihnen eine erfreuliche Stütze gefunden zu haben für die schon damals verbreitete Ansicht, dafs ausgestorbene organische Formen nicht plötzlich und auf einmal von der Erde verschwinden, sondern, wie er sich ausdrückte, nach und nach in andere Bildungen übertreten, wo sie zwar nicht als dieselben Arten erkannt werden können, aber doch als der Alpen und über verwandte Arten. 119 solche, welehe zu einer gleichen Abtheilung von Thierformen gehören; man lerne hieraus, dafs das Verschwinden und das Erscheinen neuer Formen keine Folge einer gänzlichen Zerstörung der organischen Schöpfun- gen sei, sondern dafs die Arten wahrscheinlich aus sehr veränderten Lebens- bedingungen hervorgehen. Indem Leopold von Buch es für erwiesen hielt, dafs es noch in der Kreideformation, was in der That nicht der Fall ist, Ammoniten gäbe mit ebenso einfachem Verlauf der Lobenlinie, wie man ihn früher nur bei Goniatiten gekannt hatte, nahm er auch keinen Anstand, die Ammoniten des Muschelkalks, wenn sie Zähne im Grunde der Loben nicht erkennen lassen, bei den ÜOeratiten zu lassen. Den Begriff der Goniatiten, welche sich nicht mehr durch das Fehlen der Zähne an den Loben von den Ceratiten unterscheiden liessen, wollte er in neuer Weise so bestimmen, dafs die noch nicht vorhandene Aus- bildung des Zahlengesetzes, welchem die Loben der jüngeren Ammoniten folgen, ihren bezeichnenden Charakter ausmachen solle. Solche Gonia- titen, welche beide Lateralloben und Auxiliarloben ausgebildet zeigen, sollten den Ceratiten zufallen. Hierbei blieb mit Recht das Merkmal un- berücksichtigt, durch welches nach Quenstedt’s Meinung alle Ammoniten der alten Formationen sich wesentlich von den jüngeren unterscheiden sollten, nämlich das Fehlen der nach vorn gerichteten sogenannten Sipho- naldute; dem. umsichtigen Beobachter der Cephalopodenschalen war es wahrscheinlich nicht entgangen, dafs wohl erhaltenen Stücken des Ammo- nites sphaericus des Kohlenkalks der Beweis von der Werthlosigkeit jenes Merkmals leicht zu entnehmen ist. In ihrer neuen Ausdehnung entsprachen die Ceratiten aber nicht mehr dem Sinne, in welchem früher die übrigen Ammoniten-Gruppen aufgestellt waren und Anerkennung gefunden hatten. Sie waren ein Gemisch ge- worden der ungleichartigsten Formen, die überhaupt unter den Ammo- niten vorkommen; sie umfassten vollkommen glatte Arten und andere mit auffälligen Skulpturen, ähnlich denen des Ammonites nodosus, dann Arten mit gerundetem, mit kantigem ‘und mit scharf gekieltem Rücken; sie waren eine künstliche, nur durch die Loben und nach diesen sehr will- kührlich begrenzte Abtheilung geworden, welche von keinem Autor so, wie die Abhandlung über Ceratiten sie hinstellte, angenommen wurde. D’Orbigny behielt in seinen späteren Schriften die Ceratiten als Gattung 120 Beyrıcn über eimige Cephalopoden aus dem Muschelkalk bei; er charakterisirte sie nur durch die Loben und verband mit den Arten des Muschelkalks die Kreide-Ceratiten Leopold von Buch’s, aber keine Goniatiten. Quenstedt im Handbuch der Petrefaktenkunde wies die Verbindung der Kreide-Ammoniten mit den Ceratiten zurück; er be- hielt den Namen in alter Weise bei für eine Abtheilung der Ammoniten, welche, halb geognostisch, halb zoologisch bestimmt, nur Arten des Muschelkalks mit ganzrandigen oder einfach gezähnten Loben enthalten sollte. Giebel allein in der Fauna der Vorwelt zog aus den vorliegen- den Thatsachen die nothwendige Folgerung, dafs man aufhören müsse eine nur durch die Loben charakterisirte Gruppe der Ceratiten zu unter- scheiden; er ging aber andererseits zu weit, mdem er dem Charakter der Loben gar keine Bedeutung für die Anordnung mehr beimafs und nicht nur die Ceratiten sondern auch die Goniatiten nach der äufseren Gestalt der Schale in verschiedene Gruppen jurassischer und Kreide-Ammoniten vertheilte. Indem ich die Ansicht festhalte, dafs natürliche Ammoniten-Gruppen nur solche sind, welche mit gleichem Charakter der Lobenlinie auch gleiche Charaktere der Form verbinden, halte ich es für nöthig, die Ammoniten mit einfach gezähnten Loben in kleinere Gruppen zu zerlegen, je nachdem die Verschiedenheiten der Form und der Skulptur es er- fordern. Den Namen der Nodosen wähle ich für eine Gruppe, in welcher die Formenreihe des Ammonites binodosus mit derjenigen des Ammonites nodosus zu verbinden ist. Es sind dies Ammoniten von scheibenförmiger Gestalt mit einem ungekielten Rücken, der sich bei entwickelter Skulptur stets von den Seiten auszeichnet, und an dessen Rändern sich die Falten der Seiten zu Zähnen oder aufgerichteten Spitzen erheben. Die Falten sind in der Jugend und im mittleren Alter getheilt; eine Reihe von Spitzen oder Knoten auf der Mitte der Seiten bezeichnet die Gegend, in welcher die Theilung oder die Vermehrung der Falten vor sich geht; eine dritte Reihe von Spitzen oder knotigen Anschwellungen kann am Rande des Nabels hinzutreten. Das ist ein System von Skulpturen, ganz analog dem der Dentaten in jüngeren Formationen. Wie bei allen anderen Skulpturen können im Alter Veränderungen eintreten und es können sich durch Verwischung der Skulpturen glatte Nebenformen ausbilden; man sieht die getheilten Falten, nachdem die seitlichen Knoten verschwunden der Alpen und über verwandte Arten. 121 sind, im Alter zu einfachen groben Rippen umgebildet bei dem Ammonites nodosus, während bei anderen Arten sämmtliche Knoten verschwinden und die Rippen durch sichelförmig geschwungene Streifen oder Falten ersetzt werden. Die Theilung der Lobenlinie beschränkt sich als Regel auf die Ausbildung einfacher Zähne im Grunde der Loben; jedoch können sich die Zähne an den Seiten der Sättel in die Höhe ziehen und noch in die Sättel einschneiden, wie selbst. an Abäyderungen des Ammonites nodosus FE die Zähne durch Ausbildung sekundärer Zähne zu gezähnten Fingern oder Ästen. beobachtet wurde; aber nie erweitern Die Formenreihe des Ammonites binodosus, welcher aus den be- sprochenen Arten auch Ammonites Pemphiv Mer. angehören könnte, findet sich in Europa nur im Muschelkalk und dem Buntsandstein der Alpen und aufserhalb der Alpen nur im unteren Muschelkalk, hier vertreten durch Ammonites antecedens und Ottonis. Die Formenreihe des Ammonites no- dosus ist bezeichnend für den oberen Muschelkalk aufserhalb der Alpen und diesen bis jetzt noch fremd. Die ihr angehörenden Arten Ammo- nites nodosus, enodıs und semipartitus unterscheiden sich gemeinsam von allen Arten der anderen Reihe durch das sanfte Abfallen der Schale zur Naht hin, daher ein beständiges Fehlen der bei jenen auftretenden Knoten am Nabelrande. Dafs in Indien neben den verbreiteteren Arten aus der Formenreihe des Ammonites binodosus auch andere zur Formenreihe des Ammonites nodosus gehörende Arten vorkommen, ergiebt sich aus den Fragmenten, die Oppel als Ammonites horridus und Ammonites Wetsoni beschrieben hat. Von europäischen Ammoniten, die nach den Loben oder nach der Lagerung zu den Ceratiten gerechnet wurden, sind die folgenden von den Nodosen auszuschliessen : 1) Die Formenreihe des Ammonites Cassıanus, durch Hauer zer- legt in die als Ceratites beschriebenen Arten Cassianus, Idrianus, Muchra- nus und Dalmatinus. Sie gehören dem Buntsandstein der Alpen an und nähern sich in der Entwickelung ihrer Loben auffallend den alten Ammo- niten des Kohlengebirges aus der Gruppe der Carbonarii. Der untere Laterallobus ist noch nicht zur Ausbildung gekommen und Zähne an den Loben werden kaum oder gar nicht bemerkbar. Phys. Kl. 1866. Q 122 Bryrıch über einige Oephalopoden aus dem Muschelkalk 2) Ammonites modestus Hau. aus dem Keuper von Hallstatt. Der Name wurde zuerst von L. von Buch gebraucht aber später verlassen. Der von Hauer beschriebene Ammonit ist derselbe, dessen L. von Buch in der Abhandlung über Ceratiten unter Ammonites Cassianus gedenkt; die anderen früher bei Ammonites modestus aufgeführten Vorkommnisse wurden sein Ammonites parcus. Hauer’s Art könnte, wenn sie in der Jugend einen anderen Rücken besafs, mit Ammonites Hörnesü, Rüppeli und vielleicht auch pseudo-aries eine Formenreihe bilden, die dem Ammo- nites Cassianus ferner steht als den Nodosen, ein Bindeglied abgebend zwischen letzteren und der Gruppe des Ammonites Aon. 3) Die mit kantigem oder gekieltem Rücken versehenen ausser- alpinen Ammonites Buch und Ammonites Strombeck', welchen letzteren Herr Eck im oberschlesischen unteren Muschelkalk wiederfand, der erstere mit ungezähnten, der letztere mit gezähnten Loben. Sie stehen mit ihren Charakteren jetzt noch isolirt, eben so wie der merkwürdige russische Ammonttes Bogdoanus mit schneidigem Rücken und ungezähn- ten Loben. 4) Der rundrückige Ammonites parcus Leopold von Buch’s von Solothurn, über Ceratiten Taf. 4. Fig. 2, 3. Nachdem Schimper ge- zeigt hat, Mem. de la soc. nat. de Strasbourg 1853, dafs der Ammonit von Sulzbad, bei L. v. Buch a. a. O. Taf. 4. Fig. 1, weit davon entfernt ist, der phantasievoll entworfenen Abbildung zu gleichen, ist auch eine neue Beschreibung des Ammoniten von Solothurn zu erwarten, ehe man ein sicheres Urtheil über die Art fassen kann. Vielleicht vertreten die beiden Ammoniten eine im europäischen Muschelkalk sonst noch nicht beobachtete Gruppe, welche, ausgezeichnet durch gerundeten Rücken und glatte Schale in Verbindung mit einfach gezähnten Loben, in der indischen Trias eine gröfsere Entwickelung und Verbreitung zu besitzen scheint. Zu dieser Gruppe gehören: Ammonites Jacquemontii Buch, Taf. V. Fig. 5. (vergl. in den Monatsber. 1864 S. 62). Die hier gegebene Abbildung stellt den Gypsabgufs dar, welcher der Beschreibung L. von Buch’s zum Grunde lag; sie wird vielleicht in Pariser Sammlungen die Auffindung des Orginals erleichtern, welches Oppel vergebens aufsuchte. der Alpen und über verwandte Arten. 123 Ammonites peregrinus, Taf.V. Fig. 4, (vergl. in den Monats- berichten 1864 S. 61), anscheinend wenig verschieden von Ammonites onustus Opp., Pal. Mittheilungen Taf. 77 Fig. 2. Diesen werden sich anreihen die von De Koninck benannten Ammonites Lyelhianus, latifimbriatus, Buchianus, Davidsonianus und Lawrencranus. Eigenthümlich ausgezeich- net ist Ammonites Flemingianus, bei welchem nach der Beschreibung des- selben Autors nur der obere Laterallobus gezähnt ist, während, was sonst noch nicht beobachtet wurde, der untere Laterallobus die winklige Form der Loben älterer Ammoniten besitzt. 4. Ammonites Studeri. Hau. Taf. I. Fig. 5. Von Hauer 1357 Pal. Notizen in Wien. Sitzungsber. XXIV p. 146 Taf. 1. Fig. 1—4. 1365 Cephal. d. unteren Trias p. 35 (non p. 23); Ammonites Dontianus ib. p. 35. — Ammo- nites Studeri Stoliczka in Mem. of the geol. Survey of India V, 1. p. 55. — Ammonites gibbus Benecke Geogn. pal. Mitth. p. 154 Taf. 2. Fig. 2. Unter den Ammoniten von Reutte der häufigste. Das gröfste unter den zahlreichen vorhandenen Stücken hat 92 Mm. oder nahe 3!], Zoll im Durchmesser bei erhaltener Wohnkammer; die meisten sind von 2 Zoll abwärts bis 1 Zoll grofs. Der Ammonit ist dick scheibenförmig, stark involut mit kleinem Nabel, die gröfste Dieke nahe am Nabel. Die flach- gewölbten Seitenflächen fallen steil, jedoch ohne scharfe Kante zum Nabel ab, und convergiren langsam gegen den gerundeten Rücken hin, in welchen sie allmälig verlaufen. Sie sind mit breiten, wellenförmig ge- rundeten Falten bedeckt, welche in der Jugend gerade, im Alter leicht geschwungen sind und auf dem Rücken allmälis verschwinden, ohne eine erhebliche Biegung nach vorn zu erhalten. Nur an jungen Stücken sind die Falten zuweilen undeutlich, oder fehlen selbst ganz. Ihre Zahl ist ziemlich schwankend, im Allgemeinen kleiner bei jüngeren als bei älteren Stücken, kaum mehr als 16 bei den grölsten im Umfange der letzten Windung. Die Falten wie ihre Zwichenräume sind bei erhaltener Schale noch von feinen Anwachsstreifen überzogen. Ausmessungen von Stücken verschiedener Gröfse ergaben: Q2 124 BevrıcH über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk @ b c d 62 Mm. = 100 Dome —ı 51 23 Mm. = 37 7 Mm sM ae NER TEN er 55 15 Weck erh er 100 Ir 52 29 Near N - ei Some U I ea) 14 — =4 4,5 — =]15 2 = er ee 52 15 =B\— =D 22,5 — = 18 11,5 — =51 121 rei AR = MB a — Durchmesser, d = Höhe der äufseren Windung, e=Dicke, d= Nabel- weite. Die Verhältnifszahlen der Dicke zeigen an, dafs mit abnehmender Gröfse die Dicke im Allgemeinen zunimmt; die Schale erhält durch schnelleres Anwachsen an Höhe als an Dicke allmälig eine mehr scheiben- förmige Gestalt, oder sie verändert die Form von einer mehr sphäroi- dischen in der Jugend in die dickscheibenförmige des Alters. Die Lobenlinie besteht ausser dem Dorsallobus und den beiden Lateralloben aus einer geraden Reihe von Auxilliarloben, welche allmälig zum Nabel hin an Gröfse abnehmen. Die Loben wie die Sättel sind schon in früher Jugend deutlich gezähnt; die Zähne entwickeln sich im Alter im Grunde der Loben zu kurzen Fingern mit wenigen Seitenzähnen, ebenso an den Seiten der Loben und auf den Sätteln. Ein mittlerer Finger im Grunde der Loben ist noch nicht durch gröfsere Länge von den seit- lichen ausgezeichnet; eben so wenig bedingt das tiefere Einschneiden einzelner Finger in die Seiten der Loben und in die Sättel eine deutliche, in die Augen fallende symmetrische Gliederung, wie sie Lobenlinien mit mehr entwickelter Verästelung zukömmt. In den relativen Dimensionen zeichnet sich der Dorsallobus durch ungewöhnliche Kürze aus; er erreicht - kaum die halbe Tiefe des oberen Laterallobus und seine mittlere Erhebung hat an den Seiten nur 2 oder 3 schwach einschneidende Zähne. Der Dorsalsattel ist ungewöhnlich schmal und der den oberen vom unteren Laterallobus trennende Lateralsattel überragt die benachbarten Sättel auf- fallend an Höhe. Die Zahl der Auxilliarloben schwankt von 4 bis 6, mehr individuell als abhängig von verschiedener Gröfse. Ammonites Studer! wurde von Hauer im Jahre 1857 aufgestellt für Ammoniten, welche ihm theils von unbekanntem Fundorte aus Dal- matien vorlagen, theils von Cibiani unweit Zoldo aus dem Muschelkalk der Alpen und über verwandte Arten. 125 der venetianischen Alpen; sie fanden sich hier in denselben Schichten, welche Wie Ammoniten von Dont geliefert hatten. Die Übereinstimmung des Ammoniten von Reutte mit der damals gegebenen Beschreibung und den Zeichnungen des Ammonites Studeri ist so vollständig, dafs an der Identität nicht zu zweifeln ist. Ohne Zweifel gehören auch die Ammoniten von Reutte, welche Hauer neuerlich selbst, in der Abhandlung über die Cephalopoden der unteren Trias S. 35, als Ammonites Studeri bestimmt hat, zu derselben Art, welche hier darunter verstanden ist. Dagegen geht aus den Citaten und Vergleichungen hervor, dafs unter dem Ammonites Studeri a. a. O0. S.25 auch der im Folgenden unterschiedene Ammonites Gerardi mitbegriffen ist. Dagegen dürfte der Ammonit von Reutte, welchen Hauer neben Ammonites Studer! als Ammonites Dontianus unterschieden hat, nur ein ungewöhnlich glatt aussehender Ammonites Studeri sein. Was Benecke als Ammonites gibbus beschrieben hat, besitzt alle Charak- tere des Ammonites Studeri; die Art wurde im Val di Scalve gefunden, woher Hauer den Ammonites binodosus kannte. Aus Indien enthielten die Schlagintweit’schen Sammlungen keinen Ammoniten, der dem Ammonites Studer! vollkommen gleich ist. Indefs führt Stoliczka denselben als eine im Himalaya selten vorkommende Art an, und hebt hervor, dafs auch die Lobenlinie genau der von Hauer gegebenen Zeichnung gleiche. Er findet bemerkenswerth, dafs die Zahl der Falten nur auf 15 steige, ganz wie es bei den Ammoniten von Reutte der Fall ist. 5. Ammonites Gerardi Blanf. Taf. 1. Fig. 6. Blanford 1863 in Journ. of the As. soc. of Bengal Vol. XXU. p. 132 Taf. 2, Fig. 6; Stoliezka 1865 in Mem. of the geol. Survey of India V, 1. p. 55. — Ammonites Everesti Oppel 1863 Pal. Mitth. p. 284 Taf. 81 Fig. 1, 2; Ammonites cognatus Oppel 1863 |. ec. p- 285 Taf. 81. Fig. 3, 1865 1. c. Taf. 85. Fig. 4; Ammonites rugifer Oppel 1865 1. ce. p- 293 Taf. 85. Fig. 2, 3; Ammonites cochleatus Oppel 1865 1. c. p. 294 Taf. 85. Fig. 1. — Ammonites eusomus Beyrich 1865 in Monatsber. d. Ak. d. Wiss. zu Berlin p. 667. — Ammonites Studeri Hauer im Wien. Sitzungsber. LII, die Ceph. d. unt. Trias d. Alpen p: 25 (non ib. p. 35; non 1857 in Wien. Sitzungsber. XXIV.) — ?Ammonites Dontianus Hauer 1850 in Denkschr. d. kais. Ak. der Wiss. II, Foss. d. venet. Alpen p. 8 Taf. 2. Fig. 6, — ?Ammonites Domatus Hauer |. c. p. 7 Taf. 1. Fig. 12. — Unerkennbar 1861 Ammonites pseudoceras Gümbel Geogn. Beischr. d. bayer. Alpengeb. p. 208. 126 Beyrıca über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Zwei gröfsere und ein paar kleinere unausgewachsene Ammoniten von Reutte erweisen das Vorhandensein einer zweiten dem Ammonites Studer! verwandten Art, welche sich hauptsächlich durch viel gröfsere Dieke und durch geringere Zahl oder andere Stellung der Auxiliarloben unterscheidet. Die jüngeren Stücke, von 15 und 25 Mm. Dicke haben keine Ähnlichkeit mit den Jugendformen des Ammonites Studeri; sie sind kugelig eingerollt, mit kleinem Nabel und mit sehr geringer innerer Höhe der äufseren Windung, etwa vergleichbar den Formen des Ammonites biearinatus sahimıs oder des Ammonites Globus in Quenstedt’s Cephalo- poden Taf. 18. Fig. 10@ und 15a. Das eine dieser Stücke läfst erkennen, dafs auf der Bauchseite nur wenige Auxiliarloben, 2 oder höchstens 3, vorhanden waren. Bei den gröfseren Stücken hat die Schale eine mäfsig comprimirte Form, wie Taf. I. Fig. 6a sie darstellt. Bei einem der kleineren Stücke, dessen Skulptur erhalten ist, besteht dieselbe nur in feinen, un- gebogenen Anwachsstreifen; die gröfseren haben auf den Seiten breite wellige Buchten, die gegen den Rücken hin verschwinden. Die Loben- linie an einem Stück, welches ohne Wohnkammer etwa 60 Mm. Durch- messer hat, ist bis zum Nabelrande sichtbar und in Taf. I. Fig. 63 dar- gestellt, so weit sie mit Schärfe zu erkennen ist; sie zeigt namentlich in der geringen Gröfse des Dorsallobus, der geringen Breite des Dorsalsattels und in der beträchtlichen Erhebung des Lateralsattels die gröfste Über- einstimmung mit Ammonites Studeri. In dem Grade der Verästelung der Loben ist kein erheblicher Unterschied bemerkbar, aber es folgen dem unteren Laterallobus bis zum Nabelrande hin nur 2 deutlich ausgebildete Auxiliarloben. Oppel unterschied in der Schlagintweit’schen Sammlung nicht weniger als vier Arten: Ammonites Everesti, cognatus, cochleatus und ru- gifer, welche nach des Verfassers Abbildungen und Beschreibungen kaum für etwas Anderes gehalten werden können als für geringfügige Variationen einer und derselben Art. Sie würden zusammengefalst eine Art darstellen, welche sich, gleich unserem Ammoniten von Reutte, vom Ammonites Studer: im Allgemeinen durch gröfsere Dicke, einen mehr entwickelten Nabel und durch eine geringere, nicht über 2 ansteigende Zahl von Auxiliarloben über der Nabelkante unterscheidet, wobei die Schale mit bald früher bald später sich entwickelnden, bald mehr bald minder stark der Alpen und über verwandte Arten. 127 hervortretenden, bald breiteren bald schmäleren, welligen Falten oder Rippen bedeckt sein könnte. Ammonites Everest! beruhte auf zwei a.a. O. gezeichneten Stücken. Die für das eine derselben angegebenen Maafse sind: Durchmesser 63 Mm., Höhe der äufseren Windung 32 Mm., Dicke 38 Mm., Nabelweite 13 Mm. = 100:51:60:20; bei einem Ammonites Studeri von gleicher Gröfse waren die entsprechenden Maafse = 100:52:37:11. In der Lobenlinie, a.a.O. Taf. 85. Fig. 4, sind nur im Grunde der Loben gezähnte Finger, an den Seiten und auf der Höhe der Sättel nur einfache Zähne angegeben. Hauer, welcher die Orginale Oppel’s vergleichen konnte, bemerkt, dafs Ammonites Everesti ein von den übrigen etwas abweichendes Ansehen dadurch erhalte, dafs die Schale mehr gefurcht aussehe. Ammonites cognatus beruhte auf meist unvollkommen erhaltenen Stücken und wurde von Oppel selbst als eine nur unsicher durch etwas abweichende Skulptur und etwas engeren Nabel zu unterscheidende Art hingestellt. Ammonites cochleatus ist die schlankste der indischen Formen mit Verhältnifszahlen 100:48:41:28 bei 54 Mm. Durchmesser, d.i. immer noch dicker als ein Ammonites Studer! von gleicher Gröfse. Diesen läfst Oppel selbst übergehen in seinen Ammonites rugifer mit den Verhältnifs- zahlen 100:49:54:22 bei 92 Mm. Durchmesser. Von den drei letzteren Arten sagt Hauer, dafs er an ihrer Zusammengehörigkeit nicht zweifele. Wären sie unterscheidbar, so würde Ammonites rugifer dem Ammoniten von Reutte am meisten gleichen. Stoliczka kennt nur eme den vier Oppel’schen entsprechende Art, Ammonites Gerardi, ım Himalaya der verbreitetste und häufigste Ammo- nit des Muschelkalks, dessen Verschiedenheit vom Ammonites Studeri nicht bezweifelt, ja nicht einmal in Betracht gezogen wird. Der Name wurde durch Blanford hinreichend deutlich erläutert und ist auch hier ange- nommen, um der zwecklosen Namenzersplitterung Oppel’s zu entgehen. Wie sich der Umfang, welchen Stoliczka dem Ammonites Gerardi er- theilt, specieller zu Oppel’s Arten verhalte, ist noch nicht zu ersehen; er erklärt nur den Ammonites cognatus für synonym, übergeht den gleich- zeitig beschriebenen Ammonites Everesti, und kennt noch nicht die bei- den erst später publieirten Ammonites cochleatus und rugifer. Die Be- schreibung der beiden letzteren Arten, die zur Zeit noch nicht vorlag, 128 Beyrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk führte erst zu der Überzeugung, dafs der Name Ammonites eusomus, in den Monatsberichten für 1854, überflüssig sei. Dafs Ammonites Gerardi auch in den Alpen eine gröfsere Ver- breitung besitzt und vielleicht an einigen Orten statt des Ammomtes Studeri als die häufigere Art auftritt, wird, wie schon bemerkt wurde, wahrscheinlich durch die Anführungen und Vergleichungen, zu welchen der Ammonites Studeri in der Abhandlung von Hauer’s über die Cephalo- poden der unteren Trias, 5.25, Veranlassung gab. In der Synonymik dieser Art finden sich hier die Ammonites cochleatus und rugıfer Oppel’s, deren vollständige Identität nach Form und Loben aufser Zweifel gestellt wird. Besonders wird hervorgehoben, dafs wie bei den indischen Ammo- niten „die Nabelkante den fünften Sattel schneidet”, d. h. übertragen in die wissenschaftliche Sprache Leopold von Buch’s, dafs nur zwei Auxi- liarloben aufserhalb des Nabels stehen. Hiernach hätte dieser Ammonites Studer! in der That alle Charaktere des Ammonites Gerard, wäre aber wesentlich verschieden von dem Ammonites Studeri der Notizen von 1857, auf welchen man für die Bestimmung der Art zurückgehen mufs, und welcher dem unseren gleich ist. Der nach Hauer’s Angabe hierher ge- hörende und auf sehr mangelhaft erhaltenen Exemplaren beruhende Ammonites pseudoceras Gümbel’s von Partenkirchen kann der Synonymik des Ammonites Gerardi angereiht werden, da er nach Gümbel nur zwei Auxiliarloben besitzen soll; dem Namen kommt eine Priorität nicht zu, da die kurze Beschreibung und die Vergleichung mit Ammonmites Aon nie zu einer Erkennung der Art geführt hätte. Ammonites Dontianus ist der am frühesten beschriebene verwandte Ammonit des alpinen Muschelkalks, auf welchen vielleicht der Ammo- nites Gerardi zurückgeführt werden könnte. Gern würde ich hierin vor- gegangen sein, wenn nicht die unsichere Beurtheilung, welche Hauer selbst seiner Art in der neuesten Abhandlung zu Theil werden liefs, und seine abweichende Auffassung ihrer Beziehungen zum Ammonites Studer! der Annahme eines solehen Gebrauches im Wege ständen. Für die ur- sprüngliche Beschreibung des Ammonites Dontianus in der Bearbeitung der von Fuchs gesammelten Versteinerungen aus den venetianischen Alpen lagen nur Fragmente vor, unter denen das vollständigste, eine mit Kammern erfüllte halbe Windung, in der Abbildung, a. a. OMRaLR2! [>) der Alpen und über verwandte Arten. 129 Fig. 6a, ergänzt und zugleich verkleinert dargestellt wurde. Über die Lobenlinie, a. a. O. Fig. 6c, wird bemerkt, dafs die zwei in der Zeichnung angegebenen Auxiliarloben wegen zu grolser Abwitterung des Stückes nicht in ihrer ursprünglichen Beschaffenheit erkannt werden konnten. Diese Unvollkommenheiten der Beobachtung erlaubten stets nur eine un- sichere Vergleichung des Ammonites Dontianus mit ähnlichen oder mög- licher Weise identen Arten. Dafs er dem Ammonites Studeri verwandt sei, hob Hauer schon bei Beschreibung des letzteren hervor; er sollte sich unterscheiden durch seine nur fein gestreifte, nicht gefaltete Schale, durch die geringere Zahl von Auxiliarloben und durch eine etwas abweichende Form der Loben und Sättel. Da indefs die Abbildung zeigt, dafs die Seiten des Ammonites Dontianus gleichfalls breite wellenförmige Falten haben, und da die geringen Verschiedenheiten, welche sich in der Form der Loben und Sättel erkennen lassen, zum Theil der beträchtlicheren Grölse zugeschrieben werden könnten, so würde von jenen unterscheidenden Merkmalen nur die geringere Zahl der Auxiliarloben als von Bedeutung zurückbleiben. Man könnte sich etwa denken, dafs der Ammonit einer der schlankeren Formen des indischen Ammonites Gerardi, etwa einem gröfser gewordenen Ammonites cochleatus Oppel’s gleich sei. In der Abhandlung über die Cephalopoden der unteren Trias bespricht Hauer von neuem umständlich den Ammonites Dontianus, jedoch nur, um seine Beziehungen zum Ammonites Dux zu entziffern, ohne neue Beobachtungen über die Art vorlegen zu können. Wenn daselbst, S. 26, in Frage gestellt wird, ob Ammonites Dontienus nicht mit dem Ammo- nites Studer! zusammenfallen könne, so wäre dagegen nichts einzuwenden, da hier unter Ammonites Studeri Formen des Ammonites Gerardi be- griffen sind. Aber in dem Nachtrage, daselbst S.35, wird von Reutte ein Ammonites Dontianus, der nicht die Charaktere des Ammonites Ge- rardı besitzt, getrennt vom Ammonites Studeri, unter welchem hier sicher nur Formen der ursprünglich so genannten Art verstanden sind. In der Veränderung der Form vom jugendlichen zum ausgewachse- nen Alter hin, wie sie sowohl dem Ammonites Gerardi von Reutte als nach Oppel’s Zeichnungen der indischen Art zukömmt, finde ich eine Bestätigung für die schon im Jahre 1858, a.a.O. S. 211, nach Analogie Phys. Kl. 1866. R 130 Beyrıca über einige Oephalopoden aus dem Muschelkalk des Ammonites Dux ausgesprochene Vermuthung, dafs Ammonites Domatus Hau. nur den Jugendzustand des Ammonites Dontianus darstelle. Ammonites Dux Gieb., Taf. V. Fig. 1, 2,3, zuerst durch Over- weg von Rüdersdorf gesehen, dann durch Giebel aus Thüringen be- schrieben und benannt, erregte ein hervorragendes Interesse als der erste Ammonit mit gefingerten Loben, welcher aufserhalb der Alpen im Muschel- kalk gefunden wurde. Die Mittheilungen über die Art, welche in der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft 1854 S. 514, 1858 S. 209 und 1859 8.346 gegeben wurden, können jetzt noch erweitert werden, nachdem im Jahre 1860 ein neues, besonders durch vortreffliche Erhaltung der Form ausgezeichnetes Stück zu Rüdersdorf gefunden wurde, dessen Abbildung hier gegeben ist. Der Ammonit, welchem die Wohn- kanımer fehlt, hat einen Durchmesser von 114 Mm.; die Höhe der äufseren Windung beträgt 64 Mm., die Dieke annähernd 38 Mm., die Nabelweite 10 Mm., das sind die Verhältnisse von 100:56:33:9. Das Verhältnifs der Höhe ist hiernach gröfser, das der Dicke und der Nabelweite klemer als die bei Ammonites Studer! beobachteten entsprechenden Verhältnisse. Die Gestalt des Ammoniten ist bei der vorliegenden Gröfse mehr zu- sammengedrückt linsenförmig als bei den verwandten Arten. Vom Rande des Nabels ab, wo die Schale ihre gröfste Dicke hat, convergiren die Seiten gleichmälsig so stark, dafs sie nur durch einen sehr schmalen ge- rundeten Rücken getrennt bleiben. Von der Lobenlinie liegt deshalb der Dorsalsattel noch in derselben Fläche mit den Lateralsätteln, während bei Ammonites Studeri der Dorsalsattel schon grossentheils auf den Abfall . zum Rücken zu liegen kömmt. Mit den verwandten Arten hat Ammo- nites Dux das Verhalten gemein, dafs sich die im Alter mehr zusammen- gedrückte Schalenform aus einer dickeren, breitrückigeren Jugendform entwickelt, wie dies die von Overweg angefertigte Zeichung, a. a. O. 1854 5. 514, gut und richtig zur Anschauung bringt. Für die Lobenlinie des Ammonites Dux wurden schon früher Zeich- nungen gegeben, a. a. O. 1858 Taf.4. Fig. 1, 2, 3. Die beiden Linien, daselbst Fig. 2 und 3, welche mit möglichster Schärfe in natürlicher Gröfse gezeichnet wurden, sind hier auf Taf. V. Fig. 2 und 3 wieder- gegeben. Quenstedt spricht im Handbuch der Petrefaktenkunde, zweite Auflage 1866 S. 420, die Vermuthung aus, dafs der Bauchlobus wahr- der Alpen und über verwandte Arten. 151 scheinlich nieht einspitzig ende, wie dies die Lobenlinie a.a.O0. 1858 Taf. 4 Fig. 1 darstellt; er übersah, dafs schon im Jahre 1859 a.a. O. berichtigt wurde, dafs dies in der That nicht der Fall ist. Bei be- trachtung der in die Figur des Ammoniten Taf. V. Fig. 1b eingezeichne- ten Lobenlinien ist zu beachten, dafs bei denselben die zurücktretenden äufsersten Spitzen nicht erhalten sind. In der Ausbildung der Auxiliar- loben läfst eine Vergleichung der beiden Zeichnungen Taf. V. Fig. 2 und 3 mit einander und mit der einem kleineren Stück angehörenden Zeichnung Overweg’s, a.a.0. 1854 8.514, erhebliche Verschiedenheiten erkennen, sowohl in der Zahl wie in der Form. Man kann annehmen, dafs das Zahlenverhältnifs, wie es die Zeichnung Overweg’s angiebt, d.h. zwei Auxiliarloben bis zum Nabel, im jugendlichen Alter das normale ist, woraus sich später theils durch Erweiterung der zwischenliegenden Sättel, theils durch Hinzutreten neuer kleiner Auxiliarloben die abweichenden Verhältnisse des Alters entwickeln. Analoge Schwankungen in der Aus- bildung der Auxiliarloben kommen auch nicht selten bei anderen Ammo- niten vor. Ammonites Dux wurde anfangs nur mit dem Ammonites Dontianus verglichen, weil dieser zur Zeit der einzige nahestehende Ammonit war, den man aus alpinen Triasbildungen kennen gelernt hatte. Er unter- scheidet sich sowohl vom Ammonites Gerardi, mit welchem Ammonates Dontianus vielleicht ident ist, wie vom Ammonites Studert zu sehr in der Form und in den Loben, als dafs man ihn für die gleiche Art halten könnte. Zu einem gleichen Resultat würde auch wohl von Hauer bei seinen letzten Betrachtungen über Ammonites Dontianus und Ammonites Dux gelangt sein, wenn er nicht in auffallender Weise die für letzteren im Jahre 1858 bekannt gemachten Lobenzeichnungen übersehen hätte, obwohl sie auf derselben Tafel stehen mit der Figur des Ammonites an- tecedens, die ihm nicht entgangen war. Da sämmtliche von Rüdersdorf bis jetzt bekannt gewordenen Stücke des Ammonites Dux sich gegenwärtig in Berliner Sammlungen befinden, so kann ich mit Bezug auf die von Hauer ausgesprochene Vermuthung, es seien hier vielleicht zwei ver- schiedene Arten vorhanden, mit Bestimmtheit aussprechen, dafs sie sämmt- lich nur zu einer und derselben Art gehören, die nicht verschieden ist von dem Ammonites Dux aus Thüringen. R2 132 Berrıch über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Dals Ammonites Dux und Ammonites Dontianus mit Ammonites Domatus eine besondere Gruppe für sich bilden, welche sich mit keiner Gruppe jüngerer Ammoniten bequem verbinden läfst, wurde schon im Jahre 1858 ausgesprochen, a.a.O. 5.211. Nachdem die Verwandtschaft dieser Ammoniten mit dem Ammonites Studeri und den ähnlichen in- dischen Arten erkannt war, wurde im Jahre 1865 für die Gruppe der Name der Plieosen in Vorschlag gebracht (Monatsber. S. 669). Gleich- zeitig wählte Oppel für dieselbe Gruppe den Namen der Rugiferen. Die Plieosen oder Rugiferen sind Ammoniten mit gerundetem Rücken, stark involut, von zusammengedrückt sphäroidischer bis flach linsen- förmiger Gestalt. Die Seiten sind im Alter mit breiten Runzeln oder Falten bedeckt, die sich gegen den Rücken hin verlieren. Die Loben- linie ist gezähnt oder schwach verästelt ohne bestinnmte Gliederung der Hauptloben. Mindestens zwei Auxiliarloben folgen dem unteren Lateral. 6. Ammonites incullus Taf. IN. Fig. 1. Monatsber. 1865 p. 669. — Ammonites Batteni Stoliezka 1865 in Mem. of the geol. Survey of India V.1, p.59 Taf. 6. Fig. 1., Taf.5. Fig. 3. (? excl. var. Taf. 5. Fig. 2). Die Art ist durch Überreste von fünf Individuen vertreten, welche ein ausreichendes Bild von der Form des Ammoniten im Alter wie in der ‚Jugend verschaffen und die Lobenlinie in vorzüglicher Erhaltung kennen lehren. Die gröfseren Stücke sind bei etwa 20 Mm. oder 3!|, Zoll Durchmesser noch ohne Wohnkammer. Die Weite des Nabels ist un- gefähr gleich der Höhe der äufseren Windung, etwa 35 Mm. bei den gröfseren Stücken. Die inneren Windungen sind zur Hälfte freiliegend. Die flachen Seiten fallen ohne Kante zur Naht ab und verlaufen in gleicher Weise mit sanfter Biegung in den schmalen gerundeten Rücken. Der Querschnitt der Windungen ist daher elliptisch, mit einem Verhältnifs der Dicke zur Höhe etwa von 2:3. Die Steinkerne der gröfseren Stücke mit vollkommen erhaltener Lobenlinie lassen keine Spur von Skulptur erkennen; die Schale war ohne Zweifel im Alter glatt oder nur mit feinen Anwachsstreifen bedeckt. Der sehr scharfe Abdruck .der Schale eines 909 der Alpen und über verwandte Arten. 135 jüngeren Individuums von etwa 20 Mm. Durchmesser zeigt, dafs auch in der Jugend keime hervortretende Skulpturen vorhanden waren. Die Lobenlinie ist an den äufseren Windungen der älteren Stücke ausnehmend stark verästelt, die Seitenloben sind tief und schmal, die von den Seiten her in die Sättel einschneidenden Finger fast bis zur Berührung verlängert, so dafs der Raum der Seiten ganz erfüllt ist von den blättrig verzweisten Linien. Der Dorsallobus allein ist breit und fast so tief wie der obere Laterallobus; oberhalb seines verzweigten Hauptastes schneidet noch ein tiefer Seitenfinger in den Dorsalsattel ein. Rechnet man im oberen Laterallobus die unteren 5 Finger zum Grunde des Lobus, so zählt man auf der Seite des Dorsalsattels noch einen und auf der Seite des Lateralsattels noch zwei tief in die Sättel einschneidende Seitenfinger. Der mittlere Grundfinger senkt sich nicht erheblich tiefer als die beiden zur Seite. Die Sättel sind unsymmetrisch durch Finger von geringerer Tiefe zertheilt. Ausgezeichnet ist die Stellung der Auxiliarloben, welche in langer Reihe tief gesenkt zur Naht herablaufen, so dafs die Naht erst weit unterhalb des unteren Laterallobus von der Lobenlinie erreicht wird. Man zählt vier zweizeilis gefingerte Auxiliarloben aufser einigen kleine- ren noch darunter folgenden Spitzen. Sehr viel einfacher sind die ersten Anfänge dieser Lobenlinie bei dem kleineren Stück von 20 Mm. Durch- messer; jedoch ist die Anordnung der Loben und besonders die Senkung der Auxiliarloben schon ganz wie bei den grösseren entwickelt. Ammonites incultus ist mit keiner anderen Art des europäischen Muschelkalks vergleichbar. Dafs die Cephalopodenfauna der indischen Trias ähnliche Arten einschliefst, liefs sich bereits aus der Abbildung eines unbenannt gebliebenen Ammoniten in der Palaeontology of Niti, Taf. 6. Fig. 3, folgern, worauf im den Monatsberichten 1865 8. 670 ver- wiesen wurde. Stoliczka’s schätzenswerthe Mittheilungen lassen aber keinen Zweifel darüber, dafs auch dieselbe bei Reutte gefundene Art ganz übereinstimmend im Himalaya verbreitet ist; sie entspricht der a.a. 0. Taf. 6. Fig. 1 abgebildeten Form des Ammonites Batteni, unterscheidet sich aber von der anderen als Varietät angesehenen Form a. a. O. Taf. >. Fig. 2. Der von Stoliezka gewählte Name war von Strachey hand- schriftlich gebraucht und findet sich unter der Figur eines für jurassisch gehaltenen Ammoniten-Fragments in der Palaeontology of Niti Taf. I. 154 Berrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Fig. 2, ohne durch Blanford erläutert zu sein. Wenn Blanford auch später erklärte, dafs dieses Fragment, so weit er sich erinnern könne, ganz der von Stoliczka aufgefundenen Art des Muschelkalks gleiche, was nach der Abbildung nicht unwahrscheinlich ist, so finde ich doch hierin keinen Grund, den der deutschen Art gegebenen Namen fallen zu lassen. Stoliezka’s Varietät, a. a. O. Taf.5. Fig. 2, unterscheidet sich durch zahlreichere, langsamer anwachsende Windungen, daher weniger zusammengedrückte Form der Umgänge, besitzt aber die tief zerschlitzten Loben des Ammonites incultus. Durch geringere Zertheilung der Loben unterscheidet sich die von Stoliezka nicht beachtete Art in der Palaeontology of Niti Taf. 6. Fig. 3, welche Salter, irregeführt durch Suess, mit dem Ammonites neojurensis (. oder debils Hau. verglich, jedoch ohne die Bestimmung anzunehmen. Von derselben Art erhielt auch die Berliner Sammlung durch den Missionär Prochnow ein vom Himalaya hergebrachtes Frag- ment, dessen Übereinstimmung mit der Abbildung Salter’s mich bestimmt, diese Art zu weiterer Beachtung als Ammonites Salteri auszuzeichnen; Taf. V. Fig. 2 giebt die Lobenlinie unseres Stückes in der Zeichnung ausceführt, so weit sie scharf erhalten ist. Zum Ammonites Salteri eher Oo oO als zum Ammonites incultus könnte das Ammoniten-Fragment gehören in der Palaeontologsy of Niti Taf. 6. Fig. 4, welches Stoliezka dem Ammo- nites Batteni zustellte. Eine andere in der Form sich weiter entfernende Art besitzt die indische Trias in dem Ammonites Malletianus Stol., Mem. of the geol. Survey of India V. 1, p. 58 Taf. 5. Fig. 1; sie ist durch eine steil ab- fallende kantig begrenzte Nahtfläche ausgezeichnet und wegen der Loben nicht vergleichbar mit dem Ammonites modestus Hau., an welchen Sto- liezka dachte. Vergebens sucht man in der Fauna von Hallstatt oder St. Cassian nach Ammoniten, welche dem Ammonites incultus des Muschelkalks von Reutte oder seinen indischen Verwandten nahe ständen. Aber die gleiche Form und analoge Loben findet man wieder bei den Ammoniten des oberen alpinen Keupers und des untersten Lias, für welche schon Quen- stedt sich des Gruppennamens der Psilonoten bediente. Für Ammonites planorboides Gümb., den Vorläufer des Ammonites planorbis oder psilono- or der Alpen und über verwandte Arten. 135 tus im Oberkeuper, gab Winkler, Zeitschrift d. deutsch. geol. Ges. 1861 Taf. 9. Fig. 3, eine Lobenzeichnung, in welcher die Auxiliarloben, un- richtig ergänzt, ohne Senkung dargestellt wurden. Die beiden einander ähnlichen Arten Ammonites planorboides und pstlonotus können in ihren Loben dem Ammonites Salteri verglichen werden, während sich die tief- gesenkten Auxiliarloben des Ammonites incultus, in Verbindung mit tieferer Zerschlitzung der Lobenlinie bei dem Ammonites longipontinus wieder- zeigen, den Oppel in den Palaeontologischen Mittheilungen mit den Angulaten verbinden wollte. Die Psilonoten sind als eine natürliche Gruppe charakterisirt durch die glatte oder einfach gerippte Schale mit glatt bleibendem gerundetem Rücken, geringe Involubilität und eine mehr oder weniger verästelte Lobenlinie mit gesenkten Auxiliarloben. Sie unterscheiden sich dureh die Skulptur von den Angulaten, die im unteren Lias nach Quenstedt’s Urtheil mit den Psilonoten so innig verbunden sind, dafs die typischen Repräsentanten beider Gruppen sogar nicht ein- mal als Arten scharf auseinander zu halten wären. 7. Ammonites megalodiscus. Tat. 1. Ein grofser scheibenförmiger Ammonit, ganz involut, in der Jugend mit scharfkantigem, im Alter mit schmal gerundetem Rücken. Die Schale steigt von dem kleinem Nabel aus sanft an und erreicht ihre gröfste Dicke im unteren Drittel der Höhe. Dem abgebildeten Stück von etwa 200 Mm. Durchmesser fehlt noch die ganze Wohnkammer. Die Loben- linie ist stark verästelt. Der Dorsalsattel ist breit, mit schräg ansteigen- der Wand des Dorsalsattels. Der obere Laterallobus ist im Grunde drei- ästig mit lang ausgezogenem Mittelast, der untere Laterallobus kleiner von ähnlicher Form; ihm folgt eine Reihe von 5 bis 6, durch breite Sättel getrennten, allmälıg kleiner werdenden Auxiliarloben. Von Skulptur ist nichts erhalten. Ammonites megalodiscus ist der einzige Ammonit von Reutte, dem keine Art aus der indischen Cephalopodenfauna zur Seite gestellt werden kann. Er entfernt sich durch seinen scharfkantigen Rücken vom Ammo- nites Dux und überhaupt von den Plicosen, mit welchen die Lobenlinie 136 Beyrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk vielleicht noch eine Vergleichung gestatten würde. Gröfsere Ähnlichkeit zeigen in der Form wie im Verlauf der Lobenlinie unter den Lias-Ammo- niten Ammonites oxynotus und die nahe stehenden Ammonites Gwbalia- mus, Ammonites Lyn® und Ammonites Cognarti. Diese Arten lassen sich zu einer Gruppe der Oxynoten verbinden, welche als Vorläufer der Amaltheen sich von diesen nur durch das Fehlen des gekerbten Kiels unterscheiden. 8. Nautilus Pichleri. Hau. Taf. III. Fig. 4. Von Hauer 1865 in Sitzungsber. d. Kais. Ak. d. Wiss. zu Wien, Cephalopoden der unteren Trias p. 17 Taf. I. Fig. 1—3, p. 34. — Nautilus semicostatus 1865 in Monats- ber. d. K. Ak. d. W. zu Berlin. p. 671. — ; Eine ausgezeichnete Art aus der Abtheilung der Imperfeeten, welcher ein ansehnlicher Theil der durch Hauer bekannt gewordenen Nautilen des alpinen Keupers zufällt. Der Rücken übertrifft an Breite die Seiten, welche mit dieken, dicht nebeneinander stehenden Rippen bedeckt sind, die am Rande des Rückens plötzlich aufhören. Jede Rippe entspricht dem Raum zwischen je zwei Kammern. Der steile Abfall zur Naht hin ist etwa von gleicher Breite mit den gerippten Seiten. Die Bauchseite ist nur wenig durch den Rücken der vorhergehenden Windung ausge- buchtet. Der Kammerrand verläuft gerade über den breiten Rücken und bildet nur einen flachen Bogen auf den Seiten. Die Lage des Sipho war nicht beobachtbar. Nach dem Vorkommen bei Reutte wurde die Art in den Monats- berichten von 1865 kurz als Nautilus semicostatus beschrieben. Hauer beschrieb sie als Nautilus Pichleri ausführlicher nach Stücken von Inns- bruck und Reifling, und erwähnt in der Nachschrift zu seiner Abhandlung, dafs sie ihm auch von Reutte bekannt wurde. Unter den Nautilen des Hallstätter Kalks sind zwei ähnliche Arten vorhanden, Nautilus planıla- teratus Hau. 1860 in Sitzungsber. der Kais. Ak. d. W. zu Wien XLI, p. 119 Taf. 2. Fig. 1—4, mit welchem die Art des Muschelkalks in den Monatsberichten a. a. O. verglichen wurde, und Nautilus Ramsauer! Hau. 1855 in Denkschr. d. Kais. Ak. d. Wiss. IX, p. 144 Taf. 1. Fig. 5, 6, mit der Alpen und über verwandte Arten. 137 welchem sie Hauer verglich; letzterem scheint der Nautilus des Muschel- kalks mehr in der Berippung, ersterem mehr in der Form der Umgänge zu eleichen. 9. Nautilus quadrangulus. Taf. II. Fig. 5. Monatsber. d. k. Ak. d. Wiss. zu Berlin 1865 p. 671. — Nautilus bidorsatus @&ehl.) Hauer 1365 in Sitzungsber. d. Kais. Ak. d. W. zu Wien, Cephalop. der unteren Trias p. 16, 34. — ? Nautilus Spitiensis Stoliezka 1865 in Mem. of the geol. Survey of India V, 1 p. 49 Taf. 4. Fig. 2. Aus der Gruppe mehr oder weniger involuter Nautilen, bei welchen der Kammerrand auf den flachen Seiten eine weit rückwärts ge- wendete Bucht beschreibt, ohne dafs sich in der Kammerwand selbst ein Lobus ausbildet; durch Abplattung des Rückens erhält der Querschnitt ein sechseitiges Ansehn. Der Nautilus von Reutte ist mässig involut; die Seiten sind flach, kantig abgegrenzt vom Rücken. Ausser der tieferen Seitenbucht ist am Kammerrande auch eine flache Rückenbucht unterscheidbar. An einem der Stücke ist die Röhre des Sipho sichtbar, die sich als ein dünner Strang, von dunkler Kruste umgeben, in dem weissen die Kammern erfüllenden Kalkspath auszeichnet. Die genaue Beschreibung der Nautilen, welche Hauer a. a. O. dem ausseralpinen Nautilus bidorsatus zustellte, läfst nicht zweifeln, dafs dar- unter nichts anderes als unser Nautilus quadrangulus verstanden ist. Dafs dieser mit dem überall verbreiteten Nautilus des ausseralpinen Muschel- kalks nichts gemein hat, wird durch die Beschaffenheit des Sipho bewiesen. Die alpinen Nautihıs Sauperi, trapezordalis und heterophyllus v. Hauer’s aus dem Hallstätter Kalk sind wahrscheinlich näher stehende, aber durch abweichende Form hinreichend unterschiedene Arten. Der indische Nau- flus Spitiensis, welchen Stoliczka mit dem alpinen Nautilus brevis ver- gleicht, scheint sich von Nautihıs quadrangulus nur durch etwas geringere Breite und stärkere Wölbung des Rückens zu unterscheiden. Phys. Kl. 1866. S 138 Beyrıch über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk 10. Orthoceras cf. dubium. Hau. Taf. II. Fig. 3. Ein Orthoceratit von schlanker, fast cylindrischer Form mit weit- stehenden Kammern und centralem Siıpho, wahrschemlich ident einer der von Hauer unterschiedenen vier Arten von Hallstatt, Orthoceras dubium latiseptatum, salinarium oder pulchellum. Die eine dieser vier Arten hat eine glatte, die andere eine fein quergestreifte, die dritte eine fein längs- gestreifte, die vierte eine wellig längsgestreifte Schale; da andere Unter- schiede nicht vorhanden sind, könnten sie alle vier eine und dieselbe Art darstellen, auf deren fast glatter Schale bald eine feine Längs-, bald eine feine Quer-Skulptur etwas deutlicher zum Vorschein kömmt. Gleiche Ortho- ceras-Formen begleiten die Muschelkalk-Ammoniten im Himalaya. Salter bildete sie ab in der Palaeontology of Niti Taf. 8. Fig. 7—10, ohne ihnen einen bestimmten Namen zu geben; Stoliczka a. a. O. will sogar die drei Arten Orthoceras salinarıum, latıseptatum und dubium v. Hauer’s wiedererkennen. Die Formation des Muschelkalks hat bis jetzt an keinem anderen Punkte in den Alpen eine so grofse Zahl von Cephalopoden-Arten ge- liefert wie am Sintwag bei Reutte, und man kann erwarten, dafs die Fauna durch fernere Ausbeutungen der Fundstelle noch wesentliche Be- reicherungen erlangen wird. Man wird in der Folge mit besonderer Aufmerksamkeit darauf zu achten haben, ob die scharfe Trennung von jüngeren und älteren Faunen, welche die beobachteten Arten kund geben, sich auch in neuen Funden bestätigen wird, und nur vorsichtig zweifelnd wird man jetzt noch der Fauna nach älteren Angaben fremdartige Formen einreihen, deren zweifelloses Auftreten im Muschelkalk nicht durch neue Beobachtungen bestätigt wird. Dahin gehört Ammonites sphaerophyllus von Cencenighe, der durch seine überaus grosse Ähnlichkeit mit Ammonites Si- monyi und Morloti des Hallstätter Kalks auffallend wird. Von Arieten- der Alpen und über verwandte Arten. 139 artigem Ansehen beschrieb von Hauer ein Ammoniten-Fragment von Dont (Versteinerungen von Fuchs Taf. 2. Fig. 7) und Benecke nannte einen ähnlich aussehenden Ammoniten mit ungekannten Loben aus Halobien- Schichten in Iudicarien Ceratites euryomphalus, weil der Habitus (!) auf Ceratiten deute. Mehrfach wird des Vorkommens kugelig eingerollter Ammoniten gedacht, sogenannter Globosen, deren Vorkommen nicht auf- fallend ist, die aber zu Vergleichungen erst werden benutzbar sein, wenn ihre Loben gekannt sind. Eine besondere Cephalopoden-Fauna des Buntsandsteins in den Alpen ist bis jetzt nur angedeutet durch die von Hauer erläuterte Formen- reihe des Ammonites Cassianus, in deren Gesellschaft nur ein ausgezeich- neter Nodose, Ammonites Liecanus, gefunden wurde. Ganz zweifelhaft sind die drei Ammoniten von Berchtesgaden, welchen Gümbel gleiches Alter zuschreibt (Geogn. Beschreibung des bayer. Alpengeb. S. 181): Ammonites Berchtesgadenss Gümb., a.a. ©. 8. 181, beruht auf dem etwas verdrückten Fragment einer äufseren Windung mit drei Kammer- wänden und dem Anfang der Wohnkammer. Man erkennt, dafs der Ammonit genabelt war, von zusammengedrückter Form mit flachen Seiten und mäfsig breitem, gerundetem Rücken. Die Lobenlinie ist gut erhalten bis zum Lateralsattel, im weiteren Verlauf nur im den Umrissen zu verfolgen. In allem Beobachtbaren ist der Ammonit ident dem Ammonites debilis Hau. von Hallstatt; er besitzt aulser der platten Gestalt auch die vier sich zur Naht senkenden Auxiliarloben, durch welche sich Ammonites debihs won Ammonites neojurensıs unterscheidet. Ammonites pseudo-Erye Gümb., a.a. 0. 8. 182, ist nicht ver- schieden von dem Ammonites Eryx von St. Cassian. Der kleine wenig verschobene Ammonit hat 11 Mm. Durchmesser mit einer halben Windung Wohnkammer. Die einfachen Loben bestehen, soweit zu sehen ist, nur aus oberem und unterem Laterallobus ohne Auxiliarloben. Die von Gümbel angegebenen Unterschiede bestätigten sich nicht bei einer Ver- gleichung des Originals mit zahlreichen Individuen der Art von St. Cassian. Ammonites salinatus Gümb., Regensburg. Corresp. 1861 p. 42, (A sahnarius a.a.O. p. 182) ist verwandt, wenn nicht ident, dem Ammo- nites Jokelyi Hau., in Denkschr. der Wien. Ak. IX, Taf. 4. Fig. 1—7. S2 140 Beyrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Nur ein Theil des Rückens und von der Seite der letzten Windung ist blosgelegt. Der breite Rücken ist platt mit sehr bestimmtem mittlerem Kiel wie bei Ammonites Jokelyi a. a. 0. Fig. 4. Wie bei dieser Art sind die Rippen der schmalen Seite rückwärts gebogen und hören am Rande des Rückens plötzlich mit einer schwachen knotigen Anschwellung auf. Der deutlich sichtbare Dorsalsattel hat eine ähnliche Zertheilung, der obere Laterallobus steht in der Rückenkante. Die Ähnlichkeit der Ammoniten von Berchtesgaden mit solchen von Hallstatt und St. Cassian bemerkten sowohl Gümbel wie v. Hauer, der gleichfalls die von ersterem benannten Orginale untersucht hat. Zieht man in Betracht, dafs neben jenen Ammoniten nichts anderes als Zsthe- ria (Posidonia) minuta gefunden wurde, so liegt die Folgerung nahe, dafs hier ein Irrthum in der Deutung der Lagerungsverhältnisse vorliegt, d. h. dafs das salzführende Gebirge von Berchtesgaden, welchem jene Ammoniten angehören, nicht unter, sondern über dem Muschelkalk ge- legen ist. Man mülste darauf verzichten, nach den Cephalopoden-Faunen alpine Trias-Formationen unterscheiden zu wollen, wenn das Umgekehrte der Fall wäre. In der Abhandlung über Cephalopoden der unteren Trias der Alpen erörtert Herr von Hauer die durch Stur angeregte Frage, ob in dem alpinen Muschelkalk zwei verschiedene Horizonte zu unterscheiden seien, von denen der eine durch das Vorkommen der Rhynchonella decurtata und durch Fehlen der Cephalopoden, der andere, angeblich Jüngere, (Reiflinger Kalk) durch das Fehlen der Ahynchonella deeurtata und durch das Vorkommen der Cephalopoden charakterisirt wäre. Er betrachtet diese Frage als eine noch offene, spricht sich aber mit Entschiedenheit dagegen aus, dafs man die beiden Horizonte, wenn sie in den Alpen unter- scheidbar wären, mit den ausseralpinen Abtheilungen des unteren und oberen Muschelkalks in Parallele bringen dürfe. Bei Reutte findet sich Rhymchonella decurtata gleich den übrigen Brachiopoden in Gesellschaft der Cephalopoden, und man findet dort sämmtliche Brachiopoden ohne Cephalopoden auf der linken Seite des Lech’s noch in den obersten Lagen der versteinerungsreichen, sehr mächtigen, auf Gyps ruhenden Formation des Muschelkalks.. Für die Annahme, dafs innerhalb dieser Kalkstein- formation verschiedene Horizonte zu unterscheiden seien, bietet daher der Alpen und über verwandte Arten. 141 Reutte nicht den geringsten Anhalt. Ob man die Formation für ein Äquivalent des ganzen oder nur des unteren ausseralpinen Muschelkalks zu halten habe, hängt ab von der Deutung, die den darüber liegenden mächtigen dunkelen Schiefern (Partnach-Schiefern) zu Theil wird. Ohne Zwischenlagerung von Sandsteinen folgt in der nächsten Umgebung von Reutte über diesen Schiefern unmittelbar der weilse Hallstätter Kalk, an dessen Basis bei Füssen die St. Cassianer Petrefakten gefunden wurden. In dem unteren Theil der Partnach-Schiefer scheidet sich aber noch eine versteinerungsarme wenig mächtige Kalksteinbildung aus, welche den Muschelkalk von Reutte rings umziehend verfolgbar ist. In diesem unteren Theil der Partnachschiefer mit dem eingelagerten Kalkstein könnten mög- licher Weise die Äquivalente des mittleren und oberen ausseralpinen Muschelkalks gesucht werden. Andere Fragen knüpfen sich an die überraschende Wiederkehr fast der ganzen Reihe der alpinen Muschelkalk-Oephalopoden in den Trias- bildungen des Himalaya. Wenn eine so grofse Übereinstimmung schon in europäischen Gebirgen das Vorhandensein von zwei im Alter voll- kommen gleichen Formationen aufser Zweifel lassen würde, so wird man um so weniger anstehen, die gleiche Folgerung zu ziehen, wenn die Er- scheinung sich in so weiten Entfernungen wiederholt; niemand wird einen Zweifel hegen, dafs mindestens ein Theil der Triasbildungen des Hima- laya dem europäischen Muschelkalk gleich stehen müsse. Mit den über- einstimmenden Cephalopoden sind aber im Himalaya zahlreiche andere Formen gefunden, die dem europäischen Muschelkalk noch fremd sind, und deren erste Betrachtung weniger am Muschelkalk als vielmehr an die reicheren Cephalopoden-Faunen des alpinen Keupers denken liefs. Die Namen Ammonites floridus, Aon, dıiffissus, Gaytani, Ausseanus, neben denen keine Art des Muschelkalks erkannt war, bestimmten Salter, die Formation des Himalaya als „Upper Trias or Keuper Strata” zu classi- fieiren. Lägen die genannten Arten im Himalaya wirklich zusammen mit den Arten des Muschelkalks, so würde man genöthigt sein, m Europa die Verschiedenheit zwischen den Faunen älterer und jüngerer alpiner 142 Beyrıca über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Triasbildungen auf lokale Ursachen zurückzuführen, und man würde den Urtheilen über die Altersstellung solcher Formationen nur noch einen geringen Werth beilegen können, wenn sie mehr auf dem Charakter der organischen Einschlüsse als auf sicherer Beobachtung der Lagerung beruhten. Ehe man sich jedoch entschliefsen wird, aus der Geologie der asiatischen Gebirge eine solche Folgerung auf die Bedeutung der in europäischen Gebirgen gesonderten Formationen zu ziehen, wird man noch bestimmtere Beweise erwarten, dafs in der noch wenig untersuchten Triasformation des Himalaya die Versteinerungen, welche bis jetzt als zusammenliegend bezeichnend wurden, nicht doch in verschiedenen über einander gelager- ten Horizonten vertheilt sind. Ferner wird erforderlich sein, dafs bei der Vergleichung asiatischer Arten mit europäischen mit mehr Um- sicht und Kritik verfahren werde, als bisher geschehen ist. Die Ab- bildungen, welche Salter gegeben hat, führen zu so vielen Zweifeln über die Richtigkeit der gewählten Benennungen europäischer Keuper-Ammo- niten, dafs selbst in Frage gezogen werden könnte, ob die bis jetzt er- mittelten Funde für den Himalaya überhaupt die Existenz einer Fauna beweisen, welche zu den alpinen Keuper-Faunen in eben so naher Be- ziehung steht, wie die zweifellos verhandene Muschelkalk-Fauna zu der- jenigen der deutschen Alpen. Die folgende Zusammenstellung wird Be- lege hierfür liefern. Aus dem Muschelkalk von Reutte wurden 10 Oephalopoden be- schrieben: 7 Ammonites, 2 Nautilus, 1 Orthoceras. Die Ammoniten, nach Gruppen geordnet, waren folgende: Nodosen: Ammonites binodosus, Ammonites Luganensis, Ammonites Reuttensis. Übereinstimmend ist im Himalaya vorhanden Ammonites bino- dosus. Ammonites Luganensis, wenig verschieden, gehört im Himalaya wahrscheinlich zu den Abänderungen des Ammonites Thulleri bei Sto- liezka. Ammonites Reuttensis wird vertreten durch den nahe stehenden Ammonites Voitt Oppel. Plicosen: Ammonites Studeri und Gerardi. Beide übereinstimmend im Himalaya. Psilonoten: Ammonites incultus. Übereinstimmend im Himalaya. Oxynoten: Ammonites megalodıscus. Fehlt im Himalaya. der Alpen und über verwandte Arten. 143 Von den beiden Nautilen, Nautilus Pichler‘ und quadrangulus, ist der letztere im Himalaya durch den ähnlichen, vielleicht identen Nautllus Spitiensis vertreten. Orthoceras ef. dubium findet sich im Himalaya wie bei Reutte. Neben den bereits angeführten, den Ammoniten des alpinen Muschel- kalks gleichen oder nächststehenden Arten sind als Trias-Ammoniten aus dem Himalaya durch Oppel, Salter und Stoliezka, mit Zufügung der beiden im Monatsbericht von 1864 benannten Arten, noch die folgenden beschrieben: 1. Ammonites Hauerinus Stoliczka 1. c. p.50 Taf. 4. Fig. 3. (Clydonites). 3. Ammonites (Ausseanus) Salter 1. ce. p. 65 Taf. 7. Fig. 2, Stoliezka |. c. p. 53. Zwei kleine kugelig eingerollte Ammoniten mit ungezähnten Loben, die bei ersterem ungewöhnlich flach, bei letzterem tiefer eingesenkt sind. Salter’s Vergleichung mit Ammonites Ausseanus liesse sich nur begreifen, wenn ihm zugleich irgend ein gröfserer Ammonit mit ausgebildeten Loben, wie sie der Hallstätter Art zukommen, aus dem Himalaya vorgelegen hätte. Was Stoliezka dem Ammonites Ausseanus ident erklärt, blieb unerläutert. 3. Ammonites Oldhamianus Stoliezka l. ce. p. 50 Taf. 4. Fig. 4, (Clydonites). Zur Gruppe des Ammonites Pisum Münst. gehörig, die in den Alpen nur aus Keuperfaunen gekannt ist. Die Verdoppelung der beiden Lateral- loben durch einfache Theilung ohne weitere Spitzenbildung unterscheidet diese kleinen kugelig eingerollten Ammoniten von anderen Gruppen, die eine ähnliche Form besitzen. 4. Ammonites brachyphyllus Taf. V. Fig. 6, Monatsb. 1864 p. 63. 5. Ammonites (diffissus) Salter 1. c. p. 64 Taf. 7. Fig. 3. 6. Ammonites indet. Salter 1. c. p. 65 Taf.7. Fig. 4. Kugelig eingerollte Ammoniten mit tiefgezähnten, aber nicht ver- ästelten Lateralloben und wenig entwickelten Auxiliarloben erhielten im Monatsber. von 1864 den Gruppennamen der Brachyphyllen. Der damals gegebenen Lobenlinie ist auf Taf. V. Fig. 6 a.b. das Bild des Ammoniten zugefügt, für welchen der Ammonites brachyphyllus aufgestellt wurde. Der unbenannt gebliebene Ammonit bei Salter Taf. 7. Fig. 4 könnte em 144 BevrıcnH über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk jüngeres Individuum derselben Art sein. Der andere kleine Ammonit, den Salter Ammonites diffissus nannte, kann einer anderen Art derselben Gruppe angehören; der verwandte Lobenbau spricht sich in der drei- theiligen Stellung der Zähne im Grunde der Loben aus. Hauer’s Ammo- nites dıffissus von Aussee ist eine Art, deren Loben nicht gekannt sind, und welche deshalb nie zur Vergleichung mit indischen Ammoniten hätte herangezogen werden dürfen. 7. Ammonites (diffissus) Stoliezka l. c. p. 53 Taf. 5. Fig. 4. 8. Ammonites Medleyanus Stoliezka l.c. p. 54 Taf. 4. Fig. 5. Ohne Salter’s Figuren anzuführen, hat auch Stoliczka einen Ammonites diffissus aus dem Himalaya benannt. Die sehr zerschlitzte Lobenlinie läfst vermuthen, dafs die gemeinte Art dem gröfseren Ammo- nites Medleyanıs verwandt ist. Gegen die Einreihung des letzteren in die Gruppe der Plicosen, mit denen Stoliczka seine Art vergleicht, sprechen die Höcker am Rande des Rückens, die ein anderes Skulptur- System andeuten. 9. Ammonites (Gaytanı) Salter l. ce. p. 65 Taf.7. Fig. 7, 8; Stoliezka l.c. p. 53. 10. Ammonites Balfouri Oppel Pal. Mitth. p. 285 Taf. 80. Fie. 5. 11. Ammonites impletus Oppel Pal. Mitth. p. 294 Taf. 85. Fig. 5. Die Lobenlinie des Ammoniten, den Salter Ammonites Gaytani ge- nannt hat, konnte nur theilweise gezeichnet werden, jedoch in hinreichen- der Ausdehnung, um zu zeigen, dafs die Bennung irrig ist. Die paarig getheilten Sättel beweisen, dafs der Ammonit weder zum Ammonites Gay- tanı, noch überhaupt zur Gruppe der Globosen gehören könne in der Be- schränkung, welche letzterer in dem Monatsbericht von 1864 (8. 65) ge- geben wurde. Die‘ Lobenlinie würde eher eine Vergleichung mit Tor- naten gestatten, unterscheidet sich aber auffällig durch die geringe Gröfse des ersten dem Dorsallobus folgenden Lobus. Von Ammonites Balfouri ist die Lobenlinie nicht genau genug beschrieben und gezeichnet, um die Beziehungen der Art zu der ersteren beurtheilen zu können; die Sättel der Fig. 55 a. a. OÖ. scheinen paarig getheilt, aber verschieden von denen in der Fig. 5a; die Beschreibung sagt nichts darüber. Auch Ammo- nites impletus Oppel ist von zweifelhafter Stellung wegen mangelnder Kenntniss der Loben. der Alpen und über verwandte Arten. 145 12. Ammonites demissus Oppel l. ce. p. 290 Taf. 86 Fig. 1. Ein kleiner, scheibenförmiger, rundrückiger Ammonit mit ungezähn- ter Lobenlinie, welcher mit Ammonites Rosthornü bei Klipstein Östl. Alp. Taf. 8. Fig. 19 und ähnlichen kleinen Arten von St. Cassian zu ver- gleichen wäre. 13. Ammonites onustus Oppel 1. ec. p. 277 Taf. 77. Fig. 2. 14. Ammonites peregrinus Beyr., antea p. 123. Rundrückige Ammoniten mit einfach gezähnten Loben, vergleiche oben 8. 123. 15. Ammonites Salterı, antea p. 134. (Salter 1. c. Taf. 6. Fig. 3, ?4.) 16. Ammonites Malletianus Stoliezka l. c. p. 58 Taf. 5. Fig. 1. 17. Ammonites runcmatus Oppel l. c. p. 290 Taf. 84. Fig. 2. Zur Gruppe der Psilonoten gehörig, vergl. oben 8. 134. 18. Ammonites horridus Oppell. e. p. 291 Taf. 86. Fig. : 19. Ammonites Wetsoni Oppell. ce. p. 291 Taf. 86. Fig. oO Aus der Gruppe der Nodosen zur Formenreihe des Ammonites m © nodosus gehörig, vergl. oben S. 121. 20. Ammonites (floridus juv.) Salter Il. e. p. 61 Taf. 8. Fig. 3. 21. Ammonites (Aon) Salter 1. c. p. 62 Taf. 7. Fig. 6. Zwei kleine Ammoniten mit schmalem, rinnenartig ausgehöhltem Rücken, mit einfach gezähnten Lateralloben und ohne Auxiliarloben, also mit Charakteren vergleichbar dem Ammonites Hörnesi Hau. und nächststehenden Arten. Der eine wurde von Salter in wunderlicher Deutung dem Ammonites Jloridus als Jugendform zugeschrieben, der andere von Suess als Ammonites Aon bestimmt, wozu die Loben nicht passen. Stoliczka, a. a. O. S. 47, hebt besonders hervor, dafs ihm noch keine Spur des Ammonites Aon aus dem Himalaya vorgekommen sei. 22. Ammonites (floridus juv.) Salter l. ce. p. 61 Taf. 8. Fig. 1. Ein kleiner von Suess als Ammonites floridus bestimmter Ammonit, welcher die Veranlassung zu der Benennung der anderen auf diese Art gedeuteten Formen bei Salter gegeben hat. Die Abbildung zeigt den schmalen, von zwei Kanten begrenzten und in der Mitte gekielten Rücken, wie er den typischen Abänderungen des Ammonites florıdus zukömmt. Auch die Lobenlinie bietet einen wichtigen Vergleichungspunkt dar durch das Vorhandensein eines grofsen, den oberen Laterallobus vom Dorsallobus T 146 Beyrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk trennenden Zwischenlobus, dessen sekundäre Entstehung zuerst Graf Keyserling an dem sibirischen Ammonites Hedenströmi, dann noch deut- licher von Hauer bei dem Ammonites floridus nachwies. Bei dem in- dischen Ammoniten sind aber die Loben nur im Grunde gezähnt wie bei Ammonites Hedenströmi. Er beweist so wenig das Vorhandensein des Ammonites floridus im Himalaya, wie der von Salter so genannte Ammo- nit das Vorhandensein des Ammonites Aon. 23. Ammonites Khanikofi Oppel l. ce. p. 275 Taf. 76. Fig. 4. 24. Ammonites proximus Oppel 1. e. p. 291 Taf. 23. Fig. 1. (propinquus p. 275.) 25. Ammonites (floridus) Salterl. ce. p. 61 Taf. 6. Fig. 1, Sto- liezkall e. p:51. 26. Ammonites Jollyanus Oppel l. ce. p. 271 Taf. 75. Fig. 4; Stoliezka l. ec. p. 5l; ?juvenilis Ammonites planodiscus Salter Il. c. p. 63 Taf. 8. Fig. 5, 6; Stoliczka l. c. p. 52. Vier Ammoniten, welche in Form und Skulptur den Falciferen gleichen, aber noch nicht den entschieden kantigen oder gekielten Rücken besitzen, der diese Gruppe auszeichnet. Beim Ammonites proximus sind die Loben nur im Grunde und an den Seiten gezähnt wie bei den No- dosen oder anderen sogenannten Ceratiten; bei Ammonites Khanıkofi, welchen Stoliezka nicht für verschieden hält, schneiden die mehr ent- wickelten Zähne auch in die Sättel ein. Bei dem irrig benannten Ammo- nites floridus haben sich Loben entwickelt ähnlich denen vieler Falciferen, wo der Dorsalsattel breit und durch einen tief in die schräg ansteigende Wand einschneidenden Finger gespalten ist; bei Ammonites Jollyanus tritt unterscheidend noch eine beträchtliche Senkung der Auxiliarloben hinzu. Die Vergleichung der beiden letzteren Arten mit Ammonites florıdus ist unstatthaft sowohl nach den Loben wie nach Form und Skulptur; die einzige vergleichbare europäische Art dürfte der unter den Hallstätter Ammo- niten sehr isolirte Ammonites Breunneri sein (Hauer in Haidinger’s Abh. III Taf. 5. Fig. 7—9), mit Loben gleich denen des Ammonites Jollyanus. 27. Ammonites Lamarcki Oppel ]. c. p. 274 Taf. 75. Fig. 3. Ein glatter Ammonit von zweifelhafter Stellung, nach Oppel ver- muthlich gekielt. der Alpen und über verwandte Arten. 147 28. Ammonites ind. Salter 1. c. Taf. 8. Fig. 4. Anscheinend der Jugendzustand einer gröfseren, scheibenförmigen, gekielten Art. Rechnet man zu den aufgeführten Formen die vorher ausgeschie- denen, den alpinen Muschelkalkarten gleichenden hinzu, so überblickt man eine reiche Cephalopoden-Fauna, welche zwar in vielen Theilen noch ungenügend gekannt ist, aber doch keine Art einschliefst, welche aus dem Formenkreis der europäischen Triasfaunen weit herausrückte. Sicher und von hohem Interesse ist die Übereinstimmung mit europäischen Muschelkalkarten, während die Vergleichung mit Arten des alpinen Keu- pers nur in einigen Fällen entschiedene Ähnlichkeiten, in keinem volle Übereinstimmung erkennen liefs. Zieht man hierzu ın Betracht, dafs in einer reicher sich entwickelnden Fauna des Muschelkalks das Auftreten von Arten nicht überraschen könnte, die mit Keuper-Arten als deren Vorläufer nähere Verwandtschaft zeigen, so wird man eher geneigt sein, die gesammte Cephalopoden-Fauna des Himalaya eine Muschelkalk-Fauna statt eine Keuper-Fauna zu nennen, vorausgesetzt dafs ihr gesammter In- halt einem und demselben Schichtensystem angehört. T2 148 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Bryrıcn über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk Erklärung der Tafeln. Tafel I. Ammonites binodosus Hau. $. 107. — a, b, in natürlicker Grölse, c, Lobenlinie in doppelter Gröfse. — Vom Sintwag bei Reutte. Derselbe, jünger, in natürlicher Gröfse. Daher. Ammonites Luganensis Mer. S.112. — a, b, in natürlicher Gröfse, c, Loben- linie um die Hälfte vergröfsert. — Vom Sintwag bei Reutte. Ammonites Reuttensis. S. 113. — a, b, in natürlicher Grölse, c, Lobenlinie in doppelter Grölse. — Vom Sintwag bei Reutte. Ammonites Studeri Hau. S. 123. — a, b, in natürlicher Gröfse, c, Lobenlinie in doppelter Gröfse. — Vom Sintwag bei Reutte. Ammonites Gerardi Blanf. $S. 125. — a, in natürlicher Gröfse, db, Lobenlinie in natürlicher Gröfse. — Vom Sintwag bei Reutte. Tafel I. Ammonites megalodiscus. S. 135. — a, b, in ?|,; der natürlichen Gröfse; die Loben- linie in natürlicher Gröfse. — Vom Sintwag bei Reutte. Tafel II. Ammonites incultus. S. 132. — a, b, in natürlicher Gröfse, c, Lobenlinie in doppelter Gröfse. — Vom Sintwag bei Reutte. Ammonites Salteri. S. 134. — a, Querschnitt im Umrils, d, Lobenlinie in doppelter Gröfse. — Aus dem Himalaya, angeblich Ladagh in Kaschmir. Orthoceras cf. dubium Hau. S.138. — Vom Sintwag bei Reutte. Nautilus Pichleri Hau. S. 136. — a, b, in natürlicher Gröfse. — Vom Sintwag bei Reutte. Nautilus quadrangulus S. 137. — a, b, in natürlicher Grölse. — Vom Sintwag bei Reutte. Fig. der Alpen und über verwandte Arten. 149 Tafel IV. Ammonites Ottonis Buch. S. 110. — a, b, in natürlicher Gröfse, c, Lobenlinie um !|, vergröfsert. — Aus unterem Muschelkalk von Grofs-Hartmannsdorf bei Bunzlau in Schlesien. Derselbe. — Varietät aus unterem Muschelkalk von Rüdersdorf bei Berlin. Ammonites antecedens. S. 112. — a, b, in natürlicher Gröfse. — Aus unterem Muschelkalk von Rüdersdorf bei Berlin. Tafel V. Ammonites Dux Gieb. $. 130. — a, b, in natürlicher Grölse. — Aus unterem Muschelkalk von Rüdersdorf bei Berlin. Fig. 2 und 3. Lobenlinien desselben von einer äufseren und inneren Windung eines ig. 4. anderen Individuums. — Daher. Ammonites peregrinus S. 123. — a, in natürlicher Gröfse, d, Querschnitt im Um- rifs. — Aus dem Himalaya, angeblich Ladagh in Kaschmir. Ammonites Jacquemontii Buch. S. 122. — Abbildung des Gypsabgusses, nach welchem L. von Buch die Art beschrieben hat. Ammonites brachyphyllus S. 143. — a, b, in natürlicher Gröfse, ce, Lobenlinie in doppelter Gröfse. — Aus dem Himalaya, angeblich Ladagh in Kaschmir. vo hr ’ | . +3) SEHR. RE AN | ee ME HP. | : Sidi P. ei sn AUHRR Te BERN rei a I N 2 allen Men | ae HI gu RER me allerurll En i e TREE NEE pa N Eh We; ie + Säle if ee | 2 ; 7 a a DE. Er £i =. surabdeh 1 er Pr ur IN Ech u 2,38 # NER i Bi “E I a Y wirırren u — MD u in Ri ® N u R WR * ie som Ditir neo erden Be rları Ken - A PETER SER) Br PRrLERS The LEN — ü Y Mind we Ar en ats ERRe i Er f vs ; re. eh Hat: 5 IM a ia Aupptie Fin) I Me Bist Ne 2. spesen Tea Braut EL Eee 7, 7 al I Ei Y fa = Tu ein RER a a Baden ee { WR Ann inte ah ro Ps. er Minor Yon; en Merbin. Pe ee > A Fa: ’ x dr > - u € < ; ‚ x L E ß ‘% Rz 3 ng Fu “m. u IE k Ä fi u Le KL E “ | > R) ’ . A u “ d y ST ' b ‚ Ä Be; | " ’ ® j - A k 2 3 f RB u .d. Alpen. Phys Il. 46063. Tapl. a Hm. Beurichs Abh. Über anige tenhalonoden a.d. Mnschells Fir 2. Pig.1. Wagenschieber delsch si Ass Kir Us Ei Cenhaloneden Pig.N. 2 3 a.d. Wuschelk. d. Mnen. Phys. bt. 1805. Tay x N. Hagenschteber del. u Arm.beyrichs dbh. Über anige lenhalonoden. a.d. Wuschelk. dA. Alnen. Phys. hl.V009. Taf MW. @ Pig. T. Fig. 3. Hivenschieber del.el sc Dofalys Wasenschieber de.cE sc lenhalonoden. a.d. Muschel. d. Alpen Phys. bl. 1602. zu Urm.Deyrichs Abh. Über ange Fig. 1. DS Fig. F 72 10: nr ! ; Masenschteber del. et sc Bean: Ve REN FEIN TEEN N N 4 KÜRBAERA .‚ Über die contractile Substanz (Sarcode, Protoplasma) und ihre Bewegungs - Erscheinungen bei Polythalamien und einigen anderen niederen Thieren. Pr \„“ Von H"- REICHERT. um. uYuv Gelesen in der Sitzung der Akademie am 10. August 1865 und am 23. Juli 1866. Sitzung der Phys.-math. Klasse. — Monatsb. S. 406 u. Flg. Io Jahre 1862 habe ich in der Akademie eine Reihe von Beobachtungen über die Scheinfüsse der Polythalamien mitgetheilt, aus welchen hervor- ging, dafs die zuerst von Dujardin, später von M. Schultze u. A. vertretene Ansicht in Betreff der flüfsigen Beschaffenheit der contractilen Substanz, so wie über die Natur der Körnchen bei der sogenannten „Körnchenbewegung“ unhaltbar sei. Man hatte angenommen, dafs die bei der Körnchenbewegung öfters hüpfend hin und her gehenden, an- scheinend körnigen Bestandtheile der Scheinfüsse wirkliche, vom Leibe des Thiers heraus und wieder zurück laufende Körnchen seien, dafs an ihnen das wirkliche Fliefsen des contractilen Körpers wahrgenommen würde, und dafs demnach bei den Contractionsbewegungen ein wahres Hin- und Herströmen, eine Massenbewegung der nahezu tropfbarflüssigen Substanz vorliege.. Durch meine Beobachtungen wurde festgestellt, dafs die sogenannten Körnchen an jeder beliebigen Stelle einer an sich hya- linen Pseudopodie aus der Substanz derselben entstehen und ebenso an jeder Stelle des Scheinfüfschens vergehen können. Sie sind also keine wirklichen Körnchen, auch nicht zum Beweise eines wirklichen Hin- und Herfliefsens der contractilen Substanz zu verwerthen, sie konnten nur, wie schon Joh. Müller es gelegentlich ausgesprochen hat, als Con- tractionswellen gedeutet werden. Man hat ferner aus der Abwesenheit 152 REICHERT sichtbarer Trennungslinien zwischen zufällig sich berührenden Scheinfüfsen geschlossen, dals unter den gegebenen Umständen ein wirkliches Zusammen- fliessen stattfände, um so die tropfbar flüssige Beschaffenheit der con- tractilen Substanz zu constatiren. Ich lieferte dagegen den Nachweis, dafs zwei ohne sichtbare Trennungsimien beisammenliegende Scheinfüsse sich leicht hin und herschieben, also nicht zusammengeflossen sein konnten, und dafs demnach auch von dieser Seite her die tropfbar-flüssige Eigenschaft der eontractilen Substanz nicht nur nicht zu begründen sei, sondern im Widerspruch mit dem thatsächlichen Verhalten stehe. Diese nothwendige Folgerung schliefst selbstverständlich nicht aus, dafs die in Rede stehende, mit contractilen Eigenschaften ausgerüstete Leibessubstanz niederer Thiere auch befähigt sei, selbst in kürzerer Zeit mit gleichartigen Theilen unter dem Schein des Zusammenfliefsens zu verwachsen. Meine da- maligen Untersuchungen hatten es endlich in Frage gestellt, ob die Scheinfüsse der Polythalamien durch Contraction in verästelte Formen übergehen. Durch meine Beobachtungen war der Sarcode- oder Protoplasma- Theorie in Betreff der Polythalamien, bei welchen sie gegründet wurde, die thatsächliche Grundlage genommen. Mag es auch sehr verführerisch sein, in dem, durch die Scheinfüsse entwickelten und durch die schein- bare Körnchenbewegung belebten Sarcodenetz eine strömende Flüfsigkeit zu verfolgen; man mufste es sich dennoch sagen, dafs man es mit einem Trugbilde zu thun habe und konnte sich zugleich erklären, auf welchem Wege die Täuschung zu Stande komme. Dessen ungeachtet ist es mir nicht möglich gewesen, durch die mitgetheilten Beobachtungen und That- sachen diejenigen Naturforscher, welche sich zur Protoplasmatheorie be- kennen, von der Unhaltbarkeit ihrer Ansicht zu überführen. Mit einer leidenschaftlichen Hartnäckigkeit kämpft man für eine Theorie, die wie ein Alpdrücken Jahre lang auf vielen und namhaften Naturforchern ge- lastet hat; aus Unwissenheit oder absichtlich werden die den wissenschaft- lichen Streit entscheidenden Thatsachen zur Seite geschoben und zur Be- sründung der alten Lehre auf Erscheinungen hingewiesen, die entweder so unerheblich sind, dafs sich eine kritische Beleuchtung an dieser Stelle nicht einmal rechtfertigen liefse, oder deren thatsächliche Feststellung, wie jeder erfahrene Mikroskopiker weils, unmöglich ist. Ich erinnere hier an über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 153 M. Sehultze’s Versuche mit Carminkörnchen, die angeblich die tropfbar- flüssige Beschaffenheit und die wirkliche Massenbewegung bei der soge- nannten Körnchenbewegung erweisen soll; desgleichen an die merkwürdige Behauptung (Häckel), dafs die scheinbaren Körnchen bei der Körnchen- bewegung, deren Bildung aus der contractilen Substanz der Scheinfüfse beobachtet ist, deshalb heterogene Körper und eingebettete wirkliche Körnchen sein müfsten, weil sie gefärbt sich zeigen, während die dünne ausgezogene contractile Substanz der Scheinfülse farblos erscheint. In- zwischen ist meine Aufmerksamkeit in den verflossenen Jahren, sowohl hier am Orte als bei meinem Aufenthalt an der See, fortdauernd auf jenen Bestandtheil niederer Thiere gerichtet gewesen, welcher in neuerer Zeit unter dem Namen „Sarcode” oder „Protoplasma” oder endlich „Cyto- plasma” (Köll.) in die Wissenschaft eingeführt wurde, und der neben andern Lebenserscheinungen auch die Eigenschaft der Contractilität besitzt. Es sind Ergebnisse dieser Untersuchungen, welche ich der Akademie in einzelnen Abhandlungen vorzulegen beabsichtige. IL: Polythalamien. (Rızopoda polythalamıa J. M. Forammifera d’Orb.) (Hierzu Taf. I— IV.) Unsere gegenwärtigen Kenntnisse von der morphologischen Organi- sation des weichen Polythalamienkörpers bewegen sich in sehr eng gezogenen Grenzen. Es haben sich darüber zwei Ansichten geltend gemacht. Die eine, vertreten durch Ehrenberg, dem wir die Entdeckung der soge- nannten Siphonen bei den mehrkammerigen Foraminiferen verdanken, geht von der meines Erachtens völlig richtigen Grundlage aus, dafs in jedem thierischen Wesen ein Hohlkörperbau mit Zugängen zu den Hohlräumen aufgesucht werden müsse. Ehrenberg 'sah kieselförmige Geschöpfe in den Leib des Polythalamienkörpers eindringen und unterscheidet dem- gemäls an demselben den Darmkanal und die nach aufsen gelegene Leibes- wand(!). Aufserdem macht der Verfasser auf eine gelbbraune körnige Masse und auf eine oft kugelförmige röthlich gelbe Substanz aufmerksam (') Abhandl. d. K. Akad. d. W. 1839. S.106 u. Folg. Phys. Kl. 1866. U 154 REICHERT die abgesehen vom Speisekanale namentlich in den älteren Kammern an- getroffen würde, und von denen die letztere möglicherweise als Ovarium zu deuten sei. Dujardin, und die ihm später gefolgt sind, nennen den weichen Polythalamienkörper Sarcode oder Protoplasma und wünschen mit diesen Ausdrücken jede weitere Nachfrage über den inneren Bau des weichen Polythalamienkörpers auszuschliefsen. Für sie ist die weiche Leibessubstanz der Polythalamien, wie M. Schultze sagt, eine „thierische Erfüllung“ der Schale. Man begnügt sich daher, die Frage über die morphologische Organisation mit Angaben über die zähflüssige Consistenz des Polythalamienkörpers, über die mikrochemischen Eigenschaften der in der flüssigen Grundsubstanz eingebetteten farblosen oder gefärbten Körnchen oder Bläschen zu beantworten. Obgleich diejenigen Naturforscher, welche sich an Dujardin an- geschlossen haben, ihrer Theorie gemäfs, in der weichen Leibessubstanz der Polythalamien gesonderte, organisirte Körperbestandtheile von ver- schiedenem Werth nicht anerkennen, so läfst sich doch aus den eigenen Mittheilungen entnehmen, dafs sie einen Unterschied machen: zwischen einem Bestandtheil der Leibessubstanz, der die Fähigkeit besitzt, Schein- fülse zu entwickeln und einem zweiten, der nicht dabei betheilist ist. Max Schultze(!) bemerkt gegen Dujardin, er habe nach dem Zerdrücken und Zerzupfen lebender Polythalamien nur an farblosen Klümpchen, — welche entweder aus der letzten Kammer, oder von jener die contractilen Fäden aussendenden äufsersten, der Schale zunächst anliegenden Schicht der thierischen Erfüllung anderer Kammern herrühren, — beobachtet, dafs sich aus ihrer Substanz freie Fäden erheben. Und weiter heifst es: „Auch darin unterscheidet sich die Hauptmasse des Foraminiferenkörpers von der zarteren Substanz der eontractilen Fäden, dafs sie der diffundiren- den Kraft des Wassers, selbst der Fäulnifs lange wiedersteht.* In diesen Worten scheint mir deutlich ausgesprochen zu sein, dafs die Fäden spinnende contractile Substanz in der letzten Kammer und in der äufser- sten Schicht des weichen Polythalamienkörpers zu suchen sei, und von einem anderen bei der Entwickelung der Scheinfülse sich nicht betheili- genden Bestandtheile unterschieden werden müsse. Auch hat wohl kein !) Über den Organismus der Polythalamien u. s. w.; Leipzig, 1854. S. 21. g pzıg über die contractle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 155 Naturforscher es jemals behaupten wollen und noch viel weniger behaupten können, dafs bei der Entwickelung der Pseudopodien mit den angeblichen Körnchen die gröfseren, bläschenförmigen, farblosen, oder gefärbten Körper und fettartigen Tropfen heraustreten. Die Angabe, dafs bei der so- genannten Körnchenbewegung pigmentirte Körnchen aus dem Innern der weichen Leibessubstanz in die Scheinfülse eingetreten seien, kann den eben ausgesprochenen Satz nicht entkräften. Die Beobachtung kann gar leicht auf Täuschung beruhen, indem jene pigmentirte Körnchen nichts Anderes als Contractionswellen sind, die in Folge der Anhäufung von con- traetiler Substanz gefärbt erscheinen, wenn auch letztere in feinen Fäden hyalın und farblos sich zeigt. Aufserdem kann ja die Möglichkeit nicht von der Hand gewiesen werden, dafs in dem contractilen Bestandtheil irgend eines Polythalamienkörpers selbst wirkliche pigmentirte oder auch pigmentlose Körper eingebettet seien. Man könnte es also möglicher- weise mit solchen Körperchen zu thun haben, die freilich nicht mit den scheinbaren Körnchen der sogenannten Körnchenbewegung verwechselt werden dürfen. Hiernach mufs ich die Behauptung aufrecht erhalten, dafs auch den bisherigen Beobachtungen über die morphologische Beschaffenheit des Polythalamienkörpers auf die Unterscheidung wenigstens zweier verschie- dener Bestandtheile, — eines contractilen mehr nach aufsen gelegenen und eines centralen, kleinere und gröfsere farblose und gefärbte Körper- chen (Bläschen, Tropfen, auch solide Körperchen verschiedener chemischer Beschaffenheit) führenden — hinweisen. Eine scharfe anatomische Sonde- rung und Abgrenzung dieser beiden Theile des Polythalamienkörpers hat freilich auch M. Schultze niemals zugeben wollen. Der Verfasser be- merkt ausdrücklich (a. a. 0. S. 19 u. 20), dafs die feinkörnige, hyaline Grundmasse des Foraminiferenkörpers vollständig derjenigen gleiche, aus welcher die contractilen Fäden bestehen; sie enthalte aber eingebettet gröfsere Körperchen, Bläschen u. s. w. und entwickele keine Scheinfäden. Die Anhänger der Dujardin’schen Theorie haben daher auch stets daran festgehalten, dafs die Polythalamien, von der Schale abgesehen, die ana- tomische Sonderung einer peripherischen und centralen Schicht nicht ge- statten, und dafs der ganze Körper durchweg aus Sarcode (Protoplasma) bestehe. Die etwa vorhandenen Verschiedenheiten in dieser gleichförmigen U2 156 REICHERT Substanz, — mögen hierbei die „thierische Erfüllung” einer einzigen Kammer ‘oder die Füllungsmassen aller Abtheilungen einer mehrkamme- rigen Art nebeneinander in Betracht gezogen sein, — sollen nur auf Pigmentirung und Einlagerung gröfserer Körperchen u. s. w. beruhen. Eine genaue Untersuchung des in der Schale verborgenen, lebenden oder abgestorbenen weichen Polythalamienkörpers ist anerkannt kaum durchzuführen. Auch die als Scheinfüfse frei hervortretenden Bestand- theile des weichen Körpers laden den Beobachter vielmehr dazu ein, sich in das Trugbild fliessender Masse zu vertiefen und an dem scheinbaren Strom der eontraetilen Leibessubstanz sich zu ergötzen, als eine genaue Prüfung der Erscheinungen anzustreben. In der That, je lebhafter und stürmischer die Contractionsbewegungen im sogenannten Sarcode- Netze sind, um so schlechter ist das Präparat für die Beobachtung und für die genaue Analyse der Erscheinungen. Es war ein ganz besonders glück- licher Zufall, der meine ersten Untersuchungen begleitete. Die Thiere entwickelten nur eine geringe Anzahl von Scheinfüfsen, und die Con- tractionsbewegungen waren auffallend langsam; unter solchen Umständen gelang es mir und den gleichzeitig anwesenden Herrn A. Baur, Bret- tauer und Dönitz das Entstehen und Vergehen der sogenannten Körnchen an jeder beliebigen Stelle der Scheinfülse zu ver- folgen. Gleichwohl war es bei der aus der Bucht Saule entnommenen Mihola und Rotalia nicht möglich, genauere Kenntnils darüber zu ge- winnen, wie der in der Schale verborgene Polythalamienkörper sich morphologisch zu den aus ihr hervortretenden Scheinfüfsen verhalte, ob namentlich die ganze Leibessubstanz, oder nur ein Theil und welcher dabei in Thätigkeit sei. Bei meinem Aufenthalt in Nizza im Jahre 1864 hatte ich Gelegen- heit, die Gromia ovıformıs zu untersuchen und neue Beiträge zu den bisherigen Erfahrungen über die contractile Substanz und über den Bau des Polythalamienkörpers überhaupt zu sammeln. Von allen Naturforschern wird die Gromia oviformis als diejenige Polythalamie bezeichnet, welche zu Untersuchungen noch am besten ge- eignet sei. Die dünne, durchsichtige, weich-elastische Schale, die bei Abnahme des Volumens ihres Inhaltes in parallel verlaufende feine quere Falten sich legt, läfst den eingeschlossenen Körper wenigstens an der über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 157 Oberfläche deutlich übersehen. Man hat es ferner in seiner Gewalt, die platt gedrückte ellipsoidische Polythalamie so zu legen, dafs die Öffnung der Schale dem Beobachter möglichst zugänglich wird; ein und dasselbe Thier kann ohne grofse Schwierigkeit, sofern für den allmäligen Zutritt des Meerwassers gesorgt ist und das Verdampfen desselben möglichst verhindert wird, viele Stunden und Tage beobachtet werden. Das Thier kann unter zwei verschiedenen Zuständen zur Beob- achtung gelangen. Die weiche Körpermasse des Thieres liegt in der Schale völlig eingeschlossen, entweder ohne dafs Scheinfüfse durch die Öffnung hervorgetreten sind, oder eine gröfsere oder geringere Zahl der letzteren sind gleichzeitig in dem bekannten Bewegungsspiel sichtbar. Bei einiger Beharrlichkeit in der Untersuchung kann es kaum fehlen, dafs sich die Gelegenheit darbietet, das Thier aus dem ersten in den zweiten Zustand übergehen zu sehen. Im letzteren Falle treten die Pseudopodien entweder unmittelbar aus der Öffnung hervor, oder es schiebt sich ein Theil des Körpers, der nur aus contractiler Substanz besteht oder zu- gleich innere bläschenführende Leibesmasse enthält, zuerst zungenförmig aus der Öffnung hervor, und von ihm aus beginnt unter den Augen des Beobachters die Entwickelung der Pseudopodien (Taf. II, Fig. 3 u. f.; Taf. IV, Fig. 14). Nicht selten sieht man den zungenförmigen Vorsprung stundenlang ohne Scheinfülse gleichsam in Ruhe, bevor die Entwickelung der Pseudopodien beginnt. Statt des zungenförmigen Vorsprungs kann aber auch eine Substanz an der Öffnung liegen, welche aus nur wenig Eiweils enthaltender, flocki- ser Grundsubstanz mit darin eingebetteten farblosen oder bräunlich ge- färbten Körnchen oder farblosen Bläschen besteht, und die durch den Mangel scharfer Begrenzungen, durch das flockige Ansehen, durch die Ab- wesenheit jeglicher eigener Bewegungserscheinungen sich gerade so aus- nimmt, wie ein von den Campanularıen ausgeworfener Kothballen. Die Verbindung mit der Öffnung und mit dem Körper des Thieres ist auch nur locker und die Entfernung von derselben durch geeignete Manipula- tionen ohne Schwierigkeit und leicht ausführbar. Ich habe das Austreten eines solchen Kothballens aus dem Polythalamienkörper nicht beobachtet, doch findet das Erscheinen desselben auf dem Objeetträger unter Um- ständen Statt, welche die Annahme, dafs derselbe aus der Umgebung an 158 REICHERT das Thier herangetreten wäre, völlig ausschliefsen; die fragliche Masse konnte daher nur von dem Polythalamienkörper selbst herrühren. Da ich eine verdauende Höhle auch bei der Gromia owformis nicht deutlich unterscheiden kann, und nach später mitzutheilenden Beobachtungen die Möglichkeit gegeben ist, dafs man es mit abgesonderten und absterbenden Körpertheilen der Polythalamien selbst zu thun habe, so nehme ich An- stand, die beschriebene flockige Masse als Kothballen zu bezeichnen. Bewegungserscheinungen der Gromia oviformis innerhalb der Kapsel. In meiner Abhandlung ‚über die neueren Reformen in der Zellen- lehre”’(!) habe ich hervorgehoben, dafs man in Betreff der Contractilitäts- erscheinungen primäre oder active und secundäre oder passive unter- scheiden müsse. Die activen Contractilitätserscheinungen geben sich durch Formveränderungen der contractilen Substanz selbst zu erkennen, die entweder scheinbar pötzlich am ganzen Gebilde oder als so genannte Contractionswellen auftreten. Die passiven Bewegungs-Erscheinungen machen sich als unmittelbare Folge und mechanische Leistung der in der Form veränderten contractilen Substanz in der Umgebung der letzteren bemerkbar. Um Verwirrungen vorzubeugen, mufs jede Untersuchung be- müht sein, die beiden Kategorien von Erscheinungen möglichst genau auseinander zu halten. Die Bewegungs-Erscheinungen des Polythalamienkörpers innerhalb der Kapsel haben bisher bei den Naturforschern entweder nur geringe Beachtung gefunden oder sie sind, wie die Beschreibung wohl übersehen läfst, nicht richtig erkannt und gedeutet worden. Sie treten bei der G@romia oviformis am häufigsten dann auf, wenn nach aufsen entwickelte Schein- fülse entweder gar nicht oder wenigstens nur in geringer Zahl und Länge vorgefunden werden. Die weiche Körpersubstanz kann dabei völlig in der Kapsel eingeschlossen oder auch theilweise mittelst eines zungen- förmigen Vorsprungs hervorgetreten sen. Es ist wohl ein sehr seltener Fall, dafs die weiche Körpersubstanz der lebenden Gromie sich in völliger Ruhe befindet und als eine gleichförmig fein- und grobkörnig gezeichnete (') Nachtrag 2. Reichert und du Bois-Reymonds Archiv 1863. über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 159 Masse die Kapsel erfüllt. Häufiger zeigt sich eine lichtere, im Allgemeinen kreisförmig begrenzte Stelle von etwa 0,02 — 0,05”" Durchm. (Taf. I, Fig. 1, al.); man glaubt eine grofse Vacuole oder ein Bläschen vor sich zu haben; das mikroskopische Bild gleicht der Zeichnung, welche M. Schultze vom Kern der Gromien in Taf. VII, Fig. 11 und 14 seines Werkes gegeben hat. Die genauere Untersuchung lehrt indefs, dafs sich an der bezeichneten Stelle ein alveolenartiger Hohlraum befindet, der mehr oder weniger unvollständig von der körnigen Leibessubstanz des Thieres umgrenzt wird und stets an der Oberfläche des weichen Poly- thalamienkörpers seine Lagerungsstätte hat. Die Begrenzung der Stelle, an welcher die körnige Leibessubstanz fehlt, oder der Zugang zu dem Hohlraum kann sehr verschieden geformt sein und auch in der Grölse wechseln. Zuweilen erscheint sie kreisförmig, und man wird durch sie verführt, einen zweiten kreisförmig begrenzten Körper unter verschiedener Auslegung in den Hohlraum hineinzu verlegen; in anderen Fällen erscheint die Öffnung mehr elliptisch, oder der Rand ist unregelmäfsig gebuchtet gekerbt oder gelappt (Taf. II, Fig. 2, 3 al.). Statt einer Öffnung können auch mehrere von verschiedener Form und Gröfse sichtbar sein. Im Hohl- raum selbst läfst sich mit Hilfe des Mikroskops kein anderer Körper er- kennen. Da die Hohlräume bei Anwendung von Reagentien als isolirte Körper sich nicht erhalten, so war über die chemischen Eigenschaften des Inhaltes nichts zu ermitteln; doch ergeben die späteren Mittheilungen, dafs der Inhalt nur Meerwasser sein könne. Die eben beschriebene Alveole, denn ein solches Ansehen hatte der Hohlraum, kann stunden- lang an derselben Stelle sich halten; sie kann aber auch ganz allmälıg ihren Ort verändern, im halb elliptischen Bogen zum hinteren oder vor- deren (Öffnungs-) Pol sich bewegen und auch wieder an den früheren Ort zurückgehen. Statt einer einzigen solchen Alveole kann eine beliebige Anzahl in verschiedener Gröfse gleich anfangs vorhanden sein oder erst nach und nach hervortreten, auch in der Gröfse sich erhalten oder verändern (Taf. I, Fig. 2, 3, 4). Untersucht man unter diesen Umständen den Poly- thalamienkörper genauer, so kann es dem Beobachter nicht mehr ent- gehen, dafs sich seine Masse in einer bald trägeren, bald lebhafteren Be- wegung befindet, und dafs mit diesen Bewegungen das Entstehen und 160 REICHERT Vergehen, desgleichen die Form- und Örtsveränderungen der scheinbaren Vacuolen oder Alveolen in Verbindung stehen. Man kann zweierlei Arten von Bewegungen unterscheiden. Die eine gleicht im Wesentlichen der Körnchenbewegung an den Pseudopodien; sie ist am deutlichsten an den Wandungen der. scheinbaren Vacuolen, woselbst sie beliebige Richtungen verfolgt. Sie kann auch an anderen Stellen der Oberfläche des Polythalamienkörpers, wenngleich weniger deutlich, sichtbar sein. Je lebhafter diese Bewegung ist, desto auffallen- der werden bei andauernder Beobachtung auch die Veränderungen der Va- cuolen hinsichtlich ihrer Form und Lage, desgleichen die Veränderungen an den Zugängen «oder Öffnungen. Es können auch neue Öffnungen an den Alveolen entstehen; ja ich habe es sogar gesehen, dals Vorsprünge und Fortsätze von den Rändern der Öffnung hervortraten, deren Form veränderten, und entweder sich längere Zeit unverändert erhielten, oder auch allmälig sich wieder zurückzogen und verschwanden. An solchen Fortsätzen war die Körnchenbewegung besonders deutlich wahrzunehmen. Aulser dieser Art von Bewegungs-Erscheinungen läfst sich noch eine zweite deutlich verfolgen, bei welcher vorzugsweise die innere, cen- trale Substanz des Polythalamienkörpers mit ihren pigmentirten und pigmentlosen Körperchen und Bläschen betheiligt ist. Diese Substanz wird langsam hin- und herbewegt oder auch von einem Pol zum andern fortgeschoben, selbst scheinbar wenigstens rotirt. Es kann die Bewegung dieser Masse an einzelnen Stellen die zuerst beschriebenen gänzlich ver- decken. Andererseits kann auch der Fall Statt finden, dafs die Bewegung der centralen Masse nur scheinbar ist, indem vielmehr die über dieselbe sich ausbreitende contractile Rindenschicht zur Vermehrung des Materials bei Bildung einer Alveole herangezogen und fortbewegt wird. In der Nähe der scheinbaren Vacuolen jedoch kann stets verfolgt werden, dafs man es mit zwei ganz verschiedenen sich bewegenden Massen zu thun hat. Jene grobkörnige Substanz zeigt dann ganz deutlich, dafs sie unabhängig und zwar als Massenbewegung mit wirklicher Veränderung oder richtiger Verschiebung seiner deutlichen Bläschen an derjenigen Substanz vorbeizieht, an welcher die scheinbare Körnchenbewegung und die Entwickelung von Fortsätzen Statt ‚hat. _ über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 161 =, Die Entstehung der Alveolen, scheinbaren Bläschen oder Va- cuolen des weichen Polythalamienkörpers innerhalb der Schale, — herbei- geführt durch Formveränderung der contractilen Substanz, — läfst sich am besten am Rande der plattgedrückten Polythalamien verfolgen, wo die dar- auf bezüglichen Veränderungen an der contraetilen Substanz im Profil oder auch im optischen Durchschnitt ohne eine das mikroskopische Bild trü- bende Umgebung beobachtet werden können (Taf. I, Fig. 4 u. f.). Durch solche Beobachtungen wurde ich zuerst darauf aufmerksam gemacht, dafs die vacuolenartigen Hohlräume und lichten bläschenförmigen Stellen nicht innerhalb der Leibessubstanz, sondern aufsen an der Oberfläche sich be- finden und nur schembar seien. Wer die an der flachen Seite des Thieres auftretende Erscheinung allein wahrgenommen hat, der wird nach den bisher bekannten Erfahrungen gar nicht daran zweifeln, dafs er es mit wirklichen Vacuolen und Bläschen im Innern der Leibessubstanz zu thun habe, er wird vielleicht, wenn er bei andauernder Beobachtung die aller- dings nur langsam vorschreitenden Formveränderungen bemerkt, an eine etwas torpide Form contractiler Bläschen erinnert werden. Dafs die scheinbare Vacuole nicht einmal geschlossen sei, sondern in den meisten Fällen eine alveolare Form besitze, läfst sich auf diese Weise kaum sicher feststellen. Aus diesem Grunde mufs ich vor Allem zunächst die Unter- suchung der Randpartien des Thieres in Bezug auf die Entstehung der in Rede stehenden Erscheinung empfehlen. Wo nach und nach zahlreichere scheinbare Vacuolen sichtbar werden, da findet sich auch die Gelegenheit, dieselben an den Rändern des Körpers beobachten zu können, da ihre Bildung an der ganzen Oberfläche des Polythalamienkörpers Statt haben kann. Man beobachtet alsdann, dafs der Polythalamienkörper nicht unmittelbar die Schale berührt, sondern an einer oder mehreren Stellen in einem gröfseren oder kleineren Bezirke von derselben zurücktritt (Taf. III, Fig. 6, 8). In einigen Fällen sah ich den weichen Polythalamienkörper an dem einen Rande in seiner ganzen Ausbreitung durch eine sichelförmige Lücke von der Schale getrennt und das eine Ende derselben so nach der Öffnung der Schale hinziehen und daselbst auslaufen, dafs der Eintritt des Seewassers in diese Lücke nicht weiter bezweifelt werden konnte. Ist nur eine einzige Lücke von kleine- rem Umfange vorhanden, so erscheint die Leibessubstanz an dieser Stelle Phys. Kl. 1866. X 162 REICHERT wie eingebuchtet; folgen mehrere solcher Lücken dem Rande entlang auf- einander, so kann der letztere im scheinbaren Durchschnitt das mikros- kopische Bild eines mit Vorsprüngen und Zähnen besetzten Körpers dar- bieten; die Einbuchtungen können im flacheren oder steileren Bogen hin- ziehen und mitten im Verlauf durch kürzere die Schale nicht erreichende Vorsprünge der Leibessubstanz in Unterabtheilungen geschieden sein. Jene die einzelnen Einbuchtungen trennenden Vorsprünge, resp. Septa, können an der Schale selbst mehr oder weniger weit, ja bis zur Berührung mit der von der anderen Seite der Einbuchtung entgegen kommenden Randpartie, sich ausbreiten. Auf diese verschiedene Weise können die Einbuchtungen, wie die scheinbaren Durchschnitte der an der Oberfläche des weichen Polythalamienkörpers gelegenen, mehr oder weniger geschlossenen, ellip- soidischen oder kugligen Hohlräumen sich darstellen. Das so eben beschriebene mikroskopische Bild von dem Verhalten der Randpartie des Thieres kann bei vorübergehender Untersuchung um so leichter zu der Ansicht verleiten, man habe es mit einem ım Absterben begriffenen Thiere zu thun, als einerseits öfters äufsere Scheinfülse nicht vorhanden sind, anderseits die gröberen Formveränderungen an der Ober- fläche des Polythalamienkörpers innerhalb der Schale nur langsam und träge von Statten gehen, also eine andauernde Aufmerksamkeit des Beob- achters verlangen. Geschieht letzteres, so tritt sofort die lebhafte schein- bare Körnchenbewegung an den Wandungen der Einbuchtungen und der sie von einander trennenden Septa hervor; daneben sieht man die grob- körnige, mit deutlich sichtbaren Bläschen versehene, Körpersubstanz an den Wandungen der Hohlräume und an den sie trennenden Septa fort- bewegt werden. Man überzeugt sich alsbald, dafs, während das Spiel der äufseren Scheinfüfse ruht oder doch nur unbedeutend ist, ım Inneren der Schale die Bewegungen der contractilen Substanz um so lebhafter hervortreten. Hat man die oben beschriebene sichelförmige Lücke vor sich ge- habt, so beobachtet man öfters, dafs von dem Polythalamienkörper aus sich lamellenartige Fortsätze allmälig erheben, an die Schale sich fest- setzen und auf diese Weise die sichelförmige Lücke in einzelne flache Al- veolen abtheilen (Taf. II, Fig. 6, 8). In diesem Zustande kann die con- tractile Substanz längere Zeit verbleiben, oder einzelne Alveolen vertiefen über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 163 und erweitern sich mehr und mehr. Die ihren Zugang umgebenden Ränder ziehen sich unter den Augen des Beobachters um die ursprüng- liche Öffnung mehr und mehr zusammen, entweder gleichmäfsig, so dafs die Öffnung mehr kreisförmig bleibt, oder indem an einzelnen Stellen etwa halbkreisförmig begrenzte Lappen vorspringen, oder endlich, indem eylindrische Fortsätze Äste treiben (Taf. II, Fig. 7), welche, den ent- gegenstehenden Rand erreichend und mit demselben scheinbar verschmelzend in die Öffnung ein polyedrisches Netzwerk contractiler Substanz gleich- sam einlegen. Wie früher die Öffnung, so ist jetzt dieses Netzwerk un- mittelbar an der Schale gelegen, und die Maschenräume bieten zahlreiche Zugänge zu der erweiterten Alveole oder Vacuole dar. Eine solche Öffnung kann sich aber auch scheinbar völlig schliefsen, indem die Ränder oder deren Fortsätze sich ausbreiten und scheinbar zusammenfliefsen. Ich sage ausdrücklich scheinbar, weil es bekannt ist, dals diese eontrac- tilen Substanzen mittelst ihrer Fortsätze sich aneinander legen können, ohne sich wirklich vereinigt zu haben, und dafs dennoch die Berührungs- grenze beider sich der Beobachtung völlig entzieht. Man hat daher auch häufig Gelegenheit zu beobachten, dafs die geschlossenen Alveolen unter unsern Augen sich wieder öffnen, dafs das Balkenwerk, bei Erschütte- rungen des Objectglases oder bei Zusatz von sülsem Wasser, sich all- mälig wieder zurückzieht, und dafs dann unter unseren Augen die ur- sprüngliche, glatte Körper-Oberfläche wiederhergestellt wird. Die Alveolen verändern ihre Form auch noch in anderer Weise. Es können auch vom Grunde und von jeder Stelle der Innenfläche des schon gebildeten Hohlraumes Lamellen oder Fortsätze hervortreten, den Binnenraum in Kammern abtheilen oder vermittelst eines verästelten Balkenwerkes denselben durchsetzen. Ich habe eine solche Umwandlung des Hohlraumes einer Alveole in der allmäligen Entwickelung beobachten können. Es trat aus dem Grunde derselben zuerst ein eylindrischer Fort- satz langsam hervor und in die Höhle frei hmein; er verlängerte sich alsdann ganz allmälig; später sah man die contractile Substanz an einer Stelle in Form eines Knotens von 4,” P. im Durchm. anschwellen (Taf. IH, Fig. 10, 13). Diese Anschwellung bewegte sich langsam dem Fortsatze entlang bis zur Spitze hin, die knotig angeschwollene Spitze trieb unter allmäliger Verdünnung zwei neue feine Fortsätze, welche, länger und X2 164 REICHERT länger werdend und von Neuem in feinere Ästehen sich entwiekelnd, die Schale erreichten, um hier sich endlich, soweit ich verfolgen konnte, noch einmal in sehr feine Zweige zu verästeln. Eine halbe Stunde lang hatte sich dieser verästelte Stamm im Innern der Alveole erhalten, ohne seine Form zu verändern; die scheinbare Körnchenbewegung war an ihm sehr lebhaft. Meine Beschreibung der Bildung scheinbarer Vacuolen oder richtiger von Alveolen an der Oberfläche des weichen Polythalamienkörpers innerhalb der Schale, veranlafst durch die Thätigkeit einer daselbst sich ausbreiten- den contractilen Substanz, hat einzelne bestimmte Fälle berücksichtigt, bei welchen es gelungen war, die allmälıge, oft sogar sehr langsam vor- schreitende, Entstehung und Veränderung genauer zu verfolgen. Es be- steht aber ein grofser Wechsel wie in der Zahl und Gröfse, so auch in den durch Entwickelung von Lamellen, diekeren und dünneren Fortsätzen herbeigeführten Veränderungen in der Form derselben. Da aus diesen speciellen Fällen keine neuen Momente für die Beurtheilung der in Rede stehenden Lebenserschemung des weichen Polythalamienkörpers hervor- geht, so darf ich mich schliefslich darauf beschränken, das gesetzliche derselben in folgenden Worten zusammen zu fassen. An der Oberfläche des Polythalamienkörpers der Gromie kann an jedem beliebigen Punkte durch die Thätigkeit der contractilen Substanz dieselbe Entwickelung von Lamellen, Fortsätzen, Scheinfüfsen Statt haben, welche an der Öffnung und aufserhalb der Schale beobachtet wird. Es tritt diese Erscheinung am häufigsten auf, wenn äufsere Fort- sätze und Scheinfüfse entweder gänzlich fehlen, oder doch in geringerer Ausbreitung angetroffen werden. Der flüchtigen Beobachtung giebt sich dieselbe durch das Auftreten einer einzelnen oder einer beliebigen Anzahl von kleineren und gröfseren, zuweilen den Ort und auch die runde Form und Gröfse etwas verändern- den, scheinbaren Vacuolen oder genauer alveolaren Bewegungsformen zu erkennen, die man in die Körpersubstanz der Polythalamie hineinverlegt. Genauere Untersuchungen ergeben, dafs die durch Contraction bewirkten Formveränderungen auf die Oberfläche des Polythalamienkörpers beschränkt sind, dafs an derselben mehr diffus verbreitete Einschnürungen oder lokal begränzte, gröfsere oder kleinere, alveolenartige Vertiefungen entstehen, über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 165 welche mit Meerwasser, das zwischen Schale und den weichen Polytha- lamienkörper eindrinst, sich füllen, dals ferner die contractile Substanz allerorts, auch von den Wandungen der Alveolen her, Lamellen treibt, welche zur Bildung neuer alveolarer Räume und zur Abkammerung schon bestehender führen, und dafs endlich überall knotige oder papilläre, cy- lindrische oder kugelförmige Fortsätze hervortreten können, die öfters sich verästeln und nicht selten, wenn auch nicht so häufig wie aufserhalb der Schale, bis zu feinsten Körnchenfäden sich entwickeln. Die letzteren Fortsätze können bestehende Alveolen mittelst eines Balkennetzes durch- setzen und an der Innenfläche der Schale das Bild eines verschieden ge- formten Maschenwerkes mit kreisförmigen oder unregelmäfsigen Maschen darstellen. Neben diesen Contractions-Erscheinungen sind im Innern der Schale an der Oberfläche des Körpers und an den dickeren oder dünneren mehr cylindrischen oder kegelförmigen Fortsätzen und Lamellen, die sogenannten Körnchenbewegungen wahrzunehmen. Aufser den eben besprochenen Contractions-Erschemungen, die als active Contractionsbewegungen anzusehen sind, wird innerhalb der Schale auch noch die Bewegung oder richtiger Verschiebung des centralen bläschenführenden Bestandtheiles der Leibessubstanz beobachtet. Sie zeigt sich als eine durch eine andere mechanische Kraft bewirkte Massen- bewegung; es wird hierbei die betreffende Substanz mit allen darin ent- haltenen sichtbaren Bläschen und Körperchen hin und hergeschoben; eine deutliche Rotation habe ich nicht gesehen. Die an der Oberfläche des Polythalamienkörpers beschriebenen sichtbaren Contractionsbewegungen bilden sich völlig unabhängig von dieser Massenbewegung des centralen bläschenführenden Leibesparenchyms; es ist auch unzuläfsig, die letzteren aus mechanischen Wirkungen der ersteren abzuleiten. Es müssen daher noch verborgene, dem Auge nicht sichtbare Contractionen der an der Oberfläche ausgebreiteten contractilen Substanz vorhanden sein, welche auf diese der Erscheinung nach passive Bewegung der centralen Leibes- substanz einwirken. In meinen Mittheilungen über das Verhalten der Contraetions- Erscheinungen des Polythalamienkörpers innerhalb der Schale habe ich von Verästelungen der contractilen Substanz als einer Contractions- 166 REICHERT Erscheinung gesprochen; desgleichen konnte man an den stärkeren Fort- sätzen und Lamellen deutlich wahrnehmen, dafs die scheinbaren Körnchen- bewegungen an jeder Stelle derselben auftreten und gleichzeitig an einem und demselben Fortsatz oder an einer Lamelle in verschiedenen, auch entgegengesetzten Richtungen deutlich ablaufen; ich werde Gelegen- heit haben, im Folgenden noch einmal auf diese Erscheinungen zurück- zukommen. Verhalten des theilweise aus der Öffnung der Schale frei hervorgetretenen Gromien-Körpers, insbesondere seiner Bewegungs-Erscheinungen. An der Öffnung der Schale treten bei der G@romia oviformis die Pseudopodien nur in sehr seltenen Fällen einzeln und von einander ge- schieden unmittelbar frei hervor; meistentheils entwickeln sie sich an einer aus der Öffnung hervorgeschobenen Abtheilung des Polythalamienkörpers, die in Form und Beschaffenheit sich verschieden verhalten kann. Öfters fehlt der Leibessubstanz der centrale bläschenführende, grobkörnige Bestandtheil; in höchst seltenen und zwar den lehrreichsten Fällen ist dieser gleichzeitig sichtbar (Taf. IV, Fig. 14). Ist der centrale bläschen- führende Bestandtheil nicht vorhanden, so besteht die vorgeschobene Masse, wie der Fortgang der Untersuchung immer deutlicher und unzweifelhafter herausstellt, allein aus der contraetilen Rindenschicht des Polythalamien- körpers, welche zuweilen nur am Rande der Schalenöffnung angehäuft ist und dergestalt einen an oder.auf diesen Rand liegenden Kragen oder Kranz wahrscheinlich mit einer dem Meerwasser freien Zutritt gewähren- den Öffnung bildet (Taf. 1, II, Fig. 1u.f.). An ihrer stets unebenen freien Fläche und am Rande erheben sich lamellen- zacken- oder auch kuppen- förmige Vorsprünge von verschiedener Gröfse und in den verschiedensten, selbst alveolenartigen Formen; sie verändern unter den Augen des Beob- achters, wenn auch häufig erst in längerer Zeit, — im Verlauf einer halben oder selbst mehrerer Stunden, — ihre Gestalt, ihre Höhe und Dicke. Ein kuppenförmiger Vorsprung wird zackenförmig, oder auch umgekehrt, an einfachen Fortsätzen zeigen sich knotige Anschwellungen, Vorsprünge und Seitenäste, die sich öfters von Neuem verzweigen; anderer- seits können einzelne Vorsprünge ganz allmälig schwinden und in anderen über die contractle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 167 Gegenden völlig neue sich entwickeln. Immer gehört zur Wahrnehmung dieser Erscheinung angestrengte Aufmerksamkeit und Ausdauer bei der Beobachtung, da sie gewöhnlich nur langsam von Statten geht. An dieser vorgeschobenen contractilen Substanz können die eigent- lichen Scheinfülse in gröfserer oder geringerer Zahl vorhanden sein, oder auch gänzlich fehlen; niemals dagegen wird man die sogenannte Körnchen- bewegung und die Bewegung gröfserer zu förmlichen Knoten und Klümp- chen angehäuften Massen contractiler Substanz vermissen. Die sogenannte Körnchenbewegung ist an Vorsprüngen am deutlichsten. Die schein- baren Körnchen können hier auf der einen Seite zum freien Rande herauf, über denselben hinweg und auf der anderen Seite hinunter gehen, oder auch die rückgängige Bewegung auf derselben Seite oder sogar im einer anderen Richtung vollführen; sie können sich auch dem Auge ganz ent- ziehen. Obgleich an einer bestimmten Stelle eines Fortsatzes oder einer Lamelle die scheinbaren Körnchen zuweilen eine gleichartige Richtung in der Bewegung haben, so sieht man doch in andern Fällen, dafs dies Verhältnifs plötzlich sich ändert. Hierzu kommt, dafs in einer bestimm- ten Gegend der Vorsprünge, Lamellen, oder Fortsätze die scheinbaren Körnchen sich plötzlich stark vermehren können, um dann gewöhnlich in verschiedenen Richtungen fortzuziehen. Es ist daher äufserst schwierig in dem Gewirre dieser nebeneinander und durcheinander sich bewegen- den scheinbaren Körnchen sich zurecht zu finden; selbst wenn eine be- stimmte Gesetzlichkeit darin gegeben sein sollte, so wird die Feststellung derselben bei der Gromia oviformis wenigstens nach meinen Erfahrungen nicht möglich sein. Das allgemeine Bild der Bewegung dieser scheinbaren Körnchen ist aber so, dafs man vielmehr die Abwesenheit einer constan- ten Gesetzlichkeit sowohl in der Richtung der Bewegung dieser Körn- chen als in dem plötzlichen, selbst länger andauernden Stillstehen der- selben voraussetzen möchte. Das Entstehen und Schwinden der schein- baren Körnchen an irgend einer Stelle der in Rede stehenden Vorsprünge ist nicht so deutlich, wie an den feinen isolirten Pseudopodien zu verfolgen. Dafs dieselben aber nicht durch eine, aus der Schale abfliefsende Körper- substanz erzeugt sein können, lehren auch hier jene zahlreichen Fälle, wo sie inmitten eines sich zugleich verdünnenden Fortsatzes plötzlich in aufserordentlich vermehrter Zahl auftreten. 168 REICHERT Neben diesen sogenannten Körnchen der Körnchenbewegung sieht man an den frei hervortretenden Lamellen und Fortsätzen mehr oder weni- ger umfangreiche Erhebungen der contractilen Substanz mit kuppel- förmiger Begrenzung (Taf. IV, Fig. 14), welche beim ersten Entstehen wie ein scheinbares Körnchen auftreten, dann allmälig an Gröfse zunehmen und wie Knoten oder Papillen der contractilen Substanz erscheinen, sich dabei langsam fortbewegen und entweder zu einem Nebenfortsatz oder Nebenvorsprung entwickelt werden, oder sich wieder verziehen. Die Erhebung kann anfangs ganz hyalın, fast farblos erscheinen; mit der Gröfsenzunahme stellt sich eine schwach gelbliche, allmälig intensiver werdende Tinction ein; später sieht man an ihr die scheinbaren kleinen Körnchen in Ruhe oder in Bewegung. Es war schon von mir bemerkt worden, dafs die ın Rede stehen- den Vorsprünge der contractilen Substanz, die sich hier in ganz gleicher Weise wıe innerhalb der Schale bilden, feinste Scheinfülse entwickelt haben können oder auch nicht. Wenn es gelingt die letzteren in der Bildung zu beobachten, so geschieht dies so, dafs entweder die vor- handenen Fortsätze noch feinere Äste treiben, die dann in einen einzigen oder in eine Anzahl von Scheinfülsen ausgesponnen werden, oder sie treten einzeln unmittelbar aus der kuppenförmigen Oberfläche der Fort- sätze hervor. Bei meinen früheren Mittheilungen über die Bewegungs-Erscheinun- gen an den Pseudopodien war ich nicht so glücklich, die Bildung der- selben an der Körpersubstanz der Polythalamien verfolgen zu können; auch kannte ich nicht die Bildung der stärkeren Fortsätze und Lamellen. Diese Umstände waren von Einfluls auf die Auslegung der mir zugäng- lichen Erscheinungen, zumal ich die Ansicht hatte, dafs sich die Thätig- keit der contractilen Substanz eben nur in der Bildung jener feinsten Pseudopodien mit der scheinbaren Körnchenbewegung zu erkennen gebe. Wo ich in der Nähe der Öffnung einen etwas stärkeren Strang con- tractiler Substanz mit zahlreichen, aus ihm hervortretenden Pseudopodien vor mir sah, da setzte ich voraus, dafs derselbe aus der Vereinigung der Scheinfülse ohne sichtbare gegenseitige Trennungsgrenzen gebildet sei, Dafs Scheinfüfse in beliebiger Zahl auf diese Weise aneinander liegen können, ist unzweifelhaft; es ist auch häufig ganz unmöglich, an einem über die contractle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 169 vorliegenden schon gebildeten Fortsatze oder einer Lamelle contractiler Substanz zu entscheiden, ob man es mit einem Haufen ohne sichtbare Trennungsgrenzen nebenemander liegender Scheinfüfse zu thun habe oder mit einem homogenen, stärkeren Fortsatze oder einer Lamelle der eon- tractilen Substanz. Allein es wird in Zukunft die Thatsache, dafs aus der contractilen Substanz stärkere Fortsätze und Lamellen sich erheben können, die erst nachträglich Schemfülse entwickeln, bei der Deutung der Erscheinungen in Rechnung gebracht werden müssen. Es kann selbst geschehen, dafs eine Platte contractiler Substanz mit zahlreichen Schein- fülsen, wie ich später genauer zu beschreiben haben werde, durch all- mälge Abschnürung vom Polythalamienkörper in der Art sich ablöse, dals nur noch ein einziger feiner Faden die Verbindung unterhält. Eine solche sich ablösende Platte oder eine Insel contractiler Substanz liest dann mitten im Sarcode-Netze und kann ihren Umfang durch weitere Entwickelung von Scheinfüfsen verkleinern, sich, so zu sagen, fast ganz auflösen (Taf. IV, Fig. 21). Wie aber im gegebenen Falle eine im Sar- code-Netze gelegene Platte, oder ein dickerer Strang, oder eme Schwimm- haut zu deuten sei, ob sie durch eine Anzahl zusammenliegender ge- sonderter Fäden oder durch eine gleichförmige solide Substanz gebildet werden, darüber kann nur die Entstehungsgeschichte und eine vollkommene Übersicht über die allmälige Bildung des Sarcode-Netzes entscheiden. Hier mag auch der Ort sein, auf die durch Contraction bewirkten Verästelungen der contractilen Substanz zurückzukommen. Ich habe bei meiner ersten Mittheilung(') mich dahin aussprechen müssen, dafs derartige Verästelungen an den fadenförmigen Scheinfüfsen im Sarcode-Netz nicht nachzuweisen seien, und dafs die plötzlich auftreten- den Verästelungen nur scheinbar, — durch Auf- und Ablösung eines Bündels von Pseudopodien entständen. Dafs dieses letztere vorkömmt, ist keinem Zweifel unterworfen; auch bin ich gegenwärtig nicht im Stande zu behaupten, dafs die feinsten Scheinfülse durch Contraetion sich that- sächlich noch weiter verästeln. Es ist aber an den gröberen Fortsätzen und Lamellen, wie ich beschrieben habe, eine durch Contractionsbewegung (') Monatsbericht der K. Ak. der Wiss. 1862 S. 422. Phys. Kl. 1866. N 170 REICHERT bewirkte Verästelung deutlich zu verfolgen, und letztere darf daher auch bei den feinsten Pseudopodien als möglich statuirt werden. Von aufserordentlichem Interesse ist eine genaue und ausdauernde Untersuchung des Verhaltens und der Bewegungs-Erscheinungen eines mit dem centralen, bläschenführenden Bestandtheile zugleich hervorgetretenen Abschnittes des Polythalamienkörpers, wobei die weiche elastische Schale in Folge der Volumabnahme der Füllungs- masse sich in quer-parallele feine Falten legt. Man sieht denselben von kleinerem oder gröfserem Umfange entweder nackt an der Öffnung der Schale liegen oder von einem zuweilen erst nachträglich hervortretenden Wulste eontractiler Substanz kranzförmig umgeben, welche in Fortsätzen Lamellen und Scheinfüfsen sich entwickelt hat oder sich entwickelt. Durch eine eingeschnürte Stelle, das Verbindungsstück, steht der zungen- förmig hervorgetriebene Abschnitt mit dem in der Schale verborgenen Polythalamienkörper im Zusammenhange. Der vorgeschobene Theil des Polythalamienkörpers kann nicht allein in der Gröfse wechseln, sondern auch sehr verschiedene äufsere Formen besitzen und diese unter den Augen des Beobachters wenn auch zuweilen sehr langsam verändern. Bei der Gromie, auf welche ich in den folgenden Mittheilungen und in den beigelegten Zeichnungen besondere Rücksicht genommen habe, hatte dieser ursprünglich eine mehr kugelförmige Gestalt und stand mit dem in der Schale verborgenen Polythalamienkörper mittelst eines anfangs ziemlich dieken Verbindungstheiles im Zusammenhange (Taf. IV, Fig. 15). Nicht allem in dem zungenförmigen Vorsprung, sondern auch in dem Verbindungsstück war centrale bläschenführende Leibessubstanz vorhanden und deutlich zu unterscheiden. Innerhalb der Schale war eine scheinbare sich nur sehr langsam bewegende Vacuole sichtbar; auch markirte sich ein heller Streifen, welcher, von der Schale aus nach dem entgegen- gesetzten Pole hin, etwa das erste Drittel der Längsaxe des Körpers durch- setzte. Der kuglige Vorsprung des Polythalamienkörpers zeigte anfangs keine Art von Bewegungs-Erscheinung; er wurde durch eine einfache aber sehr scharf gezeichnete Contour begrenzt. Keine Erscheinung, wenn nicht eben diese scharfe bestimmte Contour, deutete auf die Anwesenheit einer um den bläschenführenden Bestandtheil des Leibes ausgebreiteten eontractilen Substanz. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 171 Nachdem ich vergeblich eine Stunde hindurch auf eine Verände- rung und auf Bewegungs-Erscheinungen gewartet hatte, begann der kug- lige Vorsprung ganz langsam seine Gestalt zu wechseln; er verwandelte sich in einen ellipsoidischen Körper, zeigte am Rande Einschnürungen und abgerundete Erhabenheiten, die, wenn auch langsam, ihren Ort in der Art veränderten, dafs da wo eine Erhebung sich bemerkbar gemacht hatte, allmälig eine Einschnürung eintrat und umgekehrt; es war eine, allerdings sehr langsam ablaufende, peristaltische Bewegungsform unver- kennbar (Taf. IV, Fig. 16, 17). Der anfangs dicke Verbindungstheil mit dem übrigen Polythalamienkörper in der Schale verdünnte sich allmähg, bläschenführende Leibessubstanz wurde aus ihm theils in die Schale hinein, theils nach dem freien kugligen Vorsprunge verschoben. Dies hatte zur Folge, dafs der durch die Körperchen und Bläschen ausgezeichnete cen- trale Bestandtheil gänzlich aus dem Verbindungsstück entfernt wurde, und dafs letzteres nur aus der an der Oberfläche ausgebreiteten con- tractilen Leibessubstanz bestand. An dem Verbindungsstück war keine Spur von dem Hohlraum zu entdecken, aus welchem der Inhalt entleert war; man hatte einen etwa ;; P. dieken Faden vor sich, der aus einer gleichförmigen, granulirten und schmutzig gelblich gefärbten Substanz gebildet erschien (Taf. IV, Fig. 18). Der kuglige Vorsprung schwankte nun als eine möglichst frei flottirende Masse hin und her. Gleichzeitig wurden auch anderweitige Bewegungs-Erschemungen sichtbar. An der ganzen Oberfläche des zungenförmigen Vorsprunges zeigte sich die scheinbare Körnchenbewegung in der bekannten Weise; an mehreren Stellen verdiekte sich die an der Oberfläche ausgebreitete eontractile Substanz (Fig. 16, 17); es erhoben sich zacken- und kegelförmige Fortsätze, die sich weiterhin verästelten und in Scheinfüfse auflösten; der bläschenführende Bestandtheil wurde in Bewegung gesetzt und ganz deut- lich an der verdiekten contraetilen Rindenschicht hin und her geschoben. Ein selbst flüchtiger Blick konnte und mufste nunmehr jeden Beob- achter überzeugen, dafs in dem kugligen Vorsprunge in Wirklichkeit die beiden Hauptbestandtheile des Polythalamienkörpers, die peripherische, eontractile oder Rinden-Substanz und die centrale bläschenführende Masse, vorlagen, unerachtet die letztere im Zustande der Ruhe nur durch eine einfache, gleichförmige und scharfe Contourlinie begrenzt sich darstellte. Y2 1092 REICHERT Man mufs indefs nach meinem Dafürhalten auch diese scharfe Contour- linie auf Rechnung der contractilen Rindenschicht bringen, da die frei ge- machte bläschenführende Substanz stets die unbestimmte Begrenzung einer flockigen lockeren Masse darbietet. Man darf hier nicht entgegnen, dafs die contractile Substanz sich nachträglich aus der Schale über den bläschen- führenden Bestandtheil hinübergezogen haben konnte, da man die Bildung contractiler Fortsätze unmittelbar an seinem scharf contourirten Rande zu beobachten Gelegenheit hat. Aufserdem machte sich auch keine Er- scheinung, die auf ein nachträgliches Hinzutreten contractiler Substanz zu deuten wäre, bemerkbar. Zur Beseitigung von Bedenken mag endlich auch die Thatsache dienen, dals der kugelige Vorsprung, sobald die an ihm entwickelten Fortsätze oder Scheinfülse in Folge von Erschütterungen oder nach einem leichten Druck auf das Thier eingezogen werden, genau wieder seine frühere Form mit den einfachen, scharf contourirten Be- grenzungen annimmt. In den feineren Einzelheiten geben sich die Bewegungs-Erscheinungen ebenso zu erkennen, wie unter den schon mitgetheilten Umständen; nur ist Alles leichter zu verfolgen. Es lassen sich namentlich auch jene Be- wegungen der contractilen Substanz genau übersehen, durch welche eine Verschiebung der bläschenführenden, centralen Masse des Polythalamien- körpers bewirkt wird. Eine genauere Beobachtung lehrt nämlich, dafs diese Verschiebungen im unmittelbaren Zusammenhange mit den zuerst besprochenen allgemeinen, peristaltischen Formveränderungen des kug- ligen Vorsprungs stehen, und dafs diese wiederum durch die Contraetion der Rindenschicht bedingt sind. Überall wo Einschnürungen bemerkbar sind, sieht man die einfache scharfe Contour jetzt doppelt, in Folge des Sichtbarwerdens der pelluciden, fein granulirten, gelblich gefärbten Rinden- substanz, welche mit Zunahme der Einschnürung an Dicke zunimmt. Die verdiekte Rindenschicht bietet auf dem scheinbaren Durchschnitt die Form einer mit der Convexität gegen die centrale Masse gewendeten, mehr oder weniger breiten Mondsichel dar, deren Enden an der Oberfläche der, ‘die Einschnürung begrenzenden Erhebungen fortziehen und in die einfache Con- tourlinie des kugligen Vorsprungs sich verlieren (Taf. IV, Fig. 16). Die nach dem Centrum gewendete Begrenzungslinie ist selbstverständlich zuweilen weniger scharf ausgeprägt; sie wird aber immer sehr deutlich, sobald man über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 173 gleichzeitig die an ihr verschobene bläschenführende centrale Masse in Be- tracht zieht. Bei der allmäligen Verschiebung der Einschnürung sieht man die Mondsichel scheinbar sich fortbewegen, oder richtiger, es verdünnt sich die in Ruhe zurückkehrende contractile Substanz an dem einen Ende; während sie ebenso allmälig auf der anderen Seite fortschreitend sich verdickt, und wo früher die Einschnürung war, erhebt sich nach und nach unter allmäliger Verdünnung der contraetilen Substanz und während des Vordringens der bläschenführenden Leibessubstanz, ein abgerundeter Hügel, der nur von einer einfachen scharfen Contour begrenzt erscheint. Fehlt an einem solchen Hügel die scheinbare Körnchenbewegung, so ver- räth keine Erscheinung die Anwesenheit der contractilen Rindensubstanz. In diesem ausgedehnten Zustande scheint dieselbe völlig hyalın zu sein; aber der Umstand, dafs die bläschenführende centrale Masse an der scharf contourirten Begrenzungslinie ohne die geringste Erhebung und Verände- rung vorbeizieht, fordert Annahme dafs ein Widerstand leistender festerer Körper, eben diese contractile Substanz, im der Begrenzungslinie vor- handen sein müsse. Zuweilen sieht man übrigens mitten auf einer Erhöhung die con- tractile Substanz sich allmälig zusammenziehen, ohne dafs eine Ein- schnürung des kugelförmigen Vorsprunges entsteht. Die verdickte Stelle der contractilen Rindenschicht erscheint hier im optischen Querschnitt gleichfalls in Form einer Mondsichel, die aber ihre Concavität der cen- tralen, bläschenführenden Substanz zuwendet. In diesem Zustande kann die Verdickung stehen bleiben oder auch sich zurückbilden. In anderen Fällen zieht sich ganz deutlich sichtbar mehr Masse aus der Umgebung heran, und auf dem Scheitel erhebt sich ein mächtiger Fortsatz, der bald zur Entwickelung von Scheinfüfsen vorschreitet. Solche Anhäufungen contractiler Substanz können sich bei Flächenansichten durch einen zu- weilen kreisförmig begrenzten lichteren Fleck verrathen, wenn sie an der durch ihre Dunkelheit ausgezeichneten centralen bläschenführenden Substanz im optischen Querschnitt zur Beobachtung gelangen (Taf. IV, Fig. 16). Die an dem kugligen Vorsprunge sich erhebenden Fortsätze, an welchen dann gewöhnlich auch Scheinfüfse sich entwickeln, können ein- eo 174 REICHERT mal aus contractiler Substanz allein bestehen. Der centrale bläschen- führende Bestandtheil reicht hier nur bis an die Basis derselben heran und wird durch eine meistentheils deutlich sichtbare Berührungslinie von ihr geschieden; befindet er sich zufällig in Bewegung, so zieht er einfach daran vorüber. Solche Fortsätze werden, wie gewöhnlich, durch Ver- diekung, Heranziehung und Anhäufung contractiler Substanz im Bereiche einer bestimmten Gegend der häutigen contractilen Rindenschicht gebildet. Es giebt aber noch eine zweite Art von Fortsätzen, die bei kegelförmiger oder eylindrischer Form wohl regelmäfsig ein abgerundetes Ende besitzen und aus oberflächlicher sehr dünner contractiler Substanz zugleich mit dem centralen bläschenführenden Bestandtheil bestehen. Es sind nicht eigent- liche Fortsätze der eontractilen Schicht, sondern Ausstülpungen des con- tractilen Sackes, in welche die centrale bläschenführende Substanz hinein- getreten oder richtiger hineingeschoben worden ist. Sie verhalten sich demnach, wie, wenigstens in vielen Fällen, die sogenannten Fortsätze bei den’ Amöben, die gleichfalls als Bruchsäcke angesehen werden müssen. Auch ihre Bildung hat man sich wesentlich anders vorzustellen. Die- jenige Stelle der contractilen Schicht, an welcher der scheinbare Fortsatz hervortritt, mufs in Ruhe, vielleicht in Expansion sich befinden; in der Umgebung dagegen und am ganzen contractilen Sacke pflegen auch peri- staltische Contractionsbewegungen sichtbar zu sein, und durch diese wird der Inhalt gegen den Locus minoris resistentiae gedrängt und so der scheinbare Fortsatz oder richtiger Bruchsack gebildet. Es liegt die Annahme nahe, dafs auch der ursprüngliche kuglige Vorsprung auf diese Weise aus der Schaale herausgedrängt wurde. Der centrale bläschenführende Bestandtheil ist in weniger umfangreichen Bruchsäcken gegen die etwas verdickte contractile Rindenschicht noch schärfer und deutlicher abgegrenzt; sie sind daher ganz besonders bei Untersuchungen zu empfehlen, durch welche man sich von dem wirklichen Vorhandensein zweier, morpholo- gisch gesonderter Bestandtheile des Polythalamienkörpers überzeugen will (Taf. IV, Fig. 19, 20). An einem Fortsatze der beschriebenen Art habe ich ein bisher wohl unbekanntes Verhalten der contractilen Substanz kennen gelernt, das ich in allen Einzelnheiten genau, wenn auch nur einmal, verfolgt habe. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 175 An dem freien abgerundeten Ende häufte sich eine gröfsere Menge eontractiler Substanz an, aus welcher nach und nach Fortsätze und Scheinfülse hervorgingen, die zur Bildung eines sogenannten Sarcode- Netzes mit sehr lebhafter Körnchenbewegung führten (Taf. IV, Fig. 19, 20). Das Volum der zuerst angehäuften contractilen Substanz wurde anfangs in keiner Weise dadurch auffällig vermindert, so dafs gleichzeitig die Heranziehung und Anhäufung neuer contractiler Masse fortgedauert haben mufs. Etwas später zeigte sich eine Einschnürung in der Gegend wo die angehäufte contractile Substanz am Gipfel des Fortsatzes un- mittelbar an die bläschenführende centrale Masse grenzte. Diese Ein- schnürung nahm allmälıg zu und entfernte die Hauptmasse der contrac- tilen Substanz mit dem Sarcode-Netze dergestalt von dem übrigen Theile des Fortsatzes, dafs schliefslich nur ein dünner, einer fadenförmigen Pseudo- podie fast vergleichbarer, Strangfaden die Verbindung und den Zusammen- hang zwischen beiden Theilen vermittelte (Taf. IV, Fig. 20, 21). Von der Abschnürung, die ich früher am kugligen, unmittelbar aus der Schale hervorgetretenen Vorsprunge, aus welchem der in Rede stehende Fortsatz sich ausgestülpt hatte, beschrieben habe, war der gegenwärtige Vorgang wohl zu unterscheiden. Die frühere Abschnürung betraf einen Abschnitt des Polythalamienkörpers, in welchem sowohl die contractile Rindensubstanz, als auch die bläschenführende centrale Masse vorhanden war. Man sah dort den letzteren Bestandtheil allmälig nach beiden Seiten hin herausgedrückt werden; der dann aus der contractilen Rindensubstanz gebildete Verbindungsstrang liefs zwar unter dem, Mikros- kop die centrale Höhle oder Lücke, aus welcher der Inhalt entfernt worden war, nicht mehr erkennen, da hier, wie in andern Fällen, die Begrenzungs- linien der sich berührenden Bestandtheile der contractilen Substanz im mikroskopischen Bilde nicht wahrnehmbar waren. Dennoch lehrte der später wieder eintretende Durchzug bläschenführender centraler Masse, dafs der Hohlraum sich erhalten hatte und nicht durch Verschmelzung der sich berührenden contractilen Massen geschwunden war. Bei der vor- liegenden Einschnürung war nur die bezeichnete an dem Gipfel des Fort- satzes angehäufte contractile Substanz betheilist. Die bläschenführende centrale Masse im Fortsatze lag an der einen Seite aufserhalb des Ver- bindungsfadens und bewegte sich an der Insertionsstelle des letzteren vor- 176 REICHERT bei, ohne ein Partikelchen in ihn hinemzudrängen; der Verbindungsfaden bestand in der That nur aus solider contractiler Substanz. Meine Aufmerksamkeit war nun auf das weitere Verhalten des, nur durch diesen dünnen Faden mit dem Polythalamienkörper in Ver- bindung stehenden, Bestandtheils der contraetilen Schicht mit ihrem Sarcodenetze gerichtet. Derselbe entwickelte von Neuem Scheinfülse, nahm dabei sichtbar an Volumen ab und stellte bald eine in das Sar- codenetz eingelegte dünne Platte dar, welche an verschiedenen Stellen in Scheinfülse des Sarcodenetzes und aulserdem in den Ver- bindungsfaden mit dem Polythalamienkörper auslief. Hier war nun mitten im Sarcodenetze, welches vielfach mit den aus andern Gegenden des Polythalamienkörpers entwickelten Scheinfüfsen in schembare Verbindung getreten war, wie schon früher angedeutet, eine Platte gegeben, welche nicht durch zusammengeschobene Scheinfüfse sich gebildet hatte, sondern der Entstehung gemäfs eine zusammenhängende häutige Masse contractiler Substanz darstellte. Die scheinbare Körnchenbewegung war in der Platte selbst, wie in den Fäden des Sarcodenetzes aufserordentlich leb- haft; auch nahm die Platte unter der Entwickelung neuer, so wie unter der Verlängerung bestehender Scheinfüfse allmälig an Umfang derartig ab, dafs sie schliefslich nur als eine der sogenannten Schwimmhaut ähn- liche Bildung im Sarcodenetz sich markirte. Etwa eine halbe Stunde später stellte sich am Polythalamienkörper wie im Sarcodenetze eine gewisse Unruhe ein: der kugelige Vorsprung an der Öffnung der Schale nahm an Umfang ab, indem gleichzeitig die bläschenführende centrale Masse in die Schale hinein geprefst wurde; auch der durch zackige und kugelige Fortsätze gebildete Kranz der con- tractilen Rindenschicht an der Öffnung der Schale verkleinerte sich sehr auffällig; von allen Seiten sah man endlich aus dem scheinbar gemein- schaftlichen, wie durch eontinuirlich zusammenhängende Fäden gebildeten, Sareodenetze einzelne Bezirke sich ablösen und nach und nach unter dem Hinschwinden einzelner Fäden und Scheinfüßse, genau wieder zu dem Fortsatz und zu der Stelle der contractilen Rindensubstanz sich zurück- ziehen, von welcher aus die Entwickelung und Bildung ursprünglich statt gefunden hatte. Eine kurze Zeit erschienen am kugeligen Vorsprunge und an dem beschriebenen Kranze der contractilen Rindenschicht nur über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 177 noch gabelig getheilte oder verästelte und an den Enden in einzelne wenige Scheinfüfse auslaufende Fortsätze. Bald darauf zogen sich auch diese Theile zurück; der Kranz contractiler Fortsätze verkleinerte sich und schwand gänzlich; nur der kugelige Vorsprung erhielt sich, hatte aber bis auf “ seines ursprünglichen Durchmessers an Gröfse abgenommen. Körnchenbewegung war an demselben nicht wahrzunehmen; seine con- tractile Rindensubstanz gab sich nur durch die scharfe lineare Rand- zeichnung und dadurch zu erkennen, dafs in ihm, wie im ganzen Polytha- lamienkörper die bläschenführende centrale Substanz, ohne über die scharf gezeichnete Grenze hinauszurücken, passiv fortbewegt wurde. Vom ganzen Sarcodenetze war gegenwärtig nur der Bezirk un- verändert zurückgeblieben, welcher durch den feinen pseudopodienartigen Verbindungsfaden mit dem kugligen Vorsprunge im Zusammenhang stand. In ihm war die scheinbare Körnchenbewegung äulserst lebhaft; in einzelnen Fäden nahm dieselbe später ab, und solche Fäden boten dann ein völlig hyalines Ansehen dar. Inzwischen wurde der Verbindungsfaden in Mitte seines Verlaufs allmälıg dünner und dünner, und schliefslich stellte sich an der eingeschnürten Stelle eine vollständige substanzielle Trennung ein. Der mit dem kugeligen Vorsprunge im Zusammenhange stehende Abschnitt des Verbindungsfadens zog sich zur Rindensubstanz desselben zurück, und der in Rede stehende Abschnitt des Sarcodenetzes hatte sich gänzlich von dem Polythalamienkörper abgelöst. Es ist nun allerdings nicht möglich, die Ansicht völlig zu wider- legen, dafs die Ablösung des in Rede stehenden Sarcodenetzes von dem Polythalamienkörper zufällig durch ein einfaches Zerreifsen des Verbindungs- fadens in Folge von Bewegungen des Polythalamienkörpers oder Sarcode- netzes zu Stande gekommen sei; ich kann nur zunächst hervorheben, dals an dem kugeligen Vorsprunge gerade um die Zeit der Ablösung des Sarcodenetzes keine solche Bewegungen bemerkbar gewesen sind, durch welche dieser Vorgang sich hätte erklären lassen. Auch waren am Sar- codenetze die Erscheinungen genau dieselben, wie zehn Minuten lang vor- her, als der Verbindungsfaden ganz unverändert sich erhielt. Auf der andern Seite mufs ich auf Erscheinungen aufmerksam machen, die auf mich den Eindruck gemacht haben, als ob man es hier mit einem natür- lichen Ablösungsprocefs eines Stückes contractiler Rindenschicht des Poly- Phys. Kl. 1866. 7 178 REICHERT thalamienkörpers zu thun habe. Der in Rede stehende Bezirk des Sar- codenetzes hatte sich aus der contractilen Rindensubstanz entwickelt, welche an feinem besonders hervorgestülpten Theile des kugligen Vor- sprungs angehäuft war; bei den später sich zurückziehenden Fortsätzen und Pseudopodienfäden war dies nicht der Fall gewesen. Die nicht geringe Zahl von Wurzelfüfschen, welche unmittelbar aus der contractilen Rinden- schicht des kugeligen Vorsprunges und aus seinem Kragen sich entwickelt hatten und an der Bildung des Sarcodenetzes betheiligt waren, standen ferner unter denselben mechanischen Bedingungen, wie der beschriebene abgeschnürte Theil der Rindensubstanz; sie unterhielten einen continuir- lichen Zusammenhang mit dem Gromienkörper und besafsen einen Theil, den man als das Verbindungsstück zwischen dem Gromienkörper und dem Sarcodenetz ansehen mufste. Unter so gleichen mechanischen Bedingun- gen muls man voraussetzen, dafs eine zerrende Gewalt, mag dieselbe durch Bewegungen des Gromienkörpers oder vielleicht des Sarcodenetzes eingeleitet sein, auf alle dargebotenen Verbindungsstücke sich gleichmäfsig geltend machen werde. Gleichwohl ist die Verdünnung und Einschnürung nur an dem beschriebenen Verbindungsstück vorhanden, und so glaube ich denn die Annahme, dafs hierbei eine derartige “mechanische Kraft mit gewirkt habe, als unhaltbar zurückweisen zu müssen. Die später ein- tretende vollständige Ablösung nahm sich daher auch gerade so aus, als ob der ursprüngliche Abschnürungsprocels sich durch völlige Auflösung eines kleinen Substanztheilchens vollende. Endlich ist auch in Erwägung zu ziehen, dafs alle übrigen Pseudopodien und Fortsätze der contractilen Rindenschieht sich wieder zurückzogen, während nur der Theil des Sar- codenetzes übrig blieb, dessen Entwickelung mit dem Ein- und Ab- schnürungsprocels sich eingeleitet hatte. Es war mir nunmehr vom höchsten Interesse das weitere Verhalten des abgelösten Sarcodenetzes kennen zu lernen. Lag in ihm vielleicht der Keim eines neuen Polythalamienkörpers verborgen, oder hatte sich das Thier eines mehr unbrauchbar gewordenen Bestandtheils entledist, so dals man es mit einer Art Mauserungs- oder Regenerationsprocefs der contraetilen Rindenschicht zu thun hätte? Die eingetretenen Abendstunden haben meine weiteren Beobachtungen zum Theil unterbrochen. Ich sah aber, dals anfangs in dem Sarcodenetze, wenn auch etwas träger, die über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 179 scheinbare Körnchenbewegung anhielt; dann wurde dieselbe matter und. matter; die Zahl der hyalınen Fäden vermehrte sich; die scheinbaren Körnchen nahmen bedeutend an Zahl ab; eimzelne der scheinbaren Körnchen hielten in ihrer langsamen Bewegung schhefslich an und stellten sich wie ein dem Faden scheinbar adhärirendes Körnchen dar, an andern Stellen schwanden sie vollkommen bei eingetretener Ruhe. Etwa nach einer Viertelstunde war im Sarcodenetze völlige Ruhe eingetreten; es schien, als ob die eontractile Substanz erstarrt sei; sehr zahlreich traten im Sarcode- netze hyaline Fäden auf; in einem grofsen Theile desselben waren die Fäden zugleich mit der scheinbaren Körnchenzeichnung zur Ruhe gelanst. Bald darauf machten sich Erscheinungen bemerkbar, die ich nur auf einen Zerfall der contractilen Substanz zu deuten vermag. Die Fäden zerfielen zuerst in längere, dann immer kleinere Stückchen, so dafs der Objeettisch bald mit einer Menge kleiner ellipsoidischer oder rundlicher Partikelehen, — gröfserer als die scheinbaren Körnchen, auch kleinerer und an Gröfse ihnen gleicher, — bedeckt war, an einzelnen Stellen noch in einer Anordnung, die an die frühere Form des Sarcodenetzes erinnerte. Diese Stückchen zeigten unter dem Mikroskop eine gleichartige Beschaffen- heit; sie waren hyalin, scheinbar völlig homogen und von derselben lichtbrechenden Eigenschaft, wie die Substanz der Scheinfüfse, die durch scheinbare Körnchenbewegung nicht verändert ist. An einzelnen gröfseren Stückchen war auch noch die Zeichnung der scheinbaren Körnchen be- merkbar; dies kam jedoch sehr selten vor, und in manchen Fällen konnte nicht einmal die Möglichkeit beseitigt werden, dafs die Erscheinung durch ein zufällig auf einem grölseren Stückchen liegendes, kleineres hervor- gerufen sei. Jedenfalls war die Körnchenzeichnung an den Stücken so äulserst selten, dafs sie bei Beurtheilung der in Rede stehenden Erschei- nung, gegenüber den früheren unzählbaren Körnchen bei der scheinbaren Körnchenbewegung, gar nicht in Betracht gezogen werden konnte. Das Zerfallen des Sarcodenetzes in Stückchen von völlig hyaliner Beschaffenheit darf vielmehr zu eimem neuen Beweismittel verwendet werden, dafs die Körnchenzeichnung bei der Körnchenbewegung auf die durch Contraetion verdickten Stellen der hyalinen Scheinfüfse und nicht auf etwa vorhandene, in die Letzteren eingebettete wirkliche Körnchen zu beziehen sei; im letzteren Falle hätte man beim Zerfall des Sarcode- 22 180 REICHERT netzes aufser der hyalinen Substanz die darin eingelagerten Körnchen in gleicher Zahl, sogar mitunter frei geworden, erblicken müssen. Da ich keine Aussicht hatte, das Verhalten des abgelösten Sarcodenetzes weiter zu verfolgen, so suchte ich das Präparat für diese eben angeregte Frage, ob wirkliche Körnehen darin vorhanden seien, auf diese Weise zu ver- werthen, dafs ich dasselbe vermittelst des Deckgläschens vorsichtig einem allmälig gesteigerten Drucke aussetzte. Während dieser allmälig zu- nehmenden Compression wurde im ganzen Präparat auch nicht ein ein- ziges wirkliches Körnchen sichtbar; die vorhandene Körnchenzeichnung verschwand vollständig; es waren zuletzt nur unregelmäfsig geformte, verschieden plattgedrückte, hier und da durch Zerrungsstreifen ausge- zeichnete Partieen der contractilen Substanz sichtbar, welche bei An- wendung von Jod überall gleichmäfsig gefärbt wurden. Ergebnisse aus den über die @romia oviformis mitgetheilten Beobachtungen. 1. An dem Polythalamienkörper der Gromia oviformis sind, ab- gesehen von der Schale, zwei Bestandtheile zu unterscheiden: die als Rindenschicht auftretende contractile Leibessubstanz und der, die centrale Masse des Körpers bildende, farblose und gefärbte Körperchen, auch Bläschen führende Bestandtheil. 2. Über die morphologische Beschaffenheit der centralen, bläschen- führenden Leibessubstanz hat sich bei der @romıa oviformis nichts Genaues feststellen lassen. Bläschenförmige Körper von der Gröfse und Be- schaffenheit, wie sie M. Schultze „Über den Organismus der Polythala- mien u.s. w. $.21” beschreibt und Taf. I, Fig. 6. Taf. VII, Fig. 10 und 12 zeichnet, wurden nicht beobachtet. Ob die von diesem Naturforscher nicht beschriebenen scheinbaren Vaeuolen der contractilen Rindensubstanz zur Auffassung seiner bläschenförmigen Körper geführt haben, darüber mögen weitere Forschungen entscheiden. 3. Die eontractile Leibessubstanz stellt einen in der äufseren Form dem Gesammtkörper entsprechenden plattgedrückten, ellipsoidischen Hohl- sack dar, und richtet sich demnach hier wie bei anderen Polythalamien, nach der Schale. Es war nicht zu ermitteln, ob der Hohlsack eine Mund- über dıe contrachle Substanz der Polythalamien u. s. w. 181 öffnung besitze. Doch fand sich in einem Falle an der Öffnung der Schale eine körnige flockige Masse, die vielleicht vom centralen Bestand- theile ausgestolsen war. Die contractile Leibessubstanz bildet die Schale durch ein von ihr abgesondertes und dann hart werdendes Exeret. Später scheint aber eine vollständige Trennung beider Theile einzutreten, da das Meerwasser selbst in gröfserem Umfange zwischen sie frei ein- dringt; auch ist bekannt, dafs der weiche Polythalamienkörper der Gromia oviformis theilweise die Schale verläfst. Aufser der Contractilität besitzt die Rindensubstanz des weichen Polythalamienkörpers wahrscheinlich auch die Eigenschaft, Excrete zu liefern, durch welche zur Nahrung dienende Thiere getödtet werden. Sie verräth ferner sensible Erscheinungen da- durch, dafs die ausgestreckten Fortsätze bei Berührung mit heterogenen Elementen sich zurückziehen; sie ist wahrscheinlich auch Respirations- organ, und dürfte ihre lebhafte Körnchenbewegung zum fortwährenden Wechsel des Meerwassers beitragen. Aus der Art und Weise, wie die vielkammerigen Foraminiferen sich vergröfsern und wachsen, darf kaum bezweifelt werden, dafs sie einen wesentlichen Antheil bei diesem Bildungs- processe hat. Es ist endlich von mir beobachtet worden, dafs sich Ab- schnitte von ihr lösen und wie es scheint, gänzlich zu Grunde gehen, so dafs sie einer Art Regenerations-Procefs unterliegt. Durch Regene- ration per intussusceptionem muls in der zurückgebliebenen Rindenschicht die Ergänzung Statt haben. 4. Die contractile Rindensubstanz des Polythalamienkörpers ist im Ruhestande, auch mit Hülfe des Mikroskops, als gesonderter Bestandtheil nicht zu erkennen; sie ist eine so dünne, häutige Schicht, dafs sie im optischen Querschnitt bei der Dicke des Polythalamienkörpers und der scheinbar formlosen, centralen bläschenführenden Leibessubstanz nur als Grenzlinie der letzteren und nicht doppelt contourirt sich darstellt. Sie wird aber sofort deutlich unterschieden, sobald sie bei der Contraction sich verdickt und Fortsätze entwickelt; auch wenn die centrale, Bläschen führende, Masse passiv an ihr verschoben wird. Durch den zuletzt erwähnten Umstand wird die völlige Unhaltbarkeit der Schultze’schen Annahme erwiesen, wonach die contractile Rindenschicht ohne be- stimmte Abgrenzung in die centrale Leibessubstanz übergehen soll. Die contractile Rindenschicht und die centrale Leibessubstanz 182 REICHERT sind zwei völlig gesonderte Bestandtheile des Polythalamien- körpers. Mag die contractile Substanz auch ursprünglich aus einem Com- plex von Zellen hervorgegangen sein, so ist doch in ihrem ausgebildeten Zu- stande nicht die geringste Spur einer Zusammensetzung aus irgend welchen gesonderten Bestandtheilen wahrzunehmen. Sie zeigt sich in den Schein- fülsen ganz hyalin und farblos, kann aber an verdickten Stellen Farbe an- nehmen; an den stärkeren Fortsätzen erscheint sie auch fein granulirt und gewährt mitunter ein mikroskopisches Bild, als ob sie selbst gröfsere Körnchen enthielte. Obgleich bei anderen niederen wirbellosen Thieren die Anwesenheit solcher wirklichen Körnchen in der contractilen Substanz nicht zweifelhaft ist, so mufs dies doch vorläufig für die contraetile Sub- stanz der Gromia oviformis in Abrede gestellt werden, da die körnige Zeichnung nur im Contractionszustande hervortritt und demnach auf Un- ebenheiten der Oberfläche zurückgeführt werden mufs. 5. In ‚Betreff der Bewegungs-Erscheinungen des Polytha- lamienkörpers, welche mit der Contractilität der Rindensubstanz in Ver- bindung zu bringen sind, unterscheide ich active und passive. Zu den passiven gehören: die Ortsveränderungen des Gesammt- körpers, ferner die Verschiebungen und oft scheinbaren Rotationen der centralen bläschenführenden Leibessubstanz in Folge von peristaltischen Bewegungen des contractilen Mantels. Alle activen Bewegungs-Erscheinungen geben sich durch allgemeine oder locale Veränderungen in der Form der contractilen Rindensubstanz selbst zu erkennen. a. In einfachster Weise zeigt sich die contractile Eigenschaft der Rindensubstanz durch langsam sich einstellende und langsam auch den Ort verändernde locale oder die ganze Peripherie umfassende Einschnürungen des ellipsoidischen Polythalamienkörpers in grölse- rer oder geringerer Ausdehnung der Fläche nach. An der ein- seschnürten Stelle ist die contractile Substanz verdickt und zeigt im optischen Querschnitt die Form einer mit der Concavität nach Aulsen gekehrten schmalen Sichel. Solche Einschnürungen sind regelmäfsig von passiven Verschiebungen der centralen bläschen- führenden Leibessubstanz begleitet. Es gehören hierher alle so- über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 183 genannten peristaltischen und amöboiden Bewegungs- formen des contractilen Hohlkörpers. An jeder Stelle der eontraetilen Rindenschicht erheben sich in Folge der Contractionsthätigkeit Fortsätze in Form von Knötchen, Warzen, Papillen, auch von flachen, kuppenförmigen Er- hebungen, von Lamellen, endlich von langgestreckten, regel- mälsigen oder mehr unregelmälsigen Vorsprüngen. Diese Er- hebungen und Vorsprünge zeigen sich bei der Gromia ovformis, so weit die gegenwärtigen Erfahrungen reichen, nur an der Aufsen- fläche der contraetilen Rindenschicht. Sie treten entweder un- mittelbar an der Öffnung der Schale oder an einem vorgeschobe- nen Abschnitte des ganzen Polythalamienkörpers hervor; sie ent- wickeln sich aber auch im Innern der Schale an jeder beliebigen Stelle der Oberfläche der Rindenschicht. Im letzteren Falle ver- anlassen sie das Auftreten scheinbarer Vacuolen oder vorüber- gehender alveolarer Bewegungsformen, die aber von Meer- wasser erfüllt an der Oberfläche des Körpers und nicht im Inneren der centralen, bläschenführenden Substanz sich befinden. Die Er- hebungen beginnen mit einer anfänglich geringen Anhäufung con- tractiler Substanz in jeder beliebigen Abgrenzung an der contrac- tilen Membran; sie vergröfsern sich dann allmälig durch den Hinzutritt neuer Masse aus der Umgebung, wobei man die con- tractile Membran über die centrale bläschenführende Leibessubstanz sich fortziehen sieht. An einem lamellenartigen oder langgestreck- ten Fortsatze können durch Verstärkung der Contraction neue Erhebungen verschiedener Form sich entwickeln, so dafs die ur- sprünglich häutige contractile Lamelle auf diesem Wege in beliebig verästelte Formen übergeführt wird. Die feinste Form langgestreckter Fortsätze stellen die sogenannten Scheinfüfse oder Körnchenfäden der Polythalamien dar. Dieselben entwickeln sich am auffälligsten aufserhalb der Schale an der Öffnung; sie fehlen aber auch nicht innerhalb der Schale bei der erwähnten Alveolenbildung. In dem von ihnen gebildeten sogenannten Sarcodenetze können, wie eine mitgetheilte Beobach- tung lehrte, häutige Platten (Inseln) der contractilen Substanz 184 e. REICHERT dadurch eingeschoben werden, dafs, so zu sagen, eine Portion contractiler Substanz, aus welcher Pseudopodien entwickelt sind, die Verbindung mit dem übrigen Theile der contraetilen Rinden- schicht nur durch einen feinen pseudopodienartigen Faden unter- hält. Die Scheinfüfse können zwar unmittelbar aus der Rinden- substanz hervorgehen, meistentheils jedoch entwickeln sie sich aus gröberen Fortsätzen, — in Folge einer Verstärkung der Con- traetionsthätigkeit. — Als kleinste warzenartige Erhebungen der contractilen Substanz sind die sogenannten Körnchen bei der Körnchenbewegung zu betrachten. Dieselben traten am häufig- sten an den Pseudopodien auf; ihr Spiel ist aber an allen Fort- sätzen auch an der nicht verdickten und als Fortsatz erhobenen contractilen Membran, innerhalb und aufserhalb der Schale zu beobachten. Meine frühere Annahme, dafs die scheinbaren Körn- chen dem mikroskopischen Bilde einer durch Contraetion gebilde- ten Schlinge entsprechen könnten, ist dadurch beseitigt, dafs der zweite von mir bereits angedeutete Fall, es könnte bei der Con- tractionswelle ein kurzer Fortsatz gebildet werden, durch die Con- tractionserscheinungen bei der Gromie als der zunächst liegende sich herausgestellt hat. Bei der Rückkehr in den sogenannten Ruhezustand zieht sich jeder Vorsprung genau wieder auf die Stelle des contraetilen Sackes oder bei complicirteren Fortsätzen auf die Stelle des Fortsatzes oder der Lamelle zurück, von welcher aus die Erhebung Statt fand. Bei verästelten Formen beginnt die Zurückziehung an den Endästen, respective an den Pseudopodien, und zugleich hört die Körnchenbewegung auf; ihnen nach folgen, so zu sagen, die Stämme. Hiernach darf als Gesetz festgestellt werden, dafs die durch die Contraetion verschobenen Theilchen der contractilen Rindenschicht nach der Rückkehr in den Ruhezustand genau wieder in der Ordnung und in dem Lageverhält- nıls vorliegen, in welchem sie sich befanden, als die Contraction begann. Alle Bewegungserscheinungen, bei welchen gröfsere Massen der contractilen Substanz in Anspruch genommen werden, zeigen eine über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 185 gewisse Trägheit beim Entstehen, wie bei der Rückbildung. Ein dieker eylindrischer Fortsatz gebraucht zu seiner Bildung unter dem Zutritt neuer Üontractionsmassen stets sehr lange Zeit, bis -- Stunde und noch mehr; die Entwicklung der feinsten Pseudo- podien und namentlich der Körnchen geht rascher vor sich. F- Die Contractionsthätigkeit ist noch dadurch ausgezeichnet, dafs sie in den meisten Fällen beim Übergange in den sogenannten Ruhe- zustand eine gleiche Thätigkeit in der benachbarten eontractilen Substanz nach sich zieht, so dafs dadurch ein Spiel von in be- liebiger Richtung ablaufenden Contractionswellen erzeugt wird. Solche wellenförmig ablaufende Contraetionsbewesungen geben sich in den peristaltischen und amöboiden Bewegungsformen, in der sogenannten Körnchenbewegung, bei der Bewegung von Con- tractionswülsten und Alveolen, überhaupt bei jeder contractilen Bewegungsform zu erkennen. Gesetzliches in Bezug auf die Rich- tung dieser Contractionswellen hat sich bis jetzt nicht feststellen lassen; dem Anscheine nach möchte das Entstehen, das Aufhören und, — an den Platten und Häuten contractiler Substanz, — auch die Richtung der Wellenbewegung völlig regellos oder, wenn man so sagen darf, willkürlich von Statten gehen. Obgleich übrigens das Auftreten einer beliebigen Bewegungsform eine gleich- artige Contractionsbewegung in der Umgebung zu veranlassen pflegt, so sind mir doch oft Fälle vorgekommen, in welchen eine bestimmte Contractionsform z. B. scheinbare Körnchen auftraten und stehen blieben, ohne eine Oontractionswelle in Bewegung zu setzen. Überhaupt kann als eine Eigenthümlichkeit der Bewegungs- erscheinung der contraetilen Rindenschicht angesehen werden, dafs jede Oontractionsbewegung auf einem beliebigen Zustande der Intensität stundenlang ausharren kann. Schlufsbemerkungen. Es ist meine Absicht, in vorstehenden Schlufsbemerkungen durch Vergleichung der contractilen Rindensubstanz des Polythalamienkörpers mit den Muskelfasern die Eigenschaften der ersteren genauer festzustellen Phys. Kl. 1866. Aa 186 REICHERT sodann besonders die Contractionswellen- Bewegung zu erläutern und schliefslich auf die Thierformen hinzuweisen, welche in Betreff des inneren 3aues an die Foraminiferen sich anschliefsen. Die Vergleichung der contraetilen Rindenschieht mit der Muskelfaser wird ausschliefslich auf die morphologischen Erscheinungen, und was aus diesen zur Erläuterung des gesetzlichen Verhaltens der Gon- tractionsthätigkeit sich ableiten läfst, Rücksicht nehmen. Die Vorgänge inner- halb der eontraetilen Substanz der Muskelfaser, beim Übergang aus dem ruhenden Zustande in den activen und umgekehrt, sind allerdings noch sehr räthselhaft; selbst über den feineren Bau derselben bestehen Controversen: dennoch ist ein Versuch, die beiden bis jetzt bekannten verschiedenen Formen eontractiler Substanzen mit einander zu vergleichen, wie mir scheint, gerechtfertigt, sobald nur anerkannte und unzweifelhafte That- sachen zum Vergleich herangezogen werden, und sofern dadurch neue Gesichtspunkte und ein wenn auch geringer Fortschritt zur weiteren Auf- klärung der Contractionsthätigkeit vielleicht für beide Gebilde sich ge- winnen lassen. Von den Muskelfasern dürfen meines Erachtens folgende Eigen- schaften zum Vergleich hervorgehoben werden. In den Muskelfasern sind die contractilen Theilchen mit besonderer Beziehung auf die Längsachse eines Cylinders oder überhaupt auf eine Längsachse angeordnet; ein jeder Muskel besteht aus einem Aggregat solcher langgestreckter contractiler Formelemente. Von den Muskelfasern sind andere Bestimmungen für den Gesammt- Organismus als diejenigen, welche sich auf die Contractionsthätigkeit be- ziehen, nicht bekannt. Die Contraetionsthätigkeit ist von Formveränderungen der Muskel- fasern begleitet, die ich als active Bewegungs-Erscheinungen bezeichnet habe. Die passiven Bewegungs-Erscheinungen zeigen sich in der Um- gebung der contractilen Substanz durch Verschiebung der daselbst gelege- nen Bestandtheile und etwa vorhandener sogenannter passiver Bewegungs- mittel der Organismen, — durch Umsetzung der ursprünglichen Druck- kraft der verkürzten Muskelfaser in Zugkraft u. s. f. In Betreff der activen Bewegungs-Erscheinungen ist Folgendes bekannt. d. b. ©. d. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 187 Beim Übergange der eontractilen Substanz der Muskelfaser in den sogenannten activen oder contrahirten Zustand nimmt dieselbe im Längsschnitt ab und im Querschnitt zu, entweder ohne Verände- rung oder doch nur mit geringer Verminderung im Volumen; man darf es kurz auch so ausdrücken: der dünne langgestreckte Körper wird schliefslich in eine mehr oder weniger dicke Platte oder Scheibe umgewandelt. Bei der Rückkehr in den Ruhe- zustand stellt sich die ursprüngliche, langgestreckte Form wieder ein. Die Verkürzung und Verdickung einerseits, so wie die Verlänge- rung und Verdünnung anderseits kann scheinbar plötzlich an der ganzen Muskelfaser Statt haben; sie kann aber auch als eine unter dem Mikroskop deutlich wahrnehmbare Contractionswelle von einem Ende zum andern ablaufen. Die Contractionsthätigkeit kann auf emen beliebigen Abschnitt der Länge der Muskelfaser beschränkt oder localisirt sein. Die Contractionsthätigkeit kann auf jedem beliebigen, zwischen den äulsersten Grenzen gelegenen, Zwischenzustande anhalten; sie kann dann entweder sich steigern, oder auch aus dem activen in den Ruhezustand übergehen. Während der Contractionsthätigkeit müssen die Theilchen der con- tractilen Substanz in einer, der Form des actıven und ruhenden Zustandes entsprechenden und dadurch gesetzlich geregelten Weise verschoben werden. Man hat sich also vorzustellen, dafs die Theilechen der contractilen Substanz in jedem activen und Ruhe- zustande ein bestimmtes der jedesmaligen Form entsprechendes Orts- und Lageverhältnifs haben, dafs die Verschiebung derselben während der Contractionsthätigkeit auf diese Weise gesetzlich ge- regelt sei, und dafs die Theilchen nach einer Verschiebung genau wieder an den Ort und in das Lagerungsverhältnifs zurückkehren, in welchem sie sich befanden. Jede anderweitige Orts- und Lagerungsveränderung der Theileben ist von der Contractions- thätigkeit ausgeschlossen; es fehlt denselben namentlich jene, den tropfbaren Flüssigkeiten zukommende gleich leichte Verschiebbar- keit in jeder beliebigen Richtung, so dafs das jedesmalige Orts- Aa2 188 REICHERT und Lagerungsverhältnifs der Theilchen zu einander von zufälligen äulseren Umständen abhinge und die Möglichkeit beliebiger Orts- und Lageveränderungen in sich schlösse. Auch von der Elasticität unterscheidet sich die Contractionsthätigkeit organisirter Körper, von anderweitigen Erscheinungen ganz abgesehen, dadurch, dafs die Verschiebbarkeit der Theilchen nur in einer bestimmten mit Beziehung auf die organisirte Form geregelten Richtung Statt hat. Aus der Vergleichung der morphologischen Eigenschaften und der activen Bewegungsformen beider contractilen Gebilde lassen sich folgende Unterschiede zusammenstellen. l. Die Muskelfasern sind langgestreckte contractile Gebilde, m welchen die contractilen Theilchen während des sogenannten Ruhe- zustandes mit Beziehung auf eine Längsachse angeordnet sind. Welche specielle Form die Faser besitze, ob sie cylindrisch oder spindelförmig, oder ob sie, wie bei den glatten ungestreiften Muskelfasern, platt gedrückt sei und lancettförmig endige, das mag nicht selten schwierig festzustellen sein. Für die Vergleichung genügt aber auch zunächst die Thatsache, dafs die contractilen Theilchen in einer Muskelfaser in der Ruhe mit Rücksicht auf eme Längsachse angeordnet vorliegen. Die Muskelfasern treten aulserdem als gesonderte contractile Elemente auf, durch deren Aggregation die Muskeln und Muskelschichten mehr entwickelter thierischer Organismen gebildet werden. Die contractile Rindenschicht der Polythalamien stellt während des Ruhezustandes ein sehr dünnes, membranartig ausgebreitetes contrac- tiles Gebilde dar, in welchem die contractilen Theilchen mit Beziehung auf einen in der Fläche ausgedehnten oder als Scheibe sich formenden Körper angeordnet sind. Die contractile Rindenschicht der Polythalamien, mag sie auch ursprünglich aus Zellen hervorgegangen sein, bildet ein zusammengehöriges continuirliches Ganze, in welchem bei aus- gebildeten Thieren mit unsern gegenwärtigen Hilfsmitteln keine gesonder- ten contractilen Bestandtheile unterschieden werden können. 2. In den Muskelfasern ist die Eigenschaft der Contractilität, so- weit unsere gegenwärtigen Erfahrungen gehen, die hauptsächlichste, wo nicht die einzige Leistung, welche im Gesammt- Organismus verrechnet über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 189 ist und zur Geltung kommt. Die contractile Rindenschicht der Polythalamien ist ein Hauptbestandtheil des Gesammtkörpers, von welcher die äufsere Form desselben abhängt, und die für den Gesammtkörper nicht blos durch die Contractilität, sondern auch durch ihre respira- torische, seeretorische Eigenschaft u. s. w. thätig ist. 3. Die Muskelfaser verwandelt sich beim Übergange aus dem Ruhe- zustande in den sogenannten activen oder verkürzten Zustand — in einen plattgedrückten, scheibenförmigen Körper. Die contractile Rindenschicht der Polythalamien erscheint beim Übergange in den activen Zustand, wie bekannt — in aufserordentlich wechselnden Formen. Wenn man indefs in Erwägung zieht, dafs dies contractile Gebilde ein eontinuirliches Ganze darstellt, an welchem die Contractionsthätigkeit an jeder beliebigen Stelle und in beliebiger Ausdehnung sich einstellen, unter Heranziehung neuer contractiler Theilchen die in Thätigkeit begriffene Masse vermehren, die Form verändern, endlich an jedem beliebigen Punkte sich steigern kann; — so läfst sich das charakteristische und wesent- liche Verhalten beim Übergange in den activen Zustand mit den Worten kennzeichnen: Die contractile häutige Platte verdickt und verwandelt sich schliefslich in einen langgestreckten, unter Umständen eylindrischen Körper. Ist die Contractionsthätigkeit von geringer Intensität und auf eine kleine Stelle beschränkt, so wird sich diese Contractionsform als ein kleines Knötchen und im mikroskopischen Bilde als ein scheinbares Körnchen an der contractilen Haut zu erkennen geben. Vergröfsert sich das Knötchen unter Heranziehung neuer Masse, so entwickelt sich daraus eine Wulst oder ein papillenartiger, mehr oder weniger langgestreckter Körper, welcher an der, mit ihm in continuirlicher Verbindung stehenden ruhenden contractilen Rindenschicht wie ein Tentakel oder wie ein Wurzel- oder Scheinfüfschen hervortreten wird. Lamellenartige Fortsätze, alveolen- artige Bewegungsformen werden unter der Contractionsthätigkeit eines diesen Formen entsprechenden Theiles der contractilen Rindenschicht entstehen. Verästelte Formen können durch Steigerung der Öontractionsthätigkeit an schon hervorgetretenen Fortsätzen, unter Heranziehung neuer Massen sich bilden. Auffallend ist, dafs die verschiedenen Contractionsformen bei der Gremie, so weit die gegenwärtigen Erfahrungen reichen, nur an der Aufsen- 190 REICHERT fläche der eontractilen Rindenschicht zum Vorschein kommen. Welche Umstände hierauf einwirken, ist noch unbekannt, das Gesetz jedoch, dals die im Ruhezustande als Platte oder Scheibe auftretende contractile Rinden- schicht der Polythalamien beim Übergange in den activen Zustand schliefs- lich langgestreckte Formen in verschiedener Abwechslung annehme, wird dadurch nicht alterirt. Von den drei namhaft gemachten Unterschieden lassen die beiden ersten, welche die reine morphologische Frage betreffen, vorläufig eine weitere Vergleichung nicht zu. Beide contractilen Gebilde sind jedenfalls morphologisch von ganz verschiedenem Werthe und verschiedener Be- deutung. Nur die genaue Kenntnifs der Bildungsgeschichte des Polytha- lamienkörpers und der Muskelfaser, sowie eine vergleichend anatomische Betrachtung des Gesammtbaues der Polythalamie und der thierischen Organismen, in welchen gesonderte Muskelfasern anzutreffen sind, wird die rationelle morphologische Beziehung beider contractilen Gebilde zu einander dereinst feststellen können. Mit den Worten, dals die contrac- tile Rindenschicht der Polythalamie eine unentwickelte Muskelmasse — Sareode, Protoplasma — sei, ist eben so wenig, ja noch weniger ge- wonnen, als mit dem Ausspruche: Die Polythalamie ist ein unentwickeltes Wirbelthier. In Betreff der Bewegungserscheinungen, in welchen sich die Con- tractionsthätigkeit ausspricht, sind die Unterschiede auf den ersten Blick sehr auffällig. Bei der Muskelfaser — um den Vergleich zu vereinfachen und durch Auffassung der Extreme das Gesetzliche in ganzer Schärfe übersehen zu lassen — verwandelt sich eine eylindrisch geformte con- tractile Substanz durch Contractionsthätigkeit in eine an Volum fast gleiche oder gleiche — kreisförmig begrenzte Scheibe; bei der contrac- tilen Rindensubstanz der Polythalamien eine kreisförmig begrenzte Scheibe in einen — Cylinder. Eine genaue Untersuchung lehrt indefs, dafs man es hier nur mit verschiedenen Modalitäten zu thun hat, unter welchen die eontractile Substanz zur Vollziehung willkürlieher und unwillkürlicher Bewegungen und Leistungen im Organismus angelegt und verwerthet ist. Für die Vorstellung von der Contractionsthätigkeit, d.h. von der Ver- schiebung der contractilen Theilchen in einer bestimmten der jedesmaligen Form des contractilen Gebildes entsprechenden Richtung, ist die Unter- über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 191 scheidung eines sogenannten activen oder passiven Zustandes von unter- geordneter Bedeutung. Jene Kraft, welche die contractilen Theilchen aus einer, mit Beziehung auf die Längsachse eines Cylinders geordneten Lage und Stellung in diejenige verschiebt und überführt, bei welcher die con- traetilen Theilchen mit Beziehung auf die Achsen des Cylinder-Querdurch- schnittes und in Form einer Scheibe gelagert sich darstellen; — sie ist in jeder Beziehung genau dieselbe, durch welche auch beim Übergange in den Ruhezustand die Verschiebung der contraetilen Theilchen aus der Form der Scheibe in die des Cylinders bewirkt wird, — und so umge- kehrt in Betreff der Contractionsthätigkeit bei den Polythalamien. Wird aber der Übergang der eontractilen Gebilde in den sogenannten Ruhezustand und die Form dieses Zustandes gleichfalls als active Be- wegungserscheinung in Rechnung gebracht, so zeigen Muskelfaser und eontractile Rindenschicht der Polythalamien hinsichtlich der Contractions- thätigkeit völlige Übereinstimmung. Bei Beiden giebt sich dieselbe in dem Wechsel zweier, bei contractilen Gebilden während der Action auftretenden Grundformen zu erkennen: der langgestreckten, eylindrischen, und der in der Fläche oder im ÜCylinderquerschnitt sich ausbreitenden Scheibe oder Platte; die Unterschiede beziehen sich nur darauf, dafs in den beiden eontractilen Gebilden, wie gesagt, von anderweitigen morphologischen Verhältnissen ganz abgesehen, nicht dieselben Grundformen im sogenann- ten activen und passiven Zustande der Contractionsthätigkeit verwerthet sind. In der Muskelfaser ist die Anordnung der contractilen Theilchen mit Beziehung auf die Längsachse des Oylinders als Zustand der Ruhe, der Übergang in die Scheibenform dagegen als activer Zustand für die Leistungen im Organismus verwendet. Bei der contractilen Rindenschicht der Foraminiferen ist es umgekehrt; die platte, dünnhäutige Form wird als Ruhezustand, die Cylinderform dagegen oder der Übergang in dieselbe als activer Zustand bezeichnet, weil mit ihm die sichtbarsten Arbeits- leistungen für den Gesammtkörper verbunden sind. Ich habe, um den Unterschied in den Bewegungs - Erscheinungen zwischen den Muskelfasern und der contractilen Rindenschicht der Fora- miniferen in möglichster Schärfe hervortreten zu lassen, auf eine Eigen- thümlichkeit nicht Rücksicht genommen, durch welche die häutigen con- tractilen Gebilde vor den Muskelapparaten ausgezeichnet sind. Die 192 REICHERT Muskeln bestehen aus einem Apparat von isolirten Muskelfasern, inner- halb welcher die Bewegungen der contractilen Theilchen ihren Abschlufs finden. Die contractile Rindenschicht der Foraminiferen bildet ein continuirliches zusammengehöriges Ganze. Die darin enthalte- nen contractilen Theilchen können an jedem beliebigen Orte, in be- liebiger Begrenzung an dem häutigen Gebilde nicht allein ihre Thätigkeit entwickeln, auf einem bestimmten Contractionszustande beharrten, oder in den Ruhezustand zurücktreten, sondern auch durch unmerkliche Heranziehung neuer Theilchen aus der Umgebung das Contractions- Material an einer bestimmten Stelle vergröfsern und aufserdem die Con- tractions- Wellenbewegung in jeder beliebigen Richtung und unter den verschiedensten Formverhältnissen ausführen. Ohne Vermittelung einer Nerventhätigkeit tritt auf diese Weise das Bild der Willkürlichkeit in den Bewegungen auffallend hervor, und zugleich wird die Vorstellung, dafs man es mit einer strömenden fliessenden Masse zu thun habe, gefördert. Aus einem Knötchen wird ganz unmerklich ein Wulst oder ein beliebig geformter Haufen contractiler Substanz, aus einem kurzen kegelförmigen oder eylindrischen Fortsatz unter Volumzunahme ein mehr in die Länge gezogener Körper, aus einer flachen Alveole eine mehr vertiefte. Auch bei den verästelten Formbildungen wird neue Masse aus der Umgebung herangezogen. Bei der proteusartigen Umwandlung contraetiler Häute in mehr oder weniger complicirte langgestreckte Formen spielt also die unmerkliche Heranziehung neuer Theilchen in die an einer Stelle ent- wickelte Contractionsthätigkeit eine sehr wesentliche Rolle. Es ist der- malen noch nicht möglich, eine genauere Analyse der hierbei stattfinden- den Bewegung der Theilchen im Einzelnen zu entnehmen. Je mehr man aufhören wird, die contractilen Substanzen als tropfbar-flüssige Massen und die Contractionsthätigkeit als ein Fliessen und als Massenbewegung zu betrachten, um so zuversichtlicher darf man erwarten, dafs ein genaues Studium der Form-Umwandlungen contractiler Substanzen bei ihrer Thätig- keit uns die Mittel an die Hand geben werden, auch hierin weitere Fort- schritte zu machen. Zu den Contractions-Wellenbewegungen, die an der contractilen Rindensubstanz der Gromie wahrgenommen werden, rechne ich: die soge- nannten peristaltischen und amöboiden Bewegungen, — die langsamere über die contractle Substanz der Potythalamien u. s. w. 193 oder schnellere Fortbewegung von Wülsten, Knoten an schon gebildeten Wurzelfüfschen oder anderer beliebig geformter Erhebungen an der Ober- fläche des häutigen contractilen Gebildes, die gewöhnlich langsame Fort- bewegung alveolarer Bewegungsformen oder der scheinbaren Vacuolen, — endlich die sogenannte Körnchenbewegung. Man kennt die Contractionswellenbewegung an der gestreiften Muskel- faser und man weils, wie E. Brücke mit Recht hervorhebt, dafs hierbei ein wirkliches Fliefsen der Masse nicht Statt hat, sondern „dafs eine Contractionswelle der Länge nach über eine ganze Muskelfaser abläuft und schliefslich alle Theile desselben doch wieder am alten Orte sind.“(!) In meiner Abhandlung „Über die Saftströmung der Pflanzenzellen u. s. w.“(*) habe ich die Contractionswelle mit Rücksicht auf die Fortpflanzung der Bewegung in der contractilen Masse mit den Wasserwellen verglichen. An irgend einer Stelle des contractilen Gebildes beginnt der Übergang aus dem ruhenden in den activen Zustand, und, während der letztere in den ruhenden Zustand wieder zurücktritt, geht der angrenzende Abschnitt im eontinuirlichen Anschlusse und in einer bestimmten Richtung in den activen über, u. s. w. Wellenbewegungen können selbstverständlich auch an einem schon eontrahirten Gebilde durch Steigerung der Contractions- thätigkeit hervorgerufen werden. Tritt die Wellenbewegung in einer Contractionsform auf, bei welcher Erhebungen an der freien Fläche des eontractilen Gebildes sichtbar werden, so wird man auch durch die äufsere Erscheinung der fortschreitenden Contractionsbewegung lebhaft an die Wasserwellenbewegung erinnert; auf der einen Seite der wellenförmigen Erhebung befinden sich die allmälig in die Contractionsthätigkeit neu eintretenden, auf der andern die allmälig wieder in Ruhe zurücktretenden Theilchen. Die Unterschiede zwischen beiden Wellenbewegungen sind auf- fallend genug; ich will hier nur darauf hinweisen, dafs die Contractions- welle in jedem Contractionszustande längere Zeit verharren kann, und dafs überhaupt die Fortpflanzung der Bewegung nicht, oder wenigstens (') Das Verhalten der sogenannten Protoplsmatröme in den Brennhaaren von Urtiea urens: Sitzungsbericht d. Kais. Akad. d. Wiss. zu Wien; Bd. XI, VI. d. 20. Juni 1862; Seite 2. (*) Reichert’s und du Bois Reymond’s Archiv 1860. Phys. Kl. 1866. Bb 194 REICHERT nicht in der Art von den voraufgegangenen Bewegungen der Theilchen abhängt, wie bei der Wasserwelle, sondern durch die uns allerdings räth- selhafte Natur der contractilen Substanz bedingt wird, zahlreichen Modifi- cationen unterliegt, auch rückläufig werden kann. Die peristaltischen und amöboiden Bewegungen geben sich durch Gestaltveränderungen des ganzen contractilen Sackes, oder eines Abschnittes desselben zu erkennen; an der Stelle, wo die Contractions- thätigkeit auftritt, ist die contractile Haut verdickt, der Hohlkörper ein- geschnürt. Der optische Durchschnitt der Verdiekung ist sichelförmig; an der dicksten Stelle befinden sich die Theilchen auf dem Höhepunkt der Contractionsbewegung. Nimmt die Einschnürung den ganzen Umfang des Hohlsacks in Anspruch und schreitet sie in dieser Form weiter, so nennen wir dieselbe eine peristaltische Bewegung. Von den peristaltischen Bewegungen an aus Muskelfasern gebildeten Schläuchen ist die vorliegende dadurch unterschieden, dafs erstere wahrscheinlich, durch Vermittelung der Nerven, von Muskelfaser zu Muskelfaser fortschreitet. Bei den amöboiden Bewegungen ist die kreisförmige Einschnürung auf einen Ab- schnitt des Mantels localisirt, der dann in Form einer Ausstülpung aus dem contractilen Sack hervortritt. (') Die Bewegung der Knoten und Wülste an schon vorhandenen Wurzelfüfschen, so wie beliebig geformter, durch gröfsere Anhäufung con- tractiler Substanz gebildeter, Erhebungen an der Oberfläche der membran- artig ausgebreiteten Rindenschicht gewährt nicht selten das täuschende Bild einer wirklichen Massenbewegung. Sie geht immer verhältnifsmäfsig langsam und ruhig von Statten; auch wird sie nicht selten längere Zeit unterbrochen. Die Knoten und wulstförmigen Erhebungen können während der Bewegung im Volumen, wenigstens dem Anscheine nach, sich gleich blei- ben oder auch deutlich sichtbar sich vergröfsern oder verkleinern, selbst die äufsere Form verändern. Das Fortrücken derselben kann trotz des Scheines einer Massenbewegung nur als Contractionswellenbewegung aufgefafst und (*) Bei den Amöben bilden sich bekanntlich auch Wurzelfüfschen, wie bei den Foraminiferen, doch fehlt die Körnchenbewegung an ihnen. Solche kurze Wurzelfülschen können auch an der Ausstülpung hervortreten. Der äufsere Habitus der amöboiden Bewegungen scheint mir aber durch die local an der contraetilen Rindenschicht auftreten- den Einschnürungen bedingt zu sein. über die contrachle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 195 gedeutet werden; in der Richtung der Bewegung der Welle müssen contrac- tile Theilchen in den Knoten oder in die wulstförmige Erhebung hinein —, in der entgegengesetzten Richtung aus den letzteren heraustreten und zur Ruhe gelangen. Wenn die Welle während des Fortrückens ihr Volumen und ihre Form beibehält, so geht die Wellenbewegung in einfachster Weise von Statten; alle Theilchen derselben sind in Bewegung, so zwar, dafs die eine Hälfte auf dem Wege zur Ruhe, die andere auf dem zur Action sich befindet. Nehmen die Knoten und Wülste während des Fortrückens an Volumen zu oder ab, so darf vorausgesetzt werden, dafs ein entspre- chendes Mifsverhältnifs zwischen den zur Ruhe und zur Action übergehenden Theilchen bestehe. Bei einer solchen Wellenbewegung sind wohl auch Form- veränderungen an der Welle selbst unvermeidlich. Die so häufig sichtbaren Abänderungen in der äufseren Form der wulstförmigen Erhebungen lassen sich übrigens ganz einfach daraus erklären, dafs die contractilen Theilchen überhaupt nicht an eine bestimmte Wellenform gebunden sind, und diese Freiheit in der Bewegung auch durch Veränderung der jedesmal vorlie- genden Contractionsform geltend machen können. Es wäre auch wohl denkbar, dafs unter Umständen nicht alle Theilchen emer Wulst in Bewe- sung sich befinden, dafs nur an zwei entgegengesetzten Stellen eine Anzahl derselben zur Ruhe und zur Action übertreten, die mittlere Masse dagegen in ihrem Contractionszustande stehen bleibe. Ein langsames Fortrücken der Wülste kann dabei stattfinden; zu Formveränderungen wären hier die Bedingungen besonders günstig, da die an der Fortpflanzung der Wellenbewegung augenblicklich nicht betheiligte Masse ihre Contractions- thätigkeit in einer andern Weise entfalten könnte. Auch die Bewegung der scheinbaren Vacuolen kann nach meinem Dafürhalten nur durch eine sehr langsam vor sich gehende Wellen- bewegung zu Stande kommen, vorausgesetzt, dafs die scheinbare Vacuole wirklich den Ort am contractilen Sacke verändere, und nicht der letztere innerhalb der Kapsel Rotationsbewegungen ausführe. Die letztere Annahme ist deshalb unwahrscheinlich, weil das Fortrücken der scheinbaren Vacuole auch dann Statt findet, wenn Wurzelfüfschen und selbst ein Theil des weichen Gromienkörpers aus der Öffnung der Schale hervorgetreten sind.. Formveränderungen sind hierbei ebenso häufig, wie beim Fortrücken der wulstförmigen Bildungen. Bb2 196 REICHERT Bei der sogenannten Körnchenbewegung ist das Characteristische der Contractionswelle am meisten ausgesprochen. An den fadenförmigen Scheinfüfschen lebenskräftiger Thiere wiederholen sich die Contractions- wellen in rascher Aufeinanderfolge und lange Zeit ohne Unterbrechung; sie bewegen sich gewöhnlich sehr schnell und unruhig; oft scheint es, als ob die im mikroskopischen Bilde als ein Körnchen sich darstellende Con- tractionswelle in einer hüpfenden Bewegung dem Faden entlang fortziehe. In der häutigen Ausbreitung der contractilen Substanz ist die Bewegung der Welle häufig viel langsamer und dann ohne solche auffällige Schwan- kungen. Man kennt die Form dieser Contractionswelle nicht genau. Thatsache ist, dass sie durch Contraetion so sich bildet, als ob ein klei- nes Knötchen oder eine kleine Papille hervorgehen sollte. Die schliefslich an ihr auftretende dunkle Zeichnung, in Folge dessen sie für ein wirk- liches Körnchen gehalten wurde, so wie der Umstand, dafs sie bei der Bewegung neben dem Faden fortzuhüpfen scheint, weisen darauf hin, dafs sie eine kurze cylindrische oder spitzkegelförmige Gestalt besitzen müsse. Da die Körnchenfäden aufserordentlich fein sind, und scharfe Grenzlinien an ihnen nicht unterschieden werden können, so ist es be- greiflich, dafs das mikroskopische Bild der Welle, das scheinbare Körn- chen, auf und neben den Fäden zu liegen und sich zu bewegen scheint. Die Unruhe und das Schwankende in der Wellenbewegung darf wohl auf Rechnung des schnellen Ablaufes derselben gebracht werden. Von andern thierischen Organismen, welche in Betreff der con- tractilen Substanz und wahrscheinlich auch hinsichtlich des inneren Baues den Foraminiferen zunächst an die Seite gestellt werden dürfen, sind wohl die Rhizopoda radıolaria zu nennen, bei denen gleichfalls die Körnchenbewe- gung beobachtet worden ist. Da ich lebende Aladiolarien noch nicht untersucht habe, so bin ich genöthigt, von einer weiteren Vergleichung abzusehen. Hält man aber daran fest, dafs die Gromien aus einer sackförmigen eontractilen Rindenschicht bestehen, die von einer halbflüssigen, körner- reichen, scheinbar formlosen eiweilsartigen Substanz erfüllt ist, so schliefsen sich ihnen die Gregarinen und Amöben an. Dafs am weichen Amöbenkörper zwei Hauptbestandtheile, die Rindenschicht und die scheinbare formlose, körnige Centralmasse, unter- über die contrachle Substanz der Polythalamien u. s. w. 197 schieden werden müssen, das werden selbst diejenigen Forscher nicht in Abrede stellen, bei welchen das wunderthätige Protoplasma Alles macht, was man will. Die Rindenschicht ferner ist anatomisch völlig gesondert von der centralen Masse und geht nicht substantiell unmerklich in den letztern über, so dafs sie wie eine erhärtete Grenzschicht zu betrachten wäre. Dies wird durch das Verhalten beider Bestandtheile bei den amöboi- den Bewegungen bewiesen. Wie schon Ehrenberg beobachtete, wird hierbei die centrale Masse ohne irgend ein Hindernifs an der Rindenschicht hin und her bewegt und in eine Ausstülpung der letzteren wie die Eingeweide in einen Bruchsack hineingedrängt. Die. Rindenschicht ist endlich im Ruhezustand des Thieres, wie bei den Gromien, ein unmelsbar feines, homogenes, häutiges Gebilde ohne Nesselorgane und contractil. Ganz in derselben Weise, wie bei den Gromien, läfst sich ihre Existenz, desgleichen die contractile Eigenschaft am besten und ganz zweifellos bei einem in Bewegung begriffenen Thiere feststellen. An den eingeschnürten Stellen ist sie verdickt und wird im optischen Querschnitt bei genügender Ver- gröfserung als doppelt contourirtes Gebilde erkannt. Sie bildet nur kurze eylindrische und selbst verästelte Wurzelfüfschen, an welchen die passiv- bewegte körnige centrale Masse vorbei und nicht hineingeschoben wird. An der centralen Leibessubstanz der Amöben habe ich auch nicht die geringste Spur activer Bewegungserscheinungen wahrgenommen. Ebenso besteht der Gregarinenkörper anatomisch aus zwei Haupt- bestandtheilen: aus einer hyalinen contractilen Rindenschicht und aus der körnigen, den sogenannten bläschenförmigen Kern enthaltenden, centralen Leibessubstanz. Hr. Lieberkühn hat mir eine als Species noch nicht benannte Gregarine gezeigt, an welcher die lebhaftesten peristaltischen und antiperistaltischen Einschnürungen vom Kopfende zum entgegenge- setzten Pole und umgekehrt abliefen. An der eingeschnürten Stelle wurde die Verdickung und Runzelung der Rindenschicht im optischen Querschnitt ohne Schwierigkeit von uns Beiden beobachtet. Die contractile Leibes- substanz wurde durch die enge Pforte nach der sich erweiternden Ab- theilung des contractilen Sackes förmlich hindurchgeschleudert; active Bewegungserscheinungen sind an derselben nicht vorhanden. Bei anderen Gregarinen ist die contractile Eigenschaft der Rindensubstanz nur wenig 198 REICHERT und, wie es scheint, nur in einer beschränkten Gegend, z. B. am Kopf- ende, besonders entwickelt. Unter den niederen Thieren, welche an dieser Stelle zur Verglei- chung herangezogen werden könnten, würden ferner zu nennen sein: die Infusoria cihiata flagellata, die Acineten und wahrscheinlich auch die Gat- tung Noctiluca. Die Spongien gehören jedenfalls nicht hierher. In Betreff des inneren Baues der bezeichneten Thiere bestehen Controversen, über die ich kein Urtheil abgeben darf, da mir die hierzu unerläfslichen, eige- nen Erfahrungen fehlen. Aber alle Beobachtungen weisen darauf hin, dafs im Körper dieser Thiere, von dem etwa als Cutieula oder Skelet erhärteten Exerete abgesehen, zwei Hauptbestandtheile gegeben sind: die scheinbar homogene Rindenschicht und die Füllungsmasse derselben, welche freilich nicht selten so bestimmte morphologische Sonderungen zeigt, dafs man Anstand nehmen mufs, die bezeichneten Thiere zu den Protozoen zu rechnen. Die Rindenschicht ist es auch hier wieder, welche in verschie- dener Weise zu Locomotionsorganen ausgebildet ist und durch diese ihre contractile Eigenschaft zu erkennen giebt. Der Umstand, dafs die con- tractile Eigenschaft nicht in allen Theilen oder Bezirken der Rindenschicht gleichmälsig, wie bei Amöben und Polythalamien, sondern nur an bestimmten Stellen, sogar unter Production eigenthümlicher Organe (Geifsel, Cilien) entwickelt ist, darf nach meinem Dafürhalten nicht sowohl zu einem Wider- spruch, als vielmehr zur Anerkennung der Thatsache auffordern, dafs der in Rede stehende wichtige Bestandtheil niederer thierischer Organismen nicht blos contractile, sondern noch andere Eigenschaften besitzt, und dafs dieselben in mannigfaltiger Weise ausgebildet werden. In dieser Beziehung finden sich Unterschiede zwischen Foramini- feren und Amöben, noch mehr zwischen diesen beiden und den Grega- rinen, sowie unter den Gregarinen selbst. Ich darf in diesen Schlufsbemerkungen mich nicht auf die beliebten Erörterungen darüber einlassen, ob die besprochenen einfachsten Thier- formen einfache Zellen darstellen oder aus Zelleneomplexen hervorgegangen seien. Es fehlt uns noch an thatsächlichen Grundlagen, aus welchen hinlänglich gesicherte Folgerungen zu ziehen wären. Wenn ich es für wahrscheinlich halte, dafs die contractile Rindenschicht der Foraminiferen ein mehrzellises Bildungsproduct sei, so nehme ich hierbei besonders über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 199 darauf Rücksicht, dafs die ihr gleichartige Substanz bei den Coelenteraten nachweislich aus einem Zellencomplexe sich bildet. Aber auf ein anderes für die Zellenlehre sehr wichtiges Ergeb- nils meiner Untersuchungen muls ich schliefslich aufmerksam machen. Es ist bekannt, dafs die neueren Reformen in der Zellenlehre, die Ansicht von den hüllenlosen Protoplasma-, Sarcode-, Cytoplasmaklümpchen, von den Särgen, in welchen man die Bedeutung der Zellenmembran begraben wollte, ihre ersten und wichtigsten Anregungen durch Hypothesen erhalten haben, welche man sich von dem inneren Bau und den Bewegungserscheinungen der eben besprochenen Thiere gemacht hatte. Es hat sich nun gezeigt, dals bei diesen Hypothesen, ganz abgesehen von der unwissenschaftlichen Auffassung der Contractilitätsbewegung überhaupt, ein wichtiger, morpho- logisch genau abgesonderter Bestandtheil dieser einfachen Organismen, — gerade derjenige, der ihre Hülle bildet und ihre Begrenzung im Raume möglich macht, durch welchen auch die Contractilitätsbewegungen aus- geführt werden, — theils gar nicht erkannt worden ist, theils unrichtig gedeutet wurde. Statt dessen mulfste die centrale, scheinbar formlose körnige Leibessubstanz als wunderthätiges Protoplasma in Scene gesetzt und mit Eigenschaften ausgerüstet werden, die ihm nachweislich nicht zukommen. Ganz ebenso ist es mit dem Zellenkörper gegangen; nur wurde die Hülle willkürlich weggelassen, damit das Protoplasma und die Sarcode in den nackten Zellinhalt ihren Einzug halten konnten. I: Campanularien, Sertularien und Hydriden. Hierzu Taf. V., VI. u. VII. Meine Untersuchungen über die contractile Substanz niederer Thiere haben mich wider Erwarten auf das umfangreiche Gebiet der Cölen- teraten und zwar zuerst zu der Abtheilung Aydroidea, geführt. Nach den neuesten Forschungen schien es nicht zweifelhaft, dafs in den Haupt- 200 REICHERT bestandtheilen der Hohlkörperwand der Coelenteraten, wenn auch nicht überall Muskelfasern oder Nervenelemente, so doch deutlich wahrnehmbare Zellenkörper anzutreffen seien. Ich war daher durch die Beobachtung überrascht, dafs bei den in der Überschrift namhaft gemachten Hydroiden im völlig ausgebildeten Zustande als Hauptbestandtheil der Hohlkörper- wand eine Substanz vorkomme, welche in den wesentlichen Eigenschaften mit der contractilen Substanz der Polythalamien übereinstimmt, und dafs im ganzen Körper derselben keine Spur von Muskelfasern oder gar von Nervenelementen sich nachweisen lassen. Unter den Coelenteraten finden sich demnach Thiere von verschie- dener morphologischer Ausbildung; neben Thierformen, deren Hohlkörper- wand deutlich Muskelfasern, ja vielleicht Nervenelemente, also die Form- bestandtheile höher entwickelter Thiere enthält, stehen andere, bei denen dieselben gänzlich fehlen, und deren Organismus durch die Anwesenheit eines Formbestandtheiles ausgezeichnet ist, welcher sich nur bei den niedrigsten Thieren zeigt. Weder die Übereinstimmung im einfachen Hohlkörperbau des Organismus und wohl noch weniger der gleichartige äufsere Habitus und eine gleichartige Bildung der Individuenstöcke dürften unter solchen Umständen die von Leuckart aufgestellte Thierklasse der Öoelenterata in ihrer gegenwärtigen Fassung zu halten im Stande sein. Ich mufs mich des Versuchs enthalten, die Grenzen auch nur anzudeuten, innerhalb welcher voraussichtlich die Sonderung dieser Thierklasse sich vollziehen werde. Die Beobachtungen anderer Forscher kann ich aus Gründen, die sich im Laufe der Abhandlung ergeben werden, hierbei nicht zu Rathe ziehen; meine eigenen Untersuchungen reichen nicht aus; ich darf nur für die Thierformen einstehen, die ich unter Händen gehabt habe, und mufs mich darauf beschränken, am Schlufse der Arbeit auf diejenigen Coelenteraten hinzuweisen, welche wahrscheinlich an die von mir untersuchten sich anschliefsen werden. Auch nach einer anderen Richtung mufs ich den vorliegenden Mit- theilungen eine Schranke setzen. Alle Coelenteraten vollführen den cy- elisch sich wiederholenden Lebenslauf vom befruchteten Ei bis zu den geschlechtlich differenzirten Zuständen unter fortdauernden ungeschlecht- lichen Knospenzeugungsprozessen; in ihren individuellen Lebensformen treten sie sogar als complieirte Individuenstöcke auf, dessen nächste Be- über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 201 standtheile selbst wiederum, wie bei den Pflanzen, noch untergeordnete Individuenstöcke darstellen, und in deren Parenchym die einfachen In- dividuen ohne gegenseitige Abgrenzungen aufgegangen sind (!). An den Individuenstöcken derjenigen Coelenteraten, welche hier zur Sprache gebracht werden, können mit Allman, wie bei den phamero- gamischen Pflanzen Blatt- und Achsengebilde, so hier als Hauptbestand- theile die Polypen oder Polypenköpfe und der Träger derselben unter- schieden werden, die Beide in mannigfach wechselnder Form und Anord- nung den Gesammtstock bilden. Allmann nannte den Träger der Polypenköpfe Coenosare (?), van Beneden(°) substance commune, spätere Autoren Üoenenchym. Diese Ausdrücke sind weder rein morphologisch, noch genetisch, noch physiologisch glücklich gewählt; die Polypenköpfe werden auf Kosten ihres Trägers in den Vordergrund gestellt und auf diese Weise eine un- richtige Vorstellung von dem ganzen Polypenstock und seinen Haupt- bestandtheilen erzeugt. Durch den Ausdruck „Polypenträger” (Polypo- phoron) würde für alle Fälle ein richtiges topographisches Verhältnifs in der Anordnung der beiden Hauptbestandtheile des Polypenstocks bezeich- net sein. Will man darauf Rücksicht nehmen, dafs der Polypenträger einen jugendlichen Zustand der Individuenstöcke darstellt, aus welchem durch Knospenbildung die sogenannten Polypen oder Polypenköpfe hervor- gehen, so würde er passend „Polypenstamm” (Polypophylon) genannt werden. Die Polypenköpfe können im Sinne des Polymorphismus in ver- schiedenen Formen auftreten; sie lassen sich aber mit Rücksicht auf die Leistungen für den Gesammtstock, gerade wie bei Blattgebilden der Pflanzen, unter zwei Abtheilungen unterbringen. Zu der einen gehören diejenigen Polypen, Polypenköpfe oder ganz allgemein Anhänge des Polypenkörpers, welchen, wenn auch nicht ausschlielslich, so doch vor- (') Vgl. Reichert. Die monogene Fortpflanzung 1852 S. 40—59; S. 96—120. (*) On the anatomy and physiology of cordylophora. Phil. Transaet. of the Royal Soc. 1853 Part I. S. 568. (?) Memoire sur les campanuluires etc. Nouyeaux Memoires de l’Academie roy. de Brux. 1844. Phys. Kl. 1866. Ce 202 REICHERT herrschend, die eigentliche Arbeit zufällt, den individuellen Lebensverkehr des Gesammtstocks mit der Aufsenwelt behufs Ernährung, der Schutzwehr u.s. w. zu vermitteln; zur zweiten Abtheilung rechne ich die sogenannten Fortpflanzungsorgane des Gesammtstocks in einfachster oder mehr weniger zusammengesetzter und ausgebildeter Form. Es sind diese letzteren Bestandtheile des Polypenstocks (weibliche Individuen, Eierstöcke, Geschlechtsorgane, Ovarialkapseln, Medusen-Brut- kapseln (Gegenbaur)), die ich aus Mangel an hinreichenden eigenen Erfahrungen von den nachfolgenden Mittheilungen auszuschliefsen genöthigt bin. Dieser Umstand läfst es zweifelhaft erscheinen, ob die oben ange- resten Bedenken über die systematische Zusammenfassung der hier unter- suchten Thiere mit anderen Coelenteraten in eine Klasse gerechtfertigt seien. Man kann darauf hinweisen, dals die von mir ausgeschlossenen Fortpflanzungsorgane entweder unmittelbar die geschlechtsreifen Lebens- formen des Individuenstocks vertreten oder mittelbar durch Production frühzeitig oder später sich ablösender medusoider Polypenköpfe zur Ge- schlechtsreife führen, und dafs gerade in dieser Lebensform die höchste Entwiekelungsstufe zu suchen und die Anwesenheit von Muskelfasern, selbst von Nervenelementen in den hierher zu rechnenden niederen Medusen kaum zweifelhaft sei. Wo solche Thatsachen auch nach den neu ge- wonnenen Gesichtspunkten mit Sicherheit festgestellt werden können, hört selbstverständlich jedes Bedenken auf. Anderseits glaube ich darauf auf- merksam machen zu müssen, dafs unerachtet der vortrefflichen Arbeiten von Loven, Krohn, van Beneden, Gegenbaur die eyclische Fort- pflanzungsgeschichte der Hydroiden nicht zur Genüge aufgeklärt ist, dafs uns namentlich noch immer eine vollkommene geschlossene Reihe von Beobachtungen über den Lebenslauf einer und derselben Art von dem befruchteten Eizustand bis zur Geschlechtsreife und dem Anfange eines neuen Cyelus fehlt: auch lassen die histologischen Untersuchungen mannig- fache Zweifel übrig. Aufserdem kann ich nach eigenen Untersuchungen anführen, dafs die Fortpflanzungsorgane der Hydraetinien, die entschie- den geschlechtsreif waren, so wie auch mehrerer Tubularien, die ich beob- achtet habe, hinsichtlich der histologischen Ausbildung der Wandung des Hohlkörpers in keiner Weise von den übrigen Polypenköpfen und dem ganzen Individuenstocke sich unterschieden. Es ist mir endlich auch un- über die contractle Substanz der Polythalamien u. s. w. 205 wahrscheinlich, dafs die medusoiden Polypenköpfe, welche in continuir- licher Verbindung mit dem Gesammtstock stehen, sich in Betreff der histologischen Ausbildung ihrer Wandungsbestandtheile anders als der letztere verhalten werden. A. Uampanularien und Sertularien. (Hierzu Taf. V— VI.) Die älteren Gattungen Plumularia, Sertularia und Campanularıa bilden, sagt Lister('), eine zusammengehörige natürliche Familie oder Gruppe der Zoophyten, für welche der Guvier’sche Abtheilungsname „Sertulariae” sich vielleicht beibehalten liefse. Alle hierher gehörigen Hy- droiden sind durch ein Öonchiolin- oder sponginartiges äufseres Skelet (Pohy- parium) ausgezeichnet, das sowohl an dem Polypenkörper als an den Polypenköpfen ausgebildet wird. An den Polypenköpfen ist das äufsere Skelet anfangs kapselartig vollständig geschlossen. Später wird die Scheitelregion in gerader oder welliger oder Zickzack-Linie abgestofsen, und der zurückbleibende Theil der Kapsel stellt die Zelle, das Glöckchen, Becherehen oder Näpfchen des Polypariums dar, in welches die in den Verkehr mit der Aufsenwelt getretenen Polypenköpfe sich mehr oder weniger vollständig zurückziehen können. Der durch Stolonen befestigte Polypenträger ist stets bald einfach, bald mehrfach in verschiedener Weise und oft sehr regelmäfsig verästelt. Die arbeitenden Polypenköpfe sind an dem Polypenträger entweder wandständig und dann zugleich sessil in verschiedener, oft zierlicher Anordnung (Sertularia, Plumularia) oder ter- minal (Campanularia) angebracht; sie besitzen nur einen Tentakelkranz und zwar am Magen, an der Übergangsstelle desselben zum Mundstücke. Aufser den Magenköpfen trägt der Polypenstamm mehrerer Arten (Plumu- larıa setacea ‚Johnst., Plumatella eristata Johnst. u. A.) die viel kleineren (') Some observations on the Strueture and functions of tubular and cellular polypi ete. Phil. Transact. of the royal society 1334 Part. I p. 360. Ge2 204 REICHERT und einfacher gebildeten „‚Nesselköpfe”, meistentheils in nächster Um- gebung der ersteren als Nebenköpfe oder scheinbare Anhänge derselben, aber auch an anderen Stellen. Ihre zahlreichen, an dem aus der meist röhrenförmigen Kapsel frei hervortretenden Ende angehäuften Nessel- organe unterscheiden sich gewöhnlich durch Gröfse und durch die lang- gezogene, spindelförmige Gestalt des Kopfes vor den übrigen des Polypen- stockes. Eine Mundöffnung habe ich an ihnen nicht sichtbar machen können; sie dürfen aber der Entstehung nach als arbeitende Polypenköpfe angesehen werden. Die Fortpflanzungsorgane des Polypenstocks sitzen stets an verschiedenen Stellen des Polypenträgers mit Ausschlufs der Stolonen, axillär oder wandständig, niemals an den arbeitenden Polypen- köpfen selbst oder in deren unmittelbarer Nähe. V. Carus hat die m Rede stehende Gruppe der Hydroiden unter dem Namen „Skenotoka“ zusammengefafst und darin mit Johnston (British Zoophyt. Vol. 1; 8.57) die Familien .‚Sertulariae“ und „Campanulariae“ aufgenommen. (') Es ist nicht zu erwarten, dafs diese durch ihre Zoophyten-Form gut charakterisirte Abtheilung der Hydroiden nach genauer Kenntnils der Fortpflanzungsorgane und der medusoiden Polypen- köpfe selbst in der Geschlechtsreife eine wesentliche Änderung erleiden werde. Anders steht es mit den Gattungen und Arten; hier fehlt es noch an einheitlicher Grundlage bei den systematischen Bestimmungen, und die Klage A. Agassız’s(*) noch im Jahre 1865 über die hier herr- schende Verwirrung, namentlich in Betreff der Campanularien, ist im Allgemeinen wohl gerechtfertigt. Für meine Aufgabe ist dieser Übel- stand unerheblich. Seit einer Reihe von Jahren habe ich die mir zugäng- lichen Arten der Sertularien und Campanularien in Triest, La Spezzia, Villa franca und Nizza, in Granville, Fecamp und Norderney unter Händen gehabt; in Bezug auf die contractile Substanz, auf die Bewegungserschei- nungen und den inneren Bau überhaupt verhalten sie sich völlig gleich. (') Handbuch der Zoologie; Leipzig, 1863. (*) Ilustrated catalogue of the museum of comparative zoology, at Harvard college; No. II, North american Acalephae, p. 81. Cambridge 1365. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 2305 Äufsere Formverhältnisse. Bei den nachfolgenden Mittheilungen beziehe ich mich auf Arten aus der Familie der Campanularien mit kriechendem Stengel oder Stock, die zu mikroskopischen Untersuchungen sehr geeignet sind. In der Bucht von La Spezzia und Villa franca findet man im Monat August und Septem- ber, an Zostera nana und marina, desgleichen an Florideen und Leder- tangen sehr verbreitet, zwei sehr nahe stehende Arten. Bei beiden schickt der verästelte, an den bezeichneten Wasserpflanzen hinkriechende und durch Stolonen befestigte Stengel in ziemlich regelmäfsigen Entfernungen unter einem rechten Winkel die etwa 3—6 Mm. langen Stiele ab, welche, wie bei allen Campanularien, in die Magen-Polypenköpfe endigen. (Vgl. Taf. V Fig. 1). Nebenköpfe fehlen; die sessilen Fortpflanzungs - Organe stehen gleichfalls senkrecht auf dem kriechenden Stengel, häufig dicht gedrängt nebeneinander, in den Zwischenräumen zwischen zwei Stielen. Das äufsere Skelet der Stiele zeigt sich, wie gewöhnlich bei den Campanularien, an irgend einer Stelle, am häufigsten und ausgeprägtesten in der Nähe der Glocke, geringelt. (Taf. VI Fig. 6) Auch das Be- festigungsende des Stieles am Stengel besitzt häufig geringelte Form, während die mittlere Region entweder einfach glatt eylindrisch oder spi- ralförmig gedreht sich darstellt und nur höchst selten gleichfalls in Ringbil- dung übergeht. Die Ringe an den Stielen der Campanularien sind nach örtlicher Ausbreitung und Zahl bei Bestimmung der Arten verwerthet. Dies ist hier nicht ausführbar, da das örtliche Auftreten und die Ausbrei- tung, sowie die Zahl der Ringe selbst an den Stielen eines und desselben Polypenstocks grolsem Wechsel unterworfen ist; ich habe sogar Stiele beobachtet, an welchen jede Ringbildung fehlte und nur eine sehr schwach ausgeprägte spirale Drehung bemerkbar war. Zieht man in Erwägung, dafs der weiche Zoophytenkörper des Stieles, wie des ganzen Polypenträ- gers, während der Bildung und später eine einfache ceylindrische Röhre darstellt, und dafs an dieser das äufsere Skelet aus einem allmälıg hart werdenden Exerete sich gebildet hat, auch am Stiele anfangs einfach eylindrisch erscheint; so können die Ringe und die spiraligen Drehungen nicht als Bildungsform des Skeletes der Stiele betrachtet werden; sie können nur nachträglich an der noch weichen, elastischen Röhre durch 206 REICHERT mechanische Einwirkungen erzeugt sein. Die ursprünglich bewegende Kraft zu solchen Einwirkungen dürfte kaum anderswoher als von dem weichen, contractilen Zoophytenkörper im Stiele ausgehen, der, am Sten- vel befestigt, durch Verkürzung oder durch Entwickelung von Pseudo- podien die beschriebenen Formveränderungen an der nachgiebigen Skelet- vöhre herbeiführen könnte. Es scheint gegen diese Deutung der Umstand zu sprechen, dafs spiralige Drehungen und Ringbildungen an ganz leeren Stielen sich erhalten. Auf der andern Seite weils man, dafs das äufsere Skelet im Alter fester, rigider wird, und so kann die künstlich erzeugte Form schliefslich stabil werden. (') Bei beiden Arten ist die den arbeitenden Polypenkopf aufnehmende Zelle slockenförmig mit wellig ausgebuchtetem Rande (Taf. VI Fig. 6); sie gleicht in der äufseren Form der Glocke, welche Gegenbaur von einer bei Messina gefundenen neuen Campanularia-Art beschrieben und gezeichnet hat.(*) Es wäre möglich, dafs eine von den beiden in Villa franca und La Spezzia sehr gemeinenArten mit der von Gegenbaur beschriebenen Campanularia n. sp. identisch ist, da namentlich auch die Brutkapseln in der äulseren Form sich gleichen. Ich habe aber bei den von mir untersuchten Ar- ten nicht so zahlreiche Tentakel gefunden; auch kenne ich die medusoiden Polypenköpfe nicht, um mich bestimmter in Betreff der Identität aussprechen zu können. Nach Lister sind die Zellen aller Campanularien durch ein am (Grunde gelegenes Septum ausgezeichnet, von dessen Mitte eine dünne Röhre bis zum Scheitelpunkt der Zelle hinziehe (a. a. ©. 8.372): „with a distinet septum and a thin column of soft matter between it and the base of the — - — — a (') Spiralige Drehungen und Ringbildungen kommen bekanntlich auch bei anderen, mit einem biegsamen äulseren Skelet versehenen Zoophyten vor und stellen wahrschein- lich überall keine ursprüngliche Bildungs-, sondern eine künstlich erzeugte Form dar. Bei vie- len Campanularien sind die Ringe, wenn auch nicht in Bezug auf die Zahl, so doch in Betreff der örtlichen Ausbreitung an den Stielen und aufrecht stehenden Stengeln, sehr constant, während andere Abschnitte des Skeletes ebenso regelmäfsig glatt eylindrisch erscheinen. Es wäre darauf zu achten, ob nicht eine frühzeitig angelegte örtliche Ver- schiedenheit in der Consistenz der äulseren Skelete bei dieser Erscheinung mitgewirkt habe. (*) Zur Lehre vom Generationswechsel und der Fortpflanzung der Medusen und Polypen. Verhandl. der phys.-med. Ges. in Würzburg: Bd. IV. S. 166; Taf. I Fig. 1, Fig. 1. A., Fig. 2. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 207 cell.“ Van Beneden schliefst den Grund der Zellen einfach durch das Diaphragma ab, dessen Mitte von einer für die Communication der Weich- gebilde des Polypenkopfes mit dem Polypenträger bestimmten Öffnung durehbrochen ist (a. a. O.S. 20). Lister rechnet hiernach den, jenseits des Septum’s zum Stiel hin gelegenen Abschnitt des Zoophyten noch zur Zelle und also zum Polypenkopf, van Beneden dagegen zum Poly- penträger. Mir scheint die Auffassung Lister’s gerade mit Rücksicht auf die Campanularien, der Natur mehr zu entsprechen (Vgl. Taf. VI Fig. 6), obschon ich die Existenz einer dünnen Röhre am Grunde der Glocke bestreiten und die gröfsere Übereinstimmung der entsprechenden Weichgebilde mit denen des Polypenträgers anerkennen muls. Genügende Beachtung hat jener Abschnitt des Zoophytenkörpers. durch welchen sich der eigentliche Magen mit dem Polypenträger in Ver- bindung setzt, bisher in der Zoologie noch nicht gefunden; bei allen Campanularien und auch bei den Sertularien mit den Plumularien ist derselbe jedenfalls als ein deutlich abgesondertes „Übergangsstück“ in die Architeetonik des Zoophyten aufzunehmen und in der Systematik zu verwerthen. Als eine Abtheilung des Polypenkopfes muls er deshalb angesehen werden, weil das dazu gehörige Skelet sich überall nur als ein abgesondertes Ergänzungsstück der Zelle, des Glöckehens oder Becher- chens darstellt, welches zur Aufnahme des Polypenkopfes bestimmt ist. Bei den Campanularien ist die Scheitelpartie der Glocke durch den ring- förmigen Vorsprung (Septum, Diaphragma: Taf. V Fig. 6) an der Höhlenfläche für diesen Zweck abgekammert; zuweilen ist die Abgrenzungs- linie auch äufserlich durch eine ringförmige flache Furche markirt. An den wandständigen, sessilen Zellen der Sertularien und Plumularıen ist die Absonderung, wenn überhaupt, so doch weniger vollständig ausge- prägt. Die Zelle zieht sich, an Umfang abnehmend, bis zur Befestigungs- stelle am Stengel hin; in einigen Fällen (Plumularia cristata Johnst.) sah ich den Hohlraum durch ein unvollständiges Septum in zwei aufeimander- folgende Kammern abgetheilt, von denen die am Befestigungsende gele- genen von dem Übergangsstück des Polypenkopfes zum Polypenträger ein- genommen wurde. Bei den hier angezogenen Campanularien ist die Wandung der ab- gekammerten Scheitelpartie oder des Übergangsstückes der Glocke zum 208 REICHERT Stiele durch seine Dicke ‚ausgezeichnet. Der Hohlraum wird dadurch um- grenzt und es scheint zuweilen so, als ob nur ein eylindrisch geformter Kanal (thin eolumn Lister?) die stark verdickte Scheitelpartie der Glocke durchbreche und das weiche Üebergangsstück des Polypenkopfes zum Polypenträger in sich aufnehme. An der Aussenfläche der Glocke ist kein Abgrenzungszeichen für das Übergangsstück bemerkbar. In Betreff der allgemeinen äufseren Formverhältnisse des weichen Zoophytenkörpers sind beide Arten von anderen Campanularien nicht unterschieden. Die Campanularien, Sertularien und Plumularien gehören bekanntlich zu den Hydroiden, an deren Polypenköpfen einzelne Abthei- lungen deutlicher ausgeprägt sind. In den zoologischen Schriften werden als einzelne Theile aufgeführt: Das Mundstück (trompe buccale van Bened.), der Magen (l’estomae v. B.; post buccale cavity All.; cavit& post buccale Miln. Edw.) und der Tentakelapparat, dessen Lage mit Beziehung auf die Mundöffnung beschrieben wird. Für die Campanularien ist das conisch vortretende Mundstück charakteristisch. Aus dem früher Mitgetheilten geht hervor, dafs ich zu den bezeichneten Abtheilungen noch das „Über- gangsstück“ oder den Pförtner-Abschnitt‘“ des Magens hinzufüge. Das Mundstück der Campanularien ist zwar umfangreicher ausgebildet, als bei den Sertularien und Plumularien, aber die conische oder knopfförmige (restalt ist nur eine sehr häufig auftretende Contractionsform, die auch bei Sertularien und Plumularıien, wenn auch kleiner, vorkommt. Niemals ist das Mundstück so deutlich vom Magen abgeschieden, wie bei den Tubularien. Der Tentakelapparat gehört endlich genetisch zum Magen, ist eine Unterabtheilung desselben; das Mundstück trägt bei den Campa- nularıen und Sertularien keine Tentakel. Hiernach läfst sich der Poly- penkopf naturgemäls in 3 der Länge nach aufeinander folgende Abschnitte eintheilen in: 1) das Mundstück (Fig. 6, co), 2) den Magen oder die Magen- abtheilung mit dem Tentakelapparat (Fig. 6, ev) und 3) den Pförtner- theil oder das Übergangsstück des Polypenkopfes zum Polypenträger (Fig. 6, cp). Durch Oontraction treten zwischen den genannten drei Ab- theilungen und dem Polypenträger drei verengte Stellen deutlich hervor: 1) zwischen Mundstück und Magen die „Schlundenge“ (Fig. 6, co); 2) zwischen Magen und Pförtnerabschnitt die „obere Pförtnerenge“ (Fig. 6, cp ) über die contrachlle Substanz der Polythalamien u. s. w. 209 und 3) zwischen Pförtner-Abschnitt und Polypenträger die „untere Pfört- nerenge.“ (Fig. 6, cp‘) Von den beiden Arten ist die eine leicht an der grünlichen Fär- bung zu unterscheiden. Sie ist ferner grölser, die Stiele sind fast noch einmal so lang als bei der zweiten. Die Polypenköpfe besitzen in der Regel 14 Tentakel, während bei der kleineren Art nur 12 vorhanden sind. Aufserdem habe ich in der Magen-Abtheilung der Glocke der grü- nen Campanularie einen Kranz kleiner Zähnchen beobachtet, welche zum Ansatzpunkt der Basis des Magens und seiner Pseudopodien benutzt wird. Während der Arbeitszeit des Polypenkopfes der Campanularien sieht man regelmäfsig den Magen durch eine die Basis des letzteren kreisförmig umziehende Reihe von Pseudopodien oder öfters nur durch einen daselbst hervortretenden eireulären Wulst in der Gegend des abgerundeten Win- kels fixirt, welchen die Seitenwand der Glocke mit dem Diaphragma bil- det. An dieser Stelle der Glocke hat auch die bezeichnete ‚Corona den- data“ ihre Lage (Taf.V, Fig. 1 u. Fig. 2). Bei der kleinen Campanularie besitzt dieselbe Stelle eine granulirte Zeichnung; deutliche Zähnchen habe ich nicht unterscheiden können. Die Untersuchung ist aber recht schwer und gestattet keine bestimmte Entscheidung. Es ist mir nicht bekannt, dafs die Corona dentata in der Glocke der Campanularıen die Aufmerksam- keit der Zoologen bisher auf sich gezogen hätte. Der feinere Bau und die contractile Substanz des weichen Zoophyten- körpers. Bei allen hydroiden Zoophyten, sagt Allmann (a. a. 0. 8. 369 u. f.) könne nachgewiesen werden, dafs das von dem etwa vorhandenen Poly- parium eingeschlossene röhrige Weichgebilde aus zwei distineten Mem- branen bestehe; die äufsere wird „Eetoderm” die innere „Endoderm” genannt. Die äufsere so wie die innere Schicht sind aus Zellen zusammen- gesetzt. Die äufsere Schicht ist aber complicirter gebaut. An allen nackten Theilen des Polypenträgers (Cordylophora), an den Polypenköpfen und an den Fühlern liegt auf der Innenfläche des Eetoderm’s eine Schicht von longitudinal gerichteten Muskelfasern ohne Querstreifung, nicht allein Phys. Kl. 1866. Dad 210 REICHERT bei Cordylophora, sondern auch bei Coryne, Syncoryne und anderen ma- rinen Tubularidae; aus den Abbildungen geht hervor, dafs die von mir sogenannte Stützlamelle als Muskelfaserschicht gedeutet worden ist. Zwischen der Aufsenfläche des Ectoderm’s und dem Polyparium ist eine Lücke, die von zahlreichen Fortsätzen des Eetoderm’s durchsetzt wird. Bei Syncoryne wollte der Verfasser aufserdem eine sehr feine Membran an der Innenfläche des Polyparium’s bemerkt haben, in welche die Fort- sätze des Ectoderm’s übergehen, so dafs die bezeichnete Lücke nichts Anderes sei, als eine weite Lacuna des Eetoderm’s an der bezeichneten Oberfläche, die von transversalen Fortsätzen durchzogen werde. Diese Fortsätze sind, wie man sich später überzeugen wird, Pseudopodien der contractilen äufsern Schicht. Die Ansicht, dafs die Wand des Hohlkörpers der Hydroiden haupt- sächlich aus zwei epithelialen Zellenschichten bestehe, hatte Th. H. Hux- ley bereits im Jahre 1849(') vertreten; sie wurde auch durch Leydig’s Untersuchungen in Betreff der Hydra bestätigt und von den späteren Forschern als richtig anerkannt. » Eine wesentliche Stütze derselben glaubte man durch den Ver- gleich des Hydroiden- und Öoelenteraten-Körpers mit embryo- nalen Zuständen der höheren Wirbelthiere gewonnen zu haben. Huxley scheint hier zuerst auf diesen, auch sonst wohl beliebten, aber gewöhnlich nicht klar durchdachten Vergleich eingegangen zu sein(?). Der Verfasser geht dabei von der historisch und thatsächlich unrichtigen Annahme aus, dafs Remak nachgewiesen habe, der frühste Zustand der Wirbelthiere stelle einen Sack aus zwei, von Zellen gebildeten Membranen dar, von welchen die innere, dem Dotter zugewendete, sich wenig ver- ändere und zur Alimentation bestimmt sei, die äulsere dagegen die An- lagen der Haut, Epidermis, Muskeln, Knochen, Nerven u. s. w. enthalte; die späteren Organe sollen durch Knospen- und Sprofsenbildung des einen oder des andern oder beider Blätter entstehen. (") Onthe anatomy and the affinities of the family of the medusae: Phil. transact. of the roy. soc. of London S. 413 u.f. (*) The oceanie hydrozoa: The Ray. society 1858. über die contractile Substamz der Polythalamıen u. s. w. 2 Bei Kölliker werden diese Grundanschauungen specieller, nament- lich nach der histologischen Seite verarbeitet. Die Hohlkörperwand der einfachsten Coelenteraten bestehe aus zwei Lagen rundlich polygonaler Zellen (inneres Epithel „Entoderma” und äufseres Epithel „Eetoderma”). Dazu treten bei den mehr entwickelten Thieren Muskeln, Bindesubstanzen in verschiedenen Formen, auch Nerven und Sinnesorgane. Beide Epithel- lagen sind Abkömmlinge der beiden Blätter der primitiven Doppelblase. Die später sich einstellenden histologischen Elemente sollen aus den beiden Epithellagen hervorgehen; die Bindesubstanzen aus der inneren, Muskeln, Nerven, Sinnesorgane (?) aus der äufseren. Dies alles wird dem Ver- fasser um so leichter, als nach semer Ansicht „eine scharfe Sonderung der Elementartheile und Gewebe vom Standpunkt der Morphologie in der Natur keine Begründung findet” (S. 91) und es ausgemacht sei, dafs die Entwiekelung einer Gewebsform aus einer anderen ganz sich vollziehen könne (S. 88). Kölliker nimmt auch keinen Anstofs daran, unter Um- ständen einerseits einen einfachen Haufen Zellen ohne Grundsubstanz, andererseits ein fest gewordenes Exeret ohne Zellen mit dem Namen „Bindesubstanz” zu belegen. Bei der Parallele des Baues der niedersten Coelenteraten mit dem embryonalen Zustande der Wirbelthiere wird die letztere nach der Remak- schen Vorstellung formulirt. Das charakteristische dieser Theorie liegt be- kanntlich darin, dafs sie die Endglieder m der morphologischen Organi- sation des Wirbelthiers, — nicht alle, sondern nur einige: die angeblich sensorielle Epidermis, die Muskelfaser (mittleres Keimblatt, motorisches Blatt), das Darmepithel (Drüsenblatt), — mit deren Ausbildung der Ent- wickelungsprocefs überall schliefst, zu Haupt- und Anfangsgliedern erhebt und demgemäfs den Organismus handwerksmäfsig von unten auf aus ein- zelnen Baustücken, wie beim Bau eines künstlichen Machwerkes, aus- zuführen bemüht ist. Behufs Ausführung des Vergleiches wird der Hydrozoenkörper, entsprechend den drei angenommenen Keimblättern des Vogels, aus zwei Epithellagen und einer mittleren Schicht (Bindesubstanz, Muskeln, Nerven) zusammengesetzt. Wie beim Wirbelthiere das mittlere Keimblatt, das fast alle Bindesubstanzgebilde (freilich die des Centralnervensystems aus- genommen) erzeugt, ein Abkömmling des ursprünglichen inneren Keim- Dd2 DO REICHERT blattes (etwa des Darmepithels?) ist, so stamme auch die Bindesubstanz der Hydrozoen vom inneren Epithelialblatte. Nerven und Sinnesorgane werden, wie angeblich beim Vogel von der epithelialen Umhüllungshaut, so hier von dem äufseren Epithel geliefert. Die Muskeln dagegen ent- stehen beim Vogel im mittleren Keimblatt, also vom ursprünglichen Keim- blatte (Drüsenepithel, Darmepithel), während sie bei den Hydrozoen von dem äufseren Epithel herkommen sollen (S. 91). Vergleiche niederer Thiere mit den embryonalen Zuständen der Wirbelthiere sind oft angestellt worden und haben auch ihre Berechtigung, sofern die thatsächlichen Grundlagen feststehen und die überhaupt möglichen Vergleichungspunkte eingehalten werden. Unrichtig ist aber schon, wie sich zeigen wird, die thatsächliche Voraussetzung, dafs die Hohlkörperwand selbst des einfachen Hydroiden aus zwei Epithellagen bestehe. Es liefse sich wohl leichter nachweisen, dafs eime solche thierische Bildung überhaupt nicht wahrscheinlich sei. Es ist ferner wohl allgemein anerkannt, dafs bei Wirbelthieren die erste ge- sonderte Anlage der Bildungsdotterzellen zu der epitheliumartig ausge- bildeten Umhüllungshaut sich verwandele, dafs ferner diese bei einigen Wirbelthieren (Säugethier, Mensch) sich zum Bläschen abschliefst, bevor irgend eine zweite Anlage hervortritt, und dafs endlich unter den aus dem Reste des Bildungsdotters sich bildenden Anlagen, wie ich zuerst nachwies, auch noch ein zweites Epithel, das Darmepithel, sich findet. Es ist aber thatsächlich nicht richtig, dafs die Wirbelthiere in irgend einem Bildungsstadium nur aus zwei Epithellagen, oder auch nur aus zwei blatt- artigen Anlagen bestehen, aus deren Veränderung im ersten Falle (nach Remack und Kölliker) die sonst in den Organen vorkommenden Ge- webe, oder im zweiten Falle (Huxley) — durch Vermittelung von Knospenzeugungsprocessen, durch Ein- und Ausstülpungen u. s. w. — die sogenannten animalen und vegetativen Organe hervorgehen. Bei so unrichtigen thatsächlichen Grundlagen müssen die Folge- rungen und Vorstellungsreihen auf eine schlüpfrige Bahn gerathen, und sie haben zu Entwickelungsgrundsätzen geführt, die mit dem, was ich aus meinen Untersuchungen kenne, im völligen Widerspruch stehen. Ich darf mich hier nicht auf weitere Erörterungen einlassen, aber als völlig unhaltbar mufs ich die Ansicht bezeichnen, dafs die erste Grundlage des über die contrachle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 2313 Wirbelthierkörpers in Anlagen zweier oder dreier Arten histologischer Formelemente bestehe, von welchen die noch fehlenden als Abkömmlinge abstammen, und dafs so gewissermafsen von unten auf, so zu sagen, aus den einzelnen Baustücken, die Organe des Wirbelthierkörpers mosaikartig zusammengesetzt würden. Wer durch seine embryologischen Forschungen nicht zu der Kenntnifs gelangt ist, dafs in der unabhängig von der Um- hüllungshaut und dem Darmepithel entstehenden Grundlage des Central- nervensystems oder des Wirbelsystems (Hart- und Weichgebilde) erst durch spätere Sonderung das Bildungsmaterial der und zwar aller in den betreffenden Organen vorkommenden Formelementen (Muskelfasern, Nervenelemente, Epithelien, Blut, Bindesubstanzgebilde) hervorgehen, mit dem vermag ich auf wissenschaftliche Diseussionen mich nicht einzu- lassen. Ebenso mufs ich bekennen, dafs ich die beliebte Parallele zwischen dem selbst bläschenförmigen Embryo des Säugethiers und dem Hydroiden- körper nicht zu ziehen verstehe. Bei dem ersteren liegt ein schützendes Epithel (Umhüllungshaut) nach Aufsen und eine indifferente Schicht von Bildungsdotterzellen für fast alle Anlagen des Wirbelthierkörpers nach Innen. Bei dem Zweiten befindet sich nach Aufsen kein Epithel, sondern nur ein den niederen Thieren eigenthümliches Gebilde, und nach Innen ein vollsaftiges Epithel, also wenigstens eine nicht völlig indifferente Anlage. Wenn man hier parallelisiren wollte, so könnte man sich schliefslich nur an die Zahl 2 halten. Man darf niemals vergessen, was schon v. Bär hervorhebt, dafs das Wirbelthier in allen Stadien seiner Bildung als em in der Ent- wickelung begriffenes und zwar specielles Wirbelthier, das Hydro- zoon als ein zwar niederes, aber gleichfalls specielles ausgebildetes thierisches Wesen anzusehen sei. Obgleich daher die organischen Ge- schöpfe mit Rücksicht auf den inneren Bau (Sonderungstypus) nach einer Entwickelungsreihe sich ordnen lassen, und auch naturgemäls zu ordnen sind, so erscheint die einfache Gleichstellung der Entwickelungszustände höherer Thiere mit ausgebildeten niederen schon aus dem Grunde unzu- lässig, weil das jeder Art Eigenthümliche, das Specielle in Abzug zu bringen ist. Die Schwierigkeiten, welche der Ausführung dieser Aufgabe sich entgegenstellen, sind so grofs, dafs der erfahrene Naturforscher kaum 2314 REICHERT ‚las Gebiet zu betreten wagen wird. „Jeder Fortschritt in der Entwicke- lung, jede Stufe einer Entwickelungsreihe ist ferner dadurch charakterisirt, ‚dafs in ihr neue Elemente der Organisation, die eben den Fortschritt in der Entwickelung ausmachen, hervortreten, — Elemente, welche dem- semäfs in den voraufgegangenen Stufen nicht vorhanden sein können, und auch nicht vorhanden sind. Es liegt also auf der Hand, dafs Ge- schöpfe einer niederen Entwickelungsstufe in ihrer morphologischen Or- ganisation, trotz des gleichzeitigen Vorkommens gewisser Gebilde, wie z.B. der Epithelien, auf beiden Seiten, nicht solche Bestandtheile ent- halten können, die erst durch die höhere Entwickelungsstufe gegeben werden. Man wird diese wissenschaftliche Forderung auch wohl zugeben, aber statt genau zu untersuchen, wie sich die morphologische Organisation auf jeder Stufe der allgemeinen Schöpfungsreihe ausdrückt, glaubt man bei der Bemerkung sich beruhigen zu können, dafs die Organe und histolo- gischen Bestandtheile niederer Thiere die unentwiekelten Bestandtheile der Wirbelthiere darstellen. Das Wirbelthier ist indefs schon in seinen ersten Anlagen auf den weiteren Fortschritt der morphologischen Organisation be- rechnet; es ist darin das Entwickelungsmaterial von Bestandtheilen enthal- ten, die bei niederen Geschöpfen gar nicht vorkommen. Das niedere Ge- schöpf dagegen ist mit Beziehung auf seine einfachere Organisation und ohne Rücksicht auf das Wirbelthier vollkommen entwickelt und aus- gebildet. Nicht allein Thatsachen, auch klar in der organischen Schöpfung ausgesprochene Naturgesetze weisen auf die Gehaltlosigkeit solcher Ver- gleiche hin, die Huxley und Kölliker von Neuem in Gang bringen wollen, und die auch bei mangelhafter Einsicht in die Natur der beiden Bildungsprocesse organisirter Formen (des Sonderungs- oder Differen- zirungsprozesses und des Knospenzeugungsprozesses) unter dem Schutz der Darwin’schen Lehre und der atomistischen Naturanschauung auf einen recht grofsen, wenn auch vorübergehenden Beifall rechnen können. Es folgen nun meine eigenen Beobachtungen mit besonderer Berücksichtigung der von mir bezeichneten Campanularien. Die Wand des röhrigen, weichen Hydroidenkörpers läfst, von den Tentakeln zunächst abgesehen, überall drei über einander gelagerte Be- standtheile erkennen. An der Aufsenfläche, nach dem äufseren Skelet hin, über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 2315 breitet sich die eontraetile Rindensubstanz aus (Taf. VI, Fig. 6, se); au der Höhlenfläche liegt eine epithelartig gebildete Zellenschicht (a. a. O.: Fig. 6, st), endlich zwischen beiden eine äufserst dünne, vollkommen durch- sichtige, homogene Membran, welche ich die „Tuniea propria” oder besser die „Stützlamelle” nennen werde, und die eine Art inneres Skelet darstellt (Taf. VI, Fig. 6, kr). Die Stützlamelle ist bei lebenden Thieren oft sehr schwer sicht- bar, und zwar im scheinbaren Durchschnitt als dunkele, mehr oder weniger scharf gezeichnete Linie oder als eine scheinbar spaltförmige Lücke, durch welche die contractile Rindenschicht und das Epithel von einander getrennt werden. Sie ist aber leicht darzustellen an abgestorbe- nen Thieren welche mittelst des Deckgläschens behutsam geprelst werden. Die eontraetile Rindenschicht und das Epithel werden dadurch leicht ent- fernt: die Stützlamelle bleibt im mehr oder weniger gefalteten Zustande allein zurück (Taf. V, Fig. 7). Durch Anwendung von Essigsäure und Kalilösung lassen sich an frischen Thieren die weichen Schichten der Leibeswand auflockern und dann mittelst Druckes ohne Mühe entfer- nen. Gegen chemische Reagentien (Essigsäure, Kali- und Natronlösung, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure) zeigt sich die Stützlamelle ziemlich indifferent, sofern dieselben bei gewöhnlicher Temperatur und nur auf 1—2 Stunden angewendet werden; sie verräth in dieser Bezie- hung eine sponginartige Beschaffenheit; durch Jod wird sie nicht auffällig gefärbt. Die contractile Substanz erscheint je nach dem Contractions- zustande als dickere oder dünnere Schicht. Bei grofser Ausdehnung der Leibeshöhle durch die local angesammelte Nahrungstlüssigkeit wird sie so stark ausgedehnt, dafs zuweilen selbst bei stärkeren Vergröfserum- gen ihre doppelte Contourzeichnung nur mit Mühe wahrgenommen wird. An den in Ausbildung begriffenen Knospen der Poiypenköpfe, desgleichen an den terminalen Knospen, mittelst welcher der Polypenkörper sich vergrölsert, kann man sich leicht überzeugen, dafs das Bildungsmaterial der Knospe aus Zellenkörpern besteht. Nach vollendeter Ausbildung habe ich an der contractilen Substanz, von den Nesselorganen abgesehen, auf Zellen bezüglıche einzelne Bestandtheile und entsprechende Contour- linien weder erkennen, noch durch die gebräuchlichen Reagentien deut- 2316 REICHERT lich machen können (!). Sie zeigt sich vielmehr bei mäfsiger Contracetion als eine gleichförmige, farblose, schwach gelbliche oder gelbgrünliche, auch ins bräunliche spielende Substanz, in welcher bei 500 facher Vergröfserung punktförmige oder deutlich kreisförmig oder elliptisch oder unregelmäfsig begrenzte Flecke verschiedener Gröfse unterschieden werden können. Ein Theil der gröfseren Flecke wird durch die ausgebildeten oder in der Bildung begriffenen oder entleerten Nesselorgane erzeugt, die in der con- tractilen Substanz eingebettet liegen. Da ich bei der vorliegenden Be- schreibung auf die Tentakel noch keine Rücksicht nehme, so ist in Be- treff der Nesselorgane hervorzuheben, dafs sie am Polypenkopfe in gröfserer Anzahl in der Umgebung der Mundöffnung angehäuft sind, und dafs sie seltener an der Magenhöhle angetroffen werden. Am Übergangsstück des Polypenkopfes zum Polypenträger, so wie an dem letzteren selbst stehen sie nur sehr vereinzelt und zerstreut. Auch bei stärkster Ausdehnung der contractilen Substanz und völlig oO orölsere deutlich kreisförmie besrenzte Flecke sichtbar, die eleichfalls von oO oO oO 9 Oo elatter Oberfläche bleiben zuweilen in derselben punktförmige oder etwas eingelagerten, wirklichen Körperchen herrühren. Die gröfseren unter ihnen, etwa bei einem Durchmesser von 4, P-L., — sind schwach gelb- lich oder gelbgrünlich gefärbt; sie finden sich überhaupt am häufigsten bei der grünen Campanularie und an Stellen des Körpers, die selbst unter dem Mikroskop eine gesättigtere Farbe zeigen, und sind als Pigment- körperchen verschiedener Gröfse zu deuten, In einigen Fällen erschien die contractile Substanz hellgelbgrünlich gefärbt, ohne dafs ich gesonderte (') Zu einer genauen Einsicht in die Entwiekelungsreihe der eontraetilen Rinden- schicht aus den ursprünglich gegebenen Zellen bin ich nicht gelangt; ich weils weder, wie die vielen Zellen zu der scheinbar homogenen Substanz sich vereinigen, noch wie die contractile Masse entsteht. In letzterer Beziehung ist man bekanntlich auch bei den Muskelfasern noch zu keinem gesicherten Resultat gekommen. Einige Anatomen lassen die eontractile Substanz aus dem Inhalte einer oder mehrerer Zellen entstehen; dies palst so ganz zur Protoplasmatheorie. Mit gleicher, ja, meinen Erfahrungen zufolge, mit grölserer Berechtigung läfst sich behaupten, dafs der Zellinhalt, vulgo Protoplasma, mehr oder weniger verloren geht, und dafs vielmehr aus der Zellenmembran die contractile Substanz sich bildet. Auch in Betreff der vorliegenden contractilen Rindenschicht halte ich es für wahr- scheinlich, dals die Zellenmembran bei ihrer Bildung betheiligt sei, während in der Epithel- schieht der Zellinhalt (Protoplasma) bevorzugt sein würde. über die contrachle Substanz der Polythalamien u. s. w. 217 Pigmentkörperchen, selbst bei 500facher Vergröfserung, unterscheiden konnte, die Farbe war gleichförmig diffus in der Substanz verbreitet. Bei anderen Hydroiden ist die Farbe des Körpers durch Pigmentkörnchen der inneren Zellenschicht bedingt. Ein srofser Theil der Flecke und körnigen Zeichnungen, oft solche, die täuschend das Bild eines Kerns, einer gekernten Zelle, eines Epithels wiedergeben, werden nur während der Contraetionszustände sichtbar; sie schwinden bei genügender Ausdehnung der contractilen Substanz gänzlich und sind auch in ihrer Form variabel. Diese Flecke sind an der Ober- fläche der contractilen Substanz durch Unebenheiten und Vorsprünge erzeugt, welche erst durch die Contraetion gebildet werden; sie ent- sprechen also keinen eingelagerten wirklichen Körperchen. Bei Besprechung der Bewegungserscheinungen des Zoophytenkör- pers wird sich herausstellen, dafs die Rindenschicht contractil ist, gerade so wie bei den Polythalamien. Auch mufs man ihr sensible Eigenschaf- ten zuschreiben, und aufserdem ist sie es, welche die Skelettheile bildet. Die Skelettheile sind aber nichts Anderes, als erhärtetes Excret der con- tractilen Schicht. Zu den Bindesubstanz-Gebilden höherer Thiere darf ein hart gewordenes Exeret nicht gerechnet werden, es sei denn, dafs man anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen entgegen die Verwandt- schaft organischer Formen nicht mehr nach der Übereinstimmung in der Bildung, sondern nach gewisser ähnlicher Leistung im Organismus regu- liren wollte. Aulser der beschriebenen Rindenschicht habe ich bei Campanularien und Sertularien, — von den Fühlern abgesehen —, keine anderweitige contractile Substanz, namentlich keine Muskelfasern oder eine ganze Mus- kelfaserschicht, entdecken können. Dafs Allman die Stützlamelle als Muskelfaserschicht gedeutet habe, wurde schon erwähnt, und dies darf in Beachtung seiner Abbildungen auch nicht im Mindesten bezweifelt wer- den. Das Bedürfnifs, eine besondere Muskelschicht zu suchen, war bei denjenigen Forschern hervorgetreten, welche die Eigenschaft der Contrac- tilität in einem der bezeichneten beiden Hauptbestandtheile der Hohl- körperwand nicht erkannt oder vielmehr nicht angenommen hatten. Seit Leydig’s Untersuchungen der Hydra war man geneigt, der Epithelschicht contractile Eigenschaften beizulegen, und suchte dann weniger nach beson- Phys. Kl. 1866. Ee 2318 REICHERT deren Muskelschichten. Kölliker allein glaubt bei der Hydra eine be- sondere Muskelschicht annehmen zu müssen; ich komme später darauf zurück. Die Epithelschicht ist, wie bekannt, im grofsen Theil des Hydroı- denkörpers mit Cilien ausgerüstet. Befinden sich diese Cilien in Ruhe, so sind sie bei ihrer geringen Länge nicht sichtbar; nur durch Rotation der Körnehen des Nahrungsinhaltes wird man auf ihre Anwesenheit geleitet. Es ist daher auch bedenklich zu behaupten, dafs dem Epithel in bestimmten Gegenden die Cilien fehlen. Dennoch habe ich bisher an drei Stellen des Polypenkörpers Flimmerbewegung niemals wahr- nehmen können. Die eine Stelle liest im Kopfstück ganz in der Nähe der Mundöffnung; die zweite umfafst den Bereich der Schlundenge, die dritte den der oberen Pförtnerenge. Nach der Form der Zellen würde man die innere Zellenschicht am passendsten zu den mit Cilien versehenen vollsaftigen Pflasterepithelien rechnen können. Am Magen sind die Zel- len etwas gröfser und verändern ihre Form sehr auffällig bei der durch Contraetion bewirkten Abnahme des Volumens; sie werden dann stark aneinander geprefst und eylindrisch; wird der Magen ausgedehnt, so neh- men sie wieder eine entsprechende platte Form an. Der kernhaltige Zellinhalt ist reich an Eiweifs mit eingelagerten molecularen Körnchen. Die Tentakel sind nicht einfache hohleylindrische Fortsätze der Magenhöhle, obschon ich zu Folge meiner Untersuchungen nicht zweifeln darf, dafs die darin vorkommenden Hohlräume und deren flüfsige Füllungs- masse mit der Magenhöhle und ihrem jeweiligen Inhalte in unmittelbare Verbindung gesetzt werden können. An mäfsig ausgestreckten Ten- takeln geben sich leicht zwei Bestandtheile derselben zu erkennen: eine mit scheinbaren Vacuolen, Hohlräumen und einzelnen Kammern ver- sehene Axensubstanz (Taf. V Fig. 3 u. 5) und ein, den Mantel des Oylin- ders bildender, zweiter, äufserer, peripherischer Bestandtheil (Taf. VI Fig. 3), der sich continuirlich in die contraetile Rindenschicht des Magens und so des ganzen übrigen Zoophytenkörpers fortsetzt. Im stark ausgedehnten Zustande der Tentakel wird der zweite Bestandtheil so dünn, dafs er im scheinbaren Durchschnitt nur als ein pellucider Rand- saum an dem Axenbestandtheile wahrzunehmen ist; der letztere dagegen tritt jetzt deutlich hervor, scheint fast ausschliefslich den Fühler zu bil- über die contrachle Substanz der Polythalamien u. s. w. 219 den und giebt demselben durch die lineare Reihe aufeinander folgender scheinbarer Hohlräume das Ansehen eines längs gegliederten Fadens. Im stark verkürzten Zustande der Tentakel sind die Hohlräume der Axen- substanz gar nicht sichtbar, sie haben auch in der That an Gröfse be- deutend abgenommen; die in der Mantelregion gelegene Substanz dagegen besitzt dann eine quer gefaltete und stark gerunzelte Oberfläche, hat ein grobkörniges Ansehen und ist so mächtig verdickt, dafs sie nahezu den dritten Theil des Querdurchmessers der Tentakel in Anspruch nimmt. In Betreff des feineren Baues der Tentakel findet sich zunächst insofern eine Übereinstimmung mit dem übrigen Hydroidenkörper vor, als die den Mantel hauptsächlich bildende äufsere Schicht contractil ist und vorwiegend kleinere Nesselorgane eingebettet enthält. Am abge- rundeten Ende des Tentakels stehen letztere ziemlich dicht gedrängt und ohne auffällige Anordnung nebeneinander; im übrigen Theile sind sie in gewissen Abständen kreisförmig oder spiralig, genauer in halben Spiraltouren um den eylindrischen Faden gestellt. Die Kreise oder Spiraltouren von Nes- selorganen sind an den mehr oder weniger ausgestreckten Tentakeln deutlich zu übersehen, sie liegen im Allgemeinen in der Nähe der Scheidegrenze zwischen zwei Hohlräumen oder Kammern und correspondiren auch mit diesen hinsichtlich der Zahl und der Abstände unteremander. Verein- zelte Nesselorgane treten übrigens über die bezeichneten Grenzen hinaus, und aufserdem lehrt eine genaue Untersuchung, dafs die Ringe von Nessel- organen eine mälsig ansteigende Spiraltour mehr oder weniger vollständig umschreiben und unter spitzen Winkeln die Scheidewände durchschneiden. Gröfsere Nesselorgane stehen am häufigsten am Insertionsende der Fühler. Der Axenbestandtheil in den Mund- und Randfühlern der Hydrozoen ist in neuerer Zeit ganz allgemein für einen eylindrischen Fa- den gehalten worden, der aus linear aneinander gereihten Zellen gebildet sei. Van Beneden, Gegenbaur, Agassiz, Keferstein und Ehlers (Zool. Beiträge. S. 80 Taf. XIV) erklären die Zellen, wie Leydig bei der Hydra, für contractil und betrachteten dieselben als eine Fortsetzung der Epithelschicht des Magens. Kölliker (Würzb. nat. Zeitsch. Bd. V.) nennt sie Bindesubstanz und giebt ihnen die Rolle eines elastischen Stütz- apparates. (Icon. zoot. Zweite Abth. S. 101 u.f.). Von Keferstein und Ehlers ist noch zu erwähnen, dafs sie die Tentakel im Ganzen aus Ee2 2320 REICHERT zelligen Abtheilungen bestehen lassen, in denen die verschieden geformte Muskelzelle liest, welche mit den Querwänden verwachsen sei. (Bei Nau- sitho& punctata Köll. u. s. w.) Nach meinen Untersuchungen verhalten sich die Mund- und Rand- fühler der Hydrozoen in Bezug auf die morphologische Beschaffenheit des Axen-Bestandtheiles durchaus nicht auf gleiche Weise. Ich habe bisher zwei verschiedene Formen angetroffen. Die eine ist bei Hydra, Cordylophora u. s. w. vertreten; die zweite findet sich bei den Campanu- larien und Sertularien und hat wohl überhaupt eine weitere Verbreitung als die erste Form. Bei der Hydra sind die Fühler wahre Ausstülpungen des Magens; es sind an ihnen dieselben beiden Hauptbestandtheile und die Stützlamelle vorzufinden, wie im übrigen Zoophytenkörper. Bei der zweiten Form hat die Epithelschicht gar keinen Antheil an dem inneren Bau: man mufs die Fühler vielmehr als fadenförmige Auswüchse der äulseren econtractilen Schicht allein betrachten, in welchen ein Axen- bestandtheil von der peripherischen Schicht sich getrennt hat. Man kann an dem Axenbestandtheil zwei beständige und einen wechselnden Theil unterscheiden. Zu den constanten Theilen gehört: der elastische Stützapparat und die centrale contractile Sub- stanz (Taf. V Fig. 3); die wechselnde Substanz ist eine klare Flüs- sigkeit, wahrscheinlich Meerwasser (Taf. VI Fig. 5), welches in die Füh- ler hinein und heraustreten kann. Obschon die Fühler sowohl im Ganzen (unter den oben bezeichneten Umständen) als auch besonders in Betreff ihres Axenbestandtheiles das täuschende Bild linear aneinander gereihter Zellen darbieten und letztere von den Autoren mit allem Zubehör z.B. mit dem Zellenkern gezeichnet werden, so bin ich dennoch durch meine Beobachtungen zu dem Ausspruch gezwungen, dafs bei der vorliegenden Form von Fühlern im ausgebildeten Zustande histologische Elemente mit den, einem Zellenkörper ursprünglich zukommenden morphologischen Eigenschaften, nicht nachzuweisen sind. Der elastische Stützapparat des Axenbestandtheiles stellt bei unseren Campanularien eine durch 30—40 Scheidewände in Kammern ab- getheilte eylindrische Röhre dar, welche aus derselben, doch mehr elasti- schen, Substanz besteht, wie das innere Skelet oder die Stützlamelle des bisher besprochenen Zoophytenkörpers; sie ist gleichfalls als ein erhärtetes über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 221 Exceret sowohl der äufseren, peripherischen, als der centralen contractilen Substanz zu betrachten. Der Mantel der Röhre ist eine unmittelbare Fortsetzung der Stützlamelle des Magens, wie aus Figur 7 der Tafel VI zu ersehen ist. Die mit demselben in continuirlicher Verbindung stehen- den dünnen Scheidewände sind an dem von den Weichtheilen befreiten innern Skelet weniger deutlich zu unterscheiden, da die zahlreichen Fal- ten und Runzeln die Beobachtung stören. Günstiger für die Untersu- chung ist es, wenn es gelingt, "mit Hülfe einer schwachen Lösung von Essigsäure oder Kalı die äufsere contraetile Substanz zu entfernen, ohne dafs die centrale Substanz bedeutende Veränderungen erlitten hat und als Füllungsmasse der Kammern sich erhält, wie in Fig 3. Endlich sind die Scheidewände leicht an ausgestreckten Fühlern eines jeden lebenden Thie- res zu constatiren, sobald die centrale contractile Substanz etwa in Form eines cylindrischen Fadens die Axe der stark ausgedehnten Kammer durch- zieht wie in Fig. 4 der Tafel XIV bei Keferstein und Ehlers, desglei- chen in meiner Fig. 5. Dem Anscheine nach wird der Hohlraum der Mantelröhre durch Scheidewände in vollkommen getrennte Kammern geschieden. Dies ist jedoch in Berücksichtigung des Verhaltens der in den Kammern ent- haltenen klaren Flüssigkeit nicht denkbar. Bei Verkürzung der Fühler verringert sich nämlich die Quantität der klaren Flüssigkeit in den Kam- mern schneller oder langsamer, je nach Umständen; in möglichst verkürz- tem Zustande wird sie gar nicht wahrgenommen, wie in Fig. 3; die Vacuolen sind hier geschwunden; die centrale contractile Substanz füllt den entsprechend verkleinerten Hohlraum der Kammern allein aus, deren Wandung zugleich dicker geworden ist. Bei Verkleinerung der Kammern nimmt vorherrschend der Höhen- oder Längsdurchmesser ab, weniger der in der Queraxe der Fühler gelegene Durchmesser der Dicke; aus dem kurzen oder längeren Abschnitt einer Röhre wird eine hohle Scheibe. Beim Ausstrecken der Fühler füllen sich die Kammern von Neuem mit der klaren Flüssigkeit, häufig zuerst die an dem Befestigungsende der Fühler gelegenen, dann die endständigen, wenn die Ausdehnung weiter schreitet und nicht anhält, was auch vorkommt. Aufserdem aber können an einem mälsig ausgestreckten Fühler in irgend einem beliebigen Ab- schnitte seiner Länge eine einzige oder mehrere Kammern ihres flüssigen 3939 REICHERT Inhaltes sich mehr oder weniger entledigen, während zunächst angren- zende sich gleichzeitig stärker füllen. Diese Erscheinungen lassen sich meines Erachtens nur durch die Annahme erklären, dafs die Hohlränme der Kammern untereinander in offener, d.h. durch Öffnungen vermittelter Verbindung stehen, die in den Scheidewänden vorhanden sein müssen und unter Umständen auch verschlossen werden können. Bei Untersuchung des optischen Querschnit- tes der Scheidewände läfst sich in der That eine Gegend bezeichnen, in welcher die Durchschnittslinie gerade in der Mitte wie unterbrochen sich darstellt: es ist dies namentlich der Fall, wenn das Mikroskop auf die Axe des eylindrischen Fühlers eingestellt wird. Die Öffnung mülste also im Centrum der Scheidewände liegen, und letztere würden als ringför- mige Scheiben aufzufassen sein. Die Untersuchung ist dadurch sehr er- schwert, dafs die centrale contractile Substanz der Kammern mit den Enden gerade an dieser Stelle, — wenigstens bei ausgestreckten Füh- lern —, befestigt ist, wahrscheinlich um den jeweiligen Verschlufs, sowie die Eröffnung der Communication der Kammern untereinander zu re- suliren. Der zweite constante Theil in der Axe des Fühlers ist von mir unter dem Namen „centrale contractile Substanz“ (Taf. VI Fig. 6) aufgeführt. Bei jungen Fühlern, welche ihre ersten schwachen Bewegun- sen machen, füllt dieselbe den Hohlraum jeder Kammer des elastischen Stützapparates ganz allein aus. Der Axenbestandtheil des Fühlers hat etwa das Ansehen, wie der in Fig. 3 gezeichnete von einem Tentakel, der im Zustande möglichster Verkürzung von seiner äulseren contractilen Substanz befreit worden ist. Die klare Flüssigkeit ist in Folge der Ver- kürzung der Fühler aus den Kammern entfernt; bei den jungen Fühlern ist sie noch gar nicht eingetreten; die sogenannte Vacuolensubstanz ist also nicht ein durch den Bildungsprozefs des Zoophytenkörpers gegebener Bestandtheil. Die centrale contractile Substanz stellt sich dann als eine Reihe linear angeordneter, scheibenförmiger, im optischen Querschnitt quadratischer oder rechteckiger Stücke dar. Bei sehr stark ausgedehnten und mit der klaren Flüfsigkeit erfüllten Tentakeln kann es anderseits seschehen, dafs die zuweilen sehr durchsichtige centrale contractile Sub- stanz wegen ungünstiger Lage und Beleuchtung, wenigstens an einzelnen über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 223 Stellen, sich dem Blicke fast gänzlich entzieht; man glaubt dann nur ein- fache Vacuolen vor sich zu haben. Die jeder Kammer zugehörige Substanz zeigt sich in ausgestreckten Fühlern unter verschiedenen äufseren Formen. In einfachster Weise zieht sie als eylindrischer, nicht selten an einer oder mehreren Stellen knotig angeschwollener Faden durch die Axe der Kammer (Vgl. Keferst. und Ehlers Taf. XIV, Fig. 9 und meine Figur der Taf. VD). In anderen Fällen kann die Form mit einer Spindel, mit einer Sanduhr, mit einem Cham- pagnerglase verglichen werden (Taf. IV, Fig. 8). Nicht selten werden unregelmäfsige Sternformen sichtbar, obschon hierbei auch Täuschungen vorkommen können, indem in die Begrenzungslinie der centralen contrac- tilen Substanz die Contourlinien schräg gestellter Zwischenwände eingehen. In der Regel ist die contractile Substanz mit ihren Enden am Centrum der Scheidewände befestigt, gerade da, wo ich die Communicationsöffnung zwischen den Kammern angegeben habe. Hier breiten sich die Enden öfters scheibenförmig und mit strahliger Zeichnung aus, wie wenn von den Rändern feine Pseudopodien ausgehen. Gegen eine Verwachsung oder substantielle Vereinigung dieser Enden mit den Querwänden der Kammern des Stützapparates, wie es Keferstein und Ehlers annehmen, spricht schon der Umstand, dafs die Befestigung unter sehr wechselnden Formen stattfindet und im völlig contrahirten Zustande (Vel. Fig. 3) Oe- ‚änzlich aufhört. Ich habe auch mikroskopische Bilder vor Augen g o Oo habt, aus welchen ich entnehmen zu müssen glaubte, dafs von dem cy- lindrischen contraetilen Strange nicht allein an den Insertionsenden, son- dern auch seitlich Fortsätze zur Mantelregion der Kammer hinübergetreten seien. Keferstein und Ehlers geben von den Tentakeln der Aegineta corona n. sp. (a. a. 0. 8.95) an, dafs die einzelnen Kammerabtheilungen der eentralen eontractilen Substanz (ihre Muskelzelle) an der Basis des Tentakels einfach spindelförmig sei, in der Mitte desselben schon eine Anzahl Ausläufer besitze und an der Spitze vielfach verzweigt sei, so dafs die Beweglichkeit der Tentakel nach der Spitze hin zunehme. Ich habe allerdings auch bei den Campanularien und Sertularien die Spindelform sehr häufig am Befestigungsende der Tentakel gesehen; es kommen aber auch die anderen Formen hier vor, ebenso wie die Spindel- form in den übrigen Kammern. Bei den verschiedenen Contractionsformen 294 REICHERT der Tentakel ist übrigens wesentlich die äufsere contractile Schicht be- theilist. Die centrale eontractile Substanz stimmt in ihrem mikroskopischen Verhalten sowie in den Veränderungen bei Anordnung chemischer Rea- gentien vollständig mit der contractilen Rindenschicht überein, doch ent- hält sie niemals Nesselorgane; sie erscheint gewöhnlich als eine fein gra- nulirte Substanz, die aber unter Umständen theilweise, am häufigsten an feinen Fortsätzen, völlig homogen und durchsichtig werden kann. Mole- culare Pigmentkörnehen sind zuweilen in die Substanz eingelagert; nie- mals aber habe ich einen Körper darin wahrgenommen, der mit einem Kern auch nur zu vergleichen wäre. Die in der Bildung begriffenen Fühler stellen einen aus Zellen zusammengesetzten cylindrischen Strang dar; etwa 3—4 Zellen gehen auf den Querdurchmesser. Später zeigt sich darin die Sonderung für die Rindensubstanz und für die centrale Partie: letztere geht aber zweifellos ebenfalls aus Zellen hervor, und wahrscheinlich betheiligen sich mehrere Zellen an der Bildung jeder Portion eontractiler Substanz, die eine Kammer ausfüllt. Nach vollende- ter Ausbildung sieht man aber keine Spur mehr von den einzelnen Be- standtheilen der Zellen, insbesondere von den Zellenkernen. Aber man suchte nach Kernen, als man die einzelnen Kammern des elastischen Stützapparates mit Zellen verglich; desgleichen haben Keferstein und Ehlers jede Abtheilung der centralen contractilen Substanz für eine Zelle (Muskelzelle) gehalten und mit einem Kern versehen (a. a. O.). Es fehlt auch in der That nicht an mikroskopischen Bildern, welche die Existenz eines Kerns vorspiegeln können. So kann es geschehen, dafs man ein in der Rindensubstanz vor oder dahinter gelegenes Nesselorgan in das Bild der centralen Substanz hineinzieht; ebenso kann der optische Querschnitt eines Knotens oder eines Fortsatzes der letzteren als Be- grenzungslinie eines Kerns gedeutet werden. Doch geben diese vereinzel- ten Fälle keine Berechtigung zu den gewöhnlichen Fühlerzeichnungen der letzten Jahre, bei welchen die Contour eines Kerns an der contractilen Substanz jeder Kammer angebracht ist. In Fecamp lernte ich eine Campanularie kennen, die mir von ganz unschätzbarem Werthe gewesen ist, sowohl in Betreff der später zu be- sprechenden contractilen Eigenschaften als auch hinsichtlich des morpho- über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 225 logischen Charakters der centralen Substanz des Tentakels. Diese Cam- panularie, auf welche sich die Figuren 1 u. 5 der Tafeln beziehen, gehört mit den beiden aus der Bucht von La Spezzia und Villa franca beschriebenen Arten zu einer Gattung; sie ist aber gröfser und durch eine graugrün- liche Färbung ausgezeichnet. Das äufsere Skelet des Polypenkopfes stellt ein etwas in die Länge gezogenes Becherchen mit tief gezähneltem Rande dar, wie die nicht näher bezeichnete Campanularienart, welche Gegen- baur('!) beschrieben hat. Die äufsere contractile Substanz der Fühler und die mit ihr in continnirlicher Verbindung stehende contractile Rinden- schicht des ganzen Polypenkopfes und Polypenträgers enthält, eingelagert in kurzen Abständen und scheinbar ohne regelmälsige Anordnung, scharf eontourirte kugelförmige Körperchen von etwa 1," P. im Durchmesser. Dieselben bestehen aus einer festen Substanz, die, nach der Reaction auf Kali zu schliefsen, nicht Fett ist und bei stärkeren Vergrölserungen eine deutliche, gelbgrünliche Färbung besitzt. Diese Pigmentkügelchen fehlen nun in allen Weichtheilen des Zoophytenkörpers, namentlich in der inneren Zellenschicht, mit alleiniger Ausnahme der centralen contrac- tilen Substanz, in welcher etwa 4—6 auf eine Kammerabtheilung fallen. Die morphologische Übereinstimmung der contractilen Sub- stanz im Mantel, so wie in der Axe des Fühlers trat hier in auf- fallendster Weise hervor: es bleibt nur noch der Unterschied, dafs bei letzterer, zufolge meiner Erfahrungen, Nesselorgane fehlen. In Erwägung jedoch, dafs diese auch in der contractilen Rindenschicht stellenweise fehlen können und bei vielen Thieren in dem morphologisch gleichwerthigen Bestandtheil des Körpers nicht angetroffen werden, darf der bezeichnete Unterschied nur als eine besondere Complication morphologisch gleich- werthiger Gebilde beurtheilt werden. Der dritte Bestandtheil im Axengebilde der Fühler, die tropf- bare Flüfsigkeit, stellt sich bei jeder Ausstreckung und Verlängerung der Tentakel als Füllungsmasse der Kammern ein, die dadurch vergröfsert, namentlich verlängert werden und das vacuolenartige Anschen gewinnen. Bei vollständiger Verkürzung der Fühler bemerkt man keine deutlichen Spuren davon, auch habe ich bereits angegeben, dafs die tropfbare (*) Verh. d. phys.-med. Ges. zu Würzburg Bd. IV, S. 139, Fig. 8 u. Fig. 8a. Phys. Kl. 1866. Ft 226 REICHERT Flüfsigkeit in den zwar ausgebildeten, aber noch nicht in Bewegung ge- setzten Tentakeln fehlt. Die Flüssigkeit ist farblos, vollkommen klar und durchsichtig wie Wasser, enthält keine festen Körperchen oder mit ihr nicht mischbaren Tröpfehen suspendirt. Man kann sie selbst mikro- chemisch nicht näher untersuchen. Jedes chemische Reagenz, welches dem Fühler zugebracht wird, bewirkt vor dem Eindringen in die Substanz die Verkürzung der Höhle und so den Austritt der Flüfsigkeit. Ich kann nur sagen, dafs, nach Anwendung von Säuren, Alkalien, des Jodwassers, in der Umgebung der Tentakel und am Polypenkopf keine chemische Erscheinung hervorgetreten ist, welche sich auf eine besondere chemische Eigenschaft der ausgeprefsten tropfbarflüfsigen Inhaltsmasse der Kammern hätte beziehen lassen. Unter solchen Umständen wird jeder Beobachter mit mir zu der Überzeugung gelangen, dafs die in den Kammern ein- und austretende Flüssigkeit nur Meerwasser sein könne. An der freien Oberfläche der Tentakel, die im ausgedehnten Zu- stande genau untersucht werden können, lassen sich eine oder mehrere Öffnungen, durch welche der Verkehr des Meerwassers mit den Kammern vermittelt werden könnte, nicht entdeeken. Die Thatsache aber, dafs der verkürzte Fühler vom Befestigungsrande her mit Meerwasser sich füllt, leitet selbstverständlich darauf hin, in der Magenhöhle die Zu- und Ab- Hufs-Öffnung für das Meerwasser aufzusuchen. Dies ist recht schwierig. Dennoch giebt es einen Zustand des Hydroidenkopfes, bei welchem man durch die klaffende Mundöffnung hindurch in die weit geöffnete Magen- höhle hinein sehen kann. Es ist dies der Fall, wenn der Kopf des Zoo- phyten für die Aufnahme zur Nahrung bestimmter und im Absterben be- griffener Thiere, oder auch beim Auswurf grofser Exerementballen seine Form verändert. Das Mundstück verwandelt sich hierbei, unter starker Erweiterung seiner Öffnung und unter allmäliger Heranziehung der Schlund- enge, in eine flache Schale mit ein- oder auswärts gebogenen Rändern. Durch den offenen Boden dieser Schale wird die Innenfläche der Magen- höhle sichtbar und hier gewahrt man ganz im der Nähe des Randes der Öffnung scharf ringförmig begrenzte Stellen, welche in Betreff der Lage und der Zahl genau mit den Befestigungsenden der Fühler übereinstimmen. Das Flimmerepithel, welches die Magenhöhle auskleidet, fehlt an den ringförmigen Stellen, und man sieht daher durch dieselben unmittelbar über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 227 in die zunächst angrenzenden Kammern der Tentakel frei hinein. Diese Erscheinungen weisen darauf hin, dafs man es hier mit Communications- öffnungen zwischen der Magenhöhle und den Kammern’! im Axengebilde der Fühler zu thun habe, obschon ich genauere Einzelheiten über die morphologische Beschaffenheit derselben nicht anzugeben vermag. Man darf voraussetzen, dafs durch die contractile Substanz in der Axe oder durch die Rindenschicht der Fühler ein zeitweiliger Verschlufs der Öffnung erfolgen könne, da sonst auch Etwas von dem, Körnchen und Bläschen führenden Inhalt der Magenhöhle in die Hohlräume der Tentakel eindringen mülste; ich habe aber schon bemerkt, dafs in dem flüssigen Inhalt der letzteren niemals Kügelchen oder Körnchen vorgefunden werden. Die Verbreitung der Flüssigkeit von Kammer zu Kammer, sei es beim Ausstrecken oder beim Einziehen der Tentakel oder bei ander- weitigen localen Formveränderungen derselben, kann durch Vermittelung der durchbrochenen Septa zu Stande kommen, worauf ich bereits auf- merksam gemacht habe. Bewegungs-Erscheinungen des Zoophytenkörpers. Zu den passiven Bewegungs-Erscheinungen rechne ich zu- nächst ein leichtes Schwanken des Stiels mit der Glocke und dem ganzen Polypenkopfe. Diese Schwankungen zeigen sich namentlich bei lebhafter Bewegung der Tentakel, der Magenabtheilung, des Mundstückes, oder auch bei allmäliger Ansammlung oder Entleerung der Nahrungsflüssigkeit eines Stieles und werden durch eine Veränderung des Schwerpunktes im Stiele mit dem Kopfe hervorgebracht. Als passive Bewegungs-Erscheinung glaube ich ferner den mehr oder weniger geringelten oder gewundenen Habitus des Stieles betrachten zu müssen, mag derselbe vorübergehend auftreten oder in Folge der Er- härtung des äufseren Skeletes sich dauernd erhalten. Die im Stiele eingeschlossenen Weichgebilde können im contrahirten und verkürzten oder im verlängerten Zustande sich befinden. Die dargebotenen mecha- nischen Umstände am Polypenkopfe der Campanularien (Vgl. Taf. V, Fig. 1) sind so, dafs die Verkürzung der Weichgebilde im Stiele auf eine gleichzeitige, entsprechende Verkürzung des äufseren Skeletes ein- Ff2 228 REICHERT wirken kann, sofern die physikalischen Eigenschaften des letzteren es zulassen. Diese Verkürzung könnte, wie bei dem elastischen Stützapparat der Tentakel, auf die Weise erfolgen, dafs die zuvor ausgespannte Röhre in ihrer Wandung sich allmälig verdieckte und so an Länge abnähme, ohne gerade die Form zu verändern. Hierauf bezügliche Erscheinungen habe ich nicht wahrgenommen; dagegen lehren zahlreiche Fälle bei den ver- schiedensten Campanularien, wie ich bereits angedeutet habe, dafs die Verkürzung durch den Übergang in eine gekrümmte Form mit spiraler Windung zu Stande kommt, als deren schliefsliches Produkt die geringelte Form erschemt. Es ist möglich, dafs auf die Bildung der geringelten Form die später zu besprechenden, aus der eontractilen Rindenschicht sich ent- wiekelnden Wurzelfüfse von Einflufs sind; denn ich habe beobachtet, dafs dieselben sehr häufig gerade an den Einschnitten zwischen den Ringen sich festsetzen. Man sieht aber auch Scheinfüfse an der Innen- tläche der Ausbuchtung des geringelten Skelets befestigt. Zu derselben Art passiver Bewegungs-Erscheinungen gehören auch die Formveränderungen und Verschiebungen, welche an dem inneren Skelet, an der Stützlamelle und dem elastischen Stützapparat der Fühler sichtbar werden. Sie sind zunächst abhängig von den Formveränderungen der eontractilen Substanzen und unter gewissen Bedingungen, z. B. bei den Fühlern, von dem Widerstande, welche die flüssige Füllungsmasse der Hohlräume des Zoophytenkörpers darbietet. Überall wo das innere Skelet eine Röhre bildet, giebt sich die Formveränderung im Allgemeinen als Verkürzung oder als Verlängerung der Röhre, oder eines Abschnittes derselben zu erkennen und zwar stets in vollkommener Übereinstimmung mit der äufseren contractilen Schicht. Weicht die Füllungsmasse des Hohlkörpers nicht aus, so kann mit der Verkürzung auch eine Erweiterung statthaben. In Betreff der Scheidewände des Fühlers wäre zu bemerken, dafs dieselbe durch einseitige Verkürzung der contractilen Rindensubstanz aus der parallelen Stellung in die convergirende übergehen, und dafs sie durch Contraction der Axensubstanz eine gekrümmte Form annehmen und trichterförmig werden können. Wie aber auch das innere Skelet durch die Einwirkung der contractilen Substanzen seine Form verändern möge, ich habe niemals beobachtet, dafs dabei Falten oder Runzeln auftreten; über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 229 man bemerkt nur, wie schon angeführt, dafs die betreffende Lamelle je nach Umständen sich verdickt oder verdünnt. Endlich wären hier noch die passiven Formveränderungen hinzu- zufügen, welche die Zellen der Epithelschieht erleiden; sie gehen bei Verkürzung des Hohlkörpers in die Cylinder-, bei Ausdehnung desselben in die Plattform über, und umgekehrt. Bei den Campanularien und Sertu- larien ist dies hauptsächlich am Magen und Kopfstück zu beobachten, die am beweglichsten sind; am Polypenträger sind die einzelnen Zellen der Epithelschicht während der Bewegungen des Zoophyten nicht gut zu unterscheiden. Eine zweite Kategorie passiver Bewegungs-Erscheinungen bezieht sich auf die Füllungsmasse der Hohlräume des Zoophytenkörpers. Nach meinen Beobachtungen müssen zweierlei Hohlräume unterschieden werden; die allgemeine Körperhöhle des Coelenteraten und die Hohlräume in den Kammern der Fühler, die als Auswüchse der eontractilen Rinden- schicht allein zu betrachten sind. Die Körperhöhle wird von der mehr oder weniger körnerhaltigen Nahrungsflüssigkeit erfüllt; im Magen und im Mundstück können aufserdem zufällig eingedrungene oder als Nahrungs- mittel aufgenommene Thiere oder Exerementballen vorkommen; m die Kammern der Fühler dringt das Meerwasser em. In Betreff der Art und Weise, wie die Nahrung mit Hilfe der Fühler in das sich öffnende Kopfstück und im die Magenhöhle übergeführt wird, habe ich zu dem Bekannten Nichts hinzuzufügen. Hinsichtlich der Bil- dung der Excrementballen bemerke ich, dafs dieselben zuerst in der Magenhöhle angelegt werden, Schlundenge und das Übergangsstück des Kopfes zum Stiele sind dabei fest geschlossen. In der zur Hohlkugel umgewandelten Magenhöhle rotirt die flockige, körnige Masse in Folge der andauernden Schläge durch die Cilien und formt den Ballen; dann öffnet sich die Schlundenge, der Ballen wird im die Höhle des Kopf- stückes hinemgedrückt und nach Abschlufs der Mundöffnung und der Schlundenge neuen Rotationsbewegungen ausgesetzt. Schliefslich öffnet sich die Mundöffnung und die Entfernung des Ballens aus der Höhle des Mundstückes erfolgt gewöhnlich auf die Weise, dafs die Innenfläche des Letzteren durch ein Umschlagen der Ränder der Öffnung blosgelegt wird. 230 REICHERT Die Bewegung der Nahrungsflüssigkeit hat schon Cavolini beobachtet ('); er vergleicht sie mit der Cireulation des Blutes im Rücken- gefäls der Raupen. Lister entdeckte bei Tubrlarıa indivisa die in einem und demselben Abschnitt der Röhre gleichzeitig nach entgegengesetzten Richtungen stattfindenden Strömungen der Nahrungsflüssigkeit und be- schreibt auch genauer (a. a. O0.) die Erscheinungen des nur einfachen Stromes derselben bei Sertularien und Campanularien, auf die ich hier mich zu beschränken habe. Der Strom gehe hier abwechselnd zum Polypenkopf hin und wieder zurück, dazwischen falle eine kurze Zeit der Ruhe, in welcher die Bewegung unregelmäfsig sei, was wohl auf die später zu erwähnende zitternde Bewegung der Körnchen zu beziehen ist. In 154- Minute wurden fünf vor- und fünf rückwärtsgehende Strömungen beobachtet; die längste Ruhezeit währte 5 Minute. Es wird die Bewegung mit der Zellsaftströmung bei den Charen verglichen. Lister legt nach meinen Erfahrungen zu grofsen Werth auf das Zeitmaafs, innerhalb welcher das Hin- und Herströmen und die Ruhe Statt hat. Unregelmäfsigkeiten kommen selbst in Bezug auf den Wechsel der Richtung im Strome vor; es kann die Nahrungsflüssigkeit nach ein- getretener Ruhe in derselben Richtung wie vorher fortfliefsen. Dies wird leicht verständlich, sobald man die Natur der hauptsächlichsten Bewegungs- ursache berücksichtigt. Die hierauf bezüglichen Erscheinungen hat Lister nicht beachtet. Bei der Bewegung der Nahrungsflüssigkeit sind nämlich nicht blos die Polypenträger, sondern auch gewöhnlich zwei Polypen- köpfe in Anspruch genommen. Es sind dies Polypenköpfe, die vorüber- gehend weder bei der Nahrungsaufnahme, noch bei der Bildung von Exerementballen, noch bei der Verdauung betheiligt sind. Der Strom be- sinnt dann an einem Kopfe, dessen Magenhöhle von Nahrungsflüssigkeit erfüllt ist. Die Schlundenge wird hier geschlossen, der Pförtnerabschnitt geöffnet, und unter allmäliger Verengerung (vgl. Taf. VI, Fig. 6) des Hohl- raumes tritt die Nahrungsflüssigkeit in den mehr oder weniger entleerten Stiel hinein. Unter allmälıger Anfüllung und Erweiterung des Stieles be- wegt sich der Strom nach dem kriechenden Stengel hin und zugleich auch regelmälsig in den Stiel eines gewöhnlich nahestehenden Polypenkopfes (') Abh. über Pflanzenthiere des Mittelmeeres. Übers. v. Sprengel S. 56. über die contraetile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 23 hinein, überall die Masse in Bewegung setzend, wo Ruhezustand vor- handen. In dem zum letzteren Stiele gehörigen Polypenkopfe erweitert sich gleichzeitig die bis dahin fast ganz entleerte Magenhöhle unter Ab- schlufs der Schlundenge, die hinzuströmende Nahrungsflüssigkeit durch den geöffneten Pförtnerabschnitt aufnehmend. Es ist also derselbe Strom für den einen Polypenkopf ein rückgängiger, für den andern em zu- strömender; vielleicht können auf beiden Seiten auch mehrere Köpfe be- theilist sein. Der Strom dauert, wenn die Polypenköpfe nicht gestört werden, gewöhnlich so lange, bis die erste Magenhöhle sich vollständig entleert hat, und der Inhalt aus dem ihm zugehörigen Stiele unter Ver- engerung der Röhre zum Theil wenigstens ausgetrieben ist. Nach kurzer Ruhe kehrt die Richtung des Stromes um; d.h. die Nahrungstflüssigkeit tritt aus der sich verengenden Magenhöhle des 2ten Polypenkopfes heraus und bewegt sich auf der bezeichneten Bahn rückläufig zu der num sich erweiternden Magenhöhle des Iten Polypen hin u. s. w. Die Nahrungsflüssigkeit kann auch bei Anwesenheit eines einzigen Polypenkopfes in Bewegung gesetzt werden. Unter Abschlufs der Schlund- enge wird der Inhalt aus der sich verengenden Magenhöhle durch den geöffneten Pförtner in den sich füllenden und erweiternden Stiel und Stengel getrieben. Nach vollständiger Entleerung des Magens wird der Pförtner, gewöhnlich zuerst die Pförtnerenge, geschlossen; die Nahrungs- flüssigkeit, welche zum Theil auch aus dem sich verengenden Stiel heraus- getreten ist, befindet sich nur einige Zeit in Ruhe: dann wird der Pförtner wieder geöffnet und der Inhalt strömt aus den mehr angefüllten und jetzt sich verengenden Röhren des Polypenträgers in die sich erweiternde Magenhöhle. An einem Polypenträger, dessen Köpfe sämmtlich entfernt waren, habe ich keine Bewegung der Nahrungsflüfsigkeit gesehen. Die Körnchen der Nahrungsflüssigkeit werden während des Stromes passiv durch das in Bewegung gesetzte Fluidum mitbewegt; sie geben uns die Richtnng des Stromes an, zeigen sonst keine Spur einer eigenen Bewegung und werden auch nicht aus ihrer ruhigen Haltung heraus- gebracht, wenn sie in unmittelbarer Nähe der Epithelschicht fort- ziehen. Sobald aber die Nahrungsflüssigkeit still steht, so geräth das ein- zelue Körnchen, welches die Zellen unmittelbar berührt, in Schwankung und schliefslich auch ın Rotation; eine in einer bestimmten Richtung anhaltende 332 REICHERT Bewegung kommt nicht zu Stande: nur in den abschliefsbaren Hohlräumen des Mundstückes, des Magens und Pförtners stellten sich Rotations- bewegungen sämmtlicher Körnchen und der ganzen Inhaltsmasse ein, wie bei Bildung der Exerementballen. Was die Ursachen der passiven Bewegungs-Erschemungen der Nahrungsflüssigkeit betrifft, so ist bei den zuletzt erwähnten die Wirkung der Cilien der Epithelschicht unverkennbar. Seit Grant’s Untersuchungen an Pennatula u. s. w. (The new philos. Jour. 1827) wurde auch das Hin- und Herströmen der Nahrungsflüssigkeit von den schwingenden Gilien allgemein abgeleitet; nur Ehrenberg('), desgleichen Loven(?) erklären peristaltische Contractionen der Leibesröhre für die Bewegungsursachen. Bei den Campanularien und Sertularien mufs ich mich auf die Seite Ehrenberg’s stellen. Aus den obigen Mittheilungen geht hervor, dafs die hier sehr schwach ausgebildeten Cilien während des Strömens der Nahrungsflüssigkeit sogar in Ruhe sich befinden müssen, da die unmittel- bar an der Wand vorüberziehenden Körnchen auch nicht die geringsten Schwankungen verrathen. Van Beneden hat zwar gegen Ehrenberg angeführt (a. a. O.) es könne die Cireulation der Nahrungsflüssigkeit nicht durch peristaltische Bewegungen zu Stande kommen, da die Leibesröhre sich nicht entsprechend in der Form verändere. Hierin hat sich van Beneden geirrt, und der Irrthum ist wohl dadurch entstanden, dafs die Polypenköpfe nicht beachtet wurden. Am Polypenträger gehen die Er- weiterungen und Verengerungen der Röhre gewöhnlich sehr langsam vor sich; auch geben sich die Veränderungen des Querdurchmessers weniger am ganzen Rohre, als vielmehr an dem oft schwer zu unterscheidenden Hohlraume zu erkennen; am Magen dagegen sind die Formveränderungen auch äufserlich ganz deutlich. Nach den Bewegungs-Erscheinungen mufs überhaupt der Magen als der hauptsächlichste Motor für die Bewegung der Nahrungsflüssigkeit angesehen werden; durch seine Contraction wird die Strömung eingeleitet und ohne seine Mitwirkung scheint gar keine Bewegung zu Stande zu kommen. Contractionen kommen ganz unzweifelhaft auch am Polypen- (!) Abhandl. d. Berl. Akad. 1832, S. 299. (2) Wiegm. Archiv 1837 Bd. I, $. 254. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 235 träger vor, aber nur im Anschluss an die Thätigkeit des Magens und für sich allein ohne solche Erfolge. Da man die Körnchen der Nahrungs- flüssigkeit zuweilen ganz deutlich mit einer gewissen Beschleunigung in die sich erweiternde Magenhöhle hinemtreten sieht, so darf man in solchen Fällen auch eine aspirirende Wirkung der letzteren auf die Nahrungsflüssigkeit in dem Polypenträger annehmen. Diese Aspiration würde dann mit Hilfe der beim Nachlafs der Contraction sich aus- dehnenden, elastischen Stützlamelle des Magens ausgeführt werden können. Erscheinungen, welche darauf hindeuten, dafs eine solche aspirirende Kraft auch von Seiten des Polypenträgers beim Heraustreten der Nahrungsflüssig- keit aus dem Magen mitwirke, sind mir nicht bekannt. Dafs dies hier auch geschehen könne, versteht sich von selbst; doch gehört dazu, dafs die contractile Substanz im Polypenträger nicht blos dem Drucke, der durch Compression der Magenwand auf den Inhalt ausgeübt wird, nach- giebt und sich erweitert, sondern gleichzeitig aus eigenem Antriebe ihren verkürzten Zustand aufhebt und in den ausgedehnten übergeht. Die Bewegungs-Erscheinungen des Meerwassers bei den Fühlern beziehen sich auf das Ein- und Ausströmen desselben bei Aus- dehnung und Verkürzung der Tentakel im Ganzen und auf die stärkere Anfüllung und theilweise oder auch gänzliche Entleerung einer einzigen oder einer Anzahl von Kammern an irgend einer beliebigen Stelle. Das Auftreten durchsichtiger Hohlräume und sogenannter Vaeuolen in den Kammern und deren Schwinden, sowie die Vergröfserung und Verkleine- rung einzelner und aller Kammerräume mit gleichzeitiger Formverände- rung derselben, dies sind die Zeichen, durch welche man auf die Be- wegung des Meerwassers in den Kammern der Fühler aufmerksam ge- macht wird. Die Triebkraft für diese Bewegungen kann nur von den contractilen Substanzen ausgehen, da in den Fühlern die Cilien tragende Epithelschicht gänzlich fehlt. Bei der Anfüllung der Fühler mit Meerwasser arbeitet die contractile Substanz des Magens durch Zusammenziehung, während die contractilen Substanzen des Fühlers sich ausdehnen, umge- kehrt bei der Entleerung. Man beobachtet leicht, dafs das Mundstück des Kopfes beim Ausstrecken der Fühler sich öffnet, und dafs das Meer- wasser durch dasselbe in die durch die obere Pförtnerenge abgeschlossene Magenhöhle eindringt; sodann wird die Schlundenge geschlossen, und Phys. Kl. 1866. Gg 234 REICHERT das Meerwasser aus dem sich verengenden Magen in die Fühler einge- trieben. Es ist nicht nothwendig, dafs alle Kammern zugleich und mit gleicher Menge Wasser gefüllt werden; nicht selten werden gerade die am freien Ende oder in der Mitte der Fühler gelegenen Kammern zuerst vorherrschend angefüllt. Aufserdem können, wie schon früher angegeben, einzelne Kammern ihr Wasser entleeren unter gleichzeitiger Volumzunahme der angrenzenden. Beim Eindringen des Meerwassers in eine Kammer kann der sich vergröfsernde Hohlraum auf zweifache Weise in seiner Form verändert werden. Im vollständig verkürzten Zustande stellen die Kammern kurze von der centralen contractilen Substanz erfüllte Hohleylinder dar, von nahezu gleichem Durchmesser in der Richtung der Längs-, wie der Queraxe der Fühler; öfters ist der erstere kleiner, als der letztere. Diese Form verändert sich bei Vergröfserung entweder mit vorherrschender Zunahme in der Längsaxe oder in seltenen Fällen und nur an vereinzelten Stellen des Fühlers auch in der Queraxe; der Fühler selbst wird dabei vor- herrschend verlängert oder in einer bestimmten Gegend verdickt; die äufsere eontractile Schicht nimmt in beiden Fällen an Dicke ab; die contractile Axensubstanz geht aus der dicken Scheibenform in eine lange dünne oder kurze dickere eylindrische über; umgekehrt bei Entleerung der Kammern. Erscheinungen, die sich unmittelbar auf das Hindurchströmen des Meerwassers durch die Septa beziehen, habe ich nicht wahrgenommen; dafs dies wirklich geschieht, wird durch die Anfüllung und Volumzunahme der Kammern bewiesen. Die Umwandlung der ebenen Platte des Septum in eine gekrümmte kann wohl nur, wie schon angedeutet, als Wirkung der contractilen Axensubstanz, die Verschiebung der Scheidewände aus der parallelen Stellung in eine convergirende als einseitige Wirkung der äufseren contractilen Schicht angesehen werden. \ Unter den activen Bewegungs-Erscheinungen sind diejenigen die wichtigsten und hier besonders zu beachten, durch welche die con- tractilen Eigenschaften der von mir als contractil bezeichneten Bestand- theile des Hydroidenkörpers festgestellt werden können: es sind die äufsere contractile Rindenschicht mit den Nesselorganen und die centrale con- tractile Substanz in den Kammern der Fühler, in welcher Nesselorgane nicht vorkommen. Muskelfasern fehlen in der Wand des weichen Hohl- über die contrachle Substanz der Polythalamien u. s. w. 235 körpers der Campanularien und Sertularien; ich kenne bei ihnen nicht einmal eine Erscheinung, durch welche man, wie bei den Hydren, zu ihrer Annahme verführt werden könnte. Dafs das innere Skelet, die Stützlamelle und der elastische Stützapparat der Fühler, unerachtet Ver- dickungen und Verdünnungen an ihm beobachtet werden, nicht als con- tractile Substanzen gelten dürfen, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Die Zellen der epithelartigen inneren Zellenschicht zeigen, am Magen wenigstens, deutlich nachweisbare Formveränderung; plattgedrückte Zellen werden eylindrisch bei Verengerung des Magens und umgekehrt. Diese Form- veränderungen können nur als passive Bewegungs-Erscheinungen gedeutet werden, da sie nothwendig aus der Verengerung und Erweiterung der Magenhöhle folgen und diese Formveränderungen gleichwohl nicht ver- anlafst haben, auch überhaupt nicht zu Stande bringen könnten. Ander- weitige Formveränderungen sind aber weder von anderen Forschern noch von mir gesehen worden. An der contractilen Rindenschicht wird die contractile Eigen- schaft zunächst daran erkannt, dafs dieselbe in der Flächenausbreitung unter allmäliger Verengerung oder Einschnürung des Hohlkörpers sich ver- dickt und umgekehrt bis zu einer kaum melsbaren dünnen Lamelle ver- dünnt. Am auffallendsten ist diese Erscheinung am Mundstück, am Magen und an den Fühlern, die sich durch lebhafte Contractionsbewegungen aus- zeichnen. Diese Öontractionsform kann auch peristaltisch werden, nament- lich an den Fühlern. Bei der zweiten Kategorie der Uontractionsformen erhebt sich die contractile Substanz über die äufsere Mantelfläche des im ausgedehnten Zustande ebenen, häutigen Gebildes in Form von Knöt- chen, Papillen, Runzeln, queren Wülsten und endlich wirklichen Pseudo- podien. Die zuerst genannten Erhebungen kommen am ganzen Körper des Polypenstocks vor, lassen sich aber ın ihrer Bildung am besten am Magen, Mundstück und namentlich an den Fühlern verfolgen, wo die Nesselorgane öfters auf dem Gipfel der Erhebung ihren Platz einnehmen. Die Rindenschicht, welche im ausgedehnten Zustande, von den Nessel- organen und Pigmentkörnchen abgesehen, unter dem Mikroskop homogen erscheint, erhält dadurch eime regelmäfsig oder unregelmäfsig dunkel ge- fleckte Zeichnung, ein scheinbar fein oder grob granulirtes Ansehen. Auch polyedrische Figuren werden sichtbar, obgleich nicht so scharf ge- Gg2 236 REICHERT zeichnet, wie bei den Hydren, bei welchen man nur mit Mühe von dem Gedanken sich losmachen kann, dafs em wirkliches Epithel vorliege. Die Wurzelfüfschen der Rindenschicht sind der Erscheinung nach längst bekannt und m den Zeichnungen leicht aufzufinden. Allman wurde durch sie zu der Annahme von Lacunae verleitet, die zwischen dem weichen Polypenkörper und dem äufseren Skelet sich ausbreiten sollten; andere Naturforscher haben sie für Ligamente gehalten, eine Deutung, die sehr nahe liegt, sobald man ihre Entstehung als Contractionsform nicht wahrgenommen hat. Ich habe ihre Entstehung, wie ihre Rück- bildung ganz deutlich schon vor mehreren Jahren an dem Übergangs- stücke des Polypenkopfes, desgleichen an dem Polypenträger verfolgt (Taf. VI, Fig. 6) und wurde durch diese Beobachtung zu der Erkennt- nifs gebracht, dafs die Rindenschicht der Campanularien und Sertularien eine contractile Substanz sein müsse. An den Fühlern und an dem Mundstück habe ich die Bildung von Pseudopodien noch nicht gesehen. In Betreff des Magens stehe ich nicht an, jene ringförmige Erhebung der Rindenschicht, durch welche der Magen an die Corona dentata der Glocke befestigt wird, an die Oontractionsform der Pseudopodien anzu- schliefsen. Es ist möglich, ja sogar wahrscheinlich, dafs die ringförmige Erhebung am Rande in kleine Fortsätze ausläuft, die zwischen die Zähnchen der Corona dentata eingreifen; man kann dies aber nicht mit Sicherheit unterscheiden. Ich habe die Bildung der zuletzt erwähnten Con- tractionsform nicht gesehen; aber man hat oft genug Gelegenheit zu beo- bachten, dafs der Magen entweder ganz frei in seiner Glocke liest oder mittelst der kranzförmigen Pseudopodie an der Corona dentata festhaftet. Die Wurzelfüfschen am Polypenträger und dem Übergangsstück haben eine lansgezogene kegelförmige oder cylindrische Gestalt von ver- schiedener Dicke und Länge. Immer beginnen sie mit etwas dickerer Basis an der Rindenschicht, durchziehen den Raum zwischen letzterer und dem äufseren Skelet in querer oder schräger Richtung, häufig allmälig an Dicke abnehmend, und setzen sich an das Skelet mit dem scheibenförmig sich ausbreitenden spitzen Ende fest. Es kommt auch vor, dafs sie mittelst gabliger Verästelung an das Skelet herantreten. Dünne Wurzel- fülschen können ganz hyalın erscheinen, die dickeren dagegen nicht selten über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 237 körnig und gefleckt oder gestreift, wegen Erhebungen, die auf der freien Fläche sich bilden; einmal sah ich ein Nesselorgan in ihrer Substanz. Es ist eine Eigenthümlichkeit dieser Pseudopodien, dafs sie, einmal hervorgetreten, lange Zeit ausharren und kaum in auffälliger Weise ihre Form dabei ändern; ich habe in einem Falle durch 10 Stunden hindurch eine und dieselbe Pseudopodie beobachtet. Es liegt daher ganz nahe, dafs man sie für bleibende Bestandtheile des Körpers und nicht für vorübergehende Contractionsformen desselben gehalten hat. Ist man erst auf die Contractionsform aufmerksam geworden, dann wird man leicht die Beobachtung machen, dafs dieselbe Pseudopodie ihre Form und Gröfse viel mehr verändert, als man es vorher vermuthete. Das Hervortreten von Wurzelfüfschen habe ich zum ersten Male an einer Campanularie gesehen, deren Mundstück im Begriff war, mit Anstrengung ein noch nicht völlig abgestorbenes Thierchen in sich aufzunehmen. Die Fig. 6. der Taf. VI giebt eine Zeichnung von den hier sehr rasch am Übergangsstücke des Kopfes zum Polypenträger gebildeten Pseudopodien, während vorher nur zwei derselben vorhanden waren. Wellenförmige Bewegungen der knoten- und papillenartigen Oontraetionsformen der Rindenschicht habe ich nicht gesehen oder wenig- stens nicht deutlich verfolgen können. Dagegen waren dieselben an der contractilen Axensubstanz der Fühler völlig klar bei jener Campanularie zu beobachten, die ich in F&camp unter Händen gehabt habe (Vgl. 5. 225). Aus meinen früheren Mittheilungen geht hervor, dafs die in der Kammer gelegene centrale contractile Substanz unter sehr wechselnden Formen auftritt. Die Umstände, unter denen dies stattfindet, sind der Art, dafs man an Üontractionsformen und an eine contractile Substanz erinnert werden mufs. Man ist aber nicht berechtigt, von einer contractilen Muskelzelle zu sprechen, und mit dem Protoplasma kommt man bekannt- lich keinen Schritt weiter. Obschon ich in La Spezzia und in Nizza mir alle nur mögliche Mühe gegeben hatte, die Formveränderungen der centralen contractilen Substanz unmittelbar zu verfolgen, so war mir dieses dennoch nicht mit der befriedigenden Sicherheit gelungen; von an- deren Forschern ist mir keine Mittheilung hierüber bekannt. Bei der in Rede stehenden Campanularie ist die Beobachtung theils durch die Gröfse der Fühlerkammern, vorzüglich aber durch die in die 238 REICHERT contractile Substanz eingebetteten gelbgrünlichen Pigmentkügelchen wesent- lich erleichtert. Diese Kügelchen sind mit Rücksicht auf ihre Anzahl und ihr gegenseitiges Lagerungsverhältnifs ohne Schwierigkeit zu über- sehen und gewähren in Folge dessen ganz vorzügliche und sichere Anhaltspunkte für die Beobachtung. Während die contractilen Theilchen ganz unmerklich zu einer bestimmten Contractionsform verschoben werden, rücken an einer Stelle die Kügelchen von einander, an einer andern nähern sie sich. Kehrt das contractile Gebilde wieder zu seiner früheren Form zurück, so findet sich auch die frühere Anordnung der Kügelchen vor. Die Thatsache, dafs die Contractionsbewegungen nicht als Massen- bewegung aufgefafst werden können, tritt hier auf das Deutlichste zur unmittelbaren Anschauung. Auch das Fortrücken oder die Wellenbewegung einer wulstförmigen Erhebung konnte genau verfolgt werden. Die centrale contractile Sub- stanz einer Kammer hatte eine eylindrische Form und war mittelst der scheibenförmig ausgebreiteten Enden an den gegenüberstehenden Septa befestigt. Die wulstförmige Erhebung zeigte sich an dem einen Ende und bewegte sich allmälig dem cylindrischen Körper entlang zum entgegen- gesetzten Ende hin etwa im Verlauf einer halben Stunde, worauf sie ın einigen Fällen sich verzog, in anderen nach einem kurzen Aufenthalt in die rückläufige Bewegung überging. In der Abbildung (Taf. VI, Fig. 5) sind die verschiedenen Formen, welche der eylindrische Strang während der Wellenbewegung annahm, in den drei übereinander gestellten Kammern wiedergegeben. Die einzelnen an dem Strange der Länge nach ein- gebetteten Kügelchen traten nach einander in die heranrückende Welle ein, waren dann auf dem Gipfel derselben sichtbar und stiegen auf der entgegengesetzten Seite herunter zur Ruhe, sobald die Welle über ihre Lagerungsstätte hinweggeschritten war. Bei den Discussionen über die sogenannte Körnchenbewegung an den fadenförmigen Scheinfüfschen der Polythalamien hatte ich darauf hingewiesen, dafs sich in contractilen Substanzen eingelagerte wirkliche Körnchen bei den Wellenbewegungen anders verhalten müfsten, als die falsch gedeuteten Körnchen der soge- nannten Körnchenbewegung, und dies war hier und zwar in unzweideutig- ster Weise ausgesprochen. über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 2339 Da die eontractile Rindenschicht der Campanularien und Sertularien ein eontinuirliches Ganze in einer bald diekeren, bald dünneren eylindri- schen Hohlform darstellt, so kann keine Öontractionsbewegung vorkommen, die nicht zugleich mit einer Abänderung an dieser Hohlform ver- bunden wäre. Ich bin genöthigt gewesen, bei Besprechung der passiven Bewegungs- Erscheinungen auf diese in Rede stehenden activen gleichzeitig hinzuweisen, so dafs ich hier nur auf ein paar Punkte aufmerksam mache. Der be- weglichste Abschnitt des ganzen Polypenstocks ist das Mundstück des Kopfes; an ihm sind die Formveränderungen am auffälligsten. Das Mund- stück kann sich so stark zusammenziehen, dafs es als ein gesonderter Abschnitt am Magen kaum wahrzunehmen ist; es kann sich bei geschlosse- ner Mundöffnung zu einem kurzen Hohleylinder, zu einer Hohlkugel, zu einem linsenförmigen oder mehr ellipsoidischen Körper umwandeln, an welchem selbst cireuläre oder einseitige Einschnürungen bemerkbar werden. Beim Auswerfen der Kothballen wird die Mundöffnung aufserordentlich erweitert, die Ränder werden nach aufsen umgeschlagen, und die Innen- fläche des Mundstückes der unmittelbaren Bespülung durch das Meer- wasser ausgesetzt. Bei Einführung erbeuteter Thiere in den Magen hatte sich das Mundstück zu einem verhältnifsmäfsig schmalen Ringe ausgedehnt, der wie ein Randsaum die weit geöffnete Schlundenge umgab. Weniger auffällig sind die Formveränderungen am Magen. Beim Austreiben der Nahrungsflüssigkeit in den Polypenträger nimmt er gewöhnlich die Sand- uhrform an. Die Schlundenge, desgleichen die obere und untere Pförtner- enge sind dadurch ausgezeichnet, dafs hier die Erweiterungen und Ver- engerungen bis zur vollkommenen Verschliefsung des entsprechenden Höhlenabschnittes, wie bei Sphincteren, in augenscheinlich geregelter und dem jedesmaligen Bedürfnifs des Hydroidenkörpers entsprechender Weise ausgeführt werden. Gegenüber den Fühlern der Hydren sind die der Sertularien und Campanularien träge zu nennen. Beim Ausstrecken nehmen sie regel- mälsig die © Form an und wenden dabei die Concavität nach aufsen. Später stellen sich 5 förmige und anderweitige Krümmungen ein. Bei der Verkürzung nehmen sie nur wenig an Dicke zu, und diese geringe Zu- nahme ist auf Rechnung der stark verdickten Rindensubstanz zu bringen, 240 REICHERT während der Axenbestandtheil in Folge des Wasserabflufses sich verdünnt. Am Polypenträger werden die langsam vorschreitenden Verengerungen und ebenso die Erweiterungen nur an weiten Strecken der Röhre be- merkbar. B. Der innere Bau und die contractile Substanz der Süls- wasser-Polypen. (Hydra fusca und grisea, Hydra virdis) (Hierzu Taf. VII.) Äufsere Formverhältnisse. Die Süfswasser-Polypen sind für die Untersuchung der contractilen Substanz bei der in Rede stehenden Thierabtheilung von ganz besonderem Werthe. Die Thiere sind einfach, leicht dem Beobachter zur Hand, ent- behren des äufseren Skelets, und die Tentakel sind an einem Theile von aufserordentlich einfacher Structur. An dem Hohlkörper des Arm-Polypen unterscheidet man nur zwei Abschnitte: den Polypenträger oder Fufs und den Polypenkopf. Der hohe cylindrische Fufs endet quer abgeschnitten und ist an dieser Stelle gewöhnlich etwas dunkler gefärbt; eine Öffnung habe ich an der Endfläche nicht gesehen. Wenn die Endfläche recht fest an einem Gegenstande adhärirt, so erscheint sie wie eine platte Scheibe mit etwas vorspringendem Rande. Ist die Befestigung locker, so treten aus der Scheibe, hauptsächlich am Rande, einzelne kurze Fortsätze hervor; die mittlere Partie dagegen ist eingezogen und berührt die Unterlage nicht. Die Scheibe des Fufses hat dann die Form eines Napfes, aus dessen Rande Fortsätze zur Befestigung an der Unterlage hervortreten können. Auch wenn das Thier seine Befestigung aufgiebt und sich frei gemacht hat, wird die Scheibe des Fulses zuerst napfförmig, und der Rand zieht über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 241 sich dann allmälig über den Boden des Napfes zusammen, die Scheibe selbst zu einem mehr oder weniger geschlossenen ellipsoidischen Hohl- körper umwandelnd. Solche Zustände liefern oft das täuschende Bild einer Öffnung. Am Polypenkopf lassen sich nur zwei Abschnitte deutlicher nach- weisen: das Mundstück mit dem Fühlerapparat und der Magen. Der letztere geht aber so unmerklich in den Fufs über, dafs ein Übergangs- stück (Pförtner-Abschnitt), wie bei den Campanularien und Sertularien, nicht gut abzugrenzen ist. Da auch das Mundstück weniger entwickelt ist, so treten die Schlundenge und die beiden Pförtnerengen in der äufse- ren Form nicht deutlich zu Tage, doch wird der Magen stets gegen den mit Nahrungsflüssigkeit gefüllten Fuls fest abgeschlossen, wenn die Höhle desselben Beute aufgenommen hat. Ist das in die Magenhöhle eingeführte Thier nicht zu grofs, so schnürt sich während der Verdauung auch das Mundstück an der Schlundenge deutlich ab. Der innere Bau und die Bewegungs-Erscheinungen des Armpolypen. Ich hatte bei den Campanularien und Sertularien den inneren Bau und die Bewegungs-Erscheinungen, soweit es möglich war, getrennt von einander beschrieben; Wiederholungen waren hierbei unvermeidlich ge- worden. Dies ist auch nicht zu umgehen. Wie auch das Thier und seine Theile zur Beobachtung gelangen mögen, immer befinden sie sich entweder im ausgedehnten, d.h. im sogenannten Zustand der Ruhe, oder im verkürzten, verdickten, d.h. im sogenannten activen Contractions- zustande. Bei niederen Thieren, denen Nerven und Muskeln fehlen, sind aber beide Zustände, der der Ruhe, wie der der sogenannten Action, als active Contractionsformen und dem entsprechend als active Bewegungs- Erscheinungen aufzufassen. Es ist also nothwendig, bei der anatomischen Beschreibung auf die jedesmaligen Contractionszustände d. h. auf die activen Bewegungs -Erscheinungen Rücksicht zu nehmen. Bei den am ganzen Körper so sehr beweglichen Hydren lassen sich auch die activen Bewegungs -Erscheinungen am zweckmälsigsten zugleich mit dem inneren Bau besprechen, zumal die passiven Bewegungs-Erscheinungen hier ganz in den Hintergrund treten. Phys. Kl. 1866. Hh 242 REICHERT Der Armpolyp stellt in allen seinen Theilen einen eontinuirlichen Hohlkörper dar, dessen Hohlraum an keiner Stelle, auch nicht an den Tentakeln durch vortretende Septa unterbrochen wird. Die Nahrungs- flüssigkeit kann unbehindert durch die Abschnitte des Kopfes, durch den Fufs und aus dem Magen durch die ganze Länge der Tentakel und wieder zurück bewegt werden; die Unterbrechung und Abschliefsung eines Theiles des Hohlraumes wird, wo immer sie vorkommen mag, durch die Thätigkeit der contractilen Substanz zu Stande gebracht. Die Wan- dung des Hohlkörpers ist im Wesentlichen überall auch von gleicher Beschaffenheit; ihre Bestandtheile ziehen durch den ganzen Polypenkörper hindurch, mit der Beschränkung jedoch, dafs an einem Abschnitte der Tentakel der eine von den beiden, an dem inneren Bau sich betheiligen- den Hauptbestandtheilen ausfällt. Das Struktur- und Texturverhalten der Hohlkörperwand des ge- meinen Süfswasserpolypen ist in neuerer Zeit von Ecker(') und beson- ders von Leydig(?) untersucht worden; andere Schriftsteller haben später nur gelegentlich, bei Mittheilungen über den inneren Bau anderer Hydrozoen, auf die Hydren hingewiesen. Eckert unterscheidet in der Wand des Hohlkörpers drei Schichten, die jedoch sämmtlich als ungeformte contraetile Substanz (Sarcode) be- zeichnet werden. Die später zu besprechende Stützmenbran kennt der Verfasser nicht, obschon dieselbe in seinen Zeichnungen (Fig. I u. Fig. V) markirt ist; er läugnet, dafs irgend eine Schicht aus Zellen hervorgegangen sei und nach vollendeter Bildung aus Zellen bestehe; bei der Deutung der mikroskopischen Bilder läfst sich der Verfasser hauptsächlich von der Dujardin’schen Sarcode-Theorie leiten. Selbst die Anhänger der Sarcode- Theorie haben später auf diese Arbeit keine Rücksicht nehmen können, da sie die Wand des Hohlkörpers aus zwei Epithellagen bestehen liefsen. Ich werde insoweit auf die Seite des Verfassers mich zu stellen haben, als ich in der eigentlichen contractilen Schicht im ausgebildeten Zustande auf Zellenkörper bezügliche Begrenzungslinien gleichfalls nicht auffinden kann. (') v. Sieb. und Köllk. Zeitsch. f. wissenschaftl. Zool. Bd. I S. 218 u. £. (2) Müll. Archiv f. Anat. u. Physiol. Jahrg. 1854 8. 270 u. f. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 243 Leydigs Abhandlung trägt durchweg den Charakter gediegener Forschung; er leitet die Untersuchung wieder auf die richtige Bahn. Nach dem Verfasser besteht die Wand des Hohlkörpers überall aus drei Bestandtheilen: aus einer die Haut bildenden Zellenschicht, welche zweierlei Arten von Nesselorganen enthält; aus einem unter der Haut liegenden Ge- webe, welches das eigentliche Leibesparenchym ausmacht, gegen den Hohl- raum des Polypenkörpers gewendet ist und aus grolsen Zellen zusammen- gesetzt wird, deren Wände miteinander zu einem grolsen Netzwerk ver- bunden sein sollen, und deren wasserklare Inhaltssubstanz für contraetil gehalten wird. Zwischen der äufseren Zellenlage der Haut und der inneren contractilen Zellenlage bemerke man eine scharfe Linie, die auf den dritten Bestandtheil, auf eine homogene, in Kalilauge aufquellende Membran bezogen werden kann. Das Bild der contractilen Zellenschicht erinnere an die mikroskopische Beschaffenheit der Chorda dorsualis von Froschlarven und Fischen. Der Kern und die häufig braungefärbten Klümpchen liegen constant an der Wand des Zellenraumes in der con- tractilen Schicht, die braunen Körnerklumpen sogar in einer, divertikel- artig gegen die Höhle vorspringenden Auftreibung der Zellmembran; die wasserklare contraetile Substanz fülle den Binnenraum der Zelle aus. Es sei fernerhin unzweifelhaft, dafs Flimmerung im Hohlraum des Polypen- körpers vorkomme, es scheine als ob ein äufserst feines, auf einem blassen Kügelchen aufsitzendes Härchen diese Flimmerung bewirke, obschon da- durch nicht ein continuirlicher Cilienbesatz hergestellt werde. Aufserdem giebt Leydig an, dafs über die freie Oberfläche eine feine glashelle Cu- ticula hinwegziehe; dieselbe ist nicht mit der erwähnten homogenen Stütz- membran zwischen beiden Hauptzellenschichten zu verwechseln ('); sie würde, wenn sie vorhanden wäre, mit dem äufseren Skelet anderer Hydro- zoen verglichen werden müssen. Nach meinen Untersuchungen sind in der Wand des Polypenköpers an keiner Stelle mehr als drei Bestandtheile zu unterscheiden, die im Wesentlichen mit denjenigen übereinstimmen welche ich bei den Campa- nularien und Sertularien beschrieben habe: die äufsere contractile Substanz, die innere Epithelschicht und die zwischen beiden (*) Vgl. Claus: über Physophora u. s. w., Zeitschrift f. wiss. Zool. Bd. X S. 300. Hh2 244 REICHERT Schichten, oder, wie sich aus den nachfolgenden Mittheilungen ergeben wird, auch allein an der Innenfläche der contractilen Schicht gelegene Stützmembran, das innere Skelet (Taf. VII, Fig. 9). Eine Cutieula oder irgend eine Schicht die sich mit dem äufseren Skelet der Campanu- larien und Sertularien vergleichen liefse, habe ich bei den von mir unter- suchten Thieren nicht vorfinden können; man kann die Hydriden mit Recht zu den nackten Hydroidpolypen rechnen. Die genannten drei Bestandtheile sind am Hydroidenkörper überall, wo sie vorkommen, auch von wesentlich gleicher Beschaffenheit. Abweichungen untergeordneter Art bietet hauptsächlich die innere Epithelschicht dar. Da die Arme der Süfswasserpolypen hinsichtlich des inneren Baues von den Fühlern der Campanularien und Sertularien abweichen, und die hier vorkommenden Formverhältnisse, wie schon angedeutet, zur Entscheidung histologischer und physiologischer Controversen verwendet werden müssen, so erscheint es mir zweckmälsig, meine Beobachtungen über den inneren Bau der Fühler des Süfswasserpolypen voranzuschicken. Die Fühler der Hydren zeigen keine Spur einer segmentirten gekammerten Zeichnung, die bei anderen Hydrozoen beobachtet wird; es fehlen die Scheidewände, es fehlt auch die von mir beschriebene contrac- tile Achsensubstanz. Die Arme sind bisher völlig richtig als hohle eylin- drische Schläuche beschrieben worden, deren Binnenraum in offener Com- munication mit der Magenhöhle steht. Es ist aber, so viel ich weils, von Niemand hervorgehoben, dafs dieser Schlauch der Länge nach in zwei nach dem inneren Bau und den Leistungen verschiedene Abschnitte getheilt werden müsse; ich nenne sie den frei endigenden Abschnitt und den befestigten (Taf. VII, Fig. 9). Die Länge jedes. einzelnen Abschnittes ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln, da die Contraetiöhs- zustände, durch welche dieselbe geändert wird, wohl niemals in beiden Abschnitten gleichartig sind; es schien mir aber, als ob dieselben sich nahezu in die Länge des Fühlers theilen. ; Der frei endigende Abschnitt ist im ausgedehnten Zustande der Fühler dünner und beweglicher als der befestiste. Wenn die Magenhöhle eine Mückenlarve oder einen Krebs aufgenommen hat und die Nahrungs- tlüssigkeit aus ihr zum Fufs und zu den Fühlern zurückgedrängt wird, so sammelt sich dieselbe in den Fühlern im frei endigenden Abschnitt an, über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 945 während der befestigte sich ventilartig schliefst und den Rücktritt der Nahrungsflüssigkeit in die Magenhöhle verhindert; in solchen Fällen kann der mäfsig contrahirte frei endigende Abschnitt des Fühlers sich als das dicke kolbige Ende des Armes verrathen. Auch wenn der frei endigende Abschnitt im mehr ausgedehnten Zustande sich bewegt, bemerkt man öfter, dafs der befestigte wenigstens in der Nähe des Magens geschlossen wird und das Abfliefsen der Nahrungsflüssigkeit hemmt. Während der Fufs, der befestigte Abschnitt des Fühlers, ja selbst, wie es mir wenigstens schien, auch der Magen durch Contraction ihre Hohlräume verschliessen können, so ist ein solcher Fall bei dem frei endigenden Abschnitte des Fühlers mir nicht vorgekommen; sein Hohlraum kann weiter, kann enger werden je nach dem Üontractionszustande, immer aber liefs sich eine Höhle mit Nahrungsflüssigkeit darın wahrnehmen. An dem befestigten Abschnitte des Fühlers finden sich in der Wan- dung alle drei Bestandtheile vor (vgl. Fig. 9,cv'’), an dem frei endigenden, also an dem Theile, der wohl der beweglichste am ganzen Polypenkörper ist, fehlt die innere Zellenschicht (Taf. VI, Fig. 9,cv''). Schon im Herbste des verflossenen Jahres (in der ersten Hälfte des Octobers 1865) habe ich Herrn du Bois-Reymond auf diese Thatsache aufmerksam gemacht, aus welcher hervorgeht, dafs die Ansicht Leydigs, die contractile Sub- stanz befinde sich nur in der inneren Zellenschicht, nicht haltbar sei. Mir waren damals die Zweifel Kölliker’s über die Contractionsfähigkeit dieser Zellen noch nicht bekannt (!). Die in beiden Abschnitten des Fühlers sich ausbreitende con- tractile Schicht ist bekanntlich durch die bestimmte Anordnung der grofsen und kleinen Nesselorgane ausgezeichnet; an dem freien Ende stehen sie dicht gehäuft, die gröfsten vereinzelt zwischen den zahlreicheren kleinen. An dem übrigen Theile des Fühlers sind die Nesselorgane wie bei anderen Hydrozoen in halben oder in dreiviertel, höchst selten 'in vollständigen Ringen oder Spiraltouren angeordnet; sie folgen in gewissen Abständen aufeinander und durchschneiden wohl selten die Längsachse einfach quer unter einem rechten Winkel, häufiger unter einem spitzen, so dafs sie Abschnitten einer Spirale angehören. Diese Nesselorgane (') Icones histol. Abth. 2 S. 104. 246 REICHERT sind mit den zu ihnen gehörigen Kapseln in eine Substanz eingebettet, welche, im ausgedehnten Zustande und an einer Stelle untersucht, wo Täusehungen vermieden werden können, auch nicht die geringste Spur irgend einer Zellenbildung wahrnehmen lassen. Ich mufs dieses Ergeb- nifs meiner Untersuchungen nicht blos gegen Leydig, sondern auch gegen alle späteren Forscher aussprechen, die übereinstimmend, wie bei anderen Hydropolypen, so auch bei den Hydren, von dieser contraetilen Substanz behaupten, dafs sie aus Zellen bestehe und gewissermafsen ein Epithel darstelle, dessen isolirte Zellen L. Agassiz(!) bildlich darstellt. Ich weils wohl, dafs die Süfswasserpolypen im lebenden contrahirten Zustande, desgleichen beim Absterben und nach Behandlung mit gewissen Reagen- tien, eine polyedrische Zeichnung, wie ein Epithel, darbieten können, dafs sich oft polyedrische Plättchen, die sogar scheinbar mit einem Kernbild versehen sind, darstellen lassen; wer aber einmal unbefangen und genau die contractile Schicht an dem frei endenden Abschnitte des vollständig ausgedehnten Fühlers der Hydra untersucht hat, der wird meinem Aus- spruche beistimmen und die täuschenden Bilder und Präparate in einem anderen Sinne deuten müssen. Am völlig ausgestreckten Fühler rücken die mit Nesselorganen versehenen ringförmigen Stellen weit auseinander, und zwischen ihnen liegen nun lange Strecken der in Rede stehenden Abtheilung des Fühlerschlauchs unter den günstigsten Umständen zur Untersuchung vor; es fehlt dann im mikroskopischen Bilde jede Spur einer besonderen Abzeichnung, die sich vielmehr erst bei der Verkürzung einstellt und durch dieselbe hevor- gebracht wird (Taf. VII, Fig. 9). Der betreffende Fühlerabschnitt zeigt sich als eine vollkommen durchsichtige Röhre, die im optischen Quer- schnitt jederseits durch drei, etwa ;," P. von einander abstehenden, parallelen Linien begrenzt wird. Von den drei Linien ist die mittlere und innere dunkel, die äufsere matter gezeichnet; die beiden ersteren sind Begrenzungslinien der Stützmembran, die äufsere gehört der äufseren Ober- fläche der contractilen Schicht an. Die innere Oberfläche der letzteren Schicht ist im völlig ausgedehnten Zustande des Fühlers an der Be- rührungsfläche mit der Stützmembran nicht durch eine besondere Be- (') Contributions to the Natural History ofthe United States of Am. Vol. IV. pl. XXIU. über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 247 grenzungslinie markirt. Man überzeugt sich auch leicht, dafs der un- mittelbar von der Stützmembran begrenzte Hohlraum des Fühlers keine Spur der inneren Zellenschicht enthält und nur von Nahrungsflüssigkeit erfüllt ist, deren mehr oder weniger zahlreiche Körnchen oft genug hart an der Grenzlinie vorbeiziehen. An der Übergangsstelle des frei endigenden Fühlerabschnittes zum befestigten dagegen treten sofort die letzten, unter den obwaltenden Umständen lang ausgezogenen Zellen der inneren Zellenschicht ganz deutlich hervor. Ich habe schon angegeben, dafs die Wandung des Fühlerschlauches im optischen Querschnitt, — und es ist gleichgültig, wo derselbe aufgenommen wird, — nur die drei Begrenzungslinien der beiden Schichten wahr- nehmen lasse, und dafs die Substanz zwischen den Linien vollkommen durchsichtig ist, auch keine anderweitigen Linien, Pünktchen, Schatten zeige. Dasselbe Ergebnifs liefern auch die Flächenansichten und stellen auch bei den Hydriden die Thatsache fest, dafs nicht allein in der Stütz- membran, sondern auch in der contractilen Schicht im ausgebildeten Zustande keine Contouren von Zellen oder Zellenkernen wahrzunehmen sind; die contractile Schicht darf also nicht als Epithel aufgefafst und dargestellt werden. Das mikroskopische Bild verändert sich sofort, wenn an irgend einem Theile oder auch am ganzen Fühler die Verkürzung eintritt und fort- schreitet. Schwache Contractionen geben sich durch Verdiekung der con- tractilen Schicht und dadurch zu erkennen, dafs die äufsere Begrenzungs- linie derselben wellig wird. Dasselbe findet aber auch an der Berührungs- fläche mit der Stützmembran Statt und bewirkt, dafs die zwischen Stütz- membran und contractiler Schicht im optischen Querschnitt sichtbare Linie körnig erscheint. Auf Flächenansichten zeigt sich nunmehr die contractile Schicht nicht gleichförmig durchsichtig, sondern feiner oder gröber granu- lirt. Dieses körnige Ansehen kann demnach nur als optischer Ausdruck kleiner, durch die Contraction herbeigeführter, papillenartiger Erhebungen angesehen werden; dafs auch wirkliche Körnchen in der contractilen Sub- stanz der Hydriden vorkommen können, soll hiermit nicht in Abrede gestellt sein; sie finden sich selbst bei Hydriden in der Gegend der Scheibe des Fufses. Im Bereiche der Fühler aber ist die contractile Substanz im völlig ausgedehnten Zustande durchaus homogen, glashell und anscheinend farb- 248 REICHERT los; das granulirte und gefleckte Ansehen mufs auf Rechnung der Con- traction gebracht werden ('). Zur ersten, die beginnende Öontraction verrathenden Veränderung der contractilen Schicht gehört auch die auffällige Verdickung und wulst- förmige Erhebung der ringförmigen Stellen, in welchen die Nesselorgane eingebettet liegen. Auch an sehr ausgedehnten Fühlern ist die contrac- tile Schicht an diesen Stellen etwas verdickt, namentlich da, wo grolse Nesselorgane eingelagert sind; die Ringe sind aufserdem breit, die Nessel- organe liegen mehr zerstreut darin; der Fühler zeigt sich daselbst mäfsig angesehwollen, verdickt. Sobald die Verkürzung eintritt, so rücken die Nesselorgane dichter aneinander, der Ring wird nun dicker, schmäler und erhebt sich mehr oder weniger wulstartig, während die Abstände zwischen den Ringen sich verkleinern. Jemehr die Verkürzung des Fühlers vor- schreitet, desto dicker werden die Wülste, desto näher rücken sie anein- ander und berühren sich schliefslich unmittelbar (Taf. VI, Fig. 9). Es läfst sich unter Umständen ganz deutlich verfolgen, dafs die stärkere Er- hebung der ringförmigen Wülste durch Heranziehung neuer contractiler Substanz aus der Umgebung, d.h. aus dem zwischen ihnen gelegenen Bezirke der Rindenschicht, zu Stande kommt, und dafs in Folge dessen auch ihre gegenseitige Berührung herbeigeführt wird. Die ringförmigen Wülste besitzen gewöhnlich eine unebene Ober- fläche; es erheben sich Knötchen, Papillen, am häufigsten da, wo Nessel- organe liegen. In einem Falle verlängerte sich eine Papille zu einem kegelförmigen Wurzelfüfschen, dessen Höhe den halben Querdurchmesser des Fühlers übertraf. Die Substanz der Pseudopodie war völlig homogen. an der Basis etwas gelblich gefärbt, an der Spitze vollkommen hyalin und mit einem Nesselorgane versehen, welches seinen Faden frei ent- wickelt hatte. Es mögen solche Pseudopodien häufiger vorkommen und nur der Beobachtung sich deshalb so leicht entziehen, weil es so schwierig ist, unter dem Mikroskop den so beweglichen Fühler mit den Augen zu fixiren und die Einzelheiten genau zu untersuchen. (') Die grauen Pigmentkörner der Hydra viridis liegen in den Zellen der innersten Schicht. über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 249 Am Fufse des Armpolypen (Taf. VI, Fig. 10) besteht die Wand des Hohlkörpers durchweg aus den angeführten drei Bestandtheilen: aus der nach aufsen gelegenen contraetilen Schicht, aus der inneren epithel- artigen Schicht und aus der zwischen beiden eingeschobenen Stützmembran. Alle drei Bestandtheile sind im optischen Querschnitt leicht zu unter- scheiden, namentlich wenn der Fufs mit Nahrungsflüssigkeit erfüllt im ausgedehnten Zustande vorliegt. Dies ist auch hier für die Unter- suchung des lebenden Thieres der günstigste Umstand. Die Zellen der inneren Schicht zeigen sich, der Längsachse des Fulses entsprechend, in die Länge gezogen und mehr platt gedrückt, mit einer mälsig gegen den Hohlraum vorspringenden freien Fläche. Die Stützmembran giebt sich durch zwei etwa 15; — 5" P. von einander abstehende parallele Be- grenzungslinien zu erkennen. Nach aufsen von der Stützlamelle markirt sich sofort die con- tractile Substanz. Sie stellt sich unter den vorhandenen Umständen dei 500 Stellen, wo Nesselorgane eingebettet sind, etwas an Dicke zunimmt. Die als eine äufserst dünne (etwa =4;" im D.) Schicht dar, die nur an solchen sie nach Aufsen hin begrenzende, nicht scharf gezeichnete Linie zieht, von den Nesselorganen abgesehen, parallel den Begrenzungslinien der Stützmembran, an manchen Stellen völlig geradlinig, an anderen, wo ein leichter Grad von Contraction vorausgesetzt werden kann, schwach wellis. Hat sich das Thier nicht festgesetzt, so erscheint die freie End- fläche des Fufses stets im contrahirten Zustande, und am Rande gegen die Mantelresion des Fufses hin treten jene Papillen hervor, die sich im optischen Querschnitt wie Oylinderzellen ausnehmen und auch als solche gedeutet worden sind. Auf der freien Endfläche selbst werden diese Contractionspapillen, da sie hier niedrig bleiben, durch eine polyedrische Zeichnung bemerkbar. Sitzt der Fufs fest und ist die Endscheibe zur Adhärenz auf einem Gegenstande ausgebreitet, so fehlt die eben beschrie- bene Zeichnung. Man sieht aber unter Umständen kurze pseudopodien- artige Fortsätze, welche wie schon erwähnt, aus der Randpartie der Scheibe hervortreten und sich unter Bildung einer kleinen Endscheibe festsetzen. In der Mantelregion des Fufses erscheint die contractile Substanz an manchen Stellen, wie an den Fühlern, völlig homogen, durchsichtig Phys. Kl. 1866. 16m 250 REICHERT und ohne irgend eine Trübung, wie eine Cutieula. Meistentheils bemerkt man jedoch punktförmige Trübungen, zuweilen so dunkel gezeichnet, dafs ich das Vorhandensein vereinzelter molecularer Pigmentkörnchen in der contractilen Substanz des Fufses nicht von der Hand weisen möchte. Sieht man aber von diesen etwa vorhandenen Pigmentkörnchen und den nur in gröfseren Distanzen und vereinzelt auftretenden Kapseln mit den Nesselorganen ab, so ist in der contractilen Substanz, wie oft und an welchen Stellen auch der optische Querschnitt aufgenommen sein mag, nicht die geringste Spur irgend einer Zeichnung, welche auf eine Zellen- begrenzung oder auf einen Kern oder auf ein Kernkörperchen bezogen werden könnte. Ein ganz gleiches Resultat ergeben die Flächenansichten der con- tractilen Schicht in der Mantelregion, wenn sie im völlig ausgedehnten, mit Nahrungsflüssigkeit mehr oder weniger gefüllten Zustande des Fulses aufgenommen werden (Taf. VII, Fig. 10). Es können diese Untersuchun- gen zu Täuschungen führen. Obgleich die contraetile Schicht sehr dünn ist, so wird es allerdings kaum einem geübten Beobachter begegnen können, dafs er die der inneren Zellenschicht angehörenden polyedrischen Linien auf die eontractile Schicht beziehe. Allein man hat hier auf zwei verschiedene polyedrische Linien zu achten, namentlich wenn die Zellen der inneren Schicht in Folge einer mäfsigen Contraction des Fufses mehr oder weniger zusammen gedrückt und zu lang gezogenen mehrseitigen Prismen geworden sind. Die befestigte Endfläche der Zellen liefert ein sehr regel- mälsiges, einem Plattenepithel ähnliches polyedrisches Bild. Gleichzeitig, oder auch nur bei geringer Änderung des Focus, werden die Begrenzungs- linien der Wände der Prismen unter einander sichtbar und combiniren sich zu einer gemeinhin weniger regelmäfsigen, netzförmigen Zeichnung mit mehr in die Länge gezogenen Maschen. Andere polyedrische Linien, als die so eben besprochenen, sind am Fufse im ausgedehnten Zustande bei Flächenansichten nicht aufzufinden. Schwieriger ist die Untersuchung in Betreff des Vorhandenseins von Zellenkernen, die alle bisherigen Beobachter in der contractilen Schicht deutlich unterscheiden haben wollen. Ich habe schon angegeben, dals im optischen Querschnitt, bei welchem die contractile Substanz unter den günstigsten Umständen und vollkommen genau untersucht werden kann, über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. It kernartige Gebilde niemals angetroffen werden; man sieht stets ganz deut- lich nur die Nesselorgane in der contractilen Substanz. Diese Nesselorgane sind aber am Fufse zuweilen auffallend regelmäfsig und zwar stets ver- einzelt in der contractilen Substanz vertheilt. Bei Flächenansichten tritt die Beschaffenheit der Nesselorgane nicht immer klar und deutlich hervor; öfters liegen sie auch tiefer, versteckter, und ihr Faden ist nicht deutlich zu unterscheiden oder so gestellt, dafs er sich im optischen Bilde wie ein Kernkörperchen ausnimmt; er kann endlich auch nicht vollständig entwickelt sein. Unter diesen Umständen und bei einer regelmäfsigen Vertheilung können die Nesselorgane zu der Ansicht verleiten, dafs man es mit Kernen eines Epithels zu thun habe, dessen polyedrische Be- grenzungslinien wenn auch nicht in allen Fällen, so doch bei der Con- traction wahrzunehmen seien. Auch die Kerne der inneren Zellenschicht können Verwechselun- gen veranlassen. Es liegen diese Kerne im ausgedehnten Fulse meisten- theils ganz nahe dem Theil der Zelle, welcher an der Stützmembran be- festigt ist, und da letztere bei Flächenansichten nicht gesehen wird, so rücken im mikroskopischen Bilde die Zellenkerne der inneren Zellenschicht ganz nahe an die contractile Schicht heran. Hält man sich frei von solchen Irrthümern, so mufs man zu dem Ergebnils gelangen, dafs die ausgebildete contractile Schicht im ausgedehnten Zustande auch am Fulse weder eine polyedrische Zellenzeichnung noch Kerngebilde besitzt, und dafs sie vielmehr eine gleichförmige, durchsichtige, continuirlich fortziehende Substanz darstellt, in welcher in regelmäfsiger Vertheilung einzelne Nesselorgane und unter Umständen Pigmentkörnchen eingebettet sind. Wie bei den Fühlern so verändert sich auch am Fufse das mikroskopische Bild der eontractilen Schicht durch die Wir- kungen der Contraction. Ich unterlasse es auf Einzelheiten näher einzugehen, die schon besprochen worden sind; ich beschränke mich darauf, eine Erscheinung zunächst hervorzuheben, durch welche die bisherige An- sicht von dem zelligen, epithelartigen Bau der contractilen Schicht haupt- sächlich veranlafst worden sein mag. Schon bei den Fühlern habe ich darauf hingewiesen, dafs die Ver- diekungen bei der Contraction zunächst und am auffälligsten an den Stellen hervortreten, wo die Nesselorgane liegen, und dafs dadurch ring- Ii2 252 REICHERT förmige Wülste gebildet werden u.s.w. Auch am Fufse dienen die ein- zelnen Nesselorgane als Centrum, um welche herum die contractile Schicht in verdickter Masse sich ansammelt und bei fortschreitender Contraction in Form eines stumpfen Kegels hervortritt, welcher mit seiner breiten Basis der Stützmembran anliegt und an der abgerundeten freien Spitze das Nesselorgan trägt. Ich habe schon angegeben dafs die Nesselorgane zuweilen mit einer grofsen Regelmäfsigkeit in der contractilen Schicht des Fufses vertheilt sind: sie lassen sich dann in eireuläre Linien ordnen, innerhalb welcher die Nesselorgane alternirend gestellt sind. Unter diesen Umständen können sich in der contraetilen Schicht durch die Nessel- organe vorgezeichnete Contractionsfelder bilden, die, wie eine Flächen- ansicht lehrt (Taf. VI, Fig. 13), durch polyedrische Zeichnung gegen einander abgegrenzt sind. Das mikroskopische Bild der polyedrischen Zeichnung, so wie die Form der einzelnen Felder wechselt hier nach dem Grade der Contraction. Bei mäfsiger Contraction zeigen die polyedrischen Felder keinen über- wiegenden Durchmesser, und die Furchen zwischen ihnen, wo die con- tractile Substanz am dünnsten ist, zeichnen sich durch gröfsere Durch- sichtigkeit aus. Verkürzt sich der Fufs in stärkerem Grade, so ziehen sich die polyedrischen Felder im der Querachse desselben länger aus, (Taf. VII, Fig. 10), und dies steigert sich, je mehr die Verkürzung zu- nimmt; der papillenartige Vorsprung wird zu einer quer gestellten Wulst. Da sich die quergestellten Wülste sehr bald mit ihren Flächen berühren, so ändert sich auch das mikroskopische Bild der polyedrischen Zeichnung, die jetzt durch mehr oder weniger scharf gezeichnete dunkle Linien aus- gezeichnet ist. Der optische Querschnitt der contractilen Schicht in diesem Zustande läfst sich vergleichen mit dem eines Cylinderepithels, welches, — je nach dem Contractionsgrade — aus kürzeren oder längeren Zellen zusammengesetzt wäre und von dem gewöhnlichen Epithel sich nur dadurch unterschiede, dafs das freie Ende nicht abgeflacht, sondern kuppenförmig abgerundet ist, und dafs die Kerne fehlen. Die Bildung nahezu gleich grofser und mit Beziehung auf regel- mälsiger vertheilte Nesselorgane angeordneter Contractionsfelder ist nur eine der Formen, unter welchen sich die Thätigkeit der contractilen Sub- stanz bei mälsig gesteigerter Contraction zu erkennen geben kann. In über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 253 vielen Fällen liegen die einzelnen Nesselorgane ohne irgend welche klar ausgesprochene regelmäfsige Anordnung in der contractilen Substanz eim- gebettet. Es wäre denkbar, dafs hier die unregelmäfsige Anordnung der Nesselorgane durch Entfernung derselben an einzelnen Stellen, oder auch durch locale Contraction herbeigeführt werde; anderseits könnte auch die regelmäfsige Anordnung der Nesselorgane etwas Zufälliges sein. Nach meinen bisherigen Beobachtungen kann ich die aufgeworfene Frage nicht entscheiden. Dafs aber die Nesselorgane, unerachtet sie auf die Bildung der Ringwülste der Fühler, desgleichen am Fufse auf die Abgrenzung von Contractionsfeldern einzuwirken scheimen, nicht ausschliefslich als maalsgebende Factoren der Contractionsformen verrechnet werden dürfen, geht schon aus der Thatsache hervor, dafs sie an der Fufsscheibe nicht vor- handen sind, und dafs sich gleichwohl öfters sehr regelmäfsige Contractions- felder und am Rande sehr ausgezeichnete Contractionspapillen bilden. Dasselbe Ergebnifs liefern auch die folgenden häufig vorkommenden und leicht zu beobachtenden Contractionsformen; sie lehren zugleich, dafs die Zahl, die Gröfse und Form der Gebiete, innerhalb welcher die con- tractile Substanz sich zu Knötchen, Papillen oder Wülsten erhebt, sich verdickt, nach zeitlichen und örtlichen Umständen wechseln kann und in dieser Beziehung von der Willkür des Thiers abhängig ist. Wenn der Armpolyp sich langsamer oder auch schneller im stärkeren Grade verkürzt, so bilden sich regelmäfsig ringförmige Wülste sowohl am Fufs als am Magen. Die Zahl der Wülste varirt nach meinen Beob- achtungen, und hiernach auch ihre Breite, abgesehen davon, dafs sie in Folge stärkerer Contraction schmäler und höher werden. Zuweilen nehmen sie regelmäfsig den halben Mantel des ceylindrischen Hohlkörpers ein, und Magen sowie Fufs erscheinen wie regelmäfsig segmentirt. Die Fortsetzung der halben Ringwülste um den ganzen Mantel läfst sich nicht verfolgen; bis auf zwei Dritttheile des Kreises sah ich die Ringe fortziehen, und ich halte es für höchst wahrscheinlich, dafs auch vollständige Ringe vor- kommen. Man beobachtet auch freie Enden dieser ringförmigen Wülste; dals letztere unter Umständen auf kleinere Abschnitte des Kreises be- schränkt sein können, lehren die bei Krümmungen des Fufses auf der concaven Seite allein sichtbaren Wülste, während an der convexen Fläche nur Contractionspapillen vorkommen. 254 REICHERT Die ringförmigen Wülste zeigen im stark verkürzten Zustande eine glatte Oberfläche, was namentlich deutlich im optischen Querschnitt an der Randpartie erkannt wird. Die contractile Substanz erscheint wenig granulirt, fast homogen und durchsichtig; Nesselorgane werden sowohl am Rande als auch an den Berührungsflächen der Wülste untereinander sichtbar. Wenn der Fufs sich ausdehnt, so rücken die Wülste zuerst auseinander, ihre Oberfläche am Rande wie an den Wänden wird un- eben, die Substanz granulirt, und allerorts treten Knötchen und papillare Fortsätze hervor. Bei vollkommener Ausdehnung schwinden zuerst die Wülste, dann auch die papillenartigen Fortsätze und Knötchen, und die contractile Substanz kann wieder homogen und durchsichtig erscheinen, wenn nicht Pigmentkörnchen darin eingelagert sind. Bei mäfsig gesteigerter Verkürzung des Fufses ist die freie Ober- fläche der contractilen Substanz stets mit papillenartigen Fortsätzen be- deckt. Ist die Contraction auf eine bestimmte Gegend des Fulses locali- sirt, so ist auch das Auftreten der Fortsätze auf diese Stelle beschränkt. Andauernde genaue Untersuchungen lassen, wie schon angegeben, keinen Zweifel darüber, dafs die Zahl der in einem bestimmten Gebiete auf- tretenden papillaren Fortsätze variabel ist, und dafs hiernach ihre Gröfse und, je nach dem Contractionszustande, auch ihre Höhe wechselt; aufser- dem finden sich gröfsere und kleinere Fortsätze mit und ohne Nessel- organe nebeneinander gestellt. Sind diese papillaren Fortsätze in Folge der Verkürzung möglichst dieht aneinander gedrängt und zugleich lang ausgezogen, so gewährt die Flächenansicht eines solchen Gebietes ein sehr auffälliges mikroskopisches Bild. Man glaubt ein mehr regelmäfsiges oder auch unregelmäfsiges Netz einer feinkörnigen Substanz vor sich zu sehen, welches an den Verästelungs- stellen an Breite und Dicke zunimmt und hier zuweilen ein rundliches Körperchen, wie ein Kerngebilde, enthält (Taf. VI, Fig. 12). Die Maschen erscheinen auf den ersten Blick vollkommen durchsichtig, wie wirkliche Lücken dieses Netzes; man wird beim ersten Anblick vermuthen, dafs man die ähnlich aussehenden Beegrenzungslinien der inneren Zellenschicht vor sich habe. Die Veränderung des Focus belehrt uns darüber, dafs die innere Zellenschicht tiefer liegt, und dafs das mikroskopische Bild der contractilen Schicht angehört. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 255 Die Veränderlichkeit der Configuration des Netzes, die Beweglichkeit der scheinbaren Fäden, die Zunahme ihrer Dicke an einer Stelle, die Abnahme einer anderen kann auch zu der Ansicht verleiten, dafs die eontractile Substanz sich in ein contractiles Fasernetz aufgelöst habe. Die Täuschung schwindet aber und der wahre Sachverhalt stellt sich heraus, sobald man mit der mikroskopischen Untersuchung aus der Flächenresion zu der Randpartie des Hohleylinders übergeht (Vgl. Fig. 12). Man überzeugt sich dann leicht, dafs die Maschen zum optischen Quer- schnitt der papillenartigen Fortsätze gehören, und dafs das scheinbar aus körniger Substanz gebildete Fasernetz auf den optischen Querschnitt der sich gegenseitig berührenden Flächen derselben zu beziehen sei. Die scheinbaren Kerngebilde sind nichts anders als Nesselorgane. Letztere OS 83 finden sich auch mitten in den Maschen gelegen; man ist aber anfan geneigt, dieselben als abgelöste Nesselorgane zu deuten, die zufällig in den Maschenraum gelangt sind, da sie nicht in allen Maschenräumen vor- kommen. Die Untersuchung der Randpartie stellt indefs heraus, dafs einzelne Papillen Nesselorgane an der abgerundeten Spitze enthalten, während sie bei anderen fehlen. Ist man einmal auf die Täuschung aufmerksam gemacht geworden, so kann es der Beobachtung nicht entgehen, dafs auch bei Flächen- ansichten die Maschen von einer pelluciden Substanz erfüllt sind, die beim Auf- und Absteigen des Focus ein fein granulirtes Bild hervortreten läfst. Dasselbe scheint hauptsächlich von der Oberfläche der Papille er- zeugt zu werden; sei es, dafs hier wirklich sehr kleine punktförmige Pigmentkörnchen verbreitet sind, oder dals die contractile Substanz ent- sprechende Erhabenheiten bildet. Dafs auch auf der Oberfläche der papillenartigen Fortsätze, wie bei den ringförmigen Wülsten, durch Con- traction secundäre Knötchen und Erhabenheiten sich bilden und wieder vergehen, dies habe ich namentlich beim langsamen Übergange der papil- laren Fortsätze in den ausgedehnten Zustand der contractilen Substanz und ebenso im umgekehrten Falle deutlich verfolgen können. Auf die Entwickelung wirklicher Pseudopodien an der Fufsscheibe habe ich bereits aufmerksam gemacht. Als Ergebnifs der Untersuchungen der contractilen Rindenschicht am Fufse hat sich also herausgestellt, dafs die verkürzte Öontractionsform 256 REICHERT entweder als einfache Verdiekung oder in der Form von Erhebungen und Vorsprüngen, als Knötchen, Papillen, Pseudopodien und ringförmigen Wülsten sich zu erkennen gebe; Ort, Gröfse und Zahl der Erhebungen hängen von der Willkür des Thieres ab; die Nesselorgane können hierbei ihre Berücksichtigung finden oder auch nicht. In Betreff der contractilen Schicht des Magens haben meine Untersuchungen am lebenden Thiere nichts ergeben, was eine besondere Besprechung erforderte. Sie verhält sich in jeder Hinsicht, auch in Bezug auf die Vertheilung der Nesselorgane, wie die contractile Schicht am Fufse. Für Untersuchungen der Eigenschaften der contractilen Substanz ist der Magen wegen der stark pigmentirten inneren Zellenschicht kein so günstiges Object, wie der Fuls. Eine sehr wesentliche Bereicherung unserer Kenntnisse von der contractilen Substanz des Armpolypen erhalten wir durch Anwendung chemischer Reagentien. Zur Erhärtung und Färbung der contractilen Substanz habe ich Lösungen von Chromsäure, von doppelt chromsauren Kalı und Jod, auch die Salpetersäure angewendet; zum Aufquellen und Durchsichtigmachen benutzte ich chemisch reine Schwefelsäure, Phosphor- säure (1,13), Salzsäure (20--), Essigsäure, desgleichen Lösungen von Alkalien. In sehr schwachen Lösungen von doppelt chromsaurem Kali habe ich Armpolypen einige Zeit lebend erhalten; sie bewegten sich darin nur etwas träger, was für die Untersuchung günstig war. Gewöhnlich zieht sich das Thier bei Berührung mit den Reagentien mehr oder weniger kräftig zusammen, und der Tod erfolgt in diesem Zustande unter der un- mittelbar darauf sichtbar werdenden chemischen Wirkung derselben. Zu den, den Todesact begleitenden, Erscheinungen gehört auch, wie schon Leydig bemerkt, das häufige Austreten der Nesselfäden, sowie auch der bekannten glashellen Kugeln oder Tropfen, die zuweilen in continuirlicher Schicht die freie Oberfläche bedecken. Man hat also leider niemals die Gelegenheit, die Wirkungen chemischer Reagentien auf die lebende con- tractile Schicht im völlig ausgedehnten Zustande zu studiren. Schon bei mälsigem Druck mit dem Deckgläschen auf den durch Reagentien erhärteten Polypenkörper zeigen sich Risse in der brüchigen contractilen Schicht; die Fühler brechen sogar quer durch, da auch die sonst sehr elastische über die contractle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 2357 Stützmembran spröder geworden ist. Unter sonst gleichen Druckverhält- nissen erfolgt die Trennung der contraetilen Substanz an den dünnsten Stellen, also zwischen den Wülsten und papillaren Verdiekungen. Die ersten grölseren Stücke, welche sich allein oder zugleich mit einem ent- sprechenden Stücke der Stützmembran von der inneren Zellenschicht ab- sprengen lassen, können durch verstärkten Druck in kleinere Abschnitte, ja sogar in körnerartige, zertheilt werden. Unter Umständen, namentlich, wenn die contractile Substanz bei Erhärtung im papillenartigen Con- tractionszustande sich befand, erscheinen viele polyedrische Stücke von nahezu gleicher Gröfse, die sich bei flüchtiger Beobachtung wie Epithel- plättchen ausnehmen, wobei die Nesselorgane oder die Lücken, worin letz- tere gesessen haben, als Kerne gedeutet werden. Wer die Eigenschaften der contractilen Schicht im lebenden Zustande kennt und den Gang der Zerstückelung im brüchigen Zustande genau verfolgt hat, kann in einen solehen Irrthum nicht verfallen. Im aufgequollenen Zustande verhält sich die contraectile Schicht bei Zerrungen und beim Zerreilsen wie eine zähe Masse; sie läfst sich auch in fasernetzartige Formen ausziehen. Bei solchen Versuchen mit der aufgequollenen, namentlich aber mit der erhärteten contractilen Schicht macht sich noch eine andere wichtige Erscheinung bald bemerkbar. Da, wo ein breiterer Rifs in der contraetilen Schicht des Fufses entstanden ist, zeigen sich kurze faserartige Ge- bilde, scheinbar so, als ob sie auf der Stützmembran lägen und mit der Längsaxe des Fufses parallel gerichtet seien. Faserartige Fortsätze treten auch häufig an den Rändern abgesprengter, gröfserer Stücke der contractilen Schicht hervor. An einem mit Essigsäure behandelten Fulse hatte ich die eontraetile Schicht mittelst Nadeln von der Stützmembran abzuzerren versucht. Dieses war auch theilweise gelungen; die Stützmembran zeigte sich aber von zerstreut liegenden kurzen Fäserchen bedeckt, von welchen einige mit Überresten der contractilen Schicht zusammenhingen. Sie hatten in Folge der Einwirkung der Essigsäure ein völlig hyalines An- sehen, so dafs ich es für möglich hielt, es könnten Fortsätze der Stütz- membran sein. Zusatz von Jodlösung überzeugte mich bald, dafs die faserartigen Fortsätze aus derselben Substanz, wie die contractile Schicht, bestehen. Auch an den Fühlern fehlen diese Fasergebilde nicht, obgleich geeignete Präparate schwieriger herzustellen sind. Phys. Kl. 1866. Kk 358 REICHERT Die in Rede stehenden Fasergebilde erweckten auch bei mir zu- nächst die Vorstellung, dafs bei den Hydriden aufser der contractilen Schicht wahre Muskelfasern vorkommen, welche zwischen der äufseren eontractilen Schicht und der inneren Zellschicht, oder genauer der Stütz- membran, der Längsaxe des Thieres parallel und zwar nicht dicht ge- drängt, sondern durch Zwischenräume von einander getrennt fortziehen. Sowohl vor als nach Veröffentlichung der Abhandlung Leydig's ist von Muskelfasern bei Hydriden und verwandten niederen Hydrozoen gesprochen worden. (Genauere Angaben fehlen entweder gänzlich oder lassen die Verwechselung mit anderen Bestandtheilen des Polypenkörpers unschwer herausfinden. Am meisten beachtungswerth erscheinen mir die Mittheilungen Allmann’s in seiner Anatomie und Physiologie der Cordy- lophora('); es sind die ersten genaueren und haben auch den späteren zur Grundlage gedient. Der Begrenzungsapparat des Thieres besteht nach ihm aus zahlreichen longitudinalen Fasern, welche an der inneren Ober- fläche des Eetoderms in dem, von dem Polyparium nicht bedeckten und also contraetilen Abschnitt des „Coenosarc”, — im Körper des Polypen (Magen) und auch in den Fühlern — verlaufen. Ähnliche Fasern werden auch bei den Tubularien beschrieben; Querstreifen waren nicht wahr- zunehmen. Aus den Zeichnungen ersieht man, dafs der Verfasser, wie bereits angegeben, die von ihm nicht gekannte Stützmembran zur Auf- stellung einer Muskelfaserschicht verwendet hat. Unter den neueren Beobachtern sind die Mittheilungen Kölliker’s von Interesse (?). Der Verfasser, der auch auf die Hydriden Rücksicht nimmt, schliefst sich an Allmann an; er trägt Bedenken, die Zellen der inneren Zellenschicht mit Leydig für die eigentlichen contractilen Elemente des Polypenkörpers zu halten, mögen dieselben auch etwas ihre Form verändern können. Ebenso ist Kölliker der Ansicht, dafs die äufsere contractile Schicht, die er gleichfalls für ein Epithel erklärt, nicht das contractile Element darstelle, obschon es möglich sei, dafs die angeblichen Zellen vielleicht mehr als die der inneren Zellenschicht ihre Form verändern. Das eigent- (') Philos. Transact. of the Roy. soc. of London 1853: Vol, 143. Part. I, p. 372; Fig. 3, Fig. 4, Fig. 9. (?) Icon. histolog. Abth. 2; S. 165. über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 259 liche contractile Element besteht vielmehr auch bei der Hydra aus longi- tudinalen Muskelfasern, welche an der Stelle sich befinden, wo sie von Allmann beschrieben wurden. „Ich glaube aufserdem —- fährt der Ver- fasser fort, — gefunden zu haben, ohne jedoch für einmal in dieser Be- ziehung mit voller Bestimmtheit mich aussprechen zu können, dafs jede Faser oder Fibrille einzeln für sich im Innern eines schmalen Basalfort- satzes der Zellen des Ectoderma sich entwickelt.” Durch die Abbildung (Taf. XVII, Fig.3) des Querschnittes eines in Chromsäure erhärteten Thieres (Hydra vulgarıs) wird vorläufig die Ansicht des Verfassers er- läutert; ausführlicher soll die Muskelschicht der Hydra in einem später zu veröffentlichenden Abschnitte des Werkes besprochen werden. Es unterliest keinem Zweifel, dafs Kölliker dieselben Fasergebilde vor Augen gehabt hat, deren Beschreibung ich begonnen hatte, und die an mit Chromsäure behandelten Polypen auf die oben bezeichnete Weise sich deutlich zu erkennen geben; in Betreff der morphologischen Erläuterungen und der Durchschnittszeichnung, desgleichen in der Auffassung der con- tractilen Schicht weichen die Ergebnisse unserer Untersuchungen bald mehr bald weniger weit voneinander ab. Um sich eine gute Flächen- ansicht von den fraglichen Fasergebilden zu verschaffen, empfehle ich folgende Methode. Man nehme breitere ringförmige Stücke vom Fufse eines Polypen der durch geeignete Reagentien, namentlich Chromsäure, erhärtet worden ist, halbire dieselben und entferne das Epithel von der contractilen Schicht, wobei die Stützmembran entweder zugleich mit fort- gerissen wird, oder theilweise wenigstens mit der contractilen Schicht in Verbindung bleibt. Sodann lege man den Halbring der contractilen Schicht auf die convexe Seite und das Deckblättchen auf ihre jetzt frei geleste Innenfläche, die stellenweise noch von den Stücken der Stützmembran gedeckt sein kann. Die dem Beobachter zugewendete Fläche der contractilen Schicht bietet dann, sofern ein regelmäfsiger papillarer Contractionszustand vor- lag, das in der beigefügten Abbildung wiedergegebene mikroskopische Bild dar (Taf. VII, Fig. 13). Man sieht zunächt die dem papillaren Öon- tractionszustand entsprechende polyedrische Zeichnung der contractilen Schicht mit den darin vertheilten Nesselorganen; am Rande des Präparats können freie Stücke der Stützmembran sichtbar sein, deren Auffindung Kk2 260 REICHERT jedoch grofse Aufmerksamkeit erfordert, da sie aufserordentlich durch- sichtig sind. Aufserdem machen sich sofort die Fasergebilde bemerkbar; sie erscheinen unter gegebenen Umständen in ziemlich regelmäfsiger Ver- theilung an der Innenfläche der contraetilen Schicht, und zwar nicht dicht gedrängt und gruppirt, sondern durch breitere Zwischenräume von ein- ander getrennt und vereinzelt. Auf den ersten Blick würde man anzu- nehmen geneigt sein, dafs auf je ein polyedrisches Feldehen ein Faser- gebilde falle; es kommen indessen auch Felder ohne die letzteren vor, hin und wieder finden sich zwei Fasergebilde auf einem Feldchen, und endlich begegnet man auch Partieen der contractilen Substanz ohne polye- drische Zeichnung und dennoch Fasergebilden an denselben. Eine genaue Untersuchung lehrt, dafs jedes Fasergebilde, wie schon angegeben, aus derselben Substanz wie die contractile Schicht besteht und als ein unmittelbarer Fortsatz der letzteren zu betrachten ist. Nessel- organe habe ich bisher an ihnen nicht gesehen. Jeder Fortsatz beginnt mit einer etwas breiteren Basis an der Innenfläche der contractilen Sub- stanz, wird sehr bald faserförmig und setzt sich an die Stützmembran fest. Es bestätigt sich also, was Kölliker gefunden zu haben glaubt, dafs die Fasergebilde als Fortsätze der contractilen Schicht zu betrachten sind, man mufs aber von der irrthümlichen Ansicht des Verfassers in Betreff der epithelialen Textur derselben absehen. Was die Richtung der faser- förmigen Fortsätze betrifft, so überzeugt man sich auch an den vorliegen- den Präparaten leicht, dafs dieselben von der Innenfläche der contractilen Substanz ausgehend, nach einem Verlauf von etwa 1," P. an die Aussen- fläche der Stützmembran sich festsetzen, also im Allgemeinen radıär im Fulfse des Polypen fortziehen. Präparate dieser Art sind jedoch aus leicht begreiflichen Gründen nicht geeignet, die normale Stellung der faserähn- lichen Fortsätze zur Anschauung zu bringen; fast immer sind dieselben unter einem mehr oder weniger spitzen Winkel gegen die Innenfläche der contractilen Schicht gestellt; daher sieht man sie an den Rändern von Stückchen der contractilen Schicht scheinbar so verlaufen, als ob sie longitudinalen Faserzügen angehörten. Meine Untersuchungen gestatten es nicht, dafs ich gegen die Mög- lichkeit einer Abweichung der faserähnlichen Fortsätze von ihrem radiären Zuge mich ausspreche; ich halte dies unter Umständen nicht allein für über die contractle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 361 möglich, sondern sogar für wahrscheinlich. Dafs man aber den Nach- druck auf den radiären Verlauf der faserähnlichen Fortsätze richten müsse, und dafs Köllikers Durchschnittszeichnung mit den dicht gedrängt neben- einander liegenden quer durchschnittenen longitudinalen Fasern eine un- richtige Vorstellung von den in Rede stehenden faserähnlichen Fortsätzen giebt: dies lehren nicht allein die Flächenansichten von der Innenfläche der contractilen Schicht, sondern vor Allem geeignete Querschnitte selbst. Zu Querschnitten sind Chromsäure-Präparate nach meiner Er- fahrung nicht passend; ich habe wenigstens von ihnen niemals ein klares Bild gewinnen können. Ich fertige mir die Querschnitte vom lebenden Thiere, indem ich den Magen und besonders den Fufs (bei mäfsiger Con- traction) auf dem Objectglase quer durchschneide und eiligst von den frei gewordenen Enden schmale ringförmige Stücke abschneide. Die An- fertigung geeigneter dünner Querschnitte ist nicht leicht, da das Thier nach dem ersten Querschnitt sich sofort stärker zu contrahiren beginnt und demgemäfs mit jeder stärkeren Verkürzung eine gröfsere Quantität eontractiler Substanz auf einen schmalen ringförmigen Abschnitt anhäuft. Ich habe oft mehrere Tage und jeden Tag mehrere Stunden vergebliche Versuche gemacht. Gut ist es Thiere zu wählen, die mehrere Tage bei spärlicher Kost in Gefangenschaft gehalten und dadurch etwas torpide geworden sind. Der dünne Querschnitt muls sofort mit Essigsäure oder verdünnter Phosphor- oder Schwefelsäure behandelt werden, wobei die contractile Substanz abstirbt und durchsichtiger wird. Man unterscheidet alsdann sehr deutlich (Taf. VII, Fig. 13): die innere Zellenschicht, nach aufsen von derselben die durch zwei con- centrische Begrenzungslinien markirte Stützmembran, ferner an der äulseren Oberfläche des Ringes die querdurchschnittene contractile Schicht, und zwischen der letzteren und der Stützmembran, an der Stelle, wo Kölliker longitudinale Fasern zeichnet, eine durch radıiär gerichtete Streifenzüge gebildete Zwischenschicht. Genauere Untersuchungen ergeben, dafs diese radıär gestreifte Zwischenschicht durch die faserähnlichen Fortsätze der contractilen Substanz gebildet wird. Es gehen in das mikroskopische Bild begreiflicherweise nicht allein die in eine Ebene fallenden, sondern auch die zur ganzen Innenfläche der ringförmigen Faserschicht gehörigen Fort- sätze ein, und so erscheint jene Schicht ziemlich dicht radiär gestreift. 262 REICHERT Durch umsichtige Veränderung des Focus wird der wahre Sachverhalt aufgeklärt; die Fortsätze zeigen sich gewöhnlich etwas kürzer als bei Flächenansichten. Einen Theil der Verkürzung mufs man auf Flächen- spiegelung der angrenzenden Schichten bringen, durch welche das Bild der Fortsätze verdeckt wird. In anderen Fällen mögen die Fasern nicht rein radiär, sondern in etwas schräger Richtung gegen die Stützmembran gestellt sein und so im verkürzten Bilde gesehen werden. Unter Um- ständen mag bei anderen Präparationsmethoden eine künstliche Verlänge- rung derselben unvermeidlich sein. Endlich muls ich noch hervorheben, dafs die faserähnlichen Fortsätze sich bei Flächenansichten wie an Querschnitten von variabler Gröfse zeigen, wenn auch das angegebene Längenmaafs wohl selten überschritten wird. Das aber muls als That- sache festgestellt werden, dafs die faserähnlichen Fortsätze im All- gemeinen einen radiären Verlauf von der contractilen Schicht zur Stützlamelle besitzen, und dafs an Querschnitten allein dieser radıäre Zug sich zu erkennen giebt. Verwechselungen der durch die Fortsätze bedingten radıär gestreiften Schicht des Querschnitts mit einer etwa vorhandenen radiär gestreiften Zeichnung, die durch dicht gedrängt neben einander stehende Contractionspapillen an der äufseren Ober- fläche der contraetilen Schicht erzeugt wird, sind bei einiger Übung leicht zu vermeiden. An Präparaten die mit Essigsäure und Phosphor- säure behandelt sind, tritt eine solche Zeichnung bald ganz in den Hintergrund. Was nun die Bedeutung dieser faserähnlichen Fortsätze betrifft, so mufs zunächst daran festgehalten werden, dafs sie zur con- tractilen Schicht gehören und nicht als ein selbstständiger Bestandtheil in dem Bau des Polypenkörpers zu betrachten sind. Hieran schliefst sich dann die Frage, ob dieselben präformirte und stabile Bildungen, oder eine papillare Contractionsform an der Innenfläche der contractilen Schicht darstellen. Nach meinen Untersuchungen darf ich mich nur für das letztere entscheiden. Ich beziehe mich bei diesem Ausspruche auf das beschriebene und leicht zu constatirende Verhalten der contractilen Schicht im möglichst ausgedehnten Zustande sowohl an den Fühlern, als an dem Magen, vor allem aber an dem Fufse. Jeder Forscher muls sich sagen, dafs Fortsätze der contractilen Schicht, der Art, wie ich sie as? über die contractlle Substanz der Polythalamien u. s. w. 263 beschrieben habe, im ausgedehnten Zustande der Fühler und des Fulses sowohl bei Flächenansichten, als namentlich im optischen (Querschnitt sich zu erkennen geben müssen. Man sieht aber nicht die geringste Spur einer Zeichnung, welche auf diese faserähnlichen Fortsätze bezogen werden könnte; ja noch mehr, man sieht im optischen Querschnitt die Begrenzungslinie zwischen der contraetilen Schicht und der Stützlamelle ganz deutlich als gerade Linie fortziehen, was unmöglich wäre, wenn an der Innenfläche der contractilen Schicht in gewissen Abständen Fortsätze hervortreten sollten. Diese faserähnlichen Fortsätze sind also im aus- gedehnten Zustande der contractilen Schicht nicht vorhanden und müssen demnach als Contractionsbildungen angesehen werden; es sind Pseudo- podien, welche während der Verkürzung des Thieres an der Innenfläche der contractilen Schicht hervortreten. Leider ist es unter den gegebenen Umständen unmöglich, ihre Bildung so wie ihr Vorhandensein am leben- den Thiere während des Contractionszustandes zu verfolgen. Es liegt demnach hier das erste mir bekannte Beispiel vor, dafs an den häutigen contractilen Gebilden niederer Thiere Fortsätze auf beiden Flächen entwickelt werden. Über die Leistung der faserähn- lichen Fortsätze an der Innenfläche der contraetilen Schicht läfst sich mit Sicherheit aussagen, dafs in ihnen unter keinen Umständen, wie Kölliker meint, besonders bevorzugte Elemente für stärkere Bewegungen der Hydra zu suchen sind; dazu pafst in keiner Weise ihre im Allge- meinen radiäre Richtung. Man wird vielmehr durch sie an die gleich- falls radiar gerichteten pseudopodienartigen Fortsätze der Campanularien und Sertularien erinnert, die hier zur Befestigung des Polypen an dem äufseren Skelet dienen. Bei den leicht beweglichen Hydren kann man deutlich verfolgen, dafs die contraetile Schicht bei der Verkürzung und Ausdehnung an der Stützlamelle hin und her geschoben wird. Die faser- ähnlichen Fortsätze können dazu dienen, die förmliche Ablösung der con- tractilen Schicht von der Stützlamelle zu verhindern, so wie die Ver- schiebung beider Theile zueinander zu reguliren. Der zweite Hauptbestandtheil des Körpers der Hydra ist die innere Zellenschicht, von welcher bereits angegeben war, dals sie in dem frei endigenden Abschnitte der Fühler nicht vorkommt. Diese Zellenschicht ist von gleicher Beschaffenheit im Fufse und in dem befestigten Ab- 264 REICHERT schnitte der Fühler; im Magen und im Kopfstück sind die Zellen kleiner und führen auch einen anderen Inhalt; ım Übrigen bildet die Zellen- schieht ein Continuum, das überall an der Innenfläche der Stützlamelle ausgebreitet ist und, soweit ich sehe, nur aus einer einfachen Schicht dieht gedrängt neben einander liegender Zellen besteht. Die Form der Zellen varıırt aufserordentlich nach den Contractionszuständen des Thieres. Im lang ausgedehnten Zustande des Hohlkörpers sind sie der Längsaxe des Polypen entsprechend lang ausgezogen, mehr platt gedrückt, mit con- vexer Oberfläche gegen den Hohlraum hervortretend (Taf. VII, Fig. 9 u. 10). Mit der Verkürzung verändert sich die Form in genauer Überein- stimmung mit derselben; die Zellen nehmen allmählig an Höhe zu und stellen schliefslich eine Schicht lang ausgezogener eylindrischer oder besser spitzkegelförmig geformter, durch Druck sich gegenseitig polyedrisch ab- plattender Körper dar, die, wie bei dem Cylinderepithel, nebeneinander ge- stellt sind (Taf. VII, Fig. 11). Auch in diesem Zustande tritt das gegen den Hohlraum gewendete Ende der einzelnen Zellen kuppenförmig frei hervor. Die polyedrische Zeichnung dieser Zellenschicht ändert sich da- her nach den verschiedenen Contractionszuständen, und im mehr ver- kürzten Zustande des Thieres können, wie schon erwähnt, verschiedene polyedrische Linien gleichzeitig oder bei geringer Veränderung des Focus im mikroskopischen Bilde sichtbar werden, je nachdem letzteres der be- festigten Endfläche der Zellen oder ihrer Mantelregion angehört oder endlich aus beiden sich combinirt. Die netzförmigen Linien, welche die sich berührenden Zellen bilden, erscheinen unverhältnifsmäfsig dick, namentlich an den Berührungsstellen dreier Zellen; zuweilen scheint es, als ob der wandständige Kern inmitten dieser Linien läge, gerade so wie es Leydig richtig gezeichnet hat. Es ist auch richtig, wie Leydig sagt, dafs das Bild seiner contractilen Zellenschicht an die mikroskopische Beschaffenheit der Wirbelsaite der Forschlarven erinnere. Die eigen- thümliche grobe Zeichnung des polyedrischen Netzwerkes hat, wie es scheint, den Verfasser zu der Ansicht veranlafst, dafs die Zellenmem- branen untereinander verwachsen seien; Kölliker wurde durch sie wohl zu der Angabe verleitet (a. a. OÖ. S. 106.), dafs die Zellen ziemlich dieke und feste Wandungen besäfsen. Wenn man Querschnittchen des Fufses prefst, so üherzeugt man sich, dafs die Zellen leicht voneinander über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 265 getrennt werden können, und dafs ihre Membran unmefsbar fein und leicht zerstörbar ist. Sehr leicht fallen auch die Zellen auseinander, wenn Wasser entziehende Reagentien angewendet werden. Das bezeichnete, netzförmige mikroskopische Bild ist allein durch die Beschaffenheit des Zellinhaltes bedingt. An demselben mufs man zu- nächst zwei Bestandtheile unterscheiden: die centrale Kernmasse und die peripherische oder Mantelschicht. Erstere überwiest die letztere an Menge sehr bedeutend in den Zellen der Fühler und des Fufses, wogegen in den Zellen des Magens und des Kopfstückes die Mantelschicht mehr in den Vordergrund tritt, und die Kernmasse sogar schwierig nachzuweisen ist. In den Zellen der Fühler und des Fufses ist die Mantelschicht an manchen Stellen so dünn, dafs sie im optischen Querschnitt sich kaum bemerkbar macht. Sie enthält aber immer den Kern, ferner bei Hydra viridis die grünen Körperchen und in dem freien kuppenförmig hervortreten- den Theile der Zelle die braunen Pigmentkörnchen (Taf. VO, Fig. 11p%A); an den bezeichneten Stellen ist die Mantelschicht auch bedeutend dieker und drängt die Kernsubstanz zurück. Mittelst Jodlösung wird die Mantel- schicht braun gefärbt und tritt dann in ihrer ganzen Ausbreitung klarer hervor; sie erweist sich dadurch auch als eine eiweifshaltise Substanz. Dafs die Stellen des Zellenkörpers, wo in der Mantelschicht des Inhalts regelmäfsig die braunen Pigmentkörnchen liegen, wie Leydig schreibt, divertikelartig gegen den Hohlraum vorspringen, habe ich nicht bemerkt. Immer findet sich aber, wie Leydig schon richtig angiebt, jene verdickte Stelle der Mantelschicht, in welcher die Pigmentkörnchen eingebettet sind, in der Region des Körpers, welche frei und kuppenförmig gegen den Hohlraum vorspringt (vgl. Fig. 11). An dem dunklen Streifen, den die Pigmentkörnchen der inneren Zellenschicht im mikroskopischen Bilde erzeugen, läfst sich sogar die jedesmalige Dicke dieser Schicht und auch der Querdurchmesser der Höhle beurtheilen. Ist der Hohlkörper von Flüssigkeit entleert und rücken in Folge dessen die freien kuppenförmigen Enden der Zellen in der Achse des Hohlkörpers dicht aufeinander, so markirt sich im mikroskopischen Bilde scheinbar ein durch Pigmentkörnchen gebildeter Achsenstrang. Im opti- schen Querschnitt nehmen sich die durch die Pigmentkörnchen ausge- zeichneten freien Kuppen der Zellen wie ein gesondertes Zellenlager oder Phys. Kl. 1866. L1 266 REICHERT wie eine selbstständige körnige Schicht aus. Die Durchschnittzeichnungen, welche Agassiz in seinem Werke(') von dem Stiele der Parypha crocea und Coryne mirabilis gegeben hat, und die auch von Kölliker in seine Icon. hist. aufgenommen sind, haben mich lebhaft an mikroskopische Bilder erinnert, die man sich leicht von unserer Hydra verschaffen kann. Ich möchte es daher auch nicht für zweifelhaft halten, dafs die geson- derten körnigen Schichten, welche Agassiz an der freien Fläche der inneren Zellenschicht jener Thiere beschreibt, auf einer optischen Täu- schung beruhen. Die centrale Masse des Zellinhaltes ist eine aufserordentlich durch- sichtige, farblose Substanz; sie fliefst nach Zerstörung der Zellenmembran in Tropfen aus und erhält sich in Tropfenform im Wasser, in Chrom- säure, in schwacher Natron-Lösung, in Essigsäure, Jodwasser; es sind keine Körperchen darin suspendirt. Kein Reagenz für eiweilsartige Stoffe bringt eine Veränderung an ihr hervor; durch chemisch reine Schwefelsäure wird sie aufgelöst. Es läfst sich vorläufig nur aussagen, dafs die frag- liche Substanz kein Eiweils ist und kein Eiweils enthält. Leydig hat an der freien Fläche der inneren Zellenschicht kurze Cilien beobachtet. Meine Bemühungen, solche Cilien zu sehen, sind bis- her vergeblich gewesen. Gleichwohl habe ich an den Körperchen der Nahrungsflüssigkeit in unmittelbarer Nähe der Zellen recht oft Bewegungen wahrgenommen, die sich ganz so ausnehmen, als ob sie durch Cilien hervorgebracht seien. Nicht selten ziehen die Körperchen an der ge- wölbten Oberfläche der Zellen vorbei, ohne irgend wie gestört zu werden. An einzelnen Stellen dagegen, z. B. an den Fühlern in der Gegend, wo in der contractilen Schicht die Nesselorgane angehäuft sind, gerathen sie in eine zitternde oder im eine Rotationsbewegung. Die Cilien müssen jedenfalls sehr kurz und fein sein; sie scheinen auch nur an vereinzelten Stellen vorzukommen. Die zwischen der contractilen und der inneren Zellenschicht ge- legene Stützlamelle ist an optischen, wie an wirklichen Durchschnitten scheinbar wie eine schmale Lücke zwischen den genannten Hauptbestand- theilen der Leibeswand markirt (Taf. VII, Fig.9u.10). In dem endständigen (‘) Contribut. to the nat. hist. Tom. IV Pl. XXIII’ Fig. 7, Fig. 12. über die contrachle Substanz der Polythalamien u. s. w. 267 Abschnitte der Fühler, woselbst die innere Zellenschicht fehlt, zeigt sie sich als ein meist doppelt contourirter Saum an der Innenfläche der contractilen Schicht (vgl. Fig. 9). Leydig scheint die Stützlamelle nicht isolirt gesehen zu haben. Auch Kölliker drückt sich unsicher aus. In der Erklärung des Querschnittes vom Körper der Hydra vulgaris (a. a. O. S.178) heifst es, es finde sich an der inneren Seite seiner querdurch- schnittenen Längsmuskeln ein heller Saum, „der vielleicht eine Basement membrane ist.’ Die Isolirung eines gröfseren, röhrenförmigen Sesmentes der Stütz- lamelle des Hydridenkörpers ist mir nicht gelungen. Dagegen ist es leicht, gröfsere Stücke derselben durch Maceration oder nach Behandlung des Polypen mit Essigsäure, Kalilösung 10%, in Folge dessen die beiden Hauptbestandtheile ohne Mühe entfernt werden können, vollkommen frei herzustellen. Auch wird sie nicht selten völlig frei an den Rändern von Präparaten sichtbar, die durch Zerstückelung eines in Chromsäure- oder Jodlösung erhärteten Polypen gewonnen werden (Taf. VII, Fig. 3k?). Das Auffinden derselben erfordert in allen Fällen grofse Aufmerksam- keit, da sie von aufserordentlicher Durchsichtigkeit ist, gar keine beson- deren Abzeichen besitzt und sich bei Flächenansichten durch die dunkle Randzeichnung, desgleichen durch etwa vorhandene Falten oder durch zu- fällıg adhärirende Fortsätze der contractilen Schicht verräth. Sie zeigt sich resistent bei Behandlung mit Alkalien und Säuren bei gewöhnlicher Temperatur; selbst chemisch reine Schwefelsäure löset sie nicht auf; sie scheint aber durch Kali- oder Natronlösung 10°, desgleichen durch Schwefelsäure etwas aufzuquellen. Die Stützlamelle wird bei starker Aus- dehnung des Polypen-Hohlkörpers so dünn ausgezogen, dafs sie an den Fühlern, wo sie leicht beobachtet werden kann, nicht mehr von zwei deut- lichen Contouren begrenzt erscheint; bei der Verkürzung nimmt sie in gleichem Grade an Dicke zu, ohne sich in Falten zu legen. Hiernach darf sie als eine weiche, ‘elastische Substanz bezeichnet werden. Da sie bei den Hydren in einem Abschnitt der Fühler angetroffen wird, der keine innere Zellenschicht besitzt, so ist es selbstverständlich, dafs sie nur als ein erhärtetes Excret der contractilen Rindenschicht betrachtet werden kann, ebenso wie das innere Skelet oder die Stützlamelle der Campanularien und Sertularien. L12 268 REICHERT Zum Schlufs hätte ich noch hinzuzufügen, dafs auch bei den Hydren die Bewegung der Ernährungsflüssigkeit nicht durch Vermittelung der Cilien, sondern allein durch die Contractionen der Rindenschicht zu Stande gebracht wird. Ergebnisse. 1. An den Campanularien und Sertularien sind, wie auch bei anderen Zoophyten, mit Allman zwei Theile zu unterscheiden: die eigentlichen Polypen oder die Polypenköpfe, und der Träger dieser Polypen- köpfe „Polypophoron”, in ihren verschiedenen Bildungsformen, nach Allman Coenosarc, nach van Beneden substance commune, das Üoe- nenchym späterer Autoren. Der Träger der Polypen ist ein jugend- licher Zustand dieser Thiere, aus welchem durch Knospenbildung die so- genannten Polypen oder Polypenköpfe hervorgehen; mit Beziehung hier- auf könnte man den Polypenträger auch „Polypenstamm” (Polypophylon) nennen. 2. Bei den von mir untertuchten Campanularien und Sertularien zer- fällt der Polypenträger stets in einen Abschnitt, der, zur Befestigung des Polypenstockes dienend, die Wurzeln, Stolonen oder allgemein den „Wurzelstock’” darstellt, — und in den einfachen oder verzweigten „„Stengel”, welcher endständig oder wandständig (sessil) die Polypen unmittelbar trägt. Diejenigen Zweige, welche in die terminalen Polypenköpfe endigen, mögen mit dem Namen „Stiele”” bezeichnet werden. 3. Die Polypenköpfe oder Polypen können im Sinne des Polymor- phismus unter verschiedenen Formen auftreten. Mit Rücksicht auf die Leistungen für den Gesammtstock lassen sich zwei Kategorien unter- scheiden: die arbeitenden Polypenköpfe und die Fortpflanzungs- Polypen (weibliche Individuen, Fortpflanzungsorgane, Ovarialkapseln, Medusa-Brutkapseln). Zu den arbeitenden Polypenköpfen gehören gene- tisch auch die sogenannten „Nesselköpfe. (Plumularia setacea Johnst. a. A.) 4. Am Polypenkopfe treten als schon anerkannte unterscheidbare Abtheilungen hervor: das Mundstück (trompe buccale van Beneden) und der Magen (Testomae v. B.; cavıte post buccale Meln. Edw.) mit dem Fühlerapparat. Bei den arbeitenden Polypenköpfen der Campanularien über die contractıle Substanz der Polythalamien u. s. w. 269 und Sertularien mufs noch der Pförtnerabschnitt oder das Über- gangsstück des „Magens” zum „Polypenträger” oder dessen Stiel besonders hervorgehoben werden. Dasselbe liegt bei den Campanularien und Sertu- larien im Grunde der Glocke oder der Zelle des Polyparium. Es pflegt dieser Abschnitt der Glocke oder der Zelle zuweilen äufserlich, häufiger an der Innenfläche durch einen ring- oder halbringförmigen Vorsprung oder durch Verdickung der Wand von dem übrigen Theile sich abzusondern, so dafs das Übergangsstück in einer mehr oder weniger abgekammerten Höhle oder in einem zum Kanal verengten Hohlraum der Zelle seine Lage hat. Lister hat den ringförmigen Vorsprung bei den Campanularien das Dia- phragma oder Septum genannt. In demjenigen Theile der Glocke, wel- cher den Magen aufnimmt, findet sich öfters am Grunde auf dem Übergange zum Diaphragma ein Kranz kurzer Fortsätze, welcher den Pseudopodien des Magens zur Anheftung dient; ich habe ihn „Corona dentata” genannt. An dem weichen Polypenkopfe werden aufserdem drei verengte Stellen, an welchen die contractile Substanz sich öfters sphincterartig zusammenzieht und die Communication der Hohlräume unterbricht, zweck- mäfsig mit besonderen Namen bezeichnet. Ich habe die verengte Stelle zwischen Mundstück und Magen „Schlundenge”, zwischen Magen und Pförtnerabschnitt „obere Pförtnerenge”, zwischen Pförtnerabschnitt und Polypenträger „untere Pförtnerenge” genannt. 5. Bei den Hydriden geht der Magen ohne deutlich abgegrenztes Übergangsstück in den Polypenträger oder Fuls über; auch die Pförtnerenge ist äufserlich nicht markirt, giebt sich aber bei Abschliefsung der Magen- höhle von dem Hohlraum des Fufses zu erkennen. Die Hydriden einer- seits und die Campanularien und Sertularien andererseits unterscheiden sich ferner dadurch, dafs die ersteren nackt sind und kein Polyparium besitzen, endlich noch besonders durch den Bau der Fühler. 6. Die Campanularien, Sertularien und Hydriden bestehn, wie allseitig anerkannt wird, in allen Abschnitten, von den Armen zunächst abgesehen, aus zwei Hauptbestandtheilen oder Schichten, dem von Allman soge- nannten Ectoderm und dem Endoderm. Zwischen diesen beiden Haupt- schichten ist überall noch ein dritter accessorischer Bestandtheil, die von mir genannte „Stützlamelle” oder „Stützmembran”, eine Art inneres Skelet, eingeschoben. Derselbe ist bereits von Leydig und Kölliker 270 REICHERT (Basement membrane) vermuthungsweise aufgestellt. Allmann hat wohl die Stützlamelle zur Muskelfaserschicht gemacht. 7. Das Eetoderm oder die Rindenschicht des weichen Zoophyten- körpers zeigt im entwickelten Zustande keine Zellen; es ist kein Epithel, wie allgemein angenommen wird, es ist die eigentliche und einzige con- tractile Substanz der Polypen, vergleichbar derjenigen der Polythalamien, enthält eingebettet die Nesselorgane, zuweilen auch Pigmentkörnchen, sonst aber auch nicht die geringste Spur von Kernen oder von irgend einem Zellenbestandtheil. Die contractile Substanz selbst ist völlig durch- sichtig und von völlig gleichartiger homogener Beschaffenheit, wie bei den Polythalamien. Den Anschein eines zelligen Baues gewinnt sie nur bei gewissen Contractionszuständen, namentlich bei den papillaren. 8. Beim Übergange der Rindenschicht aus dem Zustande der Ruhe oder der Ausdehnung in den so genannten activen oder verkürzten Contracetionszustand nimmt dieselbe an Dicke zu; es erscheinen ferner auf der äufseren Fläche Knötchen, Wärzchen, papillenartige Vorsprünge, Wülste an beliebiger Stelle, in beliebiger Zahl und in beliebiger Gröfse. Die Wülste sind regelmäfsig quer gerichtet, mehr oder weniger vollständig den Hohlkörper umfassend. Solche ringförmige Wülste bilden sich aber nur an sehr beweglichen Abtheilungen des Körpers, bei den Hydriden also überall. Bei der Hydra können Kopf und Fufs auf diese Weise ein sehr regelmälsig geringeltes Ansehn annehmen. Auch die Contraetionspapillen erscheinen zuweilen sehr regelmäfsig vertheilt und bedingen dadurch die polyedrische Epithelzeichnung, als deren Kerne zerstreut und versteckt liegende Nesselorgane gedeutet worden sind. 9. Die papillenartigen Vorsprünge können sich bis zu wirklichen Wurzelfüfschen verlängern, die in den meisten Fällen zur Befestigung des Körpers benutzt werden. Bei der Hydra wurden solche Wurzelfüfschen einmal am Tentakel, häufiger am Rande der Fufsscheibe beobachtet; bei den Campanularien und Sertularien kommen sie mehr vereinzelt am Stamm, häufiger und oft in gröfserer Zahl an dem „Übergangsstück” vor. Die Wurzelfüfschen setzen sich hier mittelst einer scheibenförmigen Er- weiterung an das Polyparium fest und sind als angeblich stabile Befestigungs- bänder in den Zeiehnungen früherer Schriftsteller mehr oder weniger deutlich angedeutet. Eine ringförmige Pseudopodie, die am freien Rande über die contractile Substanz der Polythalamıen u. s. w. 271 wahrscheinlich in kurze Fortsätze ausläuft, bildet sich bei Campanularien und Sertularien an der Basis des Magens und dient zur Befestigung des letzteren durch Anheftung an die Corona dentata. Bei den Hydriden entwickeln sich Wurzelfüfschen von faserähnlicher Form in gröfserer Zahl auch an der Innenfläche der contraetilen Schicht und setzen sich an die Stützlamelle fest. Es sind dies die von Kölliker erwähnten Muskelfasern der Hydriden. — FadenförmigePseudopodien mit der sogenannten Körnchen- bewegung wurden nicht beobachtet; an der centralen contractilen Substanz der Fühler bei den Sertularien und Campanularien wurde die langsame Wellenbewegung von Wülsten verfolgt. 10. Der zweite Hauptbestandtheil der Hohlkörperwand, das Endoderm, besteht überall aus einer einfachen Zellenschicht, die epi- theliumartig ausgebreitet und meistentheils mit Cilien versehen ist. Die Form der Zellen ist veränderlich je nach den Contractionszuständen der eigentlichen contractilen Schicht. Im ausgedehnten Contractionszustande sind die Zellen mehr platt gedrückt, bei der Hydra sogar entsprechend der Längsachse oft sehr lang ausgezogen; in gleichem Schritt mit der Verkürzung nimmt ihre Dicke zu, und die Zellenschicht gewinnt schliefs- lich das Ansehen eines Oylinderepithels. Es ist nicht erwiesen, auch nicht bei der Hydra, dafs diese Zellen durch eigene Contraction ihre Form zu verändern vermögen; es ist dieses sogar in hohem Grade unwahrscheinlich. Die Innenfläche dieser Zellenschicht ist vollkommen frei ‘gegen die mit körnerhaltiger Nahrungsflüssigkeit erfüllte Höhle gewendet. Etwa vor- handene Pigmentkörnchen liegen innerhalb der Zellen, bei Aydra viridis am Befestigsungsende, häufiger in dem gegen die Höhle des Zoophyten- körpers gewendeten Theile; sie bilden aber niemals hier eine abgesonderte Schicht (Agassız). 11. Die Stützlamelle besteht aus einer glashellen, texturlosen, weichen, elastischen Substanz, welche bei gewöhnlicher Temperatur in Kalilösung und selbst in chemisch reiner Schwefelsäure nur wenig aufquillt und sich nicht, wenigstens nicht bei halbstündiger Behandlung mit den genannten Reagentien, auflöst. Die Stützlamelle mufs wie das äufsere Skelet als ein Excret der contractilen Substanz betrachtet werden, da sie bei der Hydra auch in dem frei endigenden Abschnitte der Fühler, bei den Sertu- larien und Campanularien sogar im ganzen Fühler vorkommt, obgleich 2972 REICHERT hier die innere Zellenschicht fehlt. — Die contractile Schicht bildet dem- nach, zum eigenen Schutz und Stütze, allmälig fest werdende Excrete sowohl an der äufseren als an der inneren Fläche. Bei den Campanu- larien und Sertularien wird durch ihr Exeret nach Aulsen das Polyparium, nach Innen die Stützlamelle gebildet; bei den Hydriden bildet sich nur die Stützlamelle. 12. Die Fühler der Hydriden sind einfache Schläuche, deren Hohl- raum in offener Verbindung mit der Magenhöhle steht; die körnchenhaltige Nahrungsflüfsigkeit bewegt sich ebenso durch die Fühler, wie durch die Höhle des Kopfes und des Fufses. Nach der morphologischen Beschaffen- heit der Wandung des Schlauches müssen der Länge nach zwei Ab- schnitte, der befestigte und der frei endigende, unterschieden werden. An dem ersteren ist die Wand aus denselben Bestandtheilen zusammen- gesetzt wie am Polypenkopf und besonders am Fulse; an dem frei enden- den Abschnitte fehlt die innere Zellenschicht. Auch bei den Fühlern der Sertularien und Campanularien fehlt die innere Zellenschicht und zwar der ganzen Länge nach; die Fühler sind nicht hohlknospenartige Erweiterungen der ganzen Magenhöhle, son- dern Auswüchse der contractilen Substanz allen. Von der Stützlamelle gehen aber in regelmäfsigen Abständen Scheidewände aus, welehe den Hohlraum des Fühlers in Kammern abtheilen, die wahrscheinlicher Weise durch eine centrale Öffnung in der Scheidewand untereinander communi- ciren. Diese Kammern des „elastischen Stützapparates’” der Fühler enthalten im ausgebildeten Zustande der Thiere keine Zellen, weder Knorpel- zellen, noch Epithelzellen, noch Muskelzellen. In jeder Kammer hat die von mir bezeichnete contractile Achsensubstanz ihre Lage, die genau von derselben Beschaffenheit ist, wie die äufsere eontractile Schicht, und nur der Nesselorgane entbehrt. Im verkürzten Zustande füllt die contractile Achsensubstanz mit ihren einzelnen Stücken jede Kammer fast vollständig aus; im mehr weniger ausgedehnten Zustande füllen sich die Kammern von der Magenhöhle aus mit einer Flüssigkeit, die niemals Körnchen führt und vielmehr für reines Meerwasser gehalten werden muls. Die con- tractile Achsensubstanz nımmt dann die Achse jeder Kammer ein, von einem Septum zum andern sich hinziehend; ihre Form ist verschieden je nach dem Contractionszustande; an den Septa breitet sie sich scheiben- über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 273 förmig, vielleicht auch mittelst einiger Fortsätze aus; sie bietet öfters das Bild einer verästelten Zelle dar. Wie ın der äufseren contractilen Schicht, so findet sich auch in dieser Achsensubstanz keine Spur von einem Zellen- kern. Knotige Anschwellungen, oder ein, vor oder dahinter in der äulseren contractilen Schicht gelegenes Nesselorgan, können das Bild eines Zellenkerns vorspiegeln. 13. Die Bewegung der Nahrungsflüssigkeit erfolgt hier, ganz unabhängig von den etwa vorhandenen Cilien der inneren Zellenschicht, nur durch Vermittelung der Contractionen in der äufseren contractilen Schicht. Die „Cireulation” der Nahrungsflüssigkeiten bei den Sertularien und Campanularien kommt vorzugsweise durch die den Inhalt austreibende Contraction des Magens eines Polypenkopfes zu Stande, wobei gleichzeitig ein anderer Polypenkopf sich erweitert und die zuströmende Nahrungs- flüssigkeit in sich aufnimmt. Schlufsbemerkungen. Die Campanularien und Sertularien, desgleichen die Hydren, gehören zu den niederen thierischen Organismen, bei denen auch im entwickelten Zustande die histologischen Formelemente der Muskeln und Nerven nicht vorkommen. Es fehlen auch die Bindesubstanzgebilde, sofern man, wie es die Wissenschaft fordert, genau den genetisch-morphologischen Cha- rakter derselben festhält und nicht willkührlich hart gewordene Excrete mit dem Namen „Bindesubstanz” belegen will. Endlich fehlt auch ein elementar-morphologischer Bestandtheil des Körpers, den man mit dem Blute der höheren Thiere vergleichen könnte. Der innere Bau dieser thierischen Organismen ist vielmehr durch einen Hauptbestandtheil ausgezeichnet, welcher sowohl morphologisch als physiologisch nur den Vergleich mit der contractilen Rindenschicht der Polythalamien, Gregarinen, Amöben u. A.(S. 196) gestattet('). Derselbe hat seine Lage, wie bei den Polythalamien, an der Aufsenseite (') Mit Bezug auf die Myxomyceten habe ich hinzuzufügen, dafs die contractile Rinden- schicht, von deren Thätigkeit die Bewegung der körnerhaltigen Flüssigkeit abhängt, im Laufe dieses Sommers (1867) durch Dr. Dönitz nachgewiesen ist. Monatsbericht der Königl. Akad. der Wissenschaften zu Berlin den 29. Juli 1867. Phys. Kl. 1866. Mm 2374 REICHERT der Hohlkörperwand des Coelenteraten; er bildet daselbst ein häutiges, continuirlich zusammenhängendes Ganze, zeigt im entwickelten Zustande, von den Nesselorganen abgesehen, keine sichtbare Spur einer Zusammen- setzung aus Zellenkörpern und ist im ausgedehnten Zustande völlig hyalın und homogen, zuweilen diffus oder durch gelblieh-grüne, deutlich erkenn- bare Pigmentkörnchen gefärbt; — er besitzt sensible und contractile Eigen- schaften, letztere oder vielleicht beide unter Umständen an einer Stelle mehr, an anderen weniger oder auch gar nicht ausgebildet; — er son- dert an seiner freien Fläche, — nicht allen an der äufseren, sondern hier auch an der inneren, — Excrete ab, die hart werden und elastische oder rigide, selbst mit Kalksalzen diffus durchsetzte, spongin- oder con- chiolinartige Skelete darstellen, sowohl äufsere (Polyparien) als innere (Stützlamelle, elastische Stützapparate, Kerngerüste); — er darf als das- jenige Gebilde oder Organ des Zoophytenkörpers angesehen werden, wel- ches vorzugsweise dem Verkehr mit dem lufthaltigen Wasser ausgesetzt ist und so respiratorischen Zwecken dient; — es ist endlich im hohen Grade wahrscheinlich, dafs nicht allen die ungeschlechtlichen, sondern auch geschlechtlich differenzirten Keime von ihm producirt werden. Von der contractilen Rindenschicht der Foraminiferen, Gregarinen, Amöben unterscheidet sich der in Rede stehende Bestandtheil der Zoo- phyten morphologisch durch eingelagerte Nesselorgane. Hinsichtlich der contractilen Eigenschaften wäre hervorzuheben, dafs fadenförmige Pseu- dopodien mit der sogenannten „Körnchenbewegung”, die auch den Gre- garinen und Amöben fehlen, bisher nicht beobachtet worden sind. Schliefs- lich darf man noch darauf hinweisen, dafs bei den Foraminiferen u. s. w. den gegenwärtigen Erfahrungen zufolge, die Bildung eines inneren Ske- lets nicht vorkommt. In Erwägung, dafs die Nesselorgane auch in der contractilen Rinden- schicht des Zoophyten-Körpers stellenweise fehlen können, darf die Ho- mologie beider Substanzen sowohl in morphologischer als in physiolo- gischer Beziehung nach meiner Überzeugung nicht in Zweifel gestellt wer- den. Die Untersuchung hat sich vielmehr zunächst der Frage zuzuwenden, ob die mitgetheilten Beobachtungsn in Betreff der contractilen Rinden- schicht des Zoophytenkörpers neue Beiträge zur Vermehrung und Bereicherung unserer Kenntnisse über diesen, bei niederen Thie- über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 275 ren so verbreiteten econtraetilen Körperbestandtheil zu liefern im Stande sind. In morphologischer Beziehung wäre die Beobachtung hier mitzutheilen, dafs die contractile Rindenschicht des Zoophytenkörpers als ein mehrzelliges Bildungsproduckt betrachtet werden muls. Auf welche Weise dieselbe aus dem Zellenkörper hervorgeht, ob dabei die Zellmem- bran oder der Zellinhalt vorzugsweise in Anspruch genommen werden, hat sich nieht mit Sicherheit feststellen lassen. Allein nach meinem Da- fürhalten wird man, gerade so wie bei Muskelfasern, das gröfste Gewicht auf die Verdickung der Zellmembran zu legen haben, während der Zell- inhalt (vulgo Protoplasma) schwindet. Ob die Nesselorgane aus einzelnen dieser Zellenkörper oder aus einem nicht verkümmerten Theile des Zell- inhaltes (Zellenkern?) gebildet werden, bleibt zu untersuchen. Sodann scheint es mir zweckmälsig, hier auf die Quelle von Irr- thümern aufmerksam zu machen, die dadurch entstehen, dafs man längere Zeit und selbst beim Absterben der Thiere sich erhaltende Bewegungs- formen der contractilen Substanz als stabile Bildungsformen auffafst und morphologiseh verarbeitet. Bei den Foraminiferen könnte man die al- veolare Contractionsform für eine Vacuole halten; auch ist bekannt, dafs man papillare Contractionsformen für wirkliche Körnchen gehalten hat. Die papillare Contractionsform ist es gewesen, welche die Anatomen ver- anlalste, die contractile Rindenschicht bei den Campanularien, Sertularien und Hydren für ein epithelartiges Gebilde zu erklären; aus den Pseudo- podien wurden Bänder, Muskelfasern (Hydra) u.s. w. gemacht. Man wird in Zukunft bei der Untersuchung niederer Thiere, deren Organısmus durch die in Rede stehende contractile Substanz ausgezeichnet ist, mit gröfster Vorsicht zu Werke gehen müssen. Da die ursprüngliche Bildungsform dieser Thiere wohl nur selten ermittelt werden kann, so ist man darauf angewiesen, durch andauernde Beobachtung der verschiedenen Bewegungs- formen sich ein Urtheil über diejenige Form zu verschaffen, welche un- abhängig davon dem Thiere zuzuschreiben ist. In physiologischer Beziehung, namentlich in Betreff der Erwei- terung unserer Kenntnisse über die Contractionsbewegungen häutiger contractiler Gebilde können, wie ich glaube, folgende Er- Mm2 276 RELcHnRT scheinungen aus den über die Hydriden mitgetheilten Beobachtungen hervorgehoben werden. Die Hydren geben uns zunächst das erste Beispiel der Bildung von Pseudopodien auch an der Innenfläche des häutigen eontractilen Gebildes. Es konnte hierbei allerdings die Frage aufgeworfen werden, ob die be- treffenden spitzkegelförmigen Vorsprünge zu der ursprünglichen Bildungs- oder zu einer vorübergehenden Contractionsform zu rechnen seien. Sie werden aber nur im verkürzten Zustande des Zoophytenkörpers sichtbar; im stark ausgedehnten Zustande sieht man keine Spur von ihnen; sie mufsten also durch Contraction entstanden sein. Hiernach kann das Ge- setz festgestellt werden, dafs Pseudopodien und überhaupt Con- tractions-Erhebungen auf beiden freien Flächen des häutigen contraetilen Gebildes vorkommen können. Eine andere physiologisch werthvolle Erscheinung lernen wir an der centralen contraetilen Substanz der Fühler bei Campanularien und Sertularien kennen. Dieselbe zeigt sich im verkürzten Zustande der Fühler, der hauptsächlich durch Contraction der Rindenschicht zu Stande kommt, als eine kreisförmig begrenzte mehr oder weniger dicke Scheibe, welche die Hohlräume der einzelnen Kammern eimnimmt; im ausgedehnten Zustande des Fühlers geht sie nicht selten in emen eylindrischen, die Achse der Kammer durchsetzenden Strang über, — und umgekehrt. Also in der Weise, wie ich die beiden Haupt-Bewegungsformen des häuti- sen contractilen Gebildes der Foraminiferen festzustellen suchte, so gerade werden dieselben hier unter unsern Augen ausgeführt. (Vgl. S. 189 u.£.). Wenn ich ferner darauf hingewiesen, dafs durch locale Ver- stärkung der Öontractionsbewegung und durch Heranziehung neuer contractiler Elemente an dem ceylindrischen Faden Knötchen, Wülste, Papillen und Ästehen hervortreten können, so sieht man dies auch hier an der Achsensubstanz in einfachster Weise veranschaulicht. Auch darauf mufs ich aufmerksam machen, dafs es gerade bei dieser Achsensubstanz, bei welcher die Beziekungen zum Nervensystem nicht vorliegen, recht schwierig wird, unter den beiden Bewegungsformen contractiler Thätig- keit den Zustand der Ruhe und den der Action zu unterscheiden und zu bezeichnen. In der That hat man sich den Übergang aus der Cylindrischen in die Scheibenform ebenso activ zu denken, wie den Über- über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 277 gang aus der Scheibe in die eylindrische Form. Indessen wird man sich erinnern müssen, dafs die verkürzte oder Scheibenform diejenige ist, in welcher die contraetile Substanz hier ursprünglich ausgebildet ist, und dafs demnach in derselben jener Zustand aufgesucht werden mufs, in welcher die Gleichgewichtslage der contractilen Elemente, d. h. der Ruhe- zustand, gegeben sei. Endlich bot uns die in Fecamp von mir gefundene Campanularie die Gelegenheit zu beobachten, wie sich in die contractile Substanz eingebettete Körnchen bei der Contractions-Wellenbewegung verhalten. Jedes Körnchen, durch dessen Ort die Contractionswelle sich bewegt, wird auf den Abhängen oder auf dem Gipfel der vorüberziehenden Welle gesehen; aber es verändert innerhalb des Parenchyms seinen Ort in keiner Weise. Wer freilich sich bewulst ist, dafs die Contractions-Wellenbewegung nicht in einer wirklichen Massen-, — etwa in einer Strom-Bewegung, — be- stehe, bei dem konnten auch nicht die geringsten Zweifel über dieses Ver- halten aufkommen; dennoch bleibt es immer erwünscht, zur weiteren Belehrung auf solche Thiere hinweisen zu können. In der Einleitung zum zweiten Theile vorliegender Abhandlung (vgl. S. 200 u. f.) habe ich bereitsdie Schwierigkeiten besprochen, die ich in der Aufgabe finde, andere niedere Thiere zu bezeichnen, welche sich in Betreff des inneren Baues an die Sertularien, Campanu- larıien und Hydren anschliessen. Es kommt darauf an, solche Thiere aufzusuchen, deren Organısmus, von den Individuenstock-Bildungen ab- gesehen, als Hohlkörper mit einer Wandung aufzufassen ist, in welcher im geschlechtsreifen Zustande zwei Haupt-Bestandtheile unterschieden werden: eine äufsere, überall oder stellenweise contractile Schicht, und eine innere epithelartige Zellenschicht. Aufserdem können an der Con- stitution der Wandung mehr oder weniger hart gewordene und skelet- bildende Excrete betheiligt sein, die von der Rindenschicht an ihrer inneren oder äufsern Fläche, oder an beiden zugleich abgesetzt sind. Zur Fest- stellung dieser anatomischen Thatsache darf ich mich nicht auf die An- gaben anderer Naturforscher stützen, und eigene Beobachtungen fehlen mir. Wenn ich gleichwohl mit wenigen Worten auf diese Frage eingehe, so geschieht es nur mit Vorbehalt und zu dem Zweck, auf Grundlage der neu gewonnenen Thatsachen die Untersuchung solcher niederen Thiere 278 REICHERT anzuregen, von denen sich vermuthen läfst, dafs sie einen mit den hier besprochenen Thieren übereinstimmenden inneren Bau besitzen. Es sind hier zunächst die bisher zur Abtheilung der „Aydroidea’” serechneten Familien namhaft zu machen: die Tubwlaridae Johnst.; die Corynidae Johnst.; die von Agassiz als Verwandte der Tubularıdae auf- gefalste Milleporen. Sodann hätte man seine Aufmerksamkeit auf andere Hydromedusen zu richten, welche in ähnlicher Weise als polypoide Individuenstöcke auf- treten, und von denen sich craspedote Medusen ablösen; ferner auch auf die Siphonophoren. In wieweit noch andere höhere Medusen heranzu- ziehen seien, darüber möchte ich mich nicht auszusprechen wagen. Doch will ich nicht zurückhalten, dafs ich meinen eigenen früheren Beobach- tungen, denen zufolge ich hier deutlich Muskelfasern zu sehen glaubte, nicht mehr volles Vertrauen schenke. Es liegt nahe, auch die Spongien unter die in Rede stehende Ab- theilung niederer Thiere unterzubringen. Ein Umstand wird jedoch hiebei nicht zu übersehen sein. Soweit die gegenwärtigen Erfahrungen reichen, ımufs man annehmen, dafs die Hartgebilde derselben (Sponginfäden, Kiesel- körper, Kalkköper) in dem Parenchym der contractilen Substanz gebildet werden, während sie bei den Campanularien, Sertularien und Hydren an den freien Flächen der contractilen Rindenschicht aus erhärteten Excreten entstehen. Da sonst die morphologischen und physiologischen Eigen- schaften der contractilen Substanz bei den Spongien im wesentlichen mit der Rindenschicht des Hydroiden-Hohlkörpers übereinstimmen, so halte ich den erwähnten Umstand für nicht so bedeutungsvoll, dafs darauf hin die Ausschliefsung derselben sich begründen liefse. Die Hauptsache bleibt stehen; in der Wandung des Hohlkörpers lassen sich die contractile Sub- stanz und die epitheliumartige Zellenschicht unterscheiden. Nerven- und Muskelfasern fehlen. Die Bildung von Hartgebilden innerhalb des Paren- chyms der contractilen Substanz, wie dieselbe auch zu Stande gekommen sein mag, sie würde als eine neue Eigenschaft des bei den niederen Thieren so verbreiteten contractilen Gebildes zu verwerthen sein. Über den von Huxley und später von Kölliker unternommenen Vergleich des Hohlkörpers der Hydrozoen mit den ersten Anlagen oder mit dem bläschenförmigen Embryonalzustande höherer Wirbelthiere habe über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 279 ich mich ausführlich S. 212. ausgesprochen. Derselbe geht von irrthüm- lichen Voraussetzungen aus, sowohl in Betreff der Beschaffenheit und Be- deutung der ersten Anlagen des Wirbelthieres, als auch hinsichtlich des feineren Baues des Zoophytenkörpers. Aufserdem liest der Parallele eine unklare Vorstellung vom Entwickelungsprozefse überhaupt und insbeson- dere von denjenigen morphologischen Beziehungen zu Grunde, welche zwischen den Stufen der allgemeinen Schöpfungsreihe und den Zuständen, die in der Bildungsgeschichte des Art-Individuums auftreten, bei genauer Kenntnifs der hierzu erforderlichen Thatsachen möglicherweise gemacht werden könnten. 280 Fig. 1. REICHERT Erklärung der Abbildungen. Tafel I. Eine Gromia oviformis, auf der Plattseite liegend, mit zwei durch Contraction der Rindenschicht gebildeten Alveolen, die sich wie innerhalb der Leibessubstanz selbst gelegene Vacuolen oder Bläschen ausnehmen. Von der grölseren schein- baren Vacuole zieht ein heller Streifen nach der Öffnung der Schale; diese Er- scheinung ist häufig, wenn auch nicht immer gleich deutlich, zu beobachten. Ich halte diesen hellen Streifen für den optischen Ausdruck einer zwischen Schale und Leibessubstanz sich hinziehenden Lücke, durch welche der Zutritt des Meer- wassers zu den Alveolen erleiehtert ist. Aus der am Öffnungspole angehäuften contractilen Rindenschicht sind zahlreiche Pseudopodien entwickelt, von denen ein grolser Theil über die Schale hinweg nach dem hinteren Pole sich ausbreitet. Das Sarcodenetz ist nur in einem kleinen Bezirke seiner Ausbreitung dargestellt. Schale der Gromie. Öffnung der Schale, aus welcher die eontractile Rindenschicht hervorgetreten. Am Öffnungspole angehäufte Rindenschicht. Centraler, Körnchen und Bläschen führender Bestandtheil der weichen Leibes- substanz der Gromie. Fadenförmige Pseudopodien, sogenannte Körnchenfäden, einzeln oder in Bündel vereinigt. Die an den Fäden angebrachten Pünktchen beziehen sich auf die Contractionswellen der sogenannten Körnchenbewegung. pp Das Sarcodenetz der fadenförmigen Pseudopodien. p’ Schwimmhäute, scheinbare oder wirkliche Platten oder Inseln der contractilen Rindenschicht im Sarcodenetze. Anmerkung. In der vorliegenden wie in den folgenden Abbildungen ist die contractile Rinden- schicht der Deutlichkeit wegen durch gleichförmige Schattirung ausgezeichnet, so dafs sie im contrahirten Zustande leicht von der contractilen bläschenführenden Substanz unterschieden werden kann. Im natür- lichen Zustande ist diese Unterscheidung zuweilen sehr schwer und oft erst dann möglich, wenn die centrale Substanz an der Rindenschicht verschoben wird. Es ist bekannt, dafs die verschiedenen Formen, unter welchen die eontractile Rindenschicht sich zeigt, desgleichen die Körnchen und Bläschen der cen- tralen Leibessubstanz erst bei 300—500facher Vergröfserung deutlicher hervortreten. In dieser Ver- gröfserung ist daher auch die Zeichnung der betreffenden Substanzen gehalten. Der Gromienkörper selbst ist etwa 100—120 mal vergröfsert. über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 281 al Alveolen oder scheinbare Vacuolen der eontraetilen Rindenschicht. t Fig. 2. al! Fig. 3. Fig. 4. De Fig. 5. Figg. 6, Lichter Streifen. Optischer Ausdruck einer Lücke zwischen Schale und Rinden- schicht, die vom Öffnungspole nach der gröfseren Alveole hinzieht. Tafel I. Eine Gromie mit vier scheinbaren Vacuolen. An der gröfseren Alveole rechter- seits wird durch eine elliptische Linie, welche sich wie die Begrenzung eines bläschenförmigen Kerns ausnimmt, die Öffnung derselben markirt. Zugang zur Alveole. Die übrigen Bezeichnungen, wie in Fig. 1. Gromie mit zwei Alveolen. Die nach dem Öffnungspole gelegene Alveole ist im optischen Querschnitt gezeichnet, welcher in Folge von hervorgetretenen Fort- sätzen als Sternfigur gesehen wird; an der gegen den hinteren Pol gelegenen sind zwei kreisförmig begrenzte Öffnungen bemerkbar. Vom Rande der hier ursprünglich vorhandenen gröfseren Zugangsöffnung waren an zwei gegenüber- liegenden Stellen platte Fortsätze hervorgetreten, hatten sich allmälig erreicht und waren scheinbar miteinander verschmolzen. So sind die zwei vorliegenden Öffnungen entstanden. Von der Innenfläche der Alveole entwickelte Fortsätze der Rindenschicht. Alveole mit zwei Zugangsöffnungen. Die übrigen Bezeichnungen wie in den früheren Figuren. Gromie mit zahlreichen scheinbaren Vaeuolen. An beiden Rändern, namentlich am rechten, werden dieselben im optischen Querschnitt gesehen, wobei ihre Lage und die Form deutlich hervortreten. Die an der Öffnung der Schale gelegene hatte nur eine geringe Zahl kurzer Fortsätze entwickelt, gerade so wie es hier gezeichnet ist. Einige von den Alveolen waren ursprünglich gröfser, hatten sich aber später durch lamellenartige Fortsätze, die vom Grunde der Alveole her zur Schale hin sich verlängerten, in Abtheilungen abgekammert. Lamellenartiger Fortsatz, der vom Grunde einer Alveole sich entwickelt hat. Stärkere spitzkegelförmige Fortsätze der contractilen Rindenschicht am Öffnungs- pole. Die übrigen Bezeichnungen wie in den früheren Figuren. Gromie mit gröfseren Alveolen, von deren Rande und auch vom Grunde her Fortsätze sich entwiekelt und zum Theil untereinander vereinigt haben. Bezeichnungen dieselben. Tafel II. 7, 8. Drei Zeichnungen von der Randpartie eines Gromienkörpers, welche drei im Laufe einer Stunde nacheinander auftretende Bewegungsformen der contrac- tilen Rindenschicht darstellen, Phys. Kl. 1866. Nn 282 Fig. 6. Fig. 14. se! I REICHERT Zeigt den ersten Zustand, welcher sich aus einer Reihe nebeneinander liegender, flacher Alveolen entwickelt hatte. Man sieht hier auch einzelne vom Grunde der Alveole hervorgetretene Fortsätze, die die Schale noch nicht erreicht haben. In Fig. 7 sind die Alveolen etwas tiefer geworden, einzelne Fortsätze sind ge- schwunden, andere haben sich untereinander und mit den neu hervortretenden zu einem Netz vereinigt. In Fig. 8 ist auf dem bezeichneten Wege ein an der Innenfläche der Schale aus- gebreitetes Netz gebildet. Daneben bemerkt man eine im Durchschnitt etwa sichelförmig begrenzte Alveole. Das durch Vereinigung mehrerer Fortsätze der contractilen Schicht gebildete Netz innerhalb der Schale. Die übrigen Bezeichnungen dieselben. 10, 11, 12, 13. Fünf Zeichnungen, welche zur Erläuterung verschiedener Formen alveolarer Bildungen ‚der contraetilen Rindenschicht innerhalb der Schale dienen. Es sind dies namentlich Formen, die dadurch entstanden sind, dafs vom Grunde der Alveolen kegelförmige Fortsätze sich erhoben und schliefslich mit anderen von den Rändern hervorgetretenen, sich vereinigt hatten. In der grölsten Alveole der Fig. 9 haben sich vier Fortsätze miteinander ver- bunden. In der Alveole der Figur 10 sind drei cylindrische Fortsätze des Grundes mit einem platten Fortsatze des Randes in Verbindung getreten. In der Tiefe ist noch ein vierter eylindrischer Fortsatz sichtbar; er ist verästelt und breitet sich mittelst eines feinen Netzes an der Schale aus. Die Figuren 11, 12, 13 stellen den optischen Durchschnitt einer Alveole dar, deren Zugangsöffnung sich allmälig schlofs und von deren Grunde ein cylindri- scher Fortsatz mitten durch den Hohlraum nach der Schale hin sich erstreckte. An diesem Fortsatze sah ich die daselbst gezeichnete Wulst vom Grunde her bis zur Schale hin sich fortbewegen. Tafel IV. Gromie, bei welcher ein Theil der weichen Körpersubstanz in Form eines kuge- ligen Vorsprungs aus der Öffnung der Schale hervorgetreten ist. An der Öffnung liegt aufserdem eontraetile Rindenschicht in Form eines Kragens angehäuft. An- fangs fehlten gröbere und feinere Wurzelfüfschen gänzlich; hier ist ein späterer Zustand gezeichnet. Der Gromienkörper zeigt, nach dem Austritt eines Theils seiner weichen Substanz, eine mehr verkürzte und dickere elipsoidische Form; die weiche elastische Schale hat sich in feine, quer hinziehende Falten gelegt. Iın Innern der Schale ist nur eine einzige Alveole sichtbar, von der ein lichter Streifen zum Öffnungspol hinzieht- Der durch angehäufte Rindensubstanz gebildete Kragen am Öffnungspol. Aus der Öffnung der Schale hervorgetretene, kugelförmige Abtheilung des weichen Gromienkörpers mit ihrer Rindenschicht und der centralen Bläschen führenden über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 285 Substanz. Auf der rechten Seite tritt aus der contractilen Rindenschicht ein Fort- satz hervor, der in feine Pseudopodien ausläuft. se” Flach kuppenförmig verdickte Stelle der contractilen Rindenschicht, im optischen Querschnitt sichelförmig. ke Die in Falten gelegte Schale. Die übrigen Bezeichnungen bedürfen keiner Erläuterung. Fig. 15. Stück einer Gromie am Öffnungspol, an welchem gleichfalls eine Abtheilung der weichen Körpersubstanz in kugelförmiger Form hervorgetreten ist. Die Über- gangsstelle der Hauptkörpermasse zum kugeligen Vorsprunge zeigt sich einge- schnürt, und die centrale, Bläschen führende Substanz wurde durch die verengte Stelle hinein und heraus gedrängt. An der eingeschnürten Stelle und auch am kugligen Vorsprung markirt sich die verdickte contraetile Rindenschicht. Wurzel- füfschen fehlen; der Kragen angehäufter contractiler Rindensubstanz am Öffnungs- pol ist von geringer Ausdehnung. 9‘ Verbindungstheil zwischen dem kugeligen Vorsprunge und der Hauptmasse des weichen Gromienkörpers. Die übrigen Bezeichnungen dieselben. Figg. 16, 17. Kugliger Vorsprung derselben Gromie in verschiedenen durch die peri- staltischen Bewegungen der Rindenschicht herbeigeführten Formen. Die Ver- dickung der Rindenschicht bei den peristaltischen Contractionsbewegungen besitzt im optischen Querschnitt eine sichelförmige Begrenzung mit der Concavität nach Aufsen gerichtet. Daneben sieht man kuppenförmig nach Aufsen vortretende Verdiekungen der Rindenschicht, sowohl im optischen Querschnitt als im Flächen- schnitt, in welchem letzteren Falle sie sich als ungefähr kreisförmig begrenzte lichte Flecke am kugligen Vorsprunge zu erkennen geben. se’ Kreisföürmig begränzte lichte Stelle in Fig, 17, die dem optischen Flächenschnitt einer kuppenförmig verdickten Stelle der Rindenschicht entspricht. se’ Verdickte Stelle der Rindenschicht im optischen Querschnitt bei peristaltischer Bewegungsform. Fig. 18. Derselbe kugelige Vorsprung mit dem Öffnungspole der Gromie in einer durch peristaltische Bewegungen und durch Entwickelung von Pseudopodien veränderten Form. An zwei Stellen haben sich hohleylindrische Aussackungen gebildet, an deren freien Enden aus der daselbst zusammengezogenen contractilen Substanz Pseudopodien entwickelt sind. Rechterseits sind unmittelbar aus der Rinden- schicht des kugligen Vorsprungs stärkere Fortsätze mit Pseudopodien hervor- getreten. An dem durch Einschnürung entstandenen Verbindungsstücke ist die Bläschen führende centrale Substanz vollständig entfernt. Dasselbe besteht daher nur aus der contractilen Rindenschicht; der darin enthaltene Hohlraum ist in keiner Weise markirt. 9‘ Der nur aus contractiler Rindenschicht bestehende Verbindungskanal zwischen dem kugligen Vorsprunge und der Hauptmasse des Gromienkörpers. g* Hohleylindrische Aussackungen des kugligen Vorsprungs. p‘ Der an dem freien Ende der Aussackung durch Zusammenziehung contractiler Substanz gebildete Fortsatz. Nn2 Fig. 20. Fig. 21 cp” REICHERT Ein Stück des in den vorhergehenden Figuren gezeichneten kugligen Vorsprungs mit der längeren ceylindrischen Aussackung. An der am freien Ende angehäuften contractilen Rindenschicht beginnt der Abschnürungsprocels. Stelle an der zusammengezogenen contractilen Substanz, wo die Abschnürung beginnt. Dasselbe Präparat wie in Fig. 19 mit weiter vorgeschrittenem Abschnürungs- procels. Bezeichnungen wie in Fig. 19. . Dasselbe Präparat kurz vor Ablösung des durch die Abschnürung allmälig ab- gesonderten Theiles der contractilen Rindenschicht. Der Letztere liegt jetzt wie eine Insel mitten im Sarcodenetze und steht nur durch einen sehr feinen pseudo- podienartigen Faden mit dem kugligen Vorsprunge des Gromienkörpers in Ver- bindung. Das abgesonderte Stück contractiler Rindenschicht wie eine Insel im Sarcodenetze liegend. Verbindungsfaden der Insel mit dem übrigen Gromienkörper. Tafel V. Stück vom Polypenstock einer Campanularie aus dem französich-englischen Canal (Fecamp); ein Theil desselben ist nur in Form des äufseren Skelets ohne den entsprechenden weichen Zoophytenkörper dargestellt. Etwa 100mal vergröfsert. Der Polypenträger. Stengel des Polypenträgers. ? Die von demselben abgehenden Stiele, welche endständig die Polypenköpfe tragen. Dals äufsere Skelet (Polyparium) des Stieles (ke°) ist, wie gewöhnlich bei den Campanularien, durch die ringförmigen Einschnürungen in der Nähe des Kopfes und des Stengels ausgezeichnet. Der dazwischen gelegene Theil zeigt an dem linken Stiele eine deutliche spiralförmige Drehung. Der entsprechende weiche Zoophytenkörper ist am linken Stiele im zusammengezogenen, am rechten im aus- gedehnten Zustande gezeichnet; die Ernährungsflüssigkeit befindet sich im Strome aus dem ersteren zu dem letzteren hin. Polypenkopf. Mundstück des Polypenkopfes in verschiedenen Contractionsformen. Magen des Polypenkopfes, rechts im ausgedehnten, links im zusammengezogenen Zustande; aus dem letzteren ist die Ernährungsflüfsigkeit in die erstere hinein- getrieben. Der Fühlerapparat des Magens. ? Ringförmige Pseudopodie am Grunde des Magens, die sich an die Corona dentaat der Glocke befestigt. Pförtnerabschnitt des Kopfes oder Übergangsstück desselben zum Polypenträger. Schlundenge. Obere Pförtnerenge. Untere Pförtnerenge. sec kit Figg. 4 se sec ki! p 4 pe no über die contractle Substanz der Polythalamıen u. s. w. 285 Äufseres Skelet des Zoophyten (Polyparium). Die Glocke oder Zelle oder das Becherchen des Polypariums mit gezähneltem Rande. Nebenkammer der Glocke, welche das Übergangsstück des Kopfes zum Polypen- träger aufnimmt. Das Septum oder Diaphragma der Glocke, welches Haupt- und Nebenkammer derselben scheidet. Corona dentata der Glocke, an welche sich die kranzförmige Pseudopodie des Magens festsetzt. Kegelförmige, papillenartige Pseudopodien der contractilen Rindenschicht, mittelst welcher der weiche Stiel und der Pförtnerabschnitt des Kopfes am äufseren Skelet sich befestigen. Zeichnung eines Längsschnittes der halben Glocke und einiger Ringe des Stieles von der Campanularie Fig. 6. der Taf. VI. Die Glocke enthält keine Weichtheile und so ist die Form etwas verändert. Die Abbildung soll einen Überblick über die verschiedene Dicke der Wandung gewähren und den von mir mit dem Namen „Corona dentata” belegten Kranz von Fortsätzen der Glocke erläutern. Plötzlich stark verdickte Wand der Glocke, die zur Nebenkammer für den Pförtner- abschnitt gehört; ein Vorsprung für das Diaphragma gab sich nicht zu erkennen. Corona dentata im Durchschnitt. Äufseres Skelet des Stieles. Stück eines Tentakels derselben Campanularie im contrahirten Zustande, in welchem die contractile Achsensubstanz in Form von mehr oder weniger dicken Scheiben die einzelnen Kammern erfüllt; von der im ausgedehnten Zustande der Fühler daselbst sichtbaren Flüssigkeit (Meerwasser) ist keine deutliche Spur wahr- zunehmen. Die contractile Rindenschicht ist in der Zeichnung weggelassen, da- mit der, die Kammern bildende, elastische Stützapparat klarer hervortrete. Die Fühler junger Polypen, die noch wenig gearbeitet haben, besitzen einen Achsen- Bestandtheil von fast gleicher Form. Etwa 500 fache Vergröfserung. Centrale contraetile Substanz des Fühlers. Elastischer Stützapparat der Fühler. und 5 stellen Fühlerabschnitte der Campanularie aus Fecamp (Fig. 1.) dar, in vollkommener Ausdehnung, die Kammern mit Meerwasser gefüllt, die contractile Achsensubstanz in verschiedenen zusammengezogenen Bewegungsformen, die Rindenschicht im ausgedehnten Zustande. Die Abbildung Fig. 5 giebt in den drei übereinander gestellten Kammern ein und denselben cylindrischen Achsen- strang mit dem von einem Ende zum anderen fortschreitenden Knoten in drei Phasen seiner Bewegung. Vergrölserung etwa 450. äufsere contractile Schicht. contractile Achsensubstanz. Elastischer Stützapparat der Fühler. Knoten oder Wulst an der eylindrischen Achsensubstanz. Pigmentkörnchen. Nesselorgane. 286 REICHERT Taf. VI. Fig. 6. Polypenkopf und ein Abschnitt des Stieles der grünen Campanularie von Villa- franca. Die Glocke besitzt einen wellenförmigen Rand und zerfällt in 2 Abtheilun- gen, von welchen die gröfsere Magen und Mundstück des Polypen, die kleinere am Grunde gelegene und durch Verdickung der Wandung canalartig geformte, den Pförtnerabschnitt aufnimmt. Die Bildung des Diaphragma ist nicht deutlich. Die Mundöffnung ist erweitert, die Ränder eingeschlagen, wie bei beginnender Um- wandlung des Mundstückes in die Vasen-Form zur Aufnahme von Nahrung oder beim Auswerfen von Excrementballen. Der Magen ist erweitert, an der Schlund- enge theilweise geöffnet, an der oberen Pförtnerenge mehr geschlossen und am Grunde durch die kranzförmige Pseudopodie an der Corona dentata befestigt. Der Pförtnerabschnitt und der weiche Stiel durch zahlreiche, am äulsern Skelet festsitzende Pseudopodien ausgezeichnet, die sich namentlich dann entwickeln, wenn der Polypenkopf nach Aufsen hin arbeitet. Vergrölserung etwa 200. ke Äufseres Skelet (Polyparium.) ke! Glocke mit wellenförmigem Rande. ke? Nebenkammer der Glocke für den Pförtnerabschnitt. ke* Corona dentata. s ke° Äufseres Skelet des Stieles. co Mundstück des Polypenkopfes. co! Schlundenge. co® Mundöffnung, stark erweitert, mit umgeschlagenen Rändern. cv Magen. cv! Fühlerapparat. cv” Kranzförmige Pseudopodie des Magens. cp Pförtnerabschnitt. cp‘ Obere Pförtnerenge. no h Fig. 6a. ke* Fig. 7. ® Untere Pförtnerenge. Kegelförmige Pseudopodien. ; Äufsere contractile oder Rindenschicht des weichen Zoophytenkörpers. Warzen- oder kuppenförmige Erhebungen derselben. ; Innere oder Epithelschicht des weichen Zoophytenkörpers. ; Inneres Skelet oder die Stützlamelle. Nesselorgane. Höhle des weichen Zoophytenkörpers. Entleerte Glocke derselben Campanularie mit der Corona dentata. Corona dentata. Das innere Skelet oder die Stützlamelle vom Kopfe und einem kurzen Abschnitt des Stieles derselben Campanularie. Das Präparat wurde von einem abgestorbenen, vom äufseren Skelet befreiten Polypen nach Behandlung mit Kalilösung (10°/,) und nach leichter Compression mittelst des Deckgläschens gewonnen. Die Epithel- schicht und die contractile Achsensubstanz der Fühler ist herausgedrückt; von Fig. 8. se no kit ” sec Fig. 9. über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 287 der abgeprefsten, contractilen Rindenschieht mit den Nesselorganen sind einige Flocken zurückgeblieben. Stück eines Fühlers von derselben Campanularie. Einige Kammern befinden sich im stark ausgedehnten Zustande; bei anderen ist dies weniger der Fall. Die kreisförmigen Begrenzungslinien der Septa des elastischen Stützapparates sind, entsprechend der jedesmaligen Stellung der letzteren zur Achse des eylindrischen Fühlers, in die Zeichnung aufgenommen; man sieht auch den contractilen Achsen- strang der einzelnen Kammern markirt. Starke Vergröfserung. äufsere contractile Schicht des Zoophytenkörpers mit den, in Spirallinien ange- ordneten Nesselorganen. Nesselorgane, zum Theil auf dem Gipfel warzenförmiger Erhebungen der Rinden- schicht gelegen. Der elastische Stützapparat des Fühlers. Kreisförmige Begrenzungslinie der Septa. Contractile Achsensubstanz der Kammern in verschiedenen Contractionsformen. Tafel VI. Der frei endigende und ein Theil des befestigten Abschnittes vom Fühler einer Hydra fusca. Der als eine hobleylindrische Ausstülpung des Magens sich darstellende Fühler ist in seinem befestigten Abschnitte von der inneren, epithel- artigen Zellenschicht des Zoophytenkörpers ausgekleidet; im frei endigenden Ab- schnitte des Fühlers fehlt die letztere vollständig; der hier sichtbare Hohlraum ist von der Nahrungsflüssigkeit erfüllt, die nur eine geringe Zahl von Kügel- chen und Körnchen enthielt. Im zellenhaltigen Theile des Fühlers ist die Höhle, in Folge der Contraction der äufseren Schicht, kaum sichtbar; die Zellen be- rühren sich an einzelnen Stellen unmittelbar mit ihrer freien convexen Oberfläche; die Nahrungsflüssigkeit ist fast gänzlich heraus und in die Magenhöhle, so wie in den freiendigenden Abschnitt des Fühlers hineingeprelst; es scheint, als ob die Achse des Fühlers nur von den Zellen der Epithelschicht erfüllt sei. Mäfsig contrahirt zeigen sich alle Stellen der äufsern contractilen Schicht, wo Nessel- organe sich befinden. Es erheben sich in Folge dessen in bestimmten Distancen ring- oder halbringförmige und gemeinhin spiralig gestellte Wülste, von denen eine gröfsere Anzahl nur im Profil gesehen werden. Zwischen diesen Wülsten zeigt sich die contractile Substanz fast vollkommen homogen und hyalin, ohne die geringste Spur einer Zeichnung, die auf die Abgrenzung einer Zelle oder eines Kerns zu beziehen wäre. An zwei Stellen ist die contractile Schicht stärker contrahirt und erscheint in diesem Zustande aus ring- oder halbringförmigen, mit spitz auslaufen- den Enden sich untereinander verschränkenden, queren Wülsten zusammengesetzt, die durch ein quer gestelltes längsmaschiges Netz von Furchen getrennt werden. 288 Fig. 10. REICHERT Die Nesselorgane stehen gemeinhin am convexen Rande der Wülste; einzelne Stellen der Wülste sind auch vollkommen frei von Nesselorganen. Ungefähr 300fache Vergröfserung. Contractile Schieht an der Aufsenfläche der Fühler. Nesselorgane. Gesonderte, in halben Ringen oder Spiralen contrahirte Wülste mit Nessel- organen. Contractile Schicht zwischen diesen Wülsten, vollkommen homogen und hyalin. Stärker contrahirte Stellen der contrahirten Schicht aus scheinbar sich ver- schränkenden halbringförmigen Wülsten bestehend. Centrale Höhle des Fühlers. ; Stützmembran. ; Zellen der Epithelschicht, an dem freien convexen Theile durch Pigmentkörnchen ausgezeichnet. Die Zellen sind, in Folge der Verlängerung der Fühlerröhre, der Längsachse des Fühlers entsprechend ausgezogen und abgeplattet. Der vom Kopfe abgeschnittene Fufs einer Hydra fusca. Das befestigte Ende befindet sich im Contractionszustande und zeigt deutlich die hierbei gebildeten spindelförmigen queren Wülste, welche mit ihren zugespitzten Enden ineinander greifen. Die sichtbaren kleineren Nesselorgane sind theils solche, die ihren Nesselfaden entleert haben, theils in der Bildung begriffene. In Folge des Druckes sind die Zellen der inneren Schicht an der Schnittöffnung hervorgetreten. Am freien Ende des Fufses befindet sich die contractile Substanz, vom Rande der Fufs- scheibe abgesehen, im mehr ausgedehnten Zustande. Das Mikroskop ist hier so eingestellt, dafs der optische Querschnitt der contractilen Substanz, desgleichen, wenn auch undeutlich, der der inneren Schicht, am deutlichsten aber die Be- grenzungslinien der Zellen im optischen Flächensehnitte des Epithels sichtbar werden. Die an der Fufsscheibe papillar contrahirte äufsere Schicht gewährt das undeutliche Bild des optischen Querschnitts eines Cylinderepithels, als welches dieselbe auch beschrieben worden ist. Die netzförmigen Begrenzungslinien der Zellen in der Epithelschicht sind je nach dem Dehnungszustande der Zellen als ein verschieden geformtes Maschwerk ausgedrückt. Contrahirtes Stück des Fufses. Contractile Rindenschicht des Zoophyten, zwar verdickt, aber ohne Contractions- erhebungen an der freien Fläche. ® Papillar contrahirte Rindenschicht. Quer gestellte spindelförmige Wülste. Nesselorgane. ; Elastische Stützlamelle. ; Mit den freien Enden aus der Schnittöffnung herausgeprefste Zellen der inneren Zellenschicht. Höhle des Fulses, von der zurückgedrängten Ernährungsflüssigkeit erfüllt. An der Wand der Höhle ausgebreitete, innere Zellenschicht im optischen Quer- schnitte, um die Dicke derselben zu markiren. si? se no über die contrachile Substanz der Polythalamien u. s. w. 289 Dieselbe im optischen Flächenschnitt. Gegend, wo die Zellen in der Fläche lang gezogen sind und durch ihre Begrenzungslinien ein läugsmaschiges Netz- werk bilden. Optischer Flächenschnitt derselben Schicht, deren Zellen jedoch hier kurze Cylinder- form besitzen ('). : Kerne der Zellen dieser Schicht. Pigmentkörnchen, in den abgerundeten freien Endstücken der Zellen gelegen und im mikroskopischen Bilde das Centrum der Masche einnehmend. Ein mit Essigsäure behandeltes schmales ringförmiges Stück vom Fulse der Hydra fusca. Das Präparat zeigt die Schnittfläche, an welcher namentlich sehr deutlich die von der äufseren contractilen Schicht gegen die Stützmembran radiär herantretenden Fortsätze erkannt werden. Es ist nicht leicht ein passendes schmales ringförmiges Stück des Fulses für diesen Zweck anzufertigen, Gelingt das Präparat nach oft tagelangen vergeblichen Bemühungen, so überzeugt man sich leicht, dafs kein anderes Präparat so geeignet ist, die Einsicht in den inneren Bau des Polypenkörpers zu geben, als das vorliegende. Die von der äufseren contractilen Schicht radiär an die Stützmembran herantretenden Fort- sätze gewähren, — da sie wegen der Dicke des ringförmigen Stückes im mikroskopischen Bilde diehter gedrängt gesehen wggden, als sie in einer Ebene stehen, — ein zierliches strahliges Bild. Äufsere eontractile Schicht mit Nesselorganen; sie läfst an der Öberfläche Ein- sehnitte zwischen den Contractionswülsten erkennen (?). Nesselorgane. Radiäre Fortsätze der äufseren contractilen Schicht. Einige davon treten kräfti- ger in der Zeichnung hervor; sie wurden als diejenigen erkannt, welche der Schnittfläche zunächst sich befinden. Stützmembran. ; Innere Zellenschicht. Die Zellen sind, in Folge der Verkleinerung der Höhle des Fulses und der Contraction der äufseren Schicht, so zusammeneeprelst, dals ’ 5 B) sie kegelförmige Körper oder richtiger unregelmäfsige Pyramiden darstellen, deren Basis auf der Stützmembran ruht, und die sich mit den abgerundeten Spitzen gegen die Höhle wenden. An solchen Schnittehen sieht man immer deutlich, dafs die Zellen sich unmittelbar, ohne eine morphologisch ausgebildete Zwischen- ’ o° ko) substanz, mit ihren Wänden berühren. (9) Die netzförmigen Linien erscheinen verhältnifsmäfsig breit, namentlich an den Knotenpunkten. Diese Zeichnung des mikroskopischen Bildes rührt nicht von einer etwa zwischen den Zellen gelegenen Zwischensubstanz her, sondern wird durch die abgerundeten freien Enden der Zellen erzeugt. 9 Unmittelbar beim Anfertigen des Präparates zieht sich der vorher sehr stark ausgedehnte Fuls mehr oder weniger zusammen, und dies nimmt am abgeschnittenen ringförmigen Stücke noch zu. Bei Zusatz von aufquellenden Reagentien treten die Wirkungen unmittelbar an der contrahir- ten Form selbst auf; es findet vor dem Tode keine Rückkehr in den ausgedehnten, sogenannten Ruhe- zustand statt. Phys. Kl. 1866. Oo 290 si! se no Fig. 13. se se REICHERT Netzförmige Linien welche durch die, an der Stützlamelle befestigte Endflächen der Zellen gebildet werden. ; Kerne der inneren Zellenschicht, die meist in der Nähe der Anheftungsstelle der Zellen sich befinden. Das frei in die Höhle hineinragende, abgerundete Ende der Zellen mit den Pigmentkörnchen. Stück der contractilen äufseren Schicht des Fufses im Zustande der papillaren Contraction. Man hat das Mikroskop auf die freie Fläche des Fufses in der Gegend des Randes eingestellt; Stützlamelle und innere Zellenschicht geben sich entweder gar nicht oder schwach, wie hier, zu erkennen. Die contractile äufsere Schicht zeigt öfters bei gewissen Einstellungen des Mikroskops das vorliegende auffällige Bild, durch welches man verleitet werden kann, die Zusammensetzung der contractilen äulsern Schicht aus Zellen, wie bei einem Pflasterepithel, bestehen zu lassen. Am Rande des Fufses sieht man deutlich, dafs die ceontractile Schicht in Form kuppenförmiger Papillen sich erhoben hat, auf deren Gipfel nicht selten Nesselorgane sich befinden. Im optischen Flächenschnitt zeigt sich gewöhnlich nur ein Netzwerk von nicht selten körnig gezeichneten, an den Knotenpunkten sich verdickenden Linien, in deren Maschen häufig entleerte, unentwickelte, oder auch vollkommen ausgebildete; Nesselorgane, wie Kerne, Platz nehmen. Die körnige Zeichnung des Netzes rührt von kleinen Unebenheiten an der Oberfläche der contraetilen Substanz in den Papillen her. Fehlen dieselben, so können die Berührungslinien der Papillen untereinander auch das körnige Ansehn entbehren. Rand des Fufses mit den kuppenförmig hervortretenden Contractionspapillen der Rindenschicht. Papillar contrahirte äufsere Schicht im optischen Flächenschnitt, scheinbar das mikroskopische Bild eines Pflasterepithels darstellend. ; Stützlamelle. i Netzförmige Linien der inneren Zellenschicht. Nesselorgane. Ein Stück der contractilen Substanz und der Stützmembram eines Fulses, der in schwacher Chromsäure erhärtet war. Der Fufs war der Länge nach in zwei Hälften gespalten, dann in halbringförmige Stücke geschnitten, und von letzteren die innere Zellenschicht mit einer Nadel entfernt. Der Halbring der contractilen Schicht und Stützmembran liegt in der Zeichnung so vor, dals von der einen Hälfte desselben die Aufsenfläche, von der andern, etwas verschobenen, ver- letzten und von der Stützmembran befreiten, ein Theil der Innenfläche sichtbar ist. Ebenso tritt an dem einen Rande ein Stück der Stützmembran frei hervor. Das Thier befand sich beim Absterben in der papillaren Contraction. Äufsere contraetile Schicht mit epithelartiger Zeichnung. Ansicht der Aufsenfläche; hier und da können die an der Innenfläche befindlichen Fortsätze erkannt werden. Dieselbe Schicht mit Papillen im Profi. Innenfläche der contractilen Schicht mit den deutlich sichtbaren Fortsätzen von dem Theile des Halbringes, welcher mit der Aufsenfläche auf dem Objectglase über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 291 Viele Fortsätze gehen je einzeln aus einem polyedrischen Felde der con- Zuweilen sitzen zwei auf einem polyedrischen Felde; Nicht selten treten sie auch aus den liegt. tractilen Schicht hervor. einzelne Felder haben gar keine Fortsätze. Grenzbezirken zweier Felder hervor. no Nesselorgane. ki Stützmembran. u. REICHERT Inhaltsverzeichnifs. Seite. Einleitung . . ae ea 13 Polythalamien (Rliz npale Polen 5: Mm) Ihe weigert Her las 219g Bestandtheile des weichen Polythalamienkörpers. Contractile Rinden- schicht und centrale Bläschen führende Substanz . . 2 2... .153—158 Bewegungserscheinungen der Gromia oviformis innerhalb der Schale . 158—166 Active Bewegungserscheinungen. Alveolen oder scheinbare Vacuolen, Pseudopodien, lamellenartige Fortsätze, Körnchenbewegung. . . .158—165 Passive Bewegungserscheinungen . . 2.2... ee LS TER Verhalten des theilweise aus der Öffnung der Schale frei hervor- getretenen Gromienkörpers, insbesondere seine Bewegungserscheinungen. 166—130 Körnchenbewegung. Warzen-, kuppen-, papillenförmige Erhebungen; gröbere und feinste Pseudopodien. Inselbildung und Verästelung der contra chlenwS ubStanzer nn. re . 166—170 Bewegungserscheinungen eines mit dem centralen, Bläschen führenden Bestandtheil zugleich hervorgetretenen Abschnittes des Polythalamien- korpersen er Dee te Re TO IED Peristaltische Bew ehe a et %- 172 Ablösung eines Fortsatzes der köntraekilen Rindensubstanz . . . .174—180 Ergebnisse aus den über die Gromia oviformis mitgetheilten Beob- achtungen . » - Se ro izle . 180—185 Schlufsbemerkungen. Vezlech ek contr aöthlen ra niederer Thiere mit der Muskelfaser. Die Contractionswellen-Bewegung. Andere niedere Thierformen, welche hinsichtlich des inneren Baues an die Foraminiferen sich anschliefsen. Rhizopoda radiolaria. Gregarinen; Amöben; Infusoria eiliata und flagellata?; Noctiluca?. — Die Zellen- membran, der contractile Bestandtheil des Zellkörpers. . . . . .185—199 Campanularien, Sertularien und Hydriden. . . . 2.2.2.2. ..199—240 Einleitung . . I, Sehe ne ar ee aD Campanularien a Serularien u te re eendelers Sure Be rn Einlötung rn ne. un u ale ee nee er RER über die contractile Substanz der Polythalamien u. s. w. 293 Äufsere Formverhältnisse, insbesondere der Campanularien mit kriechen- dempstenuelgn ©. u) ee 905g Daszäulsere,skelein, . os. ce deren 5905907 Der weiche Zoophytenkörper . . 6 ee . 208— 209 Der feinere Bau und die contractile elanz des weilhen Zoo ten- Könpers 2. . 209— 227 Über die bisherige irrthämliche Ansicht, dafs die Wendung de Hohl- körpers der niederen Coelenteraten aus zwei Epithelschichten bestehe. 209210 Über den unpassenden Vergleich des Hydroidenkörpers mit embryo- nalen Zuständen höherer Wirbelthiere ....2 2. 22... .910-914 Die Stützlamelle oder das innere Skelett 2: 22 0. ı 215 Die eontractile Rindenschicht (Eetoderm) . . . » 2 2..2.2..2..215—217 Bipithelschicht, (Eudoderm. Allmann) on un. n un. 218 DiepTentakelger irn RO en urn. 2018097 Äulsere contractile Schicht. . . . . 0 er ON 219 Der Achsenbestandtheil der Fühler, beiichend aus zwei constanten Bestandtheilen, aus dem elastischen Stützapparat und der centralen contractilen Substanz, und aus dem bei Ausdehnung der Fühler hinein- gepre[sten Meerwasser . . : N 990997, Bewegungs-Erscheinungen des Bone EEE 0 227 Passive Bewegungs-Erscheinungen 2 2.0 00 20202 ,9297-934 Bewesungsder Nahrungstlüssiokeit » sy nr nr 230 Passive Bewegungs Erscheinungen „2... nn. 2. 2.934940 Die Wurzelfüßschen %. A... . 0. ß 936 Wellenförmige Bewegungen der contractilen Artsenauee der Fühler. 237 B. Der innere Bau und die contractile Achsensubstanz der Süfswasser- Polypen (iydranjuscanu sw) org on Äufsere Formverhältnisse . . . ee 240 Der innere Bau und die Bewegungs- Ehen des Armpolypen . 241—243 KGeschichtlichen Nouzenger. So 9gs Inneresbaugder. Bühleri. 2.0 000 ne DAR HAR Innerer Bau des Fulses . . . A NE ee 949 Contractile Rindenschicht am Fußs I Magen ee InneresZe]lenschicht ze vr og [Dies Stabzlamelles Eon ee 99er Beklaniget du er a oe ee Yen. Schlussbemerkungen. Vergleich der eontractilen Rindensehieht der Hydroiden mit derjenigen bei den Polythalamien u. A., hinsichtlich der morphologischen und physiologischen Eigenschaften. — Andere niedere Thiere die sich in Betreff des inneren Baues an die Sertularien, Campanularien und Hydren anschlielsen . 2 222 2 022.02..973-—979 BeschreibunggderzAnhıldunsenee 2980939] Inhaltsverzeichnilse sr re 1999903 —mu ww Phys. Kl. 1866. Pp “7 BR ER? vi vor MORR rs ib we ie Hit en al RE gi vol. j bo v A, and N BRNT, & mwelod ah rl. gro we an or re rs seh gt BEER. dünn oh has way u IE TORE 1" SPEER EEE Ta Bl DR? alt R) sh BEN odgklndder Sara aih wid or. orte 2 era hhaig Inh dur wesen) wrnotak mSRmnas Rue. ve, Bee bc ab dallarn uobannaungen ab u BE OR N a te VE Tee Ka ee ul ai Shoe - e-ute.) He on BL " (ewbetll) Yridnähahahl slitgeruE | RN arahahaäl) Ictablurg EN a PR a en a lehnt Hfiroehnon. weiluch, rn an rl ET ne kan, trug eine, ia BU lage Re Er a Ben upteduß ee ne PO WeRE ke m As Al ol ana Pi i vo PLA u Eu „za HNDRTAR. uw ar N De ul NER LEERE 4 Ar “ u 4 iur a ER, N FANDM, De viren a Kaya | Warn : net De kN, izin) TR { En Pa: Mare Hate a S x E Die Figg. ba, 7 und 8 der VI. Tafel im Text sind durch ein Versehen auf Tafel VII Be. Öuniezeebricht worden. i L s.R A ‘ 4 W, ’ erh w ‘ Ye » r | a Er N EN ER 5 be. v% varR Dr MI SE Yen uns. wir ee 12T 0 Th & bin t »s aa e Kl | a sale hr 5 x : B ? N \ 4 R AN t Ir 5 L AST A Ri TER DER h; AU u L { { f 3 ir) To: , x v Ar “ * x 4 e.’ j ER f s ja y il x 4 _ r \ NT N u f JB m N F E Er \ a7, : 7 | n 7 Per ra = u EEE Au Bl ’ 14 a ER e i x ve > a x A 4 FEn, l i fi Y 2 f; ı R i “ rn Wagenschieber sc. Reichert dt Boni del. 1 ” Lu Hm Beichert's Abh. Über die contrachle Substanz. Phys Hl. 1866. Tag. 4. fig. 2. Wagenschisber sc Rachert Dont de. Z | Keichert ed Denke del, m Hrn. Beicherts. 16h. ee contrachle Substanz. Phys. Il. 1606: Fir. 8. Taf I. Bir. 18. Naeemschteber sc. % Seichert d Dimitz del. , ’ 4 ® 24 5 F 5 Wagenschneber sc 2. Phus 41.1866. Biie vera, mamrnem = N leichert & Deniz dad Warenschieber sc A 72 0. — ev” | | | | 2 = Reichert et Donitz del HWagenschieber st - Hu Hrm.Beicherts Abt. L her die contrachite Substanz. Phys. It. 1800. Taf: W. Hi IR . en IH. Taf: ki 7 EEE Dina — ka Hrn. Reichert s Abh. Über die contrachle Substanz. Phys. Bl. 1800. Agenschreber Sc. Un U d Donitz de. MATHEMATISCHE ABHANDLUNGEN KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1866. BERLIN. GEDRUCKT IN DER DRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1867. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. HARRWITZ UND GOSSMANN. Inhalt KUMMER über die algebraischen Strahlensysteme, in’s Besondere über die der erstenkunde zweiten Ordnung . u... an. Seite 1 BORCHARDT über die Aufgabe des Maximum, welche der Bestimmung des Tetraeders von gröfstem Volumen bei gegebenem Flächen- inhalt der Seitenflächen für mehr als drei Dimensionen ent- SICH EI I Se 2 ie a eo er 124 Ayr een De 3 EI 17 Be er Über die algebraischen Strahlensysteme, in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. Y Von H” KUMMER. uam [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 9. August 1866.] ET Definitionen und allgemeine Eigenschaften der algebraischen Strahlensysteme. D: Strahlensysteme, welche in dem Folgenden als algebraisch be- stimmbare betrachtet werden sollen, sind dieselben, deren allgememe Theorie ich in dem von Hrn. Borchardt herausgegebenen mathematischen Jour- nale Bd. 57. pag. 189, sq. entwickelt habe, nämlich diejenigen, welche aus einer zweifach unendlichen Schaar von graden Linien bestehen, in der Art, dafs die analytische Darstellung eines beliebigen Strahls des System’s zwei unabhängige Variable enthält. Ein solches Strahlensystem soll ein alge- braisches genannt werden, wenn die alle Strahlen desselben bestimmenden Gleichungen algebraische sind. In einem jeden algebraischen Strahlensysteme geht durch jeden be- liebigen Punkt des Raumes eine endliche bestimmte Anzahl von Strahlen; diese soll die Ordnung des Strahlensystems bestimmen. Ein Strahlen- system, in welchem durch jeden beliebigen Punkt des Raumes n Strahlen gehen, soll ein Strahlensystem der nten Ordnung genannt werden. Die Bestimmung der durch einen beliebig gegebenen Punkt des Raumes gehenden n Strahlen eines Strahlensystems nter Ordnung ist von einer Gleichung nten Grades abhängig, welche nie mehr als n Wurzeln haben kann, aufser in dem Falle, wo alle ihre Coefficienten einzeln gleich Null sind, wo sie unendlich viele ihr genügende Werthe hat. Es können also bei einem Math. Kl. 1866. A 2 KuUMMEr über die algebraischen Strahlensysteme, Strahlensysteme der nten Ordnung nie mehr als n einzelne Strahlen durch einen Punkt gehen, aber es kann solche Punkte geben, durch welche un- endlich viele Strahlen des Systems hindurchgehen, die als Continuum im Allgemeinen eine Kegelfläche bilden werden. Diejenigen Punkte, durch welche nicht rn bestimmte, sondern unendlich viele eine Kegelfläche bildende Strahlen eines Systems nter Ordnung hindurchgehen, sollen singuläre Punkte des Strahlensystems genannt werden, und der Kegel, welcher alle von einem solchen Punkte ausgehende Strahlen des Systems enthält, soll der diesem singulären Punkte angehörende Strahlenkegel heifsen. Es könnte auch der Fall eintreten, dafs durch gewisse Punkte des Rau- mes nicht nur eine einfach unendliche, einen Strahlenkegel bildende Schaar von Strahlen des Systems, sondern sogar eine zweifach unendliche Schaar derselben hindurchginge, d. h. dafs alle durch diesen Punkt hindurchgehen- den graden Linien dem Strahlensysteme angehörten. Die durch einen solchen Punkt hindurchgehenden Strahlen würden aber alsdann für sich ein voll- ständiges Strahlensystem bilden, und zwar ein Strahlensystem erster Ord- nung, weil durch jeden beliebigen Punkt des Raumes ein Strahl dieses Systems gehen würde, und jedes solches Strahlensystem erster Ordnung würde sich von dem Strahlensystem nter Ordnung lostrennen, so dafs man anstatt des Strahlensystems »ter Ordnung nur ein Strahlensystem niederer Ordnung hätte, in welchem solche Punkte nicht mehr vorkommen. Legt man durch ein algebraisches Strahlensystem eine beliebige Ebene, so liegt in derselben im Allgemeinen eine endliche bestimmte Anzahl von Strahlen des Systems. Diese Anzahl soll die Klasse des Systems bestim- men. Ein Strahlensystem der kten Klasse soll nämlich ein solches genannt werden, in welchem in einer jeden beliebigen Ebene im Allgemeinen k Strahlen des Systems liegen. Die Bestimmung der in einer jeden bestimm- ten Ebene liegenden k Strahlen eines Strahlensystems kter Klasse ist von einer Gleichung des kten Grades abhängig, welche nie mehr als k Wurzeln hat, ausser wenn alle ihre Coefficienten einzeln gleich Null sind, wo alle beliebigen, also unendlich viele Werthe der unbekannten Gröfse ihr genü- gen. Es kann daher auch solche Ebenen geben, in welchen unendlich viele Strahlen des Systems liegen, welche als einfach unendliche Schaar von graden Linien in der Ebene die Schaar aller Tangenten einer in dieser Ebene liegenden Curve bilden. Eine solche Ebene, welche eine einfach in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 3 unendliche Schaar von Strahlen enthält, soll eine singuläre Ebene des Systems, und die Curve welche von denselben eingehüllt wird eine ebene Strahleneurve genannt werden. Eine in einer Ebene liegende zweifach unendliche Schaar von Strahlen, welche also alle in dieser Ebene liegenden graden Linien umfafst, würde ein Strahlensystem für sich ergeben, und zwar ein Strahlensystem der oten Ordnung, weil durch einen beliebigen Punkt des Raumes kein Strahl geht, und von der ersten Klasse, weil jede beliebige Ebene einen in der Ebene dieses Strahlensystems liegenden Strahl ausschneidet; es würde also von dem Strahlensysteme kter Klasse sich lostrennen lassen, so dafs die Klasse des Systems um eine Einheit ernie- drigt würde. In der Theorie der algebraischen Strahlensysteme ist es von beson- derer Wichtigkeit die einfachen, irreduktibeln Strablensysteme von den zu- sammengesetzten, reduktibeln zu unterscheiden, welche aus zweien oder mehreren einfachen Strahlensystemen bestehen. Zur Bestimmung einer be- liebigen graden Linie im Raume sind vier Grölsen nothwendig, alle graden Linien im Raume, ohne jede nähere Bestimmung bilden also ein vierfach unendliches System; soll dasselbe ein zweifach unendliches Strahlensystem werden, so sind zwei Gleichungen unter den, die Lage einer graden Linie bestimmenden vier Gröfsen erforderlich. ‘Zwei Gleichungen, welche zur algebraischen Bestimmung eines zweifach unendlichen Strahlensystems noth- wendig sind, stellen aber ein einfaches Strahlensystem gewöhnlich nicht rein dar, sondern mit Nebengebilden behaftet, welche andere Strahlensy- steme sein können, oder auch Strahlenkegel oder einzelne Strahlen. Es findet hier derselbe Umstand Statt, wie in der Theorie der Raumcurven, welche durch zwei Gleichungen, d. i. als Durchschnitt zweier Flächen, im Allgemeinen nicht rein, sondern nur mit Nebengebilden nämlich mit anderen Curven oder einzelnen Punkten behaftet dargestellt werden können. Das Ausschliefsen der Nebengebilde kann bei den Strahlensystemen ebenso wie bei den Raumeurven nur dadurch erreicht werden, dafs den beiden noth- wendigen Gleichungen noch andere von ihnen abhängige Gleichungen hin- zugefügt werden. Ein einfaches oder irreduktibles Strahlensystem wird definirt als ein solches, welches sich nicht anders durch algebraische Gleichungen darstellen läfst, als dafs alle Strahlen, welche es enthält, diesen Gleichungen genügen. Ein zusammengesetztes reduktibles Strahlensystem A2 4 KuUMMEr über die algebraischen Strahlensysteme, ist demgemäfs ein solches, in welchem ein Theil der dasselbe ausmachenden Strahlen, und zwar ein Theil welcher selbst noch eine zweifach unendliche Schaar von Strahlen enthält, für sich ein durch algebraische Gleichungen definirbares Strahlensystem bildet. Wenn zwei Strahlensysteme sich zum Theil decken, in der Art, dafs die beiden Systemen gemeinsamen Strahlen noch eine zweifach unendliche Schaar ausmachen, so sind dieselben nicht irreduktibel; denn wenn man die das eine, und dıe das andere bestimmenden algebraischen Gleichungen vereint gelten läfst, so erhält man den beiden gemeinsamen Theil allein durch diese Gleichungen dargestellt. Als die einen jeden Strahl des Systems bestimmenden Gröfsen, welche wesentlich zwei unabhängige Variable enthalten, wähle ich ebenso wie ın der oben angeführten Abhandlung die Coordinaten des Ausgangspunktes des Strahls: x, y, 2, und die Cosinusse der. Winkel, welche der Strahl mit den drei rechtwinkligen Coordinatenaxen bildet: Z,7,&. Da alle algebrai- schen Gleichungen, welche in dem Folgenden angewendet werden sollen, um die Strahlensysteme zu bestimmen, in Beziehung auf &, n, < homogen sein werden, so kann man sich unter diesen auch Gröfsen denken welche den genannten drei Cosinussen blofs proportional sind, so dafs die Glei- chung &-++7?+2?°—=1 überflüssig ist. Eine bestimmte Ausgangsfläche aller Strahlen, wie sie in der genannten Abhandlung angenommen worden ist, soll in dem Folgenden nicht gebraucht werden. Der Mangel einer Glei- chung zwischen x, y, z, welche die Ausgangsfläche aller Strahlen darstellt, würde, wenn keine andere Bedingung an die Stelle derselben träte, das Strahlensystem zu einem dreifach unendlichen machen; damit es nur ein zweifach unendliches sei, mufs es die Bedingung erfüllen, dafs wenn man einen beliebigen Punkt eines gegebenen Strahls als Ausgangspunkt wählt, unter den n von diesem Punkte ausgehenden Strahlen der gegebene Strahl stets mit enthalten ist. Diese Bedingung kann auch so ausgesprochen werden: alle Gleichungen des Systems, welche stets als rationale Gleichungen unter den sechs Gröfsen &, 9, 2, & n, $ sich darstellen lassen, müssen, wenn in denselben @+g&, y-Hon, 2+0$ statt ©, y, z gesetzt wird, Gleichungen desselben Strahlensystems sein, für jeden beliebigen Werth der Gröfse 9; denn @+9&, yon, z-+2£ sind für jeden beliebigen Werth des 9 die Coordinaten jedes beliebigen Punktes im Strahle x, y, 2, & », $ und für diesen beliebigen Punkt des Strahles geben die Gleichungen des Strahlen- ın’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordmung M) systems alsdann genau denselben Werth von £, n, £, als für den Punkt «, y, 2, sodafs jeder Punkt dieses Strahls als Ausgangspunkt desselben genommen werden kann. Vermöge dieser Bedingung zieht eine einzige Gleichung eines Strahlensystems im Allgemeinen eine ganze Reihe anderer Gleichungen des- selben Systems nach sich; denn wenn man z, y, zin@-+gE, y-r on, z-+2d verwandelt, und die rationale Gleichung unter @-+g&, yon, z-+23, & „, & nach Potenzen von 2 ordnet, so müssen alle, die verschiedenen Potenzen von g enthaltenden Theile einzeln gleich Null sein. Die so entstehenden neuen Gleichungen des Systems sollen aus der gegebenen abgeleitete Gleiehungen genannt werden, und zwar soll die erste abgeleitete diejenige genannt werden, welche in der nach Potenzen von g geordneten Gleichung der Coefficient von g, gleich Null gesetzt, ergiebt, die zweite abgeleitete diejenige, welche der Coeffieient von g° giebt u. s.w. In jeder folgenden abgeleiteten Gleichung kommen x, 7, z in einer, um eine Einheit niederen Dimension vor, als in der vorhergehenden, die Dimension in Beziehung auf &, », & aber wird in jeder folgenden abgeleiteten Gleichung um eine Einheit höher, als in der vorhergehenden. Ist die ursprüngliche Gleichung in Beziehung auf x, y, z vom Grade m so zieht sie im Allgemeinen m abgeleitete Gleichungen nach sich, diese können aber auch in besonderen Fällen identisch erfüllt, also gar nicht vorhanden sein, entweder alle, oder auch von einer bestimmten an alle folgenden. Die abgeleiteten Gleichungen fehlen gänzlich, wenn in der ursprünglichen Gleichung die Gröfsen x, y, 2 nur in den bestimmten Verbindungen u=yg—n, vv=22—ıg, w=an—y£& vorkommen, so dafs dieselbe als eine Gleichung unter den sechs Gröfsen u, v, w, &, rn, 2 sich darstellen läfst. Die Brennfläche eines algebraischen Strahlensystems zter Ordnung und kter Klasse wird definirt als der geometrische Ort aller derjenigen Punkte des Raumes, für welche zwei von den n hindurchgehenden Strahlen sich zu einem vereinigen. Andererseits kann die Brennfläche auch definirt werden, als die Fläche, welche von allen denjenigen Ebenen berührt wird, für welche zwei von den in ihnen liegenden k Strahlen des Systems sich zu einem Strahle vereinigen. Alle Strahlen des Systems berühren die Brennfläche zweimal, aber es gehören nicht umgekehrt auch alle die Brenn- fläche zweimal berührenden graden Linien zu einem und demselben Strahlen- 6 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, systeme; es kann vielmehr der Fall eintreten, dafs mehrere ganz verschie- dene Strahlensysteme eine und dieselbe Brennfläche haben, oder was dasselbe ist, dafs das von allen doppelt berührenden graden Linien gebildete, voll- ständige Strahlensystem ein reduktibles ist, welches aus mehreren verschie- denen Strahlensystemen niederer Ordnungen und niederer Klassen besteht. Jeder singuläre Punkt des Strahlensystems, von welchem ein Strahlen- kegel ausgeht, ist zugleich ein singulärer Punkt, ein Knotenpunkt der Brennfläche; denn alle Strahlen dieses Kegels, welche als Strahlen des Systems die Brennfläche zweimal berühren, haben einen dieser beiden Be- rührungspunkte gemeinsam in dem Mittelpunkte des Strahlenkegels, welcher ein Knotenpunkt sein mufs, weil von ihm aus unendlich viele die Brenn- fläche noch in einem zweiten Punkte berührende Tangenten ausgehen und weil jede Tangentialebene des Strahlenkegels eine Tangentialebene der Brennfläche in diesem Punkte ist. Der Strahlenkegel selbst ist der von diesem Knotenpunkte aus an die Brennfläche gelegte eimhüllende Kegel derselben, oder auch ein Theil dieses einhüllenden Kegels, wenn derselbe reduktibel ist und aus mehreren Kegeln niederer Grade oder auch Ebe- nen besteht. Die Brennflächen der algebraischen Strahlensysteme können auch in Curven ausarten, und zwar entweder so, dafs nur die eine Schale der Brennfläche zu einer Curve wird, oder auch so, dafs beide Schalen der Brennfläche zu Curven werden; an die Stelle der Bestimmung, dafs jeder Strahl beide Schalen der Brennfläche berühren mufs tritt alsdann die, dafs er durch die Curve oder durch die beiden Curven hindurchgehen mufs, welche die Stelle der Brennfläche einnehmen. Eine Curve, durch welche alle Strahlen eines Systems hindurchgehen, soll Brenncurve genannt werden. Ein jeder Punkt einer Brenncurve ist zugleich ein singulärer Punkt des Strahlensystems, weil von ihm unendlich viele einen Strahlenkegel bildende Strahlen ausgehen. Wenn beide Schalen der Brennfläche zu Brenncurven ausgeartet sind, so gehen alle Strahlen des Systems durch diese beiden Curven; die beiden Brenneurven können aber auch in eine einzige zusam- menfallen; in diesem Falle schneiden alle Strahlen des Systems diese eine Brenncurve zweimal. Das reciprok-polare System eines Strahlensystems nter Ordnung und kter Klasse ist ein Strahlensystem der kten Ordnung und der nten Klasse; in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 7 denn den durch einen Punkt gehenden » Strahlen des ersten Systems ent- sprechen in dem polaren Systeme n in einer und derselben Ebene liegende, und den k in einer Ebene liegenden Strahlen entsprechen in dem polaren Systeme % durch einen und denselben Punkt gehenden Strahlen. Die Brennfläche des reciprok-polaren Systems wird die reciprok-polare Fläche der Brennfläche des gegebenen Systems, weil die Bedingung, dafs eine grade Linie eine Fläche zweimal berühre in dem reciprok-polaren Systeme erhalten bleibt. Für die möglichst einfache analytische Darstellung der Strahlen- systeme, namentlich da, wo es darauf ankommt, alle Strahlensysteme einer bestimmten Ordnung und Klasse zu erschöpfen, ist es vortheilhaft, alle diejenigen Strahlensysteme, welche durch collineare Verwandlung in ein- ander übergehen, durch ein einziges derselben zu repräsentiren, welches immer so gewählt werden kann, dafs es 15 Constanten weniger enthält, als das allgemeinste, alle collinearen zugleich umfassende System. Dieses einfachere System zeigt alsdann alle wesentlichen Eigenschaften der ganzen Gruppe der mit ihm collinearen Systeme; denn bei einer collinearen Ver- wandlung bleibt die Ordnung und die Klasse des Strahlensystems unver- ändert, und auch alle singulären Punkte und singulären Ebenen des Systems bleiben im wesentlichen unverändert bestehen, da die ihnen zugehörigen Strahlenkegel und ebene Strahleneurven denselben Grad und dieselben Sin- gularitäten behalten. Die Brennflächen der collinearen Systeme sind nur collineare Flächen desselben Grades und mit denselben Singularitäten. Der Übergang von einem bestimmten Strahlensysteme, dessen Bestimmungs- stücke x, y, 2, & n, Z sind, zu dem allgemeinsten collinearen Systeme mit den Bestimmungsstücken &', y', 2’, &', 7, 2’ wird gemacht, indem für x, y, 2, &, m $ folgende Werthe eingesetzt werden: RD zung) SERBET; er SFT, Dr: ja E=sp—ps, 1=sg gs, g=sr —rs, wo yzaa+ay+a2 +0, pP=afran+af), gebe +rby+b,.+b,, geberbi+bt, r=za+oyto7!+c, r=ce+c1+«L, sed +dy+dr rd, s=de+dn+dt, 8 Kummer über die algebraıschen Strahlensysteme, 8.2. Die Strahlensysteme erster Ordnung. Da in einem jeden Strahlensysteme erster Ordnung durch einen beliebigen Punkt x, y, z nur ein Strahl geht, so müssen die Verhältnisse der drei Gröfsen &, , &, welche die Richtung dieses Strahles bestimmen, eindeutige algebraische, also rationale Funktionen der drei Coordinaten des Ausgangspunktes x, y, z sein. Man kann daher die beiden in Beziehung auf &, , £ linearen und homogenen Gleichungen: PE+Qh+-Rd=0, UE+ nn +-M =0, in welchen P, Q, R, U, V, W ganze rationale Funktionen von 2, y, 2 sind, als die allgemeinste Form der beiden ursprünglichen Gleichungen eines jeden Strahlensystems erster Ordnung wählen. Als nothwendige und zugleich hinreichende Bedingung dafür, dafs diese beiden Gleichungen in der That ein Strahlensystem erster Ordnung bestimmen, kommt aber hinzu, dafs diese beiden Gleichungen mit allen aus ihnen abgeleiteten Gleichungen im Einklange sein müssen, das heilst, dafs alle diese Gleichungen für beliebige Werthe des &, y, z dieselben Werthe der Verhältnisse Z: :< ergeben müssen. Die vollständige Lösung der Aufgabe, alle Strahlensysteme. erster Ordnung zu finden, vom rein algebraischen Gesichtspunkte aus aufgefafst, besteht also darin, die sechs ganzen rationalen Funktionen P, Q, R, U, V, W auf alle möglichen Weisen so zu bestimmen, dafs sie der angegebenen Bedingung genügen. Es erscheint aber angemessener und leichter, die Lösung dieser Aufgabe auf folgendem mehr geometrischen Wege zu finden. Da die Brennfläche eines jeden algebraischen Strahlensystems defi- nirt ist: als der geometrische Ort aller derjenigen Punkte des Raumes, von welchen zwei unendlich nahe Strahlen des Systems ausgehen, bei einem Strahlensysteme erster Ordnung aber stets nur ein Strahl von einem Punkte ausgeht, und wenn zwei von demselben ausgehen stets unendlich viele von ihm ausgehen müssen, so folgt, dafs jeder Punkt der Brennfläche ein sin- gulärer Punkt des Systems sein mufs, von welchem ein Strahlenkegel aus- seht. Hieraus folgt weiter, dafs anstatt der Brennflächen hier nur Brenn- curven auftreten können; denn ginge von jedem Punkte einer Fläche ein Strahlenkegel aus, so wäre das Strahlensystem nothwendig ein dreifach unendliches. Also: in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 9 I. Die Strahlensysteme erster Ordnung haben nur Brenn- curven anstatt der Brennflächen. | Es sind nun die beiden Fälle zu unterscheiden, erstens wo das Strahlensystem erster Ordnung eine einzige, beide Schalen der Brennfläche zugleich vertretende Raumeurve zur Brenncurve hat, welche von allen Strahlen des Systems zweimal geschnitten wird, und zweitens, wo zwei getrennte Brennceurven vorhanden sind, deren jede von allen Strahlen des Systems einmal geschnitten wird. Wenn eine einzige Brenncurve vorhanden ist, welche von allen Strahlen des Systems zweimal geschnitten wird, so mufs angenommen werden, dafs dieselbe eine irreduktible sei; denn bestände sie aus mehreren Curven, so hätte man nur die jeder einzelnen irreduktibeln Curve ange- hörenden Strahlensysteme zu betrachten. Die von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen des Systems sind diejenigen graden Linien, welche durch diesen Punkt gehen und die Brenncurve zweimal schneiden, sie geben also genau die Richtungen der scheinbaren Doppel- punkte der Brenncurve, wenn sie von diesem Punkte aus betrachtet wird. Die Ordnung des vollständigen, dieser Brenncurve angehörenden Strahlen- systems stimmt also genau mit der Anzahl der schembaren Doppelpunkte dieser Curve überein. Da die Raumeurven dritten Grades stets einen und nur einen scheinbaren Doppelpunkt haben, so folgt, dafs die Strahlen- systeme, welche eine Raumeurve dritten Grades zur Brenncurve haben, und aus allen dieselbe zweimal schneidenden graden Linien bestehen, Systeme erster Ordnung sind. Schneidet man ein solches System durch eine beliebige Ebene, so wird die Brenncurve in drei Punkten geschnitten, und die drei Verbindungslinien dieser drei Punkte sind die in dieser Ebene liegenden Strahlen des Systems; welches somit von der dritten Klasse ist. Also: II. Alle graden Linien, welche eine Raumcurve dritten Gra- des zweimal schneiden, bilden ein Strahlensystem erster Ordnung und dritter Klasse. Um diese Art der Strahlensysteme erster Ordnung allgemein durch Gleichungen darzustellen, setze ich Math. Kl. 1866. B 10 KuUMMERr über die algebraischen Strahlensysteme, pPzn+ay+az7ra, rw +cy+o?7+c, gebirby+b,7+b, s=ede+d, y+d,7+d,. Die drei Gleichungen: r—-3=0, p-qr=0, ’-pr=0, stellen alsdann die allgemeinsten Gleichungen aller Raumeurven dritten Grades dar, und zwar rein, ohne begleitende grade Linie. Es seien nun 2, y, z die Coordinaten eines beliebigen Punktes im Raume, so sind s+gE, y+on, 2+g, für alle Werthe des g, die Coordinaten aller Punkte der graden Linie, welche in der, durch &, n, bestimmten Richtung vom Punkte x, y, z ausgeht. Damit diese grade Linie die Raumeurve zwei- mal schneide, mus !=x+g£, y=y+on, ?=z+2$ sein, für zwei Werthe des g also die drei in Beziehung auf 9 quadratischen Gleichungen, welche man erhält, indem man diese Werthe «, y', z in die drei Gleichungen der Curve dritten Grades einsetzt, müssen alle drei dieselben zwei Wurzeln haben. Diese Bedingung giebt die Gleichungen des Strahlensystems: PE+Qh+R=0, UE+M+-M=0, P=a r"—g)+b (ps —g)+ec ("—pr), Qa=a eg) +b gr) + (Pr) R=a, (r’— gs) +b, (ps — gr) +, (9 — pr), U=b (r"—g)+ec (p—g)+d (g’— pr), V=be’—g)+e(p— gr) +d, (pr) Web, g)+c,(p— gr) +d, (pr). Jede dieser beiden, in Beziehung auf x, y, z quadratischen Gleichungen des Strahlensystems hat nur eine abgeleitete Gleichung, da die beiden zweiten abgeleiteten Gleichungen identisch erfüllt sind, und diese beiden abgeleiteten werden durch die beiden ursprünglichen Gleichungen von selbst erfüllt. Für alle Punkte der Brenncurve werden die beiden ur- sprünglichen Gleichungen identisch erfüllt, und die mit einander überein- stimmenden beiden abgeleiteten, welche in Beziehung auf £, n, & vom zweiten: Grade sind, geben alsdann den, jedem Punkte der Brenncurve angehörenden Strahlenkegel zweiten Grades. Die Raumcurven dritten Grades sind die einzigen, welche nur einen scheinbaren Doppelpunkt haben, alle Raumeurven höherer Grade haben deren mehrere. Es mufs daher jedes vollständige Strahlensystem, welches in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 11 aus allen, eine Raumeurve höheren Grades zweimal schneidenden graden Linien besteht, nothwendig von einer höheren, als der ersten Ordnung sein. Es ist jedoch hiermit noch nicht bewiesen, dafs die Strahlensysteme mit einer Brenncurve dritten Grades die einzigen Systeme erster Ordnung sind, welche eine beide Schalen der Brennfläche zugleich vertretende Brenn- curve haben; denn es könnte möglicherweise noch der Fall eintreten, dafs das vollständige Strahlensystem mit einer irreduktibeln Brenncurve höheren Grades aus mehreren, von einander trennbaren Strahlensystemen niederer Ordnungen zusammengesetzt wäre, unter welchen auch Strahlen- systeme erster Ordnung vorkommen könnten. Eine genaue Untersuchung dieser Frage ist um so mehr unerläfslich, da, wie wir später zeigen werden, die vollständigen Strahlensysteme mit einer irreduktibeln Brennfläche in der That oft in Strahlensysteme niederer Ordnungen zerfallen. Es sei also eine irreduktible Raumeurve nten Grades als Brenncurve eines vollständigen Strahlensystems gegeben, welches aus allen, diese Curve zweimal schneidenden graden Linien besteht. Alle Strahlen, welche durch einen und denselben beliebigen Punkt der Brenncurve gehen, bilden einen Strahlenkegel des Grades n — 1, auf welchem die ganze Brenncurve liest. Dieser Strahlenkegel ist ein irreduktibler Kegel; denn zerfiele er in zwei oder mehrere Kegel niederen Grades, so müsste die irreduktible Brenn- eurve nten Grades, welche von allen Strahlen dieses Kegels geschnitten wird, zum Theil auf dem einen, zum Theil auf den anderen Kegeln liegen, welches unmöglich ist, weil eine irreduktible Raumeurve, welche zum Theil auf einer irreduktibeln Fläche liegt, ganz auf derselben liegen mufs. Da dieser Strahlenkegel ein irreduktibler ist, so müssen alle in demselben liegenden ‚graden Linien Strahlen eines und desselben irreduktibeln System’s sein, und da für alle von den eontinuirlich auf einander folgenden Punkten der Brenneurve ausgehenden Kegel dasselbe gilt, so folgt dafs diese ganze Schaar von Strahlenkegeln einem und demselben irreduktibeln Strahlen- systeme angehören muls. Alle in dieser Schaar von Strahlenkegeln liegen- den Strahlen erschöpfen aber vollständig alle die Brenncurve zweimal schneidenden graden Linien, und nur in dem Falle, wo die Brenncurve wirkliche Doppelpunkte hat, kommen zu diesen noch alle durch einen solchen Doppelpunkt gehenden graden Linien hinzu, welche für sich Strahlensysteme erster Ordnung und Oter Klasse bilden. Also: B2 12 KUMMEr über die algebraischen Strahlensysteme, III. Alle eine irreduktible Raumeurve zweimal schneidenden graden Linien, von denen jedoch diejenigen auszunehmen sind, welche durch einen wirklichen Doppelpunkt der Brenncurve gehen und dieselbe nicht noch in einem an- deren Punkte schneiden, bilden stets ein einziges irre- duktibles Strahlensystem. Da ferner jede Raumeurve eines höheren als des dritten Grades, auch wenn sie wirkliche Doppelpunkte hat, doch stets mehr als einen schein- baren Doppelpunkt hat, und da die Anzahl der scheinbaren Doppelpunkte den Grad des dieser Curve angehörenden Strahlensystems bestimmt, so folgt nun mit Sicherheit: IV. Aufser den Strahlensystemen mit einer Brenneurve dritten Grades giebt es keine anderen Strahlensysteme erster Ordnung, welche eine, beide Schalen der Brennfläche zu- gleich vertretende, irreduktible Brenncurve haben. Es sind nun noch diejenigen Strahlensysteme erster Ordnung zu unter- suchen, welche zwei verschiedene Brenncurven haben, und deren Strahlen alle sowohl die eine, als auch die andere Brenncurve schneiden. Jede der beiden Brenncurven, deren eine vom Grade m, die andere vom Grade n angenommen werden soll, ist als eine irreduktible Curve anzusehen; denn wenn eine derselben aus Curven niederer Grade bestände, so würde ein solches Strahlensystem von selbst in mehrere besondere Strahlen- systeme zerfallen. Von einem jeden beliebigen Punkte der Brenncurve des Grades m geht ein Strahlenkegel nten Grades aus, welcher durch die Brenncurve nten Grades hindurchgeht und welcher irreduktibel ist, weil die Curve nten Grades, welche auf ihm liegt, eine irreduktible ist. Alle auf einem solchen Kegel liegenden Strahlen gehören also einem und dem- selben irreduktibeln Strahlensysteme an. Läfst man nun den Mittelpunkt dieses Kegels auf der Curve mten Grades sich continuirlich bewegen, so erhält man eine continuirliche Schaar von Strahlenkegeln nten Grades, deren Strahlen alle einem und demselben irreduktibeln Systeme ange- hören müssen. Alle Strahlen dieser Schaar von Strahlenkegeln zusammen umfassen aber alle graden Linien, welche beide Brenncurven zugleich schneiden, mit alleiniger Ausnahme derjenigen graden Linien, welche durch in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 13 einen Durchschnittspunkt der beiden Brenneurven gehen, wenn ein solcher vorhanden ist. Jede beliebige durch einen Durchschnittspunkt der beiden Brenneurven gehende grade Linie erfüllt die Bedingung beide Brenneurven zu schneiden, gehört also mit zu dem vollständigen Strahlensysteme, welches diese beiden Brenncurven hat; die durch einen Durchsehnitts- punkt gehenden graden Linien bilden aber für sich ein Strahlensystem erster Ordnung, welches sich von dem vollständigen Strahlensysteme los- trennen läfst. Nimmt man nun einen beliebigen Punkt im Raume und construirt von demselben aus die beiden Kegel mten und nten Grades, deren jeder durch eine der beiden Brenneurven hindurchgeht, so schnei- den sich diese beiden Kegel in m.n graden Linien, welche die beiden Brenneurven zugleich schneiden. Das vollständige Strahlensystem ist also von der Ordnung m.n; wenn aber die beiden Brenncurven sich in # Punkten schneiden, so lösen sich von dem vollständigen Strahlensysteme « Strahlensysteme erster Ordnung ab, und es bleibt ein irreduktibles Strahlensystem der Ordnung mn — a übrig. Ein Strahlensystem erster Ordnung mit zwei verschiedenen Brenncurven kann also nur unter der Be- dingung bestehen, dafs mn —#—=1 ist, d.h. dafs die beiden Brenncurven eine Anzahl von Durchschnittspunkten haben, welche um Eins kleiner ist, als das Produkt ihrer Grade. Um nun weiter zu untersuchen ob, oder unter welchen Bedingungen zwei Raumcurven mten und nten Grades mn — 1 Durchschnittspunkte haben können, ohne in eine einzige Curve zusammenzufallen, lege ich durch die Curve nten Grades eine von denjenigen Kegelflächen n — Iten Grades, deren Mittelpunkt auf der Curve selbst liest. Die Curve mten Grades, welche nach der Voraussetzung die Curve nten Grades in mn—1 Punkten schneidet, mufs also auch diesen Kegel n — Iten Grades min- destens in mr —1 Punkten schneiden; die Anzahl der Durchschnitts- punkte der Curve mten Grades mit dem Kegel n— lten Grades ist aber m(n — 1), es mufs also m(n— 1) Zmn—1 sein, wenn die Curve mten Grades nicht ganz in dem Kegel n— Iten Grades liegen soll. Das letz- tere ist aber nicht möglich, denn da dasselbe von jedem der unendlich vielen Kegel n — Iten Grades gelten würde, welche man für die Curve nten Grades construiren kann, so mülste die Curve mten Grades auf jedem dieser Kegel liegen, also ganz mit der Curve nten Grades zusammen- 14 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, fallen. Die Bedingung m(n—1) Zmn—1 ist aber nicht anders zu erfüllen, als wenn m=1 ist und folglich v„=n—1. Da diese Bedingung für die Existenz der Strahlensysteme erster Ordnung mit zwei verschie- denen Brenncurven zugleich die hinreichende ist, so hat man den Satz: V. Alle Strahlensysteme, welche eine grade Linie und eine dieselbe in a—1 Punkten schneidende Raumeurve nten Grades zu Brenncurven haben, sind Strahlensysteme erster Ordnung und nter Klasse, und ausser diesen giebt es keine anderen Strahlensysteme erster Ordnung, mit zwei ver- schiedenen Brenncurven. Dafs in der That zwei solche Brenncurven stets ein Strahlensystem erster Ordnung ergeben, erkennt man daraus, dafs die von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen in der, durch die grade Brenn- linie gehenden Ebene liegen müssen und dafs eine solche Ebene aus der Brenncurve nten Grades einen, und nur einen Punkt ausschneidet, welcher nicht Durchschnittspunkt beider Brenncurven ist. Dafs dieses System von der nten Klasse ist, folgt daraus, dafs eine beliebige Ebene die grade Brennlinie in einem und die andere in rn Punkten schneidet und dafs die von diesem einen Durchschnittspunkte nach den n Durchschnittspunkten mit der Brenncurve nten Grades gehenden n graden Linien die in der Ebene liegenden n Strahlen des Systems ausmachen. Als einfachste specielle Fälle dieser allgemeinen Art von Strahlen- systemen erster Ordnung können erwähnt werden: Das Strahlensystem erster Ordnung und erster Klasse mit zwei graden sich nicht schneiden- den Brennlinien, ferner das Strahlensystem erster Ordnung und zweiter Klasse, welches einen Kegelschnitt und eine nicht in der Ebene desselben liegende, ihn durchschneidende grade Linie zu Brenneurven hat, u. s. w. Um diese Art der Strahlensysteme erster Ordnung durch Gleichun- gen darzustellen, nehme ich die grade Brennlinie als die z Axe; die allge- meinsten Gleichungen aller die z Axe in n— 1 Punkten schneidenden Curven nten Grades sind alsdann: | PEN EN, Em ANY yN)=0 wo d, ®,, %, Y, vier homogene Funktionen von « und y sind, von den Graden resp. +1, #, v-+1, v, währendu #v +1=n ist. Diese Ourve in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 15 nten Grades hat v Asymptoten, welche der z Axe parallel sind, und welche v unendlich entfernte Durchschnittspunkte der Curve mit der z Axe ergeben; für Y, («', y)=0 wird nämlich 27 =» und die v Werthe des =, welche diese Gleichung ergiebt, in die Gleichung $(«', Y)+9, (&,y) = 0 eingesetzt, geben v zugehörige Werthe des x und y', welche im Allgemeinen nicht unendlich sind. Die erste Gleichung, welche z° nicht enthält und darum die Projection der Curve auf die @', y' Ebene darstellt, zeigt, dafs diese Projection einen ufachen Punkt im Anfangspunkte der Coordinaten hat, dafs also aufser jenen v unendlich entfernten Durchschnittspunkten noch #, ım Allgemeinen in endlicher Ferne liegende Durchschnittspunte der Curve mit der zAxe vorhanden sind. Die Gleichungen des Strahlensystems, welches die zZ Axe und diese Curve zu Brenncurven hat, erhält man, wenn man die allgemeine vom Punkte x, y, z in der Richtung £, n, & aus- gehende grade Linie den Bedingungen unterwirft, dafs sie die 2Axe und auch die Curve nten Grades schneide. ‚Die erste Bedingung giebt un- mittelbar yE-an=0 als die eine Gleichung des Strahlensystems. Die zweite Bedingung. er- fordert, dafs wenn die Coordinaten irgend eines Punktes der graden Linie, z+o&, y+on z+od statt «, y, 2 in die Gleichungen der Brenneurve eingesetzt werden, diesen beiden durch denselben Werth des go genügt werde. Vermöge der ersten Gleichung des Strahlensystems ist y+ or = (+0), setzt man daher T—cHoE, y--+ (@+0d, 2=2+0, so geben die beiden Gleichungen der Curve: wre) PRNrrH a N)=0 Er) URN +EHrDYRYN)=0. und die Elimination des p aus diesen ergiebt: EENMEN-HBYN) Ya, WETYKRY (HR Y) +9 W)° als die zweite Gleichung des Strahlensystems. Aus den Strahlensystemen erster Ordnung, welche in dem Vorher- gehenden vollständig erschöpft sind, kann man sogleich auch alle Strahlen- systeme erster Klasse erhalten, wenn man die reciprok-polaren Systeme 16 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, bildet. Da hierbei eine grade Brennlinie wieder zu einer graden Brenn- linie, eine krumme Brennlinie aber zu einer abwickelbaren Brennfläche wird, so folgt, dafs alle Strahlensysteme erster Klasse nur grade Linien zu Brennlinien und nur abwickelbare Flächen zu Brennflächen haben können. Das Strahlensystem erster Ordnung und dritter Klasse, welches eine Brenneurve dritten Grades hat, giebt als polares System ein Strahlen- system dritter Ordnung und erster Klasse welches eine abwickelbare Fläche vierten Grades zur Brennfläche hat, und aus allen diese Fläche zweimal berührenden graden Linien besteht. Eine beliebige Ebene schneidet aus dieser Brennfläche eine Curve vierten Grades mit drei Spitzen aus, und eine solche hat in der That nur eine einzige Doppeltangente, welche den einen in dieser Ebene liegenden Strahl giebt. Die Durchschnittslinien der drei Ebenen, welche den von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden einhüllenden Kegel dieser abwickelbaren Brennfläche vierten Grades ausmachen, sind die drei von diesem beliebigen Punkte ausgehen- den Strahlen des Systems, welche die Brennfläche zweimal berühren. Die Strahlensysteme erster Ordnung und nter Klasse, welche eine grade Brennlinie und eine dieselbe » — 1 mal schneidende Brenneurve nten Grades haben, geben als polare Systeme Strahlensysteme nter Ordnung und erster Klasse, mit einer graden Brennlinie und einer abwickelbaren Brenn- fläche der nten Klasse, welche von der Brennlinie in n — 1 Punkten berührt wird. Von allen die grade Brennlinie schneidenden und die abwickelbare Brennfläche berührenden graden Linien sondern sich hier n— 1 Strahlen- systeme Oter Ordnung und Iter Klasse los. Alle von einem beliebigen Punkte der graden Brennlinie ausgehenden, die abwickelbare Brennfläche be- rührenden graden Linien liegen nämlich hier auf n Ebenen, von denen die- jenigen n — 1, welche die abwickelbare Fläche in ihren n — 1 Berührungs- punkten mit der graden Brennlinie berühren, für alle Punkte der graden Brennlinie unverändert dieselben bleiben, und so die an— 1 besonderen Strahlensysteme Oter Ordnung und erster Klasse geben. Schneidet man das System durch eine beliebige Ebene, so wird aus der Brennfläche eine Curve nter Klasse ausgeschnitten, welche von 2 durch den Durchschnitts- punkt dieser Ebene mit der graden Brennlinie gehenden graden Linien berührt wird; von diesen die Prennlinie schneidenden und die Brennfläche in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 17 berührenden graden Linien gehören aber n—1 den n— 1 besonderen Strahlensystemen Oter Ordnung und erster Klasse an, es bleibt also nur eine übrig, als der in dieser Ebene liegende Strahl des Systems nter Ordnung und erster Klasse. Die durch einen beliebigen Punkt des Raumes gehenden Strahlen des Systems müssen alle in der durch die grade Brenn- linie gehenden Ebene liegen; diese Ebene schneidet aus der Brennfläche eine Curve nter Klasse aus, und die n Tangenten derselben, welche durch diesen beliebigen Punkt gehen, sind die n von diesem Punkte ausgehenden Strahlen des Systems nter Ordnung. Sr Die Strahlensysteme zweiter Ordnung im Allgemeinen. Weil in den algebraischen Strahlensystemen zweiter Ordnung durch jeden beliebigen Punkt des Raumes zwei Strahlen gehen, so müssen die Verhältnisse &:n:<, welche die Richtung der durch den Punkt x, y, 2 hindurchgehenden Strahlen bestimmen, durch die Gleichungen des Strahlen- systems als zweiwerthige algebraische Funktionen von &, y, 2 bestimmt sein; unter den drei Grölsen &, 7,2 mufs darum nothwendig eine homo- gene lineare, und eine homogene quadratische Gleichung Statt haben, also zwei Gleichungen von der Form: (1.) PE+Qı+ RI=0, 2) AP +Bn’+08’+2Dng+2EdE+2Fin—0, in welchem P, Q, R, A, B, C, D, E, F ganze rationale Funktionen von z,y,z sind. Diese zwei Gleichungen ziehen im Allgemeinen noch zwei Reihen abgeleiteter Gleichungen nach sich, welche durch die beiden ur- sprünglichen mit erfüllt werden müssen, wenn diese wirklich ein Strahlen- system darstellen sollen, und man erhält alle möglichen Strahlensysteme zweiter Ordnung, wenn man die neun Grölfsen, welche als Coefficienten dieser beiden Gleichungen auftreten, als ganze rationale Funktionen von x, y, z auf alle möglichen Weisen so bestimmt, dafs alle aus diesen abgeleitete Gleichungen durch die Werthe der Verhältnisse &:n:£ erfüllt werden, welche die beiden ursprünglichen geben, und zwar für alle be- liebigen Werthe von ®, 9, 2. Math. Kl. 1866. Ö 18 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Bezeichnet man mit «' y' z’ die Coordinaten eines jeden beliebigen Punktes in einem von &, y, 2 in der Richtung £, », & ausgehenden Strahle, so hat man: @—-a:ıy—y:7—z=£E:n:ß, man kann also in den homogenen Gleichungen (1.) und (2.) statt &,, g auch die proportionalen Gröfsen — x, y-—y, 7—z setzen, wodurch die erste die Gleichung einer durch den Punkt z, y, z hindurch gehenden Ebene, die zweite einen Kegel zweiten Grades darstellt, dessen Mittelpunkt in x, y, 2 legt. Durch die beiden Gleichungen (1.) und (2.) werden also die beiden von einem jeden Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen eines Systems zweiter Ordnung bestimmt als die beiden Durchschnitts- linien einer Ebene und eines Kegels zweiten Grades, dessen Mittelpunkt in dieser Ebene liest. Die Gleichung (1.), als die Gleichung der Ebene, welche durch die beiden vom Punkte &, y, z ausgehenden Strahlen hin- durchgeht, ist in jedem Strahlensysteme zweiter Ordnung durch den Punkt z, y, z vollkommen bestimmt, die zweite Gleichung aber, welche einen durch diese beiden Strahlen hindurchgehenden Kegel zweiten Grades dar- stellt, kann auf unendlich viele verschiedene Weisen verändert werden, da ein Kegel zweiten Grades nicht durch zwei, sondern erst durch fünf gegebene Kanten vollständig bestimmt wird. In der That kann man auch die erste Gleichung mit einem beliebigen Ausdrucke von der Form UE+ Vn-+ W3 multipliciren und das Produkt zu der zweiten Gleichung addiren, ohne dafs das System dieser beiden Gleichungen geändert wird, und ohne dafs die zweite Gleichung aufhört, einen dieselben beiden Strahlen enthaltenden Kegel zweiten Grades darzustellen. Die erste abgeleitete der Gleichung (1.), welche man erhält, wenn man @-+2Z, y-Hon, z+g2 statt ©, 9, z setzt und in der nach Potenzen von o geordneten Gleichung den Coefficienten von g gleich Null setzt, wird: I CE ZEN dR dp 8.) nei ee +( arten 2 dz ap aa N dieselbe stellt also wenn sie nicht etwa nur identisch 0=0 giebt, eben- falls einen Kegel zweiten Grades dar, welcher seinen Mittelpunkt im Punkte x,y,z hat, und auf welchem die beiden von diesem Punkte aus- in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 19 gehenden Strahlen liegen, die durch die Ebene, welche die Gleichung (1.) darstellt, aus ihm ausgeschnitten werden. Die Gleichung (2.) kann daher stets durch diese erste abgeleitete der Gleichung (1.) ersetzt werden, mit Ausnahme des Falles, wo die Gleichung (1.) gar keine abgeleitete Gleichung hat. In diesem besonderen Falle, wo die erste abgeleitete der Gleichung (1.) identisch verschwindet, hat man die Gleichungen: a aQ ee) RE Na To ae re BaNDRLGeREEe Sl > De ingile dz dy 2 dz dy da 2 welche für alle beliebigen Werthe von x, y, z Statt haben müssen. Eine nochmalige Differenziation dieser sechs Gleichungen, nach x, nach y und nach z zeigt, dafs alle zweiten partiellen Differenzialquotienten der drei Gröfsen P, Q, R gleich Null sein müssen, dafs diese drei Gröfsen also nur lineare Funktionen von ®, y, z sein können. Die vollständige Be- stimmung derselben giebt: P=ay-a,2—b, _ QA=a z—a,0 —b,, (4.) R=a.—ay-b,, wo a, Q,, A,, db, b,, db, willkürliche Constanten sind. Also: VI. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung werden im Allse- meinen durch eine lineare Gleichung von der Form PE+Q+R3=0 und durch die von dieser abgeleiteten Gleichungen voll- ständig bestimmt, und nur in dem einen besonderen Falle, wo diese lineare Gleichung die Form (,y—az—b)E+rl(az— a2 —b)n+(a2 —ay-b,)g=0 hat, mufs zur Bestimmung des Strahlensystems noch eine zweite von dieser unabhängige, in Beziehung auf Z, n, £ quadratische Gleichung hinzutreten. Die Brennfläche der Strahlensysteme zweiter Ordnung wird dadurch bestimmt, dafs von jedem Punkte derselben zwei unendlich nahe Strahlen des Systems ausgehen müssen; die Ebene (1.) und der Kegel (2.), deren 2 20 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Durchschnitt die beiden vom Punkte 2, y, z ausgehenden Strahlen giebt, müssen sich also berühren; wenn der Punkt x, y, z auf der Brennfläche liegt. Diese Bedingung wird bekanntlich durch die Gleichung ABBP RB,D,Q > BD, P,Q, R, 0 ausgedrückt, welche mithin die Gleichung der Brennfläche ist. Da man mit Ausnahme des einen in dem Satze (VI.) angegebenen besonderen Falles, anstatt der Gleichung (2.) auch die erste abgeleitete der Gleichung (1.) nehmen kann, so kann man im Allgemeinen die Gleichung der Brennfläche auch in folgender Form darstellen: dB), die dQ dR ap P ar ee a? dP . da aa taR idR (6) RT dR a2 dQ dR dR rer 2 RE P, Q, Rs; 0 Diese Gleichungen stellen aber im Allgemeinen die Brennfläche nicht rein dar, sondern sie sind gewöhnlich noch mit überflüssigen Faktoren behaftet, welche gewisse Nebengebilde der Brennfläche geben, von denen sie befreit werden mufs, wie in den Folgenden gezeigt werden wird. Auch in den- jenigen Fällen, wo die Strahlensysteme zweiter Ordnung Brenncurven an- statt der Brennflächen haben, sind diese Brenncurven in diesen allgemeinen Ausdrücken der Brennfläche mit enthalten, und zwar als Doppelcurven dieser durch die Gleichungen (5.) oder (6.) gegebenen Fläche, da das Hindurchgehen eines Strahls durch eine Doppelcurve einer Fläche, als ein Schneiden in zwei unendlich nahen Punkten der Fläche einer Berührung gleich zu erachten ist, und demnach die Bedingung, dafs jeder Strahl des Systems die Brennfläche zweimal berühren mufs, auch dadurch erfüllt wird, dafs er dieselbe nur einmal berührt und ausserdem durch eine Doppeleurve derselben geht, oder dafs er die Doppelcurve derselben zweimal schneidet. Da es Strahlensysteme zweiter Ordnung giebt, welche wirkliche Brennflächen haben, die nicht in Brenncurven ausgeartet sind, so theilen in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 21 sich die Strahlensysteme zweiter Ordnung in folgende drei verschiedene Arten ein: erstens Strahlensysteme, welche nur Brenncurven haben, zweitens Strahlensysteme, welche eine Brenneurve und eine Brennfläche haben und drittens Strahlensysteme, welche keine Brenncurven, sondern nur Brenn- flächen haben. Diese verschiedenen Arten sollen nun für sich besonders betrachtet werden. $.4. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung, welche nur Brenncurven statt der Brennflächen haben. Wenn ein Strahlensystem zweiter Ordnung eine einzige irreduktible Brenncurve hat, welche von allen Strahlen zweimal geschnitten wird, so liegen die von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden zwei Strahlen nothwendig in den Richtungen zweier scheinbaren Doppelpunkte der von diesem Punkte aus betrachteten Brenncurve. Die Brenncurve mufs also eine Raumcurve mit zwei scheinbaren Doppelpunkten sein, und sie darf auch nicht mehr als zwei scheinbare Doppelpunkte haben, weil sonst von jedem Punkte des Raumes aus mehr als zwei Strahlen ausgehen würden, die nach dem Satze (III.) einem irreduktibeln Systeme angehören mülsten. Die Raumeurven vierten Grades, welche durch den vollständigen Durch- schnitt zweier Flächen zweiten Grades entstehen, sind aber bekanntlich die einzigen Curven, welche zwei, und nicht mehr als zwei scheinbare Doppelpunkte haben; die eine irreduktible Brenncurve eines Strahlensystems zweiter Ordnung mufs also nothwendig eine solche Raumecurve vierten Grades sein, und einer solchen Brenncurve gehört auch stets ein Strah- lensystem zweiter Ordnung an. Schneidet man ein solches System durch eine beliebige Ebene, so werden aus der Brenncurve vier Punkte ausge- schnitten und die sechs graden Linien, welche durch je zwei dieser vier Punkte hindurchgehen, sind die sechs Strahlen des Systems, welche in dieser Ebene liegen, dasselbe ist also von der sechsten Klasse. Also: VI. Alle graden Linien, welche eine durch den Durchschnitt zweier Flächen zweiten Grades gebildete Raumcurve zwei- mal schneiden, bilden ein Strahlensystem zweiter Ordnung 22 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, und sechster Klasse, und es giebt kein anderes Strahlen- system zweiter Ordnung mit einer einzigen irreduktibeln Brenneurve. Wenn 9=0 und =0 die beiden Flächen zweiten Grades sind, deren Durchschnitt die Brenncurve giebt, so muls der vom Punkte «, y, z in der Richtung &, », & ausgehende Strahl des Systems beide Flächen in denselben zwei Punkten schneiden, setzt man also n 9=0 und Y=0 x2-+2F£, y+eon 24.22 statt ©, y, 2, so müssen diese beiden, in Beziehung auf g quadratischen Gleichungen dieselben beiden Werthe des g geben. Die beiden hierzu nöthigen Bedingungsgleichungen sind zwei das Strahlensystem be- stimmende Gleichungen. Die eine derselben: do d {02} dx : ! NINE N + EV = 0 reicht aber zur Bestimmung des Strahlensystems vollständig aus, weil ihre erste abgeleitete Gleichung die andere zur Bestimmung der von jedem Punkte des Raumes ausgehenden zwei Strahlen nöthige Gleichung giebt. Die Gleichung (1.) giebt auch noch eine zweite abgeleitete Gleichung, welche in Beziehung auf £, 7, & vom dritten Grade ist und darum noch einen Kegel dritten Grades giebt, auf welchem die beiden von einem Punkte ausgehenden Strahlen liegen müssen; eine dritte abgeleitete Gleichung findet nicht Statt, weil sie identisch erfüllt ist. Für alle Punkte x, y, z, welche auf der Brenneurve 9=0, %—=0 liegen, ist die Gleichung (1.) so wie auch ihre erste abgeleitete Gleichung identisch erfüllt, so dafs diese keine Be- stimmung für &»,& d.h. für die Richtung der durch einen solchen Punkt sehenden Strahlen ergeben, es bleibt alsdann nur die zweite abgeleitete Gleichung übrig als die Gleichung des von einem jeden Punkte der Brenn- fläche ausgehenden Strahlenkegels dritten Grades. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung, welche zwei verschiedene Brenncurven haben, werden nach derselben Methode ermittelt, welche im $. 2. für die entsprechende Art der Strahlensysteme erster Ordnung voll- ständig ausgeführt worden ist, weshalb wir uns hier kürzer fassen können. Es müssen hier ebenso wie in dem früher behandelten Falle, alle graden Linien, welche die beiden irreduktibeln Brenneurven mten und nten Grades schneiden, mit Ausschlufs derer,. welche nur durch die Durchschnittspunkte in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 23 dieser beiden Curven hindurchgehen, einem und demselben irreduktibeln Strahlensysteme angehören, die durch die Durchschnittspunkte der beiden Brenncurven hindurchgehenden graden Linien aber bilden so viele Strah- lensysteme erster Ordnung und Oter Klasse, als Durchschnittspunkte vor- handen sind. Hieraus folst alsdann in gleicher Weise, dafs diese beiden Curven des mten und nten Grades nur dann Brenncurven eines Strahlen- systems zweiter Ordnung sein können, wenn sie sich in mn — 2 Punkten schneiden. Als nothwendige Bedingung dafür, dals zwei irreduktible Raum- curven des mten und nten Grades sich n mn — 2 Punkten schneiden ohne ganz in eine zusammenzufallen, ergiebt sich alsdann in derselben Weise m(n— 1) Zmn— 2 und n(m— 1) Zmn— 2 und, weil diese Bedingung nur in den beiden Fällen erfüllt wird: erstens wenn m und n beide gleich zwei sind, und zweitens wo eine dieser beiden Zahlen gleich Eins ist, so folgt: VII. Strahlensysteme zweiter Ordnung mit zwei verschiedenen Brenneurven können nur dann Statt haben, wenn entwe- der beide Brenneurven Kesgelschnitte sind, die sich in zwei Punkten schneiden, oder wenn die eine derselben eine grade Linie ist und die andere eine Curve nten Grades, welche diese grade Linie inn— 2 Punkten schneidet. Dafs zwei in verschiedenen Ebenen liegende Kegelschnitte, die sich in zwei Punkten schneiden, als Brenncurven in der That ein Strahlensystem zweiter Ordnung geben, folgt daraus, dafs die beiden Kegel zweiten Grades, welehe von einem beliebigen Punkte des Raumes aus durch diese beiden Kegelschnitte gehen, sich in vier graden Linien schneiden, von denen zwei stets durch die beiden Durchschnittspunkte der Kegelschnitte gehen und darum zwei besonderen Systemen erster Ordnung angehören, so dafs die beiden anderen graden Linien einem Strahlensysteme zweiter Ordnung an- gehören müssen. Legt man durch ein solches Strahlensystem eine belie- bige Ebene, so schneidet diese jede der beiden Brenncurven zweiten Grades in zwei Punkten und die vier graden Linien, welche die zwei Durchschnitts- punkte der einen Brenneurve mit den zwei Durchschnittspunkten der andern verbinden, sind die vier in dieser Ebene liegenden Strahlen des Systems, welches demnach von der vierten Klasse ist. Also: 24 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, IX. Alle graden Linien, welche durch zwei in verschiedenen Ebenen liegende, sich zweimal schneidende Kegelschnitte hindurchgehen, mit Ausschlufs derer, welche nur durch die beiden Durchschnittspunkte derselben gehen, bilden ein Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse. Die Strahlensysteme dieser Art können auch als specielle Fälle der im Satze VII. gegebenen angesehen werden, welche eine einzige Brenncurve vierten Grades haben. Läfst man nämlich eine der beiden Flächen zweiten Grades, deren Durchschnitt die Brenneurve vierten Grades ist, in ein System zweier Ebenen übergehen, so treten an die Stelle dieser Curve zwei Kegel- schnitte, welche in zwei Punkten sich schneiden. Die Klasse des Systems wird dadurch um zwei Einheiten erniedrigt, dafs die Strahlen, welche in den Ebenen der beiden Kegelschnitte liegen, für sich zwei Strahlensysteme erster Klasse und Oter Ordnung bilden, welche herausfallen. Die analy- tische Darstellung dieser Art Strahlensysteme erhält man daher unmittelbar aus der der vorigen Art, wenn man statt W setzt p»gq, wo p und q zwei lineare Funktionen von @, 9, z sind. Die ursprüngliche in Beziehung auf &,, 2 lineare Gleichung, welche mit ihren zwei abgeleiteten das Strahlen- system vollständig bestimmt, ist daher: PE+Qn+R3=0, wo d d d P= op + 005, — 21 RE dp dp (2) Qa=ypp aan d d R=op a5 + 9402 29 a" Dafs eine grade Brennlinie mit einer dieselbe in n— 2 Punkten schneidenden Brennlinie nten Grades in der That stets ein Strahlensystem zweiter Ordnung ergiebt, erkennt man sogleich daraus, dafs die durch einen beliebigen Punkt des Raumes und durch die grade Brennlinie gelegte Ebene aus dem von demselben Punkte des Raumes durch die Brenncurve nten Grades gehenden Kegel nten Grades n Strahlen ausschneidet, von denen n — 2 beständig durch die n — 2 festen Durchschnittspunkte der beiden Brenncurven gehen und darum n— 2 Strahlensysteme erster Ordnung bilden, in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 25 so dafs nur zwei Strahlen übrig bleiben, welche einem Strahlensysteme zweiter Ordnung angehören. Dieses Strahlensystem ist von der nten Klasse, denn eine beliebige Ebene schneidet die Brenneurve nten Grades in n Punk- ten und die von diesen n Punkten nach dem einen Durchschnittspunkte der Ebene mit der graden Brennlinie gehenden graden Linien sind die n in dieser Ebene liegenden Strahlen des Systems. Also: X. Alle graden Linien, welche durch eine gegebene grade Linie und durch eine dieselbe in n — 2 Punkten schnei- dende Curve nten Grades hindurchgehen, mit Ausschlufs derjenigen, welche nur durch die n— 2 Durchschnitts- punkte gehen, bilden ein Strahlensystem zweiter Ordnung und nter Klasse. Wählt man die grade Brennlinie als z Axe, so kann man eine Curve nten Grades, welche diese in n» — 2 Punkten schneidet, in der allgemein- sten Weise durch folgende zwei Gleichungen ausdrücken: +9, +9,=0, J7+9+,=0, 3.) wo d, d,, 0. 5 9 9, ganze und homogene Funktionen von x und y allein sind, beziehungsweise von den Graden u, u — 1, u— 2, v,v-+1,»v. Die erste dieser Gleichungen stellt für sich die Projection der Curve auf die xy Ebene dar, eine ebene Curve des #ten Grades mit einem # — 2fachen Punkte im Anfangspunkte der Coordinaten, welcher # — 2 Durchschnitts- punkten der Curve mit der z Axe entspricht. Für die v Werthe des , welche der Gleichung f=0 genügen, wird vermöge der zweiten Gleichung z=x, und die erste Gleichung giebt zu jedem dieser Werthe des -. zwei L Werthe von x und %y, welche im Allgemeinen endlich sind. Diese Werthe geben 2v der z Axe parallele Asymptoten der Curve, dieselbe hat darum noch 2» unendlich entfernte Durchschnittspunkte mit der graden Brenn- linie, die Anzahl aller dieser Durchschnittspunkte ist daher a +2v — 2. Da die Öurve selbst vom Grade #» + 2v ist, so entspricht sie vollkommen den aufgestellten Bedingungen. Die erste Gleichung des Strahlensystems, welches diese Curve und die z Axe zu Brenncurven hat, erhält man unmittelbar dadurch, dafs die Math. Kl. 1866. D 26 Kummer über die algebraıschen Strahlensysteme, beiden vom beliebigen Punkte x, y, z ausgehenden Strahlen die z Axe schneiden müssen: (4.) yE-m=0. Da diese in Beziehung auf £, n, 2 lineare Gleichung des Systems keine abgeleitete Gleichung hat, so ist eine zweite Gleichung des Systems ander- weitig zu bestimmen, welche man findet, indem man in den beiden Gleichun- gen der Brenncurve statt x, y, 2 setzt ©+2&, y-+gn, 2+g, und alsdann e eliminirt. Beachtet man dabei, dafs vermöge der ersten Gleichung des Systems yranr=ı (@+28) ist, so erhält man ar Hrra+rdnrint, +) rare rrg =, und die Elimination des 5 ergiebt: 5) KR -2fE-9: D° 9- AR FE — NED HI 9 + ag + I) 9,0 als die zweite Gleichung des Strahlensystems. &. 5. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung, welche eine Brenneurve und eine Brennfläche haben. Wenn ein Strahlensystem eine Brenncurve und eine Brennfläche hat, so müssen alle Strahlen des Systems durch die Brenncurve hindurch gehen und zugleich die Brennfläche berühren. Die Brenneurve so wie die Brennfläche sind beide als irreduktibel anzunehmen, weil, wenn eine derselben aus zwei getrennten Theilen bestände, das Strahlensystem noth- wendig auch ein aus zwei getrennten Theilen bestehendes sein mülste. Für die Untersuchung aller Strahlensysteme zweiter Ordnung, welche dieser Art angehören, ist es vortheilhaft, die beiden Hauptfälle zu unterscheiden, wo die Brennceurve auf der Brennfläche liest und wo sie nicht auf der- selben liest. Ich untersuche zuerst den Fall, wo die Brenneurve nicht auf der Brennfläche liegt. in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 27 Ein beliebiger Strahl des Systems, welcher durch die Brenneurve geht und die Brennfläche einmal berührt, mufs, wenn die Brennfläche von einem höheren als dem zweiten Grade ist, dieselbe ausserdem, dafs er sie berührt auch noch in einem oder einigen Punkten schneiden. Be- trachtet man nun einen dieser Durchschnittspunkte als Ausgangspunkt der Strahlen des Systems, so gehen durch denselben, weil er ein Punkt der Brennfläche ist, zwei unendlich nahe Strahlen des Systems in der Richtung einer Tangente der Brennfläche, und aufserdem noch der zuerst angenommene Strahl, es gehen also drei Strahlen eines und desselben Systems durch diesen Punkt, das Strahlensystem kann daher nicht von der zweiten Ordnung sein, ohne dafs dieser Punkt ein singulärer Punkt desselben ist. Der betrachtete Punkt kann aber nicht für einen jeden beliebigen Strahl des Systems ein singulärer sein, weil sonst auf der Brenn- fläche unendlich viele singuläre Punkte liegen mülsten, welche continuirlich zusammenhängend eine zweite Brenneurve des Systems ergeben würden. Die Brennfläche kann also nicht von einem höheren als dem zweiten Grade sein; sie kann auch nicht von einem niederen Grade sein, weil sonst eine Berührung mit den Strahlen des Systems nicht Statt haben könnte. Also: XI. Wenn ein Strahlensystem zweiter Ordnung eine Brenn- fläche und eine nicht auf derselben liegende Brenncurve hat, so mufls die Brennfläche eine Fläche zweiten Grades sein. Da die Brennfläiche vom zweiten Grade ist, so bilden alle von einem beliebig bestimmten Punkte der Brennceurve ausgehenden Strahlen des Systems einen Strahlenkegel zweiten Grades, welcher der diesem Punkte angehörende einhüllende Kegel der Brennfläche ist. Schliefst man nun vorläufig den Fall aus, wo die Bremnfläche eine Kegelfläche zweiten Grades ist, wo also dieser einhüllende Kegel zweiten Grades in zwei Ebenen zerfällt, so gehören alle Strahlen dieses einhüllenden Kegels einem und demselben irreduktibeln Systeme an, und ebenso auch alle Strahlen der eontinuirlichen Schaar von Strahlenkegeln, welche man erhält wenn man den Ausgangspunkt auf der Brenneurve continuirlich sich verändern läfst. Also alle graden Linien, welche durch die Brennceurve gehen und D2 28 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, die Brennfläche zweiten Grades berühren, sind Strahlen eines und des- selben irreduktibeln Systems. Wenn die Brenncurve des Systems vom nten Grade ist, so liegen alle von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden graden Linien welche durch die Curve ‚hindurch gehen und zugleich die Brennfläche berühren erstens auf dem Kegel nten Grades, welcher diesen Punkt zum Mittelpunkte hat, und durch die Brenneurve nten Grades hindurchgeht und zweitens auf dem von diesem Punkte aus an die Brennfläche gelegten einhüllenden Kegel zweiten Grades, und alle 2n Durchschnittslinien dieser beiden Kegel sind die von diesem Punkte ausgehenden Strahlen des irreduktibeln Systems. Das Strahlensystem kann also nur dann von der zweiten Ordnung sein, wenn n=1, also wenn die Brenneurve eine grade Linie ist. Dafs eine Brennfläche zweiten Grades und eine nicht auf derselben liegende grade Brennlinie wirklich ein Strahlensystem zweiter Ordnung geben, und dafs dasselbe auch von der zweiten Klasse ist, folgt einfach daraus, dafs von einem beliebigen Punkte aus zwei Tangenten an einen Kegelschnitt gezogen werden können. Also: XI. Alle graden Linien, welche eine beliebige, nicht konische Fläche zweiten Grades berühren und durch eine nicht auf derselben liegende grade Linie hindurchgehen, bilden ein Strahlensystem zweiter Ordnung und zweiter Klasse. Wählt man die grade Brennlinie als z Axe und nimmt. = aa’ +by’ +c2’ +2dyz+2eze+2fay+2ge+thy+2iz+k=0 als Gleichung der Brennfläche, so erhält man nach derselben Methode, wie in den früher behandelten Fällen, folgende zwei Gleichungen des Strahlensystems: yE-u=0, dd d do el ar 7" +7 ) — 4o(a£’ + bu? + c2? + 2dng + 2ed& + 2fen), welche beide keine abgeleiteten Gleichungen haben, und daher das Strahlen- - system für sich rein darstellen. Die beiden Punkte, in denen die grade Brennlinie die Brennfläche zweiten Grades schneidet, sind zwei singuläre Punkte dieses Strahlensystems, von welchen ebene Strahlenbüschel aus- in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 29 gehen, die in den die Fläche in diesen beiden Punkten berührenden Tangentialebenen liegen. Es bleibt nun noch der in dem Vorhergehenden ausgeschlossene Fall zu untersuchen, wo die Brennfläche ein Kegel zweiten Grades ist. Der von einem jeden beliebigen Punkte der Brenncurve nten Gra- des ausgehende Strahlenkegel besteht in diesem Falle aus zwei ebenen Strahlenbüscheln, welche in den beiden durch diesen Punkt gehenden Tangentialebenen des Kegels liegen, und diese beiden ebenen Strahlen- büschel können entweder einem und demselben Strahlensysteme angehören, oder auch zwei verschiedenen, da das vollständige Strahlensystem hier in zwei Strahlensysteme zerfallen kann, in der Art, dafs das eine dieser beiden Strahlenbüschel dem einen, das andere dem anderen Systeme an- gehört. Wenn die beiden Strahlenbüschel einem und demselbem Strahlen- systeme angehören, und wenn die Brenncurve nten Grades nicht durch den Mittelpunkt der konischen Brennfläche hindurchgeht, so ist das Strahlensystem nothwendig von der 2nten Ordnung, denn der für den Fall einer nicht konischen Brennfläche zweiten Grades gegebene Beweis bleibt in diesem Falle vollständig bestehen. Damit das Strahlensystem von der zweiten Ordnung sei, muls also ebenso n—=1 sein und man erhält nur einen speciellen Fall des im Satze XII. aufgestellten Strahlen- systems. Geht aber die Brenncurve nten Grades ein oder mehreremale durch den Mittelpunkt der konischen Brennfläche hindurch, so verringert sich für jeden solchen Durchgang die Ordnung des Systems um zwei Einheiten, weil alsdann von jedem Punkte des Raumes aus zwei sich deckende, die konische Brennfläche in dem Mittelpunkte berührende und in demselben Punkte auch die Brenncurve schneidende Strahlen des Systems ausgehen, welche für sich zwei sich deckende von dem Mittel- punkte des Kegels ausgehende Strahlensysteme erster Ordnung bilden. Nur wenn die Brenneurve n— 1 mal durch den Kegelmittelpunkt hin- durchgeht, so dafs dieser ein n — lfacher Punkt der Brenncurve ist, so erniedrigt sich die Ordnung des Strahlensystems um 2rn — 2 Einheiten und dasselbe wird ein Strahlensystem zweiter Ordnung. Die Brenncurve muls alsdann nothwendig eine ebene Curve sein, weil nur eine ebene Curve nten Grades einen 2» — lfachen Punkt haben kann. Die von einem 30 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen eines solchen Systems liegen erstens in den beiden durch diesen Punkt gehenden Tangential- ebenen der konischen Brennfläche und zweitens in der durch die Brenn- curve hindurchgehenden Kegeltläche nten Grades, welche wegen des n—1 fachen Punktes der Brenncurve eine n— lfache Kante hat. Jede der beiden Ebenen schneidet aus dieser Kegelfläche die n — lfache Kante und aulserdem noch eine grade Linie aus. Die zweimal ausgeschnittene n — 1 fache Kante des Kegels giebt 2n —2 sich deckende von jedem Punkte des Raumes aus nach dem Mittelpunkte der Brennfläche gehende grade Linien, also 2» — 2 sich deckende Strahlensysteme erster Ordnung und Oter Klasse; die beiden übrigen durch die beiden Ebenen aus dem Kegel ausgeschnittenen graden Linien sind die von jedem Punkte des Raumes ausgehenden zwei Strahlen des Strahlensystems zweiter Ordnung, welches diese Curve nten Grades zur Brenneurve und den Kegel zweiten Grades zur Brennfläche hat. Eine beliebige Ebene schneidet die Brenncurve in n Punkten und die Brennfläche in emem Kegelschnitt, und durch jeden dieser n Punkte gehen zwei Tangenten dieses Kegelschnitts, es liegen also 2n Strahlen des Systems in einer Ebene so dafs das System von der 2nten Klasse ist. In dem besonderen Falle jedoch, wo die Ebene, in welcher die Brenneurve nten Grades liegt, eine Tangentialebene der koni- schen Brennfläche ist, bleibt eines der beiden von jedem Punkte der Brenneurve ausgehenden ebenen Strahlenbüschel für alle Punkte der Brenncurve stets in der Ebene der Curve selbst, und diese Ebene enthält n sich deckende Strahlensysteme Oter Ordnung und erster Klasse, durch deren Wesfall die Klasse des Systems um n Einheiten erniedrigt wird. Man hat demnach folgenden Satz: XIN. Alle graden Linien, welche einen Kegel zweiten Grades berühren und durch eine ebene Öurve nten Grades hin- durchgehen, die in dem Kegelmittelpunkte einen n—1 fachen Punkt hat, bilden ein Strahlensystem zweiter Ordnung und 2nter Klasse; in dem besonderen Falle aber, wo die Ebene der Brenncurve eine Tangentialebene der konischen Brennfläche ist, ist das Strahlensystem nur von der nten Klasse. in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordmung. & Wählt man den Kegelmittelpunkt zum Anfangspunkte der Coordi- naten und die Ebene der Brenneurve zur Ebene der xy, so wird die Brennfläche: p=ar’ +by’ +cez’" +2dyz+2ezar2fuy, und die Brenneurve: z=0, Ya Y)HrYV@y)=0, wo Y(w,y) und W,(a,y) ganze homogene Funktionen von zw und Y, erstere vom nten, letztere vom n — Iten Grade sind. Man erhält als- dann nach der schon in den früheren Fällen gebrauchten Methode folgende zwei Gleichungen des Strahlensystems: dp dp dıp Er ga 2 N Big, apPE ofE a I 2) Yale ya) rn az ye-an)=o0, welche dasselbe jedoch noch nicht von den 2r — 2 sich deckenden von dem Kegelmittelpunkte ausgehenden Strahlensystemen erster Ordnung und Oter Klasse gereinigt darstellen. Man kann aus diesen beiden Gleichungen auch eine Gleichung von der Form PE+ Qn-+ RZ = VO herstellen, welche mit ihren abgeleiteten Gleichungen zusammen das Strahlensystem rein und vollständig darstellt, da jedoch die Ausdrücke der Funktionen P, Q, R, sehr eomplicirt werden, so will ich dieselben hier nieht entwickeln. Nachdem nun die Strahlensysteme zweiter Ordnung vollständig ermittelt worden sind, welche für eine konische Brennfläche zweiten Grades und eine Brenneurve nten Grades Statt haben, wenn die beiden von jedem Punkte der Brenneurve ausgehenden ebenen Strahlenbüschel einem und demselben irreduktibeln Strahlensysteme angehören, so ist jetzt der Fall zu untersuchen, wo diese Strahlenbüschel zwei verschiedenen Strahlen- systemen angehören, welche beide dieselbe Brennfläche und Brenneurve haben. In diesem Falle müssen die beiden Ebenen der Strahlenbüschel, also die beiden Tangentialebenen der konischen Brennfläche, welche durch einen beliebigen Punkt z, y, z der Brenneurve gehen, durch die Coordi- naten dieses Punktes rational sich ausdrücken lassen. Eine jede der beiden von einem Punkte ©, 9, z an den Kegel 9—=0 gelegten Tangentialebenen enthält aber nur die eine irrationale Größse Y7; soll diese für jeden Punkt 32 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, der Brenncurve rational sein, so mufs für alle Punkte der Brenncurve = IM . . - Vp= 7 sen, wo M und N ganze rationale Funktionen von &, y, z sind; 4 die eine Gleichung der Brenneurve mufs also von der Form N’ — M’=0 sein. Diese Gleichung geometrisch interpretirt sagt aus, dafs die Brenn- curve auf einer Fläche liegen mufs, welche den Kegel zweiten Grades = 0 in einer Curve berührt, ohne ihn zu schneiden. Die Brenncurve kann also diesen Kegel ebenfalls nirgends schneiden, sondern nur berühren, und wenn sie vom nten Grade ist, so berührt sie ihn genau » mal, weil in jedem Berührungspunkte von den 2n Durchschnittspunkten der Curve nten Grades mit der Fläche zweiten Grades zwei zu einem Berührungs- punkte sich vereinigen müssen. Die Brenneurve nten Grades kann jedoch auch durch den Mittelpunkt des Kegels hindurchgehen, in welchem Falle die Anzahl der eigentlichen Berührungspunkte sich vermindert, da jeder Durchgang der Curve durch den Mittelpunkt des Kegels, insofern dabei zwei Durchschnittspunkte in einen zusammenfallen, als eine Berührung zu zählen ist. Geht die Curve vmal durch den Kegelmittelpunkt, so hat sie nur a — u eigentliche Berührungspunkte; die Brenneurve liegt alsdann auf einer Kegelfläche des Grades n — u, welche denselben Mittelpunkt hat als der Kegel zweiten Grades der Brennfläche, und welche diesen n n — u graden Linien berührt. Das vollständige aus allen die Brenneurve schnei- denden und die Brennfläche berührenden graden Linien bestehende Strahlen- system, welches von der 2nten Ordnung ist, wird, wenn alle nur durch den Mittelpunkt gehenden Strahlen, welche für sich 2# sich deckende Strahlensysteme erster Ordnung und Oter Klasse bilden, abgesondert werden, von der Ordnung 2r — 2u, und es umfalst so nur noch die beiden Strahlensysteme, deren jedes die eine der beiden von der Brenn- curve ausgehenden Schaaren ebener Strahlenbüschel enthält. Wenn nun eines dieser beiden Strahlensysteme von der zweiten Ordnung sein soll, so können die zwei von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen desselben nicht in einer und derselben der beiden durch diesen Punkt gehenden Tangentialebenen der konischen Brennfläche liegen, sondern einer mufs in der eimen Tangentialebene, der andere in der anderen liegen; denn lägen beide in derselben Tangentialebene, so mülste diese, als die Ebene der beiden durch den beliebigen Punkt des Raumes in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 33 x, y, z gehenden Strahlen sich rational durch x, y, z ausdrücken lassen, welches nicht der Fall ist, da sie nothwendig die irrationale Gröfse VYp ent- hält, welche nicht für jeden Punkt des Raumes sondern nur für alle Punkte der Brenneurve rational wird. Eine beliebige Tangentialebene der Brenn- fläche scheidet nun die Brennceurve »ten Grades aufser den u. in den Mittelpunkt fallenden Punkten noch in na — » Punkten und zu jedem dieser n— u Punkte der Brenncurve gehört ein in dieser Tangentialebene liegen- des ebenes Strahlenbüschel. Von diesen n — u Strahlenbüscheln kann aber nur eines dem Strahlensysteme zweiter Ordnung angehören; denn gehörten demselben zwei oder mehrere an, so würden durch jeden in dieser Tangentialebene liegenden Punkt zwei oder mehrere in dieser Ebene liegende Strahlen des Systems gehen, welches unmöglich ist, da die zwei von einem Punkte ausgehenden Strahlen des Systems stets in zwei verschiedenen durch diesen Punkt gehenden Tangentialebenen liegen. Führt man nun dieses eine ebene Strahlenbüschel, welches dem Systeme zweiter Ordnung angehören soll, und mit ihm zugleich die Tangential- ebene, in welcher es liest, an der ganzen Brenncurve entlang, so darf in dieser Bewegung die Tangentialebene niemals wieder in eine Lage kommen in welcher sie schon gewesen ist, weil sonst in dieser Ebene zwei Strahlen- büschel des Systems liegen würden; die Tangentialebene darf also bei dieser ganzen Bewegung nur stets in demselben Sinne und nur einmal um den Kegel zweiten Grades herumgehen. Hieraus folgt weiter, dafs jede Tangentialebene der konischen Brennfläche zweiten Grades die Brenn- eurve nur in zwei Punkten schneiden darf; denn wenn mehr als zwei Punkte ausgeschnitten würden, so mülste das dem Systeme zweiter Ordnung an- gehörende ebene Strahlenbüschel dessen Mittelpunkt die ganze Brenncurve durchläuft, und darum nach und nach auch in alle diejenigen Punkte kommen muls, welche von einer bestimmten Tangentialebene aus der Brenncurve ausgeschnitten werden, und mit ihm die Tangentialebene, in welcher es liest, entweder rückläufig werden, oder mehrere Male um die Brennfläche herumgehen. Es mufs also n — u nothwendig gleich 2 sein, die Brenncurve mufs also auf einem Kegel zweiten Grades liegen, welcher die konische Brennfläche zweiten Grades in zwei graden Linien berührt, sie mufs, wenn ihr Grad gleich » ist, durch den Mittelpunkt der Brennfläche n — 2 mal hindurchgehen und dieselbe in zwei Punkten berühren. Da diese Math. Kl. 1866. E 34 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Bedingungen nicht nur nothwendig, sondern, wie sich leicht nachweisen läfst, auch hinreichend sind, so hat man folgenden Satz: XIV. Alle graden Linien, welche einen Kegel zweiten Grades berühren und zugleich eine Curve nten Grades schneiden, dien —2 mal durch den Kegelmittelpunkt hindurchgeht und den Kegel zweimal berührt, mit Ausschlufs der nur durch den Mittelpunkt gehenden graden Linien, bilden zwei verschiedene Strahlensysteme zweiter Ordnung und nter Klasse. Die analytische Darstellung dieser Art der Strahlensysteme zweiter Ordnung übergehe ich, da dieselbe keine Schwierigkeiten bietet, aber com- plicirt ist. Hiermit sind nun alle Strahlensysteme zweiter Ordnung erschöpft, welche eine Brennfläche und eine nicht auf dieser liegende Brenneurve haben und es ist nur noch der Fall zu untersuchen wo die Brenneurve ganz auf der Brennfläche legt. Ich nehme an, die auf der Brennfläche liegende Brenncurve sei eine vfache Curve derselben, wobei der Fall v= 1, wo die Brenneurve eine auf der Brennfläche liegende einfache Curve ist, nicht ausgeschlossen wird. Ein jeder beliebiger Strahl des Systems, welcher durch die vfache Curve der Brennfläche hindurchgeht und aufserdem die Brennfläche berührt, muls, wenn die Brennfläche von einem höheren als dem v-+ 2ten Grade ist, dieselbe noch in irgend welchen Punkten schneiden; durch einen solchen Durchschnittspunkt gehen aber, weil er ein Punkt der Brennfläche ist, zwei unendlich nahe Strahlen des Systems in der Richtung einer Tangente und aufserdem auch der eine die Brennfläche in diesem Punkte schneidende Strahl; das System kann also nicht von der zweiten Ordnung sein, wenn der Grad der Brennfläche höher ist als v-+ 2; der Grad der Brennfläche kann auch nicht ein niederer sein, weil sonst kein Strahl der durch die Brenncurve geht dieselbe noch in einem anderen Punkte berühren könnte. Wenn die Brenncurve eine krumme Linie ist, so schneidet eine jede durch zwei Punkte derselben gehende grade Linie 2v Punkte aus der Brennfläche aus, da aber der Grad dieser Fläche gleich v-+ 2 ist, so kann diefs nur für die Werthe v=1 oder v=2 Statt haben, in allen anderen Fällen - in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 35 mufs die Brenneurve eine grade vfache Linie der Brennfläche v + 2ten Grades sein. Eine krummlinige Brenneurve auf einer Brennfläche könnte also nur dann Statt haben, wenn sie eine einfache Curve auf einer Brenn- fläche dritten Grades, oder eine Doppeleurve auf einer Fläche vierten Grades wäre. Dafs diese beiden besonderen Fälle aber keine Strahlen- systeme zweiter Ordnung geben, wird folgendermaafsen gezeigt. Von jedem Punkte der Brenncurve geht ein Strahlenkegel aus, welcher die Brennfläche einhüllt. Wenn drei Strahlenkegel durch einen und den- selben Punkt gehen, so ist dieser ein singulärer Punkt des Systems zweiter Ordnung, weil drei Strahlen des Systems die in den drei verschiedenen Strahlenkegeln liegen, durch ihn hindurchgehen. Wenn nun die von allen Punkten der Brenneurve ausgehenden Strahlenkegel vom zweiten oder einem höheren Grade sind, so schneiden sich drei derselben in acht oder mehr als acht Punkten, denn hätten sie eine gemeinschaftliche Durchschnitts- eurve, so mülste diese, da durch jeden ihrer Punkte drei Strahlen des Systems gehen würden, selbst eine Brenncurve des Systems sein, und diese müfste, da das System nur eine Brenneurve haben soll, mit der vorhan- denen Brenneurve identisch sein, also auch durch die Mittelpunkte der drei Strahlenkegel hindurchgehen, dieses ist aber nur in dem Falle mög- lich, wo die Mittelpunkte der drei Kegel in einer graden Linie liegen, und wo diese grade Linie die Brenneurve ist, gegen die Voraussetzung. Die acht oder mehr als acht singulären Punkte des Strahlensystems mülsten zugleich Knotenpunkte der Brennfläche sein, denn von jedem anderen Punkte der Brennfläche gehen nur so viele Strahlen des Systems aus, als seine Tangentialebene Durchschnittspunkte mit der Brenncurve hat. Eine Fläche vierten Grades mit einer Doppelcurve eines höheren als des ersten Grades kann aber nicht acht Knotenpunkte haben, sondern hat höchstens vier, wenn die Doppeleurve vom zweiten Grade ist und keinen, wenn sie vom dritten Grade ist. Eine Fläche dritten Grades kann überhaupt nicht mehr als vier Knotenpunkte haben. Die von jedem Punkte der Brenn- eurve ausgehenden Strahlenkegel können also in beiden vorliegenden Fällen nicht vom zweiten oder einem höheren Grade, sondern nur ebene Strah- lenbüschel sein; eine ganze Schaar ebener Strahlenbüschel kann aber nur Statt haben, wenn die Brennfläche von allen Ebenen dieser Strahlenbüschel eingehüllt wird, also nur wenn sie eine abwickelbare Fläche ist. Die ein- E2 36 Kummer über die algebraıschen Strahlensysteme, zige abwickelbare Fläche vierten Grades mit einer krummen Doppeleurve ist aber diejenige, deren Wendungscurve vom dritten Grade ist und wenn diese als Brennfläche und ihre Wendungscurve als Brenncurve genommen wird, so giebt sie überhaupt kein Strahlensystem, weil keine durch die Wendungscurve gehende grade Linie die Fläche in einem aufserhalb dieser Wendungscurve liegenden Punkte berühren kann. Die Fläche dritten Grades, welche eine abwickelbare sein muls, kann nur eine Kegelfläche sein, weil andere abwickelbare Flächen dritten Grades nicht existiren. Von jedem Punkte der auf diesem Kegel dritten Grades liegenden Brenneurve mufs ein ebenes Strahlenbüschel ausgehen, dessen Strahlen eine bestimmte grade Linie des Kegels berühren. Die Brenncurve, welche der Voraussetzung nach krumm ist, mufs alle graden Linien des Kegels schneiden, also auch diejenige, welche in allen Punkten von den Strahlen des einen Strahlen- büschels getroffen wird; einer von diesen Strahlen mufs also auch den Punkt treffen, in welchem die Brenncurve diese grade Linie schneidet, von diesem geht aber, weil er ein Punkt der Brenncurve ist, ein zweites Strah- lenbüschel aus, welches den einen durch seinen Mittelpunkt gehenden Strahl des ersten Strahlenbüschels nicht enthält, weil seine Ebene nicht durch den Mittelpunkt des ersten gehen kann. Durch diesen zweiten Punkt der Brenncurve mülste also aufser dem ebenen Strahlenbüschel noch ein ein- zelner Strahl des Systems gehen, welches unmöglich ist. Da diese beiden besonderen Fälle keine Strahlensysteme zweiter Ordnung ergeben, so bleibt nur der allgemeinere Fall übrig, wo eine Brenn- fläche nten Grades eine n — 2fache grade Linie als Brennlinie enthält. Dieser Fall giebt stets ein Strahlensystem zweiter Ordnung; denn die von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen des Systems, da sie die grade Brennlinie schneiden müssen, liegen in der durch die Brennlinie gehende Ebene, diese Ebene schneidet aber aufser der n — 2 fachen graden Linie aus der Fläche nur noch einen Kegelschnitt aus, und dieser hat nur zwei durch den gegebenen Punkt gehende Tangenten, welche die von ihm ausgehenden beiden Strahlen des Systems sind. Schneidet man das System durch eine beliebige Ebene, so wird aus der Brennfläche eine Curve nten Grades mit einem n — 2fachen Punkte ausgeschnitten, die Anzahl der durch diesen mehrfachen Punkt gehenden Tangenten der Curve ist 2n — 2, das System also von der 2r — 2ten Klasse. Also: in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 37 XV. Alle graden Linien, welche durch eine n — 2fache grade Linie einer Fläche nten Grades hindurchgehen und diese Fläche berühren, bilden ein Strahlensystem zweiter Ord- nung und 2n — 2ter Klasse. Nimmt man die n — 2fache grade Linie als Axe der z, so kann man die allgemeinste Gleichung dieser Fläche nten Grades in folgende Form setzen: Prem rn reiht) reiR=t, 8.) wo 6, d1,, d, %, W,, % homogene ganze Funktionen von x und y allein sind und zwar 6, %,x, vom Grade n— 2, $, und d, vom Grade n — 1, und #, vom Grade n. Man erhält alsdann nach der in den früher be- handelten Fällen gebrauchten Methode folgende zwei Gleichungen des Strahlensystems: ye-an=0, UVE+ Yon + Mm =0, (4) wo U=9’—- 99, +22 -9:W)+ ll’ —- 0%) V=i (vo, Yo+rYb, —Y,9, +2(9,% —ıV, oe), We (UV) -@+29, +9)%). Bei der Untersuchung der Strahlensysteme mit einer Brennfläche und einer auf derselben liegenden Brenncurve ist überall angenommen worden, dafs die Berührungspunkte der Brennfläche mit den einzelnen Strahlen des Systems andere sind als die Durchschnittspunkte der Strahlen mit der Brenneurve, es bleiben also noch diejenigen Strahlensysteme zu unter- suchen deren Brennfläche von allen Strahlen in denselben Punkten berührt wird, in welchen sie die Brenncurve schneiden. Ein solches Strahlensystem besteht aus einer Schaar ebener Strahlenbündel welche von allen Punkten der Brenneurve ausgehen, und deren jedes in einer Tangentialebene der Fläche liegt und aus allen durch den Berührungspunkt gehenden Tangenten derselben besteht. Da ein solches Strahlensystem durch die einfach un- endliche Schaar von Tangentialebenen welche die Brennfläche in der Brenn- 38 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, curve berühren vollständig bestimmt ist, so kann man die Brennfläche auf unendlich viele Weisen verändern ohne das Strahlensystem selbst zu ändern, wenn diese eine Schaar von Tangentialebenen dabei unverändert bleibt. Wählt man in jedem Falle die abwickelbare Fläche welche von dieser einfach unendlichen Schaar von Tangentialebenen eingehüllt wird, so ist das aus der eontinuirlichen Schaar in diesen Ebenen liegender ebener Strah- lenbüschel bestehende Strahlensystem nothwendig irreduktibel wenn diese abwickelbare Fläche und die auf derselben liegende Brenneurve irreduktibel sind, es mufs also das vollständige, alle Strahlen aller dieser Strahlenbüschel umfassende Strahlensystem selbst von der zweiten Ordnung sein. Hierzu gehört erstens, dafs durch einen beliebigen Punkt des Raumes nur zwei Ebenen dieser Schaar von einhüllenden Ebenen der abwickelbaren Fläche gehen; denn in jeder dieser Ebenen liegt ein Strahlenbüschel, es würden also, wenn mehr als zwei Ebenen durch jeden beliebigen Punkt des Raumes gingen auch mehr als zwei Strahlen des Systems durch diesen Punkt gehen. Zweitens ist hierzu erforderlich, dafs auch nicht mehr als ein Strahlen- büschel in jeder Ebene dieser Schaar liege, dafs also die auf der abwickel- baren Fläche liegende Brenncurve, in welcher die Mittelpunkte aller Strah- lenbüschel liegen, alle graden Linien der abwickelbaren Fläche nur einmal durchschneide. Diese beiden Bedingungen sind auch hinreichend, damit ein solches Strahlensystem zweiter Ordnung wirklich bestehe. Die Bedingung, dafs durch jeden Punkt des Raumes zwei einhüllende Ebenen der ab- wickelbaren Brennfläche gehen, ergiebt, dafs diese abwickelbare Brennfläche nothwendig ein Kegel zweiten Grades sein muls. Die Bedingung, dafs die auf diesem Kegel liegende Brenneurve jede grade Linie desselben nur einmal schneidet, wird in der allgemeinsten Weise durch eine Brenncurve erfüllt, welche aus diesem Kegel durch eine Fläche nten Grades ausgeschnitten wird, die in dem Kegelmittelpunkte einen n — l1fachen Knotenpunkt hat; eine solche Brenneurve schneidet zwar eigentlich jeden Strahl in n Punkten, aber die a — 1 in den Kegelmittelpunkt fallenden Durchschnittspunkte zählen hier nicht mit, da die denselben angehörenden Strahlenbüschel sich nur zu Strahlensystemen erster Ordnung und Oter Klasse vereinigen, welche herausfallen. Die Brenneurve wird so eine Curve des 2nten Grades mit einem im Kegelmittelpunkte liegenden 2rn — 2fachen Punkte. Eine be- liebige Ebene schneidet diese Curve in 2r Punkten und von jedem der in’s Besondere über dıe der ersten und zweiten Ordnung. 39 2n ebenen Strahlenbüscheln, die von diesen Punkten ausgehen, liest ein Strahl in der schneidenden Ebene, das System ist also von der 2nten Klasse. Also: XVI. Alle graden Linien, welche einen Kegel zweiten Grades in allen Punkten einer Curve berühren, die durch eine Fläche nten Grades mit einem im Kegelmittelpunkte lie- senden n — lfachen Punkte aus demselben ausgeschnitten wird, mit Ausschlufs der nur durch den Kegelmittelpunkt gehenden graden Linien, bilden ein Strahlensystem zwei- ter Ordnung und 2nter Klasse. Nimmt man den Kegelmittelpunkt zum Anfangspunkte der Coordi- naten, so hat die Gleichung der Fläche nten Grades mit enem n — 1 fachen Knotenpunkte die Form Ya, y, 2) +Y,(w, y, 2) = 0, wo Y und Y, ganze und homogene Funktionen von &, y, z sind die eine vom nten die andere vom n — Iten Grade. Die Gleichung des Kegels sei 9=aax’ +by’ +cz’ +2dyz+2eze + 2fay=d. Setzt man nun zur Abkürzung P=(anrfyren)E+ (far by +de)n + (ea + dy+ 2%, 0 =aE +bn’ + cd’ + 2dnd + 2edE + 2fEn, so erhält man folgende zwei Gleichungen dieses Strahlensystems: >. 8 5. Yap— Ep, yp—nd', 2 —29)+pV (ap — EB, yp—ı9, 2P —L9)=0. Die in Beziehung auf &, », £ lineare Gleichung, die sich aus diesen beiden Gleichungen bilden läfst, übergehe ich, weil sie zu complieirt wird. Nach der Methode der Untersuchung, welche zur Ermittelung der Strahlensysteme mit einer Brenncurve und einer Brennfläche angewendet worden ist, müssen die in diesem Paragraphen aufgestellten Systeme alle Strahlensysteme dieser Art erschöpfen, und es kann kein Strahlensystem der genannten Art geben, welches nicht als ein specieller Fall, oder auch als ein Gränzfall in diesen enthalten wäre. 40 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, 8. 6. Allgemeine Eigenschaften der Strahlensysteme zweiter Ordnung, welche Brennflächen und keine Brenneurven haben. Wenn ein Strahlensystem keine Brenncurve hat, so wird die Brenn- fläche desselben von jedem Strahle zweimal berührt und beide Berührungen sind alsdann im Allgemeinen eigentliche Berührungen in solchen Punkten der Fläche, welchen nur eine bestimmte Tangentialebene zukommt, und nicht blofs Durchschnitte der Strahlen mit der Fläche in Doppelpunkten oder Doppeleurven derselben. Die Brennfläche, da sie von allen Strahlen des Systems zweimal berührt wird, kann nicht von einem niederen als dem vierten Grade sein, für die Strahlensysteme zweiter Ordnung aber kann sie auch nicht von einem höheren als dem vierten Grade sein. Um diefs zu beweisen, betrachte ich einen beliebigen Strahl des Systems zweiter Ordnung, welcher die Brennfläche zweimal berührt; ein solcher Strahl müfste die Brenn- fläche aufserdem noch schneiden, wenn sie von einem höheren als dem vierten Grade wäre. Da nun von jedem Punkte der Brennfläche zwei unend- lich nahe Strahlen des Systems zweiter Ordnung in der Richtung einer Tangente derselben ausgehen, so würden durch einen solchen Durchschnitts- punkt des zuerst angenommenen Strahls mit der Brennfläche aufser diesem Strahle selbst noch zwei unendlich nahe Strahlen, also mindestens drei Strahlen ausgehen; ein jeder solcher Punkt mülste also ein singulärer Punkt des Strahlensystems zweiter Ordnung sein, und jeder Strahl des Systems mülste durch einen singulären Punkt des Systems hindurchgehen. Da dieses bei einem Strahlensysteme ohne Brenncurve nicht Statt haben kann, so folgt: XVI. Die Brennflächen aller Strahlensysteme zweiter Ordnung, welche keine Brenncurven haben, sind Flächen vierten Grades. Ich bemerke hierbei, dafs der Beweis dieses Satzes voraussetzt, dals die beiden Berührungspunkte eines jeden Strahls mit der Brennfläche im Allgemeinen zwei verschiedene Punkte sind. Wenn für alle Strahlen des Systems diese zwei Berührungspunkte in einen zusammenfallen, so giebt in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 41 diefs ein Strahlensystem, dessen Strahlen die Brennfläche jeder nur in einem Punkte berühren, aber in der Art, dafs jeder Strahl durch drei unendlich nahe Punkte der Brennfläche hindurchgeht. Die Strahlensysteme dieser Art, welche auch auf Brennflächen dritten Grades Statt haben, können aber niemals von der zweiten Ordnung sein, weil in ihnen nicht nur zwei, sondern drei unendlich nahe Strahlen von jedem Punkte der Brennfläche ausgehen. Das vollständige System aller graden Linien, welche eine Fläche vierten Grades zweimal berühren, ist ein Strahlensystem der zwölften Ordnung und der achtundzwanzigsten Klasse; denn durch einen beliebigen Punkt im Raume gehen bekanntlich 12 grade Linien, welche eine Fläche vierten Grades zweimal berühren, also 12 Strahlen dieses Systems, und eine beliebige Ebene schneidet aus der Brennfläche eine Curve vierten Grades aus, deren 28 Doppeltangenten die in dieser Ebene liegenden Strah- len des Systems sind. Wenn eine Fläche vierten Grades Brennfläche eines Strahlensystems zweiter Ordnung sein soll, so mufs sich von diesem voll- ständigen Strahlensysteme 12ter Ordnung und 28ter Klasse ein selbstän- diges Strahlensystem zweiter Ordnung lostrennen lassen, sodals noch ein Strahlensystem 10ter Ordnung übrig bleibt, welches selbst wieder aus Strahlensystemen niederer Ordnungen zusammengesetzt sein kann. Die 12 von einem beliebigen Punkte des Raumes ausgehenden Strahlen des voll- ständigen Systems werden durch eine Gleichung 12ten Grades bestimmt, deren Coefficienten rationale Funktionen der Coordinaten «, y, z des Aus- gangspunktes sind; diese Gleichung mufs, wenn die Fläche vierten Grades Brennfläche eines Strahlensystems zweiter Ordnung sein soll, reduktibel sein und einen Faktor zweiten Grades enthalten, dessen Coefficienten ra- tionale Funktionen von x, y, z sind; auch mufs umgekehrt, wenn diese Gleichung einen solchen rationalen Faktor zweiten Grades enthält, der Brennfläche vierten Grades ein Strahlensystem zweiter Ordnung angehören. Eine vollständige Untersuchung der Bedingungen, unter welchen diese Gleichung zwölften Grades einen rationalen Faktor zweiten Grades enthält, würde also alle Strahlensysteme zweiten Grades ergeben, welche keine Brenncurven haben; es erscheint jedoch einfacher und angemessener, zur vollständigen Untersuchung derselben eine andere mehr geometrische Methode anzuwenden, welche sich hauptsächlich nur auf die Discussion Math. Kl. 1866. F 42 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, der lineären Gleichung PE+Qn + Rd =0 stützt, die für alle Strahlen- systeme zweiter Ordnung Statt haben mufs. Die drei ganzen rationalen Funktionen P, Q, R in der Gleichung (1.) PE+Qn+R3=0, seien Funktionen nten Grades der Coordinaten z, y, z, zu welchen noch die vierte homogen machende Coordinate £ hinzugenommen werden soll, so dafs P, Q und R ganze und homogene Funktionen nten Grades der vier Coordinaten x, y, 2, t sind, von welchen auch stets angenommen werden soll, dafs sie einen allen dreien gemeinsamen Faktor nicht haben. Die Gleichung (1.) mufs, wie oben gezeigt worden ist, als Gleichung des- selben Strahlensystems bestehen bleiben, wenn gleichzeitig & in +22, yiny-+or, zinz-+g? verwandelt wird, für jeden beliebigen Werth des g. Es sei der Kürze halben Paares yran ar, D=P;, Aare yon 28, H=Q, Rareb yron 240, d=R, so hat man die allgemeinere Gleichung (2.) E+Qu+R?=0 welche für jeden Werth des og Statt haben mufs, und welche die Gleichung (1.) mit allen ihren abgeleiteten Gleichungen zugleich repräsentirt. Die letzte dieser abgeleiteten Gleichungen, welche man erhält, indem man die Gleichung (2.) nach Potenzen von p entwickelt und den Coeffi- cienten von ge", der höchsten Potenz von eg, gleich Null setzt, mufs für alle Strahlensysteme, welche keine Brenncurven haben, identisch erfüllt sein und darf keine Bestimmung für die Gröfsen &, , & ergeben. Diese letzte abgeleitete Gleichung enthält nämlich &, y, z und 2 nicht mehr, sondern nur &£, 7, 2 in n-+-1 Dimensionen und ausserdem Constanten; sie stellt daher, wenn «—x, Y—y, 27 —z statt &, n, © gesetzt wird, einen Kegel n-++1ten Grades dar, auf welchem die beiden durch den Punkt &, y, z gehenden Strahlen des Systems liegen müssen und welcher für alle Punkte des Raumes sich selbst eongruent und parallel bleibt. Alle Strahlen des Systems sind daher den Strahlen eines beliebig gewählten aber bestimmten dieser Kegel parallel. Schneidet man diesen bestimmten in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 43 Kegel durch eine unendlich entfernte Ebene, so können alle Strahlen des Systems als durch diese eine unendlich entfernte Durchschnittscurve hin- durchgehend betrachtet werden, dieselbe ist also eine unendlich entfernte Brenncurve des Systems. Für die Strahlensysteme, die keine Brenncurve haben sollen, kann also diese letzte abgeleitete Gleichung nicht Statt haben, sondern mufs identisch erfüllt sein. Dieselbe läfst sich so darstellen: Pan 9 WEHR On +R(E ZOR0, da sie identisch verschwinden mufs, so kann man auch , n, gina, y, 2 verwandeln, sie ergiebt alsdann: Px+Qy+Rz=0 für t=0, und man kann die Bedingung für die drei Funktionen P, Q, R auch so ausdrücken, dafs in der Gleichung Px + Qy+Rz+St=0 (3.) S ebenfalls eine ganze und homogene Funktion nten Grades von &, y, 2, t sein muls. Es seien nun &, y, 2, &, rn, $ die Bestimmungsstücke eines beliebi- gen Strahls des Systems, welcher als ein fester Strahl betrachtet werden soll, so ist S = oder entwickelt: 8) ern er 29, yor,r, — 2d,dzar,r — 2, 2yrr, = 0, welche auch in die einfache irrationale Form: (9.) Ver +Vd,yr+Vd,zn —=0 gesetzt werden kann. Diese Gleichungen stellen die allgemeinste Fläche vierten Grades mit 16 Knotenpunkten dar, insofern alle Flächen dieser Art nur eollineare Verwandlungen der durch eine jede dieser Gleichungen (7.), (8.), (9.) dargestellten Fläche sind, wie ich in einem Aufsatze in den Monatsberichten der Akademie vom Jahre 1864 pag. 246 nachgewiesen habe; denn die hier gewählte Form stimmt mit der dort gegebenen voll- ständig überein, bis auf die Constanten, welche im Interesse der Sym- metrie hier etwas anders gewählt sind. Hieraus folgt unmittelbar, dafs die Gleichungen (6.) das allgemeinste Strahlensystem zweiter Ordnung und zweiter Klasse darstellen, insofern alle Strahlen- systeme dieser Art nur collineare Verwandlungen der in diesen Gleichungen enthaltenen sind; denn da die Brennflächen aller dieser Strahlensysteme der Brennfläche des Strahlensystems (6.) collinear sind, so müssen auch diese Systeme selbst den in den Gleichungen (6.) enthaltenen collinear sein. Um die Lage der 16 singulären Punkte des Systems und der 16 ihnen zugehörenden ebenen Strahlenbüschel genauer zu ermitteln, stelle ich die Gleichungen der 16 singulären Tangentialebenen und die Coordi- naten der 16 Knotenpunkte der Brennfläche vollständig auf. ins Besondere über die der ersten und zweiten Ordmung. 65 Singuläre Tangentialebenen: li; PN. 9. I, ie 5 In en Sl Te a — UV, 10. 7 % = —a08 ac ey _ nt Da 0): läle x 5 Fra) 4. t=0, 2. +7 +20, = ! wu ai ae (10.) I. a,y—a,.—bt=V\, ee nz al 2 1 4 6. az— a0 —bt=0, Ba ein 5 b b2 a, 2 7 Der Ela ET re 1. wa. —ay—b,t=0, 15. 3, z = —=N, 8. be+b,y+b,3=0, Io VE ET RL) = a a, day Knotenpunkte: b5t DENE ll. =0,y=- 7 ?’= En bt b;t 13 — m — —- — = any 0, 2 Su } b bt I. =, 2=—.;Y= —, & q z 4. t=0,- ==, @ Qı @g u.y=0 20, tm, Ber em U. EN NEN; 8..:=0, y=03-V0, a) en 1% e,bt BE Ee,bt rar Zar a e’b,t e,b,t 10. y=(0, z= El ee ee, bt "bat a u, 1 ea " er em _ N eıy 2) 832 0, N On I a ah &,bt Hay &, bt 192.20 ce bit Eodıt 14.y=0, z=—- 7, 2 = 7 a Yy cn sa ara’ b;t ebzt 2-2 0 J9— — H Ealdın? 230 16, a Se 0, da da, 0,0; Math. Kl. 1866. 66 KuUMMEr über die algebraischen Strahlensysteme, wo die Gröfsen &, &,, &,, oder vielmehr ihre Quotienten durch die beiden Gleichungen dab 2 (12.) e +8, +8, —=0, — + — 0 &] &g . . ” . ’ . . ” zweiwerthig bestimmt sind und €, €, €‘, die zusammengehörenden zweiten Werthe bezeichnen. Für das Verhältnifßs e:e, hat man demnach die quadra- tische Gleichung: (13) dabe,’ + (dab + d,a,b, — d,a,b,)e,e+d,a,b,e = 0 und hieraus folgt: (14.) Bel. 8,8, ee a reed Bezeichnet man die Knotenpunkte und auch die singulären Tangen- tialebenen einfach durch die beigesetzten Nummern, so kann man die je sechs singulären Tangentialebenen, welche durch einen Knotenpunkt gehen und ebenso die je sechs Knotenpunkte, welche in einer sngulären Tangen- tialebene liegen, einfach durch folgendes Schema darstellen: er 5 Be Te 7 77,72,3 5576er, 1 5, 16. 1° 910,1, ea 415) 11.013,14, 8,16 DIR AMT Dino 0 10 rt ’ 9 IV RT a a a ng a a de ’ 0 EA ER! A 9.158 16, 13,94 117 19). 0, Pr 13er, ee 2 Die erste Vertikalreihe bedeutet hier: in der singulären Tangentialebene 1 liegen die Knotenpunkte 1, 9, 13, 8, 7, 6, und ebenso umgekehrt: durch den Knotenpunkt 1 gehen die singulären Tangentialebenen 1, 9, 13, 8, 7, 6: die entsprechende doppelte Bedeutung haben alle sechzehn Vertikalreihen; die Ordnung der Punkte und Ebenen ist geflissentlich so gewählt worden, dafs die Beziehung der Gegenseitigkeit, welche unter denselben herrscht, in dieser Weise deutlich hervortrete. Das einem jeden der sechzehn sin- gulären Punkte des bei (6.) aufgestellten Strahlensystems zugehörende in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 67 ebene Strahlenbündel liest stets in der mit dem Knotenpunkte gleich be- zifferten singulären Tangentialebene. Aus dem Umstande, dafs die je sechs durch einen Knotenpunkt deı Brennfläche hindurchgehenden singulären Tangentialebenen vollkommen gleichberechtigt sind, und dafs namentlich alle sechs dasselbe Recht haben ein von ihrem gemeinsamen Durchschnittspunkte ausgehendes ebenes Strah- lenbüschel eines Systems zweiter Ordnung und zweiter Klasse zu enthalten, da die eine ein solehes enthält, kann man schliefsen, dafs eine jede Fläche vierten Grades mit 16 Knotenpunkten Brennfläche für sechs verschiedene Strahlensysteme zweiter Ordnung und zweiter Klasse zugleich sein wird. In der That gehören derselben Brennfläche, (7.), (8.) oder (9.) folgende sechs verschiedene Strahlensysteme zweiter Ordnung und zweiter Klasse an: u y—az—bYDE+r(azs—a,e —bOn+(a2—ay—b,d=0, dan + dyCErd,zin—0, (Er -E-r+ (E-3-x=0. ang + 2, ySE+ 3270), 2 pl 2-#-2) Sich RL aNe e II. = bi =: A b b; aı Maar bi b = g eine +E, ygE+rE!,.in—t0, u. =) (°. 4,y+9,4,3+ (d,a,b, — d,a ‚b)-)E — daxnd — (I, a,c + d,ay ,b,DLE—- Gaz+rd,a,e—IbHYrn=0, b,in+a,a2—a,2E=0, (das +3, a,x + (dab — d,a,b,)— —)"’ — d,a,ygE — (d,a,y + da, 2 Obt)En (,a@+day— S,b, Dnl=0, bt +a,yE— a,ın =, VI. (8; a,0 4 day + (d,a,b, — dab) - —)% —d,a,2&n — (daz+8,0,0+9,b,dig — (da,y+ da, 2— dbNYLE=0, E | bie+am—ayl=0, a ; j> | 12 68 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, wo d+d,+d,=0 ist und g, &,, 8,, €, €,, €, durch die bei (12.) gegebe- nen Gleichungen bestimmt sind. Man erhält die übrigen fünf derselben Brennfläche angehörenden Strahlensysteme aus dem ersten gegebenen durch Anwendung passender collinearer Verwandlungen, bei welchen die Gleichung der Brennfläche in eine Gleichung von derselben analytischen Form verwandelt wird, welche sich von der gegebenen nur durch andere Werthe der Constanten unter- scheidet, so dals «a m a’, a, m «/,, a, in «@', etc. übergeht, bei welchen aber die beiden Gleichungen des Strahlensystems wesentlich andere wer- den. Es giebt auch einen ganzen Cyklus von collinearen Verwandlungen der Gleichung der Brennfläche in sich selbst, bei welchen auch die Werthe der Constanten a, a,, a,, b, b,, b,, ö, ,, d, ungeändert bleiben, grade diese lassen aber auch die Strahlensysteme in derselben Weise vollständig ungeändert, so dafs sie für den Zweck, aus emem dieser Strahlensysteme die übrigen fünf abzuleiten, nicht anwendbar sind. Um nach dieser Me- thode aus dem Systeme I. das System IV. abzuleiten, nehme ich folgende lineare Substitution: e i by" basz Ü “= 4a,y— a,2—bt, a y=y y=Y), =, ER, a LE gas uf, t=ba+b,y+b,z, = = b Zu aus dieser folgt: hz' es GT 2 Zee hr = 2 b5« hy 18 ae zbitennnt wo ab+a,b, +a,b,—=h gesetzt ist. Durch diese Substitution verwandelt sich die Gleichung der Brennfläche in eine Gleichung derselben Form, mit den veränderten Constanten. ea } bs 8 bı ng) waren WI pn ’ 1 r da ’ ad, I=-7-; b,=7 b,=-5 in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 69 während ö, d,, d, ungeändert bleiben. Nach den im $. 1. angegebenen For- meln für die collineare Verwandlung der Strahlensysteme hat man E= (be rd, y +d,2) (a,n — ad) (ay- ds -VOBwE+-V nd, „=(birdby+rdbz)n -ybErbn+b,Q) e=(brrby+bz)e—z2bEH+bn +6). Setzt man nun die Werthe von &, 9, 5,4, &, r,£, in die beiden Gleichungen des Strahlensystems I. ein, so erhält man nach Ausführung der Rechnung: DrErden —-ayl—0, ‚ ‚ N D ’ n ‚ ‚ & 2 ET ESHGN r , N u (,0,y +g,ad,2+(,a,b, —d, a,b Ia)E—Sarn? — a + 0,ay er erdee als die beiden Gleichungen eines Strahlensystems, dessen Brennfläche die Form der Gleichung (9.) hat, mit den Constanten «a, b', ete. Da diese Gleichungen mit denen des Strahlensystems IV. vollständig übereinstimmen, so folst, dafs das Strahlensystem IV. dieselbe Brennfläche (9.) hat, als das Strahlensystem I. Hieraus folgt ferner unmittelbar, dafs auch die Systeme V. und VI. dieselbe Brennfläche haben: denn diese entstehen aus IV, durch Vertauschung der Buchstaben &, y, 2, a, a,, a,, b, b,, b,, wobei die Brenn- fläche ungeändert bleibt. Die Strahlensysteme II. und III. können in der- selben Weise durch lineare Transformationen aus I. abgeleitet werden; man erhält dieselben aber einfacher, wenn man bemerkt, dafs die Gleichung der Brennfläche auch in folgende Form gesetzt werden kann: Ver Su zu a + Wem ZI: Were Ey =, Be .) 36 BE 7; N a) Führt man dieselbe Anderung der Constanten, durch welche die Gleichung 9 in diese Form übergeht, auch bei dem Strahlensysteme I. aus, so erhält man das Strahlensystem IlI., und, wenn man die Wurzeln der quadrati- schen Gleichung, durch welche e, e,, &, gegeben sind, vertauscht, so dals diese in €, € ,,e, übergehen, erhält man aus diesem das Strahlensystem II. Die zu einem jeden dieser sechs Strahlensysteme zweiter Ordnung und zweiter Klasse gehörenden ebenen Strahlenbüschel werden durch das oben bei (15.) gegebene Schema vollständig bestimmt; denn dasselbe ist so ein- 70 Kummer über die algebraischen Strahlensysieme, gerichtet, dafs wenn die über der Linie stehenden Nummern die 16 singulären Punkte bedeuten, die in den Horizontalreihen I, II, III, IV, V, VI stehenden Nummern für jedes der sechs Strahlensysteme die Ebenen angeben, in welchen die den Punkten zugehörenden ebenen Strahlenbüschel legen. Das vollständige System aller, eine Fläche vierten Grades mit 16 Kuotenpunkten zweimal berührenden, graden Linien enthält aufser diesen sechs Strahlensystemen noch 16 Strahlensysteme Oter Ordnung und erster Klasse, deren jedes aus allen in einer singulären Tangentialebene liegenden graden Linien besteht, da alle diese stets zweimal berührende grade Linien der Fläche sind, dasselbe ist so ın der That von der 12ten Ordnung und der 28ten Klasse, wie dies bei einer jeden Fläche vierten Grades der Fall sein muls. Man hat demnach den Satz: XXXVI. Jede Fläche vierten Grades mit 16 Knotenpunkten ist Brennfläche von sechs verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ordnung und zweiter Klasse, und von 16 ver- schiedenen Strahlensystemen Oter Ordnung und erster Klasse. Als bemerkenswerthe specielle Fälle dieser allgemeinen Strahlen- systeme zweiter Ordnung und zweiter Klasse will ich zwei hier erwähnen, in denen die Brennfläche vierten Grades mit 16 Knotenpunkten zu einer Fläche mit einer Doppelgraden und zu einer Fläche mit zwei Doppel- sraden wird. Setzt man d, = 0, so erhält die Brennfläche die Doppelgrade 2 = 0, y = 0; die acht Knotenpunkte 1, 2, 7, 8, 9, 10, 15, 16 fallen in diese Doppel- grade hinein, indem sich je zwei derselben, nämlich 1 und 10, 2 und 9, 7 und 16, 8 und 15 zu einem Punkte vereinigen; die acht gleichbenannten sin- gulären Tangentialebenen gehen durch die Doppelgrade hindurch, indem sich ebenfalls die je zwei mit den entsprechenden Punkten gleich benann- ten zu einer Ebene vereinigen, und sich decken. Es bleiben also nur acht besondere Knotenpunkte, welche nicht zusammenfallen und nicht in der Doppelgraden liegen und acht singuläre Tangentialebenen, welche sich nicht decken und nicht durch die Doppelgrade hindurchgehen. Von den sechs Strahlensystemen zweiter Ordnung und zweiter Klasse bleiben vier, näm- lich IL., IL, IV. und V., als solche bestehen, welche keine Brenneurve haben, in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordwung. 71 die beiden Strahlensysteme II. und VI. aber geben nur dasjenige Strah- lensystem zweiter Ordnung und zweiter Klasse, welches die Doppelgrade zur Brenncurve hat. Von den vier Strahlensystemen, welche keine Brenn- linien haben, behält jedes seine 16 singulären Punkte mit 16 ebenen Strahlenbüscheln, wenn die zwei sich decekenden überall als zwei gezählt werden; nach einer anderen Art der Zählung würden in solchen speciellen Fällen oder Gränzfällen, die im $. 6. gegebenen Sätze, über die Anzahl der singulären Punkte in den Strahlensystemen zweiter Ordnung nicht mehr stimmen, wie dies an dem angeführten Orte auch ausdrücklich bemerkt ist. Specialisirt man noch weiter, indem man aufser d, =0 auch a, = 0 setzt, so erhält die Brennfläche vierten Grades die zwei sich nicht schnei- denden Doppelgraden 2=0, y=0 und z=0, t=0, sie wird demnach zu einer gradlinigen Fläche vierten Grades, da bekanntlich zwei sich nicht schneidende Doppelgrade nur in einer gradlinigen Fläche vierten Grades Statt haben. Es fallen alsdann in jede der beiden Doppelgraden acht Knotenpunkte hinein, indem je zwei sich zu einem vereinigen, und ebenso gehen durch jede der beiden Doppelgraden acht singuläre Tangen- tialeben, von denen je zwei sich decken. Die vier Strahlensysteme I., II.. IV., V. bleiben auch in diesem Falle noch als solche bestehen, welche keine Brenncurven haben, während IH. und VI. wegfallen. SB: Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse, ohne Brenneurven. Die drei Funktionen /, Q, R in der ersten linearen Gleichung der Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse sind nach Satz XVIH. vom zweiten Grade; setzt man demnach in den beiden Gleichungen der Sätze XXIX. und XXX. n=2, so geben dieselben: 50=m, +8Sm, und 10 =2m,, also », = 10und! m =. Die Strahlensysteme dieser Klasse haben also im Ganzen 15 singuläre Punkte, 10 derselben mit ebenen Strahlenbüscheln und 5 mit Strahlen- 72 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, kegeln zweiten Grades, und weil die singulären Punkte des Systems zu- eleich Knotenpunkte und die Ebenen der Strahlenbüschel singuläre Tan- sentialebenen der Brennfläche sind, so hat man folgenden Satz: XXXVII. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse haben 15 singuläre Punkte, und zwar 10 mit ebenen Strah- lenbüscheln, 5 mit Strahlenkegeln zweiten Grades; ihre Brennflächen sind Flächen vierten Grades mit 15 Kno- tenpunkten und mit 10 singulären Tangentialebenen. Mit der ersten Gleichung der Strahlensysteme dieser Klasse: (8) PE+Qn+R2=0 ist die zweite, als die erste abgeleitete von dieser, zugleich mit gegeben, die zweite abgeleitete aber mufs, wie oben allgemein von der nten abge- leiteten Gleichung gezeigt worden ist, identisch verschwinden, und diese Bedingung ist hier, wo andere abgeleitete Gleichungen nicht existiren, zu- gleich die hinreichende Bedingung dafür, dafs die erste Gleichung mit ihrer einen abgeleiteten in der That ein Strahlensystem zweiter Ordnung und zweiter Klasse giebt, welches zugleich das allgemeinste dieser Klasse sein mufs. Setzt man für P,Q, R die allgemeinen Formen ganzer ratio- naler Funktionen zweiten Grades in x, y, 2, t an, so giebt die Bedingung, dafs die zweite abgeleitete Gleichung identisch verschwinde, unmittelbar zehn einfache lineare Gleichungen, unter den 3 mal 10 Constanten dieser Funktionen zweiten Grades, welche folgende allgemeinste Ausdrücke der- selben ergeben: P=-—f,y’ —e,2’ +dyz+eza+faey+get+hyt+izt+ kt, 2) Q=-d, — fa’ +dyz+eertf,y+ gt hytrtzt+ kt, R=- ea” — d,y’ + d,yz+ e,2& + f,0y + 9,014 h,yt + ,2t+ k,t, mit der einen Bedingungsgleichung: (3.) d+e+f, =. Setzt man die erste abgeleitete Gleichung in die Form (4.) AE + Ban’ +08 +2Dng+2E2E +2 FEn=V0 so erhält man: in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 75 A=:(fy+ez+gt), D=—-de—dy—d,z+(i, +h,)t, B=2:(d,.zs+f,e+ht), E=-exr-ey—e2+(, +Üt, =2(e,2+d,y+ist), F=—-fz—f,y-f,2+(h+g,)Jt. Die Brennfläche dieses durch die beiden Gleichungen (1.) und (4.) darge- stellten allgemeinsten Strahlensystems dritter Klasse wird, wie im $. 3. allgemein gezeigt worden, durch folgende Determinante gegeben: AREP „DB; Di7@ ED, CR P,QR, 0 dieselbe ist, da P, Q, R vom zweiten, und A, B, C, D, E, F vom ersten Grade sind, scheinbar vom sechsten Grade, sie enthält aber den Faktor t”, welcher sich hinweghebt, so dafs, wie es sein mufs, die Brennfläche vom vierten Grade ist. Dafs die durch diese Gleichung dargestellte Fläche in der That 15 Knotenpunkte und zehn singuläre Tangentialebenen hat, = ist in dieser allgemeinsten Form schwer zu erkennen, es soll darum auch hier wieder die einfachste Form dieser Strahlensysteme aufgestellt werden, welche zugleich auch die allgemeinste sei, insofern alle Strahlensysteme dieser Klasse nur collineare Verwandlungen derselben sein sollen. Zu diesem Zwecke nehme ich in den allgemeinsten Formen von PMORR, d=$, Ba, bl k=—b, = 1, —4, I U k=—b; J.= PR) 9g,—4 h,=—4, k,=—b,, alle übrigen Coefficienten nehme ich gleich Null, so wird: P=dyz+rt, V=82E2H+r,t (6.) R=öday+r;t, wor, r,, r,, dieselben Gröfsen bezeichnen als im vorhergehenden Para- graphen und wo E en) ist. Die Brennfläche dieses Strahlensystem’s ist: Math. Kl. 1866. K 74 Kummer über die algebrauschen Strahlensysteme, 0, ud;2, 0,9%, oyzırt : usse, 0, — dr, zart se — 6,9%, — dr, 0, day rzt : yzrrt, Gzıırntb Sayhrt 0 welche leicht in folgende einfachere Form gebracht wird, aus der ? als Faktor hinweggehoben ist: 0, Tree: ö, 2, u 6, Y» r — 0.8, 0, — dr, r, ) — 6,1, — 07, 0, rl ae J) r, I 7% 2r, wo der Kürze halben be+by+b,2=tr, gesetzt ist. Die vollständige Entwickelung dieser Determinante giebt: 2 ö eye d,yarır, — 20,d20r,r — 2dd,ayor, 9.) — 188, d,ayer, —0. Diese Gleichung, welche sich von der Gleichung (8.) des vorhergehenden Paragraphen nur durch das letzte Glied unterscheidet, welches hinzu- getreten ist, giebt die allgemeinste Form der Gleichung aller Flächen vierten Grades mit 15 Knotenpunkten, insofern alle diese Flächen nur collineare Verwandlungen der in dieser Form enthaltenen sind. Der voll- ständige Beweis dieser Behauptung wird ohne Schwierigkeit nach derselben Methode geführt, nach welcher ich in den Monatsberichten vom Jahre 1864 pag. 249 die allgemeinste Form aller Flächen vierten Grades mit 16 Knotenpunkten entwickelt habe. Die Ausführung dieses Beweises, welche dem gegenwärtigen Zwecke der Untersuchung der Strahlensysteme ferner liegt, will ich hier übergehen. Es folgt hieraus, dafs alle Strahlen- systeme zweiter Ordnung und dritter Klasse nur collineare Verwandlungen desjenigen Strahlensystems sind, dessen drei bestimmende Funktionen P, Q, R, durch die Gleichungen (6.) gegeben sind. in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 75 Die zehn singulären Tangentialebenen der Brennfläche haben fol- gende Gleichungen: a0: 2 0) SZ —=0, 4 und 7, (@— d,a,b,),- +(g— dab — d.a,b,),- +öbt=0, (10.) bund8, @-%,a,5,)-.+0-305,— a5). +d5t=0, 6 und 9, (— dab), +(—d,a,b, — dab) +0,b,t=0, 10, da+by+b,.2—=0, wo g durch die quadratische Gleichung 0° — (dab +d,a,b, + 2d,a,b,)e+8,a,b, d,a,b, + d,a,b, dab eo (1) zweiwerthig bestimmt ist, und wo für die singulären Tangentialebenen 4, 5, 6, der eine, für 7, 8,.9 aber der andere dieser beiden Werthe des g zu nehmen ist. Die 15 Knotenpunkte der Brennfläche bestimmen sich am einfachsten durch die je vier singulären Tangentialebenen, welche durch jeden der- selben hindurchgehen, sie werden durch folgendes Schema gegeben: 1.00, 10, a Pre ot, 12 1, 1, DD 2078,01 190 27 van 720 88 ‚apa pa; a she ae, ug gyloiegioleig, za mare kenn, Inline Burleng, ie) 10,99, ig; 5, Ho +7 Bye Die über der Linie stehenden Ziffern bezeichnen hier die Knotenpunkte und die unter denselben stehenden je vier Ziffern die durch jeden Knoten- punkt hindurchgehenden singulären Tangentialebenen. Jedem der 15 Knotenpunkte gehört ausser den vier singulären Tangentialebenen noch ein die Brennfläche einhüllender Kegel zweiten Grades an, welcher durch dieselbe Ziffer bezeichnet werden soll, wie der Knotenpunkt. Auf jedem K2 76 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, der 15 einhüllenden Kegel zweiten Grades liegen 9 Knotenpunkte, wo der im Mittelpunkte liegende mitgezählt ist; ferner durch jeden Knotenpunkt gehen 9 dieser Kegel. Die je neun in einem Kegel liegenden Knoten- punkte und die je neun durch einen Knotenpunkt gehenden Kegel werden gleichmäfsig durch folgendes Schema angegeben: 1.0, Ba 5..,6, 72 8,0, 00, 1 don 15, ae 1, De 7 ER 20 EEE RE A EN 2 ae ıa, 4 Ara no eye A 5 BR 13) 34,0 8505;: 5, Ns U 7 (10-8) 9, or, 6 66 et N a BT 7.8, 9:00 DR 97108108 19, Bo 9,9% 8, 11, 10, 10, 10, 210,10 ey ass 12, 1111, 12, 19,38, 10, 10,14 04, 14, 19704, 014 39 13. 13,12 12.141215, 99515, 15 19° 15, 19193 Wenn eine über der Linie stehende Ziffer als die eines Kegels genommen wird, so geben die darunterstehenden Ziffern die neun auf demselben liegenden Knotenpunkte und umgekehrt, wenn die über der Linie stehende Ziffer als die eines Knotenpunktes genommen wird, so geben die darunter- stehenden Ziffern die neun durch diesen Knotenpunkt hindurchgehenden Kegel. Das durch die Gleichungen (6.) gegebene Strahlensystem dritter Klasse enthält in den singulären Punkten 11, 12, 13, 14, 15 die fünf gleich bezifferten Strahlenkegel, in den Punkten 1 bis 10 aber die ebenen Strahlenbüschel, deren Ebenen in derselben Reihenfolge durch dieselben Ziffern bezeichnet sind. Die fünf Strahlenkegel 11, 12, 13, 14, 15 liegen, wie das Schema zeigt, so, dafs der Mittelpunkt eines jeden derselben auf den vier anderen Kegeln hegt; die Nothwendigkeit dieser Bedingung für jedes Strahlensystem dritter Klasse folgt auch daraus, dafs, wenn irgend zwei der fünf Strahlenkegel nicht so lägen, dafs sie ihre Mittelpunkte gegenseitig enthalten, eine durch diese beiden Mittelpunkte beliebig ge- legte Ebene aus jedem von beiden zwei verschiedene, also im ganzen vier Strahlen des Systems ausschneiden würde, so dafs dasselbe nicht von der dritten Klasse sein könnte. in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 77 Bei genauer Betrachtung des Schemas bei (13.) sieht man, dafs es genau sechs Verbindungen von je fünfen der 15 einhüllenden Kegel giebt, welche die Bedingung erfüllen, dafs der Mittelpunkt eines jeden auf den vier anderen liest, nämlich die Verbindungen: (11, 12, 13, 14, 15), (4, En 10.18, (7.8, 9,1019 522 7.11), ,(1,'3, 5, 8, 12), und (1, 2, 6, 9, 13). Man kann hieraus schliefsen, dafs dieselbe Brennfläche sechs verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ordnung und dritter Klasse angehören wird, deren Strahlenkegel diese sechs Verbindungen sind. In der That haben folgende sechs Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse dieselbe Brennfläche (9.): P=2dyz+(a,y— a,2— bÜt, I je=teerr nah R=d,2y+ (a2 —ay—b,Öt, P=s (öb(g — dab)(d — dab)a + d,b,(d — dab)(d — 2, a,5,)y +8,b,(e—dab)(e— d,a,b,)z)> I. und Q=s,(,5,(@— 8, a, b,) (8, a,b,)y-+2; b, (— d,a,b,) III, (— da,b,)2+db(e — da, b,)@— dab)a), R=s,(8,d,(— 8,a,b,) (d — 8,a,b,)2+ 9b (d — d,a,b,) (d — dab) a +8,b,(@— 9,a,b,)@— 9, a, b,)y)» wo s=@- 8a) +(@-dab—d,a,b,), +dbt, 5, =(-8,a,b,).+@- ab, AT d,a,b, en: ,=@-— Sal) +(g— da b,— dab), d,b;t, und wo g und 7’ die beiden Wurzeln der quadratischen Gleichung (11.) sind. P=öyz+(a,y—a,.— bt, iv. !9= 9420 — z (,b, — 4a,a) - (d, 6, — aa,)-, + at) R=32y+y(&b,.— a, — (&5,— aa) +at) Kr z+2((,d, — aa,) (0b a, a) +4, ) V. Q=d227 +(az2— a2 —b,üt De ee 78 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, P=8,yz—y((dd — a, 4,) „0b, —a,0)+a,t) DE Q=dzr +x((d8 — a,d,) „eh — a,0) - + a,l)) R=d,2y+(a, 2 — ay— b,Üt. Die fünf übrigen Strahlensysteme lassen sich aus dem ersten nach der- selben Methode durch collineare Verwandlungen ableiten, wie in dem ent- sprechenden Falle des vorhergehenden Paragraphen, auch läfst sich durch die Bildung und Entwickelung der Gleichung der Brennfläche eines jeden, ohne Schwierigkeit, wenngleich nicht ohne eine gewisse Weitläufiskeit verifieiren, dafs sie alle dieselbe Brennfläche haben. Die einem jeden dieser sechs Strahlensysteme zugehörenden 10 ebenen Strahlenbüschel und fünf Strahlenkegel werden durch folgendes Schema gegeben: 1,7 22083) 2,05}, Ne ee EB 4.05 7 9, 10, 1, 11) 755-855) 9, 24), 6),06), 1.3.0): 2. 1.5). Ka (4.YDL 4, 85 6,5028. 89), 0), 7,8, I, IV.,’20, 0). @4.4)9:,8, (D,67 5,1 (alas 2 VD), 10, 7@%9, 0) EB N ar a2) Le DD EEE EMO) I, (Aa wo die Strahlenkegel zweiten Grades zur Unterscheidung in ‘Klammern eingeschlossen sind. Da ausser diesen sechs Strahlensystemen alle zwei- fach berührenden graden Linien der Brennfläche noch 10 Strahlensysteme Oter Ordnung und erster Klasse bilden, welche in den 10 singulären Tangentialebenen liegen, so hat man folgenden Satz: XXXIX. Jede Fläche vierten Grades mit 15 Knotenpunkten und zehn singulären Tangentialebenen ist Brennfläche von sechs verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ordnung und dritter Klasse und von 10 verschiedenen Strahlen- systemen Oter Ordnung und erster Klasse. Als einen derjenigen besonderen Fälle, in welchen emige der 15 singulären Punkte sich zu einem vereinigen, bemerke ich den Fall wo in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 79 86,b, +alab+a,b, +a,b,)=0 ist, für welchen e=d,a,b, —d,ab, = d,a,b, — d,ab wird. In diesem Falle treten die drei singulären Punkte 1, 4, 15 zu einem einzigen zusammen, welcher für die Brennfläche ein uniplanarer Knotenpunkt wird, dessen osculirender Kegel aus zwei sich deckenden Ebenen besteht. Die drei den Knotenpunkten 1, 4, 15 angehörenden einhüllenden Kegel zweiten Grades zerfallen jeder in zwei Ebenen, welche mit zweien der vorhandenen singulären Tangentialebenen identisch werden und sie geben so sechs durch den uniplanaren Knotenpunkt gehende sin- guläre Tangentialebenen; die übrigen 12 Knotenpunkte behalten jeder seine vier singulären Tangentialebenen und seinen einhüllenden Kegel zweiten Grades. Die einer solchen Brennfläche mit 13 Knotenpunkten, deren einer ein uniplanarer ist, angehörenden Strahlensysteme bleiben als sechs ver- schiedene Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse bestehen, mit dem Unterschiede jedoch, dafs ein jedes derselben nur vier Strahlen- kegel zweiten Grades behält, da der fünfte in zwei von dem uniplanaren Knotenpunkte ausgehende ebene Strahlenbüschel zerfällt. Ein anderer merkwürdiger specieller Fall der Strahlensysteme dritter Klasse, welchen man aus den aufgestellten allgemeinen Gleichungen der- selben nicht unmittelbar, sondern erst nach einer collinearen Verwand- lung erhält, ist der, wo viermal drei Knotenpunke sich zu vier uniplanaren Knotenpunkten vereinigen, und drei als gewöhnliche Knotenpunkte be- stehen bleiben. Die allgemeinste Gleichung der Flächen vierten Grades mit vier uniplanaren und drei gewöhnlichen Knotenpunkten ist (yet+zerzyrat+ytrzd’ —Aryzt=0. die vier uniplanaren Knotenpunkte sind: I; 70, zE=U,; zZ 2., ZU, v=(0, —ı0, 3. =) y=(, ==) ar, Urne 20, und die drei gewöhnlichen Knotenpunkte: 80 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, 55 t=+t, y--t, B=—tl, 6 a—-—t, y=Htb, z—=-t, Ta i=-—1t, y=-—t, Zz=+t. Die zehn singulären Tangentialebenen der Fläche sind, L.’ WEN, I, Yyr2=0, Sr art =t(); PEN 0,0, 2er 10) Jon rt —V;, 345. (me), 7, 2+y=0, 10,0 2 1 —0. 2,1910, Für einen jeden der vier uniplanaren Knotenpunkte besteht der von ihm ausgehende einhüllende Kegel aus sechs von den zehn singulären Tan- gentialebenen, für jeden der drei gewöhnlichen Knotenpunkte aus vier singulären Tangentialebenen und einem Kegel zweiten Grades. Die sechs verschiedenen Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse, welche diese Fläche zur gemeinsamen Brennfläche haben sind be- stimmt durch die Gleichungen: L, zyHdDErte@+ mn yarH°—=0, IL, yEa+DE— za +dn +ta+N=0, IL, — zyrdE+a@+dnrtarN!=0, IV., KyrDEtza+dn—ayrHd—=0, IV yHDE- RE +ÖÜNn+ya+DI—=0, VL, —- y@+DE+rte + dar y+dl—=0, und durch die ersten abgeleiteten derselben. Von jedem der vier sin- gulären Punkte 1., 2., 3., 4 gehen in einem jeden dieser sechs Strahlen- systeme zwei ebene Strahlenbüschel aus, von zweien der singulären Punkte 5, 6, 7 aber nur je ein ebenes Strahlenbüschel und von dem dritten ein Strahlenkegel zweiten Grades. Betrachtet man diese Strahlensysteme als Gränzfälle der allgemeinen Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse, welche zehn singuläre Punkte mit ebenen Strahlenbüscheln und fünf mit Strahlenkegeln zweiten Grades haben, so sind es diejenigen Fälle, in denen vier der Strahlenkegel zweiten Grades in je zwei ebene Strahlenbüschel zerfallen, welche mit je zweien ebenen Strahlenbüschel der beiden Punkte, die sich mit diesem zu einem Punkte vereinigen, zu- sammenfallen, während von den drei übrig bleibenden singulären Punkten ur # in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. sl einer seinen Strahlenkegel zweiten Grades und die beiden anderen ihre ebenen Strahlenbüschel behalten. $. 9. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und vierter Klasse, ohne Brenncurven. Die Strahlensysteme der vierten Klasse, für welche der Grad rn der drei Funktionen P, Q, R gleich 3 ist, haben nach dem Satze XXIV. einen Doppelstrahl. Die beiden in diesem Doppelstrahl liegenden singu- lären Punkte des Systems haben nach Satz XXXIV. Strahlenkegel dritten Grades, für welche der Doppelstrahl eine Doppelkante ist, und aufser diesen beiden sind keine anderen Strahlenkegel dritten Grades vorhanden, es ist also m, —=2. Setzt man nun in den beiden Gleichungen der Sätze XXRX. und XXX. 2=3 so erhält man: 108=m, + Sm, + 27m,, 30 = 2m, + 9m,, also: Mi. — 0, 2. 6, N, = 2, man hat demnach folgenden Satz: XL. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und vierter Klasse haben einen Doppelstrahl und 14 singuläre Punkte und zwar 6 mit ebenen Strahlenbüscheln, 6 mit Strahlen- kegeln zweiten Grades und 2 mit Strahlenkegeln dritten Grades; ihre Brennflächen sind Flächen vierten Grades mit 14 Knotenpunkten und 6 singulären Tangential- ebenen. Die analytische Darstellung dieser Strahlensysteme beruht auf der Bestimmung der drei Funktionen P, Q, R in der Gleichung PE+Qn+R2=0, (1) denn diese Gleichung, mit ihren abgeleiteten, bestimmt das Strahlen- system vollständig. Wählt man den einen Doppelstrahl als z Axe, so Math. Kl. 1866, L 82 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, müssen nach Satz XXI. die drei Funktionen dritten Grades P, Q, R, für 2&=0, y=0, gleich Null werden, dieselben haben also die Formen: P=x9+y6d,+2yp, (2,) Q=xd +yP, +zyp, R=29'+yd} +2yp", wo &, ®' ®” Funktionen zweiten Grades sind, welche y nicht enthalten, also homogene Funktionen zweiten Grades von z, z, t, und $,, ®,, $’, homogene Funktionen zweiten Grades von y, 2, t, aber p, p, p" lineare Funktionen von x, 9%, 2, t. Führt man nun die Bedingung ein, dafs die dritte abgeleitete Gleichung identisch verschwinden mufs, oder was dasselbe ist, dafs Px+Qy-+ Rz in Beziehung auf x, y, z nur vom dritten Grade sein mufs, so erhält man 6,= Ay’+Bye+C,”®+D,yt+E,et+Fr, = +B,yz+Q, 2’ +D yt+E, zt+ Ft, "= —B\,y’ — C,yz + Diyt+ Eist+ Fit, 3.) N + Bxz + (z’ + Dat+Ezt+ Ft, o#= Au +Baz+lz’+Det+Ezst+ Ft, 6 =— Be’ —Cxz + D'st+E'zt+ F'P, p=-Ar+Hy+lz+Kit, p=-Hı—-Ay+lz+Kt, pP=—-(B+D&:—- (B,+1)y—- (C+(,)z+K't. Es sind nun die in diesen Ausdrücken vorkommenden Coefficienten weiter so zu bestimmen, dafs die erste Gleichung des Strahlensystems und die beiden abgeleiteten Gleichungen mit einander harmoniren, so dafs eine dieser drei Gleichungen eine Folge der beiden anderen sei. Nach der oben gegebenen Regel erhält man die abgeleiteten Gleichungen, wenn man in der ursprünglichen Gleichung @+g&, y+eon, z+0$ statt z, y, 2 setzt, diese Gleichung mufs alsdann für jeden beliebigen Werth des e Statt haben. Es ist nun in dem gegenwärtigen Falle vortheilhaft die beiden abgeleiteten Gleichungen dadurch zu bestimmen, dafs man dem p zwei bestimmte Werthe giebt, und zwar einerseits den Werth =-7: in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 83 andererseits der Werth e= — Z; die so erhaltenen beiden Gleichungen { sind alsdann mit den nach der gewöhnlichen Methode der Entwickelung nach Potenzen von g gefundenen vollständig äquivalent. Für den Werth o=— € wird z+05=0, yta=-T s+g=+, wo zur Abkürzung ya —z2=u, zee-al=v, an—yE=u gesetzt ist. Die Gleichung PE+ Qn + RZ=0 giebt nun, weil y-+gn sich hinweg- hebt, vermöge der Gleichung uE+un +uwg=0: Our 2 A, ul 2 Bere ZT, uv + BBun— (D,&+D\n+ Di Q)Jwt + (EE+E nn +E9t+(FE+For+ FE —0. (4.) Für den anderen Werth op=— . erhält man in derselben Weise 1 Cu’ + Au + Buo— Cu — Buu+(DE + Dn+D’Yut — (E£+ En+ EQYut+(FE+ + Foue=0. 9 Diese beiden Gleichungen, welche die Stelle der beiden abgeleite- ten Gleichungen vertreten, müssen nun unter Hinzuziehung der ursprüng- lichen Gleichung (1.) identisch werden. Da beide in Beziehung auf £, r, vom zweiten Grade sind, und auch in Beziehung auf die nur m «, v, w enthaltenen Gröfsen x, y, z ebenfalls vom zweiten Grade, da ferner die ursprüngliche Gleichung in Beziehung auf &, y, z vom dritten Grade ist, so kann eine Verbindung einer dieser beiden Gleichungen mit der ur- sprünglichen nur eine Gleichung geben, welche in Beziehung auf x, y, z von einem höheren als dem zweiten Grade ist, welche also mit der anderen Gleichung nicht identisch sein kann. Hieraus folgt, dafs die beiden Gleichungen (4. und 5.) für sich identisch sein müssen. Weil die sechs Gröfsen u, v, w, &, n, & nur durch die eine Gleichung Zu + nv +2u=( unter einander verbunden, und sonst ganz unabhängig sind, so mufs die Identität beider Gleichungen Glied für Glied Statt haben, wenn in der letzteren statt des Gliedes — E£ut die beiden Glieder + Envt + EZwt gesetzt werden. Die Vergleichung der einzelnen Glieder giebt zunächst: L2 84 KUMMER über die algebraxschen Strahlensysteme, O0, 0, E', =I,;wPR,)=0;, u P,=0, (6.) GE =0, Beleane0, beide Gleichungen haben daher die Form w(aura utra,o-+REt+B,nt+B,2H)+ (&, un — d,wgJt (7.) -yw+ait=). Man hat demnach: A,=»a, B=-eu, B, =» CÜ,=ry,,F,=«s, D,=-«ß, D,=-«ß ,D',=—x(0,+8), E,=x$, (8.) Man B=xa,, B=—Aa, C=Ay, Mae: D=?Bß, D=?ß, D'’=r(R, — 8, Bun E=rd,, wo » und A zwei beliebige Gröfsen sind. Setzt man ausserdem noch H=a, I=-a, I=+aq4, K=-b, K=—-b,K =-b,, so erhält man nach Einsetzung aller dieser Werthe folgende Ausdrücke der drei Funktionen P, Q, R: P=ayr + (ky? —ra’)s+ (v2? Hd,2tHel)Ar, 9) Q=ayr, + (ky’ —ra)s, + (ve? + d,2t+e")hy, R=ayr, + (ky? ra”), + ray, HM) —ky(yz—$d), wo r=0,y—a,2—bt, s =a,y—as—B:t, r,=az —q,.—bt, s=az —a1—-Rt, ,=a2—ay —bt, ,=ar2—-ay —R,t, Nachdem so das allgemeinste Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse gefunden ist, kommt es wieder darauf an das einfachste Strahlensystem derselben Art zu finden, welches noch als das allgemeinste gelten kann, insofern alle anderen nur collineare Transformationen dieses einfachsten sind. Zu diesem Zwecke setze ich @=0, a, =(0, «a,=(0, Rß=0,ß, =0, ßB,=0, y=0, :<=0, und , +, =—6, so wird P=ayr +Ad,xzt, (10.) QA=ayr, + xd,yzt, R=ayr, +rda’t+ ud, y*t, in’s. Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 85 und die Gleichung (7.) giebt als zweite Gleichung des Strahlensystems: Nn—ıne0, (11) oder entwickelt: dan Hd ygErd,.in—0. (12.) Die Brennfläche dieses Systems wird demnach: 0, ö, 2, ö, Y; R a CNN IE d,%, 075 HL ORwe TE gr > PA sie enthält in dieser Form noch den überflüssigen Faktor z°y’, welcher sich bei der Entwickelung dieser Determinante heraushebt. Die Gleichung der Brennfläche wird demnach (dar +d,yr, — d,2r,)” — 408, (yr+Ad,zt)(ar, +rd,z)=0, (14.) oder rt hy — er — 2, yer,r,— 2d,dzer,r — 2öd,wyrr, em — 408,8, (kyr +rar,)st— 188, Sr — 0.15.) Diese Gleichung stellt in der That eine Fläche vierten Grades mit 14 Knotenpunkten und 6 singulären Tangentialebenen dar, und zwar die allgemeinste Fläche dieser Art, insofern alle anderen nur collineare Ver- wandlungen von dieser sind. In demselben Sinne ist also auch das ein- fache durch die Gleichungen (10.) gegebene Strahlensystem das allge- meinste Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse. Die sechs singulären Tangentialebenen dieser Fläche sind I; al), 2. p=da,gc+d,a,y— dag +d,a)r=0, a p=da,0x+2d,a,y— (af +d,a)r—0, (16.) 4, TU, 5, g=ag2—a,y+lb+b)t=0, 6, I=492 — a,y+b+rb,dt—0, wo g und ge’ die beiden Wurzeln der quadratischen Gleichung sind: ab, — d,a,k)g’ + (dab +d,a,b, — d,a,b,)e +9,(a,b —d,a,)=0. (17.) 86 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Vermittelst dieser Ausdrücke der sechs singulären Tangentialebenen kann man die Gleichung der Fläche auch in folgende Form setzen (18.) Vpg +Vpg+Vmzt=0 wo m=ö(ab, —d,a,k)(e — e)*. Die 14 Knotenpunkte der Fläche sind: 1, p =0, Be Zi, 2, g=0, 9q=0 z3=, 3, »=0, 70, 2), 4, OR— 0, p=0, 2=0, D, eu te 6, DE HE, 16 d=0, Ru 8, PU: 10H TEN, 9 und 10, DI, OB nz NV. 11 und 12, »=0, 9a=0 Pd mid, 13 und 14, een, Die ersten acht Knotenpunkte sind solche durch deren jeden drei singu- läre Tangentialebenen gehen; ausserdem geht von jedem dieser acht Punkte ein einhüllender Kegel dritten Grades mit einer Doppelkante aus. Durch einen jeden der übrigen sechs Knotenpunkte gehen nur zwei singu- läre Tangentialebenen und von jedem derselben gehen ausserdem zwei einhüllende Kegel zweiten Grades aus. Die acht einhüllenden Kegel dritten Grades, welche von den acht ersten Knotenpunkten ausgehen, liegen paarweise so, dals die Doppel- kanten je zweier zusammenfallen, es sind diefs die von den Punkten 1 und 5, 2 und 6, 3 und 7, 4 und 8 ausgehenden Kegel dritten Grades. Das oben aufgestellte Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse hat die von den beiden Punkten 1 und 5 ausgehenden Kegel dritten Grades zu Strahlenkegeln und die gemeinsame Doppelkante derselben als den Doppelstrahl; ausserdem hat es von jedem der sechs Paare von Kegeln zweiten Grades, die von den sechs Knotenpunkten 9, 10, 11, 12, 13, 14 ausgehen einen Kegel als Strahlenkegel zweiten Grades; endlich hat es in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 87 noch von den sechs Knotenpunkten 2, 3, 4, 6, 7, 8 ausgehend sechs ebene Strahlenbüschel, welche beziehungsweise in den singulären Tan- gentialebenen 2, q, 9’, &, p, pliegen. Da ein jedes Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse zwei Strahlenkegel dritten Grades mit einer gemeinsamen Doppelkante als Doppelstrahl haben mufs, und da die Brenn- fläche nur vier solche Paare von einhüllenden Kegeln dritten Grades mit gemeinsamer Doppelkante hat, so folgt, dafs auf einer und derselben Brennfläche nicht mehr als vier solche Strahlensysteme liegen können. Dafs in der That eine jede solche Fläche vierten Grades die gemeinsame Brennfläche von vier solchen Strahlensystemen ist, folgt einfach aus der Vertauschbarkeit der sechs singulären Tangentialebenen, bei welcher die Fläche dieselbe bleibt, aber die Knotenpunkte derselben in andere über- gehen. Vertauscht man q’ mit p und q mit p so gehen die Knoten- punkte 1 und 5 in 2 und 6 über und man erhält ein zweites Strahlen- system zweiter Ordnung und vierter Klasse, welches die Verbindungslinie der Knotenpunkte 2 und 6 zum Doppelstrahle hat; ebenso erhält man das dritte Strahlensystem dieser Art mit dem durch die Knotenpunkte 3 und 7 gehenden Doppelstrahle durch Vertauschung von p’ und q und das vierte, dessen Doppelstrahl durch die Knotenpunkte 4 und 8 geht, durch Ver- tauschung von p und g’. Also XLI. Jede Fläche vierten Grades mit 14 Knotenpunkten und 6 singulären Tangentialebenen ist Brennfläche von vier verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ordnung und vierter Klasse. Das vollständige System aller eine solche Fläche vierten Grades zweimal berührenden graden Linien besteht ausser den genannten vier Strahlensystemen zweiter Ordnung und vierter Klasse noch aus einem irre- duetibeln Strahlensysteme vierter Ordnung und sechster Klasse und aus den sechs Strahlensystemen Oter Ordnung und erster Klasse, welche von allen in den sechs singulären Tangentialebenen liegenden graden Linien gebildet werden. Die analytische Darstellung der drei anderen auf der- selben Brennfläche (15.) liegenden Strahlensysteme zweiter Ordnung und vierter Klasse übergehe ich, weil die Ausdrücke zu eomplicirt sind. 88 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, $. 10. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und fünfter Klasse, ohne Brenncurven. Für die Strahlensysteme fünfter Klasse ist der Grad der drei Funk- tionen P, Q, R, n=4. Dieselben haben nach dem Satze XXIV. drei Doppelstrahlen, welche nach Satz XXXIII. durch einen und denselben Punkt gehen. Der singuläre Punkt des Strahlensystems, in welchem die drei Doppel- strahlen sich schneiden, hat nach dem Satze XXXIV. einen Strahlenkegel vierten Grades, für, welchen die drei Doppelstrahlen Doppelkanten sind, und die drei singulären Punkte, welche in den drei Doppelstrahlen liegen, haben jeder einen Strahlenkegel dritten Grades mit dem singulären Strahl als Doppelkante; es ist also hier m, =1, m,=3. Setzt man nun in den beiden Gleichungen der Sätze XXIX. und XXX. m, =1,m, =3, n=4, so geben dieselben: sl=m, +sm,, 2 =tm,; also m, =3, m,=6, m,=3, m, =1, man hat demnach folgenden Satz: XLH. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und fünfter Klasse haben drei durch einen und denselben Punkt gehende Doppelstrahlen und 13 singuläre Punkte, und zwar drei mit ebenen Strahlenbüscheln, sechs mit Strahlenkegeln zweiten Grades, drei mit Strahlenkegeln dritten Grades und einen mit einem Strahlenkegel vierten Grades; ihre Brennflächen sind Flächen vierten Grades mit 13 Knoten- punkten und drei singulären Tangentialebenen. Die analytische Darstellung dieser Strahlensysteme wird nach einer ähnlichen Methode gefunden, wie die der Strahlensysteme vierter Klasse. Wählt man die drei durch einen Punkt gehenden Doppelstrahlen als drei Coordinatenaxen und die durch je zwei derselben gehenden Ebenen als die Coordinatenebenen der ©, y, 2, und beachtet, dafs die drei Doppel- strahlen drei gemeinsame grade Linien der drei Flächen P=0, Q=0, R=0 sein müssen, so erhält man für diese drei Funktionen vierten Grades folgende Formen: in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 89 P=yzp +22, +20, +2yzp QA=yzp'+zudı +2yP, + ayzp (1.) R=yz9’+zu09) +ayp, + ayzp' wo ®, ®, #’ homogene Funktionen zweiten Grades von 9, 2, t sind #,, ®,, #, homogene Funktionen zweiten Grades von 2, x, t und ®,, &',, $, homogene Funktionen zweiten Grades x, y, t, aber p, p, p” lineare Funktionen von &, y, 2, i. Führt man nun die nothwendise Bedingung ein, dals Px+ Qy-+ Rz in Beziehung auf «, y, z nur vom vierten Grade sein muls, so erhält man für die neun Funktionen zweiten Grades &, & u. s. w. folgende Formen: = Ay’ + Byz+(z’ + Dyt+ Ezt+ Ft, = Byz+Cz’+Dyt+Ezt+ Ft, 0" =—- By’ +(Cyz + D’yt + E’zt+ Fr, 6, =—-Biz’+Ü'zx +D,.2t+Eat+ Ft, = Azf+Bze +(,®+Dz+Eat+Fit, (2) d0— + Bi z2+ 0} a’ + Dizt+ Eiat+ Fit, 6,= + B,2y+ (,y’ +D,2t+ E,yt+ F,t, Po, = — B,.” — (,2y + D,xt+ E}yt+ Fit’, %,= 4,8 +B;ay+ Ciy’ + Diat+ Eiyt+ Fit. Setzt man nun in der ersten Gleichung des Strahlensystems: PE+Q+R2=0 (3.) z+oE statt ©, yon statt y, 2+gd statt z und giebt der beliebigen Gröfse g nach einander die drei Werthe ge = — 7 I=— z I=— re so erhält man, nach Aufhebung der überflüssigen Faktoren folgende drei Gleichungen, welche in Beziehung auf &, „, & und auch in Beziehung auf x, Y, z nur vom zweiten Grade sind: Ov? + Aw’ — Buu-+ Buu — Cuuv+ (Ev— Du+ Ftd&t+ + (Ev— Dwo+ Ftänt+ (Ev —D’o+ Frilt=0, C,w’ + Au? — Biwu + Bw —O}vn + (E}w — D/u+ Fitn)nt + + (Eiu— Du+ Ein) +(E,u— DurFidi=0, (2) Math. Kl. 1866. M (4.) 90 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, C’,u? + A",v?’ — B’,uu + B,vu — 0, wvu+ (E",u— D’,v+ F',te%et + (6.) + (E,u— D,u+ F,tK)Et+ (E,u— D,v+ F,töynt=0. Diese drei Gleichungen, welche die Stelle der drei abgeleiteten Gleichungen vertreten, müssen nun unter einander identisch sein, und wenn man ver- möge der Gleichung ve + m + wg =0, statt wg setzt — uE— un, so müssen sie Glied für Glied identisch sein. Vergleicht man zunächst die Glieder welche nicht in allen drei Gleichungen vorkommen, so erhält man: Ge BerA 0; 2% D=0, E=0, un Cr ARE NEE INIDTEN, 7.0. MOD: Oz Ar—=0, 2, =0,. DE=E0 MEN N, DEM) (7.) F=0, F=0, F=0, so dafs diese Gleichungen die Form: (8.) avo + Buu + yuv + d,ust—dunt=0 erhalten. Damit nun alle drei dieser einen Form identisch seien hat man ferner die Gleichungen: B=-—ıxe, B=ıß, Ü=—ıy, D'’=«$,, E=x«ßÖ, (9.) Bi =— Aß, Bi, —y, 0, =—Aua, D, — X, DB = Ad, Di — 0 B, —M0O, 0, =—uß, DD; —uB, E, — wo z, A, » beliebige Gröfsen sind und d,=—d-0, gesetzt ist, also d+d,+d,—=0. Werden diese gefundenen Werthe der Coefficienten in die neun mit & bezeichneten Fnnktionen zweiten Grades eingesetzt, so er- geben sich für P, Q und A folgende Ausdrücke: P=a(— any’? +rz’a° + pay?) — Buy’ C—yYAZ’CH+ +20, rt ud, ay’t+ayzp, (10) Q=Rß(ay?z2’ —Az’a’ +ua’y’)—yaz’y—aua’y+ +uda’yt+ad,yz’t+ayzp), R=y(ay’z? +r2°’2’ — nay’)— ura’z — Bry’z+ +rd,y’zt Hr + ayzp", in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 91 wo die drei linearen Ausdrücke p, p/, p” vermöge der Bedingung dals Pz+Qy+Rz in Beziehung auf x, y, z nur vom vierten Grade sein muls folgendermaafsen bestimmt werden pP=(rRt+a)y—a2—bt, p=(ar+ az — a, —b,t, (11.) pP=(RAR+a)e— ay—b;t. Da es nun wieder nur darauf ankommt ein Strahlensystem zweiter Ord- nung und vierter Klasse zu finden, aus welchem alle Strahlensysteme dieser Art durch collineare Verwandlungen erzeugt werden können, so kann man in dem hier gegebenen, ohne die Allgemeinheit aufzuopfern a=0, d=0, y=0 setzen; man erhält so das einfachere Strahlen- system: PE+Qh+R=0. =ayar +r0,2’at+ nd, ayt, =ayzr, +udaytrrad,yzt, (12.) =ayer, + rd, y’zt+rozart, DON wo 7, r,, r, dieselben linearen Ausdrücke sind wie im vorigen Para- graphen, nämlich r=q,y—a23—bi, nr=as—a2.—bt n=a2—ay—b;t. Als zweite Gleichung dieses Strahlensystems erhält man aus der Glei- chung (8.) s,ug—dun—0, (13.) oder dan Hd ylErdziı—0. (14.) Die Brennfläche dieses Systems ist demnach: U ER SER 6 IE Ay zero Sri, P% Q, R, — 0. (15.) DS 92 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Dieselbe enthält in dieser Form noch den überflüssigen Faktor 2° y°z°, welcher sich bei der vollständigen Entwickelung dieser Determinante hin- weghebt, wodurch die Gleichung der Brennfläche folgende Form erhält: derer + 0,2’, — 20,0, yarır, —20,d20r,r —2öd,ayrr, — (16.) — 180,0, (ayar +Azar, + nayr,)t— 400,0, (ua? +, ury’ + +6,r2r2’)’ —0. Diese Gleichung stellt in der That eine Fläche vierten Grades mit drei- zehn Knotenpunkten und mit drei singulären Tangentialebenen dar, und zwar in sofern die allgemeinste dieser Art, als alle übrigen nur collineare Verwandlungen von dieser sind. Die drei singulären Tangentialebenen sind: 6-05 (17.) p=Sda,00+d,a,y— (dag +d,a,)2=0 g=da,gx +d,a,y— (dag +d,a,)2=0. wo g und g' die beiden Wurzeln der quadratischen Gleichung sind: Sa’ a Yudd, aa, ab, —d,a,n — Zn + (dab +d,a,b, — d,a,b, — — 18. 2 ( ) +3, (58,0, EN —g. Die 13 Knotenpunkte sind: Erstens folgende drei 1% =—=.0, y=d, =, 1.2 a _— 824,08 25 =, y=oi, ara — d.az0 8 8 v=eÜ a0 — =: D ’ 5 29 a0’ +8,41, durch welche je zwei singuläre Tangentialebenen gehen und für welche der einhüllende Kegel sechsten Grades aus einem Kegel vierten Grades mit drei Doppelkanten und aus zwei Ebenen. besteht. in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 93 Zweitens der Knotenpunkt % 2 4., et, eg T durch welchen alle drei singulären Tangentialebenen gehen und welchem ausserdem ein einhüllender Kegel dritten Grades ohne Doppelkante an- gehört. Drittens hat die Fläche noch 9 Knotenpunkte, durch deren jeden nur eine der drei singulären Tangentialebenen geht und für welche der vollständige einhüllende Kegel sechsten Grades aus einem Kegel dritten Grades mit einer Doppelkante, einem Kegel zweiten Grades und einer Ebene besteht. Drei dieser neun Knotenpunkte liegen in der singulären Tangentialebene =0, drei n p=0 und drei in g=0; diejenigen drei, welche in {=0 liegen, sind I. t=\, y=0, 30, 6., zZ; ZU: DV, %.; GA: 20} y=0; die drei Knotenpunkte 8, 9, 10, welche in der Ebene p=0 liegen so wie die drei Knotenpunkte 11, 12, 13, welche m q=0 liegen hängen von einer Gleichung dritten Grades ab, deren Coeffiecienten noch die Wurzel g oder po’ der quadratischen Gleichung (18.) enthalten. Das bei (12.) aufgestellte Strahlensystem hat den einen singulären Punkt mit einem Strahlenkegel vierten Grades und drei Doppelkanten im Knotenpunkte 1., ferner die drei singulären Punkte mit Strahlenkegeln dritten Grades und einer Doppelkante in den Punkten 5., 6., 7., die sechs singulären Punkte mit Strahlenkegeln zweiten Grades in den Knoten- punkten 8, 9, 10, 11, 12, 13 und die drei singulären Punkte mit ebenen Strahlenbüscheln in den Knotenpunkten 2, 3, 4. Da ein jedes Strahlensystem zweiter Ordnung und fünfter Klasse einen Strahlenkegel vierten Grades mit drei Doppelkanten enthält, die Flächen vierten Grades mit 13 Knotenpunkten und drei singulären Tan- gentialebenen aber drei Knotenpunkte haben, von denen einhüllende Kegel vierten Grades mit drei Doppelkanten ausgehen, so folgt dafs einer solchen Fläche als Brennfläche nicht mehr als drei Strahlensysteme dieser Art angehören können. Da ferner der Knotenpunkt 1, durch Vertauschung 94 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, der beiden singulären Tangentialebenen p’ und z, in 2 und durch Ver- tauschung von p und ? in 3 übergeht, so folgt, dafs in der That ausser dem oben aufgestellten Strahlensysteme zweiter Ordnung und fünfter Klasse noch zwei andere derselben Brennfläche angehören. Also: XLIH. Jede Fläche vierten Grades mit dreizehn Knotenpunkten und drei singulären Tangentialebenen ist Brennfäche von drei verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ord- nung und fünfter Klasse. Das vollständige System aller eine solche Fläche zweimal berühren- den graden Linien besteht ausser diesen drei Strahlensystemen zweiter Ordnung und vierter Klasse noch aus einem Strahlensysteme sechster Ordnung und zehnter Klasse und aus drei Strahlensystemen Oter Ord- nung und erster Klasse. ab Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und sechster Klasse, ohne Brenncurven, der ersten Art. Es giebt, wie im $. 6. Satz XXXII. nachgewiesen worden ist, zwei verschiedene Arten von Strahlensystemen zweiter Ordnung und sechster Klasse, deren eine mit sechs Doppelstrahlen, welche die Kanten eines Tetraeders bilden, als die erste Art bezeichnet werden soll. In den sechs Doppelstrahlen liegen hier nur vier singuläre Punkte, durch deren jeden drei der Doppelstrahlen gehen, denen also nach dem Satze XXXIV. Strahlenkegel vierten Grades mit je drei Doppelkanten angehören, es ist also m, =0, m,=4, m, —=0. Setzt man diese Werthe und ausserdem n—=5 in die Gleichungen der Sätze XXIX und XXX ein, so erhält man 64=m,+sm, 16=2m,, also m, =0, m,=8. Man hat demnach folgenden Satz: XLIV. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und vierter Klasse der ersten Art haben sechs Doppelstrahlen, von denen je drei durch einen und denselben Punkt gehen, ferner in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 95 haben sie zwölf singuläre Punkte und zwar 8 mit Strahlen- kegeln zweiten Grades und vier mit Strahlenkegeln vier- ten Grades mit je drei Doppelkanten; ihre Brennflächen sind Flächen vierten Grades ohne singuläre Tangential- ebenen. Es sind nun die drei Funktionen fünften Grades P, Q, R der ersten Gleichung dieser Strahlensysteme PE+Qn+R?=0 CH.) zu bestimmen, welche, wie oben gezeigt worden ist, zunächst der Gleichung Pz+Qy+ Rz+St=0 (2.) genügen müssen, in welcher S eine vierte ganze Funktion fünften Grades ist. Zu diesem Zwecke wähle ich die vier Seitenflächen des Tetraeders, welches die sechs Doppelstrahlen zu Kanten hat, als die vier Coordinaten- ebenen, 2, %, 2, s, wo s nicht die unendlich entfernte Ebene darstellen soll, die oben mit 2 bezeichnet ist, sondern eine homogene lineare Funktion von 2, 9%, 2, t. s=ar +ßy+ys-+t. 6.) Setzt man diesem entsprechend e=a+Pßn+Yyg (4.) so kann man die Gleichungen (1.) und (2.) so darstellen: (P—-eS)E+(Q—-BSn + (R-yS+Sr=0 (5.) und (P-aS)z+(Q-PSy+(R-yN)2+5s—=0. (6.) Die drei Flächen P=0, Q=0, R=0 müssen nun, wie oben gezeigt worden ist, die sechs Doppelstrahlen als gemeinsame grade Linien ent- halten, und die Gleichung (2.) zeigt, dafs auch die Fläche $S=0 durch dieselben sechs Doppelstrahlen hindurchgehen mufs, also auch P—aS=0, 96 Kummer über die algebraischen Strahlensysieme, Qa—-RS=0 und R-yS—=0. Hieraus folgt, dals diese Funktionen folgende Formen haben müssen: P—-aS=yzsp +z52d, +s2yP, + 2y2d, + 2y2sp Q—PBS=yzsp +zs2P, +52yP,+2y2P, + ayzsp R—yS=yzsp' + 2500, +520y®, + 2y2p, + ayzsp" S=yzsp"+2s20)/ + sayp) + ayzp) + ayzsp" 7.) Die Gleichung (2.) zeist nun, wenn diese Ausdrücke eingesetzt werden und wenn nach emander @=0, y=(0, z=0, s=(0 genommen wird, dafs identisch Py+P'z+9"s=0, Pdız+0/s+9r2=0, 8.) PB, + Pd +9, y—=), 9,2% + ,Y +6,7=0 sein mu[s. Man erhält hieraus für die sechszehn Funktionen & folgende Ausdrücke: o= Ay’+Bz’+0s’+Dzs+ Esy+ Fyz, 9) %. = Br Fr’ — E’s + Dzs + Esy+ Fyz, 0 =—Fy — D”s’ + D’zs + E’sy-+ F"yz, "= — Ey’ —D'z’ +D"zs+E"sy+ F"yz, wo D+E+F"=0 ist. vs= Az®+Bs®’+02°+D\se+ E\xz+ Fizs, 10.) 6 = Nr F'®’—E.’ + D, s+ E,22 + Fizs, eo =-— Fiz — D, x’ + Dis + E} ız + FYzs, 0, =— Eiz®— Dis +Dise+E 12+ F\,zs, wo D’, +E\+F, = ist. = As +Bia + (C)y’ + D,ay+ E}ys+ Fist, a1) u — — F,&’ — Ey’ + Dyay+ E/ys + FY sa, e6,=— Fis’ — D,y’ + D,ay+ E,ys + F,s&, 6, =—Ejs’ —D,«’ +Dixy+ Eiys+ F;st, wo D’+E,+F, =d ist. in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 97 = A®+Biy’ + 0,2 + Diyz + Eyzx + Fyay, = Fy’—E"s’+D ys+EB 22 + F,ay (12) 6,=— Fe — D',+D,yz+E,z2+ F,ay, 0, =— E,«’ — D,y’ +D’,yz+E’,zu+ F’,ay, wo D,+E,+F7} = 0 ist. Setzt man nun in der Gleichung (5.) @-+g£ statt 2, yon statt 7, 240° statt z, wodurch sin s+gr übergeht und giebt der beliebigen Gröfse L PR . eg den besonderen Werth e=— —, so erhält man, wenn wie oben = u=y—nv=2E—-ad, u=mum—y£ und ausserdem noch u=se-ır, v=s1-—yr, W=sde—zrc gesetzt wird: (Aw? + Bu’ + Cu” + Duu — Euw— Fuv)& + (— F'v’ — E’uW’ + DvuW — Euw— Fuv)n + (— Fu’ — D"w’ + D’vW — E'wWw — F'wv)d + (Eu? — D’v’ + D’vW — E'Ww — FFwv)s =0. (13.) Vermöge der Gleichungen: urn zul=0, uu +VV HuW —(0. ve—-un+ur=0, wE—-ulru=0, un—vE+we=0 (14) und der Gleichung D’+E’+F”=0 läfst sich diese Gleichung (13.) so umformen, dafs & als gemeinsamer Faktor sich hinweghebt, und es wird: Aw’ + Bu’ — Fuu+ Fuu+ F’uu + Douv — Ewu — Ewv' 12 ’ ID. r U "7 ’ m 13. + DvuW + Cu’ — E’'uWvV — D’uwW + Ew — FW =0. un In derselben Weise erhält man durch den besonderen Werth e= — = die Gleichung: Math. Kl. 1866. N 98 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Aw +B,V?+F, u + F' uw — FiVW+D, wi — E uw ’ (16) _ E' w + D!vW+C,0’ + E,w—D, wu + Eu -—D',w=0, und für den besonderen Werth e=— = 117) A" w® + Blu? + Flvw + Fiuw + F,uW + Djuv— E;uu + ” + E’VwW — D,vo+C!W — E,Vvu+D,wuu+E,wu — Fw=0, Endlich erhält man noch durch den besonderen Werth =: ": Aru? + BiV? + Clw” — Djvw + E,wu + FuvV + Du’ + eo) + Diuw' — E’ vw — E,vuU — F,uW + F,uV + E', u — Di wi: Diese vier Gleichungen, welche die Stelle der vier ersten abgeleiteten Gleichungen vertreten, und welche in Beziehung auf &, n, d, und ebenso in Beziehung auf &, y, z, t vom zweiten Grade sind, müssen nun, aus denselben Gründen wie die entsprechenden Gleichungen in den beiden vor- hergehenden Paragraphen, mit einander identisch sein, und weil die sechs Größen u, v, w, u, vV, w nur durch die eine Gleichung uu + vv + ww —(0 mit einander verbunden, sonst aber von einander unabhängig sind, so müssen sie Glied für Glied mit einander übereinstimmen. Es giebt nun ausser den beiden Gliedern welche uw und vv’ enthalten kein Glied, welches in allen vier Gleichungen zugleich vorkäme, es hat vielmehr ein jedes der übrigen Glieder mindestens in einer dieser Gleichungen den Coeffieienten Null; darum müssen alle diese Glieder in allen vier Glei- chungen den Coeffieienten Null haben, d.h. ausser den zwölf Coefficienten D, E', F", D",, E/, F, Di, E, F,, D,, E', F", müssen alle übrigen Coefficienten der 16 Funktionen $ gleich Null sein. Da eine jede dieser vier Gleichungen die Form &,uu' — duv’ = 0 hat, so erhält man, wenn +86, +8, = 0 genommen wird, für die zwölf Coeffieienten, welche nicht gleich Null sind, folgende Werthe D= d, K, D = ö2, D; = 6, I, D, = dv, (19.) a Ex IB en IT EZ F"= di, m=0‘ Bo Pr, =, in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 99 also 0, Ö, =0, ®, =(, % =0, pP = Ö, #25, = AST, ®, a d, Hy, = dvyz, (20.) 9 =0d,xsy, 0, Or RE 0. MfS, 0, =(d\vze, 9" = dnyz, IHRES HOHEN OUSE, 9%, =d,vay, und demnach P-aS=x(,rz’s’ +0, uy’s’ + dry’? + yzsp), Q — BS=y(d,xz’ 8” +dusT’ + dvz’x’ +2zsp), 1 ) R-yS=z(,rs’y’ + 0rs’a + d,va’y’ +Haysp), S=s(dxy’z’ +0,02’ + od,’ y” + 2yzp”). Ich nehme nun die vierte Coordinatenebene s=0 als die unendlich ent- fernte Ebene 2=0, wodurch vermöge der Gleichung s= ac + By +yz +1, a=0, £=0, y=0 wird, alsdann bestimmen sich die linearen Ausdrücke pP, pP, p', p” durch die Gleichung Pcr+ Qy+Rz+St=0 als p=ay—a.z—bt, P=az—a,.—bt p=arx—ay—b,t, p"=ba+by+b,2; ( bezeichnet man dieselben daher wie oben mit r, r,, 7,, r, so hat man folgende analytische Darstellung dieser Strahlensysteme sechster Klasse PE+Q+R2=0, P=x(,r1z°’t +d,uy’ ti + dvy’z’ + yztr), QA=y(d;rz’t’ + dual +d,vz’a’ + zztr,), (23:) R=z(d,2y’t" + 0ru° t +d,va’y’ + aytr,), und die Gleichung d, uw — dvV —=0 giebt als eine zweite Gleichung dieser Strahlensysteme: san ıylEr ti. (24.) Diese Darstellung ist wieder in so fern die allgemeinste, als alle Strahlen- systeme dieser Art durch collineare Verwandlungen des hier aufgestellten erhalten werden. Die Brennfläche ist; N2 100 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, 4... are d,2 0 dx Q 9: 2° ’ ’ en > Se 0 IE: Q, 1% welche jedoch den überflüssigen Faktor x’y’z?t” enthält; von diesem be- freit erhält sie folgende Form: ern Hier 2dd,yar,r, — 2d,dzar,r —2d6,wyrr, (26.) — 480,8, (zyztr +Azatr, +naytr, +V2yzr,) — 188,0, (Ama? +öd,ury’ + d,udz’ Et + day?’ 0 20’ + d,ue’y?) = 0. Diese Gleichung stellt in der That die allgemeinste Form der Flächen vierten Grades mit zwölf Knotenpunkten dar, welche keine singu- lären Tangentialebenen haben. Die vier ersten Knotenpunkte sind: IS = y=ß, 20); 2., ua), z=V) t= (0; 3., 20) 20); E=0, 4., 0) y=(, =, die übrigen acht Knotenpunkte hängen von einer Gleichung achten Grades ab, welche man durch Elimination aus den Gleichungen P=0, Q=0, R=0 erhält. Der einhüllende Kegel sechsten Grades, welcher von einem Knotenpunkte ausgeht, zerfällt für einen jeden dieser zwölf Knoten- punkte in einen Kegel vierten Grades mit drei Doppelkanten und einen Kegel zweiten Grades. Je drei der vier einhüllenden Kegel zweiten Gra- des, welche von den Punkten 1, 2, 3, 4 ausgehen, schneiden sich in den übrigen acht Knotenpunkten, welche sich daher auch als die acht Durch- schnittspunkte dreier Flächen zweiten Grades darstellen lassen. Die ein- hüllenden Kegel vierten Grades welche von diesen ersten vier Knoten- punkten ausgehen liegen so, dafs die drei Doppelkanten des von einem denselben ausgehenden Kegels durch die drei anderen Knotenpunkte hin- durchgehen, so dafs diese Doppelkanten zusammen die Kanten des Tetra- eders sind, welches diese vier Knotenpunkte zu Eekpunkten hat. Be- trachtet man den einhüllenden Kegel vierten Grades, welcher von einem in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 101 der übrigen acht Knotenpunkte ausgeht, als welchen ich den Knoten- punkt 5 wähle, so gehen seine drei Doppelkanten durch drei Knoten- punkte der Fläche, welche nicht die Knotenpunkte 1, 2, 3, 4 sind; ich bezeichne diese drei Knotenpunkte mit 6, 7, 8. Die vier Knotenpunkte 5, 6, 7, 8 haben alsdann dieselbe Eigenschaft, als 1, 2, 3, 4, nämlich dafs sie die Ecken eines Tetraeders bilden, dessen sechs Kanten die Doppel- kanten der vier von diesen Punkten ausgehenden einhüllenden Kegel vier- ten Grades sind. Dasselbe ist auch bei den übrigen vier Knotenpunkten 9:10, 11, 12:der-Fall. Das aufgestellte Strahlensystem hat die vier Punkte 1, 2, 3, 4 als singuläre Punkte, von denen die vier Strahlenkegel vierten Grades mit je drei Doppelkanten ausgehen, die Punkte 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 aber sind diejenigen 8 singulären Punkte von denen Strahlenkegel zweiten Grades ausgehen. Da die vier Knotenpunkte 5, 6, 7, 8 und ebenso auch die vier Knotenpunkte 9, 10, 11, 12 genau in demselben Verhältnifs zu einander und zu den übrigen Knotenpunkten stehen, als 1, 2, 3, 4, so folgt, dafs dieselbe Brennfläche drei verschiedene Strahlensysteme zweiter Ordnung und sechster Klasse enthält. Also: XLV. Jede Fläche vierten Grades mit zwölf Knotenpunkten und ohne singuläre Tangentialebenen, ist Brennfläche von drei verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ord- nung und sechster Klasse, deren sechs Doppelstrahlen die Kanten von Tetraedern sind. Aulfser diesen drei Strahlensystemen zweiter Ordnung gehört dieser Brennfläche noch ein Strahlensystem 6ter Ordnung und zehnter Klasse an. Als einen merkwürdigen speciellen Fall dieser Strahlensysteme be- merke ich dasjenige für welches a=_0, a =0, a, =0,b=0,b, =, d,=0, aor=(,r, =(0,r,=0 ist. Die Brennfläche desselben: druat + O,nuy’t + 0,122’ + davy’z’ r duvz’a? + d,wa’y’— 0 ist die reciproke Polare der Krümmungsmittelpunktsfläche eines drei- axigen Ellipsoids, und die drei Strahlensysteme zweiter Ordnung und sechster Klasse, welche dieser Brennfläche angehören, haben zu ihren 102 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, reciproken Polaren Strahlensystemen drei Strahlensysteme sechster Ord- nung und zweiter Klasse, deren jedes das System sämmtlicher Normalen eines Ellipsoides ist. Die bisher behandelten Strahlensysteme zweiter Ordnung ohne Brenneurven können alle als specielle Fälle des bei (23.) gegebenen Strahlensystems zweiter Ordnung und sechster Klasse betrachtet werden. Setzt man v=0, so erhält man das im $. 10. aufgestellte Strahlensystem zweiter Ordnung und fünfter Klasse, indem aus den drei Funktionen P, Q, R der gemeinschaftliche Faktor £ sich hinweghebt, wodurch die Klasse um eine Einheit erniedrigt wird. Setzt man v=0 und «=0, so heben sich die beiden Faktoren t und z hinweg und man erhält das im $. 9. gegebene Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse. Setzt man v=0, 2—=0, A=0, so erhält man, weil £, z, y sich hinwegheben, das erste der im $. 8. gegebenen sechs Strahlensysteme zweiter Ordnung und dritter Klasse. Endlich, wennv=0, „=0, A=0 und «= 0 gesetzt wird, erhält man auch das erste der im $. 7. aufgestellten sechs Strahlensysteme zweiter Ordnung und zweiter Klasse, und zugleich die Brennfläche des- selben, als zweite Gleichung des Strahlensystems ist aber alsdann noch die Gleichung dand + d,yZE + 8,2£n = 0 hinzuzunehmen, welche merk- würdigerweise für alle diese Strahlensysteme dieselbe ist. $.12. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und sechster Klasse, ohne Brenneurven, der zweiten Art. Als die Strahlensysteme sechster Klasse der zweiten Art bezeichne ich diejenigen, deren sechs Doppelstrahlen alle durch einen und denselben Punkt gehen. Dieser Punkt ist nach Satz XXXIV ein singulärer Punkt des Systems mit einem Strahlenkegel fünften Grades, der sechs Doppelkanten hat, in welchen die sechs Doppelstrahlen liegen. Ausserdem liest in jedem der sechs Doppelstrahlen noch ein singulärer Punkt mit einem Strahlen- kegel dritten Grades, welcher den Doppelstrahl zur Doppelkante hat. Es ist also m, =1, m, =0, m, =6, und da n=5 ist, so erhält man aus den beiden Gleichungen der Sätze XXIX. und XXX: in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 103 33=m, + 58m,, 8=2m,, also m, =1, m, =4. Man hat also den Satz: XLVI. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und vierter Klasse der zweiten Art haben sechs durch einen und denselben Punkt gehende Doppelstrahlen, ferner haben sie zwölf singuläre Punkte und zwar einen mit einem ebenen Strahlenbüschel, vier mit Strahlenkegeln zweiten Gra- des, sechs mit Strahlenkegeln dritten Grades mit je einer Doppelkante, und einen mit einem Strahlenkegel fünften Grades und sechs Doppelkanten. Die Brennflächen dieser Systeme sind Flächen vierten Grades mit zwölf Knoten- punkten und mit einer singulären Tangentialebene. Die analytische Darstellung dieser Strahlensysteme wird nach fol- gender Methode gefunden. Es sei wie oben u=yg— zn, v=re—ıl, u=n—yE£; so nehme ich als die erste Gleichung eines Strahlensystems eine Gleichung von folgender Form: atu?” + biv? + 2pvo + 2guu+2rw—0 (1.) wo p=dy+d,.+d,t, qg=ez+er+et r=fe+fy+fit. Diese Gleichung hat nur eine abgeleitete, nämlich: (d,n+d,)vu+ (e,g+eHuur(fEr/,NMuv=0 (2.) Die beiden Gleichungen (1.) und (2.) bestimmen daher ein Strahlen- system vollständig. Obgleich nun die erste Gleichung, entwickelt, in Be- ziehung auf &, », & vom zweiten Grade ist, und die zweite Gleichung vom dritten Grade, so ist dieses Strahlensystem dennoch nur eines der zweiten Ordnung. Um dies zu zeigen setze ich die Gleichung (1.) in die Form: zu(len+ fi) +yv(hurdo)+zudv+e,W+tM=0, 104 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, wo zur Abkürzung gesetzt ist: 2M = au’ + bu’ + 2d,vw + 2e,wu+ 2f,uv. Die Gleichung (2.), als erste abgeleitete von dieser, wird alsdann Eulen + fi) nv(f,u+d, w) +Su(ldvure, =, und aus diesen beiden erhält man: vu((f, —e,)u—d,v+d,w)=EMt, (3.) wu(d, -Pv—ew+e,u)=nMt, uv(e—f)w— fiu+fv) = Mt. Die Quotienten je zweier der Gröfsen &, n, & sind hiernach rationale ge- brochene Funktionen von %, v, w, und werden, wenn w vermittelst der Gleichung zu+yv+2zw=0 eliminirt. wird, rationale Funktionen der - u. U Sp ner..e 5 einen Gröfse —. Eliminirt man w auch aus der Gleichung (1.) so er- hält man: (4) (ga — atz)u? + 2(pz + qy— ra)uv + Epy — bia)v' = 0, . U. . . . . . die Gröfse — ist also zweiwerthig, und darum sind auch die Quotienten von &, n, & zweiwerthig, also das Strahlensystem von der zweiten Ordnung. Das durch die Gleichungen (1.) und (2.) gegebene Strahlensystem mufs darum auch eine Gleichung von der Form PE+Qn + Rd=V0 haben, und diese läfst sich auch in der That aus den beiden gegebenen Gleichungen ableiten. Die Herleitung dieser Gleichung übergehe ich hier, weil sie unmittelbar aus den in den folgenden Paragraphen für die Strahlen- systeme zweiter Ordnung und siebenter Klasse zu entwickelnden Re- sultaten als ein specieller Fall sich ergeben wird. Die Brennfläche dieses Strahlensystems erhält man unmittelbar aus der Gleichung (4.) durch die Bedingung, dafs die beiden Werthe des = einander gleich sein müssen, wenn «, y, z ein Punkt der Brennfläche ist, nämlich: in's Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 105 (5.) (px +gqy— r2)’ — (298 — atz)(:py — bt) = 0. welche auch in folgende Form gesetzt werden kann: (6.) (px — qy)’ — z(epra + 2qgry — 2apyt — 2bgatr’z— ab’ z)—=0 Hieraus folgt zunächst, dafs die Ebene z=0 eine singuläre Tan- gentialebene der Brennfläche ist, welche dieselbe in dem Kegelschnitt z=0, pe —qy=0 berührt. Die sechs in dieser singulären Tangential- ebene liegenden Knotenpunkte der Fläche sind bestimmt durch die drei Gleichungen: z=0, pr —qy=0, pra+gry— apyt— bget=0 sie sind demnach: 1 AU: =): 0, 2., 710; 10: —=% 3., Br 0% N) 0), 4., z=0; el, DV, Die beiden übrigen in z= 0 liegenden Knotenpunkte 5., und 6., werden durch eine quadratische Gleichung bestimmt. Aus der Form der Glei- chung (5.) ersieht man ferner, dafs die acht Durchschnittspunkte der drei Flächen zweiten Grades: pe +qy—-rz=(0, 2gz—atz=(, zpy—btz=0 Knotenpunkte der Brennfläche sein müssen und da von diesen acht Knotenpunkten nur die zwei 1., und 2., in der Ebene z = 0 liegen, so so erhält man hierdurch noch die sechs Knotenpunkte, welche mit 7, 8, 9, 10, 11, 12 bezeichnet werden sollen. Die Brennfläche hat also 12 Knoten- punkte, und man kann sich leicht überzeugen, dafs sie auch ausser diesen 12 keine anderen Knotenpunkte weiter hat. Das durch die beiden Glei- chungen (1.) und (2.) gegebene Strahlensystem zweiter Ordnung hat also zur Brennfläche eine Fläche vierten Grades mit 12 Knotenpunkten und einer singulären Tangentialebene. Untersucht man die von den Knoten- Math. Kl. 1866. Ö 106 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, punkten ausgehenden einhüllenden Kegel sechsten Grades, so findet man, dafs für jeden der beiden Knotenpunkte 1, und 2, dieser einhüllende Kegel aus einem Kegel fünften Grades mit sechs Doppelkanten und einer Ebene besteht, ferner für jeden der vier Knotenpunkte 3, 4, 5, 6 aus einem Kegel dritten Grades ohne Doppelkante, einem Kegel zweiten Grades und einer Ebene und für jeden der sechs Knotenpunkte 7, 8, 9, 10, 11, 12 aus zwei Kegeln dritten Grades, deren jeder eine Doppelkante hat. Die Gleichung (4.) ist mit der Gleichung (1.) identisch, mit Aus- schlufs des einen Falles, wo z= 0 ist, in welchem sie nichtssagend ist, sie kann also als erste Gleichung des Strahlensystems betrachtet werden. Da diese Gleichung für jeden der sechs Knotenpunkte 7, 8, 9, 10, 11, 12 identisch erfüllt ist, so findet für diese Punkte nur die Gleichung (2.) des Strahlensystems Statt, die einen Kegel dritten Grades mit einer durch die Gleichungen _ = 7 = = gegebenen Doppelkante darstellt, welcher also ein von dem betrachteten Punkte ausgehender Strahlenkegel des Systems sein mufs. Die sechs Doppelkanten, der von den Punkten 7, 8, 9, 10, 11, 12 ausgehenden Strahlenkegel dritten Grades gehen, wie die Gleichungen derselben zeigen, alle durch den Punkt«=0, y=0, z2=0, ferner ist jede Doppelkante eines Strahlenkegels ein Doppelstrahl des Systems. Das durch die Gleichungen (1.) und (2.) gegebene Strahlen- system ist also ein Strahlensystem zweiter Ordnung mit sechs Doppel- strahlen, welche durch einen und denselben Punkt gehen, es ist also das gesuchte Strahlensystem zweiter Ordnung und sechster Klasse, der zweiten Art. Dafs dasselbe auch das allgemeinste Strahlensystem dieser Art dar- stellt, folgt daraus, dafs die Brennfläche desselben die allgemeinste Fläche vierten Grades mit 12 Knotenpunkten und einer singulären Tangential- ebene ist, wenn. statt @, y, 2, ? beliebige lineare Funktionen der Coordi- naten genommen werden. Der eine singuläre Punkt des Strahlensystems mit dem Strahlenkegel fünften Grades und sechs Doppelkanten ist: der Knotenpunkt 1. die sechs singulären Punkte mit Strahlenkegeln dritten Grades mit Doppelkanten sind die Punkte 7, 8, 9, 10, 11, 12, die vier singulären Punkte mit Strahlenkegeln zweiten Grades sind die Knoten- punkte 3, 4, 5, 6 und von dem singulären Punkte 2, geht das eine ebene, Strahlenbüschel aus. Da von dem Knotenpunkte 2, der Brennfläche eben- in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 107 falls ein einhüllender Kegel fünften Grades ausgeht mit sechs Doppel- kanten, welche durch die sechs Knotenpunkte 7, 8, 9, 10, 11, 12 hin- durchgehen und da von jedem dieser sechs Knotenpunkte noch ein zweiter einhüllender Kegel dritten Grades ausgeht, mit einer durch den Knoten- punkt 2, hindurchgehenden Doppelkante, so erkennt man, dafs derselben Brennfläche noch ein zweites Strahlensystem derselben Art angehört, welches man aus dem aufgestellten ableiten kann, indem man x und p und zugleich y und q mit einander vertauscht, wodurch der Knotenpunkt 1. in den Knotenpunkt 2. übergeht. Also: XLVII. Jede Fläche vierten Grades mit 12 Knotenpunkten und mit einer singulären Tangentialebene ist Brennfläche von zwei verschiedenen Strahlensystemen zweiter Ord- nung und sechster Klasse, deren sechs Doppelstrahlen durch einen Punkt gehen. $. 13. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und siebenter Klasse, ohne Brenncurven. Die Strahlensysteme der siebenten Klasse haben, wie oben gezeigt worden ist, zehn Doppelstrahlen, welche durch einen und denselben Punkt gehen, und sie haben in diesem singulären Punkte einen Strahlen- kegel sechsten Grades mit zehn Doppelkanten, in denen die zehn Doppel- strahlen liegen; es ist also für dieselben m, = 1. In jedem der zehn Doppelstrahlen liegt ausserdem noch ein singulärer Punkt mit einem Strahlenkegel dritten Grades, welcher diesen Doppelstrahl als Doppelkante hat; es ist daher m, = 10. Ausserdem ist m, =0 m, =(, weil singuläre Punkte mit Strahlenkegeln eines höheren, als des zweiten Grades nur in den Doppelstrahlen liegen können, und weil die in diesen liegenden 11 singu- lären Punkte ‚nur zehn Strahlenkegel dritten Grades und einen sechsten Grades haben. Setzt man daher in den Gleichungen der Sätze XXIX. EnlHRXX. m, = 1, m, U, nom, 10 wid ausserdem" ='6, da das Strahlensystem von der siebenten Klasse ist, so erhält man: 02 108 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, 0=m, +3m,, dm, also m, =0, m,=0. Hieraus folst: XLVIH. Die Strahlensysteme zweiter Ordnung und siebenter Klasse haben zehn durch einen und denselben Punkt gehende Doppelstrahlen, ferner haben sie elf singuläre Punkte und zwar einen mit einem Strahlenkegel sechsten Grades mit zehn Doppelkanten und zehn mit Strahlen- kegeln dritten Grades und je einer Doppelkante. Die Brennflächen dieser Systeme sind Flächen vierten Grades mit elf Knotenpunkten, von einem derselben muls ein einhüllender Kegel sechsten Grades mit zehn Doppelkanten ausgehen. Nimmt man als erste Gleichung eines Strahlensystems die Gleichung (1.) atu’ + btu? + ctu” +2puvu + 2qwu+2ruv=(0; wo u, v, w, P, q, r dieselbe Bedeutung haben, als im vorigen Paragraphen, so hat diese nur eine abgeleitete Gleichung (2.) (d,n+d,QJvu+(e,g+edwu+(lfEr-fNw=0, die beiden Gleichungen (1.) und (2.) bestimmen daher ein Strahlensystem vollständig, und es soll nun nachgewiesen werden, dafs dieses das gesuchte Strahlensystem zweiter Ordnung und siebenter Klasse ist, und zwar das allgemeinste dieser Art, insofern man alle collinearen Verwandlungen von diesem als zugleich mit in dieser Form enthalten betrachtet. Setzt man in gleicher Weise, wie dies im vorigen Paragraphen geschehen ist, die Gleichung (1.) in die Form: zu(leo+fW)+yv(l,u+deo)+zu(d,v+e,u)+1{M=0, wo 2eM= au’ + bv’ + cu’ +2d,uw+2e,wu-+2f,uv, und die Gleichung (2.) in die Form: Eulen + fo) + nu(f,u+d,a) + gu(d,v+eu)=0, in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordwung. 109 so erhält man hieraus dieselben Ausdrücke von &, n, & durch u, v, w vul(f, — e,)u—d,v+d, w) = EM:t. wul(d, -Nv—eu+e,u) = nMt. 8.) uv((e-d,)a—f,urfv) = $Mt. Eliminirt man nun vermittelst der Gleichung un +vy+wz=0, aus der Gleichung (1.) die Gröfse w, so erhält man: (atz’ — 2g28 + cta’)u’ + 2(ctay— pxz — qyz + rz’)uv + (4) (biz? — 2pzy+ctyyvV’—=0. Eliminirt man vermittelst derselben Gleichungen die Gröfse w auch aus den bei (3.) gegebenen Ausdrücken von £&, n, g, so werden die Quotienten = s R ä E u 2 je zweier der Gröfsen &, n, & rationale Funktionen von —, und weil nach Gleichung (4.) = zweiwerthig ist, so sind die Quotienten je zweier der Gröfsen &, 7, & zweiwerthige Funktionen von x, %, 2, t, also das Strahlen- system von der zweiten Ordnung. Weil für jeden Punkt der Brennfläche die beiden Werthe des —, welche die quadratische Gleichung (4.) giebt, einander gleich sein müssen, so erhält man aus dieser (etay — paz — qyz+rz?)’ — (eta? —2q@z + atz”) 6.) (cty? — 2pyz+btz’) = 0 als Gleichung der Brennfläche des durch die Gleichungen (1.) und (2.) gegebenen Strahlensystems zweiter Ordnung. Diese Gleichung enthält noch den gemeinsamen Faktor 2’, von welchem befreit ‚sie folgende Form erhält: &(p bet) Hy’ (g’ — ca’)+z’(r?’ —abt’) +2yz(atp—qr)+ 6.) + 2z2(btg — rp) + 22 y(ctr-—p)=0, welche auch durch folgende symmetrische Determinante dargestellt werden kann: 110 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, at, 7% 9 & r bt p Y 7x 9 ’ = — 0. ( ) 9 P, chi. << RR Y, 2, 0 Ordnet man die Gleichung (1.) als Gleichung zweiten Grades in Beziehung auf &, „, $ in die Form (8.) Ag + Bu’ + 02? +2 Dag+2EdE +2 FEen=0 | so erhält man: A= btz? — 2pzy+ cty’ B= cta’ — 2g22 + atz° = aty’ —ırya+ bta” 0) U =— pa +gayHraz— atyz E=— qy’ +ryz + pya —btza F=—rz’ +pe0 + g2y— ctay und es sind diese sechs Coefficienten durch folgende Gleichungen ver- bunden: Ax+Fy+Ez=0, — Ar’ + By’ +Cz’+2Dyz=0 (10) Fe+By+Dz=0, + Ar? — By’ + (2° +2E22 = 0 Ex+Dy+(Cz=0, + Ar” + By’ +0 +2Fıy=0 ausserdem erhält man: Tee E’—-CA=y’p, F—-4AB=2z°6, "AD-=EF=yz6, BE—FD=zxb, CF—-DE=aypg, wo #=0 die Gleichung der Brennfläche ist. Man ersieht nun unmittelbar, dafs für die vier Punkte FM, 2 —=\. y=t0, ZH), 2., y—=Vd, Z—=U, — 0); 3., z=(, =; =, 4., 0, N. = in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 111 die sechs Gröfsen A, B, 0, D, E, F alle gleich Null sind. Ferner zeigen die Gleichungen (10.), dafs wenn A, B und © gleich Null sind, ohne dafs x, y oder z gleich Null ist, nothwendig auch D, E, F gleich Null sein müssen. Eliminirt man nun aus den drei Gleichungen A=0, B=0, C=0 die beiden Gröfsen £ und z, so erhält man eine Gleichung des 5 EN g) Y z t . © siebenten Grades für E, und durch Fr werden er und = rational bestimmt; es giebt also ausser den genannten vier Punkten noch sieben in keiner der vier Coordinatenebenen 2=0, y=0, z=0, t=0 liegende Punkte, für welche die sechs Gröfsen A, B, C, D, E, F gleichzeitig gleich Null sind. Für diese elf Punkte, welche, wie die Gleichungen (11.) zeigen, zu- gleich elf Knotenpunkte der Brennfläche sind, wird also die erste Glei- chung des Strahlensystems identisch erfüllt, ohne dafs dieselbe eine Be- stimmung für die Richtung der von ihnen ausgehenden Strahlen ergiebt. Diese Punkte sind darum singuläre Punkte des Strahlensystems, von denen Strahlenkegel ausgehen, die durch die zweite Gleichung des Strahlen- systems bestimmt sind. Für den ersten Punkt 2=0, y=0, z=0 wird ausser der ersten Gleichung auch die zweite identisch erfüllt, so dafs der diesem Punkte angehörende Strahlenkegel unbestimmt bleibt, für jeden der übrigen zehn singulären Punkte aber giebt die zweite Gleichung einen Strahlenkegel dritten Grades mit einer Doppelkante, welche durch die Gleichungen = — er = _ bestimmt ist und darum stets durch den An- fangspunkt der Coordinaten geht. Das Strahlensystem hat also zehn Strahlenkegel dritten Grades mit je einer Doppelkante, also zehn Doppel- strahlen, es ist also nothwendig das gesuchte Strahlensystem zweiter Ordnung und siebenter Klasse, und der Punkt 2=0, y=0, z=0, durch welchen die zehn Doppelstrahlen hindurchgehen, ist der singuläre Punkt mit dem Strahlenkegel sechsten Grades, welcher zehn Doppelkanten hat. Von den elf Knotenpunkten der Brennfläche hat nur der eime 2=0, y=(0, z=0 die Eigenschaft, dafs vom ihm ein einhüllender Kegel sechsten Grades mit zehn Doppelkanten ausgeht, die einhüllenden Kegel sechsten Grades, welche von den übrigen zehn Knotenpunkten ausgehen, zerfallen jeder in zwei Kegel dritten Grades deren einer eine Doppel- kante hat, der andere aber nicht. Hieraus folgt, dafs derselben Brennfläche 112 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, ausser diesem einen Strahlensystem zweiter Ordnung und siebenter Klasse kein anderes derselben Art und überhaupt kein anderes Strahlensystem zweiter Ordnung angehören kann. $. 14. Darstellung der Strahlensysteme zweiter Ordnung und siebenter Klasse durch die in £, n, $ lineäre Gleichung, und speciellere Fälle dieser Systeme. Aus den im vorigen Paragraphen gefundenen beiden Gleichungen (1.) und (2.) der Strahlensysteme zweiter Ordnung und siebenter Klasse werden die drei Funktionen P, Q, R der linearen Gleichung (1.) PE+Q+R?=0, welche jedes Strahlensystem zweiter Ordnung haben mufs, in folgender Weise bestimmt: Eliminirt man aus der Gleichung (1.) vermöge der Gleichung ur #vy+wz=0 erst u, dann v, dann w, so erhält man die drei Gleichungen: Cv? —2Duu+Bu’=0, (2.) Aw? —2Ewu+Cu=0, Bu’ — 2Fuwv + Av’ =0, wo A, B, C, D, E, F dieselbe Bedeutung haben, als im vorigen Para- graphen. Diese geben folgende Werthe der Quotienten je zweier der Grölsen u, v, w: v _D+:2Vo u _ E+yVo u_F+z/9 er: I Mer A Non BL? (3) I ae: w _D-aVp u __ E-yVo v _ F-zVp re Die. nk Di EAN Setzt man nun die im vorigen Paragraphen bei (3.) gefundenen Werthe von &, n, $ in die Gleichung PE+Qn + Rz=0 ein, so erhält man nach Weghebung der gemeinsamen Faktoren: in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 113 U w u U PR- 9-4 +4 2)+a(&-N-et+et)+ 4. +R(e-d)-f,t+f/2)=0 bi? . U w . und wenn die gefundenen Werthe der —, —, u.s. w. eingesetzt werden: The) A-d,(F-2V6)+d,(E+yV#)) + 3(&-NB-e(D-2V$)+e.(F+2V$)) 5.) + 5(@-4)0-f,(E-yVo)+fD+2Vp))=0. Da dieselbe Gleichung auch gilt, wenn man für Yp das entgegengesetzte Vorzeichen nimmt, so giebt sie folgende zwei Gleichungen: Zn) 4-4, F+d,B) + 2(@,—-NB-eD+e,F) + + (e-f)C-fE+/D)=0 (6) ay+d,)+ %(es+a)+ 2 (farfy)=0 und da P, Q, R ganze Funktionen von z, y, z, £ sein sollen, ohne ge- meinsamen Faktor, so erhält man hieraus folgende Werthe derselben: P=Allfa+f.y) ((d,—f)B-eD+e, F)—(e,2+e2) («-d)C-f,E +/D)} Q=B{(d,y+d,2) («-d4,)0-f,E+f/D)-(fe+fy) ((.—e)A—d,F+d,E)} R=C ((e,2-+ ex) ((—e)4A—d,F+d,E)— (d,y+d,2) ((4,-NB-eD-e,F))} Math. Kl. 1866. p (7.) 114 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Diese Ausdrücke von P, Q, R haben noch den allen dreien gemeinschaft- lichen Faktor t, wird dieser hinweggehoben so erhält man folgende Dar- stellung, der Strahlensysteme zweiter Ordnung und siebenter Klasse: PAR, 0 B’, R=CM A=btz’ — 2pzy + cty’ B=cta’ —2g23 + atz” C=aty’ —2rya+ bt). K=qg,(ay— 2f,®) («4 — ey +J2) +9 b& (cd, _ e)e—fız) +r,(az — 2e,2) («, —Nz+ey) +r,c% («4 — ff). — ey) +2g,r,d, 2, (8.) L=r,(bz — 2d,y) (ce. —f)z+d, 2) +r,0y (ce, —fı)y- d,e) +p,(b2 —2f,Y) (< — d)e+fı x) +p,ay (ce — d,)y —fz) +27,P5 45 M=p,(ex — 2e,2) (d- d,)2 + ey) +p, a2 (- d,)2z — ey) +4, 24, — ey + 4,2) + gobz (fı — e)2— die) + 2p9F,% und wo Po 96, 7, die Werthe von p, q, r für 2=0 bezeichnen, nämlich p, =dy+d,z, =4,3+ er, r,=fı+fiy. Die drei Funktionen P, Q, R, durch welche das Strahlensystem zweiter Ordnung und siebenter Klasse vollständig bestimmt wird, wenn die abgeleiteten Gleichungen hinzugenommen werden, sind Funktionen sechsten Grades, wie dies sein mufs, weil der Grad derselben stets um eine Einheit niedriger ist, als die Klasse des Strahlensystems. Die zehn Doppelstrahlen sind gemeinsame grade Linien der drei Flächen P=0, Q=0, R=0, und zwar gehören die drei Coordinatenaxen zu diesen zehn Doppelstrahlen; die übrigen sieben ergeben sich als die, den drei in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 115 Kegeln dritten Grades Ä=0, L=0, M=0 gemeinsamen, graden Linien, welche durch eine Gleichung siebenten Grades bestimmt werden. Nimmt man c=0, so hebt sich aus den drei Funktionen P, Q, R der gemeinsame Faktor z hinweg und man erhält die allgemeine Darstel- lung für das Strahlensystem zweiter Ordnung und sechster Klasse der zweiten Art: PE+Qu+R2=0. wo P=(btz—2py)K, Q=(atz—2ge)L, , R=CM, K= q(ay—f,a)(dd —9y+f2)+Mde(d, -9r—f,:) +r,(a2— 2e,)((d,—Nz+ey)+2g,r.d,2, L=p62— 2 fsd(le-d)e+fz)+payle-d)y-f:) 0) +7,02 —2d,y)((e. —f)2 +42) + 2porscy, M=-20,p.(,-d)a+e,y)+pa(lf-d,)z-ey) = 2d,% (W. — e,)y+d,2 +gb(C. —0)2 d,e) Ir 2,0000» Von den sechs durch den Anfangspunkt der Coordinaten gehenden Doppelstrahlen, welche sechs den drei Flächen P=0, Q=0, R=0 gemeinsame grade Linien sein müssen, liegt einer in der zAxe die übrigen fünf sind die den beiden Kegeln dritten Grades X=0, L=0 und dem Kegel zweiten Grades M=0 gemeinsamen graden Linien, welche durch eine Gleichung fünften Grades bestimmt werden. Setzt man c=(0 und 5=(, so heben sich aus den drei Funk- tionen P, Q, A die gemeinsamen Faktoren z und y heraus und man erhält das P2 116 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, Strahlensystem zweiter Ordnung und fünfter Klasse: PE+Qn+R3=0. P=— Ri e F,)(ld, — ey +fz)+7, (a2— 2e,2)((d,—f)c+ »)), +2d,9,r,% ne we + 2e,7,Po ) (10.) _ »fıpı(« — d)c+f, e) + apı((e — d,)y -/:) R= (aty — Al 2d, n(llı— e,)y+ d.2) — ep. ((- Be +2fP:9 + apı((F— d.)e— ey) i Die Brennfläche dieses Systems ist: ab, 7.50% (11) er, 4m 0, 2 a oder entwickelt: (12) pp’ +y’g’ + zer? — 2yzgr —2zarp — 20ypq + 2ayzpt—=0. Diese Darstellung der Strahlensysteme fünfter Klasse hat eine ganz andere Form, als die im $. 10. gegebenen; sie ist ebenso die allgemeinste, wie jene und deshalb kann man beide Darstellungen durch collineare Verwandlung in einander übergehen lassen. Ebenso stellt auch die Brennfläche dieses Systems die allgemeinste Fläche vierten Grades mit 13 Knotenpunkten und drei singulären Tangentialebenen dar, und man kann durch collineare Verwandlung die eine Form der Gleichung in die andere verwandeln. Die drei singulären Tangential- ebenen für diese Gleichung der Fläche sind einfach y=0, z=0 und PD. in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 117 Setzt man aufser c=0, b=0 auch noch a=0, so hebt sich aulser den beiden Faktoren z und y auch noch der gemeinsame Faktor x aus den drei Funktionen hinweg, und weil der Grad dieser Funktionen um drei Einheiten erniedrigt wird, so erniedrigt sich auch die Klasse um drei Einheiten und man erhält das Strahlensystem zweiter Ordnung und vierter Klasse: PE+Qn+RI=0. P=p(fq(dı -9y+F:)+er (u -Nz+ey) - ar): Q=gld,r, (ka -f)2+ 42) +Frple- A)e +12) - er.p.), (13) R=r(ep(F- d)2+ ey) + 40V, ey + der) -F3P29): Die Brennfläche desselben ist: op’ Hy’ +zr? — 2yzgr — 2z2rp — 22ypg =, (14.) in irrationaler Form: Vzp +Vyg + Vzr=0. (15.) Diese Form, welche von der im $. 9. gefundenen Form der Strahlen- systeme vierter Klasse verschieden ist, enthält ebenso wie jene das allgemeinste Strahlensystem dieser Art und die eine Form kann als eine collineare Verwandlung der anderen Form betrachtet werden. Die Gleichung der Brennfläche in dieser Form hat den Vorzug, dafs die sechs singulären Tangentialebenen 2=0, y=0, z=0, p=0, q=0, r=0 unmittelbar in Evidenz treten. Um durch weiteres Specialisiren hieraus die Strahlensysteme der dritten Klasse zu erhalten führe ich unter den vorhandenen Constanten folgende Bedingungsgleichung ein: rn (16.) wo 118 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, k=d,.d,—d,f—dy,e, (17.) l=e,e—e,d, —ef,, Mr — fe, —fıd,, gesetzt ist, welche Gröfsen folgenden Gleichungen genügen: ke, — f)+ld,— md, =0, (18.) If —d,) me —ke,—=0, m(d, -)+kf, -Y=0, ıch setze ferner A, == Ko, e,—=Id, f, ms, so besteht unter den drei Gröfsen d, ,, 6, die Gleichung (19.) +, +, —=0. Vermöge dieser Bedingungsgleichung haben die drei Gröfsen P, Q, R des vorigen Falles den gemeinschaftlichen Faktor ke+ly+mz=0 und wenn dieser hinweggehoben wird, erhält man das Strahlensystem zweiter Ordnung und dritter Klasse: PE+-Qı +R2=0 P=p(,fg, +, er,), Q=ald,r, +2; fıP%)» u r(ö,e,Ps ar dd, 2» (20.) p=dy+d,z+ kt, g=&,2+es+ÖSlt, r=fa+f,y+ mt, dessen Brennfläche die Gleichung 21.) Vap + Vyq + Var = 0 in’s Besondere über die der ersten und zweiten Ordnung. 119 hat, für die hier gegebenen specielleren Werthe der linearen Ausdrücke ?, 9, r, für welche diese Gleichung die allgemeinste Fläche vierten Grades mit 15 Knotenpunkten und zehn singulären Tangentialebenen darstellt. Endlich erhält man aus dem hier gegebenen Strahlensysteme der vierten Klasse auch das der zweiten Klasse, indem man unter den sechs Constanten d, d,, e,, €, f, /ı die Bedingungen festsetzt Deo, l=e,.e—e,d, —ef,=\, (22.) m=/f,-/& —fıd,=0, welche wesentlich nur zwei Bedingungen sind, weil wie die Gleichungen (18.) zeigen, wenn zwei derselben Statt haben, die dritte von selbst mit erfüllt ist. Setzt man, um diese Bedingungen in symmetrischer Weise zu erfüllen: nn e,=da, a @3,) d,=— 0a,, e=—0,4,, h=-9%%9 und setzt man aufserdem d,=—2b, ,=—b,, jr =—d,b, (24.) so wird +, +, —=0, p=9ay—a,z—bt), g=d(az — a,a—bü), (25.) r=d, (a2 — ay—b,Ü, oder wenn man von den oben angewendeten Bezeichnungen dieser linearen Ausdrücke Gebrauch macht, so wird p= er, g=d,r, r=Ö;r,. Die in die Klammern eingeschlossenen Faktoren der bei (13.) gegebenen Ausdrücke von P, Q, R werden nach Einsetzung dieser Werthe einander gleich und heben sich hinweg, so dafs nur P=r, Q=r,, R=r, übrig bleibt, und rEe+rraHrg=0, (26.) 120 Kummer über die algebraischen Strahlensysteme, etc. als die erste Gleichung der Strahlensysteme zweiter Klasse hervorgeht, welche dieselbe ist, als die im $. 7. aufgestellte. Die zweite, in Beziehung auf £, n, & quadratische Gleichung der Strahlensysteme zweiter Klasse kann man ebenfalls als einen speciellen Fall der für die Strahlensysteme siebenter Klasse gegebenen Gleichungen finden. Setzt man nämlich in der Gleichung (1.)$8.13,c=0, db=0, a=0, p=dr,y=dr, r=dr, so giebt dieselbe (27.) ervw Her, wu + 6,r,uv—0 und aus der Verbindung dieser Gleichung mit der ersten Gleichung (28.) rEe+ry+r,l=0 erhält man dung Hd, yErd,2En=0, welches die im $. 7. gefundene zweite Gleichung des ersten, der sechs derselben Brennfläche angehörenden Strahlensysteme zweiter Klasse ist. Die Strahlensysteme der siebenten Klasse, der höchsten, welche für Strahlensysteme der zweiten Ordnung ohne Brenncurven überhaupt Statt hat, umfassen also alle Strahlensysteme der niederen Klassen als specielle Fälle, mit Ausschlufs derjenigen Strahlensysteme der sechsten Klasse, deren sechs Doppelstrahlen die sechs Kanten eines Tetraeders bilden. Über die Aufgabe des Maximum, welche der Bestimmung des 'Tetraeders von gröfstem Volumen bei gegebenem Flächeninhalt der Seitenflächen für mehr als drei Dimensionen entspricht. ö Von H% BORCHARDT. um|mmmann [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 19. Februar 1866.] D:. Lagrangesche Aufgabe, das Tetraeder von gröfstem Volumen bei gegebenem Flächeninhalt der vier Seitenflächen zu bestimmen, kann auf eine beliebige Anzahl von Dimensionen ausgedehnt werden. Diese Ver- allgemeinerung läfst nicht mehr eine Lösung durch die Mittel zu, welche ich in einer früheren Abhandlung(') angewandt habe, sondern erfordert eine andere Methode, deren Darstellung den Gegenstand des Folgenden bildet. $1. Analytischer Ausdruck des Problems. Man denke sich einen Raum von n— 1 Dimensionen und bestimme einen in demselben variablen Punkt durch die a — 1 Coordinaten x, „(2) „(n—1) . N EEE © Es seien in demselben » Punkte p,, P,, -... p,, von (') $. Abhandlungen dieser Akademie vom Jahre 1865, p. 1. der mathematischen Klasse. Aufser der in meiner früheren Abhandlung bereits genannten Arbeit des Herrn Painvin über denselben Gegenstand sind zwei Arbeiten der Herren Paul Serret und Lebesgue (nowelles annales de Messieurs Gerono et Prouhet, annde 1363) zu erwähnen. Beide behandeln die Lagrangesche Aufgabe mit Hülfe einer geometrischen Correlation. Herr Lebesgue giebt eine vollständige Lösung, welche auch in analytischer Beziehung interessant ist. Math. Kl. 1866. Q 122 BORCHARDT: welchen ein beliebig gewählter p, die Coordinaten x”, x”, ..... at" habe. Dem sechsfachen Tetraedervolumen entspricht für n — 1 Dimen- sionen die Determinante N) mt2) „a— 1) wi wlan sgt (2) „ra— 1) ER SR = je „(1) T N - . . . |? . . . . DEREN dem Quadrate des doppelten Flächeninhalts einer Seitenfläche des Te- traeders entspricht die Quadratsumme r 2 N, EN On welche von «a=1 bis e=n— 1 auszudehnen ist. Das zu behandelnde Problem verlangt, dafs V zu einem Maximum gemacht werden soll, P . NVA 8 ß während jede der n Quadratsummen 3 2 au für 2 1; 2,5... einer « O4 gegebenen positiven von Null verschiedenen Constante gleich wird. Dieser analytische Ausdruck des Problems ist noch von der Willkür der Lage des Coordinatensystems affıcir. Man kann diese Willkür be- seitigen, indem man an die Stelle der ».» — 1 Coordinatenwerthe die "N! Größen a a ra Erna da) einführt, welche im Fall dreier Dimensionen die Quadrate der sechs Kanten des Tetraeders darstellen. Um gleichzeitig das Quadrat von V und die Quadratsummen 10V. 72 s ? c a b3 —-) in Functionen der (?k) zu transformiren, betrachte ich unter 08; ’ «x Einführung der Bezeichnung „(1) s02) (2) „(a —1) „an—1) FEN RENTE ale die beiden Schemata über eine Aufgabe des Maximum. 123 1 0 0 0 0 (1) (2) r—1) q9ı Zr DE REES. EN IR 1 (1) 2) (a—1) q: ® Br EN C 1 (4.) q ar OF DN N | 0 0 0 1 1. —an, Bz 2 aenr eier. 0, 1 Zn oT. en, .gq (B.) in. er aa n.. or) q wo m eine der Zahlen 1, 2, ..... n bedeutet. In jedem dieser Schemata bezeichne ich die auf einander folgenden Horizontalreihen mit (0), (1), (2 ’ b} Di Set, (m), wähle aus (A.) die Horizontalreihe (©) und aus (2.) die Hori- zontalreihe (k) aus, multiplicire je zwei correspondirende Elemente dieser beiden Reihen mit einander, addire die Producte und nenne p,, diese Productsumme, dann hat man, wenn sowohl 7 als k von 0 verschieden ist, 2, = (ik), dagegen Pio > Por = 1 und Po =0 Die Determinante aus den sämmtlichen (m + 1)” Productsummen p» ist daher 0 1 ee: 1 | 1 (11) Roy -...: a (im) | (21) (Er DERNREN (2m) jet 1 a SB A (am) | 124 BORCHARDT: wo (n)=(22)=....=(mm) = 0. Nach einem bekannten Determinan- tensatz ist aber R, auf eine zweite Art darstellbar. Bildet man nämlich aus je m-+1 Verticalreihen des Schema (A.) und aus den m+1 ent- sprechenden Verticalreihen des Schema (2.) die beiden Partial-Determinanten und multiplieirt dieselben in einander, so ist A, die Summe der Producte. Von jenen beiden Partial-Determinanten verschwindet mindestens eine, wenn sich nicht gleichzeitig die erste und letzte Verticalreihe unter den m 1 ausgewählten befinden. Für die übrig bleibenden Producte unter- scheidet sich die aus dem Schema (2.) herrührende Determinante von der entsprechenden aus dem Schema (A.) herrührenden nur durch den hinzu- tretenden Faetor (— 1)”2”"'. DBezeichnet man mit %,, %,, ...... Ü irgend eine Combination von m — 1 verschiedenen Zahlen aus der Reihe 1, 2,%.....na—=T und 'seizt ar) SR an) 1 Wa BO On 085 RE . 5 S a) teile (in) 1 so erhält man daher R = (—-1)"2 DE Vi,, By ac « Im-ı9 eine Gleichung, welche für m=1 durch R,=-—1 ersetzt wird. Für m=n und m=n— 1 ergeben sich hieraus die beiden speciellen Resultate R, =(— 1)" al v» Re = yte rl). "ig o(mn) ze Ndz® Analog der letzteren Gleichung erhält man, wenn n durch irgend einen anderen Index ? ersetzt wird, OR, uw T Dig 2( ) h über eine Aufgabe des Maximum. 125 Die auf n— 1 Dimensionen ausgedehnte Lagrangesche Aufgabe n.n—1 läfst sich also, wenn man die Gröfsen MEZ rad) + ..::- +) als die unabhängigen Variablen einführt, analytisch so aussprechen: Die mit (— 1)" multiplicirte Determinante 0 1 IN: ..: 1 3 (11) ss (iR) 1 (21) Cr (27) (1.) Bert ; 1 (n1) (12)... S(mR) in welcher (1) = (2)=..... = (nn) = 0, soll zu einem Maximum ge- macht werden, während gleichzeitig jede der mit (— 1)'"" multiplieirten n Unter-Determinanten IR. ai) fe 1, Buabaik..: n einer gegebenen positiven von Null verschiedenen Constante c, gleich zu setzen ist. Das Differential der Determinante (1.) mufs also verschwinden, während gleichzeitig die n Bedingungsgleichungen _ OR, I“) (2.) Du +(— 1)" c für _=1,2, .....n erfüllt sind. Hierzu kommen noch Ungleichheiten. Es mufs nämlich (— 1)’ «d’R, negativ sein, damit (— 1)’R, ein wirkliches Maximum werde, und ferner muls, nach der oben erhaltenen Darstellung der Determinante R, durch Quadratsummen von Partial-Determinanten, jeder der Ausdrücke (— 1)" R, Fun =: 1,- 25; Bla a n positiv sein, damit die Lösung eine reelle sei, d. h. damit die n.n—|1 N Gröfsen (ik) aus lauter reellen Coordinaten x D 126 BORCHARDT: hervorgegangen seien. Man kann die Ungleichheiten (— 1)”"R,>0 in eine einzige Ungleichheit zusammenfassen und zwar folgendermafsen. Es seien Ye y, Variable, welche durch die Relation (') r=>2y,=y,+y+ ee +y,=0 mit einander verknüpft sind, und man betrachte die quadratische Form von »— 1 Variablen, welche durch die Gleichung 3.) =E(k)y y. dargestellt wird, vorausgesetzt, dafs aus derselben eine der n Variablen y, vermöge der Relation r=0 eliminirt sei. Dann sind die Ungleich- heiten (— 1)"R,>0 gleichbedeutend damit, dafs f eine definite ne- gative Form sei. In der That, welche Variable y, man auch aus Gleichung (3.) eliminiren möge, so hat die resultirende Form f von n—1 Variablen immer dieselbe Determinante — R, oder, was dasselbe ist, — f hat die Determinante (— 1)’ R,; ebenso hat die Form pzn g=zm m a: wenn man eine der Variablen %,, Y3, -... Y„ vermöge der Relation y‚+9y+....+y,.=0 aus ihr eliminirt, die Determinante (— 1)" R,, und hieraus geht bekannt- lich die obige Behauptung hervor, wonach die sämmtlichen Ungleichheiten (- 1’ R,>0 in die eine L<0 zusammengefafst werden können, ein Resultat, welches sich leicht direct verifieiren läfst. Setzt man nämlich in (3.) für (k) seinen Werth er) ern ee), (*) Hier und im Folgenden werde ich immer mit i, k, I, m Zahlen bezeichnen, welche die Werthe 1, 2, ...... n haben können, mit 3, 8 .... Summen, in welchen jeder der ’ ik Zahlen i, k .... die Werthe 1,2, .... n beizulegen sind. Dagegen sollen «, £, y, 0 Zahlen bezeichnen, welche nur die Werthe 1, 2, .... n—1 haben können, und 8, E.... ’ ’ ’ E) ’ ß “ [20 Summen, in welchen jeder der Zahlen «, @..... die Werthe 1,2,....n— 1 beizulegen sind. über eine Aufgabe des Maximum. 127 ein, wo nach « von «=1 bis a=n— 1 zu summiren ist, so ergiebt sich 2 3 n ( n! „@) («) „(e) E32 (a ra" _ 2a a Fatal a ık )Y: Yı- u Aber die beiden Summen SEIN YREZ ED YıYı ik ik verschwinden wegen der Relation r=0, und es bleibt daher für f der Ausdruck J=-:2:@Wy +iy,+-..-#E%y) übrig, woraus einleuchtet, dafs für reelle Coordinatenwerthe x‘” die Form f negativ sein muls. Der Kürze wegen übergehe ich den mit keiner Schwierigkeit verknüpften Nachweis, dafs die für die Realität der Lösung nothwendige Bedingung f<0 auch dafür ausreichend ist. Die in den Gleichungen (2.) vorkommenden n Constanten e, sind zwar durch keine Gleichung mit einander verbunden, aber sie müssen, wenn c, die grölste derselben bezeichnet, der Ungleichheit Ve, ---- P„_., verschwindet und nur für p, von Null verschieden ist, dann verschwinden von den E oV 5 7 n— 1 Unter-Determinanten 3) die n -- 2 für e=1,2,.... n—2, und nur für a=n— 1 ergiebt sich ein von Null verschiedener Werth. Daher wird ,=(— =: OR, nit oV ® lan) dad während: für =1;, 2, ....nzH Geld OR, =2r 2 (07 I a a 128 BORCHARDT: Für alle n— 1 Werthe von « bestehen die Gleichungen eV oV av mer, a Te a er zul Bezeichnet man zur Abkürzung den numerischen Werth von (V2)* - 2 oVv 92, mit V“®”, so hat man daher für a=n—1 V-’-+ Ur nr Pete 0 RZ n n—1 ) wo die Zeichen rechter Hand entweder alle oder zum Theil positiv sind. Demnach ist Der zNez) aPernrc oder VERTLAT ETTE), BINEBAPEZEN Es ıst aber ZW. w), und für alle von n verschiedenen Werthe «=1, 2, ..... n—1 FRE ALERT N enaiie Unter der Voraussetzung, dafs V von Null verschieden sei, ist es unmöglich, dafs in jeder der letzten n—1 Gleichungen alle Glieder rechter Hand mit Ausnahme des ersten verschwinden, denn sonst hätte man, wenn A eine der Zahlen 1, 2, .... 2 — 2 bedeutet, vV’—=0 fnz=ıl; 2IG n— 1, und da V'” ohnehin verschwindet, so hätte man va” = 0 über eine Aufgabe des Maximum. 129 für ?=1, 2,....n, woraus V=0 folgen würde. Man hat also für ‘=1,2,....n— 1 die Ungleichheiten Po, von welchen mindestens eine die Gleichheit ausschliefst, und da überdies Vo= Ve", so folgt aus der Ungleichheit ven = VERPETBEE ANIT), welche die Gleichheit einschliefsen kann, für die Größen Ve, die Un- gleichheit =—— —— Yarsıla.-rle, Fr s6 1a]; welche die Gleichheit ausschliefst, sobald Y von Null verschieden ist. 2.2. System algebraischer Gleichungen, auf welche das Problem führt. Nach dem vorigen $. besteht das vorgelegte Problem darin, das Differential der durch Gleichung (1.) definirten Determinante A, gleich Null zu machen, während gleichzeitig die im (2.) gegebenen Bedingungs- I {oe} fo} Oo fo) oO gleichungen BU RE oO I Ds nelzie bestehen. Die Behandlung des Problems wird vereinfacht, wenn anstatt der 7°! Gröfsen (ik) = (kr) die in dieselben multiplicirten Unter-Deter- minanten EIOR, DT) von R, als unabhängige Variable angesehen werden. Fügt man zu den n.n—1 a4 tr . . : : Mr — — Gröfsen p,=2,,, für welche ? von & verschieden ist, die 2 Gröfsen LAR. Math. Kl. 1866. R 130 BORCHARDT: hinzu, so lassen sich die letzteren durch die ersteren vermöge der » Relationen 1, — = > 0 linear ausdrücken, und die Gleichungen (2.) gehen über in (=, =—0,+-D"' =. +0,18, tl DT en Endlich betrachte man auch die 2» + 1 Unter-Determinanten 9,., Boss Bio von R,, welche in Beziehung auf die Elemente der ersten Horizontal- und Verticalreihe genommen sind, und setze | Poo Dan Bukachsere Bo. Bio me Wen seen: eı. 0:0 Q>ı Bag rer Pin (4.) R=|. duo &, 1 eu: .. 0... On dann ist, wie bekannt R=R;, DR re ar El) naher e (5 ) O6oo er? R. | 1 (Im) | ee R. > her 0 1 1 SE ee an O20 0 GER: dem 1. dB cm) \ = — Ri’ (ik) — (im) — (Ik) + (Im) }. Multiplieirt man die letzte dieser Gleichungen mit do, und summirt von i=lbist?=n und k=1bis k=n, so ergiebt sich linker Hand das Differential von — R!”’. Rechter Hand verschwinden wegen der Rela- tionen ?,=0 die aus den Gliedern (im), (/k) und (Im) herrührenden Summen und es bleibt (n—2)dR, = > (ik) de, über eine Aufgabe des Maximum. 131 übrig, wo die in da,, multiplicirten Glieder wegen der verschwindenden Grölsen (W) von selbst fortfallen. Nach den bekannten Regeln für die Lösung der Aufgaben des Gröfsten und Kleinsten bilde man jetzt unter Einführung der Multiplicatoren v,, %,, ..».- v, die Gleichung (n—2)dR,—v,.dt -v,dt, —....—vd,—=0, c . 5 » ml Nenn ; stelle ihre linke Seite als lineares Aggregat der — — Diflerentiale ds, (wo ? von k verschieden) dar, und setze den Factor jedes einzelnen A ö 2 R : r x Ben 2 Differentials für sich gleich Null, dann ergeben sich die ——— Gleichungen (k)— —v, -— u, =0, welche für alle Combinationen zweier verschiedenen Zahlen /, % selten, und mit deren Hülfe die vorliegende Aufgabe des Maximum auf ein al- gebraisches Problem zurückgeführt wird. Für je vier von einander ver- schiedene Zahlen ?, k, /, m kann man die Summe —(, +v,+v, +»,) in der dreifachen Weise (ik) + (Im) = (il) + (km) = (im) + (kl) darstellen, was genau dem Lagrangeschen Resultat für drei Dimensionen entspricht. Die Gleichungen (M=—U +-—rv, 2 $ .n.n—|1 E . cn e. führen die — Gröfßsen (ik) auf n Gröfsen v,, v,, ..... v, zurück, = n.n—] n.n—5 . > stellen also zwischen den ersteren ——- — n = ——— Relationen fest, welche für das Maximum von (—1)'R, erfüllt sein müssen. Die Be- stimmung der letzteren n Größsen v,, v,, ..... v, geschieht alsdann vermöge der n Gleichungen {, = 0. Indem man die Werthe (k)=—v, +—v, in (1.) substituirt, er- giebt sich R2 133 BORCHARDIT: 1 Li str llen...M 1 1 (1) -v,_+ dv, “felalnhe a dv, + Zr, 1 u a (22) En a ° 4, +ZV, R,= 1 Zu, +3V, U, + ZU, srrerneen (nn) oder nach einer einfachen Reduction 0 l 1 ee 7 il ()—o, 9. 0 1 0 FW, u: 0 RR. = $) 1 0 V....mn)—e, und da (ı)=(2)=....=(nmn)=0, so erhält man für (— 1)’ R, den Werth n 1 fi 1 (6.) Ei) R=uu nn ul + en ech ebenso allgemeiner für m=1, 2, ...... n NK m 1 1 1 (6.)" (—1) Run. nf Heck ah Das für m=n— 1 hierin enthaltene specielle Resultat läfst sich unter Einführung der Bezeichnungen auf die Form n—1 n—1 R, n—1 -YIRL=- N de =(-Yg.=2(Q-%) n bringen. Ebenso ist allgemeiner für =1, 2, .... n über eine Aufgabe des Maximum. 133 ze PERNRRNER et und die Gleichungen {4 =0 gehen demnach über in (8.) —Q—- —)=c. Dies ist das System von n Gleichungen zwischen 2 Unbekannten v,. v,. ..v,, auf dessen Auflösung das vorgelegte Problem führt. Die in Gleichung (3.) definirte quadratische Form f geht nach Einsetzung der Werthe der Gröfsen (?k) über in a .ı 5 2 =27W+u)yy—Suy; die erste Summe rechter Hand verschwindet wegen der Relation = 0, und / bekommt die einfache Gestalt - 2 2 J=->o0Y, wo zwischen den y die Relation == 14 = I o besteht. Hieraus ist einleuchtend, dafs f eine definite negative Form nicht sein kann, sobald mehr als eine der Gröfsen v, negativ ist. Denn ge- setzt es seien gleichzeitig v, und v, negativ, so bekommt f, wenn alle y mit Ausnahme von y, und y, verschwinden, so dafs ,„+9y,=0, den positiven Werth i = (v, + v,) y° Demnach sind nur zwei Fälle möglich. Entweder sind alle n Gröfsen 0, %,, 2... v, positiv, dann ist die Bedingung f< 0 ohne Weiteres er- füllt. Oder es ist von den Gröfsen v,, v,, ...v, übrigen positiv, in diesem Fall ist es hinreichend, dafs die Determinante von — f, d.h. dafs eine negativ, die (DR rson run positiv sei, also 134 BORCHARDT: Die übrigen für eine definite negative Form f im Allgemeinen stattfin- denden Ungleichheiten, wonach die Determinanten derjenigen Formen positiv sein müssen, welche aus — f hervorgehen, wenn man darin zuerst eine, dann eine zweite Variable u. s. w. gleich Null setzt, alle diese Ungleichheiten verstehen sich im vorliegenden Fall von selbst, da f eine evident negative Form ergiebt, sobald man dasjenige y gleich Null setzt, dessen Quadrat in der Summe Yv,y; in ein negatives v mul- tiplieirt ist. Die Realitäts-Bedingung f< 0 ist also immer und nur dann erfüllt, wenn (-1)R,=v, EB Pr le en positiv und von den Gröfsen v,, v,, .... v, höchstens eine negativ ist. 5.3. Zurückführung auf eine einzige algebraische Gleichung. Das in dem vorigen $. Gl. (8.) aufgestellte System algebraischer Gleichungen P 1 —(@ 32 —) =(6,, v; ®, in welchen wird durch Einführung der neuen Unbekannten _ VB -.r w, b) w=w+tw,+....+w,=VP.Q, wo YP überall mit demselben Vorzeichen zu nehmen ist, in das System vw, (w—-w)=e, über eine Aufgabe des Maximum. 135 transformirt. Indem man die letzte Gleichung nach w, auflöst und für w die neue Unbekannte z=-+w einführt, erhält man w=twtV-w’—c, w—=H+Ve Die n+1 in diesem System vorkommenden +zeichen sind unab- hängig von einander. Bezeichnet man das in der letzteren vorkommende mit e, das in der ersteren vorkommende mit — ee,, so werden die » + | Gröfsen w durch folgende Gleichungen in z ausgedrückt w=eVz, w,=eVz—-eeVz—-c, und indem man diese Werthe in die zwischen den w stattfindende lineare Relation VW=EUW, U, +.....+%, einsetzt, ergiebt sich die Endgleichung in z in irrationaler Form DER Da lz= ec el, = ehe. Hat man hieraus 3 bestimmt, so setze man dann ergiebt sich eVP= W" und hieraus wi (1 1.) v, — Be Be; A e) endlich (12.) (-1)’R,=wVYP=.yz. W°". \ 156 BORCHARD"T: Die Einführung der Gröfsen w, w,, w,, ....w, und z ist in dem Fall zweckmäfsig, wo die Gleichung (9.) eine positive Wurzel z hat. Für den Fall einer negativen Wurzel = — $ dieser Gleichung ist es dagegen an- gemessen, das System (8.) unter Einführung der Gröfsen T=— Berl: v, va Be v; D=wW ta, th:.... +uw,=YVNn.Q in das System zu transformiren und (=—z=—u’ 4 zu setzen, dann gelangt man durch Auflösung zu den Ausdrücken 1 N Tara za eVZ, x en. w=eV2— ee,Vl-+c, worin &, &,, &,,....£, wiederum 2 + 1 von einander unabhängige + zeichen bedeuten, und schliefslich zu der Endgleichung in £ in irrationaler Form 9. medyy=:, Vere, LE AR —e,Ve+c,—=0. Hat man hieraus & bestimmt, so setze man N (Ver G— e, Ve) Were; Ve). Hr (Ve+e, u V£) ein... lee: n dann ergiebt sich 1 lm Ääl er. en)? und hieraus (119° v=&, endlich a EWR Melden...” a über eine Aufgabe des Maximum. 137 Die Endgleichung (9.)* in £ läfst sich zwar aus der Gleichung (9.) in z dadurch herleiten, dafs man = —£ substituirt und dann den ge- meinschaftlichen Factor VY— 1 fortläfst, indessen stehen die Vorzeichen in der einen mit denjenigen in der anderen in keiner Verbindung. Wegen des jeder einzelnen Wurzelgröfse gegebenen doppelten Vorzeichens kann die Bedeutung derselben willkürlich fixirt werden. Für positive Werthe von z, welche gröfser als c, (die gröfste der Constanten e,, C,, .....C,) sind, werde ich unter Yz, Vz — c,, Ve c,, ...... Vz c, die positiven Werthe dieser Quadratwurzeln verstehen, und ebenso für negative Werthe von z, also positive von 2, unter 1 Ve+c, IK re ee Ve+e, deren positive Werthe. $4. Grad der Endgleichung, ihre Eigenschaft nur reelle Wurzeln zu besitzen, Discussion der Wurzeln. Von der in irrationaler Form gefundenen Endgleichung (9.) in z gelangt man zu ihrer rationalen Form, indem man von der linken Seite der Gleichung (9.) die Norm #(z), d.h. das Produet der 2° den ver- schiedenen Combinationen der doppelten Vorzeichen e,, &,, -... e, ent- sprechenden irrationalen Factoren, bildet und gleich Null setzt('). Diese rationale Endgleichung 9@)=0 steigt im Allgemeinen auf den Grad v=2"\—n, nur in einem Fall, wenn nämlich eich Inte; erniedrigt sich der Grad und zwar um eine Einheit. (*) Alsdann ist gleichzeitig die aus der linken Seite von (9.)* gebildete Norm = #(— £) und daher d(— )=0 die rationale Form der Gleichung (9.)*. Math. Kl. 1866. S 138 BORCHARDT: Um diese Bestimmung des Grades auszuführen, entwickle man unter der Voraussetzung, dafs z (oder dessen Modul) grölser als c,, die gröfste der Constanten €,, C,, ». .. €,, sei, den irrationalen Factor (n—23Vz- e,Vz—- c, ee GE nach fallenden Potenzen von z, indem man ‘ 1 1 1 Tram 1 Par: 2 „a. ec, 2 ——_ 2 a 2 = =2°(1-) =’! 62 ——G82 —.... setzt, dann ergiebt sich als Entwickelung jenes irrationalen Factors 1 ı fn—2-e, —e,—....—e}2?7+-fe,0,+8&64+...:+e.0}2 ? 3 +--fSe,cd+e0%+...+e6,0}2 ’+.... - Der Coefficient des ersten in 2? multiplicirten Gliedes ist von Null ver- schieden, mit Ausnahme derjenigen » Factoren, für welche n —1 Vorzeichen e, positiv sind und eines negativ. In diesen n Factoren ist das Glied höchster 1 Dimension nicht in 2? sondern in 2°? multiplicirt, die Coefficienten von 1 z ° sind Se +... +04, 6 +0 +: +6 also nothwendig positiv und von Null verschieden, aufser wenn = n. Für i=n kann fe +%,+..... +e,,—ch sowohl positiv als negativ als Null sein. In dem besonderen Fall, wenn c6, +%+....+60,_,—-c06,=0 ist, wird in demjenigen irrationalen Factor, für welchen e =e,=.... =e_ ,=+l, ,=-—1, das Glied höchster Dimension nicht, wie sonst, 3 1 proportional 2° sondern proportional 2°? und der Coeffhicient von 2°? = [+0 +..+0,-c} also negativ und von Null verschieden. über eine Aufgabe des Maximum. 139 Hieraus erhellt, dafs in dem Product #(z) das Glied höchster Di- mension ım Allgemeinen den Exponenten v‚--”’—n und nur, wenn , =6c,+6,+#...+ c,_,, den Exponenten v — 1 hat, w.2z.b. w. Die Endgleichung #(z)=0 hat lauter reelle Wurzeln, welche alle bis auf eine immer negativ sind. Um dies zu beweisen, wähle ich unter den 2” irrationalen Factoren (N — YVZ— 2, VE +0, — 83V +, — 2 8, V%+ C> welche durch die linke Seite von (9.)* dargestellt werden, diejenigen aus, für welche mindestens zwei und höchstens n — 2 Vorzeichen e, positiv sind. Die Anzahl der ausgewählten Factoren beträgt n.n—|1 n.n—1.n— 2 n.n—1..... hie I: Re ee A) also, dav=2”""—n ıst, 2v— 2; dieselben können als v— 1 Factoren- Paare der Form Rn DVEH+N ++... + VE +, Vers"... — VE +y"” n—DVE-VE+N—.:..: Very, HN Hr" +... +VE+Y” angeordnet werden, vorausgesetzt, dafs die n Constanten €,, C,,....- e auf irgend eine Art in zwei Gruppen von g Größen Y,, Ya +». - - y, und von k Größen y",yr,.. y" getheilt seien, dafs g+h=n und keine der Zahlen g, A kleiner als 2 sei. Für &=0 haben je zwei zu einem Paare vereinigte Factoren entgegengesetzte Werthe, also ist einer negativ, für $&=+%x werden sie resp. proportional mn —2 +79 —-hV2und mn —2—- g+hVE unendlich, also beide positiv, und da eine Unterbrechung der Stetigkeit zwischen den Grenzen &=0 und &=+% für dieselben nicht stattfindet, so verschwindet einer der beiden Factoren zwischen diesen Grenzen. Es giebt also v— 1 positive Werthe &,, 8,, .... &,_,, für welche die Norm S2 140 BORCHARDT: #(— 2) der linken Seite von (9.)* verschwindet, oder, was dasselbe ist, »— 1 negative Wurzen — &,, — &y, »... —£,_, der Gleichung $(2) = 0, woraus folgt, dafs die übrig bleibende v'* Wurzel ebenfalls reell sein mufs, w. z. b. w. Die nachgewiesenen v — 1 Wurzeln —&,, —&,,..... —$,_, er- schöpfen die sämmtlichen Wurzeln der Gleichung #(z) = 0 unter der besonderen Hypothese, dafs denn alsdann erniedrigt sich der Grad der Gleichung $(z)=0, wie ge- zeigt worden, von v auf v— 1, was man auch so ausdrücken kann, dafs unter der in Rede stehenden Hypothese die »' Wurzel unendlich grofs ist. Die Relation ,=c+%+....+c6,_, bezeichnet die Grenze der beiden Fälle, in welchen die v"“ Wurzel negativ oder positiv ist. Die v“ Wurzel der Gleichung d#(z)=0 ist negativ (und von Null verschieden) =—({,, wenn Ba, For. are, und zwar genügt &=2£, der irrationalen Gleichung dee ee Ver e , +rj23c 20 Es wird nämlich für &=0 die linke Seite dieser Gleichung TR also negativ und von Null verschieden nach dem Schlufs von $. 1, dagegen wird für &=+ 00 die Entwickelung der linken Seite, welche er 2 Se =-/-0,-....— eu te} 7 +-SdHt.. +, -cig TH... ist, positiv, wenn, wie angenommen, BES er ch Pe Be Zwischen O0 und + x, und zwar mit Ausschlufs der Null liegt daher ein über eine Aufgabe des Maximum. 141 Werth £,, für den die linke Seite der in Rede stehenden irrationalen Gleichung und mithin auch #(— £) verschwindet(!). Die v* Wurzel der Gleichung $(z2)=0 ist positiv (und grölser als c,)=2z,, wenn e,., auszudrücken sind, das vollständige SR’ Sim Differential zweiter Ordnung von ER rEN welches nach der dritten Gleichung £oo über eine Aufgabe des Maximum. 147 des Systems 5.) =—- RR!’ ist. Es ergiebt sich also die Gleichung a’ )— un y x (ik) (@k') — (ik) (Ük)'} do „dp... In der vierfachen Summe rechter Hand ist der Coefficient von do, do. = (ik) — (im) — (Ik) + (Im)} Sk") — (im) — (Ik) + (Im)} — $(ik’) — (im) — (Ik’) + (Im)} $@R) — (m) — (Ih) + (Im)}. Entwickelt man denselben vollständig, so finden sich in der Entwickelung nur die beiden Glieder ER) ER) — ik’) @k), deren jedes gleichzeitig von allen vier reihenden Elementen 7, k, ©, k’ abhängt. In allen übrigen Gliedern ist mindestens eines dieser reihenden Elemente durch eine der constanten Zahlen /, m ersetzt. Aber wegen der in $.2 erwähnten Relationen k Bir verschwindet jede Summe 23 Mado,de.., in welcher M von einem der reihenden Elemente :, k, :', k’ unabhängig ist, man erhält daher AR) = RI 2 fh) @W) — (iR) RE dp, de, und unter Benutzung des in $.2 für das erste Differential von R, ge- fundenen Ausdrucks @- MAR, == (ik)dg, ergiebt sich schliefslich (16.) (n—2)$R,d“R, —-dR’!= — 2,0‘) («’k) de,, de... T2 148 BORCHARDT: Die rechte Seite dieser Gleichung(!) ist eine quadratische Form zweiten Grades der Differentiale dg,,, und zwar eine definite negative Form, sobald die oben betrachtete Form / eine definite Form ist. Man hat nämlich nachstehenden Satz: Neben den » Variablen y,, welche durch die Relation 2y; —0 Varia- 5 . n.n+1 auf n — 1 reducirt werden, betrachte man ein System von blen y,=%,,, welche durch die » Relationen 2y,=0 n.n—|1 auf redueirt werden. Ebenso betrachte man neben der quadrati- schen Fundamentalform [=rCk)yy; welche nach Elimination von y, noch n — 1 unabhängige Variable enthält, die aus derselben abgeleitete quadratische Form =E) CM) ya Yan ik n.n—]1 hehe —— unabhängige z welche nach Elimination der n Variablen y,, =y,, noch Variable enthält, alsdann steht die abgeleitete Form F zu der Fundamen- talform f in folgenden Beziehungen: Erstens. Aus der Determinante d=— R, der Fundamentalform (?) f ergiebt sich die Determinante D der abgeleiteten Form F vermöge der Formel n—1.n—2 »—2 3 Zweitens. Läfst sich / durch lineare Substitution auf die Form =EwP: bringen, so geht gleichzeitig F durch lineare Substitution in (’) Für das vorliegende Problem nimmt Gleichung (16.) die einfache Gestalt (n—2)R,dR,=—Nvvdonr uk an, indessen ist die im Folgenden bewiesene Eigenschaft der rechten Seite von Gleichung (16.) nicht auf diesen speciellen Fall beschränkt. (?) Dafs diese Determinante =— R, ist, findet sich bereits in $. 1 erwähnt. über eine Aufgabe des Maximum. 149 F=Eu.n Yes über, wo sowohl « als & die Werthe 1, 2, ..... n—1 erhalten. Zum Beweise dieses Satzes specialisire ich die frühere Bezeichnung (ik)', indem ich sowohl /! als m gleich n setze, sodals (ik) = (ik) — (in) — (nk) + (nn), alsdann erhalten, nach Elimination von y, aus f sowie von Yır, Ya» Be. .; Y,. aus F, diese beiden Formen die Darstellungen =:(aß)'y.ys =, (a0') (O) yasyaz- «ß “ ‚Br Für die Ableitungen beider Formen nach ihren nunmehr von ein- ander unabhängigen Variablen führe ich die Bezeichnungen ein: = =x(ey)'y., OYyy = oF IF , ua ey wo ö von y verschieden ist. Werden nun den Variablen y.a=y;. die besonderen Werthe yy» Fys die Werthe F,,=f,fy; N .n.n—1 . " : d. h. die Do: Variablen F,,, —F,, hängen von den Variablen y.; Yas — Yaya gegeben, so erhalten gleichzeitig F, genau durch dieselben linearen Gleichungen ab, welche die Bildung der Quadrate und Producte der linearen Functionen ,=:(ay)'y. für die Abhängigkeit der Gröfsen f,f,, f,/; von den Quadraten und Producten y.y; ergeben würde. Aber nach einem bekannten Satze ist 150 BORCHARDT: —1 . . . z n.n . . die Determinante dieses letzteren Systems von — linearen Gleichun- 2 gen =d', wenn d die Determinante des Systems f, =! («y) y. bedeutet. Nimmt man anstatt der Gröfsen f,f, deren doppelte Werthe F,,=2f,f:; —1.n— 5 . n 2 so bekommt dadurch die ganze Determinante Factoren = 2, und die Determinante der Form F ist demnach w. z. b. w. Um auch den zweiten Theil des Satzes zu beweisen nehme ich an, es sei identisch f=z(@b)y.ys=2u, 7, Y) Y,=29'y. woraus die Identitäten CA —zu,gNgE $ folgen. Substituirt man nun in F=ZuwT7,;; y6 wo die Summation die Glieder, für welche d&=y ist, mit einschliefst, für Y,, die linearen Functionen u () (8) 3 (9) Y3=29295 4.395 9. Yabı @/ so erhält man mit Hülfe der obigen Identitäten Pl NER) Yyae wo ar! d.h. BUZH, w. z. b. w. Aus diesem Satze folgt, dafs wenn / eine definite Form mit nicht verschwindender Determinante ist, F eine ebenfalls definite und zwar positive Form mit nicht verschwindender Determinante ist. über eine Aufgabe des Maximum. 151 Die rechte Seite von Gleichung (16.) ist aber nichts anderes als der Werth, den — F für y,, = de,, bekommt, sie ist daher für die reelle Lösung des vorliegenden Problems, für welche f eine definite negative Form mit nieht verschwindender Determimante ist, selbst ebenfalls eine definite negative Form mit nicht verschwindender Determinante. Die rechte Seite von Gleichung (16.) wird daher für die reelle Lösung des Problems nie positiv, welche Werthe man auch den Differentialen do, geben mag, und verschwindet nur, wenn sämmtliche Differentiale gleich- zeitig verschwinden. Da zugleich dR,=0 ist, die linke Seite von (16.) sich also auf das eime Glied (n—2)R,d’R, reducirt, so folgt demnach aus Gleichung (16.) die Ungleichheit (-D’d’R, 4 N K . \; de > NER . RA E RN gar Br, 7 1 lE N me7 ‚ M x Ar AESCEBE WEN In SIDE TTE 1. ke ur A ra L h Kr ör ner wre ” Tu, un I;n. hart. HoMmEYER: Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters . . . Seite HOoMEYER über die Formel „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig BER N sp OBEN 01. 07) ni | c7 03 MEN ENERRTENN EEE A TE PETERMANN über den Dialect der Armenier von Tiflis . . » 2. 2 2.2. - ScHort: Altajische studien oder untersuchungen auf dem gebiete der tatarischen (uranıschem)esprachen" Sr ee - WEBER: Ein Fragment der Bhagavati. Ein Beitrag zur Kenntnifs der heiligen Biteratiur und» Sprache.der Jana. munsn.n = 89 155 U D N € h L Ka Be SPEER 4 a ae er ZRDA j al DREI A ; fi ann - ee et " 2 ER a0 i a Re 2 5 ? Pa x 2 , er, Nr A u h 1 F} DS . we. Li 2 I N n f AR Mn . ol h Vie . DE ee ee ee N | } a Bu sh £ I \ Eu IP uTE We, DERNET ; N h k j ’ a hl ea) as i “ ' \ RIED is ER Ä j "SE . Pa 2 Zee Nur 2, o 7 2 3 ‘ " Er ı d . ‘ > « 4 * 12 » N 5, } b 7 N 7 j >r ER äh x 5% 5 .. 2 c u, a * ” er N RE ONE REIN 2 ein " Pan Pan x RS PER RT f Y \ h . I - re Fo N ue j ; H h » NEN Kr R a7 a on: - En ! - 4 h : 3 ® N F pr Ka % 4 PR £ E Li u . r TE _ ’ ee al j x - ir FR FOR i EL SW. ı # , ® ’ r F Er 17 ° & “ * ” eG ’ u! } 7 2 > \ MAL 2 ’ u N at N N 5 Kr f k ir” i 3 f N j j % # d Di e = a j It ap. N. ’ Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. Yon H”"- HOMEYER. vum aunwvinwen [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 16. November 1865.] I. Mittelalter, pflegt man zu sagen, galt das Faustrecht. Das ist ein Ausspruch, der in unbestimmt allgemeiner Weise zwei auch damals getrennte Begriffe vermengt, die verbrecherische und verpönte Gewaltthat, etwa den Strafsenraub, einerseits, die „ehrliche offene Fehde” gegen den „rechten offenbaren Feind” andrerseits. Der Sachsenspiegel II, 72 be- handelt ausführlich das Strafverfahren gegen eine Burg, von der aus ein Raub geschehen; die Urkunden scheiden zwischen dem „Fehden” und dem „Rauben” von einem Schlosse('). Die ehrliche Fehde vergleicht sich als erlaubte Selbsthülfe unserem Kriege; sie führt auch diesen Namen. Aber allerdings reicht bei jener die rechtliche Zulässigkeit viel weiter, sie dehnt sich auf den Kampf der Genossen eines Reiches, ja eines Landes aus; es mag unter denen ge- fehdet werden, die doch derselben öffentlichen Gewalt untergeben sind. Aus diesem Hauptunterschiede erwachsen andre Differenzen, von denen ich zweie hervorhebe. Die Fehde unterliegt nicht, wie der heutige Krieg, nur völker- rechtlichen Regeln und Grenzen; sie begegnet auch reichs- und landes- gesetzlichen Schranken, welche doch bestimmter sich fassen und leichter handhaben lassen als unsre Kriegsgebräuche. Denn während für souve- raine Gewalten kein höchstes irdisches Tribunal über die Rechtmäfsigkeit (') Die von Blankenburg geloben 1456 dem Churfürsten von Brandenburg wegen des Schlosses Wolfshagen: wy scholen... furder mer von sodanen slote neyne krige edder fehde maken, na (noch) rofery davon edder darto don. Philos.-histor. Kl. 1866. A 2 HoMEYER: des Thuns richtet, so dürfen, ja sollen die Reichs- und Landesgenossen ihren Streit zuvor an den Richter bringen. Dort erfolgt die Entscheidung nur durch Güte oder Gewalt; hier steht der Selbsthülfe noch minne und recht, das gütliche und das gerichtliche Verfahren, gegenüber. Und die gesetzlichen oder usuellen Schranken der Fehde zeigen sich vielfach als Vorbilder des heutigen Kriegsvölkerrechts; so die Sitte einer feierlichen Aufkündigung des Friedens, die Verdammung von Brand und Plünderung, die Anerkennung gewisser besonders befriedeter Zeiten, Orte, Personen. Eine zweite Folge aber jener Ausdehnung eines rechtlich zulässigen Kampfes, ist die ungemeine Mannigfaltigkeit der mittelalterlichen Situationen. Für gewisse, dem Herzog Heinrich von Braunschweig zur Öffnung ihrer Burg verpflichtete Ritter, wird einmal die Zeit der Ansage bestimmt, je nachdem er kriegen will gegen den Bischof von Hildesheim, gegen andre Fürsten seine Genossen, gesen Grafen, freie Städte(!). Die Fehden gehen von solchen, welche durch Theilnahme mächtiger Landesherren und Städte auf beiden Seiten die Bedeutung neuerer Kriege gewinnen, in zahlreichen Stufen bis zu einem kurzen Straufs zwischen einem Paar Rittern hinab. Alle führen zwar die gemeinsamen, in einer und derselben Urkunde durch einander gebrauchten Benennungen fede, orlog, krich(*), doch wird wohl mal ein offenbarer Fürstenkrieg von gewöhnlichen Fehden geschieden (°). Dieser Vielseitigkeit der Lage der Dinge entspricht es, wenn der Fehde die mannigfaltissten Verhandlungen vorangehen. Zur möglichsten Stärkung bedarf es theils der persönlichen Hülfe, theils der örtlichen Stützpunkte. Die Hülfe der Personen wird wieder in doppelter Weise (') Urk.v. J. 1318 bei Sudendorf Urkundenbuch z. Gesch. der Herzöge von Braun- schweig ete. 1859 ff. I. Nr. 302. S. 163. (?) Bei Sudendorf II. Nr. 188 v.J.1346. 5.107 heifst es in einem Sühnevertrage zunächst: in desser twydracht u. orleghe, dann dat se dor der stad willen in de veyde kommen sin, endlich de de rad vor dessen krighe beholden heft. — Orlog in seinen mannigfachen For- men ist allgemein das Fatum, die Ur- oder Grundbestimmung, dann insbesondere, weil der Ausgang der Kriege vornemlich das Geschick bestimmt, bellum, s. Graff Sprachschatz I 96, 137, Grimm D. Mythol. 817, Müller Wb. I 994. Diese Bedeutung ist noch heute in den Niederlanden, in Dänemark und Schweden besonders für den Seekrieg geblieben, auch der deutschen Ostseeküste, z. B.in Orlogsmann für Kriegsschift, nicht fremd. (°) Sudendorf I 299. Ein gewisser Endewerth verspricht 1356 der Stadt Hannover Zeitlebens nicht mehr ihr Feind zu sein, id ne were in eynem openbaren vorsten orleghe. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 3 gesucht. Einmal in Bündnissen unter solchen, die wesentlich auf gleichen Fufs sich stellen. Wie gar vieles ist dabei zu besprechen; die Natur der Hülfe nach Zeit, Zahl, Bewaffnung, die Theilung von Verlust und Gewinn, insbesondere der Gefangenen, der Beute (der name), der Lösegelder, des dingede(!). Welche Rücksichten, welche Vorbehalte legt nicht jedem ein- zelnen Bundesgenossen seine sonstige Stellung zum Landesherrn, zu den Lehnsherren, den Vasallen, den Verwandten, frühern Verbündeten auf. So- dann aber sehen wir den Fehdelustigen auch bestrebt, Anhänger auf un- gleichem Fulse als ihm Dienende zu gewinnen. Denn wäre er selbst ein Landesherr, so kann er doch das ganze Land nur in echter Landesnoth, nicht für seine persönliche Sache aufbieten, dem regelmäfsig zur Heerfolge verpflichteten nur den Reichsdienst ansagen, die Hülfe selbst seiner Lehns- leute für Privatfehden nur unter mancherlei Voraussetzungen und Be- schränkungen begehren, Homeyer Ssp. II 2. S. 377. Er ist häufig gedrungen, noch andre Kampfsenossen, vielleicht aus benachbarten Ländern sich „‚zu erkaufen oder zu erbitten”” und mit jedem über Lohn, Unterhalt, Schadloshaltung, Theilnahme am Siegespreis, Gleichstellung mit den Mannen des Kriegsherrn sich zu einigen (?). Die zweite Sorge des Fehdenden geht auf die festen Stellungen. Hier greift, aufser der Bedeutung der Städte als ganzer befestister Ort- schaften, das Burgwesen des Mittelalters ein. Bis zu der Zeit hin, da etwa Markgraf Friedrich von Brandenburg die vierzehn Schuh dicken Mauern der Ritterburgen mit Feldschlangen niederzulegen vermochte, gewährte ja das „Haus” oder „Schlofs”(?) nach seiner natürlichen oder künstlichen hohen Lage, mit seinen vurburgen, vryheiden, grunden, turnen, graven, muren, (') Ausführliche Abreden z. B. bei Gerken Cod. dipl. I 90 v. J. 1398, Günther Cod. dipl. Rheno-Mos. III 1 p. 350 sq, 399. Über die name als redliche oder unredliche s. ebend. I 101. — Dingede, dinghenisse, geding, dingelse, dingetal (Sudendorf II 97, III 240), ist freilich überhaupt Abrede, Bedingung, dann aber insbesondre in norddeutschen Urkunden die Übereinkunft, wodurch man sich von der Verwüstung seiner Güter loskauft, also na- mentlich Brandschatzung, vgl Kosegarten, Pomm. Geschichtsdenkmäler 1834. Bd.1. T. 226. (°) Beispiele solcher sehr häufiger Dienstverträge u. a. bei Sudendorf I 149, 183, 215, II 72, 113, 169, Günther cod. dipl. TI 1, p. 292. «(*) Der Ssp. gebraucht z. B. I 71, 72 borch und Aus für und nebeneinander; Urkun- den wechseln mit hus, slott, veste, Gesch. des Geschlechts v. Kröcher Th. I. S. 199, Riedel Cod. dipl. 12, p. 207. A2 4 HoMEYER: portzen ind allen vestenyngen(') dem Besitzer eine ungemeine Sicherheit. Die Bedeutung dieser bequemen Zufluchts- und Ausfallsplätze erkennt der Sachsenspiegel III 66 an, wenn er die Grenzen eines fortificatorischen Baues genau bestimmt und zu demselben die Einwilligung des Landesrichters begehrt. Er schreibt ihnen auch eine gewisse Persönlichkeit in so weit zu, als sie für schuldig an einem Raube erklärt, als sie verfestet, geächtet, ver- urtheilt und demnach gebrochen werden, 1172, II 8, 60 $3, 68. Die Burgen pflegen zugleich die Mittelpunkte eines von ihnen beherrschten Landgebietes zu sein, das von ihnen seinen Namen trägt. Ein „Haus’” wird verpfändet mit allerley nut de to dem huse horet an ackere, velde, holte, gherichte, tholn, Zubehörden, welche auch als gude und ghulde (Gefälle) de he mit dem huse hevet gesat, zusammengefafst werden, (Sudendorf I 168). Wer ist nun Herr der oft so zahlreichen Burgen im Lande? Theils der Landesherr selber, theils ein Landsasse, der sie mit des Herrn Willen erbauet, oder dem sie der Herr zu Eigen gelassen hat, theils diejenigen, die von diesem oder jenem Eigner die Burg zu Lehn oder zu Pfandrecht überkommen haben. Von dem Burgherrn kann noch — und bei den landesherrlichen Burgen ist es gewöhnlich der Fall — ein hovetman, capitaneus getrennt sein, dem der Burgherr den Befehl anvertraut. Unter diesem amptman stehen die Burgmannen, die castrenses, urbanı, jene eigne Classe von Vasallen, die mit einem Sitz auf der Burg und gegen ein meistens aus Renten bestehendes Burglehn (genauer Burghutlehn) die Burg zu be- hüten und zu vertheidigen haben(?), aufserdem Leute mit niedrigeren Pflichten, die Thorhüter, Thürmer, Wächter u. s. w. Ferner aber fragt sich, inwieweit die in diesen festen Plätzen ruhende Macht, also die Befugnifs, von dort aus ins Feld zu rücken, dahin sich zurückzuziehen, dort das Erbeutete zu bewahren, einem fehdenden Landes- herrn zu Gebote stehe? Zunächst und unmittelbar nur für die eignen Burgen, die er zugleich in seinen Händen, als ledige, behalten hat. Also 1) nicht für diejenigen, welche ein Landsasse sich gebauet, oder vom (') Günther I. c. IV. 89 a. 1401. (2) Über die rechtliche Stellung der Burgmannen und ihrer Lehne vgl. @. L. Boehmer Electa jur. feud. I 127 sq., Homeyer Ssp. Th. 2 $. 552-562 und über die sonstige Ein- richtung der Burgen Walter, D. Rechtsgeschichte $ 309. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 3 Landesherrn zu Eigen erworben hat. Denn in der Landesherrlichkeit als solcher liegt jenes Nutzungsrecht nicht. Auch nicht 2) für die Burgen, welche der Landesherr zu rechtem Lehn vergeben hat; denn das dem Vasallen übertragene dingliche Recht, das dominum utile, umfalst das volle Besitz- und Nutzungsrecht(!) und auch die persönliche Lehnstreue führt an sich noch nicht so weit, dem Lehnsherrn die beliebige Kriegs- führung von dem verliehenen Hause aus gestatten zu müssen (*). Endlich auch 3) nicht für die einem Pfandgläubiger mit Besitz- und Nutzungsrecht, wie es die Regel, überlassenen Burgen. In allen diesen drei Fällen bedarf es also für den Landes- oder Lehnsherrn, oder Verpfänder einer besondern Gewinnung jener Macht. Und auf diese richten sich denn auch zahlreiche Übereinkünfte. Die Befugnifs ist entweder von vorn herein und für alle Fälle bei der Einwilligung zum Burgbau(?), bei der Eigenthumsübertragung, der Belehnung, der Verpfän- dung ausbedungen, oder sie wird erst, wenn eine Fehde ausbricht, für diesen einzelnen Fall erlangt. Insbesondere ist die Abrede hervorzuheben, wonach ein zum persönlichen Dienst geworbener, der zugleich eine Burg besitzt, nun verspricht, auch mit dieser dem Herrn gewärtig zu sein, med demselven huse to denste to stan, (to sitten) Sudendorf I 76, 97, cum castro suo pro nostris commodis parere et fidehter obedire, Ludewig rell. msp. VI 85. Die gewöhnlichste Bezeichnung lautet: die Burg solle dem Herrn offen sein, schlechtweg, oder in mancherlei besondern Wendungen (*). (') Gerken Abhdl. aus dem Lehnrecht Th. 2. S. 27 ff., 39. () Die Frage ist häufig erörtert worden, s. Püttmann observ. jur. feud. Nr. 6, Pfef- finger Vitriar. illustr. T. IV. t. 19 p. 79, Weber Hab. d. Lehnr. II 520. Doch ist man ziem- lich darüber einig, dafs der Vasall, wenn nichts besonders bedungen worden, wegen ver- weigerter Öffnung seines Schlosses noch nicht eine mit Lehnsverlust zu ahndende Felonie begehe, Gerken Abhdl. 2 S. 40. (*) Lenz Brandenb. Urkunden S. 300, Gerken a. a. O. S. 34, Gercken C. Dipl. III 169, Weber IH 521, 522 (*) Ich gebe einen Überblick dieser Wendungen mit Verweisung auf die Nummern des ersten, der Abhandlung beigefügten Anhanges. Das Haus, die Veste, das Schlofs, munitiv, castrum ete. soll für den Herrn sein: offen, frei Nr. 22, los Nr. 22, 24a, ledig Nr. 19, 21, 24a, 34, aufgebig Nr. 19, gewärtig Nr. 39, oder apertum Nr. 18, 41, 42, 48, aperibile Nr. 15, 37, 45, manifestum Nr. 48, liberum Nr. 12a, 18, 42, 46, patens, patulum Nr. 31, 35, 36, 46, accessibile Nr. 46, ligium Nr. 13, 15, 18, 31, 34, 41, 42, 45, 46, expositum Nr. 49. 6 HoMEYER: Es sei erlaubt, denjenigen, welchem der Burgherr die Burg offen zu halten hat, kurzweg den Fehdeherrn zu nennen. Nun leuchtet ein, wie gar vieles unter den beiden so nahe zu ein- ander gedrängten Betheiligten, dem Burgherrn und dem Fehdeherrn, zu beachten und abzumachen war. Soll die Burg dem letzteren gegen jeden seiner Feinde mit welkeme heren he orloget, gegen idermenniglik, oder mit Ausnahme gewisser, dem Burgherrn nah Verbundener, oder eben nur gegen bestimmte Einzelne offenstehen? Werden alle Schlösser oder nur gewisse geöffnet? Wie lange vor dem Einzuge des Fehdeherrn ist der Burgherr zu benachrichtigen? Wer setzt während der Fehde den hovetman ein? regelmälsig der Fehdeherr. Wie stellen sich die Burgmänner zu dem Fehdeherrn oder seinem Vertreter. Wie sichert der Burgherr sich die Wiedereinräumung Der Burgherr will die Burg dem Berechtigten offen halten Nr. 3, 4, zu seiner Hand halten Nr. 29, seiner mit rechter Offnung gewarten Nr. 40, sie ihm überantworten Nr. 11, 12, 21, ihn enthalten Nr. 23, admittere et recipere Nr. 20, 38, sie ihm liberam exhibere Nr. 12a, apertam tenere Nr. 36, suos homines et amicos receptabo Nr. 35a. Und zwar zum Ein- und Ausgehen oder Reiten Nr. 16, 21, 28, ad intrandum, exeundum et reintrandum Nr. 14, 20, 33, 42, 46, publice et occulte Nr. 53, auch zum Bleiben und „Enthalten” Nr. 23, 24, 26, 44, zum manere, ibi stare, moram facere Nr. 30, 42, 46, über- haupt um sich dort zu behelfen, Nr. 16, 17, 21, 24, 24a, 44, se jwvare Nr. 18, 42, 46, pro sua defensione Nr. 33, ad impugnandum et invadendum hostes Nr. 14. In Fällen der Noth und des Nutzens (to nuden u. noden), Nr. 1, 5-8, 12, 17, 22, 24, 43, 44, necessitate Nr. 14, 47, ad omnes necessitates Nr. 31, 32, 37, ad utendum et fruendum Nr. 13, ad omnem utilitatem Nr. 45, ad quascunque necessitates commoda et utilitates Nr. 46, überhaupt zum Behuf oder Bedürfnifs Nr. 2, 3, 22, 29, 43, zu Kriegen, Nöthen, Geschäften Nr. 27 oder gar ganz nach dem Belieben, dem Willen des Berechtigten Nr. 13, 16, 17, 24, 28, 44, pro suo libito, ad omnem suam voluntatem Nr. 15, quando fuerit oportunum Nr. 42, ad voluntatem et beneplacitum nostrum Nr. 47, quoties ipsis expedit et placebit Nr. 49. Allezeit, Nr. 2, 4, 9, für immer Nr. 16, ewiglich Nr. 39, omni tempore Nr. 12a, 15, perpetuo Nr. 18, Tag und Nacht Nr. 44, in guerra et in pace Nr. 13, nur in Kriegszeiten Nr. 10, 23. Gegen jedermann Nr. 2, 3, 12a, 18, 21, 31, 34, 35, 42, 45; mit gewissen Ausnahmen Nr. 5, 16. Auf besondre Aufforderung: wan se dat van uns eschen Nr. 6, 8, wan se bedet Nr. 9, wan si des an uns gesymnet Nr. 22, wen wy sin bedorfen u. sin moden u. begern Nr. 29. Der Ein- und Auszug kann geschehn mit blofsen und mit gewaffneten Leuten Nr. 22, 24a, 25, 30, mit vielen oder wenigen Nr. 23, 25, zu Fufs und zu Pferde Nr. 21a, zu Spott und zu Ernst Nr. 22; admittere tenebimur armatos et inermes, pedestres et equestres, Nr. 46. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 7 nach Endigung der Fehde. Andre Übereinkünfte ordnen den Ersatz des Schadens, den die Leute des Fehdeherrn auf der Burg verüben, die Tragung der regelmäfsisen Unkosten des Burgdienstes, oder sie treffen den Fall, wenn das Schlofs belagert, vom Feinde genommen, gar zerstört wird, oder den Fall, wenn der Burgherr nur Pfandherr eines Dritten ist und dieser die Wiederlöse begehrt. Wie weit gehn endlich die Rechte und Pflichten auf die beiderseitigen Erben über? Viele dieser Punkte finden sich zugleich z. B. in den ausführlichen Verträgen bei Sudendorf II Nr. 154, 165, I Nr. 24 berührt. Unter allen diesen Clauseln begegnet nun auch folgende: der Fehdeherr sichert, falls er von dem Schlosse aus orloget, dem Burgherrn Friedegut zu. Die meisten unsrer Wörterbücher und Idiotiken, u. a. von Haltaus, Frisch, Schütze, Schmeller, Schambach, Daniel, Wackernagel, Müller u. Zarnke, von den Gebrüdern Grimm kennen das Wort überhaupt nicht. Das alte treffliche Bremisch-Niedersächsische Wörterbuch von 1767 (und aus ihm dann Scherz) hat es erst in den Zusätzen V 373 aus einer Bremer Urkunde. Riedel, v. Kröcher u. a. geben es einfach in ihren Urkundensammlungen wieder; Sudendorf nimmt den Ausdruck in die ausführlichen Summarien seiner Urkunden und in die historischen Einleitungen ohne weitere Erläute- rung auf, dessen Bedeutung vielleicht als schon bekannt voraussetzend. Doch ist dies in weiteren Kreisen schwerlich der Fall. Es liegt auch der Sinn meines Bedünkens nicht sofort klar vor Augen. Sollen wir etwa an besonders befriedete Stätten denken, wie bei dem fridland, terra pacata der Angelsachsen und der nordischen Wikinger, s. Weinhold nordisches Leben 105, oder wie sie unsre Greifspiele gestatten? Oder wenn auch nicht an solche befreite Orte doch an Vermögenstücke, welche durch einen eigends gewirkten Frieden oder durch ihre gesicherte Lage gegen die Fehde ge- schützt sind; oder etwa endlich an Güter, die bei dem künftigen Frieden ausbedungen werden sollen? Ich habe die nähere Aufklärung in der Vergleichung der Urkunden selbst gesucht. Die in grofser Zahl ermittelten Stellen sind von mir in dem zweiten Anhange vereinigt, um im folgenden auf dessen Nummern zu verweisen. Sie gehören sämmtlich dem sächsischen Rechtsgebiete, insbe- sondere den Ländern Braunschweig, Lüneburg, Mecklenburg, Bremen und 8 HOoMEYER: der Mark, dem l4ten und dem 15ten Jahrhundert, das älteste dem Jahre 1311 an. Damit hängt zusammen, dafs sie, mit Ausnahme einiger weniger mitteldeutscher und ein Paar lateinischer, die niederdeutsche Mundart zeigen. In rheinischen Urkunden z. B. in Günther, auch wo die Umstände wohl Anlafs dazu boten, habe ich sie nicht gefunden. Das regelmäfsige Motiv zur Bestellung des Friedeguts liegt in dem, einem Fehdeherrn eingeräumten Öffnungsrecht, und hier ist der Hauptfall wiederum der, dafs der Verpfänder einer Burg sie sich offen behält und dagegen verspricht, dafs im Kriegsfall sein hovetman jenes Gut dem Pfandgläubiger gewähre. Die Mehrzahl der Urkunden gebraucht dabei Friedegut, sichtlich als technischen Ausdruck; die übrigen, namentlich die lateinischen, wählen für die unzweifelhaft gleiche Sache andre Bezeichnungen. Ich stelle zunächst nach jenen Haupturkunden Nr. 1-41 dar, wie mit jeder neuen Nüancirung der Bestimmung sich der Sinn des Friede- gutes stufenweise aufklärt, um dann die Ausdrücke der Nebenurkunden Nr. 42-56 zur Bestätigung oder Erläuterung des Gefundnen zu nutzen. 1. Das vom Fehdeherrn zugesagte Friedegut wird in eine gewisse Beziehung zu den Gütern des Burgherrn gesetzt, wobei natürlich die Be- zeichnung dieser Güter als „unsre” oder „ihre” wechselt, jenachdem der Burgherr oder der Fehdeherr spricht. Am einfachsten wird die Beziehung durch den Genitiv oder Dativ: vredegud geven unser guder oder useme gude Nr. 22, bestimmter durch Präpositionen vor, to ereme gude, Nr. 17, 20, noch bezeichnender durch wedder, ieghen use gud Nr. 18, 21, 23 ete. ausgedrückt. Das Friedegut also ist nicht eine Friedensstätte, ein fehde- freier Platz, sondern kommt als Vermögensstück und zwar als ein solches in Betracht, welches statt eines andern dienen soll. Diese Vertretung spricht sich dann noch deutlicher in den nähern Angaben über die beiderlei Vermögensstücke, das Burg- und das Friedegut aus. 2. Als Gut des Burgherrn, also als das vertretene, wird genannt: a) dat plochwerk, z. B. Nr. 1, 5, 8, 10-14, 18, 19, de plochwerke, de ploghe Nr. 20, thu vyf ploghen Nr. 7. Darunter ist das zur Burg gehörige, vor deme huse gelegene und von dort bestellte Ackerland('!) mit dem er- forderlichen Geräth zu verstehen, gleich den mansıs bei Haltaus S. 1487, !) Gercken Cod. dipl. V 137 a. 1303: ere plochwerk besegen (besäen). p I Das Friedegut in den :Fehden des Deutschen Mittelalters. 9 qui proprio nostro aratro colebantur. Beim Plural ist entweder an besondre durch die Lage und Bewirthschaft getrennte Ackerstücke, oder an eine Zahl von bestimmten Ackermafsen, quantum uno aratro sufficit, quan- tum terrae uno aratro ararı potest(!) zu denken. Gleicher Bedeutung ist wohl: b) dat buwerk dat we to dem slote hebben, oder dat to dem slote horet Nr. 22, 28, 31, 41, indem ich es nie neben dem plochwerk aufge- führt finde. Zu scheiden ist dagegen: e) dat vorwerk Nr. 7, 11, 12, 15, 21, welches sowohl neben ploch- werk als neben buwerk vorkommt, z. B. de plochwerke u. vorwerke de tho den sloten horden Nr. 24, 32; de vorwerk und dat buwerk Nr. 28, oder vorwerk u. hove, de se to dem huse sulven buwen Nr. 25. Vorwerk wird, wie heutigen Tages, ein Landwesen bedeuten, welches dem Besitzrechte nach zu einem Haupthofe gehört, aber für sich bewirthschaftet wird (?), während man das Pflug- oder Bauwerk unmittelbar von dem Schlosse aus bestellt. Sodann werden Nr. 1, 2, 5, 12, d) ganze Dörfer genannt: vor use vorwerk und use plochwerk und vor dat dorp Werberghen Nr. 11, wo also das Schlofs etwa für ausgethane Hufen gewisse Abgaben, Dienste von den Bauern bezieht; e) diese und andre Gefälle selber Nr. 26, 29, 31, 47, 48, 50 z.B. de ghulde, de to deme slote belegen ıs; ere quelde, die to dem huose behoert; de rente, de we to deme slote hebben. Endlich kommt f) auch Vieh in der Verbindung: buwewerk u. veltgande vee vor dem slote Nr. 41; ieghen dat dorp Luttere, ieghen unse plochwerk und unse vee Nr. 1 vor. Also überhaupt einträgliches, werbendes Gut, wie es die obige Stelle S. 4 unter gude und gulde zusammenfalst. 3. Aber auch das gegen das Burggut zu gewährende Friedegut empfängt nähere Bestimmung. a) Dessen Betrag wird einer künftigen, billigen, angemessenen Fest- stellung überlassen, z. B. vredegud, alse dat redelik is Nr. 26, 27, 29, 31, 41,53, oder dat sie redlich bewisin moechten Nr. 47; oder vredegudes also (') Frisch Wb. M 56. Ducange s. v. aratrum. (?) Vgl. v. Maurer Fronhöfe II S. 142, 451. Zud:wig rell. I 41 ein Dorf wird auf ein Kloster also übertragen daz man daz dorf mache tzu einem vorwerke und koufe den giburn den acker abe, Philos.-histor. Kl. 1866. B 10 HoMEYER: vele, als twe erer man unde twe unser vrunt spreken, dat lik (billig) were Nr. 2, noch ausführlicher in Nr. 34: vredeghud..na zecghende twyer ut deme capitele, twyer uthe dem rade unde twyer uthe eren dren, de ze dar- tho zettet. Auch die moghelike wedderwesle in Nr. 1 deutet auf das Streben hin, das Friedegut in gleichem Werthe mit dem Burggut zu bestellen. b) Die Beschaffenheit des Friedegutes wird vorausbestimmt, entweder generell z. B. en dorp vredegudes Nr. 11, 12; vere dorp Nr. 19, ses dorpe wor we de kesen wolden Nr. 2, oder speciell: dat dorp to Nortstemme u. dat dorp to Bernthen Nr. 3; dat vorwerk to Stedium u. dat dorp to Se- bechtegesten Nr. 16; twey dorp G. u. B. Nr. 8. c) Bei dieser Bestimmung tritt auch häufig eine bemerkenswerthe Rücksicht auf das Gebiet des Feindes hervor. Theils um danach den Betrag des Friedeguts zu regeln, Nr. 16; bei einem Kriege tho der marke besteht es in jenen sechs vom Burgbesitzer zu wählenden Dörfern Nr. 2, bei einer Fehde in andrer Richtung entscheiden Schiedsmänner nach Billigkeit. Theils und besonders wird das Friedegut selber im feind- lichen Lande ute der vygende gude, Nr. 29, 30 angewiesen. Die Gebrüder von Saldern z. B. begeben sich 1350 mit ihrem Schlosse Calenberg auf 10 Jahre in Braunschweigische Dienste gegen Hildesheim und bekunden: ok hebbet se uns to vredegude gheven den berch vor Hildensem dar de heren wonet, (den Berg auf dem die Stiftsherren von St. Moritz wohnen) und noch die Ortschaften Himmelsthür, Giesen, Wennerde, Giften, Beelte, Escherde, Sorsum und Emmerke, sämmtlich im Stift gelegen. Nr. 9, vgl. Nr. 3. Hier hieng nun aber die Wirksamkeit der Bestellung von dem sieg- reichen Ausgange der Fehde, von der Eroberung der feindlichen Güter ab und so wird denn d) dieses Abgewinnen in den meisten Verträgen als förmliche Be- dingung der ganzen Bestellung gesetzt, in den Wendungen: alse man dat den vyenden af ghewinnen kan; wur man dat in der viende lande vinden konde; iu der viende lande ichtme dat erwerven konde; «fte de vyende gut hebbet, dar me vredegud af gheven moge, Nr. 5, 6, 10, 11, 13, 14, 16-28, 31, 32, 35, 38-42, 49. Das hiebei für den Gewinnenden gewöhnlich ge- brauchte man palst für beide, den Fehdeherrn und den Burgbesitzer. Ein- mal heifst es auch ausdrücklich: wur er ader wir die an der fiende guten Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 11 dirwerben konnen Nr. 35 und ähnlich Nr. 38, 39, 40; ein Paarmal dagegen: wur we (die Burgbesitzer) dat in der viende lande hebben moghen, Nr. 27, 31, oder wu we dat irwerven konden von den vyenden na eres hovetman- nes rade, Nr. 42. Diese wichtige Limitation der Emräumung des Friedesuts zielte wohl dahin, den die Öffnung gewährenden Burgbesitzer zur lebhaften eignen Theilnahme an der Fehde zu reizen. Als weitere natürliche Bedingungen der Übereinkunft werden noch ausdrücklich hervorgehoben: a) dafs die Baugüter des Burgbesitzers wirklich leiden: wat sie des to scaden nemen, Nr. 47; als im wüste gemacht weren, Nr. 52; wurde ok orlich, dar men ere ghud mede wüsten mochte, so schole wy en vredegud gheven, Nr. 34; worde ir gut durch hates willen vorbrant, Nr. 37; b) dafs der Burgbesitzer des Friedeguts genielse: wat se (die Burg- herrn) der dorpere geneten mogen, dar scolde we (die Fehdeherren) en to helpen, Nr. 8; c) dafs der Genufs nur bis zum Ende der Fehde, dat orlech ut, Nr. 11, 12 dauert. 5. So ist schon nach dem bisherigen das Friedegut weder eine Stätte da man Frieden findet, noch ein befriedetes Gut, das man sicher inne hat, sondern es ist als ein Vermögensstück zu denken, welches der Fehdeherr, bei der von der Burg eines Andern aus geführten Fehde dem Burgherrn als Ersatz für die Verluste an dem der feindlichen Behandlung des Gegners mit ausgesetzten Burggute emräumt. Das Friedegut wird noch näher von der Vergeltung für sonstige Einbufsen des Burgherrn geschieden, namentlich für den Schaden, dem ihm die Leute des Fehdeherrn verur- sachen, für die vom Burgherrn getragenen regelmäfsigen Unkosten oder gar von dem Ersatz für den Verlust der Burg selber. Der Unterschied liegt in der Abhängigkeit des Friedegutes von dem glücklichen Ausgange der Fehde, häufig auch darin, dafs das Friedegut von vorn herein ohne specielle Schätzung fest bestimmt wird. Durch jene Abhängigkeit nähert es sich einigermalsen dem Antheil an sonstigen Früchten eines siegreichen Orlogs, namentlich an der name und dem dingede (oben 8. 3); doch finden wir, dafs der Antheil an diesem auch ohne Verlust an den Burgeinkünften gewährt wird, so wie umgekehrt ein Friedegut ohne dingede, s. Nr. 8. B2 12 HoMEYER: 6. Das bisherige Ergebnifs gewinnt noch fernere Stärke und Farbe durch jene übrigen Urkunden, welche dem „Friedegute” einen andern Ausdruck substituieren. a) Denen v. Colmas, Pfandinhabern des Brackenbergs solden we edder unse amptlude kegen den dorpern und gerichten, de to dem br. gehoren und vorscreven sint, andere dorper feligen, eff de von Ü. des mate gefinden konden, Nr. 54. Feligen, in der ältern Gestalt felhan, felahan A.H.D., Graff III 500, fela, Isl. Fritzuer Ordbog 135, ist zunächst bergen, dann übergeben z. B, der Erde beim Begräbnifs, sk fela Isl. sich einem andern in Kost und Wohnung hingeben, endlich auftragen, mandare, committere, noch in unserm „befehlen, anbefehlen” erkennbar. Felig, verlich (Haltaus 445; v. Richthofen 732, Sachsensp. I 27 Nr. 12), vornemlich doch nicht aus- schliefslich dem Niedersächsischen angehörig, (Grimm Wb. III 1430) ist demnach geborgen, gesichert, befriedet. Felicheit wird daher oft mit dem Frieden verbunden: darmede wolde ik mine velecheit und minen vreden nicht gebroken hebben; he schal nergen vrede ofte velicheit hebben (Haltaus 446), Hienach kann dann andere dorper veligen für: diese Dörfer als Friedegut d. i. zur Sicherstellung geben gesagt werden. Den Schlufssatz verstehe ich „wenn die von ©. ihnen pafsliche Dörfer finden können”, denn to mate komen ist gleich „zu Pals, bequem kommen”, Br. Ns. Wb. II 153. Ähnlich hiefs es oben Nr. 2 wor we de kesen wolden. b) Andre Urkunden gebrauchen statt vredegut den Ausdruck vegengut entweder für sich allein Nr. 52, oder mit der Erklärung wederstadinge (Erstattung) oder nur das letztere Wort allein. So heifst es in Nr. 44: des schal he us vorsetten (sicherstellen) use höve und use gut med jegen- guden, und in Nr. 53: und wollen im dann auch in solchen unsern kriegen nach redlichkeit gegengut, ob man das gehaben mocht, geben. Dann in Nr. 43: Wenn sie uns dienen in orloghen mit ihren Schlössern, wollen wir ihnen auch geben vegengut vor 100 Mrk. to widerstadinge eres gudes. End- lich in Nr. 48: unser gulde, de dar tu hort, ene wederstadinge don oder dat vorstan.... unverdinget, d.ı. das Burggut dergestalt schützen, dafs der Herr nicht zur Zahlung eines dingede genöthigt wird, und in Nr. 49 der houptman sal uns redeliche widderstatunge geben unses gudes, wo man es den vienden ane werbin mag, vgl. Nr. 42, 50, 51. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 13 c) Noch näher steht dem vredegut der Ausdruck in Nr. 46: so schole wi in geven jegenvrede gnug alle üres qudes. d) Nr. 47 umschreibt und verdeutlicht: wat sie des to scaden nemen an ere quelde, die to deme huse behoert...dat scal we en wederlegen und also vele bequemlikes qgudes weder bewisen in usem lande, als des scaden. were. Das wederlegen bezeichnet, wie bei der sog. Widerlage das aeqwipollens. Das bequeme entspricht dem obigen to mate. Etwas be- sonders ist in dieser Stelle die Anweisung im eignen Lande des Fehdeherrn. Die Nr. 52 läfst sich erst eventuell auf solche Zusage ein: wir sullen im bynnen dem krige gnughaftig gegengut wider geben nach redlichkeit gein sin gut. Könt man der aber nicht erwerben, so sullen wir im ander gewisse redliche zinse und rente, als im wüste gemacht were, in unserm lande ver- weisen bis zur Wiederbesetzung der wüste gemachten Güter. Endlich bieten e) auch zwei lateinische Urkunden eine willkommene Bestätigung. In Nr. 45 bedingt sich der dienstbereite Burgherr: dabit bona, nostris bonıs, que per suos inimicos depactari et incendi possunt, equivalencia, quibus bonis mediantibus nostra possumus illesa conservare. In Nr. 55 verspricht der Fehdeherr für die von seinen Feinden gebrandschatzten Burggüter paria et similia bona, hostibus nostris, a qwibus depactatus fuerit, pertı- nentia, in Nr. 56: cum paribus bomis, hostibus et adversarüıs nostris per- tinentibus, recompensam facere pacem(!) pariter et restaurum. — Depactare ist das dingen im Sinne des obigen dingede, nämlich der Ver- trag über die Lösung von der Verwüstung der Güter durch Brand u. s. w. Ducange übersetzt nicht ganz richtig spohiare, indem er an das franz. depaqueter denkt. — Diese Nummern heben den oben im wederlegen, wedderwesle, jegenvride ete. nur angedeuteten gleichen Werth der bei- derlei Güter und die dadurch zu bewirkende völlige Vergeltung des Ver- lustes, die Unverletztheit des Vermögens noch klarer hervor. (') So liest Ducange unter depactare. Das möchte zu dem jegenvrede oben unter c, passen. Aber ZLudewig aus dem die Stelle genommen, VII 87 hat parem, was sich auch besser mit recompensam verbindet. 14 However: Im Friedegut bedeutet also der Friede so viel wie Ersatz, Ver- geltung. Das gemeinsame höhere, welches diesen Sinn mit dem sonstigen: Ruhe, Stille, Ungestörtheit vereint, liegt in dem Begriffe der Sicherheit, d.i. da sichur das lateinische securus ist, in der Freiheit von Sorge. Und gleichwie bergfriede und burgfriede auch propugnaculum, also eine Be- festigung bedeutet(!), welche Sicherheit verschafft, so kann in unserm Falle der die Sicherung gegen einen Vermögensverlust bietende Ersatz gar wohl mit Friedegut bezeichnet werden. Den Sinn des Ausdrucks halte ich durch das Voranstehende für klar gestellt; den Umfang jedoch seines Gebrauches nach Ort und Zeit, wird die Einsicht noch mehrerer Urkundensammlungen, als hier zu dem speciellen Zweck durchmustert werden konnten, wohl genauer bestimmen lassen. (') Grimm Wb.I 1511, Gerken diplomataria 1 354, Wilmans Westfäl. Urkundenbuch II 1. S. 471. Nr. 906 de planckis ac hujusmodi propugnaculis, que vulgariter burgvrethe dieuntur. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 15 Erster Anhang. Formeln über das Öffnungsrecht an einer Burg. Ir Sudendorf Urk. f. Braunschweig I 163... schal unses heren ophene hus sin unde behulphen to al sinen noden. 2. Ebd. III 14. Dat slod schal uses heren und siner erven...open wesen alltyd to sinen behove und to sinen noden upp alsweme. 3. Ebd. II 138. Nr. 215.. unde we scon ome denen unde helpen, unde usen del der slote... open holden uppe alleswene, wan ome des behof is. 4. Ebd. III 141. We schullet ok eme unde synen ammychtluden dit slot open holden to allen tiden. 5. Ebd. III 154. Ok schal dit sulve hus on open wesen to allen oren noden uppe allermalken ane uppe den markgreven van Brandenborch. 6. Ebd. II 161... wan on des nod is, unde wan se dat van uns eschen edder eschen latet. 8 Ebd. III 175. Nr. 279... scal dit hus unse open wesen to alle unsen noden, wur unde wanne os des nod is. 8. Ebd. III 198. Nr. 284.. unse opene slot sin to alle unsen noden, wo dicke unde wanne we dat von on eschen. I. Ebd. II 203... dat open holden to allen tyden wan se bedet. 10. Ebd. II 218: unde alle unse vesten und slozz sullen di wile disse krig werit an beyder siit eyme dem andern offen sin. 16 HOoMEYER: 11% Ebd. IV 21: so wil ik mineme heren...openen unde antwerden mine veste unde wil unde scal em dat nieht vorseggen. 12. Ebd. IV 44. Nr. 50: so schal ik id eme antworden zik ziner vygende af thu werende edder thu wat nod he is behuvet. 122. Günther Cod. Rheno-Mosell. 1 455, a. 1188: eo jure quod Ledecheit dieitur, ita quod eam...ad servitium .. contra omnem hominem liberam exhibebunt. 13. Ebd. IT 1 p. 51, a. 1312. Der Vasall will den Lehnsherren: quotiescunque et quan- docunque voluerint, in guerra vel in pace castrum suum ligium feodale, impedimentis seu conditionibus quibuscunque cessantibus, aperire ad utendum et fruendum de eodem pro suo libito voluntatis. 14. Ebd. II1 p. 157, a. 1314. Der König überträgt eine Burg: tali conditione, quod quotiens Regem . . necessitate contra hostes suos... castro indiguerint, liceret eis et suis intrare castrum et exire ad impugnandum et invadendum hostes. 15. Ebd. II 1 p. 295, a. 1331: constituit mihi.. castrum ...in feudum ligium et aperibile .. quod castrum sibi .. omni tempore contra omnem hominem, nemine excepto . . aperibile esse debet ad omnem suam voluntatem. 16. Ebd. II1 p. 213, a. 1323: so hain wir unse burch deme E. eweliche sin offen u. ledich hus gemachet, das der E. und die sine.. mogen sich behelfen wider einen ichelichen.... in u. uz ze varene mit allen iren willen sunder ingeine hindernisse, an alleine wider den greven etc. I7- Ebd. UHI1 p. 392, a. 1339: offen sin..sich dar usze u. darin zu behelfen zu allen iren noden u. willen. 18. Ebd. II1 p. 430, a. 1341: castrum liberum ligium et apertum perpetuo remanebit, ac ipse..ipsum castrum intrare et de eodem exire ac se juvare contra omnem hominem poterunt. 19. Ebd. II 1 p. 454, a. 1345: entphagen zu rechtem ufgebigen ledigen lehene u. offen hus, also daz etc. 13 Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 17 20. Ebd. III 2 p. 576, a. 1352: quod vasalli ecelesiam ad ipsa castra ad intrandum, exeun- dum et reintrandum .. admittere et recipere teneantur. 21. Ebd. II 2 p. 594, a. 1353: als yre eygene ledige uffene vestene slosz... u. sal man yn die vestene zu yren willen ane furworte uffenen u. yn antwerten, daz sie sich darin u. darusz wider menlichen behelfen mogen. 22. Ebd. II 2 p. 662, a. 1360: vry los u. ledich offen huyss .. also dat unse here... van dem huyse uyss ind yn zu yren noden bloyss ind gewaepent, zu spotte ind zu ernste sich behelpen mugen ... wie dicke si des bedurfen ind yn des noit is, ind si des an uns gesynnet. 23. Ebd. III 2 p. 896, a. 1394: vort sal myn sloss, alslange die kriege werent, myme heren uffen syn mit viel oder wenig luden, sich daruss oder darin zu behelffen, und ich enthalten yn in myme slosse. 24. Ebd. II 2 p. 909, a. 1395: daz wir den herren uff u. in unserm slosse han enthalden u. yme daz geoffnet sich darus u. darin...zu behelfen zu alle yren willen u. noden. 24a. Ebd. IV p. 89, a. 1401: zo eyme offenen loss ledigen slosse ind huyse ... also dat unse here „dar uyss ind darin blois ind gewapent .. behelpen solen (p. 94 zo vois ind zo perde). 25. Ebd. IV p. 600, a. 1486: myme herrn eyn offenunge zu O. gegeben, sich der.. so dicke en des noit geburt inn u. uss zu ryten mit wenig ader viel gewapenden ader bloissen luden ete. 26. Ebd. IV p. 604, a. 474: eyne offenunge, husunge u. enthalt in mynem slosse. 27. Mecklenb. Jahrbücher X S. 563, a. 1446: dat schlot Stolpe schal oren gnaden .. tho allen oren kregen, nöten u. gescheften open syn. 28. Ebd. XII 329: open sin to allen unsen nuden u. noden, ut u. in to rydende, wan yt uns beheghelik is. Philos.-histor. Kl. 1866. C 18 HOoMEYER: 29. Riedel Nov. Cod. I2 p. 214, a. 1345: und scoln dat huos helden to user hant, also dat et use open huos sin sol, wen wy sin bedorfen u. sin moden u. begern. 30. Ludewig rell. msp. VII 87. Der Dienstherr kann: cum armatorum exereitu in muni- tionibus et castris nostris stare, moram facere, sumtus et expensas habere. 31. Niesert Münstersche Urk. V S. 381, a. 1316. Bei der Erlaubnifs zum Bau einer Burg: ipsum castrum ligium sive patens castrum q. d. opene hus episcopi ... contra quoscunque ad omnes necessitates. 32. Lacomblet Urk. f. d. Gesch. des Niederrheins, Bd. 2 S. 126, a. 1239: quod nos ipsi castrum in omnibus suis necessitatibus aperiemus, de eo tanquam homines legii sibi con- tra omnem hominem servituri. 33. Ebd. 2 S. 402, a. 1276. Rudolf verspricht der Kölnischen Kirche: liberum introitum et exitum publice ac oeculte in munitiones imperii pro sua defensione. 34. Ebd. 2. S. 455, a. 1232: fateor domum meam esse Iygiam, quod vulgo ledegehuse dieitur, domini mei contra quoslibet.' 35. Ebd. 2 S. 457, a. 1282: dieitur et domum patentem esse contra quoscungue viventes. 35a. Ebd. 2 S. 594, a. 1298: castrum sibi et offieiatis suis aperiam suosque homines et amicos ibidem receptabo contra suos adversarios. 36. Gercken Cod. dipl. 1143,a. 1326: munitionem nostram tenere debemus apertam et patulam. 37. Bodmann Rheingauische Alterth. S. 151, a. 1239: castrum nobis erit aperibile quod volgariter dieitur ein offinhus pro necessitatibus nostris, sive pro sustentatione nostra con- tra adversarios nostros. 38. Ebd. S. 155, a. 1265: illud castrum teneor aperire eosque admittere, recipere et tenere in castro eodem. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 19 39. Schannat celientela Fuldensis Nr. 265, a. 1384: dieselbe husung, vestenunge u. buwe sollin uns eweclich offin sin u. damit gewarte als digke u. wan uns noit ist. 40. Ebd. Nr. 388, a. 1337: eines apts mit rechter offnung gewarten, 41. Seibertz Urk.-B. für Westfalen II S. 256. Bei der Erlaubnils zum Bau einer Burg: castrum meum feci domini castrum ligium et apertum. 42. Ebd. S. 310, a. 1340. Die vom Erzbischofe verliehene Burg soll sein: ligia libera aperta munitio... sic quod de ipsis juvare se poterunt contra omnem hominem, quando- eunque necesse habuerint vel ipsis fuerit oportunum, admittemus Archiep. ad intrandum, ibi standum et exeundum. 43. Ebd. S. 582, a. 1370: dat hus..zal zin opene hus..to er behoyf u. to allen eren noden. 44. Senckenberg selecta II 57, a. 144. Die Lehnsherren sollen: ire uffenunge u. enthalt han, sich darus u. darin zu behelffen zu allen iren noden u. wolgefelligkeit zu tage u. nacht. 45. Guden cod. dipl. 1991, a. 1333: recepimus castrum in feodum ligium et aperibile, ita quod castrum domino aperibile esse debeat omni tempore contra omnem hominem ad omnem utilitatem. 46. Seibertz Urk. d. H. Westfalen, II 634, a. 1321. Ein castrum wird in feudo empfan- gen als perpetuo liberum ligium patens et accessibile... ad quaseunque ipsorum necessi- tates commoda et utilitates. Die Lehnsherren mögen intrare et exire et in eo stare, manere ac se de ipso juvare.... Admittere tenebimur armatos et inermes, pedestres et equestres. 47. Ebd. 1191, a. 1217... castrum nobis necessitate exigente ad voluntatem et benepla- eitum nostrum aperturi. 230 HOoMEYER: 48. Kosegarten, Pomm. Geschichtsdenkmäler S. 203, a. 1327... eorum munitiones nobis manifeste manebunt et aperte. 49. Ebd. S. 366: munitiones meae dominis exposite et aperte esse debent, quoties ipsis expedit et placebit. Zweiter Anhang. Formeln für die Einräumung eines Friedegutes. 1. Sudendorf I 135. Der Herzog verpfändet a. 1311 das Schlofs Lutter nebst Zubehör, in Acker, Feld, Holz ete. auf 10 Jahre an zwei Ritter. Diese reversiren sich, dafs das Schlofs dem Herzoge zu seinen Nöthen offenbleibe. Doch behalten sie auch während seines orloges die: tornlude, wechtere u. portenere in unser pleghe. Unse h. h. schal ok uns vredegud gheven ieghen dat dorp luttere, ieghen unse plochwerk unde unse vee mit moghe- liker wedder wesle, of men de vint... Werd dat orloghe ghevredet, so sint wi aver des huses weldich. Vgl. I 153. 2 Ebd. I 183 (auch im Urk.-B. zur Gesch. d. von Kröcher I 144). Eine Menge von Rittern begeben sich 1319 mit zwei Schlössern der Altmark in den Dienst der Herzoge von Braunschweig, denen die Schlösser offen sein sollen. Were dat en orleghe worde to der Marke wort, so scolden se uns gheven ses dorp vredegodes, wor we de kesen wolden; worde ok en orleghe anders wor... dar se unser to bedorften, so scolden se uns vrede- godes gheven also vele, als twe erer man unde twe unser vrunt spreken dat lik were. 3. Ebd. I 233, a. 1327. Die v. Saldern kaufen ein Gut von den Herzogen, werden von ihnen belehnt, verpflichten sich zum Ritterdienst und zur Öffnung der Burg. Were oe, dat se vyend worden des stichtes to Hildensem, so scolden se os to vredegude gheven dat dorp to Nortstemme u. dat dorp to Bernthen. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 21 4. Ebd. I 355, a. 1341. Verpfändung an zwei Ritter mit vorbehaltner Öffnung. Were ok dat us de vorsten undseghen heten, dat schulle we don, so schullet se us vor usen schaden stan, u. schullet us vredegut gheven twiger (benannten) hove, u. schal us ere ammichtman in ere cost nemen. 9. Ebd. II 15, a. 1343. Verpfändung mit Öffnungsrecht. Ok scolde de selve ammecht- man os vredeghud gheven useme plochwerke vor deme huse u. deme dorpe dat uthmode het u. ok licht vor deme selven huse, also vorde alse men dat den vyenden afghewinnen kan. 6. Ebd. II 73, a. 1345... unde sculden on ores gudes vredegut gheven also vorder, alse men dat den vyenden af irwerven mochte. 7% Ebd. II 90, a. 1346. Öffnung des Schlosses Wefelinge.... unde se schullet us wedder use vorwerk tu W. unde tu Winstorp u. tu vyf plughen vredeghut gheven. 8. Ebd. II 97, a. 1346. Die von Alvensleben wollen den Herzogen von Braunschweig zu Dienste sitzen mit Erxleben. Kriegen die Herzoge gegen den Bischof von Magdeburg: so scolde we on desse dorp twey Germersleve u. Bornstede to vredegude gheven tighen oreme gude, u. wat se der geneten mochten, dar scolde we on to helpen. Tritt Versöh- nung und dann ein neuer Krieg ein, so bekommen die von A. einen Theil des dingedes, ane de dorp de we on to vredegude gegeven hebben...u. darmede scolde we ledich u. los wesen. Kriegen die Herzoge mit andern als dem Bischofe, so bekommen die von A. nichts vom dingede und sonstigen Gewinn, so lange sie nicht das Dienstgeld wiedergege- ben haben, ane ores pluchwerkes scolde we on vredegut gheven. 9. Ebd. I 193, a. 1350. Bündnifs gegen Hildesheim s. oben S. 10. 10. Ebd. I 231, a. 1353. Wanne se ok dar af orlogheden, so schullen se dar beko- steghen tornlude ete., und schullen os gheven vredeghut dar uses plochwerkes, wur we dat in der viende ghude vinden konden. IR Ebd. II 305, a. 1356. Dienen mit einem Schlosse. Der Amtmann: scholde us gheven vredegut dat orlech ut vor use vorwerk u. use plochwerk u. vor dat dorp Werbershen u. en dorp vredegudes dar to, also beschedeliken ift de vyende gut hebbet, dar me vredegut af gheven moghe. HOoMEYER: bD RK 12. Ebd. II 306, a. 1356: und se (die Amtleute) scolden mek gheven vredegut dat orleghe ut vor myne vorwerk u. myn plochwerk u. vor de dorp Hertbeke u. Destide, u. en: dorp vredegudes dar to. 13. Ebd. II 22, a. 1357. Verpfändung mit Öffnung, De ammechman .. scolde ok usem plochwerke vredegud gheven, ift men dat in der vighende gude hebben mochte. Ähnlich II 25, a. 1357. 14. Ebd. III 34, a. 1358, desgl.: ok so scolde we on denne eres plochwerkes vor dem huse vredegud gheven, icht men dat den vienden af erwerven konde. 15. Ebd. II 49, a. 1359, desgl.: unde we scolden on denne vredegud gheven to erem plochwerke u. to deme vorwerke vor deme hus. 16. Ebd. II 51, a. 1359. Dienstvertrag mit Öffnung des Schlosses Bodenberg. Wanne se oc orlegheden van dem selven slote mit dem stichte to hildensem, so sceulle se uns to vredegude gheven dat vorwerk to stedium (wohl Stemme im Hildesheimischen) u. dat dorp to sebechtegesten. Orlegheden se aver von dem slote mit andersweme, so sculle se uns ander vredegut den gheven ghelich desseme, also vorde alse dat de viende hebben. 17. Ebd. II 62, a. 1360. Verpfändung mit Öffnung. Unde de (ammechtman) scolde on ok vredegud gheven to erem plochwerke in der viande lande, ichtme dat erwerven konde. Ähnlich IIL 63, 250, 254. 18: Ebd. II 115, a. 1363. Verpfändung des Schlosses Esbeck mit Öffnung. De a. scolde en vredeghud gheven teghen dat plochwerk to esbeke, also vorder alse me dat in der vigende gude hebben mochte. Ähnlich III 163, a. 1364. 19. Ebd. II 165, a. 1364. Verpfändung mit Öffnung. Und wan he orleghede mit dem markgreven, so scal he us vere dorp vredegudes gheven, oft men dat in der vigende gude hebben mochte. 20. Ebd. II 186, a. 1365. Eben so: Wene we denne dar to ammechtmanne setten.... de seolde on ok vredegud gheven to eren ploghen in der viende lande, icht me dat heb- ben konde. Das Friedegut in den: Fehden des Deutschen Mittelalters. 23 21. Ebd. II 188, a. 1365. Eben so: Wanne he ok van den hus orleghen wolde, so scholde he... us vredegut gheven tegen de vorwerk u, dat buwerk dat to dem huse hort, also vorderen alse men dat in der viende gude hebben mochte. 22. Ebd. IV 3, a. 1370. Eben so: Oec schal de hertoge edder sine erven uns u. unsen erven vredeghut gheven unsem eghenen buwerke, alzo verne als dat in der vyende lande were. 23. Ebd. IV 18, a. 1370. Dienstvertrag mit Öffnung. Orlegeden se ok daraf mit wel keme vorsten, so scolde ore ammechtman uns vredegud geben tigen unse gud dat wye hedden uppe jenne syd der Alre to Magedeborg wort, also vorder dest man dat in der vygende lande hebben mochte. 24. Ebd. IV 101, a. 1371. Verpfändung mit Öffnung. Ok schulle we vredegud gheven jeghen de pluchwerke u. vorwerke (de) to den sloten horet, alzo vurdere alzo men dat in der vyende gude hebben moge. 25. Ebd. IV 156, a. 1371. Überlassung des Gutes mit vorbehaltener Öffnung. Ok schulle wy ohn geven fredegudt in der vyende lande jegen ohre vorwerk u. ohre hove, de se to dem huse sulven buwen u. scholden ohn dat helpen vordingen mit usen mannen. 26. Ebd. IV: 227, a. 1373. Überlassung mit Öffnung. Ok schollen we on vredeghud gheven kegen des slotes gulde alse redelik were, wenne we daraf orlegen wolden, efte me dat in der vyende lande hebben mochte. Vgl. IV 204, 205. 27. Ebd. V 197, a. 1379. Verpfändung mit Öffnung. We scollen en ok denne vredegud geven, wor se dat in der vigende gude hebben konnen alse dat redelik is. Vgl. V 81. 28. Ebd. V 200, a. 1379. Eben so: Wanne we van dem slote orleghen wolden, so scholde we unde wolden on vredeghud gheven tyeghen de vorwerk u. dat buwerk dat to dem slote hored, alze vorder alzemen dat in der vyende ghude hebben mochte. 29. Ebd. V 201, a. 1379. Eben so: Ouch schollen see uns vredegud gheven in der vigende gude, alz id redelic is ieghen de ghulde de to dem slote beleghen is. 24 HoMEYER: s0. Ebd. V 204, a. 1380. Eben so: Ok schullet unse heren eder ere ammechtman uns vredeghut geven yegen des slotes ghulde ute der vygende ghude. 31. Ebd. V 244, a. 1381. Eben so: Unde unse heren scolden uns ok denne vredeghud geven yegen de rente, de we to deme slote hebben u. yegen unse buwerk dat we to deme slote hebben alze id redelyk ys, wor we dat in der vygende gude hebben moghen. 32. Ebd. V 258, a. 1381. Eben so: Ok scholde we..en denne vredegud gheven jeghen de plochwerke u. vorwerke de tho den sloten horden, dar we up esscheden (deren Öffnung wir begehrten), alzo vorder alse men dat in der vyende ghude hebben muchte. 39. Urk.-B. der v. Kröcher I 154, a. 1321. Dienstvertrag mit Öffnung zweier Schlösser. Were ok dat unse here orleghen wolde van dessen husen, so scolde he de cost uppe dessen husen draghen, u. scal uns gheven vredegut al unses gudes, mit welkeme heren he orloghet. 34. Cassel Bremische Urk. S. 139, a. 1357. Domcapitel und Rath zu Bremen nehmen 12 Personen zu Burgmannen von Todinghausen. Wurde ok orlich, dar men ere ghud mede wüsten mochte, zo schole wy en vredeghud gheven, na zecghende twyer ut dem capittele, twyer uthe deme rade u. twyer uthe eren dren, de ze dartho zettet. Kunnet den de daran nicht over een dreghen, wes desser zesser vere vordreghet umme dat vredeghut, dar shal id by bliven. 35. Riedel Nov. Cod. dipl. I3 p. 401, a. 1384. Dienstvertrag der Putlitze mit dem Erzb. von Magdeburg. Wen er von demselben slosse orlogen wolde....unde sal uns fredegut geben unser guter, wur er ader wir die an der fiende guten dirwerben konnen u. mogen. 36. Mecklenburgische Jahrb. XII S. 345. Heinrich v. Mecklenburg nimmt 1328 die Gebrüder $. mit einigen Schlössern in Dienst und Schirm. Ok orlege wi her H. v. M. tyegen welken heren oder tyegen welken, so soll wy en tyegen ere god ander vredegud geven. a7. Ludewig rell. msp. VII p. 67, a. 1340. Dienstvertrag mit den v. Alvensleben. Wi schollen en ok geven vredegut ires gudes dat to dem huse Arkesleve gehort. Worde ir gut durch hates willen vorbrant, doch scholde wi en ir fredegut u. wat dar ut gevalleu mak laten volgen. Dit... fredegut scholde wi en geven u. holden to allen dingnisse an disseme orloyge bin dissem gantzin jare. Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 25 38. Gercken Cod. dipl. IV p. 518, a. 1369. Belehnung mit bedungner Öffnung. Und... sollen ihn frydegut geben ihres gutes, wor is die unsern oder sie selbin an der viende gutern irwerben mogen. 39. Ebd. p. 521, a. 1372. Dienstvertrag. Und sollen uns fride gud geben unses gudes, wur sie oder wir das an der viande gut erwerven mugen. 40. Ebd. p. 537, a. 1396. Sollen uns denne fredegud geven der gudere, de to dem sulven huse horen an der vyende gude, wenne wy oder de oren dat irwerven. Vgl. V 162, a. 1371. 41. Gercken Diplomataria II 546, a. 1488. Verpfändung mit Öffnung. He scholde one fredegudt geven jegens ore buwewerk u. veltgande vee vor dem slote alse redelik were, so furder als men dat in der vigende lande u. gude hebben konde. 42. Sudendorf V S. 26, Nr. 19, a. 1374. Die von Alvensleben treten mit Rogätz in den Dienst der Herzöge von Sachsen. Und unse heren scol us redelke wedderstadynge gheven sulkes gudes dat to rogetze to horet an der vyende gude, wu we dat irwerven konden von den vyenden na eres hovetmannes rade. 48. Riedel Nov. Cod. Il p. 301, a. 1339. Markgraf Ludwig nimmt die von Putlitz mit ihren Schlössern in Dienst. Wie seullen en ouch..geven..iegengut vor 100 Mrk. brandenb. to widerstadinge eres gudes. 44. Ebd. I 2 p. 207, a. 1319. Die Häuser der v. Quitzow sollen dem H. von Mecklen- burg offen sein. Des schal he us vorsetten use höve u. use gut med jegen guden. 45. Ebd. p. 210, a. 1323. Dienstvertrag Mehrerer mit den H. v. Mecklenburg. Si etiam causa domini .. gwerram inire debebimus.. dominus nobis dabit.. bona, nostris bonis, quae per suos inimicos depaetari et incendi possunt, equivalencia, quibus bonis me- diantibus nostra possumus illesa conservare. 46. Ebd. p. 212, a. 1337. Dienstvertrag mit offenem Hause für den Markgrafen. Er verspricht: wer ok dat wi von irem hues.... urlogen welden, so schole wi in geven jegen vrede gnug alle ires gutes. Philos.-histor. Kl. 1866. D 26 HOMEYER: 47. Ebd. 12 p. 215, a. 1345. Eben so: Were et dat wy orleygen wolden van demselven huos, wat sie des to scaden nemen an ere guelde, die to dem huose behoert, dat sie red- lich bewisin moechten, dat scul we en wederlegen und also vele bequemlikes guedes weder bewisin in usem lande, als des scaden were. 48. Eb. II 1 p. 500, a. 1322. Dienstvertrag mit dem E. von Magdeburg. Were dat use herre.... des huses bruken wolde af tu orlegende, des scolde we eme staden mit willen; he scolde over denne uns user gulde, de dar to hort, ene wederstadinge don, oder dat vorstan u. uns helpen, dat dat unvordervet u. unverdinget bleve. 49. Gercken Cod. dipl. I 68, a. 1357. Dienstvertrag. Unde der houptman sal uns redeliche widderstatuuge geben unses gudes, wo man es den vienden ane werbin mag. 90. Ebd. II 316, a. 1322. Eben so. He scolde aver denne uns unser gulde de dar tu hort ene wederstadinge don. 91. Ebd. V 408, a. 1333. Eben so. Ouch sal hie uns u. unsen mannen widerstadunge gheven unses godes an der viende ghud. 52. Ebd. VII 210, a. 1430. Dienstvertrag des v. Alvensleben auf Erxleben mit dem Mark- grafen, s. oben S. 13. Vgl. auch ebd. 274, a. 1431. 53. Ebd. VII 281, a. 1435. Dienstvertrag desselben. Und wollen im denn auch in solehen unsern kriegen nach redlicheit gegengut, ob man das gehaben mocht, geben. 54. Sudendort IV 47, a. 1370. Verpfändung mit Öffnung, s. oben $. 12. 59. Ludewig rell. msp. VII 70, a. 1343. Desgleichen. Volumus... bonis suis quibus- eunque, que nostri depactata fuerint nomine, paria et similia bona, hostibus et emulis nostris, a quibus depactatus fuerit, pertinentia deputare, ws Das Friedegut in den Fehden des Deutschen Mittelalters. 27 56. Ebd. VII 37, a. 1343. Dienstvertrag mit Öffnung. Volentes etiam sibi, si bona sua dieto castro pertinentia nostri nomine depaetata fuerint, cum paribus bonis, hostibus et adversariis nostris pertinentibns, recompensam facere parem (du Cange pacem) pariter et restaurum. —— DEE I—— Uber die Formel .der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. Von A H” HOMEYER. umrmunmannannn [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 19. April 1866.] Heicnwie im Vortrage vom 16. Nov. 1865 nehme ich das Thema aus dem Fehdewesen des spätern deutschen Mittelalters. Auch schöpfe ich, wie damals aus den Urkunden, welche in ihrer unmittelbaren Treue geeignet sind, die allgemeinen Aussprüche der sonstigen Quellen zu be- stärken, zu erklären und zu beleben. Insbesondre suche ich in den Sinn gewisser Redewendungen zu dringen, welche so formelhaft wiederkehren, als es irgend die mundartliche Freiheit damaliger Zeit gestattet. I. Den Ausgangspunkt bietet wiederum der Gegensatz heutiger und mittelalterlicher Anschauung über die Erledigung rechtlicher Differenzen, der sog. schelinge. Summarisch läfst er sich dahin fassen. Gegenwärtig ent- scheidet über den Streitfall unter den Genossen eines Staates erst die Güte, dann das Recht; unter souverainen Gewalten erst die Güte, dann die Selbsthülfe. Das deutsche Mittelalter gestattet unter den Landesherren wie unter den Landsassen alle drei Stufen: Güte, Recht, Selbsthülfe. Güte und Recht stehen zusammen als friedliche Wege dem dritten, dem der Gewalt, gegenüber. Ich betrachte zunächst die friedlichen; unter ihnen geht in natürlicher Weise die Güte voran. Man soll unter uns ent- scheiden, heifst es wohl, mit minnen, oder, ob das mit der minne nit gesin mochte, mit eime rechten. Der weitaus gebräuchlichste Ausdruck für die Güte ist das eben hervorgehobene Wort. Die Minne, jetzt nur von zartem, dichterischen 30 Homeyer über die Formel Hauche umgeben, dient im Mittelalter auch der Sprache des täglichen Lebens, dem geschäftlichen Verkehr. Man tilgt eine Schuld, man ersetzt einen Schaden in minne eder in recht. Neben der Minne ist den Urkunden auch die Freundschaft geläufig: it scal malk van den andern kamen mit fruntscop edder mit rechte; terminare causam in amieıtia vel in jure; ama- cabiliter vel per justitiam. Etwas seltener begegnet dafür die Liebe: mechtig wesen to lieve unde to rechte, Anhang Nr. 45; per viam justieie vel amoris, oder die „Gutlichkeit” ('). Die Scheidung zwischen der Minne, der Freundschaft u. s. w. auf der einen, dem Rechte auf der andern Seite ist in sich eine klare und bestimmte. Der rechtlichen Entscheidung ist ein festes Ziel gegeben; die gütliche Verhandlung läfst die mannigfaltigsten Lösungen zu. Welche Ansprüche mag nicht Liebe und Freundschaft ohne irgend eine objeetive Richtschnur hier opfern, dort durchsetzen. Der Gegensatz wird auch ausdrück- lich betont. Ein Dritter soll uns helfen rechtes icht he mochte, eder minne icht et os behaghede. Für eine Streitfrage soll entscheiden die minne bit der wise (precario) oder daz recht, als sich daz heischet. Die Streitenden stellen minne u. recht genezlich an den Kaiser und er entscheidet entweder mit der gutlichkeit, macht unter ihnen eine freuntliche stallung u. ordenunge, oder er wartet des rechten(?). Der Ssp. HI 15 $ 1 stellt gegenüber die „Verebenung” mit Minnen und das Abweisen des einen durch den andern vor gerichte mit rechte. Dabei wird die Verschiedenheit sowohl in dem Verfahren, in den Mitteln — und das ist der häufigere Fall — gesehen, als auch in dem gewonnenen Ergebnifs. So, wenn es heilst, wir haben gesprochen vor eine minne unde nit vor ein recht, weil von beiden Seiten nur mit der Minne an uns gegangen wurde (Haltaus S. 1347); oder wan se aldus ein recht eder eine vruntscop gesproken hebbet; oder se solen de vruntscop holden eder dat recht, Nr. 40. Nun aber werden statt der Minne, Freundschaft, Liebe zuweilen Ausdrücke gewählt, welche den scharfen Gegensatz zum „Rechte” erheb- lich mildern. Besonders tritt ein Nomen hervor, welches in der einfachsten (') Vgl. Sachsensp. II 15, $ 1 Note 7, Sudendorf Braunschw. Urk. Bd. 1 S. 80, 81, 92, Haltaus S. 1247, 1290. (2) Tomaschek, die höchste Gerichtsbarkeit ete. Wien 1865, S. 15. „der Minne und des Rechts eines Ändern mächtig sein”. 31 Form leich, lich, niedersächsisch /k, mit dem häufigen Vorschlage gleich, gelik lautet. Die mannigfachste Verwendung findet es adjectivisch, wo es in den drei Bedeutungen par, planus, conveniens einen merkwürdigen Pa- rallelismus mit aeguus zeigt, dessen substantivische Ableitungen aegqualitas, gleich” ent- aequor, aeguitas völlig jener dreifachen Entwickelung des „eg sprechen. Uns kommt es nur auf die dritte, auf die ethische Bedeutung an, des den Umständen gemäfsen. Dem heutigen Gebrauche ziemlich entschwunden, ist sie im Mittelalter für Adjeetiv und Substantiv gäng und gebe, Haltaus 726, Schmeller II 424. Es soll z. B. für die Streitenden gelten wat lik were, oder wat twen unsen mannen u. twen oren frunden duchte lik u. redelik wesen. Gefangene sollen beschatzt werden uppe lik; man will sich bemühen, dafs einem ik statt unlik wedervare('!). Beson- ders tritt nun in den Verbindungen mit recht das lik oder Gleich oft in die Stelle der minne, amieitia u. s. w. Man fordert einen auf to bike u. to rechte, man weigert sich Zikes oder rechtes, man läfst sich an glichen u. am rechte genügen; jemand greift an wider gleich u. recht. Das „Gleich” aber rückt dem sprachlichen Sinne nach näher als die blofse Minne, die Liebe an das Recht heran. Zwar ist einerseits das Gleich nicht wie das Recht an die eine grade Richtschnur gebunden, son- dern darf die individuellen Umstände, die besondre Lage der Dinge beachten. Und es mag daher noch immer mit der Güte zusammen dem Rechte gegenübergestellt werden, wie etwa in dem Satze: kann uns um diesen Anspruch nicht in der Gütlichkeit ein glichis gedeihen, so behalten wir ihn uns zum rechten vor. Aber andrerseits liest doch im Zk ein ge- wisses den Ausgang leitendes Moment: das Wohlmafs, eine beiderseitige (') In den Phrasen: die Todschläger wollen den Verwandten des Erschlagenen nene like don, oder man will bei einem Todschlage to like manen (also zur Ausgleichung fordern) ist lik insbesondre die Genugthuung für den Todschlag. Auffallend erscheint dabei die Formel im Rügianischen Landbrauch S. 32, 108 den doden to like manen, wenn die Verwandten für ihn die compositio begehren. So heifst es auch in Ditmar Sassenrecht S. 29 Nr. XVII: die Verwandten können den Todten, der durch einen Unfall ums Leben ge- kommen, nicht mahnen. Es steht hier wohl „der Todte” für „den Todschlag”. Denn die Magdeb. Schöffenurteile (in Böhmes Dipl. Beitr. VI) drücken den Fall, dafs der Richter statt der fehlenden Verwandten die Genugthuung fordert, dahin aus, S. 103: Zotslege ene- lender luthe sal vordern der richtir, 8. 148: ein enelender man wart kamphwirdig gewund, den fordirte der richtir, S. 149: ab der richtir enelender lewthe totslag vordirt. 32 Homeyver über die Formel Befriedigung, eine solche Ausgleichung der Ansprüche, wovon der im Mittelalter so häufige Ausweg, dafs eine Partei den Streitgegenstand von der andern zu Lehn nimmt, ein treffendes Beispiel bietet. So dafs nach dieser Richtung hin Gleich und Recht fast tautologisch gebraucht, die „gütliche Freundschaft” vom „gleichen Rechte” geschieden wird. Kurz, das „Gleich” entspricht unsrer Billigkeit, dem bonum et aequum und schon die wortreichern Formeln des spätern Mittelalters fügen dem recht und glich noch das „Billige” hinzu('). Dieses Eintreten eines dem Rechte nähern aber noch immer bieg- samen Elements der Bestimmung wird auch im Verfahren sichtbar werden. Bei der reinen „Freundschaft” mögen die Parteien sich etwa unmittelbar verständigen; zur „Ausgleichung”, dagegen, zur „Vermittlung” werden Dritte sich eher eignen. Der Entscheidung durch das „Ak” entspricht also ganz das im Mittelalter so häufige Aufgreifen der Sache durch erbetene oder sich erbietende beiderseitige Freunde, jene Thätigkeit, welche wir jetzt vorzugsweise den Austrag nennen, obwohl „austragen”, gleich ausrichten, ausmachen, so viel wie überhaupt zum Ende bringen bedeutet, mag dies nun durch billige Ausgleichung, oder durch Urteil und Recht, oder gar durch die Faust geschehen, s. Haltaus 85, Grimm Wb. 1001. Ein ähnliches Temperament wie das Gleich bringt in die Schlich- tung eines Streits der Begriff der Ehre. Sie geht ja überhaupt in der germanischen Welt neben dem Rechte her, bald mit ihm sich berührend oder es ergänzend und deckend, bald sich trennend. Gewisse Thaten nehmen Ehre und Recht; man will gegen jedermann der Ehre und des Rechtes pflegen; man will sich zu Ehren und Recht verantworten, sich mit Ehren nnd Recht unterstützen. Aber wiederum giebt es Handlungen, namentlich treulose, welche zwar die Ehre nehmen, aber doch nicht rechtlos machen. So können denn auch die friedlichen Entscheidungen ohne Gericht, von denen hier die Rede, noch eine eigenthümliche Grenze und Richtung in demjenigen finden, was die Ehre verlangt oder zuläfst. Man will des Andern mächtig sein zu eren, gliche, (lieve) und rechte, Nr. 45; (*) Mit dem „Gleich” trifft wohl die „Bescheidenheit”” in der Phrase überein: „wenn wir ihn von seinem Gegner nicht Rechtens oder Bescheidenheit zu helfen vermögen” Haltaus 1290, denn das Bescheidene ist gleichfalls das den Umständen gemälse. „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 33 man erbietet sich dem Gegner zu Ehre, Recht und fruntliker schedinge. Und wenn gleich der spätere Urkundenstyl zuweilen verschiedene Ausdrücke ohne genaues Verständnils der einzelnen nur anhäufen mag, so trennt doch ein schärferer Sprachgebrauch auch in unserm Falle Ehre und Recht. Wäre, heifst es einmal, der angesprochenen Partei das Recht zu schwer, so wollen wir Antwort nehmen zu den Ehren und des Rechtes warten, bis wir das Recht zu Wege bringen können. Das sind die mannigfachen Weisen der ersten Hauptstufe friedlicher Schlichtung; eine Stufe, die aber in den Wendungen Gleich und Ehre schon nahe an die zweite, an die Entscheidung mit rechte, heranführt. Über das gerichtliche Verfahren selber ist hier nicht zu handeln. Es fragt sich nur, wie weit geht sein Bereich, wann tritt es zurück, um der eigenmächtigen Entscheidung Raum zu geben. Das mittelalterliche Prineip lautet: auch ein Austrag durch die Selbsthülfe, die Gewalt, die Faust ist zulässig, aber erst nach Minne und Recht. Die Constitution Friedrichs II v. J. 1235 erkennt den Grundsatz in folgender Weise an: Ut nullus, in quacunque re ei gravamen fuerit illatum, se ipsum vin- dicet, nısi prius querelam suam coram suo judice persequatur. Doch ist es gestattet, si in continenti ad tutelam corporis su vel bonorum suorum vim vi repellat, quod dieitur notwere. Und weiter: si vero jus non fuerit con- secutus, necessitate cogente oportet eum diffidare inimicum suum; in der deutschen Übertragung: wirt im nicht gerichtet und muz er durch not sinen vienden widersagen. Das Reichsgesetz führt also beide Fälle der erlaubten Selbsthülfe, erfolge sie in Abwehr oder in Angriff, auf den Nothstand zurück. Wenn unsre Zeit zwar noch die Nothwehr, aber innerhalb des Staates nicht mehr den Nothangriff zuläfst, so bauet sie dabei auf die stets gewärtige, nimmer versagende richterliche Hülfe. Fehlte diese dem Mittelalter für Reich und Land, so ergab sich die Ausdehnung des Nothrechts von selbst. Dafs sie aber fehlte, erkennt der Kaiser in den Worten „wird ihm aber nicht gerichtet”, erkennt auch der Sachsen- spiegel an, wenn er II 25 $ 2, III 87 $8$ 3, 4 die Fälle setzt, dafs der Richter das Recht verweigert, oder dafs doch der Gerichtszwang fruchtlos bleibt. Zugleich deutet die Constitution in dem oportet eum diffidare an, dafs das Schreiten zur Eigenmacht nicht nur in der Befugnis, sondern auch in der Pflicht des Verletzten liege. Philos.-histor. Kl. 1866. E 34 Homever über die Formel Wie stand es aber um die praktische Durchführung des reichsge- setzlichen Prineips? Der Augenblick, in welchem die friedlichen Mittel erschöpft sind, das Recht gebricht, wo mit der Noth auch die Gewalt eintritt, bedurfte noch einer schärfern Bestimmung. Insbesondre aber war die unruhige Fehdelust nur zu geneigt, den Nothstand nur als Vorwand zu nehmen, die Stadien der Minne und des Rechts zu überspringen und die Ehrenhaftigkeit der Fehde schon in dem äufserlichen Erfordernifs des förmlichen Aufsagens, in der diffidatio zu finden(!). Gegen diese Un- sicherheit und Gefahr erhebt sich nun die Autonomie der Betheiligten in der vollen Kraft und Regsamkeit der Zeit. Die Urkunden zeigen eine Fülle von Abreden der Einzelnen, um für ihren besondern Kreis jene friedlichen Vorstufen festzuhalten, um den Nothfall hinauszuschieben, um den Eintritt der Gewalt an bestimmte Bedingungen zu knüpfen. Zu solehen Abreden gehört denn auch diejenige, welche ihren häu- fissten Ausdruck in der an die Spitze gestellten Formel findet, zu deren Erläuterung ich nun mich wende. (*) Die Fehdebriefe berufen sich allerdings zuweilen auf den reichsgesetzlichen sach- lichen Grund der Selbsthülfe, auf des Gegners Versagen von Güte und Recht. So heifst es bei Scheidt vom Adel, Mantissa p. 465: ik hebbe mi in der gude edder mit rechte mit J. G. gerne vordragen wollen .....Des mi alle nicht fruchtbar gewesen ist, und to minem rechte nicht kamen kan. Dormit werde ik verorsaket an J. G. viendlicher wise darto to trachten sv. > und will hiermit min ere u. gelimpe hebben mede beschermet. Hier kann die Beschirmung zugleich den Sinn haben, dafs das fernere Dulden des Unrechts gegen die Ehre des Verletzten sei. Häufig aber wird der Fruchtlosigkeit des friedlichen Weges nicht weiter gedacht, sondern nur des erlittenen Unrechts, oder des einem Freunde zugefügten Schadens, etwa mit der Erklärung dat wy leyver hebben Everde dan yu, und wilt umme sine willen yuwe vyand sin (Seibertz Urkundenb. III 30), oder es wird gar ohne Angabe eines Grundes nackt ausgesprochen, dafs man des andern Feind sein wolle, Wächter Beiträge S. 255. In allen diesen Fällen stützt sich die regelmäfsig hinzugefügte Clausel, dafs man hiermit seine Ehre gegen den andern bewahre, nur auf die förmliche Ankündigung der Fehde, oder wie Lehmann, Reichsverhandlungen 1631, VII 89, vgl. Datt de pace publ. Lib. I c. 15, p. 114, sich ausdrückt: „wenn man nur dem Gegentheil offenlich in Schriften abgesagt, so hat man Ehr und guten Namen erhalten, ob schon sonst einig Fug oder Recht zu Krieg und Blutvergiefsen, Brand und Nam im wenigsten vorhanden gewesen”. „der Minne und des Rechts eines Ändern mächtig sein”. 35 I. Das „mächtig sein” wird für verschiedene Rechtsverhältnisse ver- wendet. Man ist mächtig seiner selbst, wenn man zu seinen Jahren gekommen; man ist mächtig eines Gutes, wenn man frei darüber verfügen darf; man ist mächtig andrer Personen (habet eorum facultatem, auctori- tatem, plenum posse Nr. 50), wenn sie überhaupt, oder doch in einer gewissen Richtung von unserm Willen abhängen, dorch uns thun und lassen müssen. Auf solche Gewährung einer Macht über Andre in einer einzelnen bestimmten Richtung gehen nun auch die hier näher zu erläuternden Zusagen. Wie mannigfach sie formuliert werden, zeigt die Sammlung der Urkundenstellen im Anhange. Ich hebe zur allgemeinen Übersicht die Hauptwendungen hervor. Se hebben uses rechtes macht (von uns vulle macht). Se solen unser mechtig sin czu deme rechte, unser rechtis weldich sin; over uns (oder von unser wegin) gewaldich sin minne unde rechts; user gentzlie gewaldich sin to minme und recht; to sone u. to vrede user mechtig wesen. Se solen unses rechtes macht hebben to nemende und to gevende, oder to doinde und to nemende. Se solen uns minne oder rechtes von enem helpen; user to ere to rechte u. aller redelicheit mechtig wesen. Likes eder rechtes weldich wesen over syne man. Damus ei ex parte nostra jus et amicıtiam prebendi et ordinandi Jecultatem, (Riedel ©. D12p. 210). Habemus consanguineos, cum eodem concordandi in amicitia et in jure potestatem. Habet justitiam eorum ün manibus (Ludewig rell. IX 122); habet potentiam eorum ad faciendam ju- stitiam, (Haltaus p. 1288). Der Sinn dieser Zusagen ist der Hauptsache nach nicht zweifelhaft. Es handelt sich nicht um die Ertheilung einer Vollmacht in heutigem Sinne, kraft deren ein Mandatar für uns etwas ausrichten, etwa im Rechts- streit uns vertreten, unsre Sache führen soll. Sondern die hier eingeräumte Gewalt verpflichtet uns gegen deren Empfänger, in unsern Streitigkeiten eine friedliche Entscheidung nicht zu umgehen. Der Machthaber soll eine E2 36 Homever über die Formel Gewalt über uns, nicht, wie ein heutiger Bevollmächtigter, statt unsrer gewinnen. Näher gestalten sich solche Einräumungen in mannigfachster Art. 1. Der Gewalthaber ist regelmäfsig auch seiner sonstigen Stellung nach der Höhere, der potentior, etwa ein Fürst, ein Landesherr, der Lehnsherr. Doch kommt auch ein anderes vor. Der Herzog von Braunschweig sagt in einem Streit mit Hannover der Stadt Braunschweig zu: sie solle sın mechtig wesen to vruntschap und to rechte Nr. 20, 21, vgl. auch Nr. 25, 32, 42. Unter Gleichstehenden wird wohl die Macht gegenseitig gewährt. Nach dem Kieler Vertrage von 1390 unter den Schauenburgern soll jeder der Grafen des andern mechtich wesen to vruntschap u. to rechte in allen saken. 2. Der Machthaber läfst zuweilen nur in seinen eigenen Sachen gegen den Andern sich zusichern, dafs dieser ihm Minne und Recht gewähren wolle, Nr. 12. Gemeiniglich aber bezieht sich die Abrede auf die Streitig- keiten des zu Minne und Recht erbötigen mit Dritten und hier ın mehrfachen Stufen nach der Natur der Differenzen, nach den Personen und nach der Dauer der Macht. Es handelt sich a) nur um einen einzelnen schwebenden Fall. Wr scolen weldich wesen minne wu. recht in der sake, de twischen em u. den ridderen werrende ıs, Nr. 28. So auch in jener Braunschweiger Sache Nr. 20 und in Nr. 23, oder b) um alle Sachen gegen einen bestimmten Dritten. He schal to sone u. to vrede user mechtig wesen to allen tıden tighen (gegen) dat stichte, Nr. 18a, oder c) um die Streitigkeiten mit gewissen Klassen von Personen, z. B. den Angehörigen des Mächtigen, Nr. 7, oder d) um alle Sachen gegen jeden Dritten, falls sie ein bestimmtes Rechtsverhältnifs betreffen, z. B. nachdem ein Schlofs verpfändet worden, de tyd umme, dat we dit slot hebbet; in den saken, de dat slot u. us van des slotes wegen anroret Nr. 14; oder doch mit einem Vorbehalt: an allen unsern sachen, ane die da halse u. ide antreffent Nr. 36; oder für eine „der Minne und des Rechts eines Ändern mächtig sein”. 37 gewisse Zeit, z. B. so lange das Dienstverhältnifs zu dem Mächtigen Nr. 15, oder das Pfandverhältnifs Nr. 7, 35 dauert, oder e) ohne Beschränkung, sei es den Sachen nach: in allen saken, to allen dingen, zu allim irme rechtin, in al sinen nöden, war des en nod deyt, alle weghe; oder in persönlicher Riehtung: mit allesweme, weder allermenliken, mit weme we tweyende worde; oder endlich der Dauer nach: mine levedage, to allen tiden, alleczit ane alle widerrede. 3. Der Befugnifs des Gewalthabers geht seine Verpflichtung zur Seite, für den friedlichen Austrag zu wirken. Hedde ık schelinge mit weme, over den scholden se mik helpen minne eder rechts, ift se konden, Nr. 11. — Minne u. recht scal wi van eren wegen weldich wesen, u. solen en des helpen, war des en nod deyt, dat en gescy minne eder recht, Nr. 33, 44 vgl. Nr. 6. Ja die Pflicht des Mächtigen wird noch allgemeiner dahin ausgedrückt, dafs der andre Theil überhaupt in seinem Recht zu schützen und zu vertheidigen sei. „Die Herren sollen uns vertheidigen unsers Rechts und sollen Minne und Rechts über uns mächtig sein (oder: also dafs sie unsers Rechts gewaltig sein sollen”. Nr. 2, 5. Dabei werden Recht und Pflicht als einander bedingend aufsefafst. „Wir wollen ihnen helfen zu ihren Nöthen, wo wir ihres Rechtes mächtig sind”, Sudendorf III 148. „Und wenn wir seiner also mächtig sind, wollen wir ihn gleich den Unsrigen vertheidigen” Nr. 39. ‚In allen Dingen, wo wir ihrer zu Ehren und zu Rechte mächtig sind, wollen wir ihnen treuen Beistand, Trost, Rath und Hülfe thun”, Haltaus 1488. Oder negativ aus- gedrückt: „Sind wir seiner nicht mehr mächtig, so mögen wir sein Feind werden”. Wiederum ist diese sich bedingende gegenseitige Stellung gemeinig- lich nur ein Glied einer noch weiter reichenden Verknüpfung der Contra- henten. Besonders häufig zeigt die eingeräumte Macht a) sich mit dem Öffnungsrecht verbunden, möge es nun dem Verpfänder einer Burg, oder dem Lehnsherrn, oder einem Dienstherrn zustehen. Die Quitzows z. B., die den Mecklenburgern mit einem Schlosse dienen, scholen eren vrede von desseme slote holden mit allesweme, wor ze (die Herzoge) likes und rechtes over mechtich sint, Nr. 27, vgl. Nr. 1, 9, 26. 38 Homryer über die Formel b) Die Abrede bildet einen Theil umfassender Bündnisse, wie sie unter Gleichen geschlossen wurden, Nr. 31. . Brandenburg und Mecklenburg verbinden sich 1329 auf zehn Jahre. Mecklenburg nimmt eine Anzahl Herren aus und sagt dann: minne u. recht scole wi geweldich wesen vor (oder over) desse herren, de we in unsen vreden nomen hebben, d. h. wohl zum Besten dieser Herren, so dafs Brandenburg bei seinen Streitigkeiten mit denselben nicht allein keinen Beistand Mecklenburgs begehren darf, sondern auch zu friedlichem Austrag mit ihnen Mecklenburg gegenüber erbötig sein muls. 4. Welche Folgen führt nun solche Macht über Recht und Minne eines Andern mit sich? Die Märkische Urkunde von 1455, Nr. 35 lehrt sie an- schaulich für einen besondern Fall kennen. Im Einzelnen lassen sie sich dahin zergliedern. a) Der Machtgeber, welcher sich verletzt glaubt, soll sich an den Ge- walthaber wenden. Dieser erklärt z. B.: Wolde se jemand vorunrechten, dat scholden se uns witlik don u. dat vor uns vorklagen, Nr. 35. Her sol sich des gegen: uns beklagen u. glich und recht auf uns erbieten, Nr. 38. Er wolle für jenen handeln postquam ab ipso fuerimus reqwsit, Nr. 41, 43. Oder die Machtgeber sagen: were ouch, daz uns wer unrecht tede, daz solle wir on kundigen. Ja in dem Falle Nr. 27 wollen sie sogar friedliche Wege nicht selbstständig einschlagen, ehe der Mächtige sie versucht hat: wor se aver likes u. rechtes nicht mechtig mogen wesen, dar scholen ze uns (den Machtgebern) ghunnen, dat wy sulven lik uw. recht mogen manen. b) Der Machthaber soll sich sodann um friedliche Hülfe bemühen. Wi solen en des helpen, war des en nod deyt, dat en gescy minne eder rechtes, Nr. 33. Die nähere Art und Weise hieng natürlich von den Umständen, namentlich von der Stellung des Machthabers zu den Dritten, deren er ja gleichfalls mächtig sein mochte, ab. Er soll z. B. selber die Entscheidung fällen, und es wird dabei der Fall erwogen, dafs er des Gegners nicht likes u. rechtes gewaldich sein möchte, Nr. 23. Er versucht etwa die Güte unter Zuziehung des Machtgebers: rechtes schal he over us weldich wesen unde minne med user witschop, Nr. 16. Er bietet für ihn dem Gegner den ordentlichen Rechtsweg an: so schal wir daz recht vor in biten, Nr. 42. Er nimmt an den Verhandlungen mit dem Gegner „der Minne und des Rechts eines Ändern mächtig sein”. 39 Theil; er will den Machtgebern helfen, wenn sie ihn to erem rechte u. to eren degedingen laden u. eschen, Nr. 47. ec) Dieser Hülfe braucht der Machtgeber aber nicht ins Unbestimmte hin zu harren. Gemeiniglich wird eine gewisse, von der Verkündigung oder Aufforderung an zu rechnende Zeit verabredet. We scolen minne eder rechtes over de weldich wesen binnen emme mande, Nr. 3, 45. Von deme sollen sy uns helfin binnen drin manden nach der kundigunge rechtis odir minne, Nr. 9. Konden adır woldin sy uns deren nicht zu rechte brengin binnen sechs wochin, Nr. 48. Hedden se mid jemende schelinge, dat scullet se uns 2 mande vor verkundigen, Nr. 24. Verunrechtede uns aver we, enhulpe he us darumme nicht minne eder rechtes binnen vere manden darna, dat we dat van eme escheden, Nr. 19, vgl. Nr. 16, 18. >. Gelinst es dem Inhaber der Macht, den Gegner gleichfalls zum friedlichen Wege zu bringen, so soll der Machtgeber sich dem Ausgange auch fügen und nicht zur Selbsthülfe schreiten. So heifst es vielfach: Helpe we on den rechtes binnen der tid,. dat scullet se nemen, Nr. 24. Wan he us m. e.r. behelpen konde, dat scholden we nemen u. uns daran ennoghen laten, Nr. 19. Mochte ıhm denn recht, glich uw. billigk als geburlich (widerfahren), solches soll er annemen u. damit gesettigt seyn, Nr. 88. Wes uns dar boven unse ome spreken to like u. to rechte umme desse schelinge, dar schole wy uns an genogen laten, Nr. 23. Des wir yn auch gehorsam syn sullen ane widerrede, Nr. 48. Und zwar nicht allein um als Kläger das Recht zu nehmen, sondern auch um als Beklaster es zu thun oder zu geben. Unse heren scullen alle wege unses rechtes macht hebben to nemende u. to gevende, Nr. 8. Si schullen user to rechte wol mechtig wesen, also dat we rechte nemen u. gheven willen, Nr. 21 vgl. Nr. 35 und oben 8. 35. Mit einer Modification: dat scolen se na irer manne u. unserm rade van em nemen, Nr. 22, wohl für den Fall, dafs die Entscheidung in Güte erfolgt war. 6. Das Erbieten oder Heischen des Machtgebers bleibt fruchtlos. Der Herr kann oder will in gehöriger Zeit eine friedliche Entscheidung nicht 40 Homeyver über die Formel herbeiführen. Die Ausdrücke lauten: Were ok, dat wy on nenes rechtes behulpen binnen den twen maneden, Nr. 24. Wor wir yn minne oder rechtes nicht gehelfen mogen, Nr. 32. Wann des rechtes borst (oder borst am rechte) wirt. Vorsluge (der Gegner) des rechts, Nr. 42. Wan sy (die Gegner) eme rechtis ufs gingen, Nr. 44. Wenn sy (die Mächtigen) uns deren nicht zu rechte oder zu gliche bringen, Nr. 48. Dar wy edder unser en nicht likes u. rechtes mogen over mechtig wesen, Nr. 34. Wenn die Gegner nicht nehmen wollen dat minne oder recht were, Nr. 28. St in dicto nostro et ordinatiomi stare et parere noluerint, Nr. 44. Si ipsi non possimus amicabılia vel justa placıta de sws adversarüs procurare (Suden- dorf 1 81), vgl. Nr. 38. Der weitere Erfolg aber zeigt noch diese Wendungen: a) Der Machtgeber mag ohne Rücksicht auf die von ihm einge- räumte Macht nun selber seinen Gegner likes oder rechtes manen, Nr. 27, oder, was meistens ausgemacht wird, zur Selbsthülfe schreiten, sıik selves helpen, sik helpen wo se mogen, sık sulven behulpen wesen, sik helpen mit gewaldiger hant, impendere auxilium manuale, sik mit aller macht redden, sik selven unrechtes wol irweren ete., Nr. 2, 9, 18, 22, 24, 48. b) Der Mächtige will dabei dem unfriedfertigen Gegner nicht helfen, Nr. 32, ja er will nun selber an der Fehde gegen denselben Theil nehmen. So solden se (die Machthaber) uns helpen mit aller macht, Nr. 2, 32. So schul wir im helpen getruwelichen als eyn man sinen herrin, Nr. 42. So scole wy helpen mit der hand up em also up enen vremden, Nr. 22. So sollen sie, die Mächtigen, auf unser Verlangen des Gegners Feinde werden, Nr. 23. Verbündete geloben gegenseitig sich Hülfe, dar wy edder unser en nicht likes u. rechtes moghen over mechtig wesen, Nr. 34. Nach der Lage der Dinge konnte jenes monatelange Harren auf Güte und Recht dem Verletzten zu nachtheilig dünken; daher zuweilen ein Voranstellen der Selbsthülfe bis zum Erlangen des friedlichen Weges. Der Mächtige will dem Andern mit orlighen beistehen, bis er ihm Rechtens vom Gegner verhelfen kann. Oder wi moghen uns unrechtes irweren also langhe wente he uns minne oder rechtes helpen konde, Nr. 21. Ja selbst dann, wenn nach fruchtlosem Bemühen um Minne und Recht die Fehde ausgebrochen, soll der Mächtige den friedlichen Austrag von neuem heischen dürfen, Nr. 35. — Worde we ok vorunrechtet u. hulpe „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 41 uns unse here nicht m. efte r. darumme binnen 8 weken darna wanne we em dat vorclaget hedden, so mogen we uns von dem slote wol unrechtes erweren also lange dat uns unse here minne eder rechtes helpe, Nr. 29, 19, 28. { Bei aller dieser Verpflichtung des Machtgebers zum Frieden wird doch jenes auch reichsgesetzlich anerkannten Prineips der Nothwehr nicht vergessen. Die obige Urkunde Nr. 35 fährt fort: Grepe se (die Machtgeber) jemand warlosen (unversehens) an mit rove efte brande, jegen den mogen se sik unrechtes u. gewalt van stund van Klötze (dem Pfandschlosse) wol erweren unvorklaget, doch wieder mit der Beschränkung: so lange dat öne glyk edder recht wedderfaren konde, dat schullen se ok nemen u. geven. — Eben so in Nr. 24: Nimt on aver jemend dat ore, dat mogen se uf der hanthaftigen dat weren, ft se kumnet, vgl. Nr. 43. 8. So sehen wir denn unzählige Einzelne bestrebt, in ihrem nächsten Bereich Minne und Recht zu stärken, den Eintritt der gewaltigen Hand möglichst fern zu halten. Aber diese ihre besondern Abreden ruhen doch auf einer breitern Grundlage, finden Vorbilder in weitgreifenden Sätzen und Einrichtungen. Die friedliche Erledigung der Händel ist für gewisse Kreise schon anderweitig festgestellt. Die hausherrliche Gewalt vor allem ist schon ihrem Begriffe nach ihrer Angehörigen auch in ihren Streitigkeiten mit Dritten zu Minne und Recht mächtig. Nicht minder die leibherrliche. Die eignen Leute sollen weder unter einander noch gegen Dritte ohne des Herrn Willen zur Selbsthülfe schreiten. Das gilt selbst für die Vornehmsten unter ihnen, für die Ministerialen. Das Wormser Hof- und Dienstrecht von 1024 Cap. 30 giebt die strengsten Bestimmungen wider solche Eigenmacht. Nach dem Cöllner Dienstrecht $ 7 soll kein Ministerial gegen seinen Genossen kämpfen qwiequid unus adversus alium fecerit; selbst beim Todschlage deponent proximi occisi querimoniam coram Archiepiscopo de oceıisore. Die Consti- tution Friedrichs I 1156 $ 18 gebietet den Richtern einzuschreiten, si mi- nisteriales alicujus domimi inter se gwerram habuerint. Die Urk. von 1149 bei Treuer, Münchhausen Anh. 8. 3 bezeugt: non absque communi turpitudine Philos.-histor. Kl. 1866. F 42 Homeyver über die Formel comparium suorum inter duos coaequales pugnam posse committi; der Streit müsse per justitiam sive per miserieordiam entschieden werden. Den Frieden welchen die haus- oder leibherrliche Gewalt nach sich zieht, den bringt auch die Treue zu Wege. Zunächst die natürliche, die angeborne innerhalb der Sippschaft waltende, denn die Sippe bedeutet zu- sleich den Frieden. Sodann die ihr nachgebildete, die zwischen Herrn und Mann, sei er comes, antrustio, gesıth, Vasall, Lehns- oder Burgmann be- sonders eingegangene Treue. Denn die gegenseitige Huld verbietet zunächst zwischen Herrn und Mann das „Widersagen” und absichtliche Beschädigung durch Selbsthülfe, S. Landr. III 78 $ 8, 8. Lehnr. 76 $ 6. Die gemeinsame Verpflichtung der Mannen gegen den Herrn läfst sodann auch keine Ge- waltthaten unter ihnen selber zu, vgl. Richtsteig Lehnr. 8$ 3. Und endlich bei Streitigkeiten der Lehnspersonen mit Dritten liegt: doch in der allge- meinen Lehnspflicht: consılio, auxılo, favore assistere et adstare, manutenere et defendere, wohl die Hülfe auch zu Minne und Recht, vgl. Nr. 46. Daher kann auch einmal ein Herr versichern: cum (eum) in familiarem recepe- rimus, velimus ac possimus ipsum ad ommem justitiae convenientiam vobıs exhibere (Haltaus 1288). Den dritten weitreichenden Typus bietet das ganze Genossen- schaftswesen. Die unter Freien und Gleichen erwachsenen Verbindungen, dieGilden, Innungen, fraternitates, Burgfrieden Nr. 39, Bünde, Gemeinden ete. wollen stets den Frieden im Innern, den festen Zusammenhalt nach Aufsen. Sie erzwingen bei den Streitigkeiten unter den Gliedern das Halten dessen, was die besonders Verordneten als Freundschaft oder Recht aussprechen, Nr. 40. Sie übernehmen gegen die Fremden die Vertretung des verletzten Genossen auf friedlichem, nöthigenfalls auf gewaltsamem Wege. Auf solche allgemeinere Vorbilder und bekannte Regeln weisen denn auch jene unsere besondere Gedinge zuweilen ausdrücklich hin. Ein Herr, der seine Burg auf 6 Jahre verpfändet, will den Pfandbesitzer, so lange er die Burg innehat, vertheidigen als sein Ingesinde und seines Rechtes mächtig sem, Nr. 1. Her H. is ghevaren in use denest, also dat we en scole vordeghedingen like anderen usen mannen u. scolen over ene minne u. rechtes weldich wesen, Nr. 6, 39. Auch sind die. Anlässe und Anliegen vor Augen, welche den Ein- zelnen dahin trieben, dieses Netz von Friedensbanden immer weiter und „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 43 von neuem für sich auszuspannen. Wer sein Schlofs versetzt, ist ja höchlich dabei betheiligt, dafs der Pfandbesitzer nicht durch seine Fehden die Burg den Angriffen Dritter blofs stelle. — Haben wir einen Verbün- deten, einen Anhänger gewonnen, so streben wir auch, dafs er nicht seine Kräfte ohne Noth im Kampf mit Dritten schwäche, dafs er ferner uns selber nicht in Feindschaft verwickele, dafs er gar unsre anderweitigen Getreuen, Bundesgenossen, Verwandten, deren wir zu Rechte mächtig, nicht vor von uns versuchter Vermittelung schädige. Gevet se oc scult usen frunden, so scolde we m. o. r. over se woldich wesen, Nr. 3. Wi en scolen ok up (gegen) use ome nene hulpe dun, de wie wi m. u. r. van erer wegin wol- dich sin, Nr. 4. Were ok dat jeniger user vrunt in user herren vyentscaft u. ungnade were odir noch dartu queme, des wy mechtich konden wesen to minne oder to rechte, dat scolen se...van em nemen, Nr. 22. Der Land- graf v. Hessen nimmt jemanden in seinen Dienst. Hette er icht zu sprechen zu ymande, dy under uns gesessin adır wonhaft were, u. der wir mechtig werin, so sulde wir sin mechtig sin zu rechte, u. suldin eme oich rechtis van den helfin, Nr. 44. Bei einem Bündnifs mit Cölln sagt Cleve: 5 ar- chiepiscopus contra aliquem consanguineorum vel fidelium nostrorum questio- nem habuerit, nos consanguineos.... cum eodem concordandi in amieitia vel in jure potestatem habebimus ab eodem, Nr. 41, vgl. Nr. 31, 42. III. Aber alle diese individuellen Bemühungen, welchen Vorbildern sie auch folgen, von wie zahllosen Punkten sie ausgehen, wie unablässig sie betrieben werden mochten, blieben doch unzureichend, um den Satz „Güte und Recht vor Gewalt” für jedermann, für alle Orten und Zeiten auch nur innerhalb eines einzelnen Landes zur Geltung zu bringen, geschweige nun gar, noch über die reichsgesetzliche Bestimmung hinaus, das Recht der Selbsthülfe ganz auszuschliefsen. Ja eben jene Sicherung des Friedens innerhalb eines gewissen Bereiches diente andrerseits dazu, um nach Aufsen hin die Fehdegewalt der Verbundenen zu stärken, und zu deren Gebrauch zu reizen('). Darum mögen noch die Hauptstufen angedeutet werden, (') Datt de pace publ. p. 34: non isto fine perstiterunt foedera, quo initio coepta sunt, et firmata hinc potentia tantum non ipsi justitiae mox inferri bellum coepit. F2 44 Homeyver über die Formel auf welchen es gelang, das noch so ferne Ziel eines allgemeinen, ewigen und völligen Landfriedens für das deutsche Reich am Schlusse des Mittel- alters zu erschreiten. 1; Im vierzehnten Jahrhundert setzen die Westfälischen Freigerichte den Anspruch durch, dafs sie jede Sache, deren die ordentlichen Gerichte nicht mächtig sind oder sein wollen, aus ganz Deutschland als oberste kaiserliche Gerichte an sich ziehen und, falls der Verklagte auch hier un- gehorsam bleibt, die Verfemung wider ihn aussprechen dürfen. Alle die sich zu eren und recht nit verantworten wölln, u. der man nit furbringen kan, die mag man auch an das freigericht vordern. Oder es mag dies geschehen, so vere alz die andern openbaren richtere des nicht mechtig to richtende en weren edder wolden('). Allerdings ein überaus wirksamer Rückhalt für das Gewinnen einer letzten richterlichen Entscheidung; eine Stütze, die jedoch wankte, als im 15ten Jahrhundert der Übermuth der Freigerichte jene Grenze vielfach überschritt und auch solche Personen vorlud und verfehmte, die nie rechtes geweigert en hebben vor eren temeliken richtern, oder dessen sin herr mächtig were zu ehren u. recht(?). 2. Die Sitte, bei schon ausgebrochenem Streite sich die Dazwischen- kunft Dritter gefallen zu lassen, führt weiter zu den im voraus gewillkührten Austrägen vieler Reichsstände, kraft deren künftige Zwistigkeiten unter ihnen und ihren Nachkommen weder mit Gewalt noch mit Klagen beim kaiserlichen Hofgericht, sondern mittels eines dritten Reichsstandes oder beiderseits zu ernennender Mannen geschlichtet werden sollen(?). Ok scal unser hern en des andern hern vigent nicht mer werden, men wes uns under enander schelet, dar schole wy unser beider raden, mannen unde stede rechtes umme horen, u. de scolen des nicht van sık laten, sunder se entrichtent van stunden an edder bynnen eneme mante darna etc., Nr. 34. (') Wigand, Femgerichte S. 440, Haltaus 1291. (?) v. Wächter Beiträge 189 ff. Homeyer Informatio ex speculo Saxonum 659, 660. C) Datt de pace publica p. 189 sq. „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 45 3. Den nachhaltigsten und allseitigen Fortschritt aber zu jenem Ziele hin bereitet die äufsere und innere Consolidation der Landeshoheit. Das staatliche Element, dem Reiche practisch entzogen, setzt sich in den Territorien nieder. Die einzelnen von den dominıs terrae gewonnenen Ge- rechtsame, die Gerichtsbarkeit, die Heerfolge, die Ansprüche auf Bede u. s. w. schliefsen sich zu einer fürstlichen Obrigkeit überhaupt zusammen. Und diese findet den ersten und deutlichsten Ausdruck darin, dafs die advoca- tia, der Schutz und Schirm, den der Herr schon vielen Einzelnen oder Personenclassen kraft besondrer Titel schuldete, sich nunmehr auf die Ein- sassen des Landes insgemein ausdehnt. Schon um die Mitte des l4ten Jahr- hunderts sichern einzelne Fürsten eine solche allgemeine protectio, defensıo, ein Pflegen und Beschirmen in Friede und Gnade zu, aber sie fordern auch dagegen die Treue und Gewärtigkeit Aller und deren Anerkennung in Huldigungen des ganzen Landes. In solchem „Pflegen” liest denn insbesondre auch die Pflicht rechtes to helpen; jene Gewärtigkeit umfalst das Mächtigsein über das Recht der Geschirmten. So spricht mancher Fürst schon mit Zuversicht aus: alse wy denne der unsen van der unde allen anderen saken wegen alle tyt to ere to rechte u. aller redelicheit mechtig gewesen hebben unde noch syn, Nr. 49. So suchen sie für dieses Mächtigsein über alle ihre Untersassen auch Ga- rantien. Mehrere Fürsten verbünden sich im J. 1402 dahin: Ouch sol unser iglicher syner manne u. undersessin zu gliche u. zu rechte vor ym zu Ununde u. zu nemen mechtig sin. Willich man adır undersessin synem herren dez usginge u. nicht gehorsam sin wolde, uf den sullen wir alle andern behulfen sin, als lange bis dafs er thu als vıl als recht ıs, (Haltaus S. 1291). Diese Macht wird denn auch für den Fall erstrebt, wenn die Un- tersassen in Händel mit den Untersassen eines verbündeten Fürsten ge- rathen. So vertragen sich die Braunschweigischen Herzöge 1442: were ok dat unse undersaten under einander schel u. gebrek hedden edder noch gewunnen, so schal unser ein islik der sinen de under öme beseten sin mechtig wesen to früntschop mit wetten (Wissen?) und to rechte to doinde u. to nemende, so dat de sake binnen ses weken to ende u. to utdrage 46 Homserver über die Formel keme, (Haltaus 1288). Auch seitens des Reiches ist man für diese Zwecke thätig. Bei den Reichstagsverhandlungen zu Eger 1437 wird ein Gebot vorgeschlagen, dafs diejenigen Knechte, die nicht herren han, die ir zum rechten mechtig sein, keinen Fried und Geleit in irgend eines Herrn oder einer Stadt Gebieten haben, auch von niemand gehauset und gehofet werden sollen (Haltaus 1290). Doch trauen die Landesherren nicht allerwegen eine solche Macht sich zu. Der Landgraf von Thüringen und der Abt von Fulda versprechen sich im J. 1430: wenn einer des andern mann weder glich oder recht ichtis angreiffen .. wurden, so solt der furst, under dem des also geschen were, des er zu gleich u. recht nicht mechtig gesin mugte, und im daran nicht wolte genugen lassen, ... demselben keine zulegung (Hülle) thun ... und solte auch derselbe in desselben herren floss stetten ader gebieten kein geleid nicht haben, (Haltaus S. 1291). Also die Fehde ist doch nicht ganz zu hindern und der Landesherr begnügt sich damit, demjenigen, der den friedlichen Weg verweigert, Beistand und Schutz zu entziehn. IV. Jene unter II 8 gedachten Institutionen, die Vorbilder und Anhalts- punkte für die individuellen Abreden, führten noch über die Constitution des J. 1235 darin hinaus, dafs sie unter den Verbundenen den unbedingten Frieden gründen, die Nothhülfe der Eigenmacht in keiner Weise als be- rechtigt anerkennen, Eichhorn $ 408 Anm. 2. Den Frieden in diesem höhern, vollern Sinne zur gemeinen Regel‘ zu erheben, sehen wir die Landesherren selber bestrebt, als es ihnen dringender anlag, die nunmehr gewonnene öffentliche Gewalt gegen Störungen zu sichern. Auch dieses weiter gesteckte Ziel war nur stufenweise zu gewinnen. fi Zunächst gelingt es, für das einzelne Land unter dem Zuthun der mit der Landeshoheit zugleich gewachsenen Landstände, jede Fehde, wenn auch nur auf bestimmte Zeiten, zu untersagen. Der Landfriede z. B; Friedrichs von Thüringen v. J. 1338 gebietet mit Rath der Grafen und Freien, der Herren und Dienstmannen, Mannen und Städte für ein Jahr „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 47 daz nymant kein urlouge in deme lande zu Duringen habe, wan (sondern) daz yderman ome an rechte gnügen lasse ('). 9 DZ Schon die Städtebünde des 13ten Jahrhunderts, wollten, wie der Rheinische vom J. 1259, universas questiones, que inter pacis federe con- juratos emergunt, per amicabılem compositionem vel per justitiam durch besondre adjuratos erledigt wissen. Sie geben das Vorbild für Friedens- vereine eines ganzen Complexes benachbarter Gebiete mit Bestallung ge- meinsamer Friedenshauptleute. Dahin geht der sog. Prenzlauer im J. 1374 zwischen dem Kaiser, Böhmen, Brandenburg, Mecklenburg, Pommern auf drei Jahre geschlossene Landfriede, insofern er auch das wydersagin(?), also die Ankündigung einer Fehde, zu den zu ahndenden Missethaten zählt; dahin der Fränkische Friede unter K. Ruprecht v. J. 1403, nach welchem jeder Fürst seine Diener, deren er nicht mächtig, dem Friedenshauptmann angiebt, damit er helfe, daz sie sich an glichen u. am recht gnugen lassen (Haltaus S. 1290); dahin endlich das letzte Gebilde dieser Art, der Bund, welcher im J. 1487 die Fürsten, die Adelsgesellschaften, die Städte Schwabens und der nächstgelegenen Länder in sich aufnimmt, Eichhorn RG. $ 408. 3. Wie weit gelangt inmittelst die oberste Gewalt für das ganze Reich? Die Reformation K. Friedrichs III von 1442 beginnt noch gleich der alten Satzung von 1235: niemand soll dem andern Schaden zufügen, er habe ihn denn zuvor zu gleichen, billigen, landläuffigen Rechten erfordert, vgl. Datt de p. p. 115. Sie räumt also die Selbsthülte als letztes Mittel ein. Und die Urkunden des 15ten Jahrh. kennen als stehende Formel: ob ir einen vergewaltigen oder verunrechten wolt, onerlangt u. unerfolgt rechts, wie dann im Riche von alter herkommen u. gewohnheit gewesen, Datt p. 190 sq. Erst seit 1467 gelingt es den Kaisern in wiederholten Ansätzen, dem Reichstage einen Landfrieden der gesteigerten Art für ganz Deutschland, freilich immer nur für einige Jahre abzugewinnen, Eichhorn $ 408 S. 113. (*) Michelsen, Landfrieden, S. 23. (?) Baltische Studien XV S. 154. 48 Homeyver über die Formel Das sind von verschiedenen Richtungen her die nächsten Vorschritte zum Übergange des Mittelalters in die neue Zeit, zu jenem im J. 1495 verkündeten Frieden, der als allgemeiner sich über die particularen, als ewiger sich über die temporären Vereinbarungen erhebt, der insbesondre als voller Friede eine rechte Fehde auch als Nothhülfe nicht mehr an- erkennt. Fürder soll es nicht der einzelnen Abreden bedürfen, damit jeglicher gegen jeglichen des Rechtes mächtig sei, und diese Macht des Rechtes gilt als die äufserste, stets genügende. Solche Zeit, solche Mühen, solche Stadien hat es gekostet, um bei den Vorvätern die Herrschaft des natürlichen Willens in diesem Punkte zu brechen. Unter allen dahin führenden Wegen erschien mir auch jener von der Autonomie betretene, den bisher wohl nur Haltaus (S. 1289) gewürdigt hat, bedeutsam genug, um ihm hier eine nähere Erörterung zu widmen. „der Minne und des Rechts eines Ändern mächtig sein”. 49 Anhang. Urkundenstellen zur Formel „jemandes zu Minne und Recht mächtig sein”. L; Sudendorf, Urkundenbuch zur Gesch. der H. von Braunschweig und Lüneburg; 1859 ff., IS. 133 a. 1311. Der Bischof von Hildesheim verpfändet eine Burg auf sechs Jahre: de biscop scal oc os de wile we dat hus hebbet vordeghedingen also sin inghesinde, unde worde we mit weme tweyende, so scolde he unses rechtis weldich sin. 2. Ebd. S. 183, a. 1319. Der Besitzer eines Schlosses macht sich dienstpflichtig. Hir umme scolen de herren uns vordeghedingen unses rechtes u. scolen minne u. rechtes over uns weldich wesen. Were dat se uns nicht m. u. r. helpen mochten, so scolden se uns helpen mit aller macht (oder II S. 11, a. 1342 so moste we us van dem slote unrechtes wol irweren, vgl. II 73). 3. Ebd. S. 215, a. 1323. Dienstvertrag. Gevet se oe scult usen vrunden, so scolde we minne oder rechtes over de (die Dienstleute) weldich wesen hinnen eneme mande; wor we des nicht don ne mochten, dar scole we en behulpech wesen. 4. Ebd. S. 238, a. 1323. Der Markgraf von Brandenburg verspricht den Herzogen von Braunschweig: wi en scolin ok up (gegen) use ome nene hulpe dun, die wile wi minne u. rechtes van erer wegin woldich sin. 5. Ebd. S. 246, a. 1329 Nr. 463: her H. is ghevaren in use denest, also dat we en scole vordeghedingen like andern usen mannen, u. scolen over ene minne u. rechtes wol- dich wesen. (Vgl. S. 261, 330, 355). 6. Ebd. S. 283, a. 1333 Nr. 556. Der Dienende bedingt sich aus: ok scol ik minne u. rechtes woldich wesen von minen herren, wur mi des not were. Z Ebd. S. 320, a. 1333 Nr. 627. Der Pfandgläubiger verspricht: oft jenich unwille ofte schelinge under us unde under den oren worde, des scholet se rechtes u. minne over us woldich wesen, de wile we dat hus hebbet. Philos.-histor. Kl. 1866. = 50 Homeyver über die Formel 8. Ebd. S. 353, a. 1341. Unse here sculle alle weghe unses rechtes macht hebben to nemende und to ghevende. 9. Ebd. II S. 24, a. 1343. Verpfändung eines Schlosses mit Öffnungsrecht. Die Her- ren sollen ubir uns geweldich sin alle zijt rechtis u. minne. Were ouch daz uns wer unrecht tede, daz solle wir on kundigen. Von deme sollen sij uns helfin binnen drin manden nach der kundigunge rechtis odir minne, u. teden sij des nicht, so muge wir uns von deme sloze unrechtis wol irwern. 10. Ebd. II S. 163, a. 1346. De vorsten seullet minne u. rechtes over us (die Stadt Verden) unde unse borghere to allen tyden ghewoldich wesen unde seullet us vordeghe- dingen lik anderen eren steden. KR Ebd. S. 209, Nr. 402, a. 1351. Der Empfänger einer Vogtei erklärt: minne u. rechtes schollet se over mik woldich wesen mine levedaghe. Unde hedde ik schelinge mid weme, over den scholden se mik helpen minne oder rechtes, ift se konden. 12. Ebd. S. 213, a. 1352. Wolden mine heren mines vedderen kindere wor umme schuldegen, de scholden ym don minne edder recht. 13. Ebd. S. 235, a. 1353. Minne u. rechtes schollet se over us u. over dat slot wel- dich wesen. 14. Ebd. 238, a. 1354. Die Stadt Braunschweig, der ein Schlofs verpfändet worden, erklärt. Minne u. rechtes schullet se over os radmanne u. over de borghere weldich wesen de tyd umme dat we dit slot hebbet, in den saken de dat slot u. us van des slotes wegen an rored u. sullen us vordegedingen in den saken ete. Ähnlich III 14, 29, 154, 155, 162. ld. Ebd. II S. 305, a. 1356. Minne u. rechtes schal he over uns weldich wesen, de wile we in sineme denste sin. 16. Ebd. II S. 311, a. 1356. Der Pfandgläubiger erklärt. Rechtes schal he over us u. use erven woldich wesen to allen tyden u. minne mid user witschop. Vorunrechtede us iemend u. en hulpe he us dar nicht minne edder rechtes umme binnen ver weken dar na dat we eme dat vorelaget hedden, so mochte we us van deme slote unrechtes vorweren, Vgl. III 263. „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 51 1lE Ebd. III S. 107, a. 1362 Nr. 170. Bündnifs zwischen dem Bischofe von Minden und den Herzogen von Braunschweig auf zehn Jahre. Se schullen ok over uns mechtig wesen minne und rechtes. Mochten se uns m. edder r. nicht behelpen, so en schullen se io unse vyande binnen dessen tein jaren nicht werden. 18. Ebd. III S. 57, a. 1359. Verpfändung mit Öffnungsrecht. Minne u. rechtes scal unse here over uns weldich wesen. Worde we ok schelhaftich mit jemende, enhulpe uns denne unse here nicht minne eder rechtes binnen twen manten na der tyt dat we dat van im eschet hedden, so mochte we uns von dem slote selven unrechtes wol irweren. Ähnlich III 67, 138, 162, 163, 188. 18a. Ebd. II S. 135, a. 1363. Dienstvertrag mit den H. von Braunschweig gegen das Stift Hildesheim, s. oben S. 36. rt Ebd. II S. 141 a. 1364. Verpfändung mit Öffnungsrecht. Verunrechtede uns aver we, enhulpe he us dar umme nicht minne edder rechtes binnen vere manden dar na dat we dat van eme escheden, so moste we uns sulven van deme slote wol unrechtes irweren; mer wan he us minne edder rechtes behelpen konde, dat scholde we nemen u. uns dar an ennoghen laten. — Ähnlich $S. 150 — irweren, mer welke tyd dat he mi m. e. r. helpen konde, dat scolde ik vor eme nemen; S. 165 — irweren also lange, went he us m. e. r. helpen konde; S. 208 — erweren also lange, wente he uns m. e. r. helpen kunde u. dar scolde we uns ane en noghen laten. Vgl. IV 205, 227. 20. Ebd. IV 87 a. 1370. Der Rath zu Braunschweig schreibt dem zu Hannover, der Herzog habe ihm zugesagt: were dat gik icht mid eme werrende were, we scholden sin mechtig wesen to vruntschap u. to rechte. Dil. Ebd. IV 91, a. 1371. Der Herzog von Braunschweig schreibt dem Rathe von Br.: gi schullen user to rechte wol mechtig wesen, also dat we recht nemen u. geven willen, eder geven u. nemen. 22. Ebd. IV 105, a. 1371. Dienstvertrag. Were ok dat jeniger user vrunt in user herren vyentscaft queme, des wy mechtich konden wesen to minne oder to rechte, dat scolen se na irer manne u. usem rade van em nemen. Mochte wy aver siner nicht mechtich sin, so seole wy helpen med der hand up em also up enen vremden man. G2 52 Homever über die Formel 23. Ebd. IV S. 193, a. 1372. Der Herzog von Mecklenburg erklärt, dafs in seinem Streit mit Brandenburg die Herzoge von Lüneburg sollen: likes u. rechtes waldich sin... Wes uns dar bovene unse ome spreken to like u. to rechte umme desse schelinge, dar schole wy uns an ghenoghen laten u. dat halden. Were over, dat unse ome van des markgreven weghene nicht mochten likes u. rechtes gewaldich sin, so scholen unse ome des markgreven vyende werden. 24. Ebd. S. 267, a. 1373. Verleihung eines Burgsitzes. Were ouch daz (den Lehns- mannen) jement dat ore neme, dat moghet se uf der hanthaftigen dat weren ift se kunnet. Hedden se aver mit jemende schelinge, dat seullet se uns twene mande vor vorkundigen. Helpe we on den rechtes binnen der tyd, daz scullet se nemen. Were ouch daz wy on nenes rechten behulpen binnen den twen maneden, so mogen se sich denne rechtes be- helpen u. unrechtes irweren ut orem borchsedele. 25. Ludewig reliquiae, VII p. 22. Der Markgraf von Brandenburg verspricht denen, die er zu gesinde u. in unser beschirm genommen: wor wir in minne oder rechtis nicht ge- helfin mügin, dar scole wi in helpen mit der hand. — Ihre Burgen sollen ihm offen sein: wedir allirmalkem, ane up ere mage, von den scolen si uns minne oder rechtes helpen binnen einen mand. 26. Ebd. IX p. 569, a. 1446. Die v. Buch haben ein Schlofs von den Markgrafen zu Lehn genommen. Et scholen mine gnedige herren, ore erven u. nachkommen, miner u. miner erven alletyd gegen jedermanniglich to glicke u. rechte maechtig sien. 27. Riedel Cod. dipl. I 2 p. 223, a. 1421. Die von Quitzow erklären als Pfandgläubiger der Herzoge von Mecklenburg. Wi scholen eren vrede von desseme slote holden mit allesweme, wor ze likes u. rechtes over mechtig sint. Wor se aver l. u. r. nicht mechtig mogen wesen, dar scholen ze uns gunnen, dat wi sulven lik u. rechte mogen manen. 28. Ebd. II 1 S. 333, a. 1312. Bündnifs gegen gewisse Ritter. Wie scollen ok weldig wesen von unser veddern wegen minne u. rechtes in der sake, die twischen em u. den ridderen werrende is. Underwinde sich ock jennich herre desser riddere, die von unsern veddern nicht wolde nemen dat minne oder recht were, uppe den scolle wie ehme behul- pen wesen also langhe, went sie nemen dat m. o. r. Si. 29. Sudendorf IV 205. Verpfändung mit Öffnungsrecht, s. oben $. 41. „der Minne und des Rechts eines andern mächtig sein”. 53 30. Mecklenburgische Jahrbücher, XVI 227. Aus einer Klage des Ritters H. Bere wider den Grafen von Lindow. Ik entbott em, dat de greven scholde lykes u. rechtes altyt aver my weldich wesen. — Der Graf erklärt: dat he nynes likes oder rechtes moge weldig wesen over Sine man. al. Ebd. VII 240, a. 1329, VII 246, a. 1330, s. oben $. 38, 32. Ebd. VII 249, 250, a. 1331. Mecklenburg sagt in einem Vertrage mit Barnim von Pommern. Were dat hertoch B. schelende worde mit den vrunden unser man, dar scolen unse man minne edder rechtes over weldich wesen; were aver also dat se eme nicht helpen en mochten, so scole wi unde se eren vrunden unbehulpen wesen. 33. Ebd. XIII S. 346, a. 1328. Dienstvertrag. Der Herr erklärt: minne und rechtes scal wi van eren wegen weldich wesen u. solen en des helpen, war des en nod deyt, dat en gescy minne eder rechtes. 34. Ebd. XXIII S. 236, a. 1418. Bündnifs zwischen Mecklenburg und Werle: unser en scal deme anderen behulpen wesen tegen alsweme, dar wy edder unser en nicht likes u. rechtes mogen over mechtich wesen, utgenomen dat hilge romesche rike. S. auch die Stelle oben S. 44. 35. Gerken diplomataria, II p. 547, a. 1455. Braunschweig verpfändet Klötze. Wy schullen siner u. siner erven to allen tyden mechtig wesen to eren, fruntschop u. rechte, alle de wile dat se Kl. inne hebben. Unde wolde se jemand vorunrechten, dat scholden se uns witlik don u. dat vor uns vorklagen; en konden wy öne denne binnen twen man- den darnach neines rechten edder fruntschap behelpen, so mochten se sik van dem slote unrechtes wol erweren, so lange wente der öne glyck u. recht wedderfaren konde, u. dat scholden se don u. nemen. Grepe se averst jemand warlosen an mit rove efte brande, jegen den mogen se sik unrechtes u. gewalt van stund an wol erweren unvorklaget so lange dat öne glyck edder recht wedderfaren konde. 36. Gereken Cod. dipl. I 272,...sullen an allen unsern sachen, an (ausgenommen) die da halse und lide antreffent, minn u. rechtes allewege geweldich sin. [9] a7. Ebd. II 283. Mochte wy den heren helpen minne oder rechtes von den hertogen, dat sullen se nemen. 54 Homxzver über die Formel 38. Ebd. VI 667. Burgfrieden unter den von Alvensleben v. J. 1552. Wer unter ihnen von Dritten Unrecht leidet, soll sich „des gegen uns beklagen u. gleich u. recht auf uns erbieten, auch geben u. nemen gewilligen, u. wenn wir also seiner zu rechte, gleich u. aller billigkeit mechtig ... . mochte ime denn recht, gleich u. billigk als geburlich ...... solches soll er annemen u. damit gesettigt sein.” Wenn Allen „krieg oder vhede unter augen stunde, des wir uber Ehre, Gleich u. Rechterbieten nicht umgehen konnten” dann wollen sie einträchtig dem Feinde widerstehen. 39. Ebd. VII 211: „auch sollen wir des H. gein allermeniglich zu gleich, zu eren u. zu rechte mechtig sein, u. wenn wir seiner also mechtig sein” ihn gleich den andern Unsrigen vertheidigen. 40. Satzung der Stadt Braunschweig, Anf. des l4ten Jahrh. Wenne se (de gesworen) aldüs ein recht eder eine vruntscop gesproken hebbet u. geheten to holdende under den de tweiinge is, welke denne des rechts edder dere vründscop nicht wolde holden, de scolde unser stad 50 mark geven, u. man scolde ene vorfesten. Forschungen zur D. Gesch. I S. 273. 41. Lacomblet Urkundenbuch, II 458 Nr. 781, a. 1283. Bündnifs zwischen Cöln u. Cleve, s. oben S. 43. 42. Urkundenbuch des Hochstifts Meilsen I S. 378, a. 1350. Vater und Sohn geloben dem Bischof Dienst und Hülfe. Were daz ymant sin vynt wolde sin, mit dem wir ge- schefde hettin, so schul wir des bischofes rechtes gewaldig sin u. daz vor in byten. Vor- sluge man das, so schul wir im helfin getruwelichen, als ein man sinen herrin. 43. Seibertz, Urkundenbuch des H. Westfalen, II S. 581, a. 1370. Verpfändung eines Schlosses. Wollen sie auch mit jmande van unserm schlosse kriegen, so sollen sie uns das vor kundt thun einen manden, den manden sollen wir jrs rechten mechtig sein; kon- nen wir jnen dan binnen dem mande nicht rechts gehelfen, so sollen sie sich... . . behelffen u. kriegen wes sie mochten. Griffe aber jmant an ihre pfandt schlofs luide u. guide, kegen den mogen sie sich van stunde weren u. behelffen ane alle verkundigung. 44. Ebd. II 599, a. 1372. Ein Dienstherr erklärt. Werz sache daz (der Dienstpflichtige) zu ymande icht zu sprechen hette, dy undir uns gesessin were u. der wir mechtig werin, so sulde wir sin mechtig sin zu rechte u. suldin eme oich rechtis van den helffin, unde werz daz sy eme des uls gingin, so woldin wir eme behulffin sin zu sime rechtin. or oo. „der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein”. 45. Westphalen Monum. IV 1089, a. 1482. Wor wy Mecklenb. heren unses leven ohms H. Bugislafs to eren, lieve u. recht mechtigk sin. 46. Lehnsrevers a. 1398. Ouch sollen sie uns schützen u. verteidingen zum rechten als andere yre manne, u. unser auch zum rechten maechtig sin gein allirmenlich. (Haltaus 1289). 47. Die Herzoge u. Braunschweig erklären 1332: wy schun ok eres rechten dedinge fulle macht hebben, wanne se us to erem rechte u. to eren degedingen laden u. eschen u. schun onne behulpen wesen. (Haltaus 1289). 48. Der Pfandgläubiger eines Schlosses erklärt a. 1393. Sie sullin uns... verteidingen zu unsern rechten u. sullen unsers rechtes auch volliglich mechtig syn. Des wir yn auch gehorsam syn sullin an widirrede. Konde adir woldin sy uns deren nicht zu rechte odir zu gliche brengin binnen 6 wochin nach dem alz wir yn daz vorkundiget hetten, so sullin wir gute macht habin, uns von dem slosse des unrechtin zu schuzin zu weren u. uns des rechtin zu erholn, so wir best mugen. Da sullen wir von yn u. den iren unvordacht umb bliben. (Haltaus S. 1189). 49. Urkunde des Herzogs Bernhard von Braunschweig a. 1458 (Haltaus S. 1290). 0. Ludewig rell. VII p. 70. Der Markgraf von Brandenburg erklärt: ipsum in nostre defensionis recepimus presidium, volentes ipsum contra quoslibet invasores pro suis juribus, quorum posse plenum habemus et quorum omnimodam facultatem nobis reservamus, dum per ipsum requisiti fuerimus, defensare. 51 (zu S. 30 oben). Märker dipl. krit. Beiträge, I Nr. 143, a. 1439: wann das recht zu lang gewesen were usezurichten u. uns die minne vil fruntliker u. beqwemer vor uns u. beide teil be- ducht hatt. Ze EL ET — m, . rl tehaı u alten. [EIS LCT. 73 EN elle, dl (BREI al ‚lage di nit Si Vie an, msx Ienennann \ Shi ‚ TR v MUT e “ - \ en E ä . 12 ld ofen a a a a word ya we PER 2 DT ne KH TUR A; wu “u a, alt at or a. a Bern PT op BR sur) Bear Inn - t vg Br i Be Be. Ri 19 alba Sven all RA ERBE m Alben umnmoll: A ae a a re te ee ee Wish Hr: rl Re ae sr ee" wi ae 0 Ze beribit “in But "u verhiätis‘ fen" Batimintir Su re ei PETE ® in wu * I ra Tee dr DREI, «ib PAR? LIU TH u Kat) tuiehnt Ku ur! sata har. nah Ay or zw volfns all u En; Bi of ‚nloch „gar 4 Bi re? al rl Sure, 1 we) RT u% Ir 7A u ar u 29 N ur % Fi I gab er .% ’ Tee wen) Geht. geh ne nt wor enlirnlt nz Ei 2 be Er. er da a i A LE Yaomı- oA & ge 2 ru A: Türgn u": man ara, TER ner ren en N u u...) ga m = a ern Er Lo ro HI Aaderre. eidon neknhlusnit or n wa 25 ae HA, DER “ ats ._ Mn und ß ie Leer os, N vor net Du nA Bi ER m Pag RT bt DRG m, play, mil, ‚ninen an. ln I, at: take A TR Let Pe 2 SEE ARE, te "aolan ll nn a ara M A Nr A 0, ee ra. ui la) 1 r a A ir j a A Ir hg win " ne, In-rC ve h (üei RR vrh r / hi ds ey RE ET En Rh | ha ee; ; pa & Fi ii I een Bi Bi BR Wire aaa Da eh ulyey Mi» ri er jene. RE ea re re ka? a wi u, og et ji: % ne u; Fr Aar iv an wie AA ur ve { Über den Dialect der Armenier von Tiflis. Pr” se Von H" PETERMANN. nn [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 16. Mai 1361.] D.. armenische Sprache hat gleich allen andern im Laufe der Zeiten vielfache Modificationen erfahren. Wie sie in den ältesten Zeiten beschaffen gewesen sei, darüber können wir nicht urtheilen, da der religiöse Fanatismus, theils der zoroastrischen Perser, theils der christlichen Armenier selbst alles Frühere vernichtet hat, und nur äufserst wenige Spuren derselben übrig geblieben sind. Die Schriftsteller des 4ten Jahrhunderts n. Chr., die ältesten, die wir noch besitzen, zeigen noch hier und da einen gröfsern Reichthum von Formen, wie z. B. einen Conj. Imperf. und ein besonderes Passivum dieses Tempus. Eine Menge eigenthümlicher Formen finden sich auch in der armenischen Übersetzung der Grammatik des Dionysins Thrax aus dem 5ten Jahrhundert, welche man ziemlich allgemein dem Philosophen David zuschreibt. Hier ist der Dualis, von welchem nur wenige Andeutungen noch in dem Armenischen sichtbar sind, durch Nomen und Verbum regel- mäfsig durchgeführt; hier findet sich das sonst nur bei einsilbigen Formen vorkommende Augment vielfach angewendet, viele nirgends anderswo ge- brauchte Formen des Passivs, und sämmtliche Tempora und Modi des Griechischen im Armenischen durch bestimmte Formen vertreten u. s. w. Manche derselben, die kein anderer Schriftsteller kennt, mögen aus der Volkssprache verschiedener Provinzen entlehnt sein; man sieht es jedoch dem Ganzen an, dafs der Übersetzer einen srolsen Theil selbst gebildet hat, um das Armenische dem Griechischen analog darzustellen, und zu zeigen, dafs seine Muttersprache der griechischen an Formenreichthum Philos.-histor. Kl. 1866. H 58 PETERMANN: nicht nachstehe, oder doch alle dieselben Formen zu bilden vermöge. Seit dem 14ten Jahrh., und namentlich, seitdem die Armenier nach Ver- nichtung der Dynastie der Bagratiden sich in grofsen Massen nach Cilieien und weiter wegzogen, und in verschiedenen Ländern zerstreut lebten, bildete sich eine Vulgärsprache, welche allmälig auch in die Schriften überging, bis sie zuletzt fast die allgemeine Büchersprache wurde. Schon bei Grigor Magistros im 11ten Jahrh. finden sich einzelne Spuren davon, mehr noch im 12ten bei Matthaeus Edessenus, bei Mechithar, dem Arzte, und vor- nehmlich später bei Wardan, Sembat und Andern. Dafs sich aber schon in frühern Zeiten dialectische Verschiedenheiten in der armenischen Sprache herausstellten, erhellt aus einer Stelle des Johannes Erznkajensis, eines berühmten Schriftstellers des 13ten Jahrhun- derts, welche Indschidschean in seiner Archäologie Armeniens Th. 3. 8.7. anführt. Derselbe sagt, dafs nach einem ältern Autor, Namens Stephanos, entweder dem von Indsch. 1. 1. $S. 120 aus Samuel’s Chronik als ausge- zeichneten Philosophen und Grammatiker gerühmten geheimen Capellan (rpwztplg), welcher Ende des Sten Jahrhunderts blühte, oder dem gleich- zeitigen Philologen und Philosophen dieses Namens (s. ebendas.), einem Wardapet aus Siunia — 7 Dialeete in Armenien gewesen seien, die er namentlich angiebt: nämlich die Dialeete der Provinzen Kordschaikh (oder Kordschekh) und Taikh, der der Gebirgsbewohner von Choith (oder Chuth), die ihrer Abgeschlossenheit wegen eine den Andern ganz unverständliche Sprache redeten, wie Thomas Ardseruni bezeugt (vgl. Indsch. Beschrei- bung von Alt-Armenien S. 72. u. f.), der von Armenia quarta, der von Sper, einem zu Hocharmenien gehörigen Distriete, der von Siunia (Siunikh), und der von Artzach. Er umfalst diese Dialecte mit den Namen der Grenzdialecte im Gegensatz gegen die Sprache des mittelländischen oder mittlern Armeniens, d. i. der Provinz Ararat und des Hofes, welche nnr eine war. Jetzt zeichnen sich nach Indsch. Archäol. HI. S. 8. die Bewohner von Agulis, Wan und Mok in Armenien, und namentlich die von Bailan bei Antakia (Antiochien) durch viele Eigenthümlichkeiten in der Sprache aus. Allein die Zahl der Vulsärdialeete ist bei Weitem gröfser, da die Armenier fast in alle Welttheile zerstreut sind, und mit wenigen Ausnahmen überall ihre Sprache beibehalten haben. Schon in den frühesten Zeiten über den Dialect der Armemier von Tiflis. 59 breiteten sie sich bis an den Kaukasus und nach Kolchis aus. Unter den Sasaniden wurden viele Armenier nach Segestan, Hamadan, nach Assyrien und Chusistan gefangen weggeführt. Viele flohen vor den Persern und später vor den Arabern nach dem byzantinischen Reiche, und erhielten in Macedonien und Bulgarien ihre Wohnsitze. Im J. 709 n. Chr. wurden die dem Brande von Nachdschevan entronnenen Armenier von den Arabern nach Damascus geschleppt. Aber massenhaft besonders zogen sie nach dem Sturze der Bagratiden aus ihrem Vaterlande, und wendeten sich nach Mesopotamien, Syrien und Kleinasien, wo sie in Cilicien eine neue Dynastie gründeten. Schon nach den ersten Eroberungen von Ani, der Haupt- nnd Residenzstadt unter den Bagratiden durch Alp Arslan folgten 1064 n. Chr. Viele der Bewohner der Einladung des Herzogs von Roth-Rufsland, Theodorus, und liefsen sich in Galizien nieder. Nach und nach kamen neue Auswanderer hinzu, so dafs ihre Gesammtzahl auf 40,000 Familien berechnet wird. Auch aus Bulgarien gesellten sich Viele zu ihnen, die zum Theil aber auch in Siebenbürgen sich festsetzten, und dort einige Städte mit besondern Privilesien gründeten. Andere wendeten sich zu Anfang des l4ten Jahrhunderts nach der Krim, noch Andere nach den benachbarten persischen Provinzen. Früher schon waren von Cilieien aus Viele nach Cypern und nach Italien gegangen, und in Ägypten. sollen nach der Versicherung des Matthaeus Edessenus im J. 1074 n. Chr. an 30,000 ‘Armenier gelebt haben. Auf der andern Seite hatte sich ein Theil von ihnen nach dem Osten gewendet, nach Astrachan u. s. w., und im J. 1605-6 n. Chr. schleppte endlich Schach Abbas d. Gr. die sämmtlichen Bewohner von Dschugha nach Ispahan, von denen noch 12,000 Familien dort an- gekommen sein sollen, welche die Vorstadt Neu-Dschulfa gründeten. Von diesen gingen aber Viele wieder nach Indien, vornehmlich nach Ben- galen, wo sie noch jetzt einen bedeutenden Handel treiben. Nur ein sehr geringer Theil von Allen diesen, und zwar, so viel mir bekannt ist, nur in Polen, die, welche zu den höchsten Ehrenstellen ge- lansten, und unter die adligen Familien aufgenommen wurden, und in einem kleinen Distriete von Kurdistan hat die Erinnerung an seine Abstammung, und mit ihr seine Muttersprache ganz vergessen, so dafs er sich mit den Eingebornen vollständig amalgamirt hat. Alle Übrigen sind ihrem alten Glauben, Ritus und ihrer Sprache treu geblieben; doch hat die letztere im H2 60 PETERMANN: Laufe der Zeiten mannigfache Modificationen erlitten. Aber auch in ihrem eignen Mutterlande konnte das Armenische nicht in seiner Reinheit bewahrt bleiben. Wir wissen, dafs nach und nach Assyrier, Israeliten, Meder, Perser, Araber, Türken u. s. w. das Land bevölkert haben, und dafs jetzt darin ein buntes Gemisch von Völkerschaften verschiedener Zungen und Sprachstämme zu finden ist. So ist es gekommen, dafs nach der mir von vielen Seiten gegebenen Versicherung von Armeniern aus jenen Gegenden in jedem District, in jeder nur einigermalsen bedeutenden Stadt, ja sogar in einzelnen Dörfern, besondere Mundarten sich gebildet haben; und die Eigenthümlichkeiten dieser Mundarten und Dialeete beschränken sich keines- weges blofs auf den lexikalischen Theil der Sprache, auf die Aufnahme von Ausdrücken aus fremden Sprachen, indem indische, persische, geor- gische, türkische. arabische, slavische, magyarische und andere Wörter in den verschiedenen Ländern Eingang bei den Armeniern gefunden haben, sondern sind auch auf die Sprachbildung selbst übergegangen, und haben die Grammatik vielfach modificirt. Im Allgemeinen lassen sich zwei Hauptdialeete unterscheiden, deren jeder sich wieder in viele Mundarten theilt, ein oceidentalischer und ein orientalischer. Der erstere umfafst die Mundarten des türkischen Reichs mit denen von Ungarn, Polen und der Krim; der andere aber die von Armenien selbst mit denen von Georgien und dem südöstlichen Rufsland von Astrachan bis Moskau, so wie die von Persien und Indien. Hier ver- sicherte mir ein gebildeter Armenier aus Alexandrien, dafs seine Stamm- genossen in Indien eine ganz verschiedene Sprache sprächen; ich möchte dies aber darum bezweifeln, weil die dortigen Armenier mit denen von Dschulfa bei Ispahan stets in lebhaftem Verkehr stehen, und von da ihre Geistlichen, vielleicht auch ihre Lehrer erhalten, und ein noch stärkerer Beweis für meine Behauptung scheint mir dies zu sein, dafs die zu Moskau in der Sprache des Anarat im J. 1834 von der Londner (?) Bibelgesell- schaft besorgte Ausgabe des N. T. im J. 1839 zu Caleutta wörtlich wieder abgedruckt worden ist, woraus hervorgeht, dafs dieser Dialect den indischen Armeniern geläufig sein muls. Für das Erste ist mein Augenmerk nur auf die Vulgärsprache der Armenier von Tiflis gerichtet, wobei es natürlich nicht meine Absicht sein kann, der darin aufgenommenen Fremdwörter, welche zudem von der über den Dialect der Armenier von Tiflis. 61 Willkühr eines jeden Individuums abhängen, nnd keinen Einflufs auf die Sprachbildung als solche ausgeübt haben, zu gedenken; und nur beiläufig sei es gesagt, dals die Armenier von Tiflis nicht nur grusinische, sondern auch persische, arabische, tatarische und jetzt wohl auch russische Aus- drücke gebrauchen. Übrigens haben sie sich bis auf die neueste Zeit von allem fremdartigen Einflufs ziemlich frei zu erhalten gewufst, und oft noch bedienen sie sich im Gespräch, vornehmlich aber beim Schreiben, klassı- scher Wortformen. Denn Tiflis hat (cf. »- W/ipgkub, Wuybwfdtmfu p. 49) keine Seminare zur Ausbildung eigner Lehrer gehabt. Es stand seit dem Jahre 979 n. Chr. bis auf die neueste Zeit unter dem damals: gegründeten Bisthum von Haghbat, dessen Oberhaupt in Tiflis residirte, und dieser Stadt ihre Geistlichen und Lehrer aus seinem Kloster gab. Zwar kam später auch ein geistlicher Oberhirt aus’Edschmiadsin dahin; allein dieser hatte nur die Aufsicht über zwei Kirchen, alle übrigen, so wie die ganze zahlreiche Gemeinde stand bis zum J. 1808-9 unter dem Bischof von Haghbat. In dem letztgenannten Jahre erst ward es unmittelbar unter die Direetion von Edschmiadsin gestellt, und seit dieser Zeit kamen Lehrer aus Smyrna, Erevan, Astrachan, Erzerum und aus dem Lazarewschen In- stitut von Moskau dahin, welche, zugleich mit andern Armeniern, ' Kauf- leuten und Handwerkern, die aus andern Gegenden gebürtig, sich dort niederliefsen, nicht ohne Einfluls auf die Sprache der Bewohner gewesen sein mögen, was auch hie und da durchzuschimmern scheint. Zur Kenntnifs dieser Sprache stand mir aufser mehreren Jugend- schriften hauptsächlich die von H. Achwerdean (Achwerdoff, da die unter russischem Scepter stehenden Armenier nur, wenn sie armenisch schreiben, die armenische Form ihrer Namen beibehalten, im gewöhnlichen Leben sich aber russische Endungen geben) herausgegebene Schrift zu Gebote, welche unter dem Titel Sajeath-Nowa zu Tiflis 1852. 8. erschien. Diese ganz in der Tifliser Volkssprache geschrieben, ist die Hauptquelle für diese Mundart. Sie trägt den Namen eines der gefeiertsten Volksdichter von Tiflis, Sajeath-Nowa, und enthält 46 Gesänge desselben, begleitet von schätzbaren Bemerkungen, die in Erklärung der Fremdwörter, so wie in grammatischen und sachlichen Erläuterungen bestehen, ohne welche sie selbst für Armenier, die nicht aus Tiflis sind, unverständlich sein würden. Der gelehrte Herausgeber hat aber aufserdem noch eine 25 Seiten 62 PETERMANN: umfassende Einleitung dazu gegeben, in welcher er von den armenischen Volksdichtern überhaupt — er zählt 39 derselben namentlich auf — und von Sajeath-Nowa insbesondere spricht, dann auf die Tifliser Aussprache näher eingeht, und zuletzt die politischen Verhältnisse berührt, welche besondern Einflufs auf die Veränderung und Entartung seiner Muttersprache ausgeübt haben. Das Schätzbarste für uns ist aber die darauf folgende Skizze einer Grammatik der Tifliser Mundart auf 40 Seiten, der erste Versuch dieser Art, wobei wir nur bedauern, dafs er seinen anfänglichen Vorhaben ungetreu, die Geschichte dieser Mundart zu geben unterlassen hat, und wünschen müssen, dafs er diese, und, wie er in dem kurzen Vorwort dazu noch verheilst, auch die Grammatik der andern Dialecte recht bald bearbeiten, und durch den Druck veröffentlichen möge. Sajeath-Nowa gehörte zu den Sängern, welche auf öffentlichen Plätzen oder in den Häusern der Grofsen und Reichen bei besondern Festlichkeiten ihre theils aus dem Stegreif gedichteten, theils vorbe- reiteten, aber stets eignen Lieder nach einer bestimmten Melodie zu einem unserer Violine entsprechenden Saiteninstrument, .pwwdwbzw Khamantscha genannt, vortrugen, und zum Theil noch vortragen, wiewohl dieser Ge- brauch sich leider allmälig verlieren soll. Die Gesänge dieser Sammlung sind von dieser Art. Zuweilen treten zwei zugleich zum Wettkampf auf; der Besiegte muls dann dem Sieger seine Khamantscha übergeben, und darf eigentlich nicht wieder singen; gewöhnlich aber giebt ihm der Sieger dieselbe zurück, und verlangt nur von ihm das Versprechen, in Zukunft in seiner Gegenwart zu schweigen. Der Name Sajeath-Nowa ist ein angenommener, nach der Sitte der arınenischen Sänger, welche in türkischer Sprache ihre Lieder vor- tragen, bei armenischen Gesängen pflegen sie dagegen ihren ursprünglichen Namen beizubehalten. Sajeath-Nowa trat zuerst ebenfalls mit türkischen Liedern auf, daher er seinen Namen veränderte, liefs ihn aber auch später noch bestehen, als er nur in seiner Muttersprache sang. Sein Vater, ein armer Armenier aus Haleb, kam zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, um sein Glück anderswo zu versuchen, nach Tiflis, und verheirathete sich dort. Ungefähr um das Jahr 1712, also vor 150 Jahren, ward ihm ein Sohn, unser Dichter, geboren, dem er den Namen Tpm:ffb Aruthin (Gwpemf@fı% Haruthiun) d. i. Paschalis, Pasquale über den Dialect der Armenier von Tiflis. 63 gab. Er schickte ihn später zu einem Seidenarbeiter in die Lehre, der Knabe lernte mit grofser Schnelligkeit Alles, was zu seinem Gewerbe ge- hörte, und fing bald auf eigne Hand an, es in seinem Zimmer zu betrei- ben. Allmälig entwickelte sich sein poetisches Talent, er verliefs die Werkstätte, und trat öffentlich als Sänger in türkischer Sprache unter dem angenommenen Namen auf. Wann dies zuerst geschehen sei, ist nicht bekannt; in seiner Sammlung, welche meist das Datum beigesetzt hat, ist das älteste türkische Lied vom J. 1742. Aber diese Sammlung, in der Originalschrift aus losen zusammengefüsten Blättern bestehend, ist keineswegs als vollständig zu erachten. Sie enthält 114 türkische und 46 armenische Gesänge. Die letzten beginnen mit dem J. 1752, und gehen nur bis 1759. Er war verheirathet, und hatte von seiner Frau zwei Söhne und zwei Töchter. Seine Frau starb im J. 1765, und wahrscheinlich erst nach ihrem Tode ging er in das Kloster Haghbat, wo er Mönchspriester wurde. Im J. 1795 begab er sich von da eiligst nach Tiflis, als er hörte, dafs das Heer des Acha Muhammed Chan sich den georgischen Gränzen näherte, um seine Kinder von Tiflis nach Mosdok YAyaalı in Sicherheit zu bringen. Kaum war dies geschehen, und er nach Tiflis zurückgekehrt, als die Perser in die Stadt eindrangen. Sie fanden ihn in der Kathedrale betend, und befahlen ihm herauszugehen, und den Glauben abzuschwören. Er aber entgegnete: zufululud pzbuung u, golufubwb fowzub d. 1. ame aid „ml wä> „ich gehe nicht aus der Kirche, ich entsage Jesu nicht”, und starb unter den Schwerdtern der Feinde den Märtyrertod. Einige Tage später, als die Perser Tiflis ver- lassen hatten, wurde sein Leichnam an der nördlichen Kirchenpforte der grolsen Festung beigesetzt. Sajeath-Nowa verstand das Altarmenische nicht, und hatte auch die Grammatik nicht erlernt; aber er konnte wenigstens armenisch schreiben, wiewohl die georgische Schrift ihm viel geläufiger war. Sein noch vor- handener Divan (Gedichtsammlung) besteht aus 73 Blättern, von denen zu Anfang, in der Mitte, und am Ende viele fehlen. Voran stehen 115 türkische Lieder; die ersten derselben sind in armenischer Minuskel, später sind nur die ersten Verse der Lieder in Minuskel, die übrigen in ungeübter Vulgärschrift, der gröfste Theil der Gesänge ist aber mit geübter Hand in georgischer Vulgärschrift geschrieben. Am Ende oder am Rande eines 64 PETERMANN: jeden Liedes ist in georgischer Sprache und Schrift die Melodie und die metrische Form zugleich mit dem Wunsche, dafs der Leser für ihn bete, angegeben. Zuweilen giebt er auch für einen ungeübten Sänger die Wei- sung, welche Melodie vorher, welche nachher zu singen sei, und welche Lieder man vor einem Wardapet nicht singen solle; und endlich ist oft auch das Datum ganz genau beigefügt, an welchem Tage es vorgetragen war. Die Lieder sind aber nicht chronologisch geordnet, daher auch wohl später aus dem Gedächtnisse aufgeschrieben. Wie die türkischen, so sind auch die armenischen Gesänge mit georgischer Schrift geschrieben, aber schwer zu lesen, da oft Consonanten, zuweilen auch Vocale fehlen; an Interpunction ist gar nicht zu denken. Der H. Herausgeber beobachtete bei dem Umschreiben dieser Lieder in armenische Schrift genau die Aussprache von Tiflis, und giebt zuvör- derst die Versicherung, dafs die dortigen Armenier die einzelnen Conso- nanten sehr streng von einander unterscheiden, und nie in der Aussprache den einen mit dem andern vermengen; die einzige Ausnahme machen : und {, bei denen er keine Verschiedenheit in der Aussprache herauszufinden vermochte, daher er auch für beide Consonanten stets / schreibt, da sie unserm w ganz entsprechen. In der S. p. 3. Aor. pass. we hat er aber der Deutlichkeit wegen « beibehalten. Ebenso wird der Vocal »ı vor einem andern Vocale in Tiflis stets wie /, w, oder pf &w ausgesprochen. Nur in dem Doppelvocale fx lautet das - weicher, und theils wird dieses, theils das abgeworfen, theilweise werden aber auch beide Vocale bewahrt. So findet man gwpmffıı pl. pwpne[l4prlobp oder pwpmrfheopp, und pupmı[4fb, ferner: wpfb oder wpmıh für wppıb, Smıp, uymıp, Swpnip, Smuuws, hp für Sbep, wpbep. Supbıp, Speumd, fep. Der Vocal , das ursprüngliche kurze o, welcher bei den Armeniern der Türkei zu Anfang der Wörter wo, in der Mitte aber o lautet, ist in dem ersten Falle in Tiflis zu wu, im zweiten zu vw geworden; nur vor hat er den alten Laut behalten. Demnach lautet „p wie rıp, ıfupifing wie fupfbng, aber upon] wie diupiflof. Ebenso wird auch der Doppelvocal », zu »ı, und zwar nicht blofs am Ende, wie pin für dapdin), sondern auch in der Mitte der Wörter, wie: ymıu, mu, ‚prup, wbnız für mju, bay, pnyp, wlan. Der Vocal #, das eigentliche gr. e, von den türkischen Armeniern zu Anfang der Wörter wie je gesprochen, lautet in demselben Falle in über den Dialect der Armenier von Tiflis. 65 Tiflis ji, in der Mitte :; es findet sich aber auch eine Anzahl von Wörtern, in denen es theils zu Anfang, theils in der Mitte seinen ursprünglichen Laut e bewahrt hat, wie in Zpfu, Zpkluuy, Lehwl&, Epkg, Ephm, Epug für bpku bplfuug, bpkwl&, kplh, bphm, kpuy u. Ss. W. Der Diphthong Zu hat sich in der alten Form des Gen. s. pwupnı Pkwu in Tiflis erhalten, das Part. Zw; aber hat die Form fy angenommen, so dafs es dem Infinitiv ganz gleichlautend geworden ist, und in dem Imperativ ist er in # übergegangen: zp% für zp4w, wie man auch schon zuweilen in der Schriftsprache findet. Der Diphthong «, hat in der 2ten p- pl. welche we für wjzp lautet, wie wu,p, Zywp für meury,p, Lupe, den zweiten Vocal abgeworfen, in den meisten Fällen geht er aber in £ über: z. B. SEp, Jbp steht für Suyp, diuyp — felwnkf, felubkp, ZEf, KEp für fıfubup, flug, huyp, huyp, und in einigen Fällen (bei der Flexion von Fremdwörtern) geht er ganz verloren: vgl. wgwy; Abl. nicht wguy&ds, sondern waLdbb-unuhpug Loc. nicht znzuppuyaud,; sondern wnzahpaui In Betrefl der Consonanten hat diese Mundart die ursprüngliche Aussprache der labiales £, 4, 4, der dentales z, #, =, und der gutturales g, 4, .g im Ganzen beibehalten; jedoch ist.e mehr dem g ähnlich geworden, und lautet wie dieses in dem französischen qw. Ferner wird in einzelnen Wörtern die tenuis zur aspirata, wie in zl%h; für guzpy— qmuuk) oder zur media, wie in gpzfd für zfenfıl — gfıntsı? — ın wg für warm — in garglıl für bar gb): — Die aspirata wird zur tenius in [rrfun, wfunp) für Fmrgl&, yunl&bı, wo zugleich 7. wegen der folgenden tenuis in den härtern Kehllaut f übergeht, ferner in den Cass. obl. von .gwywp, Abl. s. gwodlut, Instr. ‚pwglgof, im Nom. pl. .gwgitpp, in dem Adj. .gwaspsp für ‚guguw.pwgp. — Die media wird zur aspirata in wnepp für unzpp — In düpft für Fupg — in Pupw- {np für Pugweop — oder zur tenuis in wfuyLp, wfuymp für &gemp, wgehıp zu- gleich mit Verwandlung des y in aus dem eben angegebenen Grunde — ferner in Zw für az — in wuh für wg mit Erhärtung des weichen y in «. Aufserdem ist noch zu bemerken, dafs die Tifliser in zwei Worten wenig- stens, in fung für $r7 und in opfubßy für op$bhy;, das $ m [v erhärten, und das weiche $ zu hart aussprechen, so dafs sich in dieser Mundart doch schon hier und da eine Entartung kund giebt. Das ,, unserm 7 ursprüng- lich entsprechend, wird auch bei ihnen zu Anfang der Wörter zu A; und Philos.-histor. Kl. 1866. I 66 PETERMANN: in der Aussprache der übrigen Consonanten sind sie ebenfalls den oceci- dentalen Armeniern gleich. Endlich erwähne ich noch, dafs $ und „ zu Anfang der Wörter zu- weilen abgeworfen werden, wie in dem schon oben angeführten whunpy für yunl&bp — in wpaı [fu für yupnıldfen — in wemuy für Swrunmuy , und dafs auch Versetzungen der Buchstaben bei ihrem vorkommen, wie in wäug& für wbwby, wo zugleich 4 und 9 erweicht sind. Formenlehre Nomen. Bei dem Nomen findet sich so wenig, wie im Altarmenischen ein Unterschied des Genus, und eine besondere Form für den Dualıs. Der Plural unterscheidet sich von dem Singular durch Anfügung der Silbe pp oder %fp, ein Überrest der alten Pluralform, welche sich in der Schriftsprache nur ausnahmsweise — am Meisten bei den ältesten Autoren des 4ten Jahrhunderts — noch vorfindet, und eigentlich 4p, %%p lautet. Da aber in Tiflis # in der Mitte der Wörter © ausgesprochen wird, so ist dies auch meist in die Schrift übergegangen; jedoch bei Anfügung der Casusendungen geht auch ? wieder in e über, daher man dann £ dafür schreibt. Nicht selten findet sich auch das Pluralzeichen .e der Schrift- sprache, an welches die Casusendungen angehängt werden; aber es hat nur ausnahmsweise seine ursprüngliche Bedeutung beibehalten, und es wird ihm, als ob es zum Stamme gehöre, oft noch die Pluralendung %fpr an- gefügt. Die Tifliser Mundart unterscheidet 5 Casus, nämlich den Nominativ, welcher kein Casuszeichen an sich zu tragen pflegt, den Genitiv, welcher stets mit dem Dativ übereinstimmt, den Locativ, den Ablativ und den Instrumentalis. Da die Vulgärsprache die Präfixa nicht anerkennt — sie treten nur in äulfserst wenigen Fällen, wie in op%% ' op „von Tage zu Tage” hervor — so ist der Accusativ, welcher keine besondere Endung über den Dialect der Armenier von Tiflis. 67 hat, von dem Nominativ nicht unterschieden. Zwar pflegt man ihm ein Pronominalaffıx v, 4 oder %, oder noch häufiger x, welches in der Vulgär- sprache die Stelle derselben vertritt, anzufügen; allen dies ist kein Er- kennungszeichen dieses Casus, sondern steht einfach für den bestimmten Artikel — wie etwa im Dänischen, — und wird auf dieselbe Weise an alle Casus obliqui gesetzt. Manche Armenier mifsbrauchen auch dieses p so sehr, dafs sie kein Substantiv ohne dasselbe aussprechen. Wahrscheinlich ist dieser gänzliche Mangel an Erkennungszeichen für den Accusativ die Veranlassung zu einer Incorrectheit der Tifliser Sprache geworden, indem oft der Dativ für den Accusativ gesetzt wird. Die Endung des Gen. und Dat. besteht nur in der Anfügung des Flexionsvocals, welcher nur z, oder »ı sein kann. Für den Locativ hat sich wieder die ursprüngliche Form auf 4 geltend gemacht, welche in der alten Schriftsprache in den Dativ über- gegangen ist. Dort war er durch den Gebrauch der Präfixa unnöthig geworden, hier aber mufste er wegen Wesfalls derselben wieder hervor- treten. Er wird gesetzt auf die Frage wo? — will man aber die Richtung nach einem Orte hin bezeichnen, so steht einfach die Form des Nom. als Accusativ mit dem Pronominalaffıx. Dem 4 wird der Flexionsvocal vor- gesetzt, welcher aber, wie in der alten Sprache, kein anderer ist, als der diesem Consonanten entsprechende Vocal ». Dafs jedoch auch f, und vielleicht selbst =, vorgekommen sein mag, kann man aus den Formen des Abl. schliefsen. Der Ablativ hat verschiedene Endungen, und wird theils aus der Form des Gen. und Dat., theils aus dem Loc. gebildet. Die eigentliche Endung ist die aus der alten Sprache hergenommene, £, wobei der Vocal des Gen. Dat. wegfällt. Dieses # wird aber auch an den Locativ angefüst, und wir begegnen hier den Formen fuk, Zuk und n.ıdk, welche aufser der Form des Loc. uf, auch die auf A voraussetzen lassen. Alle diese Endungen haben stets ein Pronominalaffıx », z oder % (aber nicht p, weil die Endung eine vocalische ist) nach sich. H. Achwerdean bemerkt bei diesem Casus, dafs in andern Distrieten, und besonders in der Provinz Erevan für den Abl. sing. auch die Endun- gen fg, "fg und rıg gebraucht werden; ich habe aber dieselben auch in mehreren zu Tiflis gedruckten Kinderschriften gefunden, daher wir sie auch diesem Dialecte vindiciren müssen. In der alten Sprache stehen sie nur 12 68 PETERMANN: für den Gen., Dat. und Abl. plur., und, da man in Tiflis häufig die alten Formen beibehalten hat, so kann man zuweilen zweifelhaft sein, ob damit der Sing. oder der Plur. angedeutet werde. Dafs übrigens das g nicht blofs dem Plur. eigen gewesen ist, sehen wie aus den alten, und noch jetzt gebräuchlichen Pronominalformen f»& und .e#g (.ehg), obgleich es in diesen aus euphonischen Gründen erweicht erscheint. Von dem Worte wunnmd, munnL& (wumnı2)) finde ich auch neben wundnıg die Form uns wlhg für den Abl. sing. Man könnte diese aus einer Form des Loc. auf uf mit euphonischer Veränderung des 4’ in % ableiten; allein, da die Endung meines Wissens sich nie an den Loc., sondern stets an den Gen.-Dat. anlehnt, und dieses Wort sonst nur. den Vocal m. in der Flexion annimmt: so ist es wahrscheinlicher, die betreffende Form gleich den entsprechenden Ablativen der Pronn. pers. der lten und 2ten Person im Sing. und Plur. frithg, Fräwnhg, dhgufg, deqwoßg u. Ss. w., so zu erklären, dafs zwischen die Form des Gen.-Dat. wwunsar und die Abl.-Endung fy das Pronominalaffıx % eingeschoben, oder die Endung fg an die bestimmte Form wwundnh. an- gefügt wurde, wobei der kurze Vocal »- ausfiel, und zur Compensation desselben ein « eintrat. Der Instrumentalis wird, abgerechnet die Formen, welche aus der alten Sprache von dem Einen mehr, von dem Andern weniger, beibehal- ten worden sind, so gebildet, dafs man an die des Flexionsvocals beraubte Form des Gen.-Dat., oder an die des Nom. die Endung ow, oJ anfüst. Die Flexion des Plurals ist dieselbe, wie die des Sing., die Endun- gen der Casus schliefsen sich an die in er, ner veränderte Pluralbezeichnung ir, mir an. Nach den drei Flexionsvocalen w, f, n- hätte man eigentlich drei Declinationen anzunehmen. Allein, abgesehen davon, dafs der Loc. stets nl, der Instr. stets o/ hat, herrscht in der Flexion der beiden andern Casus eine solche Schwankung, dafs man von keiner Klasse von Substan- tiven — die Adjectiva werden nach alter Weise nur flectirt, wenn sie substantivisch gebraucht werden, — ja vielleicht von keinem Worte mit Bestimmtheit die Flexion angeben kann. Die Endung w, a, erkennt H. Achwerdean gar nicht an, gleichwohl existirt sie, wenn sie auch selten im Gebrauch ist, und ich habe aufser wwpewy Gen. von mupp „Jahr” und den wohl nur adverbialisch vorkommenden opıuy „des Tages, am Tage” über den Dialect der Armenier von Tiflis. 69 und ghz&pew; „des Nachts, zur Nachtzeit” auch &dknımy und ufunımy als Genitive von &dka, uufun (für die alten Formen &dkab, unfund d. 1. „Winter, Sommer”) gefunden, wobei auffallend ist, dafs auch die türkischen Arme- nier alle diese Formen mit : und « haben, mit dem einzigen Unterschiede, dafs sie statt des nicht ausgesprochenen „ am Ende ein % setzen. Mir scheint darin eine doppelte Bezeichnung des Gen. zu liegen, indem an die Endung rı noch wy hinzugefügt ist. Aufserdem findet sich auch noch der Flexionsvocal « bei einzelnen Pronn. vgl. prw, Zpw u. Ss. w. Wenn aber von wupp der Gen. wupuy (mupfuy) lautet, so findet sich aufser der alten Form rufen) von ash auch wywnopph (wie bei den Arme- niern der Türkei regelmäfsig) von wıwndp, und S$egue, npgm (np) von Sagb, npgf (epl#b). Ebenso steht neben der alten Form zwpu: [ku von pwpn: ib auch pwpne[#40p, und im Instr. pwpme bung, pupm Ahoi], pupmuldE- to: und, wenn wir im Sing. als vorherrschenden Flexionsvocal finden, so zeigt sich im Plur. oft »«, und vice versa. So scheint Alles von der Willkühr eines jeden Einzelnen abzuhängen, und mit vollem Rechte hat daher H. Achwerdean von einer Eintheilung der Nomina in Declinationen ganz abgesehen. Pronomina. Die Pronomina haben ebenfalls manches Eigenthümliche in der Flexion, was aber grofsentheils in der alten Sprache seinen Grund und Ursprung hat. Pronomina personalia. Der Nom. des Pron. pers. 1. Pers. Sing. heifst wie in der Schrift- sprache Zu (sprich „jis”), der der 2ten Person za. Der Gen. der Iten Person heifst 5 der 2ten P. gr (für .ga wegen der Aussprache des „). Hier ist der Gen. von dem Dat. der Form nach getrennt; denn die Dativform f%4 1. P. und .gfg 2. P. für den Gen. stellt H. Achwerdean als zweifelhaft hin. Der Dativ 1. P. f2s, 2. P. .pfy (für ‚gg wegen der Aussprache des #). Daneben kommt aber, als ob in dieser Form der Casus noch nicht be- zeichnet sei, {24 1. P., und .pfyb 2. P. mit doppelter Bezeichnung des Casus, und für .pfyb auch eine abgekürzte .gp vor. 70 PETERMANN: Der Locativ heifst f%&tnuf und fhäwbnud 1. P., ‚pfgbasit, pfgwonuf 2, P. Hier ist das % nicht etwa aus « entstanden, wie man versucht sein könnte zu glauben, so dafs der Casus doppelt bezeichnet wäre, sondern es ist eingeschoben, oder aus einer mit dem bestimmenden % versehenen Dativ- form fbib, frkut, pfob, pfywo (vgl. ppwb) hervorgegangen. Beide Formen sind aber selten im Gebrauhh, und man setzt dafür gewöhnlich den Gen. mit der Postposition Er, also fu’ dE9, ‚pr db. Ablativ frädsn 1. P., .pfqudbt 3. P. aus einer nicht gebräuchlichen Form des als Dat. angesehenen Loe. Fränd, ‚pfignud® mit angefügtem bestimmenden %. Daneben findet sich auch Frähfg, Fr&wbfg 1. P., und .phgbhg, glqwöhg 2. P. unmittelbar aus dem Dativ ab- geleitet, wie die eben genannten Formen des Locativus. Instrumentalis fr 1. P., .ghadöd_ 2 P. gegen die Analogie der Nomina von der ungebräuchlichen Form des Loc. (gleich der ersten Form des Abl.) abgeleitet, welche also hier, wie in der Schriftsprache, den Dativ vertritt. Wir haben demgemäfs hier, wie bei dem Abl., eine doppelte Bezeichnung des Dativ dem Kenn- zeichen dieses Casus vorgesetzt. Für den Aceusativ wird hier durchgängig die Form des Dativ ge- setzt, welcher bei der 2. P. schon in der Schriftsprache demselben gleich lautet. Im Plural ist der Nom. der 1. P. Ye mit doppelter Bezeichnung der Person, da % aus euphonischem Grunde hier für ıP steht; die 2. P. lautet, wie in der Schriftsprache, za:.p- Der Gen. Ye 1. P., &p 2. P. für die alten Formen Yhp, &&p wegen der Aussprache des 4; die Formen ıfy und äfy stellt H. Achw. als fraglich hin. Dativ dfy, dhgb 1. P., Sy, Afgb 2. P. ganz wie im Sing. pad, frah- .eba , .ebgb- Aceusativ wie Dativ und so fort, ganz nach Analogie des Sing., also: Loc. dhybauf und dhqwand® 1.P., Apgemd° und Apqwinuf 2. P., wofür gewöhnlich hp dEg, Ahp dEg gesagt wird. Ablativ Yhydkb, dhybhg und deqwohg 1. P., Apgiln, Apybhg und Apgwahg 2. P. Instrumentalis: ıhylöf 1. P., Ayo 2. P. Das Pron. der 3ten Person, fıp in der alten Sprache, welches auch in der Vulgärsprache des Nom. ermangelt, wird so fleetirt: Gen. fp- Der Doppellaut f- geht hier, wie auch in andern Fällen über den Dialect der Armenier von Tiflis. 71 oben gezeigt worden, in das einfache £ über. H. Achw. bezeichnet hier als fraglich noch eine Form fpwt, welche die des Dat. ist. Ob ich gleich diese Form für den Gen. noch nicht nachweisen kann, so halte ich sie doch für gesichert, da ich ziemlich oft eine von H. Achw. nicht angege- bene Form fpw gefunden habe. Diese steht stets unmittelbar vor dem Substantiv, zu welchem das Pron. gehört, gerade so wie upw, pw, Tpu. Sind diese getrennt davon, oder demselben vorgesetzt, so erhalten sie das bestimmende, determinirende %, und man kann daher mit Gewifsheit be- haupten, dafs in denselben Fällen auch frw, welches von jenen Pronn. sich nur dadurch unterscheidet, dafs es sich auf das Subject des Satzes bezieht, während jene auf das Object oder ein entfernteres Subject gehen, dieses % annehme(!). Wir haben also für den Gen. drei Formen festzu- setzen: fp, pw und few, für den Dat. und Accus. aber nur eine fpuz. Aus dieser Form ist auch der Loc. gebildet: fpwin:ıf! Der Ablatıv fp/2% und der Instr. fadf sind wie fnädln, fiddfof aus einer nicht vorkommenden Form ppm des Dat.-Loc. hervorgegangen, wobei der Abl. noch % als determinirendes Affıx hat. Im Plural heifst der Nom. fpwsp mit dem Pluralzeichen .g der Schriftsprache angefügt an die Form des Gen.-Dat. Sing. Gen. Dat. und Aceus. fpwög, wo analog der Schriftsprache die nota plur. fehlt. Loc. fpwägaf regelmälsig aus der Dativform gebildet, so wie der Abl. fpwögdts(®) und der Instr. fpwägdo/ aus der Form des Dat.-Loe. Die Genitive der Pronn. pers. sind auch in der Vulgärsprache zu- gleich die Nominative der Pronn. poss., werden aber nicht flectirt, daher sie gewissermalsen hier gar nicht existiren. Pronomina demonstrativa. Die substantivisch gebrauchten Pronn. dieser Art, vw, zw, Zw werden in folgender Weise flectirt: (') Vor dem Substantiv ist die nähere Bestimmung des Prou. unnöthig, wohl aber nach demselben; und aus gleichem Grunde mufs es auch bei dem Dat. und Acceus. ge- setzt werden. (?) Mit angefügtem % 02 PETERMANN: Nom. zw, zu, Tau Gen. nach dem, was so eben über den Gen. von fr gesagt worden ist: upw, pa, pw und vpwk, qpub, ıpuh. Dat., dessen Form zugleich für den Aceus. gebraucht wird: up, qpulb, Tput. Daraus der Loc. upubmuh qpuibneh, Ypuilmal: Abl. upuullb, punkt, punkt, wohl nicht aus einer ungebräuchlichen Form des Loc. upuuf u. s. w., auch nicht aus dem Dat. zpws u. s. w. mit euphonischer Veränderung des % in 4} sondern aus spulwL abzuleiten, wie aus der Analogie mit den folgenden Pronn. demonstr. hervorgeht, wobei das bestimmende % doppelt gesetzt sein würde. Eine zweite Form des Abl. ist zpwtfg, gpwbhg, Tpubhg unmittelbar aus der Dativform abgeleitet, und ebenso die Form des Instr. vpwbof , zpwbor] , Zpuboı] . Im Plural lautet der Nom. vpwip, gpuip, Dpwbp, wobei das alte Pluralzeichen .r unmittelbar an die Form des Gen.-Dat. Sing. angefügt ist. Aus derselben Form wird gebildet der Gen.-Dat. Accus. zpwdg, zpubg, bpwbg(!), wo, wie in den folgenden Cass. der Plural gar nicht bezeichnet ist, sondern nur der Cas. obl. Loc. vpwägnah, ypwbgnad, Upwbgnud, aus der oben genannten Casusform hervorgegangen. Abl. vpwßydlt, gpwbgdkt, tpwbgdit, aus dem Loc., wobei unbewulst das determinirende % doppelt steht. Eine zweite Form des Abl. ist »puägfg, gpwbgbg, Dpwbgfy aus dem Dat. mit nochmaliger Anfügung des Casuszeichens entstanden. Instr. upwbgorf , gpwbgof , Tpubgo] , ebenfalls aus dem Dativ. Die adjeetivisch gebrauchten Pronn. demonstr. uyu, uyyz, ıyL in der Schriftsprache, lauten in Tiflis Zu, Zu, 4. Die Flexion derselben ist in so fern eigenthümlich, als sie mit Ausnahme des Pron. der 2. P. in den obliquen Casus des Sing. und durch den ganzen Plur. ein Z, d, annehmen. (') Es scheint auch im Plur. dasselbe Gesetz wie im Sing., wenn auch nicht so regel- mälsig beobachtet zu werden, dafs man, wie dort up, pw, Top , hier upwg, pug, Zpug, setzt, wenn sie unmittelbar vor ihrem Subst. stehen, So sagt H. Achw. wenigstens p. 8. 1. 22. v. u. Zpwg JEgL, wenn dies nicht etwa ein Druckfehler ist, da drei Zeilen weiter oben: upwlg kuhull steht. über den Dialect der Armenier von Tiflis. 73 Das Pron. der 2. P. Zu erhält gleich mehrern andern Worten, wie ich oben gezeigt habe, die tenuis für die media, vielleicht, weil man den Laut am Ende härter ausspricht; diese tenuis ist aber dann auch durch die ganze Flexion geblieben. An dieses Pron. schliefsen sich die der beiden andern Personen in der Weise an, dafs bei der Flexion Zu und Z% dem D.-laut vorgesetzt werden, welcher bei Zu die Härte bewahrt, bei 44 aber nach einem alten euphonischen Gesetze in die media übergeht. Es ist also hier, wie es scheint, unbewulst die 2te Person mit der lten und 3ten verbunden; wenigstens vermag ich keinen andern Grund für das Ein- dringen des Z, d, in die Flexion der 1. und 3. P. anzugeben. Im Übrigen werden sie im Sing. ganz regelmäfsig flectirt. Ich stelle demnach das Pron. dem. 2. P. voran. Nom: a2@P sibas 155 P.,22318: BP Gen.-Dat. funı, kumm, Kugnı, also mit dem am meisten vorkommenden Flexionsvocal m. Der Accus. lautet hier wie der Nom. Loc. Zunuf, kumnd, Kiga: Abl. Zunmudkb, kumnıdbb, Euyndk. Instr. Zuo/, uno}, Kino. In dem Plural, welcher ganz analog den vorigen Pronn. dem. flectirt wird, wird auch noch das in dem Sing. fehlende bestimmende % hinzuge- fügt, welches also auch hier bei dem Abl. doppelt steht. Nom.-Ace. kunnıl,p, Eumnd,p, Klıgnık,p. Gen.-Dat. kung, Euwndg, Ebynng. Loc. Eumeignud, Eunnetgnud; Eigngnu Abl. Engl, Eumnıbgdkt, Fugnıbgll. Instr. Eunnıbyoif , Eunngoi , Fuguwgoi. Die übrigen Pronomina und deren Flexion führt H. Achwerdean nicht an, ich gebe sie theils aus eigner Lectüre, theils und vornehmlich nach der gütigen Mittheilung des zufällig hier aus Tiflis anwesenden H. Dr. Markosean (Markusoff). Das Pron. int. für Personen heilst, wie in der Schriftsprache =/, aber o/ gesprochen. Für den Gen. habe ich die alte Form „yp, und den Gen. des Pron. rel. zpay (spr. ımupm) gefunden, die gewöhnliche Form aber für den Gen. und Dat. ist «ik eigentlich eine Form des Loc., für welchen keine besondere Form zu Philos.-histor. Kl. 1866. K 74 PETERMANN: existiren scheint, da er der Natur der Sache nach nur in äufserst seltenen Fällen vorkommen kann. Für den Acc. wird ebenfalls »4* gebraucht. Der Abl. wird entweder regelmäfsig aus dem Dat. gebildet, und lautet ud, mit angefügtem %, oder auch mit eingeschobenem % wie bei den Personalpronomen, und 9, so dafs er „uf lautet, gewöhnlich mit ange- hängtem p, welches in der Vulgärsprache oft. die Stelle des 2 vertritt. Der Instr. aus der Dativform gebildet, ist m. Für den Nom. Plur. habe ich die alten Formen „fe und apabe (spr. Jurpm°2,p eigentl. Pron. rel.), und die neue mfefr und mfekp gefun- den, in welcher das alte Pluralzeichen .e mit dem neuen 4p, pr, verbunden erscheint. Wir müssen aber auch noch die Form m.#äfhp wegen der fol- genden Casus substituiren, welche aus Dat. S. =“ mit eingeschobenem % gebildet zu sein scheint, aber auch gleich der eben erwähnten Form des Abl. S. aus dem zum Pron. int. gewordenen Pron. indef. „# der Schrift- sprache (wie fs) hergeleitet werden könnte. Der Gen.-Dat. und wahrscheinlich auch Loc. lautet m. #tpau,) ge- wöhnlich mit angefüsten 2, mıifhbpn: dh. Der Abl. mittpfjn? Der Instr. zı fi4pof? Das Pron. int. für Sachen ist im Nom. S. ff?;, wie meines Wissens in allen vulgären Dialeeten. Es ist also das Pron. indef. der Schrift- sprache, welches erst aus dem Pron. int. hervorgegangen war, hier vice versa zum Pron. int. geworden. Gen.-Dat. f1z#. Loc. fügmedR Abl. füsbg‘, Fügbyp, und fizkdkR. Instr. nz. Das Pron. rel. ist np, der Aussprache zufolge ap. Gen.-Dat. apny oder vielmehr Yapre nach der Aussprache. Loc. zp&mıh Jmpud und Yap- nu mit eingeschobenem % Der Abl. upmudk und ıarpim.dE von dieser Form gebildet, und mit verändertem mittlern Vocal ap%£Y%, Ynzpukdt, daneben aber auch ebenfalls aus den Gen.-Dat. mit eingeschobenem % und ange- fügtem g als Casuszeichen gebildet, Yurpzmg und Ymepthg (npeoıg, npnpg). Instr. po, [me poıf ? Plur. Nom. np, Yarpmıe mit der alten Pluralendung und einge- schobenem % (vgl. die Pronn. dem.). über den Dialect der Armenier von Tiflis. 75 Gen.-Dat. (Acc.) rpatg, Yapaıbg. Loc. npatgeual, {nepnetgnu: Abl. npalgll;b, [m park, und npnbolıg, d{nıpachyhg: Instr. »patgof , ı[mıpaugoi. Verba. Die Armenier von Tiflis kennen nur zwei Conjugationen, von denen die eine auf fr im Inf. die erste, dritte und vierte Conjugation der Schriftsprache umfalst, da auch die Passiva nach dieser fleetirt werden, die zweite aber auf «, der zweiten alten Conjugation entspricht. Das Passivum unterscheidet sich, wie in allen Vulgärdialeeten, so weit mir bis jetzt bekannt ist, durch ein vor der Endung eingeschobenes 4, welches auch »ı geschrieben wird. In der Schriftsprache war das Pass. von dem Act. grofsentheils gar nicht unterschieden. Zwar galt die vierte Conj. mit der Endung fy im Inf. für die eigentlich passive, die drei andern für die activen; aber es fanden sich auch viele Deponentia in der vierten; das Pass. der activen Verba zweiter und dritter Conj. war nicht nur in dem Imperf., wo eine abweichende Form überhaupt nur zuweilen in der 3. P. S. sich zeigt, sondern auch im Präs. gar nicht unterschieden, und, da viele Verba actıva auch in den Aoristen den eigentlich das Pass. bezeichnenden Vocal @ haben: so konnte in vielen Fällen nur der Zusammenhang über die. Bedeutung entscheiden. Diesem Übelstand abzuhelfen hatte man zwei Mittel. Das eine bestand darin, dafs man alle Tempora und Modi als periphrastische aus dem Part. Praet. verbunden mit dem Verbo j#sfy „werden” bildete, welches aller- dings die sicherste Gewähr für die passive Bedeutung war, aber der Rede eine gewisse Weitschichtigkeit gab; das andere aber darin, dafs man die drei activen Conjugationen in die passive umwandelte, wobei freilich die K2 76 PETERMANN: Form der Aoriste noch hier und da Zweifel übrig liefs. Bei der vierten Conj. gab man der letztern, bei der zweiten und dritten der erstern Ausdrucksweise den Vorzug. Der Wunsch aber durch eine einfache Form auch bei diesen das Pass. zu bezeichnen, machte, dafs man bei der zweiten Conj. die Verba auf wur, in denen dem Endvocal a noch ein a vorhergeht, im wZfy verwandelte, während man den übrigen Verbis dieser Conj. ihre alte Form liefs, oder die periphrastische anwandte; in der dritten setzte man bei einigen Verbis dieselbe Endung uwäpy statt my, wodurch der Character dieser Conj. ganz verloren ging, bei andern da- gegen fügte man an den characteristischen Vocal % dieser Conj. noch den der vierten, t, so dafs Formen wie g4nıfy „geopfert, geschlachtet werden”, fenchy „gefüllt werden” u. s. w. entstanden. Dieses Pass. entwickelte sich aber erst in späterer Zeit, und nahm allmälig so überhand, dafs man irriger Weise den Vocal v oder den ihm entsprechenden Consonanten w für den eigentlichen Character des Pass. ansah, und daher den Verbis aller Conj. einfügte. Dies ist nun auch in der Tifliser Mundart geschehen, welche die alte dritte Conj. gar nicht anerkennt. Auf diese Weise hat die Vulgärsprache einen unbestreitbaren Vorzug vor der Schriftsprache erlangt, indem hier ganz bestimmt das Pass. von dem Act. unter- schieden wird. In der Tifliser Mundart sind eigentlich die beiden Aoristen mit dem Fut. die einzigen einfachen Tempusformen; alle übrigen Tempora, Präs., Imperf., Perf., Plusquamperf., und Fut. exact. sind zusammengesetzte. Das Verb. subst. 47, fy „sein” hat aber auch ein einfaches Präs. und Imperf., welche zur Bildung der periphrastischen Tempora gebraucht werden; und aufser diesem finden sich nur noch beide Tempora als ein- fache in den Verbis „ı2fy „haben”, positiv und negativ, und glyfy „‚ wissen”, positiv gebraucht, welche nur in diesen beiden Formen vorkommen, so wie in dem Verbo Zuy „stehen ’”. Das Präscus wird gebildet durch das Präs. des Verbi subst., welches mit einer scheinbar participialen Form des Verbi finiti zusammengesetzt wird. Diese an den Stamm des Verbi angehängte Form ist aber, da ein Part. auf „uf in der ganzen Sprache nicht existirt, ohne Zweifel ein Lo- cativus, gebildet von dem Stamme des Verbi, welcher die Bedeutung eines substantiven Infinitivs angenommen hat. Es bezeichnet also [own bi über den Dialect der Armenier von Tiflis. 77 eigentlich „ich bin im Sprechen”, also „ich spreche”, zpmuf fu „ich bin im Schreiben” oder „ich schreibe”. Allerdings sollte man hier den Loc. des Inf. erwarten; aber auch in der Schriftsprache bezeichnet schon der einfache Stamm als Subst. gebraucht, wie ou, fuowp, die Action('!). Nur drei Verba, die einzigen, so viel mir bekannt ist, welche scheinbar von dem Stamme nur einen Consonanten bewahrt haben, zwy ‚„kommen”, yuy „weinen”, und muy „geben”, nehmen die Form zuybu, juybu, nuybu an, zu welcher sie das Präs. des Verb. subst. setzen; wenn jedoch die Negation oder ein anderes Wort vorgesetzt wird, so kann das „ am Ende auch wegbleiben, und man sagt sowohl z& guyb u. s. w. als sl" yuybu u. Ss. w. Die letztere Form, wenn sie die gewöhnliche wäre, würde sich leicht als Participialform in der Bedeutung des Part. Präs. erklären lassen; allein die eigentliche Form mit „ am Ende, bleibt dabei noch immer unerklärt, und da bei der negativen Ausdrucksweise der Wegfall des letzten Conso- nanten, unbekümmert, ob er wesentlich oder unwesentlich sei, gewöhnlich ist, so müssen wir die Formen zuy6&u u. s. w. als die ursprünglichen und eigentlichen anerkennen. Als Pronominalaffıx der Iten P. kann man es nicht ansehen, weil dann auch z und % bei der 2ten und 3ten P. sich finden müfsten, was nach der Versicherung des H. Achw., welcher gerade diese Form ganz besonders in’s Auge gefalst, und genaue Erkundigungen darüber eingezogen hat, (vgl. S. 121 u. ff.) nie der Fall ist; und, wenn z und % bei dieser Form sich zeigt, so steht dieselbe in anderer Beziehung und Bedeutung ohne alle Rücksicht auf die Zeit. Es kann demnach nichts anders sein als ein Acc. plur., der aus der Schriftsprache entlehnt, mit Wesweisung des Präfixes ’p nach der Weise der Vulgärsprache den Loe. darstellt: also würde juybu fd für ’p zwybu fuf'stehen, welches bezeichnet: „ich bin in (bei, unter) den Weinenden”. Aber, abgesehen davon, dafs diese Aus- drucksweise eine sonderbare wäre, da es weit näher lag, dafür zwy& {4 „ich bin weinend”, zu sagen, so stimmt dieselbe auch nicht zu der andern auf nu! Richtiger ohne Zweifel falst man es als ein Abstractum, und zwar als eine verlängerte Infinitivform. Dagegen scheint zwar die Pluralform zu sprechen, (') Es ist jedoch dabei zu bemerken, dafs an dieser Stammform auch das Passiv durch Einfügung eines | ausgedrückt wird, also: Zwgıdmal & „er bildet”, hugıhfmuf & „er wird gebildet”, eigentlich „er ist im Gebildet werden’. 78 PETERMANN: allein wir finden eine Anzahl Wörter schon in der Schriftsprache, welche dieselbe Form bei abstraeter Bedeutung haben, und Pluralia tantum sind; und dahin gehört gerade dieses wr&e, welches als Plur. von yzuyb „die Weinenden”, als Pluralform des Inf. von ywy ‚das Weinen” bezeichnet: und somit hätten wir, wenn auch wuy6.p und zuy&.e in gleicher Form und Bedeutung noch nicht nachgewiesen sind, auch in diesen drei Verbis eine den übrigen Zeitwörtern ganz analoge Bezeichnungsweise des Präsens. Die Form zuy&, yuyb, wuyb ohne » bei der Negation u. s. w. ist nicht eine andere, nicht etwa die Participialform, sondern dieselbe Infinitivform wie guybu u. 8. w. nur mit Abwerfung des letzten Consonanten, was in nega- tiven Sätzen, wie wir weiter unten sehen werden, auch bei dem Part. auf pr, (für Zwy ) geschieht. Das Imperf. wird auf gleiche Weise gebildet durch das Imperf. des Verbi subst. verbunden mit den eben angeführten Formen, Der Unterschied zwischen einem Aor. I. u. II. ist auch in der Vul- gärsprache festgehalten worden, und im Allgemeinen haben dieselben Verba wie in der Schriftsprache die Form des einen oder des andern bewahrt; nur wenig Verba haben, wie zur (für zfılülu „ertragen”) Aor. I. zbu4gwy, Jufubtu (für ıfwfuby, fuhr „sich fürchten”) Aor. I. Jwfusyuwy, und dem letztern ähnliche, wie n.2F%uy , hudköup den Conjugationsunterschied bei dem Aor. Il. aufgegeben. Ebenso ist auch die Endung eine doppelte geblieben, eine active auf f, und eine passive auf wy, wiewohl sie der Bedeutung nach noch weniger streng geschieden sind als in der klassischen Sprache; und wenn es auch, so viel mir bekannt ist, keine Verba giebt, welche bei der Endung £ in der 1ten P. passive Bedeutung haben, so begegnen wir doch oft solehen, die bei der Endung wy transitiv gefalst werden müssen, So findet sich von u£utpy (für wbuubh; „sehen”), gF%py, (für gewbkr „finden”), nie die active Form des Aor. I. n£uf, gl, sondern nur fuuy, guy. Es war aber auch bei Weitem nicht so nöthig wie dort, die Bedeutung an die Endung zu knüpfen, da die Vulgärsprache ja aufserdem noch ein sicheres Kennzeichen des Passivs hat. Das Futurum wird nicht, wie in der alten Sprache, aus den Aoristen gebildet, sondern nimmt die Form des Präs. an, dem die ihrer Abstim- mung, wie ihrer Bedeutung nach schwierige Silbe Zn vorgesetzt wird. über den Dialect der Armenier von Tiflis. 79 Vor vocalisch anfangenden Verben bleibt sie zuweilen unverändert, wie in har wgol&ful, oder sie verliert ihren Vocal, wie in Z4%4pl&#uuf; oder auch dieser geht mit einem folgenden @ in o über, wie in Zo&fı, hobful, houful® Hier und da finden wir auch z für 4 gesetzt, und z. B. gruy&ıl „ich werde wollen” für 4srg&f Auch die Armenier der Türkei haben diese prosthe- tische Silbe, welche bei ihnen nur vor einsilbigen Stämmen Z»:, vor allen andern 4p lautet, und dem Präs. und Imperf. vorgesetzt wird. Auffallend ist es, dafs wir auch im Talmudischen einem solchen p oder xp prosthet. begegnen, welches dort zuweilen dem Prät., meist aber dem Part. vorge- setzt wird, und im erstern Falle ein eigentliches Perf. (Gegenwart in der Vergangenheit), im zweiten ein Präs. bildet; doch möchte ich nicht be- haupten, dafs beide mit einander in Zusammenhang stehen. Das Talmu- dische ? oder xp liefs sich vielleicht aus der Wurzel 2’? und dem Part. ern? erklären, wofür oft sp gesetzt wird, und diese Form könnte durch abermalige Apocope zu xp und endlich zu p geworden sein. Einen ähnlichen Entstehungsgrund könnte auch das armenische 4m, oder nach dem andern Dialect Zr haben, da es aus dem Stamme Zu, sich ableiten liefs, welcher in der Bedeutung mit 2? ziemlich übereinstimmt, eine Stammverwandtschaft ist mindestens sehr fraglich; und ich gebe diese Erklärung als eine blofse, wie ich selbst fühle, nicht gehörig begründete Hypothese, da auf diese Weise der Vocal »= ganz willkührlich erscheinen würde. Wollte man das zuweilen vorkommende gar als Grundform an- nehmen, so könnte man dabei an das wenigstens in der transitiven Form gnjwgbhy in der Tifliser Mundart sich findende alte Verb. subst. zn, (spr. qm;) denken; allein es bleibt dann wieder unerklärt, wie die demselben zukommende Bedeutung der Existenz die Bildung eines Fut. hätte veran- lassen können. Die sicherste Erklärung scheint mir endlich aus dem Worte Zul zu sein, von welchem der Vocal ausgeworfen, und das «in den ihm entsprechenden Vocal ». verwandelt wurde, wie in wind für wbndb N wwzmob für wwjzunudb. So erklärt sich nicht nur die Form, sondern auch die Bedeutung auf die einfachste Weise, denn Zu (uufp) heilst „Wille”; also Zar wooß#f4F „ich will, d. i. ich werde beten”. Man kann hierzu auch das > prosth. des Vulgärarabischen in Syrien etc. vergleichen, “> ” . . . “ . welches aus &u entstanden eigentlich die Nothwendiskeit bezeichnet, ganz analog dem bei den westlichen Armeniern zur Bezeichnung des Fut. 80 PETERMANN: gebräuchlichen pp. In manchen Fällen, wie bei einer Frage, mit und ohne Fragpartikel, wird diese Silbe weggelassen, und die einfache Form des Präs. gesetzt; nur, wenn die Zukunft besonders hervorgehoben werden soll, tritt sie auch bei der Frage wieder ein. Ein zweites Futurum, welches von H. Achw. aufgestellt, und auf dieselbe Weise aus Zn. prosth. mit dem eigentlichen Imperf. des Verbi fin. gebildet wird, ist richtiger ein Conditionalis, und entspricht der Bedeu- tung nach genau dem Condit. pres. des Französischen. Aufserdem haben die Armenier noch eine Anzahl Tempora peri- phrastica (zu denen auch das Präs. gehört), welche durch ein Particip in Verbindung mit dem Verb. subst. gebildet werden. Wenn ein Satz negirt werden soll, so brauchen sie jetzt fast nie die vollständige Negation ns, sondern stets, wie auch in der klassischen Sprache oft geschieht, die abgekürzte Form z, welche unmittelbar dem Verbo subst. vorgesetzt wird, daher die Wortstellung dadurch eine Ver- änderung erleidet; denn man sagt zpuul fl „ich schreibe”, aber zul gpmul „ich schreibe nicht”. Dieselbe findet auch statt, wenn ein Adverb. davor steht, z. B. Spy fl gbauf „ich gehe mit”. Aufserdem hat die Negation noch den Einflufs, dafs von dem Part. auf ‚ dieses ‚, abgeworfen wird, und man sagt: z&” ypf „ich habe nicht geschrieben” für zu” gab (d. 3. gpkuy ) u, Ss. w., und dafs die Vorsetzsilbe har, hp, oder auch 4 im Fut. wegfällt. Von den Modis ist zu bemerken, dafs die besondere Form des Conj. Präs. in der Vulgärsprache nicht mehr existirt, und dafs man die Form des Fut. mit Weglassung des 4m, also die einfache Form des alten Präs. ind. dafür braucht. Im Übrigen wird der Conj. aus den vorge- setzten Bedingungspartikeln oder aus dem Zusammenhang erkannt. Für den Optativ bedient man sich ebenfalls der Form des alten Indicativs. Der Imperativ wird, wie in der klassischen Sprache, meist aus den Aoristen gebildet, der Prohibitiv aus dem Präs.; das Nähere darüber s. weiter unten. Der Infinitiv hat nur zwei Formen, eine auf fy (für 4), my und fr), welche bei der Flexion # statt des £ erhält und eine auf wy, verliert aber, wenn er am Ende steht, sein,. Er wird auch als Nomen behandelt, über den Dialect der Armenier von Tiflis. 81 und hat dann in der Regel die Affıxen «, z, % oder das bestimmende p (für %) im Nom., also: Nom. Ace. gpfye, wuyp. Gen. Dat. gp£ym, ınuynı, Loc. gp&ypmal, wmupnauuf: Abl. zp£yf%, gp£ybg, gpkpmg — nwyfb, wmwybg, ımuynıg, und aus dem Loe. gebildet: zp£y£ln, wuykıkb. Instr. zp£yof, muyoı. Das Part Präs. auf o7 (wie in der alten Sprache »7) wird theils von der Form des Präs., theils von der des Aor. gebildet; und im Allge- meinen kann man als Regel annehmen, dafs die Verba der ersten Conj. (auf f;) dieses Part. aus der eigentlichen Form des Präs. (welche aber nur als Conj. gebraucht wird), die der zweiten Conj. (auf «,) dasselbe aus dem Aor. I. oder II. bilden; z. B. wur „sagen” Part. Präs. wuog — muy „geben” Aor. I. wpep, Part. unpeogq — yuy „kommen’” Aor. II. Zbuy Part. Pr. 440g — Mu „bleiben” Part. Pr. Auwgog — ebenso mıL&yoy nicht von mbfr, welches keinen Aor. hat, sondern von mı%Fluy. Es sind hier, streng genommen, zwei Participia mit einander verbunden, das Part. Aor., aus welchem der Aor. gebildet wird, und das Part. Präs. Für das Part. Prät. giebt es zwei Formen, die eine mit der Endung ws für ug, welches sich noch in guy, [Fuy, ug erhalten hat, in den übrigen Verbis der zweiten Conj., welche den Aor. I. haben, an diesen noch an- gefügt wird, wie in wqwgws, fılugus, bei den Verbis der ersten Conj. aber, sie mögen einen Aor. I. oder II. haben, und bei den Verbis der zweiten, welche einen Aor. II. annehmen, an die Stammform gesetzt wird, wobei von dem ursprünglichen Diphthong #w, der in der 3. P. S. in der Vulgär- sprache in f übergeht, das f absorbirt wird; z. B. zapsf, Aor. 1]. 1. P. gapsbyb, 3. P. gapshg, Part. gapsus. das Part. Pass. heifst grpsy/ws, Die andere Form des Part. Prät. hat die Endnng fy für die Form der Schrift- sprache Zwy. Diese von der Form des Aor. I. oder I. gebildet, wird nur mit dem Verb. subst. verbunden angewendet, um die Tempora periphrastica, Perfeetum, Plusquamperfectum und Futurum exactum zu bilden, und nicht declinirt; jene dagegen steht, wenn das Part. adjectivisch gebraucht wird, und wird fleetirt. Philos.-histor. Kl. 1866. L 82 PETERMANN: Das Part. Fut. aus dem Inf. gebildet hat die Endung =, und ent- spricht dem Gen. des Infinitivs. Oft wird statt der blofsen Endung »ı auch die Endung wyre an den Infinitiv beider Conjugationen angefügt, um dieses Part. zu bilden, welche eine doppelte Casusbezeichnung zu enthalten scheint, also: zp£%ym und zp&ywgme scripturus, gbupm und gbuywgm jturus, wwuym. und wwypwgm daturus. Auch in der Bezeichnung der Personen finden einige Abweichun- gen statt. Im Ind. Präs. des Verbi subst., dem Conj. Präs. und Fut. der Verba finita, hat die 1.P. S., wie im Alt-Armenischen, als characteristisches Kennzeichen 4, aber statt 44° wird stets [u gesagt, also {4° „ich bin”, wufıl „ich sage”, fulütunf „ich verstehe”. Die 2. P. S. hat ebenfalls z, also: fe, wufu, full. Die 3. P. S., auch ohne alles Kennzeichen, erhält, weil der Vocal lang, gedehnt gesprochen werden muls, # für p, also £, ww£, fılabwy; nur mit der Negation verbunden wird auch bei dem Verb. subst., wenn ein Inf. oder auch ein Part. darauf folgt, welche den Ton nach sich ziehen, f gesagt, also ;4 gph für ;& gp&j; oder 56 gpluy — zb pjb für s& jkuy oder $£ pılı: Die 1. P. Pl. hat vor dem Pluralzeichen .g auch das Zeichen der Person, aber aus euphonischem Grunde nicht 4; wie das Alt-Armenische, sondern %; also: flp, wufl,p, fılwubub,p. Die 2. P. Pl. entbehrt gleich der Schriftsprache das Zeichen der Person, hat aber nicht, wie diese, um dasselbe zu compensiren, den Vocal verlängert; also: fg, wuf.p, fulwbu,p. Die 3. P. Pl. hat %, wie die alte Sprache, also: f%, wuft, fılulu. Die Flexion des Imperf. von dem Verbo subst. stimmt bis auf die 1. P. Pl. mit dem Alt-Armenischen überein; in dieser Person aber tritt das % als Zeichen derselben (für 4°) ein, also: Zp, Zfp, Ep, Zip (wie im Präs., für das alte Zwp) Zpp, fin. — Dasselbe ist auch im den Aoristen der andern Verba der Fall, (also Augf.p „wir blieben”, w£Luubp „wir sahen”) aber bei dem Aor. I. der activen Form erster Conjugation auf k weicht auch die 3. P. S. ab, indem sie das bewahrt, also: znp&hg für gapskug — (in der zweiten Conj. findet keine Abweichung statt, also Auy hier wie dort) — und die passive Form beider Aoriste auf a lautet in der 2. P. Pl. nicht w,p sondern wp, also: wZuwp „ihr sahet”, fıluywp, wie fuiubu,p. über den Dialect der Armenier von Tiflis. 83 Es bleibt nur noch der Imperativ übrig. Dieser wird analog dem Alt-Armenischen als Prohibitivus mit der Negation 4? aus dem eigentlichen Präs. (oder, wie H. Achw. annimmt, aus dem Inf.) gebildet, unterscheidet sich aber dadurch in der Singularform, dafs er nach H. Achw. durch- gängig, nach der Versicherung eines andern Armeniers aber nur dann, wenn kein besonderer Nachdruck darauf liegt, den Endconsonanten p abwirft, und f statt 4 hat, also Jh gph (db gebe) für dRogpbp, so auch Yh Fu u. Ss. w. — ohne die Negation aber, also affırmativ, werden beide Formen, die des Sing., wie die des Plur., ebenfalls in Analogie mit dem Alt-Armenischen, von den Aoristen gebildet, und zwar so, dafs die Activa der ersten Conjugation im Sing. für das Alt-Armenische kw den Vocal £, die Passiva und Neutra f (nach jenem Armenier auch fp) setzen, wobei jedoch zu bemerken ist, dafs bei den Verbis neutris der zweiten Conj., welche im Inf. die Endung wzuy, Erw oder tuy haben, auch die Singular- form den Consonanten g beibehalten hat. Vgl. gp£ (geh?) für gpku, so auch Zw, ww u. s. w., Pl. gpbgke (grbgep), Mugkp, wqwgep — zul, quegh Imp. zu (bp) Pl. weg — [uly (für das alte plybr), [udhgh Imp. [up Pl. bubgp (fudfglp) — wsh; Imp. wsß Pl. wsßg- wo, (für das alte wabby;) wpf Pl. wp£.p — wuyoßr, wgebguy Imp. wol Pl. wawegep (wuopgk.p) — Shrruilup , Spaw- guy Imp. Spawgf (Shawgpp) Pl. Spawgkp — dufubbuy, Jufıkguwy Imp. Yulukgk (dubsbgpe) Pl. Hdufbgkepg — bl, blu Imp. be Callabe) Pl. abge — horsbı (für das alte Yaptsby), hopuy Imp. hop Chopfe) Pl. hopkp- Man könnte versucht werden anzunehmen, dafs die Formen zp£, Aw, wupf u. s. w. von dem eigentlichen Präs. (oder Inf.) entlehnt seien; da aber der Plur. dieser Imperative, so wie auch die Singularformen des Imp. der eben genannten Verba der zweiten Conj. Sprwgß (Spawgbp) deutlich die Form des Aor. I. zeigen, und bei :den Verbis, die den Aor. II. haben, beide Formen von diesem abgeleitet sind: so müssen wir die Form zp# u. s. w. der Activa als eine Contraction des Diphthongs 4u, und fin wpf u. s. w. als eine Verkürzung des langen Vocals 4 ansehen. Einige Verba haben auch die alte Form beibehalten, wie puy, Aug, wg, wmıp von wmy, qbp von zUfy, wwp von. mubh,, oder auch abweichend Fu. zup von yhın quad, yon qwpuy (stets mit ybın gesprochen für zwabuy ), &4 von guy für das alte 44 —- und zwei Formen, wie 4£p (für 4#p) und 4£pb von nunty. Von wwubuy, dessen Inf. nicht vorkommt, lautet der Imp. winf (winfp). — L2 84 PETERMANN: Im Plur. haben alle Verba die Endung £p, in welche auch w,p der zweiten Conj. übergeht, also: Spmwg#;p, und im Prohibitivus steht bei der zweiten Conj. we für we, wie auch in der eigentlichen Form des Präs., also 4 Spawbup für dh Shnwbm)p des Alt-Armenischen. Oder man könnte es auch auf dieselbe Weise wie gl qwyb u. s. w. erklären. Die Hülfsverba. Die Tifliser Volkssprache erkennt deren zwei an; 1) „sein” fı (altarm. 47), welches jedoch im Inf. nicht vorkommt, und 2) „werden ref, auch wie pıyby und fybı gesprochen, welches letztere dem Alt-Arme- nischen ‚fr und Zqwöfj entspricht. Von dem erstern ist nur das Präs. und Imperf. Ind. im Gebrauch. Präs. S. fu fu, &, Pl. fg, ke, bb. Imperf. S. Zp, Zbp, &p, Pl. pre (für Zup), bp, Eh. Nut Präs. wie bei den andern Verben aus dem Loc. eines sonst nicht vorkommenden Nomen actionis pı — &; (mit Abwerfung der Inf.-Endung br) und dem Präs. des Verbums „sein” gebildet, also: Präs. Ind. 1. P., S. pimuf fl u. 8. w. Wenn es negirt wird, steht u. s. w. voran, und man sagt: zb” pimal u. s. w. Ebenso das Imperf. pırul £p u. s. w. und 24 pre u. s. w. Aor. (I.) von dem substituirten Nom. act. 7; mit der diesem Verbo zukommenden passiven Endung «a gebildet, also: Zywy, 2. P. £yup, 3. P. Zywe, 1. P. Pl. Zyw&p (für Zywp, bqwp), 2.P. kywp (für Zyuyp, kywy.p) 3. P. Zywt. _ Mit der Negation ebenso: sZyuy, g&ywp u. 8. w. Das Fut. wird ebenfalls gebildet, wie das der andern Verba, durch die prosthetische Silbe 4», an welche das eigentliche Präs. angefügt wird. Dieses an den Inf. pr sich anschliefsend lautet pıf4' u. s. w., wovon aber g nach 4m abgeworfen wird, also: 1. P. S. Zn bl} 2. P. Znı;bu, 3. P. hab. 1. P.'Pl: hmjbu.p, 2. P: hm'rb.p, 3. P. Zmı’Jbu. Mit der Negation verbunden, bei welcher die Vorsetzsilbe 4m weg- fällt, tritt eine andere, periphrastische Form ein, indem an die Präsensform über den Dialect der Armenier von Tiflis. 85 bi us. w. pr ‚gesetzt wird, welches nicht wohl etwas anders als die abgekürzte Form des Inf. pıfy sem kann. Es bezeichnet also eigentlich „ich bin werden, ich bin zu werden”, was der Bezeichnung des Präs. pm fl „ich bin im Werden” ganz analog wäre. Da aber bei den andern Verben die ursprünglich einfache Form des Präs. in Fragesätzen für das Fut. steht, und da dieselbe Form regelmäfsig — auch bei pıfy, wie wir gleich hernach sehen werden — den dem Fut. so nahe stehenden Conj. Präs. ausdrückt, so glaube ich, in diesem Falle ff u. s. w. als Fut. fassen zu können, so dafs es unserm deutschen „ich werde (sein) werden” entspricht. 1. P. S. sed pe, 2. P. gu prp, 3.P. st pr. 1.P. Pl. sup pcb, 2.P. sbp pıb, 3. P: 6% pp. Dafs in der 3. P. S. nicht ;£, sondern gb gesagt wird, habe ich schon vorhin erwähnt. Unter der Benennung eines zweiten Fut. führt. H. Achw. einen Conditionalis auf, welcher ganz auf dieselbe Weise wie das Fut. gebildet wird, und sich nur dadurch von demselben unterscheidet, dafs hier statt des Präs. das Imperf. gesetzt wird also: Affiırmativ: 1.P. S. Znı Ep, 2. P. Zur Ehe u. s. w. „ich würde” u.'s. w. Negativ: 1. P. 34h ph, 2. P. So 2£pp prob us. w.,.d. ı. „ich würde nicht (sein) werden” oder „ich wäre nicht werden”. An die beiden letztgenannten Formen schliefsen sich die Conjunctivi mit vorgesetzter oder zu supplirender Partikel »p (Ym:p) „dals”, indem bei diesen sowohl affırmativ als negativ die eigentliche Form des Präs. und Imperf. ohne 4m. prosth. gesetzt wird, und zum Unterschied von jenen bei der Negation nicht die Zusammensetzung mit dem Verbo „sein” stattfindet, sondern die einfache Form bleibt; also lautet der Conj. Präs. Affırmativ: pofal, pofo, peh, prfop, prhp, prob (dafs) ich werde u. s. w. Negativ: gej&l u. s. w.— Der Conj. Imperf. affırmativ: pı£f u. s. w. (dafs) „ich würde”, negativ: gej£p u. s. w. Die letztere Form kommt eigentlich in der Tifliser Mundart nicht vor, und statt beider werden häufig zusammengesetzte Formen gebraucht, nämlich: als Conj. Präs. Affırmativ: pi prfil d. ı. eigentlich: (dafs) ich werde im Werden”. Negativ: snj&ıl pımd u. s. w.; ’ 86 PETERMANN: als Conj. Imperf. affırmativ: peu pr&b u. s. w., d.i. eigentlich „(dafs) ich würde im Werden”. Negativ: gn,£p pin u. s. w.; als Conj. Perf. Affırmativ: £/&y (für Lkw, kgbwy) prfil u. s. w., d.i. eigentlich (dafs) ich geworden ‘werde (sei)”. Negativ: zmjb &yb (für &yby, &ykuy ) u. Ss. w.; als Conj. Plusquamperf. affirmativ: #76 pı&b u. s. w.,.d.i. eigent- lich „(dafs) ich geworden würde (wäre)”, negativ: gny&hb Lk (für kw ) u. 8. W. Der Imperativ, welcher, wie oben bemerkt, im Sing. das p verliert, und übrigens die Form des Conj. Präs. hat, lautet affırmativ im Sing. prf oder ;f, im Plur. #,£p nach H. Achw., doch scheint dies ein Druckfehler zu sein für pı£.p; negativ ebenso: JF prf, Pl. Jh pı£p- Der Inf. prfy wird wie ein Nomen declinirt, wobei, analog der Pluralform fp, %fp, in den Cass. obl. f in # übergeht, also: Gen. Dat. pı&ym. Loc. pı£jmul: Abl. pı£j)£ oder py£ıkdk. Instr. py£rod- Part. Präs. pyog- Part. Prät. mit Umwandlung des kurzen p in das längere # zum Unterschied von dem Inf., #6, und ein zweites, das adjectivische Part. Zyw6. Part. Fut. pj7&ym und pj£pugne. In dieser Flexion der Hülfszeitwörter haben wir zugleich ein Muster für die der übrigen Verba, welche, wenn sie zur zweiten Conj. gehören, nur im Fut., im Inf., im Imperativ, in den von dem Aor. I. gebildeten Participien, in Conj. Präs. und, sofern sie einen Aor. 1. haben, in diesem, wenn auch nicht durchgängig, wie wir oben gesehen haben, davon abweichen, indem sie ein a statt des 2 oder e annehmen. Da sie in den übrigen Formen mit denen der ersten Conjug. auf völlig übereinstimmen, nämlich im .Ind. Präs. und Imperf., im Aor. IL, in den von diesem gebildeten Participien, und gröfstentheils auch in dem Conditionalis, so wie in dem Conj. Imperf.: so hat H. Achw. sich bewogen gefühlt, beide Conjugationen zusammen zu fassen, und unge- trennt zu behandeln. über den Dialect der Armenier von Tiflis. 87 Da ihre Flexion aus dem bisher Gesagten zur Genüge hervor- geht, so übergehe ich sie hier, um unnöthige Wiederholungen zu vermeiden. Eh Fe En: FERR ÄEN E en. 1 PELIE 0 a Be N"; ar ee Er er Y hi bar ıı U - f 7 „ RA Pe 8. a be TER Kerr de 1 A er N ee big Shen Toner en REREINE wa Eier, rc a ee Pr, ra Be 2 De N © BE 27 000,.777 7 #: Aha. ri Se Yrukfehlaniee + Br . 01° OBEREN Sud E05 i ir Denk pad or ai Rpaliiiren ekheri’ weh che heat ’ Er Ar ur reisen Bari he an .) he 60. > VE VRR m fe ‘ za ee Bi ar A De ER ar. rer Ye 2 Kr ia Pe nz * rer a ni N r > 1 u r Yan! 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Während dem mandschui- schen dal (in dalin, dalba u. s. w.) die zweite silbe des magyarischen oldal gleichlautet, finden wir die erste des letzteren scheinbar wieder in dem oldon oder oldön der Tungusen von Nertschinsk, welches ebenfalls ‘seite’ (latus) bedeutet(!)! Da übrigens die entstehung des magyar. olda/ bis jetzt ebenso wenig aufgeklärt ist wie die jenes oldon, so muls ich ire etwanige verwandtschaft noch dahingestellt sein lassen. Dem mandschuischen da! entspricht das türkische kernwort jan (kirgis-kasakisch san), wofür auch ja! vorkommt, und welches auf die grundbedeutung “rippe’ zurückgeht, wie z. b. im französischen cöte und cöte beide aus costa entstanden sind(?), und auch die Ostjak-Samojeden für 'rippe’ und seite’ ein und dasselbe wort haben. Die erwähnte wurzel (') Sihe Castren’s “Grundzüge einer tungusischen sprachlehre nebst kurzem wörter- verzeichnisse’, s. 75 und 111. Meine beurteilung dieses werkes findet man im 22ten bande des Erman’schen “Archiv zur wissenschaftl. kunde von Rufsland’, s. 410 fi. (?) Was für spiele des zufalls in sprachen möglich, dazu giebt einen recht auffallenden beleg kot für “rippe’ bei den Kamassin-Samojeden!! Philos.-hıstor. Kl. 1866. M 90 ScHort: Altajische studien oder untersuchungen findet sich wieder in jaly küste, ufer, (eine bedeutung die bekanntlich auch das französ. cöte, aus dessen älterer form coste unser "küste’ ent- standen, einschliefst) und jal-szys oder jan-szys allein (solus), offenbar eigentlich “ohne seite” d. h. “der niemand zur seite hat’. Dagegen gehört Jalyngys (solum, tantum) zu jalyng (osttürkisch Jalan) nackt, wie unser “blofs’ auch “allein” und “nur” bedeutet('). Auf derselben seite 3 (589) des ersten heftes oder 1 (153) des zweiten habe ich unter den zusammensetzungen der mongolischen sprache nachzuholen: enedür (neben und für) ene-edür dieser tag, sofern es an diesem tage’, “heute” bedeuten soll, ferner eyjmu und tejmu talıs, tale quid, vermutlich aus e+imu und te+imu oder ejpn-+mu und tejn-+mu. E und te sind die einfachsten formen des deutefürworts (jener, dieser); ejn und tejn aber aus denselben entstandene umstandswörtchen. Um ‘so einer’ zu sagen, hat der Mongole dasjenige wort für “eins angehängt, welches vorzugsweise den Tungusen angehört und welchem, wenn es auf mu redueirt ward, vorangehendes n notwendig weichen mufste(?). Heft 1, s. 7 (593) ff., und heft 2, s. 1-2 (153-54). Zu den dimi- nutiv-formen: Chan ist (neben kan) auch den Mandschu nicht fremd. So bringt das dreisprachenwörterbuch — 2 Ai} [7 Sän höpjan lan im zweiten ergänzungshefte ein wort dachü-chan welchem das sinische 48 Feu und mongolische daki-büri entsprechen sollen. Letzteres fehlt in Kowalews- kis mongolisch-russischem wörterbuche, aber feu heilst “wiederum, “abermals’, wie das gewöhnliche mandschuische dachün und mongolische (') Eine andere, vielmehr die grundbedeutung von jalyng ist licht, glanz, lohe, flamme; das kernwort jal scheint aber, sofern es ‘leuchten’, “ glänzen’ bedeutet, in einer türkischen sprache sonst nicht mehr vorzukommen. Die Jurak-Samojeden haben jal in jalea licht, hell. Wie “glanz’ auch ausdruck der nacktheit werden kann, zeigt uns unter anderem das chinesische Die kudäng, z. b. in 8 7 k. sin, splendidum i. e. nudum corpus, nn HA k. thau splend. i. e. nudum caput, capite nudo. (2) Vgl. meine abhandlung über das zahlwort in der cudischen sprachenclasse, s. 3. In den ergänzungen dazu (heft 1 der vorliegenden “studien’, s. 611) habe ich ejmu, tejmu nur aus e (respect. te) und imu erklärt. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 9 daki('!). Der etwanige feinere unterschied zwischen dachün und dachü- chan, wie zwischen daki und daki-büri, entgeht mir. Sollten die längeren formen s. v. a. schon wieder’ bedeuten? Beide anhänge verwiesen dann auf unerwartet kurzen zeitverlauf zwischen einer handlung und irer wiederholung, und zwar ginge man beim zweiten vom begriffe der allheit aus, denn bür? für sich heifst ‘alles’. Vielleicht dürfen wir das nieder- deutsche “allwieder’ (all-weer) vergleichen. Das verkleinernde gina (gine) begegnet uns auch in dem mongo- lischen dang-gina neben dem einfachen dang. Beide erklärt Kowa- lewski durch mo4sRo d.ı. nur, aber ersteres ist ohne zweifel gleichsam “nur-chen’; das diminutiv benachdruckt die versicherung dafs nicht ein deut mehr vorhanden sei, wie etwa wenn man im deutschen “nur allein’, “einzig und allein’, oder im russischen 4a Hm MO.ABKO sagt. Von einem zusammengesetzten verkleinerungsanhang gi-gene der Östmongolen (cir-günö der Kalmyken) findet man beispiele im vorlie- senden hefte (abschnitt "namen gewisser vögel’). Aus Castren’s gram- matik des dialectes der Burjat ersehen wir, dafs diese chan (kön, gön) und s?k als diminutivpartikeln haben. Die vereinisung des sık mit gen würde schon sigen erzeugen. Bei gi-gene liegen offenbar gik und gene zum grunde. Zu den beispielen eines verkleinernden cik im russischen gehören noch ro.1yöOyur® täubchen und emy.ıruurB (neben emy.ıux®) stühlchen. Das russische cik ist aber ergebnils der verschmelzung zweier slavischen diminutiven und die Russen haben es ebenso wenig von den Türken als umgekehrt. Unter sich und mit den s. 594 angeführten nahe verwandte samo- jedische wörter für "jung und ‘klein’ lernt man in Castren’s wörter- verzeichnissen dieser sprachen kennen. So heifst “klein” verschiedentlich üdjügd, nüdea, nüderka (dieses noch mit diminutiver zugabe), “jung’ aber ütser, üttjer, üce, üttüdjei u. s. w. (‘) Sofern dieses nemlich nicht in da-+ki zu zerlegen, d.h. nicht locativ mit für- wörtlichem anhang ist. Vgl. einen artikel über die betreffende wurzel im 2ten hefte, s. 157, 158. Vgl. auch weiter unten einen zusatz zum 2ten hefte, s. 158. M2 92 Scnorrt: Altajpsche studien oder untersuchungen Von gewissen weiblichen tiernamen in der tatarischen sprachenclasse glaube ich überzeugend nachweisen zu können, dafs sie diminutivische bildung haben und im grunde nichts anderes als matercula bedeuten: Das türkische wort für kuh ist inek; die Magyaren haben ünö (aus ünej) für weibliches kalb, junge kuh. Aber nur die sprachen der Man- dschu und der Mongolen können uns darüber belehren: 1) dafs diese beiden wörter im grunde identisch sind; 2) dafs sie aus einem substantiv und einer partikel der verkleinerung bestehen; 3) dafs dieses substantiv “mutter’ heifst, also in verbindung mit der partikel, “mütterchen’. In der mandschu-sprache wo entje (enje) noch “mutter” bedeutet, hat man eni-chen (=enje-chen) weiblicher hund, ferner enijen hindin, weibchen des hirsches und elens. Das zweite wort ist hinsichtlich seiner zweiten hälfte nur erweichung des ersten in welchem die verkleinernde partikel noch ganz unversehrt hervortritt. Aus dem mongolischen gehört hierher: ini-gen oder inggen die kameelstute. Das türkische inek ist also, da es kuh bedeutet, ohne zweifel ab- kürzung eines ine-ken, dessen ne, dem mongolischen in? und mandschui- schen enje entsprechend, eine sonst für die Türken verlorne (?) nebenform von ana (mutter) bewahrt, wie auch die Mongolen ın? für “mutter” längst nicht mehr besitzen (!). Zugleich zeigt uns inek ein isolirtes beispiel vom einschwinden des verkleinernden anhangs bis auf blofses k (wodurch er nun mit dem neupersischen u. s. w. zusammenfällt). Kuh heifst mandschuisch untjen (unten) für uni-chen, mongo- lisch ünigen, ünijen, ünije, und an die letzte, verwaschenste dieser formen schliefst sich ohne jeden zwang das magyarische ünö, dessen stamm ünej ist, wie z. b. fej der stamm von fö kopf, u. s. w. (*) Nachträglich finde ich, dafs der türkische dialeet von Chiva noch ine für “mutter” hat, wie z. b. aus folgendem sprichwort sich ergiebt: ine-szini kör, gysyn al d.h. matrem-ejus adspice, fillam sume (in matrimonium duc), und aus dem rätsel: ata-szys boldym, inem bar, andyn szon inem boldy erim d.h. ohne vater war ich, (nur eine) mutter habe ich; dann ist meine mutter mein mann geworden. Nyelvtudom. közlem. IV, s. 272, 275, ete. Tschuvaschisch heifst ingge weibliches wesen überhaupt; gewifs ist auch bei diesem, der form nach mit dem mongolischen inggen (kameelstute) sich deckenden worte zunächst “mütterchen’ gedacht. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 93 Wenn aber ein weibliches tier öfter “mütterchen’ schlechthin ge- nannt wird, so folgt keinesweges, dafs man auch allemal beruf gefühlt habe, das entsprechende männliche “väterchen’ schlechthin zu benamsen. Heft 1, s. 29 (615) und heft 2, s. 2 (154). Eine starke mongolische form mit eingeschobenem r, also dem finnischen kork am nächsten, ist org in orgil, welches nach Kowalewski oberer teil’ (Bepxnas yacm») bedeutet. Heft 2, s. 4 (156), anm. Im tungusischen von Nertschinsk ist amargı (hinterer teil) seiner entstehung nach offenbar das amargi der Mandschu, aber “norden’ heifst amaszki, aus ama-szi-ki. Mandschuisch heifst ama-szi nach hinten. Das ki? des tungus. wortes muls wol bezihend- fürwörtlich sein: “was nach hinten zu liest’; und hiernach würden die Mandschu amaszi-nggi für amaszki zu sagen haben. Vgl. heft 1, s. 605 ff. Heft 2, s. 5-6 (157-168). Hier sind samojedische formen nachzu- tragen. Das tavgy-samojedische (vom Jenisej bis zur Chatangga-bucht) hat taka, wie das Suomi. Im ostjak-samojedischen (hauptsächlich am Obj und seinen nebenflüssen) sagt man abgekürzt tak, tag. Die Kamassen (im südlichen Sibirien, zwischen den flüssen Kana und Mana) haben eben- falls tak. Bei den Jurak-Samojeden (vom Weissen meer bis zum Jenisej) und Jenisej-Samojeden (am unteren laufe dieses flusses) erscheinen er- weichte formen mit Ah statt k, und zum teil mit vocalveränderung: der erstere dieser stämme spricht taha, mit anfügungen die ein adverb “hinten” daraus bilden('), der andere tahü, tehö(?). Ebds. s. 6 (158). In Kowalewski’s mongolischem wörterbuche wird (s. 2685) ergänzend bemerkt, dafs daki (wieder) auch “oder” bedeu- ten könne(?). Also ein beispiel mehr vom übergang in die trennende bedeutung. Vgl. noch s. 166 desselben heftes und Grimm’s sehr beleh- renden artikel "aber" (das bekanntlich auf “after” zurückgeht) im deutschen wörterbuche. (') Vgl. Castren’s grammatik der samojed. sprachen, s. 586 und 588-591. (?) Über den von Castren durch __ bezeichneten hauch sihe die vorerwähnte gram- matik, s. 17-18. (*) Als gewähr verweist der verf. auf ein mir unbekanntes buddhistisches werk, welches tibetisch Brgjad-sztong (gad-tong) und mongolisch Naiman minggatu überschrieben ist. Der titel bedeutet “das achttausendste’, 94 Schott: Altajische studien oder untersuchungen Zu dem sprachgebrauch von häntd vgl. den sehr analogen des arabischen 5 das als nomen "schwanz’ und als verbum “hinten nach- folgen’ bedeutet. Ebds. s. 7-8 (159-160). Dem finnischen hartio (lappisch hardo) schulter kommt zunächst das jurak-samojedische Aartsi hinterteil überhaupt. Zu arga u.s. w. Rücken und rückgrat ist bei den Sojoten örga. Das mongolische irge (3aamaa yacıms) bietet uns einen übergang zu dem gleichfalls mongolischen nira-gu oder niru-gu (nirü) rücken, rückkreuz, lenden, welches bei den Burjat Aurü (aus Rurugu), Rurgun und Rurugung, Rurgung laute. Niru u. s. w. verhalten sich zu den anderen formen wie das gleichbedeutende mongolische arw und das mit “rückenstück am pelze’ erklärte burätische ara zu dem arga der Türken, während die mongolisch-burätischen formen mit vorlautendem 2 dem ror-ga der Lappen die hand bieten. Ebds. s. 160, anm. 1. Tungusisch auch mire, burätisch mörö. Ebds. s. 161. Peräkäs hat weitere bedeutung als perd-paksu (ruyerayds oder vielmehr ruyorayeia), letzteres nur von üppig gebauter weiblicher jugend gesagt. Vgl. sanskritisch ga prithusröni und amamt pinasrönt. Zu farkas u. s. w. vergleiche noch das magyarische szarvas cor- nutus d. 1. cervus. Ebds. s. 162. Zu ama und emü. Die Mongolen haben auch uruksi im sinne von ‘vorwärts’ und "südwärts’. Ebds. s. 163. Auch die Samojeden besitzen ein kernwort mog, mok, mah (mach). Dieses bedeutet ‘rücken’ und in ableitungen “hinten”. Es hat entweder blofsen vocal oder häufiger einen vocal mit r oder / nach sich. Dem mangel der Lappen sind mogol, moger u. s. w. der Samojeden an die seite zu stellen. Vgl. Castren’s samojed. grammatik s. 590. Ebds. s. 167 (unten) mufs es heifsen; “der könig blieb stehen’ (nicht “blieb stehen’). Ebds. s. 167-169. In der ungarischen zeitschrift “Nyelvtudomänyi közlemenyek’ d. i. sprachwissenschaftliche mitteilungen hat herr J. Budenz (band 2, s. 161 ff.) von der so merkwürdigen partikel meg, sofern sie verbal-vorsetzling, sehr ausführlich gehandelt, und zwar nachdem er seine nunmehrige übereinstimmung mit meiner und herren Hunfalvy’s ansicht, auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 95 die ursprüngliche (substantivische) bedeutung des wörtchens wie seine blutsverwandten im turanischen gebiete betreffend, ausgesprochen. Ich halte es für pflicht, einen möglichst erschöpfenden auszug aus dieser scharfsinnigen untersuchung hier folgen zu lassen. In den an “hinterteil’, “hinteres’ zunächst sich anschliefsenden be- deutungen “zurück’ und “wiederum? finden wir es noch jetzt an einigen, im altertum an mehr verben, z. b. maradni bleiben, meg-maradni zurück-, übrigbleiben. Meg-fogn‘ hiels ehemals zurücknehmen, meg- adni zurückgeben, und so öfter wo jetzt vissza gebraucht wird. Diejenigen verben mit meg, in welchen dessen urbedeutung weniger auf der hand liegt, kann man in zwei “gruppen” bringen. Das meg der ersten gruppe bezeichnet vollständige hindurchführung der betreffen- den handlung. Am anschaulichsten zeigt sich dies wenn man ein verbum das eimfache bewegung ausdrückt, zum beispiel wählt: jarn? gehen, wbndern; megjarni bewandern, bereisen. Wer einen weg zurück legt, geht zwar vorwärts, es ist aber bei megjarni, wie bei dem deutschen zurücklegen, derjenige raum gedacht, welcher hinter dem wanderer bleibt, nicht der vor ihm liegende. Ebenso heifst meg-irni (irni schreiben) die arbeit des schreibens zurücklegen, d. i. etwas fertig, zu ende schrei- ben, u. s. w. Bei diesen und ähnlichen hindurchführungs- verben läfst sich zuerst bemerken, dafs die sprache sie besonders gern neben dem ausgedrückten objecte gebraucht; denn mit letzterem wird uns der hand- lung notwendige gränzr vorgestellt: es ist ein durch die handlung gleich- sam vollständig zu bewanderndes gebiet von bestimmter ausdehnung. Darum heifst z. b. “ich schreibe ihm’: irok neki, nicht megirok nekr, es sei denn, dafs irgend ein object (etwa eine artige geschichte) gedacht wäre. Diese wahrnehmung bestätigt besonders der umstand, dafs es meg- verben giebt, die überhaupt nur mit einem geraden (unmittelbaren) objecte gebraucht werden, z. b. megszokni sich an etwas gewöhnen, megnevetnt belachen, auslachen d. h. gewöhnung, lachen, an einem gegenstand zu ende bringen ('). (') Hierher auch meg-adni (adni geben), sofern es den gebenden selbst zum objecte hat: megadom magamat ich ergebe mich (megadas ist resignation). 96 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen Es ist daher nicht so sonderbar, wenn gewisse, sonst einbleibende verben durch meg zu übergehenden werden oder, im fall sie bereits übergehend sind, mit persönlichem objecte sich verbinden: meg-jarni bereisen, megszallanı besetzen, megbizni (einen) beauftragen, megraknt (einen mit etwas) belasten. Es giebt indessen auch intransitive verben mit meg, z. b. meg-egni verbrennen, meg-halnt sterben, und wie falst die sprache diese, da sie doch ein die vollendung bestimmendes object nicht haben können? Vermutlich so: da das verbum alsdann kein äufseres object hat worauf es wirken, und mit dem es gleichsam zu ende kommen könnte, so geht die handlung in sich selbst zu ende d.h. sie ist ir eignes object. Bei hindurchführung einer handlung treten indefs, unserem heutigen sprachgefühl gemäfs, öfter gewisse modificationen ein, wie wenn beispiels- weise auf das ergebnils, auf die notwendige folge hingewiesen wird. So erweckt öln? tödten, nur die vorstellung in uns, aber bei megölnt schwebt uns auch vor, dafs der gegenstand des tödtens daran gestorben ist. Die verbindung mit meg nötigt den leser oder hörer, sich der durch- geführten handlung ende und abschliefsende grenze bestimmt vorzustellen, was das einfache verbum weniger leistet. Die magyar. sprache kann aber nicht bei jedem einzelnen verbum den etymologischen wert des damit etwa verbundenen meg gefühlt oder verstanden haben. Zweite Gruppe. Es giebt unter den verben mit meg auch solche, in welchen die partikel auf den eintritt der handlung oder auf einen ge- gensatz derselben zu einem vorangehenden verschiedenen zustande hinweist. Solche wären z. b. megszeretni lieb gewinnen, megharagudnti zomig werden, meggyögyulnı wieder gesund werden; megtudni! zum wissen kommen, erfahren. Der bis dahin ruhende zustand kommt in bewegung. Folgt dies aus der ursprünglichen ortsbedeutung des meg (zurück), oder aus der späteren bedeutung des hindurchführens? Erklären wir megha- ragudni durch “den zorn zurücklegen’, so erhellt von selber, dafs aus der ruhe bewegung wird. Und wirklich ist dieses verbum nichts anderes: das beginnen des zürnens kommt nur als neues moment hinzu. Megha- ragudni kann mitunter als reines verbum der hindurchführung ohne jenen nebenbegriff verstanden werden, und das entsprechende causativ auf dem gebiete der tatarischen (luranischen) sprachen. 97 drückt meist nichts anderes aus. Was meg-gyögyülni betrifft, so be- deutet dieses bald “vollständig gesund werden’ und bald “wieder genesen': die erstere, reine durchführung, ist auch hier die ursprüngliche. Das nebenmomentliche des eintretens der handlung ist wol am auffälligsten in meg-verben auf dül (dül) z. b. meg-kondülni erschallen, meg- indülni sich in bewegung setzen. Der grund liest darin, dafs in den betreffenden verben der begriff des anfangens, eintretens schon durch eine eigne anbildung (di/, di!) stark hervorgehoben ist; ein teil der- selben sind schon an sich verba momentanea, in deren begriffe anfang und ende der handlung gleichsam zusammenfliefsen. Doch giebt es auch unter diesen deutlich erkennbare perfections- (hindurchführungs-) verben, z. b. meg-fajdült fejem mein kopf ist schmerzhaft geworden, ne igyalsokat, meg-gajdülsz töle trinke nicht zu viel, du wirst davon berauscht. Selbst kezdeni anfangen kann mit meg verbunden sein: meg-kezdik er fängt so an, dafs er dann auch fortfährt. — In meg-lenn? (lenni esse, fieri) ist die grundbedeutung “das sein, das werden zurücklegen’; daher meg-van es ist fertig, zu stande gebracht. In einer der abhandlung über meg sich anreihenden untersuchung des verbal-praefixes el beleuchtet der verf. auch die jeweilige begegnung desselben mit meg. In gewissen verben z. b. meg-birni und el-birni, kommen die bedeutungen beider einander so nahe, dafs man bald die eine und bald die andere gebraucht. Beide partikeln bedeuten ein zu- ende-führen der handlung, aber auf ganz entgegengesetztem wege, weshalb sie auch auf unsere vorstellung ganz verschieden einwirken. In den verben mit el begleitet unsere vorstellung den fortgang der handlung bis zu irem ende: der betrachter steht gleichsam vor irer laufbahn; in denen mit meg steht er am ende des laufes und hat die bahn hinter sich. Das meg-verbum legt die handlung zurück, das el-verbum kommt mit ir zu ende oder zum ziele. In dem artikel: “verhältnifs chinesischer kernwörter zu altajischen’ ist auf seite 175 neben dem südchinesischen hak für schwarz, noch die beinahe gleichlautende ostjak-samojed. wortform häg nachzutragen, eine modification des szdga, szeaga, szeak der übrigen Samojeden, dessen existenz auch das mandschuische szacha-lian aus seiner bisherigen Philos.-histor. Kl. 1866. N 98 Scuort: Altajische studien oder untersuchungen isolirtheit erlöset! Ein gleiches band der verwandtschaft hält das chine- sische hak (he) und mek (m£) einerseits mit ostjakisch-magyarischen, andererseits mit samojedischen und mandschuischen namen der erwähnten farbe zusammen. Zu der ersten classe (labial als anlaut) gehört übrigens auch das jurak-samojedische feanga. Grundwörter. 13 Ein grundwort für begriffe wie feuer, wärme, brennen, rauchen hat in den verschiedenen turanischen hauptsprachen £ und einen selbstlauter (am häufigsten u, ü oder 0) als festeste überall wiederkehrende bestandteile. Der selbstlauter kann dem ? vorausgehen oder folgen und im letzteren falle ein zweiter consonant die stammsilbe abschliefsen. Wo der stamm- vocal vorangeht, ist er mit wenig ausnahmen w. So heifst feuer in den turksprachen und ursprünglich auch im mongolischen ui(!). An ut (jakutisch o?, tschuvaschisch vof) reiht sich das u/je der Wogulen (s. w. u.) und der mongolische verbalstamm wtw rauchen, woher utugan rauch (*). (') Erhalten hat sich dieses wort bei den Mongolen nur als name einer weiblich gedachten feuer-gottheit. Ein gebet an “mutter Ut’, die “königin des feuers’, hat der gelehrte Burjat-Mongole Bansarow mitgeteilt in einer russisch geschriebenen und 1846 zu Kasan gedruckten abhandlung, betitelt Yepwas etpa mıu mamancmso y MonroaoRs, der schwarze glaube oder das Schamanentum bei den Mongolen. Vgl. Erman’s archiv zur wissenschaftlichen kunde von Rufsland, band 8, s. 214. Nach dem russischen texte Bansarow’s communieirt dieses gebet auch Schaschkow in einer abhandlung über das Schamanentum Sibiriens. Vgl. Sanueru mmmepamoper. pycck. reorpaz. oömeemsa, 1864, s. 36. (?) Wegen des übergangs der bedeutungen vergl. Svw und Söu« im griechischen. — Zu utugan sei bemerkt, dafs gan (gen) an einem mongol. verbalstamme gewils ursprüng- lich dieselbe rolle gespielt hat wie noch jetzt im verbum der östlichen Türken, wo es partieipien der vollendung bildet, z. b. jas-gan geschrieben, qyl-gan gemacht. Hiernach ist utu-gan eigentlich “geraucht’, “gerauchtes’. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 99 Unter den eonsonantisch anlautenden formen sind die einfachsten das tü, tu, tü, tjü der Samojeden, welches der kamassinsche dialeet in sü verwandelt. Meist stützt sich der vocal, sei er lang oder kurz, auf einen schliefsenden mitlauter welcher wiederum £ (ob überbleibsel eines, das flackern der lohe malenden Zu-tu?) oder /, einmal gelindes s, zuweilen kehllaut (g, ch) ist. Als und g kann er sich verflüchtigen und die spur seines früheren daseins in einem zweiten dem stammvocal folgenden selbst- lauter oder in blofser verlängerung des ersten hinterlassen. Die Ostjaken bieten uns tüt feuer, die urform des magyarischen tüz (tüüs); die südlichen Wogulen taut feuer (einziges beispiel von diphthonggescirung des stammvocals), die Türken tüt rauchen, woher tütün rauch. Während also eine und dieselbe form des grundworts im türkischen das feuer und im mongolischen das rauchen bezeichnet, gebrauchen die Türken im letzteren sinne eine sonst ostjakische form für den begriff feuer, nur mit verkürztem und geschwächtem vocale(!). Statt des am ende zugegebenen ?t begegnet uns / in den meisten gliedern der tschudischen (finnisch-uralischen) familie und im mongolischen. Die suomisprache Finnlands und die estnische haben tul in tule, tuli feuer, welches wort buchstäblich aber zugleich als unicum wiederkehrt in der magyarischen zusammensetzung tuli-piros feuerrot. Bei den Wogulen finden wir (neben taut und wu/je!) tul und tol, bei den Lappen tol und dolla. Die mongolische sprache bietet uns du! in dula-gan wärme, und eine verbalwurzel tüle verbrennen, anzünden, von welcher unter anderem tüle-gen und tüli-gen (tülijen) brennstoff sich herleiten. Einen an die stelle des ? getretenen kehllaut als wirklichen oder ursprünglichen schlufsconsonanten bieten uns das surgut-ostjakische in tüg-et, und die sprachen der Tungusen in foch oder togo. Auch der Mongole besitzt diese form oder doch eine schwächung derselben in seinem tüge-ne cauterium und tügü-tsek feuerbrand. In der mandschuischen schwestersprache des tungusischen heifst feuer tuva, tua, offenbar aus tuga, und auch im mongolischen müssen füge, tügü zu tüe, tüü werden, da g zwischen vocalen im sprechen verhallt. (') Auch das tüz der Magyaren verliert vor bildungszusätzen die länge seines vocals. N2 100 ScuorTT: Altajische studien oder untersuchungen Noch hat die mongolische sprache tül (tü+?r) aufzuweisen in dem worte tüi-mer feuersbrunst, welches seinerseits fürlmer-it an- zünden, verbrennen u. s. w. (also synonym von füle) erzeugt, die tavgy- samojedische aber tu? feuer. Das zugegebene ? kann in beiden formen auf verflüchtigung eines 7 schliefsen lassen, welches zuerst /j werden mochte wie in der schon erwähnten wogulischen form w/je anzunehmen. So wäre z. b. tülmer nur ergebnifs eines erweichten (mouillirten) tülimer (!). Im vogulisch-ungarischen wortregister zu seiner ersten ausgabe eines vogulischen textes (einer schöpfungssage, sihe den academischen Ertesitoö d.i. berichterstatter vom jahre 1859, s. 394) findet es herr Paul Hun- falvy mit recht sehr merkwürdig (nagyon nevezetes), wenn in einer und derselben sprache die fasern weit verzweigter wurzeln zusammenlaufen, wie dies z. b. im vogulischen der fall sei. Ein noch merkwürdigeres beispiel giebt aber das mongolische in welchem alle turanischen haupt- formen einer und derselben feuerwurzel zusammentreffen: ut—dul, tül—tür—tüg(?). Von den übrigen turanischen grundwörtern für feuer, hitze, wärme, brennen lassen sich die meisten in zwei gröfsere reihen bringen, deren etwanige verwandtschaft unter sich und vielleicht selbst mit dem eben besprochenen kernworte vorläufig dahingestellt bleiben mag. Beide reihen stimmen hinsichtlich des auslauts in auffallender weise, dieser ist nemlich immer 7 oder vocal. Sonst bezeichnen die eine reihe labiale, die andere aber gutturale anlaute. (*) Der feuerwurzel analoge gestaltungen zeigt unter anderen ein kernwort für vogel- feder, dune, milchhar: türk. twi; samojed. tu, to, t&; finnisch uztu, udo; mongol. oto-ga; tungus. dok, dök, dyk in verschiedenen ableitungen. (?) Auch sprachen ostindischer aboriginer des Dekkan haben tü und togo für feuer’: das erste findet sich bei einem stamme in den Nilgiri’s, das andere bei einem dergleichen in den östlichen Ghät’s. (Hodgson.) auf dem gebiete der tatarischen (turanıschen) sprachen. 101 A. West-Finnisch pol, pöl, pal, boal, buol, böl, bül brennen. Bei den Suomalaiset nur im transitiven pol-tta. Pöl und pal neben pol hat die estnische sprache, boal, buol, böl und bül das lappische('). Das vogulische bietet uns pol und pol. Mongolisch nur mit schwachem vocale 5öl oder bül in bülr-sz und büli-t warm werden, sich erwärmen, büli-gen warm, u. 8. w. In dem magyarischen fü! (heifs oder warm werden) ist 7 ohne zweifel formativ, da ein werden zu verstehen, und nur die dehnung des ü könnte vielleicht auf ein ausgefallenes wurzelhaftes ! zurückschliefsen lassen. In dem wahrscheinlich verwandten hev oder hev hitze (zsgz. he, hö) erscheint (statt des /?) gelindes f (v). Die sprachen der samojedischen stämme haben jip, jib, jub, jyb, jef, aber auch püü und pö. Hieran reiht sich das drf der Lappen in bif-ta erwärmen(?). Die formen mit 7 entsprechen ob des labials am ende den magyarıschen mit h (h-v), die mit p oder 5 aber dem ma- gyarischen fü. Ist aber hinreichender grund zu der annahme, dafs der schliefsende labial in den angeführten samojed. und magyar. formen wirklich aus / ent- standen sei(?)? (*) Vgl. z. b. die lappische übersetzung des N. T. in Matth. 13, 40: dolli boldujek werden mit feuer verbrannt; ferner Apocal. 16, 8: dolain olbmuid boalddet in feuer die menschen verbrennen, und v. 9: ja olbmuk bulle und die menschen verbrannten. Wegen der lautveränderungen sehe man Friis’ Lappisk grammatik, s. 13 ff. — Wollten wir allen diesen formen das pal der Russen und übrigen Slaven zum grunde legen, so würde augenscheinlich viel zu viel bewiesen sein. (*) Joh. 18, 18 finden wir biftali er wärmte sich, und biftalegje sie wärmten sich. (*) Noch jetzt zeigen dialeete des magyarischen für schliefsendes Z ein v, auch wol blofse dehnung des vorhergehenden vocals (M. nyelveszet, 1860, s. 84 und 169). So findet sich initiales v neben Z in vep=lep schreiten. Im syrjanischen erfolgt der übergang des Z in vo immer da wo Z am ende einer sylbe stehen mülste: Gabelentz’ grundzüge der syrjanischen grammatik, s. 4. Mit dem allen ist jedoch für obige wurzel nichts be- wiesen. 102 ScHoTT: Altajische studien oder untersuchungen B. Mongolisch ga? feuer; ebends. kal (chal) in kala-ga brennen, kala-gun glut, hitze, u.s. w. Mandschuisch chal-chün heifs('). Anm. Vermutlich gehören hierher auch ?/ und el im türk. li warm, mongolischen e/-cr glut, tungusischen e/ heizen; ferner hil oder hirl im finnischen hzrli, lappischen hilla glühende kohle, und in der lappischen verbalwurzel Ahil, z. b. Apocalypse 1, 15: hilaiduvvum....dolast in feuer glühend gemacht. Eine nebenform von ?/v darf man erkennen in dem türk. @t% oder iszi heils, woher iti-t (iszi-t)heizen, verbrennen. Anm. 1. Wegen des magyarischen meleg warm sihe den nächsten paragraphen. Anm.2. Die magyar. wurzel gyuj, 9y& in gyuj-t zünden und gy&l sich entzünden, mag mit dem finnischen kyt glühen (samojed. kwetj hitze) verglichen werden. 2. Unverkennbar ähnlich erscheint den bisher lustrirten kernwörtern für feuer und wärme (besonders sofern sie gutturalisch anlauten) eines das die entgegengesetzten begriffe des frierens, der kälte oder kühle aus- drückt(?). Auch dieses beginnt nemlich mit einem kehllaute und endet in hartes oder erweichtes / (oder r) welches in den vocal 7 zerflielsen, aber auch s werden kann. Wesentlicher vocal ist am häufigsten ü. Mongolisch kür gefrieren und kül in dem gleichbedeutigen kül-de. Daneben kür in kür-ten und kür-tün frost, kälte, also ganz analog dem mongol. tür (für tül) in tür-mer, und dem samojedischen tur oder tüü, verglichen mit tuZ und tü/ (s. oben). (') Das türkische jal (in jalyng flamme) hierher zu zihen scheint mir bedenklich. Sihe die vorstehenden ergänzungen zu den zwei vorhergehenden heften. (?) So nähert sich das germanisch-slavische kalt, cold, cholod u. s. w. (vgl. Grimm unter ‘kalt') bis zur gleichheit dem lateinisch-romanischen calidum, caldo heils. Im deutschen selbst reimen kühl und schwül. auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 103 Suomi-finnisch kyl (also wieder kül!) in kyl-md gelidum, frigi- dum, und hal in halla nachtfrost. Lappisch ko! frieren und gal in gal(b)Jma=kylmä('). Die Tungusen von Nertschinsk besitzen diese wurzel nach Castren in der form kel; er citirt nemlich kel-de kalt, neben dem wesentlich verschiedenen ingin kälte(?). Die formatıv zugegebene silbe de ent- spricht dem ten im mongol. kürten für külten. Das tungusische wort ist lautlich vollkommen gleich dem altfrisischen kelde kälte, wie das mongol. kül beinahe mit unserem kühl sich decket. Wer also dem kyl (kül) der Finnen germanischen ursprung unterlegen wollte, der müfste unseren altvordern auf die erwähnten tungusisch-mongol. wörter gleiche ansprüche zuerkennen! Die sprachen türkischer familie scheinen hier auf den ersten blick nichts beizusteuern. Aber das tschuvaschische bietet uns für qgys (winter) kilj oder chilj was nur ein modifieirtes kül sein kann. Kelj trägt das gepräge der ursprünglichkeit, wie z. b. spanische wortformen mit demselben (aus cl oder pl entstandenen) erweichten / (2!) älter sein müssen als entsprechende portugisische mit ch (sch)(?). Für umgekehrte entstehung eines /j aus sch (5) hab ich keine sicheren belege. Die magyarischen wörter Aü&l kühl werden, hüt abkühlen, Aus kalt u. s. w. lassen nach abzug der anbildungen langes & übrig, wofür vor einem vocale öv und «v erscheint, was zur vermeidung des diph- thonggen allerdings notwendig. Ob dieses v gleichwol auf /! zurückgeht? Jedenfalls ist auch in dieser sprache grofse ähnlichkeit der zwei kernw. für hitze und kälte bemerklich. Vgl. oben zu hö(*). (*) Andere beispiele eines lappischen « neben dem y des Suomi: galle genug=kyllä, gaccat fragen=kysyä, basse heilig=pyha. (*) Frieren ist bäg, welches an pak in dem suomi-finn. pakkanen frost erinnert. (*) Sihe meine abhandlung “de lingua Tschuwaschorum’ (s. 14); ferner meine anzeige der schrift von W. Gesenius “über die himjar(iti)sche sprache’, in den Jahrbb. für wissensch. eritik (1841, sp. 791). (‘) Ho-seg hitze, schwüle; Aüs-seg kühle, frische. Das erstere ist nicht zu ver- wechseln mit hos-seg heldenmut, das andere nieht mit Aü-seg treue. — Mit Aü& vergleicht Budenz nur das gleichlautende finnische Ayy pruina: Nyelvtudom. közlem. IV, 2, s. 172. 104 ScuoTT: Altajische studien oder untersuchungen Wie sollen wir das magyarısche hrdeg (kalt) zerlegen? Vermutlich in hi und deg, wo dann ersteres ein verstümmeltes hiv sein mag. Was den zusatz deg betrifft, so möchte ich diesen hier für identisch erklären mit dem lappischen dag, sofern es nach Friis (a. a. o. seite 111) die “witterungsbedingungen ausdrückt, unter welchen des stammworts handlung vor sich gehen kann (de veirlige betingelser under hvilke primitivets handling kan feregaa)'. Der angeführten beispiele eines ist galma-dak oder kolma- dag frostwetter (galbmat und kolmat frieren). Lappische adjectiven werden indefs mittelst dag nicht gebildet, denn z. b. in govdag weit, geräumig, gehört d zum stamme, und nur ag ist adjectiv. zusatz. Ebenso könnte das magyarische meleg warm (m-! für b-1?) aus mel-deg entstanden sein, denn die Wogulen haben mäl-tep dessen tep für tek stehen mag('). 3. Den zustand des schlafens bezeichnen die Mongolen mit umt(«a) oder unt(a). Dieser vollständigsten oder entwickeltsten form begegnen wir sonst von allen turanischen völkern nur bei unseren Suomi-Finnen und zwar: a) in unte und untu schläfrig sein, von welchen das erstere no- mina für schläfrig, schlaftrunken erzeugt; b) in dem mythischen, einen gott des schlafs und der träume be- zeichnenden namen Untamo oder Unto(?). Eine modificirende bedeutung des £läfst sich hier ebenso wenig wie in dem umta (unta) der Mongolen nachweisen(°). (') Der zusatz tep des vogul. wortes verbietet uns nemlich, an das adjectiven bildende ag der Lappen hier zu denken. (°) Sihe meine abhandlung über die finnische sage von Kullervo, s. 21-22. (?) Urform ist wol um. Die gruppirung des dumpfen vocals mit dem dumpfen con- sonanten scheint dem begriffe sehr angemessen. Unverändert und ohne zusatz finde ich dieses um nur noch: 1) in dem tscheremiss. uma neben om und omo (schlaf); 2) in einem verbum der Jakuten und der Kyrgys-Kasak, jedoch mit der ausschliels lichen bedeutung “vergessen’! Vgl. unten. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 105 Von den verwandten finnisch-uralischen sprachen haben das m ganz verdrängt: die lappische, mordvinische, ostjakische, magyarische, einige idiome der Samojeden und die Turksprachen in weitester ausdehnung. Umgekehrt ergiebt sich verdrängung des ? in dem gewöhnlichen Suomi- worte für den begriff, im estnischen, tscheremissischen, vogulischen, den meisten samojedischen idiomen, und den tungusischen mit einschlufs des Mandschu. Wo m zu gänzlichem verschwinden sich bequemen mufs, da bleibt das £ entweder unverändert oder geht: a) in den zwitterlaut 2! (dl), der dann reines / wird, oder b) in 7 und später in den vocal & über. An die mordvinische form ud reihen sich: das jud (träumen) der Jurak-Samojeden und einige osttürkische, namentlich udu der Karagassen und utu der Jakuten. Viel verbreiteter im türkischen sprachgebiete ist uju, welches ebenso aus utu entstanden ist wie z. b. ajag fuls aus atach(!). Von diesem uju ist u. geblieben in wi-gu schlaf, und nur gedehntes & macht das gleichbedeutende jakutische wort aus, welches also beispiel einer sehr verkümmerten und trotz aller verkümmerung zum rang eines substantivs beförderten wurzel(*). Zuweilen ist von uju das erste (wesentliche) & preisgegeben wie im tatar-türk. jug-/a neben ujug-la schlummern, aus wjug=uiqu schlaf in verbindung mit dem denominativa verbalia bildenden /a. Bei den Lappen bietet sich uns dieses kernwort als oad, öd; bei den Östjaken erscheint es als öt, öd, @d und ötl, ödl, ädl. Die formen beider sprachen stimmen also auch in der dehnung des wurzelvocals(°). Wo Castren d! und t/ schreibt, da hat er es mit einem aus d(?) und / gemisch- ten laute zu tun der ebenso gut reines / wie reines Z(d) werden kann. Ehemaliges dasein dieses mischlautes auch im magyarischen beurkundet im ältesten auf uns gekommenen denkmal dieser sprache die form hadl (') Sihe meine bemerkungen zu Davydov’s jakutisch-russischem wortregister im 3ten bande des Erman’schen ‘archiv’ (1843), s. 337. (?) Das jakutische ulach schläfrig ist in u und lach zu zerlegen. Ebds, s. 338. (*) Der aus zusammenzihung eines diphthonggen entstandene einfache vocal 0, w und i ist im lappischen immer lang. Friis’ gramm. s. 10. Philos.-histor. Kl. 1866. [6) 106 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen für hall hören(!). Reines ! hat die schlafwurzel zwar, so scheint es, bei den Ostjaken nicht aufzuweisen, wol aber im vogulischen, wo sie nach Reguly (R. hagyomdnyai, s. 30) ul (daher wl-em schlaf) und al lautet, im kamassin-samojedischen wo uns al-ma schlaf begegnet, und im magyarischen. Das letztgenannte hat a! (@l) neben äl: jenes, d. h. ge- dehntes a, in dl-om (weiland jedoch älmu) schlaf und traum, wovon alm-os schläfrig und d/m-od träumen; kurzes a in alud schlafen. Für almu=dlom haben wir das zeugnils eines anonymen chronikers (?). In alud könnte man auf den’ ersten blick eine allianz zweier formen einer und derselben wurzel (vgl. das «d der Mordvinen) argwöhnen. Aber das d kann hier nur intransitiva bezeichnender zusatz sein wie in alkud feilschen und feküd liegen: ersteres geht auf alku gedinge, han- del zurück, letzteres auf fekv (für fekü) lager. Man darf also auch im magyarischen ein substantiv alu, alv (schlafung, schlaf) annehmen. Übrigens bleibt reines al in alhat schlafen können, und auch das ge- rundium kann statt aluva (aludva, aldva) alva lauten. Wo das ? verstofsen wird oder gar nicht aufkommt, da bleibt m unverändert: a) in dem om, omo, uma der Tscheremissen; b) in dem äm(i) der Tungusen und am-ga der Mandschu(’); c) in dem ngambu, nema, noma, ema, äng, ängu, ovanga der Samojeden (*). (') Sihe die berühmte “leichenrede’ (halotti beszed) bei Fr. Toldy im ersten bande seiner geschichte der nationalen litteratur der Magyaren (Magyar nemzeti irodalom törtenete), s. 80. Von dem betreffenden hadlava d.i. halla (er hörte es) glaubte noch Toldy, es stecke ein lapsus calami darinnen. (*) Sihe Toldy’s vorerwähntes werk, band 1, s. 107. (°) Sollte amga für amta, also g für t stehen, so gehört dieses beispiel zu umta (s. 0.). (*) Über das vortreten eines ng im samojedischen sagt Castren in der Suomi (V, s. 178): de ja ord, som börjas med vocal, antaga framför begynnelse-vocalen ett eupho- niskt ng, i följe hvaraf amoam (jag diar) uttalas sasom ngameam, ano (bat), sasom ngano, etc. Bestimmter drückt er sich in der Samojed. grammatik (s. 10) so aus: “be- merkenswert ist im jurakischen und tavgy-samojedischen die eigentümlichkeit, dafs jeder anlautsvocal in den. reineren dialeeten vor sich den laut ng annehmen kann’... Er setzt hinzu, dafs dieses ng in allen dialecten leicht fortbleibe und in den meisten schon fast verschwunden sei. auf dem gebiete der tatarischen (turanıschen) sprachen. 107 M wird n in dem suomi-finn. une (uni) schlafen und träumen, dem mokscha-mordvin. on traum (neben ud schlafen!), und dem jurak- samojed. hön schlafen. Das estnische kennt keine andere form der wurzel als jene suomi-finnische. Anm. Wie soll man das koibal-türkische vs und tungusische äs oder dh (schlafen) erklären, da doch schlaf im ersteren urgu und im anderen dm? heilst? In beiden ist offenbar 7 oder Ah (aus f) zu s geworden. In der suomi-finnischen zeitschrift “Mehiläinen’ (1861, s. 139) leitet herr Ahlgvist das verbalthema uneht, unoht oder unhot welches ver- gessen bedeutet, von: une schlaf. In der estnischen sprache (setze ich hinzu) lautet dieses thema unust, unet und unut. Die dritte dieser formen deckt sich vollkommen und auf überraschende weise mit dem entsprechenden westtürkischen worte, denn auch da heifst vergessen unut, welchem bei den Kirgis-Kasak umut und bei den Jakuten umun entspricht. Die sprachen der türkischen familie haben also zur bezeich- nung dieses zustandes formen der schlafwurzel welche sonst nur in den übrigen verzweisungen des Altai-geschlechtes vorkommen. Tungusisch heifst übrigens vergessen omngo, mandschuisch onggo, welche formen wieder nahe kommen dem samojed. änga, oanga schlafen. Man kann gewils nichts dawider einwenden, dafs der zustand des vergessens in einem teile der turanischen sprachen als ein “ verschlafen’ gedacht sei. In den von Neus herausgegebenen estnischen volksliedern finde ich (s. 281) "vergessen’ und “schlaf wortspielend, vielleicht mit ahnung irer verwandtschaft zusammengestellt: unusta und d. i. "vergils den schlaf” wird da mahnend zur hausfrau gesagt, d.h. entschlage dich des schlafes! 4. Ein kernwort der holheit und leere nimmt in den sprachen Turan’s eine wunderbare mannigfaltigkeit von formen an, die aber alleohne zwang aus einander sich ableiten lassen. 108 ScHoTT: Altajische studien oder untersuchungen I. Mit vocalen anlautende(!). A. Umt, unt, ont. Die erste form nur in dem mandschuischen umtu-chun neben dem untu-chun derselben sprache. Und (für unt) hat sonst nur das mokscha-mordvinische im gleichbedeutenden undu hol. Ont, ond herrscht vor im mongolischen und suomi-finnischen. Hierher gehören aus der letzteren sprache: onte (onsi) hol, tiefes tal; ontto (mit geschärftem ?) waldlose also leere stelle in simpfen. Das mongolische bietet uns: ondoi (für ondo-gor?) hol, leer, dann verächt- lich; onto in dem verbalthema onto-sz in die luft (ins leere, ohne bestimmtes ziel) schiefsen, u. s. w. B. Ung, üng, onk, uk, uch. ÖOsttürkisch im Altai und bei den Kirgis-Kasak ünggür vertiefung, berghöle(?). Mandschuisch ungga-la, in mandschuisch-chinesischen wörterbüchern durch Auf FL % khüung d. i. baumhöle erklärt. Daneben wch-& aushölen. Tungusisch uk-ut (nach Klaproth) bauch. Suomi-finnisch onka-lo tiefe hölung, also beinahe gleich dem unggala der Mandschu; daneben ukura grube. Vgl. unten das türk. Cugqur. C. Un, ön, dän, een, eän, in. Dem an die stelle des blofsen m getretenen n geht ein geschwächter vocal vorher. Aus den finnischen sprachen kann ich hier nur das estnische öne hol anführen, sonst gehören diese verweichlichungen vorzugsweise der türkischen familie an. Bei den Koibalen in Sibirien heilst dan, een, edn leer; bei den Osmanen ist ün eine bärenhöle, in aber höle überhaupt, z. b. in dem anatolischen bezirksnamen In-önü hölenvorderseite (analog dem arabischen ‚W} 3,5 Tarf-ul-ghär seite der hölen, von den Spaniern in Trafalgar verwandelt(°). (') Auf die sehr analogen lautwandlungen der oft identisch oder fast identisch sich gestaltenden vorhergehenden wurzel braucht kaum verwiesen zu werden. Auch die holheit macht den eindruck des dumpfen. (*) Ist dieses aus ün-+gür, d.h. ist ng hier nur durch einwirkung des folgenden g entstanden, so gehört es unter C. (*) Das ön in diesem namen gehört nemlich zu einer ganz anderen, den begriff des “vornseins’ ausdrückenden wurzel, die im finnischen ursprünglich en lautet. Im türkischen haben öfters wesentlich verschiedene wurzeln ganz gleiche form erhalten, während sie in verwandten sprachen noch auseinandergehen. So bedeutet ön auch stimme und entspricht insofern dem @äni der Suomalaiset. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 109 D. Das ursprüngliche m geht in einen laut seiner eignen classe über, der häufigst d oder p ist, und zwar mit derselben veränderlichkeit des alsdann immer schwachen vocals. Mongolisch üb oder öb in übür (öbür), über (öber), auch ebür: der leere raum oder die hölung zwischen brust und oberteil des kleides, der busen; die erste dieser formen auch für “brust’, die zweite für “selbst. Magyarisch öböl busen neben kebel (s. weiter unten). II. Mit consonanten anlautende. Consonanten als anlaute sind hier fast nur von der gutturalen classe. A. Mandschuisch kum in kumdu. B. Tungusisch konk in konkor vertiefung, senkung, niederung. Suomi konk in konkelo baumhöle, der bedeutung nach genau dem mandsch. unggala entsprechend, welches aber seiner form nach besser zu dem onkalo der Suomalaiset palst. Tungus. chuk in chukito bauch (nach Klaproth, fehlt bei Castr£n). Burjat-mongol. köh-ong und hok-or leer. Türk. duqur grube. Vermutlich gehört auch hierher das samojedische Corg hölung, welches auf cog (aus kog, chog) mit eingeschobenem r zurückgehen mag. C. Mongolisch kün in kündei oder kündüi hol, leer, höle, tal('). D. Kob, keb, kev, chef. Türkisch koba (goba) höle. Magyar. kebel busen, schoofs, brust (vgl. oben öböl), davon kevely hochmütig (der sich brüstet). Mandsch. chefeli bauch. Ob in dem jurak-samojedischen humba (leer) m oder 5 nur ein- geschoben, kann ich nicht entscheiden. Man vergleiche übrigens das magyarische hab (welle) mit dem gleichbedeutenden jurak-samojedischen hamba. So stehen dem finnischen omp (nähen) gegenüber: das gleich- bedeutende mandschuische «fz und das türkische ip, jip faden. 5. Für den begriff ebener ausdehnung, sei sie natürlich oder künstlich, fest oder flüssig, haben die hauptsprachen der Turanier ein gemeinsames kernwort das mit 2 (d) an- und auf / (r) auslautet. Der stammvocal (*) Nicht zu verwechseln mit kündü (mandsch. kundu) schwer, gewichtig. 110 ScHoTT: Altajısche studien oder untersuchungen kann a, d, e sein. Ohne vocalischen nachlaut begegnet uns diese wurzel nur in dem magyarischen ter fläche, ebene, raum, als verbum “raum haben’. Den stammvocal verkürzend, erzeugt es mehre verba die teils einbleibende teils übergehende ausbreitung, auch ausbreitende überdeckung bezeichnen ('). Nicht verwechselt werden darf diese wurzel mit einer gleichlautenden die “sich wenden’, “umkehren” bedeutet und als zusammenzihung von teker (drehen, winden) sich erweiset. Da unter den bedeutungen von Zer auch “markt” angeführt wird, so könnte wol mancher die versuchung fühlen diese an die spitze zu stellen, und alsdann wäre das wort nicht turanisch, sondern eine umformung des so weit verbreiteten torg, terg, und durch slavische vermittlung ins magyarische eingedrungen(?). Das hat aber seine erheblichen bedenken: 1) Ist an sich schon sehr unwahrscheinlich, dafs die Magyaren ir grundwort für flaches und ebenes einen andern volke bei dem es nur “markt’ und “handel? (nicht einmal marktplatz) bedeutet, abgeborgt haben sollten. 2) Kommt ter allein für "markt’ oder selbst marktplatz gar nicht vor; letzterer kann allenfalls köz-ter heifsen, was aber wörtlich nur mittelplatz bedeutet. 3) Wäre die verwandlung von terg (tschechisch trh geschrieben) in ter höchst auffallend, da die Masyaren, wo ihnen zwei mitlauter am schlusse unbequem sind, nicht einen derselben abwerfen, sondern einen vocal dazwischen schieben (?). 4) Haben die Magyaren wirklich das fragliche slavische wort in solcher erweiterung aufgenommen: es ist ir tereh, dessen schliessendes h (für ch) sofort den slavischen eindringling verrät. Die ausschliefslichen bedeutungen desselben sind “fracht‘, ‘last’; den übergang bilden also markt oder handel, waare, waarenlast. (') Substantivische ableitungen und zusammensetzungen sind z. b. terseg fläche, ebene, ter-üt ebner weg, ter-tan flächenlehre. (?) Die Ostsee-Finnen haben torg aus Schweden empfangen und selbiges zuerst in turku, dann viel kühner und selbständiger in tori verwandelt. Ersteres ist ein anderer name der stadt Abo, letzteres name eines ortes in Estland. (?) Dies geschiht namentlich bei r+g während doch z.b. r+k in dem ächt ma- gyarischen sark (ferse) sich zusammen vertragen. auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 111 Mit nachlautendem vocale erscheint unser grundwort bei den west- lichen Türken als tere, dere: ebene, blachfeld, niederung. Das stärkere osttürkische tala, dala, welches auch Mongolen und Mandschuern ange- hört, wird überall für “blachfeld’, “steppe’, “flache wildnifs’ gebraucht und darf ja nicht mit dem (auch osmanischen) tZarla verwechselt werden das “ackerfeld’ bedeutet und im mongolischen tar pflanzen, anbauen seinen stamm findet(!). Die Mandschu haben ebenfalls dere, aber nur in der bedeutung “tafel’, “tisch. Der Mongole hat dele-gei d.h. dele (also geschwächtes dala und dem dere näher) mit dem häufigen bildungszusatze gal (gei) in den bedeutungen “erdfläche” und “erdboden’, ferner das stärkere dalar, ohne zweifel mit demselben zusatz in verkümmerung d.h. für dalagat, in der bedeutung “meer” (mare). Das meer ist die flüssige normal-ebene! Ich wage das magyarische talaj fufsboden ebenfalls hierher zu zihen, folglich als verwandten von fer (s. o.) zu betrachten: der form nach fast gleich dem starken mongolischen dalar (meer) hat es von dem schwachen delegei (deler) die engere bedeutung behalten. Die erwähnung des meeres veranlafst mich zu ein par abstechern. Wenn unsere Ostsee-Finnen ir mere (mert) meer aus einer arıschen sprache entlehnt haben so kann es höchstens die altscandinavische gewesen sein, denn die heutigen Scandinavier haben bekanntlich ein wesentlich verschiedenes wort für den begriff(?), und das slavische more würde, nach analogie zu schliefsen, bei den Finnen moore oder muore geworden sein. Im altnordischen finden wir nun allerdings mar neben haf für meer, aber merkwürdiger weise bedeutet auch das märi der Jurak- Samojeden wenigstens s. v. a. lacus! Der eben erwähnte Samojedenstamm und die noch weiter östlichen Tavgy-Samojeden haben für “meer” das wort jam, welches also dem (') Das tala der östlichen Türken ist den Osmanen ebenso fremd wie deren tere den ersteren. (*) Das scandinavische haf, hav könnte man in dem ave der Lappen wiedererkennen; dieses entspricht aber noch genauer dem suomi-finnischen ava weit, offen, flach, und daran reihen sich wieder: a) türkisch ova ebene; b) mongolisch avu (du), gleichbedeutend mit dem suomi-worte ava! 112 Scuort: Altapische studien oder untersuchungen semitisch-koptischen Jam, jam, jom so gut als gleichklingt! Ich halte das samojed. wort für den nahen verwandten einer finnischen wurzel des brausens und tobens, die schon im Suomi allein Jum, jym und jJäm lautet. Man vergleiche das slavische sum, unser summen u. s. w. Gleicher eindruck des tobens der wogen hat die gleichheit des polar- asiatischen wortes mit dem semitisch-koptischen erzeugt. Castren der in einer schwedisch geschriebenen abhandlung “Hvad beteckna i den finska mythologien orden jumala och ukko’ (Suomi 1852) den ersteren gottesnamen auf die wurzel jum in der erwähnten oder engeren bedeutung “donnern’ zurückführt('), eitirt unter den verwerflichen deutungen des wortes eine aus Jum und Öbadal, welches conflat auf hebräisch “himmelsherr’ bedeute. Die art der mitteilung ergiebt, dafs Castren selber meinte, jum sei ein hebräisches wort für himmel! Leider hat dieser irrtum schon sich fortgeerbt, denn ein sehr schätzenswerter junger gelehrter, Castren’s landsmann, sagt in seiner abhandlung “Indernas föreställningar om verldsskapelsen jemförda med Finnarnes’ (Helsingf. 1863) einmal beiläufig (s. 35): “"hos Hebreerna möta os Jom dag och Jum himmel. 6. Ein kernwort des zeichen- oder striche-machens, malens und schreibens schliefst mit r, das jedoch auch sauselaut werden kann, und (') Vgl. Jacob Grimm’s academische abhandlung vom jahre 1854, betitelt “über die namen des donners’. Ich erlaube mir hier folgende kleine, zum teil berichtigende zusätze. Das magyarische dörges donner (s. 317) hat mit Porguini und Perkunas nichts zu tun; die wurzel dörg findet sich wieder in dem dürgi der Mongolen und durge der Mandschu: beides bedeutet “dröhnen’ und “donnern’. Zu ukko grofsvater (s. 321) gehört eukko grolsmutter, magyarisch ük. S. 323. Hier noch das finnische rätsel: iski tulta Ilmarinen, välähytti Wäinämöinen d. h. es schlug feuer Ilm. es blinkte Wäinäm., und die auflösung: Ukkonen leimahutti grofsväterchen (der liebe gott) hat geblitzt. S. 331, z. 4 v. u. lies inadsurubi und z. 13 das dritte der angeführten japanischen wörter ebenso. $. 333, z.5 v. o. lies talkian, und z. 7 ajunggalachu. Auch fehlt das mandschuische wort (akgan donner). Das tscheremissische kidär, kidärsä ver- gleicht Grimm auf derselben seite fälschlich mit dem magyarischen dörges, denn die erste silbe jenes wortes (ki) kann nur integrirender teil der wurzel sein, die also Kid ist, nicht där oder gar därs.. Die seitenzahlen beziehen sich auf den band in welchen Grimm’s denkschrift aufge- nommen ist. auf dem gebiete der tatarischen (turamıschen) sprachen. 113 beginnt mit % oder 7, an deren stelle mindestens ebenso häufig € oder y erscheint. Selten ist der anlaut v, n, oder reiner vocal. Vor allen belehrend ist hier das suomi-wort kirja (estnisch kirri), welches die durchgehends noch frisch erhaltenen bedeutungen "gestreiftes’ oder "geflecktes’ (buntes) und “geschriebenes‘, daher “brief”, “"buch’, und als verbalwurzel “malen’, “schreiben’ in sich vereinigt. Von kirja un- mittelbar ist kirjallinen schriftlich, litterarisch, kirjallisuus litteratur. So bedeutet das sinische X uen striche, linien, gestreiftes, geflecktes, bunt, zierlich, schriftzeichen, litteratur. Die Türken haben kir oder ker in kir-li fleckig, gefleckt und befleckt, schmutzig('). Kir findet sich auch bei den Mongolen: da ist aber die bedeutung beflecktheit, schmutz, und zwar im moralischen sinne, vorwaltend. Zeichnen heifst ker in dem abgeleiteten türk. verbum ker-le. Daran reihet sich cher in dem cher-gen der Mandschu: zeichnung, schriftzeichen, buchstabe. Y statt des kehllauts haben die Esten allein in viir strich, abrifs, zeichnung. Das mandschuische nir(w) malen, woher niru-gan gezeichnetes, gemaltes, gemälde, scheint für jr oder ir zu stehen. So entspricht in derselben sprache nim anggt (schnee) dem tungusischen imanda, unachan einjähriges füllen dem tungus. nongokon, imachü wilde ziege und nıman schaf (für nıimagan) dem mongolischen imagan ziege(?). Die suomi- sprache hat in irem eigensten gebiete die formen j@ld@ und ndlj@ (schleim) neben einander. An ein vielleicht nicht mehr vorhandenes jir, jer, ir für kir, ker schliefsen sich ferner: a) das langvocalige ungarische ir malen und schreiben; b) das mongolische gir(u) für jir(w): linien zihen, zeichnen, malen, woher z. b. giruk zeichnung, abrifs, gemälde (man beachte das zugegebene u, wie in dem nıru der Mandschu); (') Ob cis kreise zihen, ausstreichen auf kis, kir zurückgeht? (?) Sihe meine recension der tungusischen sprachlehre Castren’s in Erman’s Archiv, b. XXI, s. 410 ff. Philos.-histor. Kl. 1866. jr 114 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen c) das tschuvaschische szir in szir@ strich und schreiben, welches jedoch auch unmittelbar aus dem türkischen jas (s. w. u.) entstanden sein kann; d) das syrjanische szer bunt, woher szeredla malen ('). Stärkere formen sind: das mongolische gor, dsor, sor zeichnen (für jor oder jar), das szur der Jakuten welches nur “schreiben” zu bedeuten scheint, und sowol darum als wegen des wortes szuruk schrift, buch (vgl. mongol. giruk) auf entlehnung schliefsen läfst, und das sjor der Mokscha-Mordvinen (z. b. in den von Ahlgvist angeführten wörtern sjorma stickerei, schrift, brief, sjormadan ich schreibe) für Jor oder jar. Ein jar kann aber das türkische jJas schreiben erzeugt haben welches ich früher für nebenform von jar ritzen, spalten erklärte(?). K. Für sehen, blicken, schauen besitzen die tatarischen sprachen ein allen gemeinsames kernwort, das in einigen auch den begriff “auge” dar- stellt, und in einer ansehnlichen mannigfaltigkeit von formen sich dar- bietet. Diese lassen sich am bequemsten in drei reihen vorführen: A. Consonantisch an- und auslautende. Der anlaut immer guttural, der auslaut r oder sibilant. Ist bei anlautendem gutturale der auslaut reines r, oder an dessen stelle (gelindes oder scharfes) s, so sind die formen vorzugsweise (zunächst wol ausschliefslich) eigentum der türkischen sprachfamilie. Dem bei einigen stämmen der Osttürken vorkommenden, auch allen Mongolen (') Was das tscheremissische szir (schreiben) betrifft, so dürfte dieses wol, da es sich in laut und bedeutung mit dem tschuvaschischen worte vollkommen deckt und da (nach Reguly) in gleichem sinne vosz vorkommt, eine blofse erborgung sein. Übrigens erinnert vosz mehr an das ungefälschte türkische jas! (2) Oder sollte ein begriff wie ritzen, einschneiden, spalten überhaupt in dieser wur- zel obenan stehen, also “streifen oder striche machen’, “zeichnen’ u. s. w. erst abgeleitet sein? Das griechische Yeocrrew heilst (kratzen) ritzen, einschneiden, durch einschnitte trennen, dann schreiben schlechthin; auch yg«psww ist ursprünglich einschneiden, eingraben, obschon es nur noch für ‘schreiben’ vorkommt. Das %«g von Yagarrew und “m der semitischen wortstäimme um, 777, D0,> könnten sogar urverwandtschaft mit dem oben betrachteten ker, cher u. s. w. vermuten lassen! r auf dem gebiete der tatarischeu (turanischen) sprachen. 115 geläufigen char(a), qar(a), wovon charag oder garagq (jakutisch und altai-tatarisch) auge, entspricht im Tschuvaschischen kor, in den meisten übrigen Türkdialecten kör, kür, gör. Das kara der Mandschu hat in dieser sprache tua (sehen) zur seite und könnte schon wegen seiner ein- geschränkten bedeutung (in die ferne sehen) den fremdling argwöhnen lassen. Das chara der Mongolen, obschon es weitere bedeutung hat als jenes kara, ist doch lange nicht so allgemein wie ir üds(e)('). Während aber gewisse dialecte des türkischen den begriff auge mittelst wortbildenden zusatzes von gara sehen darstellen, tun dies alle übrigen durch verwandlung des r in gelindes s, das jedoch im tschuva- schischen und in einem unmittelbar von dem substantiv abgeleiteten verbum der Osmanen und anderer stämme scharf wird. Tschuvaschisch kosz auge, sonst küs, g0s (9Jös, 768); osmanisch gös-le beäugeln, betrachten, aber gösz-ter sehen lassen, zeigen, letzteres gleichbedeutend mit dem unmittelbar von gör gebildeten gör-dür. Nur mit emem zischer als consonantischem schlufslaut begegnen uns: finnisch kats(o) schauen, betrachten; magyar. kacs-in, kacs-int, kacs-ont, kacs-ong blinzeln, liebäugeln; samojedisch kong sehen; vogulisch suns dasselbe. Ferner tungusisch jJesz(o), mandschuisch jasz(a), beide nur für auge‘; daher jasza-/a beäugeln, ansehen, wozu man das türkische gös-le (jJös-le) vergleiche. Bei dem kong’ (kong-er) verschiedner Samojedenstämme ist eingeschobenes n anzunehmen, wie bei dem ang‘ der Tscheremissen (s. w. u.) und suns oder sunts der Vogulen welches für kuns (kus, kuts) zu stehen scheint. B. Vocalisch anlautende. Die Tungusen bieten uns für “auge” neben jeszo auch esza, esa, eha. Sehen heilst vts(e), itse. Daran reihen sich: (') Oberwähntes wörterbuch San hö pjan lan erklärt tuambi durch das mongol. üdsemüi, aber karambi durch charamui und das sinische ljau-uäng ex longinquo vel ex loco sublimi aspicere, daher mongol. chara-gan und mandsch. charan: ort des ausschauens, warte (engl. lookout). Die erklärung in dem mandschuisch - deutschen wörter- buche des herren v. d. Gabelentz ist ungenau, denn sie lautet: “"karan turm, oberes stock- werk, söller; karambi in die höhe steigen um etwas zu sehen‘. Ausserdem könnte sie zu der ansicht verleiten, als käme das verbum karambi von karan, statt umgekehrt. P2 116 Scuort: Altajpische studien oder untersuchungen Mongolisch üg'(e) (üdse) sehen und ag’() beobachten, letzteres anscheinend nur in agık bemerkung, beobachtung und dessen derivaten. Syrjanisch ads(t) sehen (dem mongolischen‘ ag’ beinahe gleich). Tsche- remissisch us und ang', letzteres für ag’ mit eingeschobenem n, dasselbe('). C. Voealisch auslautend: Tungusen von Ochotsk und Lamuter (nach Klaproth) koje und kue. Estnisch kaje und kae schauen, betrachten. Mandschuisch tu« sehen (für kua). Vogulisch vau (für kau?) dasselbe. Vocalisch an- und auslautend zugleich sind nur das ostjakische ur und vogulische wo (neben vau) sehen und wissen. Dem oben erwähnten türkischen garag auge ist das gleichfalls türkische qulag ohr so analog gebildet, dafs, wie jenes sichtbarlich von dem verbum gar(a) sehen, dieses von einem verbum gu/(a) hören ge- bildet sein mufs (obgleich ein solches im türkischen bereiche jetzt gänzlich vermilst wird), denn alle finnisch-uralischen sprachen bewahren dieses verbum in den formen kuul, kul, gul, kulj, kyl, kol, hall, während den begriff ‘hören’ im türkischen eine wesentlich verschiedne wurzel (st, iszt, ld) bezeichnet und “ohr’ in der finnisch-uralischen familie wenigstens nicht unmittelbar jener wurzel sich anschliefst. Als eine verstümmelung von ku! kann man aber die bezeichnung des ohrs mit kü, kö, kou, kuo in mehren samojedischen sprachen betrachten, während diese familie für hören’ wieder ganz andere bezeichnungen hat. 8. Mit kernwörtern des zu nichte werdens, sterbens oder verderbens sei für diesmal der beschlufs gemacht. Das erste derselben beginnt und endet meist mit einem kehllaute und der inlaut ist vorzugsweise u, 0, ü, ö. Suomi-finnisch hAukk(a) zu grunde richten, Aukk(u) zu grunde und verloren gehen. Am unmittelbarsten reiht sich hier an das mandschu- tungusische guk(u) umkommen, verderben, sterben. Die aldanischen (') Vgl. z. b. tscherem. vondo caulis, baculus, neben dem magyar. bot baculus. auf dem gebiete der tatarıschen (turanıschen) sprachen. 117 Tungusen haben nach Erman kukol tod, dessen wurzel also kuk ist (vgl. das mongolische ükäül)('). Türkisch ist jog das nicht-sein, jyq zerstören, verderben (?). Der consonant am anfang kann fehlen und zuweilen schwindet sogar der am ende, so dafs ein reiner vocal übrig bleibt. Mongolisch ük(ü) sterben, woher z. b. ükül verderben, tod, aber & allein: faulen, verderben(°); ügej das nicht-sein, ügej) bolchu zu nichte werden, sterben. Die Magyaren haben üh (für ük) in üh-öd und üh-ög faulen, verderben. Das ceremissische uke nicht-sein gleicht am meisten dem mongolischen ügej; es muls aber darum nicht den Mongolen und noch weniger den Türken (deren jog bei den Tschuvaschen szjok wird) abgeborgt sein. Bei den Mandschu entspricht dem mongol. ügej gewöhnlich akü, aber eine andere form vak(a) setzt offenbar uk(a) (vgl. guk, huk, ük) voraus, wie in derselben sprache vasa neben usa (zihen) vorkommt (*). So er- halten wir also schon in den gränzen des mandschuischen uk neben guk. Hätten die Mandschu uka beibehalten, so wär es zusammengefallen mit irem gleichlautenden kernworte für “flihen’, welches des magyarischen hök (in hök-öl zurückweichen) verwandter ist. Bei Mongolen und Mandschu finden wir auch den lippenlaut m als anlaut(?°). Das mük(ü) der ersteren heilst zu grunde gehen, vertilst werden und sterben, das muk(ie) der letzteren: zu nichte werden, zu ende kommen, daher mukren ende(°). (') Sihe band drei des historischen berichts seiner weltreise, s. 62. Bei den dort verglichenen wörtern sind folgende fehler und auslassungen anzumerken: ‘eis’ heilst türkisch nicht bukus, sondern bus; ‘pferd’ heifst mongolisch morin; dem tungus. worte für “ stein’ entspricht das türkische c’öl, und dem tungus. ugdja (? grols) das mongolische jeke, ike. (°) Als analogien der form vgl. wurzeln für ‘hohes’ und “grolses’ im ersten hefte dieser ‘Studien’, s. 29 (615). (°) Der infinitiv des ersteren ist ükü-kü, der des anderen ü-kü. (*) Vgl. das ostjak-samojedische vat (weg) neben dem magyarischen üt. (°) Vgl. z. b. das mongol. modon holz, neben dem türkischen odon. (°) Mukie wird im obigen dreisprachen-wörterbuche nicht durch das mongolische mükü (womit guku übersetzt ist), sondern durch untara und szünü extingui, cessare, auch kürü gefrieren erklärt. 118 Scmorrt: Altajische studien oder untersuchungen Schon die mongolische form scheint weniger einseitigen gebrauch zu haben als das ükiü) derselben sprache und noch mehr überflügelt das mukie der Mandschu in dieser Hinsicht ir guk(a). Das andere kernwort unterscheidet sich von dem erstbesprochenen am wesentlichsten durch schliefsendes /, wofür einmal d. Die gutturalisch anlautenden formen haben o, u, wo, oder a zum inlaute. In der suomi- sprache allein gestaltet dieser sich als diphthongg: kuol, aufserdem hier und im estnischen als langes o: kool. Langes oder kurzes a bieten einige samojedische sprachen (s. w. u.); sonst ist der vocal kurz. Mord- winisch und syrjanisch kul, vogulisch kol und kal, magyarisch ho! in holt gestorben, todt, und dessen ableitungen, aber hal sterben, wobei jedoch zu bemerken, dafs das kurze a der Magyaren nicht rein ist, sondern zwischen a und o die mitte hält. Der inlaut «a (und zwar reines a) be- gegnet uns auch im Suomi neben wo und ö, jedoch nur in dem worte kalma leiche, leichengeruch, grab, todesgott, und einigen ableitungen desselben. Die Ostjaken haben kad! und chadl neben kal und chal, die Jenisej-Samojeden kdd, die Jurak-Samojeden häd neben häl oder häl, letzteres in hälmer oder halmer leichnam ('). Beispiel eines schwachen vocals als inlaut ist das kamassin-samoje- dische khül vom sterben der tiere. Das küü der Tavgyer und kü der Ostjak-Samojeden mögen wol verstümmlungen sein (?). Fängt die wurzel mit reinem vocal an, so ist er fast immer schwach und aufserdem, jedoch davon unabhängig, wandelt sich die bedeutung meist von ‘sterben’ in “todt machen’, wie das uns Deutschen und den Neupersern gemeinsame “morden’ bei letzteren für ‘sterben’ gebraucht wird. Das türkische ül oder öl bedeutet sterben, das magyarische ö/, vogulische @/, und mongolische a!(a) aber tödten(°). (') Wegen dl, das ebenso gut aus einfachem d oder ! entstehen wie in einfaches d oder Z übergehen kann, sehe man oben im kernworte des schlafens. (?) Als parallele vgl. die oben angeführten samojed. wörter für “ohr'. (?) Von dem vogulischen @l bildet sich in derselben sprache äl-kät kämpfen (durch kampf zu tödten suchen), wie z. b. im arabischen ‚Ns pugnavit und }Iläs inter se pug- narunt blofse derivata von \8 interfeeit sind. — Zu dem öl der Magyaren gehört unmit- telbar das völ der Ostjaken von Obdorsk (Erman’s reise, t. 1, s. 666) mit schwächstem anfangsconsonanten. So gestaltet sich das öl, öl der Türken im tschuvasch. vil. auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 119 Mit gedehntem & (üül) treffen wir die vocalisch anlautende wurzel auch bei den Kamassin-Samojeden, aber, wie es scheint, nur in dem worte üülüng mors, welches zu lebhaft an das türkische ülüm, ölüm (auch wol ü@lür) erinnert, um den verdacht der erborgung abwehren zu können. Noch unzweifelhafter legitimirt sich als ein spurium das von Klaproth für jenisej-tungusisch ausgegebene ödderen(?), welches "verstorbener” bedeu- ten soll; denn ödder oder ööder (für das gewöhnliche türkische öl-dür) heifst “tödten’ im dialecte der Türken am Jenisej, wie man aus Castren’s koibalischer und karagassischer sprachlehre ersehen kann. Ein drittes kernwort ist 5-d, auch d-cC und b-s mit « oder &. Tungusisch büd sterben; mandschuisch buc(e) die unedel gewor- dene bezeichnung dieses letzten irdischen zieles. Ältere bedeutung des kernwortes mag ‘faulen’, “faulend verderben’ gewesen sein, wobei natürlich die wirkung der fäulnifs auf den geruch nicht fern hiegt('!). So ist im Suomi kalma, wie wir oben gesehen, auch foetor cadaveris. Es dürfte daher wol seine berechtigung haben wenn man die äufsere gleichheit der magyarischen wurzel büd ın büd-ös stinkend u. s. w. mit der erwähnten tungusischen nicht für zufällig hält. Mit gelindem s für d (büz) wird die wurzel als solche schon substantiv (foetor) und erzeugt insofern verba wie büz-öl gestank machen, buz-höd stinkend d. i. faul werden. Stank zeist fäulnifs an, fäulnifs aber das aufhören des lebens. Das d der tungusischen form kann verhallen; man sagt büd-em und bü-m (morior). Namen gewisser vögel. Im mongolischen und in den sprachen türkischer familie führt die taube wesentlich gleichen namen, dessen vornehmster bestandteil bei den Mongolen kegür (kalmykisch kügül für kügür)(?), bei den Türken (') So hängt putere, putidum mit putrescere, putridum zusammen. Vgl. oben die zusammenstellung der mongolischen wurzeln ük und & unter sich und mit dem üh der Magyaren. (?) Von dem mongol. küte welches ein name der holz- oder turteltaube (nicht, wie kegür, der taube überhaupt oder der zahmen vorzugsweise) s. w. u. 120 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen küker, küger, göver, auch mit starken vocalen kugar und kuvagar lautet. Küker, küger ist die verbreitetste tatar-türkische, göver die erweichte osmanische form, kugar die kirgisische; bei den Tschuvaschen allein begegnet uns kuvagar. Das letzte, durch dreisilbigkeit ausgezeich- nete wort verhält sich zu kugar ungefär wie das gleichfalls tschuvaschische tuvar (salz) zu dem tus (für tur) der übrigen Turksprachen die aber alle insofern zusammenstimmen als die erste silbe das u, & oder ö hat, während es im mongolischen umgekehrt ist. Den aus türkisch-samojedischer mischung entstandenen Koibalen und Karagassen im Altai scheint ein verwandtes wort zu fehlen; wenigstens citirt Castren in seinem wörterverzeichnifs irer dialecte als namen der taube nur kudai-kus d.h. “gottes-vogel’ (also heiliger vogel), eine zusammen- setzung deren erstes glied gar nicht türkisch oder überhaupt turanisch ist, sondern das neupersische (sA> chuddi Gott, welches schon lange bei den sogenannten Tatar-Türken, und zwar bis tief in Sibirien, sich einge- bürgert hat, mögen sie nun Muhammedaner oder, wie die zwei genannten stämme, noch heiden sein. Wie kommen diese aber zur bezeichnung der taube durch “gottes-vogel?’ Dafs sie von bekennern des iszläm so genannt würde ist meines wissens nicht nachgewiesen; die arabische legende lässt den vogel, weil er nach ablauf der gewässer der grofsen flut mit einem ölblatt im schnabel zurückkehrte, durch Noah nur segnen, nicht für einen sl} ab erklären. Als symbol des heil. geistes ist die taube dem russischen volke heilig (Erman’s reise, t. 1, s. 184); ob aber der gemeine Russe, sei es im westen oder osten des Ural, ir auch das prädicat "gottesvogel’ giebt, kann ich nicht belegen ('). Ich habe k-g-r (k-v-r)) den vornehmsten bestandteil des mongolisch- türkischen wortes genannt; es folgt nemlich immer und überall ein neben- bestandteil der in den türkischen benennungen einsilbig, in der mongolischen allein dreisilbig ist. Bei den türkischen stämmen lautet das anhängsel cin, tsin, gin, szin, szi, sze. Die letzten drei formen sind tschuva- schisch; ich finde sie in der evangelien-übersetzung (Kasan 1820) an fol- genden stellen: (Matth. 3, 16) kuvagar-sze bek wie eine taube; (Marc. 1, 10) () Wenn Puschkin in einem seiner gedichte von einer umuara Öozia (avicula divina) spricht, so meint er einen singvogel. auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 121 kuvnagar-szin bek dasselbe; (Matth. 10,16) kuvagar-szi-szam bek wie die tauben, wo sz{n vor dem szam der mehrheit sein n verloren hat. Der name der taube im wotjakischen (keger-szin) wie im tsche- remissischen (köger-can und kugar-cin) giebt sich nicht als blutsver- wandter sondern als eingedrungener turk-tatarischer fremdling zu erkennen. Dem einsilbigen türkischen cin u. s. w. entspricht nun an dem namen taube, sofern dieser den Mongolen angehört, g’igene, welches in kalmykischer verderbung cirgünö (mit eingeschobenem r) lautet. Das erstere giebt sich den einsilbigen türkischen formen gegenüber als ursprüng- lich kund. Welche bedeutung hat aber der hauptbestandteil und welche die zugabe? Auf eine bedeutsame wurzel wird man k-g-r nicht ohne grofsen zwang zurückführen können. Erwägen wir nun, dafs mancher tauben- name in sprachen verschiedenster art an die stimme des vogels erinnert, z. b. tibetisch drud-drud, mandschuisch du du, lateinisch turtur, hebräisch m för, neupersisch kukd, gügü und karkär(!), udısch (im Caucasus) kunkuri(?), chinesisch a: At pü-kü oder FB nn: pü-küf°): so ist es am geratensten dem mongolisch-türkischen namen welcher weiland vielleicht kürkär, kürkür lautete, dieselbe categorie anzuweisen. Was die zugabe betrifft, so ist diese offenbar verkleinernd und aus zwei einfacheren verkleinerungswörtchen entstanden, die kürzere form aber (') Diese drei neupers. wörter, geschrieben „5,5 oder 45,5, „Z,c und „83, finde ich im olal} Sig, einem arabisch-persischen wörterbuche für Türken (s. 732 di im j. 1801 zu Constantinopel besorgten druckes). Karkaär erinnert lebhaft an das russische kopkosams girren. (*) Vgl. Erman’s archiv, b. XIII, s. 652. Die sprache der Ud oder Udiner soll mit keiner anderen des Caucasus verwandt sein. (?) Die einheimischen wörterbuchschreiber der Chinesen erklären hier px allein für lautnachahmend, k% aber erscheint ihnen begriffbestimmend, weil die zugabe Er als selbstän- diges zeichen "vereinigen’ bedeutet und also bei der wahl desselben an den starken ver- einigungs- und begattungstrieb der tauben gedacht sein soll! Das k% wird aber im vor- liegenden namen auch gern mit gedehntem k% vertauscht und alsdann tritt hir (als selbstnd. zeichen antiguum) an die stelle des a (s. 0.). Dafs der ganze name nur variation von ku-ku, ist ohne frage. Philos.-histor. Kl. 1866. Q 122 Scuorr: Altajische studien, oder untersuchungen eine zusammenzihung der längeren(!). Die taube, türkisch „>, 5 2 Es, (pyllss, und mongolisch SU SV oder SssAssss, ist beiden völkern ein “girrelchen’ oder “rukelchen’. Bei tiernamen zeigt manche sprache eine gewisse vorliebe für ver- kleinerungsformen, mag nun das grundwort die stimme des tieres darstellen oder nicht(?). Man denke nur an das lateinische, die romanischen idiome, und das deutsche. Diminutiven sind z. b. (um von den auffälligsten ab- zusehen) unser “eule’(?), das süddeutsche gogel, gickel, gugel (guhl)) für den haushahn, hinkel d. ı. hühnkel, hühnchenlein (statt hühnel- chen) für die henne u. s. w. Der Russe sagt .rmeuma, KyHuIa d.ı. füchslein, marderchen, viel häufiger als .ımca, kyua; das huhn heifst russisch nur noch kypama hühnlein, der kuckuk nur korywra oder kykywra (wie lateinisch cueu-/us, spanisch mit verkennung des schon im / von eueulus ausgedrückten diminutivs, eue/-ıllo), die holztaube nur rop.ımma. In dem gor/ des letzterwähnten wortes ist offenbar der ruf der taube nachgebildet; es ist also dem mongolisch-türkischen für "taube’ ganz analog. Den sanskritnamen des vogels schreibt die chinesische naturbe- schreibung Pün tshao kang mü mit den vier schriftzeichen m Yıy Zen m d. ı. kja-pu-te-kja (im dialeete von Canton gelesen ka-pou-td-ka) welche das sanskritwort urn kapötaka d. ı. täubchen ausdrücken. Der ohne zweifel buddhistischen quelle des verfassers dürfte also wol das diminutiv geläufiger gewesen sein als kapöta taube(*). Sehen wir uns im gebiete der Altai-sprachen um, so präsentirt sich z. b. der fuchs im mongolischen immer als vulpecula: üne-ken, der (zahme) esel als asellus: e/gi-ken. Den hund nennen die Mandschu nur (') Sihe den ersten abschnitt “ergänzungen”. (*) Vgl. was oben in den “ergänzungen’ über namen der kuh gesagt ist. (*) Ein finnischer name für “eule’ und “nachtvogel’ überhaupt, yökkö, erinnert zwar an yö nacht, ist aber von dem gleiehbedeutenden türkischen „S,} ugu oder ügü, einer un- zweifelhaft reinen lautnachahmung (vgl. unser uhu und das tibetische vg!) gewils nicht zu trennen. Offenbar hat man durch veränderung der form des finnischen wortes (die vielleicht anfänglich ukku, ükkü war) den begriff “nacht erst hinein gelegt. Ich ergreife diese gelegenheit um eine frühere annahme (Altai’sches sprachgeschlecht, s. 373) zu berichtigen, ie durch das estnische ökul nachteule (aus ö nacht und kul eule) keineswegs bestärkt wird. (*) Ob das unädi-suffix {la an dem sanskritworte kökila cuculus niger vel indieus (Bopp) für diminutiv gelten kann? auf dem gebiete der tatarischen (turanıschen) sprachen. 125 inda-chün, was sehr wahrscheinlich “hündchen’(!), die katze keszi-ke, was ohne zweifel "kätzehen’ bedeutet. Der kuckuk heifst bei den Mon- golen kügü-ge und küge-ge, bei den Mandschu keku-che: alles un- streitig diminutivisch. Die Suomalaiset gebrauchen ir wort für “taube' (s. w. u.) viel lieber mit als ohne einen der verkleinernden zusätze «nen (stamm se) und ldinen (stamm /dise), und bei den Esten die, gleich den Lappen und Ungarn, das germanische wort (schwedisch dufva, dänisch due) angenommen haben, erhält es meist iren verkleinernden anhang, also fuwi-kene, tuwi-ke(*). Im magyarischen scheinen tuba, tubi und das diminutive tubi-ka, tubr-ceza gleichberechtigt. Den suomi-namen der taube: kyhky oder kyyhky (sprich küchkü, küüchkü), erkläre ich, wie den türkisch-mongolischen, unbedenklich für nachahmung ires girrens, und zwar für die seelenvollste von allen, jenes wahre “seufzen’, wie es von dichtern öfter genannt wird. So kann das estnische öhka-ma (lies ungefär wie ychkama) seufzen auch in gemeiner vede von dem girren der taube gesagt werden. Dem Akyhky und estni- schen ohka (seufzen) nähert sich am meisten ök? (für kökr), wie die taube bei den Tungusen heilst (°). Vergleichen wir nun besonders die mongolisch -türkischen namen der taube mit denen des kuckuks in den meisten altajıschen idiomen, so zeigt sich nahe verwandtschaft, was sehr erklärlich, da in den elementen des rufes beider vögel die anwesenheit oder abwesenheit eines gelinden «den unterschied ausmacht. Dafs der name der taube in gewissen sprachen. sofern ihm r fehlt, mit dem des kuckuks leicht zusammenfällt, ergab sich schon beiläufig aus mehren beispielen. Mandschuisch heilst nun letzterer, wie oben bemerkt, keku-che, mongolisch küge-ge, kügü-ge; das man- dschuische wort ist, wenn r hinzukommt, beinahe gleich dem mongolischen (') Man vergleiche tungusische formen wie ninna-kin (für ninda-kin), ngena-ken. Der stamm inda erinnert, en passant bemerkt, lebhaft an das jurak-samojed. jando, jandu, und heutige türkische it, zu welchem das tschuvaschische jida den übergang bildet. (°) Die holz- oder turteltaube bewahrt jedoch iren ächt estnischen namen hüt, hut oder ut, welcher einerseits an das küte-ge der Mongolen, andererseits an Aöti, den namen des kuckuk’s bei den Jurak-Samojeden (nach Castren) lebhaft erinnert. (*) Das mokscha-mordvinische gulja oder guljw (taube) hat ! für r, wie das kal- Q2 mykische kügül. 124 Scuort: Altajische studien oder untersuchungen namen der taube (kegür), während im mongolischen küge ohne r und mit versetzung der vocale von kegür, oder, anders ausgedrückt, der türkische name der taube minus r den kuckuk bezeichnet. Wie die lerche dem lebensfrohen lieb ist und die nachtigall dem verliebten, so der kuckuk dem einsamen, dessen gedanken in räumlicher oder zeitlicher entfernung weilen. Das feierlich eintönige seines rufs hat ‚diesen vogel überall zum volkspropheten befördert, ja die estnischen be- singer der vorzeit rufen ihn wie eine muse an('). Das so deutlich arti- eulirte kuku sollte überall in seinem namen wiederklingen, was aber die “grüne praxis’ nicht bestätigt. Zwei u bietet uns der name in den meisten sprachen des indisch- europäischen stammes, ferner das kuku der Tschuvaschen und Tschere- missen, quku-ag der Tatar-Türken, ku-gjuk (kuguk) der Tibeter. Ü haben die Mongolen in den schon zweimal citirten benennungen und die westlichen Türken in irem ‚SS kükü, früher kükt. Dem « oder & der ersten silbe entspricht in der zweiten auch a oder e: polnisch kukawka (ebenfalls diminutiv); mongolisch Aügege neben kügüge. Zwei o hat das hoho der Japaner. Sonst wählt man, wenn in der ersten silbe o gegeben ist, für die zweite meist, vielleicht immer, einen anderen selbstlauter. Russisch Rorywra (neben Rykywra), sanskritisch at kökr-la, chinesisch nJ Yan kho-kü, ostjakisch kogi und kova (für koga). Auch a oder @ der stammsilbe darf sich, wo es vorkommt, in der zweiten nicht wiederholen: ostjakisch (neben kog?, kova) kagt, kavi; magyarısch kakuk. Bei den Ostsee-Finnen heifst der vogel selbst käki, kägi, käkko, käggü, während doch sein ruf durch kukku be- zeichnet wird (?). Einsilbig erscheinen, aufser den germanischen formen gouch, gauch, gök, giög, das lappische gi@k (neben giäka), magyarische kök (neben kakuk), karagassische und koibalische kek, hek. (') Sihe meine abhandlung “die estnischen sagen vom Kalewi-Poeg', s. 444. (*) Kuk und kukko heilst bei den Östseefinnen, kuku-ta bei den alten Hindu der haushahn. Da einer der namen des hundes sanskritisch kukku-ra lautet, so folgt, dafs die Hindu den hund ku-ku bellen hören, statt wu-wu oder hau-hau! auf dem gebiete der tatarischen (turanıschen) sprachen. 125 Die zweite silbe zeigt in den meisten der mitgeteilten und in allen noch mitzuteilenden formen tendenz zu freierer gestaltung des vocals. Auch den consonanten k haben wir bei seiner wiederkehr schon veränder- lich gefunden: er ist in einigen fällen g geworden, oder v, einmal (bei den Tibetern) gj, das dann in g’ übergeht. Der erste consonant wird aus einem kehllaute ein sauselaut, bald scharfes s (sz), bald s (sch) in den meisten formen welche der name des kuckuks bei den Samojeden annimmt: szaged, szägöa, szägüja, szeagüjJa, szägoti, säged, sdagalj, sddkolja. Alles für kaged u. s. w. Die Jurak-Samojeden zeichnen sich darin aus, dafs der guttural bei ihnen in der wiederholung durch £ oder {7 ersetzt wird: hüti, hütji, hütjei(!). Schon oben habe ich das hüt der Esten (dessen / sich ver- flüchtigen kann) und Aüte(-ge) der Mongolen verglichen, welche beiden wörter aber die holz- oder turteltaube bezeichnen. Da in Üastren’s wör- terverzeichnissen der samojedischen sprachen ein wort für "taube’ gänzlich vermilst wird, so darf man vielleicht, auf gewisse ähnlichkeiten beider vögel gestützt, annehmen, dafs manches als kuckuks-name angeführte wort auch für die wilde taube gebräuchlich sei. So bedeutet das altindische Ara kalarava tour A tour die taube und den indischen kuckuk. Finnen und Esten bringen beide vögel in irer volkspoesie gern zu- sammen. Da wo der göttliche seher Wäinämöimen (Kalevala, runo 49, v. 407-410) die befreiung der sonne und des mondes aus irer felsenhöle feiert, beginnt er mit den worten: Kuu kulta kıvestä nousit, Päivä kaunis kallıosta; Nousit kullaisna käkenä, Hopeisna kyyhkyläisnä. DFB: Lieber mond, entstiegst dem steine, Schöne sonn, (entstiegst) dem felsen; Schwebtest auf, ein goldner kuckuk, Eine taub in silberglanze. (') Hier allein ist er das erste mal (wie bei den Japanern beide male) gelindes A. 126 ScHoTT: Altapsche studien oder untersuchungen Wörtlich: “Mond goldner aus dem steine stiegst du, sonne schöne aus dem felsen; stiegest wie ein goldner kuckuk, wie ein silbernes täubchen‘. Im dritten gesang der estnischen heldensage Kalewipoeg wird von em singenden helden gesagt: Höiskas puie ladwadesse Kägusida kukkumaie, Tuikesida tuikamaie. D.i. er jauchzte (zauberte durch sein lied) in der bäume wipfel kuckuke zum kuckukrufen, tauben zum schlagen (ruken, girren)('). Der kranich und das rabengeschlecht lassen r nach k so energisch hören, dafs sprachen der verschiedensten abstammung bei nachbildung des respeetiven geschreis den ersteren laut nur sehr selten modifieiren, während das 4, obgleich immer sich vordrängend, besonders in den kranichsnamen oft einem verwandten laute den platz räumen muls. In den namen des kranichs lassen die meisten indisch -europäischen sprachen kr, gr, oder an deren stelle fr (wie im nordischen trana, /rane) unmittelbar zusammenstofsen. Ebenso die Tibeter, bei welchen der kranich khrung-khrung (wie die wilde taube drud-drud) heifst. Ein « schiebt sich zwischen die beiden vornehmsten, oft einzigen mitlauter in dem samojedischen kuro, mandschuischen kür-can, ostsee-finnischen . ” u! ° 3 A . - kurki, kurg, arabischen 5 kurki (dessen articulation der des finnischen wortes vollkommen gleich ist!), neupersischen kur-enk “und kul-enk), slavischen sKypaBas, Zör-aw (sur für kur), japanischen furu (wofür auch Zsuru), tatar-türk. tur-na und tur-ja. Also kr, tr; kur, tur; sur. (*) In Hupel’s estnischem wörterbuche findet man tuikama nur durch schlagen, klopfen und taumeln erklärt. Dafs es auch vom ruken der taube gebraucht wird, ergiebt sich aus obiger verszeile, die zugleich ein schönes, aber insofern nur zufälliges wortspiel enthält, als der stamm twika mit twike (täubehen) etymologisch nicht zusammenhangen kann. Wäre dem dichter die allitteration nebensache gewesen, so hätte er für tuikamaie wol öhkamaie gesagt, was eigentlich “seufzen’ bedeutet und nach Hupel (nicht im estnisch- deutschen, sondern im deutsch-estnischen teile unter ‘girren’) ebenfalls vom taubenrufe (sonst gewöhnlich kurrisema, kurristama) vorkommt, wie schon oben angedeutet. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 127 Ganzes und halbes o als wesentlichen selbstlauter zeigen: das west- türkische tor-na, dor-na, mongolische tör-ju, tungusische toro-kor, ostjakische föra, tör-ach, magyarische daru. K ist hiernach vor © nicht vertreten. Reines a haben: das mokscha-mordvinische kar-ga (formgleieh dem türkischen namen des raben), mongolische char-gira, tungusische karr- ar, samojedische karra, har-jo, har-ja, vogulische tari (für kart). Erweitert ist der einfachste stamm kr, k-r wol schon früh geworden durch unmittelbar oder mittelbar hinter 7 zugegebene consonanten wie h, 9, (nk, ng), j, w, die alle auf k, den ersten derselben, zurückzugehen scheinen. Das derbe und grobkörnige des eindrucks wird dadurch sehr vermehrt. Insofern gehören zusammen: kurkt, chargi(-ra), karga: törach, torok(-ou): kürcan (für kürkanı; kurung, kurenk: harjo. harja; törju, turja; karrav, Zoraw. Unmittelbar zugegebenes reines » haben nur die türkischen formen turna, dorna. Wir lassen rabe und krähe dem kranich folgen. Der stanım ist k-r (ch-r, h-r, gh-r), t-r, v-r; statt r auch /('). Är oder hr stolsen unmittelbar zusammen in der altdeutschen form hraban deren kehllaut unser “rabe’ verloren hat, in dem germanischen crow, krähe, und dem aleichbedeutenden krandıs der Mokscha-Mordvinen. Der charactervocal ist v in folgenden samojedischen namen des raben: kula, kuld, kule, kuled, kuljuke, kureke, in dem ostjakischen chuü/- ach vabe, und tungusischen tur-dki krähe(?). Abgeschwächte samojed. formen: käld, khült. ir ist o in dem ostjak. köl-ak (neben chül-ak), tscheremiss. kör-ak, magyar. holl-6, russischen Bopoms rabe und Bopona (polnisch wrona) krähe. Griech. noguE aus zogax! Er ist @in dem türkischen s&3 garga, finnischen kaar-ne, jurak- samojed. har-na, har-nga, har-ona rabe, und var-nga, var-nge (') Ohne ersatz ausgefallen scheint » nur im sanskritischen kdka und mandschuischen gacha (krähe). Vgl. das türk. garga. 3 (?) Vgl. noch arabisch .I,e ghurab und hebr. =75 'öreb, wegen des zugegebenen & an corv(-us) und das altdeutsche Arab(-an) erinnernd. 128 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen krähe, mokscha-mordvin. var-si und varch-st (neben krandis‘). Für rar erscheint där in dem kamassin’schen bäri krähe. Die schwachen vocale dä, e, © sind vertreten: in dem tungusischen kär-je vabe, mongolischen keri-je und kire krähe, samojed. ker-ed dasselbe. Den diphthonggen ve als inlaut bieten die samojed. formen kuer-d, kuer-e, kuer-ea. * * * Ich habe in diesem artikel gegen meine sonstige gewohnheit wörter aus den verschiedensten sprachgeschlechtern zusammengeworfen, nicht in der abenteuerlichen voraussetzung einer gemeinsamen abstammung aller, sondern vielmehr um vor einer solchen annahme, die besonders beı dilet- tanten leicht fixe idee wird, zu warnen. Wo der mensch, in welcher zone er auch hause, naturwesen oder naturerscheinungen nach iren eindrücken auf sein gehör benennt, da kann es unmöglich fehlen, dafs identische oder fast identische bezeichnungen entstehen, wie uns z. b. die gleichheit eines samojedischen und eines semitischen wortes für das meer schon gezeigt hat. Das arabische ghurab und altdeutsche hrab(an), das mongolische kerie (kärid) und deutsche krähe (kräde) nehmen sich respective wie mundartliche abschattungen eines und desselben wortes aus; dennoch wär es souveraine abgeschmacktheit die betreffenden sprachen darum aus ein- ander ableiten oder als töchter derselben mutter betrachten zu wollen. Noch ein beispiel aus der vierfüfsigen tierwelt. Das grunzen des schweins haben die Mongolen als gak oder gach (genauer ghach d.h. beinahe wie rach mit gutturalem, etwa berlinischem r) aufgefafst und daraus ir gakati, gachar, den namen des schweins, gebildet. Da es nun den Kelten ungefähr ebenso ergangen ist, so verdankt man diesem um- stande die mit jenem lautverwandten schweinsnamen hoch, huch, houch, hog, denen unser haksch für “eber’ sich anreiht, und von welchen das francogallische cochon in gerader linie abstammt. Persisch chük! Ne) auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 12 Bedeutung von fingernamen. Einleitend sei ein blick auf den sinischen sprachgebrauch geworfen. Da bietet sich uns ein gleiches grundwort ci: indicare, monstrare, und digitus; ich sage ein gleiches grundwort, weil articulation und stimm- biegung für beide bedeutungen sich decken. Ebenso entspricht beiden nur ein schriftzeichen, zusammengesetzt aus dem einfachen bilde der hand (F für = und einer zugabe die hier wahrscheinlich nur lautbestimmend ist: IS). Ein mit c?, sofern es digitus bedeutet, vollkommen oder unvoll- kommen synonymes wurzelwort scheint nicht vorhanden. Wenn also in mündlicher rede ein milsverständnifs zu befürchten wäre (was freilich bei “finger” kaum denkbar), so könnte hier die sehr beliebte verbindung zweier synonymen nicht aushelfen; man müfste etwa das wort für hand’ (sew, sau) voranschicken und also "hand-finger’ sagen, wie bei uns unnötiger weise fulszehe’ vorkommt, etwa um einer verwechslung mit knoblauch- zehe vorzubeugen?! Welche von den zwei bedeutungen des 78 cr gehört aber an die spitze: “finger oder “deuten ? Für letzteres könnte die analogie von darrures und digitus sprechen, für ersteres der umstand, dafs namen von körperteilen im chinesischen ausnahmsweise auch iren gebrauch oder einen teil ires gebrauchs bezeichnen: so begegnet $ seu hand für "er- greifen’, |] Ah2u mund für “reden’, JE tsü fuls für “gehen’, E] miü auge für “sehen, a ürh ohr für “hören’. Die gewöhnlichen, diese handlun- gen ausdrückenden wörter sind nemlich von den namen der betreffenden re erst h LA e ya, va > körperteile ganz verschieden, z. b. = kjan sehen, 77 hing gehen, Bi) uen hören, u. s. w. !) Das als zugabe dienende $ kommt, wie bei den zugaben oder ergänzungsstücken 8 El D g g s meist der fall, auch seinerseits als selbständiges schriftzeichen vor, das einem anderen, dem ec indicare ganz gleichlautenden grundworte mit den bedeutungen “optimus sapor, intentio, voluntas, mandatum’ entspricht. Dieses E ist für sich schon zusammengesetzt und zwar aus Hl für = wolgeschmack und ® löffel. Philos.-histor. Kl. 1866. R 130 Scmorrt: Altajische studien oder untersuchungen Die eompilatoren des nach kaiser Khang-hi benannten wörterbuches stellen in dem betreffenden artikel die bedeutung “finger’ obenan, erklären aber das entsprechende wort der mündlichen sprache, hier, wie öfter, durch den laut verleitet, für verwandt mit oder ursprünglich gleich einem homophonen worte, welches }[- geschrieben wird und die bedeutungen “stehen bleiben, zum stehen bringen, hemmen’ in sich schliefst. Demge- mäls definiren sie ‘finger’ als dasjenige glied, welches die gegenstände gleichsam sistire d. h. ergreife und festhalte: a IE I € er ü. Dies liefse sich schon hören, da auch unser finger’ etymologisch mit fangen’ zusammenhängt. Aber die verkoppelung der verschiedenen bedeutungen zweier oder mehrer gleichlautenden (im den meisten fällen wol nur gleichlautend gewordenen) grundwörter dürfte an sich schon bedenklich sein, und aufserdem ist ‘hemmen’ oder “zum stehen bringen’ noch nicht eins mit “ergreifen’, “festhalten’, wofür es ganz andere wörter giebt. Stellen wir also in dem fraglichen chinesischen worte vorläufig lieber “deuten’, “anzeigen’ an die spitze und sehen in dem chinesischen finger einen “deuter, anzeiger’. Was uns besonders dazu ermutigt ist der umstand, dafs die Chinesen gerade denjenigen finger, welcher bei den verschiedensten völkern vom zeigen seinen namen hat, nicht also, son- dern els-finger FE 78 nennen. Kommen wir nun zu den Turaniern. Ein der westlichen finnischen gruppe gemeinsames wort, welches sormi, suorm, sorm lautet, findet sich bei näheren oder entfernteren verwandten entweder ohne m oder ohne r wieder, wie z. b. von den zweien eine wurzel des schlafens am ende abgränzen sollenden consonanten m£, nt in den meisten sprachen des geschlechtes entweder der eine oder der andere sich allein behauptet ('). Auf der wanderung vom Baltischen meere ostwärts begegnen wir noch dem mokscha-mordvinischen szur (=szor), dann aber auf unge- heuerer strecke gar keinem unmittelbar anklingenden worte für den be- griff, bis wir das unveränderte szor endlich wieder aufspüren in dem (') Auch die verwandlungen eines wortes für “auge’ kann man hierher zihen. Das ostsee-finnische bietet uns + m in silmä, silm; davon ist nur m übrig im ostjakischen szem, vogulischen und magyarischen sz&m, und nur (zu u gewordenes) ! in dem jurak- samojed. szaeu! auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 151 mandschuworte szor-ko das aber eine ableitung ist und fingerhut bedeutet. Die mongolischen stämme haben sich schon verwandlung des sz der be- treffenden wurzel in ch oder k erlaubt, daher “finger” bei ihnen die formen churu-gu, churü, chur-gun, kur-gung für szurugu ete. annimmt(!). Ausgefallen ist der anlaut (als guttural oder als ss?) in dem tungusischen urugun oder ürügün, welches aber nur für “daumen” vorkommt. In der bedeutung finger hat der Mandschu ss{m-chun, der Kamassin- Samojede szseme oder szemei (kleiner finger), beide also sz-m, denn szim-chun hat nur eine wortbildende zugabe gleich dem gun, gung in den angeführten mongolischen wörtern. Da ist also r durch m verdrängt, aber einmal von diesem collegen befreit, wird es bald weichlich und flüssig; wir sehen n, ü, endlich blofses 7 auf der stufenfolge der ver- weichlichung, und selbst der initial geht verloren, wie bei den Tungusen in urugun. Das zu den jakutischen Türken übergegangene szömüjö (zeigefinger) bewahrt noch die integrität der wurzel, in den tungusischen schwestersprachen des Mandschu erhalten wir aber statt sz-m: um, un und v% (d.h. beinahe «j!) neben einander. Castren erwähnt una-kan und huna-kan finger (hier wiederkehr des kehllauts als }), deren kan diminutiv sein muls; die wörterverzeichnifse Klaproth’s bieten uns: umu n umu-kacdan(?); una in una-kan und una-kacan; una ın una-kacanz ona ın ona-kan. Das jurak-samojedische hat ngum in ngumbijea fingerglied, und in einigen anderen samojed. sprachen heifst finger mün, müne. Das tungusische un(a) führt endlich zu dem uj der Magyaren: finger und zehe(°). (°) Für fingerhut gebraucht der Mongole das abgeleitete churübei. Fast in allen sprachen ist das wort für diesen begriff von ‘finger’ abgeleitet (nicht, wie in einigen ger- manischen, nur damit zusammengesetzt); selbst im deutschen hat man “fingerling’ neben “f-hut'. (?) Ob kac’an zusammengesetztes diminutiv? (?) Oder tut man besser dieses 4j dem zulje der Vogulen, tuwi oder tloi der Ost- jaken und {jute der Lappen unmittelbar anzureihen? R2 132 Scuorrt: Altajpische studien oder untersuchungen Merkwürdige parallelen bieten uns in den sprachen der türkischen familie die verschiednen lautwandlungen eines sehr ähnlichen wortes das “knochen’ bedeutet: kem-ük, kem-ik; züm-ük, szüng-ük, szün-ek, szüj-ek; ung-och('!). Wegen der anfangslaute vergleiche man z. b. die im ostsee-finnischen neben einander lebenden wurzelformen dm, ham, him, sim (szim), sogar pim für dämmerung und dunkel, denen im samojedischen fım, faem, im magyarischen hom, kom, szom (das letzte nur moralisches dunkel, betrübnils) entsprechen. Wenden wir uns noch einmal zur+m in den west-finnischen bezeichnungen. Auf rechte spur könnte hier vielleicht eine sprache leiten, die nicht eigentlich in dieses gebiet gehört — ich meine das tibetische. Man findet in diesem zwei, anscheinend ganz gleichberechtigte wörter für “finger: mdsub (dsub) und — unser bekanntes szor(?)! Beide wörter gebraucht man, wie viele andere, bald mit, bald ohne einen zusatz mo, der jedoch immer wegfällt wenn sie glieder eines compositums werden, z. b. szor-tshigsz (szor-tsig) oder mdsub-tshigsz (dsub-tsig) finger-gelenk, phjag-szor (dag-szor) oder lag-szor hand-finger(?). Mdsub scheint jedoch in mehr verbindungen vorzukommen. Was bedeutet nun der zusatz mo (neben welchem auch ma sich findet)? Er bildet im tibetischen nennwörter, wie ein anderer zusatz po (pa), und beide unterscheiden sich nur darin, dafs po (pa) dem worte männliches, mo (ma) aber weibliches geschlecht zuteilt, wie ich in meiner abhandlung über die Cassia-sprache (1859, s. 424 des betreffenden bandes) gezeigt habe. Der Tibeter unterscheidet das nennwort von anderen redeteilen durch der wurzel angehängte (auch wol vorgesetzte) geschlechtswörtchen (') Hierher auch das mongol. om-ok abstammung, geschlecht. S. mein finnisch- tatar. sprachengeschl. s. 350-351. (?) Das erste berührt sich mit keinem altajischen fingernamen und gleicht überhaupt wol nur dem jubi der Japaner. (°) Da aufser "finger’ noch andere begriffe durch szor ausgedrückt werden, so fixirt der Tibeter diese bedeutung durch ein zugegebenes wort für ‘hand’. auf dem gebiete der tatarischen (turanıschen) sprachen. 133 die eigentlich vater und mutter bezeichnen. Also ist z. b. szor-mo (finger) weiblich gedacht. Dürfen wir aber dem m des finnischen sorm und somit auch derjenigen verwandten wörter in welchen r verloren ist, einen ähn- lichen ursprung unterlegen? Sehr gewagt bliebe die annahme allerdings, da etwas dem tibetischen mo und po analoges im altajischen sprachgebiete überhaupt nicht nachzuweisen ist. Auf der anderen seite dürfte freilich entlehnung des wortes seitens der Tibeter ebenso wenig wahrscheinlichkeit haben wie das umgekehrte, und gegen zufällige übereinstimmung kann der umstand sprechen, dafs für den begriff “finger” anderweit kein ähnliches wort existirt. Es giebt noch altajische wörter die zwar nicht finger oder finger- hut, sondern finger-reif (-ring) bedeuten, aber auf dieselbe wurzel zu- rückgehen. Deutliche und keinem widerspruch raum gebende ableitungen dieser art sind: das sorm-us (sormukse) aller Östseefinnen, das mord- vinische szurjksz (von dem szur derselben sprache, s. 0.) und tungusi- sche unakäptun, hunakäptun von unaka (s.0.)('). Eher könnten uns bedenken aufstolsen bei dem türkischen jüs-ük (tschuvaschisch szür&) und ungarischen gyürü oder gyüszı, obgleich das einstmalige dasein eines k-r, g-r, j-r in der bedeutung finger und mit schwachem vocale gar nicht aufser der möglichkeit liegt. Man denke nur z. b. das churü, kurd der Mongolen in kürü abgeschwächt. Doch kann das magyarısche gyürü, gyüszüu nach dem türkischen worte gemodelt sein(?), und wir brauchen sonach nur letzteres ins auge zu fassen, dessen endung es schon obigem churugu (churü) nahe bringt. In den turksprachen ist zwar parmagq, barmag, jakutisch tarbach, tschuv. porne (finger) ebenso wesentlich verschieden von jüsük und was sich demselben anreiht, als nahe verwandt mit dem suomi-finnischen varvas (stamm varvaha), und (') Dafs blofse ableitung auch in den indisch-europ. sprachen schon genügen kann, den begriff “fingerreif” zu erwecken, sehen wir z. b. am alt-indischen anggurija(-ka) von angguri, neupersischen engus'tert von engus't, griechischen d«zrures von ÖazruAcs, deutschen fingerlein im gleichen sinne. Im mongolischen ist erekebci daumen-ring von erekei daumen abgeleitet und, zwar durch dieselbe anbildung wie churäbci fingerhut von churü finger. (2) Vgl. magyar. gyür kneten, türk. jugur, jür; gyuül sich häufen, türk. jygyl, jyyl; gyümölcs frucht, türk. jemis‘. 134 Scuort: Altajische studien oder untersuchungen jurak-samojedischen ngarva, arva, welche wörter nur den fulsfinger, die zehe bedeuten; aber nicht blofs die Tibeter, sondern auch die Lappen besitzen für den begriff “finger” zwei wesentlich verschiedene benennungen: suorm und tjute, und bei den Mandschu haben wir szorko fingerhut neben szimehun finger kennen gelernt. Ein möglicher einwand gegen meine deutung des türkischen jüsük könnte davon hergenommen werden dafs dessen jüs (jür, szür) eher auf etwas rundes’, “kreisförmiges’ hindeute, unter berufung auf eine wol keiner der Altai-sprachen fremde und sehr fruchtbare wurzel für drehen, kreisen, wirbeln, von deren phasen hier eine auswahl folgen möge('): chorg. cherg. jorg. jorb. forg. orc (aus ork?). perg. erg. vyör. sdr. (korg). ker. Tom oral) pörg. VOR San: chor. keer. pöörd. veer. söör. (kor). bur. örv. pyör. viir. sör. kürd(?). pör. vir. kür. püir. kör. pir. Ein jüs oder jür als unbestreitbares syonymum dieses kernwortes in seinen mannigfachen metamorphosen habe ich jedoch nicht gefunden, und keine der nachweislichen bedeutungen des türkischen jJüs nötigt uns dasselbe mit auf die liste zu bringen. Das ungarische gyürü-z sich rin- geln und einen baum ringen (mit reifen umgeben) ist aus gyürü erst entstanden und kann also gegen dessen abstammung von dem türk. jüsük in der engeren bedeutung “fingerring’ nichts beweisen. Anm. Wie wir oben gesehen ist das tungusische urugun, ürügün daumen von dem churugun der Mongolen, welches finger’ überhaupt bedeutet, gewifs nicht zu trennen. Dazu kommt noch, dafs Gerstfeld neben urugun auch furu& anführt, in welchem (') Vgl. mein finnisch-tatar. sprachengeschlecht, s. 75-76, 139 und 143 (oben). Zu der spreu unter den genielsbaren dingen des ersten artikels gehört meine versuchte deutung des magyarischen wortes orszag herrschaft, dessen or mit ‘kreis’ nichts zu schaffen hat, sondern eine nebenform von %r (herr) ist. Dagegen kann das türkisch-mongol. ordu sehr wol “rundung’ bedeuten (stamm ord, nicht or allein); denn die hoflager waren rund, weshalb in der Geszersage eine sitzende schöne mit einem weilsen ordu verglichen wird. Die erklärung von orta (mitte) mufs ich jetzt, als zu künstlich, verwerfen. auf dem gebiete der tatarıschen (turamischen) sprachen. 135 worte der ursprüngliche consonantische anlaut nicht abgeworfen, nur (wie kehllaute öfter) mit / vertauscht ist. Für “daumen” haben die Mongolen ereker; dafs aber auch von diesem wort eine form mit eonsonantischem und zwar gutturalem anlaut wol existirt haben dürfte, dafür spricht das gleichbedeutende mandschuische ferche, welches im übrigen den burätischen formen des mongol. wortes (erk&, erch&, erki, erchi, irker) beinahe gleichlautet. In ferche kann man aber gewisse finnisch-uralische namen des daumens vor- gebildet sehen, und als wahrer vermittler erscheint da das mokscha- mordvinische p@!hkd (ob diminutiv und für palha-kä, pärhd-ka?). Was nun die grundbedeutung des bisher verhandelten altajischen fingerwortes betrifft, so könnten wir bei sz-r an die mongolische verbal- wurzel szur(?) prüfen, untersuchen, denken, denn der finger ist stofflich untersuchendes glied. Bei sz-m aber liefse sich auf das gleichbedeutende mandschuische szimne verweisen. Dieselbe mandschusprache hat jedoch auch gor(r) mit dem finger auf etwas deuten, anzeigen, ohne zweifel aus jor entstanden, und Jor bedeutet im osttürkischen das deuten (auslegen) der träume. Wären diese verben von einem worte für “finger” erst ab- geleitet, so würde eine das denominativ kennzeichnende zugabe schwerlich fehlen. Man vergleiche was ich oben über das chinesische fingerwort gesagt. | Im chinesischen und in den meisten turanischen sprachen heilst “finger” zugleich auch "zehe’. In diesem sinne kann der Chinese schreibend = hand als classenbild mit ie fuls vertauschen und wählt dann als lautgebenden zusatz }F (s. 0.); das ergebnifs ist iR und somit hat der fulsfinger wenigstens für das auge eine andere bezeichnung als der handfinger. Chinesische und altajische kernwörter. Unter den aus Asien zu uns gekommenen namen der baumwolle befindet sich ein panbuk (pambuk), auch panba, penbe (pamba, pembe), dem wir durch ganz Turkistan, in Persien und bei den Osmanen 136 SCHOTT: Altajische studien oder untersuchungen begegnen und welches auch in mehren sprachen Europas sich wiederfindet. Man vergleiche z. b. das italische bambagia und russische Oymara (für Öanyra), von denen letzteres die bedeutungen baumwolle und papier vereinigt('). Das ostsee-finnische pumpulr gehört aber, da es offenbar aus dem schwedischen domull (bom baum, ul! wolle) entstanden, nicht hierher. In den angeführten asiatischen sprachen hat dieses wort keine nach- weisliche wurzel. Ich glaube seine richtige deutung im chinesischen ge- funden zu haben, als der sprache desjenigen volkes dessen sehr alte handelsverbindungen durch die Tatarei mit Westasien bekannt sind. Zuerst will ich eine sonderbare notiz in Bayer’s Museum sinicum beleuchten; diese lautet (s. 76 des abschnitts “de litteratura‘) also: “Confieitur autem [ergänze“ charta sinica‘] e cortice arboris bambu. Bambu mandarinica lingua dieitur FR Fi pam-pu [päng-pü], tanquam vegionis gossypium dicas, Persis et Arabibus quoque bambuc, pambuc et pambe, atque ideirco Graecis raußag, raußazıs, BaußaE et BoußvE, Romanis bombyx, prodito inde a Sinis usque per tot gentes vocabulo’. In dieser notiz ist nicht blofs wesentlich verschiedenes zusammen- geworfen; sie enthält noch andere irrtümer: Erstens wird das chinesische papier in der regel nicht aus bam- busrohr gemacht und niemals nach bambus genannt. Zweitens hat das bambusrohr bei den Chinesen nie päng-pü geheifsen; sein chinesischer name ist 4#* cu, im süden des reiches cuk oder fsuk. Drittens bedeuten die angeführten türkisch-persisch-arabischen wörter nur baumwolle und nicht zugleich auch bambus. Viertens will ich zwar nicht bestreiten, dafs unter den vielerlei kleiderzeugen der Chinesen die man unter dem gesammtnamen 7 pu zu- sammenbegreift(?), eines FR FH päng-puü genannt werden möge: diese (') So oft zweideutigkeit entstehen könnte, fügt man xaonsaman d.i. flockenartige hinzu, wenn baumwollenstoff, und uncyamas d. i. zu beschreibende, wenn papier gemeint ist. (?) Pü hat in ältester zeit nur zeuge aus hanf und sogenanntem grastuch bedeutet, ist aber später vorzugsweise den baumwollenstoffen angeeignet worden, daher der grofse “Wörterspiegel’ des mandschuischen folgende definition giebt: kubun-i szirge-i godocho defelinggu gaka d.h. allerlei aus baumwolle und seide gewebte stoffe. Im Pün tshäo steht (bd. 38, bl. 4) zu lesen: 5 Nil Ah In | ps AH | d.h. es giebt han- fene, seidne und baumwollne pü. auf dem gebvete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 137 zusammensetzung würde aber keinesfalls einen baum, ein rohr oder eine staude — sie könnte nur ein kunsterzeugnils, einen zeug bedeuten und der stoff desselben wäre aus dem namen nicht zu ersehen('). Fünftens, ist bambus (genauer bambu) ein malajisches wort. Da das bekannte gigantische rohr bei den Malajen ebenso heimisch ist wie bei den südlichen Chinesen: so wäre die wahl eines sinischen namens desselben von seiten der Malajen an sich schon paradox, noch paradoxer aber, wenn der erborgte name gar nur einen zeug "aus bambus’ bezeichnete! Zeuge aus bambusrinde heifsen Af Ah cü-pu. Dergleichen fabrieirt man nach der chinesischen naturbeschreibung Pün-tshao kang-mü (buch 37, blatt 65 der original-ausgabe) hauptsächlich in den beiden Kuang d.h. in den provinzen Kuang-tung und Kuang-si; sie sollen aber “wenig dauerhaft” sein und haben also schwerlich jemals einen im ausland gesuchten handelsartikel abgegeben, auch angenommen man nennte sie nebenher päng-pu, was ja unerwiesen ist. Liefse sich ermitteln, dafs die Chinesen gewisse baumwollenstoffe irgend einmal mit diesem namen belegt hätten oder jetzt noch belegten (meine quellen enthalten keine spur davon), so beruhte Bayer’s oder seiner gewährsmänner irrtum eben nur auf der identification des namens mit dem malajıschen namen dambu, welcher dem mehrerwähnten rohre zu- kommt, und es bliebe nur etwas auffallend, dafs der östliche Türke, dem der laut ng ebenso mundrecht ist wie dem Chinesen, ihn hier so folge- recht mit 2 oder m vertauscht hätte. Nun aber erwähnt die oben eitirte naturbeschreibung (buch 36, bl. 48) chinesische baumwollenstoffe die IX} Ah pän-pü heilsen. Der verfasser citirt nemlich in semem die baumwolle überhaupt betreffenden artikel eine beschreibung des südlichen China’s, worin folgendes zu lesen: “Kuei-ceu [jetzt Kuer-lin-fu mn Kuang-si] bringt die staude Hr 3X kü-cüng hervor, deren fruchtkapsel einen stoff wie gänsedaunen enthält; aus demselben macht man gewebe die, nachdem sie gefärbt sind, pän-pü genannt werden‘. Dies scheint mir entscheidend. (') Päng heifst, sofern ihm obiges schriftzeichen entspricht, “abhängiges reich, feudal- reich‘; also würde pdng-pü kleiderzeug aus feudalstaten bedeuten, wenigstens au pied de la lettre! Philos. -histor. Kl. 1866. S 138 Scuort: Altajische studien oder untersuchungen Kurz vorher (bl. 47) wird bemerkt, es gebe zwei arten Au mjäan oder 7K All miü-mjan (muk-min), wie man in China die baumwolle überhaupt benennt: eine baumähnliche mit dem örtlichen namen er El r ku-pei der auch in =E E ki-pei verstümmelt werde, und eine strauch- N . . 2 \ BA ähnliche mit dem örtlichen namen TE 3% ku-cüng(!). gi; Mongolen und Mandschu geben der baumwolle die ohne zweifel mit ku-pei (s. o.) verwandten namen kübeng, kübüng, kubun. Gewebe aus diesem stoff aber nennen sie büsz und boszo, welcher name, gleich Birres, an das hebräische y'2 und syrische 1,;&> erinnert. Sihe mein “finnisch-tatarisches sprachengeschlecht‘, s. 5 (285). Der geograph Ritter hat die verbreitung des wortes nach Ostasien aufser acht gelassen in einem artikel des monatsberichtes der academie (november 1851, s. 662). Wohin gehört das wort schamane? In der abhandlung eines herren Schaschkow “das Schamanentum in Sibirien’, abgedruckt in den Denkschriften der russischen geographischen gesellschaft vom jahre 1864, macht (nicht der verfasser sondern) professor Wasiljev auf s. 80 folgende anmerkung: “Wär es nicht geraten, ssaman oder saman vom chinesischen sa-myn abzuleiten, welches seinerseits eine verstümmelung des sanskritischen sramana [hes sramana] ist, einer allgemeinen benennung der Buddhisten [Buddha-mönche]? Die Buddhalehre erschien zu anfang des vierten jahrhunderts in China und ire (*) Auf diesen beiden “örtlichen” namen ruht starker verdacht ausländischen ursprungs. Wär es erlaubt, kutung zu lesen statt ku-cung, se hätten wir hier eine nieht anzuzwei- felnde nachbildung des arabischen wortes . bs qutun welches in Europa coton, kattun u. s. w. erzeugt hat. Aber in ku-pei oder ki-pei das sanskritische gufeg karpdsa zu erkennen ist schon eine arge anmutung, die höchstens damit entschuldigt werden mag, dafs der laut r inmitten fremder wörter oft für den Chinesen nicht vorhanden ist, und ka in ki. (auch in ku?!), pa in pei übergehen kann. Warum aber wäre die letzte silbe unter- drückt? auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 139 ersten priester waren gaukler. Einflüsse Chinas auf das nordöst- liche Asien sind aber unzweifelhaft. Wendet man auch ein, Scha- manentum und Buddhismus seien zweierlei, so mufs doch die be- nennung schamane' hier als erborgt vorausgesetzt werden[?]. Aufser- » dem ist im Buddhismus so häufig von zauberkünsten die rede, dafs wir eher annehmen mögen, die schamanischen gebräuche [überhaupt oder bei den Tungusen allen?!] seien verstümmelte überbleibsel des alten, lange vor Tschinggis-Chan ins nordöstliche Asien ein- gebrachten Buddhismus, welche nachmals mit dem erneuerten Buddhismus [also nach eintritt der buddhistischen renaissance] in feindliche berührung kamen’. Wenn das altindische wort gm in der chinesischen entstellung yıl PH sa-myn wirklich zu den alten Tungusen gedrungen wäre: wie sollte es unter diesen barbaren eine form erhalten haben, welche dem originale, besonders dessen pali-form (samana) weit näher kommt? Hätte der Tunguse also sein szaman von aufsen her empfangen, so würden die überbringer gewils nicht glaubensprediger chinesischer natio- nalität, sondern Hindu’s gewesen sein. Aber die geschichte des buddhis- mus weils nichts von missionsreisen seiner apostel die bis ins heutige Tungusien sich erstreckt haben sollten und auch China’s damalige einflüsse werden nicht specificirt. Zauberer oder gaukler in gewissem sinne des wortes sind die ersten verkündiger der Buddha-religion freilich gewesen, und ire exoreismen konnten bei halbwilden jägern und nomaden in ver- zerrter gestalt sich fortpflanzen. Mit der hypothese aber, solchen ver- zerrungen ursprünglich indischer practiken verdanke das ganze zauberwesen der stämme Tungusiens sein dasein, würde man schon weit über alle wahrscheinlichkeit hinausgehen. Hat nicht die von priesterbetrug genährte idee möglicher bekämpfung übelgesinnter und gewinnung wolgesinnter genien auch dort entstehen können, ja entstehen müssen, ohne erst durch indische pfaffen geweckt zu werden? Nun aber ist ferner zu beachten, dafs derjenige mit zauberei ver- bundene geisterdienst, den wir schamanentum nennen, in seinen gebräuchen von Lappland bis weit über die Beringsstrafse hinaus sich wesentlich gleich bleibt. Hört man nicht den schall der geisterrufenden trommel an Scan- S2 140 Scuorrt: Altapische studien oder untersuchungen dinaviens nordmarken und auf den tundern der Samojeden, wie an den ufern des Amur und in Polar-Amerika(!)? Hat nicht dieses, unter den Süd-Asiaten als zaubermittel nie verwendete werkzeug in verbindung mit dem schamanischen schellengürtel selbst im palaste der Mandschu-kaiser China’s sich behauptet(?)? Ist also die hypothese, eine carrieatur der altbuddhistischen zaube- reien und gaukeleien habe den "tour du monde’ gemacht und das scha- manenwesen der alten und neuen welt erst geschaffen — als hirngespinst abzuweisen, so kann auch die äufserliche übereinstimmung von szaman und samana nur als eine zufällige betrachtet werden. Die benennungen des zauberpriestertums sind zwar fast so mannigfach als die ihm huldi- genden völker, aber an das tungusische szaman oder (mandschuisch) szamangga nialma d.i. zaubermensch erinnert wenigstens unverkennbar ein kamassin-samojedisches verbum szdmaljam ich zaubere, und das gleichbedeutende ostjak-samojedische szumbang, szombernang, woher szomberi-gum und szumbedel-gum zaubermensch, analog dem obigen mandschu-worte(?). Sollte das mongolische szama-gu welches leiden- schaftliche aufwallung und in folge derselben geistige verwirrung bedeutet, auf dieselbe wurzel zurückgehen, so läge der übergang zur bezeichnung einer extase unter dämonischen einflüssen sehr nahe, und es erinnerte szaman ursprünglich weniger an das beschwören selbst als an die un- mittelbare wirkung desselben auf geist und seele des beschwörers(*). Bei den tatarischen (türkischen) stämmen Sibiriens findet sich die möglicher weise ebenfalls mit szam urverwandte benennung kam, welche (‘) Erman sagt in seiner reise um die erde (t. 1, s. 673), nachdem von den scha- manen der Ostjaken die rede gewesen, er habe auf der nordküste Amerika’s (bei den Koljuschen von Siteha) ein in allen einzelnheiten identisches system wiedergefunden. (?) Vgl. meine abhandlung “über den doppelsinn des wortes schamane und den tun- gusischen schamanen-cultus am hofe der Mandschu-kaiser’ (abhandl. der academie vom jare 1842, s. 461 ff.) an verschiednen stellen. Die auf der zweiten seite von mir hinge- worfene vermutung, das wort dürfte wol mit sza (wissen) zusammenhangen, ist unhaltbar. (?) Szaman ist vermutlich aus szamagan verkürzt, wie z. b. niman (schaf) aus nimagan, charan warte (lookout) aus charagan. (*) Ganz anders ist die entstehung des indischen, einen “frommen bülser’ bezeich- nenden wortes. S. meine oben citirte abhndlg., s. 2 (462). auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 141 schon in der amtlichen chinesischen geschichte des kaiserhauses Thang (618-906 u. z.) als kirgisisches d. h. den alten und ächten Kirgisen am oberen Jenisej angehörendes wort für “zauberer’ erwähnt und = geschrie- ben wird. Dieses schriftzeichen spricht man in der heutigen gebildeten umgangssprache kän, in den dialecten Südchinas aber kdm und köm, also mit m statt n. Da nun die südchinesische sprache (die von Canton und Fukjan) im ganzen, besonders was die schlufslaute der wurzelwörter betrifft, das gepräge höheren alters trägt, so dürfen wir annehmen, dafs man vor etwa einem jahrtausend im ganzen reiche noch kdm gesprochen. Wie durch Visdelou’s und Klaproth’s leichtfertigkeit aus jenem kän das auch in Ritters Erdkunde zutritt erhaltene kan-hoen entstanden, habe ich entwickelt in meiner abhandlung über die ächten Kirgisen ('). Etwas über Hunnen und über dravidische sprachen. Ein verdienstvoller finnischer geschichtforscher, herr Georg Kos- kinen (Forsman), hat 1862 unter dem titel: "Kunden aus der vorzeit des finnischen stammes’ (Tiedot Suomen suvun muinaisuudesta) ein werk er- scheinen lassen, das zwar in die finsternifse der vorzeit nur unsichere beleuchtung bringt, dem man aber viel parteilose umsicht und die ausge- breitetste quellenbenutzung nicht absprechen kann. Um den vorfahren seiner nation oder vielmehr der uralisch-finnischen völker überhaupt historisch möglichst ins ferne und räumlich ins weite nachzuspüren, durchwandert herr K. mit gewohntem forscherblicke Europa und an- sehnliche strecken Asiens, um endlich gestehen zu müssen, dals die welt- stürmenden Hunnen für uns die erste historische nation seien, welche man unbedenklich für Ural-Finnen erklären dürfe. Ein bedauerliches draw-back in den forschungen des herren Koskinen ist, dals er auf dem weiten gebiete der sogenannten altajischen (turanischen) sprachen nirgends zu hause ist, die Suomi-sprache Finnlands !) Sihe seite 440 des bandes academischer abhandlungen für 1864. Oo 142 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen natürlich ausgenommen. - Selbstverständliche eonsequenz dieses mangels’ ist seine überschätzung gewisser autoritäten, z. b. des bekannten Julius Klaproth, der aber gerade auf altajiıschem gebiete ein höchst unzuver- lässiger führer ist. Wer von der groben unwissenheit dieses schriftstellers im türkischen, ungarischen, finnischen, ja in der tatarischen sprachenclasse überhaupt sich überzeugt hat, der kann ein lächeln nicht unterdrücken wenn herr Koskinen in seiner verehrung des “mainio tutkia’ einmal (s. 150) so weit geht, zu sagen, seine ansicht in solchen dingen sei “überzeugend’ (pddttdvdinen). Unter den herren Koskinen fremden sprachen sollte er vor allem türkisch und magyarisch sich angelegentlichst empfohlen sein lassen. Hätten die sprachforscher Ungarns türkisch und suomi so en bagatelle behandelt wie türkisch und magyarisch bis heute von den meisten linguisten Finnlands behandelt werden: so würden die leistungen eines Hunfalvy, Budenz und anderer nur auf schwacher basis ruhen, was aber bekanntlich keinesweges der fall ist. Nachdem europäische hypothesensucht mit den Hunnen wie mit den Skythen des altertums so lange ir spiel getrieben, ist man endlich zu dem tröstlichen dilemma gekommen, sie entweder für Türken oder für Ural-Finnen zu erklären. Aus einem dutzend parteien sind zwei geworden. Hätten die schriftsteller des mittelalters uns ebenso viel über die sprache dieses volkes berichtet wie über ir äulseres und ire sitten: so bedürfte man keiner anderen beweise für seine nationalität. Aber nur gar wenige wörter sind als hunnische auf die nachwelt gekommen und diese können nicht verläfsliches zeugnifs geben('). Priscus der im jahre 448 zu Attila reiste, erwähnt zweier hunnischen getränke die er weoss und z@uss nennt. Von dem letzteren sagt er, es sei aus gerste bereitet; vielleicht ist es eme art met (meth) gewesen, alsdann aber scheint eine verwechslung mit dem erstgenannten zu beargwöhnen; denn z«uss könnte seiner form nach an den kumisz der Tataren erinnern und dieser ist aus pferdemilch. Jordanes nennt das an Attila’s grabe gehaltene leichen- mal strava, Lactantius Placidus aber straba: dieses wort kann schon seiner äufseren form nach weder türkisch noch finnisch sein; desto leb- (') Sihe eine lehrreiche abhandlung Paul Hunfalvy’s in den “Nyelvtudomänyi köz- lemenyek’ (1865, s. 241ff.). auf dem gebiete der tatarıischen (turanischen) sprachen. 143 hafter erinnert es an das polnische strawa kost, nahrung(')!! Jordanes nennt die arme des Dnepr wohin die Hunnen zurückflohen, Hunnivar (partes Scythiae quas Danapri amnis fluenta praetermeant, quae lingua sua H. appellant); er erklärt des wortes bedeutung nicht, aber herr Kos- kinen denkt dabei an das magyarische wort var d.ı. burg in den namen Temesvär, Hungvar, obgleich aus Jordanes worten klar hervorgeht, dafs von burgen gar nicht die rede ist. Es bleiben nun noch hunnische eigennamen die man ad libitum deuten kann da ire bedeutung unbekannt ist. Was soll aber selbst ein oberflächlicher kenner des türkischen oder mongolischen dazu sagen wenn unser finnischer gelehrter dem "mainio tutkia’ (s. oben) gläubig nachspricht, die meisten dieser namen seien so beschaffen dafs ein Türke oder Mongole sie gar nicht aussprechen könne, der zusammenstofsenden consonanten wegen zwischen welchen kein vocal ist? Zusammenstofsende eonsonanten und oftmals ziemlich harter art, sind in beiden sprachen ebenso gewöhnlich wie im magyarischen; nur im anlaut werden sie (das € und g ausgenommen) vermieden(?). Wenn der "mainio tutkia’ bei Mundzuk an mentseg(!), bei Attila oder Etzel an aczel denkt, wenn ihm bei Ernak das ganz unmagyarisch gestellte hirnayy einfällt und oktato(!) bei Oktar: so erklärt herr Hunfalvy diese (offenbar beim blättern im einem wörterbuch zusammengefischten) vergleichungen mit recht für blofse spielereien (merö jatekok), denen man, setze ich hinzu, vollkommen gleichberechtigten quark aus den verschiedensten anderen sprachen zur seite setzen könnte, wenn es nicht um die darauf verwendete zeit schade wäre. Wir wollen nur hinzufügen, dafs der von herren K. übersehene name eines sohnes Attila’s, Dengizik, das türkische wort für meer (dengiz) ganz unge- fälscht enthalten könnte während die magyarısche form des wortes tenger ist. (‘) Damit wollen wir die Hunnen nicht etwa für Slaven erklären. Ob obiges wort nur die slavische übersetzung eines verlornen hunnischen wortes war? (?) Selbst diese regel gilt z. b. nicht in dem türkischen dialeete von Chiva, wo man nach herren Budenz’ beobachtung kc'i (also ktschi!) sagt für kici, psmek (also pschmek!) für pismek, sogar gsztan für qysztan. Sihe Nyelvtudomanyi közlemenyek vom jahre 1865, s. 269 ft. 144 ScHort: Altajische studien oder untersuchungen Die ankunft der Hunnen war der erste wogenschwall jener völker- flut welche durch fünf jahrhunderte von der Wolga her nach der Donau tobte(!). Nach den Hunnen kamen Bulgaren, Avaren, endlich die Magyaren; und im verlaufe dieser zeit finden wir zwei staten an der Wolga, den stat der Bulgaren und der Kasaren (Chazaren). Könnten wir fest- stellen dafs unter diesen völkern einige vom Suomi-stamme, und aufserdem, dafs sie mit den Finnen verwandt gewesen, so würde allerdings sich er- geben, dafs auch die Hunnen zu diesem stamme gehörten. “Aber auch auf diesem wege — sagt Hunfalvy a. a. o. — begegnen wir hindernifsen welche die forschung verwirren und den forscher leicht täuschen. Das vornehmste hindernifs besteht in der unverbürgten bedeutung der volksnamen bei den damaligen geschichtschreibern. Wie man den namen Skythen oft allerlei völkern verschiednen stammes zueignete welche auf dem raume den die Skythen zu Herodot’s zeit einnahmen, nach einander und neben einander herrschten: so blieb auch der name Hunnen jedem ihnen nachgerückten volke. Die byzantinischen schriftsteller nannten so die Bulgaren, Avaren, Masyaren, ja sie übertrugen diesen namen sogar auf Türkenstämme im osten des Kaspischen meeres. Als aber der name der Türken berühmt ward, da erteilte man diesen auch völkern im westen, daher werden nicht blofs die Kasaren, sondern auch die Magyaren von den byzantinischen schrift- stellern Türken genannt. Wie man bei solcher namenverwirrung die Magyaren nicht zu einem türkischen volke machen kann: ebenso steht es nicht frei, ohne weiteres für Hunnen zu erklären, was hin und wieder so genannt wird. | “Nur ein volk ist unter diesen über dessen wahren ursprung kein zweifel bleibt, und das sind die Magyaren, welche die heutige sprachfor- schung dem Suomi-stamme zuzählt. Dürfte man der magyarischen sage vertrauen, so wären Masyaren und Hunnen nur zwei äste eines und des- selben mutterbaumes und Attila’s herrschaft wäre nichts anderes gewesen als der erste zeitabschnitt der magyarischen geschichte. Es entsteht also die frage, ob jene sage ursprünglich ist und ob die Magyaren sie nach Ungarn schon mitbrachten, oder ob sie erst später, also in Ungarn selbst, wo Attila’s und der Hunnen andenken in sagen und liedern fortlebte, bei (') Koskinen a. a. o., s. 150ff. auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 145 ihnen aufsekommen? Das erstere ist nicht aufser der möglichkeit aber ungewils; das andere ist naturgemäfs, denn die später angekommenen Magyaren eigneten sich den namen der Hunnen gern an. Es folgt also dafs die magyarische sage nicht einen historischen beweis abgiebt'. “Eher läfst sich wahrscheinlich machen dafs Hunnen und Bulgaren zu einem stamme gehört haben. Die Bulgaren erschienen zuerst im jahre 485, also 16 jahre nachdem die eigentlichen Hunnen unter der führung der söhne Attila’s zum letzten mal ins römische reich einbrachen. Auch die Bulgaren drangen aus den gegenden am Don gegen die Donau vor. Der Ostgothe Theuderich welcher die würde eines consuls in Constanti- nopel erworben, besiegte sie, und Ennodius sagt, den Theuderich preisend, dafs er jenes volk besiegt, dem bis dahin alles möglich gewesen, denn kein mensch habe sie bestehen können. Der Gothenkönig Athalarich nennt die Bulgaren geradezu Hunnen. So drückten die leute sich aus, als das andenken an Attila’s Hunnen noch neu und ir name noch nicht unbestimmt geworden war. Aufserdem kann auch die folge der begeben- heiten, das verschwinden der Hunnen und alsbaldige erscheinen der Bul- garen dafür sprechen dafs beide völker gleichen stammes und dafs die- jenigen Hunnen welche nach Attila’s tode zurückgedrängt worden, mit anderem namen und verjüngter kraft, vielleicht unter anführung einer neuen, mit ihnen blutsverwandten horde wiederkehrten. Darum finden wir bei Hunnen und Bulgaren dieselben volksstämme. Indem Jordanes die völker des östlichen Europas im sechsten jahrhundert aufzählt, unter- scheidet er zwar die Bulgaren von den Hunnen, erwähnt aber unter den letzteren die stämme Kutziagir, Savir und Hunugur, und eben die- selben stämme finden wir bei Bulgaren und Avaren. Die Kutriguren oder Kotzageren sind offenbar die Kutziagiren des Jordanes; ebenso entsprechen die Utiguren, Onoguren und Unnuger den Hunuguren des Jordanes. In diesem, wie in den namen Saragur, Urog, Ugur steckt offenbar auch der name Ugur, von welchem Ugor, Ungar (name der Wogulen und Magyaren) abstammt. Oygor hiels auch dasjenige volk, von welchem die Avaren sich herleiteten. Dafs alle diese völker finnischer (in weiterem sinne) und nicht türkischer abkunft gewesen, ist sehr glaub- lich, denn im zehnten jahrhunderte waren die Petscheneger das einzige mächtigere türkische volk welches über die Wolga in Europa eindrang, Philos.-histor. Kl. 1866. Ir 146 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen und die ankunft derselben erfolgte um das ende des neunten jahrhun- dertsi(i).21E« Jetzt noch ein par worte über die sprache der alten Ajung-nu, welches volk wir aus der chinesischen geschichte kennen und deren eine zeitlang angenommene identität mit den Hunnen unseres mittelalters min- destens als sehr zweifelhaft sich herausgestellt hat. Von den wenigen, uns durch die Chinesen aufbehaltenen wörtern der Hjungnu-sprache ist kein einziges unbestreitbar türkisch, wie ich bereits in der ein- leitung zu meinem “Finnisch-tatar. sprachengeschlecht' (1849, s. 10-11, resp. 290-291) bewiesen habe(*). Herr Koskinen der davon keine notiz ge- nommen, sagt auf Klaproth’s autorität: "ne sanat mitkä tunnetaan Hjungnu- kansan kielestä, ovat pelkkadd Turkkia', zu deutsch: “die bekannt ge- wordenen wörter der Hjungnu-sprache sind rein türkische‘. Er fährt fort: “yksi esimerkki on kylläksi” d. i. “ein beispiel genügt’. Wirklich?! welche nur einigermalsen besonnene sprachvergleichung wird jemals mit einem beispiele fürlieb nehmen, um über verwandtschaft oder nichtver- wandtschaft der sprachen und völker zu entscheiden? Und wie lautet herren Koskinen’s allein genügen sollendes beispiel? Er sagt: nach chine- sischer sitte gaben die Hjungnu irem oberhaupte den ehrentitel “sohn des himmels’ oder tangri-kutw, und setzt hinzu: “in der heutigen türkischen sprache bedeutet tangre s. v. a. gott, in der alten s. v. a. himmel". Ganz wohl! nur schade dafs kutu, gutu (oder kut, gut) für ‘sohn’ ein in alten wie neuen dialecten der türkischen sprache gar nicht nachzuwei- sendes wort ist, nur die Tungusen besitzen chutta, guto und uto in diesem sinne! Und was Zangri oder tengri betrifft, so gehört dieses wort den Mongolen mit gleichem rechte wie den Türken an. Aber auch (') Zu s. 157 bemerken wir: 1) dafs Itil in türkischen sprachen nirgends “flufs’ bedeutet; 2) dafs die gelbe farbe türkisch szary, tschuvaschisch szara, die weilse in letzterer sprache (einem schwester-idiom des türkischen) sora heifst. Haus oder wohnung heilst in letzterer sprache kilj. Bei der erklärung von Szarkel hält man sich besser an das tschuvaschische. Sihe Hunfalvy in Reguly hagyomänyai, s. 348. (?) Beiläufig bemerkt: ist es auch Klaproth gewesen der herren Koskinen vererbt hat, alin oder ola heisse auf türkisch s. v. a. berg? Man liest nemlich auf s. 74, es sei nicht nötig, den namen Alanen von einem türkischen worte alin oder ola d.h. berg abzuleiten. In der sache hat herr Koskinen recht, aber von jenen angeblich türki- schen wörtern ist das erste mandschuisch, das andere (la für aghola) mongolisch. auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 147 zugegeben, es habe den Türken eher angehört — kann irgend ein name des höchsten wesens für sich allein schon beweisen, wohin man die sprache und das volk die ihn besitzen zu rangiren hat? Ist nicht z. b. das per- sische wort sa> chudäi für “gott zu allen Turk-Tataren Sibiriens gekommen, und wie absurd wäre eine darauf gegründete folgerung, jene Tataren stammten mit iren muttersprachen (türkischen dialeeten) aus Persien?! Eine zur Diez’schen sammlung gehörende türkische handschrift der Berliner königlichen bibliothek enthält unter vielerlei dingen auch eine anzahl angeblicher fragen eines griechischen kaisers an den chalifen Mu’avia, von denen folgende die erste ist: „S at el &S Mill sd 2 d.h. “welche sind Allah’s des hocherhabenen heilige namen in jeder sprache?’ Der chalife nennt ihm dergleichen in dreizehn zungen; unter anderem sagt er: „A: asulo ‚eb d.h. “in der Bulgaren-sprache ist er [der frag- liche name] tangry!’ Gegen die richtigkeit der überlieferung läfst sich nichts einwenden; will also herr Koskinen seinem principe “yksi esimerkki on kylläksi’ treu bleiben, so mufs er in folge dieser aufklärung behaup- ten, die Bulgaren seien nicht Finnen gewesen sondern Türken und dann hat es wieder mit irer Hunnenschaft ein ende! * * * “Unserer Überzeugung gemäfs — sagt herr Hunfalvy am mehrfach citirten orte (s. 263 ff.) — hat herr Koskinen den allein zu einem sicheren ziele führenden weg verfehlt, den weg nemlich, welchen die sprachwissen- schaft uns öffnet. Wer die altertümer der Magyaren, der Finnen und verwandter völker erforschen will, mufs von dem gegenwärtigen zustand dreier sprachen seinen ausgang nehmen: desmagyarischen, finnischen und türkischen, denn diese sind die darsteller (repräsentanten) ebenso vieler sprach-familien oder gruppen, der ugrischen, finnischen und türki- schen. Indem wir die eigentümlichkeiten dieser drei gruppen, ire vor- nehmsten übereinstimmungen, und wieder ire abweichungen von einander hervorheben, können wir in die geschichte der betreffenden sprachen ein- dringen, die uns zu wissen notwendig ist, wenn wir auf das äufserliche d.h. die alten schicksale der betreffenden völker eingehen wollen. Die geschichte der sprache ist das alleinige licht in der finsternils jener äufseren begebenheiten’. T2 148 Scuorrt: Altajische studien oder untersuchungen “Unsere drei sprachgruppen stimmen unter anderen darin überein, dafs ire zahlwörter nur bis ‘sieben’ einfache wörter, “acht” und ‘neun’ aber zusammengesetzt sind('). Man mufs also annehmen, dafs die zu diesen drei gruppen gehörenden sprachen einst alle das siebenerzahlsystem hatten und später in folge einer uns unbekannten begebenheit zum zehner- system übergingen. Fassen wir die genannten drei familien näher ins auge, so müssen wir auch für notwendig halten, dafs jene begebenheit die bis dahin vereinten völker in besondere gruppen sich scheiden liefs. Dies beweiset die verschiedenheit irer zahlwörter für 10, 20 und 1000, bei sonstiger übereinstimmung in den respectiven gruppen oder familien. Von 1 bis 7 sind die finnischen und ugrischen zahlwörter wesentlich gleich, während die türkischen schon hier divergiren. Dagegen ist die einfache zehn in den finnischen sprachen (als wurzel) kym, kum, tjum, in den ugrischen das, tiz, lau, in den türkischen on, von; die zwanzig lautet in den finnischen sprachen kaksi kymmentd, kaks kumd, d. h. zwei mal zehn, in den ugrischen kysj, küjs, küsz, chusz, hüsz, komsz, welche wörter ebenfalls 2% 10 bedeuten; in den türkischen sprachen: jigirmi, szirem, szürbä, djiberge, wieder 2x 10. Die finnischen sprachen haben für 1000 keine eignen wörter, in den ugrischen aber hat man eser(?), szater, szjursz, tjärsz, in den türkischen: ming, bin. Obgleich aber die einander weiland näher gestandenen sprachen solcher- gestalt sich schieden, blieben doch die einzelnen glieder der betreffenden familie nicht in gleich entfernter bezihung zu den verwandten familien. So stimmt das lappische hinsichtlich seiner ‘zehn’ (loge) mit dem zur ugrischen gruppe gehörenden vogulischen Zaw, welches loge, lau auch die Tscheremissen haben, und selbst in der “funfzis’ der türkischen gruppe (el-l) ist es unverkennbar. Andere beispiele solcher annäherung geben uns magyarisch, vogulisch und türkisch, denn in 40-90 stimmt das ma- gyarische van, ven mit dem in der türkischen familie “zehn” bedeutenden von, on, und jenes van, ven bildet auch im vogulischen dt-pen 50 (*) Genauer: 1-7 und 10 sind einfach, $ und 9 aber zusammengesetzt. Man ver- gleiche hier im allgemeinen und besonderen meine academische abhandlung: “das zahlwort in der tschudischen sprachenelasse u. s. w., ferner die “ergänzungen’ zu derselben im ersten hefte dieser “studien’, s. 610ff. Schott. (?) Sollte eser nur zufällig mit dem arischen hasar, hesär ete. stimmen? auf dem gebiete der tatarischen (turanischen) sprachen. 149 und kat-pen 60. Mit einem worte: die zahlwörter der sprachen finnischer, ugrischer, und türkischer familie liefern den Beweis, dafs jene sprachen, alle einem gemeinsamen stamm entsprossen, lange zeit entweder vereinigt oder einander nahe benachbart existirten. In diesem zeitraum entwickelten sich ire characteristischen eigenschaften und huldisten alle dem siebener- zahlsystem. Diese zahlwörter beweisen ferner, dafs die sprachen später in gruppen zerfielen, und zwar die finnischen und ugrischen sich gemein- sam von den türkischen schieden bis sie später selbst unter einander zerfielen. Die historischen veränderungen welche das zahlwort verkündet, ergeben sich auch aus anderen sprachlichen erscheinungen. So z. b. nimmt das verbum der türkischen sprache nur ein persönlich-fürwörtliches affıx an, d. h. in der türkischen eonjugation kommen immer nur einfache per- sönliche affixen vor; das verbum der finnischen und ugrischen sprachen kann zwei mit einander verbundene persönliche affıxen annehmen von welchen eines den nominativ des subjectes, das andere einen anderen casus desselben ausdrückt, um die handlung als auf den handelnden rückwirkend zu bezeichnen. So heilst finnisch (suomi) muutan, muutat, muuttaa: ich (du, er) verändere (— st, — ti), aber muutain, muutait, muutaikse: ich (du, er) verändere (— st, — f) mich (dich, sich). Die ugrischen spra- chen gehen in dieser hinsicht noch weiter, indem sie auch bezihung auf ein anderes objeet der handlung ausdrücken; so entsteht die sogenannte objective conjugation im magyarischen, vogulischen, mordvinischen u. s. w. Diese eigentümlichkeit ist die auffallendste in der ugrischen sprachengruppe'. “Nehmen wir nun das licht zur hand, welches die bis jetzt hervorge- hobenen tatsachen entzünden, und betreten wir die von Koskinen bewander- ten felder. Man sagt, vor der ausbreitung der Arier in Europa hätten daselbst finnische völker geherrscht, ja selbst in Asien seien völker dieses geschlechtes den Ariern vorangegangen. Die tamulischen sprachen im südlichen Ostin- dien sollen nach Max Müller und anderen die nächsten verwandten der finnischen sein. Betrachten wir also ire zahlwörter, denn diese sind in der sprachverwandtschaft vom gröfsten gewichte. Hier folgen dieselben(!): (') Unsere quelle ist: “A comparative grammar of the Dravidian or South-indian family of languages’, von Caldwell. London 1856. Auch Caldwell ist subjeetiv überzeugt von der verwandtschaft der dravidischen sprachen (tamulisch, telugu, canarisch etc.) mit den altajischen, besonders der finnisch-ugrischen gruppe. Hunfalvy. 150 Scuort: Altajische studien oder untersuchungen 1. oru, ondru. irandu; iru-badu = (2x 10) 20, ira-nüru= 200, iruvar: 2 person, zu zweien. 3. mundru, munru, mu; mü-pattu = (3x 10) 50, mun-nüur — 300, müvaru: 3 person, zu dreien. 4. nälu; nard-pattu 40, näl-nüru 400. 5. ang; eindu; eim-badu 50, ein-nguru 500. 6. däru; aru-badu 60, aru-nüru 600. 7. eru, edu; eru-badu 80, eru-nüru 700. 8. ettu; en-badu 80, en-nüru 800. 9. on-badu; ton-nüru 90; tol-ägiram 900. 10. pattu; pannirandu 12; padin-aru 16; patton-badu 19, ete. 100. nüru. 1000. ägiram, ursprünglich äsziram. Wichtige frage: sind die zahlwörter 8 und 9 auch in den dravidischen sprachen zusammengesetzt? Die antwort giebt schon das tamulische 9, denn on-badu ist = eins (von) zehn. Dies bestärkt die telugische 8: enı-midt d.i. zwei (von) zehn, und 9: tom-midi d. 1. eins (von) zehn; ferner das tamulische ton-nüru = 90, toli-väram der erste tag. Wir ersehen aus diesen beispielen, dafs fol, ton, tom auch “eins’ bedeutet, wie oru, ondru, und dafs en auch ‘zwei’ bedeutet, wie irandu. Schon das tamulische on- badu ist deutlich 10 minus 1, das tamulische Zton-nüru ist ganz analog dem vogulischen antel-szat = 100 minus 1: in beiden vertritt eins der kürze wegen die zehn. Die sprache bezeichnet noch 900 auf diese weise: tol- ägiram ist 1000 — 1 für 1000 — 100, d. h. eins steht hier sogar für 100. Das tamulische ettw—= 8 scheint zwar nicht nach diesem prineipe (10 — 2) gebildet, aber tatsächlich mufs dies doch der fall sein. So hat auch das vogulische vat= 30 eine nicht mehr sichtliche entstehung die nur durch vermittlung des tschuvaschischen vuder, vutter (türkisch otus) sich er- klären läfst. Das telugische eni-midi= 8 zeigt deutlich seine entstehung, wie das telugische tom-midi= 9, oder das tamulische on-badu. Also sind im tamulischen und den verwandten sprachen 8 und 9 wirklich zusammengesetzte zahlen, wie in der finnischen, ugrischen und türkischen familie. Sollte sich nun ergeben, dafs in keiner anderen sprache auf dem gebiete der tatarıschen (turanischen) sprachen. 151 8 und 9 vorkommen('!), dafs es also keine anderen sprachen giebt die zuerst an das siebenersystem sich hielten und nachmals zum zehnersystem übergingen: so müssen wir allerdings behaupten, dafs die altajischen und die dravidischen sprachen im ersten zeitraum irer entwicklung ein gemein- wesen bildeten. Indefs möge jetzt schon Max Müller’s und anderer hypo- these gelten, wonach die altajischen sprachen des nordens und die dravi- dischen des südens irgend einmal ein grofses ganzes waren das die semi- tischen und arischen völker gleichsam spalteten. Denken wir der altajischen und dravidischen sprachen übergang zum zehnersysteme als folge eines so grolsen ereignifses. Nehmen wir an, die erfindung der keilschrift, welche von einem volke des erwähnten complexes ausgegangen sein soll, falle in eine zeit vor jener grolsen spaltung. Es ist unendlich zu beklagen, dafs in den sogenannten scythischen keil-inschriften gar keine zahlwörter vor- kommen, die "eins’ allein ausgenommen. Diese lautete irra oder ra. Da man von dem bekannten zustande der sprachen ausgehen muls — denn aus etwas unbekanntem darf nicht auf ein anderes unbekanntes geschlossen werden — dieser zustand aber dartut, dafs die dravidischen sprachen, was die lautform irer zahlwörter betrifft, von den finnischen, ugrischen und selbst türkischen gar sehr abweichen, dafs ferner auch nach aller kreuzung, die türkischen sprachen jenen beiden zusammengenommen ferner stehen als die ugrischen den finnischen: so mufs man argwöhnen, dafs die sprachen jenes grofsen complexes wol schon vor der grofsen spaltung von einander sich zu entfernen und einzelne gruppen zu bilden begannen. Das keil- inschriftliche erra oder ra für "eins’ überzeugt uns, dafs der die keil- inschrift erfindende volksstamm gewils nicht zu einer der völkergruppen sich hinneigte, welche die finnischen oder ugrischen sprachen ausbildete, sondern zu einer anderen in welcher das “eins’ bedeutende wort den laut r zu seinem kern hatte und diese war entweder die türkische (vgl. deren bir), oder die dravidische. Darum soll man mit grofser vorsicht alte tatsachen registriren, ja sogar nicht eher zu dieser tätigkeit schreiten bis die geschichte der bekannten sprachen enthüllt ist. Aus der ferne be- trachtet erscheint eben was in der nähe als sehr uneben sich ausweist'. (*) Der verf. vergilst zu erwähnen, dafs es in der mongolischen und der tungusi- schen sprachengruppe genau ebenso sich verhält, wie in denjenigen die er hier vorzugs- weise altajisch nennt. Vgl. meine obenerwähnte abhandlung. Sch. 152 ScHorrt: Altajische studien, oder untersuchungen “In bezihung auf Asien sind die dravidischen sprachen und das so- genannte scythische der keil-inschriften wichtige data; in bezihung auf Europa können wir auch ohne sie fürlieb nehmen. Die annahme dafs vor der ausbreitung der Arier finnische völker ganz Europa besessen, ist ein ausspruch auf’s geratewol. Auch in Europa mufs man von dem jetzigen zustand der sprachen ausgehen. Das etruskische hat niemand ausgelegt, hier können wir also zu einfacher tagesordnung übergehen. Die baskische sprache wird noch jetzt gesprochen, und besitzt eine art litteratur; dieses idiom kann, ja soll man also in betracht zihen. Aber die zahlwörter der Basken unterscheiden sich in laut und character noch mehr als die dra- vidiıschen von den finnischen. Als das baskische, die dravidischen und die finnisch-ugrischen sprachen noch einen sprachencomplex bildeten (voraus- gesetzt dies sei jemals der fall gewesen), da gab es nicht einmal sprach- familien, geschweige denn sprach-individuen. Gerade aus dem baskischen widerlegt sich die meinung, dafs Europa weiland ausschliefslich altajısche bewohner gehabt habe. Scandinaviens ursassen will man für Finnen er- klären: doch hält herr K. selbst die dortigen und damaligen Finnen kei- neswegs für unmittelbare vorgänger der heutigen. Wenn die “Zwerge” und “Riesen’ der nordischen sage zwei verschiedene völker waren und keines von beiden unmittelbarer vorweser der heutigen Finnen; wenn, wie wir wissen, die finnische sage auch von einem volke Hrisi (Hrite) redet; wenn wir hinzufügen, dafs die sagen der Wogulen eines alten riesenvolkes erwähnung tun welches von den heutigen sterblichen sich unterschied: so ist sehr möglich, dafs auch die eigentlichen Lappen nicht die allerersten bewohner Scandinaviens gewesen’. Da finnisch und ugrisch zwei besondere familien ausmachen, so müssen wir diese tatsache in der geschichte der späteren völker noch mehr als fackel gebrauchen wenn wir zu einiger gewilsheit kommen wollen. Kein volk kann eine geschichte haben bevor es eine nationale einheit geworden, und kein volk kann zur einheit werden bevor diejenige sprach-familie sich constituirt hat, zu welcher es jetzt vermöge seiner sprache gehört. Die ganze ver- fassung der finnischen und ugrischen sprachen bezeuget, dafs sie auch vereinigt blieben als sie von der türkischen sprachfamilie schon geschieden waren. So lange aber diese vereinigung bestand, konnte es weder eine finnische noch eine ugrische geschichte in specie geben. Erst seit irer Scuorrt: Altajpische studien oder untersuchungen etc. 153 scheidung beginnt die besondere geschichte der finnischen und der ugri- schen völker, denn erst von da ab sind sie individuelle völker. Darum können wir auch für finnische oder ugrische nationalität eines volkes dessen sprache uns unbekannt ist, nicht einstehen, wenn es gleich die welt mit seinem ruhm erfüllte’. Einige zugaben. Zu den feuer- und frostwurzeln. Auf seite 102 ist das tschaga- tajisch-türkische kö? (brennen, glühen) übersehen, welches die magyarische sprache als gyur (z. b. in gyujt anzünden) und gy& (in gy&l sich ent- zünden) wieder aufweist. Das zu « (öt, ur) abgeschwächte oder in der dehnung des vorhergehenden « eine schwache spur hinterlassende / der urwurzel ist völlig spurlos verschwunden aus dem ostsee-finnischen kyt, küt heizen dessen t bewerkstelligend sein mufs wie das f des magyar. gyujt. Das ! von gyul ist ebenfalls nicht wurzelhaft; es bezeichnet ein werden, entstehen. Man vergleiche übrigens die mongolische wurzel der kälte sofern sie als kür sich gestaltet hat! Zu den kernwörtern des zeichnens und schreibens. Dem türkischen c?s (linien zihen und ausstreichen) entspricht das g?gy (u) der Mandschu, welches zeichnen und schreiben bedeutet. Linie oder strich ist türkisch eis’, mandschuisch gigun und gigu-gan. Zu den kernwörtern des sterbens und verderbens. Dem k-l! und -/ der finnisch-uralischen sprachen und des türkischen reiht sich im mongolischen nicht blofs al (ala tödten), sondern auch, und zwar noch augenfälliger, öl an, sofern es abgestorbenes und verneinung be- zeichnet. Wie in dieser sprache üge das nichtsein, nichthaben dem üke und ükü sterben (ersteres in üke-ger todter körper) zur seite steht, so das gleichfalls verneinende ülü dem worte ülük unbeseeltes, todter stoff('). An den begriff des nichtseins schliefsen sich auch wol “lün oder ülüng hunger, ülü-bür kränklichkeit. (') Tschagatajisch ölük, z. b. in ölük gan todtes d. i. geronnenes blut. Philos.-histor. Kl. 1866. U DR, j f 2 a F ’ q ‚ : PTR RE ge 14 von: lei N ir Bü ‚9 saysonho seen a ou bälnfun ran si “: Pin Yyals russ, suunluiesnihe Kal lad eu, wrahngeud, a ! j ww). andre llanbkgilnik sin \ vr dag sur des re lb. Jeiblg: vun ano ri, tılama sa Jrutahadiay asia. la or POIU CHOR Re HE pn | a au Yen BIEGEN" dos Aus 1ak Kakien ie unsre Thu nr ra »che ESCHE yika audhohen. order (apdälz RTETIETITENE sah " 1a Va a ey an. ‚College YEasmıy ik ch RR hr oa ku. ber Sean. (sn a) & ug tatarring woher, (Rah x si.) sis sdeweride, Bid wuarlrnstp rk ala, Burg nd. uesninagene: 2us. anbauen ok ld tea ra Are, a ibn hwragikisigdunund. 5 ea0b..0 rien Asch Karad + Anidllossuw,asköin »lintagde seh. sinn, ner} BR & fi h FR ir au 3 77 salhd al a. as allen uni li En n2 30T Bar ee | u a ur ee ee pr 1 ie. rk Wer Ne rc PTER ER We ya atyd. na ui auhr Lsäwern, auch 1dairaktas, Ügeeleiunenuanhen auchin ia Se GN ale ak; danmahedl ‚me eliernalor kai tan au RT a ee oe uk as wlrgbast. ham ‚ir adirute, Anln, ar . Bi All; Bee sah fusn AR 197 u? Aiipistape ‚Am naar „ ano ‚ins erg h oA roh unbastsifohr, loehleit;,pal sy adlsenga yamaike wi sa, | a ‚data, aihen ET; Vu RR er ae) od N RN 02o7 (rer Br. anal Mir, abuurkuga; Alle Pr ärhie Jopn eis ‚las < up wirisnscheie an). Buzaod, - a Nokia, BEN r u L ei Te He IE al nee Ber Pros je ze ER i En € u Ei nei re Ein Fragment der Bhagavatt. Ein Beitrag zur Kenntnifs der heiligen Literatur und Sprache der Jaina. Va H"- AYWEBER. un inrnirnn vUwUV [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 12. Juli und am 25. October 1866.] e vlutler Zweiter Abschnitt. Inhalt der vorliegenden Bücher der Bhagavati. Erstes Buch (sayam). Cap. (uddesa) 1, 1-3 ('). Solenne Einleitung, deren Anfang auf fol. 1. aber leider fehlt. Imdabhüti (2), Mahävira’s ältester Schüler amteväst, wendet sich an denselben um Belehrung. Und zwar geht er in $. 4. fol. 2°. gleich in medias res mit der Frage: „ist wohl, o Herr, der sich Bewe- sende ein Bewegter?” se nümam bhamte (?) calamäne cahe: und es fol- gen dann, ebenfalls ohne weitere Zuthat, noch fernere acht dgl. Verbin- dungen von Part. Praes. Pass. und Part. Perf. Pass., nämlich: udirıyya- mäne udirie (?hervordrängen), vediyyamdne vedie (?erkunden), pahryya- mäne pahine (?Vhi antreiben, denn Vhä schwinden pafst nicht wegen der Angabe in $.7, wo zudem pahre), chujjamdne chinne (schneiden), bhiyyamdne bhinne (spalten), dajjhamane daddhe (brennen), mejjamäne (') Diese Eintheilung in kleinere Abschnitte ($$.) stammt von mir. (*) Die solenne Beschreibungsformel seiner Person s. unten im Appendix II. Es ist darunter ein Beiname: coddasapuvvi, welcher die Existenz von 14 pürvdni (s. Hemac. 246-248) zur Zeit der Bhagavati, resp. der Abfassung dieser solennen Formel, zu bedin- gen scheint. (*) bhamte (ebenso im Päli) ist entweder aus dem plur. majest. bhavamtas = bhagavantas (vgl. Ind. Stud. 9, 97. 98) herzuleiten, oder (vgl. Burnouf Introd. p- 567. Lotus p. 775) aus dem bereits in den Inschriften des Dagaratha, Nachfolgers des Piyadasi sich findenden Ehrentitel bhadamta entstammend, wobei dann freilich, als bei einem Voc. Sgl., das finale e Schwierigkeiten macht. U2 156 WEBER: I, 1,4. fol. 2%. (mij? in $. 7) mae (sterben), nijariyyamane(!) nyjinne (aufreiben?). Wer hier als Subjeet gemeint ist, erhellt weder aus der Frage noch aus der Antwort in $. 5, die, unter Vorausschickung des solennen dgl. Eingangs: hamtäd Goyamd „hei! o Gautama”, einfach nur aus Wiederholung derselben 9 Gruppen, resp. 18 Partieipien, besteht. Jedenfalls eine kuriose Art ein Werk zu beginnen! und wohl eine ganz deutliche Marke dafür, dafs es eben nur als eine ganz äufserliche Conglomeration von allerhand einzelnen Stücken zu erachten ist. Der Text kommt unten auf fol. 31°. 32°. auf dieselben Fra- gen wieder zurück (s. im Verlauf), woraus denn zum Wenigsten hervor- geht, dafs als Subject wohl: paramänupoggale, primitives Atom (s. Wilson Select works I, 309) zu suppliren ist. — Die vier ersten Gruppen (pada) werden dann hier in $$. 6. 7. als egattha (ekärtha, gleichbedeutend?) und auf das uppanna, Entstehen, bezüglich, die fünf folgenden als nänattha (nändrtha) und auf das vigaya (vigata), Vergehen, bezüglich bezeichnet. $$. 8-29. Von den neraiya (?), Höllenbewohnern. — Zunächst in 8.8. Frage nach der Dauer der Zeit, während welcher dieselben sich her- und fort-wenden, aus- und ein-athmen, keval kalassa dnamamtı vd päna- mamtı vä Üsasamti vä nisasamti va (?). Die Antwort giebt die thıtl (sthit), Zeitdauer derselben auf höchstens (ukkosenam) 33 sägarovama (sägaro- pama, s. Jahrg. 1865. p. 428) an. — Dieselbe Frage wird in $. 9 wieder- holt und für die Beantwortung auf eine andere Stelle, jahä ussäsapade, verwiesen. (*)— In $. 10 wird die Frage aufgeworfen, ob dieselben Nah- (') Vgl. nirjard penance, als Name des siebenten tattva bei Colebrooke mise. ess. I, 383, Stevenson Kalpasütra p. 111, Wilson Select works I, 312. () oder neraiya, d.i. nairayika s. Hemac. 1358 schol. Ich hatte für dieses Wort, welches die unterste der 24 Lebensstufen (s. im Verlauf) bezeichnet, eine Weile an die Herleitung von nirata(Yram) im Sinne von „sich (an der Sinnlichkeit) erfreuend” gedacht, da sich dasselbe mehrmals in der Form neratiya vorfindet. Es ist indefs diese Form wohl nur (s. Jahrgang 1865. p. 401) als ein Schreibfehler zu erachten. Auf fol. 14° wird niraya (s. Note zu Dhammapada v. 126) geradezu im Sinne von niraydvdsa gebraucht (es giebt deren 30., 25., 15 u. s. w. Hunderttausende in den sieben pudhavi des Weltraumes), ebenso 44°. Auch niraydvdsa selbst findet sich wiederholentlich auf 15°. 16°". — neraiya wird auf 32° durch nirayagati vertreten, und auf 10° in der so häufigen (Zusammenstellung von: neraiya, Thier, Mensch, Gott) durch niraya selbst (nirayduyam). — Vgl. noch nair.a- yika im Lalitavistara p. 97. 98., niraydvabhümi ibid. 213. 254, und die Gegenüberstel- lung von niraya und kappa (Götterwelt) resp. vimana im Anuyogadvärasütra Br (°) vgl.unten IJ,1,8. (*) s.über derlei Verweisungen das Jahrgang 1865 p. 330 Bemerkte. I, 1,10. fol. 2°. Ein Fragment der Bhagavati. 157 rungsbedürftig dhärattht (ähärärthinah) seien, und dafür auf das dhära- Cap. des ersten pada der pannavand (!) verwiesen: jahd pannavande padhamapae ähäruddesae tahä bhäniyavvam. — Mit einer weiteren Frage der Art endet das von zweiter Hand als zweites paginierte Blatt. — Fol. 3. schliefst sich leidlich genug daran an. Es folgt darin resp. die Frage in $. 11, wie es denn mit den vier Arten von poggala (pudgala, atomic matter Wilson Select works I, 309) stehe, welche den neraiya zukommen, nämlich den puvvdhärıyd pogg. (die von früher her mit dhära versehen sind), den dhärıya ahariyyamand (die sowohl von früher als noch fortwährend —), den andhäriya äharıjıssamand (die zwar nicht von früher her, aber doch noch künftigs—) und den andhärıyd anähäryjıssamänd (die weder von früher her noch künftig damit versehen sind); ob dieselben resp. parinayd (verändert), cıyd (zugenommen), wvaciyd (vermehrt), udiriy& (hervorgedrängt?), vediyd (erkundet?), nıjinnd (abgenutzt?) seien (?). Die Antwort lautet, dafs die pudgala der ersten Art parınayd ciyä ete. seien, die der zweiten Art parınaya (ete.) parinamamti ya sowohl verändert (ete.) als sich verändernd, die der dritten no parınaya parinamiıssamtı zwar nicht verändert (ete.), aber doch in Zukunft sich verändernd, die der vierten Art endlich no parimaya no parinamissamtı weder dies noch jenes seien. — Die Untersuchung über die neraiya fährt hierauf in ziemlich abrupter, zudem durch Abkürzungen des Textes entstellter und daher schwer verständli- cher Weise in Frage und Antwort fort; erstreckt sich zunächst ($$. 15-18) auf die Eintheilung ihrer poggala in anüı ceva vädard(?) ceva „ winzige” und „die Gröfse einer Brustbeere habende”, was wohl dem „little and much” bei Wilson p. 309 entspricht; sodann auf deren Ergreifung durch sie in (') Ähnlich ein Citat im Anuyogadvdrasütra 36°: neraiydnam bhamte kevaiyam kalam hit (sthitih) panmattä? Goyama|jahannenam dasa väsasahassdim, ukkosenam tattisam säga- rovamdim | jahü pannavande tthüpae savvasaltinam (sarvasattvdndm). Es ergiebt sich hieraus, theils dafs oben zu $. 8. als Minimum 10000 Jahre zu suppliren sind, theils dafs unter prajnapand ein ganz bestimmtes, in pada und uddesaka zerfallendes Werk als Vorlage der Bhagavati wie des Anuyogadv. zu verstehen ist (s. Jahrgang 1865. p. 380. 382). (?) Dieselbe Reihenfolge auf fol. 10°, nur dafs dort das erste Glied von Ykar, nicht von Y nam + pari entlehnt ist. @) Im Anuyogadv. fol. 32" werden ähnlich auch die paramdnupoggala als weifach be- zeichnet, als: suhume (sükshma fein) und als: vdvaharie (vydvahdrika wahrnehmbar). 158 WEBER: L,4,1% fol.8'} Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ($$. 19. 20. fol. 3°); endlich auch auf ihr Wirken, kammam ($$. 21 ff.). In $. 30. fol. 4. wendet sich die Frage zu den jiva, Lebendigen, im Allgemeinen, ob sie aus sich selbst, oder von anderswo, oder beiderseitig, oder endlich ob sie gar keinen Antrieb (?Anfang?) haben (kim äyärambhä pardrambhä tadubhayärambhä anärambhä). Die Antwort stellt für die jiva, resp. speciell für die atthegaiyd (astegatikä) jivd, d.i. wohl die Untergegan- genen, aus früheren Zuständen Entwickelten?, eine doppelte Reihe auf ('), für die Einen, die nicht mehr im samsära Befangenen, die sıddha (Vollendeten Wilson p. 315), die drei ersten Oategorieen (dyd’, pard’, tadubha”) gänzlich verneinend, für die Andern, die im samsära Befindlichen, sie wenigstens theilweise, für alle die nämlich, welche entweder asamjayd ganz ohne Selbst- zucht, oder doch in ihrer Selbstzucht unachtsam sind, bejahend. In $. 34. fol. 4°. wird dieselbe Frage speciell in Bezug auf die neraiya und die ihnen folgenden (mit ihnen in summa 24) Lebensstufen bis zu der höchsten, den vemäniya-Göttern (Hem. 92) hin, gestellt und unter summarischen Abkürzungen des Textes in gleicher Weise beantwortet. In $$- 38-43. fol. 5°. folgen die Fragen, ob näne (Wissen), damsa- nam (Schauen), caritte (Wandel), tave (Askese), samjame (Enthaltung) im Diesseit, im Jenseit, oder beiderseits gelte (ihabhawıe, parabh., tadubhayabh.). Die Antwort bejaht die drei Fragen für näne und damsanam, während caritte, tave und samjame als nur hier seiend bezeichnet werden. Die $$. 44-51. handeln in Frage und Antwort vom anagära, Haus- losen, d. ı. dem religiösen Bettler (em. 76). Nur der anagära, der sam- vuda selfeontrolled (?), nicht asamvuda ist, „durchfliest den samsära (viti- vatati), vollendet sich, erwacht, wird erlöst, verweht, gelangt zum Ende aller Schmerzen” sjjhai vwjhai muccai parinivvatı savvadukhkänam amtam karei. Der asamvuda dagegen irrt in der nach vier Enden sich erstrecken- den Wildnifs des samsära umher cduramtasamsärakamtäram anuparıyattai, und gelangt nicht zur Vollendung. (!) jivd duviha pannattä \ tam (d. i.) | samsärasamdvannagd ya | asamsärasamdvannagd ya. Hier liegt zum ersten Male das Wort pannatta (prajnapta) vor, welches dann so unzählige Male sich wiederfindet, vielfach auch blos durch pam I gegeben wird. () s. unten I, 3,26 und vgl. samvara als Name des sechsten tattea Wilson p. 511. Stevenson p. 111. Colebr. 1, 382 und s. Dhammapada v. 360 ff. T,1, 52. fol. 5°. Ein Fragment der Bhagavati. 159 $$. 52-57. fol. 5. Kann ein Lebendiger, der sich nicht bezähmt hat, nicht (vom Bösen) abgesondert ist, der Übelthat nicht entsagt hat nach- dem er vom Diesseit gefallen und hmübergegangen (10 cute peccä) ist, zum Gott werden? Antwort: ein atthegaie kann Gott werden, und kann auch nicht Gott werden (deve sıyd, no deve siyd). Nur diejenigen nämlich, die sich, unter Enthaltung von allen Begierden, kürzere oder längere Zeit rich- tig kasteien (appanam parikılesemti), werden nach Erfüllung ihrer Zeit (kala- mäse kalam kiccd, d.ı. nach ihrem Tode) in irgend einer der den vänam- amtara-Göttern (') zugehörigen Götterwelten in die Gotteswürde eintreten (annayaresuvanamamtaresu devaloesu devattäe uvavattäro bhavamtı). Diese Götterwelten aber gleichen herrlichen Wäldern, welche blühende Haine, vademsaga (*), enthalten, und sind erfüllt von vielen vänamamtara- Göttern und -Göttinnen, die darin zum mindesten (jahannenam) zehn Jahr- tausende, zum höchsten (ukkosenam) ein paliovama (von Jahren, s. Jahrg. 1865. p. 428) zubringen. $. 58. (fol. 6°). Goyama dankt für die Belehrung und fährt in sei- nen Kasteiungen fort: samanam bhagavam Mahäviram vamdati nanamsati\ vamdıtta namamsıttä se ’vam bhamte se ’vam bhamtetti bhayavam Goyame \ samjamenam tavasd appanam bhävemäne viharati. So durchweg der solenne Capitel-Schlufs, wo von mir nichts anderes angegeben wird, wie z. B. bei I, 8. Cap. 2, 1. Solenne Einleitung. Bei Gelegenheit einer Versammlung bei Raäyagıha wendet sich Goyama (Imdabhüti) an Mahävira um Belehrung. $$. 2-12. fol. 6°. Kennt der Lebendige seinen selbstgewirkten Schmerz (seine frühere Verschuldung) und sein selbstgewirktes (früheres) Leben? d.i. doch wohl: hat er ein Bewulstsein davon? jive nam bhamte sayamkadam dukhkam (vesp. duyam) vedei. Antwort: der atthegatiya, resp. die vierund- zwanzig Lebensstufen (?) bis zum vemänia hin, kennen alle nur ihr udinnam (‘) Nach Hemac. 91 zerfallen die vyantara, resp. vänamamtara (s. schol.) in acht Gruppen: pigdca, bhüta, yaksha, räkshasa, kimnara, kimpurusha, mahoraga, gandharva. (*) kusumiya . . . suvibhattapinhi(?)mamjarivademsagadhare 6‘. Dies Wort erin- nert hier (wie fol. 50°. 59°. 69°. 83°" °. 84°. 85°) der Bedeutung nach an hebr. pardes, gr. magmösıros, ist indessen wohl auf pradega Ort, Platz zurückzuführen, während jene Wör- ter auf ein altpers. pari-daeza zurückgehen. (?) evam caüvvisam damdaenam | evam java vemdnie. Ähnlich fol. 19°. Welches diese 24 Stufen sind, wird auch aus den später folgenden Einzelaufzählungen z.B. 15° nicht ganz klar, weil dabei stete Abkürzungen statt finden. Vermuthlich etwa folgende: 1) neraiya, 160 WEBER: LR412.Ed.16" (sich hervordrängendes, gegenwärtiges?) dukhkam, resp. duyam, nicht ihr an-udinnam (?) dgl. — Diese vierundzwanzig Lebensstufen werden nun im Folgenden ($$. 13-60) näher erörtert. $$. 13-39. fol. 6°. Zunächst die unterste Lebensstufe, die neraiya. Sind sich dieselben ($$. 13-15) in Bezug auf Zusichnahme (ähära), auf Körper (sarira), Ausathmen und Einathmen alle gleich? Nein! Es giebt deren mit grolsem Körper (mahäsarird): die nehmen sehr viele atomische Theile in sich auf (te vahutarde poggale ähäremti), wandeln sie, hauchen sie aus oder ein, und thun dies resp. beständig (abhıkkhanam), Es giebt aber auch deren mit geringem Körper (appasarira), die verbrauchen nur wenig Atom-Stoff (appatarde poggale) und thun dies resp. nur zeitweise (?ühacca ühäremti, ähacca parinämenmti, ähacca ussasamtı, äh. nisasamtı).— $$. 16-19. fol. 7°. Auch in Bezug auf ihr kammam Wirken (!) zerfallen, die neraiya in zwei Gruppen, in die puwvovavannaga (früher eingetretenen?), welche we- nig wirken (?) appakammatarägd, und in die pacchovavannagd (später ein- getretenen?), welche viel wirken mahäkammatardgd: — $$. 20-23 und zwar zeigen jene im Verhältnifs zu diesen reinere Farbe visuddhavannatardgd:— $$. 25-27 und reineren Glanz (?) visuddhalesatarägd. — $$. 28-31. Sie theilen sich ferner in bewulste (?sannıbhüyd, anders Wilson 1,307), welche viel empfinden mahäveyand (?), und in unbewulste, welche wenig empfinden, 2-11) die zehn Gruppen der bhavanavdsin-Götter, 12-16) die fünf Gruppen der egimdiya, 17- 19) die Wesen mit 2, 3 und 4 Sinnen, 20-21) die Wesen mit 5 Sinnen, Thiere nämlich und Menschen, 22-24) die drei hohen Götterstufen der vdnamamtara, jotisiya, vemdniya. (') Ich übersetze hier durchweg rein etymologisch; ob ich damit den praegnanten Sinn dieser termini techniei treffe, bleibt natürlich mehrfach sehr fraglich: der Unterschied z.B. zwischen karman hier und kriyd in $. 32. entgeht mir. (?) ?lesa resp. lessd erklärt Malayagiri fol. 5” durch legyd, tejojvdld. Es werden sechs Arten lesa, lessa unterschieden: kdu (roth? aber wie?), kanha schwarz, nila blau, teya und teu (tejas) licht (hellroth?), pamha Lotus-gelb (wie die Lotusstaubfäden, vgl. kanaga- pulaganighasapamhagore fol. 2'.), sukka weils. — Wilson übersetzt I, 295 tejalesya (sie!) mit: the power of ejecting flame. Vgl. noch unten fol. 17°.°. 79°. 562° ".564°.569°. 574° ®, (°) Es läge nahe hier, mit Bezug auf tivravedand Hemac. 1358., vedand als Schmerz zu fassen: im Hinblick auf die folgenden Categorieen der Lebendigen indessen, resp. auf den hier sonst, z. B. auf fol. 13°, vorliegenden Gebrauch des Wortes ist es wohl auch an dieser Stelle rathsamer, an Yvid, wissen, zu denken. (vedand, Schmerz, hängt wohl mit Veidh, vith d. i. vyadh, vyath zusammen? vgl. vedhana, vidhavd, vithura, vyathd. Oder sollte die Bedeutung Schmerz nur aus der des Empfindens hervorgegangen sein?) BAIRB2IHOET!. Ein Fragment des Bhagavati. 161 appaveyanatarägd: — $$. 32-35. fol. 7’, so wie ihrer krriyd, Thätigkeit(?), nach in richtig sehende, sammadıtthi (denen vier kirıyd zukommen: dram- bhiyd \ pariggahiyd \ mäydvattiyd \ apaccakhkänakiriyd), in falsch sehende, micchaditthi (bei denen fünftens noch die miechädamsanavattiy& hinzutritt) und in sowohl richtig als falsch sehende sammamıechaditthit: — $$. 36-39 endlich ihrem Lebensalter (äyu) nach (!) in solche atthegaiya, welche glei- ches Alter (*) haben, resp. in gleicher oder ungleicher Weise eingetreten sind (?samduyd samovavannagd und visamova”), und in solche, die verschie- denes Alter haben, resp. in gleicher oder ungleicher Weise eingetreten sind. $. 40. Die gleichen Fragen und Antworten, wie die in $. 13#f., gel- ten auch von den asurakumaära (*) bis zu (?) den thanıyakumära: — $$. 41-48. resp. was dhära, kammam, vanna, lessä und duya betrifft, auch für (die erste Gruppe der egimdiya) die pudhavikäiydf?), d.ı. prithivtkäys- käh (combinations of earth, Wilson I, 306): in Bezug auf vedand dage- gen und kuriyd sind diese Letzteren einander sämmtlich gleich, nämlich Alle asanni unbewulst (?und daher asanmıblhüyam amıdde [?] vedanam vedemtr), und Alle mäydmiechaditthi durch Täuschung (?) falsch sehend. — $. 49. fol. 8°. Ganz das Gleiche gilt von den folgenden Lebensstufen (den übrigen Gruppen der egimdiya und den vermdiya, resp. teimdiya s. Wil- son am a. 0.) bis zu den caürıimdiya d.i. den mit vier Sinnesorganen begabten Wesen: — $$. 50-54 dagegen von den mit fünf del. begabten 'Thieren, pameimdiy& tirikhkajoniyd, gilt das von den neraiya Gesagte, mit einer kleinen Differenz in Bezug auf die Unterarten der köriya: — $$. 55-59 (') Ganz ebenso von den egimdiya fol. 530". (?) Nach Wilson I, 317. ist unter dyushka (so dort): attachment to bodily existence zu verstehen. (?) Wie in diesen Namen hier als kumära, so werden auch im Lalitawistara die Götter mehrfach in ähnlicher Weise bezeichnet; so fast durchweg als devaputras, oder als devadärakds, weiblich resp. als devakanyds, nagakanyas etc. (*) Nach Hem. 90. sind dies die sieben ersten Gruppen der untersten Götterstufe, Namens bhavanddhica, hier bhavanavdsin oder bhavanavai genannt. Vgl. noch unten fol. 9°. 14°.50°. — Um die Zahl 24 für die Lebensstufen zu erhalten, müssen wir aber wohl auch hier (wie bei Hem.) eine Zehnzahl der Gruppen dieser Klasse annehmen: und in der That werden auch die bei Hem. letzten drei Gruppen derselben hier auf fol. 15° (s. unten p. 170. n. 7) angeführt. (°) Diese Namen auf käyika, meist freilich nur für besondere Götterspecies, sind im Lalitaxistara sehr häufig, so z. B. brahmakaäyikas, guddhäväsakäyikas, tushitakäyikds, ardhakayikäs p. 4. 43. 79. 87. Philos.-histor. Kl. 1866. x 162 WEBER: 1, 2, 60. fol. 8°. ebenso von der nächsten Stufe, den Menschen: — $. 60. fol. 8°. so wie von den vänamamtar a, den jotis(i)a (Hem. 92.) und den vemänia-Göttern. $$. 65-74. fol. 9. „Welcher Art ist der Zeitraum, den der jiva im samsära zu weilen hat?” kaivihe samsärasameitthanakale. Er ist vierfach verschieden; für die neraiya zunächst ein dreifacher, als leere, nicht leere, gemischte Zeit (?sunnakäle, asunnakäle, missakäle); ebenso für die Men- schen und Götter; dagegen für die Thiere nur ein zweifacher: nicht leer, gemischt. Und zwar wird jeder dieser Zeiträume als anamtagune bezeichnet (: der Text ist hier ziemlich dunkel und abgerissen). $$. 75. 76. fol. 9°. Kann der Lebende das Ende finden, amtakirıyam kareyyä? Er kann es, sobald er untergegangen ist, atthegatie 'kareyyd; oder er kann es auch nicht. „Hier ist der Abschnitt von der amtakiriyd herbeizuholen” (herzusetzen). 88.77.78. „Wenn die im Folgenden genannten (14) Arten von Wesen (nach ihrem Tode) in die Götterwelt (devaloe) eintreten, wohin kommt ein jedes?” Antwort: 1) den asamjayabhanidavvadevädnam (soin der Frage, asam- jiyabhaviyadavva” in der Antwort: d.i. „Göttern von unbesiegter Zukunft’”?) kommt mindestens der Eintritt in die (Reihe der) bhavanavasın (Hem. 60) zu, höchstens der Eintritt in die (Reihe der) uvariwageriyya (yyesu, d.i. der upa- rima, resp. amuttara, graiveyaka, der höchsten Götterstufe Hem. 95. s. fol. 15°. 53’): — 2) den anirdhiyasamjamänam (deren Selbstzucht unangefochten ist?) gehört mindestens der sohamma kappa (saudharma kalpa, die erste der 12 Welten der vearmänika-Götter, Hem. 63), höchstens der savvatthasiddhe vimane (die fünfte, höchste Welt der anuttara-Götter s. schol. zu Hem. 94): — 3) den virdhiyasamjamdnam mindestens der Eintritt unter die bhavana- visin, höchstens der sohamma kappa (erste kalpa): — 4) den awirdhiyasam- jamäsamjamdnam mindestens der soh. k., höchstens der accue kappe (zwölfte kalpa Hem. 63): — 5) den vrdhiyasamjamdsamjamdnam min- destens der Eintritt unter die bhavanavdsın, höchstens der Eintritt unter die jotisia. — Auch für 6-14) ist das Minimum der Eintritt in die Reihe der bhavanavdsın; als Maximum(!) dagegen gebührt 6) den asanninam (? soll dies wirklich asamjnindm sein?) die Einreihung unter die vdnam- amtara-Götter: — 7) den tävasdinam (Büfsern) die Einreihung unter die (') Während das Maximum bisher, bei 1-5, abnahm (ausgenommen zwischen 3 und 4), nimmt es im Folgenden, bei 6-14, stetig zu. 1,2,78. fol.’10°. Ein Fragment der Bhagavati. 163 jotisia: — 8) den kamdappiyänam (Stolzen, auf ihre Bufse?) der sohamma kappa (erste kalpa):— 9) den caragaparıvvdyagdnam (fahrenden Schülern) (') und religiösen Bettlern der vambhaloe kappe (brahmaloka k., fünfte kalpa bei Hem. 93): — 10) den kivisiydnam (Frage, kivvi? Antwort: ob kulvishika?) der Zamtage kappe (sechste kalpa): — 11) den tericchriyänam (?) der sahassäre kappe (achte kalpa): — 12) den djiviydnam der accue kappe (zwölfte kalpa): — 13) ebenso den dbhogiyänam (?Frage, äbhiuyogi® Antwort):— und 14) den samlimginam (Frage, sahım® Antwort) damsanavdvannaganam (?) der Eintritt unter die uvarima-geveyyaesu (s. unter 2). — Von diesen 14 Arten von durch ihr Tugendverdienst nach dem Tode zur Gottwerdung gelangenden Asketen, deren Namen leider grofsentheils sehr dunkel sind (?), ist der der zwölften Gruppe von besonderem Interesse, djiv?ya nämlich, welcher sonst nur noch einestheils bereits in den Inschriften des Piyadası und seines Nachfolgers Dararatha (Burnouf Lotus p. 707. 708. 776-7) und anderntheils bei den nördlichen Buddhisten, resp. in der Form ajivin auch bei Varähamıhira (Ind. Stud. II, 287) sich wiederfindet. $$. 79-84. fol. 10°. „wie vielfach ist das (seiner selbst) nicht (völlig?) bewulste(?) Leben, asannı-äue?” Vierfach, als neratya (Höllenwesen), Thier, Mensch, Gott(*). Der Lebendige, welcher asanni ıst und ein Höllendasein führt, thut dies (nirayduyam pakaret, resp. neraiyduyam pakaremäne) minde- stens zehn Jahrtausende lang, höchstens das unzählbare Drittel (? s. Jahrgang 1865. p. 428) eines paliuvama lang; ebenso viel als Mensch oder Gott; als Thier aber beträgt das Minimum amtomuhuttam (innerhalb eines muhürta?), das Maximum bleibt das Gleiche. — $. 85. se 'vam bhamtes. Cap. 3, 1-24. fol. 10°. (Einleitung fehlt). Ist das Werk der Leben- digen als ein durch Begier bethörbares gethan (°), jivanam bhamte kamkhä- mohaniyye kamme kade? thun sie es noch so? werden sie es weiter so thun? (') der Brahmanen offenbar, s. z. B. auch fol. 34°. 35°". (?) Vgl. die zu fol. 62° aus dem Anuyogadvarasütra angeführten Sekten-Namen. (°) ?vgl. Stevenson 117. Wilson p. 307 übersetzt samjnin mit: born by procreation, asamjnin mit: spontaneously generated; — dyushka giebt er pag. 317 durch: attachment to bodily existence. (*) Es können dieselben indessen auch als samjnin leben (s. oben pag. 160-1) und resp. für ihre Vollendung wirken. (°) kade, resp. aber auch cie, uvacie etc. s. oben pag. 157. X2 164 WEBER: 1,3, 1. fol. 10%. und wissen sie es als solches?” Ja, und zwar geschieht dies, weil sie aus allerlei Ursachen von Begier, Zweifel, Zwiespalt und Dunkel heimge- sucht sind. — Dafs hier bei mohaniya speciell auch schon an die von Wilson p. 317 angegebene Bedeutung: hesitation in obeying the injunctions of the Jain code or doubt as to their importance and the consequences of their neglect zu denken ist, zeigt das Folgende (s. pag. 165. 166). $$. 24-27. fol. 11°. „Ist das auch Alles wahr und zweifellos, was von den ‚Jina verkündet worden ist, Jam jinehim pavediyam?” Die gleiche Frage, und natürlich anch Bejahung, kehrt noch zweimal in diesem Cap. in $. 61 und $. 65 wieder (vgl. auch fol. 38° kevalipannattam dham- mam). Von einer bestimmten Zahl der jina (Hem. 24 ff.) ist indessen hier noch nirgendwo die Rede(!), und ist das Wort vielmehr (ebenso wie arahan und kevalin, s. im Verlauf) noch rein appellativisch, als Name der über die Wirren des Lebens siegreich Dastehenden, aufzufassen (s. fol. 14"), wie es denn als ein altbuddhistischer Ausdruck sich durch die Verwendung für Buddha selbst (wiederholentlich im Mahavansa, wo Tur- nour es als: vanquisher of the five deadly sins übersetzt) zur Genüge ergiebt. Auf fol. 36° finden wir es auch hier mit unter den Beinamen des Mahävira. — Wer so (nach der Anweisung der Jina?) seinen Geist an- hält (manam dhäremäne), so handelt, so (da-) steht, so sich einhemmt (evam samvaremäne), erreicht nach (richtiger) Erkenntnils (sein Ziel? ände ärähae bhavatı, ebenso 47°: vgl. ände ärähei 40° und atthi tassa ärdhand fol. 80°). $$. 28-35. fol. 11°. „Wandelt sich das Sein im Sein, das Nichtsein im Nichtsein (atthittam atthitte parinamai, natthitte natthittam p.?).” Ja, und zwar thut es dies sowohl payogasa (? Affıx sät?) als visasd (?), resp. je in ge- genseitig sich entsprechendem Maalse, jJaha me atthittam atthitte parina- mai, tahä me natthittam natthitte parımamali \ jah@ me n. n. p., tahä me a. a. p. (") Eine der ältesten Erwähnungen derselben würde die bei Äryabhata 2,5 sein, wo jina geradezu zur Bezeichnung der Zahl 24 gebraucht ist. Die Stelle findet sich indefs nur in der- jenigen Recension des Textes, die Bhattotpala (schrieb 966) eitirt, nicht in den mss. des Äryabhata (geboren 476), auch in dem der hiesigen Kgl. Bibliothek nicht, vor, und ist somit, wie Bhäu Däji im Journal R. As. Soc. New Ser. 1865. I, 404 vermuthet, möglicher Weise erst von Bhattotpala selbst hinzugefügt, jedenfalls für Äryabhata’s Zeit nichts bewei- send. — Im Anuyogadvarasütra (47°) ist die 24-Zahl der Jina bereits gekannt. I, 3, 36. fol. 11°. Ein Fragment der Bhagavati. 165 $$. 36-46. fol. 11’. „Binden (vamdhamtı) die Lebendigen (sich) wohl (an, resp. durch) ihr durch Begier bethörbares Werk?” Ja, und zwar (ähnlich fol. 76°) aus pamdäda Unachtsamkeit, und wegen des diesem als pavaha dienenden 70ga (yoga), der seinerseits die Manneskraft (viriya), wie diese den Körper (sarire), dieser aber die Lebenskraft selbst (jiva) zur Vor- aussetzung (?pavaha) hat. — Hier ist unter joga etwa Hang zur Sinnen- welt, resp. (s. Wilson p. 411): the addietion or attachment of the speach and body to any act zu verstehen. $$. 47-57. Von dem Hervordrängen (?udirei), Tadeln (?Ergreifen? garahai) und Einhemmen (samvarei)) des Werkes (kamma) mittelst utthän« Thatbereitschaft, kamma Wirken, vala Kraft, vöria Manneskraft, und puri sakkäraparakkama (') Tüchtigkeit zur Mannesthat, so wie von dessen Zu- ruhebringen dadurch (uvasdmei), resp. vom udınnam und anudinnam kam- mam etc. (das Einzelne sehr dunkel). $$. 58-62. fol. 12° über das Wissen der 24 Lebensstufen, von den ne- ratya an (bis zu den vemäniya hin), von dem kamkhämohaniyyam kammam. $$. 63-66. Auch die samand niggamthä wissen davon (vgl.£01.76°), da sie sich — durch Abweichungen in ndna (jnäna Erkennen: nänamtarehim), dam- sana Sehen (Anschauungen), caritta Wandel, Iimga äufsern Merkmalen, pavay- ana (pravacana Hem. 245 schol.) Vortrag, pävayana (prä) Lehre, kappa An- ordnung, magga Weise, mata Ansicht, bhamga Abtheilung (?), niyama Ein- ‘schränkung (?), und pamäna Beweisverfahren — in Zweifel, Spaltung und Dunkel befinden, wovor sie eben nur der Anschlufs an die Lehren der Jina bewahren kann. — samana (eramana) ist der solenne Titel auch der buddhistischen Asketen, von ihnen zu den Jana übergegangen; niggamtha dagegen ist zwar auch ein bereits in Piyadası’s Inschriften (s. Burnouf Lotus p. 707. 708) vorkommende Sektenname — die Sorgfalt dieses Königs erstreckt sich: babhanesu äjivikesu nigathesu, auf die Drah- mana, religiösen Bettler und Asketen — , wird aber in den buddhistischen Sütra meist von den Gegnern Buddha’s und des orthodoxen Buddhismus gebraucht, sei es also von brahmanischen Asketen, sei es von schismatischen (') s. Jahrgang 1865. p. 412. 443 (purushakära). (”) Der Text hat niyamtarehim | niyamamtarehim: ich sehe darin eine Deuterologie des Schreibers; niyama könnte übrigens auch nigama sein? 166 WEBER: IL, 3, 63. fol. 12°. Buddhisten. Bei den Jaima steht des Wort in hohen Ehren (Hem. 76), und ist der recht eigentliche Ausduck der Bhagavati für: Asket, s. fol. 28°. 30°. 33". 38°. 44°. 45". 46°. Vel. noch Petersb. Wörtb. unter nirgrantha, Burnouf Lotus p. 458. Wilson an a. O. p. 294. — $. 67 se’vam bhamtes. Cap. 4,1. 2. fol. 13°. Ohne solenne Einleitung. „Wie viel Werk- Klassen, kammapagadio ('), giebt es wohl?” „‚Acht.” Statt der Aufzäh- lung hat aber der Text nur: „hier ist der erste Abschnitt (uddeso) der kam- mapagadi (wohl ein Werk dieses Namens?) herbeizuholen, bis zum Schlufs des anubhäga.” — Gemeint sind die „eight classes of harma’s, or acts, four of which are noxious and four innoxious” Wilson p. 316. 317, näm- lich: jnändävarana disregard of the various stages of knowledge from simple comprehension to the only true wisdom (*) as so many steps to final liberation, — dargandvarana disbelief in the doctrines of the Jain Saints — mohaniya hesitation in obeying the injunctions of the Jain code, or doubts as to their importance and the consequences of their negleet, — antardya impeding or vexing those engaged in seeking libe- ration, — vedaniya selfeonsciousness or sufficieney, — näma pride of name, — gotra pride of birth, — and äyushka attachment to bodily existence. Die Reihenfolge in der Bhagavati (s. 560°. 564". 569°) wie im Anuyogadvärasütra (fol. 21”) differirt aber, und lautet vielmehr: ndnävara- niyya, damsandvaraniyya (oder darısand® im Anuy.), veyaniyya, moha- Myya, duya, ndma, goya, amtardya. — Was der anubhäga (feeling of sensible quality Wilson p. 316. 317) hier soll, ist bei der Abruptheit der Stelle unklar. $$.3-17. „Wird der Lebendige mit einer durch Bethörung gethanen That, mohanijenam (s. 0.) kadenam kammenam, als einer hervordrängen- den (?udinnenam) herantreten (?ruwatthäeyyd, an was?) oder resp. abwärts schreiten (avakkamejjä, wohin?)?” Er wird das erstere thun, wenn er in der Thorheit stark ist, nicht aber wenn er in der Weisheit stark ist, valavirı- yattde nopamdiyaviriyattäe, noch auch wenn er nur halb Thor halb Weiser ist (no välapamdiyaviriyattäe); das zweite aber wird er thun, sowohl wenn er in der (') karmaprakritayas: so Malayagiri auf fol. 10°. Ich dachte erst an ein etwaiges pragadi Fessel, vgl. nigada, da prakriti von Wilson noch bei einer andern Eintheilung p. 312 wiederkehrt. Vgl. Anuyogadvdrasütra 20°. 21°. (?) d.i. die fünf Stufen matijnäna bis kevalajnana s. unten bei fol. 52° (und p. 169, n. 4). J, 4,3. fol. 13°. Ein Fragment der Bhagavatı. 167 Thorheit stark als auch wenn er nur halb Thor halb Weiser ist (siya väla- pamdiyaviriyattäde). Dagegen wenn das Werk zu Ruhe gebracht ist (uva- samtena), wird er damit herantreten (?), wenn er in der Weisheit stark ist, und damit abwärts schreiten (?), wenn er halb Thor halb Weiser ist. Und zwar schreitet er damit abwärts in sich selbst (?äyde no andyde), so- bald er die That als durch Bethörung gethan erkennt, denn früher gefiel sie ihm, jetzt gefällt sie ihm nicht mehr. — Der Sinn des upasthäna wie des avakramanam ist mir leider unklar; sollten die Formen vdlavir- yattde etc. etwa als dazu gehörige Locative der Richtung aufzufassen sein? vom Hinabsteigen in die Hölle (vgl. fol. 32°) ist hier doch wohl kaum die Rede? — Von Bedeutung jedenfalls ist der hier vorliegende Ge- gensatz von bala Thor, und pandiıta Weiser, der auch auf fol. 24*®. 30°. 31°. 38°. wiederkehrt: derselbe erscheint ziemlich alterthümlich, ist mir resp. in Gestalt eines terminus technicus nur im Brihadäranyaka des Oatap. Br. XIV, 6, 4, 1, so wie in den älteren Sütra der südlichen Bud- dhisten, z.B. im Dhammapadam (s. meine Bemerk. dazu v. 60) nachweisbar, hat dagegen weder in die Terminologie der Brähmanen (') noch in die der Buddhisten oder Jana Aufnahme gefunden. — $$. 18-25. fol. 13°. „Wenn ein neraiya (Höllenwesen), ein Thier, ein Mensch, oder ein Gott, eine böse That (päve kamme) gethan hat, kann er davon nicht befreit werden, aufser durch Erkenntnifs derselben (natthi tassa avedayatts mokhko)?” Nein! und zwar erkennt er von den beiden Arten von kamma die es giebt die eine, das padesakammam (?pra- deca, atomie individuality Wilson p. 313) jedenfalls (Inıyama), die ‚andere, das anubhägakammam (?anubhäga, feeling or sensible quality, Wilson ibid.) erkennt er nur, wenn sie untergegangen (?atthegaiyam) ist, oder erkennt sie auch nicht. Aber der arhant kennt sie, hat davon gehört, hat sie erkannt, ndyam eyam arahayd, suyam e.a., vinndyam e. arahayd: „die eine That wird (somit) dieser Lebende durch ihm zugetragenes Wis- sen (?abbhovagameyde vedande), die andere durch (selbst?) erschrittenes (uvakkamiyde) Wissen erkennen. ‚Je nach der That und je nach dem Vergehen (?ahäkammam \ ahdmikaranam [ahänmi° Cod.]) wird eine jede (‘) Einige wenige Stellen der Art s. indessen im Petersb. Wörtb. unter bala. Und zu bala allein vgl. z. B. Lalitavistara p. 252-3. 168 WEBER: I, 4, 18. fol. 13%. gerade so, wie es von Bhagavant erschaut (gelehrt), sich wandeln (Frucht tragen parimamissatit).” — arhant ist hier offenbar wie auf fol. 14". 42». 67°. 68°. (arahamtacetiyäni) appellativischer Name der zur höchsten Stufe der Erkenntnifs gelangten Weisen (an die sich hier wohl der Betroffene um Rath zu wenden hat), steht also noch auf dem alten buddhistischen Standpunkt (Burnouf Lotus p. 287), nicht auf dem der späteren Jama- Terminologie (Hem. 24). Auch bei Varähamihira (58, 45 arhatim devah) liegt noch diese Bedeutung zu Grunde (sie ist resp. daselbst noch allge- meiner gewendet zur Bezeichnung der Jarna-Sekte überhaupt). Unter dem Singular Bhagavant dagegen ist offenbar, wie bei den Buddhisten Buddha, so hier Mahävira selbst zu verstehen, der ja eben in der Bha- gavati unter diesem Beinamen als der Lehrer zar &£oynv erscheint, frei- lich sonst stets unter Voranstellung des hier fehlenden (!) samana, eramana, welches ganz ebenso auch als Beiname Buddha’s auftritt (*). $$. 24-31. fol. 14°. „Möchte von diesem (esa) poggala (Mascul.) zu sagen sein, dafs er in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine un- endliche, ewige (säsaam) Zeit war, ist, und sein wird?” Ja! „Ebenso von dem khamdha (skamdha)?” Ja! „Und von dem jiva.” Ja! — Aus der Zwischenstellung zwischen poggala atomie matter und jiva lebendi- ses Individuum möchte sich für skandha etwa die altbuddhistische Be- deutung der „eing attributs intellectuels du sujet”” Burnouf Introduction p- 475, Dhammapada v. 202 zu ergeben scheinen. Mit Bezug auf das fol. 32° Angegebene indessen ist wohl die Bedeutung „atomisches Con- glomerat”” vorzuziehen, s. auch Sarvadarcanasamgraha p. 36. Alle drei sind ewig, lehrt Mahavira. (') Mahävira spricht ja hier selbst, legt resp. die Worte über sich einem arahat in den Mund, er begnügt sich daher mit dem einen, auch völlig genügenden Namen: Bhagavant. (”) Die auch bei den Buddhisten so häufige Bezeichnung Buddha’s mit diesen bei- den Namen führt mich zu der Vermuthung, dafs die auf den Münzen der Turushka-Könige, vorkommenden Legenden OAAOBOA CAMA-, resp. OAYOBOY CAKAMA, in denen Lassen (Ind. Alt. K. I, 849. 1084. III, 1193-4) nach Cunningham — vgl. auch E. Thomas in seiner Ausgabe von Prinsep’s essays I, 136 — den Namen Ädibuddha sucht, von welcher Lesung aus er dann allerhand Folgerungen über die monotheistische Lehre des damaligen Buddhismus gezogen hat (s. hiegegen bereits Indische Skizzen p. 67), vielmehr CATOBOA CAMANA d.i. bhagavat samana zu lesen sind, wogegen weder die Ersetzung des dA durch O, noch die des finalen ? durch A erhebliche Schwierigkeiten macht. I, 4, 31. fol. 14°. Ein Fragment der Bhagavati. 169 $$. 31-48. fol. 14*®. „Sind (') wohl schon die im Stadium eines chaü- mattha (?) resp. eines ahohia (adhohita?) oder paramohıa (?) befindlichen Menschen schon in der Vergangenheit eine unendliche, ewige Zeit lang durch die blofse Selbstbezähmung (kevalena samjamena), die blofse Selbst- zucht (samvarenam), den blofsen heiligen Lebenswandel (vambhaceravd- senam), die blofsen Kräfte (?) der Lehre (pavayanamdydhım) zur Vol- lendung, zum Erwachen, zur Erlösung, zum Verwehen, zum Ende aller Schmerzen gekommen? ist es noch so, und wird es immer so sein?” Nein, sondern nur die, welche ihrem Ende (wirklich) nahe sind (amtakara), in ihrem letzten Leibe sich befinden (amtimasarträ), deren Einsicht alles was entsteht sofort erkennt (*), die bereits arhant, jina und kevalın ge- worden, und mit dem Namen alamatthu (alamastu „es sei genug”) zu bezeichnen sind, nur von diesen gilt das Angegebene. — Mit ahohia und paramohia (überaus aufmerksam?), offenbar zwei zwischen den chad- mastha und dem kevalın mitten inne stehenden Stadien der Asketschaft, weils ich leider nichts zu machen: kevalın ist hier, wie fol. 38°, noch rein appellativisch gebraucht, nicht in dem speciellen Sinn der späteren Jaina-Terminologie (Hem. 25. 23). — $. 46. se "vam bhamten. () Das Subjeet steht als Colleetivum im Singular, das Verbum im Plural. (2) chadmastha, fol. 43°. 69°. Anuyogadv. 45°. an ascetie not yet possessed of per- fect knowledge [a sage only in outward guise] Stevenson Kalpas. p. 95. 109. Vgl. hierzu noch Malayagiri's Worte über Gotama auf fol. 10°; tatah katham samgayasambhavas, tad- abhävde ca kimartham prichatiti \ ucyate | yady api bhagavan Gotamo yathoktagumavigishtas, tathäpi tasyd ’dyd ’pi matijnändvaraniyddyudaye vartamdnatvädt chadmasthatä | chad- masthasya ca kaddeid andbhogo ’pi jäyate | yata uktam (in dryd): na hi ndmd 'nabhoga (’gag?) ehadmasthasyeha kasyacin neti | jnändvaraniyam hi jnändvaranapr akritikarma I] tato 'nabhogasambhavdd upapadyate bhagavato ’pi samgayah. (?) ?jahd chaümattho tahd ahohiovi | tah@ paramohio vi tinni dlävaga bhäniyavva. Vgl. ohio (avahita?) fol. 561”. ff. und uhiya im Anuyogadv. fol. 3%. (*) ?uppannandnadamsanadhard. Erscheint auch im Anuyogadvarasütra. fol. 21°. als Beiwort einer Unterspecies des khaie (kshäyika) d. i. des (aus seiner weltlichen Existenz) Da- hinschwindenden. Es giebt nämlich zwei khaie, den eigentlichen khaie, der durch das Schwin- den (khaenam) der acht kammapayadi (s. oben p. 166) bedingt, darin noch begriffen ist, und den khayanishpanne (!pph), der damit bereits zu Stande gekommen ist. Der letztere wird bezeichnet als anegavihe pannatte nämlich als: uppannandnadamsanadhare arahä jine kevali kchine | bhinibohiyandnavarane evam suya-uhi-manapayyava-kevalan äindvarame andvarane nirdva- rane khindvarane nändvaraniyyakammavippamukke, u. s. w. die übrigen kammapagadi hindurch bis zu amtardyakammavippamukke \ siddhe buddhe motte parinivvude amtagade savvadukhkappahine. Philos.-histor. Kl. 1866. N 170 WEBER: L, 5, 1. fol. 14°. Cap. 5, 1.2. „Wie viel pudhavi(!) giebt es?” Sieben (?), näm- lich: rayanappabhä bis tamattamä (*).— Dieses ganze durch seinen kosmo- logischen Inhalt bedeutsame Cap. ist leider durch ähnliche Abbreviaturen, wie hier im Eingange, vielfach verunstaltet. Aus fol. 574° °. entnehme ich noch die Namen zweier pudhawi, dhümappabhä und valuyappabhä. Es fehlen somit blos noch drei Namen. Von den genannten stimmen drei zu den von Hem. 1360 aufgeführten Namen der sieben narakabhümi, Höllen-Erden, eine Beschränkung der Bedeutung, die wohl eben erst eine secundäre ist (*): denn hier umfalst vielmehr eine jede pudhavi alle 24 Lebensstufen, wie der Verlauf zeigt. 88. 3-4. „Wie viel Hunderttausende von Höllenwohnungen (nira- yävdsa) giebt es hier in dieser rayanappabhä pudhavi?” „Dreifsig”. Hierzu in $. 5. eine ganz zu Hemac. 1361. 1362 stimmende gaha (gäthd) über die Zahl der Höllen in allen 7 pudhavi. tisa ya pannavisd \ pannarasa dase'va (°) ya sayasahassd | tinn’, egam pamcimam \ pamceva amuttard (°) nirayd U nur dals hier eben es sich nur um die Zahl der nıraya (Höl- len) selbst, bei Hemac. dagegen um die Zahl ihrer Bewohner handelt (so wenigstens nach Böhtlingk -Rieu.). $$. 5-10. fol. 15°. Ebenso giebt es (in der ratnaprabhä prithivi) 64 Hun- derttausende von dväsa, Wohnorten (Hem. schol. 94), für die asurakumära, 84 dgl. für die ndga, je 6 dgl. für die diva, disd, udahi, viyyukumärımda, thaniya und aggi ("), unzählige dgl. für die übrigen Lebensstufen von den pudhavikäiya (combinations of earth) bis hinauf zu den jotisiya und vimd- navdsa. Für diese letztern geben indessen $. 11-15, resp. drei darin eitir- (') Vgl. unten fol. 44°. (?) Auf fol. 560°. 561*. 562° ist von 8 pudhavi, die Rede. (?) ?tamasamd Cod., doch undeutlich. tamattamd lautet der Name im Anuyogadvdra- sütra fol. 18°. 22°. und tamatamappabhä 14°. Man möchte der späteren Form halber auch hier tamappabhä erwarten! (*) Auf fol. 67° und im Anuyogadvdrasütra 14° erscheinen indels dieselben auch bereits wenigstens als den aholoya bildend, während Jamvuddiva ete. den tiriyaloga, sohamma ete. bis zur isippabbhäard den uddhaloya bilden. (°) Eine Kürze fehlt zum Metrum. (°) „blos fünf, nichts darüber,” oder entspricht anuttara hier dem anuttara in $. 15? (") S. Hem. 90, von den dortigen zehn bhavanddkiga fehlen hier also noch die suparna d.i. die vairoyana fol. 56‘ und die anila d.i. die vdyakumara fol. 84° (s. oben p. 161. note 4). I, 5, 11. fol. 15°. Em Fragment der bhagavatt. 171 gäthä noch speciellen Ausweis. Danach sind im untersten kalpa, dem so- hamma kappa (Hem. 93) 32 Hunderttausende von vimändväsa, in den folgen- den kappa resp. 28. 12. 8. 4. 45. 6 Hunderttausende dgl., im sahassära aber nur 1000 vim., im dnaya und pänaya gar nur 400 und im arana und aceue 300 nur vim. (resp. in den letzten vier kalpa zusammen deren 700, satta ınma- nasaydım \ caisu vi eesu kappesu). Im hetthema/k]a der untersten (der kalpa- tita-Himmelswelten?) sodann sind 111, im majjiuma/kja, der mittleren der- selben 107, im wwarima/kJa (der höchsten) 100; und endlich (') im anuttara (der allerhöchsten Himmelswelt) nur 5(?) vimdna. Letzteres Wort bedeutet hier offenbar: a celestial mansion, s. Stevenson p. 50, nicht etwa blos speciell das ydnam (Vehikel) der Götter, wie bei Zem. 89: vgl. hiezu Colebr. II, 221. $$. 27-47. fol. 15°. Untersuchung über die neraiya Höllenwesen in „dieser” (imise) rayanappabhä pudhavi: — und zwar 1) $$. 17-22 über die Stadien (?) in jedem einzelnen der (s. $. 3. u. 4) 30 Hunderttausende von mr- aydväsa: imise nam bhamte rayanappabhäe pudhavie tisae nirayavdsasayasa- hassesu egamegamsi nirayävdsamsı neraiydnam kevatiya tthititthand pam (d.i. pannattä)? Dieselben sind unzählig, und zwar sind die in ihnen, in dem untersten Stadium jahanniyde tthitie, wie in einem der folgenden Sta- dien, weilenden neraiya mit Zorn, Stolz, Trug oder Begier (kohovaütta, mdmov“, mäyov°, lobho° fol. 15"), in mannichfacher Combinationen dieser vier Leidenschaften behaftet: — 2) $$. 23-25. fol. 16° über ihre ugähand (avagd- hand?), ihr Versinken(?) darein: imise ... niraydväsamsı neraiydnam kevaiyd ugähandtthänd pannattä? Die gleiche Antwort wie eben: — 3) $$. 26-28. fol. 16° über ihre Leiber, neratiydnam (sie) katı sarirayd. Sie haben deren drei, nämlich den vewwvvie, teyae und kammae (°), d. 1. einen veränderlichen, (') Auf fol. 53°. 67°. 69°. führt die (vom sohamma aus) höchste Himmelswelt den Namen isippabha (53°), resp. °bhard (67'. 69°). Ebenso im Anuyogadvarasütra 15°. 21°, wo im Ganzen nur 15 Himmelswelten, die 12 kalpa, l3tens der geviyyavimane, 1l4tens der amuttaravimdne, lötens eben die isippabhärad. (?) entsprechend den 5 Höllen in $.5? Die Fünfzahl ist für die anuttara auch bei Hem. 94 festgehalten, s. im schol. dazu die Namen; den letzten derselben sarvärthasiddha hatten wir oben pag. 162 auf fol, 9°, (®) Diese drei termini erscheinen hier wie 22°. 27°, 33°. in einer ältern Form, als die von Colebrooke, Wilson, Stevenson überlieferte. veuvviya (vaikurvika), Verwandlun- gen ermöglichend (vgl. auch den veuwviya samugghäa fol. 43°. und die veuvviyaladdhi fol. SIefl. so wie uttaraveuvviya fol. 16°) lautet bei ihnen vaikriya, und wird von Stevenson Y2 172 WEBER: I, 5, 28. fol. 16*. einen Lichtartigen und einen Werkartigen (d. i. einen ihrer geistigen Po- tenz, und einen ihrem früheren Wirken entsprechenden ?): — 4) $$. 29-31 über die Composition (?samghayana) ihrer Leiber. Die sechs zusammen- haltenden Gelenke, samghayana ('), derselben halten nicht zusammen (?chanham samghayanänam asamghayani): Knochen, Adern (?) und Seh- nen fehlen (?neva ’tthi neva chird [?] neva nharum). Nur die unerwünschten, unschönen, unlieben, unangenehmen, unerfreulichen, unerquicklichen Atome (poggala) treten zur Composition ihrer Leiber zusammen (j@ poggald am- tthä akamtd appiyä asuhä amanumnd amandmä, etesim sarirasamghäyattäe parinamamti): — 5) $$. 32-34 über die Gestalt (?) ihrer Leiber (sarirayd kimsamthiyd). Ihre Leiber sind zwiefach, entweder bhavadhäranı)jd, wäh- rend ihrer Existenz festzuhalten (? vgl. Anuyogadvärasütra 32°), und diese sind humdasamthiyd, gespensterhaft (°); oder uttaraveuvviya, weiteren Ver- wandlungen unterworfen, und diese sind nicht gespensterhaft ııhumdasam- thiyä: — 6) 88.35.36. fol. 17° über ihre lessd (s. oben p. 160): es kommt ihnen nur eine derselben, die käu(?)-Tessä (*) zu: — T) $$. 37. 38 über ihre dıtthr (p. 14) durch: a supernatural body assumed temporarily, von Wilson p. 309 durch: trans- migrated, assumed in consequence of acts, as the forms of spirits and gods erklärt; ähn- lich Colebrooke 2, 194 der aber vaikärika liest; — teyae, Lichtartig, giebt Stevenson durch: tejasvi a luminous body like those of the gods, Wilson durch: taijasa the form obtained by suppressing mortal wants, in which state fire can be ejeeted from the body, Colebrooke durch: a very subtil material body, ... which is invariable and consists of the powers of the mind; — kammae endlich giebt Stevenson durch: kärmika any body obtained as the fruit of merit (or demeriit, hätte er zufügen sollen), Wilson durch: kärmana, the form which is the necessary consequence of acts, Colebrooke ebenfalls durch: kdrmana a very subtil mate- rial body: it is variable and is composed of its (the mind’s) passions and affeetions. — Als zwei weitere Körper, die aber den neraiya eben noch abgehen, erscheinen auf fol. 22°. 33° noch der urdliya (audarika)undder dhära (ähärika), s. das daselbst Bemerkte, und vgl. zu dieser Fünfzahl von Seelenhüllen etwa die fünf koga des Vedänta (zuerst in der Taittir. Upan.). (') Malayagiri fol. 4° erklärt samghayana in vajjarisabhandrdyasamghayana durch samha- nana, und das hier damit verbundene samghäyattde kann jedenfalls von samghäta (Y han) nicht abgetrennt werden. (?) Malayagiri 4” erklärt samsthanam durch dkärak: vgl. Qäkunt. v. 126 strösamsthäanam Jyotih. (°) hunda nach Wilson: an imp, a goblin. Nach dem Anuyogadvdrasütra 17° scheint da- mit eine Art Verkrüppelung gemeint: es werden daselbst sieben Arten samthana aufgeführt: samacaüramse ebenmälsig nach allen vier Richtungen hin, naggoha (ob nyagrodha?), mam- dale rund, sdi (?), vdmane zwerghaft, khuyye bucklig, kumde (?). (*) s. indefs noch $$. 48. 49. und fol. 79°. I, 5, 37. Ein Fragment der Bhagavatı. 173 (Einsicht). Sie haben richtige, oder falsche, oder halb richtige halb falsche Einsicht: — 8) $$. 39-41 über ihr nänam Wissen. Sie sind theils im Be- sitz der drei näna, theils mit den drei anndna behaftet: — 9) $$. 42-47 über ihren joguvaoga(!), nämlich einestheils ihren manajoa, vaijoa, käyajoa, d.i. ihre: addiction or attachment of the mind, speech and body(?) to any act (Wilson p. 311); und anderntheils über ihr Weilen im Hauswesen oder in Asketschaft: sie sind resp. sowohl: sägärovaüttä vı, oder sägdrovayoge vattamdnd, als amagärovaüttü vi (das heist doch wohl, auch die unterste Lebensstufe, die Höllenwesen, kann sich, wie die irdischen Menschen, der Askese widmen und dadurch für ihre zukünf- tige Befreiung sorgen ?). $$. 48. 49. Ganz das Gleiche gilt von allen sieben pudhavi, evam satta vi pudhavio neyavvdo; nur in Bezug auf die less@ findet eine Differenz statt, welche eine gähä kurz zusammenfafst. Danach ist die lessä der neraiyäd auch in der zweiten pudhavi käu (?), in der dritten weils (?su d.i. doch wohl eben: sukkd?), in der vierten blau, in der fünften ge- mischt (misd), in den beiden letzten schwarz (°). $$. 50-61. fol. 17°. Dieselben Fragen und Antworten, wie die in $$. 17-49 in Bezug auf die nerafya gestellten, gelten auch in Bezug auf die 64 Hunderttausende von asurakumärävasd, resp. für die in jedem ein- zelnen derselben sich befindenden asurakumära, nur dafs die vier Lei- denschaften hier in umgekehrter Reihe stehen: Begier, Trug, Stolz, Zorn. — Ebenso dann auch in Bezug auf die folgenden Lebens-Stufen bis zu den thaniyakamära hin, und mit geringen Differenzen (die less@ z. B. ist nicht (') Die angegebenen neun Categorieen, in Verbindung mit der betreffenden pudhavi als erster Categorie, werden in $. 16° (einer kdrikd in dryd) als die dasa tthänä (eines jeden Lebendigen) bezeichnet. (?) Diese alt-ärische, auch im Veda bereits mehrfach sich findende Dreitheilung (s. meine Note zu Dhammapada v. 96 und Vajrasüci p. 254, Köppen Religion des Buddha 1, 445. Ath. 6, 96, 3. Taitt. Är.X, 1, 12. 31. 32.) hat, wohl von Persien aus (durch den Avesta, resp. speciell etwa durch die Manichäer), auch in die christliche Liturgie Eingang gefun- den, findet sich resp. in der angeblich auf Papst Damasus (Mitte des 4. Jahrh.) zurückge- henden Confessions-Formel der gregorianischen Messe: ‚‚quia peccavi nimis cogitatione verbo et opere..’” (s. Daniel codex liturgieus p. 50-51. 115. Nitzsch, Praktische Theologie 2, 281), und von da aus dann schliefslich in dem ‚mit Herzen, Mund und Hän- den” unsres neuern Kirchenliedes wieder. (°) Vgl. hierzu fol. 79°, 174 WEBER: I, 5, 50. fol. 17°. die kdu-lessa, sondern die feulessa u.dgl. mehr) auch in Bezug auf die darauf wieder folgenden Stufen der egimdiya, d.i. der mit nur einem Sinn be- gabten Wesen, in ihren 5 Unterabtheilungen: pudhavikäryd, dükdiyd, teu°, väu°, vanapphaya® d.i. combinations of earth, fire, air ('), and all the products of the vegetable kingdom (Wilson p. 306), — der veimdiya, teim- diya, caürimdiya d.i. der mit zwei, drei oder vier Sinnen begabten Lebendigen, — der pameimdiya d.i. der Thiere (trikhkajoniyd) und Menschen, —so wie endlich auch in Bezug auf die vänamamtara-, jotisa- und vemäniya-G ötter. — Alle diese vierundzwanzig Lebensstufen sind mit den oben aufgeführten neun, resp. zehn sthana je in ihrer Weise verbunden. — $. 62. se 'vam bhamtestti! java viharai. Cap. 6, 1-13. fol. 18°. (Ohne solenne Einleitung). Die Sonne kommt beim Untergang aus .eben demselben (tävatiydo) uräsamtara (*) in die Berührung der Augen (d.i. doch wohl in den Gesichtskreis ?cakhku- phäsam havvam [?] ägacchatı), wie beim Aufgang: und beleuchtet resp. genau eben so viel Feld (khettam) in beiden Fällen. Beleuchtet sie dies nun als puttham (sprishta? oder spashta? wahrnehmbar?) oder als aputtham (2)? Die Antwort, resp. die darauf weiter folgenden Fragen (?) sind durch Abbrevia- tur des Textes für mich unverständlich. Am Schlufs derselben heifst es, dafs das Ende der Welt und das Ende der Nichtwelt (*), loyamte aloyamtam, sich gegenseitig berühren; ebenso das Ende der diva (dvipa), und das der sägara, Weltmeer, das Ende des Wassers und das des Schiffes (udayamte podamtam), das Ende des Lochs und das des Gewebstoffs (?chrddamte düsamte), das Ende des Schattens und das des Sonnenscheins (chäyamte dydvamtam), — d. 1. doch wohl: überall, wo anscheinend ein Ende vorliegt, schliefst sich sofort auch der Anfang von etwas Anderem daran an, so das ein wirkliches Ende nirgendwo zu erreichen ist? (') as minerals, vapours, meteors and tempests. (2) Nach $. 45 ff. (s. auch fol. 27°. 53°) giebt es sieben uvdsamtara, und steht dies Wort daselbst resp. an derselben Stelle, wo Hem. 1359 nabhas, Luft, hat; bedeutet danach also wohl die äufserste Luftschicht, welche eine jede der sieben pudhavi umgiebt. (?) 6. senünam bhamte savvamti | savvdvamti | phusamdnakälasamayamsi javatiyam khettam I phusai | tävatiyam phusamäne puttheti vattavvam siya?\T. hamta Go | savvamti java vattauvam siya | 8. tam bhamte kim puttham phusai \ java niyama chadisim | 9. loyamte bhamte etc. (*) Vgl. fol. 53° und Colebrooke 1, 386 lokakaäga the abode of the bound, aloka- kaga the abode of the liberated. I, 6, 14. fol. 18°. Ein Fragment der Bhagavati. 175 $8. 14-27. fol. 18°. Wenn von den Lebendigen eine That mit Ver- letzung eines andern Lebens (pändtivdena) gethan wird, so frägt es sich, ob dieselbe als putthä@ (s. eben, wahrnehmbar?) oder aputthä (?) gethan wird (die Antwort fehlt, durch Abbreviatur): — ob als kada (kritä) oder akada (das Erstere): — ob als attakadd selbstgethan, parakadä von Andern gethan, tadubhayakadä von Beiden gethan (: das Erstere): — ob als dnu- puvvikada (d.i. in der Reihenfolge der drei Zeiten) oder als anänupuvvr- kadä (:Ersteres). — Diese sonderbaren Fragen und Antworten wiederholen sich dann speciell für die neratiya (sic!) als erste Stufe der Lebendigen, und weiter für die egim diya, d.i. die mit einem Sinn nur begabten Wesen, bis hinauf zu den vemäniya-Göttern. — Und wie in Bezug auf den pänd- ivde, so sind dieselben Fragen (') dann auch je 24mal (d. i. für die 24 Lebensstufen) in Bezug auf die 18 weiteren Sünden musävde (mrishävada), adinnä(dä)ne Raub, mehune Beischlaf, parigäha (wohl “gaha?) Besitz (?), koha Zorn bis zum michädamsanasalle, der Ketzerei, hin zu stellen. Wir finden dieses hier nur fragmentarische Sündenregister unten (fol. 26°. 27°) vollständig wieder. — $. 28. fol. 19°. Solenner Schluls: sevam bhamte 2... jäva vıharatı. $$. 29-51. fol. 19%. Solenne Eingangsformel. Statt Imdabhüti tritt jetzt ein anderer Schüler (amteväsi) des Mahävira, Roha, als Fragender auf. „War die Welt eher, die Nichtwelt später, oder umgekehrt?” Beide waren vorher, Roha, beide nachher: alles Beides sind ewige Zustände, hier findet keine Reihenfolge statt. — „War das Leben eher oder das Nichtleben? die Vollendung (?) oder die Nicht-vollendung? die Vollende- ten (*) oder die Nicht-Vollendeten? das Ei eher oder die Henne? das Ende der Welt (loyamte) eher oder das Ende der Nichtwelt (aloyamte)? War resp. das Ende der Welt eher oder später als der siebente wwdsam- tara? oder als der siebente fanuvda, dünne Luft (Hem. 1359. s. unten (') evam ee nam atthärasa caüvvisam damdaga bhäniyavvd. (?) d.i. die Lust am Besitze, der Hang nach Eigenthum. Die Armuth, akimcanata gehört (Hem. 81) zu den fünf Hauptgelübden eines Jaina-Asketen, während die Buddhisten dafür das Meiden des Trunkes aufführen (s. Köppen 1, 444). Im Sarvadarcanasam- graha p. 33. wird das Gegentheil von parigraha, der aparigraha durch sarväbhäveshu mürchäyds tydgah erklärt. (°) vorher geht noch: bhavasiddhiya ya | abhavasiddhiyä ya. (*) S. Colebr. I, 381. 176 WEBER: I, 6, 51. fol. 20°. fol. 27°. 53°), oder als der siebente ghanavda, dichte Luft (Hem. ibid.), oder als der siebente ghanodahi, dichte Ocean (!), oder als die siebente pudhavi? Oder war das Ende der Nichtwelt (aloyamte) eher als der sie- bente unäsamtara, der siebente tanuvda ete.?” Die Antwort ist immer dieselbe: „alles Beides (?) sind ewige Zustände (sasayd bhäva), hierbei findet kein Nacheinander statt” (andnupuvvi esä). — $. 51 se 'vam bhamte 3 jäva viharai. $$. 52-61. fol. 20°. Nach diesem Intermezzo kommt Imdabhüti wie- der an die Reihe zu fragen. ‚Wie vielfach ist die loyatthıti, Grundlage?) der Welt?” Achtfach: nämlich 1) die Luft (vde) ruht auf dem Aether, 2) das Meer (udaht) auf der Luft, 3) die Erde (pudhavi) auf dem Meer, 4) die Lebensgeister (pänd), bewegliche wie feste (tasathävard, s. Hem. 1357. Wilson p. 306) auf der Erde, 5) die Leblosen auf den 'Lebendigen, 6) die Lebendigen auf ihrem Werke (Verdienst); 7) die Leblosen werden durch die Lebendigen, 8) die Lebendigen durch ihr Werk (-Verdienst) zusammengehalten, kammasamgahiyä. Hierzu zwei mir unklare Vergleiche. $$. 62-74. fol. 20°. Die Lebendigen sind mit ihren Atomstoffen (poggala) in der innigsten Verbindung und Verkettung stehend, annam- annavaddhä ete. (s. Jahrgang 1865 p. 409), ähnlich einem hundertfach durchbohrten und dann in einen Teich (harada) versenkten Schiff (der- selbe Vergleich kehrt auf fol. 77° wieder). „Kommt es wohl vor, dafs ein feiner Verbindungs-Körper (?s. fol. 31°) auch fortfällt?” atthi nam bhamte samitam (2) suhume sinehakäye pavadai. Ja, und zwar thut er dies dann aufwärts, abwärts, oder seitwärts. — $. 74. se 'vam bhamte 3. Cap. ?, 1-10. fol. 21’. (Ohne solenne Einleitung). Wenn ein neraiya unter die neraiya eintritt (uvavajjamdne), tritt er nicht mit einem Theil in einen Theil (desenam desam), sondern mit dem Ganzen in das Ganze; auch nimmt er das Ganze mit dem Ganzen zu sich (?ähärei); ebenso wenn er austritt nerai(e)hünto uvvattamäne. — Das Gleiche gilt von allen Lebensstufen bis zum vemanıya hin. C) s. Hem. 1359. Es sind dies Alles verschiedene atmosphärische Hüllen, welche die einzelnen pudhavi innerhalb des Weltraumes umgebend gedacht werden. (') Von dieser ihrer prineipiellen, hier allerdings ganz verständigen, Anerkennung beider Möglichkeiten, welche meist durch die Partikel siya (syät) ... siya zu geschehen pflegt, haben die Jaina den Namen syädvadavddinah erhalten, s. meine Anm, zu (atr, Mäh. p. 15. 16, und insbesondere Sarvadarganasamgraha p. 41. 42. 1%2,.11.-f01. 21°. Ein Fragment der Bhagavatt. 177 $$. 11-15. Der Lebendige kann sowohl viggahagatisamävannae (in den Weg der Verkörperung eingetreten?) als auch dies nicht sein. Und zwar gilt dies von allen Lebensstufen bis zum vemämya hin, evam java vemdmnie. 88. 16. 17. fol.22°. Wenn ein Gott (deve) aus der Fülle seiner Herrlich- keit (mahiddhie mahayyutie mahavvale mahäyase mahäsukhke [saukhye] ma- hänubhäve) heruntersteigt, tritt er entweder in ein Thierleben (tirikhka- joniyduyam vd) oder in ein Menschenleben (manussäuyam vd) ein. $8. 18-53 (leider durch Abbreviatur sehr verunstaltet). Vom Mut- terschoofs, resp. dem Embryo darin. — Wenn ein Lebendiger in den Mutterschoofs (gabbham) eintritt, so thut er dies theils als amimdiya, ohne Sinnesorgan, denn es fehlen ihm noch die daveimdiya (dravyendriya, d. 1. karmendriya?), theils als sa-imdiya, mit dgl. versehen, denn er ist im Besitz der bhavimdiya (d.i. buddhindriya?). — Ebenso ist er ($. 22) sowohl asariri ohne Leib, denn es fehlen ihm die drei Leiber urdliya-vewuwi-ahäraim, als sasariri mit Leib verschen, denn die beiden Leiber teyd-kammdim be- sitzt (!) er. — Von der Mutter nimmt er ($. 26. fol. 22°) die Kraft uyam, (') S. oben p. 171. 172. Nach Colebrooke 2, 194 ist der nächste Körper, den die Seele zu den beiden ihr als geistiger Potenz (tejas) und als Folge ihrer früheren Werke (karman) stetig gehörigen feinen Körpern erhält, der audärika (= uräliya), a grosser body, which retains a definite form as man or other mundane beings. Es folgt der vaikdrika-Leib, a purer essence, varying in its appearance at pleasure, as the gods and genii; und end- lich der ähärika, herbeiholend, a minute form issuing from the head of a meditative sage to consult an omniscient saint, and returning with the desired information to the person whence that form issued, or rather from which it was elongated; for they suppose the communication not to have been interrupted. — Wilson p. 309 giebt audarika durch: elementary, arising from the aggregation of elements, dhdrika durch: adventitious..., und bemerkt, dafs taijasa und kdrmana stetig zu einander (resp. zu einem jiva) gehören, and can only be disunited by final liberation (moksha). — Stevenson p. 119 erklärt udd- rika durch: a natural body. — Vgl. hierzu die fünf bhava (aupagamika, kshäyika, migra, audayika, pärindmika) eines jiva, welche der Sarvadarganasamgraha p. 34. den Jaina zu- weist; im Anuyogadvarasütra f. 18°. 20° -23°. sind es sechs dgl., Namens: udaie, uvasa- mie, khaie, khaüvasamie, pärindmie, samnivdie, und es werden daselbst die obigen 5 sarira als eine Unterspeeies des udaie (bhäve) aufgeführt: s. auch noch ibid. 38° bis 40°, wo dieselben je in zwei Gruppen, in die vaddhellaya (baddha + Aflıx illaka, ellaka) und in die mukkellayd (mukta) getheilt werden. Philos.-histor. Kl. 1866. 7 178 WEBER: I, 7, 26. fol. 22°. ojas('), vom Vater den Samen (sukkam), resp. ein aus Beiden zusammen- gesetztes kalusam kivvisam unreines Gemisch (Axlvisha bedeutet zugleich: Sünde, Unflath) als erste Nahrung zu sich. Ist er dann ($. 28) in dem Mutterschofs wirklich befindlich, so nımmt er einen Theil von aller der verschiedenen Nahrung, welche seine Mutter geniefst, als Stärkung zu sich (uyam dhärei): und zwar verbraucht er ($. 31) alles dieses zur Herstellung der Sinnesorgane (sotimdiya bis phäsimdiya) so wie der Knochen, des Gehirns, Markes, Fleisches ete., so dals er keine Exkremente entläfst; auch ifst er nicht etwa ($. 34) mit dem Munde, sondern nimmt von allen Seiten her und beständig oder je nach Gelegenheit zu sich, und wandelt sich resp., athmet aus und ein. — Drei Glieder (Theile) des Embryo stammen ($. 38. fol. 23”) von der Mutter (tao mäiyamgad), das Fleisch, das Blut, und mamthulue (Gehirn brei?), drei vom Vater, taü petiyamgd): Knochen, deren Mark, Haupthaar (kesa), Fleisch, Haar (roma), Nägel, (sic! das sind sechs, und das Fleisch nochmals!). — Sobald der Embryo ($. 44) sanni (samjnin) d.1. bewufst, im Besitz der 5 Sinne, und mit allen pajjatt! (paryäpti, Fertig- keiten?) ausgestattet ist (*), kann er an den Dingen der Aufsenwelt be- reits solchen Antheil sei es in bösem sei es in gutem Sinne nehmen, dafs er, wenn er zu Grunde geht (atthegate), entweder unter die Höllenbewoh- ner oder in die devaloga Eintritt gewinnt; und zwar geschieht letzteres ($. 51. fol. 23"), wenn er in der Nähe eines „so gestalteten” (?) Oramana oder Brähmana (tahärüvassa samanassa mähanassa vä) dessen edle (*), fromme gute Rede (äriyam dhammiyam suvacanam) hört und vernimmt. [Ähnlich fol. 24°. 59: von Interesse ist hierbei die lobende Erwähnung der Brähmana, freilich erst hinter (°) den samana, den Jaina-Asketen].— Der (') Vgl. Nir. 14, 6 und Garbhopanishad (Ind. Stud. 2, 68—70). (?) Vgl. 57° (u. 69°) pamcavihde pajjattie pajjattabhävam gacchai | tam ! ahärapajjatti \ sarira- imdiya- dnd- pdna-pajjattie bhasä-manam-pajjattie. Dies sind aber sieben, nicht fünf Fertigkeiten. Stevenson p. 117 übersetzt pajjatta mit: complete. (?) tahdrüva „ein solcher” entspricht dem buddh. tathägata und ist, wie dieses, s. Note zu Dhammap. v. 254, appellativischer Ehrenname hochstehender Religiosen, s. fol. 36”. 40°. 43°. 49°. (*) Buddhistischer Ausdruck, s. Note zu Dhammap. v. 22. (°) An unserer Stelle allerdings hat die Handschrift mähanassa doppelt, einmal vor und einmal hinter samarassa: die andern Stellen 24°. 49°. 59° zeigen indefs klar, dafs dies ein Irrthum ist. I, 7, 52. fol. 23°. Ein Fragment der Bhagavati. 199 Embryo nimmt ($. 52) Theil an allen Bewegungen und Empfindungen der Mut- ter, schläft wenn sie schläft, wacht wenn sie wacht, ist froh (suhre) und traurig (duhie), je nachdem sie froh oder traurig ist. — Wenn er dann ($. 53. fol. 24°) zur Zeit der Geburt (pasavanakälasamayamsı) mit dem Kopf oder den Fülsen, gerade oder queer (ins Leben) eintritt, so treten ihm die Werke (seiner früheren Existenzen) theils als nicht zur Ruhe gebrachte entgegen, und er wird dann (als Neugeborner) schwach in allen fünf Sinnen (durüpe, duvanne, duggamdhe, durase, duphäse), häfslich, garstig und häfsliche gar- stige Töne von sich gebend (... amanımne amandme, ... amanunnassare amanämassare), theils .... — hier ist der Text abbrevürt (es sollte wohl nun das Gegentheil folgen). — Der solenne Schlufs fehlt. Cap. 8, 1-9. fol. 24. (Ohne solenne Einleitung). Ein ganz thö- richter Mensch (egamtavdäle manüse) bereitet sich entweder ein Höllen- wesen-Leben (neraiyduyam pakarei) und tritt dann danach unter diese ein, oder er bereitet sich ein den Thieren, Menschen, Göttern gemäfses Leben (tirimanudeväuyam pakarei) und tritt dann danach in die Göt- terwelten (devaloesu) ein: [unter deva sind hier offenbar die unteren Götterstufen der bhavanaväsin, s. Hem. 90, gemeint). — Ein ganz wei- ser Mensch (egamtapamdie mamusse) dagegen bereitet sich entweder gar kein neues Leben (iuyam siya pakarei siya no pakarei), rüstet sich viel- mehr zu seinem definitiven Ende (amtakiriyä), oder er bereitet noch ein dgl. und dies besteht dann in seinem Eintritt (kappovavattiyd) in die kappa, Götterhimmel (s. oben pag. 162).— Endlich der halb thörichte, halb weise Mensch (välapamdıe) ist wenigstens frei von dem Eintritt unter die neraiya, und gelangt durch sein Anhören der edlen, frommen Rede eines „so gestalteten” samana oder mähana, wenn er sie auch theilweise nur annimmt, theilweise aber verwirft, doch wenigstens unter die Göt- ter (devesu uvavayjai). $$. 10-27. fol. 24°. „Welche Schuld trifft den Jäger eines Wildes?” Stört er das Thier blos auf, so treffen ihn von den fünf Haupt-Verschul- dungen, welche unser Text anerkennt (s. fol. 76°) drei, die kaıyd (käyıkd), die ahigaraniyd und die pädosiyd: fängt er das Thier, trifft ihn auch die vierte, päriydvanigd genannte: und tödtet er es, auch die fünfte, pändtı- väyakiriyd. — „Schielst ein Jäger ($. 22. fol. 25°) einen Pfeil ab, der ein Wild trifft, wird aber selbst, während der Pfeil fliegt, von einem andern Z2 180 WEBER: I, 8, 22. fol. 25". Manne, der hinzukommt, getödtet, wie steht es dann?””. Den, der das Wild tödtet, trifft die Sünde am Wilde (se miyaverenam putthe, d.i. sprishtah?): den, der den Mann tödtet, die Sünde am Manne (se purisaverenam putthe) und er stirbt innerhalb von sechs Monaten (amto chanham mäsänam marai).— Wer einen andern Mann ($. 26. fol. 26”) mit einem Speer zu Fall bringt, oder ihm mit einem Schwert das Haupt abschlägt, den treffen alle fünf kiriyd und die... Sünde am Manne (pamcahim kiriyähim putthe \ dsannavahaena ya anavakamkhavattienam pursaverenam putthe), $.28. f01.26°. Wenn zwei Männer mit einander kämpfen, so siegt der stärkere, d.i. der, dessen (frühere) mit Manneskraft virzya verbundenen Werke bereits zur Ruhe gebracht (uvasamtaım) sind; es unterliegt der schwächere (avirie), dessen (frühere) del. Werke noch sich hervordrängend (udınnam, no uvasamtäım) sind. Die Lebendigen sind nämlich ($. 32. fol. 26°) zwiefach (!), entweder 1) im samsära gar nicht (mehr) begriffen (asam- särasamdvannagd), — dies sind die Vollendeten (sıddhäs), die mit viriya überhaupt nichts mehr zu thun haben, daher awiriya sind, — oder 2) noch im samsära begriffen: und diese letztere theilen sich auch wieder zwie- fach, in die selesipadivannagä (2), welche hinsichtlich der Kraft ihrer /addhr (?labdhi Befähigung?) stark, hinsichtlich der Kraft ihres Thuns (?karana- virienam) schwach sind, und in die aselesipadıpannaga (?), welche eben- falls hinsichtlich ihrer /addhi stark, hinsichtlich ihres karana aber sowohl stark als auch schwach sein können. Letzteres gilt denn insonderheit von den neraiya Höllenwesen ($. 36). Diejenigen von ihnen, welchen Energie, Thatkraft ete. (utthäne, kamme, vale, virie, purisakkäraparakkame) innewohnt, sind stark hinsichtlich ihrer /addhi, wie hinsichtlich ihres karana: diejenigen aber, welchen Energie, Thatkraft ete. nicht ist, sind zwar stark hinsichtlich ihrer /addhr, aber schwach hinsichtlich ihres karana. Und das Gleiche gilt denn auch von den übrigen Lebensstufen bis zu den vemdniya-Göttern hin, bei den Menschen eben mit Ausnahme der siddha. (Der solenne Schlufs fehlt). Cap. 9, 1-4. fol. 27°. (Ohne solenne Einleitung). „Wie gerathen die Lebendigen in Schwere, Belastung, Verschuldung (garuyattam)?”’” Durch (') vgl. Sarvadarcanasamgraha p. 35 (samsdrinah und muktäh). 1,9, 1: fol. 27°: Ein Fragment der Bhagavati. 181 folgende 19 Sünden, nämlich 1) (!) pändyivaa Beschädigung eines leben- den Wesens, 2) musävda Lüge, 3) adı(nnddana) Diebstahl, 4) mehuna Beischlaf, 5) pari(gaha) Hang am Besitz (s. oben p. 175), 6) koha Zorn, 7) mäna Stolz, 8) mäyd Trug, 9) lo(bha) Begier, 10) pe...(?), 11) do(sa) Hafs, 12) ka... (käma Liebe?), 13) @. . (ahirıkä? Schamlosigkeit), 14) pesunna Bosheit, 15) rati Lust, 16) arati Unlust, 17) parapariväya (Oväda) böse Nachrede, 18) mdydmosa betrüglicher Diebstahl (? s. indefs schon 3 und 8), 19) michädamsanasalla, Irrlehren. Der Text ist hier leider sehr gekürzt, giebt einige Mal eben nur die Anfangsbuchstaben der Wör- ter: durch Vergleich mit fol. 19° u. 42° (wo diese solenne Aufzäblung wenigstens im Anfangs- und Schlufsgliede wiederkehrt), so wie insbeson- dere mit den zum Theil ganz identischen Sündenaufzählungen der Buddhisten, welche indefs allerdings meist die Zahl zehn für dieselben nicht überschreiten, (s. Burnouf Lotus p. 444 ff. Dhammapada v. 246. 247. Comm. p. 97. Hardy manual p. 460. Köppen Buddhismus 1, 445), läfst sich indessen theilweise Hülfe schaffen. Auffällig ist, dafs das bei den Buddhisten so speciell betonte Trinken berauschender Getränke in obiger Aufzählung ganz fehlt: es müsste denn etwa in no. 18) stecken, resp. mäya in mdyya (madya) zu ändern sein: aus mosa weils ich indefs nichts Entsprechendes zu machen: ob etwa yosa (Vjush) zu lesen? — Die Enthal- tung von allen diesen Sünden, wird ($. 4.) mit demselben Namen vera- mana (valramana) bezeichnet, welchen die südlichen Buddhisten (s. Burnouf a. a. O.) dafür verwenden: sie schafft Leichtheit (Entlastung, lahuya- ttam).— Dals schwer und leicht hier eben rein in geistiger Bedeu- tung zu fassen sind, ergiebt der Zusammenhang zur Genüge. Und zwar bindet sich das Schwere an den samsdära, das Leichte löst sich davon ab; oder wie der Text es darstellt: ‚auf diese Weise (je nachdem sie sich schwer oder leicht machen) stärken die Lebendigen den samsära (dulikaremti, Glosse pracuri®) oder sie schwächen ihn (parittikaremti?, (*) Die fünf ersten Sünden sind die Negation der fünf mahdvrata (s. unten p. 187). Zu koha, mäna, mäyd, lobha s. fol. 15°.16°.17°.28°.29°.46'.565° und zu mäyd allein fol. 79°. — Vgl. übrigens auch die von Hem. 72. 73 aufgeführten achtzehn dosha und die Varianten dazu im Sarvadarganasamgraha p. 43 (aus Jinadattasüri), so wie die dreizehn bösen Leidenschaften bei Graul Bibl. Tamul. I, 178 (zu Ätmabodha v. 6). 182 WEBER: I, 9, 4. fol. 27°. Glosse stoka“): so machen sie ihn lang oder kurz, mühen sie sich (oder: irren sie) darin umher (anupariyattamti) oder durchfliegen sie ihn (viyivayamtı). Und hieran schliefst sich dann ($$. 5-28) eine weitere Untersu- chung über die Vertheilung von schwer und leicht im Cosmos wie im Einzelleben. $$. 5-9. Der siebente uvdsamtara ist weder schwer (gurue) noch leicht (lahue) noch schwer- und-leicht (guruyalahue), sondern gleich- zeitig nicht schwer und (nicht) leicht (aguruyalahue). Ebenso alle andern wväsamtara. Dagegen der siebente fanuvda, der siebente ghanavda, der siebente ghanodahi, die siebente pudhavi, und resp. auch je alle übrigen sechs Glieder dieser kosmischen Gruppen (s. oben p. 174-176) so wie alle diva (dvipa Weltinseln) und sägaräväsa (Weltmeerhausungen) sind gleichzeitig schwer und leicht. — Die äufserste von den zwiebelförmig in einander geschichteten Hüllen der sieben Weltsysteme (prühiwi) ist somit von den Eigenschaften der Schwere oder Leichtigkeit gänzlich frei, die andern Hüllen partieipiren daran, sind resp. also auch noch dem samsdra angehörig, was bei den uvdsamtara ausgeschlossen scheint. $$. 10-14. fol. 27°. Was sodann die 24 Stufen der Lebendigen betrifft, so gelten zunächst die neraiya (Höllenbewobner) in Bezug auf zwei ihrer drei (s. p. 171) Leiber, den veränderlichen und den lichtartigen (veuv- viya-teydim), als gleichzeitig schwer- und -leicht (no guruyä\no lahuyd \ guruyalahuyd \no aguruyalahuyä), in Bezug auf ihre Lebenskraft (?) aber und den dritten ihren früheren Werken entsprechenden Leib (jivam ca kammagam ca) als frei von Schwere und Leichtigkeit (?!no guruyd, no lahuyä, no guruyalahuya\aguruyalahuyd). — Und das Gleiche gilt ($. 14), unter den nöthigen Variationen (für die dabei theilweise noch zutretenden zwei andern Leiber?), auch von den folgenden Lebensstufen bis zu den vemäniya (evam jdva vemäniyd, navaram nänattam Jäniyavvam). $$. 15-22. fol. 27°. Auch die leblosen Gegenstände werden nach derselben Richtung hin untersucht, jedoch ist der Text hier so summarisch abgekürzt, dafs der Sinn resp. Zusammenhang ganz undeutlich wird. Zu- nächst wird von den nothwendigen fünf Substraten des Lebens, dem dhammatthikäa bis jivatthikäa und fünftens dem poggalatthıkäa (') gehandelt: 0 71111LI 1) Über die fünf atthikäya s. unten fol. 51°-53' (II,10, 1 ff. © Y I, 9, 15. fol. 27°. Ein Fragment der Bhagavati. 183 die vier ersteren werden resp. durch Verweis auf das caütthapadam (welches wohl?) erledigt, die letzteren dagegen je nach den Stoffen verschieden getheilt (guruyalahuyadavvdim oder aguruyalahuyadanvdim). Sodann aber auch von rein geistigen Dingen, den samayd und den kammdnı, den lessd, den ditthidamsana-näna- annäna-sannd, dem manajoga valjoga käyajoga, sögdrovayoga, anagdrovayoga (8. p.172.173).— Vgl. noch unten fol. 37*". 53°. $$. 23-28 fol. 28°. Leichtigkeit(') läghavıyam, resp. geringes Ver- langen (appiech@), stete Besonnenheit (amucchd, V mäürch), Hauslosigkeit (?agehi) und Freiheit von Banden (apadivaddhayd) ist speciell den samana niggamtha (s. p. 165) zukommend: ebenso Freiheit von den vier bösen Affekten: Zorn, Stolz, Trug, Begier. Mag ein dgl. auch vorher in vieler Bethörung gewandelt haben (vahumohe viya nam puvvim viharittä), sobald nur dann alle Begier von ihm gewichen (kamkhäpadose khine) und er samvuda geworden ist, vollendet er sich, erwacht er, verweht er, weilt er in seinem letzten Leibe (amtimasaririe), macht er allen Schmerzen ein Ende (amtakare, savvadukhkanam amtam karei, vgl. Burnouf Lotus p. 529). $$. 29. 30. fol. 28°. Polemik gegen die Anders-stehenden (annaü- tthiyd), die da meinen, dafs man gleichzeitig für das diesseitige und das jenseitige Leben sorgen könne (egenam samaenam do duydım paka- remti \ tam (d. 1.) \ ıhabhaviyauyam ca parabhaviyduyam ca). „Die so sagen, sprechen falsch. Ich aber sage, o Goyama, so: ein Lebendiger kann gleichzeitig nur für ein Leben (duyam) sorgen, für das hierseitige oder für das anderseitige (jenseitige, künftige)”. — Die gleiche Weise der Polemik kehrt in identischer Form noch mehrfach wieder, s. fol. 31’. 32°. 44°. 49”. — $. 31 Solenner Schlufs, se'vam bhamteti...java viharati. $$. 32-51 fol. 29°. Legende von einem Asketen Namens Päs ävaceiyya(?) (') Vgl. löghavasampannd 46° als Beinamen heiliger therds. (*) Dieses eigenthümliche Wort, das sich auf fol. 46°.”. 48° als Plural, in der Form ©ceijjd und °eceyyd, wiederfindet, wird hier durch eine darüber geschriebene Glosse als Pärgvandthadd samtdni, und gleich darauf nochmals durch Pärgvandthand samtani erklärt. Wir würden somit dadurch auf den unmittelbaren Vorgänger Mahdvira’s, Pürgva, hingewiesen! In wie weit diese Erklärung Glauben verdient, vermag ich einstweilen noch nicht zu beurtheilen. Jedenfalls erhebt der Pärgva, den Türdndtha als Vorsitzer des Coneils unter Kanishka aufführt, s. Wassiljew p. 48, die gleichen Ansprüche auf Berück- sichtigung: oder sollte er etwa überhaupt mit Pärgvanätha identisch zu setzen sein? — Der zweite Theil des Wortes, der unerklärt bleibt, erinnert an vatsiya (oder Vätsiya? vgl. 184 WEBER: I, 9, 32..101..292 Käläsa-Vesiyaputta(!), Päsävacciyyo|!]ı Kalasavesiyaputte nämam ana- gäre. Derselbe begab sich zu den therd bhagavamto, und sprach zu ihnen: „die thera kennen nicht (= Ihr kennt nicht) den regelrechten Wandel (?sämdäiyam = sämäyikam?) und den Sinn desselben, nicht die Entsagung (paccakhkänam), die Selbstbändigung (samjama), die Selbstzucht (samvara), die Abscheidung (vivegam), die Loslösung (viussaggam) und je deren Sinn”. — $. 34. Die therä bh. sprachen zu ihm: „wohl kennen wir den regelrechten Wandel(?) ete., jJändmo nam ayyo (?) sämäiyam. — $. 36. „Wenn Ihr den sämdäiya ete. kennt, so sagt es! wer, he, ist er wohl?”: jati nam ajjo tubbhe jänaha sämäiyam ke bhe ayyo sämäre. — $. 88. „Das Selbst (dyd) ist der regelrechte Wandel (?sämdie) und der Sinn desselben bis und der Sinn der Loslösung”. — „Wenn dies der Fall ist, warum tadelt Ihr denn Zorn, Stolz, Trug und Begier”? ,„O Kalasa! um der (Selbst)bändigung willen”, samjamatthayde. „Ist denn die Bändigung nur durch Tadel zu erlangen (?), se bhamte kim garahä samjame, agarahd sam- jame? „Nur durch Tadel, o Kaläsa! der Tadel scheidet (? pavineti=pra- vinakti?) jeglichen Fehler (dosam): alles Thörichte erkennend, tritt uns so das Selbst als Bändigung entgegen” savvam valıyam parinnde evam khu ne dya samjame wahie (..uvacıe .. uvatthie) bhavatı. — $. 44. fol. 29. Da erwachte (samvuddhe) Kaldsa-Vesiyaputta, verneigte sich den therd bh. und sprach: „Nur durch Unkunde (annänayde) dieser Worte und Nieht-gehört-haben von ihnen (asavanayde) glaubte ich dies bisher nicht: Vätsiputriya als Namen einer der alten buddhistischen Schulen Burnouf Lotus p. 357)? In der That möchte ich das Wort eher als Schulnamen, denn als Patronymicum auffassen, und zwar allerdings als Namen einer dem Mahävira (der in dieser Legende nicht redend auf- tritt) vorhergehenden oder doch gleichzeitigen Schule, nach Art des Vesaliyasävae fol.34': denn auf 49 begnüst sich Mahävira damit, einfach seine Zustimmung zu den Lehren der dortigen Päsävaccijja zu geben. — Möglicher Weise könnte übrigens etwa dies ganze Stück (88. 32-51), welches eben den Mahävira ganz bei Seite lälst, auch einige sprachliche Eigenthümlichkeiten (ayyo, bhe, ne, khu für khalu; die Partikel ayyo, ajjo kehrt auch auf 47° bis 49°, in der andern Legende von den Päsdvacciyya, wieder) zeigt, ein ursprünglich nicht-hergehöriges Fragment irgend einer andern alten Legenden-Sammlung sein? (') Die Namen auf °putta, freilich nur die Metronymica dgl., sind alterthümlich. Hier in der Bhagavati begegnen uns noch die Namen: Moriyaputta und Kurudattaputta. — vesiyaputta erinnert übrigens an vaigiputra Qatap. 13, 2, 9, 8: Käldsa an Käldma (Ärdda oder Älära), den ersten Lehrer Buddha’s. I, 9, 45. fol. 2%. Ein Fragment der Bhagavati. 185 jetzt aber glaube ich es, es ist so wie Ihr sagt”. Er erbat und erhielt die Erlaubnifs, in ihrer Nähe von dem cduyjäma dhamma(') zu dem auf den fünf grofsen Gelübden beruhenden, mit Beichte (?) verbundenen Gesetz (pamcamahawvaiyam sapadikkamanam dhammam) zu gelangen (uvasam- payjittänam viharittae), — $. 51. fol. 30° erlangte darauf nach vielen Jahren (vahlımi väsäni, eigentlich: während vieler Jahre) zur Reife der Asketschaft sämannaparipägam(?), — gewann den Zweck, um defs willen von den Asketen die Nacktheit (jassa ’thde kirai naggabhäve), die Tonsur (mumdabhäve), das Nicht-Baden, das Nicht-Reinigen der Zähne, das Nicht-Gebrauchen eines Sonnenschirms achattayam, das anovähanayam (?), das Lager auf der Erde oder einer Platte phalaha° oder einem Holzstück katthaseyyd, das Aus- rupfen (?) der Haare kesaloo(*), das Gelübde der Keuschheit vambha- ceravdso, das Eintreten in fremde Häuser paragherapaveso, alle die mit Erlangen oder Nichterlangen (des Almosens) verbundenen Mühsale im Dorfe (laddhävaladdha uecädvaya gämakamtagd), in Summa (alle) die 22 Geduldsproben (s. Wilson p. 311) und Widerwärtigkeiten des Asketenlebens ertragen werden (vdvisam parisahovasagga ahiy-ds-Hjamt), — und wurde dann mit seinen letzten Athemzügen vollendet, erwacht, befreit, erlöst, allen Schmerzes ledig: siddhe(*) vuddhe mukke parinivvue(?) savvadukhkappahine. — Wer unter den therd bhagavamto, dieser Legende gemeint ist, ob eine Mehrzahl oder nur eine durch den pluralis majest. bezeichnete Persön- ‚lichkeit, erhellt nicht. thera, etwa Presbyter, ist die Päliform des bei (') fol. 47° eduyyamam dh. Unter diesen vier ydma, yama sind etwa die von Wilson p.317 aufgeführten: four dharmas or merits, liberality, gentleness piety and penance zu verstehen? (?) Der Cod. hat hier, wie in allen Parallelstellen z. B. 43°. 57”. 58°. 63°. 69® pa- riydgam, was wohl nur von Y yaj kommen könnte, daher nicht passt. (Auch fol. 69° ekkärasaväsapariyde gehört wohl hieher?). (*) Diese und die folgenden beiden o-Formen sind wohl nur Nachlässigkeit des Schreibers? oder gehören sie auch etwa zu den p. 184 not. angeführten sprachlichen Momenten? (*) Dies ist die solenne Formel, welche wie sambuddha in $. 44, ganz dem gleichen buddhistischen Vorstellungskreise entspricht (vgl. noch 2, 1, 49). (°) Offenbar parinirvrita: ebenso fol. 34°. Das Verbum finitum dagegen in den ent- sprechenden Stellen ist parinirvd, so: parinivvdyamti 5°. 14°, parinivvdhiti 43°, ebenso pa- rinivvdna 43°. Beides altbuddhistische Ausdrücke, vgl. meine not. zu Dhammapada v. 126 und zu v. 23. Philos.-histor. Kl. 1866. Aa 186 WEBER: L, 9, 32. fol. 29%. den nördlichen Buddhisten sthawra lautenden Ehrentitels, s. Burnouf Introd. p- 288. 289, und findet sich hier mehrfach wieder, s. fol. 40°. 43°. — Die Bedeutung von sämdäya ist mir leider nicht ganz klar. Es ist dazu wohl caritta zu ergänzen, vgl. Anuyogadväras. 44°, und sämäiya (vgl. unten fol. 40°. 45°) mit sämäyika, nach Wilson p. 312: conventional, or the practice and avoidance of such actions as are permitted or prescribed, zu identificiren? vgl. samayakhetta fol. 51°. Die Darstellung des sämdiya — und zwar als an der Spitze von sechs ajjhayana (adhyayana) genann- ten Lehrgegenständen, die übrigens auch selbst sämmtlich als samdıya bezeichnet werden, und unter denen auch das padıkkamanam, das pacca- khkänam und der viussagga unserer Legende hier sich befinden, stehend — bildet den Inhalt des Anuyogadvärasütra, vgl. daselbst 6°: padhamajjhaya- nam sämdiyam \tassa nam ime cattärı amuogadärdım bhavamti \ tam jahätuvakkame (6° bis 51") nikhkeve (bis 53") anugame (bis 54°) nae (54° bis ult.). Das Wort erscheint indessen darin auch noch in anderweiter Verwendung, nämlich auf fol. 53° als Unterabtheilung des n«khkeve: und zwar wird es dabei nicht sowohl auf samaya, als vielmehr blofs auf sama zurückgeführt, resp. gleichzeitig auch mit samana (stammt aber aus V eram!) in Verbindung gebracht. Es wird resp. der sämära als vierfach ange- geben, als nämasämdie, thavanasämäie (sthäpana°), davvasämdie und bha- vasämäte. Und zur Charakteristik des Letzteren, der ebenfalls wieder doppelt getheilt wird, werden sechs Verse citirt, wie folgt: „Bei wem Selbstbändigung, Enthaltung und Askese gleich sind, dessen ist das sämdiyam, so lautet der Spruch der kevalin”, jassa sämdmiu (samänio?) appänam (sie!) samjame niyame tavo \ tassa sämdiyam hol ıti kevali- bhäsiyam nA „Wer gegen alle Wesen, bewegliche und unbewegliche gleich ist, dessen (wie eben)...”, jo samo savvabhüesu tasesu thavaresu ya \ tassa sämälyam ... W2 1 „Wie mir der Schmerz nicht lieb ist, erkenne er (?), so auch allen Wesen: er tödtet nicht, und läfst nicht tödten, an Gleiches denkt(?) er, das ist ein samana” jaha mama na piyam dukhkam, jäniya (?) evam eva savvasattänam Ina hanai na hanävei ya, samam anai (manai?)tti (eine Kürze fehlt) so samano u 3 u „Nicht ist ihm irgend ein Hafs, und freundlich ist er gegen alle Dinge, dadurch ist er samana ...” natthi asi (= asya?) ko-t veso, piu (pro metri caupa) ya savvesu davvesu \ eena hoi samano eso anno vi payau (?) W4U „Der da in Bezug auf Schlan- I, 9, 33. fol. 29°. Ein Fragment der Bhaganati. 187 gen, Berg, Feuer, Meer, Luft, Bäume, Bienen (bhasara, wohl eben bhamara), Wild (miya), Erde, Wasserpflanzen, Sonne, Wind gleich (samo) ist, der ist ein samana (v. 5). Ebenso der, dem nie ein übler Sinn (pdvamano) ist, der da in Bezug auf Lager und Sitz, Ehre oder Verachtung stets sich gleich bleibt” (v.6). Dies ist der bhavasämdie, seinem Wesen nach stets sich Gleiche. — Unter den pamca mahävrata werden hier wie fol.41” doch wohl die von Hem. 81 aufgezählten fünf yama: ahimsä, sünrıta, asteya, brahman, akıimcanatä zu verstehen sein('), s. oben p. 181 Wilson p. 317, Sarvadarcanasamgraha p. 32. 33 (wo aparıgraha als fünftes genannt ist), und vgl. das altbuddhistische pancagilam (Köppen I, 444). Auffällig ist es, dals das Wort ahimsd in der bhagavati (im vorliegenden Fragment wenigstens) gar nicht vorkömmt, resp. durch das „Meiden des pänd- yivdya” (s. p. 179. 181) vertreten wird. — Über die Beichte padikkama- nam Stevenson p. 70 s. noch dlotiyapadıkkamte fol. 43°. 57°. 80°. 81°. Das Anuyogadvärasütra (6") führt das padıkkamanam als viertes jener sechs ajhayana auf: etto (!) ekkekkam puna ajjhayanam kittayıssami\ tam jahd ısämdiyam, caüvisatthaü (?), vamdanayam, padikkamanam, käussaggo, paccakhkänam\ — Von Interesse ist die ausführliche Aufzählung aller der Anforderungen, die an einen vollendeten Asketen gestellt werden; vor Allem darunter die Bedingung der Nacktheit, die ja ein grofser Theil der Jaina von den brahmanischen Gymnosophisten angenommen hat, während ein anderer Theil sie verwirft. In der That finde ich dieselbe im vorliegenden Fragment der Dhagavati nur hier erwähnt: und möchte dies vielleicht zu den p. 184 not. angeführten Gründen, welche für dies Stück hier die Annahme eines fremdartigen Ursprunges an die Hand geben, noch hinzuzurechnen sein(?). Die Tonsur dagegen erscheint auch fol. 35". 39°. 60°. 61? als eine Hauptbedingung und ist offenbar ein praegnantes Unterscheidungszeichen zwischen den brahmanischen und jainischen (resp. buddhistischen) Bettelmönchen gewesen. Eine Aufzählung aller 22 parisaho- vasagga (s. fol. 39°. 46°) ist mir nicht zur Hand; s. Wilson p. 311. — (') Eine andere Aufzählung der five sacraments s. bei Stevenson p. 124. 125. (?) Auch das Anuyogadvdrasütra fol. 3” bezeichnet die yogin als pamdurapadapdurand (°prävarand in weilse Kleidung gehüllt), gehört somit zu den gvetdmbara, nicht den digambara: Varähamihira ($ 537) dagegen führt die Nacktheit als ein wesentliches Kennzeichen des arhatäm deva, wie der jina überhaupt auf (58, 44. 59, 19). Aa2 188 WEBER: I, 9, 49. fol. 29%. Von ganz besonderem Interesse endlich ist der Schlufssatz der Rede des Käläsa in $. 49 ,„grofses Heil (oder: Heilgemäfses) ist mir, o Gottliebe, widerfahrend” ahäsuham devänuppiyd mä padivamdham, der als solenne Formel überaus häufig bei ähnlichen Gelegenheiten wiederkehrt, so fol. 36°. 38°. 40°». 49°. Es geht nämlich diese in den Texten der Jaina durchweg (s. Stevenson Kalpas. p. 26) gebräuchliche Anrede hochstehender Religio- sen(!) durch „devänuppiyd, den Göttern Liebe!” unstreitig auf den bei den Buddhisten im dritten Jahrh. a. Chr. hochangesehenen, in den In- schriften des Königs Piyadasıi nämlich sowie seines Nachfolgers Dagaratha, resp. als Beinamen beider Könige sich findenden Titel devandm priya, den überdem auch noch der gleichzeitige König von Lankäd Devanampiya- tissa (245-205 a. Chr. nach Lassen) direkt als Namen führt, zurück. Da die Doktrin der Buddhisten, wie die der Jaina, von den Göttern nicht gerade großse Stücke hält, so ist dieser Titel bei Beiden höchst auffällig. Sollte derselbe etwa als eine dem ersten Entstehen des Buddhismus an- gehörige, absichtliche Akkommodation an das Volksgefühl zu erachten sein? Es ist ferner höchst auffällig, dafs ein Titel, der bei den Buddhisten bis jetzt eben nur im dritten Jahrh. a. Chr. nachweisbar ist und später von ihnen ganz fallen gelassen scheint, bei den Jaina eine so ganz besondere Ehrenstellung geniefst(*). Sollte hierin etwa ein zu den sonstigen Be- ziehungen des Jaina-Mägadhi zu dem officiellen Mägadhi der Säulenin- schriften des Piyadası (s. Jahrgang 1865 p. 396) hinzutretendes, weiteres synchronistisches Moment für die Bestimmung der Zeit, in welcher die Jaina-Sekte sich schismatisch von dem orthodoxen Buddhismus abgetrennt hat, zu suchen sein? — In unserm Texte hier wird dieser plurale Titel theils wirklich als Plural (z. B. fol. 74° als Anrede der den Camara begleitenden Götter) theils wohl nur, bei den Anreden an Mahavira z. B., als pluralis majestatis verwendet. Man könnte zwar einwerfen, dafs diese Anreden nicht dem Mahävira allein, sondern zugleich auch den ihn umgebenden thera (s. 2, 1, 60. 76) gelten, aber theils ist dies bei der hohen Stellung des (') resp. Persönlichkeiten überhaupt, denn auf fol. 74° wird auch der Asura-König Camara ebenso wie die sein Gefolge bildenden Götter damit angeredet. (?) Über das höchst eigenthümliche Factum, dafs bei den Brahmanen (schon im varttika zu Pän. 6, 3, 21) devdndm priya umgekehrt als Schimpfwort in der Bedeutung von: Dummkopf verwendet wird, vgl. Indische Skizzen p. 81. Ind. Stud. V, 157. 138 I, 9, 49. fol. 29. Ein Fragment der Bhagavatt. 189 M. wenig wahrscheinlich, theils ist an einigen Stellen, wo faktisch nur von einer Person die Rede ist, dennoch der Plural gebraucht(!), so devanuppie (Aceus. Plur.) kälagae jänittä 64° (von dem Asketen Tämali). 74" (von dem Asura-König Camara). Einmal findet sich übrigens auch der Nom. Sgl. selbst, auf fol. 73° jeneva devänuppie, teneva wvägachämı (oder liegt hier etwa der Nom. Plur. pronominal flektirt vor?). $$. 52-56. fol. 30°. Nach diesem Intermezzo kommt Goyama wieder zum Wort. „Wird wohl von Kaufleuten (?)... Geizhälsen und Kriegern in gleicher Weise(?) Nicht-Entsagung geübt?” se nimam bhamte setthissa ya tanuessa (ya kivanassa ya khattiyassa ya samd ceva apaccakhkanakırıya kayjai? „Ei freilich” „Warum”? Von der Antwort liegt nur der Beginn avirati „unaufhörlich” vor und wird resp. für den weiteren Wortlaut durch padueca (s. Jahrgang 1865 p. 381) auf eine frühere Aufführung verwiesen. Dasselbe fand bei einer gleichen Gelegenheit schon auf fol. 4” zweimal statt, ohne dafs in dem vorhergehenden Texte die Stelle bereits enthalten wäre. 88. 57-64. fol. 30°. Der auf grofses Werk (? oder: auf die Frucht seiner Werke) bedachte (Tähäakammanam bhumjamane) Asket (samane niggamthe) macht die locker (sıdhila)-gebundenen Werkklassen, und zwar die sieben mit Ausnahme des duya (s. oben p. 166), wieder fest (dhaniya?)- gebunden bzs und irrt in der Öde des samsära umher. Er überschreitet nämlich um seines Selbstes willen (dyde) das Gesetz, und indem er dies thut, achtet er nicht auf die aus Erde bestehenden Combinationen bis auf die beweglichen Wesen (pudhavurkäyam nd’vakamkhai tasakdyam nd’v.), auch nicht auf die Lebendigen, deren Leiber er als Nahrung zu sich nimmt (dhäram dhärei). — Alles dies ist ($. 61.) gerade umgekehrt bei dem, der phäsuesa- nijjam(*) bhumjamdne ist, er macht die festgebundenen Werkklassen locker bis er durchfliegt (viivayai) den samsära. $$. 64-67. fol. 31°. Der Nicht-feste schwankt hin und her (palottai)), nicht aber der Feste. Jener bricht (bhajjar), dieser nichi. — Der Thor ist ewig, die Thorheit nicht-ewig (?säsae väle, välıyattam asäsae). Der (') Diese und andere Stellen der Art (z. B. 2, 1, 79) verbieten es, devdnuppiya als Voe. Singul. (mit Verlängerung des Auslautes) aufzufassen, was sonst grammatisch am nächsten läge. (?) ?? Auf 46° werden die Laien der Stadt Tumgiyd bezeichnet als: samane niggamthe (Acc. Plur.) phäsuesanijjenam (?) | asana-päna-khätima-sätimenam |... padiläbhemänd. 190 WEBER: I, 9, 66. fol. 31°. Weise (pamdie) ist ewig, die Weisheit ist nicht-ewig. (Der Zusammenhang dieser letztern Sätze ist mir unklar). — $. 67. se’vam bhamte jäva viharatı. Cap. 10, 1-2. fol. 31° (Ohne solenne Einleitung). Polemik gegen die Andersstehenden (annaö-tthiya)('), welche in den im Eingang des Werkes aufgeführten neun Participien-Gruppen (s. oben p. 155. 156) das Partieip. Perf. Pass. stets negirt aufführen, also: calamäne acalie „der sich Bewegende ein Nicht-Bewegter” u. s. w. bis nıJjarjjamdne anıjjınne „der aufgerieben Werdende ein Nicht-Aufgeriebener” sagen. Zwei pri- mitive Atome do paramänupoggalä(?) nämlich — sagen sie — verschmel- zen sich nicht zusammen egayao na sähanamtı (V han), weil zwischen ihnen keine Binde (sinehakde s. fol. 20°) ist. Drei dgl. dagegen verschmelzen, weil sie eine dgl. haben: sie sind durch zwei (auf jeder Seite dann 1'|,) oder drei (auf jeder Seite dann 1) theilbar(?). Ebenso verschmelzen 4, 5 ete. Atome. Nachdem sie aber sich verschmolzen, fallen sie dem Schmerz anheim (egayao sdhamittä dukhkattäe kajjamti) und dieser Schmerz ist ewig, nimmt aber resp., einmal zur Erscheinung getreten(?), sowohl zu als ab dukhke vi ya nam se säsae sayäsamiyam (?sakägam itam? vgl. 49. 50°. 76°) wachjai ya avacıjan ya. Hieran knüpfen sich dann ganz unmittel- bar, ohne irgend ein verbindendes Mittelglied, einige auch an und für sich wenig klare Angaben über bhäsd, Rede und körıyd Handlung: „vorher ist die bhäsä bhäsd, aber gesprochen werdend bhdsiyyamdni wird sie abhasa(*)” und „vorher ist die kiriyd schmerzhaft (dukhkd), aber gethan werdend (kayja- mäni) wird sie schmerzlos (adukhkä), durch das Nichtthun resp. ist sie schmerzhaft (akaranao nam sä dukhkä)”; und als Resultat davon resp. der Satz: „das Nichtthun ist Schmerz, das Nicht-berühren(?) ist Schmerz; den durch Nichtthun herbeigeführten Schmerz nicht bewirkend, erkunden (*) Auf 31° blos utthiyd, wohl Schreibfehler. (°) s. unten fol. 53° Wilson p. 309. „Was sie auch durch ein sehr scharfes Messer nicht zerschneiden oder theilen können, das nennen die Sachverständigen paramdnu” satthena sutikhkena vi chettum bhettum va jam kira na sakka | tam paramdnü siddhd vayanti | heilst es im Anugogadvdrasütra 32° (wo dann noch sehr speciell erörtert). (°) tinham paramdnupoggaldnam atthi sinehakde, tamhä tinni par?lä egayao sähanamti Ite bhijjamdnd duhd vi tihä vi kajjamti \ duhd kijjamdnd egayao divaddhe (adhyardhah) par?le bhavati, egayao divaddhe par?le bh.\tihd kajjamdne tinni par?lä bhavamti, (*) Sobald sie gesprochen ist, hört sie auf? I, 10, 2. fol. 31". Ein Fragment der Bhagavati. 191 die lebendigen Wesen das ihnen Nöthige” (?akiccam dukhkam \ aphusam dukhkam \ akajjamänakadam dukhkam akattu \ päna-bhüya-jiva-sattä [°sattväh] vedanam vedemt!). — Ich mufs gestehen, dals mir diese ganze Deduktion, deren Spitze allem Anscheine nach gegen den Quietismus der Jaina gerichtet ist, in ihrem Zusammenhange völlig räthselhaft bleibt. Mahävira’s Ant- wort begnügt sich im Wesentlichen damit, stets das Umgekehrte von dem Öbigen zu erhärten. Er beharrt zunächst bei der Fassung: calamäne calie u. s. w. Denn (sagt er) zwei primitive Atome (paramdnupoggalä) verschmelzen ebenso gut in eins (egayao sähanamtı) wie deren drei: es giebt eine Binde (sinehakde) zwischen ihnen: sie sind durch zwei theilbar, auf jeder Seite steht dann eins. Drei vereinigte Atome geben durch zwei getheilt einer- seits ein Atom, andrerseits einen aus zwei Gliedern bestehenden skandha, dupadesie khkamdhe('), und durch drei getheilt, wieder drei einzelne Atome. Ebenso werden auch vier, fünf Atome durch Verschmelzung zu einem Conglomerat (skandha) vereinigt; dieser skandha nun ist nicht ewig(?), nimmt aber resp., einmal zur Erscheinung getreten(?), sowohl zu als ab. Zuvor ist die bhasd abhäsaä(?), aber gesprochen werdend bhäsjjamäni wird sie bhasd: zuvor ist die kırıya schmerzlos (adukhkä), aber gethan werdend wird sie schmerzhaft (dukhkä): nicht fürwahr ist sie schmerzhaft durch das Nichtthun. Darum das Thun ist Schmerz, das Berühren ist Schmerz, das Gethan werdende und das Gethane als Schmerz auffassend er- kunden die lebendigen Wesen das ihnen Nöthige. — $$. 3-4. fol. 32°. Polemik gegen die Andersstehenden, die da meinen (vgl. oben p. 183), dafs Einer gleichzeitig zwei Thätigkeiten (kirr- ydo) entfalten könne, die auf den iryapätha (iriydvahıyam) und die auf den samparäya gerichtete (sampardıyam). — Unter iryäpatha ist zwar nach Hem. 1501 Schol. (s. Pet. W.) das Gelübde eines religiösen Bettlers, Nach- sinnen, Schweigen u. s. w. dhydnamaunädikam bhikshuvratam zu verstehen. Mit Bezug auf iriyäsamıte „in seinen Bewegungen gesänftist” fol. 39 indessen (vgl. pragänteryäpatha bei Burnouf Introd. p. 194n.) ziehe ich es vor, das Wort auch hier in seiner alten buddhistischen Bedeutung, als (") s. hiezu oben p. 168 und unten fol. 53° Stevenson p. 1P8. (*) asäsae; umgekehrt oben fol. 14° (p. 168). (*) Die Rede ist noch gar nicht Rede, ehe sie gesprochen wird? 192 WEBER: I, 10, 4. fol. 32°. Bezeichnung also der vier körperlichen Bewegungen des Sich-erhebens, Gehens, Sich-setzens, Sich-legens (uyattemt! samkämemtı nihattimti nikayamtı fol. 8°. 4) oder resp. des Gehens, Stehens, Liegens und Sich-erhe- bens (gamtavvam, citthiyavvam, misitiyavvam, uyattiyavvam fol. 39° und ähnlich fol. 23°. 77°) zu verstehen, Analoges wozu ja auch bereits die Brähmana enthalten s. Ind. Stud. 9 p. IV und p. 315 (Ait. Br. 7, 15). Es würde somit hier nicht bhikshuvratam, sondern vielmehr gerade umgekehrt die auf das Irdische gerichtete Thätigkeit bedeuten. Nur so nämlich ge- winnen wir einen richtigen Gegensatz zu sampardıyam, welches doch wohl kaum anders als auf samparäya ın der Vedänta-Bedeutung paraloka, die jenseitige Welt s. Ind. Stud. 2, 304. 9, 94 bezogen werden kann. $$. 5-7. fol. 32°. „Wie lange Zeit dauert für die in die Hölle Gelan- genden ihr Ausschlufs vom Eintritt(?)?” neirayagatinam bhamte kevatiyam kälam virahiyä wvavdenam pannattä. „Mindestens einen samaya('), höchstens zwölf (?vdra Cod.) muhürta”, lautet die Antwort, und fährt dann fort: „so ist hier der ganze Abschnitt (padam) von der avakranti (?dem Hinabsteigen) herzusagen” evam vakkamtipayam (vgl. 560". 572°. 573°) bhäniyavvam niravasesam. — Zu vergleichen ist wohl die brahmanische Vorstellung von den preta, resp. die der Buddhisten von den Lokäntarika-Höllen? s. Ind. Stud. 3, 125. 10, 66. — $.7. Solenner Schluls: se’vam bhamte java vıharatı. Zweites(?) Buch (sayam). Cap. 1, 1-11. fol. 32°. Solenne Einleitung. Als der Herr (samt) d. ı. Mahävira einst, herabgestiegen (samosadhe = samavasritah), in Räyagıha einer zahlreichen Versammlung das Gesetz gelehrt hatte, frug ihn sein ältester Schüler. „Herwenden und Fortwenden (?änamam, pändmam), Ausathmen und Einathmen(?) der mit zwei, drei, vier oder fünf Sinnen (*) an infinitesimal part of time, Stevenson p. 19. (*) Die diesem Buche (s. Jahrgang 1865, p. 379) vorausgeschickte kurze Inhaltsangabe der einzelnen Capp. desselben beginnt: üsdsa 1. Khamdae viya 2. pudhavimdiya 4. Der Text selbst aber falst die Lehre vom ösäsa und die Legende vom Ahamdaka in einen uddesaka zusammen, denselben am Schlufs fol. 43° als vitiyassa pathamo bezeichnend: und läfst darauf als zweites Cap. einen Abschnitt über die sieben samugghäya folgen (am Schlufs als 2, 2 be- zeichnet), der in jener Inhaltsangabe ganz ignorirt wird(!). Drittens folgt dann das Cap. von den pudha%, und viertens das von den fünf imdiya. (°) Ebenso 1,1, 8.9. Dagegen in 1, 2, 13-15 standen üsdsa und nisäsa in Verbindung mit dhära und parindma (resp, sarira): sollten dieselben etwa mit dndma und prändma sich decken? Zu dhära und parindma s. auch 1, 1, 10f. JH, 1,11. fol. 32°. Ein Fragment der Bhagavati. 193 begabten Lebendigen kennen und sehen wir, wie steht es aber damit bei den nur einen Sinn habenden Lebendigen?” je ime pudhavikärya java vanapphaikdäiyd egimdiyd jivd, d. ı. bei den: combinations of earth, water, fire, air, as minerals, vapours, meteors and tempests, and all the pro- ducts of the vegetable kingdom(')? Auch ihnen kommt all Jenes zu und zwar theilen sie sich dem Stoff und dem Ort nach (davvao und khittao) in unendlich theilbare, an unzählbaren Örtlichkeiten befindliche Stoffe (anamtapadesiydim, asamkhejjapaesogadhäim), der Zeit nach (kälao) in solche von verschiedener Dauer (annayaratthitiydim), dem Wesen nach (bhävao) in solche, die mit Farbe, Geruch, Geschmack oder Gefühl (phd- samamtälm) begabt sind. Auf die Frage $.5., ob dieselben einfarbig seien, folgt als Antwort der Verweis auf den herbeizuholenden frühern Abschnitt über dhära (1, 2, 13ff. kann hiebei indefs nicht wohl gemeint sein?): dhäragamo neyavvo, Java pamcadisam. — Auch die nächste, eigent- lich gar nicht hergehörige, überdem bereits in 1, 1, 8 erledigte Frage $. 6., wie es mit dem Her- und Fortwenden ete. der neraiya stehe, wird in gleich summarischer Weise (aber ebenfalls ohne Bezug auf 1, 2, 15) erledigt. — In $$. 7-11 fol. 33° wird speciell der vauyde (d. i. väyukayak, combination of air) erörtert, zunächst das Her- und Fort-Wenden, Aus- oder Ein- Athmen ihm nochmals ausdrücklich zugewiesen, sodann angegeben, dafs, wenn er auch viele 100,000 Male emporgeflogen ist(?), er doch immer wieder dahin eben (tattheva) zurückkehrt (pacedyati); und zwar ($. 9.) fliest er empor (uddäti s. fol. 77") als ein puttha d.i. doch wohl als wahrnehmbar (?sprishta, vg]. oben p. 174). Er geht resp. hinaus (?nikhka- mat!) theils mit theils ohne Leib, indem er nämlich von seinen vier Leibern (vgl. p. 171-2. 177) zwei, den uräliya elementaren und den veuvvya verwandlungsfähigen, zurückläfst, dagegen den teyaya lichtartigen und den kammaa seinem Werkverdienst entsprechenden mit sich nimmt (fol. 33°). — (') S. Wilson p. 306, der sie ebendaselbst noch specieller wie folgt erörtert: the wholly unconscious bodies to ordinary apprehension, but which have a subtle vitality perceptible to saintly and superhuman beings, have the property of form: such are minerals and the like. Vgl. auch‘ Stevenson p. 116. Ausführlich wird von ihnen unten fol. 557 ff. die Rede sein, (?) uddayattäz, d. i. wohl (vgl. Jahrgang 1865 p. 332) uddayiztta, vesp. uddayi uddd- yitta, von Y drä oder y da (binden) mit ud. Philos.-histor. Kl. 1866. Bb 194 WEBER: N44,7.:101.B3° Wenn wirklich unter dem vayukdya nur „combinations of air as tempests”’ (Wilson p. 306) zu verstehen sind, und in der That läfst die Schematik der 24 Lebensstufen kaum etwas anderes zu (vgl. fol. 17° oben p. 174), so befremdet es zunächst, dafs einem solchen die genannten vier Leiber zugeschrieben werden können. Indessen auf p. 171 sahen wir, dafs ja sogar der untersten Lebensstufe, den neraiya, drei derselben zugehören, und im Hinblick darauf, dafs das Jaina-System eben überall Leben und die Fähigkeit der Entwicklung zu neuen Stufen des Lebens anerkennt, sind dgl. Substrate in der That ja auch geradezu nothwendige Bedingun- gen hiefür. Übrigens finden wir auf fol. 78° eine nähere Erörterung darüber, welche Formen ein väukda Kraft seines veuwwvrya-Leibes anzu- nehmen im Stande sei. In Bezug auf Räjagriha, die Hauptstadt von Magadha, welche in der Einleitung dieses Abschnittes als Schauplatz der Thätigkeit Mahävira’s erscheint('), ist zu bemerken, dafs es uns in dieser Stellung hier wieder- holt entgegentritt, s. fol. 41°. 45°. 47’. 59°. 66". 75". 84° (entfernt von Vinärasi) 83°. Mahävira’s Wirken wird hienach in eben dieselbe Ört- lichkeit verlegt, wie das Buddha’s, wie dies auch noch durch die Namen Kayamgaldä und Sävatthi 34°, und Tämalitti 60° bezeugt wird(?). Nun, dafs die Legenden von Mahävira überhaupt nur Variationen buddhistischer Legenden sind, wird durch ihren ganzen Tenor ja in der That überhaupt wohl zur Genüge erhärtet. — Die Bezeichnung des /mdabhüti(‘) als „ältester Schüler” des Mahävira, resp. die des Aggıbhüti auf fol. 55” als zweiter und die des Väyubhüti ibid. als dritter Schüler desselben, zeigt (') Die Jaina betrachten noch jetzt die ganze Umgebung von Rdjagriha als heilig, s. Kittoe im Journal As. Soc. Beng. 1847 XVI p. 957ff., wo es u. A. auch heifst: „there are two old works in existence describing this curious tract of country, called the Rajagriha- Maähätmya: one belongs to the Hindoos, the other to tbe Jains, which I am told to be widely different”. Auch Pawapuri liegt ja dort in der Nähe, „held sacred up to this time by the Jains, being the spot, where Mahavirasvami died” p. 955. (?) Über Mithilö, den Schauplatz der Söryaprajnapti, s. Ind. Stud. 3, 127: die Städte Moyä 53° und Sumsumarapura 69°, sowie der Ort Vebhela am Fufse des Vimbbhagiri 68° scheinen in den buddhistischen Legenden nicht vorzukommen. (?) Indrabhüti wird von den nördlichen Buddhisten als Name eines Königs von Udyäana, Vfs. mehrerer Stücke im Tandjur aufgeführt, s. Schiefner WVimala- pragnottaramala p. 3. 21,1 192: Ein Fragment der Bhagavati. 195 dafs zur Zeit unseres Werkes bereits der Anfang zu einer fest gegliederten Reihenfolge der Hauptschüler Mahävira’s, der sogenannten ganadhara, gemacht war. Für die übrigen acht derselben scheint es indefs theils noch keine feste Reihenfolge, oder Zahl, theils wohl auch überhaupt noch keine feste Bestimmung in Bezug auf ihre Namen gegeben zu haben. Es erscheinen nämlich zwar auf 60°ff. Tamal! Moriyaputta, offenbar der Mauryaputra, und auf fol. 75° Mamdiyaputta, offenbar der Mamdita der spä- teren Liste (lem. 31. 32), jedoch Ersterer(') ganz ohne Bezug zu Mahävira, der blos über sein Leben berichtet, Letzterer allerdings als Mahävira’s Schü- ler, aber ohne Angabe darüber, die wievielte Stelle er unter diesen einnehme; wogegen die hier sonst noch genannten andern Namen von Schülern Mahävi- ra’s, Khamdaya fol. 43°, Roha 19°, Kurudattaputta 58°, Tisaa 57° in der späteren Liste derselben gar nicht enthalten sind. Ob nun freilich die übrigen Namen, welche diese enthält, in der Bhagavati wirklich fehlen, läfst sich einstweilen, solange uns eben nur ein Fragment des Werkes vorliegt, nicht bestimmen. Dafs z. B. auch Gosdla (s. Wilson p. 293) bereits darin auftritt, ergiebt sich aus den Jahrgang 1865 p. 378 mitgetheilten Bemer- kungen am Schlusse der Handschrift. $$. 12-16. fol. 33°. Wenn ein Asket, niyamtha, dem Tode verfällt(?), der da in sich die Existenz und ihren Trug (?prapanca s. Dhammapada v. 195. 254) noch nicht eingehemmt (no nıruddhabhavapavamce), den samsära und das darin zu Empfindende (?) noch nicht vernichtet und abgeschnitten (na vocchinnasamsdravedanijje), mit Geschäften und dem was dafür zu thun noch nicht völlig abgeschlossen hat (no nitthiyatthakaranıje), so tritt derselbe wieder und wieder in die Mannichfaltigkeit ein (punaz vüttha- ttam havvam dyacchatı). Er ist päna, Lebensgeist, zu nennen, weil .er sich her- und fortwendet(*), weil er aus- und einathmet: — bhüta, weil er war, ist, sein wird: — jiva, weil er lebt: — satta(*), weil er mit guten und bösen Werken (suhdsubhehim kammehim) behaftet ist: — vinnu (*) Über welchen s. Jahrgang 1865 p. 440. (?) madäi, entweder mritäyin? oder mritädih, vgl. kadadihim fol. 42° .*, (*) Hier ist ein Wortspiel bezweckt zwischen präna und pränamati. (*) satta in der solennen Reihenfolge pdnabhütajivasattä s. fol. 31°. 32°. 39, 76° hat übrigens mit sakta, wie es hier erklärt wird, nichts zu thun, sondern steht für sattva (Stevenson Kalpas. p. 118). Bb2 196 WEBER: 17,4 12: 91.8 (vijna), weil er die bittern, scharfen, herben, sauren, süfsen Geschmäcke (rasän) kennt: — endlich veda, weil er Freude und Schmerz kennt. — Dagesen wenn ein niyamtha dem Tode verfällt, der in sich die Existenz und ihren Trug eingehemmt bis mit Geschäften und dem was dafür zu thun völlig abgeschlossen hat, so tritt derselbe nicht wieder und wieder in die Mannigfaltiskeit ein; er ist siddhe, vollendet, zu nennen: — vuddhe, erwacht: — mutte, befreit: — päragae, ans andere Ufer gelangt: — param- paragae, zum höchsten Hohen(') gelangt: — pariniwvude, ganz erlöst: — amtakade, zum Ende gebracht(?): — savvadukhkapahine, allem Schmerz enthoben. — $. 17. fol. 34° Solenner Schlufs se’vam bhamte bis viharati (ausführlich). Mahävira verliefs Räyagıha und den Tempel Gunasıla (Guna- siläyaü [vgl. Jahrgang 1865 p. 418] ceiydo padinikhkamai)) und durch- zog (predigend) das Land draufsen (vahıya janavayavıharam viharatı). $$. 18-80. fol. 34°-43°. Die Legende von Khamdaka. Während die Darstellung bisher einen abgerissenen, katechismusartig sich über alle möglichen Fragen verbreitenden Charakter hatte, begegnen wir hier zuerst (und es folgen im Verlauf dann noch mehrere dgl. Fälle) einer zusammen- hängenden Darstellung in Legendenform. Da ich dieselbe unten im dritten Abschnitt in Text und Übersetzung vollständig mittheile, so gebe ich hier nur einen kurzen Überblick darüber. Als sich Mahävtra einst mit seinem Schüler Imdabhüti in Kayamgalä(’) befand, kam ein in allen brahmanischen Wissenschaften (*) wohlbewanderter parivräjaka aus Sdvatthi (Ordvastı), (') An Ssk. parampard ist hier doch kaum zu denken. () Mit Bezug auf amtakare und amtam karei fol. 23° (p. 183) möchte ich auch hier amtakare „Ende machend” lesen (s. Jahrgang 1865 p. 413n. 2). Stevenson p. 91 hat amtagade: er bemerkt zu dieser solennen Formel für das Hinscheiden eines Jaina-Heiligen (s. oben p. 158. 185) mit Recht: „these attributs of the state of Nirvän are surely incon- sistent with annihilation.” Vgl. zu diesem „state of final emancipation” auch noch die Angaben des Navatattva bei Stevenson p. 126-128. Ind. Stud. 9, 150. 151. Schott Buddhismus in diesen Abhandlungen Jahrgang 1844 p. 170-173. F. Laurent etud. sur l’hist. de ’humanite TI, 250 (Bruxelles 1861). (°) Diesseit der Gangd, zwischen Campd und Pumdravardhana, s. Stan. Julien Hiuen Thsang I, 179. III, 73. 387. (*) Die hiebei sich findende Aufzählung derselben ist von hoher Bedeutung; sie ist eine solenne, auch anderweitig identisch wiederkehrend. Die besondere Bevorzugung der amga- Literatur darin so wie die specielle Beziehung auf die Sämkhya-Lehre geben ein synehronisti- sches Moment zur Bestimmung ihrer Abfassungszeit an die Hand, s. Jahrgang 1865 p. 441, 1, 1, 18. fol. 34°. Ein Fragment der Bhagavati. 197 Khamdaya (Skandaka) mit Namen, von dem ja auch den Buddhisten wohlbekannten Geschlechte der Kaccäyana, ein Schüler des Gaddabhäh, zu ihm, ihn um Belehrung über mehrere Fragen zu bitten, welche der ebenfalls in Sävattht wohnhafte Asket (nıyamtha) Pimgalaka, ein Vesd- Iiyasävaga(‘), an ihn gerichtet hatte und deren Lösung er nicht zu finden wulste, die Fragen nämlich, ob die Welt, der Lebendige, die Vollendung, der Vollendete ein Ende habe oder nicht, und durch welchen Tod sterbend der Lebendige wächst oder abnimmt. Mahdvira’s Antwort ($. 43. fol. 37°) lautet dahin, dafs jene vier zwar dem Stoff und dem Raum nach endlich, der Zeit und dem Wesen nach (bhdvao) aber unendlich seien, ferner, dals es einen doppelten Tod gebe: 1) den Tod des Thoren, durch den der Lebendige (der Lebensgeist) wächst, und sich mit den Banden der Höllen- existenz (neraiyabhavaggahanehim) verstrickt, den samsära immer aufs Neue durchwandernd, und 2) den Tod des Weisen, durch den der Leben- dige abnimmt, und sich von den Banden der Höllenexistenz löst, den samsära durchfliegend. Da „erwachte” (samvuddhe) Khamdaya ($. 49. fol. 38°), bat den Mahdvira um Erlaubnifs, bei ihm das Gesetz hören zu dürfen, und nachdem er seine Predigt darüber (dhammakahä) gehört, um die weitere Erlaubnils, die Tonsur zu nehmen ($. 54. fol. 39°), das Gesetz bei ihm zu lernen und sich zu vervollkommnen. Er folgte ıhm auch, als Mahävira ($. 59. fol. 40‘) Kayamgala verliels, um (predigend) das Land zu durchziehen (janavayavıhäram viharati); und als er dann in seiner und der ihn begleitenden „sogestalten” thera Nähe „die elf amga” (*) erlernt, übte er zunächst für einen Monat, dann für deren zwei '($. 62. fol. 40°) u. s. w. das Gelübde eines bhikhku (Bettlers), und gab sich dann immer gesteigerteren asketischen Übungen und Selbstkasteiungen, insbesondere (*) Die Erwähnung der ketzerischen Vaigdli-grävaka, d.i. doch wohl der durch das Coneil von Kaugdmbi (110 Jahre nach Buddha’s Tode) verdammten Irrlehrer, als Zeitge- nossen des Mahävira und zwar in ehrender Weise (denn Pimgalaka ist dem Ahamdaka überlegen und seine Lehre erweist sich mit der des Mahavira als identisch) weist die von Colebrooke und Stevenson angenommene Priorität des Mahdvira vor dem Buddhismus wohl ohne Weiteres ab, s. Jahrgang 1365 p. 440. 441. Die eignen Legenden der Jaina setzen danach Mahävira’s Wirken in eine Zeit, in welcher der Buddhismus längst bestand, und bereits in Sekten gespalten war; das Jainathum ist eben selbst nur eine dieser Sekten. (°) Da auch die Bhagavati zu den „elf amga’ gehört, so ist deren Erwähnung hier in ihr selbst zunächst jedenfalls auffällig genug, vgl. das hierüber unten ad l. Bemerkte. 198 WEBER: I, 1, 74. fol. 43°. dem strengsten Fasten hin, so dafs er nach vollen zwölf Jahren ($. 77. fol. 43") die Reife der Asketschaft erreichte, und schliefslich an Entkräftung starb (käladae). Als dann die seine Begleitung bildenden thera, von dem hohen Berge, auf welchen er sich zuletzt zurückgezogen hatte, herunter gestiegen, dem Mahävira die Kunde davon nebst seinen Gefäfsen und seinem Gewande(!) pattacivaranı brachten, verkündete ihnen dieser, dafs Khamdaya zunächst in dem accue kappe (der höchsten Himmelswelt der valmdnikäs) 22 sägarovama als Gott zubringen und dann schliefslich im mahävidehe väse(?) seine Vollendung finden, erwacht und erlöst ver- wehen(°) und zum Ende aller Schmerzen gelangen werde. Cap. 2, 1-3. fol. 43°. „Wie viel samugghäya (samudghäta?) giebt es?” Sieben, nämlich: 1) vedanäsamugghaya, — statt aber in der Aufzählung fortzufahren, folgt der Verweis auf das, unter Ausschlufs des chaümatthr- yasamugghäya (chadmasthika°, vgl. oben p. 169), herbeizuholende, samugghä- yapadam. Eine Randglosse giebt die 7 Namen indefs an: vedand, kashäya, maranamti(!), tejasa, ähäraka, varkri(!), kevala; davon wird der kasayasam- ugghäya und der kevali® in $. 2 u. 3 in ganz abrupter Weise erwähnt; zu den beiden ersten s. auch fol. 561’; dem dritten entspricht offenbar der auf fol. 565°. 570° erwähnte märanamtiya°, und dem sechsten, varkri?, der auf fol. 54°. 62°. 70%. 71°. 78°. 80° erwähnte veuwviya? (s. oben p. 171), Beide durchweg im Instrum. mit dem Verbum samohanai, resp. dem PPP. samo- haya(*) verbunden: danach scheint es vielmehr, als ob das Wort als samavaghäta zu fassen sei? was es bedeutet, ist mir leider unklar. Cap. 3, 1-4. fol. 41°. Ebenso kurz wird die Frage: „wie viel pudhavi giebt es?” durch Verweis auf den herbeizuholenden jivabhigame neraiyanam jo vitio uddeso (sollte damit 1, 5 fol. 14° gemeint sein können?) erledigt. Cap. 4, 1-2. fol. 44°. Und das Gleiche gilt von der Frage nach der Zahl der (5) imdiya; es ist dafür: padhamillo imdıya-uddesao neyavvo. (') Von Nacktheit ist somit hier nicht die Rede: s. oben p. 186. (?) Über diesen offenbar eigentlich aus videha „körperlos” entstandenen, dann aber sekundär aus historischen (s. meine Einl. zu (atr. Mäh. p. 20) und volksetymologischen Gründen mit dem Lande der Videha in Verbindung gebrachten Namen s. das unten ad I. Bemerkte. ® (?) Zu parinivvahiti vgl. oben p. 185. (*) Zu samohae und samohanittd s. noch fol. 81° bis 82". 559*.®. 560°. I, 5, 1. fol. 44°. Ein Fragment der Bhagavati. 199 Cap. 5, 1-2. fol. 44°. Polemik gegen die annaütthiyä, die da lehren, dafs der niyamtha, wenn er gestorben ist (kdlagae samäne), mit seinem Gott-gewordenen Selbst (devabbhüenam [woher das doppelte bh?) appdnenam) sich nicht den andern Göttern noch den Göttinnen der an- dern Götter noch den ihm selbst bestimmten Göttinnen(!) anschliefst (no anne deve no annesim devänam devio ahiyumjiya 2 pariyärei, no ap- pano vi ydo devio abhiyumjiya 2 pariyarei >), sondern nur mit sich selbst sein verwandeltes Selbst pflegt, (appana meva[!] appänam viwviya 2(*) pariyäre[?)), und als Einzelner gleichzeitig (ego viya nam jive egenam samaenam) zwei Empfinden (?) in sich vereinigt (do vede veder), das Em- pfinden der Frau ıtthivedam und das Empfinden des Mannes purisavedam (*). Mahävira behauptet hievon durchweg das Gegentheil und hält daran fest, dafs ein Lebender gleichzeitig nur als Frau oder als Mann (also nicht als Herma- phrodit, resp. geschlechtslos [nach Weise unserer Engel]) empfinden könne. $$. 3-10. fol. 44°. Untersuchung über die Dauer der Embryoschaft verschiedener Wesen. Zunächst bei einem Wasserwesen (udagagabbhe) dauert dieselbe mindestens ekkam samayam (einen Moment), höchstens sechs Monate; das Minimum bei einem Thier tirikhkajoniya(*), einem Mensch manussigabbha, einem käyabhavattha (d. ı. wohl einem der Klasse der pudhavikärya ete. angehörigen Wesen? oder ist etwa käpa°, für kappa°, zu lesen, resp. von den in die Götterkalpa Eintretenden die Rede?) beträgt amtomuhruttam (innerhalb eines muhürta), das Maximum resp. bei dem Thier acht, bei dem Menschen zwölf und bei dem käyabhavattha vier- undzwanzig Jahre(!!). $$. 11. 12. fol. 45°. „Wie lange bleibt ein Mensch, oder ein mit fünf Sinnen begabtes Thier (bei der Geburt?) in der yon?” (?joniyabbhüe, woher doppeltes bbh?). Mindestens amtomuhuttam, höchstens zwölf muhutta. $$. 15-20. „Wenn ein Lebendiger sich anschickt eine Existenz an- zutreten (egabhavaggahandyam), in die Sohnschaft wie Vieler (!!) tritt er ein?” Mindestens in die Eines, oder in die von Zweien, oder Dreien, höchstens (') den von den Brahmanen wie von den Buddhisten festgehaltenen Houri’s im Paradiese, vgl. Ind. Stud. 1, 397. 398. 2, 204. 3, 146 und unten fol. 67®. (2) In der Antwort fol. 44° veuvviyam was wohl besser. (?) Vgl. fol. 565°. (*) tirikhkajonie gabbhe nam bhamte tirikhkajoniyagabbheti kalao kevacciram hoi. 200 WEBER: I, 5, 13. fol. 45*. in die von hundert puhutta(') von Lebendigen, sayapuhuttassa jivanam (}). Andrerseits, „wie viel Lebendige treten in die Sohnschaft eines einzelnen Lebenden?” Mindestens Einer, oder Zwei, oder Drei, höchstens 100,000 puhutta von Lebendigen (sayasahassapuhuttam jivdnam; man denke an Fischlaich). — Der den Coitus Pflegende begeht übrigens einen solchen Akt der Unzucht, des asamjama, als ob er einen Blumenstengel (?) mit glühendem Golde begösse: tattenam kanaenam rüyanähyam (?) va püranäl- yam (?) vd samabhidhamsejjä. $$. 21-22. fol. 45°. Solenner Schlufs: se "vam bhamte. Darauf verliefs Mahävira die Stadt Rdyagıha und den Tempel Gunasila und zog (predigend) draufsen durchs Land. (Dies setzt eine analoge Angabe im Eingange des Cap. voraus, die aber fehlt). s$. 23-56. fol. 45° bis 49°. Legende. Es war damals in der Stadt Tumgiyd, ein Tempel Namens Pupphavatiya (°vatie, Pvattiya, Pvatiya). In dieser Stadt lebten viele fromme Laien (samanoväsayd, oder ist dies dvandva?). Da kamen einst ($. 26. fol. 46°) die päsdvacenja thera bhagavamto (s. oben p- 183), umgeben von 500 anagära, nach Tumgıyd und liefsen sich bei dem Tempel Pupph. nieder. Da strömten jene Laien ihnen erfreut zu, ihre Predigt zu hören. Nach derselben aber brachten sie ($. 33. fol. 47°) ihnen ihre Verehrung dar und frugen sie: „welche Frucht trägt der samjama (die Selbstbezähmung)? welche Frucht die Bufse (tave)?” Da antworteten sie (vadäsi, Sgl.): „der samjama hat als Frucht das ananhaya (? das sich nicht mehr Waschen (?), d. i. Unempfindlichkeit gegen alle Leibespflege?), die Bufse das vodäna” (? vyavadana Abscheiden von allen Bedürfnissen ?). Auf die weitere Frage ($. 37.): „wenn dies so ist, durch welches Mittel (kimpattiyenam, präpti?) tritt man als Gott in die Götterwelt ein?” antwortete ($. 39.) ein thera Namens Mahrla: „kraft früherer Selbstbe- zähmung (puvvasamjamenam)”, ein anderer thera ($. 41.) Namens AÄnamda- (!) Was puhutta bedeutet, ist mir unklar, s. Jahrgang 1365 p. 427. Aulser hier dreimal (einmal davon puhatta), finde ich es auf fol. 569° ‚„‚mindestens ekkam samayam, höchstens puvvakodipuhattam”, und fol. 570° „mindestens ekk. sam., höchstens sägarova- masayapuhattam”. Vgl. samthanam vahallam pohattam (ob Part. Perf. Pass. von Ysad? aber welches Präfix?) java alogo 44°, und do damdagd egatta pohattiya 6°. (?) Vgl. akdma-sitd-"tava-damsamasaga-anhänaga-seya-jalla-mala-pamkaparidähenam fol, 5° und s. 30°,.39°,°, I, 8, 41, fol. 47°. Ein Fragment der Bhagavati. 201 rakhkiya: „kraft (früheren) Werkverdienstes (?kammiyae), und ($. 43. fol. 47°) ein dritter thera Namens Käsava (Kägyapa): „kraft (früherer) Ver- bindung (?samgiyde)”, und indem er dann alle drei Antworten zusammen- fasste, fügte er hinzu: „dies ist der wahre Sachverhalt: nicht kommt das Selbst hier in Rede(!)”. So aufgeklärt ($. 45.) über ihre Zweifel, frugen die Laien noch weiter und dankten dann ehrerbietig für die erhaltene Belehrung. Die thera aber verliefsen Tumgiyd und zogen wieder weiter, draufsen durchs Land. — Mahävira aber ($. 48. fol. 47°) war damals gerade bei Rdyagıha, am Tempel Gunasila das Gesetz verkündend. Als denn einst sein Schüler Imdabhütt, von ihm beurlaubt ($. 51. fol. 48°), die Häuser von Räyagıha bettelnd durchzog, hörte er ($. 54. fol.48°) von jener Entscheidung der thera in Tumgiyd und brachte zurückkehrend die Kunde davon dem Mahävira, der ($. 56. fol. 49°) ihm dann auch seinerseits seine volle Zustimmung dazu erklärte. — Diese Legende ist charakteristisch, insofern sie unbedingt, vgl. das oben p. 183-4 Bemerkte(?), für die Priorität der Päsdvaccyjas vor Mahävira eintritt; er erkannte ihre Auktorität neben der seinigen als maafsgebend an. Die Namen Mahila, Änandarakhkita und Käsava fügen leider zu dem am a. O. bereits über Päsa Bemerkten kein sicheres Moment zu näherer Bestimmung hinzu(?). — Die Stadt Tumgiy& muls wohl von Räyagiha in einiger Entfernung gedacht werden? zu vgl. ist der Name des heiligen Waldes Tumgaka MBh. 3, 8188. 8195, der indessen, wie ‘der Fluls Tumgabhadra, wohl dem Dekhan angehört? $$. 57-71. fol. 49°. „Welche Frucht trägt der davon, welcher „So- gestaltete,” sei es einen samana sei es einen mdhana, umdient?” Er hört (ihre Lehren). „Und welche Frucht bringt das Hören?” Das Kennen (ndäna). „Und das Kennen welche?” Das Erkennen (vinndäna). „Und das Erkennen?” Die Entsagung (pacakhkäne). „Und diese?” Den samjama (Selbstbezähmung), der wieder das ananhaya (? Aufhören aller Körperpflege), wie dieses die Bulse (tava), diese das vodana (Abscheiden), dieses die völlige Enthaltung von aller Aktion (akırıya), und diese endlich das Ende der Vollendung (siddhipayyavasäna) zur Frucht hat. (!) no ceva nam äyavattavvayde. (*) Auffällig ist, dafs in den beiden Päsävaceijja-Legenden, hier wie oben p. 183-4, die Partikel ajjo, ayyo, sonst ajja z. B. 71”, und die Pronom. Form re sich wiederfinden. (*) In Bezug auf Kägyapa s. indels Ind. Stud. 3, 127. Mahävira selbst war ein Adgyapa. Philos.- histor. Kl. 1866. Ce 202 WEBER: II, 5, 72. fol. 49°. 88. 72-74. fol. 49°. Polemik gegen die annaütthiyä, welche von dem aufserhalb von Räyagıha, unterhalb des Vebhära-Berge befindlichen grofsen schönen See (harae), der viele yojana im Umfang hat und dessen Anhöhen von reichem Gehölz geziert sind (nänädumasamdamamdiuddese), und von den darauf lagernden vielen Wolken (valähayd, vgl. 78°. 79°) die Ent- stehung des daselbst zu Tage tretenden heifsen Wasserkörpers (d.ı. Quells) herleiten, taccatarıtte (?°tiritte in der Antwort) ya saydsamio (!) usine dukde(!) abhinissavai. Vielmehr stamme derselbe von der nicht weit vom Vebhära belegenen Quelle (päsavane) Namens mahätavotirappabhava, welche 500 dhanu(?) ım Umfang (dydmavıkhkambhena) habe, und von den vielen heifs-artigen (?) Wesen, resp. Stoffen, die sich darin in Wasser auflösen (?tattha nam vahave usinajoniyd jivd ya poggaldim udagattie vakkamamtı \ vinkkamamti \ cayamti\ uvacayamtı).-— Über die Örtlichkeit von Räjagriha und die der es umgebenden fünf Berge Vaibhära ete.(?) s. Vivien St. Martin bei Stan. Julien Hiuen Thsang 3, 378-80. Die hier vorliegenden Angaben über den See am Fufse des Vaibhära und die heifse Quelle dabei finden durch die Untersuchungen, welche Major Kittoe über die Gegend von Räjagriha angestellt hat, Journ. As. Soc. Beng. XVI. 1847. p. 953ff., ihre volle Bestätigung: so heifst es bei ihm p. 957: „from Räjgriha it is about a mile to the entrance of the valley, where the hot springs flow and where a fair is held every third year” und p. 961 „there are some more hot springs beneath the southern side of these easternmost hills and about five miles further south in the plains is a spot (a tank) still visited and held sacred by the Jains”. Die Heiligkeit dieser Gegend für die Jaina beruht eben, wie Kittoe ganz richtig bemerkt, darauf, dafs dieselben „merely a heretical offset”” des Buddhismus sind, der hier in Magadha seine Entstehung fand, und dies Land daher als sein Palästina verehrt. (') Zu äpahkäyah vgl. dpomaya, dpomätrd, dpomürti im Pet. W. und dpodevata Av. er. V, 10, dpodevatya Qdnkh. Br.16, 7. — taccatiritte, um '|, stärker; aber als was denn? () Über den Umfang des dhanu (4000 geben ein yojanam) s. Ind. Stud. 8, 437. (°) Zur Namensform s. Jahrgang 1865 p. 411 und vgl. noch fol. 79° (wo Vibhära). — Auch im (atrumj. Mäh.14, 100 (vgl. meine Abh. darüber p. 39. 40.) erscheint Vira noch in ganz specieller Beziehung zum Vaibhara (dessen älterer Name Vaihära in der That wohl mit Lassen einfach von vihära herzuleiten ist, und den mit vihärds, Klöstern, bedeckten Berg bedeutet). I, 6, 1. fol. 50°. Ein Fragment der Bhagavati. 203 Cap. 6, 1. fol. 50°. Es liegen nur die ersten sechs Worte (se minam bhamte manndmit uhärıni bhäsd) davon vor: auf sie folgt gleich die Angabe, dafs der Abschnitt über bhdsd (bhäsdpadam) herbeizuholen sei. Cap. %, 1-4. fol. 50°. Nicht ganz so kurz, aber doch ganz analog wird der Text leider auch in diesem Cap. welches von den viererlei Arten von Göttern handelt, den bhavanavai, väinamamtara, jotisa und vemäniya (s. oben p. 160-61.. Hem. 90-93) abgefertigt. Die Frage nach den tthäna, Aufenthaltsorten, der bhavanavasinam devanam zunächst wird durch Hin- weis auf das thänapadam, und weitere Fragen durch Hinweis auf den vemäne uddeso erledigt. — In gleicher Weise ist auch der Text der beiden folgenden Capp. leider gewaltig abgekürzt. Cap. 8, 1-9.f01.50°. „Wo befindet sich der Königssaal (sabhä) des asura- Fürsten('), asurakumdra-Königs Camara(?), Namens Suhammäl’)?” Wenn man im Jamvuddiva rechts vom Berge Mamdara über unzählige Inseln und Meere hindurchfliegend (vitivaittä), von der äufseren Seite (?vähırılläo veiyamtao, vedyanta?) des Arunadiva 42 yojana-Tausende in das Arunodaya(rothwässrige)-Meer hinabtaucht (ugährttd), gelangt man zu dem Geburts-Berge (?uppdyapavvae) des Camara, Namens Tigic- chiküda(*). Er ist 1721 yojana hoch, ... — sonstige Angaben nach dem Maalse des Gotthubha (Kaustubha), des Aufenthalts-Berges (?ävdsapavvayassa, des Camara nämlich) herbeizuholen: — und auf ihm befindet sich, in einer ‚reizenden Gegend, ein grolser Palasthain (päsäyavadesae s. p. 159) mit dem Thron (Löwensitz) des Camara. Wenn man rechts von diesem Berge 655 kot 35 hunderttausend yojana weit durch das Arunodaya-Meer ge- (") asurimdassa asurakumdraranno: imda (indra) f, e. bedeutet hier wie in ndgakumarimda, vairoyanimda, jotisimda, devimda nur: Herr, Fürst. Indra selbst wird sakka genannt; (auf 61° erscheint er indessen auch als imda). Ebenso im Lalitavistara, wo er als gakro devändm indrah bezeichnet zu werden pflegt. (?) Bei Camara ist etwa an den vedischen Cumuri zu denken? Das Pet. Wet. führt aus Hem. an. Camara als Namen eines Daitya auf. (*) So auch 66°. 70°. 74°; nach Hem. 93 Schol. aber ist Sudharmd vielmehr Name der devasabhä, welche in dem saudharma kalpa, also dem ersten der vaimdnika-Himmel sich befindet (während die asura zu der niedrigsten Götterstufe, den bhavanapati gehören). Und die gleiche Bedeutung liegt in der That auch hier auf fol. 69° vor. Es hat das Wort somit hier in der Bhagavati eine doppelte Bedeutung. () var. l. im Verlauf Tigimecha® und Tigiecha°; auf 70" Tigicchaküla. Ce2 204 WEBER: D, 8, 9. fol. 50°. flogen, und 40,000 yojana unterhalb der Rayanappabha pudhavi hinab getaucht ist (ugähittd), kommt man nach Camaracamcä, der Königs- stadt (räyahäni) des Camara. Die Angaben über deren Umfang sind nach dem Maafse der vaimdnıka, nur halbirt, herbeizuholen. — Nun, diese Angaben, wie alle ähnlichen, die wir im Verlauf treffen werden, lassen an Überschwenglichkeit nichts zu wünschen übrig. Die Jaina haben bekanntlich in ihren kosmologischen, wie in ihren astronomischen und chronologischen Vorstellungen ihrer Phantasie freien Zügel schiefsen lassen, ihre buddhisti- schen Collegen darin nahezu noch übertreffend. Was speciell die hier genannten Namen betrifft, so sind der Berg Mandara (s. unten fol. 83°. 84°. 85°") und das Meer Arunoda auch den Brahmanen in ähnlichen Verhältnissen bekannt (s. z. B. Wilson Vishnup. p. 168-9), dagegen die Berge Tigiechiküda (ob Ürkitsaküta?) und Gotthubha (Kaustubha) einstweilen nur hier vorkommend. Ebenso der Arunavaradiva, der auch bei den späteren Jaina bis jetzt wenigstens noch nicht nachgewiesen ist, ebensowenig wie der auf fol. 67° als Wohnsitz der asurakumära genannte Namdissara diva (ein heiliger Berg Nandievara wird Catr. Mah.1, 344 erwähnt). Jamvuddiva dagegen ist jener bekannte, von den Buddhisten her (s. Catrumj. Mäh. p. 19) auch zu den Brahmanen gedrungene Name eines ihrer vier, resp. sieben dvipa, desjenigen nämlich, in welchem Indien selbst liest. In unserm Texte hier, resp. bei den Jaina überhaupt, (Hem. 1074), ist die Zahl der diva eine unbeschränkte, der Jamvuddiva resp. darunter dadurch ausgezeichnet, dafs er sich nach fol. 51° in der innersten Mitte (savvabbhamtara) aller diva und samudda befindet. Auf 53° wird er als der erste aller diva, wie das Salzmeer (lavanasamudda) als das erste aller Meere bezeichnet. — Als Unterabtheilung des Jamv. erscheint 60°. 68°. 70° das Bhäraham(!) vasam (varsham). — Die Ortsbestimmung „im (') Hem. 94° (s. Schol.) kennt fünf Bharatäni, von denen nur eines im Jambudvipa, je 2 im Dhätakikhanda (lies °shanda), und im Pushkaradvipärdha. — Im Anuyogadvarasütra 32° werden bereits auch folgende varsha erwähnt: devakuru-uttarakur ugdnam manuydnam, hari- vasarammayavdsinam manussänam, puvvavideha-avaravidehavdsinam manussänam, bhara- he-rävaydnam (airdvata) manussänam. Nach ibid. 45° hat der Jambuddiva zehn khitta (kshetra), Bharahe Eravae jäva Videhe; und zwar ist das erste, das Bharaham, doppelt, ein südliches, dähinaddha, in welchem Padaliputta liegt, und ein nördliches, uttaraddha. — Über das mahädvidehavdsam s. das zu 2, 1,80 fol. 43° Bemerkte (oben p. 198 und unten im dritten Abschnitt). II, 8, 9. fol. 50°. Ein Fragment der Bhagavatt. 205 Jamv., rechts vom Berge Mamdara” kehrt auch auf fol. 83. 84*", 85° wieder. — Nach 51°. 83° ist der Jamv. 100,000 yojana nach der Längenausdehnung „Aydmavıkhkambhenam” (s. Colebrooke 2, 222), was in einem von Mala- yagiri zu Süryapr. fol. 13° beigebrachten Citat noch durch „3227 yojana 3 kroga 128 dhanu 13'|, amgula mit noch etwas Überschufs darüber dem parikhkeva, dem Umfang nach,” vervollständigt wird('!). Nach 54° nun ist der asura-Fürst Camara im Stande einen ganzen Jamv. mit seinen asurakumära zu erfüllen (?) kevalakappam Jamvuddivam divam vahühim asurakumärehim ı devehim devihi ya \ dinnam vitikinnam wvatthadam samghadam phudam aragädhävagädham (?) karettae: ebenso nach 55° auch jeder einzelne sd- mäniya deva des Camara ete. (Nach 80° übrigens auch jeder fromme anagära). Auf 56° ist von etwas mehr als einem ganzen Jamv. (sätiregam kevalakappam Jamv.), auf 57°. 58° von zwei (do) dgl. kevalakappe Jamvu- ddive dive in ähnlicher Beziehung die Rede, auf 58° von etwas mehr als 2 dgl. (sähie do kev. resp. sätirege do), auf 59° von ihrer vier und etwas mehr als 4 dgl. (sätirege cattärı) bis zu 8. 16. 32 und mehr als 32 dgl. Es kann hiermit wohl eben nur das Maafs des Jambudvipa, als eine Einheit genommen, gemeint sein: denn an eine wirkliche Mehrzahl von Jambudvipäs ist denn doch schwerlich zu denken! Cap. 9, 1.2. fol. 51. Die Frage nach dem samayakhetta (in der Antwort: samaikhetta), d. ı. wohl nach dem „Felde der religiösen Ob- servanz,” resp. nach der von Menschen bewohnten Welt(?), wird zunächst dahin beantwortet, dafs addhärjd diva do ya samuddä d.i. „2'|, dvipa(°) und 2 samudra” dasselbe bilden. Es folgt dann noch die Angabe dafs: ayam Jamvuddive savvadivasamuddanam savvabbhamtare sei: für das Weitere (') Vgl. die Angaben über den Raum, welcher der siddhi zukommt, fol. 37® (unten im dritten Abschnitt). (?) Vgl. jüvajiwadhärakshetram lokah Hem. 1365, resp. sämä yika oben p. 186 und samayd kammädni ya fol. 27”. — Sonst hat samaya hier auch noch die einfache Bedeutung: Zeitpunkt, z. B. jam samayam ..tam samayam fol. 28°. 44”, egenam samaenam gleichzeitig 44°.®.; oder es bedeutet geradezu: an infinitesimal part of time Stevenson p. 119, so ekkam samayam fol. 32°. 77°. Arte Ar ydim. Vgl. ardhacatasrah 3'|, Ind. Stud. 9, 107. Man könnte es indessen auch aus ardhatrityah (addhatticcah, addhadijjäh) erklären, vgl. addhuttha (ardhacaturtha). (Im Anuyogadv. 56° hat die Handschrift: attäiyyanam!). 206 WEBER: II, 9,1. fol. 51%, aber wird auf einen andern Abschnitt verwiesen (evam jiväbligamavatta- vrayd neyavvd), und nur die Schlufsworte ‚desselben angegeben: jäva abbhimtarapukhkaraddham jorsavihümam. Zum Wenigsten ergiebt. sich hieraus wohl in der That, dafs auch hier bereits die den Jana speciell zugehörige Vorstellung vorliegt, wonach von allen dvipa nur die 21|, innersten, der Jambudvipa nämlich, der Dhätakishamda(') und die innere Hälfte des Pushkaradvipa das den Menschen zugängliche trikhandam bilden (s. Colebr. I, 222. Hem. 946-7. Catrumj. Mäh. p: 17). Cap. 10, 1-49. fol. 51°. Dies Cap. ist seines ontologischen Inhaltes halber höchst interessant, leider aber auch :sehr dunkel: es handelt nämlich von den fünf atthikäya, astikäya(?), d. 1. den konstituirenden Vorbedin- gungen, materiellen Grundlagen eines jeden Seins, resp. lebenden "Wesens, $$. 1-10. Zunächst Aufzählung derselben mit ihren Eigenschaften, Es sind ihrer fünf: 1) der dhammatthrikda $.3.4, das Tugend (verdienst)- Substrat(?): dasselbe ist gestaltlos, leblos, ewig, feststehend (avatthie), den Weltstoff bildend (?logadavve), dem Stoff nach ein Stoff (ege davve, je für ein Individuum?), dem Raum nach durch die ‚Welt begränzt (loyappamdänamette), der Zeit nach stets gewesen (*), stets seiend, stets sein werdend, beständig, dem Wesen nach (bAdvao) ohne Farbe, Geruch, (Geschmack, Gefühl (also vieren der fünf Sinne entrückt), der Eigenschaft nach (gunao) beweglich(?) gamanagune: — 2) der ahammatthikäaa (adharmä°) %. 5, Verschuldungs-Substrat(°): davon gilt dasselbe wie vom dhamm.), nur dafs als Eigenschaft die Unbeweglichkeit(7), (') Die auf 79° der Süryaprajnapti vorliegende Namensform Dhäyaisamda geht auf °shamda (Gebüsch), nicht °khamda zurück! (?) Vgl. Colebrooke 1, 385, Wilson p. 307, Stevenson p. 118. Hemac. 1365 Schol., Sarvadarganasamgraha p. 35. 36, und s. noch oben p. 182. Im Anuyogadvarasütra tritt durchweg sechstens noch der atthisamaya (ashtisamaya? oder ob addhäsamaya zu lesen? so hier fol. 53°) hinzu, s. fol. 12°..19*.°. 22°. 28". 37°. (*) Stevenson freilich übersetzt ganz anders, falst nämlich die ersten drei atthikaya als: solids, fluids and airs auf: dharma also im Sinne von firmus etwa. (*) wörtlich: nie nicht gewesen na kayai na äsi. C°) d.i. „the soul’s ascent to the regions above” bewirkend (so Colebr. und Sarva- darganasamgraha). (°) dhammatth? und adhammatth”? zusammen sind der objek- tive Ausdruck für den sonstigen mehr subjektiven: karman, im praegnant- buddhisti- schen Sinne nämlich s. Ind. Stud. 3, 131-3. (") eauses the soulto continue embarrassed with body Colebr., u. Sarvadarganas. p. 35. II, 10, 6. fol. 51°. Ein Fragment. der Bhagavati. 207 thäanagunme gilt: — 3) der ägäsatthıkäa. (dkaga”) $. 6, das Aether-Substrat: ebenso, nur dafs er dem Raum nach über Welt und Nichtwelt sich erstreckt (loyäloyappamänamette), unendlich ist, und als Eigenschaft die des Sich- Hinabtauchens (avagähand) gilt: — 4) der jivatthikaya $. 7, das Lebens- kraft-Substrat(!): ebenfalls wie beim dhamm., nur dafs er eben nicht leblos, sondern’ lebendig ist, dafs es ferner dem Stoff nach unendliche Lebensstoffe (jivadavvaım) giebt, und als Eigenschaft die Verbindung (uwaoga, mit den Dingen s. unten) gilt: — und 5) der poggalatthikäa $. 9, das atomische Substrat(?): er ist fünffach verschieden nach Farbe, fünffach nach Ge- schmack, zweifach nach Geruch, achtfach nach Gefühl, mit Gestalt ver- sehen, leblos, ewig, feststehend, Weltstoff, dem Stoff nach in unendliche Stoffe zerfallend, dem Raum nach durch die Welt begränzt, der Zeit nach stets gewesen brs beständig, dem Wesen nach mit Farbe bis Gefühl versehen (d.i. 4 Sinnen zugänglich), der Eigenschaft nach mit der des Ergreifens behaftet (gahanagune). — In dieser Lehre von den Grundbedin- gungen eines jeden individuellen Lebens liegt eine sehr erhebliche Differenz von der buddhistischen Theorie von den zwölf Ursachen alles Seins, den sogenannten nidäna (s. Ind. Stud. 3, 131-3) vor. Vgl. hiezu noch die oben p- 157. 168. 190. 191 und unten p. 209 angeführten atomistischen Angaben. $$. 11-24. fol. 52°. „Kann wohl ein Theil (°padese), oder können zwei, drei, oder mehr Theile (bis zu unzähligen Theilen) des dhamma- tthıkäya als dieser selbst bezeichnet werden? Ist resp. der dh. noch dh., wenn ihm auch nur ein Theil fehlt?” Nein, ebenso wenig wie Theile eines Rades (cakke) das Rad selbst sind oder ein Rad, dem ein Theil fehlt, noch Rad ist. Nur in seiner vollen Gesammtheit ist der dh. wirklich dh.: und ganz das Gleiche gilt von den andern vier atthikaya. $$. 25-28. fol. 52°. „Erschaut (?uwadamsiti) ein mit Energie und Kraft ausgestatteter Lebendiger den Lebenszustand (?jivabhävam) kraft (') Bei Wilson p. 307, bei Stevenson, so wie nach Rdmänuja bei Colebr. 1, 386 (und so ist wohl auch bei Hem. 1365 Schol. zu subsumiren?) steht, dem atthisamaya (addhä°?) des Anuyogadvdrasütra entsprechend, käla, die Zeit, an Stelle von jiva, welches letztere Wort hier wohl eben nicht konkret als: lebendes Wesen (Hem. 1366), life or soul Colebr., sondern abstrakt als Lebenskraft (Hem. 1367) aufzufassen ist? Freilich $. 25-28 stehen hiemit nicht im Einklang, verlangen vielmehr entschieden die konkrete Bedeutung: ebenso der Sarvadarganasamgraha p. 35. (?) Stevenson geradezu: body. 908 WEBER: II, 10, 25. fol. 52°. seiner Selbstheit (?dyabhävenam)?” Ja, und zwar tritt er in Verbindung (uvaogam) sowohl mit den unendlichen Variationen (pajjava) der fünf Arten des Kennens('), nämlich des äbhinivohiyandna (äbhinibodhika), suya° (eruta), uhi? (avadhi), manapajjava° (manahparydya) und des kevala-näna, wie mit den unendlichen Variationen des Nichtkennens (mai-annäna, suya-annäna s. fol. 564°), des falschen Kennens (?vrbhamganäna s. fol. 81"), und des Wahrnehmens (cakkhudamsana, acakkhu°, uhi?, kevala°). 88. 29-34. fol. 53°. Der dgäsa Aether ist doppelt, loyäyäse the abode of the bound, a worldly region, consisting of dıvers tiers, one above the other, wherein dwell successive orders of beings unliberated, Colebr. I, 386, und aloydyäse the abode of the liberated (above all worlds or humane beings). Im logägäsa giebt es lebendige (jiva) und leblose (ajivd) Wesen und Theile resp. Glieder derselben (jivadesä, aj., jivapadesd, aj.). Die Lebendigen haben eins, zwei, drei, vier oder fünf Sinne, oder keinen Sinn: ebenso ihre Theile (desa) und ihre Glieder (paesa). Die Leblo- sen sind doppelt(?): 1) gestaltet rävi, und zwar diese wieder vierfach (') Dieselben fünf Arten des ndna werden im Eingange des Anuyogadvärasütra so- wie ibid. fol. 21° aufgeführt: dagegen Malayagiri (5°) erklärt catunänovagae, den Bei- namen des /mdabhüti (ebenso hier fol. 2'), durch mati-grutd-"vadhi-manahparydyajndna- rüpajndnacatushtayasamanvitah, wo also äbhinivohiya° durch mati” vertreten ist. Es bezeichnet somit wohl die Kenntnifs von den Ansichten, des Mahdvira etwa? suyandna ist wohl die Kenntnils der Tradition? uhindna die magische Kenntnifs von den Gränzen ? (vgl. 72°. 82° wo „magisches Wissen”): und manahparydyajndna die Kenntnifs von den Wandlungen des Geistes (in Andern?)? kevalanädna endlich die Kenntnifs von dem kevalam (Wilson p. 296)? — Eine ganz andere Erklärung der fünf jnäna, mit mati voran, giebt der Sarvadarganasamgraha p. 32. Danach ist mati der Verstand (?mens), Kraft dessen man, auf die Sinne und des manas sich gründend, die Dinge versteht (indriyama- nasi puraskritya vyapritah san yayd ’rtham manute), grutam das durch mati erzeugte klare Wissen (matijanitam spashtam jnänam), avadhi das Wissen dessen Bereich begränzt ist (avachinnavishayam jndnam), manahparyäya das rasche Erkennen der Gedanken eines Andern (paramanogatasyd’rthasya sphutam parichedakam jnänam), kevalam das von allem andern Wissen nicht mehr berührte höchste Wissen, um defswillen die Asketen sich kasteien (tapahkriyävigeshan yadartham sevante tapasvinas taj jndnam anyajnändsamsprishtam). (?) Für die folgende Stelle findet sich ein ganz analoges Citat im Anuyogadv. fol. 37°: ajivadavvd nam bhamte kaivihd pannattä? Goyamd, duvihe pannatte \ tam jahalarüvi aji- vodavvd ya rüvi ajivadavvd ya. I, 10, 52. fol. 53°. Ein Fragment der Bhagavatı. 209 geschieden('), entweder als khkamdhä Atom-Conglomerate (s. p. 168. 191), oder als khamdhadesd Theile der khamdha, oder als khamdhapadesä Glieder der kh., oder endlich als paramänupoggalä primitive Atome, und 2) ge- staltlos arüvi, diese resp. aus fünf Gruppen(?) bestehend, nämlich aus dhammatthikäya und Theilen eines dh., aus adhammatthikäya und Theilen eines adh., endlich aus addhäsamaya (?atthi°? s. p. 206-7) der Zeit der Verwirklichung? Im aloyägäsa dagegen (s. oben p. 174) giebt es kein Leben(?), die Kategorieen der Schwere und der Leichtigkeit (s. oben p- 181. 182) fallen dort fort (aguruyalahue): er ist der mit unendlichen Eigenschaften ausgestattete Alläther (savvakdse). $$. 35-36. f01.53°. Der loyakäsa des üägäsatthikda und die andern vier atthikda sind die Welt (loe, d.i. bilden die Welt), beschränken sich auf die Welt (loyamette) und messen sich nach ihr (loyappamäne), sind von ihr berührt (?loyaphude)(*) und berühren sie fortwährend (loyam cevaphusittänam eitthai). $$. 37-49. fol. 53°. Von dem dhammatthikäya berührt die Unterwelt (aheloe) etwas mehr als die Hälfte (sätiregam addham), die Seitenwelt (?tiriyaloe) das Drittel eines unzählbaren Antheils (?asamkhejjaibhägam s. Jahrgang 1865 p. 428), die obere Welt (uddhaloe) etwas weniger als die Hälfte (desüunam addham). Es berührt ferner das Drittel eines unzählbaren (5) (*) Nach Stevenson p. 118 giebt es four distincetions of the body: nämlich the whole body, a region, a member, and an atom (für die ersten drei sind offenbar auch bei ihm die kurz vorher durch: the whole, a territory and a distriet übersetzten Worte khamdka-desa- paisd zu subsumiren). (*) In dem Citat im Anuyogadv. fol. 37° werden zehn dgl]. aufgeführt, nämlich aufser dem dhammatthikayassa, resp. adhammatthikäyassa, dese auch je ein dgl. paese und dazu treten dann noch die drei entsprechenden Gruppen des dgäsatthikdya, schliefslich der atthisamae (!). (*) Dies stimmt nieht zu der Angabe auf fol. 4 wonach auch die siddha, die dem samsära resp. der Welt entrückt sind, doch als jiva bezeichnet werden; so auch im Sarvadar- ganasamgr.p. 35, während nach Colebrooke alokakaga der: abode of the liberated ist. (*) sprishta wurde bisher, s. p. 174-5. 193 durch puttha gegeben. So wie hier, phuda nämlich, aber auch auf fol. 54°; denn an sphuta ist doch dabei wohl kaum zu denken? (*) imd nam bhamte rayanappabhä pudhavi | dhammatthikäyassa kim. samkhejjaibhägam phusai? | asamkhejjaibhägam phusati? \samkhejjabhägam phusati? | asamkhejjabhägam phusati? | savvam phusati?\.... Im Widerspruch hiermit heifst es in $. 49 in einer kärikd-artigen gähd (drya): pudhavo-’dahi ghana-tanülkappd gevijja-nuttard siddhil samkhejjatibhagam am-taresu | sesd asamkhejj@ \\ Zu gevijja und anuttara s, Hem.95 oben p. 162-3. 170-1 und anuttara- vimdna fol. 569". Philos.-histor. Kl. 1866. Dd 210 WEBER: II, 10, 45. fol 53°. Antheils (?asamkhejjaibhägam) davon hier diese rayanappabhä pudhavi, so wie die nächsten drei der zu ihr gehörigen Hüllen, nämlich das dichte Meer (ghanodahi)), die dichte Luft, die dünne Luft (em. 1359 oben fol. 19°. 27°): die äufserste derselben, der uvdsamtara (oben p. 174. 182) aber, berührt das Drittel eines zählbaren Antheils davon (?samkhejjaibhägam phusai)) und das- selbe gilt von den wwdsamtara (der übrigen 6 pudhavt). Dagegen alle die dvipa mit Jambuddiva an der Spitze, alle die Meere mit dem Salzmeer an der Spitze, und der Sohamma kappa bis zur isıppabhärd pudhavi('!), alle diese berühren das Drittel eines unzählbaren Antheils (?asamkhejjatibhaägam) des dhammatthikäya.— Und ganz das Gleiche gilt vom adh ammatthıkda wie vom loyagdsa. - Drittes Buch(?). Cap. 1, 1-50. fol. 53°. Von der Macht der Götterkönige in den einzelnen Abtheilungen der vier Götterklassen. — Der Herr (sämi) weilte einst bei der Stadt Moyd, bei ihrem Tempel Namdana. Da frug ($. 4. fol. 54°) ihn sein zweiter Schüler Aggrbhüti(?), vom Goyama-Geschlechte, nach der Macht und Herrlichkeit des asura-Fürsten Camara. Er ist umgeben von 34 Hunderttausenden von bhavanavdsa(-Göttern), von 64 tausend sdmäniya(*)(-Göttern) und von 33 tüvattisaga(’) ete.: er vermag u. A. den ganzen Jamvuddiva, ja unzählige diva und samudda, mit vielen asurakumara, Göttern und Göttinnen, zu erfüllen (s. oben p. 205). Der seinigen ähnlich ist auch die Macht und Herrlichkeit seiner samäniyadeva ($. 8. fol. 54"), resp. jedes einzelnen unter ihnen, sowie seiner fävattisayd (') Der höchsten Himmelswelt s. oben p. 170. 171. (?) Die Capitel-Aufzählung im Eingange lautet: kerisaviuvvand 1 1 Camara 2 ı kiriya 3 I jami 4 1 ’tthi 5 I nagara 6 | paldya 7 | ahivai 8 | imdiya 9 | parimäna 10 | tatiyammi sae dasa uddes& II (?) Über Agnibhüti und Väyubhüti s. meine Bemerkung zu (atr. Mäh. p. 3. 4. (*) sdmdnika, von samdna, also etwa dem engl. peer entsprechend (Stevenson p. 31: equal gods). ‘Camara ist eben nur der primus inter pares. Und die pares bestehen aus Menschen, die (s. im Verlauf das von Tisaya und Kurudattaputta Erzählte) durch ihr Tugendverdienst zu dieser göttlichen Würde gelangt sind. (°) Die tävattisaga („thirty three superior gods” Stevenson p. 31) sind ein Abklatsch der alten trayastringat; vgl. die trayastringd deva in der Götteraufzählung im Lalitavistara p- 332 und die devd tavatimsd im Pali, z. B. im Schol. zum Dhammapadam ed. Fausböll p- 190 und oft bei Hardy im Manual of Buddhism. IH, 1, 11. fol. 55°. Em Fragment der Bhagavatı. 211 devä ($. 11. fol. 55°), seiner Welthüter /oyapäld devd (nur dafs bei ihnen die Zahl der diva und samudda beschränkter, resp. samkhejja zählbar ist), und seiner ersten Gemahlinnen (prineipal queens Stevenson p.31) aggamahisto devio ($. 13. fol. 55°). — Aggibhäütl’s Mittheilung hierüber schenkt ($. 15-21. fol. 55°) der dritte Schüler Mahävira’s, Vayubhütr, ebenfalls ein Goyama, keinen Glauben; derselbe befragt daher auch seinerseits den Mahävtira, und erhält von ihm ($. 19. fol. 56°) die Versicherung, dafs es sich wirklich so verhalte. — Beide bitten dann zusammen ($. 22-25. fol. 56°) um weitere Be- lehrung, über die Macht und Herrlichkeit nämlich des Vali, Herrn (imda) und Königs der vairoyana (vairocana), der noch mehr als einen ganzen Jamvu- ddiva (sätiregam kevalakappam Jamvuddivam divam, s. p. 205) mit seinem Gefolge zu erfüllen vermag. —Und Aggibhüti. allein erhält ($. 26-28. fol. 56") dann noch gleiche Auskunft über Dharana, den Herrn und König der näga- kumära, der von 44 Hunderttausenden von bhavanavasa(- Göttern), von 6000 sämäniya, von 33 tävattisaga, von 4 logapäla, von 6 aggamakısi, von drei Raths- versammlungen parisä (councils, Stevenson p. 33), von 7 Heerschaaren(') (aniya), von 7 Heeresführern (aniyähivai) von 24 Tausenden von äyarakhka- deva (ätmarakshadeva), Leibwächtern (?) begleitet ist.— Die gleiche Auskunft erfolgt ($.29. fol. 57°) dann auch noch (im vorliegenden Texte indessen nur durch Verweisung: evam jJäva) über die übrigen Götterfürsten der bhavana- väsin-Klasse bis zu den Fürsten der thaniyakumära (Hem. 90), sowie über die die beiden folgenden Götterklassen, dievänamamtara und die jotisıya- Götter, und zwar so, dafs Aggibhüti nach allen denen fragt, die südlich sind (dähinille savve pucchai), Väyubhüti nach allen denen, die nördlich sind (uttarille savve). — Hierauf folgen die 12 Gruppen der vierten Götterklasse, der vemäniya-Götter, und zwar fragt zunächst Aggibhütl (8. 30-36. fol. 57°) nach Sakka, dem Herrn des ersten (untersten) der 12 kappa, des Sohamma- kappa, sodann Väyubhüti ($.37-40.fol.58") nach Isäna, dem Herrn des zweiten kappa, und im $.41-48. fol.59' richten sich dann die Fragen nach den Herren der übrigen kappa. Der von Mahävira hierbei ertheilten Auskunft zufolge ist Sakka begleitet von 32 Hundertsausenden von vimdndväsa (- Göttern), von 34 Tausenden von sdämäniya(-Göttern), von vier Schaaren von (') Zu diesen seven branches of the army s. Stevenson p. 31. (?) s. unten fol. 83° the gods who proteet the lives of the 84000 divinities Steven- son p. 31. Vgl. die swueropvrezes der Makedonier. Dd2 212 WEBER: 17%82.6187% 84000 dyarakhka(-Göttern), ete.(!), und er ist im Stande zwei ganze Jamvuddiva ete. mit seinen Göttern zu erfüllen (?). Dies vermag übrigens ebenso z. B. auch Mahävira’s Schüler (devänuppiyanam amteväsi) Tisaya (Tishyaka), welcher ($. 33) durch seine Bufsübungen nach seinem Tode zur Würde eines sämäniyadeva des Sakka im Sohamma kappa gelangt, und in seinem vimdna von viertausend sdmäniya, 4 aggamahisi, 3 parısd, 7 antya, 7 Heeresführern, 16 Tausenden von dyarakhkadeva, und vielen andern vemdniya umgeben ist. Auch von den übrigen sämäniga des Sakka gilt ganz das Gleiche. — Isäna, der Herr des zweiten kappa, kann noch mehr als zwei ganze Jamvuddiva (sähie do kevalakappe Ja°ve) mit seinen Göttern erfüllen: und ganz das Gleiche gilt auch von seinem sdmäniya- deva Kurudattaputta, dem Schüler des Mahävira (devänuppiyänam amteväst) der durch seine, die des Tisaya noch um ein Viertel übertreffenden (?), Bufs- übungen eine Stelle im Isanakappa gefunden hatte. — Dem Sanamku- mära, Herrn des dritten kappa, stehen 4, dem (Herrn des vierten &.) mähimda etwas mehr als 4, dem (Herrn des) vambhaloa 8, dem (Herrn des) /Zamtaa etwas mehr als 8, dem (des) mahäsukka 16, dem (des) sahassära etwas mehr als 16, dem des Pänaa 32, dem des accua etwas mehr als 32 ganze Jamvuddiva zur Verfügung. (Auffällig ist, dafs hiebei nur zehn kappa genannt sind, dnata der neunte und drana der elfte, fehlen, auch in der Gradation der Zahlen in der That keine Lücke durch ihr Fehlen eintritt, während sie doch oben auf fol.’ 15° genannt sind). — $. 49. 50. (fol. 59°) Solenner Schlufs. Mahävira verliefs die Stadt Moy& und zog (predigend) weiter draufsen durchs Land. $$. 51-101. fol. 59°. Von dem Ursprung der Herrlichkeit des Isäna. — Als Mahävira einst in Rayagıha (predigend) sich befand, erschien (auch) der Götterkönig Isäna Sülapdnı Vasabhavähana, der Herr über 28 Hundert- tausende von vimandvdsa(-Göttern), der im isänakappa, im isänawadem- saa (s. oben p. 159) genannten vimdna „u. s. w. wie in der Geschichte vom (') Über seine vier logapdla ete. wird unten in 3, 7 fol. 83° ff. ausführlich gehandelt. (?) Tisaya wird bezeichnet als: chatthamchatthenam anikhkittenam tavokammenam appä- nam bhävemäne, während Kurudattaputta als: atthamam atthamenam anikhk°, vgl. hiezu das unten im dritten Abschnitte zu 2, 1, 65 Bemerkte. IH, 1, 52. fol. 59°. Ein Fragment der Bhagavatt. 213 König Prasenajit(')” (jaheva räyappasenaiyye) die himmlische Gott- herrlichkeit (geniefst), und begab sich dann wieder dahin zurück, woher er gekommen war (jäm eva disim päubblüte, täm eva disam padigae). Da frug ($. 53) der glückselige Goyama (Imdabhüti) den Mahävira nach dem. Ursprung der Gottherrlichkeit des Isäna, und erhielt(?) folgende Auskunft. In der Stadt Tämalitti(?) ($. 60. fol. 60°), in Bhärata vasa des Jamvuddiva lebte ein Moriyaputta(*), Namens Tämali, als reicher Haus- herr. Eignes Nachdenken brachte ihn zu dem Entschlufs sein Hauswesen seinem ältesten Sohne zu übergeben ($. 64. fol. 61°) und selbst die Bettel- wanderschaft zu ergreifen, und zwar nach der Weise der pänämd pavvazja, die ihn verpflichtet ($. 66. fol. 61°) vor Jedem, den er sieht, vom Gott bis zum Hunde sich zu verneigen: jam jattha päsailvmdam vaıkhamdam vaırudam välsivam välvesamanam vdlajjam välkotikiriyam(?) va \ rdyam vd jäva satthavdham väıkäkam vä sänam vä pinam vä\uccam päsai uccam pandmam karei\niyam päsatı niyam pandmam karei \ Jam jahä päsati\ tassa tahä panamam karer. Als er dann nach längerer Zeit durch diese Bufse bereits sehr entkräftet war, beschlofs er ($. 68. fol. 62°) die Stadt Tämalitti und ihre Bewohner(°) gänzlich zu verlassen und aufser- (‘) Hiermit ist wohl jedenfalls der Kogala-König Prasenajit von (rävasti (s. Köppen 1, 98) gemeint, der in der Geschichte Buddha’s so hervortritt, und, nach unsrer Stelle hier zu schlielsen, auch in der Jaina-Legende eine ähnliche Rolle gespielt haben muls vgl. das Jahrgang 1865 p. 332 Bemerkte. (?) hiebei Vergleich mit einer küdägära- sala $. 57, welches Wort bei den Buddhisten sehr häufig ist. (°) Dieselbe lag be- kanntlich vom Ganges-Delta links, unterhalb des jetzigen Calcutta, am Meere. (*) Über diesen Namen Mauryaputra s. Jahrgang 1865 p. 440, oben p. 184. 195. (°) ? vgl. äryd und kottavi als Namen der Pärvati resp. Durgä. (°) Dieselben werden aufgezählt als: ditthäbhatthe(?) ya päsamdatthe (°detthe prima m.) ya gihatthe ya puvvasamgatie ya pacchäsamgatie ya paripdyasamgatie (ydya Cod.) ya. Das erste Wort (etwa drishta-abhrashtän?) .ist unklar. Das zweite (pdäshamdasthän) enthält jenes interessante, aus den Inschriften des Piyadasi bereits bekannte Wort päshanda (vgl. Lassen 2, 106. 238. 264-5), welchem übrigens wohl hier wie dort keineswegs die Bedeu- tung: Ungläubiger, Ketzer, oder: Unglaube, Ketzerei zukommt, wie dies in späteren brah- manischen Texten der. Fall ist; es hat vielmehr wohl eine allgemeinere Bedeutung, etwa die von: religiöse Verpflichtung (sollte nicht an Y pag, binden, zu denken sein?), synonym dem brahmanischen vrata. Im Anuyogadvdrasütra fol. 28° heilst es denn auch: se kim tam päsamdandme? | samane pamdaramge bhikhkü kävalie tävase parivväyae|se tam päsamda- ndmel hier werden also alle Religiosen, jainische wie brahmanische, als pdsamda bezeich- 214 WEBER: III, 1, 69. fol. 62°. halb derselben in der Einsamkeit durch Speiseenthaltung dem Tode ent- gegenzugehen (me...samlehandjhüsandjhüsiyassa bhattapänapadiyäikhkiyassa päuvagayassa kälam anavakamkhamdnassa viharittae). Zu dieser Zeit war gerade ($. 71. fol. 62°) die Königsstadt Vahcamed ohne König (animdä) und Herrn (apurohiyä) und die daselbst wohnhaften asurakumara, Götter wie Göttinnen, richteten nun ihr Augenmerk auf Tämalı, begaben sich zu ihm nach dem Berge (uppäyapavvae) Ruyayımda (Rucakendra), nordöstlich von Tämalıtti, und baten ihn, nach seinem bevorstehenden Tode ihr Fürst zu werden, mulsten aber, da er auf ihren Wunsch nicht einging ($. 77. fol. 63°) unverrichteter Sache heimkehren. T&ämah ward vielmehr als er nach langen Bufsübungen starb, zum Götterkönig Isäna in dem isäna- kappa (dem zweiten Himmel der vemdäniya-Götter von unten auf), der gerade auch ohne König und Herrn war ($. 80. fol. 63°). Als nun die asurakumära von Valicamcä, Götter wie Göttinnen, von dem Tode des Tämali und seiner Erhebung zur Isäna-Würde hörten ($. 83), begaben sie sich wüthend, dsuruttä('!) kuviya camdıkkıya misimisemänd, nach Ta- malitt!, und liefsen ($. 86. fol. 64‘) ihren Zorn an dem Leichnam des Tämalıl aus. Die im Isänakappa wohnhaften vemäniya-Götter und -Göttinnen aber wurden hierüber ihrerseits böse und stellten die Sache dem gewese- nen Tämali, ihrem nunmehrigen /säna devimda vor, der darauf ($. 90. fol. 64") mit einem Zornesblick ganz Valıcamcea zu Kohle verbrannte, so dafs es: imgälabbhüyd mummurabbhüyd chäribbhüya (ksharibhütd) tattakavellayabhütd (?vgl. 77°) tattäsamajotibbhüyd jäy& ydvi hottha. Da baten jene asuraku- mära ihn demüthig um Verzeihung ($. 94. fol. 65°), und er zog seinen Flammenblitz (teyalessam) zurück. Von da an aber datirt ($. 96) die net. (Zu pamdaramga vgl. pämdara Burnouf Introd. p. 563 und pändarabhikshu im Pet. Wört.). Und ebenso auf fol. 3": je ime caraga-ciriya-cammakhamdiya-bhikhkamdaga (ni? prima m.)-pamduramga-G oyam.a-govvaiya-gihidhamma-dhammacitamga-aviruddha-viruddha-buddha (sie!)savayapabhiyaü päsamdatthä: (die Handschrift zeigt von zweiter Hand Zahlen und Abtheilungsstriche über den einzelnen Theilen des Compositums, und trennt danach buddha 12 I savaya 13: es ist aber wohl richtiger buddhasdvaya zusammenzuziehen = buddhagra- vaka). In übler Bedeutung finde ich das Wort z. B. schon im Ath. Parig. 74, 89 nagna- päshandabhüyishthä (wo wohl geradezu die Jaina gemeint sind?) vindge paryupasthite und wohl auch 67, 39 tyajanti va ’pi yam degam päshandam (ndam Cod.) dvijadevatäh. — puvvasamgatie etc. bedeuten wohl drei Stufen der Askese? (*) Dies Wort ist mir unklar: ob etwa an vedisch sürksh anzuschliefsen? III, 1, 96. fol. 65°. Ein Fragment der Bhagavati. 215 Anerkennung seiner Oberhoheit durch die asurakumära. Die Dauer seiner Herrlichkeit ist auf zwei sägarovama nebst einen Überschufs (sätiregaim) bestimmt, nach deren Verlauf er in Videha väsa eingehen und aller Schmer- zen ledig werden wird ($. 101). $$. 102-134. fol. 65°. Von dem Verhältnifs des Isäna zu Sakka. Seine vemäna sind etwas höher, erhabener als die des Sakka. Beide können vor einander erscheinen, einander sehen, mit einander sprechen. Sakka ist Herr des Südens (dähinaddhalogähiwvat), Isäna des Nordens. Wenn sie mit einander in Streit gerathen ($. 121. fol. 66°), denken sie an Sanamkumära (den Herrn des nächsthöheren, dritten kalpa): er erscheint ihnen, und was er sagt, dem fügen sie sich (Zassa dnd-wvavdya-vayana- niddese citthamtı). Sanamkumära’s Gottherrlichkeit dauert denn auch länger als die ihrige, nämlich ($. 129. fol. 66°) sieben sägarovama, nach deren Verlauf er im Mahävideha väsa eingehen, und zur Vollendung ge- langen wird. — $. 133. Solenner Schlufs se "vam bhamte. — $. 134 zwei sekundäre kärikä-Verse, danach: Moyd samattä. Cap. 2, 1-100. fol. 66°. Von den asurakumära und ihrem Könige Camara. Als Mahävira einst in Räyagiha war, erschien der asura-Fürst Camara in seiner Königstadt Camaracamced, in seinem Palast (sabhä) Suhammä (s. oben p. 203), auf seinem Löwensitz camara, umgeben von 64 Tausenden von sdmäniya etc. Da frug der glückselige Goyama zu- nächst nach den asurakumära im Allgemeinen ($. 4-36. fol. 67°). Die- selben befinden sich entweder unterhalb in den sieben pudhavi, speciell in der dritten pudh.; oder seitwärts (firiyam $. 12), speciell im Namdissara- vara diva; oder oben ($. 18. fol. 67°), hinauf bis zum accua kappa('), insbe- sondere im sohamma kappa, wo sie zum Schrecken ($. 22) der dortigen dyarakhke deve deren Juwelen (rayanäun) an sich nehmen, mit deren acchard (apsaras) indessen dem Genuls himmlischer Freuden sich nicht hingeben dürfen ($. 30), obschon sie ($.32. fol. 68°) während unendlicher usapp:ni(?) (') Aber nicht bis zur isippabha pudhavi hin fol. 67°. (*) Dies setzt ein dem spätern (s. Hem. 128) analoges chronologisches System voraus, s. auch noch fol. 564°. 565°. Die älteste Erwähnung der utsarpini und avasarpini, allerdings indefs in einer von der späteren etwes abweichenden Form, war bisher die bei Äryabhata (geboren 476) 2,9 s. Bhau Däji im JournalR. A. S. new ser. I, 406. Daselbst finden sich auch bereits die hier, in dem vorliegenden Fragmente der Bhagavati wenigstens, noch fehlenden Namen sushamd und duhshamd, die auch das Anuyogadvdrasütra 27° schon kennt. 216 WEBER: IH,2j.832:f01268%% und uvasappint (sic!) dort hinauf fliegen können, im Fall sie sich nämlich(') auf (Huldigung für) die arahamta oder deren Tempel (arahamtacetiyän) oder auch nur auf (die für) fromme Hauslose (anagäre va bhäviyappano) stützen (nissde). — Hierauf fragt Goyama speciell ($. 37. fol..68°) nach ihrem Fürsten Camara und dem Ursprung seiner Herrlichkeit. Mahävira ertheilt ihm darüber folgende Auskunft ($. 41-96). „Am Fulse des Vımbbha- Berges (in Jamvuddiva, im Bhärataväsa) in einem Orte (samnivesa) Namens Vebhela lebte ein reicher Hausherr, Namens Pürana, der sich (nach der Weise des Tämal) der Bettelwanderschaft zuwandte. Von den Almosen, die er dabei in sein. mit vier Fächern versehenes hölzernes Sammelgefäls bekam, behielt er nur'ein Viertel für sich zur Nahrung; ein Viertel gab er den Wandersleuten (pahiyänam), ein zweites den Krähen und Hunden, das dritte den Fischen und Schildkröten. Mit’ der Zeit’ zog.er sich dann ($. 45. fol. 69°) ganz von. Vebhela zurück, und begab sich auf einen südöstlich davon belegenen Fleck in die Einsamkeit, um sich daselbst durch völlige Speisenenthaltung ete. für den Tod vorzubereiten (pdwwagamanam nivanne). Ich selbst, o Goyama, befand mich ($. 46) damals in Sumsumärapura im Garten (yjäne) Asoyasamda (Agokasändra), während mein Leib (!) in isıppa- bhära (der höchsten Himmelswelt s. p. 171) weilte (fol. 69° isipabbhära- gaenam kiäenam). Als Pürana nach vollen zwölf Jahren harter Kasteiung an Entkräftung starb, ‚ward er ($. 48. fol. 69°) zum Fürsten von Camara- camcd, das, damals gerade ohne König und Herrn war, zum asurakumära- Könige Camara. Kraft seiner Vollkommenheit erhob er sich als solcher bis zum Sohamma 'kappa, und sah daselbst den Götterkönig Sakka, mit den Beinamen Maghavan, Pägasäsana, Sayakkatu, Sahassakhka, Vayjjapäm, Puramdara, in seinem, Sohammavademsae genannten vimdna (Palast), in seinem Saal (sabh&) Suhammd, auf seinem Löwensitze sakka (mit seinen apsaras) die himmlischen Freuden geniefsend. . Da ereiferte er ($. 52. fol. 70°) sich über dessen schamloses Treiben, und erklärte ‚der Versamm- lung seiner sämäniya-Götter seinen Willen ($. 59. fol. 70°), den Sakka aus (') Ähnlich wie die Savvara ((abara), Vavvara, Tamkana, Oücuya (s. MBh. 14, 1016), Panha (?), Pulimda (lauter wilde Volksstämme) auf ihre unwegsamen Schluchten und Bergesfesten sich stützend (gaddam vd duggam vd darim vd visamam vd pavvayam misde) auch einer sehr grolsen (sumahallam avi) Schaar Rosse, Elephanten, Kämpfer, Bogen trotzen (? dgalemti). II, 2, 59. fol. 70%. Ein Fragment der Bhagavati. 217 dem Besitz seiner höheren Herrlichkeit zu vertreiben (accäsddettae): er begab sich darauf zu mir nach Sumsumärapura und trug mir seine Bitte vor, auf mich gestützt (Mahäviram nisde $. 62, tubbham nisde $. 64. fol. 71°) dies vollbringen zu können. Darauf erhob er sich mit lautem Schlacht- geschrei zum Kampfe. Die vinamamtara deva erschreckend, die jotisia deva in zwei (Theile?) spaltend (duh@ vıbhayamane), die dyarakhka deva in die Flucht schlagend, flog er (fol. 71”) über unzählige diva und samudda hin zu dem Sohamma kappa, setzte einen Fuls in die sabh& Suhammda, und forderte den Sakka mit Schmähreden heraus: „he, wo bist du, Sakka? wo sind deine 84 sämäniya-Tausende? bis wo deine vier 84-Tausende von äyarakhkadeva (s. unten fol. 83°), wo deine vielen acchard-Schaaren ("kodio)? "Meinem Willen sollen deine acchard folgen, mir sich neigen!”. Da er- grimmte Sakka und entsandte ($. 69. fol. 72°) seinen vayja (vajra), vor dessen Flammenblitz Camara dann auch sofort eiligst entfloh und bei mir Schutz suchend zwischen meine beiden Füfse sich flüchtete. Sakka aber, in der Überzeugung, dafs ($. 72. fol. 72°) Camara nicht aus einer Kraft (appano nissde) sondern nur gestützt durch arahamta (arahamte vä.. nisde), oder arahamta-Tempel, oder fromme Hauslose im Stande seı bis zum Sohamma kappa sich zu erheben, wandte sein magisches Sinnen an (uhim payumjati) um zu erkennen wer es denn sei, der dem Camara diese Macht verliehen habe. Und als er dadurch erkannte, dafs ich es sei, erschrak er gewaltig, und machte sich eilig daran, dem Fluge seines vopra zu folgen, erreichte ihn auch noch glücklich, als derselbe nur noch 4 amgula von mir entfernt war, zog ihn zurück, verneigte sich mir ehr- erbietig, bat um Entschuldigung ($. 73. fol. 73°), kündigte dem Camara an, dafs er durch die Zuflucht bei mir gerettet sei, und kehrte heim.” „Kann denn aber, frug Goyama, ein Gott, wenn er vorher einen Gegen- stand (poggalam) fortgeworfen, ihn hinterdrein wieder ergreifen?” „Ja, antwortete Mahdvira, denn der geworfene Körper ($. 79. fol. 73°) ist erst schnell, wird dann langsamer (tato paechä mamdagati bhavati), der Gott aber bleibt stets gleich schnell.” „Warum hat denn aber Sakka den Ca- mara nicht fassen können?” „Weil die asurakumära-Götter rasch sind im Hinabgehen, langsam im Aufsteigen, die vemdäniya-Götter aber umgekehrt rasch im Aufsteigen, langsam im Abwärtsgehen. Was Sakka aufwärts in einem Zeitraum (samaya) durchfliest, dazu braucht sein vajra deren zwei, Philos.-histor. Kl. 1866. Ee 218 Weser: II, 2, 81. fol. 73%. Camara deren drei, abwärts aber braucht Camara nur einen samaya, Sakka deren zwei, der vajra deren drei.” Hieran knüpfen sich noch einige andere del. Fragen ($. 82. fol. 74°) über den sonstigen Unterschied des Sakka und des Uamara in Bezug auf ihren Flug abwärts, seitwärts, auf- wärts, und Mahävira fährt dann ($. 90. fol. 74") in seiner Geschichte des Camara fort. Von Sakka verschont und verachtet kehrte derselbe heim nach (amaracamcd in seinen Saal Suhammä auf seinen Löwensitz Camara, erklärte traurig und beschämt den ihn theilnehmend befragenden sämäniya- Göttern, wie es ihm ergangen, machte sich darauf nochmals, begleitet von ihnen ($. 94. fol. 75°), auf zu mir, bat mich um Verzeihung und Gunst, und kehrte dann wieder heim. So hat Camara seine Gottherrlichkeit erlangt, o Goyama! er wird darin ein sdägarovama verweilen ($. 96) und dann in Mahdävideha väsa zur Vollendung eingehn”. — Wenn nun übrigens von den asurakumära irgend welche, sei es eben erst Eingetretene oder in ihrem letzten Stadium Befindliche, die Kraft haben, bis zum Sohamma kappa aufzusteigen, so fühlen sie sich dann ($. 98. fol. 75°) dem Götterkönig Sakka völlig gleich, sehen und kennen ihn und seine Herrlichkeit und er sieht und kennt ihre Herrlichkeit. — $. 100. Solenner Schlufs, se ’vam bhamte. — Camare samatto. Cap. 3, 1-35. fol. 74’. Als Mahävira einst n Räyagıha war, frug ihn sein Schüler Mamdiyaputta(‘) nach der Eintheilung der kırıydo d.ı. der zur Verschuldung führenden Handlungen (s. Wilson p. 311). Es giebt ($- 4-14) fünf kiriydo, 1) $. 5. fol. 76° die karyd, performed with any part of the body, 2) $. 7 die ahigaranıyd, performed with the instru- mentality of a weapon or the like, 3) $. 9 die pädosiyd (oder pdusiya), prompted fy feelings of hate (pradvesha) or wrath, 4) $. 11 die pariyd- vanıya, Trauer verursachende und 5) $. 12 die pändtivayakiriyd, Verletzung eines lebenden Wesens: letztere beiden können mit der eignen, oder mit fremder Hand begangen werden. Vgl. hierüber oben fol. 25°”. p. 179. — Der kırıya folgt stets ($. 15. 16) die vedand (s. fol. 31”) erst hinterdrein, geht ihr nicht vorher. — Auch von einem samana niggamtha kommt ($. 17-20) gelegentlich durch Unachtsamkeit (s. fol. 11") oder in Folge sinnlichen Hanges joganımittam (Verschuldung durch) Handlung vor. (') Manditaputra s. Hem. 31 Schol. ((atrumj. Mäh. p. 3). IH, 3, 21. fol. 76°. Ein Fragment der Bhagavati. 219 88. 21-30. fol. 76°. Der jiva (Lebendige) bewegt und wandelt sich, und so lang er dies thut ist er vom Ende fern (tassa jivassa amte amta- kiriyd na bhavatı); bewegt er sich aber nicht mehr, wandelt sich und handelt nicht mehr, dann ist er semem Ende nahe ($. 30. fol. 77°). Un- gefähr wie wenn Einer eine Handvoll dürres Holz (?sukkatanahatthayam, und das zweite Mal sukketa°) ins Feuer wirft; oder einen Wassertropfen auf glühendes Eisen (tattamsi ayakavallamsı, s. fol. 64) giefst; oder ein hundertfach durchbohrtes Schiff in emem Teiche versenkt (derselbe Ver- gleich auf fol. 20"); pumpt man das Wasser aber wieder aus (fol. 77°), geht das Schiff schnell wieder in die Höhe Ahıppam eva u(d)dar. — Diese Belehrung des Mamdiyaputta schliefst in $. 31-34 mit einigen durch ihre Abbreviatur sehr unklaren Angaben über die Zeitdauer des Weges für einen, der in unachtsamer, und einen, der in achtsamer Übung des samjama (der Selbstbezähmung) begriffen ist. Das Minimum für Jenen ist ein samaya (s. p. 205), das Maximum eine pwvakodi (s. Jahrg. 1865 p. 427), an der etwas fehlt (desünd): das Minimum für Diesen innerhalb eines muhürta (?amtomuhuttam), das Maximum ist dasselbe (sie!). — $. 35. fol. 78°. Solenner Schlufs.. Mamdiyaputta dankt und fährt in seinen Bufsübungen fort (samjamenam tavasä appänam bhävemäne viharati). $$. 36-39. fol. 78°. Solenne Einleitung. Goyama (Imdabhüti) trägt den Mahävira nach den Gründen von Ebbe und Fluth('), weshalb näm- ‚lich das Salzmeer in den Mondphasen „am Vierzehnten, Achten, bei Neu- mond und bei Vollmond,” cäuddasa-"tthamu-"ddittha- punnamäsinisu (vgl. 46°), wächst oder abnimmt? Statt der Antwort wird dafür auf den jivd- bhigama verwiesen, welcher Abschnitt uns eben nicht vorliegt. — $. 39. Solenner Schlufs. Cap. 4, 1-7. fol. 78°. Ohne solenne Einleitung. Von der geistigen Sehkraft des frommen (bhäviyappd) anagdära. Unter den atthegatiya, d. 1. hier etwa (s. fol. 4°. 5°) den dem Ende ihrer Entwickelung sich Nahenden?, giebt es solche, die da einen kraft des veuvviyasamugghäa (s. p. 171.198) con- centrirten (?samohayam) und mit Jäna-Gestalt(*) geborenen Gott, resp. sein (') s. meine Abhandlung über das Jyotisha p. 62. Stevenson Kalpasütra p. 47. (2) ? jänarüpena jäyamdnam: an ydna Fuhrwerk (s. im Folgenden) ist hierbei wohl nicht zu denken? aber auch jäna Ursprung, Geburtsstätte giebt keinen rechten Sinn, vgl. indefs die djädnadeva des Yajus. Ee2 220 WEBER: II, 4, 2. fol. 78°. jJänam (?)) sehen oder nicht sehen, oder doch nur eins von beiden sehen. Und ganz dasselbe gilt ($. 3. fol. 78°) von einer dgl. Göttinn, oder einem del. Gott nebst seiner Göttinn: so wie von dem Innern und Äufsern eines Baumes, von Wurzel und Wurzelknollen (kamda), Wurzel und Stamm, Wurzel und Samenkorn ete. $$. 8-29. fol. 78°. Von der Verwandlungsfähigkeit des väukda combination of air (Nachtrag zu fol. 33° s. oben p. 193). Er vermag nicht die Gestalt einer Frau, eines Mannes, Elephanten, Fuhrwerks (?jäna- rüvam) etc. anzunehmen (viuvvıttae), sondern nimmt die Gestalt einer grofsen Fahne an (egam maham padägäsamthiyam rüvam vikuvvai) und kann darin viele yojana weit gehen. Er thut dies resp. auf sich selbst stehend (dyatthie), nicht auf Andere sich stützend (paritthie, resp. parı- yatthie), durch eignes Werk (iyakammund), eigne Veranstaltung (dyappa- yogena), nicht durch Andrer Werk (parakammund), Andrer Veranstaltung (parappayogenam). Er geht sowohl aufwärts sich erhebend (üsiudayam, uchritodayam?) als abwärts fallend (patodayam und payodayam): immer zu einer Seite der Fahne, nicht zu beiden Seiten derselben (egao padägam gacchai, no duhao p. g.), bleibt resp. stets vdukda, wird nicht etwa zur Fahne selbst. $$. 20-29. fol. 79°. Anders steht es mit dem valähaka (der Wolke? s. fol. 49°). Ein val. kann die Gestalt einer Frau, eines Mannes ete. anneh- men (parimämettae) und darin viele yojana weit wandeln. Er geht, indem er sich nicht auf sich selbst, sondern auf Andere stützt (paritthie, no dya- tthie), durch Andrer, nicht durch eignes Werk und Veranstaltung, und zwar entweder aufwärts sich erhebend oder abwärts fallend, bleibt resp. stets vdukda, wird nicht zum Weibe etc. selbst. Wandelt er sich in ein grofses Fuhrwerk (?egam maham jänarivam parindmettä), so geht er so- wohl zu einer Seite des Radkreises (egao cakkavälam) als zu beiden Seiten desseiben (duhao c.). $$. 30-34. fol. 79°. Wenn der jiva (Lebendige, Lebensgeist) sich anschickt (bhavie) in eine der (24) verschiedenen Lebensstufen von den neraiya bis zu den jotisıa und vemänia einzutreten, in welche der sechs lessä (s. oben p. 160) tritt er ein? Stets in die, deren Stoffe er zur Zeit II, 4, 32. fol. 79. Ein Fragment der Bhagavati. 221 seines Todes durchdrungen(?) hat, jamlesäim davvaım pariyatuttä(!) kalam karei, tallesesu uvavajjai. Bei den neraiya also(?) in die kanhalesa, oder nilalesa oder käulesa, bei den jotisia in die teulessa, bei den vemäniya in die Zeulesa oder pamhalesa oder sukkalesa. $$. 35-40. fol. 79°. Nur wenn ein frommer (bhäviyappd) anagära die äufseren Gegenstände (vdhırae poggale) durchdrungen (?pariydyuıtta) hat (sonst aber nicht), ist er im Stande den Vıbhära-Berg zu erspringen oder zu überspringen (ullamghettae vä pallamghettae vä), oder auch, nach vorhergehender Veränderung der Gestalten im der Stadt Räyagıha (iydım Räyagıhe nagare rüvdim evaydım vikuvvittä), in sein Inneres hineinzudringen, und das Gleiche uneben, das Unebene gleich zu machen. $$. 41-44. fol. 79°. Unterschied zwischen dem mäi, dem noch im Truge(?) mäyd Befangenen und dem amdi, dem von mdäyd Freien. Nur Jener vıkkuvvai, ist weiteren Verwandlungen unterworfen, Dieser nicht. Jener verzehrt erlesene (?paniyam, pranitam?) Nahrung, Trank und Speise, und erbricht sich danach (vdmer, wohl, weil er zu viel davon ifst?!); Knochen und Mark wachsen ihm dadurch, Fleisch und Blut hat er wenig (!payanue), die groben Stoffe derselben (je w ya se ahävddard poggalä), wandeln sich ihm um in die fünf Sinnesorgane (Gehörsinn bis Gefühlsinn) in Knochen, Mark, Haupthaar, Fleisch, Haar, Nägel, Samen, Blut. Dieser aber verzehrt nur schlechte (lüham, rüksham?) Nahrung, erbricht sich da- nach nicht, Knochen und Mark werden ihm dadurch wenig, Fleisch und Blut nimmt aber zu (!), und die groben Stoffe derselben wandeln sich ihm in Exkremente (uccärattäe) bis in Blut (soniyattde) um. Jener stirbt an seiner Stelle ohne Beichte (?mäi nam tassa thäanassa andlotiyapadıkkamte [s. fol. 43°. 57°] kalam kare’), kommt noch nicht zu seinem Zweck (natthi (') Über die verschiedenen Gestalten dieses im Folgenden so häufigen, proteusartigen Wortes s. Jahrgang 1865 p. 400. Als kürzeste, wohl aber irrige Formen erscheinen pariydditta und pariyaitti. Es ist doch wohl an Yyat zu denken? oder ob etwa an ein Denominativ aus pariyata (Yyd)? Auf 54° hatten wir: ahdvdyare poggale parisadei, ahäsuhume poggale pariydiyati. (*) Die neraiya haben zwar nur eine less@ s. fol. 17* $, 36., dieselbe ist aber nach den 7 pudhavi verschieden ibid. $. 48. 49. (?) Zu mdyä als einen der vier Affekte, welche den Lebendigen an den samsdra fesseln s. oben p. 171. 181. 222 WEBER: III, 4, 44. fol. 80*. tassa drahand, s. oben p. 164); Dieser stirbt mit Beichte (?dlot°) und erlangt (sein Ziel). — Solenner Schluls. Cap. 5, 1-23. fol. 80°. Ohne solenne Einleitung. Von der Verwand- lungs-Zauberkraft eines frommen anagdra. Nur wenn er die äufseren Gegenstände durchdrungen (?) hat, (sonst aber nicht), vermag er die Ge- stalt einer Frau, eines Mannes, Elephanten etc. oder auch mehrere del., anzunehmen, ja sogar einen ganzen Jamvuddiva mit vielen Frauengestal- ten etc. zu erfüllen, oder selbst aufwärts in die Luft zu fliegen (appäne- nam uddham vehäsam uppaijjä) und dgl. mehr. Aber auch wenn er sich in ein Rofs, einen Elephanten, Löwen, Tiger, Wolf, Leoparden, Bären, eine Hyäne, oder einen pardsara (?) verwandelt, bleibt er immer doch er selbst, handelt aus eigenem (@itthie), nicht aus fremden Antriebe (pa- riyatthie), mit eigenem Werk, eigner Veranstaltung. $$. 24-28. fol. 81° (Nachtrag zu 4, 41-44). Nur der mäyi aber wandelt sich (vekuvvat), nicht der amdi. „Wenn nun dann Jener an seiner Stelle ohne Beichte (?) stirbt, wohin kommt er?” „O Goyama, er tritt in einer der verschiedenen zum Anschlufs geeigneten(!) Götterwelten anna- yaresu äbhiyogesu devalogesu in die Gotteswürde ein”, d. i. wird einer der darin befindlichen Götter (s. p. 159. 162-3). — $. 28. Solenner Schlufs: se 'vam bhamte. — $. 29. kärikä über den Inhalt dieses Capitels. Cap. 6, 1-30. fol. 81”. Ohne solenne Einleitung, handelt ebenfalls von der Zauberkraft eines frommen (bhdviyappd) anagara. Auch wenn er noch im Truge.befangen (mäyt) ist, falsche Einsicht (micchadıtthi) und falsches Wissen hat (wbhamgandnaladdhie), kann er, ım Fall er nur die Kraft dazu und Verwandlungsfähigkeit (viriyaladdhie, veuvviyaladdhie) be- reits erlangt hat, nach Vandrasi(?) hin sich koncentrirend (? Vanarasım nagarım samohae samohanıttä), doch erkennen und sehen, was in Rdyagıha vorgeht, und umgekehrt; oder auch zwischen beiden Städten irgendwohin sich koncentrirend beide Orte und was dazwischen ist überschauen: nur erkennt er Alles nicht richtig (no tahabhavam janal päsai, annahabhavam j. p.), denn er hält es für wirklich. Ist er dagegen ($. 15. fol. 82°) nicht (') ? s. die Verwendung von ahiyumjiya auf fol. 44°. Eine andere Bedeutung von übhiyoga s. auf fol. 85°. (?) Dies ist die neuere Namensform des alten Varänasi, s. Rämatäp. Up. p. 348. II, 6, 15. fol. 82°. Ein Fragment der Bhagavati. 223 mehr im Truge befangen (amäyi), hat er die richtige Einsicht, ist er im Besitz des magischen Wissens (uhindnaladdhie s. p. 208), so erkennt er all das Angegebene völlig richtig, nämlich ($. 26. fol. 82°) als das blofse Produkt seiner eignen geistigen Kraft('). — Hat übrigens ein frommer anagära ($. 27. fol. 83") die äufseren Gegenstände durchdrungen (?), so ist er sogar auch im Stande die Gestalt eines Dorfes, einer Stadt ete.(*) anzunehmen (egam maham gämarivam vä .. vikuvvittae). 88. 31. 32. fol. 83°. (Bin wohl eigentlich erst zum folgenden Cap. etwa, nicht hieher gehöriges Fragment). Wie viele Tausende von Leibwacht- göttern (dyärakhkadevasdhassio) hat denn der asura-Fürst Camara?” „Vier 64-Tausende (s. oben fol. 71”), o Goyama!” „Und diese Leibwäch- ter” —vannao d.i. die solenne Beschreibung ist hier einzuschalten (s. Jahrg. 1865 p. 381). „Ebenso sind auch für die übrigen imda (Götterkönige) die Zahlen ihrer dyarakhka und deren Beschreibung hier anzuführen” d.i. (wohl beim mündlichen Unterricht hier) zu nennen. — $. 33. Solenner Schlufs. Cap. 3, 1-26. fol. 83°. Von den dem Sakka untergeordneten Göttern. Solenne Einleitung. Als Mahävira einst in Räyagıha predigte, frug ihn Goyama nach der Zahl der /ogapdld (Welthüter) des Sakka und ihren Palästen (vimäna) etc. Es sind ihrer vier(?): Soma, Jama, Varuna und Vesamana (vaieravana), und ihre Paläste heifsen samjjhappabha, vara- sittha, sayamjala und vaggu. Wenn man nämlich im Jamvuddiva, rechts vom Berge Mamdara, von dem reizenden Landstrich hier dieser raya- nappabhä pudhavi aus aufwärts viele yojana über Mond, Sonne, Plane- tenschaar, nakshatra und Sterne (tärä) hin bis(*) (da finden sich) fünf va- (') no khalu esa Räyagihe, no khalu esa Vändrasi nagari, no khalu esa amtard ege janavayagge, esa khalu mamam viriyaladdhi (°ddhie Cod.) veuvviyaladdhi (”ddhie Cod) iddhi jutti jase vale virie purisakkäraparakkame laddhe patte abhisamanndgae. (*) Die solenne Aufzählung der Namen von Örtlichkeiten lautet fol. 5” und 85° (s. auch 59°. 84°) gäma(gämägara 5" )-nagara-nigama (fehlt 85° )-rdyahani (fehlt 35° )-kheda- kavvada-mamdava-donamuha (dronamukha)-pattand (tt 85° )-"sama-samväha (fehlt 5° )-sannivesa, und im Anuyogadv. 26° gämdägarasannivesesu kheda- kabbada -mamdaba-donamuha-pattand- ”sama-sannivesesu. — Vgl. (atrumj. Mah. 14, 309. Hem. 971. 972 und Schol. dazu. (°) Ebenso werden auch im Lalitavistara (p. 71. 75. 266) dem gakro devandm indrah vier mahdröjdnah lokapdläh zugetheilt, aber nur ein Name (der letzte) derselben stimmt zu den hiesigen: sie heifsen nämlich daselbst (p. 266) dhritardshtra, virüdhaka, virüpaksha, kıwera. (*) Die hier zu supplirende Stelle ist mir nicht zur Hand. 224 WEBER: II, 7,7. folır83b: demsaya Lusthaine (s. p. 159), ein asoya-Hain (fol. 83"), ein sattivanna- Hain, ein campaya-Hain, ein bhüya (bhürja?)-Hain, und in der Mitte der Sohamma-Hain. — Wenn man nun östlich von diesem Sohamma-Haine, (und) dem grofsen Palaste (darin?) unzählige yojana im Sohamma kappa durchfliest, kommt man zu dem grolsen Palast samjjhappabha mit Namen, der dem grolsen Könige Soma, (dem ersten logapala) des Götter- königs Sakka gehört. Derselbe mifst 12'|, (addhatterasa) yojana-Hundert- tausende in der Längen-Ausdehnung (dydmavıkhkambhenam), 4,252,848 yojana im Umfang (parikhkevenam) ete.: „hier ist die Beschreibung des süriyäbhavimäna zu recitiren’” (resp. also einzuschalten). Unterhalb des samjjhappabha aber hat man noch unzählige yojana-Tausende hinabzu- tauchen (ugähettä), ehe man zu der Königsstadt (räyahäni) des Soma, Namens Somd gelangt, die da die Länge des Jamvuddiva, 100,000 yojana, hat etc. ete. Dem Befehl des Soma sind ($. 9. fol. 84") folgende Götter untergeben: die somakäiya, die somadevayakäiya, die Blitz-, Feuer-, und Wind-Genien(!), männliche wie weibliche, die Monde, Sonnen, Planeten(?), nakshatra und Sterne (tärdrüvd)(?) und dgl. mehr (je yä ’v- anne tahappagärd, ye ca api anye tathaprakäräk). Und was es irgend im Jamvuddiva rechts vom Berge Mamdara an Himmels- und Lufterschei- nungen etc. giebt, wie(*) Planetenstöcke (gahadamda), Planetenkeulen (?Cod. muhamusalä, wohl in gaha® zu ändern?), Planetendonnern (?gaha- gajjiyd), Planetenkämpfe (gahajuddhä), Planetenzusammenstöfse (gahasam- ghädayd), Planeten-Rechtsschwenkungen(°) (gahdvasavva), Wolken, Wolken- bäume, Morgen- und Abendröthe (samjjha d. ı. samdhyds), Luftspiege- lungen (gamdhavvanagard), Meteorfälle (ukkäpaya), Flammen der Himmels- segenden (disädähä), Donnern (gayjiya), Blitzen, Staubregen, ...(°), Mond- und Sonnen-Finsternisse (camdovardga, sürovardgd), Mondhöfe (camdapa- rivesd), Gegenmonde (padicamda), Gegensonnen (padisüra), Regenbogen (!) viyyukumarä viyyukumario, aggik. aggik 'rio, vayak. väyak°rio. (?) camdä sürä gahd. Dals zwar die Planeten, nicht aber die Zodiakalbilder hier genannt sind, giebt dieser Aufzählung eine gewisse Alterthümlichkeit s. Jahrg. 1365 p. 441. (°) Was bleibt denn da eigentlich noch für die jotisiya-Götter übrig? nach Hema- candra v. 92. sind ja dies gerade die jyotishka. (*) Jeder dieser einzelnen Plurale ist hinter sich mit: ti (iti) vd versehen, (°) vgl. Kern in den Ind. Stud. 10, 205-8. (°) ?pamsuvutthi ti vd | jüvajakhkä-littaya-dhümiya-muhiya-rayugghäya-camdovarägäti va. III, 7, 10, fol. 84°. Ein Fragment der Bhagavatt. 225 (imdadhamü), Fall von Wasser, Fischen ...('), Wirbelwinde(?), Dorfbrände bis Ortsbrände, Lebensverluste (pänakhkayd), Menschenverluste, Reich- thumsverluste, Familienverluste, Gewaltthätigkeiten (?vasanabhüyd mand- riyd) und dgl. mehr, alles das ist dem Soma unterworfen. Unter seinen somakäiya devä aber (fol. 84") sind folgende als seine Hauptlieblinge (?ahd- vaccd, mahävatsäs) bekannt (abhinnäyd hotthä), nämlich(°): imgaälaa Mars, viydlaa, lohiyakhka, sanımcara Saturn, Mond, Sonne, sukka Venus, vuha Mercur, vahassatı Jupiter und rdhu: ihre Dauer ist auf ein palluwama bestimmt, während die des Soma selbst auf 1'|, paluwama (satibhägam paliwamam tthiti). Wenn man dagegen ($. 15. fol. 84") rechts (südlich) von dem So- hamma-Haine unzählige yojana-Tausende im Sohamma kappa durchfliegt, kommt man nach varasıttha, dem vimdna des Jama (des zweiten loga- päla) des Götterkönigs Sakka. In der (darunter wieder, viele yojana- Tausende abwärts, befindlichen) Königsstadt des Jama aber befinden sich folgende seinem Befehl untergebene Götter, nämlich die jamakdiyd (yama- käyıkas), die jamadevayakaıya, die payakaıya (?sie!) und die payadevaya- kaiya (?), männliche und weibliche asurakumära, die kamdappa (Liebes- götter?), die Höllenwächter (mirayavala), die (fol. 85°) abhiyogä(*) und dgl. mehr. Und was es im Jamvuddiva rechts vom Mamdara irgend von Unheil und Krankheiten giebt, wie Tumulte (dimvv&), Schlägereien (damara), Streite (kalaha), Feindschaften (volä, ich vermuthe velä, vairdni), Bitter- keiten (khärd, kshärds?), grofse Kämpfe, grofse Kriege, grofse Waffenlärme, (!) ? udaga-maccha-kaiha-siya-amoha | päinam vdyd ti vd, (?) ? padina jdva samvattayavdta ti va. (*) Höchst auffällig ist, dafs Mars darunter dreimal vertreten erscheint, denn viyalae(?) und lohitäksha sind doch wohl auch auf ihn bezüglich? vgl. Süryaprajnapti 20, fol. 246°. Sollten die Jaina etwa, auf Grund seines als so besonders ungünstig geltenden Einflusses, ihm, etwa um denselben abzuschwächen, dreifache Existenz zugetheilt haben? Von ähnlichen Absurditäten sind ihre astronomischen Anschauungen ja zur Genüge erfüllt. — Überhaupt ist es eigenthümlich, dafs die Planeten hier als Glieder der somakdiyä deva aufgeführt werden, während sie oben doch, unter dem Namen gaha, selbstständig neben diesen somak. d. erscheinen. (*) ? sind hiermit etwa die „‚Ankläger” gemeint, welche vor Yama’s Richterstuhl er- scheinen um den Todten anzuklagen. Oben auf fol, 31? war das Wort indefs ganz allge- mein als Beinamen der devaloga gebraucht, Philos. - histor. Kl. 1866. Ff 226 WEBER: I1,:2,.19. f0185°. grofse Männer-Niederstreckungen, grofses Blutvergiefsen, Schäden, epide- mische (Familien- Dorf- Kreis- Stadt-)Krankheiten, Kopf- Augen- Ohr- Nagel- und Zahn-Schmerzen (veyand), Besessensein durch Indra oder Skanda (imdaggahä khamdaggahä), resp. der Kinder durch yaksha oder bhüta (?kumärajakhkagga[hä] bhüyagga[hä]), einmaliges, zwei-, drei-, viermaliges (Fieber? egähiyd ti vä \ vehiya-tehiya-cäutthayd t vä ueceyagd ti vä), Husten (käsd), Krätze (?khäsä), Schlafsucht (?säsd), Alter (jarä), Hitze (dahd), Seiten- stechen (?kacchakohä), Verdauungsbeschwerden, Gelbsucht (pamdurogä), Geschmacklosigkeit (arasd), Hämorrhoiden (?bhamgamdald), Stechen im Herzen (hiyayasdld), Kopfe, dem eunnus, den Seiten, dem Bauche (Kolik), Hinsterben(') des Dorfes, der Stadt bis des Ortes (gämamäri ti vä na- gara .. sannivesamäri ti vd), Lebensverluste (wie oben bis mandriyd) und dgl. mehr, Alles das ist dem Jama unterworfen. Unter seinen jamakdıyd devä aber ($. 20. fol. 85’) sind folgende 15 als seine Hauptlieblinge _ (?ahävaced) bekannt, nämlich: 1) amva (?), 2) amvarısa (?Bratpfanne, ob Name einer Hölle, resp. eines Höllengenius?), 3) und 4) die Zwillinge (ydävare d. 1. wohl yämalau) säma und savala (eydmacabalau, die vedischen Yama-Hunde s. Ind. Stud. 2, 295-8, 5) rudda (rudra), 6) varıdda (?), 7) und 8) die Zwillinge (yävare) käla und mahäkäla, 9) asipatte (Perso- nifikation der Hölle asipatravana Manu 12, 75), 10) dhanı (wohl auch etwas dgl.?), 11) kumbha (wohl die Hölle kumbhipäka Manu 12, 76), 12) väluyä (wohl die Hölle balukätäpa Manu 12, 76), 13) veyarami (der Flufs vartarani, oder die Hölle dieses Namens s. Wilson Vishnup. p. 207), 14) kharassara (kharasvara) und 15) mahäghosa. Deren Dauer ist ein paliuvama, während die des Jama selbst 1' 3 paliuvama. Wenn man sodann ($. 22. fol. 85") westlich von dem Sohamma- Haine im Sohammakappa unzählige yojana-Tausende durchfliest, kommt man nach sayamjala, dem vimäna des Varuna. Seinem Befehl unter- geben sind die varunakäryd, die varumadevakäıyd, die männlichen und weiblichen Genien der näga(?), der Meere, der Donner (nägakumard, nägakumärio, udahikum., thaniyakum.) und dgl. mehr. Und was es da irgend im Jamvuddiva rechts vom Mamdara an Wasser-Erscheinungen giebt, zu viel oder zu wenig Regen — hiermit bricht fol. 85" ab. () vgl. yuvamdrin als poss. Adj. im Ait. Br. 8, 25. Ind. Stud. 9, 347. (?) Schlangen, vgl. varuno nägardjd im Lalitavistara p. 268. RD 180) 1 XXXIV, 1, 11.f01.557°. Ein Fragment der Bhagavati. Vierunddreifsigstes(!) Buch (sayam). Cap. 4, 11-742). fol. 557°. Wenn ein jiva in die Lebensstufe eines egimdiya, mit einem Sinn wenigstens begabten Wesens, d.i. also (s. oben p. 174. 193) in die Stufe eines pudhavikäiya bis vanassatıikäiya, einzutreten hat (bhavie uvavayyıttae), so kann er dabei eintreten (uwava- yyeyyd) in den Zustand eines suhuma (sükshma) feinen, oder eines viyara (vddara) groben, resp. eines payyatta (vollständigen) oder eines apayyatta unvollständigen dgl., — und zwar mit einem einmaligen (??egasamaienam), zweimaligen, dreimaligen oder viermaligen Körper (?rrggahenam), — in die untere Welt (aholoyakhettanälie vähirılle khette) oder in die obere Welt (udedhaloya°), —in einer der sieben „sedhi” genannten Richtungen, nämlich: uyyu rju gerade, dyata ausgestreckt, bis addhacakkavdla halbkreisförmig(°), — endlich in einer der vier Himmelsgegenden ($. 43. fol. 558°) nämlich loyassa puratthimille carımamte, dähimille, paccatthimille, uttarille. Die Frage ($. 67. fol. 560°), wie viele thana (Standreviere) ihnen in den acht pudhawı (so hier und fol. 561”) zukommen, wird durch Hinweis auf das thänapadam erledigt. Dabei sind übrigens für alle diese Lebensstufen, von den un- vollständigen feinen pudhavıkäiya an bis zu den vollständigen groben va- nassatikäiyd hin ($. 69), acht kammapagadio maalsgebend, nändvaranı- yyam bis amtaräyiyam, wobei für das Nähere auf die egimdiyasaya (°saesu), einen früheren Abschnitt des Werkes vermuthlich, verwiesen wird: vgl. hiezu Wilson p. 316. 317., und s. das oben p. 166 Bemerkte. Nach $. 72. sind diese kammapagadı theils siebenfach theils achtfach bin- dend (sattavihavamdhaga vi atthavihavamdhagd vi) und in $. 74. (fol. 560") ist gar von vierzehn dgl. kammap. die Rede, ebenfalls mit nändvaranıyyam beginnend (der Verlauf der Aufzählung fehlt aber). (') Die hier folgenden Bücher stellen durch die mehr als kuriose Absonderlichkeit ihres Inhalts, so wie durch die Abruptheit ihrer Darstellung dem Verständnifs ganz be- sondere Schwierigkeiten entgegen. (*) Für den fehlenden Anfang des Buches habe ich $$. 1-10 in der Zählung offengelassen. (*) Die übrigen vier sedhi [was ist das für ein Wort?] werden in der durch jdva unterbrochenen Aufzählung 557°. 559° nieht aufgeführt: einzeln werden aber noch zwei genannt, egato vamkde sedhie uvavayyamdne dusamaienam viggahenam wvavayyeyyd, duhao vamkde sedhie uv. tisamaienam vigg. wv., also: einmal gekrümmt und: zweimal gekrümmt. Ff2 228 WEBER: XXXIV, 1, 75. fol. 560®. $$. 75-79. fol. 560°. Verschiedene Fragen nach den egimdiya im Allgemeinen. Zunächst ($. 75.) nach ihrer Herkunft: ‚woher kommen sie (kao uvavayyamtı)? ob von den neraiya aus” (kim neratiehimto uvav.)? Antwort: „wie (bei der Darstellung) des Herabsteigens (?jah@ vakkamtie(t), so ist auch hier) der Eintritt (uvavdto) der pudhavikaiya” (ete. darzu- stellen). — Sodann ($. 76-79) nach der Gleichheit oder Verschiedenheit ihres Wirkens. Sie theilen sich in dieser Beziehung in vier Gruppen, in solche atthegatiya d.ı. aus ihrem früheren Zustande weg Untergegangene, die da (s. oben p. 161) gleiches Alter haben (samduyd) und in gleicher oder in ungleicher Weise eingetreten sind (samovavannagd und visamo°), und in solche, die ungleiches Alter haben(*), und in gleicher oder in un- gleicher Weise eingetreten sind. Die Ersteren haben gleiche Dauer (tulla- tthitiyd), thun resp. gleiches oder verschiedenes Werk (tullanısesäahiyam kammam pakaremti und vemdyavısesähiyam k. p.), die Anderen aber haben ungleiche Dauer (vemäyatthıtiyd) und thun ebenfalls gleiches oder unglei- ches Werk. — $. 80. (fol. 561”) Solenner Schlufs, se ’vam bhamte. Cap. 2, 1-14. ı0l. 561°. Ohne solenne Einleitung. Handelt von den unmittelbar(?) eingetretenen anamtarovavannagä egimdiyd. Diesel- ben zerfallen wie alle egimdiya, in fünf Gruppen, die pudhawkaya bis venassatikäiya (jahd egimdiyasatesu). — $. 3. „Und wo sind die thana, Standreviere(?), zunächst der groben dgl. pudhauikäiya?” Je ihrem Stande nach (satthänenam, svasthänena) in den acht(*) pudhavi, nämlich in der rayanappabha u.s.w. „wie im satthänapada bis” inden diva und samudda. Ebenso für die übrigen Arten der egimdiya.—$.6.7.f01.561° Von den acht kammapagadio derselben gilt das Gleiche, wie eben fol. 560°. — $.8. „Woher stammen sie (kao uvavayyamt!)?” Antwort durch Hinweis auf das vor- hergehende (?) Cap. erledigt: jaheva ohie(?) uddesao bhamio, taheva. — (°) Denselben Hinweis finden wir auf fol. 32° (evam vakkamtipayam bhäniyavvam niravasesam) und er kehrt noch ebenso z. B. auf fol.-572° wieder. (?) vgl. die puwwvovavannaga und die pacchovavannagd fol. 7*. (°) Eine andere Bedeutung des Wortes thäna s. oben p. 173. (*) Was mag wohl als achte pudhavi gelten? Über die gewöhnliche Zahl von deren sieben s. oben p. 170. (°) ? ebenso fol. 562‘ jaheva ohiuddesae, 562° jah@ ohiuddesao, jaheva anamtarova vanna uddesao ohio taheva, jaheva ohio uddesao, 567° jahd uhiyasate. XXXIV, 2,9. £01.561°. Ein Fragment der Bhagavatt. 229 $. 9. Es kommen ihnen zwei samugghäya (s. oben p. 198) zu, der vedana- samuggh. und der kasdyasam. — $$. 11-14. Von ihrem Wirken wie Cap. 1. $$. 76-79, nur dafs sie, als gleichaltrig (samduyd), blos in zwei Gruppen zerfallen, in die welche in gleicher und in die welche in unglei- cher Weise eingetreten sind: jene wirken gleiches, diese verschiedenes Werk. — $. 15. Solenner Schlufs, se "vam bhamte. Cap. 3, 1-6.f01.562°. Ohne solenne Einleitung. Handelt in ganz gleicher Weise wie Cap. 2. von den paramparovavannagd egimdiyä, d.ı. wohl den mittelbar (?) erst eingetretenen dgl. (: in $. 6. se "vam bhamte 2 ttı.). Und ganz ebenso gehen auch die folgenden acht Capp. (uddesaga 4-11) vor, von den anamtard, anamtarasarısd, parampard, paramparasa- risd, carımd, acarımd dgl. (dies sind aber nur 6, nicht 8!) handelnd: mit ihnen schliefst das padhamam egimdiyasedhisayam, vesp. das erste Unter-sayam des 34sten Buches. — Das zweite Unter-sayam handelt von den kanhalessa egimdiyä, das dritte von den nilalessä eg., das vierte von den käulessd eg., alle drei je in I1 wuddesaga, von denen die Handschrift indefs nur wenige Worte giebt, da sie mit denen des ersten Unter-saya ganz identisch sind (evam eenam abhilävenam jaheva padhamam sedhisayam taheva ekkärasa uddesaga bhanıiyavva). — Es folgen vier Unter- saya, je in 11 udd. die sich mit den bhavasiddhiya egimdiyd zunächst rein als solchen, sodann als kanhalessa, nilalessä, kaäuless@ beschäftigen: — und ebenso vıer andere dgl., indefs nur je in 9 udd.(!) zerfallend, welche die abhavasiddhiyä eg. in ganz gleicher Weise zum Gegenstande haben. So die zwölf egimdiyasedhisayd. In je den vier anamtara-Capp. fehlen dis@ (und) wvavdta (!zu der Tenuis s. Jahrgang 1865 p. 400); in allen übrigen uddesag«a finden sich dısa (und) uwwavda vor (!?). Fünfunddreifsigstes Buch. Cap. 1, 1-4. fol. 563°. Ohne solenne Einleitung. Aufzählung der sechszehn mahdjumma (mahdyugma), grofsen Weltalter, deren Namen aus denen der vier yuga der Brähmanen, durch gegenseitige Composition (') Mit Ausnahme nämlich der carima- und acarima-Abschnitte: (fol. 563°) jah@ bha- vasiddhiehim cattäri saydni, evam abhavasıddhiehim vi cattäri satdni bhäniyavvani, navaram carimam acarimam vayyd (Y varj) nava uddesaga bhäniyavvd | sesam tam ceva | 250 WEBER: XXXV, 1,1. f01.'563°. in folgender Weise gebildet sind: 1) kadajummakadajumme('), 2) kada- jummateyoge, wo die eine Hälfte (?) bereits zu teyoga herabgesunken ist, 3) kadajummadävarajumme, 4) kadajummakaliyoge; — 5) teogakada- jumme, 6) teyogateyoe, T) teogadävarajumme, 8) teyogakaliyoe; — 9) däva- jummakadajumme, 10) dävarajummateyoge, 11) dävarajummadävara- jumme, 12) dävarajummakaliyoge; — 13) kaliyogakadajumme, 14) kalı- yogateyoge, 15) kaliyogadävarajumme, 16) kaliyogakaliyoge. s$. 5-23. fol. 564°. Über das Befinden der egimdiya während des ersten dieser 16 mahäjumma. Der Text ist hier durch stete Verkürzun- gen und Verweisungen (insbesondere auf den uppaluddesaa) so verstüm- melt, dafs sich nur ein äusserst unsicheres Bild von ihm geben läfst. $.5. Woher kommen sie? ob von den neraiya aus? (oder von einer der andern 34 Lebensstufen? ist wohl hinzuzufügen?) jahä uppaluddesae, tahä uvavdo: — $. 6. wie viele von ihnen entstehen gleichzeitig (egasamae- nam)? Sechszehn, oder zählbare, oder unzählbare, oder unendliche: — $. 7.8. in unendlichen Malen nehmen sie unendliche usappini und osappıni hindurch ab: te nam anamtäd samaez avahiramand anamtähım usappim- osappinihim avahiramti: — $. 9. 10. sie knüpfen die acht Werkklassen, nändvaraniyya ete. (s. p. 166. 227), immer aufs neue an (vamdhaga), mit Ausnahme des duya, dessen Fessel sie auch lösen können (?duyassa vam- dhaga vd avamdhagd vd): — $. 11. 12. sie empfinden dieselben sämmt- lich (vedagä, no avedagä): — $. 13. 14. sie sind sowohl sätävedaga (?) als assätävedagä (asmärta-dvedakäh?): — $. 15. sie sind alle (acht) kamma hervorbringend (?udat, no amudat); zwei derselben, vedamiyya(') und duya, können sie hervordrängen (?) oder nicht hervordrängen (udiragä vd anudiragd vd), die übrigen sechs aber müssen sie hervordrängen () Erklärt durch: je nam räsicaükkaenam avahärenam avahiramane caüpayyavasie \ je nam tassa räsissa avahdrasamaydte vi (sic! im Folgenden durchweg blos samayd) kada- jummä \ se tam kadajummakadajumme ld. i. etwa: „was beim Abzug der vier räsi vier bleibt(?), und was auch beim Abzug dieses rdsi (welches denn?) kadajummaä bleibt, das ist k.k.’’ Ganz so auch im Folgenden, nur dafs je statt caü” die Zahlen ti’, du’, ega’ stehen, und kadaj. am Anfang bei 5-8 durch teyogd, bei 9-12 durch dävarajummaä, bei 13-16 durch kaliyoga vertreten wird. So wird z. B. 6 erklärt durch: je nam räsicaükkaenam avaharenam avahira- mdne tipayyavasie | je nam tassa räsissa avahdrasamayd teyoyd | se tam teyogateyoge: — und 11 durch: je nam r. a. a. dupayyavasie | je nam t.r. a. dävarajummä | se tam däva- rajummaddvarajumme. (2) Wilson p. 317 selfeonsciousness or sufficieney. XXXV,1,15.£01.564*. Ein Fragment der Bhagavatı. 231 (udiragd, no anudiragd): — $. 16. 17. sie sind entweder kanhalessä, oder nilal., oder käul., oder teul., sind falsch-einsichtig (micchaditthi), sind unkundig und zwar sowohl matı-annani als suya-anndni(!): es kommt ihnen nur kdyajoga, nicht auch manajoga oder vatıjoga (sic, mitt) zu (s.obenp. 173), sie sind aber sowohl mit als ohne Hauswesen (resp. Asketschaft ibid., säga- rovaüttä va anagarovaüttä va):—$.18. die Farbe ihrer Körper . . jahä uppalı- ddesae: — $. 19. fol. 565°. sie athmen aus oder ein, oder thun Beides nicht: sie nehmen zu sich oder nicht (dharaga va anähäragd va): sie sind nicht ablassend (no virayd, aviraya, no virayavırayd): sind thätig (sakiriyd, no akırıya): fesseln (sich?) in Tfacher oder Sfacher Weise (sattavihavamdhagd, va atthawıha°): sind entweder ihres Zusichnehmens bewulst (dhärasanno- veüttü vd) bis oder ihres Besitzes bewulst (?pariggahasannovaüttä vd): sind durch Zorn db?s durch Begier befleckt (lohakasäyi s. p. 181): sind nicht als Frau oder Mann, sondern als Neutrum sich fühlend (?napum- sagavedagd s. p. 199): fesseln (sich?) aber entweder durch Empfinden als Frau (?itthivedavamdhaga vd) oder als Mann oder als Neutrum: sind nicht selbstbewulst (no sanni), sondern unbewulst: sind (je) mit einem Sinne begabt, nicht ohne Sinn: — $. 20. 21. sie weilen in dem kadajummakadajumma mindestens einen samaya, höchstens eine unendliche Zeit, und zwar unendliche usappini und osappini hindurch. Für die vanassati d. i. die products of the vegetable kingdom ist die Zeit unbestimmt (?vanassatikälo samveho na bhannai).— Von ihrer Zusichnahme gilt das im uppaluddesaa Bemerkte, dhäro jaha upp’sae(*): — ihre Dauer (tthiti) beträgt im Minimum einen samaya, ım Maximum 22 Jahrtausende: — es kommen ihnen die ersten vier samugghäya (s. p. 198) zu, samugghäyd ddıllä cattärıi, und zwar sterben die mit dem maränamtiyasamugghäya behafteten ebensowohl, wie die damit nicht behafteten (?mär'ghäya\ tenam samohayd vi maramtı, asamohayd vi maramtı): ihr in-die-Höhe-Steigen (?uvvattand) ist: jahä uppaluddesae. — $. 22. 23. Alle päna bis satta sind früher in dem kad. kad. in die egimdiya- schaft eingetreten gewesen (uvavannapuvvd), und zwar nicht blos einmal, oder zweimal, sondern unendliche Male (asaim aduvd anamtakhutto). (E)rs. 1012522. (?) navaram nivvdghäenam chadisim väghäyam paducca siya tidisim siya caüdisim siya pamcadisim sesam taheva: d.i. etwa (?): nur dafs sie, falls ungehindert, nach sechs Himmelsrichtungen hin, falls gehindert nach drei, vier oder fünf dgl., (Nahrung) zu sich nehmen. [ 232 WEBER: XXXV, 1, 24. fol. 565*. $$. 24-43. fol. 565. Über das Befinden der egimdiya während der übrigen 15 mahäjumma. Die Differenz bezieht sich fast nur auf die Minimal- zahl der gleichzeitig in einem jeden derselben Entstehenden: sie beträgt nämlich (gegen 16 bei 1) 19 bei 2, 18 bei 3, 17 bei 4; — 12 bei 5, 15 bei 6, 14 bei 7, 13 bei 8; — 8 bei 9, 11 bei 10, 10 bei 11, 9 bei 12; — 4 bei 13, 7 bei 14, 6 bei 15, 5 bei 16. Wenn wir die Zahlen dieser absteigenden Climax (19 bis 4!) unter einander vergleichen, so finden wir, dafs dieselben innerhalb jeder der vier Hauptgruppen je nach dem Verhältnifs von 1.4.3.2. zunehmen, während man doch eigentlich ein stetiges Abstei- gen nach dem Verhältnifs von 4. 3.2. 1. erwarten sollte. —$.44. se’vam bhamte. Cap. 2, 1-16. 01.566. „Woher kommen die egimdiya im ersten mahd- jumma das erste Mal (padhamasamaya)?” Ganz wie der erste uddesaa, so hat sechszehnmal (für die 16 mahdjumma) auch der zweite zu lauten (bhäniyavvo). Alles identisch, bis auf zehn Differenzen (nänattänı), 1) ihr Hinabtauchen (?ugähand) beträgt mindestens den unzählbaren Theil (?asam- kheyyatibhägam s. Jahrgang 1865 p. 428 oben p. 209. 210) eines amgula, höchstens den unzählbaren Theil eines asumkha (?asumkhessa): — 2) und 3) gegen das duya-Werk verhalten sie sich nicht fesselnd (avamdhayd) und nicht hervordrängend (anudiragd): — 4) sie athmen nicht aus, nicht ein, noch athmen sie aus und ein: — 5) sie fesseln (sich?) nur in 7facher nicht in Sfacher Weise: — 6) und 7) ihre Zeit und ihre Dauer (tthrti) beträgt einen samaya: — 8) es kommen ihnen nur die ersten beiden samugghäya zu: — 9) nach denen, welche samohaya sind, wird nicht gefragt (?samohayd na puechiyyamti): — 10) nach ihrem in-die-Höhe-Steigen wird nicht gefragt. Alles übrige ist ganz identisch bei allen 16 Malen. In ganz gleicher Weise werden in Cap. 3-11. fol. 566° die egim- diya noch weiter in Bezug auf ihr ferneres Verhalten während der 16 mahdäjumma behandelt, nämlich in Bezug auf das nichterste Mal (!apa- dhamasamaya) in Cap. 3, in Bezug auf das letzte Mal (carimasamaya) in Cap. 4, in Bezug auf das nichtletzte Mal (!acarimasamaya) in Cap. 5, in Bezug auf das erst-erste Mal (!padhamapadhamasamaya) in Cap. 6, in Bezug auf das erst-nichterste Mal (!padhamaapadhamasamaya) in Cap. 7, in Bezug auf das erst-letzte Mal (!padhamacarimasamaya) in Cap. 8, in Bezug auf das erst-nichtletzte Mal (!padhamaacarımasamaya) in Cap. 9, in Bezug auf das letzt-letzte Mal (carimacarımasamaya) in Cap. 10, und XXXV, 11. f01.567. Ein Fragment der Bhagavati. 233 in Bezug auf das letzt-nichtletzte Mal (!carımaacarimasamaya) in Cap. 11. Von diesen I1 Capp. sind das dritte und fünfte dem ersten, die übrigen dem zweiten entsprechend, nur dafs im vierten, achten und elften deva na uvavayyamtı „die Götter nicht entstehen” (keine Möglichkeit für die egim- diya geboten ist, zur Gotteswürde zu gelangen?), und die teulessä fehlt (den egimdiya abgeht?). So das erste Unter-sayam, welchem sodann, wie beim 34. Buche, elf andere dgl. folgen, bis auf einzelne Stichwörter völlig damit identisch. Näher auf diese Hirngespinnste einzugehen, wäre Raumverschwendung, hat doch auch der Sehreiber selbst bereits für gut befunden sich fast nur auf Angabe jener Stichwörter zu beschränken. — Das zweite Unter- sayam handelt also von dem Befinden der kanhalessä egimdiya wäh- rend der 16 mahäjumma und resp. in den angegebenen elf Unterabschnitten, das dritte von den nilalessä, das vierte von den käulessa: — die fol- genden vier von den bhavasiddhiyä egimdiyd erst im Allgemeinen, dann von den je mit einer der drei /essä behafteten dgl.: — und ebenso die letzten vier von den abhavasiddhiyä eg. in ganz gleicher Vertheilung. Sechsunddreifsigstes Buch (fol. 568°). Handelt von den vemdiya oder veimdiya, d. ı. den mit zwei Sinnes- organen versehenen Wesen, resp. ihrem Verhalten während der 16 ma- häjumma in ganz gleicher Weise wie das fünfunddreifsigste von den egimdiya. — Und ebenso dann das siebenunddreifsigste Buch fol.569° von den temdiya oder teimdiya, den mit drei Sinnesorganen versehenen Wesen, das achtunddreifsigste von den caürımdiya, Wesen mit vier Sinnesorganen, das neununddreifsigste und vierzigste von den pamcimdiya, Wesen mit fünf dgl., und zwar das 39ste von denjenigen derselben, welche asanni (asamjnin) bewufstlos, das 40ste fol. 569° von denen, welche sanni (samjnin) selbstbewulst sind. Bei letzteren wird die Handschrift wieder etwas ausführlicher. Der Eintritt der Wesen in ihre Reihen findet in allen vier Richtungen (?caüsu vi gatisu) statt: sie haben zählbare und unzählbare Wohnorte (samkheyyävasdo): sind voll- ständig und unvollständig: von keiner Seite her (esu ya na kao vi padı- seho) bis zum amuttaravimdna hin (s. Hem. 95) ist der Eintritt verhin- dert: — sie knüpfen an oder lösen alle 8 Werkklassen ausgenom- Philos.-histor. Kl. 1866. Gg 2334 WEBER: XL.fol. 569". men die des veyaniyya selfeonsciousness or suffieieney (Wilson), welche sie nur anknüpfen, nicht lösen (vedaniyyassa vamdhagd, no avamdhagd): und sie empfinden (?) und entfalten sie alle, nur das mohaniyyam hesitation in obeying the injunctions of the Jain code (Wilson) können sie auch nicht- empfinden (mohaniyyassa vedagä va avedagä vd) oder nicht-entfalten (m. udai va anudat vd): — näma, pride of name (Wilson) und goya, gotra pride of birth (Wilson), drängen sie stets hervor (?udiraga no amudiraga), die übrigen sechs können sie hervordrängen oder nicht hervordrängen: — es kommen ihnen alle sechs lessä, schwarz bis weils zu: — sie sind entwe- der richtig sehend sammadaditthi, oder falsch sehend, oder richtig- und-falsch- sehend, kennend oder nicht kennend ete.: — ihr Verweilen (sameitthand, in der Reihe der sanni pame.) dauert mindestens einen samaya lang, höch- stens hundert puhatta (s. p. 200) von säyarovama’s nebst einem Über- schufs: — ihr zu-sich-Nehmen erstreckt sich nach den sechs Himmels- richtungen (chadisim): — ihre Dauer (tthiti) ist mindestens einen samaya, höchstens 33 sägarovama lang: — es kommen ihnen die ersten 6 samu- gghäya zu: — ihrem in-die-Höhe-Steigen steht, wie ihrem Eintritt, nicht irgendwo, bis zum anuttaravimana hin, ein Hindernifs entgegen. Einundvierzigstes Buch. Dies Buch wendet sich den vier Hauptweltaltern, räsijumma, dem kadajyumma bis kaliyoga zu, und schildert die Verhältnisse der 24 Lebens- stufen, von den neratiya (!mit £) bis zu den vemäniyd, während derselben. Es beginnt zunächst in Cap. 1, 1-4. fol. 572°. mit einer Aufzählung und Erklärung der räsi- Jumma: wo beim Abzug der vier rasi vier bleibt (?je nam räsicaükkaenam avahärenam avahiramäne caüpayyavasıe), das ist das räsijummakada- Jumma: — wo drei bleibt, das ist das räsijummateyoga: — wo zwei bleibt, das räsijjummadävarajumma: — wo eins bleibt, das räsijummakaliyoga. Der Rest von Cap. 1. $. 5-47 beschäftigt sich sodann mit dem ersten dieser vier Weltalter. Für den Eintritt (uvavdo) der neratiya (mit t) zu- nächst ($. 5-26.) wird (vgl. p. 192.228) auf den Abschnitt vom Herabsteigen (vakkamtie) verwiesen. Dieselben entstehen gleichzeitig in der Zahl von 4, 8, 12, 16, resp. in zählbaren oder nicht zählbaren Reihen: sie entstehen in Zwischenräumen (samtaram) von mindestens einem samaya, höchstens XLI. fol. 572°. Ein Fragment der Bhagavati. 235 unzähligen samaya, oder ohne Zwischenräume (niramtaram): mindestens zwei Male (samaya), höchstens unzählige Male:...und zwar (fol. 573°) nicht dyajasena durch eignen Ruhm (?), sondern dyaajasena durch eigne Schande (?), wie sie auch nicht dyajasam, sondern dyaajasam zum Lebens- prineip haben (wajivamti) ... Ganz das Gleiche gilt ($. 27.) von den (übrigen Lebensstufen, den) asurakumära bis zu den mit fünf Sinnen begabten tirikhkajoniya (Thieren), resp. den Menschen ($. 28-45), in Bezug auf welche indefs einige Abweichungen angegeben werden, sowie ($. 46.) von den vänamamtara, jotisiya und vemdmiya- Göttern. Das zweite bis vierte Cap. haben es sodann mit den andern drei Haupt-Weltaltern zu thun. Die Hauptdifferenz dabei besteht in den Zahlen der gleichzeitig zum Eintritt gelangenden Wesen; dieselben betra- gen bei r. teyoga 3, 7, 11, 15, (resp. zählbare oder nicht-zählbare), bei r. dävarajumma (fol. 574°) 2, 6, 10, (14 fehlt), bei r. kaliyoga 1, 5, 9, 13. Es folgen dann je vier (in Summa 24) Capp. für die sechs lessä schwarz, blau, kdu, teu (licht), pamha (lotusfarbig), weils in ihrer Verbin- dung mit den jiva der vier räsjumma: — und an diese erste Gruppe von 28 Capp. schliefst sich dann (fol. 574°) eine gleiche und in jeder Bezie- hung entsprechende (Cap. 29-56) für die bhavasıddhıyd jivd, und ebenso eine dritte del. (Cap. 57-84) für die abhavasıddhiyd, eine vierte (Cap. 85-112 fol. 575”) für die semmadıtthi, im Besitze richtiger Einsicht befindlichen Wesen, eine fünfte (Cap. 113-140) für die micchadıtthi falsch-einsichtigen dgl., eine sechste-(Cap. 141-168) für die kanhapa- khkiya, auf der schwarzen Seite stehenden dgl., und endlich eine sie- bente (Cap. 169-196) für die sukkapakhkıya, d.i. die auf der weilsen Seite befindlichen Wesen. Alle diese Capp. werden mit wenigen Worten als je mit einander, bis auf gewisse Stichwörter, identisch abgefertigt, und es schliefst dann das Werk auf fol. 576° mit dem solennen Danke des Goyama für die ihm von Mahävira gewordene Belehrung, und mit der Anerkennung alles des ihm Gesagten als untrüglich('). (') se’vam bhamtez ti bhagavam Goyame | samanam bhagavam Mahdviram tikh(k)utto äydhinam paydhinam kareti \ tikh(k)utto dyähinapaydhinam karettä vamdati namamsati \ vam- dittä namamsittäl evam vadasilevam eyam bhamte\taham eyam bhamte | avitaham eyam bhamte | asamdiddham e. bh. | itthiyam (cch Cod.) e. bh, | paditthiyam (cch Cod.) e. bh. I itthiyapadi- Gg2 236 WEBER: Überblicken wir nach vorstehender Analyse den Gesammtinhalt des vorliegenden Fragments der Bhagavati, so zerlegt sich derselbe zunächst in zwei Gruppen, 1) in einen legendarischen Theil, welcher entweder berichtet, wie gewisse Vorgänger des Mahävira Namens Päsdvaceyja über bestimmte Gegenstände gedacht haben, oder erzählt wie fromme Asketen, sei es Schüler des Mahävira, sei es ohne Bezug zu ihm Stehende, durch Kasteiungen aller Art, insbesondere strenges Fasten zur Heiligkeit und nach ihrem Tode zur Gotteswürde in einer der verschiedenen Götterwel- ten gelangt sind, so Khamdaka (gelangte in den accua kappa), Tisaa (ward ein samdm yadeva des Sakka), Kurudattaputta (ward ein dgl. des Isäna), Tämalı (ward Isäna selbst), Pürana (ward Oamara): — und 2) in einen katechismusartig die Dogmatik Mahävira’s auseinander setzenden Theil, der auch seinerseits wieder in zwei Gruppen zerfällt, entweder nämlich die ontologischen und spekulativen Grundsätze darlegt, welche sein System bilden, oder sich mit einer Schilderung der verschiedenen Götterwelten beschäftigt, welche als Lohn für fromme Asketen, als ein Zwischenstadium zwischen ihrer hiesigen Existenz und ihrer endlichen gänzlichen Befreiung, verheilsen werden: in dieser Schilderung begegnet sich die Dogmatik wieder mit der Legende, die ja theilweise gleichen Zweck verfolgt, und nimmt hie und da, in den Schilderungen des Götterkampfes z. B. zwischen dem asura-König Camara und dem vemdniya-König Sakka sogar geradezu rein erzählenden Charakter an. Eine kurze Rekapitulation der Hauptzüge des Systems des Mahdävira ergiebt etwa folgendes Bild. Welt und Nicht-Welt sind ewig fol. 19° und ihre Enden berühren sich gegenseitig fol. 18°. Ebenso sind Leben und Nicht-Leben, Vollendung und Nicht-Vollendung ewige Zustände fol. 19°. Der Atom-Stoff (poggala) wie der Lebensgeist (jiva) sind in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unendlich, und ewig dauernd fol. 14°, und zwar in inniger gegenseitiger Verkettung fol. 20": ebenso die Verbindung mehrerer Atome zu einem Conglomerat (khamdha) fol. 14° (auf fol. 32° indefs wird letzteres verneint). tthiyam (ech Cod.) eyam bhamte | sacce nam esam atthe \ jan mam tubbhe vadaha tti kattu I apütivayand hi khalu | arahamtd bhagavamto | samanam bhagavam Mahäviram vamdati na- mamsati | vamdittä namamsittd samjamenam tavasd appdnam bhävemdne viharati Il räsijum- masayam samattam \\ 41 satam II 6} Ein Fragment der Bhagavati. 237 Die Lebenden sind theils im samsära (Weltkreislauf) befindlich, theils demselben entrückt (als Vollendete, siddha) fol. 4°. Die darin Befangenen zerfallen in 24 Gruppen, von den Höllebewohnern an aufwärts bis zu den vemäniya-Göttern hin steigend. Zwischen ihnen findet, auf Grund ihres Handelns kamma (karman) ein stetes Auf- und Nieder-Steigen statt. Mit dem Eintritt in den samsära beginnt der Schmerz, dessen Ende zu errei- chen das einzige Ziel fortab sein muls. Und zwar hat man zu dem Zwecke sich (fol. 32°) von jedem Thun (kiriyd) fern zu halten. Wem dies ge- lingt, wer durch Fasten und sonstige Askese das Sinnliche in sich völlig abtödten kann, der geht, nachdem er seine Zeit erfüllt hat, in genau festgestellten und abgemessenen Stufenfolgen (s. fol. 9°) zunächst in die Gotteswürde in einer der verschiedenen als paradiesische Lusthaine zu denkenden Götterwelten (s. p. 170-1) ein, sei es als Herr (imda) einer solchen (im Fall dieser Posten darin etwa gerade durch den Abgang seines bisherigen Inhabers vacant ist), sei es als gleichberechtigter Genosse eines dgl. Herrn (sämäniyadeva), und nachdem er dort die ihm als Lohn ge- bührende Zeit in Gemeinschaft mit den Göttinnen und apsaras im Genusse der himmlischen Freuden zugebracht hat, steigt er entweder noch höher, oder er geht, auf der höchsten Stufe, sei es seiner Entwickelung, sei es der Götterwelten überhaupt, angelangt, erwacht und erlöst, endlich in das mahävideham väsam, den Ort der grofsen Entkörperung, unter die selig Vollendeten (szddha) ein, wo er dann aller (samsära)-Schmerzen entledigt ist, immer noch aber im Besitz seiner jiva-Potenz sich befindet (so nach 4°. 26°: s. indefs 53°). Zu einem jeden jiva gehören fünf(') nothwendige Substrate, atthikaya (fol. 51"), nämlich: 1. und 2. das Verdienst oder Nicht-Verdienst seiner frühe- ren Werke, 3. ein Aether-Substrat(?), 4. die Lebenskraft, 5. der atomische Stoff. Die vollendetsten Stufen der Lebendigen sind ferner im Besitze von fünf seelischen Leibern (s. fol. 16°. 22°. 33") einem lichtartigen und einem ihrem Werkverdienste entsprechenden, welche Beide von jedem jiva (') Oder sechs, unter Hinzurechnung des atthisamaya, der Zeit, welche indefs, und zwar unter dem Namen kala, in späteren Texten an die Stelle des jivatthikdya tritt, s. oben p. 207. (?) Welcher das Hinabtauchen, den Eintritt eines Gegenstandes (vastu) in einen an- dern, d.i. also wohl den Übergang aus einer Lebensform in die andere ermöglicht, Sar- vadarganasamgraha p. 35. 36. 238 WEBER: unzertrennlich sind, ihm schon im Mutterleibe angehören (fol. 22") sodann einem bei jeder Stufenveränderung sich wandelnden, einem elementaren, und einem übernatürliche Funktionen verrichtenden dgl. Auch die niedrigste Lebensstufe, die der Höllebewohner, ist wenigstens im Besitze der ersten drei dieser Seelen-Leiber. — Die 24 Lebensstufen bestehen (s. p. 159-61. 170) vermuthlich 1) aus den Höllenbewohnern, 2-11) aus den asura, näga und swanna(') nebst den Geistern (bhavanavdsın) der Weltinseln, der Himmelsrichtungen, der Meere, des Blitzes, Feuers, der Luft, des Donners, 12-16) aus fünf Gruppen von Wesen die nur einen Sinn haben, nämlich den combinations of earth, fire, water, air und den products of the vegetable kingdom, 17-19) aus den Wesen mit 2. 3. oder 4. Sinnen, 30-21) aus den Wesen mit 5 Sinnen, Thieren nämlich und Menschen, 22-24) aus den drei Götterklassen der vänamamtara (Hem. 91), jotisia und vemdniya (welche letzteren wieder theils in solche zerfallen die in den 12 Götterwelten Namens kappa, kalpa ihren Sitz haben, theils in solche die noch darüber hinaus wohnen, die hetthima-majjhima- und uvarima-geviyya, mit dem savvatthasiddhavimäna als äufserster Spitze fol. 9’. 15°). Und für alle diese Lebensstufen bietet das System des Mahävira die genaueste Auskunft über ihren Wohnort, ihren Eintritt darein, die Dauer ihres Auf- enthaltes darin (vom blofsen Moment an bis zu zahllosen usappini und osappint hin), über die Composition und Gestalt ihrer Leiber, ihr Aus- und Einathmen, ihre Nahrung (?dähära), ihre Bewegungen, ihre Farbe und ihren Glanz (?lessa genannt, in sechsfacher Schattirung, schwarz, blau, (!) Die suvanna (suparna) werden nicht direkt unter den bhavaravdsin genannt, wie denn ja die vollständige Aufzählung derselben hier durchweg durch das beliebte java umgangen wird. Da sie indessen Hemacandra unter den bhavanddhiga aufführt, und da sie an einer Stelle (fol. 45°) auch hier, bei einer andern Götteraufzählung freilich, aber doch gerade wie bei Hem. hinter den asura und näga genannt sind, so zweifle ich nicht, dals sie wirklich auch hier zu den bhavanavdsin gehören. Auf fol. 56* freilich erscheinen zwischen den asura und den ndäga die vairoyana d. ij. vairocana Sonnenkinder (mit dem Fürsten Val): da indefs die Sonne oft als suparna bezeichnet wird, so halte ich dies Wort hier für mit suvanna synonym. — Die eben angeführte Stelle lautet (fol. 45°): devd-"sura-näga- suvanna- jakhka-rakhkasa- kimnara- kimpurisa-garula- gamdhavva-mahoragädiehim devaga- nehim. (Die hier hinter suvanna genannten Götter entsprechen nach Hem. 91 denen der vdnamamtara-Klasse, nur dafs hier garula, garuda sich findet, was bei Hem. fehlt, während er noch die pigdca und bhüta aufführt, die hier fehlen). Ein Fragment der Bhagavati. 239 kau|?], licht, lotusfarbig, weils), ihr Bewufstsein, ihre Einsicht, ihr Wissen, ihre Thätigkeit, ihre Beziehung (joya, yoga) zur Sinnenwelt nach den drei Richtungen des Denkens, Sagens und Thuns, ihr sich-Binden durch die acht Werkklassen (s. p. 166) oder ihr sich-Lösen von ihnen, ihre Hingabe an das Hauswesen oder die Asketschaft, und über ihr Emporsteigen zu höheren Phasen. Und zwar gelangen sie zu solchen theils durch blofses An- hören (fol. 23°. 24°. 49°. 59") der guten Lehren eines frommen Samana oder Mahana (Brahmana) und durch Verehrung (fol. 68°. 72") der arahamta wie ihrer cetiya (Tempel), theils durch eigne Selbstbändigung und Selbstbezäh- mung, aufGrund deren speciell der Mensch (fol. 14°"), und zwar er allein (?), von den Stadien eines chaümattha, ahohia (?) und paramohia (?) aus zu der Stufe eines arahan, jina und kevalın, zum letzten Leibe, zum wahren Ende gelangen kann. Die Zahl der Fasten und sonstigen Entsagungen, die einem dahin anstrebenden anagära, bhikhku, niyamtha (alle diese Namen erschei- nen als wesentlich synonym) auferlegt sind, ist höchst bedeutend, und bedingt die vollständigste Abgestumpftheit gegen alle körperlichen Be- dürfnisse. Aufseres Zeichen ist die Tonsur: die Nacktheit dagegen wird nur in einer Legende und zwar in einer solchen, die nieht von Mahävira, sondern von einer andern Schule (den Päsdvaccyja) handelt, verlangt (s. p. 187. 198). Wer sich dagegen von der Weltlust nicht lösen kann, und insbesondere, wer eine der 19 verbotenen Handlungen (p. 181) begeht, geräth immer tiefer in die Fesseln des samsära und steigt in den Lebensstufen abwärts, bis in die Gruppe der Höllebewohner (fol. 24°) hinein. DieWeltaber besteht aus sieben pudhawi (fol. 14°.53°) Weltkörpern(!), mit genau bestimmten Zahlen von Wohnungen in den Höllen wie in den Götterwelten für die 24 Lebensstufen (s. fol. 14°. 15°). Eine jede pudhavi ist von vier Hüllen umgeben, resp. von vier Stützen im Weltäther (logäkäsa) getragen, zunächst einem dichten Meere, dann einer dichten, darauf einer dünnen Luftschicht, endlich einem: uvdsamtara (bei Hemac.nabhas) genannten Substrat (s. p. 174). In jeder pudhavi giebt es zahllose diva, Weltinseln und samudda, Weltmeere(?): an ihrer Spitze (resp. in ihrer Mitte) hier (') Hiebei ist wohl die Zahl der Planeten maafsgebend gewesen: vgl. die 7 dvipa der Brähmana. (°) Von den späteren Doppelsonnen ete. der Jaina (s. Colebrooke 2, 220-224 und die Söryaprajnapti Ind. Stud. 10, 267-72) scheint hier noch nicht speciell die Rede zu sein: doch findet sich allerdings auf fol. 84° der Plural: camdä sürd „Monde, Sonnen.” 240 WEBER: in diesem (unserm) Weltkörper (dem ersten der sieben), mise rayanappabhäe pudhavie, der Jamvuddiva und das Salzmeer. Die 2'|, innersten diva (s. fol. 51°) bilden das den Menschen zugängliche Revier, samayakhettam (trikhandam). Der Jamvuddiva theilt sich in verschiedene väsa (varsha), von denen indefs nur das Bhäraham väsam erwähnt wird: er hat eine Länge von 100,000 yojana. In. specieller Angabe von dgl., fast durchweg bis ins Ungeheuerliche streifenden Zahlen und Gröfse-Angaben thut sich der Text ja überhaupt etwas zu Gute. Es ist leicht den Anschein der Ge- nauigkeit vor sich herzutragen, wo man dies so billig haben kann, dafs man nur seine eigne Phantasie dabei zu Rathe zu ziehen braucht (vgl. Hardy manual of Buddhism p. 146, Catrumj. Mäh. p. 47). Im grofsen Ganzen enthält nun das vorstehend skizzirte System nichts, was nicht auch aus den späteren Angaben bei Hemacandra ete. bereits bekannt wäre — einige Differenzen allerdings abgerechnet, in denen es durchweg als alterthümlicher dasteht: — nur erscheint der Zusammen- hang des Ganzen gegenwärtig jedenfalls in viel klareren Umrissen. Wohl aber fehlt in der Bhagavati, d.h. allerdings ja eben zunächst nur in dem vorliegenden Fragmente derselben, Vieles, was das spätere System speciell kennzeichnet. Von einer bestimmten Zahl von (24) Arhant, als deren letzter nur Mahävira gälte, ist darin nirgendwo die Rede: die Wörter arahamta, jina, kevalin erscheinen darin zwar mehrfach pluralisch, doch aber allem Anschein nach nur in appellativer Bedeutung. Nur in Bezug auf Mahävira’s Vorgänger Päreva ist die Möglichkeit, dafs die Pasävaccyja mit ihm in Bezug stehen, in der That wohl nahe liegend, ohne dafs damit indels dem Pärcva gerade die 23 ste arhant-Stelle zugesprochen zu werden brauchte. Und von der sonstigen Hagiologie der Jana, den sechs erutakevalın, den sieben dacapürvin('), den 24 cäsanadevi der 24 arhant, den 16 vidyddevi, so wie den 12 cakravartın, 9 schwarzen Väsudeva, 9 weilsen Bala, 9 Vish- nudvish, ist in dem vorliegenden Fragment nirgendwo die Rede, obschon es an Gelegenheit dazu mehrfach nicht gefehlt hätte. Vermuthlich also hatten alle diese phantastischen Gebilde zur Zeit der Bhagavati über- haupt noch gar keine Existenz, sind resp. erst Erzeugnisse späterer Syste- (') vgl. das Appellativum caüddasapuvvi unter den Beinamen des I/mdabhüti, Ein Fragment der Bhagavati. 241 matisirungssucht. Ihr Mangel würde somit als ein weiteres Zeugnils für die Alterthümlichkeit der Bhagavati aufzufassen sein. Und in Bezug auf die Vierundzwanzig-Zahl der Arhant zum Wenigsten kann dies in der That wohl mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, da die übrigen Bücher des Werkes den arahamta wohl schwerlich eine andere Stellung zuweisen werden, als die vorliegenden, in denen dieses Wort ja häufig genug vorkommt. Auch in Bezug auf Mahävira selbst, schliefsen sich die Nachrichten über seine Persönlichkeit (s. Appendix I.) wie über die Örtlichkeit, in der er wirkte (s. p. 194) viel näher an die Nachrichten über Buddha, als an die späteren Angaben der Jaina über Mahävira an, und es ist ferner auch in den Angaben der Bhagavati über seine Schüler (s. oben p. 195) noch manches Schwanken, resp. von der späteren Elfzahl derselben, als der sogenannten ganadhara, im vorliegenden Fragment wenigstens noch nicht die Rede, auch der Name ganadhara selbst darin völlig unbekannt. Sudharmasvamın, den die späteren Jaina nach Cole- brooke (s. indefs Catrumj). Mah. p. 4) als ihren eigentlichen Stifter verehren (die andern ganadhara hinterliefsen angeblich gar keine Schüler), wird darin nirgendwo erwähnt. Es handeln die Legenden, mit einigen wenigen Ausnahmen, vielmehr nur von den Gesprächen welche Mahävira mit seinem ältesten Schüler Imdabhütl! Gotama gepflest haben soll. Dabei nimmt letzterer eine so hohe Stellung ein, dafs einige von den Beiwörtern, welche speciell dem Mahävira (ursprünglich dem Buddha) zukommen, auch auf ihn(') direkt übergegangen sind (s. Appendix I u. II). Sollte sich das gegenseitige Verhältnils dieser Beiden etwa dahin auffassen lassen, dafs in ihnen die ursprünglich einige Persönlichkeft des Gautama Buddha sich bei den Jaina in zwei Theile gespalten habe, zu dem doppel- ten Endzwecke, eines Theils um von der mit den orthodoxen Buddhisten gemeinsamen Tradition nichts Wesentliches zu verlieren, und andern Theils um vor diesen immerhin doch noch etwas Absonderliches voraus zu haben? Colebrooke hat bekanntlich den Indrabhüti bereits geradezu mit Buddha ıdentificirt, und war dadurch eben zu der Annahme eines vorbuddhisti- (') Ebenso freilich auch auf den „zweiten’ Schüler Mahavira’s Aggibhüti, s. fol. 54°. Vom „dritten,’’ Vayubhäti, wird nichts der Art erwähnt, und von den Ändern, nämlich von Roha, Tisaya, Kurudattaputta und Mamdiyaputta gilt eine andere Schilderung (fol. 19° .57°.58° .75®). Philos.-histor, Kl. 1866. Hh 242 WEBER: schen Ursprungs der Jaina-Lehre gelangt, eine Annahme, die denn freilich gegenwärtig schwerlich noch auf viel Anhänger wird rechnen können. Zum bessern Verständnifs des Bisherigen, sowohl des über die Sprache als des über den Inhalt der Bhagavati Bemerkten, lasse ich nun- mehr einen gröfsern Textabschnitt daraus, in Text und Übersetzung folgen, der zugleich in sich selbst ein abgeschlossenes Ganzes bildet, die Erzählung nämlich von der Bekehrung des brahmanischen Gelehrten Khamdaka (Skandaka) aus dem Geschlechte der KAdccdyana ( Kätydyana) durch Mahävira und von seinen darauf folgenden Bulsübungen, durch die er sich bis zum höchsten der 12 kappa emporschwang. Dritter Abschnitt. Die Legende von Khamdaka. II, 1, 18-80. fol. 34° -43®. $. 18. te nam kale nam \ te nam Zu dieser Zeit denn, zu diesem samae nam\ Kayamgald ndma na- yari hotthä \ vannao. — tise nam Kayamgalde nayarie \vahiya uttara- puratthime disibhae \ chattapaläsae näma cere hotthä \ vannao. — tae nam samane bhagavam Mahävire \ uppannandnadamsanadhare \java sa- mosaranam \ parisä mıggachatı | Zeitpunkt denn, war eine Stadt Na- mens Kayamgala. Beschreibung'). — Aufserhalb dieser Stadt Kayam- galä, in der nordöstlichen Himmels- gegend, war ein Tempel Namens Chattrapaläcaka*).Beschreibung?). — Da denn der eramana bhagavant Mahävira, der augenblickliche Kennt- nifs und Einsicht tragende?), bis Herabsteigen. Eine Versammlung inc hinaus *). oO 1) Der varnaka, die solenne Beschreibung einer Stadt, ist hier ein- zufügen. Wir finden ihn im Eingang der Süryaprajnapti für die dort auf- geführte Stadt Mithilä, freilich auch nur in abgekürzter Form, wie folgt vor: *) Sonnenschirme zu Blättern habend, wohl eigentlich umgekehrt: Blätter zu Sonnen- schirmen habend? II, 1, 18. fol. 34°. Ein Fragment der Bhagavati. 243 riddha - tthimiya-samiddhä pamwuiya- gedeihend, still und reich”), mit janajänavayd jäva päsätyä shka ıt! frohen Leuten und Landleuten er- füllt ds reich an Palästen, vier. Die Worte des Schol.: yävachabdenaupapdtikagranthapratipädita(h) samasto ’pi varnakah: dinnajanasamühä ity-ädiko drashtavyah \ sa ca granthagauravabhaydn na bkhyate, kevalam tatra aupapdtikäd (?tatra ewi\ eshätikäd Cod.) avaseyah \ kiyan drashtavya ıty aha: päsdiyä shka (oder ob nka?) ıtiı atra shka(nka?)-cabdopädanat präsädiya üy anena pa- dena saha padacatushtayasya sücd kritä, tinı ca padäny amimi: präsd- diyä darcaniyä abhirupd pratirupd, bezeugen, dafs eines Theils hinter dem jdva ein beträchtliches Textstück, beginnend: aktrnajanasamühd ver- borgen steckt, und andern Theils, dafs das hinter päsaiyd stehende shka (wohl der jihvämüliya?, oder ob nka zu lesen?) die Zahl von vier Wörtern (inclus. von päsdiyd) als am Schlufs dieses Textstückes zu suppliren mar- kiren soll: die Bedeutung derselben ist: „reich an Palästen, sehenswürdig, schön, anmuthig.” — Über die Verwendung von Buchstaben als Zahl- zeichen vgl. z. B. Ind. Stud. 8, 160. Z. der D.M. G. 17,773: wie aber shka (oder nka?) dazu kömmt, vier zu bedeuten, ist mir nicht klar. 2) Ähnlich im Eingang der Süryaprajnapti: tise nam Mithiläe nayarte vahıya Aufserhalb dieser Stadt Mithrlä, in uttarapuratthime disibhäe ettha nam der nordöstlichen Himmelsgegend**), Mani(bha)dde nämam ceie hotthä, dort war ein Tempel, Namens Män- vannaü ih \ bhadra. Beschreibung. Hiezu der Schol.: tasyd Mithilänagaryd vahır ya uttarapaurastya uttarapürvärüpo digvibhäga icdnakona vty arthah, ekaro (pakäro Cod.) Mägadhabhäshänurodhatah prathamaikavacanaprabhavak (diese Regel ist hier nicht am Platze, da disibhäe vielmehr Locativ ist) I atta (!) asmin uttarapaurastye digvibhäge Mänibhadram it ndma calityam abhavat \ *) So nach dem Schol. riddha bhavanaih paurajanaig cd ’tiva vriddhim upägata \ stimitä svacakraparacakrataskaradamarddisamutthabhayakallolamalävivarjita | samriddhä dhanadhänyddivibhütiyuktä \ tatah padatrayasyd’pi karmadhärayah. *=) Dies ist hier durchweg die solenne Himmelsgegend für die Tempel, wie sie ja schon in den vedischen Brähmana und Sütra als aparäjitä gilt, als die Gegend des Sieges Ind. Stud. 9, 278. 361, resp. als den Göttern besonders eigen, und als Thür zur Him- melswelt s, Z. der D.M. G. 9, 243. Hh2 244 WEBER: I, 1, 18. fol. 34°. citer lepyädıcayanasya bhävah karma va cartyam \tac ca samjndgabdatväd devatäpratibimbe prasiddham \tatas tadagrayabhütam yad devatäya griham tad apy upacärde caityam\tac ce’ha vyantaräyatanam (s. Hemacandra v. 91) drashtavyam, na tu bhagavatdm afr)hatam dyatanam it”) \ vannaü tt, tasyd ’pi caityasya varnako vaktavyah, sa caupapätikagranthäd avaseyah\ — In der Süryaprajnapti schliefst sich hieran dann noch eine Angabe über den damals in Mithrla regierenden König, Namens Jita- catru und dessen Gemahlin (devi), Namens Dharani, von der indefs nur die Anfangsworte vorliegen: tise nam Mahrläe ıty ädı, und die je mit einem varnaka Beider schliefst: tasya rajnah tasyäg ca devya aupapätı- kagranthokto varnako "bhidhätavyah. Von Interesse ist hier einestheils der Titel devi für die Gemahlin des Königs und sodann der Name Jita- catru, der wie eine absichtliche Entstellung des aus den buddhistischen Legenden wohlbekannten Namens Ajätagatru aussieht. Auch des darin so oft genannten Prasenajit wird ja in der Bhagavati fol. 59’ als eines notorischen Gegenstandes der Jawma-Legende gedacht (jaheva räya- Ppasenaiyye), s. oben p. 213. ®) d. i. dessen Einsicht jeden Vorgang und jedes Ding sofort, sobald es entsteht, erkennt? s. $. 37, und oben p. 169. *) In der Süryaprajnapti lauten die entsprechenden Worte: te nam käle nam te nam samae Zu dieser Zeit, zu diesem Zeitpunkt nam tamma Mänıibhadde ceie sami trat der Herr in diesen Tempel herab. samosadho \ parisa nigjaya\ dhammo Eine Versammlung ging hinaus. Das kahiu | padıgaya parısa \ Gesetz ward verkündet. Die Versamm- lung ging zurück. Malayagiri giebt hierbei zu sami=jagadgurur bhagavan eri-Ma- häviro ’rhan einen varnaka, resp. eine Aufzählung zahlreicher Attribute an (s. Appendix I): für die dem Worte samavasrita zukommende praeg- nante Bedeutung dagegen verweist er auf andere Texte, samavasaravar- nanam ca bhagavata aupapätikagranthäd avaseyam. Vgl. hiezu noch fol. 32? (2,1,1) und 41” (2,1, 68). Die ganze Einwohnerschaft der Stadt ging, als sie von der Ankunft des Bhagavant hörte, hinaus, ihn zu begrüfsen. Dazu bei Malayagiri ein *) Anders Stevenson Kalpasütra pref. p. XXVI. II, 4, 18-20. fol. 34°. Ein Fragment der Bhagavatt. 245 langes Citat, welches den Auszug schildert, aber doch nicht völlig ausreicht, da es mit den Worten schliefst: ity-ddy aupapätikagranthoktam sarvam avaseyam. — Als die ganze Versammlung dann, den König voran, sich ringsum gesetzt hatte, hielt Mahävira seine Predist, und zwar in der. allen Sprachen der Leute sich anpassenden (nihceshajanabhäshänuydyinyd) ar- dhamägadhabhäshä. Ist diese letztere Angabe etwa so zu verstehen, dafs Jeder, der ihn predigen hörte, ihn je in seiner eignen Landessprache zu vernehmen glaubte? Ganz ähnliches wird ja auch von den Aposteln berichtet. na- $. 19. tise nam Kayamgalde yarie adürasämamte \ Savatthi nd- mam nagari hotth& \vannao. — tattha nam Sävatthie nagarie Gadd- abhälıssa \ amteväsi Khamdae namam Kaccdyanasagotte | parivväyage parı- vasar | Von dieser Stadt Kayamgalä nicht fern und nahe (in einiger Entfernung) war die Stadt Orävasti. Beschrei- bung. — Dort in der Stadt Orävasti wohnte ein Bettelwandrer '), Schüler des Gardabhähi?), Namens Skam- daka°), Geschlechtsgenosse der Kätyäyana '). !) parivrajaka. Er ist damit (resp. durch $. 20) offenbar als brahma- nischer Gelehrter bezeichnet (vgl. auch fol. 9°). Seine Bedürfnisse als solcher waren nach $. 30. immerhin noch grofs genug, und die ächte Bettelwan- derschaft zu lernen stand ihm ja eben erst noch bevor, s. $. 32. 54. ®) Wörtlich: ein Zug Esel, wohl als bahuvrihi zu fassen. Vermuth- lich zugleich als verächtlicher Name beabsichtist. 3) Khamdaka ist = Skandaka, und wird der Träger dieses Namens dadurch wohl als ein Ciwa-it markirt? *) Die Familie der Kaccayana (Kaätydyana) ıst bekanntlich bei Brah- manen und Buddhisten in gleich hohem Ansehen stehend, vgl. Turnour Mahävanso p. XXVIl. $. 20. riuveda- \ jajuveda- \ säma- veda- \ athavvanaveda- \ itihäsapam- camänam \ nighamtuchatthanam \ ca- Er war bekannt als Überlieferer (smäraka), Hüter, Bewahrer, Durch- arbeiter*) der vier veda, des Rigveda, *) M. Müller hist. of anc. S. Lit. p. 509 hat bereits auf Grund des Aalpasätra auf die Analogie der obigen Ausdrücke mit dem: mereti@ beretö ca daednaydo des Vendidad hingewiesen. Auch das Päli kennt vier pändicca, accomplishments of a pandit, s. d’ Alwis Attanagaluvansa p. 23, die nach dem Schol. in: adhyayana, adhydpana, udgrahana und dhärana bestehen. 246 ünham vedänam \ samgovamgänam \ sarahassänam \ särae \ värae\ dhärae \ pära- fol. 34° e \ khadam(ga)vi \ satthr- tamtavısärae \ samkhäne | sıkhkäkappe\ vägarane\ chamde 4 \ nirutte 5 \ joti- säm-ayane 6 | annesu ya vahlısu vam- bhannaesu ı parivvdyaesu nayesu su- parinıtthie yävı hottha \ WEBER: II, 1, 20. fol. 34" Yajurveda, Sämaveda, Atharvaveda, mit den ztıhäsa als fünftem, der nıghantu als sechstem, nebst den (zugehörigen) anga, wupänga und rahasya, als Kenner der sechs anga, kundig der Lehre von den sechszig (Begriffen), und als wohl vollendet im Zählen (Rechnen), in der cikshä (Lautlehre), im Ritual, in der Gram- matik, Metrik, Exegese, dem Wandel der Gestirne und in vielen andern (Wissenschaften der) brähmana (so wie) in den den parivräjaka zukom- menden Leitordnungen (Lehren). Die hier vorliegende Aufzählung ist eine solenne, kehrt in ganz identischer Weise im Kalpasütra wieder*) s. Stevenson p. 28-30, und erhält Damit steht denn auch ihr Inhalt in vollem Einklange, der dafür zu bürgen schon dadurch einen gewissen Anspruch auf Alterthümlichkeit. scheint, dafs sie eben nicht etwa blos für „the fifth century of our era**)” beweiskräftig ist, sondern noch höher hinauf reicht. Zu vgl. ist etwa die ähnliche Stelle in der Chändogyop. 9, 1,2 (Roer p. 474), die indefs schon wegen des Mangels der sechs anga allerdings als noch bei weitem älter erscheint. Die Aufzählung der Namen dieser letzteren liegt vielmehr auf brahmanischem Gebiet znerst in der Mundakop. A, 1,5 (Roer p. 266) vor, und zwar erscheinen sie daselbst in fast ganz derselben Reihenfolge wie hier***): erkshä kalpo vydkaranam niruktam chando jyotishamf). Auffällig ist nun jedenfalls, dafs die aaga hier dreimal aufgeführt sind, zuerst in samgovamgänam, dann in khadamgavi (shadangavid), endlich noch in der *) Nur dafs sie daselbst prophetisch gehalten ist und daher mit vi bhawissati, nicht wie hier mit ydvi hottha schlielst. *=) Nach Stevenson’s Berechnung, s. preface p. IX, ist das Kalpasütra AD 411 abge- fafst: nach der meinigen dagegen, s. (atr. Mäh. p. 12, erst AD 632, *#*) Während sonst andere Reihenfolgen vorliegen, s, Ind. Stud. 4, 364. 5, 97. +) Bei Hemac. 250 steht nirukti hinter chandas und jyotis. Im brahmasiddhänte (Chamb. 186) v. 6 u. 7 tauschen chandas und giksh@ ihre Stellen. II, 4, 20. fol. 34°. Ein Fragment der Bhagavati. 247 Einzelaufzählung der 6 Namen selbst. Dazu kommt ferner, dafs auch die nighamtu, d. i. „ Lexicon” nach Stevenson — und in der That können damit wohl nur lexikalische Texte bezeichnet sein, die sonst unter nıruktam, dem fünften vedänga, inbegriffen sind, — hier noch extra als sechster Veda auf- geführt wird. Aus allem dem ergiebt sich unstreitig ein sehr speeielles Vorwiegen eben dieser anga-Zweige in der damaligen Literatur der Brah- manen*). — Neben den vier veda nebst itıhäsa, nighantu, anga, upänga und rahasya (vermuthlich den upanishad?) nun wird hier zunächst noch das „satthrtamtam” aufgeführt: Nach dem Comm. zum Kalpasütra (Stevenson p. 29) ist hierunter das Lehrbuch des Kapila, Käptlagästram, die Säamkhya-Philosophie zu verstehen, und in der That findet sich dies Wort in der Samkhyakarıka 72 und im Tattvasamäsa p. 45 (Ballantyne) in praegnanter Verwendung auf 60 einzeln aufgezählte „topies”, die zu- sammen „the System of sixty” bilden, vor**). Hienach möchte es fast gerathen scheinen, auch bei dem demnächst folgenden samkhäne nicht mit dem Schol. des Kalpasütra an das Rechnen (ganitacästra), sondern auch etwa wieder an die der Samkhya-Philosophie eigenthümlichen und ihr den Namen gebenden (s. Ind. Stud. 9, 17-19) Aufzählungen philosophischer Begriffe und Kategorien zu denken, obschon sich allerdings für die Auf- zählung des Rechnens hier auch etwa die Analogie der Chänd. Up. mit ihrem räer (= ganitam Roer p. 476) anführen liefse. Wie dem auch sein mag, jedenfalls genügt schon das Wort satthitamtam allein, das specielle Vorwiegen der Samkhya-Philosophie in den Augen des Vfs. dieser Stelle hier zu dokumentiren. Es ist von Interesse hiermit zwei ähnliche Aufzählungen zu ver- gleichen, die indels beide auf einem weit sekundäreren Standpunkte stehen. Einmal nämlich im Lalita -Vistara p. 178. 179. die Aufzählung der Fer- tigkeiten, Künste und Wissenschaften in denen der junge Buddha excellirte: *) Wie denn der Name anga auch unter den heiligen Schriften der Jaina selbst speciell vertreten ist (s. das unten $. 60 Bemerkte). Wie die buddhistische Literatur der sütra-Periode (s. meine Acad. Vorl. p. 254. Ind. Stud. 5, 24), so möchte hienach die Jaina- Literatur einer anga-Periode zu entsprechen Anspruch erheben, da ja auf solche Namen- Syncehronismen in der That alle Rücksicht zu nehmen ist. S. Jahrgang 1865 p. 441, oben p. 196. **) Ob etwa auch die shashtividyd Ind. Stud. 3, 399 so zu verstehen? 248 WEBER: 154,90. 201.8 41 die betreffende Stelle lautet: nirghantau nigame purdme stihäse vede vyä- karane nirukte gikshäydm chandasi yajnakalpe jyotishi samkhye yoge kriyä- kalpe vaigeshike vaigike arthavidyäydm bärhaspatye. Und zweitens eine literarische Aufzählung im Anuyogadvärasütra fol. 5°. Es giebt viererlei suyam (grutam) heilst es auf fol. 4°: ndmasuyam, vacanasuyam, davvasu- yam und bhävasuyam. Letztere Beide theilen sich je zwiefach, dgämaü no- ägamaü ya. Das no-dgamaü-bhävasuyam sodann theilt sich wieder zwie- fach, in Zoiyam (weltlich) und louttariyam (überweltlich, geistlich?). Und die Erklärung des loiyam ist es denn, die hier speciell hergehört, sie lautet*): Jam imam anndnihim michaditthihrim sachamdabuddhimaivigappiyam (svachanda °grathitam?) \ tam jahä\ Bharaham Rämdyanam““) bhimäsu- rushkam (!?) \ kodallayam (? Kautalyakam vgl. Kautalya als Name (aänakya’s Hem. 853. 741 schol.) ghodayasuyam (Ghotakagrutam? vgl. Ghotakamukha) \ sagadabhaddiyau (gakatabhadrikäs?) kappäsiyam (kärpäsikam?) \ ndgasuhu- mam (nägasükshmam?) \ kamagasattarivesiyam (kanakasaptativaicıkam?) \ baisesiyam (vaigeshrkam) \ı Buddhasäsanam (°ssäsanam Cod.) Kävilam Logäyatam \ satthitamtam (g. oben) I mädhara (?vgl. Mäthara als Name Vyäsa’s Hem. 84") - puräna - vägarana-nädagäi \ ahavd chävattarı (76) kaldu \ cattäri ya veyä samgovamgä, se 'tam loiyam no-ägamaü-bhäavasu- yam\ „Was da von den Unverständigen, irrige Einsicht Habenden, nach eigner Ansicht und Meinung verfertigt ist, wie z. B. das Bhäratam, das Rämdyanam, das Bhimäsurushkam (?), die Lehre des Kautalya (Cänakya?), Veterinärkunde (?), Wagenbaukunst (?), Baumwollenkunde, Schlangenbe- schwörung (?), die siebzig Künste des Goldes (?), das System der Vaige- shika, die Lehre Buddha’s, Kapila’s, der Lokdyata, die Lehre von den sechszig (Begriffen), die Werke des Mäthara (Vyäsa?), die purdna, die Grammatik, die Dramen; oder die 76 Künste und die vier Veda mit den anga und updänga, — das ist die weltliche, nicht aus (heiliger) Herkunft stammende Überlieferung.” — Die auf das loguttariyam, die zwölf amga nämlich, bezügliche Stelle theile ich unten zu $. 60. mit. *) Der Anfang kehrt auch auf fol. 44° wieder. =%) Räydyanam Cod. Auf fol. 4* findet sich eine Dreitheilung des no-dgamaü-bha- vdvassayam in loiyam weltliches, kuppdävayaniyam (kuprävacaniyam) auf falscher Lehre beruhendes, und louttariyam geistliches (?). Das loiyam aber wird bezeichnet als: „Vor- mittags Bhdratam, Nachmittags Rämdyanam’ puvvanhe Bhäraham, avaranhe Rämdyanam, I, 1, 21. fol. 34. Ein Fragment der Bhagavati. 249 $. 21. tattha nam Sävatthie naya- Dort nun in der Stadt (rdvasti rie Pimgalae nämam miyamthe \ Ve- wohnte ein Asket, Namens Pimgalaka, sähyasävae pariwasai \ ein Vaicäli-scher') erävaka ?). ') Die erävaka, Hörer, der Stadt Varcäli hatten sich (s. Wassiljew Buddhismus p. 56) in zehn Punkten Abweichungen von den Disciplinar- Vorschriften Buddha’s erlaubt. Zur Schlichtung des Streites fand, angeb- lich 110 Jahre nach dem Tode Buddha’s, ein Concil statt, welches mit der vollständigen Verdammung der Vaieali-schen bhikshu endete (Mahdvanso p- 15ff., Lassen 2, 84., Wassiljew p. 48. 56., Köppen 1, 146ff.). — Wir werden wohl schwerlich fehlgreifen, wenn wir hierauf auch obigen Aus- druck beziehen, der somit, s. Jahrgang 1865 p. 440 und oben p. 197, für die von Colebrooke ete. angefochtene Posteriorität Mahävira’s nach Buddha, als nach der Ansicht unsres Textes anzunehmen, direkt eintritt, denn der hier damit Bezeichnete tritt uns ja eben als ein Zeitgenosse Mahävira’s entgegen! und zwar noch dazu als ein demselben mindestens gleich- berechtigter, denn die von ihm dem Khamdaya vorgelegten Fragen löst Mahävira und veranlafst dadurch diesen (s. $$. 52. 58.) Jenen als Meister und Lehrer zu verehren. — Übrigens berichtet noch Hiuen Thsang (8. Stan. Julien 3, 384), dafs zu seiner Zeit, (also Anfang des 7ten Jahrhun- derts) Vargali voll von Ketzern verschiedener Sekten war: „ceux qui vont nus (les Nirgranthas) ont une foule enorme de partisans.” Unter diesen „nackten Nirgrantha” aber sind ja aller Wahrscheinlichkeit nach gerade eben die Jana zu verstehen. ”) Hörer, Laie, s. Stevenson pref. p. XXI. Die sdvaka und sävika stehen den samana und samani gegenüber fol. 66°. Hier indessen ist die Bedeutung „Laie” wohl nicht speciell zu betonen, da Pimgalaka ja gleich- zeitig niyamtha heilst: vielmehr hat das Wort hier die praegnante Bedeutung, über welche die vorhergehende Note handelt. $. 22. taenam se Pimgalae nämam Darauf nun dieser Asket Namens niyamthe \ Vesalie sävae annayd*) ka- Pimgalaka, der Vaicäli-sche erävaka, ydı jeneva Khamdae Kaccäyanasagotte einstmals irgend einmal dahin kommt, I teneva wvägacchaiz \ Khamdagam wo Skamdaka der Geschlechtsgenosse *) anayd Cod. s $. 69. Philos.-histor. Kl. 1866. Iı 250 Kaccäyanasagottam inam akhkevam puche \ WEBER: II, 1, 22. fol. 3@. der Katydyana (war). (Dahin gekom- men seiend) frug er den Sk., Geschl. der Käty., nach folgendem Zweifel '). 1) äkshepam, eig. Einwurf, s. Pet. W. $. 23. Mägahä! kım saamte loge \ anamte loe \ saamte jive \ anamte jive saamtä siddhi \anamtä siddhi \ saamte siddhe \ anamte siddhe \ kena vd mara- nenam maramäne jive vaddhatı”) va häyati väl etäva täva dyıkhkaähr \ „O Mägadhäs')! hat die Welt ein Ende ?)? oder nicht? hat das Leben (der Lebensgeist) ein Ende? oder nicht? hat die Vollendung ein Ende? oder nicht? hat der Vollendete ein Ende? oder nicht? Durch welchen Tod sterbend wächst oder nimmt ab) der Leben(sgeist)? Sage*) mir dieses so weit.” ') Die Anrede der Einwohner von (rävasti! durch Mägadhäs ist von Interesse, insofern dadurch eine hoch nach Norden hinaufreichende Aus- dehnung des Reiches der Magadha verbürgt scheint. (rävasti ist die alte Hauptstadt der Kogala (s. Lassen 2, 70), man möchte also vielmehr diesen Namen erwarten. Es war derselbe wohl also zur Zeit unseres Textes, welchem ja die Existenz der Maurya-Dynastie voraufgeht (s. Jahrg. 1865 p. 440), in dem politischen Namen des herrschenden Volkes untergegangen? Oder ist Mägadhäs etwa solenne Anrede-Formel, daher stammend, dafs Buddha, resp. Mahävira, besonders unter den Magadha lebte und wirkte? 2) saamte, dem anamte gegenüber, eine eigenthümliche Composition mit direktem Hiatus der beiden Wortglieder, s. Jahrgang 1865 p. 408. >) vardhate vä hiyate vd: ebenso wie hier vom Lebensgeist, so auf fol. 78° von der Fluth und Ebbe des Salzmeeres zur Neumonds- und Voll- mondszeit gebraucht: kamhä nam bhamte lavanasamudde cäüddasa-"ttham’- uddittha(uddrishta)-punnamäsinisu atiregam vaddhatı vd häyatı va? und wird dabei speciell auf unsern Abschnitt hier verwiesen: jah@ jivabhigame lavanasamuddavattavvayd neyavvd. — Nach der Erklärung in $. 48. ist das Abnehmen des Lebens(geistes), die möglichste Befreiung von der indivi- duellen Existenz nämlich, das zu erstrebende Ziel: s. Wilson 1, 315. *) vaddheti Cod. 154,138.101,8#. Ein Fragment der Bhagavati. 251 4) dyikhkahi, wörtlich deikgähr. Von der Wurzel ked*) nämlich, die, aus Vkäg durch angefügtes @ weitergebildet (wie mnä aus man), sich im Sanskrit in der Form khyd zeigt s. Ind. Stud. 4, 272. 273, liegt hier entweder noch die reduplieirte Form caked, ciked vor, (vgl. $. 55. fol. 39 dätikhkäi 3 Sgl.) oder bereits die daraus durch Verlust des finalen @ nach Classe 1 weiter gebildete (Päl)-Form eikkh= Skr. caksh**). Während sich nun an unsrer Stelle hier das e der Reduplikations- Silbe in y geschwächt hat, ist es an andern Stellen ganz ausgefallen, so gleich im Folgenden ($. 25.) dikhkäht, ferner in padiy-aikhkre 43° (s. Jahrgang 1865 p- 409), bhattapänapadiy-ärkhkiyassa 42°, evam älkhkämi 44°, dhammam dikhkiyam 39°, evam dikhkamdänassa 55’, so jedoch dafs es sich auch unmittelbar daneben, an denselben Stellen, gerade umgekehrt in # (s. Jahrgang 1865 p. 401) verhärtet zeigt, so eram ätikhkamti 28*'. 31°. 32° (blos kh) 44°. 49° (blos kh), evam dätikhkai 55°, dhammam ätıkhkäi 39" (Cod. khkdäim), ätikhkämi 28°. 31°. 49°. — Es ist endlich die Wurzel kecä, khkä, auch ohne Reduplikation im Gebrauch, so hawam akhkäe (äkhya- tah) 36°, paccakhkäti 24°, paccakhkämi und paccakhkäe (pratyäkhyätah) 42°. 5 ("khkäya°), akhkälu 34®. 35° (Infin. mit Bindevokal «?), und es wird dieselbe resp. wohl auch defektive nur mit einfachem kh geschrieben, (ähnlich wie cikhk selbst z. B. in dtikhamti 32°. 49°), woraus sich dann, unter Vergleichung von dyähinapaydhınam = ädakshinapradakshinam, die zu hi geschwächte Form dieser Wurzel erklären würde, welche sich in der Süryaprajnaptı ausschliefslich findet***) (Malayagırı erklärt ähryamtı, ähie daselbst durchweg durch äkhyäyante, äkhyätah, so z. B. 7". 8°. 9°. 58°. 68°. 113°) und die wohl eo ipso allein schon das spätere Alter dieses Textes dem unsern gegenüber bekundet. *) Dafs die Wurzel kg@ nicht blos wie es im Petersb. W. heilst ‚„‚eine von den Grammati- kern angenommene”, sondern eine lebendige Wurzel ist, bezeugt das Adthakam, in welchem sie sich wiederholt vorfindet, so: pagündm anuk eg ätyai %,7.8.10, agner eva 'nukgätyail9,2.3, bhratrivyasya’nanukgaätyai 37, 16, svargasya lokasya 'nukgätyai 20,6. 11. 21, 3. 22,7, anukgätre namah (neben khyätre nama upakhyätre namo) 26, 12, tatra cakgdthe (sieht wie cakkräthe aus) aditim ditim ca 15, 7 (wo Ts. 1, 8, 12, 3 und Vs. 10, 16 cakshdthäm). **) Die Herleitung dieser Form aus „Wurzel ak” bei Joh. Schmidt p. 17 ist eine irrige.' ***) Nur in den solennen Stellen, die darin aus andern Werken (aupapätikagrantha) mit in den Text herübergenommen sind, findet sich auch die reduplieirte Form vor, so in evam äikhkai fol. 3°, und in dem dativen Infin. dikhkittae (oder dikhkettae) dhammam fol. 4°. Ii2 252 8.24. vuccamäne*) evam tate nam se Khamdae Kaccäyanasagotte Pimga- laenam \niyamthenam Vesälisavaenam inam akhevam**) puchre samäne \ sam- kie kamkhie \ vitigiechre***) ı bheda- samävanme \ kalusasamävanne \ no samedei Pimgalayassa \ niyamthassa Vesäliyasävayassa \ kimei vipamo- khkam akhkäiuf) tusinie samcitthai \ WEBER: IT, 1, 24. fol. 34. Also angesprochen darauf dieser Skamdaka, Geschlechtsgenosse der Kätydyana, durch Pıimgalaka, den Asketen, den Vargaäli-schen erävaka nach diesem Zweifel gefragt seiend, verschüchtert, verlangend '), zwei- felnd, von Ungewilsheit und Dunkel erfafst, nicht wagt?) dem Pimgalaka, dem Asketen, Vaicäli-schen erävaka irgend etwas zur Auslösung zu sa- gen), und daher im Schweigen ver- harrt. !) camkitah känkshitah; känksh sehnsüchtig sein, nach (Lösung, Hülfe) verlangen. Dieselben fünf Adjeetiva wie hier fol. 11°. 2) ? sameäyati. Veäy (s. Pet. W. unter: 4 ci) ist dem spätern Sans- krit fremd, dagegen im Veda mehrfach belegt, besonders im Kathakam, s. Ind. Stud. 3, 462. 3) ?äkeäyitum? sollte freilich einfach, ohne Bindevokal 7, akeätum lauten! vor dem Bindevokal ? erscheint y als Bindeglied eingetreten, resp. dann wieder ausgefallen? Es ist übrigens die Form nicht einmal selbst sicher, da ja der finale Vokal nicht direkt u, vielmehr hier wie in $. 26. (wo allerdings zweifelhaft) jenes Zeichen ist, das ich sonst als o lese, das Wort also eben eigentlich akhkdro lautet: was wäre aber damit zu machen? $. 25. tatenam se Pimgalae niyam- the Vesälisävae ı Khamdayam Kaccä- yanasagottam doccam pi taccam pi inam akhkevam pucche\ Mägahä kim (sa)-amte loe java kena vd maranenam maramäne jive va(d)dhai vä \ hayatı va\ etäva täva älkhkähr \ Darauf denn jener Pimgalaka, der Asket, der Vareäli-sche eravaka den Skamdaka, Geschlechtsgenossen der Kätydyana, auch zum zweiten Mal, auch zum dritten Mal nach diesem Zweifel frug: „o Maägadhaäs! hat die Welt ein Ende dis oder durch wel- chen Tod sterbend gewinnt oder ver- liert der Lebendige? sage mir dieses so weit.” *) Omäno Cod. +) khkadio Cod. **) so, defektive Schreibart für akhkevam. “er, zitti® Ood. II, 1, 26. fol. 35°. $. 26. vucca fol. 35° -mäne*) evam tate nam se*”) Khamdae Kaccäyana- sagotte Pimgalaenam niyamthena Ve- sälisävaenam \ doccam pi taccam pi \ inam akhkevam pucchie samäne sam- kie ı kamkhie \ vitigiechie \ bhedasamäd- vomne \ kalusasamävanne \no samedei Pimgalassa Vesälisävayassa kimei vi- pamokham akhkawuı***) \tusinie sam- eitthai \ $. 27. tate nam Säavatthie nagarie simghädaga jäva pahesu mahayä ja- nasadde-i va janawühe-i vd parısd niggacchai \ Ein Fragment der Bhagavati. 253 Also angesprochen darauf dieser Skamdaka .., durch Pimgalaka ... auch zum zweiten Mal, auch zum dritten Mal nach diesem Zweifel ge- fragt seiend, verschüchtert, verlan- gend, zweifelnd... (wie $. 24.) verharrt. Darauf aus der Stadt Ordvasti auf den von Gruppen zu Zweien bis Strafsen 1) mit Macht), sei es°) ein Lärm von Leuten, sei es ein Zug von Leuten, die Versammlung *) heraus- kommt. ‘) Die Lücke ist nach fol. 46° (vgl. auch Süuryapr. 3°) so auszu- füllen: simghädaga-tiga-caükka-caccaramahäpahesu, „auf den von Gruppen zu Zweien, Dreien, Vieren bewandelten grofsen Strafsen.” simghädaga nämlich fasse ich als aus samghäta entstanden, vgl. samghätikä a pair, a couple. ”) mahatä, wohl adverbiell zu fassen? %) Es ist hierbei nicht etwa an wa zu denken, sondern janagabda ti vd, janavyüha vti vd zu theilen, vgl. Jahrgang 1865 p. 405 und unten $. 51. und 67. “) Wohl die Versammlung, die in Kayamgald Mahävira’s Predigt gehört hatte? $. 28. tate nam tassa Khamdayassa Kaccdyafna)sagottassa amtie \ eyam attham soccä nisamma vahujanassa iyam eyärüve abbhatthie \ cimtie \ pa- tthre manogae samkappe samuppayyi- tthä \ Darauf diesem Skamdaka, unter den vielen Leuten diesen Gegenstand!) gehört (und) vernommen habend, fol- gender?) sogestalteter?) erwünschter, gedachter, erstrebter *), in den Sinn kommender Wunsch entstand. *) Omäno Cod. **) te Cod. ***) akhkdio Cod. (doch allenfalls auck iu zu lesen). 254 WEBER: I, 1, 28. fol. 35°. 1) d.i. wohl die Kunde von Mahävira’s Anwesenheit in Kayamgald? 2) iyam, Fem. für ayam Masc. vgl. $. 46. 48. 69. 72 (wo ime). 3) eyärüwe, etadrüpah. $.29. evam khalu samanam*) bha- gavam Mahäviram vamdamı namam- sämi\ se ’yam khaflu) chattapaläsae ceie samjamenam tavasd appänam bhävemänevrharailtam gacchäminam, samanam bhagavam Mahäviram vam- dämi namamsämi\ se "yam khahı me, samanam bhagavam Mahäviram \vam- dittä namamsittä\ sa(k)kärettä summad- nettä \ kalläinam mamgalam devayam ceiyam payyuvdsettä, imdim canam eyäriwdim atthäim herüim pasindim \ vägarandı puchittde tt katu \ evam sampeheiz | jeneva pariwvdyagavasahe teneva uvägacchaia ı ') satkärayıtva. 4) prärthitah. „So fürwahr lobpreise ich, verehre ich den eramana bhagavant Mahävira. Er fürwahr im Tempel Chattrapaläga- ka durch Sinnebändigung und Askese sich selbst erbauend wandelt. Zu ihm gehe ich. Den gramana bh. M. lob- preise ich, verehre ich. Er fürwahr mir, wenn ich (ihn) den gramana bh. M. preise und verehre, zufriedenstelle '), und verherrliche, wenn ich den schö- nen, heilvollen, göttlichen Tempel um- diene, nach allen diesen sogestaltigen Dingen ?), furchtbaren ®) Fragen *) (und) Erklärungen zu fragen (ist). So (seinen Sinn) machend, er also sich beeifert °). Wo eben der Wohn- ort der parivrdjaka, dahin geht er hinzu ®). 2) atthaim ist hier wohl als eine neutrale Form von artha aufzu- fassen: utthde 3) herüim, bherümi. 4) pasina, pragna als Neutrum. s. Süryapr. 4° pasindi pucchai puchittä atthäim pariydei, parıyartta utthei. — Es sind ja auch nicht acht, sondern zehn Fragen. 5) sampehei, s. $. 70. und fol. 60°, ist mir nicht ganz sicher: es könnte etwa sampraidhayati (Vedh) sein, doch pafst dies nicht recht: oder aber sampraidhayate Vidh „er befeuert sich, beeilt sich?” 6) d.i. er geht nach Hause. $. 30. tidamdam ca kumdiyafm) ca kamcaniyam**) ca karodiyam ca \ bhi- Und er nımmt die drei Stäbe '), und den Krug, und das Goldne *) und die *) samane Cod. **) kvamca? Cod. II, 1, 30. fol. 35°. siyam ca kesariyam ca! chattälayam*) ca amkusayam ca \ pavittiyam”**) ca ganettiyam***) ca chattayam ca\väha- nd fol. 35° -0 ya ydo ydoy) ya dhäu- rattdot}) ya genhaiz \ parivvdyava- sahtoFrr) padinikhkamatız \ tdamda- kumdiya-kamcanıya-karodıyas)-bhi- siya-kesariyass)-chattalayass$$)- am- kusaya-pavittiya-ganettiya\ -hatthagae chatte*) vähanasamjutte \ dhauratta- vatthaparıhie \ Sävatthie nagarie ma- hammajjhenam niggachaiz \ jeneva Kayamgalä nayari \ jeneva chattapa- läsae ceie jeneva samane bhagavam Mahävire\teneva pähärettha gamande\ Ein Fragment der Bhagavati. 255 Schaale, und die Peitsche?) und den Wedel*), und den Sonnenschirm- halter (?)°) und den Stachel und den Durchschlag ()°) und das Rechen- brett (?)’) und den Sonnenschirm, und allerlei Zugthiere, und Metalle und Juwelen: geht hinaus aus der Wohnung der parivräjaka: und die drei Stäbe, den Krug... . das Rechen- brett (?) in der Hand haltend °), be- deckt (vom Sonnenschirm ?), mit Zug- thieren versehen, mit Metallen, Juwe- len und Kleidern umhüllt, geht er aus der Stadt Orävasti, mitten durch, hin- aus. Wo die Stadt Kayamyala, wo der Tempel Chattrapalägaka, wo der era- mana bh. M., dahin eilte er?) zu gehen. !) tridandam, „die drei in eins verbundenen Stäbe des brahmani- schen Bettlers, der der Welt entsagt hat,” Pet. W. ”) ?kamcanıkam, was mag damit gemeint sein? Zu karodiya s. Anuyogadvärasütra 30°: kumdiyakarodısamsiyänam rasänam. 3) bhishikam und *) kesarikam übersetze ich konjekturell wie oben. >) ?cchattälaya, „Behältnifs für den Sonnenschirm ?” 6) ? pavittiya, pavitrıka, etwa Durchschlag, und 7) ganettiya, etwa Rechenbrett? °) Zu dem Aufeinanderstofsen der beiden Vokale in chattälaya-amku- saya, ohne dafs dieselben verschmolzen werden, s. Jahrg. 1865 p. 408. — Die zahlreiche Zurüstung, mit der sich Skamdaka ausstattet, ehe er aus- *) chattäliyam Cod. *#*) gamatti° Cod., doch zweifelhaft. +r) rattau Cod. try) ob "sahdo? **) pavetteyam (oder päva°) ca Cod. +) vahandu ya ydu ydu Cod. $) Diese 4 ersten Glieder des Compositums sind im Cod. alle mit finalem anusvara 85) °yam Cod. versehen. 888) channd? Cod. #) chatto Cod. Ob channe? 256 WEBER: II, 1, 30. fol. 35°. zieht, ist ein Zeichen, wie sehr er noch am Irdischen hängt. Auf fol. 62‘. 69° wird eine ähnliche Aufzählung mit pduya (doch wohl pädukd, Schuh?) begonnen; es heilst daselbst: päuyakumdıiyamddiyam (so 69°, 'mädäyam 62°) wvakaranam (zu der Einfügung des m zwischen kumdiya und ddi s. Jahrgang 1865 p. 409, zu der Verlängerung des © ibid. p. 438). 9) pahärettha, einem prähärayata entsprechend: trieb sich an, eilte sich ? $. 31. Goyamä-i”) samane bha- gavam Mahävire bhagavam Goyamam evam vadäsi \ dacchısi nam Goyamd punvasamgaiyam \ kam tam, bhamte? \ Khamdayam ndma\se kähe va kıha va \ kevac-cirena vä?\evam khalu Go- yamdıte namz Sävatthi ndmam nayari hotthä \vannao \ tattha nam Säva- tthie nagarie Gaddabhälıssa | amtevast Khamdae nämam Kaccäyanasagotte parivvdie**) pariwasai\tam cevajdva jeneva mama amtie \ teneva pahärettha gamande \ se adürägate \ vahusam- patte*””) ı addhänapadıranne \ amta- räpaheva vattai\ ayyeva nam dacchı- siy) ı Goyama \ „O Gotama'!),” also sprach der eramana bh. M. zum bhagavant Go- tama. „O Gotama, du wirst sehen, einen im ersten Stadium Befindlhi- chen?).”— Wen denn, o Herr?— „Den Skamdaka mit Namen.” — Wessen ist er? oder wo? oder in wie langer Zeit (kommt er)? — „So fürwahr, o (Gotama! Zu dieser °)nun bis war eine Stadt Namens Orävasti. Beschrei- bung. Dort nun in der Stadt Ordvasti wohnte ein Bettelwandrer, Schüler des Gardabhäli, Namens Skamdaka, ein Geschlechtsgenosse der Kdtyayana, und dies bis wo eben meine Nähe, dahin eilte er zu gehen. Nicht weit (von hier) angelangt, reich versehen, auf den Weg sich begeben habend, weilet er unterwegs. Heute noch wirst du ihn sehen, o Gotama!” ') Man sollte zwischen $. 30. und 31. die solenne Angabe, in der gewöhnlichen, abgekürzten Form natürlich, erwarten, wer dieser hier so plötzlich angeredete Goyama ist, und was er bei Mahävira will. Ich ver- weise dafür auf Appendix II. — Überhaupt ist dieser plötzliche Wechsel der Scenerie, ohne irgend welchen Übergang, höchst ungeschickt. *) d.i. Goyamd ti, resp. Gotama! iti. Vgl. hiezu Jahrg. 1865 p. 405, nnd unten $. 27. 67. *#) wohl parivvöjitah = °jakah. 7) diechasi Cod. ”##) ob °panne? sampatie wäre sampräpte. I, 1, 31. fol. 35°. Ein Fragment der Bhagavati. 257 ?) pürvasamgatikam übersetze ich konjekturell so, nach Anleitung von fol. 62°, wo sich die Reihenfolge: gihatthe ya puvvasamgatie ya pa- echäsamgatie ya paripäyasamgatie (pariyä° Cod.) ya vorfindet (s. oben p. 214). 3) Auch diese reine Wiederholung des bisherigen Inhaltes von $. 19-30 ist höchst ungeschickt eingeflochten. $. 32. bhamtetti bhagavam Goyame samanam bhagavam (Mahäviram)*) vamdai namamsaiz \ evam vayası \ paht nam bhamte Khamdae Kaccd- yamasagotte deväanuppiydnam amtıe mumde bhavittü nam \ ägardo andgd- riyam pavväittäe \ hamtd pabhü \ „Herr!”” so (sprechend) der bhag. Gotama den gram. bhag. Mah. lob- pries und verehrte. Also sprach er: Vermag wohl, o Herr, der Skamdaka, Geschlechtsgenosse der Kätydyana, in der Nähe der Gottlieben (d. i. in deiner Nähe) die Tonsur nehmend, aus dem Hause in die Nicht-Häusler- schaft fortzuwandern')? „Hei, er vermag es.” 1) Die Worte dgärdo anagärıyam pavväittäe gehören einer bei den Buddhisten des Nordens**) wie des Südens***) gleichmäfsig solennen Aus- drucksweise an, s. Burnouf Lotus p. 581. Zu pavväittde s. Jahrg. 1865 p. 434. $. 33. Jdvam ca nam samane bha- gavam Mahävire\bhagavao Goyamassa eyam attham parıkahe- fol. 36° d tävam canam se Khamdae Kaccäyanasagotte tam desam havvam ägae | $. 34. tae nam bhagavam Goyame Khamdayam Kaccäyanasagottamy)\ adüra-igayamyyy) Janettü\ khippam eva$) abbhuttheiz \ khippam evas) paccugacchaiz$$) jeneva Khamdae Während nun der er. bh. M.dem bh. Gotama diese Sache erzählt, während dessen kam jener Sk., Geschlechts- genosse der Käty., nach jenem Orte geradef) hin. Drauf denn der bh. Gotama den Sk., Geschlechtsgenossen der Kätyd- yana, in der Nähe angekommen er- kennend, schnell ihm entgegen sich erhebt, schnell ihm entgegen hinaus- geht. Wo Sk. der Geschlechtsgenosse der Katy. (sich befand), dort ging er 2 Kaccdyanasagotte, temeva uväga- cchaia \ hinzu. *) fehlt. **) dgdrädd anagarikdm pravrajishyati. ) dgäarasmd anagdriyam pavajjati. +) Zu havvam s. Jahrgang 1865 p. 416n. $) So Cod., s. Jahrg. 1365 p. 407. Philos.-histor. Kl. 1866. Tr) °gotte Cod. TTT) dmamyam Cod. $$) pratyudgachati, s, Jahrg. 1365 p. 408. Kk 258 $. 35. Khamdayam Kaccäyanasa- gottam evam vadäsi\ he Khamdayad, sä- gayam Khamdayä \ susägayam Kham- dayd \ anurdgayam Khamdaya | säga- yam anurägayam Khamdaya \ se mi- nam tumam Khamdaya Sävatthie na- yarie 1 Pimgalaenam niyamthenam Vesähiyasävaenam inam akhkevam puechie: Mägahäa kim saamte loge evam tam ceva \jeneva ıham teneva havvam dgae \ se nimam Khamdaya atthe samatthe hamtä atthi \ WEBER: I, 1, 35. fol. 56". Zum Skamdaka, Geschlechtsge- nossen der Käty., sprach er also: „He S%., Willkommen o Sk.! Schön willkommen, o S%.! Liebangekom- men '), o 5k.! Willkommen, Lieban- gekommen, o Sk.! — Dieser fürwahr, du, o S%.! (bist) in der Stadt Orävasti von Pingalaka, dem Asketen, Vaicäli- schen erävaka nach diesem Zweifel ge- fragt (worden): o Mägadhäs! hat die Welt ein Ende? ebenso gerade die- ses?) wo (wir) hier (sind), dahin ge- rade (bist du) hergekommen. Diese Sache wahrlich o Skamdaka! ist rich- tig, hei!” 1) ?amurdgayam fasse ich conjeeturell als scriptio defectiva für anurägägatam, s. Jahrgang 1865 p. 412. ’ 2 ea Mit andern Worten, der ganze Inhalt des Bis- herigen von $. 23. bis 30. ist hier zu suppliren, s. Jahrg. 1865 p. 381. $. 36. tae nam se Khamdae Kaccd- yanasagotte*) bhagavam Goyamam evam vayäsi\ se ke ’si nam Goyamd tadharive näni va tavassi va! jenam tava esa \ atthe mama täva rahassa- kade havvam akhkde \ jao***) nam fımam Jänası | $. 37. tae nam se bhagavam Go- yame Khamdayam Kaccäyanasagot- tam evam vayäsi \ evam khalu Kham- day mamam dhammdyarıe \ dham- movaesae samane bhagavam Mahävire | uppannandänadamsanadhare arahä jine kevali \ tiya-paccuppannam- and- Darauf dieser Sk., Geschlechtsge- nosse der ÄKdty., zu dem bh. Gotama also sprach: ‚„‚Wer bist du, o Gotama, ein so-gestalter**), sei es Wissender, sei es Asket? dafs dır diese Sache, die (von) mir noch als Geheimnils gehal- ten, ganz bekannt ist, so dafs du (es) weilst.” Darauf jener bh. Gotama zu Sk., dem Geschlechtsgenossen der Käty., also sprach: „So wahrlich, o Skam- daka! mein Lehrer ') ım Gesetz, mein Unterweiser im Gesetz, der er. bh. M.., der da augenblickliche Kenntnifs und Einsicht trägt, der Würdige, Sieg- #) Inassa” Cod. **) s. oben p. 178. *##) jaü Cod. I, 1, 37. fol. 36°. gaya*)-viyänae \ savvanmlı savvadarisi I jenam mamam atthe tava täva rahas- sakade \ havvam akhkae \ jao**) nam aham jandmi Khamdaya \ Ein Fragment der Bhagavati. 259 reiche, Alleinige?), der das Ver- gangene, Gegenwärtige, Zukünftige kennt *), der Allwissende, Allsehende (ist es), durch welchen mir diese deine bisher geheim gehaltene Sache ganz erzählt worden ist, so dafs ich (es) weils, o Skamdaka!” ') dhammäyarıe, dharmäcäryah, durchweg mit kurzem a. *) Die vier Beiwörter uppanna° bis kevali gehören allen im letzten Stadium Befindlichen zu, s. fol. 14° (oben p. 169). 3) Ziya = atita, mit Abfall des « im Anlaut. Der finale Vokal des zweiten Gliedes ist mit einen anusvdra, resp. m, versehen um den Hiatus mit dem initialen Vokal des dritten zu vermeiden; s. Jahrgang 1865 p. 409 und vgl. fol. 3° tiyakdlasamae, paduppannak., andgayak. $. 38. tatenam se Khamdae Kacca- yanasagotte bha- fol. 36° gavam Go- yamam evam vadasi \ gacchämo nam Goyamd tava dhammäyariyam \dham- movadesayam samanmam bhagavam Mahäviram \ vamdämo namamsdmo Java payyuwäsämo \ ahäsuham devd- nuppiyd md padivamdham \ Darauf jener S%k., Geschlechtsge- nosse der Aäty., zum bh. Gotama also sprach: „Wir gehen o Gotama! zu deinem Lehrer im Gesetz, Unterwei- ser im Gesetz, dem er. bh. M. Wir lobpreisen, verehren bis umdienen !) (ihn). Grofses Heil (Heilgemäfses), o Gottliebe, ist mir widerfahrend ?). ') Die hier durch jäva markirte Lücke ist nach fol. 2° so zu er- gänzen: namamsdmo vamdıttä namamsittä \ naccasanne nätidüre \ sussüsa- mänd namamsamänd \ abhimuha vinaenam pamjahuda payyuväsdmo. ?) pratibandha ist hier adjektivisch gebraucht, und mit den Accus. konstruirt. Vgl. Skr. pratibandha Verbindung, Verknüpfung. — Zur Formel selbst s. oben p. 188. $. 39. tae nam bhagavam Goyame Khamdaena Kaccäyanasagottenam sa- ddhim jeneva samane bhagavam Ma- hävtre teneva pahärettha*””) gamande \ Darauf der bh. Gotama in Gemein- schaft mit dem S%., Geschlechtsge- nossen der Katydyana, wo der er. bh. M. (sich befand), dahin eilte er sich zu gehen. ”) andya Cod. **) jau Cod. *#*) so Cod., ohne Augment also. Kk2 260 8. 40. te nam käle nam te nam sa- mae nam samane bhagavam Mahävire viyattabhogi*) yävı hotthä tae nam samanassa bhagavao Mahävirassa vi- yattabhogissa \ sarirayam urälam sım- gäram \ kallinam sivam dhannam mamgallam analamkıya-wbhüsiyam \ lakhkanavam janagunovaveyam sürte ativaz uvasobhemänam**) citthai | WEBER: II, 1, 40. fol. 36. Zu dieser Zeit, zu diesem Zeitpunkt der er. bh. M. als (allen) Genüssen fremd!) sichtbar ward. Da denn der Körper des er. bh. M., des (allen) Genüssen fremden, als ausgezeichnet, köstlich, lieblich, heilvoll, reich, glück- verheifsend, ohne Zierrath (und doch) geschmückt, mit allen Zeichen ver- sehen, mit (allen) Tugenden der Leute verbunden ?), an Herrlichkeit überaus leuchtend sich befand. 1) ?oiyatta ist mir unklar. Sollte in yat etwa die Verwandlung einer finalen Dentalis in die Linguale, in yatta also das PPP yatta (s. payatta in $. 67) von Vyat vorliegen? In anuparıyattai aber oben p. 158. 182, in uyattesu uyattemti uyattıssamtı”**), resp. uyattana fol. 3°, sowie in uyattiyavvam fol. 39" $. 56., niyattiacittd Süryaprajnapti fol. 3” zeigt sich die Wurzel selbst mit doppeltem Auslaut: sie ist somit wohl als eine Denominativform, gebildet vom Part. Perf. Pass., zu erachten: vgl. die Formen nihattimsu nihattimti ete. (fol. 3”) von einer Vhatt, die aus Vsad, resp. deren PPP satta (vedisch so erhalten), gebildet scheint. — S. Jahr- gang 1865 p. 429, resp. das unten p. 270 unter '*) Bemerkte. 2) waveyam fasse ich = upavitam, mit irregulärem guna des Wur- zelvokals.. Am einfachsten wäre, wenn man va streichen und: °gunoveyam, gunopetam lesen dürfte. $. 41. tae nam se Khamdae Kacecd- yanasagotte\samanassabhagavao Ma- hävirassa viyattabhoryassa \ sarirayam urälayam jäva ativaz uvasobhemd- nam päsai \ hatthatutthacittam dnam- die \ pitamane paramasomanasie \ ha- risavasavisappamdänahiyae \ jeneva sa- mane bhagavam Mahävire \ teneva *) bhoti Cod. **) mäne Cod. Darauf jener Sk., Geschlechtsge- nosse der Ädty., den Körper des er. bh. M., des (allen) Genüssen fremden, herrlich brYs überaus leuchtend er- schaut. In zufriedenem Sinne beseligt, erfreuten Geistes, in höchster Freudigkeit, mit vor Freude sich ausweitendem Herzen, geht er frohem, ***) Zu uya? statt uyya° s. Jahrg. 1865 p. 408; der Cod. hat übrigens fast stets tuyatt®. II, 1, 41. fol. 36*. uvägacchhaiz ı samanam bhagavam Mahäviram tikhkutto \ dyähinapayä- hinam*) karei jäva payyuväsai Ein Fragment der Bhagavatı. 261 dahin, wo der er. bh. M. (sich aufhält). Den er. bh. M. macht er dreimal mit der von Rechts ausgehenden nach- Rechts- Umwandlung versehen bis!) umdient (ihn). !) Die hier zu ergänzende Stelle ist dieselbe, die ich von fol. 2’ her zu $. 38. angeführt habe, nur geht noch dyähınam payähınam karittä vamdai namamsai voraus. S. noch $$. 51. 74 und zur Sache vgl. Ind. Stud. 5, 221. $. 42. Khamdayd ti samane bhaga- vam Mahävire \ Khamdayam Kaccd- yanasagottam evam vayasi\ se numam tumam Khamdayd Sävatthie nagarie Pimgalaenam niyamthenam \ Vesälisä- vaenam inam akhkevam pucchie \ Maä- gahä kim saamte loe a- fol. 37° namte loelevam tam ceva jäva jeneva ma- ma**) amtie teneva havvam*”*) ägae \ se nimam Khamdayd atthe samatthe hamta atthi \ $. 43. je virr) te Khamdaya ayam eyärüve abbhatthie \ cimtie patthie ma- nogate\ samkappe samuppayjıtthä\ kim saamte loe anamte loe \ tassa viya nam ayam atthe \ $. 44. evam khalu mae Khamdaya caüvvıhe loe pannatte \ tam, davvao khettaoyyy) külao bhavao \ davvaos) nam ege loe saamte \ khettao$$) nam loe asamkhejjaos$$) Joyanakodäkodio *) dydhinampa °Cod. rrr) Khettaü Cod. $) davwvau Cod. **) fehlt Cod. +) Ebenso ungeschickte Wiederholung wie in $. 31. „O Skamdaka,” damit der er. bh. M. zum Sk., Geschlechtsgenossen der Käty. also sprach: „dieser wahrlich du, o S%.! (bist) in der Stadt Orävasti von Pingalaka, dem Asketen, Vaxcäli- schen erävaka, um diesen Zweifel ge- fragt (worden): o Mägadhäs! hat die Welt ein Ende? oder nicht? ebenso gerade dieses bis wo meine Nähe), dahin gerade (bist du) hergekommen. Diese Sache wahrlich, o S%k., ist rich- tig, hei!” Wenn (eig.: welcher) dir nun auch, o Skamdaka! dieser sogestalte er- wünsehte, erdachte, erstrebte, in den Sinn gekommene Wunsch entstanden ist (zu wissen): „hat dieWelt einEnde? oder nicht?”, so hat es damit gleichsam etwa folgende Bewandtnils. Also fürwahr ist von mir, o Sk., die Welt als vierfach geschieden erkannt worden, nämlich nach Stoff, Raum, Zeit, Wesen. — Dem Stoffe nach (ist) eine (jede)Welt!) endlich. — Dem ***) havvdm Cod. +) vi für bi, pi= api. $$) Ichettaü Cod. 888) Wdu Cod. 262 WEBER: äyamavikhkambhenam \ asamkhejjäo joyanakodäkodio parikhkevenam | pam*) \ atthi puma se amtez \ kä- lao**) nam loe na kaydı na äsi\ na kadäyi na bhavati\na kaydyı na bhawissati \ bhuvimsu ya bhavatı ya bhanissati ya \ dhuwve mittae säsae akhkae avvae \ avatthie nicce, natthi puna se amte \bhävao”**) nam loe anamta vannapayjavd \ gamdharasa- phäsdf) anamtä samthanapayjavd \ anamtä garuyalahıyapajjavä\anamtä aguruyalahuyapajjaväyy) | matthi pu- na se amte \ se’tamfyr) Khamdaga davvato loge saamte \ khettao loe saamte \ kälao loe anamte \ bhavao oe anamte \ II, 1, 44. fol. 87°. Raume nach (ist) die Welt zahllose yojana-Billionen nach der Längen- Ausdehnung und zahllose yojana-Bil- lionen nach dem Umfange. Es ist ihr) aber ein Ende. — Der Zeit nach ist die Welt nicht irgendje nicht gewesen, ist nicht irgendje nicht, wird nicht irgendje nicht sein. Sie waren?) und sie ist und sie wird sein, fest, be- ständig, ewig, unvergänglich, unbe- schränkt *), ständig, dauernd. Nicht aber ist ihr ein Ende. — Dem Wesen nach (sind) in der Welt endlose Far- benwechsel °), in Geruch, Geschmack, Gefühl) (sind) endlose Zustands- wechsel. Endlos sind die Wechsel (in Bezug auf) Schweres und Leich- tes’), endlos die Wechsel in Bezug auf Nicht-Schweres u. Nicht-Leichtes. Nicht aber ist dem ein Ende. — Also°), oSkamdaka, ıst dieseWelt dem Stoffe nach endlich, dem Raume nach end- lich, der Zeit nach endlos, dem Wesen nach endlos. ') Was das ege, ekah, vor loe soll, ist mir nicht ganz sicher. Auch in $$. 45-47 finden wir das ege, resp. egä bei der Kategorie des Stoffes wieder: es soll wohl eben „einzeln” bedeuten: = „jede einzelne Welt?” In $. 54. scheint eka geradezu als unbestimmter Artikel gebraucht zu sein. 2) se hier wohl asya, wie im (Zend), Pal und Präkrit. 3) Woher der Plural dhuvimsu? alle übrigen Wörter, Verba sowohl als Adjektiva sind Singular, auf Zoe bezüglich. Über ähnliche Inkongru- enzen s. Jahrgang 1865 p. 438. — Dieselbe Darstellung der Stetigkeit durch: *) yam Cod., pam steht für pannatte, s. oben p. 158. *=#) bhavau Cod. +) "phäsa Cod. +7) la fehlt Cod. **) kalaü Cod. +rr) settam Cod. II, 1, 44. fol. 37°. Ein Fragment der Bhagavati. 263 na kadäyi na dsi ete., kehrt auf fol. 51” als Eigenschaft aller fünf atthr- käya, des dhammatthikäya etc. wieder. +) avvae = avratah? 5) pajjava = paryäya, Wechsel, Wandlung, Reihe, Kategorie; mit Wechsel von y in v, und Verkürzung des @, wie denn Malayagiri fol. 5’ das hier auf fol. 52° sich findende manappajjava durch manahparydya wiedergiebt, s. Jahrgang 1865 p. 415. — Die Farbe repräsentirt den Ge- sichtssinn. 6) eig. Berührung, phäsa, sparca. — Es werden hier in Summa nur vier Sinne aufgeführt, der des Gehörs fehlt; ähnlich auf fol. 32’. 51®. 7) Eine sehr specielle Darstellung des Verhältnisses verschiedener Kategorien und Gegenstände ete. in Bezug auf die ihnen zukommende Eigenschaft als schwer (d. i. an den samsära bindend) oder leicht (d. ı. aus dem samsära lösend) findet sich auf fol. 27°ff., oben p. 181-2. ®) se’tam für se (sa) etat s. Jahrgang 1865 p. 409 (421-22). Die Verdoppelung des £ in efta liefse sich übrigens vielleicht durch die ähn- liche Erscheinung bei ekka erklären, wäre somit etwa beizubehalten? $. 45. je vr ya te Khamdaya java saamte jive anamte jive \ tassa viya nam ayam atthe \ evam khalu jäva davvao*) nam ege jive saamte\ khet- tao”*) nam jive asamkhejjapaesie \ asamkheyyapadesogädhe \ atthi puna se amte \ kala- fol. 37° 0***) nam jive na kadayı na äst jdva micce \ natthi puna se amte \ bhävao nam jive anamta nänapajjawd \ anamtä damsamapayyavd \ anamta carittapa- Javd \ anamta guruyalahuyapajjavd \ anamta ayurugalahuyapajjavd \ natthi puna se amte \se’tamy) davvao jive saamte\khettao jive saamte \ kälao jive anamte \ bhäavao jive anamte \ Und wenn, o Skamdaka! dir nun auch bis: „hat der Lebens(geist) ein Ende? oder nicht?”, so hat es damit gleichsam etwa folgende Bewandtnils. Also fürwahr b’s dem Stoffe nach ist ein (jeder) Lebens(geist) endlich. — Dem Raume nach ist der Lebens- (geist) unzählige Orte habend, in un- zähligen Örtlichkeiten versunken. Es ist ihm aber ein Ende. — Der Zeit nach ist der Lebens(geist) nicht irgend je nicht gewesen bis dauernd. Nicht aber ist ihm ein Ende. — Dem Wesen nach sind in dem Lebens(geist) end- lose Erkenntnifswechsel, endlose Ein- sichtswechsel, endlose Wandelswech- *) davwvaü Cod. **) Ihettaü Cod. ***) kalaü Cod. 7) ? settam Cod. WEBER: IT, 1, 45. fol. 37°. sel !), endlose Wechsel (in Bezug auf) Schweres und Leichtes... (wie $. 43. nur am Schlusse statt: diese Welt) dieser Lebens(geist) ..... — !) näna, damsana und carıtta (Lebenswandel) stehen so zusammen auch auf fol. 5°: es folgen ihnen daselbst noch tave (tapah) und samjame (samyama). $. 46. je vi ya te Khamdaya pu- cchä \ ime’yäriwe*) abbhatthite cim- tie 5 \ saamtä siddhi 2 1 tassa viya nam ayam atthe \mae caünvihd siddhi pannattä\ tam \ davvao 4 \ davvao**) nam egä siddhi saamtäı khettao***) nam siddhi pannayalisamf) Joyana- sahassäim äyämavikhkambhenam \egd joyanakodi väyalisam sayasahassaim \ tisam ca sahassdim donniya aündpanne joyanasae kimei visesähle parıkhkeve- nam \pamyy) \ atthi puna se amte \ kälao nam siddhi na kadayı na asi\ bhävao ya jaha loyassa tahä bhanı- yavvd\tattha davvao siddhi saamtä \ khettao siddhi saamtäı kälao siddhi anamtäıbhävao sıddhi anamta \ Und wenn, o Skamdaka, dir nun auch... Frage. . dieser sogestalte er- wünschte, erdachte....1): „hat die Vollendung ein Ende?..?),” so hat es damit gleichsam etwa folgende Be- wandtnils. Die Vollendung ist von mir als vierfach geschieden erkannt wor- den, d.ı. nach Stoff...?). Dem Stoffe nach ist eine (jede) Vollen- dung endlich. — Dem Raume nach (wird) die Vollendung als fünfund- vierzig yojana-Tausende nach der Längen-Ausdehnung, eine yojana-koti (10 Millionen), zweiundvierzig Hun- derttausende, dreifsig Tausende, zwei mit 54 (?) versehene yojana-Hunderte (d. ı. also 14,230,254) mit noch etwas Überschufs darüber nach der Breite‘) (enthaltend) gelehrt. Es ist ihr aber ein Ende. — Nach der Zeit ist die Vollendung nicht irgendje nicht ge- wesen: auch nach dem Wesen ist sie wie die Welt (ing.43.) so zu besagen. Danach ist dieVollendung dem Stoffe nach endlich .. . (wie $. 43.). *) d.i. ime (ayam) etärüve, s. Jahrgang 1865 p. 409. *##) Ikhettaü Cod, +) pana° Cod. **) davvaü Cod. Tr) d.i. pannattd. I, 1, 46, fol. 37°. Ein Fragment der Bhagavati. 265 1-3) Die drei Zahlen 5. 2 und 4 markiren die nach dem letzten Worte, inclus. desselben, zu supplirenden Wörter s. Jahrg. 1865 p. 382: statt der 2 sollte man aber eine 3 erwarten. — Zu pucchä, Frage, s. Jahrgang 1865 p. 381. *) ?nach der Dicke? Diese höchst kuriose Angabe über den Raum, innerhalb dessen „die Vollendung” wirkend ist, bezieht sich wohl auf eine bestimmte Welt, resp. einen bestimmten Welttheil? Ganz analoge, in ihrer speciellen Fassung ähnlich absurde Angaben nämlich finden sich in einem Citat über den Umfang des Jambudvipa bei Malayagiri zu Süryapr. 1, 1 fol. 13°, wonach derselbe als: „joyanasayasahassam äydmanvıkhkambhenam, tinni joyanasayasahassäim donni ya sattävise joyanasae tinni kose atthd- visam ca dhanusayam terasa ya amguläim addhamgulam ca kimei wise- sähie parikhkevenam pannatte,” d.i. „100,000 yojana nach der Längen- Ausdehnung (s. Colebr. 2, 222), 300,227 yojana, 3 kroga, 128 dhanu, 13'|, amgula*), mit noch etwas Überschufs darüber (!), nach der Breite enthaltend gelehrt” ist. — In dem Compositum aünd-panne ist die Form aünd, die doch wohl auf die sonstige Genitiv-Form caünham zurückgeht, höchst auffällig. *) Über diese, ebenso im Zalitavistara sich findende Gradation: yojana, kroga, dha- nus, amgula s. Ind. Stud. 8, 437. — Im Anuyogadvärasütra 31°. 32° steht gduya (gavyita) statt kroga und wird dasselbe zu 2000 dhanu (als synonym damit werden danda, jua [yuga], naliyd, akhka und musala genannt) gerechnet. Nach den dortigen Angaben geben 8 yavamajjha Gerstenkorn-Mitten ein amgula, 6 amg. einen pdda, 2 päda eine vihatthi (vitasti), 2 vih. eine rayani (ratni, aratni), 2 r. eine kutthi (?oder kucchi?), 2 k. ein dhanu, 2000 dh. ein gduyam, 4 g. ein joyanam. — Zum Vergleich mit den am a. O. der Ind. Stud. zusammengestell- ten atomistischen Minimal-Maassen füge ich hier auch noch die entsprechenden, dar- über noch um ein gut Theil hinausgehenden Angaben des Anuyogadvärasütra (32°.”) an, danach ist: 1 Gerstenkorn (yavamajjha) = 8 jüyd (yükd, Laus), 1j.=3 likhkaä (Mohn- korn, oder Laus-Ei), 1/.=3 vdlagga (Haarspitzen) der in Bharaha oder Eravaya (Aird- vata) wohnhaften Menschen (s. Hem. 946 Schol.), 1 dgl. Haarspitze=8 Haarspitzen der in Puvvavideha oder Avaravideha wohnhaften Menschen, 1 dgl. Haarspitze = 8 Haarspitzen der in Harivasa (Harivarsha) oder Rammaya (Ramyaka) ‚w. M., 1 dgl. Haarspitze = 8 Haarspitzen der zu den Devakuru oder Uttarakuru gehörigen Menschen, 1 dgl. Haarspitze = 5 raharenu (Wagenstaubkörnchen), 1 raharenu = 8 tasarenu (Sonnenstäubchen), 11.= 8 uddharenu (?uttha°?), 1 u. = 8 sanhasanhiyd (samdhasamhita?), 1 sanhasanhiya = 8 usanha- sanhiyd (utsandhasamhita?), 1 ussanhasanhiyd entsteht durch die Vereinigung von unend- lichen einfachen Primär-Atomen (anamtänam vavahdriyaparamänupoggaldnam samuda- yasamitisamdgamenam). Philos.-histor. Kl. 1866. Ll 266 $. 47. je vi ya te Khamdaya jäva kim anamte siddhe tam ceva java davvao*) nam ege siddhe saamte \ khettao**) nam siddhe asamkhijja- padesie asamkhejjapadesogädhe \ atthi puna se amte\ kälao nam siddhe sd- die apayyavasie \natthx puma se amte\ bhavao nam siddhe \ anamta näna- pajjavälanamtd damsanapajjwäjdva fol. 38: anamtd aguruyalahuyapayja- vänatthi puma se amte\ se’tam***) davvao siddhe saamte \ khettao siddhe saamte\ kälao siddhe anamte \ bhä- vao siddhe anamte \ WEBER: IL, 1, 47. fol. 37°, Und wenn, o Skamdaka, dir nun auch bis: „ist der Vollendete endlos” und gerade dies bis dem Stoff nach ist ein (jeder) Vollendete endlich. — Dem Raum nach ist der Vollen- dete unzählige Orte habend, in un- zählige Örtlichkeiten versunken. Es ist ihm aber ein Ende. — Der Zeit nach ist der Vollendete mit einem Anfang versehen '), ohne Abschlufs. Nicht aber ist ihm ein Ende. — Dem Wesen nach sind in dem Vollendeten endlose Erkenntnifs-Wechsel .. . (wie $. 45, nur am Schlusse statt: dieser Lebens- geist) dieser Vollendete.. . 1) ? südie = sädikah, mit Verlängerung des ı. Zu stddhe s. fol. 4°. 19°. 26°. 28°. 30°. 34° und das Verbum finitum söjhai z. B. 5°. Wilson 1, 315. Colebrooke 1, 381-2. $. 48. je vi ya te Khamdaya ime ’yariwe abbhatthie cimtie Jäva sam- uppajjitthä \ kena va marame(nam) maramäne jive vaddhatı väı hayatı va I tassa viya nam ayam atthe \ evam khalı Khamdayd mae duvihe marane ı pamy) \ tam \ vdlamarame ya pamdiyamarane ya se kim tam vä- lamaranez duvälasavıhe | pa(m) \ tam ı calayamarane \ visattayy) marame \ amtosallamarane \ tabbhavamarane \ giripadane \ tarupadane jalappavese \ jalanappavese \ visalakhkame \ sattho- vädane \ vehänase \ geddhapaddhei \ Und wenn, o Skamdaka, dir nun auch folgender sogestalteter, erwünschter, gedachter bzs entstand: „durch wel- chen Tod sterbend wächst oder nimmt ab der Lebens(geist)?” so hat es damit gleichsam etwa folgende Bewandtnifs. Also fürwahr ist von mir, o Skamdaka, der Tod als ein zweifach geschiedener erkannt worden, nämlich als Thoren-Tod') und als Weisen- Tod. — Und was ist nun wohl des Thoren Tod? Des Thoren Tod ist zwölffach, nämlich?): Tod durch (schlechten Lebens)-Wandel°), Tod *) davvau Cod. +) d. i. pannatte. **) Ihettaü Cod. *##) settam Cod. +r) vasatta Cod., aber am Rande wi”. II, 1, 48. fol. 38°. tec-etenam Khamdayä duvälasanhe- nam välamaranenam \ maramäne jive anamtehım neraiyabhavaggahanehim | appdnam samjoei \ tiriya-manu-deva- andıyam ca nam anavayaggam) cduramtasamsärakamtäram anupari- yattal \ se’tam**) maramane vaddhaiz I se vam**”) välamaraneN se kim tam pamditamaranez duvihe pannatte \ gramthägram 1000 pduvagamaner) ya bhattapaccakhkäne ya se kım tam päwvagamanes, duwvihe \ pam \ tam nihärime ya anihärime ya \ nıyamd appadıkamme \ se tam pduwagama- neyY)!se kim tam bhattapaccakhkä- ner, duwihe \ pam \ tam \ nihärime ya \ anihärime ya \nıyama sapadikamme \ se’tamyyr) bhattapaccakhkäne \ vcc- etenam Khamda t01.38° -yd dwwvihe- nam pamdıyamaranenam maramäne Jive anamtehim neraiyabhavaggahane- him appänam visamjoei\ jädva viyiva- yati$) \ se "vams$$) maramäne häyal \ se 'tam pamdiyamaranez | icc-eenam Khamdayd duvihenam maranenam \ maramäne jive vaddhai va hayatı vd \ Ein Fragment der Bhagavati. 267 durch Erschlaffung*) (der Kräfte), Tod durch inneren Pfeil), Tod durch Verwandlung‘), Fall vom Berge’), Fall vom Baume°), Gehen ins Wasser, Gehen ins Feuer?), Selbstvergif- tung'°), Hinstreekung durch Waf- fen!!), Anachoretenleben (?)!?), Gierpfad(?) ! 3). So durch diesen zwölf- artigen Thoren-Tod, o Skamdaka, sterbend, der Lebendige mit den end- losen Fesseln d. Höllenwesen-Existenz sich selbst bindet: (oder) in der aus Thier !*), Mensch 5), Gott!°) und dgl. bestehenden, stützlosen ! 7), nach vier Enden sich erstreckenden Wild- nıls des Weltkreislaufes !°) sich her- ummüht!°?). Der also Sterbende wächst ?°). So ist des Thoren Tod. — Was ist nun aber des Weisen Tod? Er ist als doppelt erkannt, als Erwar- ten des Todes?!) und als Entsa- gung der Speise??). Was ist nun aber das Erwarten des Todes? Es ist (von mir) als zwiefach erkannt, d.i. als mit oder ohne Entleerung (?) ?°), (und) nothwendigerWeise ohneVorbe- halt (?) ?*), dies ist das Erwarten des Todes. Was ist nun aber die Entsa- gung der Speise. Sie ist (von mir) als zwiefach erkannt, d. ı. als mit oder ohne Entleerung (?), (und) noth- *) °dagram Cod. sec. m. 7) pduya? pr. manu. $) °yamti Cod. 88) settam Cod. ”%) settam Cod. Tr) "mene Cod. ***) so Cod. +rrT) settam Cod. L12 268 WEBER: I, 1, 48. fol. 38°. wendiger Weise mit Vorbehalt (?) ?°). So ist die Entsagung der Speise. — So, o Skamdaka, mit dieser zwiefachen Todesart eines Weisen sterbend, der Lebens(geist) von den endlosen Fes- seln der Höllenwesen-Existenz sich loslöst bis durchfliegt. So nimmt der Sterbende ab?°). So ist des Wei- sen Tod. — So mit diesem zwie- fachen Tode sterbend, o Skamdaka, der Lebendige (Lebensgeist) entweder wächst oder abnimmt. 1) Zu der Gegenüberstellung von bäla und pandita s. oben p. 167. ?) Die angeführten zwölf Todesarten werden am Rande des Cod. von neuer Hand einzeln und ausführlich in bhäsh@ erklärt, leider verstehe ich nur wenig davon. 3) calayamarane, vermuthlich ist calya° zu lesen, = carıta. Die Randerklärung wenigstens hat carıtra. 4) visatta — visrasta? Die Lesart des Textes vasatta könnte auf avasrasta zurückgehen. Die Randerklärung indessen hat wiederholt visatta, und bringt das Wort indriya damit in Verbindung: von dem Erschlaffen der Glieder, Lebensgeister parvan, indriya (insbesondere des Prajapatı) aber wird V srans + vi in der Sprache der Brähmana wiederholt gebraucht. Freilich möchte man aber °sattha erwarten, da sich-assimilirendes s stets Aspiration der entstehenden Gruppe hervorzurufen pflegt. 5) amtosalla = antahcalya, innerer Pfeil d. i. geheime Sünde, oder geheimer Kummer, ein ebenfalls der Brähmana-Sprache bekannter Aus- druck, s. Catap. 2, 5, 2,20. Zu galya (so, nicht galpa) vgl. noch michd- damsanasallam z. B. in $. 76. 6) tabbhava tadbhava, das Werden dazu. Ob etwa die übernatür- liche Verwandlung in irgend einen andern Gegenstand? ?) giripatanam könnte auch „Fall eines Berges” bedeuten: vgl. Oringäratilaka v. 19. Im Dagakumäracarita indels (ed. Wilson p. 28. 29) erscheint das sich Herabstürzen vom Berge bhrigupatanam, s. Petersb. Wört. unter bhrigu, direkt als eine Todesart Solcher, die am Leben ver- II, 1, 48. fol. 38". Ein Fragment der Bhagavati. 269 zweifeln. So wohl schon Qänkhäy. Brähm. 26, 1 yathä girierkhardd gar- tam abhipraskandet, und s. Megasthenes Fragm. 29. Strabon p. 718. M. Duncker Gesch. des Alt. 2, 338. 350. 352 (1867). $) Auch tarupatanam könnte „Fall eines Baumes” bedeuten: doch ziehe ich der Analogie mit dem vorigen Worte halber die gegebene Er- klärung vor. °) Das Sich-Ertränken wird auch sonst noch in Indien gelegent- lich als Todesart erwähnt s. M. Bhär. 1, 6747. 8. 2, 6057; und die Selbst- verbrennung ist daselbst bekanntlich von alter Zeit her üblich, wie das Beispiel des Kalanos (Lassen 3, 372) beweist, selbst wenn man von der Wittwenverbrennung ganz abstrahiren will. 10) ?eig. nur „Giftmerkmal.” 11) satthovädane casträvapdtanam: zu ava=o s. padesogädha, pra- deeävagädha $. 45. Ist etwa auch hier an Selbstmord durch das Schwert zu denken? s. Megasthenes am a. O. 12) In vehänase kann wohl nur varkhänasam, das Leben eines Anachoreten, stecken: wie dies aber eine tadelnswerthe Todesart sein sollte, erhellt nicht recht: es mülste dann damit speciell das Leben eines brahmanischen Anachoreten gemeint sein, welches eben nicht das wahre Asketenleben ist und daher, trotz aller zum Tode führenden Selbstquäle- reien, doch nicht zum Heile verhilft. 13) geddhapaddhei ist mir völlig unklar: ob etwa grıdhrapaddhatih Pfad eines Gierigen? wie aber wäre dies eine besondere Todesart? Ist damit nur die Weltlust des Gierigen gemeint? 14) Zu tiriya, tirika, Thier*) s. Pet. W. unter tiryanc. Es ist dies ein der vedischen Sprache, und wie es scheint auch der der buddh. Sütra fremder Ausdruck, der dagegen hier, wie vom Epos abwärts auch bei den Brahmanen, sehr häufig ist. Speciell findet sich die Dreiheit tiriyamanudeva wie hier auch noch fol. 10°, und tiri-manu-devduyam fol. 10°, oder deva... manussa ..tiriya fol. 10°: daneben auch tirikhka (aus tiragca), so in tirikhkamanussadevä fol. 10*, tirikhkajomiyänam . . manussa- devänam ya fol. 9. 44°, tirikhkajoniyäuyam fol. 10°, tirikhkajomiya(samsd- rasamcitthanakale anamtagune) fol. 9. 4. *) Von etymologischer Beziehung ist natürlich nicht etwa die Rede!! 270 WEBER: I, 1, 48. fol. 38°. 15-16) manu (s. eben) und devayana sind zwei alterthümliche vedische Ausdrücke. — In der Parallelstelle auf fol. 5*" haben wir übri- gens statt Kriyamanudevaandiyam zweimal nur andıyam, resp. anddiyam, was doch wohl „anfangslos” bedeuten soll? oder ist es aus Janddıkam zu erklären? 17) anavayaggam, resp. anavadaggam (so fol. 5°") ist mir unklar: der Form nach ist es ein PPP. (mit na) oder P. Fut. P. einer Y auf ag, ob etwa V lag? 15) Welche vier Enden gemeint sind, erhellt nicht. — samsära ist mir bis jetzt zuerst im Dhammapadam (s. das zu v. 60 Bemerkte) vor- liegend: in der Bhagavati ist es ein äulserst beliebtes Wort, s. den Index s. v. Auch kdmtära, schwer zu passiren, ist der vedischen Sprache noch un- bekannt. 19) anupariyattai. Aufser der oben p. 260 gegebenen Erklärung liefse sich etwa noch eine andere geben, welche auf Y at resp. ein daraus gebildetes PPP. atta zurückginge, das in vry-atta, pariyatta (Jahrg. 1865 p- 427), direkt vorläge, während in uy-attai, anupariy-attai ein daraus ent- standenes Denominativum anzunehmen wäre? s. Jahrgang 1865 p. 429. 20) d.i. sein Lebens(geist) nimmt immer aufs Neue zu, während das Ziel eines Jeden doch vielmehr die Auflösung der Individualität, resp. des Selbstbewulstseins, das Verwehen in der allgemeinen Substanz sein sollte. 21) pduvagamane, präyopagamanam fol. 62”. 69° s. Pet. W. unter präya, und vgl. pdwagaya fol. 42°. 62°, päovagaya fol. 43°, so wie prayo- pavecina (irregulär für °ein) M. Bhär. 13, 359 [bei Gildemeister in der 2. Ausg. von Lassen’s Chrestom. p. 70 v. 58. Ich bemerke hier beiläufig, dafs mir dieses ganze Stück des Mahäbh. einen Jaina zum Verfasser oder Überarbeiter gehabt zu haben scheint, wofür aufser diesem terminus technieus auch noch die Wörter ahinsä in v. 57, bei Gild., und virdsa- nam in v. 55, s. unten $. 65., sprechen, sowie insbesondere die in v. 12. 21-23 vorliegende Vorstellung, dals die Götter, Halbgötter, die Sterne, der Mond, die Sonne, die Winde alle menschlichen Ursprungs, zum Lohne ihres karman deificirte Menschen seien, und dafs zwischen rzshl und Göttern ein steter Krieg bestehe, weil diese stets durch jene aus ihren Sitzen verdrängt zu werden befürchten müssen]. II, 1, 48. fol. 38°. 22) bhatta, bhakta, Speise, Nahrung. Ein Fragment der Bhagavatt. 271 Die absichtliche Versagung der Speise ist noch jetzt in Indien als Todesart, bei alten Leuten beson- ders, vorkommend. 23) ?nihära*) aus mirhära, s. Hem. v. 58 und Pet. W. unter beiden Wörtern. Zur Sache selbst wage ich keine Bemerkung. 24) ? apratikarma, wörtlich: etwas, das ohne Gegenthat ist, d. i. das nicht wieder rückgängig gemacht werden kann? — niyamä ist adver- oO oO bieller Ablativ (nıyamät), vgl. fol. 13°. 25) Die durch jdva markirte Stelle ist einfach aus dem vorhergehen- den: firiyamanıı? bis kamtäram zu entlehnen. Derselbe Gegensatz zwischen anupariyattai und vitivatati (vi-ati-patatı, s. Jehrgang 1865 p. 400) findet sich auch auf fol. 5’. 27°. 30%. 26) d.i. sein Lebensgeist nimmt ab und er kommt so dem Ziele, der Auflösung, immer näher. $. 49. ettha nam se Khamdae Ka- ccäyanasagotte samvuddhe \ samanam bhagavam Mahäviram vamdai na- mamsaiz \ evam vayäsi\icchämi nam bhamte tubbham amtıe kevalipannattam dhammam nisämittae \ahäsuham devä- nuppiyd mä padivamdham \ Da denn dieser Skamdaka, Ge- schlechtsgenosse der Kätydyana, er- wachte'), den eramana bh. M. lob- pries und verehrte. Also sprach er: „ich wünsche, o Herr! in deiner Nähe das von den „Alleinigen” ?) gelehrte Gesetz zu vernehmen. Grofses Glück, o Gottliebe, ist mir widerfahrend.” 1) terminus technieus, ebenso fol. 29° bei gleicher Gelegenheit. ?) kevalin ist hier pluralisch, resp. appellativisch zu fassen: in $. 37. hatten wir es als Beinamen Mahävira’s selbst (neben arah@ und jine). Die spätere Terminologie, s. Hem. 25. 33. 34, führt kevalın als allgemeinen Bei- namen aller 24 arhant auf und kennt aufserdem noch sechs erutakevalin. $. 50. tae nam samane bhagavam Mahävire ı Khamdayassa Kaccdyana- sagottassa \ tise ya mahamtı mahal- yde**) parisie dhammam parikahei \ dhammakahä bhäniyavva\ Darauf denn der er. bh. M. dem Skamdaka, Geschl. der Käty., und in dieser grofsen '), mächtigen?) Ver- sammlung das Gesetz erklärt. Die Gesetz-Erklärung ist herzusa- gen?°). *) nihära, Nebel, stammt von Yghar, nicht von y har. **) Cod. mahali(neue Zeile)- e. WEBER: II, 1, 50. fol. 38°. !) mahamti als Loc. Sgl. Fem. ist eine höchst eigenthümliche Form: auf fol. 47° fehlt der anusvara (tise ya mahatı ..). ?) mahälie (Cod.) ist nicht minder eigenthümlich. In Süryapraj. 3° finde ich sd mahälıyd parısä; danach sollte man also auch hier mahäliyde erwarten: und so heifst es auch auf fol. 47°: tise ya mahatı (!) mahäliyde. mahälıya steht wohl für mahähtä und dieses ist resp. PPP. eines Denomi- nativs mahdälay von mahäla, welches, bis auf das lange d, dem griech. neyarc direkt zur Seite steht. 3) Dies ist eine sekundäre Abbreviatur, welche auf einer solennen Predigtformel, als hier einzufügen, basiren mag. $. 51. tae nam se Khamdae Kacca- yanasagotte sumanassa bhagavao Ma- hävirassa amtie dhammam soccä ni- samma hatthatuttha Java hayahıyae utthäe utthei \ samanam bhagavam Mahäviram tikhkutto äyahınapayd- hinam*) kareiz \ evam vadast \ Darauf jener Sk., Geschl. der Katy. in der Nähe des er. bh. M. das Gesetz gehört, vernommen habend, in fro- hem, zufriedenem b?s mit fortgerisse- nem Herzen mit Aufstehen aufsteht !): macht dreimal den er. bh. Mahäv. mit der von Rechts ausgehenden nach- Rechts-Umwandlung versehen, und sprach also: 1) s.$. 41, doch stimmt die Stelle nicht völlig, weil sie hier eben (vgl. $. 74.) mit hayahiyae schliefst (anders dort). — Zum Schlufs des $. vgl. das zu $. 41 Bemerkte. $. 52. saddahämı nam bhamte mi- ggamtham pävayanam \ pattiydminam bh.n. p.\roeminam bh. n. p. \ abbh- utthemi nam bh. n. p.\evam eyam bh. I taham eyam bh. \ avitaham e. bh. \ asamdıddham e. bh. \ıtthiyam e. bh. \ paditthiyam*”) e. bh. etthiyapaditthr- yam***) e. bh. \ se jam eyam tubbhe vadaha tti kattu \ samanam bhagavam Mahäviram vamdatı namamsatız \ *) Cod. dydhinam. *#) cchiyam sec. m. „Ich erkenne an !), o Herr, den As- keten als einen Lehrer ?).—Ich strebe zu erreichen °), o Herr..: — ich habe gern *), o Herr... : — ich stehe auf), o Herr, vor dem... : — Also ist dies o Herr! wahr ist dies, o Herr! un- streitbar ist dies, o Herr! unzweifelhaft ist dies, o Herr! derartig‘) ist dies, o Herr! ganz derartig ist dies, o Herr! derartig, ganz derartig ist dies, o Herr! ***) jcchiyapadicchiyam sec. m. IT, 1, 52. fol. 38°. Ein Fragment der Bhagavati. 275 so wie ihr dies hier gesagt habt.” So (seinen Sinn) gemacht habend lob- preist er den er. bh. M.,u. verehrt ihn. ') saddahämi eraddadhämi, mit dem Aceusativ: ebenso fol. 29°. ?) d.i. als meinem Lehrer, pdvayanam prävacanam: es ist resp. unter dem „Asketen” hier wohl Pimgalaka zu verstehen, der dem Skam- daka jene Fragen aufgegeben hatte, s. $. 58. Oder sollte M. selbst gemeint sein? Oder endlich könnte mit n. p. etwa „die Lehre der n.” gemeint sein? vol. hiezu pävayanamtarehım fol. 12° (oben p. 165) und fol. 45°, wo die frommen Laien der Stadt Tumgiy& bezeichnet werden als: niggam- thdo pävayando anatikkamanyja\nıggamthe pävayane nissamkiyd, und als sprechend: ayam duso niggamthe pdvayane atthe \ ayam paramatthe. Ähnlich in der Süryap. fol. 4°: suyakhkäe nam bhamte nigjamthe päva- yane, natthi ya ke-i anne samane mähane va parısam dhammam därkhkittäe: „die Tradition überliefernd (?erutäkhyayah) o Herr! ist die Lehre der Asketen (?oder etwa auch hier: der lehrende Asket?): und nicht ist irgend ein Andrer, Oramana oder Mähana (Brähmana), ım Stande, die Versamm- lung das Gesetz zu lehren.” 3) pattiyämi (ebenso fol. 39°) ist mir unklar: ob ein Denominativum von prapta? oder ob von pätra, vgl. d’Alwis Introduction to Kacedyana’s Päh-Grammar p. 18. #) roemi, rocdmi resp. rocaydmı. >) Zu abhyutthä s. $. 34. 6) ıtthiyam, ütthikam, Weiterbildung von ittham. $. 53. fol. 39° uttarapuratthimam”) dıisibhägam avakkamaiz \thdamdam ca kumdiyam ca jäva dhäurattäo””) ya egamte edeiz \jeneva samane bhagavam Mahävire \ teneva uvägacchai> | sama- nam bhagavam Mahäviram tikhkutto dyähınam paydhınam kareiz \ jädva namamsittä evam vadasi \ Nach der nordöstlichen Himmels- Die drei Stäbe und den Krug bis und die Metalle und Juwelen legt er abseits nieder '). Wo der er. bh. M. (sich befindet), dahin geht er, macht den er. bh. M. dreimal mit der von Rechts ausgehenden nach-Rechts- Umwand- richtung schreitet er hin. lung versehen b?s?) und sich (ehrer- bietig) verneigend, sprach er also: 3 us me Cod. ”“) tan Cod. Philos.-histor. Kl. 1866. Mm 274 WEBER: 154,53. 101.89% ') edei wohl etayati, Caus. von der nur noch im Veda einige Mal nachweisbaren Vit, ire, se movere West. Das Caus. kann hier offenbar nur die angegebene Bedeutung haben. Ebenso fol. 62° wvakaranam däru- mayam ca padiggahayam \ egamte edettä\ Die durch java markirten Worte s. in $. 30. >) Die durch jdva markirte Stelle s. bei $. 38. $. 54. dlitte nam bhamte loe \ pa- hitte nam bh. 1. \ ähttapalıtte nam bh. 1. \ Jarde”)maranena ya, se Jjah@””) nämae ke-t gähävati \ ägäramsi bhiydyamd- namsi”**) je se tattha bhamde bhavai \ appabhäre mollagarue tam gahäya dyde \ egamtam amtam avakkamatı \ esa me nicchäriey) samäne pacchd- purde \ hiyde suhde \ khamde nıssesde \ dnugämiyattäe bhavıssai \evam-evayf) devänuppiydımabbha vi dydeyyY) ege bhamde itthe kamte pie manumne \ mandme dhejje vissäsie samae vahumae ı anumae \bhamdakaramdagasamäne | md nam siyam md nam unham \ md nam khuhä md nam piäsd \ ma nam cord ma nam väld \ ma nam damsd md nam masayds)\mda nam valya-pittiya- sembhiyäs$) sannıvanyasss) vinıha ro- gäyamkä parisahovasagga phusamtu tt! katu \ esa niechärie samäne paralo- yassa hiyde \suhde nisesde \ dnugdmi- yattde bhavıssai \ tam techämi mam devänuppiya viyam \ sayam eva mumdäviyam | sayam eva pavvd- Eingeschmiert (besudelt), o Herr, ist die Welt. Beschmiert o Herr, ist dieWelt. Eingeschmiert u. beschmiert, o Herr, ist die Welt, mit Alter und mit Tod. Gleichwie nämlich irgend ein Hausvater, wenn sein Haus ein- bricht!), welches Geräth ıhm dort ist von geringer Last, hoch an Werth, dasergreifend herbeikommt?), (und) nach einem einsamen (sichern) Platz hingeht, (indem er denkt) „dieses mir, gerettet seiend, zum Schutze?), zum Heil, zum Glück, zum Ausreichen, zur Vollständigkeit, zur Begleitung *) gereichen wird,” — ebenso eben, o Gottliebe! auch mir ist sekommen ein Geräth °) erwünscht, geliebt, lieb, herzerfreuend, herzge- winnend, (andächtig) zu bedenken ®), Vertrauenerweckend, geehrt ’), hoch- geschätzt, beliebt, einem (ganzen) Ge- räthkorbeähnlich. Nicht) Kälte, nicht Hitze, nicht Hunger, nicht Durst, nicht Diebe, nicht Thoren, nicht Bremsen, nicht Mücken, nicht mannichfache *) ?jard Cod. **) ?jaho Cod. +) So sec. m., nitthärie pr. m. +r7) ? dyd Cod. 888) Pvaiya Cod. vel. Odamsamasaga” fol. 5°. 5 L I ===) )bhi? Cod., mit durchschnittener Curve des b. tr) So Cod., und auch sonst so, z. B. fol. 41° .”. $$) °yasambhiya Cod. U, 1, 54. fol. 3%. sayam eva sehäviyam \ sayam eva sikhkavıyam ı sayam eva dyaram vi- nayi- fol. 39° yiyacaranakaranajäyd- mäydvattiıyam dhammam aikhkıyam \ Ein Fragment der Bhagavati. 275 aus Luft, Galle, Schleim °) oder deren Zusammentritt hervorgehende Krank- heitsleiden '®), Geduldsproben und Widerwärtigkeiten '!) sollen (mich fürder) berühren. So (den Sinn) machend, wird mir Jener, (für mich) gerettet seiend zum Heil (in) der jenseitigen Welt, zum Glück, zum Ausreichen, zur Vollständigkeit, zur Begleitung gereichen. Dann (daher) wünsche ich, o Gottliebe, selbst fort- zuwandern !?), selbst die Tonsur zu nehmen '!°), selbst mich zu vervoll- kommnen '!*), selbst zu lernen !°), selbst das Herkommen (und) das alle Strudel in Bezug auf Wandel und Handel, Weib und Täuschungen be- seitigende ! ©) Gesetz zu lehren ! 7). !) ke-t steht für kagert, mit Ersetzung des ce durch t. Sonst auch ke-1, fol. 20°. Zu gähävati—= grihapatı, mit doppeltem langem & (!), s. fol. 60°: tattha nam Tämalıttie nayarie Tamali nämam Moriyaputte gäha- vati hotthä: ebenso fol. 68". — bhiydyamdnamsi, P. Präs. Ätm. eines Deno- minativum’s von bhrdd. Die in der Handschrift hier wie fol. 72°. 74° im Anlaut vorliegende Doppelkonsonanz (bbh) ist wohl eben nur Schreib- fehler? Allerdings liefse sich indessen dieselbe auch als 7jh lesen, und wäre dann resp. an eine Denominativ-Bildung aus kshrya (s. Pet. W.) zu denken, bei welcher das anlautende ksh in jjh übergegangen wäre wie in Jhämaka aus kshama, und in Vjhar aus kshar, s. Jahrgang 1865 p. 390. 413. An Vksha, brennen, ist des z halber wohl nicht zu denken. — Der folgende Vergleich selbst ist so ins Einzelne ausgeführt, dafs er an die Gleichnifs- reden Duddha’s erinnert. Die Bhagavati ist überhaupt reich an del. in Vergleichsform zusammengerückten Parabeln. ”) gahäya = grihitvd dem Zusammenhange nach: s. Jahrgang 1865 p-436:— dyde, dyatak, könnte auch Dativ von dtman sein = „‚zu sich,” oder: Mm2 276 WEBER: II, 1, 54. fol. 39°. ädäya, Gerundium von dä: aber beide Erklärungen stimmen nicht zu dem mabbha vi dyde ım Verlauf (s. Bemerkung °). 3) niechärie niecäritah: — pacchäpurde pagcätpuräya, wörtlich: zum Hinten- und Vorn-Sein. Die Parallelestelle weiter unten hat dafür paraloyassa. *) dnugädmiyattäe, ebenso weiter unten, so wie fol. 46° (und Süryap. fol. 3) eyam ne ihabhave parabhave ya hiyde suhde änugämiyattäe bhawissadi „dies wird uns in dieser Existenz (Welt) und in jener Existenz*) ° Die Form ist danach wohl als dnugäamitatväya aufzufassen: zu der Verlängerung im Anlaut vgl. ve- disch änujävara und ähnliche Fälle im Petersburger Wörterbuch. °) Die Lesart der Handschrift ayd könnte etwa als aus attü (dtmad) entstanden angesehen werden, was hier indefs keinen Sinn giebt. — Unter dem „Geräth” ist hier entweder wohl Mahävira selbst zu verstehen, oder Pimgalaka (s. $. 52. 58). °) dhejje dhyeyah (?man sollte freilich jhejje erwarten); zu mandma s. Index. In Jahrgang 1865 p. 404 not. 3 habe ich dies Compositum, wohl irrig, als mano-medhe-"jyah (Vyaj) aufgefafst. zum Heil, zum Glück, zum änug. gereichen.’ ”) samae wäre samatah: es ist wohl geradezu sammae, sammatah zu lesen. °) Es fehlt das Objekt zu phusamtu: ich ergänze den Aceus. des Pronomens der ersten Person. — Oder man könnte den Satz allenfalls auch anakoluthisch, etwa so fassen: „mich mögen nun... berühren” — d.i. sie sollen mir doch nichts anhaben: indessen wäre das enklitische md am Beginn eines Satzes denn doch eine höchst auffällige Erscheinung. *) sembhiya gleshmika s. Jahrgang 1865 p. 415. 439. 0) rogdyamkd rogätankäh. '1) Über die 22 parisaha s. oben p. 185. 187. 12) pavvdeiyam, pravräjitam. Über die Ersetzung des j durch v, auf Grund einer Zwischenstufe mit y, s. Jahrgang 1865 p. 413. '3) Die Tonsur tritt hier speciell in den Vordergrund: von der Nacktheit, als weiterer Bedingung, ist nicht die Rede, s. oben p. 198. 239. '4) sehäviyam; vgl. sedhayatı täpasam tapah beim Schol. zu Pan. 6, 1, 49 (sıdhyater apäralaukıke). 19) sikhkäviyam, eig. mich zu belehren: diese reflexive Bedeutung *) vgl. fol. 5° ihabhavie bhamte näne | parabhavie näne |tadubhayabhavie näne? und fol. 28° ihabhaviyduyam neben parabhaviyduyam. II, 1, 54. fol. 39°. Ein Fragment der Bhagavati. 277 scheint hier, wie bei den vorhergehenden Wörtern, nothwendig anzunehmen: das Neutrum des Part. Perf. Pass. wäre durchweg in abstrakter Bedeutung aufzufassen. Oder sollte das vor ichämi stehende tam etwa Objekt und der Zusammenhang so zu fassen sein: „von ihm wünsche ich, dafs er selbst zum Fortwandern, zum Tonsur-Nehmen, zum Vollenden, zum Lernen, (mich) bringe und das Herkommen, das... Gesetz (mich) lehre?” Zu einer dgl. Auffassung möchte $. 55. in der That Anlafs geben. 16) vinayıyiya, vinay-iy-ita? Es liegt hier indefs wohl eine Deutero- logie von Seiten des Schreibers vor; das zweite yr, welches die neue Seite beginnt, ist wohl zu tilgen, und somit vinayiya, Part. Perf. Pass. des Cau- sativs, zu lesen. Man sollte freilich vindyıya erwarten. — In mäyävattı- yam ıst wohl dvarta, resp. mäyavartıkam zu suchen? 17) äikhkiyam, ä-cikhk-itam, V caksh, s. p. 251. $. 55. tate nam samane bhagavam Mahävire ı Khamdayam Kaccdyana- sagottam \ sayam eva pavvävıle java dhammam ätikhkar”) \ $. 56. evam devanuppiyd gamtav- vam tevam. citthiyavvam \ evam nisitı- yavvam \evam uyattiyavvam ei) levam bhumjiyavvam \ evam bhäsiyavvam | evam utlhaya utthaya \ pänehim bhü- ehim jivehim \ sattehim samjamenam samjamiyavvam \ asim ca mam_ atthe no***) kimeci pamdäiyavvamy) \ Darauf denn der er. bh. M. den Sk., Geschl. der Käty., selbst fortzu- wandern bis das Gesetz lehrt. „Also, o Gottliebe !), ist zu gehen! also zu stehen, also sich niederzule- gen, also sich zu erheben ?), also zu essen, also zu sprechen, also stetig aufstehend mit Lebensgeistern, Orga- nen, Lebenskräften u. Wesenheiten °), mit Selbstzucht, Selbstzucht zu üben, u. in dieser Beziehung nicht irgend *) etwas zu vernachlässigen.” !) Hier redet Mahävira selbst seine Genossen mit diesem Titel an, s. oben p. 188. ”) Es sind dies die vier irydpatha, s. $.58 und oben p. 192; zu uyatt° s. oben p. 260. — nisitiyavvam, resp. nisiyai in $. 57. ist wohl auf Vsad zurückzuführen? vgl. Jahrgang 1865 p. 400. 3) Über diese vier tautologen Ausdrücke, unserem „‚mit allen Kräften” entsprechend, s. oben p. 191. 195. *) Okhkäim Cod. *#) tuyatt® Cod. ”=) so od. 7) yamd? Cod. 278 WEBER: 1, 1, 56. fol. 39°. *) asım kann in der That wohl nur für dsam, d.i. eshäm stehen, s. Jahrgang 1865 p. 421. — Befremdend aber ist das anlautende linguale in no (na-+- u), durch welches dieses Wort eigentlich als ein Enklitikon markirt wird. $. 57. tae nam se Khamdae Kaccä- yanasagotte ı samanassa bhagavato Mahävirassa imam eyarüvam \ dham- miyam uvaesam sammam*) sampadı- voyjati\tam ände taha gacchai \ taha citthai ‘ taha nisiyai””) \ı taha uyat- ta”) ı taha bhumjai \ taha bhäsai \ taha utthäez \taha pänehim bhüehim jivehim \ sattehim samjamenam sam- jameti\asim ca nam attheno (kimei) Y) pamayai \ $.58. tatenam se Khamdae Kaccä- yanasagotte amagäre jäte üriyasamlte | bhäsäsamıte \esanasamie \ dyanabham- damattanıkhkevanasamıte \ uecära-pd- savana-khela-simghäna-jalla-päritthä- vanıydasamite \ manasamıte \ vayasa- mite \ kayasamıte \ managutte \ vaya- gutte \ käyagutte \ quite guttemdie \ guttavambhayari \ cedi layyadhanne khamtikhame \ jitimdie sohre \ aneydne ıappussaeyy) avahllese \ susämanna- rae damte i- fol. 40° (ma)mevayyy)nı- ggamtham pävayanam purao kaum viharatı \ Darauf denn jener S%k., Geschl. der Käty., diese sogestalte dem Gesetz geltende Unterweisung des er. bh. M. vollständig erfalst. Sie erkannt ha- bend, geht er also, steht er also, legt er sich also nieder, erhebt er sich also, spricht er also, und also stetig aufstehend er mit Lebensgeistern, Organen, Lebenskräften und Wesen- heiten, mit Selbstzucht, Selbstzucht übt, und in dieser Beziehung nicht irgend etwas vernachlässigt. Darauf dann jener Sk., Geschl. der Käty., zum anagära (Hauslosen) ge- worden, gesänftigt in seinen Bewe- gungen !), in seiner Rede, in seinen Wünschen ?), gesänftigt in Bezug auf das Hineinlegen blos in das Gefäfs der Empfangnahme ?), gesänftigt in Be- zug auf Koth, Urin, Schweils, Schleim, Kälteempfindung, Bedienung, Wei- ber *), in Sinn, Wort, Leib gesänftigt, in Sinn, Wort, Leib behütet, behütet, mit behüteten Sinnen, mit behüteter Keuschheit, freigebig, seine Habe hinfliefsen lassend °), in Geduld erge- ben, mit besiegten Sinnen, gereinigt, **) nasiyai Cod. +7) appusae Cod. *) samam Cod. +) fehlt Cod. **#) zuy° Cod. rr) imeva Cod. doch beginnt eben mit me eine neue Seite, so dals das Fehlen des ma am Schlufs der vorhergehenden Seite leicht übersehen werden konnte. II, 1, 58. fol. 39%, Ein Fragment der Bhagavati. 279 unbewegt‘), wenig bedürfend ”), ohne Verlangen nach aufsen °), ganz auf die richtige Asketschaft bedacht, (völlig in sich) gebändigt, jenen Asketen als (seinen) Lehrer (oder: jene asketische Lehre) voranzustellen (voranstellend) wandelt. !) iriydsamite; zu wrıya s. p. 192. 227. iriyd, bhäsa und esand zu- sammen entsprechen der im Verlauf selbst noch folgenden Trias käya, vaya, mana, über welche das oben p. 173 Bemerkte zu vgl. ist. — samita fasse ich als PPP. Caus. von cam. Im Sarvadarganasamgraha p. 39 freilich wird das entsprechende samıtı durch samyagayanam erklärt, und es werden für diese Form (samıtı mit dentalem s) auch sogar Verse des Hemacandra beigebracht, woraus ersichtlich, dafs auch er bereits die Mägadhi-Form samita nicht mehr richtig verstand. Die fünf von ihm aufgezählten Formen der samiti: irya (irshya wie die Cale. Ausgabe zweimal liest, ist in iryyd, d. i. iryd zu verbessern), bhashäsamit', eshanäsamiti (statt seshand“ ist saishand? zu lesen), ddanasamıti und utsargasamiti sınd offenbar den in unserer Stelle hier aufgeführten Einzelnheiten entsprechend. Und zwar soll sich nach Hem. die iryafsamıtı)) speciell nur darauf beziehen, dafs man sich hütet, beim Gehen auf dem Wege irgend ein lebendes Wesen zu verletzen: lokätivahıte märge cumbite bhasvadangubhih | janturakshärtham älokya gatir iryä (irshya, Edit.) mata satam u Es ist dies indessen wohl schwerlich richtig, und eine viel zu enge, beschränkte Auffassung. Auch in seiner äufsern Haltung und Bewegung soll der Asket die Besänftigung, Gesammeltheit seines Geistes ausdrücken, mit Würde und Anstand sich tragen, und von aller Hast und Lebhaftigkeit sich fern halten: dies ist der Sinn von iriyäsamita. 2) Nach Hem. wäre die eshandsamit! darin bestehend, dafs der muni (nur solche) Speise annimmt, die von den 42 Mängeln, welche einer als Almosen gereichten dgl. anhaften können, frei ist: dvrcatwäringatä bhikshä- doshair nityam adüshıtam \ munir yad annam ädatte se’shandsamitir (lies saisha°) matäu Auch dies ist offenbar eine viel zu enge Bedeutung: eshand ist vielmehr in dem weiteren Sinne zu fassen, in welchem es z. B. im Brihad Äranyaka (Cat. 14, 6, 4, 1. 7, 2,26) gebraucht ist: s. Hemac. v. 388. 280 WEBER: II, 1, 58. fol. 39%. #) Darin also, dafs er nur ein Gefäfs brauchte, zur Aufbewahrung des erhaltenen Almosens dasselbe, in welchem er es empfangen hatte? Hier hat Aemac., umgekehrt wie bei iryd und eshand, einen viel ausge- dehnteren Kreis im Auge, aber offenbar, den Speeialitäten unserer Stelle gegenüber, ebenfalls mit Unrecht: es heifst bei ihm: dsanddini samvikshya prablanghya ca yatnatah \ grihniyän nikshiped dhyäyet sä’dänasamitih smritd 4. — Stevenson p. 87 übersetzt unser Compositum durch: having no vessel either to receive presents or to make oblations (to the gods or manes), und überträgt samie durch samyagmatı! *) In diesem Compositum ist mir Einiges dunkel. Es hat offenbar den Zweck, die völlige Unempfindlichkeit des Asketen gegen Ekel erre- gende Dinge, wie gegen jede Leibespflege, gegen sinnliches Unbehagen oder Wohlbehagen überhaupt zu markiren, vgl. hiezu oben p. 185. 200. Lalita- Vıstara p. 100; er dachte nicht mehr daran „to clean and prepare three different places for the three natural exeretions” Stevenson p. 112; „and the seurf of the skin” Stevenson p. 87. Zu uecära Exkremente vgl. oben p. 221 und Läty. 3, 3, 19 präncam udancam voccäram kurviran (d. i. devayaja- nasya präg udag va nıshkramya): — päsavana, das Fliefsen-lassen, beziehe ich auf den Urin: — khela, für kshveda, fasse ich im Sinne von sveda, oder ist es als kheda, Anstrengung aufzufassen?: — bei päritthä denke ich an pari-sthä umstehen, umgeben, umdienen: — und vaniyd fasse ich als vanita. Die entsprechenden Angaben bei Hem. beschränken sich auf die in den ersten Gliedern des Compositums genannten Gegenstände, und be- dingen wie es scheint gerade im Gegentheil eine besondere Sorgfalt in Bezug auf deren Vermeidung: kaphamütramalapräyair nirjantu (?sie) ja- gatitale \ yatndd yad utsrijet sadhuh so’tsargasamitir bhavet u Was etwa an Stelle des dunklen nırjantu zu setzen sein mag, ist mir leider nicht klar. >) ceäi tyägi; — layyadhanne ist mir nicht ganz klar: ich möchte /ayya von Vli (ri) als ein Part. Fut. Pass. des Caus. auffassen, doch sollte man dann /äyya erwarten: dhanna ist entweder dhänya oder dhanya, doch mülste Letzteres dann wohl als neutrales Substantiv in der Bedeu- tung von dhana selbst gefalst werden. °) ameydne, anejänah; vgl. anımjamäna und anejjapatta Burnouf Lotus p. 306, Ind. Stud. 3, 147. ”) appussue (°pusue Cod.), alpotsukah? II, 1, 58. fol. 40°. Ein Fragment der Bhagavati. 281 5) avahllesa, a-vahrla-esha? letzteres Wort im Sinne von eshand? $. 59. tate nam samane bhagavam Mahävire \ı Kayamgaldo nagario chat- tapaläsaydo ceiydo padinikhkamaiz \ vahıya jJanavayavihäram viharatı \ $. 60. tate nam se Khamdae ana- gäre samanassa bhagavato Mahävi- rassa tahärüvdnam therdänam amtie sämdätigam-ädiyäi ekkärasa amgaim ahljaiz”) | jeneva samane bhagavam Mahävire teneva uvägacchai \ sama- nam bhagavam Mahäviram vamdai namamsatız \ evam vadäsi \ icchami nam bhamte tubbhehim abbhanunnde samäne \ mäsiyam bhikhkupadımam wasampajjittäinam viharittae \ ahäsu- ham deväanuppiya mä padiwamdham \ Darauf dann der er. bh. Mahävira aus der Stadt Kajamgaläd, aus dem Tempel Chattrapalägaka wieder hin- ausgeht, und drauflsen (das Gesetz predigend) das Land durchwandert. Darauf dann dieser hauslose Sk. in der Nähe des er. bh. Mahävira und der sogestalten thera die mit der „richtigen Ordnung” beginnenden !) Sie studirt ha- bend ging er dahin, wo der er. bh. elf amga°) studirt. Mahävira sich aufhielt, lobpries den er. bh. Mahävira, verneiste sich ihm, u. sprach danach also: „ich wünsche, o Herr, von dır die Erlaubnils er- halten habend in eine monatliche Bettler-Observanz ’) eintretend zu wandeln. Grolses Heil (Heilgemäfses), Gottliebe, ıst mir widerfahrend.” 1) sämätigam-ädiydi, sämäyikadinı. Zu sämätiga für sämdyıka s. Jahrgang 1865 p. 401, zur Einfügung des m ebendas. p. 409, zu der Ver- längerung des ? vor ka ebendas. p. 438, und zu sdmäyıka selbst oben p. 184. 186. >) Die elf amga bestanden, wie sich aus dem ahrjjai (adhyeti, vgl. ahyjıttä $. 77.) ergiebt, offenbar somit bereits in fester Form. Da nun übrigens die Bhagavati selbst zu ihnen gehört, die ja als das fünfte amgam bezeichnet zu werden pflegt, so läge hier, wie in $. 77. eine Art Selbsteitat vor, wie dgl. in solchen aus mündlicher Schul-Überlieferung zusammengestellten Sammelwerken**) ja nicht weiter befremden kann, ohne dafs deshalb etwa direkt auf eine besonders sekundäre Einfügung unserer Legende hier, oder etwa gar speciell dieser beiden $$., die sich *) Die 3 bedeutet, dals ahöjjittä zu ergänzen, s. Jahrgang 1865 p. 382. **) vgl. das über die analoge Erscheinung des gegenseitigen Sich-Citiren’s bei den philos. Sütra der Brähmanen von mir in den Akad. Vorles. über ind. Lit. Gesch. p. 216 Bemerkte. Phrlos.-histor. Kl. 1866. Nn 282 WEBER: Il, 1, 60. fol. 40°. nicht gut ausscheiden lassen würden, geschlossen zu werden brauchte. Wohl aber ergiebt sich zum Wenigsten das mit Bestimmtheit, dafs der heilige Codex der Jawma zur Zeit der Schlufsredaktion der Bhagavati wirklich eben noch nur elf amga umfafste, das zwölfte amgam somit noch nicht hinzugetreten war, während zur Zeit des Anuyogadvarasütra dieser Hinzutritt eines zwölften amga bereits stattgefunden hatte. In der schon oben p. 248 daraus eitirten Stelle nämlich (fol. 5, wiederholt auf 44°) lautet der auf das loguttariyam no-ägamaü-bhavasuyam bezügliche weitere Verlauf derselben wie folgt: jam imam arahamtehim bhagavam- tehim uppannandnadamsanadharehim tiya-paduppannam- andgayajänaehım ı telokkavahiyamahryapinehim \ savvannlhim savvadarisihim \ appadıhaya- varanänadamsanadharehim | paniyam duvalasamgam gamıpıdagam \ tam jahd \ dyäro süyagado thänam samavdu vivdhapannatti näyddhammakahäu \ uväsagadasdu amtagadadasäu anuttarovaväiyadasäu \ panhä vägarandım vi- vägasuyam \ ditthivdu a \ se 'tam loguttarıyam no-ägamaü-bhävasuyam | „was hier von den glückseligen arhant, den augenblickliches Wissen und Eim- sicht Tragenden, den das Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige Kennenden, den von der Dreiwelt Getragenen (?), Verherrlichten, Geehrten, den alles Erkennenden, alles Erschauenden, unbehindertes, treffliches Wissen und Einsicht Tragenden, als ein in zwölf amga zerfallender „Lehrer- Korb”*) überliefert wird, nämlich 1. acära**), 2. sütrakrita, 3. sthänam, 4. samavdya, 5. vivddhaprajnapti (bhagavati Hem.), 6. jnätädharmaka- thäs, 7. upäsakadagäs, 8. amtagatadagäs, 9. anuttaropapdtikadagas, 10. prac- näs und vyäkarananı, 11. vipäkagrutam, 12. drishtiväda, — dies ist die über- weltliche, nicht aus (heiliger) Herkunft***) stammende Überlieferung.” *) Dieser Ausdruck ganipidayam, weist, wie der entsprechende buddhistische pitakattaya, resp. tipidaka wohl auf schriftliche Überlieferung hin, s. Ind. Stud. 5, 26. Unser Text hier, resp. zum Wenigsten das vorliegende Fragment der Bhagavati, kennt denselben noch nicht. **) Ich setze hier an die Stelle der Magadhi-Namen die entsprechenden Sanskrit- Namen, und zwar auf Grund der damit fast durchweg stimmenden Aufzählung derselben bei Hemacandra 243ff., vgl. dazu die Scholien bei Böhtlingk-Rieu p. 318. 319. ***) sic! es muls mit no-dgamaü in der That wohl etwas anderes zu verstehen sein, und wird die obige, rein etymologische Übersetzung dieses terminus technieus jedenfalls einer andern zu weichen haben, da sie ja eine contradictio in adjeeto bedingen würde. Auf fol. 44° wird übrigens ja auch gerade umgekehrt die ganze aufgezählte Textgruppe direkt als louttarie ägame bezeichnet. II, 1, 60. fol. 40°. Ein Fragment der Bhagavati. 285 Es findet nun hierbei eine wesentliche Differenz von unserer Stelle hier statt, insofern nämlich in dieser die Aufzählung der elf amga nicht mit dyara, dcära, sondern mit sämdäyrka beginnt: und man könnte somit in der That wohl meinen, dafs ihr eben eine ganz andere, resp. ältere amga-Gruppe vorge- legen habe. Vgl. etwa die 14 pürvdni, welche Hem. v. 246-248, freilich auch nicht mit sämäyika beginnend, aufführt. Da indessen ja auch die Bhagavati selbst diese 14 p. neben den 11 amga bereits zu kennen scheint, im Fall nämlich (s. Appendix II) der Beinamen coddasapuvvt, den Indrabhüti in der solennen Beschreibung seiner Person (fol. 2”) erhält, auf sie zu beziehen ist, wie dies durch Malayagiri in der Parallelstelle der Süryaprajnapti geschieht, und da im Übrigen sämäyıka (s. das oben p. 186 Bemerkte) denn doch der Bedeutung nach mit deära im Wesentlichen zusammenzutreffen scheint, so ist auf diese Differenz in der Nomenklatur möglicher Weise ein ganz volles Gewicht nicht zu legen. Immerhin aber bleibt dieselbe auffällig genug und tritt jedenfalls für das höhere Alter der Bhagavati, dem des Anuyogadvärasitra gegenüber, das ja freilich auch anderweitig zur Genüge feststeht, auch ihrerseits mit Entschiedenheit ein. 3) bhikhkupadimäm, bhikshupratimam, wörtlich: das Abbild eines Bettlers? Der specielle Unterschied, der nach unsrer Stelle zwischen einem anagära, Hauslosen, der ja doch auch von Almosen lebt, und einem bhrkhku als einer höhern Stufe bestehen mag, ist mir nicht klar. Be- sondere asketische Übungen bedingen eine noch höhere Stufe, s. $. 64ff., wohl die des samana, eramana? $. 61. tate nam Khamdae anagäre samanenam bhagavayd Mahävirenam ı abbhamumnde samäne hattha jäva namamsittä mäsiyam bhukhkupadı- mam wasampajjıttäinam viharati \ $. 62. tate nam se Khamdae ana- gäre mäsiyam bhikhkupadimam \ ahd- suttam \ ahäkappam \ ahämaggam \ ahätaccam \ ahäsamam käena phä- seti \ päleti \ sobheti \ tireti ) püreti. \ kittet! \ anupdlei \ ande drähei \ sam- mam käenam phäsittä java drähetta \ Darauf S%k., der Hauslose, durch den er. bh. M. Erlaubnifs erhalten habend, im frohen bis sich verneigt habend, in eine einmonatliche Bett- ler-Observanz eintretend wandelt. Darauf dieser Sk., der Hauslose, die einmonatliche Bettler-Observanz von hoher Vorschrift '), hoher Ord- nung, hohem Wege*), hoher Wahr- heit), hoher Sänftigung, mit seinem Leibe beobachtet, behütet, verklärt, durchführt, erfüllt, verherrlicht*), Nn2 284 jeneva samane bhagavam Mahävire \ teneva wvägacchaiz \ samanam bha- gavam jäva namamsıttä \ evam va- yäsi \ icchäami nam bhamte tubbhehim abbhanunnde samdäne \ domäsiyam bhikhkupadimam uva fol. 40° -sam- payjıttänam viharıttae \ ahasuham de- vänuppiyd mä padivamdham \ WEBER: II, 1, 62. fol. 40°. bewahrt, der Anweisung nach voll- bringt. (Und) nachdem er sie gänz- lich °) mit seinem Leibe beobachtet bis vollbracht hat, begiebt er sich dahin, wo der cr. bh. M. (sich auf- hält): (und) zu dem er. bh. bis sich (ihm) verneigend er also sprach: „ich wünsche, o Herr, von dir die Er- laubnifs erhaltend, in eine zweimo- natliche Bettler-Observanz eintretend zu wandeln. Grofses Glück (Heilgemä- (ses), Gottliebe, ist mir widerfahrend.” !) ahäsuttam, mahdsütram oder yathasütram, und sütra steht hier offenbar in der Bedeutung Leitfaden, Vorschrift. Zu dem Abfall des an- lautenden m resp. y hier wie in den folgenden Wörtern s. Jahrgang 1865 p. 411. 412. 2) ahämaggam, mahämärgam oder yathämärgam; dies Wort erinnert an den grofsen und kleinen Weg (yänam) der nördlichen Buddhisten. 3) ahätaccam, mahdtathyam oder yathatathyam; die Aspiration ist ganz abhanden gekommen, s. Jahrgang 1865 p. 411. *) phäseti späcayati (oder ob spargayatı = spricati?);, kıtteti kirtayati. 5) sammam samyak. $. 63. tam ceva evam domäsiyam | temäsiyam \ cdummäsiyam pamca cha satta \ padhamam) sattarati(m)diyam ı doccam sattarätimdiya(m), taccam sattardimdiyam \ ahorätimdiyam | ega- rätimdıyam \ Und gerade dies ebenso eine zweimonatliche, dreimonatliche, vier- monatliche, fünf, sechs, sieben !). (Sodann) zuerst sieben Tagnächte 2), zu zweit sieben Tagnächte, zu dritt sieben Tagnächte, (zu viert) Tag, Nacht, Tag, (zu fünft) eine Tagnacht. ') Zu den drei Zahlen ist offenbar: monatliche zu ergänzen. ?) sattarätimdiyam, saptarätrimdiwam. Eigentlich nicht: sieben Tag- nächte, sondern: sieben Nachttage; da die Inder nach Nächten zählen, steht die Nacht voran. — Was diese und die folgenden Angaben bezwecken, *) padhama | Cod. ) II, 1, 63. fol. 40". Ein Fragment der Bhagavati. 28: warum resp. hinter der siebenmonatlichen Bettler-Observanz noch extra eine solche von im Ganzen 23'|, Tagen, in fünf Gruppen*) getheilt, auf- geführt wird, erhellt nicht. — Jedenfalls ist indefs die Angabe dreier siebentägiger Abschnitte überhaupt von Interesse, da sie als erste Spur einer siebentägigen Woche bei den Indern sich auffassen lassen könnte, wie wir denn die Planeten, von denen dieselbe ja ausgeht, in der That in der Bhagavati gekannt finden s. Jahrgang 1865 p. 441 oben p. 224. $. 64. tate nam se Khamdae ana- gäre \ egaratiim bhikhupadımam \ ahä- suttam Jdva ärähettä | jeneva samane bhagavam Mahävire \ teneva uväga- chaiz \samanam bhagavam Mahdviram Jädva namamsitiä\ evam vadäsi \icchd- mi nam bhamte tubbhehim abbhanu- nnde samäne gunarayanım samvalt- saram tavokammam uvasampajjıttä- nam viharittäe \ ahäsuham devanuppı- yd md padıvamdham \ Darauf jener S%., der Hauslose, eine einnächtige ') Bettler-Observanz von hoher Vorschrift bis vollbracht ha- bend, sich dahin begiebt, wo der er. bh. M. (sich aufhielt), und zum er. bh. M. bis sich (ihm) verneigend er also sprach: „Ich wünsche, o Herr, von dir Erlaubnifs erhaltend, ein mit Ver- stärkung geschmücktes ?) Jahr °) hin- durch in Bufsübung eintretend zu wandeln. Grofses Heil (Heilgemäfses), Gottliebe, ist mir widerfahrend.” !) egarätüm ekarätrikim: zu dem letzten in $. 63 aufgeführten Nachttage tritt hier also noch eine Nacht hinzu. ?) gunarayanam gunaratnam, vgl. fol. 83° (ratna ist hier indels sonst auch: ratta s. $. 30. 55.). So auch die Randglosse auf fol. 41°: gunaratana sambatasara kshapadına 407 pärana ı 73 (oder 173?) dina 48 mäca 16: das Einzelne derselben ist mir dunkel: dafs dies Jahr aber 16 Monate hat, ergiebt sich auch aus $. 65. Als Analogon vgl. etwa das 378tägige Jahr im Nidänasütra s. Naksh. 2, 386. guna, besondere gute Eigenschaft, überträgt sich hier am passendsten durch: Verstärkung, vgl. die ähnliche Bedeutung des Wortes als grammatischer Kunstausdruck. ’) samvatsaram, hier und in den folgenden $$. mit £s geschrieben: sollte etwa doch trotz dessen °charam in den Text zu setzen sein. 8. 65. tae nam se Khamdae ana- Darauf jener S%k., der Hauslose, gäre samanenam bhagavaya (Mahä)- von dem gr. bh. M. Erlaubnifs erhal- *) resp. mit der in $. 64 hinzutretenden Nacht, im Ganzen 24 Tage in sechs Gruppen. 286 virenam \ abbhanunnde samäne Java namamsittä\ gunarayanam samvatsa- ram tavokammam uvasampajjittäinam ıharati \ tam \ padhamam mdäsam caüttham caütthenam anıkhkiıttenam tavokammenam \ diyä tthanukkadue \ süräbhimuhe dydvanabhümie äydve- mäne, rattım virdsanenam aväudena yalevam (doccam mäsam chattham chatthenam) \”) taccam mäsam attha- mam atthamenam \ caüttham mäsam dasamam dasamenam \ pamcamam mäsam värasamam värasamenam \ chattham sattamam mäsam solaz \atthamam mäsam coddasamamız | mäsam atthärasamamz \ navamam mäsam visatiz \ dasamam mäsam vävisdez*") \ ekkärasamam mäsam caüvisatimamz \ värasamam mäsam chavvisatimamz \terasamam mäsam a fol. 41° -tthävisatimamz \ codasa- mam mäsam tisaimamz\pannara- sam wattisam2 \ solasamam cotti- samz \ anikhkittenam tavokammenam ı diyä***) tthanukkatuey) süräbhı- muhe dydvanabhümie äydvemänett), rattim virdsanenam avädudenam \ WEBER: II, 1, 65. fol. 40°. ten habend bis sich (ihm) verneigt habend, ein mit Verstärkung ge- schmücktes Jahr hindurch in Bufs- übung eintretend wandelt. Nämlich während des ersten Monates mit Viertel um Viertel!) nicht abge- legter Bufsübung, des Tages starr wie eine Säule?), das Antlitz nach der Sonne gerichtet’), auf einem dem Sonnenbrand ausgesetzten Platze sich brennen lassend*), des Nachts mit Hinknieen(?)°) und (Schlaf-) Be- seitigung (?) °): ebenso (während des zweiten Monates mit Sechstel um Sechstel)?), während des dritten Monates mit Achtel um Achtel, wäh- rend des vierten Monates mit Zehn- tel um Zehntel, während des fünften Monates mit Zwölftel um Zwölftel, während des sechsten Monates mit Vierzehntel um Vierzehntel, während des siebenten Monates mit Sechs- zehntel um Sechszehntel, während des achten Monates mit Achtzehn- tel um Achtzehntel, während des neunten Monates mit Zwanzigstel um Zwanzigstel, während des zehn- ten Monates mit Zweiundzwanzigstel um Zweiundzwanzigstel, während des elften Monates mit Vierundzwanzig- stel um Vierundzwanzigstel, während des zwölften Monates mit Sechs- *) Das Eingeklammerte fehlt. +) kkatute Cod. **) Man erwartet vavisam. +r) °mäner Cod. ***) deyd Cod. I, 1, 65. fol. 40". 41°. Ein Fragment der Bhagavati. 287 undzwanzigstel um Sechsundzwan- zigstel, während des dreizehnten Monates mit Achtundzwanzigstel um Achtundzwanzigstel, während des vierzehnten Monates mit Dreifsig- stel um Dreifsigstel, während des fünfzehnten Monates mit Zweiund- dreifsigstel um Zweiunddreifsigstel, während des sechszehnten Mona- tes mit Vierunddreifsigstel um Vier- unddreifsigstel nicht abgelegter Bufs- übung, des Tages starr wie eine Säule, das Antlıtz naeh der Sonne gerichtet, auf einem dem Sonnen- brande ausgesetzten Platze sich bren- nen lassend, des Nachts mit Hin- knieen (?) u. (Schlaf-) Beseitigung (?). ') Ich fasse diese und die folgende Ordinalzahlen als substantive Neutra auf, weil mir nur so ein Sinn sich ergeben will; und nıkhkıtta, niedergelegt, fasse ich als: abgelest (auch bei uns doppelsinnig), absolvirt, anıkhkıtta als: nicht-absolvirt, ausgesetzt. Ähnlich auf fol. 47". 57°. 60° chatthamchatthenam anikhkittenam tavokammenam und fol. 58” atthamam atthamenam. Während des ersten Monates ruht danach die Bufsübung an jedem Tage (so verstehe ich die doppelte Setzung des Zahlwortes) je für dieDauer eines Viertels: im zweiten Monat je für die Dauer eines Sechstels, im dritten je für die Dauer eines Achtels und so fort. Es nimmt resp. in jedem der sechszehn Monate, welche dieses absonderliche Jahr zählt, der Nenner für die Zeit des Aussetzens der Bufsübung je immer um weitere zwei Stufen ab, so dafs ihr im sechszehnten Monat nur !|;,, d.i. der 34ste Theil des Tages zukömmt, die Bufsübung selbst dagegen °°|;, des Tages hindurch stattfindet. ?) tthanukkadue, oder wie es am Schlufse heifst: thänukkatute (wofür wohl eben "kkatue zu lesen), kann ich lautlich nur als sthanukra- tukah fassen, weils indels mit kratukah nichts rechtes zu machen. 3) süra, Nebenform zu sürya, ebenso fol. 58°. +) dydvanabhümie dyävemäne ätäpanabhümydm ätapayamanak, ebenso fol. 58°. 60". 288 WEBER: II, 1, 65. fol. 41°. 5) Zu virdsana (vgl. MBhär. 13, 354, bei Gildemeister in Lassen’s Chrest. sec. ed. p. 70 v. 55) hat Wilson folgende Bedeutungen: 1. sleeping a field of battle (dies ist wohl eher Ich habe diese letztere Bedeutung (die etwa vom Bogenschützen entlehnt sein könnte?) hier vor- out in the open air, a bivouac, 2. die erste Bedeutung?), 3. a kneeling posture. gezogen, weil das Schlafen „in the open air” sich bei einem anagäara ja wohl von selbst versteht. 6) aväudena, apäkrıtena?. Man erwartet ein Wort, welches seradezu dena, rıter D g Schlaflosigkeit bedeutet. ”) Das Eingeklammerte ist wohl nothwendig zu ergänzen: vgl. eine ähnliche Lücke vor $. 73. $. 66. tae nam se Khamdae ana- gäre gunarayanam“) samvalsaram tavokammam ahäsuttam \ ahäkappam jäva ärähittä \ jeneva samane bha- gavam Mahävire teneva uvägacchai \ samanam bhagavam Mahäviram vam- dai namamsaiz \vahlıhım caütthacha- tthatthamadasamaduvälasehim \ mdä- saddhamäsakhamanehim vivittehim ta- vokammehim \ appäanam bhävemäne wharati \ Darauf jener Sk., der Hauslose, ein mit Verstärkung geschmücktes Jahr hindurch Bufsübung von hoher Vor- schrift, hoher Ordnung brs vollbracht habend, dahin wo der er. bh. M. (sich aufhielt) sich begiebt, lobpreist den er. bh. M. und verneigt sich ihm. Mit vielen zum Viertel, Sechstel, Achtel, Zehntel, Zwölftel (des Tages als Ru- hezeit abgemessenen) !), einen Monat oder Halbmonat dauernden ?), man- nichfachen Bufsübungen sich selbst erbauend er wandelt. ') ? Die Ordinalzahlen fasse ich auch hier wie oben, das ganze Compo- situm aber als bahuvrihi. Vor vahühim ergänze etwa: Und so auch ferner noch. ?) kshamana hat hier wohl nur die allgemeine Bedeutung: dauernd. $. 67. tate nam se Khamdae ana- gäre \ tenam urälenam \ viulenam pa- yattenam \ paggahrenam kallänenam sivenam dhannenam \ mamgallenam sassirienam \ udaggenam udattenam uttamenam \ udärenam mahänubhäge- Darauf jener S%k., der Hauslose, durch diese ausgezeichnete '), mas- sige, angestrengte, hervorgehobene °), köstliche, heilvolle, reiche, glückver- heifsende °), herrliche, hervorragende, hohe, höchste, ausgezeichnete, hoch- I, 1, 67. fol. 41°®. nimmamse \ atthicammdävanaddhe \ kı- dikidiyabhiie \ kise dhamanısamtae jäte yavı hotthä \ jivamjivena gacchai ! ji- vamjivenam citthai \ bhäsam bhäsittä vi giläi \ bhäsam bhäsamäne gılati \ bhäsam bhäsissämi giläti \ se jahd nd- mae*) katthasagadiyä-i va \ pattasa- gadiyd-i väı pattatilabhamdagasaga- diyd-i vd \ eramdakatthasagadiyd-i vä I imgälasagadiyä-i vä \ unhe dinnä sukkä samäni sasaddam gacchai \ sa- saddam cıtthai \ evd fol. 41. -m**) eva Khamdae anagäre sasaddam gacchai \ sasaddam citthai \ uvacıte tavenam\ avacıe mamsasonienam \ hu- ydsane viya*””) bhäsaräsipadichanne I tavenam teenam tava-teya-sirie I ativaz uvasobhemänez_ citthai \ Ein Fragment der Bhagavatt. 289 genommen °), ohne Fleisch, bis auf Knochen u. Haut abgezehrt, klapper- dürr °), mager, (nur noch) mit Adern überzogen 7) geworden erschien. Er geht Leben um Leben (?) ®), er steht Leben um Leben (?), ist er- schöpft), schon wenn er nur ein paar Worte gesprochen hat!®), ist erschöpft, ein paar Worte sprechend, ist erschöpft, ein paar Worte sprechen wollend''). Gleichwie nämlich sei es!?) ein Holzwägelchen, oder ein Blattwägelchen, oder ein Wägelchen für Blätter und Ölgefäfse, oder ein Wägelchen für eranda-Holz ! ?), oder ein Kohlenwägelchen in die Hitze ge- stellt !*), dürr werdend !°), mit Ge- räusch geht, mit Geräusch steht, ganz ebenso dieser S%k., der Hauslose mit Geräusch geht, mit Geräusch steht! °). Mit Bufse reich bedeckt, (aber) ab- genommen '’) an Fleisch und Blut, gleich einem durch Aschenhaufen ! ) verdeckten Feuer, durch Bufse, durch Glanz, in Herrlichkeit des Bufse- glanzes überaus leuchtend er da- steht ! °). 1) urälenam, udärena, aber udära wird im weiteren Verlaufe auch selbst verwendet (in der Parallelstelle auf fol. 61° fehlt es indessen). ?) paggahienam pragrihitena, der Form nach aber einem pragrahita entsprechend, vgl. fol. 4 gahie = grihitah. Oder ob etwa hier = pragra- thıta, verknüpft, verschlungen? s. $. 74. 3) Zu kallänenam ff. s. $. 40. *) So durchweg (fol. 6°. 20°.°. 39°. 45°. 54°.°. 56°. 58°), offenbar für ndmatas, wie **) so Cod. ”*) 2? viva Cod. Oo denn auf fol. 59° geradezu jahä@ ndmate gelesen wird. Philos.-histor. Kl. 1866. 290 WEBER: II, 1, 67. fol. 41°®. 4) mahdnubhägenam, ebenso fol. 44". 54*. 61°. Wilson p. 313 erklärt anubhäga durch: feeling or sensible quality. 5) sukkesuke, suklegukah, Vklie. Oder sollte etwa sukke sukke (resp. wegen der Lesart von erster Hand etwa sukhke sukhke, s. indefs weiter unten sukkä — gushkä) zu lesen sein?, = ganz ausgedörrt. Auf fol. 61° wird einmal sukkebhukhke gelesen, und einmal sukhke (suke sec. m.) bhukhke, womit ich nichts zu machen weils. 6) kidikidiyabhüe, s. Pet. W. unter kitkitäy, knirschend reiben (die Zähne): und vgl. dantän katakatäyantyah Lahtavistara p. 251. 7) dhamanisamtata s. Lalitavistara p. 226 u. Pet. W.; ebenso fol. 61°. ®) ?jivamjivena, Instrum. eines Compositums? oder sind es zwei Wörter, Aceus. und Instrum.? oder ist jivam etwa Nom. Sgl. Part. = „lebend geht er mit Leben, lebend steht er mit Leben,” im Sinne von „er hat gerade noch so viel Leben, um zu gehen und um zu stehen?”” — Oder endlich, liefse sich der Instrumentalis etwa als Casus des Vergleiches, resp. jivamjiva als Name des in den buddhistischen und epischen Texten (s. Pet. W.) so oft erwähnten jivamjiva-Singvogels auffassen? im Sinne von: „er geht wie ein 7., steht wie ein 7.”’; theils indefs wäre eine dgl. Construetion äufserst auffällig, theils ferner wird von diesem Vogel sonst nirgendwo eine besondere Art des Stehens oder Gehens erwähnt, so dafs unklar bleiben würde, worin das tertium eomparationis etwa bestehen könnte. 9) giläti gläti; er ist durch die Bufsübung so heruntergekommen, dafs er kaum im Stande ist, zu reden? 10) bhasam bhäsittä vi, bhäshäm bhäshitva apı. 11) bhasıssami bhäshishydmi, eine höchst eigenthümliche Form für bhäshishyamänah, s. Jahrgang 1865 p. 432. 12) katthasagadiyd-i vd, kashthagakatıkä ıtı vd. Über den Ausfall des £ von & (tt) s. Jahrgang 1865 p. 405, oben $. 27. 31. Und dafs wirk- lich so zu trennen, nicht etwa ivd als Nebenform von va anzusehen, dafür entscheiden Fälle wie fol. 6° &lagavane-ı va ı läuyavane-t va \ migodhavane & va chittovane ti vä\ asanavane-i vd, wo t bald fehlt bald erhalten ist. Ebenso fol. 11° atthi utthäne-t vd, kamme-ti vä, vale-i vd, und ähnlich fol. 22". 68° (bei Pluralen) 84°. 13) Warum gerade das eranda-Holz (Ricinus communis, s. Pet. W.) hier so besonders hervorgehoben wird, ist mir unklar. II, 1, 67, fol. 41°®. Ein Fragment der Bhagavatt. 291 '4) dinnä dattä: Vdä hier im Sinne von Ydhä gebraucht. 15) sukkä gushkä: man erwartet sukhkä; s. Bemerkung °). 16) sasaddam, sagabdam. Die Gebeine des Sk. sind eben klapper- dürr, s. oben Bem. °), so dafs sie, mag er gehen oder stehen, klappernd zusammenschlagen, ebenso wie bei einem Wagen stetes Rasseln stattfindet. 17) avacıe, apacıtah, abgemagert, dürr s. Pet. W. '°) bhäsa mufs hier wohl für bhasman stehen, s. Jahrgang 1865 p- 408. 415. 13) s. oben $. 40. 41. $. 68. te nam käle nam \ te nam samae nam \ Räyagıhe nayare samo- saranam \ jJäva parisä padıgayd \ Zu dieser Zeit, zu diesem Zeit- punkt denn, in der Stadt Räjagriha, das Herabsteigen') bis die Versamm- lung kehrte heim. '") Hier fehlt wohl vannao oder etwas Ähnliches vor samosaranam. Zu diesem Worte selbst vgl. $. 18 und Appendix I. Bemerkung 3°). $. 69. tate nam tassa Khamdayassa anagärassa! annayd kaydı puvvarattä- varattakalasamayamsı \ dhammajäga- riyam jägaramdnassa \ ime "yäriwe abbhatthie eimtie jäva samuppajjetthä levam khalı aham imenam urälenam Java kise dhamanısamtae \ jJäva jivam jivena gacchämi jivam jivena citthä- mi \jäva gilämi jäva evam*) eva aham pi sasaddam gacchämi \ sasad- dam eitthämi\ tam atthi tü me utthäne kamme vale virie \ purisakkärapara- kkame \tam jävatä me atthi utthäne kamme vale virie \ purisakkärapara- kkame**) java ya me dhammäyärie dhammovadesae samane bhagavam Mahävire jine suhatthi viharati \ tä- vatä me \***) Darauf denn jenem %., dem Haus- losen, einstmals irgend einmal, als er, zum Zeitpunkt der Zeit von Vornacht und Nachnacht '), dem Gesetz gemä- fses Wachen übte *), folgender soge- stalteter, erwünschter, gedachter b7s entstand ®): „So fürwahr ich durch diese ausgezeichnete b?s mager, (nur noch) mit Adern überzogen bis gehe ich Leben um Leben, stehe ich Leben um Leben bis bin ich erschöpft bis ganz ebenso auch ich mit Geräusch gehe, mit Geräusch stehe. Dabei ist mir doch noch*) Erhebung’), Werk, Kraft, Stärke, Tüchtiskeit zu mannlicher That‘). So lange mir denn Erhe- bung, Werk, Kraft, Stärke, Tüch- tigkeit zu mannlicher That (noch) #) so Cod. *#) Omme Cod. ###) Der Cod. fährt direkt fort, ohne diesen Schlufsstrich. 002 292 WEBER: IL 1, 69. fol. 41°. ist, und so lange mein Lehrer im Ge- setz, Unterweiser im Gesetz, der er. bh. M.der jina, der Glückspendende’) wandelt, so lange mir®)... 1) puwvarattävaratta kann wohl eben nur pürvardtrdpararätra sein? die Periode von Vornacht und Nachnacht aber ist wohl Mitternacht? Das Compositum findet sich in gleich abgekürzter Form noch mehrfach, so fol. 60°. 61°. Zu der Auslassung des mittleren ra s. Jahrgang 1865 p. 412. 2) dharmajägaritam: auf fol. 60° haben wir kutumbajägarıyam und fol. 61° aniccajägariyam. 3) Vol. $. 28. 4) ?tam atthi tä me, tad ast! tävan me. Auf fol. 61° fehlt td. Zu td —= tävat s. Ind. Stud. 10, 255. 259. 5) utthäna Aufstehen, sich-Erheben im Sinne von: an’s-Werk-Gehen. 6) purisakkära, purushakära vgl. Jahrgang 1865 p. 443, und vgl. Mala- yagiri zu Süryapr. 240" Ind. Stud. 10, 314. Ebenso fol. 11°. 12°. 26°. — Über purushakära, menschliche Anstrengung, gegenüber dem dawam, Schicksal, s. die im Pet. Wört. angeführten Stellen und Roth’s Abh. über die Schicksals- idee bei den Indern. Wenn Roth darin die Inder als reine Fatalisten be- zeichnet, so steht die Sache denn doch wohl etwas anders (vgl. Kern, Ind. Stud. 10, 195-7). Da nämlich das Geschick eines Menschen, sein daivam, durch seine eigenen Handlungen, in einem früheren Dasein freilich, bestimmt ist, so giebt es eigentlich gar kein dawam, sondern Alles ist eine Folge des purushakära, resp. des karman. ”) suhatthi, sukhärthi. 5) Hier bricht die Construction ab, wird aber am Ende von $. 70, s. Bemerkung '®) dazu, wieder aufgenommen. Vgl. fol. 60°. 61°. $. 70. se’yam kallam*) päuppabhä- so denn bei Tagesanbruch, wenn die yde**) rayanie***) phulluppalakama- Nacht nahe dem Morgen ist, wenn der *) Die Worte von kallam bis jalamte sind eine solenne Formel, finden sich z. B. auch im Anuyogadvdrasütra fol. 3° wieder (= An.). **) bhayd Cod., aber bhayde in An., in $$. 71. 72., und fol. 60°. 61‘; = präyahprabhä- täydm. Man möchte umgekehrt prabhätaprdyäydm erwarten. *2%) yimalde fügt An. hinzu, I, 1, 70. fol. 41°. 42°. Ein Fragment der Bhagavatt. lakomalamiliyammı”) \ ahapamdare pabhäe**) rattäsoyappakäse***) kım- suyasuyamuhagumjaddharägasarıser) ı kamalägarasamdavohaery) | utthr- yammı süre sahassarassimmi di- nayare teyasä jalamte \ samanam bhagavam Mahäviram vamdıtta na- mamsittä Jäva pajjuäsettiäyyy) | sa- mamenam bhagavayd Virenam fo1.42* $) abbhanunndes$) samäne sayam eva pamca mahavvaydmi drohettä \ sama- nd ya samanios$$) ya khämettä‘ ta- härünehim therehim kadäihim saddhim vipulam pavvayam sanıyamz duruhittä Imehaghanasamnıgasam devasannıvd- tam \ pudhavisilävattayam padnlehittä \ dabbhasamthäre yam samtharıttä \ dabbhasamthärovagayassa samleha- näjhüsandjhüsiyassa*) \ bhattapäna- padiyaikhkiyassa päwvagayassa kä- lam anavakamkhamänassa viharittae tt! katu \ evam sampeheiz \ 293 Morgenglanz erscheint, zart gemischt (in Farbe) wie blühende Nymphaeen und Nelumbien'), hochschimmernd’), strahlend wie rother acoka, ähnlich an Röthe dem kimguka, dem Papa- geien-Schnabel, der gumjd-Beere *), dicht) wie ein Lotusgruppendickicht, — wenn die Sonne aufgegangen, die tausendstrahlige, Tag machende, mit Licht flammende, —den er. bh. M.lob- preisend, (mich ihm) verneigend bis umdienend, — von dem er. bh. Vira die Erlaubnifs erhalten habend, — selbst die fünf grofsen Satzungen ?) erstei- gend), — die männlichen und die weiblichen eramana’) um Nachsicht bittend — mit sogestalteten Zhera, im Werke geübten ®), zusammen, den gewaltigen Berg langsam besteigend°) — die einer Wolkenmasse ähnliche, von den Göttern besuchte ! °) Erdfels- platte '') umritzend !?), und auf eine Grashalmstreu (mich) hinstreckend — (es sich ziemt) als Einer, der auf einer Grashalmstreu hingestreckt ist, der mit Einritzungs !?) (Geifse- lungs?)-Pein sich peinigt !*), der der Nahrung und dem Tranke entsagt !°), der dem Tode entgegensieht!°), der die Zeit! 7) nicht beachtet, zu wan- *) ppulluppalakomalummilliyammi An. *#*) rattdsogapagäsa An. tr) kamaldkaranalinisamdabohae An. $) s. das Facsimile nro. IH. 988) °niu Cod. **) ahäpamdure pahde An. 7) so An., gumjamdvaräga Cod. Tr) pajjava” Cod. $$) abbhunnde Cod. #) sieyassa Cod., aber fol. 62° wie oben. 294 WEBER: I, 1, 70. fol. 42°. deln”! 3); so (seinen Sinn) machend, er also sich beeifert. !) komala könnte allenfalls auch Name einer Pflanze sein, s. Pet. W. ?) ahäpamdare, mahäpämdare? oder ob yathäpämdare? ’) suyamuha, gukamukha. Der Papageienschnabel ist häufig rosen- roth. — Die gumja-Beere strahlt wie Feuerfunken, s. Pancat. p. 93; was ist aber gumjaddha? oder gehört addha zu räga? *) ?vohae, vyavahate? 5) mahavvayäanı, mahävratänı; auffällig hier die Pluralform auf dnı (im $. 74. dim), s. Jahrgang 1865 p. 418. — Zu den fünf grofsen vrata s. Hemae. 87, oben fol. 29°: ichami... pamcamahavvaiyam supadikkama- nam dhammam wasampajjittäinam viharittae. 6) ärohettä, man erwartet druhrttd, wie unten duruhittä. ”) samand ya samanio ya, gramanäng ca gramanice ca. Ebenso fol. 66° vahlımam samandnam \ vahiımam samaninam \ vahlınam sävaydnam Io. säviydnam. Über die besondere Begünstigung und Hervorhebung des weiblichen Geschlechtes bei den Jaina s. das zu Catr. Mah. p. 39 uud unten im Appendix I. Bemerkte. Bei den Buddhisten ist der erste Anfang zu dieser Emancipation der Frauen gemacht: die Jaina aber sind darin wohl noch weiter gegangen, da bei ihnen die gläubigen Frauen fast durch- weg neben den gläubigen Männern speciell aufgeführt zu werden pflegen. — Die Bitte um Nachsicht, welche Sk. an die Gemeinschaft der gramana richtet, ist wohl als Bitte um Verzeihung für etwa gegen sie begangene Versehen aufzufassen. Sk. bereitet sich zum Tode vor, und will in Frieden von seinen Genossen scheiden. ®) ? kaddäihim, kritädıbhrs, vgl. $. 74 kadadihim, wörtlich: „Gethanes als das Erste habend.” — Zu tathärüpa s. oben p. 178. 9) duruhittä, adhiruhya? Die Verwandlung von adhr in du ist aller- dings höchst auffällig, ich weils indefs keine andere Erklärung s. Jahr- gang 1865 p. 405. 411. Es findet sich das Wort noch mehrfach so ver- wendet, vgl. $. 74. und Süryapr. 4° evam vaittä hattlam duruhai, duruhittä samanassa bhagavato Mahävirassa dtiydu (antikät?) mamibhaddäu ceiyau padinikhkamai. — Es ist hier wohl ein Berg in der Nähe von Räjagrıha, (ob etwa Namens Vrpula?) gemeint. Oben auf den Bergeshöhen, in der Nähe der Götter will Skamdaka seinem Hinscheiden entgegengehen. II, 1, 70. fol. 42°. Ein Fragment der Bhagavati. 295 10) devasannivätam, devasamnıpätam, als bahuvrihl zu fassen. 11) pudhavisilävattayam prithivigiläpattakam, vgl. $. 74. fol. 69°. 12) padhlehittä, pratilikhya. Was damit gemeint sein mag, erhellt nieht recht; ist etwa an etwas Ähnliches, wie das vedische ullekhanam zu denken? (vgl. darüber z. B. Ägval. g. 1, 3, ed. Stenzler). Auf fol. 47” wird indefs padılehei wie es scheint geradezu im Sinne von „reinhalten” ge- braucht: muhamottiyam padilehei \ bhayanaim vatthäim padilehei \ bhäyandi pamayyai\ bhayandım uggähei\ Es ist das „Bekratzen” somit wohl als zu verstehen. Auf fol. 62°. 69° finden wir die Angabe: niyatta- niyamam mamdalam älihittä. „Scheuern ” 13714) ?samlehandjhüsandjhüsiyassa, ebenso auf fol. 62°, dagegen ebendaselbst (kurz nachher) und 69° samlehanäbbhüsanäbbhüsie; und auf fol. 43°. 57°. 63° mäsiyae (do° 63") samlehande attinam bbhüsittä, fol. 58° addhamäsiyde saml. att. bbhosaittä. Zweifelhaft ist zunächst, ob bei samlehand 7 ” also etwa an Ylıih, also etwa „Bestreichung,” oder an Ylikh, „Beritzung,’ „Geilselung” zu denken ist; Letzteres ziehe ich vor. Sodann läfst sowohl der Wechsel von jh und bbh, als das doppelte 55h (auch im Anlaut, nach attänam) jedenfalls wohl nicht irgend an Ybhüsh denken, sondern sich wohl nur aus dhy erklären. Wir werden somit auf adhy-üshana, adhy-üshita, resp. mit Abfall des Anlauts dhy-üshitvd geführt, d. i. auf Yush brennen, ver- zehren, mit Verlängerung des «. In der That führt Goldstücker im Sanse. Diet. adhyüshita in der Bedeutung: very diseased auf. — Vgl. noch Jahrgang 1865 p. 389. 390. 15) padıy-aikhkiyassa, pratydeikeitasya, s. oben p. 251. 16) pawagayassa, präyopagatasya, vgl. päwagamanam $. 48. ‘7) „Die Zeit,” des Hinscheidens nämlich, vgl. den praegnanten Ausdruck kdlagata in $. 77, so wie die Stellen für Adlam kar im Index. 18) Die hier vorliegende Construktion: (me) päuwagayassa viharittae: „(mir ist) als einem, der dem Tode entgegensieht, zu wandeln,” und für sich schon höchst eigenthümlich, wird es aber noch mehr dadurch, dafs das dazu nöthige me in der Nähe ganz fehlt und offenbar erst von dem ist an Schlusse des vorigen $., der hier unmittelbar herzugehört, herbeigeholt werden mufs. Alles das nämlich, was zwischen tävatä me (Schlufs von $. 69) und dabbhasamthärovagayassa steht, bildet offenbar eigentlich auch nur einen Theil der nach $. 69. dem Skamdaka sich aufdrängenden 296 WEBER: I, 1, 70. fol. 42°. Gedanken, ist aber, vielmehr selbständig statt in die Construction mit verflochten zu sein, konstruirt, als ob es eben nicht ein Theil jener Ge- dankenreihe, sondern ein für sich stehender Bericht wäre, wie denn in der That zum wenigsten der Anfang wirklich, s. p. 292 not. 1, eine formula solemnis ist. So folgt denn auf das me am Schlusse von $. 69. sofort das se ’yam am Anfang unseres $. und weiterhin die Nominative abbhanunnde samdäne, während man statt deren die Genitivformen, zu me gehörig, er- warten und se’yam ganz fehlen sollte. Erst mit dabbhasamthärovagayassa wird wieder in die alte Construktion eingelenkt, und die dem Skamdaka sich aufdrängende Gedankenreihe mit wharittae geschlossen. — Die Satz- bildung selbst, tävatä me... päuvagayassa..viharittae erinnert an das latei- nische: licet mihi beato esse, nur dafs das dem licet entsprechende kappai hier ganz fehlt und zu suppliren ist $. 71. kallam päuppabhäyde raya- nie jäva jalamte \ jeneva samame bhagavam Mahävire jäva payyuvd- sar | (s. Jahrgang 1865 p. 434). Bei Tagesanbruch, als die Nacht nahe dem Morgen war, bis flam- mende'), wo eben der er. bh. M. (sich aufhält) db7s umdienet ?). ') Am Anfang dieses $. vermilst man eine specielle Bezeichnung des Subjektes; indessen auch in $. 72. ist sampehesi, der unmittelbar mit kallam, dem Anfang unseres $. hier, bar besagt derselbe, dafs das, was in $. 71. nur als Schlufs von $. 70, verbunden. Offen- Gedanke des Sk. aufgeführt wird, und worauf das j@va hinweist, jetzt wirklich von ıhm gethan ward. ”) Behufs der nöthigen Ergänzung s. $. 41. $. 72. Khamdaya-di samane bha- gavam Mahävire ı Khamdayam ana- gäram evam vayasi \se nimam tava Khamdayd pwwvarattävaratta”) java Jägaramänassa ime "yärive abbhatthie jJäva samuppajjıtthä \ evam khalu aham imenam eyärüvenam \ uralenam viılenam tam ceva jäva kalam ana- vakamkhamänassa viharittae tti katu | evam sampehesi kallam päuppabhä- ”) ttam Cod. „O Skamdaka!” so der er. bh. M. zum Sk. dem Hauslosen also sprach: „So wahrlich dir, o Sk., bei Vornacht und Nachnacht bYs Wachen übend, folgender sogestalter, erwünschter, bis entstand: „„So fürwahr ich durch diese sogestalte, ausgezeichnete, massige und gerade dies bis als Einer, der die Zeit nicht beachtet, za wandeln.”” So (deinen Sinn) I,1, 72. f01.42°. Ein Fragment der Bhagavati. 297 yde jdva jalamte jeneva mama amtie machend, also du dich beeiferst. Bei Iieneva havvam ägae\senünamKham- Tagesanbruch, als die Nacht nahe dayd atthe samatthe hamta atthr \ dem Morgen war bis flammend, wo meine Nähe, dahin eben (bist du) gerade gekommen. Diese Sache wahr- lich, o S%.! ist richtig, hei.” Die verschiedenen Bestandtheile dieses $. sind im Anfang und Ende aus $. 42. (vgl. $. 31.), im Innern aus $. 69. (resp. 28 u. 67) bis 71 herbeizuholen. „Grofses Heil (Heilgemäfses), Gott- padıvamdham liebe, ist mir widerfahrend.” Diese Worte, die anscheinend hier noch zum Schlufs der Rede des M. im vorigen $. gehören, passen in dessen Mund nicht recht, werden auch sonst hier durchweg, s. $. 38. 49. 60. 62. 64. nur dem Skamdaka in den Mund gelegt. Ich vermuthe daher eine Lücke zwischen $. 72 und 73, die etwa, nach Art von $$. 60. 64, die Bitte des Sk. an M. um die Erlaubnils zu dem in $. 73. ahäsuham devänuppiyd md $$. 69. 70. resp. 72. 74. Geschilderten zu gelangen enthalten mülste. $. 74. tae nam se Khamdae ana- gäre \ samanenam bhagavayd Mahavi- renam \ abbhanunnde samäne hattha- tuttha jäva hayahiyae utthäe uttheiz | samanam bhagavam Mahäviram tı- khkutto \ dyähinapaydıınam“) karei \ Jdva namam fol. 42° -siltü sayam eva pamca mahavvaydım äruhaiz | sama- nd ya samanio ya khämeiz \taharü- vehim therehim kadädihim saddhim vipulam pavvayam saniyamz duru- hai mehaghanasannigäsam devasam- nivayam \ pudhavisiläpattayam padı- leheiz \ uccarapäasavanabhümım padı- leheiz \ dabbhasamthäre yam sam- tharaiz \ puratthabhimuhe sampalıy- amkanısanne \ karayalaparıggahryam Darauf jener Sk., der Hauslose, durch den er. bh. M. Erlaubnifs er- halten habend, in frohem, zufriede- nem b?s fortgerissenem Herzen !) mit Aufstehen aufsteht, dreimal den er. bh. M. mit der von Rechts ausgehen- den nach-Rechts-Umwandlung ver- sehen macht b?s sich ihm neigend ?), selbst die fünf grofsen Satzungen er- steigt, die männlichen und weiblichen er. um Nachsicht bittet, im Verein mit sogestalten thera,imWerke geübten(?), den mächtigen Berg (?den Berg Vı- pula?) langsam besteigt, die einer Wolkenmasse ähnliche, von den Göt- tern besuchte, Erdfelsplatte umritzt, (auch) den Platz für Koth u. Urin ®) ®) dudhinam paydhinam Cod. Philos.-histor. Kl. 1866. Pp 298 dasanaham*) sirasävattam matthae amjalim katu evam vadäst \ 1) 5.8.41. 51. WEBER: II, 1, 74. fol. 49°, umritzt, und auf eine Grashalmstreu sich hinstreckt. Nach Osten das Ant- litz richtend, in gebeugter Stellung niedersitzend *), die von den Hand- flächen geflochtene, mit den zehn Nägeln einen Wirbel um den Kopf bildende’) Händefaltung auf das Haupt legend, er also sprach: 2?) s. oben p. 242. >) Dafs ihm hierfür ein besonderer Platz nöthig ist, sollte man nach $. 58 (s. oben p. 280) eigentlich nicht mehr erwarten. +) sampaliyamka, wohl = sampalyakna? 5) ? dasanaham sirasävattam erkläre ich vermuthungsweise wie oben. $. 75. namo ’tthu nam arahamtä- nam \bhagavamtänam Java sampattd- nam \namo ’tthu nam samanassa bha- gavao Mahävirassa | jüäva sampävio- kämassa \vamdämı nam bhagavamtam tatthagayam ihagate, päsao*”) me se bhayavam, tatthagate ihagayam tı kattu I vamdatı namamsatız evam vadasi \ „Verneigung sei den Arhant, den Glückseligen bis erlangtHabenden')! Verneigung sei dem ger. bh. M.! bis dessen Wünsche erfüllt sind)! Ich lobpreise den Glückseligen, dort Be- findlichen, hier befindlich ?), — zur Seite sei er mir, der Glückselige *), — den hier Befindlichen dort befind- lich.” lobpreist er ihn, verneigt sich ihm, So (seinen Sinn) machend, und sprach danach also: ') Der Wortlaut der hier zu ergänzenden Stelle liegt mir nicht vor. Von Interesse ist, dafs hier bereits die sonstige Jaina-Vorstellung von einer Pluralität glückseliger „Arhant” (es werden deren 24 angenommen) im Keime vorliegt. Der er. bh. M. ist nur einer von ihnen (der letzte eben). Vgl. indefs oben p. 164. 168. ?) Auch der Wortlaut der hier zu ergänzenden Stelle ist mir un- bekannt. — sampäviokämassa ist wohl Schreibfehler für sumpäviakämassa? oder sollte das Wort etwa in sampräpita-avakämasya aufzulösen sein? vgl. päovagae in $. 76. für präya-upagatah. *) dahanaham Cod., auf 61°.”. 70° aber wie oben. **) pdsaü Cod. H,4, 75. fol.'42°. Ein Fragment der Bhagavati. 299 %) Hier und dort könnte hier etwa als: diesseits und jenseits, in diesem und in jenem Leben aufzufassen sein? Sk. will M. preisen, im jetzigen wie im künftigen Leben; vgl. io cue peccäd fol. 5’, ihabhavie näne, parabhawie fol. 5°, eyam ne ihabhave parabhave ya hiyde (hitäya) Süryapr. 3, und das hidalokika päralokıka des Piyadasi, so wie die gleichen Angaben des Dhammapadam (v. 15. 20 und meine Noten dazu). Besser indessen ist es wohl in tattha und iha nur eine allgemeine Bezeichnung für: überall, stets und immerdar zu erkennen. Denn theils scheint hiefür die Parenthese pdsao me se zu sprechen; theils ist ja Mahävira noch gar nicht „‚dort” d. i. jenseits, sondern eben noch nur „hier, diesseits befindlich. *) päsao me se, pärcvato me sah fasse ich als Parenthese. $. 76. puvvam pi mae samanassı bhagavato \ Mahävirassa amtie savve pändtivde paccakhkde \ jävajivde Jdva micchädamsanasalle paccakhkäe \ jä- vajivde iyinam piydnam”) samanassa bhagavato Mahävirassa amtie savvam pändywayam“”) paccakhkämi \ jäva- jivde java micchädamsanasallam pa- ccakhhamijävajjivde*”") savvam asa- napdnakhätımasätimam caüviham pi dhäram paccakhkämi \ Jävayjivde**”) jam pi imam sariram ittham kamtam Pi yam jäva phusamtu ti kattu\ eyam pi nam carimehim ussäsanisäsehim vosiramı ti katu \ samlehandjjhüsa- näjnüsie bhattapana fol. 43° padiy- ärkhkie päovagae kälam anavakam- khamäne viharati \ „Schon früher (bisher) ist von mir in der Nähe des er. bh. M. jeglicher Mifshandlung eines lebenden Wesens!) entsagt worden, für Lebenszeit brs dem Frevel falscher Ansichten?) ent- sagt worden. Auf Lebenszeit entsage ich (hier) in der Nähe dieser Gelieb- ten?) (und) des er. dh. M. jeglicher Mifshandlung eines lebenden Wesens: auf Lebenszeit entsage ich bis dem Frevel falscher Ansichten. Auf Le- benszeit entsage ich jeglicher in Be- zug zu Essen, Trinken, Kauen (?) Schmecken (?) stehenden*), aus wel- cher der vier Arten?) nur immer be- stehenden Nahrung. Auf Lebenszeit, ob auch diesen theuren, geliebten, lieben Leib brs berühren mögen®).” So (den Sinn) machend, — „auch dies nun mit meinen letzten Athem-Aus- und-Einholungen ich zerbreche’)” so (den Sinn) machend, mit Geilse- *) piyanam Cod. **) yavayam God. =#*) so Cod. Pp2 800 WEBER: II, 1, 76. fol. 42%. 43°, lungs- (?) Pein sich pemigend°), der Speise und dem Trank entsagend, dem Tode entgegengehend, die Zeit nicht beachtend, er wandelt. !) pänätiväya, pränätipäta, s. oben p. 175. 179. 180. 187. 218. 2) Die durch jJdva markirte Stelle liegt, leider nur unvollständig, auf fol. 27° vor, s. oben p. 181. 3) iydnam piydnam, eteshäm priyändm: bezieht sich wohl auf die thera, welche mit Sk. den Berg bestiegen haben, vgl. $. 77. +) Dieselbe Wortverbindung, wie hier, auch fol. 46°. 60" (zweimal). 61°. — In khätimasätimam liegt das, unter Verhärtung der dentalen Sonans d zu t (s. Jahrgang 1865 p. 400), an die Grundformen khäda und sväda angetretene Affıx ima vor. 5) caüvıham pi, caturvidham api. Zu den vier Arten der Nahrung peya, bhakshya, lehya, coshya s. Pet. W. u. coshya. 6) jam pi kann wohl hier nur yady api sein. Die zu ergänzende Stelle s. in $. 54. Von Interesse ist die zärtliche Bezeichnung des Leibes als ishta, känta, priya: die darin sich aussprechende Liebe zum Leben macht den Contrast drastischer. mit dem faktischen Verfahren des S&. um so 7) ?vosirdmi vyavacirdmi, von Veri nach Ol. 6. °) s. oben $. 70. Bem. 1°). Der Cod. hat: samlehanäbbhüsamabbhüsie. $. 77. tae nam se Khamdae ana- gäre \ samanassa bhagavao Mahävi- rassa \ tahärivdinam therdnam amtie sämdti(gam-ädi)ydı”) ekkärasa amgdım ahyjitvä \vahupadipunndim duvalasa väsdım sämannaparıpdyam””) paäu- nittä \ mäsıyde samlehande attänam yhüsitta”””) \ satthubhattdım anasande chedittä \ äloiyapadıkkamte \ samähı- patte änupwvvie kalagae \ Darauf denn jener S%k., der Haus- lose, in der Nähe des er. bh. M. und der sogestalteten thera die elf amga „regelrechter Wandel” u. s. w. gelernt habend, während ganz voller zwölf Jahre die Reife (?) der Asket- schaft erreicht habend'), durch mo- natliches Einritzen (Geilseln?) sich selbst gepeinigt habend, sechszig Mahlzeiten?) durch Nichtessen (von *) Cod. blos sdmätiyai, saämdyikani, s. aber $. 60. ***) bbhüsitta Cod., ebenso fol. 63°. 57”. **) ? Oyagam Cod. II, 1, 77. fol. 43°. Ein Fragment der Bhagavati. 301 sich) abgeschnitten habend, (alles) Erwogene gebeichtet habend ’), die (völlige) Concentration erreicht ha- bend, schliefslich *) seine Zeit (den Tod) erreichte °). 1) parıpägam (Pydgam Cod.) pdumitta, paripäkam präpted. S. p. 185. >) Es handelt sich hier offenbar um 60 auf einander folgendeMahl- zeiten, vel. fol. 57°. 69". Auf fol. 63" entsagt ein Asket gar 120 Mahlzeiten. Auf fol. 58° dagegen ist nur von dem Nichtessen von 30 bhattdım die Rede, und auf fol. 69° (atthamabhattam paginhämi)) erscheint das Nichtgeniefsen von 7 bhatta als gewöhnliche Weise des Mahävira, vgl. Pet. W. unter ashtamakdlika, Manu 6, 19 und (atrumy. Mah. 14, 16. 321. 3) ?dloiyapadikkamte, dlocitapratikräntah. Vgl. hiezu die Bem. Ste- venson’s Kalpas. p. 70 zu pratikramana, das zur-Beichte-Gehen. Es frägt sich indessen noch, ob der erste oder der zweite Theil des Compositums als PPP., oder resp. als neutrales Abstractum zu fassen sei. Auf fol. 57". 58°. 80°. 81° heifst das Compositum: dlotiyapad., mit Ersetzung des e durch 7. *) dnupuwvvie, dnupurvyd, eig. der Reihenfolge nach. °) kälagae, ein altbuddhistischer Ausdruck, vgl. Mäyadevi kalam akarot\ sü kälagatd trayastrincaddeveshüpapannd syät im Laltavistarap. 112. 316.317. $. 78. tae nam te therä bhagavamto ' Khamdayam anagäram kalagayam jä- mittä\ parinivvänavattıyam käusaggam kare ti \ pattacivardmi ginhamti \vrpu- ldo pavvaydo sanıyamz paccoruham- ba Darauf jene glückseligen thera, den Sk., den Hauslosen, als gestorben er- kennend: „er hat die zur völligen Ver- wehung führende Körper-Kasteiung! ) vollzogen” so (sprechend), sein Gefäls und Gewand ergreifen (und) von dem mächtigen Berge (?vom Berge Vıpula?) langsam zurück hinabsteigen. 1) parinirvanapräptıikam (?mülste aber eigentlich "vaztiyam lauten!) käyotsargam. Vgl. p. 185, und (atrumy. Mäh. p. 38. $. 79. jeneva samane bhagavam Mahävire \ teneva wägachaiz*) \ sa- manam bhagavam Mahäviram vam- Wo eben der er. bh. M. (sich auf- hält), dahin geht man zu '). Sie be- grüfsen den ger. bh. M. und neigen *) sie! Singular. 302 damtı namamsamtız \ evam vaydsi*) \ evam khalu devänuppiyänam am- teväsi Khamdae ndmam anagäre pa- gatibhaddae \ pagatı-uvasamte \ paga- tipayanukohamänamäydlobhe \ mil maddavasampanne alline bhaddae \ vinie senam devänuppiehim abbha- nmunnde samäne \ sayam eva pamca mahavvaydni ärohettä””) \ samand ya samanio ya khämettä \ amhehim sa- ddhim vipulam pavvayam tam ceva niravasesam jäva dänupuvvie \ ka- lagae, ime ya se dyärabhamdae \ bhamte tti.—bhayavam Goyame sama- nam bhagavam Mahäviram vamdatı namamsatız"*")\ evam vadasiz \ evam khalı devänuppiyanam amteväsi fol. 43° Khamdae ndmam anagäre \ kälamäser) kälam kicca \ kahim gae kahım uvavanne \ WEBER: II, 1, 79. fol. 43°, sich (ihm). Also sprach man ?): „So hat (denn nun) wahrlich der Gott- lieben ?) Schüler, Skamdaka mit Na- men, der Hauslose, von Natur freund- liche *), von Natur sanfte, von Natur an Zorn, Stolz, Täuschung, Begier sehr geringe °), milde, mit Milde ver- sehene, weiche‘), freundliche, be- scheidene, er, der von den Gottlieben die Erlaubnifs erhalten habend, selbst die fünf grolsen Satzungen ersteigend, die männlichen und weiblichen eraina- na um Nachsicht bittend, im Verein mit uns den mächtigen Berg (?den Berg Vipula?) und gerade alles die- ses bis zu schliefslich seine Zeit erfüllt. Und dies hier ist sein Obser- vanz(mälsiges) Geschirr, o Herr!” — (Und) der glückselige Gotama den er. bh. M. lobpreist und sich ihm neigt. (Und) also sprach er: „So nun wahrlich der Schüler der Gottlieben, Skamdaka mit Namen, der Hauslose, im Monat (seiner) Zeit?) seine Zeit erfüllt habend ®), wohin ist er wohl gegangen? wohin ist er gelangt?” ') Man erwartet den Plural. Den umgekehrten Fall hatten wir in 8.44. ?) s. eben, und vgl. fol. 29° tate nam te therd bhagavamto Käläsa- visiyaputtam anagäram \ evam vayaäsı. Jahrgang 1865 p. 438. Ebenso fol. 29°. 47° (mehrfach); =. 3) Über deväanuppiydnam als Pluralis majestatis bei der Anrede, s. oben p. 188. 189. *) sic! wie eben. **) ära? Cod. 7) kälammdse Cod. Ebenso fol. 57°. ###) samti Cod. I, 1, 79. fol. 43° ®. Ein Fragment der Bhagavati. 303 *) Dieselben Beiwörter (bis vinie) finden sich auf fol. 19°: doch steht daselbst nach pagaibhaddae (prakritibhadrakah) noch pagaimadue (mridukah) pagaivinie, und statt alline heilst es dort dline. Auf die acht karmaprakriti kann sich pagatı hier doch wohl nicht beziehen ? 5) payanu, pratanu, s. fol. 19°. 79° (pertenuis). °) ?alline älinah, zerschmelzend, wie sich aus fol. 19° ergiebt. 7) kälamäse hat $. 80., ebenso fol. 5°. 58°. 69", doch ist mir die Bedeutung nicht ganz klar. Auf fol. °) Zu kiced als Gerundium s. $. 80. Goyamd-di samane bhaga- vam Mahävire bhagavam Goyamam evam (va)däsi \ evam khalu Goyamä \ mamam amteväst Khamdae ndämam anagäre pagatibhaddae*) \ı jäva se nam mae abbhanunnde samäne \ sa- yam eva pamca mahavvaydım däru- hettd \ tam ceva savvam anava- sesam”*) neyavvam | java dloiya- padıkkamte \ samähipatte kälamäse kalam kiced \ accue kappe devattäe uvavanne\tattha nam atthe-gaiyanam ı devänam vävisam sägarovamaım thitt pannatta \ tattha nam Khamda- yassa vi devassa vävisam sägarovamd- im thiti pannattä. — se nam bhamte Khamdae deve täo***) devaloydo du- Ikhaenam \ bhavakhkaenam \ thitikhae- nam | anamtaram ca pamcayıttdy) kahım gamıhıtı \ kahim wavayjıhiti? — (Goyamä Mahävidehe väse süjhr- hitiyy) \vwjhihitityy) 'muccihiti \ pa- rinivvdhıt, \ savvadukhkänam amtam 63° finden wir käle mäse. Jahrgang 1865 p. 436. „O Gotama!” also sprach der er. bh. M. zum bh. @. lich, o Gotama, mein Schüler, Skam- „So nun wahr- daka mit Namen, der Hauslose, von Natur freundliche brs er, der von mir dıe Erlaubnifs erhalten habend, selbst die fünf grofsen Satzungen ersteisend und gerade alles dies ist simmtlich herbeizuholen bis alles Erwogene gebeichtet habend, die (völlige) Concentration erreicht habend, zur Zeit seines Monats (?) seine Zeit erfüllt habend, ist er m dem Acyuta kalpa!) zur Gottwer- dung?) gelangt. Dort nämlich ist den Hinabgegangenen °) als Göttern (Gottgewordenen) ein Aufenthalt 22 sägara-Ähnlichkeiten +) hindurch be- stimmt. Dort denn auch dem Skam- daka, dem Gott(gewordenen), ein Aufenthalt 22 sägara-Ähnlichkeiten hindurch bestimmt ist.” — Er nun aber, o Herr!, der Gott(gewordene) *) ya paga° Cod. +) ?yamca” Cod. ”*") ? avaseseyam Cod. ++) sibbhi® Cod. =*) du Cod. +rr) vubbhi? Cod. 304 WEBER: II, 1, 80. fol. 43°. karehiti U U Khamdao samatto*), viti- Skamdaka von jener Götterwelt aus, yassa padhamo Il wenn er durch Schwinden des Le- bens, der Existenz, des Aufenthaltes weiter hin noch sich ausbreitet °), wohin wird er gehen, wohin gelan- sen?. — „O Gotama! Im Mahävideha varsha°) wird er vollenden, wird er erwachen, wird er erlöst sein, wird er verwehen, wird er aller Übel Ende erreichen ?).” — (Hiermit) schliefst der Skamdaka, (und) der erste (udderaka) des zweiten (saya). !) kalpa bedeutet bei den Jaina (s. Hemac. 92. 93 u. Schol. dazu) eine besondere Art von Götterwelten, deren sie zwölf aufzählen; der aeyuta ist die letzte, höchste derselben. Die bei Hemac. genannten zwölf Namen (8. auch Colebr. 2, 221. 222): Saudharma, Icäna, Sanatkumära, Mähendra, Brahma°, Läntaka, (ukra, Sahasrära, Änata, Pränata, Ärana, Acyuta (im Schol. p. 299 wird der letzte kalpa als sarvärthasıddhavimäna bezeichnet) kommen in dem vorliegenden Fragmente der Bhagavati sämmt- lich vor, s. fol. 57° ff., insbes. 59°. Die beiden daselbst und zwar wie es scheint (s. oben p. 212) nicht aus Irrthum des Schreibers fehlenden Namen Anaya und ÄArana finden sich auf fol. 15°, und das savwvatthasiddhe vimäne auf fol. 9. 10° erwähnt. Diese kalpa sind nach Hem. die Wohnungen eines Theiles der varmänika-Götter, während der andere Theil derselben ober- halb der kalpa wohnt und in zwei Gruppen, die der graiweyaka und die der anuttara zerfällt. Alle diese Namen kehren in der Dhag. wieder, in den Formen vemäniya, gevveyyaa oder gevyja, und warima (fol. 10°) oder anuttara s. oben p. 238 und Jahrgang 1865 p. 439. 2) devattäe, devatväyam s. Jahrgang 1865 p. 437. 3) atthegaiydnam astegatikändm, im Sinne von astam-itändm. Auf fol. 4 ® erscheint das Wort mehrfach in der Form atthegaiyd (jivd neraiyd). Auf fol. 5? beantwortet Mah. Gotama’s Frage: jive nam bhamte asamjae avirae \ appadihayapaccakhkäyapävakamme \ vo cute peccä deve siyä? mit: *) dao mmatto Cod. II, 1, 80. fol. 43°. Ein Fragment der Bhagavati. 305 Go \ atthegaie deve siyd, atthegaie no deve siya, und ım Verlauf findet sich dann auch die Form althegatie. S. noch die im Index verzeichneten Stellen. *) sägaropama ist nach Wilson p. 308: „one hundred million millions of Palyas,” während palya eine Periode bedeutet: ‚measured by the time in which a vast well, one hundred yojana’s every way, filled with minute hairs so closely packed that a river might be hurried over them without penetrating the interstices, could be emptied at the rate of one hair in a century.” S. noch Schol. zu Hemac. 132., Colebr. 2, 216. °) Da der Aufenthalt im Acyuta kalpa eben nur eine bestimmte, wenn auch noch so lange Zeit dauert, so fragt es sich, was am Ende derselben aus den nach ihrem Tode darin Eingegangenen wird. Ganz dieselbe Darstellung wie hier kehrt auf fol. 65° wieder, wo es sich um die Dauer der Isäma-schaft des im Isdna kappa zum devimda erhobenen Tämalıi handelt: ebenso 66°. — yamcayıttä kann ich nicht verstehen, und halte daher die Verwandlung des y in p für nöthig: vgl. die Ver- wendung von pavamca — prapanca in 2, 1. 15, oben p. 195. °) Das Mahävideham väsam (varsham) repräsentirt hienach die höchste Stufe der Seligkeit, mit welcher die völlige Erlösung aus den Banden des samsära, das gänzliche Verwehen der individuellen Existenz nebst den davon unzertrennlichen Sorgen und Schmerzen, verbunden ist. Offenbar ist videha hier eigentlich appellativisch = „körperlos” aufzu- fassen, resp. mit dem videhakawalyam, der videhamuktı, dem amritatvam der Vedänta-Lehre identisch (s. Ind. Stud.®, 47.48. Räma Täp. Up. p. 537), während der Aufenthalt im Acyuta kalpa etwa dem avimuktam, der Jivanmukti, vesp. der brahmalokasthiti derselben entspricht. Von dieser ursprünglichen Bedeutung haben die Jana indefs, da sie ihnen zu hoch war, allmälig Abstand genommen, und bezeichnen damit, wohl rein auf Grund des Gleichklanges mit dem Volksnamen der Videhäs, also in Folge eines so zu sagen volksetymologischen Mifsverständnifses, ein paradiesisches Land, das in der Mitte des Jambudvipa gelegen, als Aufenthaltsort der da- hingeschiedenen Tirthamkara und anderen Seligen gilt, s. Wilson p. 309, Colebr. 2, 223, Hem. 946, Catrumj. Mäh. p. 17, oben p. 198. 204. Über die historischen, aus der Entstehungs-Geschichte des Buddhismus nämlich zu entnehmenden Gründe, die bei dieser Verherrlichung des Landes der Videha ebenfalls noch mitgewirkt haben mögen, s. das zu Catr. Mah. p. 20 Bemerkte. — Philos.-histor. Kl. 1866. Qq 306 WEBER: II, 1, 80. fol. 43», Wie hier von Skamdaka, so heifst es auch von dem asura-König Camara auf fol. 75’: „evam khalu \ Go \ Camarenam asurimdenam \ asurarannd sä divväd deviddhi laddhä pattd ablisamannägayd \ thiti sägarovämam, Maha- videhe väse sijhihiti Java amtam kähimti (!kähit!): — und fol. 65° ähnlich von Tämalti: — 66° von Sanamkumära. Vgl. auch 573*®. ”) Über diese solenne Formel s. oben p. 185. 196. Appendix Il. (s oben p. 244). Die Beschreibung der Person des Mahävira. Leider fehlt uns der auf fol. 1 der Bhag. offenbar hiefür zu ver- muthende Mägadhi-Text, und steht uns nur die von Malayagiri (fol. 2®. 3°) in seinem Comm. zur Süryaprajnapti mitgetheilte Sanskrit-Übersetzung der dortigen Parallelstelle, wie folgt, zu Gebote. svdmi jagadgurur bhagavän cri- Mahäviro ’rhan sarvadargi saptaha- stapramänagariro”), samacaturasra- samsthäno, vajrarshabhanäräcasam- hananah \ kajjalapratimakälimopeta- snigdhäkuncitapradakshindvartamür- dhajak\uttaptatapaniyäbhirämakegän- takegabhümir, ätapaträkärottamänga- samnivecah, paripürnagacänkaman- daläd apy adhıkataravadanacobhakh, padmotpalasurabhigandhanihgväso, vadanatrıbhägapramänakambhüpa- macdrukamdharah \ sinhacärdüla- vat paripürnavipulaskandhapradego, mahäpurakapätaprithulavakshahsth a- labhogo, yathästhitalakshanopetagri- vrikshah””) parighopamapralambabä- huyugalo, ravigagicakrasauvastikadı- *) ro braya (!) Cod. Der Herr'), Lehrer der Welt*), der glückselige eri-Mahävira?), der arhant, der Alles Erschauende, — der sieben Spannen Hohe*), — der mit einer ebenmälsigen, regelmäfsigen Gestalt Begabte °), — dessen Gelenke (fest wie) Diamant, Stier, Pfeil °), — dessen Haupthaar schwarz wie Col- lyrium, dicht und gelockt, nach rechts hin sich drehend 7), — dessen Haar- fläche und Haarenden lieblich (glän- zend) wie aufgeglühtes Gold’), — dessen Haupt wie ein Sonnenschirm (auf dem Körper) ruhend ?),— dessen Antlitz noch leuchtender wie der Vollmond erglänzend !°), — dessen Athem wohlduftig wie die Lotus- blume !!), — dessen Nacken schön **) ? orikshamta Cod. Ein Fragment pragastalakshanopetapdmtalah\suyäta- pärgvo jhashodarah, süryakarasparga- samjätavikogapadmopamanäabhiman- dalah ı sinhacakravartitakatipradego, nigüdhajänuh, kuruvindavrittajga(n)- ghäyugalafh), supratishthitakürmacd- rucaranak \ pracastalakshanänkıtaca- ranatalapradeco, näsravo”")nirmamag chinnasrotä**”) nirupalepo***) "paga- tapremarägadveshag catustringadati- cayopeto, devopaniteshu navasu ka- nakakamaleshu pädanydsam kurvan, äkäcagatena dharmacakrena, äkäga- gatena chattrena, ükädgagatäbhydm cd- maräbhydm, äkägagatend "tisvacha- sphatikaviceshamayena sapädapithena sinhäsanena, purato devarh prakrish- yamänena dharmadhvajena, catur- dacgabhih eramanasahasraıh shattrih- gatsamkhyair däryıkasahasraih pari- vrito, yathäsvakalpam sukhena vıha- ran, yathärtıpam avagraham grihitvd, samyamena tapasd cätmanam bhäava- yan samavasrıtah \ der Bhagavati. 307 wie eine Muschel und den drei Theilen des Antlitzes entsprechend ??) — des- sen Schultern mafsig und voll wie (die eines) Löwen oder Tigers '*), — dessen Brustwölbung breit wie der Thorflügel einer grofsen Stadt! *), — dessen Schönheitsbaum (schöner Wuchs?) mit an der richtigen Stelle be- findlichen Glückszeichen versehen ' °), — dessen Armpaar keulenähnlich her- abhangend ' °) — dessen Handflächen mit allen den berühmten Glückszei- chen: Sonne, Mond, Rad, svastika ete. versehen ! 7), — dessen Seiten wohl- geformt ! ®),— dessen Unterleib fisch- ähnlich ! ), — dessen Nabelkreis ähn- lich einer durch die Berührung der Sonnenstrahlen aufgeblühten Lotus- blume? °), — dessen Hüften rund wie einLöwenrad ? !), — dessen Kniee ein- gesenkt *?), — dessen Beinepaar rund wie die kuruvinda ?*),— dessen Fuls schön wie eine wohlgestützte Schild- kröte? +), — dessen Fufssohlen mit den berühmten Glückszeichen markirt? °), — er, der von allen Gebrechen Freie, von aller Selbstsucht Freie, von allen Strömungen Abgeschnittene?°), durch nichts Besudelte? 7),von Liebe, Leiden- schaft, HafsBefreite, mit den 34V orzü- gen Versehene* °),aufden von den Göt- tern herbeigebrachten neun Goldlotus seineSchritteNiedersetzende? °),—mit *) Peravo Cod. =#) crota Cold. ***) 0 ]opo Cod. Qq2 308 WEBER: dem durch dieLuftwandelndenGesetz- rade °°), mit dem dgl. Sonnenschir- me°!), mit dem dgl. Wedelpaare 3), mit dem dgl. aus den köstlichsten, reinsten Krystallen bestehenden und mit Fufsschemel versehenen Löwen- sitze ° %), mit der durch die Götter vor- wärts gezogenen Gesetzesfahne +), — umgeben von 14 eramana-Tausenden, und von 36 äryika-Tausenden ??), seinem Wunsche gemäfs nach Lust wandelnd, angemessene Pausen machend (?), mit Bändigung u. Bufse sich selbst erbauend, herabstieg ? °). Dafs die vorstehende Beschreibung nicht blos für die Süryaprajnaptı, in der sie sich findet, beweiskräftig, sondern eine altüberlieferte, solenne*) ist, steht zwar schon von vorn herein, nach Analogie der sonstigen dgl. Fälle, zu vermuthen, wird aher durch einen besonderen Umstand noch ganz besonders erhärtet, dadurch nämlich, dafs dieselbe in mehreren we- sentlichen Punkten eine sehr specielle Beziehung zeigt zu derjenigen Schil- derung, welche die Buddhisten des Südens wie des Nordens, von der Person ihres Religionsstifters zu entwerfen pflegen, s. Burnouf Lotus p- 553ff. Es liegt uns eben hier gewissermafsen nur eine andere Recen- sion dieser Beschreibung vor, die in einigen jener Punkte vielleicht so- gar den Vorzug vor den andern Recensionen verdient, sie resp. corrigiren hilft; und wir gewinnen somit in ihr m der That ein noch weiteres Be- weismittel für die ja allerdings auch sonst bereits hinlänglich beglaubigte Annahme, dafs uns in der Jaina-Sekte eben nur ein ketzerischer Absenker des Buddhismus selbst vorliegt. — Es spricht im Übrigen für die Alter- thümlichkeit dieser Beschreibung hier auch noch der Umstand, dafs die- jenige Beschreibung, welche die späteren Jaina-Texte (Hem. v. 57 ff) von *) Der oben p. 242 in $. 18. durch die Worte samane bhagavam Mahavire uppannand- nadamsanadhare eingeleiteten Beschreibung scheint freilich ein anderer Wortlaut zu Grunde liegen. Das Beiwort uppanna° wenigstens (vgl. dazu p. 169) fehlt hier ja gänzlich. Ein Fragment der Bhagavati. 309 Mahävira’s Person geben, erheblich von ihr abweicht: dieselbe bezieht sich freilich nicht auf Mahävira allein, sondern auf alle 24 arhant: vgl. in Bezug auf sie noch unten Bemerkung *°). !) svämi, so auch fol. 32” sämi samosadhe. Bei Hem. 24. 25 fehlt dieses Wort unter den Namen der arhant. 2) jagadguruh: Hem. 24 hat jagatprabhuh. 3) Der Vorsatz eri in eri-mahäviro gehört wohl Malayagiri an: in der Bhagavati wenigstens findet sich nichts der Art. *) saptahastapramänagarirah. Der Mägadhi-Ausdruck hiefür ist sattussehe, welches Wort Mal. wenigstens auf fol. 4°, wo es, wie Bhagav. fol. 2°. 47’. Beiwort des Imdabhütt ist, durch: (saptotsedhah) saptahasta- pramdänagariroch(r)äyah erklärt. — Unter hasta ist hier offenbar nicht die Hand, resp. Handbreite zu verstehen, sieben Handbreiten wäre doch ein etwas zu niedriges Maafs. Andrerseits kann das Wort wohl aber auch nicht im Sinne von aratnı (s. Ind. Stud. 8, 437) gebraucht sein, denn damit gewönnen wir wieder eine zu grofse Höhe, die von sieben Ellen, obschon diese Bedeutung jedenfalls besser passen würde als die vorige, da ja leicht denkbar wäre, dafs die Tradition der Jaina auch in Bezug auf die Leibeshöhe ihrer Heiligen sich derselben angezügelten Phantasie überlassen habe, die ihr durchweg eigen zu sein pflegt. Nach Mal. indessen be- zweckt ja das Beiwort gerade, zu zeigen, dafs der Betreffende weder zu grofs noch zu klein war: ayam ca tatkalocitadehaparimändpekshaya nyünddhika- deho ’pi sydd, ata äha: saptotsedhah. Es wird somit hasta hier wohl am Besten mit Handweite, Spanne zu übersetzen sein. — Das entsprechende Pähi-Wort hat übrigens gar nichts von hasta, und es liest in der That eine andere Erklärung des Mägadhi-Wortes, bei welcher von hasta ganz zu abstrahiren ist, noch weit näher, die Identifieirung nämlich des sattussehe mit dem fünfzehnten der 32 lakshana des Buddha-Körper: saptotsadah, über welches Burnouf Lotus p. 568 ausführlich gehandelt hat. Oder sollte etwa umgekehrt saptotsedha die ältere, eben durch Ellipse von hasta zu erklä- rende Form sein? — Es kehrt übrigens, wie bereits bemerkt, dieses Beiwort und zwar im Verein mit den beiden folgenden, auch unter den Beinamen des Imdabhüti wieder, s. Bhagav. fol. 2°. 47’, resp. ibid. fol. 54 auch unter denen des zweiten Schülers des Mahävira, des Aggıbhüt:. 310 ‚WEBER: 5) samacaturasrasamsthänah, im Maägadhi (Bhag. fol. 2°): sa- macaüramsasamthänasamthie, was Malayagiri fol. 4° zu erläutern sich viele Mühe giebt: samäh gariralakshanagästroktapramänddısamvddinyag, catasro ’srayo yasya tat samacaturasram \asrayas tv ıha caturdigvibhägopala- kshitäh garirävayavä drashtavyäh \ anye tv ähuh: samd anyünddhikäg ca- tasro ’py asrayo yatra tat samacaturasram; asrayag ca: paryankäsano- pavishtasya jänunor amtaram, äsanasya lalätoparıbhägasya cä’ntaram, da- kshinaskandhasya vämajänunag cä’ntaram, vämaskandhasya dakshinajänunag cä’ntaram iti\ apare tv ähuh: viıstärotsedhayoh samatvät samacaturasram tat sımsthänam ca, samsthänam äkäras, tena samsthito vyavasthıto yah sa tathä. Über caturasra in der Bedeutung „regelmäfsig” s. Stenzler zu Kumdras. 1, 32 (babhiwa tasyde caturasragobhi vapur ..). p. 116: und vgl. noch das oben p. 172 Bemerkte. — Unser Wort giebt uns, wie ich meine, die richtige Erklärung für das dunkle sechszehnte lakshanam des Buddha-Körpers (Burnouf p. 568) an die Hand, dessen Bezeichnung als citämtaramso vermuthlich einfach aus caturamso (Pali-Form für caturasrah) entstanden sein wird. 6) ?vajrarshabhanärdcasamhananah, im Mägadhi (Bhag. fol. 2°): va- jjarisahandräyasamghayane, von Mal. fol. 4’ erklärt durch: ayam ca hina- samhanano ’pi kenacit sambhävyeta, tata äha: vajja°ghayane, närdcam ubhayato markatabandhah (Spinnwebe?), rishabhas tadupari veshtanapa- ttah (Schleier daraus?), kilikä (sic! woher dies Wort? für vajja?) asthi- trayasyd "pi bhedakam asthi (!) \ evamrüpam samhananam yasya sa tathä (tavah Cod.). Mit dieser Erklärung weils ich nicht viel anzufangen: die Bedeutung des Comp.’s aber scheint mir sich auf ganz einfachem Wege, wie oben versucht, finden zu lassen. samhanana fasse ich im Sinne von samdhi, da in Bhag. fol. 16” (s. p. 172) von sechs dgl. die Rede ist. — Vgl. hiezu ghanasamdhih als neuntes der 80 sekundären Zeichen des Buddha-Körpers Burnouf Lotus p. 586. 7) kayjalapratimakälimopetasnigdhäkumcitapradakshinavarta- mürdhajah, völlig identisch mit dem zweiten Buddhalakshanam (Burnouf p- 560): bhinnänjana(mayürakaläpä)bhinilavalltapradakshindävartakegak?). *) In Bezug auf die glückverheilsende Wendung nach rechts, gegenüber der unglück- verheilsenden nach links s. Ind. Stud. 5, 290. 370. Omina und Port. p. 390-1. Ein Fragment der Bhagavati. 311 Das was ich in den Ind. Stud. 3, 164 über dasselbe bemerkt habe, trifft natürlich auch hier zu. Da die Jama wie die Buddhisten die Tonsur als ein Hauptmerkmal ihrer Sekte festhalten, ist es höchst auffällig, dafs sie die Person ihres Stifters mit emem so stolzen und schönen Haarwuchs ausstatten: und zwar ist dies bei den Buddhisten um so mehr auffällig, als ja andere Stellen s. Burnonf Lotus p. 864 ausdrücklich und speciell von dem „Abschneiden der Haare” Buddha’s handeln. — Über die ver- schiedenen Lesarten bei Varäha-Mihira 58, 44 sunilakegag ca, sunita°, suntca° s. jetzt noch Kern ad. l., der sich selbst für die letztere derselben entschieden hat, während mir, im Hinblick auf die Angaben der Buddhisten wie der Jawma, die Lesart sunila den Vorzug zu verdienen scheint. — Herzuziehen sind übrigens noch von den „signes secondaires” Buddha’s das 72ste: asitakegah Burnouf p. 605 und das 79ste: samkucitakecah Burnouf p. 607. 608, sowie die Päli-Form des 75sten: siniddhakesatd ibid. p. 607, nur dafs ich snigdha hier eben nicht in der Bedeutung: lisse, glatt, sondern in der von: dicht fassen möchte. °) kecabhümi ist eigentlich der Haarboden: da indefs dieser vom Haare bedeckt ist, daher nicht glänzen kann, ist das Wort wohl eben als Haarfläche aufzufassen. °) vgl. das T1ste der „signes secondaires” in der enumeration singhalese bei Burnouf p. 605: „la qualite d’avoir la tete belle et semblable & un parasol,” chattanibhacärusirasatä, während die nördli- chen Texte in parıpürnottamängah zum Wenigsten dasselbe Wort für Kopf zeigen, das wir hier haben. 10) Zu dem Glanze des Antlitzes vgl. das 38ste der signes secon- daires bei Burnouf p. 596. 11) Der wie Lotus duftende Hauch kehrt bei Hemac. v. 57 unter den vıer angebornen Vorzügen (atıcaya), als erster derselben, wieder: cväso "bjagamdho. '2) Zu dem muschelförmigen Nacken s. Pet. W. unter kambu. Die Angabe vadanatrıbhägapramäna ist wohl auf die drei Linien resp. Falten (rekhä, vali) des Nackens zu beziehen, welche comme la marque d’une grande destinde gelten (s. Loiseleur Deslongchamps zu Amarak. 2, 6, 2, 39), und welche also „‚dreien Theilen (aber welchen?) des Antlitzes ent- sprechend” gedacht wären? la) WEBER: 15) Vgl. das 19te Zakshanam Buddha’s: sinhapürvärdhakäyak Bur- nouf p. 569: (das 14te lautet nur susamvritaskandhah). 14) Vgl. Raghwanca 3, 34 kapätavakshäh parinatakandharak. 15) Dies Beiwort ist unklar, weil die Lesart des Cod. (erivrikshamta) unsicher. Ob erivriksha die vermuthete Bedeutung: Wuchs hat, vermag ich nicht zu erhärten. Es hier mit erivatsa (vgl. Kern zu Varäha-Mth. 33, 10, der für beide Formen grivakshas als Grundform supponirt) identisch zu fassen, geht nicht gut, da doch wohl ein Körpertheil gemeint sein mufs? oder sollte etwa erivrikshämkita zu lesen, und dies ebenso wie yathd- sthitalakshanopeta als Beiwort zu bähu zu fassen sein? Bei Vardha-Mıh. 58, 45 wird erivatsänkah im Allgemeinen (ohne Bezug gerade auf die Arme) als Beiwort des arhatäm deva angegeben: vgl. dazu noch Stevenson p. 49. 16) pralambabähu ist auch das 18te lakshanam Buddha’s, Burnouf p. 569 und das 22ste signe secondaire ibid. p. 590. Und bei Vardha Mihira 58, 45 erscheint djänulambabähuh als ein Hauptcharakteristikum des arhatäm deva: offenbar soll damit der passive Quietismus der Sekte symbolisch dargestellt werden. 17) Es entspricht das 31ste lakshanam: cakränkıtapänipädata- latä Burnouf p. 575, resp. das 80ste der signes secondaires, nach Burnouf p- 608-9: grivatsasvastika-nandyävarta-cihnitapänipddatalatd, das auch Varäha-Mihira 58, 44 als ein Charakteristikum eines Duddhabildes an- führt (padmänkitakaracaranah), nur dafs dabei die Fufssohlen, die hier erst unten folgen (s. Bem. ?°), gleich mit eingeschlossen sind. — Unter den 32 marks on the palms of the hands or soles of the feet, welche aus dem Comm. zum Kalpasütra bei Stevenson p. 27n, (s. auch p. 55) auf- gezählt sind, fehlen Sonne und Mond, das Rad aber (a chariot) und the mark Svastika befinden sich darunter. 13) swjäta wohlgeformt, eig. wohlgeboren. 13) jhashodarah, wohl: dessen Unterleib fischähnlich nach unten hin sich zuspitzt? vol. jJhashodari als Name der Mutter des Vydsa. Hier ist wohl der Ursprung für das 47ste der signes secondaires: cdpodarah (s. Burnouf p. 598) zu suchen. 20) Der Vergleich mit dem Lotuskelch geht den beiden signes se- condaires 34. 35 (Burnouf p. 595), die sich nur auf die Tiefe des Nabels und seine Drehung nach Rechts hin beziehen, ab. Ein Fragment der Bhagavati. 315 21) Die Rundheit der Schenkel bildet das 24ste /akshana (swart- toruh Burnouf p. 572). Unter simhacakra, Löwenrad, ist wohl die Wurf- scheibe des löwenartigen Kriegers zu verstehen? 22) Zu nigüdhajänuh vgl. das achte der signes secondaires nıgulha- goppha Burnouf p. 586, das freilich von den Knöcheln handelt, und das dreifsigste, welches die Breite und Fülle des jänumandala betrifft Burnouf p- 593. Das Verstecktsein der Knie(scheibe), resp. des Knöchels, d. i. doch wohl das Einsinken derselben in das umgebende Fleisch, deutet wie das vorhergehende und das folgende Beiwort auf eine Wohlbeleibtheit und Formenfülle hin, wie sie zwar dem indischen Ideal von der Sehönheit der menschlichen Gestalt wohl entsprechen mag, die sich aber mit dem Bilde des Stifters einer asketischen Sekte ebensoschwer in Einklang bringen läfst, wie (s. Bemerkung ’) die an ihm gerühmte Haarfülle mit der von der Sekte als specielles Merkmal adoptirten Tonsur. 23) kuruvinda ist eine Getreideart Cyperus rotundus, die somit zum Vergleich für etwas Rundes sich gut eignet, obschon es immerhin auffällig bleibt, dafs gerade das Bein, als kugelrund also etwa, damit verglichen wird*). (Die Beine Buddha’s werden mit denen einer Antilope verglichen, Burnouf p. 572). =») Vgl. das 32ste lakshana Buddha’s suppatitthitapado Burnouf p- 575 (wobei freilich der Vergleich mit der Schildkröte fehlt), und kum- masusamthiyacaland Jahrgang 1865 p. 377. 25) Über die Glückszeichen s. Bemerkung !?). *6) Zu chinnasrotas vgl. das buddhistische sotas (srotas), Fluth der weltlichen Lust, resp. meine Note zu Dhammap. v. 339. *7) upalepa fasse ich im Sinne von wpalepana Bestreichen, Be- schmieren: upalopa giebt keinen rechten Sinn. 2°) Was unter diesen 34 atıcaya zu verstehen ist, erhellt nicht recht. Die bei Hem. v.57-64 sich findende Aufzählung derselben kann hier jedenfalls nur zum Theil passen, da mehrere der darunter befindlichen an unsre Stelle hier noch extra genannt sind, s. die Bemerkungen '') und ?773#), *) Sollte etwa auch Dagakumäracar. 57, 5 in dem Vergleich der Locken damit (ku- ruvindasavarnakuntalak) nicht die Farbe, nur die Rundung gemeint sein? savarna somit nicht „gleichfarbig,”’ sondern blos „ähnlich’”’” bedeuten? Philos.-histor. Kl. 1866. Rr 314 WEBER: -°) So bei Hem. 61 anghrinyäse ca cämikarapankajäni. Mahävira setzt die Fülse, wenn er geht, nicht auf den Erdboden, sondern nur auf diese von den Göttern herbeigebrachten goldnen Lotusblumen. >0) khe-dharmacakram Hem. 61, s. Petersb. Wört. s. v. Dies Rad, wie alle die folgenden Gegenstände bewegen sieh von selbst in der Luft vorwärts, den Mahävira umdienend. 31) Hem. 61 hat drei Sonnenschirme. ’2) Desgl. nicht zwei, sondern mindestens drei Wedel (den Plural nämlich: camaräh). 33) sapädapitham mrigendräsanam wjjvalam ca, Hem. Von dem Krystall als Material des Thrones ist dabei nichts gesagt. 3") ratnamayadhvajo Hem. »5) Die Zahl der äryıka, weiblichen gramana (36,000) übertrifft die der männlichen eramana (14,000) um nahezu das Dreifache, und kehrt in gleicher, offenbar solenner Gestalt, auch im Kalpasütra p. 95 wieder: vgl. das hierüber zu (atrumy). Mah. p. 39 und oben p. 279 Bemerkte. »°) samavasrıtah, im Magadhi: samosadhe, herabgestiegen: aber woher denn? ob etwa von seinem himmlischen Aufenthalt in der siddha- Welt, den er nur zeitweise verläfst, um auf Erden zu pilgern und zu predigen (vgl. p. 216. 299)? Oder wie ist der Ausdruck sonst zu ver- stehen? Vgl. $. 18 und 68 samosaranam. Es verdient jedenfalls Beachtung, dafs unter den hier so zahlreich und speciell erörterten Angaben über die äufsere Erscheinung Mahävira’s dennoch ein Kennzeichen fehlt, welches Varäha-Mihira 58, 45 an dem arhatäm devah (den er neben Buddha aufführt) ganz speciell hervorhebt*), die Nacktheit nämlich (digväsds). Dem gegenüber liefse sich nun freilich bemerken, dafs mehrere der im Vorstehenden angeführten Eigenschaften, z. B. die Angaben über den Unterleib, Nabel etc. sich nur unter der Vor- aussetzung der Nacktheit rechtfertigen. Doch ist dies wohl nicht so strikt zu nehmen: auch von Buddha’s Person werden ja jene Angaben gemacht, ohne dafs man sich deshalb seine Erscheinung als eine nackte zu denken *) Wie er denn auch in 59, 19 die Anhänger der Jina ausdrücklich als nagna bezeichnet. Em Fragment der Bhagavatı. 315 hätte. Ich verweise vielmehr über die in der Dhagavati nur theilweise Anerkennung der Nacktheit als eines Erfordernisses für den Asketen auf das oben p. 186. 198 Bemerkte. Appendix Il. (zu p. 256). Die Beschreibung der Person des /mdabhüti und seines Verhältnisses zu Mahävira aus Bhagav. fol. 2‘, unter Verglei- chung der entsprechenden Stelle in der Einleitung der Süryaprajnapti (5). te] fo. 2° nam käale nam te nam sa- mae nam \ bhagavao Mahävirassa \ jetthe amteväsi \ Imdabhüti nämam andgäre Goyamagottenam sattussehe*) | samacaüramsasamthänasamthie \ va- Jearisabhandräyasamghayane \ kana- gapulaganighasapamhagore \ uggatave I dittatave \ tattatave \ mahätave \urdle \ ghore \ ghoragune \ ghoratavassi \ gho- ravambhaceraväsi\ucchüdhasarire**) | samkhittaviulateyalesse***) ı coddasa- puvviy) caünanovagae \ savvakhkara- sannıvdtiyy)isamanassa bhagavaotTr) Mahävirassa \ adürasämamte uddham- Jänü ahosire \ jjhänakotthovagaes) samjamenam tavasd appdnam bhäve- mäne viharak \ Zu dieser Zeit denn, zu diesem Zeitpunkt denn des cramana bhaga- vant Mahävira ältester (erster) Schü- ler, Indrabhüti mit Namen, ein Haus- loser, vom Gautama-Geschlecht !), sieben (Spannen) hoch ?), mit einer ebenmälsigen, regelmälsigen Gestalt begabt’), — dessen Gelenke (fest wie) Diamant, Stier, Pfeil*), — der da hellfarbig°) wie der Strich eines Goldstreifens (auf dem Pro- birstein) oder wie Lotus(staubfäden), — von mächtiger), brennender, grofser Askese, — her- flammender, Sons 7 re 1% vorstechend ’), gewaltig °), mit ge- waltigen Eigenschaften, ein gewalti- ger Asket, gewaltiges brahmacaryam übend, von ausgedörrtem (?) Körper), *) satrussehe Cod.der Bhag. *#*) ucchadha S. Text, uchadha S. 7) caüdasa S. Tr) sannivai S. **) teulese S. Comm. zweimal, und einmal wie oben. +rr) bhagavaü S. und so durchweg finales °aü statt ao. $) ? bbhäna Cod., und S. tr? 316 tate nam se bhagavam Goyame \ Jdyasaddhe | jäyasamsae\jJayakouhalle I uppanna”")saddhe\uppanna*)samsae I uppanna”)kouhalle \ samjdyasaddhe \ samjdyasamsae \ samjdyakouhalle \ samuppannasaddhe \samuppannasam- sae \ samuppannakouhalle \ utthde ut- thei\ utthäde utthittä””) \ Jeneva samane bhagavam Mahävire \ teneva uväga- cchai \ wvägacchitta*””) samanam bhagavam Mahäviramy) \ tikhkutto dyahinapaydhınam karei \ ayahınapa- ydhinam karittäyy) vamdatı namam- sat \ vamdıttdÄ namamsittä \ naccd- sanne \ nähidüreyfy) | sussüsamäne \ namamsamäne \ abhimuhe vinaenam pamjaliude \ payyuvdsamdnes) evam vaydsı \ WEBER: von compacter mächtiger Strahl- kraft! ), die vierzehn Vorstufen inne- habend !!), mit vier (von den 5) Ein- sichten (jnäna) begabt'!?), alle Sil- ben-Zusammenfügungen kennend !°), in nicht-ferner (mittlerer) Nähe !*) von dem gramana bhagavant Mahä- vira, mit emporgerichteten Knieen, gesenktem Haupte, mit einer Schatz- kammer von Nachsinnen versehen! °), durch Sinnebändigung und Askese ! ©) sich selbst erbauend wandelte ! 7). Darauf denn dieser bhagavant Gau- tama, ın dem Glaube, Zweifel und Neugier entstanden, aufstiegen, er- wuchsen, sich erhoben ! ®), mit Auf- stehen aufsteht ' ?). — Mit Aufstehen aufgestanden seiend, ging er dahin, wo*°) der eramana bhagavant Ma- hävira (sich befand). Dahin gegan- gen seiend, macht er dreimal den cramana bhagavant Mahdvira mit der von Rechts ausgehenden nach-Rechts- Umwandlung versehen ?'!) (ehrt ihn, dreimal nach Rechts um ihn herum wandelnd). gethan, lobpreist er ihn und verneigt sich ihm??). Und nachdem er dies Und nachdem er dies gethan, nicht in zu grofser Nähe, nicht in zu grofser Ferne?°), ihm **) utthe(tta) Cod. ===) So S., teneva uvdgachaizttd Cod. s. +) So S., mahädvire Cod. *) uppanna S. der Bhag. Jahrgang 1865 p. 382. ++) So $S., tikhkutto°hinam kareisttä Cod. +++) ndidüre S. $) pajjuedsemäne S. Ein Fragment der Bhagavati. 317 lauschend ?*), ihm sich neigend, mit dem Antlitz auf ihn gerichtet, be- scheiden mit (vor der Stirn) gefal- teten Händen ?°) ihn umdienend ?°) er also sprach. ') Gotamagottena, Gotamähvayagotrasarmatvasa (2?) ity arthah Mal. >74) s. oben p. 309. 310. Diese drei, was die beiden ersten anbe- angt, ursprünglich Buddha’s Persönlichkeit markirenden, Beiwörter sind von dessen Abklatsch Mahdävira schliefslich auch noch auf Imdabhütl und Aggibhüti übergegangen, somit nicht etwa für die Ansicht derer, die wie Colebrooke den /ndrabhüti Gautama geradezu mit Gautama Buddha iden- tifieiren wollen, irgendwie als Beweisstück verwendbar. >) kanakasya suwarnasya yah pulako lavas tasya yo nikashah kasha ttake (ghattane?) rekhärüpas \ tathä& padmagrahanena padmakesard ucyante, avayave samudäyopacärät \ kanakapulakanikashavat padmakesara- vac ca yo gaurah \ athavd kanakasya yah pulako dutacce (?) sat bindus, tasya nikasho varnatah sadrıgah kan°shah \ tathä padmavat padmake- saravad yo gaurah padmagaurak \tatah padadvayasya karmadhärayakh samäsah, Malay. Vgl. das siebzehnte /akshana des Buddha-Körpers: süksh- masuvarmachavıh, Burnouf Lotus p. 568. 6) ugjatave, ugjam apradhrishyam tapo 'naganddi yasya \ yad an- yena präkritena punsä na gakyate cintayitum api manasä, tadvidhena ta- pasä yuktah, Malay. Zu 9) für gg (aus gr) s. Jahrgang 1865 pag. 387n. ') urdleti udärah pradhänah, athavä uralo bhishmah \ ugrädivigesha- navieishtatapahkaranatah pärgvasthändm alpasattvanadm bhayanakah, Malay. 5) ghoro nirghrinah parishahe 'ndriyadiripuganavinäcanam adhikrit- ya nirdayah, Malay. °) uchadhasariratti (!), uchadham (!) ubbhitam ()), ubbhitam (!) wa ubbhitam (!), samskäraparitydgät, gariram yena sa uchüdhasarirak (!) Mal. Statt ubbhitä ist wohl wjhita zu lesen, und das Wort uchüdha zu dessen Erklärung wjhita verwendet wird, wird sonach von Mal. wohl von Veısh abgeleitet. Vgl. die praegnante Bedeutung des Wortes wechishta im brah- manischen Opfer-Ritus, und zu dem Wechsel von 2 in « Jahrgang 1865 p- 405. Man könnte indefs auch an uchushta „ausgetrocknet” denken. 318 WEBER: '9%) samkhittaviulateulesa”) ti, sumkshiptä cariräntargatatvena hrasvatdm gatü vipula vistirnd anekayojanapramänaksheträgritavastudaha- nasamarthatvät tejolecyä vieishtatapojanyalabdhivigeshaprabhavä tejojvälä yasya sa tathä, Malay. Zu leeya und speciell auch zu tejoleeya s. oben p. 160. !!) caüdassapuvvi th, caturdaga pürvani vidyante yasya, tenaiva teshäm racıtatvät, asau caturdagapürvi\anena tasya erutakevalitäm iha, Mah. Unter diesen 14 puvvänı, Vorstufen, sind offenbar die Hemae. v. 246-248 unter diesem Namen aufgezählten vierzehn Kenntnisse, resp. noch vor den anga von den Schülern (yanadhara) Mahävira’s gelehrten Lehren und Spekulationen gemeint, s. darüber Wilson 1, 285-6. — Auch der Schol. zu Hemae. 33 macht, wie es scheint, von dem Besitz dersel- ben die erutakevalin-Würde abhängig (caturdagapürvadhärındm). Nach Hemacandra’s Text indels giebt es nur sechs erutakevaln, und unter diesen ist Indrabhüti’s Name nicht, da er ja vielmehr zu der vor- hergehenden Stufe der elf ganadhara gehört. — Einen ganz analogen Namen trägt übrigens auch die bei em. nächstfolgende Stufe der Jaina-Hagiologie, die der sieben dacapürvin (Schol. dagabhih pürvadharäh, daga pürvänı esham santity arthah, s. Böhtlingk-Rieu p. 293): und aus Anuyogadvära- sütra fol. 21° geht hervor, dafs es auch noch andere dgl. Aufzählungen gab. Es heifst daselbst: khaüvasamıyafkshayopagamita)-dyaraladdhi java ditthivdyadhare (hiermit sind offenbar die 12 anga gemeint, s. p. 282, Hem. 243-5) khaüvasamıya-navampuvvadhare jäva coddasapuvvadhare khaivasamie gani väyae (vädakah). '2) sa cd 'vadhıjnänddivikalo "pi sydd ata äha: catunanovagae\matı- erutd- vadhr-manahparydyajnänaripajnänacatushtayasamanvita ty arthah, Mal., s. oben p. 166. 169. 208. Das fünfte jnänam, das kevalajnänam, fehlt eben dem /mdabhüti noch. — Über vier „connaissances distinetes” Buddha’s s. Burnouf Lotus p. 839, dieselben sind indefs von den obigen vier ganz verschieden. 13) uktaviceshanadvayayukto "pi kageın na samagragrutavıshayavyd- piündno bhavatı, caturdagapürvanıdam api shatsthänapatıtatvena gravandd, *) teyalesse hat der Cod. der Bhag., ebenso auch auf fol. 47°. 64°. 65°, offenbar die ältere Lesart. Auf fol. 4. 9°. 571° indessen, freilich in erst sekundärer Abbreviatur an- gehöriger Stellen, hat auch die Dhag. teulessa. Ein Fragment der Bhagavakı. 319 ata ha: sarväaksharasamnipäti, aksharändm samnipdtäh samyoga aksha- rasammipdtäh . . \ yd kdei) jagati padänupürvi väkyanupürvi va sambhavatı, th sarvd api jändti, Mal., vgl. Stevenson Kalpas. p. 94. 14) düram viprakrishtam, sämantam samnikrishtam, tatpratishedhäd adhrasämantam, tatra nätidüre nätinikate ty arthah, Mal.; s. p. 245 15) bbhänakotthovagae tti, dhyätam (!) dharmam guklam (?) vd, tad eva koshthah kugulo dhyänakoshthas, tadupagato dhyädnakoshthopa- gato, yathä hi koshthe ("shtha Cod.) dhänyam prakshiptam aviprasritam bhavatı, evam bhagavan apı dhyänato "viprakirnendriyäntahkaranavrittir ty arthah, Mal. Derselbe terminus auf fol. 19° von Roha, einem andern Schüler des Mahavira. 16) samyamena pancacravanırodhadilakshanena, tapasd anagand- dinä (anacrätädind Cod.) Mal. 17) dtmänam bhävayan väsayan tishthatity arthah, Mal. '5) Diese Wiederholungen erklärt Mal. als kävyalamkära und führt als analoges Beispiel den Vers: „pravrittadipim apavrittabhäskardm pra- kacacandräm bubudhe vibhavarim” an, wo auch: yady apı pravrittadipa- tväd evä "pavrittabhäskaratvam avagatam, tathd "py apavrıttabhaskaratvam pravrittadipatvädau hetutayopanyastam. — In samjdya und samuppanna sei samcabdah prakarshädivacano veditavyah. 19) utthanam utthä ürdhvam vartanam, tayd uttishthatt. 29) präkritagarlivaead avyayatvie ca yeneti yasmınn ity arthe drashtavyam, Mal. 2!) trih kritvas trin (!varan nämlich) kritwa adakshinaprada- kshinam karoti, ädakshindät dakshinahastäd ärabhya pradakshinah parito bhrädmyato dakshina eva ddakshinapradakshinak (nıh Cod.), tam karoti, Mal. Vgl. oben p. 261 Ind. Stud. 8, 221. 22) vamdate stauti namasyatı käyena pranamati, Mal. — nu- masyati ist ein hauptsächlich dem vedischen Sprachgebrauch angehöriges Wort, das indefs allerdings auch im Epos sich vorfindet, s. Pet. Wört. — Die folgenden Worte bilden eine solenne Formel s. z. B. oben p. 259. 261. 23) Beide Wörter, nätydsanne und nätidüre können als Nomin. oder Loc. gefafst werden, Mal. 24) sussüsamäna tt bhagavadvacanänı crotum ichan, Mal. 25) pamjaliuda tti, prakrishtah pradhäno lalätatataghatitatvena (!) 320 WEBER: anjalir hastanyäsavigeshah krito vihito yena, sa pränjalikritah \ bhäryo- dhäder äkritiganatayd (sic! vgl. Pan. 2, 2, 37 gana dähitaägni, Bhattik. 4, 15) kritacabdasya paranipdtah, Mal. 26) pajjuväsemäne it paryupäsinah, sevamdnah, Mal. Durch dieses und das vorhergehende Wort ist der „eravanavıdhi” angedeutet, die richtige Weise, wie man dem Lehrer zuzuhören hat: uktam ca, middan- gahäparivajiehim quttehim pamjaliudehim bhattibahumanapuvvam uvaütte- him*) suneyavvam tt. Berichtigungen und Zusätze. Einleitung: 374, 7-9. Wie Fr. Spiegel in den Heidelberger Jahrbüchern der Literatur 1867 nro. 31 pag. 494, 34 unter ausdrücklicher Bezugnahme auf diese Stelle hier sagen kann, dafs er „in Abweichung” von mir „in dem Umstande, dafs die Jaina das Präkrit als heilige Sprache gebrauchen, ein charakteristisches Merkmal für die jüngere Entstehung der Jaina-Religion’ sehe, ist mir in der That unverständlich. Ich sollte meinen, dafs ich mich in diesen Zeilen hier, ebenso wie auf pag. 373, ı2ff. denn doch deutlich genug ganz in dem gleichen Sinn ausgesprochen habe, um gegen ein solches Milsverständnils gesichert zu sein. — 377, 22 Freund Kern in Leyden macht mich darauf aufmerksam, dafs kummasusamthiyacaland durch kürmasusamsthitacarand (s. oben p. 313) und amaliyakoremta durch amldnakuramta wiederzugeben sei. — 378, 3-12 die betreffenden Worte sind wohl so zu fassen: „höchstens wird ein ganzes satam an einem Tage überliefert; das mittlere Maafs ist zwei Tage für das satam; mindestens absolvire man es in drei Tagen. So bis zum zwanzigsten satam”. ukkosenam satam pi egadivasenam, majjhimenam dohim divasehim satam, jahannenam tihim divasehim satam. — 332 not. (*) diese Verse werden im Text als gaha, gatha bezeichnet. — 337, 5 v. u. lies: nicht 9g. Erster Abschnitt: 409 not. (*). Zu palhattha vgl. Höfer in s. Zeitschrift 2, 5ıs. Vararuci 3, 1. — 411, 13 zu sahassakhutto vgl. sahassahuttam Vararuci 4, 27 ed. Cowell p- 36, Lassen Inst. L. P. p. 93, Höfer in s. Zeitschrift 2, 430. — 415, 22 lies: alpotsukah. — 423 not.(?). Die Scholl. der vedischen samhitas erklären ein na im Texte mehrfach durch ca, eva, samprati, idänim ete. Sollte nicht in der That in den betreffenden Stellen das na, zum Wenigsten theilweise, wirklich in ähnlicher Weise aufzufassen, somit von dem nega- tiven, resp. vergleichenden na zunächst abzutrennen, und mit unserm pam hier in direkte Beziehung zu bringen sein? Freilich ist jenes vedische na nicht enklitisch, sondern mit dem Akut versehen: oder finden sich etwa auch Fälle, wo es wirklich als tonlos verwendet ist? gegenwärtig sind mir allerdings keine dgl. zur Hand. — 425 ult. lies: 568°. — 436, 2 lies: angefügt, — 438, 25 lies: vubbhimsu. *) ? uvaünnehim Cod,, upayuktaih. Ein Fragment der Bhagavatt. 321 Zweiter Abschnitt: 160, s v. u. lies: nigasa. — 161 not. (') lies: fol. 560°. — 166, ı lies: das Wort. — ibid. 9 lies: elasses of karma’s. — 169, ı lies: $$. 32. — 180, s Der letzte Theil von anavakamkhavattia ist wohl mit dem gleichen Ausgange in parinived- navattiyam 301, 29 auf dieselbe Weise zu erklären, vgl. dazu kimpattiya 200, 26, während für mäydvattiya 275,4 eine andere Erklärung nöthig ist, s. 277, 11. 12. An dpatti ist im letztern Falle wohl nicht zu denken? — 185 not. (?). Zu dem zweiten Theil von Päsd- vaccijja= vatsiya vgl. noch die ahdvaccd auf p. 225 und Väydvacce Ind. Stud. 10, 297, in welchem letztern Worte, falls es nämlich = Vätavatsa, dieselbe Verlängerung des Auslau- tes des ersten Gliedes vorzuliegen scheint, wie hier: Pärgvavatsa würde also etwa einen Lieblingsschüler (?) des Pärgva, und Pärgvavatsiya die Nachkommen, resp. An- hänger eines Solchen bedeuten? — 185, ı5 lies: kamtagd. — 187 not. (*). In der angeführ- ten Stelle des Anuyogadvdrasütra (3") heifst es: se kim tam loguttariyam davvävassayam? je ime samanagunamukkayogä (gi see. manu) chakkdyaniranukampd, hayd iva udddmd, gayd iva niramkusd ghattha mattha rüppotthä (?) pamdurapadapdurand jinänam andnde sacchandam viharitnam ubhayo kälam dvassagassa uvatthamti, se’tam loguttariyam davvd- vassayam. Nach den Einzelangaben dieser Darstellung möchte man freilich fast meinen, dafs dieselbe gegen diese pamdurap. polemisire: indessen eine dgl. Auffassung stimmt nicht zu der Bezeichnung ihres Treibens als loguttariyam „überweltlich”, resp. zu der Bezeich- nung der beiden voraufgehenden Gruppen als loöyam „weltlich” und kuppävayaniyam, „auf falschem pravacanam berührend” (damit werden dreizehn heterodoxe Sekten bezeichnet, s. die Aufführung der Stelle auf p. 214: je ime caraga ete.): es müssen somit die obigen Angaben wohl in lobender Weise gedeutet, resp. etwa wie folgt verstanden werden: „die da hier im Besitz der Tugenden eines Asketen (wohl samanagund zu lesen?), frei von (jeglichem) yoga (attachment, s. p. 173), ohne (jegliche) Rücksicht auf ihre sechs käya (?sind damit die 5 seelischen garira und sechstens der materielle Leib zu verstehen?), fessellosen Rossen, ungezügelten Elephanten gleich (d.i. durch kein irdisches Band ge- halten), abgerieben, gereinigt, in Silber(-glanz?) stehend, in weilse Gewänder gehüllt, ohne Kenntnifs der (Lehren der) Jina ganz nach eigner Lust wandelnd (!dies ist aber eben sonst ein Tadel!), nach beiden Richtungen (?) hin die Zeit der Nothwendigkeit (?die ihnen zustehende Zeit) erfüllen....”.— 189,3 v. u. lies: $$. 63. — ibid. lies: palottai. — 196, 2 lies: rase. — 198, 3 lies: kälagae. — 200, 9 lies: Schlufs. — 201, 9 v.u. lies: paccakhkäne.— 203, 16 lies: Arunavaradiva. — ibid. s v. u. lies: Pet. Wört. — 213, ı3 kotikiriyd könnte die „zahllose Handlungen vollziehende” bedeuten. Im Anuyogadv. fol. 3° (s. Jahrgang 1865 p- 439 ult.) indefs lesen wir in der gleichen, offenbar solennen Aufzählung: kottakiriyde. — 214, ı0 v.u. An der aus Anuyogadv. 3° angeführten Stelle ist pdsanda denn doch in übler Bedeutung aufzufassen, da die betreffenden dreizehn Lehren resp. Sekten als Vertreter des kuppdvayaniyam (kuprävacaniyam, s. eben) davvdvassayam aufgeführt werden. — 288, 3. 9 Ist avaudena etwa als auyapritena „mit Nichtbeschäftigung” aufzufassen ? Berlin im October 1867. Phrlos.-histor. Kl. 1866. Ss WEBER: os LO 18) Index. (Die voranstehenden Zahlen 367-443 beziehen sich auf die Einleitung und den ersten Abschnitt in Jahrgang 1565. — Der gröfsern Bequemlichkeit willen, habe ich inneres einfaches n in Mägadhi-Wörtern durchweg durch r, doppeltes n dagegen, dem Usus der Handschrift gemäfs, meist durch nn gegeben). a zu i 403. 4 Aggibhüti 194. 210.1. ajhäsiya (adhyushita?) amagärovayoga 183 - zu u 404 41 214. 93.5.9 ananhaya (?) 439. — - zu e 404 amkusaya 255 Vanc, sampaliyamka 200.1 - zu 0 445 amga(-Periode)441.— 297.8 anamta 230. 50. 61-4. - (initiales) fällt ab 196. 247 amjali 298. 319 6 405 — (sechs) 246.7 yYat (?), anupariy’ 270 — khutto 231 - (Einschub von) 405 — (elf) 367. 440.— attha (artha) 185.253. — gune 162 = — 105232 197. 246. 7. 281. 4 (aim). 8. 66.78. — padesiya 193 aündpanne (?) 425. — 2. 300 97 anamtara 229 264. 5 — (zwölf) 367.74.— — karanijja 195 — (°ram) 303 aüyamge (ayutänga ) 282 atthama 236. 7 — sarisa 229 4283 amgula 205. 65. — bhatta 301 — Provavannaga 228 amvila 415 acarima 229 atthami 219. 50 analamkiya 260 akada (akrita) 175 — (padhama-aca’)232 atthavihavamdhaga anavakamkhavattia 180 akamta (akdnta) 172 —-samaya 232 227. 31 anavadagga, anavaya- akaranao 190 accäsanne 259. 316 atthä-rasa 426 gga 267.70. Akawvarasdhi 375 accua 162.71. 98.212. — rasama 236 anavasesa 381. — 303 akdma 200 5. 303-5 — visatima 236 anasande 300 akieca 191 accha 406 Patthi (sechszig) 426 andgaya 258. 82 akimcanatd 175.87 Accha 417 atthi (asthi) 172 — °yatthi 427 akiriyd 201. 31 Vach(gam),achejja41l —cammdvanaddha289 andände 321 akhka 265 achattaya 185 Satthi (ashti) 427 andnupuwi 175 (ka- akhkaa 262. 4 acharäd 215.7 — samaya 206. 37 da). 6 akhkara 315. 9 acchiniüre (?) 427 adada 427 andbhoga 169 akhkda (dkhydya) 273 ajasa 235 adadamga 427 andyde 167 akhkeva 250. 8 Ajätagatru 244 adaydla (48) 426 andrambha 158 agarahd 184 ajivds 176. 205. 8 addhäijja(2'|,)425.— andlotiya 221 aguruyalahuya 132. ajue 427 205 andvarane 169 209. 62. 6 ajja 201 anagara 158. 200. 16. andhäraga 231 agehi 183 ajja 213 (s. ayya) 9. 21-3. 39. 83. 97. andhäriya 157 aggamahisi 211. 2 ajjo 201 300. 1-3. 15 andhärijjissamana 157 aggi(kumdra) 170.224 ajhayana (6) 186.7 anagdriyd 439.— 257 amikhkitia 286. 7 (ri) ajhüsand 214. 93.5.9 anagdrovaüttal73.231 anittha 172 anidae (anidrayd?) 161 animda 214 animdiya 177 aniya (anika) 211 aniydhivai 211 anihärime 267 anu 157 4 anuogadära 156 anugame 186 anunnavati (?) 378 anuttara 170. 209.304 — rimäna 171.233. 4 — °rovavdiyadasdu 232 anudai 230. 4 anudinna 160. 5 anudiraga 230. 2. 4 anupariyattai s. u. yatt anubhäga 166. 290 — kammam 167 anumae 274 anurdgayam 412. — 253 aneydna 230 anovahanaya 185 anna(djnd) 379 annaü-tthiya 1833. 90. 1.:9..202 annamanna? 409. — 176 annayara 422. — 222 — tthitiya 193 annayd 422. — 249 — kaydi 291 annahäbhäva 222 anndna 173 (drei). 83. 208 anndnayde 134 anndmi 231. 48 anhdnaya 200 Yat (?) mit anupari 429 Ein Fragment der Bhagavati. atidüre 259. 316. 9 atirega 404. — 209 (sdti”). 50 aticaya (vier) 311 — (34) 307. 13 ativa 260. 89 attakadd 175 attänam 295. 300 atthikaya (fünf) 440.— 182. 206. 7. 37 atthittam 164 atthinikure (2?) 427 atthegatiya 439. 158. 9261. 2.107148. 219. 28. 303. 5 athavvanaveda 245 adinndddna 175. 81 adukhka 191 aduvd 425. — 231 adira-dgaya 257 adirasämamte 245. 315.9 adürägate 256 addha (ardha) 209 — cakkavdla 227 — tterasa 224 — mäsa 288 — mäsiya 295 addhäna (adhvan) 420. — 256 addhäsamaya (atthi?) 206.9 addhuttha 425. — 205 adhammatthikäya 206. 7,9410 adhyayana 245 adhyäpana 245 adhyushana, Oshita 295 anäsrava 307 anila 170 anukgati 251 anuttara 162. 71 Anuyogadvärasütra 371.3.4.90.416.27. 39. 41. — 186. 7. 90. 206. 9. 13-5. 48. 65. 82. 3. 313. 21 anusvära, Zutritt, am Ende 403 —, —, im Innern 403 — als m geschrieben 403. 16 amta 174. 262-4. 74 amtam kar439.— 158. 83. 303. 4. 6 amtakade 196 — kare 169. 33. 96 —— kiriya 162.79. 219 — gada 169. 96 — gadadasdu 282 amtara 165. 310 (s. an- am’, samt’, niram°) amtardpaheva 256 amtardya 166 amtardyiya 227 amtahumdi 379 amtie 253. 7. 72. 81. 97. 9. 300 amtimasarira 169. 83 (°rie) amtevdsin 175.212.45. 302. 3. 15 amto 150 — muhuttam 163. 99. 219 — salla433.— 266. 8 apagata 307 apaccakhkäna 161. 39 apadivaddhaya 183 apadhamasamaya 232 apapa 427 apayyatta 227 apayyavasie 265 aparäjita 243 325 aparigraha 175. 87 aparisesa 381 apavrittabhäskara 519 aputtha 175 apurohiya 214 apütivayana 236 appakammatardya 160 appadikamme 267. 71 appadihaya 232. 304 appatarde 433. — 160 appan 403.20. — 159. 86. 99. 221. 36. 54. 67. 88.315 appa(alpa)-bhära 274 — veyanatardga 161 — sarira 160 appiecha 183 appussue 278 apratikarma 271 apsaras (Ss. achard) 257 aphusa 191 abbhanunnde 281. 3-6. 97. 302. 3 abbhatthie 253. 66. 91. 6 abbhimtara 206 abbhovagamega 167 abhavasiddhiya 175. 229. 35. 5 abhäsä 190. 1 abhikhkanam 160 abhijit 441 abhimuhe 316 (süra”, puratthimä?) abhirüpa 245 abhiläva 381. — 229 abhisamanndgaya 306 amandma 112. 9 (°ssare) amanumna 172.9 (°ssare) Ss? 324 amaliya (amläna) 377. — 320 amdyin 221-3 amucchä 183 amritatva 305 amoha (?) 225 amva 226 amvarisa 226 amha, amhehim, amhd- nam 421 aya zu e 406 ayakavalla 417. — 219 ayana 427 ayyd (s. ajjda) 439 ayyeva 256 ayyo 184 °ar zu 0, a 405 aragädhävagaädha 205 arana 171 arati 181 aravindakara 378 arasa 226 arahamt, °hamta 459. — 167. 216. 36. 9. 58. 82. 98 — cetiya 168. 216 Arunavaradiva 203.4. 321 Arunodaya 203: 4 arüvin 208. 9 Yarthay (abbhatthie, patthie) 253 arthavidyd 248 Vardh (riddha, sam- iddha) 243 ardhacatasrah 205 ardhamdgadhabhäsh@ 244 ardhamägadhi 392. 3 arhant 169 — (24) 240.1 arhatäm deva 157.312. asamkheyya 427. 8. — alamattha 169 alokäkäga 174. 209 aloyamte 174. 5 — °yyatibhaga (jjai) 427. 8. — 209. 10. aloydydsa 208.9 — °jjabhäga 209. — °jjapaesa, °padesie, ava zu 0, u 405. 6 avakdma (?) 298 avagdhand 207 asamjame 200 avagraha 307 asamjaya 158. 62 asamjiyabhavidavva Avatamsa 417 avadagga (yayga) 267. asanapdna 189. 299 avadhijndna 318 asanavane 290 avamdhaga 230. 2. 3 avaramha 248 avaratta 412. — 291. asanni (asamjnin) 161. — pameimdiya 379 — bhüyam 161 asamdiddha 235. 72 Avaravideha 204. 65 avavamga 427 avahära 230. 4 avahilese (?) 278. 87 avduda 286. 8. 321 avitaham 235. 72 asavanayde 184 asäsae 189. 90. 1 asi (asya) 186 asim (eshäm) 421. — avirdhiyasamjama 214 asunnakäla 162 asura-kumdära 161.70. 203-5. 14-6. 25. 35. avedaga 230. 4 — — rdjan 210. 306 — — Präväsa 173 asurimda 203. 306 aselesipadivannaga180 as finales zu a, a, i, e, Vas s. samdna asamvuda 158 — vademsaya 225 asamsärasamdvannaga — samda 216 asri (vier) 310 assätdvedagd 230 ahakhkdya(yathäkhyd- ta) 412 ahapamdare 293. 4 ahammatthikda 206 aha? 411. 2 — kappam 233. 8 — kammam 167 — nikaranam 167 — taccam 233. 4 — maggam 233. 4 — vacca 225. 6. 321 — vädard 221 — samam 233 — suttam 283. 4. 8 — suham 259. 71. 81. 4.5. 97 ahinsa 187. 270 ahigaraniyd 179.218 ahirikä (?) 181 ahe 404 aheloe 209 ahorätimdiyam 234 aholoya 171. 227 ahosire 315 ahohia 169. 239 ä zu a, i, u, e 405 aikh-ittae 251. 73 aikh-iyam 251. 75. 7 di(dtma)-1thie 404. — 222 äinnajanasamüha 243 du(dpah)-kde 202 aukaiya 404. — 174 du(äyuh)-khaa 303 duya 159. 63. 6. 77.9. 83. 9. 230. 2 äu-yde (dpahkdyah) 397. 404 äulikaremti 181 duso 273 äkdgagata 307 ägae 257. 97 ägamaü 248. 82 dgara 293 dägära 274 ägärdo 439. — 257 ägasa 208 (s. loy@?) Osatthikaya 207. 9 äcdra 232. 3 djänadeva 219 djdnulambabähu 312 äjivika 439. — 1693. B) djiein 163 dna (Yan) 427. — 178 (ändpajjatti) dnata 212 Änamdarakhkiya 200 dnamdie 260 änaya 171 änd (djnd) 215 ände (Gerund.) 436.— 164. 278. 83 dndma 192 dnugdmiyattde 434. — 274.6 änupwvikada 175 dnupuvvi 300-2. ätamka 439. — 276 ätapatra 306 dtava 200 dtikhk° 251 atikhaäi 277 atiyau (?) 294 ädakshinapradakshina 319 addnasamiti 280 ädibuddha 168 adilla 437. — 231 ädhärakshetra 205 dnupürvi 319 Ein Fragment Väp, paveti 378: pdunittd 300. 1: patta 300. 3. 6: sampatta 256.98: — sampdvia 298: pajjatta 178. 277 dpo-devata°, tya 202 — maya,°mätrd,°mür- ti 202 äbhiyoga 222. 5 äbhogiya 163 äyamwilena (?) 378 dya (dtman) 408.20.— 134 — (dyde) 167. 89. 276 — kammund 220 — tthie 220 — °jasa, °ajasa 234 dyamka 276 dyatana 244 äya(ätma)-payoga 220 — bhävena 208 — rakhka439.— 211. 2.23 dyaärie (deärya) 258.9. 91 dya (dtma) -valtavvayd 201 öyda 275. 6 dydna (äddna) 273. 80 dydma 202.5. 24. 62.4 däydra 275. 32. 302 — laddhi 318 äyarambha (dtmdä?)158 däydvamta (dtdpänta) 174 däydvanabhümi 286. 7 dydähina 235. 61. 72. 3. 816 äyikh 250 (°ahi). 1 dyima 378 äyu 161 der Bhagavati. äyushka 161. 3. 6 ärana 212 ärambha 158 drambhiya 161 ärähae 164 ärdhand 164. 222 äriya 178 Äryabhata 164. 215. äryd 383 äryika 307. 14 ärshatva 393 älävaga 376. 80. — 169 alitta 274 älotiya 187. 300. 1 dvatta 298 ävattiya (?) 277.321 ävannaga 163 dvasaha 254 dvassaya 248. 321 avaliyd 427 dvasa 170. 233 — pavvaya 203 Yds, ahiy-ds-ijamti 185: — payyumdsai 261.96: — payyu- väsetta 254. 93: — payyuvasamane 316. 20 äsa (acva) 408 aäsanna-vahaena 180 äsanddini 230 asama 223 äsiti 426 äsurutta 214 dhacca 160 ähäkammanam 189 ähära 157. 60. 72. 89. 92: 32.231.048. 99: — Prdim 277 dharakasamugghaya 198 dhäraga 231 dhäratıhi 157 ähärapajjatti 178 Yahäray, ähäremtil60. 76.8. 89: — dha- riya 157: — dhä- riyyamdna 157: — ähdärijjissamäna 157 ahärasannovaütta 231 ahärika 172.7 dhäruddesae 157 ahie, ähiyamti 410. — 251 ähnika 377 i zu u, e 405 — anlautend, Abfall 405 — Vorschlag 405 — Einschub 405 vi tiya 405. 258. 9. 82: — ahüjai 281: — ahijjittä 300: — pecca 436. 159.299. 304: — samita 279 i für ti, iti 405. — 253. 6. 89. 90 — für eit 273 (ke-i) io 159 (cute). 299. 304 imydle (41) 425. 6 ikka, ikkaga, ilkkära- saga 406. 24 imgäla 404. — 289 imgdlaa 404. — 225 imgalabbhüya 214 ice (ity) 409. — 267 (dreimal) Vinj 280 Vit, edei 439. — 273. 4 ithimika 404 iddhi 406. — 233 ina 406. 9. — 250 326 iti 405. — 290 itihasa 245. 7. 8 itthi 405 itthiya 422. — 235. 73 itthiveda 199.231 (°da- 9a) — vamdhaga 231 yidh (?), sampehei 254. 93.6 Imda 439. — 213 Simda 203. 11. 23. 37 — ggaha 226 — dhanu 225 Imdabhüti 155. 76. 94. 6. 201. 41. 309. 15 Indrabhäti 194 imdiya 177. 98. (268) — pajjatti 178 ime (ayam) 264. 6. 91. 6 imise 171 iya (eta) 421. — 299. 300 iyam (?ayam) 253. 4 iriyd 439. — 279 — vahiya 191 — samite 191. 278. 9 Yish, ichami 433. 4. — DIE LEI SE 94: — itthe 274. 99. 300 ishtvinam 423 iha-gaya 298 — bhava 276. 99 — bhavia 158. 276. 99 — bhaviduya 183 Vir, udirei 165: — udinna 165. 6. 80: — udirie 155. 7: — udiriyyamäne 155 irya 279 — patha 191. 2. 277 WEBER: icdnakona 243 isäna 439. — 211.2. 4.5.36 — kappa 212. 4 — vademsaa 212 isippabhä 171. 215 isippabhärd 171. 210. 6 u für a,i, 0, ava, as 404-6 — zus 405 — eingefügt 406 — anlautend, Abfall 406 uu (ritu) 427 ukkäpdya 224 ukkosa 378. 443. 156. 320 ukkosiya 443 uganhand 408 ugähand 171. 232 uggatave 315. 7 uggaha 408 uccara 278. 80. 97 — °ttde 221 uccdvaya 185 ucceyaga 226 uchüdha 405. — 315. 7 ujjdna 216 “uttha (caturtha) 425 uttha 435. — 212. 8. 97. 316.9 utthäna 165. 80. 90. 2 uda S. 316. 9 uddhamjdnu 315 uddhaloya 170.209. 27 unha 274.89 ultama 288 Uttama 417 pamjali-uda uttamdänga 306. 11 Uttarakuru 204. 65 uttaraddha 204 uttara-puratthima 242. 75 — veuvviya 171. 2 uttarilla 211. 27 utpala 306 utsada 309 utsargasamiti 230 utsedha 309 udai 230. 4 udaie 177 udagagabbhe 199 udagattde 202 udayga 288 udatta 2838 udayamte (udakdnta) 174 udahi? 170. 6. 209 — kumära, °ri 226 udära 288. 9 udärika 177 udiraga 230. 4 udgrahana 245 udddma 321 uddittha(°drishta) 439. — 219. 50 uddesaka, °ga 376-81 uddharenu 265 Udyäna 194 upakhydtar 251 upadhmäniya 414 upapätikadagd 232 upardga 224 upalepa 307. 13 upäsaka 439 — cruta 392 uppanna 156. 316 — ndnadamsanadhara 169. 242. 58. 82. 308 uppale 427 — 292 uppalamga 427.8 uppaluddesaa 230. 1 uppäyapavvae 203.14 uyam (ojas) 177 uyamsi 403 uyattana, ttiyavva 260. 77.8 uydlisam (42) 426 uyya (rija) 227 urdla 412. — 260.88. 9. 91. 315. 7 urdliya 172.7. 95 wvaütta 171. 3. 231. 320 uvaesa 278 uwvaoga 207. 8 wvakkame 186 uvagaya 270 (päuva?). 93. 5. 6. 315 uvamga 246.7 uvacie 157.63. 84. 289 uvadesae 258. 91 uvayoga 173 uvarima 437. — 171 — geviyya 238. 304 uvarilla 437 wariva 415. — geviy- ya 162 uvavanna, °ga 160. 1. 2283 — puwva 251 uvavattiya 179 uvavda 192. 215. 23. 9. 30. 4 uvaveya (?) 260 22 uweasagga 185.274 uvasamta 302 uvasappini408. — 216 uvasamie 177 uwvddane 266. 9 uvdsagadasau 232 uvdsamtara 439. — 174. 5. 32. 210. 39 uvvattana 231 Yush, ajjhüsana, °siya, Whüsittä, jjhosaittä 389. 90. — 295 usappini 408. 27. 39. —_ He usina 202 — joniya 202 usu 405 ussagga 301 (kau°) ussanhasanhiya 265 ussappini 408 ussdsa 299 — pada 156 usseha 309. 15 uhärini 203 uhi (avadhi) 169.217 — näna 208. 23 — damsana 208 üsasa 427. — 192 üsiudayam 220 (uchri- to°) ri zu a,i,u 406 — zu ri 406 rishabha 306. 10 rishi, und Götter im Streit 270 e zu i 406 — für aya, ayi 406 — (=iyat) 422 eküna 426 ekka 424 ekkarasa 424. — 281. 300 ekkärasama 236 ekkekka 424 ega 424. — 261. 2. 74 egao 424. — 220 egattha 156 Ein Fragment egatthi (61) 426 egato-vamka 227 egadivasena 378. — 320 egamta 273. 4 — °pamdia, °vdla 179 egapayatara 424 egabhava 199 egamega 171 egayao 424. — 190.1 egarätiim 285 egarätimdiyam 234 egasamaia 227. 30 egasesa 374 egähiya 226 egimdiya 379. — 159. 61. 74. 93. 227-33. 8 — saya 227.8 Vej, aneyane 280 Vet (?), edei 273.4 ettha 422 Vedh (?), sampehei 254. 93. 6 eya 272.6. 92 (se’yam) eyarüva422. — 253.4. 64. 6. 78. 91. 6 eramdakattha 289. 90 Erävaya 204. 65 erisa 422 eva 275.6: — Ss. ayyeva, amtardpaheva, jene- va, teneva evam 381. — 277 — (iyat) 422 evatiya 422 evaya 221 evdm eva 274. 89. 91 eshand 279 (°samiti) esa (?yish) 281 esand 438. — 278 esam atthe 403 der Bhagavati. ai zu ai, e 407 o zu u 406 — für ava 406 — für d@ 443 ogadha 263. 6. 9 orimika 404 ovadane 269 osappini 427. 39. 230. 8 Osaväla 375 ohie 223 au zu o 407 audayika 177 audarika 172.7 381. aupapatika — 243. 5.51 aupagamika 177 k zu y 397 kaiha (?) 225 kao 422 kaohimto 419. 22 Ykamkh (känksh), kam- khie 252: — ava° 189. 214. 93. 6. 9 kamkhä-padose 183 — mohaniyye 163-5 Kaccdyana-sagotta 197. 245 ff. kacchakoha 226 kajjala 306. 10 Vkatakatäy 290 katipradega 307 katu, kattu (Ykar) 433. — 191. 254. 72. 4. 93. 6.8.9 kattha 289 — sagadiyd 239. 90 — seyyä 185 kada (yYkar) 163. 4. 75 — (yuga) 439 — jumma 230. 4 kadaihim 293. 4. 7 327 kanaga-pulaga 160. 315. 7 — sattarivesiya 248 kamtaga 185. 321 kanha 415 — pakhkiya 235 — less&160.229.31.3 kattha 422 Vkathay, kahio 244: — parikahei 257. 71 kadäyi 400. — 263 9 kanakakamala 307 kämta 274. 99. 300 kamtära 439. — 158. 267. 70 kamda 220 — dhaso (?) 379 kamdappa 225 kamdappiya 163 kamdhara 306. 12 °kanyd 161 kapdta 306. 12 Vkapp, kappai 433. 4. — 296 kappa 165 s. ahä? — (Ritual) 246 — (12 Götterwelten) 439. — 156. 62. 3. 209. 38. 304 kappdsiya 248 kappovavattiya 179 kamala 292. 3. 307 kambhüpama 306 kamma 439.— 158. 60. 3-7. 77. 80. 3. 95. 205. 28. 37. 90.1 kammaga 171. 2.82.93 kamma-pagadi 382 — — (acht) 440. — 166. 89. 227. 30. 3 — — (vierzehn) 227 — samgahiya 176 328 kammiyde 201 kaya 422 Kayamgala 194. 6. 242. 5. 55. 279 kayara 422 kaydi 400. 22. — 206. 49. 62. 3.91 Vkar, karei 261. 72.3. 316: —kareyya 162: — kare 301: — ka- rehiti 304: — kahiti 306: — karittä 316 — s. uda, kada, katu — (kieed) 398.436. — 302 — (käum) 433. — 278 (purao) — (kajjamäna) 190.1 — (kirai) 431. 185 — s. amtam, kaälam, auli, paritti — abhikicca 436 — pakarei 163.79.83. 223 — vikuvvai, Pvittd, vi- ttae 220-3 Ykar (kri), dinna 243: — vitikinna 205 karana 180. 275 karanijja 195 karamdaga 274 karayala 297 karodiya 254. 5 karman 177. 206. 37. 70. 321 Vkarsh, mit pra 307 kalaha 225 (76) kala 248 Kali 439 — dosha 370 — yoga 230. 4. 5 kalusa 178. 251 WEBER: Kalkin 369 12 kalpa s. kappa kalpasütra 368. — 246 kalpdtita 171 kallam 415. — 291. 6 kalläna 415. — 254. 60. 88 kavella 214. 9 kavvada 223 Vkas, viyasiya 318: — voyasijjamäne 415 kasäya-samugghaya 198. 229 kasdyin 231 kasina 415 kahä 271. 82 kahim 302. 3 kda 216. 33 käiya 179. 218. 24-6 kau (?käca?) 160. 73. 239 — lessd 172.229.31.3 käussagga 187. 301 käka 213 °katiya (käyika) 401 Käpilagästra 247 Vkdy, nikayamti 192 kaya 189. 321 (sechs) — gutta 278 — joa 173. 83. 231 — bhava 199 — samita 278 kayika401.38.9.— 161 kärmana 112.7 kärmika 172 Käla 226 käla 162. 207. 37. 91. 321 kälam kar 439. — 159. 221. 95. 301 — anavakamkh? 214. 93.6.9 kälao 193. 261-4. 6 kälagae 198. 9. 300-2 kalamaäse (?) 159. 302. 3 kalasamaya 174.9.291 Käldsa 184. 302 kälimopeta 306. 10 kävälie 213 Kävilam 248 Käcyapa 201 Kaäsava 201 käsä 226 kähe 395. — 256 kimsuya 293 kimeivisesdhie 264 Vkitt, °eti 283. 4 kidikidiya437. — 289. 90 kimnara 159. 238 kimpattiya 200. 321 kimpurisa 238 kimpurusha 159 kiriya 440. — 161.79 (fünf). 90. 1. 216.37 kivana 189 kivvisa 178 kisa 290.1 kiha 422. — 256 kilikä 510 kuechi (?) 265 Vkune, äkuneita 306.10 kutumba-jägariyam 292 kumdiya 254. 5. 273 kutthi (?) 265 kuntala 313 kuppdävayaniya 248. 321 kumdra 161 — jakhkagaha 226 Kumärapala 369 °kumdrimda 170 kumbha (Hölle) 226 kumma (kürma) 377. — 313. 20 Kuru (deva-, uttara-) 204. 65 Kurudattaputta 195. 212. 36. 41 kuruwinda 307. 13 kuwiya 214 kuvera 223 küdagarasaäla 213 kürma 307 krittikä(-Reihe) 373. 441 ke (kevat) 422 ke-ti (kageit) 274.5 kerisa 422 kevaiya 171 kevac-cirena 256 kevatiya 422. — 192 kevala 169 — kappa 205.11. 2 — jnäna 166. 318 — ndna 169. 208 — damsana 208 kevalin 169. 239. 58. 71 — pannatta 164. 271 — bhäsiya 186 kevalisamugghäya 198 keca 311 — bhümi, kegänta 306. 10 kesa 178. 311 kesariya 255 kesaloo 185 kouhalla 316 koti 439 — kiriyä 213. — 321 kottakiriyd 439, — 321 kottavi 213 kottha 315. 9 Kodallaya 248 kodakodi 427 kodi 427.— 261.4 komala 293. 4 koremta 377. — 321 kosa 265 koha 175. 81. 302 kohovaütta 171 Kautalya 248 °kkadue 286 Vkram, anatikkamani- a 273 — ava405.— 166.92. 202. 73. 4 — vyud, viukkamamti 202 — uva 167 — nis 193 — pratinis 196. 255. 79. 94 — prati 300.1 — sam 192 kriydkalpa 248 kroga 205. 65 Vklig, parikilesemti159 Yke@ 410. — 250 —s. dikhk, dyikhk, atikhk, padiyailchk — (paccakhkdmi, kihkde) 299. 304 — 8. samkhejja, °yya, asamlkh? ksh zu khk, kh, h 386. 7.412 — zu ch 412.3 — zu jh 390. 413. — 275 Vksham, Ichämettä 293. 7. 302 kshäma 275 kshäyika 169. 77 Ykshi, khine 169. 83 Ein Fragment der Bhagavatı. Vkship, nikshipet 278: — canikhkitta 212. 86. 7: — samkhitta 315. 8 khaa 303 khaie 169. 77 khaüvasamie 177. 318 khad-amgavi 425. — 246 khattiya 189 kıhamti 278 khamda 439. — 213 — ggaha 226 Khamdaya 195-8.236. 4öff. khamdha 439. — 236 khama 274. 8 khamana 288 kchayaniphpanne 169 kharassara 226 khalu 254. 66. 91. 302 khätima 437. — 189. 299. 300 khära 225 khäsa 226 khitta, 5. kship — (kshetra) 264 khittao 193 khippdm eva 219. 57 khina, s. kshi khindvarana 169 khu 184 “khutto 411. — 321 khuyya 172 khuhd 274 kheda 223 khetta 174. 227 — näli 227 khettao 261-4. 6 khela 278. 80 khk für ksh (ke), sk shk 3836-7 Philos.-histor. Kl. 1866. khkamdha 168. 91. 209 — desa 209 — padesa 209 Vikhkä (khyd) 251 khydtar 251 g zu y 397 gajjiya 224 gadda 216 ganadhara 318 ganahara 377 195. 241. ganitagästra 247 ganin 318 ganipidaga 317.— 282 ganettiya 255 gati (viggaha°) 177 — vier 233 Gaddabhäli 197. 245. 56 gamdha 262. 306. 11 gandharva 159 gamdhavva 238 — nagara 224 Vgapp (?), vigappiya 248 gabbha 177. 99 Vgam, achejja 411.29: — gachai 273. 89. 91:— gamihiti 303: — gamtavva 277 — gae s. kalagae, am- tagade, apagata, dgae, andgaya, abhisamann- ägaya, uvagaya, pä- ovagae, abbhova°, pa- digaya, vi — uvdgacchai 249.73. 9. 34. 5. 8. 301. 16 — paceugacchai 403.— 257 — niggacchai 242. 53 gama 381 — f. ce. 193 gamao 381 gamana 255 — guma 206 gayalgaja) 321 garaha 415. — 134 °garue 274 garuyatta 1830 garuyalahuya 262. 4 garula 238 garta 269 Ygarh, garahai 415. — 165 Vgal, dgalemti 216 gavyüta 265 gaha (graha, Besessen- sein) 226 — (Planet) 441. — 224 gahanagune 207 gaha,° gajjiya,juddha, °damda,° samghäda- ga, Pdvasavva 224 gahdya (Gerundium) 274.5 gauya 265 gath@ (382). 416. — 320 gäma 223 — kamtaga 185 — märt 226 — rüva 223 VYgäh, mit ava 193 (ogädha). 263.6.9: — 205 (avagädha): — 203. 4 (ugähittä, °hetta) gaha 170. 3. 320 gähävati (grihapati) 274.5 gimha 395 Tt 330 giri-padane 266. 8 — rdya 417 — gikhara 269 gihattha 213 gihidhamma 214 gumja 293.4 guna 206. 60. 315 — rayana 285. 6.8 Gunasila 196. 200. 1 gutta 278. 320 — vambhacera 273 gurue 182 guruyalahue 182 Yguh, nigüdha 307. 13 geddhapaddhei 266. 9 gevijja, °yya 162. 3. 209. 38. 304 — vimäne 171 gotta 315 Gottubha 203. & gotra 166 goppha 313 goya 166. 234 Goyama 156. 9.210.1. 41. 303. 15. 6 — (Sekte) 214 gora 315 govvaiya 214 Gosala 378. — 195 ggahana 197.9. 267 gr zu y 397 Vgrath (?), pariggahiya 297: — paggahia 289 grantha-gaurava 243 — "samkhyd,°dgra 376 Ygrah, genhai 255: — ginhamti 301 — s. gahäya — uginhitta 408: uggähei (?) 295 — paginhami 301: — paggahiena 288. 9 WEBER: YVgrah, samgahiya 176 graiveyaka 162 Vglä, gilati 289. 90 ghattha 321 ghana 209. 93. 7 (me- ha°) — väya 439. — 176. 82 — °odahi 439.— 176. 82 ghettüna 414 Vghepp 414. 31.7 ghera 185 Ghotakamukha 248 ghodayasuya 248 ghora 315.7 — guna 315 c anlautend, Abfall411 — zu t 401.13 — zu y 397 caükka 425.— 230. 53 caüttha 236. 8 caüdisim 425. — 231 caüddasapuvvin 240. 318 caüpayyavasie 230 caündna 315 caür-amsa 310. 5 — °äsiti 425 — °imdiya 379.425. — 161. 74. 233 caüvisatima 236 caüvisatthaü (?) 187 caüvviha 425. — 261. 99 caüvvisam 159. 60 cakka 207 — vatti 374 — vdla 220 cakra 243 (sva°, pa- ra°). 306 (gagi?), s. dharma°, sinha° 12 cakravartin 240 cakränkita 312 Veaksh (kea) 251 cakhkudamsana 208 — phäsa 174 caccara 253 camcd s. Camarac°, Valie°. camdikkiya 214 caturamgini 439 caturasra 306. 10 catustringat 307 (ati- saya) caturdagapürvavid 318 cattäri 231 cattalisd 426 camda 224. 39 — parivesa 224 — °oparäga 224 Camara 379.— 203.4. 10.5.6.8.23.36.306 — (Thron) 215. 8 — camed 204. 15.6.8 campaya (vademsaya) 22 cammakhamdiya 214 cammävanaddha 2839 Year, cinna 433: — nicchärie 274. 6:— pariyärei 199 carakha (cakhkha) 387 caraga 163. 214 carana 275 — Fuls 307 caritta 158. 65 — pajjava 263. 4 carima 229. 99 — carima 232 — "mta 227 — samaya 232 Yeal, calamäne, calie 155. 90. 1 calayamarane (?) 266 eaujjäma (yy) 425. — 185 cdutthaya 425. — 226 cäuddasa 425. — 219. 50 cdummdsiya 425. — 234 cduramgini 407 cduramta 407. 25. — 158. 267 Cänakya 248 cäpodara 312 eämara 307 Yeay, samcdei 433. — 252 cäru 306. 7. 11 Vei, cayamti 202 (und uva”) — ciya 157. 63 Ss. avacie, uvaciya — cijjai (ava°, uva°) 190. 1 Veikits, vitigichie 252 Yeikhk 404. — 251 citämtaramsa 310 eiti 244 Veitth (sthä), eitthai 395. — 278. 89. 91 — sameitthai 252 eitthiyavva 277 cimtie 253. 66. 91 ciriya 214 civara 198. 301 Cumuri 203 culasita, °sü 425 Cücuya 442.— 216 cülie 427 cüliyamge 428 ceia, ceiya 196. 242. 54. 79. 94 cetiya 439. — 239 caitya 242-4 cottisa 425. — 236 codasama 425. — 236 coddasa 425 — puwwvadhare 318 — puvvi 155.283. 315 coddasama 286 coyatthi (64) 426 cora 274 ccdi (tydgin) 278. 80 Veyu, cute 159. 299. 304 cha 234 chaümattha 438.40. — 169. 239 — °tthiya 198 chakkdya 321 chattha 426. — 286. 8 chatthamchatthena 212 87 Chattapaläsae 242. 54. 3.79 chattaya 255 chattälaya 255 chattisatima 425 . chattra 307. 11 Vehad, chatte 255 — padichanne 289 chadisim 231. 4 chadmastha 169 — °sthika 198 chamda 246 chandas 248 chalasita 425 chavvisatima 425. 236 chäyamta 174 chäribbhüya 214 chävattari (76) 248 chittovane 290 Vchid, chijjamane, chin- ne155:— cheditti300 Ein Fragment Vehid, uechinna 195 chiddamta 174 chinnasrotas 307.13 chird (?) 172 j zu d 401. 13 — zu y 397 — zu v» 413. — 276 ja, = ca 391 jai, jati (yadi) 422 jakhka 439. — 238 — ggaha 226 jagadguru 306. 9 jamghäyugala 307 jajuveda 245 jana 243 — gunovaveya 260 — bhäshä 244 janavayagga 223 janavayavihära 196.7. 279 janaviha 253 janasadda 253 jati (yadi) 184 jaditthiya 378 Yjan, jdta, jaya 214. 78.89. 316: — sam- Jäya 316 jam pi 299. 300 jama 223. 5.6 — käiya 225 — devayakdiya 225 Jambudvipaprajnapti 392 Jamvuddival71.203-5. 10-2. 22. 40. 65 (Umfang) Jayatidäsa 375 Var, nijjariyyamäne, nijjinne 156. 7. 90 jara 226. 74 jala 413 — ppavesa 266 der Bhagavati. jalla 413. — 200. 78 jJasa (yagas) 234 jasamsi 403 jahannenam 378. — 157. 320 jahanniya 171 jahä 274. 82.9 Vijdgar, °riya 291. 2. 6 jäna 219. 20 jänaa 232 jänarüva 219. 20 Jänavaya 243 Jjätakdmbhonidhi 370 Jänu 307. 15 jdyd 275 järisa 422 jdva 381 jävaiya 378 Jävajivde 299 jdvam 257.91 (?vatd) Jdvatiya 174 Jitagatru 244 jütemdia 278 jina 164. 9. 239. 58. 91. 321 — vierundzwanzig 374. — 164 Jinadattasüri 181 jibbhimdiya 416 Jiyasattu 383. — 244 jihvämäliya 386.— 243 Vjiv, uvajivamti 235 jiva 158. 9. 62. 3.5.8. 76.7. 80. 91. 5. 208. 19. 20. 7. 35. 6. 50. 63.4 — (24) 159. 60 — abstrakt 182. 95. 266. 77.8 — (jivamjivena)239-91 — "tthikaya439.—207 — °davvdim 207 331 jivadesa, °padesa 208 jivanmukti 305 jivabhäva 207 jivdjivddhära 205 Jivabhigama 206. 50 jua (Maals) 265 jJuga (5 jährig) 427 jutti 223 “jumma 229 (mahd?). 30 jüyd 265 jüvajakhka 224 jettha 315 jeneva 249. 59. 60. 79. 84. 5. 8.96. 7. 301. 16 Jesalahara 375 joniya, 8. tirikhka° — bbhüe 199 3 joga 440. — 195. 231. 9. 321 — nimitta 218 joywaoga 173 jotisa 174. 203 Jotisamayana 246 Jotisiya 439.— 160. 2. 70. 211. 24. 35.8 Joyana 427.— 261.4.5 Jalanappavese 266 Vjna, janaha 184: — jänettd 257. 301:— janiyavva 152 — ndya (jndta) 167 — abhinndya 225 — dnde 436. — 164. 278. 83 — parinnde 154 — prajnapay,prajnap- ta, pannattia 368.— 158. 303 — vinndya 167 jndtadharmakathä 282 Tt2 332 jndnacatushtaya 318 jnändvarana 166 — °varaniya 169 Yiyut, wjovei (aus °jo- yei?), "vemdne 415 jyotishi 248 jyotishka 224 jyotishkarandaka 392 jval, jalamte 293. 6. 7 jh aus ksh 390. — 275 Yjhar (kshar) 275 jhashodara 307. 12 jhüsittä 405 (s. ush) hänakottha 315. 9 jhämaka 275 hiydy 390.— 275 jhejja 276 Tamkana 442. — 216 thavana (sthäpana) 186 Vthah (s. stha) 423 thanal 71-3 (zehn). 227 8. 82 — guna 207 — pada 203. 27 thänukkadue 236 thiecd (sthitvd) 398 thiti 156. 76. 225. 31. 2.4. 303. 6 — khaa 303 — thäna 171. rthitiya 193. 228 damara 225. 43 dimva 225 n im Innern 403 nam 422-4.— 277.91. 7. 321 navaram (auch na°) 378. 50. — 182 näna (jndäna), s. ndna ndnattam, 8. ndnattam nicca, nittaa 262 ne 154 WEBER: no 277.8 no-dgamaü 2830 nhäruni (?) 172 t statt d 400. 13 — — c 401.13 — — y 401 — eingefügt 401. 2 — zu y 398 — zu v? s. Yjyut taıya 425 Takshagila 369 tam, d.i. 158. 282 tam ceva 381. — 284. 302 tacca 405. — 202. 52. 34 — (tathya) 283. 4 tadatadamtam 437 tamu 209 tamuessa 189 tanuwaya 439. — 175. 52 tanha 415 tatiya 425 tate (tatas) 277 tattatava 315 tatitha 275 — gaya 298 tathägata 178 tad-ubhayakada 412. — 175 — — bhavie 412. — 158. 276 — — irambha412.— 158 taddhita 374 tadharüva 258 2839. Vtan, 91 samtae Vtap, dydvemäne 286. 7: — uttapta 306 tapaniya 306 tabbhava 266. 8 — marana 266 tamatamappabhä 170 tamattamd 170 tamappabhä 170 tamasamä 170 Vtar 283 (tireti) °taröga 438. — 160 taru 439. — 266. 9 tala 307 (päni°) talapradeca 307 tava, tavas (tapas) 158. 9. 86. 200. 1. 54. 89. 315 tavassin 258. 315 tavokamma 212. 85-6 tasa (trasa) 176. 86 — käya 189 tasa-renu 265 taskara 243 taha 278 tahappagära 224 taham 235. 72 tahabhäva 222 tahärüva 439. — 178. 81. 279. 95. 300 ta (tävat) 291. 2 Tamali 195. 213. 4. 36. 75 Tamalitti 194. 213. 4 75 tärd 223 — rüva 224 tärisa 422 tavam 257. 91 tavatiya 378. — 174 tävattisa 425. 39. — 210. 2 tävasa 162. 3. 213 ti (iti) 405. — 290 — (eit) 413. 274. 5 Vüikhk (für cikkh) 251 tikhkutto 411. — 235. 71. 3. 97. 316.9 tiga 425. — 253 (etigichie 252 Tigichiküda 203. 4 tinni 404 titiya 425 tidamda 254. 5. 73 tidisim 425. — 231 timdiya 425 tipidaga 232 tibhäga 225 (sa°) — 8. asamkheyya timira 377.8 tiri (-manu-deva) 179. 269 tirikhka 269 — joniya 161. 74. 99. 235. 69 — — °duya 177 tiriya (-manu) 267. 9 — loya 171. 209 tila 289 tilagavana 239 tilabhamdaga 290 tisamaia 227 tihä 425. — 190. 1 tiya (atita) 258. 32 tiyatthi 427 tireti 283 tivravedana 160 Tisaa 195. 212. 36. 41 tisam, tisd 426 tisaima 286 tise (tasydm) 271 Tumgaka, °gabhadrä 201 Tumgiyd 189. 200 tuttha 260. 72 tudia 427 tudiyamga 427 tubbham 421. — 271 tubbhe 421.— 134.272 tubbhehim 421. — 281. 4.5 tulla 415 — tthitiya 228 — visesähiya 228 tusinie 254 tea (tejas) 2839 teimdiya 425. — 161. 74 teukdiya 404. — 174 teulessa 404. — 160. 74. 231. 3. 318 teoya 230 tejas 177 tejasasamugghäya 198 tejasvin 162 tejoleeyd 318 teneva 249 tettisa 425 temdiya379.425.—233 temäsiya 425. — 254 teya (tejas) 160. 289 teyaa 171. 2. 93 teyamsi 403 teyalessa 214. 315 teya-kammaim 404. — 177 teyoga 459. — 234. 5 terasa 265 terasama 425. — 286 tericchiya 163 telokka 282 tevisa 425 tehiya 425. — 226 taijasa 162. 77 tti (iti) 254. 72.4. 93. 6.9 in zu tt, yan 413 ty zu cc, tt, tiy 414 tr zu tt, tth 414 Ein Fragment trayastringa 210 trikhamda 206. 40 tv zu cc 398. 414 ts zu ch 413 — - ss 413 — bleibt 413. — 285 thaniya-kumdra 161. 70. 3. 211. 26 thava 427 thävara 176. 86 thera 439. — 184-6. 200. 81. 95. 7. 300- 2 thova 427 thy zu cch, cc 414 d zu y 398 — zu r, 2413 damsa 439. — 200. 74 damsana 158. 83. 208. 82 — °namtara 165 — pajjava 263 — vattiya 161 — °nävannaga 163 — ndvaraniyya 166 Pdagga,yayga 267. 70 daccd (dattvd) 398.436 damda 265 damdaka, °ga 376. 81. — 175 damta (Ydam) 278 dabbha 293. 7 dari 216 darisana 166 darisanijja 415 darisin 259. 82 Vdarg, dacchisi 256 :— uvadamsiti 207 darcanävarana 166 darcganiya 243 davva 183. 206 davvao 193. 261-4. 6 der Bhagavati. davvasdmdia 186 — suyam 248 davvävassaya 321 davvimdiya 177 dagapürvin 240. 318 Dagaratha 155. 63 dagä f. ec. 228 dasanaha 298 dasama 426. — 236. 8 Pdasdu 232 ydah, dajjhamäne, daddhe 155 dahä 226 Vdä, deu 379 — dinna433.— 239.91 — daccä 398. 436 dära (dvära) 383 °däraka 161 därumaya 274 dävara 425. 39 — jumma 230. 4. 5 dahinaddha 204. 15 (dan) dahinilla 437. — 211. 27 dähinenam 438 di (iti) 296. 303 digambara 187 digväsas 314 ditthamta 381 ditthäbhattha 213. 4 ditthi 161. 72. 83 — vdya 232.318 dinayara 293 dittatava 315 ?diyam (divam) 234 diyd (divd) 286 divaddha (adhyardha) 411. — 190. 1 divasa 378 divva 306 Vdig, uddisiyyamti 378 335 disa 170. 229 — 8. caüdisim, chad., tid., pamcad. — däha 224 Disddi 417 disibhda 242. 73 yaih, asamdiddha 272 diva (dvipa) 170. 82. 204. 10. 2. 28. 39 divamta 174 duhshamd 215 dukhka 158. 9. 90.1. 303 — °ttde 437. — 190.1 — ppahina 169. 96 dugumchä (jugupsä) 413 dugga 216 duggamdha 179 duggd 439 dupadesie (dvi°) 191 duphäsa 179 dubbhi (dü-rabhi) 412 duya 425 duraka 445 durasa 179 Yduruh (adhiruh?) 405. 11. — 294.7 — duruhittd 293. 4 du-rüpa 179 Durgadäsa 375 duvvanna 179 duvdlasa 425. — 238. 300 — °samga 217.82 — °saviha 266 duviha 425. — 158. 266. 7 dusamaia 227 dusamadusama 374 duhao 425. — 220 — vamka 227 354 duha 425. — 190.1 duhia (duhkhita) 179 düsamta 174 drishtivdda 232 Vdekkh 414 deva 159. 77. 9. 303-5 — plur. 233. 8. 303.7 — u. dev? 199. 205. 10. 2. 19. 20. 37 — (rudda) 439 — (tiriya-manu-°) 267.9 — vier Arten 203 — (35) 210. 301 (atthegaiya) 303 andiya 270 kanyd 161 kuru 204. 65 gana 238 — jana 270 — °td-pratibimba 244 — °ttde 437. — 159. 303. 4 — däraka 161 — putra 161 — bbhäüa 199. 200 devaya 225 (fe.). 54 deva-loya 159. 62. 78. 9. 200. 22. 303 — samnivdta 293.5.7 — °duya 179 devänuppiya405.39.— 188. 9. 212. 57. 9. 71-4, 81.405097. 302 devandm priya 185 deviddhi 306 devimda 305 devi (Königin) 244 devopanita 307 desa 257 — (Theil) 176. 208 WEBER: desüna 209. 19 daiva 292 docca 425. — 252.84. 6 donamuha 223 donni 264. 5 domdsiya 425. — 234 dosha (achtzehn) 151 — (42) 279 dosa (dvesha) 181. 4 dosind (jyotsnd) 413. 5 dın zu dum,.mh 414 Vdrd, uddai 193 dvesha 307 dhaniya (?) 189 dhanu(Maals)202.5.65 — (Hölle) 226 dhanna 260. 85 — (dhanya) 278. 80 dhamanisamtata43I.— 2539-90 dhamma 164.85. 244. 71.35.94 — kahd 197. 271. 82. (adh’) — citamga 214 — jdgariya 291 — °atthikäya 206.7.9 — — desa 209 — pada 156 — “äyarie 394.— 258. 91 dhammiya 173. 278 — °ovadesae 258. 91 Ydhar, dhäremäne 164: — dharanijja 172 Odhara 232. 318 Dharana 211 Dharanikhila 417 — simga 417 dharmacakra 307. 14 — dhvaja 307 yVdha 423: — uvahie 184: — saddahami 272.3 dhäu 255. 73 Dhätakishamda 204.6 Dhäyaisamda 206 dhärae 246 dhärand 245 Dhärani 244 dhuve 262 dhümappabha 170 dhümiya 224 Dhritaräshtra 223 dhejja 274. 6 Dhauli (Inschriften) 396 dhyänakoshtha 319 Ydhvams, samabhi- dhamsejja 200 dhvaja 307 n, initial 402 — zu y (?) 398 na, enklitisch im Veda 423. — 320 naüya (90) 426 naüyamga (niyutdmga) 428 naa (Yni) 186 nakshatra 441 nakhkatta 223. 4 nagara 223.91 nagari 281 naggabhäva 185 naggoha 112 nagna 314 — pdshamda 214 najue (niyuta) 427 natthitta 164 Nanda 375 Nandana 210 Namdissara 204. 15 nandyävarta 312 napumsagavedaga 231 nabhas 174 Ynam, änamamti pän° 156: — parin® 157. 60. 4. 8. 72. 220 — (parinaya) 157 Ynamams 159.235. 54. 71.3.81.3-5. 8. 93. 7. 8. 302. 16. 9. namamsiya 319 namas 298 naya (Yni) 246 nayari 242 narakabhümi 170 nalina 427 — namga 423 nalini 293 navan (Goldlotus) 307 navama 236 navampuvvadhara 318 Vnag, nasiya 378 Ynah, avanaddha 289 (dasa)naha 298 ndga 439. — 170. 238 kanyd 161 kumdra 211. 26 rdjan 226 suhuma 248 nddaga 248 näna (jnäna, 3. 4 oder 5) 379. 440:— 158. 69. 73.83.201.8.99 ndnattha (nänärtha) 156 ndnatta (ndnatva) 380. — 182. 232 ndnamtara (jnänän’) 165 ndnapajjava 263 nändvarana 169 — °niyya 166. 9. 227. 30 nänin 258 näbhimandala 307 ndma 166. 234 ndmae 274. 89 ndmam (momine) 242, 349.92315 nämate 402 näma-sämdia 136 — suya 248 ndyddhammakahä 232 närdca 306. 10. 5 Ondliya 200 ndliya 265 nal 227 nikarana 167 nikasha 317 nikhkeva 186 nikhkevana 278 nikhkitta, S. nigama 223 — 248 an? nigasal60 (sozulesen). 315. 21 nigulhagoppha 313 nigüdha 307. 13 nigodhavana 290 niggamtha 165. 83. 9. 218. 72. 3.8 nighamtu 245.7. niechärie (?) 274. 6 nijüdha 414 nitthiya (Ystha) 195 12 nidäna 207 niddi 320 niddesa 215 nimmamsa 259 niyattia 260 niyamtha 439. — 195. 6. 9. 239. 49 niyatta 295 niyama 186. 295 — °mamtara 165 Ein Fragment der Bhagavati. niyama (Abl.) 167. 74. neraiya401.— 156.60. 267. 71 71-3.6.9.180.2.93. niyyüdha 414 220.1.8.30.67 niramkusa 321 — (°tiya) 401. — 156. 71. 5. 228. 34 — bhava 197. 267 — °äuya 163.79 nairayika 156 niranukampa 321 niramtaram 234 niraya 156. 70 — gati 156. 92 — väla 225 — °duya 163 — °ävdsa 156. 70.1 niravasesa 302 no-dgamaü-bhävasuya 248 — — bhävdvassaya243 nn für ne, jn, mjn, nıy, nirdvarana 169 nirukta 248 nirutti 246 nirupalepa 307 nirgrantha 166. 249 nirghantu 248 ny, nm, rn 403 nyasa 307 paüa (prayuta) 427 paüma (padma) 427 paümamga 423 paesa 193 nirjard 156 paesia 263 nirmama 307 pam = pannatta 158. 266. 7 pamsuvutthi 224 pakäsa 293 pakhka 427 pakhkiya 235 nirvdna 196. nivväghda 231 nihgväsa 306 nisanna 297 nisde (Gerund.) 216 nisitiyavva 192. 277 pagadi 166 s. kammap. pagati-bhaddae 302. 3 paggahia 238. 9 pamka 200 — ja 314 paccakhkae ("khkdya) 251. 99. 304 paccakhkäna 184. 6.7. 201. 67 paccatthima 437 — milla 437.-— 227 — °menam 438. nissamkiya 273 nissesde 274 Yrihatt (sad) s. hatt Yni, neyavva 380.1.— 303 — paniya 221. 82 — vinie 302, vinayiyi- ya(?) 275.7 nila 160.310. 11 (keca) — lessä 229. 31. 3 nisdsa 427. — 192. 299 nihära (Yghar) 271 — (Yhar) 271 nihärima 437. — 267 pacchovavannaga 160, ninam 296. 7 223 paccuppanna 258 pacchäpurde 274. 6 pacchäsamgatie 213 pajjatti 178 pajjava 2083. 62-4. 6 pamca 284. 95 — disim,° sam 425. — 193. 231 pamcama 2836 pamcamahavvaiya 425. — 185. 294 pamcamdära 36. pamcayitti 309.5 pamca-gila 157 pameimdiya 425. — 161. 74. 253 pamednam 170 pamjali-uda 406. — 316. 9 pattana 223 pada 187. 321 padana 266. 8 padaga 219. 20 padi-uccdreyavea 381 — kamme 267. 71 — kkamta 221. 300. 1.3 — kkamana 135-7. 294 — gaya 244. 91 — ggahaya 274 — camda 224 — *tthiya 235. 72 — punma 300 padimd 281.3 padiy-dikhkiya214.51. 93.5.9 padi-vamdha 259. 71. 81. 4. 5. 97 — vannaga 150 — süra 224 — seha 233 — haya 232. 304 paducca 381. — 189. 231 336 paduppanna 232 padhama 234. 6 — samaya 232 padhamilla437.— 198 panatisam 425 panavanmam 425-7 pandma 2153 paniya (Yni) 221. 82 pamdara 293 pamdaramga 213 pamdita 438. — 179. 90 pamdiyamarane 266. 7 — viriyattde 166. 7 pamduramga 214 pamdurapadapdurana 157. 321 pamduroga 226 Panha 442. — 216 panha 232 Ypat, mit vyati (vitiva- tati, viyivayai) 400. 5.— 182. 9. 267.71 — mit ud (uppaija) 222 — mit pra (pavadai) 176 patana 268. 9 patodayam 220 patta s. Ydp — (pätra) 198. 301 — (pattra) 2839 pattana 223 pattasagadiyd 289 pattiyädmi 272.3 patthie (arthay) 253 Vpad, mit samd (°van- na, Pvannaga) 158. 77. 80. 252. 3 — mit ud 316 WEBER: Ypad, mit samud (°ppa- jjetth@) 261. 6. 91. 6:— (°ppanna) 316 — mit upa (uvavajjai) 179. 221: — (Pyye- yya) 227: — Oyyam- ti) 228. 33: — (ji- hiti) 303: — (*yyi- ttae) 227: — ("yya- mäne) 227 :— ("van- na,'nnaga)160.302. 3:— (vdtiya)3S0 :— (vattäro) 159 — mit ni (vanne) 216 — mit padi ("vanna, °rannaga) 180.256: — mit sampadi (va- ati) 278 — mitsam(panna) 302 — mit uvasam ("jjittd- nam) 185. 281. 3-6. 94 pada 376. 80 padesa 207. 8 — kamma 167 padesie 191. 3. 266 padesogädha 263. 5. 9 padosa 183 paddhei 266. 9 padma 317 padmänkita 312 padmotpala 306 padmopama 307 panna (5) 426 — (aünd?) 265 pannatti 368 — s. vivdhap? — (=bhagavati) 378 — väda 368 pannaydlisam(45) 264 pannavand (prajnapa- nd) 380. 2. — 157 pannavisa 170 panndsa 426 °pabha 170 °pabhäya 292. 3 pabhu 422. 33. 4 pamdnamtara 165 pamäda 165 pamha-gora 160. 315 — lessa 160 paya(?)-käiya 225 — devayakdiya 225 payanu(pratanu)302.3 payamue 221 payatta (Yyat) 260.88 payahina 235. 73. s. äyähina? payogasd 164 payodayam 220 payyatta 227 payyavasdna 201 payyavasie 230. 4. 66 Vpar, Caus. s. pälay para-kada 175 — kammund 220 — kkama 165. s. pu- risakkarap° — gherappavesa 185 — parivdya 181 — ppayogena 220 — bhava 276. 99 — bhavie 158. 276.99 — bhaviyduya 183 paramattha 273 paramasomanasia 260 paramdnu 190 — poggala 156. 7.90. 1. 209. 65 paramohia 169. 239 — mit pratyud (pa- pannarasa 425.—170 parampara 229 duppanna) 282 286 — gaa 196 parampara-sarisa 229 — °rovavannaga 229 para-loya 274. 6 parärambha 158 paräsara 222 parikhkeva 205. 24.62. 4.5. pari-gaha 181 — gaha 175 — ggahasannovaütta 231 — ggahiya 161. 297 ghopama 306 tthie 220 naya (Ynam) 157 näma 192. 3 nivvdna 301 nivveuda 169.85.96 °ttikaremti (?) 181 däha 200 — päya (?ydya Cod.) 185. 300. 1 — samgatia 213. 57 — pürna 306.11 — yatta (poggalip?) 427 — yatthie 222 yavaniya 218 vÄddi 380.1 väya (Yvad) 181 vesa 224 vrdjaka 196 vvdyaga 163. 213. 45. 6 (adj.) — vvdyagdvasaha, “hi 254. 5 — vrdia 256 parisä 211. 42. 4. 53. nee ent parisaha 440. — 185. 7.274 paryamka 310 parvan 268 paläsa s. chattapal. paliuvama 427. 39. — 159. 63. 225. 6 palitta 274 palya 305 palhattha409.15.—320 pavajja 213 pavamca 195. 305 pavayana 165. 9 — dei 379 pavaha 165 pavittiya 255 paveti(?) 378 pavesa 185. 266 pavvaya 417. — 203. 16. 93. 7. 301. 2 — räya 417 — °emda 417 pavvdittde 257 pavväviyam 274. 6 Vpag, päsai 213. 60:— phäseti (?) 283. 4 pasavana 179 pasina 254 Pasenaiyya 382.— 213 paha 253 pahiya 216 pahü 257 paheliyd 427 päuppabhäya (präyah- prabhäta) 292. 6 päubhüta (prädurbh°) 213 päurana 187. 321 pduvagamana (präyo- pa?) 440.— 216.67. 70. 95 päwagaya 93.5 päusiya 218 päovagae 270. 99 214. 70. Ein Fragment pägasäsana 439. — 216 Pädaliputta 374. — 204 päna (Trinken) 189. 293.9 — (Yan) 427. — 176. 91. 5. 231. 77 pänaa (pränata) 212 pänakhkaya 225 pänapajjatti 178 pänaya 171 pändtivda, ya (prä- ndtipata) 175. 218. 99. 300 — kiriya 179 pändma (Ynam) 192 pändmä 213 pändyivda, °ya 181.7 pänitala 307. 12 pändicca (4) 245, päda 265 — tala 312 — nyäsa 307 — pitha 307. 14 Pädaliptasüri 392 pädosiya 179. 218 pdsa (päta) 224 päraa 246 päragaa 196 päralokika 299 päritthä (?) 278. 80 pärindmika 177 päriydvaniya 179 pärgva 307 Pärgva 240. 321 — nätha 183 Ypdlay (par), pdleti 283: — anupalei 283 Pali 373. 96. 7. 16 pdva (kamma) 167 — kamma 304 Philos.-histor. Kl. 1866. der Bhagavati. pävayana (prävacana) 378. — 165. 272. 3.8 päshamda 213. 4 Päsa 201 päsao 2983 päsamda 439 — ttha 213. 4 päsavana 202. 78. 80. 97 päsaiya 243 päsdya 203 Päsdvaccijja, °yya 133. 4. 200. 1. 36. 321 pilapi) 405. — 299 Pimgalaka 197. 249ff pitaga 317.— 282 (d) pinhi 159 pitta 439 pittiya 274 piya 172 (appiya).299. 300 s. devänuppiya Piyadasi 396. 417. 39.—163.5.88.213 pivdsa 274 picaca 159 Vpih (?), pihdi, pihaittä 390. 429 pitamana 260 pitvdnam 423 pumveda 231 Pukhkaraddha 206 Vpuch, puche 250: — Oiyyamti 232: —°ittae 254: — ie 258 pucchä@ 381. — 264.5 puttha (Ysprig?) 174. 5 (und ap°). 80. 93 pudhavi-kaiya 161.70. 4. 89. 93. 227. 8 — sild 293. 5.7 397 pudhavi sieben 439. — 170. 3. 82. 98. 209. 15. 39 — acht 227.8 “putta 439. — 184 (deva)puträs 101 punnamäsini 219. 50 Pupphavatiya 200 purao (kdum) 278 puratthabhimuha 297 puratthima, °milla 437. — 227 — ?menam 438 puramdara 439. — 216 purädna 248 purisa-kkära 411. 43.— 165. 80. 223. 91.2 — veda 199 — vera 180 purushakdra 443. — 292 purekhkada 404 purohiya (apu?) 214 pulaga 160. 315. 7 Pulimda 442. — 216 puvva (14) 318 — (9, 10 oder 14) 313 — (Zeitmaals) 427 — kammiya 201 — kodi 219 — °mga (Zeitmaals) 427 — °nha 248 — ratta 291. 2. 6 — videha 204. 65 — samgatia, °gaiya 213. 4. 56. 7 — samgiya 201 — samjama 200 — °ähäriya 157 puvvam 299. 320 (f.c.) Uu 338 pwvovavannaga 160. 228 Pushkaradvipa 204. 6 puhatta, puhutta439.— 200. 34 püia 2832 piüjabhidhäna 371.2 pütivayana (ap°) 236 Vpür, püreti 233: — padipunna 306: — paripürna 306 Pürana 216. 36 pürva (14) 375.— 155. 283. 318 prithula 306 Prithvimalla 375 petiya (paitrika) 178 pesunna 181 poggala 405. — 156. 7. 60. 8. 72. 6. 202. 17. 21. 36. 65 — 5. paramanu — °latthikda 207 poggalipariyatta 427 podamta 174 pordna 405 poshadha 410 posaha 439 pohatta, °ttiya 381. — 200 prakritikarma 169 prajnapti 368 — (vyakhyap.) 371 — vddin 368 prati-bimba 244 — rüpa 243 pradakshina 319 pradakshindvarta 306. 10 pradega (skandha°) 306.7 (kati? u.tala°) pralambabäahu 306.12 WEBER: pravrittadipd 319 pragastalakshana 307 pragna 232 Prasenajit 382.— 213. 44 praäkrita 393 — ta 393 — gaili 393. 423. — 319 präyopaverina 270 prävacana 273 preta 192 premaräga 307 ps zu cch 414 — — pp 414 phalahaseyyäa 185 phäsa 174. 262 phäsamamta 193 phäsimdiya 178 phasuesanijja 439. — 139 phäseti s. Yspag phuda (sphuta) 205 — (sprishta?) 209 phulluppala 292 Vphus (sprig?), phu- samtu 274. 99. — Psittä 209: — phu- samäne 174 phusa (aph°) 191 baisesiya 248 vaddhillaya (°dhe°) 457. — 177 Vbandh, vamdhamti165 — vaddha 176 vala 165. 80. 90. 1 Bala (neun) 240 baladeva 374 bahiyä s. vahiyd bahu s. vahu babhana 165 barhaspatya 248 vdla (u.pandita)438.— 179. 39. 274 valapamdia 166. 7 (°yattde). 79 valamarana 266. 7 — viriyattde 166. 7 valiya 184 — ?tta 189 valuyappabha 170 valuya 226 balukäatäpa 226 bahu 306 bähuyugala 306 Buddhasävaya 214 Buddha 241. 308 — säsanam 248 Vbudh, vujjhai 158:— vajjhihiti 303 — vuddha 439. — 169. 85. 96 — mitabhini(°bohiya) 169 — mit sam (°vuddha) 439. — 184. 5. 97. 271 brahman (Keuschheit) 187 brahmasiddhänta 246 bbh statt jjh 389. 90 Vbbhiydy, bhiydy 390. 429: — 274.5 bbhüa 214 bbhüsittä, bbhosaittä 295 bh statt jh 390 bhagavati (suyadevata) 377 — (Werk) 370fE. bhagavant 373. 420. 39:— 159. 68. 236. 82. 98. 301. 2 Bhagaväanadäsa 375 bhamga 376. 81 — °amtara 165 bhamgamdata 226 Vbhaj, bhajjai 189 Bhattotpala 164 Ybhan, bhaniyavva 380. 1. — 271 bhamda 274. 8 bhamdaga 2839. 302. bhatta 214. 67.71. 93. 9. 301 — (sechszig) 300.1 — paccakhkäna 267 bhatti 320 bhadamta 155 bhaddaa 302.3 bhaddiydu 248 Bhadrabähu 370 bhamte 413.39.— 155. 9. 235. 71. 81. 302. 3 Bhabra 396 bhamara 187 bhayakallola 243 Bharatämi (fünf) 204 Bharaha 265 bhava 197. 8 — (tabbhava) 266. 8 — (neraiya°) 267 — khkaa 303 — ggahana 267 baavanavai 161. 203 — vdsa 210.1 — vdsin 439. — 160- 2. 238 bhavadhäranijja 172 bhavanddhiga 161. 70 bhava-pavamca 195 — siddhiya 175. 229, 33.5 bhavia 434. — 220. 7 bhavidavva 162 Ybhä s. pabhäya bhayana 295 bhara 274 Bhärata 374 Bhäraha 240. 8 bhäryodha 319 bhava 176. 7 (fünf) bhavao 193. 206. 7. 61-4. 6 bhäva-sämdie 186 — suya 248. 82 — °ävassaya 248 — Prvimdiya 439. — RT bhaviyappan 216.9.21 Vbhäsh, bhasai 278: — bhasamdna 289: — Ssittü 289. 90. — Osiyyamdnd 190 bhäshäsamiti 279 bhäsaräsi (bhasma°) 289. 91 bhäsä 190. 1. 289. 90 — pajjatti 178 — pada 203 — samita 278 bhäsissdmin 432. — 289. 90 bhäskara 319 bhiudi 406 42 bhikshädosha 279 bhikshuvrata 191. 2 bhikhkamdaga 214 bhikhku 197. 213. 39 — padimd 281. 3.5 bhinibohiya 169 Vbhid, bhiyyamane, bhinne 155 bhinnänjana 310 Vbhiydy (?) 275 bhäsiya 254. 5 Ein Fragment bhukhka (?) 290 Vbhumj, bhumjai278:— Ojamäne 189: — °ji- yavva 277 — bhoccä 398. 436 Vbhü, bhuvimsu, bha- vissati 262:— hoyyd 450 — hotthä 430: — 214. 42. 5. 6. 60. 75. 90 — bhavittäinam 257 — bhävayan 307. 19 — bhävemäne 159. 212. 19. 36. 54. 88. 315 — 5. bhäviyappan — bhüta 195. 214 (devabbh°). 89 bhüa (Organ) 277 bhüta 159 Obhüti 439 bhümi 236 (dydvana°). 97 (päsavana’).306 (kera°). 10 (desgl.) bhüya 160 (sanni-) — (Organ) 191 — 439 — ggaha 226 bhüyavademsaya (bhür- ja) 225 Vbhüsh, vibhäsiya 260 bhrigupatana 268 bhe 404. — 154 bheda 251 bhogin, bhoiya 260 m für v 415 — eingefügt 403.9.10 — anlautend, Abfall 415 mai-anndna 208 mamsa 289 bhimäsurushka (?) 248 mamsu 404 der Bhagavati. Magadha 202 magga 165. 283. 4 maghavan 216 mamgala 254 mamgalla 260. 88 maccha 225 majjhammajjhenam 255 majjhima 437 — geviyya 238 — °menam 378. — 320 majjhilla 437 mattha 321 maddin 195 mana (manas) 164 — gutta 278 — ‚joe, joga 173. 83. 231 — pajjatti 178 — pajjava, °yy? 169. 208 — samita 278 mandma, am? 404. — 172. 9..274 mandriya (?) 225. 6 manu 438.— 179.267. 9. 70. manunna 404. — 171. 9. 274 manuya 204 manussa 269 manussduya 177 manussigabbha 199 manüsa 179 mano-gaa 253 — pajjava 263 — rama 417 mamdala 172. 295 mamdava 223 Mamdiyaputta 195. 218. 9 manndmi (?) 203 339 matamtara 165 mati-anndnin 231 — ndäna 208. 318 matta (mätra) 278 matthaa 298 Vmad, pamdyai273:— pamdiyavva 2717 madue 303 maddava 302 Yman, anumae, vahu- mae, sa(m)mae 274 manahparydya 318 mamthulua (?) 178 mamdagati 217 Mamdara 417.—303. 4. 23 mabbha 421. — 274 mama 297. 303 (ma- mam) mamdo 421 mayürakaldpa 310 Ymar, marai 180. 231: — maramäna 250. 66. 7: — mae, me- Namäne(mi°) 155. 6 marana 250. 66.7. 74 markatabandha 310 Vmarj, mattha 321: — pamayyai 295 mala 200 maliya(am°), Ymla320 Malayagiri 369#. — 243 ff. masaga, s. damsa 274 masamasdvijjai 437 mahamti 271.2 mahayd 253 mahayyutie 422.— 177 mahalla 216 mahavvaya 293. 4. 7. 302. 3 mahavvaiya 294 Uu2 340 mahavvala 177 mahd-kammatardga 160 — käla 226 — ghosa 226 — Jumma 379.— 229. 30. 2.3 Pänubhäga 288. 90 — Pänubhäva 177 — tava 315 tavotirappabhava 202 — paha 253 purakapdta 306 yasa 422. — 177 — rdjan 223 laa 422 liya 271. 2 Mahävideha 440. — 198. 204. 15. 8. 37. 303. 5. 6 Mahävira 368. 73. 442. — 159. 94. 5. 200. 1.35. 6. 41. 2. 4. 54ff. I6H. SOGE. mahä-veyand 160 — vaipulyasütra 373. 82 — vrata (5) 185. 7 Mahäsamghikas 368 mahd-sarira 160 — sukka 212 — sukhka 177 — sokhka 422 mahiddhie 422.— 177 mahiga 232 Mahila 200 mahoraga 159. 238 md 274 — (pron.) 271 maiya (mätrika) 178 mdin 221 WEBER: Mägadhabhäsha 243 mägadhi 372. 92H. Mägaha 250 Mäthara 248 Mädhara 248 mäna 181. 302 Ymänay, sammanettd 254 Manibhadda 243.4.94 mdnovaütta 171 mäyd 169. 81. 275.7. 302 — micchaditthi 161 — mosa(?) 181 — vattiya 161. 321 mäyin 222. 3 mdäyovaütta 171 märamamtiya 198. 231 °märi 226 märga 279 mäsa 427. — 286. 8 — 3. kälamdsa mäsiya 281. 3. 95.300 mähana 396. 410. — 178.9. 201. 39. 73 mähdräshtri 396 mdähimda 212 miu 302 micchaditthi 161. 222. 31. 5. 48 micchä-damsana 175. 81. 268. 99 mijja 404 mitthi 404 Mithilä 194. 242. 4 miya (mitra) bhava398 — (mriga) 187 — vera 180 miliya 293 migra 177 misimisemäna 437. — 214 missakala 162 misa 173 mukkillaya (°ke°) 437. — 177 mukta 180 Omukti 305 mugumda 439 Vmue. muccai 158: — muccihiti 303 — mukka 439.— 185. 321 — muttal96, motta169 — vippamukka 169 Vmund, mumdäviyam 274 mumda 257 — bhäva 185 Vmud, pamuiya 243 Mudgala 369 — länvaya 375 mummura 214 musala 265 musdvda 439. — 175. 81 muha 293 — mottiya 295 muhutta 427 mäürdhaja 306. 11 metta 405. — 206. 7 Meru 417 meha (?vaidha?) 379 mehaghana 293. 7 mehuna 175. 81 moksha 177 mokhka 167 motta 169 mottiya 295 Moyd 379. — 194. 210. 2. Moriyaputta 440. — 195. 213. 75 molla 415 mollagarue 274 mohaniyya 163-6. 234 Maurya 440 y für k, g ete. 397-9 — für A, s 399 — für v 398 — zu v 415 (und s. Viyut) — anlautend zu j 399 — —, fällt ab 412 — inneres, fällt aus 399 — eingefügt zwischen Vocale 409 — vorgeschlagen 395 yaksha 159 °yagga 267. 70 yajnakalpa 248 Yyat ?=yat) 260: — pariyatta 427: — vi- yatta 260 Yyatt, uyattemti 401. — 192. 260. 78 — uyattiyavvam 277 — niyattia 260 —anupariyattdi429.— 158. 82. 260. 7. 70 yatthi (60). 398. 426 Yyat (s. yat) — niyatta 255 — pariydtüttd 400. — 221 — payatta 238 yathäripam 307 — svakalpam 307 — sthita 306 yantra 383 Vyam, samjamiyyavva 277:—samjaya, as? 158. 304 yama 185 (4). 7 (5) yavamajjha 265 Vyd, dyde 274-6 — paccdydti 193 ydma (vier) 185 °ydla (40) 426 °yalisam 426 yävat 243 ydvara (ydmala?) 415. — 226 ydvi(dvid) 398.— 214. 46. 60. 89 yuga (Sjährig) 374. 427 — (Maafs) 265 yugala 306. 7 Vyuj, ahiyumjiya 199 222 — wvaütta 171.3.231. 315 — payumjati 217 — samjoei 267 — visamjoei 267 yuvamdrin 226 yoga 248. 321 yojana 203. 4. 20.65 yy für 3% pn ry 388.9 r für y 415 — zu 1 393. 415 rak statt khk 387. 443 rakshäa 279 rakhkasa 238 rati 181 ratta (ratna) 255. 73 rattäsoya 293 ratti (rätri) 286 Yram, rae 218: — vi- raya 231. 304 (av°) Rammayavdsin 204.65 rayana (ratna) 215 — 8. punar° — ppabhä 170. 209. 10. 23. 8. 40 Ein Fragment der Bhagavati. rayani (rajani) 292. 6 — (aratni) 405.— 265 Rayanuccaya 417 rayugghäya (?) 224 ravigagicakra 306 rasa 374 (neun). — 196. 262 Prassi 293 raharenu 265 rahassa (hrasva) 415 — (rahasya) 412. — 246.7 — kada 258 rdimdiyam, ratimd? 254 raihim 404 räkshasa 159 räga 293 — (Leidenschaft) 307 Räjagriha 194 rajan 404 Vrädh, ärähei 164.283. 8: — °hitta, °hetta 283.5 — virdhiya, avir® 162 Rämdyana 374.— 248 rdya 213 Räyagiha 159.92.200- 2.12. 8. 21-3. 91 rdyappasenaiyye 382 rdyahdni 204. 23 rägi 247 räsi (bhäsa°) 239 — caükka 230. 4 rästjumma 234 rähu 225 riuveda 406. — 245 riddha 403. — 243 risaha 406. — 315 Vruc, roemi 272. 3 ruda, rudda 439. — 213. 26 Vrudh, niruddha 195 — viruddha, av” 214 Ruyayimda 214 Vruh, s. duruh — paceoruhamti301:— °rubhitta 390 — däruhai 297 :— äro- hettd 293. 4. 302. 3 rü zu ri, i 406 rüppottha (?) 321 rüyandliya 200 rivin 208 renu 265 rogäyamka 274 roman 178 Roha 175. 95. 241 ry zu yy, riy 415 lakshana (an Buddha’s Leib) 308 — °nopata 306.7 lakhka 427 lakhkana 266 lakhkanavam 260 Vlamgh, ullamghettae pall? 221 Vlatt (?), volattamdna 429 laddha 306 laddhävaladdha 185 laddhi \$0. 223 laddhia 222 lamtaa 212 Vlabh, s. laddha — padilabhemäna 189 layya (2) 278. 80 Lalitavistara 385. — 156. 61. 223. 47. 8 lava 427 lavanasamudda 250 lahua 182 lahuyatta 181 läuyavana 290 341 läghavasampanna 133 läghaviya 183 Lät-Dialekt 416 Vlikh, alihittä& 295 — padilehei 295. 7:— °hitta 293. likhkäa 265 limga 165 littaya 224 Ylip, alitta, palitta 274 Vlih 295 vl, layya 278. 80: — allina 302. 3 Lildävati 368 Vluc, dloiya 300. 1: — andlotiya 221. 2 lüha 221 lepyädi 243 lecy& 160. 318 lesä, lessd, sechs 439. — 160. 73.383.214. 20. 1. 34. 5. 8. 315 — (avahilesa?) 278 loa 209. 50. 61. 2. 74 loiya 248. 321 louttariya 248. 52 loka 205 lokäkäga 174 lokäntarika 192 loga-davva 206 — ndbhi 417 — päla 223 — °dgäsa 239 Logdyata 248 loguttariya 282. 321 Vloe s. luec YVlott, palottai 189.321 lobha 181. 302 — °ovaütta 171 loya 274. 6 (para°) — tthiti 178 loyamta (lokdnta)174.5 # 342 loya-pala 211. 2 — ppamdna 206. 9 — phuda 209 — majjha 417 — metta 209 loydkasa 209 loyägäsa 210 loyaydsa 208 loydloyappamdna 207 lohakasdyin 231 lohiyakhka 225 Iy zu 1, liy 415 lv zu vv 415 v aus y 409. 15 — ausj 413.5. —276 — aus t 415 (durch das Medium von %) — aus m 415 — zum415 (u.s.meha) — zu y 398 varljoa 404. — 173.83 vairoyana 170.211. 38 vaisesiya 248 (bai°) vakkamti 192. 228. 34 vakshahsthala 306 vaggu 223 vamka 227 Vvac, vuccamäne 2352 — vattavva 174 — paveti (?) 378 vacanasuya 248 vaccamsi 403 vacca s. ahdv® 321 Svaceijja 321 vajja 217. 8. 315 Vajjapdäni 439. — 216 vajrarshabhanaräca° 306. 10 vattaya (pattaka)293.7 vatthi 426 vademsaya439.— 159. 203. 12. 24 WEBER: vana 290 vanapphaikdiya (414). 193. 74 (°pphayaka°) vanassatikaiya (414). 227.8 — käla 231 vaniyd 278. 80 vatijoga(vacoyoga) 231 vattara,°ri (70)426.— 248 vattavvaya 381 °vattiya 161. 80. 275. 7. 301.21 vattisam (32) 425 valtisa 286 vattha 255. 95 Vvad, vadaha 272: — vodijjd 430: — va- itta 294 — vadäsı, vayası 430. 43. — 200. 35. 56. 71. 3. 81. 4. 5. 96. 8. 302. 16 vadana-tribhaga 306. 11 — gobha 306 Vvand 159. 235. 54. 7132. 18198.,9398. 301. 16. 9 vamdanaya 187 Vvandh, s. u. bandh vamdhaga 227.30.1.4 vamdhisaydim 378 vanna (50) 426 — (varna) 160 vannaa 381.— 223.42 vannapajjava 262. 4 Yvam, vdmei 221 vambha (brahman) 396 — cera 415 — — väsa 169. 85. 315 (°sin) vambhannaa (brähman- yaka) 246 vambha-yärin 278 — loe 163. 212 — samti 379 vaya (vrata) s. maha- vvaya vayana 215 vaya-qutta (vacogupta) 278 — joa 404 samita 278 Vear, parinivvuda 439. — 169. 96 165: — samvaremäne 164:— samvuda, as. 158. 83 varandna 282 Vararuei 392#. varasittha 223. 5 Varähamihira 187 varuna 223. 6 — käiya 226 — devakdiya 226 varudda (?) 226 Vvarj, parivajjia 320 varnaka 243. 4 Vvart, vattai 256: — vritta, vartita307.13 — apavritta 319 — uvvattamäne 176 — pravritta 319 Yvardh, vaddhati 250. 66.7 Vardhamanasvamin 375 varsha 374. — 204 (acht) vala, s. bala valdhaka, °ya 202. 20 Vali 211 — camcd 214 — samvarei Vavvara 442. — 216 Vevas, parivasai 245 vasa (vaca) 260 vasatta (?) -marana 266. 8 vasanabhüya 225 vasabha-vähana 439. — 212 Vvah, niyyüdha, ani- judha 414. vahassati 412. — 225 vahiya 232 vahiya 196. 242. 81 vahilesa (? av?) 278.81 vahu 288 — jana 253 — tarde 438. — 160 padipunna 300 maa 274 — mäna 320 moha 183 — sampatta 256 224. 90 Vod,parinivvati439. — 158. 85. 98 (°hiti). 303 (id.) vda (väta) 176 vdiya 274 Vaishimma 375 vaukda 220 — kaiya 174 — yde 193 väuda (vyäprita?) 321 vägarana (Grammatik) 246. 8 — (Erklärung) 376. 81. — 254. 82 vaghaya 231 A va vdnam-amtara 439. — 159. 60. 2. 74. 203. 11. 35. 8 Vändrasi412.— 222.3 vita 439 vädara157.221(aha).T vdmana 172 vdya (päta) 225 väiyaa 318 vdyakumdra 170. 224 vdyara 227 viyalisa (42) 425. — 264 Väyavacca 321 Väyubhäüti 194. 210.1. 41 viraa 246 värasa (12) 425 varasama 425. — 286 vala s. unter b. vilagga 265 väluyd s. unter b. vävattari (72) 426 vivanma (52) 425 vävahäria 157. 265 vävisa (22) 425.— 236. 303 väsa(varsha) 198.204. 40. 65. 303. 5. 6 — (Jahr) 185. 300 °väsin 315 Väsudeva 374. — 240 Vastupäla 369 vahandu 255 vahira 221 vdhirilla 437. — 203. 27 vi (api) 405. — 303 vütthattam 195. 6. viula 2838. 315 viussagga 184 vikoga 307 vikhkambha 202.5. 24. 62.4.5 vigappiya (?) 248 vigaya 156 Ein Fragment der Bhagavatti. viggaha 227 — gati 177 Veie, pavineti(?)134:— vivitta 288 vinaa 316 vinayiyiya (?) 275. 7 vinia 302 vitaha 272 vinndna 201 vinnu 195 vitigiechie 252 vitivatati s. Ypat vittiya 425 Veith, vidh 160 vithura 160 Vvid, vedei 159. 61. 99 — vediyyamäne, vedie 155 — avedayatta 167 — pavediya 164 Vidisa 374 Videha 198. 305 — (avara) 204. 65 — (puvva) 204. 65 videha-kaivalya 305 — mukti 305 Videhavasa 215. 8. mahdvid® vidyddevi 240 vidhavd 160 vipamokhka 252 vipäkagruta 282 vipula 293. 7. 301. 2. 6.16 vibhamgandna 208. 27 Vibhära 221 vibhävari 319 vibhüsiya 260 vimala 292 vimdna 156. 62. 71. 216. 23-6. 304 — väsa 170.1 vimänasaya 171 "imbbhagiri 194. 216 viya 412. — 261. 5.89 viyatta 260 — bhogin, bhoiya 260 viydnaa 259 viydlaa 225 viyyd 379 viyyukumära 170. 224 viraya 231 virahiya 192 viruddha 214 virüdhaka 223 virüpdksha 223 vivaccäsa 401 vivdgasuya 282 vivädhaprajnapti 371. — 282 vivdhapannatti 368.71. 7. — 282 vivitta 288 viviha 274 vivuha 379 vivega 184 vishnu (Fehlen des)439 — dvish 240 visatta(?)438.— 266.8 visama 216 visamduya 228 visamovavannaga 161. 228 visalakhkana 266 visaraa 246 visuddhavanna 160 visesähiya 228. 65 vihatthi 265 viharittae 8. Yhar vihäara 196. 281 vihumda 172 Vinidasa 375 viya 425 viyivayai 3. Ypat 343 vira (Mahävira) 236. 95 virdsana 270. 86. 3 viriya 165. 80. 291 laddhie 222 visa 426 visatima 236 visasä(?) 164 vuha 225 vüha 253 vritta 307 veimdiya 161. 74 veiyamta 203 veuvviya 171.7. 93.9. 223 — laddhi 171 — samugghäya 198. 219 vemta 317 veda (adj.) 196 — (purisa?, itthi°) 199 — (4.resp.6) 245.6.8 vedaga 230. 1. 4 vedand 161. 7.91. 218 — samugghäya 198. 229 vedanijja,°yya195.230 vedaniya 166 vedamga 247 vediya 157 Vedisa 374 vedhana 160 vemdiya 379..— 233 Vebhära 202 Vebhela 194. 216 vemdniya 439. — 158- 62. 74-7. 80. 2.203. 35. 7. 8. 304 vemäya-tthitiya 228 — visesähiya 228 veyand 160. 226 veyaniyya 166. 234 344 veyarani 226 vera 180 veramana 439. — 181 veshtanapatta 310 vesa (dvesha) 186 vesamana439.—213.23 Vesäliya-sävaa 134. 97. 249 vesiya 248 Vesiyaputta 184 vehänasa 266. 9 vehäsam (= vihdya- sam?) 222 vehiya 226 vaikdrika 172.7 vaikriya 171 — (vaikri) samugghd- ya 198 vaikhänasa 269 Yaibhära 202 Vaigali 197. — 249 —